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Banken: Südd. 6 eee e Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stelv.: Dr. K. Ackermann: Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches: Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Ar. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 748. Mannheimer Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45: Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,2 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. 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Dr. von Brentano(CDU) bestand ursprüng- lich auf der außenpolitischen Ausprache am Donnerstag, schloß sich dann aber dem Wunsch der Koalitionspartner an. Der Aeltestenrat des Bundestages wird heute, Dienstag. endgültig darüber entscheiden. Das Bundeskabinett will die Ratifikations- vorlagen zu dem Vertragswerk von Paris am Freitag dieser Woche verabschieden. Die Drei-Wochen-Frist des Bundesrates, dem die Entwürfe unverzüglich zugehen, wäre dann am 3. Dezember abgelaufen. In Kreisen der Koalition rechnet man deshalb mit der ersten Lesung im Bundestag für die zweite Dezem- ber-Woche. Bei dieser Gelegenheit soll die große außenpolitische Aussprache nachgeholt werden. Bundeskanzler Dr. Adenauer Für die Verschiebung der außenpolitischen Debatte werden unter anderem folgende Gründe angegeben: Zur Erläuterung und Auslegung des deutsch- französischen Saar- abkommens sollen noch deutsch- französische Besprechungen stattfinden; die bevorstehen- den Landtagswahlen in Hessen und Bayern könnten den Ton der Ausein andersetzung im Bundestag in gefährlicher Weise verschärfen. Nach Ansicht der Bundestagsfraktion der SPD ist die Tatsache, daß der Bundeskanzler nicht wie vorgesehen am Donnerstag eine auhenpolitische Erklärung abgeben wolle, um so befremdender, als er es selbst gewesen sei, der die außenpolitische Debatte für die- sen Termin gewünscht habe. Die SPD sehe darin, so wurde erklärt,„eine Bestätigung der tiefgreifenden Meinungsverschieden- heiten der Eoalitionsparteien über die „Löwe von quda“ prunkvoll empfangen Siebentägiger Staatsbesuch des äthiopischen Kaisers in der Bundesrepublik Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Adenauer, Bundes- präsident Heuss, zehn Bundesminister und viele weitere prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens empfingen am Mon- tagmittag den äthiopischen Kaiser Haile Se- lassie am Bahnhof in Bonn. Ein sieben Sei- ten langes, sorgfältig ausgearbeitetes Pro- gramm regelt jeden Schritt des letzten abso- juten Herrschers dieser Erde während seines siebentägigen Staatsbesuchs. Haile Selassie ist der höchste Würdenträger, der bisher die Bundesrepublik besuchte. Der wie ein General des viktorianischen Zeitalters gekleidete und immer ernst blik- kende äthiopische Kaiser will in Deutsch- land, ebenso wie in den vorher besuchten anderen Ländern, Stahlwerke, Krankenhäu- ser und Pferdezuchtanstalten besichtigen. Er sucht den Fortschritt europàischer Staaten kennenzulernen, um ihn seinen afrikanischen Ländern vermitteln zu können. Als der Sonderzug der niederländischen Königin in Bonn einlief, standen Kanzler, Bundespräsident und Minister schon auf dem Bahnsteig, um den hohen Gast unter einem Baldachin bis an den Babnhofsplatz zu ge- leiten. Die kaiserliche Majestät und der Bun- despräsident hörten hier die Nationalhymnen der beiden Völker, die von einer Polizei- kapelle gespielt wurden. Die Hundertschaften der Bereitschaftspolizei kormten kaum die andrängende Menge zurückhalten, die den tremden Herrscher, der sich mit seiner Be- gleitung in der nüchternen europäischen Atmosphäre wie ein Anachronismus aus- nahm, aus der Distanz weniger Meter sehen wollte. Haile Selassi kann eine große Aufmachung verlangen. Vor ihm beugte Winston Churchill das Knie und die britische Königin nahm ihn in den Hosenbandorden auf. Haile Selassi, den seine Untertanen den„Löwen von Juda“ nennen und der sein Geschlecht auf den Weisen König Salomo und die sagenhafte Königin von Saba zurückführt, ist der 62jäh- rige Herrscher eines 17-Millionen-Misch- Volkes, das sich aus semitischen Sabäern, neun Millionen Moslems und zwei Millionen heidnischen Negern zusammensetzt.(Siehe auch Seite 3.) In den westlichen Ländern hat er geteilte Sympathien vorgefunden. Wegen seiner goldstrotzenden Uniform und des Löwenhaar-Büschels auf seinem Zweispitz nannten böswillige Zungen ihn, ein geschicht- liches Versehen“ Aber der Kaiser kann dagegenhalten, daß er seiner Zeit mit seinem Urteil über die Entwicklung der Völker weit voraus War. Als die Italiener 1936 in sein Land einfielen und er vergeblich Sanktionen beim Völkerbund forderte, sagte er: Kata- strophen sind unausbleiblich, wenn die Großen der Vergewaltigung eines kleinen Landes zusehen.“ Von seinem Besuchszettel sind eine Visite in Krupps Essener Villa Hügel, eine Besich- tigung des Kölner Domes, des westfälischen Landesgestütes in Warendorf und eine Hafenrundfahrt in Hamburg zu nennen. Gestern nachmittag besuchte der Kaiser den Bundespräsidenten in der Villa Hammer- schmiedt; anschließend machte der Bundes- präsident einen Gegenbesuch im Fotel Petersberg. Es folgten Besuche des Bundes- kanzler, des Bundesratspräsidenten und des Vizepräsidenten, des Bundestages, Carlo Schmid, auf dem Petersberg. Am Abend gab der Bundespräsident zu Ehren des Kaisers ein Essen in der Villa Hammerschmidt. „Saar-Regierung schob 35000 Deutsche ab“ Staatssekretär Nahm: sie müssen bei der End-Abstimmung beteiligt sein Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundesministerium für Ver- triebene fordere, daß die aus dem Saargebiet abgeschobenen Deutschen bei der endgültigen Abstimmung über die Saar-Regelung im Rahmen des Friedensvertrages mitstimmen können, erklärte Staatssekretär Paul Nahm am Montag vor der Presse in Bonn. Seit Kriegsende hätten 35 000 Deutsche das Saargebiet unter Zwang verlassen müssen. Das Bundesministerium für Vertriebene sei bestrebt, diesen Deutschen jene Rechte zu sichern, die mit der Stabilisierung und Wiederherstellung der Freiheitsrechte im Saargebiet zusammenhängen. Hierzu gehöre selbstverständlich auch die Teilnahme an der Abstimmung über das endgültige Schicksal der Saar. Staatssekretär Nahm tonte, daß die Behandlung des Saar- Problems durch die Bundesregierung noch nicht abgeschlossen sei. Als außerordentlich groß bezeichnete 85 Staatssekretär die„potentiellen Mög- en der Sowjets, weitere Flücht- ingsströme gen Westen in Bewegung a setzen. Die Zahl der noch in Osteuropa lebenden Deutschen betrage etwa 250 000. Sie könne sich auf über eine halbe Million üben, wenn man die noch überlebenden 21 die Sowjetunion verschleppten deutschen deilpersonen einbeziehe. Auch in Polen würden noch Deutsche zurückgehalten. 8 Dr. Nahm sagte ferner, daß der Zu- Aug ler Heimat vertriebenen auch Weit anderen Gebieten als der Sowjetzone 80 er arhalte. Allein bis Ende dieses Jah- 8 Würde sich ihre Zahl auf etwa 15 000 5 aufen. Im dritten Quartal habe die Zahl leser Heimatvertriebenen 6040 betragen. Seit Jugoslawien seien 2849 gekommen. 3 een der Transporte aus Jugosla- 5 wie Dr. Nahm mitteilte, 1499 werden jeder mit ihren Eltern vereinigt 5— Staatssekretär teilte— wie Up mel- 5 Weiter mit, daß für die Zahlung von imkehrer Entschädigungen t insgesamt 250 Millionen Mark bereit- gestellt worden seien. 50 Millionen seien bereits ausgezahlt worden, weitere 50 Mil- lionen würden auf Grund eines Kabinetts- beschlusses vom Freitag noch in diesem Jahre ausgeschüttet. Für den Bundeshaus halt 1955 seien 150 Millionen Mark vor- gesehen. Die Gesamtsumme betrage dem- nach 250 Millionen. Pariser Verträge und der Furcht, daß die Enttäuschung über die Verträge durch eine volle Darstellung und Kritik im Bundestag in der Bevölkerung noch vertieft würde.“ Der Bundeskanzler will in dieser Woche vor den Fraktionen der Regierungsparteien ausführlich zu den Pariser Verträgen Stel- lung nehmen. Heute, Dienstag, nimmt der Kanzler an einer ganztägigen Sitzung der Bundestagsfraktion der CDU/CSU teil. Die Sitzungen mit der FDP, dem BHE und der DP folgen in den nächsten Tagen Die SPD wird sich ebenfalls heute in einer Fraktions- sitzung nochmals mit der außenpolitischen Lage und den Pariser Abmachungen befassen. Heftige Kontroverse COU- SPD Zu einem heftigen Zusammenstoß kam es am Montag in Bonn zwischen den Partei- büros der SPD und der CDU. Die SFD läßt zur Zeit ein Flugblatt verbreiten, das die Ueberschrift trägt:„Die Saar preisgegeben. Die Wieder vereinigung gefährdet. 500 000 Deutsche in Kasernen.“ Die CDU/CSU be- zeichmet dieses Flugblatt als„einen weite- ren Höhepunkt in der gegenwärtigen Welle hemmungsloser Diffamierungen“. Wenn je- mand innerhalb des deutschen Volkes die Wieder vereinigung und das deutsche Schick- sal überhaupt zu gefährden in der Lage sei, „dann ist es die von allen guten Geistern Verlassene sozialdemokratische Politik“. Die heftige Ausein andersetzung wird in parlamentarischen Kreisen als schlechter Auftakt für die außenpolitische Debatte des Bundestages bezeichnet. Politiker der Koali- tionsparteien verweisen auf eine Verlaut- barung, die am Montagnachmittag von eng- lischer Seite veröffentlicht wurde. Sie knüpft an Ausführungen des stell vertretenden sowjetischen Minister präsidenten über die „friedliche Ko-Existenz“ an. Aus ihnen gehe hervor,„daß der Kreml jetzt offenbar mit der Ratifizierung der Londoner und Pariser Abkommen rechnet und anerkennt, daß die freien Nationen hier bald eine Position der Stärke besitzen werden. Ohiie eine solche Westliche Position der Stärke würde der kommunistische Imperialismus natürlich in Europa einen weiteren Vormarsch versuchen, wie er es zugegebenermaßen in Asien tut“, heißt es in der britischen Veröffentlichung. Von seiten der Regierungsparteien wird hier- 2 bemerkt, daß sich die SpD diesen Text genau durchlesen sollte. Dann würde auch ihr klar, wohin der von ihr gesteuerte Kurs führen müsse., Pariser Abkommen von vielen Seiten gutgeheißen Paris.(dpa) Die Teilnehmer an einem deutsch- französischen Föderalistenkongreg veröffentlichten nach Abschluß ihrer zwei- tägigen Zusammenkunft in St. Germain bei Paris eine gemeinsame Erklärung, in der die Abkommen von London und Paris im Prinzip gutgeheißen werden. Sie bedauern, daß in dem neuen europäischen Plan keine supranationale Instanz vorgesehen sei, doch sei der Weg für künftige Initiativen der Föderalisten durchaus noch offen. Sechzehn der siebzehn Bezirksverbände der Sozialistischen Partei Frankreichs, die am Wochenende tagten, sprachen sich eben- falls für die Ratifizierung der Pariser Ver- träge aus. Von den neunzehn Bezirksver- bänden, die bisher zu einer Frage der Re- gierungsbeteiligung Stellung nahmen, haben sich nur sieben für eine bedingungslose Re- gierungsbeteiligung entschieden. Das Pariser Abkommen stellt in den Au- gen maßgebender Kreise des NATO-Haupt- quartiers einen wesentlichen Fortschritt ge- genüber dem EVG-Vertrag dar. Dienstag, 9. November 1954 Mit einem heiteren„Waidmanns-Heil“ begrüßte Bundespräsident Heuss im besten Rotwildrevier des Landes Rheinland-Pfalz nake Kreuznach eine große Zahl prominenter in- und ausländischer Gäste, darunter viele der in Bonn dalckreditierten Diplomaten, zu einem fröhlichen Jagen am Wockenende. Wer dabei auf dem„waldigen Parkett“ den größten Boch gesckossen kat, wurde leider nicht vermeldet. Es soll aber eine große Hetz gewesen sein. Bild: dpa Die Sowjets zeigen verbindliche Formen Zwanglose Ost-West-Gespräche bei einem Bankett im Kreml Moskau.(dpa UP) Auf einem Staatsban- kett der sowjetischen Regierung im Kreml zum Jahrestag der Oktoberrevolution hatten die Botschafter der Westmächte Gelegenheit, in bisher nie geübter zwangloser Form mit Ministerpräsident Malenkow und den Spit- zen der sowjetischen Regierung über Pro- bleme der Weltpolitik, darunter das Deutsch- Ilandproblem und die Abrüstungsfrage, zu sprechen. Etwa 1500 Gäste waren zu dem Bankett eingeladen. Acht Botschafter, darunter die Botschaf- ter der drei westlichen Großmächte, saßen an einem Tisch mit Ministerpräsident Ma- jenkow, Außenminister Molotow, Partei- sekretär Chruschtschew und Verteidigungs- minister Bulganin. Als Molotow in seinem Toast auf Frankreich betonte, daß er wohl Paris aber nicht die Pariser Verträge schätze, antwortete Frankreichs Botschafter Joxe:„Ich höre, daß Sie gegen die Pariser Verträge sind. Hätte ich eine Gelegenheit, sie Ihnen zu erklären, könnten Sie vielleicht doch mit innen übereinstimmen.“ Molotow brachte einen Trinkspruch darauf aus, daß sowohl die sowjetischen wie auch die amerikani- schen Diplomaten danach streben sollten, bessere Beziehungen zwischen ihren beiden Ländern zu schaffen. Der Botschafter der USA, Charles, Bohlen. stimmte lebhaft zu. Die westlichen Diplomaten bewahrten Stillschweigen über den Inhalt ihrer ver- schiedenen Nachtischgespräche. Obwohl der jugoslawische Botschafter beim Essen nicht an dem Tisch Malenkows saß, zog ihn Ma- jenkow, später in ein längeres Gespräch und versicherte ihm, daß die Sowjetunion„Frie- den und Freundschaft“ auch mit Jugosla- Zischen Gesfern und Morgen Der erste Hochschulkursus für politischen Unterricht im Bundesgebiet wurde am Mon- tag an der Frankfurter Universität eröff- net. An dem zwölf Wochen dauernden Kursus nehmen etwa 50 Lehrer teil, die in hessischen Schulen unterrichten. Es ist be- absichtigt, in jedem Semester einen solchen politischen Hochschulkurs für Erzieher ein- zurichten. Die„Katholische Arbeiterbewegung“ lehnte auf ihrem außerordentlichen Verbandstag in Köln die Beschlüsse des DGB-Bundeskon- gresses in Frankfurt als„einseitiges Bekennt- nis zu den Zielen der Parteipolitik der SPD“ ab. Die Beschlüsse bedeuteten eine Sabotie- rung der Außenpolitik des Bundeskanzlers, die von dem radikalen Flügel der Gewerk- schaft erstrebt werde und die staatliche Exi- stenz bedrohe. Deutsche Flugzeuge müssen künftig ein großes„D“ als Staatszugehörigkeitszeichen führen und die Bundesfarben zeigen. Dies geht aus einer Verordnung hervor, die vom Bundeskanzler und vom Bundesverkehrs- minister unterzeichnet und am Montag ver- öffentlicht worden ist. Zur Entlassung und Rückkehr in die Hei- matgemeinde hat auch Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller in einem Telegramm Konstantin Freiherr von Neurath die Glück Wünsche der Landesregierung von Baden- Württemberg übermittelt. Vertreter der Deutschen Partei dürfen nach einem Beschluß des Landesvorstandes der Berliner CDU auf Wahlversammlungen der CDU nicht mehr sprechen, solange die Berliner DP„nicht mit der Politik ihrer Bundespartei übereinstimme und sich in starker Abhängigkeit von Elementen be- findet, die die staatliche Ordnung unter- treiben“. Die Berliner SPD hatte bereits einen ähnlichen Beschluß gefaßt. Der Westberliner Senat hat am Montag die„Wirtschaftliche Vereinigung des Mittel- standes“ und den„Schutzbund der Staats- bürger“ als politische Parteien zugelassen. Damit sind jetzt 14 Parteien in Westberlin tätig. Zwei Todesurteile, zweimal lebensläng- lich Zuchthaus und drei Urteile mit insge- samt 42 Jahren Zuchthaus forderte General- staatsanwalt Ernst Melsheimer(SED) am Montag im Ostberliner Schauprozeß gegen sieben angebliche Mitarbeiter der Organi- sation Gehlen. In seiner Regierungserklärung vor dem Landtag versicherte am Montag der neue schleswig- holsteinische Ministerpräsident, Kai-Uwe von Hassel, daß die Regierung die dänische Minderheit nicht benachteiligen werde. Das deutsche Küstenmotorschiff„Christel“ aus Hamburg, 142 Tonnen groß, ist in der Nacht zum Montag vor der niederländischen Nordseeinsel Terschelling aus noch unbe- kannten Gründen gesunken. Der Kapitän der „Christel“ wurde durch ein anderes Schiff gerettet, die drei übrigen Besatzungsmit- glieder werden vermißt. Zum Tode verurteilt hat ein persisches Militärgericht weitere zwölf Offiziere der Armee. Fünf Todesurteile, die bereits früher ausgesprochen worden waren, wurden voll- streckt. Japans Ministerpräsident Loshida befür- wortete in Washington ein von den USA und anderen Ländern der freien Welt getragenes jährliches Investitionsprogramm von rund 4 Milliarden Dollar für Südostasien. Es könne nicht genug getan werden, so betonte Loshida, um die südostasiatischen Länder vor dem Einfluß der Kommunisten zu sichern. Amerikanische Kriegsschiffe der siebenten Flotte bilden, wie die amtliche nationalchine- sische Nachrichtenagentur meldet, gegenwär- tig einen Schutzring um die nationalchine- sisch besetzten Inseln der Tachen-Insel- gruppe, die von einer rotchinesischen Inva- sion bedroht erscheint. Ihre erste Kabinettssitzung hielt die kom- munistische Regierung in Nordvietnam ab und beschloß unter Vorsitz von Ho Chi Minh ein„Aktionsprogramm“, mit dem der Be- völkerung vor allem wirtschaftlich geholfen werden soll. Außerdem bemühen sich die Behörden das abwandernde französische Ka- pital in Nordvietnam zu halten, indem sie Geschäftsleute und Techniker auffordern, zu bleiben oder wieder ü wien wolle. Zum ersten Male traten bei die- ser Gelegenheit auch die Frauen Malenkows und Chruschtschews in Erscheinung. Amerikanische Protestnote nach Moskau Die amerikanische Regierung hat am Montag in einer Protestnote von der sowie- tischen Regierung alle nur mögliche„ma- terielle und moralische Wiedergutmachung“ kür den bereits gemeldeten Abschuß eines amerikanischen Bombers vom Typ B- 29 vor einer nordjapanischen Insel verlangt. Der amerikanische Botschafter, Charles E. Boh- len, überreichte die Note am Tage nach dem freundlichen Empfang im Kreml. Präsident Eisenhower erklärte am Mon- tag auf einer Rede in Boston, daß die Aus- sichten auf einen langen Frieden trotz die- ses Zwischenfalles günstiger seien, als in den vergangenen Jahren. In Algerien herrscht weitgehend Ruhe Algier.(UP) Die französischen Truppen, die in den letzten Tagen in das Aufstands gebiet im Südosten Algeriens geworfen wur- den, scheinen dort Herr der Lage geworden zu sein. Starke Streifen, Panzerspähwagen und Flugzeuge halten das Bergland von Aures, von dem aus die Aufständischen ope- rierten, ständig unter Kontrolle. Zudem scheinen sich jetzt die Anführer des Auf- stands in französischem Gewahrsam zu be- finden. Zumindest nehmen amtliche franzö- sische Stellen an, daß sie sich unter den 371 Nationalisten befinden, die während der letz- ten Tage festgenommen wurden. Unter den Verhafteten befindet sich auch der General- sekretär der inzwischen verbotenen M. T. L. D. Bewegung für den Triumph der demokra- tischen Freiheiten). Moulay Merbah. in dem man das Haupt der Aufstandsbewegung ver- mutet. Die Terror- und Sabotagetätigkeit der Aufständischen beschränkte sich am Montag auf die Unterbrechung einiger Telephon- und Telegraphenleitungen. Im Bergland, 30 Kilometer südwestlich Oran, wurden in einem Gefecht mit der Po- lizei zwei Aufständische getötet und vier ge- fangen genommen. Der Montan-Vertrag muß nach Preuskers Ansicht revidiert werden Bonn.(dpa) Bundeswohnungsbauminister Dr. Preusker hat sich am Montag in Bonn für eine Revision des Schumanplan-Vertra- ges eingesetzt. Nach seiner Ansicht müssen mit einer Revision drei Ziele angestrebt werden: 1. Die zahlreichen Schutz- und volks wirtschaftlichen Anpassungsvorschrif- ten des Vertrages sollen abgebaut werden; 2. die Machtbefugnisse der Hohen Behörde, die sie zu Eingriffen in das Marktgeschehen und zum Erlaß von Preis vorschriften berech- tigen, sollen reduziert werden; 3. die allge- meinen volkswirtschaftlichen Koordinie- rungsbefugnisse der Hohen Behörde, beson- ders für die Abstimmung öffentlicher Inve- stitionen, sollen erweitert werden. Preusker betonte in einem Interview, daß die Montanunion, die neben OEEC und EZU die einzige Klammer der europäischen Völ- ker sei, als Ausgangspunkt für eine Ann volle wirtschaftliche Voll-Liberalisierung des europaischen Großraumes unbedingt lebens- Tähicg erhalten werden müsse. Seite 2 MORGEN Dienstag, 9. November 1954/ Nr. 2 A Deni Dienstag, 9. November 1954 Ein Wendepunkt Das Verständnis unseres jungen demo- kratischen Staates ist uns Bundesbürgern mehr aus den Bereichen der Außenpolitik als der Innenpolitik zugewachsen. Das hat seine guten Gründe, teils mehr optische, teils rein sachliche. Optisch ist die große Arena der Europa- und Weltpolitik viel eindrucksvoller als das schmucklose Podium der Innenpolitik; und Woher käme uns aus dem Schoße der Innen- Politik ein ähnlich grandioses Bild wie das vom kestlichen Empfang Seiner Majestät, des Kaisers von Athiopien, Haile Selassie, König der Könige, Löwe von Juda? Wir freuen uns des hohen Gastes, freuen uns der froh; bewegten Szenerie, denn all der Aufwand an Dekoration und Wohlwollen schmeichelt ja unserer nationalen Eitelkeit. Die Innenpoli- tik hat es schwer, ähnliche Impulse zu wecken. Doch zwingender als solche Gründe Waren für das Primat der Außenpolitik harte, sachliche Erfordernisse, vor allem die- ses: eine rührige Außenpolitik mußte der Innenpolitik erst echte Entfaltungsmöglich- keiten erkämpfen, wie das nun mit der Ge- währung dessen, was Souveränität genannt Wird, und mit der Eingliederung der Bun- des republik in die Gemeinschaft der freien Völker geschehen ist. Das war eine klare Konsequenz des verlorenen Krieges, und Adenauer beugte sich ihr— wohl auch aus Neigung. So tiefgreifend erwies sich diese Konsequenz, daß die Bonner Regierungs- koalition um der Außenpolitik willen und aus Uebereinstimmung in der Außenpolitik geschaffen wurde. Wir verkennen nicht den Wert einer guten Außenpolitik für die Festigung eines gesunden Staatsgefühls. Aber wir sind jetzt an einem Wendepunkt angekommen, der offenbar von manchen Politikern noch nicht erkannt wurde. So lange die Außenpolitik im Zeichen der großen Einigungsidee Europas stand, war sie Quell positiver poli- tischer Wertgefühle, die sich im Wahlergeb- nis des 6. September 1953 bekundeten. Seit dem Scheitern der Integrationspolitik Schu- manscher Prägung hat die Außenpolitik das meiste ihrer Kraft zur Heranführung des Bürgers an den Staat eingebüßt. Man darf sich da nicht täuschen: trotz der Behelfs- lösung von London und Paris weckt die Außenpolitik kaum noch irgendwo in der Be- völkerung Empfindungen der Zufriedenheit. Die bloße Koalition Westeuropas ist nun ein- mal für die bittere und bange Bereitschaft, Wieder deutsche Truppen aufzustellen, keine gleich zuversichtlich stimmende Gegengabe, Wie es die echte europäische Gemeinschaft gewesen wäre. Wie fragwürdig manchem solche Außenpolitik geworden ist, zeigt der Disput über die Saar, und es gibt Koalitions- Parteien, die das Ihrige dazu getan haben, um die Unlust zu schüren. Sie übersahen, daß sie nicht nur unkontrollierbare Ressen- timents aufwühlten, wo klare Einsicht in das Mögliche nötig gewesen wäre, sondern daß sie auch noch das eben erst keimende Staats- gefühl zu Schanden ritten. 5 Nicht allein gefühlsmäßig, auch sachlich ist ein Wendepunkt erreicht. Denn sobald die Pariser Abmachungen ratifiziert sein werden, wird die Außenpolitik ihre erste große, ja entscheidende Aufgabe erfüllt haben: der Bundesrepublik durch die Erkämpfung des Status internationaler Gleichberechtigung den Weg zu kräftiger innenpolitischer Ent- Wicklung zu öffnen, Positives Staatsgefühl fließt aus positiven Emotionen: wir haben uris darüber klar zu werden. daß in Zukunft die Innenpolitik solche Emotionen auslösen muß. Es fehlt da nicht an Möglichkeiten, denn die Aufgaben sind groß. Sie entschlossen an- zupacken, ist jetzt wichtiger, als über Aspekte der Außenpolitik zu hadern. Es genügt nicht, Lestzustellen, daß die Innenpolitik bislang das Bonner Stiefkind gewesen sel. wir wollen nun Taten sehen. Wilfried Hertz-Eichenrode ——̃̃̃̃̃—.——̃—— „Irgendwas wird hängen bleiben“ Die SED beteiligt sich am 5. Dezember an der Wahl in Westberlin Berlin, im November Die SE beteiligt sich am 5. Dezember an den Westberliner Wahlen zum Abgeordneten- haus. Damit stellen sich die Kommunisten zum erstenmal seit 1946 wieder dem Votum der Westberliner Bevölkerung. Dem Be- schluß des Senats, die Berliner SED mit den gleichen Rechten, aber auch mit den gleichen Pflichten wie die übrigen Parteien zu den Wahlen zuzulassen, war eine monatelange Diskussion in den Reihen der SPD, CDU und FDP vorausgegangen. Den äußeren Anstoß für das plötzliche Auftauchen der SED aus der politischen Versenkung seit der Teilung der Stadt im Jahre 1948 mag die FDP gege- ben haben, als sie bereits vor einigen Mo- naten ein Verbot der SED in Westberlin for- derte, Als Antwort suchte die Ostberliner Be- Zirksleitung der SED wenige Wochen später bei Senat um die Zulassung zu den Dezem- berwahlen nach. Die FDP kam im Abgeord- netenhaus mit ihrer Forderung nach einem Verbot der SED in Westberlin nicht durch. Die Gegner eines Verbots in der SpD und DU gaben zu bedenken, daß es wirksamere Mittel zur Bekämpfung der SED in West- berlin gebe, zumal ein Gesetz die Unter- grundarbeit der Kommunisten auf einer in mrem Machtbereich gelegenen Insel nicht unterbinden könne. Ein Verbot würde den Kommunisten nur die Möglichkeit geben, sich als politische Märtyrer aufzuspielen. Aber zunächst hatte man die Absicht der SED auch gar nicht so ernst genommen. Dann traf der Brief des Ostberliner SED- Vorsitzenden, Neumann, im Schöneberger Rathaus ein, in dem er anfragte, wie es denn mit der Freiheit für die SED wäre. Die posi- tive Antwort des Regierenden Bürgermei- Von unserer Korrespondentin Angela am nde sters wurde dahingehend kommentiert, daß in Westberlin immer wieder freie Wahlen als Voraussetzung für die Wiedervereinigung gefordert würden, und deshalb der Grund- satz freier Wahlen auch im Falle des Wahl- Sangs vom 5. Dezember nicht verleugnet werde. Die Bevölkerung, die sich in den ver- gangenen harten Jahren als immun gegen kommunistische Propaganda erwiesen hat, ist aufgerufen, der SED- Wahlagitation mit Schweigen und Nichtachtung zu begegnen. Neben dem völligen Vertrauen auf die Berliner gibt es aber noch einen formalen Grund für die Zulassung der Kommunisten zu der Wahl: Die SED ist nun einmal eine in Westberlin zugelassene Partei. Nach der Sewaltsamen Verschmelzung der KpD und SPD der Sowjetzone zur SED kam die alli- ierte Kommandantura im Mai 1946 überein, der SED und der SPD„in Berlin die Aus- übung ihrer Tätigkeit innerhalb der Stadt- grenzen von Groß-Berlin zu gestatten“. Die- ser Beschluß der Viermächteverwaltung, der zu einem Zeitpunkt erlassen wurde, als SPD, CDU, LD und SD noch im Ostberliner Stadthaus in einem gesamtberliner Parla- ment zusammensaßen, ist bis heute nicht aufgehoben worden. So blieb das Kuriosum, daß heute noch die SD in Westberlin und auch die SPD in Ostberlin auf Grund einer Sonderlizenz aus dem Jahre 1946 legale Par- teien mit eigenen Büroräumen und fester Or- ganisation sind. Die Bestimmung blieb auch gültig, als 1948 in den turbulenten Vortagen der Blockade SED- Rollkommandos das Ost- berliner Stadthaus stürmten. Damals waren die Westberliner Abgeordneten gezwungen, in Westberlin zu tagen, und die Sowjets in Ostberlin einen eigenen Magistrat einzuset- Eisenhowers„mittlerer Kurs“ bleibt Die Zwischenwahl wird keine Aenderung der Außenpolitik nach sich ziehen Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke New Tork, im November. Aus der Vielfalt der nach den Zwischen- wahlen zum amerikanischen Kongreß an- gebotenen Ansichten scheint diejenige be- sondere Beachtung zu verdienen, die das Wahlergebnis als eine Abfuhr an die radi- kalen Kräfte beider Parteien auslegt. Weder die Verfechter extremer New-Deal- Theorien in der Demokratischen Partei, noch die Vertreter der„alten Garde“ in der Repu- blikanischen Partei haben das erhalten, Was sie erhofft hatten. Das Einschwenken auf einen gemäßigten Kurs in beiden Par- teilagern mag der Schlußpunkt für eine Epoche sein, die Amerika zu einem Experi- mentierfeld für ideenreiche und mutige Politiker gemacht hatte. Es gibt in den Vereinigten Staaten heute Stimmen, die keiner Partei ein absolutes Recht auf die Führung einräumen und die mit einem Auge nach Europa blicken, um einiges über die Kunst des vereinten Re- Sierens zu lernen. Obwohl es natürlich zu früh ist, von einer amerikanischen„EKoa- litionsregierung“ zu sprechen, scheint das gegenwärtige Kräfteverhältnis der Parteſen auf diesen Punkt hinzudeuten. Die Regie- rungen der Präsidenten Wilson, Hoover und Truman hatten alle mit dem gleichen Pro- blem zu tun. Nach Zwischenwahlen muß ten sie genau wie jetzt Präsident Eisen- hower mit einem Parlament arbeiten, das ihre eigene Partei in der Minorität sah. Wie erfolgreich das neue Experiment im Jahre 1955 sein wird, ist bis jetzt ledig- lich ein Debattierthema. Der neue Sprecher des Repräsentantenhauses, Sam Rayburn aus Texas, ist ein erfahrener Parlamen- tarier, der neun Jahre lang die Rolle als Sprecher des Hauses innehatte. Seine außenpolitischen Ansichten lassen ver- muten, daß Präsident Eisenhower keine Schwierigkeiten bei der Durchführung sei- nes außenpolitischen Programmes haben wird. Eine andere Frage ist die Arbeit auf dem innenpolitischen Gebiet. Da die Demo- kraten als die neue Mehrheitspartei im Repräsentantenhaus die Vorsitzenden für die Kongreßkommissionen stellen, mag es sein, daß besonders die Bearbeitung von Finanzmaßnahmen nicht immer nach den Wünschen des Präsidenten verlaufen wird. Die hauchdünne Mehrheit der Demokra- tischen Partei im Senat ist groß genug, um Politiker wie MeCarthy und Senator Jen- ner von ihren Posten als Vorsitzende von Untersuchungskommissionen zu verdrängen. Die Zusammensetzung beider Häuser des Kongresses macht es sehr unwahrschein- lich, daß die Regierung ihren außenpoliti- schen Kurs ändern wird. Es darf nicht übersehen werden, daß es die Demokraten Waren, die unter Präsident Roosevelt und Truman die Wurzeln für die gegenwärtige Politik legten. Dies gilt auch für die Han- dels- und Tarifpolitik. Zusammengefaßt verdient über die Wah- len gesagt zu werden, daß Präsident Eisen- hower auf dem von ihm angestrebten „mittleren Kurs“ fortschreiten kann, so- lange er die wenigen verbleibenden Kräfte auf der extremen Rechten und Linken in Schach hält. Blickt man auf die ersten zwei Jahre seiner Amtstätigkeit zurück, so ist leicht zu erkennen, daß er in wirklich wich- tigen Fragen die moderierten Kräfte bei- der Parteien hinter sich hatte. Es besteht keine Veranlassung zu der Annahme, daß dies in Zukunft anders sein Werde. Saarbrücken, im November Wenn der Bundestag und die französische Nationalversammlung das Saarabkommen ratifzieren, bekommt es Rechtskraft und wird verbindlich sein bis zum Friedens- vertrag. Das wird von allen deutschen Partei-Gruppierungen an der Saar vor- behaltlos anerkannt, von den deutschen Sozialdemokraten wie auch von der Demokratischen Partei Saar und selbstver- ständlich auch von der CDU-Saar, Diese deutschen Parteien an der Saar— sie sind bis jetzt noch verboten oder nicht zugelassen — sehen ihre Erwartungen von dem in Paris am 23. Oktober unterzeichneten Saar- Abkommen zwar noch nicht erfüllt; aber die saardeutschen Parteien bemühen sich um eine realistische Einstellung zur Lage. Sie wollen sich nicht länger von einer Beteili- gung an der saarländischen Innenpolitik ausschließen lassen, Sie wollen nach ihrer Zulassung nicht den Versuch machen, den deutsch- französischen Vertrag zu ändern oder zu beseitigen. Von innen her wird also das Statut bis zum Abschluß eines Frie- densvertrages nicht in Frage gestellt, da die zen. An den Westberliner Wahlen im glei- chen Jahr beteiligten sich die Kommunisten nicht mehr, unter dem Vorwand, dies seien „Spalterwahlen“. In den zurückliegenden Jahren leisteten die 7000 SPD-Mitglieder in Ostberlin den Repressalien des SSD tapferen Widerstand: sie leben politisch in der inneren Emigration. Die SED- Büros in Westberlin waren in die- sen Jahre häufig Gegenstand heftiger Kritik des Zentralkomitees. Ihre Tätigkeit be- schränkte sich darauf, an kommunistischen Feiertagen auf ihren Vorstadtbüros rote Fahnen zu hissen, Delegationen in Ostberlin, Demonstrationen als westliche Friedens- freunde mitmarschieren zu lassen und die Prügelknaben für kommunistische Störaktio- nen zu ßstellen. Woher sie jetzt den Mut neh- men, sich an der Wahl zu beteiligen, kann nur mit dem Hinweis auf einen wahrschein- lich aus Moskau gekommenen Befehl er- klärt werden. Bis vor einiger Zeit muß selbst den 3500 SED-Genossen in Westberlin ein solches Vorhaben als grotesk vorgekommen sein. Der Entschluß mag auf der Linie der seit langem zu beobachtenden Paktik del Kremls liegen, an Stelle der starren Fronten. politik in Berlin eine beweglichere Form de kalten Krieges zu verfolgen. Inzwischen bereiten die Berliner Sxb. Kreisleitungen den Wahlkampf in Westberlh mit großer Initiativenergie vor. Aber n steht der SED bei ihren optimistischen Zu- kunftshoffnungen ein starkes Hindernis ent. gegen. Das Wahlgesetz bestimmt, daß elne Partei nur dann einen Abgeordneten entsen. den kann, wenn sie mindestens 5 Prozent der Gesamtstimmen auf sich vereinigen konnte, das wären annähernd 70 000 Stimmen. Wenn die StD auch nur einen Abgeordneten h die Stadtverordnetenversammlung bringen würde, bei einiger geschulter Beredsamkel könnte er eine ganze Fraktion ersetzen, Und das ist wohl das Ziel der SED. Es wäre eln Willkommenes legales Forum geschaffen, von dem aus die Partei ihre Parolen und Losungen über westlichen Rundfunk und Presse ver. breiten könnte, Klappt es nicht, so bietet auch schon der Wahlkampf genügend Gelegenheit die Bevölkerung nach dem Motto:„Irgend. was wird von unserer Agitation schon hän. gen bleiben“ zu erreichen. Nicht Pause, sondern Selbstbesinnung Im Jahr 1955 wird kein Evangelischer Kirchentag abgehalten werden Von unserem Korrespondenten Horst Hermani Remagen, im November Der Präsident des Deutschen Evangeli- schen Kirchentages, Dr. Reinhold v. Tha d- den-Trieglaff, überraschte in Re- magen Journalisten und Publizisten mit der Erklärung, daß im Jahre 1955 kein Deutscher Evangelischer Kirchentag stattfinden werde. Wer die Entwicklung der Kirchentage von Essen bis Leipzig verkolgt hat, ist leicht ge- neigt, von einem Selbstverständnis des Kir- chentages schlechthin zu sprechen. Im Zei- chen des Auseinanderlebens zwischen Mittel- und Westdeutschland und der weiter Kreise sich bemächtigenden Ratlosigkeit erfüllt der Kirchentag— gerade nach dem dies jahrigen großen Treffen in Leipzig— eine bedeu- tende repräsentative Aufgabe, die auch in den politischen Raum hineinwirkt. Hinzu kommt die zunehmende Betonung der kon- Tessionellen Unterschiede, die keineswegs nur zwischen Rom und den Kirchen der Reformation formuliert werden, und schließ- lich auch die Frage, wie die Evangelische Kirche in Deutschland mit diesen Proble- men in der Zukunft fertig werden wird. Auch die große Unsicherheit in der Beant- wortung der Frage, was eigentlich Autorität in der Kirche bedeute, ließe an sich die Ver- anstaltung eines Kirchentages im Jahre 1955 als notwendig erscheinen. Aber die Mission des Deutschen Evange- lischen Kirchentages wird allzuoft mißver- standen. So beweist zum Beispiel das Presse- echo auf den Leipziger Kirchentag in Mittel- und Westdeutschland, daß Leipzig zwar als psychologisches, politisches und soziologi- sches Phänomen, als politischer Beitrag, der Entchristlichung des Ostens entgegenzuwir- ken, exkannt wurde, daß aber von der Aus- schlieblichkeit seines unpolitischen. weil rein religiös innerkirchlichen Charakters nur Auf die neue Saar-Regierung kommt es an Die Einstellung der nach Deutschland orientierten Gruppen an der Saar Christliche Volkspartei Saar(CVP) und die Sozialdemokratische Partei Saar(SPS) die- sem Statut sogar vorbehaltlos zustimmen. Nach einheitlicher Auffassung der deutsch- orientierten Kreise ist für die Ent- Wicklung an der Saar allein die Zusammen- setzung des spätestens im Frühjahr neu zu Wählenden Landtags entscheidend. Wichtig ist, so wird von dieser Seite betont, ob dann die im Rahmen des Statuts handelnde Regierung die endgültige Lösung der Saar- frage im Friedensvertrag im Sinne eines Verbleibs der Saar bei Deutschland oder im Sinne des Fortbestehens der jetzt geschaffe- nen Zwischenlösung erstreben wird, wie es die CVP und die SPS offenbar wollen, nachdem sie erklärt haben, daß dieses Statut die Lösung der Saarfrage sei. die sie seit Jahren gewünscht hätten. Auf den Kampf für die Landtagswahlen werden die deutschen Parteien der Saar nach ihrer Zulassung ihre ganze Kraft richten. Es wird an der Saarbevölkerung liegen, wem sie bei diesen Wahlen ihr Vertrauen geben will.. wenig registriert wurde. Der Leipziger Kir. chentag und alle Kirchentage bemühten sich um eine Antwort auf die Frage nach dem Gebot Gottes. Die hierbei erarbeiteten Be- griffe sollen vertieft, die angesprochenen Laien zusammengeführt und ermutigt wer⸗ den; vor allem aber gilt es zu überlegen, in welcher Weise der Kontakt mit den Christen Mitteldeutschlands verstärkt und gefestigt werden kann. 1955 soll daher kein Jahr der Pause, sondern ein Jahr der Selbstbesinnung werden. Der Kirchentag will kein Gipfel stürmer werden, deshalb geht er 1955 nicht — obwohl dies von eminenter politischer Bedeutung sein könnte— nach Saarbrücken. Er will mit diesem Jahr 1955 herausstellen, daß er keine politischen Kommentare zu geben vermag. Im Blick auf das publizisti- sche Phänomen, das der Kirchentag gewor- den ist, verdient diese Entscheidung fest- gehalten zu werden. Ausländische Pressestimmen zur Freilassung Neuraths London.(dpa) Ein großer Teil der briti- schen Blätter beschäftigte sich am Montag in Wort und Bild ausführlich mit der Ent- lassung des ehemaligen Auhßenminsters von Neurath. Dabei wird vor allem die Gruß- botschaft von Präsident Heuss hervorgeho- ben. So schreibt die unabhängige„Times“: „Der Hauch der persönlichen Wärme(in der Botschaft von Bundespräsident Heuss) ist vielleicht natürlich. Bundespräsident Heuss ist genau so wie von Neurath Württember⸗ ger. Doch auf den ersten Blick wird sie durch den Gebrauch des Wortes„Martyrium“ zu mehr als zu einer bloßen menschlichen und persönlichen Begrüßung. Der Bundespräsi- dent ist zu gebildet, um nicht zu wissen, daß ein„Martyrium“ mehr als eine unglückliche Erfahrung ist; es schließt ein Opfer für eine Sache ein.“ Die Pariser Abendzeitung„Le Mondes Kritisiert ebenfalls die offiziellen Glück wünsche des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers. Das Blatt ist zwar im Prin- zip der Auffassung, daß dem ehemaligen Auhenminister durchaus ein ruhiges Ende seiner Tage im Familienkreise gegönnt wer- den sollte.„Aber man hätte im Augenblick seiner Freilassung ein wenig mehr Diskretion vor allem seitens der offiziellen Persönlich- keiten vorgezogen.“ 5 5 Die unabhängige Kopenhagener Zeitung „Information“ schreibt:„Daß Neurath aus dem Gefängnis in Spandau entlassen wurde, wird an sich niemanden aufregen können. Unter den großen Eriegsverbrechern, die nicht gehängt wurden, war er wohl der ge- ringste. Aber interessant ist, daß er auf so- Wjetische Initiative hin entlassen wurde. Wenn die Absicht dabei war, das Volk in Westdeutschland Farbe bekennen zu lassen, so ist dies in vollem Maße geglückt. Der ent- lassene Herr wurde in seiner Heimat mit Jubel und Kirchengeläute empfangen, Was schlimmer ist: Er wurde zu seiner Freilas- sung von Bundeskanzler Dr. Adenauer und Bundespräsident Theodor Heuss beglück⸗ Wünscht“. —.— . Die Hüter der Montanunion Der Gerichtshof der Gemeinschaft für Kohle und Stahl entscheidet die ersten Prozesse Der große Saal in der Stadthalle zu Luxemburg, der dem Gerichtshof der Mon- tanunion bei öffentlichen Vemandlungen Zur Verfügung steht, wirkt für seinen neuen Zweck noch etwas provisorisch. Hier also tagt Europas jüngstes internationales Ge- richt, dessen Urteile den langgehegten Wunschtraum aller Völkerrechtler erfüllen, weil sie mit übernationaler hoheitlicher Gewalt verkündet werden und vollstreck- bar sind. Noch in der Nacht vor der ersten öffentlichen Sitzung muß das Podium für das Gericht aufgestellt und die ganze übrige Einrichtung umgestaltet werden, weil der Ministerrat der Montanunion, der für ge- Wöhnlich dort tagt, bis 21 Uhr über die Frei- Zligigkeit der Facharbeiter und die Aso- Zlierung der Montanunion und Englands be- raten hatte. Am nächsten Morgen grüßen vor dem Portal luxemburgische Polizisten in Extrauniformen. Der Einzug des Gerichts in den hohen, hellen Raum vollzieht sich nach einer wohlvorbereiteten feierlichen Ordnung. Zur Rechten des richtshofes, in dessen dtalienische Präsident Vorsitz führt, sitzt der Generalanwalt Lagrange, zur Linken der Kanzler des Ge- richts van Houtte und ihm zu Füßen die Gruppe der Hilfsberichterstatter und juri- stischen Mitarbeiter. Die in großer Robe erschienenen Anwälte der streitenden Par- teien blicken auf eine Wanduhr, die genau eine Stunde nachgeht, was ihre ausgedehn- ten Plädoyers möglicherweise noch verlän- gert, während die Uhr an der gegenüber Uegenden Stirnwand des Saales dem Gericht genau anzeigt, was die Stunde geschlagen siebenköpfigen Ge- Mitte der 75jährige Massimo Pilotti den 2 hat. Auf den reservierten Plätzen sitzen Präsident Jean Monnet und andere Mit- glieder der Hohen Behörde der Montan- union mit ihren engsten Mitarbeitern. Das glänzende Publikum auf den hinteren Zu- hörerreihen setzt sich aus Angehörigen aller sechs Partnerländer zusammen. Unter ihnen befinden sich Bedienstete der Mon- tanbehörden, Prozeßvertreter der streiten- den Parteien in künftigen Prozessen, die den Gerichtshof schon studieren, Beobachter von Interessengruppen und Damen provin- zieller oder supranationaler Eleganz neben der Tochter von Jean Monnet im bürger- lich braven Kleidchen und zwei langen Zöpfen. Montanvertrag und Satzung des Ge- richtshofes unterstreichen, daß die sieben Richter ihren nationalstaatlichen Bindungen entrückt sind und als Mitglieder einer homo- genen überstaatlichen Körperschaft, keines- falls aber als Abgesandte der sechs Partner- staaten amtieren. Theoretisch wäre es sogar möglich, daß die Richter aus anderen als den Montanländern gewählt würden und daß in Luxemburg Schweden und Türken zu Gericht sägen. So hat der Gerichtshof alle nationalstaatlichen Schlacken abge- stoßen, die dem Internationalen Gerichts- hof in Den Haag noch anhaften. Bei der Montanunion spielt die Staatsangehörig- keit der Richter überhaupt keine Rolle mehr. Als Gerichtssprachen stehen die vier Montansprachen Französisch, Deutsch, Ita- lienisch und Holländisch gleichberechtigt nebeneinander. Die Verhandlungssprache richtet sich jeweils nach der klagenden Partei, jedoch darf sich jeder seiner Mutter- sprache bedienen. Der deutsche Bericht- erstatter, der in dem ersten, von der fran- z6sischen Regierung angestrengten Prozeß seinen Bericht in französischer Sprache vorlas, gab ein Vorbild des höflichen Ent- gegenkommens für künftige Verfahren. Unabhängigkeit kommt erfahrungsge- mäß teuer zu stehen. Die Richter, die keine andere berufliche Tätigkeit ausüben dür- fen und die unbeeinflußt von allen mate- riellen Erwägungen, Einflüsterungen und Druckmitteln jeder Art gleichrangig neben den führenden Persönlichkeiten des Wirt- schaftslebens und ihrer heimischen Regie- rungen stehen müssen, erhalten daher ein steuerfreies Jahresgehalt von 12 000 Dollar. Hinzu kommen noch prozentuale Aufschläge für Residenz- und Kinderzulage und Auf- Wandsentschädigung, die das höhere Preis- niveau in Luxemburg ausgleichen. Die Steuerfreiheit nimmt der nationalen Büro- kratie eine Handhabe, auf dem Umweg über rigorose steuerliche Maßnahmen einen Druck auf die Richter auszuüben. Die Wahl der Richter und der beiden Generalanwälte erfolgt auf sechs Jahre, wobei die Hälfte von ihnen nach drei Jahren wechselt. Heute gehören dem Gerichtshof außer dem italienischen Präsidenten zwei Holländer an, ferner je ein Belgier, Luxem- burger, Franzose und Deutscher. Sie alle verfügen über erhebliche Erfahrung im internationalen Rechtsverkehr, im Verhand- lungs- und Vertragswesen und in der Wirtschaft. Der deutsche Richter Otto Riese lehrte zwanzig Jahre lang als Professor und Dekan an der juristischen Fakultät der Universität Lausanne und war später Senatspräsident am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Er hat unser Land auf zahlreich internationalen Konferenzen vertreten. Da auch der dienstältere Generalanwalt, Karl Roemer, Deutscher ist, sieht sich die Bun- desrepublik im Gerichtshof ansehnlich ver- treten. Die Generalanwälte haben den Ge- richtshof unabhängig und unparteiisch zu Unterstützen, indem sie am Schluß jeder mündlichen Verhandlung begründete An- träge stellen. Ihr Vorbild finden sie im französischen Verwaltungsrecht, wie in Luxemburg überhaupt die kontinentalen Rechtsordnungen eine Verbindung mitein- ander eingehen, während der sonst im internationalen Recht sehr spürbare angel- sächsische Einfluß fehlt. Da die parlamentarische Kontrolle der Montanunion durch die Gemeinsame Ver- sammlung begrenzt ist, fällt dem Gerichts- bof praktisch eine Ueberwachungsaufgabe zu, die normalerweise weitgehend von der Volksvertretung ausgeübt wird. So sichert er die Wahrung des Rechts bei der Anwen- dung und Auslegung des Montanvertrages und seiner Durchführungs vorschriften. Vor allem richtet sich diese Aufgabe auf die Hohe Behörde, deren Objektivität und Maß- nahmen in einem verwaltungsgerichtlichen Verfahren unter den Gesichtspunkten der Unzuständigkeit, Verletzung wesentlicher Formvorschriften oder des Vertrages sowie des Ermessensmißbrauches überwacht wer- den. Namentlich im letzteren Falle kommt der Gerichtshof trotz seiner Beschränkung auf Montan-Recht ohne einen Rückgriff auf die Grundsätze der nationalen Rechtsord- nungen nicht aus, etwa der französischen Lehre vom detournement de pouvoir oder der deutschen vom Ermessensmiß brauch. Nichtigkeits- oder Untätigkeitsklagen gegen die Hohe Behörde können vom Ministerrat, den einzelnen Regierungen oder von den in- dividuell betroffenen Unternehmen und Verbänden erhoben werden. Ferner wirkt der Gerichtshof als Ver- kassungsgericht bei Streitigkeiten zwischen dem Ministerrat, der Hohen Behörde und der Gemeinsamen Versammlung als den Or- ganen der Montanunion, als völkerrecht liches Gericht bei Meinungsverschieden- heiten der Partnerländer über den Montan- vertrag und schließlich als privatrechtliches Schiedsgericht. Seine Urteile werden mit Hilfe der Justizministerien in den Partner- ländern vollstreckt, die sich auch der Strat- verfolgung bei Meineid vor dem Gerichts- hof annehmen. Das Gleichgewicht der Kräfte innerhalb der Montanunion sucht die Gefahr zu ver- meiden, daß der Gerichtshof angesichts sel- ner weitreichenden Vollmachten zum be- stimmenden Organ der Gemeinschaft wird. Deshalb dürfen seinee Urteile mit wenigen Ausnahmen nur die rechtlichen Fragen würdigen, nicht aber auch die wirtschaft- lichen Tatsachen und Umstände und die dar- aus herrührende Gesamtlage. Die Erwar- tung, daß der Gerichtshof gerade zu Beginn seines Wirkens besonders viel Entschel. dungen von grundsätzlicher Bedeutung 2 treffen haben würde, hat sich bisher nicht voll erfüllt. Von den zehn eingereichten Klagen wurde vielmehr die Hälfte aus ta- tischen Erwägungen wieder zurückgezogen, Die schwebenden Prozesse wegen der Preis- vorschriften für Stahl und Kohle besitzen dafür aber erhebliches Gewicht. Erhard Becker Sowjetische Anteile an gemeinsamen in Ungarn gelegenen Unternehmen der Leicht- metall- und Erdölindustrie sowie des Sn baues wurden, wie aus Moskau amtlich mi geteilt wird, nach dem bereits in anderen Satellitenstaaten geübten Beispiel an Ungarn übertragen. Das belgische Sequesteramt hat 1 deutsche Warenzeichen, die 1944%5 un Sequester gestellt wurden, freigegeben. —— Entwi den 3 Wissel nach au de fernge Staate mit ih De am Se Faltst. Luftb: Lüfte später in ein Hudsc halt e dient, in gen meist Den des in Werk der T und 2 weiter Störur Werk ners. und 80 den 8 konnte nicht strukt Nac am Me rere s abgesc fälle f haben lig 2er graphe sorgun Stina In Ausste deutsc deutsc der se Dre Kraftv Castell Zwölfj des he und 2 den sc — Kö r p Die heute außer Die Ne Dollar gering. Deutsc werder höhte einzelr Schl Ein det ar wurde presse den d Nachk mes un Eltern sei es engten Alleine Info: Frag Die keit ü! kast al tes Pre Zu. Necht schen Terseit. und V neuer Wordei Nr. 202 ö — comme nie der tik den ronten- orm dez r SRD. stberlhz er noch nen Zu · nis ent- aß eing entsen· zent der konnte, a. Wenn eten in bringen Samzkelt en. 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Aber obwohl das angebotene Menü aus Fleischbrühe, Eintopf, gebackenem Schinken und Roastbeef bestand, war der Andrang nicht überwältigend. Die kostenlose Mahl- zeit hatte nämlich einen Haken: Sie sollte die Bewohner der Stadt zu einer Luftschutz- übung ködern, die am Sonntag stattfand. An vier Stellen der Stadt wurden Notküchen errichtet, aus denen die„evakuierte“ Bevöl- kerung verpflegt werden sollte. * in Cuidad Trujillo Dominikanische Re- publik) konnte die Polizei in der Nacht zum Montag acht Räuber verhaften, die am Sams- tag auf die Zweigstelle der Royal Bank of Canada in der Stadt Santiago de los Cabal jeros einen Ueberfall verübt und dabei 149 000 Dollar geraubt hatten. Der gesamte geraubte Geldbetrag konnte sichergestellt werden. Die Banditen waren schwer bewaff⸗ net und haben bei ihrem Ueberfall zwei Benkbeamte erschossen. Ein dritter wurde schwer verletzt. Sieben weitere Bankbeamte waren von ihnen in den Tresorraum einge- schlossen worden, wo sie— als sie mehrere Stunden später befreit wurden— dem Er- sticken nahe waren. * 38 deutsche Wissenschaftler, die an der Entwicklung der V 2 beteiligt waren, wer- den jetzt amerikanische Staatsbürger. Die Wissenschaftler wurden nach Kriegsende nach den USA gebracht und gehören jetzt zu dem Stab des Forschungszentrums für kerngelenkte Geschosse in Huntsville im Staate Alabama. Sie wohnen bereits lange mit ihren Familien dort. * Der 27jährige Garrett Cashman ließ sich am Samstag bei Inlet(New Vork) in einem Faltstuhl von 80 mit Wasserstoff gefüllten Luftballons fast 3000 Meter hoch in die Lüfte entführen und landete einige Stunden später Wohlbehalten 80 Kilometer entfernt in einer Baumkrone auf dem Westufer des Hudson. Cashman, der seinen Lebensunter- halt als Hypnotiseur und Tanzlehrer ver- dient, sagte nach der Landung, er habe nur in geringer Höhe fliegen wollen, sei aber meist etwa 1500 Meter hoch gewesen. * Der Uhrenwärter des Hauptjustizgebäu- des in London, Manners, wurde tot im Uhr- Werk aufgefunden. Er war beim Aufziehen der Turmuhr von der Maschinerie erfaßt und zu Tode gedrückt worden. Die Uhr lief weiter, Nur das Schlagwerk zeigte leichte Störungen. Zwei Mechaniker stiegen zum Werk hinauf und fanden die Leiche Man- ners. Die Uhr stammt aus dem Jahre 1882 und soll von einem Zimmermann erbaut wor- den sein, der weder lesen noch schreiben konnte. Trotz wiederholter Versuche ist es nicht gelungen, dem Geheimnis der Kon- struktion ganz auf die Spur zu kommen. * Nach jugoslawischen Presseberichten, die am Montag veröffentlicht wurden, sind meh- rere serbische Städte von der Außenwelt abgeschnitten. Starke Schnee- und Regen- fälle in Verbindung mit heftigen Stürmen haben zahlreiche Straßen streckenweise völ- lig zerstört, Hunderte von Baumen und Tele- graphenmasten geknickt und die Stromver- sorgung einiger Städte, darunter von Pri- tima und Leskovac, unterbrochen. * In Lille fand am Samstag anläßlich der Ausstellung„Haushalt und Kind“ ein deutsch- französisches Treffen statt, bei dem deutsche und französische Schulkinder Lie- der sangen und Volkstänze auf führten. * Drei Personen kamen ums Leben, als ein Kraftwagen von der Steilküste bei Aci- castello(Sizilien) ins Meer stürzte. Ein zWölfjähriges Mädchen hatte die Bremsen des haltenden Wagens gelöst. Das Mädchen und zwei andere Insassen des Wagens wur- den schwer verletzt. Eine goldene Uhr für Prinz Taffari Der Prinz ist Kaiser Haile Selassie von Aethiopien geworden/„Gegenbesuch“ nach 50 Jahren Kaiser Haile Selassie von Aethiopien, der Herrscher auf dem Thron des Löwen von Juda, kommt zum ersten Male in seinem Leben nach Deutschland. Und in diesen Wo- chen ist es auch genau 50 Jahre her, daß eine kaiserliche Gesandtschaft von Berlin auf- brach, um dem Statsoberhaupt des fernen Aethiopien, dem damaligen Negus Negesti Menelik II., ihre Auf wartung zu machen, ihm Geschenke darzubringen und sich an sei- nem Hof in Addis Abeba als Vertretung des Reiches niederzulassen. Dr. Friedrich Rosen, der spätere Reichs- außenminister, leitete die neunzehn Mann starke Expedition, der außer einigen Diplo- maten und Wissenschaftlern der Vizewacht- meister Moldenhauer und acht stramme Sol- daten der Potsdamer Gardes du Corps als Eskorte beigegeben waren. Die vom franzö- sischen Hafen Djibuti ausgehende Eisen- bahnlinie reichte zu Beginn des Jahrhunderts nur bis Diredaua. Hier bestiegen die Deut- schen mit ihren angeworbenen Askaris Kamele und Maultiere und machten sich auf den beschwerlichen, 1500 Kilometer langen Weg in das Innere des Landes. Inmitten der Bergwiesen des abessinischen Hochlandes trafen die Abgesandten Wilhelms II. in einem Talgrund auf das Lager Ras Makonens, des Feldherrn Kaiser Meneliks, der die Italie- ner 1896 bei Adua vernichtend geschlagen hatte und der nun hier als Vizekönig und Gouverneur in der Provinz Harrar residierte. Umgeben von seinem Hoflager empfing Ras Makonen die deutsche Delegation in einem prächtigen, mit Teppichen ausgelegten Zelt. Bei der Unterhaltung äußerte der Sieger von Adua den Wunsch, die deutsche Delegation möge im nahen Kulubi auch seinem Lieb- Iingssohn, dem damals sechzehnjährigen Lidj (Prinz) Taffari, einen Besuch abstatten. Niemand ahnte damals, daß dieser Lidj Taffari einst Souverän seines Landes sein Würde, als der er jetzt unter dem Namen Haile Selassie Deutschland besucht. In dem Bericht der ersten Deutschen, die vor 50 Jahren in der Residenz Kulubi vor den jun- Sen Prinzen hintraten, hieß es:„Taffari ist von unserem Kommen unterrichtet. Sein Haushofmeister bewillkommnet den Ge- sandten vor der Pforte. Etwa hundert Sol- daten, meist würdige, alte Krieger, bilden in Gala Spalier. Schneeweiße Togen mit Pur- Purstreif, buntseidene Gewänder, reiche Parademäntel aus rotem, grünem. blauem Sammet mit massiver Goldstickerei, runde Schilder mit zierlich ziselierten silbernen Beschlägen lachen lustig im Sonnenschein. Solche Pracht gehört zu jedem abessinischen Hof. Der Prinz begrüßt uns an der Tür. Lidj Taffari ist für sein Alter zart und schmäch- tig. Seine Züge sind rein semitisch, seine Hautfarbe ist hell. Beides sind Zeichen edlen Blutes. Wir wurden mit Honigwein und Cog- nac bewirtet. Dann überreichte der Gesandte dem Prinzen eine goldene Uhr. Lidj Taffari zeigte auch in diesem Augenblick seine Er- ziehung: er nahm das Geschenk mit graziö- sem Dank in Empfang, sah es aber nicht an und verriet in nichts. daß er sich freute, denn freuen tun sich nur gewöhnliche Leute. Unsere Gardes du Corps allein erregten seine Neugier. Bewundernd sah der kleine Prinz zu unseren baumlangen Reitern empor, und als Sohn eines großen Generals verriet er bei seinen Fragen nach Waffen und Ausrüstung Interesse und Verständnis.“ Von dem Karawanenzug der ersten deut- schen Mission in das Reich des Königs der Könige, von ihrem Zusammentreffen mit dem Prinzen Taffari bis zu dessem Staats- besuch in der Bundesrepublik, ist es ein lan- Prinz Ankrah tanzt für Togo Auf dem Jahrmarkt wird um Verständnis für schwarze Rasse geworben Verschlungen und vielfältig sind die Pfade der Diplomatie. Jedes Land, jeder Staatsmann, hat da seine eigenen Methoden. Bevorzugt sind Staatsbesuche, weltweite Reisen, Konferenzen und Verhandlungen unter Ausschluß der breiteren Oeffentlich- keit. Anders verfährt der zukünftige Herr- scher über die 800 000 Einwohner Togos an Afrikas Goldküste, Prinz Ankrah: er tanzt für sein Land, für das Verständnis seiner Kultur und seiner Sitten. Nicht, daß der 28jährige Prinz, der nach mehrjährigem Studienaufenthalt in England westeuropäische Kleidung bevorzugt, im eleganten Wagen vor namhaften Etablisse- ments vorfährt und auf den Bühnen das Erscheinen der von ihm in seiner Heimat zusammengestellten schwarzen Tanzgruppe ankündigt. Prinz Ankrah wählte den Weg ins Volk, um unmittelbar mit ihm zu spre- chen, um der breiten Masse Brauchtum, Sit- ten und Kultur des schwarzen Erdteils, direkt näherzubringen. Kurz gesagt: Prinz Ankrah ging auf den Jahrmarkt. Nicht auf einen, sondern auf den Jahrmarkt, das Volksfest schlechthin. Seit einem halben Jahr bereist der ehemalige Student der Staats wissenschaften und der Kunstge- schichte mit seiner Truppe die großen Volks- feste Westdeutschlands. Die„Prinzenkutsche“ hat ein Hamburger Jahrmarktsunternehmen geliefert. Vom Rheinland her zog er über West- falen und das Emsland nach Osnabrück, und seine nächste Station ist der Hamburger „Dom“. Sein Vorhaben, ursprünglich viel- leicht einer Studentenlaune entsprungen, ist durchaus ernsthafter Natur: er will kein Tingeltangel aus dem Urwald für staunende Europaer produzieren, sondern auf seine Weise um Verständnis für sein Land und die schwarze Rasse werben. Verständigung zwischen Völkern und Rassen durch per- sönliche Eindrücke ist sein Ziel. Und daher vergibt er sich auch nichts, wenn er als Zu- Künftiger König direkt unter das fremde Volk geht, um mit ihm in Kontakt zu kom- men. Zwar spricht Prinz Ankrah kein Wort deutsch,— das Englische beherrscht er per- fekt— aber Tanz bedarf keiner Worte. Auch nicht der Tanz mit bloßen Füßen über Glas- scherben— der sinnfällige Beweis für einen „echten“ Mann in seiner Heimat. Auch zum Feuerschlucken— eine Kunst, die von allen schwarzen Fürsten an der Goldküste aus- geübt wird— gibt es nichts weiter zu sagen. Kann es angesichts der allgemeinen Ein- stellung des Prinzen überraschen, daß er sein Herz nach Norden verschenkte und eine Finnin zur Frau nahm, obwohl sie in sei- nen Augen einen Fehler hat: sie ist zu schlank. Sie ist auf dem besten Wege, dieses „Manko“ auszugleichen, wie sie versichert. Ob Prinz Ankrah mit seiner Truppe auch nach Berlin reisen wird, ist noch nicht be- stimmt. Obwohl er als Nachfahre Ankrahs J. gewisse diplomatische Beziehungen zur ehe- maligen Reichshauptstadt hat: als Bismarck im Jahr 1879 den Togo-Vertrag unterzeich- nete, war Ankrah I. König von Togo und der erste schwarze Fürst, der offlziell einen Staatsbesuch in Berlin machte. Der Prinz ist sein Enkel. Ankrah I. unterschrieb einen Vertrag mit dem kaiserlichen Deutschland in Berlin— sein Enkel tanzt auf den Jahr- märkten der Bundesrepublik Deutschland! Das Ziel ist trotzdem das gleiche geblieben: Verständigung mit Europa. ger Weg. Von denen, die in jenen Jahren in Abessinien waren, leben nur noch wenige. Zu ihnen gehört der heute in Rendsburg lebende Konsul a. D. Lorenz Jensen, der 1909 als Dragoman an die deutsche diplomatische Vertretung in Addis Abeba versetzt wurde. Von dort aus unternahm Jensen 1910 eine sechzehn Tage dauernde Reise nach dem 400 Kilometer östlich der Hauptstadt gelegenen Harrar, um dort ein deutsches Konsulat ein- zurichten. Inzwischen war Prinz Taffari, der nun achtzehn Jahre alte Sohn Ras Makonens, Gouverneur dieser Provinz geworden. Kon- sul Jensen blieb acht Wochen an seinem Hof. In dieser Zeit entspann sich eine enge Ver- bindung zwischen ihm und dem jungen Statthalter, die Haile Selassie damals bei Tafel vor allen Gästen mit den Worten be- kräftigte:„Ich habe keinen größeren Freund als Herrn Jensen.“ Wenn Konsul Jensen heute seine Erinne- rungsstücke aus jener Zeit auspackt und von seinen Erlebnissen erzählt, wird die Rends- burger Wohnung zu einem kleinen, aber reichhaltigen Museum. Sein Herz gehört Aethiopien. Liebevoll hält er ein kronen- verziertes Tafelmesser Haile Selassies in Händen oder zeigt ein Handschreiben Mene- Iiks II., durch das ihm mit„erhabenem Herr- scherbefehl das hohe Diplom über den ruhm- reichen Stern von Aethiopien“ verliehen wurde. Konsul Jensen beherrscht nicht nur die Sprache Aethiopiens, er ist auch in der Ge- schichte dieses Landes, das 13 Jahre hindurch seine zweite Heimat war, zu Hause. Das Christentum hatte bei den südsemitischen Amharern schon im vierten Jahrhundert Eingang gefunden. In den letzten Jahrhun- derten konnte sich die Insel koptischen Chri- stentums, die Ursprungszelle des heutigen Aethiopiens, nur mühsam inmitten des nach Sücken vordringenden Islams behaupten. Grauenhafte Stammesfehden zerrütteten das Land, bis Aegypten 1875 einen großen Teil besetzte. Nach dem Abzug der Aegypter drohte der Bandenkrieg von neuem aufzu- flackern. Endlich gelang es Menelik. bis da- hin König von Schoa, das Land zu unter- Werfen. Die Stammesfürsten erkannten ihn schließlich als ihren Kaiser an. Unter Menelik II. wurden 1896 auch die eindringenden Italiener zurückgeschlagen. Als der Kaiser 1913 starb, wurde sein Enkel Lidj Lassu Thronfolger. Während des ersten Weltkrieges aber wurde er wegen seiner mohammedanischen Neigunge gestürzt und Meneliks Tochter Saudito bestieg den Thron. Nach einer kleinen Revolution wurde Prinz Taffari unter dem Namen Kaiser Haile Se- lassie Herrscher. Er ging während der ita- lienischen Besetzung im Jahre 1936 nach London ins Exil, bis ihm 1941 mit Hilfe bri- tischer Truppen und äthiopischer Patrioten die Rückkehr auf den Thron ermöglicht wurde. Vor seinem Staatsbesuch in der Deutschen Bundesrepublik war Kaiser Haile Selassie von Athiopien einige Tage Gast der Niederlande. Unser dpa-Bild zeigt den Kaiser neben Königin Juliand— links Prinz Bernhard— in einer sechsspännigen Kutsche auf der Fahrt durch Amsterdam zum königlichen Palais. „Roland“ 550 Jahre alt Bremen. Der„Roland“ in Bremen, das Wahrzeichen der Hansestadt, beging àm 5. November seinen 550.„Geburtstag“. Das berühmte Standbild am Bremer Rathaus, das während des Krieges eingemauert War, ist auch jetzt noch der Anziehungspunkt vieler Besucher der Hansestadt. Sieben Zentner schwere Klappmütze Bremerhaven. Ein ungewöhnlicher Fang glückte dem deutschen Fischdampfer„Ost- preußen“: beim Einhieven des Fangnetzes vor den Farör Inseln verfing sich eine 2,75 Meter lange und etwa sieben Zentner schwere Klappmütze, eine große Robbenart, im Netz. Während der Heimreise bewegte sich das Tier zutraulich an Deck. Es wurde in Bremerhaven den Tiergrotten übergeben und ist nun das einzige Exemplar seiner Art, das in einem deutschen Z0o0 gehalten „Trolette“ Kiel. Das jüngste Spielkasino Schleswig- Holsteins eröffnete am Samstag im Ostsee- bad Kiel-Möltenort seinen Betrieb mit einem Roulette, das kein Glücksspiel sein soll. Der Konstrukteur lieg sich gutechtlich bestäti- gen, daß seine Erfindung ein„nicht mecha- nisch betriebenes Kugelspiel“ ist, bei dem das Publikum die Gewinnchancen selbst be- rechnen könne. Das Spiel, das voraussicht- lich die Bezeichnung„Trolette“ erhalten wird, hat 12 Felder. Die Kugel wird von einem Spieler geworfen und der Kreisel steht während des Spiels fest. Gespielt wird mit Chips für eine, fünf und zehn Mark. Doppelstapellauf mit Kokosmilch Hamburg. Bei strahlendem Sonnenschein und unter dem Jubel einer großen Zu- schauermenge liefen am Samstag bei den Hamburger Howaldtswerken im Abstand von 20 Minuten zwei 10 000-Tonnen-Schiffe vom Stapel. Im Beisein von Vertretern der Bun- desregierung, des Hamburger Senats, der ausländischen Missionen taufte der Präsi- dent der Reederei India Steamship Co in Kalkutta, für die die Schiffe bestimmt sind, die Neubauten mit Kokosmilch auf die Na- men„Indian Reliance“ und„Indian Re- nown“. Einige Inderinnen gaben in ihren Nationalgewändern der Taufe einen far- benprächtigen Rahmen. Güterzug rammte Auto, fünf Tote Hannover. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Samstag am unbeschrank- ten Bahnübergang zwischen Stolzenau und Loccum in Niedersachsen. Ein Personen- auto stieß mit einem Eilgüterzug zusammen, wobei der Kraftwagen zertrümmert wurde. Alle fünf Insassen fanden den Tod. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß die Schuld an dem Unfall den Autofahrer trifft. Giebelwand stürzte ein, ein Toter Braunschweig. Bei einem Neubau in Braunschweig stürzte am Wochenende eine Giebelwand ein. Die Trümmer begruben sechs Arbeiter, von denen der 20 Jahre alte Maurer Horst Grummert aus Braunschweig so schwer verletzt wurde, daß er noch auf dem Wege ins Krankenhaus starb. Von den fünf anderen Arbeitern wurden vier leicht und einer schwer verletzt. ADAC-Prämien gegen Autodiebe München. Das Präsidium des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs(ADAC) wird von jetzt ab Prämien für die Ermittlung und Er- greifung von Kraftfahrzeugdieben zahlen, um den zunehmenden Einbrüchen in Kraft- fahrzeuge und Diebstählen von Autos ent- gegenzutreten. Sämtliche Polizeidienststel- len werden in diesen Tagen in Kenntnis ge- setzt, daß der ADAC Belohnungen für die erfolgreiche Mitwirkung der Bevölkerung bei der Aufklärung solcher Delikte zur Ver- fügung stellt. Todesritt auf dem Wege zur Fuchsjagd Oldenburg. Mit dem Fuß im Steigbügel hängend wurde der 41jahrige Landwirt Bernhard aus Hoyenkampf von seinem Pferd auf der Straße mitgeschleift. Steinfeld, der sich auf dem Ritt zu einer Fuchsjagd be- fand, war, als sein Pferd stolperte, aus dem Sattel gestürzt, mit dem Kopf auf das Straßenpflaster aufgeschlagen, aber mit dem Fuß im Steigbügel hängen geblieben. Gewinne im Zahlen-Lotto Berlin. In der 95. Zahlenlotterie wurde in der ersten Gewinnklasse mit fünf Treffern kein Gewinner ermittelt. In der zweiten Ge- Wünmklasse mit vier richtigen Treffern 27 Ge- winner mit je 10 994, 20, drei richtige Treffer mit 1830 Gewinner mit je 83,80 und zwei richtige Treffer mit 51 923 Gewinner mit je 2,95 Mark. eee Modernes Gesundheitswesen Körperpflege kein Luxus Die westdeutsche Bevölkerung wendet heute für Ausgaben an Körperpflegemitteln Außer Seife) rund 5,60 DM pro Kopf auf. Die Nordamerikaner geben dagegen 7 bis 8 Dollar für kosmetische Mittel aus. Der geringere Körperpflegemittel- Verbrauch in Deutschland, der kaum als Luxus angesehen Werden kann, ist zum Teil auf die über- hönte Alkoholsteuer zurückzuführen, die die einzelnen Mittel verteuert. Schlafstörungen beim Kind Ein Fünftel von 2400 Schulanfängern lei- det an Schlafstörungen. Diese Feststellung Wurde soeben in der medizinischen Fach- presse bekanntgegeben. Als Ursachen wer- den die Belastungen durch Kriegs- und Nachkriegsjahre, die vielen Reize des Lär- mes und des Lichtes sowie die oft fehlende Elternliebe angesehen. Besonders schwierig sei es außerdem, unter den heutigen be- engsten Wohnverhältnissen Kinder an das Alleinsein zu gewöhnen. Infor mierung über medizinische Fragen Die Frage der Aufklärung der Oeffentlich- beit über aktuelle medizinische Fragen ist in das allen Ländern heute ein viel diskutier- tes Problem. Zweifellos hat die Oeffentlichkeit ein echt darauf, über alle Fragen medizini- schen Fortschritts unterrichtet zu sein, ande- rerseits sind die Gefahren unsachgemäßer und vor allem vorzeitiger Veröffentlichung neuer Heilmethoden oft genug dargelegt worden. Die französische Aerzteschaft hat sich eng im vwerpangenen Jahr mit dieser Frage befaßt und ist zu folgender praktischer Lösung gekommen, die vielleicht nur ein Anfang, auf alle Fälle wohl aber ein nachahmenswerter Schritt ist: Der Präsident der französischen Aerzte- organisation Dr. Pièdelièvre erklärte vor kurzem in seiner Ansprache bei einer Voll- versammlung,„daß die französische Aerzte- organisation es als ihre Pflicht betrachte, der Oeffentlichkeit laufend selbst Informationen über medizinische Fortschritte und sonstige aktuelle medizinische Fragen zu geben.“ Bereits seit dem 1. Januar wird jeden Samstag um 18 Uhr auf der französischen Nationalwelle eine Sendung in Form eines Dialoges oder Interviews gebracht mit dem Titel:„Aerzte sprechen zu Euch“, Diese Sen- dungen werden vorbereitet und durchgeführt von dem„Office de Documentation“ der französischen Aerzteorganisation unter dem Protektorat des Nationalrates der Organi- sation. Für die einzelnen Themen werden vom Office jeweils Aerzte herangezogen, die auf Spezialgebieten besondere Erfahrungen haben. Mit dieser Regelung erreicht die französische Aerzteorganisation eine außer- ordentlich groge Hörerschaft. Die Sendungen sind bisher als ganz besonders erfolgreich anzusprechen. Medizin, Presse und Patienten Mehr als 500 Patienten befragte kürzlich der österreichische Arzt Dr. H. R. Teirich danach, ob sie Zeitungsartikel über Gesund- heitskragen lesen. Fast alle bejahten diese Frage. Rundfunkvorträge über medizinische Themen hörte allerdings nur die Hälfte. Bei einer ähnlichen Umfrage ergab sich 1949, daß nur 56 Prozent aller Befragten solche Artikel lasen, aber schon 61 Prozent darüber Rund- funkvorträge hörten. Zur Zeit der damali- gen Befragung waren Zeitungen allerdings nicht im heutigen Umfange zu haben. Die Augen verderben? Zu dieser oft gestellten Frage vertrat jetzt der Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, Prof. Dr. J. K. Müller, in der Deut- schen Medizinischen Wochenschrift die An- sicht, daß durch mangelhafte Beleuchtung den Augen selbst kein Schaden zugefügt Würde. Jedoch sei eine genügende Beleuch- tung bei der Nahearbeit in jedem Fall drin- gend erwünscht, denn die Benützung der Augen bei schlechten Sichtverhältnissen köhre zu einer Ueberbeanspruchung des ge- samten Nervensystems. Muster- Verordnung über Voll- kornbrot „Vollkornbrot ist ein Backerzeugnis, das aus dem vollen keimfähigen Getreidekorn hergestellt ist. Das Getreide ist zu entstau- ben, durch Sichten sind Unkrautsamen und Mutterkorn zu entfernen. Darauf erfolgt Quetschen des Kornes, damit der Schmutz aus der Furche des Kornes fällt und als Blaumehl abgesiebt wird. Das gequetschte Korn ist nach Bedarf weiter aufzuschließen (Schroten). Hierfür sind nur Verfahren zu- lässig, bei denen die Erwärmung des Mahl- gutes unter der Koagulationsgrenze des Ei- weißes bleibt. Das Mahl-(Müllerei-) Produkt ist in Behältnisse(Säcke, Tüten, Blasen) ab- gefüllt mit Banderolstreifen zu verschließen, auf denen das Datum des Herstellungstages sowie der begrenzten Lagerfähigkeit ver- merkt sein muß. Bei der Verarbeitung dieses Mahlproduktes zur Herstellung von Voll- kornbrot dürfen außer den gebräuchlichen Treibmitteln keine Mehle anderer Art zuge- setzt werden. Für den Bäcker: Das Vollkorn- brot ist aus hygienischen Gründen mit Pa- piermanschette zu versehen mit der ersicht- lichen Angabe, ob Roggenvollkorn oder Wei- zenvollkorn aus ¾ Weizen—% Roggen 90 Gerste. Diese Muster verordnung, die zunächst nur einen groben Entwurf darstellt. wurde von Dr. Hausmann, Göttingen, vorgeschlagen, um die äußeren Voraussetzungen für eine ver- stärkte Vollkornbrot-Werbung im Interesse der Volksgesundheit zu schaffen. Herzstromkurven— gefunkt aus Düsenflugzeugen Die Sensation des diesjährigen Kongres- ses für Fliegermedizin in der Schweiz war die Vorführung eines neuen schweizerischen Verfahrens, der sog. Telekardiographie, durch die es möglich ist, laufend die Einflüsse des Hochleistungsfluges auf Herz und Kreislauf von Insassen fliegender Düsenflugzeuge in den ärztlichen Beobachtungsstationen am Bo- den zu verfolgen. Während des Kongresses kreiste eine Vampire-Maschine über Zürich und bewies allen Tagungsteilnehmern die praktische Durchführbarkeit des neuen Ver- fahrens. Die im Flugzeug aufgenommenen Herzstromkurven, also elektrischen Span- nungskurven, werden bereits an Bord in einem Ton verschiedener Höhe verwandelt. Jede Tonfrequenz ist dabei repräsentativ für eine bestimmte Schwingung des Elektro- kardiogrammes. Mit Hilfe der normalen Funkübermittlung wird die in eine Tonkurve verwandelte elektrische Herzkurve dann in ein Laboratorium am Boden gesendet und dort in ein Elektrokardiogramm zurückver- wandelt. f Herz untersuchungen im 3-D- Verfahren Auf der Leipziger Messe wurde ein von polnischen Wissenschaftlern neuentwickeltes medizinisches Gerät zur verbesserten Unter- zuchung der Herztätigkeit vorgeführt. Es macht auf elektronischem Wege die elek- trische Spannung des menschlichen Herzens räumlich sichtbar. Mit dem Gerät sollen be- deutend genauere Diagnosen gestellt werden können als auf dem Wege der bisher übli- chen Elektrokardiographie, bei der die elek- trische Spannung nur auf einer Ebene sicht- bar gemacht werden kann. Der Patient be- findet sich bei einer solchen Untersuchung in einem gegen äußere Strahlung unempfind- lichen Faraday-Raum. Vier Elektroden über- tragen die elektrische Spannung des Herzens auf den Stereo-Kardiographen, der sie sterioskopisch sichtbar macht. Die Bilder können gleichzeitig photographiert und die einzelnen Schleifen mit Zeit- und Richtungs- markierung versehen werden. Dürfen Ehemänner ihren Frauen Blut spenden? Es erscheint naheliegend und als eine „Selbstverständliche Pflicht“ in Notfällen, daß der Ehemann sich bereiterklärt, seiner ver- letzten Frau Blut zu spenden. Das Bundes- gesundheitsamt weist jedoch darauf hin, dag wegen der Gefahr einer Erythroblastose bei Frauen im gebärfähigen Alter der Ehemann niemals Blut spenden sollte. Tbe-freier Viehbestand Die Befreiung des deutschen Rinderbe- standes von der Tuberkulose ist in sehr gu- tem Fortschreiten, erklärte Bundesernäh- rungsminister Dr. h. c. Lübke in der Frage- stunde des Bundestages vom 23. September dieses Jahres. Nach seiner Mitteilung kann vielleicht schon im Jahre 1955/56 die gesamte Trinkmilch für die Schulen und für die Be- völkerung tbe- frei geliefert werden. Im gro- gen und ganzen würde für das gesamte deutsche Bundesgebiet mit einem Zeitraum von etwa 3 bis 5 Jahren gerechnet werden müssen. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 9. November 1954/ Nr. 41 Zahl der Arbeitslosen wurde geringer Monatsbericht des Arbeitsamtes: Krise in der Frauenbeschäftigung Durch den eminent hohen Bedarf der Metall- und Bauwirtschaft an Facharbeitern sank die Zahl der arbeitslosen Männer im Arbeitsamtsbezirk Mannheim auch im Ok- tober weiterhin ab und beläuft sich jetzt auf 2476(2615 im September 1953), gab Regie- vungsdirektor Kretschmer gestern beim Mo- natsbericht des Arbeitsamtes bekannt. Diese an sich zu dieser Jahreszeit seltene und er- kreuliche Entwicklung wird bei den weib- Uchen Arbeitskräften durch eine leichte Zu- Närrisches Beginnen! Vor 115 Jahren zogen zum ersten Male Närrinnen und Narren, die so mutig waren, sich als solche zu bekennen und entsprechend Rerauszuputzen, in„Zugfor mation“ durch Mannheims Straßen. Das ist lange her! Noch lange hin ist es bis zum 20. Fe- bdruar 1955, da man gewillt ist, diesen schönen Brauch erneut zu üben, denn wir werden(und das stellte sich gestern vormittag in den Räãu- men des Mannheimer Verkehrsvereins bei einer kleinen Vorbesprechung keraus) auck im näck- sten Jahr einen Mannheimer Fastnachtszug haben. Und allerhöchste Eisenbahn ist es, sich mit den Vorbereitungen zu beschdf- tigen, denn wenn der nächste Fastnachtszug auch nicht so lange werden soll wie der, den Ludwigshafen auf die Beine stellte(Quantität und Qualität sind ja verschiedene Begriffe), so soll er uns doch zur Ehre gereicken. Er soll volks naß sein, lustig, frei von Zoten, auch das Kinderherz erfreuen, kurzum allen Freude bringen! Diese Vorsdtze fordern einen Verzicht auf die alten und noch älteren Ladenhüter, aber auch auf die allzu moderne Linie. Besondere Aufmerksamkeit wird der Ausstattung der Fußgruppen zugewandt werden, insbesondere soll die Kleppergarde eine Wiederauferstekung feiern, die„alles bis- her Dagewesene übertrifft“, so sagte man. Da wird natürlich sehr an die Begeiste- rungs fähigkeit der Jugend appelliert, wie man überhaupt auf die Mitarbeit der Be- völkerung großen Wert legt und keines- wegs eifersüchtig darüber wacht, daß Ideen ausschließlich in den Köpfen der Berufs- Kar- nevalisten geboren werden. Jeder darf und soll mitmachen. Je mehr Anregungen kommen, desto besser. Und für die besten gibt es sogar Geldpreise. Die Lokalredaktion des„Mann- keimer Morgen“ ist gerne bereit, Anregungen entgegen zu nehmen und weiterzuleiten). Und da wir gerade von Geld sprechen: Darauf, das weiß jeder selbst am besten, läßt sich nun einmal nicht verzichten, leider kostet selbst die Narretei Moneten!— Die Stadt hat einen Zuschuß zugesagt, die Karnevalvereine haben 5000 Abzeichen les sind übrigens die gleichen wie im Jahre 1953. Aber bitte nicht aus der Schublade holen, das wäre unfair!) fest abgenommen und an alle ergeht die drin- gende Bitte, sich nicht zu genieren, sondern auch einmal für einen närrischen Zweck(was ja im Laufe eines Jahres so selten vor- kommt]!??) fünfzig Pfennige zu opfern. An die Erhebung eines„närrischen Groschens“ bei allen„vergnüglichen“ Ver- anstaltungen wird gedacht. Wie man ihn mit steuerlichen Bestimmungen und anderen er- götzlichen Paragraphen in Einklang bringen kann, weiß man zwar noch nicht— wir aber Wünschen ihm jetzt schon die gleiche Popula- rität wie dem Sportgroscken. Alsdann: Auf los geht's los! es. Wohin gehen wir? Dienstag, 9. November: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Cavalleria rusticana“,„Die Bajazzi“(für die Theatergemeinde); Musensaal 20.00: Meister-Klavier-Abend mit Monique de la Bruchollerie; Kunsthalle 11.00 Uhr: Oeffent- liche Stadtratssitzung. Capitol:„Die schwarzen Reiter von Dakota“; Palast 22.20 Uhr:„Der Würger“. Veranstaltungen der Abendakademie: Aula der Sickingerschule 20.00 Uhr:„Gartenarchitek- turen und die Pflanzen als Gestaltungselemente des Garten“, Sprecher: Gartenbauoberinspektor Bäuerle; Kunsthalle 20.00 Uhr:„Einführung in die Stilkunde“; Sprecher: Dr. H. R. Fuchs; Sickingerschule, Zimmer 25, 19.30 Uhr: Ueber Bücher von Thornton Wilder spricht Dr. G. Schulz; Café Zorn, Käfertal, 20.00 Uhr:„Das Werden Mannheims zur Großstadt“, Licht- bildervortrag von Dr. G. Jacob. Aula der Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Farb- Dia-Vortrag„Arlberg- Winter“, Sprecher: L. Langenmaier(Reisedienst Stürmer); Vik- toria-Hotel 20.00 Uhr: Ueber„Neuerscheinun- gen auf dem Büchermarkt“ spricht M. Behaghel (Club berufstätiger Frauen); Wartburg-Hospiz 19.30 Uhr: Aussprache-Abend(Haus und Grund- besitzer-Verein Innenstadt, Jungbusch, Linden- hof); Gasthaus„Zum Pfingstberg“ 20.00 Uhr: „Was bringen uns die Pariser Verträge?“, Sprecher: J. Kölmel(CDU, Ortsbezirk Pfingst- berg); Gasthaus„Zum Ochsen“, Feudenheim, Hauptstraße, 20.00 Uhr:„Was bringen uns die Pariser Verträge?“, Sprecher: A. Käser(CDU, Ortsbezirk Feudenheim); Katholischer Kinder- garten, Schönau, 20.00 Uhr:„Was bringen uns die Pariser Verträge?“, Sprecher: Md. Stadt- rat August Kuhn(CDU, Ortsbezirk Schönau). Wie wird das Wetter? 2. * 2 5 * r — Vorhersage bis Mittwoch früh: Wechselnde, meist starke Be- wölkung mit einzelnen Regen- fällen. Temperatur am Tage auf 10 bis 12 Grad ansteigend, nachts nicht unter 5 Grad. Zeitweise lebhafte Winde um Südwest bis West. Weitere Aussichten: Keine wesentliche Aenderung. Pegelstand des Rheins am 8. November: Maxau 429(—7), Mannheim 285(10), Worms 208(—7), Caub 212(1). 5 Pegelstand des Neckars am 8. November: Plochingen 123(unv.), Gundelsheim 170(unv.), Mannbeim 289(—9). Wechselhaft und ziemlich mild nahme der Arbeitslosenziffer kompensiert, obwohl das Gesamtbild im Vergleich zum Vormonat eine Verringerung um 134 zeigt. Neben einer Entlastung des Arbeitsmarktes durch die Mittel-, Klein- und Handwerks- betriebe(die allerdings stark über eine Fach- arbeiter-Ab wanderung zur Großindustrie kla- gen und ihre Existenz gefährdet sehen), ver- zeichnet der Bericht bei den Frauen saison- bedingte Entlassungen in der Gummi-, Sei- ten- und Konservenindustrie. Diese augen- blickliche Krise in der Frauenbeschäftigung könne nur, sagte Direktor Kretschmer, durch die Schaffung neuer Frauenarbeitsplätze be- hoben werden. Die äußerst günstige Kon- junktur auf dem Bausektor resultiert jedoch bei den Männern in einer Abnahme der Ar- beitslosigkeit um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und in der Gesamtquote der rela- tiven Arbeitslosigkeit liegt Mannheim nun mit 3,6 Prozent unter Heidelberg(4,1 Pro- zent) und dem Bundesdurchschmitt mit 4,7 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen betrug am 3. Oktober 6101, womit der Bezirk Mann- heim, absolut gesehen, leider noch immer an der Spitze in Baden-Württemberg liegt. Die rege Vermittlungstätigkeit im Be- richtsmonat(6853) erfaßte auch beschränkt verwendungsfähige und langfristige Arbeits- lose, die besonders in den Verkehrsberufen, der Metall- und Bauindustrie, den kaufmän- nischen Zweigen und dem Textilgewerbe untergebracht werden konnten, Im Vergleich zum Oktober 1953 hat die Anzahl der ver- mittelten Stellen damit um 1107 zugenom- men; die offenen Stellen stiegen durch den Arbeitsanfall im Baugewerbe von 1581(Sep- tember 1954) auf 1769 an. In der Kurzarbeiterunterstützung durfte das Arbeitsamt Mannheim am 1. November zum ersten Male nach langer Zeit„Fehl- anzeige“ erstatten. Inzwischen ist allerdings wieder ein kleinerer Betrieb mit 24 Arbeits- kräften zur Kurzarbeit übergegangen, aber die günstige Tendenz einer nahezu lücken“ losen Vollbeschäftigung hält an. Bei den Notstandsarbeiten ist es im Ok- tober gelungen, alle in Betracht kommenden 585 Arbeiter bei 15 Maßnahmen zu beschäf- tigen. Die eingesetzten Jugendlichen fanden in erster Linie bei der Erschliegung von Baugelände Verwendung. Die beruflichen Bildungsmaßnahmen des Arbeitsamtes er- streckten sich neben den laufenden Kursen in Stenografle und Schreibmaschine auf Lehrgänge in Autogen- und Elektro- schweißerei in Schwetzingen. Ein weiterer Kursus im Elektroschweißen und ein Lehr- gang für Schwerbeschädigte im Bankfach wurden in Mannheim abgeschlossen. HW Vierhundert Mark für ein Plauderstündchen Annäherungsversuche eines Dunkelmanns/ Aus dem Polizeibericht Vor dem Hauptbahnhof sprach ein Mann ein Mädchen an und versprach ihm 400 Mark, Wenn es mit ihm in einem Hotel absteige. Die Polizei nahm den seltsamen Kavalier test und entdeckte, daß er von drei Gerichts- behörden zur Strafverbüßung und von wel teren drei Staatsanwaltschaften Wegen Be- trugs, Unterschlagung und anderen Delikten gesucht wird. l Geld oder Leben Eine 30 jährige Frau aus Viernheim, die am Abend durch die„Lange Allee“ im Kä- fertaler Wald fuhr. wurde von einem Un- bekannten vom Rad gerissen und aufgefor- dert, ihr Geld herauszugeben. Der Mann drohte mit einer Pistole und schlug der um Hilfe rufenden Frau mit der Faust ins Ge- sicht, konnte ihr aber die Handtasche nicht entreißen. Als ein zweiter Radfahrer auf- tauchte, gelang es dem Täter, zu entkommen. Ein 15jähriger Hilfsarbeiter zwang ein Mädchen, das mit seinem Rad auf der Mönchwörthstraße unterwegs war, zum Ab- steigen, entriß ihr das Fahrrad und fuhr da- mit davon, Eine Viertelstunde vorher hatte er ein anderes Mädchen auf die gleiche Art angehalten und die Bereifung ihres Rades durchschnitten, Der Täter konnte noch nicht gefaßt werden. Mysteriöser Wassertod In der Nacht zum Montag fiel ein Ma- —— Musik ist frei, aber nicht vogelfrei! Gema hielt Sprechstunde ab/ Patienten waren Vereinsvorstände Da wurde die Nacht durchtanzt, man war übermütig und fröhlich, aber das„dicke“ Ende kommt nach: Vor allem für den Ver- einsvorstand, der so stolz und glücklich über sein gelungenes Fest war, denn eine gesal- zene Rechnung der Gema flattert ihm vier Wochen später ins Haus und Vorstand und Kassier schauen wehmütig auf die letzten Pfennige in der Vereinskasse. „Gema“, das hat bei Vereinsfunktionären den gleichen Klang wie Finanzamt. Gleich unangenehm, weil sie immer nur Geld for- dert. Man weiß nicht so recht, für was man es bezahlen soll und was diese Leute, die da in Stuttgart für Mannheim zuständig sind, eigentlich damit anfangen. Deshalb sind die Herren der Gema mit dicken Aktenpaketen nach Mannheim ge- kommen, um sich einmal mit allen unzu- friedenen Veranstaltern an einen Tisch zu setzen und in Ruhe durchzusprechen, was Inhalt vieler„heißer“ Briefe war. Man wollte nicht als unerbittliche Vollstreckungs- beamten auftreten, viemehr versuchen, eine gütliche Einigung zu erreichen. 23 Mannhei- mer Veranstalter standen auf der„schwar- zen Liste“, weil sie eine oder mehrere Tanz- abende„schwarz“, das heißt unangemeldet, veranstaltet hatten. Gesellschaft für musikalische Auffüh- rungs- und mechanische Vervielfältigungs- rechte ist der etwas umständliche Name, der sich hinter der Abkürzung Gema verbirgt. Sie besteht schon seit 1903 und Richard Strauß hat bei der Gründung mitgewirkt. Gegenwärtig ist der bekannte Komponist Professor Werner Egk ihr erster Vorsitzen- der. Aufgabe der Gesellschaft ist es, den Komponisten zu den ihnen zustehenden Tan- tiemen zu verhelfen. Musik ist beinahe so frei wie der Vogel in der Luft. Aber deshalb noch nicht vogel- rel! Sie wird gespielt, die Klänge verwehen im Festtrubel und der Komponist sitzt in trose, der auf einem der bei der Feuden- heimer Schleuse liegenden Schiffe arbeitete und gerade mit zwei Frauen an Bord ge- hen wollte, mit einer seiner Begleiterinnen ins Wasser und ertrank. Die Frau konnte vom Schiffsführer, der die Hilferufe gehört hatte, gerettet werden. Der tägliche Unfall. Am Wochenende er- eigneten sich 19 Verkehrsunfälle, Zehn Per- sonen wurden verletzt. Wie man mit Wasser einig wird Enthärtung und Entspannung spielt im photographischen Prozeß eine Rolle t Wie man mit dem Wasser einig wird, da- rüber sprach Dr. Stadtler, Ludwigshafen, in einem interessanten Vortrag vor der foto- grafischen Gesellschaft. Er Batte vor seinen staunenden Zuschauern ein kleines Labora- torium aufgebaut und demonstrierte recht anschaulich die Vielfältigkeit dieses fotogra- fischen Lebenselementes. Er erklärte, Wie Wasser schon aus der Luft Kohlensäure löst, wie dazu mit dem Kalk der Erde deppelkon lensaure Calcium- und Magnesiumsalze ent- stehen, dazu kommen Gips und eine Reihe anderer Verunreinigungen. Diese jeder Hausfrau vom Waschen her bekannte Wasserhärte muß auch der Ama- teurfotograf beseitigen. Ideal wäre destillier- tes Wasser, wenn es nicht zu teuer wäre. Je- doch kann man schon sehr viel durch ein- faches Abkochen erreichen und damit die temporäre Härte, die beim Mannheimer Was- ser 10 Grad von insgesamt 15 Grad Wasser- härte ausmacht, als Kesselstein ausscheiden. Eine zweite Methode wäre der Zusatz von Phosphoxsauren Salzen(Nazp O), Auch damit fällt der Kalk aus und kann abfiltriert wer⸗ den Ber letzte Schrei jedoch ist der Zusatz von Kalkfesselnden Chemikalien(Calgon von Benkieser und BASF Trilon-B), die den Kalk in klarer unschädlicher-Lösung halten. Dr. Stadtler sprach danach über die so- genannte unsichtbare Haut auf dem Wasser Und ihre Beseitigung. b-t Besuch bei den Zwergen des Waldes Schlechtes Weinjahr— gutes Pilzjahr/ Eine reiche Pilzsaison geht zu Ende Kastanienbraun glänzen immer noch die Maronen aus dem grünen Boden wuchs des Rheinauer und Käfertaler Waldes. Eine Pilz- zeit geht zu Ende, wie sie nach Reichtum und Fülle nicht leicht mit einem vergangenen Herbst zu vergleichen ist. Wenn der Winzer betrübt ist, dann freuen sich die Pilzsamm- ler, das ist eine alte Regel. Kreuz und quer wurden die Mannheimer Wälder in den letz- ten Wochen durchsucht und körbeweise für den Eigenbedarf abgeerntet. Vor allem füllten sich die Körbe der Sammler mit dem Maronenröhrling, diesem Bewohner der Kiefernwälder, der von Mannheimer Pilzfreunden geradezu als der „Mannheimer Pilz“ bezeichnet wird. Selten wurde der Steinpilz gesehen. Der Kenner aber konnte darüber hinaus noch eine Menge anderer Speisepilze sammeln, so den schönen „Violetten Ritterling“, den„Kahlen Kremp- ling“, den„Braunen Milchling“, das zierliche „Stockschwämmchen“, das„Rothäubchen“, die unheimliche„Totentrompete“, die „Krause Glucke“, den feinen„Parasol“, den guten„Perlpilz“, der dem giftigen Pontherpilz ähnelt, während der noch ge- Fährlichere„Grüne Knollenblätterpilz“, knol- lig, wie in einer zerbrochenen Eischale ste- hend, leicht zu erkennen ist. Pilze sind Individualisten. Und wenn man nach Buch und Bild sicher glaubt, die eine oder andere Art zu erkennen, in der Natur steht man dann doch zunächst ratlos vor all den eigenwilligen kleinen Gestalten, die von gleicher Gattung, immer wieder anders aussehen, wohlgeformt und bizarr, die mit hochgekrempeltem, tief eingezogenem, Welligem Hut, mit wechselnden Farben ein rechtes Possenspiel treiben. Die Pilzwanderungen des Deutschen Na- turkundevereins, die in den letzten Jahren, wenn es nur einige Maronen und Kartoffel- boviste gab, meist ausfallen mußten, brach- ten den Anfängern erste Grundbegriffe des Sehens, Riechens und schwierigen Unter- scheidens bei und vereinten die Kenner in jagdlichem Eifer. Denn Pilzesammeln ist auch eine Leidenschaft, ist Entdeckungsfahrt in eine versteckte Welt geheimnisvoller Schönheit. Mancher Pilz wurde in diesem nassen Herbst gefunden, den die Pilzfreunde in den Mannheimer Wäldern früher nie ge- sehen hatten, so die Puppenkernkeule, die, Wie ein orangefarbenes Stäbchen, aus einer toten Puppe ans Licht wächst. Der exotische rote Tintenfischpilz dagegen, der sich nach dem ersten Weltkrieg mit australischer Wolle eingeschleppt, in der Pfalz und dann in Nordbaden ausgebreitet hat, hat sich um Mannheim noch nicht gezeigt, obwohl seine Sporen von einem Pilzfreund mal eingebracht wurden. Vielleicht gelingt der vorgesehene nächste Versuch. seinem Kämmerlein und hat nicht das 00. ringste davon. Die Gema versucht den Ver. anstaltern klar zu machen, daß auch eine geistige Leistung ihres Lohnes wert ist. Nicht die Kapelle„macht“ die Musik, wie viel glauben, sondern der Komponist. Vom Noten verkauf allein kann er nicht leben. Die Auf. lage ist sehr gering und meist werden die Noten den Kapellen geschenkt, nur dam ein neues Musikstück überhaupt einmal ge. spielt und bekannt wird. Nach dem Urheberrecht müßte vor jede Aufführung eines Musikstück die Erlaubn des Komponisten dazu eingeholt und erwor- ben werden. Da er selbst nicht in der ist, darauf zu achten, daß sich keiner an gel. nem geistigen Eigentum vergreift, ist die Gema damit beauftragt worden. 6000 deutsdg Komponisten werden durch sie betreut. Aut Grund internationaler Verträge vertritt ge 90 000 Komponisten aus allen Ländern der Erde. Das Weltmusikrepertoire der Gems umfaßt fünf Millionen geschützte Werke. Im Jahre 1953 wurden 20,3 Millionen Mark an die Komponisten ausgezahlt. Einen ansehn- Uchen Betrag stellt somit die Unterhaltung. musik der ernsten Musik zur Verfügung. Für die einzelnen Vereine ist das eine bittere Pille. Sie denken gern an die Zeiten, als sie mit einem Herbstfest einen solchen Reinerlös erzielten, daß sie damit einen Aus- flug finanzieren konnten. Wenn sie heute die Rechnung aufmachen, sind sie schon glücklich, nichts zuschleßen zu müssen. Ein Beispiel: Anmeldung und Verlänge. rung 20,50, Steuer 80 Mark, Kapelle 100 Mark, dazu Getränke und Essen 50 Mark, Saalmiete 50 Mark, Reklame 80 Mark. Macht zusammen 440,50 Mark. Einnahmen bei zwei Mark Eintritt etwa 450 Mark(bei vollem Saal). Und da kommt auch noch die Gema und möchte 32 Mark. Aber sie sagt mit Recht: alle haben ihr Geld bekommen, warum sel- len ausgerechnet die Komponisten leer aus- e gehen. „Keine Ordnung ohne Mitte“ 71. Stiftungsfest des KKV„Columbus“ Mannheim Ein Festgottesdienst in der Jesuitenkirche bildete den religiösen Auftakt zum 71. Stif- tungsfest des RKV„Columbus“ Mannheim, der Standesvereinigung der katholischen Kaufleute und Beamten. In einer Festpre- digt forderte Studienrat Dorner dazu auf, sich nicht nur materiell, sondern auch geistig zu interessieren und nach einem Wort Pius XII.„das Chaos in der Welt durch die rechte Ordnung zu überwinden.“ Auch Vor- sitzender Walter Loes erinnerte in seiner Festansprache am Sonntagnachmittag im „Zähringer Löwen“ daran, daß der Heilige Vater den katholischen kaufmännischen Vereinen die Aufgabe gestellt habe, die Sozial-Enzykliken der Päpste zu verdeut- lichen und zu verwirklichen. Der Satz „Keine Ordnung ohne Mitte“ müsse gerade dem KRV als katholischer Mittelstandsver- einigung immer mehr vor Augen stehen. Zuvor hatte der Vorsitzende als Ehren- gäste den Geistlichen Beirat des Mannhei- mer Vereins, Professor Fag. Festprediger Studienrat Dorner, Polizeipräsident Dr. Lei- ber, Ehrenpräsident Stefan sowie Verbands- brüder als Heidelberg, Neustadt und Speyer begrüßt. Der Festtag war willkommener An- jag, eine Amahl treuer Vereinsmitglieder zu ehren. Ein niveauvolles Musikprogramm unter- hielt die Festgäste. Der junge Geiger Man- fred Becker, ein Meisterschüler des Mann- heimer Konzertmeisters Herbert Mendius, zeigte in ausgesprochenen Bravourstücken wie dem„Perpetuum mobile“ von Paganini und dem„Capriccio viennois“ von Kreisler eine beachtliche technische Brillanz. Berta Peters, eine Schülerin von Kammersangerin Erika Müller, wußte ihren in den Höhen- lagen sehr tragfähigen Sopran in zwei Mo- zartarien und in Operettenmelodien ausge- zeichnet zur Geltung zu bringen. Beiden war ein Meisterschüler von Professor Fried- rich Wührer, Leo Allera, am Flügel ein ein- ak fühlsamer und durchaus ebenbürtiger Be- Vorletztes„US-Cantonment“ freigegeben 28 Wohnungen in Rheinau wurden der GBG wieder zur Verfügung gestellt Gestern vormittag, um 9.30 Uhr. wurde eines der letzten beiden in Mannheim unter- gebrachten„Labour Service Cantonments“, das deutsche und ausländische Wachmann- schaften für Einrichtungen der amerikani- schen Streitkräfte beherbergte, in Rheinau seiner ursprünglichen Eigentümerin, der Ge- meinnützigen Baugesellschaft Mannheim, zurückgegeben. Es handelt sich um insge- sammt sechs Häuser in der Mutterstadter, der Durlacher- und der Relaisstraße mit zu- sammen 28 Wohnungen, die seit 1945 be⸗ schlagnahmt und als ausgesprochenes Quar- tier für Wachleute eingezäunt waren. Durch den Neubau einer außerhalb Mannheims lie- genden Unterkunft durch die Amerikaner konnte nun dieses Gebiet wieder der deut- schen Wohnungs wirtschaft zugänglich ge- macht werden. 5 Die Stadt Mannheim, die als Eigentüme- rin der Mutterstadter Straße in erster Linie an einer besseren Zufahrtsmöglichkeit zum Wohngebiet östlich der Relaisstraße interes- siert war, konnte in schwierigen Verhand- lungen mit den Besatzungsdienststellen diese Freigabe des vorletzten, mit Stacheldraht umgebenen Mannheimer„Sektors“ errei- chen. In Kürze soll auch der dazugehörige „Appellplatz“, den bis jetzt noch einige Ba- racken zieren, wieder seiner zivilen Bestim- mung übergeben werden. Es wird damit ge- rechmet, daß im Laufe des Jahres 1955 auch das letzte Cantonment in der Kattowitzer Zeile(zwischen Luftschifferstraße und Karls berger Weg in der Schönausiedlung) von den Wachmannschaften geräumt wird. Die Freigabe dieser Sondergebiete ist deshalb so bedeutend, weil sie wegen ihrer z weckfremden Belegung in den bisherigen Verhandlungen so gut wie gar nicht berück- sichtigt worden waren. Bei den„normalen“ Freigaben unterscheidet man das erste und zweite Ersatz- Wohnbauten- Programm, so- We ein Ergänzungsprogramm, das in näch- ster Zeit ausgearbeitet sein wird. Das Armee- Bauprogramm, umfaßt ferner amerikanische Wohnblocks ohne Zug- um-Zug- Austausch beschlagnahmter deutscher Wohnungen, und das Besatzungs- Altverdrängten- Baupro- gramm sieht besondere Wohnungen für ver- drängte Mieter(nicht Hauseigentümer!) vor. Aehnliche Schwierigkeiten wie bei den Labour Service Cantonments bestehen noch in einzelnen, für gewerbliche Zwecke von den Amerikanern belegten Wohnhäusern, Wie zum Beispiel am Oberen Luisenpark, in der Sophien- und in der Maximilianstraße. Da ein Ersatzprogramm für diese. von Ver- Waltungsstellen mit Beschlag belegten Villen bisher noch nicht besteht, müßte hier noch durch Neubauten von Büroräumen mit Hilfe der US-Armee und des Bundes ein gewerb- liches Freigabesystem ausgearbeitet werden. hw. gleiter. Beim Festball unter der Leitung von Tanzlehrer Knapp spielte die Hauskapelle der„Columbianer“ auf. ges, Vereinsball und Saal-Eröffnung im Käfertaler„Löwen“ Für alle, die bisher in Käfertal unter „Saalnot“ zu leiden hatten, dürfte es frohe Botschaft bedeuten, daß der Saal„Zum Lö- wen“ in der Oberen Riedstraße umgebaut wurde und sich nun erheblich vergrößert in freundlichem Gewande präsentiert. Der erste Verein, der davon Gebrauch machte, war der MGV Sängerbund 187%, der seinen Vereinsball mit einer Eröffnungsfeier verband. An der Spitze der stattlichen Akti- vität ließ Musikdirektor Max Adam die felerlichen Klänge von Mozarts„Schutzgeist alles Schönen“ in reiner Intonation erklin- gen. Vereinsvorstand Karl Annamaier er- nannte den Saalbesitzer Kreuzer zum Ehren- mitglied des Vereines, wofür dieser herz- lichen Dank wußte. Daß der Saal nun eine sehr geräumige Tanzfläche besitzt, stellte vor allem die tanz. freudige Jugend fest, nachdem die aktiven Sänger zum Abschluß des„offiziellen“ Teiles noch ein munteres Lied gesungen hatten. Die Kapelle Franz Kühner spielte auf. Chm, Filmspiegel Capitol: „Die schwarzen Reiter von Dakota“ Auf einer Breitleinwand kann man natur-. gemäß sehr viel mehr Wildwestsoldaten und Indianer gleichzeitig einander umbringen lassen, als nach dem alten Guckkastensystem, Von diesen modernen Möglichkeiten machen die schwarzen Reiter von Dakota“ weidlich Gebrauch. Dieses wilde Getümmel ist die Begleitmusik zum Thema: Zwei sich has- sende, einander vernichten wollende Männer, gradierte und degradierte Offlziere in der indianermordenden US-Armee. Faustkämpfe- rische Duette werden durch Liebesarien aui- gelockert, klingen jedoch stets in vollem For- tissimo unter Einsatz aller Holz-, Blech-, Schuß-, Stich- und Schlaginstrumente aus, Wildwest- Konfektion, bei der man nur im- mer wieder über die erstaunlichen Reitkünste und harten Schädel der Darsteller staunen muß und an dessen farbenprächtigen Land- schaftsaufnahmen aus Amerikas Westen 5 2 seine Freude haben kann. Strafen fur Kurzeinkdufe: Mehr Großzügigkeit in Kleinigkeiten Ein Geschäftsmann aus der Breiten Straße klagt, daß die Polizei parende Autofahrer in seinem Bereich mit spitzem Stift ins Notiz, buch schreibt, wenn sie auf ein paar Minuten den Wagen verlassen, um bei ihm eine Kleſ nigkeit zu besorgen. „Obwohl noch ein Begleitperson im Auto saß“, heißt es in dem geschilderten Einzelfall, „wurde der Runde um 10.30 Uhr notiert“, Nen, nenswerter Verkehr herrschte keiner, u trotzdem— Prinzip ist Prinzip Gerade dieses Prinzip aber sollte möglichst schonend zugeritten werden. Auswärtige Be. sucher stellten fest, daß auf ihr dem Mann heimer Zulassungsnummernbereich fremdes Kennzeichen seitens der Polizei aum Nich sicht genommen wurde, obwohl der Verben, Fr. 26 —— Die karau Alters freund derten zur kamen Unterk schen- nicht, brac Der Waldh auf di Profes sich. D denn e Verbré Abe mit Fe ungere und 2 Mannhe Viktori⸗ Michael Drog. 2 Lumo-L M.-Käfe M.-Necl Akazier Rudolf Almen M.-Rhei M.-Sand Drogeri Farben Farben Farben. M.-Sech Wasser Jos. Me Georg! M.-Wal Donn 10 verst Küch EBzir Bette bahn Sesse Nähn Bette sicht! E Bran Hage — 15 In verein sich alle Mühe gibt, Gdste aus, Gegenden in puncto Verhehrsregelung sel! pfleglich behandeln zu lassen. —— O 7, 24 Hut- Abe Telefon 32378 „übrigens Man geht K Höte, Herren- u. Damenmog G. Telefon 4133] fleiner n M ANN HEIM, o 3, 8 F 3 Breite Str. Telefon 327 47 Hut- haus Gb Kunte Hot-Weber 4½6 Breite Str. Telefon 31673 Hof. haus Zeumer 5 H 1,%, Breite Str. Telefon 32144 ing von Kapelle 866 ing 64 unter 8 frohe am Lo- gebaut gert in brauch 77, der 188 feier u Akti- um die Atzgeist erklin· ler er- Ehren- herz · äumige e tanz. Aktiven „Teiles en. Die Chm, ota“ natur- en und ringen ystem, nachen eidlich ist die —— n has. länner, in der impfe- n auf- n For- Blech · e aus, ur im- künste taunen Land- n man b-t eiten Straße „rer in Notiꝛ- inuten Klei- Auto 2elfall, Nen und glichst e Be- Mann- emdes Rilck · cehrs- deren geh — MORGEN Selte Fr 262/ Dienstag, 9. November 1954 . Kleine Chronik der großen Stadt Berglerburschen tanzten im Altersheim Die lustigen Berglerburschen von Nek- karau bereiteten den Bewohnern des Altersneimes auf dem Lindenhof eine kreundliche Ueberraschung. Zunächst plau- derten sie über ihr„Woher“ und wie sie zur Gründung ihrer originellen Gruppe kamen. Dann aber ging's„aufi“. Fröhliche Unterhaltung und muntere Tänze, Wat- schen- und Holzhackertanz fehlten natürlich nicht, lösten sich im bunten Wechsel ab. kr. Kriminalistisches brachte der„Dramatische Club“ Der Theaterverein„Dramatischer Club“ Waldhof brachte am Sonntag ein neues Stück auf die Bretter, eine Kriminalstory:„Der Professor“ von Charles Renée, nannte es sich. Die Zuschauer kombinierten eifrig mit, denn es war wirklich eine sehr spannende Verbrecherjagd. Aber auch die Spieler des Clubs waren mit Feuereifer so gut bei der Sache, daß es ungerecht wäre, Namen zu nennen und Ein- zelleistungen herauszustellen. Es war eine treffliche Ensembledeistung, die das Pub- likum, das den Saal des„Brückl- Bernauer“ beinahe bis auf den letzten Platz füllte, hell begeisterte. 75 Jahre „Sängerhalle Germania“ Korert-Atmosphäre und Theaterstim- mung kehrten am Sonntag im Volkshaus Neckarau ein, als der Gesangverein„Sän- gerhalle Germania“ sein 75 jähriges Be- stehen mit einem Jubiläumskonzert feierte, zu dem mit Kammersänger Heinz Sauer- baum, Kapellmeister Joachim Popelka und einem FHornquartett auch Kräfte des Na- tionaltheaters gewonnen waren. Das Pro- Sramm, mit Liedern von Franz Schubert, Hugo Wolf und Richard Strauß, Chorwer- ken von Vinzenz Lachner, Edvard Grieg und anderen Komponisten, war ein geglück- tes, musikalisch ebenmäßiges Arrange- ment aus Chorgesang und Einzeldarbietung f Unter Emil Schumachers Leitung erwies sich die„Germania“ als geschulter und gut geführter Chorkörper von hoher musi- kalischer Begabung. In dem aus empfin- dungsreichen und mächtigen Klangelemen- ten geformten Schubertschen„Nachtgesang im Walde“ deutete der Chor eine Aus- druckfähigkeit an, die er später in Franz Dahlkes„Saatgebet“ nach einer grandiosen Steigerung mit dem in erläsender Verhal- tenheit gesungenen„Dein Wille geschehe“ bestätigte. Heinz Sauerbaum, am Flügel be- gleitet von Joachim Popelka, gab beglük- kende Schubert- und Strauß-Interpretatio- nen und machte Hugo Wolfs zartes Lied „An eine Aolsharfe“ zu einem Höhepunkt des Abends. Hk Sportfischer vom Waldhof feierten Vereins- Geburtstag Männer und Frauen der Sportfischer- vereinigung Mannheim-Waldhof e. V. fan- den sich im Bootshaus des VW Mannheim zusammen, um gemeinsam den 45. Geburts- tag ihres Vereines zu begehen. Der Vor- sitzende erörterte dabei die Sorgen der Sport- fischer, wußte aber auch interessante Dinge von der internationalen Jagd- und Fischerei-Ausstellung in Düsseldorf zu be- richten. Danach wurden acht Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft geehrt Kr. Mannheimer Termin-Kalender Amerikahaus. Der für 9. November, 20 Uhr, vorgesehene Vortrag von Joachim Maaß„Als Greenhorn in Amerika“ fällt aus. Am 10. No- vember, 20 Uhr, werden an Stelle der an- gekündigten Werke Kompositionen von Ernest Bloch, Mozart, Saint-Saens und Brahms ge- spielt. Abendakademie. Veranstaltungen am 9. No- vember: Aula der Sickingerschule, 20 Uhr, „Gartenarchitekturen und die Pflanzen als Gestaltungselemente des Gartens“, Sprecher: Gartenbauoberinspektor Bäuerle; Sickinger- schule, Zimmer 25, 19.30 Uhr, über Bücher von Thornton Wilder spricht Dr. Günter Schulz; Kunsthalle, 20 Uhr,„Einführung in die Stil- kunde“, Sprecher: Dr. Heinz R. Fuchs; Café Zorn, Käfertal, 20 Uhr,„Das Werden Mann- heims zur Großstadt“, Sprecher: Dr. Gustaf Jacob. Gewerkschaft TV, Kreisverwaltung Mann- heim. Zusammenkunft der städtischen Arbeiter- Pensionäre, Rentner und Hinterbliebenen am 9. November, 15 Uhr, im bekannten Lokal. Re- ferent: Paul Schmutz. Junghandwerkerschaft Mannheim. Am 9. No- vember, 20 Uhr, im„Kanzlereck“, 8 6, 20, Jahreshauptversammlung. Haus- und Grundbesitzer- Verein. Aus- sprache-Abend am 9. November, 19.30 Uhr, im Wartburg-Hospiz für Innenstadt, Jungbusch und Lindenhof. Reichsbund Neckarau. Am 9. November im Lokal„Engel“, Neckarau, um 19 Uhr, Sprech- stunde, um 20 Uhr Mitglieder versammlung. Club berufstätiger Frauen. Margot Behaghel spricht am 9. November, 20 Uhr, im Viktoria- Hotel über„Neuerscheinungen auf dem Bücher- markt“. CDU-Vversammlungen mit dem Thema„Was bringen uns die Pariser Verträge?“ am 9. No- vember, 20 Uhr, für Ortsbezirk Pfingstberg im Gasthaus„Zum Pfingstberg“, für Ortsbezirk Feudenheim im Gasthaus„Zum Ochsen“, Feudenheim, Hauptstraße, für Ortsbezirk Schönau im Katholischen Kindergarten Schönau. Der Reisedienst Stürmer lädt zu einem Farb- Dia-Vortrag„Arlberg-Winter“ am 9. Novem- ber, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschafts- hochschule ein. Die Fürsorgestelle für Vertriebene und Heim- kehrer ist nach R 7, 24, umgezogen. Wir gratulieren! Heinrich Sponagel, Mann- heim, Augartenstraße 111, wird 80 Jahre alt. Friedrich Hipp, Mannheim, Stockhornstr. 42a, begeht ebenfalls den 80. Geburtstag. Das Fachgeschäft für Uhren- und Gold- waren Emil Remp, Mannheim-Neckarau, am Marktplatz, besteht 45 Jahre. fo Zeilmungel werden Ihre Fußböden immer tadellos aussehen, wenn Sie REGINA-Hart- wachs verwenden. Sie er- halten damit einen dauer- haften Hochglanz, der durch leichtes Nachpolieren im- mer wieder erscheint. Der angenehme Tannenduft gibt Ihrer Wohnung außer- dem Frische und Sauber- keit. und zum Reinigen nur Rubinal Mannheim: Viktoria-Drog., Schwetzinger Str. 24 Michaelis-Drog., G 2, 2 Drog. Zum WSB. Kreuz, Mittelstr. 55 Lumo-Drog., Käfertaler Str. 41 M.-Käfertal: Drog. Mäder M.-Neckarau: Akazien-Drogerie Roßnagel Rudolf Zimmermann Almenhof: Artur Bonacker M.-Rheinau: Farbenhaus Ernst M.- Sandhofen: Drogerie Geissinger Farbenhaus Hildenbrand Farbenhaus Schreiner Farben- Schmitt M.-Seckenheim: Wasserturm- Drogerie Klöpfer Jos. Merdes Georg Knaus M.-Waldhof: Drogerie Rathgeber Feigeteng en 0 Donnerstag, den 11. 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In der Nähe des Thermal- bades spielten fünf kleine Kinder. Dabei stürzten zwei sechsjährige Mädelchen plötz- lich in den Neckar und wurden, da sie nicht schwümmen konnten, hilflos abgetrieben. Sie Wären ohne Zweifel ertrunken, hätte man das Unglück nicht im benachbarten Boots- haus der Heidelberger Rudergesellschaft be- merkt. Der 13jährige Gymnasiast Volker Schaffhauser, sprang, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, ins Wasser und holte die beiden Kinder heraus. Zwei 12jährige Kameraden, gleichfalls Mitglieder der Ru- dergesellschaft, waren ihm vom Ufer aus be- Bilflich. Retter und Gerettete wurden im Bootshaus an den warmen Ofen gesetzt und sachgemäß betreut. Die dann verständigten Angehörigen— Eltern in einem, der Opa im anderen Fall— konnten die beiden Ma- Gelchen, eine Hannelore und eine Gudrun, dann freudestrahlend in die Arme schließen und in die häusliche Obhut verbringen. Schrankenwärter verhaftet Meckesheim. Ein aus Richtung Heidelberg kommender Lieferwagen stieß am Sams- tagabend am Bahnübergang zwischen Zu- zenhausen und Meckesheim mit einem Triebwagen der Bundesbahn zusammen. Durch den Aufprall wurde der Lieferwagen zur Seite gedrückt und vollständig zertrüm- Mert. Der Insasse, ein aus Mannheim stam- mender 65 Jahre alter Mann, war sofort tot. Der Zugverkehr konnte nach kurzer Unter- brechung wieder fortgesetzt werden. Die Kriminalpolizei konnte inzwischen feststel- len, daß die Bahnschranke nicht geschlossen War. Der Schrankenwärter wurde inzwischen in Haft genommen. Wildschweinrudel contra Waldarbeiter Tauberbischofsheim. Waldarbeiter der Domäne Fürst von Löwenstein wurden in einem Waldstück von einem Rudel Wild- schweine angegriffen. Die Arbeiter setzten sich mit Sägen, Aexten und Schaufeln zur Wehr. Ein Waldarbeiter wurde von einem Wildschwein am Bein erheblich verletzt. Römerfund in Lahr Lahr. Beim Bau der neuen Ausfallstraße von Lahr nach der Bundesstraße 3 stiegen die Bagger auf Mauerreste einer römischen Siedlung. Zu Hunderten wurden Bruchstücke von Krügen, Vasen und von Hausgerät ge- borgen, die sich einwandfrei als Funde römi- schen Ursprungs herausstellten. Einer der Bagger brach sich an den römischen Mauern clie Zähne aus. Daß an der Fundstelle im Westen der Stadt eine römische Siedlung ge- standen haben muß, war schon früher be- kannt. Kleinere Scherben aus Terra Sigilata wurden an dieser Stelle schon des öfteren gefunden. Sechs Zentimeter fehlten Ludwigsburg. Sechs Zentimeter, die ihm an der Größe des erwarteten Häftlings fehl- ten, brachten dieser Tage einen Ausländer um einen freiwilligen Aufenthalt in der Lan- desstrafanstalt Ludwigsburg. Der Ausländer, der kein Geld und keine Wohnung hatte, Wollte für einen anderen Ausländer, dem es nicht an irdischen Gütern mangelte, eine dreimonatige Gefängnisstrafe absitzen. Das „Austauschabkommen“ zwischen den beiden war in einer Ludwigsburger, Gaststätte wäh- rend einer Unterhaltung zustande gekom- men, bei der der Mittellose sein Leid klagte. Der arme Ausländer meldete sich im Ge- Fängnis zum Strafantritt an. Aber der Auf- enthalt dauerte nur einen Tag. Der Gefäng- Nisarzt stellte nämlich fest, daß dem frei- Willigen Häftling sechs Zentimeter an der Größe fehlten, die der Verurteilte nach den Akten haben müßte. Daraufhin wurde der „Richtige“ von der Polizei zum Strafantritt abgeholt. Der freiwillige Häftling durfte gleich im Gefängnis bleiben. Er muß mit einem Verfahren wegen Begünstigung rech- nen. Ein bemerkenswertes Urteil Lörrach. Das Lörracher Sozialgericht hat in seiner letzten Sitzung einem jetzt 22jäh- rigen Bauern, der vor neun Jahren durch einen explodierenden Granatzünder die Hand verlor, die Rechte eines Kriegsbeschä- digten nach dem Bundesversorgungsgesetz zuerkannt. Durch dieses Urteil, dem grund- sätzliche Bedeutung für die Sozialgerichts- barkeit beigemessen wird, wurde die vor 2½, Jahren ergangene ablehnende Entschei- dung des Versorgungsamtes Freiburg auf- gehoben. Nach eingehender Prüfung des Tat- bestandes kam das Lörracher Sozialgericht m Gegensatz zu der Versorgungsbehörde) zu der Auffassung, daß der damals 13 Jahre alte Schüler an dem Unfall nicht schuld war. Der Verlust der Hand sei als eine unmittel- bare Folge des Krieges zu bewerten. In den Wirren der ersten Nachkriegsmonate habe weder in den Schulen noch in Presse und Rundfunk vor den Gefahren der Fund- munition gewarnt werden können, wie dies später geschehen sei. „Iausche Gelbrandkäfer gegen Tagpfauenauge“ Etwa tausend Sammler trafen sich in Frankfurt zur 57. Insektentauschbörse Frankfurt. Wie die Philatelisten Brief- marken, so sammeln die Entomologen In- sekten. Sie tun das mit dem heiligen Ernst und Eifer eines jeden Steckenpferdreiters, gleich ob kundiger Laie oder gelehrter For- scher. Frankfurt ist ihr„Mekka“, denn dort ist jedes Jahr einmal die„Insektentausch- börse“, die stets Gäste aus aller Welt ver- einigt. Die Entomologen sind internationale Leute. Auch dieses Jahr wieder kamen am vergangenen Sonntag in der Festhalle des Südbahnhofes Sammler aus dem ganzen Bundesgebiet, aus der Sowijetzone, aus Oesterreich, Frankreich und Italien, aus der Schweiz, aus Amerika und Chile, aus Spanien und Holland zusammen, um Lük- ken in der eigenen Sammlung aufzufüllen, Doppelexemplare abzugeben, um zu tau- schen, zu kaufen und zu verkaufen und nicht zuletzt, um zu sehen, was es wohl Neues gebe und um alte Freunde zu treffen. In einfachen Zigarrenkisten, selbst- gebastelten Kästen oder gar von der ein- schlägigen Industrie— man sollte es nicht Zlauben: das gibt es!— sinnvoll hergestell- ten Spezialbehältnissen bis zum Ausmaß eines Ueberseekoffers breiteten die Insek- tenfreunde ihre Schätze aus, wohlgeordnet wie die Kolonnen einer Armee, sorgfältig aufgespiegt auf Stecknadeln, säuberlich mit lateinischen Namensschildchen und gegebe- nenfalls mit Preisangaben versehen— Pa- rade der Schmetterlinge, Käfer, Skorpione, Bienen und sonstigem Insektengetier. Selbst Wanzen fehlten nicht. Nur kurze Zeit konnten die Prunk- stücke der Börse bewundert werden— drei „Hindukusch Apollo“, Tagfalter, benannt nach dem Gebirgszug in Asien—, denn schnell fand sich ein Käufer, der ohne mit der Wimper zu zucken, die geforderten 600 DM auf den Tisch des Hauses legte. Die Preise bestimmt, wenn es sich nicht um Liebhaberpreise handelt, im allgemeinen die„Staudinger-Liste“, deren Nummer 58 zu dieser Börse erschienen ist. Den Namen Staudinger spricht ein echter Entomologe nur mit Ehrfurcht aus, denn er gehörte einem 1900 verstorbenen deutschen Schmet- terlingsforscher, der auf vielen und weiten Reisen neue Arten entdeckte und genau be- schrieb. Er muß so etwas wie ein Kolumbus der Entomologie gewesen sein. In der sonst nicht sonderlich lebhaften Festhalle herrschte am Sonntag ein Be- trieb, wie er eben bei einer„Börse“ zu herrschen pflegt. Erstens war es schrecklich Voll und zweitens ebenso laut. Da standen Gruppen und Grüppchen vor den Schau- kästen zusammen, der Verkaufsbereite seine Exemplare preisend mit viel schönen Reden und der Interessent kritisch bis ins Letzte, bemüht, sein Interesse zu verbergen, um den Preis zu drücken. Da gab es algerische Skorpione, das Stück schon zu 4 Mark, ja- vanische Gespenster-Heuschrecken— man kann tatsächlich Gänsehaut kriegen, wenn man sie sieht—, das Pärchen zu 9 Mark, Falter in allen Farben und Abmessungen bis zu etwa 15 Zentimeter Flügelspann- Weite, riesige Exemplare von FHirsch- käkern, die aussahen wie frisch lackierte Autos und seltenes Getier, das bei uns noch nicht einmal im Schulunterricht vorkommt. Und für all das ist Frankfurt so etwas wie eine Hauptstadt, denn hier ist der Sitz des„Internationalen entomologischen Ver- eins“, dessen mehrere tausend Mitglieder in der ganzen Welt verstreut leben. Trotz- dem ist der„Erfinder“ der Frankfurter Börse der Frankfurter„Entomologische Verein Apollo“, der 1897 zum ersten Male diese größte und älteste entomologische Tauschzentrale der Welt arrangierte. Heute bestreiten der internationale und der Orts- verein die Börse zusammen. Und jedes Jahr fahren Generaldirektor und Hafenarbeiter, Intellektueller und Handwerker in die Rhein-Main-Stadt, um ihrem gemeinsamen hobby nachzugehen. Son Die Angst vor dem Karlsruher Sog Ettlingen befürchtet„hemmungslose Auslieferung“ an die Großstadt Karlsruhe. Den Baden-Badener und Ra- statter Warnungen vor dem„Sog der Großg- stadt“ Karlsruhe hat sich Ettlingen zugesellt, das mit ausgestrecktem Finger auf die Ex- pansionsgelüste der entthronten Residenz weist, die„den Landbezirk mit der um viele Jahrhunderte älteren Amtsstadt Ettlingen majorisieren“ wolle, indem sie die Albtal- bahn für sich zu gewinnen suche. So streng sind in Ettlingen die um viele Jahrhunderte älteren Bräuche, daß man befürchtet, durch eine Karlruher Straßenbahn bis Herrenalb würden Ettlingen und der Albgau„immer hemmungsloser der Großstadt ausgeliefert“. In Karlsruhe wundert man sich über solche Bedenken, denn schon seit einigen Jahrzehn- Viel zuviel Idyll in den Schulbüchern Geist der Verständigung beginnt in den Schulen Neustadt(Weinstraße). Die mehr als 400 Lehrbücher für die deutsche Sprache an den französischen Schulen und die fran- zösische Sprache an den deutschen Schulen sind jetzt von je zehn Neusprachlern aus dem Bundesgebiet und Frankreich scharf unter die Lupe genommen worden. Dabei veranstalteten die Franzosen in den deut- schen Sprachbüchern und die Deutschen in den französischen eine Blütenlese sachlicher und sprachlicher Irrtümer. Das Ergebnis der Gutachten soll in Form von Empfeh- jungen an die Schulbuchverleger heran- gebracht werden. Im Frühjahr dieses Jahres waren die Neusprachler des Neuphilologenverbandes von Frankreich und dem Bundesgebiet in Mainz zusammengekommen.„Wir haben viel wieder gut zu machen“, sagte Ober- Schulrat Dr. Adolf Bohlen aus Münster, der darauf anspielte, daß während des Dritten Reiches selbst in Fremdsprachbüchern die Wahrheit zugunsten der Gleichschaltung zu- rückstehen mußte. Deshalb müßten die gebräuchlichen Lehrbücher und die Schul- lektüre generalüberholt werden, damit im Sprachunterricht der Schüler die Möglich- keit habe, die Kultur und die Literatur des Landes, dessen Sprache er lerne, kennen- zulernen,„wie sie wirklich ist“. In Mainz war beschlossen worden, daß beide Verbände die im anderen Land ge- bräuchlichen Schulbücher überprüfen soll- ten. Jeder der zehn Neusprachler hat in monatelanger Arbeit etwa 20 Schulbücher auf„Echtheit“ untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß beispielsweise in den Lehr- büchern französischer Sprache für deutsche Schulen das„französische Idyll“ in einer Weise herausgestrichen wird, die als über- holt bezeichnet werden muß. Die Fran- zosen stellten fest, daß demgegenüber kaum ein Wort von der bedeutenden französischen Industrie oder von der Union Frangaise, die das Gesicht des„Mutterlandes“ maß- geblich bestimmt, zu finden ist. Ganz ähnlich sehen die Deutsch-Lehr- bücher in französischen Schulen aus.„Da wird viel zu viel von der deutschen Roman- tik und besonders von der Zeit des Bieder- meier gesprochen“. Ein Franzose meinte, daß es gut sei, Gegenwartsprobleme in den Lehrbüchern anzuschneiden wie etwa das Elend der deutschen Flüchtlinge. Die Neusprachler haben in Neustadt (Weinstraße) die Lehrbuch-Gutachten noch einmal gemeinsam diskutiert. Sie wollen erreichen, daß Lehrbuch und Lektüre das stereotype Werturteil über das Nachbar- volk ausschalten. Damit Wiederholungen von Irrtümern in den jetzt gebräuchlichen Lehrbüchern vermieden werden, empfehlen die Neusprachler den Verlegern beider Länder die Abänderung der beanstandeten Stellen. Für Neuauflagen wird vorgeschla- gen, daß für ein neues Lehrbuch der deut- schen Sprache in Frenkreich ein deutscher Fachmann die Texte überprüft, und dann wünschen die Neuphilologen, daß im Text dem gut-nachbarlichen Einverständnis Rech- nung getragen wird. W. A. R. ten bringt die Albtalbahn alltäglich Pendler und Käufer aus den Albtalgemeinden in die Stadt und Ausflügler ins Albtal und nach Herrenalb. Diese Warnungen der guten alten Stadt Ettlingen sind nur ein Symptom für die Ob- dachlosigkeit, der sich die frühere großher- zogliche Residenzstadt Karlsruhe gegenüber sieht: niemand will sie haben und niemand Will ihr etwas geben. Das geschieht ihr ganz recht, sagen manche Leute, warum ist sie ohne Ellenbogen aufgewachsen. Aber sollen ihre heutigen Einwohner für die unwirt- schaftliche Bescheidenheit der Stadtgründer Und Monarchen büßen? Wie ein roter Faden zieht sich durch die Stadtgeschichte die Land- armut. Wo heute das Neue Rathaus steht, war von Jahrzehnten noch die Landgemeinde Beiertheim ausgebreitet. Indessen wächst die Stadt jahrlich um 6000 Menschen, die ein Dach über dem Kopf brauchen. Die Stadtverwal- tung fragt sich, wo sie Grund und Boden hernehmen soll, wenn das so weitergeht, Die Firma Siemens und Halske, deren Werk für Meßtechnik zu klein geworden ist, will ihren Betrieb um zweitausend Arbeitnehmer er- weitern, zwei große Industrieprojekte im Hafengebiet brauchen ebenfalls Platz. Die Stadtverwaltung wird entweder große pri- vate Besitzflächen auf ihrer Gemarkung ge- waltsam enteignen müssen, wenn sie Raum schaffen will, oder sie wird weiterhin auf eine zwischengemeindliche Landesplanung hoffen, die ihr aus anderem Besitz das Not- wendige zuteilt. Karlsruher Kummer über mangelnde Pla- nung geht Hand in Hand mit dem Rerger wegen mangelnder Zusammenarbeit. denz des Rechts“ ohne hinreichendes Obdach. Im Etat des Bundesjustizministeriums sind für neue Erweiterungsbauten zum Bundes- gerichtshof eine Million Mark veranschlagt. Wo jetzt der Park das auf leichter Anhöhe gelegene Erbgroßherzogliche Palais umfrie- det, in dem die roten Roben seit 1950 resi- dieren, soll ein Zweckbau für die Bundes- anwaltschaft errichtet werden. Wie immer man ihn gestalten würde, modern oder im Pseudobarock des Palaisstils, städtebaulich und ästhetisch muß er das bisher ausgegli- chene Bild zerstören. Weder die Stadt noch die staatliche Bauverwaltung wurden um Rat gefragt. Die Stadt aber glaubt, daß eine gute Zusammenarbeit darin nicht zum Ausdruck kommt. Es war ihr vor langer Zeit versichert worden, dt Aus der Hessischen Nachbarschaff „Bergsträßer Sorgenkind“ heißt der Neue Heppenheim. Zur diesjährigen Berg- sträger Weintaufe wurden bei der Abstim- mung in den Hotels, Gaststätten und Wein- lokalen 3123 Stimmen abgegeben. Das Ren- nen machte der Vorschlag„Bergsträßer Sor- genkind“ mit 992 Stimmen. An die zweite Stelle kam„Bergsträßer Spätsonne“ mit 723 Stimmen. Es folgen„Nachzügler“ mit 431, „Männertrunk“ mit 389,„Winzertrost“ mit 341 und„Bergsträßer Spätling“ mit 247 Stimmen. Für„Sorgenkind“ waren sieben Vorschläge eingegangen. Das Los fiel auf die 85 Jahre alte Frau Elisabeth Heinz aus Hep- penheim. Sie erhielt den 1. Preis mit 15 Flaschen Wein. Bl. Freispruch für Bootsverleiher Neckarsteinach. Der Bootsverleinher Karl Neuhäuser aus Neckarsteinach wurde in die- sen Tagen von der 4. Darmstädter Straf- kammer, die im Rathaus von Neckarsteinach tagte, von der Anklage der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Neuhäuser hatte am 13. Juni 1953 ein Ruderboot an Mitglieder eines Gesangvereins aus Heimersheim bei Alzey vermietet. Das Ruderboot war auf dem Neckar mit dem Motorschiff„Barbara Claudia“ zusammengestoßen. Drei der Insas- sen des Ruderbootes, zwei Männer und eine Frau, waren nach dem Kentern des Bootes ertrunken. Der Bootsverleiher war angeklagt worden, weil er die Mitglieder des Gesang vereins vorher nicht gefragt hatte, ob sie schwimmen und ein Ruderboot führen könn- ten. Das Gericht erblickte jedoch zwischen dieser Unterlassung und dem Schäffszusam- menstoß keinen kausalen Zusammenhang. Darmstädter„Nasenbeißer“ verhaftet Darmstadt. Der steckbrieflich gesuchte „Nasenbeißer“ Wilhelm Kotterba aus Darm- stadt-Eberstadt ist von einer Polizeistreife in der Nähe seiner Wohnung festgenommen worden. Der 31 Jahre alte Kotterba hatte nach einem Tanzvergnügen in Jugenheim an der Bergstraße ein Mädchen, mit dem er vor- her getanzt hatte, aus Eifersucht in die Nase gebissen und deren Eltern auf der Straße zwischen Jugenheim und Seeheim niederge- schlagen Kotterba ist bereits wegen Körper- Verletzung mit Gefängnis vorbestraft, weil er schon einmal einem Mädchen durch einen Biß in die Nase Gesichtsverletzungen bei- gebracht hatte. Hessens erstes Abendgymnasium genehmigt Offenbach. Der hessische Kultusminister Arno Hennig hat die Genehmigung zur Er- öfknung des ersten Abendgymnasiums in Hessen erteilt, das auf Anregung des Deut- schen Gewerkschaftsbundes in einigen Wochen in der Offenbacher Friedrich- Schule die Arbeit aufnehmen soll. 150 Männer und Frauen im Alter von 20 bis über 50 Jahren, können sich in dreijährigen Abendkursen auf das Abitur vorbereiten. Infolge der Platznöte ist auch die„Resi ee B IICK NACH RHEINLAND-PFALZ Verwaltungsklage um Staren-Abschuß Oppenheim. Eine Verwaltungsklage wil die Stadt Oppenheim jetzt einreichen, um die Genehmigung zum Abschuß von Staren erhalten. Die Stare richten zur Zeit, wie ez in einem Bericht der Oppenheimer Stadtver. waltung heißt, in den Gemarkungen der rheinhessischen Weinbaugemeinde in unüber. sehbaren Scharen große Schäden an. Wenn die Stare künftig nicht wirkungsvoller be. kämpft werden könnten, sei es nicht mehr möglich, in Oppenheim noch Spätlesen 20 ernten. 0 1955 wieder Handwerkszählung Mainz. Im nächsten Jahr soll in der Bun- 8 desrepublik wieder eine Handwerkszählung vorgenommen werden. Wie das Ministerium für Wirtschaft und Verkehr am Donnerstag in Mainz mitteilte, wurden erste Einzelhei. ten der praktischen Ausführung in Rhein. Iand-Pfalz bereits zwischen den Handwerks. kammern, dem statistischen Landesamt und dem Ministerium besprochen,. Die letzte Zählung, die gleichzeitig die erste Bestands- aufnahme des Handwerks nach dem Krieg War, fand am 30. September 1949 statt. 0 Schwieriger Weg zu einer Konzession Kaiserlautern. Gastwirte, die die Absielt haben, im Landkreis Kaiserslautern eine Gaststätte, eine Bar oder einen barähnlichen Betrieb zu eröffnen, sollen jetzt auf Herz und Nieren überprüft werden, ehe sie die Konzession bekommen. Auf Grund einez grundsätzlichen Urteils des Bundesverwal- tungsgerichts in Berlin will sich das Land- ratsamt Kaiserslautern besonders um die persönliche Zuverlässigkeit der Antragsteller kümmern. Wie ein Sprecher des Amtes er- klärte, genügen ein Unbedenklichkeitszeug- nis des Finanzamtes und ein Strafregister. auszug nicht, um ein objektives Urteil fällen zu können. Vielmehr sei es notwendig, dar- über hinaus eingehende Erkundigungen bel Polizeidienststellen früherer Wohnorte der Antragsteller einzuholen, um so die Verfeh- lungen oder Uebertretungen zu erfassen, die die persönliche Zuverlässigkeit in Frage stel- len könnten. Besonders dann werde ein sol- ches Verfahren für erforderlich erachtet, wenn es sich, wie in letzter Zeit häufig, bel den Antragstellern um Personen handele, die aus allen Teilen der Bundesrepublik in den Raum Kaiserslautern kommen und ins Ge- schäft einsteigen wollen. Diese Vorsichts. maßnahmen hätten dazu geführt, daß es im Landkreis Kaiserslautern so lange keine vor- läufigen Betriebserlaubnisse mehr gebe, bis alle Recherchen ein positives Bild vom An- tragsteller ergäben. Das Landratsamt Kai- serslautern vertrete diese Auffassung, um mit legalen Mitteln den außergewöhnlichen Verhältnissen im Besatzungsschwerpunkt, insbesondere zum Schutze der Jugend, wirk- sam entgegentreten zu können. Vor neuer Auftragsflaute? Pirmasens. Die pfälzische Schuhindustrie, die im vergangenen Monat den Höchststand ihrer diesjährigen Beschäftigungslage er. reicht hatte, steht bei Fortbestand der mil den und freundlichen Herbstwitterung nach Ansicht der Arbeitsver waltung in Pirmasens vor einer neuen Auftragsflaute. Bereits jetit seien in vielen Klein- und Großbetrieben die Aufträge ausgelaufen, so daß es vereinzelt bereits zu Entlassungen und neuer Kurzarbeit gekommen sei. Entscheidend für eine Weiter- beschäftigung im bisherigen Ausmaß ist nach Meinung der Arbeitsverwaltung, ob die Schuhindustrie über genügend Kapitalsreser- ven verfüge, um die Zeit bis zum Eingang der Winteraufträge überbrücken zu können, Einwohnerbeirat gewählt Baumholder. 562 Wahlberechtigte des Heeresgutsbezirkes Baumholder einschließ. lich der Orte Erzweiler, Oberjeckenbach und des Lagerbezirks Truppenübungsplatz wall. ten am Sonntag zum ersten Male Einwohner: beiräte. Das Ergebnis der Wahl wird heute bekanntgegeben, Die Bewohner des Heeres- gutsbezirkes und der dazugehörenden Orte waren bisher von der Selbstverwaltung und dem Wahlrecht ausgeschlossen. Erst vor kur- zem hat die Landesregierung durch eine Verordnung die Rechtsgrundlage dafür ge: schaffen, daß sie durch Einwohnerbeiräte bei wichtigen Verwaltungs angelegenheiten bera- tend mitwirken können. enen Aufi dem Fernsehschirm Dienstag, 9. November Kinderstunde Wir helfen suchen Kosmetischer Start in den Winter Die Münchner Abendschau ur über Sender Wendelstein) Heinzelmännchen 54 Närrische Generalprobe Das Gespräch des Monats: Heute Nachmittag geschlossen 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.25 20.55 Zum Einweichen das gute Waschmittel nehmen? Nein, Henko macht es för Wenige Pfennige. Mit Henko einge weicht ist halb gew/cischen. 5 5 Gemütlich frühstücken- clas ist besonders am Morgen des großen Waschtages wichtig. Sie können es sich ruhig leisten, denn Henko hat öber Nacht in der Waschköche för Sie vorgedrbeitet. Henko löst über Nacht den größten Schmutz qus der Wäsche: ohne Bürsten, ohne Zeitverlust, ohne Kohlen- und ohne Sie! * + Henk N glelen-5S0u¹ n n Das ist die richfige Waschmefhode 1 Riese rennen Reiter roten seines Porte rennen heißer rechtfe les unc er, fas eingete 8. Heic ter Sie nis di träger“ Champ ten sic vorbeh C, Mar Champ alien gleich reimen Erfolg Champ d. Lane hatte 2 nur der abzuwe 1 Got sorg nac M a Dre Bee Nr. 203 2 bschuß 8e Will um die aren 2 Wie ez tadtver. gen der unüber. . Wenn ler be- at mehr sen zu ung er Bun. zühlung Sterium merstag nzelhei- Rhein. werks. mt und letzte stands- Kriege tt. zession Absicht en eine mlichen f Herz sie die 1 einez verwal. Land. um die steller tes er- itszeug. egister. g 2. l fällen ig, dar- gen bei rte der Verkeh- sen, die ge stel- ein sol- rachtet, fig, bei lele, die in den ins Ge- sichts. g es im ne vor- be, bis m An- t Kai- ig, um lichen rpunkt, „ Wirk. dustrie, Ststand ge ex. er mil. ig nach maseng ts jetzt ben die reinzelt zarbeit Weiter aß ist ob die sreser- ingang önnen. te des chließ- ich und „ Wähl⸗ ohner- heute Jeeres- . Orte ng und r kur- h eine ür ge⸗ äte bel bera- Mumu 1 Vinter in) ann — — . 262/ Dienstag, 9. November 1954 MORGEN Seite 1 —ů— Großer Renntag in Frankfurt Mer ausländische Siege Noch rechtzeitig hatte das Wetter am Sonntag ein Einsehen, so daß der Besuch des letzten großen Frankfurter Renntages durch- zus zufriedenstellend ausfiel. Der in Gemein- schalt mit der Schweiz durchgeführte inter- nationale Renntag fand eine rege Beteiligung auswärtiger Ställe des In- und Auslandes, die sich ehrlich in den Erfolg teilten, da vier der acht Rennen in Frankfurt blieben, und ebenso oft die auswärtigen Vertreter zum Zuge kamen. Gleich im einleitenden„Preis von Niederrad“ wies der überlegene Sieg eines englischen Pferdes auf die Chancen der Gäste hin, und so sah man mit Span- gung dem Hauptereignis, dem„Dr.-Franz- Riese-Jagdrenen“, einem Amateur-Jagd- kennen über 5000 Meter, entgegen, als die Beiter des acht Köpfe zählenden Feldes im roten Rock den Führring betraten. Dank geines vierten Platzes im„Großen Preis von Dortrnuund“, Deutschlands wertvollstem Jagd- rennen, ging Stall Waterkants„Bapo“ als heißer Favorit an den Ablauf. Der Wallach rechtfertigte auch das Vertrauen seines Stal- les und seiner zahlreichen Anhänger, indem er, fast durchweg führend, nach einem gut eingeteilten Ritt des früheren Champions 8, Heidemann, den schweren Kurs als leich- ter Sleger beendete Hatte das Hauptereig- nis die Bekanntschaft des auf„Würden träger“ als dritter eingekommenen irischen Champions A. S. O'Brien vermittelt. so stell- ten sich in dem ebenfalls den Amateuren vorbehaltenen„Otto-Suermondt-Rennen“ an C, Martin, G. Couetil und E. Loccatelli die champions von Schweden, Frankreich und Italien vor. Aber auch in diesem, als Aus- gleich III über 2100 Meter führenden Flach- kennen blieb den ausländischen Reitern ein Erfolg versagt.„Olaf“, von dem derzeitigen champion der deutschen Amateure, Frhr. v. d. Lancken, stets im Vordertreffen gehalten, hatte zum Schluß als ernsthaftesten Gegner nur den eigenen Stallgefährten„Feenzauber“ abzuwehren. Frankfurter Sechstagerennen: Jerruzzi/ Intra in Front In der zweiten Nacht des 11. Frankfurter Sechstagerennens wurden drei kurze, aber ernsthafte qagden ausgetragen, in deren Verlauf die favorisierten starken auslän- dischen Mannschaften aus ihrer Reserve heraustraten. Die zweifachen Frankfurter Sechstagesjeger Koblet/ von Büren leiteten die beiden ersten Auseinandersetzungen der Spitzenmannschaften ein, machten ren Rückstand aus der vergangenen Nacht gut und placierten sich in guter Position in der Führungsgruppe. Um 1.30 Uhr gelang der sehr stark fah- renden schweizer/ deutschen Kombination Plattner /Holthöfer zusammen mit Terruzzi/ Intra ein hart erkämpfter Rundengewinn, den auch Preiskeit/ Hörmann mitfuhren. Zentimeter können entscheidend sein Sport schiteen fliegen nach Veneæuela Die Weltmeisterschaften im Schießen in Caracas/ Sehr gute Aussichten für die deutschen Kleinkaliberschützen Mancher Sportfreund wird sich noch gut der Olympischen Spiele 1952 in Helsinki er- innern, wo im Kleinkaliberschießen der Nie- derstotzinger Erich Spörer mit 399 von 400 möglichen Ringen lediglich einen Ring we- niger als der Olympiasieger erzielte, und dennoch„nur“ Fünfter wurde., Dieses Bei- spiel beleuchtet vielleicht am besten die ner- venraubende Präzision, die von dem sieben- köpfigen Aufgebot Deutschlands bei den vom 14. bis 27. November in Caracas(Venezuela) stattfindenden Weltmeisterschaften verlangt wird, um hier in einer der drei von ihnen gemeldeten Konkurrenzen(Kleinkaliber: „englischer Match“ und„internationales Pro- gramm“; Pistole:„Olympische Schnellfeuer- Pistole) einen der drei ersten Plätze zu er- reichen. Wenn man noch weiß, daß die Breite eines Ringes auf der Zielscheibe nicht mehr als einen Zentimeter beträgt, so ist klar auf- gezeichnet, wie dicht„Glück und Leid“ bei den Sportschützen beieinander wohnen. Den Rahm werden wohl auch bei den Schützen Rußland und die USA abschöpfen. Aus der Sowjetunion wurden in letzter Zeit wahre„Traumresultate“ bekannt, und aus Amerika, das sich diesmal ganz im stillen vorbereitete, erfuhr man dieser Tage das kaum glaubhafte Ergebnis des Pistolen- Olympiasiegers Heulet L. Benner, der mit 590 Ringen seinen eigenen Schnellfeuer-Welt- rekord um nicht weniger als acht Ringe übertraf. Da werden die deutschen Vertreter Erwin Skjellet Berlin) und Fritz Bucherer (Niederstotzingen) nicht allzu viel„erben“ können. Doch darf nicht übersehen werden, daß besonders Skjellet bei inoffiziellen Kämpfen seinen eigenen deutschen Rekord (668 Ringe) schon um gut und gern zehn Ringe übertroffen hat, während vergleichs- weise der Olympiasieger von Helsinki 579 Ringe erzielte und für Silber und auch für Bronze damals jeweils 578 Ringe„reichten“. Trotzdem: unter den zehn Ersten sollten un- sere beiden„Schnellfeurer“ gegen die Asse Amerikas, Rußlands und Brasiliens sich ein- reihen können. So ruhen die nicht unberechtigten Hoff- nungen des Deutschen Schützenbundes vor- wiegend auf den Kleinkaliberschützen. Be- sonders der„englische Match“ hier sind von vier Schützen pro Land jeweils aus der Lie- gend-Stellung 30 Schuß aus 50 m und 30 Schuß aus 100 m zu absolvieren) rechnen die Vertreter der 31 in Caracas startenden Na- tionen stark mit der Bundesrepublik-Mann- Hallen-Saison der Schwimmer gestartet: 380 foto Leipzig schuamm allen davon Ueberlegener Punktsieg der Ostzonalen vor dem VW Mannheim Das gut besuchte Mannheimer Herschelbad ist der eklatante Beweis dafür, daß auch der Schwimmsport sein Publikum hat— voraus- gesetzt: Es wird etwas geboten. Nun, der „Volkstümliche Wassersport“ Mannheim hatte mit seinem Saison-Eröffnungs-Programm„in den Glückstopf“ gefaßt. Mit der BSG„Motor“ Leipzig war ein Team verpflichtet worden, das gemessen an dem Können der übrigen Vereine: SV 04 Heidenheim, TSG 46 Neustadt, „Freie Turner“, Heidelberg und TSV 46 Mann- heim— Sonderklasse darstellte. Ob in den Staffeln- oder Einzel- Wettbewerben, ob im Wasserball,(9:0-Sieg über den VW), die Ost- zonalen schwammen ihren Konkurrenten nach- gerade davon und beendeten alle Wettbewerbe mit der höchstmöglichen Zahl von 300 Punkten, während der VW Mannheim, klar distanziert, mit 436,1 Punkten Zweiter wurde vor Neu- stadt, das— wiederum klar zurück— mit 403,9 Punkten den dritten Rang belegte. Das Ergeb- nis bei den Frauen dagegen war knapp. Hier vermochten die tüchtigen Damen des TV 46 Mannheim die Vertreterinnen aus Neustadt mit 299,9:291 Punkten niederzuhalten. Schon im einleitenden Wettbewerb, der 10x 50-m-„Butterfly“-Staffel, wurde jedem klar, was die Sachsen, die ausschließlich mit Nach- wuchskräften erschienen waren,„aòuf dem Kasten“ haben mußten, Sofort zogen sie ab. Allein der VW Mannheim hielt noch relativ gut mit, schlug aber, erheblich zurück, erst in der Zeit von 6:04,38 Minuten an, während Leipzig nur 5:56,3 Minuten benötigte. Ihre ausgebildete Klasse, ihren vorzüglichen Stil, demonstrierten die„Motor“-Männer dann im 200-m- Brust- Rennen. Fritz Fenzel und Egon Märker blieben als einzige Teilnehmer unter der Drei-Minuten- Grenze.(2:54, 5, bzw. 2:57, 2). Für die besten Mannheimer auf den nächsten Plätzen, Mill und Erlacher, wurde 3:02,7 und 3:04,9 Minuten gestoppt.— In der gleichen Manier wurde die Lagenstaffel(8à50 m) von den Leipzigern heim- geholt. Nach dem dritten Durchgang war das Rennen endgültig gewonnen. Die anderen blieben förmlich„stehen“. Zeit: 4:34, 4 Minuten. Zweiter: Neustadt 4:44,6 Minuten. In der Schmetterlings- Staffel, 4x 100 m, führten die Gäste den zukunftsreichen„Del phin“-Stil vor und beendeten den Wettbewerb mit riesigem Vorsprung.(5:18,4 Minuten). Mannheim(5:35,7 Minuten), brauchte sich nicht mehr auszugeben um Neustadt(5:50,55 Minuten) zu distanzieren. Bei den Damen gefiel vor allem ein Wett- bewerb: Das 4x*50-m-Kraul- Schwimmen, das fast als„totes Rennen“ ausging, Doch um eine Handbreite schlug der„Schlußmann“ von Heidenheim vor der letzten Mannheimerin des TV 46 an. Die Zeiten: 2:32,4 und 2:32,5 Min. Eine Abwechslung brachte das Kunst- springen mit Bärbel Urban, Ingeborg Busch und Erwin Sauer, sowie die abschließenden Wasserballspiele, wobei VW Mannheim gegen Leipzig 0:9 unterlag. H. G. Grünthal schaft(die beiden Karlsruher Albert Sigl und Walter Gehmann sowie der Niederstot- zinger Erich Spörer und Karl Rau), von denen es Sigl, Gehmann und Rau bei 40 Schuß aus 50 m schon auf das absolute Maximum von 400 Ringen brachten. Im„internationalen Programm“ dagegen(fünf Schützen, jeweils 40 Schuß liegend, kniend und stehend aus 50 m), in dem zu den vorgenannten Schützen noch der Münchner Hans Wagner dazu kommt, stehen die deutschen Aktien gegen Norwegen, Schweden, Finnland und Rußland nicht ganz so hoch im Kurs, während in der Einzelwertung Gehmann und Sigl zu beachten sind, und außerdem Karl Rau im liegenden und knienden Anschlag sowie Albert Sigl im stehenden Anschlag„mitmischen“ werden. Die Mailänder siegen weiter Preußen Krefeld verlor 4:7 Die italienische Eishockey-Mannschaft Inter Mailand gewann nech ihren Erfolgen in Mannheim(14:1) und gegen Preußen Kre- feld(5:2) am Sonntag im Kölner Eisstadion auch das dritte Spiel ihrer Deutschland-Reise und kam gegen Preußen Krefeld erneut zu einem 7:4(1:1, 2:1, 4:2)-Erfolg. Das im strömenden Regen ausgetragene Spiel ver- lief außerordentlich hart. Die Italiener spiel- ten ohne den Kanadier Beach. Nachdem die Krefelder sich im ersten Drittel den Italienern im Tempo ebenbürtig zelgten und in der zweiten Spielphase noch recht gut mitmachten, waren sie zum Schluß ihrem Gegner in der Kondition und Läufer- arbeit nicht gewachsen. Für Krefeld erzwan- gen(Schindler, Brandenburg und Kremers- hoff(zwei), für Mailand Crotti(dreh, Gioia (zwei) und Agazzi die Treffer. Ein Eigentor steuerten die Preußen bei. Filmkamera für Haas: BN ehrt seine Meister Die schon Tradition gewordene Sonder- ehrung seiner erfolgreichsten Clubmitglie- der. die der Badische Motorsport-Club(BMC) in der Hockenheimer Festhalle veranstaltete, erhielt durch die Anwesenheit des neuen DMv- Präsidenten Toni Ulmen eine beson- dere Note. In herzlich gehaltenen Anspra- chen brachten Ministerialrat Dr. Herbold und Oberregierungsrat Gerecke erneut die Ver- bundenheit ihrer Dienststellen mit dem Ver- anstalter der Rennen zum Ausdruck. Welt- rekordmann Wilhelm Herz konnte erneut eine große Zahl erfolgreicher Aktiver ehren und mit besonderen Gaben bedenken, so u. a. J. Seitz(Liedolsheim) als besten Clubsport- ler, unter den Ausweisfahrern und den Neu- bamberger Hubert Luttenberger, der dies- mal unter den clubangehörigen Lizenzfah- rern wie Vogel(Ladenburg), Krebs Heides- heim), Knopf(Hockenheim), Ritter(Speyer), R. Meier(Mannheim) und H. Baltisberger (Reutlingen) den Titel eines„BMC- Club- meisters 1954“ erhielt. Nach Auszeichnung auch der erfolgreich; sten Wagenrennfahrer Th. Helfrich(Mann- heim) und A. W. Lang(Mingolsheim) er- reichte der Festabend einen Höhepunkt, als Werner Haas auf das Podium gerufen wurde. Unter dem tosenden Beifall der Gàste über- reichte Clubpräses Herz dem Augsburger eine Filmkamera ,mit allen Schikanen“. Mit ihr wird sich Werner Haas 1958 als Reporter betätigen. Bü. Karlsruher SC— SV Waldhof. Zu dem Bericht in unserer Montag-Ausgabe ist durch einen Hörfehler bei der Aufnahme von einem„Foulelfmeter“ gesprochen worden. Es muß richtig heißen:„Eine gefährliche Situa- tion verursachte Kwiatkowski in der 34. Mi- nute durch ein Foul, doch konnte Egli Meiers Freistoßbombe abfangen, und kurz darauf verfehlte Hohmanns Nachschuß knapp das Ziel.“ Lund um das Sporigeschelien Norddeutscher Rugby-Sieg über Süddeutschland in Heidelberg Im 30. Rugby-Reprasentationskampf Nord- deutschland— Süddeutschland behauptete sich der Norden am Sonntag in Heidelberg nach einer großen ersten Halbzeit mit 16:9 (16:6) Punkten. Die hallsicheren Norddeut- schen legten schon in der zweiten Minute durch Schwarze den ersten Versuch. Durch Straftritt erhöhte Eggers auf 6:0. Wenige Minuten später legten Seifert und Eikemeier zwei weitere Versuche, die jeweils von Eggers erhöht wurden, Ein Straftritt Ohl- heisers und ein Versuch Birks verminderten den Rückstand des Südens bis zur Pause auf 6:16. Nach der Pause raffte sich der Süden zu einer großen kämpferischen Lei- stung auf. Die Mannschaft war bei stür⸗ mischen Angriffen klar überlegen. Die sichere norddeutsche Deckung ließ sich jedoch nur einmal durch einen Versuch Fütters überrumpeln. Totoquoten des West- Süd- Blocks: Zwöl⸗ ferwette: 1. R. 35 007,50 DM;: 2. R. 1003,80 DM; 3. R. 81,50 DM. Zehnerwette: 1. R. 2727, 70 DM; 2. R. 108,30 DM; 3. R. 10,80 DM. Nordsüdblock: Elferwette: 1. Rang: 28 858,50 DM, 2. R.: 1030,50 DM, 3. R.: 82,50 DM.— Neunerwette: 1. R.: 5924 DM, 2, R.: 228 DM. Gewinnquoten des Pferdetotos, 11 richtige Tips 3491,50 DM; 10 richtige Tips: 537, 10 DM: 9 richtige Tips: 100,40 DM. Schwester und Tante, Frau Luise uns gegangen. Im Lohr 24 Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Verwaltungsinspektor i. R. im Alter von nahezu 76 Jahren. Im Wörtel 29 und Angehörige Maria Zeh geb, Kalker Mannheim, den 2. November 1954 Draisstrage 20 Eduard Familie Familie In stiller Trauer: Familie Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief mein lieber Mann, unser guter Vater, Peter Mayfarth Mhm.- Neckarau, den 8. November 1954 In stiller Trauer: Pauline Mayfarth geb. Eisenmann Familie Willi Mayfarth Familie Walter Mayfarth Beerdigung: Mittwoch, 10. Nov., 14.00 Uhr, Friedhof Neckarau bin treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. 5 Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, unsere liebe, treu- sorgende Mutter, Schwiegermutter und oma, Frau nach kurzem, schwerem Leiden in die Ewigkeit abgerufen. Zeh Georg Walther Friedrich Walther Famille Waldemar Sauerland Eduard Walther Familie Emil Biundo Beerdigung: Mittwoch, 10. Nov., 9.30 Uhr, Hauptfriedohf Mhm. Meine liehe Frau, unsere innigstgeliebte, herzensgute Mutter, Großmutter, Seidler geb. Schwalbe ist plötzlich und unerwartet am 7. November 1954, kurz vor ihrem 78. Lebensjahr, nach einem unermüdlichen, arbeitsreichen Leben, von Mannheim, Wiesbaden, Plauen 1. Vogtl., den 8. November 1954 Fritz Seidler Elsbeth Altrock geb. Seidler Rudolf Altrock Charlotte Seidler Theo Seidler Friedl Seidler geb. Ostertag und Enkel nebst Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, 11. November 1934, 9.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim Untermühlaustraße 13 Bürobote, Herr geb. Frank gegangen ist. Weißtannenweg 3 In tiefer Trauer: Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß meine liebe Frau, Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Rosa Schönig nach kurzer, schwerer Krankheit am 8. November 1954 heim- Mhm.- Waldhof, den 8. November 1954 Otto Schönig Hertha Cron geb. Schönig Dipl.-Kfm. Julius Cron und Enkel Manfred Beisetzung, Mittwoch, 10. November 1934, um 13.00 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Aaupt für Ihre Aupenplaser! O 4, 3, an den Planke 1a Jelefon 5 27 78 1 Speriqlabtellung: Unslehtbate Augenglsset Lletetant aller Krankenkessen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie Mein treuer Lebenskamerad, unser herzensguter Vater, Schwie- gervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Ritter ist unerwartet seinem schweren Leiden erlegen. Mannheim, den 6. November 1954 Beerdigung: Mittwoch, 10. November, 9.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzer Krankheit wurde am 6. November 1954 unser Karl Ritter aus unserer Mitte gerissen. Wir verlieren in dem Heimgegangenen einen äußerst fleigigen, gewissenhaften und treuen Mitarbeiter, dessen Andenken bei Uns stets in Ehren gehalten bleiben wird. Mannheim, den 8. November 1954. Vorstand und Belegschaft der KARL SCHWETER A.-G. Heute verschied nach langem schwerem Leiden, im Alter von 75 Jahren, mein lieber, treusorgender Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Robert Blum wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, ergeben. Lorseh(Hessen), den 6. November 1934 Friedrich-Ebert-Straße 14 In tiefer Trauer: still und gott Margarete Blum Josef Blum und Frau Lore Blum Beerdigung: Mittwoch, 10. Nov., 15.00 Uhr in Lorsch, von der Friedhofkapelle aus. Bestattungen in Mannheim Hauptfriedhof Richter, Karl Mannheimer Str. 92 Jungmann, Alfred In tiefer Trauer: Julianne Ritter geb. Ritter Familie Hans Brenneis Familie Leo Cossel Stockhornstr. 52-54 11.00 und Angehörige Tönnes, Karoline i VVV' Michl, Franz Waldhof, Zäher Wille 31 Krematorium Köppen, Ingrid Käfertaler Str. 995 Friedhof Käfertal Franz, Martin , Bauch, Katharina, 8 ohne Gewähr. Dienstag, 9. November 1954 Zeit 10.30 11.30 13.30 ö 14.30 Mönchzell, Ziegelgasse 8 15.00 8 Mitgeteilt von der Friedhofver- Waltung der Stadt Mannheim. Kranz- und Blumenspenden, anläßlich des Heimgangs em Max Schöttl Gesangspadagoge sage ich allen hieran Beteiligten aufrichtigen und herz- lichen Dank. Ganz besonderen Dank den Schülerinnen und Schülern des verstorbenen Meisters, dem Kleingartenverein Nek- karstadt sowie den Hausbewohnern. Mannheim, den 9. November 1954 R 7, 61 Käte Meuter Plötzlich und unerwartet wurde meine liebe Frau, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Friedericke Pantel geb. Glück nach einem unermüdlichen, arbeitsreichen Leben, im 73. Le- bensjahr, aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, den 7. November 1954 Kleine Riedstraße 2 In tlefter Trauer; Karl Pantel nebst Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 10. Nov., 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. wenn sie die neuartige, in mehreren Staaten patentierte Kukident-Haft-Creme benutzen, sie können ohne Be- schwerden sprechen, lachen und singen, außerdem Bröt-⸗ chen, Apfel und sogar zähes Fleisch essen, wenn Sie die Kukident-Haft-Creme richtig anwenden. Original-Tube 2.80 DM. 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Nov., im Hotel„Rheinhof“(Bahnhofpl.) von 10 bis 20 Uhr Mhm., Uhlandstr. 36, Tel. 5 36 8 Kuklrol-Fabrik, ia) Weinheim MORGEN Dienstag 9. November 1954 Nr 1 Nr 20 e WIRTSCHAFTS-KABEL Vielversprechender Einkommensteuertarif (Gpa) Die neue Einkommensteuertabelle nach dem vom Finanzausschuß des Bundes- tages beschlossenen Neuburger-Tarif ist jetzt bekannt geworden. Sie würde im Vergleich zu den von der Bundesregierung ursprüng- lich vorgeschlagenen Tarifen eine zusätzliche Steuersenkung um rund 500 Millionen DM im Jahr erbringen. Die zusätzliche Ermäßi- Sung beträgt bei den unteren Einkommen 12 v. H. verringert sich bei den höheren Einkommensgruppen. Bei Jahreseinkommen über 40 000 DM träte im wesentlichen keine zusätzliche Entlastung mehr ein. Die nachstehend in Auszügen wiedergege- bene Tabelle enthält nur die Sätze für die veranlagte Einkommensteuer. Um die ent- sprechenden Lohnsteuertarife festzustellen, müssen vom Jahreseinkommen 936 DM Wer- bungskosten und Sonderausgabenpauschale abgezogen werden. Beispielsweise gelten für Lohnsteuerpflichtige mit einem Jahresein- kommen von 3936 DM die Steuersätze, die in der Einkommensteuertabelle für Jahresein- kommen von 3000 DM angegeben werden. Neuburg. Tarif Reg.-Entw. bish. Tarif 2 5 Steuerklasse Steuerkl. Steuerkl. 8 1/1 DM II/ I/ DM II/ II DM II/ 1000 5— 6— 15— 2 000 114 14 130 16 132 33 3 000 263 128 285 14⁵ 297 158 4 000 438 279 439 315 477 320 5 000 633 456 71¹⁰ 513 71¹ 522 6 000 845 653 9⁴⁴ 732 975 762 7 000 1070 866 1 192 968 1 269 1030 8 000 1309 1 094 1 453 1218 1593 1332 9 000 1558 1333 1724 1479 1 944 1663 10 000 1817 1583 2 004 1751 2 319 2 019 12 000 2 365 2114 2 590 2 322 3 069 2 769 15 000 3 238 2 967 3512 3 22 4 258 3 938 20 000 4 846 4 545 5 172 4 865 6 307 5 967 25 000 6 606 6 279 6 940 6 615 8 432 8 092 30 000 8 502 9 152 8 793 8 254 10 631 10 271 40 000 12 644 12 270 12 703 12 341 15 229 14 849 1) Steuerklasse I/1 ledig. ) Steuerklasse II/1 verheiratet, ohne Kind Problem GEORG Wie heißes Eisen behandelt (P) Der Präsident der Hohen Behörde der Montan-Union, Jean Monnet, hat dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft mit Sicherheit sagen zu können, daß an einen Verkauf durch die Zechengesellschaf- ten nicht gedacht sei. Auch eine Aufteilung auf die jetzt bestehenden sechs Verkaufs- gesellschaften ohne die Dachorganisation „GEORG“ werde anscheinend nicht in Er- Wwägung gezogen. Die Frage der künftigen Organisation des Kohleverkaufes sei noch völlig offen. Als verfrüht bezeichnet es die IG Berg- bau, jetzt schon von drei Verkaufskontoren zu sprechen, zumal die Frage einer Kontrolle, auf die seitens der Gewerkschaften besonde- rer Wert gelegt werde, noch nicht geklärt sei. Dollar-Einfuhrfreiliste um 1800 Positionen erweitert (Hi.) Eine Neuregelung der Dollar-Libe- ralisierung bringt der am 9. November im Bundesanzeiger erschienene Runderlag Außenwirtschaft Nr. 92/54„Betr. Aufhebung von mengenmäßigen Beschränkungen bei der Einfuhr von Waren aus Ländern des Dollar- Raumes.“ Die bisherige Warenliste ist stark erweitert worden, da die bisher rund 1800 Positionen des Warenverzeichnisses enthal- tende Liste um zusätzliche 1800 Positionen erweitert wurde. Die Erweiterung umfaßt u. a. kolgende wichtige Waren: Minerale für Stoffe, Eisen- erze, Aluminium, Mangan, Nickel- und an- dere NE-Erze, Schlacken und Abfälle der Stahlherstellung, Teerdestilationserzeugnisse, Paraffin und Paraffingatsch, pflanzliche Stoffe zum Färben und Gerben, Lein- und Rizinus-Saat, verschiedene Fette und Oele, emorganische und organische chemische Er- zeugnisse, Düngemittel, Gerber. und Farb- stoffauszüge, Farben, ätherische Oele, foto- Srafische Platten und Filme, Häute und Felle, Leder und Lederwaren, rohe Pelzfelle, Holzwaren, Baumwolle, gewaschen, gekrem- Pelt, gekämmt, Hanf, Jute- und andere Spinnstoffe, Metallgarne, Schuhe, Waren aus Stein, Schiefer, keramische Erzeugnisse, Edel- metallwaren, Ferromangan und Molybdän, Schrott, Profile, kaltgewalzt, verschiedene Waren aus Eisen, Kupfer, Nickel, Alumi- nium, Blei, Zinn und Zink, Werkzeuge, Mes- serschmiedewaren, Schlösser, Beschläge, ver- zeug, metallhaltige Aschen und Schlacken, Teer und Mineralölerzeugnisse. Voraussetzung für die liberalisierte Ein- kuhr ist nur noch der Ursprung der Ware in einem Dollar-Land. Dementsprechend kann liberalisierte Ware sowohl aus Ländern des Dollar-Raumes als auch über dritte Länder bezogen werden. Zahlung in frei konvertier- barer Währung ist aber nur zulässig, wenn Einkaufs- und Herkunftsland ein Dollar- Land ist, wobei auf die Identität von Ein- kauf- und Herstellungsland verzichtet wird. Konvertibilitätsproblem ist auch eine Terminfrage (VWD) Das Wirtschaftswissenschaftliche Institut der Gewerkschaften erklärt in einer Stellungnahme zu den Bestrebungen nach Konvertibilität, daß die Stabilität der inne- ren und äußeren ökonomischen und sozialen Verhältnisse der National wirtschaften Vor- aussetzung der Konvertibilität sei. Seit der Londoner Julikonferenz sei mit dem Begriff der Konvertibilität Mißbrauch getrieben worden. Es sei verfehlt, von einem System konvertibler Währungen zu sprechen, wenn für diese flexible Devisenkurse durch die Zentralnotenbanken oder Regierungen fest- gelegt würden mit der Möglichkeit einer ein- seitigen Kündigung je nach den Notwendig- keiten in dem einen oder anderen Lande. Konvertibilität sei im übrigen von der Theorie und von der bisherigen Praxis her nur denkbar und durchführbar, wenn auch das den Währungen zu Grunde liegende Gold liberalisiert, das heißt zum freien unbe- schränkten Verkehr zugelassen werde. Die Praxis eines auf Gold fundierten Systems von Währungen habe aber bei der Weltwirt⸗ schaftskrise 1931 so versagt, daß man sich auch in Zukunft nichts Gutes und Sinnvolles davon versprechen könne. Auch alle Konfe- renzen der letzten Monate hätten Zweifel aufkommen lassen, ob die Welt in absehbarer Zeit für die restlose Beseitigung der letzten noch vorhandenen Schranken der Devisen- bewirtschaftung reif sein werde. Eifektenbörse K URZ NACHRICHTEN Goldhorte schrumpfen (UP) Die privaten Bestände an gehortetem Gold haben sich in der Welt in diesem Jahre um 6,4 v. H. gegenüber 1953 veringert. Diese Feststellung ist in dem neuesten„Pick's Welt- währungsbericht“ enthalten, in dem der Wert der gehorteten Goldbestände für 1954 auf 11,8 Md. Dollar gegenüber 12,7 Md. Dollar im vergangenen Jahre geschätzt wird. Genfer Rendezvous der GATT-Minister (VWD) Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard traf am 7. November in Genf ein, wo er an der am 8. November beginnenden De- batte über die Revision des allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens(GATT) teilnehmen wird. In diesen Verhandlungen werden 25 Minister grundsätzliche Erklärungen abgeben. Als erster wird der britische Handesminister Peter Thorneyeroft sprechen. Ferner werden anwesend sein u. a. Handelsminister Edgar Faure(Frankreich), Unterstaatssekretär Waugh (US), Finanzminister Dr. Kamitz(Oester- reich) und als einziger Vertreter von Ländern hinter dem Eisernen Vorhang Außenhandels- minister Svec(CSR). Thorneyeroft wird für eine Straffung des Zoll- und Handelsabkommens im Sinne einer Erschwerung von Restriktionsmaßnahmen ein- treten Die Haltung der USA kann in fol- Marktberichte Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse (WD) Inl. Weizen 43.8044, ruhig; inl. Roggen 39,80—40, ruhig; Weizenmehl Type 405 64,5065; Type 550 61,5062; Type 812 58,20—59, 70; Type 1050 56,5057; Brotmehl Type 1600 51,5052; Roggenmehl Type 997 56; Type 1150 54; Type 1370 52; Tendenz stetig; Braugerste 42,7544; Industriegerste nicht notiert; Futtergerste inl. 35—37; dto. ausl., 38,75 bis 39,75, Tendenz stetig; Inlandshafer zu Futter- zwecken 32—34; Industriehafer 35: Auslandshafer 36; Mais 39,7540: Milokorn nicht notiert; Weizen- Kkleie 21; Weizenkleie per Termin 21,50; Roggen- Kleie 21; Weizenbollmehl 22,5023; Weizennach- mehl 33—36; Sojaschrot Dez.) Jan. 41,50; Kokosschrot 29; Palmkernschrot 22,50; Leinschrot 40,50; Hühner- körnerfutter 42,50; Malzkeime 22; getr. Biertreber 20,50 Trockenschnitzel 15; dto. Dorschmehl 74 bis 76; Fischmehl 62—66; Tendenz für Futtermittel ruhig; Speisekartoffeln je 50 kg frei Mannheim Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannbeim Frankfurt am Main, 8. November 1954 Börsenverlauf: Die Woche begann in allgemeiner fester Haltung bei lebhafter Umsatztätigkeit. In- und Ausland mit größeren Kauforders im Markt. Im Vordergrund Freigabewerte, Stahl Aktien. Sehr Bergbau und fest Klöckner Nachfolger: Königsborn-Werne und Nordwesthütten. Uebrige gende vier Punkte zusammengefaßt wer Freiheit der unterentwickelten La im Aufbau befindlichen Industrien zen; Schutz der amerikanischen schaft vor übermäßigen Importen Agrar- Exportprogramms; Aenderung rend der Dollarknappheit portrestriktionen der übrigen Welt; tung der Zollkonzessionen auf Stand. VW-Zweigwerk in Hannover? (dpa) Als künftiger Standort des Zweigwerks des Volkswagenwerks Zeit ein Gelände Mittellandkanal ernsthaft zogen. eingeführten I ihrem jetzige in Hannover-Stöcken in Erwägung ge. del nder. 5 2 Schütt Landwpitt sowie dg der wah, Beibehz. Zeplanteg Wird Alb Würdigung verdienter Männer Der Groß- und Außenhandelsverband 2 Der den- Württemberg hat den Vizepräsidenten det 5 Industrie- und Handelskammer Mannhein 22.20 August Warnecke, gebeten, die Würde eine; Kr Ehrenpräsidenten anzunehmen. In der glei. D! chen Sitzung, in der die entsprechende Ur. kunde an Vizepräsident Warnecke verlieben wurde, wurde dem zurücktretenden Haupt. geschäftsführer der Industrie- und Handelg. kammer Mannheim, Professor Dr. Adol Schüle, die Ehrenmitgliedschaft des Verba. des verliehen. 95 Vom 8. November 55,50; Wiesenheu lose 11—12; Luzern bis 14: Weizenstroh und Roggenstroh Und HEk gepreßt 3,50—4; Weizen- und Roggenstroh draht. 0 0* nicht notiert Tendenz stetig. Die Preise verstehen gepreßt 5—5,50; Hafer-Gerstenstroh SroßhandelsDurchschnittspreise per Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Münte Verlade- und Nordseestation.. Mannheimer Schlachtvienmarkt (VWD) Auftrieb: 689 Rinder,(in der Vorwoche e Schweine 2206(2090), Schatz 36(2), Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen 1 0 785), Kälber 222(224), bis 104(92—102); E 89—98(8895); 90) B 6701(66—80); C 5870(5669); 60); Färsen A 94106(90106); B 85100(65—90% B 150—160(14 F—1590 Kälber A 162—175(160173); C 135—148(130145); D bis 130 125—130(130—135); B 1 125—131(129—135); 131(128—135); C 123—131(127—135); D bis 132); E 118—122(122127); Sauen (bis 125); (114124); G II. 103—110(107113); Schafe A bis 85 (-); Lämmer und Hammel A bis 85(—) Marktver. ausverkauft, Kälber mittel lauf: Großvieh mittel, Bullen A 100 bg 107(100—107); B 90101(9010); Kühe 33—90(61 U5 sich ah 100 kg he D 60(52 bö Schweine! B II 124 bis 122—130( G1 111ν¹⁰e geräumt, schweine schleppend, geräumt, Lämmer, Hammel und Schafe ohne Tendenz. Handschuhsheimer Obst- und demüse-Gronmantt (VWD) Anfuhr mittel, Nachfrage gut. Es erziel. Bergbau, Heinrich Immig, zugesagt, das in schiedene Maschinen und elektrotechnische Montan-Nachfolger 1½ bis 3 J fester. Rheinstahl bis 263 gehandelt. siemens Stämme bis 236. 15 bis Den. lr Gatten 213, Tl der Frage der Gemeinschaftsorganisation für Erzeugnisse, Lastwagen und Lastwagenteile, Aktien 4. 11. 8. 11. Aktien 4. 11. 8. 11. Aktien 4. 11. 8. 11. 10—16; Freikopfsalat 6—10; Endivien 6-11; Feld- den Kohleverkauf(GEOROC) keine Gewalt- Schiffe, feinmechanische und optische Er- 1 F550 Spinat 12; Weigkohl l. lösung vorgenommen werde. Dieses Problem Zzeusnisse, Musikinstrumente sowie Spiel- ac 179 179/[ Harpener Bergbau] 120% 121%¾ Dresdner Bank) 14¼% 16 Möhren 10—12; Sele e mt rät 2 1. 8 werde vielmehr vor allem in Hinblick auf BBW.. 42215½ 216 Heidelb. Zement. 230 224 Rhein-Main Bank 190 188 15, Lauch 12—15; Stangenbohnen 50; Zwiebeln 1 die sozialen Auswirkungen, mit aller Sorg- BMW. 121 122 Hoesch) Reichsb.-Ant. S884 88 bis 12. 1 5 a Conti Gummi. 198 199 Lanzgz 111% 114 Lidel falt behandelt werden. Wie aus einer Mit- Freie D Daimler-Benz. 200 212 Mannesmann 152 151 Montan Heidelberger Schlachtviehmarkt teilung der 18 Bergbau weiter hervorgeht, reie Devisenkurse Dt. Erdl!. 151½ 153 Rhein. Braunkohle 186 180 Nachfolger(ID) Auftrieb: Ochsen 7. Bullen 4, Kühe 5 hat inzwischen eine erste Fühlungnahme vom 38. November)* d B18 1e n e ee e zwischen Vertretern der 10 Bergbau und der 3 Geld Brief Be enn e“Luis 91 Ber n erg 15 17355 90; Bullen 4 96106; E 93—100; Kühe A 00-90 5 Hohen Behörde stattgefunden. Auch mit 100 5 1 8 Durlacher Hor: 100 Siemens& Halske 229½½ 235 Gelsenberg. 130 1310 1 9,5057; Pärsen A 94106; B 68.94 Kalbe Vertretern der Unternehmen des Ruhrberg- 100 Schweizer Franken 95.96 906,16 7 V 3j e baues und der Snohcl habe die Hone Be- 01 fager Sonden 119 58 11 I-Fef ben 1 dal, r)) hörde bereits verhandelt. Eine gemeinsame f„ 3 1 ar 8 725 5 Badische Bank) 3 550 Nordwestd. Hütt. 137½% 150 8 13. 1 N 1 8 1 5 5. 5 A 5 Commerzbank)“ Berg. Pho 5 5 unt; Weine lang. Besprechung bei der Hohen Behörde mit der 100 schwedische Kronen 80,72 30,88 Farbent. Bayer 201/ 203½[ Commerz- 5 Rfiettt 5 55 75 sam, geräumt, Schafe schleppend, Ueberstand. a I Bergbau und den Zechenunternehmen sei 100 dänische Kronen 60,475 60,595 5 5 5 in Aussicht genommen 100 e.„ 1 12505 u. Credit 8. 55 1115 113% Rheinst. Onion 149 147 NE-Metalle Assi 1 3 100 Schwelzer freie F 5 8. elten Juill. Deutsche Bank!)*% Stahlw. Suawestf. 139 138½ Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 324,73 51 r ee 185 ee Organisation c Sb e länger 0%½ 150 5 Süddeutsche Bank] 180 168 Tnyssenhütts.. 1200, 131½ ler i abend ee es Kohlenverkaufes glaubt die IG Bergbau 100 DM.. 2— Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 DMI 8 8 0 W 470 DM-O; 100 DM-O= 22,5 PM-wW. 5 RM- Werte, J= Restquoten Westdeutscher Zinnpreis 882,00 DIL P 08052 an den Verlag. GUTER REDNER als Buchwerber gesucht.— Seriöse Herren bewerben sich unter Nr. 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Während damals ein geplagter Elternteil sagte:„Geh und setz dich auf deinen Stuhl!“ oder:„Geh ins Freie und spiel!“ oder:„Wenn du mit diesem Lärm nicht aufhörst. schlage ich dir dein herziges Schädelchen ein!“, macht ein Elternteil heute den Vorschlag:„Warum siehst du dir nicht die Fernsehsendung an?“ Von diesem Augenblick an kommen das Ge- Kreisch, die Schreie, die Revolverschüsse und das Krachen von Autozusammenstößen aus dem Lautsprecher, nicht von dem Kind. Aus irgendeinem Grund hält man das entspan- nender für die Eltern. Die Wirkung auf das Kind muß erst festgestellt werden. Ich habe die physischen Symptome des Fernsehens sowohl an Kindern als auch an Erwachsenen beobachtet. Der Mund wird schlaff, und die geöffneten Lippen hängen herunter; die Augen nehmen einen hypnoti- sierten oder rauschgiftstarren Ausdruck an; die Nase läuft mehr als gewöhnlich; das Rückgrat wird weich, und die Finger zupfen langsam und methodisch die Fäden aus dem Muster brokatbezogener Möbel. Der Eindruck des Halbbewußtseins ist so vordringlich, dag man sich fragt, wieviel von dem Inhalt der Fernsehsendung ins Hirn dringt. Die Ver- wunderung wird noch dadurch vergrößert, daß der Besitzer eines Fernsehapparats ein- fach allem zuschaut— und zwar stunden- lang. Unlängst kam ich in ein Zimmer und fand meinen achtjährigen Sohn Catbird mit idiotisch erschlafftem Gesicht und den glasi- gen Augen eines Opiumsüchtigen in einen Sessel gelümmelt vor. Auf dem Fernseh- schirm sah man eine hochbusige Frau mit herrlichem Haar, die einem Mann mit dicken Brillengläsern und einem Arztkittel zuhörte. „Was wird gespielt?“ fragte ich. Catbird ant- Wortete mit der monotonen, als Fernseh- stimme bekannten Sprechweise des Schlaf- Wandlers:„Sie fragt, ob sie ihr Haar färben Soll.“„Was meint der Arzt dazu?“„Wenn sie „Truton' nimmt, ist es gut“, erklärte Catbird. „Wenn sie aber gewöhnliche oder gefälschte Erzeugnisse verwendet, wird ihr Haar sich spalten und seinen natürlichen Goldglanz verlieren. Die große Sparpackung kostet zwei Dollar und 98 Cent, wenn man gleich zu- greift“, fügte Catbird hinzu. Man sieht, etwas blieb bei ihm hängen. Er sah wie betrunken aus, folgte aber doch den gesprochenen Worten. Ich empfand es als un- fair, meinerseits die beobachtete Tatsache einzuwerfen, daß es in der Natur einen na- türlichen Goldglanz nicht gibt. Aber mir fiel der Verzweiflungsschrei meines Freundes Elia Kazan ein, und obwohl er eine Ab- schweifung bedeutet, führe ich ihn hier an. Wir aßen in einem reizenden kleinen Restau- rant in Kalifornien zu Mittag. Am Neben- tisch saßen sechs hübsche, junge, gutgeklei- dete amerikanische Mädchen, die ihrem Aeußeren nach ganz der Zeitschriftenreklame entsprachen. Ihre Vollkommenheit hatte nur einen Mangel. Man konnte sie nicht ausein- anderhalten. Kazan, der ein Primitivling von der einst als Männer bekannten Gattung ist. betrachtete die kleinen Schönheiten mit Wi- derwillen und rief schließlich mit mehr Be- dauern als Aerger aus:„Es ist Jahre her, seitdem ich ein Weib gesehen und gerochen Habe. Alles an ihnen ist jetzt Schönheitsmit- tel, goldener Schimmer, Toilettewasser, Ar- dens Gesichtscreme— ich erinnere mich, daß ich den Geruch von Frauen gerne hatte.“ Und er fügte hinzu:„Alles ist nur noch Auf- machung!“ Ende der Abschweifung. Gerade wenn der Elternteil zu der Ueber- zeugung gelangt ist, daß der Verstand seines Kindes durch das Fernsehen notleidet, wird er in anderer Hinsicht aus der Fassung ge- bracht. Catbird hat mich im Naturwissen- schaftlichen Museum, als ich seine Aufmerk- samkeit auf das zusammengesetzte Skelett eines Tyrannosauriers lenkte, eines Besseren belehrt. Er erklärte, es sei ein Brontosaurier, fügte aber liebenswürdig hinzu, viele Men- schen begingen den gleichen Irrtum. Er stritt mit seinem zehn Jahre alten Bruder über die relative Reinheit der Linie bei Praxiteles und bei Phidias. Er kennt das Gewicht, das ein Lama zu tragen bereit ist, ehe es sich aus Protest hinlegt, und sein Wissen in Etymo- logie setzt einen Vater. der seinen Kin- dern gerne Belehrungen erteilt. in Ver- legenheit. Auch diese Dinge hat er vom Fernsehen. Ich wußte, daß er eine Menge zu- sammenhanglosen und vermutlich wertlosen Wissens aus dem Fernsehen aufschnappte nebenbei bemerkt: die auch mir liebste Art von Wissen—, aber ich wußte nicht, daß das Fernsehen ihn zu Kritik und Politik erzog, und eben darum dreht sich in Wirklichkeit dieser Aufsatz. Ich muß vorbereitend etwas zurückgrei- fen. Als das Fernsehen in Amerika erstmalig eine Bedrohung der Filmindustrie zu wer- den begann, schlug diese Industrie zurück, indem sie sich weigerte, zuzulassen, daß ihre Filme auf den FHeimbildschirmen gezeigt wurden. Man sah nie neue Filme, aber es gab eine Unmenge sogenannter Wildwestfilme aus dem Besitz unabhängiger Produzenten, die man für die Fernsehsendungen freigab. So kommt es, daß fast zu jeder Tages- Oder Nachtzeit von irgendeiner Fernsehstation ein Wildwestfllm gezeigt wird. Nicht nur die Kin- der sehen sie, sondern ganz Amerika. Der Cowboyfilm ist eine typisch amerikanische Schöpfung. Die Geschichte ist immer die gleiche, und die Konventionen werden streng gewahrt. Nie küßt der Held ein Mädchen. Er liebt sein Pferd und tritt für Recht und Gerechtigkeit ein. Jede Aenderung der Ge- schichte oder der Konventionen würde als gröblicher Verstoß empfunden werden. Aus diesen Filmen entstanden volkstümliche Hel- den— Hopalong Cassidi, der einsame Far- mer, Roy Rogers, Gene Autry. Sie sind mehr als große Männer. Sie sind Symbole des Mu- tes, der Reinheit, Einfachheit, Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit. Man muß verstehen, daß nahezu jeder Amerikaner von der Tra- dition des Weststaatlers durchdrungen ist, das heißt, der Verherrlichung einer ganzen Seite des amerikanischen Lebens, die es nie gegeben hat. Ende der Vorbereitung. Eines Nachmittags, als ich Revolver- schüsse aus dem Zimmer hörte, in dem un- ser Fernsehapparat steht, ging ich in der mißglückten Absicht hinein, mich eine kleine Weile mit meinem Sohn zu verbrüdern. Da Saß Catbird mit dem kretinhaften Ausdruck, den ich zu erkennen gelernt habe. Es wurde ein Wildwestfilm gespielt.„Was tut sich?“ fragte ich. Er sah mich erstaunt an.„Was meinst du mit was tut sich“?“„Was pas- siert?“„Weißt du das nicht?“ fragte er er- staunt.„Nein, sag mir's.“ Er war nett zu mir. Er erklärte es mir, als ob ich das Kind wäre. „Also... der Böse versucht die Ranch ihres Vaters zu stehlen. Aber der Brave läßt das nicht zu. Bullet fand den Dreh.“„Wer ist Bullet?“„Das ist doch das Pferd des Braven —. Er setzte nicht hinzu:„Du Simpel!“ aber sein Ton gab es zu verstehen.„Jetzt sag mir mal“ sagte ich,„welcher ist der Brave?“„Der mit dem weißen Hut.“„Dann ist der mit dem schwarzen Hut der Böse?“ „Das weiß doch jedermann“, sagte Catbird. Eine Zeitlang sah ich mir die Sendung an und erkannte, daß ich bislang nichts von einer Seite des amerikanischen Lebens ge- wußt hatte, die jedermann kennt. Mich in- teressierten die einzelnen Typen. Das Mäd- chen war blond, sehr hübsch, aber vollkom- men unsinnlich, denn diese Sendungen sind für die Familie bestimmt. Manchmal hatte sie ein einfaches Kattunkleid an und manch- mal einen Lederrock und Reitstiefel, aber immer trug sie eine kleine Schleife im Haar, und keinerlei Gefühlsregung— oder, möchte man beinahe sagen, keinerlei Verstand— beunruhigte ihr Gesicht. Das gehört jeden- falls zur Konvention. Sie ist ein Symbol, und jedes Aus-der-Reihe-Tanzen würde dazu führen, daß man sie unter allgemeiner Zu- stimmung von der Liste der Darstellerinnen streichen würde. Der Brave trug nicht nur einen weißen Hut, sondern auch hellfarbene Kleider, glänzende Stiefel, eine eng anlie- gende Reithose und ein mit Schnörkeln und Blumen verziertes Hemd. In meinen Jugend- jahren hatte ich mit Rindern zu tun, und unser Kostüm bestand damals aus einer blauen Baumwollhose, einer Lederjacke und Stiefeln mit abgetretenen Absätzen. Allein die Wäscherechnung dieses prächtigen Film- cowboys wäre viermal so hoch gewesen wie unser Jahreslohn. Bei dem Braven änderte sich der Gesichts- ausdruck nur sehr wenig. Er durchlebte seine Abenteuer ohne sichtbare Gemütsbewegung. Das ist eine weitere Konvention und soll be- weisen, daß er sehr rechtschaffen und rein ist. Auch ist er tüchtig abgeschrubbt und tadellos rasiert. Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem Bösen zu und fand ihn interessanter. Der Böse trug einen schwarzen Hut und dunkle Kleidung, aber diese war nicht nur ausge- sprochen unsauber, sondern auch ungebü- gelt. Er hatte einen Stoppelbart, aber der größte Gegensatz bestand in seinem Gesicht. Sein Gesicht war nicht unbeweglich. Er schielte schlau zur Seite, lächelte höhnisch, hatte ein häßliches Lachen. Er drohte und schrie. Er sah böse aus. Wenn er auch nicht fluchte— denn hier handelt es sich um eine Familiensendung—, so sagte er doch Dinge Wie„Scher dich fort!“ oder„Du Ratte!“ oder „Ich schneide dir die Ohren ab“, was zeigte, daß seine Sprache nicht nur derb war, son- dern auch ordinär werden konnte. Er war mit einem Wort ein Bösewicht. „Welchen magst du am liebsten?“ fragte ich. Catbird wandte seine Augen wie im Trancezustand von dem Sehschirm weg.„Was meinst du? Magst du den Braven oder den Bösen?“ Er seufzte über meine Unwissenheit und blickte zurück auf den Sehschirm.„Willst du mich foppen?“ fragte er.„Natürlich den Braven.“ Nun trat ein neuer Darsteller in Erschei- nung und gab mir ein Rätsel auf, denn er Karl Sreger: Das Kinderzimmer Aus der Staatlichen Kunstsammlung, Weimar trug einen grauen Hut. Ich war ein wenig in Verlegenheit, meinen Sohn, den Fachmann, zu fragen, nahm aber meinen Mut zusam- men.„Catbird“, fragte ich schüchtern,„was für ein Mensch ist der mit dem grauen Hut?“ Er war nun sehr nett zu mir. Ich glaube, er hatte bis zu diesem Augenblick nicht das un- ergründliche Ausmaß meiner Unwissenheit begriffen.„Er ist der Mann, der zwischen den beiden steht“, erklärte Catbird liebens- würdig.„Wenn er böse anfängt, endet er gut, und wenn er gut anfängt, endet er schlecht.“ „Was wird er tun?“„Siehst du. wie höhnisch er lacht und wie notwendig er sich rasieren müßte?“ fragte mein Sohn.„Ja.“„Nun, die Sendung hat gerade erst begonnen. also wird dieser Mann gut enden und dem Braven hel- fen, die Ranch ihres Vaters zurückzubekom- men.“„Woher weißt du das so genau?“ fragte ich. Catbird sah mich kühl an.„Er trägt einen grauen Hut, nicht wahr? Red jetzt nicht, gleich ist es soweit, daß die ver- folgung beginnt.“ Da hatte man sie— nicht nur eine straffe, echte Kritik einer ganzen Kunstform, son- dern bis zu einem gewissen Maße des Lebens überhaupt. Ich war tief beeindruckt, denn diese einfache Erklärung schien etwas für mich Tieferes als Fernsehen oder Wildwest- filme zu betreffen. Mehrere Abende später erzählte ich die von Catbird geübte Kritik einem Freund, der ein Regisseur ist. Er hat Viele erfolgreiche Operetten inszeniert. Mein Freund hat ein unheimliches Fingerspitzen- gefühl für den Publikumsgeschmack, für das, Was es haben will und was nicht. Er hörte Fernsehstart beim Süddeutschen Rundfunk „Ein Opfer für Wind“ von Andrée Obey enttäuschte das publikum Aus dem größten deutschen Fernseh- studio, einer ehemaligen Ausstellungshalle am Killesberg in Stuttgart, schickte der Süddeutsche Rundfunk nach langwierigen Vorbereitungen seinen ersten Beitrag zum Deutschen Fernsehprogramm über die ge- rade noch rechtzeitig fertiggewordene Dezi- strecke. Nach der Eröffnungsansprache des Intendanten, Dr. Fritz Eberhardt, erzählte der schwäbische Nationalhumorist Willi Reichert„Zu Ihrer Orientierung“ von Land und Leuten, womit in erster Linie das Schwabeländle und die Schwaben gemeint waren, die in dieser gemütvollen Betrach- tung, gewürzt mit gelegentlicher Selbst- ironie, die Gloriole einer Vortrefflichkeit erhielten, mit der die anderen deutschen Stämme nicht konkurrieren können. Dann wurde in einem von Karl Waegele entworfenen Szenenbild„Ein Opfer für Wind“ zelebriert, die Fernsehfassung eines Schauspiels von André Obey, das dem Tro- janischen Krieg eine sehr moderne Inter- pretation gibt und die antike Sage von der Opferung Iphigeniens im Hafen von Aulis in eine Maßnahme unmenschlicher Staats- raison umdeutet. Mit dieser Inszenierung hatte Gastregisseur Rudolph Cartier bereits Vor einem halben Jahr bei der BBC Lon- don einen grogen Erfolg zu verzeichnen. Zweifellos wirkten sich die englischen Er- fahrungen und Methoden auch in Stuttgart günstig auf Stil und Bildqualität der Auf- führung aus, aber es blieb ein in noblen Gesten erstarrtes, fotograflertes Theater, das die— immerhin schon vorhandenen— tech- nischen Möglichkeiten der Kamera nicht nutzte und so diesem Diskussionsstück mit seinem Mangel an lebendiger Aktion auch vom Bild her eine statuarische Unbeweg- lichkeit aufprägte, die das Interesse lähmte. Die Aufführung hielt sich, mit gering- fügigen Kürzungen, an den Wortlaut der Hörspielfassung, die am 21. November vom Süddeutschen Rundfunk gesendet wird. Und diese Tatsache, daß die Fernseh- inszenierung nichts weiter als eine Text- illustration ohne jeden spezifischen Regie- einfall war, so daß das Fehlen des Bildes nichts am Verständnis der Handlung gemin- dert hätte, wurde mit einer recht kühlen Aufnahme seitens des Publikums quittiert. Die geladenen Gäste und Fernsehinteressen- ten, die in der Heidelberger Stadtbücherei zusammengekommen waren, um anläßlich dieses Stuttgarter Starts über die Probleme des Fernsehens zu diskutieren, wurden trotz der gebotenen sprecherischen und schau- spielerischen Leistungen großartig Wal- ter Kiesler vom Mannheimer National- theater als Agamemnon— in ihren Erwar- tungen enttäuscht. Enttäuscht insofern, weil man als Zuschauer beim Fernsehen eine dem künstlerischen Film verwandte Optik voraussetzt, die allerdings nur bei einem eigens für das Fernsehen konzipierten Stoff erreicht werden könnte, in dem die Möglichkeiten der Kamera stärker berück- sichtigt werden. Dazu bedarf es freilich einiger schöpferischer Phantasie. Diese Enttäuschung des Publikums kommt auch in einer Hörerbefragung des Süddeutschen Rundfunks deutlich zum Ausdruck, wonach die Zahl der am Fern- sehen total uninteressierten Hörer von 26 auf 31 Prozent angestiegen und das Nach- lassen des Interesses bei solchen Hörern, die schon einmal ein Fernsehprogramm gesehen haben, von 5 auf 45 Prozent ge- sprungen ist. Diese Zahlen sollten den für das deutsche Fernsehen verantwortlichen Stellen doch zu denken geben. E. P. Dienstag, 9. November 1954/ Nr. m a mir zu, nickte und fand nicht, daß es elne nette Kindergeschichte sei. „Es ist durchaus keine Kinderangelegen. heit. Eine ganze Generation in diesem Land fällt ihre Urteile genau auf dieser Basis“ „Nenne mir ein Beispiel“, bat ich.„Ich muß“ einmal nachdenken“, sagte er. Das war im März. Wenig später reisten meine Frau und ich nach Spanien, dann nach Paris, und mieteten dort ein kleines Haus Sobald die Schule in New Vork zu Ende war, kamen unsere Jungen zu uns nach Paris hinübergeflogen. Inzwischen fanden, während unserer Abwesenheit, die Armee- contra-MeCarthy-Sendungen statt und über- trafen an Interesse alles bislang auf dem Bildschirm Gezeigte. Wir versäumten die ganze Aufführung, erfuhren aber, daß alle Arbeit ruhte, wenn die Sendungen stattfan- den und daß von wenig anderem gesprochen wurde. In gewisser Weise war es die größte jemals gezeigte Fernsehschau. Wir bedauer- ten sie zu versäumen, waren aber doch auch froh, in Paris zu sein. Im Juli kam mein Freund, der Regisseur, unvermutet zu uns zu Besuch. Er wollte eine englische Truppe nach Neèw Vork bringen und hatte in London Vorbereitungen dazu getroffen. Er erzählte uns alles, was daheim Passiert war, den Klatsch, die neuen Witze und die neuen Schlager. Schließlich fragte ich ihn nach den MeCarthy-Sendungen. „War es wirklich ein so großes Schauspiel wie wir hörten?“ fragte ich. 0 „Meiner Meinung nach ist MecCarthy er- ledligt“, meinte er, und dann grinste er.„Ich gründe meine Meinung auf deine Geschichte von Catbird und den Wildwestfilmen.“ „Ich verstehe dich nicht.“ „Hast du je MeCarthy auf dem Fernseh- schirm gesehen?“ „Freilich.“ „Dann erinnere dich nur“, sagte mein Freund.„Er lächelt höhnisch, er droht, er hat ein garstiges Lachen und sieht immer so aus, els habe er eine Rasur nötig. Das einzige Was ihm fehlt, ist ein schwarzer Hut. Me- Carthy ist der Böse. Jedem, der ihn sab, wurde das eingehämmert. Er ist der Böse und das Volk mag den bösen Mann nicht, Ich mag mich irren, aber das ist meine An- sicht, Er ist erledigt.“ Am nächsten Morgen beim Frühstück sah ich Catbird, wie er Butter, zwei verschiedene 0 Marmeladen und ein wenig Honig auf ein Hörnchen schmierte, hierauf das tückische Ding verzehrte und dann von der Innenseite seines Ellbogens zu den Fingern hinauf die Marmelade ableckte. Er nahm einen Pfir. sich aus dem Korb in der Mitte des Tisches „Catbird“, fragte ich,„hast du etwas von der Mecarthy-Sendung im Fernsehapparat gesehen?“ „Freilich“, sagte er. „War er ein braver oder ein böser Mann!“ „Ein böser“, erklärte Catbird und biß in den Pfirsich. Und wigt ihr, ich habe den Verdacht, daß es tatsächlich ganz so einfach ist. (Aus dem„Punch“ übertragen von H. B. Wagensei) * — Die else nach Porfliuncula ROMAN VON STEFAN ANDRES Copyright R. Piper& Co Verlag Mönchen 1. Fortsetzung Er schüttelte noch einmal den Kopf, aber sehr vorsichtig. Ja, er konnte nicht einmal, ohne den Schmerz zu wecken, den Kopf so kräftig schütteln, wie es der Augenblick ver- langt hätte. Denn, das wurde ihm plötzlich klar, sie war nicht zu Hause! Seine Stimme drang, wenn er es wollte, durch das ganze Haus. Vielleicht macht auch sie ganz gegen ihre Gewohnheit eine kurze Siesta? Es war noch sehr heiß, und das Schwimmen hat sie wohl angestrengt. Und da— nur um zu wis- sen, ob sie nun schlafe oder außer Hauses War— beschloß er, in der nächsten Sekunde aufzustehen. Er kam mit sich selbst überein, bis drei zu zählen. Und richtig warf er sich bei„drei“ mit einem geradezu gebellten und höchst unanständigen Wort auf die Seite, stützte sich auf den gesunden rechten Ell- bogen und warf gleich darauf die Beine auf die Fliesen. Nach einer Minute stand er, und nach weiteren drei Minuten hatte er die not- wendigen Uebungen beendet. die seinen Räk- ken aus einer Flitzebogenhaltung in die Ge- rade brachten. Sofort ging er, nur mit dem Morgenrock bekleidet, auf den breiten hoch- gewölbten Flur hinaus und trat an die Tür nebenan. Er klopfte— doch es blieb still hin- ter der großen Barocktür. Er starrte einen Augenblick auf das mattgrün gestrichene, längst verblichene Holz. Als er die alte Mes- singklinke vorsichtig hinabdrückte. hoffte er mmer noch ein wenig, ihr blondes Strupp- haar in den Kissen zu entdecken und ihre in der Akrobatik des Schlafes entspannte kleine Gestalt unter der Steppdecke zu betrachten. Wie bei einer Dreijährigen glühten ihre Bäckchen,— und überhaupt diese bewußtlose Lust, sich selbst und aller Welt entraten zu sein! Er machte drei langsame Schritte zum Bett, ganz überflüssigerweise, denn er hatte sofort bemerkt, daß das Bett leer war. Be- hutsam setzte er sich auf den Stuhl am Tisch, an dem sie schrieb und malte. Sein Blick ging mehr träumerisch als forschend über die Hefte und Blätter und Bücher, welche in loser Ordnung die dunkle Kastanienplatte bedeckten. Schließlich erhob er sich, verließ das Zimmer und ging über den Flur zur nächsten Tür. Er klopfte, doch mehr mecha- nisch, und öffnete.„Herr Klinger?“ sagte seine Stimme in einem Frageton, der für niemanden als den Fragenden selber be- stimmt war. Er schloß sofort die Tür und ging die Treppe hinunter. Sie nahm einen großen Teil des Hauses ein, bewegte sich in dreimal gewinkelten Abschnitten hinunter und war mit der grauen Marmorbalustrade und dem angenehm weichen Sandstein der Stufen nicht nur, wie Herr Sulpiz seiner Tochter und Herrn Klinger versichert hatte, eine Freude für die Füße, sondern außer- dem eine ständige Anregung für sie alle, dramatische Szenen aus dem Stegreif aufzu- führen, Szenen voll aunafahrender Bewer- gen und bedrohlich heraufsteigender oder stolz sich entfernender Leidenschaften. Er erinnerte sich, als er nun die Stufen hinab- tappte, dieser vor einigen Tagen scherzhaft geäuhßerten Worte und erinnerte sich auch der Traumfaust und seiner nach dem Mit- tagsschlaf getanen Hilferufe. Und nun war er auf eine sonderbare Weise geniert und verstimmt, da er ins Leere gesprochen hatte, Wirklich: in ein vollständig leeres Haus. Nicht einmal Saturnina war um diese Zeit noch da, sie ging immer nach dem Abwa⸗ schen heim. Er ging mißmutig durch die unteren Räume, das EBZimmer, den Salon, die Küche; über die Terrasse trat er ins Freie. Er blickte, die Augen gegen die Sonne verkniffen, in die flimmernde Weite des Parks, welcher rings von einer gewiß drei Meter hohen Mauer aus Bruchsteinen umgeben war. In der Ferne zwischen den steilen weißen Pfeilern stand wie mit der Nadel in den blauen Himmel ra- diert das schmiedeeiserne Tor. Herr Sulpiz hatte sich vorgenommen, es mit eigener Hand zu streichen, obgleich er nicht länger als vierzehn Tage in der Villa Giulia zu blei- ben gedachte. Er wollte seinem italienischen Freund auf diese stumme Weise einen Vor- trag halten, daß man sein Eigentum nicht derart vernachlässigen dürfe. Das Tor ist ein Museumsstück; wenn keine Mennige drauf kommt, ist es in fünf Jahren Alteisen. In fünf Jahren? Er rechnete sich aus, daß er dann sechzig sei. Für den Menschen gibt es keine Mennige, und das Tor soll ruhig auch verrosten. Eine Schwermut, süß und mäch- tig wie Gikt, füllte ihm das Herz an, wäh- rend er zögernd um das Haus herum bis zur Garage ging und langsam die Tür öffnete: leer! We auch nicht! Zweimal am Tag zum Baden fahren— und sie weiß, daß der Va- ter die Kur im Sand und in den heißen Quellen nicht mit Seewasser verderben will und darum zu Hause bleiben muß. Oder soll er mitfahren und am Strand liegen und den beiden zuschauen, wie sie in das flache Was- ser hinausschreiten und draußen miteinan- der sprechen und scherzen— weit draußen. Und er sieht, mit träumerisch verlorenen Augen in die Ferne des Parkes blickend, wie Herr Klinger neben Felicitas im Wasser liegt, taucht und unter ihr herschwimmt. Dann üben sie am Ende sogar noch Ret- tungsschwimmen. Herr Sulpiz findet plötz- lich, daß Klinger keine schönen Füße habe, die kleinen Zehen sind verkrümmt und der große Zeh steht zu den anderen Zehen hin geknickt. Schon auf Ischia hatte er ihn, kaum daß er wußte, Klinger werde mitfah- ren, als sie nebeneinander im Sand lagen, genau beobachtet und gleich einen leichten Widerwillen gegen ihn empfunden. Herr Sulpiz trat auf den bequemsten der Liegestühle unter den Säulen zu, die den großen Balkon trugen. Er blickte mit stei- ken Schultern spähend im Kreise umher und gab, sich behutsam in die Waagerechte bringend, seinen Körper der Sonne preis. Mit geschlossenen Augen blickte er gegen den Feuerball, dann, als das purpurne Lohen zu grell wurde, neigte er den Kopf zur Seite. Lange lag sein Blick auf dem Farbengezüngel der Dahlien. Ein würziger Essiggeruch wehte von ihnen herüber. Er dachte plötzlich an Saturnina, wie sie heute morgen sich mit der Butter über den Tisch beugte; sie waren noch allein im EBZimmer. Nicht daß sie sich zu tlef vorbeugte, son- dern daß sie beim Anordnen der Gegen- stände auf dem Frühstückstisch so lange in derselben Haltung verblieb, das war's, was ihn als Aufforderung erschien. Er hatte ihre braune Hand gefaßt und sie schnell ange- blickt, doch genau da war Klinger herein- gekommen und hatte kühl und feierlich „Guten Morgen“ gesagt und höflich be- dauert, daß er sich verspätet habe., Seine Antwort: ein Frühstück sei kein Appel klang gereizt, und wäre nicht Felicitas in diesem Augenblick mit ihrem burschikos ge- schmetterten Morgengruß eingetreten, hätte vielleicht aus der Frage, ob das Frühstück in Gemeinschaft nach der Uhr oder in anar- chischer Behaglichkeit einzunehmen sel zwischen ihnen ein Streit ausbrechen kön- nen. Ja, und sie packte von hinten her sel- nen Kopf bei den Ohren und küßte ihn aul den Mund.„Was ist hier los?“ hatte sie dann mit einem schnellen Blick auf Klinger ge- fragt,„der große Bär hat doch nicht etwa gebrummt? Was ihn aber nachträglich am meisten verwunderte: es war, kaum daß ihre Lip- pen die seinen berührt hatten, nicht nur sein Zorn ausgelöscht, sondern ebenso die un angenehm glühende Unruhe, welche ihn während er noch mit Klinger sprach, in die Küche zu Saturnina treiben wollte. Als se hernach wieder hereinkam und beim Ein- schenken des Tees mit ihren nackten brau- nen Ellbogen heimlich an seiner Wange ent. langglitt, ließ ihn das fast gleichgültig. Fell. citas anzusehen oder auch nur an sie 3 denken, das genügte, um ihn in den Zustand der Väterlichkeit zu versetzen. Und das Wal fast so, als verwandelte man sich in einen Gott. Unerschöpflichen Vorrat an Kraft und Gaben in sich spürend, verlangte man nur sich mitzuteilen, zu schenken, froh zu ma- chen, zu verstehen, zu verzeihen und keine Gegengabe zu verlangen als das Glück der unter der Vatersonne liegenden Kinder. Un Herr Sulpiz flüsterte den Namen seiner Tochter— einmal, zweimal und er stellte sich vor, wie sie dort neben der Zypresse aus dem Wagen springt und der Geruch des Meeres mit sich bringend ihn, den e den, küßt. Sie hat Klinger noch nie gekübt — nein, gewiß nicht. 2 „Da B. Setzte die u auß! scher am 1 Seite allzu Aelte sung 16. D 19. N D. lame berw der 1 2u de Ratif mens geküi nicht auch in de wolle korde Texte D. deste seine tigke 88, komr zufül vertr. zwar nach liches V betor 80 * P: Sprac lung Dien. Regie Regie Minis Woch nung rung Staat Fran schus Auss. repul künd Verti sten siden In wege Zur, schla Abge um Lohn S02zi2 Frak denk Mini, jeder Verfe samn halts sie d Zern. die über Schaf für e boste D durd listis Word Gortsetzung folg 8