Nr. 290 — shafen ö Kunst. Musik. es mit ste und ber àuch 1 es dag rägerin sdrucks, erschaft t in die Gültig⸗ ese klar lierbare Gesang klang⸗ ktigkeit ich gra. donisten 0 sie 2u tigt ist, ürlicher ude am Wärme, ‚der an ömende Stimme nit Ge- 2 auch ucks 2 aus der „gab es art und hannes d man- terpre- manch- lag die in allen t, und as ver- kaum makel- in doch, mlichen 1 Reich, öniglich r hatte anisten großer veniger richten, in der indigen egleitet un, wir durch Worden Wa. möchte linge“ 1 Ham- Flischer I getredakteur: E. F. von Schilling; gerausgeber: Mannheimer Morgen erlag. Druck: Mannheimer Groß- puckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. tellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: J. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. geber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; lokales: W. Kirches; Kommunales: pr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. gmon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesb ank, Bad. Bank, sämtl. zuannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe vr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Munnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 31 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 48 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr, welche Instanz über den Einsatz der neuen taktischen Atomwaffen entscheiden soll, eine bestimmende Rolle. Allerdings wird diese Frage, die genauer präzisiert lautet, wer im Falle eines sowjetischen Angriffes in Europa die Hand am Drücker haben soll, die Militärs oder die Politiker, wohl endgültig erst in der am Freitag in Paris beginnenden Sitzung des Nordatlantikrates, zu der auch Dulles und Eden erscheinen werden, entschieden. Dem Nordatlantikrat wird dem Vernehmen nach ein Bericht seines Militärausschusses über diese Frage vorliegen. Nach den Aeußerungen hoher britischer und amerikanischer Militärs, besonders nach Reden des stellvertretenden Oberbefehlshabers, Feldmarschall Mont- gomery, ist anzunehmen, daß die militärische Führung der Auffassung ist, daß nur dann die Aussicht besteht, einen Vorstoß, gleich aus welcher Richtung, schon in seinem Be- ginn aufzufangen und zurückzuweisen, wenn unverzüglich die Atomartillerie auf west- licher Seite eingesetzt werden kann, um die gegnerischen Truppen konzentrationen zu zer- sprengen. Wie sich das britische Kabinett zu dieser Frage entschlossen hat, ist aus den sehr all- gemein gehaltenen amtlichen Aeußerungen nicht zu entnehmen. Politische Kreise, die der 2 Begierung nahe stehen, und auch die seriöse ihigtem Grün⸗ jebt, in Zum inlicher st aus- tmordꝰ ich be⸗ eichlich u Ge- Auto- macht. Wie es n ihre) igkfügis, ekannt stdeut- en und Pause mte es blikum Entset- n Dia- ls nun rimitiy ak die n Kri- hyste· auspie- „ Kurt „ A. K. 5. — — wmelte rauen, lig, Zu der an wurde schüt- Essunta Er hat Vssunta henden en, sie schla- in wir- n Lip- sagte, eftigen ander- 1— er einen te sich einem angen- andelt, recken hervor zefühle u ver- freudi; Freun ndelte. eit in- War“, r eine ö — sie Zu ie den issern, Sinne kolgt) Presse, sind aber überzeugt, daß die briti- schen Vertreter im Nordatlantikrat, Außen- minister Sir Anthony Eden und Verteidi- gungsminister MeMillan, gemeinsam mit den Vertretern der kleineren am NATO-Pakt be- teiligten Staaten den Standpunkt einnehmen werden, daß allen militärischen Bedenken zum Trotz der Einsatz der taktischen Atom- waffen nur auf Grund ausdrücklicher Zu- stimmung aller vierzehn Regierungen erfol- gen darf. Daß die britische Regierung diese Haltung einnehmen wird, ist schon deshalb sehr wahrscheinlich, weil in der britischen Oeffentlichkeit und im Parlament— und zwar keineswegs nur bei der Labour Party starke Bedenken dagegen bestehen, eine Entscheidung von solcher Tragweite den Mi- ltärs zu überlassen. Dies um so mehr, als man sich darüber klar ist, daß es in der Praxis sehr schwierig sein dürfte, eine klare Unterscheidung zwischen taktischem und strategischem fhinsatz von Atomwaffen zu ziehen. Es wäre deshalb zu befürchten, daß gleich mit dem Abwurf von Atom- oder gar Wasserstoffbomben beantwortet würde. Man ist sich natürlich darüber klar, daß die Einschaltung einer politischen Entschei- dung von vierzehn Regierungen, bevor die taktischen Atomwaffen im Falle eines sowje- tischen Angriffs in Europa angewandt wer- den dürfen, auch im besten Falle— nämlich bei Einigkeit der vierzehn Regierungen— einen Zeitgewinn für den Angreifer bedeuten würde. Aber demgegenüber wird darauf ver- Wiesen, daß das alliierte Oberkommando Wiederholt die Ansicht vertreten hat, daß ein Angriff größeren Ausmaßes nicht ohne er- hebliche Vorbereitungen und Truppenver- Atlantikküste und den Verteidigungsanlagen in der Bundesrepublik vorsieht. Das sechste Budget des Infrastruktur- Programms der Westmächte sieht Ausgaben in Höhe von 81 Millionen Pfund Sterling(970 Millionen Mark) vor. Der bisherige atlantische Flottenbefehls- haber im Mittelmeer, Admiral Lord Mount- batten, verabschiedete sich am Montag im atlantischen Hauptquartier in Paris von sei- nem bisherigen Wirkungskreis. Er hat seinen Eommandoposten an den britischen Admiral Sir Guy Gratham übergeben, da er zum Ersten Lord der britischen Admiralität er- nannt worden ist. Fünfzig Minuten Adenauer-Ollenhauer Gegenstand der Aussprache war die Debatte über die Pariser Verträge Von unserer Bonner Redaktion Bonn.„Gegenstand der Aussprache war Inhalt und Verlauf der Bundestagsdebatte über die Pariser Verträge“, besagt das Kom- muniquéè, das am Montag über die 50-Minu- ten- Unteredung des Bundeskanzlers mit dem Führer der Opposition veröffentlicht wurde. „Im Plenum sehen wir uns wieder“, kom- mentieren die politischen Beobachter die Kürze der Verlautbarung. Sie wollen damit sagen, daß auch diese Begegnung zwischen dem Regierungschef und dem Vorsitzenden cer SpD keine Aufweichung! brachte. Trotzdem rechnet man nicht mit einer allzu scharfen Auseinandersetzung bei der ersten Lesung der Verträge, die morgen, Mittwoch, beginnt. Am Anfang der Aussprache steht die Große Anfrage der SPD, die von der Bun- desregierung„Vorrang von Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands“ vor der Ratifizierung des Vertragswerks von Paris wünscht. Dazu wird ein Antrag der SPD in der gleichen Richtung behandelt. Es folgt eine zweite Anfrage der SPD zur Saar umd schließlich noch eine Große Anfrage der Fraktionen der DP und des BHE zu:„Deut- sche EKriegsverurteilte in fremdem Gewahr- sam“, Für die SpD gibt der Abgeordnete Wehner die Begründung. Dann erteilt der Bundeskanzler die Antwort auf die Anfragen und bringt gleichzeitig die vier Vertrags- Daniel Mayer: Es wird ratifiziert General Billotte unterstreicht die Notwendigkeit der Vertragsbilligung Paris.(dpa)„Mißverständnisse sind im- mer gefährlich“, erklärte der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses der französi- schen Nationalversammlung, Daniel Mayer, bei einem Essen des ausländischen Presse- klubs in Paris. Es würde zu einem der schwersten Mißverständnisse nicht nur zwi- schen Frankreich und den USA, sondern auch zwischen Frankreich und der Sowjetunion führen, falls beide Länder die Auffassung gewönnen, Frankreich würde sich immer und in jedem Falle einer deutschen Wieder- aufrüstung widersetzen. Er sei davon über- zeugt, sagte Mayer, daß die Nationalver- sammlung mit einer beträchtlichen Mehrheit die Pariser und Londoner Verträge ratifi- zieren wird. Ein Hinweis darauf sei die Tatsache, daß sich bei der Abstimmung im Außzenpolitischen Ausschuß die MRP-Mit- glieder der Stimme enthalten und die sozial- republikanischen Mitglieder(Exgaullisten) segen diese Verträge gestimmt hätten. Es sel jedoch eine bekannte Tatsache, daß in- nerhalb beider Fraktionen beträchtliche Minderheiten entschlossen seien, für die Verträge zu stimmen. Der ehemalige Gaullist General Billotte, Berichterstatter des Außenpolitischen Aus- schusses über den militärischen Teil der Ver“ träge, bezeichnete in einem Presseinterview eine Ratifizierung des Vertragswerks als unbedingt notwendig. Er erklärte:„Kein Franzose kann sich über die deutsche Auf- rüstung freuen. Die Ratifizierung j6st weder in Frankreich noch in Deutschland Be- Seisterung aus. Aber die Abkommen werden eine der Säulen sein, auf denen das Gebäude des Friedens ruht“. Die„europäische Konferenz für Verhand- lungen Über das Deutschlandproblem und die Abrüstung“ sprach sich in Paris einstim- mig gegen die Abkommen von London und Paris aus, deren Annahme„für lange Zeit jede Aussicht auf Wieder vereinigung Deutsch- lands zunichte machen würde“. Unter den Delegierten aus der Bundesrepublik waren der ehemalige Bundesinnenminister Dr. Heinemann, der Beauftragte der Evan- Zelischen Kirche für die Sowjetzonenrepu- blik Propst Grüber, Professor Iwand Gon), rofessor Balser(Heidelberg) und Pastor Mochalski, der die Grüße Eirchenpräsident Niemöllers„überbrachte. Die zu der Kon- ferenz eingeladenen Delegierten aus den Ostblockstaaten hatten von der französischen Regierung kein Visum erhalten. Veranstal- ter der Konferenz war das„Französische Komitee für die friedliche Lösung des Deutschlandproblems“. Dem Komitee ge- hören verschiedene Gruppen an, die eine deutsche Wiederbewaffnung ablehnen. dokumente von Paris— einschließlich des Saarabkommens— in den Bundestag ein. Inzwischen haben die Parteien nochmals eine kurze Darstellung ihrer Standpunkte veröffentlicht.„Das wichtigste Ergebnis der Pariser Verhandlungen ist unbedingt, daß sich die westeuropäischen Nationen geeinigt haben und daß Freiheit und Sicherheit der Bundesrepublik endlich gewährleistet sind“, meint der„Deutschland- Uniondienst“ der CDU/CSU. Er unterstreicht als besonders bedeutsam, daß sich die Westmächte erneut verpflichtet haben, gemeinsam mit der Bun- desrepublik die Wieder vereinigung in Frie- den und Freiheit zu verwirklichen. 1e SPD erklärt in ihrem Pressedienst: „Das Bundeskanzleramt hat sich mit folgen- den Tatsachen abzufinden: 1. Die SPD be- kämpft die Pariser Verträge, weil sie in ihnen eine Gefährdung oder gar Verhinde- rung der deutschen Wiedervereinigung sieht. 2. Die SPD fordert vor einer Ratifizierung der Pariser Verträge von den Westmächten einen konkreten Versuch zu tatsächlichen Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Wiedervereinigung Deutschlands. 3. Für die SPD gibt es jetzt überhaupt nur die Frage nach dem„ob“ einer Verwirklichung der Pariser Verträge. Die Frage nach dem„wie“ ist für die Sp unaktuell. 4. Sollte es aber irgendwann notwendig werden, militärische Organisationen in Westdeutschland aufbauen zu müssen, dann wäre es ein nationales Un- glück, wenn die Bundesregierung versuchen wollte, das gegen die SPD durchführen zu Wollen. Die FDP, der BHE und die DP bejahen grundsätzlich die Pariser Verträge. Das bis- herige Nein der FDP bezieht sich auf das Saar abkommen. Sie fordert Zusatzprotokolle und erläuternde Verhandlungen mit Paris. Auch der BHE versagte sich bisher der Saar- lösung. Im Gegensatz hierzu meint die PP, daß man das Vertragswerk als Ganzes sehen müsse. Es dürfe nicht am Saarproblem scheitern. — Jahrgang/ Nr. 291 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 14. Dezember 1954 Wer entscheidet üb At Kri idet über Atomkrieg? Bei der NATO wird die Verantwortlichkeit für den Einsatz von Atomwaffen erörtert * 5 Von unseren Korrespondenten paris London. In Frankreichs Hauptstadt hat am Montag die Serie der Konfe- schiebungen vor sich gehen könnte, die der tenzen einzelner NATO-Abteilungen, die am Wochenende ihren Höhepunkt mit einer Alliierten Aufklärung nicht verborgen bleiben Tagung des Atlantikrates finden wird, begonnen. Während am Vormittag die höchste e militärische Instanz der NATO, die aus dem General Jean Valluy Frankreich), dem Großes Bauprogramm für nächstes Jahr Admiral Radford(USA) und dem General Sir John Whiteley England) bestehende dpa) Das Hauptquartier der NATO Standung Gr e d gi 5 Streitkräfte gab noch am Montag ein neues „Star 529 oup 18 95 er re jonslen Oberbefehlshaber der atlantischen Riesenprogramm für das Jahr 1955 bekannt, Streitkräfte tagte, traten am Nachmittag die Generalstabschefs der 14 NATO-Mit- das den Bau neuer und die Modernisierung gliedstaaten zusammen. Sie erörterten ihren Rechenschaftsbericht über das abgelaufene bereits bestehender Flugplätze, die Einrich- Jahr und fixierten die Planziele für 1955. tuns von Marinestutapunkcter, die Hrareite- 8 a 5 b rung des Treibstoffleitungsnetzes in Frank- Bei ihren Beratungen spielte die Frage, die Verwendung von Atomgranaten durch reich und Westdeutschland und die Verbes- die kämpfende Truppe von der Gegenseite serung der Verbindungsstraßgen zwischen der Für die Sowjetunion baut eine Kieler Werft 14 Schiffe für Hochsee fischerei, die so eingeri See in Konserven verarbeitet werden kann. deutsche Werft lautete auf 24 Schiff Sicherkeitsbehörde bisher nur der Bau von Schiffe, die„Puschkin“, vor ihrem Stapellauf. cktet sein werden, daß der Fung gleich auf Der Auftrag der Sowjetunion an die west- e dieser Art, doch wurden von der West europäischen eines der 14 zugelassen. Unser Bild zeigt i Bild: AP Ehard statt Hundhammer Bayerns bisheriger Regierungschef wurde Landtagspräsident von unserem Korrespondenten Hans-Joachim Deckert München. Im bayerischen Landtag wurde am Montag in spannungsgeledener Atmo- sphäre der neue Präsident des Hauses für die kommenden vier Jahre gewählt. Die CSU, der als stärkster Fraktion das Recht der Nominierung zustand, stellte als Kandidaten nicht mehr den Präsidenten der vergangenen Legislaturperiode, Dr. Dr. Aloys Hundham- mer, sondern den bisherigen Ministerpräsi- denten, Dr. Hans Ehard, auf. Aus den Reihen der neuen Vierer-EKoalition SPD, Bagern- partei, BHE und FDP Waren gegen eine Kan- didatur Dr. Hundhammers im voraus Pro- teste angemeldet worden. In geheimer Wahl erhielt Dr. Ehard 157 von 170 abgegebenen gültigen Stimmen. Erster Vizepräsident wurde Georg Hagen (SPD), zweiter Vizepräsident Georg Bantele (Bayernpartei). Nach seiner Wahl bekannte Dr. EFhard, die Annahme des Präsidenten- amtes sei ihm„nicht leicht gefallen“. Er glaube jedoch, dem Lande Bayern dadurch „in einer ernsten und schweren Stunde“ einen Dienst erwiesen zu haben.— Die Wahl des Ministerpräsidenten und die Bekanntgabe der Kabinettsliste ist für heute, Dienstag, vorgesehen. Die CS werde nunmehr in konstruk- tiver Opposition all das verteidigen, was in Zwischen Gesfern und Morgen Sämtliche Fraktionen des Bundestages haben am Montag den Entwurf eines ver- fassungsändernden Initiativgesetzes vorge- legt, das den Gemeinden einen Anteil am Steueraufkommen verfassungsrechtlich sichern und sie gegen die Abwälzung staat- licher Aufgaben ohne Kostenerstattung schützen soll. Das Bundespresseamt hat den Leiter Sei- ner Abteilung„Aktuelle Information“, Heinz Diestelmann,„nach Prüfung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe“ entlassen. Von offlziel- ler Seite wird dazu erklärt, Diestelmann habe Zeußerungen getan, die ihn politisch nicht mehr tragbar erscheinen ließen. Wie ver- lautet, hat sich unter anderem eine jüdische Zeitung wegen antisemitischer Haltung Diestelmanns beschwert. Einen kurzen Erholungsurlaub will Bun- deskanzler Dr. Adenauer am 8. Januar wiederum auf der Bühler Höhe im Schwarz- wald antreten. Saarländische Kriminalbeamte haben den SPD- Bundestagsabgeordneten Tr itte! vit z am Sonntag auf einer Weihnachtsfeier des„Bundes Sozialistischer Jugend“ in St. Ingbert(Saar) am. Reden gehindert und Schließlich die Veranstaltung aufgelöst. Trit- telvitz schreibt am Montag im Pressedienst der SpD, man müsse fragen, ob dieser Vor- fall als Beispiel für die Praktizierung des Sadarstatuts aufgefaßt werden soll. Für die Anwendung legaler außerparla- mentarischer Mittel zur Verhinderung der Wiederbewaffnung sprach sich der Bundes- vorstand des Sozialistischen Deutschen Stu- dentenbundes“ nach einer dreitägigen Kon- ferenz am Montag in Freiburg aus. Er wandte sich scharf gegen die Pariser Verträge und die Wiederbewaffnung in beiden Teilen Deutschlands. Die Aufstellung einer west- deutschen Armee werde mit Sicherheit in- nerpolitische Reaktionen auslösen, die sie militärisch-politisch wertlos mache. Ein Arbeitsausschuß für das Schund- und Schmutzgesetz, der vom Verband deutscher Zeitschriftenverleger gegründet worden war, Wählte auf seiner konstituierenden Sitzung in Frankfurt Dr. Funk Hamburg) zum Vor- sitzenden. Der Ausschuß will die auf diesem Gebiet aufgetretene Rechtsunsicherheit be- seitigen helfen und zur Klärung der Be- grifksbestimmungen beitragen. Der in die Sowjetzone übergetretene ehemalige CDU- Bundestagsabgeordnete Schmidt-Wittmack bekleidet jetzt den Posten eines Vizepräsidenten der Kammer für Auhbenhandel in Ostberlin. Der Visumzwang im Touristenverkehr zwischen der Bundesrepublik und Chile wurde aufgehoben. Die Vereinbarung tritt vom 1. Januar 1955 an in Kraft. Gegen die deutsche Aufrüstung sprachen sich 400 Delegierte jüdischer Organisationen aus Frankreich, der Bundesrepublik, Groß- pritannien und Belgien auf einer Tagung in Paris aus. Die Wiederbewaffnung Deutsch- lands— so heißt es in der Begründung müsse unfehlbar zu einem internationalen Rüstungswettlauf führen. Italiens Abgeordnetenkammer begann am Montagnachmittag die Debatte über die Pariser Verträge. Die Regierung hofft, daß die Kammer der Ratifizierung noch vor Weihnachten zustimmen wird. Weite Gebiete Englands und Irlands stehen seit Tagen als Folge der anhaltenden Regenfälle unter Wasser. Hochwasserschä- den werden auch aus Frankreich, Italien und Oesterreich gemeldet. Erhebliche Meinungsverschiedenheiten bestehen unter den Mitgliedern der Arabi- schen Liga, die zur Zeit in Kairo tagen. Die Vertreter des Irak, des Libanon und Syriens verlangen eine offizielle Erklärung, daß die arabischen Länder sich einem west- lichen Verteidigungsblock anschließen. Aegypten dagegen will unbedingt an der Neutralität festhalten und droht, andern- falls aus der Liga auszutreten. Die Bezie- hungen zwischen Begypten und den ara- bischen Ländern sind wegen der Agyp- tischen Todesurteile gegen Mitglieder der Moslem- Bruderschaft ohnehin sehr gespannt. Der Schah von Persien und Kaiserin So- raya trafen am Montag in Präsident Eisen- howers Flugzeug von New York kommend in Washington ein, wo sie Eisenhower zum Mittagessen im Weißen Haus empfing. Drei Millionen Dollar Strafe hat am Montag der griechisch- argentinische Groß- reeder Onassis an die peruanische Re- gierung gezahlt Peru hatte diese Zahlung Verlangt, nachdem die Walfangflotte von Onassis innerhalb eines Gebietes von 200 Seemeilen entlang der peruanischen Küste gejagt hatte, das Peru als sein Hoheits- gebiet ansieht. Bayern seit dem Ende des Krieges kast aus- schließlich unter ihrer Führung geschaffen worden sei. Mit diesen Worten nahm der „Deutschland-Union Dienst“ OUD) der CDV/ CSU am Montag noch einmal zur neuen bayerischen Koalition Stellung. Der DUD versicherte, die CSU werde allen Gefahren zu begegnen suchen, die„am Horizont der Landespolitik aufscheinen“. Sie werde aber auch nicht darauf verzichten, die Parteien der neuen Koalition zu zwingen, auf den ent- scheidenden Gebieten der Außenpolitik, der Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie der Kulturpolitik„klar Farbe zu bekennen“. Das„Ausmanòövrieren“ der CSU in Bayern habe ein Vorbild in den Vorgängen, die sich im Frühjahr 1952 in Baden- Württemberg Ab- gespielt hätten. Dort habe es wenig mehr als ein Jahr gedauert, bis man sich gezwungen gesehen habe, dem Willen der Wählerschaft Rechnung zu tragen. In Bayern herrsche schon heute in weiten Kreisen die Meinung vor, so heißt es im DU, der lüberal-soziali- stischen Koalition und der von ihr getragenen Regierung werde keine allzulange Lebens- dauer beschieden sein. „Heimat verteidigung parallel zum Aufbau einer Wehrmacht“ Bonn.(dpa) Für den Aufbau einer Hei- matverteidigung in der Bundesrepublik, gegebenenfalls parallel zum Aufbau einer Wehrmacht, setzte sich der CDU-Bundes- tagsabgeordnete Vizeadmiral a, D. Helmuth Hey e am Montag in Bonn ein, Vor Presse- vertretern bezeichnete er als Aufgabengebiet der Heimatverteidigung die Grenzsicherung, den Objektschutz im Innern, Partisanen- abwehr, die Luftabwehr, den Räumungs- dienst, das Transportwesen, Feuerbekämp- fung, den technischen Hilfsdienst, Arbeits- einsatz, Ernährung, Versorgungswesen, Melde- und Nachrichtenwesen sowie die Ab- Wehr von Sabotage und Propaganda, Die Offiziere der Heimatverteidigungsverbände, die wie in der alten preußischen Landwehr gewählt werden könnten, sollten sich in der Uniform nicht von den Offizieren der akti- ven Truppe unterscheiden. Eine lange Dienstzeit sei für die Heimatverteidigung nicht erforderlich. Heye, der wahrend des Krieges Befehls- haber der Kleinkampfverbände der Marine War, wies darauf hin, daß jede Verteidi- gungsor ganisation von allen Bürgern ge- tragen werden müsse. Er betonte, daß sich eine Wehrmacht nur aufbauen lasse, wenn ihre Führer zuverlässig im Sinffe des demo- kratischen Staates und die Soldaten des Vertrauens des ganzen Volkes sicher sind. Das Fundament dürfe nicht nur auf einer Partei beruhen. 1 MORGEN Dienstag, 14. Dezember 1954/ Ny. 29 DEN Dienstag, 14. Dezember 1934 Stockholm, im Dezember Seit Schdanow in der Nachkriegszeit in Helsinki als Leiter der Waffenstillstands- kommission residierte, hat kein Mitglied der Sowietregierung Finnland besucht. Dagegen war der finnische Ministerpräsident, Pr. Kekkonen, mehrfach zu Verhandlungen in Moskau. Nachdem sich die Beziehungen während der letzten Jahre zufriedenstellend entwickelt haben, schien Moskau jetzt die Zeit für einen Höflichkeitsbesuch gekommen. Die Entsendung eines des höchsten Vertre- ter der Sowiethierarchie in der Person des stellvertretenden sowjetischen Ministerprä- sidenten und Handelsminister A. I. Mikojan schien protokollarisch geboten und sollte zu- leich die Bedeutung des Besuches unter- streichen. Außerdem hatte Mikojan an den beiden fünfjährigen Handelsverträgen, auf denen die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder von 1950 bis 1960 beruhen, federführend mitgewirkt. Die Toleranz, mit der die Sowietregierung die Finnen behandelt, trägt der behutsamen Außhenpolitik Rechnung, die Moskau im euro- päischen Norden schon im Jahre 1952 ein- Die Beziehungen zu Spanien Die Beziehungen zwischen Bonn und Madrid haben in den letzten Wochen wech- selvolle Entwicklungen durchgemacht. Was den Handel mit Spanſen detrifkt, hat die Vertagung der Madrider Besprechungen zu Schwierigkeiten in der wirtschaftlichen Zu- sammenarbeit geführt, die man schon seit längerem näherrücken sah. Im Gegensatz da- zu War die Unterzeichnung des deutsch- spanischen Kulturabkommens, die vor weni- gen Tagen durch den Bundeskanzler und den Spanischen Botschafter in Bonn erfolgte, ein erfreulicher Lichtblick. Er läßt erhoffen, daß sich zwischen beiden Ländern bald wieder eine Atmosphäre einstellt, die mehr der Tra- dition ihrer alten Freundschaft entspricht. Es ist im deutschen Interesse lebhaft zu begrü- Ben, daß mit dem Abkommen jetzt endlich eine sichere vertragliche Basis für die Exi- stenz der deutschen Schulen in Sbanien ge- schaffen ist, Man wird es als Wertvollen Fortschritt vermerken, daß die Schulen wWie⸗ der denen anderer ausländischer Kolonien Sleichgestellt sind. Mit begründeter Zuver- sicht darf man einer Belebung des kulturel- Tokio, im Dezember len Austausches entgegensehen leitete. Eine vorsichtige Annäherung an Schweden und Finnland soll allmählich das Interesse Dänemarks und Norwegens an einer aktiven NATO-Politikx dämpfen. An diesem Versuch, die neutralistischen Ten- denzen der nordischen Völkerfamilie zu be- stärken, kann Finnland nur als ein freier Staat mitwirken, der durch die Fesseln des Beistandspaktes nicht sichtbar behindert ist. Von allgemeinerer Bedeutung ist das rus- sische Interesse an einem Beispiel für die Möglichkeit friedlicher Koexistenz von Staa- ten ungleicher Größe und mit verschieden- artigem Gesellschaftssystem. Diesen Gedankengang, der in den rus- sischen Entspannungsargumenten neuerdings besonders hervortritt, hat Mikojan in Hel- Sinki mehrfach betont. Des weiteren würde Molotow auf einer europäischen Sicherheits- konferenz nicht ungern eine neutrale Staa tengruppe schen, deren Unterstützung— ebenso wie die Stellungnahme der Colombo Staaten in asiatischen Fragen— moralisch von besonderem Wert wäre. Eine solche Gruppe könnte gegebenenfalls aus Schwe⸗ en, Jugoslawien und Finnland bestehen. „Diese Prothese verlieh mir der Tenno“ Mamuro Shigemitsu wurde wieder japanischer Außenminister Kreis“, einer auf Achisenpolitik und impe- rialistischen Nationalismus verschworenen Finnlands Rolle in Moskaus Politik Musterbeispiel für Koexistenz und„russische Geisel“ für die nordische Neutralität — Jelefonaſ aus Wiesbaden Die Würfel sind gefallen Es wäre dringend zu wünschen, daß diese günstige Wendung nicht ohne Rückwirkun⸗ Sen auf die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen bleibt. Während auf kulturel- lem Gebiet eine solide Grundlage der künf- tigen Zusammenarbeit geschaffen wurde, ist es auf dem wirtschaftlichen Sektor, dd man sich über das Handels- und Zahlungsabkom- men noch nicht einigen konnte, zu einem unbekriedigendem Zustand gekommen. Unter solchen Umständen ergibt sich die nahelie- gende Frage, ob wirklich von beiden Sei- ten alles geschehen ist, um rechtzeitig die Mißverständnisse auszuräumen, die sich seit Jahren angesammelt Hatten. Daß hier die Handelsbeziehungen in den Schatten unge- Klärter politischer Differenzen und mehr noch in den Schatten einer allgemeinen In- teresselosigkeit geraten Wären, darf nicht verschwiegen werden, wenn die wirtschaft- liche Panne einer Umſttehr dienen soll. Pie Suche nach einer befriedigenden Formel für den Zahlungsverkehr ist den deutschen Un- terhändlern gewiß nicht von spanischer Seite erleichtert worden, wo man allzu sehr in der Vorstellung befangen erscheint, das Ausland sei um jeden Preis daran interessiert, in einem Geschäft zu bleiben, das nicht mehr Als 15 Prozent des deutschen Außenhandels alismacht. Aber daß die spanische Wirtschaftspolitik zuweilen verschlungene Pfade wandelt, darf den Blick nicht trüben für die schwer wiegen den Versäumnisse, die auf der anderen Seite der bisherigen Spanienpolitik der Bundes- regierung zur Last fallen. Der Bundeskanz- ler mag zwingende Gründe dafür haben, die wiederholten inoffiziellen Einladungen, die aus Madrid an ihn ergangen sind, im gegen- wärtigen Augenblick noch zu überhören. Aber es hätten sich bei etwas mehr Interesse für das spanische Thema mühelos andere Wege finden lassen, um mit Madrid in ein zum mindesten informatorisches Gespräch zu Selangen, Man kann sicherlich auch über die spanische Deutschlandpolitik der letzten Jahre und vor allem über die Behandlung der Enteignungsfrage geteilter Meinung sein. Aber es gibt Anzeichen dafür, daß die jüngste Entwicklung auf maßgebende Madrider Freise nicht ohne Eindruck geblieben ist. Der Eindruck kann heilsam sein, wenn man aus den bisherigen Versäumnissen die nahe- liegenden Konsequenzen zieht. Man möchte Wünschen, daß der Abschluß des Kultur- abkommens als erster Schritt in dieser Rich. tung zu verstehen ist. 5 Heinz Barth(Madrid) Ichero Hatoyama, der neue japanische Ministerpräsident, hat— Wie gemeldet Mamuro Shigemitsu zum Außenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten er- nannt. Damit ist ein Mann wieder ins Ram- penlſcht der japanischen Politik gerückt, der seit er diesen Posten bis zum Augenblick der größten Katastrophe in der japanischen Ge- schichte innehatte, sicherlich nur mit großer Selbstbeherrschung in den Kulissen geblie- ben War. Shigemitsu hat 1945 als letzter „imprlalistischer“ Außenminister des Japans der„aslatischen Grograumpolitik“ die Kapi- tulationsurkunde an Bord des amerikani- schen Schlachtschiffes„Missouri“ unterzelch- net. Wenn wir uns nur ein wenig in den Geist hineinversetzen können, der dufch das Wort„Samuraitradition“ angedeutet Wird, 50 können wir ermessen, was diese Unter- schriktslelstung für Shigemitsu, den Außen- minister des Tenne, bedeutete. Er diente jenem Tenno, der bis zu diesem Augenblick das Göttliche verkörperte, so sehr verkör- perte, dag Japan, selbst als es vollkommen am Boden lag und keinerlei Hoffnung mehr Hatte, sich länger gegen die Uebermachit der Gegner zu verteidigen, nicht bereit war, be- dingungslos zu kapitulieren. Die Kapitula- tionsur kunde wurde erst Unterzeichnet, als die Westmächte sich bereit erklärten, Person Und Stellung des Tenno unangetastet zu las- Sell. Doch die Umwälzung nach der Kapitula- tion ist ungeheuer gewesen. Der Tenno Wurde zum Menschen— und das japanische Staatsgefüge in seinen Grundfesten erschüt⸗ tert.. 8 Mamuro Shigemitsu steht als Diplomat und Außenminister der Zeit vor 1945 in Gefahr, auch Heute noch mit dieser Zeit identifiziert zu werden. Diese Gefahr wurde erhöht, als in den Tagen nach dem Sturz Voshidas sein Nachfolger Hatoyama als der Mann bezeichnet wurde, der als Erziehungs- minister vor 1945 ein anerkennendes Buch über Hitler und Mussolini geschrieben hatte, und als dessen„Kampfgefährte“ gegen Loshida Shigemitsu genannt wird. Aber Shigemitsu War, als er 1944 das Amt des Außenministers als Nachfolger Togos an- nahm, alles andere als der„Mann der Achse“, Shigemitsu war unter anderem General- konsul in Shanghai und Botschafter in Nan- king. Den letzteren Posten gab man ihm, um die Politik der„schweren Hand“ in China, die von Militärs ausgeübt wurde, durch„Fachdiplomatie und Vernunft“ Gruppe von Politikern, Diplomaten und Militärs. Aber Shigemitsu ist Japaner. Obwohl er sich gern und fließend englisch unterhielt und allen Gedankengängen des Westens auf- geschlossen war, obwohl jeder seiner west- lichen Gesprächspartner an ihm rührmte, daß er einer der verhältnismäßig Wenigen Japaner sei, die für westliche Gedanken- gänge Verständnis haben, gab es auch bei ihm eine Grenze. Wo diese Grerte verläuft, beleuchtet folgende Begebenheit: Als Gene- ralkonsul in Shanghai hatte er durch ein Bombenattentat eines koreanischen Nationa- listen ein Bein verloren. Der Tenn verlieh ihm eine Prothese. Er litt jedoch offensicht- lich Schmerzen. Als man ihm Sagte, es sei doch heutzutage möglich, s hervorragende Prothesen zu machen, daß ein Fremder 812 kaum als solche erkenne, sagte er:„Diese Prothese wurde mir vom Tenno verliehen!“ W. L. New Vork, im Dezember. Amerika hat den Bruch zwischen den reelrtsradikalen Gruppen um Senator Me Carthy und Prasident Eisenhower mit Viel größerer Ruhe hingenommen als es die tur- bulenten Geschehnisse der Monate annehmen ließen, Ein Rückblick auf die Fernsehübertragungen zu Anfang des Jahres und, die später folgenden Senatsver- hörè zur Festlegung der Tadelsanträge Segen MedCarthy, läßt sogar Raum für die Hoffnung, daß der Moment endlich gekom- men ist, der es sehr vielen Amerikanern er- möglicht, ihre innenpolitischen„Probleme“ wieder in richtiger Perspektive zu schen. Es muß betont werden, daß es heute noch viele Personen in den Vereinigten Staaten gibt, die den Kommunismus genau so scharf be- kämpfen wollen wie es Mecarthy zu tun vorgab. Der Senator muß es sich jedoch selbst zuschreiben, daß viele seiner Anhän- ger von seinen Methoden abgerückt sind, da er es nicht verstand, die Grenzen des poli- tischen Anstandes zu wahren. Selbst unbe- liebte Präsidenten der Vereinigten Staaten haben es in der bisherigen Gsschichte des Landes immer vermocht, von ihren politi- 1 1 0 zu schen Gegnern mit Respekt behandelt zu ersetzen. Shigemitsu, der als japanischer werden. MeCarthy machte obendrein den Diplomat in Moskau durchaus zum Kreise Fehler, die Tatsache zu vergessen, daß Prä- der„Westländer“ gehörte und sich in Lon don einen sehr guten Ruf geholt hatte, stand im Gegensatz zu dem sogenannten„Oshima- sident Eisenhower über Parteigrenzen hin- Weg weitaus mehr Freunde hat als Me Carthy selbst. MeCarthy hat sich verrechnet Er unterschätzte die Beliebtheit der Person und der Politik Eisenhowers Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke Vergangenen Anse Wien, im Dezember Ein Urtell des deutschen Bundesverwal- tungsgerichtes, das anläßlich einer Unter- Baltsklage zweier in Deutschland lebender Oesterreicher deren deutsche Staatsbürger- schaft anerkannte, hat mit einem Schlag die Sange leidige Anschlugfrage wieder aufge- rührt. Die Kommunisten, die seit Monaten mangels sozialer Postulate(die in einer Pe- riode der Konjunktur kein Echo finden) von den Propagandaphrasen der deutschen„Re- militarisierung“, der österreichischen Solda- tentreffen und der Angeblichen Anschluß- Selüste leben, hatten einen neuen Schlager, mit dem sie zugleich ihre sowjetischen Brot- geber erneut darauf aufmerksam machen Wollten, daß unter diesen Umständen eine Räumung Oesterreichs heller Wahnsinn Wäre. Aber bedauerlicherweise wurde auch von den anderen Parteien die Bedeutung dieses Urteils ziemlich überschätzt. Im Nationalrat wurden Erklärungen abgegeben, die kaum geeignet Waren, der deutsch- österreichischen Freundschaft einen Dienst Zu erweisen. Zwar wurden von sozialistischer Seite die Bemühungen des Bonner Kabinetts hinsichtlich einer Annullierung des Anschlus- Ses von 1938 immerhin anerkannt; von bür- Ssrlicher Seite wurde jedoch eine Distan- zierung gegenüber Bonn vorgenommen, die aufhorchen ließ. Der Redner der Oeèster- reichischen Volkspartei begab sich nämlich auf das Gebiet der Gefühle, indem er fest- stellte,„zwischen dem deutschen und öster- reichischen Volk habe nicht eine Atmosphäre von Liebe und Haß zu herrschen, sondern eine nachbarliche Sachlichkeit“ Die Senti- ments und Ressentiments der Vergangenheit hätten heute keinen Platz mehr und„das österreichische Volk sei kein Volk auf Wider- ruf.“ Ihm wurde von der Rechtsopposition der Unabhängigen geantwortet,„man könne Deutschland lieben und ein guter Oester- reicher sein, doch sei es zu bezweifeln, ob man Deutschland hassen und zugleich auch ein guter Oesterreicher bleiben könne.“ hlußß-Gespenst geistert noch umher Oesterreich— ein„zweiter deutscher Staat“ oder eine Oesterreichs gegenüber den Russen, zurück- wies und zwischen den Zeilen das Beste- hen einer Clique andeutete, die Wenig Interesse an einem deutsch- österreichischen Ausgleich zu haben scheine. Wie reagiert nun die Oeffentlichkeit auf alle diese Dinge? Man muß zugeben, daß das breite Volk von diesem Geplänkel über- haupt keine Notiz nimmt. Das liegt an der Unlust der Oesterreicher, sich für etwas zu exRpOnieren, aber auch daran, daß bis heute von einem eigenen Nationalgefühl(wie etwa in der Schweiz oder auch Luxemburg) kaum die Rede sein kann. Die Unabhängigkeit des Landes wird zwar heute von allen Parteien akzeptiert und auch der Staatsbürger ist mit dieser Lösung absolut einverstanden; der Gedanke vom Bestehen einer eigenen österreichischen Nation aber wird ohne Wider- spruch aus den eigenen Reihen nur von der Kommunistischen Partei vertreten. Die Rechtsopposition dagegen erklärt offen, dag es in Oesterreich nur„ein deutsches Volk“ gebe und führt dagegen alle Separierungs- bestrebungen— auch kultureller Art einen heftigen Kampf. „zweite Schweiz“ Die Reaktion des österreichischen Par- laments kam für das Ausland wohl über Taschend, aber in der Tat war man in Re- Slerungskreisen schon längere Zeit mit Bonn unzufrieden. Da die Russen immer Wieder auf die„Anschlußgefahr“ verweisen, hätte man es an der Donau gern gesehen, wenn Bundeskanzler Adenauer vor dem Bundes- tag eine klare Verzichterklärung auf den An- schlug von 1938 abgegeben hätte, Diese lieg aber auf sich warten, was natürlich in Wien zu Verstimmungen Anlaß gab. Und als Aden- Auer nach der Debatte im Nationalrat dem Chefredakteur einer notorisch antideutschen Zeitung ein Interview Sewährte, in dem er Ungefähr die gewünschten Erklärungen ab- Sab, war man damit in Oesterreich nicht zu- frieden, da die Form dieser Erklärungen als unbefriedigend empfunden wurden und auch Antworten gegeben worden sind, die leicht hätten mißverstanden werden können. Der Kanzler sprach nämlich von der Anerken- nung der Republik Oesterreich„in den Gren- zen voni 1918“, was bedeuten würde, daß etwa das erst 1921 von Ungarn abgetretene Bur- Senland nicht mit inbegriffen Wäre. Und als sich Adenauer einige Tage später darauf beeilte, in einem amtlichen Kommu- NHiqueè die Unabhängigkeit Oesterreſchs An- zuerkennen und den Anschluß für null und nichtig erklärte, mit der gesetzlichen Rege- lung der sich daraus ergebenden Fragen aber bis zur Ausfertigung des erwähnten Urteils warten wollte— da War man damit in Wien noch nicht zufrieden und verlangte nunmehr in einer sehr deutlichen Erklä- Tung einen„deklaratorischen Akt“, für den die Ausfertigung des Urteils nicht erst ab- gewartet werden müsse. Dieser Argerliche Ton überraschte und selbst ein 80 Vorsich⸗ tiges und angesehenles Blatt wie die Wiener „Presses, die von einem zwischen Deutsch- land und Oesterreich herrschenden„Kalten Krieg“ sprach, wobei sie die Ralbamtliche Version, das Fehlen einer Verzichterklärung Bonns mindere die Staatsvertragschancen In den beiden Regierungsparteien ist man bisher einer klaren Entscheidung aus- gewichen, denn dort gibt es Anhänger und Gegner des Gedankens einer eigenen öster- reichischen Nation. Der Präsident des Par- laments, Dr. Hurdes, etwa ließ seinerzeit als Unterrichtsminister den Gegenstand„deut- sche Sprache“ in allen Zeugnissen durch „Unterrichtssprache“ ersetzen, was unter- dessen aber wieder rückgängig gemacht Wurde. Auch Außenminister Figl und einige Abgeordnete aus dem Osten des Landes dürkten— nach Schweizer Vorbild— für eine restlose Trennung von Deutschland ein- treten, während andere wieder— wie der Finanzminister Dr. Kamitz und der be- Kannte Innsbrucker Abgeordnete und Uni- versitätsprofessor Gschnitzer— Oesterreich Als„zweiten deutschen Saat“ sehen möchten. Die Sozialisten sind in diesef Frage eben- falls gespalten. Kein Geringerer als der frühere Sekretär der Sozialistischen Inter- 21 Vas Drei er Sturm auf die„Rote Bastion“,„ Mikojans Finnlandreise sollte okkenbar auch* 26 November von CDU und FDP 4 325 die Bemühungen ergänzen, welche die So- gemeinsames Ziel für die Landtagswal cho Wietregierung zur Beeinflussung Jugosla- propagiert, ist— für niemanden mehr über. 15 2e Wiens unternommen hat. a raschend— von den Sozialdemokraten mg irt. 8e Mikojan beschränkte sich daher in den Assistenz des BHE abgeschlagen worden Männe! politischen Unterhaltungen mit dem Staats- Die am Sonntag in Frankfurt bekanntgg. ü Präsidenten Pr. Passikivi und Ministerpräsi- gebene Bereitschaft der beiden Partei genau dent Dr. Kekkonen darauf, in einem gemein- die neue hessische Regierung unter ere. delt M samen Kommuniqué die Uebereinstimmung ter Führung des bisherigen Ministerpräg. in der Frage der kollektiven sicherheit noch- denten Georg August Zinn gemeinsam 21 mals zu unterstreichen. Dies ist durchaus. bilden, hat für die Spp die Möglichkeit gg. Kun kein erpreßtes Zugeständnis. Sowohl in Hel- schaffen, die Regierungsarbeit der letzen gische ink als auch in Stockholm sieht man in vier Jahre kontinulerlich fortzusetzen., Ples 0 dem Molotow-Plan einen geeigneten Aus- kommende Arbeit soll, nach dem Schial, zlitteil gangspunkt für die Diskussion der Sicher- demokratischen Wahlversprechen, unter den 5 heitsfrage. 5 Motto„Hessen— das Herzland eines sozig. bens Im Jahre 1951 hatte Ministerpräsident len Deutschlands“ stehen, und es ist nicht 5 Dr. Kekkonen erklärt, die finnische Neutra- amzunehmen, daß der BHE, der bereits m Bei lität, die der Beistandspakt dem Begriffe alten Landtag die Regierungsarbeit gestütg eher F nach zulasse, sel auf die Dauer nur aufrecht- hat, nun seinem Koalſtionspartner Steine inisch zuerhalten, wenn Norwegen und Dänemark An Weg zu diesem Ziel legen wird. meter den Atlantikpakt verließen. Von dieser Be- Der BIE hat im Übrigen aus der von berson dingung War nicht mehr die Rede, als CPU und Sp vertretenen Block- Pheoriz zum I Beichstagspräsident Fagerholm— nicht allzu und der daraus resultierenden Partelstrate. 5 lange nach einer Moskaureise andeutete, sie bei den Koalitionsverhandlungen del leine daß Finnland vielleicht dem Nordischen Rat, erwarteten Profit gezogen. Der Gewinn dem gemeinsamen Konsultativ- Parlament mit der Uebernahme von zwei Ministerien An der skandinavischen Staaten, beitreten dem Wirtschafts- und dem Landwirtschaft Sonne Könnte. An der weiteren Behandlung dieser ministerjum, und mit der Besetzung des lte Frage wird man erkennen können, ob Staatssekkrefür- Postens inn Landesamt für ird Mikojan tatsächlich einer stärkeren skan- Vertriebene, Flüchtlinge und Evakuiertz Nach dinavischen Orientierung Finnlands und der für die kleinste, im Landtag vertreten chwer Neutraltstischen Linie zugestimmt hat Die Partei nicht gering ausgefallen und ent. Saulkt Grundlage dieser Beziehungen bleibt jeden- spricht wohl auch nicht ganz den Vorstel. Kamal falls, wie das Kommuniquè betont, der Bei- lungen, die sich viele Wähler vor dem ken at standspakt, den Finnland im Jahre 1948 28. Nedender gemacht hatten. 5 0 5 unter dem Pruck des Prager Putsches unter- Die parlamentarische Basis der neten zusam zeichnen mußte. Ein liberales schwedisches Eoslition— zu deren Zustandekommen im La. Blatt kennzeichnet die Lage treffend mit den wohl das gegenseitige Vertrauen durch die ensiv Worten, Finnland sei das russische Geisel für Zusammenarbeit in der Landespolitik der auch die nordische Neutralität, die übrigens bis letzten Jahre mit entscheidend war— 16 sche 8 auf welteres bloß ein Wunsch bleibe. H. B. mit einem Uebergewicht von sechs Stimmen] Inge. 1 gegenüber den 45 Stimmen von CDU und ben e Notiz zum Tage FDP zwar ausreichend, aber nicht groß. 8 3 182 Darum wohl haben beide Parteien, 850 ster 2 Behördendeutsch enträtselt und Brin, zumindest die Möilichkelt eine Strohn Für alle Aemter seines Dienstbereiches hat eventuellen Koalitionser weiterung offen ge. sich der Prdsident des Verwaltungsbeꝛirhes Brdun- lassen, die besonders duch vom BHE- Bun- Nach schweig ein Verzeichnis mit 1000 Ableurzungen, desvorsitzenden, Professor Oberländer, be. wle sie täglich im„Benördendeutsch“ vorm Türwortet wurde, Allerdings stehen die men, Rerausgegeben. Da sich jetzt schon die Sozialdemokraten— Teilnehmer an den. Beamten in diesem Buchstaben- Wirrwarr nur Diskussionen ihres Landesausschusses be- 8 noch mit einem Enträͤtsler zurechtfinden, wurde stätigten das— einer Zusammenarbeit mit 70 20 inen auch empfohlen, gelegentlich wieder auf der wonl in erster Linie in Frage kommen. gtden ein verständlicheres Deutsch umæuschalten. den CDU zunächst noch reserviert gegen 8 E. W. über. Bei der Union, für die trotz Anlfäng⸗ Span Iich hochgespanhnter Erwartungen der Aus- Seiner schluß von der Reglerufigsbildung und dle zeit Uebernahme der gewohnten Oppositions- bis rolle nicht so schockartig wirkte wie für die sie di regierungsgewohnte CSU in Bayern, ist man sich dieser Vorbehalte offensichtlich be. wußt. Der christlich-demokratische Frak. Be Amerikanische Zeſtungen machen sich tlonsvorsitzende, Dr. Grogkopf, meinte kür- 1235 gegenwärtig ein Vergnügen daraus, Speku- lich, eine Zusammenarbeit seiner Partei mit bei lationen über die Zukunftspläne des Sena- der SPD setze eine„, ee J 8 7 Wahlsieg für die kommenden zwei J ahre als 1 8 3 2 Se Sade seiner bexrüchtisten Unter Die UNO hat kein Recht en b Suchurigskommissjon Kaltgestellt hat, wird 5— 85 f nahm es nicht lange ein Geheimnis bleiben, Was 55 8 8 5 25 Rant rgb dater bi Lu tun Lsdenkt. um das zerschlagene London.(U) Die Vereinten Nationen Vine Porzellan seiner eigenen Karriere zusam- hätten kein Recht, Segen die Verurteilung Bäun menzukitten, Fast alle für ihn stimmenden der von einem rotchinèesischen Volkstribunal Sold Senatskollegen zeigten ihm nach seiner„Ab- Als Spione Verurteilten amerikanischen tern rechnung“ mit dem Präsidenten die kalte Flieger zu intervenieren, schreibt das amt- den Schulter und dies kann bedeuten, daß Me liche Organ der kommunistischen chinesi- Man Carthy versuchen wird, die Zeit bis zur schen Regierung„Pekinger Volkszeitung“ in jetzt nächsten Präsidentenwahl im Jahre 1936 einem Kommentar, der auch von der rot- siert. dafür zu verwenden, radikale Elemente der chinesischen Nachrichtenagentur„Neues Demokratischen wie auch der Republikani- China“ verbreitet wurde. Ohne auf das Er- FE schen Partei hinter sich zu vereinen. Das suchen des Generalsekretärs der UNO, Dag 1 1984 Wort von einer dritten politischen Partei in Hammarskföld, auf eine persönliche Aus- Funé den Vereinigten Staaten ist in diesen Tagen sprache mit Ministerpräsident Chou En Lai von häufig au hören. Ob dies jedoch mehr ist als einzugehen, erklärt das Blatt. die Debatte pra der Wunschtraum einiger unzufriedener der UNO über die amerikanische Be- schr Elemente auf den rechten Flügeln der bei- schwerde wegen der Verurteilung der Pilo- eich den großen Parteien, kann heute noch nicht ten füge der Geschichte der Vereinten ekele beantwortet werden. Es mag von MeCarthy Nationen eine neue Schmach“ hinzu. der Während der vergangenen Monate über- Die Verurteilung der Flieger, die wäh- sten sehen worden sein, daß sich mehr und mehr rend des Koreakrieges auf einem Missions- unte Kräfte in der amerikanischen Politik ge- flug abgeschossen wurden, sei„Sache der dert, kunden haben, die Gefallen an der von Prä- chinesischen Jurisdiktion“ und habe nichts rung sident Eisenhower betriebenen Politik der mit dem koreanischen Waffenstillstands- mite „Progressiven Moderation“ finden. abkommen zu tun. N 4— nationale, Friedrich Adler, sprach schon 1946 Deutsche in Polen N von der„österreichischen Nation“ nicht an- 1 ückkeh ders als von einer„ebenso reaktionären, wie dürfen zurückke.. Widerlichen Utopie“, doch gibt es anderseits Bonn(gn-Eig.-Ber.) Die polnische Regie-* unter den Sozialisten auch Verfechter der rung hat sich, wie das Präsidium des Deut- Dies anderen Ansicht, wie etwa den Städatssekre- schen Roten Kreuzes am Montag mitteilte, lich tär im Außenamt, Dr. Kreisky. Besonders mit der Rückführung von Deutschen, die sich üben erheiternd ist die Scheidung dieser beiden noch in Polen aufhalten, einverstanden er- üben Richtungen in der sozialistischen Presse, klärt. Es handelt sich um Deutsche, die durch„Bu dessen Zentralorgan etwa die österreichische die Kriegs- und Nachkriegsereignisse aus Ver These vertritt, während das zweitgrößte dem Familienzusammenhang gerissen Wor- Bev Blatt— in der Steiermark— erst dieser den sind, Wieviel dies seil werden, kann sche Tage vehement gegen die„antideutsche vom DRK noch nicht gesagt werden, da in 1 Hetze“ aufgetreten ist. g dem Telegramm des Polnischen Roten Kreu- 0 a a zes an das DK lediglich von der„Zusam.] ar So geseten zeigt sich dieses Problem menführung einer gewissen Anzahl von in 150 als sehr difflzile Frage und es ist schwer, Polen weilenden Personen mit ihren Fami- viel eine Grenze zwischen den beiden Lagern, lien in Westdeutschland“ gesprochen wird. 95 die durch die Parteien— mit Ausnahme Aich über den Termin der Ausreise Wird. der Rechts- und Linksopposition— geht, nur gesagt, daß diese„in Kürze“ erfolgen f au kincken. len allzemeinen darf man sagen, 80 ll. Es sind bereits Telegramme von Deſt⸗ 10 daß sich nur in Ostösterreich, wohin noch schen in Polen bei hren Angehörigen in der Jan zumer keine deutschen Touristen wegen der Bundesrepublik eingetroffen, in denen sie 1 Schwierigkeiten durch die Russen kommen, ihre Rückkehr ankündigen. Die polnische ll eine gewisse Selbstbesinnung vollzogen hat, Mitteilung ist die Reaktion auf ein Schrei⸗ erz die aber in den westlichen und südlichen ben das der Präsident des Deutschen Roten enn Bumdesländern fehlt. in Wien kommt hinzu, KS Dr. Weitz, am 15. August an das Sti dal; dort aus der Zeit der Monarchie viele Polnische Rote Kreuz gerichtet hatte fremde Volkssplitter zurückgeblieben sind Am thüringisch-hessischen Zonengrenz- 55 (Vor dem Weltkrieg gab es in Wien ja eine übergang Herleshausen trafen am Montag ein Viertel Million Nichtdeutsche), die auf einen neun Männer und eine Frau ein, die seit 1 engen Kontakt mit Deutschland gar keinen Kriegsende in Polen festgehalten worden cn Wert legen. 5 Waren. 5 4all diese Dinge spielen bei den Span- pie Sowzetunjon forderte die UNO-Voll- nat nungen zwischen Wien und Bonn eine Rolle, versammlung am Montag auf, im Gebiet ode wenn auch mehr unter der Gberfläche. Es um Formosa begangene„Piratenakte“ gegen 868 Wäre schwer, eine Prognose für die Zukunft Schiffe verschiedener Nationen nachdrück⸗ Me zu stellen, nachdem sich der diplomatische ich zu verurteilen, Der sowjetische Dele- Vertreter Bonns in Oesterreich sehr klug gierte sagte, daß Schiffe, die auf Formosa 1 zurückhält und anderseits jede Initiative stationiert sind und unter Kontrolle der au Für eine auch nur Kulturelle Zusammen- USA stehen,„Piratenangriffe gegen Han- 5 arbeit zwischen beiden Staaten aus poli- delsschiffe ausgeführt und die Schiffe be- 15 tischer Rücksichtnahme auf die Sowjets schlagnahmt haben sowie gewalttätig gegen 75 ummöglich gemacht wird. Daher wird die die Mannschaften vorgegangen sind“. 1 Entscheidung über den Weg Oesterreichs Frankreich und Nordvietnam wollen nach 97 zu einem„zweiten deutschen Staat“ oder einem in Hanoi geschlossenen Abkommen 4 50 JJV ꝰ² ß ä dem Abzug der Besatzungsmächte fallen. Gebiet der Erziehung und der Medizin zu- 8 Wolfgang Oberleitner sammenarbeiten. f U kKuierte, fach der Entfernung des zwölften der 42 rtretens] chweren Kalksteinblöcke, mit denen das id ent- schift zugedeckt war, konnte der Archäologe Vorstel. Kamal El Mallakh entdecken, daß zwei Bal- „ dem ken auf der Backbordseite des Bootes durch ein etwa fünf Zentimeter langes Rupferband neuen zusammengehalten wurden. Das Kupfer war omen im Laufe der Zeit oxydiert und wies eine in- ch die kik der auch eine et sche Strohmatte mit 60 Zentimeter Seiten- tinmen] Inge. EI Mallakh erklärte, diese Strohmat- und ten seien wohl auf das Deck des Schiffes ge- b groß, „ 859 t einer strohmatten deute erneut darauf hin, daß es ken ge. ich bei diesem Boot um ein sogenanntes E-Bun-⸗ Nachtboot“ handle. er, be⸗ n die n den es be. elt mit mmen- gegen ⸗ fang ⸗ r Aus- nd dle tions- für die st man H be- Frak- Klikz. tei mit politi⸗ Feucht iet hletnvlalEohol. 1* Rund 160 000 Auswanderer aus westeuro- meter nördlich von Manila, wurden achtzehn beber die eite der 4 bei Cartagena fuhr eine Lokomotive in Soldaten den Befehl, auf die Bäume zu klet- as sonst noch geschah 3 Drei Männer und einer Frau, die in einem aus in der Nähe von Sioux Lockout Kanada feuchtfröhlich feierten, ging der oho! Aus. Kurz entschlossen setzten sie Zechgelage mit Kühlerfrostschutzmittel Schon kurze Zeit später waren Zwei mer und die Frau tot, der vierte Zecher de in kritischem Zustande in ein Kran- maus eingeliefert. Das Frostmittel ent- Der Pariser Polizeipräfektsagt:„Chut!“, was man je nach Geschmack mit„Psst!“ oder „Pscht!“ übersetzen kann. So liest man es in vielen Zeitungen. Sie nennen ihn auch den „Präfekten der Stille“, Er will aus Paris„die Hauptstadt der Ruhe“ machen. Darum hat er einen Film drehen lassen, der zur Zeit in acht- 2ig Pariser Kinos läuft:„Der Lärm ist euer Feind“, Kurz und gut, es wird mit allen Mit- teln moderner Werbung für etwas so Unmo- dernes geworben, wie es die Stille geworden ist. Man muß nämlich Lärm schlagen, wenn man— Ruhe haben will. Sozusagen ver- kehrs pädagogischen Lärm. Aber es ist hoch- erfreulich festzustellen, daß diese Werbung ihre Wirkung tut. Einmal, weil die Menschen des Lärms ernsthaft überdrüssig sind. zwei- tens, weil hinter den Worten Taten stehen: Verordnungen, und Maßnahmen, die sich als Wirksam erweisen. 8 Da ist vor allem das im Hochsommer er- lassene Hupverbot. Man kann sich kaum vorstellen, wie sich seitdem— wenn wir uns so ausdrücken dürfen— das„Hörbild“ von Paris geändert hat. Besonders fiel das den Parisern auf, die nach den Sommer- 2* gaischen Ländern haben in diesem Jahr in nada eine neue Heimat gefunden. Nach zütteilung des Canadian Christian Council gerden es im nächsten Jahr voraussichtlich cbensoviele sein. 0 gei einem schweren Explosionsunglück in ener Feuer werkskörperfabrik in der philip- nischen Stadt Santa Maria, wenige Kilo- getötet. Weitere zwanzig erlitten lebensgefährliche Verbrennungen. Ursache der Explosion liegen noch zeine Meldungen vor. 5* An dem rund 5000 Jahre alten ägyptischen Sonnenboot“, das gegenwärtig auf der Süd- Cheops-Pyramide ausgegraben wird, wurden Metallbeschläge festgestellt. personen zum Teil Plötzlich war sie weit stiller als manche Sommerfrischenorte, in denen noch munter drauflosgehupt wurde. Im Anfang fanden viele Leute diese Stille unweltstädtisch. Im allgemeinen sind südliche Völker, zu denen in Vielem auch die Franzosen gehören, we- niger lärmempfindlich als Nordländer, was sich wohl daraus erklärt, daß sie mehr im Freien leben als wir. Aber bald war doch jedermann des Lobes voll für den„Präfekten der Ruhe“. Die Unfälle nahmen nicht zu, das Verkehrstempo verlangsamte sich kaum, steigt jetzt schon wieder an, seit man sich an das Nichthupen gewöhnt hat. Die Auto- mobilisten, die den Fußgänger nicht mehr einfach anhupen dürfen, wurden höflicher. Dadurch nahmen wiederum die Fußgänger mehr Rücksichten auf die Fahrer. So bes- ſensiv grüne Patina auf. Neu entdeckt wurde kunstvoll geflochtene, quadrati- legt worden, um des nachts gegen böse Gei- ster zu schützen. Das Vorhandensein der Der Restbestand der Tiere des ehemaligen deutschen Zirkus Holzmüller soll nach einer am Wochenende getroffenen Vereinbarung im 200 von Barcelona auf Kosten der deut- schen Kolonie von Barcelona untergebracht werden. Der Zirkus hatte vor einem J ahr in Spanien den Bankrott erklärt. Die meisten seiner wertvollen Tiere sind in der Zwischen- zeit verhungert. Die Zoo-Leitung will sich bis März kommenden Jahres entscheiden, ob sie die Tiere kaufen würd. * Bei einem Verkehrsunglück in Spanien wurden am Sonntag acht Menschen getötet und 15 verletzt. Auf einem Bahnübergang einen Autobus. 4 Sehr verärgert über deln Herbst befahl ein belgischer Offizier in Arolsen bei Ueber- nahme des Kasernenhofdienstes seinen Sol- daten, das Laub zusammenzufegen. Da der Wind jedoch immer wieder Blätter von den Bäumen auf den Boden blies, gab er seinen Toter, 1953“. im ganzen Münchener „Chut!“ sagt der Pariser Polizeipräfekt Ein Film„Der Lärm ist euer Feind“/ Eine„Woche des leisen Motorrades“/ Werbewirkung ist schon da ferien in die entlärmte Stadt zurückkehrten. „Fußgänger in Gruppen sammeln, dann erst die Straße überqueren!“, so stand auf einer Tafel an einer Kreuzung in München zu lesen. Hier ist es also vorbei mit dem Individualismus des Fußgängers., zum Frei- wild ist er geworden, die Chance des Ueber- lebens ist für ihn nur noch dann am größten, wenn er eingeht in das Eollektiv, in die Herde der Schutzbedürftigen:„In Gruppen sammeln. Ein weiteres Bild: an der glei- chen Kreuzung stand am Totensonntag ein anderes Schild, eines mit der Aufschrift„Ein 231 solche Schilder waren es Stadtgebiet. 231 Opfer hatte der wie eine Lawine von Jahr zu Jahr anwachsende Verkehrsstrom im Jahre 1953 MORGEN unweit von den Champs Elisées wurde ein fi Geräuschmesser aufgestellt, der allen Mo- torradfahrern zur Verfügung steht, um fest- serte sich das Verhältnis zwischen diesen Erbfeinden. Die berühmte französische Höf- lichkeit, die auf diesem Gebiet arg gelitten hatte, stellte sich wieder ein. Im übrigen gab es für den. der Freude am Krach hat, noch immer die Motorräder und Motorroller, nicht zu vergessen die schweren Maschinen der Polizeipräfektur, auf denen die motorisierte Leibgarde bei feier- lichen Anlässen vor dem Präsidenten der Republik oder zu Besuch weilenden Poten- taten daherzuknattern pflegt. Doch auch mit diesem Lärmrest will der Präfekt nun auf- räumen. Denn, so steht wissenschaftlich fest. jeder Lärm ist gesundheitsschädlich. Im In- stitut Pasteur hat dieser Tage ein berühmter Arzt vor den Spitzen der Behörden einen Vortrag darüber gehalten. Die Wissenschaft versteht es, den Lärm zu messen. Die Maß- einheit heißt Decibel. Ein fahrendes Auto macht 70 Decibel Lärm, kreischende Bremsen 76, ein Lastauto 78, eine Hupe 100. Von 85 Deeibel an wird der Lärm gesundheitsschäd- lich und zwar, was seltsam genug Klingt, auch für Taube. Der Gelehrte hat eine ganze Reihe von Krankheiten genannt, die durch den Lärm verursacht werden. Darunter sind Sehstörungen und Magengeschwüre. In den lautesten Vierteln von New Vork bleiben die Einder im Wachstum zurück. Alle Pariser Zeitungen haben ausführlich über diesen Vortrag berichtet. Er ist sozusagen der wis- senschaftliche Kommentar zur„Woche des leisen Motorrades“, die der Polizeipräfekt eröffnete. Sie begann im großen Hofe der Polizei- präfektur(bei Notre-Dame) mit einer Vor- führung der erwähnten schweren Polizei- motorräder. Solche Räder wurden mit und ohne Schalldämpfer vorgeführt. Der Lärm, den sie verursachten, wurde mit einer beson- deren Apparatur gemessen. Er ging fast in allen Fällen über das hinaus, was das Gesetz erlaubt, nämlich 95 Phone. Die Phone sind eine akustische Maßeinheit, die mit den er- Wähnten Decibel zwar nicht genau, aber doch ungefähr übereinstimmen. Mitten in Paris, Und dann soll das Gesetz über das Lärm- b stand, streng angewendet werden. verschiedensten Marken vorgeführt, die mit einem Schalldämpfer versehen sind. Es han- delt sich um einen deutschen Schalldämpfer, der wie die Zeitungen schreiben, die große Hoffnung des„Präfekten der Ruhe“ ist. Sein Erfinder ist ein deutscher Jurist, der, ver- ärgert über den Lärm, den sein eigenes Mo- torrad machte, einen technischen Einfall ge- sich dieser Erfindung angenommen. Es wir berichtet, daß die Frankfurter und Pariser Polizei in dieser Sache eng zusammenarbei- ten. Alle Völker lieben Feuerwerk. Ein wenig Gekrache gehört überall dazu. Doch im Sü- den ist der Krach vielfach die Hauptsache. Wenn sich eine kleine Gemeinde, zum Bei- spiel in Süditalien zum Tage ihres heiligen Schutzpatrons kein rechtes Feuerwerk lei- sten kann, so wird sie doch nie auf ein kräf- tiges Geböller verzichten. Reichere Gemein- den feiern oft mit solchem Lärm, daß Katzen in die Berge fliehn. Der Lärm er- scheint diesen Menschen als Symbol der Freude. Die Franzosen, besonders die Nord- ranzosen und damit die Pariser, sind zwei- kfellos lärmempfindlicher als die Mittelmeer- bewohner, aber, weil sie viel im Freien le- ben— man denke nur an die berühmten Pariser Kaffeehausterrassen— nicht so lärm- empfindlich wir wir. Man versteht es darum, wenn der„Präfekt der Ruhe“ alle Mittel in Bewegung setzt, vom Kino bis zur Wissen- schaft, um sie für seinen großen Feldzug ge- gen den Lärm zu gewinnen. E. Peterich Der Aufstand der Verkehrsmassen In München sind die Straßen zu eng geworden/ Eine„Unterpflasterbahn“ geplant im Gegensatz zur Untergrundbahn einfach eine teilweise unterirdische Weiterführung der Straßenbahn und kommt entsprechend billiger. Während eine Untergrundbahn er- ſahrungsgemäß erst ab einer Einwohnerzahl von einer Million rentabel wird, haben die Gutachten für die„Unterpflasterbahn“ eine Rentabilität schon für Städte von 500 000 Ein- wohnern verspröchen. Diese Projekte kosten aber sehr viel Geld, sehr viel mehr, als die Weitsicht der Münchener Stadtväter bisher zuzugestehen bereit war. Seit 1948 haben sie für den Straßenbau nur rund 19 Millionen Mark bewilligt, eine Summe, die im kleine- ren Frankfurt einem einzigen Jahresetat ent- Spricht. Vielleicht werden die Stadträte ihre Haltung jetzt ändern, nachdem ihnen vor kurzem die Architekten den Erstickungstod chen sagt, die Trambahn, ein völlig veralte- tes Verkehrsmittel sei. 125 000 Kraftfahrzeuge sind in München zugelassen, pro acht Münchener also eines. Sie haben, gemeinsam mit den Fahrzeugen der Besatzungsmacht und dem motorisierten Fremdenverkehr, München zu der Stadt mit der größten Verkehrsdichte im Bundesgebiet gemacht. 215 Verkehrsschutzleute und 65 Beamte des Verkehrsunfall- Kommandos be- mühen sich mit nicht allzu großem Erfolg, diese Massen zu bändigen. Die Innenstadt mit ihren, wie bei allen alten Städten, sternförmig nach außen verlaufenden Stra- Ben ist diesem Strom nicht mehr gewachsen. „Parallelstraßen müßten wir haben“, seufzt der Chef der Verkehrspolizei. Da er sie nicht hat und auch in absehbarer Zeit nicht haben Nebels „Schlei“ der Deutschen Gesellschaft zur Ret- zustellen, ob ihre Maschine die 95 Phone tung Schiffbrüchiger, das havarierte Schiff nicht überschreitet. Bald werden Polizeistrei- nach Friedrichsort einzuschleppen. Wie die Bekämpfung junge Männer, die möglicherweise im Zu- sammenhang mit den Autobahnüberfällen stehen, in Bonn festnehmen und nach Köln bringen lassen. Wie die Sonderkommission mitteilte, haben die Festgenommenen eine groge Zahl von Kraftfahrzeugen gestohlen, die meist Opel- Kapitäne. Die Sonderkommission dort wohnenden Fremden am Tage vorher kam auf abreisen, die erbärmlich heulenden Hunde Nacht zum an Ketten gelegt werden müssen und die von 22 und 25 Jahren mit einem tags zuvor in Bonn gestohlenen Opel-Kapitän in der Rettung aus Seenot Bremen. Der Fischkutter„Brigitta“ aus Strande erlitt in der Nacht zum Sonntag in der Sonderburger Bucht mit seiner fünfköp- gen Besatzung Motorschaden. Trotz starken gelang es dem. Motorrettungsboot ken mit tragbaren Messern ausgerüstet sein. Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schi rüchiger weiter mitteilte, konnte das in der höchstmaß, das bisher nur auf dem Papier Nacht del Ser ad a gelaufene . 8 Küstenmotorschiff„Ernte“, das sich auf der Dieser Tage werden außerdem wieder im pahrt von Husum zur Elbe befand, freige- Hofe der Polizeipräfektur Motorräder der schleppt werden. Glocke aus 30 Meter Höhe gestürzt Delmenhorst(bei Bremen). Eine 60 Zent- ner schwere Stahlglocke stürzte am Samstag aus etwa 30 Meter Höhe vom Turm der St. Marienkirche, als das Seil riß, mit dem die Glocke auf den Glockenstuhl der Kirche ge- habt hat, von dem es heißt, er sei geradezu zogen werden sollte. Die Glocke durchschlug genial. Das Frankfurter Polizeipräsidium hat die Bohlen des Arbeitsgerüstes und plieb unversehrt am Sockel des Kirchturms liegen. Neue Spur der Autobanditen? Düsseldorf. Die Sonderkommission zur der Autobanditen hat fünf die Spur dieser Leute, als in der Samstag zwei junge Burschen Nähe von Gelsdorf im Kreise Ahrweiler tödlich verunglückten. Kurfürstendamm-Raubmord aufgeklärt Berlin. Der vermutliche Mörder des Ber- liner Juweliers Willy Prietzel wurde am Sonntagmorgen nach seinem Frühstück in der Gefangniszelle tot aufgefunden. Die Po- lizei nimmt an, daß er Selbstmord durch Ein- nehmen von Zyankali begangen hat. Mit dieser Meldung teilte die Berliner Polizei am Sonnntag zum erstenmal mit, daß der sen- sationelle Raubmord an Prietzel aufgeklärt ist, Der Juwelier war am 22. Oktober am hellichten Tage in seinem Geschäft am Kur- fürstendamm niedergeschlagen und mit einer Telefonschnur erdrosselt worden. Juwelen und Schmuck im Werte von etwa 500 000 Mark wurden geraubt. Wie die Kriminal- polizei bekanntgibt, war am vergangenen Mittwoch ein 49 Jahre alter Mann unter dringendem Tatverdacht festgenommen wor- den. Er und eine ebenfalls verhaftete 19 Jahre alte Mittäterin hätten weitgehende Teilgeständnisse abgelegt. Nachdem der Selbstmord des Mannes entdeckt worden war, wurde seine Komplicin im Frauenge- fängnis noch einmal genau durchsucht. Auch bei ihr fand man Zyankali. Jungfrauen grüßten ihre Nachkommen Salzgitter-Lebenstedt. In der Turmspitze der Marien-Jacobus-Kirche in Salzgitter, die bei einem Unwetter beschädigt wurde, fan- den Handwerker unter Urkunden einen Gruß der Jungfrauen des Ortes aus dem Jahre 1879. Die salzgitterschen Jungfrauen von da- ischen tern und die letzten Blätter zu pflücken. In gefordert. l a amt den Aesten turnend, wurde die gesamte Dabei wird ein Autofahrer Stein und Bein wird, beschränkt er sich auf das, was man ihrer Stadt an nicht mehr regulierbarer mals grüßten darin ihre fröhlichen Nach- uünesi⸗ Mannschaft angetroffen. Der Vorfall wurde schwören, daß die Fußgänger noch die glück- bei der Polizei, unbeeinflußt von dem Dop- Verkehrsstauung in den schwärzesten Far- fahren. Die Frau des Notars Carl Schlüter ag“ in jetzt in der belgischen Soldatenzeitung Slos- lichsten erkehrstellnshmeér Selen. Zumin- pelsinn dieses Wortes, die„negative Ver- ben geschildert haben.. berichtet, daß es die bösen Zeitumstände den r rot- diert.. dest in den Hauptverkehrszeiten seien sie kehrspolitik“ nennt, also Park- und Halte- Schon jetat tritt in München ein Problem Männern nicht mehr kestatieten dn N Neues 0 schneller am Ziel als er mit seinem vier- Verbote, Durchfahrtverbote, Sperrzeiten für auf, das in den Vereinigten Staaten seit 36. Lebensjahr zu heiraten. Sie wünsche, da is Er. Eine Fernsehsendung nach dem Roman radrigen Gefährt, und habe es noch 80 viele Lastkraftwagen und was es da noch alles langem deutlich geworden ist: die grofsen es den Männern späterer Zeit möglich sein „ Dag 1984“ von George Orwell hat der britischen Pferdekräfte. Eine neue Art von Klassen- Eibt. 5 e Kaufhäuser sind an Grundstücken in der werde, ihre Frau früher zu heiraten. Aus- Rundfunkgesellschaft BBC die größte Flut kampf ist entstanden, der Kampf aller Füh- Für die„positive Verkehrspolitik“ ist die„City“ gar nicht mehr so stark interessiert. 1 5 n Lal] von Protesten seit ihrem Bestehen einge- rerscheinklassen gegeneinander Die Fahrer Stadtplanung zuständig. Um Pläne ist man Im gleichen Maß, wie die Motorisierung zu- Gewinne im Zahlen- Lotto ebatte] bracht. Hunderte von anderen Hörern be- der schweren Lastzüge sind empört über die dort nicht verlegen, Pläne für Straßenver- nimmt, meidet der Kunde die Geschäfte, vor Berlin. Auch in der 100. Berliner Zahlen- Be, schwerten sich bei den Zeitungen und be-„Herrenfahrer, die die Innenstadt ver- breiterungen, Umbau von Verkehrsknoten- denen er nicht parken kann. Diese Entwick- Lotterie wurde in der ersten Gewinnklasse Pilo- zꝗichneten die Aufführung als abscheulich, stopfen und alle Parkgelegenheiten blockie- punkten, Schaffung von Parkplätzen, Um- lung wird vor der Liebe zur städtebaulichen mit fünf Treffern kein Gewinner ermittelt. einten ckelerregend, furchtbar und schrecklich. Vor ren“. Die 80 angesprochenen Personen wagen- gehungsstragen, Unterführungen für Fuß- Pradition, der man in München die besten In der zweiten Gewinnklasse mit vier Treff- 5 der Aufführung des Stückes, das in dunkel- besitzer sind nun wieder von altersher ge- Sänger. Die gröhten Projekte Sind die ent- Gelegenheiten 2u einer großzügigen Ver- fern erhalten 41 Gewinner je 9 144,95 Mark, Wän⸗ sten Farben das Phantasiebild eines Staates neigt, die Radfahrer für alles verantwortlich weder ring- oder sternförmig Verbindung kehrsführung beim Wiederaufbau geopfert in der dritten Gewinnklasse(drei Treffer) sions- unter einem furchtbaren Polizeiregime schil- zu machen, die ihrerseits Wieder auf die der drei in München zusammenlaufenden hat, gewiß nicht haltmachen und unseren 3 316 Gewinner je 58 Mark und in der vier- e der dert, mahnte ein Ansager, daß die Auffüh- Motorradfahrer und die Fußgänger schimp- Autobahnen, womit man den Durcheanss vers Städten, ob wir es begrüßen oder nicht, in ten Gewinnklasse 90 2902 Gewinner je 20 nichts rung für altere Leute und jüngere Familien- fen. Alle sind sich einig in der Anschauung, kehr von der Stadt fernhalten möchte. und nicht Allzu ferner Zeit einen neuen Stempel Mark. Die Gewinnziffern lauteten: 6— 61— ands- mitglieder ungeeignet sei. daß die Straßenbahn, oder, wie man in Mün- die geplante„Unterpflasterbahn Das ist aufdrücken. H. J. Deckert 23— 12— 16(ohne Gewähr). a 5— i 15 1 2 0 2 Der in letzter Zeit vielgenannte Schall- kämpfungsrechts wird eine in Kürze an- wissenschaftlichen. technischen, juristischen 5 Die Lärmbekämpfung IIn Bundesgebiet Verzehrer des Juristen Dr. Leistritz, der laufende Schriftenreihe des Deutschen Ar- und verwaltungsmäßigen Varegb ist auf 1. ö a übrigens ein halbes Jahr Leiter der Kon- beitsringes für Lärmbekämpfung geben, die diesem unendlich großen Gebiet schon ge- nete wann wurd es denn num Wirklich zuhiger? weise vielfach zu Störquellen werden, 215 e einer Schalldämpfer- im Gildeverlag, Alfeld(Leine) erschemen leistet worden. Und es ist namentich dem Deut.] Diese Frage drängt sich jedem urwillkür- trug irn April dieses Jahres etwas 1 51 rma war, zeitiste eine eindrucksvolle Ge- Wird. Verein Deutscher Ingenieure zu danken, daß ktellte.] ch deim Lesen der vielen Mitteihmgen Daüllionen. An- Neubaumwohmungen, die. N räuschminderung(e nach 5 2 bis 6. Die in- und ausländische medizinische diese wiehtige Aufgabe bisher so energisch ie sich] üder die Gesundheitsgefahren durch Lärm- fach als„akustische Foltenemmernz 905 16 Phon). Gemeinsam mit der Motorrad- pachliteratur zum Problem einer Gesund- aufgegriffen werden konnte. Es wäre je- n ex- überlastung auf. Wann kommt endlich das zeichnet werden, wurden 1952 rund W industrie soll in den nächsten Wochen Kesk⸗ heitsschädigung durch- Lärm bemüht sich doch sehr zu begrüßen, erm dem Arbeits- durch„Bundesgesetz“, das dem Hexensabbat des erstellt, 1953 etwa 375 000 und für dieses gestellt werden, inwieweit die Wet ere en außerdem der Arbeitsring in der Veröffent- ring weitere Mittel zuflössen, dapnit seine e aus] Ferkehrslärnis ein Ende bereitet und der Jahr will tren aut 500 000. 15 1 8 e 5 15 lchungsreihe Lum schädigt die Gesund- Beratungsarbeit aueh in der Peripnene Wor⸗ Bevölkerung wieder ruhige Nächte Ver- daß es seither Wirksam e Bellie 555 3 3 es Schallverzehrers beeinflußt wer- heit“ zu erfassen. Auf diese wichtige Arbeit, noch mehr als bisher wärksam werden kann schafft? 5 DIN-Vorschriften für eine schal chene en. JJ 8 g da in 1 9 5 Bil- Weise ausreichend durchzusetzen. Das Bundesministerium für Verkehr will letztlich orientiert, möchten wir besonders Kreu- Man hörte beispielsweise von der Tür Es ist nicht möglich zu sagen, diese an- jedoch bei dem energisch angestrebten Er- aufmerksam machen. 5 5 5 us an- duns des Deutschen Arbeitern te kührten Zahlen repräsentieren die Lärm- laß entsprechender Verordnungen gegen zu.. 5 Schul-Desinfektions wagen on in Lärmbekämpfung in Düsseldorf und hatte e j bir Wis das es laute Motorräder eine Leistungsminderung 7. Das Srofe und wichtige Gebiet der 1 ö 1 8 Fam: dielleicht erwartet, daß es am Tage darauf urheber schlechthin. e. 1 Nau den 5 5 5 8 Mini- Betriebslärmbekämpfung wird im Benehmen Schon im zweiten Jahr rollt im Kreis wird. in ganz Deutschland schon merklich leiser. n 86 lbs werstänclichkelt sterlaldirigent Straulino vertrat kürzlich die mit dem Arbeitsring vor allem vom Bundes- Lüneburg ein modern eingerichteter Des- wird werden müßte 5 85 schen gibt, die 115 5 15 5 9 8 55 50 ohne Zweifel richtige Ansieht, daß die Siche institut für Arbeitsschutz in Soest bearbei- infektionswagen von Schule zu Schule. Er olgen 7 5 1 ihr Radiogerät auf Zimmer ats teten. 1 5 5 tet. Zur Uebersicht wurde eine ausgezeich- erspart den Schulleitern den Aerger mit den 8 irn ider nicht. Es len und wir wissen auch, daß sich einige rung der Ruhe wichtiger sei und nicht so 88 e 8 5 Deut- g Nun, so einfach geht es leider en 8 8 e Und schnelle 5 8 inli nete Broschüre„Der Betriebslärm“ heraus- Reinmachefrauen, und die Vertreter von t. bt piel bedeutende Arbeit in den letzten Firmen der Motorradindustrie um die Ent- schnelle Maschinen wahrscheinlich auch zur gebracht. Laufende Mitteilungen finden sicl 1 f 5 r 1 7 75 1 „ 8 5 ö 88 j 3 s Senkun Verkehrsunfälle führt 5. 25 gen finden sich„Desinfektionsmitteln für ein Jahrzehn- n der anten auf diesem Gebiet geleistet worden. wicklung gersuscharmer Mlaectinen dem. GVG in den Arbeitsschutz-Nachrichten des In- ö ö 11 1 1 1 n d e Erfolge werden sich in Kürze zeigen— hen. Trotzdem geben die Zahlen ein ein- Die Motorradindustrie läßt jetzt fort- stitutes 8 5 es In- können weniger Unheil in den Bürgermei- asche alls di e Wirtschaftliche Macht der Lärm- druckcsvolles Bild von den Größenverhält- Mähren n llt ut ein- b stereien anrichten. Die Desinfektion wi 5 ee,, erzeuger und Freunde sich nicht als zu stark nissen um die es hier geht, und auch von gefahrene Räder alls der Serien fabrikation 8. Auf dem Deutschen Bädertag in Bad fachmännisch im bestimmten Turnus mit Roten erweisen sollte. Hier ein Situationsbericht in den Macht- und Wirtschaftsinteressen, die auf ihre Geräuscherzeugung 1110 Are En Ems wurde allerdings von Kurdirektor Dr. verschiedenen Mitteln und Spritzverfahren n das Stichworten: bei der Durchsetzung der Lärmberzmptuns prechende Motorleistung überprüfen. Im ffefnan betanntaete ben, daß 50 Prozent der durchgeführt. Zurückgelassen wird dann ein 5 ei e e dans will da dr i e ür Vene cen ee eee dieses Jah- Kontrollstreifen, mit dem das mit der Des- renz- 1. Es muß wiederholt werden, Was durch keit der Bekämpfung des Betriebslärms a 8 8 res im Interesse der Lärmbekämpfung Maß- 1 i i 3 5 N 1 TiSske E kehr auf Grund dieser Untersuchungen ent-„ 5 5 infektion beauftragte Werk die Verantwor- ontag eine Ernnid-Befragung festgestellt wurde: einmal ganz absehen wollen. 800 i nahmen zur Einschränkung des Verkehrs ge- ä 5. 0 41 3 55 ng fühlen sich 1 1 i prechende Maßnahmen treffen. 1 8 5 5 18 8 tung für die erfolgten Maßnahmen über- 88 Prozent unserer Bevölkerung fö 5 1 8 25 ithin ein fordert hätten. Diese Anträge seien jedoch. 5 8 85 orden durch Lärmeinflüsse täglich oder jedenfalls 3. Die Lärmbekämpfung det N 58181 4. Auf Initiative des Deutschen Arbeits- überwiegend von den örtlichen Verkehrs- nimmt. Dieser Kontrollstreifen ist für häufig gestört. Das sind 20,5 Millionen Men- technisches und ein Juristiso 115„allen ringes für Lärmbekämpfung ist außerdem behörden abgelehnt worden. Obwohl für Schulleiter und Schulträger besonders aber vol schen! 23 Prozent aller Befragten gaben an, Gewißz, Von ärztlicher Seite 5 75 N 5 im September vom Bundesministerium für derartige Einschränkungen gerade in Heil- gegenüber der Oeffentlichkeit eine wichtige biet nachteilige Folgen des Lärms in körperlicher Pingen Lios 3 1 achts Verkehr im Benehmen mit dem Deutschen bädern und Kurorten eine gesetzliche Grund- Quittung. Im Interesse der Gesundheits- N oder nervlicher Hinsicht bei sich selbst fest- Nachtruhe gefordert werden, dere 5 Ver. Städtetag und anderen Ministerien eine lage besteht. Nicht nur in deutschen, auch förderung wird der Elternschaft gezeigt, daß; 7 5 gestellt zu haben. Das sind 11,7 Millionen einwirkende Lärm, insbesondere der Ver- Muster-Polizeiverordnung zur Bekämpfung in ausländischen Kurorten ist das Lärm- das Verhüten von Krankheiten besser ist tück- lenschen! 5 5 kehrslärm, sollte unterhalb der Aufweck- gesundheitsgefährdenden Lärms“ herausge- problem an erste Stelle gerückt als sie zu heilen. Und: eine peinliche Sau- Vele: f i 5 barkeitsgrenze liegen. Entsprechende For- pracht worden 8 a derkeit in der Schule ist nicht ohne Wir- mosa 2. Demgegenüber sind folgende Zahlen schungen werden jetzt in die Wege geleitet. r 9. Auch das Bundes ministerium für Woh- kung im Dorf! 46 der dau nennen: Zugelassen sind 2. Z. etwa 2,3 l denn man jetzt kordert, sämtliche Auf Länder- und Kommunalebene wird nungsbau bemüht sich in zunehmendem 5 5 3 Han- Millionen Krafträder, davon etwa 1, Mil: Aber: wenn man jeta 0 11558 1 at. zetet üder die örtliche Anmahme der Muster- Maze, eine r/ be⸗ lionen in Betrieb. Dazu kommen rund Fahrzeuge, die 2. B. über 70 1 1 Verordnung verhandelt. Ein bundeseinheit- weise durchzusetzen. Allerdings ist hier der Ueberwachung. Da man nicht von den egen 460 000 Mopeds, deren Zahl ständig steigt. stärke erzeugen, dürfen nachts nicht mehr liches Anti-Lärm-Gesetz läßt sich vorerst Erfolg noch recht gering. Zerzten des Gesundheitsemtes verlansen 5. kann, daß sie in jeder Schule die Reinigung rate, die im Hinblick auf die heute durch- ALugelassen sind außerdem 1 391 000 Per- sonenkraftwagen, 572 700 Lastkraftwagen, 226 000 Zugmaschinen und 24 600 Omnibusse. Die Zahl der angemeldeten Rundfunkappa- sich fragen, gibt es denn Schalldämpfer, die auf die kehr befindlichen Fahrzeuse weg übliche schalldurchlässige Leichtbau- den können. verkehren, wird man mindestens zahllose Ausnahmen zugestehen müssen und mu 8 5 denn entsprechende Alten, im Ver- Sufgesetzt wer- nicht schaffen. 5. Einen Ueberblick über den Stand der Wissenschaft auf dem Gebiete der Lärm- minderung und eine Zusammenstellung des gegenwärtig geltenden deutschen Lärmbe- Alle diese vielgestaltigen Aufgaben, von denen hier nur einige wenige aufgeführt werden konnten, gehören zum täglichen Programm des Deutschen Arbeitsringes für Lärmbekämpfung. Viel an notwendigen 1 überwachen, schlägt die Arbeitsgemeinschaft der Landärzte in ihrer Zeitschrift grund- sätzlich vor, für örtliche Aufgaben der Ge- sundheitspflege einen im Dorf bekannten Landarzt als Schularzt heranzuziehen. N 8 Seite 4 MANNHEIM Dlenstag, 14. Dezember 1954 Nr. 20 Ida-Scipio-Heim wurde seiner Bestimmung übergeben Zweiter Bauabschnitt folgt im nächsten Jahr/ Trotzde Gestern wurde in einer kleinen Feier- Stunde das neue Altersheim der Stadt an der Carl-Benz-Straße seiner Bestimmung Übergeben. In der Haupthalle des Treppen- Hauses, in dem eine elegant geschwungene Treppe vor viel Glas und großflächigen Tapetenmustern nach oben steigt, hatten sich die Gäste der Verwaltung versammelt. Eine Schülergruppe der Musikhochschule Spielte das Quartett in F-dur von Haydn, das Allegro spirituoso und Andante grazioso. Bürgermeister Jakob Trumpfheller er- Zählte die Vorgeschichte des Baues, er- innerte an die Beratungen im Sozial- und Technischen Ausschuß und lobte Oberbaurat Urban von der Gemeinnützigen Baugesell- Schäkt, die im Auftrag der Stadt das Werk in neun Monaten vollendete. Es sei beson- ders erfreulich, daß man mit einer Million Mark, wie es in dem Voranschlag festgelegt War, ausgekommen sei. In der Stadtratssitzung vom 30. Novem- ber hatte man dem neuen Haus den Namen Ida-Seipio-Heim gegeben zum Gedenken an die angesehene Mannheimer Familie, die der Stadt einst eine große Schenkung machte. Bürgermeister Trumpfheller konnte unter den Gästen Schwester Clothilde von Gem- mingen begrüßen, die Letzte der Familie Scipio. Altersheime seien heute nötiger denn je, sagte der Bürgermeister. Um 1900 seien nur Fünf Prozent aller Einwohner Deutschlands Alter als 65 Jahre geworden. Heute seien es zehn Prozent. Die Hälfte aller älteren Per- sonen hätten ihren Ehepartner schon ver- joren und ständen allein. Viel menschliche Tragik und wirtschaftliche Folgen sprächen Aus diesen Zahlen. Die Aerzte hätten die Lebenserwartung des Menschen verlängert, es sei nun unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß man keine Angst vor dem Altwerden zu haben brauche. Stadtdirektor Schell ergänzte diese Aus- führungen mit Zahlenangaben: Gegenwärtig seien in Mannheim 1433 Altersheimplätze vorhanden, wenn man die 330 Alterswohn- Heimplätze mitzähle. Bis 1965 rechne man mit 40 000 alten Menschen in Mannheim. Schon jetzt hätten 600 Bewerber für das neue Altersheim nicht untergebracht wer- den können. Es fehle in Mannheim an Al- tershelmen und vor allem noch an Siechen- OB Dr. Heimerich 40 Jahre Kommunalpolitiker Am Id. Dezember 1914 wurde in Nurnberg Dr. Hermann Heimerich auf neun Jahre z2um Gemeindebevollmächtigten(Beigeordneten) ge- Wählt. So degann eine kom munalpolitiscke Laufbahn durch 40 ereignisschwere Jahre, die mit den Karrieren der großen und größten Rommunalpolitixer unseres Jahrhunderts ver- glichen werden darf. 1925 ging Heimerich für drei Jahre dis Bürgermeister nach Kiel. 1928 kam er, als Nachfolger Theodor Kutzers, nach Mannheim, Wo er bis 1933 die Geschicke der Stadt mit fester Hand meisterte. Nach seiner brutalen Amtsenthebung wirkte Dr. Heimerich als In- dustrieberater in Berlin. 9s war er vor- übergekend in der Länderpolitiæ einflußreich tätig. 1949 kehrte er nach Mannheim zurücł, um unter völlig veränderten Verhältnissen noch einmal die Geschicke der Stadt in die Hand zu nehmen. Es mußte einer schon große Liebe zur Sache haben und sich ein hohes Maß von Ener- gie zutrauen, wenn er trotz allen offenbaren Widrigkeiten solche Verantwortlickkeit für ein schwer geschädigtes und durchaus nicht auf der Sonnenseite liegendes Gemeinwesen Über- nahm. an der Aufgabe, aus den örtlichen Trümmern der eingestürzten Diktatur eine lebenswerte Demokratie aufzubauen, hatten ich bereits zwei wertvolle Persönlichkeiten vor der Zeit verbraucht. Nicht ohne einige Ungeduld gegenüber zaudernden Personen und schwerfälligen Umständen hat sich Dr. Heimerich vor über fünf Jahren an die Arbeit gemacht, ein Verwaltungs fachmann und Jurist mit reichem Erfahrungsschatz und weitem Horizont. In allen Fragen, die das fünftige Gesicht der Stadt betreffen, hat sich Oberbürger mei; ster Dr. Heimerich höchst energisch einge- schaltet. Zu seinen Zielen gehörte, eine Stadt- at mosphare zu schaffen, in der sich jeder an seinem Platze einigermaßen woklfünlen kann. Bei den großen Veranstaltungen der kom- menden Jahre(Theatereinweikung, Stadt jubi- aum) wird man feststellen, daß die Zeit der „Atomisierung“ der Bevölkerung überwunden Wurde. Als Träger und Former des Willens einer Großstadt wirkt Oberbürgermeister Dr. Heimerich mit unverdrossener Lust und Liebe für Mannheim, seine Wirtschaftliche Existenz und seine kulturelle Geltung. F. W. k. Wie wird das Wetter? Wechselhaft und mild Vorhersage bis Mittwoch früh: Wechselnde, meist starke Bewöl- kung mit zeitweiligen Regen- fällen, ziemlich mild. Temperatur am Tage 5 bis 8 Grad, Nächte frostfrei. Mäßige, in freien La- gen zeitweise starke Winde um Südwest bis West. Pegelstand des Rheins am 13. Dezember: Maxau 540(13), Mannheim 424(25), Worms 336(726). Caub 308(29). Pegelstand des Neckars am 13. Dezember: Plochingen 202(26), Gundelsheim 230(26), Mannheim 430(20). heimen, in denen Menschen, die für eine Aufnahme in das Krankenhaus nicht„krank Semug“ seien, aber der Pflege bedürften. Aufgenommen werden könnten. Es sei zu begrüßen, daß in den neuen GBG-Blocks am Aubuckel je Wohnblock 15 Altwohnheim- plätze gebaut werden sollten. Das Heim wird unter der Leitung von Schwester Berta stehen, die sich bereits im Kinderheim Viktor-Lenel-Stift bewährt hat und der sich auch Bürgermeister Trumpf- heller, wie er versicherte, gern anvertrauen würde. Schwester Marie wird ihr zur Seite stehen, und auch die Vertreter der Verwal- m noch zu wenig Altersheime in Mannheim tung, Stadtdirektor Schell und Direktor Albrecht, versprachen ihre Unterstützung. Das Ida-Scipio-Heim ist ein dreigeschos- siger Flachbau mit 72 Ein-Bett- und 12 Zwei- Bett-Zimmern. Bäder, eine Haus- meister wohnung, Aufenthaltsräume für die Schwestern und Krankenzimmer sind ein- gerichtet. Ein Personenaufzug erspart müh- seliges Treppensteigen, obwohl die schwung- volle Treppe einladend genug ist. Insgesamt wurden 1460 Quadratmeter bebaut. 2900 Quadratmeter sind nutzbare Fläche. Ein zweiter Bauabschnitt ist schon im nächsten Jahr vorgesehen. bet Nachbarschaftshilfe wurde fortgesetzt Weihnachtsbescherung für 150 ehemalige Bunkerkinder Die ehemaligen Bunkerbewohner sind nicht vergessen. Am Sotintag wurde die Nachbarschaftshilfe der Mannheimer Bevöl- kerung fortgesetzt: 150 Kinder, die lange Jahre in Bunkerzellen wohnen mußten, er- lebten eine schöne Weihnachtsbescherung. Das Jugendheim Erlenhof hatte dafür seinen großen Gemeinschaftsraum zur Verfügung Sestellt und Charles Diamant vom Amt für Jugendförderung hatte alles für das Fest vorbereitet. Drei große Freuden erwarteten die klei- nen Gäste: zuerst durften sie sich an Kakao, Plätzchen und süßen Lebkuchenherzen laben, dann kam das Kasperle herein- spaziert, dem ja die Abenteuer mit dem Polizisten und der bösen Hexe auf dem Fuß folgen hier waren geschickte Hände von Schülerinnen des Fröbelseminars erziehe- risch tätig), und schließlich gab es die mit Verständigung durch Spannung herbeigesehnte Bescherung. Freude herrschte über quicklebendige Wachstuchtiere, die der deutsch-amerika- nische Frauenarbeitskreis gebracht hatte, Lastautos, Puppenstuben, Baudörfer und Brettspiele, die im Fröbelseminar gebastelt wurden, und dazu kamen Bücher mehrerer Jugendverlage sowie Geschenke die ein Mannheimer Kaufhaus gestiftet hatte. Keines der Kinder kam zu kurz und jedes erhielt gerade das, was es in seinem Alter gebrauchen konnte. Kein Wunder, daß die Begeisterung hohe Wogen schlug. Alle Zwitscherten sie mit beachtlichem Stimmauf- wand, und man ließ sie gern in ihrem Glück. Mit dieser Bescherung wollen die Frauen der Nachbarschaftshilfe die Arbeit des Jahres abschließen, um dann nach Weihnach- ten und Neujahr wieder Spenden zu sam- meln. he gemeinsame Sprache Feier zum 95. Geburtstag von Dr. Zamenhof, dem Schöpfer des Esperanto Als im Jahre 1887 der russisch-polnische Augenarzt Dr. L. Ludoviko Zamenhof unter dem Pseudonym Dr. Esperanto(der Hof- kende) sein erstes Buch in der nach ihm be- nannten Esperantosprache mit den Grund- lagen hierfür herausgab, ahnte wohl nie- mand, daß die Erkenntnis der Notwendigkeit einer internationalen Sprachverständigung sich zu einer respektablen Bewegung aus- wachsen würde. Bei uns im Bundesgebiet wie auch überall in der Welt kämpft der Espe- rantobund zäh um die Verwirklichung ihres Ziels. Die Wiederkehr des 95. Geburtstages des verstorbenen Dr. Esperanto(1859 bis 1917) am 15. Dezember hat seine Anhänger im ge- samten Bundesgebiet zu Gedenkfeiern An- laß gegeben. Mannheim hat insgesamt 240 Esperantisten, von denen in der Esperanto- Vereinigung Mannheim allein 60 organisiert sind, während Post, Bahn und sonstige In- stitutionen ihre eigenen Gruppen haben. Vorsitzender R. Röchlin konnte im„Nek karstrand“ aus diesem festlichen Anlaß außer seinen Freunden insbesondere den Bundesvorsitzenden, Oberamtsrichter Dr. W. Herrmann(Lampertheim) sowie den Kreis- vorsitzenden der Europa Union, Daub, be- Zrüßen. Er gedachte der Tradition des Tages und ermahnte seine Freunde, nicht ungedul- dig zu sein, die Gegner höflich zu behandeln und gelobte schließlich namens aller, im Kleine 200 Kinder wurden reich beschert Die Ortsgruppe Nekarstadt-Ost des VdK hielt am Sonntag im Lokal„Feldschlöss!“ ihre Weihnachtsfeier für die Mitglieder, deren Kinder und für die Waisen ab. Am Nachmittag erschien der Nikolaus und be- scherte 200 Kinder unter 14 Jahren. Da er seinen Ruprecht nicht mitgebracht hatte, War die Freude uneingeschränkt. Die Kinder des Kindergartens der Schwestern von St. Agnes, die 15jährige Sängerin Renate Hansen und die Kapelle Deck gestalteten den Nachmittag mit Liedern, Gedichten und Weihnachtsspielen recht abwechslungsreich. Am Abend kamen dann noch die beiden An- sager Zehnbauer und Spachmann dazu, die für die Erwachsenen ein mehr kabarettisti- sches Programm zusammenstellten. Der Orts. vorsitzende Weber hielt die Festansprache und überreichte 62 Mitgliedern über 65 Jahre kleine Geschenke. Anschließend brachte der 2. Kreisvorsitzende Mack die Weihnachts- Wünsche des Kreisverbandes und dankte für die Tätigkeit der Organisatoren. hatu Eisenbahn-Rentner versammelten sich Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands- Ortsverwaltung Mannheim hielt am Samstag in der Kantine Lindenhof ihre monatliche Versammlung der Rentner und Pensionäre ab. Ortsbevollmächtigter Siebig begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Ueberblick über den Stand der Verhandlungen um die Weihnachts- gratiflkationen der Bediensteten der Bun- desrepublik. Bis jetzt habe der Bund den Forderungen noch nicht zugestimmt, weitere Verhandlungen stünden in dieser Woche bevor. Für die am Erscheinen verhinderte Lena Maurer sprang Dr. Herz ein und be- richtete über die Eindrücke seiner acht- wöchigen Reise durch die USA. Dort sei der Lebensstandard durchschnittlich doppelt 30 hoch wie in der Bundesrepublik. Ein unge- lernter Arbeiter, der bei gleicher Leistung den gleichen Lohn wie ein Facharbeiter er- halte, verdiene durchschnittlich zwei Dollar Mikrofilm“. Sinne Dr. Esperantos weiterzukämpfen. Die Festrede hielt Dr. Herrmann und behandelte dabei das Thema:„Esperanto in unserer Zeit.“ Er erinnerte dabei an die wichtigen Aufgaben unserer Zeit, deren Zweck es sein müsse, die Menschheit durch überstaatliche Sprachverständigung auf einen besseren Weg zu führen. Praktische Aufgabe sei es, jeg- liches Chaos sowie sich ergebende Schwie- rigkeiten auszuschalten, die insbesondere im zerklüfteten Kontinent des Europarates mit- unter besorgniserregend seien. Bei der heutigen Situation und der Gleichberechtigung der Völker sei ein neu- trales Idiom bei dem Sprachgewirr unerläß- lich, fuhr Dr. Herrmann fort, und es sei dringend erstrebenswert, bereits in der Schule bis zur Perfektion das neue Idiom aufzunehmen. Entsprechende Empfehlungen lägen dem Europarat bereits vor, wobei ein Schulexperiment in Esperanto in Straßburg die Probe aufs Exempel erbringen solle. In diesem Zusammenhang betrachtete es Dr. Herrmann als wichtigste Aufgabe, Abgeord- nete in Frankreich, Holland und Belgien für die Sache zu gewinnen. Herzlicher Beifall belohnte den Redner für seine interessanten Ausführungen. Der Vortrag verschiedener Gedichte von Dr. Za- menhof sowie ein gemütliches Zusammen- sein beschlossen die Feierstunde. Kr. Die ersten Bewohner ꝓflegte gärtnerische Anlagen hat. Brandstiftung in der Arrestzelle Trunkenbold spielte wilden Mann/ Aus dem Polizeibericht An der Straßenbahn-Endhaltestelle Wald- hof wurde ein betrunkener Pole wegen Ruhe- störung festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Da er Widerstand leistete, sperrte man ihn in die Arrestzelle. Dort warf er die Holzpritsche vor die Zellentür und steckte seinen Rock in Brand. Ein Polizeibeamter konnte gerade noch verhindern, daß auch die Pritsche Feuer fing. Der tobende Uebeltäter mußte mit Handschellen beruhigt werden. Messerheld aus Uebersee In einem Haus in Neckarstadt-Ost kam es zu einer gefährlichen Ausein andersetzung zwischen einem Amerikaner, einem Mädchen und dessen Bruder. Der Amerikaner griff die Geschwister mit dem Messer an und verletzte sie. Nachdem er in einem anderen Haus drei Fensterscheiben zertrümmert hatte, konnte er überwältigt und der MP übergeben wer- den. Zwielichtiges Hotel geschlossen Nach längeren Beobachtungen stellte die Kriminalpolizei fest, daß ein Hotel am Rande der Innenstadt als Absteigequartier von amerikanischen Soldaten und deren Beglei- terinnen benützt wurde. Die Inhaberin des Betriebes und zwei Angestellte wurden jetzt festgenommen und das Hotel für die augen- blickliche Konzessionsinhaberin geschlossen. Lebensmüde In Höhe des Theresienkrankenhauses wollte sich eine 16jährige Hausgehilfin in den Neckar stürzen, angeblich, weil sie von ihrem Vater mißghandelt werde. In letzter Minute konnte das Mädchen durch zwei Männer an ihrem Vorhaben gehindert werden. Auf der Waldhofstraße wurde ein betrun- kener 20jähriger Arbeiter gefunden und in das Polizeigefängnis gebracht, Im Transport- Wagen holte er eine Wäscheleine hervor und zog sie sich um den Hals. Der begleitende Polizist konnte die Leine rechtzeitig durch- schneiden. Wieder nüchtern geworden, gab Chronik der großen Stadt in der Stunde. Die sozialen Verhältnisse seien allerdings nicht so gut geregelt wie in Deutschland, weil die Sozialversicherung fast ganz in Händen privater Gesellschaften liege. Es gäbe auch keinerlei staatliche Altersversorgung, da bei den hohen Löhnen jeder selbst für seinen Lebensabend sorgen könne. Ueber die Zukunft der Eisenbahnen in den USA sagte Dr. Herz, daß auch sie sich jetzt schon fast ausschließlich auf den Transport von Stückgut, und den Nahver- kehr beschränkt hätten, denn im Fernver- kehr sei das Fliegen relativ so billig gewor- den, daß man es der langen Bahnreise vor- Ziehe. 5 hatu Das unendlich Kleine istunendlichwicechtig Unter dem Motto:„Die Bedeutung des unendlich Kleinen ist doch unendlich groß“ hielt vorgestern abend Dr. Reumuth vom Frauenhofer- Institut für angewandte Mikro- skopie in Mannheim vor den Mitgliedern und Gästen des„Bundes der Berliner“ einen hochäinteressanten Vortrag über das Thema: „Enthüllte Geheimnisse irn Mikrobild und In zahlreichen Farblicht- bildern zeigte Dr. Reumuth die verschieden- artigsten, mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennbaren Erscheinungsformen pflanz- lichen und tierischen Lebens, die sich in unseren Binnengewässern finden und die nur durch das Mikroskop sichtbar gemacht und auf der photographischen Platte festge- halten werken können. In einem der Offent- lichkeit sonst nicht zugänglichen und aus- schließlich wissenschaftlichen Zwecken vor- behaltenen Film sahen die Zuschauer man- nigfache Mikrobenarten, wie sie sich zur Nahrungsaufnahme fortbewegen und mit frappanter Instinktsicherheit ihr unschein- bares Dasein zu führen und zu schützen Wissen. Mit eindrucksvollen Worten wies der Sprecher auf die Schönheit in den Formen dieser von ihm aus dem Rhein entnomme- nen Wassertropfen-Welt hin, Doch seien diese niedrig organisierten Lebewesen kei- neswegs obhme eine wichtige Funktion im Me- chanismus der Natur. Sie zehrten vielmehr den Schmutz in den Gewässern auf und hät- ten dadurch auch eine tiefere Bedeutung für die menschliche Existenz. Ohne diese „Wasserpolizei“ verkäme die Menschheit all- zu bald im eigenen Unrat. KS Weihnachtsfeier der altkatholischen Gemeinde Am Sonntagabend versammelte sich die altkatholische Gemeinde Mannheim- Lud- Wigshafen im„Zähringer Löwen“ zu ihrer Weihnachtsfeier. Pfarrer Dr. Roder begrüßte alle mit warmherzigen Worten, besonders aber die große Kinderschar der Gemeinde, und versäumte auch nicht, auf seine Nöte und Sorgen hinzuweisen, die durch die Gebefreudigkeit der Gemeinde gemildert Werden könnten. Die Kleinsten tummelten sich in einem weihnachtlichen Märchensplel als Schneeflöckchen, Wichtelmänner und Puppen auf der Bühne, während die ältere Jugend in einem modernen Weihnachtsspiel ernstere Probleme auf warf. Der Kirchen- chor und die Gemeinde sangen abwechselnd die trauten Advents- und Weihnachtslieder. Nicht fehlen durften natürlich Sankt Niko- laus und das Christkind, die für jedes Kind etwas mitgebracht hatten. ges. Traditioneller Winterball im Musens aal Im Musensaal feierte am Samstagabend der Tennis- und Turnier-Club seinen tradi- tionellen Winterball zusammen mit Schülern der Tanzschule C. und E. Koch. Die Teil- nehmer von drei Kursen legten erfolgreich ihre„Gesellenprüfung auf dem Parkett“ ab und zeigten bei modernen Gesellschaftstän- zen, bei Wiener Walzer und Rheinländer, daß sie das ABC des Tanzes gut studiert haben. Neben verschiedenen Tanzspielen war die Wahl der Ballkönigin Monika Wei- land und Christel Bläser siegten„punkt- gleich“) Höhepunkt des Abends. Eine ele- gante Tanzschau des Ehepaares Koch wurde begeistert aufgenommen. Den rhythmischen Rahmen lieferte Wolf Kaiser mit seinen Solisten. 5 kr werden keute in das neue städtische Altersheim an der Carl-Benz- Straße einziehen. das gestern seiner Bestim- mung übergeben wurde. Noch sind die Arbeiter dabei, dunkle Muttererde anzufahren und die von Lastwagen aufgewünlte Umgebung au planieren, damit man im Frith jahr von den Balkons und Loggien, die zu jedem der 84 Zimmer gehören, eine schöne Aussicht auf ge. — Foto: b-t der Mann an, sein Selbstmordversuch sei auf seelische Depressionen durch allzu reich. lichen Alkoholgenuß zurückzuführen. Der tägliche Unfall. Auf der Luzenberg. straße stürzte der Fahrer eines Motorroller auf die Fahrbahn und wurde mit Gehirn- erschütterung und einer lebensgefährlichen Kopfverletzung in das Krankenhaus gebracht —— das 2 5 e iets mehl der Pfälzischen Mühle Mannheim Der„Mannheimer Hof“ im Widerspiel der Meinungen Ueber die zweckmäßige Verwendung a Palasthotels„Mannheimer Hof“ nach der Freigabe wurde an dieser Stelle zuletzt vor vierzehn Tagen alles Zweckdienliche zur In- formation der Leser gesagt. Inzwischen hat die Gastwirte- Innung der Stadtverwaltung in einer Denkschrift entschieden abgeraten, den„Mannheimer Hof“ in irgendeiner Form als Hotel wieder in Betrieb zu nehmen, da ein weiterer Bedarf an erstklassigen Hotel- betten nicht vorhanden sei. Wenn Interessenten die Bedürfnisfrage glauben verneinen zu müssen, so verweist eine Stellungnahme des Hauptamts der Stadtverwaltung auf einen Wandel def Ver- hältnisse im Vergleich zur Vorkriegszeit Hin: Der ständig sich steigernde internationale Reiseverkehr, die wachsende Zahl der Kraft- fahrzeugreisenden und die steigenden Be- dürfnisse der Mannheimer Wirtschaft wer⸗ den als Argumente dafür angeführt, daß in Mannheim noch vachfrage nach erstklassigen Hotelbetten vorhanden sei, so daß die Aus- sichten des Palasthotels„Mannheimer Hof- für den Fall seiner Wiedereröffnung„nicht ungünstig“ beurteilt werden. Bevor die schwebenden Verhandlungen feste Formen angenommen haben, soll zu dem Fragenkomplex nicht weiter Stellung genommen werd en. 5 f Nimm dir Zeit- und nicht das leben Beachte die Verkehrszeichen und auto- matischen Einrichtungen! 5 „Stiefvater“ Stadt: Einbrüche in Wallstadt „Will man einen aufstrebenden Vorort weiterkin als Bauernnest behandeln?“. der Leser G. E. und verlangt im Interesse der Wallstädter Sicherheit eine Herabsetzung der 72 DM betragenden Hundesteuer auf 2 DM, wie es schon einmal, urz nach der Vin- gemeindung 1928, gehandhabt worden geil. Denn, so argumentiert er, wenn sick die in letzter Zeit durch eine Serie frecher Dieb- stühle heimgesuchte Bevölkerung von Wall⸗ stadt mehr Hunde halten könnte(was ihr bel der derzeitigen steuerlichen Belastung nicht möglich ist), wäre ein wirksamer Schutz gegen Lang finger gegeben, den man durch eine Ver- stdrſcung des gegenwurtigen Polizeiuufgebotes noch wirlesumer gestalten könnte. 5 Punkt zwei des Wallstüdter Klageliedes be- handelt die äußerst ungünstigen Verkehyrsver- bindnugen zur Stadt und stellt die Frage, wo der lang vorbereitete Plan über eine Autobus- inis Feudenheim Wallstadt-Kdfertal hün- gengeblieben sei.„Wir wären unserer Stief vater- Stadt für jede Abhilfe danhbar und bit- ö ten sie, sich umgehend mit der Hundesteuer frage und den Verkenrsverhältnissen nach MWallstadt zu befassen“, schließt der Brief, dem zu wünschen wuͤre, daß er bald positiv beant Wortet wird. der Qualitat wegen . Hell 016 Aer lichte Tag Nr. 9 h sei auf reich. . zenberg. orrollerz Gehirn- ihrlichen gebracht, — das mehl heim * ngen ung des ach der etzt vor Zur In- Hen hat Waltung geraten, er Form men, da 1 Hotel- nisfrage verweist ats der ef Ver- eit Hin: Atlonale Kxaft- en Be- ft wer⸗ daß in lassigen ie Aus- r Hof“ „nicht Uungen Soll zu tellung — auto · Vorort Fragt sse der zetzung auf 24 7 Ein- n bei. die in Dieb⸗ Wall hr hel nieht gegen e Ver- ehotes es be· ysver· Je, 0 tobus· nan- 5 Stief d bit teuer nach dem eant⸗ ö eee — 9 MORGEN Seite 8 Fr. 281/ Dienstag, 14. Dezember 1954 —— Allmendrente— Gabholzentschädigung? zwei für den Bewohner der Großstadt fremd gewordene Begriffe, weniger in den Vor- orten, Wo gerade in diesen Tagen in Feuden- heim, Sandhofen, Käfertal, Seckenheim, Friedrichsfeld, Wallstadt die jährlichen All- mendrenten zur Auszahlung kommen. Bei diesen Allmendrenten und Gabholz- entschädigungen handelt es sich um alte Pri- yilegien für die Bürger der früher selbstän- digen Gemeinden, die das vorhandene Ge- meindeland nutzen durften und aus den Waldungen jährlich das sogenannte Gabholz in Form von Brennholz und Wellen erhiel- ten. Dieser Bürgernutzen, 80 benannt in der Gemeindeordnung des Reichsfreiherrn vom Vorfreude. Diesen beiden munt'ren Knaben Die sick hier voll Uebermut Heftig in den Haaren haben, Geht es offenbar recht gut. Das ist klar: Weil die Entbehrung, Bis man ihnen etwas schenkt, In der Zeit vor der Bescherung Kraftvoll nach Entspannung drängt. Noch zehn Tage, und dann endlich Winken Roller, Shi und Kran. Jeder aber kofft— verständlich— Auf die neue Eisenbahn Max Nix/ Foto: Steiger Wochenend⸗Nachlese Die Neckargärtler trafen sich in rem Stammlokal Alphorn“ zu einer be- Sinnlichen Weihnachtsfeier. Nachdem im ersten Teil der Frauenchor 08 unter Leitung von Eugen Endlich der Jahreszeit angepaßte Lieder gesungen hatte, sorgten nach der Pause die drei Clausianas und das Neckar- gärtler-Trio, das sich hier zum ersten Male präsentierte, für gute Laune und Harmonie. In ihrem neuen Siedlerheim feierten die Mitglieder der Sledler gemeinschaft Neueichwald I ihr von Vorsitzendem Hans Schweikhofer sehr gut organisiertes Vorweihnachtsfest. Arthur Lutze begrüßte dabei im Namen der Siedler den Vorsitzen- den des Landesverbands, K. Kalkreuther, und die Vorstände befreundeter Vereine. Die Kinder überraschten mit einigen reizenden Darbietungen, die sie mit mehreren Sied- lerfrauen einstudiert hatten, und der Dra- matische Club Waldhof trug mit vielbelach- ten Aufführungen zum Erfolg der Feier bei. Selbstverständlich erschien auch der Niko- laus mit Krabbelsack und vielen Ueber- raschungen. Die Kapelle Hermann Dietz spielte die Begleitmusik. „Im Forsthaus steht ein Tannenbaum“ hieß das Bühnenspiel, das der Dramatische Club bei der Weihnachtsfeier des Schwer- hörigen vereins im Wartburg-Hospiz aufführte. Zuvor hatten nach dem von Emma Anz gesprochenen Prolog Vorsitzender R. Mohr die Gäste begrüßt und Schwerhörigen- lehrer K. Tümper in seiner Weihnachts- ansprache die Schwerhörigen gemahnt, nicht mit ihrem Schicksal zu hadern, sondern sich den Glauben an das Große zu bewahren. Mit musikalischen Darbietungen klang die durch eine Tombola bereicherte Feier àus, bei der Vorsitzender Mohr als Anerkennung für seine Verdienste eine Ehrengabe erhalten hatte. Kr Wohin gehen wir? Dienstag, 14. Dezember: Nationaltheater 20.00 bis 22.00 Uhr:„Das Glas Wasser“(für die Theatergemeinde); Aula des Karl-Friedrich- ymnasiums 20.00 Uhr:„Samson“, Oratorium von G. F. Händel.. Alhambra:„Ein Mädchen aus Paris“; Uni- versum:„Am Anfang war es Sünde“; Kamera: „Schicksal“. Mozartsaal 19.00 Uhr: Vortrag von Dr.-Ing. . Hartung:„Die Physik der Schweißnaht. Aufbau und Eigenschaften der Schweiße“ (Deutscher Verband für Schweißtechnik); Vik- torla-Hotel 20.00 Uhr: Adventsfeier(Club berukstätiger Frauen). Stein(1808), wurde in der alten Badischen Gemeindeordnung von 1921 verbürgt. Hier waren auch die wesentlichen Rechtsbestim- mungen festgelegt, unter welchen Voraus- setzungen ein Einwohner zu seinem Bürger- recht kommen konnte. Normalerweise wur- den die Einwohner der Gemeinden mit dem 25. Lebensjahr nach Gemeinderatsbeschluß zum Bürgerrecht zugelassen. Zugezogene konnten sich in das Bürgerrecht„einkaufen“. Nach einem bestimmten Modus, der sich vor- nehmlich nach dem Alter richtete, wurden dann den„Nutzungsberechtigten“ Gemeinde- land und Gabholzzuwendung zugewiesen. Dieses Bürgerrecht wurde bis zum Jahre 1930 auch in den genannten Vororten geübt, aber mit den letzten Eingemeindungen stellte man die Bürgeraufnahmen ein, um schließlich die Naturalleistungen nach den großen Landein- bußen durch Kasernen und Autobahnbau- ten durch Geldrenten abzulösen. In manchen Vororten streitet man sich heute noch um die Höhe der Geldrenten, da die Stadt Mannbeim das Allmendland und die Wal- dungen in ihre Obhut genommen hat und aus dem Erlös der Verpachtung jeweils die Geldablösungen zahlt, die jährlich rund 150 000 DM betragen. Sehr interessant ist ein Blick auf die Höhe der jeweils gewährten Allmendrente, die in verschiedene Gruppen eingeteilt ist und er- kennen läßt, wie hoch früher die Vermögens- Werte des gemeindlichen Landes waren. Seckenheim, früher das reichste Bauern- dorf im nordbadischen Raum, steht natur- gemäß auch heute noch an der Spitze. 530 Berechtigte erhalten hier Ablösungen von 12,— bis 87,.— DM, Sandhofen folgt mit 361 Bürgern und 34,— bis 102,.— DM in 5 Klas- sen, Feudenheim mit 7 Klassen und 380 Be- rechtigten mit 22,— bis 145,— DM. Wallstadt umfaßt erstaunlicherweise in 7 Klassen 178 Bürger von 11,.— bis 66,.— DM. Die früher eingemeindeten Vororte Neckarau und Ka- fertal haben nur noch eine Klasse und zwar Neckarau mit 154 Bürgern zu 69,.— DM, wäh- rend Käfertal nur noch 31 Bürger mit der höchsten Wertung von 137, DM hat. Fried- richsfeld besitzt ebenfalls nur eine Klasse mit 20 Bürgern, die 39.— DM erhalten. In den Vororten mit den früheren Gemeinde- waldungen wird auch für das Bürgerholz eine Geldrente gewährt, die sich jeweils nach den anfallenden Holzverkäufen richtet und normalerweise in Seckenheim für 493 Bür- ger 9,.— DM, in Sandhofen für 453 Bürger 6,.— DM und in Käfertal für 39 Bürger 10. DM beträgt. Aber diese Privilegien, die in unserer Zeit gerade für die älteren Gemeindebürger eine wertvolle Unterstützung und Hilfe be- Die alten Bürgerprivilegien erlöschen Nach 1980 wird es keine Allmendrenten und Gabholzentschädigungen im Stadtkreis Mannheim mehr geben deuten, sterben langsam aus, nachdem, wie erwähnt, seit 1930 keine Bürgeraufnahmen mehr erfolgen. Und mit diesen Privilegien stirbt auch ein Stück festgefügter landwirt- schaftlicher Tradition am Rande des Molochs Großstadt, wo in früheren Jahren der Ar- beiter und Angestellte am Abend noch sein Stück Ackerland bewirtschaftete und damit tatsächlich mit der heimatlichen Scholle ver- bunden war. Zwar hat sich vornehmlich in Seckenheim und Sandhofen eine bürgerlich- ländliche Tradition bis in unsere Zeit durch eine betonte Eigenständigkeit auch in der gesellschaftlichen Struktur gehalten, aber in den anderen Vororten bröckelt diese Tradition mehr und mehr ab, bzw. spielt das früher vorherrschende bäuerliche Element nur noch eine untergeordnete Rolle. So stehen die im vorigen Jahrhundert einge- meindeten Vororte Feudenheim und Käfer- tal bereits auf dem Aussterbeetat des Bür- gernutzens, da beim Tod eines Altnutzungs- berechtigten niemand mehr nachrückt, und wenn die jetzt Berechtigten einmal nicht mehr leben, das Bürgerrecht völlig erlischt. Aber auch die um die 30er Jahre eingemeindeten Vororte Sandhofen, Wallstadt, Feudenheim, Friedrichsfeld und Seckenheim sehen ihr Schicksal bereits vorgezeichnet, denn auf dem Papier kann man schon heute errechnen, daß bis 1980 auch hier die Bürgerrechte er- loschen sein werden. er Ein frühwinterliches Idyll reizvollen Kontrast zu dem ebenfalls der Konturen geht von diesem Stück Landsckaft vor den Linien das unbestechliche Auge der Kamerad in einem eingefangen hat. Mannheimer Termin-Kalender Sprechstunden der FDP, Stadtverband Mann- heim, montags von 14.30 bis 17 Uhr und sams- tags von 9 bis 11.30 Uhr in der Parteigeschäfts- stelle, D 3, 15, in Gegenwart eines Stadtrates. Lambrettaclub Mannheim im ADAC. Am 14. Dezember, 20 Uhr, im„Schwarzwälder Hof“ Augartenstraße, Jahresversammlung mit Neu- wahlen. Deutscher Naturkundeverein. Am 15. Dezem- ber, 19.45 Uhr, im Lichtbildsaal der Wohl- gelegenschule Vortrag von B. Eiermann:„Ent- stehung und Aufbau der Kristalle“. Kreisverband Mannheim im Bund deutscher Rassegeflügelzüchter. Schulungsvortrag am 15. Dezember, 19.30 Uhr, in der Feudenheim- schule. Karl Ernst spricht über„Geflügel- krankheiten“. Vespa-Club. Am 15. Dezember, 20 Uhr, Club- abend im Schloßhotel. Architekten- und Ingenieur-Verein Rhein- Neckar e. V. Am 15. Dezember, 20 Uhr, im Hör- saal der Gewerbeschule I, C 6, 1, Vortrag von Dr.-Ing. Busch(Ludwigshafen) über„Bautech- nische Probleme in der chemischen Groß- industrie“. DGB, Abteilung Schulung und Bildung. Am 16. Dezember, 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Vortrag über„Arbeitsvertragsrecht“. Sprecher: Landesarbeitsgerichtsdirektor Dr. Martel. Schach-Zirkel der BASF.-Siedlung, Rheinau. Am 16. Dezember Unterhaltungsabend am Demonstrationsbrett. Heimbau Kolping e. V. Am 17. Dezember, 20 Uhr, in F 1, 7, Generalversammlung. Die Weihnachtsfeier des Deutschen Roten Kreuzes am 18. Dezember, 15.30 Uhr, in B 4, 11, ist nur für eingeladene alte Leute. Ausleihe und Lesesaal der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek, B 4, 2-3(am Schillerplatz), bleiben vom 24. Dezember 1954 bis einschließ- lich 2. Januar 1955 für den Publikumsverkehr geschlossen. Gemeinnütziger Verein Pfingstberg- Hoch- stätt. Am 8. Januar, 20 Uhr, im Lokal „Pfingstberg“ öffentliche Bürger versammlung. Hauptthema: Pfingstbergschule. Wir gratulieren! Margareta Annamaier, Mannbheim-EKäfertal, Fasanenstraße 36, wird 80 Jahre alt. Marie Mischler, Mannheim, Wei- denstraße 18, vollendet das 91. Lebensjahr. Sil- berne Hochzeit haben die Eheleute Georg Stiern und Anna geb. Schäfer, Mannheim, Landsknecht- weg 5, Hermann Reineck und Katharina geb. Gayer, Mhm.-Schönau, Kattowitzer Zeile 27, Friedrich Karle und Anna geb. Gruber, Mann- heim-Waldhof, Kornstraße 23. Anna Hemmer, Mannheim-Käfertal, Auf dem Sand 42(früher Nuitzstraße 22) begeht den 75. Geburtstag. Amun N. a BESHHW-Ü]ZCAnaů nN Bahnbus nach Heidelberg Seit Mai dieses Jahres haben die Mann- heimer die Möglichkeit, siebenmal am Tage in wenig mehr als 20 Minuten mit dem Bahnbus angenehm und bequem nach Heidelberg zu ge- langen. Der Fahrpreis ist nicht höher als der für Eisenbahn und OEG. Die Rückfahrkarte kostet nur 1,80 DM. Wer aber, wie ich, ab und zu dieses günstige Beförderungsmittel benutzt, muß jedesmal feststellen, daß die meisten Plätze leer sind. Warum rührt die Bundesbahn nicht die Werbetrommel für diese dankens- werte Einrichtung, von der offenbar viele Mannheimer noch nichts wissen? Es wäre sehr zu bedauern, wenn die Bahabuslinie zwischen Mannheim und Heidelberg wegen mangelnder Rentabilität ihren Betrieb wieder einstellen müßte. Dr. H. W. Fernsprechhäuschen Luzenberg In Ihrer Ausgabe Nr. 256 vom 2. Novem- ber 1954 ist unter der Uberschrift„Noch einmal Stadtteil Luzenberg“! eine Zuschrift mit dem Zeichen F. Z. erschienen. Die Stellungnahme hierzu erlauben wir uns Ihnen nachstehend mit dem Anheimstellen einer Veröffentlichung zu übersenden.„Die Aufstellung eines Fern- sprechhäuschens im Stadtteil Luzenberg ist schon längere Zeit von der Deutschen Bundes- post geplant. Die Schwierigkeiten bestehen darin, daß das Fernsprechhäuschen nicht mehr an seinem früheren Standort aufgestellt wer- den kann. Die zuständige städtische Dienststelle mußte ihre Zustimmung versagen, da eine Um- gestaltung der Bahnanlage und die Verlegung der Luzenbergstraße geplant ist. Nach lang- wierigen Verhandlungen hat die Deutsche Bun- despost nunmehr die Erstellung eines Fern- sprechhäuschens in der neugeschaffenen Anlage beim Kinderspielplatz in der Diffenéstrabße, gegenüber der Luzenbergschule vorgeschlagen. Nach Eingang der Genehmigung ist die Deut- sche Bundespost bemüht, vordringlich die Be- reitstellung dieser Sprechmöchglichkeit in An- griff zu nehmen“. Fernmeldeamt Parken auf dem Gehweg Vor kurzem parkte ich meinen Volkswagen, indem ich das Fahrzeug etwa 30 em weit mit den rechten Rädern auf den Bürgersteig setzte. Bei meiner Rückkehr fand ich eine Auf- forderung, auf dem nahegelegenen Polizei- revier vorzusprechen. Dort machte ich geltend, daß mich ausschließlich das Bestreben, die Straße auch für große Fahrzeuge krei zu halten und meinen Wagen vor Beschädigungen zu bewahren, zu dieser Parkweise veranlaßt habe. Der Beamte bestand jedoch auf dem Para- graphen, der das Parken auf Gehwegen ver- bietet. Ich bezahlte nicht sofort, sondern rief die Verkehrspolizei an. Dort vertrat man die Ansicht, daß zwar die StVO das Parken auf dem Gehweg verbietet, daß man aber von Fall zu Fall entscheiden müsse. Eine persönliche Rücksprache auf dem Polizeipräsidium ergab die gleiche Auffassung. Es kam dabei auch zur Sprache, daß dieses Parken in einigen Städten bewußt geduldet werde, z. B. in Heidelberg. Woher soll nun der Kraftfahrer wissen, Wo er darf und wo nicht? Auch aus Mannheim sind mir Fälle bekannt, wo der Beamte lediglich höflich auf das Verbot aufmerksam machte, ohne gleich zum Notizbuch zu greifen. Kurz und gut: auf dem betreffenden Revier mußte ich bezahlen, Es geht nicht um die 2.— Mark. son- dern darum, daß man sie für ein gutgemeintes Verhalten bezahlen soll. Auch in Mannheim indet man an vielen Stellen auf dem Gehweg parkende Wagen. Der Verkehr wird dadurch nicht behindert, sondern gefördert.. Lärmbekämpfung Auf die Glosse„Die Kleinen fängt man (Nr. 281 vom 2. Dezember 1954 S. 4) antwortete das Amt für öffentliche Ordnung: „Grundsätzlich darf bemerkt werden, daſß die Verordnung in erster Linie eine Mahnung an diejenigen, zahlenmäßig nur geringen Men- schen darstellen soll, die infolge mangelnder Selbstdisziplin oder ungenügender Kinderstube das Wort„Rücksicht“ auf ihre Nachbarschaft, auf die Anwohner der Straßen, in denen sie ihren unnötigen Motorenlärm vollführen, usw. nicht kennen. Wenn diese Leute allein schon durch das Vorhandensein der Verordnung zur Selbstbesinnung und zur Erkenntnis ihrer moralischen Verpflichtung gegenüber ihren Mit- menschen veranlaßt werden, ist der Zweck der Verordnung schon erreicht. Darüber hinaus enthält die Verordnung aber auch Tatbestände, die die von Ihnen erwähnten Beispiele mitumfassen. Das gilt sowohl für den „vermeidbaren Krach mutwilliger Motorrad- kahrer“ und das„gewaltige Röhren“ der großen Lastwagen, die durch 8 3 Abs. 1 a. a. O. unter Strafe gestellt werden, als auch für den nächt- lichen Baulärm, für den 8 8 Abs. 1 maßgebend ist. Uberdies benötigen die verantwortlichen Bauunternehmer für die nächtliche Bautätig- keit eine besondere Erlaubnis des Gewerbe- aufsichtsamtes. Bei dem„‚Quietschen der Straßenbahnen in den Kurven“ wird die Frage akut, ob es sich hierbei um ein völlig vermeidbares Geräusch handelt. Soweit ja, kann auch auf Grund von 8 1 der Straßenverkehrsordnung eingegriffen werden. Was schließlich die Rundfunkgeräte im Strandbad angeht, so ist in der Stadtratssitzung zu Unrecht ein Widerspruch zwischen 8 1 Abs. 2 der neuen Verordnung und der früheren Re- gelung festgestellt worden, die das Mitbringen von derartigen Geräten in einen Teil des Strandbades gestattet.& 1 Abs 2 nämlich ent- hält das grundsätzliche Verbot; der letzte Satz dieser Bestimmung aber gibt der Behörde die Möglichkeit, Ausnahmen zuzulassen. Das ist mit der Sonderregelung für das Mannheimer Strandbad ja geschehen. Sollten sich auch dar- aus Störungen entwickeln, die Anlaß zu Klagen geben, so wird sich die Polizei überlegen müs- sen, ob sie die Sondererlaubnis für die links vom Haupteingang(stromaufwärts) gelegene Seite des Strandbades widerrufen muß.“ 5 Dr. Granzau, Oberrechtsrat Morchfeldstraße ohne Licht Die Morchfeldstraße. Zufahrtstraße von Neckarau zur Autobahn, besitzt von der Rhein. Gummifabrik bis zum Flugplatz keine Beleuch- tung und keine Bürgersteige. Auch die Stra- Benbrücke über den Rangierbahnhof und die anschließende Autobahnunterführung sind un- beleuchtet. Die Stadtverwaltung scheint diese Straße vergessen zu haben, denn seit etwa 50 Jahren hat sich an dieser Straße kaum etwas geändert. Es läge im Interesse sehr vieler Ver- Kehrsteilnehmer, die diese Straße benützen müssen, daß wenigstens die Brücke und die Unterführung beleuchtet werden. Ph. R. Für Fußgänger! Auf allen Hauptverkehrsstraßen sind soge- nannte Ubergangsstreifen für die Fußgänger angebracht. In Mannheim kehrt sich kaum ein Autofahrer an diese Streifen. In anderen Städten ist es eine Selbstverständlichkeit, daß der Autofahrer hält oder zumindest langsam fährt, wenn einige Personen die Absicht kund- geben, an den Ubergängen über die Straße zu wollen. Warum ist dies in Mannheim nicht möglich und warum kümmert sich die Polizei nicht darum?.. Weniger zufrieden Zu dem positiven Urteil des Herrn Eric H. E. Jakutek unter der Ueberschrift„Dem Neu- bürger gefällt es in Mannheim“(, MM.“ Nr. 285) meine Erfahrungen: Ich bin 1946 als Krieger- witwe aus Berlin nach Mannheim gekommen. Uns hat man seinerzeit nicht mit offenen Armen hier empfangen. Im Gegenteil, mir wurde auf dem Flüchtlingsamt nach einer schweren Operation gesagt,„gehen Sie doch zurück., wo Sie hergekommen sind“. Ich möchte noch bemerken, daß ich noch keinen Tag der Stadt Mannheim zur Last gefallen bin. 1948 habe ich wieder geheiratet. Mein Mann kam 1947 aus Gefangenschaft, ohne irgend etwas zu besitzen als das, was er auf dem Leib trug. Bis heute haben wir noch keinerlei Unterstützung erhalten. Ich habe 1952 beim Lastenausgleichsamt Hausratshilfe beantragt und vor vier Wochen nur einmal bescheiden angefragt, ob ich evtl. wenigstens dieses Jahr Aussicht hätte, etwas zu erhalten. Ich habe bis heute noch keine Ant- Wort. Genau so ist es mit einer Wohnung. Ich habe 230 Punkte und Flüchtlingspaß. Kommen wir zum Wohnungsamt, ist nie eine Woh- nung da. Werden wir denn von der Stadt Mannheim bestraft, weil wir uns selbst eine kleine Existenz geschaffen haben und der Stadt noch in keiner Weise, außer mit dem Wunsch nach am Neckardumm spiegelt dieses Spiegelbild wider, das die lange Reihe der kahlen Bäume in einen „doppelten“ Angler stellt. Eine seltene Klarheit Toren der Stadt aus, dessen weite besonders friedvollen Augenblies Foto: Wöllner Bill Colemans Jazzmusik War nicht ganz echt Bill Coleman lebt seit Jahren in Paris. Von den Gebräuchen in dortigen Existen- tialistenkeller leicht angehaucht, produzier- ten sich seine Jazzmusiker am Wochenende im Mannheimer„Universum“ alle im Schmucke kleiner Bärte. So„bärtig“ waren auch einige der Arrangements, die die Band zum besten gab. Dennoch war der Beifall für Coleman und seine fünf Solisten verdient. Denn es wurde sehr gut musiziert, allerdings mehr im Stile einer gut einstudierten Show und weniger im Sinne des echten Jazz. Cole- man selbst, ein dem Swing-Stil verhafteter Trompeter, hat einen gefälligen, vollen An- satz und Ton. In„That's my Desire“ und„1 surrender Dear“ war er am besten. Schwach hingegen- viel zu nervös und verschnörkelt- sind seine Soli, wenn er Dixieland-Nummern zu kopieren versucht. Die„süße Schwermut“ seines Horns erinnerte manchmal an Harry James. Bester Musiker nach ihm war der französische Pianist Jack Starling, ein sau- berer Techniker der Shearing- Schule. Auch der Holländer Eddie O'Hara am Schlagbaß gefiel, während an den Trommeln mit dem Schwarzen Wallace Bishop ein vitaler, melo- disch begabter Drummer arbeitete. Schw cher wirkten Curby Alexander und Jemmy Wright(Alt-Sax und Tenor- Saxophon), was erstaunlich ist, d diese Musiker von 80 guten Orchestern wie Hot-Lips-Page, Roy Eldridge Lionol Hampton und Louis Arm- strong kommen. Die stupide, zwanzigfache Wiederholung des gleichen Tones sind eine Degradierung und keine Anwendung der Jazz-Kunstgriffe des„Break“ und des„Riff“. Der jungen Neger-Jazzsängerin Cecily Forde fehlt es noch an vokalistischer Ausdrucks- Kraft.—kloth einer Wohnung, zur Last gefallen sind? Ich glaube, all die Menschen, die gleich nach Kriegsende kamen, werden bei den hiesigen Behörden nicht als Flüchtlinge betrachtet. „ Des Amtsschimmels Aepfelchen Getreulich füllen wir ihm in unermüdlicher Arbeit immer wieder aufs Neue seinen Freß- sack, damit er in gemächlichem Schritt seines unbeirrbaren, mit Weisheit gepflasterten Weges trotten kann. Von Zeit zu Zeit vergißt er je- doch diese seine Hauptbeschäftigung und dann vollführt unser lieber. alter, wohlbekannter Schimmel fröhlich wiehernd ein paar hurtige Sprünge. Neulich sprang er wieder einmal in seiner Unbekümmertheit, um die ihn zu be- neiden wir oft versucht hatten, mitten in wohl- gehütetes Porzellan hinein. Der werbenden Geschäftswelt setzte er weltfremd ein Aepfel- chen vor die Nase Das Drucksachenporto wurde erhöht, neben anderen Portoarten. Nun frißt kein Schimmel gerne seine eigenen Aepfelchen, und damit also nicht gänzlich auf andere Werbemittel aus- gewichen werde, gibt es die verbilligte Mas- sendrucksache. Man ist gehalten, nun seine Drucksachen zu tausend säuberlich zu bündeln, um pro Stück(bis 20 g) einen Pfennig zu spa- ren. Hunderterbündel für den Bereich einer Zustell-Postanstalt bringen sogar zwei Pfen- nig je Stück. Der Schimmelfuß: Die Tausenderbündel sind nach Postleitgebieten zu ordnen— na schön, man kann seinen Streuplan danach richten. Will man aber die zwei Pfennig sparen— und wer will das nicht? so hat man seine Hunderterbündel nach den Zustellpostanstalten zu schnüren. Nun die große Frage: Wer verrät dem Absender, zu welcher Postanstalt die Müllers, Meiers, Schulzes, Lehmanns, die er ansprechen will, gehören? Besonders in einer entfernteren Stadt, die über mehrere Zustell- postanstalten verfügt? Wer sagt dem geplagten Mann, zu welcher Anstalt z. B, die Waitzstraße in Frankfurt gehört? Bei einer Großwerbung müßten Legionen Kräfte Uebersichtsbüchlein wälzen, die erst herausgegeben werden sollen. Deren Zeit WIII bezahlt sein. Die freundliche Postbestimmung ist, von Einzelfällen kleinen Rahmens abge- sehen, eine Spiegelfechterei— sie bleibt prak- tisch eine nichtssagende, optische Geste. St. 3 ee DREI-LANDER-SEITE Dienstag, 14. Dezember 1954/ Nr. 201 UMS CHAU IN BADEN-WURTTEMBERC Dr. Huber beim Durchschneiden des Brük- kenbandes. Von linæs nacht rechts: Oberbür- germeister Dr. Neinkaus(mit Schirm), Regie- rungspräsident Dr. Huber, Ziegelhausens Bi- germeister Alex Rausck.(Zu nebenstehendem Artikel.) Fotos: Speck Der neue Heidelberger Viekhof Heidelberg. Als ein„mit Schmerzen Se- borenes Kind“ bezeichnete Schlachthofdirek- tor Dr. Willi Rall, Heidelbergs neuen Vieh- hof, wohl den modernsten und weiträumig- sten der Bundesrepublik, der am Sonntag im Beisein eines großen Aufgebots der einschlä- Sigen Prominenz feierlich eröffnet wurde. Die Begleitmusik dieses festlichen Aktes gab der Chor der Viecher und die Redner muß ten ihre Stimme erheben, um die unentwegt muhende Schallwand zu durchbrechen und sich verständlich zu machen. Der Bau der 140 Meter langen und 30 Meter breiten An- lagen, die zu den modernsten der Bundes- republik gehören, kostete 1,6 Millionen Mark. In ihnen können 1500 Stück Kleinvieh und 400 Rinder untergebracht werden. Im Ober- geschoß liegen große Raufutterböden, die den gesamten Jahresbedarf an Heu fassen. Aufzüge sorgen für rasche Verteilung des Futters, eine moderne Abschwemmanlage für Tasche Beseitigung des Dungs. Das nächste Projekt für die vorgesehene Gesamtanlage ist der benachbarte, bereits begonnene Bau des Schlachthofs, der in unmittelbarer Nähe der Gleise zum neuen Heidelberger Haupt- bahnhof liegt. Das Schlachthaus soll bis zum Jahre 1956 fertiggestellt sein. 50 Millionen Mark für Schulbauten Tauberbischofsheim. In Nordbaden wur- den seit dem Kriegsende insgesamt 307 Schulen mit einem Kostenaufwand von rund 50 Millionen Mark errichtet, davon sind 139 Neubauten. Diese Mitteilung machte Oberregierungsrat Preis von der Abteilung Kultus beim Regierungspräsidium Karls- ruhe bei der Einweihung des Erweiterungs- baus der Volksschule in Reicholzheim. Er sagte, daß der Staat allein in den Jahren von 1949 bis 1954 Zuschüsse von insgesamt 20,3 Millionen Mark für die Schulbauten ge- leistet habe. Auch Freiburg und Ulm protestieren Freiburg. In einem Schreiben an den Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer hat der Oberbürgermeister von Freiburg, Dr. Wolfgang Hoffmann, die besondere Aufgabe der Städtischen Bühnen von Freiburg ge- schildert. Dieses Theater, das bisher vom Land einen jährlichen Zuschuß von 330 000 DM erhalten hat, sei, so schrieb Dr. Hoffmann, sei- nem Charakter nach nicht nur eine Städti- sche Bühne, sondern für den oberbadischen Kulturraum ein regionales Kulturinstitut, das sogar bis über die Grenzen ausstrahle. Durch diese besondere Kulturmission in der Südwestecke seien die Freiburger Städtischen Bühnen auf die Landeszuschüsse angewiesen. Auch der Oberbürgermeister von Ulm, Pfizer, beanstandete, daß Dr. Kauffmann sich in seiner Denkschrift gegen die Unter- stützung städtischer Bühnen durch den Staat ausspricht. Die Stadt Uim, so erklärte Pfizer, könne mit Recht die Landeszuschüsse in der bisherigen Höhe auch künftig beanspruchen, da ihre Städtische Bühne mit ihren zahlrei- chen Gastspielreisen eine bedeutsame kultu- relle Aufgabe im ganzen Raum zwischen Bodensee und Geislingen erflille. „Möge sie länger halten als ihre Vorgängerin“ Neue Neckarbrücke bei Ziegelhausen Heidelberg. Immer dichter drängten sich schon in den frühen Morgenstunden des Sonntags in Ziegelhausen und dem auf der anderen Neckarseite benachbarten Schlier- bach die Menschenmengen in Erwartung der feierlichen Verkehrsübergabe der in einein- halbjähriger Arbeit neuerbauten, fast 200 m langen Ziegelhäuser Neckarbrücke. Die Ge- meinde Ziegelhausen selbst, für die dieser Tag das Ende des nun bald zehnjährigen Abgeschnittenseins vom direkten Verkehrs- weg nach der großen Nachbarstadt Heidel- berg bringen sollte, hatte Girlandenschmuck angelegt und mit Flaggenschmuck nicht ge- spart. Als schließlich kurz nach 11 Uhr vor- mittags Nordbadens Regierungspräsident Dr. Huber unter den Klängen des Chorals„Nun danket alle Gott“ das in den grün-weiß- roten Gemeindefarben Ziegelhausens gehaltene Brückenband durchschnitt und damit die Brücke dem Personen- und Kraftwagenver- kehr freigab, als auch auf der Schlierbacher Seite vor der Menge die Sperrseile fielen, Waren es mindestens 3000 Menschen, die zur gleichen Zeit auf die mit Tannengrün, Adventskränzen und Lichtern geschmückte Brücke strömten. Für viele Ziegelhäuser und Peterstaler war es bereits das zweite Mal, daß sie die Einweihung ihrer Brücke unter Böllerschüs- sen, Flaggenschmuck, Blasmusik und Dank- „Der Mann mit dem Verkehr übergeben/ Zum letzten chorälen erleben konnten. Die erste Ziegel- häuser Brücke, die am 22. März 1914„in den letzten Tagen der guten alten Zeit“, wie Ziegelhausens Bürgermeister Alex Rausch in seiner Rede es ausdrückte, gebaut worden war, hatte nur eine Lebensdauer von drei Jahrzehnten gehabt. Am 29. März 1945 War sie ein Opfer der bereits im Zeichen des Zu- sammenbruches sich vollziehenden Spren- gungen der letzten Kriegstage geworden. Daß die nun unter einem Kostenaufwand von 1260 000 DM neuerrichtete Brücke länger halten möge, als ihre Vorgängerin, war der vielfältige Wunsch in den Herzen aller Fest- Säste. Es war auch die Grundtendenz in den Reden der Glückwünschenden am Mikrofon. Baurat Höhl umriß noch einmal die wech- selvolle und an Schwierigkeiten und Pro- blemen nicht arme Vorgeschichte des Baues dieser zweiten Ziegelhäuser Brücke. Er dankte allen Beteiligten, von den Ingenieu- ren, Sachverständigen und Beratern bis zu den Arbeitern, von denen viele im Rahmen des Notstandsprogramms eingesetzt waren. In mancher Hinsicht werde die neue Brücke ihre Vorgängerin übertreffen, ihre Fahr- bahnbreite(6.50 Meter) ist um einen Meter größer, die Auffahrten sind geräumiger und die Tragkraft wurde von 16 auf 45 Tonnen gesteigert. Anerkennung gebühre den aus- führenden Firmen. Dank gelte aber auch dem dem Schlüssel“ Eine Uraufführung der„Moralischen Aufrüstung“ in Baden-Baden Baden-Baden. Die deutsche Spielergruppe der„Moralischen Aufrüstung“ hat zur Eröff- nung ihrer Tournee durch die Bundesrepu- blik Baden-Baden als Stätte der ersten Auf- führung des Schauspiels„Der Mann mit dem Schlüssel“ des Engländers Peter Horward gewählt: nicht ohne Grund. Denn in der Um- gebung der internationalen Bäderstadt reif- ten einst die Ideen Frank Buchmans, die zu seiner„neuen Ideologie“ und zu ihrer heute Weltweiten Verbreitung führten. Vor Beginn des Schauspiels begrüßte Oberbürgermeister Dr. Schlapper das volle Haus und wies auf die Bedeutung der Be- wegung hin, die in Baden-Baden, ohnehin als Parkett europäischer und internationaler Begegnungen bekannt, seit Jahren verankert sei. Er verlas sodann ein Begrüßungsschrei- ben Frank Buchmans und ein Telegramm mit herzlichen Worten des Bundesministers Hell- Wege. Anschließend ergriff der Schweizer Alt-Bundeskanzler Dr. Leingruber das Wort, überbrachte Grüße der Schweiz, die bekannt- lich in Caux ein Zentrum der MRA besitzt, umriß in knappen Darlegungen die Grund- sätze der Moralischen Aufrüstung und zeigte sie auf als Weg zur Lösung der weltpoliti- schen Spannungen. Ein Vertreter der franzö- sischen Bewegung sprach im gleichen Sinne für deutsch- französische Verständigung. Der Baden-Badener Bundestagsabgeordnete Kroll gab der Hoffnung Ausdruck, daß durch die Kraft der Ideologie der MRA„ein neues Europa in einer neuen Welt durch neue Menschen“ geschaffen werde. Das Schauspiel von Hor ward, in unmittel- barer Anlehnung an die Genfer Asienkonfe- renz geschrieben, schildert ein Zusammen- treffen von vier Staatsmännern auf dem Landsitz des„großen Staatsmanns des Frie- dens“. Die Darstellung ließ eindeutig einen englischen, einen französischen, einen ame- rikanischen und einen russischen Diplomaten erkennen; die Tochter des britischen Staats- manns und sein Sekretär und— nicht zuletzt — sein Diener schlagen die Brücke zur ideo- logischen Nutzan wendung: alle vier„ändern sich“ im Sinne des Bekennermuts der Mora- lischen Aufrüstung, und ringen sich durch zu neuer Harmonie. Der Weltfrieden kann be- Zinnen. Man wird dies Schauspiel kaum litera- risch werten dürfen; dem Verfasser ist es zweifelsohne auch nicht darum zu tun. Es ist ein wirkungsvolles, freilich etwas allzu naives Tendenzstück im Sinne einer Verstän- digung zwischen Ost und West auf der Grundlage der Lehre Frank Buchmans. Hr. Male stießen die Fähren vom Ufer ab Landkreis und der Stadt Heidelberg, dem Landesarbeitsamt und dem Arbeitsamt Hei- delberg. Regierungsdirektor Maier, der anschlie- Bend seine Glückwünsche darbrachte, über- gab die Brücke offiziell in die Obhut des Zie- gelhäuser Bürgermeisters, ehe Regierungs- Präsident Dr. Huber das Wort ergriff. Der Regierungspräsident erinnerte an die unseli- gen Zeiten, als unzählige Brücken sinnloser Zerstörung anheimgefallen seien und gab be- kannt, daß allein in Nordbaden über 26 Mil- lionen DM seither für Wiederherstellung ge- sprengter oder zerstörter Brücken ausgegeben werden mußten. Die Ziegelhäuser Brücke sei ein Stück Aufbau mehr.„Möge sie zugleich auch länger halten als ihre Vorgängerin.“ In humorvollen Worten traf Heidelbergs Oberbürgermeister gerade aus seiner Sicht die Situation, indem er zugleich auch die Festteilnehmer zum Schmunzeln brachte: die Stadt Heidelberg entbiete der kleinen Schwe- ster herzliche Glückwünsche.„Ziegelhausen und Heidelberg werden immer nebeneinan- der wohnen, sagte er. Ob allerdings in der Zukunft immer mit dem gleichen Namen als selbständige Gemeinde, das vermöge heute niemand zu sagen. Zur Zeit bestehe doch Wohl weder auf der einen noch auf der an- deren Seite die Absicht, durch Eingemeindung den Haushalt des anderen zu übernehmen. Glückliche Zukunft, Frieden und Freiheit Wünschte er den Ziegelhäusern und ihrer Brücke zum Abschluß. Ziegelhausens Bürgermeister Rausch dankte noch einmal allen, die zu dem Werk beitrugen: Seinem Ratschreiber, den behörd- lichen Instanzen, den Ingenieuren, Arbeitern und Firmen, aber auch seinem Amtsvorgän- ger, der nach der Brückenzerstörung eine behelfsmäßige Fährverbindung gesichert habe, sowie den Fährleuten selbst, für die dieser Tag nun das Ende ihrer bisherigen beruflichen Existenz bedeute. Um den Namen der Brücke könne es kaum Zweifel geben: „Für die Ziegelhäuser ist es schlicht unsere Neckarbrücke. Für die anderen möge sie die „Ziegelhäuser Brücke! heißen“. Unaufhörlich flutete der Verkehr nach UDebergabe der Brücke zuiscken beiden Ufern. Allein der erste Ansturm, der sich auf die Brüche ergoß(und der sich auf unserem von Schlierbach aus aufgenommenen Bild) bereits etwas zu beruhigen beginnt, dürfte mit 3000 Menschen zur gleichen Zeit auf der Brücke nicht zu koch geschätzt sein. Aus der Hessischen Nachbarschaff Mit 140 kmyist in den Tod Einhausen. Mit einer Geschwindigkeit von 140 km/st überholte auf der Autobahn Mannheim Darmstadt in der Gemarkung Einhausen ein Porsche einen Lastzug, geriet ins Schleudern, kam auf den Grünstreifen, überschlug sich und hinterließ eine 60 m lange Schleifspur. Der Beifahrer, der 34 jährige August Witzel aus Münster(Land- kreis Dieburg) wurde aus dem Wagen ge- schleudert und tödlich verletzt. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Häftling meldet sich zurück Darmstadt. Der 26jährige Häftling Wer- ner Spaldt aus Darmstadt, der am Samstag aus dem Gebäude der Staatsanwaltschaft entflohen war, meldete sich am Sonntag- morgen in der Darmstädter Untersuchungs- und HFlaftanstalt zurück. Spaldt, der in Darmstadt verheiratet ist, hat sich vermut- lich bei seiner Frau aufgehalten. Er war nach einer Vernehmung in der Staatsanwalt- schaft in einem unbeobachteten Augenblick aus dem Fenster des Wachtmeisterzimmers entkommen. Mauer stürzte ein Darmstadt. Von einem Neubau der Be- amtenkasse in Darmstadt stürzte aus einer Höhe von zehn Metern eine zwölf Meter lange und zwei Meter hohe Hohlsteinmauer auf das Dach eines danebenliegenden ein- stöckigen Geschäftshauses. Das Dach wurde durchschlagen und vier Personen, die sich in dem Laden befanden, verletzt. Ein 54 jähriger Maurer aus Darmstadt, der sich auf der einstürzenden Mauer befand, wurde mit in die Tiefe gerissen und schwer Verletzt. Wenig Schnee— mehr Regen Frankfurt. Wenig Schnee im Gebirge, kein Schnee im Flachland, dafür hier mehr Regen und Temperaturen zwischen vier und sieben Grad— das sind die Voraussagen der Meteorologen für die nächsten Tage. Der in der Nacht zum Montag in einzelnen Gebir- gen gefallene„weiße Regen“ dürfte unter dem Einfluß ozeanischer Luftmassen nicht liegen bleiben. Am besten sind die Schnee- verhältnisse noch im Hochschwarzwald, wo der Schnee gegenwärtig bei fünf Grad über null etwa 60 Zentimeter hoch liegt. Ob weiße oder grüne Weihnachten bevorstehen? Darüber schweigen sich die Wetterfachleute vorläufig noch aus. Im allgemeinen scheinen die Aussichten für„Grün“ jedoch günstiger 2u sein. Schlaf wagen-Bus und Reisetoto Wiesbaden. Der Reisering deutscher Autobusunternehmungen werde im nächsten Jahr zehn Schlafwagen- Omnibusse in den Verkehr bringen, kündigte der erste Vor- sitzende an. Die Schlaf wagenbusse hätten Anhänger mit 42 Liegebetten, einer Küche und zwei Wasch- und Umzkleideräumen. Alle srößeren Reisegesellschaften würden sich ferner an einem Reisetoto beteiligen, bei dem die Nummern von Reisesparmarken verlost werden sollen. Hauptgewinn ist eine Weltreise. BUIck Nach* RHEINLAND-PFALZ I Zerstörte Städte benachteiligt Neustadt. Kommunelpolitiker der Pfalz haben erneut ihre Bedenken geäußert, daß e in Rheinland-Pfalz keinen bestimmten Zu- teilungsschlüssel für die Landeswohnungs. 1 baumittel gebe. Aus diesem Grunde Würden die im Kriege schwer in Mitleidenschaft ge. zogenen Städte gegenüber den unzerstörten Wesentlich benachteiligt. In der Pfalz habe eine Reihe von Städten inzwischen erste Raten als Vorschüsse für die Zuteilung 1955 erhalten. Bei diesen Zuteilungen habe es Sich zum ersten Male gezeigt, daß die zerstörten Städte„ein klein wenig besser bedacht worden seien“ als dies in den vorausgegangen Jah- ren der Fall gewesen sei. In den Ländern Baden- Württemberg und Nordrhein-West. falen habe sich ein fester Zuteilungsschlüssel sehr bewährt. Hinzu komme, daß diese bei. den Länder besondere Kontingente für dis zerstörten Städte und Gemeinden frei mach- ten. Weil in Rheinland-Pfalz derartige Rege- lungen nicht üblich seien, werde die Finanz. kraft der im Kriege stark mitgenommenen Gemeinden zu stark angespannt, so daß außerhalb des Wiederaufbaues wichtige neue Projekte über Gebühr lange hinausgezögert werden müßten. Künftig„Frankenthal Pfalz)“ Frankenthal. Der Innenminister von Rheinland/ Pfalz, Dr. Aloys Zimmer, hat jetzt auf Grund der Gemeindeordnung den Namen der Stadt Frankenthal dahingehend geändert, daß die Stadt künftig die Bezeichnung„Fran. kenthal(Pfalz)“ führen darf. Bisher fehlte ö der Zusatz„Pfalz“. Außherdem wurde die Gemeinde Herscheid-Hontheim-Sellerich im Kreis Prüm in Sellerich umbenannt. Erste deutsche Zeitung für Amerikaner Kaiserslautern. Die amerikanischen Sol- daten und ihre Familien in Kaiserslautern und Umgebung werden am 21. Dezember zum ersten Male eine speziell für sie be- stimmte deutsche Zeitung ins Haus bekom- men oder sie an den Kiosken ihrer Soldaten- zeitung„‚Stars und Stripes“ erhalten. Sie Werden sie auch lesen können; denn die „Pfälzische Volkszeitung“, die in Kaisers lautern erscheint, legt zwei Nachrichtenseiten in englischer Sprache und zwei Seiten mit in englisch abgefaßgten Anzeigen bei. Wenn die als Wochenblatt geplante deutsch-amerika- nische Ausgabe einschlägt und den Amerika. nern 5 Cent wert ist, soll der englisch- sprachige Teil erweitert werden. Vorerst ist eine Auflage von 6000 Stück vorgesehen. Dieses Experiment, die in Deutschland lebenden Amerikaner an Nachrichten aus ihrer unmittelbaren Umgebung zu interes- sieren, wurde am Montag zwischen Ver- tretern des Verlages in Kaiserslautern mit der Verlagsleitung der„Stars and Stripes“ in Darmstadt vereinbart. Die Zeitung soll den Amerikanern und ihren Familien helfen, deutsch zu lernen und das deutsch- amerika- nische Verhältnis weiter zu verbessern. Die, Geschäftswelt in Kaiserslautern hingegen will mit den Anzeigen unter den Amerika- nern Kunden werben. Kein rheinhessischer Weinkulturpreis Mainz. Die Arbeitsgemeinschaft Rhein- hessen-Wein hat zugunsten der deutschen Wein werbung auf den von ihr geplanten und vorbereiteten Weinkulturpreis verzichtet. Hierzu wurde mitgeteilt, daß bereits Ende des vorigen Jahres mit den Vorarbeiten für die Verleihung des rheinhessischen Weinkultur- Preises begonnen worden sei. Da später je- doch die deutsche Wein werbung diesen Ge- danken übernommen habe, sei die rhein- hessische Weinwerbung aus Loyalitätsgrün- den zurückgetreten, um Ueberschlleidungen zu vermeiden. Drei tödliche Verkehrsunfälle Mainz. Am 3. Dezembersonntag haben sich in Rheinland Pfalz wieder 90 Verkehrs- unfälle ereignet, bei denen es drei Todes- opfer gab. Außerdem wurden 13 Personen Schwer und 35 leicht verletzt. Die meisten Unfälle gab es am Sonntag im Regierungs- bezirk Koblenz, in dem bei 38 Unfällen acht Personen schwere und 20 leichte Verletzun- gen erlitten. Die tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich in den Regierungsbezirken Trier, Montabaur und Pfalz. deten Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 14. Dezember 19.00 Die Münchener Abendschau mur über Sender Wendelstein) 20.00 Münchener Pressetisch 20.30 Bilderbücher altern nicht 21.00 Altbayerisches Volkslied 21.20 Deutsche Städtebilder: Landshut WO AlTERT DiE FRAU ZUERST Nun, es gibt verschie- dene„kritische“ Stellen. Unter anderem aber sind es die Hande, die, Weil am meisten beansprucht, am ehesten ihre Jugend verlieren, Wenn sie nicht regelmäßig und zwar mit einem Speziolmittel ge- pflegt werden. Das Spezialmittel Kaloderma Gelee enthält Glyzerin ig wirksamster Dosierung und in Verbindung mit einer Reihe anderer Hcutpflegender Substunzen. 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DOS ETH EME ANOS TB. 58 3 15 Seite 8 MORGEN Weihnachtsgrüße vom Christkind In den Adventswochen finden Sortierer in den Postämtern oft von ungelenker Hand geschriebene Adressen auf Briefen, die ihr Ziel leider nicht erreichen können. Sie sind an den Nikolaus, an den Knecht Ruprecht oder an das Christkindlein gerichtet. Mei- stens fehlt diesen Briefen die Angabe des Absenders. Da in solchen Fällen die Post den Brief nicht zurücksenden kann, wird er geöffnet, wobei dann die Wunschzettel zum Vorschein kommen mit all den kleinen und großen Kinderwünschen für das schönste Fest des Jahres. Ein Vater in Oesterreich ist es einst ge- wesen, der umgekehrt zuerst auf den Gedan- ken kam, einen Weihnachtsgruß an seinen kleinen Liebling vom Christkind direkt be- stellen zu lassen. Er schickte den Gruß in einem Umschlag an das Postamt des Ortes Ohristkindl in Oberösterreich und bat, die Karte abzustempeln und zurückzusenden. Allmählich sprach sich das herum, und jetzt hat man in der Vorweihnachtszeit in Christ- kindl alle Hände voll zu tun, um die Riesen- mengen von Weihnachtsbriefen und-karten zu bewältigen. Wo liegt nun eigentlich Ohristkindl? Genau gesagt bei Unterhimmel. Das ist die Bahnstation im oberösterreichi- schen Hügelland, an der man aussteigen müßte, wenn man den Sonderstempel per- sönlich abholen wollte. Der kleine Ort ver- darikt seinen Namen einem wundertätigen Wachsbild des Jesuskindes, über dem der Benediktiner-Abt Anselm von Garsten im Jahre 1709 eine wunderschöne Barockkirche bauen ließ. Um diese Kirche gruppieren sich heute nur wenige Häuser, die in jüngster Zeit den Namen ihres Ortes Christkindl in Briefmarken-Kaleidoskop Die Belgische Postverwaltung hat für den 16. Dezember die Ausgabe eines Wohl- tätigkeitssatzes mit 6 Werten angekündigt, der Weihnachtszeit in alle Welt tragen. Denn waren es im ersten Jahr der Verwendung des Sonderstempels etwa 20 000 Briefe, so wur- den bereits im vergangenen Jahr mehr als 100 000 Stücke mit dem Christkindl-Stempel (einem Engel mit stilisiertem Weihnachts- baum in der Hanh versehen. In diesem Zusammenhang verdient auch noch der Ort Santa Claus(Heiliger Nikolaus) im Staate Indiana(USA) Erwähnung. Bei den Amerikanern wurde es nämlich in noch grö- Berem Umfange als in Oesterreich und be- reits seit 30 Jahren üblich, dem Postmeister von Santa Claus zu Weihnachten Briefe mit der Bitte um Abstempelung und Weiter- beförderung zuzuleiten. Von Jahr zu Jahr mußten mehr Hilfskräfte zur Weihnachts- zeit eingestellt werden, so daß es der Post- behörde bald lästig wurde und sie daher be- schloß, den Namen des Postamtes zu ändern. Die Folge waren Proteste über Proteste. Man war gezwungen, es beim alten zu belas- sen und rechtzeitig Vorsorge zu treffen, daß zur Weihnachtszeit in Santa Claus genügend Personal vorhanden ist, um in Tag- und Nachtschichten die zahllosen Weihnachts- sendungen bewältigen zu können. Dienstag, 14. Dezember 1954 Nr. l — Personalien und Protokoll in Moskau Ein Gegensatz zwischen Staats- und Parteiführung ist im letzten Jahre nicht sichtbar geworden Zu Stalins Zeiten war es üblich, bei jeder offiziellen Erwähnung der Spitzengruppe der Kremlmänner eine protokollarisch Zeheiligte Reihenfolge einzuhalten, aus der die„Kreml Astrologen“ die Sternbilder am geheimnis- vollen Sowiethimmel in phantasievollen Ho- roskopen zu deuten sich bemühten. Die amt- lichen Fotos der politischen Spitze des So- Wietregiments zu den hohen Feiertagen, der Revolutionsfeier am 7. November und des Maifeiertages, vermittelten auch dem Sowijet- bürger bestimmte Vorstellungen von dem Walten unsichtbarer personeller Kräfte im Kremlbereich. Seit jüngster Zeit gelten diese Merkmale nicht mehr. Die gedruckte wie die fotografierte Reihenfolge der Namen und Persönlichkeiten ist keiner protokollarischen Regel mehr unterworfen. Die Namen der hohen Herren erscheinen in alphabetischer Reihenfolge, so daß Bulganin, der Kriegs- minister, den Reigen eröffnet, gefolgt von Von unserem Mitarbeiter Artur W. Just Woroschilow(weil das der dritte Buchstabe im russischen Alphabet ist), und Malenkow unmittelbar vor Molotow kommt; Chruscht- schow aber, der„Erste Sekretär“ der Partei, erscheint als letzter(denn das russisch wie X geschriebene Ch steht im Lexikon ganz hinten). Auch die Fotos lassen keine zuver- lässigen Deutungen mehr zu. Aus dem Festschmuck und den Demon- strationszügen sind die Bilder der noch leben- den Persönlichkeiten verschwunden, nur Le- nin und Stalin werden gezeigt. So findet das Prinzip der kollektiven Führung sichtbaren Ausdruck, wenn auch die Bedeutung der Amtshandlungen entsprechend der staat- lichen oder parteilichen Stellung der einzel- nen ihre Rangfolge bestimmt. Wie aber steht es nun mit dem inneren Kräfteverhältnis in der nachstalinistischen Qualität Von Professor Dr. med. K. Kötschau, Stuttgart Die sogenannte bürgerliche Küche ist heute voll von Fehlern. Sie besteht nicht mehr aus Qualitätsnahrung im Sinne einer gesunden Ernährung, sondern aus einer Qua- Utät, die nur wirtschaftlich„wertvoll“ ge- nannt werden darf. Damit aber beginnt die Schwierigkeit: Wie läßt sich der Unterschied zwischen ech- ter gesundheitlicher und wirtschaftlicher Qualität klar machen? Gar mancher Kunde weiß heute mehr als dem Verkäufer bekannt und lieb ist. Der Käufer fragt zum Beispiel: ist die Ware frei von chemischen Farben? Ist sie frei von che- mischen Konservierungsmitteln Er fragt ge- gebenenfalls auch nach der Zusammenset- bung ja doch nur dazu dient, einen Quali- tätsmangel zu verschleiern und die Ware wirtschaftlich zu heben, das heißt, besser verkäuflich zu machen. Solche Methoden soll- ten in der Ernährungswirtschaft verschwin- den. Welches Unheil hat allein die Tatsache angerichtet, das jahrelang das Buttergelb die Menschen in ein zu frühes Krebsalter brachte, denn wie inzwischen experimentell nachge- wiesen: keine krebszeugende Einwirkung geht verloren. Sie wird im Laufe des Lebens aufgespeichert solange, bis jener Grenzwert erreicht ist, bei dem der Krebs entsteht. In welchem Umfange die anderen zahlreichen chemischen Farben schädlich wirken, wissen wir noch nicht. Ihre krebszeugende Natur also: natürliche und künstliche Haltbarkeit bzw. äußere und innere Haltbarkeit. Es wird Zeit, sich der Qualitätsfrage an- zunehmen und nicht nur nach wirtschaft- licher, sondern mehr nach gesundheitlicher Qualität zu fragen. Eigentlich sollten sich beide Qualitäten decken, denn es dürfte nur eine Qualität geben. Im Grunde ist auch die Wirtschaftliche Qualität mehr Quantität statt — Qualität. Das ist aber die Tragik unserer zivilisatorischen Entwicklung, daß sie die Be- griffe nach ihrer wirtschaftlichen Seite hin verbogen hat, ohne auf den eigentlichen und tieferen Gehalt zu achten. Dies zeigt sich am deutlichsten in den Werbe- und Verkaufs- methoden. Hier wieder saubere Verhältnisse Sowjetunion? Malenkow, der im Vorjaht noch im Stalin-Stil die großen Stichworte kit die im Herbst 1953 einsetzenden Neuerungen gab, hat sich merklich zurückgehalten; dafi ist Chruschtschows Name mit dem umfassen. den Landwirtschaftsprogramm engstens ver. bunden, das zweifellos von größter Wichtig. keit war: wirtschaftlich, aber auch ideclo. gisch, da sich hieraus das Verhältnis Zwischen Dorf und Stadt, Arbeitern und Kolchq;. bauern, und die Ernährungsgrundlage füt alle bestimmt. Mit der Anweisung an die Parteifunktionäre, künftig in der„wissen. schaftlich- atheistischen“ Propaganda(a0 nicht mehr„antireligiösen Kampf“) die Geistlichen und Gläubigen weder zu belel- digen noch zu verdächtigen, hat Chruscht. schow einen neuen Baustein zu seiner Popu- larität gesetzt. Kurz vorher war er als Fük. rer der höchst repräsentativen sowjetischen Abordnung zur fünften Jahrestagsfeier der Gründung der Chinesischen Volksrepublik sichtbar hervorgetreten. Dem Außenministe: Molotow ist nur noch der Verkehr mit der Westwelt übrig geblieben, in die auch da kommunistische Jugoslawien eingeordnet ist. Indessen soll nicht verkannt werden, daß die grundsätzliche Festlegung des Verhältnisses zu China als Zentrum des asiatischen, mehr noch: des farbigen Kommunismus eine ideologische Kernfrage für die Moskauer Parteiführung ist, die über Staats- und Außenpolitik weit hinausgeht. So scheint die Partei, durch Chruscht⸗ schow repräsentiert, an Einfluß gewonnen zu haben, aber ihr Erster Sekretär erweist sich als in hergebrachten Doktrinen wenig befangen. In Landwirtschaftsfragen ist er . 5 wird gewöhnlich nur zufällig entdeckt. zu schaffen, das heißt dafür zu sorgen, daß 17 8 f 3. 3 8 9 75 8 8.* 5 Nicht eee, 3 8 Ver- Qualität wirklich 5„. S ien 4 n a scher Meister zeigen. ie hierzu bekann 5 l 8 8 1 alt a lität verbürgt, lie etzten Endes auch im 5 5 8 85 P. Wird, hat das Postministerium in Brüssel 8. N 4 jedes bilnge Fett ver 1. N e Wen einer gesunden ten Jahres ein Gegensatz zwischen Staats. 4e ertlert daß dies die letaten Wanltätiekeits- eich in der Wars tier, e N zillenangst— der Meinung, daß eine haltbar Wirtschaft selbst. Denn nur so kann man und Parteilinie ausfindig machen. Eher kam fei marken sein werden, deren Ausgabe von 3 11 5 18 ä gemachte Ware 98. 5 Qualität 5 5 sich des Vertrauens einer nach Gesundheit gesagt werden, daß die Partei dem Staat] hätte der Regierung gestattet wird. e 8 5 5 8 8. n Ware Das ist wieder rein strebenden Menschheit versichern und die sehr nüchtern Hilfe leistet. Von der Armee geln 5 5 5 3 feiner wissen, 05 Kristallzucker an der Ware wirtschaftlich gedacht. Wenn Lebendiges eigene Existenz auf eine gesunde Grundlage jst wenig die Rede; der al cice Einbau das In Finnland erschienen wie alljährlich jst oder Honig oder ein Naturzucker, ob wertvoller ist als Unlebendiges, dann muß stellen. von hohen Generälen in die regionalen Per. Begit am 7. Dezember neue Zuschlagmarken zu Kochsalz verwendet wurde oder ein Meer- Verderbliches, weil lebendig, wertvoller sein teiführungen hat sich ohne sichtbare Reibun- pP 10 1 2 braun, 15 f 3 rot und 25 f 5 blau, salz oder ein Jodsalz, ob weißes Mehl oder als haltbar Gemachtes, weil Totes. Niemand Schulbesuch nach Scharlach gen vollzogen. Seit längerer Zeit ist Har- pra deren Tuschlas zugunsten des Kampfes Volimehl. bezweifelt, daß frisches Obst, frisches Ge- Muß das 6-Wochen-Schulverbot auch von schall Shukow, dessen Ernennung zum stell- feil Segen die Tuberkulose verwendet 8 Die All diese Dinge sind wichtig und sie wer- müse, frische Milch, lebendiges Getreide, fri- solchen Kindern eingehalten werden, deren vertretenden Kriegsminister nach Stalin] unve Marken zeigen Abbildungen von 5 den in dem Mage wichtiger, wie die Men- sches Ei höhere Qualität darstellt als konser- Scharlach nach Penicillinbehandlung schon Tod viel beachtet wurde, nicht öffentlich er- gewe mit Schmetterlingen, Bienen und Li en. schen die Bedeutung dieser Probleme für viertes Obst, Gemüse, Weißmehl, Ei und nach 8 bis 10 Tagen abgeklungen ist? Kann wähnt worden desgleichen aber auch Mar.“ USA 8 5 l ihre Gesundheit erkennen lernen. So wird Milchkonserven. Es ist also genau umgekehrt von diesen Kindern noch eine Ansteckungs- schall Sokolowski, ohne daß es Anhalt. eben Für das Rote Kreuz hat die jugoslawische allmählich die gesundheitliche Qualität an wie es die Wirtschaftsqualität will. gefahr ausgehen? Diese Frage wird heute oft cs 5 3 An l kwelitsten 2 1 VVV der deer dereresten Wirt: Daß solche Bieten mietrt zu einer Ver. Jon. Alter gestellt. Dazu ist ärztlich zu Punlete kür Fcheimnisvolle Rivalitäten gäbe ausgegeben. Die Franco-Zuschlagmarke ist schaftsqualität treten. besserung der gesundheitlichen Qualität füh- sagen, daß die Erfolge der Scharlachbehand- Pie Personalveränderungen der letzten 1 10 Srün, die Porto-Marke violett, und beide Die Frage der Färbung tritt im Rahmen ren, ist klar. Auch hier erfolgt eine Täu- lung mit Penicillin noch nicht so eindeutig nate Waren ohne Sensation. Das äußere Bild 8 5 zeigen ein Mädchen und einen Knaben mit Sesundheitsqualitativen Denkens mehr und schung insofern, als eine natürliche Haltbar- sind, daß man die bisherigen Maßnahmen der Kremlführung hat an Konturen verloren 1455 der Fahne des Roten Kreuzes. mehr zurück. Wozu kärben, wenn die Fär- keit vorgetäuscht wird. Wir unterscheiden zur Bekämpfung des Scharlachs ändern kann. und das ist wohl gewollt. i Vetschiedenes I Geschäfts- Anzeigen 0 Biete Mitfahrt nach Bordeaux über ari zun Weinnachtstest. Aue: Eiltransporte Bur 14 c. 8 fahrt nen Vereinbarung. Zuschr. Ruf 5 14 62. PMA unter Nr. 027 an den Verl. erbeten Piano, sehr gut erh. zu verm., od. fur 375, zu verkaufen. H 4, 3. Jetzt den Ofen von Rothermel! Fahrer m. Tempo-Lieferwagen su. Beitfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in mrem Beisein. Beitfedern- Inlett Seeberger, 8 3, 18, Telefon 437 70 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht entspr. 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Mit einem solchen Stil scheint sich rungen e e. eu u nach dem schweren die linke Hand zu tief hatte. So sehr sich Neuhaus, der vor einem Jahr gegen Nino en; dafſi K unden ampf gegen den weißen Ameri- aber diese Gelegenheit für den Europa- Valdes durch K.o. verlor, nicht befreunden zu umfassen. aner Rex Layne gut bedient. Das deutsche meister anbot— er schlug seine Rechte nicht können. Man wird daher seinen USA-Plänen tens ver. e e er mit dem Hallenser Drewello mehr als ein halbes Dutzend mal, und das mit Skepsis begegnen müssen. Eines ist Wichtig eee 5 nicht die drei war die Entscheidung gegen ihn. Das Publi- sicher: Das Dortmunder Remis hat die Lage n ideob. eee eee 8. 1 für e kum forderte Neuhaus auf, die Rechte zu be- des Europameisters eher verschlechtert und zwischen P ee ee e 8 1. 5 nutzen. Aber der Dortmunder hatte Hem- ihn vielleicht vom fünften Platz in der Welt- Kolche een ee eee 3 5 0 Ur 5 mungen. Seine Faust, die Kurt Schiegl mit rangliste verdrängt. Man wird in der ameri- 9 lla 5 re pee ee mantel von be- einem einzigen Schlag auf die Bretter gelegt kanischen Presse nicht verfehlen, das Un- ge für geisterten Zuschauern aus der Arena getra- hatte, kam nicht los, und als Rex Layne in der entschieden gegen Rex Layne als„kaum ver- c A 9 an die en wurde. Für Heinz Neuhaus aber bedeu- 8. und 9. Runde dank seiner physischen Kraft dient“ hinzus len. Dennoch wird für den wissen. ete dieses Unentschieden, das ohne Zweifel auch noch mehr zuzusetzen hatte, schien sein Dortmunder nichts übrig bleiben, als nach da(a0 eee ee 8* 05 1 8 Punktsieg sicher. Amerika zu fahren, selbst wenn die erhoff- K 4. am e so großes f Bar 8 8 5 885 Interesse gefunden, daß die Dortmunder Endspurt des Amerikaners 8„ nicht mehr 80 verlok c rüsdt Westfalenhalle mit etwa 15 000 Zuschauern Kaltschnäuzig, ohne mit der Wimper zu Gute Rah K 15 r nahezu ausverkauft war. Damit wurde selbst zucken, nahm der Stier“ eine Kopfverletzung u 2 1 5 pu der Besuch des Kampfes Neuhaus— Dan in der 7. Runde hin, während Neuhaus die In den Rahmenkämpten besiegte der ehe- als Fi. Bucceroni klar übertroffen, und lediglich mit in der 9. Runde aufgeschlagene Augenbraue malige deutsche Jugendmeister im Schwer- djetischen Nino Valdes im Ring„zog“ der Europa-(eine alte Verletzung vom Bucceroni-Kampf Sewicht, Manfred Schneider(Frankfurt) den feier det meisten eine größere Kasse. her) sehr zu schaffen machte. Der Europa- Mannheimer Werner Münch. In der 4. Runde srepubllk Mit 94.4 Kilo war Rex Layne rund drei meister merkte schließlich, daß er auf die wurde Münch vom Ringrichter wesen zu nminizter Kilo leichter als der Europameister, aber Verliererstraße gedrängt wurde und setzte in starker Ueberlegenheit seines Gegners aus mit der beide Boxer erschienen trotz fülliger For- der zehnten und letzten Runde noch einmal dem Ring genommen. Albert Müller Müssel- 2% men“ austrainiert. und der Kampfverlauf ales ein. Dennoch wurde das verkündete dort) schlug den Solinger Klaus Mista über r zeigte auch, mit welch guter Kondition sie Unentschieden vom Publikum mit éeinem e Runden nach Punkten. Der deutsche 98 in den Ring kamen. Neuhaus pegann glän- Pfeifkonzert aufgenommen. Man hatte einen Weltergewichtsmeister Werner FHandtke „ daß dis zend. Rückwärts gehend fing er den vorwärts Punktsieg des Amerikaners erwartet. kämpfte gegen Burrow unentschieden und nältniszes stürmenden Amerikaner mit zwei linken g 5 5 blieb so weiterhin Meister. Im Weltergewicht en, mehr Haken und nachfolgender Rechten ab, hinter- Situation für Neuhaus wurde der Frankfurter Zetzmann in der 7. Nu ei N ließ damit offensichtlich Eindruck, aber keine Der Betreuer von Rex Layne war über das Runde EK.0.-Sieger über Roger Demwulf, der Moskauer Der ungestüme Rex Layne.. VNirkuns. Sein Selbstvertrauen nahm durch Urteil empört. Die Experten am Rins ent- Jentse Verletzung aufgeben mußte. Der 00 1 0 brorame ster Reine esd 8 diese ersten geglückten Schläge zu, aber der hielten sich meist eines Urteils, rühmten deutsche Halbschwergewichtsmeister Willi bort munder Kumpf schwer zu 8 1 gen. Tupisch Europameister ging zunächst keinerlei Risiko jedoch die gute körperliche Verfassung beider Hoepner(Hamburg) schlug den Engländer 3 Bild: Mit vorgestrectem K. 111 Boxer und meinten— wie Hein ten Hoff— Tong Lord in der ersten Runde k. o. Das ab- hruscht⸗ unser.. 9 5 opf griff der Layne im Nahkampf besser daß man an Layne wieder einmal den typi- schließende Mittelgewichtstreffen gewann gewonnen e eee e 105 1 55 2 1 5 schen amerikanischen Kampfstil gesehen der Bremer Franz Szuezina über den Bo- 505.„ 85 5 N 1—„ 1 in den Gegner„hineinzu wühlen“. Bild: dpa Rex Layne der stärkere Boxer, aber taktisch habe, der hart und rauh, aber nicht*VVVrfnfx„„ * geschickt verstand es Neuhaus, diese Situa- 5 5. 5 5 8 tionen im Keime zu ersticken. Die Konter- Handball-Bezirksklasse: Sandhofen verliert in Großsachsen 5 85 03 5 Stimmen Zum Kampf 1 58 des Europameisters saßen zunächst„ 1 es letz- 8 l 5 noch nicht genau genug. Trotzdem gewann U 12 N 173 70 U I. 9 ie 5 5 8 präsident Laufersweiler:„Alle j K 1 ch ö 8. 25 1 15 drei. e e nur. 1 8 1. 1 Ee A A ang 72 7 E 4 N er 9 U 2. 79767547 e 5 zwei Punkte Vorsprung für Rem Layne. Damit Pist ich ir 5 2. 1 8 f 8 See em Staet] ſätte dem Amerikaner also nach unseren Re- N 1. 3 8 Polizei Mannheim bot trotz der 12:19-Niederlage eine gute Leistung SSS r Arme bein ein Punkt zum siege gefenlt. Ich halte aus Utah durch, der einfach nicht mehr zu 3 i f i 15 Nee e Einbau] das Urteil für korrekt, denn Neuhaus war zu pr Bie r ende ln Gerade Die SpVgg. Sandhofen versäumte es am SSV) fand immer wieder eine Schußlücke ee eee eee Nen Per Beginn der klar bessere Mann“. Beete 85 1 ramm. Mün 5 2 51 Sonntag durch ihre unerwartete 8.11-Nieder- und kam zu sechs Erfolgen. Er wurde aber ec dc N Nei 85 1 ereitete Neuhaus einige Münte, o wohl er an lage in Großsachsen, auf den dritten Tabel- von dem ausgezeichneten Zabler(VfL) noch eee eee . promoter Göttert:„Ein wirklich Reichweite überlegen war, und auch die in jenplatz vorzustoßen. Die Bergsträßler können übertroffen, der es auf acht Erfolge brachte. eee ee eee ist Mar. prachtvoller Kampftag. Die Pfiffe, die das Ur- die Rippen und Magenpartien geschlagenen die beiden Punkte jedoch brauchen, da man Neckarau führte zunächst eindeutig mit 7:3, 0 eee ee eee um stel.] tel des Hauptkampfes begleiteten, sind mir beidhändisen Haken von Layne hatten sehr in eine recht bedrohliche Situation geraten mußte jedoch den Gegner bis zur Pause auf eee Stalins] unverständlich. Wäre die Situation umgekehrt viel Druck. ist. Nach wie vor ist die Frage nach dem 8.5 herankommen lasden. Die Situation ede atlich er- gewesen und Neuhaus hätte gegen Layne in is zur sechsten Runde ausgeglichen Abstieg— mit Ausnahme des TSV 46 Mann- wurde bedrohlich, als der Gast sogar noch Herren- Anoraks, eee ich Mar- USA gleich stark vorne gelegen, so kätte er 5 i heim— offen, denn aus dem Fabellenmittel- auf 8.7 aufholte. Entscheidend war später, ee Anhalts- ebenfalls nicht den Sieg bekommen“. 5 Bis zur sechsten Runde, die ebenso wie feld kann noch jeder abrutschen. Der VIL daß Mitte der zweiten Halbzeit die Polizei acht Nino-Flex 15 eee ten gäbe Heinz Neuhaus:„Das war mein bis- die fünfte von dem immer mehr auf Touren Neckarau behauptete seine Spitzenstellung nachließ und mit 17:10 in Rückstand geriet. eee ö. 5 bis- kommenden Layne gewonnen wurde, war der ꝗurch einen 1912- Sieg über Polizei Sv 38 3 9900 ten Mo- her schwerster Kampf. Der amerikaner ist ein Kampf noch ausgeglichen. Dann aber zeigte Mannheim. Die 180 62 Weinheim kann VII. TV Großsachsen— SpVgg. Sandhofen 11:8 DN. 4* 48.— e 65 zere Bil] toller Bursche. Ich muß mich wundern, daß sich, wie viel Kraft der rauhe Kampfstil des und TV Edingen trotz des knappen 9:8- Sieges Großsachsen lieferte nach den schwachen e verloren in Nat Fleischer nicht in seiner Weltrang- Amerikaners gekostet hatte. Layne leistete hei. pen 9:8 Steges f eistungen der letzten Zeit eine ausgezeich- 5 Nene 9 beim TV Hemsbach nicht gefährden. Ber 5. Skihosen, rsine Wolle 8 nete Partie. Besonders der Angriff war in 9 liste berucksichtigt hat!. Rex Layne:„lch kann jetzt schlecht beurteilen, ob ick gewonnen habe. Die Kampf- erinnerung ist noch zu stark“. Mar Win Jenson:„Für mich hat mein aun gewonnen, Er hat senließlich den Kd mp allerdings mehr Einsatz von im erwartet“. Walter Neusel:„So sind nun einmal zie Amerikaner. Sie gehen yllelesichtslos vor- gbürts. Zu dem Kumpfausgang möchte ich mich nicht äußern“. Hein ten Hoff:„Ich finde das Ergebnis borreket. Es war ein harter Kumpf. Ich kenne die Amerikaner ja aus eigener Erfahrung!. Jack Tree: englischer Sportjournalist): „Sehen sie hier mein Ergebnis und meine Punkttabelle. Für mich konnte es in diesem Kampf nur ein Unentschieden geben“. Joachim Göttert:!„Leichte Vorteile fur Layyne auf Grund seines standigen Angrißfs. Aber das Ergebnis muß dennoch als gerecht beurteilt werden“. Jupp Besselmann:„Ich weiß nicht, was die Zuschauer wollen. Heinz Neuhaus hat nach unserem Plan gebot. Sie werden ver- stehen, wenn ich inn als knappen Sieger ge- gehen kabe, selbst unter Berichsichtigung der ständigen Angriſſe des Amerikaners“. Neuer Hammerwuri- Weltrekord Der sowzetische Student Stanislaw Nena schew stellte in Baku nach einer Meldung der Agentur TAss mit 64,05 Meter einen neuen Jeltrekord im Hammerwurf auf. Der 21 Jahre alte Nenaschew wurde damit Nachfolger sei- nes Landsmanns Michael Kriwonosso, der in Bern die Europameisterschaft mit dem Weltrekordwurf von 63,34 Metern holte. ct. Dieser Neuhaus ist Klasse, ich hätte sich einige Mätzchen, stieß mit dem Kopf, schlug nach dem Trenn- Kommando und er- drückte mit seinen nahezu zwei Zentnern Neuhaus fast. Dennoch hatte der Europa- meister eine große Chance, die er jedoch nicht erkannte. Jede Rechte des Dörtmunders Kam Verbandstag der badischen Radsportler: 5 VIIL Neckarau— Polizei Sy Mannheim 19:12 Der VfL mußte schwerer kämpfen, als es das Ergebnis zum Ausdruck bringt; denn die schlechten Platzverhältnisse behinderten die schnellen Neckarauer Stürmer stark. Vetter Nuckblick auf eine erfolgreiche 1 0 Vorstandschaft für ein weiteres Jahr im Amt bestätigt Auch in diesem Jahr blieb im badischen Amateur-Radsport die Situation unver- andert. Das ist die Bilanz, die aus der Gene- ralversammlung in Weinheim gezogen wer- den kann. Die gleichen Mitgliederzahlen, dieselbe Vorstandschaft, der übliche Sport- betrieb, und nach wie vor hält Mannheim die besten Eisen im Feuer des Rennsportes ai Bahn und Straße, A propos: Straße! Aus den einleitenden Referaten der Fach- warte wurde offenbar, daß die Straßenren- nen eine rückläufige Tendenz aufweisen. Ueberlandrennen gab es 80 gut wie keine, so daß sich der Straßenrennsport notgedrun- gen auf einzelne Kriterien und Rund- streckenrennen beschränken mußte. Dagegen wurde auf den vier badischen Radrennbahnen in Pforzheim, Oberhausen, Mannheim und Feudenheim recht reger Betrieb und zum Teil(Phönix- Rennbahn) Wertvolle internationale Veranstaltungen abgewickelt. Von 16 Medaillen holten die Mannheimer Cracks 14, davon die Gebrüder Altig allein sechs. Die Wahlen wickelten sich ohne Schwie- rigkeiten ab. Der neue(alte) Vorstand prä- sentiert sich unverändert wie folgt: 1. Vorsitzender: Wolf(Karlsruhe): 2, Vorsitzen- der: Machauer(Oberhausen): Kasslerer: Kurfiss (Pforzheim); Stragenfachwart: Vögele(Reilingen); REN 0 1, 1 Bezirksklasse I: 41 1 2— Wie steht mein Verein!? y ngen 1 0 e 0 VII. Neckarau 9 9 0 1 1 1 50 TSG 62 Weinheim 1 f 0 Fußball SpVgg Sandhofen 11 38 1475 A-Klasse d FV 09 Weinheim 14 6 2 6 1357107 14.14 13 188 78 Laudenbach 14 7 0 7 129.17 1414 nen 12 6 2 2 20 16 D Hemsbach 11 6 0 6 1427187 12716 . 4 1 1 l 1% D crosser 14 4 2 1 12132 10118 e c nate! 3444 R 4 30 159 88 obensdchsen 1 2 2 9% 416 anne 1 5 180 Pkingstberz 12 5 2 5 16.22 1212 TSV 46 Mannheim 3: SV Rohrhof 12 3 4 5 22.26 10½14 Kreisklasse B, Staffel J: a 1 Mannheim 12 4 2 6 1672 10 T et Scheinen 10 b 1 2 lein 115 IV Brühl 12 4 0 8 21124 316 788. Ketsch 1„„ Kurpfalz Neckarau 12 3 1 6 18.26 1 IN F 5 5 1 3 8 2 . 5 5 10 1646 3 S aged n% 45 e ꝑ—ᷓ— 5 1 5 V inau:: Vene, 33 20110 153 80 Plankstadt 1% b 5 682128 3717 62 Wemheim 11 5 6 1 28119 157 Staffe 1 5 g VfR Mannheim Amat. 12 7 1 4 32.28 15% T Sandhofen 11 3 1 1 7 55 1 55 Sy Schriesheim 12 5 4 3 24% 140 88 Mannheim 9 5 327 FV Leutershausen 12 3 2 3 25:18 12:12 SV Wallstadt 1 6 86:63 1 27 SV. Waldhof Amat 12 5 2 6 19719 12 Psd Ladenpurg 1 y Silbe 12 3 4 5 16.24 104 88 Kakerte!„„ 110 Pollizei-sVy Mannheim 12 4 1 1 2327 5 T Neckarheusen 9 4% 499 a SV Unterflockenbach 10 2 3 5 16˙23 7 13 TG Heddesheim 9 1 155 Seckenhelm 12 3 1 6 11 fn Pertuns Schenen F Fortuna Edingen 11 1 3 7 130 5 Ves c: Frauen Kreisklasse A: 5 180 SV Waldhof. 37:: Handball Spygg Sandhofen 6 6 9 1 30 10•2 Verbandsliga Nord: TSV 1846 Mannheim 8 4 0 2 5 15 788 1 134103 21019 VII. Neckarau 1 3 8 1 1 720 Ketsch 12 10 1 98 10955 8d Hohensachsen„„ 1445 11 B T Friedriehsteld 7 1 8 80 e 1 1% 1 i 140 76 Frisdrlensteig 1% 0 in bn 8d Leutershausen 12 6 1 2 13410 14119 a Kreisklasse B: Y Hockenheim n* fins 128 e e e eee 1070 Ts Birkenau 1 4 0 5% 19 vn Mannheim 5 5 88. Nußloch 11 een en e Mannheim 1 13 33 Vn Mannheim 15 Norden C1 W o Sectenneim 11 1 1 4 994 4021 51846 1b* ee, Phönbe i 239 Babiifachwart: Müller forzheim): Sgalsportfach- Wart: Grimm Brötzingen); Jugendfachwart: ELam- mer(Weinheim); Wanderfachwart: Reitz(Mühl burg); Motorsportfach wart: Schöchle Rüppur); Schriftführer: Zimmermann(Karlsruhe); Geschäfts, führerin: Wolf(Karlsruhe); Kassenprüfer: Melliset (Mannheim) und Vosel(Mühlburg).„thal Weßlinger Teilerfolg 4:4 gegen„Preußen“ in Krefeld Im Kampf gegen den Abstieg kommt Ex- meister Preußen Krefeld in der Eishockey- Oberliga immer mehr in Bedrängnis. Gegen die eifrigen Weßlinger mußten sich die Preußen auf eigenem Eis am Sonntagabend mit einem 4:4(1:3, 2:0, 1:1) Unentschieden zufrieden geben. Durch Riedl und Toni Edel- mann zogen die Bayern auf 3:1 davon und gingen durch Ressemann noch einmal 4:3 in Führung, ehe Pracht in den letzten Minuten der Ausgleich gelang. Kremershoff(2) und Langhans schossen die restlichen Tore. Bester Spieler auf dem Eis war wieder Willi Edel- mann im Weßlinger Tor. Nach diesem Teil- erfolg der Bayern ist der MERC Mannheim mit der schlechteren Torquote auf den letz- ten Platz zurückgefallen. Tabelle der Eishockey-Oberliga EV Füssen 4 1 9 0 2410 850 Se Riehersee VF 8·0 EC Bad Tölz 35 1 Kn Krefelder EV 3 0 1 887 42 VfL Bad Nauheim 5 2 0 3 19:32 420 Preußen Krefeld D 3 0 Sc Weßling 5. 0 1 4 jo 1 Mannheimer ERG 1 ln Und das mit Spiellaune, womit die Sandhofener Abwehr nicht fertig wurde. Bei Halbzeit stand es 72, und nach der Pause flel auch noch das achte Tor für die Einheimischen. Erst nach dem 94 kam Sandhofen stärker auf und fand mit 977 den Kuischluß, Woran einige Leichtsinnig- keiten der Großsachsener Abwehr nicht Sanz Schittidles Waren Man hatte aber das Spiel in der Hand und dehnte den Vorsprung Wieder auf 11.7 aus. TG Laudenbach— F 09 Weinheim 10:9 Mannschaftlich war das Spiel der TG Lau- denbach stärker. Aber der Gast hatte in Moll einen überragenden Freiwurfspezialisten, der Allein sechs Freiwürfe verwandelte, Der Laudenbacher Torwart Luber spielte in der ersten Halbzeit gegen die Sonne und hatte Wohl deswegen einige Schwächen, um nach dem Wechsel gute Leistungen zu zeigen. Während 09 Weinheim in der ersten Halbzeit besser im Spiel war und mit 3:2, 4:3, 5:4 und 7:6 führte, lag nach dem Wechsel Laudenbach mit 8.7, 9:8 und nach einem gig dann mit 10:9 am Schlusse vorn. Ty Hemsbach— TSG 62 Weinheim 8:9 Obwohl der TV Hemsbach gleich einen guten Start hatte und mit 3:0 vorn lag, ließ Sich der Gast dadurch nicht irritieren, son- dern holte nach einem 4:1 Tor um Tor auf, erreichte den Ausgleich und sogar die 64 Führung, was schon die entscheidende Wende War. Als nach der Pause Weinheim seinen Vorsprung auf 9:6 erweiterte, war das Spiel entschieden, denn der körperlich zu schwache Hemsbacher Angriff kam nur noch zu zwei Erfolgen. Gegen Ende wurde das Spiel durch den erbitterten Einsatz beider Mannschaften reichlich Hart. West- Süd- Block(vorläufige Gewinnquoten): Zwölferwette: 1. R.: 8 495,— DM; 2. B.: 289. DM; 3. R.: 25,— DM. Zehnerwette: I. R.: 613. DRM; 2. R.: 29. DM,; 3. R.: 4.— DM. Nord-Süd- Block: Elfer wette: 1. R.; 898. DM; 2. R.: 49,20 DM; 3. R.: 5,80 DM. Neuner- Wette: 1. R.: 535,50 DM; 2. R.: 29,90 DM. Pferdetoto: 1. R.(elf Richtige): 11 839 DM; 2. R.;: 3 946,30 DM; 3. R.: 348, 20 PM. 56 Jahren „Vöterchen Boro ra schlug Buchholz Paris gewann den Tennis-Städtekampf gegen Berlin 7:5 Der zweitägige Hallentennis-Vergleichs- kampf Berlin Paris wurde am Sonntag- abend in der Schöneberger Tennishalle mit den letzten drei Begegnungen abgeschlossen, nach denen sich ein Gesamterfolg der Fran- zosen von 7:5 ergab. In den beiden noch aus- stehenden Einzelspielen gab es französische Siege durch de Kermadec über Peter Scholl mit 816, 6:3 und Perreau-Saussine über Feld- bausch mit 4:6, 6:3, 6:3. Auch im abschließen- den Doppel triumphierten die Franzosen. Jean Borotra und Robert Abdesselam mußten jedoch alle Register ziehen, um das von Alt- meister Gottfried v, Cramm und dem Nach- wuchsspieler Peter Scholl gebildete deutsche Paar 6:3, 7:9, 8:6 zu schlagen. Zuvor hatte der nun schon 56 Jahre alte französische Alt- meister Jean Borotra den deutschen Spitzen- spieler Ernst Buchholz glatt mit 671, 63 ge- schlagen. Jean Borotra, einer von Frank- reichs berühmten„vier Musketieren“, die 1927 den Davispokal von Amerika nach Europa holten, spielte gegen den nervös und steif wirkenden Deutschen so souverän, daß selbst Buchholz harte Aufschläge ihn nicht in Verlegenheit brachten. Einmal sprang Borotra sogar elegant über die Barriere, um einen von Buchholz placierten Ball noch zu erreichen. Kurze Sport-Notizen Spielerfreigaben für das Ausland wird der Osterreichische Fußball-Bund auf Beschluß des erweiterten Bundesvorstandes bis auf weiteres nicht mehr erteilen. Der Vorstand soll bis zur nächsten ordentlichen Bundeshauptversamm- lung den gesamten Fragenkomplex prüfen. Judokas verlieren 1:3. Holland, Frankreich, die Tschechoslowakei und Grohbritannien er- reichten bei den Europameisterschaften im Judo in Brüssel die Endrunde der Mann- schaftskämpfe. Deutschland schied mit einem 1:3 und einem Unentschieden in der Gruppe D gegen Holland aus. Das Baketball-Länderspiel zwischen Deutsch- land und Jugoslawien gewannen die Gäste vor 700 Zuschauern im Münchener Bürgerbräukel- ler verdient mit 58:89(33:20) Punkten. a Die Arbeiten am Olympia- Schwimmstadion in Melbourne werden durch die augenblicklich heftigen Regenfälle in Australien behindert, nachdem zuvor ein Streik der Arbeiter die Fertigstellung des Projektes verzögerte, 796%. eee au 38.48. 48. Skihemden, Flanell 75 8 1 6.75 8.90 1278 Damen-Anoraks, Mind-Flox DN 38.— 43.— Skihosen, Sabardine bn 33. 38. Dauber A N ab bn 21.30 Uperfoll- oder Leihosen ab DM 14.30 Minder-Ski. Jucken 3.90 Dazu in reicher Auswahl Pullover, Purallelos, Schals. Handschuhe Nette Skihemden ab DM bbsssddett. Aegbug. Mannheim Y 4, An den Planken Bie kaufen borgeldſos durch Rund ece d. /H ung. C ee Seite 10 INDUSIRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 14. Dezember 1954/ Nr. 291 Stillstand der Wettbewerbswirtschaft? oder:„Wettbewerbs wir Sonder Getöse, betont still und leise wird manchen„biederen“ Mannes mannigfaltige Hoffnung auf eine rüstungswirtschaftliche Geschäftemacherei zu Grabe getragen, In Bonn empfinden die maßgeblichen Stellen das Abflauen des„Rüstungsfiebers“ mit Ge- nugtuung. Anscheinend hat sich die Einsicht durch- gerungen, die Größenordnung der Rüstungs- Aufträge, die mit der Aufstellung eines 500 000 Mann- Heeres zusammenhängen, Seien überbewertet worden, berechtigten zu keinerlei Illusionen. Das ergab schon der Vergleich mit dem, was in der Aera der krüheren Rüstung auf diesem Gebiete ge- leistet wurde, und welche Aufgaben der Wärtschaft im Zuge des Wiederaufbaues und der Ersatzbeschaffung nach dem Zu- sammenbruch entstanden sind. Maßhalten ist übrigens auch die Devise der amtlichen Bonner Stellen, vor allem des Bundeswirt- Schafts ministeriums und des Amtes Blank. Der Bundeswirtschaftsminister seinerseits unter- strich— sich drastischer Rhetorik bedienend — Stets, daß in der Marktwirtschaft nur ökfentliche Ausschreibungen möglich seien, soweit die Erfüllung rüstungswirtschaft- licher Aufgaben mit dem Einkauf handels- üblicher Ware verbunden ist. Mit anderen Worten gesagt: Nicht ausgeschrieben würden bestimmte Bauvorhaben und vor allem Waffenlieferungen werden. Immer wieder Wurde betont, daß Beschränkung des Aus- schreibungswesens weis e sein solle und so- mit wirklich auf Lieferungen beschränkt, deren öffentliche Ausschreibung nicht gut möglich ist. Natürlich gibt es Gegner dieser Auffas- sung. Nächt nur, die Interessenten, die da hoffen, ohne Ausschreſpung eher die Lie- ferantreppe hinensteigen zu können, son- dern auch— wer ist hier nicht versucht, zu Sagen vor allem?— Beamte der zuständigen Verwaltung. Diese Beamten schütteln be- reits jetzt ihre dienstergrauten Köpfe und meinen, öffentliche Ausschreibungen wür- den sich nicht so weitgehend durchführen *nssen, wie dies dem Bundes wirtschafts- minister vorschwebt. Erhard und Blank so- Wie die mit dieser Problematik befaßten Bundestagsabgeordneten wenden sich aber nach wie vor gegen diese„alten Erfahrun- gen“. Intendanturwirtschaft ist unpopulär in Bonn. Das mußten auch ehemalige Offi- ziere— jetzt Berater der mit den Vertei- cligungsfragen befaßten Bonner Amtsstellen — am eigenen Leibe erfahren. Mindestens emmal ist nämlich von dem zuständi- gen parlamentarischen Bundestagsausschuß einem solchen Manne der„alten Garde“ die Tür gewiesen worden, weil er anschei- nend den parlamentarischen Ausschuß mit seiner ehemaligen Kommandostelle ver- wechselte. Interessant ist, daß sich auch die Länder gegen diese rüstungs wirtschaftliche„Ent- militarisjerung“ sträuben. Ihr Anliegen ist mieht die öffentliche, sondern die beschränkte Ausschreibung. Das Schlagwort, mit dem diese Belange vertreten werden, heißt Kampf gegen das„Hoflieferantensystemæ Dabei liegt klar auf der Hand, dag Sinn und Zweck der öffentlichen Ausschreibung Auswahl der Leistungsfähigen, nicht Züch- tung von„Hoflieferanten“ ist. Den Länder- derregierungen geht es aber darum, daß auch Anbieter berücksichtigt werden, die im Wett- bewerb nicht gut abschneiden. Die Länder haben halt ihre regionalpolitischen Interessen. tschaft stillgestanden!“ Vor allem besteht der Wunsch, die Indu- strien der Notstands- und Zonengrenzgebiete zu berücksichtigen. Dies ist bei beschränkten Ausschreibungen eher möglich als bei öffent- lichen. Schließlich wollen die Länder auch eine gewisse Regelmäßigkeit in der Verteilung (Tegionale Parität) der Aufträge erreichen. Sie nennen das„gebietlich vernünftige Ver- teilung von Aufträgen“ und meinen damit: „Der Staat kann es ja bezahlen, wenn die Lieferung dadurch verteuert wird, daß die wirtschaftlichen Standortvorteile eines Lie- fergebietes nicht zum Zuge kommen. Hierbei feiert die Bürokratie Triumphe, bzw. hofft solche zu feiern. Da Wird die Er- richtung einer Institution gefordert, die bei beschränkten Ausschreibungen das Beschaf- fungsamt in Koblenz beraten soll. Es ver- steht sich, daß für diese Beratung nur Län- dervertreter in Frage kommen. Die auf dieser Linie liegenden Länder- interessen werden mit einem Beispiel aus der Praxis begründet. Das Beispiel besagt: Bei einer öffentlichen Ausschreibung des Bundesgrenzschutzes über den Einkauf von 5000 Paar Socken seien 1600 Angebote einge- Salngen. Wenn sich das im Rahmen der Aus- stattung des 500 000 Mann-Heeres wiederhole, dann sei allein für die Sichtung der Angebote ein Büroapparat in Divisionsstärke erforderlich. Aus allem ist zu entnehmen, daß trotz der offenbar völligen Uebereinstimmung zwi- schen Erhard und Blank, die Rüstungswirt- schaft marktkonform aufzubauen, mit star- ken Tendenzen zur Intendanturwirtschaft 2u rechnen sein wird. Tisserant Arbeits- und Arbeiter-losigkeit Die beschäftigungs politische Gretchenfrage Weiß der Himmel, wer da mehr ins Fett- näpfchen trat, der Bundeswirtschaftsmini- ster, sein Kollege von der Arbeitsver waltung, Herr Storch, oder gar die ob ihrer eigenen Arbeitslosigkeit besorgten italienischen In- teressenten. Kurz und gut, wie es nun bei bei uns bereits einige Male der Fall war, die Meinungen prallen hart aufeinander. In aller Oeffentlichkeit verdammt Storch die von Erhard ausgehende Anregung, allen Ernstes darüber nachzudenken, ob nicht ausländische Arbeiter mithelfen sollen, die uns bevorstehenden wirtschaftlichen Auf- gaben zu meistern.„Nicht so hastig!“ ruft Storch seinen Kollegen zu.„Am 30. Novem- ber 1954 waren 950 000 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern des Bundesgebietes registriert. Nicht alle sind für die Berufe vermittlungs- fähig, in denen es heute an Arbeitskräften mangelt, aber immerhin: Viele könnten um- geschult werden und manche müßten an den Arbeitsplatz herangebracht werden, der jetzt nicht besetzt werden kann.“ Dem Bundeswirtschaftsminister dünkt das weder schön noch gut. Mit Umschulung usw. haben wir ja bereits genug Erfahrungen ge- macht, und die künftige Entwicklung stellt sich wie folgt dar: Die Zahl der Schulentlassenen in der Bun- desrepublik, die Ostern 1954 noch rund 920 000 betrug, hat ihren Höhepunkt bereits überschrit- ten und sinkt— bereits im kommenden Jahr um mehr als 20 000— ständig ab, 1960 werden es nur noch 556 000 Jungen und Mädchen sein. Vor wenigen Wochen erreichte die Bundes- republik mit 16,8 Millionen Beschäftigten den Höchststand seit ihrem Bestehen. Die Reserven an qualifizierten männlichen Arbeitskräften sind bereits ziemlich erschöpft. Schon im ver- Sangenen Jahr zählte man unter den 620 Be- rufen nicht weniger als 60 Mangelberufe. In den letzten Wochen waren bei den Ar- beitsämtern Westdeutschlands mehr als 101 000 offene Stellen für Männer gemeldet. Die Mangelberufe reichen hier von den Gip- sern im Baugewerbe bis zu Schiffsoffizieren mit höheren Patenten und zu Diplom- chemikern. Den westdeutschen Arbeitsbehörden liegt jedoch die Arbeitslosenzahl in dem Sinn. Von den rund 950 000 Arbeitslosen müssen zunächst die durch Fluktuation bedingten Ar- beitslosen und die schwer vermittelbaren abge- zogen werden. Der verbleibende Rest wird àu: 50 000 bis 100 000 Arbeitslose geschätzt. Es müßte auf andere Bereiche zurückgegriffen werden. Gewisse Reserven liegen zweifellos in einer verstärkten Frauenarbeit. Experten schätzen jedoch, daß höchstens 500 000 Frauen insgesamt für einen zusätzlichen Arbeitseinsatz zu gewin- nen sein werden. Die ganze Sache ist ein zwiespältiges Pro- blem, denn es handelt sich nicht nur um die BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Rückläufige Festverzinsliche (U) Der Absatz von Schuldverschreibungen der Boden- und Kommunalkreditinstitute ist im Oktober erneut leicht zurückgegangen. Er stellte sich auf 214,9 Mill. DM gegenüber 227,3 Mill. D im September 309,0 MiII. DM im August. Das Emissionsergebnis vom Oktober 19583 wurde jedoch nach den Angaben des Statisti- schen Bundesamtes noch um 54 Mill. DM über- troffen. Von den verkauften Schuldverschreibungen entfielen auf Hypothekenpfandbriefe 136,7 Mill. DM Kommunalobligationen 58,7 Mill. DM Schiffpfandbriefe 3,5 Mill. DM Der Bestand der unmittelbar an die Kredit- nehmer gewährten Darlehen ist im Oktober um 401 Mill. DM(im September um 379 Mill. DM) gestiegen. Diese neuen Kredite wurden in Höhe von 136 Mill. DM aus öffentlichen Mitteln gegeben, von denen 104 Mill. DM für den Woh- nungsbau bestimmt waren. Insgesamt wurden von den Realkreditinstituten im Oktober 230 Mill. DM dem Wohnungsbau zur Verfügung gestellt. „Constantin der Große“ nicht leicht zu kaufen (tor) Der vielbesprochene Verkauf des in deutschen und schweizerischen Händen befind- lichen Besitzanteiles an der„Bergbau AG. Con- stautin der Große“ hat sich erneut verzögert. Die Bergbau Aktiengesellschaft Constantin der Grobe wurde im Jahre 1949 auf Grund von Entflechtungsbestimmungen der Alliierten Hohen Kommission gegründet. Dabei kam es Freie Devisenkurse vo m 13. Dezember Geld Brief 100 belg. Franes 8,4175 6,4375 100 franz. Frances 1,1989 1,2009 100 Schweizer Franken 95,962 96, 162 100 holl. Gulden 110,835 111,055 1 kanad. Dollar 4,333 4,343 1 engl. Pfund 11,751 11,771 100 schwed. Kronen 80,80 80,96 100 dan. Kronen 60,565 60,685 100 nor w. Kronen 58.58 58,80 100 Schweizer Fr.(frei) 97,91 99,11 1 US-Dollar 4.1950 4.2050 100 QU W= 480. DM-O; 100 DM-O= 22,12 UůUTPM- NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 327,50 330,0 DM Blei in Kabeln 126—127 DM Aluminium für Leitzwecke 240242 DPM Westdeutscher Zinnpreis 871 DM — zu einer Verschmelzung. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1953 brachte die„Gewerkschaft ver. Constantin der Große“ ihr Bergbauvermö- gen in die„Bergbau-Aktiengesellschaft Con- stantin der Große“ ein. Zugleich wurde die Bochumer Kohlen- Kontorgesellschaft mbH., Bochum, mit einbezogen. Das Grundkapital wurde(vorerst) auf 25 Mill. DM festgesetzt. Gleichzeitig wurde aber, dem Hause Krupp Veräußerung seines sich ursprünglich auf 51 v. H. belaufenden Kuxenbesitzes auferlegt. Als Kaufinteressent für die Aktienmehrheit trat die italienische Staatseisenbahn auf, die bisher aus politischen Gründen Anonymität wahrte und die Verhandlungen über eine Schweizer Gruppe führte. Verkäufer sind außerdem die Gruppe Krupp, die Luzerner Gruppe Meyer sowie die freien Kuxeninhaber bzw. Aktionäre. Der Kaufinteressent hatte sich gegenüber den freien Aktionären verpflichtet, die Aktien zum Pariwert zu übernehmen und den Kauf- Preis bis spätestens 10. Dezember an die freien Aktionäre zu zahlen. Als neue Frist wurde von dem Kaufinteressanten jetzt der 31. März 1955 angeboten. In der Zwischenzeit sind die Aktien, die der Kaufinteressant zu Pari von den freien Aktionären übernehmen will, aber etwas über Pari gestiegen. Den unabhän- gigen Aktionären wird nun von Bankseite ge- raten, von diesem Angebot keinen Gebrauch zu machen. Die von der Firma Fried. Krupp der italienischen Staatseisenbahn gewährte Option läuft am 15. Dezember ab. Wie verlautet. kann mit einer Verlängerung dieser Option nicht gerechnet werden. Bau von zwei türkischen Zuckerfabriken beschäftigt zur Zeit die„Deutsche Bergwerks- und FHüttengesellschaft mbH.“, Salzgitter, in Arbeitsgemeinschaft mit den„Düttner-Werken“ in Krefeld-Urdingen und der Baugesellschaft Lucks& Co. Braunschweig. Die beiden Zucker- fabriken sollen bis zum Herbst 1955 fertig- gestellt sein. Sie gehören zu einem Gesamt- auftrag von insgesamt vier Zuckerfabriken für die Türkei im Gesamtwert von über 80 Mill. DM. Zwei Fabriken mit einer täglichen Ver- arbeitungs-Kapazität von 18 000 Doppelzentnern sind bereits in Amasy und Konya in Betrieb. Dividenden- Ausschüttung Schüchtermann& Kremer Baum AG., 1953/54 9%, It. HV vom 9. Dezember 1954. Stuttgarter Bäckermühlen, Eßlingen a. N., für 1953 6%, It. HV vom 9. Dezember 1954. Hamburg Bremer Feuer- Vers. Ges., Ham- burg, für 1952 6 für ) RM- Werte. ausreichende Versorgung mit Arbeitskräften für den Moment, sondern auch um die Nach- wuchsbildung. Am Rande bemerkt: Eine Wirtschaftlicher eingestellte Steuerpolitik Würde zur Arbeitskrafteinsparung über die Rationalisierung der Betriebe beitragen. Während noch die Diskussion über dieses Thema im Gange ist, traf in Bonn der ita- lienische Finanzminister Enzio Vanoni ein, um in deutsch- italienische Wirtschaftsbespre- chungen einzutreten. Im Vordergrund der Verhandlungen stehen die Beschäftigung italienischer Saisonarbeiter in der Bundes- republik, die Vergebung deutscher Rüstungs- aufträge an italienische Betriebe, die Ermà- Bigung einiger für Italien wichtiger Zollsätze Sowie deutsche Kapitalinvestitionen in Ita- Ben und italienische Kapitalin vestitionen in der Bundesrepublik. Beamte des Bundeswirtschaftsministe- riums erklärten am 13. Dezember, Erhard sei es vor allem an einer Zusammenarbeit mit Italien im Rahmen der Europäischen Zahlungsunion EZ U) gelegen. Italien sei innerhalb der EZ U ein„strukturelles Schuld- nerland“, während die Bundesrepublik als „strukturelles Gläubigerland“ betrachtet Werde. Man hoffe, durch eine engere Zu- sammenarbeit zwischen den beiden Ländern die Funktionsfähigkeit der EZ U verbessern zu können. Das Arbeitsmarktproblem wird jedoch den schwierigsten Bereich dieser Verhandlungen darstellen. Im Lande des sonnigen Südens Warten 100 000 italienische Wanderarbeiter darauf, gerufen zu werden. Die Vollbeschäftigungspolitiker in der Bundesrepublik, die bisher die Ansicht ver- traten, die Marktwirtschaft fördere ledig- ch Arbeitslosigkeit, werden sich— aufge- rufen zur Mitentscheidung in dieser Frage — verlegen am Kopfe kratzen. Das von ihnen vertretene Rezept, es mögen— etwa ähn- lich wie in den sowjetisch beeinflußten Ge- bieten— die Menschen zur Arbeit ohne Rücksicht auf Fähigkeit, Neigung etc. ge- zwungen werden, erfült sie nur mit Unbe- hagen. An die Gerechtigkeit dieses Rezeptes glauben sie ja selbst nicht. F. O. Weber Franzosen in Bonn beraten Zusammenarbeit (Hi.) Die in Bonn mit einer französischen Delegation laufenden Verhandlungen über einen neuen handelspolitischen Halbjahres- vertrag für die Zeit vom 1. Oktober 1954 bis zum 31. März 1955 scheinen günstig zu ver- laufen. Man rechnet damit, dag das Gesamt- volumen um etwa 6,5 Md. ffrs. erweitert werden wird. Auhßerdem werden am 17. Dezember nam- hafte Vertreter der französischen Landwirt- schaft in Bonn zu Beratungen über lang- fristige Absprachen auf dem Ernährungs- gebiet, insbesondere für Getreide, Milch, Zucker und Fleisch, mit deutschen Regie- rungsstellen zusammenkommen. Im Januar wird eine Gruppe französischer Senatoren in Bonn erwartet, deren Aufgabe sein soll, die Möglichkeiten einer engeren Zusammen- arbeit auf dem Gebiete der Ernährung und der Landwirtschaft zu besprechen. Diese Gespräche werden in Bonn als Aus- wirkung der Absprachen zwischen Bundes- Kanzler Dr. Adenauer und dem französischen Regierungschef Mendès-France gewertet. Es besteht die Hoffnung ‚daß der Widerstand der französischen Landwirtschaft gegen Er- nährungseinfuhren aus der Bundesrepublik abnimmt und daß in Frankreich Bereitschaft besteht, deutschen Agrarerzeugnissen einen gewissen Marktanteil einzuräumen. Beson- ders vermerkt wird auch die Tatsache, daß 1 75 der Lieferung von 500 000 t französischen eizens eine Qualitätsauslese Vorgesehen ist, die gewährleisten soll, daß keine Liefe- rungen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von über 15 v. H. erfolgen. Eifektenbörse Mitgetent. Frankfurt a. M., Börsenverlauf: Die Börse eröffnete zu etwas gut behaupteten Kursen. Farben- Nachfolger konnt und gaben gegen Schluß 1-2% nach. Von Maschi Klöckner-Humboldt-Deutz mit 185( 3% gehan Storchs Stiefkinder bitten vergebens Es wird soviel über Zuviel an Wohlfahrt in unserem Staatswesen geklagt, daß mit- unter der Eindruck entsteht, einige Kreise der Bevölkerung könnten es gar nicht erwar- ten, bis der andere Teil des Volkes, nämlich der ärmere, endlich zu Grunde gehe, ver- hungere. Dabei wird diese Diskussion von völlig falschen Voraussetzungen beherrscht. Ein parlamentarisches Frage- und Antwort- spiel zwischen dem Bundesarbeitsminister und der FDP brachte dies wieder zutage. In seiner Antwort auf eine Kleine An- frage der FDP erklärte Storch, der Bund gewähre Härteausgleichszuschüsse für Ein- wohner der Bundesrepublik, die Ansprüche auf eine betriebliche Altersfürsorge hatten und diese Ansprüche dureh Kriegsereignisse, wie Totalzerstörung des Betriebes, oder Kriegsfolgeerscheinungen verloren haben. Diese Zuschüsse würden auch gewährt, wenn sich der Anspruch gegen einen Betrieb in Ostberlin oder der Sowjetzone richtet. Dagegen sei es„aus grundsätzlichen Erwaä- Zungen“ nicht möglich, auch dann Zuschüsse Zu gewähren, wenn sich der Anspruch gegen einen Sowjetzonenbetrieb richtet, der durch Maßnahmen der Sowjietzonenregierung, wie Enteignung oder Auflösung, zahlungsunfähig geworden sei. Mit anderen Worten gesagt, Herrn Storchs grundsätzliche Erwägungen zielen darauf ab, die Folgewirkung sowjetischer Enteignungs- maßnahmen als„höhere Gewalt“ duldsam der Geduld Betroffener zu überlassen, selbst Wenn es ganz arme Teufel sind, während alle anderen„Sensationen“, die uns die jüngste Geschichte bescherte, Anspruch dar- Auf darstellten, entschädigt zu werden. Sensationell ist eine solche Entscheidung; sensationell die„grundsätzlichen Erwägun- Sen“, deren es nicht bedürfte, wenn endlich auf den Schematismus des Wohlfahrtsstaates verzichtet würde, wenn endlich Unterstüt- zungspolitik betrieben würde, die Unter- stützungsbedürftigkeit allein zum Maßstab macht. Te Verbrauchermacht Wird mobilisiert Die„Arbeitsgemeinschaft der Verbrau- cherverbände“ forderte am 13. Dezember die Verbraucher auf, ihren Konsum soweit wie möglich von preislich überhöhten Nahrungs- mitteln auf solche Lebensmittel umzustellen, deren Preise nicht heraufgesetzt wurden. Die Arbeitsgemeinschaft protestiert gegen un- gerechtfertigte Preissteigerungen bei Brot, Milch und Butter, sowie gegen ausbleibende Preissenkungen bei Schweinefleisch. Die westdeutschen Verbraucher werden auch auf- eee rung der Arbeits gemeinschaft wird betont. die überhöhten Preise seien keinesfalls auf eine Verknappung von Lebensmitteln Zu- rückzuführen:„Der Verbraucher sollte sich durch solche Argumente nicht kopfschen machen lassen; aus dem reichlichen Angebot immer eine vernünftige Auswahl treffen, Er Sollte seine Macht, die in der Möglichkeit des Aussuchens von preiswerten Käufen beim Einkauf liegt, erkennen und nützen“ Triptyks verbilligt Neue Gebühren ab ü 1. Januar 1955 (VWD) Die Gebühren für die Ausstellung von Grenz dokumenten für Kraftfahrzeuge sind mit Wirkung vom 1. Januar 1955 be- trächtlich gesenkt worden. Ein Dreſtage- Triptyk für Kraftwagen über 500 cem Kostet, wie der ADAC bekanntgab, für ADAC-Mit⸗ slieder künftig vier DM, ein Monatstripyæ acht DM, ein Jahrestriptyk zwölf DM. Neu- eingeführt wurde ein„Ferien-Carnet“, das drei Monate gültig ist und für Wagen über 500 cem 16 DM kostet. Für ADAC-Mitglie- der entfällt künftig das Pfand für bezogene Dokumente. Reichsnährstand endlich endgültig abtun (UP) Bundesernährungsminister Heinrich Lübke hat einen Entwurf für ein„Reichs- nährstandsanmeldegesetz“ angekündigt, das die Abwicklung des Reichsnährstandsver- mögens regeln soll. Die Vorbesprechungen mit den zuständigen Ressorts seien in Kürze beendet. 5 1 Dritte Erhöhung von Geldmarktpapier- Abgabesätzen Die Bank deutscher Länder hat die Ab- gabesätze für eine Reihe von Geldmarkt- papieren am 13. Dezember zum dritten Male innerhalb von 14 Tagen um ¼ v. H. erhöht. Die neuen Abgabesätze betragen für Schatzvechsel des Bundes und der Bundesbahn 6090 Tage 25%% 30—59 Tage 2 7070 Unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost Laufzeit ½ Jahr 3¼ 9% Laufzeit 1 Jahr 3/6 9% Laufzeit 1½ Jahre 35/8% Vorratsstellen wechsel 60—90 Tage 294 9% 30—59 Tage 25%/ Unverzinsliche Schatzanweisungen Laufzeit 2 Jahre(un.) 4% Mit dieser neuerlichen Erhöhung der Abgabesätze bezweckt die Bank deutscher Länder eine Anpassung an die zwischen- zeitlich eingetretene Anspannung auf dem Geldmarkt. KURZ NACHRICHTEN Noch mehr Ausländer für Deutschlandbesuche anwerben, war der Zweck einer in Freiburg abgehaltenen Be- ratung des Verwaltungsrates der deutschen Zentrale für Fremdenverkehr. Im Vordergrund der Freiburger Arbeitstagung standen die Werbemaßnahmen zur Hebung des Ausländer- besuches in der bisher verhältnismäßig stillen Reisezeit von Oktober bis April. Der Präsident des Verwaltungsrates, Mini- sterialdirektor Dr. Pischel, erklärte, im kom- menden Jahr sei mit weiterem Anwachsen der amerikanischen Besucherziffern in Deutschland zu rechnen. Im Zeitraum von Januar bis Sep- tember 1954 habe der Ausländerverkehr in der Bundesrepublik— gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres— um etwa 21 v. H. zugenommen. Wohnungsbauprämien an private Bausparkassen Die bis zum 31. Oktober 1954 an private Bausparkassen ausgezahlten Prämien laut Woh- nungsbauprämiengesetz belaufen sich insgesamt auf 34,3 Mill. DM, was gegenüber dem Prämien- aufkommen des gesamten Vorjahres(15,8 Mill. DW) einer Steigerung um 117 v. H. entspricht. Die auf den einzelnen Antrag entfallende Durchschnittsprämie, die im Vorjahr etwa 220 DM ü betrug, ist auf etwa 261 DM gestiegen. Die Zahl der von Bausparern privater Bau- Sparkassen gestellten Prämienanträge für Spar- leistungen im Jahre 1953 lag mit 138 535 Stück weit über der des Vorjahres(75 645 Anträge). Kletternde Seefrachten (P) Die Abteilung Seeverkehr des Bundes- Verkehrs ministeriums berichtete am 11. De- Marktberichte Produktenbörse Mannheim(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 44,5044, 75, Tendenz stetig: in]. Roggen 40,5050, 75, stetig: Weizenmehl Type 405 64,50—65,65, Type 550 61,5062, Type 812 38,20 bis 58,70, Type 1050 56,50—57; Brotmehl Type 1600 30,50 bis 51; Roggenmehl Type 997 56, Type 1150 54, Type 1370 52, Tendenz stetig; Braugerste 43,7544, 30; In- dustriegerste nicht not.: Futtergerste inl. 3638, to. ausl. 3940,50. Tendenz fest Inlandshafer zu Futterzwecken 33-34; Industriehafer 36—37: Aus- landshafer 36,50—37,50: Mais 39,7540, 25; Milokorn nicht not.; Weizenkleie 23; Weizenkleie per Ter- min Jan, März 23,50; Roggenkleie 21,50; Weizen- bollmehl 2424,50; Weizennachmehl 34,5036; Soja- schrot 43,50—44; Kokosschrot 30,25—31,50; Palmkern- schrot 2728; Leinschrot 44-45; Hühnerkörnerfutter Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim 13. Dezember 1954 ruhigerem Geschäft als in der Vorwoche zu meist en im Verlauf ihre Höchstkurse nicht ganz halten nenwerten konnten Enzinger mit 169( 3½) und delt werden. Eine sprunghafte Steigerung von 14% hetten Dynamit Nobel aufzuweisen. Renten wenig verändert. Aktlen 9. 12. 13. 12. Aktien 9.12. 18,12. Aktien 9. 12. 13. 12 A 180 181 Harpener Bergbau] 120%½! 138 Dresdner Bankhy. 15 14 BBC. 2 243 Heidelb. Zement. 225 233 Rhein-Main Bank 193 200 BMW 123%— Hoesch)— Reichsb.-Ant. Sa,. 83 83 Conti Gummi 55 277 Lanz. 5 1 33 1 2 Mannesmann Æ 2 8 N 5 167/100 Rhn. Braunkohle 180 10 Nachfolger Degussa 218 222 Rheinelektra 144/ 144 Bergb. Neue Hoffg. 133 134½ Demag 218 221 H 2⁰⁰ Dt. Edelstahl 16¹ 10⁴ Dt. Linoleum 243 245 ¾8 Seilwolft 51 1% Dortm Hörd.Hütt. 134 13⁰ Durlacher Hof 2 127 Siemens& Halske 244 244 Gelsenberg 143 146½ Eichbaum-Werger 150 150 Südzucker„170 14%½[GHH Nürnberg 186 197 Enzinger Unſop 165 169 Ver Stahlwerke) 25 24 Hoesngn J142½% 140 1G-Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 150 151¾%[ Klöckn.-Humb. D. 181 185 Ant.-Sch.) J 41¾ 41/%[ Badische Bank 160 160 Nordwestd. Hütt. 151½ 154½ BAS T. 22% 229%½[ Commerzbank) 1½ 13% Berg. Phönix 100 162 ½ Farbenf. Bayer 230 327½[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 181 180 Farbwerke Höchst 220 233½ u. Credit- Bank 176 181 Rheinst. Union 181% 178½ Felten& Guill. 162½ 102 Deutsche Bank:)] 15¾ 14½ Stahlw. Südwestf. 140 148 Grün& Bilfinger! 138 1⁴⁰ Süddeutsche Bank 193½ 202 Thyssenhütte 157 157 Restquoten bis 153(140154), zember in Hamburg, daß die Seefrachten aller Märkte auch im November ihre Aufwärts- bewegung fortgesetzt haben. Der Gesamtindex der Seefrachten stieg von 106,6 im Oktober auf 112,2 im November(Indexbasis: viertes Quartal 1950 100). N N Besondere Behandlung sollen in Zukunft Großlieferungen an die halb- staatliche„Chilenische Gesellschaft zur Förde- rung der Produktion“ genießen. Dies ist das Er- gebnis der abschließenden Besprechungen zwi- schen dem Bundeswirtschaftsminister Dr. Erhard und dem Vizepräsidenten der erwähnten chile- nischen Handelsorganisation, Guiſhermo Del Pedegral. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärt hierzu, diese Uebereinstimmung be- zwecke den Lieferungen auf Grund der Waren- listen des Handelsabkommens einen größeren Spielraum zu geben. Die dadurch mögliche Aus- Weitung des deutsch- chilenischen Handels werde auf jährlich 15 Mill. DM geschätzt. Das Warenprotokoll mit Ungarn Wurde auf Grund einer dieser Tage abgeschlos- senen Vereinbarung um sechs Monate verlän- gert. Gleichzeitig wurden— wie das Bundes- wirtschaftsministerium mitteilt— die Wert- grenzen im Handelsverkehr nach beiden Rich- tungen um 50 v. H. erhöht. Durch die Verlän- gerung des Abkommens bis zum 30. Juni 1955 soll der Vertragszeitraum der deutsch- ungari- schen Abkommen dem deutschen Getreide- Wirtschaftsjahr angepaßt werden. Für Juni 1955 sind neue Verhandlungen geplant. vom 13. Dezember 43 Malzkeime 22,50; getr. Biertreber 43; Trocken- schnitzel 1,50—19,50; dt. Dorschmehl 74-76; dt. Eischmehl 62—66; Futtermittel-Tendenz stetig. Kartoffeln 5—5,25 fe je 50 kg frei Mannheim. Wie- senheu 12—13; Luzerneheu 14-5; Weizen- und Rog- genstroh bindfadengepregt 3,804, 30; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 3,30, 20; Hafer-Gersten- stroh nicht notiert, Tendenz stetig. Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 809 Stück Großvieh(in der Vorwoche 701) Kälber 403(262); 2660 Schweine(2440); Schafe 30(35). Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 9108(94106), B 7499(79-94); Bullen A 96—108(96—4108), 8 90—101(92—102);; Kühe A 79 bis 90(7890), B 60—78(65—78), C 52—62(5365), D 45—52(44—52); Färsen A 1014109(100108). B 90 bis 101(90102; Kälber A 15475(15470), B 145 C 130—4143(125138), D 106.—12⁵ (100—120); Schweine A 121128(122128), BI 124 bis 129(123—129), BII 121129(122—129), C 120—429(120 bis 129), D 118127(120—127), E 115—121(115—124%0; Sauen GI 106-116(110120), GIT 85—104(100108); Lämmer und Hammel A bis 90(7080); Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh schleppend. großer Ueberstand; einige Spitzentiere bei Ochsen und Rinder erzielten höhere Preise; Kälber mittel, geräumt; Schweine schleppend, Ueberstand; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 31 Ochsen; 70 Bullen; 86 Kühe: 53 Färsen; 149 Kälber; 856 Schweine; 47 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 100106, B 385.94; Bullen A 100112, B 89—100; Kühe A 83 bis 90, B 60—79, C 5070, D 4850; Färsen A 100 bis 109. B 90—100; Kälber A 160170, B 150—158, C 125 bis 146, D bis 120; Schweine A, BI, BII 120126, O 120125, D 120—124, E 114122; Sauen GI 110 bis 112; Schafe A 80—90, B 70-78, C 4060.— Markt- verlauf: Großvieh schleppend. Ueberstand: Kälber langsam, geräumt; Schweine schleppend, geringer Ueberstand; schafe mittel, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr, langsamer Absatz. Es erzielten: Aepfel Ia 18-23, A II—17, B 610: Birnem A 12—20, B 811; Treibhauskopfsalat 312; Endivien 4—7; Feldsalat 35-45; Spinat 13—18; Karot- ten 10—12; Rosenkohl 30—33; Lauch 1115: Zwie⸗ belm 13—15. IIERBER GA . gefordert— beim Fleischeinkauf preise wertere Sorten zu verlangen. In der Erkld. Nat Da U 9. 3 N Der 291 8 N Kon ſl5t ie fal Johnt GEF — 54 14 Jgdl. ber 9.50, 1 Ab 1 5 e eee In 1 11 MORGEN Seite 11 Preis. 3„ Wach 5 i etont, Nur noch heute! 15. 17, 19, 21 ls aul NuNNEN 13, 15, 17, 19, 21 Uhr AIRAM Sa Senke euren n zu- das peu Farb-Lustspiel: Erich Schellow-„Ein Mädchen te sich HOHELT LASSEN BITTEN“ A. Paris“, Heute 13 U. keine Vst. pfsche Telefon 4 46 47 Telefon 5 00 51 nge 3 Ask N 13.43, 16.00, 18.18, 20.30 UNWERS5U 13.30, 15.30, 18, 20.30 i Ruth Niehaus— Viktor Staal ken. Er Die Intriganten„am Anfang war es Sünde“ K lichkeit Telefon 3 11 86 1 3 Telefon 4 03 eaten pio 760, 44.20, 19.00, 21.00 DiE KAMERA 1 48.13.48, 20 30 itzen. Johnny Weigmüller 5 Auf vielfachen Wunsch: Hein- GEFANGENE der KOPFIJIAGER rich George in:„Schicksal“& 1 487 Breite Str. Tel. 5 02 76 DiE Kunge Telefon 5 18 95 5 alas 150, 1600, 18.10. 20.20 14.30 16.30, 13.45, 21 0 Jedl. 281. Ein Abenteuer-Fbf. JOHN CAR ROLL. in: t per maskierte Kavalier„DAS SCHWERT DER RACHE- tellung EEE zeuge 950, 11.50 Jgdl. zugl. u. 22.20 Sp. 5 55 be- Abenteuer: LASS N La ROC eie 325 Mann mit der Peitsche* nicht jugendkrei! kostet, i„Die Rache des Mexikaners“ C-Mit- 5 1 7 g triptyk 1 2* . Neu- a 5. te, das VORAN ZEIGE! n ü lit 12 Ab morgen Mittwoch, 13, 18, 17, 19, 21 Unt Olle 2 das mit Spannung erwartete Filmwerk n o Vom Landpfarrer zum panst Ein dramatischer Spielfilm über Papst Pius X. mit noch nie gezeigter Papstwahl.— Sichern Sie n sich bitte re Kart. schon heute im Vorverkauf! einrich... 185 eee deichs⸗ i t, das dsver- Ab heute Ftillit ungen Die Aben- FRIEND Kür teuer des CHARLES Urze jungen 8—* 2 tdelmanns 1005 1, relte Str. fel. 3 O end= 1 verwegene Ritte, erbitterte Don Juan puelle und wirbelnde Kampf- zugleich szenen zeigt Innen der— e Ab- Abenteuer-Farbfim narkt- 1 Male rhöht. ir ahn 168, 5 A 0 NN 5 N*. FKNach d. Roman The high wayman/ 20.20 380l. 281. 9.50, 11.50 Jugdl. zugel. 22.20 Spätv. 3. 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Dez., 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus, 0 4, 8/ Vortrag über: „Arbeitsvertragsrecht“ Es spricht Landesarbeitsge- richtsdirektor Dr. Martel. punktionäre und interessierte Mitglieder sind frdl, eingeladen ese- san PALM GARTEN Heute und morgen ungewöhnliches Kabarett: Indische schau f 1 Helnrich-Lanz-Str. 38 E Fur dle Festtage empfehlen wir Lederer Apfels aft, Trauben- Saft lweifh, Johannisbeer-sUg- most weil u. schwarzj, Apfelwein Lederer& bo. Late tele Ser Telefon 3 34 45 Mollige Wärme . 8 7 Nas zue, 8 ee gel. — Entzückender Pullover qus Wäoll-Jersey mit modisch eingesetzten longen Krmeln in vieſen schönen Farben 12 gesondets preiswert ist doch der elegant folſende graue falfenrock MANNNHEI M, AN pARADE PLATZ, ECKE AREUHTE STEASSE sonnteg, den 19. Dezember von le his 18 he geöfknetl durch eine Juno- Gasheizung! Bequem— sauber— Pillig. Planung, Lieferung und Installation durch Hluncu CFO isl Unten Will dugbetes Tums rad Kass 425. 3 ee, — 77 — ASB NEUE Avf vielfachen Wunsch! 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Verlaine frömmelte sentimental schen Dichter Paul Verlaine auf den Flug- und wurde weinerlich. Um die Höhe der Wesen fanden und ihn mit sorgendem Kopf- Nacht ergingen sie sich auf dem Uferpfad schütteln in das nächste Spital brachten, mag des Neckars, sie diskutierten laut über die der Vorfall kaum mehr als eine Keilerei be- Kirche, die Religion, über Gott, aber im deutet haben, wie sie nach durchzechten Grunde War es ihr unseliges, vom Gift ihrer Nächten und besonders, wenn der Wein gä⸗ Ausschweifungen zerrüttetes Verhältnis, das Tig ist, oft zu Seschehen pflegt. In Wahrheit hier auseinander brach. Als Rimbaud, den jedoch hatte hier eines der wildesten und die Frömmelei seines früheren Freundes im- tragischsten Genies, die Frankreich seit mer mehr reizte, absichtlich seine Lästerun- Frangois Villon kennt, hatte hier Arthur gen bis ins Absurde steigerte, sprang der Numbaud, der Dichter des„Trunkenen weiche, ängstliche Verlaine ihn an wie ein Schifks«, seinen Freund und hörigen Gönner militanter Priester und schlug ihm ins Ge- niedergeschlagen wie ein Landstreicher das sicht. Rimbaud war der Stärkere. Wie ein tut mit dem andern. Bauernknecht auf einer Kirchwein hieb er Der aus Charleville stammende Rimbaud. Verlaine zusammen. Er trommelte so lange der lyrische Wolf aus den Ardennen, ist wohl auf ihn ein, bis Verlaine blutüberströmt am das faszinierendste Phänomen der späten Flußufer zusammenbrach. Dann nien er ihn französischen Literatur. Seine Gedichte sind liegen, ein hilfloses Wrack, das nach Gott Explosionen eines in lang dahin dämmernden jammerte. Schichten aufgestauten Unterbewußtseins, Rimbaud verschwand wie ein Fuchs in der tropisch in ihren Farben, aber dennoch glas- Nacht. Verlaine wurde am Morgen von klar in ihrer Latinität. Sie sind voll düsterer Bauern, die zur Feldarbeit fuhren, gefunden und zynischer Ahnungen um die heraufdäm- und gerettet. Die beiden Dichter, in deren mernde Zerfallskrise des Abendlandes, aber Seelen die Grausamkeit des Untergangs wü⸗ sie Sind auch von Visionen und Tönen er- tete, haben sich seit dieser Stunde nie mehr kult. die an die Schauer des ausgehenden Zesehen. Rimbaud, der genialischste Dich- Mittelalters erinnern. Diesem poetischen Na- ter, den Frankreich im 19. Jahrhundert ge- turburschen, der einer Familie aus Frömme- boren hat, verstummte. Er Sing als Waffen- 1ei und Trunksucht entsprungen war, verfiel händler nach Abessinien und starb 1891 qual. der Sepflegte„deécadent“, der Lyriker spät- voll in Marseille. Verlaine überlebte ihn nur bürgerlicher Melancholie, Paul Verlaine, be- Wenige Jahre. Er starb 1896 düsteren Her- reits bei ihrer ersten Begegnung. Er opferte zens, eingehüllt in die Schleier der Melan- der Freundschaft mit Rimbaud seine Ehe cholie. und einen großen Teil seines Vermögens. Sie lebten in Brüssel und London zusammen, und alles, was an Qual nur denkbar war, ge- Schah durch Rimbaud. Erst als Verlaine zur Pistole Sriff und er wegen dieses Anschlags zu einer längeren Haftstrafe verurteilt Wurde, löste sich die Verbindung der beiden Sroßen Poeten. Rimbaud trieb die Unruhe v durch das Land. Verlaine wurde religiös und b Novize in einem Kloster. Er schwor fast zwei Jahre. Das erste Chorkonzert dieser Saison in der on der Stadt Heidelberg und vom Heidel- erger Bachverein gemeinsam durchgeführ- dem ver- 5 1 8 derblichen Alkohol ab und hielt das Gelübde ten Veranstaltungsreihe stand auf der Grenze z wischen einer sorgsam ums Historische, ja um die lokale Tradition bemühten Feierlich- Im Februar 1875 war Arthur Rimbaud keit und einer Z wWeckfreien musikalischen nach Stuttgart gekommen. Er wohnte dort in Gegenwart. Als ernstes und eindrucksvolles der Marienstraße 2 bei einer Familie Wag- Praeludium hatte man den siebten Satz aus ner. Was ihn zu dieser merkwürdigen Reise dem„Deutschen Requiem“ von Johannes veranlaßt hat, ist kaum ergründbar. Die Brahms gewählt, den herrlichen Chorsatz These, er habe Deutsch lernen wollen, reicht„Selig sind die Toten“, der unter Leitung kür die Willkürlichen Entscheidungen seines von Professor Dr. Hermann Meinhard Poppen Temperaments nicht aus. Es ist wohl anzu- vom Städtischen Orchester Heidelberg und nehmen, daß ihn sein Haß gegen die Pariser vom Chor des Heidelberger Bachvereins sehr Literatenklüngel über den Rhein trieb. Port verhalten und feinfühlig dargeboten wurde. hatte man ihn, den anfänglich als Genie ge- 2 keierten Wildling, fallen gelassen und lächer- Semacht. Er war, was sein Benehmen lich Aber wenn man von dieser, dem Gedenken an Wilhelm Furtwängler gewidmeten Ein- leitung des Chorkonzertes absieht, schienen angeht, nicht unschuldig daran. Manchmal die Hauptakzente doch mehr auf der Seite War er wirklich wie der Wolf in der Hürde des historischen Interesses zu liegen. der Konvention, ein rüdes Genie unter glatt- polierten Talenten. Und zwar auf der Seite eines in Heidel- berg durchaus angebrachten Interesses, denn Im Januar 1875 wurde Verlaine vorzeitig Philipp Wolfrum, dessen Geburtstag sich am aus der Haft entlassen. dindung Er mied jede Ver- 17. Dezember zum hundertsten Male jährt, mit Rimbaud. Sein Bemühen, sich hat in der Zeit um die Jahrhundertwende mit seiner Frau auszusöhnen, miglang. Nach das Musikleben in Heidelberg in ungewönn- diesem gescheiterten Versuch, in der groß- lichem Maße bestimmt. Er war nicht nur Lei- Zürgerlichen Welt, der er entstammte, wie- ter des von ihm gegründeten Bachvereins, der Wurzel zu schlagen, trat Zerische Melancholiker, doster Chimay ein. Auch dieser Versuch scheiterte. Auf den Rat des Abtes hin verließ Verlaine nach wenigen Wochen das Kloster. Was nun beginnt, ist der Auftakt zu der Persönlichkeit Tragödie, die am Cannstatter Ufer ihren Ab- schluß finden sollte. Verlaine bestürmte Rim Daud durch die Vermittlung ihres gemein- er, der genie- sondern zugleich Generalmusikdirektor des in das Trappisten- Städtischen Orchesters und Professor für Musikgeschichte an der Universität Heidel- berg, vereinte also in seinen Händen eine Funktionsfülle, die nur von einer vielseitigen von überragender Qualität getragen werden konnte. Philipp Wolfrum hat auch als ein der Gruppe der„Neudeut- schen“ nahestehender Komponist und als zamen Freundes Delahape in erschütternden Lehrer(unter seine Schüler ist auch Profes- Briefen, von seinem nihilistischen Hochmut Abzulassen und sich unter das Kreuz zu beu- Zen. In allen diesen Sätzen lebt eine große zeelische Liebe zu dem prometheischen Trotz 2ihes einsamen Genies. Es War, als ahnte Verlaine, daß die stolze Flamme in Rimbaud zu erlöschen drohte, wie es ja auch bald ge- 17 855 Der Zusammenstoß war unvermeid- lich. Kaum hatte Verlaine Rimbauds Adresse sor Herman Meinhard Poppen zu rechnen) besonders auf dem Gebiete der Bachpflege einen starken stilbestimmenden Einfluß ge- habt. Freilich bieten sich, wenn man von Philipp Wolfrum und seinem Werk Spricht, wie von selbst Adjektiva an, die neben Respekt und Bewunderung doch auch den Abstand fühl- bar machen, der uns heute von jener Musik- epoche trennt, die der unsrigen unmittelbar durch Delahaye erfahren, reiste er nach vorangeht. Gegen ihre Väter sind die Jungen Stuttgart, mit dem Rosenkranz in der leicht ungerecht, während sie den Urahnen Skote ve Rimbaud bemerkte. Aus Verlaine wieder gerne Gerechtigkeit widerfahren las- war ein religiöser Eiferer geworden. Er sen. Und vielleicht ist die Heftigkeit, mit der stürzte sich mit einer Bekehrungswut son- sich die Abkehr von einer Stilrichtung voll- dergleichen auf Rimbaud. Aber bald brachte zieht, das unvermeidliche Korrelat der Ener- er, Wie er selbst bekennt:„die sechsundsieb- Sien, die für die Schaffung neuer Ausdrucks- zig Wunden unseres Herrn wieder zum Blu- formen nötig sind. ten“. Es machte Rimbaud ein diabolisches So war es im ganzen doch eher Hoch- Vergnügen, Verlaine, der seit über einem achtung vor der kunstvollen Ausstattung mit „Der kleine Mock“ in Heidelberg Ein Sgzenenfoto aus dem diesjakrigen Weihn. berg, Friedrich Forsters„Der kleleine Muck“, Die Inszenierung lag bei Dr. Rudolf Meyer, achtsmärchen der Städtischen Bühne Heidel- das am Sonntagnachmitlag Premiere hatte. unser Bild zeigt aus dem Kreis der Haupt- darsteller(von lines nach rechts) Friedl Schön in der Titelrolle, Kurt Peter Bittler als König und Irene Laett als Königin. weitgewölbten Chorpartien und einem kontra- punktische Möglichkeiten reizvoll ausnutzen- den Orchesterpart, der Respekt vor der archi- tektonischen Leistung, die dieses Riesen- gebaude erschuf, die Zustimmung zu man- chem glücklichen melodischen Einfall, vor allem auch die ehrliche Anerkennung der nachschöpferischen Leistung von Orchester, Chor, Dirigent und Solistengruppe, die man empfand, als man das Hauptwerk des Kom- ponisten, sein„Weinnachtsmysterium“ zu hören Gelegenheit hatte. Die Völlige innere Uebereinstimmung, das freudige, willige Mit- gehen, der sich am fiktiven Nachschaffen heimlich berauschende innere Mitvollzug, mit dem die vorangegangene Generation diese Schöpfung genossen haben muß, blieb dagegen aus. Die Breite, um nicht zu sagen: Redseligkeit des Ausdrucks, die schier un- endlichen, und, wie es uns jedenfalls scheinen Wollte, trotz des weihnachtlichen Vorwurfs durchaus nicht immer himmlischen Längen des Werks, die oft wiederholte Steigerung schlichter Volksliedmelodien ins Klanggigan- Foto: Busch Philipp Wolfrums„Weihnachtsmysterium“ Chorkonzert in der Heidelberger Stadthalle anläßlich des hundertsten Geburtstages des Komponisten tische, überhaupt die Neigung zu einer manch- mal die Grenze des Pomphaften bedenklich berührenden, in Fernchoreffekten schwelgen den Repräsentationshaltung und nicht zuletzt die für echte Naivität zu bewußt sentimen- tale, für eine dichterische Gestaltung aber Viel zu vordergründig stimmungsselige text- liche Ausstattung des Werkes: das alles zu- sammen also und bei näherem Hinsehen viel- leicht noch einiges andere, wirkte eher distan- zierend als bezwingend, und man kam über ein wohlwollendes Interesse selten hinaus. Der Schlußbeifall war denn auch mehr respektvoll als enthusiastisch; er galt wohl zum nicht geringen Teil den Leistungen der Ausführenden(als Solisten waren Georg Jel- den, Carla Moritz, Karin Schefold, Anna Maria Augenstein, Artur Reinhard, Claus Thomas, Heinz Peters und, an der Orgel, Bruno Penzien aufgeboten), wobei besonders die von hervorragenden stimmlichen und ge- stalterischen Qualitäten zeugende Art auf- flel, in der Georg Jelden den Evangelisten- und Erzählpart sang. Wa. Koltur-Chronik Mit dem Kulturpreis der Stadt Karlsruhe, der jährlich verliehen Wird, wurden der Bild- hauer Frido Lehr für eine stehende Knaben- kigur und Christian Stalling, Kapellmeister am Badischen Staatstheater, für sein„Violin- konzert für großes Orchester“ ausgezeichnet. Die Preisträger, die beide aus Karlsruhe stammen, erhielten je eine Geldzuwendung von 1500 Mark. Außerdem erhielt eine Reihe von anderen Bewerbern— insgesamt 69— in den Gruppen Literatur, Plastik und Bildhauerei und junge Komponisten zweite Preise sowie Geldzu wendungen von je 500 Mark. Darüber hinaus hat die Stadt Werke Karlsruher Künst- ler im Gesamtpreis von etwa 4000 Mark angekauft. Heinz Hilpert, dem Leiter des Deutschen Theaters in Göttingen, wurde vom nieder- sächsischen Minister präsidenten Hinrich Wil- helm Kopf im Auftrag des Bundespräsidenten das Große Verdienstkreuz mit Stern überreicht. Intendant Albert Lippert vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg wird Nachfolger des vor kurzem gestorbenen Intendanten der Theater der freien Hansestadt Bremen, Willi Hanke. Er wird den Bremer Bühnen schon von Januar an beratend zur Verfügung stehen und die künstlerische Leitung am 1. August näch- sten Jahres mit Beginn der neuen Spielzeit übernehmen. Die Leitung des Schauspielhauses in Hamburg übernimmt Gustaf Gründgens. Im Rahmen einer geistlichen Abendmusik in der Mannheimer Trinitatis-Notkirche ließ der vortreffliche Organist Ludwig Mayer die über- raschende Kühnheit von Dietrich Buxtehudes Orgelwerken, der vielfach Johann Sebastian Bach voraus ahnen läßt(so zum Beispiel im Orgelpunkt der F.-dur-Toccata) und in dem grandiosen Fis-moll- Präludium mit Fuge durch seine großartige Konzeption verblüfft, erlebnis- haft zu Bewußtsein kommen. Mit viel Fein- gefühl setzte Paula Feierabend ihre Altstimme für Arien von Händel(Messias) und Bach (Weihnachtsoratorium) ein. bereitwillig assi stiert von ihrem Gatten, der den obligaten Sellopart geschickt meisterte, und Eberhard Tautz, der den Violinpart feinfühlig darbot. Auch geistliche Lieder von Bach wurden ergrei- fend gesungen. Erfeulich wirkte sich der geho- bene Stand des Kirchenchores aus, der mit schöner Klangfülle sich in Kantaten von Buxtehude vernehmen ließ, von Ludwig Mayer umsichtig geleitet. Die liturgischen Worte sprach Pfarrer Scharnberger. chm. Die Dichterlesung Günther Weisenborns, die im Rahmen der„Tage der zeitgenössischen Kunst“ ursprünglich für heute, Dienstag, vor- gesehen war, muß wegen Verhinderung des Autors auf Dienstag, 28. Dezember. verlegt werden. Einen Klavierabend mit Odile Crussard, Paris, veranstaltet das Centre D'Edudes Fran- Laise de Mannheim am Mittwoch, 15. Dezember, 20 Uhr, in der Mannheimer Volks- und Musik- bücherei(Herschelbad). Die Pianistin spielt Werke von Bach, Brahms, Rachmaninoff, Faure, Debussy und Ravel. 5 Dienstag, 14. Dezember 1954 Nr. 21 ö —— ſeraus“ Erich Ponto wird siebzig Lessings„Nathan“ als Seburtstogsgesche perlas Uucker chekret stellv.: Vom Württembergischen Staatstheater 3 F. Her dessen Ensemble er gehört, hat sich rt weber; Ponto zu seinem 70. Geburtstag die Titel Lokales rolle von Lessings„Nathan der Weise 85. Ir. ö Wünscht. Er spielt sie seit ein Paar Wochen land: und jede Vorstellung ist ausverkauft, z 21 8. l aa cnek v. Wie er diesen Nathan spielt! Pontos Hung— leuchtet in alle Winkel dieser kamosen Aut. Pad. Ke führung, die sein Freund Paul Hoffmam] Mannh inszeniert hat. In dieser Darstellung del] Nr. 80 Nathans spiegelt sich ein langes, gut Schauspielerleben. Pontos Nathan ist ni“ nur weise. Er funkelt in hauchzarten Nuaz. Jah cierungen der Güte und der heiteren Be. b sisnation und zeigt ein empfindsames Hen Lessings Nathan und Pontos Darstelluz verschmelzen in dieser Aufführung zu abso luter Harmonie. Die Augen dieses grogen Schauspielers sind beredt, seine Kleinen Be. wegungen sind gesprächig, sein Gang ist ell Kommentar zur Rolle. S0 ergänzt Erich Ponto mit wunderbar schlichten Mitteln dag Wort Lessings und gibt ihm tiefere Bedei. tung. Pontos Publikum verläßt nach dieset tat Vorstellung das Theater mit jener Frommen 6¹ Heiterkeit, die den Menschen still, nach. denklich und dankbar macht. Welch noble: 5 Mensch, der auf solche Art mit seinem Ge. 10 burtstagsgeschenk zu wuchern versteht, e 1 an seine Freunde Weitergibt und sein Pu · 80 blikum damit beglückt! D Mit Erich Ponto feiert ein Stück Theater went Leschichte Geburtstag. Ein Stück deutsche über Kulturgeschichte, das kein Krieg und ken] deut Diktator zu verwunden vermöôcht hat. Ponto] sind. ist trotz seines Ruhms still und bescheiden,. 5 fast scheu. Der kleine Mann verkörpert die 5 Lessingsche Humanität. Es ist kein Zufall 1 daß er Jean Paul so sehr liebt und ihn 80 1 meisterhaft vorzutragen versteht. Er sollte die erst Apotheker werden, war dann 33 Jahre dem lang Schauspieler in Dresden, war der erste sam männliche Puck und brillierte in der Urauf. einb führung der„Dreigroschenoper“ als Peachum aus Lange war er bei Hilpert in Berlin. Nach] lane dem Krieg leitete er kurz das Dresdner im Theater, bis er nach Stuttgart kam, wo er Elie mit Zuckmayers, Hauptmann von Köpenick begann und von Millers Handlungsreisendem bis zum stummen Arbeiter in„Des Teufels General der größten und der kleinsten Rolle Glanz und Umrig gab. Keine Rolle, die er spielte, mochte es die witzige Charge Sein, blieb unbedeutend. Seine Kollegen lieben 5 ihn, sein Publikum verehrt ihn. Seine per- beit sönliche Ausstrahlung hat manchmal etwas 15 von der Kauzigkeit Spitzwegs, dann wieder so als Narr in„Was ihr wollt“— von der inneren Pracht eines Watteau. Welch ein Mensch, der solche Wirkungen hat und ver. legen wird, wenn man ihm sagt, wie viel stummer Dank seines Publikums ihn mehr adlelt, als es der klangvollste Titel, der prächtigste Orden zu tun vermöchte. Hans Bayer Die Reise nach Porfliuncula —— ROMAN VON STEFAN AND RES Copyright R. Piper& Co Verlag Mönchen 31. Fortsetzung „Wirklich, ich dachte zuerst, Sie— aber 1 sie brach ihr Gemurmel ab und fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Stirn, Als hätte sie ein heftiger Kopfschmerz befal- len. Doch wandte sie die Augen keine Silbe lang von ihrem Besucher ab.„Als ob der Blitz zu Besuch gekommen wär!“ sagte sie. Und dann sprachen ihre Lippen, ohne eine Silbe hervorzubringen, noch einige Worte. Herr Sulpiz spürte, wie ein kurzes Zittern über seinen ganzen Leib lief. Er hustete, die Hand an den Mund pressend, und fragte: „Und wo ist Thr Bruder, der hier oben wohnte— ah, wie heißt er doch noch?“ „Ercole.“ „Wohnt er nicht mehr hier oben?“ Sie schüttelte den Kopf.„In Teggiano unten. Nach der Ernte zieht er immer hin- unter.“ „Warum?“ Herr Sulpiz schob teilnahms- voll den Kopf vor, doch war seine Frage nicht ernst gemeint. Was er allein hätte fragen mögen in diesem Augenblick, mit Seufzen, ja sogar mit Tränen, war nur dies:„Warum bist du so alt geworden, Assunta, so alt wie deine Mutter?“ „Die Kinder, er hat acht Kinder. Er mug Geld verdienen. Er hat eine Tankstelle. Von den Feldern kann er nicht leben.“ „Und sie bleiben hier oben— so allein?“ Sle blickte mit einem dünnen Lächeln auf. ihren Handrücken und rieb mit der einen Hand über die andere, als wollte sie die brau- nen lecken darauf in die Haut verreiben. „Was soll ich da unten? Mich auslachen lassen?“ „Ah sol“ sagte Herr Sulpiz und nickte. Dar- an hatte er nie gedacht, und doch hätte er es schon damals, als er sie verließ, wissen kön- nen, daß unter dieser so stark von der Sitte gehaltenen Bevölkerung ein Mädchen, das einem Fremden die Geliebte war, keinen Mann finden konnte. „Das wird Herrn Sulpizio ins Herz schnei- den, wenn er das vernimmt, daß Sie sich seinetwegen nie verheiraten konnten.“ „Ins Herz?“ Sie sagte das mit einem Achselzucken und blickte ihren Besucher fra- gerd an,„der Davidde— hat Supplizio Ihnen von dem erzählt?“ Als Herr Sulpiz nickte, fuhr sie fort:„Der — der Davidde hatte ein Herz. Als er weg- ging, ließ er mir durch seinen Vater aus Amerika Geld schicken— jedes Jahr— all die Jahre hindurch. Ich kann leben. Ercole hat sich die Tankstelle davon gekauft. Der Davidde, ja, der!“. Herr Sulpiz, der, das Kinn gegen die Brust gepreßt, dasaß, wiederholte in Gedanken ihre letzten Worte, Gewiß, Briefe konnte ich ihr nicht schreiben, durchzog es ihn trübe, sie kamm nicht lesen und hatte auch keinen Brief von mir angenommen. Aber Geld? Ohne Ab- sender an sie gerichtet, Geschenke? Er hatte sie doch nie vergessen, seine Erinnerung hatte sich ihrer Person bemächtigt und daraus ein Bild gemacht und ihm einen Kult gestiftet, den Kult der aus der natürlichen Armut stammenden Schönheit. Dieses Eild hatte die Wirkliche Assunta auf dem Monte Cervati nach und nach zugedeckt. Denn die diesem Kultbild gebrachten Opfer waren zärtliche Erinnerungen und Gefühle, die sein Gewissen nach und nach bestachen und von ihm als Treue bewertet wurden. David dagegen hatte Wahrscheinlich keine Erinnerungen an sie Kultiviert, dafür aber einer Bank einen Dauerauftrag erteilt. Ja, sie konnte leben, so hatte sie gesagt, von David lebte sie. Ercole und seine Kinder lebten wiederum von ihr. Es War also nicht die Armut, die aus der noch nicht Fünfzigjährigen eine Greisin gemacht hatte. Herr Sulpiz hob das Kinn von der Brust und schaute sie on, die alte Frau, die mit glat- ter, ruhiger Miene auf den Tisch blickte,— sie dachte offenbar an David. Er zog einen der Strohstühle heran und wollte sich setzen, aber sie stand auf und nahm ihm den Stuhl Weg und wies auf die Steinbank am Feuer. „Der Stuhl hält Sie nicht aus“, sagte sie und schüttelte den Kopf. Herr Sulpiz be- merkte, wie sie zweimal nach der Lehne des Stuhles diesen grapsenden Griff tat, den er schon vorhin, als sie den andern Stuhl heran- 20g, an ihr beobachtet hatte. „Sehen Sie nicht gut?“ fragte er. Sie hatte sich jenseits des Feuers auf dem andern Mauersitz niedergelassen. „Ach, es geht. Die Berge kann ich noch sehen, so einen Topf auch. Manchmal ver- brenn ich mich ein bißchen. Aber ich weiß Ja, Wo alles liegt. Wenn man dreißig Jahre im- mer an derselben Stelle haust und davon über fünfundzwanzig ganz allein, findet man sich sogar blind zurecht.“. „Immerhin haben Sie gemerkt, daß Ihr Strohstuhl für mein Gewicht nicht aus- reichrti Er versuchte zu lachen. Eine ihn an- widernde Schlaue hatte sich, seit er wußte, Wer die alte Frau war, in seine Stimme und seine Worte und in jede Bewegung seines Leibes gemischt. Nur ein Ziel erfüllte ihn bis in die Fingerspitzen: unerkannt und 80 schnell, als es möglich war, aus diesem Raum zu entkommen. Die Vorstellung, sie könnte plötzlich auf ihn zutreten und ihm seinen Namen ins Ohr schreien, lag ihm der- art lähmend auf dem Gemüt, daß Gefühle der Zärtlichkeit und Wehmut in ihm nur Wirr und sprungweise aufkamen, „Die Leute sagen, Supplizio und ich sähen wie Brüder aus. Das war wirklich ein Glück für mich, daß Sie mein Gewicht richtig taxierten, sonst hätte ich mich gehörig hin- Sesebzt!“ Und wieder erscholl sein gekün- steltes und angestrengtes Lachen. „Ohl, antwortete sie ernsthaft,„wir sagen bei uns: ein Baum ist leichter zu Wiegen als ein Flaum. Sie füllten ja fast die Tür aus, Als sie eintraten. Ja, Sie gleichen sich sehr. Ich habe geich an ihn denken müssen, ohne zu wissen, daß Sie von ihm kämen. Der war schon als junger Mann so einer, daß der Da- vidde sagte, sie müßten an ihm das Maß für die Türen hier im Haus nehmen.“ Sie senkte den Kopf und schürte ein wenig das Feuer. „Als danm alle Türen nach seinem Maß ge- macht waren, ging er. Hat er Ihnen das er- Zählt?“. Sie hob das Gesicht, die Rechte auf die Feuerzange gestützt und starrte ihn so aus mren verkniffenen Augen gespannt an. „Ach, wisesn Sie, Assunta— ich darf Sie doch so nennen?— wissen Sie, jeder hat von sich selber meist eine besonders gute Mei- Nung. Darum erzählt man andern nur sehr Selten etwas, ich meine so etwas— 80 eine Geschichte, in der man schlecht wegkommt.“ „Er darf sich auch ruhig schämen, ein Land voll darf er sich schämen— und auch dadurch wird er nicht besser, und nichts Wird davon besser, das soll er wissen! Ueber Nacht, sag ich Ihnen, Signore, über Nacht, ohne mir ein Wort zu sagen, ohne einen Wink, fort— sol“ Sie blies in ihre halb- geöffnete Hand, ein gedachtes Stäubchen, das darin gelegen hatte, war fortgeblasen wor- den— ins Feuer, ins Unauffindbare. Sie hatte die Hand sofort in ihren Schoß sinken lassen und starrte wieder ins Feuer. Herr Sulpiz hörte es im Topf brodeln, und ein leichter Geruch von Linsen stieg ihm in die Nase. 5 „Ettore“, begann sie, als spräche sie mit sich selbst,„Ettore, nicht Ercole— Ettore heilt mein ältester Bruder—, der wollte da- mals schnurstracks nach Deutschland. Wir wußten, wo er wohnte, Davidde hatte es uns gesagt. Aber—“, sie hob heftig den Kopf, er sah einen Augenblick ihren schlanken, noch nicht faltigen Hals vorspringen,„ich wollte es nicht.“ Sie lieg wieder das Gesicht sin- ken.„Ich habe ihn jede Nacht tausendmal verflucht und, nicht wahr, es geht ihm gut? Sie schleuderte wieder das Gesicht empor. „Er ist reich, gesund hat Frau und Kinder eh? Nein, unsere Flüche haben keine Flügel mehr, keine Krallen und Schnabel!“ Sie schüttelte verächtlich den Kopf, faßte mit beiden Händen ihre Knie.„Daß er doch die- selben Tränen wie ich weinen müßte, so hab ich ganze Nächte gebetet, dieselben Tränen; und daß er dieselbe Finsternis wie ich mit den Augen trinken müßte, Nacht um Nacht; und daß auch seine Hände in die Leere grei- ken und das Kissen würgen müßten, so hab ich zu Gott und zum Teufel gebetet— jahre- lang, viele Jahre lang. Und die Träume die Träume sind wie das Feuer hier immer anderes Holz, doch immer dieselben Feng men. Und er— er schickt Sie, Signore!“ Sie hob das Gesicht gegen den Besucher, als fände sie plötzlich seine Gegenwart 1 ständlich, ja kränkend.„Er hat wohl Angs zu kommen, he? Aber warum schickt er dann einen andern? Und jetzt so plötzlich— na — 2 . r e dreißig Jahren! Was soll das denn?“ 1 Augen funkelten, aber gleich wurden 5 wieder trüb und matt. Sie fragte:„Oder is er krank?“„FTFortsetzung folgt)