51 n 8 —— * Berausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann: Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches: Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43: Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kleuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. 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Zusammen mit den Angehörigen der am Mittwoch— wie berichtet— unter dem Vor- sitz Hatoyamas ins Leben gerufenen„Demo- kratischen Partei“, die sich in erster Linie aus Voshida-Gegnern zusammensetzt, verfügen die beiden sozialistischen Parteien über mehr als 250 Stimmen im Parlament, das insge- samt 467 Abgeordnete hat. Diese Gruppe kann nun Voshida stürzen, wann es ihr gefällt. Die Demokratische Partei hat bereits angekün- digt, sie werde einen Mißgtrauensantrag gegen Voshida einbringen. Der Entschluß der beiden Sozialisten Gruppen, keinen eigenen Kandidaten aufzu- stellen, sondern den demokratischen Vorsit- zenden Hatoyama zum Ministerpräsidenten Auswüchse im Wahlkampf Radikales Auftreten der DP in Berlin/ Blank in Augsburg blutig geschlagen Von unserer Korrespondentin Angela Am Ende Berlin, Radikales Auftreten der Deut- schen Partei(DP) im Berliner Wahlkampf hat starken Protest hervorgerufen. Der Regierende Bürgermeister, Dr. Schreiber (C Do), appellierte am Donnerstag im West- berliner Abgeordnetenhaus an die Bevölke- rung, mit dafür zu sorgen, daß sich Vor- fälle, wie auf der letzten Versammlung der Dp im Sportpalast. nicht wiederholen. Auf der Kundgebung wurden Teilnehmer, die beim Singen des Deutschlandliedes nicht schnell genug von ihren Plätzen aufgestan- den waren oder nicht mitsangen, wild be- schimpft, bedroht und von den Saalordnern mißzhandelt. Diese Vorfälle, sagte Dr. Schrei- ber, hätten in der Oeffentlichkeit weit über die Grenzen der Stadt hinaus Aufsehen er- regt. Es seien im Sportpalast Redewendun- gen gefallen, die an die„schlimmsten Hetz- reden einer dunklen Vergangenheit“ erinner- ten. Berlin dulde nicht, dag durch solche Methoden un verantwortlicher Menschen der Ruf der Stadt besudelt und beschmutzt werde. Beim Präsidenten des Abgeordneten- hauses gingen Proteste zahlreicher Organi- sationen und aus allen Kreisen der Bevöl- kerung ein, in denen der Senat und das Ab- geordnetenhaus aufgefordert werden, sol- chen Vorfällen energisch zu begegnen. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde zum Beispiel fragte an, wie es möglich sei, daß in Gegenwart des Bundesministers See- bohm„antisemitische Hetzreden geführt und demokratisch gesinnte Versammlungsteilneh- mer tätlich angegriffen werden, ohne daß die Polizei irgendwelche Schritte unter- nimmt.“ Dr. Schreiber erklärte, es könne nicht Aufgabe der Polizei sein, jedes Wort einer Wahlversammlung zu überwachen. Der Vorsitzende der Deutschen Partei, Bundesminister Dr. Hellwege, erklärte in- zwischen, aus den Berichten über die Ber- liner Versammlung gehe hervor, daß die Zwischenfälle von Gegnern der DP provo- ziert worden seien und ein Teil des Kessel- treibens gegen die Berliner DP darstellten. Polizei brachte Blank in Sicherheit (dpa) Politische Gegner sprengten am Mittwochabend eine CSU-Wahlkundgebung in Augsburg und schlugen den als Red- ner vorgesehenen Sicherheitsbeauftragten Theodor Bl a n k blutig, als er den Saal ver- ließ. Blank war bei seinem Erscheinen mit lauten Pfui-Rufen und schrillen Pfiffen empfangen worden. Ein Funkstreifenwagen der Polizei brachte ihn in Sicherheit. Der ärztliche Befund ergab, daß Blank eine Platz- wunde an der rechten Wange davongetragen hatte. Sie stammt wahrscheinlich von einem Schlag mit einem Bierglas. Das Augsburger Polizeipräsidium erklärte am Donnerstag, daß vier Kommunisten, die der Polizei bereits bekannt seien, wegen der Angriffe auf Theodor Blank belangt werden würden. Festnahmen an Ort und Stelle wur- den nicht vorgenommen, da die Rädelsführer von der Polizei erkannt worden seien. Die CDV/ Cs bezeichnete es als auf- schlußreich, daß der Rundfunk der Sowijet- zone über den Augsburger Vorfall frohlok- kend meldete, Blank habe„Bekanntschaft mit Arbeiterfausten“ gemacht. Für die Ver- wilderung politischer Sitten, die in dieser und anderer Wahlkundgebungen erkennbar geworden sei, macht der Pressedienst der CDU/ CSU nicht nur Elemente verantwort- lich,„die im Rahmen eines Gesamtplanes die Ordnung und Sicherheit der Bundesrepublik unterwühlen wollen“, sondern auch„manche Hetzrede und manchen Hetzartikel, mit denen verantwortungslose Politiker Wähler zu wer- ben suchen“ Der Presesdienst forderte, der- artigen„Saalschlachten“ beizeiten zu wehren, ehe die Verhältnisse der dreißiger Jahre wie- derkehrten. Paris will in Algerien scharf durchgreifen Französische Flugzeuge bombardierten Lager der Aufständischen Paris.(dpa/ UP) Frankreich bereitet scharfe Maßnahmen zur Niederwerfung der Aufstandsbewegung in dem südostalgeri- schen Berggebiet von Aures vor. Der fran- z068ische Innenminister Mitterrand hat in einer Sitzung des Rates der Republik angekündigt, daß sich die Regierung„uner- bittlich“ zeigen werde. Zum ersten Male seit langer Zeit hat die französische Luft- Walke wieder in die Bekämpfung der Auf- standsbewegung eingegriffen und mit Kampfflugzeugen ein Versorgungs- und Waffenlager im Aures-Gebirge(siehe Karte) angegriffen. In Paris erwartet man, daß nach der Evakuierung der„loyalen Teile“ der Zivil- Fölkerung aus dem Aufstandsgebiet S SAN. e e 41 2c bg c 5 e Near N 907 Merſog. ve 8 8 — 156 J„ Sentis/ ee fange S. WM, + 1 82. 1 dere militärische Maßnahmen getrof- 1 5 werden, da die Aufständischen dann ihren Versorgungs- und Rekrutierungs- quellen abgeschnitten werden können. bam dumintster Mitterrand gab weiter be- nie 5 das die Zahl der in Algerien statio- 1 5 kranzösischen Truppen seit dem November um 20 000 Mann auf 70 000 erhöht worden ist. Die Senatoren des Rates der Republik unterstrichen in einer Ent- schließung die Notwendigkeit, Ordnung und Sicherheit in Algerien mit Vorrang wieder- herzustellen. Die Regierung solle sich ener- gisch allen Provokationen und etwaigen Einmischungen ausländischer Staaten wider- setzen. zu machen, wird in Tokio damit begründet, daß die Sozialisten zur Zeit mehr daran in- teressiert seien, eine schwache, konservative Regierung an die Spitze zu schieben, die von der Gnade der Sozialisten abhängig ist, als selbst eine Regierung zu bilden. In der Erklärung der Linkssozialisten heißt es, sie würden selbst den reaktionärsten Kandidaten unterstützen, wenn dadurch nor- male diplomatische Beziehungen zur Sowjet- union und zur Volksrepublik China herge- Stellt werden. Hatoyama hatte mit Loshida zusammen die Liberale Partei Japans gegründet, mußte aber dann auf Anordnung des Chefs der da- maligen amerikanischen Militärregierung, General MeArthur, die Führung der Partei Voshida alleine überlassen. Hatoyama war unter der amerikanischen Besatzung wegen seiner„Profaschistischen Haltung“ überhaupt aus dem öffentlichen Leben verbannt worden. Er hat jetzt angekündigt, daß seine neue Par- tei eine Revision der Politik anstrebe, die in der Besatzungszeit entstanden sei. Er setzte sich für die Beendigung des offiziell noch be- stehenden Kriegszustandes zwischen Japan und den kommunistischen Ländern und für Handelsbeziehungen mit den kommunisti- schen Staaten ein, sprach sich jedoch gleich- zeitig klar gegen den Kommunismus aus. Der Vorstand der Liberalen Partei be- schloß am Donnerstag, Voshida zum Rücktritt von seinem Posten als Parteivorsitzender aufzufordern. An seiner Stelle soll der stell- vertretende Ministerpräsident Ogata die Parteiführung übernehmen. Loshida hatte— wie gemeldet— seiner Partei den Rücktritt vom Amt des Ministerpräsidenten angeboten. Voshida hat sich am Donnerstag zum zweitenmal geweigert, vor einem Parlaments- ausschuß über einen Bestechungsskandal in der japanischen Schiffbauindustrie auszusa- gen. Er begründete seine Weigerung mit Er- müdung durch seine vor kurzem beendete Weltreise. 8 Blankenhorn unterwegs nach Paris und London Bonn.(UP/ dpa) Botschafter Herbert Blan- kenhorn vom Auswärtigen Amt ist am Don- nerstag als Sonderbeauftragter Bundeskanz- ler Adenauers nach Paris gereist, um dort über das Wochenende mit einem Vertreter von Ministerpräsident Mendès-France über den Gesamtkomplex der Pariser Verträge Besprechungen zu führen, Der genaue Ter- min für den Beginn dieser zweiten Be- ratungs-Serie Blanenhorns mit den framzö- sischen Sachverständigen vermutlich in erster Linie mit Jean Marie Soutou, dem Kabinettschef von Mendès-France) steht noch nicht fest. Er soll, wie in Bonn mitge- teilt wurde, erst in Paris vereinbart werden. Die Gespräche sind aber für das Wochen- ende vorgesehen. Aus Paris wurde demgegenüber gemeldet, daß solche Angaben als„verfrüht“ bezeich- net werden müßten. Im Anschluß an die Beratungen in Paris reist Blankenhorn am kommenden Dienstag nach London weiter, wo er im Auftrag von Bundeskanzler Dr. Adenauer die Glück wünsche des Bonner Kabinetts und eine sil- berne Schale als Geschenk zu Sir Winston Churchills 80. Geburtstag überbringt. Mög- licherweise wird der Botschafter seinen Auf- enthalt in der britischen Hauptstadt auch zu Gesprächen mit britischen Politikern aus- nützen. Unerschüttert von aller Aufregung über seine„Enthüllungen“ aus den letzten Kriegstagen zieht Sir Winston Churchill auf unserem Bilde freundlich den Hut und überläßt es seinen Freunden und Feinden, sich daruber Gedanen zu macken, was er sich bei seiner Rede in Woodford gedacht haben mag. Er selbst verweist lediglich auf seine Memoiren(siehe Seite 2). Das Bild vermittelt aber auck einen Eindruck von der Rüstigkeit, mit der Großbritanniens„großer alter Mann“ seinem 80. Geburtstag am 30. November entgegensteht. Keystone-Bild Schweres Zugunglück bei Baden-Baden Zehn Streckenarbeiter von Personenzug mitgerissen und getötet Baden-Baden.(dpa) Am Donnerstagmor- gen wurden auf der Strecke Karlsruhe Baden-Baden vor dem Bahnhof Hauen-Eber- stein zehn Streckenarbeiter von einem Per- sonenzug überfahren und getötet. Die Ar- beiter gehörten, wie die Bundesbahndirek- tion Karlsruhe mitteilte, zu einem Strecken- bautrupp von insgesamt 37 Mann einer Offenburger Baufirma. Der Trupp ging bereits zu seiner Arbeits- stelle, bevor Sicherheitsposten aufgestellt Waren. Die Arbeiter benutzten gewohnheits- mäßig den Schienenstrang entgegen der Fahrtrichtung. Als ihnen aus Richtung Rastatt ein Güterzug entgegenkam, traten sie auf das andere Gleis und übersahen dabei, daß auf Zwiscen Gesfern und Morgen Die Westmächte wollen ihre Machtbefug- nisse in Berlin nur noch ausüben, soweit es der Status und die Sicherheit Berlins, seine Wirtschaft, sein Handel, seine Verbindungen, die Sicherheit der alliierten Streitkräfte, die Verbindlichkeit aus internationalen Verträ- gen und andere Verpflichtungen ihrer Regie- rungen verlangen. Es seien die nötigen Maß- nahmen ergriffen worden, damit künftig das „größtmögliche Maß von Selbstregierung in Berlin“ sichergestellt wird. So heißt es in einem Schreiben der westalliierten Stadt- kommandanten an den Regierenden Bürger- meister von Westberlin, Dr. Schreiber. Als einen Alarm für die Demokratie bezeichnete das Gewerkschaftsblatt„Welt der Arbeit“ den Fall Strasser. Dank der Zerrissenheit des ‚mationalsozialistischen Lagers in der Bundesrepublik“ hätte bis jetzt noch von keiner nennenswerten Oppo- sition gesprochen werden können. Mit Stras- ser betrete jedoch ein neuer Mann die poli- tische Arena— ein Mann,„dessen Glorie als politischer Märtyrer schon vor Jahren sorgfältig gepflegt wurde“. Sich für eine Amnestie aller wegen Kriegsverbrechen verurteilten Deutschen zu verwenden, bevor die Pariser Verträge ratifiziert werden, haben die Fraktionen der Deutschen Partei und des Gesamt- deutschen Blocks/ BHE die Bundesregierung aufgefordert. Die Amnestie solle alle Ver- Urteilten und alle noch nicht vor Gericht gebrachten Kriegsverbrechen einschliegen. Das Militärgericht in Lyon hat am Don- nerstagabend die drei ehemaligen SS- An- gehörigen Ernst Floreck, Paul Heimann und Harry Stengrit zum Tode verurteilt. Sie wurden für schuldig befunden, als Mit- glieder der Dienststelle der deutschen Sicherheitspolizei in Lyon während der Be- satzungszeit für die Erschießung von Gei- seln, für illegale Gefangenen- Deportationen und für die Mißhandlung von Häftlingen mit Todesfolge verantwortlich gewesen zu sein. Zwei weitere Angeklagte wurden zu neun beziehungsweise acht Jahre Zucht- haus verurteilt. Bundeswirtschaftsminister Erhard trat in Belgrad für eine Verstärkung der deutsch- jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen ein. Sie seien notwendig, weil beide Länder zur wirtschaftlichen und politischen europäischen Schicksalsgemeinschaft gehörten. Die Bun- desrepublik sei bereit, die wirtschaftlichen Anstrengungen Jugoslawiens zu unterstüt- zen.— Erhard ist in Belgrad unter anderem auch von Marschall Tito empfangen wor- den. Die Regierungen der Montanunion wol- len einen gemeinsamen Appell an Jean Monnet richten, sich auch während der nächsten zwei Jahre als Präsident für die Erfolg der Amateurboxer Dänemark verlor klar mit 2:18 Kopenhagen.(UP) Einen überlegenen Er- folg mit 18:2 Punkten errangen die deutschen Amateurboxer am Donnerstagabend in Kopenhagen in ihrem Länderkampf gegen Dänemark. Die einzige deutsche Niederlage erlitt im Halbmittelgewicht der Düsseldorfer Debütant Harry Voigt. Unter den Siegen Waren hingegen mehrere K.o.-Erfolge. Hohe Behörde der Montenunion zur Ver- kügung zu stellen. Dies teilte der belgische Wirtschaftsminister vor einem Ausschuß des belgischen Senats mit. Königin Elisabeth II. hat in einer Erklä- rung zum Abschluß der gegenwärtigen Sit- zungsperiode des britischen Parlaments, die am Donnerstag von Lordkanzler Lord Kil- muir vor beiden Häusern verlesen wurde, betont, sie sei sehr befriedigt über die in London und Paris erzielten Verträge. Eine baldige Verfassungsreform in Frank- reich forderte die gaullistische republikani- sche Aktion(ARS), da mit der Verfassung der Vierten Republik niemand regieren könne. Auch Italien hat die sowjetische Einla- dung zu der Konferenz über Fragen der europäischen Sicherheit abgelehnt, teilte Außenminister Martino am Donnerstag im italienischen Abgeordnetenhaus mit. Im Attentatsprozeß in Kairo forderte der Anklagevertreter am Donnerstag die Todes- Strafe für den ehemaligen Führer der Mos- lem- Bruderschaft in Aegypten, EI- HO dei bi, und für alle übrigen Angeklagten, denen eine Beteiligung an der Verschwörung nachgewiesen wurde. Hodeibi erklärte, er schwöre bei Gott, daß er unschuldig sei. Er habe den Anschlag auf Ministerpräsident Nasser niemals angeordnet oder gebilligt. Von einer Ausweisung der kommunisti- schen Mitglieder der neutralen Waffenstill- standskommission Regierung absehen, wie sie am Donnerstag bekanntgab, da die USA versichert hätten, die„Angelegenheit zur vollen Zufriedenheit Südkoreas“ zu lösen. will die südkoreanische diesem Gleis im dichten Nebel ein Personen- zug nahte. Der Zug erfaßte zehn Arbeiter, die fast 400 Meter weit mitgeschleift wurden. Neun Waren sofort tot, der zehnte starb wenige Minuten später. Die anderen Arbeiter konn- ten rechtzeitig zur Seite springen. In ihrer ersten Stellungnahme zu dem Unglück erklärte die Bundesbahndirektion Karlsruhe, daß die Streckenarbeiter vorzei- tig die Arbeit aufgenommen hätten. Der Baden-Badener Oberstaatsanwalt Dr. EB wein sagte, es werde wahrscheinlich sehr schwer sein, jemanden für den Unfall ver- antwortlich zu machen. Zweiter Ablehnungs-Antrag der KpD gegen Bundesrichter Stein Karlsruhe.(dt.- Eig. Ber.) Der Erste Se- nat des Bundesverfassungsgerichts mußte im Feststellungsverfahren gegen die KPD am Donnerstag nach zweistündiger Sitzung wiederum die Verhandlung zu Beratungen unterbrechen, Sie wird heute, Freitag, fort- gesetzt. Die kommunistischen Anwälte hat- ten erneut Antrag auf Ablehnung des Bun- desrichters Dr, Stein wegen„politischer Befangenheit“ gestellt. Ueber diesen zwei- ten Ablehnungsantrag gegen Dr. Stein solle nun jedoch das Plenum des Bundesverfas- sungsgerichts entscheiden.. Der Prozeßbevollmächtigte der Bundes- regierung, Rechtsanwalt Dr. Dix, erklärte dazu, der erneute Ablehnungsantrag der Gegenseite und ihr Versuch, die Rechts- gültigkeit des Verfahrens anzufechten, so- wie den gesamten Senat wegen politischer Befangenheit abzulehnen, kennzeichne die Verschleppungstaktik des„Bevollmächtig- tenkollektivs der KPD“. Der kommunisti- sche Rechtsanwalt Dr. Kaul selbst hatte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz die acht Rechtsvertreter der KPD so bezeich- net. Selbst wenn der, Beschluß des Senats vom 27. Juni 1952 über die Beauftragung Dr. Steins mit der Vernehmung des aus der SED-Zentrale geflohenen Zeugen Jost einen rechtlichen Fehler enthalten würde, führ Dr. Dix fort, könne man den ganzen Senat nicht als befangen ablehnen. Sonst könnte jedes Gericht in seiner Gesamtheit von einem Prozeßbeteiligten abgelehnt werden, wenn dieser mit einem Beschluß nicht einverstanden sei. Sele 3 MORGEN Kommentar 5 — Freitag, 26. November 1954 Churchills erstaunliche Enthüllung Von den Konservativen bis zur britischen Linken herrscht einzige Verwunderung: „Was hat um Himmels willen Churchill nur Veranlaßt“, zu erklären, er habe schon im Jahre 1945 an eine Wiederbewaffnung Deutschlands gedacht. Weder in seinen Memoiren, noch in den Veröffentlichungen Montgomerys gibt es präzise Belege dafür, daß er den britischen Oberbefehlshaber noch vor Kriegsende angewiesen habe, eine Wie- derbewaffnung von Hitlers Armeen vorzube- reiten,„da wir bei einem weiteren sowjeti- schen Vormarsch mit ihnen zusammenarbei- ten müssen“. Eine solche Veröffentlichung im gegen- Wärtigen Augenblick dient natürlich einem bestimmten diplomatischen Zweck, denn es ist ja nicht anzunehmen, daß der gewieg- teste Staatsmann des Westens eine solche Meldung nur in die Welt gesetzt hätte, um Als unverbesserlicher Eisenfresser zu renom- mieren. Es ist also zu fragen, einmal, ob diese Enthüllung den historischen Tatsachen entspricht, und andererseits, ob ihre unmit- telbare Wirkung den Zielen der gegen wär- tigen britischen Außenpolitik dient. Die „Times“ ist der Ansicht, daß es unmöglich sei, einzusehen, welchem guten Zweck diese Aussage in diesem Augenblick dienen könne. Sie überzeuge die Russen bestimmt nicht von der Aufrichtigkeit der heutigen westlichen Friedenserkärungen und helfe auch nicht der Sache der jetzigen westdeutschen Wieder- bewaffnung. Man kamm sich vorstellen, daß die sowjeti- sche Staatsführung über diese nachträgliche Erklärung nicht wenig erfreut ist, denn sie bekräftigt sie einerseits in ihrem miß- trauischen Querschießen gegen alle west- chen Koalitions vereinbarungen, anderer- seits rechtfertigt sie nachträglich Stalins fin- stere Ansichten in bezug auf die Zuverläs- sigkeit von Abmachungen mit Albion, sein Drängen auf Garantien vor und nach dem Kriege und schließlich sein eigenes rück- Sichtsloses Vorgehen. Ob allerdings mit die- ser Enthüllung auch gleichzeitig jede Chance eines Gespräches zwischen Churchill und Malenkow verspielt ist, wie die Labour-Zei- tung„Daily Herald“ meint, ist keinesfalls sicher Beruht nämlich die Indiskretion des Premiers auf einer historischen Tatsache, so ist sie den Sowjets wahrscheinlich nicht kremd, und diese sind wiederum nicht als 80 empfindsam bekannt, daß sie ihre Pläne durch historisches Papier stören ließen. Daß das Torpedo Churchills darauf gezielt ist, seine eigenen Freunde, insbesondere aber die fran- Zzösische Diplomatie in bezug auf Verhand- lungen mit den SoWjets manövrierunfähig zu machen, hat viel mehr Wahrscheinlichkeit Kür sich. Dem widerspricht es gar nicht, daß Churchill bisher der eigentliche Vater von Besprechungen mit den Sowjets war. Sir Winston war schon immer viel zu sehr Real- Politiker, als daß er sich auf starre Prinzipien testlegen ließe. Mit seiner Enthüllung wollte er gewiß unterstreichen, dag ihm der deut- sche Kontinental-Degen schon immer wich- tiger erschien als jedes noch so freund- schaftliche Verhältnis zu den Sowjets. Historisch gesehen, scheint seine heutige Aussage nicht unrichtig zu sein. Verschiedene Veröffentlichungen von britischer und amerikanischer Seite aus den letzten Jahren haben es längst erwiesen, daß zwischen Montgomery und Eisenhower beim Vor- marsch auf Berlin starke Differenzen be- Standen. Der Engländer vertrat dabei nach- drücklich die politische Seite des Feldzugs, die keineswegs darin bestehen sollte, die Sowjets zu Erben von Hitlers Niederlage Werden zu lassen. Eisenhower dagegen hielt sich streng an seine militärische Aufgabe, die Hitlerarmeen niederzuringen und gemäß den Beschlüssen von Jalta mit der sowjetischen Armee zu kooperieren. Wenn wir uns er- innern, daß auf deutscher Seite damals die Ueberzeugung bestand, daß es im Endkampf nur noch darum gehe, den Sowjets so lange Widerstand zu leisten, bis die Westalliierten tief genug in Deutschland eingedrungen seien, so ist dies ein gewisser Abklatsch von Ansichten, wie sie vor allen Dingen in britischen Marinekreisen stark verbreitet Waren. Schließlich bestand auch auf sowie- tischer Seite ein ähnliches Mißtrauen. Bereits Als das Nationalkomitee„Freies Deutsch- land“ in Moskau gebildet wurde und eine Keihe führender kriegsgefangener deutscher Generäle progagandistisch herausgestellt wurden, geschah dies wahrscheinlich weniger in der Absicht, Hitler eine deutsche rote Armee entgegenzustellen, als vielmehr Vor- sorge zu treffen für den Fall, daß die Alliierten unter sich uneinig werden sollten und der Westen im Bunde mit deutschen Formationen Rußland angreifen würde. Mag man nachträglich die Geschichte in rem Ablauf bewerten, wie immer man es wolle, daß es nicht zu diesem Casus belli der Alliierten untereinander kam, wie ihn Churchill in seine Rechnung gestellt Hatte, ist doch ein wahres Glück vor allem für uns Deutsche. Selbst diejenigen unter uns, die nichts sehnlicher wünschen als eine end- gültige Beseitigung der Sowjets, werden sich sagen müssen, daß eine solche deutsch- britische Kooperation im Jahre 1945 uns eine schreckliche Kriegs verlängerung gebracht hätte. Vielleicht war es doch nicht nur stures militärisches Denken, wenn Eisenhower sich auf seine ausschließlich strategische Aufgabe beschränkte und den politischen Einflüste- rungen kein Ohr schenkte. Schließlich war ja auch er kein Freund Stalins, andererseits Aber hatte er nicht jenes sanguinische Wal- lensteinische Naturell, das Sir Winston Churchill selbt seinen eigenen Landsleuten und Parteigängern immer wieder einmal Uunbehaglich werden ließ, und das auch mit der neuen Extratour nicht geringes Kopf- schütteln hervorgerufen hat. Dr. K. Ackermann Sozialreform- ein„heißes Eisen“ Ein Diskussionsbeitrag zur Frage, wie Hilfe am besten dort geleistet werden kann, wo die Not am größten ist Kein Kabinettsmitglied hatte daran gedacht, die Grundrenten in irgendeiner Weise anzutasten, sagte Vizekanzler Franz Blücher am Donnerstag in Bonn. Die kriti- sierte Ausarbeitung des Bundesfinanzmini- steriums sei ohne Ministerbesprechung zu- Standegekommen und habe nur eine Seite des Problems behandelt, wie man die beson- deren Notstände bei Kriegerwitwen und Kriegswaisen beheben könne. In diesem Zusammenhang sei erwogen worden, die Srundrentenzahlung bei Beziehern hoher Einkommen auf der Basis der Freiwilligkeit durch eine spätere Zahlung abzulösen, die unter allen Umstän- den, auch im Todesfall, geleistet werden Sollte.(dpa) Bonn, 25. November. Vom Krankenbett aus sozusagen hat Fritz Schäffer, kaum da die Schlacht um die Steuerreform im Bundestag geschlagen, ein neues heißes Eisen angepackt: Die So- zialreform. Eigentlich greift er damit in das Ressort seines Kollegen Storch hinein. Aber wenn man sich überlegt, dag der Bund, daß die deutschen Steuerzahler Jahr für Jahr 10,3 Milliarden Mark an Sozial- leistungen aufbringen müssen, versteht man auch, warum der Bundesfinanzminister glaubte, aktiv werden zu müssen. Daß die Sache ausgerechnet an ihrem„glühenden Ende“, nämlich bei den Kriegsopfern an- gefaßt wurde, spricht im Vorraum des künftigen deutschen Verteidigungsbeitrages nicht gerade von psychologischem Geschick, Wenn es auch dem unbeirrbaren Mut der Beamten in der Rheindorferstraße ein Sutes Zeugnis ausstellt. Sofort setzte ein Trommelfeuer von seiten der Verbände, vom VdK und von dem„Reichsbund“ her ein und zwang den Bundeskanzler, sich persönlich mit der Angelegenheit zu be- fassen und Oel auf die Wogen zu gießen. Worum geht es eigentlich? Niemand will den Männern, die in Hitlers Krieg schwerste Schäden erlitten, ihre Rechte nehmen. Man muß sich jedoch über eines klar sein: bei aller Anstrengung vermag der Bundeshaushalt nur einen ganz be- stimmten Betrag zu verkraften. Er muß stets auch eine Fülle weiterer Verpflichtun- gen berücksichtigen. Die Zahl der Empfän- ger von Sozialleistungen wird mit 16 bis 17 Millionen angegeben, während die Zahl der Beschäftigten der Bundesrepublik bei 21 bis 22 Millionen liegen dürfte. Die arbeitenden Menschen haben eine große Last zu schleppen. Eine verantwortungs- bewußte Staatsführung muß danach trach- ten, sie zu entlasten, ohne daß auf der an- deren Seite den wirklich Notleidenden, den Bedrängten das genommen würde, was man das„tägliche Brot“ nennen könnte. Verstehen wir Schäffers Vorschlag rich- tig, dann ging es ihm wohl in erster Linie darum, innerhalb der für die Kriegsopfer aufgebrachten Mittel eine sinnvollere Ver- teilung zu erreichen. Man kann schwere Von Hugo Grüssen Verwundungen, die verlorene Gesundheit nicht mit Geld honorieren. Wer aus dem Kriege heimkehrte und trotz körperlicher Behinderung wieder Arbeit fand, sich in den Beruf zurücktastete, seine Existenz er- neut aufbauen konnte, ist in den meisten Fällen zufrieden und billigt zu, daß man in erster Linie den Kameraden helfen sollte, den Blinden, den Kopf verletzten, denen, die keine Hände, die keine Beine mehr haben, allen denjenigen, die von der Aufwärtsentwicklung unserer Wirtschaft ausgeschlossen sind. So verständlich die Forderung nach einer ungeschmälerten Grundrente für alle Kriegsopfer sein mag, auch Schäffers Gedanke einer vernünftigen Verteilung, um dort Hilfeleistungen er- höhen zu können, wo die Sorge am grö- ten ist, sollte auch nicht ganz von der Hand gewiesen werden. Falsch ist es allerdings, wenn man die un- geheuer komplizierte Materie, die sich in dem Begriff der Sozialreform zusammen- preßt und eine 70jährige Gesetzgebung in tausenden von einzelnen Gesetzen und Ver- ordnungen umfaßt, gerade bei den Kriegs- opfern aufreißen will. Das deutsche Sozial- wesen ist ein Kind des ausgehenden 19. Jahr- hunderts. Alle wirklichen Fachleute wissen, daß es längst nicht mehr den modernen Er- fordernissen entspricht und bis in die Wur- zeln hinein reformbedürftig ist. Wer auf der einen Seite die Rentenhäufungen sieht, auf der anderen Seite aber krasse Fälle minima- ler Leistung, spürt, daß es höchste Zeit für die Bundesregierung ist, aktiv zu werden und neue Formeln zu entwickeln. Der Mei- nungsstreit wird heute von zwei extremen Standorten her geführt. Die einen wenden sich gegen die zunehmende Tendenz zum Wohlfahrtsstaat und verlangen die Rück- kehr zum reinen Bedürftigkeitsdenken. Die anderen wiederum meinen, daß allein das Versicherungsprinzip und die staatliche Lei- stung Garantie für Gerechtigkeit und eine sinnvolle Handhabung bieten. Der Bundesarbeitsminister ist hier etwas zwischen die Fronten geraten. Er glaubt, daß es vernünftiger sein wird, laufend en detail zu kurieren. Sein erstes Ziel war die Anhe- bung der Altersrenten, die er durchsetzen konnte. Wahrscheinlich dürften die Probleme Stärker in Fluß geraten, wenn die Ergebnisse der sogenannten Sozialenquete, einer Um- frage bei Empfängern von Sozialleistungen, veröffentlicht werden und man von hier aus einen besseren Ueberblick gewinnt, als das bislang möglich war. In der Frage der Kriegsopferversorgung wäre man wahr- scheinlich gut beraten, wenn man diesen Komplex in direkter Zusammenarbeit mit den Kriegsopfer- Verbänden selbst behandeln würde. Man könnte an eine Art der Selbst- verwaltung denken, die denen eine Verant- Wortung auferlegen würde, die bislang nur zu fordern brauchten. Bonner Streit nach Bayern verlagert Im Wahlkampf kommt die Landespolitik zu kurz Von unserem Korrespondenten Hans-Joachim Deckert München, 25. November. Das Element echter Spannung, das am kommenden Sonmtag den Landtagswahlen in Bayern anhaften wird, kann wohl schon durch die seltene Tatsache deutlich gemacht Werden, daß diesmal die professionellen Wahlpropheten schweigen. Die Orakel haben lediglich geäußert, dag die beiden großen Parteien, CSU und SPD, wahrscheinlich mit nur geringem Unterschied in den Wähler⸗ zahlen aus dem Wahltag hervorgehen wür- den. Dieser Ansicht ist auch nirgends wider- sprochen worden. Auch für die voraussicht- liche Wahlbeteiligung bestehen keine klaren Anhaltspunkte. Nach einer Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie haben 81 Prozent der Befragten vor, sich an der Wahl zu beteiligen. Angesichts einer solch respektablen Zahl ist es aber schwer ver- ständlich, daß die Wahlversammlungen aller Parteien nur so mäßigen Erfolg hatten. Keine war überfüllt und sehr viele waren gähnend leer. Sogar Bormer Bufidesminister mußten sich mit einer kleinen Schar von Getreuen begnügen. 5 Diese Bundesminister konnten aber er- leben, Wohin der Einsatz von so vielen Bun- Zwei Deutsche werden in Prag Abgeordnete Am Sonntag wird das tschechoslowakische Parlament neugewählt Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner 5 Wien, 25. November. Wahlen dienen in den Volksdemokratien dazu, der Welt einen recht fragwürdigen Beweis von der Stärke des Regimes zu ge- ben, wenn dieses schließlich wieder mit 98 oder 99 Prozent Ja-Stimmen aufwarten kann. Unter diesen Aspekten finden am 28. No- vember die Neuwahlen zur Nationalver- sammlung in der Tschechoslowakei statt. Es spielt dabei keine Rolle, daß die sechs- jährige Funktionsperiode des Prager Parla- ments bereits um ein halbes Jahr über- schritten ist: ein einstimmiger Beschluß eben dieser Körperschaft hat den Wünschen der Regierung nach Verschiebung der Neu- wahlen längst Rechnung getragen. In- zwischen hat man das Wahlgesetz dem so- Wjetischen Vorbild angepaßt. Es wird nicht mehr in großen Wahlkreisen, sondern in kleinen Einmann-Bezirken gewählt. Die of- fizielle Lesart für diese grundlegende Aen- derung ist der Hinweis, daß die Abgeord- neten ihren Wählern persönlich verantwort- lich sein sollen; doch haben dabei sicher auch die schlechten Erfahrungen der letzten Jahre mitgespielt. Denn am Schluß der Le- Sislaturperiode konnte man feststellen, daß rund ein Fünftel des ersten volksdemokra- tischen Parlaments durch„Verzichte“ still- schweigend gesäubert worden war. In ver- schiedenen Wahlkreisen war man so rigoros vorgegangen, daß nicht einmal mehr Ersatz- leute vorhanden waren. Das wird künftig- hin nicht mehr möglich sein, denn fortan Können alle Abgeordneten jederzeit von den Wählern abberufen und durch andere er- setzt werden. Da die Wähler nur über ein Ja oder Nein zur Regierung der„Nationalen Front“ wer- den entscheiden können, ist es keine Frage mehr, wer dem nächsten Prager Parlament angehören wird. Aber die in den tschechi- schen Zeitungen veröffentlichten Listen der Kandidaten bieten einige Ueberraschungen. Zunächst die, daß von den bisherigen Ab- geordneten nur rund ein Sechstel wieder- gewählt werden wird. Noch bedeutsamer ist die völlige Zurückdrängung der Mitläufer- Parteien, die in der neuen Nationalversamm- lung nur noch andeutungsweise vertreten sein werden. So behalten die Volkssozialisten (die frühere Benesch-Partei) von bisher 23 Sitzen noch sechs, und die„katholische“ Volkspartei von 23 Sitzen nur drei. Von den 1948 gewählten 23 sozialdemokratischen Mandataren, die sich später mit den Kom- munisten fusionieren mußten, kehrt nur der frühere Vizepremier Tymesch— allerdings inn seiner jetzigen Funktion als Sekretär der Tschechisch- Sowjetischen Gesellschaft wieder. Personell bedeutet dies, daß alle bisheri- gen fünf nicht kommunistischen Minister, die mit einer Ausnahme auch Mitglieder des Parlaments waren, diesmal eines Mandats nicht mehr würdig befunden worden sind im Gegensatz zu ihren kommunistischen Kollegen, deren Wieder- oder Neuwahl ge- sichert ist. Nur die elf Mitglieder des kom- munistischen Politbüros werden keine Par- lamentsmandate mehr innehaben. Diese Aenderung liegt jedoch auf der Linie der schon am letzten Partéitag praktizierten Aemtertrennung zwischen Partei und Staat. Auch der Minister Julius Maurer, der der Verbindungsmann zwischen Moskau und Frag ist, bleibt außerhalb des Parlaments. Bemerkenswert ist schließlich noch, daß diesmal auch die Nationalitäten wieder Ver- treter nach Prag schicken dürfen. Die Ukrainer an der Ostgrenze haben freilich in Folge der Freundschaft zwischen Prag und Moskau— immer ein Privileg besessen und schon bisher drei Abgeordnete im Par- lament gehabt. Ihre Vertretung bleibt also gesichert. Neu ist die Aufstellung von zwei deutschen Kandidaten, doch handelt es sich um verläßliche Kommunisten, von denen der eine sogar innerhalb der Roten Armee gegen Deutschland gekämpft hat. Man er- wartete, daß die beiden ehemaligen deutsch- kommunistischen Parlamentarier Karl Krei- bich(früher Botschafter in Moskau) und Bruno Köhler(jetzt Parteisekretär) als Ver- treter der rund 200 000 Sudetendeutschen nominjert werden würden, doch das ist nicht geschehen. Auch die Polen werden Künftig zwei, die Ungarn drei Vertreter in Prag haben. despolitikern auf einmal führen kann. Die Herren dachten gar nicht daran, sich mit der zur Debatte stehenden Landtagswahl be- sonders ausführlich zu befassen, sie benutz- ten diese Plattform dagegen meist nur, um ihre Bonner Parlaments- und Koalitions- Streitigkeiten nach Bayern zu verlagern. Die Anhänger der CSU mußten sogar erleben, daß die unterschiedlichen Auffassungen der drei CDU/ CSU-Minister Erhard, Schäffer und Strauß über die Höhe der Verteidigungs- lasten von den Kontrahenten selbst so deut- lich wie möglich auf den Versammlungen Mrer Partei herausgearbeitet wurden. Uber- haupt schien es sich zuletzt gar nicht mehr darum zu handeln, einen Landtag zu wäh- len, sondern fünf bayerische Sitze im Bun- desrat zu besetzen. Die Argumentation ging denn auch nicht um den Landesentwick- lungsplan, die Grenzlandhilfe oder die Ein- Zliederung der vielen Flüchtlinge in Bayern in den Arbeitsprozeß, sondern Allgemein und bei allen Parteien um die Pariser Ab- machungen, das Saarstatut und die Wieder- vereinigung. Das einzige landespolitische Thema, das daneben noch einige politische Wirksamkeit besitzt, ist die Kulturpolitik und davon ganz besonders die Schulfrage. Nachdem es an- Tangs so ausgesehen hafte, als ob der größte Teil des Wahlkampfes überhaupt mit den Kampfrufen„Hie Konfessionsschule“ und „Hie Gemeinschaftsschule“ bestritten würde, sind die Kontroversen darüber erst wieder in der letzten Runde durch das Hirtenwort der bayerischen Bischöfe aufgeflackert. Darin hieß es, die liberalen und sozialisti- schen Parteien lehnten die wahre christliche Auffassung von der Schule ab und unter- drückten das Elternrecht. Der einmütig ge- harnischte Protest von SpD und FDP ließ dann prompt wieder das Gerücht von der bei entsprechendem Wahlausgang geplanten Koalitionsregierung zwischen diesen Parteien entstehen. Aber die vielfachen Koalitions- möglichkeiten sind ein weites Feld. Darüber etwas zu sagen, ist so lange zu früh, wie das Wahlergebnis noch nicht bekannt ist. Dr. Adenauer appellierte an die Unterneh- mer, sich nicht nur dann um die Politik zu kümmern, wenn es um wirtschaftliche Dinge gehe. Die Politik sei zwar kein angenehmes Geschäft, aber es komme gerade darauf an, daß sich die guten Kräfte einschalten. Im Voranschlag des neuen Bundeshaus halts sind zur Verfügung des Bundeskanzlers 11,25 Millionen Mark zur Förderung des In- formationswesens eingesetzt. Der Betrag ist im Vergleich zum laufenden Haushalt um 14,25 Millionen Mark erhöht worden. Churchill verweist auf seine Memoiren Auch seine Freunde bedauern seine„Enthüllungen“ Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 25. November Die durch innere Streitigkeiten gespaltene Labour- Opposition hat sich mit Freuden auf Sir Winston Churchills Rede in Woodford 82 stürzt, um durch ihr Parteiblatt, den„Daily Herald“, zu erklären, daß die Außenpolitik in einer Zeit, da man um die Ko-Existenz von Ost und West bemüht sei, nicht länger einem Staatsmann anvertraut bleiben dürke, der wieder einmal seine unversöhnliche Ab- neigung gegenüber dem kommunistischen Rußland dokumentiert habe und deshalb in Moskau nicht auf Vertrauen rechnen könnte. In dieser Rede hatte der Premier davon Se- sprochen, daß er im Mai 1945 an Montgomery den Befehl gegeben habe, die deutschen Waf⸗ ren nicht zu zerstören, sondern aufzubewah- ren. In Beantwortung einer parlamentari- schen Anfrage des linkssozialistischen Abge- ordneten Silverman hat Sir Winston Churchill am Donnerstag auf ein bereits im sechsten Bande seiner Kriegserinnerungen veröffent- lichtes Telegramm hingewiesen, das er am 9. Mai 1945 an General Eisenhower richtete. Darin heißt es wörtlich: Ich habe mit eini- ger Besorgnis vernommen, daß die Deutschen alle ihre Flugzeuge an Ort und Stelle zerstö- ren sollen. Ich hoffe, daß diese Politik nicht mit Bezug auf Waffen und andere Ausrüstung angewandt werden wird. Wir werden diese eines Tages sehr nötig haben, und schon jetzt Können sie von Nutzen sein, sowohl in Italien we in Frankreich. Ich denke, wir sollten alles behalten, wWas des Behaltens wert ist.“ Man sieht, in diesem Telegramm an Eisen- hower ist von einer Wiederbewaffnung von Deutschen nicht die Rede. Allerdings ist in der Antwort auf Silvermans Anfrage noch eine Botschaft Churchills an den aus dem Mai 1945 zitiert, in der mit Befriedigung fest- gestellt wurde, daß Montgomerys Truppen noch rechtzeitig—„zwölf Stunden, bevor es zu spät gewesen wäre“— in Lübeck einge- troffen seien. Inwieweit dieses Eintreffen nach Chur- chills Meinung rechtzeitig war, geht aus dem Weiteren Inhalt der Botschaft hervor, in der Berichte des britischen Militärattachés in Stockholm über das Auftreten sowjetischer Fallschirmtruppen in der Nähe von Ropen- hagen und kommunistische Aktivität in Dänemark zitiert werden. Wörtlich besagt Churchills Meldung vom 5. Mai 1945 an Eden dann weiter:„Es scheint nun, als ob nur zwei Fallschirmspringer da waren. Wir schicken eine mäßig starke Besatzungstruppe auf dem Luftwege nach Kopenhagen und der Rest des Landes wird durch unsere rasch vorrücken- den Panzerkolonnen besetzt.— Ich denke des- halb, dag in Anbetracht der freudigen Ge- fühle der Dänen und der bedingungslosen Unterwerfung der Hunnen und deren Bereit- Willigkeit, nur zu gerne mitzumachen, wir unseren sowjetischen Freunden auch an die- sem Punkte zuvorgekommen sind.“ Es ist nach alledem anzunehmen, daß Sir Winston am Dienstag in Woodford nicht glaubte, grundsätzlich Neues zu enthüllen. Aber auch seine politischen Freunde bedauern seine Aeuherungen. 5 Freitag. 26. November 1954/ Nr. 276 — Adenauer verwahrt sich gegen„Kulturkreis“-Artikel Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Nachdem bereits dag erzbischöfliche Generalvikariat Köln gegen den verantwortlichen Redakteur der Wochen. zeitung„Der Fortschritt“ Strafantrag wegen eines Artikels über die Gründung eines So- genannten„deutsch- karolingischen Kultur. Kreises“ gestellt hat, bat nun auch Bundes. kanzler Dr. Adenauer den Bundesjustiz. minister zu prüfen, welche strafrechtlichen Maßnahmen gegen die für die Veröffent. lichung des Artikels verantwortlichen Perso. nen ergriffen werden können. In dem Artikel War behauptet worden, daß dieser angeblich gegründete„Kulturkreis“ die deutschen Pro- vinzen jenseits der Oder-Neiße-Linie und jenseits der Elbe„abschreiben“, das deutsche Volk zur„inneren Bescheidung auf die Bun- desländer“ aufrufen und die Wiedervereini- gung preisgeben wolle. Nach einer Mitteilung des Bundeskanzleramtes sei in dem Artikel auch der Eindruck erweckt worden, als ob der Bundeskanzler mit diesem„Kulturkreis“ in Verbindung stehe. Dazu wird in der Verlaut. barung festgestellt, daß dem Bundeskanzler weder dieser„Kulturkreis“ noch die in dem Artikel genannten Personen bekannt seien. Die Berichterstattung entbehre insoweit jeg- licher Grundlage. Der Artikel war vom erzbischöflichen Generalvikariat in Köln, dem die Beteiligung an dem„Kulturkreis“ nachgesagt Worden War, als eine„Geschichtsfälschung von sol- cher Massivität und Gemeinschädlichkeit, wie sie uns seit Rosenbergs Mythos des 20. Jahr- hunderts nicht mehr begegnet ist“ bezeichnet worden. Der Artikel hat auch bereits im hessischen Wahlkampf eine Rolle gespielt, wo er von dem hessischen Landesverband des BHE als Flugblatt verbreitet worden ist. Das Kölner Generalvikariat hat daher den Lan- desverband aufgefordert, sofort ein Berichti. gungsflugblatt herauszugeben. Die in dem Artikel genannten Gründer des Kulturkreises, Dr. Körner und Dr. Hüb⸗ ner sind völlig unbekannt. Wie der Cob/ CSU- Pressedienst schreibt, sollen auch Be- mühungen journalistischer Kreise, von der Redaktion des„Fortschritt“ nähere Angaben über diese Personen zu erhalten, an der Ab- ljlehnung der Redaktion gescheitert sein. Affäre Stumm führte zu neuer Kontroverse Berlin.(A. N.-Eig. Bericht) Zehn Tage vor den Berliner Wahlen ist die umstrittene Haltung des Berliner Polizeipräsidenten gegenüber den wiederholt gegen ihn erhobe- nen Vorwürfen erneut in den Vordergrund ge- rückt. Letzter aktueller Anlaß war die in Ber- lin vertriebene Beilage einer westdeutschen Illustrierten, in der vor allem angebliche Mißstände im Westberliner Pollzeipräsidium aufgedeckt wurden. Die Beilage wurde auf Grund einer gerichtlichen Entscheidung be- schlagnahmt. Ein Westberliner Bezirksbür⸗ germeister stellte sein Amt zur Untersuchung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zur Ver- fügung. Der Regierende Bürgermeister, Dr. Schreiber, erklärte in einem Brief an den Bundesbeauftragten für die Beschaffung von Aufträgen nach Berlin und gleichzeitigen Herausgeber der Illustrierten, Dr. Bucce- rius, seine Empörung über das Vorgehen der Zeitschrift, in der in einer niederträchtigen Weise gegen ihn polemisiert werde. In die- ser schriftlichen Kontroverse erklärt Dr. Schreiber, Buccerius wisse sicherlich nicht, daß die Alliierten, die in Berlin die Polizei- hoheit haben, ihm wriederholt erkärten, daß die gegen Stumm erhobenen Vorwürfe für sie kein Anlaß sein könnten, dem Polizei- präsidenten ihr Vertrauen zu entziehen. Am Donnerstag veröffentlichte das Se- nats- Presseamt eine Erklärung des Regie- renden Bürgermeisters, in der er bedauert, daß Polizeipräsident Stumm bisher nicht seinem Rat gefolgt sei und nicht von sich aus eine disziplinarrechtliche Untersuchung aller gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe be⸗ antragt habe. Er habe Stumm ein solches Vorgehen nahegelegt. Er könne ihn aber nach der Rechtslage als Disziplinarvorgesetz- ter nicht dazu zwingen. Es sei irrig, erklärt Dr. Schreiber, daß aus seinem Brief an Dr. Buccerius die Schlußfolgerung gezogen wor- den sei, er habe sich rückhaltlos vor das Ver- halten des Polizeipräsidenten gestellt. Oberschulämter sollen nicht selbständig bleiben Stuttgart.(tz-Eig. Bericht) Der Verwal- tungsausschuß des Landtags von Baden- Württemberg billigte am Donnerstag die ersten 13 Paragraphen des Landesverwal- tungsgesetzes, mit Ausnahme der Bestim- mungen über die räumliche Ausdehnung der Regierungspräsidien. Entgegen dem Vor- schlag der Landesregierung wird der Ver- waltungsausschuß dem Landtag empfehlen, auch die Oberschulämter, gleich den Forst- direktionen, in die Regierungspräsidien ein- zugliedern. Nach der Regierungsvorlage Soll- ten die Aufgaben der Forstverwaltung einer besonderen Abteilung des Regierungspräsi- diums zugewiesen werden, die eee ämter sollten dagegen als selbständige Mi telbehörden dem Regierungspräsidium 1105 nicht eingegliedert werden, ohne dadur den Charakter einer Abteilung des 8 rungspräsidiums anzunehmen. Die Fachauf- sicht sollte nach den Vorschlägen b gierung ausschließlich beim Kultusministe- rium und nicht beim Regierungspräsidenten liegen. Westliche Antwort-Note wird noch geändert Paris.(UP/dpa) Nach Angaben unterrich- f teter Kreise wird die im Entwurf bereits fer tiggestellte westliche Antwortnote auf die letzten sowjetischen Noten zur Zeit noch 35 mal geändert, um noch den n französischen Ministerpräsidenten Mende France, nämlich Abhaltung einer Vierer- Konferenz im Mai nächsten Jahres nach der Ratifizierung der Pariser Verträge, einzu- schließen. Wie verlautet, soll die Note 0 Vor Montag, dem Tage, an dem die 1 25 Sowjets vorgeschlagene europäische Si 55 heitskonferenz beginnen sollte, abgesan Werden. In der Note soll der sowjetische. abgelehnt, aber gleichzeitig der von Men 85 France vor der Generalversammlung 5 Vereinten Nationen gemachte Vorschlag 85 gegriffen werden. Dabei wolle man die 85 8 dingungen darlegen, unter denen eine 80 Konferenz stattfinden könnte. f — Wa „ Domi mung Digne Frau Schre Hund habe gekun ruhige seine kunft haupt zu 2 f Wahr! dig“. gesagt anger seinen seines unrecl ter P rufen ihm worde Fällen haupt gesehe kührt minic Sohn teidig Gusta Gasto stumn broche ihm g Wahr. ö daß d gebra- sich a Angel einma Einzel tete C weiß löste der gr gemui Wi ter de Zucht. den K gener Er ha Kopf Falles wurde haus hatte, union scher einer Senat aur V zu ha 4 Eir wurde ewige Nach Tiere werde einem pontir ihr Be die S. bekam. Diebe ledigt. fallen Die Lahlre stadt denen wärm Da dem Dönit, fuhr, worde dem I gestel und deuts 0 wurde zurüc sches vierzi Ringe große ö Was —.— 2 W Samt! Westf anhö! Aerge eine! matic arbei sende gersp ist, y. westf Tag (Süd 915 aup kehre Samt! eine „Wel! Gerd. Aktel ton e * * mer ausei meist m de „Zur weid! ung inter der i Anme von und Dr. R dem Wach Satel Als e Jr. 278 ch its dag Segen Vochen⸗ Wegen nes 80 Cultur. undes. justiz. tlichen öfkent⸗ Perso- Artikel geblich n Pro- e und zutsche Bun- ereini- teilung Artikel 0b der eis“ in laut. Anzler n dem Seien, it jeg lichen ligung orden n sol- it, wie Jahr- ichnet its im t, wo id des t. Dag Lan- richti⸗ ünder Hüb⸗ CD/ 1 Be- 1 der gaben r Ab- n. e vor ittene enten nobe; id ge- Ber- schen liche dium 2 Auf g be- sbür⸗ ung Ver- „ Dr. den von tigen ucce- nder tigen die- Dr. ncht, zei- daß 5 für zei- ö Nr. 276 Freitag, 26. November 1934 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah „Mein Vater ist unschuldig“, erklärte der Dominici-Sohn Gustave bei seiner Verneh- mung vor dem Geschworenengericht in Digne. In der Mordnacht hätten er und seine frau Schüsse gehört, möglicherweise auch eie. Das sei jedoch nicht sicher, da die Hunde gebellt hätten. Am nächsten Morgen habe er das schwerverletzte kleine Mädchen gefunden. Gustave machte seine Aussagen in ruhigem und gefaßtem Ton. Erst als er über geine Vernehmungen bei der Polizei Aus- kunft geben sollte, wurde er unsicher. Er be- hauptete, man habe ihn geschlagen, um ihn zu zwingen, die Unwahrheit zu sagen. Die Wahrheit aber sei:„Mein Vater ist unschul- dig“. Sein Bruder Clovis habe ihm damals gesagt:„Du weißt doch, daß Papa das alles angerichtet hat“. Die Gegenüberstellung mit gemnem Vater sei der schlimmste Augenblick seines Lebens gewesen, denn er habe ihn zu unrecht beschuldigt. Der Untersuchungsrich- ter Peries mußte in den Zeugenstand ge- rufen werden, weil Gustave behauptete, von ihm zu bestimmten Aussagen gezwungen worden zu sein. Peries schwur in beiden Fallen, daß Gustave lüge. Schließlich be- hauptete Gustave, niemals den Karabiner gesehen Zu haben, mit dem der Mord ausge- führt wurde. Dem Angeklagten Gaston Do- minici wurde das Wort für Fragen an seinen Sohn Gustave erteilt. Vorher hatten die Ver- teidiger erklärt, es sei„unter ihrer Würde“, Gustave zu befragen. Der alte Bergbauer Gaston betrachtete zunächst eine Zeitlang stumm seinen Sohn und sagte dann mit ge- brochener Stimme:„Ich liebte ihn. Ich hatte ihm gesagt: ,ich verziehe dir, aber sage die Wahrheit. Welche Schande für die Familie, daß du mich hierher auf die Anklagebank gebracht hast. Gustave blieb unbewegt. Als sich anschließend der Nebenkläger für die Angehörigen der Familie Drummond noch einmal zu Wort meldete, um über bestimmte Einzelheiten Auskunft zu erhalten, antwor- tete Gustave stereotyp:„Ich weiß nchts, ich weiß nichts“. Dieses Verhalten des Zeugen löste unter den zahlreichen Zuschauern wie der größte Empörung aus, die sich in Protest- gemurmel äußerte. * William Remington, ein ehemaliger Beam- ter des USA-Handels ministeriums, starb im Zuchthaus von Lewisburg Pennsylvania) an den Kopfverletzungen, die ihm ein Mitgefan- gener am 22. November beigebracht hatte. Er hatte ihm mit einem Ziegelstein auf den Kopf geschlagen. Eine Untersuchung des Falles ist eingeleitet worden. Remington wurde im Januar 1953 zu drei Jahren Zucht- haus verurteilt, weil er unter Eid geleugnet hatte, geheime Dokumente an die Sowiet- union geliefert zu haben. Ein kommunisti- Ischer Kurier, Elizabeth Bentley, hatte vor einer Untersuchungskommission des USA Senats zugegeben, von Remington Material zur Weiterleitung an Sowietrussen erhalten zu haben. *. Eine Herde von 64 herrenlosen Schafen wurde auf dem Palatin, also im Zentrum der ewigen Stadt, von der Polizei„gefunden“. Nach amtlichen Bestimmungen hätten die Tiere im zentralen Fundbüro abgeliefert werden müssen. Die Polizei gab sie jedoch einem Bauern im Gebiet der ehemaligen pontinüschen Sümpfe„in Pension“, bis sich ihr Besitzer meldet. Mam vermutet, daß sich die Schafe auf einem geparkten Lastwagen befanden, der gestohlen wurde. Bevor die Diebe mit dem Wagen verschwanden, ent- ledigten sie sich wahrscheinlich der auf- fallenden Ladung. Die Brüsseler Stadtverwaltung hat an zahlreichen Häusern der belgischen Haupt- 88 stadt Gasheizapparate anbringen lassen, an dgie- uert, nicht sich nung be- ches aber Wal- den- die Wal- im- der Vor- Ver- len, rst- ein- oll- iner äsi⸗ aul- Mit- an-, irch ge- uf Re- ste- ten ch⸗ er- die in- des es- er- der zu- och len er- dt ag 8 ler 1 e- he 2 C 2 4 denen sich die Brüsseler Polizisten im Winter wärmen können. * Das belgische Schulschiff„Artevelde“, auf dem während des Krieges Admiral Karl Dönitz als Befehlshaber der U-Boot- Waffe fuhr, ist jetzt zum Abwracken verkauft worden. Die„Artevelde“ wurde kurz vor dem Kriege als Fischereischutzschiff in Dienst gestellt, 1940 von den Deutschen erbeutet und unter dem Namen„Loreley“ im die deutsche Kriegsmarine übernommen. 1945 wurde das 1600 Tonnen große Schiff Belgien zurückgegeben und anschließend als belgi- sches Schulschiff verwendet. * Fünf Personen wurden getötet und über Merzig verletzt, als in Karachi während eines Ringerturniers unter freiem Hlümmel eine große hölzerne Tribüne einstürzte. Keine Angst vor Geistern im Geisterholz Gut gepflegtes und gehegtes Jagdrevier für Diplomatisches Corps/ Rote Waldameisen für gesunden Wald Bonns Diplomatisches Corps erwartet für Dezember wieder die Einladung zur soge- nemmten„Diplomaten- Jagd“ ins Geisterholz, einem staatlichen Forstrevier in Westfalen nahe bei der Stadt Oelde. Vielleicht wird auch diesmal wieder wie im vergangenen Jahr Bundespräsident Theodor Heuss teil- nehmen, um sich, ohne Gewehr, das Treiben und Knallen und die Strecke anzuhören und anzusehen. Im behaglichen westfälischen Forsthaus Geisterholz wird das kräftige Frühstück die Herren von der Politik ver- einen, und dann wird es hinausgehen in den 300 Hektar großen Eichen- und Buchenwald. Vor Geistern, die der Name dieses Nie- derwildreviers anzudrohen scheint, braucht sich jedoch niemand zu fürchten. Volks- kundler und Etymologen haben längst er- kundet, daß dieser geisterhafte Name aus dem alten Wort„Geest“, also einer Land- schaftsbezeichnung, entstanden ist. Die Forstleute sind seit Jahren dabei, dem Revier einen Tierbestand zu geben, der den alljährlich geladenen Gästen eine er- folgreiche Jagd verbürgt. Sorgfältig wird der Bestand an Rehen gepflegt und gehegt, sorgsam werden die Lebensbedingungen der Tiere verbessert und genau so sorgsam wird für den Wald Sorge getragen, der nicht nur das Bild eines gesunden Waldes vermitteln, sondern auch sein jährliches Quantum an Nutz- und Brennholz liefern soll. Zwei Tierarten werden zur Zeit von den Förstern besonders gefördert: die Fasanen zur Jagdfreude der Diplomaten, die rote Waldameise zum Nutzen und Gedeihen des Waldes. Zwischen den jährlichen Treibjag- den kommen auch einzelne Bonner Diplo- maten nach Westfalen, um im Geisterholz allein auf Pirsch zu gehen, unter ihnen be- sondere Liebhaber der Fasanenjagd. Da je- doch zu wenig Fasanen in dem Waldgebiet leben, wird der Bestand aus„eigener Zucht“ ergänzt. Die Förster lassen von Fasanen- puten Eier im Forsthaus ausbrüten und bringen die Jungen mit den Puten in um- Sparsamkeit zäunte Waldlichtungen, die vorübergehend einmal für einige Jahre aus dem Wald aus- gespart werden, um dem Boden neue Kraft für die nächsten hundert bis zweihundert Jahre Waldbestand zu verleihen. Die jungen Fasanen sind hinter dem dichten Zaun vor vielen Feinden sicher, die sich ihnen vom Boden her nähern könnten. Um auch die Verluste durch die Feinde aus der Luft, die Raubvögel oder„Greifvögel“, wie es in der Sprache der Förster und Jäger heißt, mög- lichst niedrig zu halten, bleiben die Fasanen- puten lange bei den Jungen. Große Glas- Kugeln, die über der Waldlichtung an Stan- gen aufgehängt sind, tragen außerdem dazu bei, die Raubvögel zu verscheuchen. Wenn die Sonne sich in den Glaskugeln spiegelt und der Widerschein den anfliegenden Raub- vögeln entgegenblitzt, werden diese er- schreckt und fliegen ab. Sind die jungen Fasanen groß genug, so streichen sie von allein ab in den umliegenden Wald und „Verwildern“ dort. Die rote Waldameise, die früher im west- fälischen Gebiet südlich von Münster stark verbreitet war, dann aber von den Men- schen zurückgedrängt und fast vernichtet wurde, ist wieder zu Ehren gekommen. Die Blattschädlinge, vor allem der Eichenwickler und die Fichtenblattwespe, haben sich in den letzten Jahren unheilvoll verbreitet und alle Gegenmaßnahmen konnten keine blei- bende Abhilfe schaffen. So holten sie die Waldameise wieder ins Revier zurück. Ganze Ameisenvölker sind inzwischen an- gesiedelt worden und helfen sehr wirkungs- voll dabei, den Wald gesund zu erhalten. Das Forstrevier Geisterholz ist Besitz eines Studienfonds der Universität Münster, steht in staatlicher Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen und führt seine Ueber- schüsse an den Studienfonds Münster ab. Ein- bis zweimal im Jahr erschallen in ihm neben den Jagdhörnern und den Schüssen der Jagdgewehre Worte und Rufe in den verschiedensten Sprachen der Welt. Die För- ster des Reviers Geisterholz freuen sich mit an dem Jagdeifer der Diplomaten, atmen aber auch erleichtert auf, wenn bei der Strecke nicht alles dabei ist, was von ihnen für den„Tag der Diplomatenjagd“ gezüchtet und gehegt worden ist. Kadettentanzlehrer a. D. geht leer aus Ergebnisse eines Studiums deutscher Verwaltungsgeschichte Wer als Tanzlehrer an der Hauptkadet- tenanstalt Lichterfelde seinen Anteil an der Waffenkraft des deutschen Reiches bei Wal- zerklang und Quadrille à la cour leistete, hat — so will es das Schicksal— keinen An- spruch auf den Dank des Vaterlandes von 1954, soweit dieser gleichzusetzen ist mit Renten und Unterstützungen. Das ist sicher, seit ein Erlaß des Bundesfinanzministers über die Unterstützung für dienstunfähige Arbeiter und Angestellte der ehemaligen Heeres- und Marineverwaltung geregelt hat, Welche im Dienst des Vaterlandes geleistete Zeit Anspruch auf Unterstützung nach sich zieht. Emsig haben die Beamten des Bundes- finanzministeriums die letzten fünf bis acht war Trumpf Das Bundesfinanz ministerium bezieht einen Neubau „Jeder kann uns besuchen und sich davon überzeugen, daß kein Geld verschwendet Worden ist“, sagt Ministerialdirigent Johan- nes Rossig vom Bundesfinanzministerium. Das Bundesfinanzministerium bezieht jetzt seinen Erweiterungsbau im nördlichen Stadt- viertel Bonns und verfügt dann über 920 Büroräume für seine 1275 Bediensteten so- Wie über mehrere Sitzungssäle, Archive und eine Bibliothek. Wie man es vom Bundes- fimanzminister nicht anders erwartet hat, ist seine„Burg“ ein reiner Zweckbau, der nach wirtschaftlichen Grundsätzen errichtet wor- den ist. Sparsamkeit war Trumpf. Der Kubikmeter umbauter Raum stellt sich auf 68 DM und überschreitet damit, wie bisher jeder„Fachmann vom Bau“ bestätigt Hat, nicht das übliche Maß. Jedes Bürozim- mer, im Durchschnitt 15 bis 16 Quadratmeter groß, hat einen Kalkanstrich und ist einfach und zweckmäßig ausgestattet. Die Keller- türen sind keineswegs mit Lackfarbe gestri- chen, wie böse Zungen behauptet haben, er- klärt Rossig und fügt hinzu:„Sämtliche Kostenanschläge haben zudem vor Ausfüh- rung der Arbeiten dem Parlament vorgele- gen.“ Rossig ist seit Jahren federführend für alle Bundesbauten. Selbstverständlich sind seit Beginn der Bauten für das Bundesfinanzministerium die Etatmittel nicht überschritten worden. Das Ministerium besteht aus dem 1951 erbauten Hochhaus mit acht Stockwerken, dem jetzt fertiggestellten Erweiterungsbau mit neun Stockwerken sowie den durchweg vierstök- kigen Zwischenbauten. Im Juni 1955 wird der gesamte Gebäudekomplex endgültig fertig sein. Die Kosten belaufen sich wie ver- anschlagt, auf rund 10 Millionen DM. Fir- men aus allen Teilen des Bundesgebietes unter besonderer Berücksichtigung der Not- standsgebiete Schleswig- Holstein, Bayeri- scher Wald und Westberlin— sind an dem Bau nach Plänen der Bundesbaudirektion beteiligt. Das rückwärtige Gelände, auf dem jetzt noch alte Kasernenbauten aus dem vorigen Jahrhundert stehen, wird für Wohnungen für Bedienstete aller Miflisterien aufge- schlossen. Der Bau des Finanz ministeriums hat dem nördlichen Stadtviertel Bonns ein neues Ge- sicht gegeben. Der Stadtteil, der stark unter EKriegseinwirkungen gelitten hatte, kann jetzt mit dem südlichen Teil, dem Regie- rumgsviertel, durchaus konkurrieren. E. Birk Jahrzehnte deutscher Verwaltungsgeschichte durchforscht, ehe sie auf achtundzwanzig engbedruckten Seiten des gemeinsamen Ministerialblattes von elf Bormer Bundes- ministerien das Ergebnis ihrer Bemühungen niedergelegt haben. Wie dem auch sei, die Tanzlehrer gehen leer aus. Ebenso geht es den Kriegsgräber- wärtern von St. Privat, die die Blumen der gefallenen Kärassiere des siebziger Krieges begossen haben. An alle haben die Ministe- rialbeamte gedacht, an die„Niet-, Lauf- und Kesseljungen der Marine“, die„geprüften Waffenmeisteranwärter“ und die„Handwer- ker der Kadettenanstalten, welche zur Klasse der selbständigen Unternehmer gehören“, an die Leute, die bei der Marinever waltung von Kiautschou, beim Polizeipräsidium Warschau, bei der Drachenwarte Hamburg und als „sächsische Heimarbeiter des Bekleidungs- amtes“ tätig gewesen sind, Keiner wurde vergessen. Ob man sich hier nicht über manchen theoretischen Anspruch den Kopf zerbrochen hat, den in der prak- tischen Wirklichkeit von heute niemand mehr erhebt? Wieviel Tanzlehrer an der Haupfkadet- tenanstalt hat es eigentlich gegeben? H. Reinhardt Privatinitiative gegen Autoräuber Hunderte von privaten Kraftwagen sind vom Allgemeinen Deutschen Automobilelub (ADAC) jede Nacht auf den Straßen des Rheinlandes eingesetzt, um in Zusammenarbeit mit der Polizei den Autobahngangstern endlich das Handwerk zu legen, auf deren Er- greifung inzwischen fast 70 00 DM an Belohnung ausgesetzt sind. Unser Bild zeigt die Einsatabesprechung einer Gruppe der freiwilligen Patrouillenfahrer des ADAC in Düssel- dorf. Was wir hörten: Jeden Abend: Politik „Wer eine Woche lang Abend für Abend samtliche politischen Sendungen des Süd- Westkunks und des Süddeutschen Rundfunks anhört, wird, gleichgültig ob er Freude oder Aerger daran hatte, zugeben müssen, daß eine Menge Arbeit in diesen aktuellen Infor- mationen Steckt, journalistische Präzisions- abeit, in der eine zuverlässige und umfas- sende Berichterstattung mit politischem Fin- Serspitzengefühl für das Wesentliche vereint Ist, vrie das in der„Tribüne der Zeit“(Süd- westfunk) und in den Sparten„Von Tag zu Tage und„Die Schlagzeile von morgen“ 1 La e Süddeutscher Rundfunk) der Fall ist. Dabei aht es sich kaum vermeiden, daß gewisse Hauptthemen der Woche ständig wieder- ehren. So spielte Herr Mendes-France in Sämtlichen außenpolitischen Betrachtungen eme pompöse Star-Rolle, die dann in der ⸗Weltpolitischen Wochenschau“ von Reinhard erdes(Südwestfunk) zwischen den größeren Akteuren aus London, Moskau und Washing- ton etwas von ihrer Bedeutung verlor! Der Süddeutsche Rundfunk, der sich im- mer wieder mit den Problemen des Ostens auseinandersetzt, die bei anderen Sendern meist nur am Rande gestreift werden, brachte in dem Kommentar von Dr. Klaus Mehnert „Zur Politik der Woche“ kein Wort über die Weidlich ausgeschlachteten Amerika-Besuche and UNO-Reden, sondern stattdessen hoch- muteressante Details Über den neuesten Stand der russischen Landwirtschaft und einige umerkungen zu der russischen Auffassung von der friedlichen Ko-Existenz der Völker, und der„Militärpolitische Kommentar“ von Dr. Robert Knauß befaßte sich eingehend mit em politischen und militärischen Kraftzu- Wachs Rot-Chinas, das durchaus nicht als ein atellit des Kreml anzusehen sei, sondern als eine unabhängige Macht mit großen Zu- kunftschancen, die eines Tages mit dem Schlagwort„Asien den Asiaten“ auch ihrem russischen Bundesgenossen gegenüber Ernst machen könnte. Von den Vereinigten Staaten berichtete Konrad Heiden in seinen sonntäg- lichen„Streiflichtern aus Amerika“ nicht ohne Ironie über die gewandelte Einstellung der amerikanischen Oeffentlichkeit gegen- über der Bundesrepublik, die früher als „Bonn“, jetzt aber als„Reich“ in den Schlag- zeilen der Presse figuriert. Bezeichnend für die politische Linie des Sücldeutschen Rundfunks ist auch sein monatlicher Hörbericht„Vier Wochen Ber- lin“, der— von verschiedenen Kommenta- toren zusammengestellt— einen Querschnitt durch politische, wirtschaftliche und kultu- relle Probleme und Ereignisse der ehemali- gen Reichshauptstadt bringt und immer wie- der daran erinnert, dag Berlin in seiner jetzigen Lage die Hilfe des Westens braucht — eine Tatsache, die hier nur allzu gern ver- gessen wird. Wir haben nämlich andere Sorgen. Die innenpolitischen Leitartikel unserer Sender beschäftigten sich beispielsweise in einem äuberst kritischen„Kommentar des Tages“ (Süddeutscher Rundfunk) mit dem erhöhten Butterpreis, in den„Problemen der Zeit“ (Südwestfunk) mit dem soeben angelaufenen Prozeß gegen die Kommunistische Partei beim ZBundesverfassungsgericht, während man zuvor„aus der Residenz des Rechts“ (Süddeutscher Rundfunk, Studio Karlsruhe) etwas schwer verständliche Darlegungen über zwei Zivilurteile hörte, die das Gebiet der Politik tangieren. Der Südwestfunk brachte in der„Bilanz der Woche“(Studio Rheinland-Pfalz) eine regierungstreue Stel- lungsnahme zum Fall Geimer—Rothländer und einen Kurzkommentar zum Schieß- Keystone-Bild Autoräuberpsychose Stadtkyll(Eifel). Was die Autoräuber- psychose, von der die Bevölkerung in West- deutschland erfaßt ist, so alles mit sich bringt: Beinahe wäre am Donnnerstag ein Opelfahrer„mit Mann und Maus“ in die Luft gesprengt worden. Das geschah so: Eine Gruppe von Arbeitern sprengte in der leicht hügeligen Eifellandschaft in einem Stein- bruch, direkt an der Straße, Arbeiter wur- den an die nächsten Kurven geschickt, um die Autos anzuhalten. Also steht ein junger Mann in Arbeiterkluft an der einsamen Eifelstrage vor einer Kurve. Es kommt ein PKW. daher, der junge Mann winkt mit einem roten Tuch, das Auto hält Die Spren- gung beginnt, eine Detonation, eine zweite. Jetzt kommt ein Opel. Der junge Arbeiter winkt wieder.„Autoräuber“ muß der Mann am Steuer gedacht haben. Er tritt aufs Gas- pedal, zieht den Kopf in den Nacken, beißt die Zähne zusammen und rast haarscharf an dem Posten vorbei in die Kurve, da kommt die nächste Sprengung... Die Brocken müs- sen ihm um den Kopf geflogen sein, meinen die Arbeiter, die das aus ihrer Deckung her- aus mitansehen.. und der Mann am Steuer gedacht haben:„Werden doch immer rabia- ter, diese Banditen“. Lindenast als„Autofalle“ Münster. Ein Viehhändler aus Lingen meldete in der Nacht zum Donnerstag der Polizei, daß er zwischen Elte und Särbeck im Ereis Steinfurt in eine vermutliche Autofalle hineingefahren sei. Als die Windschutz- scheibe seines Wagens zersplitterte, sei er schnell weitergefahren, um einem Ueberfall zu entgehen. Bei der polizeilichen Unter- suchung stellte es sich heraus, daß an der angegebenen Stelle ein größerer Ast lag, der von einer Linde abgebrochen war. „Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus“ Berlin. Zur„Stadt des kirchlichen Wieder- aufbaus 1954/55“ hat der Hilfswerkausschuß der evangelischen Kirche in Deutschland die Stadt Frankfurt an der Oder erklärt. Die da- mit verbundene Hilfsaktion soll am ersten Adventssonntag beginnen. Der Hilfswerk ausschuß entspricht damit einem Hilferuf der Frankfurter Gemeinden, die den Wieder- aufbau in der im Kriege schwer zerstörten Stadt aus eigener Kraft nicht leisten können. In Frankfurt an der Oder gingen 65 Prozent des Wohnraums verloren, und der Stadtkern mit dem Geschäftsviertel ist zertrümmert. Von elf Kirchen sind neun nicht mehr zu be- nutzen. Gefängnis für Streikausschreitung Nürnberg. Das Schöffengericht Nürnberg verurteilte ein Mitglied der seinerzeitigen Streikleitung der Siemens-Schuckert- Werke während des Metallarbeiterstreiks wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung zu sechs Monaten Gefängnis. Er hatte einen Montageingenieur geschlagen, der damals Ar- beitswillige in das Werk gebracht hatte. Der Angeklagte erhielt Bewährungsfrist, weil er vor Gericht den Vorfall bedauerte und nach Zeugenaussagen dadurch provoziert worden war, daß der Ingenieur die vor dem Werk stehenden Arbeiter beleidigt habe. „Adolf Hennecke“ geentert Cuxhaven. 40 Polizeibeamte besetzten im Cuxhavener Amerikahafen überraschend den aus Rostock stammenden FHeringslogger „Adolf Hennecke“ und verhafteten den 252 jährigen Best-Man(Gehilfe des Schiffs- führers) Ernst Nennstiehl. Sie waren mit einem Streifenboot des Seegrenzschutzes bei dem FHeringslogger längsseits gegangen. Nennstiehl, der vor einiger Zeit in die Sowiet- zone geflüchtet war, soll in der Bundesrepu- blik Betrügereien und Unterschlagungen be- gangen haben. Die erste Festnahme-Aktion am Mittwochnachmittag war am Widerstand des Kapitäns und seiner 15köpfigen Besat- zung gescheitert. Am Abend gab sich der Kapitaàn dann angesichts der Uebermacht der Polizei geschlagen und ließ seinen Gehilfen Abführen. Erfolgreicher Wiederaufbau Helgolands Bremen. Auf Helgoland wurden in der vergangenen Saison trotz des schlechten Wet⸗ ters 67 000 Tagesgäste gezählt. Wie der Bre- mer Verkehrsverein mitteilte, waren dies rund 18 000 Besucher mehr als im Vorjahr. Der Badeverkehr konzentrierte sich aus- schließlich auf die Düne. Die Insel selbst Kkörme voraussichtlich erst 1955 zur Besich- tigung freigegeben werden. Mit dem Bau einer Landungsbrücke, eines Elektrizitäts- und Fernheizwerks sowie der Verbindungs- straße zwischen dem Südhafen und dem Nord-Ost-Gelände soll während der Winter- monate begonnen werden. befehl gegen die Autobanditen in Nord- rhein-Westfalen, der ‚einige Unruhe aus- gelöst“ habe, und der„Innenpolitische Kom- mentar“ nahm das Thema Steuersenkung zum Anlaß, um dem Bundesfinanzminister einige Komplimente zu machen. Zum glei- chen Thema gab der Süddeutsche Rundfunk einen Bericht aus Bonn mit Ausschnitten aus der großen Finanz- und Steuerdebatte im Bundestag. Mit diesem„Material für das eigene Urteil“ erhält der Wähler einen un- mittelbaren politischen Anschauungsunter- richt, nach dem er sich eine objektive Meinung bilden kann. Schließlich hörte man in der Sendereihe„Freitagabend— aus dem Ge- schehen der Zeit“(Süddeutscher Rundfunk) Ausschnitte aus einer Diskussion in Bad Boll zu dem Thema„Verteidigungsbereitschaft und Friedenswille als erzieherische Aufgabe der Gesellschaft“, wobei die Gefahren und Möglichkeiten der Wiederbewaffnung von allen Seiten ventiliert wurden und der Hörer den Eindruck gewann, daß hier— und wohl auch andernorts— von klugen und tüch- tigen Leuten sehr ernsthaft um die Probleme gerungen wird, die uns und der Welt so viel Kopfschmerzen bereiten. E. P. Notizen über Bücher Alix du Frénes:„Das Mädchen aus Blois“. Roman(Verlag Kiepenheuer& Witsch, Köln). Das Mädchen aus Blois ist Emilie Beauharnais, eine Nichte Napoleons, die zwanzigjährig mit dem Generalpostinspektor von Frankreich, Graf Lavalette, verheiratet wird, von dem ihr Vater sagt:„Von allen Flegeln Napoleons ist dieser Lavalette der flegelhafteste. Er ist häßlich wie die Nacht und amoralisch wie ein Tier. Er ist ein Teufel“. Unzeitgemäß und im Widerspruch zu den Gepflogenheiten ihres hohen Standes liebt Emilie ihren Mann, ohne von ihm mehr als höfliche Nichtachtung und zwei Kinder zu bekommen. In der Rolle der betrogenen und trotzdem anbetenden und treuen Frau erlebt sie in Paris die letzten Tage Napoleons, seine Niederlage, Verbannung, Rückkehr zu hundert- tägiger Regierung und abermalige Verbannung. Im Zuge der Restauration wird ihr Mann ver- haftet und zum Tode verurteilt. In diesem Augenblick erwacht die geduldige Emilie aus ihrer Passivität. Bei ihrem letzten Besuch im Gefängnis am Tag vor der Hinrichtung wechselt sie mit ihrem Mann die Kleider und veranlaßt ihn zu der von ihr klug vorbereiteten Flucht, die sein Leben rettet und ihr Monate der Kerkerhaft, Krankheit und jahrelangen Aufent- halt in einem Nervensanatorium bringt. Erst nach zehn Jahren wird Lavalette begnadigt und kehrt aus dem Ausland zu seiner Frau nach Paris zurück.— Diese rührende, aus den Tage- büchern von Zeitgenossen überlieferte Ge- schichte, ist ein wunderbarer Romanstoff. Alix du Frènes hat mit großer Liebe fürs Detail eine farbige, historische Kulisse darum gebaut und sie mit einer Ueberfülle von Nebenfiguren versehen, unter deren Zahl und Gewicht die Gestalt der opferwilligen Emilie Beauharnais leider ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird. egi. Gabriel Chevallier:„Traurige Scherben— lachende Erben“. Roman(Stahlberg Verlag, Karlsruhe). Die traurigen Scherben spalten den Kopf des rüstigen Herrn Constant Euffe, Chef des Grenobler Lebensmittelgeschäftes„Das Füllhorn“ und seiner ungezählten Filialen, ge- rade als er sich auf einem kleinen Abweg befindet. Seine lachenden Erben sind: Seine Ehefrau, die sich endlich einen Persianermantel kaufen darf; seine Tochter Lucia, deren Mil- lionen den Chauffeur Bruno zum braven Ehe- mann der ältlichen Jungfrau verzaubern, zum Tenniscrack machen und schließlich zum Chef des„Füllhorns“, zum Schieber und Kollabora- tisten; eine andere liebliche Tochter Alberte, deren Millionenerbschaft die Ehewilligkeit des feschen Grafen Bob de Bazair wesentlich steigert: der Sohn Germain mit der unverstandenen Dich- terseele, der durch die Scherben zu einer — üppigen Geliebten und später zu zwei Ehe- frauen kommt; der Spießersohn Edmond mit dem Hang zum Höheren; und schließlich Riri, seine geschäftstüchtige Geliebte, die noch am Todestag einen Scheck über 50 000 Franc und bald danach eine hübsche Lebensversicherung kassiert. Herr Gabriel Chevallier, Verfasser des erfolgreichen„Clochemerle“, läßt diese klein- städtische Bürgerfamilie die üppige Vorkriegs- zeit, den Krieg und die deutsche Besatzung er- leben, läßt sie zu Ehemännern, Vätern, Kriegs- witwen, Widerstandskämpfern und Kollabora- tisten werden. Der Verlag behauptet, Cheval lier sei ein überaus heiteres Buch mit einem leichten Schuß Frivolität gelungen. Der Leser findet aber selten etwas zum Lachen: Der Humor flel der Routine zum Opfer, und der gute Geschmack ging in der geschäftstüchtig breitgewalzten Frivolität verloren, mit der Herr Chevallier immer und immer wieder den sinn- verwirrenden Reiz weiblicher Formen zitiert und den gespaltenen Kopf des seligen Herrn Euffe samt den glückbringenden Scherben nicht zur Ruhe kommen läßt. egi. Beiträge zur ostdeutschen Kultur- und Gei- stesgeschichte, herausgegeben von der Univer- sität Köln(Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln- Braunsfeld). In der Reihe„Osteuropa und der deutsche Osten“ bringt die vorliegende Veröffentlichung fünf Aufsätze ostdeutscher Professoren, die sich mit der Kultur- und Gei- stesgeschichte Schlesiens befassen. Nach einem Ueberblick über den Anteil der Kirche an der deutschen Besiedlung Schlesiens im Mittelalter folgt ein Vortrag des letzten Breslauer Dom- kapellmeisters über die schlesische Kirchen- musik von ihren Anfängen im 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die beiden nächsten Auf- sätze befassen sich mit den politischen, ge- schichtlichen und kunstgeschichtlichen Konse- quenzen, die sich aus der Angliederung Schle- siens an Preußen im Jahre 1740 ergeben haben. Der letzte Beitrag„Weltbildner und Sinn- sucher der schlesischen Dichtung“ behandelt die schlesische Dichtung der letzten vier Jahrhun- derte in ihrer Bedeutung für Schlesien und die gesamte deutsche Literatur. Zehn Abbildungen auf acht Kunstdrucktafeln geben einen Einblick in die Baukunst des Barocks und des Klassi- zismus in Schlesien. ub. Seite 4 MANNHEIM Der vielversprechende Nachwuchs präsentierte sich Feierliche Lehrlingsfreisprechung bei der Metzgerinnung im Musensaal Mehr als in vielen anderen Handwerks- zweigen ist bei den Fleischern, oder Metz- gern, wie man in Mannheim sagt, der Zunftgedanke noch lebendig. Diese Atmo- sphäre herrschte auch im Musensaal, wo sich vor der Mannheimer„Metzgerfamilie“ der Nachwuchs präsentierte. In ihren weiß gestreiften Kitteln, in den auf einer Seite hoch geschlagenen Schürzen, sagen die Jun- gen, und mit frischgestärkten blütenweißen Häubchen und Kleiderschürzen die Mäd- chen in den ersten Reihen. Musikdirektor Arno Landmann leitete die Feierstunde mit Orgelspiel ein und der Sängerchor der Fleischerinnung, dirigiert von Erwin Kuttruff, trug„O Schutzgeist“ vor. Nachdem der Obermeister die Gäste und Vertreter der Stadtverwaltuag, des Ar- beitsamtes, der Berufsschule, des Gewerbe- amtes, des Gewerkschaftsbundes und der Nachbarinnungen begrüßt hatte, verpflich- tete er die jüngsten„Stifte“, die stolz in ihrer Berufskleidung auf der Bühne stan- den. Er beglückwünschte sie zu dem Ent- schluß, zwar keinen leichten, aber schönen Beruf erlernen zu wollen. Der sprichwörtlich„goldene Boden“ des Handwerks sei in übertragenem Sinne noch fest fundiert. Es sei nicht rückschrittlich, wenn sich das Handwerk auf die Traditio- nen der mittelalterlichen Meister beziehe. Der Dreiklang von Meister, Geselle und Lehrling habe sich durch die Jahrhunderte bewährt. Zwar sei in der Rastlosigkeit der Zeit manches Ueberlieferte verloren gegan- gen, jedoch habe auch heute der Hand- Werker mehr Ruhe und Muße und Befrie- digung bei seinem Tun als ein Arbeiter in der dröhnenden Fabrikhalle. Der Mensch stehe hier immer noch im Vordergrund und erlebe seine Arbeit als Ganzheit. „Ja kein Häutle, ja kein Fett, nur noch Schnitzel und Kotelett“, das ist heute die beredte Klage der Metzger über die ein- seitigen Wünsche der Hausfrauen. Humor- voll trugen zwei Lehrlinge dies mit anderen Im Vorübergehen. „ saken wir, daß mit den Ausschach- tungsarbeiten für die Errichtung neuer Wohn- bauten an der Waldstraße auf dem Waldhof begonnen wurde. Zwischen den noch aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg entstandenen sogenannten„Büchner Einfachbauten“ ist be- reits ein Baukran postiert worden, so daß die Anwohner sich nun täglich von dem Fortgang der Arbeiten für die neuen Heime Überzeugen können. Derartige Bemühungen, wenn sie so ad oculos demonstriert werden, wirken wohl immer sehr beunruhigend, weil dann die Zeit des Richtfestes nicht mehr fern ist. Erfreuliche Fortschritte haben die Bauten an der Rainweidenstraße in der Nähe des Ochsenpferckhbunkers gemacht, die für Bunker- bewohner und Räumungsschuldner vorgesehen sind. Auck diese Wohnungen werden von der Gemeinnützigen Baugesellschaft errichtet. Weniger erfreuliche Aussichten bieten sich getzt den Bewohnern der Häuserblocks in der Ludwig-Jolly- Straße. Als vis-d-vis haben sie die Hinterfront der Pensionen in der Gutemann- straße. Wer bietet Gewähr, daß es dort auch immer hübsch verdunkelt zugeht? Erstaunt fragten wir uns, was wohl mit dem aufgeschütteten Gelände zuischen dem Kaiser- Wilkelm-Hafen und der Floßschleuse beabsich- tigt ist. Dem Vernehmen nach soll hier eine Straße angelegt und ein Teil des Geländes an eine Industriefirma vergeben werden. Ueberrascht waren wir, im Käfertaler Kin- dergarten auch Kinder amerikanischer Eltern anzutreffen. Der Grund? Amerikanische Kinder sollen phantasievoll spielen lernen— und da- zu sei ein deutscher Kindergarten wie ge- schaffen. Leider fehlen noch Liegestühle fur die Mittagspause, die die Kinder jetzt auf Bän- ken und Stühlen liegend verbringen müssen. Aus dem Blickfeld verschwinden sollte uns nicht die sckon so oft erörterte, aber anschei- nend noch immer nicht entschiedene Gestal- tung des Gemeindezentrums auf der Schönau. Dort liegt nock vieles im argen und man sollte alles daran setzten, durch eine schöne unc ꝛwechentsprechende Bauplanung bereits begangene Bausünden wieder gut zu machen. Geruchtweise wird verlautet, daß Oberschul- rat Walter am I. Januar aus dem Schuldienst auf eigenen Wunsch ausscheidet. Die Berufung eines Nachfolgers scheint besondere Schwie- rigkeiten zu bereiten, weil Persönlichkeiten von Format rar sind und Mannheim dem Verneh- men nach wenig Anziehungskraft auf Schul- männer ausübt. Scheut man sich, eine zweifel- los lohnende Aufgabe im zweitgrößten Schul- bezirk des Landes zu ubernehmen? Wir sind der Meinung, daß Mannneim auf diesem so Wichtigen Gebiet des Erziehungswesens eine hervorragende Persönlichkeit dringend braucht. * Wohin gehen wir? Freitag, 26. November: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr:„Der Troubadour“; Musensaal 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“(für die Theatergemeinde). Alhambra:„an jedem Finger zehn“; Kamera und Kurbel:„Das Schiff der verlorenen Frauen“. Kunsthalle 20.00 Uhr:„Der Mensch zwischen Triebanspruch und Versagung“, Vortrag von Dr. H. Stierlin, München(Abendakademie); Aula der Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Farblichtbildervortrag„Mit dem Touropa- Fern-Expreß in den Süden“, Sprecher: Dr. Sinz(Hapag-Lloyd Reisebüro); Weinzimmer des Rosengartens 20.00 Uhr: Vortrag„Manager- Krankheit“, Sprecher: Dr. G Ufer(WELA; Industrie- und Handelskammer 18.00 Uhr: Vor- trag„Verkehrsprobleme der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“, Sprecher: Dr. W. Klaer; Kanzlereck 20.00 Uhr: W. R. Allgaier und Dr. P Kübler sprechen(GVP, Innenstadt). Wie wird das Wetter? 21 — Y * N 7 —— Wechselhaft mit Regen . Vorhersage bis Samstag früh: Wechselhaft und verhältnismäßig mild, meist stark bewölkt mit zeitweiligem Regen. Vielfach noch dunstig bis neblig-trüb. Tagestemperaturen 6 bis 8 Grad, nachts frostfrei. Vorübergehend auffrischende Südwestwinde. gereimten Ungereimtheiten vor. Dann kam die Reihe an die Lehrlinge, deren Lehrzeit halb vorüber ist und die jetzt eine Zwi- schenprüfung ablegen mußten. Es waren 120. Lehrlingswart Bauer sagte, daß sich diese Prüfung in der Praxis sehr bewährt habe. Man könne sehen, ob die Zeit gut genutzt wurde und die Ergebnisse gäben neuen Ansporn. Der Hauptgrund für die Feierstunde war jedoch die Freisprechung der 59„fertigen“ Lehrlinge. Sie wurden von ihren Verpflich- tungen, die sie mit dem Lehrvertrag ein- Segangen waren losgesprochen und müssen jetzt als Gesellen zeigen, was sie können. Es Waren 44 Jungen und 14 Mädchen. Erst kürzlich wurde die Lehrzeit für Mädchen von zwei auf drei Jahre erhöht und Ober- meister Selzer beglückwünschte sie, daß sie das dritte Jahr freiwillig abgeleistet haben. Er dankte der Meisterin Rosenfelder mit einem Blumenstrauß, die sich so für die Mädchen eingesetzt hat, daß man sie die „Mutter der weiblichen Fleischer jugend“ nennt. Obermeister Selzer dankte aber auch allen anderen Meisterfrauen, deren persön- licher Einflug auf die Lehrzeit unschätzbar sei, weil bei den Metzgern die Lehrlinge meist im Meisterhaus wohnen. Schlachthofdirektor Lemmler, Direktor der Gewerbeschule Dr. Henny, Regierungs- rat Beck vom Arbeitsamt und H. Eberhardt als Vertreter der Handwerkskammer be- Slückwünschten die jungen Gesellen, von denen die sechs Besten mit dem Ehren- stahl ausgezeichnet wurden Erwin Her- mann, Otto Georg Weber, Walter Kühner, Edwin Stein, Hiltrud Gärtner und Hanne lore Junghans). Der Junggeselle Otto Weber und Hiltrud Gärtner am Klavier und Mei- ster Theodor Geisler, Gesang, sorgten für musikalische Unterhaltung. Julius Sturm sprach Abschiedsworte im Namen der Junggesellen. b-t Feindliche Freunde vor dem Schöffengericht Karl und Peter klauten einen Kompressor im Werte von 10 000 DM Karl und Peter gehören zu den Jahrgän- gen, die 1936 Soldat werden mußten und es bis zur Entlassung aus der Gefangenschaft ununterbrochen blieben. Karls letzter Dienst- grad war Obergefreiter, Peter endete als Stabsgefreiter, und die beiden alten Käm- pen lernten sich an einem blauen Märztag in einem Ludwigshafener Lokal kennen. Karl, der treuherzig und bieder drein schauende Pfälzer war 41, sein durch viel schäumendes Bier ihm gar bald eng befreun- deter Zechgenosse Peter aus Köln 39 Jahre Alt. Macht zusammen 80 Jahre, ein Alter, von dem man annehmen sollte, daß es aller jugendlichen Unvernunft abhold wäre. Aber Weit gefehlt: Nachdem die Zeche mit dem Verkaufserlös einiger Säcke Zement, die Kar! zum heimatlichen Steinbruch in Landstuhl hätte bringen sollen, beglichen war, geschah Seltsames: Die beiden Freunde bestiegen den Karlschen Lastwagen, fuhren in der Mann- heimer Bismarckstraße an einer Baustelle vor, hängten binnen kurzer Zeit einen dort stehenden Dieselkompressor im Wert von 10 700 Mark an und rollten quietschvergnügt von dannen, Richtung Pfalz Wie es dazu gekommen war, ist schnell erklärt. Karl, dem es geschäftlich nicht ge- rade gut ging, war der nagelneue Kompres- sor schon einige Tage vorher als Inbegriff des Besitzenswerten erschienen. Peter aber erschien ihm würdig, bei dieser Besitzergrei- kung zu assistieren. Und da Peter zu jener Zeit gerade arbeitslos, durstig und derartigen Dingen von Grund auf nicht abgeneigt war, war die Waffenbrüderschaft der beiden Sol- daten sehr schnell besiegelt.„Ich kriege das Ding für 4000 Mark los“, hatte Karl gemeint und Peter die Hälfte des Geldes versprochen. Und das hätte er nicht tun sollen, weil Peter felsenfest auf gegebene Versprechen ver- traut. Am Wohnort von Karl, einem kleinen Stadt- chen bei Pirmasens, wurde mit großer Sorg- falt der an dem Kompressor haftende Name der bestohlenen Firma abgekratzt und mit einer neuen Aufschrift überpinselt. Nach Vollbrachter Arbeit trennte man sich, nicht ohne die neuerliche Beteuerung Karls, Peter werde bestimmt von ihm hören. Als aber Peter nach einiger Zeit immer noch nichts gehört hatte, beschloß er, seinen Freund Karl zum Auftun seines Mundes zu bestimmen und erschien eines Tages for- dernden Blicks bei diesem, der ihm ver- sicherte, er habe den Kompressor längst wie- der seinem rechtmäßigen Eigentümer zurück- Sebracht. Und da wurde Peter mißtrauisch und drohte mit Anzeige, wenn ihm Karl nicht ein kleines Ueberbrückungsgeld aus- zahle, Karl zahlte nach seinen Worten rund 500 Mark in regelwidrigen Abständen. Peter Will genau 280 Mark bekommen haben. Die beiden Helden stritten wacker und voller Edelmut vor dem Schöffengericht und ver- suchten, sich gegenseitig hineinzulegen. Und als Peter dann vernahm, daß Karl den Kom- pressor für 150 Mark pro Woche vermietet hatte, brach er in die durchaus ernstgemeinte Feststellung aus:„Dann hätt' ich ihm eins auf die Rübe gekloppt!“ Ein Glück, daß der Mieter des Kompres- sors mit der Zeit Verdacht schöpfte und er an die Herstellerfirma schrieb. Kurz darauf holte die bestohlene Firma dann ihren Kom- Ppressor und die Kripo Karl und Peter ab. „Auf Euch zwei haben wir gerade gewar- bet“, sagte der Vorsitzende und gab Karl ein Jahr und Peter neuen Monate wegen ge- meinschaftlichen Diebstahls. lex Ein Raubmörder gesucht 1000 Mark Belohnung Wie die Kriminalpolizei mitteilt, wurde am 8. November in Kassel ein Raubmord an einer Frau Milda Thoß verübt, bei dem die Täter 500 DM erbeuteten, Während einer der Mörder, der 34jährige Alfred Müller, inzwi- schen festgenommen werden konnte, gelang es seinem Komplicen, dem ledigen Maurer Günther Horst Graap, geboren am 22. Okto- ber 1933 in Insterburg, zuletzt wohnhaft in Mehlbach, Kreis Kaiserslautern, Poststraße 7, Zzu fliehen. 1 Grsap ist 1,81 Meter groß, schlank, hat hellblondes Haar, blaue Augen, breite Nase, Wulstige Lippen und vollständige Zähne. Be- kleidet war Graap mit einer braunen oder graugrünen Lederjacke, langer brauner Hose, Halbschuhen und einem gelben Schal. Der Flüchtige besitzt einen Bundespersonalaus- Weis und eine Meldekarte des Arbeitsamtes auf den Namen Richard Heyder, geboren am 27. November 1929 in Eberstadt, Kreis Buchen. Die Bevölkerung wird beim Auftauchen Graap's in Mannheim um sachdienliche Mit- teilungen an die Kriminalpolizei gebeten. Der Oberstaatsanwalt in Kassel hat eine Belohnung von 1000 Mark für die Ergreifung des Täters ausgesetzt. Rechnen türkische Kinder besser? Dr. Peters über Lernen und Reife im Institut für Erziehung und Unterricht * Nach einem Vierteljahrhundert sprach Professor Dr. Peters(Universität Würzburg) Wieder einmal„im alten und lieben Mann- heim“. 1919 bis 1923 lehrte er an der Wirt- schaftshochschule. 15 Jahre lehrte er in Istan- bul, drei in England. Worte herzlichen Ge- denkens widmete er im Institut für Erzienung und Unterricht seinem Mannheimer Nachfol- ger Otto Selz, der in den Kerkern der Gestapo verschwand.(Dessen Hauptwerk„Die Gesetze des produktiven Denkverlaufs“ sollte nicht in Vergessenheit geraten.) In seiner methodisch sauberen Art berich- tete Professor Peters schlicht von Unter- suchungen über die Rechenfähigkeit bei Mannheimer und türkischen Kindern. Dazu wurden die von dem ersten Schulpsychologen des Stadtschulamts, Dr. Lämmermann, ent- wickelten Aufgabenreihen benutzt. Obwohl die rechnerischen Leistungen der erwachse- nen Türken nicht weit her sind, war das Er- gebnis des Vergleichs überraschend: Die jun- gen Türken rechneten durchweg besser als die jungen Mannheimer. Aber nicht deshalb, Weil sie tatsächlich bessere Rechner sind, son- dern weil sie, erst mit vollendetem siebtem Lebensjahr eingeschult, reifer waren:„Ler- nen und Reifen“ lautete das Thema des Vor- trags. Wenn nicht Schulklassen mit Schulklas- sen, sondern Lebensalter mit Lebensalter ver- glichen wurden, verschwand der Unterschied bis auf bescheidene Reste(zugunsten der Mannheimer). Das richtige Reifealter machte mehr aus als die UDebung. Die Konsequenz daraus wäre die Einsicht, daß eine zu früh angesetzte„Uebung“ uner- Siebig bleibt. Und wenn neuerdings festge- stellt werden mußte, daß ein Teil der Jugend sich biologisch schneller entwickelt als see- lisch und geistig, wäre die Frage zu stellen, ob Lehrpläne und Klassenziele dieses Aus- einandertreten der Reifungsvorgänge berück- sichtigen. Praktisch vielleicht, theoretisch kaum. Es kann also bei einer alten Klage bleiben: zu früh und zu viel. Professor Peters dehnte den Bericht auf die Stadien der Reife aus: Motorische Lei- stungen, Handgeschicklichkeit und Gedächt- nisleistungen kommen zu einem Maximum etwa mit dem zwanzigsten Lebensjahr, Wenn. sich die Feinstruktur des Gehirns und des Zentralnervensystems(für die Koordinations- leistungen der Muskeln) genügend entwickelt hat. Diese Feinstruktur entwickelt sich bis ins dreigigste Lebensjahr, obwohl die Lern- fähigkeit ab dem zwanzigsten auf einem ge- wissen Niveau stehen bleibt und nach dem dreißigsten abnimumt. Intelligenz äußert sich in der Mannipfal- tigkeit der Leistungsgebiete. Die Intelligenz- entwicklung hängt ab von dem„diffusen Lernen“ durch Verarbeiten der Umweltein- flüsse. Das systematische Lernen der Schule bleibt abhängig von der Intelligenzlage, die durch solch„diffuses Lernen“ zustande kommt. Keine Schule kann alles allein. In der lebhaften Aussprache wurde unter anderem die Frage des Kernschen Schul- reifetestes aufgeworfen. Professor Peters war der Auffassung, daß die für den Schüler un- günstigen Ergebnisse wiederholt überprüft werden sollten, Ein gefordertes Erziehen zu Harmonie(auch mit dem Unendlichen) fand Wenig Gegenliebe in einer Zeit, die aus der Sparmung die reicheren Aspekte gewinnt. f. W. K. Drei in einem baggergerͤt, das drei Baumaschinen ersetat. Arbeitsgang 13 Tonnen Erde von einer Baustelle abgebaggert, zu einer anderen Baustelle transportiert und dort ohne weitere Manipulationen wieder einplaniert werden. Der Motor- Scraper, den Allis Chalmers in Wallington(US) baute, hat ein Eigengeuicht von 24 Ton. nen und erreicht eine Geschwindigkeit von etwa 45 lem /st. Eine Munchener Firmdu hat dieseg ideale Gerät, das sich insbesondere für Flugplatz- und Straßenbau eignet, erstanden. Feier zum 110. Geburtstag von Carl Benz Schnauferlelub und Daimler-Benz gedachten des großen Erfinders Bei strömendem Regen versammelten sich gestern prominente Mitglieder des„All- gemeinen Deutschen Schnauferlelubs“ und Vertreter der Firma Daimler-Benz auf dem Ladenburger Friedhof, um am Grabmal von Dr. Carl Benz des 110. Geburtstages dieses Pioniers der Kraftfahrt in einer kurzen Feier zu gedenken. Nachdem beide Organi- sationen Kränze niedergelegt hatten, hob der Ehrenpräsident des Schnauferlelubs, Direktor Karl Werner, in einigen kurzen Worten die enge Verbundenheit zwischen dem Hause Benz und den von ihm vertretenen Kraftfah- rern hervor. Anschliegend begab sich die Festversammlung auf den Platz vor der Villa Benz, wo vor dem Modell des ersten Auto- mobils und einem erhalten gebliebenen Ve- teranen der Landstraße der Heidelberger Bürgermeister Dr. Dr. Hagen die Gedenk- Ansprache hielt. Am offenen Fenster sah man die beiden noch lebenden Söhne des großen Erfinders, Eugen und Richard Benz, die den Worten des Redners mit Aufmerksamkeit folgten. Dr. Hagen sprach von der Tradition, die die Gegenwart mit dem 1929 verstorbenen Car! Benz verbinde und die durch die rasante Entwicklung des Automobils für alle Kein„Thanksgiving-Day“ ohne Truthahn Dieb mit Sinn für fremde Bräuche/ Aus dem Polizeibericht Die Amerikaner feierten ihren„Thanks- giving-Day“ mit traditionellem Truthahn- diner. Ein Unbekannter, dem diese Sitte offenbar imponierte, beschaffte sich seine Festtagsdelikatesse auf etwas unlautere Weise: Er brach beim Gaswerk Luzenberg in einen Hühnerstall ein, stahl eine Trut- henne und tötete sie sofort mit einer Auto- antenne. Dunkle Tauschgeschäfte Zwei Jugendliche hatten bei einem Ein- bruch in Heidelberg Herrenhemden und Da- menblusen gestohlen und fuhren anschlie- gend mit einem gestohlenen Wagen nach Mannheim, um sich in der Gutemannstraße zu amüsieren. Da sie kein Bargeld hatten, bezahlten sie ihre„Freundinnen“ mit den gestohlenen Blusen und Hemden. Die Kri- minalpolizei faßte die beiden Uebeltäter. Die „Damen“ wurden wegen Hehlerei angezeigt. Betrügerische Vertreter Pech mit ihren Vertretern hatte eine Firma, die jetzt zwei dieser Herren wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Unterschla- gung anzeigte. Die beiden hatten fingierte Aufträge vorgelegt und sich dafür insgesamt 1400 Mark Provision auszahlen lassen. Wem wurde ein Wagenheber gestohlen? Die Kriminalpolizei hat einen Wagen- heber sichergestellt, der in ein Leinensäck- chen mit den Kennbuchstaben„KB“ einge- Sind die Frauen an allem schuld? Pfarrverweser Glückert sprach über„Die fromme Frau“ Im„Laurentianum“ behandelte Pfarrver- Weser Glückert in einer Vortragsreihe des Katholischen Deutschen Frauenbundes ein = wie er sagte—„etwas merkwürdiges Thema“ mit offenherziger Fröhlichkeit. Was der Geistliche im einzelnen sagte, war— bei großem Ernst in der Sache selbst— eine eigenwillige, heitere, zum Teil bewußt „schiefe“ und übertreibende Darstellung der „beiden unterschiedlichen Typen männlicher und weiblicher Frömmigkeit“. Seine Absicht dabei war, Undeutliches deutlich zu machen, aber auch Widerspruch herauszufordern, mit dem Ziel eines neuen„Knigge für weibliche Frömmigkeit“. Die Frauen seien an allem schuld, sie machten es den Männern schwer, fromm zu sein, sagte Pfarrer Glückert. Die Frömmig- keit des Mannes habe etwas Tatkräftiges, Herzhaftes, Kerniges; das Gebet des Mannes sei kurz, und er wolle Gott gegenübertreten mit einem„Herr, da bin ich!“ Die Grund- haltung des betenden Mannes sei das Ste- hen, die Grundhaltung der betenden Frau das Knien. Ihr Gebet sei wortreicher, ihre Frömmigkeit intimer, anschmiegsamer, sen- timentaler. Das„Dumme“ an der Geschichte sel, daß der Mann keinen Anknüpfungspunkt an diese, seinem Wesen völlig fremde Art der Frömmigkeit finde. Wenn von Frömmig- keit die Rede sei, habe man aber meist den Weiblichen Typ im Auge; daneben müsse der Mann„unfromm“ erscheinen. Auch die„Verfeierlichung“ des Gottes- dienstes, seine„Dekoration“, die„Politur“, hinter der der Inhalt, nämlich das Wort Gottes, zurückzutreten drohe, schob Pfarrer Slückert auf die charmanteste Weise den Frauen in die Schuhe. Nicht die„Stimmung“, nicht die Anregung des Gemüts seien die Hauptsache im Gottesdienst; den Leuten müsse vielmehr durch das Wort Gottes ein „Licht aufgehen“. Hier habe die liturgische Bewegung schon viel Gutes getan, und es sei ein schönes Zeichen, daß die Frauen diese 9 mit Begeisterung aufgenommen ätten. Auch die Frömmigkeit der Frau sollte weltweit, etwas herb und fröhlich sein, sagte der Redner und seine am Schluß vorge- brachte Bitte, von den etwa mitgebrachten Schußwaffen keinen Gebrauch zu machen, kamen die begeistert Beifall-gebenden in der Ueberzahl erschienenen Damen bereitwillig nach. Hk verkörpert dieses neue amerikanische Baugerũt. das sich Motor Scraper nennt und in einigen Eaemplaren vorgestern vom Herkules Kran im Mannheimer Hafen an Land gehoben wurde. Es hamdelt sich Mer um ein Flach. 55 Mit der 300-PS-Maschine können in einem Text und Foto: Steiger Kraftfahrer verpflichtend geworden sei. In einer neuen Phase des Verkehrs müsse es eine der vordringlichsten Aufgaben des Schnauferlelubs sein, die von Carl Benz stammende Verkehrsregel„Vorsicht und Rücksicht“ zu beherzigen und auf den Stra- Ben durchzusetzen. Gerade im Hinblick aul die erschreckend hohe Zahl der Verkehrs- unfälle sei der Autofahrer verpflichtet, das Werk der Männer Benz und Daimler in ihrem Sinne fortzuführen und an das Wort der Mutter Benz zu denken, daß die Men- schen als Kraftfahrer eben mehr„Menschen“ sein sollten. f N 5 Im dankbaren Gedenken an alle Ange- hörigen der Familie Benz faßte der Redner seine Ausführungen in dem Gelöbnis zusam- men, daß die Schnauferlbrüder die Tradition wahren, an den Gegenwartsaufgaben tat- kräftig mitarbeiten und das ihnen mögliche für die Erhaltung des Friedens zu fun be- reit seien. 4 Schüler des Carl-Benz-Progymnaàsiums umrahmten die Kranzniederlegung, dle Direktor Wöllke von Daimler-Benz und Direktor Werner vornahmen, und die Ge- denkfeier mit Liedvorträgen. Hyyb packt war. Der Wagenheber wurde in der Nacht vom 16. zum 17 November vermutlich in der Neckarstadt-Ost gestohlen. Der Eigen. tümer wird gebeten, sich sofort bei der Aus- wertungsabteilung der Kriminalpolizei in L. 6, 1, Telefon 5 80 41, Apparat 260, 2u melden. Wieder Einbrecher in Wallstadt Nachdem in der Nacht zuvor ein Ein- brecher mit wenig Glück eine Wallstadter Wohnung besucht hatte, stahl in der vergan- genen Nacht ein Unbekannter aus einer Ladentheke und aus einem Schrank etwa 700 Mark und Wertsachen für 300 Mark. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich bei bei⸗ den Einbrüchen um den gleichen Täter handelt. f Verhängnisvoller Schwips i Nach Mitternacht bemerkte eine Polizel- streife einen anscheinend betrunkenen Moped- fahrer auf der Neckarauer Straße, der im Zick-Zack-Kurs die ganze Breite der Fahr- bahn benutzte. Die Polizisten forderten den Fahrer durch rotes Licht zum Falten auf, Der versuchte jedoch um den ersten Be- amten herumzufahren, blieb am ausgestreck- ten Arm des Polizisten hängen und stürzte auf die Straße. Mit einem Schädelbruch wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Auf der Seckenheimer Landstraße stiel ein Lkw mit einem Personenwagen zusam- men. Der Fahrer des Personen wagens erlitt eine Gebirnerschütterung und Kopfverlet- zungen, ein im Lkw) mitfahrendes Mädchen wurde ebenfalls am Kopf verletzt. Unfälle auf der Autobahn Auf der Autobahn Mannheim-Heidelberg ereigneten sich gestern morgen im Nebel drei Unfälle, bei denen glücklicherweise niemand ernstlich verletzt wurde. Ein Personenkraft- wagen fuhr auf einen haltenden Personen- kraktwagen auf und zwei Motorradfahrer stürzten auf der glatten Fahrbahn. In Vorbereitung 50 Jahre Verkehrsverein Mannheim Im nachsten Jahr kann der 1905 gegründete Verkehrsverein Mannheim E. V. auf sein 50. janriges Bestehen ꝛurucablichen. Natürlich soll dieses Ereignis gebührend gefeiert werden, dock leider sind wanrend des Krieges Archive, Büchereien und Akten sowie andere Untel“ lagen über das Wirken des Verkehrsvereins von 1905 bis 1945 verloren gegangen, ein Ver: lust, der für den Verein sehr schmeralich ist. In der Bevölkerung aber dürften noch seht viele Publikationen des Verkehrsvereins aus jener Zeit vorhanden sein, der heute gerne bereit ist, diese für inn wertvollen Dokumente anaukaufen und sich auch schon freuen würde, wenn man sie inm als Leihgabe aur Verfügung stellt, damit er sein Jubiläum vorbereiten cann. Nr. . Run bele besi daß orig Ein Fi der bande diesn Bibli- für 1 MORGEN Seite f Koburger Puppenspieler bpesuchen Mannheimer Schulen Auf Einladung des Stadtschulamtes Mann- heim gastieren gegenwärtig die bekannten Koburger Puppenspieler Lydia Gerlicher und Georg Müller in den hiesigen Schulen. In einer anschaulichen Form zeigen die vom Rundfunk her bekannten Puppenspieler das pelehrende Spiel:„Kasperl und die Schüler besiegen den Verkehrsteufel“. Erfreulich, daß das Stadtschulamt den Schülern auf so brisinelle Art Verkehrsunterricht erteilt. 4 1 Rentenzahlung bereits ab 27. November Für den Bereich des Postamts 1 ohne Vor- orte werden die Angestellten- und Versor- gungsrenten bereits ab 27. November 1954, die Invaliden-, Unfall- und KRnappschafts- renten ab 30. November 1954 ausgezahlt. Die Vorschußzahlung nach dem Renten-Mehr- petrags-Gesetz für Angestellten-, Invaliden- und Witwenrenten werden für die Monate Dezember 1954 bis Ende März 1955 in einer Summe an den üblichen Rentenzahlstellen am 13. und 14. Dezember 1954 ausgezahlt. Die Rentenempfangsscheine mit dem zu zahlen- den Vorschußbetrag werden bei der Dezem- perzahlung den Rentenempfängern ausgehän- digt. Die Empfänger von Witwen- und Wit- Wwerrenten haben auf dem Rentenempfangs- schein das Geburtsjahr des verstorbenen Hhegatten anzugeben. Es muß mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß die Emp- fänger unbedingt das Geburtsdatum des ver- storbenen Ehegatten anzugeben haben. Hotor le- lach. nem stelle Bei den Vorschußzahlungen am 13. De- otor. zember 1954 werden Angestelltenrenten von Ton- Nr. 1 000 000 bis 1 069 997, die Invalidenrenten deses von Nr. 1 bis 6999 ausgezahlt. 5 Am 14. Dezember 1954 werden die An- eiger gestelltenrenten von Nr. 1 070 000 bis Schluß, die Invalidenrenten von Nr. 7000 bis Schluß ausgezahlt. Um eine reibungslose Abfertigung aller 0 Rentenempfänger zu gewährleisten, bitten f wir, die Nummerneinteilung in den einzel- . nen Rentenzahlstellen genau zu beach- sel. In ten und die Nachzahlungen an den genann- 3 ten Tagen pünktlich abzuholen.. n des 1 Benz Bemerkt wird, daß für Januar, Februar it und und März 1953 ebenso wie für Dezember 1954 die bisherigen Monatsbeträge ohne Berück- sichtigung des Vorschusses gezahlt werden. Für die traditionelle weihnachtliche Schau 4 der Mannheimer Bezirksgruppe des„Ver- Aue.] bendes Bildender Künstler“ in Baden sind Redner diesmal die schönen hellen Vortrags- und uam, Fidliotheksräume des Städtischen Instituts 1 für Erziehung und Unterricht im Gebäude der neuen Städtischen Sparkasse(D I) zur Verfügung gestellt worden. Die zwanglos, aber dennoch übersichtlich angeordnete Aus- stellung unterscheidet sich von der in frühe- 'gliche un be- 1816 aslums ren Jahren gern geübten übermäßigen An- g, dle khäufung von Bildobjekten durch eine in wei- z und ser Beschränkung vorgenommene Auswahl. je Ge- Insgesamt umfaßt die Schau etwa 50 Bilder hb unterschiedlicher Techniken, insbesondere Oelgemälde und Aquarelle, unter ihnen ge- legentlich die eine oder andere graphische Arbeit. Es kann nicht Aufgabe dieses Berichts sein, die ausgestellten Bilder etwa einzeln kritisch zu werten. Das ist um so weniger nötig, als die Namen der meisten Künstler in den Kreisen interessierter Mannheimer Kunstfreunde längst bekannt, geschätzt oder auch mehr oder weniger umstritten sind. un in der mutlich Eigen. 5 8. 3. 1 Dem Zweck der Ausstellung, die ja eine 60, 1 weihnachtliche Verkaufsschau sein soll, kom- men jene Arbeiten besonders entgegen, in 5 denen ein heimatliches oder sogar spezifisch b. mannheimerisches Thema anklingt, deren es Die Planskizze links erläutert den jetzt erst in die Diskussion um die Gestaltung des Bahnkofplatzes geworfene Vorschlag. Er führt den Ver- kehr zwar über die ebenfalls im städtischen Plan vorgesehene einfache Kreuzung Bismarclestraße/ Kuiserring, dunn aber diret vor das Emp- fangsgebäude, Wobei der Omnibusbahnkof an dessen Lindenhof flanke verlegt wird. Völlig neu ist der Gedanke, den„Suezkanal“ zu über- bauen und die Quadrate L 15 und L Is zusammenzulegen.— Die Plan- skizze rechts zeigt noch einmal den städtischen Plan: den von Professor . . 223 S 5 ante, a, Leibbrand fur die Zukunft empfohlenen Umweg zum Empfangsgebäude (J, an Stelle der vorläufig noch genügenden, aber nicht kreuzungsfreien Vorfahrt(2), die dazu gehörige Vorfahrt mit Parkplatz(), die weite Vorfahrt— mit Parkplatz— von der Post her(d), eine weiteren kleinen Par platz(5), Rasenanlage(6), Baume(7, 8, 9), Rest an Freifläche(Io), die immer noch aktuelle„Schweizerbrücke“(II) und die um ihretwillen noch umstrittene Bauflucht von L 17(12). Die„Bahnhofsplatz“-Debatte in der Endrunde? Es sieht nicht so aus, als ob die Stadtratsitzung am 30. November ein Endergebnis bringen würde Zur nächsten öffentlichen Sitzung des Stadtrats am 30. November, die hauptsächlich der Umgestaltung des Bahnhofsplatzes ge- widmet ist, hat sich die Stadtverwaltung gewappnet und scheint gewillt zu sein, dem sogenannten Elsaesserplan endgültig zum Siege zu verhelfen. Sie scheint auch Aussicht zu haben, das Spiel in der Endrunde zu gewinnen, denn zuviele Sitzungen gingen dieser voraus. Das Interesse der Oeffentlich- keit ist erlahmt und die Stadträte sind viel- leicht ein wenig müde geworden Um 80 starrköpflger hält die Stadt- verwaltung an ihrem ursprünglichen Plan fest, wobei sie auch kein Hehl daraus macht, daß sie gewillt ist, dem Bau der sogenannten Mannheimer Maler stellen aus Eine weihnachtliche Schau der Bezirksgruppe„Verband Bildender Künstler“ umwitterten„Harlekin“, Karl Petry einen „Seiltänzer“ und eine figurenbevölkerte Abendstimmung am See. Straßen- und Land- Schaftsbilder von ausgeprägten farbigen Rei- zen haben Fritz Schnitzer(„Häuser im Win- ter“), Hermann Stösser(„Grohßstadt“), Bruno Kröll(ein schönes Straßenbild von Oude- narde), Heinrich Weidenhammer(„Straße im Sonnenlicht“), Walter Koch(„Landschaft“), Ludwig Strauss(„Dorfstraße“), Ernst Schmidt („Straße“) und Ursula Ludwig Krebs(„Kleine Landschaft“), ausgestellt, die im übrigen mit einem sehr eindrucksstarken Bildnis(„Mäd- chen in gelber Jacke“) die Aufmerksamkeit des Beschauers fesselt. Trude Stolp-Seitz offenbarte in zwei Bildern(„Tisch am Fen- ster“ und„Boote“) bewegtes malerisches Temperament. Mit Stilleben sind Willi Wernz, Else Bieneck-Roos, Fritz Schnitzer und Waldemar Epple vertreten, dieser müt einem reizvollen Zug ins Surreale. Das Thema„Kind“ klingt ini Hermann Stössers„Kinder im Zoo“, in Paul Löfflers„Kinder mit Drachen“ und in Lore-Lina Schmidts Kinderbildnis freundlich und heiter an, tänzerische Motive finden sich in Gerd Schmidts„Bacchantischem Fest“, in Ernst Schmidts„Tanzgruppe“ und in Eber- hard Dosers„Prima Ballerina“ Dosers Ar- beiten gehören, ähnlich wie die von Imo Lieska(„Ruhende“,„Trennung“,„Zirkus- luft“) zur abstrakten Malerei, als deren Hauptvertreter in diesem Kreise Franz Schömbs den Betrachter mit seiner großfor- matigen Bildkomposition„Das dunkle Tor“ entgegentritt. Zwei schöne Plastiken von Hanna Nagel(„Mutter mit Kind“) und Elfi Bohlinger- Weil(„Sitzende Frau“) fügen dem malerischen Element der Ausstellung wenig- stens in diesen beiden bemerkenswerten Stücken das bildhauerische würdig hinzu. Die Schau ist bis zum Weihnachtsfest zu allen Tagesstunden geöffnet. c. O. e. „Schweizer-Brücke“, der„Rutschbahn“ über den Bahnkörper zwischen Bahnhofs- empfangsgebäude und Bahnpost hindurch als Pendant zur Diagonalen via„Becke- buckel“ alle Möglichkeiten offen zu halten. Man will kein Quentchen nachgeben und lälzt nichts gelten, was die Architekten Hen- ning und Panther in die Waagschale warfen. Die Vorschläge dieser„Privatleute“ wurden allerdings einer sehr genauen Untersuchung unterzogen— leider von seiten eines städti- schen Spezialisten in erster Linie und in zweiter von Professor Dr.-Ing. Leibbrand (Eidgen. Techn. Hochschule Zürich), der maß- geblich am Zustandekommen des städtischen Plans beteiligt war. Diese Tatsache, daß man es nicht mit neutralen Gutachten zu tun hat, ist eine zweifellos stark ins Auge fallende Schwäche der Verwaltung. Nun aber zum Antrag, wie er von der Ver- waltung dem Stadtrat am 30. November vor- gelegt werden soll: 5 Man ist vorsichtig genug, mögliche Maß- nahmen der Bundesbahn(im Zuge der Elek- trifizierung) miteinzukalkulieren und fordert von den veranschlagten Kosten in Höhe von 3070000 DM zunächst nur 200 000 DM für vor- bereitende Maßnahmen. Darüber hinaus wird jedoch der Antrag gestellt, den Bebauungs- plan(im Sinne der Stadtverwaltung) als end- gültig aufgestellt zu erklären und mit der Zurücknahme der östlichen Bauflucht des Blockes L 15, so daß diese 39 m von der Achse des Kaiserrings entfernt ist, einverstanden zu sein. Ueber die endgültige Abgrenzung des Blockes L 15 und der sich anschließenden Baublöcke L 5— L 13 soll noch nicht ent- schieden werden. In ihrer Begründung stellt die Verwal- tung fest, daß es unmöglich ist, Bebauungs- grenzen festzulegen, ohne eine verkehrs- planerische Konzeption zu haben und be- müht sich, in einer Gegenüberstellung der drei Pläne(Elsaesserplan, Henning-Plan und Panther-Plan) die Vorzüge des städtischen Plans in den Vordergrund zu rücken, der auf einer einfachen Kreuzung(Kaiserring—-Bis- marckstraße) basiert und die diagonale Uber- querung des Bahnhofplatzes via„Becke- buckel“ will, während Panther wie Henning „versetzte“ Kreuzungen wünschen, d. h.(bei Panther) Drei-T- Kreuzung bei Umgehung des Bahnhofsplatzes, bei Henning eine Um- leitung des Verkehrs zum Bahnhof über die Straße L 14/ M7 und die Tunnelstrage, so daß der Lindenhofverkehr den Bahnhof über- haupt nicht berührt. Beide Pläne, so sagt die Stadtverwaltung, seien unwirtschaftlicher als der städtische Plan, die Leistungsfähigkeit der versetzten Kreuzungen niedriger und(durch Verlän- gerung der Wegstrecken) die Betriebskosten der Straßenbahn höher. Professor Dr.-Ing. Leibbrand, der noch- mals bemüht wurde, mahnt vor allem da- zu, die Zahl der Knotenpunkte und Ueber- schneidungen im Zuge der Hauptverkehrs- straßen niedrig und sich die Möglichkeit, doch noch die„Schweizerbrücke“ zwischen Empfangsgebäude und Bahnpost über den Bahnkörper zu bauen, offenzuhalten.(In der letzten Sitzung des Technischen Aus- schusses entschieden sich die Stadträte für eine Vorverlegung der Baufluchten des Quadrats L 17 und„verbauten“ damit diese Möglichkeit). Man wisse nicht, Verkehr sich noch entwickeln werde, sagte Leibbrand, und versucht im gleichen Atemzug den Einwand zu entkräften, daß die im städtischen Plan vorgesehene Vor- fahrt zum Westflügel des Bahnhofs inso- fern schwierig sei, als sie den vom Linden- hof kommenden Verkehr kreuzt, indem er auf die(heute noch) zahlenmäßige Schwäche dieses Verkehrs hinweist. Sollte er in der Zukunft stark anwachsen, könne man im- mer noch eine kreuzungsfreie Zufahrt an- legen. Diese— siehe Plan— würde aller- dings einen recht ansehnlichen Umweg für den Autofahrer bedeuten und seinem Ben- zinbudget mindestens ebenso abträglich sein wie die durch den Henningschen bzw. Pantherschen Plan verursachten Betriebs- mehrkosten der Straßenbahn). Bezüglich der von Architekt Panther vorgeschlagenen und von uns gestern er- wähnten Lösung, den Baublock L 15 über die Tunnelstraße hinwegzuführen und mit dem Baublock L 13 zu verbinden, sagt die Verwaltung, daß man sie noch überprüfen Wolle Wieviele Sitzungen um den Bahnhof- platz mag es noch geben? es. Terminkalender Gesamtdeutsche Volkspartei, Kreisverband Mannheim- Innenstadt. Am 26. November, 20 Uhr, sprechen im„Kanzlereck“, S 6, W. R. Allgaier und Dr. P. Kübler. „Verkehrsprobleme der Europäischen Ge- meinschaft für Kohle und Stahl“ ist das Thema eines Vortrags, den Dr. Werner Klaer am 26. November, 18 Uhr, im Großen Sitzungssaal der Iridustrie und Handelskammer hält. Kleingärtnerverein Mannheim-Ost E V. Mit- glieder versammlung am 26. November, 19.30 Uhr, im„Zähringer Löwen“. 5. Die Tanzschule Lamadé lädt zu einem Schüler-Ball am 27. November, 20.30 Uhr, im Musensaal ein. Verein für Schutz und Pflege einheimischer und fremdländischer Vögel e. V. Mannheim. Am 27. November, 20 Uhr, im Vereinshaus „Flora“, Lortzingstraße 17, 50. Vereinsjubiläum. Sprechstunden der CDU. Am 27. November stehen von 16 bis 18 Uhr im Parteisekretariat, N 5, 2, die Stadträte Barber und Dr. Dutt- Iinger zur Verfügung. Verein deutscher Schäferhunde, OG. Wald- hof. Am 27. November, 20 Uhr, Monatsver- Wie der Verkehrshilfe-Säulen werden mutwillig beschädigt An besonders verkehrsbelasteten Punkten Mannheims stehen— wie in anderen Städ- ten des Bundesgebiets— Verkehrshilfesäu- len, die neben einem Münzfernsprecher einen Unfallschrank mit Krankentrage und Ver- bandsmittel für erste Hilfe bei Unglücks fällen enthalten. Diese Einrichtungen, die man bei der ständig wachsenden Zahl der Verkehrsunfälle immer häufiger benötigt, wurden in letzter Zeit mißbraucht und mut- willig beschädigt. Die Polizei, die sich bis jetzt vergeblich bemühte, die Täter zu er- mitteln, hat mehrere Diebstähle von Ver- bandsstoffen an Verkehrshilfesäulen in ihren Akten. Es ist für Mannheim wenig schmeichel- haft, daß in anderen Städten Uebergriffe die- ser Art kaum vorkommen. Die Bevölkerung wird daher gebeten, zu ihrer„Ehrenrettung“ und in ihrem eigenen Interesse die Einrich- tung der Säulen zu schützen und Diebstähle und Beschädigungen anzuzeigen. l Angler und Garnfischer beim traditionellen Ball Im Mittelpunkt des Fischerballs, zu dem sich die Mitglieder des Angelsportvereins Sandhofen im„Adler“ trafen, stand die Ehrung der Sieger des Preisfischens. Vor-— sitzender Legleiter konnte als besten Angel- fischer F. Seitz(der 4 250 Gramm gefan- gen hatte) auszeichnen, nach ihm O. Weik- kel und K. Neudecker. Die 20 an dem Fischen beteiligten Angelsportler hatten insgesamt 43 Pfund Fisch nach Hause ge- bracht. Die sauber geputzte Beute wurde den konfessionellen Schwesterstationen ge- schenkt. 59 Pfund Fisch, die von neun Heb- garnfischern gefangen worden waren, er- bielt das Altersheim„Maria Frieden“. Erster Preisträger war hier W. Häffner mit 7 470 Gramm, gefolgt von J. Schuhmacher und W. Michel. Nach der Siegerehrung tanzten die Fischer und ihre Gäste, von der Kapelle „Melodia“ und humoristischen Einlagen er- muntert, bis zum frühen Morgen. Plauderei über Bücher be im Hausfrauen verband Bücher gibt es in mannigfacher Form, 5 i vom Lexikon bis zum Kochbuch. So konnte 8 auch die Buchhändlerin Behaghel am Mitt. woch im Hausfrauenverband aus der unendlichen Fülle der Neuerscheinungen nur einige Anregungen geben, bei denen sie sich an Bücher hielt, die das spezifisch weibliche Interessengebiet behandeln. Eine wahre Fundgrube wäre da zum Beispiel das„Lexikon der Frau“, das in zwei Bänden herausgekommen ist. In die gleiche Sparte fällt das Buch„Die Frau im Beruf“, das auf christlicher Grundlage die Sorgen und Nöte der berufstätigen Frau behandelt. „Was Männern so gut schmeckt“ ist in einer Taschenbuchreihe erschienen und wird meistens von Ehegatten geschenkt. Unter sinnvoll ausgewählten kleinen Geschenk- bänden wurden Günther Neumanns„Ins laner“ und Heimeran's„Lehrer, die hatten“ empfohlen.„Die Bekenntnisse des Hochstablers Krull“, meinte Frau Behaghel, Werde höchst wahrscheinlich zum Bestseller des Jahres werden. do sammlung. Am 28. November, 9 Uhr, Jung- hundebeurteilung auf dem Uebungsgelände an den Schießständen. 5 Sudetendeutsche Landsmannschaft, Mann- heim-Stadt. Sudetendeutsches Treffen mit dem ehemaligen Landesvizepräsidenten von Böhmen und Abgeordneten Leo Schubert am 27. Nove ber, 20 Uhr, in der„Landkutsche“, D 5, 3. Wir gratulieren! Adam Fehr, Mannheim, Waldhofstraße 183, wird 80, Heinrich Diet, Mannheim- Waldhof, Waldstraße 30a, wird 81 Jahre alt. Karoline Günther, Mannheim, Burgstraße 24(früher Lortzingstraße 25), und Richard Taute, Mannheim-Feudenheim, Eber- bacher Straße 52, vollenden das 90. Lebensjahr. Die Eheleute Anton Brilmayer und Helga geb. Lundgreen, Mannheim-Neckarau, Fabriksta- tionstraße 28, haben silberne Hochzeit. Goldene Hochzeit können Fritz und Luise Kindler, Mannheim, Holzstraße 15. feiern.„ Der gesamten Auflage unserer heutigen Aus- gabe liegt ein Werbeblatt„Zeit beherrschen Erfolg haben!“ der Firma Zentra-Markenuhr G. m. b. H., Köln, bei. a Ein- eine ganze Reihe gibt. stadter So sucht Rudi Baerwind in seinem„Gruß ergan⸗ an Mannheim“ das Wesen der lebendigen einer Stadt zwischen Rhein und Neckar mit hin- etwa tergründiger malerischer Phantasie zu deuten ik. Es und Lore-Lina Schmidt(„ Rheinhafen“ und ei bei⸗„Türme unserer Stadt“), Albert Ludwig Täter(„Bahnübergang bei Käfertal“), Hermann 15 Herzberger(„Mannheimer Hinterhäuser“) 4 nelen mit ihrer Thematik in gleiche Rich- ollzel⸗ tung. Erich Hentze und Paul Löffler zeigen 28 Sees und Hafenlandschaften, Willi Wernz 1 neben andern Bildern einen von Melancholie Fahr- een n den? 5 n Gül, n Be. treck⸗ ztürzte. bruch 0 t. gtieſ . erli verlet-* K ichen 4 4 eee elberg drei J mand kraft- onen- Ahrer 5 eim indete in 50 „n soll erden, chive, Inter-, ereins Ver- N ist. dehr s aus gerne nente rde, gung reiten 8 Leb cniligte Tui ſlion Althersebrachte Gastwirts⸗Tradition fordert im Landgasthaus wie im großen Hotel, den Gästen von dem Besten darzubieten. Stets für die behagliche Zufriedenheit der Raucher bemüht zu sein, ist ungeschriebenes Gesetz der Eck Ss TEIN-Tabakmeister. In fünf Generationen ist der Crundsatz: das Gute zum Besseren, das Bessere zum Besten zu entwickeln, echte * ECK STEIN- Tradition geworden. ECK STEIN echt und * * rechte V Seite 8 DREI-LANDER-SEITE Freitag, 26. November 1954/ Nr. 276 d UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEMB ERG Sieben-Millionen-Haushalt des Kreises Mannheim. Nach vierstündiger Aus- sprache genehmigte der Kreistag des Land- kreises Mannheim gestern einstimmig den Haushaltsplan 1954/55, der in Einnahmen und Ausgaben mit 6 981 675 DM abschließt, also ausgeglichen ist. Die Kreisumlage ist, Wie im Vorjahre, vorläufig mit 2 042 381 DM angesetzt, das sind 21,4 Prozent der Steuer- kraftsumme(Landkreis Heidelberg 26 Pro- zent, Karlsruhe 23,5 Prozent, Buchen 31 Pro- zent). Da die Kreisumlage bisher als fest be- stimmte Summe bestimmt war, hat der Kreis en der durch die Erhöhung der Steuerkraft- summe gestiegenen Einnahmen der Gemein- den keinen Anteil gehabt. Landrat Dr. Gaa ließ durchblicken, daß zur Erfüllung der gro- Ben Aufgaben des Kreises hierin eine Ande- rung erfolgen müsse. Ein größeres Projekt, der Neubau einer Landwirtschaftsschule in Ladenburg und der Ausbau des bisherigen Schulgebäudes als Gewerbeschule, wurde ein- stimmig gutgeheißen. Damit ist der Streit um die Priorität Weinheim— Ladenburg be- graben, freilich um sofort in anderer Form wieder aufzuleben, da nun auch Seckenheim seine Ansprüche auf den Neubau einer länd- lichen Berufsschule angemeldet hat. Haile Selassie bei Daimler-Benz Sindelfingen. Auf der Rückreise von sei- nem Staatsbesuch in Dänemark besuchte der Kaiser von Aethiopien, Haile Selassie, das Automobilwerk Sindelfingen der Daim- ler-Benz AG. Auf dem Bahnhof in Böb- lingen wurde er vom stell vertretenden badisch-württembergischen Ministerpräsiden- ten, Dr. Hermann Veit, empfangen und auf der Fahrt ins Werk von einer vieltausend- köpfigen Menschenmenge begeistert be- grüßt. Dem Kaiser wurde das gesamte Fabrikationsprogramm der Firma vor- gestellt. Anschließend besichtigte er die wichtigsten Fabrikationsstätten des Sindel- finger Werks. Zur Erinnerung schenkte im die Gesellschaft ein Unimog-Mehr- zweck- Fahrzeug, das vor allem für den Einsatz in der Landwirtschaft bestimmt ist. Wer bombardierte Freiburg? Stuttgart. Die britische Luftwaffe hat nach Feststellungen des PDuftfahrtsministe- riums in London weder vom 9. auf den 10. noch vom 10. auf den 11. Mai 1940 einen Luftangriff auf Freiburg unternommen Das britische Generalkonsulat in Stuttgart gab diese Mitteilung jetzt als das Ergeb- nis genauer Nachforschüngen bekannt. Das baden württembergische Staatsministerlum, Hatte vor kurzem das Institut für Zeit- geschichte in München gebeten, die Ver- antwortung für den Luftangriff auf Frei- burg vom 10. Mai 1940 zu klären. Es soll festgestellt werden, ob Freiburg damals von alliierten Luftstreitkräften angegriffen wurde, oder ob, wie von verschiedener Seite behauptet wurde, Hitler einen feind- lichen Lälftangriff fingierte, um sich selbst einen Vorwand für die Bombardierung offener Städte des Gegners zu verschaffen. Jugend- Höchststrafe für Raubmörder Tübingen. Zu der nach dem Jugend- Strafgesetz höchstzulässigen Strafe von zehn Jahren Jugendgefängnis verurteilte die Jugendstraf kammer des Landgerichts Tü⸗ bingen einen 16 Jahre alten Raubmörder. Er hatte am 15. Dezember 1953 in Gültlin- gen im Kreis Calw eine 63 Jahre alte Witwe in ihrem Häuschen erwürgt, um in den Be- sitz ihres Bargeldes zu kommen. Der Junge nahm das Urteil ohne jede Gefühlsregung entgegen. Das Werk eines Idealisten St. Blasien. Daß ein Straßenwart selbst in einjähriger Arbeit den Teil einer Straße, der sich in besonders schlechtem Zustand be- findet, nach und nach in Ordnung bringt und noch verbreitert, ist wohl äußerst selten. Im Hochrheingebiet ist dieser Fall eingetreten. Die verkehrswichtige Straße, die das Hoch- rheimtal mit den Kurorten St. Blasien und Todtmoos durch das Albtal verbindet, war zwischen den Gemeinden Wolpadingen und Wittenschwand seit langem in einem kata- strophalen Zustand. Es fehlte an Geld, um sie auszubessern, hieß es immer wieder. Da ergriff der für die Straße zuständige Stragenwart Albert Kaiser aus Happingen selbst die Initiative. Nachdem er die Ge- nehmigung seines Stragenbaumeisters einge- holt hatte, begann er vor einem Jahr auf eigene Faust mit der Verbreiterung und Aus- besserung des schlimmsten Straßenstücks. Täglich sah man ihn in seinen freien Stunden dort arbeiten. Auch seine freien Tage opferte er dafür. So verbreiterte er die Straße auf einer Länge von 1,2 Kilometer von drei auf fünf Meter und in einer gefährlichen Kurve sogar auf sechs Meter.— Die Straßenbau- behörde ging an der Tat dieses Idealisten nicht achtlos vorüber. Sie belohnte Kaiser dieser Tage durch eine Anerkennungsprämie, brachte aber zum Ausdruck, daß diese Prämie micht Lohn für die geleistete Arbeit sei, son- dern die Ehrung einer Leistung bedeuten solle, die bis jetzt einmalig dastehe. Bei der Feier sprach der wackere Stragenwart den Wunsch aus, daß„seine“ Straße bald mit einer Asphaltdecke versehen werden möge, damit seine Arbeit nicht umsonst gewesen sei. Rüben— die uns das Leben versüßen Neue Wege der Pflanzenzüchtung auf dem Rosenhof in Ladenburg: Zuckerrüben-Inzucht Ladenburg. Ist mit 17 Prozent Zucker- gehalt— dem Durchschnitt guter Jahre die äußerste Grenze erreicht oder gibt es noch erfolg versprechende Möglichkeiten für eine weitere Steigerung des Zuckergehalts bei Rüben?— Professor Dr. Enapp, der seit zwei Jahren die Zweigstelle des Max-Planck- Instituts für Züchtungsforschung auf dem Rosenhof bei Ladenburg leitet, sucht mit seinen Mitarbeitern diese Frage zu beant- Worten. Ausdrücklich betont er, daß auf kei- nen Fall ein Wunder erwartet werden dürfe. Wenn nur eine Steigerung des Zuckergehalts um ein halbes Prozent gelänge, erhöhte sich bei der derzeitigen Anbaufläche die jährliche Zuckererzeugung in der Bundesrepublik um 400 000 Doppelzentner Zucker. Wurden zunächst die züchterischen Er- folge durch Auslese der nach Zuckergehalt und Gewicht besten Rüben gewonnen, so macht die moderne Züchtung sich die soge- nannte Heterosiswirkung zunutze. Das ist der Versuch einer Leistungssteigerung durch Kreuzung von Inzuchtlinien, eine Methode, die in Amerika bei der Maiszüchtung in größtem Stil angewandt wurde und auch bei uns immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Zuckerrübe ist ein Fremdbefruchter, das heißt der Blütenstaub fremder Rüben wird, zum Teil kilometerweit, unkontrollierbar übertragen. Strenge Isolierung ist also für die Schaffung der Zuchtlinien erforderlich. Deswegen wurde auf dem Rosenhof ein Spezialgewächshaus mit einer Reihe Isolier- kabinen errichtet; durch eine Filteranlage wird die maschinell durchgepumpte Luft frei von fremdem Blütenstaub gehalten. Die Zuckerrübenpaare, die in den Kabinen, ein- sam und wohlbehütet im eigenen Blüten- staub stehen, können sich nur untereinander bestäuben. In den Saatschulen Abschirmen- der Wälder, im Käfertaler, Heidelberger und Weinheimer Wald, werden Rübengeschwi⸗ sterpaare einzeln zum Abblühen gebracht, und Nachkommen dieser Inzuchtgeschwister- schen werden weiterhin an vielen Orten Nordbadens in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftsschulen isoliert Angepflanzt. Um nun den besten Heterosiseffekt durch eine ganz bestimmte Kombination von In- zuchtlinien zu erreichen mit der Gewähr der „richtigen“ Bestäubung, wird zum erstenmal in Deutschland ein Verfahren angewandt, das in Amerika bereits erprobt wurde: Als Part- ner werden„männlich sterile“ Rüben ge- nommen, Rübenpflanzen, die zwar bestäubt werden können und Samen ansetzen, aber selbst keinen funktionsfähigen Blütenstaub ausbilden. Ein anderer Weg zur Leistungssteigerung, der auch auf dem Rosenhof eingeschlagen wurde, ist die Verdoppelung der Chromo- somenzahl und damit der Erbanlage, die Polyploidie. Sie kann künstlich ausgelöst werden durch Colchiein, dem Gift der Herbstzeitlose. Aber nicht der Riesenwuchs“, der meist entsteht, ist Ziel der Chromoso- menverdoppelung, sondern die Schaffung neuer Ausgangsformen für eine weitere Aus- lese— und Kombinationszüchtung. Sechs bis sieben Hektar der Gesamtfläche des Rosenhofs(50 ha) sind mit Versuchs- zuckerrüben angepflanzt. Vor der Ernte hob sich eine krankgelbe Fläche von dem be- nachbarten kräftigen Grün ab: ein Zucker- rübenfeld, das mit der Vergilbungskrankneit infiziert war. Diese Krankheit, die zu einem Zuckergehaltsabfall von 2 bis 3 Prozent und einem Verlust an Rübengewicht von 40 bis 50 Prozent führen kann, griff in den letzten Jahren vom Rheinland aus besorgniserre- gend nach Süden und hat in der Pfalz und Rheinhessen erheblichen Schaden angerich- tet. Uebertragen wird das Virus dieser Krankheit vor allem durch die Grüne Pfir- sischblattlaus und die Schwarze Bohnen- oder Rübenlaus. Hat man bisher lediglich die Blattläuse chemisch bekämpft, so wird nun auch die Züchtung resistenter Sorten versucht. Eine Assistentin von Professor Dr. Knapp, die Mannheimerin Dr. Ruth Marx, hat liebevoll Heere der Mycodes Persicae ge- zogen. Hunderttausend ungeflügelter Blatt- läuse wurden dann auf ein Rübenfeld ver- teilt, kein säuberlich je 10 Stück auf eine Rübe. Verhältnismäßig schnell wird die Krankheit übertragen und die Blattläuse können abgetötet werden. Die wenigen grünen Rüben in der vergilbten Fläche, die anschei- nend widerstandsfähig sind, werden geprüft, ob sie als Ausgangsmaterial für die Züch- tung resistenter Sorten dienen können. Auch gegen eine andere Rübenkrankheit, die durch den Pilz Cercospora hervorgerufene Blatt- kleckenkrankheit, die schon länger in Deutschland bekannt ist, werden resistente Sorten gezüchtet. Hand in Hand mit der Ernte der Ver- suchsrüben sing die Leistungsbestimmung der einzelnen Farzellen nach Gewicht und Zuckergehalt. Nach ihrem Ergebnis richtet sich die weitere Kombination der Inzucht- linien bis zur Erreichung neuer leistungs- fähiger, sogenannter synthetischer Sorten, ak Hoover- die Verkörperung der Humanitas Der greise Ex-Präsident wurde Ehrendoktor der Universität Tübingen Tübingen. Dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover, wurde am Donnerstag in einem feierlichen Festakt in der neuen Aula der Tübinger Uni- eine der bedeutsam- Herbert Hoover, sten Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte und Politik, von 1928 bis 1932 Präsident der UVS, Organisator der großen Hilfswerke nach dem ersten und zweiten Weltherieg, die Millionen Menschen das Lehen retteten, erhielt gesteyn die Promotions- urleunde als Ehrendoktor der Universität Tübingen. Zigarrengut aus Neckar- und Maingebiet Leichtes Anziehen der Preise am zweiten Tag der Tabakeinschreibung Heidelberg. Das Zigarrengut des Neckar- und Maingebiets erreichte am zweiten Tag der Einschreibung in der Heidelberger Stadt- Halle etwas höhere Preise als am Vortag die Anbaugebiete Buhrain und Pfinzgau, aber das Verhältnis zu den Vorjahrspreisen zeigt immer noch einen großen Abstand. Wenn Hoffenheim als Spitzengemeinde des Neckar- gebiets mit seinem Geudertheimer Sandblatt rund 120 DM unter dem Preis von 1953 lag, bei Havanna aber nicht einmal die Hälfte bekam, läßt es sich denken, daß im näch- sten Jahr der Havanna- Anbau noch weiter zurückgehen wird. Hoffenheim erzielte mit 216,12 den höchsten Preis des Tages. Der Aus der Blühende Veilchen an der Bergstraße Heppenheim. Während in den hessischen Mittelgebirgen vereinzelt Schnee liegt, blü- hen an der Bergstraße zum zweiten Male Frühlingsblumen. In Heppenheim entdeckte ein Winzer in seinem Weinberg blühende Veilchen, und in Waldmichelbach fand ein Mann in seinem Garten beim Säubern der Himbeersträucher zahlreiche reife Him- beeren. Unfälle im Nebel Darmstadt. Auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Lorsch stießen am Donners- tagfrüh infolge Nebels an sieben Stellen Per- sonenwagen und Lastzüge zusammen. Meh- rere Beteiligte wurden leicht verletzt. Es entstand erheblicher Sachschaden. Die Sicht betrug etwa dreißig Meter. Auch auf der Straße zwischen Darmstadt und dem Vorort Arheilgen stiegen fünf Fahrzeuge zusammen. Frankfurter Schmugglerbande verurteilt Frankfurt. Ein Frankfurter Schöffen- gericht verurteilte eine Schmugglerbande, die in den Jahren 1951 und 1952 durch große Schiebungen mit amerikanischem Benzin und Tee die Bundesrepublik um mehrere hunderttausend Mark Zoll- und Steuergelder schädigte, zu Gefängnisstrafen. Die höchste Strafe, eineinhalb Jahre Ge- kängnis, erhielt der 33 Jahre alte Schau- Steller Erich L. Seine Mutter, die in der Frankfurter Unterwelt als Kaiserin von China“ bekannte 57 Jahre alte Katharina L. wurde zu einem Jahr und fün? Monaten Gefängnis verurteilt. Beide haben Geld- Und Wertersatzstrafen von je rund fünf- tausend Mark zu zahlen. Zwei Kraftwagen, Absatz gestaltete sich flott, nur wenige Posten mußten zweimal ausgeboten werden. Zum Schluß konnte Heddesheim noch einen größeren Posten Sandblatt absetzen und Zz War Abfall lose zu 114,66 bis 122,06, Se- büschelt zu 133,50 bis 136,26, im Ganzen etwa 700 Zentner, ferner 160 Zentner Sandblatt- Spätsatz zu 148,50 DM. Das leichte Anziehen der Preise ist aus- schließlich qualitätsbedingt; infolgedessen Waren auch die Bewertungen sehr unter- schiedlich und für einzelne Pflanzergemein- den enttäuschend. Anfangs Dezember gelangt das Burley-Hauptgut von Goundi und Berg- straße zur Einschreibung. el. versität die Urkunde als Ehrendoktor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät über- reicht. Hoover wurde bei der Fahrt durch die Stadt von Einwohnern, Studenten und Schü- lern herzlich begrüßt. Die Professoren der Universität geleiteten den Gast unter Orgel- klang in den Festsaal, wo er vom Rektor, Professor Dr. Franz Arnold, begrüßt wurde. Professor Arnold hob dabei besonders hervor, daß nach dem zweiten Weltkrieg durch die Hilfsmagnahme der Hoover-Speisung Mil- lionen deutscher Schulkinder, Studenten und Jugendlicher vor dem Hunger bewahrt wor- den seien.„Die hier anwesenden Studenten stehen in dieser Stunde vor ihnen als Vertre- ter der gesamten deutschen Jugend, um dem grogen Menschenfreund und Helfer in tiefer Not durch meinen Mund ein schlichtes Wort des Dankes und ein herzliches„Vergelt's Gott“ zu sagen.. Nach Dankesworten des Tübinger Stu- dentenausschuß-Vorsitzenden überreichte der Obmann der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung, Professor Dr. Hero Möller, dem amerikanischen Gast das Ehrendoktordiplom. In seiner Antwort dankte der greise Ex- präsident für die hohe Auszeichnung, die die Zahl der ihm verliehenen Ehrendiplome auf 81 vermehre. Er rühmte das Wirken der alt- ehrwürdigen Tübinger Universität, die ihn schon immer interessiert habe. Die Universi- täten, betonte er, hätten wie in den vergan- genen Jahrhunderten auch heute, vor allem angesichts der Bestrebungen der kommuni- stischen, Welt, die Aufgabe, die Freiheit des Menscheri zu erhalten. Die Kommunisten be- dienten sich der westlichen Freiheiten, um die Freiheit zu vernichten, Sie erfaßten aber diese geistige, ethische und erzieherische Kraft der Freiheit gar nicht, von der sie Schließlich doch in die Knie gezwüngen werden. 5 Im Anschluß an den Festakt in der Univer- sität war Hoover Ehrengast bei einem Essen, das die Universität Tübingen für ihn gab. Am frühen Nachmittag flog er vom Stuttgarter Flugplatz Echterdingen nach Berlin ab, wo er sich einige Tage aufhalten wird. Kinder sollen Wappen entwerfen Offenbach. Weil die Gemeinde Lämmer spiel(Kreis Offenbach) nicht mit dem Vor- schlag der Heraldiker für ein neues Ge- meindewappen zufrieden war, ließen die Gemeinderäte den Entwurf, auf dem zwei spielende Lämmer zu sehen waren, zurück- gehen und beauftragten die Kinder der obe- ren Volksschulklassen mit Entwürfen für ein Wappen. Der Gemeinderat suchte nun aus einer großen- Anzahl sechs Vorschläge aus und wird diese dem Offenbacher Land- ratsamt zur Entscheidung vorlegen. Hessischen VWachbar schaff die mit Zusatztanks für den Benzinschmug- gel ausgerüstet waren, und eine Pump- anlage wurden eingezogen. Vier Mitglieder der Bande kamen mit mehrmonatigen Ge- fängnisstrafen davon. Bei drei Angeklagten wurde das Verfahren auf Grund der Am- nestie eingestellt. Deutsche Buchausstellung in der Türkei Frankfurt. Der Börsenverein Deutscher Verleger und Buchhändlerverbände e. V. be- absichtigt, mit Unterstützung des Auswärti⸗ Sen Amtes, der deutschen Botschaft in An- kara und dem türkischen Buchhandel eine repräsentative deutsche Buchausstellung in der Türkei zu veranstalten. Die Ausstellung Soll im März und April nächsten Jahres in Ankara und Istanbul gezeigt werden. Mit und 2 200 Titeln soll ein Querschnitt durch das deutsche Buchschaffen auf den Gebieten schöne Literatur, Kunst; Geschichte, Erd- und Völkerkunde, Medizin, Naturwissen- schaft, Technik und Orientalistik gegeben Werden. Auch Gepäck von Haus zu Haus Frankfurt. Die Bundesbahn wird Anfang nächsten Jahres die Gepäckbeförderung von Haus zu Haus einführen. Die Bahn läßt auf Wunsch das Gepäck bereits in der Wohnung des Reisenden abholen und es am Zielort direkt in dessen Unterkunft bringen. Der Reisende braucht in Zukunft lediglich die Gepäckbeförderung zu ver- ständigen und ist dann alle Sorgen um die Koffer los. Bei rechtzeitiger Aufgabe findet er das Gepäck bereits in seinem Quartier am Zielort vor. Die Gebühren betragen für Abholen und Zustellen des Gepäcks 1,20 Mark bis zum Gewicht von 50 Kilogramm. Für jede folgenden angefangenen Kilo- gramm wird ein Betrag von einer Mark erhoben. Dazu kommen noch die Gebühren für die Beförderung auf der Bahn. Polizei warnt Tankstellen und Nachtlokale Hanau. Nach den Raubüberfällen in Frankfurt am Dienstagabend bestehe be- rechtigter Grund zu der Annahme, daß die Autobanditen jetzt auch im Rhein-Main-Ge- bietarbeiten, heißt es in einer Warnung der Hanauer Kriminalpolizei vom Mittwoch an die Inhaber von Tankstellen und Nachtgast- stätten. Die Polizei weist darauf hin, daß in Hanau zur Sicherung gegen Uberfälle nachts an den Ausfallstraßen bewaffnete Polizei- beamte postiert seien. Auch die Funkwagen der Verkehrsbereitschaft Dörnigheim hätten ihren Streifendienst auf den Straßen ver- stärkt. Im„rollenden Restaurant“ Offenbach. Die Deutsche Schlafwagen- Gesellschaft und eine irische Speisewagen Gesellschaft in Dublin haben kürzlich ein Personalaustausch- Abkommen getroffen. Da- nach werden beide Unternehmen Angehöri- gen ihres Speisewagenpersonals Gelegenheit geben, ihre Fremdsprachenkenntnisse durch praktische Erfahrungen in den Betrieben der Ausländischen Gesellschaft zu vervollkomm- men. Die ersten Speisewagen-Kellner aus Ir land sind in diesen Tagen in der Bundes- republik eingetroffen und haben ihren Dienst in den„rollenden Restaurants“ der DSG auf- genommen. Liebhaber des„Irish Stew“ kön- nen dieses irische Nationalgericht in den Speisewagen der DSG künftig also aus erster Hand serviert bekommen. * 2 B IICK NACH RHEINLAND-PFALZ N Jagderlaubnisscheine wenig gefragt Speyer. Die Nachfrage französischer Jäger nach deutschen Jagderlaubnisscheinen, wie sie auf Grund der deutsch- französischen Vereinbarung nach Rückgabe der Jagdhcheit an die deutschen Jäger seit dem 1. Juli 1954 gefordert werden, ist nach Mitteilung deut- scher Jägerkreise bisher außerordentlich ge- ring. Wurde vor diesen Vereinbarungen die Zahl der französischen Jäger in Fheinland- Ffalz auf mehrere Tausend geschätzt, 80 be. trägt die Zahl französischer Jäger, die bisher einen deutschen Jagdschein erworben haben einen Bruchteil der früheren Jagdinteressen- ten. Aehnliche Feststellungen wurden in Baden- Württemberg gemacht. In den Rhein gestürzt Mainz. Bei Bauarbeiten an der Kalser- brücke in Mainz, die nach ihrer Fertigstel- lung wieder die Schienenverbindung 2 Wi- schen Mainz und Wiesbaden herstellen wird stürzte ein 32jähriger Arbeiter in den Rhein Er konnte sich zunächst noch über Wasser halten, versank dann aber, gerade als ein Boot zu seiner Rettung eingesetzt werden sollte, im Strom. Seine Leiche konnte bisher noch nicht geborgen werden. Bereits vor einigen Wochen hatte sich ein ähnlicher Un- fall ereignet, der gleichfalls ein Todesopfer forderte. 15 Ueberfahrene Hasen abliefern! Mainz. Auto- oder Motorradfahrer die einen Hasen oder anderes jagdbares Wild mit ihrem Fahrzeug über- oder angefahren haben, müssen diesen Vorfall bei dem zu- ständigen Jagdberechtigten oder der nach. sten Gemeinde mitteilen und das überfah⸗ rene Tier dort abliefern. Eine solche Vorschrift ist in dem vom Landtag von Rheinland-Pfalz vor kurzem verabschiedeten Ausführungsgesetz zum Bundesjagdgesetz enthalten, das jetzt in Mainz veröffentlicht wurde und in vier Wochen in Kraft tritt. Ebenso müssen alle anderen in Gewahrsam genommenen oder verendet aufgefundenen jagdbaren Tiere dem zuständigen Jagdberech- tigten oder dem nächsten Gemeindevorstand abgeliefert oder angezeigt werden. Besteht die Gefahr des Verderbs, so ist das Wild auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen im Interesse des Jagdberechti gten zu verwerten. „Deutscher Weinkulturpreis“ Mainz. Zum ersten Male wird in diesem Jahr der von der Deutschen Weinwirtschaft gestiftete„Deutsche Weinkulturpreis“ ver- liehen werden. Aus diesem Anlaß findet am kommenden Mittwoch im Münchener Schloßtheater ein Festakt statt, die Ver- leihung des Preises wird die deutsche Wein- königin, Erika Hofmann, aus St. Johann bel Bingen, vornehmen. Die Stiftung des Deut- schen Weinkulturpreises ist bestimmt für künstlerisch wertvolle, volkstümliche, den Wein preisende Werke. Der Preis soll flir entsprechende Schöpfungen der Dichtkunst, der bildenden Kunst einschließlich der Gebrauchsgraphik, des Rundfunks, der Musik oder des Films verliehen werden, Landflucht hält an Koblenz. Mit großer Sorge sehen die auf ledige Gesindekräfte angewiesenen bäuer- lichen Familienbetriebe im Rheinland der, 0 Lin„ Carte Mäh dem W. sonst. engen mhe e diesen Hochste gelegt. durchge ter ble zung ve 15 ist, 80 mar zielend. wachst Das Al bessern platten pieren wenn Zeich leitet WO finden muß d nanme scheher zänlige em wenige dunkeli struktu inkolge jetat b. len zu mer o Pflanzl. nächsten Frühjahrsbestellung entgegen. Die ird en Abwanderung von Arbeitskräften vom Lande zur Industrie und Gewerbe setzt sich, wie der Bauern- und Winzerverband Rheinland- Nassau mitteilte, unter dem Einfluß der all- gemeinen Entwicklung ohne Unterbrechung fort. Wohl mache die Landwirtschaft alle Anstrengungen, durch Rationalisierung und- Technisierung der Betriebe den Arbeitskräfte bedarf zu verringern und durch die stete Verbesserung der land wirtschaftlichen Ar- beitsbedingungen dem industriellen Sog ent- gegenzuwirken, aber dem Bauern seien na- türliche und wirtschaftliche Grenzen gezogen. der Bauernverband forderte deshalb die zu- ständigen staatlichen Stellen auf, die Selbst- hilfemaßgnahmen des Berufsstandes zu unter- stützen. „Mal sehen, ob das Ding noch knallt?“ Trier. In Schrecken versetzt wurden dis Bewohner eines Hauses in Dreis, als plötz. lich ein lauter Knall in der Küche zu hören war und die 36jährige Ehefrau Ursula Traut- hoff aus einer Kniewunde blutete. In dem brennenden Ofen war ein Sprengkörper ex- plodiert, den Klaus, der elfjährige Sohn der Verletzten. kurz vorher hineinge worfen hatte. Er hatte den Sprengkörper beim Spie- len gefunden, mit nach Hause genommen und wollte ausprobieren,„ob das Ding noch knallt“. umumummumumummmmnumummmunnunmmnmmmnmmnmmnnnnmnnun mug Auf dem Fernsehschirm Freitag, 26. November Kinderstunde Wir helfen suchen Die Parteien am runden Tisch Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Der SWF blendet auf Zum 78. Geburtstag von Staats- sekretär Dr. h. c. Bredow Der Schritt ins Weltall Unser Rätsel- Karussell Kleine Ursachen— große Wirkung (ein heiteres Familienbild von Chri- stian Bock nach Kurt Tucholsky) Tagesschau— Wetterkarte Wer, was, wann? 16.30 17.00 19.00 19.00 20.00 20.10 20.15 20.45 21.00 21.40 22.00 ONRKRO-KAFFE der coffeinhaltige Bohnenkaffee der Hab: Al. Bremen inn 9 Süd Aus Sende⸗ 12.10 U M., 8 Mi., 15 Do. 16 * 1 Fr., 2 M, 20 Do, 30 r. 276 eee ö ——— 9 n 7 1 8 9 1* 16/ Freitag, 26. November 1954 MORGEN Aiser- igstel⸗ 2 Wi- wird, Rhein. Vasser Is ein erden, bisher; S Vor r Un- sopfer nl T dle, Wild ahren n Zu- näch- erfah- solche Von, deten gesetz licht tritt. sam denen rech- stand steht, d auf n im erten. iesem chaft ver- indet gener Ver- Vein- n bel deute, kür 5 den 1 für Unst, der der rden. N Auf, zuer- der, „Die, ande wie and All hung alle und afte⸗ stete Ar- ent- na- gen. Zu- Ibst⸗ mer It?“ die a lötz- ören aut⸗ dem ex- der fen. pie- und noch mus ung hri- 7 r. 2 Ein„Stein-Garten“, wie er nickt sein soll Gartenarbeit für zwei Wochen Uebersicht Mählich hat sich der Garten nun doch dem Winter gefügt, und erheblich früher als sonst nach dem„Extrem-Herbst“ des ver- gangenen Jahres ist diesmal die Vegetations- nhe eingetreten. Letzte Blätter fallen in diesen Tagen von Baum und Strauch, letzte Hochstamm-Rosen konnten inzwischen um- gelegt.— letzte Frostschutz-Maßnahmen durchgeführt werden. Bei leidlichem Wet⸗ ter bleiben aber, nachdem auch die Pflan- ung von Gehölzen wohl überall abgeschlos- zen ist, besonders im Haus- und Ziergarten 0 manche mehr auf's Gestalterische ab- elenden Arbeiten, die sich während der hachstumszeit meist von selbst verbieten. Das Abstechen der Rasenkanten, das Aus- bessern Oder auch Neuverlegen von Tritt- platten und Treppenstufen, das Umgrup- pieren ganzer Beete und Rabatten kann, penn auch aus Anpflanzungsgründen nicht geich vollendet, so doch weitgehend vorbe- keitet werden. Wo größere Geländebewegungen statt- inden und Erde auf- oder abgetragen wird, muß diese natürlich mit aller Rüchsicht- nahme auf den Mutterboden ge- schehen. Das ist jene humushaltige, von un- zähligen Kleinlebewesen bevölkerte, etwa em tiefe Oberschicht, deren mehr oder weniger gute Beschaffenheit wir an ihrer dunkeln Farbe und ihrer lockeren Krümel- struktur erkennen, auch wenn das Erdreich inkolge der herbstlichen Niederschläge sich jetzt beim Graben ohne weiteres zu Schol- en zusammenfügt. Mutterboden muß im- mer obenauf bleiben, darf nie unten in pflanzlöchern oder unter anderen Erdschich- 9 Schon in unserer letzten Gartenbeilage vom 13. November wurde darauf hingewie- zen, welche praktischen Möglichkeiten die moderne Torfgärtnerei bei der Bodenbedek- kung unserer Erdbeerländer bietet. Aber Tork, das geduldige„Mädchen für alles“, kommt auch vielen anderen Gartenpflanzen zugute und hilft ihnen zu gefahrlosem Uber- intern. Gerade das vergangene Wochenende hat ja wieder einmal gezeigt, wie sprunghaft das Wetter ist, das uns nach dem viel zu küh- len und regnerischen Sommer, dem ausge- sprochen milden Herbst nun plötzlich— wenn auch zunächst nur für ein paar Tage eine scharfe, schneelose Kälte brachte. Sie ird noch nicht allzuviel Schaden angerichtet haben, mag aber immerhin als Warnung die- nen, daß dem Wetter nun einmal nicht zu trauen ist, und daß wir gut daran tun, unsere Pilanzen rechtzeitig vor solchen häßlichen Launen zu schützen. Plötzlich eintretender Bodenfrost ohne Schnee— der sogenannte Kahlfrost— ist besonders für Kulturen in Südlage und erst kecht in Südlage mit hängigem Gelände das Cekährlichste, was sich denken läßt. Der Wechsel zwischen dem nächtlichen Frost und dem bei wolkenlosem Himmel unvermeid- lichen Auftauen in der Mittagssonne bewirkt bei den kleineren ausdauernden Gewächsen ie Stauden oder Erdbeeren jenes Heben und Senken, das man als„Hochfrieren“ be- zeichnet. Viele feine Würzelchen werden da- bei losgerissen, und wenn sich der Vorgang während des Winters mehrmals wiederholt, so gehen die Pflanzen ein. Aehnlich wie bei der Bodentrockenheit, die vor allem immer- brüne Laubgehölze im Winter nicht etwa durch Kälte, sondern durch Wassermangel zugrunde gehen läßt, ist es hier auch nur die indirekte Wirkung des Frostes, der solche Schäden am Wurzelwerk hervorruft. Am schwersten betroffen werden davon natürlich alle Pflanzen, deren Wurzeln flach ausgebreitet dicht unter der Erdoberfläche verlaufen, also Gewächse mit Waldpflanzen- Hharakter wie Erdbeere, Himbeere und brombeere sowie viele an sich winterharte Dlütenstauden mit ebenso feinverzweigten, nicht auf„Tiefgang“ eingerichteten Wurzeln. Früher pflegte der Gartenfreund solche Kul- ren und Pflanzenstellen fürsorglich mit kurzem Mist“ abzudecken, wodurch er frei- uch nicht selten zwar das Hochfrieren ver- — Cartenfnnk im Dezember Süddeutscher Rundfunk Stuttgart Sendezeit: jeden Freitag 12.45 bis 13.05 Uhr 6. 12.: Wie bringe ich im Winter Zweige zum Blühen? 10.12. Freude an Baum und Strauch 7.12: Blühende Orchideen 1 12.: Weihnachtliche Blumen 1.12% Blütensterne leuchten ins neue Jahr 9 Achtung! eden Mittwoch und Samstag um 12.45 Uhr: „War nruf des Pflanzenschutz dienstes“ Südwestfunk/ Studio Rheinland-Pfalz Aus dem Bauern funk- Programm dendezeiten: I. Programm Mo. bis Sa. 12 bis 1210 Uhr; 2. Programm Di. bis Fr. 19.10 bis 1 19.18 Uhr. 8 1 8.12.: Winterspritzung unerläßlich Au, 15.12.: Obstbau-Bilanz 1954 * 1 17. 12.: Blühende Raritäten 5 1, 29. 12.: Gemüseanbau 1954— Rückblick D und Ausblick. 0, 30. 12.: Gedenket der hungernden Vögel! 1 0 16. 12.: Der Imker im Winter ten„beerdigt“ werden, weil im Untergrund die sauerstoffbedürftigen Kleinlebewesen ersticken und ihrer so entscheidend wich- tigen Funktionen bei der Pflanzenernährung beraubt würden. Steingartenfragen Vorbereitungen auf die Frühjahrspflan- zung des Steingartens ebenso wie dessen Neuanlage lassen sich bei einigermaßen milder Witterung jetzt mit bestem Erfolg in Angriff nehmen. Aber man hüte sich vor un zweckmäßigen und deshalb unschönen „Felsenpartien“ an der Grenze des Garten- kitsches, so wie unsere Zeichnung es zeigt. Sie ist nicht etwa sin Phantasiebild, sondern dieser„Stein-Garten“ im wahrsten Sinne des Wortes befindet sich vor einem sonst recht hübschen bäuerlichen Haus einer badischen Dorfgemeinde und ist ein im Grunde recht betrübliches Zeichen dafür, daß derartige Mißverständnisse keineswegs nur als Vor- recht städtischer Gartenfreunde anzutref- ken sind. Die Steine sollen weder schnur- gerade wie Soldaten in Reih und Glied hin- gelegt, noch zu wild durcheinander und übereinander getürmt werden. Sie haben übrigens nicht nur die Aufgabe, einer har- monischen Bildwirkung der ganzen Anlage zu dienen, sondern ihr Hauptzweck ist ja die Schaffung guter, niemals schräg, son- dern immer waagrecht angebrachter Pflanz- stellen. Wenn man sich diese konstruktive Grundlage einmal richtig klargemacht hat, dürften solche Irrtümer wie jene im Bild gezeigte„Steinerei“ eigentlich überhaupt nicht mehr vorkommen. Pflanzstellen schaf- fen: das bedeutet dann nämlich auch, die Steine nicht nur lose obenauf legen, son- dern sie immer mindestens bis zur Hälfte, besser noch bis zu zwei Dritteln in den Boden einlassen, so daß der größere, schwe- rere Teil nach unten kommt. Es gibt frei- lich auch Leute, die es unbedingt anders machen und Steingarten nach Art gespickter Hasenrücken hervorbringen Obstgarten Da im Gemüsegarten mit Ausnahme des Abdeckens der überwinternden Gemüse und des nun dringlich gewordenen Erntens letz- ter Meerrettichstangen kaum mehr etwas zu tun sein dürfte, wenden wir uns mit dop- peltem Eifer der Pflege unserer Obstbäume zu. Hauptarbeit ist die Generalreini- gun g sowie möglichst frühzeitige Durch- führung des Schnittes vor der Win- terspritzung, mit der wir ja nach der Wahl des Spritzmittels ja unter Umständen schon in der zweiten Dezemberhälfte beginnen. Flechten und Moose als Schlupfwinkel vieler Schadinsekten mit Drahtbürste und Baumscharre entfernen. Raupennester sorg- fältig abschneiden und verbrennen oder mit der Raupenfackel am Baum vernichten. Die Gegen Kahlfrost die wertvolle hinderte, aber dafür Schädigungen durch Fäulnis oder sogar vermehrten Mäusefraß in Kauf nehmen mußte. Da nun kurzer Mist für die Mehrzahl unserer Haus- und Klein- gärtner so gut wie unerreichbar geworden ist, greifen wir auch hier wieder zum Torf, wenm die geschlossene Schneedecke mit ihrem starken Luftgehalt und der dadurch so gün- stigen ausgleichenden Wirkung fehlt. Auch Torfmull vermag die schädlichen Folgen des jähen Temperaturwechsels zwischen Tag und Nacht zu verhüten. Er wirkt geradezu als künstliche Schneedecke, die dazu den Vorzug größter Dauerhaftigkeit besitzt und bis zum Frühjahr hin sogar noch zum vorzüglichen Bodenverbesserungsmittel wird. Eine Auflage von nur fünf Zentimeter Stärke schützt weitgehend gegen das Hoch- frieren, denn der in diesem Fall natürlich trocken aufgebrachte Torf liegt so locker über der Erde, daß sich hier ähnlich wie beim Schnee viele lufthaltige und daher isolie- rende Hohlräume bilden. Darüber hinaus aber hat der Torf selbst eine eigenartige Struktur, die seiner Aufgabe als Kälteschutz entgegenkommt. Schon das als Sphagnum bekannte Quellmoos, aus dessen Ablagerun- gen der Torf entstand und dem er seine große Wasserhaltefähigkeit verdankt, zeich- nete sich durch eine Pflanzensubstanz aus. die von vielfach untereinander verbundenen Gewebesträngen gebildet wird. Ueberall da- Zwischen aber befinden sich wiederum luft- gefüllte Hohlräume, die weit umfangreicher sind, als die Pflanzenfaser selbst. Im auf- bereiteten Torfmull treten nun diese Eigen- schaften deutlich hervor. Sie verhüten, daß der bei Kahlfrost beobachtete schädliche Wechsel zwischen Tag- und Nachttemperatur sich unmittelbar auf den Boden und damit auf die Pflanzenwurzeln auswirkt, und daß der Frost zu tief in den Boden eindringt. Beim Gefrieren bildet der rechtzeitig aufge- streute Torfmull geradezu einen Schutzpan- zer, der jeden unerwünschten Wärmeaus- tausch aus dem Boden unmöglich macht. Schäden durch Kahlfrost, Hochfrieren von Wurzeln und Auswintern von Gemüsen müs- Als„Fruchtmumien“ bekannten Hutzelfrüchte keinesfalls hängen lassen: sie sind im Früh- jahr Ansteckungsherde zur weiteren Aus- breitung der gefährlichen Monilia- Spitzendürre und Monilia- Fruchtfäule, deren Bekämpfung weit schwieriger und kostspieliger ist als jetzt das Auspflücken oder Abschneiden. Zum Baumschnitt selbst nur scharfe, sau- bere Sägen, Messer und Scheren benutzen; nicht reißen, nicht brechen, sondern jede Schnittstelle schräg abwärts weisend mög- lichst klein halten. Keine Aststümpfe ste- hen lassen, sondern größere Aeste erst hand- breit vom Stamm absägen, dann Schnitt- stelle dicht am Stamm nacharbeiten, immer gleich mit Baumwachs oder einem ähnlichen guten Wundpflegemittel verschließen. Beim Auslichten von Baumkronen und Beeren- sträuchern immer von innen nach außen arbeiten, vor allem zu dicht stehende Zweige und UDeberkreuzungen entfernen. Dieser In- standhaltungsschnitt an älteren Obstgehölzen ist verhältnismäßig einfach. Beim Erziehungsschnitt, der den Kronenaufbau und die Beeinflussung der Fruchtholzbildung junger Bäume zum Ziel hat, hole man stets fachmännischen Rat ein, ohne sich freilich jedes Jahr von einem an- deren Nachbarn hineinreden zu lassen. Wasserschosse bei älteren Bäumen nur wegnehmen, wenn sie nicht zum Auf- bau einer neuen Krone benötigt werden. Wasserschosse bei Jungbäumen deuten auf Standort- und Ernährungsmängel. Häufigste Ursache: zu tiefes Pflanzen. Bestes Gegen- mittel: Verpflanzung mit Höherstellen am gleichen Platz. Wo Obstbaumkrebs(große, offene Wunden: offener Obstbaumkrebs; knollige Verdickungen: geschlossener Obstbaumkrebs) kestgestellt wird, sind die erkrankten Aeste oder Astteile abzunehmen. Krebswucherun- gen am Stamm werden bis weit ins gesunde Holz ausgeschnitten und mit Baumwachs oder Wundteer verschlossen. Präparate wie das holländische„Kankerdood“, des gleich- zeitig eine desinflzierende Wirkung ausübt und den pilzlichen Erreger des Obstbaum- krebses abtötet, haben sich besonders be- währt. Trotzdem sind stark krebsige Bäume oft nicht mehr zu heilen, sondern höchstens durch Umpfropfen zu retten. Die Krankheit befällt vor allem Apfelböume(krebsempfind- liche Sorten!) in kalten Lagen mit feuchtem Boden, seltener Birnbäume. Abfallholz muß sofort verbrannt werden. Auch sonstiger Abfall vom Schnitt soll nicht im Garten herumliegen bleiben. Totes Holz neigt zu Befall mit Rotpustel- krankheit, die auch auf Baume und Sträucher übergehen kann. Wo sie auftritt, sind die erkrankten Holzteile ebenfalls zu entfernen. M. S. Schneedecke sen also nicht sein, denn ebenso wie Erd- beeren oder winterharte Blütensfauden kann man natürlich den Winterkopfsalat oder den Winterspinat mit Torf— nein, nicht ab- decken. Das wäre verkehrt. Da bekämen sie zu wenig Luft und würden vielleicht doch auf die Dauer faulen. Hier wird der kluge Torfgärtner den kälte- isolierenden Schutz nur beiderseits der Pflanzenreihen, aber nie über das Herz der Pflanzen legen, so wie wir ja auch bei den Erdbeeren die Torfrecke nur immer dicht u m die Pflanzen, nicht aber auf ihr Wachstumszentrum breiten und eben- so bei den Stauden genau unterscheiden, ob es sich um völlig einziehende Arten handelt (die dementsprechend auch ganz und gar zu- gedeckt werden dürfen), oder ob bereits im Spätherbst eine überwinternde Blattrosette erschienen ist(die nicht zugedeckt werden darf). Daß Gehölze wie Buschrosen, empfind- liche Ziersträucher und Koniferen durch Ab- decken ihrer Baumscheiben und ihres Wur- zelhalses ebenfalls vor Kahlfrostschäden ge- schützt werden können, versteht sich wohl von selbst. Dr. H.. G Vorsicht bei Zinkgefäßen Verwendung von Zinkgefäßen oder ver- zinkten Behältern und Maschinen ist für die Zubereitung und Aufbewahrung von feuch- ten Futtermitteln nicht zu empfehlen. Ent- sprechende Untersuchungen des Institutes für Tierernährung der Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig-Völkenrode, ergaben, daß bei Aufbewahrung wasserhal- tiger und besonders eingesäuerter Futter- müttel bereits nach einigen Stunden mit einem starken Zinkgehalt im Futter zu rechnen ist, der umso größer ist, je saurer die Futtermasse ist. Nach 16stündiger Auf- bewahrung von eingesäuerten Rübenschnit- zeln in einem verzinkten Eimer war der Zinkgehalt des Futters so hoch, daß er bei einem Verzehr von etwa a Kilogramm derartiger Schnitzel etwa 50 Gramm Zink- sulfat entsprochen hätte. Diese Dosis dürfte für ein Schwein tödlich sein. Alte Freunde in neuem Gewande Mehr als einmal wurde im Laufe der letzten Jahre an dieser Stelle das Thema der erdelosen Pflanzenzucht oder Hydrokul- tur erörtert und immer wieder auf die bahn; brechenden Forschungsarbeiten von Profes- Sor Paul R6SEzILer sowie seiner langjähri- gen Assistentin Frau Heide Lau hingewie- sen. Fand während der letzten Zeit ein we- sentlicher Teil der wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit in der von Professor Röszler gegründeten Zeitschrift„Die Pflanze“ ihren Niederschlag, so war der ursprünglich in Daisendorf am Bodensee unter sehr schwierigen Umständen ins Leben gerufenen und dann nach Muggensturm verlegten Forschungsstelle für erdelose Pflanzenzucht seit etwa Jahresfrist eine zwangsweise Ruhepause auferlegt worden. Nun aber scheinen Zeitschrift und For- schungsstelle einer besseren Zukunft ent- gegenzusteuern. Der II lig-Verlag in Göppingen hat beide unter seinen Schutz genommen. Die„Pflanze“ ging ein, um als „Flora— Illustrierte Monatsschrift für alle Gebiete neuzeitlicher Pflanzenanzucht“ gleich- sam als erdeloser Phönix aus der Asche zu steigen. Die uns vorliegenden ersten Hefte sind vorzüglich ausgestattet, reich bebildert und inhaltlich überaus anregend. Ihre viel- seitigen Beiträge haben internationales For- mat. Für den privaten Blumenfreund gibt es allerhand Neuigkeiten über Hydrokultur der Zimmerpflanzen sowie über die aus der Schweiz stammende reizvolle Mooswandkul- tur zum Schmuck von Terrassen, wie sie auch auf der Ulmer Ausstellung„Elektrizi- tät in Landwirtschaft und Gartenbau“ un- längst gezeigt wurden. Best Eine reiche Apfelernte Unter den Früchten unserer Obstgärten stehen in diesem Jahre die Aepfel im Er- trag an der Spitze. Während die Pflaumen- ernte vielfach enttäuschte und bei den Bir- nen die Erträge im Durchschnitt um 11 Pro- zent hinter dem Vorjahr Zzurückblieben, überstiegen sie bei Aepfeln die Vorjahrs- ernte um 30 Prozent. Damit erreichte die Apfelernte rund 1,62 Millionen Tonnen. Durchschnittlich brachte nach einer Berech- nung des Bundeslandwirtschafts ministeriums jeder Baum in diesem Jahr 36,7 kg Aepfel. Das Waren 8,5 kg mehr als im Vorjahr. Be- sonders gut trugen die Apfelbäume in den hes- sischen, baden-württembergischen und nie- dersächischen Obstbaugebieten. Von dem Ge- Schritertrag werden schätzungsweise 900 C00 Tonnen auf den Markt kommen, d. h. also als Frischobst angeboten oder zu Konserven und Sätkten verarbeitet werden. 285 N 25 5 Mantel von Chiarmèe und Stil- iberaus vorteilhaft Kleidseme hlönger aus feinen Leder- Velours DOM 145. 167.194. Hönger der H- Linie“ — Weltstadt-Elegenz! OM 129.159. 205. Sportliche Mäntel aus 4 Jweeds und Donegels: DON 92. 125. 147. Schlankmachend! Die frsulichen Möntel zu DOM 105. 137. 162. Ve- Mantel der EVGELHORNM Großauswahl, vier Beispiele fur Qualitt und Leistung! Wer GM aussehen will, greift zu. Auch Herren und Knaben werden EVGELHOHRN-Maniel von gleicher Klasse gleich 2: Quack. Probieren Sie ohne weiteres 1 8 4 1 an— auch wenn Sie S nigit kaufen wollen— vorteilhaft dargeboten. Dat Bekleidungshaus in Mannheim zeit 1890 Von den Planken bis zum Gockelsmarkt Schecłes der KKB. und BBB. Werden in Zahlung genommen 85 5 Seite 8 MORGEN Wir stellen vor: Carrera- Sieger Herrmann Mit Hans Herrmann von zwei Jahren ein schob sich innerhalb Rennfahrertalent ins Rampenlicht. Als er vor vier Jakren als 21- jähriger den Führerschein erwarb, träumte er wohl selbst nicht davon, daß er ein„As“ des Motorsports deutschen Werden würde. Im Kreise der motorsportfreudigen Mitglieder des Me Stuttgart wurde man aber bald auf inn aufmerksam und der frühere Mercedes- Nack- wuchs fahrer Eruin Bauer weihte Herrmann in die Geheimnisse ein, wie mit schnellen Fahr- zeugen umzugehen ist. Das außerordentliche Reaftionsvermögen und das„Herz“ im Tempo- fahren einiges zu riskieren, befähigten Hans Herrmann, kochgezüchtete Spezialfahrgeuge zu meistern. So stieg er bald vom serienmdhigen Porsche auf die Superfahrzeuge des Zuffen- nausener Werkes um. Erster bedeutender internationaler Erfolg War der Klassensieg bei der Mille Miglia 1953. Im gleichen Jahr wurde er bereits deutscher Sportwagen meister, ebenso in der Saison 1934. Auch in Untertürkheim war man auf Hans Herrmann aufmerksam geworden und ver- pflichtete inn für das Werksteam der Formel- rennwagen. In Versuchs- und Probefahrten stach er so erfolgreiche Leute wie Kling und Lang aus, in den Rennen aber blieb inm ein großer Coup versagt. Seine Erfolge felerte er Weiter auf den Porscke- Wagen, die im Gewieht leichter, in der Beschleunigung jedoch kaum weniger durchschlagsẽräftig sein dürften. Er wiederholte in diesem Jahr seinen Klassensieg bei den 1000-Meilen von Bresciu zusammen mit seinem bewährten Beifahrer Herbert Linge und feierte bei der Carrera in Mewiko jetzt seinen bisher größten Erfolg. Sein glänzendes Sich einfinden in die Geheimnisse schneller Renn- fahrzeuge ist um so bemerkenswerter, als Hans Herrmann relativ unbelastet von jedem techni- schen Formel wissen allein mit dem Gefuhl die gewaltigen PS-Zaklen beherrscht. Von Beruf ist er Konditor. Aber er ist rechtzeitig zu dem einträglicheren Beruf eines Rennfahrers über- gewechselt. Hier steht ihm sicherlich nock eine großartige Karriere bevor. Herbergers Aufstellung Bundestrainer Sepp Herberger benannte gestern in der Sportschule Grünberg fol- gende(Voraussichtliche) Formation für das Länderspiel Deutschland England am näch- sten Mittwoch: Tor: Herkenrath; Vverteidi- gung: Posipal, Kohlmever; Läuferreihe: Sommerlatt, Liebrich, Harpers; Sturm: Waldner, Pfeifer, Seeler, Röhrig und Beck. Die Besetzung des rechten Läuferpostens ist Jedoch noch nicht endgültig. Deutsche Kleinkaliberbüchsen in Venezuela sehr gefragt: Catacas- das Schlaraffenland der Schützen Die Aktiven von allem Komfort umgeben/ Deutsche Schützen sind mit Bei einem Besuch der deutschen Schüt- zen-Mannschaft im Hotel Potomac sieht man durchweg zufriedene Gesichter. Die Welt- meisterschaften in Caracas sind für die deut- schen Schützen so gut wie gelaufen, und bei dem ersten Rückblick auf die bisherigen Tage dieser lehrreichen Titelkämpfe verwei⸗ sen sie mit nicht geringem Stolz auf den von ihnen übertroffenen Weltrekord im engli- schen Match, auf den neuen Pistolenrekord Fritz Bucherers und die Tatsache, daß beim Plakettenschießen nicht nur der neue Re- kordmann, sondern auch der Berliner Erwin Skjellet über der bisherigen Höchstleistung blieb. Ernst Zimmermann, der deutsche Mann- schaftsführer, ist der Meinung, daß es nicht leicht sein wird, einen Organisator für die nächsten Weltmeisterschaften zu finden, da niemand den Aufwand von Caracas auch nur annähernd wiederholen kann, Die Schützen kommen sich hier vor wie im Schlaraffen- land. Fast alle Teilnehmer sind in ersten Hotels untergebracht. Je zwei Aktive erhiel- ten ein hochmodernes Hotelzimmer mit allen Bequemlichkeiten. Von früh bis spät stehen ihnen Cadillaes und Buicks neuester Bau- art mit Chauffeur zur Verfügung. Weniger zufrieden sind allerdings die Skandinavier, obwohl ihre Resultate draußen auf dem Schießstand„Weißes Kaninchen“ stets mit an der Spitze liegen. Sie wohnen im Hotel Ambassador und müssen dort er- leben, daß die Metropole von Caracas zur modernsten Stadt der Welt werden will: Schon in aller Frühe donnern die Preßluft- hämmer rund um ihr Hotel, wo neue Wol- Kenkratzer erstehen. Polizeiautos bahnten den Weg Den deutschen Schützen wird der Ab- schied schwer fallen. Ganz gewiß wird der Veranstalter dann noch einmal alles tun, um den Teilnehmern eine letzte schöne Erinne- rung mit auf den Weg in die Heimat zu geben. Man denke nur an den Empfang in Hannoversch-Münden Caracas zurück: Das Komitee, der deutsche Gesandte und zahlreiche Presseleute stan- den am Flughafen Spalier. In einer gewich- tigen Autokarawane— je zwei Schützen im eleganten Sechssitzer, der einzige Oester- reicher, Dr. Sachsenmeier, in einem beson- deren Wagen— wurde die Mannschaft in die Stadt gefahren, vorweg Polizeiautos mit ohrenbetäubendem Sirenengeheul. Deutsche Waffen sehr gefragt Aber nicht nur unsere Schützen stehen als willkommene Gäste der Republik Vene- zuela hoch im Kurs, sondern auch die deut- schen Waffen sind sehr gefragt. Kaum ver- Wunderlich, da die Schweden, die den Rus- sen im Kleinkaliberschießen(internationales Programm) als einzige ein Schnippchen erzielten Leistungen zufrieden schlagen konnten, dieses Husarenstück mit Gewehren deutschen Fabrikates vollbrach- ten. Am nächsten Morgen sprachen die Nor- wWeger im Potomac-Hotel vor und nahmen die Kleinkaliber-Büchsen der deutschen Schützen genau ins Visier. Stippvisite in New Vork Am I. Dezember wird das kleine deutsche Aufgebot wieder in der Heimat eintreffen. Auf dem Rückflug gibt es eine 24stündige Stippvisite in New Lork. Die deutschen Schützen bringen ein Bündel Erfahrungen und Anregungen mit. Und wenn dann die Nachwuchsarbeit nach diesen modernsten Grundsätzen durchgeführt werden kann, dann haben unsere WM- Schützen ihre Mis- sion erfüllt. 2. Liga Süd: Spitzenreiter zu Hause ungefährdet SY Waldlof will Jabellenplate berbeszern Heimsieg gegen kampfstarkes Bayern Hof nicht ausgeschlossen Während in der ersten Liga Süd am Sonntag Pokalspiele an die Stelle der Punktspiele treten, spielt die zweite Liga eine komplette Runde. Was die Freunde des SV Waldhof anbelangt, so haben sie Ge- legenheit, ihre Mannschaft im Heimspiel gegen Bayern Hof zu begutachton. Wie die Begegnung ausgeht? Das steht noch in den Sternen. Prognosen sind, zumal beim Fuß- ball dazu da, daß sie über den Haufen ge- worfen werden. Denn wer hätte gedacht, daß die Blau- Schwarzen, die vor zwei Wo⸗ chen gegen Cham eine so ausgezeichnete Partie lieferten, in deren sich die Läuferreihe in guter Verfassung vorstellte, in Freiburg beim FC eine solche Schlappe hinnehmen müßten? Besondere Umstände dürften es allerdings gewesen sein, die das hohe Re- sultat herbeiführten. Wie war das doch in Freiburg? : Ein starker Gegner: Waldliof-GBoxer vo eines neuen uf gabe Von der Trainingshalle in den Rosengarten— eine Straße des Erfolgs In zahlreichen Mannschaftssportarten sah es in jüngster Zeit in Mannheim nicht gerade gut aus. Wenn wir auch keinerlei Zweifel haben, daß sich sowohl der VfR Mannheim wie der SV Waldhof(und neben ihnen Eis- bockey-Oberliga-Neuling MEROC) halten— ja wieder aufschwingen— werden, so ändert dieser Optimismus nichts an der einleiten- den getroffenen Feststellung. Aber in der Finsternis der jüngsten Zeit leuchtete stän- dig ein Licht— mit zunehmender Helligkeit sogar. Es ist der Amateur- Boxsport. eine Sportart, die immer mehr zum erklärten Liebling großer Kreise des Mannheimer Sportpublikums geworden ist. Wir haben das Glück, daß Mannheim neben den Staffeln von Schönau, KFV 84, VfR usw. in der Staf- fel SV Waldhof ein Team besitzt, das zu den stärksten Deutschlands gehört. Eine Mann- schaft, deren geschlossene Form, deren Kon- dition, deren kämpferischer Einsatz, zusam- men mit kluger taktischer Einstellung immer wieder zu Siegen führt, eine Mannschaft, die zu Hause noch ungeschlagen ist, und die von den leichten Gewichtsklassen bis hinauf zu den schweren„Brocken“ mit überdurch- schnittlichen Könnern besetzt ist. Das zeigte sich vor allem in jenen Kämpfen, in denen der SV Waldhof gegen in- und ausländische Klassestaffeln die Oberhand behielt. Wir Weisen nur auf die großartigen Siege hin, die gegen die norditalienische Auswahl, gegen ASV Feudenheim— VfL Neckarau: Lokaſkampf der 1. Amateure Das Pokalspiel in Karlsruhe bedingt, daß in der nordbadischen Amateurliga am Sonn- tag nur drei Spiele ausgetragen werden. Darunter ist die Mannheimer Lokalbegeg- nung ASV Feudenbheim— VfL Neckarau wohl die interessanteste. Der Ex-Oberligist hat in diesr Saison erst vier Siege an seine Fahnen heften können, denen sechs Nieder- lagen(zuletzt auf eigenem Platz gegen den 1. FC Pforzheim) gegenüberstehen. Feuden- heim dagegen hält einen guten sechsten Platz Hinter Plankstadt und 09 Weinheim. Durch einen klaren Sieg wollen die Feudenheimer Gastgeber am Samstag(15 Uhr) weiter zur Spitzengruppe aufschließen. Die zwei restlichen Begegnungen(Germa- nia Friedrichsfeld— DSC Heidelberg und Kirrlach— TSG Plankstadt) stehen im Zei- chen kampfstarker Gastmannschaften, die für mindestens einen Punkt gut sind. Herbst-Schauturnen beim Turnverein Friedrichsfeld Mit sämtlichen Abteilungen führt der Turnverein Friedrichsfeld am Sonntag, 20.00 Uhr, in der Festhalle der Firma Schöps ein Schauturnen durch. Diese Veranstaltung soll der Oeffentlichkeit Gelegenheit geben, sich über den Stand turnerischer Erziehung in Friedrichsfeld zu unterrichten. die Ostzonen-Staffel von Halle und zuletzt gegen Weinheim errungen wurden. Nachdem die Waldhöfer auf den Vorschlag der„MM“ Sportredaktion eingegangen sind, die Kämpfe im Zentrum der Stadt, im Musensaal, auszu- tragen, haben sich auch finanzielle Erfolge eingestellt. Allen Skeptikern zum Trotz, die glaubten, die Waldhöfer würden nicht, um „ihre Mannschaft“ zu sehen, zum Rosengar- ten pilgern, zeigte sich, daß sie kamen, und daß neben dem„Sstammpublikum“ auch viele eim Kampf gegen die Italiener waren es fast zu viele), denen der Weg zur Waldhof- Trainingshalle zu weit war, die Boxkämpfe „Vor der Haustür“ besuchten. Nun gelang es der Vereinsleitung, wieder eine ausgezeichnete Staffel zu einem Freund- schaftskampf zu verpflichten. Mit„Hellas“ Hannov.-Münden wird am Sonntag eine der stärksten deutschen Boxstaffeln bei den Waldhöfern ihre Visitenkarte abgeben. Hellas Hannov.-Münden hat in seinen Reihen durch- Weg Verbands- und Bezirksmeister und drei Landesmeister stehen. Die Staffel fertigte in diesem Jahr namhafte Mannschaften wie Eintracht Frankfurt(12:8), Stadtmannschaft Köln(12:6) und eine Saar-Auswahl(15:5) Klar Ab, erreichte gegen Prag Stuttgart ein 10:10 und mußte sich dem deutschen Mannschafts- meister Neckarsulm nur knapp 9:11 beugen. Mag die Begegnung ausgehen wie sie will, Mannheims Box freunden wird am 28. Novem- ber wieder einmal bester Sport geboten. Detroit als Austragungsort der Olympischen Spiele 1960 vorgeschlagen Der olympische Prüfungsausschuß der Vereinigten Staaten hat dem Nationalen Olympischen Komitee des Landes empfohlen, dem Internationalen Olympischen Komitee COC) Detroit als Austragungsort der Olympischen Spiele 1960 vorzuschlagen. Neben Detroit hatten sich Los Angeles, Chicago, Minneapolis und Philadelphia um die Spiele beworben. Der Vorschlag des Ausschusses muß noch vom amerikanischen Olympischen Komitee gutgeheigen werden, ehe die Bewerbung an das IOC weitergeleitet werden kann. Ueber die Bewerbung der amerikanischen Wintersportplätze Lake Pla- cid und Aspen um die Winterspiele 1960 wurde nicht entschieden. Die Berichte der Sportpresse über die- ses Treffen sind recht widersprechend aus- gefallen. In der Mehrzahl allerdings ist die Rede von einer unbotmößigen Härte der Waldhöfer. Unverständlich nur, daß dann sie vier Verletzte zu beklagen hatten (Wagner, Kleber, Hohmann und Mayer). Auherdem kennen wir unsere Blau-Schwar- zen als recht faire Mannschaft. Leider wer- den vermutlich zwei der Verletzten am Sonntag nicht mit von der Partie sein. Be- dauerlich, denn die Punkte werden drin- gend benötigt, will die Mannschaft ihren Platz verbessern. Bayern Hof nimmt einen ausgezeichneten vierten Tabellenplatz hin- ter 1860 München ein. Sieben Siege und vier Unentschieden sprechen für die Kampf- stärke des Teams, das sich noch Hoffnun- gen auf die Tabellenspitze machen darf. Sollten die Waldhöfer allerdings an die Leistungen des Aschaffenburger Spiels an- jäglich der Trihünenweihe anknüpfen— und der Rückhalt des eigenen Publikums sollte sie zu dieser Energieleistung befähi- gen— dann darf mit einem doppelten Punktgewinn gerechnet werden. Von den Spielen der Spitzenmannschaf- ten interssieren am meisten die Begegnun- gen Aschaffenburg— Freiburg und Strau- bing— Ulm. Des Spitzenreiters Vorsprung ist nach den beiden Niederlagen in Ulm und Cham bis auf ein winziges Pünktchen zusammengeschmolzen, aber der Tabellen- erste hat am Sonntag die Chance, diesen Vorsprung zu vergrößern. Ulm 46 ist in Straubing vor keine leichte Aufgabe ge- Stellt, auch wenn das 1:1 der Bayern bei Darmstadt nicht überzeugend, war, Viel- leicht ist der lachende Dritte diesmal 1860 München, das den 1. FC Bamberg in Grund und Boden spielen will, um ein besseres Torverhältnis und damit den zweiten Ta- bellenplatz zu erreichen. Er schoß das Tor des Tages: Freitag. 26. November 1934/ Nr. 109 Nr. — Neu und interessant: Kleine Sportbücherschau „Fußball- Welt meisterschaft 1934“ das offizielle Erinnerungswerk rund um den Coupe Jules Rimet, dessen deutsche Ausgabe unter dem Protektorat des Deutschen Fuß. ball-Bundes von Gerhard Bahr(Nürnberg herausgegeben wurde. Dieses Buch fand im Semeinschaftsverlag Dr. Franz Burda(0, fenburg) und G. Bahr(Nürnberg) tüchtige Bearbeiter, mußte doch ein umfangreiche; M²aterial auf 256 Seiten in Großformat mi 600 Abbildungen untergebracht werden Und aus dem Sieg der deutschen Mannschaft erwuchs auch die Verpflichtung für eine deut- sche Ausgabe des offiziellen Werkes, dag Drum und Dran um Spieler, Trainer und den Jubel in der Heimat anzugliedern. In der Bild- und Textgestaltung leistete Hermann Schlosser(Offenburg) Hervorragendes. Man hörte auch von Gerhard Bahr, daß aus etyg 17 000 Aufnahmen auf kilometerlangen Film- schlangen 600 ausgesucht wurden, um diese; Werk zu schmücken. Sämtliche 26 Spiele, dle in der Schweiz stiegen, wurden erfaßt und manche entscheidenden Tore sogar in sech bis acht Phasen festgehalten. Solch ein Do- kument um eine Fußball- Welt meisterschaft wie dieses Buch hat es noch nie gegeben. Selbst nach Jahrzehnten wird man die Spiele rund um den deutschen Weltmeisterschaftg. erfolg nacherleben können, als ob man dabel gewesen wäre. Dies ist ein Lob, wie man e; selten einem Werk spenden kann. Jeder, de: sich am Radio und am Fernsehschirm füt den Fußball damals begeisterte, bereitet sch durch Kauf dieses Werkes ein schönes Weib. nachtsgeschenk!(256 Seiten, 600 Abbildungen im Kupfertiefdruck, Halbleinen 23,50 D, Ganzlemen 30,50 DM, Großformat; Burda- Druck und Verlag, Offenburg/ Baden) hei Championat der Schützen: Benner Pistolen-Welimeister Weltmeister im Pistolenschießen mit der freien Scheibenpistole aus 30 Meter Entfer- nung wurde am Mittwoch in Caracas der Amerikaner Benner nach hartem Kampf mit dem schwedischen Olymipasieger von 1936 und mehrmaligen Weltmeister, Torsten Ull⸗ mann, und dem Sowietrussen Jacinsky. Ullmann, dessen 1936 in Berlin aufgestellter Weltrekord von 559 Ringen(bei 600 mög- lichen) diesmal nicht errèicht wurde, war mit 552 Ringen schon inoffiziell als neuer Welt. meister verkündet worden, aber die offizielle Nachkontrolle der Scheiben ergab, daß der Amerikaner Benner ihn um einen Ring mit 553 noch knapp übertroffen hatte. Ullmann mußte seinen zweiten Platz sogar noch mit dem Sowjetrussen Jacinsky bei gleichem E. gebnis teilen. 4 Im Mannschaftswettbewerb siegte die 80. Wzetunion mit 2723 Ringen vor den USA mit 2706 urid Schweden mit 2697 Ringen. Die sowjetischen Schützen übertrafen damit den 1952 von der siegreichen schwedischen Olym- piamannschaft aufgestellten Weltrekord um fünf Ringe. Im Spiel um den Westeuropa- Eishockey Pokal siegte am Mittwoch in Den Haag die holländische Eisheckey-Mannschaft Hhye Den Haag über den Kölner Eisklüb hoch mit 132 (4:0, 510, 4.2). 5 a Am besten getiel Sodinge Lauter tſarpen Nationalspieler-Auswahl— Offenbacher Kickers 1:0(1:0) Am dritten Tag des Grünberger vor- bereitungslehrgangs der deutschen Fußball- Nationalmannschaft für den Länderkampf gegen England ließ Bundestrainer Sepp Herberger ein Trainingsspiel der„Mög- lichen“ gegen die Oberliga-Elf der Offen- bacher Kickers austragen, das die Kandida- ten durch ein Tor des Sodingers Harpers mit 1:0 gewannen. Das Spiel ging über zweimal 35 Minuten und stellte hohe Anforderungen, da die Ra- senfläche des Sportplatzes hartgefroren und glatt war. Mit Ausnahme von Liebrich und Kohlmeyer ließ Herberger in den ersten 35 Minuten die zu erwartende Standard-Elf für London antreten. Es spielten Herkenrath, Posipal, Erhard, Sommerlatt, Hoffmann, Harpers, Waldner, Pfeiffer, Seeler, Röhrig und Beck. In dem zweiten Spielabschnitt ging Kubsch ins Tor, Miltz spielte an Stelle von Sommerlatt rech- ter Läufer und Derwall ging in die linke Verbindungsposition für Röhrig. Die Offenbacher waren ein würdiger Trai- ningspartner und verlangten den London- Kandidaten alles ab. In der Auswahl gefiel vor allem der Sodinger Läufer Harpers, der während der 70 Minuten zuverlässig und gut spielt und mit einer ausgezeichneten Lei- stung auch das einzige Tor erzielte, das Pfeiffer mit einem genauen Paß auf kurzem Raum eingeleitet hatte. Ihm am nächsten kam Beck(St. Pauli), der vor allem in den ersten 35 Minuten der wirkungsvollste Spie- ler war. Er zeichnete sich durch gute Ball- behandlung, überlegtes Spiel und herzhaftes Schieben aus. Auch der junge Hamburger Mittelstürmer Uwe Seeler war sehr aktiy und sehr schußfreudig. Neben ihm wirkte Röhrig überlegt und zuverlässig, zögerte aber beim Abspielen zu lange. Auch Pfeiffer war nützlich. Allerdings führte auch er den Ball meistens zu lange am Fuß. Rechtsaußen Waldner stellte zwar sein technisches Kön- nen heraus, er war aber zu verspielt und unterbrach damit oft den Fluß der Angriffs- aktionen. Der Aschaffenburger Hoffmann bot ein sicheres und zuverlässiges Stopper spiel, nachdem er eine anfängliche Unsicher- heit schnell überwunden hatte. Das Spiel der Nationalmannschaft lief an- fangs zufriedenstellend mit weitmaschigen Kombinationen und auch zahlreichen Schüs⸗ sen auf das Tor. Nach der Umstellung in der Pause wurde zu verkrampft und zu eng ge- spielt. 1 Mietgesuche Möbl. Zimmer, Kä., z. 1. 12. Angeb. unt. Nr. 08928 an den Verl. 54 ges. zentrum kl. Für eine Angestelite suchen wir so- fort ein gut möbliertes, heizbares Zimmer in der Nähe, Schriftliche Angeb. an Konditorei Herrdegen. Möbl. Zimmer oder Schlafstelle für einige Wochen v. Monteur gesucht. Angeb. u. PS 90634 an den Verlag. Möbl. Zimmer von berufst. mögl. Stadtmitte z. 1. 12. ges.(evtl. sep.). Angeb. unt. 09940 a. d. Verl, Möbl. od. Leerzimmer von berufst. 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Edith Heerdegen:„Humor und Ernst in der zeitgenössischen Literatur“ Freitag, den 3. Dezember, 20.00 Uhr, Städtische Kunsthalle Vortrag Prof. Dr. Alexander Mitscherlich: „Großstadt und Neurose“ samstag, den 4. Dezember, 20.00 Uhr, Städtische Kunsthalle Das Kurpfälz. Kammerorchester Eugen Bodart Solist Helmut Mendius(Violine) Der Eintritt bei diesen Veranstaltungen ist frei. Fföhlich Dal FI 25 0 0 im zwecks vergrögerung der können sich junge Männer im Alter von 16 pis 20 Jahren am Sonntag, dem 28. 11. 1954, um 10 Uhr vorm. im Nebenzimmer des„Eichbaum Stammhauses“, P 5, 9, melden. Die Leitung. KNAB Qu 1, 14 Ruf 4 43 56 qu 1, 14 Da weiß man, was man bekommt! f Jjetmoatkt 0 3 Boxer-Hündinnen gelb, m. Stamm- baum, 3 Mon. alt, billig abzugeb. M. Schrem, Niederfeldweg 3, Hs. Nr. 9, Telefon 4 88 79. Damenuhr mit gelb. Lederb. verl. Abzg. gg. Belohnung. L 7, 7a, pt. Meister des Schenkens kaufen nie öberstörzt. Sie überlegen lange vorher. 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November 1934 un Uhlandstraße 43 * 1 1 a mittel 8 milch! 7 Tarife hat heute nach schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, seinen 1 Elisabeth Frank geb. Rau 1 5 irdischen Weg beendet. 85 Die 1 3 1 5 jöhne Ein großes, gütiges Herz hat aufgehört zu schlagen.— 2 1 0 0 Dot 255 1 8 Jetzt* 1 g 2 4 öhne Altlußheim, den 25. November 1954 5 85* 7 Die In tiefem Schmerz: N Wolldecken 2 g 5 8 verar Klara Sengewald geb. Thomas I Kkautfen, gut und preiswert von 52 d 7 werks Günter Krause und Frau[Wäsche-Speek 2. e e 8 vertre Isolde geb. Sengewald 1 3 2 15 5 ieee 0 deltne . 5 g N 4 strie Beisetzung: Sonntag, 28. 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November 1954 Seite 11 Wee Tarifkündigungen nehmen kein Ende Ls Der Landesvorstand der Industrie- ewerkschaft Nahrung- Genuß- Gaststätten in Stuttgart hat beschlossen, die Ende des Jahres auslaufenden Tarifverträge für Nähr- mittel- und Süß warenbetriebe sowie für die milchbe- und verarbeitenden Betriebe im farifgebiet Baden und Allgäu zu kündigen. Die Forderungen auf Erhöhung der Stunden- jönne liegen zwischen 10 und 23 Pfennig. Ins- besondere soll versucht werden, die Frauen- jöhne denen der Männer anzugleichen. Die große Tarifkommission für die holz- verarbeitende Industrie in der Industriege- werkschaft Holz hat beschlossen, den Tarif- vertrag für die rund 12 000 gewerblichen Ar- beitnehmer in der holzverarbeitenden Indu- strie Niedersachsens zum 31. Dezember zu kündigen. Die Gewerkschaft fordert eine Er- bönhung der Spitzenlöhne um 14 Pfennig, die Umstufung mehrerer Orte in eine höhere Tarifklasse und die Angleichung der Löhne für Frauen und Jugendliche an die der Männer. Für etwa 30 000 Angestellte bei den öffent- Ich-rechtlichen Kreditanstalten im Bundes- gebiet wurde am 25. November in Frankfurt del Tarifverhandlungen eine Gehaltserhö- hung von acht Prozent beschlossen, die rück- wirkend vom 1. Juli dieses Jahres an in Kraft die öffentlich- rechtlichen Kreditanstalten sieht rückwirkend vom 1. November außer- dem eine verbesserte Bezahlung der Ueber- stunden und höhere soziale Leistungen an die f Angestellten vor. Operationsreserve aus Butter ist gut zum Verbuttern Vd) Die Einfuhr- und Vorratsstelle kette hat auf Anweisung des Bundesernäh- zungs ministeriums in Dänemark 3000 Tonnen Butter gekauft. Der Einstandspreis rei Crenze beträgt verzollt 5,64 DM je Kilo. Diese 3000 Tonnen bleiben zunächst unter Zollverschluß, bis der Importhandel seine Kontrakte aus den bisherigen Ausschreibun- gen abgewickelt hat. 5 In Fachkreisen wird vermutet, daß sich die Bundesregierung mit diesem Kauf eine Operationsreserve schaffen will, um gegebe- nenfalls preisregulierend in den Marktver- lauf eingreifen zu können. Schadensersatz für Demontagen Wird eingeklagt gericht für die britische Zone, Herford/ Westf., das zum ersten Male in Berlin tagt, wird jetzt ein Rechtsstreit der Luftfahrt- geräte-Werk GmbH., Hakenfelde, gegen britische Militärbehörden verhendelt, Das Unternehmen, eine Tochter gesellschaft des Hauses Siemens, fordert Schadenersatz für nach ihrer Auffassung ünperschtigte De- montagen. Die Kläger behaupten, daß zwi- schen 1948, als die sowjetische Besatzungs- macht särntliche Maschinen beseitigt habe, 2 K Währungsausgleich würde forciert Während nach der gesetzlichen Regelung 6 323 Abs, 5 Lad) für den Währungsausgleich für Sparguthaben Vertriebener aus dem Aus- gleichskonds nur„jährlich mindestens 50 Mil llonen DM“ bereitzustellen sind, hat der Aus- kleichskonds dafür in den 18 Monaten vom 1. April 1953 bis 30. September 1954 697,6 Mil- lonen DM verausgabt. Am 10. Juli 1953 sind Ausgleichsguthaben bis zu 200 DM, am 9. Oktober 1954 die vollen damaligen Gut⸗ haben von 6,5 v. H. des Reichsmarkhenn⸗ betrages(Sockelbeträge) und am 5. Juli 1954 auch die restlichen vollen 13,5 v. H. des Reichs- marknennbetrages(Aufstockungsbeträge für Altspareinlagen) freigegeben worden. Bis zum J. August 1954 sind von den Kreditinstituten und der Deutschen Bundespost insgesamt 233 565 Ausgleichsgutschriften über 638,4 Milllonen DM erteilt worden. In dem Gesamtbetrag sind bereits in 1 901 318 Fällen über 188,0 Millionen DM Ausgleichsgutschriften über den Aufstockungsbetrag von 13,5 v. H. enthalten. Außerdem wurden zu Lasten des Ausgleichsfonds noch 59.2 Millionen DM an 0 einsen vergütet, die den Entschädigungs- berechtigten für ihre Guthaben ab 1, Januar 1952 zustehen. E. G. 100 Mill. DM Us-Hilfe für Berlin p) Die amerikanische Regierung wird der Bundesrepublik eine zusätzliche Hilfe von last 23,7 Mill. Dollar zur Unterstützung der Berliner Wirtschaft zur Verfügung stellen. Wie das amerikanische Amt für Auslandshilfe in der Bundesrepublik am 24. November mitteilte, soll dle amerikanische Hilfe zur Entwicklung des allgemeinen Wohlstandes der Berliner Bevöl- erung und zur Förderung der Berliner Wirt- cchakt beitragen. Insbesondere soll dadurch dem Kapitalmarkt zusätzliches Kapital für lang- ktistige Risiko- Investitionen zugeführt werden, um damit die Berliner Industriekapazität aus- ane treten soll. Ein neuer Manteltarifvertrag für Vor dem obersten Besatzungsschäden- INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT bis 1951, als das Werk zum großen Teil von der britischen Treuhandverwaltung frei- gegeben wurde, fast das gesamte Inventar und die 1945 vorhanden gewesenen Roh- stoffe und Halbfertigfabrikate verschwun- den seien. Der Anschaffungswert wird mit 30 Millionen Mark, der Wiederbeschaffungs- wert mit 60 Millionen DM. veranschlagt. Ferner stellen die Kläger fest, dag die Fa- brik nicht auf der Demontageliste gestan- den habe und auch keinen offiziellen bri- tischen Demontagebefehl erhalten habe. Der Prozeß dürfte mehrere Tage dauern. Astronomische Investitionen der USA im Ausland (UP) Ueber zehn Md. Dollar wurden von der amerikanischen Wirtschaft seit Ende des zweiten Weltkrieges im Ausland neu in- vestiert, stellt das amerikanische Handels- ministerium in einem soeben veröffentlichten Bericht fest. An erster Stelle unter den Neu- investitionen stand die Erdölindustrie mit 3,7 Md. Dollar, gefolgt von der Fertigungsindu- strie mit 3,1 Md. Dollar. Verwässerung von GATT statt Zollsenkung (UP) Die australischen Fabrikantenkam- mern haben in einer einstimmig angenom- menen Entschließung erklärt, einer weiteren Teilnahme des britischen Commonwealth am allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) nur dann zustimmen zu können, Wenn die Ziele des GATT eine drastische Modifikation erfahren. Die Beteiligung Australiens am GATT sollte davon abhängig gemacht werden, daß die Bindung der Zoll- tarife, der Präferenzen und der Grundsatz der multilateralen Zollkonzessionen abge- schafft werden. Das GATT sollte zu einer rein beratenden und informativen Handels- organisation umgestaltet werden. Kleinste Fische à us dem Budgetteich (Hi.) Im Bundeshaushaltsplan 1955/56 sind im Etat des Bundes wirtschaftsministeriums zum ersten Male Kredite zur Förderung des Handels in Höhe von einer Million DM vor- gesehen. Davon sollen 650 000 DM als Zu- schüsse zum weiteren Ausbau der Bundes- fachschulen für den Einzelhandel verwendet werden, 100 000 DM stehen für die Förderung des Hotel- und Gaststättengewerbes durch Austausch von Angestellten mit dem Ausland sowie dem Ausbau der Bundesfachschulen zur Verfügung. Für die Förderung des Handwerks sollen insgesamt zwei Millionen DM bereitgestellt werden. Darunter befinden sich 200 000 DM für den Handwerksexport. Es sind jedoch weitere zwei Millionen DM für das Hand- Werk im außerordentlichen Etat eingesetzt. Die Beteiligung des Bundes an den Kosten für ausländische Messen, insbesondere in Uebersee, ist von bisher 690 000 auf 2,5 Mil- lionen DM erhöht worden. Zur Förderung des deutschen Messewesens(Frankfurt, Köln, Hannover) sind 180 000 DM vorgesehen. Zur Förderung des Exports sind 900 000 DM eingesetzt, davon die Hälfte für die Gesell- schaft zur Förderung des deutsch- amerikani- schen Handels. Die restlichen Kredite stehen für die Errichtung von Auslandshandelskam- mern(250 00 DM) und für Exportinforma- tionsmaterial bereit. 1 OEG blieb in der Verlustzone Umsätze erhöht, Tarife gehalten, Defizit vermehrt Der von der Oberrheinischen Eisenbahn- gesellschaft AG., Mannheim(OO), einer am 24. November abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung vorgelegte Geschäftsbericht 1 wieder mit einem beträchtlichen Ver- Ust ab. Die Verlustüberträge der OEG liefen seit dem Jahre 1950 auf insgesamt 271 200,57 PM an, wobei folgende Gewinn- und Verlustvor- träge in Anschlag gebracht werden: Geschäftsjahr Gewinn Verlust DM DM 1948 263 852,39 1949 143 058,44 1950 15 316,70 1951 23 999,55 1952 231 157,10 1953 107 638,05 406 910,83 378 111,40 abzüglich Divi- dende 1949 300 000,00 106 910,83 Said. Verlust- vortrag 271 200,57 Die Beförderungsziffern im Bahnverkehr haben sich im Jahre 1954 zwar um 300 000 Fahrgäste erhöht, erreichten jedoch nicht den Höchststand des Jahres 1949, wie aus folgen- der Aufstellung hervorgeht: 1949 17,0 Millionen Personen 1950 16.0 Millionen Personen 1951 16,1 Millionen Personen 1952 16,4 Millionen Personen 1953 16,7 Millionen Personen Auch die Beförderungszahlen im Kraft- verkehr haben sich erhöht. Sie betrugen: 1949 475 000 Personen 1950 1000 000 Personen 1951 1 400 C00 Personen 1952 1 900 000 Personen 1953 2 100 000 Personen Im Bahn- und Kraftverkehrsbetrieb wur- den die laufenden Investitionen vorgenommen. Bei den Anlagen sind folgende Zugänge zu verzeichnen: Einbau neuer Schienen auf der Strecke Lützelsachsen/ Großsachsen, Erneue- rung und teilweise Umlegung in der Berg- heimer Straße in Heidelberg und völlige URZNACRRICHTEN zuweiten und dauerhafte Arbeitsplätze in Ber- Iin Zu schaffen. Großauftrag für Siemens& Halske (VWD) Ein von der Firma Siemens& Halske A; München, mit der argentinischen Postver- Waltung abgeschlossener mehrjähriger Vertrag sieht die Mitarbeit der Gesellschaft am Ausbau des Nachrichtennetzes in Argentinien vor, Man rechnet damit, daß die Firma zunächst über StWðWa 20 Millionen DM Aufträge zur Lieferung im kommenden Jahr erhalten wird, Sie hat sich ferner verpflichtet, in Argentinien eine Fabrik für nachrichtentechnische Geräte zu bauen, die einen Teil des argentinischen Bedarfs durch eine nationale Fertigung decken soll. Das argen- tinische Telefonnetz soll mit Hilfe von Siemens & Halske automatisiert werden. Duisburger Kupferhütte: Kapitalerhöhung D) Das Grundkapital der Duisburger Kupferhütte ist auf Beschluß einer außerordent- lichen Hauptversammlung um 8 Mill. DM auf 32 Mill. DM erhöht worden. Dadurch sollen die Kapitalverhältnisse dem wachsenden Geschäfts- umfang angepaßt und eine durchgreifende Ver- besserung des Verhältnisses zwischen Eigen- und Fremdkapital herbeigeführt werden. Nach Mitteilung der Verwaltung dürfte eine ange- messene Verzinsung auch des erhöhten Grund- Kapitals bei einigermaßen normalem Geschäfts- Zang gesichert sein. 25 5 Dividenden- Vorschläge Odenwälder Hartstein-Industrie AG., Darm- stadt: 6 v. H. für das Jahr 1953; Hauptver- sammlung am 27. November 1954. a Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG,, Köln; 4 v. H. für das Geschäftsjahr 1983/54; Hauptversammlung am 25. Januar 1954. Vereinigte Seidenwebereien AG., Krefeld: 6 v. H. für das Jahr 1953. Aenderung auf der Strecke BBC-Eisenlohr- straße wegen Neuerstellung einer Straßen- brücke. Drei Dampflokomotiven wurden durch zwei Dieselloks ersetzt; eine elektrische Rangierlok, vier gebrauchte Personenwagen, sowie ein Lastkraftwagen für Linienverkehr mit Stück und Expreßgütern wurden beschafft. Außer- dem wurde ein weiterer Omnibus angeschafft. Der Stromversorgungsbetrieb entwickelte sich weiterhin ansteigend: 1949 37.0 Mill. KWh 1950 42,0 Mill. kW 1951 51.4 Mill. KWh 1932 55,3 Mill. KWh 195³ 59.8 Mill. k Als wichtigstes Investitionsvorhaben im Stromwersorgungsbetrieb bezeichnet der Ge- schäftsbericht: Umbau und Modernisierung der 5-KV-Schaltanlagen in zwei Umspannwerken, Errichtung eines neuen Gleichrichterwerkes am Karlsplatz in Mannheim- Rheinau zur Versor- gung der Straßenbahn Neckarau- Rheinau, Ver- besserung des Gleichrichterwerkes Mannheim- Käfertal durch Aufstellung von drei pumpen- losen Gleichrichtern und den Anschluß nèuer Industriewerke, Fortführung des Umbaus im Ortsnetz Mannheim-Rheinau wegen Verkabe⸗ lung und Umstellung von 220/125 Volt auf 3380/20 Volt. Die Bilanz des Unternehmens, das Ende 1953 854 Belegschaftsmitglieder(im Vorjahr 860) be- schäftigte, weist folgende Veränderungen gegen- über den Vorjahren auf: Aktiva 1. 1. 1952 31. 12. 1952 31. 12. 33 in Millionen DM. Anlagevermögen (Bahnbetrieb) 36,14 37,37 38,00 Kraftverkehr 0,76 1,04 1,08 Stromversorgung 5,77 6,22 6,90 Bauten 8— 0,38 0,08 Umlaufvermögen (Vorräte) 1.01 1,11 0.94 Forderungen und Wertpapiere 1.51 0,96 1.31 Flüssige Mittel 0,67 1.89 90,76 Steuerverauszahlg., sonst. Forderungen 1.78 0.06 1.84 Passiva 1 a Grundkapital 3,00 5,00 5,00 Rücklagen 9798 9,98 9,46 Bückstellungen 2,26 3.57 4,47 Verbindlichkeiten 5 (Skrs-Anleihe) 2,00 2,0 3,63 (andere Anleihen) 0,83 0,76 0,78 Frachtschulden 90,20 0,68 0.71 Liefer- und ö 7 Leistungsschulden 0,32 0,57 0,22 Sonstiges 2.44 9•¹5³ 0,15 Bilanzsumme) 47,94 46,69 51.33 ee e eee J Auf- und Abrundungsdifferenzen eingeschlossen. Daraus ist ersichtlich, daß das Unternehmen hinsichtlich der Bilanzrückstellungen bislang äußerst zurückhaltend operierte. Das Anwach- Eifektenbörse e sen der sfrs-Anleihe um Zinsbeträge usw. ver- Ursachte nämlich allein eine Vermehrung der Verbindlichkeiten um etwa 1,72 Mill. DM. die durch Abbau der freien Rücklage von 0,5 Mill. DM nur teilweise aufgefangen werden konnte. Die versorgungs wirtschaftliche Wirtschafts- Führung läßt dem Unternehmen nur wenig Spielraum für eine expansive Entwicklung. Die Geschäftsführung beklagt, daß trotz gestiegener Umsätze kein besserer Ertrag erwirtschaftet Werden konnte und weist darauf hin, daß sich die reinen Personalkosten im, Jahre 1953 auf 49 v. H. der Einnahmen erhöht hätten, gegen- über 46,4 v. H. des Vorjahres. Die Ursache der geringeren Rentabilität liegt in dem Tarif begründet. Er beläuft sich in der Personenbe förderung auf 5 PDpf je km, liegt so- müt unter dem der Bundesbahn(6,9 Dpf je km). Außerdem wickelt sich der Personenverkehr zu 68 v. H. in Tariflagen ab, die nicht ausreichen, die Betriebskosten zu decken. Allein der Ver- kauf von Einzelfahrkarten und von normalen Rückfahrkarten wirft Ertrag ab. Die Sozialtarife hingegen liegen in der Verlustzone. Ein beson- ders hervorstechendes Beispiel ist der Vergleich zwischen normaltariflerter Benützung der III. Klasse und der Arbeiter wochenkarten, wie er aus folgender Aufstellung hervorgeht: 1952 1953 5 Mill. DM Mill. DM Erlös für verkaufte Fahrkarten II. Klasse 1,87 1,81 Arbeiter wochenkarten 1.25 1.25 Beförderung auf Fahr- Personen Personen Karten III. Klasse 3,80 3,74 Arbeiter wochenkarten 5,19 5,15 Die Kehrseite der Medaille ist, daß das Un- ternehmen sowohl in seinem Investitionsvor- hahen als auch in seinen freiwilligen sozialen Leistungen für Arbeitnehmer— gemessen an Privat wirtschaftlichen Verkehrsbetrieben— hin- terherhinkt. Die generelle Aufrechterhaltung des 5-Dpf-Tarifs per Kilometer ermöglicht es auch nicht, verkehrs wirtschaftliche Sonderlei- stungen hervorzubringen, wie beispielsweise verbilligte Sonntagsrückfahrkarten usw. Marktberichte Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VoD) ͤ Anfuhr in Grobgemũse ausreichend, in Feingemũse knapp. In Gemüse Absatz zufrieden- stellend, in Obst schleppend. Es erzielten: Blumen- Kohl ausl. Steige 12—13; Karotten Gewichtsware 18 bis 20; Kartoffeln 6,50—7; Lauch Gewichtsware 20 bis 22; dto. Stück 8-14; Meerrettich 120130; Peter- silie 8—10; Rettiche Stück 8-16; Rosenkohl 5055; Rotkohl 22—26; rote Beete 1416; Feldsalat 90 bis 95; Eudivien 10—18; Kopfsalat franz. Steige 11 bis 12; Schnittlauch 810; Sellerie mit Kraut Stück 20 bis 35; dto. Gewichtsware 26—28; Spinat 2022; Tomaten ausl. 45—55; Weißkohl 12—16; Wirsing 12 bis 16; Zwiebeln inl. 14—16; ausl. 2224; Kepfel A 3045; B 1525; dto. ausl. 25—35; Orangen CAP 35 Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt am Main, 25. November 1954 Börsenverlauf: 18. Farben-Liquis, die zum Schluß 389⁴ leichter, bei einigen Motoren- liche Anleihen angeboten. gesucht und Maschinen- Aktien Kurseinbußen. Am Rentenmarkt öffent- Nach schwächerem Beginn war die Börse jim Verlauf erholt. Grögere Umsätze in blieben. Montan-Markt gut gehalten. Bank-Aktien 1 Aktien 24. 11. 25 11. Aktien 24.11. 25. 11. Aktien 24. 11. 25. 11. AEG 4174%¾ 173 Harpener Bergbau] 120 119 Dresdner Bank). 15 14 BSS 214½[ Heidelb. Zement 222½ 220 Rhein-Main Bank 184 183 BMW...„ 442% 122 Hoesch) 2 Reichsb.-Ant, Sa, 82½ 81½ Conti Gumm. 203½ 201 r ii 105½ Daimler-Benz. 218 217 Mannesmann. 15% 158 Montan- Dt. Erdöl. 157 155 Rhn. Braunkohle 188 Nachfolger Degussa 211 20⁰ Rheinelektra. B 145 B[ Bergb. Neue Hoffg. 124½ 122½ Demag. 207 204 I 170 Dt. Edelstahl!. 151 149 Dt. Linoleum. 222 224 Seilwolft 80 80⁰ Dortm. Hörd.Hütt. 125 12205 Durlacher Hof 120 120 Siemens& Halske 220% 227 Gelsenberg 130 135½ Eichbaum-Werger 148 140 Südzucker 101 101( GHH Nürnberg 181 180 Enzinger Unſop 102½ 160 Ver. Stahlwerke 68 06%½% Roesoc!k 3 1300 1G.-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 154 140 Rlöckn.-Humb. D. 171 173 Ant.-Sch.) 41½[38 Badische Bank—— Nordwestd. Hütt. 140 141 BASF.. 204%½ 20 ½[ Commerzbank) 13% 13 Berg. Phönix 148½% 147 Farbenf. Bayer 210 21 Commerz- Rhein. Röhrenw. 163 B 163 Farbwerke Höchst 205 202 ¼ u. Credit- Bank 167 167 Rheinst. Union 155 157 Felten& Guill.] 152 12 Deutsche Bank) 14½ 14½ J Stahlw. Südwestf. 138½% 137½ Grün& Bilfinger—- B B I Süddeutsche Bank 187 180 Thyssenhütte. 137½% J 137½ ) RM-Werte,) Restquoten Dr. Ing. E. h. Hans Bredow 75 Jahre Der Pionier des deutschen Funkverkehrs und Schöpfer des deutschen Rundfunks, Staats- sekretär a. D. Dr.-Ing. E. h. Hans Bredow, feiert am 26. November seinen 75. Geburtstag. Bei der AEG verdiente sich Bredou seine Sporen. Er trat im Jahre 1903 bei diesem Unternehmen ein und wurde 1904 Mitarbeiter des Grafen Arco bei der neugegründeten Tele- funken- Gesellschaft, Berlin. 1919 wurde Bre- do von Reichspräsident Ebert zum Aufbau eines Reichsfunswesens als Ministerialdisektor ins Reickspost ministerium berufen. Seine Tä- tigkeit galt vor allem dem Wiederaufbau des deutschen Funkverkehrs mit uderseeischen Lũndern. Zugleich setzte sich Bredou für die Einrichtung des Rundfunks ein. 1923 wurde nach Beseitigung technischer und politischer Schwierigkeiten— die erste deutsche Rund- funkorganisation ins Leben gerufen und ein Sendenetz über ganz Deutschland geschaffen. Von 1921 bis 1926 nahm Bredou den Posten des Staatssehretärs für das gesamte Fern- meldewesen des Reickes an. Er begann mit der Automatisierung des Fernsprechverkehrs und mit dem Bau eines Fernkabelnetzes. Im Jahre 1926 übernahm Bredoud die Betreuung der Rundfunkorganisation als Rundfunkkommissar und trat aus dem Reichspost ministerium aus. Bredous selbstloses Eintreten zu Gunsten frükerer Mitarbeiter, die in Konzentrations- lager verbracht worden waren, machte ihn bei den Machthabern des dritten Reiches mißliebig. Schlieglickh wurde gegen inn Berufsverbot ver- hngt. Im Mai 1945 wurde Bredou von der Militär- regierung als Regierungs präsident in Wies baden eingesetzt. Er trat allerdings bald wegen aufgetauchter Meinungsverschiedenkeiten zu- rücle. Seit 1945 wirkt er beim Wiederaufbau der nessischen Eisen- und Staklindustrie mit. Er ist Vorsitzender des Aufsicktsrates der Buderus'schen Eisenwerke und der Stahlwerke Röchling- Buderus Wetzlar. Mannheimer Schlepper nach Chile Die Heinrich Lanz AG., Mannheim, rüstet sich für einen prominenten Besuch. Der Vizepräsident der Corporation de Fomento in Santiago de Chile, Prof. Dr. Guilhermo del Pedegral, hat für den 26. November einen Besuch angekündigt. Die Corporation de Fo- mento befaßt sich im Auftrag der chileni- schen Regierung mit der Entwicklung und Durchführung großer Projekte zur Förde- rung der chilenischen Industrie und Land- wirtschaft. Prof., del Pedregal befindet sich in Begleitung des chilenischen Wirtschafts- rates Francisco Steeger. Dem Besuch ist be- sondere Bedeutung beizumessen, weil die Lanzwerke über die Corporation de Fomento sehr rege Beziehungen zur chilenischen Land- wirtschaft unterhält. Gegenwärtig wird ein Großauftrag über rund 600 Schlepper und einer noch größeren Anzahl von Ermtemaschinen nach Chile aus- geliefert. Es ist dies die fünfte Großlieferung, Welche das Mannheimer Werk innerhalb der letzten drei Jahre nach Chile zur Durch- führung bringt. 5 vom 25. November bis 36; NAVEIL, Kiste 50-55; Bananen, Kiste 14 bis 16: Birnen A 30-40; dto. B 15-25; dto, ausl. 28 bis 35; Trauben 55-80; Zitronen Kiste 3638; dto. Stück 16—18. 5 Mannheimer Fleischgrofhandelspreise (VD) Preise in DM je kg Vorwoche in Klam mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,503,660(3,60— 370); Rind 3,50 3,65(3, 70—3,80); Kuh 2,80—3, 10(2,803, 10); Bullen 3,50—3,60(3,603, 70); Schweine 3,503, 70 (3,60—3,70); Kalb 4,40—5 20(4, 605,20); Hammel 3,20 bis 3,50(3,203,550). Auslandfsfleisch: Rind I. Sorte 3,50—3,70 DM; dto. II. Sorte 3.308,60 DM. Tendenz: Für In- und Auslandsfleisch ruhig. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 78 Ferkel(in der Vorwoche 55); Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 33-7 DN (55—59 DM) und über 6 Wochen alt 5068 DM(65 bis 72 DD. Marktverlauf: Langsam, Ueberstand. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr, langsamer Absatz, besonders in Feldsalat. Es erzielten: Tafeläpfel IA 1725; A 1116; B 6-10: Tafelbirnen A 1322; B 8—11; Kopfsalat 10—18; B 5-9; Fndivien A 8 bis 13; B 5—; Feldsalat 3040; Weißkohl 10; Rotkohl 18—20; Wirsing 13—15: Rosenkohl 32—35; Karotten 1012; Sellerſe mit Kraut A 18-30 B 7-17; Porree 13—18; Zwiebeln 12—15. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 323-326 DM Blei in Kabeln 126—127 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 875 DH 85 Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belgische Franes 8.42 6,44 100 französische Francs 1.2007 1,2027 100 Schweizer Franken 96.045 96,245 100 holländische Gulden 110,835 111,055 1 Kanadischer Dollar 4,334 4,344 1 englisches Pfund 11.7605 11,7805 100 schwedische Kronen 80,802 80,962 100 dänische Kronen 60,52 60,64 100 norwegische Kronen 58,73 53,85 100 Schyveizer freie Franken 97,878 98,078 1 US-Dollar 4.1947 4,2047 70 GUM-W= 477,50 DM-O; 100 NůUů!J-O 22,% DM Df. ue Reinlecithin] 5 E hril gerven! Aachhalig Strickapparat TRICORE X jeden Freitag ollspezlalhaus DRAUT Anzahlung ab 30. DM, Rest in 15 Monatsraten. Preis ab 190, DM.= Prospekte qullane Lot z, Schriesheim. Kurpfalzstraße Au 7, 3 Unterticht 0 ö Kraftftahfzeuge f Grundl. Nachhilfe für Volkssch. er- tellt Elchendorffstraßge 51, 3. St. I. 3 Die letzten zwei Neinkel- Roller, 150 cem 2z. Sonderpr. v. 1490,- DM zu verk. Seckenheimer Straße 26 N 1, 25 Pkw.-Anhäng.,, Tragkr. 500 kg Zz. kf. ges. Angeb. an C. E. Otto, U 2, 2 Victoria-Moped bill. abzug. Burandt, bei Wagner, Fr.-Böttger- Straße 10. Das Fachgeschäft der Dame eröffnet am Samstag, 27. November 1934 in erweiterten bequemen Verkaufstäbomen 1, 6 am alten Platz Es lohnt sich auf das Heinkel-fRoped zu Warten. W.-Busse-Verleih 32002 382 erubs wegen un ford 12 f und Uu-Sampa-gus Auto- Verleih Qu 3, 6-7, Tel. 3 28 69. Mabku Beschwerden Darmstürungen Rheinhzuserstr. 14 Autoverleih Büchner Tel. 402 84 5 96 46 U Busse Pkw. km ab 12 Pf. Zustellung. 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Rossellin Des Auseinanderleben und Sichwieder- fincdlen im Ablauf einer Ehe, von Menn uncl Frau betrachtet. Außenaufnahmen an den schönsten Plätzen Italiens. 1300 1300 1700 190 2¹⁰² 155 PIANREN e e ee EU, 52000 VOSVERK AUA% Samstag 23.00 Uhr Wiederholung! SONJA ZIEMANN- PAUL HURBIGER— RUD. PIANKEN PLATTE— OSKAR SIMA— FITA BENKHOFF DIE FRAUEN DES HERRN S. 2 2 Eine pikante- charmante und zeitgemäße Satire! urs p D Sonntag vorm. 11.00 Traumiand Faa uMKAEIcR Paris— Versailles— die Schlösser an der Loire Telefon 5 20% und Monte Carlo— farbenfrohes Mittelmeer. eee eee Nur bei uns sehen Sie den echten, plastischen Film für Mannheim und Umgebung Der große Erfolg! Die Senscition för ene e Tol. 30276 JJ, e, reite Str. der berühmte Gruselschrift- steller, übertrifft sich selbst. In cler großen FaßBFIIM- D-sFNSATTION aufregendste Fllm der letzten Jahre. Es besteht Veranlassung, darauf aufmerksam zu machen, daß jeder auf eigene Gefahr diesen plastischen Film, der besonders starke Nerven erfordert, besichtigt. 9.45, 11.50, 13.50, 16.00 18.10, 20.20 Uhr Dohr Spät vorstellung.- Jaques Fath f zum Gedächtnis Ein Kriminalfilm mit seinen Mannequins. SKANDAL IN PARIS sonntagLelUrr SPUK mit MAx und MoRITZZ Vorverkauf läuft! nach Wilhelm Busch Ermäßigte Preise: Kinder ab 0, DM, Erwachsene ab 1.— DM Beginn: GLENN FORD— JULIA ADAMS in dem sensationellen Abenteurerfilm Der Mann von Alamo Beg.: 15.45, 17.45, 20 Uhr u. Sa. Spät-Vst. 22 Uhr Sonntag, 13.30 Uhr für Kinder ab 10 Jahre. 6 7, 10 Telefon 3 21 49 Freitag bis Montag 18.30 und 20.45 Uhr Sonntag auch 16.15 Uhr ULLa JacoBSON— KARLHEINZ BOUHM „ und ewig bieibpt die Liebe Leidenschaft und Liebesleid in Rausch und Zauber der Johannisnacht Sonntag 14.00 Uhr Jugendvorstellung Der Mann mit der sisernen Maske LUXOR Zeppelinstraße 23 (Erlenh.) 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November 1954/ Nr. 276 —— Das zweite Sesicht von k. van Lidth de Jeude „Und Sie, Herr Brandon, haben Sie noch niemals erlebt, daß Träume sich als Prophe- zeiungen erwiesen?“ „Nein“, erwiderte Brandon,„aber ich habe einmal etwas Aehnliches erlebt, wenn es sich auch mehr um ein Träumen mit offenen Augen am hellichten Tag handelte. Die Eng- länder sprechen von second sight, dem zwei- ten Gesicht, wenn man etwas sieht, was nicht da ist, und wovon sich nachher heraus- stellt, daß es sich irgendwo auf der Welt in diesem Augenblick genau so abgespielt hat. Was ich auf diesem Gebiet erlebt habe, ist einem jungen Engländer passiert. Ich hatte damals in Sydney zu tun, und er War dort Büroangestellter. Er hieß John Davies, war 28 Jahre alt und seit einem Jahr mit einem bildhübschen australischen Mäd- chen verheiratet. Er war wahnsinnig in Grace verliebt— so hieß seine Frau. Mir war sie zu glatt— ein Mittelding zwischen einer kostbaren Puppe und einer amerikanischen Filmdiva, und wenn ich sie sah, befürchtete ich immer, etwas an ihr könnte zerbrechen. John Davies war ein wirklich guter Junge, er dachte immer an seine Frau: auf dem Weg ins Büro, bei der Arbeit und auf der Rück- fahrt nach der Vorstadt, in der er und Grace ein hübsches Häuschen bewohnten. Eines Morgens, als er eine belebte Straße überquerte, wurde er Zeuge eines schreck- lichen Unglücksfalls. Eine junge Frau war von einem Auto angefahren und zu Boden geschleudert worden, wo sie bewußtlos liegen blieb. Die Verunglückte war jung und blond, genau so wie Grace. John Davies war ganz verstört. Er bildete sich ein, Grace wäre in dem Vorort genau so von einem Auto an- gefahren und zu Boden geschleudert worden. Das war doch möglich. Sie hatte vielleicht eine Besorgung gemacht und war ebenso un- Vorsichtig gewesen. Es flimmerte ihm vor den Augen. Rasch ging er ins Büro zurück. Da sich auf seinen Anruf bei ihm zu Hause Koltur-Chronik Die Tragikomödie„Jean von der Tonne“ des jungen österreichischen Dramatikers Harald Zusanek wurde vom Wiener Burgtheater urauf- geführt. Das Werk beschwört ein Stadium der Gewaltherrschaft Robespierres, der Jean von der Tonne, ein verborgen lebender Aristokrat, seinen eulenspiegelhaften Humor entgegensetzt. In der von Josef Gielen inszenierten Auffüh- rung spielte Ewald Balser die Titelrolle. Zusanek wurde unter lebhaften Beifallsäußerun- gen immer wieder vor den Vorhang gerufen. Ein früher Leibl, das„Bildnis des Apothe- kers Clemens von Sicherer“, erzielte auf der am Mittwoch eröffneten Herbst- Versteigerung des Stuttgarter Kunstkabinetts Roman Norbert Ketterer mit 23 500 Mark den höchsten Preis des Tages. Leibl malte das Oelbild, das zu seinen wichtigsten Werken gehört, im Alter von etwa 20 Jahren. a Die Kantorei des Mannheimer Bachckors würde eingeladen, den in der Kunsthalle ge- gebenen Abend mit„Niederländischen Bild- motetten des 16. Jahrhunderts“ zusammen mit Dr. Passarge in Neustadt und Weinheim zu wiederholen. Gert Muser, der früher am Nationaltheater Mannheim als lyrischer Bariton dem Opern- ensemble angehörte und seit einiger Zeit in New Lork sich aufhält, fand jetzt mit einem Liederabend in der Carnegie Recital Hall von New Lork, bei dem er Lieder von Schubert,. Schumann, Pfitzner und Hugo Wolf vortrug, ein schönes Echo sowohl beim Publikum wie auch in der Presse. Eine kirchenmusikalische Feierstunde anläß- lich der Vollendung des Altersheimes ver- aAnstaltet der Evangelische Kirchenchor Mann- heim-Käfertal unter Leitung von Rektor Rudolf Dick am Sonntag, 28. November, 20 Uhr, in der Evangelischen Kirche Käfertal. Auf dem Pro- gramm stehen Vokal- und Instrumentalwerke von Josquin des Près bis Paul Ernst Ruppel. Der Mannheimer Cellist Adalbert Fink spielt am Dienstag, 30. November, 16.00 16.45 Uhr im ersten Programm des Hessischen Rund- funks Frankfurt die Sonate in B-dur von Cer- vetto. Das Heidelberger Zimmertheater hat die Premiere von Jean Paul Sartres Schauspiel „Die respektvolle Dirne“ wegen Erkrankun- gen im Ensemble auf den 30. November ver- legen müssen. Die Wiener Sängerknaben werden am Frei- tag, 3. Dezember, 20 Uhr, im Musensaal des Mannheimer Rosengartens, ein Gastspiel geben. Mordechai Sheinkman veranstaltet am Frei- tag, 3. Dezember, 20 Uhr, im Mannheimer Amerika-Haus einen Klavierabend mit Wer- ken von Bach, Beethoven, Chopin, Erbse und Schubert. niemand meldete, wurde der Gedanke an das Unglück, das Grace betroffen hatte, immer heftiger; er sah sie schon bleich am Rande des Gehsteigs liegen. Schließlich konnte er es nicht länger aushalten, er mußte so schnell Wie möglich nach Hause, um Gewißheit zu haben „Und?“ fragte die junge Dame gespannt. „Nun“, fuhr Brandon ruhig fort,„John Davies hatte solche Eile, daß er ein Taxi nahm. Dem Chauffeur versprach er ein Ex- tratrinkgeld, wenn er schnell führe. Sie sehen, wie unlogisch ein Mensch in einem solchen Falle ist. John Davies war tief er- schüttert von dem Autounglück, das er mit- angesehen hatte, und doch versprach er dem Chauffeur ein Extratrinkgeld, der daraufhin so schnell fuhr, daß dadurch leicht ein neues Unglück hätte entstehen können.“ „Aber was war mit Grace?“ „Ach, mit Grace?“ sagte Brandon lang- sam.„Nun, Grace saß im Wohnzimmer, als John nach Hause kam.“ „Im Wohnzimmer? Aber was hat die ganze Geschichte mit dem zweiten Gesicht zu tun?“ „Das ist es ja gerade“, sagte Brandon nachdenklich.„Sie saß im Wohnzimmer, ge- sund und munter, aber nicht allein. Ich ver- gaß noch zu erzählen, daß John einen guten Freund hatte, der Jim Flint hieß. Und als er so unerwartet nach Hause kam, saß Grace auf dem Sofa, Hand in Hand mit Jim, und sie sahen beide so aus, als ob sie einander sehr erfreuliche Dinge erzählt hätten.“ Uebersetzt von Hans B. Wagenseil Carl von Ossietzkis Tochter Rosdlinde Die einzige Tochter des in einem Konzentrationslager umgekommenen Friedens- Nobel- Preisträgers Carl von Ossietzki mit ihrem Sohn Ebbe, die Nachforschungen nach dem Ver- bleib der damals von einem Berliner Rechtsanwalt in Oslo empfangenen Summe von 168 000 Norwegischen Kronen veranlaßte.(Siehe auch unseren heutigen Aufsatz„Wo blieb Carl von Ossietzkis Nobel-Preisꝰ-) Associated Press Foto Wo blieb Carl von Ossietzkis Nobel-Preis? Ein dunkles Kapitel nationalsozialistischer„Friedens“. politik 1932 schrieb Kurt Tucholsky in der Welt- bühne:„Diese Strafe ist und bleibt nichts anderes als die Benutzung einer formalen Gelegenheit, einem der Regierung sehr un- bequemen Kreis von Schriftstellern eins aus- zuwischen. Die Mitarbeiter und Leser der Weltbühne haben in der Tat etwas getan, Was den faschistischen Gegner bis aufs Blut gereizt hat: er ist hier ausgelacht worden im geistigen Kampf werden sie auch weiter- hin so erledigt werden, wie sie es verdienen. Und das muß doch gesessen haben, denn sonst wären jene nicht so wütend und ver- suchten es nicht immer, immer wieder. Es Wird ihnen nichts helfen.“ Dieses und der damit verbundene„Ne- krolog auf Zeit“ galt Carl von Ossietzki, einem der eiferndsten Pazifisten jener Tage, der wegen seiner Kritik an der Wiederauf- rüstung, die Anklage warf ihm Hochverrat vor, zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt Wurde. Tucholsky sollte sich aber täuschen. Die von ihm bekämpften Geister waren mächtiger als er und Ossietzki. Jener starb im Mai 1938 in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager an Tuberkulose. Seine Stellungen als Sekretär der Friedensgesell- schaft und als Organisator der Bewegung „Nie wieder Krieg“, wie überhaupt jede Art von Pazifismus, galten inzwischen als tod- würdiges Verbrechen. Das Ausland dachte anders. Carl von Ossietzkis unnachgiebige und, der politischen Herkunft nach, linksradikale Denkweise schien für viele Intellektuelle der dreißiger Jahre geistiger Leitstab zu sein. Höchste An- erkennung war für ihn die Verleihung des Friedens-Nobel-Preises von 1935, um den jetzt eine neue Diskussion entstanden ist, weil die Tochter Ossietzkis, die in Oslo lebt, Ansprüche auf das niemals an ihren Vater zur Auszahlung gelangte Geld macht. Bei der Verleihung des Preises saß Ossietzki schon im Konzentrationslager. Im November 1936 ließ ihn Göring rufen. Zwei Stunden dauerte die Unterredung, in der er dazu bewogen werden sollte, die Annahme des Preises zu verweigern. Aber Ossietzki blieb standhaft. Da verlangte Göring, dag das Geld(der Nobelpreis war mit 168 000 Norwegischen Kronen dotiert) spätestens bis zum 1. Januar des kommenden Jahres nach Deutschland gebracht werden müsse, anderenfalls werde es Ossietzki den Kopf kosten. Von einem Rechtsanwalt Dr. Wannow wurde das Geld bei Frau Ossietzki in Oslo abgeholt, insge- samt 168 000 Norwegische Kronen, was einem Betrag von 100 000 Reichsmark entsprach. Ossietzki erhielt aber nur 80 Reichsmark monatlich, um die Kosten des Kz's damit zu bestreiten. Die Meinungen, wo das übrige Geld ge- blieben sein soll, gehen zwischen:„der An- Walt hat es unterschlagen“ und„die Gestapo hat es“ auseinander. Amtliche Stellen in Bonn wollen jetzt das Dunkel um Ossietzkis Friedens-Nobelpreis aufhellen. Nicht als An- erkennung eines Restitutionsanspruchs, son- dern als Gabe an die Familie eines bedeu- tenden Pazifisten, so heißt es in der Begrün- dung, hat Bundespräsident Professor Heuss die Auszahlung von 5000 Mark aus einem besonderen Fonds an Frau Rosalinde von Ossietzki-Palm, die Tochter des Nobelpreis- trägers, die als Jugendpflegerin in Stockholm lebt, angeordnet. Um den Verbleib des Gel- des ausfindig zu machen, werden die Beam- ten in Bonn kriminalistische Fähigkeiten entwickeln müssen. Daß es sich um einen Friedenspreis handelt, wird die Suche leider nicht erleichtern. Hugo Grüssen Gerhart Hauptmann aof der Bühne Eindrocksvolle thedtergeschichtliche Ausstellung in Woppeftdl Am Tag nach dem großartigen Gastspiel Lucie Mannheims als Frau John in Haupt- manns„Ratten“— als„kleines Welttheater in Berlin“ vom Hausherrn, Generalintendant Helmut Henrichs, sorgfältig und modern in- szeniert— wurde in Wuppertal eine Aus- stellung„Gerhart Hauptmann auf der Bühne“ eröffnet. Sie enthält im wesentlichen das Material der vom Kölner Universitätsinsti- tut kür Theater wissenschaft im Jahr 1932 in Breslau eingerichteten Ausstellung, ist aber ergänzt dureh die seltenen Erstausgaben sämtlicher Hauptmann-Werke aus Privat- besitz und durch das dem Wuppertaler Städtischen Museum gehörenden Gemälde Lovis Corinths„Der Schauspieler Rittner als Florian Geyer“, das nun zum Mittelpunkt der Ausstellung geworden ist. Leider aber, wie Institutsdirektor Pro- fessor Carl Nießen mitteilte, fehlt ein ganzer Komplex des in Breslau gezeigten Materials: „Hauptmann im Fronttheater“; es wurde bei einem Bombenangriff auf Dresden vernich- tet, wo er sich in einer Ausstellung„Theater hinter Stacheldraht“ befand. Nur ein ein- ziges, in zwiefacher Hinsicht wehmütig stim- mendes Plakat blieb erhalten: die Ankündi- gung des„Theaters der ET-Inspektion 1“ in arleville aus dem Jahr 1918 für eine Auf- führung der„Versunkenen Glocke“ Wer noch im Besitz von Zeugnissen des Front- theaters, seien es Plakate, Programme, Pho- tos, ist, könnte also helfen, die verbrannte Sammlung wieder aufzubauen. Was die Wuppertaler Ausstellung trotz aller von Professor Nießen freimütig zuge- gebenen Lücken vor allem bietet, ist ein fesselndes Stück Theatergeschichte. Da sieht man Bühnenbildentwürfe zu vielen haupt- und Provinzstädtischen Inszenierungen von Hauptmann- Stücken: vom„bloßen“ Natura- lismus und der Uberladung mit Détails, vom „Jugendstil“ des fin de sieèecle, führt die Reihe der Entwürfe und Figurinen über die verschiedenen„Ismen“, vor allem den stark vertretenen und besonders eindrucksvollen Expressionismus der zwanziger Jahre, bis zur modernen Bühnenraumgestaltung. Eine Fülle von Photos vermittelt leben- dige Eindrücke von der Gestaltung und Auf- fassung der herrlichen Rollen, die Haupt- mann geschrieben hat, durch jene Schauspie- ler, denen die Nachwelt doch immer wieder Kränze flicht: Agnes Sorma, die Hauptmann einmal„Königin des Anmuts“ genannt hat, Else Lehmann, Joseph Kainz, Max Pallen- berg und viele andere. Ein intensives Bild von Hauptmanns und Max Reinhardts Be- mühung um eine Aufführung gibt das große Photo, das Dichter und Regisseur bei einem Probengespräch fixiert. Besonders kostbar ist das Textbuch von Hauptmanns eigenwilliger „Hamlet“-Bearbeitung, die 1927 in Dresden aufgeführt worden ist; Mahnkes Bühnenbild- entwürfe hängen daneben. Von orientali- schem Reiz sind die farbenprächtigen Szene- rie-Skizzen zu einer„Schluck und Jau“-In- szenierung in Sofia. Man sähe das Material gern ergänzt um andere Beispiele, wie man sonst im Ausland Hauptmann aufgeführt hat. Bei den ausgestellten deutschen Bühnen- bildentwürfen springt nur einer völlig aus der Reihe: der leuchtend bunte zum„Florian Geyer“, 1932 in Bochum. Entsprechend der Außerung Hauptmanns, daß auch„der Tropfen ein Ozean“ sein kann, mag diese Ausstellung in Wuppertal gewer⸗ tet werden. Bei aller Lückenhaftigkeit unter- streicht sie Hauptmanns Wort,„Kultur ist nur da, wo man den Menschen wichtig nimmt“— und das tut man auf der Bühne. Wie wichtig man ihn hier nimmt, zeigt man- ches Rollenbild auf fast bestürzende Weise. Sonja Luyken „Eurydikes Hände“ Rolf Defrank im Zimmertheqdter Ein einziger Schauspieler stand an diesem Abend auf der Pseudo-Bühne des Heidelper. ger Zimmertheaters. Eine und eine halbe Stunde lang. Und vor ihm saßen auf den Klappstühlchen zweiundzwanzig Neugierige und sahen und hörten sich an, was der Hals. Nasen- und Ohrenarzt und(angeblich) er. folgreichste brasilianische Bühnenautor Pedro Bloch diesem Solisten in seinem Einpersonen. stück„Eurydikes Hände“ zu erzählen, 2u sagen und zu spielen aufgegeben hat. Gumereindo Tavares, so erfährt man aus den Visitenkarten, die er bereitwilligst an sein Publikum verteilt, heißt der„Held des Stücks. Ein rechter Hiob, wenn man sein ewiges Klagen und Jammern ernst zu neh- men vermöchte: Von zu Hause lief er fort, weil seine Frau und deren Eltern ihm dag Leben zur Hölle machten, mit ihrem ach 80 gescheiten„Gequatsche“ über alles und jeden über Kunst und Künstler, die alten Mumien und modernes gesellschaftliches Benehmen, mit den Chopin-Walzern, die sie offenbar mehr recht als schlecht spielt; seine Gellebte aber, mit der er floh, Eurydike, die Frau mit den reinen, weißen, beseligend zarten und gefühlvollen Händen, bringt sein Vermögen zielsicher am Roulettetisch durch. Und Weist ihn dann ab, als er von ihr einen der Ringe zurückfordert, die er ihr einst gab. Er schießt sie darauf nieder, kehrt heim und erfährt (aus Briefen, Rechnungen, Telegrammen, die er in der Schreibtischschublade findet dag sein Bub inzwischen gestorben ist. Und das bringt ihn denn doch, auch wenn er noch immer verzweifelt das Gegenteil hinaus- schreit, zum Begreifen seiner Schuld. Seine Frau liebt ihn, das weiß er nun, und er will sie wieder lieben, die Schwächen und Fehler auch ertragen, das Leben bestehen.(Was der brasilianische Polizeichef im Hinblick auf die ermordete Eurydike dazu sagt, bleibt unge- wih.) Ja, und das alles trägt vor, argumentiert, brüllt und flüstert ein einziger Mann. Dra- maturgisch- technisch ist das, bis zur Pause, glänzend gemacht; nachher wird's ein bis. chen fragwürdig, wenn da Gumereindo Ta- vares mit seiner(nicht vorhandenen) Frau redet, später mit(der gleichfalls unsichtba- ren) Eurydike spricht, sie zu einem Stuhl ge- leitet, sie gar(mit der Faust, denn eine Waffe hat er nicht) erschießt und vor der „Leiche“ auf die Knie sinkt. Immerhin: lang- Weilig ist's nicht, auch gibt Pedro Bloch sei- nem Monodram den rechten modernen, psy- chologisch tiefgründigen Zuschnitt. Das ge- bärdet sich zwiegesichtig à la Cocteau, un- schwer läßt sich daran die Seinsverlorenheit des Menschen unserer Zeit akkurat demon- strieren. Womit ganz offensichtlich der rich- tige Nerv getroffen worden ist, denn das Stück soll schon mehr als 2000 Aufführungen (in aller Welt) hinter sich haben. Wieviele es Wohl noch vor sich hat? Im Heidelberger Zimmertheater nach det Premiere noch zwei: Rolf Defrank vom Schauspielhaus Frankfurt gastiert an drei Abenden damit; er zieht alle Register dabei, tobt und schlägt verzückt die Augen auf, wenn er Eurydikes Hände in der Erinnerung beschwört, er beherrscht den Raum, bald lässig, bald gespannt, eine Gedächtnis- und mimische Leistung von starker Eindrucks- kraft. Mit herzlichem Beifall hat man's ihm gedankt.-Hz- Erstes Gastspiel des Negerdirigenten Der 39 Jahre alte amerikanische Neger- Dirigent Dean Dixon gab am Dienstag in Berlin sein erstes Deutschland- Gastspiel, Das RIAS-Symphonie- Orchester spielte unter sei- ner Leitung Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr, 3, Mozarts Symphonie g-moll und das Klavierkonzert Nr. 4 von Beethoven mit der in der Schweiz lebenden, aus Rumänien stammenden Clara Haskil als Solistin. Dixon dirigierte ohne Taktstock und mit einer Wel. chen Einfühlungsgabe. Er, seine Solistin und das Orchester wurden mit stürmischem Bei- fall gefeiert. Dixon kam aus Oslo nach Ber- lin. Er gibt sein zweites Deutschland-Konzert am 28. November mit dem Orchester des Südwestfunks in Baden-Baden. dpa Die Reise nach Porfliunculq .— ROMAN VON STEFAN ANDRES Copyright R. Piper& Co Verlag Mönchen 15. Fortsetzung Aber kaum erschien der Vater auf der Ebene ihrer heiteren Gedanken, da war auch das Spiel zu Ende. Nein, Mädchen dürfe man ihm nicht ins Haus bringen, eines Tages gäbe es Heimlichkeiten, und dann gäbe es Leute, die zu ihr kämen und Bemerkungen machten wie gestern abend Norbert. Wie hatte sie sich vor ihm geschämt und über den Vater geärgert, daß er mit die- ser Saturnina, die doch verheiratet ist, anibändeln mußte. Hier auf aer nachmittäg- lichen Straße nach Paestum ging es ihr auf, daß es weniger Norbert als Saturnina war, Was ihr den Weg zum Vater mit dieser selt- sam unbestimmten Scham verlegte. Dieser groge, starke Mann, wie schwach wurde er, Wenn eine junge Frau ihm zeigte, daß sie ihn gern hatte. Jedesmal aufs neue ließ er sich den Ring durch die Nase ziehen, und das war für Felicitas beschämend, wenn sie an jenen Vater dachte, der in der Bibliothek zu Hause neben ihr stand und ihr die richtigen Bücher aus den Regalen zog und jedesmal wie eine duftende, frische Frucht hinhielt; der mit ihr Gespräche über Gott und die Götter führte; ihr von Artemis erzählte und ihr immer wieder seine Freude verriet, daß seine Tochter noch zu ihrem Gefolge gehöre und sich bewahre; der ihr so überzeugend bewies, wie der Einbruch des Liebesgottes den ganzen Menschen, zumal den jungen, von Grund auf verwandle. und wie ein Mädchen, das heute noch in den lichten, aber auch mühsamen Bezirken des Geistes hause, mor- gen schon, wenn sie sich der sinnlichen Liebe öffne, für viele Jahre und oft für immer aus diesem Tempelbereich der höheren Mensch- lichkeit ausziehe, um ganz Natur und nur Natur zu werden. Ja, so sprach er— und empfing am gleichen Abend eine junge Freundin, und nach vier Wochen war es manchmal eine andere. Und zwar nicht heim- lich, er hatte zu seiner Tochter ein Vertrauen wie zu einem Freund. Oft beklagte er sich über seinen Lebenswandel wie über den eines andern— aber picht moralisierend, sondern so, als litte er unter einem vergeb- lichen und törichten Tun, das ihm von seiner Natur auferlegt sei zum Verdruß jenes Teils seiner Person, den er gerne mit seinem Vor- namen Sulpiz umschrieb. Das Schöne sei der Funken, der den Zunder der Vergänglichkeit in ihm in Brand stecke, hatte er einmal mit einem Seufzer zu ihr gesagt. Felicitas konnte nie die Stunde spät abends in der Bibliothek vergessen, als der Vater dieses Bild gebraucht Hatte; es war, als er sie zum ersten Male vor die Person und das Werk Henry David Thoreaus gestellt hatte. Sie war damals noch nicht neunzehn alt. Die Erinnerung an diese und so viele an- dere Stunden mit dem Vater erfüllte sie auch jetzt mit einer so wilden Mischung aus Zärtlichkeit, Bewunderung und Mitleid, dag sie sich heftige Vorwürfe machte wegen ihrer Härte gegen den armen Sulpiz und sich vor- nahm, noch an diesem Abend ihn aufzu- suchen und mit ihm ausführlich Versöhnung zu feiern. Norbert sollte sie in Ruhe lassen mit seinen Ausfällen gegen den Vater und vor allem— das wollte sie sich noch einmal ausdrücklich ausbitten— mit einem Ver- gleich zwischen dem Commendatore, seinem und ihrem Vater. Er mußte den Commen- datore und, falls es nötig war, auch seinen eigenen Vater einfach vergessen und sozu- sagen begraben, ihr aber bald das Bild, das sie von ihrem Vater hatte, unangetastet lassen. Ihre Gedanken verloren, als sie dem Be- reich der Tempel näberkam, mehr und mehr den Zusammenhang. Sie schwankte, ob sie zuerst ins Museum oder gleich zu den Tem- peln gehen sollte, es war noch nicht halb fünf und der Vater wahrscheinlich noch nicht von seinem Ausflug zurück.. Als sie durch die Billettsperre in der Um- zäunung gehen wollte, merkte sie, daß sie kein Geld bei sich hatte. Doch der Beamte, der sie angestrengt und vergebens in ihren Hosentaschen suchen sah, sagte, sie könne ihm den Betrag ein andermal zahlen, er sehe die reizende Signorina des öfteren, sie fahre doch den schönen Wagen mit der silbernen Kühlerflgur? Diese Freundlichkeit des ein- fachen Mannes und der Umstand, daß er sie nicht für einen Jungen gehalten hatte, wie es immer wieder vorkam, erfüllte sie mit solcher Freude, daß sie am liebsten in den Tempelbezirk hineingehüpft wäre., Indes— kaum stand sie vor den Säulen des Poseidon- tempels, als die springende Leichtigkeit sie verließ. Die Sonne hing so tief überm Meer. daß ihre Strahlen hinter den Säulen wie Schwerter verborgener Götter hervorblitzten Der Muschelkalk stand von dem hin- und her geworfenen goldenen Glanz auf die man- nigfaltigste Weise beleuchtet da, und durch die Herrlichkeit der Gelb und Rottöne auf First und Säulen brach künlblau Himmel und Meer herein. Dieser Tempel, auf dem hohen, sich vom Ort absondernden Sockel einsam und im Abendlicht glühend, stimmte sie, heute zum ersten Male, schwermütig. Es wirkte aber in diesem sie einspinnenden Gefühl nicht der Gedanke an das, was der Vater den Zunder der Vergänglichkeit nannte. Im Gegenteil sie sah in dem Tempel einen höchst lebendigen Ort und gleichzeitig ein vor über zweitausend Jahren vollendetes Werk, eine aus Ueberlieferung, Geist, Mühe und Plan erstandene groge und wohlgera- tene Tat. Man sah diesen scheinbar so ein- fachen und offenliegenden Steingliedern an, Wie richtig sich eines zum andern verhielt, wie rein die Verhältnisse klangen und wie echt und natürlich jede Gebärde war. Der Vater hatte gesagt, als sie vor vorgestern zum ersten Male vor den Tempeln standen:„Mein Gott, wenn das nun noch immer unsere Mag- stäbe wären!“ Und er war verstummt und hatte nach einer Weile mit schwerem Kopf- nicken hinzugefügt:„Und, sie gehören noch immer zu unseren Maßstäben— für uns Hier in Europa!“ Norbert war in der Ferne durch Trümmerreste gegangen,— in seiner Gegenwart hätte der Vater nie so aus dem Herzen gesprochen. Am andern Morgen hatte er Felicitas auf sein Zimmer gerufen und ihr den Traum der vergangenen Nacht erzählt. Sie standen vor den Tempeln. Die Säulen liefen kilo- meterweise hin, steinerne Bandmaße, daran jede Säule dasselbe bedeutete, was ein Strich auf einem Zollstock war. An den Säulen zog eine Prozession von Menschen vorüber. Alle hielten sie in den Händen Dinge, die an die- sem Tage an den Tempeln gemessen werden sollten, denn es war der Tag des Gerichts für die weiße Rasse. Doch konnte er nicht sehen, was die anderen in den Händen tru- gen, da jeder sorgfältig verbarg, was er an den Tempeln messen wollte. Als er nun dem Tempel nahe genug gekommen war, um sei- nen Gegenstand, den er zum Messen mit- gebracht Hatte, an den Maßstab zu halten, entdeckte er, dag er mit leeren Händen da- stand. Da breitete er in seiner Verlegenheit. die zu einer furchtbaren Angst anwuchs, die Arme. Als er so dastand, schlug die Erkennt- nis wie ein Blitz in ihn ein, daß er selber Maßstab zu messen hätte. Schon wollte er es tun und er spürte eine große Inbrunst da- bei, als er entdeckte, wie neben ihm en amerikanischer Soldat eine kleine Kanone, nicht größer als solche, mit denen. spielen, gegen die Säule hob. Ein winziges Wölkchen schwebte aus dem Rohr des Ka, nönchens, zog langsam auf die Säule zu, un in dem Augenblick, als das Wölkchen die Säule berührte, gab es einen krachenden 165 endlich im Echo fortrollenden Entladungs knall. Die Erde hüpfte, die Kuppel des 1 mamentes platzte. Die Menschen fielen 4 g um, auch der Soldat mit der Kanone. 19 goldene Tempel schwebten in die Luft, wWe b nun schwarz wurde und sich immer me g mit dem echohaften Gekrach und donnern den Rollen anfüllte. Ganz plötzlich 11 Lärm wie zerfetzt herab, es wurde sehr 1 und die Menschen sangen in einem une heuren Unisono:„Ihr Tempel fallet über uns, ihr Maßstäbe bedecket uns!“ 155 Dieser Traum des Vaters war es o was sie plötzlich so ernst und nacheden ke stimmte. Dann aber, als wollte sie dem. seidontempel eine Frage stellen, reckte 11 den Kopf und sah zum Tempelfirst, 17 Ist ein Traum nicht auch ein 1 Könnte zum Beispiel, so kam es ihr hel 5 und hell in den Sinn, könnte Norberts 1 mendatore je einen solchen Traum Von 3 Tempeln haben? Vor allem rührte es sie, 4 der Vater im Traum nichts besaß, Was 115 1 den Tempeln messen konnte, und da 9 sich selber! Das war doch leicht zu 19 18 was die träumende Seele durch ein sold 5 Verhalten ausdrücken wollte. Eines. wißz: die Ziele des Geschäftsmannes 1 und die eigentlichen Ziele des Herr ticken die Ziele seiner armen, in den zel 1 Dingen festgeklemmten Seele lagen 1 2 verschiedenen, einander geradezu 3 gesetzten Welten.(Fortsetzung der Gegenstand sei, den er an dem großen 5 kiel der Berat Verla druck Chefr stell W. H. webe Lokal Dr. F. Land: Simo! chef Bank, Bad. Nr. 80 9. Ja ric ge scher vor auf Scher Orts: dunę Dean Dixon in Berlin die! der Natic einer klein Jagd wurc Brüc in d ren 1 97 Mün 01¹ Go Frak einge eut. zung mack über stellt Vier. rung ein syste mit! desre west daß Kofm dern stills der Ir Oller Anfr Mini UNO britis hatte ferer dabe die heits päisc teter mit Freit kran Frag Vert. Saar. 80, d. Frag Mon: Soga! Wah! mit chen die( über mäck einer tag träge leitet über berat dafüt trete seiné genen Stent Bes schu Bera etwa