Nr. 269 — ferausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Munnheimer 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 43 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 85 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kleuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; werbg. C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag beendete gestern abend nach insgesamt mehr als dreizehn- stündigen Beratungen die zweite Lesung der Steuerreform und beschloß neue Lohn- und Einkommensteuertarife, getrennte Besteuerung von Ehegatten, wenn sie in ver- schiedenen Betrieben tätig sind, Steuerfreiheit für Nacht- und Sonntagsarbeit und Die dritte Lesung ist für heute, Freitag, erkennen, beschloß der Bundestag: Tarifliche Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit bleiben steuerfrei, wenn der Ar- beitslohn 7200 Mark im Kalenderjahr nicht übersteigt. Diese Regelung gilt ohne Zeit- begrenzung, während ursprünglich vorge- schlagen worden war, diese Vergünstigung am 31. Dezember auslaufen zu lassen. Die umfassendste Steuersenkung bringt die Annahme des Lohn- und Einkommen- steuertarifs in der Fassung des Abgeordne- ten Neuburger(CDV) mit sich. Dadurch werden die Steuern der unteren und mittleren Einkommen um insgesamt 25 Prozent gesenkt— also um etwa das Dop- pelte gegenüber der Regierungsvorlage— gleitend bis zu einem Einkommen von 40 000 Mark im Jahr. Der Einnahme-Ausfall für den Staat nach diesem Tarif beträgt etwa 2,1 Milliarden Mark im Jahr. In einer Kampfabstimmung nahm der Bundestag mit 215 gegen 169 Stimmen bei 15 Enthaltungen den Antrag der Koalitionspar- teien an, die Regierungsvorlage wiederherzu- stellen, wonach die Körperschafts- steuer für den ausgeschütteten Gewinn 30 statt im allgemeinen 45 Prozent beträgt. Schließlich beschloß das Plenum die steuer- lichen Export- Förderungsmaßnahmen am 31. Dezember 1954 ersatzlos auslaufen zu lassen. Im Anschluß an die zweite Lesung der Steuerreform wurde auch ein Regierungs- entwurf im Zusammenhang mit dem Not- opfer Berlin in zweiter Beratung angenom- men, wonach das Notopfer in der bisherigen Höhe weiter erhoben wird. Ein Antrag der SPD, das Notopfer in einen prozentualen Zu- Pariser Verträge Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen könne sich nichts schlechteres denken, als „die Ratifizierung der Abmachungen von London und Paris dadurch zu behindern, daß ler chefredakteur: E. F. von Schilling; 1 stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: ik u Bertz-Elchenrode; Wirtschaft: F. o. TI-Fried. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; für de Lokales: W. Kirches: Kommunales: anheimer] br. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; nen 1 d: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. en sollte simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Nei, chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. ber: zu Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., st ist Se Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. r au er Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe ine, und] Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. ich zwei dei denen 19 Jahrgang/ Nr. 270/ Einzelpreis 20 Pr dagestzl. Lammer. geöffnet Friedrich Op. en 5510 Kinder. chumann 100 pon Weiteren Barock. 5 hin ur Werken Konzer. n Inter. agen, die ilisti 1 einen gespaltenen Körperschaftssteuersatz. vidi Wet. vorgesehen. der die a. munte. Nahezu vier Stunden befaßte sich das icht aut Plenum mit der Haushaltsbesteuerung: ob Echowir. The g atten getrennt oder gemeinsam Effekte veranlagt werden sollen. Hierzu lagen nen Prä. mehrere Anträge vor, die sich entweder für bei der] das einschränkungslose„Splitting-System“ trat de nach amerikanischem Vorbild(bei dem die en und Einkünfte der Ehegatten zusammengerech- „ gesun- net und jeder nach dem halben Gesamtsatz en unge. besteuert wird), einer Teillösung oder all- Auch der gemeine Zusammenveranlagung einsetzten. ter und As vorteilhafteste Lösung wurde grundsätz- numann. ich die getrennte Besteuerung anerkannt, nde Le. doch würde das den Staat, wie Staatssekretar rend der Hartmann, der wieder den kranken Minister nel und Schäffer vertrat, sagte, mehr als eine Mil- Wa laarde Mark Kosten. Die Fraktionen stimmten cchlieglich folgender Regelung zu: Ehegatten, die in verschiedenen Betrieben tätig sind, Ssef erden in Zukunft getrennt veranlagt, wenn Bertin nicht ausdrücklich das Gegenteil beantragt 5 wird. Das Einkommen der Frau aus selb- tres von ständiger und nicht selbständiger Arbeit ikerpreß fällt aber unter die Steuerklasse I(Ledige), e Ane wodurch sie keine Familienvergünstigungen 575 5 15 für sich in Anspruch nehmen kann. a Bühhe Hurch diese Regelung werden Kinder- geopfer reiche benachteiligt. Um das Frinzip der jechische Steuergerechtigkeit jedoch aufrecht zu erhal- 12ö8ische] ten, wurde beschlossen: Freibeträge für das cht jetzt b. und jedes weitere Kind werden von 1440 bolismen auf 1680 Mark jährlich heraufgesetzt. lemisiert Die Regierungsvorlage zur Steuerreform Psycho- sah die Besteuerung von tariflichen Zuschlä- t er den] gen für Sonntags-, Feiertags- und ist ein Nachtarbeit vor. Nachdem sich schon nt und] for der Debatte die Koalitionspartner einig 105 geworden waren, diesen Punkt nicht anzu- 5 767 m auch 2 r Unterhaus billigt en, doch Mit 264 gegen 4 Stimmen os deer zicht des 1 1 London. Das britische Unterhaus billigte Sich* am späten Donnerstagabend die Pariser nein 8% Verträge über die Wiederherstellung der Souveränität der Bundesrepublik und ihre icht seht] Aufnahme in die Westeuropäische Union so- 1 Wenig] wie in die NATO mit 264 gegen 4 Stimmen. i dat „ Der zweite Tag der großen außenpoliti- er Iphi⸗ schen Aussprache des Unterhauses wurde n Kenn, eröffnet unter dem Eindruck eines ziemlich en nu Häslichen Rückzuges der Labour Partei- um eine leitung vor dem linken Flügel ihrer Partei. r über- am Mittwochnachmittag noch hatte der hialektik frühere Außenminister, Herbert Morrison, 18 fich als offizieller Sprecher der Labour-Fraktion jas noch angekündigt, daß seine Partei das Pariser und die Neun-Mächte- Abkommen als berechtigt und 8 vernünftig betrachte. Dann aber hatte der zur Bevan- Gruppe gehörende Abgeordnete Cross- mann in einer ljeidenschaftlichen Rede er- inntesten klärt, vrenn manche seiner Freunde entgegen en ren Ueberzeugungen und Grundsätzen 85 nicht gegen das Abkommen stimmen sollten, so geschehe das lediglich, damit sie nicht aus der Partei ausgestoßen würden. Ferner meet wurde bekannt, daß eine Reihe von Labour- lick a 5 Abgeordneten von ihren Wahlkreisorganisa- Fuß ch tionen Proteste gegen die Billigung der deut- ickte u schen Wiederbewaffnung erhalten hatten. 5e auf. Da warf der Parteiführer Attlee plötzlich das Brauen Steuer herum. In einer in der Nacht zum hen Sie, Donnerstag herausgegebenen schriftlichen zem die- Weisung wurde allen Abgeordneten der gichtz Labour Party Stimmenthaltung zur Pflicht e nichts] gemacht ber den 8 ie Hand Der ehemalige Schatzkanzler Gaitskell, , Oklel. der als zweiter Sprecher der Labour-Fraktion sie li die Debatte am Donnerstag eröffnete, ent- n, wäre] wickelte zunächst die Bedenken finanzieller 8 gewib und militärischer Art, die auch der rechte en Hä U Flügel der Opposition gegen die Politik der meinen! Regierung hat. Gaitskell stellte ferner die vas tra-, Frage, ob die Ankündigung Marschall Mont- „ decmerys, wonach die Strategie des NAT O- tür, die] Oberkommandos unwiderruflich auf die An- re. Del] Wendung taktischer Atomwaffen zur Abwehr agefaßle eines sowjetischen Angriffs eingestellt sei, ins. Del] der Konzeption des Ministerrates des NATO- ner und] baktes und der britischen Regierung ent- Sie die spreche. Er fragte, ob die Aufstellung der zurück 12 deutschen Divisionen diese Konzeption, Ich 1 ie die Gefahr sofortiger Gegenwirkung mit d nich. tomwaffen gegen die Zivilbevölkerung te mich“ Crogbritanniens in sich schließe, nicht N Wieder rückgängig machen könne. n 8 5 Bevan sprach auch noch und erklärte, er tief den che die Gefahr des Kommunismus weniger u wirk- aut militärischem Gebiet sondern darin, daß tur ab⸗ 5 0 Kommunismus sich in ungesunden wirt- b aftlichen und sozialen Verhältnissen aus- war er- reiten könne. den 125 Churchill: Zuerst ratifizieren 1 ruhis“(p) Der britische Ministerpräsident Sir an dar- uston Churchill, hat vor dem Unterhaus 15 seh sokortige Verhandlungen mit der Sowiet- 100% union mit der Bemerkung abgelehnt, er sie mit anderen Verhandlungen verknüpft Werden“. Peru will Onassis-Flotte enteignen Lima S eru).(dpa/ UP) Der Staat Peru Will — wie am Donnerstag von Regierungsbeam- ten in der peruanischen Hauptstadt Lima erklärt wurde— die Walfangflotte des Ree- ders Aristoteles Onassis enteignen und die aufgebrachten Schiffseinheiten der peruani- schen Flotte einverleiben. Es heißt, daß die deutschen, kanadischen, norwegischen und panamesischen Seeleute, die sich an Bord der aufgebrachten Schiffe befinden, nach einer Befragung freigelassen werden sollen. Zu- gleich wird mitgeteilt, daß die noch nicht aufgebrachten Schiffe der Walfangflotte Onassis' weiter von peruanischen Marine einheiten verfolgt werden, um ebenfalls noch aufgebracht zu werden. Panama hat seine Botschaft in der perua- nischen Hauptstadt angewiesen, gegen die „bewaffnete Aktion“ und die gegen die Be- schlagnahme von Walfangschiffen zu prote- Stieren. Eheleute werden getrennt veranlagt Der Bundestag beschloß in zweiter Lesung weitergehende Steuersenkung bei unteren Einkommen schlag zur Einkommen- und Körperschafts- steuer umzuwandeln, fand keine Mehrheit. Nach den Erfahrungen der Donnerstags Debatte wird damit gerechnet, daß die Steuerreform in der Form der zweiten Le- sung auch die Hürde der dritten Lesung pas- sieren wird. Nebel in Paris brachte Bonn um einen Staatsbesuch Paris.(dpa) Auf fast ganz England und Teile Frankreichs senkte sich am Donnerstag der erste schwere Nebelteppich dieses Win- terhalbjahres, während im italienischen Alpengebiet und in den Pyrenäen starke EKälteeinbrüche zu verzeichnen sind. Auf dem Pariser Flugplatz Orly mußte am Donnerstag- vormittag der Flugverkehr wegen starken Nebels eingestellt werden. Der ceylonesische Ministerpräsident, Sir John Kotewala, der gerade von Paris nach Deutschland fliegen wollte, hat seinen Be- such in der Bundesrepublik wegen des star- ken Nebels, der einen Start unmöglich machte, absagen müssen. Zahlreiche Flug- zeuge der Amerika-Linien werden in Irland kestgehalten. In Südtirol wurden am Donnerstag Tem- peraturen bis zu— 20 Grad gemessen. Vier Italiener sind im italienischen Alpengebiet erfroren. Schnee und Kälte sind auch ent- lang der gesamten Apeninnenkette zu ver- zeichnen. Freitag, 19. November 1954 Weithin sichtbar sind durch ihre reflektierenden Mützen- und Aermeluberzuge die uniformierten Palizei- beamten, die bei ihrem Großeinsatz gegen die Autobaknbanditen nachts auf den Auto- bahnen und Landstraßen die Kraftfahrzeuge kontrollieren. Wer die erste Kontrolle über- fanrt, wird vom nächsten Posten erneut gestoppt, der die Stopanordnung, wenn nötig, mit seinen Maschinenpistolen durchsetzt.— Inzwischen geht der Streit um den Gebrauch der Schußwaffe durch Poliæaisten zwischen dem nordrkein- westfälischen Innenminister und dem „Kronjuristen“ der Sp, Dr. Adolf Arndt, weiter.(Siehe auck Seite 2.) Bild: AP Spo wollte heute eine auſzenpolitische Debatte Koalition: Eine so überraschende Aktion ist dem gemeinsamen Anliegen der Wiedervereinigung nicht förderlich Bonn. Die Regierungskoalition lehnte am späten Donnerstagabend einen sozialdemo- kratischen Antrag auf eine sofortige außen- politische Aussprache ab. Die SpD hatte die- sen Antrag am Nachmittag nach einer Frak- tionssitzung überraschend eingebracht. Gleich- zeitig richtete sie einen Brief an den Bundes- tagspräsidenten, indem sie mitteilte, daß der „Antrag betreffend Viermächte-Verhandlun- gen über die Wiedervereinigung Deutsch- Iands“ als erster Punkt auf die Tagesordnung der heutigen Bundestagssitzung Creitag) ge- setzt werden sollte. In einem zweiten Schrei- ben richteten die Sozialdemokraten an den Bundeskanzler die dringende Bitte, auf der heutigen Sitzung eine Regierungserklärung Abzugeben. Gegen 18 Uhr trat das Bundeskabinett zu einer Sondersitzung zusammen, an der auch die Fraktionsvorsitzenden der Regierungs- koalition teilnahmen. Die Minister und die Vertreter der Koalitionsfraktionen waren einhellig der Auffassung, daß zum gegen- wärtigen Zeitpunkt eine„80 überraschende Aktion dem gemeinsamen Anliegen der Wie- dervereinigung nicht förderlich sein könne.“ Der Antag der SpD hatte folgenden In- halt: Der Bundestag solle sich erneut zu der Einheit Deutschlands als vordringlichste Aufgabe der deutschen Politik bekennen und Viermächte- Verhandlungen mit dem Ziel fordern, freie Wahlen in Deutschland zu ermöglichen. Ferner sollte das Parlament die Bundesregierung„angesichts der Ge- fahr, daß nach einer Verwirklichung der Beschlüsse der Pariser Konferenz erfolg- versprechende Viermächte- Verhandlungen kür absehbare Zeit unmöglich sein könnten“, ersuchen, diese Willenskundgebung den vier Besatzungsmächten in aller Form zur von unserer Bonner Redaktion Kenntnis zu bringen. Die Sozialdemokraten wünschten weiter eine positive Beantwor- tung der sowjetischen Note mit dem Vor- schlag, eine Konferenz der vier Großmächte stattfinden zu lassen. Außerdem müsse gleichzeitig über die Eingliederung Deutsch- lands in ein europäisches Sicherheitssystem im Rahmen der Vereinten Nationen ver- handelt werden. Bundeskanzler Dr. Adenauer antwortete in einem Schreiben, das der SPD noch aàm Donnerstagabend zuging, er könne zu seiner Genugtuung mitteilen, daß er am gleichen Tag mit Botschafter Conant als dem Vor- sitzenden der alliierten Hohen Kommission eine Aussprache über die letzten sowieti- schen Noten gehabt habe.„Ich habe es, wie schoen auf der Londoner und Pariser Konfe- renz und bei meinem Besuch in Washington, auch ihm gegenüber erklärt, daß ich eine Viermächte-Konferenz über eine Wiederver- einigung Deutschlands in Frieden und Frei- heit unverzüglich nach dem Inkrafttreten der Pariser Abkommen für eine dringende Mendeès-France Notwendigkeit halte“, heißt es in dem Brief des Kanzlers. Diese Auffassung sei bei allen maßgeblichen Persönlichkeiten der West- mächte auf volle Zustimmung gestoßen. „Durch die Pariser Verträge werden die Vorbedingungen für die Schaffung eines europäischen kollektiven Sicherheitssystems auf unserer Seite in weitestem Umfange er- füllt. Ich glaube, daß alsdann auch der rich- tige Zeitpunkt für Verhandlungen des We- stens mit der Sowjetunion über die europäi- sche Sicherheit gekommen ist“, antwortete Dr. Adenauer dem SPD- Vorsitzenden, Erich Ollenhauer. Unter diesen Umständen sei eine „So plötzlich ohne neuen sichtbaren Anlaß vorgenommene Diskussion“ des schwierigen Fragenkomplexes im Bundestag dem ge- meinsamen Anliegen nicht förderlich. Auch der Bundestag hat Donnerstagabend gegen die Stimmen der Opposition beschlos- sen, eine außerpolitische Debatte in der Plenarsitzung heute, Freitag, nicht abzu- halten. in Washington Er setzte sich bei Eisenhower für dynamische Politik des Westens ein Washington. UP/dpa) Der französische Ministerpräsident Mendès-France ist am Mittwochabend, aus Kanada kommend, in der Hauptstadt der USA eingetroffen und hatte noch am gleichen Abend eine Bespre- chung mit Außenminister Dulles. Am Don- nerstag konferierte Mendès-France mit Pra- sident Eisenhower, wobei der französische Regierungschef sich für eine dynamische Zwiscen Gesfern und Moroen vom Amt Blank wird„sehr nachdrück- lich“ die Meldung zurückgewiesen, daß es im Rahmen der deutschen Streitkräfte ein besonderes„Wachregiment Bonn“ geben werde. Es bestehe kein Wunsch nach der- artigen Parade- Einrichtungen. Im Rahmen des EVG-Vertrages war— aus Gründen der Gleichberechtigung— eine solche Truppe vorgesehen. Da nunmehr aber die gesamten Kontingente national sein werden, erübrige sich die Aufstellung einer besonderen Wach- und Paradetruppe. Dem ehemaligen Präsidenten der USA, Herbert Clark Hoover, wurde für seine sozialen, wissenschaftlichen und staatspoli- tischen Verdienste von der Universität Tü- pingen die Würde eines Dr. rer. Pol B&. verliehen. Hoover, dem die Ehrung anläß- lich seines 80. Geburtstages zuteil wurde, wird auf Einladung des Bundeskanzlers am 21. November zu einem Deutschlandbesuch eintreffen. Gegen die zunehmende Erschwerung des Austauschs von Pfarrern und Theologie- studierenden zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone durch sowietzonale Be- hörden hat die Kirchenkonferenz der Evan- gelischen Kirche in Deutschland protestiert. Neuer deutscher Botschafter in Kairo wird Dr. Walther Becker von der handelspoli- tischen Abteilung des Arswärtigen Amtes. Wie am Donnerstag in Bonn mitgeteilt wurde, hat die ägyptische Regierung das Agreement bereits erteilt. Dr. Becker ist der Nachfolger von Dr. Pa welke, der seine Versetzung in den Ruhestand beantragt hat. Bundesminister Dr. Tillmanns wurde am Donnerstag einstimmig zum ersten Vorsit- zenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU gewählt. Dieses Amt hatte bisher der verstorbene Bundestagspräsident Dr. Ehlers inne. Dr. Johannes Pohlschneider, der neue Oberhirte des Bistums Aachen, wurde am Donnerstag im Aachener Dom vom Kölner Erzbischof Kardinal Frings feierlich zum Bischof geweiht und inthronisiert. Der Ministerrat des Europarates wird, wie aus Paris verlautet, am 19. Dezember in der französischen Hauptstadt unter dem Vorsitz des griechischen Außenministers zu einer Sitzung zusammentreten. Am 17. und 18. Dezember tagt der Ministerrat der At- lantikpakt-Staaten ebenfalls in Paris. Papst Pius XII. ernannte Kardinal Cicog- nani zum amtierenden Präfekten des Ober- sten apostolischen Gerichtshofs. Dieses Amt hatte bisher der vor einer Woche verstor- bene Kardinal Bruno inne. Nach Bulgarien dürfen nun wieder die Schiffe der österreichischen Donaudampf- schiffahrtsgesellschaft fahren, was aus einem Abkommen hervorgeht, das zwischen Oesterreich und Bulgarien im Rahmen von Handelsvertragsbesprechungen in Sofia pa- raphiert wurde. Die Zusage Bulgariens zu der von der Sowjetunion für den 29. November angereg- ten europäischen Sicherheitskonferenz ist nun ebenfalls in Moskau eingetroffen. Gleichzeitig wurde eine Antwortnote Finn- lands überreicht, über deren Inhalt jedoch nichts bekannt wurde.. Rumänien und Jugoslawien haben wie- der gegenseitige diplomatische Beziehungen aufgenommen. Der neue jugoslawische Bot- schafter in Bukarest überreichte bereits sein Beglaubigungsschreiben. Ein Prozeß gegen den ehemaligen syri- schen Staatspräsidenten Schischakli und sei- nen Adjutanten Schahada begann in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Die beiden, gegen die in Abwesenheit verhandelt wird, sind angeklagt, an der Ermordung eines Rittmeisters beteiligt gewesen zu sein. Schi- schakli, der im Februar dieses Jahres ge- stürzt wurde, hält sich zur Zeit in Paris auf. Kaiser Haile Selassie traf am Donners- tagmorgen von Schweden kommend zu einem Staatsbesuch in Oslo ein. Einem Bombardement rotchinesischer Flugzeuge war am Donnerstag wieder ein nationalchinesischer Stützpunkt auf einer Insel der Tachen-Gruppe im Norden von Formosa ausgesetzt. Gleichzeitig kam es wieder zu Artillerieduellen zwischen den nationalchinesischen Inselbesatzungen und dem chinesischen Festland. Die südkoreanische Regierung verpflich- tete sich in einem eben mit den USA unter- zeichneten Abkommen, ihre Streitkräfte unter die Kontrolle der Vereinten Nationen zu stellen und die Vereinigung mit Nord- korea nur auf friedlichem Wege anzustreben. Politik des Westens gegenüber dem Osten eingesetzt haben soll. Vor allem müßten die westlichen Länder ihre Bevölkerung vor östlichen Versuchungen durch einen gehobe- nen Lebensstandard zu bewahren versuchen, Worauf seine Bemühungen um eine Ver- besserung der wirtschaftlichen Verhälfnisse in Frankreich abzielten. Weiter soll Mendeès- France die Gründe dargelegt haben, die ihn zur Forderung einer amerikanischen Garan- tie für das deutsch- französische Saarabkom- men bewegen. Aus dem Außenministerium der USA verlautete dazu, man wolle in dieser Beziehung weder auf Frankreich noch 958 die Bundesrepublik einen Druck aus- üben. l Während die polnische Botschaft in Wa- shington in einer Erklärung der polnischen Regierung mit einem Verteidigungs- und Sicherheitspakt der Ostblockstaaten für den Fall der Remilitarisierung der Bundesrepu- plik drohte und Radio Moskau am Mittwoch- abend ins gleiche Horn stieß, hat der franzö- sische Botschafter in Moskau seiner Regie- rung in Paris einen Bericht über seine Ge- spräche im Kreml am Jahrestag der Oktober- Revolution übermittelt. Danach soll der erste Parteisekretär der KP in Moskau, Chrusch- tschew, ebenfalls auf einen Bruch zwischen Ost und West bei Ratifizierung der Pariser Verträge hingewiesen haben, während Mi- nisterpräsident Malenkow einlenkend ge- meint habe,„es gibt immer etwas, was durch Verhandlungen in jeder Situation erreicht werden kann“. Der amerikanische Botschaf- ter in Moskau, Bohlen, wird am Montag zur Berichterstattung über das gleiche Thema nach Washington fliegen. 5 Präsident Eisenhower hatte am Mittwoch eine Aussprache mit führenden Republika- nern und Demokraten, an der auch Außen- minister Dulles teilnahm, und erklärte an- schließend vor den führenden Abgeordneten beider Häuser des amerikanischen Kongres- ses, daß die Sicherstellung einer überpartei- lichen Außen- und Verteidigungspolitik der USA auch weiterhin unbedingt erforderlich sei. Die Demokraten erklärten ihre Bereit- schaft, an einer derartigen überparteilichen Politik mitzuwirken. Seite 2 MORGEN Freitag, 19. November 1954/ Nr. 27⁰ Kommentar I * Freitag, 19. November 1954 Berlin. Große Teile der Volkswirtschaft . der Sowjetzone arbeiten nicht rentabel. Seit Entweder Oder Monaten trifft das Zentralkomitee der SED Eugen Gerstenmaiers, des neuen Bundes- diese Feststellung ohne in der Lage zu sein, tags präsidenten, Regie im Bundesparlament die Erscheinung der sozialistischen Plan- hatte schon am ersten Tag eine recht heftige wirtschaft zu beseitigen. Jetzt hat der Sekre- Diskussion zu bewältigen. Die zweite Lesung tär der SED, Walter Ulbricht, auf der der Steuerreform erhitzte die ehrenwerten letzten Tagung des ZR erneut einen Vorstoß Abgeordneten besonders in der Frage der hinsichtlich der Rentabilität der Volkseige- getrennten Veranlagung der Ehegatten über- nen Betriebe gestartet, der in seiner Ten- aus stark. Die Meinungsverschiedenheiten denz darauf hinausläuft, die herkömmlichen Singen quer durch die Parteien. Die über- kaufmännischen Prinzipien auch in der Pra- wiegende Mehrheit der Parlamentarier xis der Planwirtschaft zu verwirklichen. Das lehnte die Regierungsvorlage der ausnahms- A und O jeder Wirtschaftspolitik, mit nie- losen gemeinsamen steuerlichen Veran- drigsten Aufwendungen die höchsten Ergeb- lagung ab und einigte sich auf ein System nisse zu erreichen, ist in der getrennter Veranlagung erwerbstätiger Ehe- gatten. a Sowjetzone nur ungenügend beachtet worden. Die Haupt- ursache für alle Mißstände liegt nach Ulbrichts Worten darin, daß die leitenden Wirtschaftsfunktionäre das Abe der wirt- schaftlichen Tätigkeit nicht beherrschen. Die von ihm kritisierten schweren Mißstände sind: Der Produktionsplan für die Erzeugung der Waren des Massenbedarfs wurde nicht i 8 5 erfüllt. Die abgeführten Gewinne der volks- Finanzminister dazu bequemen müssen, den eigenen Betriebe werden rund 500 Millionen Sieg von dreiviertel Millionen Ehefrauen Ostmark weniger betragen, als es der Haus- zu Seinen anderen bitteren Pillen zu schluk- haltsplan vorsieht. Im Ministerium für Ma- —. 1 W done schinenbau beträgt der Gewinnausfall allein e end dle 5 8 3 1 1 Oppo- 160,3 Millionen, im Ministerium für Leicht- 5 8„ 3 5 3 micht industrie 142,1 Millionen und im staatlichen 80 Stell 8 ar. Aren Hartmann, Handel 220,6 Millionen. Gleichzeitig liegen Arster von Fritz Schäffer, son- die Investitionen um 400 Millionen höher dern vor allem bei den Vorkämpfern des 8 5 5 als im Plan vorgesehen. 27 Prozent aller Gmtetuchen Hamiltengedenkens den beiden volkseigenen Betriebe arbeiten mit Verlust. 9 9985 P Die Nichteinhaltung des Gewinnplans ist regelung ei 1 eee j. Zur Zeit Thema Nr. 1 der parteiinternen Dis- 15 ene ccm der Fem kussionen der SED. Ulbricht nannte auch die VVVVVVTFFCPPV Produlctivität U 8 rbstät 0 Kk .„ 1 1 und Rentabilität der volkseigenen Industrie. rauen dem undankbaren Beruf der Haus- Bel den Ffüttenwerken sind die Produk- krau und Mutter zu entfremden all in der tionskapazitäten nicht genügend ausgenutzt. Wirtschaft die Nachfrage nach Arbeitskräf- Fachleute behaupten, daß es möglich sei, mit ten steigen sollte Längst ist ja nicht mehr der ſeteigen Kapazität 550 000 Tonnen Ran- v den Krisenbedingbe 1 stahl mehr zu erzeugen. Aber allein in Riesa V 8 5 beträgt der Ausschuß im Stahlwerk und verdiene n scheint im Gegenteil„ Rohrenwalzwerk teilweise bis zu 30 Prozent liche N. 1. gs die der Produktion. Im volkseigenen Büromaschi- 5 10 0 erden. Daß Allerdings die nenwerk Karl-Marx-Stadt wurden in neun . 5 5 den 5 e Monaten für 600 0 Mark Ausschuß pro- 8 Venere des ind bet en Prozent der Ge- längst Eheleute eren wenn sie die Steuer- samtproduktion. Aus den Ausführungen nicht geruns nicht deran hinderte— auch Ulbrichts ergibt sich, dag die Sowjetzone 5 5 dee eee 8 5 keine kontinuierliche Produktion schaffen der 5 1 leg zich kann. Die Anlieferung der notwendigen Roh- dacht zu haben. Das hehe Haus ließ sich daher von ihnen auch nicht überzeugen. Wesentlich ernsthafter und begründeter War aber die Beweisführung von Staats- 1 Hartmann, der dem Haus darlegte, a3 nur 7,5 Prozent aller 1 3 i Frauen von der neuen e 2 Düsseldorf.(dp Den nordrhein-west- tierten, 9,9 Millionen Hausfrauen aber leer Lälische Innenminister Pr. Mey ers hat am Aussingen. Wollte man die haushaltenden Donnerstag die Resierungspräsidenten des Ehefrauen in die Reform mit einbeziehen, Landes aufgefordert, allen P olizeivollzugs- 0 würde das wenigstens eine Milliarde beamten bekanntzugeben, daß er p 8 kosten, die der Staat wiederum den Jungs für jeden Schul walken Gebrauch, der sich gesellen abknöpfen müßte. So könnte also im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Damit ist ein erster, allerdings noch klei- ner Schritt in Richtung auf die Gleich- berechtigung der Frauen auch in Steuer- Sachen getan. Falls die dritte Lesung der Steuernovelle nicht unerwartete Ueber- Taschungen bringt, wird sich der erkrankte nur Ungerechtigkeit durch neue Ungerech⸗ halte und als notwendig erweise, die Verant- tigkeit gesteuert werden. Resignfert stellte vos und e daher der Abgeordnete Seuffert fest, daß es or 15 1 8 4 8 S e 9 5 offenbar keine absolute steuerliche Gerech- der 51181— der e e e 9 3 e e eee e eee Autobanditen behandelt, bestätigte der Mi- es gibt keine idealen Lösungen 0 nister, Bundestagsabgeordneter Dr. Arndt ir n Mehr oder Weniger von · Unrecht(SPD) habe Strafantrag gegen die Polizei- Allerdings, und damit können wir d 0 beamten gestellt, die in der Nacht zum 14. Sta atssekreta r Hartmann prinzipiell nicht November und in der darauffolgenden Nacht unrecht geben, das Entweder-Oder ist im an Kontrollstellen im Süden Düsseldorfs von 8 eden das Ent e een der Schu wal Gebrade gemacht haben, Sinne der Gleichberechtigung das Seringere um einen durchbrechenden Kraftwagen be- Uebel als die jetzige Bevorzugung mer zjehungsweise einen flüchtenden, aber drin- zufienchen Urinderheit. Entweder sollten alle gend Tatverdächtigen anzuhalten.„Ich stelle gebentenden Frauen im Erwerpeleben und in zu beiden Fällen ausdrücklich fest, daß die der Familie getrennt veranlagt Werden, oder „Volkswirtschaft der DDR unrentabel“ Ulbricht übte scharfe Kritik an dem Wirtschaftsgebaren volkseigener Betriebe Von unserer Korrespondentin Angela am Emde stokke und Komplettierungssortimente er- folgt stoßgartig, andererseits ist eine ausrei- chende Lagerbildung nicht möglich. Die Folge sind Stillstandzeiten, die den Lohn- kond überziehen und anschließende höher bezahlte Ueberstunden. Zur Beseitigung dieser Mißstände fordert Ulbricht drakonische Rationalisierungs- maßnahmen, Senkung der Selbstkosten, letzte Ausschöpfung der Reserven und die Erfüllung des Gewinnplans. Bisher war die wirtschaftspolitische Zielsetzung, um jeden Preis zu produzieren. Es kam den Werk leitern dabei nicht auf die Produktionskosten an, Hauptsache, das Plansoll war erfüllt. Der Finanzplan ist allenthalben ein heißes Eisen, von dem man lieber nicht spricht. Arbeitet der Betrieb mit Verlust, so sind die Subven- tionen des Finanzministers aus dem Steuer- aufkommen sowieso sicher. Das System der Planwirtschaft bedingt, daß ein groger Teil der Rohstoffe unter dem Weltmarktpreis und unter den Selbstkosten von den Betrie- ben abgegeben werden. So wird die Tonne Thomas-Stahl mit 100 Ost-Mark verkauft. Atombrennstoff für die Atom- Behörde Angebot der USA und Großbritanniens/ Sowjetische Ergänzungsvorschläge New Lork, im November. Der amerikanische Delegierte Henry Ca- bot Lodge gab am Montag im politischen Ausschuß der UNO-Generalversammlung bekannt, daß die amerikanische Regierung 100 Kilogramm Atombrennstoff für die von ihr vorgeschlagene internationale Behörde zur friedlichen Erforschung und Verwer⸗ tung der Atomenergie zur Verfügung ge- stellt hätten. Diese Menge spaltbaren Ma- terials reiche aus, um eine erhebliche Anzahl von Reaktoren in der ganzen Welt zu be- schicken. Diese Erklärung zeige, sagte Lodge, daß die Vereinigten Staaten es mit rem Vorschlag zur Errichtung eines Atompools absolut aufrichtig meinten. Großbritannien hat sich dem amerikani- schen Vorgehen angeschlossen und für die vorgeschlagene internationale Atom- Behörde ebenfalls Atombrennstoff angeboten. Der britische Staatsminister Anthony Nutting erklärte vor dem politischen Hauptausschuß der UNO, seine Regierung werde der Be- „Die Polizisten verhielten sich korrekt“ NRW.-Innenminister übernimmt Verantwortung für Schußwaffen-Gebrauch Der Sonderkommission Nordrhein-West⸗ kalens zur Bekämpfung der Autobanditen ist am Donnerstag erneut ein bewaffneter Raub- überfall gemeldet worden, der sich in der Nacht zum Donnerstag in der Nähe von Engelskirchen(Theinisch-bergischer Kreis) abspielte,. Mit vorgehaltener Maschinen- Pistole hätten zwei maskierte Banditen einen 22 jährigen Arbeiter in einem Hohlweg über! fallen. Die Banditen waren dabei nicht moto- risiert, und die Sonderkommission glaubt nach den bisherigen Ermittlungen nicht, daß die beiden Täter etwas mit den gesuchten Autobanditen zu tun haben. Raubüberfall bei Pfungstadt Wie die Kriminalinspektion in Darmstadt mitteilte, kam es am Donnerstag vormittag unweit der Autobahn Darmstadt— Mann- heim, auf der Landstraße Hahn Pfung- stadt, zu einem Raubüberfall. Ein etwa 25jähriger Mann fuhr dort von hinten an die Frau eines Polizeimeisters heran, die im Be- keine. Aber hier besiegt der praktische Verstand unbedingt das Prinzip. Warum sollte nicht der Anfang gemacht werden zu eier Begünstigung der Minderheit der Frauen im Erwerbsleben, wenn dadurch eine Bresche in eine alte Ungerechtigkeit der Bevorzugung des Mannes gegenüber der Frau geschlagen werden könnte? Wenn auch die Mehrheit eines Parlaments noch durch- aus nicht ein Sieg der Vernunft sein muß, in diesem Falle bedeutet die Uebereinstim- mung der Mehrzahl der Abgeordneten aller Parteien ein Sieg des vernünftigen Denkens über abstrakte Prinzipienreiterei in Sachen Gleichberechtigung und Familie. beteiligten Polizeibeamten nach dem bisher vorliegenden Ermittlungsergebnis sich kor- rekt und im Rahmen der gesetzlichen Be- stimmungen verhalten haben“, betonte Meyers. Der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag, Dr. Hoog en, bedauerte am Donnerstagabend in Bonn die Strafanzeige des SPDRAbgeordneten Adolf Arndt gegen die Polizeibeamten, die bei der Fahndung nach den Autoräubern dem Schießbefehl nachgekommen waren. Dadurch werde neue Unruhe, Angst und Unsicherheit in die Be- völkerung getragen. Hoogen deutete die Möglichkeit an, daß Arndts Anzeige eine „leichtfertige Anzeige“ im Sinne des Straf- Dr. K. Ackermann gesetzbuches sei. . Briefe an die Herausgeber: ——— Der Deutsche Saarbund antwortet Entgegnung auf die von Professor Freiherr von der Heydt vorgetragenen Argumente Es ist uns eine selbstverständliche Gepflo- genheit, stets beide Seiten zu hören. Von dieser Grundregel weichen wir auch im Saar-Disput nicht ab. Aus unserer Auf- fassung haben wir kein Hehl gemacht. Die Ansichten derer, die das in Paris unter- zeichnete Saar-Abkommen ablehnen, bringt die nachstehende Zuschrift des Deutschen Saarbundes, Ortsverband Mannheim, zum Ausdruck. Wir veröffentlichen sie, damit unsere Leser sich aus der Kenntnis der Argumente beider Seiten ein eigenes Urteil bilden können. Die Redaktion „n Ihrer Nummer vom 11. November schreibt Professor Freiherr von der Heydte über„den Sinn des Saarstatutes“. Der Deut- sche Saarbund muß demselben grundsätzlich widersprechen. Herr Professor von der Heydte schreibt, daß eine gewisse Stim- mungsmache verkünde, die Saar sei deutsch und immerdar deutsch, wobei die Realität nicht aufgehoben sei, daß eben doch die Franzosen das Land inne hätten. Es sei bittere Wirklichkeit, daß alles Rufen uns die Hoheit über das Land an der Saar nicht mehr verschaffen konnte. Die Saar habe sich seit 1947„vielleicht widerrechtlich“, aber zwei- fellos faktisch vom deutschen Staat losge- trennt. Manchem„Verräter“ würde vielleicht die Geschichte bestätigen, daß er recht hatte, und mit seinem Tun die völlige Annexion verhindert hätte. Der rhein. Separatismus argumentierte 1924 genau so.) Die Abtren- nung sei nicht allein durch Frankreich er- zwungen, der größte Teil der Saarländer habe diese widerspruchslos hingenommen. (Wer dagegen war, verlor Brot und Heimat.) Wer„alles oder nichts fordere“ erreiche nichts und Dr. Adenauer habe faktisch Ein- fluß(was wir bestreiten) und gegen undurch- setzbare Rechte getauscht. Das deutsch- fran- 26sische Verhältnis sei entgiftet, er habe auch nicht unsere Ansprüche auf Schlesien usw. verraten, da ja die Saarbevölkerung selbst durch Abstimmung entscheiden könne. Cedoch nicht über ihre eigenen Ziele.) Es ist uns unmöglich auf diese Summe von Rechts- und Sinnverdrehungen einzu- gehen. Es ist nicht zu vertreten, von uns Deutschen dafür Verständnis zu verlangen, daß wir für unseren„Beitrag“ zur westlichen Stellungnahme der Demokratischen Die Pariser Saarvereinbarung ist eine be- dingungslose Kapitulation der Deutschen gegenüber den französischen Forderungen. Im einzelnen: 1. Die Lösung enthält Ile wesentlichen Gesichtspunkte des Naters-Plans, verschärft infolge Berücksichtigung der von den Fran- 2z0sen gegen den Naters-Plan erhobenen Be- denken.. 2. Deutsche Forderungen sind nicht be- rücksichtigt worden. Alle in der Fraktions- sitzung der FDP vom 19. Oktober und der Besprechung bei Dr. Dehler am 20. Oktober erörterten Einzelheiten sind in der Pariser Vereinbarung gegenteilig zum Nachteil Deutschlands entschieden. 3. Die Lostrennung der Saar von Deutsch- land wird zwar de jure„bis zum Friedens- vertrag“, de facto aber endgültig zuge- standen; denn ) jede anderweitige Saarregelung im Frie- densvertrag bedarf der Zustimmung Frankreichs, das damit jeden Friedens- griff war, Geld nach Pfungstadt zu einer Bank zu bringen. Mit den Worten:„Geld her oder ich schieße“ griff er schnell in ihre Tasche und entrig ihr einen Briefumschlag mit 180 Mark. Bevor sich die Frau von ihrem Schrecken erholt hatte, saß er schon wieder auf seinem Motorrad und fuhr davon. Das Motorrad trug keine Polizeiliche Kennzeichen. Der Täter wird von der Frau Wie folgt be- schrieben: Blasses, schmales Gesicht, Basken- mütze und brauner Trenchcoat. Nach Ansicht der Darmstädter Kriminal- beamten gehört dieser Ueberfall nicht zu den Fällen auf der Autobahn, die in den letzten Wochen die Alarmbereitschaft der Polizei auslösten. 1 ů———.—— ——— Weiter gespannte Lage in Nordafrika von Kairo bis Rabat Kairo.(UP /dpa) Das ägyptische Kabinett ermächtigte Ministerpräsident Gamal Abdel Nasser, die Aemter des Staatspräsidenten auszuüben. Technisch bleibt dieser Posten Die Selbstkosten pro Tonne Stahl betragen der durch die Absetzung General Naguibz dagegen 150 Ostmark. vakant wurde, jedoch unbesetzt. Ulbricht bezeichnete die Mißachtung der Der Großrat des Ulemas, die höchste Wirtschaftlichen Rechnungsführung in den islamische Instanz in Aegypten, hat die Betrieben als die ernsteste Schwäche in der Mitglieder der für illegal erklärten Moslem. 8 18 3 1 die S bruderschaft aus der religiösen Gemein- entschlossen diese Schwäche beseitigen müsse 1 0 Dazu soll die Kontrolle der Betriebe durch Schatt ausgestogen. Die Moslembrüder ne ie Schuld an dem Attentat auf Mi. die Bank- und Finanzorgane von außen und denen die Sc Ml durch die Hauptbuchhalter von innen ver- nisterpräsident Nasser azugeschoben wird, schärft werden. Allem Anschein nach wagt sollen künftig als„Ungläubige“ betrachtet je S ent 15 5 den. die SED nicht, nach den Erfahrungen des Wer i. 17. Juni, noch einmal durch eine allgemeine Wegen der e Lage in Normenerhöhung die Löhne und damit die F. man in Selbstkosten zu senken. Der Angriff auf den Paris mit der baldigen 5 2 9 ung Mar- Kostenfaktor Lohn geschieht auf dem Um- schall Juins in das Unruhegebiet. Juin, der Weg über die sogenannten technisch begrün- vor seiner Ernennung zum NATO.-Petenls. deten Arbeitsnormen, die Ulbricht als ein haber in Mitteleuropa Generalresident in wichtiges Mittel zur Steigerung der Arbeits- Marokko war, soll in Algerien, Tunesien produktivität bezeichnete. und Marokko Ruhe und Ordnung Wieder- Ulbrichts Alarmruf zur Sicherung der herstellen. In 11 haben 11 ꝗ 2ꝛũ. Rentabilität der volkseigenen Betriebe ist risten auch am Donnerstag einzeln iegende das getarnte Zugeständnis an bewährte Me- französische Bauernhäuser angegriffen, thoden der„kapitalistischen Wirtschaft“, auf während in e 8 251 55 die die fortschrittliche sozialistische Plan- höheren Gebieten Schnee 1 en 99 er Wirtschaft anscheinend auf die Dauer auch die Tätigkeit der Aufständischen un der nicht verzichten kann. französischen Truppen teilweise erheblich behindert. Die Beteiligung an dem dreitägi- gen Streik, zu dem die Istiqlal-Partei in Marokko aufgerufen hat, war am Donners. tag, dem ersten Streiktage, unterschiedlich. In Rabat und Port Lyautey nahmen die An- gestellten und Arbeiter kaum an dem Streik teil. Nur die CDU hörde 20 Kilogramm spaltbaren Materials für die Versuchsreaktoren zur Verfügung stellen. a Zu Beginn seiner Rede hatte Lodge die für vier Regierungsbezirke Sowjetunjon aufgefordert, die Pläne des 8 8 Atomkraftwerks von 5000 Kilowatt Leistung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Verwal- zu veröffentlichen, das nach arntlichen so- tungsausschuß des Landtages von Baden- Wetischen Mitteilungen im Juni dieses Jah- Württemberg bildete am Donnerstag einen res in der Sowjetunion in Betrieb genommen zehnköpfigen Unterausschuß, der die Auf- Worden sein soll. Die Vereinigten Staaten, gabe hat, nach sorgfältigem Studium aller Sagte Lodge, hätten längst die Pläne für Unterlagen Vorschläge zur bestmöglichen die amerikanischen Atomkraftwerke ver- Lösung der künktigen Einteilung des Landes Gkkentlicht, die gegenwärtig geplant seien. in drei, vier oder fünf Reglerungsbezirke „Falls die Sowjetunion diesem Beispiel auszuarbeiten. Der Unterausschuß wird seine folgte, würden ihre Pläne uns sicherlich Arbeit in der ersten Dezemberwoche auf- interessieren, und gleichzeitig würde dies nehmen. f f einen Beitrag zur internationalen Zusam- In der diesem Beschluß vorangegangenen menarbeit darstellen.“ Diskussion hatte sich herausgestellt, daß Bevor Lodge sprach, hatte der sowjetische lediglich die Abgeordneten der CDU im Aus- Delegierte, Afdrei Wyschinski, bekannt- schuß hinter dem Regierungsvorschlag auf Seseben, daß er den Delegierten der Ver- Beibehaltung der heutigen vier Regierungs- einigten Staaten, Großbritanniens, Kanadas bezirke stehen, Während die Abgeordneten und Frankreichs Zusatz- und Abänderungs- der anderen Fraktionen sich für ein Studium vorschläge zum amerikanischen Resolutions- der Dreier- oder Fünfer-Lösung aussprachen. entwurf zugeleitet habe, der die Bildung Die Mehrheit der Ausschußmitglieder ver- einer internationalen Organisation zur fried- trat ferner den Standpunkt, auch die bisher lichen Erforschung und Verwertung der selbständigen Oberschulämter sollten künftig Atomenergie vorsieht. in die Regierungspräsidien eingegliedert Aus zuständigen britischen Kreisen in werden. Kultusminister Simpfendörfer sprach London wurden folgende Einzelheiten der sich jedoch für die Beibehaltung der Selb- sowjetischen Vorschläge bekannt: ständigkeit der Oberschulämter aus. 1. Die internationale Behörde solle direkt a dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Atom-Reaktor unterstellt werden; nur für Forschungszwecke 2. alle Staaten, die daran interessiert. sind, sollen die Genehmigung zur Entsendung von Delegierten zu der von den Westmächten U 2 e e e internationalen Konferenz 0 50 2 eee, er Atomtechniker erhalten; mister en über die Errichtu 3. die Atom-Mächte sollen aufgefordert Atomreaktors im Bundesgebiet(wir haben werden, sich mit allen Mitteln der Auswer- darüber in unserer Ausgabe von Donnerstag tung 5811 Entwicklungen auf dem Gebiet berichtet) erklärt, daß ein solcher Plan auf 3 frühere Ueberlegungen zurückgehe. Es sei der friedlichen Verwertung der Atomkraft immer die deutsche Absicht gewesen, eine 2 25 5 5 7.. solche Anlage nur für Forschungszwecke zu us den gleichen Kreisen wird dazu er- errichten. Das Schreiben sei deshalb an den klärt, der in Punkt 1 enthaltene Vorschlag britischen Außenminister gerichtet, weil er würde die Behörde dem sowjetischen Veto- Vorsitzender der Londoner und Pariser recht unterwerfen und sie damit arbeits- Außenministerkonferenz gewesen sei. urkähis machen. Die do wjetische Forderung Eine Studiengesellschaft von 15 deutschen auf Teilnahme aller interessierten Staaten Großfirmen bereitet den Bau eines deutschen würde es der Volksrepublik China ermög- lichen,„durch eine Hintertür“ in die Ver- einten Nationen hineinzukommen.(O) schaftlicher Leiter ist Professor Heisen- r Friedrich Wilhelm Heinz, wurde am Don- nur für zivile Zwecke benutzt werden. Die nerstag von einer Großen Strafkammer des Hauptbewerber für den Sitz des Atommei- Landgerichts Wiesbaden Weben Meineids au lers sind München Karlsruhe. Sowohl im sechs Monaten Gelängnis verurteilt. Heinz Schwarzwald wie auch im Bayerischen Wald den anseklast, 1952 in einem Erpressungs- wurden Uranvorkommen festgestellt. Die Erongel segen den Holländer Anand vor- Rosten des Atommeilers werden auf 15 bis sätzlich eidlich und uneidlich seinen letzten 25 Millionen Mark geschätzt. Das Grund- „%% n bent matt mut ede ger gesellen setzt sich aus den rstleutnant angegeben zu haben. Einlagen der 15 Großfirmen in Höhe von je Das israelische Parlament nahm eine Ent- 100 000 Mark und einer Einlage des Bundes schließung an, in der jede deutsche Auf- von rund 1,5 Millionen Mark zusammen. Der rüstung, auch die der Sowjetzone, abgelehnt größte Teil muß also durch Kredite aufge- Wird. bracht werden. Atommeilers vor, den die Pariser Verträge der Bundesrepublik zubilligen. Als wissen- Verteidigung auch noch das Opfer bringen müssen, der wider Recht, Potsdamer Ab- kommen und Atlantik Charta erfolgten Annexion von einer Million Deutscher unsere Zustimmung zu geben. Das Abkommen Widerspricht dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, der Atlantik-Charta, den Satzun- gen der UNO, sowie denen des Europa-Rates und allen Grundrechten, derentwegen wir uns gegenüber dem Osten so stark und er- haben fühlen. Die Stellungnahme der ver- botenen Demokratischen Partei Saar- zu diesem Abkommen, die wir nun folgen lassen, möge jeder Leser als eine wahre deutsche Stimme der Betroffenen werten.“ Deutscher Saarbund e. V. Ortsverein Mannheim Partei Saar zum Pariser Abkommen vertrag mit anderweitiger Saarregelung verhindern kann; die Saarländer sind verpflichtet(„bei Strafe), das in Paris ausgehandelte „europäische Statut“ unangetastet zu las- sen. Jede demokratische Diskussion über eine Aenderung ist ausgeschlossen, Par- teien und Einzelpersonen, die dagegen verstoßen, können verboten und verfolgt werden. 4. Das Plebiszit ist eine Farce, denn der Saarbevölkerung wird ein von der Bundesrepublik bereits ratifiziertes Ab- kommen zur Entscheidung vorgelegt; sie hat entweder„ja“ oder„nein“ zu sagen, die Frage, ob die Bevölkerung bei Deutschland bleiben will, darf nicht ge- stellt werden; die scheinbaren demokratischen Freihei- ten beginnen erst, wenn die Bundes- republik das Abkommen ratifiziert hat, sie enden bereits wieder nach drei Mo- naten. Wer soll angesichts dieser klaren b) a — b) Machtlage es Wagen, sich zu einer Oppo- sitionspartei zu bekennen? c) durch die deutsche Verpflichtung, die Oppositionsparteien nicht ideell und finan- ziell zu unterstützen, ist jede oppositio- bisher. nelle Parteitätigkeit an der Saar von 5 der Bornherein illusorisch. Oppositionellen III. Das organisierte Deutschtum an Parteien fehlen die gleichen Startbedin- Saar ist auf Jahre hinaus erledigt. Zungen und die geringsten Mittel der Publizitat; Frankreich wird durch seine innersaar- ländischen Machtfaktoren auch in Zu- kunft das gesamte politische, wirtschaft- J zugleich die Ta- 3. Aan den nach weiteren drei Monaten Tiffähiskelt jedes Verbandes garantiert. (sechs Monate nach Ratifizierung) angesetz- Diese Entscheidung traf am n ten Landtagswahlen kann sich die Deutsche Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts. Opposition gleichfalls nicht beteiligen; denn Damit wurde die Verfassungsbeschwerde a) durch das deutsche Zugeständnis(richtig: eines Unternehmerverbandes 5 Preisgabe der Saar) haben die prodeut- in der geltend gemacht„ 1 00 10 schen Parteien ihr politisches Gesſcht ver- auch für die. gemischt fachlichen Ar 5 loren. Es gibt keine Parole und kein geber- Organisationen mit dem Grundrech . 1 85 e 8 der Koalitionsfreiheit die Tariffähiskeit ver- könnten e Rottmanns Radio- e eee e eee e Ansprache vom 23. Oktober mit seinem Dank an Adenauer). 5 Es fehlen die gleichen Möglichkeiten, wie sie unter 4. aufgezählt sind. Karneval hat Vorrang 6. In wirtschaftlicher Hinsicht behält a 7 s Zürich Frankreich sämtliche Positionen, einschließ- Die Milktärverwaltung des 1 Sol- uch dem Beteiligungs verhältnis bei den hat beschlossen, die Manöver der 1 1 1 Saargruben. Eine deufsche Zusage, trotzdem daten für eim halbes Jahr au 00 b . ohne politische Gegenleistungen für das mit die Soldaten am Karneva ine keftige Deutschtum— Milliarden-Kredife zu geben, können. Dem Beschluß war eine die sich: kann nur als absolut unverständlich bezeich- Presserampagne vorausgegangen, an und net werden. f eine erregte Debatte im Kantonsparlument 1055 Schlußgfolgerungen: die Vorlage zahlreicher Petitionen 1 e I. Das Ergebnis des Referendums liegt mit sen hatten. Die Züricher Soldaten 555 771 60 Prozent„Ja-Stimmen fest; allein der nunmehr genügend Zeit haben, den. Gedanke, daf die prodeutschen parteien an au feiern und den damit verbundenen Ka Up der Saar auf eine negative Beeinflussung jammer zu Überwinden. 0 des Referendums einwirken könnten, ist ab- surd. II. Die Landtagswahlen werden die gleiche Zusammensetzung des Landtags ergeben wie Koalitionsfähigkeit garantiert nicht die Tariffähigkeit Karlsruhe.(UP) Mit dem Grundrecht der d) Notiz zum Tage b — Bonn.(dpa) In Bonner Regierungskreisen wurde am Donnerstag zu dem Schreiben des 0 0 — —— Nr. 2 —— De Domir mit de schuld Der 80 der ütiert genen Angek Ir leu men 2 die Fe Mord Polize In woch zusann Uebun Masch jede l abgest des d! dem F Da; Kreuz der Ne en 8 uvilb rung. kührer Beach Livilb Da Belgie Währ. es nac Belgic Männ. Jahre De der 10 blaue eingel ist We mache zeiche sich fahrt rätsel gültig sich g zuflüs Die gestel diebe einen hagen von ü rigen und ren, 1 habe! Fraue die„ sie 8 erkah Vulg' Dal Mens heim. Skrip leben Zarte Pfälz liebt bräch lichen ihre derer die 12 ep! Milie ir Spras sie 8. und wird diese eine tige trofk. diese Nr. 270 — 0 at Abinett Abdel denten osten, Aguibs zöchste at die oslem- mein rüder, uf Mi- wird, achtet ge in m in Mar- n, der ehls- ent in nesien ieder Terro- gende rifken, ag in t, der d der eblich itägi⸗ tei in mers dlich. e An- dem rwal; aden- einen Auf- aller lichen andes Zzirke seine aul genen daß Aus- auf Ange- neten dium chen. ver- isher iftig edert ach Zelb⸗ eisen Iddes, Ben- eines aben stag auf Sei eine e 2u den ier riser chen chen räge sen- en- 21 ird Die nei- im rald Die bis nd- den je des Der ge- iche wie der der Ta- ert. der Ats. rde en, laß t- cht er⸗ ich ol- la- ge Ich nd 8= en val N P) 1 g r 20/ Freitag, 19. November 1954 MORGEN Seite 9 Was sonst noch geschah Der erste Tag des Prozesses gegen Gaston Dominici in Digne in Südfrankreich endete mit dem Ruf des Angeklagten:„Ich bin un- schuldig, ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ Angeklagte erklärte, er habe nur die Schüsse gehört, die Umgebung abgesucht und im Morgengrauen die Leichen entdeckt. Als Vorsitzende die neun Geständnisse utierte, die Dominici im Laufe der vergan- enen zwei Jahre gemacht hat, beteuerte der Angeklagte immer Wieder seine Unschuld. r leugnete auch, die Schuld auf sich genom- men zu haben, um seinen ältesten Sohn oder die FTamilienehre zu retten. Er habe die N Mordwaffe zum erstenmal in Händen der Polizei gesehen. in der Nähe von Nancy stürzten am Mitt- woch Zwei amerikanische Düsenjäger ab, die ammen mit einem dritten zu einem bebungsflug aufgestiegen waren. Die dritte Maschine ist überfällig. Es fehlt bis jetzt jede Nachricht von ihr. Der Pilot der einen abgestürzten Maschine wurde getötet, der des anderen Düsenjägers konnte sich mit dem Fallschirm retten. * Das Internationale Komitee des Roten Ereuzes in Genf unterrichtete die Vertreter der Nationalen Rotkreuz- Gesellschaften über den Stand der Arbeiten zum Schutz der Zuvilbevölkerung in der modernen Kriegfüh- rung. Das Komitee erklärte, daß sich krieg führende Staaten auch im Atomzeitalter zur geachtung der Schutzbestimmungen für die Zivilbevölkerung verpflichten müßten. * Das durchschnittliche Lebensalter ist in Belgien seit 100 Jahren ständig gestiegen. Während es 1830 noch 31,5 Jahre betrug, ist es nach einem Bericht der Brüsseler„Libre Belgique“ heute auf 68 J. angestiegen. Die Männer sterben jedoch im Durchschnitt fünf Jahre früher als die Frauen. * Der größte und schönste See Oberitaliens, der romantische Gardasee, der wie ein grün- blauer Juwel in die alpine Gebirgslandschaft eingebettet liegt, trocknet ein. Schuld daran ist Wahrscheinlich die Zivilisation, Jedenfalls machen sich schon heute beunruhigende An- zeichen bemerkbar: Von Jahr zu Jahr senkt sich der Wasserspiegel und bedroht Schif- fahrt und Fischzucht. Welche Ursache der rätselhafte Vorgang hat, ist noch nicht end- gültig geklärt. Der stärkste Verdacht richtet sich gegen die Nutzbarmachung der Wasser- zuflüsse für die Stromerzeugung. * Die Kopenhagener Polizei hat jetzt fest- gestellt, daß es sich bei den beiden Juwelen- 6 dieben, die in der vergangenen Woche durch einen raffinierten Gaunertrick zwei Kopen- hagener Juweliere um Schmuck im Werte von über 30 000 DM betrogen, um den 41jäh- rigen deutschen Koch Karl Werner Krowas und den 31 jährigen staatenlosen Kaufmann Kurt Heinrich Klicker handelt. Beide sind „alte Bekannte“ der internationalen Polizei- zentrale(Interpol) in Paris. Das Gaunerpaar, das als Amerikaner und Schwede aufgetreten war, hatte sich den Schmuck durch geschick- tes Vertauschen zweier vorbereiteter Kasset- ten angeeignet. Die Polizei konnte ihre Spur bisher nach Hamburg verfolgen, wo einer der beiden wohnt. 8 Ein Flugzeug der skandinavischen Luft- verkehrsgesellschaft SAs startete am Don- nerstagmorgen in Los Angeles zum ersten regulären Passagierflug auf der neuen Polar- route der Gesellschaft. An den Flügen zur FEröffnung der Route zu Beginn dieser Woche 7 hatten nur geladene Gäste teilgenommen. 8 i Nach einem Bericht der russischen Nach- nichtenagentur„TASS“ gewährte die Sowiet- regierung dieses Jahr langfristige Kredite in der Höhe von einer Milliarde Rubel für den privaten Hausbau. Dies sind 300 Mil- onen Rubel mehr als im Jahr 1953. Laut „ASS“ bauten Sowjetbürger dank der vom Staat gewährten Kredite 55 000 private Häu- ter mit einem Wohnraum von über zwei Millionen Quadratmetern. * Vor einigen Monaten erhielt Hemingway lolgenden Brief aus dem berüchtigten Zucht- haus Sing-Sing:„Meine Glückwünsche zu rem Der alte Mann und das Meer. Es ist das beste Buch, das ich seit sieben Jah- 5 9 0 Monaten und sechs Tagen gelesen 2 Was wir hörten: Seit einem Jahr ungefähr kann man im rauenfunk des Süddeutschen Rundfunks die„Mannemer Brezelfrau“ hören, und Was die sagt, ist eine Mischung aus Alltags- erkahrung und Lebensweisheit, eine Art Vulgärphilosophie für den Hausgebrauch. Daß für diese Inkarnation des gesunden Menschenverstandes ausgerechnet eine Mann- beimer Figur gewählt wurde— die Manu- Skripte stammen von der in Mannheim lebenden Schriftstellerin Gabriele Käfer mag eine geschickte Spekulation der Stutt- Barter sein, aber wir wollen es getrost auch als ein Kompliment für den urwüchsigen zer Humor nehmen, der in diesen be- liebten Sendungen zu Wort kommt. Die prächtige Brezelfrau äußert sich drastisch 75 unverblümt zu mancherlei mensch- lichen Schwächen und Torheiten, mit denen re Geschlechtsgenossinnen sich und an- deren das Leben schwer machen. Sie wählt die Beispiele aus ihrer Umwelt: die Straße und die Mietskaserne, Küchen, Stuben, Treppenhäuser und Läden, das ist das Milieu, in dem sie ihre Studien macht und den Leuten aufs Maul schaut. Sie redet, wie r der Schnabel gewachsen ist, in der Sprache und in den Bildern des Volkes, und die sagt jedem, der es hören will, die Mei- nung Dieses Mannheimer Original hat Herz und Mundwerk auf dem rechten Fleck. Da mird den Frauen ein Spiegel vorgehalten— seht, so seid ihr Weiber!— und am Schluf leser amüsanten Geschichten ist immer 3 Kleine Moral angehängt, eine vernünf⸗ ase Mahnung, mit so viel versöhnlichem 18 0 vorgebracht, daß sich selbst die Be- rokkenen nicht ärgern können. Denn was lese alte, einfache Frau zu sagen hat, Die schwarz-rot-goldene Flagge im Luftverkehr Piloten lernen um/ Uebungsflüge im Saal/ Letzte Vorbereitungen zum Start der Lufthansa Alle Fluggesellschaften der Welt wün- schen sich als Piloten die zuverlässigsten, verantwortungsbewußtesten und kaltblütig- sten Männer, die weit und breit zu finden sind. Flugkapitän für die neue deutsche Lufthansa zu werden, ist sowohl eine Frage des fliegerischen und technischen Könnens als auch des Charakters. Die Auswahl der Flugzeugführer, die die ersten Maschinen mit der schwarz- rot-goldenen Flagge fliegen wer- den, wurde mit größter Sorgfalt getroffen. Die ersten Fluggäste, die diese Maschinen besteigen, sollen das Gefühl absoluter Sicher- heit haben. Aus einer großen Zahl von Bewerbern blieben wenige Dutzend übrig. Etwa ein Vier- tel von ihnen sind Piloten der alten Luft- hansa, die bereits Hunderttausende von Flugkilometern über allen Kontinenten an den Steuern der Ju- 52, der Heinkel He- 70, der Focke-Wulf„Condor“ oder des Dornier- Super-Wal zurücklegten. Im übrigen konnte die Lufthansa auf eine große Zahl von Luft- waffenpiloten zurückgreifen, die jedoch noch einmal gründlich umlernen mußten. Die Ver- kehrsfliegerei stellt andere Anforderungen. Im Kriege stand die Ausführung des Auf- trags aàn erster und die Sicherheit erst an Zweiter Stelle. Für den Verkehrspiloten gilt genau die umgekehrte Rangordnung. Die Er- fahrung am Steuer, die in vielen Fällen glän- zende fliegerische Leistungen unter den un- glaublichsten Bedingungen einschließt, kann jedoch für den Dienst im Luftpassagierver- kehr außerordentlich wertvoll sein. Neu sind für alle unsere Piloten die Ma- schinen, die navigatorischen Hilfsmittel im internationalen Flugverkehr, verbesserte Landetechnik und Flugsicherung. Der Morse- Verkehr ist zum großen Teil vom Sprech- funk abgelöst worden, der ausschließlich in Englisch abgewickelt wird. Die erste Gruppe deutscher Piloten hat dieser Tage die Ausbildung in den USA ab- geschlossen und wird voraussichtlich in Kürze mit den vier Maschinen vom Typ Con- vair- 340, die den bescheidenen Grundstock des ersten Flugzeugparks der Lufthansa bil- den, im Heimathafen Hamburg eintreffen. Bei der Deutschen Lufthansa hofft man, daß bis dahin die Frage der deutschen Lufthoheit — sozusagen im Vorgriff auf die Pariser Ver- träge— soweit geklärt sein wird, daß die vier Convairs schon unter deutscher Flagge über den Atlantik nach Hamburg fliegen kön- nen. Für diesen Flug werden die Maschinen, die mit ihren zwei Motoren sonst nur auf Bevor die Schranken zum Fliegerhimmel fallen 250 startbereite Sportflieger/ Alle Flugscheine müssen erneuert werden Neben der Lufthansa haben die Sport- flieger bereits ihr Interesse am Himmel über der Bundesrepublik angemeldet. Zwi- schen Eider und Alpen gibt es nach grober Schätzung noch mindestens dreitausend Be- sitzer von Pilotenlizenzen aus der Vor- kriegszeit. Vor ihrem Start haben die inter- nationalen Bestimmungen allerdings einen Bremsklotz gelegt. Alle Flugscheine aus der Vorkriegs- und Eriegszeit, gleich welcher Klasse, sind ungültig und müssen erneuert werden. Dennoch zählt die Bundesrepublik heute bereits rund 350 Flugzeugführer, die am ersten Tag deutscher Lufthoheit sofort starten könnten. Sie haben ihre Lizenzen zum Führen von Sportflugzeugen im Aus- lamd, zumeist in Dänemark oder in der Schweiz, erworben oder erneuert. Der deut- sche Aero-Klub als Spitzenorganisation aller Sportfliegerverbände plant unmittelbar nach der Ratifizierung der Pariser Abkommen einen Fluglehrerkursus. Er will geeignete Kräfte bei Igelsbach in Hessen zusammen- fassen. Aus diesem Kreis werden sich die ersten deutschen Fluglehrer der Nachkriegs- zeit rekrutieren. Industrie und Wirtschaft bilden die dritte deutsche Gruppe, die auf die Freigabe des Luftraums für Deutsche wartet. In welchem Umfang die Wirtschaft sich heute schon eigener Flugzeuge bedient, erhellt das Bei- spiel der kleinen Schweiz, in der allein 360 Privatflugzeuge registriert sind. Ein Wirtschaftler der Bundesrepublik kann im eigenen Flugzeug jede europäische Metro- pole in längstens fünf Stunden erreichen. Diese Zeitersparnis macht das Privatflug- zeug wirtschaftlich. Besonderes Interesse am einer Basis für den Geschäftsflugverkehr zeigt naturgemäß das Ruhrgebiet. Der alte Flugplatz Essen-Mülheim wird darum wahr- scheinlich der Zentralpunkt dieses Zweiges der modernen Fliegerei werden. Seit langem ist das Ausland bemüht, deutschen Interessenten seine eigene Pro- duktion an Flugzeugen für Sport und Ge- schäft schmackhaft zu machen. Die Ameri- kaner haben allerlei Interessantes auf den Markt zu bringen, aber auch Italien baut bestechend schone und zuverlässige Flug- zeuge in den geeigneten Größenklassen für Sport und Geschäft. Wenn sich auch ein aus der Vorkriegszeit sehr bekanntes deutsches Flugzeugwerk bereits um den Bau italienischer Konstruktionen in Lizenz bemüht, wird der private deutsche Luftverkehr für absehbare Zeit noch auf die ausländische Produktion angewiesen sein. Sehr ernsthaft mahnen Fachleute aber heute schon, nicht den„aus- ländischen Schrottmarkt“ aufzukaufen. Nur die besten neuen Maschinen seien wegen res geringen Reparaturbedarfs wirklich Wirtschaftlich. Reicht die Kapazität der Flugplätze? Für den Flugsport scheiden einige der größten deutschen Flugplätze von vornherein aus. Hamburg-Huhlsbüttel zum Beispiel ist, Wie Flughafendirektor Max Wachtel leicht nach- weisen kann, vom täglichen Linienverkehr so stark ausgelastet, daß für die Sportflie- gerei kein Raum bleibt. Das gleiche gilt für Frankfurt und Düsseldorf. Alle anderen deutschen Flughäfen könnten voraussichtlich auch den Flugsportbetrieb noch aufnehmen. Für den Geschäftsflugverkehr wird es nach Wachtels Ansicht keine Einschränkungen dieser Art geben. „Noch mehr Lärm aus der Luft!“ werden viele Großstädter angesichts der Aussichten auf den wachsenden Flugbetrieb stöhnen. Auch der Fachmann kann nur bestätigen: Flugzeuge werden weiter zur Spitzenklasse der Lärmerzeuger gehören. Ihre Auspuff- geräusche sind nicht wie die eines Kraft- wagens oder Motorrades zu dämpfen. Da- gegen sprechen gewichtige technische Gründe. Die Flughäfen sind bemüht, Erleichte- rugen zu schaffen In Hamburg hat soeben eine Kommission von Wissenschaftlern Mes- sungen aller Flughafengeräusche mit neu- artigen Phonometern aufgenommen. Ein Jahr werden diese Arbeiten in Anspruch nehmen, bevor sie endgültige Rückschlüsse gestatten. In den Vereinigten Staaten und in England haben ähnliche Schallmessungen bereits Ergebnisse gebracht, die für die Oef- fentlichkeit sehr wohltätig waren. Oft hatte schon die Anlage von Schallmauern und An- pflanzungen verblüffende Erfolge. Die Reste der Siegesallee vor dem Berliner helm I., Friedrich der Große, Otto der Faule, Mittelstrecken eingesetzt werden, mit Zu- satztanks ausgerüstet. Die Convair ist ein bewährter Flugzeug- typ und mit ihren 44 Passagierplätzen sehr wirtschaftlich. Die übrigen Daten: Spann- weite 32,10 m, Länge 24,15 m, Reisegeschwin- digkeit 440 km pro Stunde, zwei Motoren von je 1800 PS, Kostenpunkt rund drei Millionen DM. Die Convair- 340 ist das größte zwei- motorige amerikanische Flugzeug. Im Früh- jahr werden die vier bestellten Superconstel- lations erwartet, die auf den Atlantiklinien fliegen werden. Damit wird die Deutsche Lufthansa über moderne Maschinen verfü- gen, die— obwohl in absehbarer Zeit wie- der britische und bald auch amerikanische Düsenpassagierflugzeuge am Himmel auf- tauchen werden— noch auf Jahre hinaus mit der britischen Vickers Viscount, der Bristol Britannia und der DC- 6B das Rück- grat des Flugzeugparks der meisten Welt- Iuftverkehrsgesellschaften bilden. Bis zum Frühjahr wird die Deutsche Lufthansa auch über einen Stamm voll aus- gebildeter und erfahrener Flugkapitäne und Fluglehrer verfügen. Die Kosten für die Aus- bildung eines deutschen Piloten im Ausland werden mit 55 000 Mark angegeben. Zur Zeit läuft bereits der erste Flugzeugführerlehr- gang in Köln und Hamburg. Soweit wie mög- lich finden dabei die„Uebungsflüge“ im Saale statt, da lange Uebungsflüge mit modernen Verkehrsmaschinen den größten Teil der Ausbildungskosten verschlingen. Blindflug- Geräte, wie der„Link-Trainer“, ersetzen dabei das Flugzeug. Das Gerät entspricht einer in allen drei Dimensionen beweglich aufgehängten, verdunkelten Flugzeugkanzel. die auf jede Steuerbewegung genau wie ein Flugzeug reagiert. Der Pilot steuert nach In- strumenten, legt Kurse fest, muß mit Wet- terstürzen, Motorbränden, plötzlichen Kurs- änderungen fertig werden, die ihm der Fluglehrer diktiert, um die Reaktionsfähig- keit des Piloten zu überprüfen. Einzelne ame- rikanische Flugzeugführerschulen sind in der realistischen Gestaltung dieser„Flüge im Saal“ noch weiter gegangen; man läßt dort Filme mit Wolkenfetzen und der heranjagen- den Erde vor der Kanzel vorüberziehen, um den Eindruck eines Sturzfluges oder Abtru- delns vollkommen zu machen; man läßt Re- gen auf die Kabine klatschen, den Wind pfei- fen, die Kanzel von Sturmböen schütteln und sogar Blitze zucken. Schon mancher Flug- schüler ist schweiß gebadet und zitternd von einem solchen„Todesflug im Saale“ zurück- gekehrt. Bei der Luftwerft in Hamburg- Fuhlsbüttel, dem Heimathafen der Deutschen Lufthansa, kann der zweite Bauabschnitt bald abge- schlossen werden. Die ersten Piloten sind fertig ausgebildet, die Maschinen laufen schon warm. Dies ist die Zeit der letzten Vorberei- tungen, auch wenn der genaue Termin der Aufnahme des Liniendienstes der Lufthansa noch unbekannt ist. Auf jeden Fall wird es erst 1955 so weit sein. Dr. H. Benirschke Schloß Bellevue. Von lines nach rechts: Wil- Friedrich Wilhelm IV. Foto: Kreisel Polizei half Käsedieb Flensburg. Am hellen Tag saß vor eini- gen Wochen ein Betrunkener auf zwei schweren Käàserädern mitten auf der Haupt- straße der deutschen Grenzstadt Flensburg. Die Polizei gewährte ihm zur Ernüchterung Gastrecht und händigte ihm nach seiner Freilassung auch den Käse wieder aus. Wenige Tage später wurde er wieder einen Rausch ausschlafend, im Käsekeller eines Großkaufmanns aufgefunden. Lautes Ge- lächter gab es auf dem Flensburger Schöf- fengericht, als dieser Sachverhalt ans Tageslicht kam. Der Angeklagte sagte, er esse zu gerne Käse, könne sich aber keinen kaufen, da er arbeitslos sei. An einem Abend habe er bei einem Spaziergang einen „herrlichen Käsegeruch“ wahrgenommen, den„dazugehörigen“ Keller aufgebrochen und sich satt gegessen.„Da aber Käse 80 durstig macht, habe er auch vom Schnaps, der in einer Ecke stand, eine Flasche weg- gespült“. Am Vormittag sei er nach gutem Schlaf unbemerkt aus dem Keller ent- schlüpft, und habe sich dann,„weil die Beine nicht mehr wollten“, auf den zwei mitgenommenen Käserändern auf die Straße gesetzt. Die Polizei sei sehr freundlich ge- wesen und habe ihm den Käse noch„Auf- gedrängt“, als er ausgenüchtert den Heim- weg antreten wollte. Ein Vertreter der Polizei sagte bei der Verhandlung, man habe geglaubt, es mit einem Käsehändler zu tun zu haben, den der Alkohol schon am frühen Morgen überwältigt hatte. Das Schöffengericht verurteilte den Käselieb- haber zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten. „Grubenrettungshaus“ Dorsten(Westfalen). Ein Grubenrettungs- haus wurde auf der Schachtanlage Fürst Leo- pold Baldur in Hervest-Dorsten eingeweiht. Die Männer der Grubenwehr sollen in dem neuen Haus mit Gasschutzgeräten bei Hitze und Qualm auf Uebungsstrecken unterrichtet werden. 61 Prozent essen bei Radiomusik Bielefeld. Nach einer in Süddeutschland angestellten Hörerbefragung hören 61 Pro- zent aller Rundfunkbesitzer beim Mittag- essen Musik. Wie der evangelische Informa- tionsdienst„Kirche und Rundfunk“ in Biele- feld mitteilte, erklärten nur 17 Prozent der Befragten, daß sie auf die Musikunterhal- tung beim Mittagstisch verzichten. 39 Prozent haben den Empfänger„immer“ eingeschaltet Und 22 Prozent können„zumeist“ nicht auf flotte Weisen beim Essen verzichten. Rundschau der Geldzeichensammler Dortmund. Bereits im sechsten Jahrgang erscheint eine der kuriosesten Zeitschriften Deutschlands. In einer Einmarmredaktion gibt ein Dortmunder EKriminalsekretär auf eigene Faust die Rundschau der Geld- zeichensammler“ ohne finanzielle Unter- stützung und eigenen Druckbetrieb heraus. Löwen- Zuwachs im Lübecker Zoo Lübeck. Im Lübecker Tierpark der Dompteuse Lotte Walther brachte die fünf- jährige Löwin„Preciosa“ in der Nacht zum Mittwoch erneut vier Löwenbabies zur Welt. Damit sind in diesem Jahr in Lübeck genau ein Dutzend Löwenbabies geboren worden. Selbstmord im Auto Lüneburg. Der seit dem 1. November verschwundene und angeblich in die So- wjetzone verschleppte Handelsvertreter Horst Ditschker aus Lüneburg wurde am 16. November in seinem Auto in der Nähe von Dahlenburg an der Zonengrenze tot aufgefunden. Ditschker hatte, wie die Po- lizei mitteilte, in- den Kreisen Uelzen und Lüchow- Dannenberg Kunden aufgesucht und war dann mit seinem Wagen in einen Wald in der Nähe von Dahlenberg gefahren. Hier fanden ihn Holzsammler tot auf. Er hatte sich durch Einatmen der Auspuffgase das Leben genommen, die er mittels eines Schlauches in das Innere seines Wagens leitete. Die Bayern trinken am meisten— Milch Bonn. Im Wirtschaftsjahr 1953/54 trank jeder Bayer durchschnittlich 158.6 Liter Milch. Damit liegt Bayern im Milchverbrauch an der Spitze aller Bundesländer. Wie der Deut- sche Bauernverband mitteilte. ist der durch- schnittliche Pro-Kopf- Verbrauch in der Bun- desrepublik von 120,9 Liter Milch im Wirt- schaftsjahr 1952/53 auf 122 Liter im Jahr 1953/54 gestiegen. ——— Die Mannemer Brezelfrau Klingt eben schlichter und vertrauter als das meiste, was man sonst in den gut gemeinten Ratschlägen und hochgebildeten Belehrun- gen des Frauenfunks hört, anders als die am Schreibtisch konstruierten Gespräche und gestellten Interviews, die oft so unper- sönlich-steik und sachlich sind, daß das menschliche Anliegen dahinter zu kurz kommt. Damit soll nun nicht gesagt sein, daß man sich alle derartigen Sendungen in der herzhaft erheiternden Brezelfrau- Manier wünscht, aber es wäre zu begrüßen, wenn allmählich der dozierende Ton und der er- hobene Zeigefinger aus den Frauenfunk- sendungen verschwinden würde. Ein gutes Beispiel, wie man die Hörerinnen unmittel- bar ansprechen und ihnen Hilfe leisten kann, ohne ihnen durch lästige Besser wis- serei auf die Nerven zu fallen, war die Sen- dung des Südwestfunks„Vom rechten, fröh- lichen Haushalten“, eine psychologisch sehr geschickt unterbaute Plauderei über die Sorgen und Nöte jener Frauen und Mütter, die sich zum Sklaven ihres Haushalts machen und den tieferen Sinn ihres Tuns vergessen oder nie begriffen haben. In einer Sendereihe über die Jungarbeiterin will der Südwestfunk die Ursachen beruflicher Schwierigkeiten untersuchen und auf die vielen Mängel in den Betrieben hinweisen, in denen jugendliche Arbeiterinnen nicht die notwendige menschliche Betreuung finden, die sie gerade in der Fabrikatmosphäre dringend brauchten. Für Hörerinnen mit literarischen Ansprü- chen war die Buchbesprechung des Süd- deutschen Rundfunks über„Liebende leben von der Vergebung“ von Manfred Haus- mann bestimmt, und für Frauen, die eine Ant- Wort auf spezielle Fragen erhalten möchten, wurde vom Süddeutschen Rundfunk eine Art Briefkasten in der„Zwiesprache mit unseren Hörern“ eingerichtet, der sicherlich gern benutzt wird. Mit einem Vortrag über „Die Frau als Gemeinderätin“(Süddeut- scher Rundfunk) und einem Gespräch über Zweck und Ziel des Berliner Staatsbür- gerinnen- Verbandes(Südwestfunk) absol- vierte der Frauenfunk eine immer wieder- kehrende Verpflichtung, seine Hörerinnen zu einem aktiveren Interesse an der Politik zu erziehen. Ein schwieriges Beginnen, weil eine derart trockene Materie durch theore- tische Abhandlungen keineswegs reizvol- ler wird. Es wäre doch beispielsweise denk- bar, mehr oder weniger prominente Frauen aus allen möglichen Gebieten des öffent- lichen Lebens am Ort ihrer Tätigkeit, mit- ten in einer Debatte, einer Sitzung, einer Sprechstunde, an ihrem amtlichen Schreib- tisch zu belauschen, wobei dann einige bio- graphische Notizen und ein kurzes, persön- lich gehaltenes Interview das lebendige Bild eines Menschen ergeben würden, unter dem sich der Hörer etwas vorstellen kann. Doch zu diesem Zweck müßte der Frauen- funk vermutlich die kollegiale Hilfe des Zeitfunks in Anspruch nehmen. Warum eigentlich nicht? Es wäre immerhin mög- lich, daß hierbei eine glückliche Ehe Zu- stande käme, die den Frauensendungen ein beweglicheres Mikrophon, ein größeres Re- pertoire, vermischt mit Reportagen, kurzum mehr Abwechslung und Originalität be- schert. Versuchen Sie es, meine Damen! E. P. Notizen über Bücher Eckart Peterich,„Pariser Spaziergänge“ (Prestel Verlag München). Mit einer Fülle rei- zender Feder zeichnungen von Petra Clemen und sechs farbigen Reproduktionen nach Bil- dern von Renoir, Degas, Signac und Raoul Dufy sind die„Pariser Spaziergänge“ so hübsch geschmückt, daß es ein Genuß ist, diesen Band der Landschaftsbücher des Prestelverlages in die Hand zu nehmen. Es ist das Buch eines in die Weltstadt Paris verliebten Mannes, der seinen Leser plaudernd, als säße man mit ihm auf der Terrasse eines seiner Lieblings-Kaffee- häuser, durch die Geschichte der Stadt und dorthin führt, wo sie am pariserischsten ist. Man läßt sich durch den Louvre führen, unter- nimmt kleine Ausflüge nach Rouen, Chartres und Versailles, und daß Eckart Peterich seinen Gast auch einen Blick in das Pariser Nacht- leben tun läßt, gehört selbstverständlich zum Programm. Ein reizendes Buch, das sich beson- ders als Geschenk für alle eignet, die Paris bereits kennen oder sich die Bekanntschaft mit dieser„gemütlichsten aller Hauptstädte der Welt“ wünschen. th. Friedrich Wallisch,„Der König“, Roman (Engelhornverlag Adolf Spemann, Leinfelden bei Stuttgart). Wenn es sich bei diesem Buch um den Schlüsselroman etwa eines Balkan- königs handeln würde, dann könnte es einigem Interesse begegnen. Es ist, um es klar fest- zustellen, kein Schlüsselroman. Es ist auch nicht etwa der Versuch, der Restauration des monarchischen Prinzips durch eine Art Mac- chiavellischen Gebrauchsmusters für Könige und solche, die es werden wollen, auf die Beine zu helfen, oder Gegnern des monarchi- schen Gedankens Material in die Hand zu spielen. Es ist halt ein Roman und es liest sich, als hätte der Autor bei der Niederschrift mit einem Auge nach dem Film geschielt, um den Stoff für eine Story zu liefern, die zwar unglaubwürdig, aber in ihrer Schwarz- Weiß- Zeichnung fraglos publikums wirksam ist. th. Erich Heller: Enterbter Geist. Essays über modernes Dichten und Denken(Suhrkamp Ver- lag). Zu den herverstechendsten Eigenschaften eines guten Essays scheint seine Redlichkeit zu gehören: als„Versuch“ deutet er das Subjektive an, das seine Behandlung objektiver Tatsachen bestimmt; er ist redlich, indem er nicht vorgibt, unbestreitbare Erkenntnisse zu vermitteln, son- dern sich ehrlich zu einer eigenen, persönlichen Meinung bekennt. Als literarische Gattung hat der Essay seine eigenen Formgesetze; wer sie beherrscht, verfügt über größere und freiere Möglichkeiten, ein Problem, eine Epoche oder eine Gestalt lebendig zu machen als es eine breit und erschöpfend aufgebaute Darstellung vermag. Als ein Meister dieser Form, die Kunst und Wissenschaft vereint, begegnet Erich Heller in seiner Sammlung kritischer Essays„Enterb- ter Geist“. Ein Rilkewort, das bei Kafka in verwandtem Sinne wiederkehrt, regte den Titel an; er schließt„Versucne“ zusammen, die bei Goethe, Burckhardt und Nietzsche beginnen, bei Kafka und Karl Kraus enden. Ihr Anliegen handelt vom dichterischen, vom geistigen Men- schen und seiner Stellung zur Welt im 19. und 20. Jahrhundert. Aus dem Gebundensein in eine vom Religiösen geprägte Ordnung, trat der Mensch heraus in eine Welt der geistigen Säku- larisation, die ihn enterbt, weil sie ihm das Bewußtsein von der Einheit von Leben und Geist nehmen mußte, das ihn im Mittelalter ge- tragen hatte. Als letzter hat Goethe die Ein- heit von Leben und Denken erfahren und— als „eine große Konfession“— in seinem Werk ge- staltet, schon berührt von der Ahnung der Verzweiflung, die später die Geister erfaßte, einen Burckhardt und Nietzsche. Im fortschrei- tenden Bewußtsein der zunehmenden Entwer- tung des Lebens bei Kafka und Karl Kraus führt sie mit dem tragischen Ringen um den Glauben an ein lebenswertes Leben unmittel- bar hinein in die Problematik, die auch die Dichter unserer Tage bewegt. So wird diese Essay- Sammlung in echtem Sinne aktuell— ein Beitrag zur Erkenntnis unserer geistigen Situ- ation, der sich durch den Ernst, die Gründlich keit und kritische Präzision seiner Gedanken und Formulierungen auszeichnet. elwe. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 19. November 1954/ Nr. M Mannheim im internationalen Eisenbahn- Verkehr Die bedeutsamsten, Zur diesjährigen Europäischen Fahrplan konferenz hatten sich sämtliche Eisenbahn- verwaltungen unseres Kontinents, mit Aus- nahme Spaniens, vom 6. bis 16. Oktober in Budapest an einem Tisch Zzusammengefun- den, um für den am 22. Mai nächsten Jah- res beginnenden und erst am 2. Juni 1956 wieder endigenden Reisezugfahrplan den Lauf der großen internationalen Züge mit ihren Kurswagen endgültig festzulegen und um möglichst zahlreiche Verbesserungen im Durchgangsverkehr zu erzielen. Außer der Hauptverwaltung der Deutschen Bundes- bahn war bei dieser wichtigen Tagung auch die im Westen und Süden an das Ausland grenzende Bundesbahndirektion Karlsruhe durch ihren Fahrplandezernenten vertreten. Wie nicht anders zu erwarten, spielte bei den Beratungen die badische Rheintallinie als Bindeglied zwischen den nordischen Ländern und Hamburg, sowie Holland, Bel- gien und Köln einerseits und der Schweiz mit Italien andererseits eine gewichtige Rolle, wobei Mannheim als Verkehrssam- melpunkt oft genannt wurde. Von den bedeutsamsten Mannheim be- rührenden Neuerungen zum Fahrplanwech- sel seien folgende erwähnt: Der Holland- Italien-Expreß von Amsterdam wird schon in Basel statt in Mailand mit dem über Heidelberg geführten Skandinavien-Expreß vereinigt und fährt mit diesem gemein- sam und geschlossen bis und von Rom durch. In Mailand erfolgt hiernach die Ankunft eine Stunde früher(12.45 Uhr). Die Anschlüsse in Basel nach und von Zürich- Chur-St. Moritz werden wesentlich verbes- sert. Außerdem wird im Sommerdienst ein Es regt sich. Es regt sich allenthalben: In den Regen- Wolken, in den Spielzeugfabriken und-läden, in den Tannenwäldern und bei den Vereinen, deren Vorstände mit zersorgten Stirnfalten mitten in den vorvor weihnachtlichen Vorbe- reitungen der entsprechenden Feiern stehen. Da werden ehrwürdige Schaukelpferde brutal durch hochmoderne Rennwagen mit Taschen- lampenbatterie-Zundung ersetzt, da betrach- ten waldgrüne Förster kritisch ihr Weih- nachtsbaumbestände, und beim strömenden, na hßlealten Novemberregen wird in stiller Stammtisckhecke leidenschaftlich darüber debat- tiert, welche Ehrendame nun bei der obliga- ten Festlichkeit den Prolog sprechen darf. Denn die großen Ereignisse werfen ihre Lickter- ketten voraus. Schon jetzt, wo kein Mensck in der Stimmung ist, sich bereits intensiv mit Weihnachten zu beschäftigen. * Zwischen klappernden Schreibmaschinen, schwachen Schreibhräften und zahlungsunwil- ligen Kunden sitzt der Buchhalter Schulze und brütet. Da Ei des Columbus wäre die Grati- Nation— aber wer weiß, wieviel sie geben. 1 0* Knaben und Mädchen der verschiedensten Altersklassen bereiten die Liste ihrer Wünsche mit entsprechender Sorgfalt vor. Väter prüfen mit ernstem Bedacht die Bestandteile der elektrischen Eisenbahnen, tatłeräftige Mütter zermartern sich das Gehirn, was sie vom Haus- haltsgeld für das ehe männliche Präsent ab- zweigen könnten. Und giftige Onkels stehen schon jetzt in kohnvoller, aber geduldiger Er- wartung der pflichtgemäßen, diesmal himmel- blauen Krawatte, die man ihnen mangels bes- serer Einfälle wie jedes Jahr dedizieren wird. Preisfrage: Gestreift oder mit Punkten? * Während der Regen, dem Gesetz der Schwer- kraft gehorchend, zu Boden rieselt, während die Oefen in den Haushaltungen spürbaren Hunger nach Koks zeigen, während Wollschuls und Handschuhe siegesgewiß aus den Kleider- schranken blingeln, vollzieken sich in düster- nuckterner Atmosphdre die teuren Präparatio- nen der Vorvorweiknachtszeit. Und das Christ- kind schüttelt Kopf nebst Locken, schaut auf seinen Terminkalender und stellt fest, daß ge- nau Reute in fünf Wochen Weihnachten ist. * Man wird dieses Jahr Tante Agathe doch eine Wärmflasche schenken müssen, nachdem sie damals auf den Eisbeutel so kühl reagiert Rat. ma Wohin gehen wir? Freitag, 19. November: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Der Bettelstudent“; Mozartsaal 20.00 bis 22,45 Uhr:„Das kleine Teehaus“; Amerikahaus 20.00 Uhr:„A Scenic Symphony“, Farbfilm. Alhambra:„Die Mücke“; Kamera:„Unter- nehmen Karifa“. Karl-Friedrich-Gymnasium 20.00 Uhr: Lächt- bildervortrag„Kein Platz für wilde Tiere“, Spr.: Dr. Bernhard Grzimek(Abendakademie); Musensaal 20.00 Uhr: Film„Ski-Winter in Steibis“(Engelhorn& Sturm); Kirche des Lan- desgefängnisses 20.00 Uhr: Orgel-Feierstunde; Hotel„Viktoria“ 20.00 Uhr:„Von 4 em bis unendlich“(Vom Kleinsten bis zum Unend- lichen), Farblichtbildervortrag von H. Adam und H. Stripp(Fotografische Gesellschaft). Wie wird das Wetter? N 2 15 D rrüp-nebliges n Novemberwetter . Vorhersage bis Samstagfrüh: Meist stark bewölkt bis bedeckt, trübdunstig, zum Teil neblig mit zeitweiligem Nieseln oder leich- tem Regen. Geringe Temperatur- änderungen, nachts nur bei Auf- klaren örtlicher Frost. Schwach- windig. Pegelstand des Rheins am 18. Nov.: Maxau 397(—6), Mannheim 248(3), Worms 172(- 4), Caub 180(2). Pegelstand des Neckars am 18. Nov.: Plo- chingen 122(1), Gundelsheim 170(40), Mann- heim 253(—2). neues Entlastungszugpaar Hoek van Hol- land-Basel SBB eingelegt, das nachts 3 Uhr in Mannheim durchkommt und der Schwarz- Waldbahn die erstrebten Kurswagen Ost- ende— sowie Hoek— Konstanz und zurück bringt. Neben dem FHolland-ITtalien-Expreß, der überdies erstmals wieder deutsche Schlaf- Wagen auch ins Ausland Emmerich- Luzern und Emmerich- Chur) entsendet, wird für den Sommer eine zweite Nachtverbindung zwischen Amsterdam und Basel mit Kurs- wagen für Bern- Interlaken geschaffen. Sie Sestattet, Amsterdam erst nach dem Abend- essen zu verlassen(ab 19.50 Uhr) und um- Sekehrt dort frühzeitig zur Erledigung von Geschäften einzutreffen(an 9.53 Uhr). In Basel bestehen günstige Anschlüsse nach und von Zürich- Chur, Lausanne und dem Gotthard. Die Schwarzwaldbahn hat gleich- falls unmittelbaren Schnellzugsanschluß. Für Mannheim liegen die Fahrzeiten allerdings Weniger bequem(ab 4.14, zurück an 1.33 Uhr). n Der Austria-Expreß Hoek- Mannheim Graz wird mit seinem Innsbrucker Flügel um etwa eine Stunde beschleunigt und wird von dem Ostender Zugteil befreit. Dafür kommt ein neues sommerliches Zugpaar Ostende München Salzburg Villach Rijek(Fiume) mit wesentlich vorteilhafteren Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Kärnten und an der Adria als seither. Für Richtung Hamburg wird der neu- artige, komfortable Schlafwagen- Glieder- triebzug„Komet“, der, gegenwärtig drei- mal wöchentlich eingesetzt, in Basel endigt und beginnt, künftig bis und ab Zürich durchgeführt. Ferner gewinnt der Schnell- triebwagen„Roland“ nach Bremen, Mann- heim voraussichtlich an 15.40 Uhr, den ge- wünschten guten Anschluß an Chur- Zürich. Um Kassel und Nordhessen besser den Rheintalstädten und der Schweiz näher- zubringen, nimmt der D 85/86 Basel- Mann- heim Hamburg in Zukunft seinen Weg statt über Bebra über die Main-Weserbahn. Außerdem erhält er ab Frankfurt zu dem internationalen Luzerner Schlafwagen einen deutschen von und nach Bern, der in den Hauptverkehrszeiten bis Interlaken fort- geführt wird. Die Verkehrszeiten des stark verschlepp- ten D 85 mit seinen wenig befriedigenden unsere Stadt berührenden Neuerungen zum Fahrplanwechsel Morgenanschlüssen in Frankfurt liegen zwar noch nicht fest. Ohnehin wurde mit Recht über die im Vergleich zu den Schnelltrieb- Wagen verbindungen 2. Klasse von und nach den Hansestädten allzu gedehnten Fahrzei- ten der 3.-Klasse- Schnellzüge geklagt. Die Bundesbahn legt deshalb ab 22. Mai als weitere Tagesverbindung ein besonders rasches Leichtschnellzugspaar über Kassel in folgendem Fahrplan ein: Basel SBB ab 10.15, Frankfurt an 15.09, Bremerhaven an 22.58 Uhr mit unmittelbarem Anschluß in Hannover nach Hamburg(an 22.31 Uhr); und in Gegenrichtung: Bremerhaven ab 6.45, Hamburg 7.02, Frankfurt 14.32, Basel SBB an 19.21 Uhr. Da dieses neue Zugpaar prallel zu dem über Mannheim fahrenden Lorelei-Expreß verkehrt, wird es jedoch Über Heidelberg gefahren. Immerhin sollten dann in Frankfurt auf gute Anschlüsse für Mannheim auch der nördlichen Richtung Bedacht genommen werden, wenn jetzt der innerdeutsche Fahrplan aufgestellt wird. Im erwähnten Lorelei-Expreß wie im Rhein- gold werden übrigens die bisher inter- nationalen Speisewagen Basel Hoek van Holland- Basel künftig von der bewährten Deutschen Schlafwagen und Speisewagen- Gesellschaft übernommen. Dr. F. G. Eintausendzweihundert Fotos aus Deutschland Der Presse wurde gestern im Amerika- Haus ein sehr lebhafter Herr als Mister Do- nald Welles vorgestellt, der auf Einladung von Professor Walter Hallstein zu fotografi- schen Zwecken seit einem Monat in Deutsch- land weilt. Mit Genugtuung berichtete Mi- ster Welles, daß er innerhalb dieser Zeit in unseren Großstädten und von unseren Sehens würdigkeiten 1200 Aufnahmen ge- macht hat. Als Beweis seines Könnens zeigte er einige Bilder aus dem Lichtbildervortrag, den er bereits nachmittags vor der Ameri- kanisch- deutschen Frauenarbeitsgesellschaft gezeigt hatte. Er fotografierte mit seiner Rolleiflex aus den ungewöhnlichsten Blick- winkeln und legte sich dabei nicht auf be- stimmte Farbfilme fest. Selbst die Presse- experten waren fasziniert von diesen Bil- dern und sagten ihm nach, daß er sein foto- Srafisches Können an die Grenze des Er- reichbaren gebracht hat. do. Sorgen und Nöte der Versehrten Aussprache des Bundes hirnverletzter Kriegs- und Arbeitsopfer Bei einer Zusammenkunft des Bundes hirnverletzter Kriegs- und Arbeitsopfer Mannheim-Ludwigshafen im Lokal Fahsold spiegelten sich Sorgen, Nöte, und Hoffnun- Sen dieser Versehrtengruppe im sehr sach- lich gehaltenen Referat des Geschäftsführers Pütz von der Landesleitung in Lahr i. B. Der Referent sprach über das Bundes- versorgungsgesetz, registrierte, daß 46 Mil- liarden Wehrbeitrag 578 Millionen BM für die Kriespofer gegenüber stehen und wies darauf hin, dag man eine Erhöhung der Grundrente bei Angleichung an das frühere Wehrmachtsfürsorgegesetz anstrebe und die Gewährung einer Frauenzulage bei offener Höhe des Arbeitseinkommens des verletz- ben Mannes, eine Erhöhung der Ausgleichs- rente und der Einkommensgrenze sowie die Nichtanrechnung von Unfall- bzw. Invaliden- rente und Krankengeld wünsche. i Bezüglich der Stellungnahme der einzel- nen Parteien sagte Geschäftsführer Pütz, daß der BHE die Forderungen der Organi- sation befürworte, ebenso die FDP. Die SpD habe sich für eine 35prozentige Erhöhung der Grundrente sowie für eine Steigerung von Ausgleichsrente und Einkommensgrenze erklärt, während CDU und Deutsche Partei für eine Erhöhung der Witwen- und Waisen rente in Bausch und Bogen sind. Für eine stabile Rentenordnung seien kleine und saubere Gesetze erforderlich, er- klärte der Referent weiter, und erfreulich sei das Versuchen der Länder Baden-Würt⸗ temberg und Rheinland-Pfalz, den Renten- dschungel zu lichten. Teilerfolge lägen greif- bar nahe, obwohl man noch jange nicht zu allem— auch nicht im Raume Mannheim- Heidelberg— ja sagen könne. Vor allem kritisierte der Referent die Praxis der Nach- untersuchungen und das Verhalten der Un- fallversicherungsinstitute, Im Anschluß an dieses Referat wurden W. Papenberg, J. Hassenteufel und J. Schulz für 25 jährige treue Gefolgschaft mit golde- ner Ehrennadel und Urkunde ausgezeichnet. Stadtrat Bertram, Ludwigshafen, erörterte das Verbandsleben im engeren Gebiet. Die restlichen Stunden standen im Zeichen eines Seselligen Beisammenseins, das die Geschwi⸗ ster Gallus(Oberschopfheim) sowie die Ge- rücder Heinzelmann(Kehh mit musikali- schen Darbietungen verschönten. kr. Neueröffnung Kos metik-Salon in 0 5, 11 In O 5, 11 eröffnete dieser Tage Camilla Mittel, eine ärztlich geprüfte Diplom-Kosme- tikerin, ihren Kosmetik-Salon. In aus Hygie- nischen Gründen streng getrennten Räumen sind die Einrichtungen für Gesichts-, Kör- Per- und Fußpflege untergebracht. Beson- derer Stolz des Salons sind zwei Appara- turen, die in Mannheim bisher nicht zu fin- den waren, ein Fußpflegegerät, das den schädlichen Hornstaub vollkommen absor- biert, und ein„Juventor“-Apparat, eine Art „Verjüngungsmaschine“, die zu Kurbehand- lungen von Körper und Gesicht(gegen Muskel- und Hauterschlaffungen, Dickleibig- keit und ähnliches) angewandt wird. Eine heizbare Gesichtsmaske, die eine Reihe von Hauterkrankungen bekämpft, gehört eben- falls zu den kosmetischen Novitäten. Der Damen- und Herrensalon Uebelhör in J 2, 9 wurde von kurzem renoviert. Die in Hellgrün, Rosa und Schwarz gehaltenen Räume lassen frischgelockte Dandyfrisuren und Dauerwellen in besonders günstigem Licht erscheinen und werden der Kundschaft den Besuch beim Friseur noch angenehmer machen. Zeitgemdßes Labyrinth als bemühe man sich Hier, Bauherr kofft und bittet den Wettergott um damit noch unter Fach gebrackt werden kann, was okne Dach ist. Viel„Kies“ für nicht gelieferten Kies Ein betrügerischer Bauführer/ Aus dem Polizeibericht 85 Der Bauführer einer auswärtigen Bau- firma ließ sich von einem Transportunter- nehmer 1000 Mark geben und unterschrieb als Gegenleistung einige Lieferscheine für Kies, der nie am Bestimmungsort ankam. Mit den Lieferscheinen stellte er den Kies seiner Firma in Rechnung und erschwindelte sich so 2631 Mark. Der Betrüger wurde fest- genommen. Freundschaft contra Gummiknüppel Wegen Diebstahls wurde auf der Fried- rich-Ebert- Straße ein 28jähriger festgenom- men. Sein Freund versuchte vergeblich, ihn aus den Händen der Polizei zu befreien und wurde schließlich ebenfalls festgenommen und zur Wache gebracht Da sich die beiden meftig wehrten, mußten auf dem Transport die Gummiknüppel nachhelfen. Unlautere Absichten Auf der Ilvesheimer Straße versprach ein Unbekannter einem zehnjährigen Mädchen Bonbons und Schokolade, wenn es mit in die nahe gelegenen Gärten ginge. Das Mädchen flüchtete mit dem Fahrrad vor seinem„Ver- ehrer“, Schon wieder„Hühnerklau“ Einem Arbeiter auf dem Waldhof, dem erst vor kurzem sechs Hühner entwendet worden Waren, würden vermutlich von den gleichen Tätern über Nacht nochmals sieben Tiere aus dem Hühnerstall, gestohlen. 0 Streit mit ernstem Ausgang In der Spinnereistrage in Sandhofen schlug ein 14jähriger bei einer Auseinander- Mannheimer Lehrlinge bei Haile Selassie Ihr Ausbildungsleiter erhielt die Goldene Verdienstmedaille Aethiopiens Die freudigste Stunde ihres Lebens wis- sen die zwei jungen Aethiopier, die in der Lehrwerkstätte der Daimler-Benz-AG arbei- ten, genau zu nennen: sie schlug, als sie vor ein paar Tagen in der Gemäldegalerie der Villa Hügel von Kaiser Haile Selassie I. empfangen wurden. 43 äthiopische Lehrlinge und Praktikanten, begleitet von 23 deutschen Lehrbeauftragten auf Mannheim, Heidelberg, Stuttgart, Ulm und vor allem aus Nord- deutschland— die Mannheimer Lehrlinge mit Ingenieur Metzger, dem Leiter der Lehr- Werkstätte bei Daimler-Benz— waren auf den Wunsch ihres Souveräns in Essen zusammengekommen. Seit zwei Jahren arbeiten die beiden jungen Männer, 20- und 21 jährig, als Kraft- fahrzeugschlosser und als Dreher, in Mann- heim. Von ihrem Kaiser persönlich, der zu- gleich Unterrichtsminister ist und fast ein Drittel seiner Staatseinkünfte für Unterricht und Ausbildung verwendet, waren sie für die deutsche Lehrzeit ausgewählt worden. Sorgfältig, aber nicht sorgfältig genug! Mangelnde Absperrungsmaß nahmen eines Montagemeisters trugen Schuld an tödlichem Betriebsunfall „Stehen bleiben!“ schrie Montagemeister Seraphin, und„Stehen bleiben“ riefen die Männer an den Haltetauen. Der Montage- mast senkte sich tiefer und tiefer, plötzlich schlug er wie ein scheu gewordenes Pferd nach der Seite aus. Der Arbeiter L. lief ge- radewegs in die Fallbahn hinein. Ein Schrei. Das Unglück war geschehen. Der Arbeiter L. lag tot unter dem Gerippe des eisernen Mastes. Der Montagemeister Seraphin stand jetzt unter der Anklage der fahrläsigen Tötung vor dem Mannheimer Schöffengericht. Man sah es ihm an: Er ist ein zuverlässiger, überlegter Mann. Schon über 40 Jahre. Er ist unbescholten und genießt einen guten Ruf. Als damals in einem Mannheimer Indu- striewerk eine Kesselanlage aufgebaut wurde, entsandte ihn ein Hamburger Eisen- Werk, um einen Montagekran füf den Bau des hohen Schornsteins aufzustellen. Es war ein Montagemast, wie man ihn heutzutage überall beim Bauen verwendet. Nicht außer- gewöhnlich groß. Etwa 1000 Kg schwer. Einige Hilfsarbeiter, die beim Aufstellen und Abbauen zupacken sollten, hatte ihm das hiesige Werk zur Verfügung gestellt. Der Aufbau klappte tadellos. Beim Abbau er- eignete sich das bedauerliche Unglück. Hatte der Meister Seraphin fahrlässig gehandelt? In einer über vierstündigen Verhandlung versuchte das Gericht die Ereignisse zu rekonstruieren. Der Mast sollte am 1. August abgebaut werden. Gewöhnlich dauert eine solche De- montage etwa zehn Minuten, mit allen Vor- bereitungsarbeiten vielleicht eine dreiviertel Stunde. An jenem Morgen fehlte der Mann an der elektrischen Winde, mit der der Mast abgelassen wurde. Also bediente Meister Seraphin die Winde selbst. Das Gelände war unübersichtlich. Deshalb mußte er ein Paar- mal unterbrechen, um sich zu überzeugen, daß alles glatt ging. Links und rechts, zu beiden Seiten des Mastes und außerhalb der Gefahrenzone standen Haltemannschaften an Hanfseilen, die verhindern sollten, daß der Mast nach einer Seite ausscheren würde. Durch Gebäude und Bretterzaun war das Gelände nur durch einen schmalen Zugang von zwölf Meter Breite zugänglich. Dort aber stand Meister Seraphin an der Winde. Als die Mastspitze nur noch anderthalb Meter über dem Boden war, sah Seraphin neben sich einen Schatten. Zwei Bauarbeiter kamen. Er und die Haltemannschaft schrien„Stehen bleiben“. Einer der beiden, ein Poliermeister, folgte dem Ruf, der andere ging weiter. Da stürzte der Mast. Der Mann rannte in sein Unglück. Sachverständige des Staatlichen Gewerbe- aufsichtsamtes bescheinigten dem Angeklag- ten, daß er die technische Operation des Ab- baus mit der erforderlichen Sorgfalt einge- leitet hatte. Aber die Absperrung durch ihn und die Haltemannschaften habe nicht ge- nügt, weil alle ihre Hauptaufmerksamkeit auf den Mast richten mußten. Staatsanwalt, Nebenkläger und Gericht betonten die Lau- terkeit des Angeklagten. Jedem anständigen Menschen könne einmal ein Fehler Unter- laufen. In diesem Fall wäre jedoch der Fehler Ursache eines schweren Unglücksfalles: die Strafe lautete auf 200 Mark Geldstrafe, er- satz weise einen Monat Gefängnis, Bet. Die Bebauung des Muadrates P 7 macht Fort. sch einen Irrgarten anzulegen, so geht es um nichts deres“ als um das Fundament. Vorlauſig hat die Bautätigkeit in Mannheim noch nicht nachgelassen, obwohl der Winter sick schon recht deutlich — ritte. Und wenn es auck zunächst 80 aussieht, „Unbedeuten. bemerkbar machte und mancher (ganz im Gegensatz zum Einzelhandel, Foto: Jacob Milde 5 setzung seinem 13 Jährigen Widersacher nt einem Holzknüppel so unglücklich ins Ge. sicht, daß mit der Erblindung eines verletz. ten Auges gerechnet werden muß. Herzschlag auf der Straße Eine 75jährige Frau aus Freiburg, die in Mannheim zu Besuch war, erlitt bei einem Spaziergang in der Wachenburgstraßze plötz. lich einen Herzschlag. Der tägliche Unfall. Auf der Brücken- straße wurde eine 74 jährige Frau von einem Motorrad angefahren und auf die Fahrbahn geschleudert. Im Krankenhaus wurden Ge- hirnerschütterung, Schlüsselbeinfraktur und Körperprellungen festgestellt. Beim Ueber- Ameren der Casterfeldstrage stieg eine Rad. Hahrerin mit einem Motorradfahrer Zusam- men, der bei dem Sturz eine Kopfverletzung Srlitt.— An der Kreuzung Friedrichsring Friedrichsplatz wurde eine Radfahrerin vom Hinterrad eines Lkws. gestreift, stürzte und Würde erheblich verletzt. Das Versprechen, das sie damals Seiner Majestät gaben, nicht zu rauchen, nicht zu trinken und nur an ihre Ausbildung zu den- ken befolgen sie seitdem genau und streng. Konmten sie bei Beginn ihrer Tätigkeit kein Wort Deutsch, so beherrschen sie jetzt Man- nemerisch genau so gut wie Hochdeutsch, besuchen die Gewerbeschule und werden im Frühjahr die Facharbeiterprüfung machen. Nach dem prunkvollen Tee-Empfang, den Alfried Krupp dem Kaiser von Aethiopien gab, widmete sich dieser eine Stunde lang seinen jungen Landsleuten. Nach dem Urteil seiner Begleitung war für den 62 jährigen Herrscher dies die bewegendste Begegnung während seiner Deutschlandfahrt. Sonst unnahbare Verkörperung der Ehre und Würde seines Hauses und Landes, sprach er väterlich gütig und eindringlich zu den Jun- gen, deren Wünsche und Sorgen er persönlich anhörte. Die deutschen Betreuer, die dem Kaiser anschließend vorgestellt wurden, Waren sehr beeindruckt. 5 Für den Abend des gleichen Tages Wur- den die deutschen Lehrbeauftragten vom Kaiser außerhalb des Protokolls zu einem Empfang in den Breidenbacher Hof in Düs- seldorf geladen, wo sie in einem sehr per- sönlichen Akt die Goldene Verdienstmedaille Aethiopiens überreicht bekamen. Haile Selassie unterhielt sich Französisch, sein einziges deutsches Wort war ein herzliches „Dankeschön“. ak Totengedenkfeier in Sandhofen Am 21. November, 11 Uhr, veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft der Vereine Sand- Hofens auf dem Friedhof eine Totengedenk- feier. Bei der Feier wirken der Männer- gesangverein 1878 Sandhofen und ein Blä- serquartett von Sandhofen mit. Stadtpfarrer Rebel von der katholischen Pfarrei hält die Gedenkrede. Der Gemeindesekretär und der Vertreter des Volksbundes für Kriegs- gräberfürsorge legen einen Kranz nieder. Reichsbund, Ortsgruppe Neckarstadt-Ost. Bis auf weiteres fallen die Sprechstunden der Orts- Sruppe im Lokal„Zur Heinrichsbrücke“ aus. Sprechstunden der FTDp, Stadtverband Mann- heim, montags von 14.30 bis 17 Uhr und sams- stelle, D 3, 15, in Gegenwart eines Stadtrates. I der colfeinhaltige 5 Bohnenkaffee i der Hub- All Bremen Fe Die Stutte steige. 2 Ihr Wa. bie dan gem Dan J teil Vale r. 2 — Fort- ien, ten- nicht cher del, deo ken- inem bahn ber- Rad Am- zung ng vom und ng. 0 1 Ihr spezlalgeschäft für Zündapp Komf. Bj. 53 krandcheitsh. 15 Wäsche Blusen- Pullover Z. V²k. Adr. einzus. u. A 08537 1. V. 5 bietet Ihnen einmolig preiswerte Ford-Eifel-Lim. techn. überpr., zu- 1 Angebote gelassen, gut. Zust., gute 1 1 5 für 750,.— DM von Privat zu verk. N. amen r e 9.05 Freit., 17-19, Samst. 15-17 u. Sonn- d FFFVFFFV tag 10-12 Uhr. Kiosk Friedrich- 10 damen Garnituren Ebert-Str. 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Else Schäfer berichtete weiterhin davon, dag der vor- gesehene weibliche Arbeitsdienst von der esfrauenausschuß- Sitzung worden sei. abgelehnt Vielmehr habe man sich für die Einführung eines neunten Schuljahres aus- gesprochen. Fotografische Gesellschaft. Farblichtbilder- vortrag von H. Adam und H. Stripp„Von 4 em bis unendlich“(Vom Kleinsten bis zum Unendlichen)— Makro-Aufnahmen bis zum Unendlichen— am 19. November, 20 Uhr, im Hotel„Viktoria“. SPD. Am 19. November stehen im Alters- heim Lindenhof von 18 bis 20 Uhr MdL Walter Krause und Stadtrat Fritz Schölch zur Ver- fügung. Mannequin-Ball am 19. November, 20 Uhr, im Café Wägele, veranstaltet vom Mannequin- Studio Inge Seyer. Harmonie-Geselschaft e. V. Am 19. Novem- ber, 20 Uhr, im Parkhotel Lichtbildervortrag „Die Rolle des unendlich Kleinen ist doch unendlich groß“. Sprecher: Dr. H. Reumuth vom Fraunhofer Institut. Vereinigte Landsmannschaften der Sowzet- zone, Kreisvereinigung Mannheim, Landsmann- schaft Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Am 19. November, 20 Uhr, im Lokal„Neues 1 Käfertaler Straße 33, Monatsversamm- ung. HIAG. Generalversammlung am 19. Novem- ber, 20.15 Uhr in der„Landkutsche“, D 5, 4. Landsmannschaft Schlesien(dl). Monats- versammlung am 19. November, 20 Uhr, im Hotel„Rheinhof“. „Ski-Winter in Steibeis“ ist der Titel eines Films am 19. November, 20 Uhr, im Musensaal, zu dem die Firma Engelhorn& Sturm einlädt. Orgel-Feierstunde in der Kirche des Landes- gefängnisses am 19. November, 20 Uhr, ver- anstaltet vom Verein für Gefangenen und Entlassenen- Fürsorge Mannheim. Abendakademie. Lichtbildervortrag„Kein Platz für wilde Tiere“ von Dr. Bernhard Grzimek, am 19. November, 20 Uhr, in der Aula des Karl-Friedrich- Gymnasiums. „A Scenic Symphony“, Farbfilme über die National Parks in Amerika, die am 19. Novem- ber, 20 Uhr, im Amerikahaus gezeigt werden. Wir gratulieren! Wilhelm Gamer, Mann- heim, Sophienstr. 24, und Philipp Jeck, Mhm.- Waldhof, Korbangelstr. 43, werden 70 Jahre alt. Den 76. Geburtstag konnte Christiane Schweitzer(Adresse leider nicht bekannt) feiern. Wilhelmine Laufer, Strümpfelbrunn (früher Mannheim) vollendet das 81., Fritz Eisenbeißer, Mannheim, Waldhofstr. 74, das 83. Lebensjahr. Die Eheleute Karl Keller und Jenny geb. Weller, Mhm.-Waldhof, Mauerstr. 4, haben goldene Hochzeit. Versammlung des Obst- und Gartenbaus Unter dem Motto„Pflanzenschutz“ wurde über die Winterarbeit referiert Die Obst- und Gartenbauvereine aus Mannheim-Stadt und Land trafen sich zur zweiten Winter versammlung des Bezirks- verbandes in Schwetzingen, um noch vor Wintereinbruch alle wichtigen Fragen des Gartenabbaues zu erörtern. Unter den Gästen war Gartenbaudirektor Bußjäger, Vertreter der Stadt Mannheim, des FEreistags, des Bauernverbandes und der Pflanzenschutz- ämter der BASF. Inspektor Eichholz. Laden- burg eröffnete die Zusammenkunft mit einem Rückblick auf die für die Erzeuger günstigen Erträge dieses Jahres und betonte die Notwendigkeit für alle Obstbauern. sich auf Qualitätsware umzustellen. Anschlfeßend wurden Filme gezeigt; zunächst ein Farb- film über die Blattlaus, der über die Ent- wicklungsstadien des Tieres, seine Schädlich- keit und seine Bekämpfung informierte. Ein Streifen über die„Wühlmäuse und ihre Be- kämpfung“ erzählte den Obstbauern, daß in Nord württemberg allein 100 000 dieser Nage- tiere gefangen werden konnten und empfahl als sicherstes Fanggerät die Bayrische Drahtfalle. Der letzte Film brachte Auf- schlugreiches Material über die Verbreitung der San-José-Schildlaus. Alle drei Fiume unterstrichen das Motto„Pflanzenschutzé, unter dem die Versammlung stand. Nach dem Referat von Dr. Philipp eines Mitarbeiters des Landesschutzarmtes, über die bevorstehende Winterspritzung befaßte man sich in der Vorstandssitzung mit der Arbeit der einzelnen Ortsvereine während der Wintermonate. Einem Teil unserer heutigen Beilage liegt ein Werbeblatt zu dem Farbfilm„Die Gla- diatoren“ der 20th Century Fox bei, der zur Zeit in einem Mannheimer Lichtspiel-Theater läuft. gu geloont! 7 A. J 14. 31 0 PELZE Mäntel, fertig und nach Maß Auf Wunsch Teilzahlung. Reparaturen- Umarbeitung hergestellt parfümiert, Palmolive- ürle Tel. 3 2198 Den Wild „ Gellſügel oder feine Fis che 80 ist dies in KMAB Das gute, preiswerte Spezial- Geschäft. Da weiß man, was man erhält. ken Sie an Telefon 4 43 56 Unterricht EXIL Mit Olivenõ! und Glycerin I. Mir DEM MANotichEN Fuss 9 Kraftfahrzeuge 5 Dkufsctik; und hervorragend gewährt Ihnen Rasierseife immer eine langanhal- tende, glatte und ange neh- me Rasur. 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Das Modell soll dann in Karlsruhe ausgestellt und auch auf der Landesausstellung in Stuttgart ge- zeigt werden. Neun-Millionen-Programm Pforzheims Pforzheim. Der Stadtrat von Prorzheim hat das von der Stadtverwaltung für das Rechnungsjahr 1955 aufgestellte Bau- und Beschaffungsprogramm gebilligt das Aus- gaben in Höhe von rund neun Millionen Mark vorsieht. Die Mittel dafür werden im Etat des nächsten Jahres bereitgestellt Werden. Den größten Posten des Programms nimmt der Wohnungsbau mit zwei Millionen Mark ein. Für den Krankenhausneubau sind 1,7 Millionen Mark vorgesehen, für den Schulhausbau eine Million, für den Grund- erwerb insgesamt 1,4 Millionen, und für die Trümmerbeseitigung eine Million Mark. Je Qualitätsmehl Mühle Mennkeim der pfäfzis e HN 160 000 Mark sollen für den Straßenbau und Zur Ferrichtung eines Parkplatzes, je 150 000 Mark als Raten für den Rathaus- neubau und den weiteren Ausbau des Schlacht- und Viehhofes ausgegeben werden, Serieneinbrüche in PX-Filialen Stuttgart. Seit August vergangenen Jah- res Werden ständig Einbrüche in PX-Filialen verübt. Gestohlen wurden nach einer Mitfei- lung des Landeskriminalamtes nur Seript- Dollars, die an den verschiedenen Tatorten in Panzerschränken und Safes aufbewahrt Waren. In Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg beläuft sich die Zahl derartiger Einbrüche bis jetzt auf 36. Bei den Tätern dürfte es sich vermutlich uri Berufsverbrecher handeln, die sich eine gute Kenntnis der örtlichen Verhältnisse Ange- eignet haben. Die Reisenden und motori- sierten Einbrecher suchen sich Objekte in- und außerhalb amerikanischer Kasernen aus. In einigen Fällen liegen die Tatorte in der Nähe der Autobahn. Die Einbrüche wurden meist übers Wochenende verübt. Für An- Fabens aus der Bevölkerung, die zur Fest- nahme und Verurteilung der Verbrecher Führen, wurde eine Belohnung von 5000 Mark Alisgesetzt. 25 „Menschen, nicht Fälle“ Waiblingen. Antragsteller sind Men- schen, nicht Fälle“, heißt es am Anfang des „Abe für die Bedienung der Kunden“, das der Leiter der Allgemeinen Ortskranken- kasse in Waiblingen, Verwaltungsdirektor EKässer, seinen Mitarbeitern, vor allem den Schalterbeamten, in die Hand gedrückt hat. Damit die Mitglieder der Kasse Von der künftigen Behandlung an den Schaltern nicht allzusehr überrascht Werden, wurde das„Abe“ auch an alle Versicherten ge- schickt.„Kranke sind empfindlich, sie müs- sen daher besonders sorgsam behandelt Werden“ heißt es weiter, und dann folgen Empfehlungen, wie Rechthaberei darf es für den Mann hinter dem Schalter nicht geben— umständliche Leute sind vor und hinter dem Schalter ein Greuel, besonders aber hinter dem Schalter— Vordrucke sind praktisch, aber nicht immer angebracht, wenn wir mit Menschen verkehren— War- tenlassen ist eine Ungezogenheit“ und Schließlich„zuwider sei uns alles, was nach Büpokratismus riecht“. Autofähre im nächsten Frühjahr? Friedrichshafen. Der Autofährbetrieb zwi- schen Friedrichshafen und Romanshorn wird Voraussichtlich im nächsten Frühjahr mit dem Trajektschiff„Schussen“ eröffnet wer- den, das von der Deutschen Bundesbahn eigens für diesen Zweck umgebaut wurde. Die schweizerische Bundesbahn hat nach einer Meldung aus Romanshorn sich mit der Einrichtung des Fährbetriebes einverstanden erklärt, ihre Einwilligung aber an die Be- dingung geknüpft, das die Gemeinde Ro- Manshorn alle Kosten für den Bau der Landebrücke mit Zollgebzude und Parkplatz in Höhe von insgesamt 300 000 Schweizer Franken trägt. „Große Kreisstädte“ mit beschränkten Rechten Wichtige Aufgabengebiete sollen weiterhin den Landratsämtern vorbehalten bleiben Stuttgart. Nach dem Verlauf der Gene- raldebatte im Landtag ist anzunehmen, daß sich die Parlamentsausschüsse, die sich in den nächsten Wochen und Monaten mit dem von der Regierung vorgelegten Entwurf eines einheitlichen Landesverwaltungs- gesetzes zu beschäftigen haben, für die von dem Innenministerium vorgeschlagene Bil- dung von segenannten„Großen Kreis- städten“ aussprechen werden. Jedenfalls stand der Sprecher des BHE mit seiner Befürchtung allein da, viele der zu„Großen Kreisstädten“ erklärten Gemeiaden würden später sicherlich noch verstärkt die Anerken- nung, als selbständige Stadtkreise fordern. Seine Bedenken wurden nicht einmal von den Sprechern der SpD und FDP/DVP ge- teilt, die sich zum Teil auhgerordentlich kri- tisch zu den Vorschlägen der Regierung äuherten. Im übrigen ist in dem Verwal- tungsgesetzentwurf keine Bestimmung vor- gesehen, der zufolge etwa„Große Kreis- städte“ auf Antrag von der Regierung die Rechtstellung eines selbständigen Stadt- kreises zuerkannt erhalten können. Eine solche Umwandlung ist nur auf dem Wege über ein besonderes Gesetz möglich. Da aber die Herauslösung größerer Städte aus einem Landkreis in der Regel dessen Be- stand in Frage stellt, was zwangsläufig zu einer auch die Nachbarkreise berührenden Aenderung der Kreisgrenzen führen würde, dürfte weder die Regierung, noch der Land- tag große Neigung zeigen, etwaigen Forde- rungen dieser Art nachzugeben, Wie wir schon berichteten, sollen zu- nächst folgende Gemeinden als„Große Kreisstädte“ anerkannt werden: Aalen, Backnang, Eßlingen/ Neckar, Fellbach, Fried- richshafen, Geislingen Steige, Göppingen, Heidenheim, Kirchheim/ Teck, Konstanz, Kornwestheim, Lahr, Lörrach, Ludwigs- burg, Offenburg, Rastatt, Ravensburg, Reut- lingen, Schwäbisch Gmünd, Schwenningen/ Neckar, Singen/ Hohentwiel, Tübingen, Tutt- lingen, Villingen und Weinheim. Diese Städte sollen als untere Verwaltungs- behörte im Prinzip die gleichen Aufgaben wie das Landratsamt haben. Von der Zu- ständigkeit der„Großen Kreisstädte“ als einer unteren Verwaltungsbehörde werden jedoch nach den Regierungsvorschlägen fol- Sende wichtige Angelegenheiten ausgeschlos- sen sein: die Aufgaben des Versicherungs- amtes, das Vertriebenen- und Flüchtlings- wesen, die Kirchen angelegenheiten, das Staatsangehörigkeitswesen, der Naturschutz, das Personenbeförderungwesen., der Güter- kraftverkehr und die Zulassung zum Stra- Benverkehr, die Tierzucht, die Bekämpfung von Viehseuchen und die Entschädigung für Seuchenverluste, das Wasserrecht und die Wasser- und Bodenverbände, der Flugßbau, die Fischerei im Bodensee und im Rhein, die Vogeljagd auf dem Bodensee und dem Un- terrhein, der land wirtschaftliche Grund- sStücksverkehr, die Bodenreform und die Landpacht, die Beaufsichtigung des Feuer- wehrwesens und das Schornsteinfeger- Wesen. Diese 15 Aufgabengebiete sollen nach Wie vor vom Landratsamt wahrgenommen werden. Der bekannte Staatsrechtler. Professor Dr. Dr. Gönnenwein, Heidelberg, früherer Oberbürgermeister von Schwenningen, be- zeichnete diesen einschränkenden Katalog als den kläglichsten Paragraphen des gan- zen Landesverwaltungsgesetzes. Die„Gro- Ben Kreisstädte“ müßten seiner Ansicht nach mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden.„Kommunalpolitisch“, sagte er im Landtag,„muß man sich darüber im klaren sein, dag die Bildung von Großen Kreis- städten! eine Beruhigungsspritze darstellt, durch die die Bürgermeister in eine Euphorie versetzt werden sollen, damit man sie von dem Gedanken an eine Auskreisung weg- bringt. Das Geschenk, das man ihnen macht, wird noch dadurch entwertet, daß die Fachaufsichtsbehörden ihnen gegenüber ein unbeschränktes Weisungsrecht haben Sollen“. Die Landesregierung behält sich das Recht vor, im einzelnen diejenigen Gesetze und Verordnungen festzulegen, für deren Vollzug die„Großen Kreisstädte“ als untere Verwaltungsbehörde im Rahmen der ge- Zannten 15 Gebiete nicht zuständig sein sollen, In dem Entwurf wird erklärt, diese Aufgabengebiete seien von der Zuständig- keit der Städte ausgeschlossen worden, weil deren Bearbeitung zum Teil wegen beson- ders schwieriger Rechtsfragen nicht weiter de zentralisiert werden könne, oder weil überörtliche Interessen und Gesichtspunkte innerhalb des ganzen Landkreises berück- sichtigt werden müßten. t2ꝛ Der Pfalzwein hatte seinen großen Tag Insgesamt 182 Kreszenzen von der Landwirtschaftskammer ausgezeichnet Deidesheim. Um dem deutschen Weinbau seine Existenzgrundlage nicht ganz zu ent- ziehen. sei die von der Bundesregierung ge- plante Schaffung einer zentralen Einfuhr- stelle für Wein zu unterstützen. Denn es müßten nach wie vor große Bedenken ge- gen eine zu starke Einfuhr ausländischer Weine und gegen ihre Liberalisierung vor- gebracht werden, erklärte der Präsident des Weinbauverbandes der Pfalz, Dr. Wolf(Mai- Große Sprünge sind wieder erlaubt Erster Fallschirmlehrgang nach dem Kriege bei„Springvater“ Kohnke Neckargemünd. Nachdem vor einigen Wo- chen die Fallschirmsportspringerei wieder erlaubt wurde, führt die„Deutsche Versuchs- Anstalt für Luftfahrt“ augenblicklich den ersten Nachkriegslehrganig für Fallschirm- springer durch, den die zehn Teilnehmer in Mühlheim an der Ruhr und in Neckargemünd Absolvieren. In Richard Kohnkes Fallschirmwerk in Neckargemünd, dem einzigen im ganzen Bundesgebiet, herrscht seit Wochen Schul- betrieb. Werkmeister Laukhuf, der seine Fallschirme aus dem„ff kennt, waltet seit- dem nur noch nebenbei seines eigentlichen Amtes und hat in der Zwischenzeit die Lehrerrolle übernommen, wenn Springer- Vater“ Kohn k e, der Altmeister des deut- schen Fallschirmsports, nicht sogar persôn- licht zugegen ist. 2 5 Die zehn Teilnehmer sind alle„alte Hasen“. Als ehemalige Fallschirmjäger oder Luft- Waffenangehörige haben sie schon öfter Höhenwind um die Nase bekommen, sind „durch die Luft gerutscht, die wie perlender Schaumwein schmeckt“, In alter Springer- begeisterung wollen sie sich jetzt privat und unkriegerisch diesem Sport widmen. Da steht der Düsseldorfer Flugzeugführer, der auch schon nach dem Krieg wenigstens in der Schweiz wieder durch die Luft schau- kelte, neben dem Bankangestellten Heinz Krebbel aus Lüneburg an den Werktischen in Kohnkes Betrieb. Krebbel ist wie die meisten der Teilnehmer verheiratet, Vater von drei Kindern und mit seinen 31 Jahren wohl der Jüngste. Bei Kriegseinsätzen über Kreta und Korinth wurde er schwer ver- wundet und lag bis 1948 in Gips.„Aber Springen ist eine Leidenschaft, eine Sucht“, sagt der Zivilist Krebbel und schwor in Freundeskreisen, daß er einmal wieder springen werde. Im Ausland war zwar das Springen für Deutsche— ebenso wie das Fliegen— schon wieder erlaubt, aber eine Reise dorthin und ein 4 Wochenkurs war unerschwinglich für Sportspringer mit schma- j1en Einkünften. Jetzt sparte er sich seinen Urlaub auf, holte sich das ärztliche Gutach- ten auf Fliegertauglichkeit und das Polizei- liche Führungszeugnis(auch das ist Bedin- gung für den zu er werbenden Springerschein), und schlieglich die„Packer lizenz“ In Neckargemünd frischen die Männer auf, was sie schon einmal gründlich gelernt Haben. Hier geht es“um die richtige Behand- lung des Geräts, das Zusammenlegen, Ein- packen und Anlegen, das sachgemäß durch- geführt werden muß, um die letzte Sicher- heit für den Absprung zu gewährleisten. Eigentlich haben die Teilnehmer, unter ihnen auch der Heidelberger Herbert G111— mann, was ihre ehemalige praktische Aus- bildung anbetrifft„nichts verlernt und nichts Vergessen“. Sowohl der altbekannte„auto- matische“ Schirm, wie auch der etwas anders konstruierte„manuelle“ werden hier be- handelt. Neu ist für die alten Springerhasen Kohnkes vielbeachteter Dreieckschirm, das ideale Gerät„für alte Herren“. Eine halbe Stunde dauert es ungefähr, bis die meter- langen Bahnen der mit größter Präzision gefertigten Schirme und die Fangleinen mustergültig gelegt und gefaltet werden. Die Arbeitsvorgänge müssen peinlich genau schriftlich aufgezeichnet werden, denn die Dassionierten Springer sind hier auf einer richtigen„Fallschirmschule“. Später werden sie über dem ehemaligen Stadtflughafen von Mühlheim an der Ruhr aus 500 und 800 Meter Höhe vor den Augen der kritischen Prüfer„aussteigen“. Dazu gut' Glück und Hals- und Beinbruch. 3 30: ird hier ein Full- Vorschriftsmäßig ann zusammenge- legt. Werkmeister Laukhuf zeigt einem seiner Schuler den richtigen Umgang mit dem Schirm: denn auch die fachgerechte Behandlung der Gerãte ist wichtig und muß gelernt werden. kammer) in Deidesheim, bei der Weinprä- miierung der Landwirtschaftskammer der Pfalz, der man den Charakter einer Feier- stunde gegeben hatte. Zuvor hatte Kammerpräsident Bold (Kaiserslautern) im Auftrag der Landwirt- schaftskammer zahlreiche Vertreter der Regierung, der kommunalen Verwaltungen, des öffentlichen Lebens und des Weinbaus begrüßt. Der besondere Gruß galt der pfäl- zischen Weinkönigin Rosemarie I. aus Freinsheim und den zahlreichen Winzern, die mit ihren eingereichten Weinproben er- folgreich abgeschnitten haben. Kammerprä- sident Bold betonte, die Landwirtschafts- kammer glaube, mit der Abhaltung von Weinprämiierungen dem fleißigen Streben der Winzer und Weingüter Dank zu sagen, Ansporn für eine weitere Leistungssteige- rung zu geben und dem gesamten pfälzi- schen Weinbau nach außen hin die ver- diente und notwendige Anerkennung Zuteil werden zu lassen. Bei der anschließenden Preisverteilung konnten insgesamt 182 von 244 angemelde- ten Weinen ausgezeichnet werden. Die „lobenden Anerkennungen“ der Kammer Wurden an 80 Winzer verliehen, während 62 Weine mit bronzenen, 13 Weine mit sil- bernen und zwölf angestellte Weine mit goldenen Kammerpreismünzen bedacht wurden. Die vierte pfälzische Weinprä⸗ miierung wurde schließlich durch die Ver- Pihung von künk Ehrenpeisen der Landräte aus den Kreisen Frankenthal, Neustadt, Landau, Kirchheimbolanden und Rocken- hausen sowie die wertvollen Ehrenpreise des Regierungspräsidenten der Pfalz, des rheinpfälzischen Weinbauverbandes und des Bezirksverbandes der Pfalz gekrönt. Die höchste Stufe in der Auszeichnung von Weinen der drei letzten Jahrgänge erreich- ten sieben der 244 Weine, bei denen es sich nicht nur um Gewächse aus altbekannten, sondern auch aus neuen aufstrebenden b Weingütern handelt. Den einmal verliehenen Staatsehrenpreis in Silber(großer Rheinpfälzischer Wein- preis) erhielt das Weingut Dr. Bürklin- Wolt(Wachenheim) für einen„1950er Wa- chenheimer Gerümpel, Riesling Trocken- beerenauslese“. Außerdem wurden ausge- zeichnet: mit dem Ehrenpreis des Regie- rungspräsidenten der Pfalz: Schloßgut Jan- son, Kleinbockenheim(Unterhaardt), für einen 1953er Kleinbockenheimer Hag mannsberg, Riesling Spätlese“, mit dem Ehrenpreis des Bezirksverbandes der Pfalz: Weingut Robert Isler, Diedesfeld(Ober- haardt), für einen„1953er Diedesfelder Brühl, Riesling Spätlese“, und mit dem Ehrenpreis des rheinpfälzischen Weinbau- verbandes: die Kreisrebenveredelungsanstalt Dirmstein(für den besten pfälzischen Rot- Wein), einen„1951er Dirmsteiner Mandel- pfad, Burgunder Spätlese“. Die sechs Staats- ehrenpreise in Bronze fielen an die Wein- güter Georg Naegele Hambach), Reichsrat von Buhl(Deidesheim). Michael Wahl(Dei- desheim), Alfred Bonnet Friedelsheim), Kommerzienrat Georg Fr. Spieß(Kleinkarl- bach) und Weingut Jung Ebernburg/ Nahe), und die fünf Ehrenpreise der pfälzischen Landräte an Weingüter in Diedesfeld(Land- rat von Landau), Freinsheim(Landrat von Neustadt), Kleinbockenheim(Landrat von Frankenthal), Schmalfelderhof(Landrat von Rockenhausen) und Zell(Landrat von Kirch- heimbolanden). 8. zsatzungsangehörigen ein neues Wohnpiertel — BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Aus dem Notlager in Wohnungen Speyer. Unter Ausnutzung aller gegebe. nen gesetzlichen und polizeilichen Mittel wil die Speyerer Stadtverwaltung bis Weihnach. ten versuchen, die seit Weihnachten 1953 f einem Notlager im alten pfälzischen Rege. rungsgebäude untergebrachten 20 Flücht. Ungsfamilien in menschenwürdige Wohnun. Sen einzuweisen. Schon vor einem Jahr W. den Flüchtlingen Wohnraum in Aussicht ge. stellt. Die schwierige Situation auf dem Woh. nungsmarkt verhinderte jedoch immer Wie. der die Ausführung, denn seit etwa del Jahren sind in Speyer konstant rund 190 Wohnungssuchende gemeldet, obwohl in del Zwischenzeit zur Entlastung des Privaten Wohnungssektors für die französische Be. — gebaut wurde. Allerdings sind bis heute im. mer noch 80 Wohnungen beschlagnahmt Auch umfangreiche Neubauten im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues trugen in der kaum zerstörten Stadt nicht zu einer Behe. bung der Wohnraumnot bei. Wegen Totschlags verurteilt Frankenthal. Das Frankenthaler Schytr. gericht verurteilte den 56jährigen Korb. macher Josef Ritter und dessen 23 jährigen Sohn wegen vollendetem Totschlags zu 12 und 15 Monaten Gefängnis. Die Angeklagten, die aus Bergzabern stammen, hatten Anfan Dezember 1953 in Neustadt/ Weinstraße den 36 jährigen Friedolin Kuhn im Laufe eines Streites niedergeschlagen Josef Ritter hatte Kuhn dabei durch Messerstiche Verletzt während sein Sohn mit einem Wingertpfall auf ihn einschlug. Kuhn erlag bald daraut seinen schweren Verletzungen. Das Schhrur- gericht stellte fest, daß Vater und Sohn nicht aus Notwehr gehandelt haben. Die drei Männer waren in einen Familienstreit ge- raten, wobei Kuhn seine beiden Gegner mit Steinen bewarf. Erst durch die Schläge mit dem Wingertpfahl war Kuhn lebensgefäbr- lich verletzt worden. Am unbeschrankten Bahnübergang, Alzey. Am unbeschrankten Bahnüber- gang der Bahnstrecke Fürfeld(Kreis Alzey) Sprendlingen(Kreis Bingen) in der Gemar- kung Wöllstein ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall. Von einem Güterzug würde der Anhänger eines Lastkraftwagens erfaßt und mehrere Meter mitgeschleift. Dabei wurde der Anhänger vollständig zertrüm- mert und die Ladung ebenfalls beschädigt An der Lokomotive entstand erheblicher Sachschaden. Der Verkehr war mehrere Stunden lang blockiert. Personen wurden nicht verletzt. Die Ursache des Unfalles konnte noch nicht geklärt werden. — Wesentlich geringere Manöverschäden Mainz. Bei den alliierten Herbstmanövern in Rheinland/ Pfalz sind in diesem Jahre Schäden in einer Gesamthöhe von rund 623 000 Mark verursacht worden. Wie das Ministerium für Finanzen und Wiederauf- bau dazu am Donnerstag mitteilte, ist die Höhe des Schadens im Vergleich zu den Vor- jahren beträchtlich gesunken. ES wurden 107 Schadensfälle gemeldet. Davon sind für 420 000 Mark Straßenschäden, 36 000 Mark Flurschäden, 12 000 Mark Schäden an den Waldwegen, 30 000 Mark Gebäudeschäden und 25 000 Mark sonstige Sachschäden. Die meisten Schäden entstanden im Regierungs- bezirk Montabaur mit 375 000 Mark. Aus dem Regierungsbezirk Pfalz wurden Schä⸗ den in Höhe von 104 000 Mark, aus dem Re- gierungsbezirk Rheinhessen in Höhe von 96 000 Mark und aus dem Regierungsbezick Koblenz in Höhe von 48 000 Mark gemeldet, Das starke Absinken der Schäden wird vom Finanz ministerium mit den vorsorglichen Maßnahmen der Landesregierung begründet. „Tag der Hausmusik“ in den Schulen Mainz. Das Kultusministerium von Rhein- land-Pfalz hat die Schulen des Landes an: gewiesen, an einem Tag im November. oder Dezember den„Tag der Hausmusik“ zu be- gehen. Bei dieser Gelegenheit soll das Inter- esse der Schule am Musizieren der Jugend im Haus betont und darauf aufmerksam gemacht werden, wie sehr der Schule an der Verbindung zwischen ihrer eigenen und det freien musikerzieherischen Arbeit gelegen ist. Von der Gemeinschaft deutscher Musik- verbände ist der 22. November für den„Tag der Hausmusik 1954 vorgeschlagen worden. lienunmnumemununmnunummmmumnmnumumſk Auf dem Fernsehschirm Freitag, 19. November Kinderstunde Wir helfen suchen 5 Olga Tschechowa plaudert über Schön-Sein 5 Die Münchener Abendschau 1 Tagesschau- Wetterkarte 1 Bitte in zehn Minuten zu Tisch Marianne Hoppe 0 Defraudanten(Komödie von Alkre Polgar) Wer, was, wann? 8 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.20 20.35 21.00 22.00 i große Sensation 1 1 Nur 2 Tage! 1 . Mit breiter Teppichdse, breiter Bürste, ker und Bohnerfilz, Allstrom 110/20 V. Das passende Einmalig in Deutschland Volksstaubsauger pONV„, 69, der auf der Berliner Industrie- Ausstellung Aufsehen erregte, handlich und klein, bereit, ohne Schlitten und Wagen, ohne Rohre und Schläuche! Herrlich in seiner Ausführung Fugen quse. Zusätzlich: Polsterdüse, Gelenkdüse, Bliok- Kein Blech, kein Kunststoff.— 1 Jahr Garantie. Weihnachtsgeschenk Vorkunrungen: Freitag, 19, Nov. und Samstag, 20. No., 10 bis 19 Uhr durchgehend in Mannheim im ßesteaurant„ PRINZ MAX, H 3, 3 Nee Marktplutz n todwigsbafen:„GgRosskES BURGERRBRRA C- 20 denselben Zeiten! Pr.-G.-Vertreter R. 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November 1954 Römische Steindenkmäler aus dem Mannheimer Schloß Wechsel volle Schicksale der antiken Sammlung Carl Theodors Angeregt durch Meldungen aus London über den Fund eines Mithras-Tempels im Herzen der Stadt stellte sich die Erinnerung ein an ein Mithras-Relief in der„Samm- lung der römischen Denksteine aus Deutsch- land“, die früher im Ostflügel des Mannhei- mer Schlosses gezeigt wurde. Dieses Relief existiert noch. Erfreulicherweise haben viele dieser römischen Altertümer Krieg, Auslage- rung und Zerstörungen überstanden 1763 wurde die Kurfürstlich Pfälzische Akademie gegründet. Im gleichen Jahr wurde mit vier in der Nähe gefundenen Oben: Mithras, der ewig junge und un- besiegliche Sonnengott, tötet den Stier und opfert sein Blut. Unten links: Kybele, Mutter der Götter, Spenderin des Lebens, Beschutzerin der Städte. Unten rechts: Vulcan, Victoria und Adler(Zeichen für den Göttervater Jupiter) von einem Altar, der auf dem Heiligenberg bei Heidelberg gefunden wurde. Auf der vierten, hier nicht abgebildeten Altarseite: Göttin For- Steinen— Grabsteinen, Altären- Meilen und Grenzsteinen— der Anfang gemacht mit der Sammlung römischer Denksteine in Deutschland. Sie besaß das besondere Inter- esse Karl Theodors und wurde durch den glänzenden Akademiesekretär Andreas La- mey vermehrt, betreut, erforscht und be- schrieben. Als Karl Theodor Mannheim 1777 1778 verließ, umfaßte die Sammlung 90 Stücke. Für den Abtransport nach München Waren sie zu schwer, sie durften in Mann- heim bleiben. 9 In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun- derts nahm sich der Mannheimer Altertums- verein der Sammlung an, die in einem stil- len Winkel des Schlosses Jahrzehnte hindurch wenig beachtet wurde, bis Hofrat Professor Karl Baumann die Aufstellung in den unte- ren Räumen des östlichen Mittelbaues durch- setzte und Professor Haug eine wissenschaft- lich gut fundierte Bestandsaufnahme mit Be- schreibungen und Erläuterungen besorgte. Die römische Besatzungsmacht errichtete, wohin sie kam, dem Mithras Altäre und Tempel, dem jünglinghaften Sonnnengott aus Persien, der aus dem Kampf mit den Mächten der Finsternis siegreich hervorgeht. Daneben wurden, entsprechend der lands- mannschaftlichen Zusammensetzung der Le- Spenderin des Lebens und Beschützerin der Städte, und Fortuna, Victoria, Vulcan und Jupiter, die man auf einem vierseitigen Altar vereinigt findet, der auf dem Heiligenberg bei Heidelberg gefunden wurde. Die römischen Steine haben eine wechsel- volle Geschichte: Das Mithras-Relief war eingebaut in den Brunnen vor dem ersten Mannheimer Rathaus. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde das Relief nach Ladenburg verbracht und in Bischofs- hof eingemauert. 1763 wurde es von der Kur- fürstlichen Regierung zurückverlangt und der Antikensammlung einverleibt. Das Re- lief der Göttermutter Kybele kam vom Nie- derrhein nach Mannheim. Im zweiten Welt⸗ krieg wurde es zerstört, konnte aber aus 169 Einzelstücken wieder zusammengesetzt wer- den und bildete ein wesentliches Bestandstũück der Ausstellung„Edles Erbe“ der Städtischen Museen im Zeughaus. Die aus den ersten Jahrhunderten nach Christi stammenden Steine sprechen zum Teil eine uns fremd gewordene Sprache, aber aus den hier wiedergegebenen Beispielen mag hervorgehen, daß sie reichen Einblick geben können in ein Leben, das sich einmal auf unserem Boden abgespielt hat. Der röt- liche und gelbliche Sandstein stammt aus tung mit umgekehrtem Steuerruder. Fotos: Städtische Museen ANREC ARGE N e BES SHE DEN Straßenbeleuchtung in der Neckarstadt In den Ausgaben des„Mannheimer Morgen“ vom 7. Oktober und 21. Oktober 1954 befinden sich zwel Artikel, die sich mit der Straßen- beleuchtung in der Neckarstadt- West beschäf- tigen. Während der eine Einsender die Auf- tassung vertritt, daß sich in der Neckarstadt- West gegenüber anderen Stadtteilen weniger Straßenleuchten befinden, glaubt der zweite Schreiber, daß die bemängelte schlechte Be- leuchtung verschiedener Straßen der Neckar- stadt darauf zurückzuführen ist, daß ein Teil der Lampen oft nicht brennt und die Lampen auch nicht häufig genug gereinigt werden. Beides trifkt in dieser Weise nicht zu. Die Stadtwerke haben die im Krieg völlig zerstörte Straßen- beleuchtung mit großem Kostenaufwand schritt- weise wieder hergestellt und heute den Vor- kriegsstand wieder erreicht, teilweise sogar überschritten. Die Neckarstadt-West wurde da- bei nicht schlechter behandelt als andere Stadt- telle. Wern trotzdem der Eindruck einer unter- schiedlichen Beleuchtung in einzelnen Straßen- zügen entstehen sollte, so kann dies nur in Straßen der Fall sein, wo noch Häuser abge- brochen oder wiederaufgebaut werden müssen und die Beleuchtungseinrichtungen daher noch nicht wieder in Betrieb genommen werden konnten. Richtig ist natürlich, daß in einzelnen Straßen durch die enorme Verkehrsentwicklung der letzten Jahre die vorhandene Beleuchtung nicht mehr ausreicht. Dort ist vorgesehen, die Beleuchtung zu verdichten. Dies kann aber nur nach und nach, im Rahmen der verfügbaren Mittel und Arbeitskräfte geschehen. Was die Ueberwachung der Lampen der Neckarstadt-West anbelangt, so bestehen für den dortigen Beleuchtungswärter die gleichen Vorschriften wie in den anderen Stadtgebieten, Obwohl Vernachlässigungen nicht kestgestellt wurden, haben die Stadtwerke den betreffen- mals auf seine Verpflichtungen in der Kon- trolle und Reinigung der Lampen aufmerksam gemacht. Trumpfheller, Bürgermeister Ruhezeit von Reihengräbern In der Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ vom 10. November 1954 hatten Sie eine Leser- zuschrift„Ankauf von Gräbern“ veröffentlicht: Mit Rücksicht auf die einheitliche Ausgestal- tung der Gräberfelder und die Schwierigkeiten, die bei der Wiederbelegung dieser Felder ent- stehen, wenn einzelne alte Gräber auf ihrem ursprünglichen Platze verbleiben, stimmt die Friedhofverwaltung Mannheim einer Verlän- gerung der Ruhezeit grundsätzlich nur dann zu, wenn die Angehörigen sich damit einverstan- den erklären, daß diese Gräber an eine von der Friedhofverwaltung zu bestimmende Stelle verlegt werden. Die Ueberreste werden im Beisein der Angehörigen umgebettet. Wir weisen noch darauf hin, daß die Ruhe- zeit in Mannheim 20 Jahre beträgt und damit die vieler anderer Orte mit nur 12—15 Jahren erheblich übersteigt. Außerdem ist in Mann- heim eine Verlängerung der Ruhezeit um wei- tere 20 Jahre möglich, was in anderen Fried- höfen häufig grundsätzlich ausgeschlossen ist. Dr. Fehsenbecker, Beigeordneter Weihnachten für die Straßenbahn In einigen Wochen ist Weihnachten und wir freuen uns jetzt schon auf dieses Fest. Aber wir sollten auch an die Menschen denken, die den Heiligen Abend ohne ersichtlichen Grund erst spät feiern können. Dazu gehört das Per- sonal der Straßenbahn. Das ganze Jahr ist es eingespannt bis spät in die Nacht, und am Hei- ligen Abend wird der gleiche Dienst verlangt. Ich fühle mich verpflichtet, ein offenes Wort an die Stadtverwaltung zu richten. Die Schaffner und Wagenführer sind Men- schen wie wir, wie du und ich, und haben ein Recht darauf, besonders an diesem Tage recht- zeitig im Kreis ihrer Familie zu sein. Denn sie sind es immer, die die Launen des Publikums am meisten auszuhalten haben. So wird es als Selbstverständlichkeit erachtet, wenn die Stra- Benbahn auch am Heiligen Abend bis Mitter- nacht fährt. Sinn des Weihnachtsfestes ist es auch, auf andere Menschen Rücksicht zu neh- men, wenn es auch schwer fällt. Denn beson- ders der Dienst vor Weihnachten ist nicht sehr einfach. Ich schlage deshalb vor: 1. Dienstschluß ist am Heiligen Abend 20 Uhr. Das bedeutet, der Fahrdienst muß be- reits um 20 Uhr beendet sein. Es muß Sorge getragen werden, daß das Personal zwischen 20 und 21 Uhr zu Hause ist. 2. Am ersten Feiertag beginnt der Dienst um 8 Uhr und sollte um 22 Uhr beendet sein. Bei etwas gutem Willen sollte eine Rege- lung gefunden werden, besonders am Heiligen Abend. Ich hoffe und wünsche, daß bei der Stadtverwaltung Einsicht herrscht und am 24. Dezember 1954 und für die Zukunft an die- sem Tag ein freier Abend ab 20 Uhr gewähr- leistet wird. W. Sch. „Kreischende, Straßenbahn“ Nichts gegen die Mannheimer Straßenbahn! Der Einsender E. L. soll einmal in andere Städte gehen, z. B. die Großstadt München, dann weiß er erst was eine kreischende Stra- Benbahn eigentlich ist! Als wir vor einigen Jahren nach Mannheim zogen Waren wir be- geistert, wie ruhig hier die Straßenbahn fährt, gegenüber anderen Städten. Deshalb tut es mir weh, so ein Urteil zu hören. Allerdings das Reklame-Rollwägelchen ist abscheulichl Besonders wenn man am Sonntag- morgen nach dem Kirchgang einen Spaziergang macht, stört es die Ruhe, und wirkt ab- geschmackt und lächerlich. A. P.-M. „Reklame im Theater“ Wenn J. V.(Veröffentlichung vom 10. No- vember) nur ein bißchen auf dem laufenden gionen, andere Kleinasiatische Gottheiten geehrt, so die Göttermutter Kybele als ist, so müßte er eigentlich wissen, daß das Nationaltheater gerade jetzt für den Neubau jede Mark notwendig braucht. Wollen wir da nicht die ihm so lästige Reklame noch eine Weile mit in Kauf nehmen? Außerdem wird es hinterher immer nochmal eine ganze Weile hell, so daß man genügend Zeit findet, die Dar- steller zu„studieren“. Denn das ganze Pro- gramm, das übrigens 40 Pfennig kostet, liest man sowieso zu Hause. Wie kann einem so etwas jeden Theaterbesuch verleiden? Im Gegenteil! Die werbenden Firmen und Lokale helfen ja dem Theater. Oder möchte J. V. die Summe zahlen, die auf diese Art monatlich dem Theater zufließt? A. D. Reklame stört Ein Bravo dem Beschwerdeschreiber J. V. wegen der Reklame im Theater. Ich kann nur zustimmen und auch sagen, daß die Reklame vor den Vorstellungen für ein Nationaltheater bestimmt nicht angebracht sind. Ich persönlich verurteile dies sogar sehr in den Kinos! Wenn ich im Theater bin und mich Tage vorher schon auf die Vorstellung freue und einstelle, so muß ich mir erst Reklame ansehen. Fast jeder Theaterbesucher möchte doch in den Minuten vor Beginn sein Programm studieren, um dann konzentriert die Vorstellung zu erleben. Auch ich bitte den„Mannheimer Morgen“ dies zu diskutieren und glaube bestimmt vieler Thea- terbesucher aus dem Herzen gesprochen zu haben. L. S. Finanzielle Gründe Zu den verschiedenen Leseranfragen über Diapositiv-Reklame im Nationaltheater teilen wir mit, daß aus finanziellen Gründen z. Z. noch nicht darauf verzichtet werden kann. Im neuen Nationaltheater wird keine Diapositiv- reklame gemacht. gez. Schüler, Intendant. Reklame im Lichtspielhaus Dem Einsender von„Reklame diktatorisch“ in Ihrer Ausgabe vom 10. November 1954 kann man nur beipflichten. Die große Zahl der Dia- positive, womöglich noch mit Sprechtexten, unseren Bergen und Brüchen, die„Prägung“ von dem Vielvölkerstaat der Römer. F. W. K. wird von den meisten Kinobesuchern als lästig empfunden. Das wissen m. E. die Kinobesitzer, Sie wissen aber auch, daß Ihnen ein Diapositiv pro Monat 120,.— DM einbringt. Umgerechnet auf die Vielzahl der gezeigten Pias möchte wohl kein Kinobesitzer auf diese schöne Neben- einnahme verzichten. Ich finde deshalb den Vor- schlag sehr gut, die Reklamesendung nach dem Hauptfilm zu geben, ist doch damit jedem frei- gestellt, die Reklame zu sehen oder nicht. B. Nachtruhe wird gewährt In der Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ vom 26. Oktober 1954 hat sich ein Bewohner der Speyerer Straße unter der Ueberschrift„Kann Nachtruhe gewährt werden“ über den Lärm beschwert, den Bulldogfahrzeuge der Firma Lanz A. G. in den frühen Morgenstunden ver- ursacht haben. Wie festgestellt werden konnte, hat die Firma seinerzeit einen geräuschvoll arbeiten- den Bulldog älteren Typs zum Verschieben von Maschinen in der Lackiererei verwendet, Die- ses Fahrzeug wurde inzwischen gegen einen Lanz-Bulldog neuester Konstruktion mit Schall- dämpfungsanlage ausgetauscht. Es ist daher damit zu rechnen, daß die Störungen zukünftig fortfallen. Städt. Amt für öffentliche Ordnung— Abt. V Tierquälerei nicht beabsichtigt In Ihrer Zeitung erschien am 25. September 1954 unter der Ueberschrift: Schülerinnen sind empört:„Tierquälerei an den Pranger!“ ein Bericht über zwei Lehrlinge, die eine Katze zu Tode quäalten. Ich mache davon Mitteilung, daß ich wegen dieser Tat bei dem Amts- gericht— Jugendgericht Mannheim den Antrag gestellt habe, gegen die beiden qugend- lichen im vereinfachten Jugendverfahren zu entscheiden mit dem Ziel, daß sie verwarnt werden und ihnen eine Geldbuße auferlegt wird. Es hat sich übrigens herausgestellt, daß die Jugendlichen die Katze nicht töten woll- ten, sondern nur beabsichtigten, sie mit Stein- würfen von dem Lagerplatz ihres Lehrherrn zu vertreiben. Staatsanwaltschaft den Beleuchtungsunternehmer fürsorglich noch- EU! ergänzt wie keine Speisen. Sie begeistert aber nicht nur d sie eignet sich vunderbar zum Anrich scheidensten Mitteln kann die Hausfrau mit Thomy's Mayonna in ein festliches Gericht verwandeln. en Gaumen, sondern erfreut auch die Augen. Denn ten reizvoller Platten. Im Nu und mit den be- Wurziger Kartoffelsalat mit einem Schlag cine Delikatesse fur alle erreichbar gewor. den. Die ſix und fertige Thomy's Mayonnaise steigert und andere Zutat den W ohlgeschmack der ige ein einfaches Essen Wirziger Kartoſfelralat: Für 4.5 Personen; Goo- 800 g frisch ge 8 1 225 1½ Tasse heisse Bouillon, Salz, Pfeffer, und Thomy's Mayonnaise dazu— 50 bekommt Kochen nicht zerfällt, 1 gehackte Zwiebel, Glas Essig, ½ Glas Olivenöl, etwas Senf pikante Etwas, wie es echte Feinschmecke locker mischen. Alle Gewürze, den Inhal und den Salat leicht vermengen. Mit Salat saftig wird. Mit gekochten Eisc Deutsche Thomy-Gesellschaft m. b. H., Karlsruhe Mühlburg, Werftstrasse 12 r lieben. Bie blättrig zerschnittene t einer Tube Thomp's Mayonnaise un der heissen Bouillon beträufelt, ehen lasse heiben und Eierpilzen garnieren, zu kalten Räppli servieren. 5 TIHO MNS MAVYONNAISE In mer delik at. kochte Kartoffeln einer Sorte, die beim % Esslöffel Zucker, das Gericht das n Kartoffeln mit der Zwiebel d/ Esslöffel Senf beifügen eine Weile ziehen lassen, damit der Mayonnaise ist licht- und luft- empfindlich. In der Tube aber bleibt sie bis zum letzten Restchen selbst in heisser und kalter Jah- reozeit— appetitlich frisch. richten je Fisch und Thomy's Mayonnaise passt zu Ge- Fleisch- und Räucherwaren, zu Eierspeisen und Salaten, zu Kar- toffeln und sogar zu Brot als wür- ziger Aufstrich. D de Thomp's Mayonnaise ist absolut naturrein. Sie wird aus frischen Eiern, feinstem Pflanzenöl und köstlichen Gewürzen auf sorgfal. tigste Art zubeieitet. 5 der Art, zu Gemüsen, Schinken, zu sonstigen Humm e Seite 8 MORGEN Freitag, 19. November 1954 Nr. 200 N 2 ——— Nr. Gebr. Möbel zu verk. Heck, G 2, 22. 4 N 10885 Klavier, Zut. Zust., zu verk. Hauk, 4 N i Am 17. November 1954 verschied nach langem, geduldig bbeverer str. 26. Sonntagvorm. pfeiswerte Weig weine 75 ertragenem Leiden Frau Suterh. Gasherd(Küppersbusch u. 1 5 5 Bonienherd(Krefft- Dauerbrenner) in Literflaschen: 1 U Der Herr Über Leben und Tod nahm mir unerwartet nach 4 Eli Eb 1„ il. abzugeben. Fr.-Böttger-Str. 11., e ee schwerer Krankheit meine liebe, gute Lebensgefährtin, Frau 5 18e Erle Kinderbett, 1.40 18., weiß mit neuw. Nalkammeror— In 5 b. Sehend handgearb. Matratze zu verkaufen. 5 8 70 gtänd 5 0 5 geb. Zehender Adr. einzuseh. u. A 08544 im Verl. Welsenheimer beide 1 5 im 76. Lebensjahr.. Euterh. anzug für 14jahr., 1 Paar„ 5 1 kalibe dia Sohn i ee act, Seen 8. 2. IIb btnaumlch 2e l 99 2 Kk. Hauk, eyer Str. 28. 20 f geb. Reister 5 Mhm.- Sandhofen, den 17. November 1934 8 3* Faubenstrage 3 g. e e f Mlersteiner Domta 2 e im blühenden Alter von 45 Jahren zu sich in die Ewigkeit. 9 Familie H. Gauditz 1 5 V 5 U ben de 5 a n 5 5 Gebr. Möbel verkauft Gunther, E 15— 600 1 Wer sie gekannt, weiß was wir verloren. Familie Dr. H. Eckert ö 3 Weltr f 285 zunchen maschine mit Gest., zer- Prelswerle Roby 1 0 Mannheim wall stadt„den 18. November 1954 5 Feuerbestattung: Samstag, den 20. November 1934, 12.00 Unr 5 8 eee W 9 f 1 elle t d Mosbacher Straße 28 0 im Hauptfriedehof Mannheim. Schränkchen, gut erhalt., zu ver-. in Literflaschen: 5 1 0 Rkaufen. Ruf 7 19 21. 55: 15 1 Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Sohn l 5 Neuw. Chalselongus 40,—, Laufstall Hambacher Rotwein 2 1ö0 6. Familie Georg Reister 92 0 Weite Stühle u. Hockcer à 3.—, 5 placle Familie Erwin Reister 5 ost mit Gestell 10.—, neues Taft- 5 ö 111 111 0 Kleid Gr. 42(60,—) zu 28,— zu verk. Dalmatiner Notwein 7 5 0 Weltr 1 55 575 3 99 Angeb. u. Nr. P 08562 an den Verl. f USA amilie Fritz Sohn 5 Unser lieber, guter Vater, Großvater und Bruder, Herr 5 1 7 Infor. ögli Familie Hans Herrdegen b 5 5 5 n egen be 3b. J. en Ane ole 5 2 15 Familie Hilde Schmitt l kHaußer. Neckar lehstr. 1. eee Hesgenpfans L 5 7 95 Ber. arau, Friedrichstr. 1. feiche und alle Anverwandten f Lud v 0 Alex. Scheuermann Sebr. Couch zu verk. Witt, G 7, 29. Sqer Weste Die Beerdigung unserer lieben Entschlafenen findet am Samstag, 20. November 1954, 5 Fostbetriebsassistent i. R. 0 Damen Winter 8 U U. 127 um 11.00 Uhr vom Trauerhaus aus statt. 8 8 3 5 8 erspin . hat heute 9.35 Uhr nach längerem Krankenlager in e 5* 85 3 e ragen a 4 5 8 5 Ualität, 55,.— bis 89,.— DM, 3 8 22155 von 8075 Jahren für immer von uns und seinen berrl. Import-Deciten, federleient,. itterfiasche o. G. 200 legter 7 geliebten Schriesheimer Bergen Abschied genommen. ick u. Weich 150K 200, 2 Stück nur hinten 963 a 5 6. Db. Sberhemden, Blelefelder 53 er den . Schriesheim a. d. B., den 18. November 1954 Fabrikat, rein ägyptisen Mako, Jog B ebenf ö 60 9,5 DN. Merduis& Co., Schiller: Schloß Böckelnelmer der de 1 In tlefer Trauer: 8 schule, Straßenbahn 7 u. 16. Ries natur, Orig. Abf. runer Zurückgekehrt vom Grabe un- Seine Kinder und Angehörige 5 1 5 e e 3 Unser guter Vater und lieber Opa eres lieb. Entschlafenen, Herrn 5 1— 0 Geigen II. Gllarren/ Flasche o. Gl. U. 25 5 ö Beerdigung: Samstag, 20. Nov., 14.00 Uhr Friedhof Schriesheim um großer Auswahl(Teilzahig.) NN im E 5 8„ 5 8. 8 m E. Matthäus Albus 5( bereter klerar, 8 4 1. Le e ban danken wr allen Anteilneh-. Leigenbauer Hoxer, N 4, 13 I ee sem! wurde uns im 82. Lebensjahr plötzlich genommen. menden auf das herzlichst. rr a Sebr. Sessel zu verk. Witt, G 7, 29. Wir danken Hrn. Pfr. Gscheid- 5 2 5 e— Mannheim, Stuttgart, Great Neck(USA), r er, Worte sonne Larkenuhren ab 16, DM Grünewaldstraßge 26 den 18. November 1954 e 2 5 58 e Mein geliebter Mann, Vater, Schwager und Onkel, Herr und sute Uhren-Reparaturen 5 7 Sehr. Rexin, K 1, 7 Heinrich Albus und Frau Josi Wallstadem mwerkchor, dem Ss 5. geb. Hermannsdöérfer Wallstadt, dem Gesangverein 0 Kon rad Frank 1 „Germania, den Schulkamera- Taschmaschinen, dann Rothermel! stung Carl A. Brinkmann u. Frau Anna den, den Hausbewolnern und 1 7 b. Alb 1 Postinspektor i. R. 8 Krefe geb. Albus allen, die dem Verstorbenen Tischwäsche a und 8 Enkel- und Urenkelkinder das letzte Geleit gaben. 5 ist am 16. November 1954 verstorben. farbige Gedecke 55 Frau Gustel Eppelsheim Nhm.-Weallstadt, 18. Nov. 1984 11 3. eroße Auswahl d. prelswert bei wechs Römerstraße 103, Taubergrund 5 ee en ene e Wäsch 1 085 Bestattung: Montag, 22. Nov., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. In tiefer Trauer: Asche- Speck Wehl. Die trauernden Hinterbliebenen 5 Elisabeth Frank geb. Rau 5 Kunststrage beim und Angehörige Feuerbestattung: Samstag, den 20. November 1954, 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. , . , 3 Schlafcouchs, Sessel in eleganter Form, eigener Mei- sterarbeit. Emil HOoIZz, N 3, 13a Ausstellung in 5 Schaufenstern Das so unerwartete Ableben unseres hochgeschätzten Herrn Matthäus Albus Bestattungen in Mannheim 5 n ee, hat uns zutiefst erschüttert. 0 lege Freitag, 19. November 1934 Jenheltskau 5 Wir verlieren mit inm unseren Aitesten, Über 50 Jahre für uns 1 tätigen Mitarbeiter, der jahrzehntelang unser Generalagent Solider d 1 Hauptfriedhof Selk 31. e tür die Stadt Mannheim war und auch nach seiner Pensio- ure Eluhrer, Marla, früher 1. 18, 222 11.00 Böro-Schreibfisch nierung bis zu seinem Tode die Interessen unserer Gesellschaft 1 Al 5 Spohn, Emma, Rupprechtstrage 114 11.30 2 in hervorragender 3 vertrat. 885 Verstorbene— nicht N 2 Kʒrematorium nell, 78156 em 145 nur ein Fachmann im besten Sinne, sondern verstand es 5„Stucke nur* 8 Sbenso infolge seiner liebenswerten menschlichen Eigen- 8 2 Kohler, Ferdinand, Böcklinstrage 21 113.00 1 5 schaften, sich das Vertrauen und die Zuneigung seiner Kund- eee Friedhof Neckarau Mos EI-NMEIs El, E 2, 11 schaft und seiner Kollegen Zzu erwerben. 5. un 49035 1 10.2.53 N Bader, August, früher Germaniastrage 4„ CCC((((. 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November 1954 A Schützen- Weltmeisterschaft tel für USA und Kanada in den musterhaft eingerichteten Schieß- ständen von Caracas in Venezuela fielen die beiden ersten Weltmeistertitel im Klein- Kaliberschießen an die USA und an Kanada. Im englischen Match, wobei je 30 Schuß in liegender Stellung über 50 und 100 Meter auf Zehnerscheiben abzufeuern Waren, wur- de der Kanadier Gilmore Boa mit 598 von bo möglichen Ringen mit neuem Rekord Weltmeister. Westergard(US) und Johans- zon(Schweden) folgten mit je 596 Treffern auf den Plätzen. In der Mannschaftswertung verteidigten eriffsreihe die U8A ihren vor 2 ei Jahren in Oslo er- 0 rungenen Titel erfolgreich. Alle drei erst- laclerten Mannschaften übertrafen den alten Weltrekord, der auf 2364 Ringen stand. Die Usa gewannen mit 2372 Treffern von 2400 möglichen vor Schweden mit 2371 und der Sowjetunion mit 2370 Treffern, In der sieg- zeichen amerikanischen Mannschaft standen westergard(596), Jackson(595), Wright(594) und Cook(587). Die deutschen Schützen schnitten hervor- ragend ab. In der Mannschaftswertung be- legten sie mit nur zwei Punkten Rückstand hinter der Sowjetunion mit 2368 Treffern den vierten Platz und übertrafen damit ebenfalls den alten Weltrekord der USA. In der deutschen Mannschaft standen die Karls- fruher Walter Gehmann(595 Treffer) und Albert Sigl(593) und die Niederstotzinger Karl Rau(591) und Erich Spörer(589). Auch im Einzelkampf waren die deutschen Teil- nehmer ausgezeichnet und belegten in die- zem Klassefeld gute Plätze. Füssen beim Precisa-Cup fölz kann Führung behaunten rotz der bisher nicht überzeugenden Lei- stungen des EC Bad Tölz(4:4 gegen Preußen Krefeld, 4:2 gegen ERC Mannheim) dürfte in der Eishockey-Oberliga kein Führungs- wechsel eintreten. Die Schützlinge von Joe Altken gelten im Heimspiel gegen den EC Wehling, der bereits am Bußtag in Füssen beim Meisterschaftsdebut des deutschen Titelträgers antrat, als klarer Favorit. Die Tagesform müßte im Spiel Bad Nauheim ge- gen Preußen Krefeld entscheiden. Die RAF- Hlyers, HC Arosa und Züricher SC sind die Gegner beim Züricher Turnier um den Pre- eisa-Cup. Bad Nauheim enttàuschte beim 1:11 gegen den Krefelder EV. Ob dem VfL gegen Preu- gen Krefeld ein Punkterfolg glückt, hängt nicht zuletzt von der Form des Torwarts Anson ab. Auch die„Preußen“ zeigten beim 44 gegen Tölz Abwehrschwächen. Den Töl- zer Stürmern, insbesondere der ersten An- Sepp Wörschhäuser- Probst Rampf, darf man zutrauen. daß sie auch eine vielbeinige Abwehr des EC Weßling aufzu- reißen versteht.— Füssen hat gute Aus- sichten, seine Erfolgsserie(Lein weber-Cup) in Zürich gegen Arosa und den Züricher Sc fortzusetzen, Das Fragezeichen bleibt die Flieger-Auswahl, die beim 1:7 und 3:6 gegen die Schweizer Nationalauswahl einen guten Eindruck hinterließ. — Um die Eishockey-Meisterschaft EV Füssen— Sc Weßling 12:3 In der neuen Eishockey-Meisterschaft schlug der Titelverteidiger EV Füssen am Mittwochabend vor 800 Zuschauern auf eige- ner Bahn den Sc Weßling 12:3(2:0, 4:3, 6:0). Die Füssener ließen das Spiel langsam an- gehen und mußten daher im Verlauf des zweiten Drittels vorübergehend ein 3:3 quit- tieren. Im letzten Spielabschnitt gewannen die Gastgebr jedoch durch die bessere Kon- Ii dition. „Feenzauber“ gewann 1. Liga Süd: Fünf Begegnungen auf Samstag vorverlegt I hal gegen Lchweinfurt Kieges- Chancen. ... Wenn die Elf mit dem Eifer des Vorsonntags zu kämpfen versteht/ Eintracht in Regensburg gefährdet Kampfeseifer, eine glänzende Kondition und eine ausgezeichnete Regie retteten für den VfR im Stuttgarter Neckarstadion ein verdientes Unentschieden, das, wenn auch das 0:0 deutlich genug die Schwächen beider Stürmerreihen ausdrückt, den jungen Mann- heimern gehörigen Auftrieb gegeben haben dürfte. Dieses 0:0 zeigte, daß die Elf zu kämp- fen versteht, daß sie weiß, was es geschlagen hat, und daß es gilt, alles daran zu setzen, um vom Tabellenende wegzukommen. Wird dies am Wochenende gelingen? Der Papier- form nach sollte man dem VfR einen Sieg zutrauen; auf eigenem Gelände spielt er be- reits am Samstag(in Hessen, und Baden- Württemberg besteht für Totensonntag Spiel- verbot) gegen Schweinfurt 05. Mit dem Kamp- feseifer des Vorsonntags— und einer guten taktischen Einstellung— erwarten wir einen knappen Sieg der Mannheimer. Allmählich scheint sich die Tabelle der er- sten Liga Süd wieder zu normalisieren. We- nigstens gilt dies für das obere Drittel, wo mit den drei hessischen Vereinen wieder re- nommierte Clubs die Führung des Ober- hauses übernahmen., Allerdings, die Reut- linger, die durch die Niederlage bei Eintracht Frankfurt auf den zweiten Platz kamen, sind den Hessen immer noch ein Dorn im Auge. Ob diesen Dorn am 12. Spieltag die Augsburger Schwaben ziehen werden, ist fraglich, denn in der„Höhle des Löwen“ zu gewinnen, dürfte auch für die Bayern eine Aufgabe sein, an der sie sich die Zähne aus- beißen. Vor allem deshalb, weil die Spieler um Grziwok ihren Anhängern zeigen wollen, daß sie trotz ihres„Fehltritts“ weiterhin die erste Geige im Orchester der„Erlauchten“ zu spielen gedenken. Und es ist gar nicht ausgeschlossen, daß ein Sieg wieder die Füh- rung einbringt. Die Kudraß, Bäumler, Wloka& Co. der Eintracht Frankfurt reisen nach Regensburg. Selbst wenn der aggressive und wieselflinke Standardstopper der Frankfurter wieder zur Verfügung steht, der gefährliche Jahn-Sturm mit Hubeny im Zentrum wird der Eintracht- Hintermannschaft das Letzte abverlangen. Auch Offenbach hat es am Wochenende nicht leicht. Der Platzvorteil ist zwar nicht zu un- terschätzen, aber gegen Fürth taten sich die Kickers schon immer schwer; es bedarf grö- Beren Einsatzes als beim 1:2 in München, um gegen die„Kleeblätter“ bestehen zu können. Vor einer wesentlich leichteren Aufgabe steht der Frankfurter Fußball- Sportverein, der vierte im Bunde der Spitzenreiter. Ge- gen Hessen Kassel sollte er auf eigenem Ge- lände(am Samstag) zu einem klaren Sieg kommen. Der wiedererstarkte Karlsruher SC muß nach Augsburg. Die Schwaben würden sich freuen, wenn sie nach dem schönen 1:1 in Kassel zu weiteren Pluspunkten kämen. Als völlig offen sind die Begegnungen 1. FC Nürnberg— VfB Stuttgart und Stutt- garter Kickers— Bayern München zu be- zeichnen. Für den„Club“ gilt es, wie für die heuer stark enttäuschenden VfB-ler— den Anschluß an das Mittelfeld nicht zu verlie- ren; die Degerlocher(an viertletzter) und die „Bayern“(an zweitletzter Stelle) wollen durch einen Sieg vom Tabellenende weg- kommen. Bleibt abzuwarten, wem Fortuna am Sonntag bzw. Samstag ihre Gunst schenkt. W. Trill Wilhelm Herz wieder aktiv NSU-Weltrekordmann Wilhelm Herz, der erst wieder in den Sattel steigen wollte, wenn seine absolute Weltbestleistung von 290 km/st gefährdet würde, will sich nun doch wieder aktiv in das Motorsportgesche- hen einschalten. Nachdem Herz vor einiger Zeit als Präsident des Badischen Motorsport- Clubs Hockenheim die Leitung eines der ak- tivsten und größten deutschen Vereine über- nahm, wird er auch wieder in einem Wett- bewerb fahren, wenn er im nächsten Jahre am Steuer eines BMW- Wagens vom Typ 501 zum Rallye Monte Carlo startet. Auch Fürst Metternich, bekannt als Porsche-Langstrek- kenfahrer, wird diese traditionsreichste Pauerprüfung mit einem BMW bestreiten. VfR-Spiel um 15 Uhr Das wegen des Totensonntags auf Sams- tag vorverlegte Punktespiel des VfR Mann- heim gegen Schweinfurt beginnt nicht— wie irrtümlich auf den Plakaten angegeben— um 14.30 Uhr, sondern um 15 Uhr. Vorspiel: 13.15 Uhr. Hamburg ſral oline Stütmes und Seele: an Trotzdem gewann die Hansestadt in Berlin verdient mit 2:1(1:0) Toren Vor 35 000 Zuschauern erkämpfte sich Hamburg im 35. Städtespiel mit Berlin am Bußtag im Poststadion mit 2:1(1:0) den 26. Sieg. 19 Spiele wurden von Berlin ge- wonnen, zehn Kämpfe endeten unentschie- den. Das von Hamburg ohne die verletzten Uwe Seeler und Klaus Stürmer bestrittene Spiel, dem auch Sepp Herberger beiwohnte, hatte mehr Niveau als die letzte Begegnung zwischen Berlin und Wien. Der knappe Ham- burger Sieg ist auf Grund der mannschaft- lich stärkeren Leistung verdient. Ueber- ragender Spieler war Jupp Posipal, der aller- dings beim Stande von 2:0 einen Foulelfme- ter verursachte, der das 2:1 brachte. Neben Posipal waren Stender, Schlegel, der 19)jäh- rige, hervorragende Techniker Sanmann (Concordia) und der vor allem am Schluß überzeugende Torwart Wunstorf die besten Hamburger Spieler. Bei Berlin taten sich Deinert und Fricke in der Verteidigung, Mit- telläufer Strehlow und der 39jährige Fritz Wilde hervor. Rechtsaußen Dieter Seeler erzielte in der 33. Minute durch Kopfball die Hamburger Führung. 2:0 wurde es in der 80. Minute, als Beck, der einmal mit einem Pfostenschuß Pech hatte, im Gedränge den Ball erwischte und für Lessel unhaltbar verwandelte. Drei Minuten später verschuldete Posipal an Wilde einen Foulelfmeter, der durch Tschap zum 1:2 führte. Schiedsrichter Meißner (Nürnberg) war dem Spiel ein aufmerksamer Leiter. Handball-Repräsentativspiel Niederrheins Frauen besiegten Baden 6:1 Nach ihrem Spiel in Haßloch war man auf die Leistungen der niederrheinischen Handballerinnen im Auswahlspiel gegen Badens Vertreterinnen in Birkenau ge- spannt. Es zeigte sich bald, daß die Gäste, obwohl sie etwas ermüdet wirkten, weit zielstrebiger ans Werk gingen, vor allem wesentlich wurfkräftiger und vor dem Tor gefährlicher waren als ihre Gegnerinnen. Ueberdies hatten sie in Linnenschmidt eine ausgezeichnete Torhüterin, die die harm- losen Schüsse der badischen Spielerinnen meisterte. Nach ausgeglichener erster Halb- zeit(1:1) gingen die Gäste durch ihre Na- tionalspielerinnen Hannen und Töller in Führung. Jütten und Schanda sorgten für den klaren 6:1-Sieg ihrer Mannschaft. Riehle, vom SV Waldhof, war als Torhüterin beste Spielerin der badischen Auswahl. Baden spielte in folgender Aufstellung: Riehle; Zimmermann, Klotz(Alter); Hönig, Weninger, Fritz(Klotz); Beeth(Rothmann), Chrößmann, Künzler, Naber, Ratzel. Rienhardt hatte Europameister Wells am Boden: Deuschland boxt gegen England unentschieden Im Leichtgewicht schenkte der Ringrichter dem geschlagenen Frank Morris den Sieg Große Leistung von Hahner Deutschlands Amateurboxer erzwangen am Mittwoch im Länderkampf gegen Eng- land in der vollbesetzten Londoner Wembley- Hall ein 5:5, obwohl die Gastgeber vom Fe- dergewichtskampf an die Führung übernom- men hatten. Es war der zweite Nachkriegs- kampf, nachdem die Deutschen in Frankfurt am 26. September 1953 mit 7:2 die Oberhand behalten hatten. In einer sportlich armen ersten Runde kam der Düsseldorfer Fliegengewichtler Homberg gegen Johnson zu leichten Vortei- len. Zweimal mußte der Engländer in der Preis der Buchmacher Turfsport- Ausklang in Frankfurt Zwanzig Renntage hat der Frankfurter Renn-Klub, der am Buß- und Bettag die Saison 1954 abschloß, im Laufe des Jahres veranstaltet Und, damit ein Programm ab- gewickelt, mit dem er zahlenmäßig unter den deutschen Trainingszentralen nur hin- ter München zurücksteht. Die Rennpreise waren schon im Frühjahr durchweg merk lich erhöht und dadurch den auswärtigen Ställen ein Anreiz geboten worden, die Frankfurter Rennen stärker in ihre Dis- bosition einzubeziehen. Der Erfolg blieb nicht aus. Mit dem„Preis der Südwestdeutschen Buchmacher“ als Ausgleich III über 1800 m gab es noch ein besseres Rennen, zu dem die Buchmacher von Frankfurt., Wiesbaden, Mannheim, Heidelberg und Baden-Baden wertvolle Ehrenpreise für Besitzer, Reiter und Trainer des Siegers und Andenken für alle beteiligten Besitzer gestiftet hatten, Als 1 Favorit ging der aus Köln entsandte„Fal- kenauge“ an den Start, der aber mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hatte. Nach gut gelungenem Start führte„Christof“ vor„Glockenschlag“ und„Arrak“. Zu Be- ginn der Geraden zog Feenzauber überlegen in Front und nach Hause. Eine unverständlich hohe Sieg- und eine der höchsten Einlaufquoten des Jahres gab es in dem über 3600 m führenden„Schnee- wittchen-Jagdrennen“.„Urban“ aus dem Hannoverschen Stall des Trainers H. Schütz hatte kürzlich ein Jagdrennen gewonnen, Wo„Marius“ aus dem Frankfurter Stall Eichhorst dritter gewesen war. Heute traf Marius seinen Bezwinger um einige Kilo günstiger, was im Verein mit der besseren Kenntnis der Heimatbahn zur Umkehrung des letzten Ergebnisses geführt haben mag. H. Harbarth Runde versuchte zweiten Runde kurz zu Boden. In der dritten Homberg durch seine stechende Linke ein vorzeitiges Ende des Kampfes herbeizuführen, doch konterte sein Gegner mit geraden Linken geschickt und hielt sich über die Distanz. Im Bantamgewicht mußte Hahner(Essen) in der zweiten Runde bis acht zu Boden ge- hen, nachdem Sillett ihn auf den Solar Plexus getroffen hatte. Trotz des Nieder- schlags wehrte sich der Essener mit harten rechten Haken in der dritten Runde, aber der Engländer hatte in der ersten schon reichlich Punkte gesammelt, so daß er klarer Punkt- sieger wurde. In der ersten Runde teilte der Federge- wichtler Mehling die härteren Schläge gegen den führenden britischen Bantamgewichts- meister Nicholls aus, der seine größere Reich- weite dazu benutzte, um sich seinen angriffs- kreudigen Gegner vom Leibe zu halten. Nicholls traf auch in der zweiten Runde bes- ser, doch hatte der Deutsche in der letzten die größeren Vorteile und zwang den Eng- länder in die Verteidigung. Das Leichtgewichtstreffen zwischen Jo- hannpeter und Frank Morris nahm ein über- raschendes Ende. Schon in der ersten Runde zermürbte der Bochumer seinen Gegner mit Gesichts- und Körpertreffern, und zweimal mußte der Engländer in der zweiten Runde bis neun zu Boden. Er überstand auch einen dritten Niederschlag durch die Rechte des Deutschen in der dritten Runde. Unmittelbar darauf brach der Ringrichter den Kampf aber ab, als er eine Wunde unter Johann- peters linkem Auge bemerkte. Im Halbweltergewicht versuchte der hart- schlagende Karl Wagner auf Nahdistanz zu kommen, aber der britische Weltergewichts- meister Whelan konterte geschickt, um den Vorsprung des Deutschen aus der ersten Runde einzuholen. Wagner duckte tief ab und mußte zweimal ermahnt werden. Der bessere Boxstil des Engländers entschied den Kampf in der dritten Runde zu seinen Gunsten. Nach einer offenen ersten Runde gewann der Weltergewichtler Wohlers die Oberhand und erschütterte Hollis mit drei schnell auf- einanderfolgenden rechten Haken. Auch in der dritten Runde hielt der Deutsche seinen körperlich schwächeren Gegner dauernd in der Verteidigung. Einen bedeutsamen Erfolg erzielte der Halbmittelgewichtler Hans Rienhardt(Nek- karsulm) gegen den britischen und Europa- meister Bruce Wells, obwohl der Deutsche um einen Kopf kleiner war als sein Gegner. Wells setzte Rienhardt in der ersten Runde mächtig zu. mußte aber in der zweiten Runde auf einen linken Schwinger bis acht zu Bo- den. Dasselbe wiederholte sich in der dritten Runde, doch versäumte es der ungestüm boxende Rienhardt, seinen Gegner endgültig aAuszuknocken. Im Mittelgewicht wurde F. Hope(Eng- land) Sieger durch technischen k. o. über Kleine, da der Ringrichter den Kampf nach einem Niederschlag in der zweiten Runde stoppte, weil er den Deutschen nicht mehr für verteidigungsfähig hielt. Wenig abwechslungsreich verlief der Halbschwergewichtskampf, der Pfirrmann einen knappen Punktsieg über Woollard brachte, da der Engländer in der dritten Runde ermüdete, als der Weinheimer mit sicheren linken Haken Punkte sammelte. Den letzten Punkt zum Unentschieden holte der Schwergewichtler Witterstein (Kempten) durch ein Ko. in der dritten Runde über Sammons. Deutschlands Equipe fehlerfrei Mexiko gewann Tronnde Deutschlands Reiterequipe mit Fritz Thiedemann auf Meteor, Hans Günther Winkler auf Alpenjäger und Helga Köhler auf Armalva nahm zwar am Mittwoch beim internationalen Reit- und Springturnier in Toronto die 14 Hindernisse beim dritten Durchgang des Mannschafts-Jagdspringens um die„Captain Michael G. Tubridy Memo: rial Trophy“ fehlerfrei. mußte sich aber in der Gesamtwertung dieser Konkurrenz, die in drei Durchgängen in FHarrisburg, Ney Vork und Toronto entschieden wurde, mit dem zweiten Platz hinter Mexiko begnügen. Trotz der ausgezeichneten Leistung vom Mittwoch konnten die deutschen Reiter den Vorsprung Mexikos aus den beiden voran- gegangenen Durchgängen in FHarrisburg (Mexiko 49%, Deutschland 24%) und New Vork(Deutschland 9. Mexiko 16%) nicht mehr aufholen, zumal auch Mexikos Equipe mit General Mariles, Hauptmann d' Hareourt und Leutnant Vinals in Toronto fehlerfrei über den Parcours kam. Mexiko gewann diese wertvolle Trophäe mit 21% Fehlern vor Deutschland mit 33%, Spanien mit 44, den USA mit 53% und Kanada mit 56% Fehlern. Die Ergebnisse des dritten Durchgangs in Toronto waren: Deutschland und Mexiko je 0 Fehler, Spanien 4, USA 16%. Kanada 22. Der dritte Durchgang dieses Wettbewerbs nahm einen spannenden Verlauf. Deutsch- lands Equipe war in bester Form und kam durch das fehlerfreie Abschneiden zu ihrem bisher größten Erfolg beim kanadischen Turnier. Handball-Tabellen Ver bandliga Nord: TSV Rot 10 TSG Ketsch 10 3 1 1 ins 1 SV Waldhof 1 58 Q HSV Hockenheim 11 41 3 4 116186 Sc Leutershausen 9 4 2 1 TSV Birkenau 9 5 0 4 98:74 1078 Sg Nußloch 9 5 0 4 35695 19078 VfR Mannheim 11 3 2 6 TV 98 Seckenheim D i 83 b TSV Handschuhsheim 9 0» S 8 Bezirksklasse: TV Edingen 9 8 O 1 11:86 162 VfL Neckarau„ 1 TSG 62 Weinheim 10 6 1 3 63484 1377 FV 09 Weinheim 12 5 ᷣ 2 5 9992 SpVgg Sandhofen 8 4 2 2 84883 108 TV Hemsbach 11 wu TG Laudenbach 11 5 0 s Sd Hohensachsen 9 4 0 5 78184 8:10 TV Großsachsen 11113300 ĩÜ 8:12 Polizei-SV Mannheim 8 3 1 4 833.83 7279 SV Ilvesheim 10 2 2 n TSV 46 Mannheim 1 90 2 9. Kreisklasse A: TV Brühl 83 7 1 0 das?: TV Oberflockenbach 3 3 2 M 99 Seckenheim 685 5 c 1 11 ATB Heddesheim 3 1 11 ë Ʒ- ̊ 973 188 Rheinau 7 3 2 2 187 8 6 TSV Viernheim 838 ͤ„ 978 7 Seckenheim 8 4 0 4 70:80 8·8 Badenia Feudenheim 7 3 0 4 6990 628 Tus Weinheim 653 2 0 4 420 4:8 Tus Neckarau 83 2 d U 4:12 TV Schriesheim„11 8211 MTG Mannheim 9 1 0 8 36 138 2216 Kreisklasse B, Staffel 1: TV 64 Schwetzingen 83 7 1 0 89 TSG Ketsch Ib 71 15 O 2 TV Friedrichsfeld o 8·4 TB Neulußheim 6 3 1 725 TB Reilingen 1 3 yo= 2 678 TV Rheinau„ o 440 Sc Pfingstberg VVV 4:12 TSG Plankstadt 7 1 0 6 88 212 Kreisklasse B, Staffel 2: Sandhofen 8 N 1 Sg Mannheim F 8 11 ⏑ g 1 ˙ SV Wallstadt 1 4 1 280 95 TSG Ladenburg 71 3 1 3 89 7:7 TV Neckarhausen 65 3 0 3 52260 676 18 Heddesheim 5 1 o 610 Se Käfertal 1 2öͤũ˖· 1 8 5:9 Fortuna Schönau F 4·12 VfB Gartenstadt V 2·14 Frauen, Kreisklasse A: SV Waldhof 6(5 0 0 3226 12:0 TSV 1846 Mannheim 5 1 1ͤ 872 SpVgg Sandhofen 5 1 0 1 8:2 VfL Neckarau 8 8— 6:6 SG Hohensachsen 85 2 ͤ 0 8 46 TV Friedrichsfeld 1 8 2:12 G Friedrichsfeld 3 8 7256 0512 Untere Fußballklassen A-Klasse Nor d ASV Schönau 77717770 TSV Viernheim 10 8 1 VfR Mannheim Am. 11 d mi 41 N 188 62 Weinheim„ B 2 1 A SV Schriesheim 10 5 2 1 FV Leutershausen 11 8 1 8 SV Waldhof Am. 10 4 1 5 17:19 9 1¹ Polizei-SV Mannheim 11 4 1 6 23:25 9:13 TSV Sulzbach 11 3 3 5 14.22 9:13 SV Unterflockenbach 1 M 610 Fortuna Edingen 9 11 3715 98 Seckenheim 11 2 1 5:17 A-Klasse Süd 7 Mannheim 11177 DꝗiK Sandhofen 11 71-1; SpVgg Ketsch 11 8 88 SC Neckarstadt 10 3 121i 08 Mannheim 100 3 X 0 SV Altlußheim 10 Sc Pfingstberg 9 5 1 SV Rohrhof 10 T 0 1846 Mannheim 11 4 1 6 16:23 9:13 FV Brühl 10 4 0 6 1319 8:12 Kurpfalz Neckarau CVw 3:17 VfL Hockenheim 11 9 2 8 2:20 U 25 l ArSsCHRRT Ute neus Der entseheſdende Tortachritt des U- U rRHS von Ratsehart beruht auf Erkennin 0 20 iner, n K 45 01 Erhaltung dea erlesenen Aromas der charaktervollen Der U Filter, den gur Batschati verwendet, ist der Tabalctaser nachgebidet und ge- währleistet durch seine neuartige Struktur den vollen Genuß der edlen Spezialmischung. Oir zuliebe schuf Batschari den 9 Filter. Seite 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT N 7 Freitag, 19. November 1954/ Nr. 270 I 25 Landwirtschaft unterliegt der Konkurrenzangst VWD). Im Mittelpunkt der Präsidlialsit- gung des deutschen Bauernverbandes, die am 17. November in Bonn in Anwesenheit von Staatssekretär Sonnemann vom Bundes- ermährungsministerium stattfand, standen der Butterpreis und die Schweineeinfuhren. Zum Butterpreis wurde festgestellt, daß die letzten Notierungen im Bundesdurch- schnitt noch nicht einmal sechs DM je Kg ab Molkerei erreichen. Wenn auch nur ein eini- germagen auskömmlicher Jahresdurch- schmittspreis für die Milchproduzenten ange- steuert werden solle, müsse mindestens die- ser Preisstand bis zum Frühjahr 1955 durch eine pflegliche Marktbeschickung gehalten Werden. Die Buttereinfuhren seien diesem Ziel einzuordnen. Für die bevorstehenden Verhandlungen Uder das Kartellgesetz im Bundestag fordert der deutsche Bauernverband, daß der Selbst- Hilfe in der Organisation des landwirtschaft- Uchen Absatzes der gleiche freie Raum ge- lassen wird, der ihr in der entsprechenden Gesetzgebung der USA und anderer Länder gesichert ist. Die vom Bauernverband ge- Wünschte Einfuhrsperre für Tafeläpfel ist vom Bundesernährungsministerium soeben in Kraft gesetzt worden. Lübke ist zuversichtlich Zum Butterpreis erklärte der Bundes- ernährungsminister, infolge einer Zunahme des Konsums um rund 11 v. H. gegenüber dem Vorjahr habe man 16 000 t importieren müssen, während man 1953 mit der eigenen Erzeugung ausgekommen sei. Der Verbrauch dürfte im zweiten Halbjahr auf rund 170 000 Tonnen steigen gegenüber einem Konsum von rund 158 000 t in der gleichen Vorjahres- zeit. Die Eigenproduktion sei monatlich zur Zeit bis zu 1500 t geringer. Der Molkerei abgabepreis betrage zur Zeit durchschnitt- lich 5,98 DM je Kilogramm gegenüber 5,70 D-Mark im Vorjahr und 6,60 DM 1952. Die Vorräte seien seit Oktober erschöpft, und über die Frage, ob das Bundesernährungs- ministerium rechtzeitig Auslandsbutter ein- gekauft habe, gingen die Meinungen aus- einander. Da sich jetzt aber die Auslands- käufe auf dem Markt auswirkten, sei mit Sicherheit damit zu rechnen, daß der jetzige Preis nicht mehr überschritten werde. Lübke Wandte sich auch gegen Auffassungen, daß die Importpreise zu hoch seien. Es sei ge- nügend Butter auf dem Weltmarkt. Die däni- schen Preise zum Beispiel lägen bei 4,45 DM je Kilogramm, wozu noch 25 v. H. Zoll sowie die Importeur- und andere Spesen träten, so daß die Auslandsbutter auf insgesamt 6 DM 32 Kilogramm Großhandelsabgabepreis komme. Meinung des Einzelhandels WD) Die jetzt vom Bundesernährungs- ministerium veranlaßten Butterimporte in Höhe von fast 9000 t würden ohne Zweifel den Buttermarkt entspannen und einen Stop des Butterpreisanstiegs herbeiführen betonte am 18. November die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels im„Pressedienst des Handels“. Die ersten 6000 t, die sicher- lich noch vor dem Weihnachtsfest auf dem Inlandsmarkt erscheinen werden, seien mit Sicherheit ausreichend, um den Bedarf bis mindestens Ende dieses Jahres zu decken. Es habe sich in diesem Jahr besonders deutlich gezeigt, stellte die Hauptgemeinschaft fest, daß einem übertriebenen Preisanstieg für Butter am besten durch eine rechtzeitige Oeffnung der Einfuhrschleuse begegnet wer- den könne. Unterirdisches Schwanken des Brotpreises Der Brotpreis scheint in Bewegung zu sein. Unser Bonner Korrespondent meldet uns, Bundesernährungsminister Dr. Lübke habe erklärt, es läge kein Grund zur Er- höhung des Brotpreises vor, auch wenn sich die Mehlpreise zur Zeit etwas erholt hätten. Schließlich sei der Brotpreis in den letzten Jahren ja stabil geblieben, obwohl die Preise für Mehl— besonders seit 1951— insgesamt um etwa 4 DM je Tonne gefallen seien. Auch die geringere Ergiebigkeit des Mehles aus der diejährigen Ernte minderer Qualität sei kein Anlaß, die Preise zu er- höhen, zumal bei Brotmehl zu 32 v. H. aus- Ländischer Qualitätsweizen zugemischt werde. Monatlich würden 30 000 bis 40 000 Tonnen Roggen an die Mühlen weitergegeben, da- mit die Brotqualität gehalten werden könne. Allerdings seien die Löhne im Bäcker- handwerk mehrfach gestiegen. Auch treffe zu, daß die Kohle- und Strompreise teurer geworden seien. Wenn in den Wirtschafts- ministerien der Länder jedoch den Preis- erhöhungstendenzen wirksam entgegengetre- ten werde, dann wird nach Meinung von Lübke die Brotpreiserhöhungsaktion, die sich besonders in Nordrhein- Westfalen, aber auch in Bayern zeigt, im Sande verlaufen. Lübke verwies in diesem Zusammenhang Auf den Wegfall des sogenannten Preistrei- bereiparagraphen im Wirtschaftsstrafgesetz, für dessen Beibehaltung er eingetreten sei. Er meinte in diesem Zusammenhang, die freie Marktwirtschaft funktioniere auf dem Lebensmittelmarkt nicht so wie auf anderen Gebieten. Auch das Wirtschaftsministerium in Stutt- gart befaßt sich mit dem— wie in der Ueberschrift ausgedrückt—„‚ unterirdischen Schwanken“ des Brotpreises. Im Mannheimer Raum sei, so verlautet im Ministerium— wie unser Stuttgarter tz- Korrespondent mit- teilt— eine nach oben gehende Brotpreis- bewegung in Gang. In Südbaden habe be- reits eine Preiserhöhung bei Weißbrot fest- gestellt werden können. Außerdem sei es verschiedentlich zu Gewichtsverminderungen bei Weißbrot gekommen. Preisabsprachen der Innungen— so be- tont das Wirtschaftsministerium— seien verboten. Vorsorglich wird bemerkt, daß in Stuttgart die Bäckerinnung zur Zeit nicht an Preiserhöhungen dächte. Wie sich das Landes wirtschaftsministe- rium die Sache vorstellt, ist unklar. Wenn Freie Devisenkurse vom 18. November Geld Brief 100 belg. Frances 8,4175 8,4375 100 franz. Francs 1.1985 1,2005 100 Schweizer Franken 96,02 9,22 100 holl. Gulden 110,768 111,008 1 kanad. Dollar 4,328 4,338 1 engl. Pfund 21,765 11, 785 100 schwed. Kronen 80.765 30,925 100 dan. Kronen 60,535 60,655 100 norw. Kronen 58,75 58,87 100 Schweizer Fr.(frei) 97.878 93.075 1 US-Dollar 4,1945 4,2045 10 OUA- W= 470. DM-O; 100 QUʒü-O= 22.59 NůUʒd- W Notierungen der NE-Metalle Hektrolxt-Kupfer für Leitzwecke 327,75—330,75 Blei in Kabeln 133—134 PM Aluminium für Leitzwecke 240—242 PM Westdeutscher Zinpnreis 388 DM Preisabsprachen der Innungen verboten sind, so darf sich ja auch die Bäckerinnung Stutt- gart überhaupt keine Gedanken über Preise machen. Umfragen bei Mannheimer Bäckern er- gaben, daß die kürzliche Lohnwelle in der Tat Erwägungen geweckt habe, die bis- herige Brotkalkulation zu überprüfen. Ins- besonders deswegen, weil die von Minister Lübke erwähnten Mehlpreissenkungen(bis 4 DM je Tonne)— auf ein Kilo Brot um- gesetzt— maximal 0,4 Pf. ausmachen und durch die um rund 0,7 Pf. pro Kilo Brot ge- stiegenen Lohnkosten weitgehend aufgewo- gen würden. Dennoch seien— so wird ver- sichert— alle Nachrichten über eine bevor- stehende Brotpreiserhöhung nicht nur ver- krüht, sondern gingen auch an den tatsäch- lichen Bemühungen der Bäcker, den Brot- preis zu halten, vorbei. Die Bäcker seien nämlich gewillt, erst im alleräußersten Falle zu diesem— auch für sie schmerzlichen— Mittel aus der Kostenschere zu gelangen zu Sreifen. Erfreuliche Beschäftigungslage in Rheinland-Pfalz LR) In der Zunahme der Beschäftigten- zahl um annähernd 27 v. H. bei sinkenden Arbeitslosenzahlen komme der wirtschaft- liche Aufschwung zum Ausdruck, den Rhein- land-Pfalz seit 1949 genommen habe, erklärte das Sozialministerium am 16. November in einer Betrachtung zur Arbeitsmarktlage. Der niedrige Stand der Arbeitslosenzahl, die Ende September 1954 32 700 Oktober 1954 29 900 betrug, unterschritt selbst das bisherige Ar- beitslosentief von Mai 1949 mit 30 192 Arbeitslosen um 292 Arbeitslose Parallel mit dieser Entwicklung stieg die Zahl der Beschäftigten. Es wurden am 31. März 1949 735 000 Beschäftigte am 30. Sept. 1954 930 400 Beschäftigte gezählt, was einer Zunahme von 195 000 Be- schäftigten entspricht. Allein im Verlauf des letzten Jahres— vom 1. Oktober 1953 bis 30. September 1954— ist die Zahl der Be- schäftigten um über 52 300 gestiegen. Röchlings Verkaufsoption erloschen (VWD) Die Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke Gmbfl., Völklingen, werden vor- läufig nicht verkauft. Die Mannheimer Zweigniederlassung der Werke teilte mit, daß die französische Gruppe kurz vor Ab- lauf der ihr eingeräumten Option, die bis zum 15. November befristet war, noch Wünsche hinsichtlich der Zahlung des Kauf- Preises von 200 Mill. sfr vorgebracht habe, auf die von den Röchling- Werken nicht ein- Segangen werden konnte. Die Option sei da- mit erloschen. Nähere Angaben über die Zu- kunft der Werke könnten zur Zeit nicht ge- macht werden. Steuerersparnis bei Einzelveranlagung Verliert Schäffer 4 Milliarde? Es ging dem Bundestag um die gemein- same oder um die Einzelveranlagung der Ehegatten, als der SPD-Abgeordnete Walter Seuffert Genugtuung in einem Atemzug äußerte und Resignation. Genugtuung dar- über, daß armähernde steuerliche Gerech- tigkeit erreicht sei; Resignation deswegen, weil es keine völlige steuerliche Gerechtig- keit gäbe. Eine Rechts- und Moralauffassung, die bereits ein griechischer Staatsmann und Weiser namens Solon rund 600 Jahre vor Christi Geburt aussprach. brachte Seuffert hiermit zum Ausdruck. Solon sagte damals: Wenn der Steuereinnehmer eingezogenen Tribut nicht für Leistungen verwendet, die mittelbar oder unmittelbar den Tributzahlen- den zugute kommen. ist es müßig, von steuerlicher Gerechtigkeit zu sprechen. Es ist nämlich immer ungerecht, jemand etwas bezahlen zu lassen. was er nicht anschaffte. Dennoch sind Tributgesetze nicht Unrecht. Deswegen nicht Unrecht. weil über dem Recht des einzelnen das Recht der Allgemeinheit Steht. Was ist durch die Einzelveranlagung er- reicht, was ist durch sie verloren worden? Praktische Beispiele mögen erläutern, wie sich die Einzelveranlagung und wie die Doppelveranlagung bei Anwendung des so- genannten Neuburger-Tarifes und bei An- wendung des Tarifes laut Regierungsentwurf auswirken würde. Der rechnerischen Ein- fachheit halber wird immer der Fall eines K URZ NACHRICHTEN Sturz des Schweinepreises (VWD) Auf den Schweinemärkten ist es in den letzten 14 Tagen infolge ständig steigenden Angebots zu einem überraschend schnellen und scharfen Rückgang der Schweinepreise gekom- men. In der vierten Oktoberwoche war, wie das Bundesernährungsministerium mitteilt, das Schweineangebot um 18 v. H. höher als in der entsprechenden Woche im Vorjahr, Da die Nachfrage mit dem Steigen des Angebots nicht Schritt hielt, kam es zu einem Rückgang der Schweinepreise, die von etwa 135, DM je 50 Kg Lebendgewicht im Zeitraum Juli bis Mitte Oktober auf etwa 123,.— DM in der zweiten Novemberwoche nachgaben. Löhne und Arbeitszeit vermehrten sich. In der Industrie der Bundes- republik hat sich die Wochenarbeitsbeiz vom Mai bis August dieses Jahres bei den Männern um durchschnittlich 0,4 Stunden auf 50 Stunden und bei den Frauen um 0,7 Stunden auf 46 Stunden erhöht. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst nahm vom Mai bis August nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes bei den Män- nern um 1,9 auf 183,6 Pf zu, bei den Frauen um 0,8 auf 115,8 Pf und im Gesamtdurchschnitt um 1,7 auf 167,3 Pf. Abnehmende Schwarzarbeit (UP) Das Deutsche Industrieinstitut bezeich- nete in einer Stellungnahme zum Gesetz- entwurf zur Bekämpfung der Schwarzarbeit den Umfang der Schwarzarbeit in der Bundes- republik als verhältnismäßig gering. Nach den Angaben des Institutes wurden im Bundes- gebiet im Zeitraum Januar bis September die- ses Jahres wegen Schwarzarbeit 31 050 Ord- nungsstrafen verhängt, 1 006 gerichtliche Straf- anzeigen erstattet und 5 728 Unterstützungszah- lungen für Schwarzarbeiter eingestellt. In der gleichen Zeit des Vorjahres waren demgegen- über 45 721 Ordnungsstrafen verhängt, 1 935 Strafanzeigen erstattet und 7 755 Unterstüt- zungszahlungen eingestellt worden. Sinkende Zahlungsmoral (UP) Wie der Gesamtverband des Deutschen Groß- und Außenhandels am 18. November mitteilte, haben sich nach den Ermittlungen des IFO-Institutes in den letzten Jahren bemer- kenswerte Veränderungen in der Zahlungs- weise der Abnehmer des Konsumgüter- und des Rohstoff- und Produktionsgüterhandels er- geben, während von den Handwerkskunden des Konsumgütergroßhandels im Jahre 1952 noch 77 v. H. innerhalb der durchschnittlichen Kon- ditionsgrenze von 60 Tagen bezahlt Hatten, Waren es im Jahre 1953 nur 36 und 1954 nur noch 53 v. H. Die Zahl der Einzelhandelskunden, die ihre Rechnungen innerhalb von 30 Tagen begleichen, hat weiter abgenommen. Es ergab sich allerdings hierbei eine leichte Verschie- bung zugunsten der„Sofortzahler“. Die Industriekunden des Konsumgütergroßhandels neigen nach der im Jahre 1953 eingetretenen Besserung wieder zu längeren Zahlungszielen. 1,8-Md.-Etat der Bundesanstalt Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung hat den Gesamthaushalt der Bundes- anstalt für das Rechnungsjahr 1954 in Einnah- men und Ausgaben mit rund 1,8 Md. Mark be- ziffert. In den Ausgaben sind unter anderem eine Md. Mark für die Arbeitslosenversiche- rung und Kurzarbeiter unterstützung. 200 Mill. Mark für die wertschaffende Arbeitslosenhilfe, 45 Mill. Mark für Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsaufnahme und zur Verhütung von Arbeitslosigkeit eingesetzt. Effektenbörse itgetent: Frankfurt am Main, Börsenverlauf: Nach festem Beginn schloß die h cher. Montan-, Chemie- kinderlosen Ehepaares angenommen, dessen beide Partner erwerbstätig sind. Lt. Neuburger Tarif Gemeinsame: Einzel- Veranlagung DM DM Gemeinsames Einkommen 20 000 DM Gatte(Einkomm. 12 000 DM) 2114 Gattin Einkomm. 8000 DM) 1309 Jährliche Steuerzahlung 4545 3 423 Gemeinsames Einkommen 12 000 DM Gatte(Einkomm. 7000 DM) 866 Gattin(Einkomm. 5000 DM) 633 1450 653 Jährliche Steuerzahlung 2 368 Gemeinsames Einkommen 10 000 DM Gatte(Einkomm. 6000 DM) Gattim(Einkomm. 4000 DM) 3 Jährliche Steuerzahlung 1817 1091 Laut Tarif im Regierungsvorschlag Gemeinsames Einkommen 20 000 DM (Gatte(Einkomm. 12 000 DM) Gattin Einkomm. 8000 DM) Jährliche Steuerzahlung 5172 Gemeinsames Einkommen 12 000 DN Gatte(Einkomm. 7000 DM) Gattin(Einkomm. 5000 DM) Jährliche Steuerzahlung 2 590 Gemeinsames Einkommen 10 000 DM) Gatte(Einkomm. 6000 DM) Gattin(Einkomm. 4000 D-) 439 Jährliche Steuerzahlung 751 1171 Wo jemand etwas gewinnt, muß ein an- derer etwas einbüßen. Der Bundesfinanz- minister beziffert den ihm aus dieser Rege- lung blühenden Einnahmeausfall auf eine Viertelmilliarde DM. Staatssekretär Dr. Hartmann führte jedoch aus, daß nur 7.5 v. H. der steuerzahlenden Ehefrauen— also Ehepaare— von dieser Regelung be- troffen werden, und daß aus diesem Grunde vielleicht dem Volksvorteil zuviel Bedeu- tung beigemessen wird. Woher der Bundesfinanzminister die Viertelmilliarde bezieht, ist schleierhaft. Das von der Regelung betroffene Steuerauf- kommen setzt sich wie folgt im Kalender- jahr 1953 zusammen: 2322 1453 78 968 710 1678 732 Lohnsteuer 3,74 Md. DM Veranl. Einkommensteuer 4.87 Md. DM Zusammen 8,61 Md. DM 7,5 V. H. dieses gesamten Aufkommens entsprächen rund 650 Mill. DM. Nun ist in Betracht zu ziehen, daß sich nur 70 v. H. der Steuerzahler im Stand der Ehe befinden. Die 650 Mill. DM würden sich also auf 455 Mill. DM reduzieren. Wenn umgekehrt angenommen wird, daß die Einbuße an steuerlichem Aufkommen vrirklich eine Viertelmilliarde beträgt, so vrird unterstellt, daß ausgerechnet diese 7,5 v. H. steuerzah- lenden Eheleute insgesamt eine steuerliche Leistung von rund 3,5 Md. DM erbringen, d. h. mehr als 40 v. H. des gesamten Ein- kommen- und Lohnsteueraufkommens. Daß das nicht stimmen kann, sieht wohl jeder Blinde(womit beileibe nicht ausge- drückt werden soll, daß Finanzminister und deren Staatssekretäre blind sind). Teæ Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim 5 18. November 1954 eutige Börse auf Gewinnmitnahmen etwas schwä⸗ und einige Spezial-Papier e stärker gefragt. Mannesmann-Nachfolger gaben durchschnittlich 23 Punkte nach.. Rheinische Stahlwerke-Aktſen bei 272 bis 273 weiter fest. Ver. Stahlwerke ex Abschnitt 14 mit 71 gehandelt. Am Chemiemarkt setzten Farben-Nachfolger Auf wärts- bewegung fort. Rentenmarkt ruhig. Einige Wandelanleihen weiterhin fest. Aktien 16. 11. 18 11. Aktlen 16. 11. 18, 11. Aktien 16. 11. 18 11. AEG 44152½ 181) Harpener Bergbau 12½ 124 Dresdner Bank) 15½ 16 BBW. 447% 410 Heidelb. Zement. 220 220 Rhein-Main Bank 187 188 c 122% Hoesch) 140% 141¼ Reichsb.-Ant, Sa. 386 84 ½ Conti Gummi 201½% 203 Lanz 8 113½% 114%¼ Daimler-Benz 210 21%[ Mannesmann 160 163 Montan Pt. Erdöl. 100 102%[ Rhn. Braunkohle 188 189 Nachfolger Degussa 175 155 Rheinelektra 150 1% B Bergb. NeueHoffg. 121½ 128½ Demas 5 2% Y T0 154[Pt. Edelstahl!. 148½ 1064 Dt. Linoleum 121 o 1 Dortm, Hörd.Hütt. 120½ 129%, Durlacher Hof) 40 405 Siemens& Halske 235½ 235 Gelsenberazg 134 140%ů Eichbaum-Werger 14%½ 14% Südzucker 158 10%½: GH Nürnberg 183 187% Enzinger Union)) 165 165 Ver. Stahlwerke) 85½ 7¹ Hoesch 134½ 14½¼ 18-Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 140 14% Klöckn.-Humb. D. 180 181 Ant.-Sch.) 4%½ 45% Badische Banki) 160 2 Nordwestd. Hütt. 147 147½ FCC 213³ Commerzbank) 14½ 14%[Berg. Phönix 145% 136 Farbenf. Bayer 216½b 225 Commerz Rhein. Röhrenw. 167 170 Farbwerke Höchst 207 21200 u. Credit- Bank 169 160 Rheinst. Union 151½% 154 Felten& Guill. 160— Deutsche Bank) 15% 15%p J Stahlw. Südwestf. 138 140¾ Grün& Bilfinger. Süddeutsche Bank 187 188 Thyssenhütte 132% J 140¾ ). RM- Werte,)= Restquoten ak kanatg Offenburger Börsentag à uf breiterer Basis (pid) Zahlreiche Firmenvertreter der Ge treide wirtschaft, des Imports und Getreide. handels nahmen an der am 18. November von der Offenburger Börsengesellschaft ab⸗ gehaltenen Börsen veranstaltung teil. Auf ihr Wurde einmütig beschlossen, den Of fenbur. ger Börsentag auf eine breitere Basis 20 stellen. Der Vorstand der Mannheimer Pro- duktenbörse, Bundestagsabgeordneter Mar. Zulies, betonte, daß dieser Plan in Mannheim sehr begrüßt werde. Ein vorbereitender Ausschuß wurde be⸗ auftragt, zu erfahren, ob die Börsenvereinl. gung in eigener Regie durchgeführt werden könne, oder Anlehnung an die Mannheimer Produktenbörse vorteilhafter sei. Es wurde vorgeschlagen, die Börsenveranstaltung vier- zehntägig jeweils Donnerstags im Offenbur. ger Hotel„Ries“ abzuhalten. Bürgermeister Dr. Schenkel begrüßte im Namen der Stadt die Bestrebungen, in Offenburg regelmäßige Börsenveranstaltun- gen durchzuführen. Als Mittelpunkt der Ortenau verfüge Offenburg bereits über verschiedene Märkte von überregionaler Be- deutung. Auch die Börsen veranstaltung el ein wichtiger Treffpunkt für landwirtschaft- liche Erzeugnisse. 3 Ladenschluß problem beweglich, nicht starr 168 en (Hi.) Der Arbeitskreis für Absataf ragen hält am 18. und 19. November in Bad Gocdles. berg eine Arbeitstagung über den Einfluß deg modernen Handels auf die Produktions- und Absatzfragen, über die wirtschafts- und sozialpolitische Bedeutung der Ladenschluß- frage sowie über Probleme des Teilzahlungs- kredites ab. Nach einer Begrüßung durch Rechtsanwalt Dr. Bley, Bonn. Sprach der Vorsitzende des wirtschaftspolitischen Aus- schusses des Bundestages, Nägel. Über die wirtschaftspolitische Bedeutung des Handels Nägel stellte u. a. fest, die Entwicklung habe dazu geführt, daß der Teil der Wirtschaft, der — — nicht aus der direkten Gütererzeugung be stehe, einen immer größeren Raum ein- nehme. In den Vereinigten Staaten Seien heute nur noch 40 v. H. der Berufstätigen in Industrie und Landwirtschaft tätig. Unter den übrigen 60 v. H. stehe der Handel an erster Stelle. Die weitere Rationalisierung der Produktionsmethoden werde diesen Anteil noch vergrögern. Der Geschäftsführer des Arbeitskreises Oberbekleidung in der Arbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzel- handels, Dr. Saager, behandelte die Wirt- schaftlichen und sozialpolitischen Probleme des Ladenschlusses. Er gab das Ergebnis einer demoskopischen Umfrage des Instituts In Allensbach am Bodensee bekannt. Danach haben sich gegen eine Schließung der Ge- schäfte am Samstagnachmittag 78 V. H. der Arbeiter, 77 v. H. der Beamten. 75 v. H,. der Angestellten und 70 v. H. der Landleute ge- wWandt. Dr. Saager kam zu dem Schluß, daß die Vielseitigkeit der Probleme eine beweg liche Lösung notwendig mache. Jede starre 5 der Geschäftszeiten bringe er- ehliche Gefahren mit sich. er Gesetzgeber solle sich deshalb besonders Under dem Aspekt einer Vierzig-Stunden-Woche auf die Ar- beitsrechtsfragen des Problems beschränken, das heißt, das Recht des Einzelhandels- Angestellten auf einen freien halben Tag der Woche festlegen und gleichzeitig den Verkauf am Samstagsnachmittag sicherstellen. Marktberichte VvOm 138. November Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 53 Ferkel(in der Vorwoche 95). Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 55,.— bis 59,.— DM(45.— bis 50.— Du) und über 6 Wochen alt 65.— bis 72,.— DRM(56,— bis 71. DI) je Stück. Marktverlauf langsam, Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,60—3, 70(3,603, 70); Rind 3, 703,80(3,70—3, 75); Kuh 2,80—3, 10(2,90—3,20); Bullen 3,60—3, 70(3,603, 70); Schweine 3,60—3,70(3,60 bis 3,70); Kalb 4.60—5, 20(4,60—5,20); Hammel 3,20 bis 3,50(3,20—3,50). Marktverlauf: gut. Für Aus- landsfleisch keine Notier ing. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt D) Anfuhr in Gemüse ausreichend, Absatz gut, Obstgeschäft weiterhin ruhig. Es erzielten: Blumenkohl 60100, dto., ausl. Steige 9½10%½; Karotten Gewichtsware 16-20, dto. Bund 1416; Kartoffeln 6½— 64; Lauch Gewichtsware 2022, dto. Stück 314; Meerrettich 120130: Petersilie 310; Rettiche Stück 816; Rosenkohl 5055 Rot- Kohl 22—26; Rote Beete 1416; Feldsalat 90100; Endivien 1018; Kopfsalat 1 1822, II 1046, dto. franz. Steige 10—10½; Schnittlauch 610; Sellerie mit Kraut Stück 2033, Gewichts ware 2620; Spi⸗ mat 15—18; Tomaten inl. 1 35-40, II 1325, dto, ausl. 35.40; Weigkohl 12—16; Wirsing 1216; Zwiebeln inl. 15—19, dto. ausl. 22—24; Aepfel A 3045, B 15 bis 25, dto. ausl. 25—35; Orangen 36-40; Bananen Kiste 14—16; Birnen A 3048, B 15-25, dto, ausl. 2040; Trauben 40-63; Zitronen Kiste 38-40, dto, Stück 16—18. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz in Gemüse gut, in Aepfeln und Birnen langsam. Es erzielten: Aepfel Ia 1628. A 12—17, B 611; Birnen Ia 20-30, K 14 bis 19, B 7—11; Kopfsalat 5—10; Endivien 1 1d, II 5—6; Feldsalat I 50—62, II 404g; Weiß kohl 810; Rotkohl 14—16; Wirsing 12: Rosenkohl 36-42; Mön- ren 10—12; Sellerie mit Kraut I 18-30, II 1011; Lauch 1015; Stangenbohnen 4555; Zwiebeln 1215, 24 TARRE— r — r Ge. eide. ber t ab⸗ I ihr bur. 18 2 Mar. meim 1 be. deini. eimer Jurde vier. ur- e im „ in ltun- der über Be- g sel haft. 72 270/ Freitag, 19. November 1954 MORGEN Seite 11 — Ein neuer Weg zum Freude machen! Mit den neuste,, praktischen WkS-Geschenkgutscheinen können Ste letet in leder beliebigen Höhe dem Beschenkten eine Möbelenschaffung nech freier Wahl erleichtern. Erfragen Sie bitte gleich Nöheres bei Iling& Echterbecker 4 MANNHEIM KAISERSLAUTERN M 1, 4(Breite Straße) Pfeiffheaus Zahlungserleichterung— Lieferung frei Haus l Stellenangebote Die Hauslrau bestätigt: Wundervoller Geschmack, schönes Aussehen, 5 groge Beeren Wir empfehlen: ee Sultaninen bez.. e dee e Liebe Hausfrau! Denken sie auch allmählich an die Weihnachtsbäckerei. Wir sind bereits mit allen Zutaten wie Mandeln, Haselnuß- kerne, Kokosnuß geraspelt, Zitronat, Orangeat, Back- oblaten usw. gerüstet. und 3% Rabatt in Sparmarken Z4 ant AU IG BRAU se Die neuesten Naudio- Here der Saison 1984/ 55 sind eingetroffen! Unser reichhalt. Lager bietet mnen sämtl. Markengeräte. 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Nach den Bestim- mungen des Bundes- und des Landesjagdgesetzes bilden die land-, forst- oder fischerei wirtschaftlich nutzbaren Grundflächen der Gemar- kung Mannheim, soweit sie nicht zu einem Eigenjagdbezirk(zusam- menhängende Grundflächen von mindestens 75 ha im Eigentum einer Person) gehören, einen gemeinschaftlichen Jagdbezirk. Die Eigentümer dieser Grundflächen sind kraft Gesetzes Mitglieder der Jagdgenossen- schaft, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist und unter Staatsaufsicht steht. Die Verwaltung und Nutzung des gemeinschaft- lichen Jagdbezirks steht nicht mehr wie bisher der Gemeinde., sondern der Jagdgenossenschaft zu. Die Mitglieder der Jagdgenossenschaft CJagdgenossen) können entweder einen Jagdvorstand wählen, der die Verwaltung nach den Beschlüssen der Jagdgenossen führt und dle Jagd- genossenschaft gerichtlich und außergerichtlich vertritt,. oder diese Aufgaben einschließlich Verpachtung und Nutzung der Jagd dem Gemeindevorstand(Stadtrat) mit dessen Zustimmung übertragen. Ein Beschluß der Jagdgenossenschaft kommt zustande, wenn die Mehrheit der anwesenden Jagdgenossen zustimmt und diese Mehrheit zugleich Über die Hälfte der Jagdflächen der anwesenden Jagdgenossen vertritt. Die Grundeigentümer des gemeinschaftlichen Jagdbezirks Mannheim Werdem daher zu einer am Freitag, dem 26. November 1954, 15 Uhr, im Börsensaal, Mannheim, E 4, stattfindenden Versammlung der Jagd- genossenschaft eingeladen, in der über die Art der Verwaltung und N des gemeinschaftlichen Jagdbezirks Beschluß gefaßt Wer- en soll. Mannheim, 12. November 1964 Der Oberbürgermeister— Referat III— von Bremen. 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Musik Norbert Schultze Gebirgsjäger eines Norwegen- Kommandos werden zur D H 5 11 Schicksalsgemeinschaft und machen auf verlorenem as 0 entor 2 Posten reinen Tisch mit sich, Gott und der Welt CJigoku-Mon“) Tele Schwung Spennung Tempo Humor Breit wan d F ar bfi I m SAMSTAG 23.00 die frauen laut per dunkle des Herrn 3. es krdteil erwacht Ein pikantes Lustspiel Telefon 5 200 Der einzigartige Eine amüsante Satire AFRIKA Expeditionsfilm SONNTAG 11.30 2 — 2 n * .(in Originalfassung, deutsch untertitelt) 1 55* Frled 5 2 Ein Abenteuer- Farbfil von Format mit menschlich packenden Bildern voll rasanter Spannung! nach dem Roman von Erich Kästner mit Kurt Meisel- Heli Finkenzeller- Wolfgang Lukschy- Margarete Fagen Walter Groß , Ruth Nimbach- Jacob Tiedtke- C. Spira- Ernst Waldow) und außer vielen anderen, eine Schar Lausbuben. Alle jungen u. jung gebliebenen Herzen sind mehr als begeistert! Der Film ist eine Sensation im Urteil der Presse! MM:... 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Den ſeig gut I em dick qusrollen, mit einer kleinen runden Form Scheiben ausstechen und gouf ein ge- fettetes Backblech legen. Backzeit: 0-15 Minuten bei starker Hitze. gReglerbackofen: Cs 3½-4½;, Strom 200-220 För den Guß den gesiebten Puderzucker mit so viel heißem Wasser glottrüöhren, daß eine dickflüssige Mosse entsteht. Domit die Pfeffernũsse bestreichen. Falls sie hart sein sollten, sie einige Joge offen an der loff stehen lossen und danach in gut schließenden Blechdosen aufbewahren. D för einen Or. Oetker-Weihnachtsprospekt mit vielen schönen Rezepfen. issan Gutschein dusschneiden und einsenden on Or. Oetker Bielefeld) Stan anstrengender Hauserbeſd nur möhelose Handreichungen von DM 129.— bis DM 248. Augendrücken u. Zwinkern. Schwache Augennerven, Ver- omm. Sehbild seit 1872 Hofapoth. Schäfers Vegetab. 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Außerdem braucht's durchaus kein Rük- Kkenausschnitt zu sein, sondern auch vorne. Ueberhaupt kommen alle besseren Erzeug- nisse der Textilindustrie und besserer Schneiderinnen recht hübsch zur Geltung. Merkwürdigerweise hat sich dieser Tat- sache die Theaterkritik noch nicht bemäch- tigt. Sie berichtet nur immer über die Vor- gänge im vorderen, durch den Vorhang ab- schließbaren Teil des Theaters. Ein Theater- bericht könnte auch so lauten:„Gestern abend wurde Shakespeares Hamlet gespielt. Frau Konsul Desperado trug im ersten Rang vorne links einen Schal aus Hermelin, wäh- rend in der zweiten Parkettreihe rechts ein Brokat, der oben sehr früh aufhörte, alle Blicke auf sich zog und zum Erfolg des Abends wesentlich beitrug. Den auf der Bühne arbeitenden Künstlern gelang es für kurze Augenblicke, die Aufmerksamkeit des Publikums sogar von diesen modischen Höchstleistungen abzulenken.“ Das Bühnenspiel ist durchaus notwendig, denn wem möchte es gelingen, zwei bis drei Stunden ununterbrochen eine vornehme Hal- tung zu bewahren. Man braucht doch eine Zeit der Entspannung, um frische Kräfte für die nächste Pause zu sammeln. Die richtige Haltung während der Pause will gelernt sein, und sie gelingt dem Anfänger im Theaterbesuch keineswegs. „Der lrrtum“ Deutsche Erstaufführung in Braunschweig Der analog dem Wort„Unterhaltungs- roman“ gebildete Ausdruck„Unterhaltungs- schauspiel“ ist kaum gebräuchlich. Er trifft jedoch das Wesen von Wynyard Brownes „Der Irrtum“(A Question of Fact), dessen deutsche Erstaufführung das Staatstheater Braunschweig herausbrachte, besser als jeder andere. Ein gut und präzis gearbeitetes Stück mit sicherer Handhabung der Bühnentechnik und trefflicher Dialogführung, wie es beides Vorrecht der Angelsachsen zu sein scheint, ein wenig zur Nachdenklichkeit anregende Gesellschaftskritik, trockener Humor und ge- rade genug Milieuschilderung, um Personen und Handlung nicht der Pürftigkeit so vieler (Hesonders der aus Hörspielen entstandenen) deutschen Bühnenstücke auszusetzen. Kein Versuch andererseits, vom Gedanklichen oder auch nur vom Technischen her in dich- terisches Neuland vorzustoßen. Mittelpunkt des Stückes ist ein junger Lehrer, der im Augenblick, da er heiratet, erfährt, daß sein Vater als Mörder hingerich- tet worden ist. Da er Pädagoge aus Leiden- schaft und Berufung ist, trifft ihn diese Er- kenntnis bis ins Mark. Er glaubt, sein Amt aufgeben zu müssen, bis seine Mutter, die 30 Jahre aus seinem Gesichtskreis ver- schwunden war, auftaucht und ihn auf den richtigen Weg zurückführt. Zu letzter Durch- schlagskraft fehlt es diesem dreiaktigen Kampf mit den Schatten der Vergangenheit an eigentlich dramatischem Blut. Wo aber in der zeitgenössischen Bühnen- Uteratur gibt es Rollen wie hier, mindestens flinf, die das Herz jedes Schauspielers höher schlagen lassen. Es spricht für die Braun- schweiger Bühne, daß sie sie alle vorbildlich besetzen konnte und trotz eines durch Un- Fall während der Proben verursachten Re- Sisseurwechsels eine prachtvoll abgerundete Aufführung zustande brachte. Wenn man einen der Mitwirkenden hervorheben will, so Hella Kaiser als Mutter. In den Händen die- ser hervorragenden Schauspielerin wurde aus dieser zwielichtigen Dame aus der Mode- branche eine von Tragik und Ironie um- spielte Gestalt. hre Wiederbegegnung mit dem Sohn war einer der Augenblicke, bei der auch alte Theaterbesucher den Atem an- halten. Kräftiger Premierenbeifall. G. W. Unerläßlich ist es, während der Pause ab und zu in irgendeine Richtung zu grüßen. Man zeigt dadurch, daß man dazugehört. Bedenken, daß solches irgendwo Befrem- den hervorrufen könnte, bestehen nicht, denn es ist sehr schwer zu kontrollieren, wo- hin man seinen Gruß gerichtet hat. Die Leute stehen in dichten Gruppen und irgend- einer wird sich bestimmt betroffen fühlen. Der Beobachter muß annehmen, daß man mit einem berühmten, bekannten Mann einen Gruß gewechselt hat. Außerdem sind immer einige kurzsichtige Leute zur Hand, die die- sen Ferngruß höflich und ebenso vornehm erwidern. Gestaltet sich der Applaus zum Schluß stürmisch, hat man Gelegenheit, sich inzwi- schen in der Garderobe Mantel und Hut zu holen, und dann zum Endspurt in den Zu- schauerraum zurückzukehren. Jetzt kann man mit den Schauspielern machen, was man will. Man kann sie in immer neueren Gruppierungen herausklatschen, Held und Regisseur, Held und Dichter, Dichter und Nebenperson und auch alle zusammen. Die Zahl der Kombinationen ist fast unendlich. Nun bietet sich auch die Möglichkeit, ganz nahe an die Bühne heranzutreten und Ein- zelheiten an den Kleidern der Schauspiele rinnen zu überprüfen, Sind viele Damen da, die noch wichtige Details der Toiletten zur Kenntnis nehmen wollen, kommt es zu im- mer weiteren Herausrufen, und immer wie- der erscheint versehentlich der Dichter auf der Bühne. Ein Vasenbild aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Bellorophon tötet, von zwei Kriegern unterstützt, die Chimaira, ein feuerspei- endes Ungeheuer aus einer Kreuzung von Löwe, Ziege und Schlange. Poseidon und Athene schauen ⁊u, während von oben sich Nike mit Lorbeerzweig und Siegeskranz zu dem Helden hinabneigt. Ein apulischer Volutenkrater aus der zweiten Hälfte des 4. vorchristlichen Jahrhun- derts, zugleich ein beson- ders wertvolles Stück aus der Sammlung antiker Vasen im Badischen Lan- desmuseum Karlsruhe. Weltfreude und Frömmigkeit Mozarts Große Messe in der Mannheimer Christuskirche aufgeföhrt Mozarts unvollendete Große Messe in c-moll ist immer von einer gewissen Proble- matik umwittert gewesen. Schon der Um- stand, daß dieses Werk nur zu einem— allerdings entwaffnend großartigen— Torso gedieh und von Mozart selbst nie zu Ende geführt worden ist, gibt der c-moll- Messe eine Sonderstellung im Gesamtschaffen des Meisters. Als der junge Ehemann Mozart 1783 mit Konstanze nach Salzburg reiste, um bei dem erzürnten Vater um gut Wetter für die von ihm mißh billigte Heirat zu bitten, nahm er die bis dahin fertig gewordenen Teile der Messe mit und ließ sie dort mit Konstanze in der Sopranpartie aufführen. Sei es nun, dag Vater Mozart sich dennoch unversöhnlich zeigte oder was sonst für Hinderungsgründe vorgelegen haben mögen: jedenfalls hat Mozart die Messe nicht nur nicht vollendet, sondern die vorhandenen Sätze zwei Jahre später kurzerhand mit neu unterlegtem Text für seine italienische Chor- kantate„Davidde Penitente“ verwendet. An der Messe selbst, die sich als bedeu- tungsvolle Frucht Mozartscher Bach- und Händelstudien ausweist, ist im Laufe der Zeit von Bearbeitern viel herumgedoktert wor- den Man hat mit mehr oder weniger Glück Stücke aus andern Werken Mozarts— in einem Fall sogar Teile der„Jupiter“-Sin- fonie— ergänzend in die c-moll-Messeè ein- gebaut, um ihr den fragmentarischen Cha- rakter zu nehmen. Von all diesen Bearbei- tungen hat sich die des früheren Schweriner Hofkapellmeisters Aloys Schmitt(18271902) seit langem als die wohl brauchbarste durch- gesetzt. Sie lag auch der am Bußtag in der Mannheimer Christuskirche unter Leitung von Dr. Oskar Deffner vom Bachchor, dem Pfalzorchester und einem qualifizierten Solisten-Quartett veranstalteten imponieren- den Neuaufführung der Messe zugrunde, die seit mehr als einem Vierteljahrhundert nicht mehr in Mannheim erklungen ist. Man hat Mozart gerade im Hinblick auf die c-moll- Messe gelegentlich den Vorwurf gemacht, daß in dieser Musik zuviel„Welt- liches“ stecke und seine musikalische Dialek- tik nicht immer den allgemein gültigen Be- griffen von ernster Kirchenmusik entspreche. Es ist Wahr, Mozart verkehrt hier mit sei- nem Herrgott reichlich unbefangen, frohge- mut und heiter, aber doch durchaus hohen Geistes und reinen Herzens. In vielstimmi- gen Chören und Doppelchören von geradezu Händelscher Farbigkeit, in groß angelegten, streng durchgeführten Chorfugen zeigt sich deutlich wie ernst und tief er seine Sache nimmt. Daneben freilich stellt er unbeküm- mert ins reizvoll Spielerische gehende Stücke wie die dem Mezzosopran zugeschriebene fröhlich- ungezwungene Lobpreisung(, Lau- damus te“) oder das zwar aller Mystik ent- kleidete, jedoch zaubrisch melodiöse pasto- rale Wechselspiel zwischen dem Sopran und solistischen Holzbläsern in„Et incarnatus“- Eingebungen, die sozusagen zwischen Dies- seits und Jenseits in der Schwebe bleiben. Die Gesamtaufführung unter der auf straffe rhythmische Prägung und farbige EKlangentfaltung zielenden Leitung Dr. Deff- ners wurde den großen Schwierigkeiten des Werkes in hohem Maße gerecht. Der Bach- chor leistete an Stimmfrische Präzisität der Intonation und geschmeidiger Vortragsdyna- mik Außerordentliches und zeigte sich der raumgreifenden, mächtig strebenden Klang- gewalt besonders der großen fugierten Sätze durchaus gewachsen. An der Spitze des Solisten-Quartetts glänzte in der schwieri- gen Sopranpartie Hanni Mack-Cosack Mit leuchtender Stimmkraft bestritt sie den Großteil der Solopartien und schöpfte ihren Gehalt am innigsten aus. Neben ihr standen in Hanna Ludwig(Mezzo- Sopran) und Franz Fehringer(Tenor) zwei für den Kirchen- gesang besonders geeignete wohlgebildete Stimmen, denen sich im ergreifenden Bene- dictus-Quartett die Baßstimme von Claus Thomas hinzugesellte. Das mitwirkende Pfalzorchester erfreute durch sein kultivier- tes Spiel und an der Orgel wirkte in be- Währter Weise Dr. Herbert Haag.. OK. „Endstation Sehnsucht“ in Heidelberg Eine ungewöhnlich eindrucksvolle, von Gillis van Rappard inszenierte Aufführung im Zimmertheqter Das Heidelberger Zimmertheater, das be- reits die„Glasmenagerie“ und„Die täto- wierte Rose“ von Tennessee Williams ge- zeigt hat, wagte sich jetzt auch an„End- station Sehnsucht“ heran und hatte damit — entgegen allen Befürchtungen— einen ehrlich verdienten Erfolg. Um der Leistung des kleinen Zimmertheater- Ensembles ge- recht zu werden, durfte man nicht verges- sen, daß sich hier junge Menschen, die noch am Anfang ihres Lebens und ihrer Erfah- rungen stehen, mit den ihnen gegebenen Mit- teln und Möglichkeiten um die Bewältigung eines der erregendsten Stoffe des moder- nen Theaters bemühten. Was dabei heraus- kam, war erstaunlich. Es zeigte sich näm- lich, daß unter den begabten Händen des Regisseurs Gillis van Rappard, unter dem Zugriff eines leidenschaftlich besessenen Menschenbildners, Kräfte spürbar wurden und Fähigkeiten zutage traten, die man nie- mals für möglich gehalten hätte. So vollzog sich denn in dem milieuechten, den winzigen Raum geschickt ausnutzenden Bühnenbild von Herbert stumpf das Drama der Blanche Du Bois, ein Leben aus Lüge und Schuld, zwischen zerbrechlichen Träu- men und harter Realität unaufhaltsam ins Dunkel geistiger Umnachtung gleitend. Helga Schmidle als Blanche war die Uber- raschung und das Erlebnis dieses Abends. Wie sie dieses Schicksal aus Nerv und Trieb, aus zerstörten Illusionen und innerer Not nachfühlend gestaltete, war eine erschüt- ternde, großhartige Leistung. Karl-Heinz Walther als ein etwas zu junger Stanley Kowalski war in seiner durch aufgesetzte Grobheiten forcierten Naturburschenhaftig- keit durchgehend um einige Nuancen zu laut, um in seinen elementaren Ausbrüchen Wirksam zu sein, und gab sich zu rüpelhaft- ungppetitlich, um den erotischen Zauber primitiver Männlichkeit glaubhaft zu machen. Nur dort, wWwo bisweilen die Töne echter Liebe aufklingen durften, konnte sich sein wesentlich zarter besaitetes Talent entfalten, dem echte Brutalität fremd ist. So war es denn verständlich, daß sich Brigitte Zepf mehr auf die Rolle der geduldig- liebevollen Schwester als die der sexuell hörigen Frau verlegte. Unter den übrigen Mitwirkenden, die alle ohne Ausnahme ihr Bestes hergaben, zeigte Günter Gube als Mitch eine ein- dringliche Studie von sympathischer Mensch- lichkeit. Das begeisterte Publikum dankte Gillis, van Rappard und seinen Darstellern — Vor allem Helga Schmidle— für eine der eindrucksvollsten Aufführungen, die das Heidelberger Zimmertheater bisher zu bieten hatte. 5 B.. Käthe Dorsch gastiert in der Hauptrolle der Komödie„Jane“ von S. N. Behrmann am Samstag, 20. November, im Mannheimer Na- tionaltheater. Der Kirchenchor der Herz-Jesu-Kirche feiert am Sonntag, 21. November, sein siebzigjäh- riges Bestehen. Im Festgottesdienst(um 9.30 Uhr) wird Mozarts D-dur-Messe aufgeführt. Am Abend(19.30 Uhr) ist eine kirchenmusi- kalische Andacht unter der musikalischen Lei- tung von willi Rechner. Elsie Attenhofer bringt an ihren Vortrags- abenden am 27. und 28. November(jeweils 20 Uhr) im Mannheimer Mozartsaal eine große Auswahl aus ihrem europäischen Programm. Die else nach PoOrliuncula —«—⁵ ROMAN VON STEFAN ANDRES Copyright R. Ppiper& Co Verlag Mönchen 9. Fortsetzung „Nicht unbedingt,, sagte er, es gibt noch Wunder. Sie sind so jung, es könnte sein, daß man Mitleid mit Ihnen hat.“ „Warum haben Sie kein Mitleid mit mir?“ fragte ich und nun erst blickte ich ihn an. Er schaute geradeaus in das silberne Fluten der Oliven auf den rostroten Feldern. Sie könn- ten mich doch zumindest meinem Schicksal Überlassen, mich hier aussteigen lassen, fortgehen lassen!“ Er steckte sich eine Zigarette an und hielt auch mir das Etui hin. Ich nahm keine, ich wollte die Konservendose nicht aus der Hand lassen. Das kann ich eben nicht, Sie aussteigen lassen. Es kommt heraus, daß Sie bei mir Waren, mein Perosnal wird mich anzeigen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Ich durfte Sie nicht aufnehmen, als Sie in jener Nacht ankamen, einfach weil man noch nicht Wußte, wie die Dinge sich entwickeln wür- den.“ Ah, Commendatore, Sie helfen nur, wenn Sie wissen, wie:— „Ich habe Ihre Ss nicht erfunden“, unter- brach er mich achselzuckend. Ihre Heeres polizei liefert Präsizionsarbeit, und Sie wis- sen ja, da gibt es keine Ausnahme, keine Gnade, keine Menschlichkeit wie bei uns Ita- lienern— Maschine! Aber ich weiß noch lange nicht, ob ihr Deutschen nicht auf dem richtigen Weg seid. Verzeihung, aber Sie sehen ja den Erfolg. Glauben Sie denn, wir säßen hier in einer so vertrackten Situation, wenn es sich darum handelte, Sie bei der italienischen Polizei auszuliefern? Dann ginge ich einfach hin und klärte die Sache mit Geld und guten Worten, wie man 80 sagt. Aber sagen Sie mir selbst, was erreichte ich mit einem solchen Versuch bei den Deut- schen?“ Darauf hat ich ihn, er solle ohne mich zur Kommandantur fahren und erklären, daß er mich habe abliefern wollen, daß ich aber unterwegs aus dem fahrenden Wagen ge- sprungen sei. Er schüttelte ruhig den Kopf und er- klärte, wenn er mich entweichen ließe, mache er sich strafbar, das sei gewiß. Im übrigen! sagte er und griff in die Brust- tasche, zog eine Pistole heraus und zeigte sie mir, sie ist geladen. Es täte mir unend- lich leid, aber wenn Sie versuchen, aus dem Wagen zu springen oder sonstwie zu ent- kommen, schieße ich. Diese Aufklärung bin ich Ihnen schuldig.“ Damit griff er an den Schalthebel, und genau in diesem Augenblick tat die Konser- vendose ihr Werk, anderthalb Kilo. Der Rand war wirklich sehr hart und mein Arm — ah“, er ließ in kurzem Aechzen den Atem gehen. „Nicht, Norbert“, Felicitas saß plötzlich aufrecht da und packte mit der Hand schnell nach Klingers Schulter; es war ungewiß, ob sie sein Aechzen oder den Fortgang der Er- zählung von sich abwenden wollte. Dann stand sie langsam auf, machte einige Schritte, spähte kurz in den glitzernden Nachthimmel und ging wieder zu der Bank zurück. Sie trat ganz nahe an Klinger heran und flü- sterte:„Deswegen brauchst du nicht— hör doch zu, Norbert, es war doch Notwehr! Ich hätte das auch getan— in deiner Lage.“ „In meiner Lage!“ Er murmelte diese Worte wie jemand die letzten Verse eines dunklen Gedichtes, das er soeben hörte, nachspricht, nicht um zu verstehen, sondern um den entweichenden Saum des Unbegreif- lichen zu halten. Und gleich darauf stand er auf und sagte zu dem Mädchen mit einer Stimme, in der inständiges Bitten lag:„Geh bitte zu Bett, Felicitas, sonst erzähl' ich weiter— und ich habe kein Recht, deinen Schlaf zu stören. Ich habe ihn schon gestört, und es tut mir leid. Ich werde abreisen, morgen, übermorgen Wenn ihr abreist.“ Sie legte ihm die Hand zart auf die Schul- tern und wollte etwas sagen, er aber 20g ihre Hand ebenso zart herab und flüsterte: „Geh, ich hätte nicht davon anfangen sollen. Und die Wirklichkeit ist auch nicht nur ein zertretenes Gesicht, für dich sicher nicht! Für jeden ist sie etwas anderes. Geh, Felicitas, geh schlafen, sonst erzähl ich dir am Ende noch etwas von der Widerstandskraft der menschlichen Hirnschale!“ Kaum hatte er das, wiederum so, als kit- zelte ihn eine unsichtbare Hand, mit leise keuchender Stimme gestammelt, als er die Arme breitete und mit einem Hechtsprung sich schräg nach vorn in die Thujawand warf Ein schriller Lachton und ein Knacken im Gebüsch waren das Letzte, was Felicitas vernahm. Sie zog die Schultern hoch, drehte sich um und eilte ins Haus. N 1V Herr Sulpiz lag in seinem Schlafrock auf dem Bett und lauschte in die Nacht. Er war- tete— und er hatte sich seit einer langen Weile eingestanden, daß er wartete. Sie sollte noch eine halbe Stunde zu ihm kom- men! Man sähe noch ein wenig, ließe das Unangenehme, die kleinen Glassplitter im Gefäß des Tages sich setzen und gösse den Inhalt langsam und vorsichtig um. Das Bild des Umgießgens beschäftigte ihn lange. Herr Sulpiz lauschte mehrmals ange- strengt, ob er nicht im Treppenhaus Felicitas“ kräftigen Jungenschritt vernähme, um des- sentwillen er sie manchmal seinen kleinen Dragoner nannte. Er drehte sich mit einem Aechzen auf die andere Seite. Durch die offenstehende Balkontür fiel dünner Ster- nenschein. Was kann nun eigentlich einer für den anderen tun? Selbst ein Vater für sein Kind— was denn? Daß sie noch immer nicht heraufgekommen ist! Welch ungeheure Entfernung zwischen Stern und Stern! Selt- sam, daß die Menschen Trost im Anblick des gestirnten Himmels finden. Gewiß, manchmal, wenn die Freude uns vertraut macht mit dem Entferntesten und uns die Furcht vor den schwindelerregenden Aus- dehnungen im Raume nimmt. Aber sonst? Gibt es etwas Furchtbareres als diese ein- tönig durch die Jahrtausende glitzernden Augen aus der ungeheuren Nacht ihrer Ein- samkeit? Herr Sulpiz sieht sich ohne Uebergang und, ohne daß er es wollte, im Treppenhaus stehn. Einen Augenblick sieht er sich selbst, dann aber nur noch den Sandstein der Stu- ken, die Bögen unter der Treppe, die Lichter. Und nun verwandelt sich die Marmorbalu- strade zu einem vom Alter überdunkelten barocken Holzgeländer. Und wie er sich wendet, sieht er drunten vor der hohen dunklen Täfelung zwei Gestalten stehen: eine junge Frau und einen jungen Mann. Herr Sulpiz weiß, daß er jetzt wieder dreißig Jahre ist. Er weiß auch noch: diese beiden werden jetzt fortgehen, miteinander fort- gehen. Das heißt, der dreißigjährige Sulpiz Freltag, 19. November 1954/ Nr 15 KZs verla 8— druck Marie Louise an Napolecnf cat 217 Briefe der Kaiserin jetzt gufge funden 525 Eine wertvolle Sammlung von 217 Briefen webe der Kaiserin Marie Louise an Napoleon! Lokal wurde im Stockholmer Schloß entdeckt De. Pr. F. überraschende Fund der Briefe, die aus de Land: Jahren 1813—14 stammen und als verlor SImor galten, wurde bei einer Inventarisierung gh chet Familienarchivs der Bernadotte gemaach Bank Napoleons Briefe an seine Gemahlin, d bad. Gegenstücke der jetzt gefundenen, ware 1 vor zwanzig Jahren in Oesterreich aufge. 5 90 kunden worden und wurden 1935 von de 1 Pariser Nationalbibliothek veröffentlicht, D Antworten der Kaiserin waren beim Zusem— menbruch des napoleanischen Kaiserreichgg 9, Ja von Joseph Bonaparte der Königin Dee 5 von Schweden übergeben worden, die r nach Stockholm brachte. König Gustaf gd hat seinem Privatsekretär Dr. Carl- Fredi Bernadotte die Erlaubnis gegeben, den nul vollständig vorliegenden Briefwechsel dem. nächst in Frankreich und Schweden zu ver. öffentlichen. Wie mitgeteilt wird, beleuchtet die nun rekonstruierte briefliche Zwiesprache 50 allem die Vorgänge während des Jahres 1814 In den ersten Briefen ist die Kaiserin mei von Familien angelegenheiten in Anspruch de genommen. Mit der Entwicklung der Krieg d ereignisse spiegeln sie mehr und mehr dh 86 tragische Situation, in die die österreichisch m Kaisertochter geriet. Sie mußte flüchten, a 4 die Armeen der Verbündeten vor Paris Stan. 7 den, irrte auf den Landstraßen umher und batte konnte sich nicht entschließen, sich zu. berg Poleon nach Fontainebleau zu begeben. Nad. der Abdankung ihres Gemahls erhielt gh 1985 eine Order ihres Naters, zu ihm zurücer 19 85 kehren, war damit für Napoleon verloren. und eine halbe Gefangene der österreich. 155 schen Truppen. Nach einem vergeblichen Ge. Bun. such, ihrem Gatten nach Elba folgen zu dir. noch. fen, und nach ihrer Rückkehr nach Wien 5 werden ihre Briefe seltener. Sie wird die in de Geliebte des österreichischen Generals von sind: Neipperg und zieht die Aussicht auf ein Her. 1. zogtum in Parma dem Exil auf St. Helena en vor. Napoleon übergab die Briefe, ehe er dei Senkt Feldzug der hundert Tage antrat, seinen trag Bruder Joseph, der bald darauf in die stufe Schweiz floh und die Papiere der damals n durcl Paris lebenden Königin Desirée anvertrauts der der Frau des früheren französischen Mar- der schalls Bernadotte, der zum schwedischen Stim. Thronfolger gewählt worden und 1813 gegen 2. Napoleon ins Feld gezogen war. Königen] den Desirée hatte die Briefe vor ihrem Tode 1000 testamentarisch ihrer Schwiegertochter Jo- sephine, einer Nichte Napoleons J., e b. Antike Vasen Bildheft des Badischen Landesmuseums B Mit 33 ganzseitigen Abbildungen antike die 2 Vasen, von der spätmykenischen Kultur de] träge 13. Jahrhunderts vor Christus bis zu boioti: men schen Arbeiten aus der Glanzzeit des alten endi; Hellas zwischen 440 und 420 v. Chr. reichend] fm! legt das Badische Landesmuseum jetzt des frup erste in einer Reihe von Bildheften vor, de ger k als Führer durch die einzelnen Abteilungen] zur B des(noch nicht wiederaufgebauten) Museum einb: dienen sollen. Die Karlsruher Sammlung au erste tiker Vasen, im Jahre 1837 durch Großherzog Sure Leopold als Vorbildersammlung zur Förde- PDP rung des damaligen Kunstschaffens gegrün- nis“, det, zählt heute nächst den noch erhaltenen] nahn Beständen des Berliner Antiquariums und zelne denen der Münchener Glyptothek zu den be-“ mini deutendsten des Bundesgebietes. In dem ware schmalen Heft konnte natürlich nur eine] rech. kleine Teilauswahl all der so umfangreichen] scher Kunstschätze abgebildet werden; besonderer fran, Wert ist dabei auf interessante und zugleich* bezeichnende Teilaufnahmen gelegt. Ein Auf. Anett: satz über die Technik der griechischen Va- 1 Ko senmalerei, soweit die komplizierten Vor. here gänge bis heute überhaupt geklärt werden] ure konnten, ist als erste, wenn auch notwendig kühr kurzgefaßte vorhandene Darlegung dieses dag Problems von besonderem Wert. Die ausge- Bei wählten Beispiele sind über fast ein Jahr- fabi tausend an Zeitraum verteilt, zugleich mit näch ausführlichen Erläuterungen und sogar Wort. igche erklärungen versehen. Als Einführung in Ge-. pere schichte und Wesen der griechischen Kera- führ mig und Vasenmalerei, statt der historischen steh Thborie alles am praktischen Beispiel auf. Weisend, ist das Bildheft von ganzem Herzen zu begrüßen. Auch wer nicht zur Besich⸗ tigung der Sammlung nach Karlsruhe fahren sollte(sowie die Besichtigung überhaupt wie: der möglich ist!)), wird auch so das ausge- sucht schöne Bildmaterial mit Gewinn stu- dieren. 8B 1 — d᷑ꝰẽ one Voll auf der Holztreppe weiß es noch nicht, ei Bin fürchtet es bloß. Aber zugleich will er 6 in s nicht glauben, daß dieser magere, bleichge Sam sichtige Mann, der unter dem linken Arm Han seine Staffelei trägt und seinen Malkasten Ver daß dieser Mann, den er bestellt hatte, des an Porträt seiner Frau zu malen, nun, nachden Gro er kaum acht Tage ihr Gast ist, mit seine!“ des Frau davongehen wird. Der Maler ist übet Pos zehn Jahre älter als er. Und er ist blaß, enß? Seir brüstig und hat rabenschwarzes, fettige der strähniges Haar und feuchte Hände. Wie en min Zigeuner sieht er aus und lebt in einer Man ger sarde, Nein, sie wird nicht mit ihm gehen die sie wird, bevor sie mit ihm den Schritt 2 Jon Haustür tut, an seinen, an Sulpiz drohendel 1 5 Augen wird sie es, muß sie es merken, 90 Von plötzlich, wie in einem jähen Erwachen, de erf dieser Schritt zur Haustür nicht wiedereufſf run zumachen, daß er lächerlich wäre, dumm 11 kin geschmacklos, daß er in einen Dienstmäd 11 chenroman gehörte, daß er—. Mein Gott, de Gre kann doch nicht ein zweijähriges Kind, sl Pen ein Kind, sie kann doch nicht unsere, iht 5 Felicitas wie ein Nichts, wie eine leere Pré. 5 linenschachtel in ihrem Zimmer liegen lasse“ 51 — um eines Mannes, um dieses Mannes wi Pol len, der wohl malen kann, aber doch in: us übrigen nur ein Mann ist und kein Rind ö nicht ihr Kind, wenn sie ihm auch die n e gernägel putzte. Genau das fiel dem die, nat Bigjährigen Sulpiz auf der Holztreppe in 15 550 sem Augenblick ein, nur das und nicht d 5 Blicke, die sie tauschten, nicht das Verstum i 5 1 2 7 den Set men der beiden, wenn er plötzlich in lt 15 Salon eintrat, nicht das wie Ebbe und 33 8 wechselnde Erbleichen und Erröten auf 5 55 großen, durchschimmernden, von den t 15 Jochbögen heraufgezogenen Wangen seng 10 Frau— nein, dies alles fiel ihm jetat 180 15 ein. Er erblickte nur die Hand des 1 1 auf ihrem hochgestellten Knie und das b 4 ie zende Instrument unter dem langen Nas N. des Zeigefingers, der gegen ihre Brust 17 10 Fortsetzung folgt! richtet war. He