— . — f arhun⸗ in dag ar nur, n, Wag rieben, lfun- id der t dar- gleich 185 Sie de, er · Indu- ählten mühen Wohn- ne“ 21 Wahr- einzel- Jahre 1 den bis 2 faktur, twürke Rons- ch. Sie, indu- achten, us 2 zu ge: alten yeitere egter mmen inzeug 1 Ein- r De- ichen Wich ⸗ es und Kürze ois 11. pfende des gestal· unse · liche s fügt Einst Lunst⸗ Beleh- m den ö ungen, Sein elwe ge Faust gröber t eine edeu- „ Was selbel nicht Angst Btsein hrend lrüber Vor- erung erung Laupt⸗ Nach- it del ischen anzu- Ur is weni- nicht. e Gas Weil zielt N, ihr dann man inter + der issen. g der 1 er- WI 1 Un- Tag Un- das nöher her- Feste folg.. — Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken; Ssüdd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr, 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mannheimer E Unabhängige Zeitung Badens und der 4a Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 453: Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlibg. Tagebl.);: Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. a 9, Jahrgang/ Nr. 264/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 11. November 1954 Schulgeldfreiheit in Etappen Der Unterricht soll von 1957/58 an in allen Schulen Baden- Württembergs unentgeltlich sein Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden- Württemberg begrüßte in seiner Sitzung am Mittwoch den Gesetzentwurf über die Schulgeld- und Lernmittelfreiheit und überwies ihn an den Finanzausschuß. Nach dem Gesetz wird der Unterricht an den Mittelschulen des Landes, in den Aufbauklassen der Volksschulen, an den höheren und den Berufsfachschulen in Baden- Württemberg vom Schuliahr 195% an unent- geltlich sein. Der Unterricht an den Volksschulen ist bereits unentgeltlich. Ein Plan für die stufenweise Verwirklichung der Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sieht vor, daß im Schuljahr 1954/55 noch 30 Prozent des gegenwärtigen Schulgeldes erhoben werden, im Schuljahr 1955/56 20 Prozent und im Schuljahr 1956/57 10 Prozent. Als Sprecher der Fraktion der SPD machte Abgeordneter Lausen einige Beden- ken geltend und empfahl, die Frist für die Einführung der Lernmittelfreiheit zu ver- kürzen. Der Fraktions vorsitzende der CDU, Dr. Hermann, begrüßte das Gesetz vor allem darum, weil es die Verantwortung für die Schule in stärkerem Maße, als das bisher der Fall gewesen sei, auf die unteren Gemeinde- instanzen übertrage. Für die Fraktion der FDP regte Abgeordneter Paulus an, bis zur endgültigen Verwirklichung des Gesetzes in verstärktem Maße Erziehungsbeihilfen zu gewähren. Kultusminister Simpfendörfer, der den Gesetzentwurf begründete, unter- strich die Leistungen des Landes für die Er- ziehung der Jugend. Ein von Abgeordneten aller vier Frak- tionen eingebrachter Gesetzentwurf sieht vor, daß Beamte künftig ohne jede Beschrän- kung ihrer Tätigkeit im öffentlichen Dienst dem Landtag angehören dürfen. Dr. Sauer (ODU) begründete den Gesetzentwurf, der nicht allgemein gebilligt wurde, vor allem mit den Bestimmungen der Landesverfas- sung und des Grundgesetzes. Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller sowie Sprecher der SPD und der FDP/DVP waren der Ansicht, daß eine schrankenlose Wählbarkeit von Beamten nicht vertreten werden könne, da man Gegensätze zwischen dem Auftrag des Abgeordneten und seiner Beamtenverpflich- tung gegenüber dem Staat vermeiden müsse. Der Gesetzentwurf wird gleichzeitig mit einer Vorlage der Regierung oder ihrer Stel- lungnahme zu diesen Fragen im Ständigen Ausschuß des Landtages beraten werden. Den Vorwurf des Abgeordneten Lausen (SPD), daß die Regierung die Vorlage des Gesetzentwurfes über die Neuordnung der Kreisgrenzen verzögert habe, wies Innen- minister Ulrich mit der Bemerkung zurück, daß dieses Gesetz aus technischen und psy- chologischen Gründen besonders gründlich habe vorbereitet werden müssen. Keinesfalls könne der Regierung vorgeworfen werden, Bonn ratifiziert erst nach Paris Zweite und dritte Lesung der Verträge wahrscheinlich erst im Januar. Bonn.(dpa) Die Pariser Verträge über die Wiederherstellung der deutschen Souve- ränität und den deutschen Beitritt zur West- europäischen Union und zur NATO sollen nach dem Wunsch der Bundesregierung erst nach der parlamentarischen Entscheidung in Frankreich ratifiziert werden. Wie von zu- ständiger Regierungsseite am Mittwoch in Bonn mitgeteilt wurde, wird die erste Lösung der Verträge im Bundestag voraussichtlich aber schon vom 16. bis 18. Dezember statt- finden, also gleichzeitig mit der Ratifizie- rungsdebatte in der französischen National- versammlung. Im Zusammenhang mit dem Saar-Ab- kommen wandte sich der Vorsitzende des Außenpolitischen Bundestagsausschusses, Dr. Gerstenmaier(CDU) gegen„übertriebene Interpretationswünsche“ in der Auslegung einzelner Punkte des Abkommens. Dadurch könnten bisher erreichte Vorteile leicht wie- der aufs Spiel gesetzt werden, Notwendig sei auf jeden Fall, daß der wirtschaftliche Teil des Sagrvertrages, besonders der Brief wech- sel, erläutert werde. Ergämzend wurde darauf hingewiesen, daß die Termine für die Ratiflzierungs- debatte im Bundestag allerdings noch nicht endgültig feststehen. Das Kabinett werde voraussichtlich in Kürze die Zustimmungs- gesetze zu den Verträgen dem Bundesrat vor- legen, dem nach dem Grundgesetz eine Be- ratungszeit von drei Wochen zusteht. Es be- stehe dann die Möglichkeit, daß der Bundes- tag die Beratungen über die Verträge auf- nimmt. Da zum gleichen Zeitpunkt aber Be- ratungen des Straßburger Europarates be- ginnen, wird die erste Lesung der Verträge voraussichtlich erst Mitte Dezember statt- finden können. Während der Weihnachts- pause müßten dann die Beratungen in den Ausschüssen stattfinden, so daß dann im Januar die zweite und dritte Lesung erfol- gen könne. Auch D fordert Zusatzprotokolle Das Direktorium und der Außenpolitische Ausschuß der Deutschen Partei haben der Bundestagsfraktion der DP am Mittwoch grundsätzlich die Annahme der Pariser Ver- träge empfohlen, gleichzeitig aber darum er- sucht, alle Mittel und Wege für das Zu- standekommen zufriedenstellender Zusatz- protokolle zum Saarabkommen auszu- schöpfen. In einer Mitteilung heißt es, das Ersuchen an die Fraktion zum Saarabkom- men sei wegen der„schwerwiegenden Un- klarheiten in der Auslegung des Abkom- mens“ ergangen. Insbesondere sollte neben der Ausarbeitung von Zusatzprotokollen er- reicht worden, daß ein Schiedsgericht und eine beratende Kommission der Garantie- mächte gebildet werden, um eine Auslegung und Anwendung des Abkommens nach Treu und Glauben sicherzustellen, „Neues Wahlgesetz so bald wie möglich“ Aufsicht über Lastenausgleichsbank jetzt beim Vertriebenenministerium Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Verhandlungen innerhalb der Reglerungskoalition wurden am Mittwoch unter Vorsitz des Bundeskanzlers fortgesetzt. Am Vormittag hatte sich das Bundeskabinett zum ersten Male mit dem neuen Wahlgesetz beschäftigt, das in der Koalitionskrise eine große Rolle spielt. Ferner wurde ein Kom- bromiß hinsichtlich der Forderung des BHE wegen der Ausgabenseite des Lastenaus- gleichs gefunden. Bundesinnenminister Schröder berich- tete über den Stand der Arbeiten der Wahl- rechtskommission. Es sollen verschiedene Modellvorschläge für ein Mehrheitswahl System, ein Verhältniswahlsystem und ein Mischsystem in der Form von Gutachten erstellt werden, Die grundsätzlichen politi- schen Fragen aber müßten dem Parlament überlassen bleiben. FDP und BHE zeigten schon seit Wochen Unruhe und Sorge, die CU könne ihre Mehrheit im Bundestag dazu ausnutzen, die Situation der kleineren arteien gefährlich zu erschweren. Dr. von Brentano versicherte jedoch, die CDU/CSU Werde selbstverständlich kein Wahlrecht mit der Tendenz wollen, die kleineren Parteien auszuschalten. Ein Wahlgesetz dürfe aber aut der anderen Seite nicht nur den Zweck haben, politische Parteien mühsam am Leben zu halten. Im Bundeskabinett herrschte völlige Uebereinstimmung, daß jede Parteienzer- splitterung vermieden werden müsse. Auch darin war man sich einig, daß das Wahl- Sesetz sobald wie möglich fertiggestellt wer- 05 sollte, damit es nicht wieder in den Dis tden der Bundestagswahlkämpfe gerate. de Koalitionspartner haben sich schließlich verpflichtet, ein gemeinsames Wahlrecht zu enen. In der Praxis würde das wieder auf 155 Kombination zwischen Mehrheits- und erhältniswahlrecht hinauslaufen. Der BEE hatte— wie berichtet— vor 8 Zusicherungen zur Erfüllung von acht venhes litischen Forderungen bis zum 10. No- v nber als Voraussetzungen für das weitere erbleiben in der Koalition verlangt. Dar- über fanden in den letzten Tagen zweiseitige Besprechungen zwischen Vertretern der CDU/CSU und des BHE statt. Sie führten nicht in allen Punkten zu einer Verständi- gung. Das Bundeskabinett erfüllte jedoch am Mittwoch den Wunsch, daß die Aufsicht über die Lastenausgleichsbank vom Finanzmini- ster zum Vertriebenenminister wechselt. sagte Ulrich, daß sie nicht wage, dieses „heiße Eisen“ anzufassen. Die Vorlage werde unmittelbar nach der Befragung der Kreise und Gemeinden vor den Landtag kommen. Der Abgeordnete Dr. Brandenburg FDP) forderte die Regierung auf, den Gemeinden die rückständigen Ausgleichszahlungen für die Trümmerbeseitigung zu zahlen. Das Land sei hierin erheblich im Verzug. Die Städte und Gemeinden häten große Vorschußzah- lungen aufbringen müsen, durch die ihre Kassenlage beeinflußt werde. Die Verzugs- summe des Staates bezifferte Brandenburg auf insgesamt 15 Millionen Mark. Davon entfielen allein auf Nordbaden 8,4 Millionen. Davon wiederum auf Mannheim 3 Mil- lionen Mark.) Finanzminister Dr. Frank er- widerte, der Staat erkenne die rechtliche Verpflichtung durchaus an und werde die Summen auch bezahlen. Er könne jedoch für den nächsten Haushaltsplan noch keine bin- denden Angaben machen. Aethiopische Orden für Adenauer, Carlo Schmid und Altmeier Bonn.(dpa) Kaiser Haile Selassie, von Aethiopien hat Bundeskanzler Dr. Adenauer das Großkreuz des Ordens der Dreieinigkeit verliehen. Der Vizepräsident des Bundes- tages, Professor Carlo Schmid, und der Präsi- dent des Bundesrates, Ministerpräsident Peter Altmeier, wurden mit dem Großkreuz des Ordens Meneliks II. ausgezeichnet. Der Bundespräsident hatte— wie berichtet— die höchste äthiopische Auszeichnung, die Kette des Ordens der Köfigin von Saba, erhalten. Mit einem großen Empfang, den Haile Selassie am Mittwochabend auf dem Peters- berg gab, endete der dritte und letzte Tag des Staatsbesuchs des Monarchen in Bonn. Etwa 400 Gäste wurden in den festlich erleuchteten Sälen vom Kaiser begrüßt, an der Spitze der Bundespräsident, der Bundes- kanzler und die Präsidenten von Bundestag und Bundesrat. a Zuvor Hattè der Kaiser im Hotel Peters burg etwa 100 deutsche und ausländische Journalisten empfangen. Haile Selassie wies darauf hin, daß der Besuch ihm die Möglich- keit gegeben habe,„bewundernswerte Lei- stungen Deutschlands in der Nachkriegszeit kennenzulernen“. Am Vormittag hatte der hohe Gast den Kölner Dom und die 800 Jahre alte Doppel- kirche in Schwarz- Rheindorf bei Bonn besichtigt. Bayerische Regierungsvertreter wohnten dieser Tage in München einer Gefechtsübung der amerikanischen Streitkräfte bei, in der eine Atomkanone, der Angriff eines Panzerbatadillons und der Einsatz von Hubschrauber- Einheiten vorgeführt wurden. Unser Bild zeigt in der Mitte der Gruppe den Landtagsprãsi- denten Dr. Alois Hundhummer(schwarzer Mantel) und neben ihm(rechts) den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Hans Ehard. Bild: AP Guy Mollet für Pariser Abkommen Doch zögern die Sozialisten hinsichtlich einer Regierungsbeteiligung Paris.(UP/dpa) Der Generalsekretär der französischen Sozialisten, Guy Mollet, sprach sich am Mittwoch auf dem mit Spannung erwarteten, außerordentlichen Kongreß seiner Partei für eine Ratifizierung der Pariser Abkommen aus, weil Frankreich es sich nicht leisten könne, isoliert zu werden. Es besteht kaum ein Zweifel, daß sich die Mehrzahl der Delegierten der Haltung Mollets anschließen wird. Mit den 104 Stim- men der Sozialisten in der Nationalver- sammlung auf seiten der Regierung, dürfte die Ratifizierung dann keine Schwierig- keiten bereiten. Die brennende Frage, um deretwillen der Kongreß eigentlich einberufen wurde, näm- lich ob die Partei bereit ist, die sechs Mini- stersitze anzunehmen, die Mendès-France ihr angeboten hat, ist allerdings noch nicht Vierzig Vorwürfe gegen MeCarthy Die Debatte des Senats über den Tadelsantrag hat begonnen Washington.(dpa) Vor überfüllten Zu- schauertribünen begann am Mittwoch im Se- nat in Washington die mit Spannung erwar- tete Debatte über den Tadelsantrag gegen den„Kommunistenjäger“ Senator MeCarthy. Der Untersuchungsausschuß unter Leitung von Senator Warkins hat dem Senat einstim- mig empfohlen, MeCarthy eine Rüge zu er- teilen. In dem Bericht des Ausschusses werden über 40 Vorwürfe gegen MecCarthy erhoben. Vor allem habe er sich„verächtlich“ gegen- über einem Unterausschuß des Senats ver- halten und General Zwicker bei seinen Ver- nehmungen wiederholt beleidigt. Außerdem habe sich MeCarthy einer„vulgären Sprache“ bedient. Watkins erklärte zu Beginn der Debatte, zu der der Senat noch in alter Zusammen- setzung mit republikanischer Mehrheit zu- sammengetreten ist, daß sein Ausschuß nicht als Ankläger auftreten wolle und sich be- müht habe, mit Klugheit, Ruhe, Fairneß, Mut und Hingabe zu arbeiten. Er warf MeCarthy vor, er habe seinen Amtseid verletzt, indem er vor zwei Jahren einen Ausschuß, der MecCarthys Tätigkeit untersuchte,„ver- dammt“ und ignoriert habe. Im Verlauf der Debatte kam es wieder- holt zu heftigen Wortgefechten zwischen Warkins und MeCarthy, der seine Rede schon am Dienstagabend veröffentlicht hatte. Darin beschuldigt er den Watkins- Ausschuß, Handlangerdienste für die Kommunistische Partei zu leisten. Der Ausschuß habe nicht nur für kommunistische Ziele gearbeitet, sondern in seinem Bericht auch kommunisti- sche Methoden imitiert. Im Bericht seien Dinge„verdreht, falsch dargestellt oder aus- gelassen, um einen plausiblen Grund dafür zu fabrizieren, daß der Senat in das Gèschrei nach meinem Skalp einstimmt“. Zwischen Gesfern und Morgen Forderungen, für den deutschen Vertei- digungsbeitrag mehr als neun Milliarden DM im Jahre aufzuwenden. werde sich die Bundesregierung— wie Minister Strauß am Mittwoch erklärte— energisch widersetzen. Man könne nur wiederbewaffnen, wenn die Währung stabil bleibe. Der Widerstand der Regierung gegen einen höheren finanziellen Verteidigungsbeitrag könne notfalls„Konse- quenzen auslösen, die nicht nur zum Rück- tritt des Bundesfinanzministers führen werden“. Die protestantischen Abgeordneten der Bundestagsfraktion der CDV/ CSU wollen die Abgeordneten Dr. Eugen Gersten maier und Dr. Fritz Hell wäüg als Kan- didaten für den Posten des verstorbenen Bundestagspräsidenten Dr. Hermann Ehlers vorschlagen. Der Untersuchungsausschuß zum Fall John konstituierte sich am Mittwoch in Bonn und wählte einstimmig Dr. Gerd Buce- rius(CDU/CSU) zum Vorsitzenden. Der Ausschuß hat zu prüfen, ob die Bundes- regierung ihrer Verpflichtung zur Dienst- aufsicht über das Bundesamt für Verfas- sungsschutz nachgekommen ist, ob dieses Amt nur Aufträge vom Bundesinnenmini- sterium erhalten und entgegengenommen und unter welchen Umständen sich der Uebertritt Johns in die Sowjetzone voll- zogen hat. Entschädigungsleistungen für Opfer des Nationalsozialismus können ab sofort in unbeschränkter Höhe in das jetzige Wohn- sitzland des Entschädigungs- Berechtigten transferiert werden. Das Bundes wirtschafts- ministerium veröffentlicht im Einvernehmen mit dem Bundesfinanzminister einen Erlaß, der die bisherigen Sperr vorschriften aufhebt. Der niedersächsische Landtag nahm am Mittwoch mit überwiegender Mehrheit— mit Ausnahme der DP/CDU, die sich der Stimme enthielten— einen Antrag der FDP an, in dem das Saarstatut in seiner jetzigen Fassung als unannehmbar bezeichnet und die Landesregierung aufgefordert wird, alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um sein Inkrafttreten und seine Ausführung zu verhindern. Seinen 43. Ehrendoktortitel erhielt der amerikanische. Hohe Kommissar, Botschafter Dr. James B. Conant, am Mittwoch in der Freien Universität Berlin. Eine„vernichtende Niederlage“ der kom- munistischen SED bei den Westberliner Ab- geordnetenhaus-Wahlen am 5. Dezember er- Wartet, wie er in einer Sendung des Süd- deutschen Rundfunks sagte, Berlins Regie- render Bürgermeister, Dr. W. Schreiber. Der Generalanwalt des Gerichtshofes der Montanunion, Maurice Lagrange, hat am Mittwoch im Prozeß der französischen Regie- rung gegen die Hohe Behörde klar für die Hohe Behörde plädiert und das Montan- gericht aufgefordert, die französische Klage zurückzuweisen. Gegenstand des Prozesses Sind drei Verordnungen der Hohen Behörde über die Veröffentlichungspflicht der Stahl- britischen preise durch die Unternehmen der Stahl- industrie in den sechs Mitgliedstaaten der Montanunion. Die französische Regierung hatte der Hohen Behörde vorgeworfen, mit diesen Maßnahmen den Artikel 60 des Ver- trages über die Montanunion verletzt und ihre Kompetenz überschritten zu haben. Coventry und Stalingrad, die beiden wäh- rend des letzten Krieges schwer zerstörten Städte, haben einen gemeinsamen Appell an die Vereinten Nationen gerichtet. Schritte für ein Verbot der Produktion und Anwendung von Atombomben zu unternehmen. Kardinal Giuseppe Bruno ist am Mitt- woch nach längerem Leiden im Alter von 79 Jahren in Rom gestorben. Bruno ist der fünfte italienische Kardinal, der in diesem Jahre starb. Mit seinem Tode ist das 1953 auf seine Vollzahl von 70 Kardinälen ge- brachte Kardinalskollegium auf 65 zusam- mengeschrumpft. Es besteht jetzt aus 44 aus- ländischen und 21 italienischen Kardinälen. Erschossen wurde von einem Exekutions- kommando der persischen Armee am Mitt- Woch der wegen Verrats an dem Schah zum Tode verurteilte ehemalige persische Außen- minister Fatemi. Die USA und Großbritannien haben sich, so verlautet aus diplomatischen Kreisen der Hauptstadt, entschlossen, das Projekt zur Schaffung einer nahöstlichen Verteidigungs-Organisation zunächst fallen zu lassen. Die Initiative zur Verstärkung der Verteidigung in diesem Raum solle den dor- tigen Staaten selbst Überlassen werden. beantwortet. Aus informierten Kreisen ver- lautet, daß die Chancen einer sozialistischen Beteiligung an der Regierung nach dreiein- halb Jahren politischer Zurückhaltung nur Klein seien. 5 Wie Mollet erklärte, hat Mendès-France „einen politischen Stil entwickelt“, der einem großen Teil der öffentlichen Meinung sehr zusagt und der in mancher Beziehung mit den Zielen der Sozialistischen Partei kon- form gehe. Doch müsse die Oeffentlichkeit andererseits verstehen, daß die Sozialisten nicht an eine Regierungsbeteiligung denken können, solange sich ihre Gegenwart im Kabinett nicht schon in nächster Zukunft durch Reformen für die Arbeitnehmer spür- bar machen könnte. Der Parteichef wies darauf hin, daß seine Fraktion auf einer erheblichen Aenderung des Entwurfs für den neuen Staatshaushalt bestehen müsse. Die reservierte Haltung der Sozialisten im Hinblick auf eine Regierungsbeteiligung geht nicht zuletzt auf die Tatsache zurück, daß Mendès-France die Ministerposten nicht der Parteiexekutive anbot, sondern sich per- sönlich an verschiedene führende Sozialisten wandte. Für eine militante Partei wie die sozialistische, deren Stärke auf Einheit und Disziplin beruht, kommt das Verhalten des Ministerpräsidenten fast einem Affront Sleich. Abstimmungs-Niederlage der Regierung Die Regierung Mendes-France erlitt am Mittwoch— einen Tag nach ihrem Sieg bei der Vertrauensabstimmung in der franzö- sischen Nationalversammlung eine Abstim- mungsniederlage. Entgegen dem Wunsch der Regierung beschloß die Nationalversammlung mit 588 gegen 23 Stimmen, einen Teil des Postbudgets für das nächste Jahr abzutren- nen und den Finanzminister zu bitten, ihn den Wünschen der Abgeordneten anzupassen. Eine Reihe hervorragender Fachleute des französischen Auhenamtes wird Minister- Präsident Mendeèes-France auf seiner zum Wochenende vorbereiteten Reise nach Kanada und den USA begleiten. Wie bekannt wird, gehört unter anderem der stellvertre- tende Kabinettsdirektor des Ministerpräsi- denten, Jean Marie Soutou, der besonders aktiv an den deutsch- französischen Saarver- handlungen beteiligt war. zu der Delegation. Versorgung aus der Luft für die Aufständischen in Algerien? Algier.(UP) Während die Säuberungs- Aktion französischer Truppen in dem alge- rischen Bergland von Aures langsam aber stetig fortschreitet, deuten viele Anzeichen daraufhin, daß die Aufständischen durch Flugzeuge versorgt werden. Sämtlicher zivile Luftverkehr ist in diesen Gebieten verboten worden. Trotzdem beobachteten die vordrin- genden französischen Truppen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Flugzeug ohne Positionslichter. Gleichzeitig leuchteten auf den Bergspitzen Feuer auf, die offenbar der Maschine Kursanweisungen geben soll- ten. Die algerisch- tunesische Grenze ist von starken Truppeneinheiten hermetisch abge- riegelt worden, um das Eindringen von Ver- stärkungen für die Aufständischen aus tunesischem Gebiet zu verhindern, In Tizi Resiff, östlich von Algier, fiel eine groge Menschenmenge über eine Gruppe von dreißig gefangenen Terroristen her, die in ein Gefängnis überführt werden sollten. Nach vorliegenden Berichten wurde ein Ge- fangener von der erregten Menge gelyncht. Ein zweiter wurde schwer verletzt, ehe die Polizei einschreiten konnte. In der algeri- schen Hauptstadt sind mehrere geheime Waffenlager ausgehoben worden. Selte 2 MORGEN Donnerstag, 11. November 1954/ Nr. 260 8 Men N Donnerstag, 11. November 1954 Mendeès-France und sein Parlament Seit das französische Parlament wieder Zusammengetreten ist. hat es die Regierung Mendes-France schwerer als in den Som- merferien. Das ist nur natürlich und ganz besonders bei einer Regierung wie dieser, die auf keiner festen parlamentarischen Grundlage aufbauen kann. Wie unerfreulich das ist, weiß der Ministerpräsident am be- sten. Und er hat sich darum an die Sozia- listische Partei mit der Bitte gewandt, sich an der Regierung zu beteiligen. Ein außer- ordentlicher Parteikongreß der Sozialisten, der zur Zeit in der Umgebung von Paris tagt, soll nun entscheiden, ob man dieser Bitte entsprechen will oder nicht. Mendeès-France haf es dem Kongreß nicht leicht gemacht. Er möchte Wohl sozialistische Minister in sein Kabinett aufnehmen und sich dadurch in der Kammer die sozialistischen Stimmen sichern, aber er will sich an kein bestimmtes Pro- Sramm binden. Im Grunde erwartet er, daß sich die Sozialisten ganz einfach auf seine Person und auf das festlegen, was man sich jetzt angewöhnt hat,„den Stil Mendes France“ zu nennen. Selbstverständlich sind sich die Sozialisten darüber klar, daß zur Zeit in Frankreich keine nicht-sozialistische Regierung denkbar wäre, die so sehr ihren Wünschen entspräche wie die gegenwärtige. Sie haben das von Anfang an und auch am Dienstag wieder bewiesen, indem sie ge- schlossen für Mendeès-France stimmten. Viele von ihnen sind aber der Meinung, es genüge, wenn sie das auch weiterhin täten. Es habe keinen Sinn, sich auf einen Mann festzulegen, der keine genauen Versprechungen machen will und machen kann, auch wenn dieser Mann noch so sympathisch sei. Es läßt sich noch nicht übersehen, zu wel- cher Entscheidung die Partei kommen wird. Das Votum der Kammer vom Dienstag aber zeigt, daß es für Mendeès-France zunächst keine andere praktische Möglichkeit gibt, seine Regierung auf eine festere Grundlage zu stellen, als eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten. Er hat bei dieser Abstimmung Zwar wieder die Mehrheit erhalten, eine durchaus ausreichende Mehrheit von 320 Ja Segen 207 Nein. Immerhin war das seine bis dahin schlechteste Mehrheit.(Inzwischen erlitt die Regierung sogar eine Abstimmungs- niederlage, die der Verfasser jedoch noch nicht berücksichtigen konnte. Die Redaktion.) Die kommunistischen Stimmen hat er nun — und diese Klärung ist durchaus er- freulich— wohl endgültig verloren, was sich nach den Konferenzen von London und Paris von selbst versteht. Aber Während sich die katholischen Volksrepubli- kaner bisher der Stimme entweder enthalten oder auch für Mendes-France gestimmt haben, stimmten sie am Dienstag zum weitaus Srößten Teil gegen ihn. Diese Partei, die seit Jahren an der Macht war, kann sich noch nicht so recht mit der ihr neuen Rolle einer Oppositionspartei abfinden. Sie sucht ihrer- seits einen neuen„Stil“, den sie dem Stil Mendes-France entgegenhalten kann. Doch einstweilen sieht es so aus, als ob sie in der Opposition verharren wolle. Dabei sind nicht alle ihre Mitglieder, und gerade die Menge rer jüngeren und weniger bekannten Abge- ordneten, unbedingt davon überzeugt, ihre Führer seien im Recht, wenn sie die neue Richtung so scharf ablehnen. Schwierigkeiten hat Mendès-France auch mit gewissen ehemaligen Gaullisten, und zwar auf augenpolitischem Gebiet. Einzelne einflugreiche Abgeordnete unter ihnen treten dafür ein, vor Ratifizierung der Pariser Ab- kommen noch einmal ein Gespräch mit den Sowjets über Deutschland zu wagen. De Gaulle wird am 4. Dezember eine Presse- konferenz abhalten, und man glaubt zu wis- sen, daß er den gleichen Standpunkt vertreten WIII. Sol steht der Ministerpräsident zur Zeit auf einem etwas weniger gesicherten Boden als in den vergangenen Monaten. zumindest wenn man die Dinge ausschließlich von der parlamentarischen Lage her betrachtet. Aber seine Volkstümlichkeit hat zugenommen, was nie ohne Rückwirkungen auf die Abgeord- Beten bleibt. Selbst wenn die Sozialisten sich gegen eine Beteiligung an der Regierung aus- Sprechen sollten, bleibt darum seine Stellung doch weiterhin stark, stärker als die aller bis- herigen Ministerpräsidenten der Vierten Republik. Eckart Peterich Paris) Generallinie westlicher Außenpolitik Adenauers fünf Punkte sind die Konsequenz der Vereinbarungen von London und Paris Bonn, im November Das politische Programm, das Bundes- Kanzler Dr. Adenauer am 29. Oktober vor dem„National Press Club“ in Washington entwickelte, hat eigentümlicherweise auch in Deutschland Ueberraschung ausgelöst. In Wirklichkeit beinhaltet es für den sorgfäl- tigen Beobachter der außenpolitischen Ent- wicklung seit dem Scheitern der EVG in Frankreich keine neuen Nuancen. Im Ge- genteil: Die Konferenzen von London und Paris besagen in der Summe ihrer Ergeb- nisse genau das gleiche. was Dr. Adenauer in den Vereinigten Staaten über die Not- Wendigkeit eines West-Ost-Gespräches und über die Wiederherstellung der deutschen Einheit darlegte. N Im einzelnen stellte der Bundeskanzler fünf Hauptthesen auf: 1. Die Völker des Westens müssen zuerst ihre Freiheit und ihren Frieden sichern, in- dem sie sich zusammenschließen zu gemein- samer Verteidigung; 2. sie miüssen in jhrem Bereich gute sta- bile wirtschaftliche Verhältnisse schaffen und jedermann menschliche Freiheit und soziale Sicherheit gewährleisten; 3. sie müssen die Zukunft vorbereiten da- durch, daß sie ihren Zusammenschlüssen einen rein defensiven Charakter geben, in- dem sie diese mit allen notwendigen Ele- menten eines Systems kollektiver Sicherheit ausstatten; 5 4. sie sollten dann schließlich gemeinsam — als eine regionale Gruppe, wie sie die Charta der Vereinten Nationen vorsieht— in Von Hugo Grüssen eine vertraglich zu regelnde Beziehung zum Ostblock treten, die allen Beteiligten Sicher- heit vor einer Aggression bietet: 5. sie müssen dabei klarmachen, daß die Fortführung des Versuches der Sowjets, ganze Völker und Volksteile gegen ihren ausge- sprochenen Willen mit Gewalt zu bolsche- Wisieren, nicht dazu angetan ist, die Ent- sbannung herbeizuführen, die von der so- Wjetischen Führung als ihr vornehmstes Ziel bezeichnet wird. Die innere Identität dieser„Richtlinien“ mit den Grundprinzipien der Pariser Kon- kerenz und den Verträgen, die jetzt zur Ratifizierung anstehen, wird einem sofort deutlich, wenn man das Schlußkommuniqué des Atlantik-Rats vom 22. Oktober 1954 zur Hand nimmt, Dort heißt es nämlich:„Der Rat hat die am 3. Oktober 1954 in London von der Bundesregierung abgegebene Erklä- rung und die bei dieser Gelegenheit abgege- benen entsprechenden Erklärungen der Re- gierung der USA, Frankreichs und Groß- britanniens mit Genugtuung zur Kenntnis genommen. Er stellt mit Befriedigung fest, daß sich die Vertreter der anderen Unter- zeichnerstaaten des Atlantik-Paktes dieser Erklärung der drei Mächte angeschlossen haben“. In London hatte der Bundeskanzler für die Bundesrepublik im Zusammenhang mit dem Beitritt zum Nordatlantikpakt und zum Brüsseler Vertrag die Zusicherung ge- geben, daß sie sich aller Maßnahmen enthal- ten werde, die mit dem streng defensiven Charakter dieser beiden Verträge unverein- bar seien. Insbesondere verpflichte sich die Böses Spiel mit Naguibs Popularität Auch Moslem-Brüder wollten den General als ihr Aushängeschild benutzen Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim 8 Kairo, im November. Es gab eine Zeit, da konnte man in Aegypten keine Zeitung in die Hand neh- men, ohne auf jeder Seite Fotografien von Mohammed Naguib zu begegnen. Das hat sich seit den Auseinandersetzungen dieses Frühjahres zwischen Gamal Abdel Nasser, dem eigentlichen Gründer und Führer der Vereinigung der„Freien Offiziere“, aus denen sich das Revolutionskomitee Aegyp- tens heute zusammensetzt, und Mohammed Naguib, den die junge Offiziers-Junta zu ihrem Exponenten erwählt hatte, grund- legend geändert. Der Staatspräsident Naguib erschien in letzter Zeit in den Zeitungen nur noch, wenn ausländische Missions chefs ihm das Beglaubigungsschreiben über- reichen oder— wenn er den Ministerprä- sidenten Gamal Abdel Nasser besuchte. Aber nach dem mißglückten Attentat auf Gamal Abdel Nasser hörte auch das auf. Während die Protestkundgebungen gegen die versuchte Mordtat, während der Glück- Wünsche zur Rettung vor den Kugeln eines aufgehetzten Fanatikers und während die Zustimmung verschiedenster Berufsklassen zur Politik des Minister präsidenten in gro- Ber Aufmachung veröffentlicht wurden, besagten zwei lakonische Zeilen an unauf- källiger Stelle: General Mohammed Na- guib habe den Minister präsidenten Nasser beglück wünscht, daß er dem Mordanschlag entgangen sei. Nicht mehr Staatspräsident, nur noch General? Hatte Naguib freiwillig oder un- treiwillig demissioniert? Kairo war voller unkontrollierbarer Gerüchte. Schon im Frühjahr, nach Beilegung der Krise zwischen Naguib und Nasser und nach der Aufdeckung des Komplottes in der Armee, hatten einige der Verschwörer aus- gesagt, sie hätten das Komitee der„Freien Offiziere“ zwar auffliegen lassen, aber Mo- hammed Naguib schonen wollen, da man ihm die Staatsführung übertragen hätte, wenn der Staatsstreich geglückt wäre. Naguib konnte nur versichern, daß er von all' dem nichts gewußt habe, und niemand hat an seinen Worten gezweifelt. Aber es ist für eine revolutionäre Regierung nicht ange- nehm zu wissen, daß an der Spitze des Staates eine Persönlichkeit steht, die jede Gegenrevolution gerne als ihr Aushänge- schild herausstellen möchte, da sie der Zu- stimmung der großen Masse der Bevölke- rung sicher sein könnte, wenn nur Naguib dabei wäre. Und nun spielten ihm die Moslem-Brü- der den gleichen Streich. Attentate gegen die ganze Junta waren vorgesehen. Wieder- um sollte Naguib geschont werden, damit er die Führung in einem neuen islamischen Staat übernehme. Keiner konnte für einen einfachen Moslem dazu geeigneter sein als der fromme Naguib. Der Fall lag diesmal ernster. Denn Na- guib war es, der bei Nassers erster Aktion gegen die Moslem- Bruderschaft Anfang die- ses Jahres heftig protestierte. Er konnte und wollte nicht an eine ehrgeizige, rein persönliche Politik des sich religiös gebär- denden„Obersten Chefs“ Hodeiby glauben. Aber Nasser scheint dennoch auch diesmal davon überzeugt zu sein, dag Naguib un- schuldig und unbeteiligt an der Ehre ist, die ihm die Brüder zugedacht hatten. Er will auf jeden Fall, wie er in vertrautem Kreise geäußert hat, über den„Fall Naguib“ nichts mehr hören. Und der diplomatische Besucher des Staatspräsidenten wird wieder fotografiert, wenn auch noch ohne Naguib. Bundesrepublik, die Wiedervereinigung Deutschlands oder die Aenderung der gegen- wärtigen Grenzen niemals mit gewaltsamen Mitteln herbeizuführen. Demgegenüber stell- ten die drei bisherigen Besatzungsmächte fest, 1. daß sie die Regierung der Bundesrepu- blik Deutschlands als die allein legitimierte deutsche Regierung betrachten, die berech- tigt ist, kür Deutschland als Vertreterin des ganzen Volkes in internationalen Angelegen- heiten zu sprechen; 2. daß sie sich in ihren Beziehungen mit der Bundesrepublik an die Grundsatze der Vereinten Nationen halten werden; 3, daß eine zwischen Deutschland und sei- nen früheren Gegnern frei vereinbarte frie- dens vertragliche Regelung für Gesamt- deutschland, welche die Grundlage für einen dauerhaften Frieden legen soll, ein wesent- liches Ziel ihrer Politik ist; 4. daß die Schaffung eines völlig freien und vereinigten Deutschlands durch fried- liche Mittel ein grundlegendes Ziel ihrer Politik bleibt. Die Mitglieder des Atlantischen Rates haben sich geschlossen zu dieser Konzeption bekannt, das heißt: alle beteiligten Nationen betrachten die Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit als Bestandteil ihrer Außen- politik. Die deutsche Einheit kann und darf nur am Verhandlungstisch erstrebt und er- reicht werden. Die logische Folgerung ist das Gespräch mit der Sowjetunion zu gegebener Zeit. Ueber die Notwendigkeit einer solchen Fühlungnahme besteht zwischen den Ver- tragspartnern von Paris keine Meinungs- Verschiedenheit. Dank der nicht nachlassen- den Anstrengungen der Bundesrepublik in dieser Richtung, die beispielsweise in dem Briefwechsel des Bundeskanzlers mit Präsi- dent Eisenhower im Jahre 1953 einen sehr konkreten Niederschlag fand, ist sich der ge- samte freie Westen heute darin einig, daß ein wiedervereinigtes Deutschland wichtigster Bestandteil jeder Friedenspolitik ist. Einig- keit besteht aber auch darüber, daß nur ein gemeinsames Vorgehen nach einer vernünf- tigen Stabilisierung der eigenen Verteidi- gungsfront die Sowjets auf die Dauer ver- anlassen kann, ihre Bolschewisferungspläne zurückzustecken und einer Entspannung zu- zustimmen. Um diese Fragen wird sich die internationale Diplomatie im kommenden Jahr bemühen. Man nimmt in unterrichteten Kreisen als sicher an, daß das Jahr 1955— nach Abschluß der Ratifizierung der in Paris unterzeichneten Verträge— ein Jahr zahl- reicher Konferenzen, vor allem mit der So- Wietunion sein wird, in denen geklärt wer- den soll, ob die Zeit für vernünftige Verein- barungen über die Wiedervereinigung Deutschlands und die Sicherheit in Europa und der Welt reif geworden ist. Rechenkünste mit UWeberhangmandaten Die CSU legte beim bayerischen Verfassungsgerichtshof Beschwerde ein Von unserem Korrespondenten Hans-Joachim Deckert München. 10. November Die Frage der Verrechnung von Ueber- hangmandaten bei der kommenden Land- tagswahl in Bayern beschäftigte am Mitt- woch den bayerischen Verfassungsgerichts- hof. Nach dem bayerischen Wahlrecht, bei dem der Wähler getrennte Stimmen für den Stimmkreiskandidaten, der in direkter Wahl gewählt wird, und für die Kandidaten der Wahlkreisliste abgeben kann, entstehen Ueberhangmandate dann, wenn eine Partei in direkter Wahl mehr Stimmkreiskandida- ten ins Parlament bringt, als ihr bei reiner Verhältniswahl(das heißt Listenwahl) Zu- gestehen würde. Auch der Regierungsent- Wurf für ein Landtagswahlgesetz in Baden- Württemberg sieht die Möglichkeit der Ent- stehung von Ueberhangmandaten vor. Bei der letzten Wahl zum bayerischen Landtag im Jahre 1950 war zum ersten Male die Tatsache eingetreten, daß die CSU, die nur als zweitstärkste Partei aus den Wahlen hervorgegangen war, durch die Verrechnung von zwei in Schwaben entstandenen Ueber- hangmandaten dennoch die stärkste Fraktion und auch den Minister präsidenten stellte. Die anderen Parteien haben nun ausgerechnet, daß bei der Umrechnung der Ergebnisse der letzten Bundestagswahl in Bayern die CSU sogar sechs Ueberhangmandate hätte buchen können. Mit den Stimmen aller Parteien, bayerischen mit Ausnahme der CSU, wurde am 11. August 1954 ein Aenderungsgesetz zum Landeswahlgesetz eingebracht. das be- stimmt, daß diejenige Partei, die Ueberhang- mandate gewinnt, die gleiche Anzahl an Mandaten wieder abgeben muß. Zurücktre- ten müssen dann die direkt gewählten Kan- dicdaten, welche die geringste Stimmenzahl auf sich vereinigten. Die Fraktion der CSU hat daraufhin beim Verfassungsgerichtshof Be- schwerde gegen die Landtagsmehrheit ein- gelegt. Zur Begründung erklärte sie in der ersten mündlichen Verhandlung, daß diese Bestimmung gegen die Rechtsgleichheit und die Rechtsstaatlichkeit verstoße. Die Wähler hätten einen moralischen Anspruch auf die direkte Vertretung ihres Stimmkreises im Parlament. Dies werde für einige Stimm- Kreise in Frage gestellt. wenn deren Kan- didaten zu Gunsten von in anderen Stimm- kreisen entstandenen Ueberhangmandaten zurücktreten müßten. Dagegen erklärte der Vertreter der Landtagsmehrheit, die Frage des Anspruchs auf eine direkte Vertretung eines Stimmkreises durch einen Abgeord- neten im Landtag sel schon durch die Ab- schaffung von Nachwahlen für verstorbene Abgeordnete in Bayern verneint worden. Der Verfassungsgerichtshof hat am Mittwoch seine Entscheidung für den 18. November angekündigt. — Notiz zum Tage: Zur Klarstellung. „Berichtigung der fünften Verordnung 210 Aenderung der zweiten Durchführungsverord. nung zum Getreidegesetz vom 12. Juli 1954 (Bundesgesetzblatt I S. 202)“. „In der Veordnung ist als Er mächtigungz. grundlage lediglich Paragraph 3 Absatz 1 Vr. des Getreidegesetzes in der Fassung vom 24 November 1951(Bundesgesetablatt 1 S. 900) an. geführt. Die Verordnung ist jedoch auf Parz. graph 3 Absatz 1 Nr. 1, 2 und 4 des Getreide. gesetzes gestützt. Die Präambel der Verord. nung wird daher wie folgt gefaßt: Auf Grund des Paragraphen 3 Abs. 1 Nr. J 2 und 4 des Getreidegesetzes in der Fassung vom 24. November 1951 Bundesgesetzblatt S. 900) wird mit Zustimmung des Bundesrates verordnet: Der Bundesminister für Ernährung, Land. Wirtschaft und Forsten.“ So zu lesen im Bundesgesetzblatt. 0D Heimatschutz nach Milizart schlägt Hasso von Manteuffel vor Bonn.(UP) Der ehemalige Panzergeneral und jetzige FDP- Bundestagsabgeordnete Hasso von Manteuffel hat am Mitt. woch in Bonn die Bildung deutscher Hel. matschutzverbände zur wirksamen Unter. stützung der operativen Streitkräfte ange. regt, um eine sofortige Abwehr feindlicher Angriffe auf das Bundesgebiet sicherzu. stellen. Gleichzeitig schlug Manteuffel in einem Interview mit UNITED PRESS die Bildung eines Bundes- Verteidigungsrates vor, der als höchstes Gremium der Bun- desrepublik für alle Fragen der Verteidl. gung des Landes zuständig sein soll. Den Vorsitz dieses Rates, dem nach dem Vor- schlag von Manteuffels auch der Vorsitzende der Opposition angehören soll, würde der Bundeskanzler führen. Die von dem FDP-Abgeordneten vorge- schlagenen Heimatschutzverbände sollen in den Ländern der Bundesrepublik in einer Art Milizsystem aufgestellt und Landes- kommandanten bei den Länderregierungen unterstellt werden. Die Heimatschutzyer- bände würden die zwölf deutschen Divi- sionen in dem weitverzweigten Abwehr- system erheblich unterstützen können. Der Heimatschutz, wie ihn der FDP- Abgeordnete erläuterte, soll uniformiert und bewaffnet sein und eine„Bürgerdienstpflicht“ vor- sehen. Die Landeskommandanten des Hei- matschutzes hätten die Aufgabe, das enge Zusammenwirken mit der Polizei, dem Tech- nischen Hilfswerk, der Feuerwehr, den Luftschutz- Organisationen, dem Sanitäts- Wesen, dem Roten Kreuz und den Organi- sationen sicherzustellen, die für die Lebens- mittelversorgung und die Bevorratung ganz allgemein zuständig sind. Im Verteidigungsministerium soll das Zusammenwirken der Streitkräfte mit den Heimatschutzverbänden und dem Bundes-. grenzschutz sichergestellt werden. Die Ver- Wirklichung des von Manteuffel entwik- kelten Heimatschutzprogrammes wird sich nach seinen Angaben über„viele Jahre“ erstrecken. Der Heimatschutz werde das Rückgrat der operativen Abwehr bilden können und mit zahlreichen vielfältigen Riegeln, Sperren und Widerstandsnestern eine bewegliche Kampfführung der mili- tärischen Verteidigung ermöglichen. Der Heimatschutz werde vor allem dann wich“ tig, wenn die alliierten Divisionen eines Tages nicht mehr in der gegenwärtigen Stärke anwesend sein sollten. Heidelberg und Mainz ab 1. Januar in der Ortsklasse 8 Bonn.(dpa) Das Bundeskabinett verab- schiedete am Mittwoch eine Verordnung, nach der mehrere Städte im Bundesgebiet in eine höhere Tarifklasse einge- gestuft werden. Ebenso wie die Bundes- hauptstadt Bonn kommen Karlsruhe, Heidel- berg, Freiburg, Fellbach, Hannover, Puls- burg, Münster, Bremen, Wiesbaden Bochum, Leverkusen und Mainz vom 1. Januar näch- sten Jahres an in die Ortsklasse S(Sonder- klasse). Eine größere Anzahl von Orten wurde von der Ortsklasse B in die Klasse A umgestuft. Bei dieser neuen Verordnung wurde von dem Grundsatz. daß nur Städte mit über 500 000 Einwohnern in die Sonder- klasse Kommen, abgewichen. U — Der realpolitische Sinn des Saarstatuts Von Professor Freiherr von der Heydte Im„Münchener Merkur“ veröffentlichte der bekannte Gelehrte, der unlängst von der Universität Mainz an die Tübinger Universität übergewechselt ist, die nach- stehende lesenswerte Stellungnahme zum Saarabkommen: Der Durchschnittsdeutsche hat, verleitet durch gewissenlose Stimmungsmache, sich bisher ein recht einseitiges und verzerrtes Bild von der Lage an der Saar und ihrer Problematik gemacht. Man glaubt gemeinhin, eine kleine Gruppe ehrgeiziger und bezahl- ter Verräter habe das Land an der Saar ge- gen den Willen einer großen Mehrheit der Bevölkerung mit französischer Hilfe von Deutschland getrennt, um es allmählich Frankreich in die Hände zu spielen; und man tut so, als genüge es, von deutscher Seite immer wieder zu betonen, daß dieses Land deutsch sei und ein Teil wenn nicht der Bundesrepublik so doch jedenfalls eines größeren„Gesamtdeutschland“, um all das, Was an der Saar in den letzten Jahrzehnten geschehen ist, ungeschehen zu machen. Es gibt in der Politik keine Methode Coué. Auch wenn wir täglich tausendmal auto- suggestiv den Satz wiederholen, der verkün- det, daß die Saar deutsch und immerdar deutsch sei, heben wir damit die geschicht- liche und politische Realität nicht auf. Wirk- lichkeit bleibt Wirklichkeit, ob wir sie leug- nen oder anerkennen. Und es ist— leider bittere Wirklichkeit, daß alles Wünschen und Rufen und Schreien bisher der Bundesrepu- blik nicht die Gebietshoheit über das Land an der Saar zu verschaffen vermocht hat dder künftig zu verschaffen vermag. Wenn wir die Bundesrepublik als den deutschen Staat schlechthin betrachten— was nur mit Einschränkungen möglich ist—, dann ge- hört, wie immer die Rechtslage sein mag, das Saarland jedenfalls faktisch seit 1947 nicht mehr zum deutschen Staat; es hat sich— vielleicht widerrechtlich, aber zweifellos faktisch— von dem deutschen Staat losge- trennt, der das deutsche Reich des zweiten Weltkriegs fortsetzt, und ist selbst ein deut- scher Staat geworden. Diese Trennung war nicht, oder nicht nur, das Werk von Ver- rätern und Opportunisten: Manchem, der heute noch als„Verräter“ gilt, wird später die Geschichte bescheinigen, daß er durch sein Eintreten für eine Autonomie des Saar- lands eine Annexion dieses Landes durch Frankreich verhindert und seinen deutschen Charakter bewahrt hat, Diese Trennung wurde auch nicht, oder nicht nur, allein von Frankreich inszeniert und erzwungen; der größere Teil der Saarbevölkerung nahm sie stillschweigend und widerspruchslos hin. Von dieser harten Wirklichkeit der tat- sächlichen Trennung der Saar von Deutsch- land hatte jede Saarpolitik in der Bundes- republik auszugehen. Ihr Ziel mußte sein, die 1947 und in den Jahren danach zerrisse- nen Bande im Rahmen des Möglichen wieder zu knüpfen und— da eine völlige Eingliede- rung des Saarlandes in die Bundesrepublik politisch nicht erreichbar war— der Bun- desrepublik wenigstens einen Einfluß an der Saar zu sichern, der dem Frankreichs in etwa entspricht. Um solchen faktischen poli- tischen Gewinn an der Saar zu erzielen, wa- ren— auch das war von Anfang an klar— rechtliche Zugeständnisse nötig. Eine deut- sche Saarpolitik, die sich„alles oder nichts“ zum Leitmotiv gewählt hätte, hätte nie „Alles“, sondern vermutlich„nichts“ erhalten. Rechtsansprüche— sie mögen noch so be- gründet sein— zählen in der Politik nur in- soweit, als sie faktisch durchgesetzt oder in irgendeiner Form verwertet werden können. Der Kanzler war sich dessen bewußt, und statt in der Saarfrage den Michael Kohlhaas zu spielen, tauschte er faktischen Einflug gegen undurchsetzbare rechtliche Titel. Das ist der eigentliche Sinn der viel bekämpften Saarverständigung. Esi st dies freilich nicht ihr einziger Sinn. Es kam Adenauer ebensosehr auch darauf an, endlich das deutsch- französische Ver- hältnis zu entgiften: Ohne deutsch- franzö- sische Einigung kann die europäische Einheit nie verwirklicht werden: Diese europäische Einheit aber bleibt des Kanzlers großes Endziel. Es galt, im Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich den Zankapfel „Saar“ jn ein natürliches Bindeglied zwischen den beiden Staaten zu verwandeln. In der Absprache zwischen Adenauer und Mendès- France wird der Saar eine Mission übertra- gen, die nach 1871 Elsaß-Lothringen hätte er- füllen können, hätte dies eine kurzsichtige deutsche Politik nicht verhindert. Seit über einem Jahrhundert standen die politischen Beziehungen zwischen Deutsch- land und Frankreich im Zeichen der Emotion und des Ressentiments. trauen und Rachsucht bestimmten wechsel- seitig die Politik des einen Nachbarn gegen- über dem anderen. Der Deutsche wie der Franzose schienen in gleicher Weise emsig bemüht, Jahr für Jahr jeden Fehler des Nachbarn auf dessen Schuldkonto zu buchen, ohne je bereit zu sein, dieses Konto mit eigenen Fehlern aufzurechnen. Adenauer und Mendeès-France, der 78jährige gläubige Ka- tholik und der 47jährige antiklerikale Libe- rale, haben nicht viel gemeinsam: Eines je- Abneigung, Mig- doch verbindet sie: Sie sind beide nüchterne Realpolitiker, beide davon überzeugt, daß die schlechteste Politik eine Politik aus der Emotion und dem Resentiment heraus ist. Deshalb waren beide Staatsmänner imstande, eine einstweilige Lösung des Saarproblems auszuhandeln, die zweifellos hüben wie drü- ben Emotionen und Ressentiments verletzt, aber der Realität gerecht wird. So schlecht eine Politik der Emotionen und der Ressentiments auch ist: Sie ist stets populärer als eine Realpolitik. Adenauer hat bei Unterzeichnung der Saarabsprache ge- zeigt, daß er den Mut zur Unpopularität be- Sitzt— jenen seltenen Mut, durch den sich der wirkliche Staatsmann vom bloßen Poli- tiker unterscheidet. Die Gegner des Kanzlers mögen im stillen über die Saarabsprache frohlockt haben: Sie gibt ihnen Gelegenheit zum massierten An- griff gegen Adenauer. Kein Argument ist zu einfältig, um nicht als Mittel bei diesem An- griff zu dienen. Mit der Saar habe der Kanz- ler, so hört man, auch die Gebiete ostwärts der Oder-Neiße-Linie„verraten“, Man will nicht sehen, daß Adenauer bei der Einigung über die Saar sorgfältig vermieden hat, durch ein Entgegenkommen an Frankreich ein Präjudiz für die deutschen Gebiete ost- Wärts der Oder und Neige zu schaffen. Die Saar bevölkerung soll selbst in einer Volks- abstimmung über die Absprachen der beiden Regierungschefs entscheiden. Diese Anerken- nung des Rechtes der Bevölkerung, selbst über das Schicksal der angestammten Hei- mat zu bestimmen, macht jeden Vergleich zwischen der Lage an der Saar und der Lage in den Gebieten ostwärts der Oder und Neige unmöglich. Deutschland könnte unbesorgt auch das Schicksal der Gebiete ostwärts der Oder und Neiße in die Hand der Bevölke- rung legen, die bei Kriegsende in diesen Ge- bieten beheimatet war: Eine solche Abstim- mung würde ebenso sicher diese Gebiete zu Deutschland bringen, wie die Bevölkerung des Saarlandes sich zugunsten der vorge- schlagenen Europäisierung ihrer Heimat aus- sprechen wird. Katholiken in Nord vietnam wird Fluchtweg nach Süden versperrt Saigon.(UP) Das Oberkommando der Vietminh hat zwei Regimenter in die Küsten- gebiete von Nordvietnam verlegt, um schät. zungsweise 20 000 bis 40 000 eingeborenen Katholiken den Fluchtweg über die See nach dem Süden des Landes zu verlegen. Da die Kommunisten entgegen ihren ursprünglichen Zusicherungen die Ausübung der Relige mit allen Mitteln zu verhindern suchen, ha in den katholischen Gebieten eine Massen flucht der Bevölkerung zur Küste eingesett Wo französische Schiffe zur Evakuierung be reitstehen. 175 Ein Protest der Vietminh gegen das 1 dringen französischer Kriegsschiffe in 10 nord vietnamesischen Hoheitsgewässer 1 5 von der internationalen Waffenstillstand kommission mit den Stimmen Kanadas 115 Indiens gegen die Stimme Polens abgele Eine Alleinschuld der Sowjetunion 5 Hinblick auf den Abschuß des amerikanis 5 Flugzeuges nahe einer nord japanischen selgruppe weigerte sich 1 einer Pressekonferenz kestaucten Der Zwischenfall habe, nach der e des Präsidenten, über einem Gebiet sta jet⸗ kunden, dessen Besitz zwischen der 2 union sowie Japan und den 8A e 5 stritten sei. Dagegen hat das. 05 Außenministerium am Mittwoch ore gen die Verletzung der japanischen 165 Hoheit beim Abschuß dieses Flugzeuges P testiert. Präsident Eisen- Ar. 2 hung 1. Ju Beam Einkæc bis 4 Vereil schaft video mit staate jeder zu Ge An von N park Auftr: schaff Weste gefüh. käuer unter! der rere fektio s0ll d käuer In Ausei! vereir weise kasine Geger D-Ma Verfü In Salz gewer Arres Schall Verur Meng verscl österr haben Au Tage Bauai der de täusch dell k Origir liger rund kostet Finnn Ebene tische Schlit In erschi kritik den lautet das A — Säit nen unser in ihr Synde gen d Mark. und Dreie nadel kenste „Mar! nenne im Ff. an. noch methe sen 8. So w. kluge keine Aufk. dern Uebe den; sein! Zufa! Ur Wie e Will von net e Stirn seine Und klebt Werte mess . 284 — 9 eur erord. 1 1954 Jungs. Vr.) m 24 0) an- Para. reide. ord- Nr., sung att! srates Land. 1— (U Art meral dnete Mitt. Hei. nter. Ange. licher erzu- el in J die rates Bun · teidl.- Den Vor. zende der orge · en in einer * ndes-. ingen ver- Divi- vehr- Der anete Aknet vor- Hei- enge Tech- den itäts⸗ gani- bens- ganz das den ndes- ö Ver- bwik⸗ sich hre“ das lden tigen stern mili- Der wich. eines tigen ab- ung, ebiet inge⸗ des- idel- Juis- hum, läch⸗ —— der- Drten se A nung täte der- te Zu rung orge· allis⸗ amn der sten chät⸗ tenen nach a die ichen igion „ hat ssen- etzt, g be · Ein- 1 die rurde nds. und ehnt. 1 in schen 1 In- isen- ellen. Uung ttge wjet⸗ um- ische Jge⸗ zuft⸗ pro- Ar. 284/ Donnerstag, 11. November 1954 Seite 3 Was sonst noch gescha n Das britische Schatzamt gab eine Erhö- nung der Beamtengehälter rückwirkend vom 1. Juli an bekannt. Rund 450 000 britische Beamte können je nach ihrem bisherigen Einkommen mit einer Zulage von rund 190 bis 410 DM jährlich rechnen. Die brütische Admiralität hat einen wahr- haft revolutionjerenden Entschluß gefaßt, der unmittelbar das Rückgrat der Marine perührt: die seit Jahrhunderten verfluchte Hängematte der Matrosen wird abgeschafft und durch ein neues Modell ersetzt, das in ein regelrechtes Feldbett verwandelt werden ann. Das neue Seemannsbett kann nach Mitteilung der Admiralität„in heißen Näch- ten auf Deck aufgeschlagen und bei Ab- kommandierungen aufs Land auch dort be- nutzt“ werden. 8 Ein BBC- Reporter machte, um Material für ein Programm zu sammeln, Tonband- Aufnahmen in einem militärischen Ausbil- dungslager. Doch ein großer Teil seiner Aus- peute wurde vom Sendeleiter weggeschnit- ten. Insbesondere die Ausdrücke, mit denen ein Segeant die Mannschaften beim mor- gentlichen Dienstbeginn begrüßte, fielen als „völlig ungeeignet“ der Zensurschere zum Opfer.* Senator Jacinto B. Trevino erklärte vor dem mexikanischen Kongreß, daß es in Mexiko erheblich zu viele Generale und zu wenig Soldaten gebe. Nach den Angaben des Senators bekleiden gegenwärtig in Mexiko nicht weniger als 1500 Personen den Gene- ralsrang. Die gesamte mexikanische Armee ist aber nur 55 000 Mann stark. * Der Exekutivrat der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissen- schaft und Kultur(UNESCO) hieß in Monte- video(Uruguay) eine indische Resolution gut, mit der die Regierungen aller Mitglied- staaten aufgefordert werden, unverzüglich jeder Art von Rassendiskriminierung Einhalt zu Gebieten. 8 Am Ufer des Fusaro-Sees in der Nähe von Neapel wurde ein moderner Quarantäne- park seiner Bestimmung übergeben, der im Auftrage der italienischen Regierung ge- schaffen wurde. In diesem Park sollen alle westeuropäischen Staaten aus Uebersee ein- geführte Kamele, Büffel und andere Wieder- kauer bis zum Ablauf der Quarantänefristen unterbringen können. Mit Hilfe dieses Parks, der Unterbringungsmöglichkeiten für meh- rere hundert Tiere sowie moderne Desin- fektionsanlagen und Laboratorien besitzt, soll die seuchenfreie Einfuhr von Wieder- käuern nach Europa erleichtert werden. * In Kitzbühel(Tiro) wurde nach lebhaften Auseinandersetzungen mit dem Verkehrs- verein beschlossen, für drei Jahre probe- weise ein Spielkasino zu errichten. Die Spiel- kasino-AG. will dem Verkehrsverein als Gegenleistung 300 000 Schilling(etwa 60 000 D-Mark) für den Bau eines Golfplatzes zur Verfügung stellen. * In einem großen Schmugglerprozeßg in Salzburg wurden zehn Oesterreicher wegen gewerbsmäßigen Schmuggels zu strengen Arreststrafen und Geldstrafen bis zu 640 000 Schilling(107 00 D-Mark) verurteilt. Die Verurteilten gestanden, im Jahre 1951 große Mengen von Waren, vor allem Kaffee, auf verschiedenen Wegen über die deutsch- österreichische Grenze geschmuggelt zu haben. Auf dem finnischen Markt erschien dieser Tage eine Kleinbildkamera sowjetischer Bauart unter der Bezeichnung„Kiew“, die der deutschen Kleinbildkamera„Contax II A“ täuschend ähnlich sieht. Das sowjetische Mo- dell hat jedoch gegenüber seinem deutschen Original den Vorteil, daß es erheblich bil- liger ist. Während die„Contax“ in, Finnland rund 89 000 Finnmark(rund 1600 D-Mark) kostet, wird die„Kiew“-Kamera für 29 400 Finnmark(rund 530 D-Mark) angeboten. Ebenso wie die„Contax“ weist die sowie- tische Kamera Lichtstärke zwei und einen Schlitzverschluß bis zu 1/1250 Sekunde auf. * In der Osloer Abendzeitung„Dagbladet“ erschien jetzt wohl die kürzeste aller Film- kritiken. Das Urteil ihres Verfassers über den— aus Amerika stammenden— Film lautete:„Ein Film, der einen bedauern läßt, daß Amerika jemals entdeckt wurde.“ MORGEN Uran- das Gold unserer Tage Goldgräber wurden Uranjäger/ Zwergminen im Colorado-Gebirge/ Ch. A. Steen machte sensationellen Fund In den USA hat viele Männer wie in den Tagen des Goldflebers der Uranrausch gepackt. Hierüber berichtet die Zeit- schrift„hobby— das Magazin der Tech- nik“ in ihrer November-Ausgabe. Die Atomenergie- Kommission hat der amerikanischen Urangewinnung neuerdings großen Auftrieb gegeben, indem sie den Ankauf von Uranerz zu guten Bedingungen auf Jahre hinaus garantiert und jedem, der eine uranhaltige Mine entdeckt beziehungs- Weise ausbeutet, eine Prämie verspricht. Nach der letzten Zählung sind 600 Uran- minen in Betrieb, und die Urangewinnung der USA hat heute bereits die von Kanada überflügelt. Lediglich im belgischen Kongo, dem reichsten Urangebiet der Welt, wird noch mehr Uran gewonnen. Uran ist das Gold unserer Tage, und die Uransucher sind die Goldgräber des 20. Jahrhunderts. Zum Unterschied vom Gold- rausch ist der Uranrausch nur in ein moder- nes Gewand gehüllt— in Jeeps und Flug- zeuge, in Neonlicht und Chrom und Kunst- stoff. Geblieben ist die uralte, unwider- stehliche Lockung der Schätze aus dem Bo- den. Und jeder kann aus ihnen schöpfen! Das Dorado der Goldjäger war Klondike; das der Uransucher ist das Colorado- Plateau, ein Tafelgebirge riesigen Ausmaßes. Es er- streckt sich über West- Colorado und Teile von Neu-Mexiko, Arizona und Utah und bil- det mit seinen steilabfallenden Hängen tiefe Canyons. Sieht man irgendwo am oberen Rand einer solchen Felsschlucht ein Loch, daneben ein paar Holzstämme und vielleicht einige wak- kelige Geleise— dann ist man an einer Karnotit-Mine angelangt. Nach großartigen Gebäuden, Gruben und Halden hält man vergebens Umschau. Dort sucht sich ein Pro- spector' einfach einen Kumpel, treibt Kom- pressor und Bohrmaschine, Pickel und Schau- feln, einen Eintonner oder auch nur einen Schubkarren auf— und schon ist er im Ge- schäft. Von Hand schieben die beiden den vollen Erzwagen zum Ausgang der Mine. Wenn ihnen Fortuna hold war, können sie sich einen der kleinen Grubenhunde leisten, die es schon in der Preislage eines Per- sonenwagens zu kaufen gibt. Die meisten Erzvorkommen, die in dieses Sandsteingebiet eingestreut sind, sind klein und ergeben nur ein paar hundert Tonnen oder noch weniger. Darum findet man meist nur diese Zwergminen. Im Gebiet des Ura- van Mineral Belt, einem 50-Meilen-Gürtel, wo die Uranschürferei am intensivsten be- trieben wird, werden in den meisten Fällen von der Hochfläche aus Bohrlöcher in gerin- ger Tiefe fündig; dann trägt man entweder die obere Schicht des Hügels ab oder treibt einen Stollen schräg nach unter vor. Stößt man erst nach 60 Meter oder noch tiefer auf Erz, wird der Stollen senkrecht vorgetrie- ben. Wo sich die Erzader am Hang eines Berges befindet erleichtert das den Abbau natürlich wesentlich, denn man braucht nur Waagerecht in den Berg vorzustoßen. Lange glaubte man in Fachkreisen, die Karnotitvorkommen in Colorado stellten eine einmalige geologische Erscheinung dar. Unlängst entdeckte man aber in den Black Hills von Süd-Dakota ebenfalls ein Uran- vorkommen. Bei Karnotit und anderen Ab- lagerungen von heller Färbung handelt es sich um sekundäre! Uranerze, die durch Ver- Witterung und chemische Prozesse aus den ursprünglichen Lagern von, primärem Uran- erz entstanden sind und vom Grundwasser gelöst und mitgeführt wurden. Bedeutend er- giebiger hingegen sind Lager mit primärem Uran, wie man sie als schwarze Pechblende in Afrika und Kanada findet. Pechblende War sogar das erste Uranerz, das man in den Vereinigten Staaten abgebaut hat, und zwar schon 1871 in der Wood- Gold- und Silber- mine in Front Range, einem Hochgebirge Colorados. Leider erkannte man den Wert dieses Erzes damals nicht und warf es zum Abfall, wo es aber später ein Geologe fand. Von da ab gewann man bis zum Jahre 1919 in jener Mine und in einigen kleineren Mi- nen in der Nähe Pechblende— insgesamt etwa 300 Tonnen. Dann wurden sie aufgegeben. Doch in jüngster Zeit durchkämmen die Geologen die Flöze und Querstollen solcher Geisterminen und stoßen immer wieder auf Pechblende. Allerdings tritt das Erz meist nur in Aeder- Mr. Pick brachte es chen von ½2 bis 2 Zoll Stärke auf. Die Pech- blende ist jedoch so kostbar, daß es sich noch lohnt, ein Aederchen von nur einem Achtel Zoll Stärke abzubauen! Und hier die Geschichte des sensationell- sten Uranfundes der USA: Charles A. Steen hatte das Uranfiéber gepackt. Einen Geiger- zähler konnte sich der junge Geologe nicht leisten. Also borgte er sich einen Diamant- bohrer und machte sich südöstlich von Moab unter der glühenden Sonne Utahs an die Ar- beit. Es war im Juli 1952. 60 Meter tief wollte er bohren— er hatte noch nicht die Hälfte zuwege gebracht, als die Seilwinde riß. Sein Werkzeug und damit sein letzter Cent fiel ins Bohrloch hinab! Automatisch packte er ein paar Kernproben des bis dahin geför- derten Gesteins in seinen Jeep— sie waren ja doch wertlos— und fuhr niedergeschlagen heimwärts. An einer Tankstelle traf er einen Bekannten, der Erzproben mit dem Geiger- zähler prüfte, und— obwohl er überzeugt War, daß die seinen wertlos seien— nahm auch er den Geigerzähler zur Hand. Der Geigerzähler schlug nicht nur an— er schlug Wie wild aus! Und der junge Steen war ein gemachter Mann. Sein Bohrer hatte nach 71 Metern ein 4,25 Meter dickes Lager von unwahrscheinlich hochwertigem Uraninit- Erz durchdrungen. Er gründete die Utex- Exploration- Company, und weitere Bohrun- gen und Schachtvortriebe ergaben, daß das Erzvorkommen wohl einen Wert von 100 Millionen Dollar darstellt! A. P. Armagnac zum Multimillionär Schwerer Schicksalsschlag führte zum Reichtum Auch Vernon J. Pick ist ein Uranschürfer, der es zum Multimillionär gebracht hat, und er ist ehrlich genug, zuzugeben, daß er von Uran so gut wie gar nichts versteht. Als sich am 2. Dezember 1942 eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern an der Univer- sität von Chikago darüber einig wurde, daß die Uranspaltung nutzbar gemacht werden könne, wußte Mr. Pick noch nicht einmal, wie Uran eigentlich aussieht. Und als die erste Atombombe über Hiroshima explo- dierte, beschäftigte er sich mit Elektromoto- ren in seiner Werkstatt bei Royalton. Im Jahre 1951 traf ihn ein schwerer Schicksalsschlag. Ein Feuer zerstörte seine Einrichtungen, und Pick hätte alles wieder neu aufbauen müssen. Er hatte zwar Erspar- nisse von 13 000 Dollar, aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein gemessen an den hohen Lebenshaltungskosten und den notwendigen KEapitalinvestierungen.„Ach was!“ sagte er zu seiner Frau.„Wir leisten uns mal ein paar nette Wochen.“ Mit einem Wohnanhänger hinter ihrem LkwW. fuhren die beiden nach Mexiko. Aber sie waren noch gar nicht ganz da, als sie in Colorado Springs von dem seltsamen Schatz- Gefährlicher neuer„Goldrausch“ Nur selten lacht Uransuchern das Glück/ Warnung an Abenteuerlustige Abenteuerlustige seien gewarnt: Wer glaubt, durch den neuen„Goldrausch“— die Fieberhafte Suche nach Uranerzlagern schnell reich werden zu können, darf sich nicht wundern, wenn er seine letzte Habe einbüßt und im namenlosen Heer der Ge- scheiterten untergeht! Noch hat das Fieber nicht in nennens- wertem Umfang auf Europa übergegriffen. Aber auch in der Alten Welt gibt es reichlich Uran. Schweden und Portugal zerbrechen sich den Kopf über die Ausnutzung ihrer riesigen Uranvorkommen. Sogar in Deutsch- land, in Italien, in der Schweiz und anderen Ländern werden ständig Probe-Bohrungen vorgenommen. Aber der Uran-Boom wird pei uns wohl nie die Ausmaße annehmen wie in Amerika und Australien. In Salt Lake City allein hat es Tage ge- geben, an denen der Umsatz von Uran- Aktien in die Millionen ging. In einer Woche wurden 30 000 000 Aktien zu Preisen von 50 Pfennigen bis 24 DM gehandelt. Der Spe- kulations-Boom hat vor allem unter den kleinen Aktionären um sich gegriffen. Haus- frauen, Rentner, Farmer, Verkäuferinnen— sie alle möchten durch Uran schnell reich werden. In den USA-Staaten New, Jersey und Connecticut werden Uran-Aktien von „Hausierern“ neuen Stils an der Tür Allge- boten. Von offizieller Seite wird befürchtet, daß diese oft von Schwindelfirmen in die Wege geleiteten Groß- Spekulationen den Uran- Gebieten schweren Schaden zufügen könnten. Besonders die Prospektoren selbst ris- kieren oft alles in der Hoffnung, einen rei- chen Fund zu machen. Aber Uran-Vorkom- men sind höchst unsichere Angelegenheiten. Die Stärke der Lager ist sehr verschieden. Mancher Prospektor, der sich schon als rei- cher Mann sah, wurde bitter enttäuscht. Oft ist der Gütegrad der Erze völlig unzurei- chend. Dann wieder lohnt der Abbau aus irgendwelchen technischen Gründen nicht. Und nicht selten verliert sich eine Uranerz- Ader, die vielversprechend aussah. plötzlich im Nichts. Jeder„Fund“ muß erst genaue- stens untersucht werden, bevor sich irgend- etwas über seinen Wert aussagen läßt. Aber meist sind die großen und kleinen Schieber früher da. Sie gründen Aktien- gesellscheften, vertreiben„todsichere“ Aktien an gutgläubige Spekulanten— und ver- schwinden mit dem Erlös auf Nimmer wieder- sehen, wenn sich der Fund als wertlos er- Weist. Nur eine Handvoll privater Unternehmer ist wirklich reich geworden. Unendlich viel größer ist die Zahl derer, die, vom Uren- fieber gepackt, ruiniert werden und irgend- Wo zugrunde gehen. Prora Copyright fieber angesteckt wurden, das damals die Menschen dieser Gegend ergriffen hatte. Immer wieder dachte Pick an seine schwin- denden Geldreserven und an die Möglichkeit, durch einen glücklichen Uranfund alle seine Sorgen los zu werden. In Grand Junction freundete er sich mit Charles Rasor, dem Chef der örtlichen Atomenergie- Kommission, an. Er fragte ihn: „Sag mal, wenn du Uran suchen würdest, wo Würdest du hingehen?“ Rasor holte eine Karte aus dem Schrank und deutete mit seinem Zeigefinger auf die Henryberge in dem zerklüfteten Utah-Gebirge.„Dort würde ich hingehen.“ 2 Mr. Pick hörte auf den Rat und schuftete neun Monate lang Tag und Nacht. Es war keine leichte Arbeit. Er mußte das Geröll fortschaffen, mit Spaten und Spitzhacke herangehen und die Erzproben, die nicht sehr ergiebig waren, durch Maulesel ins Tal schaffen. Ganze 300 Dollar besaß er noch. An einem heißen Julitag des Jahres 1952 wendete sich sein Glück. Er fühlte sich krank, denn er hatte von dem mit Arsen vergifteten Wasser der Gegend getrunken. Er wollte un- bedingt zur Stadt zurück und setzte sich auf einen Felsen an einem kleinen Bach, um die nötigen Kräfte für die Rückkehr zu sammeln. In diesem Augenblick schlug sein Seintillo- meter— eine Art Geigergerät— wild aus. „Verklixt!“ dachte er.„Jetzt sind auch noch die Batterien zu Ende.“ Er stand auf, nahm das Seintillometer und ging. Als er sich ent- kernte, bewegte sich die Nadel auf Null zu- rück. Mehr in Gedanken als absichtlich Wendte er sich wieder dem Felsen zu. Wie- der schlug die Nadel weit aus. Mit einer Axt schlug er die oberste Kruste ab, und da blinkten ihm auch schon die hellen Farben des Urans entgegen. Jetzt hieß es für ihn, Geld aufzutreiben, damit er seinen Fund auswerten konnte. Die Bankiers in Grand Junction aber wollten nicht helfen. So verkaufte er für 900 Dollar seinen Lkw. und für weitere 500 Dollar sei- nen Photoapparat. Er mietete sich einen Räumpflug und fand einige Männer, die ihm nur auf Treu und Glauben folgten, da er ihnen vorläufig natürlich kein Geld bieten Konnte. Bald lag das erste Erz zum Trans- port bereit. Und bald hatte die Mine einen monatlichen Umsatz von 50 000 Dollar. Nach langem Zögern und Nachdenken entschloß sich Pick, seine Mine an eine groge Gesellschaft zu verkaufen. Die„Atlas Cor- poration“ hat ihn jetzt für alle Rechte mit neun Millionen Dollar entschädigt. Die „Atlas“ hat damit immer noch ein gutes Geschäft gemacht, denn Pick nimmt an, daß sich die Reserven etwa auf 300 000 Tonnen Uran belaufen. Und diese Zahl ist nur eine vorsichtige Schätzung. H. Schultheim Maler vom Dach geweht Hamburg. Eine Sturmbö erfaßte den bel Blohm& Voß auf dem Dach der zwölf Meter hohen Schiffbauhalle arbeitenden 44jährigen Malergehilfen Wilhelm H. und riß ihn in die Tiefe. Wie die Polizei mitteilte, erlitt der Verunglückte einen schweren Schädelbruch, dem er kurze Zeit später im Krankenhaus erlag. Krankenhochhäuser Dortmund. Die Stadt Dortmund bereitet den Bau von drei Krankenhochhäusern vor. Noch in diesem Jahre soll die Arbeit an einer zehnstöckigen Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenklinik beginnen, im Frühjahr 1955 folgt ein neues Unfallkrankenhaus und eine Infektionsabteilung der Städtischen Kinder- klinik. Für alle drei Objekre wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet. Beratungsstellen für Wehrdienstverweigerer Dortmund. Beratungstellen für junge Menschen, die den Wehrdienst verweigern wollen, will die„Gruppe der Wehrdienst- verweigerer e. V.“(Sitz Köln) in westdeut- schen Städten errichten. Wie die Gruppe auf eiller Pressekonferenz in Dortmund mit- teilte, will sie jeden kommunistischen Unter- wanderungsversuch in ihren Reihen unter- binden. Drei Mark für jedes Lebensjahr Oelde. Die in Oelde(Westfalen) lebende ostvertriebene Frau Klementine Sindermann konnte am Dienstag aus der Hand des Bür- germeisters einen Geldbeutel in Empfang nehmen, der insgesamt 306 D-Markstücke enthielt. Mit diesem Geschenk wurde jedes Lebensjahr der Frau Sindermann mit drei D-Mark„aufgewogen“— die Frau wurde nämlich 102 Jahre alt. Hilfe für Straffällige München. Der„Bundeszusammenschluß kür Straffälligenhilfe“ trat mit einer Arbeits- tagung in München zum erstenmal an die Oeffentlichkeit. Der Organisation gehören alle Einrichtungen und Verbände an, die an der Fürsorge für Straffällige beteiligt sind. Der bayerische Justizminister Otto Wein- kamm wies auf die Bedeutung der neuein- geführten Bewährungshilfe hin. Der Richter Babe jetzt„zu richten und aufzurichten“ und während der Bewährungshilfe die wichtig- sten Entscheidungen für den Verurteilten zu treffen. Der Bewährungshelfer solle den Rechtsbrecher vor neuen Gefahren bewahren und auf den rechten Weg bringen. Rätselhaftes Ende von Zoo-Tieren Neumünster(Schleswig- Holstein). Unter rätselhaften Umständen sind von April bis Anfang November im Tiergarten Neumün- ster 37 Tiere, darunter neun Rehe, ein Wisent und ein Seehund, eingegangen. Bis jetzt steht nur fest, daß die Tiere an Darm- krankheiten gelitten hatten. In der Jauchegrube erstickt Winsen. Am Dienstag fiel in Dibbersen im Kreis Harburg aus bisher noch unbekann- ter Ursache ein sechsjähriger Knabe in die Jauchegrube eines Bauernhofes. Der Junge erstickte, bevor Hilfe herankommen konnte. 8 Jokann Friedrich Oberlin, der Soldatenpfarrer und Heiden missionar, ist auf der 20 + 10-Pfen- nig-Sonderbriefmarke abgebildet, deren Her- ausgabe die Bundespost vorbereitet. Der Erlös aus dem Zuschlag wird an die Freie Wohl- fahrtspflege abgeführt. Keystone-Bild Alle dachten nur an sich Müssen ungestempelte Marken„postfrisch“ sein? Sämtliche Briefmarken, sowohl die klei- nen Werte als auch die Kostbarkeiten, haben unsere Großväter zumeist mit Tischlerleim in ihre Alben eingeklebt. Später wurde dann Syndetikon verwendet. In beiden Fällen gin- gen die Marken unrettbar verloren. Und die Markenhändler jener Zeit spießten Rayons und Basler Täubchen, Bayern-Einser und Dreier-Sachsen wie Schmetterlinge mit Steck- nadeln auf Brettchen, um sie im Laden- kenster auszustellen. Als schließlich das „Marken-Scharnier“ erfunden wurde,— WII nennen es heute„Klebefalz“— trat es Wäie im Fluge seinen Siegeslauf in alle Erdteile an. Für gestempelte Marken ist der Falz noch immer das Ideal aller Befestigungs- methoden. Ungestempelte Marken aber müs- sen seit gut einem Jahrzehnt postfrisch sein. o will es nämlich die Mode. Und der un“ kluge Drang, sich ihr zu beugen, hat sich keineswegs auf das beschränkt, was seit dem Aufkommen dieser Krankheit erschien, son- dern verlangt heute in unbegreiflichem Vebereifer den Zustand postfrisch selbst von den älteren Ausgaben, die es ja gar nicht sein können, wenn nicht ein ausgesprochener Zufall mal dieses oder jenes Stück so erhielt. Unaufhörlich wechseln einzelne Marken wie auch ganze Sammlungen ihren Besitzer. Will oder muß ein älterer Philatelist sich von seinen Schätzen trennen. dann begeg- net er beim Verkauf seiner Ungestempelten Stirnrunzeln und Kopfschütteln, weil alle seine schönen Marken nicht postfrisch sind. Und das nur deshalb, weil hinten ein Falz klebt. Er allein ist ausschlaggebend. Er ent- wertet. Nichts ist es daher mit einem ange- messenen Preis. Der verständliche Groll des enttäuschten Sammlers richtet sich nun gegen den Händ- jer Dabei muß aber festgestellt werden, daß dem Händler in solchen Fällen keine Schuld trifft. Der Handel beschafft nämlich das, was seine Kunden verlangen. Sie selbst aber stel- jen die Forderung: erbitte Vorlage nur post- krischer Stücke. Was bleibt dann dem Hand- jer anderes übrig, als sich danach zu richten? Kann man es ihm zumuten, ungebrauchte Marken mit Falz zu erwerben, von denen er weiß, daß sie kaum wieder abzusetzen sind? Schuld ist allein der Sammler, der sich einer Mode verschrieb, dem die Unversehrtheit der Gummierung mehr bedeutet als das schönste Markenbild. Wer von der„alten Schule“ ist, in der die Gestaltung der Postwertzeichen noch etwas galt, oder wer aus der jüngsten kommt, die dem Motiv die größte Aufmerk- samkeit widmet, beide berührt es schmerz- lich, daß den Postfrischsammlern die Bild- seite überhaupt nicht interessiert. Erster Grift bei ihnen ist das Umlegen, ihr erster lick gilt der Gummierung, und wenn sie dabei eine Stelle aufspüren, an der etwa einmal ein Falz gehaftet haben könnte, dann bedeu- tet für sie die Marke nichts, Doch trösten Wir Uns. Es ist ja nur eine Mode und eine Krankheit zugleich. Sie geht vorüber. Es wird aber einmal keine Modeangele- genheit sein, sondern eine Notwendigkeit, daß man bei Kupferdruckmarken den Gummi entfernen mußte, wenn man sie überhaupt erhalten wollte. Schon das Papier àn sich ist ein Stoff von begrenzter Lebensdauer, die von der Gummierung außerdem noch We- sentlich gemindert wird So laut auch jetzt der Wunsch auf postfrisch erhoben wird, un- ausweichbar kommt die Zeit, in der er ver- stummt. Wenn wir es auch vielleicht nicht mehr erleben, so wird jedoch der nächsten Generation nichts selbstverständlicher sein, als jede Marke bereits beim Erscheinen von der Gummierung zu befreien, die früher oder später auf jeden Fall das Papier, auf das sie in ganzer Fläche eingestrichen ist, brü- chig werden läßt. O. E. W. In der südafrikanischen Union ist eine 14 Werte umfassende Serie erschienen, die in hervorragender Wiedergabe einheimische Tiere zeigt. Die Marken, die zweisprachig beschriftet sind, wird sich kein Tiermotiv- Sammler entgehen lassen. * Zum 150. Geburtstag des russischen Kom- ponisten Glinka gibt die sowjetische Post- verwaltung zwei Gedenkmarken heraus. Die mehrfarbigen Marken zeigen ein Porträt des Komponisten mit Dirigentenstab und den jungen Glinka am Klavier mit zwei Freun- den. * In der neuen Freimarken-Reihe Finn- lands ist jetzt der 5-Mk.-Wert hell-lila er- schienen. Außerdem ist zum 100. Geburtstag des finnischen Malers Albert Edelfeldt eine Gedenkmarke mit der Abbildung eines Ge- mäldes des Künstlers herausgekommen. * Die französische Postverwaltung hat zwei neue Landschaftsmarken herausgebracht. Es handelt sich dabei um den 10-fr- Wert mit einer Ansicht von Royan, der Stadt an der Gironde-Mündung. Die 20-fr-Marke zeigt den Hafen von Ajaccio, der Hauptstadt der Insel Korsika. 4 Zum 50jährigen Bestehen des Rotary- Clubs ist anläßlich der Europa- Konferenz der Internationalen Rotary-Vereinigung in Ostende eine Sondermarke in 3 Werten ohne Zuschlag erschienen, die in verschiedenen Bildern die weltumspannende Bedeutung der Rotary-Vereinigung symbolisiert. * Die japanische Postverwaltung hat zum IX. Nationalen Athletik-Treffen in Hok- kaido zwei Sondermarken zu je 5 Ven her- ausgegeben. Die Werte zeigen ausgezeichnete Darstellungen eines Bogenschützen und eines Tischtennisspielers. .* Die Landespostdirektion Berlin hat ihre Berliner Bautenserie mit einer 70-Pf-Marke erweitert, die das Jagdschloß Grunewald zeigt. Hier irrt der Briefmarkensammler Meine Großmutter sammelte zwar keine Briefmarken, dafür aber Erfahrungen. Als Sie das zwei Menschenleben lamg getan hatte, stellte sie unter anderem fest:„Jeder Mann ist anders albern“. An dieses entschieden harte Urteil muß ich immer denken. wenn ich auf das Wort Reparaturen stoße oder einem Sammler von Abarten begegne. Hier ist tat- sächlich alles verkehrt, weil maßlos über- trieben. Fehldrucke, Farbenabarten, Druck- fehler, verkehrte Wasserzeichen, Abklatsche, kopfstehende Aufdrucke usw., das sind für sie die Götter, vom Gummi kreuz und quer geriffelt, glatt, braun, gelb oder sonstwie stichig ganz zu schweigen. Die Briefmarke selbst erscheint unwichtig; die Fehler an ihr spielen die entscheidende Rolle. Wirklich das unschöne Wort albern ganz am Platze, hier darf unbarmherzige Härte wal ten, denn dieser Weg, diese Entwicklung ist anomal und somit verkehrt. Wenden wir uns zu dem anderen Fall. Was altert, wird gebrechlich. Auch Brief- marken nehmen durch die Zeit und mit ihr Schaden. Was geschieht nun? Im Interesse der Erhaltung läßt man das schadhafte Stück verschönen oder reparieren. Während aber die Bewertung für Druckmakulatur, die eigentlich in den Papierkorb und in die Pa- piermühle zum Einstampfen gehört. unauf- haltsam steigt, sinkt der Wert einer ausge- Hier ist besserten Marke immer mehr. Auch darüber muß man wieder den Kopf schütteln und sagen: alles verkehrt. Denken wir zum Bei- spiel an ein altes Gemälde. Das Bindemittel, das die Farbe am Malgrund hält, hat sich im Laufe der Jahrhunderte durch Tempera- tur und Lufteinflüsse zersetzt. Die Farbe be- Sinnt sich zu lösen und droht abzublättern. Man gibt daher das Bild in die bewährte Hand eines namhaften Restaurators. Er be- seitigt dann kunstvoll und mit hingebender Liebe an das köstliche alte Stück ebenso wie ein Briefmarkenreparateur alle Schäden. Kein Sammler, keine Gemäldegalerie, nie- mand nimmt an solcher Ausbesserung oder Verschönerung Anstoß und käme auf den Gedanken, daß nunmehr eine Entwertung eingetreten wäre. Im Gegenteil! Nur bei den Briefmarkensammlern ist das anders. Sie sehen auch hier nur das Negative: es war ein Schaden da, also muß unterbewertet Werden. Alles verkehrt! Es wäre daher end- lich an der Zeit, sich nicht länger gegen reparierte Marken zu sträuben, sondern sie in Obhut zu nehmen, sie als Postwertzeichen zu achten und dann erst ihren Zustand in Betracht zu ziehen. Es wäre endlich auch an der Zeit, die Druckmakulatur nicht im um- gekehrten Verhältnis zu reparierten Marken überzube werten, sondern zu einem maßhvol- len Standpunkt zu gelangen. Donnerstag, 11. November 1954/ Nr. 260 MANNHEIM Ein Bein hat die Beratungsstelle Ihr Ziel unter dem Seit einem halben Jahr hat die Be- ratungsstelle für Kinder und Jugendliche in der Mittelstraße einen neuen Leiter. Dr. W. Schraml, ein lebensvoller und aufge- schlossener Bayer, ist„gelernter“ Mediziner und Psychologe. Der Sozialausschuß des Stadtrats hat mit Stadtdirektor Schell Wert darauf gelegt, an die Spitze dieser Einrich- tung einen Mann zu bekommen, der auch nach der ärztlichen Seite hin hieb- und stichkest dasteht. Dr. Schraml hat sich in verhältnismäßig jungen Jahren in Fachkrei- sen einen Namen machen können. Auf dem Psychologenkongreß in Heidelberg 1954 hielt er eines der Hauptreferate, An einem Tag in der Woche hält er an der Universität Würz- burg Vorlesungen und Uebungen. Ein an- erkannter Mann also. Die Beratungsstelle will Persönlichkeiten und Institutionen, die mit Betreuung und Erziehung zu tun haben, bei Schwierigkeiten helfen. Sie will klären, raten und in beson- deren Fällen auch betreuen und behandeln. Mit einem Bein steht die Beratungsstelle mitten im Volk, sagte Stadtdirektor Schell, Kinder und Soldaten Wenn sich die kleinen Patienten des Kinder- krankenhauses an der Grenadierstraße in ihren Bettcken recken und ihre Nasen an den Schei- den platt drücken, können sie geradewegs inren Nackbarn ins Kochgeschirr schauen. Denn genau gegenüber ist das große Eingangs- tor der Turley Barracks, wie jetzt die Kaiser- Wilnelm-Kaserne heißt, und es ist aufregend, das ständige Kommen und Gehen der Soldaten und Autos zu beobachten. Gute Nachbarschaft gibt es heutzutage im- mer weniger. Oft genug weiß man in Groß- städten nicht, wer nock im gleicken Treppen- kaus wohnt. Man sagt„guten Tag“ und schließt Rinter sich die Tür. Was kümmert es schon, ob es dem anderen besser oder schlechter geht. Die Soldaten, die abends, wenn sie aus- gehen, vielleicht zu den hellerleuchteten Fen- stern hochsehen, haben sich nun doch etwas dabei gedacht. Und gestern kam eine ganze Abordnung, um bei den kleinen Patienten einen Besuch zu machen. Ein wenig schüchtern und verlegen standen sie herum, die Sergean- ten und„Spieße“, blaß oder kaffeebraun, und drehten die Mütze in der Hand. Bis dann schließlich der Bataillonskommandeur Oberst- leutnant M. Barberie und Oberst Louis Green- field das Wort ergriffen und Oberschwester Elisabeth ganze Pakete mit Geschenken über- reichten. Auch eine Delegation der Patienten war da, und die kleinen Strampelmänner schauten erst ein wenig ängstlich zu den olivgrüngekleideten Männern auf. Als sie dann aber die Holapferde sahen, auf denen man richtig galoppieren konnte, vergaßen sie alles. Dazu gab es noch schöne, warme Hausschuhe, Schlaf- und Spiel- anzüge, Wäsche und Autos. Fast alle Soldaten der 28 Hꝗ, 66 TC, 69 TC, 89 Te und 480 TC Company vom 28. Bataillon hatten etwas ge- spendet, und die Soldatenfrauen hatten einge- kauft. Verwandte in den Staaten sckichten so- gar nock Pakete. 8 Erst im Februar war das Krankenhaus der deutschen Verwaltung wieder zurückgegeben Worden. Diese freundliche Geste wird helfen, die gutnachbarlichen Beziehungen in der Gre- nadierstraße noch mehr zu festigen. bet Wohin gehen wir? Donnerstag, 11. November: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Wie es euch gefällt“; Kunst- halle 20.00 Uhr: Vortrag„Von Mannheimern und Mannheimerinnen seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts“, Spr.: Dr. Florian Waldeck (Gesellschaft der Freunde Mannheims). Alster-Lichtspiele 20.30 Uhr: Film„See- mannslos“(Arbeitskreis Film und Jugend). Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Ueber„Be- triebsverfassungsgesetz“ spricht Dr. Willy Mar- tel(DGB, Abteilung Schulung und Bildung); „Pschorrbräu“, O 6, 20.00 Uhr: Schallplatten- abend(Jazz- Club); Café Wägele, P 4, 9, 20.00 Uhr: Vortrag von Peter Günther, Stuttgart, über „Verbraucherfragen— Verbraucherorganisation“ (Mannheimer Frauenring); Sitzungssaal des Ar- beitsamtes, M 3a, 20.00 Uhr: Berufskundlicher Abend:„Aerztin, Psychologin“, Spr.: Dr. Graeff, Dr. Behrend. f Apollo-Lichtspiele, Rheinau, 20.00 Uhr: Farb- Uchtbildervortrag von Heinrich Hölzlin:„Der schwäbische Neckar“(Abendakademie);„Unser Kino“, Schönau, 20.00 Uhr:„Lilofee“, Gastspiel der Studiobühne Haller(Abendakademie); Gast- haus„Rheinauer Hof“, Casterfeldstraße 205, 20.00 Uhr:„Was bringen uns die Pariser Ver- träge?“, Spr.: Alois Käser(CDU, Rheinau); Katholisches Gemeindehaus, Obere Riedstraße, 20.00 Uhr:„Was bringen uns die Pariser Ver- träge?“, Spr.: MdL August Kuhn(CDU, Käfer- tal-Nord).. Martinszüge: Innenstadt, J-4-Platz, 17.30 Uhr; Neckarstadt, Neumarkt, 18.00 Uhr; Schönau, Schulhof der alten Schönauschule, 17.15 Uhr. Musensaal 20.11 Uhr: Eröffnungssitzung der Großen Karnevalgesellschaft„Feuerio“; Eich- baum- Stammhaus, P35, 9, 20.11 Uhr: Eröffnungs- Sitzung der„Fröhlich Pfalz“. durch den neuen Leiter Dr. Schraml: Praktische nur mit dem anderen in einem„Amt“. Das hängt mit der Ausstattung der Stelle zusam- men. Jeder kann jederzeit Rat und Hilfe der Beratungsstelle in Anspruch nehmen, ohne daß irgendein Amt vorher oder nachher mit dem„ZFall“ zu tun bekommt. In der schwer drangsalierten Stadt Mannheim ist die Be- ratungsstelle für Kinder und Jugendliche ein Instrument der Sozialpädagogik und leistet auf einwandfreien Grundlagen praktische Lebenshilfe. Klar, daß eine solche Stelle, um unbefangen wirken zu können, ohne den üblichen Aktenkram auskommen und relativ frei sein muß. Sie hat keine Spur von in- stitutioneller Autorität, sie arbeitet unbefan- gen mit den Beratungsstellen der Inneren Mission und des Caritasverbandes zusam- men und mit den heilpädagogischen Heimen im Bereich der Stadt, mit dem der Arbeiter- wohlfahrt in Ladenburg und mit St. Ursula in Rheinau vom Caritasverband. . Schon diese Aufzählung mag besagen, daß die Notwendigkeit solcher Stellen lebhaft empfunden wird, und ein Blick in die Ein- richtungen des Instituts für Erziehung und Unterricht sowie in das Veranstaltungsver- zeichnis der Volkshochschule verstärkt die- sen Eindruck. Wie kaum andere blickt die Beratungs- stelle tief in Schwierigkeiten, die sich im Volkskörper angesammelt haben. Sie möchte sich der Kinder und Jugendlichen annehmen, die der„‚ normalen“ und üblichen Reiz- belastung durch die Umwelt(Schule, Straße) nicht gewachsen sind. Dr. Schraml ist froh um jedes Kind, das möglichst früh gebracht wird, wenn sich die ersten ernsten Schwie- rigkeiten herausstellen. In den Anfangssta- dien gelingt die Heilung, die eine Bestärkung der Scheuen und Zähmung der Widerspen- stigen sein mag, verhältnismäßig leicht. Viele bittere Erfahrungen könnten manchen Kindern erspart werden, die bereits im vor- schulpflichtigen Alter mit sprachlichen Hem- mungen zu der Beratungsstelle gelangten. Erlebnisbedingte Schwierigkeiten der Heranwachsenden, die nicht richtig„ver- arbeitet“ werden, bringen es mit sich, daß die Beratungsstelle Kontakt aufnehmen muß mit Eltern oder Elternteilen, mit Lehrern Lebenshilfe leisten und Lehrherren. Sie muß Vertrauen gewin- nen, bevor ihre Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen können. Berufstätigen Eltern ist die Beratungsstelle donnerstags von 18 bis 20 Uhr zugänglich. Im Lauf der Zeit bildet sich die Arbeits- gruppe der Beratungsstelle ein Bild von den körperlichen, seelischen und soziologischen Zusammenhängen, die ein Kind schlecht verdaut oder gar böse erscheinen läßt. Auf Gruppenarbeit legt die Beratungsstelle be- sonderen Wert, weil im„Modellfall“ unter schonenden Bedingungen die Schwierigkei- ten am leichtesten auszuräumen sind. In seiner klugen und frischen Art wird es Dr. Schraml nicht schwer fallen, das Ver- trauen der Kinder— und auch der Jugend- lichen— zu gewinnen. Mit seinem Helfer- stab will er verworrene seelische Kräfte ent- wirren und zu einem besseren Zusammen- spiel anregen, praktische Lebenshilfe leisten. F. W. K Direktor Wilhelm Grande 70 Jahre alt Direktor Wilhelm Grande, der am 11. No- vember seinen 70. Geburtstag feiert. kam aus Schlesien nach Mannheim. Jedoch bereits irn Jahre 1902. Mannheim hat auch an ihm eine bedeutende Kraft der Assimilierung bewie- sen. Schritt für Schritt hat sich der AEG- Direktor in Aufgaben und Sorgen der Stadt hineinziehen lassen. 1946 bis 1953 gehörte er dem Stadtrat an, dann räumte er jüngeren Kräften den Platz, ist aber heute noch stell- vertretender Vorsitzender der CDU. Seine Sachkenntnisse und seine selbständige Ur- teilskraft können in der Firma auch nicht Sanz entbehrt werden. Und der evangelische Arbeitskreis will seine Mitarbeit, obwohl Grande dach eigentlich im wohlverdienten Ruhestand lebt. Das überlegte Wort dieses aufgeschlossenen Mannes hat Gewicht, auch wenn er sich und andere mit einem milden Lächeln darauf vorbereitet, daß es Abstand zu gewinnen gilt von Dingen, für die es(viel- leicht) jüngere Hände gibt. F. W. K. Sanierung und Förderung der Familie Ernstes Anliegen der SPD/ M. Schanzenbach sprach im Gewerkschaftshaus Auf Einladung des zentralen Frauen- verbandes der SPD sprach am Montag- abend im Gewerkschaftshaus die Bundes- tagsabgeordnete Martha Schanzenbach. Sie versuchte in ihrem Referat den Einwand der CDU zu widerlegen, daß die Sozial- demokratie familienfeindlich sei. Durch Sa- nierung und Förderung der Familie suche die Opposition vielmehr den Menschen zu einem freien, selbstbewußten Staatsbürger zu erziehen. In diesem Zusammenhang sei es ein Ziel ihres Aktionsprogrammes, dag keine Mutter vorschulpflichtiger Kinder aus wirtschaftlicher Not heraus gezwungen sein solle, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Ein großer Prozentsatz der Jugend weise nicht zuletzt aus diesen Gründen Milieuschäden auf. Da die Familie, insbesondere die Halb- familie, heute kaum in der Lage ist, die Erziehungsauf gabe allein zu lösen, müsse die Gesellschaft Hilfestellung leisten. Für die berufstätige Frau soll mehr getan wer- Kleine Jugoslawische Fleischkonserven aus dem Handel gezogen Das Städtische Amt für öffentliche Ord- nung, Abteilung V, Mannheim, gibt be- kannt: Auf Weisung des Innenministeriums Baden- Württemberg sind die jugoslawi- schen Fleischkonserven(300-Gramm- Dosen) mit der Bezeichnung„‚Avala Luncheon Meat“ sofort aus dem Handel zu ziehen, da Genuß solcher Konserven Fleischvergiftungen festgestellt wurden. Der Bevölkerung wird anheimgestellt, eventuell gekaufte Dosen zurückzugeben. Buß- und Bettag gesetzlicher Feiertag Am kommenden Mittwoch, 17. November, ist Buß- und Bettag, der gemäß den Feier- tagsbestimmungen des Landes Baden-Würt- temberg in Mannheim als gesetzlicher Feier- tag gilt. Volkstrauertag am Sonntag, dem 14. November Eine Totengedenkstunde zum ehrenden Gedächtnis der in beiden Weltkriegen Ge- fallenen veranstaltet der Volksbund Deut- sche Kriegsgräberfürsorge am Sonntag, dem 14. November, um 11 Uhr, vor dem Soldaten- denkmal auf dem Friedhof. Mitwirkende sind den, und der soziale Frauenverband habe es sich zur Aufgabe gestellt, eine Mütter- schulungsarbeit zu leisten, wie sie in eini- gen Städten bereits ins Leben gerufen wurde. Die Referentin sprach weiter davon, daß der Bund Tendenz zeige, die Einrichtung von Kindergärten nicht länger den Ge- meinden zu Überlassen, sie vielmehr freien Wohlfahrtsverbänden zu übertragen. In der konfessionellen Bindung der Kindergärten sehe die SPD eine unglückliche Lösung. Auch würde die Oeffentlichkeit durch eine solche Regelung die Kontrolle über die Ver- Wendung der Mittel verlieren. Im Bestreben der Opposition liege es, daß die Hausarbeit gleichberechtigt neben jede andere Erwerbsarbeit gesetzt, wenig- stens dieser Vollwertigkeit im neuen Bür- gerlichen Gesetzbuch in irgendeiner Form Rechnung getragen werde. do Liegen die„ ſungen“ richtig? Kirchenbaurat Dr. Schrade, Erbauer der Christuskirche und der Kuhbuckel- Kirche, studiert im Vortragssaal der Kunsthalle Gerhard Webers Pläne für den Neubau des Nationalthea- ters. Der Senior der Mann- heimer Architekten hut bei diesem Schnappschuß ge- rade einen Querschnitt ins Auge gefaßt, der die Höhe der Türme für die Kulis- senzüge— 25 oder 28 Me- ter? deutlich werden läßt. Ob ihm der gut aus- gereifte Plan des jünge- ren Kollegen imponiert, kann man nicht wissen. Aber zu den Ablehnern einer modernen, fast geo- metrisch und ſeristallinisck anmutenden Formgestal- tung scheint Dr. Schrade nicht zu gehören, gemes- sen an der Intensität der Aufmerksamkeit, die er Gerkard Webers Planen ersichtlich schenkt. Foto: Steiger eee Messerheld stach Kriminalbeamten nieder Das 34jährige Opfer eines Rohlings In der Nacht zum Mittwoch wurde der 34jahrige verheiratete Kriminalsekretär Otto Kneipp kurz nach Mitternacht vor einem Lokal in der westlichen Neckarstadt nieder- geschlagen umd während seines Sturzes mit einem Stilett an der Halsschlagader lebens- gefährlich verletzt. Der Täter, ein mehrfach vorbestrafter 44jähriger Arbeiter, konnte nach kurzer Zeit festgenommen und in Un- tersuchungshaft gebracht werden. Der Beamte, der zum Einbruchsdezernat der Mannheimer Kriminalpolizei gehört und in Erledigung eines Sonderauftrags unter- wegs war, hatte den der Polizei hinreichend bekannten Messerstecher vor dem Lokal vorläufig festnehmen wollen, und, um diese Mahßnahme entsprechend zu unterstützen, seine Pistole entsichert. Der Verhaftete nutzte dabei einen günstigen Augenblick Aus, schlug zuerst einen danebenstehenden Mann, der dem Kriminalbeamten zu Hilfe kommen wollte, nieder, und griff dann den überraschten Otto Kneipp selbst an. Als die- ser stürzte, zog der Täter sein Stilett und brachte dem Beamten einen tiefen Stich am Hals bei. Nach kurzer Flucht wurde er von einigen inzwischen alarmierten Polizeibeam- ten erneut gefaßt. Der Messerstecher war bereits mehrmals in schwere Schlägereien verwickelt und hatte im Jahre 1951 einen Mann schon einmal durch einen ähnlichen Stich schwer verletzt. Die Zeugen dieses Vorfalls hatten sich da- mals aus Angst vor dem in einem Mann- Chronik der großen Stadt der Bläserchor des Mannheimer National- theaterorchesters, die Sängergruppe des Chormeisters H. Gund vom Badischen Sän- gerbund. Es spricht Altbürgermeister RBött- ger. Die Bevölkerung Mannheims, sofern sie nicht an Gedenkfeiern der Ortsgruppen des Volksbundes in den Vororten teilnimmt, ist zur Teilnahme eingeladen. Totengedenkfeier in Neckarau Die Interessengemeinschaft der Neckar- auer Vereine wird auch in diesem Jahr, am 14. November, ihre eigene Totengedenkfeier in Neckarau selbst durchführen. Nach dem Treffen der Teilnehmer um 10.30 Uhr auf dem Marktplatz wird man dann um 10.45 Uhr zum Friedhof Neckarau ziehen, um der Feier und Kranzniederlegung am Mahnmal beizu- wohnen. Die Feuerwehrkapelle Mannheim, der Sängerbund Harmonie, die Sängerhalle Germania, der Volkschor Liederkranz Nek- karau, der Reichsbund Neckarau und der Volksbund für Kriegsgräberfürsorge teilen sich in die Gestaltung der Feier. Ehrenvolle Anerkennung für Mannheimer Metzger Beim Internationalen Fleischer wettkampf in Utrecht fielen allein zehn Ehrenpreise an Deutschland. Unter den so ausgezeichneten Metzgermeistern ist auch Heinrich Maeder, Mannheim, der zusätzlich sogar noch einen 1. und zwei 2. Preise erringen konnte. Da- neben zeigten sich noch viele Mannheimer Metzgermeister besonders qualifiziert und wurden mit ersten, zweiten Preisen sowie mit ehrenvollen Anerkennungen bedacht: Franz Bell(1. und 2. Preis), Ernst Rau(1., 2. Preis und ehrenvolle Anerkennung) M. Fröscher(Zwei 2. Preise und zwei ehren- volle Anerkennungen), W. Bohrmann(zwei ehrenvolle Anerkennungen). Martinszug à uch auf der Schönau Auch auf der Schönau wird heute ein Martinszug durchgeführt. Die Kultur- und Interessengemeinschaft, die Volksschulen, Kindertagesstätten und beide Konfessionen haben ihn angeregt und es werden voraus- sichtlich 1000 Kinder an diesem ersten Zug durch den jüngsten Stadtteil Mannheims teil- nehmen. Die Aufstellung erfolgt ab 17.15 Uhr im Schulhof der alten Schönauschule. Der Zugweg führt über die Memeler Straße bis zum Wäschehaus, Karlsberger Weg, Tarno- Witzer Weg, Loslauer Weg bis zur Katto- Witzer Zeile, Durchgang zum Posener Platz, zwischen Siedlerheim und Lichtspielhaus hindurch bis zum Platz nordwestlich des Schönaubunkers. schwebt noch immer in Lebensgefahr heimer Bunker wohnenden Rowdy gewel⸗ gert, Aussagen zu machen. 5 Der niedergestochene Beamte befind sich immer noch in akuter Lebensgefahr. Die Ermittlungen in diesem für süddeutsche Ver- hältnisse relativ seltenen Fall(in Nordwest- deutschland liegt die Zahl der von derartigen Messerhelden angegriffenen Beamten weit höher) sind noch nicht abgeschlossen. hupb Zeche unter Polizeiaufsicht geprellt Ohne einen Pfennig in der Tasche kehrte ein ohne festen Wohnsitz herumstreichen- der Arbeiter in einer Gastwirtschaft auf der Rheinau ein und lieg sich reichlich mit Speisen und Getränken bewirten. Als die Zeche 12.66 Mark erreicht hatte, gestand er, daß er nicht bezahlen könne. Er wollte sich jedoch von Bekannten in der Nähe den Be- trag ausleihen. Um sicher zu gehen, wurde die Polizei gerufen, die ihm seine Ausweis- papiere abnahm. Dann ging er in die Münchwälder Straße und klopfte an einem Haus an. Plötzlich war er mit einem Satz über den Zaun und blieb in der Dunkel- heit verschwunden. 1 Gewalttätige Brautschau Auf der Ladenburger Straße in Käfertal griff ein amerikanischer Soldat eine 28jäh⸗ rige Hausgehilfin an und schlug sie nieder. Sie wurde verletzt ins Krankenhaus ge- bracht. Auf der Schönau klopfte ein Soldat um Mitternacht so heftig an das Fenster einer Wohnung, um sich nach einem Mädchen zu erkundigen, daß die Scheibe in Scherben ging. Das erschreckte ihn so, daß er sich in der Dunkelheit verdrückte. Auch viele Mannheimer konnten lachen! 24 Millionen Mark wurden jetzt vleder durch die Sudd. Klassenlotterle ausgespielt. Wer diesmal leer ausgegangen, ist vielleicht schon bei dem jetzt neu beginnenden Spiel dabel. Lose zu 3-, 6-, 12, 24- bel Sta emes o 7, 11 lenken) Verständlicher Wunsch Abschuß von Brieftauben Die Reisetuubenzuchter beklagen sich bitter uber ein in letzter Zeit sehr häufig gewor. denes Abschießen ihrer wertvollen Tiere und weisen in einem Schreiben an uns darauf kin, daß nach dem Brieftuubengesetz vom 1. Oktober 1998, das heute noch in Kraft ist, der Abschuß von Reisetuuben bestraft wird, falls der Schütze namhaft gemacht werden kann. Die Reise- taubenꝛuckter bitten die Bevölkerung dabei um Mithilfe. Ein verständlicher Wunsch, denn nicht t Aufzucht und Pflege der Brieftuube bereitet besondere Mune, nicht nur, daß die in vielen Wettflügen erfolgreichen und preisgelerönten Tiere dem Züchter ideell wertvoll sind, iht praletischer Wert ist oft sehr beträchtlich u kann sich zwischen 100 und 200 DM öbewegen. — —— Mit Sil gespült geht's wirklich schneller Ober Sil muß mon sich freuen 7 gibt der Durch Sil wircl Ihre Wäsche heller Wäsche Duft und Frische, macht dos Spblw/osser wunderbor weich und beseitigt auch das letzte Restchen Seifenſduge. 3 280 755%,%%%% 9120/88 0 das ist die richtige Waschmefhodle Vr. 26 — — —— CCC e Mit lichen sem nen hö verschi Vortra rufen Hande! Jugend kensch dienrät den an jeweils amtes an jede hängen W 11 Am wird in Dekane Heinric D. Ber Amt ei Die E Nich Ausbild präside beim„ „Beruf die Pe auch di treibe 1 tig. Sch und wi die Bes dann p noch ke ben“ de Ratgebe auch ih Das kö6l vorge rü Jugend Die stein w. um sich befasse! in der Positive beispiel schaft i Argume Mensch zogen f seits 80 früheste könne 1 Männch Das nung v wendba ter Bete det Die Fer- Est gen weit wWyb urte en- mit die er, sich Be- rde eis- die em Jatz cel tal 5 äh⸗ ler. ner ben in ter or- und uin, ber 1 itze 8e · um nur tet len ten inf ind 2̃— —— MORGEN 71 II/ 5A Tag der Narren-Stoßgebete: Mit keroischer Statur Steigen koke Elferräte (Manchen platzen froh die Nähte) In die Fastnachts-Garnitur. Den Humor gilt's zu verkünden, Die Eröffnungssitzung winkt! Wo, in durstzerquälten Scklünden Stimmungsfunklein au entzünden, Man das Volk zum Lachen zwingt. Diesen Auftakt muß man nützen, Wenn der Mensch auf Pointen sinnt. Büttenredner sind die Stützen, Denen aus geschweiften Mützen Hell der Schweiß der Edlen rinnt. Zum„Ahoi“ führt zäher Wille, (Stimmung schreibt man gerne groß) Aber dann— welck bitt're Pille— Herrscht für ein paar Wochen Stille. Und dann geht's von vorne los Max Nix Berufskundliche Abende für Oberschülerinnen Mit einer Reihe von fünf berufskund- 5 1 . N chen Vorträgen will das Arbeitsamt in die- sem Monat Abiturientinnen und Schülerin- nen höherer Lehranstalten einen Einblick in verschiedene weibliche Berufe geben. Die Vorträge, für die Rednerinnen aus den Be- rufen der Aerztin, Psychologin, Journalistin, Handelslehrerin, Juristin, Kindergärtnerin, Jugendleiterin, Wohlfahrtspflegrin, Kran- kenschwester, Volksschullehrerin und Stu- dienrätin gewonnen werden konnten, wer- den am 11., 15., 18., 25. und 29. November jeweils 20 Uhr, im Sitzungssaal des Arbeits- amtes Mannheim abgehalten und behandeln an jedem Abend einen organisch zusammen- hängenden Berufskomplex. Dekan H. Schmidt WIr din sein Amt eingeführt Am Sonntag, dem 14. November, 15 Uhr, wird in der Konkordienkirche der für das Dekanat Mannheim neu ernannte Dekan Heinrich Schmidt durch Landesbischof D. Bender in einem Gottesdienst in sein Amt eingeführt. Sozialfragen entscheiden sich im Betrieb Prof. Dr. Mayer begann eine Vortragsreihe über brennende Zeitfragen Ueber den heutigen Stand der sozialen Frage sprach im Rahmen der Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule Pro- kessor Dr. Arthur Mayer im„Zähringer Löwen“. Früher war die soziale Frage vorwiegend eine Lohnfrage. Heute müsse Sicherung und Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit im modernen Betriebsablauf in den Vorder- grund des Interesses gerückt werden. Der aus Familienverband und Häuslichkeit in den Betrieb geholte Mensch wurde der Maschine angepaßt und in seinem Nutzeffekt gestei- gert. Bedürfnisse wurden produziert wie Güter, immer stärker wurde die Abhängig- keit von Angebot und Nachfrage. Im arbeits- teiligen Betriebsablauf ging das Werk bewußtsein und damit etwas ursprünglich Menschliches verloren. Die Gefahr einer Ent- hemmung der Spiel-, Genuß- und Geltungs- triebe, Gegenbewegung zur Verrationalisie- rung der Arbeit, ist aktuell geworden. Da andere Wertvorstellungen seit dem Abbau des sogenannten mittelalterlichen Weltbildes mur noch rudimentär wirksam sind, konnte der Wettlauf um das Verbraucherglück(und nach„kleinen Paradiesen zu halben Preisen“) beginnen. Richtige Berufsfindung und soziale Be- triebsgestaltung Könnten die negativen Aus- Wirkungen der unbefriedigenden Arbeits- situation auffangen. Ein richtig im Beruf stehender Mensch ist der Bedrohung durch automatisierte Arbeit und übersteigerten Güter- und Genußkonsum weniger preisge- eben. Wie der Mensch im Betrieb eingeschätzt Wird, zeigt sich bei Neueinstellungen: Der Neue mag sich seinen Weg selbst bahnen. (Eine neue Maschine wird feierlich einge- führt.) Leider seien nicht alle Vorgesetzten den ihnen zufallenden Aufgaben der Men- schenführung gewachsen. Immer scheitere die rechte Einordnung daran, daß das Menschliche zu kurz kommt oder vergewal- tigt wird. Beruf als Broterwerb oder Berufung Die Berufsberatung sollte sich individuell mit jedem Ratsuchenden befassen Nicht engbegrenztes Fachwissen sei das Ausbildungsziel, argumentierte Landgerichts- präsident Dr. Silberstein, der am Montag beim„Club Folke Bernadotte“ das Thema: „Beruf und Berufung“ behandelte, sondern die Persönlichkeitsentfaltung. Hier treffe auch die Schule ein wenig Schuld, denn dort treibe man die Allgemeinbildung zu einsei- tig, Schließlich sei es nicht damit getan, hin und wieder ein Konzert zu besuchen. Auch die Besichtigung einer Brauerei, in der es dann pro Mann ein Glas Bier gäbe, stelle noch keine„Einführung in das positive Le- ben“ dar. Wesentlich sei vielmehr, daß sich Ratgeber fänden, die im Leben stünden und auch ihren Lebensinhalt vermitteln könnten. Das könne aber nur der mit Erfolg, der trotz vorgerückten Alters den Kontakt mit der Jugend noch nicht verloren habe. Die Berufsberatung, so führte Dr. Silber- stein weiter aus, sei viel zu stark überlastet, um sich individuell mit jedem Ratsuchenden befassen zu können. Auch bleibe man meist in der reinen Negation stecken, ohne das Positive hervorzuheben. In der Tat seien beispielsweise Medizin oder Rechtswissen- schaft überlaufen, das sollte aber nicht als Argument dafür benutzt werden, junge Menschen, die sich zu diesen Berufen hinge- zogen fühlen, davon abzuhalten. Anderer- seits solle man jedoch Spezialneigungen in frühester Jugend nicht überbewerten. Man könne nicht sagen, daß ein Kind, das schöne Männchen male, ein geborener Maler sei. Das moderne Testverfahren ist nach Mei- nung von Dr. Silberstein nur bedingt an- wendbar. Bei stark mechanisch ausgerichte- ter Betätigung hätte es sicher seine Berechti- gung, aber bei den mehr geistigen Berufen sei es nicht sehr zweckmäßig. Vor allem müsse man sich vor einem„Uebertesten“ hü- ten. Wesentlich für jeden Beruf, betonte Dr. Silberstein mit Nachdruck, sei eben, daß man zu dem was man werden wolle, berufen sein müsse. Dabei dürfe der Gelderwerb— ob- Wohl er natürlich nicht ausgeklammert wer- den könne— nicht die herrschende Rolle Spielen. Strafrichter und qugend Im Rahmen des Winterprogramms der Daimler-Benz AG erklärte Landgerichts- Präsident Dr. Silberstein am Mittwoch unter dem Thema:„Ein Strafrichter spricht zur Jugend“ den Lehrlingen den Aufbau und die Aufgaben der Strafjustiz, besonders im Hin- blick auf die Jugendgerichtsbarkeit. Man miisse sich vor allem hüten, führte Dr. Sil- berstein aus, die Rechtsprechung als eine „Zusammenstellung von Rechtsirrtümern, bei der zufällig auch mal etwas Gescheites her- auskomme“, anzusehen. Rechtsirrtümer habe es immer gegeben und, es werde sie auch Weiterhin geben, denn die Richter seien eben auch nur Menschen. Solche Anlässe dürften jedoch nicht zur Verallgemeinerung führen. Die Aufgaben eines Richters seien sehr schwierig, denn oft müsse er sich in einer halben Stunde in die Seele eines Menschen, der mit dem Gesetz in Konflikt geraten sei, einfühlen, um zu einer Beurteilung zu ge- langen, die ja der Verurteilung vorausgehe. In anschaulichen Worten behandelte Dr. Sil- berstein des Problem der Jugendgerichts- barkeit und arbeitete besonders die mildere Gesetzgebung für junge Menschen zwischen Die Krisis der industriellen Arbeitsgesell- schaft ist durch Sozialmaßnahmen allein nicht zu überwinden. Die verlorengegange- nen Orientierungen an geistigen und ethi- schen Werten müssen wiedergefunden wer- den. Die Rolle, die dem Menschen zufällt, trägt er durch das Leben nur mit der Kraft seines Herzens. Die bewußte Pflege mitmenschlicher Be- ziehungen ist als neues Moment im Arbeits- leben anzusprechen: Eine Umstimmung im Verhalten der Sozialpartner hat sich als fruchtbar erwiesen. Falsch aber wäre es, soziale Betriebsgestaltung nur des besseren Arbeitsergebnisses wegen zu betreiben. Auf das FHerausarbeiten einer Ver-. trauensbasis kommt es an. Jedem Ar- beitenden muß das Empfinden fehlen, daß er in den Dienst fremden Nutzens gestellt sei. Daher sind alle Bestrebungen, aus Arbeitern Mitarbeiter, ja Mitunterneh- mer zu machen, Gesundungsbewegungen. So komme in den Mittelpunkt des Betriebs- lebens endlich der Mensch mit seiner perso- nalen Würde, und damit löse sich die soziale Frage. Bliebe die Sehnsucht unerfüllt, wäre mit Zunahme der Neidkomplexe und Denun- ziationsbereitschaft zu rechnen, die das Zu- sammenleben vergiften. Im zweiten Vortrag geht Professor Mayer auf neue Aufgaben der Betriebs- und Menschenführung ein.) f. W. k. Schwärmerischer Jüngling verlor den Halt Diebstähle und Schwindel am laufenden Band/ Ein Jahr Gefängnis Vor dem Jugendschöffengericht entrollte sich das Bild seines verpfuschten Lebens. Ein weichlicher, verwöhnter Junge, der gern sei- nen Schwärmereien nachging, saß auf der Anklagebank. In den unruhigen Kriegszei- ten fehlten ihm Elternhaus und geregelter Schulunterricht. Kinderlandverschickt nach dem Elsaß, erlebte er das Kriegsende, kam zurück in die Wirren des Nachkriegs-Mann- heim. Wenige Monate später starb sein Va- ter. Seine Mutter, eine arbeitsame Frau, ver- stand es nicht, ihn hart genug anzufassen. Der Junge war in seiner Entwicklung etwas zurückgeblieben— und von seinen Kameraden nicht ganz für voll genommen, versuchte er durch Angabe und Geltungs- sucht den„Makel“ auszugleichen. In kirch- lichen und geistlichen Kreisen fühlte er sich nicht zurückgesetzt. Er bildete sich ein, zu Höherem berufen zu sein. Körperliche Arbeit behagte ihm wenig. Er war kurze Zeit im Bergbau tätig und bei Notstandsarbeiten eingesetzt worden. Er ge- noß das Vertrauen der Vorgesetzten, durfte sogar die Löhne holen. Aber schon damals lehnte er es ab, die Bierkasse zu verwalten, Weil er sich selbst nicht traute. In jene Zeit iel auch seine erste Bekanntschaft mit dem Gericht, das ihn wegen Diebstahls eines Post- Sparbuchs, das, er einem Kameraden wegge- nommen hatte, zu vier Wochen Jugendarrest verurteilte. Statt ihn nun hart anzufassen und in kör- perliche Arbeit zu vermitteln, versuchte die Erziehungsberatungsstelle des Caritas, ihm mit einer Radikalkur zu helfen. Sie vermit- telte ihn in eine Stelle als Helfer in einem Jugenddorf, wo er die Taschengeldkasse zu verwalten hatte und uneingeschränktes Ver- trauen genoß. Leider verdiente er es sich nicht. Wenn es auch nur kleine Pfennig- und Markbeträge waren, die er sich aneignete, Musikschule musizierte im Landesgefängnis Um Freude zu machen und zugleich einer sozialen und kulturellen Aufgabe zu dienen, besuchte die hiesige Musikschule Godeck- Fuchs mit dreißig meist jugendlichen Schülerinnen und Schülern das Landesge- fängnis und gab dort ein abwechslungs- reiches Kongert mit Orchester- und Solisten- darbietungen. Das Programm mit Musik- Werken verschiedener Völker und Zeiten fand bei der Zuhörerschaft, die sich herzlich zu bedanken wußte, großen Anklang. „Arlberg Winter“ Lichtbilder-Reise durch Tirol Einen interessanten Lichtbildervortrag bot ein Mannheimer Reisedienst am Diens- tagabend in der Wirtschaftshochschule unter dem Motto:„Arlberg Winter“. Skilehrer Luis Langenmaier aus St. Anton am Arl- berg führte seine Zuhörer dabei durch das schöne Tiroler Land. Eine weiße Mär chenlandschaft, schneebedeckte Berggipfel, lockende Abfahrtshänge und tief verschneite Wälder erschlossen sich dem begeisterten so wog es doch um so schwerer, da es sich um das Geld der Zöglinge handelte. Kein Wunder, daß ihm der Richter das als Un- treue auslegte. Der junge Mann wurde entlassen und irrte nun kreuz und quer durch Deutschland. Er schämte sich, zu seiner Mutter nach Hause zu gehen. Er fuhr nach Norden bis nach Hamburg und nach Süden bis an den Boden- see. In Mannheim übernachtete er im Hotel. Das Geld für seinen Unterhalt verschaffte er sich durch fortgesetzte Betrügereien. Er sprach bei Eltern früherer Zöglinge vor. Bei den einen gab er an, seinen Geldbeutel ver- loren zu haben, bei den anderen, ihre Kin- der schuldeten ihm Geld, oder er könne den Zöglingen einen Erholungsaufenthalt ver- schaffen und benötige dafür einen Vorschuß. Es war eine schier unendliche Kette. Bei Pfarrern und Caritasdienststellen fand er immer wieder Vertrauen, bis schließlich der Schwindel platzte und der jetzt 20jährige vor dem Kloster Birnau am Bodensee ver- haftet wurde. Wegen fortgesetzter Untreue, Unterschla- gung in mehreren Fällen und Diebstahl wurde er zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und zur Entrichtung von 100 Mark Geldstrafe verurteilt. b-t Termine Sprechstunden der CDU. Der Vertriebenen- Ausschuß der CDU hält am 11. November von 17 bis 19 Uhr Sprechstunde für Heimatvertrie- bene und Sowjetzonenflüchtlinge im Partei- sekretariat, N 5, 2, ab. 5 Kameradschaft des ehemaligen Infanterie- Regiments 110. Zusammenkunft in Heidelberg im Lokal„Schwarzer Peter“, Römerstraße, am 11. November, 20 Uhr. Arbeitskreis„Film und Jugend“. Am 11. No- vember, 20.30 Uhr, wird in den Alster-Licht- spielen der Film„Seemannslos“ gezeigt. Abendakademie. Veranstaltungen am 11. No- vember, jeweils 20 Uhr: Farblichtbildervortrag von Heinrich Hölzlin„Der schwäbische Neckar“, in den Apollo-Lichtspielen, Rheinau;„Lilofee“, dramatische Ballade, aufgeführt von der Studio- bühne Haller, im Raum„Unser Kino“, Schönau. CDU-versammlungen am 11. November, 20 Uhr, mit dem Thema„Was bringen uns die Pariser Verträge“, im katholischen Gemeinde- haus, Obere Riedstraße, für Ortsbezirk Käfer- tal-Nord; im Gasthaus„Rheinauer Hof“, Caster- feldstraßge 205, für Ortsbezirk Rheinau. Mannheimer Frauenring. Vortrag von Peter Günther, Stuttgart, über„Verbraucherfragen— Verbraucherorganisation“ am 11. November, 20 Uhr, im Cafe Wägele, P 4, 910. Jazz- Club Ludwigshafen-Mannheim. Schall- plattenabend am 11. November, 20 Uhr, im „Pschorrbräu“, O 6. Deutscher Gewerkschaftsbund— Abteilung Schulung und Bildung. Am 11. November, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Vortrag von Lan- desarbeitsgerichtsdirektor Dr. Willy Martel über„Betriebsverfassungsgesetz“. Die Große Karnevalgesellschaft„Feuerio“ lädt zur Eröffnungssitzung zur Karnevalsaison 1954/55 am 11. November, 20.11 Uhr, im Musen- saal ein. Die„Fröhlich Pfalz“ e. V. lädt zur Eröff- nungssitzung am 11. November, 20.11 Uhr, im Eichbaum-Stammhaus, P 5, 9, ein. Die Studiobühne Haller gastiert mit„Lilo- fee“ am 11. November, 20 Uhr, im Lichtspiel haus„Unser Kino“, Schönau. Wir gratulieren! Kätchen Münd, Mannheim, G 6, 12, wird 60 Jahre alt. Maria Witt, Mann- heim, Schwetzinger Straße 164, vollendet das 70. Lebensjahr. Anna Eschelbach, Mannheim- Feudenbheim, Schweizerstraße 7. begeht den 75, Katharina Kirchenlohr, Mannheim-Feudenheim, Hauptstraße 36, den 78. Geburtstag. Benedikt Laufer, Strümpfelbrunn(früher Mannheim), kann den 82. Geburtstag feiern. Damen-Salon Martha Dietrich, Mannheim, Jungbuschstraße 2, besteht 25 Jahre. Bautreuhand feierte ihr 100. Richtfest Seit 1950 wurden für 21 Millionen DM 1 100 Wohnungen gebaut In der Eichelsheimerstraße 7 auf dem Lindenhof konnte gestern die„Mannheimer Bautreuhand- Gesellschaft“ das Richtfest ihres 100. Bauwerkes seit ihrer Gründung im Jahre 1950 festlich begehen. Das Bauvor- haben wurde im August unter Leitung von Diplom- Architekt Karl Ochsenschläger be- gonnen und umfaßt fünf Drei-, vier Zwei- und fünf Einzimmer wohnungen mit einem Gesamtkostenaufwand von 237 000 DM. Die Finanzierung erfolgte aus Lastenausgleichs- geldern, Lakra-Mtteln, einer Hypothek der Sparkasse und Mieterdarlehen. Direktor Boos von der Mannheimer Bau- treuhand, die in den letzten Jahren das Schwergewicht ihrer treuhänderisch über- nommenen Neubauten auf den nach dem Kriege fast völlig zerstörten Eindenhof ver- legt hat, gab beim gemütlichen Zusammen- sein von Vorstand, Aufsichtsrat, Gästen und Bauleuten einen kurzen Ueberblick über die Tätigkeit seiner Gesellschaft seit 1950. Von der Gründung bis zum Ende des Jahres 1953 erstellte demnach die„Bautreuhand“ 75 Häuser mit 660 Wohnungen und 43 gewerb- lichen Bauten für einen Gesamtbetrag von 11,3 Millionen Mark. 1954 wurden für 9,4 Millionen DM bisher 52 Bauwerke mit 464 Wohnungen errichtet, unter denen sich 20 kreifnanzierte Häuser befinden, eine Tat- sache, die für das große Vertrauen, das sich die Gesellschaft in der Zwischenzeit erwor- ben hat, spricht. Für das Jahr 1955 liegen der„Bautreu- hand“ 78 unerledigte Betreuungsverträge mit 198 Wohnungen in 23 Häusern vor. Der da- für errechnete Kostenaufwand wird 1,4 Mil- lionen Mark betragen. Außerdem plant die Gesellschaft in verschiedenen Mannheimer Stadtteilen größere Blockbauten, für die be- reits 40 Eigentümer ihr Einverständnis er- klärt haben und deren Verwirklichung noch von der Bereitstellung der entsprechenden öffentlichen Mittel abhängt. Die Bauten sol- len im Einvernehmen mit der Mannheimer „Aufbauförderungsgemeinschaft“, deren Ver- treter ebenfalls beim 100. Richtfest anwesend Waren, erstellt werden. hwW-Z Wie wird das Wetter? * 3 22: Von Tag zu Tag 0 e— 1 ngs 5 5 5 Witterungswechsel 5 Vorhersage bis Freitag früh: Nach Durchzug einer Störung mit J Niederschlägen und böigen Win- 1 den freundlicher. In der Nacht 1 auf Freitag Frostgefahr. Etwa ab Freitag wieder Eintrübung. Ta- gestemperatur wenig geändert. Pegelstand des Rheins am 10. November: Maxau 429(6), Mannheim 277(4), Worms 197(—4), Caub 199(—7).. Pegelstand des Neckars am 10. November: Plochingen 128(45), Gundelsheim 175(5), Mannheim 280(20). 5 Einem Teil unserer heutigen Auflage liegt ein Werbeblatt„Flana“- Backpulver der Firma Süddeutsche Nährmittel- GmbH., Stuttgart, bei. . 8 9 J 5 in Cc eee unseres zweiten Verkaufsgeschäftes „4 14 und 18 Jahren heraus. gesp Publikum und weckten Weihnachtswünsche. liugentaimmung? 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Der Junge ver- langt von der Stadtverwaltung Schaden- Ersatz, weil er sich während eines Aufent- haltes im Städtischen Krankenhaus Ulm mit spinaler Kinderlähmung angesteckt habe. Das Landgericht Ulm hatte im Dezember vorigen Jahres die Stadtverwaltung ver- pflichtet, dem Jungen Schadenersatz, ein an- Semessenes Schmerzensgeld, zu zahlen und die Prozeßkosten in Höhe von 15 000 Mark zu übernehmen. Nach dem Vergleichsvor- schlag des Oberlandesgerichts soll die Stadt- Verwaltung Ulm Peter Mößle„ohne An- erkennung einer Rechtspflicht“ 50 000 Mark zahlen. Der Junge solle dann keine weiteren Ansprüche an die Stadtverwaltung oder an dritte Personeli stellen können. Jede Partei Hat nach dem Vorschlag des Gerichts ihre eigenen Kosten und die Gerichtskosten zur Hälfte zu tragen. Am 26. Januar nächsten Jahres sollen Peter Mößle und die Uimer Stadtverwaltung erklären, ob sie den Ver- Sleichs vorschlag annehmen. 5 Falschmünzer vor Gericht Stuttgart. In einem Falschmünzerprozeg vor der vierten Großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts wurde auf Antrag des Staatsanwalts die Oeffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen. Damit wollte das Gericht verhüten, daß die Schilderung der Einzelheiten über die Herstellung der äußerst geschickt gefälschten Fünfmark- stücke Zuhörer auf den Gedanken bringen Körmte, sich gleichfalls Geld zu fälschen. Vor Gericht standen die drei Brüder Sch. aus Stuttgart und vier Angeklagte, die der Her- stellung und Verbreitung von Falschgeld oder der Beihilfe zu diesem Verbrechen an- geklagt sind. Die Falschmünzer hatten mit modernsten Maschinen gearbeitet und sich von der eidgenössischen Materialprüfungs- anstalt in Zürich eine Analyse von der Le- Sierung eines echten Fünfmarkstückes anfer- tigen lassen. Damit die Prüfungsanstalt kei- nen Verdacht schöpfe, hatten sie das Fünf- Mmarkstück in kleine Streifen zerschnitten. Als sie die Analyse hatten, bestellten sie bei einer Züricher Firma das für die Herstel- lung des Falschgeldes benötigte Silber und schmuggelten es nach Deutschland. In zwei Werkstätten in Stuttgart und in einer in Zlzishausen im Kreis Nürtingen prägten sie im Juli und August des vorigen Jahres 2500 Fünfmarkstücke, von denen nur 200 nicht abgesetzt worden sein sollen.— Die Ange- klagten sind geständig. Ulm läßt nicht locker Ulm. Die Stadt Ulm bemüht sich nach wie vor um den Sitz eines Regierungspräsidiums. In einer Penkschrift der Stadtverwaltung, die an den Landtag und an einige Landes- behörden gerichtet wurde, heißt es, daß Ulm der natürliche Mittelpunkt für den Donau- raum südlich der Alb mit dem württember⸗ Sischen Oberland bis zum Bodensee und das Gebiet der Ostalb sei. Zur Zeit selen die Be- hörden des südwürttembergischen Regie- rungspräsidiums in zwölf Gebäuden in Tübin- gen, Reutlingen und Metzingen unterge- bracht. Ulm wäre in der Lage, zentrale Ver- Waltungsgebäude für das Regierungspräsi- dium im Stadtzentrum zu schaffen Durch die Wahl Ums ale Sitz des Regierungspräsi- diums, so heißt es in der Denkschrift Weiter, Würde die Münsterstadt eine wesentliche Rlckenstärkung in der Frage der Grenzbe- reinigung mit dem benachbarten Neu-Ulm erhalten. Dieses Problem sei jetzt durch den Besuch des Luther-Ausschusses in eine neue Phase getreten. Gefängnis für Omnibusfahrer Freiburg. Im Prozeß um das schwere Omnibusunglück, das sich am Abend des 31. Mai 1953 im Schwarzwald bei Badenweiler ereignet hatte, wurde der 41 Jahre alte Fah- rer des Unglückswagens, Cornelius Schmidt, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Omnibus, in dem sich 30 Mitglieder eines Sportvereins befanden, war beim Ausweichen auf der für schwere Wagen gesperrten Straße am Blauen zu weit an den Abgrund geraten und 100 Meter tief abgestürzt. Zwei Menschen tamden den Tod, 22 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Freiburger Strafkammer, die den Fahrer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verturteilte, sah die Hauptschuld des Angeklagten darin, daß er beim Herannahen eines Personen- Wagens nicht stehengeblieben war. sondern den Omnibus zu nahe an den Abgrund heran- gefahren hatte, um auszuweichen. Sie sah davon ab, Schmidt die Fahrerlaubnis zu ent- ziehen, weil er im allgemeinen als vorsich- tiger Fahrer bekannt ist. Gedenkstätte der Versöhnung Breisach. Hoch über dem Rhein. auf dem nach Frankreich wie nach Deutschland hinein Weithin sichtbaren Münsterberg, läßt die Stadt Breisach eine Gefallenengedenkstätte errichten. Bei der Gestaltung des Ehrenmals Will man auf die bisher üblichen Kriegeri- schen Soldatenstandbilder verzichten. An ihre Stelle tritt eine über drei Meter hohe Statue, die einen Heimkehrer darstellt. Er wird 80 aufgestellt, daß seine Blicke weder nach We⸗ sten noch nach Osten gerichtet sind. sondern auf eine in seiner Nähe angebrachte Gedenk- platte mit den Namen der Gefallenen aus Breisach. Die Gedenkstätte an der deutsch- französischen Grenze soll bewußt den Cha- rakter der Versöhnung tragen. Wenn die„Frostwehr“ ausrücken muß Agrarmeteorologische Versuchsstelle verschafft sich Ueberblick über besonders frostgefährdete Gemarkungen Neustadt/ Weinstraße. Bei der Agrar- meteorologischen Versuchsstelle des Wetter- amtes in Neustadt an der Weinstraße gab es während der letzten Monate zeitraubende Kleinarbeit. Die Zeichner hielten uf zahl- losen Detailkarten alle Frostschäden fest, die im vorigen Jahr die Hoffnungen der Winzer in Pfalz und Rheinhessen auf eine gute Ernte zunichte gemacht hatten. Die Fach- leute wollen sich durch ständige Ergänzung der Karten nach und nach einen Ueberblick über besonders frostgefährdete Gemarkun- gen verschaffen, um das sogenannte„Klein- klima“ durch vorbeugende Maßnahmen be- einflussen zu können. Inzwischen griffen einige Gemeinden der Weinbaugebiete zur Selbsthilfe. In Ung- stein zum Beispiel, dem bekannten Weinort der Unterhaardt, organisierte sich unter An- leitung der Meteorologen eine„Frostwehr“. In klaren Strahlungsnächten Werden künftig die Weinberge eingeräuchert, um eine künst- uche Wolkendecke zu schaffen, die den star- ken Wärmeaustausch zwischen Erde und Luft auffangen soll. Ein Verfahren, das die Reben bis zu Temperaturen von minus drei Grad Celsius schützt. Noch größeren Erfolg Versprechen sich die Fachleute von Propellern, wie sie die Ameri- Kkaner seit langem einsetzen, oder von Ge- bläsen, die in der Landwirtschaft auch ande- ren Zwecken dienen können. Künstlich Pro- duzierter Wind bringt immerhin eine ge- Wisse Luftzirkulation in Gang, die genügend Wärme nach unten fächelt und keine„Kalt- luft-Haut“ am Boden entstehen läßt. Den- noch ein schwieriges Unterfangen, da die Weinberge meist in kleinen Parzellen über die Gemarkungen zerstreut liegen, was auch die durchaus wirksame Ofenheizung in Frostnächten erschwert. Einen absolut sicheren Schutz gewährt die Sogenannte Direktberieselung, die noch im Degember bei minus zwölf Grad blühende Astern erhält. Künstliche Niederschläge, zwel Millimeter Wasser pro Stunde, benet- zen dabei ununterbrochen die Pflanzen, die Prompt eine Eisschicht überzieht. Bei die- Sem Gefrierprozeg wird genügend Wärme Frei, um die Temperatur an Blüten und Blat. tern ständig zwischen 0 und minus 0,5 Grad zu halten. Setzt allerdings die Berieselung Aus, bevor das Eis am Morgen bei ansteigen der Tagestemperatur völlig schmilzt, so er- krieren die Pflanzen mit Sicherheit, denn die sofort einsetzende Verdunstung an der Eis- Oberfläche verbraucht zehnmal s0 viel Wärme wie beim Gefrieren frei wurde. Allerdings verschlingt der Bau von Berie- selungsanlagen in den Weinbergen Unsum- men, die sich auch auf lange Sicht kaum amortisieren lassen. Dennoch will sich eine Pfälzische Gemeinde Diedesfeld bei Landau— in derart hohe Unkosten stürzen. Auf der rheinländisch- pfälzischen Staats- domäne Schloß Böckelheim erprobten die Meteorologen, auch die„indirekte Beriese- lung“, die sich jedoch nur dort anwenden läßt, wo nächtliche Kaltluft durch eine enge Pforte einfließt, beispielsweise über eine Wiese auf einer Waldlücke in die darunter liegenden Rebhänge. Durch Helzung und Be- regnung errichteten die Fachleute an einer solchen Gefahrenstelle eine Sperre, die den Kaltluftstrom abriegelte- Gewissermalzen eine doppelte Sicherung: eine Warmluftwand und ein Regenvorhang. Lediglich dem Schutz von frühen Ge- miise- und Kartoffelkulturen kann die so- genannte Vorberegnung dienen. Rechtzeitig vor dem Frost— spätestens am frühen Mor- gen vor einer Strahlungsnacht— werden da- bei die Felder tüchtig durchnäßt. Bis zum Einsetzen der Kälte müssen jedoch Pflanzen und Erdoberfläche wieder Völlig abtrocknen, was in den Weinbergen allerdings nicht ge- Uingt. Die Ackererde indessen bleibt in einer Tiefe ab fünf Zentimeter mit wärmeleiten- dem Wasser durchsetzt, das seine Tempera- tur während der Frostnacht langsam abgibt und das Erfrieren der Kulturen erschwert. Viel Erfolg bringt diese Methode neuerdings dem Frühkartoffelanbau in der Vorderpfalz. Allerdings läßt sich das große Risiko der rechtzeitigen Vorkerieselung nur mit viel Fingerspitzengefühlt verringern. Ohnehin halten Bauern und Winzer der Pfalz und Rheinhessens ständigen Kontakt mit dem Staatlichen Wetterdienst, und die Meteoro- logen empfehlen in allen Fällen eine der Schutzmaßnahmen, die bei Frostgefahr die beste Chance verspricht. Nun, die Wissen- schaftler der agrar meteorologischen Ver- suchsstelle des Neustadter Wetteramtes war- ten selbst auf den nächsten Frost, um ihre Experimente weiterführen zu können, die bei der milden Witterung in diesem Jahre lange aufgeschoben werden mußten. eme. Prinzipienstreit um„unreines“ Bier Gesüßtes Malzbier verstößt gegen bayerische Traditionen Münchberg. Ein Amtsrichter in Münch- berg(Oberfranken) wird in Kürze die erste Entscheidung in einem Musterprozeß zu fällen haben, der an einen Grundpfeiler des bayerischen Wirtschaftslebens Tlüährt; an die Art der Bierbereitung. Ein Münchberger Bierverleger hatte gegen einen Strafbefehl über 100 Mark Einspruch erhoben, der über inn verhängt worden war,„weil er fort- gestzt gesüßtes, obergäriges Bier in Verkehr gebracht hat, obwohl der Vertrieb von Bie- ren dieser Art in Bayern verboten ist“, Da nun aber die(norddeutschen) Hersteller von „dunklem, obergärigem, gesüßtem Malzbier“ der Ansicht sind, in Bayern sei wohl die Herstellung, nicht aber der Vertrieb solchen Bieres verboten, gewinnt die Entscheidung des Münchberger Amtsrichters grundsätz- liche Bedeutung. 5 Noch im Mittelalter war alles Bier ober- gärig. Erst im Laufe des 15. Jahrhunderts kam das untergärige Bier auf, bei dem im Gäürprozeß die Hefe sich am Boden der Be- hälter festsetzt, im Gegensatz zum ober- gärigen Bier, wo die Hefe auf der Ober- fläche schwimmt. Heute sind nur noch vier bis fünf Prozent der im Bundesgebiet her- gestellten Biere obergärig,. Für beide Her- stellungsarten wurde in Bayern im Jahre 1516 das sogenannte„Reinheitsgebot“ erlas- sen, ein Dokument mit dem Titel„Wie das Pier summer und wintter auffm lannd sol geschennkt und geprawen werden“, Darin ist festgelegt, daß zur Bierbereitung nur Malz, Hefe, Hopfen und Wasser verwendet werden dürfen, nicht aber Zucker und(in der neueren Zeit) sonstige Süßstoffe. Dieses Reinheitsgebot wurde fortan in Bayern auch bei der Herstellung obergäriger Biere um Verantwortlich fürdie Verluste der Girokasse Auch Oberlandesgericht spricht Oberbürgermeister Dr. Klett schuldig Stuttgart. Der Oberbürgermeister von Stuttgart, Dr. Arnulf Klett. ist auch nach Meinung des Oberlandesgerichtes Stuttgart mitverantwortlich für die Verluste, die der Städtischen Girokasse durch den Acht- Mil- Uonen-Kredit an den Kaufmann Willy Bürkle entstanden sind. Dieses Gericht be- stätigte als Berufungsinstanz am Mittwoch das Urteil des Landgerichts Stuttgart, das in einem Schadenersatzprozeß der Städtischen Girokasse Stuttgart Oberbürgermeister Dr. Klett und drei ehemalige Mitglieder des Kre- ditausschusses der Girokasse, sowie zwei frühere Girokassendirektoren als Gesamt- Schuldner zu einem Schadenersatz von 400 000 Mark verurteilt hatte. Die Girokasse hatte beim Bürkle-Kredit, der in der Zeit von Herbst 1948 bis Frühjahr 1950 gewährt wurde, rund sechs Millionen Mark verloren. Der Stuttgarter Gemeinderat hatte es im Februar abgelehnt, daß die Stadt die Scha- densersatzsumme von 400 000 Mark über- nimmt. Der Vierte Zivilsenat des Oberlandes- gerichtes wirft in seiner Urteilsbegründung Dr. Klett Verletzung seiner Amtspflichten Vor. Er hebt hauptsächlich darauf ab, daß Dr. Klett als Vorsitzendem des Verwaltungs- rates der Girokasse gegen die gesetz widrigen Kreditgewährungen durch die Direktoren Lämmle und Richter nicht eingeschritten Sei, das Innenministerium nur ungenügend über den Kreditfall unterrichtet und die Weisun⸗ gen der staatlichen Aufsichtsbehörde nur mangelhaft oder überhaupt nicht ausgeführt habe. Der Ober bürgermeister kann sich nach Meinung des Gerichtes auch nicht darauf be- rufen, daß Beamte des Innen ministeriums für„Durchhalten“ im Kreditfall und für Vermeidung von Aufsehen und Konkurs ge- Wesen seien, Die Beklagten haben auch die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Beispiel beim Weizenbier) befolgt. Beim Malzbier wurde die Süßigkeit durch erhöhte Verwendung von Malz erreicht. Für die Bayern war die Befolgung des Reinheits- gebotes sogar eine so unantastbare Sache, daß sie im Kriege, wo Malz sehr schwer zu bekommen war, lieber dünneres Bier brauten, als zum Hilfsmittel Zucker zu grei- ken. Der Eintritt Bayerns in die deutsche Biersteuergemeinschaft im Jahre 1919 er- folgte nur unter dem Vorbehalt der Gültig keit des Reinheitsgebotes, das um die Jahr- hundertwende auch Baden und Württemberg eingeführt hatten. 8 In Norddeutschland dachte man nicht 80 heikel und hatte gegen gesüßtes Bier nichts einzuwenden. Der Zusammenstoß mit der bayerischen Reinheitstradition ergab sich aber erst in unseren Tagen, als norddeut- sche Brauereien ihr gesüßtes Bier ausgerech- net in Oberfranken verkaufen wollten, wo sich die eingesessenen Brauereien nach dem Verlust der nun in der Sowjetzone gelege- nen Absatzgebiete erbitterte Konkurrenz machen. Die oberfränkischen Bierbrauer wehrten sich mit dem Argument:„Wenn die andern ihr gesüßtes Bier bei uns vertreiben wollen, dann wollen wir es wenigstens auch herstellen dürfen.“ Rechtlich geht es um die Frage, ob, wie die Bayern meinen, die im Reinheitsgesetz dargelegte„Bereitung“ von Bier im Gegen- satz zur„Herstellung“ auch die Behandlung bis zum Verkauf an den Konsumenten um- faßt, oder, wie die Norddeutschen argumen- tieren,„Bereitung“ und„Herstellung“ das- selbe und somit der Vertrieb von gesüßtem Bier in Bayern erlaubt ist. Die wirtschaft- liche Bedeutung des Streites ist nicht allzu groß. Das umstrittene„dunkle, obergärige, gesüßte Malzbier“ wird nur von zehn Braue- reien hergestellt; die Jahresproduktion lag zuletzt zwischen 20 000 und 40 000 Hekto- litern, bei einer Gesamtproduktion an Bier in der Bundesrepublik von etwa 30 Millio- nen FHektolitern. Ernstliche Konkurrenz drohte also den bayerischen Brauereien kaum, obwohl das gesüßte Bier billiger ist. Aber die Sache rührt an geheiligte Tra- ditionen und deshalb ist die Erregung groß. Im Lande Bayern, wo das Bier so wichtig genommen wird, daß wegen Biersteuer- erhöhungen Regierungen gestürzt werden konnten, ist das schließlich auch nicht ver- wunderlich. H. J. D. Im Sinne einer strengen Auslese Neuordnung des Fahrlehrer- und Fahrschulwesens in Sicht Mainz. Für eine Neuordnung des Fahr- lehrer- und Fahrschulwesens im Sinne einer strengeren Auslese und erhöhter Anforde- rungen hat sich das Ministerium für Wirt- schaft und Verkehr von Rheinland/ Pfalz am Mittwoch eingesetzt. Die Entwicklung des Stragenwerkehrs lasse es notwendig erschei- nen, die Kenntnisse der Fahrlehrer und ihre Ausbildungstätigkeit mit anderen Malistäben zu messen als in der Vergangenheit. Deshalb müßten die noch aus dem Jahre 1933 stam- menden Bestimmungen geändert werden. Nach Angaben des Ministeriums ist ge- plant, die Fahrschulerlaubnis wieder einzu- führen. Der persönlich und fachlich geeignete Bewerber soll zunächst nur die Fahrlehrer- erlaubnis erhalten, dagegen soll die selb- ständige Ausbildung von Fahrschülern nur dann gestattet sein, wenn gleichzeitig die Erlaubnis zum Betrieb einer Fahrschule er- teilt worden ist. Im anderen Falle kann der Fahrlehrer nur als Angestellter eines zuge- lassenen Fahrschulunternehmens tätig sein. Dabei wird auch daran gedacht, vom Fahr- schulunternehmer eine abgeschlossene Aus- bildung als Kraftfahrzeughandwerker oder Ingenieur neben einer längeren Tätigkeit als Kraftfahrzeugführer zu verlangen. Auher- dem wird angestrebt, in die künftige Ver- ordnung Vorschriften über die Ausbildung der Fahrschüler und über die Führerschein- prüfung einzubauen. Aus der Hessischen Nac barschaft Weihnachtssendungen frühzeitig abschicken! Darmstadt. Die Deutsche Bundespost bat arm Mittwoch darum, Weihnachtspakete und -päckchen nach der sowjetischen Besat- Zukisszone möglichst frühzeitig abzusenden, Wenn sie noch vor dem Fest zugestellt wer- den sollen. Auch für Päckchen nach Orten des Bundesgebietes und für Massendruck- sachen wird eine frühzeitige Einlieferung empfohlen. Um Beschlagnahmen durch S0 Wijetzonen- Dienststellen vorzubeugen, macht die Post darauf aufmerksam, daß es nach einer Verordnung der Sowiqetzonen-Regie- rung verboten ist, Geschenke in Briefen zu versenden. Raubüberfall im Tauern-Expreß Frankfurt. Im Tauern-Expregß wurde zwischen Bonn und Köln ein Reisender aus München, als er schlafend in einem Abteil des Zuges saß, von dem 20 jährigen Schiffei Günter Schwarz aus St. Goar überfallen. Der Täter versetzte dem Reisenden Schläge auf den Kopf und versuchte, ihm die Brief- tasche zu entreißen. Dem auf die Hilferufe des Ueberfallenen herbeieilenden Zugper- sonal und Mitreisenden aus Nachbarabtei- len gelang es, den Täter zu überwältigen und ihn in Köln der Kriminalpolizei zu übergeben. 472 Schienenomnibusse bei der Bundesbahn Frankfurt. Die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn gab bekannt, daß sie Weitere 200 Schienenomnibusse und 240 An- hänger für diese Fahrzeuge in Bau gegeben hat. Bis zum Ende dieses Jahres werden be- reits 472 Schienenbusse einschließlich der bisher vorhandenen auf den Strecken der Bundesbahn eingesetzt sein. Im kommenden Jahr soll diese Zahl auf 600 erhöht werden. Die Bundesbahn hat außerdem 50 einachsige Anhänger bestellt, die für die Fahrrad- und Gepäckbeförderung vorgesehen sind. Sie sol- len bereits Anfang des nächsten Jahres ein- gesetzt werden. Mehr Rundfunk- und Fernsehteilnehmer Frankfurt. Die Zahl der Tonrundfunk- genehmigungen im Bundesgebiet ist von 11813 Mill. am 1. September auf 11 843 Mill. am 1. Oktober gestiegen, die der Fernseh- rundfunkgenehmigungen von 45 682 auf 51060. In Westberlin sind bis 1. Oktober 732 357 Ton- und 2317 Fernsehrundfunk- genehmigungen erteilt worden. Die meisten Fernsehtellnehmer zählf der Oberpost- direktionsbezirk Düsseldorf mit 10 652 An- meldungen. Es folgen die Bezirke Köln mit 6554, Frankfurt mit 6508, Dortmund mit 5846, Münster/ Westfalen mit 4231 und Ham- burg mit 3851. Im Direktionsbezirk Koblenz wurden 2599 Genehmigungen erteilt, in Hannover 2502, Karlsruhe 1905. Neustadt (Weinstraße) 1614, Stuttgart 1102, Bremen 982, Kiel 858, Freiburg 709, Braunschweig 606, Trier 349 und Tübingen 192. Waschbären in Hessen ohne Schonzeit Wiesbaden. Der Waschbär ist in Hessen zum jagdbaren Tier erklärt worden. Nach einer Verordnung des Ministeriums für Landwirtschaft und Forsten genießt er keine Schonzeit. Nach einer weiteren Neu- regelung der besonderen Rechte und Pflich- ten bei der Jagdausübung kann die untere Jagdbehörde die Anerkennung eines Hun- des als Jagdhund von der Ablegung einer Jagdeignungsprüfung abhängig machen. 4 BLICK NACxH RHEINLAND-PFALZ Zollamt-Bau noch in diesem Jahr Ludwigshafen. Mit dem Bau des Ludwig hafener Zollamtes soll nun doch noch in di sem Jahr begonnen werden, wie am Mit, woch vom Hauptzollamt mitgeteilt wurd Durch Schwierigkeiten bei der Wahl eine geeigneten Bauplatzes und aurch die dam anschließend aufgetretenen Probleme bein Ausarbeiten des Bauplanes mußte der Bal. beginn immer wieder verschoben Werden Die Planung für den Hauptzollamtsneubg hatte bereits 1950 begonnen, Als dann 0. einigen Monaten vom Bundesfinanzminist. rtum die Baugelder bereitgestellt Wurd mußte der Baubeginn durch überraschen aufgetretene Mißverständnisse wieder ver. schoben werden. Inzwischen ist vom Bunde. finanzministerium eine Planskizze Ausg. arbeitet worden, nach der das Staatliche Bauamt in Speyer den endgültigen Bauplan aſſsarbeitet. Auf Grund der Bonner Pe. arbeiten braucht dieser letzte Plan mur noch von der Oberfinanzdirektion Koblenz. nehmigt zu werden. Anstatt der Zunächt vorgesehenen drei verschiedenen Gebäude. teile ist jetzt ein einziges Bauwerk geplant In diesem neuen Gebäude werden alle Lud.“ wigshafener Zolldienststellen zusammengs. falt. Außerdem soll eine Außenstelle de Bundesvermögensverwaltung darin Untergs, bracht werden. Straßenbau-Projekte in der Pfalz Speyer. Vertreter des Bundesverkeht ministeriums unternahmen dieser Tage m pfälzischen Straßenbau-Fachleuten eine Be. sichtigungsfahrt, um sich Über die Dringlich. keit verschiedener Straßenbauprojekte Zu it · formieren. Bei diesen Projekten handelt e sich vor allem um den Ausbau der Bundes. straße 10 von Landau nach Karlsruhe, eint Umgehungsstraße für den gefährlichen Bahg. übergang bei Hauenstein in der Südpfah, die Neuführung der Bundesstraße von Kal. serslautern nach Ludwigshafen im Ortstel Grethen bei Bad Dürkheim sowie die Umge- hungsstraße bei Ungstein. Ferner standen Straßenausbauten und umbauten in und um Ludwigshafen zur Diskussion, die im Zuge des voraussichtlich 1986 beginnenden Rhein- brückenbaues erforderlich werden. Die fl diese Projekte fertiggestellten Pläne Sollen umgehend dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt werden. Sollte das Straßenfinan. zierungsgesetz angenommen werden, so wür- den auch für die Pfalz mehr Mittel zum Aus- bau des Straßennetzes ausgeschüttet, so das noch eine Reihe dringlicher Projekte in An. griff genommen werden könnten. Nur noch drei Prozent Arbeitslose Neustadt. Die Statistiker des Landes- arbeitsamtes Pfalz haben ausgerechnet, da gegenwärtig nur noch drei Prozent eller pfal- zischen Arbeitnehmer ohne Beschäftigung sind. Die Verhältnisse seien dabei aber regio- nal und branchemäßig uneinheitlich. So ver- zeichne Pirmasens mit fünf Prozent den höch- sten Stand der Arbeitslosigkeit, gefolgt von Landau mit vier Prozent. In den übrigen Ge- bieten, der Pfalz seien in der Hauptsache nur noch vorübergehend Arbeitslose. Arbeitneh- mer aus entlegenen Gegenden und Arhbeits- schwache ohne Beschäftigung. Beim Ubungsschießen tödlich verletzt Frankenthal. Bei einem Uebung schießen der Polizeidirektion Frankenthal auf einem Schießstand ist der 50jährige Polizeiwacht- meister Jakob Hausmann dane e fall zum Opfer gefallen. Hausmafh wurde vermutlich durch einen Schuß so schwer ver- letzt, daß er an den Folgen einer Kopfver-. letzung kurze Zeit später im Frankenthaler 0 Krankenhaus starb. Wie von der Kriminal- Polizei ergänzend mitgeteilt wurde, stand Hausmann während des Uebungsschiegens hinter einer Schutzmauer. Nach Ansicht der Untersuchungsbeamten ist der Polizeiwacht⸗ meister möglicherweise durch einen Quer- schläger getroffen worden. Die Untersuchun- gen haben bisher ergeben, daß Hausmann auf keinen Fall hinter der Deckungsmauer von den Schützen gesehen werden konnte. Die Leiche des verunglückten Polizeibeamten soll seziert werden. Nach einer anderen amt- ö lichen Darstellung ist der Polizeibeamte Während des Uebungsschiegens in eine Grube gefallen. Dabei soll er mit dem Kopf auf einen harten Gegenstand aufgeschlagen sein und sich so die schweren Verletzungen zu- gezogen haben. Der Bezirkschef der pfälai- schen Polizei und Gendarmerie, Schreiber, ft nach Frankenthal gefahren, um sich über den Stand der Ermittlungen zu informieren, Ausländische Landarbeiter helfen Mainz. Der Landarbeitermangel habe eich in letzter Zeit„in beängstigendem Maße verstärkt, erklärte der Weinbauverband Rheinhessen am Mittwoch. Es sei daher uner- läglich, ausländische Landarbeiter. mit denen man vor allem bei den Sonderkulturen gute Erfahrungen gesammelt habe, heranzuziehen. Der Verband habe bei den zuständigen Stel- len bereits entsprechende Schritte eingeleitet, um bis zum kommenden Frühjahr über die erforderlichen Arbeitskräfte verfügen 2 können. Autre Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 11. November Kinderstunde Wir helfen suchen 5 17.10 Ferngesteckt— zuhaus genäht 19.00 Die Münchner Abendschau 5(nur über Sender Wendelstein) 20.00„Dem Menschen Flügel geben. (Dokumente der internationalen Luftfahrt) Unsere Nachbarn heute abend: „Schölermanns denken modern Hollywood-Melodie Tagesschau Karnevalsbeginn im Rheinland: Philosophie des Kölner Humors „Hinein in den Karneval“ 2 — 16.30 17.00 1 21.00 21.30 22.00 22.35 22.50 — spült bee — K w schonend und mühelos alle 1 Cewebearten leuchtend weiß und forbenfrisch 5 —— 2 Klar von außen- sduber von innen- rein bis in die Fuser 72 e 11 0 N Nr. 2 * , päckchen 20 pf. für 2 große Wäschen in 2 9 2 Nr. 100 L2 Jahr Audhyig, W in die m Mit Wurde hl eine lie dag ne bei er Bau. Werden Smeube ann vu ministe. Wurde Aschen er per. Bundes Allsge. datliqe Bauplzi er Vot. Ur noch n gg. zunächz bäude. geplant le Lud. menge. lle de mtergg falz kehr. 18e m ine Be. inglich. 2 Zu in. delt ez zundez. le, eile Bahn idpfal n Kal. Ortstel Umge. standen ind um n Zuge Rhein. Die für sollen terium finan- 0 wür- n Aus- 80 daß in An. — lose andes. t, daß r pfal. tigung reglo- 0 ver- höch⸗ It von n Ge- 1e nur itneh⸗ beits⸗ rletit nießlen einem vacht⸗ lücks⸗ vurde ver- yer · 0 thaler anal ö stand eſzens it der acht- Auer⸗ chun⸗ mann nauer unte. mten amt⸗ 0 amte rube aut sein Zu- fälzi⸗ r., ist über eren. ö n 0 sich aße“ band mer- enen gute hen. Stel- itet, die 2 r. 264/ Donnerstag, 11. November 1954 — MORGEN Seite 1 Herr. Maurice Inbegriff vorbildlicher und rastloser Arbeit war und Wesen uns unvergessen bleiben wird. Mannheim, den 9. November 1954 Erzbergerstraße 5 Am Dienstag, dem 9. November 1954, ist in 77. Lebensjahr nach schwerer, tapfer ertragener Krankheit verschieden. Wir verlieren in dem Entschlafenen unseren besten Freund, der bis zum vergangenen Jahre Geschäftsführer unseres Unternehmens war und dessen große Erfahrung und hohe Intelligenz wir bewunderten. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von einer Persönlichkeit, die uns Niersteiner Mälzerei- Gesellschaft m. b. H. Beisetzung: Samstag, den 13. November 1954, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim L'Hoir deren liebenswertes Herr Konsul Maurice den Tod erlöst worden. schaft an und hat während dieser Zeit, auf Grund Am Dienstag, dem 9, November 1954, ist unser Aufsichtsratsmitglied Mannheim, von seinem schweren Leiden im Alter von 77 Jahren durch Der Verstorbene gehörte lange Jahre dem Aufsichtsrat unserer Gesell- lichen Kenntnisse, unserer Gesellschaft mit Rat und Tat zur Seite ge- standen. In ihm verlieren wir einen kaum ersetzbaren Freund und Be- rater, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Vorstand und Aufsichtsrat der Malziabrik Rheinpfalz A. G. Pfungstadt a L'Hoir seiner großen fach- Nach langem schwerem Leiden entschlief am 10. November 1954 meine innigstgeliebte Frau, meine herzensgute Mutter, Schwie- germutter, Oma, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Balbach geb. Döllinger im Alter von 70 Jahren. Mannheim, den 11. November 1934 Pumpwerkstraße 46 In uns agbarem Leid: Gustav Balbach 5 Rudolf Röseler und Frau Maria Enkel Dieter geb. Balbach sowie alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 12. Nov., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, Großvater Allen Verwandten und Bekannten und Onkel Adam Michel Rentner durch einen tragischen Unglücksfall im Alter von 63 Jahren von uns gegangen ist. Mhm. sandhofen, Uelsen, Karlsruhe, den 10. Nov. 1954 Papyrusheim 10 2 5 In stiller Trauer: Karl Michel u. Frau geb. Schievink Familie Valentin Michel Elsa Michel Irma Michel Beerdigung: Donnerstag, 11. Nov., 15 Uhr Friedhof Sandhofen Am Dienstag verschied mein innigstgeliebter Mann, un- ser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, Herr Anton Wahl nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 10. November 1954 Wingertstrage 40 Für die trauernden Hinterbliebenen: Ottilie Wahl geb. Kremer Beerdigung: Freitag, 12. Nov. 1954, 14 Uhr, Friedhof Neckarau 7PFPbbb(ãããũ T Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Karl Häußer Bäckermeister i. R. ist kurz vor seinem 77. Geburtstag, am 9. November 1954, sanft entschlafen. Mannheim, den 11. November 1954 Gartenfeldstrage 59 In stiller Trauer: Frieda Häußer geb. Rupp Willi Häußer mit Familie Beerdigung: Freitag, 12. Nov., 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. CC y 5 Die wirklich aufrichtige Teil- nahme beim Heimgang unseres geliebten Töchterchens 1 2 Heidi hat uns wohlgetan. Wir danken allen herzlichst Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Philipp Hummel im Alter von 79 Jahren. Mannheim, den 10. November 1954 Collinistraße 8 In stiller Trauer: Susanne Hummel geb. Hennesthal nebst Angehörigen Bestattung: Freitag, den 12. November 1954, 13.00 Uhr, Krema- torium, Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Für die überaus herzliche Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Franz Embach und all denen, die ihm das letzte Geleit gaben, sprechen wir auf diesem Wege unseren tiefempfundenen Dank aus. Mhm.- Waldhof, den 10. November 1934 Wotanstraße 35 Frau Maria Embach und Angehörige Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 11. November 1954 Hauptfriedhof. Zeit Seidler, Luise, Im Lohr 24.„%„ Friedl, Karolina, Gutemannstraße is 11.00 Basters, August, Sandhofer Straße 2665. 11.30 Leonhart, Friedrich, Zellerstraße 11. 13.00 Friedhof Neckarau Dörr, Rosa, Luisenstraße 44444„14.00 Friedhof Sandhofen Michel, Adam, Neurottstraße 11000 1385.00 Eckel, Adam, Zellstoffstraße 10e. 135.46 Friedhof Rheinau Bredel, Sofie, Haardtstraße 4 134.00 Friedhof Seckenheim Pfliegensdörfer, Samuel, Hauptstraße 140. 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr pIIMANIEl Kaufen Sie direkt vom Hersteller Hans Leitner, Stuttgart Freitag, 12. u. Samstag, 13. Nov., Gaststätte„Bürgerkeller“, von 10 bis 19 Uhr.— Qualität— Große Auswahl— Niedrigste Preise erleichtern Ihnen den Kauf!— Bei kleiner Anzahlung und 15 Monatsraten sofortige Lieferung. kin zweifelhuſtes Vergnügen mit übernervösen, gehetzten und öberonstrengten Menschen leben zu müssen. Empfehlen Sie ihaen einmal die große Kur mit Dr. Schieffer Elixir. 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November 1954 um 10.00 Uhr vorm. das Anschlußkonkursverfahren über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnet worden. Zum Konkursverwalter ist der Rechtsanwalt Dr. Keilmann in Lampertheim ernannt. Konkurs- forderungen sind bis zum 30. November 1954 bei dem Gericht anzu- melden, Zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Konkursverwalters sdwie des bestellten Släubigerausschusses und eintretendenfalls über die gem. 8 132 der KO. bezeichneten Gegenstände und außerdem zur Prüfung der angemel- deten Forderungen wird auf Mittwoch, den 8. Dezember 1954, vorm, 9.00 Uhr, vor dem Amtsgericht Lampertheim, Bürstädter Straße 1, Zimmer 9, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkurs- masse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitz der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgeson- derte Befriedigung beanspruchen, dem Konkursverwalter bis 30. Nov. 1954 Anzeige zu machen. Lampertheim, den 8. November 1954. Amtsgericht. * Machen Sie Ihren Verwandten und Bekannten zu Weihnechten die schönste Freude undd clas beste Geschenk. Schicken Sie ihnen doch ein Rans a- Llebesgabenpaket, des all' das enthält, was Deinkberkeit zu geben vermag.. Um Ihnen die Scche zu erleichtern, kommen Sie hitte in un- sere lebensmittelabteilun im Perterre, We aut einem Sondlertisch verschledene fertiggestellte päckehen lhnen Anregung geben, Seschuſte Kräfte werden Sie beraten und alles weitere für Sis er- ledigen. 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November 1954 Nr. 20 Europäische Ostpolitik als Aufgabe Sie muß vom Westen aktiv und gemeinsam betrieben werden Wenn das in der Londoner Akte und in wohl kein Deutscher weniger als Adenauer Paris von den Westmächten aufgestellte der geheimen Neigung zu einem„Taurog- Programm in den vorgesehenen Fristen ab- Sen- Mythos“ verdächtig ist, erschraken gespielt wird, muß die Zeit kommen, in der französische Kreise vor einer solchen deut- Wieder mit dem Osten verhandelt wird, schen Initiative. Dennoch handelt es sich und zwar„in Stärke“, wie der Bundes- um ein echtes deutsches, nicht nur bundes- Kanzler zu sagen pflegt, oder auch nur von republikanisches Anliegen, denn es ist deut- emer jedenfalls stärkeren Position aus, als sches Schicksal, sich nach Ost und West, mit sie es noch zur Zeit der Berliner und Gen- den romanisch- angelsächsischen, aber auch fer Konferenz war. Die Weltstrategische mit den slawischen Nachbarn auseinander- Lage ändert sich durch Unterzeichnung und zusetzen. Ratifizierung von Dokumenten nicht; es Gewiß ist es nur ein Zufall, daß eben kann Also fraglich sein, ob der Startschuß jetzt eine neue Zeitschrift„Der Europäi- zur westdeutschen Aufrüstung im Kreml sche Osten“ erschienen ist(Jörg- Verlag, bereits einen Effekt auslöst. Das Zwischen- München, Redaktion Hanns Gert Freiherr stadium, bis die deutschen Divisionen und von Esebeck), die nach einer europäischen Luftgeschwader„stehen“, ist höchst un- Ostpolitik als Gebot der Stunde verlangt. gemütlich; diese zwei, drei, vier Jahre Es gibt Unzählige Publikationen verschie- müssen von einer zielbewußten Ostpolitik denster nationaler Gruppen von Exilpoli- Europas erfüllt sein. tikern aus Osteuropa und Organisationen Gibt es denn so etwas? Solange die deutscher Vertriebener aus den osteuro- „Integration Europas“ das Ziel war, stießen päischen Ländern, die in ein zumeist sehr Alle massiven Versuche Moskaus, die EVG streitbares Gespräch über die Problematik zum Scheitern zu bringen oder den Aflan- des Verhältnisses zwischen West- und Ost- tischen Verteidigungspakt etwa durch Ein- europa verwickelt sind. Bisher aber fehlte beziehung der Sowijetunjon in sein Gegen- ein auf ein höheres Niveau gestelltes deut- teil zu verwandeln(was Molotow in Berlin sches Forum zur Erörterung dieses An- Vorgeschlagen hatte) auf Ablehnung. Vom liegens erster Ordnung, denn es ist für Ost- Westen her gesehen, erschöpfte sich die europa unerläßlich, sich mit der deutschen politische Rolle des Ostens in der Furcht Frage auseinander zu setzen, wenn über vor der östlichen Aggression. In dem Maße, die Zukunft auch nur theoretisiert und wie sich diese mildert, muß sich die Suche phantasiert werden soll. nach einer Form der„Koexistenz“ ver- Wenn mit der neuen Zeitschrift ein stärken. gabe, seine Verbündeten mit dem größten Nachdruck darauf hinzuweisen, daß euro- päische Ostpolitik aktiv und gemeinsam getrieben werden muß, selbst wenn wir vergessen könnten, daß die Wiedervereini- Sung uns Tag und Nacht beschäftigt. Wir sind es ja allein, die dem slawischen Herr- schaftsraum unmittelbar benachbart sind. Für uns ist, wie der verstorbene Schu- macher es formulierte, im Ernstfall die erste und nicht die letzte Schlacht des drit- ten Weltkrieges entscheidend. Interesse- losigkeit in Washington an deutschen Bei- trägen zu Ueberlegungen über dieses Thema darf nicht abschrecken, die Gedan- kenarbeit hierüber intensiv fortzusetzen, auch wenn eine glatte und logische Lösung kaum auffindbar erscheint. Es ist richtig und notwendig, wie es die neue Zeitschrift tut, auch Oesterreich und seine Stellung zum Donauraum einzubeziehen und vor allem das Interesse nicht auf„Ostmittel- europa“ zu beschränken, jenes Kunstgebilde einer bestimmten Historikerschule, sondern namentlich alle Erscheinungen im Sowjet- raum sorgfältig zu beobachten. Europäische Ostpolitik ist ein Gebot der Stunde. Artur W. Just Nuri Saids Familienparlament Ein gefährlicher„Kunstgriff“ des irakischen Regierungschefs Ungeachtet seines hohen Alters und sei- ner nicht mehr ganz festen Gesundheit be- — Franco mißtraut den Universitäten Eine vorsorgliche Verordnung zum Schutze der akademischen Disziplin Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im November vergangenen Frühjahres bewiesen, hat die Manche Zeichen deuten darauf hin, daß Unruhe von den Universitäten bereits auf die kommenden Jahre der spanischen In- die Straße übergegriffen. Dem Regime mul nenpolitik ereignisreicher sein werden als natürlich daran gelegen sein, eine Wieder. die vergangenen. Mehr als je zuvor vermit- holung derartiger Vorkommnisse zu verhin- telt das Regime heute nach außen hin den dern. Es hat daher eine Verordnung zun Eindruck einer ungewöhnlichen Stabilität. Schutz der akademischen Disziplin erlassen Doch bei genauerem Zusehen entdeckt man die im sechzehnten Jahr nach dem Bürger. unter der glatten Oberfläche Symptome einer krieg und in einem Augenblick, in dem die Unruhe, die zu denken geben. Das gilt vor Autorität Francos unantastbarer als je ep. allem für die Stimmung in den Hochschulen scheint, durch ihre drakonische Strenge ver und in den Kreisen der Intellektuellen. Im blüfft. Das Dokument, das an den Hoch. Gegensatz zu anderen Ländern sind hier die schulen unverkennbare Betretenheit auslöst Mauern der Universitäten keine Isolierwand, bedroht das Lehrpersonal, sofern es ich die das akademische vom öffentlichen Leben Aeubßerungen gegen die Grundsätze des Stag. trennt. Die spanische Aula war niemals ein tes oder— wie es wörtlich heißt— ge elfenbeinerner Turm, sondern ein Laborato- die katholische Religion oder Moral zuschul. rium geistiger Minderheiten, in dem die po- den kommen läßt, mit Entlassung aus dem litischen Veränderungen von morgen vor- Amt oder Suspendierung auf die Dauer von bereitet wurden. zwei bis fünf Jahren. Es sind Ehrengerichte Nach solchen Erfahrungen ist es nicht Vorgesehen, die nur auf Freispruch oder Ent. überraschend, daß Franco von jeher ein lassung aus dem Dienst erkennen dürfen wachsames Auge auf die akademischen Kreise Nicht weniger energische Maßnahmen sin hat. Wie die Gibraltardemonstrationen des Segen eine Störung des akademischen Frie- dens durch die Studentenschaft Vorgesehen. Bei groben Verletzungen der Ordnung kann die Schließung der Universitäten oder die Isolierung des Lehrzentrums, an dem Un- ruhen vorgekommen sind, von den übrigen Fakultäten verfügt werden. schichte des irakischen Staates hat ein Das drastische Dekret verleiht dem Er- Nr. 264 Kann Herb ner Scl nacheine erst jen 1205, M 200 m, d letztgen! lauer, u. sagte, n aber de gleich u Schon. 100 m in relcht ul und sch! Wie! in der anvisier- Krauler neuen Szolt Fe Butterfl. haben d gburopan gelernt. Tumpek Wetler in Bonn noch in Paris wurde in Freiheit des Exils lebenden Vertreter der den letzten Jahren Ostpolitik gemacht. Die osteuropäischen Völker und der vertrie- Russen konnten deshalb auf zwei Gleisen benen Deutschen aus Osteuropa zu Worte fahren, bald den Deutschen, bald den Fran- kommen, um dem Westen ihre Rechnung, zosen versprechen, sie würden ihnen helfen, ihre Forderungen zu präsentieren, so ist das vom Baum ihrer Souveränität die schön- begrüßenswert. Aber wenn diese zunächst sten nationalen Früchte herunterzuholen, private Diskussion vorwärts kommen soll, Wenn sie nur die bösen Amerikaner fahren so ist“ es notwendig, lassen wollten. Indessen blieben an der Sprecher für gesamtdeutsche Anliegen, also Seine wie am Rhein die Befürchtungen die Bonner Regierung, die Regierungspar- Wach, daß der andere insgeheim mit Mos- teien und die Opposition sich endlich zu kau zu einem Arrangement kommen wolle. Fragen einer Ostpolitik äußern. Aus Angst und eifersüchtiger Besorgnis ge- blick auf die deutschen Ostvertriebenen mischte Gefühle wurden wieder in Paris handelt es sich um eine intime innen- Wach, als der Bundeskanzler in seiner Rede politische Frage, die nur uns Deutsche an- un Washingtoner Presseklub die Konturen geht; doch ist sie zugleich eine Kernfrage Mehrheit wiederkehre. Dieses einer Zukunftsvision von Kollektivverhand- der Europapolitik, und die berührt zu- lungen über einen Sicherheitspakt zwischen gleich die Weltpolitik auf höchster Ebene, hierzu von ihm angewandten Mittel haben dem Ostblock und der Westeuropaunion an- auf der wir noch nicht auftreten dürfen. deutete, mit dem beiden Teilen Europas macht des Mittleren Ostens zu machen. politik des Irak der Forderung entspricht, dag die offiziellen zubauen. Kunststück fen. ist Nuri Pascha zwar gelungen, aber die die sich neu orga- das Zweistromland als haltbares Kettenglied nisieren wollen, müssen der Regierung Ge- in einen Apparat zum Schutze des Mittleren suche unter Beifügung der Statuten einrei- Ostens im Interesse der westlichen Welt ein- chen. Der Besitz der Oppositionsparteien soll öffentlich versteigert werden. Mehr als vier- Irak hat mit Mühe und Not vor einigen zig Zeitungen sind jetzt verboten, eine An- Wochen eine schwere innenpolitische Krise zahl von Lehrern höherer Schulen wurde 5 überstanden. Ein widerspenstiges Parlament, wegen oppositioneller Gesinnung entlassen. Im Hin- das in seiner Mehrheit aus nach Moskau ten- Zur Vorbeugung gegen einen linksradikalen dierenden Nationalisten bestand, wurde auf- Druck beabsichtigt die irakische Regierung, gelöst. Ein neues sollte gewählt und zugleich eine arabische Konferenz zur Bekämpfung die Gefahr vermieden werden, daß die alte des Kommunismus nach Beirut einzuberu- Nach Ansichten von guten Kennern ira- kischer Verhältnisse treibt Nuri Said Pascha selbst bei seinen besten Freunden in den ein gefährliches Spiel. Aeußerlich steht das Ein in die Westfront fest eingebautes Nachbarländern Erstaunen und Widerspruch Land zwar völlig unter seiner Kontrolle, der Frieden gesichert werden könne. Ob- Westdeutschland hätte durchaus die Auf- hervorgerufen. Zum ersten Male in der Ge- 6 chrif Ministerpräsident seine gesamte Verwandt- ziehungsminister nahezu unbeschränkte Voll. Forum geschaffen wird, wo die in der münt sich Nuri es Said Pascha, Iraks älte- schaft zu Mitgliedern des Parlaments ge- ster Staatsmann, Irak zur arabischen Vor- macht. In der zweiten Kammer fehlen nur diejenigen seiner Verwandtschaft. die zu Se- Eine andere Frage ist es, ob die Innen- natoren ernannt wurden. Politische Parteien, machten. Er kann eine Art von Ausnahme. zustand über die Universitäten verh ohne den Ministerrat zu befragen, der dings nach Möglichkeit vorher gehört wer- den soll. Die akademische Versammlungs- freiheit ist präktisch aufgehoben. da Zusam- menkünfte in jedem Fall der Zusti der Hochschulleitung bedürfen. Die Verordnung zeigt deutlich, daß man in den maßgebenden Kreisen des R die studentischen Unruhen des Frü ernster nahm als damals nach auße gegeben wurde. Vorerst haben die neuen Bestimmungen noch in keinem Fall prak- tische Anwendung gefunden. Aber die Be- sorgnis, die dieser schwere Eingriff in die akademische Freiheit bei den direkt Betrof- fenen auslöst, ist nicht zu verkennen. Die Maßnahme steht aber nur in scheinbarem Widerspruch zu einer Situation, die vieldeu- tiger ist als es der Außenstehende erkennen aber die Spannung wächst. iy kann. ängen, Aller- mmung egimes hjahres n hin zu- D EFIRKI eröffnet um Planung und Bauleitung ARCHITEKT J. FR. MORK El. Mannheim Renzstraße 1 Telefon 4 22 60 Nebeiisgemein schaf Hücust Rol- Conrad Dummelaiager GIPSER- UND STUKKATURGFESCHAFTE Landzungenstraße 14 Telefon 318 19 MANNAREIN Uhlandstraße 36 Telefon 5 36 68 EMIL HERRMANN Sanitäre Anlagen. Mannheim Telefon 5 07 49 Ausführung der Entwässerungs- Arbeiten Gurtnerstraße 38 STEINWERK August Köstner u. Sohn Suckowstraße 6 Mannheim Tel. 4 35 78/4 48 38 Lieferung der Haupt- und Nebentreppe aus Kunststein BERNHARD STAAB Ba u- und Möbelschreinerei Mannheim Käfertaler straße 175 Telefon 5 27 39 LUDWIG KELLER Schlosserei Augartenstraße 74 Mannheim Telefon 4 33 90 Georg Wähler DACH DECKER EI seit 1874 Telefon 4 27 44 5 5 0 Miba dare . Malermeister Mannheim Nuitsstraße 16 Telefon 4 49 86 M 7, 20 Andreas fink M we. Das Fachgeschäft für Linoleum- Verlegung Mannheim I 2, 22 Tel. 3 27 28 Elektromaschinen- und Aufzugbau 5 Mhm.-Neckarau- Schulstr. 30/52 Ausführung der gesamten Lanoleum- Verlegearbeiten und Verlegen der DLW-Hartfliesen Personen- u. Lastenaufzüge Waren- Paternoster Samstag Neubau im Ouudrut T 1 Der Um- und Erweiterungsbau des Deutschen Familien-Kaufhauses DEF ARA) in TI an der Breiten Straße, der unter Leitung des Architekten J. Fr. Morkel am 1. Juni 1954 in Angriff genommen wurde, kann am Samstag nun seiner Bestimmung über- geben werden. Durch die der neuen Fluchtlinie in der Breiten Straße amupassende Zurücknahme der Fassade um 4,50 Meter und einen neu zu erstellenden Anbau in dem der Kurpfalzbrücke zu liegenden Teil des Unternehmens durfte der normale Geschäftsbetrieb nicht beeinträchtigt werden— eine Aufgabe, der sich Geschäfts- leitung, Architekt und ausführende Firmen durchaus gewachsen zeigten und deren Erfüllung die zahlreiche Stammkundschaft wohl sicher mit Anerkennung zur Kennt- nis genommen hat. Durch den Erweiterungsbau konnte die Verkaufsfläche des Hauses auf rund 3200 Quadratmeter erweitert werden— das bedeutet eine Vergrößerung um die Hälfte des vorher zur Verfügung stehenden Raumes. Der einschließlich dem Souterrain sechs Vollgeschosse umfassende Bau wurde, auch in seinen alten Teilen, vollständig moder- nisiert und verfügt nun neben einer geräumigen Hofeinfahrt und einem für die Kim- den vorgesehenen Parkplatz am Rande der Einbahnstraße zwischen T 1 und T 2 über neuzeitlich ausgestattete Innenräume mit angenehmer Röhrenbeleuchtung, tragfähige Last- und Personenaufzüge und eine um das Doppelte ihrer bisherigen Fläche erwei- terte Schaufensterfront gegen die Breite Straße. f Schwingtüren und großflächige Vitrinen ergänzen das Gesicht des Haupteingangs eines durch seine Tradition und seine vorbildliche Kundenbedienung bekannt- gewordenen Unternehmens, das mit dieser Erweiterung den modernen und groß- zügigen Rahmen eines allen Ansprüchen gerecht werdenden Verkaufsbetriebes ge- schaffen hat und bei seiner Neueröffnung wohl auch viele alte Bekannte wieder wird begrüßen können. EISENWERK UND APPARATE BAU GEBR. KNAU ER xc. 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Sam- nung man imes ahres u zu. euen rak- Be- die trof⸗ Die rem deu- nnen 1 I o( 2 SV Frankfurt), Ar. 284 Donnerstag, 11. November 1934 MORGEN . Herbert Klein, Deutschlands erfolgreich- ger Schwimmer der Nachkriegszeit, hat nacheinander wel Weltrekorde verloren. Zu- erst jenen über 100-m- Butterfly, den er mit 105,3 Minuten aufstellte und dann den über 200 m, der auf 2.273 lautete. Wenigstens den letutgenannten Weltrekord glaubte der Bres- lauer, wie er uns in. einem Gespräch selbst bagte, noch einige Zeit halten zu können, aber der Japaner Nagasawa drückte ihn gleich um 5,7 Sekunden auf 2.21.6 Minuten. Schon vorher hatte der Ungar Tumpek über 100 m im Jahre 1953 eine Zeit von 1:04,38 er- kelcht und in diesem Jahr kam er auf 1:03, 7 undd schließlich sogar auf 102,3 Minuten. Wie ist es möglich, daß heute Schwimmer In der Brustlage jene Ein-Minuten-Grenze anvisieren können, die einst das Privileg der Krauler war? Das Geheimnis liegt in dem neuen Delphin-Stil, mit dem der Ungar Szolt Fejer eine wahre Revolution unter den Butterkly-Schwimmern ausgelöst hat. Wir haben den 23jährigen Budapester bei den Furopameisterschaften in Turin kennen- gelernt. Als der blonde, athletische Syärgy lumpelt Europameister geworden war, zeigte Die Revolution im Butterfly-Stil er auf seinen schwarzhaarigen, schmächtigen Landsmann, den er eben im Endlauf ge- schlagen hatte und sagte:„Ihm verdanke ich den Sieg, er hat den Delphin-Stil erfunden.“ Und dann verriet uns der unscheinbare Sportsmann Fejer, daß er früher ein ordent- licher Kraul- und Brustschwimmer war! Nur mit dem Butterfly-Stil kam er nicht gahz zu recht. Er liebte zwar das Schmettern auf der kurzen 100-m- Distanz, aber eben— weil er kein körperlich starker Mann war— auf eine leichtere und möglichst noch effekt⸗ vollere Art. Szolt Fejer wandte die gleichen Armzüge an wie bei dem von den Amerika- nern entwickelten Butterfly-Stil, aber er verzichtete auf die Beingrätsche und schwamm mit einem dem Kraul ähnlichen Beintempo. Schon 1950 erreichte Fejer die Zeit von 1:06,8, doch wurde er wegen seines„verbote- nen Stils“ bei diesem und manchem späteren Start disqualifiziert. Als sein Kamerad Tumpek ebenfalls den Delphinstil anwandte und damit über die lange 200-m-Distanz nicht zu schlagen war, hatte der neue Stil gesiegt und sich auch die Anerkennung der FINA geholt. Die Butter- Das Auswahlspiel wurde abgesagt Vorbereitungen füt Bundestrainer Herberger schließt seine Vorbereitungen für das Fußball-Länderspiel Ingland— Deutschland am 1. Dezember in London mit einem Lehrgang ab, für den er vom 22. bis 29. November 40 Spieler in die Sportschule Grünberg(Hessen) eingeladen lat. Auf Grund der dort gezeigten Leistun- gen wird die Mannschaft nominiert. Im An- schluß an den Grünberger Lehrgang wird die Reise nach der englischen Hauptstadt angetreten. Der Kreis umschließt folgende Spieler: Herkenrath, Wevers, Vordenbäumen, IS- lacker, Termath(sämtliche Rot-Weiß Essen), Kubsch FK Pirmasens), KWẽJatkowski(Bo- russia Dortmund), Juskowiak, Derwall(beide Fortuna Düsseldorf), Miltz(Tus Neuendorf), Zerres(Schwarz-Weiß Essen), Klodt(Schalke 00, Röhrig, Schäfer Heide 1. FC Köln), Har- pers, Demski(beide SV Sodingen) Posipal, Seeler, Stürmer(sämtliche HSV), Gottinger, Mai, Erhard(sämtliche SpVgg. Fürth), Berg- ner(I. FC Nürnberg), Waldner(VfB Stuttg.), Wechseberger Duisb. SV), Hoffmann(Vikt. Aschaffenburg), Bauer Biesinger(BC Augsburg), Pfeiffer(MHeman- nia Aachen), Schicks(Borussia M.-Gladbach), Metzner(Hessen-Kassel), Deinert(TB Ber- lin), Kaufhold(Kickers Offenbach). Niebel Kreß, Pfaff(Eintracht Frankfurt). Zeitler FC Bayreuth), Pawlak England ohne Lofthouse Die am Sonntag bekanntgegebene Auf- stellung der englischen Fußball-National- mannschaft zum Länderspiel gegen Wales im Londoner Wembley-Stadion mußte be- teits in wesentlichen Teilen geändert wer- den. Grund ist eine Verletzung des Alt- internationalen Nat Lofthouse Bolton Wan- derers), der als Mittelstürmer aufgestellt War. Für Lofthouse wird nun der ursprüng- lich als Linksaußen vorgesehene Ronnie Allen(Westbromwich Albion) den Mittel- posten einnehmen. Neu in die Mannschaft kommt dafür Frank Blunstone, der 20 Jahre alte Linksaußen von Chelsea, der damit zum ersten Male international spielt. 5 5 3 1 0 Ringer-Oberliga: Mlrrlach-ASU feudenheim 1:7 Die beiden Oberliga- Begegnungen im Rin- gen brachten am Sonntagabend zwei Gäste- Siege. Den Vogel schoß dabei Altmeister ASV Feudenheim beim noch sieglosen Ta- bellenvorletzten KSV Kirrlach mit einem Il-Sieg ab, Nur die ASV-„Fliege“ Bauer 0 leg sich schultern, was Kirrlachs Ehren- ö duntt durch Hofmann bedeutete. Die routi- merten Feudenheimer zogen in den folgen- den Kämpfen alle Register ihres Könnens, eo dag Spatz, Höfer, Rud und Brugger als t-, Schmitt, Ries und Benz als Schul- tersieger die Matte verliehen. Bruchsals „Germanen“ verzeichneten mit 5:3 Punkten en wertvollen Auswärtssieg bei Eiche ringen. „ Im der Nordgruppe der Ringer-Landes- ga konnte Tabellenführer S6 Kirchheim den Ex-Oberligisten ASV Lampertheim mit 50 niederhalten. KSV 1884 Mannheim fer- tigte RSC Laudenbach zu Hause gleichfalls mit 513 Punkten ab, wodurch die„84er hinter dem VIK 08 Oftersheim, das Über ASV Ladenburg mit 5:3 Siegen die Ober- hand behielt, wieder den dritten Platz ein- nehmen. KSV Sulzbach überraschte mit einem 5:3-Heimerfolg über KSV Schries- eim und Sd Niederliebersbach bleibt nach einer 2:6-Niederlage gegen Eppelheimer 0 Schlußlicht der Tabelle.— Bei — Gewichthebern verlor die Reservestaftel KSV 1884 Mannheim zu Hause gegen Re Viernheim mit 3635:3405 Pfund und 90 Kirchheim besiegte ASV Daxlanden mit 05.3405 Pfund. all Reitturnier in New Vork Hexiko gewinnt Spenter- Trophy von der Schlugveranstaltung des New, 1 Reitturniers buchte die mexika- 8 8 Militarmannschaft, die bisher im chatten deutscher Erfolge gestanden hatte, 1 Dienstag einen Sieg. Sie gewann das ab- palleltende Springen um die Spencer Weed erpetual Challenge Trophy. Alle drei Rei- er legten den vorgeschriebenen Kurs mit. 5 Hindernissen in 50 Sekunden zurück. 4e USA und Kanada wurden Zweite mit je acht Fehlern, Spanien kam mit zwölf Feh- (Bayern-München), Lund um das Sporigeschelen das England Spiel 40 Spieler wurden von Herberger zu einem letzten Lehrgang einberufen (VL Bochum), Kohlmeyer, Liebrich(1. Fc Kaiserslautern). Das im Rahmen der Vorbereitungen für den Länderkampf England— Deutschland geplante Spiel einer deutschen Auswahl- mannschaft gegen Rot-Weiß Essen, das am Bußtag, dem 17. November, in Essen statt- kinden sollte, ist wegen anderweitiger Dispo- sitionen abgesagt worden. Ein weiteres Uebungsspiel ist nicht vorgesehen. Die verlorenen Weltyekorde terbert K teins kann der junge Münchener Manfred Mäsel in seine Fußtapfen treten?/ Auch Armin Lang schwimmt Delphin-Stil Fly- Spezialisten Herbert Klein, Joe Verdeur (USA) und Leonid Meschkow(UdSSR) tra- ten allmählich in den Hintergrund. Tumpek konnte bei den Turiner Europameisterschaf- ten mit 2:32, 2 zwar den Weltrekord von Herbert Klein aus dem Jahre 1951 mit 227,3 nicht gefährden, aber er kündigte an, daß er nach einem Dreijahres-Trainings- Programm eine Zeit von 2:20, erreichen werde. Schnel- ler als er war jedoch der Japaner Nagasawa. Er hatte sich ebenfalls mit dem Delphinstil vertraut gemacht und unterbot Kleins Welt- rekord mit 2:21,6 Minuten. Deutschland, das gerade im Brustschwim- men eine große Tradition zu verteidigen hat, braucht nicht zu resignieren, weil die Zeit eines Herbert Klein und des Butterfly-Stils vorbei ist,. Junge talentierte Schwimmer wer- den den noch in den Kinderschuhen stecken- den Delphinstil erlernen. Ostdeutschland gab ein Beispiel, als es für die gesamte Schwim- merjugend einen ‚Delphin-Tag“ veranstal- tete, an dem alle Altersklassen nur in die- sem speziellen Stil konkurrieren durften. In Westdeutschland ist der 16jährige Ober- schüler Manfred Mäsel eine große Hoffnung. Bei den diesjährigen Deutschen Meister- schaften in Bad Kissingen wurde er über 200 Meter mit 2:42,1 noch von Herbert Klein (2:40, 2) geschlagen, doch schon in Turin drehte er den Spieß herum, als er in 2:39,4 anschlug, während Klein 2:40, benötigte. Und über 100 m blieb Mäsel jetzt als erster Deutscher— nach Klein— unter der 1:10 Minuten- Grenze. Beim Münchner Länder- kampf gegen die Schweiz kam er auf 1:08,55 und näherte sich Kleins deutschem Rekord um 2,7 Sekunden. Auch Kleins junger Rivale Armin Lang(Göppingen) hat sich inzwischen mit Erfolg auf Delphinstil umgestellt. Viel- leicht hat einer von diesen jungen Talenten das Zeug in sich, in Herbert Kleins Fuß- stapfen zu treten. Wir wissen, das würde niemand mehr freuen als Herbert Klein selbst. K. D. Walle Sehnitte, wieder Curopameiste: Der erfolgreiche DKW-Fahrer ist kein gelernter Automobil-Fachmann Die Europameisterschaft der Langstrek- kenfahrer war 1954 den serienmäßigen Tou- renwagen vorbehalten. Im Vorjahr wurde der Titel an die Sportwagenfahrer der Klasse Gran Tourisme vergeben. Teilten sich 1953 die beiden deutschen Langstreckenspeziali- sten Walter Schlüter und Helmut Polensky in den Titel der Rallyefahrer, so gewann. diesmal Walter Schlüter Düsseldorf) diesen internationalen Wettbewerb allein, da er sich fast jedesmal eines anderen Beifahrers be- diente. Mit dem letzten Wertungslauf, der „Raylle de Geneève“, hat sich Schlüter den Titel in der Tourenwagenklasse bis 1000 cem lern vor Deutschland(16%) auf den vier- ten Platz. Von den deutschen Teilnehmern ritt Fritz Thiedemann fehlerfrei, Hans Günther Winkler machte vier und Helga Köhler 12% Fehler. Während des mehrtägigen Furniers holte sich die deutsche Mannschaft sieben Siege der 14 Wettbewerbe. Spanien und Mexiko waren je dreimal erfolgreich, Die USA buchten einen Sieg. Kanada blieb erfolglos. Tabellen der A-Klasse A-Klasse Süd 07 Mannheim 10 6 2 2 21:12 14:6 DJK Sandhofen 10 6 1 3 20 12 13:7 SC Neckarstadt 9 5 2 2 22115 12:6 0 Mannheim 9. 3 2 2 17:12 12:6 SpVgg Ketsch 10 5 2 3 2419 12:8 Sc Pfingstberg 9 5 1 1 143 117 SV Altlußheim 9 4 2 3 18:17 10:8 SV Rohrhof 10 3 4 3 20 21 10:10 1946 Mannheim 10 4 1 5 15:20 911 FV Brühl 10 4 0 6 19:19 8:12 Kurpfalz Neckarau 10 1 1 8 12:24 3:17 VIIL Hockenheim 10 0 2 8 13:32 2:18 g A-Klasse Nor d TSV Viernheim 10 6 3 1 23.14 1575 ASV Schönau 9 6 2 1 2214 14˙4 VfR Mannheim Amateure 10 6 1 2 27.22 13.7 FV Leutershausen 10 5 1 4 22:14 11:9 62 Weinheim 7 4 2 1 20.12 10½4 SV Schriesheim 9 4 2 3 13:16 10:8 SV Waldhof Amateure 9 4 1 4 1717 99 Polizei-sV Mannheim 10 4 1 5 20:21 9711 TSV Sulzbach 10 2 3 3 1221 118 SV Unterflockenbach 9 2 2 5 15:20 6712 Fortuna Edingen 9 2 1 6 12:26 313 98 Seckenheim 10 1 1 8 12:21 8:17 auf seinem Dreizylinder-DKW-Wagen vor seinen Markengefährten Hans Meier und Gustay Menz sichern können.. Walter Schlüter ist ein passionierter Automobilist. Seine Spezialität sind Lang- streckenfahrten, nachdem er vor Jahren auch in ausgesprochenen Rennen(Zz. B. auf For- mel-III-Wagen) startete. Seinerzeit fuhr er noch unter dem Pseudonym„Retülsch“, was nichts anderes als eine Umkehrung seines Namens bedeutet, Der heute 43jährige Rhein- länder ist von Beruf Holzkaufmann., Die Er- folge in Wettbewerben mit Sport- und Klei- nen Rernwagen waren der Anlaß, sich ganz Auf die Langstreckenfahrten zu verlegen. Obwohl Schlüter kein gelernter Zutomopil⸗ fachmann ist, führt er die Erfolge zum gro- Ben Teil auf seine eigene Initiative bei Wartung, Pflege und Verbesserung der von mm gefahrenen Wagen zurück, Wie Walter Schlüter in einer Unterhaltung über seine sportlichen Erfolge meint, ist der erfolg- reiche Abschluß einer Langstreckenprüfunig wesentlich Von der gründlichen Vorbersitung abhängig. Hier profitiert der im In- und Ausland geschätzte Sportsmann sehr viel von seinen hervorragenden Kenntnissen des europaischen Raumes. Er spricht mehrere Sprachen und kennt die wichtigen Straßen Europas so gut wie die seiner engeren Heimat. Wiener Fußballsieg in Schottland In dem Wiederholungsspiel zwischen Admira Wien und der Elf des in der ersten schottischen Division spielenden Vereins von Kilmarnock siegte die Wiener Hlf am Diens- tag abend mit 6:1(1:0) Toren. Die Wiener konnten damit ihre im Frühjahr erlittene 0:5-Niederlage in Kilmarnock wettmachen. Besonders das Spiel des Wiener Richters fand den Beifall der zahlreichen Zuschauer. Arsenal—„Spartak“ Moskau 1:2 Die Moskauer„Spartak“-Elf schlug am Dienstagabend mit 2:1 Toren Londons„Ar- senal“. Halbzeitergebnis 1:1. Das Spiel fand auf dem mit Scheinwerfern beleuchteten Platz des„Arsenal“ in London statt. Vier Bänke, vier Zweier- und vier Dreier wege 1. 2-0: Die„Morgen“-Toto-Tigs Bayern München— Kickers Offenbach. Als Schlußlicht hätten die Bayern einen Heimsieg bitter nötig. Tabellenvierter Of- fenbach, der sich am Sonntag gegen Schw. Augsburg schwer tat, sollte über ein Remis nicht hinauskommen. Tip 0-1. Bayer Lever- kusen— SW Essen. Leverkusen ohne Heim- niederlage, am letzten Spieltag brillant auf- spielend, wird sich gegen starkes SWE um Erfolg mühen müssen. Tip 0-1-2. Karls ruher SC— FSV Frankfurt. Wider Erwarten siegte der KSc beim VfR 4:3; daneben ge- lang dem FSV bei den„Kickers“ klarer Sieg. Papiermäßig haben die Gäste ein Plus. Tip 2=1. Meidericher SV— 1. FC Köln. Meiderichs Krise scheint überwunden(Sieg bei Pr. Mün- ster). Köln, immer mehr abfallend, reist ohne Chance. Tip 1. Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg. Schweinfurt ist zu Hause stark. Schußfreudiger 1. FN, der am Sonntag 5:0 gegen Kassel gewann, könnte erfolgreich Sein. Tip 1-0-2, I. FC Kaiserslautern— Fhön. Ludwigshafen. Der 1. FCK empfängt mit L'hafen einen nicht zu unterschätzenden Gegner, der allerdings beim Spitzenreiter stolpern sollte. Tip 1. SV Sodingen— Pr. Münster. Sodingen in dieser Runde konstant stark. Pr. Münster, in Tabelle ellenweit hin- ter Gastgeber stehend. reist als Außenseiter. Tip 1. Eintr. Frankfurt— Reutlingen. Nach Reutlingens sensationellen Erfolgen gilt jede Prognose als gewagt. Tip 0-1-2. Bor. Dort- mund— Duisburger SV. Formschwankende Platzherren sind gegen DSV, der auswärts nur ein Spiel verlor, nur leicht favorisiert. Tip 1-0. Hessen Kassel— BC Augsburg. Kassel kam am Sonntag beim 1. FCN sehr unter die Räder. Auch der BCA mißfiel bei letztem Treffen BCA- VfB I:8). Platzvor- teil sollte entscheiden. Tip 1-0. Schalke 04 gegen VfL Bochum. Schalke steht mit einem Punkt Abstand vor Bochum. Die Gäste ge- wannen heuer auswärts kein Spiel, Tip 1. VfL. Osnabrück— Hamburger SV. Der VfL. gefiel am Sonntag mit einem 1:1 bei heim- starkem St. Pauli. Tabellenführer HSV gilt zwar als Favorit, doch könnte es leicht eine Ueberraschung geben. Tip 0-2-1. Hei-Schnei Fußball-Toto-Tip west- Süd- Block Bayern München— Kickers Offenbach Bayer Leverkusen— SW Essen Karlsruher SC— FSV Frankfurt Meidericher SV— 1. FC Köln Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg 1. FC Kaiserslautern— Ph. L'hafen SV Sodingen— Preußen Münster Eintr. Frankfurt— SSV Reutlingen Bor. Dortmund— Duisburger 8 Hessen Kassel— BC Augsburg Schalke 04— VfL Bochum VfL Osnabrück— Hamburger SV Rot-Weiß Essen— Fort. Düsseldorf SpVgg. Fürth— Stuttgarter Kickers 1 D e 1 1 det i doe 1 E . * 2 Seit 1084 ist Walter Schlüter bei allen gro- gen Langstreckenfahrten dabei, wenn es hm die Zeit erlaubt Die Eürdpamelstertisel des Jahres 1953 und 1954 sprechen für sich.— Eine noch größere Auswahl * 1 0 . in größeren Räumen das haben wir mit unserem Umbau möglich gemacht. Schöner- größer- moderner erwartet Sie das DEFARKA-Haus. 50 Hand werksbetriebe aus dem Mann- heimer Rum arbeiteten in 5 Etagen des DEFARKA-Hauses. Jedes einzelne Stockwerk wurde bedeutend vergrößert Sroßzügige Schaufenster und Vitrinen sind neu entstanden. Sie sehen: Es wurde verbessert, verschönert und modernisiert. Die Freunde unseres Hauses werden wirklich überrascht sein, was ihnen ge- boten wird. Auch Sie werden erstaunt sein, wenn Sie sehen, was wir alles getan haben, um das Einkaufen noch angenehmer zu machen. 3 Abteilungen sind für Sie neu eröffnet worden: Klein- und Polstermöbel, Lampen, Schmuck u. Uhren Am 13. 11. 1954 ist es soweit, dann können alle in der größeren und schö- neren DEFAK A kaufen. I 264/ Seite 10 0 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT mehr bewilligt werden. Ueber diesen Termin hinaus gewährte Stundungen sind zu wider- rufen, ebenso Stundungen„bis auf weiteres“. Ausgenommen sind die Fälle, in denen Donnerstag, 11. November 1934§Nr. 7 Zollsenkungen i dureh Hausstreit gescheitert (Hi.) Seit rund vier Monaten liegen dem Keine Diskriminierung wegen Staatsangehörigkeit (VWD) Nach dem neuen deutsch- amerika- tungen zur Durchführung von Zahlungen, Ueberweisungen und Uebertragungen von Geld und Wertpapieren Inländerbehandlung und Meistbegünstigung zu. Die jeweils gül- Walter Freudenberg 75 Jahre pinke 1 8 1 i 6 5 5 2 Der Senior der Firma Carl Freudenben Bundestag Vorlagen der Bundesregierung Rechtsmittel zu grundsätzlichen materiellen nischen Freundschafts-, Handels- und Schif- tigen Devisenbestimmungen müssen beachtet weinnkeim, Walter Freudenberg, vollende. iu K über individuelle Zollsenkungen vor, die sich Fragen eingelegt wurden. Der Widerruf soll fahrtsvertrag können Deutsche in der Bun- Werden; eine diskriminierende Behandlung 11. November sein 75. Lebensjahr. 30 Jahre 5 auf über 750 Zollsätze des Zolltarifs er- auch bei Stundungen erfolgen, die auf Grund ir reden d Traders-Visum“ das wesen der Staatsangehörigkeit darf aber pat er aktiv an der Entwicgkung der 5 0 L5rk strecken. Diese Zollsenkungen sollten bereits von Bescheinigungen der Länder ausgespro- desrepublik neben dem„Tra. Sum das bei der Anwendung der Devisenbestimmun- mitgearbeitet. Dabei oblag ihm vor 910 1 0 10 zum 1. September wirksam werden. In einer chen worden sind. Sogenannte„Investors-Visum“ erhalten, das gen nicht Platz greifen. In der Nieder- schꝛierige Aufgabe des Einkaufs von Hin oni Sitzung des Außenhandelsausschusses des Die Möglichkeit des Vollstreckungsauf- ihnen gestattet, in die USA einzureisen und lassungsfrage, für die ebenfalls Inländerbe- und Fellen und die technische Entwichlun 4 Bundestages, zu der über 40 Vertreter der schubs der Beitreibung soll gewahrt bleiben. dort zu bleiben, nicht nur um Handel zu handlung gilt, dürfen Formalitäten in den Häute- und Fellbehundlung. 0 III zuständigen Ministerien erschienen Waren, In Sanierungs- und Grenzgebieten soll die treiben, sondern auch um ein Unternehmen Einzelstaaten der USA die dadurch gewährten Mit 70 Jahren zog sich Walter F. kam es jedoch nicht zu einer sachlichen Be- bisherige Stundung eines Drittels des Auf- ratung. Zwischen den Fraktionen der CDU/ Teudenben] Abentet bringungsbetrages, soweit nicht schon ge- Rechte nicht beeinträchtigen. Jeder Vertrags- zurüche, schrieb see schwarz aufzubauen un betreiben. U kehrt 5 ee ee 1 78 teil billigt ferner Meistbegünstigung für die aus dem Geschäftsleben 8 8 1 5 i 3 1 noch eine Reihe von Arbeiten uber 1 OSV einerseits und den übrigen Fraktionen schehen, beschleunigt in Erlaß umgewandelt 55 3 95 F 8 8 1 Erzeugnisse des anderen Teils zu. Der Ver- und Häutegebiet, die von internationalen f 6 Pals andererseits konnte schon seit längerer Zeit werden. Verzugszuschläge sollen nicht fest- schen Bundesgebie n Seienen Waun trag macht weiter deutlich, daß das GATT sind. Walter Freudenberg ist jetzt noch hre keine Einigung darüber erzielt werden, ob gesetzt werden, wenn Rückstände auf Grund haben. und die Regeln des Internationalen Wäh- mitglied der Fachausschüsse des Westdeutzäef Der A für diese Beratungen ein eigener Unteraus- bewilligter Stundungen oder des eingeräum- Die USA und die Bundesrepublik sichern rungsfonds Vorrang vor den bilateralen Ver- Gerber- Verbandes und stellt aue 9 ente * sonst geſne schuß eingesetzt werden, oder ob der Außen- ten Vollstreckungsaufschubs bis zum 31. De- 0 den Staatsangehörigen und Gesellschaften des einbarungen des deutsch- amerikanischen erfahrenen Rat in Fragen der vichti ö handelsausschuß die individuellen Zollsen- zember 1954 beglichen werden. Partners bei der Uebernahme von Verpflich- Vertrages haben. handlung von Häuten und Fellen 54 9 kungen verabschieden sollte. und Konservierung und bei der Berängn Edgar Nachdem die CDU /S auf Grund ihrer von Häuteschäden azur Verfügung. E.—9 4 knappen Mehrheit auf der Errichtung einer 7 ist al utschlag Markenartikel soll Markenartikel bleiben diesem Gebiet eine Autorität in De Unterkommission Zoll beharrt. an der jedoch und in der Welt. mitzuarbeiten sich alle übrigen Fraktionen As! auch wenn sich die Wirtschaftsstruktur wandelte Der Jubilar zeigte sich in den Jahreeh. nicht bereitfanden, soll nun der Geschäfts- auger für ane de 9 ordnungsausschuß des Bundestages sich erst Markenartikel sind Waren, die selbst, oder deren Umhüllungen, Ausstattung oder Behält- und der Luftfeuchtigkeit beeinflußt. Diese aufgeschlossen für alle sozialen Fragen und tu 1 g einmal mit der Frage beschäftigen, ob die nisse, aus denen sie verkauft werden, mit einem ihre Herkunft kennzeichnenden Merkmal 2 Klimaabhängigkeit sei auch in der Industrie außerdem für Weinheim ein Freund und 10 9 80 Delegierung dieser Aufgaben auf 5* Firma, Wort- oder Bildzeichen) versehen sind und als solche grundsätzlich zu fest Vorge- zu beobachten. Es sei nicht zu verstehen, derer keimatlicher Belange. Jett ist er 8. releton te schuß zulässig 1 3 Schriebenen Preisen GEreisbindung zweiter Hand) vertrieben werden. Markenartikel werden Warum diese A Beer nie der Fame und ane 1 5 Serge kausschub zulässig ist oder nicht. 5 von Fabrikanten oder von Einkaufsverbänden, sowie— unter eigener Hausmarke— von Groß- Derie. V vadition. DLV Der weinende Dritte in dem lächerlich handelshàusern Seschakten; sie sollen dem Verbraucher gleichmäßige Güte und richtige Menge berücksichtigt worden seien. Während bei KA F E anmutenden Streit ist aber die Wirtschaft. der Verpackung verbürgen.: manchen Käufern das Su eee K URZNACHRICHTE— z 8 8 2 a Sieh! in 2 5 l E die Entscheidung über Pie diesjährige Jahres versammlung des der Kartellgesetzgebung zu sprechen. Er be- sich in einer Konsum-Enthaltung auswirke, »Die Bundesrepublik Deutschland“, so heißt es in der Begründung zu den Zollsatzänderungsentwürfen der Bun- desregierung,„befindet sich innerhalb der europäischen Zahlungsunion infolge gestie- Sener Ausfuhren, denen eine entsprechende Steigerung der Einfuhr nicht gegenübersteht, in einer Gläubigerstellung. Es sind deshalb alle Maßnahmen zu treffen, die geeignet er- scheinen, die Einfuhr aus den Mitgliedslän- dern der EZ U zu steigern.“ Vorläufig schei- tert jedoch diese volks wirtschaftlich notwen- dige Aenderung an einem Hausstreit, für den ernsthafte Menschen wohl kaum Ver- ständnis aufbringen können. Fällt der Butterpreis? (Hi.) Durch Einkauf von weit über Hoh Butter hofft das Bundesernährungsministerin 5 den Butterpreis in Kürze nach unten drücge zu können. Es sollen größere Sendungen ach Australien, Neuseeland, Irland, Dänemarz Schweden und Holland hereingeholt werden Der sonst normalerweise erst um Weihnachte erreichte Butterpreishöchststand von fag 7.— DM je Kilo, dürfte auf Grund der kurz. fristig vorgesehenen Importe in Kürze rück. läufig werden. 5 50 Mill. DM Schiffbau-Bundesdarlehen (Hi.) Für vordringliche Schiffsneubauten sind im Bundeshaushalt 1935/56 30 Mill. D und zusätzlich weitere 6 Mill. DM. für Zins verbilligungen zugunsten der Schiffahrt por. gesehen. Während der Finanz- und Steueraus. schuß des Bundestages sich für eine Streichung des bisherigen 8 7d des Einkommensteuer. gesetzes in der Erwartung Alulssprach, daß ein Betrag von mindestens 70 MiII. DR in dem neuen Bundeshaushalt für diesen Zweck ein. estellt werden soll, hatte der Bundesrat 625 Mill. DM vorgeschlagen, während der Ver- treter Hamburgs eine Aufstockung auf 1123; rege bei anderen Käufern das Geltungs- bestreben das Kaufverhalten an. Diese PSy- chologischen Faktoren sollten in der Kon- junkturforschung stärker ausgenutzt werden, um eine Stabilisierung des Käuferverhaltens zu erreichen. Dr. Herbert Groß Müsseldorf) vertrat die Ansicht, daß in einer freien Wirtschaft der Schutz des Verbrauchers weitgehend über- flüssig sei, da dieser seinen lebensnotwendi- gen Bedarf ohne Schwierigkeiten decken könne. Mit der fortschreitenden Rationali- sierung der Wirtschaft ergebe sich zwangs- läufig eine Verkürzung der Arbeitszeit. Inso- fern werde die Fünftage- Woche, die nur noch eine Frage der Zeit sei, auch die künftigen Verbrauchsgewohnheiten entscheidend be- einflussen. Punletchen „Markenverbandes e. V., Wiesbaden“, offen- barte das Bemühen der Markenartikel erzeu- genden oder vertreibenden Wirtschaft, einen neuen Standort für diese Erzeugnisse zu fin- den. In den Ausführungen des Verbandsvor- sitzenden Salbeler, aber auch in den Reden Prof. Dr. Günther Schmölders(Thema:„Käu- kerverhalten und Konjunktur“), sowie Dr. Herbert Groß(Thema:„Freiheit und Schutz des Verbrauchers“), klang das durch, was der Bundeswirtschaftsminister in seinen Ausfüh- rungen über„Markenwesen und Wettbewerb“ scharf pointiert hervorhob. Unter der Flagge „Markenartikel“ dürfe mit dem Schutz des Verbrauchers nicht Migbrauch getrieben wer- den, sagte Erhard. Mit Besorgnis sei zu ver- zeichnen, daß in zunehmendem Maße unechte Markenartikel Pseudomarken) in den echten Markenartikeln vorbehaltenen Schutzbereich eingeschleust würden. In diesem Vorgang spiegle sich das Begehren wider, die Vorteile der echten Marke zu erschleichen. Die echte Marke, ihren Wert und Ruf begründete die Leistung. Man könne nicht den umgekehrten Weg beschreiten, mit Hilfe einer Marke Lei- stung zu unterstellen. Dies sei Betrug am Verbraucher. Darin aber, so erklärte der Bundeswirt- schaftsminister, zeichne sich eine Schwierig- stritt, mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie BDI) oder mit der unternehmeri- schen Wirtschaft selbst ein„Abkommen“ ge- troffen zu haben. Für ihn als Politiker sei jedoch erforderlich, die parlamentarischen Möglichkeiten richtig einzuschätzen, um zu klären, wie weit die Wege der Verständigung ohne Aufgabe des Grundsätzlichen führen könnten. Er habe seinerseits dem BDI nur klar gemacht, wo die Grenze verläuft, bis zu welcher er bereit sei, die Verantwortung zu tragen. Worte des Dankes fand der Bundeswirt- schaftsminister, als er auf die vornehme Haltung des Markenverbandes zu sprechen kam, die während der Verhandlungen über das Thema„Preisbindung der zweiten Hand“ bewiesen worden sei. Mahnende Worte rich- tete Erhard jedoch an die Adresse jener Funktionäre von Organisationen, die im Be- stehen des Verbandswesens nur Selbstzweck erblicken. Diese Mahnung richtete sich auch an jene Mitglieder, die dem organisierten Kollektivdenken unterliegen, Kraftanstren- gung scheuen, eigene Initiative zu entwickeln. Der Bundeswirtschaftsminister ging so- dann auf die Frage ein, welche Wirtschaftlich- keits-Grenzen der Werbung gesetzt seien. Er selbst habe die Erfahrung gemacht, dag er Schlußgesetz für die Investitionshilfe (Hi) Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages hat sich mit den Möglich- Keiten einer beschleunigten Beendigung des Investitionshilfeschlußgesetzes hinsichtlich des Aufkommens sowohl wie auch der Wert- Papierausschüttung an die Aufbringungs- pflichtigen beschäftigt. Man kam zu dem Schluß, daß eine Rückzahlung technisch nicht möglich sei. Nunmehr soll in einem von der Bundesregierung in Kürze fertigzustellenden Entwurf eines Investitionshilfeschluß gesetzes Verbraucher verbände Kritisieren Ladenschluß gesetz (VWD) Die Arbeitsgemeinschaft der Ver- braucherverbände hat sich in einem Schrei- ben an die Bundesregierung für eine Zurück- stellung des Ladenschlußgesetzes ausge- sprochen. Sollte die Regierung auf einer ge- setzlichen Regelung der Ladenschlußzeiten bestehen, so befürworte die Arbeitsgemein- Mill. DM gefordert hatte. Rheinverkehrs-Konferenz ergebnislos (F) Erneute Besprechungen zwischen den Organisationen der niederländischen und deut. schen Rheinschiffahrt unter Beteiligung von Vertretern der auswärtigen Aemter, der Wirt 5 e e schaft eine Schließung der Läden von Sams- lafts⸗ 1 15 die Rückzahlung der Beträge geregelt wer- keit ab, dem Markenartikel im kommenden seine Wirtschattspolitik immer und stets wie fag 17 Uhr bis Montag 10 Uhr. Eine generelle ane An e eee, den, die das Aufbringungssoll in Höhe von Kartellgesetz den richtigen Platz zuzuweisen.„Sauerbier“ anreisen mußte und müsse, um Ladenschließung am Mittwochnachmittag in den Abendstunden ergebnislos beend einer Me. DM übersfeigen. Dieser Betrag Auf einen kurzen Nenner gebracht: Es ist nicht am Mangel von Publizität zu scheitern. lehnt sie im Interesse der Verbraucher ab worden wird auf etwa 120 Mill. geschätzt. Entgegen In einer expansiven Wirtschaft gebe es keine Einengung der Werbung von dritter Seite her. Steigerung der Produktion erheische gleich- laufende Vermehrung des Absatzes. erfordere alsc Werbung. Anders herum wird die Wer- bung sofort aussetzen, sobald der Verkäufer- Markt die Souveränität des Käufers beein- trächtige. Hinter dem Plädoyer für die Ein- schränkung lauere sehr oft der Wunsch, den Verbraucher zu bevormunden. Professor Dr. Günther Schmölders(Uni- versität Köln) sprach sich für die Schaffung eines„Konsumklimas“ aus. Nach den neue- sten Forschungsergebnissen über das Ver- halten der Käufer sei eine starke Abhängig- keit der Konjunktur von den physiologischen Faktoren festzustellen. Die Kauflust werde im besonderen Maße von der Temperatur schwierig, für den Markenartikel eine tref- fende Begriffsbestimmung zu finden. Aber nicht nur das. In den nächsten Wo- chen müsse noch geklärt werden, ob die Preisbindung der zweiten Hand über den Markenartikel hinaus auf andere Artikel ausgedehnt werden könne. 8 Im System der Preisbindung zweiter Hand werden die Verbraucherpreise von den Exzeu- gern bestimmt.. Eine Ausdehnung dieses Systems würde eine verstärkte Mißbrauchskontrolle nach sich ziehen. Auf keinen Fall darf aber der dem Markenartikel eingeräumte Spielraum eingeengt werden. Der Bundeswirtschaftsminister kam in groben Zusammenhängen auch auf die Frage Nach Mitteilung von Konferenzteilnehmen hat sich bei den Besprechungen herausgestellt daß die beiderseitigen Auffassungen über den Umfang der Beteiligung der niederländischen Flagge am innerdeutschen Rhein-Verkehr noch 42 weit voneinander abweichen. Die e e 5 und tritt für einen nach dem Ermessen der Arbeitgeber zu gewährenden freien Nach- mittag in der Woche ein. den ursprünglichen Vorstellungen, daß aus Vvolks wirtschaftlichen Ueberlegungen der Ueberschußbetrag für Kredite an die Was- Ser wirtschaft verwendet werden könne, hat sich der Ausschuß in seiner Mehrheit dafür eingesetzt, den Ueberschuß an Betriebe der aufbringungspflichtigen gewerblichen Wirt⸗ schaft durch individuelle KRreditgewänrung über die Industriekreditbank in Düsseldorf zu verteilen. Der Vertreter der FDP im Ausschuß, Bundestagsabgeordneter Dr. Atzenroth, er- klärt uns hierzu, sein Antrag sei abgelehnt worden, wonach das Mehraufkommen grund- sätzlich zurückgezahlt werden sollte,„so wie es das Gesetz befiehlt“, Die Vertreter der Industriekreditbank, des Bundesfinanzmini- steriums, aber auch des Bundeswirtschafts- ministeriums hätten darin gewetteifert, dem Steuerliche Erleichterung der Ber g baufinanzierung (VWD) Der Vorsitzende des Vorstandes der Süddeutschen Bank, Hermann J. Abs, setzte sich dafür ein, auch in Zukunft die Förderkapazität im deutschen Kohlenberg- bau auszuweiten. Vor der Wirtschaftsver- einigung Bergbau sagte Abs, Westeuropa Könne sich noch weniger als etwa die USA darauf verlassen, daß ein steigender Anteil des wachsenden Energiebedarfs künftig durch andere Rohstoffe als Kohle gedeckt werden könne. Der Bau neuer Schachtan- sen würden voraussichtlich in der zweiten Novemberhälfte in Den Haag kortgesetat werden. Luxemburg will Umsatzausgleichssteuer erhöhen (VWD) Die luxemburgische Regierung ha einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, nach dem die Umsatzausgleichssteuer bei der Einfuhr einzelner Waren bis auf 6 v. H. erhöht werden kann. Die Waren, die von der Erhöhung der Umsatzausgleichssteuer betroffen werden, sollen auf dem Verordnungswege von der Regierung bestimmt werden. Bei Waren, die in Luxemburg von der Umsatzsteuer befreit sind darf die Umsatzausgleichssteuer 4 v. H. nich 5. lagen könne aber weder über den Kapital- 8 l Ausschuß nachzuweisen, daß eine Rückzah- Effektenbörse Mitseteilt: B ankhaus Bensel& Co. markt noch über den Kohlenpreis finanziert eee lung technisch unmöglich sei. Nach Atzen 5 Mannheim werden. Abs empfahl daher, allen Unter- Marktberichte roth ist jedoch eine Rückzahlung mindestens Frankfurt am Main, 10. November 1954 nehmen, die an neuen Kohlenschächten be- sonders interessiert sind, durch steuerliche Maßnahmen einen ausreichenden Anreiz an die Aufbringungspflichtigen möglich, die nach Verteilung der augenblicklich aufgeru- fenen Wertpapiere noch nicht in den Genuß Börsenverlauf: Die Anlagen in Industrie-Aktien nahmen ihren Fortgang. Bei zunehmender Markt- enge ergaben sich Besserungen bis 1¼ Prozent. Elektro- Papiere auf gestriger Basis gehandelt. Hapag mit 105 umgesetzt. vom 10. NO vember Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 1 f 5 1 der Absatz zur Beteiligung an der Finanzierung neuer e) Bei guter Anfuhr schleppen a 1 1 f f 1.. 11. 9, 0. 5 besonders in Rosenkohl und Feldsalat verblieben . 5 Selen. 3 ei 3 de. e 8 1 4 1 1 8 nachgebenden Preisen„ 3 andle es sich um einen Betrag von run, 5 regelung bei der steuerlichen Behandlung erzielten: Tafeläpfel la 2028; A 1219; B I 5 5 3 4. ABG.„4182 182 Harpener Bergbau 1 12⁰ Dresdner Bank)) 15½ 16 2 1 f 3. f—2* 2 1. phauz · e, ß, Dersbauerträge sei im Hinblick auf die kopfealet 115; Prellandbopfalat 41(00h men, daß bis zum 1. Februar 1955, dem Tag, BMW). 12% 124½ Hoesch) Reichsb.-Ant. 88 87% 30%½ Schaffung neuer Schachtanlagen notwendig. stand); Endivien 1 6-10: 11 45(Ueberstand) an dem die letzte Tranche verteilt sei, diese 3* 115 222 9 5 10 145* n a Feldsalat I 33—50; II 30—34 e 1 VII 1 ö 1 1 8 8 5 2 annesmann 2 2 10; Rotkohl 14—16; Wirsing 12; Rosenko 95 Mill. Dual mehr eingekommen seien. Sie Bf. Erde. 15% 15 ½[Rhein. Braunkomie 18 e Nachfolger Freie Devisenkurse(Veberstand); Möhren 1012; Sellerie mit Kraut I körmten also, so betont Atzenroth, auf An- Pegusse. 211 213 Rheinelektra 150 155 Bergb. NeueHoffg. 120% 122 1630; II 717; Lauch 1015; Zwiebeln 12.15. trat an dissenisen Autbringungspklichtigen Br. Leh eum 220 5 197 100 8 en 74 Hütt. 120 55„ wei al 0¹ t- und Serbe Großmarkt ficke 12 wer- Dit. Linoleum Seilwolft ortm. Hôrd. 12⁰ 122 Geld Brief n r Obst- 5 zurückgezahlt werden. die ihre Zahlungsver Durlacher Hoů0 ft 108 Siemens& Halske 234 235 Selsenberg. 13½ 135 100 belgische Francs 8,409 6,429(VWD) Bei normaler Anfuhr nur geringe Nach. Pflichtungen bis zum 1. Oktober 1954 er- Eichbaum-Werger 146 147 Durrer 150%[CHE Nürnberg 184 185½ 100 französische Francs 1,1982 1,2002 frage bei gepfeln, mundreife Ware bei Birnen gut küllt und keine Wertpapiere erhalten haben. Enzinger Union) 135 159 Ver. Stahlwerke 83 82%½% Hoes en 130 1377 100 Schweizer Franken 95,98 96,10 gefragt. Es erzielten: Tafeläpfel verschiedene Scr. St dung nieht mehr gestattet 9 Liqui. 45 85 Zellstoff 1 85 147 147 ½. 1 135 100 holländische Gulden 110,71 110,93 ten A 1222; B 641; Wirtschaftsäpfel e U Ng m1. 1 SRT 2 Sr A nt.. e Badische Bank) 75 ordwestd.. 2 1 kanadischer Dollar 4.3275 4,3375 verschiedene Sorten A 13-25; B 912; Wirtschaft 7—„„ Commerzbank). 14¼ 14½[Berg. Phönixõ 147 147 1 englisches Pfund 11,3645 11,7645 birnen 4g. ö 85(JD) Der Bundesfnanzminister hat die Farbenf. Bayer 204¾ 207 Commerz- Rhein. Röhren w. 162 165 100 schwedische Kronen 80,76 30,92 NE-Metalle 7 Länder um eine möglichst schnelle Abwick- parbwerke Höchst 199 Ä201½ u. Credit Bank. 17½ 170% Rheinst. Union 14% 150½ 100 dänische Kronen 60,54 60,66 5 5 330,75 Df lung des Aufbringungsverfahrens für die Felten& Guill. 5 8 Deutsche Bank)) 1E 15% Stahiw. südwestf. 140 148, 100 norwegische Kronen 58,75 59,87 1 für Leitzwecke 19900100 Investitionshilfe gebeten. Stundungen über run& Bufinger. 140; ee ee, en eee, ee e. 1 88 eee 04 4050 Aluminium für Leitzwedte 240003450 5 den 31. Dezember 1954 hinaus sollen nicht 9 RM werte, 0= Restduoten 100 DMW= 47% DNM-O; 100 DM-O= 22,0 PM-W. 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Das kleine Leben als Gleichnis „Sam Egos Haus“ von Saroyon: Bezaubernde Soropäische Erstaufführung in Essen Sam Ego, einst angesehener Rechtsanwalt tung im Schattengrund mit. Wir hatten cher zu Engelsturz in Kalifornien, hatte sich um den Eindruck. Vater und jüngster Sohn Noe- die Jahrhundertwende ein hübsches Haus lig würden bei all' ihren Unternehmungen mit auf die Rosenhöhe vor der Stadt bauen las- dem Haus soviel an die drei denken, daß Sen. Fünfundzwanzig Jahre aber ist er schon diese eben in Gedanken dabei wären— und In einer Irrenanstalt: seit dem schnell auf- als sie nach Kriegsende(das Stück spielt emandergefolgten Sterben von Frau, Sohn 1945) heimkommen wird gar kein Aufhe- und Tochter lacht er unentwegt in sich hin- bens gemacht: für Famile Noetig waren sie ein. Das Haus wurde zuweilen von unglück- ja eigentlich gar nicht„fort“ gewesen. ichen Menschen bewohnt, die Fama dichtete Von den schauspielerischen Leistungen ihm Spukgeschichten an, und schließlich der dreißig Darsteller—. außerdem machte blieb es leer und verfiel etwas. Seit sechs noch das gesamte Ballett mit— seien Wolf- Jahren bemünen sich Verwalter und Auktio- gang Schirlitz und Hans Kar! Friedrich hervor- nator, es zu versteigern. Eines Tages, nur gehoben: der eine gab eine glänzende psy- um es endlich los zu werden, schlagen sie es chologische Studie des alten Sam Ego, der einem Altwarenhändler mit dem beziehungs- andere fand für Bitter Noetig, den Hauskäu- vollen Namen Bitter Noetig für einen Doljar fer, sehr fein nuancierte Ausdrucksmöglich- Ard fünfzig Cents zu. Es wird daraufhin von keiten. Wirklich großartige Typen gab es zwei Häusertransporteuren quer durch die die Fülle, unglückliche Besetzungen nur eine. Stadt bis in den Schattengrund, wo Mister Das Ungewöhnlichste der Inszenierung war Noetig und seine Familie ihr Grundstück ha- die Geräuschkulisse: sie hatte entscheidende ben, Serollt. Auf diesem Wege gibt es viele dramaturgische Funktionen— vor allem im Hindernisse. Der Transport dauert Wochen, zweiten Bild, in dem außer bei einer fast Aber schließlich landet das Haus am rechten expositionellen Jungensrauferei vor dem Ort. Familie Noetig hat es hergerichtet und noch mücht allzu weit transportierten Haus es bietet ihr nun auch für die drei aus dem kein Wort gesprochen wird— und sie Krieg zurückkommenden Söhne und für den schwillt zuweilen zu beinahe Symphonischer aus der Irrenanstalt geflohenen Sam Ego, Stärke an: das Hzmmern der Transpor- der unter Noetigs unpathetischer Fürsorge teure, das Spiel der Straßenkinder, zwischen- wieder gesund wird, eine neue Heimat. rein ein Kirchenchor, der immer wieder Das sst die Geschichte von„sam Egos durch den Lärm des Haustransportes gestört Haus“. einem bezaubernden Stück von Wil- wird, Verkehrsgeräusche und schließlich der iam Saroyan, übersetzt von Willy H. Thiem, Jubel über das Kriegsende. 8 clas jetzt zum erstenmal in Europa aufge- Es war ein großer Theaterabend, entstan- kührt wurde: Heinz Dietrich Kenter gelang den aus kleinen Geschehnissen. Bedauerns- in Essen eine sehr schöne, unkonventionelle wert die wenigen Zuschauer, die während Inszenierung. des herzlichen Beifalls einander Zzurauriten, Das Stück wäre nicht von Saroyan, würde sie hätten es nicht fesselnd“ gefunden: ihre in diese Geschichte von Sam Egos Haus nicht Ohren sind taub geworden im Gekreisch das Leben der ganzen Stadt hineinsprudeln. unserer Zeit. Saroyan aber führt Aufs Lie- Eine Unzahl menschlicher Typen wird, wie benswürdigste zu un vergänglichen Werten beiläufig und immer ohne Anklage, durch Zurück. Das kann nicht zu hoch veranschlagt kleine Episoden charakterisiert. Daß alles, Werden. Sonja Luyken Menschen, Dinge. Maßstäbe, sich wandelt, ist die Erkenntnis, und daß deshalb Toleranz, Verstehen und Liebe geübt werden und die Dinge des Alltags nicht zu Wichtig genom- men werden sollten. Saroyan doziert nie- mals: Wie absichtlos gibt er seine Gleich- nisse des kleinen Lebens, in die er viel Weis Beit hineingeheimnist, ohne unklar zu wer- den. Die sieben Szenen haben nur eine schwache Stelle: das fünfte Bild, in dem der „Belanglosigkeit“ tatsächlich der Hintergrund Metropolitan-Oper Zum ersten Male wurde in diesem Jahre Metropolitan Oper durch Fernsehen übertragen und war so in über dreißig Kinos der USA au sehen. Acht Mark kostete der billigste, 21 Mar der teuerste dieser Kinopläͤtze, nahezu 80 000 Zuschauer fanden sich dazu, zum überwiegenden Teil auch in großer Abend- garderobe, ein. Und nock eine Ueberraschung bot dieser Saisonbeginn: Statt einer ge- schlossenen Operndarbietung brachte die Metropolitan ein„Potpourri“; den ersten Akt von Puccinis„La Boheme, den zweiten Akt (Amonasro), Zinka Milunov(Aida), Blanche da mes). Meine Tochter fängt an zu flirten Es begann damit, daß Manuela sagte: „Merkwürdig— plötzlich grüßen mich alle Männer aus der Nachbarschaft.“ Ich schaute von meinem Bügelbrett auf. Ihr Blick war ein Föhnhimmel mit Lämmerwölkchen. Mein Nasser Finger zischte an dem Eisen.„Soso“, zerte. Und das fing an, sie zu langweilen. „Ach, weißt du, Erwin sagt jetzt immer, was ich finde... und das ist nicht das Richtige. er ist so umständlich und weltfremd.“ Wenn er so dasaß und sie verliebt ansah, entwickelte sich meine Manuela zu einem kehlt. Sagte ich,„.. dann grüß Halt freundlich zu- kleinen Biest. Sie schnitt auf und schwärmte Unterschiedli 5 lick. von Freunden, die sie gar nicht hatte bloß, 1 5 nee Kurz darauf war der Spiegel vom Gang um ihn zu ärgern. Ich nahm sie ins Gebet verschwunden. Sie hatte ihn in ihr Zimmer genommen und die Tür verschlossen. Als sie wieder zum Vorschein kam, meinte ich prü- fend:„Laß dich anschauen. aber nicht die Augenbrauen ausschnippeln; bürsten ist viel hübscher. Sieh mal so. Seitdem schloß sie sich zu ihren Schön- heitsprozeduren nicht mehr ein. Aber das Interesse für ihre schöne Erscheinung wuchs Weiter. Sie kämmte die Haare in jeder Woche anders, und die Mütze setzte sie schief darauf. Ob dieser Gürtel oder jenes farbige Tuch zu diesem oder jenem Pullover paßte, das wurde jetzt wichtig. Sie musterte sich von Kopf bis Fuß Kritisch und stöhnte über ihre Schönheitsfehler. Vor einer Einladung nutzte sie die Spiegel merklich ab und entschwand in einer wohl- riechenden Wolke. Abends kam sie zurück mit roten Backen und in auffallend guter Laune.„Schön war es, sehr schön“, sagte sie, und sie half, leise vor sich hinsummend, un- aufgefordert, den Tisch abzuräumen. Am späten Abend rang sie sich ab:„Wir haben auch getanzt“.„Soso“, entgegnete ich, denn ich konnte warten. Am anderen Tag kam es heraus:„Weißt du, ich wollte es dir eigentlich nicht erzäh- len, aber ich kann es nicht für mich behal⸗ ten: der Vetter von Angelika hat mich nach Hause gebracht. Er ist 18 Jahre alt, und er hält mich für älter als ich bin. Und er sagt Sie zu mir.“ Reizend sah sie aus mit ihrem Purpurroten Kopf. Als Mutter kann man das ruhig einmal für sich feststellen.„Er will bald einmal anrufen.“ Das tat er dann. Ausgerechnet erwischte er mich am Apparat. So ein Augenblick ist merkwürdig, und man bekommt einen leisen Vorgeschmack auf die Schwiegermutter in sich. Der junge Mann erwies sich als höflich und wohlerzogen, und sie gingen öfter mit- einander fort. Nach drei Wochen hatte sie ihn schon unter dem Pantoffel. Er war ein junger Ka- valier alter Schule, er brachte Blumen, be- suchte mit ihr Kunstausstellungen und Kon- und machte ihr klar, daß man mit der Zu- neigung eines Menschen nicht Schindluder treiben dürfe.„Einmal wirst du dich viel- leicht auch unglücklich verlieben. Dann kannst du an Erwin zurückdenken.“ In Italien bekam sie dann den ersten Heiratsantrag.„Amore prima vista“, be- teuerte der schwarzlockige Medizinstudent, und er könne Manuela nicht mehr vergessen. Ich fand ihn zwar charmant, machte ihm aber Klar, daß es uns mit dem Heiraten gar nicht eile. Sie gingen Hand in Hand am Strand spazieren, woraus man offenbar schloß, die beiden seien verlobt. Von der Horde der italienischen Jugend jedenfalls wurde das angebliche Verlöbnis als perfekt angesehen. Mario fuhr mit Manuela auf seiner Vespa spazieren, er zeigte ihr die Sehenswürdigkei- ten der Umgebung und verwöhnte sie mit Eis und Früchten. Sie blühte auf unter der stumme Gestalten: die drei Noetig- Söhne, die im Krieg sind. Regisseur Kenter meint, sie wären mit ihrer Sehnsucht immer zu Hause und machten deshalb lautlos den Hauskauf ihres Vaters, den Transport und die Einrich- Internationale Wissenschaff Immatrikulation an der Sqaruniversität Bei der feierlichen Immatrikulation der neuen Studenten der Saar- Universität Wandte sich der Dekan der philosophischen Fakultät. Prof. Dr. Moreau, am Dienstag gegen die Auffassung, daß der Historiker Theodor Mommsen nicht der strengen wis senschaftlichen Methode treu geblieben und daß er ein deutscher Nationalist gewesen Sei. In der akademischen Festrede über das Thema„Wissenschaft und Nationalismus— das Beispiel Mommsens“, sagte Moreau, in der Geschichte gebe es wie in anderen Gei- stes wissenschaften keine nationale, sondern nur eine internationale Wissenschaft, die sich auf gegenseitige Achtung, Toleranz und Ehrlichkeit stütze. Mommsen sei ein grober Gelehrter gewesen, der sich für das Ideal der Völkerverständigung eingesetzt habe. Mit Heiterkeit und Beifall nahmen es die Teilnehmer der Immatrikulationsfeier auf, daßg der Vertreter der Studenten aus der Bundesrepublik den französisch klingenden Namen Eugen Marechaux trägt, während der Vertreter der aus Frankreich stammen- den Studenten Jean Engelstein heißt. Maja van Naters, die Tochter des holländischen Europadelegierten, wurde als Vertreterin der Studenten aus den anderen europaischen Ländern vorgestellt. Rektor Prof. Angelloz Wies darauf hin, daß der Lehrkörper seinen Einzug zum erstenmal ohne Unterschied der Nationalitäten gemeinsam in Robe und Ba- rett der Sdar- Universität gehalten habe. An der Feier nahmen auch der Ministerpräsi- dent Hoffmann und der französische Bot- schafter Grandval teil. dpa „Samuel-Scheidt-Festtage“ begannen am Dienstag in Göttingen. Mit ihnen wird das Andenken des hallischen Komponisten und Organisten Samuel Scheidt geehrt. dessen Todestag sich am 30. März dieses Jahres zum 300. Male jährte. Scheidt gehörte zu den be- deutendsten protestantischen Kirchenmusikern seiner Zeit. Die Festtage bringen bis zum 12. November zahlreiche Konzerte führender Organisten, daneben Vorträge über die Ge- schichte der Orgel und ein Gespräch über Probleme der Orgelspieltechnik. Ernest Hemingway erklärte, daß er zu sei- nem größten Leidwesen verzichten müsse, am 10. Dezember zum Empfang des Nopbel- Preises nach Stockholm zu kommen; er sei von seinen Verletzungen aus den zwei Flugzeugabstürzen in Afrika noch nicht genügend geheilt. Die Jugendschriftstellerin Lisa Tetzner fei- erte am 10. November in der Schweiz, ihrer Wahlheimat seit den dreißiger Jahren, ihren 60. Geburtstag. Als Märchenerzählerin zog sie einst von Dorf zu Dorf, dann betrieb sie diese „Tätigkeit“ in gleichsam offizieller Stellung beim Berliner Rundfunk. Aus dieser Gabe und der Freude am Märchen und am Erzählen her- in öber dreißig Kinos Arie aus Leoncavallos„Bajazzob, und schließlich die beiden ersten Akte aus Verdis„Aida“, mit den hier(von links nach rechts) abgebildeten Hauptdarstellern: Leonard Warren Koltur-Chronik Monique de la Bruchollei Sastkonzert in Mannheim Monique de la Bruchollerie gehört g jenen außerordentlichen Pianistischen 1 scheinungen, deren festgegründeter 14 einen Riesenraum wie den Mannhen! MAusensaal bis zum letzten Platz mit bes sterten Hörern zu füllen vermag. Die derbegegnung mit dieser grazilen Franzü die, ähnlich wie ihre gefeierte Schwe Apoll, Monique Haas, mit allen glänzen Gaben romanischer Geistigkeit Versche derisch ausgestattet ist, wurde denn a zu einem faszinierenden Konzerterlehn Die Künstlerin spielte diesmal ein in Seh Fubieen Wieltzltiecen höchst attract moderner Klaviermusik, das von Beethot bis Bartok reichte und dessen Hinreise Interpretation das künstlerische Wesen di ser Könnerin aufs neue als hohe Begte dung im Geistigen und Technischen 15 finden ließt. 9 Ihr Beethovenspiel(die Sonate„Paths, tique“) verbindet rühmlichste Spieltechi mit geistig und gefühlsmäßig erstaunt gesichertem Stilbewußtsein und imponler sehr durch eine kunstvolle, alle Gegensig scharf profllierende Vortragsdynamix m die suggestiv wirkende Herausarbelt spezifisch. Beethovenscher Stimmungs pelt besonders auch was die Ausdrucksinnigee Nailde und Süße des Pianospiels petnifff, bei ist diese eminente Interpretationseas nicht frei von gewissen Eigen willigte Ungewohnt gedehnte oder überbeschleung Zeitmaße und gelegentlich auch Tast bis g die Grenze des Tüftelns gehende Freude à Modellieren und Plastizieren formaler m figürlicher Werte flelen nicht nur bei Beg hoven, sondern auch an ihrem Chopinspz und einem zugegebenen Schubert-Impronp als sehr persönliche Gestaltungsmerkmet auf, doch billigt man derartige Stilistisch Subjektivierungen dem an Schönheit, Ile Sanz und Farbe unübertrefflichen Spiel dd ser Künstlerin ohne weiteres zu. Technische Probleme gibt es für Moniqn de la Bruchollerie überhaupt nicht. Ihre 94 radezu maschinelle Fingerfertigkeit, d Klarheit selbst im Prestissimo-Tempo dab. rasender Passagen, die unglaubliche Präz. die Eröffnungs vorstellung der New Vorker von Rossinis„Barbier von Sevilla“, die große Thebom(Amneris), Mario del Mondeo Ra- dpa-Foto Jon Erika Lengnick südlichen Sonne. Der Flirt— bei beiden eine Mischung aus natürlicher Koketterie und raffinierter Treuherzigkeit— war in seiner Art vollkommen. Zu Hause kamen darm die Briefe an; denn, ganz im Gegenteil zu dem Ruf, den italienische Liebhaber genießen, zeigte sich Mario zunächst anhänglich. In einem Ge- spräch mit mir sagte Manuela erstaunt, als ich nicht gleich begriff:„Ja, hast du denn Marios letzten Brief nicht gelesen?“ „Nein“, sagte ich,„deine Briefe lese ich nur, Wenn du sie mir zeigst.“—„Das finde ich aber hochanständig von dir.“ Und ich bekam einen Kuß. Als der Briefwechsel mit Mario einschlief, meinte sie abschließend:„Ach, weißt du, zum Heiraten wäre er doch nichts gewesen.“ Ihre Menschenkenntnis ist übrigens nicht schlecht. Sie ist äußerst kritisch, sie hat eine gute Witterung für die innere Sauberkeit eines Menschen, und Schmeicheleien gegen- Über ist sie skeptisch. Als wir nach einem Besuch bei Freunden die Anwesenden sanft durchhechelten, sagte sie:„Gell, Mutti, wir haben den gleichen Ge- schmack in puncto Männer.“ Die Feuerprobe auf diesen Satz steht noch aus. ihres Fortissimo- Spiels grenzen ans Wun. derbare. Diese mit Charme und Esprit ge. pflegte Virtuosität fand in Maurice Rapeb immens schwieriger Klavierkompositic „Scarbo“, in Bela Bartoks geistreichem Rond9 Nr. 1 und seiner effektvollen Burleske, fer- ner in Serge Prokofleffs graziösem„Winter. märchen“ und der prachtvoll gehämmerten Toccata die ihr gemäßen Objekte. Von Stig Zu Stück gingen die Wogen der Begeisterug höher. 50 Dr. Fuchs öber Stilkunde Vortragsreihe in der Kunsthalle Dr. Heinz R. Fuchs, der im Rahmen de Volkshochschul Veranstaltungen in dd Mannheimer Kunsthalle seine drei Vortrags. kunde“ eröffnete(die Weiteren Vorträge fin- den am 16. und am 23. NOVember statt), be. Sann erwartungsgemäß mit Eingrenzungen. Niemand kann in drei Vorlesungen den Be. Sriffsapparat erläutern und die Anschauung fülle vermitteln, wie sie einer eingehenderen Kenntnis der Stilgeschichte als Vorausset- zung dienen müssen. Aber daß an Ausbe. wählten Beispielen treffliche Einblicke in bestimmte Wandlungen der künstlerischen Ausdrucksformen zu gewinnen und dadurch neue, vertiefte Erlebnismöglichkeiten zu ei- schließen sind, zeigte schon dieser Einle. tungsvortrag. Dr. Fuchs betonte, daß ds Kunsterlebnis selbst zwar durchaus nici den Charakter einer wissenschaftlichen Be. mühung habe, aber wir müßten zunächst die Voraussetzungen schaffen, die uns ein sinn- volles Erleben und Verstehen des Kunstwer- kes möglich machen; wir müßten begreifen Was es uns sagen will, ehe wir ernstlich fes stellen können, was es uns sagen kann. Die Grundeinstellung des Historismus, daß näm- lich die vergangenen Epochen nicht mit den Maßstäben unserer Tage gemessen werden dürfen, sondern aus ihrer Zeit heraus ver- standen werden müssen, brachte, wie der Redner erläuterte, eine entscheidende Wende aus entstanden dann auch die Reihe ihrer Bücher, der„Hans Urian“, die neunbändige Odyssee einer Jugend„Die Kinder aus Nr. 7. die vierbändige Sammlung„Die schönsten Märchen der Welt für 365 und einen Tag“, aus jüngster Zeit„Die Reise nach Ostende“. 1937 übernahm sie eine Dozentur für Spracherziehung an der Universität Basel, und außerdem lehrt sie noch am kantonalen Lehrerseminar das Märchenerzählen. Victor de Sabata, bisher Chefdirigent der Mailänder Scala, hat nun auch die künst⸗ lerische Gesamtleitung der Scala übernommen. Das diesjährige Programm für die Scala steht noch nicht fest. Es enthält jedoch auf jeden Fall die Uraufführung der Oper„David“ von Milhaud. Außerdem wird mit Sicherheit er- wartet, daß der fast neunzigjährige Toscanini anläßlich der Einweihung der sogenannten „Kleinen Scala“ im nächsten Frühjahr Verdis „Falstaff“ dirigieren wird. Die Compagnia d'opera Italiana mit Sänge- rinnen und Sängern der Mailänder Scala ga- stiert am Freitag, 12. November, 20 Uhr, mit Rossinis„Barbier von Sevilla“ im Feierabend- haus der BASF Ludwigshafen. 0 hat dazu beigetragen, starke Vorurteile 2 beseitigen.„Wir müssen leider Stilkunde be- treiben“, sagte Dr. Fuchs,„weil wir Pistan⸗ zu den Dingen haben und uns erst auf die Ebene begeben müssen, auf der eine Bè:. trachtung möglich ist.“* * wenn ein kleines Scharmützel vorangegan- Sen war, wie eine Bulldogge nämlich, die Diesen muß, und„Möff-möff!“ sagte,„hat der Brummbär nun ausgebrummt!“ Herr Sulpiz blickte ihr mitten ins Ge- sicht, und zwar so scharf und kühl, daß ihr das Blut sofort in die Ohren stieg. Er sagte leise:„Wenn du, auch einen Grund hast, mich nicht so ernst zu nehmen, wie es viel- leicht für uns beide im Augenblick gut Wäre,— so muß ich dich doch bitten, das nicht in Gegenwart eines Dritten zu tun!“ Pie Reise nach Porfiuncula OMAN VON STEFAN ANDRES Copyright R. Piper& Co Verlag Mönchen nur in Gedanken sich selbst zu bedrängen. Er spürte das Bedürfnis, auf sein Zimmer zu gehen und allein zu sein. Dann aber 3. Fortsetzung 5 Mein Gott, ich habe wahrscheinlich zu- Viel getrunken, dieser Wein ist— nein, es ist nicht der Wein und auch nicht dieser junge Mann da, es ist die Unbehaglichkeit an sich selbst, das Bedürfnis, aus sich fort zu gehen, ja, eine Reise zu machen, eine Reise ins ganz Andere, in das, was man nicht ist/ aber endlich sein möchte. So wie man das Haus abschlog und abreiste, ge- nau so müßte man das eigene Innere ab- schließen und alsbald abreisen können. Und nichts mitnehmen: keine Tugend und keine Schuld. Die Möglichkeit haben, noch einmal Wie ein Kind zu beginnen... Seltsam, wie wenig Neugier ein Mensch verspürt, zu er- fahren, wie seine Schuld aussieht. worin sie besteht, wie sie entstand! Wie in einem ver- siegelten Postsack tragen wir die Schuld, diese aus der Mitte der Welt an uns gerich- teten Mahnbriefe, die wir nicht öffnen, nicht lesen, nicht beantworten. Wir schleppen sie nur auf unseren Schultern herum und wii- schen uns den Schweiß und seufzen. Herr Sulpiz entwand sich mit dem Ge- fühl einer plötzlichen Gereiztheit diesen Gedanken und zwar genau, als sein Blick sich an Klinger verfing. Die Anwesenheit des jungen Mannes, der so wohlerzogen kaute und sich, bevor er das Weinglas an den Mund führte, ausführlich mit der Ser- viette den Mund wischte, verbot ihm, auch malte er sich aus, wie angenehm es Wäre, mit Felicitas ein Stündchen zusammenzu- sein und ihr von diesem bedrückenden Traum zu erzählen. Und er hoffte schon ein wenig, daß im Medium ihrer überschäàumen- den Vergnügtheit die Traumfaust und all diese von ihr geweckten schwermütigen Ge- danken aufgelöst würden. In einer heiteren, halbwissenschaftlichen Uberlegenheit rückte man dieser dunklen Zeichensprache, wie 80 oft schon, auf den Leib und zerlegte Sie, führte sodann jede Einzelheit auf den leib- lichen und seelischen Ursprung zurück, bis nichts mehr von Dunkelheit, Angst und Be- drohung an einem solchen Traumbild zu- rückblieb. Gewiß, das kann man tun und sich überdies auch noch einbilden, daß die Faust nun nicht mehr wiederkehrte. Viel- leicht aber, daß es statt der Faust das nächste Mal ein Fuß mit Krallen ist, oder ein Maul, ein polternder Greifer an einem bis zu den Sternen reichenden Kran,— nein, es gibt kein Entfliehen, unaufhörlich schweben wir über der eigenen Tiefe. Herr Sulpiz faltete bereits seine Ser- viette, er hatte nur einige Artischocken- böden mit Butterbrot gegessen, dazu aber über einen halben Liter apulischen Rotweins getrunken, als Felicitas sich ihm zuwandte, eine Grimasse schnitt— genau wie sonst, * Mit flammenden Wangen und die Augen bereits feucht, sprang nun Felicitas in die Höhe und tat einen grimmigen Ausruf, der aber im Schurren der Stühle verging. Denn in diesem Augenblick schob auch Herr Klin- ger den Stuhl heftig zurück und rief laut: „Herr Kasbach, gestatten Sie mir eine kurz Unterredung unter vier Augen!“ 5 Herr Sulpiz wandte ihm langsam das Gesicht zu,„Aber wir haben doch keinerlei Vertraulichkeiten miteinander, Herr Klin ger, wir beide nicht! Es genügt mir, daß Sie sich mit meiner Tochter ganze Tage unter vier Augen Unterredungen gestatten, um sie dann, wenn Sie überhaupt vor mei- nen Ohren das Wort an sie richten, Fräu- lein Kasbach' zu nennen!“ Felicitas wandte sich, die Arme ausein- ander werfend, Herrn Sulpiz zu:„Aber, Vater, ich habe dir doch gesagt: ich habe die Schuld, daß er mich in deiner Gegenwart nicht duzte, und auch daran, daß Wir, den Sanzen Tag im Wasser waren.“ Herr Sulpiz nickte, gegen Klinger ge- wandt, und lächelte höhnisch:„Und das nehmen Sie alles gelassen entgegen, daß eine junge Dame alles auf sich nimmt? genau so gelassen, wie Sie sich ein Tor öff- nen und schließen lassen, während Sie am Als ich irgendwo in so einem Dreckgraben Steuer sitzen und die Asche Ihrer Zigarette i abklopfen?“ „Verzeihung, Herr Kasbach, aber das konnten Sie nicht wissen“, Klinger sagte das mit ruhiger Stimme und hielt seine linke Hand hin,„ein Granatsplitter— hier hinein und hier heraus Ich kann gewisse Griffe, zu denen zwei Hände nötig sind, nicht ausführen.“ „Und man brauchte eigentlich ein halbes Dutzend Hände, um diese rostige Herrlich- keit auseinander und vor allem wieder in- einander zu kriegen.“ Felicitas sagte das, als wäre sie noch mit dem Schließen des Tores beschäftigt und als wäre ihr Zorn aus- schließlich gegen das widerspenstige und verrostete Schloß gerichtet. Herr Sulpiz sprach an ihr vorbei, aber seine Stimme klang wieder sanft:„Wie alt waren Sie damals?“ „Achtzehn, fast neunzehn!“ „Norbert— wer ist das?“ Er hob lans. sam das Gesicht und sah sie, dann Klinger an.„Was will er denn? Was wollen Sie denn von mir? Das muß ich wissen, ehe wir diese Unterredung beginnen.“ Wieder g oh er sich das Glas mit dem schweren apu- lischen Rotwein voll und trank es 2 Hälfte leer. „Vielleicht will ich etwas ganz anderes als Sie befürchten.“ Klinger zog bei diesen Worten den Stuhl zurück und sezte sich der- art selbstbewußt und so nahe neben Heri Sulpiz, daß dieser die Stirn runzelte un langsam aufstand. Auch Felicitas setzte sich wieder an den Tisch, stützte die Ellbogen auf die Kante und legte den Kopf in beide Hände. Sie sagte nichts. sagte Herr Sulpiz, es klang wie ein Knur ren,„Sie können mir nichts geben un nichts nehmen.“ „Geben und nehmen“, sagte e nochi schärfer artikulierend als vorher. Fell citas sah, wie ihm die Muskeln an den Kinnladen vorsprangen, seine Nase War 5 der Spitze weiß geworden; in den 4 winkeln saßen Fältchen so scharf 720 Sprünge in einer Glasfläche, in die ein Steif trak.„Nichts geben und nichts nehmer, Klinger schien diese Worte, bevor e 5 Sprach, jedesmal abzuschrecken, seine 15 6 lippe zog sich dabei so hart in die 1 daß diese unter den schmalen Lippen nin vorblitzten. Er blickte zu Herrn Sulpiz ang der jetzt auf den Fliesen auf und ab 5 5 die Hände auf dem Rücken und den a 1 in den Nacken geworfen. Felicitas end 5 1 der Vater sehe in diesem Augenblick. „Fast neunzehn!“ Herr Sulpiz ließ den Ropf sinken, als wäre er Plötzlich einge- schlafen, und das Zahlwort klang, als hätte er im Traum gesprochen. Im selben Ton fuhr er fort:„Ich war auch fast neunzehn, lag— und mir die Anwartschaft auf ein schönes Rheuma erwarb. So eine Wunde an der Hand wäre mir eigentlich lieber, da weiß man, Was man hat.“ Klinger und Felicitas standen noch im- mer neben ihren Stühlen. Herr Sulpiz schien es nicht zu bemerken, er blickte mit ge- senktem Kopf auf seine großen Hände und begann, sie zu kneten. Klinger warf dem Programm mit klassischer, romantischer abende umfassende„Einführung in die Sl, in der Geschichte der Kunstbetrachtung. Sie „Was habe ich von Ihnen zu befürchten, Herausg Verlag. drucker chetfred Stellv.: W. Hert; weber; Lokales: Dr. F. W Land: C simon; chef v. Bank, R Bad. Kor Mannhel Nr. 80 01 — 1 9. Jahr . 9 81 temb des L haben vom Zuste Die ver Re Ulrich der Lar zum Re men. V. gebiets bezirke Festhal. stehend Rechtsu teilen liege nu In d aller P. weisune 7 sion des Anschlags und die Physische Kraft, Würdis⸗ und Pre bezeichr 1 Stutt temberg desregie licher D 4 Entha Kultusn. des Lan nicht v. macht 3 weiterh. zen Ant nen der und die Dageger der CD! DVP. ve stimmur Antrag aus den ben. 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