Nr. 20 Aus- Reger t dik⸗ Zweifel dings caglia- tischer abBhal. ver- n und rs ge. Tänden pielten gischen es 0 Its die egenen Luftakt onnen- re Wald. — 3 Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: W. Kirches; Kommunales: Dr. F. W. Koch; Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Manmheimer CE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. a5, Tel. 7 12 41 Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Ziel des Abkommens ist es, alle Fragen von gemeinsamem Interesse, die auf dem Gebiet von Kohle und Stahl zwischen der Montanunion und Großbritannien entstehen, in ständigen und dauer- haften Institutionen zu besprechen und eine gemeinsame Grundlinie der Wirtschafts- politik auf dem Gebiet von Kohle und Stahl zu vereinbaren. Organe der Zusammen- arbeit sind ein Assoziierungsrat und der Der Assoziierungsrat, der höchstens aus je vier Vertretern der Montanunion und Groß- pritanniens bestehen wird, soll für den Aus- tausch von Informationen und für Konsul- tationen in Fragen von gemeinsamem Inter- esse sorgen, die in dem Abkommen genau definiert werden. Zu solchen Beratungen können die Mitgliedsländer der Montanunion Beobachter entsenden. Fragen, die nicht Ge- genstand des Montanunionvertrages sind, ge- hören nicht zur Zuständigkeit des Asso- zlierungsrates. Der Rat soll alle erforder- lichen Ausschüsse einsetzen und abwechselnd in London und am Sitz der Hohen Behörde tagen. Er muß der britischen Regierung und der Hohen Behörde der Montanunion jähr- lich einen Bericht vorlegen, der veröffentlicht wird. Bei seiner Arbeit muß der Assozi- erweiterte Ministerrat. jerungsrat die Interessen der Verbraucher und der Erzeuger von Kohle und Stahl in der Gemeinschaft und in Großbritannien, die Interessen dritter Länder, die nicht zur Mon- tanunion gehören, und die besonderen Be- ziehungen zwischen Großbritannien und an- deren Mitgliedern des Commonwealths be- rücksichtigen. Der erweiterte Ministerrat, der sich aus dem Ministerrat der Montanunion und Ver- tretern der britischen Regierung zusammen- setzt, ist ausschließlich für die Fragen zu- ständig, die nach dem Montanunionsvertrag in der Kompetenz der Regierungen der Mit- gliedsstaaten verblieben sind. Der erweiterte Ministerrat kann auf Antrag eines Mit- gliedsstaates der Montanunion einberufen werden. Alle Fragen, die von ihm behandelt Eine Weltorganisation angestrebt Letzte Beschlüsse der Sozialistischen Internationale in Amsterdam Amsterdam.(dpa) Der Generalrat der Sozialistischen Internationale erzielte zum Ende seiner Tagung in Amsterdam Ueber- einstimmung darüber, die zwei bestehenden nassie- it del h hien ckerte digkei minu! ehung Klang hoben 7 Wie Höre Au. pracht über einer Wmmen, ng alt K be ng, die Aul. stehe 7, mi ijertem wird. Ks er- Über- lerung . die g der Werte, igkeit, etrikkt.“ nstru- Werk Arbeit se In- armo- sisters ebnis- . O. E. ä— g dei- ur be⸗ er am plick⸗ h den warnt, gerge- ultern Haut akotta ingste Augen olcher te das genen Augen terher ke 80 n wa- einer Als es man- latten Folge mit- Sul⸗ einen e, voll orge- en; er d die schie- m ihn 1 Ge- seine r die hin- Hlag- t As- Tages t an- U lat) SOzialistischen Weltorganisationen, die So- zialistische Internationale und die Asiatische Sozialistische Konferenz, zu verschmelzen und eine einheitliche sozialistische Welt- organisation aufzubauen Im Juli nächsten Jahres sollen in London konkrete Beschlüsse darüber gefaßt werden. Aus geographischen Gründen will man den Sitz dieser Welt- organisation nach Kanada legen. Ueberein- stimmung wurde auch über die Errichtung einer Hilfsorganisation der Vereinten Natio- nen für gemeinschaftliche Hilfeleistung an Wirtschaftlich und sozial unterentwickelte Länder erzielt. Die Tagung, die am Dienstagmittag zu Ende ging, stellte außerdem einem Saar- Ausschuß der Sozialistischen Internationale zwei Aufgaben: 1. zu versuchen, die Gegen- sätze zwischen den deutschen Sozialdemo- kraten und den saarländischen Sozialisten zu überbrücken, und 2. die Gesamtlösung der Saarfrage zu fördern. Zu dem Hauptthema der Tagung, der Frage der Wiederbewaffnung der Bundes- republik und der Wieder vereinigung Deutsch- lands, die am Montag ausführlich diskutiert worden War, wurde keine Entschliegung ge- faßt. Mit Ausnahme der deutschen Sozial- demckraten, die auf der Tagung durch Erich Ollenhauer, Fritz Heine und Herbert Wehner vertreten waren, hatten alle Dele- gationen aus dreizehn europäischen Ländern den Standpunkt vertreten, daß die Ratifizie- rung der Pariser Verträge und damit die deutsche Wiederbewaffnung den unbeding- ten Vorrang vor einer Viermächtekonferenz über Deutschland haben sollte. Der Generalrat protestierte in einer Ent- schließung„mit tiefer Entrüstung“ gegen die Verfolgung und Verurteilung von Sozia- listen durch die kommunistische Regierung der Tschechoslowakei. „Anschlußgesetz“ von 1938 gegenstandslos Bundeskabinett zur umstrittenen Staatsangehörigkeit von Oesterreichern Von unsere Bonner Redaktion Bonn. Unter Vorsitz des Bundeskanzlers verabschiedete das Bundeskabinett am Dienstag auf seiner letzten diesjährigen Sitzung einige Gesetzentwürfe. Eine dieser Vorlagen, die jetzt dem Bundesrat zuge- leitet wurde, will den Streit um die Staats- augehörigkeit der im Bundesgebiet lebenden Oesterreicher beenden. Ein zweites Gesetz „über Maßnahmen auf dem Gebiet des Ver- kehrsrechts und der Haftpflicht“ paßt die Haftungshöchstbeträge den gegenwärtigen Verhältnissen an. Wie Bundesernährungs- minister Lübke mitteilte, beschloß die Bun- desregierung ferner, zur Milderung der diesjährigen Ernteschäden einen Be- trag von 80 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen. Außerdem wurde auf Vorschlag des Bundesfinanzministers eine einmalige zusätzliche Zahlung von einem Drittel der monatlichen Grundbezüge an Bundesbeamte festgelegt. prückung für die erhöhten Lebenskosten in der Zeit vom 1. Okt. 1954 bis 31. März 1955 darstellen. Die Auszahlung soll im Januar erfolgen. Die Zulage ist als ein Vorgriff auf die geplante Besoldungsreform für Bundes- beamte gedacht. Das Bundeskabinett verabschiedete ferner ein Gesetz zur Neuordnung des Apothe- kenwesens. Es bestimmt im wesentlichen, daß die bisherigen Betriebs- und Rechts- kormen bei den Apotheken beibehalten werden. Das Gesetz über die Erhöhung der Alters- grenze für Bundesrichter auf 70 Jahre wird in der vom Bundestag verabschiedeten Form vom Bundespräsidenten ausgefertigt und verkündet werden. Mit dieser Entschei- dung ist eine Sondersitzung des Bundestags Während der Weihnachtsferien überflüssig geworden. In der Präambel des Gesetzes über die Staatsangehörigkeit der Oesterreicher wird das Reichsgesetz über die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich vom 13. Marz 1938 als gegenstandslos erklärt. Der Regierungssprecher betonte, daß der von östlicher Seite erhobene Vorwurf, die Bun- desregierung hege irgendwelche Anschluß- gedanken, ins Reich der Fabel gehöre. Nach dem Gesetzentwurf kommt die„Anschluß- angehörigkeit“, die die Oesterreicher 1938 erhielten, mit Wirkung vom 27. April 1945 in Wegfall. Oesterreicher, die seit 1945 ihren Wohnsitz oder ihren dauernden Aufenthalt im Bundesgebiet haben und die den Wunsch haben, deutsche Staatsangehörige zu sein, erhalten ein Optionsrecht. Die gesetzlichen Höchstbeträge für die Haftung aus Verkehrsunfällen werden durch den entsprechenden Gesetz- entwurf verdoppelt. Kraftfahrer, die einen Verkehrsunfall verschulden, können künftig von den Opfern des Unfalls im Einzelfall bis zu 50 000 Mark Kapitalabfindung oder 3000 Mark Jahresrente, bei Schädigung mehrerer Personen bis zu 150, Mark Kapitalabfindung oder 9000 Mark Jahres- rente haftbar gemacht werden.— Die Geset- zesvorlage bestimmt auch die Einrichtung einer Ver kehrssünderkartei beim Kraftfahrbundèesamt in Flensburg. Dort sollen hartnäckige Verkehrssünder laufend registriert werden. Um der Ueberlastung der Gerichte durch Unfallsachen vorzubeugen, beschloß das Kabinett ferner die Erhöhung der gebührenpflichtigen polizeilichen i Warnungen von 2 auf 5 Mark. Die einmalige zusätzliche Zahlung von einem Drittel der monatlichen Grundbezüge am Bundesbeamte soll eine Ueber- werden, müssen vorher im Assoziierungsrat beraten werden. Das Abkommen muß von Grohbritan- nien und den Mitgliedsstaaten der Gemein- schaft ratifiziert werden. Die Hohe Behörde erkennt es durch ihre Unterzeichnung als verbindlich an. Das Abkommen tritt in Kraft, sobald alle Ratifizierungsurkunden bei der britischen Regierung hinterlegt sind. Das Abkommen gilt, solange der Montan- unionsvertrag in Kraft ist, also bis zum Jahre 2002. In einer gemeinsamen Erklärung weist die britische Regierung und die europäische Kohlen- und Stahlgemeinschaft darauf hin, daß das Abkommen den zweiten Schritt zur Herstellung engerer Beziehungen zwischen Großbritannien und der Montanunion dar- stellt. Seit dem 1. September 1952 ist Groß- britannien bereits durch eine Delegation in Luxemburg vertreten. Monnet wies bei der Unterzeichnung darauf hin, daß die Montan- union jetzt über einen gemeinsamen euro- päischen Markt mit einer Produktion von 240 Millionen Tonnen Kohle und 43 Millio- nen Tonnen Stahl jährlich verfüge. Großbritannien hält an Europa- Politik fest Die britische Regierung würde eine Kün- digung des anglo- sowjetischen Vertrages be- dauern, aber sie beabsichtigt nicht, ihre Po- litik zu ändern.„Die Regierung Ihrer Ma- jestät wird fortfahren, ihre Politik der Kon- solidierung der westeuropäischen Einheit zu verfolgen“, so erklärte ein Sprecher des bri- tischen Außenamtes am Dienstag in einer offiziellen Stellungnahme zur sowietischen Note. Mittwoch, 22. Dezember 1954 Mit beschwörend erhobenen Armen greift der franæösische Ministerpräsident Mendès- France immer wieder in die Debatten ein, die gegenwärtig in der französischen National versammlung stattfinden. Die heiße Debatte über das Indochina-Budget konnte er noch einmal für sich entscheiden. Ob seine beschwörenden Gesten in der jetzigen Ratifizierungsdebatte Erfolg haben werden, wird sich zeigen. Bild: dpa Pariser Ratifizierungsdebatte lief ruhig an Die Abgeordneten zeigten sich durch die Indochina-Aussprache noch erschöpft Von unserem Korrespondenten Eckart Peterich Par is. Im französischen Parlament hat die eigentliche Debatte über die Ratifi- zierung der Pariser Verträge nunmehr begonnen. Sie wird vermutlich in den frühen Morgenstunden des 24. Dezember beendet sein. Aber wenn Mendéès-France, Was wahrscheinlich ist, die vertrauensfrage stellen muß, kann die Abstimmung erst am 25. Oder 26. stattfinden. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß diese Debatte außerordentlich dramatisch verlaufen wird, wahrscheinlich noch dramatischer als die über Indochina, die am Montag mit einem Vertrauensvotum für die Regierung endete. Aber wer am Dienstagvormittag im Pa- lais Bourbon war, wohnte zunächst einer recht akademischen Sitzung bei. Die Ab- geordneten waren von der stürmischen Indochina-Aussprache sichtlich erschöpft. Außerdem verlasen zunächst nur die Berichterstatter der einzelnen Kommissio- nen ihre Berichte. Ein Teil davon, vor allem die des Auswärtigen Ausschusses, setzt sich für die Ratifizierung ein, einige fordern eine Verschiebung der Aussprache, nur ein Bericht, nämlich der der Finanzkommission, spricht sich gegen die Ratifizierung aus. Die Zahl der Abgeordneten, die sich diese Berichte anhörten, war nicht sehr groß. Pa- gegen war der Ministerpräsident fast im- mer im Saale anwesend. Als die Sitzung am Nachmittag wieder aufgenommen wurde, waren auch die Ab- geordnetenbänke besser besetzt. Erschwert wird die Debatte durch eine Reihe von Zu- satzemträgen und vielleicht auch durch syste- matische Obstruktion von seiten gewisser Gruppen, besonders der Kommunisten. Men- des- France wird sich wohl allen diesen An- trägen und Verschleppungsversuchen hart- näckig widersetzen. Gaullisten fordern Vertagung (dpa) Als Debattenredner hat der Abge- ordnete Soustelle im Namen der Sozial- repupblikaner(Gaullisten) eine Vertagung der Ratifizierung gefordert, ohne allerdings einen förmlichen Antrag vorzulegen. Sou- stelle verlangte vor einer Ratifizierung den Beweis, daß es keine andere Lösung gibt. Als Voraussetzungen für eine Ratifizierung der Pariser Verträge nannte Sonstelle eine einwandfreie Klärung der Saarfrage, einen Abschluß der Verhandlungen mit dem Osten und eine eindeutige Regelung der Frage des von Frankreich vorgeschlagenen Rüstungs- kontroll- und Produktionsamtes der künfti- gen Westeuropaischen Union. Nach Ansicht Soustelles würde eine Ratifizierung auch schwerwiegende Folgen für eine Regelung des Deutschlandproblems haben, da es nach einer Ratifizierung, wie er sagte, praktisch kein Thema mehr für eine Vierer-Konferenz gebe. Vor Soustelle hatte der unabhängige Ab- geordnete General Aumeran mit Nachdruck jede deutsche Wiederaufrüstung abgelehnt. Aumeran hat seinerzeit in der Debatte der National versammlung über die EVG den Absetzungsantrag eingebracht, der das Ver- tragswerk zu Fall brachte. Neuer Propaganda-Vorstof der Sowjets Die Sowjets haben am Dienstag über- raschend einen neuen Propagandavorstoß in Oesterreich unternommen. Der sowietische Hohe Kommissar Iliitschow forderte auf einer von ihm kurzfristig einberufenen Son- dersitzung des Alliierten Rats den Abzug der amerikanischen Truppen aus Tirol, das zur französischen Besatzungszone Oesterreichs gehört. Er behauptete, die Anwesenheit von US-Truppen in Tirol verletzte das alliierte Kontrollabkommen für Oesterreich, beein- trächtige die Integrität des österreichischen Staates und sei Teil der Aktivität des „aggressiven Nordatlantikpaktes“. Die Hohen Kommissare der drei West- mächte wandten sich sofort energisch gegen die Beschuldigungen IIjitschows. Der fran- 268ische Hohe Kommissar, Chauchel, betonte, daß die amerikanischen Streitkräfte seit Zwiscßen Gesfern und Morgen Die Landräte sollen künftig in ganz Ba- den- Württemberg vom Kreistag gewählt werden. Diese Bestimmung enthält der Ge- setzentwurf für eine Landkreisordnung, der am Montag vom Ministerrat verabschiedet worden ist, Nach der derzeitigen Regelung Wird der Landrat in den beiden nördlichen Regierungsbezirken gewählt, in Südwürttem⸗ berg und Südbaden dagegen ernannt. Der Entwurf sieht jedoch ein einschneidendes Mitspracherecht des Innen ministeriums bei der Bestellung des Landrats vor. Zum neuen Vorsitzenden des Beirats für Wiedergutmachungsfragen hat der Minister- rat von Baden- Württemberg Amtsgerichts- präsident Dr. Mayer, Stuttgart, ernannt. Dr. Mayer ist Nachfolger, von Oberlandesge- richtspräsident Robert Perlen, der seit der Entlassung des Rechtsanwalts Otto Küster die Abteilung Wiedergutmachung beim Ju- Stizministerium leitet. Die Kölner Sonderkommission hat in Bad Neuenahr zwei Verbrecher verhaftet, die im Verdacht stehen, an den Autobahn-Ueber- fällen teilgenommen zu haben. Der Bundespräsident ruft die Bevölke- rung der Bundesrepublik und Westberlins auf, die Kriegsgefangenenhilfe der Wohlfahrtsyerbände zu unterstützen. „Unsere Kriegsgefangenen und Internierten sollen spüren, daß die Heimat um die Größe ihres Leides weiß“, heißt es in dem Aufruf. Das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutsch- land hat der Bundespräsident dem 1. Vor- sitzenden der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands(DED) und 1. Vizepräsidenten des Verwaltungsrates der Deutschen Bundes- bahn, Hans Jahn, verliehen. Nach Westberlin geflüchtet ist am Diens- tag der ehemalige Ostberliner Oberstaats- anwalt Erick Reinicke. Wegen Spionage für die Sowjets verur- teilte am Dienstag ein Gericht der ameri- kanischen Hohen Kommission in Berlin die 24jährige Deutsche Irmgard Margarethe Schmidt zu fünf Jahren Gefängnis. Thre Verteidigung, sie sei von den Sowjets zur Spionage gezwungen worden, wies das Ge- richt zurück. 25 Eine Uberschwemmungskatastrophe größ- ten Ausmaßes hat Oberägypten heimgesucht. In der Stadt Kene wurden 500 Häuser zer- stört, mehrere Tausend Personen obdachlos und etwa 300 Menschen verletzt. Neuer Oberbefehlshaber der amerikani- schen Armee in Europa wurde an Stelle des wegen hohen Dienstalters ausscheidenden Generals Hoge Generalleutnant Anthony C. Meuliffe. Die Pariser Verträge ablehnen wird, wie der Führer der Linkssozialisten bei der Fort- setzung der Ratiflzierungsdebatte im italieni- schen Parlament am Dienstag erklärte, seine Fraktion. Im Verdacht des Waffenschmuggels wur- den in Belgien 28 Personen verhaftet. Wie bekannt wird, sollen die geschmuggelten Waffen, die den Aufständischen in Nord- afrika zugedacht waren, nicht aus Belgien selbst, sondern aus Ländern hinter dem Eisernen Vorhang stammen. Als„Land- maschinen“ getarnt seien die Werfen in Belgien eingeschmuggelt worden.. Die Verurteilung von weiteren 84 An- gehörigen der Moslem-Bruderschaft gab der Rundfunk von Kairo bekannt. Einer der als „zionistische Spione“ vor einem Sonder- gericht stehenden Angeklagten, der deut- sche Staatsangehörige Max Benit, hat in seiner Haftzelle Selbstmord begangen. Einen Bombenangriff flogen am Dienstag- morgen unter dem Geleitschutz von Düsen- jägern sowjetischer Bauart rotchinesische Kampfflugzeuge gegen die Insel Tachen. Von nationalchinesischer Seite heißt es, die An- greifer wurden durch das Feuer national- chinesischer Kriegsschiffe und Fliegerab- wehr-Batterien vertrieben. Marschall Tito erklärte in einer Rede vor dem indischen Parlament, es sei nicht rich- tig, wenn man behaupte, daß sein Besuch in Indien das Ziel verfolge, einen dritten Block zu schaffen. Diese Behauptungen stammten von Leuten, die unfähig seien, die Welt an- ders als in Blocks und Interessensphären aufgespalten zu sehen.„Wir wollen die Zahl der Staaten und Nationen vermehren, die die Sicherung des Friedens über alles stellen und die für gleichberechtigte Beziehungen, für friedliche Zusammenarbeit zwischen den Nationen und für eine aktive Koexistenz von Staaten verschiedener sozialer Systeme kämpfen.“ Des 75. Geburtstags Stalins wurde in der Sowjetunion am Dienstag sowohl durch groß aufgemachte Leitartikel in der Presse, wie auch durch Kundgebungen gedacht. acht Jahren ihre Verbindungslinien zu ihren Versorgungsstützpunkten in Italien durch die französische Zone unterhielten, ohne daß die Sowjets bisher dagegen Einwände erhoben hätten. Der amerikanische Hohe Kommissar Thompson erwiderte, daß die Sowiets gleich- falls Truppen in anderen Besatzungszonen Oesterreichs stationiert hätten und daß um- gekehrt zum Beispiel eine amerikanische Nachrichteneinheit mit sowjetischer Geneh- migung in der sowjetischen Zone stehe. Falsches Signal die Ursache des Zugunglücks bei Landshut Landshut.(dpa) Menschliches Versagen hat das Eisenbahnunglück bei Landshut in Bayern verursacht, das— wie berichtet sechs Menschen das Leben kostete. Ein 18jäh- riger Bahn-Betriebsassistentenanwärter ver- griff sich im Bahnhof Landau(Niederbayern) in den Signalhebeln und gab einem außer- planmäßigen Schotter-Leerzug freie Fahrt, der dann auf der eingleisigen Strecke Lands- Eut— Plattling mit dem entgegenkommenden planmäßigen Viehtransportzug zusammen- Prallte. Der Zusammenstoß war so stark, daß sich der Packwagen des einen Zuges vollständig in die Lokomotive hineinschob, die sofort in jammen stand. Die beiden Zugschaffner und der Lokomotivführer verbrannten. Drei Mann des Personals des Gegenzuges wurden ebenfalls sofort getötet. Einem Heizer ge- lang es zwar noch abzuspringen, doch wurde er von den Trümmern seiner Lokomotive erschlagen. Dem einzigen Ueberlebenden mußte an der Unfallstelle sofort der Unter- schenkel amputiert werden. Der sechste Tote konnte erst viele Stunden später aus den verklemmten Eisenteilen der Lokomo- tiven herausgeschweißt werden. Die Getöte- ten sind alle Familienväter mit mehreren Kindern. Volkswagen-Sparer haben ihren Prozeß verloren Karlsruhe.(dpa) Eine Vertragspartner- schaft zwischen den Volkswagensparern und dem Volkswagenwerk besteht nicht. Der Erste Senat des Bundesgerichtshofes hob mit diesem Entscheid am Dienstag ein Teilurteil des Oberlandesgerichts Celle vom 4. qanuar dieses Jahres auf, in dem die Vertragspart- nerschaft anerkannt worden war. Die Volks- Wagensparer Haben damit ihren Prozeß ver- loren. Näheres siehe im Wirtschaßtsteil.) 5 . Seite 2 MORGEN Mittwoch, 22. Dezember 1954/ Nr. 298 Die UNoO hat es nicht leicht Die am Freitagabend abgeschlossene Ge- neralversammlung der Vereinten Nationen War die Arbeitsreichste von neun ordent- chen Sessionen. Sie war auch die wort- reichste. Eine Welt von Problemen stürmte Auf die Teilnehmer ein. Vom äußersten Osten bis in die ewig-bewegten Gefllde des Westens Sab es wohl kaum einen Breitengrad, der diesem hohen Gremium nicht zu schaffen machte. In einer Fülle von Resolutionen ver- suchte die Versammlung mit den Konflikten dieses unruhigen Planeten fertig zu werden, ohne auch nur eine Frage zum Abschluß bringen zu können. Der Holländer Van Klef- fens, ihr Vorsitzender, vermochte daher eben- sowenig wie irgendein anderes Mitglied der NO eine abschließende Bilanz der Ergeb- Bisse zu ziehen und äußerte vorsichtig„ge- dämpkte Befriedigung“. Irzwischen beschäftigen sich die Nationen und ihre politischen Vertreter weiterhin mit Bestrebungen, die im genauen Widerspruch Zu ihrer Tätigkeit in den Vereinten Nationen Stehen, Dort arbeiten sie am Frieden der Welt und empfehlen die Abrüstung; hier brüten sie über den Atomkrieg und rüsten in aller Oeffentlichkeit. Dem harmlosen Zeit- genossen muß ein solches Verhalten fast wie Verrücktheit vorkommen; dem Wissenden offenbart sich darin die kontradiktorische Na- tur unserer Zeit, die den Widerspruch in allem und jedem auf die Spitze zu treiben unternimmt. Angeblich, um mit dem Philo- sophen Hegel zu sprechen, ist dies notwen- dig, um eine neue Welt zu gebären. Hoffent- lich stirbt darüber die Mutter nicht. Ihren Höhepunkt erreichte die UNO- Tagung in der brillanten Rede des franzé- sischen Ministerpräsidenten Mendeès-France am Todestag von Wyschinski. Er versuchte gewissermaßen mit einem rethorischen Alexandereoup die gordische Verstrickung im ost westlichen Tauziehen zu beenden. Aber seine koexistenziellen Vorschläge, Viermächtekonferenz, Oesterreichvertrag und Zustimmung zu einer östlichen Union be- treffend, sind bis heute noch auf keiner Seite auf Gegenliebe gestoßen. Die gut- gemeinten Dienste des kleinen Franzosen Wurden von seinen außenpolitischen Part- nern mit ebenso deutlichem Murren quit- tiert wie seine innerpolitischen Bestrebun- gen bei seinen eigenen Landsleuten. Es ist eben nicht so einfach den Knoten der inter- nationalen Verwirrung zu durchhauen, wenn man kein Schwert hat, sondern nur ein Mandat. Aber die diplomatische Welt ist einstwei⸗ len an einer wirklichen Entspannung nur sehr platonisch interessiert. So gelang es den Delegierten auf dieser neunten Gene- ral versammlung methodisch den mehr oder Weniger berechtigten Forderungen der kolo- nialen Länder Widerstand entgegenzusetzen und jede echte Verständigung sozusagen in schönen hinhaltenden Reden zu ersticken. Selbst in solch selbstverständlichen Rege- lungen wie der Forderung des Aetherfrie- dens im Rundfunk, die Gewährung der In- kormationsfreiheit und der Verurteilung der Zwangsarbeit konnte keine volle Ueberein- stimmung erzielt werden. Natürlich denken die Nationen, die gegen ein Uebereinkom- men stimmten oder sich der Stimme enthiel- ten, nicht an eine Durchführung der gewon- nenen Beschlüsse. Auch die Vereinten Natio- nen sind trotz ihrer Korea- Intervention vor- wiegend eine moralische Macht, und diese hat nicht nur im Privatleben ihre Grenze. Dennoch wäre es verkehrt, das Ergebnis dieser neunten Session unterschätzen zu Wollen. Gerade weil die Macht dieser Welt- vereinigung im Moralischen besteht und so Wenig wie die Gewalt des Papstes in bewaff- neten Legionen zu ermessen ist, kann sie auf die Dauer eher zur Friedensstiftung geeignet sein als die drohenden Koalitionen und Ver- tragswerke der nationalen Waffenträger. Hat nicht bereits die Diskussion um den Einsatz der Atomwaffe bewiesen, daß jede andere Als eine internationale Uebereinkunft not- wendig den Untergang der zivilisierten Welt herbeiführen wird? Die UNO hat ihre Chance. Es ist fast die einzige, die uns zum Ueberleben geblieben ist. Im Juni des nächsten Jahres werden die Vereinten Nationen in San Franzisko ihr zehnjähriges Jubiläum zu feiern haben. Zehn Jahre sind gewiß nicht viel, aber sie haben dieser Institution doch mehr Prestigegewinn gebracht als einstmals dem Völkerbund, der nach zehn Jahren bereits ein Leichnam war. Zehn Jahre lang hat die UNO immerhin den Frieden aktiv gewahrt. Dr. K. Ackermann Wer wird Sendestellenleiter? Lange genug ist es her, daß der Posten des Sendestellenleiters für Heidelberg und Karlsruhe verwaist ist. Aber wenn man fragt, wer nun wonl endlich der Nachfolger von Ernst Martin wird, hört man nur Ge- richte. Am häufigsten wird der Name von Dr. Fritz Henn genannt, ehemals Musik- direktor der Stadt Heidelberg, jetziger CDU- Stadtrat und Leiter der„Hochschule für Musik und Theater“ in Heidelberg, der neuerdings als aussichtsreichster Kandidat gilt. Ueber ein definitives Ja oder Nein scheint man sich in Stuttgart noch nicht geeinigt zu haben. Niemand will etwas Ge- naues wissen, keiner möchte sich festlegen — und man hat den Eindruck, als ob hinter den Kulissen ein heftiger Kuhhandel im Gange sei. Sind es parteipolitische, lokale oder persönliche Gründe, die die Entschei- dung so schwer machen, liegt es am Inten- danten oder am Rundfunkrat, daß noch im- mer keine Klarheit geschaffen wurde? Oder wartet man, ob sich nicht doch noch etwas Besseres bietet? Die Geheimniskrämerei um che Frage des Heidelberger Sendeleiters mümmt allmählich groteske Formen an, und die Oeffentlichkeit hat wieder einmal das Gefühl, als ob es bei der Besetzung wich tiger Kemter mehr um ein Tauziehen aller möglichen anderen Interessen als um eine objektive Prüfung der sachlichen Eignung geht. Warum sollte es sonst wohl so lange dauern, bis man einen passenden Mann findet? Die Auguren lächeln und die Presse wundert sich. E. P. Stuttgart, 21. Dezember Die Landesregierung von Baden-Würt⸗ temberg wird dem Landtag am 19. Januar 1955 zum ersten Male seit Jahren einen in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen Haushaltsplan für das Jahr 1955/56 vor- legen. Unter der Voraussetzung, daß die Be- arbeitung im Finanzausschuß und im Plenum des Landtags rechtzeitig beendet wird, kann der Etat entsprechend der Verfassungsvor- schrift rechtzeitig zu Beginn des Haushalts- jahrs am 1. April 1955 in Kraft treten. Finanzminister Dr. Karl Frank, der den Entwurf am Dienstag vor der Landespresse- konferenz erläuterte, bezeichnete sowohl den Ausgleich im Haushaltsplan, als auch die rechtzeitige Verabschiedung als die wesent- lichsten Merkmale des neuen Etats. Er mache mit der Uebergangsmaßnahme einer defizi- tären Haushaltspolitik Schluß und bilde die Grundlage für eine geordnete Steuerpolitik des Landes. Der Ausgleich des öffentlichen Aufwands sei in erster Linie dadurch erzielt worden, daß die wesentlichen Investitions- aufgaben(Wohnungs-, Schul- und Straßen- bau) aus dem ordentlichen in den außer- ordentlichen Haushalt verlagert wurden. Zur Deckung dieser hohen Ausgaben beabsichtige Baden- Württemberg, erstmalig eine Landes- anleihe aufzunehmen. Ueber deren Höhe und Konditionen sei jedoch noch kein Beschluß gefaßt worden. Auch die genauen Zahlen des Haushalt- 5 volumens gab der Minister nicht bekannt, bemerkte jedoch, das Volumen des ordentli- chen Haushalts würde etwas über dem des jetzigen Haushalts liegen, also die 2-Milliar- den-Grenze wiederum übersteigen. Im Zuge der Kalkulationen hätten sich alle Einzel- pläne Abstriche gefallen lassen müssen. Den- noch ergebe sich infolge notwendiger Stel- lenvermehrungen vor allem bei der Kultus- verwaltung wiederum ein leichtes Anstei- gen der Zahl der Staatsbediensteten Baden- Württembergs. Die reinen Verwaltungsstellen selen um 30 Planstellen vermehrt wor- den, 2970 angeforderte Stellen seien vom Ka- binett gestrichen worden. Infolge der Verlagerung der Investitions- ausgaben auf den außerordentlichen Haus- halt konnte— so führte Dr. Frank weiter aus— eine rigorose Verringerung der Mittel Von unserer Stuttgarter Redaktion für Aufbauvorhaben des Landes vermieden werden. So sollen für die Durchführung von Sanierungsprogrammen wiederum die vor- gesehenen Mittel bereitgestellt werden. Auch die Wirtschaftsförderung soll im ursprüng- lichen Umfang fortgesetzt werden. Außer- dem würden wieder Darlehen für die Elek- trifizierung der Bundesbahnstrecke Hei- delberg-Mannheim und für die Fer- tigstellung des Heidelberger Hauptbahnhofs sowie Gelder für den Ausbau der Universi- täten und Hochschulen des Landes gegeben werden. Dr. Frank erklärte, für die grundsätzliche Regelung seiner Finanzpolitik sei auch die am 1. Januar 1955 in Kraft tretende Steuer- reform maßgebend, da die Senkung der Ein- kommens- und Körperschaftssteuer für die Finanzgebarung des Landes von besonderer Tragweite sei. Als bedauerlich müsse emp- funden werden, daß das aus der Kleinen Steuerreform errechnete Einkommensteuer- Aufkommen hinter den Erwartungen zurück- geblieben und die erhoffte Steigerung des Sozialproduktes noch nicht eingetreten sei. Bei der Kalkulation für 1955 habe die Re- gierung daher Zahlen zugrundgelegt, die zwischen den Schätzungen des Instituts für Steuern und Finanzen und denen des Bun- desfinanzministers lägen. Bezugnehmend auf die noch ausstehende Finanzreform sagte Dr. Frank, die Länder hätten sich im Bundes- rat nicht aus egoistischen Gründen gegen Der neue Landesetat ist ausgeglichen Die Investitionsaufgaben wurden aus dem ordentlichen in den außerordentlichen Haushalt verlagert die Planung des Bundesfinanzministers ge- wandt, sondern aus der Tatsache heraus, daß sle ihre wichtigen Aufgaben nicht mehr durchführen könnten, wenn man ihnen nicht finanziellen Bewegungsraum zugestehe. Schon heute habe eine große Zahl von Wünschen zurückgestellt werden müssen, den nötigen Weil die Finanzdecke zu kurz sei. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller Kampf um die Finanzreform werde eine der entscheidenden Aufgaben des neuen Jahres sein,. Er glaube jedoch, daß es den Bundestag davon zu überzeugen, daß auch die Länder ihre Auf- gaben hätten und daß jede Million, die man Wichtiger Aufbauprojekte nach sich ziehen müsse. Man Werde 1955 im Bundestag hoffentlich ein- sehen, daß die Lasten der Länder nicht mehr gesteigert werden könnten. Unter den bevor- stehenden schwierigen Aufgaben nannte der Ministerpräsident auch die Probleme, vor die die Länder beim Aufbau der Verteidigung demnächst gestellt sein würden.„Jeder Tag wird uns neue Plage bringen“, sagte er,„aber dennoch glaube ich, daß wir an der Jahres- wende allen Anlaß zu einer optimistischen Betrachtung haben, weil wir ohne Schädi- gung des öffentlichen Lebens durch ein wei- teres Jahr gekommen sind. Es ist uns dar- über hinaus gelungen, weiten Teilen der Be- völkerung ein höheres Lebensniveau zu sagte, der gelingen werde, innen nehme, eine Reduzierung geben.“ Bauer Stulle gründete eine Partei Der DP entstand dadurch in Niedersachsen eine gefährliche Konkurrenz Von unserem Korrespondenten Ernst Weger Hannover, im Dezember. Eine interessante innenpolitische Entwick- lung, die besonders Bonn aufmerksam be- obachtet, bahnt sich in Niedersachsen an. Der in Hannover und in der Lüneburger Heide groß gewordenen„Deutschen Partei“, die Bundesminister Heinrich Hellwege als erster Vorsitzender anführt, macht plötzlich einer Landwirte-Partei“ den Ruf streitig, im Sinne des politisierenden Bauerntums bodenständig zu sein. Bislang hält sich die DP für die politische Vertretung der niedersächsischen Landwirtschaft und Hell- Wege, sowie sein Partei- und Ministerkol- Francisco Franco II. der Enkel Die Namensübertragung auf den späten Nachkommen wird vielfach gedeutet Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im Dezember Ein Familienereignis im Hause Franco gibt dieser Tage den Spaniern Anlaß zu mancherlei politischen Spekulationen. Nach zwei Mädchen ist der Marquesa von Villa- verde, der einzigen Tochter des Staatschefs, ein Sohn geboren worden,. Es war keine Ueberraschung, daß er den Vornamen des Großvaters, Francisco, erhielt. Uberraschen- der war schon das Schreiben, das der Graf von Arxgillo, der andere Großvater des Kin- des, an den Präsidenten der Cortes richtete. „Seit dem Tag der Vermählung meines Sch- nes Christoph“, so hieß es darin,„war es unser Vorsatz, die Zustimmung der staat- lichen Behörden dafür einzuholen, daß ein Sohn des glücklichen Paares, wie auch seine Weiteren männlichen Nachkommen, im Ge- dächtnis an seinen großen Vorfahren, unse- ren unbesiegben Caudillo, nach Erledigung der gesetzlichen Formalitäten den Namen Francisco Franco führen sollte. Nachdem das freudige Ereignis nunmehr eingetreten ist, halte ich den Zeitpunkt für gekommen, diesen Vorsatz zu verwirklichen.“ Es bedarf sicherlich keiner Erwähnung, daß die Ge- nehmigung zum Namenswechsel, den der Justizminister zu bestätigen hat, vom stän- dischen Parlament des Regimes einstimmig erteilt wurde. An die Stelle des Familiennamens Mar- tinez, den der Graf von Argillo und sein Sohn, der Marques von Villaverde, führen, tritt bei dem Kinde also nun der Name des Großvaters mütterlicherseits, Franco. Es gibt in Spanien zwar einige Präzedenz- fälle für eine solche Sonderregelung. Aber das moch entwickelte und Überaus männlich be- tonte Würdegefühl der Spanier sieht es doch Als un gebräuchlich an, daß ein Namensver- zicht in dieser Form ausgesprochen wird. Es ist natürlich naheliegend, den Fall mit poli- tischen Zukunftsplänen des Staatschefs in Verbindung zu bringen. Doch sind daneben die psychologisch höchst einleuchtenden Be- Weggründe nicht zu vergessen, die ihn zu diesem mehrdeutigen Schritt veranlaßt haben könnten. Wie allgemein bekannt, be- Sitzt Franco einen in hohem Maß entwickel- ten Familiensinn, Dag ihm ein männlicher Erbe vorenthalten geblieben ist, gilt als der große Kummer seines Lebens. Durch den Namenswechsel wäre nun also sein sehnlicher Wunsch nach einem Erben des Namens Franco erfüllt— freilich spät erfüllt, denn der Staatschef steht immerhin schon im 63. Lebensjahr. Man kann sich daher nur schwer entschließen, dem Schritt dynastischen Familienehrgeiz zu unterstel- len, wie dies von mancher Seite geschieht. Es sind in diesem Fall nicht nur die Mon- archisten, die sich beunruhigt zeigen. Auch der republikanische Flügel der Falange ist von der neuesten Wendung der Dinge offen- sichtlich verblüfft. Doch solche Besorgnisse greifen der Entwicklung wohl allzu weit voraus. Bis der eben geborene Francisco Franco II. volljährig wird, hätte der Groß- vater das 80. Lebensjahr überschritten. Dle Rechnung mit solchen Unbekannten wird vollends zur Hypothese, wenn man das Nachfolgegesetz heranzieht, das für den künftigen Regenten ein Mindestalter von 30 Jahren vorschreibt. Wenn Franco das Gesetz nicht ändert, das er selbst erlassen hat, bleibt also sein Enkel automatisch aus dem Spiel. lege Seebohm zweifelten nicht einen Augen- blick an der Treue dieser Gefolgschaft. Im vergangenen Sommer nun gründete im engsten Freundeskreise der Landwirt- schaftsrat. Heinrich Stulle in Goslar die aus einem jahrhundertealten Bauerngeschlecht und er besitzt zwei Höfe und in der Land- Wirtschaft einen guten Namen. Er hat in aller Ruhe seine Partei in allen nieder- sächsischen Kreisen durchorganisiert. Die meisten seiner aktiven Anhänger begeistern sich nicht für politische Posten, da sie glau- ben, als Landwirte auf ihren Höfen unab- kömmlich zu sein. Wenn auch diese Land- Wirte-Partei nicht nur aus politischen Idea- listen besteht, so zählt sie doch jetzt schon genügend Mitglieder, die zwar die Partei kinanzieren, selbst aber noch keine Ambi- „Landwirte- Partei“. Stulle stammt tionen hegen. Stulle propagiert ein Programm, jeden Fall ein Bauer sein, rektoriums des Deutschen Bauernverbandes und Präsidenten des Niedersächsischen Land- Und da volkes, Edmund Rehwinkel, vor. Stulle nur die Landwirtschaft samt ihren Handwerklichen Zweigen anspricht, hat er, selbst ein alter Bauer, schon beachtliche Er- folge. Zumal, das kommt ihm auch zugute, Viele Parteien in ihm einen Helfer erblicken. Indem Stulle nur auf land wirtschaftliche Wählerstimmen bei der Landtagswahl im Frühjahr 1955 spekuliert, tritt er in erster Linie zu Hellweges Deutscher Partei in Kon- kurrenz. Und eben diese Entwicklung sehen die politischen Gegner der niedersächsischen DP, als der drittstärksten Partei im Lande, nicht eben ungern. Wer in 95 Wahlkreisen je 100 Unterschrif- ten sammelt, was augenblicklich die Land- Wirte-Partei tut, und bei den rund 4,5 Mil- lionen Wahlberechtigten etwa ein halbes Prozent der gültigen Stimmen auf seine Liste vereinigt, ist gewählt. Bei 189 möglichen Abgeordneten rechnet Stulle mit einem An- teil von über 20 Prozent; wenn er auch nur die Hälfte seines Zieles erreicht, dürften sich ihm die Türen in das Kabinett zu Verhand- lungen mit dem bauernfreundlichen Mini- sterpräsidenten Kopf(SPD) öffnen. Aber die Deutsche Partei hätte die erste Runde in ihrem Kampfe um die eigene Existenz ver- loren. Rettungsaktion für die Einheit Pakistans Generalmajor Mirza praktiziert als Innenminister die„kontrollierte Demokratie“ Neu Delhi, im Dezember Generalmajor Iskander Mirza hält nicht viel von der Demokratie in Pakistan, die sei- ner Ansicht nach bislang nicht dem Volk, sondern eigennützigen Partei- Politikern zugute gekommen ist. Der vierschrötige General. Pakistans neuer Innenminister, hat auch wenig Sympathien für den föderativen Aufbau des Staates; am liebsten würde er alle Provinzreglerungen in West- und Ost- Pakistan beseitigen und den Gesamtstaat zentral von Karachi aus regieren. Tatsächlich ist der politische Provinzialis- mus eine so ernste Gefahr für den Bestand und die Entwicklung Pakistans geworden, daß die Anfang Oktober umgebildete Regie- rung eine revolutionäre Reform des pakista- nischen Staatsaufbaues eingeleitet hat. Paki- stan ist nicht nur in zwei Hälften geteilt, die durch einen beinah 2000 Kilometer breiten „indischen Korridor“ getrennt sind und sich voneinander volkstumsmäßig und sprachlich stark unterscheiden; auch die westliche Staatshälfte war bisher in sich noch einmal in mehrere verschiedensprachige Provinzen und ehemalige Fürstenstaaten aufgesplittert, und das ganze heterogene Gefüge wird nur durch das gemeinsame Band der islamischen Religion zusammengehalten Das Bewußtsein der religiösen Gemeinschaft war zwar stark genug, um die indischen Mohammedaner kür einen eigenen Staat kämpfen zu lassen; aber nachdem sie 1947 mit der Gründung Pakistans eine„Heimat ihres Glaubens“ gefunden hatten, traten die in den einzelnen Von unserem Korrespondenten H. W. Berg Provinzen beheimateten zentrifugalen Kräfte in den Vordergrund und gefährdeten seither die Einheit des jungen Staates. Daß die auseinanderstrebenden Kräfte solches Gewicht gewinnen konnten, lag daran, daß die Provinzen alle eine jahr- tausende- alte eigenständige kulturelle Tra- dition besitzen, und daß sie schon unter der britischen Kolonialherrschaft Verwaltungs- einheiten waren, während der Gesamtstaat heute erst ganze sieben Jahre alt ist und sich guf keine nationale Vergangenheit berufen kann. Die Vernachlässigung Ostpakistans durch die Zentralregierung hat in dieser Provinz, in der die Mehrheit der pakistani- schen Bevölkerung lebt, immer stärkere separatistische Tendenzen aufkommen lassen und die dadurch entstandene Unsicherheit wurde wiederum von den westpakistanischen „Provinz- Patrioten“ im Interesse ihrer per- sönlichen Machtkämpfe ausgenutzt. Der politische Kuhhandel zwischen den verschie- denen Interessengruppen hat schließlich die demokratischen Institutionen und die Pro- vinz-Politiker so in Mißkredit gebracht, daß Generalgouverneur Gulam Mohammed Anfang Oktober unter allgemeiner Zustimmung der Bevölkerung das Parlament(die Verfassung- gebende Versammlung) auflösen und seinen Beschluß bekanntgeben konnte, die zahl- reichen westpakistanischen Verwaltungs- einheiten zu einer„Provinz Westpakistan“ umzuformen. Zur Verwirklichung seines Einheitsplanes hätte sich Gulam Mohammed keinen besseren Mann aussuchen können als den neuen In- nenminister, Generalmajor Mirza, der im Vertrauen auf die Unterstützung der Armee Souverän alle Partei- Intrigen und Provinz- Rivalitäten ignorieren kann. Mirza rechtfertigt sein Vorgehen mit der Staatsraison einer„kontrollierten Demokra- tie“, wie sie gegenwärtig in Pakistan bestehe. Ostpakistan wird der energische Innenmini- ster aus Rücksicht auf sein Bevölkerungs- schwergewicht und auf seine große Entfer- nung von der westlichen Staatshälfte nicht den Charakter einer selbständigen Provinz nehmen können; aber er will dieses Gewicht durch eine in sich geschlossene Westpakista- mische Provinz, die inzwischen mit der Zu- stimmung führender Politiker aus allen Tei- len des Landes eine moralische Basis erhielt, aus balancieren und zudem mit der Entmach- tung der westpakistanischen Lokalpatrioten allen separatistischen Kräften im Osten eine letzte Warnung erteilen. Nach der Reorganisation des Staates, un- ter deren Vorzeichen auch die eben erfolgte Ernennung des Führers der„Vereinigten Front“ in Ostpakistan zum Justizminister zu Verstehen ist, sollen in Pakistan die ersten allgemeinen Wahlen abgehalten werden. Es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß die im Oktober zur Macht gekommene Regie- Tung„starker Männer“ in Karachi das Ex- periment einer parlamentarischen Demokra- tie noch für längere Zeit zugunsten des jetzt herrschenden Systems der„kontrollierten Demokratie“ hinauszögern wird. von dem er glaubt, jeder Bauer müsse es sofort verstehen. Stulle sagt, ein Landwirtschafts- minister, ob in Bonn oder sonstwo, soll auf vor allem im Agrarland Niedersachsen. Für diesen Posten schlägt er jetzt schon das Mitglied des Di- — Menschliches am Rande der Straßburger Debatte notiert Straßburg, im Dezember Vierzehn Tage lang haben sich nach- einander das Montan-Parlament und die Be- ratende Versammlung des Europarates über ihre Probleme gerauft. Der Niedergang der supranationalen Idee wurde beklagt, der Abschluß des österreichischen Staatsvertra- ges und die deutsche Wiedervereinigung wurden ebenso gefordert wie die allgemeine Entspannung, die deutsche Wiederaufrüstung und die allgemeine Abrüstung. In der Saar- debatte kam es zu hitzigen Streitreden zwi- schen deutschen Sozialdemokraten und saar. ländischen Abgeordneten, so hitzig und scharf, wie sie der Europarat seit den Zeiten de Valeras nicht mehr erlebte... Ein fran- 268ischer Journalist meinte nachher, vier Jahre seien Englisch und Französisch die Amtssprachen gewesen. Jetzt Sei auch Deutsch zugelassen, und sofort habe es Krach gegeben. Aber das alles ist schon einige Tage her. Blickt man jetzt zurück, dann bleibt auch sehr viel Menschliches, vieles, das zeigt, daß auch die Europäer Menschen sind, freund- iche Menschen, schwache Menschen und sympathische Menschen. Die— unpolitische— Sensation der Ta- gung des Europarates war die Dame mit dem Dekolleté. Die Beratende Versammlung hatte sich zu einer Nachtsitzung zusammen- gefunden. Müde von der nun schon neun Stunden währenden Debatte und von der späten Abendstunde saßen die Abgeordneten in der Arena, die Journalisten und Diploma- ten auf der Tribüne, die Zuschauer auf ihren Rängen. Die Aufmerksamkeit, die man dem Redner schenkte, war nicht gerade über- trieben groß. Da erschien die Dame mit dem Dekolleté. Hübsch, mit dunklen Augen und — im tief ausgeschnittenen Abendkleid, nahm sie ganz vorne auf der Zuschauertribüne Platz... und, plötzlich interessiert, blickte alles hinauf. Die Journalisten ganz unver- froren, etwas dezenter die Diplomaten, und so wie sie auch die Abgeordneten. Man legte Zeitungen, Drucksachen, Manuskripte aus der Hamd und wunderte sich über sie, die, wie man später hörte, eine Amerika- nerin war, die sich Europa einmal von der Tribüne des Europarates ansehen wollte. Und der ebenso geistreiche wie witzige Gral Spreti aus Lindau rief einem, der ganz ver- loren hinaufstarrte, zu:„Resistez, resistezl“, so wie Gerstenmaier es im September den Abgeordneten zugerufen hatte, um sie vor dem Rückfall in Reaktion und Nationalismus zu warnen. * An einem anderen Abend gab der deut- sche Vertreter beim Europarat Dr. Carstens einen Empfang für die deutschen Abgeordne- ten und Journalisten. Dr. Pünder und Carlo Schmid hielten herzlich und witzig die Ant- Wortreden auf die Begrüßung. Beide beklag- ten ihr Schicksal in Bonn.„Bonn ist un- menschlich“, sagte Carlo Schmid.„Es sollte doch möglich sein, daß man auch dort einmal als Mensch bei einer Flasche Wein nebenein- ander sitzt. angenehme Ueberraschungen dabei.“ auch Dr. Pünder meinte, daß diese familiäre Atmosphäre in Straßburg zwischen Abgeord- neten, Beamten und Journalisten doch ein- malig sei. Dann blickte er gedankenvoll auf die Knochen eines Viertel Hühnchens auf seinem Teller und fügte an den Gastgeber gewandt hinzu:„Ich habe Ihnen vor der deutschen Delegation, als Sie Ihre Einladung aussprachen, gedankt und die Einladung als Symbol für unseren menschlichen Zusam- menhalt bezeichnet. Ich glaube, und dabei faßte er den Knochen,„es ist doch etwas mehr als eine symbolische Einladung.“ * Französische Schlagfertigkeit bewies der Mann an der Garderobe im Europahaus, der, ewig in Sorge um Wechselgeld, von einem Gast einen der neuen Fünfhundert-Franec- Scheine hingeschoben erhielt. Die Scheine tragen das Bild Victor Hugos, von dem man ja lernte, daß er„Les miserables“ schrieb. Und die Antwort des Garderobemannes war prompt:„Ah, les miserables“, und unter Knurren suchte er sein Wechselgeld. K Das Verhältnis zwischen den Saarländern und den deutschen Abgeordneten freilich ist fatal. Man schneidet sich. Ob man seit Jah- ren in einem Ausschuß bei der Arbeit zu- sammensitzt oder sich nur im Plenarsaal sieht, bis auf wenige Ausnahmen wird kein Wort gewechselt, keine Hand geschüttelt, kein Gespräch geführt. Die Saarvertreter möchten im Grunde, so kann man anneh- men, einen besseren Kontakt, aber sie wollen nicht von ihrem Regime lassen. Die Deutschen würden auch gerne, aber nicht mit Abgeord- neten dieses Regimes. So sind sich die Vertre- ter Deutschlands und Islands oder der Türkei näher als die Vertreter der Bundesrepublik und der deutschen Saar. * Bleibt schließlich noch der Witz der Straß- burger Saison zu erzählen. Ein Engländer brachte ihn zuerst vor, als er sich ein wenig Kritisch über die strenge Zucht der deutschen Parteien ausgelassen hatte.„Sehen Sie“, sagte er,„so ist das in Deutschland: da starb jüngst einer der ganz alten Renommierwäh- ler einer großen Partei und, schon auf dem Totenbette, wenige Stunden vor seinem Tode, trat er zur gegnerischen Partei über. Natürlich beschwor ihn sein Bezirksvorsit- zender mit Händeringen, daß er doch an die Partei, an das Prestige denken sollte., Gerade das tu ich ja“, war die Antwort, versteh das doch: besser es stirbt einer von denen als einer von uns!“ Eckhard Budewig Der amerikanische Botschafter in Saigon Überreichte dem Ministerpräsidenten von Südvietnam einen Scheck von rund 28 Millio- nen Dollar als erste Rate der amerikani- schen Flüchtlingshilfe. Der Vorsitzende der amerikanischen Stabschefs, Radford, ist zu einer mehrtägigen Inspektionsreise in Sai- gon eingetroffen. In Paris, woher Radford kam, ist man übereingekommen, die Streit- kräfte Südvietnams künftig von den Militär- missionen Frankreichs und der USA und nicht, wie bisher geplant, nur durch Ame- rikaner ausbilden zu lassen. Ein besonders starker Reiseverkehr haf aus Westberlin über den Bahnhof Helmstedt nach Westdeutschland eingesetzt. Die Infer- zonenzüge von Berlin nach dem Ruhrgebiet sind seit Sonntag bis zu 200 Prozent über- besetzt. Man erlebt doch immer wieder Und Nr * Seeber ne JJ ͤ ͤ 0 T0 iert nber Ach; N Be- über der der tra · Jung leine tung Aar Zwi- adar. diten ran · vier dlie auch Tach Ber. auch das und- Und mit lung nen- aeun der eten ma- hren ber- dem ahm düne ickte ver- Man ripte sie, a- der Alte. ral ver ezl, den vor mus eut· tens ne- arlo Ant- lag- un- Alte mal ein- eder Und järe ord- ein- auf auf ber der lung Als am- abel Was der der, em me- ine nan ieb. War nter 4 ern ist ah⸗ 6 zu- aal N ein elt, ter eh- len nen rd- re- kel lik al- der nig zen gte arb äh em ber. t- die 0 ade das als vig on on o- ni- ler ai- rd it⸗ ir- nd 1e lat dt 882 et 1 5 * Modeschmuck mnie Nr. 298/ Mittwoch, 22. Dezember 1954 i Streifzug durch weihnachtliche Kichen Plumpudding in England/„Torrundes“ in Spanien Weihnachten, das Fest der Liebe und der Freude wird in vielen Ländern der Welt be- gangen, doch fast überall ist der Fest-Ritus ein wenig anders. Eines aber ist allen Festen gemeinsam: Ein köstliches Mahl mit beson- deren Leckerbissen. Oft handelt es sich um Spezialitäten, um erpropte Rezepte, die seit Jahrhunderten zur Tradition gehören. Dänemark: Das traditionelle Weih- nachtsessen ist Reisbrei mit Gänsebraten. Im Reisbrei ist eine Mandel verborgen. Wer sie findet, bekommt ein besonderes Geschenk. Aber auch Fische gehören zum Weihnachts- mahl. Es ist eine schöne alte Sitte, daß die dänischen Fischer die am 24. Dezember ge- kangenen Fische kostenlos an arme Leute verteilen. Schweden: Das schwedische Weih- nachtsessen halten nur ganz urwüchsige Mägen durch. Es gibt„Julkorv“, eine Art Weißwurst,„Julskinka“, gekochten Schin- ken, der mit einer Zuckerglasur überzogen ist, dazu Burgundersauce und Kastanien. Wer dann noch Hunger hat, kann sich an Plumpudding und Eiscreme gütlich tun. In Nordschweden gibt es den„Lutfisk“, einen in einer Sodalauge und mit Kalk präparier- ten Kabeljau, der meist mit Eiersauce geges- sen Wird. Die Zubereitung des„Lutfisk“ wird von der Hausfrau nach geheimen Rezepten vorgenommen, die sorgsam gehütet werden. Der Fisch ist für die meisten Mitteleuropäer nicht geniebbar Norwegen: Auch hier wird der„Lut- fisk« mit Begeisterung gegessen. Als Vor- Speise gibt es in Norwegen Haferflockenbrei in dem eine Mandel versteckt ist, wie in Dänemark im traditionellen Reisbrei. Wer die Mandel findet, hat, falls er noch nicht verheiratet und im heiratsfähigen Alter ist, die Chance, bis zum nächsten Fest verhei- ratet zu sein. Das Weihnachtsessen geht wei- ter mit marinierten Schweinsfüßen und ver- schiedenen geräucherten Fleischsorten, wo- bei Rentierfleisch nicht fehlen darf. Ge- trunken wird Rotweinpunsch in großen Mengen. Frankreich: Zum„echten“ Weih- nachtsessen in Frankreich, das am 24. De- zember nicht zu Hause, sondern in einem Restaurant eingenommen wird, gehören Austern, Gänseleber, Truthahn und Maronen oder Trüffeln und der traditionelle Weih- nachtskuchen als Dessert. Dieser Weihnachts- kuchen heißt„buche de noel“ und ist ein in Biskuit nachgeahmtes Buchenscheit. England: Die Engländer sind nicht gerade als Feinschmecker bekannt. Außer einer Sauce und dem Roastbeaf haben ihre Köche nicht sehr viel zur internationalen Küche beigetragen. Das Weihnachtsessen kann sich jedoch sehen lassen: Es gibt Trut- hahn, meist recht gut zubereitet, und als Nachtisch den berühmten Plumpudding, der aber keine englische Erfindung ist, wie so gerne behauptet wird. Er wird mit Gin und Kognak übergossen und feierlich angezündet. Italien: Ein delikates italienisches Weihnachtsessen ist„Pollo al Riso“, Stücke von Geflügel werden mit Speck umwickelt Selbstverständlich kommen noch eine Reihe von Beigaben dazu, wie Reis, Tomaten, Käse, wobei die Hausfrauen ihre Phantasie walten lassen. Häufig bilden auch Fisch und Aal das Weihnachtsessen. Für Süditalien sind die Modeschmuck nicht Imitation Längst schon ist die Mode erkaben über all die xleinlichen Vorurteile gegen falschen“ Schmuck. Die echten. aber viel zu feinen Perlenketten haben an Reiz und dekorativer Wirkung verloren und mit ihnen Nadeln, Broschen und Anhänger, die man Samstag- nachmittags mit Andacht aus ihren samtbe- zogenen Etuis nahm nud auf das gute Kleid steckte; genau in die Mitte des Ausschnittes, da wo„vorne“ war. Der neue Schmuck heißt nicht mehr Imi- tation und will es auch nicht mehr sein. Er ist ein wesentlicher Bestandteil der Kleidung ge- Worden. Perlen spielen immer noch die erste Rolle. Die Schnüre sind wieder— für wenig Geld— länger geworden und haben sich um, graue Perlenreiken vermehrt. Vielfach um den Hals geschlungen füllen sie in diesem Winter den Ausschnitt der Kostüme, lange und lose hängend betonen sie die neue langgestreckte Linie der Sweater, die Christian Dio beschert Rat. Der warme Glanz der Perlen mimmt den Tweeds, Shetlands und chepiots die Härte und macht Kragen und Krägelchen ůberſtüssig. Am Abend aber verlangen die herrlichen Samte und Satins, die Spitzen und Tafte rei- chen Perlenschmuche. Das letzte Wort hat Gabriele Chanel gesprochen: sie vereint Per- len und Brillanten zu langen Ketten, und mit unnachanmlichem Chio stecken die Mannequins sie unter die Gürtel. Brillanten nicht echt und daher auch als „Strass“ bezeichnet— haben in diesem Jahre neue Bestimmungsorte gefunden. Als Clipse, Spangen, Schnallen und Ag raffen zieren sie Aermel und Manschetten nachmittäglichen Kleider. Smaragde, Saphire und Rubine sind Stiefkinder der Mode geworden. Halbedel- steine hingegen sind beliebter denn je. Vor allem wenn sie echt sind. Topase sämtlicher Schattierungen und Nuancen werden von der eleganten Pariserin ⁊u sportlichen Kleidern und Kostümen getragen. Granate und neuer- dings auch Korallen zu grauem Flanell. Schild- patt ist als Modeschmuce wiedergekehrt. Dicke Ketten daraus sind wohl auch die beste Er- gänzung der hellen Kaschmir- undd Kamelhaar- töne, und von wahrhafter— aber auch nicht billiger— Eleganz sind die gans klassischen Knöpfe aus blondem Schildvatt, die den ein- zigen Schmucle reinseidener Hemdblusenklei- der darstellen. 8 Jet hat num gar nichts mehr mit Trauer zu tun. In Nei Vor lanciert, trägt die gans junge Frau die Colliers aus Jet zum weißen Abend- kleid. Goldene Ketten gelangen wieder ⁊u neuen Ehren, selbst wenn sie aus dem Kauf- haus stammen. Weit wichtiger als ihr Gewicht ist aber ihre Länge. Man trägt sie nun auf groben Tweedmänteln, als Muffketten erinnern sie an eine reizende Mode unserer Großmütter. die schochiert wären, wenn sie wüßten, daß man falsches Gold trägt. Goldene Armreifen. haben sich beträchtlich vermehrt, um impo- sant zu wirken. Mit Chic oder Mut getragen wird der seine Wirkung verfehlen. Mehr und mehr aber wird er vom modischen Beiwerk zum wesentlichen Bestandteil der Mode avancieren. MK Pasteten und der„Panettono“, eine Art Weihnachtsstollen, typisch. Manche begnü- gen sich mit Blumenkohl in einer Sauce aus und in einer Kasserole in Oel gedünstet. Olivenöl und gerösteten Zwiebeln, die noch mit Tomatenmark und Käse gewürzt wird. Die wohlhabenden Familien versammeln sich am Weihnachtstag um den Truthahn, der meist mit Reis, Eiern, Käse und ver- schiedenen Wurstsorten gefüllt ist. Spanien: Es gehört in Spanien zu den Freuden und Leiden des Weihnachtsfestes, daß sich die ganze Familie erst einmal an ztorrundes“, das sind marzipanähnliche Sü- Bigkeiten, den Magen verdirbt. Süßigkeiten werden dort nämlich über die Festtage in geradezu un wahrscheinlichen Mengen geges- sen. Selbstverständlich gibt es auch noch nahrhaftere Dinge, so zum Beispiel„Pollo espanol“, spanisches Geflügel. Holland: Die Holländer essen wie wir Als Festessen meist eine knusprige Gans mit Apfeltunke. Und damit wären wir sozusagen 5 heimatlichem lukullischem Boden gelan- et. Deutschland: Die Gans gehört bei uns unbestritten zu den Favoriten des Weih- nachtsschmauses. Schon die alten Römer liebten diesen leckeren Vogel. Das älteste überlieferte Gans-Rezept stammt aus dem Jahre 230 n. Chr., ist also 720 Jahre alt. Am Heiligen Abend selbst werden bei uns meist Fische, vor allem Karpfen gegessen. Deutsche Weihnachtsspezialitäten, die einen Ruf in der ganzen Welt haben, sind die Nürnberger Lebkuchen, die Aachener Printen und der Dresdener Christstollen. Marian Arnold Kurz notiert Viele junge Krankenschwestern verlassen nach ihrer Ausbildung Deutschland, weil ihnen in Amerika. Südafrika, ja sogar in der Türkei sehr viel bessere Bedingungen geboten werden als in deutschen Krankenhäusern. Außerdem geben etwa 30 Prozent der Neu- und Zweit- schwestern nach etwa drei Jahren den Kran- kenpflegeberuf wieder auf. * In einem Buch„Königliche Gerichte“ lüftet der Küchenchef und Leibkoch des schwe- dischen Königs Gustaf V. das Geheimnis von vierhundert Rezepten aus der Stockholmer Hofküche. Er ließ es als Weihnachtsgabe dem„König der Gourmets“ Alfred Walter spiel(Hotel Vier Jahreszeiten, München), durch seinen Münchener Verleger Ernst Reinhardt überreichen. Behörde als Weihnachtsmann Der Weihnachtsmann hat Verstärkung er- Halten. Eine Behörde hat nämlich zugesichert, ihm eine schwere Arbeit abzunehmen und einem kleinen Mädchen eine große Freude zu bereiten. Bei der Dienststelle war kürz- lich ein an den Weihnachtsmann addressier- ter Brief eingelaufen, der folgenden Wunsch enthielt: „Lieber Weihnachtsmann“! Ich möchte zu Weihnachten kein Püppchen und keinen Teddybär haben. Aber kannst du nicht Mutti und Vati stattdessen ein Haus verschaffen? Viele liebe Grüße und Küsse von deiner Christine.— Die Dienststelle hat daraufhin sofort Untersuchungen angestellt und her- ausgefunden, daß die kleine Christine mit ihren zwei Brüderchen in einem Kinderheim lebt, weil ihre bei Verwandten untergekom- menen Eltern keine Wohnung bekommen können Die Behörde hat jetzt amtlich er- klärt, sie würde„ihr bestes“ tun, um— mit Hilfe des Weihnachtsmannes— der kleinen Christine ihren Weihnachtswrunsch zu erfül- len. Für die Hausfrau notiert: Selte 3 Das Gefühl der Geborgenheit, des Zuhauseseins bei dem anderen, ist in diesen dunhlen Dezembertagen wichtiger als alle Geschenke. Glücklich, wer es geben glüchelich, wer es empfinden kann. Die Aufnahme ist dem im Christian-Wegner-Verlag Hamburg erschie- nenen Bildband:„Frauen in Paris“ von André Maurois entnommen) Licht in der Dunkelheit Nur zu gern werden die Stunden der bit- tersten Not vergessen. Dagegen ist nichts zu sagen; hin und wieder gut ist es aber, sich daran zr erinnern, daß es auch anders sein kann in diesem wechselvollen Leben. In der Woche vor Weihnachten, als die Wünsche und Sehnsüchte meiner Kinderschar sich ins Unerfüllbare steigerten, einen besonderen Entschluß. Und so heißt es am Heiligen Abend:„Zieht euch alle recht warm an: Wir gehen spazieren.“ faßte ich darum Diese langen Gesichter müßte man Kknip- sen, denke ich vergnügt, und kümmere mich nicht ein bißchen um das heimliche Tuscheln. Es dämmert, und hier und da sieht man schon Kerzenlicht hinter einem Fenster auf- flammen. Die Kinder finden es bald äußerst spannend, die Fenster zu beobachten und sich auszudenken, welche Weihnachtsfreude sich dahinter verbirgt. Als wir schon ein Stück aus der Stadt heraus sind, läuten die Glocken den Heiligen Abend ein. Der Weg führt von der glatten Straße fort Dunkelheit. einem alten Eisenbahnwagen. Aufs Gerade wohl klopfe ich und irgendwo öffnet sich eine Tür.„Geht nur hinein!“, mein Häuflein auf,„hier wohnt der Schu- ster Franz.“ in die Schließlich stehen wir vor fordere ich Schuster Franz ist seit Monaten im Kran- kenhaus. Seine Frau steht jetzt vor uns, umgeben von den größeren Sprößlingen, und weint und lacht in einem.„Nein, das vergesse ich Ihnen im ganzen Leben nicht, daß Sie am Heiligen Abend den weiten Weg hier heraus gemacht haben.“ Mit großen erschrockenen Augen sehen meine Kinder sich um und packen dann nur zu gern die Tasche aus, die sie bisher tra- gen mußten, ohne zu wissen wohin und warum. Viel ist es nicht bei so großer Not. Doch wie leuchten die Augen der Kinder auf über jede Nuß, Dann singen wir noch ein Lied zum Abschied und stolpern wieder in die Nacht hinaus. jedes Schokoladenherz! Lange Zeit bleibt es still zwischen uns. Schließlich muß ich es aber doch sagen: „Es war genau die Hälfte von dem, was ich für eure bunten Teller hatte. Das essen nun also die Schusterkinder.“ „Ach, Mutti!“ sagt nur eins, und jedes hängt sich für ein Weilchen zärtlich an mich. So wandern wir nach Hause zurück, in das Behütet- brennen bald am Baum. Der Jubel ist ge- dämpfter als im vorigen Jahr. Nicht weil die Teller nur halbvoll sind oder mancher heiße Wunsch nicht in Erfüllung ging, nein, weil Leid und Not anderer Herzen an die Seelen rührte.„Wenn ich es nicht selbst er- lebt hätte, dann würde ich glauben, es wäre nur eine Geschichte ein Märchen sagt meine und Geborgensein. Die Kerzen Große. Wie gut haben wir es doch!“ E. M. Micheline wird mir etwas schenken Ich werde von Micheline etwas zu Weih- nachten kriegen. Sie hat es wieder einmal ungefragt und deutlich erklärt, daß sie mir etwas schenken wird. Aber dieses Wissen wird mir in der Nacht wieder entfallen, wie ich es Micheline versprochen habe, als sie so übertrieben bestürzt darüber war, daß ihr das Geheimnis nun doch über die Lippen ge- rutscht ist. Und morgen wird Micheline be- stimmt sagen:„Du bist bestimmt neugierig, ob ich dir etwas zu Weihnachten schenke, aber ich verrate es nicht, und ich zeige es auch noch nicht.“ So geht das täglich abwechselnd, daß Micheline ihre wohltätigen Pläne verkündet, um sie morgen wieder in Frage zu stellen. Und dabei blitzt in ihren Augen so eine lustig-listige Gescheitheit, die mich zuweilen vergnüglich, zuweilen nachdenklich stimmt; denn ist das nicht eine raffinierte Methode von Micheline, ihre Umwelt mit konstanter Regelmäßigkeit an gewisse weihnachtliche Verpflichtungen zu erinnern? Man zeigt sich nobel, man macht Geschenke. Man wird Micheline gegenüber eventuell sogar in die Lage kommen, sich„revanchieren“ zu müssen. Aber Fräulein Bessenich, Michelines Leh- rerin, hat den Kindern in der Schule erklärt, daß von Zahl und Geldeswert der Geschenke der Erfolg des Weihnachtsfestes nicht ab- hinge, sondern daß ganz andere Dinge die Feierlichkeit dieser Zeit ausmachten. Und Micheline ist einsichtig. Micheline sagt:„Ich für meine Person wünsche mir rein gar nichts. Dafür kann sich lieber Genovefa Buntstifte und ein Kaleidoskop und eine Waage für den Kaufmannsladen und eine Handtasche und eine Karierte Haarschleife wünschen.“ Genovefa ist Michelines Puppe, die in Micheline das beredteste Sprachrohr hat, das sie sich nur wünschen kann; und Genovefa stellt so neugierige und verwegene Hausfrauenarbeit oder„Wäscherei mit Gütezeichen Sachgemäßes Waschen garantiert/ Chemiker prüfen die Betriebe „Keine Hausfrau kann ihre Wäsche so schonend waschen wie die Wäschereien, die das Gütezeichen führen“, sagte der Vor- sitzende des Verbandes, als er in Hamburg die Einführung des Gütezeichens für die Bundesrepublik bekannt gab.„Alle diese Betriebe besitzen nämlich Einrichtungen, über die keine Hausfrau verfügt, denn wo Der gute Rat Praktisch ist der Kerzenhalter am Weih- nachtsbaum den man selber herstellen kann. Die dicksten Stecknadeln, die im Hause zu finden sind, werden von unten nach oben an der Stelle festgemacht, an der die Kerze stecken soll. Mit einer erhitzten Nadel wird am unteren Ende der Kerze wird ein Loch gemacht, dann die Kerze auf- gesetzt. Die Lichter halten sicher, das Ganze kostet keinen Pfennig. J. S. gibt es einen Haushalt, der Anlagen zur Enthärtung und Klärung des Wassers hat und zugleich Waschmaschinen, die das Er- hitzen und den Waschvorgang auf eine möglichst kurze Zeit reduzieren? Und was den Preis anbetrifft, so kann die Hausfrau kaum billiger waschen, denn sie muß ja auch Waschmittel, Brennmaterial oder Gas, vieleicht auch eine Arbeitskraft bezahlen, ganz zu schweigen von den oft unzuläng- lichen und primitiven Waschanlagen.“ Um das Mißtrauen der Hausfrauen, die befürchten, daß ihre Wäsche in den Wäsche- reien zu sehr strapaziert wird, zu beseitigen und um ihnen eine Garantie für eine ein- wandfreie und schonende Behandlung ihrer Wäsche zu geben, hat man nun das Güte- zeichen eingeführt. Die Wäschereien erhal- ten es nur nach einer langen Prüfungszeit, wenn sie die auf wissenschaftlicher Grund- lage erarbeiteten Waschvorschriften erfül- len. So muß zum Beispiel die Wäsche, nach- dem sie fünfzigmal gewaschen worden ist, noch mindestens 75 Prozent ihrer Neufestig- keit haben und praktisch so weiß wie neue Wäsche sein. Hat ein Betrieb das Gütezei- chen erworben, so wird er unangemeldet des öfteren von Chemikern überprüft. Erfüllt er die Bedingungen nicht mehr, wird das Güte- zeichen wieder entzogen. Von den 5700 Betrieben des Deutschen Wäscherei-Verbandes haben jetzt die ersten 63 das Gütezeichen bekommen und viele andere bewerben sich darum. So werden in Zukunft wohl bald mehr als nur 20 Prozent der westdeutschen Haushalte(in England sind es 29 Prozent, in Amerika 44 Prozent) in Wäschereien waschen lassen und viele Hausfrauen werden von einer mühsamen und zeitraubenden Arbeit befreit sein. In kalten Jagen Muß eine Hausfrau wirklich immer schon an ihren Händen zu erkennen sein? Gewiß geht die häusliche Schmutzarbeit nicht im- mer spurlos an ihnen vorüber,— doch ver- mag regelmäßig und richtige Pflege auch die Hände der Hausfrau schön zu erhalten. Mit warmem Wasser und milder Seife— wenn nötig auch etwas Zitronensaft— nach jeder schmutzenden Arbeit sorgfältig gesäu- bert und gut getrocknet, abends mit Glyze- rin oder einer Fettereme eingerieben und einmal wöchentlich in etwas Muße mani- kürt und massiert, werden auch Haus- frauenhände so gepflegt sein, wie man das von einer Frauenhand erwartet. Die wenigen Minuten, die man an kalten Tagen zusätzlich der Handpflege widmet, sind durchaus gerechtfertigt. Rote Hände und klamme Finger sind ja nicht nur un- schön, sondern auch gesundheitsstörend. Frostschäden an den Händen beugt man am besten durch allabendliche Wechselbäder vor die eine bessere Durchblutung bewir- ken. Dazu taucht man die Hände abwech- selnd in recht heißes und in kaltes Wasser, reibt sie mit Fett ein und massiert die ein- zelnen Finger mit leichten Strichen von der Spitze zum Handteller. Sind die Hände beim Einkauf einmal sehr kalt und starr geworden, so sollte man sie nicht gegen den warmen Ofen halten! Das Schmerz- und Schwindelgefühl, das ein rascher Wechsel vom Kalten zum Warmen oft mit sich bringt, schwindet bald, wenn man— kaltes Leitungswasser über die starren Hände rinnen läßt. Besonders aufgesprungene und rauhe Hände werden wieder glatt und zart, wenn sie abends nach gründlichem Waschen in warmem Wasser mit einer Mischung aus einem Teelöffel Honig, einem Teelöffel Gly- zerin und einem Teelöffel Zitronensaft ein- gerieben werden. Um ein übriges zu tun, sollte man über Nacht ein Paar alte Leder- handschuhe darüber ziehen. Ansprüche, daß Micheline neben ihr als ein Musterbild bescheidener Wunschlosigkeit da- steht. Genovefa möchte so schrecklich gern in den Zirkus gehen, Genovefa findet gol- dene Bänder am Aventskranz viel feierlicher als rote, oder Genovefa ist plötzlich ganz blaß und müßte unbedingt noch ein Weil chen nach draußen, obwohl es schon dunkel ist, oder Genovefa ist so tödlich erkältet, daß nur eine Schachtel Salmiakpastillen sie noch retten könnte. Eingedenk Genovefas unaufhörlicher For- derungen frage ich Micheline, ob mir denn wohl Genovefa etwas zu Weihnachten schen ken würde; aber Micheline weiß mit Be- stimmtheit, daß Genovefa Derartiges nicht im Sinne führt. Sie jedoch, Micheline, werde mir ja etwas schenken, nur verrate sie es noch nicht, und sie fügt hinzu:„Unsereins kann schweigen.“„Unsereins“ ist ein fabel- haftes Wort. Micheline hat es von Tante Erika, die„unsereins“ zahlreich in die Be- richte über ihr Untermieterschicksal einflicht, und es ist überhaupt offensichtlich, daß Micheline mit Tante Erika seit einigen Tagen unter einer Decke steckt und Geheimnisse brütet. Als Tante Erika neulich nachmittags bei uns war, meinte sie:„Deine Kaffeemütze kinde ich schon lange nicht mehr schön. Zeig doch mal her, was sich davon noch verwen- NNFFEE HH trinken und schenken den ließe, der Bezug keinesfalls, vielleicht aber das Innenfutter.“ Seitdem ist die Kaffeemütze verschwun- den, und ich muß notdürftig mit ungewohn- ten Mitteln den Kaffee bei Temperatur er- halten. Seitdem hat Genovefa so starke Migräne, daß man leise anklopfen muß, ehe man ins Kinderzimmer tritt, und Micheline läuft ständig mit bunten Wollfäden am Kleid herum. Und in ihr brennt das Geheimnis, und ich sehe, wie es ihr keine Ruhe läßt; und da vergißt sich Micheline wirklich beinahe und sagt:„Ich verrate es dir nicht, was ich dir zu Weihnachten schenke, aber es fängt mit Kaffeemü“ an.“ Und preßt sofort beide Hände vor den Mund und ist so über sich selber erschrocken, daß ich schon sagen will: Entschuldige, Micheline, aber ich habe eben gar nicht zugehört. Aber da blitzt es wieder in Michelines Augen, und Micheline trium- phiert:„Jetzt denkst du, du weißt es, aber du weißt es gar nicht; jetzt denkst du, ich schenke dir eine Kaffeemühle.“ Ich muß sehr an mich halten, um nicht zu sagen:„Du hast schon wieder einen Woll- faden am Kleid, Micheline.“ Gerda Richter MANNHEIM Mittwoch, 22. Dezember 1954/ Nr. 298 Die letzten ZWei Meter der neuen Eisenbahn- Bruce zwischen Mannheim und Ludwigshafen werden heute eingesetzt und die Verbindung von Ludwigshafen mit dem auf dem Mann- heimer Pfeiler liegenden Reststück der alten Brucke ist hergestellt. Dann wird das letzte Stück üͤder der Fahrrinne in Angriff genommen. Foto: Steiger „Friedensstdrke“ erreicht Unsere Stadt hat in diesen Tagen endlich Wieder ihre„Friedensstärke“ erreicht, die im Jahre 1938s ohne Garnison 280 000 Einwohner betrug. Die vielen Schritte emigrierter Eæ- Mannheimer, die zu diesem denkwürdigen Jubildum führten, begannen vor und nach der Währungsreform, als die Quadratestadt einen Zustrom zu verzeichnen Ratte, wie inn nur wenige Gemeinden der Bundesrepublix duf- Weisen konnten. Nachdem die Einwohnerzahl in den beiden ersten Jahren nach dem Zusam- mendruch auf fast 200 00 Menschen gestiegen war, betrug sie im Jahre 1950 bereits wieder eine Viertelmillion. In den vergangenen vier Jahren wuchs dann die Bevölkerungszahl Mannheims um 30 000 Personen an. Inzwischen ist der monatliche Zuwachs, der stellenweise uber 1500 Menscken umfaßte, leicht ab gesunken, und zur Zeit werden„nur“ rund 500 heim- ehrende oder frischgebackene Mannkeimer Einwohner als Zuziehende registriert. Eine mehr als erfreuliche statistische Bilanz. Fachleute haben vorausgesagt, daß die Mann- heimer Einwohnerzahl in etlichen Jahrzehnten die halbe Million erreicht haben wird. Trotz- dem wäre zu empfehlen, vorerst einmal„xlein“ ansufangen und sich als Nahziel die Zahl 300 00 zu setzen. Und hoffentlich bringt nicht jeder der„Neuzugänge“ ein Auto mit. hwb Geschlossener Umzug einer anrüchigen Kolonie? Gütliche Einigung angestrebt: In der Zeit vom 29. November bis 9. De- zember wurde den Besitzern der Pensionen in der Gutemann-Straße eine polizeiliche Verfügung zugestellt, die ihnen die Auflage macht, den in ihren Häusern wohnenden Dirnen den Mietvertrag zu kündigen und keine neuen„Damen“ dieses Gewerbes mehr aufzunehmen. Dieser Schritt des Amtes für öffentliche Ordnung hat die leidige Frage der »Neunzehnten Straße“, über die man am liebsten den Mantel des Schweigens hüllen würde, wieder aktuell gemacht. Man kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, ohne eine Antwort zu finden. Die Lösung ist nicht einfach: So sehr man wünschen möchte, daß derartige Häuser ver- schwinden, so problematisch ist aber auch dieser Wunsch. Handelt es sich doch um ein Gewerbe, das schon seit Jahrtausenden un- ter der Oberfläche blüht, das da und dort sichtbar wird und noch nie ausgerottet wer- den konnte. Es hat sich deshalb oft als das kleinere Uebel erwiesen, einen solchen Der Stein des Anstoßes soll aus den Wohngebieten„gerollt“ werden Krankheitsherd zu isolieren, zu überwachen und seine Ausbreitung zu verhindern. Wie ist nun die Lage in Mannheim? Schon vor drei Jahren wurde von der Stadt- verwaltung einmal mit viel Schwung der Versuch unternommen, das Gewerbe in der Gutemann-Straße aufzulösen. Es blieb beim Versuch und in der„Neunzehnten“ alles beim alten. Denn auch die Polizei darf nicht Willkürlich Anordnungen erlassen. Ihre Mittel müssen der Sache angepaßt sein, Das heißt, sie darf nicht mit Kanonen nach Spat- zen schießen. Die Lage hat sich jedoch gerade in den letzten Jahren geändert, und die Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sittlichkeit ist größer geworden, In der ganzen Umgebung der Neunzehnten Straße wurden im Sozialen Wohnungsbau viele hundert Wohnungen neu erstellt. Da sind 270 Wohnungen der soge- nannten ECA-Siedlung, 244 Wohnungen in der Ludwig-Jolly-Straße, 185 Wohnungen in der Rainweidenstraße und schließlich das „Gute Manieren haben immer Vorfahrt“ Tänze und gute Umgangsformen bei Daß auch perfekte Tanzlehrer, die jedem Tanzstundenanfänger als unerreichbare Könige des Parketts erscheinen, nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern ernsthaft (aber mit Humor) an der Vervollkommnung mrer Kunst arbeiten, zeigte die Fachtagung der„Sezession moderner Tanzlehrer“, die am Sonntagvormittag zahlreiche Berufskol- legen aus Baden- Württemberg, Rheinland- Pfalz und Hessen in unserer Stadt versam- melt hatte. Die Fachlehrer Karlheinz Am- pütte, Frankfurt, und Ewald Bäulke, Darm- Stadt, erteilten interessante Lektionen in den Fächern Schrittbegrenzung, Turnierstil und Gebrauchsstil und gaben Anregungen, Wie man moderne amerikanische Pünze, wie Blues- Boogie, Jitterbug, Blues und Boogie zu tänzerischen Delikatessen unserer Zeit machen kann. Tanzlehrer Stündebeek dozierte aus seiner reichen Erfahrung das „A und O“ einer qualifizierten Unterrichts- Praxis, während Margot Gurris die Schritt begrenzung für die Tanzbegabungen vom schwierigen Anfang bis zur Turnierreife vorführte.. „Sind Kenntnisse und Tüchtigkeit die Stufen auf dem„Weg nach oben“, so sind gute Umgangsformen das Geländer, an dem man sich halten muß, wenn man mithalten will“. So lautete am Nachmittag das Motto von Chefredakteur Hanns Meseke aus Han- nover, der vor zwei Jahren das„Deutsche Institut für Lebensformen“ gründete und nun seinen charmanten Mannheimer Vor- trag zu einem Musterexemplar eines„guten Tones“ im Sinne des Freiherrn von Knigge machte. Er machte um die Arbeit seines Instituts keine großen Worte, bemühte auch nicht den naheliegenden(aber hochstapleri- schen) Begriff von der„Kulturmission“, Er Kleine Chronik der großen Stadt Straßenbahnverkehr an den Weihnachtstagen Am 24. Dezember verkehren die Züge der Linie 3 ab 20 Uhr statt alle siebenein- halb Minuten nur alle 15 Minuten und die übrigen Linien ab 22.30 Uhr statt alle 15 Mi- nuten nur alle 30 Minuten. Am 25. Dezember betragen die Zug- Abstände ab Betriebsbeginn bis gegen 8 Uhr bei Linie 3 nicht siebeneinhalb Minuten, son- dern 15 Minuten und bei den übrigen Linien nicht 15 Minuten, sondern 30 Minuten. Der Lindenhof um vier Bauten reicher Auf dem Lindenhof konnte dank Privat- Mmitiative Bauherren sind die Fabrikanten Wetzel und Schardt) wiederum eine große Lücke geschlossen werden. Unter der Leitung vom Architekt Emil Pister wurden in diesen Tagen an der Ecke Schwarzwald- und Haardtstraße vier sechsstöckige Backstein bauten im Rohbau fertig, deren Grundsteine erst im September gelegt worden waren. Damit sind insgesamt 82 Ein-, Zwei-, Drei- und Vierzimmer- Wohnungen, zu denen je- weils Bad und Balkon gehören, neu ent- standen. Der Bau von mehreren Garagen in den Höfen dieser Häuser ist vorgesehen. Der Zimmermann sprach seinen Richt- spruch, und bei einem zünftigen Richtfest wurde im Anschluß daran die bauliche Be- reicherung des auferstehenden Lindenhofs gebührend gefeiert. do Betrieb und Lehrlinge hatten Eltern eingeladen Zum erstenmal hatten in diesem Jahr die Lehrlinge von BBC ihre Eltern zu einer Weihnachtsfeier in den Saalbau des Werkes eingeladen. Unter Leitung von Meister Schwinger sangen und musizierten sie mit großer Begeisterung. Weihnachtliche Chöre, das Weihnachtsevangelium und Instrumen- talbeiträge, die alle gut aufeinander abge- stimmt waren, gestalteten die Feier. Der Leiter der Lehrabteilung, H. Vennebusch, be- grüßte die Eltern und wies darauf hin, daß auch diese kulturelle Arbeit an den Lehr- Wohin gehen wir? Mittwoch, 22. Dezember: Nationaltheater 20.00 bis 22.00 Uhr: Schaubudengeschichte“; Amerikahaus 16.00 bis 18.00 Uhr: Weihnacht- liche Musik. Palast:„Die Abenteuer der drei Muske- tiere“; Kamera:„Die letzte Etappe“. Städtische Musikbücherei, U 3, 1, 17.00 Uhr: Weihnachtliche Musik(auf Schallplatten). ichts ist Slimeter æli etttaqen * * als eine( Veilie bon Hulle „„ Iingen Teil der Erziehung im Werk sei. In Ausstellungen zeigten die Lehrlinge ihre Handfertigkeit. In der Weihnachtsfeier woll- ten sie beweisen, daß sie darüber hinaus noch Stwas anderes lernen. Nach einer kleinen Pause kam der Nikolaus im Auto durch den Winterwald gebraust, erzählte von den klei- nen Sünden der Lehrlinge und schien sich besonders auf dem Gebiet der Elektrotechnik gut auszukennen. In einer Folge von kleinen, humorvollen Szenen hatten die Lehrlinge Gelegenheit, sich im Schauspielern zu ver- suchen. b-t. Filmspiegel der„Sezession moderner Tanzlehrer“ Wollte nichts anderes, als die kleinen For- men der Höflichkeit im Alltag, im Betrieb und zu Hause wieder etwas mehr geweckt sehen und dabei die äußere Form, den Gruß, die Verbeugung zum Beispiel als Er- gebnis und Ausdruck einer inneren Form verstanden wissen. Die menschliche Tole- Tanz schreibt er sehr groß und auch die Fähigkeit, ein„guter Kompromißler“ zu sein. Neben Schule, Kirche und Elternhaus, sagte Hanns Meseke, biete sich hier den Tanz- lehrern eine wichtige Aufgabe an, da die festliche Atmosphäre eines Tanzabends die jungen Leute oft aufnahmebereiter als ge- wöhnlich für diese Dinge mache. Hk Rückblick der Mannheimer Sparkasse „Wir können zufrieden sein“, sagte gestern Sparkassendirektor Fritz Krumme bei der ersten Pressebesprechung im neuen Haus und bei der letzten in diesem Jahre. Die Zahlen, die er rückschauend auf 1934 nannte, gaben dieser Bemerkung recht: Im Vergleich zum Jahre 1953 betrug der Einlage-Ueberschuß 63 Prozent(19 Mil- lionen DW). Der gesamte Spareinlagen- bestand beträgt zur Zeit rund 34 Mil- lionen DM, die sich auf 120 000 Sparkassen- bücher verteilen, das heißt, daß jede Mann- heimer Familie durchschnittlich mindestens ein Sparkassenbuch besitzt. An Zinsen für die Sparer wurden 1150 00 DM(1953: 820 000 DMW) vergütet. Die Altsparerentschädigungen mit den Stichtagen 1. Januar 1940 und 20. Juni 1948 wurden, soweit die erforderlichen Unter- lagen vorhanden waren, gutgeschrieben, und für den Wohnungsbau konnten als Bau- darlehen und Hypotheken zusammen zehn Millionen DM ausgeliehen oder Zugesagt werden. An sonstigen Darlehen wurden bis Ende des Jahres 23 Millionen DM vergeben. Die Förderung von Handel und Gewerbe Setzte die Sparkasse auch im Berichts- jahr durch laufende Kreditgewährung fort. Handelswechsel für über zehn Millionen wurden angekauft. Besondere Aktivität entfaltete die Städ- tische Sparkasse auf dem Gebiet der Spar- erziehung der Schuljugend. Die„Spar- tante“, die ab Jahresmitte einzelne Schu- len besuchte, darf einen monatlichen Spar- maerken- Verkauf von rund 25 000 Stück auf das Erfolgskonto schreiben. hwWb neue Müttererholungsheim. In diesen neuen Blocks wohnen etwa 1200 bis 1300 Kinder, die sittlich gefährdet sind“ Nicht zuletzt möchte man wünschen, daß die in den neuen Wohnungen angesiedelten Bunkerbewohner in eine gesunde Atmosphäre kommen. Aus allen diesen Gründen sah sich Ober- rechtsrat Dr. Granzau veranlaßt, etwas zu unternehmen. Es liegt ihm daran, möglichst schnell eine tragbare Lösung zu finden. Er hat selbst Beobachtungen angestellt und sehen können, daß tagsüber Schulkinder in Scharen, sei es, weil es auf dem Schulweg liegt, sei es aus prickelnder Neugierde, durch die Gutemannstraße ziehen, Auch Arbeiter auf dem Weg von und zur Arbeit benützen oft diese Straße. Der rege Durchgangsver- kehr kann kaum verhindert werden, wenn man die Straßenenden mit je zwei über- lappenden Mauern verschließt, die die Sicht versperren. Man würde ein Gettho schaffen, eine Maßnahme, die wahrscheinlich sogar rechtlich von den Bewohnern angegriffen werden könnte. Was ist also zu tun? Oberrechtsrat Dr. Granzau ist auf dem besten Weg zu einer Kompromißlösung, die vielleicht nicht hun- dertprozentig ideal ist, aber in Anbetracht der Tatsachen doch das Klügste ist, was man tun kann. Würde man mit Zwangsmag- nahmen jetzt rücksichtslos durchgreifen, dann würden die„Mädchen“ keineswegs ein gesittetes bürgerliches Leben anfangen, son- dern sich einzeln oder in kleinen Gruppen, über das ganze Stadtgebiet verstreut, neu „einrichten“. Jegliche Kontrolle, polizeiliche und gesundheitliche Ueberwachung wäre unmöglich. Das Uebel würde sich in guten Wohnvierteln festsetzen. Das kleinere Uebel ist deshalb, die Be- wohner der Gutemannstraße als geschlossene Kolonie an einem anderen Platz anzusie- deln, wo sie die Umgebung nicht gefährden können. Diesen Platz zu finden, müßte dem Stadtplanungsamt gelingen Diese Lösung hätte den großen Vorteil, daß sie relativ schnell erfolgen könnte. Die Besitzer der Pensionen, etwa zwölf an der Zahl, haben sich nämlich bereit erklärt, auf eigene Kosten geschlossen umzuziehen. In einem Jahr könnte alles erledigt sein. Fängt man jedoch an, durch alle Instanzen bis zum Bundesverwaltungsgericht zu prozessieren, dann wird es sicher länger dauern, und im Endeffekt käme wohl auch nichts Besseres heraus. Es ist deshalb der Neujahrswunsch von Operrechtsrat Dr. Granzau, daß das unerquickliche Problem auf diese elegante Art einer„gütlichen Vereinbarung“ schnell gelöst wird. bt eee Großkreuz für Dr. B. Bilfinger Dr.-Ing. Bernhard Bilfinger wurde am 21. Dezember im Auftrag des Bundespräasi- denten von dem badisch-württembergischen Wirtschaftsminister, Dr. Veit, mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundes- republik ausgezeichnet. Anlaß dieser Aus- zeichnung ist ein seltenes Doppeljubiläum. Es jährte sich in diesen Wochen zum 40. Male, daß der Jubilar in die Firma Grün & Bilfinger AG. eintrat; gleichzeitig feierte Dr. Bilfinger sein 25. Dienstjubiläum als Verbandsvorsitzender der badischen Bau- industrie. Facharbeiterbedarf kaum zu decken sagt das Arbeitsamt Das Mannheimer Arbeitsamt ist kaum noch in der Lage, den Bedarf an Facharbei- tern zu decken. Es will aus diesem Grunde Umschulungskurse einrichten, um Hilfsarbei- ter zu angelernten Facharbeitern, vor allem für die Metallindustrie, heranzubilden. Wie der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mannheim, Dr. Hans Reschke, am Montag vor Pressevertretern mitteilte, ist bei den männlichen Arbeits- kräften die Vollbeschäftigung nahezu er- reicht. Bei den Frauen sei dies allerdings noch nicht der Fall, obwohl bei ihnen ein verstärkter Bedarf festzustellen sei. Es wür- den auch mehr ältere Angestellte als bisher eingestellt. Ein Musikliebhaber als nächtlicher Dieb 78 Schallplatten wurden gestohlen/ Aus dem Polizeibericht Auf dem Lindenhof verschaffte sich ein Unbekannter vermutlich mit einem Nach- schlüssel Zugang zu einer fremden Wohnung und nahm aus einer Musiktruhe 78 Schall- platten im Wert von 450 Mark mit. In einer Tankstelle am Rande der Innen- stadt wurde bei Nacht eingebrochen. Der Dieb mußte mit den örtlichen Verhältnissen vertraut sein, holte er sich doch mit sicherem Griff die unter einem Aggregat versteckte Geldkassette mit darin befindlichen 300 Mark hervor. Besondere Fingerfertigkeit entwickelte ein Warenhausdieb, der eiper Frau an einem Verkaufstisch unbemerkt den Geldbeutel mit 208 Mark Inhalt wegnahm. Zwei Kinder aus der Schönau, neun und elf Jahre, hatten in einem Kaufhaus in der Planken:„Gitarren der Liebe“ Eine musikalische Südfrucht, deren Aroma unter deutscher Drehbuchsonne etwas blaß geraten ist. Aber der azurblaue Himmel, die Herrliche Küstenlandschaft, die Sonne und die italienischen Charaktere machen manches Wieder gut. Die Gitarren der Liebe wollen sich nicht mehr als ein federleichtes unpro- blematisches Oberflächengeklimper hören lassen. Und das gelingt ihnen auch. Die Sanze Geschichte dreht sich im wesentlichen um Vico Torriani, einen(etwas weichlichen) Naturburschen, der mit seiner Gitarre im Stall den Künen vorsingt und nach seiner abenteuerlichen Entdeckung zu einem ge- feierten Sänger wird. Zwei hübsche Mäd- chen(Elma Karlowa und Topsy Küppers) ermöglichen die Zugabe eines guten Schusses Zuckersüßer Liebe, so daß dem glücklichen Ende nichts im Wege steht. bet Kamera:„Die letzte Etappe“ In guten Farben malt diese französische Produktion nicht nur die erbarmungslose und doch geheimnisvoll lockende Land- scheft Algiers, sondern auch das hoffnungs- lose, fatalistische Leben der Legionäre: Ver- krachte Existenzen, mit dem Tod auf Du, von einem Tag in den anderen lebend und doch steckt in jedem noch ein sorgsam ge- hütetes Ueberbleibsel eines anderen Lebens. Aus einem Leben, das in seiner äußeren Form eleganter und abgeschliffener war, aber oft genug nicht besser und glücklicher. Psychologisch gut untermauert, ohne Schnör- kel und Schönfärbereien, aber auch ohne vereinfachende Schwarz-Weiß-Zeichnung Kristallisiert Regisseur Robert Siodmak dra- matische Höhepunkte heraus und bleibt auch mit dem Ende„im Staub der Wüste“ den stilitstischen Gesetzen treu. Gina Lollo- 5 * 5* brigida in einer Doppelrolle spielt recht überzeugend, und auch Jean-Claude Pascal in der männlichen Hauptrolle bietet eine gut profilierte schauspielerische Leistung. b-t Alhambra:„Ihre große Prüfung“ Der Name Luise Ullrich ist in den letzten Jahren zu einer Art Qualitätsbegriff für gute deutsche Filme geworden, und auch die Rolle der Studienrätin, die sie hier zu spielen hat, Tüllt sie mit faszinierender, lebensechter und bis in die kleinsten Nuancen überzeugender Darstellungskraft aus. Aber nicht nur diese Rolle, sondern der ganze Film beeindruckt diesmal, weil sein Thema nicht am soge- nannten„Jugendproblem“ vorbeigeht, weil er es an Hand eines aktuellen und leider alltäglichen Beispiels wirklichkeitsnah an- Hackt und es auch konstruktiv und unver- söhnlich zu lösen versucht, ohne in rührselige Happy-End-Stimmung abzugleiten. Die in den krassen Gegensatz zwischen konservativer Lehrmethode und moderner Unterrichtsauf- fassung gestellte Handlung muß zwar, um ihr Anliegen greifbar zu machen, öfters auf Schwarzweiß- Zeichnungen zurückgreifen, ar- beitet aber gerade deshalb die Kontraste mit Ueberschärfe heraus und wird so zu einer sehr ernst zu nehmenden Kritik an der Schule von heute, die nachdenklich macht, ohne die positiven Seiten zu vernachlässigen. Rudolf Jugert's Regie brilliert— von einer teilweise zu krassen Ueberzeichnung einzelner Typen abgesehen— durch ihre eine Zurückhaltung, die dennoch in jeder Sekunde die sichere Hand des routinierten Spielleiters fühlbar werden läßt. Sym- pathisch Paul Bösiger als Primaner Bruck und Hans Söhnker als weltgewandter ve- terinär und Vater, dessen Charme auch Lehr- kräfte nicht widerstehen können, In weite⸗ 5 4 ren Rollen: Ernst Waldow, Hans Leibelt, Ernst Schröder und Arnold Paulsen. Hhwy h Palast:„Die drei Musketiere“ Die Abenteuer der drei Musketiere, die nach dem bekannten Roman Alexander Du- mas eigentlich vier sind, werden diesmal in Gevacolor offeriert. In heiterem, ungezwun- genem Spiel schlagen sich die drei Heroen durch das ganze höfische Intrigenspiel, um die Ehre der Königin zu retten. In den tra- genden Rollen zeigen sich Georges Mar- chal, vonne Samson, Gino Cervi, Jacques Francois und Jean Martinelli als Prototypen des XVI. Jahrhunderts. Ein besonderes Lob hat sich Bourvil verdient, der die Rolle des dummdreisten Dieners Planchet zu einem erstklassigen Kabinettstückchen gemacht hat. Andre Hunnebelle(Regie) hat es ver- standen, mit leichter Hand das Abenteuer- liche jener Zeit aufleben zu lassen. do Universum: „Die Mädchenjahre einer Königin“ Die Kabalen der königlichen Höfe, die schon manchen Drehbuchautoren inspiriert haben(und die sich einer besonderen Pu- blikumssicherheit erfreuen), hat sich auch dieser Film zum Vorwand genommen. Mit einer prunkvollen Ausstattung, optischen Aeußherlichkeiten, einem Schuß wienerischer Gemütlichkeit und ein paar Sentiments hat Ernst Marischka(Regie) etwas zusammen- gemixt, wẽas vielleicht gerade noch amüsant servierte Liebesromanze ansprechen könnte, wenn er damit nicht den Anspruch auf historischen Wert erheben würde. Romy Schneider gestaltete ihre Rolle als Königin Viktoria, abgesehen von leichten Uebertreibungen in puncto Naivität, nicht ungeschickt. do 1 Breiten Straße Waren im Wert von etwa 20 Mark gestohlen, als sie vom Personal er- wischt wurden. Windstärke Sieben Gestern abend tobte ein Sturm über Mannheim, der, wie wir von der Wetter warte erfahren, zeitweise eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern, das ist Windstärke sechs bis sieben, erreichte. Boker ohne Handschuhe Ein Bauarbeiter wurde bei einem Wort- wechsel an der Arbeitsstelle von seinem „Kollegen“ durch einen recht harten Schlag niedergestreckt. Im Krankenhaus wurde ein doppelter Kieferbruch festgestellt. Wirt kfischte im Trüben Der Inhaber einer Seckenheimer Wirt- schaft duldete es nicht nur, daß in seinem Lokal Schwarzhandel mit amerikanischen Waren getrieben wurde, er machte auch noch Kuppeleigeschäfte, indem er einem bei ihm beschäftigten Mädchen und amerikanischen Soldaten bereitwilligst Unterschlupf ge- Währte. Der Wirt wurde festgenommen. Der tägliche Unfall. Am Montag wurde das Unfallkommando zu 24 Zusammenstößen gerufen, Sieben Beteiligte wurden verletzt. In vier Fällen entstand erheblicher Sach; schaden. Termine Weihnachtliche Musik auf Schallplatten am 22. Dezember, 17 Uhr. in der Städtischen Musikbücherel, U 3, 1. Deutscher Naturkundeverein— Mikrobio- logische Arbeitsgemeinschaft. Am 22. Dezem- ber in der Wohlgelegenschule Arbeitsabend mit Mikroprojektion. Jazz- Club Ludwigshafen Mannheim e V. Schallplattenabend am 23. Dezember, 20 Uhr, im„Pschorrbräu“, O 6. Wir gratulieren! Barbara Diehm, Mannheim- Waldhof, Kleiner Anfang 24, wird 75 Jahre alt. Babette Gäng, Mannheim 8 6, 20, vollendet das 80. Lebensjahr. Henriette Senft, Ahteilungslei- terin bei Firma Felina, kann 40. Arbeitsjubi- läum feiern. Wie wird das Wetter? Naßkalt und stürmisch Vorhersage bis Donnerstag früh: Wechselnde, meist starke Bewöl⸗ kung, mehrfach Regenfälle, spä- ter Schauer, in höheren Lagen Schnee. Temperaturen anfangs noch um 5 Grad, später absin- kend, vorerst aber noch kein Nachtfrost. Stür⸗ mische Winde. Pegelstand des Rheins am 21. Dezember: Maxau 460(1), Mannheim 337(2), Worms 262(—8), Caub 258(13). 0 f f fah. aus. 1955 Ent die dau kah. gelt und nac! 12 fab. 27. Hin 31. 1955 ver Wet des Schi sinc mel. Nac bur. Bes höh bet! 90 blie Stre viel alte hin wal und Bad ach. Kar Bra bet: bur den sich Alte end Seg vor Bev fing si- en 8. 8. 180 40. ün te als r te n 8 9 1 id V. r, 1* . 1 5 — Nr 298/ Mittwoch, 22. Dezember 1934 DREI-LANDER- SEITE Seite 3 ee UMs CHAU IN BADEN-WURTTEMB ERG Dieb geriet in 20 000-V-Leitung Wiesloch. Erst jetzt werden Einzelheiten eines am Mittwochabend in Wiesloch ver- suchten Diebstahls bekannt, den ein 18 jähri- ger junger Mann aus Dielheim ausführen wollte. Dieses Bürschchen, das seinen Eltern und der Polizei schon große Sorgen gemacht hat, begab sich in die Trafo-Station der Schachtanlage Hägenich des Bergwerks Wiesloch, um dort vorhandene Kupferteile auszubauen. Der Dieb versuchte die kupfernen Trenn- messer der Trafo-Station auszubauen. Bei 20 Stück hatte er Erfolg. Das letzte aller- dings wurde ihm zum Verhängnis, denn irgendwie kam er mit dem Strom in Berüh- rung und erhielt von der 20 000-Volt-Leitung einen Schlag, der ihn wegschleuderte. Die Verbrennungen waren außerordentlich schwer. Erst am Morgen des Donnerstags zwischen 9 und 10 Uhr machte sich der Ver- letzte auf den Heimweg, den er teils bar- küßig zurücklegte. Die furchtbaren Verbren- nungen im Gesicht und besonders an der ganzen linken Körperhälfte machten eine sofortige Ueberführung in die Klinik nach Heidelberg erforderlich.— Wie gestern be- kannt wurde, besteht keine Lebensgefahr. Ein Vermißter kehrt heim Mosbach. Zu Weihnachten wird eine su- detendeutsche Familie in Binau ihren seit Kriegsende vermißten Sohn wieder in ihrer Mitte haben. Vor kurzem Hatten die Flücht- linge vom Suchdienst die Mitteilung erhal- ten, daß ein junger Mann ausfindig gemacht worden sei, dessen Personalien sich mit ihren Angaben deckten. Kurz darauf traf bereits ein Telegramm von dem Sohn ein, der sich bei einem Bauern in der Nähe von Hannover aufhält. Wie lange gelten Rückfahrkarten? Karlsruhe. Zu Weihnachten und Neujahr gibt die Deutsche Bundesbahn wieder Rück- fahrkarten mit verlängerter Geltungsdauer aus. Vom 22. Dezember 1954 bis 2. Januar 1955 gelöste allgemeine Rückfahrkarten für Entfernungen unter 100 km gelten bis zum 6. Januar 1955 mit der Einschränkung, daß die Hinfahrt am vierten Tage der Geltungs- dauer beendet sein muß. Allgemeine Rück- fahrkarten für Entfernungen über 100 km gelten unverändert zur Hinfahrt vier Tage und zur Rückfahrt zwei Monate. Sonntagsrückfahrkarten gelten zu Weih- nachten: Hinfahrt vom 22. Dezember 1954, 12 Uhr, bis 26. Dezember 1954, 24 Uhr; Rück- fahrt vom 24. Dezember 1954, 12 Uhr, bis 27. Dezember 1954, 24 Uhr. Zu Neujahr: Hinfahrt vom 31. Dezember 1954, 12 Uhr, bis 2. Januar 1955, 24 Uhr; Rückfahrt vom 31. Dezember 1954, 12 Uhr, bis 4. Dezember 1955, 24 Uhr. Am 24. und 31. Dezember 1954 verkehren die Reisezüge wie an Samstagen. Neue Schneefälle im Schwarzwald Freiburg. Nach der mehrtägigen Tau- wetterperiode haben in den höheren Lagen des Schwarzwaldes seit Montag wieder Schneefälle eingesetzt. Die Temperaturen sind dabei kräftig abgesunken. Der Feldberg meldete am Dienstag früh minus vier Grad. Nach der Vorhersage des Wetteramtes Frei- burg kann für die nächste Zeit mit einer Besserung der Schneelage wenigstens in den höheren Lagen gerechnet werden. Zur Zeit betragen die Schneehöhen noch 20 bis 40 cm, soweit noch kein Neuschnee gefallen ist, blieb die Schneedecke verharscht. Auf den Straßen des höheren Schwarzwaldes herrscht vielfach Schneeglätte, die meist durch eine alte, festgefahrene und festgefrorene Schnee- decke verursacht worden ist. Stärkere Be- hinderungen werden nur von der Schwarz- waldhochstraße Baden-Baden— Ruhestein und Achern—Ruhestein sowie auf der Straße Bad Peterstal— Kniebis gemeldet. Spätes Glück im Altersheim Freiburg. Ein spätes Glück haben der im achtzigsten Lebensjahr stehende Rentner Karl Furtwängler und seine gleichaltrige Braut Frida Schöck gefunden. Das hoch- betagte„junge Paar“ hatte sich im Frei- burger Altersheim kennengelernt. Die bei- den alleinstehenden alten Leute verstanden sich so gut, daß sie noch in ihrem hohen Alter zu heiraten beschlossen. Am Wochen- ende gab das Standesamt seinen amtlichen Segen zu der Verbindung. Als die beiden vom Standesamt zurückkamen, bildeten die Bewohner des Altersheims Spalier und emp- ungen die Neuvermählten mit Girlanden, Ansprachen, Gedichten und Liedern. Vorbereitungen für das„Schiller-Jahr“ Deutsche Schillergesellschaft katalogisiert ihre Neuerwerbungen seit 1945 Stuttgart. Die Deutsche Schillergesell- schaft in Marbach a. N. kündigt für Früh- jahr 1955 ein Verzeichnis aller Neuerwer- bungen der Gesellschaft seit Kriegsende an. Mit dieser Arbeit beginnt die seit längerer Zeit geplante wissenschaftliche Katalogisie- rung des umfangreichen Museumsbesitzes der Gesellschaft. Die Gesellschaft hat ferner die Vorbereitung der Schiller-Gedenkfeier im Mai kommenden Jahres in Stuttgart übernommen, bei der Thomas Mann und der Bundespräsident die Festreden halten wer- den. Vertreter des„Vorbereitenden Aus- schusses für die deutsche Schiller-Ehrung“ in Weimar“ und der Deutschen Schiller-Ge- sellschaft in Marbach haben in Weimar Be- sprechungen über gemeinsame Aufgaben im kommenden Schillerjahr geführt. Aus Anlaß der 150. Wiederkehr von Schillers Todestag wird im Februar 1955 eine neue Ausgabe des„Volks- Schillers“ zum Preise von 3,50 Mark erscheinen, den der Gründer des Museums, Otto von Güntter, im Jahre 1905 herausgegeben hatte. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Jahres- bericht 1953/54 hervorgeht, gehören der Ge- sellschaft 900 Mitglieder, davon 82 aus der Sowjetzone, an. Etwa 30 400 Personen aus dem In- und Ausland suchten das Museum in Marbach zu Besichtigungen oder zu Forschungsarbeiten auf. Im Herbst ist der 20. Band der großen Veröffentlichungsreihe der Gesellschaft, ein neues Bild- und Do- kumentenwerk„Mörike in seiner Welt“ von Dr. Manfred Koschlig, erschienen. Wie aus dem Tätigkeitsbericht weiter hervorgeht, wurden in der Turmhahn- bücherei„Gedichte“ von Christian Wagner sowie die Rede Schellings„Ueber das Ver- hältnis der bildenden Künste zu der Natur“ veröffentlicht. In Marbach wurde eine Sonderausstellung„Humor in der schwäbi- schen Dichtung“ gezeigt. Ferner wurden Ge- dächtnis ausstellungen zum 50. Todestag von Carl Weitbrecht, zum 75. Geburtstag von Heinrich Lilienfein und zur 150. Wiederkehr des Geburtstages von Wilhelm Waiblinger veranstaltet. Zum 100. Geburtstag von Isolde Kurz zeigte die Gesellschaft in Reutlingen eine Ausstellung. Sie beteiligte sich ferner im Laufe des Jahres mit Leihgaben an einer Herder-Ausstellung in Marburg, an einer Mörike- Ausstellung in Stuttgart und an einer Schelling-Ausstellung in Bad Ragaz. Neu erworben wurden u. a. Briefe der Familien Schiller und Körner, ein Exemplar der Erstausgabe von Hölderlins„Gedichten“ (Cotta, 1826), 663 Briefe von David Friedrich Strauss, 147 Briefe von Friedrich Theodor Vischer sowie einige Briefe, Karten und Aquarelle von Hermann Hesse. Die in den Schulen gesammelten„Schillergroschen“ brachten der Gesellschaft in diesem Jahre etwa 15 000 Mark. Für hessisch⸗badischen Förderungsprospekt Gemeinsame Fremdenwerbung für den südlichen Odenwald geplant Heppenheim. Vom Vorstand des Süd- hessischen Wirtschaftsverbandes erfahren wir, daß die„Interessengemeinschaft Oden- wald“ in Erbach in Verhandlungen über einen Zusammenschluß der beiden südhessischen Wirtschaftsverbände treten will, um dadurch eine noch wirksamere Vertretung südhessi- scher Interessen zu erreichen. Eine vorberei- tende Aussprache zwischen den beiden Vor- sitzenden, Bundestagsabgeordneten Heinrich Ritzel(Michelstadt) und Notar Vetter Fürth) ist in Erbach vorgesehen. Nach dem Bericht des Geschäftsführers Sonnen hat sich die Tätigkeit des Südhes- sischen Wirtschaftsverbandes in diesem Jahre wieder sehr vorteilhaft ausgewirkt. Im Vordergrund der jetzigen Beratungen stehen die Probleme der Arbeitsplatzbe- schaffung und des Fremdenverkehrs. Im Kreise der Mitglieder wurden innerhalb von zwei Jahren bereits Kreditanträge über 1,3 Eine Hilfsaktion für den Zirkus Apollo Das Unternehmen kann sich ohne fremde Unterstützung nicht mehr erhalten Stuttgart. Durch eine Hilfsaktion im ge- samten Bundesgebiet soll dem deutschen Zirkus Apollo, der gegenwärtig auf Sizilien in großer Notlage ist, der Weiterbestand ermöglicht werden. Auf Fürsprache zahl- reicher in- und ausländischer Stellen, dar- unter des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, ist im Bundesgebiet eine Geld- sammlung für die 139 Artisten und Angestell- ten und den Tierpark des Zirkus genehmigt worden, die bis zum 15. Januar dauert. Der Zirkus, der seit 1951 auf einer Tour- nee durch die südeuropäischen Länder ist, hatte im November bei einer schweren Un- Wetterkatastrophe auf Malta das Zelt ver- loren. Die Gastspielreise mußte daraufhin kast fünf Wochen lang unterbrochen werden, so daß der Zirkus in große Schwierigkeiten geriet. Mit einer Spende der Internationalen Caritas in Rom konnte die erste Not über- brückt werden. Der britische Oberbefehls- haber im Mittelmeer, Lord Mountbatten, stellte zwei Truppentransporter für die Ueberführung der 93 Wagen, sechzig Pferde, zehn Löwen, sechs Elefanten und der zahl- reichen anderen Tiere des Zirkus von Malta nach Sizilien zur Verfügung. Die italienische Regierung erteilte eine achtmonatige Gast- spielerlaubnis für ganz Italien, und das Aus- wärtige Amt in Bonn gewährte als Ueber- brückungshilfe fünfzehntausend Mark. Ha- genbeck schickte in kollegialer Hilfsbereit- schaft ein Ersatzzelt nach Sizilien, wo die Gastspiele inzwischen wieder aufgenommen worden sind. Der große Einnahmeausfall und die hohen laufenden Betriebskosten während der Unterbrechung haben jedoch die Existenz des Unternehmens derart gefährdet, daß es sich ohne fremde Hilfe nicht mehr erholen kann. Millionen DM bearbeitet. Hierüber soll im einzelnen in der Jahres versammlung für 1954 berichtet werden. 5 In der Fremdenwerbung des südlichen Odenwaldes wird eine noch intensivere Zu- sammenarbeit mit dem Landesverkehrsver- band Hessen für dringend notwendig er- achtet, die nach dem Wechsel in der Lei- tung des Landesverkehrsverbandes in Wies- baden erwartet wird. Gerade in der Frem- denverkehrswerbung für den Odenwald stehe man vor neuen Aufgaben und Proble- men; wenn man den Odenwald als geschlos- senes Reiseziel den anderen Gegenden gegenüber konkurrenzfähig gestalten wolle. Der Vorschlag der Geschäftsführung auf Herausgabe eines gemeinsamen hessischen und badischen Förderungsprospektes für den Odenwald wurde bei einer Tagung des Landesverkehrsverbandes Nordbaden in Mosbach bereits zustimmend aufgenommen und vom Südhessischen Wirtschaftsverband dem Gebietsausschuß Odenwald-Bergstraße- Neckartal des Landesverkehrsverbandes in Darmstadt zur weiteren Bearbeitung zuge- leitet. Der Vorsitzende des Südhessischen Wirt- schaftsverbandes, Notar Vetter, beabsichtigt auch eine Umbenennung des Südhessischen Wirtschaftsverbandes vorzuschlagen, die den jüngsten Anregungen von Bürgermeister Metzendorf Heppenheim) gerecht werden soll, der eine Wiedereinführung des Namens „Starkenburg“ für das heute als ‚Süd- hessen“ bezeichnete Gebiet zwischen Rhein, Main, Odenwald und Neckar angeregt hat. Man erwartet, daß dadurch auch eine stär- kere Bindung der entlegendsten Gebiete im Süden des Landes an die Kreishauptstädte Heppenheim und Erbach und darüber hin- aus an Darmstadt erreicht wird. Bl. Schleppkahn„Heimattreue“ gehoben Der„Korsar“ hat es geschafft/ Die Lecks werden gedichtet Heidelberg. Der Schleppkahn„Heimat- treue“ wurde von dem Bergungsschiff „Korsar“ gehoben. Nach langen Vorberei- tungen— um das Vorderschiff der„Hei- Das Bergungsschiff„Korsar“ hob die„Heimat treue“. Mit dem Hebekran des Schiffes können etwa 60 bis 80 Tonnen gehoben werden. mattreue konnten die Trossen, die über einen großen Hebebock des„Korsar“ laufen, angezogen werden. Langsam hob sich der Schlepp- kahn. Kurze Zeit darauf begannen die Motorpumpen des Bergungsschiffes das Wasser aus der„Heimattreue“ zu pumpen. Die Arbeiten mußten mit größter Vorsicht ausgeführt werden, weil die Gefahr be- stand, daß der Schleppkahn in der Mitte bricht. Immerhin liegen noch etwa 200 bis 250 Tonnen Salz im Laderaum. Am Abend war die„Heimattreue“ fast völlig aus dem Wasser gehoben und man konnte beginnen, die Lecks abzudichten. Während es leicht war, an das übergroße Leck im Vorderschiff heranzukommen, mußte lange nach der Möglichkeit gesucht werden, das Leck im Finterschiff zu dichten. Die„Heimattreue“ wird voraussichtlich nach Neckarsteinach abgeschleppt werden. Dort soll sie auf der Werft repariert und zur gleichen Zeit in einen Motorschlepp- kahn umgebaut werden. Vor dem Untersuchungsrichter Heidelberg. Die Staatsanwaltschaft Hei- delberg hat am letzten Samstag die Eröff- nung einer richterlichen Voruntersuchung im Falle Reinhard Meitz beantragt. Meitz steht im Verdacht, die am 13. August tot in ihrem Zimmer, Hauptstraße 202, auf- gefundene Bedienung Helene Friebe ermor- det zu haben. Mit der Eröffnung der rich- terlichen Voruntersuchung ist in den näch- sten Tagen zu rechnen. wurden Stahlseile gelegt BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Zuchthaus für Brudermörder Bad Kreuznach. Zu sechs Jahren Zucht- haus und fünf Jahren Ehrverlust wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge hat das Schwurgericht Bad Kreuznach den 24 jährigen Bauern Walter Russ verurteilt. Dieser hatte am 27. März 1954 zusammen mit seinem 63jährigen Vater Fritz Russ nach einem Familienstreit den 22 jährigen Bruder und Sohn Adolf in der Scheune des väter- lichen Anwesens zu Heddesheim(Nahe) schwer mißhandelt und, als der Vater sich mit den Worten entfernt haben will,„machs nicht zu arg“, den Bruder erwürgt und in der Wagenremise an einer Wagenrunge auf- gehängt, um einen Selbstmord seines Bru- ders vorzutäuschen. Adolf Russ hatte sich seit dem Tode seiner Mutter im Jahre 1952 mit Vater und Bruder nicht mehr verstan- den. Fritz Russ erhielt wegen gefährlicher Körperverletzung zwei Jahre Gefängnis. Das Gericht legte die von der Verteidigung beantragten mildernden Umstände ab. Wal- ter Russ bleibt in Untersuchungshaft. US. Dank an die Süd-Pfälzer Landstuhl. Oberst George R. Bickell, der Kommandeur des in Landstuhl stationierten 86. amerikanischen qagdbombergeschwaders, hat am Dienstag der südpfälzischen Bevöl- kerung für ihre Mithilfe bei der Suche nach Oberleutnant Otto K. Lahlun nach dessen Absprung aus einem F-86-Düsenjäger in der vergangenen Woche gedankt. Vor allem dankte Oberst Bickell den deutschen Forst- beamten und der pfälzischen Polizei sowie den vielen freiwilligen Helfern, die von sich aus über 18 Stunden lang den Pfälzer Wald nach dem abgesprungenen Flugzeugführer abgesucht hatten. Eine gemeinsame Anstren- gung wie diese Suchaktion habe besser als alle Worte bestätigt, wie eng die Bande der deutsch- amerikanischen Verständigung be- reits geworden seien. 5 Obduktion läßt Verbrechen vermuten Zweibrücken. Die Obduktion der Leiche des 42jährigen Diamantschleifers Kohl aus Kühlberg(Landkreis Kusel), die vor einigen Tagen am Ufer des Hornbaches bei Zweibrücken gefunden worden war, läßt Dach Ansicht der Zweibrücker Kriminalpoli- zei auf einen gewaltsamen Tod des Diamant- schleifers schließen. Unter anderem sei bei der Obduktion, so teilte die Kriminalpolzei mit, ein Bruch der Schädeldecke und des Nasenbeins festgestellt worden, die von Schlägen mit einem stumpfen Gegenstand herrühren könnten. Kohl war am 9. Dezem- ber nach Zweibrücken gekommen, um sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Zum letzten Male war er in der Nacht nach dem Termin zusammen mit einem Unbekannten, der sich trotz mehrerer Aufrufe der Polizei noch nicht gemeldet hat, in einer Zwei- brücker Wirtschaft gesehen worden. Fernkabel Mannheim- Düsseldorf Mainz. Mit dem Auslegen eines großen Trägerfrequenzfernkabels von Mannheim über Alzey— Bad Kreuznach— Mayen Jülich nach Düsseldorf will die Bundespost im Mai 1955 beginnen. Es wird ein Stichkabel von Frankfurt über Mainz nach Bad Kreuz- nach erhalten. Der Kostenaufwand dieses großen Bauvorhabens beträgt allein für die im Bezirk Oberpostdirektion Koblenz ver- laufende Kabelstrecke von 220 km rund 12 Millionen Mark. Das Verlegen des Kabels ist wegen der erhöhten Anforderungen an Leitungswege für den innerdeutschen und internationalen Verkehr notwendig gewor- den. Es verwirklicht einen Teil eines Pro- jektes des Bundespostministeriums, die Städte Hamburg— Hannover— Gießen Frankfurt— Würzburg— Nürnberg— Re- gensburg— München— Stuttgart— Karls- ruhe— Mannheim— Frankfurt— Bonn— Köln— Düsseldorf— Dortmund— Münster — Osnabrück— Bremen in Form einer acht über Trägerfrequenzlinien zu verbinden. eee Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 22. Dezember Kinderstunde Wir helfen suchen Die Münchener Abendschau Tagesschau Wer gegen wen— ferngesehen 16.30 17.00 19.00 20.00 20.20 —— Gänse, Enten, Puten. Poularden, Wildkaninchen. Hasen, Reh und Kirsch zu niedrigsten Iagespreisen Maikammerer Letten 1 Ltr.-Flasche o. Gl. Mal. Rotwein feurig, gehaltvoll I Utr.-Flasche o. Gl. 15⁰ 2 Rügenwalder 50 Gänseleberwurst 1 mit Trüffelnn 100 g 5 Räucher-Ral 50 keinste Qualität. 100 g. Baumbehang Fondant: ids 7 ganz Schokolade, 100 g—, 45, Schokolade 3 05 Vollmilch 100 g 9 Sekt Hausmarke 1/1 Fl. einschl. Steuer garant. Flaschengärung, 4 Ananas-Stücke / Din-Dose 15 Pralinen schöne Mischungen 0 Packung 100 g 5945 reiner Rorn 1/1 Fl. einschl. Alter Klarer 4³⁰ nugenwalcler 22⁰ Slas geräuchert 100 8 Gänsebrust elegantedeschenkpackungen gute Füllung, Packung 300 g 0 32⁵ Für den verwöhnten Geschmack: Nummer, Königs-RKrebse, lachs und Thunfisch in Dosen DRK S ENT. KURSE in geschmackvoller Aufmachung in großer Auswahl III Telefonische Bestellungen unter Ruf-Nr. 3 17 34 Apparat 788 DI Albert 3 Seite 8 MORGEN Mittwoch, 22. Dezember 1954/ Nr. 29g Für Deutschland: Jahresabschluß mit einem Sieg Atte großen Jußball- lationen geschlagen 56 Nationen trugen 133 Länderspiele Das Jahr der Fußball- Weltmeisterschaft Wurde mit dem Lissabonner Länderspiel Portugal— Deutschland abgeschlossen. Vor allem durch das WM-Turnier in der Schweiz stieg die Zahl der Länderspiele weiter an. 1952 zählte man nur 84 Ländertreffen, 1953 bereits 112(dabei zahlreiche Qualifikations- Spiele zur Weltmeisterschaft) und 1954 sogar 133. Die Nationalmannschaften von 56 Län- dern waren an dem Länderspielverkehr be- teiligt. Es gab 558 Tore, also 4,2 pro Spiel. Nicht mitgerechnet sind die 23 Amateur- oder B-Länderspiele. Wie sieht nun die Er- folgstabelle für 1954 aus? Ungarn CCC. Deutschland T Jugoslawien TT Brasilien V 1578 Belgien 00000000V0%%% 0 Schweden 77 Oesterreich o„ England F c Mexiko 1 Uruguay C000 9·7 Italien%/ 8:4 Schweiz VVV 8:10 Norwegen F 9:13 8:10 Türkei J 3 Schottland 8 9:18 729 Paraguay S 6˙4 Frankreich TT 676 Eire 5 34 4·˙0 UdSSR 8 8:1 811 Spanien 5 626 38 Sieht man von Ländern ab, die weniger als vier Länderspiele bestritten haben(wie dss), China, Eire, San Salvadore, Burma, Bulgarien, Süclafrika, Polen), dann kommt man zu der Feststellung, daß keine Natio- nalmannschaft der großen Fußball-Länder das Jahr 1954 ungeschlagen hinter sich prachte. In der Erfolgstabelle stehen die Ungarn, wie schon 1952 und 1953, an der Spitze. Durch ihre 2:3-Niederlage gegen Deutschland in Bern mußten sie aber den stolzen Titel des Weltmeisters den Schütz- lingen Sepp Herbergers überlassen. Der Außenseiter Deutschland, der in der Jahres- Erfolgstabelle 1952 den achten und 1953 den siebten Platz belegte, holte sich das Cham- pionat du Monde und steht trotz einiger Niederlagen nach der Weltmeisterschaft auch in der Erfolgstabelle 1954 hinter den Ungarn, Brasilien(2:4 gegen Ungarn) und Schweden(0:7 gegen Sowjetunion) erlitten, ebenso wie die Magyaren, nur eine Nieder- lage. Auch das kleine Belgien wurde in aus, in denen es 558 Tore gab/ Ungarn zehn Länderspielen nur einmal geschlagen (1:4 gegen Italien). Im einzelnen verzeichneten die wichtig- sten Fußball-Länder folgende Ergebnisse: Deutschland: Gegen Saarland 3:1, Schweiz 5:3, Türkei 4:1 und 7:2, Jugoslawien 2:0, Oesterreich 6:1, Ungarn 318 und 32, Belgien 0:2, Frankreich 1:3, England 1:3 und Portugal 3:0 Ungarn: Oesterreich 1:0 und 4:1, Eng- gand 7:1, Aegypten 3:0, CSR 4:1, Rumänien 5:1, Schweiz 370, UdssR 1:1, Korea 90, Deutschland 8:3 und 2:3, Brasilien 4:2, Uru- guay 4:2, Schottland 4:2. Jugoslawien: Frankreich 1:0, Israel 1:0, Griechenland 1:0, England 1:0, Wales 3:1, Saarland 5:1, Türkei 3:1, Oesterreich 22, Brasilien 1:1, Belgien 0:2, Deutschland 0:2. Brasilien: Mexiko 5:0, Jugoslawien 1:1, Ungarn 2:4, Chile 2:0 und 1:0, Para- guay 2:0 und 4:1, Kolumbien 2:0 und 4:1. Nund um das Eishockey am Weihnachtstag Die Eishockeyspieler machen auch wäh- rend der Weihnachtsfeiertage Jagd auf Meisterschaftspunkte. Der SC Riegßersee ist am 25. Dezember beim Sc Welling zu Gast. Am zweiten Weihnachtstag spielt der EV Füssen zu Hause gegen den ERC Mann- heim und der EC Bad Tölz empfängt den Krefelder Eislaufverein. Tags darauf tra- gen die Krefelder ihr Punktspiel gegen den Sc Weßling aus. Für den zweiten Weihnachtstag hat der Sc Riebersee im Garmischer Olympia- stadion eine kombinierte Mannschaft der Universitäten Oxford und Cambridge als Gegner in einem Freundschaftsspiel. Der Deutsche Meister EV Füssen fährt gleich nach den Feiertagen nach Davos zum Tur- nier um den Spenglerpokal(27. bis 30. De- zember) und trifft dort auf HC Davos, Inter Mailand und eine Mannschaft der Canadian Air force. Weltmeister Cohen K. O.-Sieger Der Box weltmeister im Bantamgewicht Robert Cohen(Frankreich) schlug am Mon- tag in Paris den früheren britischen Em- hat erfolgreichste Ländermannschaft Belgien: England 4:4, Italien 1:4, Por- tugal 0:0, Luxemburg 1:0, Holland 4:0 und 4:3, Frankreich 3:3 und 2:2, Jugoslawien 2:0, Deutschland 2:0. Schweden: Holland 6:1, Finnland 6:0 und 10:1, Island 3:2, UdSSR 0.7, Norwe⸗ gen 1:1, Dänemark 5:2, Oesterreich 2:1. Oesterreich: Schottland 1:0, CSR 50, Schweiz 7:5, Deutschland 1:6, Uruguay 3:1, Ungarn 01 und 14, Norwegen 5:0, Ju- Soslawien 2:2, Schweden 1:2, Wales 2:0. England: Belgien 4:4, Schweiz 20, Uruguay 2:4, Schottland 4:2, Jugoslawien 0.1, Ungarn 1:7, Nordirland 2:0, Wales 32, Deutschland 3:1 Mexiko: Brasilien 0:5, Frankreich 2:3, USA 4:0 und 3:1, Panama 4:0, Kuba 4:0, San Salwadore 2:3, Kolumbien 1:0. Uruguay: CSR 2:0, Schottland 7:0, England 4:2, Ungarn 2:4, Oesterreich 1:3, Schweiz 3:3, Saarland 7:1, Paraguay 1:4. Italien: Schweiz 1:2 und 1:4, Belgien Spoyigeschelien pieremeister im Federgewicht, Roy Anka- rah(Goldküste), durch technischen K.o. Der Farbige gab in der Pause zur vierten Runde den ursprünglich auf zehn Runden ange- setzten Nichttitelkampf auf. Wegen Schmuggels von 2500 Nylonstrümp- ken soll Ungarns Fußball-Nationaltorwart Gro- sies bei der Rückkehr von Honved Budapest aus England verhaftet worden sein. Bisher duldeten die ungarischen Behörden, daß die Spitzenspieler Großeinkäufe bei ihren Aus- landsreisen tätigten. Den Fußballverkehr mit der CSR wird Ju- goslawien jetzt wieder aufnehmen, nachdem in diesem Jahre bereits die Beziehungen mit Bulgarien und Ungarn erneuert wurden. Der CSR-Meister Spartak Prag spielt am 22. De- zember bei Hajduk Split. Ungarns Fußball-Spitzenelf Honved Buda- Pest unternimmt Mitte Januar erneut eine Westeuropa- Tournee. Am 16. Januar spielen die Budapester, die auch in Deutschland an- treten wollen, in Antwerpen entweder gegen Rapid Wien oder den FC Turin, Endgültige Toto- Quoten des West-Süd- Blocks. Zwölferwette: 1. R. 14 031.80 DM, 2. R. 342 DM, 3. R. 49 DM.— Zehnerwette: 1. R. 1282 DM, 2. R. 64,40 DM, 3. R. 7,70 DM. 4:1, Aegypten 5:1, Frankreich 31, Argen tinien 2:0. Sh Weiz: England 0:2, Italien 2:1 und 4:1, Oesterreich 5:7, Deutschland 3:5, Uru- guay 313, Holland 3:1, Dänemark 1:1, Un- garn 0:3. Norwegen: Schottland 0:1 und 11, Oesterreich 0.5, Dänemark 2:1 und 1:0, Is- land 0:1, Einnland 3:1, Schweden 1:1, Eire 1:2. Türkei: Deutschland 1:4 und 2:7, Korea 7:0, Spanien 1:0, 2:2 und 4:1, Jugoslawien 1.5. Schottland: Oesterreich 0:1. Uruguay 0:7, England 2:4, Norwegen 1:0 und 1:1, Wa- les 1:0, Finnland 2:1, Ungarn 2:4. Paraguay: Chile 4:0 und lien 0:2 und 1:4, Uruguay 4:1. Frankreich: Jugoslawien 0:1, Mexiko 3:2, Italien 113, Belgien 3:3 und 2:2, Deutsch- land 3:1. 3:1, Brasi- 70 DM Geldstrafe: Für rabiate Zuschauerin Das Amtsgericht Rosenheim verurteilte dieser Tage eine Fußball- Anhängerin aus Rott„wegen eines Vergehens der vorsätz- lichen Körperverletzung und wegen Werfens mit Sand und Steinen auf Menschen“ zu einer Geldstrafe von 70 DM, ersatzweise 15 Tage Haft. Die Frau hatte bei einem Fußballspiel der Gruppe Rosenheim nach einem gegen ihren Verein verhängten Elfmeter Limona- denflaschen in das Spielfeld geworfen, den Schiedsrichter beschimpft, ihn nach Spiel- ende geohrfeigt und in seiner Kabine mit Steinen und Sand beworfen. Der Staats- anwalt hatte einen Monat und drei Wochen Gefängnis beantragt. Acht neue deutsche Rekorde FJorischyiſle in de Leichtathletik Japanreise brachte wertvolle Erkenntnisse/ Vorbereitungen für Melbourne In der deutschen Leichtathletik zeigten sich in der vergangenen Saison erfreuliche Fortschritte, die in vielen Fällen durch den nach vorn drängenden Nachwuchs hervor- gerufen wurden, Zwar kommt diese Ent- Wicklung nicht in augenfälliger Form zu Tage, da beim großen Kräftemessen, den Euxropameisterschaften in Bern, nur zwei Titel durch Fütterer an Deutschland fielen. Die dennoch festzustellende Leistungssteige- rung wird eher durch die aufgestellten acht neuen deutschen Rekorde und durch zwölf Siege in Länderkämpfen deutlich. Auf der erfolgreichen Japanreise sam- melte der Deutsche Leichtathletikverband nach dem Saisonschluß in Europa die ersten Wertvollen Erkenntnisse für die Olympischen Spiele 1956 in Melbourne. Hierbei zeigte es sich, daß Starts in kurzen Zwischenräumen keineswegs leistungsmindernd auf die Ath- leten wirken, selbst wenn diese bereits eine anstrengende Saison hinter sich haben, Füt⸗ terer stellte in Japan mit 10,2 Sekunden über 100 Meter und 20,8 Sekunden über 200 Meter Wei neue deutsche Rekorde auf. Neben ihm Wurde Heiner Will mit 77,12 Meter neuer deutscher Rekordmann im Speerwurf. Und schließlich erreichte Werner Bähr im Hoch- sprung mit zwei Meter seine persönliche Bestleistung. Von den Länderkampfsiegen war der in Dortmund gegen Finnland im letzten Wett⸗ bewerb sichergestellte Erfolg mit 108:106 Punkten der wertvollste. Bei dieser Gele- genheit verbesserte Kurt Bonah den deut- schen Rekord im 400-Meter-Hürdenlauf auf 51,5 Sekunden. Die Frauen vermochten bei den Europa- meisterschaften zwar keinen Sieg zu landen, doch brachten sie zahlreiche wertvolle Plätze mit nach Hause. Maria Sander verbesserte den Fünfkampfrekord dabei auf 4.485 Punkte, und Marianne Weiß lief mit 2:15,68 Minuten neuen deutschen 800-Meter-Rekord, ohne sich damit für den Endlauf zu qualifizieren Schon vorher hatte Jutta Krüger in Ham- burg den deutschen Speerwurfrekord auf 49,67 Meter verbessert, und die 4K 100-Meter- Staffel der Frankfurter Eintracht schraubte die neue Rekordmarke auf 47,5 Sekunden, Die drei Länderkämpfe gegen Italien, Hol- land und die Schweiz wurden überlegen ge- wonnen. Der schärfste Gegner in Westeuropa bleibt für die deutschen Frauen nach wie vor Großbritannien, Große Sorgen bereitet dem Deutschen Leichtathletikverband die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1956. Dieser Verband ist bei all seinen Planungen auf die finan- zielle Hilfe seiner Landesverbände und be- kreundeter Fachverbände angewiesen, Bei diesen hat sich in der letzten Zeit verstärkt die Auffassung durchgesetzt, daß die Leicht- aäthletik als das Kernstück aller Olympischen Spiele einer besonderen Förderung würdig ist. Gerade die Leichtathletik steht in inter- nationalen Wettkämpfen einer starken Geg- nerschaft aus Nationen gegenüber, die zum Sroßen Teil alle Vorbereitungskosten aus dem Staatssäckel bezahlen. * unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau geb. Dutzi Mhm.- Waldhof, den 21. Dezember 1934 Spiegelfabrik 115 In tiefer Trauer: Adam Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme und Blu- menspenden beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres uten Vaters, Herrn 5 Hermann Wehrle Schuhmachermeister sagen wir allen herzlichsten Dank. Ganz besonderen Dank den Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses M 16 für ihre liebevolle Pflege, dem Herrn Prediger der Freirgligiö- sen Gemeinde für seine trost- reichen Worte, der Schuhma- cher Innung, der Nachbarschaft und allen denen, die den Ver- storbenen zur letzten Ruhe- stätte begleiteten. Herr Mannheim, Ottilie Zeerdigung: zember 1954, Der Herr über Leben und Tod hat heute meine liebe Anna Hartmann nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden, Alter von 79 Jahren, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, zu sich in den ewigen Frieden abgerufen. Kinder u. Beerdigung: Donnerstag, 23. Dezember, 14 Uhr, Friedhof Käfertal Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 22. Dezember 1954 Heute nacht entschlief nach langem, schwerem, Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, mein guter Vater, Emil Speck im Alter von 57 Jahren. Garnisonstraße 4 iter ue; Werner Speck kriedhof Mannheim. Frau, Schwester, Oma, Achlung U 2 im Hartmann Anverwandte Noch eine Sendung LS TERMGURBEI 20 Spottpreis en angekommen. Barzehler hoben große Voiteile, Teilzahlung gestattet. Lieferung MSB EIA AU ostolnen NM ANN NEIN, 11, 3-4 Breite Straße(früher Woolworth) Alung! sofort frei Haus 8 Hauptfriedhof Zeit Scheufele, Klara, G 6, 11111 10.00 Demoll, Otto, Jungbuschstraße 2 1590.30 Edelbluth, Elisabeth, Kaiserring g 11.00 Karf, Gertrud, Käfertaler Str. 19. 11.39 Dierberger, Anna, Lameystraße 22„114.00 Krematorium Scherer, Karl, Friesenheimer Insel, Garten 138. 13,00 Schönhütte, Rosa, Schopenhauerstraße 742 13.30 Neumann, Emma, Leutweinstraße 711. 114.30. Friedhof Käfertal 1 un vergessener Ma Alles, Marie, Königsbacher Straße 11 14.0 ñ BVersessener Mann 8 Mack, Adolf, Waldhof, Levkojenstraße 1. 114.30 1 5 Friedhof Seckenheim 1 12 Wolf, August, Offenburger Straße 39 14.00 1 J 5 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 1 S0 5 Ohne Gewähr ER d ccc 5 mit großer Mannheimer Straße 135 20. Dezember 1954 Speck geb. Göbes Donnerstag, 23. De- 13.00 Uhr, Haupt- Für die vielen Beweise Mhm.-Waldhof-Gartenstadt, den 22. Dezember 1954 Waldstraße 43 Frau Eva wehrle und Kinder Nach einem arbeitsreichen Leben wurde mein lieber, gervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Orthopädie- Schuhmachermeister durch eine kurze, schwere Krankheit, im Alter von nahezu 65 Jahren von uns genommen. Mannheim, den 21. Dezember 1954 Intiefem Leid: Lydia Wagner geb. Thumann Karl Keppel u. Frau Liselotte geb. Wagner Beerdigung: Freitag, 24. Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Martin Uster zutell wurden, sowie für die Kranz- und Blumenspenden und all denen, die ihm das letzte Geleit gaben, sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. M hm.-Seckenheim, den 20. Dezember 1934 Kloppenheimer Straße 75 Mietgesuche ges. mein herzensguter Vater, Schwie- A- ds 5-Zmmer-Wonnung (Neubau) ruh. Stadtlage baldigst Angeb., unt. P 98681 a. d. V. Festlichen, Schmucke in Wir haben HRMACHERMEISTER UND JUWELUER Mannheim d. d. 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Verbindlichkeiten 5 Gekündigte Obligationsanleihen Hypotheken und Grundschulden 5 Anzahlungen von Kunden. Verbindlichkeiten auf Grun kerungen und Leistungen Stand am Zugang 1. 7. 1959 DM DM ran Grundstücke à) Geschäfts- u. Wohn- gebäuden b) Fabrikgebäu- 4. 068.552,34 ande- ren Baulich- 13.137.874,05 Unbebaute Grundstücke Maschinen u. maschinelle 1.125.227,55 22.251.015,03 Betriebs- u. Ge- schäftsausstat- tung sowie Brennrechte 943.529. 153.519,12 1.541.262, 90 8.680,05 4.160.425, 78 3.512.094, 20 Abgang DM 148.220. 205.990. 26.735,73 265.339,95 34.134,56 Ab- schreibung DM 144.346,12 631.745,41 1 000.— 5.158.513,69 3.414.683, 72 Stand am 30. 6. 1956 D 9.929.505, 13.841, 01,86 1.106.171,87 20.987.587 22 1.006.802.2 41.526.197,97 6.621.085,50 9.375.982, 4. 690.420,14 3 9.350.290,94 251.245,30 40.8 71.469,89 6.3 73.810,20 48.147.283, 47 2. Umlaufvermögen Vorräte: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 2 Halbfertige Erzeugnisse Wechsel. 8 5 4 Schecks** Kassenbestand, Lande scheckguthaben f 5. Andere Bankguthaben 8 Sonstige Forderungen 8 3. Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 9.379.989, und g 7 f EStG 0 660.457,14 9.601.536,24 3.938.266, 58 9.777.817. 51.205.365,50 r 66.921.449,08 Fertige Erzeugnisse 3 Wertpapiere 4 2* 8 5 5 Hypothekenforderungen 5 5„ Geleistete Anzahlungen 1 Forderungen auf Grund von Warenlieferungen nesteh ende Gesellschaften 0 szentralbank- und Post- „** *** a0 f% DM Be * 0 0 d von Warenlie- 1.190.599, 39 1.483.084, 98 14.831.451,09 9.505.102, 98 3.93.68 7,67 135.960,23 375.978,44 199.551,33 545.144,17 7.297.721,87 —— Rückgriffsforderungen aus Haftungsverbindlichkeiten PAS SITIVA 1. Grundkapital 1„„. 2. Rücklagen Gesetzliche Rücklage Zuweisung gem 6.072.347,95 25.273,40 —— 6.097.621,35 8.000.000.— e 835,28 34.875,19 293.378,68 13.842.835. 77.248.279,05 106.421.631½38 1.768.312, „ 153.430.222,41 11.227.387,83 60.000.000, 14.097.621,88 3.071.350. 7.316.713,05 Verbindlichkeiten gegenüber f nahestenen- Emil Sibold, Gerichtsvollzieher Nach dem abschließenden E Grund der Bücher und der Schriften der Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachw. kührung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht, Jahresabschluß erläutert, den gesetzlichen Vorschriften. Mannheim, im November 1954 RHEIN ISchE TREURHANDGESELLSCHATT AKTIENGESELLScHAFTT Die Hauptversa Dividende von 70, Südde Gailing. Mannheim. Mannheim, d Außerordentliche Erträge 8 Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ppa. Dr. Scharff Wirtschaftsprüfer BI u m Wirtschaftsprüfer mmlung vom 7. Dezember 1954 hat die Verteilung einer % für das Geschäftsjahr 1953/4 beschlossen. Es entfallen somit auf jede Aktie zu DM 1.000, abzüglich 25% Kapitaler netto und auf jede Aktie zu PM 100. abzüglich 25% Kapita netto Die Dividende wird gegen Einreichung des Ge ab 18. Dezember 1934 bei den folgenden Bankin utsche Bank A. G., München und deren Filialen in DM 70.— tragsteuer DPM 17.50 5 DM 7. lertrassteuer B 1775 den Gesellschaften 769.549,46 f Warenakzepte 8 8 8 5.— 28.235.382,68 Verbindllichkkeiten gegenüber Banken 5.229.577,51 Unerhobene Dividenden 50.965,16 Sonstige Verbindlichkeiten 5 5 5 5 15.08 64.706.213,03 6. Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 2.028.181, 7. eee* 8 3 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr. 8 796, 5 Gewinn des Geschäftsjahres 195½64—4—3—2—5 249.422 155.430.222, KHaftungsverbindlich keiten„ b: 111.227.3873 Vermögensabgabe gemäß vorläufiger Berechnung: Gegenwartswert„„ Vierteljahresbetrag% 462.000, Gewinn- und Verlustrechnung 1933/54 AUFWENDUNGEN 3 Löhne und Gehälter* 5 5 5 0 0 0 8 22.692.506, Gesetzliche Sozialabgaben 232 2.191.360, 46 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 9.601.536,24 Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen übersteigen 995.102,08 Steuern: Steuern vom Einkommen, Ertrag und r y 10.374.612,92 Vvermögensabgabe(Lastenausgleich)! DM 1.937.289. Sonstige Steuern(ohne Zuckersteuer! DM 9.80.8928 21.571.982,81 Beiträge an Berufs vertretungen 3. 3 390.323,99 Außerordentlicne Aufwendungen. 5 8. 5 5 1 3.564.608,81 Zuweisung an Südzucker-Unterstützungswerk 5 5 5 500.000, Frfolgsvergütung an Belegschaft. N 5.* 5 5 500.000. Reingewinn: Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 5 DM 36.796,78 Gewinn des Gèeschäftsjahres 1983/54 DM 4.178.221 4.210.173, 66.20 7.596,97 D—— E RTRRNGE Gewinnvortrag aus dem Vorjiaa rr 36.796,73 Jahresertrag Zemäg f 132 Aktlenges ea 3.44% Erträge aus Beteiligungen% W 86.207.886,57 3 rgebnis unserer pflichtmäßigen Prüfung auf Gesellschaft sowie der vom eise entsprechen die Buch- soweit er den winnanteilscheines Nr. 3 stituten ausgezahlt: Mannheim, Darmstadt, Frankfurt/M., Heilbronn, Kaiserslau- tern, Ludwigshafen Rh., Stuttgart, Rheinisch- Westfälische Bank A. Kli. Norddeutsche Bank A. G., Hamburg, Berliner Disconto-Bank A, G., Berlin, Rhein-Main Bank A. G, Frankfurt M. und deren Filialen in G., Düsseldorf und deren Filisle Mannheim, Stuttgart, München, Darmstadt, Heilbronn, Kai- serslautern, Ludwigshafen Rh., Niederlassung in Ludwigshafen Rh., Aufsichtsrat: Heilbronn; Georg Reuter, Vorstand: Vorstand Rhein-Ruhr Bank A. G., Düsseldorf und deren Filiale Köln, Hamburger Kreditbank A. G., Hamburg, Bank für Handel und Industrie A. G., Berlin, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. München und deren Handels- und Gewerbebank Heilbronn A. G., Heilbronn/ N., Bankhaus Grunelius& Co., Frankfurt/M., Commerz- und Creditbank A. G., Frankfurt/M. Hermann J. Abs, Frankfurt/M., Vorsitzer: Dr. h. e. Hugo Zinßer, Frank- furt/ M., stellv. Vorsitzer; Dr. Franz Bohl, München; Erwin Bohner, Heil- bronn; Karl Eüchting, Einbeck; Albert Flegenheimer, New Vork; Max Geiger, München; Pr. h. e. Hans Hege, Hohebhuch Waldenburg; außerdem als Vertreter der Arbeitnehmer: Kerl Adam, Seligenstadt b Würzburg; Düsseldorf; Karl Schieker, Curt Quensell, Mannheim; Dr. Ludwig Kayser, Stuttgart; Leonhard Flelschberger, Mannheim; Dr. Georg Müller, Worms(stellv.): Hermann Pfeifer, Mannheim(stellv.); Pr. Hans Laußer, Mannheim(stellv.). en 17. Dezember 1954 SUpDBUTSCHE ZucKER-AKTIENGESELLSCHATT CCC Seite 8 MORGEN piAN KEK. 45 17 2 2 unr AIHAHBR Vieo Torriani und Orchester 13. 18. 17, 19, „IHRE GROSSE PRUFUNG“ Mantovani„Gitarren der Liebe“ 21 Luise Ullrich— Hans Söhnker Als TE N45 2750 u. 20. vn capiT0 Telefon 5 11 86 14.00 17.00 u. 20.45 Uhr UNWERSUN 1530. 1030 16 20.50 b Romy Schneider u. Adr. Hoven „Mädchenjahre einer Königin“ In beiden Theatern gemeinsam: Der große Cinemascope-Farbf. * Gina Lollobrigida in SINUHE der Agypter„DIE LETZ TH ETAP PE. DiE KRTAENA 248, Je. 18.48, 20.50 X Telefon 5 18 95 DiE KUnBE Endstation Harem pATLA 8 Breite Str. Tel. 5 02 76 9.30, 11.40, 13.40, 15.50, 18.00, 20.15 Jgdl. zugel. Ein neuer Groß-Farbfillm:„DIE ABEN- TEUER DER 3 MusKETIERE. 22.20 Spätvorst.. 4. Abenteuer LASSY LA ROC Der Mann mit der Peitsche „VON BANDITEN BEFREIT“ x nicht jugendfrei! Expeditions- Farbfilm: FREI I Weine Frau in Afrika 20.20 30 Weg. Renov. geschlossen! SATA Ab 1. Feiertag der große deutsche Musikfilm:„An jedem Finger 10“ Letzter Tag: 18.15 und 20.30 Uhr UNSER KINO n d öõnau aur der Sch Donnerstag, 23. Dez., keine Filmvorstellun DER DRITTE NIANN 80 Heute 18.45 u. 21.00 Uhr OLYMP Briefträger MürtkER eschättseröftnung Am Mittwoch, dem 22. Dezember, um 18 Uhr eröffnen Wir im neuerbauten Wohnhaus die Speise- Gaststätte Spelzengarten Waldhofstraße 22, Ecke ſpelzenztraſe kigene Schlachiong Wi'̃ine führend. Winzervereine Wir bitten um hren Besuch. Otto Amann u. Frau. Telefon 52268 Im Ausschank das beliebte Santer- Export Santer-Pilsner Santer-Doppel-Märzen Santer-Stark-Bier Santer- Wotan, dunkles Starkbier T. 5 00 50 J d.-fr. 14.30, 16.30, 18.45, 21 8 ö An den Weihnachtsfeiertagen: Wild- und Gefügelessen ö ne FAL M GARTEN Täglich ab 19.30 Uhr unterhaltsames TANZKABARAETT Heinrich-Lanz-Str. 38 Weinnacntsgeschenne für Ihre Kinder Wellensittiche Stück ab 8,.— DM Gunge, zum Sprechen lernen) Kanarienhähne St. ab 15,.— DM (La Harzer Roller) Moderne vogelkäfige ab 8,80 DM Aquarien m. Fisch, Zwerg und Wasserpflanzen kpl. ab 4,95 DM Seldverkeht 5 AD. SAMENHAUS K. Sehmidt K G. Breite Straße (neben Nordsee) 8 1, 3 8 1, 3 2000,— DM gg. gut. Zins u. monatl. Rückzahlung von Privat gesucht. Angeb. unt. Nr. 0474 a. d. Verlag. 2 def Habu 170 Der Grundsatz: Nicht allein der Preis, Sondern die Oval is entscheidend, trifkt in erhöhtem Maße für * = 8 zu. Wir haben uns für das Weihnachtsfest besondere 2. 55 8 e 0 eee e =; eli fel debe Kaffee- 20 Mühe in der Zusammensetzung unserer mischungen gegeben und bieten wie folgt an: Haushaltmischung eine gut gelungene Mischung, Feinschmeckhenddg kräftig und 125 fg DM columbia-Mischung 2 00 sehr kräftig, mit feinem Aroma. 125 g DM 5 Hochland- Mischung hochfeine Qualität, schöner Duft, harmonische 2 90 iin g 125 g DM 9 bebück- und Waftelmischung Runddose mit 300—330 g Inhalt DM. und 3% Rabatt in Sparmarken SEI 65 ee eee, 08 2 N e 2 0 2 7285 . 72 Dun 7 2 N * i e N —— 2 N , Ve e p 8 N Mittwoch, 22. Dezember 1954/ Nr. 299 r Berufsfortbildungs werk im D0GGB 1. Lehrabschnitt 1955 vom 10. Januar bis 2. April Lehrplan Buchführung 1 Buchführung II Buchführung III Steuerbuchführung Stenographie I Stenographie II K 92e Eilschrift 10. Diktatkurs 11. Maschinenschreiben 1 12. Maschinenschreiben II 13. Gutes Deutsch 14. Wirtschaftsrechnen 16. Das Steuerrecht A. Kaufmännische Kurse Der Abschluß und die Bilanz Einführung in die Eilschrift 15. Industrielles Rechnungswesen 17. Betriebswirtschaftslehre 18. Volkswirtschaftslehre 1 19. Grundfragen der Wirtschaftspolitik B. Technische Kurse Algebra I Rechenschieberkurs— Techn. Rechnen Technisches Zeichnen 1 Technisches Zeichnen II Arbeitsgemeinschaft Chemie C. Sprachkurse Englisch I für Anfänger Englisch II Englisch III Leichte Konversation Handelsenglisch Französisch 1 Russisch I D. Allgemeine Kurse Kosmetik für Berufstätige Sekretärinnenlehrgänge in Gmund am Tegernsee n N 9 0 Die Kurse sind so kalkuliert, daß jeder Interessent teilnehmen kann. Anmeldungen und nähere Auskünfte bei allen Gewerkschaften des DGB sowie im Angestellten Sekretariat Nordbaden, Gewerkschaftshaus Mannheim, O 4, 8/9, Telefon 4 53 11. Deutscher Gewerkschaftsbund Berufsfortbildungswerk Mannheim — C. HEISTLER 8817 1871 JUWEILEN. SOtD- U. SL BER WAREN. UHREN Jelefon 32649 Mannheim Meerwiesenstraße 35 Weihnachisgeschenke in allen Preislagen — Stellenangebote 50 lebende junge fadanennaunen Prachttiere Stück 12,50 DM K NAB Qu 1, 14 Telefon 4 43 56 Qu 1, 14 Flur le Festtage gmplehlen wir. Lederer's Apfelsaft, Trauben- Saft(well, Johannisbeer- Süß- most(rot u. schwarz, Apfelwein u tkelterei Lellerer& b 0. Kafertaler Str. 25 Telefon 5 34 45 Bekanntmachungen Schlachthof Freibank. Donnerstag, den 23. Dezember 1954, von 7.30 bis 10.00 Uhr Verkauf auf Nrn. 701-1200. — Auswant der beim arbensam mannneim aubenbnchneh vorhegenden Stellenangenole. Konstrukteure aus dem allgemeinen Maschinen- und Apparatebau in ent- Wicklungsreiche Stellung. Dipl.-Ingenieur als Leiter der Techn. Abteilung sowie Dipl.-Ingenieur in Anfangsstellung für die chemische Industrie. Perfekter Buchhalter, gute Kenntnisse im Lohn- und Steuerwesen, bis etwa 35 J., Für kleineres Industrieunternehmen. Expedient aus dem Speditionsfach, spedition, bis zu 40 J. Kaufm. Angestellter aus dem Elektrofach, mit gewandten Umgangsformen, flotter Maschinenschreiber, als Verkäufer für Elektrogroßhandlung, Alter bis 40 J. Reisender für eine Großhandlung i. Wasch- und Putzmitteln, Bürsten usw., Alter bis 40 J., Führerschein III. Mehrere perf. Spitzen- und Revolverdreher 1 Steno- Sekretärin für Radiogroßhandlung, Alter bis 40 J. 1 Uebersetzerin für Französisch und Englisch(muß Uebersetzerdiplom in beiden Sprachen nachweisen können). mit Erfahrung in Kraftwagen Für Industrie- und Handelsfirmen mehrere jüngere, tüchtige Stenotypistinnen und Steno-Kontoristinnen Das Arbeitsamt Mannheim ist jeden Mittwoch von 16.00 bis 18.30 Uhr für berufstätige Stellensuchende geöffnet. 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Januar 1955 oder baldmöglichst Stenotypistin mit englischen u. französischen Sprachkenntnissen,, jüngere Stenotypistin Steno-Kontoristin Wir bevorzugen Bewerberinnen aus Rheinau und den südlichen Vororten, sofern sie unseren Anfor- derungen entsprechen. N Bewerbungen mit handgeschrieb. Lebenslauf an: ZELLSTOFFFTABRRIK WALDHOF, ZEWA-Faltkistenwerk Mannheim-Rheinau, Essener Straße. Füllnalter-Spezial-Geschäft— Planken Wir empfehlen zu weihnachten und Neujahr Geschenk packungen Pralinen Schokolade f Marzipan, Konfitüren, Kaffee, Tee, Kakao, Weine, Südweine, Spirituosen PAUL PLATZ Marzipan, Schokolade- u. Zucker warenfabrik Groß- und Einzelhandel Seit 1924 Mannheim, Eichelsheimerstr. 31-53, Tel. 4 42 74 0 L * TANKWARIT von Großtankstelle mögl. zum sofortigen Ein- tritt gesucht. Es kommen nur Bewerber in Frage, die über eine approbierte Tätigkeit, gutes Fachwissen sowie Fähigkeiten in der Ausführung von Kleinreparaturen an Kfz verfügen. Bewerbungen mit lückenlos, selbstgeschr. 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Dezember 1934 Seite 9 Till-Eulenspiegel-Ei aus B-Ei-ern (Tex) Vielleicht wird das bayerische Mini- terium für Ernährung und Landwirtschaft e geographische Bezeichnung abändern. Vielleicht wird es in Zukunft b-Ei-erisches Frnährungsministerium firmieren. Das Ei legt diesem Ministerium nämlich sehr em Herzen. Der Verbraucher hingegen weniger; ob er aus Bayern oder aus einem ande- ren Bundesland stammt. Ziemt es sich noch enauer zu beschreiben, welches Ei diesem Ministerium so sehr am Herzen liegt? Das 1 er 8, deutsche Ei natürlich. Zu diesem Behufe wurde eine ministerielle Denkschrift den gundestagsab geordneten, die aus dem Lande Bayern stammen, zugeleitet als Unterlagen für die Zollberatungen, die jetzt im Bundes- beg einsetzen. Nachhaltiger Schutz der deut- chen Eiererzeugung wird gefordert. Was bisher geschah, habe nicht die Wünsche der Fier wirtschaft voll erfüllt und sei deshalb erganzungsbedürftig. Man höre und staune: Mit dem Auslandsei könne das deut- sche Ei nur dann erfolgreich in Wett- bewerb treten, wenn es durch einen ge- eigneten Zollschutz und wenn es durch eine die Konkurrenz abwehrende Eier- yerordnung geschützt würde. Unter anderem soll für eine gewisse Zeit eine Prämie von 1,5 Dpf für alle Frischeier gewährt werden, die über die Kennzeich- nungsstelle laufen Die hierfür notwendigen Mittel müßten aus dem Mehrertrag se- schöpft werden, der sich aus dem Zollauf- kommen ergäbe. In der Denkschrift rührt das bayerische oder b-Ei-erische) Ernährungs ministerium an die Tränendrüsen mitleidiger Staatsbür- ger, Es wird darauf hingewiesen, daß Eier und Geflügel im Rahmen der gesamten Nan- fungsmittelproduktion des Bundesgebietes pertmähig an fünfter Stelle liegen und ins- gesamt nur 1,16 Milliarden DM jährlich ein- bringen. Der gesamte Eieranfall in der Bun- desrepublilx wurde auf rund 5.7 Milliarden Stück jährlich beziffert. Das entspräche o v. H. des deutschen Bedarfs. Etwa zwei Milliarden Eier würden jährlich eingeführt werden. Mit der sauberen, qualitätsmägig guten und streng nach Handelsklassen sor- tierten ausländischen Ware könnten, so wird erklärt, die deutschen Erzeugnisse nur dann erfolgreich konkurrieren, wenn die Forde- rungen der Denkschrift erfüllt würden. Bel längerem Nachdenken über die Denk- schrift fällt dem Chronisten ein, daß der Verfasser dieser Denkschrift wohl darauf vergessen hat, an den Verbraucher zu denken. Montan- Gerichtshof sprach: Preislisten bleiben starr a Der Gerichtshof der Montanunion hat am A. Dezember in Luxemburg in seinem ersten Urteil eine Entscheidung der Hohen Behörde für nichtig erklärt. Das Urteil betrifft den sogenannten Monnet-Rabatt für die Stahl- industrie, der nach der Entscheidung des Ge- kichts nicht mit dem Schumanplan-Vertrag Jereinbar ist, g Die Hohe Behörde hatte ihren ursprüng- ste veröffentlichen, ehe Abweichen von bis- herigen Listenpreisen statthaft sei, mit den angefochtenen Entscheidungen erheblich auf- gelockert. Es wurde nämlich gesagt, bei gleichmäßiger Anwendung“ auf alle Ge- schäfte sollten innerhalb von 60 Tagen mitt- lere Preisab weichungen bis zu 2,5 v. H. vom Umsatz einer jeden Gruppe von Erzeugnis- en mit gleichen Listenpreisen zulässig sein und nicht als Diskriminierung gelten. Ueber die tatsächlichen Abweichungen hatten dann die Firmen alle 14 Tage zu berichten. Die französische Regierung erblickte hier- in eine Verletzung der Artikel 46, 47 und 60 dies Montanvertrages und einen Mißbrauch ges Ermessens durch die Hohe Behörde. Sie betont jedoch, daß ihre Klage lediglich der Klarstellung von grundsätzlichen Fragen diene und sich in keiner Weise gegen die Montanunion oder die Hohe Behörde richte. Das Gericht entsprach in diesem Falle N ler Klage. 1 Der Vertragstext schreibe vor, so erklärte das Gericht, daß keine Preise angewendet werden dürfen, die nicht vorher in den bFreislisten veröffentlicht worden sind. In Das BBCie- Grundkapital zu erhöhen Vvurde in der außerordentlichen Hauptver- Sammlung am 21. Dezember 1954 unter Leitung des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden, Geheimrat Johann Gassner, München, beschlos- . gen. Demnach wird(wie bereits in der Ausgabe vom 2. Dezember 1954 angekündigt; vergl. S rown, Boveri& Cie Ad erhöht Aktien- kapital“) das Aktienkapital von bisherigen 0 Millionen DM um neun Millionen DM auf 45 Millionen DM erhöht, wobei künftighin fol- 1 85 Stückelung des Aktienkapitals vorgesehen 41 750 Stück zu je 1000 DN 12 500 Stücke zu je 200 PN : 7 500 Stücke zu je 100 PM. die neuen, ab 1. Januar 1955 dividenden⸗ berechtigten Aktien werden nach Abschluß der emnem Bankenkonsortium unter Führung, der 5 4:1 zum Kurse von 150 v. H. angeboten. olgt: 4. Januar 1932— 1. Dezember 1954 221% 4. Januar 1953 136% 21. Dezember 1954 241% gSeneraldirektor Dr. Dr. h. c, H. L. auf Erhöhung des Aktienkapitals mit langes; 2. erforderlichen Investitionen, önnten, zumal die Erhaltung haufend den Erfordernissen ch eingenommenen Standpunkt, jedes Un- wagens zum ternehmen müsse zunächst eine neue Preis- notwendigen Formalitäten den Aktionären von Mein-Main Bank. Frankfurt/M., im Verhält- Die Kursentwicklung der BBCie-Aktien ge- ttaltete sich an der Frankfurter Börse Wie Ham- merbacher begründete den Vorstandsvorschlag 1. dem stetigen Ansteigen des Geschäfts- Um- die durch normale Abschreibungen nicht gedeckt werden der Wettbewerbs- fähigkeit einiger Anstrengungen bedürfe um der Rationalisie- rung und Modernisierung Rechnung zu tragen. Dr. Hammerbacher erklärte, daß sich die Geschäftslage des Unternehmens bei weiterhin INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT zwei Punkten allerdings, auf die sich die Klage der Franzosen und Italiener erstreckte, hat das Montangericht der Hohen Behörde Recht gegeben und die Klage zurückgewie- sen. Es handelt sich dabei um zwei Entschei- dungen über die Zulässigkeit von Sonder- Preisen, die von der Preisliste abweichen, und über eine Verpflichtung der Unterneh- men, der Hohen Behörde Mitteilungen über ihre Preisentwicklung zu machen. Kein Schluß mit In vestitionshilfe? (Hi) Gegen das„Investitionshilfe-Schluß- gesetz“, dessen Verabschiedung in zweiter und dritter Lesung der Bundestag bekannt- lich auf den Januar 1955 verschoben hat, werden rechtliche Bedenken geltend gemacht. Insbesonders ergeben sich Schwierigkeiten aus der Abwicklung noch schwebender Rechtsmittelver fahren. Da das Gesetz zustim- mungspflichtig ist(d. h. den Bundesrat auch Passieren muß), drohen neuerliche Kompli- kationen und Verzögerungen. Auch der Ge- meinschaftsausschuß der gewerblichen Wirt- schaft nimmt eine recht skeptische Haltung ein, weil es rechtlich nicht unbedenklich sei, wenn— wie es in diesem Gesetzentwurf vorgesehen ist— Rechtsmittelentscheidun- gen, die nach dem 31. März 1955 getroffen werden, nur für die Erstattung von Verzugs- zuschlägen von Bedeutung sein sollen. Nach den Angaben der Industrie-Kredit- bank, die deren Vertreter vor dem Wirt- schaftspolitischen Ausschuß des Bundestages gemacht hat, beträfe das echte Aufpringungs- soll aus der Investitionshilfe mit Stichtag vom 1. November 116,5 Mill. DM, wovon bisher rund 1,1 Md. DM eingegangen sein dürften. Nach Abwicklung der drei Aus- schüttungen sind bisher 915 Mill. DM in Wertpapieren zur Verfügung gestellt wor- den. Nach Abzug der Erlasse und der nach § 1 des Gesetzes befreiten Aufbringungs- pflichtigen, ergibt sich ein Rückstand von rund 140 Mill, DM. Von diesem Betrage sind 60 Mill. DM in 5800 Fällen gestundet, wäh- rend sich 80 Mill. DM in 29 500 Fällen im Beitreibungsverfahren befinden. Von den Stundungen sind 25 Mill. DM bis Ende die- ses Jahres gewährt. Volkswagensparer Milde oder Strenge im Kampf gegen Schwarzarbeit (Hi.) Das Bundeskabinett hat den Gesetz- entwurf, der strenge Strafen gegen Schwarz- arbeit vorsieht, erneut beraten müssen, nach- dem der Bundesrat unter anderem gegen die vorgesehene Gefängnisstrafe von sechs Mo- naten Bedenken erhoben und eine Höchst- strafe von drei Monaten Gefängnis vorge- schlagen hatte. Die Bundesregierung hat sich dieser Auffassung des Bundesrates nicht an- geschlossen, weil nach ihrer Auffassung ohne- hin nur in schweren Fällen Schwarzarbeit bestraft werden soll. Auch der Vorschlag des Bundesrates, statt Gefängnis auch wahlweise eine Geldstrafe verhängen zu lassen, wurde von der Bundesregierung nicht gutgeheißen, weil damit nach Auffassung der Bundesregie- rung eine Begünstigung gegenüber dem Auf- traggebenden ausgesprochen würde, der je- Immer mit doch nicht besser gestellt werden dürfe als derjenige, der die Schwarzarbeit ausführe. Uber das umstrittene Bundesmietengesetz hat das Bundeskabinett bei seiner Beratung am 21. Dezember noch keine endgültigen Be- schlüsse gefaßt. Berufsordnung für den Handel bleibt umstritten (Hi) Nachdem sich der Bundeswrirtschafts- minister vor kurzem erneut eindeutig gegen eine Berufsordnung für den Handel ausge- sprochen hat, hat nun der Hauptausschu⸗ß des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) durch einen Beschluß ein solches Berufsordnungsgesetz gefordert, das die Ausübung der Handelstätigkeit von der Sachkunde und Zuverlässigkeitsprüfung ab- hängig machen will. altem Zopf statt Reprivatisierung Der neue Deutschlandbericht, der jetzt von der OEEC veröffentlicht wird, empfiehlt der Bun- desrepublik, ihre Investitionsrate auf hohem Stand zu halten. Bisher wurde die deutsche Wirtschaft von der OEEC kritisiert, weil sie eine zu hohe Investitionsrate und eine zu nie- drige Konsumrate habe. Nach Meinung der OEEC müssen bei der guten Beschäftigungs- lage der deutschen Wirtschaft die„extensiven Investitionen“, die der Schaffung neuer Ar- beitsplätze dienen, in den Hintergrund treten. Statt dessen sollten die„intensiven Investitio- nen“ zur Hebung der Produktivität gefördert werden. Die OEEC schließt sich damit weit- gehend der deutschen Ansicht über die Not- wendigkeiten der Wirtschaft in der Bundes- republik an.. Zweifellos wurde bislang in der deutschen Wirtschaftspolitik der Beschaffung und Siche- rung von Arbeitsplätzen der Vorrang gege- ben. Das mußte so sein, solange Arbeitslosig- keit— überreiches Angebot von Arbeitskräf- ten— wesentliches Kennzeichen der Arbeits- maerktlage war. Dieser Umstand wich jedoch und weicht einer stetig zunehmenden Nach- frage nach Arbeitskräften. Facharbeiter sind bekanntlich rar geworden. Rationelle, d. h. Wirtschaftliche Betriebsführung tut not, um klagten vergebens Das Urteil des Obersten Gerichtshofes Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat am 21. Dezember einen mehrere Jahre wäh- renden Prozeß zwischen den beiden Volkswagensparern Rudolf Meichsner und Karl Stolz einerseits, und der Volkswagenwerk GmbH. „Wolfsburg, andererseits, ein Urteil gefällt. Eine Vertragspartnerschaft zwischen den Volkswagensparern und der Volkswagenwerk- mbH. in Wolfsburg besteht nicht. Der erste Senat des Bundesgerichtshofes hob am 21. De- zember das Teilurteil des Oberlandesgerichts Celle vom 4. Januar dieses Jahres auf, in dem eine vertragspartnerschaft anerkannt damit ihren Prozeß verloren. Mit dieser Feststellung des ersten Zivil- Senates begraben rund 130 000 Volkswagen sparer, die ihre Ansprüche anmeldeten, ihre Hoffnungen, die sich an diese beiden Musterprozesse anknüpften. Erhofft wurde, im Wege eines Gerichtsurteils das Volks- Wagenwerk zu veranlassen, den Volks- wagensparern die Lieferung eines Volks- Selbstkostenherstellungspreis in Höhe von 2237 Mark zu liefern. Von die- sem Betrag sollten die bereits bezahlten Reichsmarkbeträge im Verhältnis 1:1 ab- gezogen werden. In seiner Urteilsbegründung stellt der Senat fest, daß die Vertragspartnerin der Kläger nur die Deutsche Arbeitsfront ge- wesen sei. Ein Beweis dafür, daß die Ver- träge etwa von der DAF im Namen des Volkswagenwerkes geschlossen worden seien, könne nicht als erbracht angesehen werden. Die Erwähnung des Volkswagen Werkes in den Vertragsurkunden habe nur die Bedeutung eines Hinweises auf die Pro- duktionsstätte der Wagen. Die Sparer hät- ten keine Veranlassung gehabt, etwas an- deres anzunehmen, da die Arbeitsfront mit ihren großen politischen und finanziellen Mitteln ihnen für die Erfüllung der Verträge einstand. Mit der alleinigen Vertragspart- nerschaft der DAF stehe auch im Einklang, daß die von den Volkswagensparern bis zum Jahre 1944 eingezahlten Sparbeträge im Gesamtbetrage von über 276 Mill. RM unangetastet auf dem Sonderkonto der DAF bei der Bank der Deutschen Arbeit verblieben und neuerdings vom Berliner BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN ansteigenden Umsätzen sehr günstig entwickle. Es sei für das Geschäftsjahr 1954 mit einem befriedigenden Ergebnis zu rechnen. Dividenden-Ausschüttung Westfälishe Drahtindustrie, Hamm/ Westf., 4 v. H. für 1953/54, It. HV vom 16. Dezember 1954. Papierfabrik Schleipen& Erkens AG, Jülich. 6 v. H. für 1953, It. HV vom 17. Dezember 1954. Ed. Züblin AG, Stuttgart, 8 v. H. für 1953, It. HV vom 18. Dezember 1954. Dividenden-Vorschläge Waggonfabrik Rastatt AG, Rastatt, 6 v. H. für 1953. 5 C. Baresel Ad, Stuttgart, 3 v. H. für 1953. Zahnradfabrik Friedrichshafen A6, Friedrichs- hafen, 7 v. H. für 1953. 5 5 Maschinenfabrik Beth AG, Lübeck, 6 v. H. für 1953/54(30. Juni). 5 i Mansfeld AG, Hannover, 6 v. H. für 1953. Ohne Dividende Atlas- Levante- Linie AG, Bremen, HV am 22. Dezember 1954. 5 Deutsche Kleider-Werke AG, Frankfurt/M., It. HV vom 17. Dezember 1954. Vereinigte Trikotagenfabriken Vollmöller A6, Stuttgart-Vaihingen, It. HV vom 17. Dez. 1954. Schantung Handels-AG, Berlin, It. HV vom 20. Dezember 1954. Internationale Galalith-Gesellschaft AG, Ham- burg-Harburg. Münlen werks F. Kilesekamp AG, Münster/ Westf. Ravensburger Spinnerei A8, Bielefeld. Kapital- Erhöhungen Schorch-Werke AG, Rheydt, statt bisherige sechs auf acht Mill. DM, erhöht, It. HV vom 17. Dezember 1954. 1 worden war. Die Volkswagensparer haben Bankenaufsichtsamt als Gelder der Sparer anerkannt worden sind. Im übrigen, so be- tont der Senat, habe er sich bei der vor- liegenden Revision nicht mit dem Liefe- rungsanspruch der VW- Sparer, sondern nur mit der Frage zu befassen gehabt, ob die Verträge mit dem Volkswagenwerk oder nur mit der DAF abgeschlossen worden seien. a 8 Mit dem Urteil des ersten Zivilsenates des Bundesgerichtshofes ist ein seit über fünf Jahren laufender Rechtsstreit beendet worden. Der von den beiden Volkswagen sparern Rudolf Meichsner und Karl Stolz angestrengte Rechtsstreit hatte einen lan- gen Instanzenweg durchlaufen, Als erste Instanz hatte das Landgericht Hildesheim im Januar 1950 die Klage gegen das Volks- Wagenwerk abgewiesen. Damals wurde die Vertragspartnerschaft mit dem Volkswagen- werk zwar grundsätzlich anerkannt, im Urteil jedoch festgestellt, daß es dem Werk infolge veränderter Wirtschaftsverhältnisse nicht zugemutet werden könne, den Vertrag zu erfüllen. Das Oberlandesgericht Celle be- stätigte diese Entscheidung im Januar 1951 in einem Berufungsverfahren, wobei die Frage der Vertragspartnerschaft vom Ge- richt allerdings nicht geprüft wurde. Auf die Revision der Volkswagensparer hin hob dann der Bundesgerichtshof das Urteil des Oberlandesgerichts Celle im Oktober 1951 auf, und stellte fest, daß das Urteil ent- scheidende Rechtsirrtümer enthalte. In einer weiteren Verhandlung bejahte dann das Oberlandesgericht Celle in einem Teilurteil vom 4. Januar 1954 die Vertrags- partnerschaft zwischen den Sparern und dem Volkswagenwerk. Damit wurde eine Gegenklage des ee abge- wiesen, das sich auf den Standpunkt stellte, daß die Sparer ihre Verträge nicht mit dem Werk, sondern mit der ehemaligen Deutschen Arbeitsfront abgeschlossen hät- ten. Hierauf legte das Volkswagenwerk beim Bundesgerichtshof Revision ein. Effiektenbörse die erforderliche Leistungssteigerung zu fördern. Dazu gehört vor allem, daß die öffentliche Hand die Weiterführung unrentabler Be- triebe aufgibt. Dazu gehört vor allem Verzicht der öffentlichen Hand auf die Weiterführung unrentabler Erwerbsbetriebe Der mit Reprivatisierungsfragen sehr stark befaßte Bundestagsabgeordnete Dr. Atzenroth FDP) erklärt in diesem Zusam- menhang, es sei zu befürchten, daß man durch Verbindung eines unrentablen Betrie- bes die Rendite eines anderen— vielleicht rentableren Betriebes, der sich im Besitz der öffentlichen Hand befindet— verschleiern wolle. Atzenroths Ausführungen sind hierbei auf den konkreten Fall der Norddeutschen Chemiewerke abgestellt. Der Bundesfinanz- minister beabsichtigt nämlich eine Eingliede- rung der Norddeutschen Chemiewerke GmbH., Lüneburg, in die Reichswerke Salz- gitter. Das käme nach Atzenroths Meinung einer Fortsetzung der Verstaatlichungs- methoden gleich. Dr. Atzenroth vermutet, daß wohl ein neues Sticltstoffwerk errichtet werden soll. Das sei falsch, denn gerade die Norddeutschen Chemiewerke GmbH. eigne sich besonders gut zur Reprivatisierung. Die Ueberführung des Unternehmens in Bundes- besitz erfolge ohne Anhörung des mit Ueber- prüfung der Bundesvermögen befaßten parlamentarischen Unterausschusses. Dr. Atzenroth rennt mit seinen Einwen- dungen halboffene— somit auch Halb- geschlossene— Türen ein. Es ist zwar rich- tig, daß im Frühjahr die Bildung eines Unterausschusses„Bundesvermögen“ be- schlossen wurde. Hingegen ist aber auch richtig, daß die Bildung dieses Unteraus- schusses bisher wegen des Streites darum, wer den Vorsitzerposten einnehmen soll, scheiterte. Der Bundesfinanzminister kann sich ins Fäustchen lachen, denn in diesem Falle ist ihm wohl weniger Hang nach Verstaat- lichung nachzuweisen, als den Parlamen- tariern die Unlust, zugunsten ersprießlicher Erledigung der Sache auf persönliches Pre- stige zu verzichten. 5 1 lat ginalie des Tintenfische: Risiko ist„tabu“ „Wagen und Winnen“ war seit eh und je Parole des„königlichen Kauf mannes“. Zwang zur Entscheidung, ob ein mit der Chance des Verdienens verbundeneès Risiko getragen wer- den soll. Im kaufmännischen Leben wurde sorgfältig abgewogen,„ob man gut schlafen“ oder„etwas riskierend“ besseren Ertrag an- streben will. Mitunter schloß eines das andere aus. Das wurde aber kingenommen, und die Entscheidung mußte letztlich eindeutig sein. Tempora mutantur(die Zeiten wandeln sich), neute möchten viele nickt nur gut verdienen, sondern auch auf dem Daunenbett der Sicker- heit ausruhen. Da haben beispielsweise einige Wirtschafts- zweige eine kerrliche Mascke nerausgefunden, zum Schutz gegen etwaige Zahlungs unfähigkeit der Kunden. Es wird erklärt,„die Ware bleibe Eigentum des Verledufers, solange in der Ver- rechnung zwischen Lieferanten und Abnehmer noch ein Saldo bestünde“. Höher gehts nicht mehr. Wo bleibt das kaufmännische Risiko? Und übrigens, wie soll ein Einzelhändler Ware verkaufen, auf der noch Eigentumsvorbekalt des Vorlieferanten runt? Mit anderen Worten gesagt: Einer Han- delsstufe wird die KRreditaufnakme völlig ver- weigert. Wenn das Beispiel Schule macht, dann könnten eines Tages die Kohlenzechen auf die Idee verfallen, Gaswerken Kokle nur mit Eigentums vorbehalt liefern. Die Gaswerke werden das von ihnen erzeugte Gas ebenfalls mit Eigentumsvorbehalt versehen usb. usf. Zum Schluß würde dann nur die Vorauszak- lung existieren. Aus Kaufleuten würden Ver- teiler, die nur mit Rommissionsware arbeiten: aus Fabrikanten würden Lohnveredler. Wo aber, ja, wo bliebe dann wohl der„Königliche Kaufmann“? Produktenmärkte Situations bericht Vor den Feiertagen entwickelte sich am Brotgetreidemarkt nur mäßige Nachfrage, da die Mühlen bis Mitte Januar eingedeckt sind. Das Angebot an Inlandsware ist nur gering. wird jedoch, soweit es sich um trockene Ware handelt, glatt aufgenommen. Bezahlt wird 45 DM für Weizen und 41 DM für Roggen frei Mühle. Feuchte Ware wird weiterhin von der E& V- Stelle zu den festgelegten Bedingungen übernommen. Das Angebot an Auslandsweizen aller Sorten reicht vorläufig noch aus, um die Mühlennachfrage zu decken. Besser gefragt ist jedoch Terminware, da erst gegen das Früh- jahr hin mit dem Eintreffen größerer Schiffs- ladungen zu rechnen ist. Inländisches Futter- getreide wird reichlich angeboten, jedoch in verschiedener, vielfach unzulänglicher Be- schaffenheit. Das Interesse konzentriert sich auf Futtergerste ausländischer Herkunft bei leicht anziehenden Preisen. Inländische Braugerste kommt in ausrei- chender Menge nicht mehr an den Markt, 80 daß weitere Preiserhöhungen erfolgt sind. Die Forderungen der Abgeber werden jedoch von den Malzfabriken nur zögernd bewilligt, die laufend noch Eindeckungen vornehmen. Die gute Abrufstätigkeit für Weizenmehl der hellen Typen hält an, ebenso die verbes- serte Bäckernachfrage, dagegen bleibt Weizen- Brotmehl vernachlässigt,. Roggenmehl ist neuer- dings teilweise etwas besser gefragt, im all- gemeinen jedoch ist der Absatz unbefriedigend bei stabiler Preisgestaltung. Dr. J. P. Buss K URZ NACHRICHTEN (Hi.) Das Bundeskabinett hat einen Gesetz- entwurf über die Neuordnung der Kranken- kassen für die Rentner verabschiedet. Wie ein Regierungssprecher dazu erklärte, soll der Entwurf eine Rechtslage ändern, die seit 1941 besteht, als nämlich die Rentner aus der Kranken versicherung herausgenommen wur- den. Der vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf, der in Kürze dem Bundestag zur Beratung vorliegen wird, dehnt den Schutz der Krankenversicherung auf die Rentner aus. Begründet wurde diese Ausdeh- nung damit, daß die Rentner sich an ihrem Lebensabend von derselben Kasse müßten betreuen lassen können, an die sie ihre Bei- träge entrichtet haben. Wie bereits berichtet, wird bei diesem Ge- setz der Gedanke der Selbsthilfe stärker als bisher verankert durch Beteiligung der Kran- ken an den Arzneikosten, sowie durch Er- höhung der Krankenscheingebühr. Der Re- gierungsentwurf dürfte aber im Bundestag noch lebhaft diskutiert werden. Hilton sucht deutsches Hotel? Der amerikanische Hotelier Conrad Hilton, der bedeutende Hotels in allen Teilen der Welt besitzt, will nach Mitteilung der Gesell- schaft zur Förderung des deutsch- amerika- nischen Handels auch in der Bundesrepublik Hotels bauen oder Hotelgebäude erwerben. Die finanziellen Vorbedingungen zur Durch- führung dieser Pläne sollen bereits geklärt Sein. Die deutsche Ausfuhr nach Vietnam ist durch ein Protokoll zum geltenden Han- delsabkommen für die Zeit vom 1. Oktober 1954 bis 31. März 1955 geregelt worden. Die Mitgeteilt: Süddeutsche Bank A. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 21. Dezember 1954 Börsenverlauf: Angesichts der bevorstehenden Feiertage war die Unternehmungslust nicht groß. Jedoch blieb die zuversſchtliche Grundstimmung erhalten. 18. Nachfolger Aktien kaum verändert. Montannachfolger gehalten. Elektrowerte uneinheitlich, Während Siemens Stämme anzogen, notier- ten Accumulatoren und Felten etwas niedriger. Großbanken 1% abgeschwächt. Renten blieben bei ruhigem Geschäft unverändert. 0 Aktien 20. 12. 21. 12. Aktien 20. 12. 21. 12. Aktlen 20. 12, 21. 12. AEEWG. 179% 179 Harpener Bergbau 133 133 Dresdner Bank) 13½ 13½ BB. 4241 241 Heidelb. Zement. 233 22⁰ Rhein-Main Bank 194 1 Foo oo 15 bet Hoesch) 5 5 Reichsb.-Ant, S3. 8% 81 Conti Gumm 1- Elo— Daimler-Benz. 238% 237 Mannesmann. 163 103 M O 8 115 5 Bt. Erdöl. 170 170%½[ Rhn. Braunkohle 19½ 194 Nachfolge. Degussa 2217 217½ J Rheinelektra 144 143½%[ Bergb.NeueHoffg. 133 Bemaana 2%%% RNB„. 193 157 Pt. Edelstanl!. 17 13% Pt. Linoleum 24% 245 Seilwolft 78 77 Dortm. Hörd.Hütt. 13½ 32 Durlacher Hof— 126 Siemens& Halske 230— Gelsen berg 14 1455 Eichbaum-Werger] 150 150 Südzucker. 102 102 GHH Nürnberg 10% 18 Enzinger Unſop 170 108 Ver. Stahlwerke) 24% 24 Hoescn 14 146 IG-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 1% 148 Klöckn.-Humb. D. 18½% 183½ Ant.-Sch.) 539 29%[Badische Bank 100 100 Nordwestd Hütt. 159 151 BAS TF. 4227 227 Commerzbank) 12% 12½[Hütten Phönix 15% 158 ¾ Farbenf. Bayer 235 235¾%[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 181 181 Farbwerke Höchst] 234 234⁰⁰ u. Credit- Bank 181 180 Rheinst. Union 180 170 Felten& Guill. 09 159½[ Deutsche Bank)) 14 14 Stahlw. Südwestf. 147½ 148½ Srün& Bilfinger 140 14² Süddeutsche Bank 202 20¹ Thyssenhütte. 155 ¼(156 ) RM- Werte.)= Restquoten neue Ausfuhrliste entspricht in ihrer Zusam- mensetzung der bisherigen. Die deutsche Ein- fuhr aus Vietnam ist nicht besonders geregelt. Nicht zuviel versprechen mahnt das Bundeswirtschaftsministerium deutsche Firmen, die sich an ausländischen Ausschreibungen beteiligen, vor Abgabe von Angeboten ihre technischen Möglichkeiten sorgfältig zu prüfen. Verträge sollten erst dann abgeschlossen werden. wenn auch die termingerechte Lieferung einwandfrei sicher- gestellt ist. 1 5 Lohnsteuer-Tabelle, kombiniert mit Kirchensteuer 6% und 8% und Notopfer Berlin(für die Länder Baden- Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz). Monatliche, wöchentliche und tägliche Lohnauszah- lungen. Gültig ab 1. Januar 1955. Fachverlag für Wirtschafts- und Steuerrecht Schäffer& Gd. GmbH., Stuttgart(195.— Preis 2,50 DM. 5 Badische kombinierte Tabelle für Monats-, Wochen- und Tageslohn. Lohnsteuer Kirchensteuer Net- 2 e ee nach Lohnstufen. Gültig Jan. Fresto-Tabellen-Verlag W. stumme, Mannheim(1850).— Preis 250 BBl. 5 8 Marktberichte vom 21. Dezember Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei genügender Anfuhr normaler Ab- satz. Marktverlauf verhältnismäßig ruhig. Es erzielten; Blumenkohl ausl. Steige 5—8,50; Karot- ten 18—20; Kartoffeln 6,50—7; Lauch Gewichtsware 16—22; Stück 8—14; Meerrettich 120130; Petersilie 8 bis 10; Rotkohl 28-32; Rosenkohl 3540; rote Beete 18—19; Feldsalat 38-95; Endiviensalat 8-16; dto. ausl. Steige 6—7; Kopfsalat franz, Steige 10 bis 10,50; Schnittlauch 8-10; Sellerie Stück 20-30; Gewichtsware 24—26; Spinat 18-20; Tomaten ausl. 45—50; Weißkohl 1416; Wirsing 12—16; Zwiebeln 10—12; dto. ausl. 22—26; Aepfel Ta 25—45; B 10-20; Orangen NAVEL Gewichtsware 38—42; Bananen Kiste 16—17; Birnen A 25—35; B 1020; ausl. 25 bis 35; Mandarinen 40-44; Trauben Kiste 16-17: Zitronen Kiste 34—36; Stück 15—17. 5 Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz gut. Es erzielten: Tafeläpfel Ia 18—23; A 11—17; B 6-10; Birnen A 12 bis 20; B 8—11; Endivien 5—10; Feldsalat 1 60-80; II 30—58; Spinat 15—18; Weißkohl 15; Rotkohl 20 bis 24; Wirsing 15; Rosenkohl 1 30-83; II 2028; Grünkohl 15; Möhren 10—12; Lauch 15—18; Zwie⸗ beln 13—15. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 325,50 328,50 PM Blei in Kabeln 126,00—127,0 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00—242, 0 DM Westdeutscher Zinnpreis 847, 0% DM Freie Devisenkurse a Geld Brief 100 belgische Franes 8,4275 6,4475 100 französische Francs 1,1994 1.2014 100 Schweizer Franken 95,98 66,18 100 holländische Gulden 110,95 111,17 1 kanadischer Dollar 4,336 4,346 1 englisches Pfund 11,7538 11,7735 100 schwedische Kronen 80,89 81,5 100 dänische Kronen 60,608 60,725 100 norwegische Kronen 38,698 58,815 100 Schweizer freie Franken 97,9 98,09 I Us. Dollar 4,1946 4,203 100 DA-W= 472,50 DbA-O: 100 DRr-O= 22,4% BRA w 1 Seite 10 MORGEN Mittwoch, 22 Dezember 1954/ Nr. Ein Wilddieb 4 V5 Alexander Sacher-Masoch Mein Grobvater hat erzählt, ihm sei in seiner Jugend einmal ein Mann begegnet, an den er zeitlebens voll Bewunderung zurück- denke. Dieser Mensch war ein Wilddieb und kührte zur Zeit jener Begegnung ein wenig beneidenswertes Dasein. Gehetzt von den Behörden und Forstorganen, war ihm eine Kugel sicher, sobald er sich blicken ließ. Mein Großvater war damals zu einer Jagd irgendwo in den Karpaten geladen, als Junger Leutnant. Der Jagdherr war ein Freund von ihm. So folgte er gern dieser Einladung und nahm an einer Reihe von Sroßer Jagden teil. Es ging auf Bären, Wild- schweine und Rotwild. An einem der letzten Jagdtage geschah es, dag mein Großvater, in Betrachtung einer Wildschweinspur versunken, die Jagdgefähr- ten und Treiber aus den Augen verlor und Geräusche, die zu ihm drangen, falsch deu- tend, sich immer weiter von der Jagdgesell- d schaft entfernte, obwohl noch früh am Nachmittag, herrschte unter den dichten Kronen der Bäume märchenhafte Dämme- rung. Mein Großvater setzte sich auf einen Baumstumpf und verfiel immer mehr dem Zauber, den Wald und Einsamkeit in den empfänglichen Seelen junger Menschen aus- lösen. Er stützte den Kopf in die Hände, saß da und träumte. Lange saß er so. Wie lange, wußte er selbst nicht. Einmal vernahm er ein Ge- räusch, wie von einem schweren Tritt aus der Nähe, das erweckte ihn aus seiner Träu- merei, Einen Jagdgefährten dort vermutend, erhob sich mein Großvater eilig, um den ver- lorenen Anschluß an die Jagdgesellschaft Wieder herzustellen. Er folgte der Richtung des Geräusches, Zwängte sich durch dichtes Gestrüpp, dahinter er eine Lichtung auf- schimmern sah. Ungestüm drängte er vor- Wärts. Er achtete kaum auf den Weg, den er nahm. Schon hatte er den Rand des Gehöl- zes fast erreicht, als sein rechter Fuß auf etwas Weiches trat, das unter dem Druck seines Stiefels aufschrie, mit seltsam dünner quakender Stimme. Erschrocken sprang mein Großvater mit einem Satz vollends auf die Lichtung hinaus. Da splitterte und krachte das Gehölz an anderer Stelle und ein tiefes Brummen warnte ihn vor der nahen Gefahr. Er ahnte gleich, was er in seiner Unvorsich- tigkeit begangen. Die Bärin, deren Junges er 1 griff des eben getreten hatte, tauchte jetzt aus dem Gehölz auf. Das Geschrei des Jungen hatte sie in Wut versetzt. Sie sah mit zornfunkeln- den Aeuglein auf den vermeintlichen Mörder res Kindes und ging sofort zum Angriff über. Mein Großvater war kein Feigling. Aber als er sich jetzt dem blitzschnellen An- rasenden Tieres gegenübersah, packte ihn die Angst. Er fand eben noch Zeit, das Gewehr in Anschlag zu bringen und drückte los, ohne die Möglichkeit sorgfälti- gen Zielens. Zwar fehlte er die Bärin nicht ganz, aber er verwundete sie nur, ohne sie zu töten. Einen Augenblick hielt die Bestie inne, dann stürzte sie, vor Schmerz aufbrüllend, Auf ihn los. Mein Großvater warf das Ge- wehr fort und indem er zur Seite sprang, zog er den Hirschfänger. In diesem Augenblick War sein Leben, wie er selbst sagte, keinen Schuß Pulver wert. Er war um eine Sekunde zu spät ausgewichen. Denn ein Prankenhieb der Bärin wirbelte ihn herum und fegte ihn zur Seite wie ein unnützes Bündel Lumpen. Da geschah etwas. Noch während er fiel und glaubte, sein letztes Stündlein habe nun geschlagen, san mein Großvater, wie eine mächtige Gestalt Auf die Lichtung sprang. Dann schwanden ihm die Sinne. Aber seine Betäubung währte nur eine Minute. Der rasende Schmerz in seiner Schulter, die der Tatzenhieb der Bärin auf- gerissen hatte, brachte ihn wieder zur Be- sinnung. Was er sah, machte ihn glauben, er traume noch, so unwirklich kam es ihm vor. Da stand dicht vor ihm eine Männergestalt, Sroß und breitschultrig wie jene Helden, von denen man in den Sagenbüchern liest. Stand in enger Umklammerung mit der Bärin, hielt mit beiden Händen die zottige Kehle des Un- tiers gepackt. Reglos standen die zwei, nur der heftige Atem des Mannes, das röchelnde Schnaufen der Bestie zeugten davon, daß 1 hier ein Kampf tobte, auf Leben und Tod. Mein Grogvater wagte nicht zu atmen, er vergaß seinen Schmerz angesichts dieser un- Slaublichen Erscheinung. Er sah, wie der breite, sonngebräunte Nacken des Riesen dunkelrot anlief, wie die Adern und Sehnen, tricken gleich hervortraten, er börte das immer schwerer werdende Keuchen der breiten Brust. Da vernahm er einen seltsamen Ton. Auf- Wärts blickend sah er, daß der Schädel der Bärin sich nach rückwärts neigte, gleichzei- tig schien sich die Umklammerung, mit der sie ihren Gegner festhielt, zu lockern. Noch einmal dieses knackende Geräusch... Der Bärin trat die Zunge aus dem Maul. Der Riese hatte ihr das Genick gebrochen. Jetzt trat der Mann zurück, während der tote Körper des mächtigen Tieres zu Boden Slitt. Der Mann lehnte sich sekundenlang mit dem Rücken gegen einen Baumstamm. Sein Atem ging pfeifend. Blut rieselte von seinem Rücken. l Da erkannte mein Großvater nach der Beschreibung, die man ihm gegeben, in die- sem Mann den Wilddieb, der die Wälder hier unsicher machte. Man wußte nicht wo er hauste. Bis zum heutigen Tag war es nicht gelungen, ihn zu stellen. Mein Großvater, er am Boden lag, mußte trotz seiner Schmerzen lächeln bei diesem Gedanken. Diesen Mann zu fangen war gewiß kein Kinderspiel. Auch der Mann lächelte nun, als er meinem Großvater in die Augen sah. Mit geschickten Fingern scharrte er Laub zusammen und bettete den Verletzten be- hutsam darauf. Dann lauschte er in den Wind. Er schien Geräusche zu hören, die es für gewöhnliche Ohren nicht gab. Dann hob er die Hände an den Mund und stieß ein paar schrille durchdringende Schreie aus. Dies wiederholte er öfter, bis aus der Ferne Antwort kam und er sicher sein konnte, daß die Jäger sich näherten. Mein Großvater öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, um diesem seltsamen Mann, der sein Leben für ihn, einen Fremden ein- gesetzt hatte, zu danken. Als hätte der an- dere erraten, was meinen Großvater be- wWegte, legte er jetzt einen Finger an die Lippen, während das Lächeln um seinen Mund sich vertiefte. Und plötzlich war er nicht mehr da. Das Gehölz hatte ihn ver- schluckt. Die Rufe der Jagdgesellschaft klan- gen nun ganz aus der Nähe. Mein Großvater gab Antwort Mitunter erzählte er in späteren Jahren von dieser Jagd. „Einmal“,— pflegte er dann zu sagen—, „einmal in meinem Leben bin ich einem wirklichen Manne begegnet. Vorschlag för ein Weihnachtsgeschenk Ein Blatt aus Steinbergs köstlichem Karikaturen- Buch„Umgang mit Menschen“, das der Rowohlt- Verlag kurzlich in origineller Aufmachung herausbrachte. Nicht„ungenügend“ oder„schlecht“, sondern„falsch“? Zwei Zuschriften zu unserer Notiz öber die Absetzung von„Feber öber Sodom“ Zu unserer auf Grund einer telefonischen Rückfrage bei der Direktion des National- theaters veröffentlichten Notiz über die Ab- setzung von Nikos Kazantzakis' Stück Feuer über Sodom“ haben wir einige Zuschriften erhalten, von denen wir hier zwei wiedergeben, Unsere Meinung über die Aufführung und das, was sich von Kazantzakis' Stück im Nationaltheater darbot, haben wir eindeutig in unserer Kritik vom 7. Dezember zum Aus- druck gebracht. Nach Rückkehr von einer Dienstreise las ich in einem Teil der Presse die Nachricht, daß„Feuer über Sodom“ von Kazantzakis von mir abgesetzt worden wäre, weil ich die Inszenierung für„ungenügend“ gehalten hätte. Unmittelbar nach der Aufführung dieses Werkes habe ich die Verwaltung des Na- tionaltheaters darum gebeten, das Stück nicht in vielen Platzmieten zu geben, son- dern nach einigen Aufführungen nach Mög- lichkeit nicht mehr anzusetzen Das ist keine Besonderheit bei experimentellen Auffüh- rungen, die nicht recht geglückt sind. Es kommt an allen Theatern immer wieder vor. Ich habe geglaubt, damit dem Stück zu dienen, weil ich die Auffassung des Autors teilte, daß der Stil der Inszenierung der Ur- aufführung dem Stil des Werkes von Ka- zantzakis nicht ganz entsprach. Er stand auch im Gegensatz zur Vorbesprechung, die ich mit dem Regisseur bei Uebertragung der Inszenierung gehabt hatte. Bei dieser war der Name Barlach als richtungsweisend für den Auführungsstil genannt worden. Als die Inszenierung dann doch anders wurde, als ich erwartet hatte, habe ich keinen Ein- spruch erhoben, weil der Regisseur mit sei- nem Namen dafür stehen muß, und der In- tendant nach meiner Meinung grundsätzlich nicht eingreifen soll, wo es sich um ge- schmackliche Fragen handelt, über die man verschiedener Auffassung sein kann. Ich habe die Inszenierung von Stas zwar falsch, aber nicht schlecht oder gar ungenü- gend gefunden. Während seiner Arbeit haben mir die Schauspieler wiederholt ge- sagt, daß sie ausgezeichnet von ihm geführt würden. Für die in erster Linie auf das Wort gestellte Dichtung von Kazantzakis ist der etwas dekorative Stil der Inszenierung nach meiner Meinung jedoch wenig geeig- net. Der Regisseur hat offenbar geglaubt damit die Bühnenwirksamkeit des Stückes zu steigern. Das war ein Irrtum. Ein solcher kann dem besten Regisseur unterlaufen und zwar nicht nur bei einem unausprobierten, problematischen Stück wie„Feuer über So- dom“, das wegen dieser Problematik im Rahmen der Tage der zeitgenössischen Kunst gegeben wurde. Dieser Irrtum spricht keineswegs gegen die künstlerischen Fähigkeiten des Regis- seurs im allgemeinen, zumal die Inszenie- rung technisch gekonnt und einheitlich im Stil war. Deshalb wird der Regisseur bei sich gebender Gelegenheit wieder zu einer Gastinszenierung eingeladen werden. Schüler, Intendant Ihre lakonische Mitteilung in der Spalte der Kultur-Chronik des MM vom 17. Dez. 1954, der zufolge die Aufführung des zeit- genössischen Stückes„Feuer über Sodom“ von Nikos Kazantzakis vom Intendanten des National-Theaters, Herrn Dr. Schüler, vom Spielplan abgesetzt wurde, da er die Inszenierung für ungenügend befunden habe, hat bei mir(und sicher nicht nur bei mir!) einiges Befremden— um es euphemi- stisch auszudrücken— hervorgerufen. Es drängt sich mir die Frage auf:„War es überhaupt nötig, daß diese„dramatische Dichtung“ bis zur Aufführung gelangte und mehrmals über die Bretter ging mit all dem dazu erforderlichen Kostenaufwand, bis es dem Herrn Intendanten auffiel, daß die In- szenierung ungenügend war?“ Wenn Herr Dr. Schüler dieses in seinem Ideengehalt zumindest sehr anfechtbare Stück schon in seinen Spielplan aufnahm, so hätte er sich auch für das Wachsen und Gedeihen der Inszenierung schon während der Probezeit, spätestens jedoch bei der Generalprobe, interessieren müssen. Oder sollten nicht doch die sich mehrenden Pu- blikumsproteste die Intendanz veranlaßt haben, das Stück so schnell wieder abzu- setzen? Ich könnte mir vorstellen, daß solche und ähnliche Erwägungen einen nicht ge- ringen Leserkreis ebenfalls beschäftigen, und eine Klarstellung über die Verantwort- lichkeit des Intendanten für die in seinem Jause stattfindenden Inszenierungen von allgemeinem Interesse wäre. Schließlich ist es ja der steuerzahlende Bürger, der dem Theater seine Existenz ermöglicht, und er kann sich mit Recht dagegen verwahren, daß diese Gelder leichtsinnig vertan werden. Man sollte auch bei der Theaterintendanz haushalten lernen. Dr. Hanns-Heiner Böhm — Neues Mousiktheqter Uragufföhrungen von Reutter und Fortner Nach Thornton Wilders Novelle Brücke von San Luis Rey“ hat Hermann „Die Reutter„Szenen“ komponiert, die zuerst vom Auftraggeber, dem Hessischen Rundfunk, als Funkoper gesendet worden sind. Der Ein- druck der Frankfurter konzertanten Wieder- gabe wurde jetzt durch die szenische Urauf- führung in Essen sehr vertieft. Gustav König dirigierte sie mit subtiler Einfühlung; Hans Hartleb, dem Alfred Siercke die traumhafte 1 Wirklichkeit der Dekors geschaffen hatte, verlegte die Bühnenvorgänge auf eine gleich- nishaft erhöhte Ebene. Darunter saß, schwarz gekleidet, in zwel Reihen der reflektierende Chor aus dem sich der sprechende(K. M. Brucklacher) und der singende Chronist Hel- mut Melchert) heraushoben. Ihr Bericht über die Schicksale der fünf Menschen, die beim Zusammensturz der Hängebrücke ums Leben kommen, verknüpfte und deutete die behut- sam eingeblendeten Auftritte; er klang in der reifen und reichen, die Personen sicher charakterisierenden Musik wider, die als Sänger Tilla Briem(Marquesa), Paula Briv- kalne Gerichole), Trude Roesler(Aebtissin), Annie Student(Pepita), Julius Jüllich GAste- ban) sehr glücklich vermittelten. Reutters unpathetisch-sparsame Partitur 1 nimmt in herber Tonalität das episch-dialo-“ gische Geschehen ganz nach innen. Sie ist lyrisch- besinnlich bis zur visionären Litanei der Aebtissin und dem ergreifenden Chor- finale, sie erhebt sich aber auch in rasch konzentrierter Dramatik zur bewegten und bewegenden Handlung; immer beteiligt sie den schauenden Hörer, da sie, ganz im Sinne des Dichters,„das einzig Bleibende, den ein- zigen Sinn“ einfängt: die Liebe. Das ent- schied den sehr herzlichen Erfolg, für den der Komponist selbst danken konnte. Vorausgegangen war, ebenfalls als szeni- sche Uraufführung, das schöne dramatische Fragment Wolfgang Fortners nach Gareia Lorcas„Bluthochzeit“.„Der Wald“, wie das Kernstück des Schauspiels hier benannt ist, erlebt Brautraub, Rache des Verlobten am Nebenbuhler und eine mit dem Mond sich unterhaltende Bettlerin: den Tod, der zuletzt triumphiert. Diese Zwielichtigkeit zwischen Sein und Ueber wirklichkeit, der Fortner so nachgeht, daß er oft geradezu eine Bannmeile um seine Figuren zieht, kam in der Insze- nierung überzeugend zum Ausdruck. Die kurze gehaltvolle Gabe wurde mit betonter Dankbarkeit entgegengenommen. Dr. Günter Schab Die Berliner Philharmoniker werden— wie in New Vork mitgeteilt wurde,— trotz des Ablebens ihres Dirigenten Wilh. Furtwängler eine fünfwöchige Konzertreise durch die Ver- 1 einigten Staaten unternehmen. Zwischen den Philharmonikern und der Konzertagentur„Co- lumbia Artist Managment“ sollen hierüber noch Verhandlungen geführt werden. Ein end- gültiger Vertrag ist jedoch bisher nicht unter- 1 zeichnet worden. Ursprünglich sollten die Ber- liner Philharmoniker am 27. Februar ihr erstes Konzert in den Vereinigten Staaten geben. Das Komitee des Friedens-Preises gab die Verleihung dieser kommunistischen Auszeichnung an den deut- schen Dichter und Bühnenschriftsteller Bert Brecht und weitere acht Persönlichkeiten be- kannt. Der Stalin-Friedens-Preis, der alljähr- lich an Stalins Geburtstag verliehen wird, ist mit einem Geldpreis in Höhe von 200 000 Ru- beln verbunden. Stalin wäre am Dienstag 78 Jahre alt geworden. Günther Weisenborns Komödie„Zwei Engel 1 steigen aus“ kann nicht, wie vorgesehen, am 30. Dezember uraufgeführt werden, da dem Nationaltheater zur Zeit nur provisorische Werkstätten zur Verfügung stehen, Die Pre- internationalen Stalin- miere ist daher auf Freitag, 7. Januar 1955, 1 verschoben worden.. Kantaten-Abend in der Schloßkopelle Werke von Dietrich Buxtehude und Vincent lübeck Im Jahre 1673 begann Dietrich Buxte- hude, der berühmte Orgelmeister an der Lübecker Marienkirche, an den Sonntagen vor Weihnachten„Abendmusiken“ durchzu- führen, und die Kantatenzirkel, die er für diese Jahr um Jahr wiederholten Konzert- folgen geschaffen hat, gehören, soweit sie uns erhalten sind, noch heute zu den Kost- barkeiten festtagsgebundener Kirchenmusik. Ein diesem Werkkreis angehörender Kanta- tensatz über das alte Weihnachtslied„In dulci jubilo“, der die geniale Begabung Buxtehudes als Meister der Variationsform erkennen läßt, war bei einem Kantaten- Abend der Mannheimer Schlogkapelle zu hören. Den vokalen Teil bestritten Kläre Frank-Deuster mit einer sehr sicher und be- wuht geführten Sopranstimme, Paula Feier- abend, die über ein ungemein warm und wohltuend klingendes Altistin, und der stimmgewaltige, pracht⸗ Organ verfügende Una] Bun vers vere volle Bassist Erich Kallenheim; die instru- 1 mentalen Stimmen lagen bei Käte Mansar- Back, Kurt Streine(Violine) und Emmy]! Kallenheim-Bastian, die die Generalbaßbe- gleitung am Harmonium beisteuerte und außerdem für die Einstudierung verantwort- lich zeichnete, in guten Händen. Neben das Werk Buxtehudes trat mit der Kantate „Willkommen süßer Bräutigam“ von Vincent Lübeck eine weitere Komposition des Gene- ralbaßzeitalters, die der beträchtlichen Zu- hörerschar in solider Ausführung vorgestellt wurde und sehr dazu geeignet war, einen lebhaften Eindruck vom musikalischen Reich- tum jener Epoche zu hinterlassen. Ma, — 5 Die Neise nach Porfiuncula ROMAN VON STEFAN ANDRES Copyright R. Piper& Co Verlag Mönchen 38. Fortsetzung Ja, diesen Blick kannte Herr Sulpiz noch sehr gut. Und, als wollte er sich ein wenig bequemer setzen, und ohne sich aus dem gefährlichen Glimmern dieser Augen Zu lösen, griff er, sich dabei ein wenig vor- beugend, unauffällig nach dem Schlüssel, drehte ihn um, löste die Handbremse, und schon warf er den Wagen quer über die Straße. Seine Hände taten alles, ohne ihn zu fragen. Er war noch keine zwanzig Meter entfernt, als ein scharfer Schlag von irgend- woher den Wagen traf. Sein bebender Fuß suchte sich auf dem Gashebel zu beruhigen. Der Wagen fuhr und fuhr schnell, diese Feststellung genügte ihm. Er überlegte. was für ein Ding das gewesen sein konnte und wWo es den Wagen getroffen hatte. Aber Warum müßte ich seinen Namen ausspre- chen? Warum mußte ich— wie mag der Junge wohl heißen? Er hätte mich gewiß er- schlagen mit dem Ding, das er mir nach- Wark. Vielleicht ein schwerer Schrauben- schlüssel,— eigentlich ein Tod wie nach Maß gearbeitet, hätte er mich getroffen! Er sah die Pappeln am buschigen Ufer, ein himbeerrotes Haus in den Wiesen, die Brücke aus einem einzigen Steinbogen! Herr Sulpiz hatte ein Gefühl der Erleichterung, als er jenseits des Tanagro, der in dieser ahreszeit mehr wie ein Bach aussah, am 2 Norden fuhr. Von Zeit zu Zeit konnte in einem Wagen hinter ihm her sein. Herr Sulpiz gestand sich ein, daß er Angst vor Ercoles Augen empfunden hatte und daß er vor ihm geflohen war. Geflohen vor diesem primitiven Menschen, der einem früher als eine Art freundschaftliches Fak- totum nahestand. Aber was war daran weiter seltsam, da sich doch der Charakter dieser Reise von Tag zu Tag deutlicher als Flucht heraus- stellte? Flucht vor der Gegenwart in die Vergangenheit, vor dem, was man geworden war, zu dem hin, was man hätte werden wollen; also eine Flucht der Wirklichkeit ins Ideal— Gewissensflucht— Steuerflucht Zimmerflucht— schau an, sogar die Zimmer — eines flieht vor dem andern— in immer tiefere Räume— ein unendlich langer, lie- gender, hoher Obelisk— in Zimmer aufge- teilt— in hundert, in tausend, in Millionen Zimmer— eins wie das andere— aber wie kommt man aus der Geschichte heraus? In den Augen dieses Jungen, für drei Minuten, War ich draußen, im Freien— ich dachte nicht mehr an die Zeit— ich war bei ihr, dort, wo alles noch knospen weich, verhei- Bungsvoll, im Anfang ist. Nur Stoppelfelder — wieder ein Jahr vorüber— weiß mit fünfzig Jahren— und sie wäscht sich nur noch sonntags, da werden die Runzeln schnell tiefer— aber ja, wer einen Heiligen trägt, braucht sich nicht die Füße abzuputzen, nicht mehr abzuputzen. Der pflügt schon die Stop- peln um— Runzeln auf einem Gesicht ha- ben auch ihre Fluchtpunkte, wenn schon Straßenrain und bli diese Furchen eines umgestürzten Ackers einen solchen Punkt haben— und die Ochsen sogar finden ihn— nur vorwärts gehen— vorwärts 5 Er saß am Steuer und blickte mit Augen, die gegen die Außenwelt gleichgültig ge- worden waren, starr und müde auf die Straße, die langsam gegen Potenza anstieg. Seine Gedanken liefen, sich selbst überlas- sen und vom leisen Summen des Motors ein- gelullt, wimmelnd und doch träge und ohne Ziel hin und her, verbanden sich wie bei einem Trunkenen leicht miteinander und lösten sich nach kurzem Dasein ohne Behar- rungslust wieder auf, so daß es in seinem Innern schon fast wie in einem Vorzustand des Traumes aussah. Potenza lag hinter ihm, und er wußte es kaum. Er hatte die nach dem Kriege wieder- aufgebaute funkelneue Stadt mit den klobi- gen und hohen Wobnblöcken, die an antike Turmkasernen erinnerten, so schnell durch- fahren, als es ihm möglich war. Es drängte ihn auf die öden Wege der Basilicata hinaus, wo oben auf den braunen, von schmächtigen Oelbaàumen silbrig behauchten Bergen um ein ganz zerfallenes Kastell diese halb zer- fallenen Häuser mit den roten, flachen Schindeldächern standen. Es dauerte keine halbe Stunde, als er un- terhalb des wilden Bergstädtchens Tolve an- kam. Er erinnerte sich, wie er auf dem Maul- tier damals, so schien es ihm jezt, fast einen halben Tag von Potenza bis hierher ge- braucht hatte. Er parkte den Wagen auf dem te unentschlossen den Fahrweg hinauf, fuhr dann doch weiter. Nichts lockte ihn, das Städtchen, wie er es damals getan hatte, aus der Nähe zu be- trachten. Diese Ortschaften mit ihren zwi- schen Kalkweigs und Erdbraun liegenden Farben und den wilden Balkonen und un- regelmäßigen Fensterlücken und dem Schin- 5 delrot der Dächer, mit den Kastellruinen und den armen und doch pflichtgemäß pompösen Kirchenkuppeln und den hagestolzen abseits stehenden Campaemili, diese den kindlichen und bürgerlichen Maler anlockende Wildheit und Theatralik wirkte, sobald man näher- kam, wie ein blutiger Schorf auf schier un- heilbaren Wunden. Oh ja, diese verwinkel- ten und verschimmelten Mäuerchen konnte man sich leicht aus der Erinnerung herauf- heben, dieses Gassenpflaster, welches von wimmelndem Leben, von nackten Kinder- beinchen, Eselmist, Katzen, Schweinen und Unrat aller Art überfüllt in der Sonne lag. Wie schwer roch es aus den offenen Haus- türen, die zugleich die Zimmertüren sind; Wie verbraucht sahen die Frauen mit dreibig aus; und wie ernst betrachteten die Kin- der den Fremden, welcher vor diesem grin- dig gewordenen Leben verlegen dastand. Nein, das hatte er noch allzufrisch in der Erinnerung, und es hatte sich in den dreißig Jahren nichts geändert, soviel konnte er schon aus einem Kilometer Entfernung fest- stellen. g Plötzlich, und zwar gerade, als er den Wa- gen in Bewegung setzte, stand Felicitas vor ihm. Er hatte, das wußte er, heute sehr sel- ten an sie gedacht, und so überlegte er, warum er gerade jetzt sich ihrer erinnert habe. Doch da tauchte Klingers Gesicht vor ihm auf, und Herr Sulpiz hörte ihn— das War doch noch auf Ischia?— immer wieder über diese Landschaft reden. Ja, es waren die Namen Tolve und vor allem Irsina ge- fallen. Klinger war offenbar sehr gut unter- richtet, wahrscheinlich war er durch diese Gegend im Krieg oder hinterher gekommen. Indes, Herr Sulpiz gestand es sich ein: er hatte Klingers Basilicatageschichten stets schweigend zugehört und nie eine Frage ge- Stellt. Es gab darin nur hungrige, skrofulöse Kinder, ausgemergelte Frauen und die mei- ste Zeit arbeitslose und zu jedem Umsturz bereite Männer, die einzig durch die Polizei in Schach gehalten wurden. Sie alle peinig- ten den Zuhörer mit ihren Schicksalen, die denen von Küchenschaben ähnlich waren. Doch spürte Herr Sulpiz, daß diese Geschich- ten die Wahrheit auf ihrer Seite hatten. Um so mehr ärgerte ihn Klingers Art zu ex- zählen. Jeder Satz hörte sich an, als diktierte er immerzu an einer Anklageschrift gegen die herrschenden Schichten, welche seit Jahr- zehnten oder gar Jahrhunderten, wenn man ihm glauben wollte, an diesen schändlichen Wunden des Volkes vorbeigeschaut hatten, bis sie am Ende schielten. Ja, dies Vorbei- schauen an der Wirklichkeit und dieses bald heuchlerisch böse, bald ängstliche Schielen in den Augen der Ordnungsmächte, das waren Klingers Lieblingsthemen, und sie ärgerten Herrn Sulpiz auf eine besondere Weise. Das sei mehr Demagogie als jugendlich reiner Eifer, glaubte er und schwieg also nach je, dem Ansatz, den Klinger in dieser Hinsicht machte, derart hartnäckig, daß er bald be- griff und seit dem letzten Abend auf Ischia überhaupt nicht mehr auf diese Dinge zu- rückgekommen war, wenigstens nicht in sel- ner Gegenwart. Herr Sulpiz spürte, als seine Gedanken wieder auf Felicitas stiegen, wie ihm etwas gleich einer eiskalten Faust in die Magen- grube drückte. Was dieser Fanatiker, Wðenn sie allein waren, dem Mädchen seit Ischia alles erzählt haben mochte, das war nur an diesem schmerzlichen Ergebnis zu erraten. Ein so gesundes und naives Geschöpf, das noch an die Unversehrtheit der Welt glaubt oder sie doch fordert und darum, wenn es sie bedroht sieht, sofort Kreuzzugsgefühle hat, ja, ein solch tapferes Jungenmädchen kann so einen Journalisten allein schon des- Armen und Vergessenen auf wirkt. 1 8 Gortsetzung folgt) wegen lieben, weil er sich zum Anwalt der 5 Bad ent nun Jeri geal kunt gen Prie eine bar! mein bis beh. bür, schr 1 Wie ang dd Mag Me tra der eine den 80 klei den gen Ent kei! Ihr. lich ren 5 vor