/ Nr. 5 sik che ene kit er Ki mnheim rers a0 stgottes ralis q Johan stuttgart. m Emp. 5re de d Warm aer vo 18 Ver Bindun- en aus. starken * ich dei dessen Herrn 1 Abend Position i Chor let sich nächtige, n Atem Opern- element dennoch s dieses mponist ate und Sänger Günter Mann- tte sich in den vährend in der auberer ch Zum -tr- —— theaters henende in der Ulle. Die mischen her In- el eines in der nielt in r-Preis. ken ge- usgebil-⸗ 12). ung, die Graphi- in der on der et. Un- rs die us“ und innern tische, Ausstel- Vicklung er War. benfalls den auf ver son 0 ist nach ell nach n einer art, Wo Städten Januar erte in n durch Heidel- rtstages versität rs ver- gen Er- 8g von it nicht annhei- 8 erste publi- ing des ng von ie der Diens- wegen . n Hör- ugend- as Ber- is 15.00 mäßig mußt Ht auf allem — ick er an hängt g aun— zeerdi- ich ist 1 oder he an, er die r! Die dition! Wirk- S von torĩium ver- ir, du über er den* m Ge- einem 1 H vor ingen, 3 und r und Haupt Kon- neiner u ͤ tun wenn n Pil olchen diese 1 kolgt) ö ö Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches; Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mannheimer. — N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen“Rh., Amtsstr. 25 Tel. 6 27 68. 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Suhr War als einziger Kandidat von der Spp als der stärksten Fraktion des Hauses nomi- niert worden. Bei drei Stimmenthaltungen und einer ungültigen Stimme dürften die 18 Nein-Stimmen aus der Fraktion der FDP kommen, deren 19 Abgeordnete im neuen Parlament die Opposition stellen. Gleichzeitig wählten die Abgeordneten einstimmig Willy Brandt(SFD) zum Präsidenten des Hauses. Entgegen dem vorgesehenen Terminplan konnten in der Dienstagsitzung der Bürger- meister und die Mitglieder des neuen Senats nicht gewählt werden. In letzter Stunde kam es zu einer neuen Krise zwischen den beiden Koalitionspartnern. Die Wahl des Senats scheiterte an der Kandidatur des ehemaligen nordrhein- westfälischen Aufbau- ministers Dr. Schmidt für das Amt des Bild: dpa Dr. Otto Suhr Finanzsenators, den die CDU stellt. Die Fraktion der SpD lehnte die Wahl Dr. Schmidts ab mit der Begründung, es sei nicht zu erwarten, daß er sich in der not- wendigen kurzen Zeit in den Berliner Haus- Halt einarbeiten könne. Vorstand und Frak- tion der CDU hielten demgegenüber an der Nominierung Dr. Schmidts fest. Noch bis in den Verlauf der konstituie- renden Sitzung des Abgeordnetenhauses war nicht sicher, ob die SpD den Senat allein oder mit der CDU bilden würde. Die Kan- didatur Dr. Schmidts ist zu einer Frage des politischen Prestiges geworden. In Kreisen der CDU-Fraktion wurde sogar schon daran gedacht, der ultimativen Forderung der SPD nach der Umbesetzung des Senats für Finanzen mit einer Stimmenthaltung bei der Wahl des Regierenden Bürgermeisters zu antworten. Dazu erklärte der Vorsitzende der SPD, Franz Neumann, wenn die CDU Dr. Suhr als Regierenden Bürgermeister ab- lehne, gäbe es auch noch andere Möglich- keiten, womit er eine Alleinregierung der SPD meinte. Die Verhärtung der Standpunkte im Fall Dr. Schmidt ist allem Anschein nach auf die Behandlung dieser subtilen Personalfrage durch die SPD zurückzuführen. Der SPD- Vorsitzende Franz Neumann teilte nämlich dem Fraktionsvorsitzenden der CDU, Ernst Lemmer, die sozialdemokratische Ablehnung des von der CDU nominierten Finanzsenators Schmidt in einer öffentlichen Pressekonferenz Hoegner gab Regierungserklärung Seine Ausführungen hatten deutlichen Kompromiß-Charakter ee mit. Danach war es für die Unterhändler der CDU schwierig, dem Wunsch der SPD nach- zukonimen, ohne das politische Gesicht zu verlieren. Die Führung der Berliner CDU ließ sich bei der Nominierung Dr. Schmidts von konfessionellen Rücksichten leiten, auf denen ein Großteil der Fraktion bestand. Vor der Wahl des Regierenden Bürger- meisters traten die Fraktionen noch einmal zu einer Beratung zusammen, deren Ergeb- nis dazu führte, daß die CDU doch für Dr. Suhr stimmte. Lemmer erklärte nach der Wahl des Regierenden Bürgermeisters, die CDU habe für Dr. Suhr gestimmt, weil in den bis- herigen Besprechungen eine befriedigende Uebereinstimmung in sachlicher Hinsicht erreicht worden sei. Er sprach die Erwartung aus, daß auch in den personellen Fragen eine Einigung erzielt werden könne. Von unserem Korrespondenten Hans-Joachim Deckert München. Die Regierungserklärung des neuen bayerischen Minister präsidenten, Dr. Hoegner, die er am Dienstag unter gereizten Zwischenrufen der CSU vor dem Landtag verlas, zeigt deutlich den Kompromiß-Cha- rakter, der für die bayerische Politik in Zu- kunft bestimmend sein soll. So hat die SPD bei der Abfassung des Wirtschaftsprogramms offenbar weitgehende Zugeständnisse ge- macht. Andererseits ist die teilweise scharfe Unterstreichung der Länderbefugnisse ge- genüber dem Bund bemerkenswert. Was die Beziehungen des bayerischen Staates zum Bund angehe, so heißt es in dem Programm, stehe die Staatsregierung auf dem Boden des Bonner Grundgesetzes. Sie werde sich allen Veränderungen dieses Gesetzes zu Gunsten einer„Umwandlung des Bundesstaates in einen zentralistischen Ein- heitsstaat“ entschieden widersetzen. Zur Kritik an der Bundespolitik werden vor allem die sozialpolitischen Maßnahmen des Bundes herangezogen. Die Staatsregie- rung fühle sich verpflichtet, künftig durch Einflußnahme auf den Bund eine„fort- schrittliche Sozialpolitik“ zu erstreben. Auch die angespannte Haushaltslage des bayeri- schen Staates wird vornehmlich aus der Entwicklung der Bundesgesetzgebung er- klärt. Die Haltung Bayerns im Bundesrat, so wird betont, werde vom Ministerrat fest- gelegt. Die in Kreisen der CDU geäußerte Ansicht, daß dies im Widerspruch stehe zu der bayerischen Verfassung, wonach der Mi- nisterpräsident die Richtlinien der Politik bestimme, wies Hoegner mit der Bemerkung zurück, daß er nicht daran denke,„selbst- herrlich bayerische Außenpolitik zu machen und einsame Beschlüsse zu fassen“. Eisenbahnunglück bei Verden Personenzug fuhr in umgestürzte Güterwaggons/ Zwei Tote, elf Verletzte Verden/ Aller.(dpa) Auf der Flutbrücke zwischen Verden an der Aller und Wahne- bergen entgleisten am Dienstagmorgen— nach bisherigen Feststellungen durch Scha- den an der Achse eines Waggons— sieben Wagen eines Güterzuges. Ein zu gleicher Zeit auf dem Nachbargleis entgegenkom- mender Personenzug Fuhr in die umgestürz- ten Waggons hinein. Dabei wurden der Lokomotivführer und der Heizer des Per- sonenzuges getötet und elf Reisende ver- letzt, davon zwei schwer. Die Rettungs- und Aufräumungsarbeiten wurden besonders erschwert, da durch das aus einem Tankwagen herausfliegende Ben- zin die umgestürzten Wagen in Brand ge- rieten. Auch die Ueberschwemmung des Geländes machte die Arbeiten schwierig.— Die Lokomotive des Personenzuges war bei dem Unglück umgestürzt. Die beiden ersten Personenwagen wurden stark beschädigt. Die deutsche Delegation für die Baden-Badener Besprechungen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Außer Bundeskanz- ler Dr. Adenauer werden an den Bespre- chungen mit dem französischen Ministerprä- sidenten Mendeès- France, die für den 14. Ja- nuar in Baden-Baden vorgesehen sind, Bundeswirtschaftsminister Erhard, der Leiter der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt, Botschafter Blankenhorn, der Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung im Aus- wärtigen Amt, Botschafter von Maltzahn so- wie der vortragende Legationsrat Lahr aus dem Auswärtigen Amt teilnehmen. Lahr leitet in der handelspolitischen Abteilung das Referat Westeuropa und gilt als einer der Kandidaten für die Leitung des neu zu gründenden Sonderreferates Frankreich im Auswärtigen Amt. Aus der Teilnahme Erhards, von Malt- zahns und Lahrs glaubt man in Bonn schlie- gen zu können, daß die Beratungen in Baden-Baden neben der Saarfrage überwie- gend wirtschaftspolitischer Art sein werden. Bei den Regierungsstellen ist offenbar das Bestreben vorhanden, auch die Frage der Rüstungsgemeinschaft hauptsächlich unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten zu betrachten. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß darüber hinaus die allgemeine wirt- schaftliche Lage zwischen Frankreich und Deutschland zur Sprache kommt. Vermutlich wil! Bonn die Bestrebungen des französi- schen Minister präsidenten, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern stärker als bisher auszubauen, auch mit Einschluß Nordafrikas, unterstützen. Obwohl sich die Parteien der Vierer- Koalition über die Grundzüge der Kultur- politik einig sind, ist die Formulierung des Kulturprogramms sehr vorsichtig. In die- sem Zusammenhang fiel von Hoegner das Wort, die neuen Koalitionsparteien würden „über die heißen Eisen gehen, ohne sich die Fußsohlen zu verbrennen“. Das Schwerge⸗ wicht aller Erziehungs- und Bildungsmaß- nahmen liege bei den Volksschulen. Deshalb sei die Bildung der Lehrerschaft eine der wichtigsten Aufgaben. Ihre Ausbildung müsse in„hochschulmäßiger Form“ durch- geführt werden. Oberstes Gesetz für alle Kulturpolitik müsse sein, die Verfassungs- bestimmungen und die Vorschriften des Konkordats und der Kirchenverträge loyal durchzuführen. Es solle sichergestellt Wer- den, daß die erzieherische Aufgabe picht durch Anwendung von Züchtigungsmitteln gefährdet werde. 5 Um ein gestecktes Ziel zu erreichen, so sagte Hoegner, hätten die Koalitionsparteien auf Sonderwünsche verzichtet. Gegenüber allem Trennenden sollten die Abgeordneten nicht vergessen, was ihnen gemeinsam Sei. Unter anderem sei ihnen auch der Wunsch nach baldiger Rückkehr pfälzischer Abgeord- neter in das bayerische Parlament Se- meinsam. An seinem 48. waren. alte Stuckarbeiten an einer Wand der Villa Präsidentenwahl im Der Volksrepublikaner Schneiter Paris.(dpa) In der nolversammlung, die periode am Dienstag mit der Wahl ihres Präsidenten begann, haben die beiden ersten Wahlgänge keine Entscheidung ge- Pracht. Im ersten Wahlgang hatte der bis- herige Präsident, der Sozialist André Le Troduer, mit 150 Stimmen die Mehrheit vor dem Volksrepublikaner Pierre Schneiter (103 Stimmen). Aus dem zweiten Wahlgang ging Schneiter mit 226 Stimmen vor Le Troquer(192 Stimmen) zwar als Sieger hervor, erhielt aber nicht die für die beiden ersten Wahlgänge erforderliche absolute Mehrheit. Für die späten Abendstunden war der dritte Wahlgang angesetzt, in dem ihre neue Sitzungs- Einigung über Nordafrika-Politik Erste Erfolge der Gespräche zwischen Mendés-France und Scelba Rom.(AP) Die von Ministerpräsident Mendèes-France und seinem italienischen Kollegen Scelba geführten Besprechungen in Rom haben bis zum Dienstagabend zu einer Einigung über eine gemeinsame Politik in Nordafrika und über Einwanderungsfragen geführt. Nach den Besprechungen betonte jedoch der italienische Außenminister nach- drücklich, daß nicht über die Einberufung einer Viermächte-Konferenz zur Lösung der Deutschlandfrage gesprochen worden sei. Bisher seien nur die weniger wichtigen Pro- pleme erörtert worden. Die Entscheidung über die wichtigeren Fragen bleibe den wei- teren Verhandlungen vorbehalten. Mendes-France war, wie gemeldet, am Montagabend in Rom eingetroffen und hatte am Dienstagvormittag in der Villa Madama eine erste zweistündige Aussprache mit Ministerpräsident Scelba, zu der später auch Außenminister Martino hinzugezogen wurde. An der Besprechung am Nachmittag nahmen außer den Ministern 35 Sachverständige teil. Ueber den Verlauf der außenpolitischen Ge- spräche wird bisher von beiden Seiten Still- schweigen bewahrt. Es verlautet jedoch, daß der französische Plan einer europäischen Rüstungsgemeinschaft von italienischer Seite günstig aufgenommen worden sei, wenn Italien auch vor einer eindeutigen Stellung- nahme zu diesem Plan Erläuterungen ver- schiedener Punkte wünsche, die den über- nationalen Charakter des französischen Vor- schlags betreffen. Ein italienischer Gewährsmann erklärte, bisher erblicke man in den französischen Plänen in erster Linie noch immer einen Versuch, sich gegen eine übermäßige Auf- rüstung Deutschlands zu decken. Man wünsche Klarheit darüber, ob es Mendès- France mit einer allmählichen Entwicklung zur internationalen Zusammenarbeit ernst sei. Zwischen Gesfern und Morgen Die Landesregierung von Baden-Würt⸗ temberg beschäftigte sich in ihrer ersten Kabinettssitzung in diesem Jahr vorwiegend mit Besoldungs angelegenheiten. So wurde ein weiterer Nachtrag zum Staatshaushalt verabschiedet, der den Forderungen des Richterbesoldungsgesetzes Rechnung trägt sowie ein Gesetzentwurf, dem zufolge die Versorgungsempfänger des Landes schon ab 1. Januar 1955 hinsichtlich der Berechnung des Wobhnungsgeldes generell in Ortsklasse A eingestuft werden sollen. Die hierfür erfor- derlichen Mehraufwendungen des Landes bezifferte Finanzminister Dr. Frank auf jähr- lich 3—4 Millionen Mark. Außerdem verab- schiedete die Regierung ein Landesergän- zungsgesetz zum 13ler- Gesetz, durch das zum Teil erhebliche Verbesserungen für die nach 1945 aus politischen Gründen aus dem Amt entfernten Beamten des Landes- und Kör- perschaftsdienstes erreicht werden sollen. Das Landesgewerbeamt in Stuttgart hat den bisherigen Ministerialrat im Wirtschafts- ministerium, Dr. Adalbert Seifriz, als neuen Präsidenten erhalten. Sein Vorgänger, Dr. Edgar Hotz, wurde Nachfolger des wegen hohen Alters aus dem Wirtschaftsministe- rium ausgeschiedenen Ministerialdirektors Dr. Stahlecker. Scharfe Kritik an Aeußerungen Dr. Rein- hold Maiers übte der Staatssekretär im Bun- desjustizministerium, Dr. Walter Strauß. Die Angehörigen der deutschen Bundesministe- rien sehen in den Aeußerungen Dr. Maiers, nach denen die sich in Stahl und Zement eingrabende Bürokratie der hohen Ränge in Bonn dem Gedanken der Wiedervereinigung widerstrebe eine Beleidigung ihrer Person und ihrer Arbeit. Das Bundesverfassungsgericht teilt mit, daß einer der acht Anwälte der Kommuni- stischen Partei in dem Verfahren über die Verfassungswidrigkeit dieser Partei, nämlich Dr. Stadje aus Braunschweig, wegen ander- Weitiger mNanspruchnahme sein Mandat niedergelegt hat. Ein Landesverratsprozeß begann vor dem VI. Strafsenat des Bundesgerichtshofes gegen den 27 Jahre alten früheren kaufmännischen Angestellten Joachim Mosel aus Niederlahn- stein. Von 1951 bis 1953 soll der Angeklagte Staatsgeheimnisse der Bundesrepublik an Nachrichtendienste in der Sowjetzone ver- raten haben. Der Bundestag tritt, nach einem Beschluß des Aeltestenrates, nicht wie ursprünglich vorgesehen am 20. Januar sondern erst am 26. dieses Monats zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen. Amun Pierre Schneiter Präsident der Nationalversammlung Der Volksrepublikaner Pierre Schnei- ter wurde im dritten Wahlgang mit 232 Stimmen zum neuen Präsidenten der fran- zösischen Nationalversammlung gewählt. Die Sowzetzonen-Behörden werden künf- tig die Zahlung von Unterhaltsgeldern aus der Bundesrepublik nach der Sowjetzone und aus West- nach Ostberlin nur noch im Verhältnis eins zu eins anerkennen, teilte das SED-Organ„Neues Deutschland“ mit. Marschall Graziani, Mussolinis letzter Verteidigungsminister, ist am Dienstag im Alter von 72 Jahren nach einer Operation in Rom verstorben. Nach Kriegsende war Gra- ziani zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt wor- den, wurde aber nach drei Monate langer Haft amnestiert. Im belgischen Abgeordnetenhaus hat am Dienstag die Debatte über die Ratifizierung der Pariser Verträge begonnen. Die endgül- tige Abstimmung wird für Donnerstag erwartet. König Gustaf Adolf von Schweden eröff- nete mit einer Thronrede am Dienstag die neue Sitzungsperiode des schwedischen Reichstags und erklärte zur außenpolitischen Lage, die gegensätzlichen Ansichten zwischen West und Ost zur deutschen Frage scheinen sich in letzter Zeit noch verschärft zu haben. Weiterhin kündigte der König eine Erhöhung der schwedischen Rüstungsausgaben an. Nationalchinesische Flugzeuge haben wie- derum eine von den Kommunisten besetzte Insel sowie einen Streifen an der Festland- küste mit Bomben angegriffen. Die Tachen- Inseln waren ani Montag das Ziel eines schweren kommunistischen Luftangriffes. 5 Geburtstag traf gestern der französische Ministerprùsident Mendès-France mit seinem ꝛtalienischen Kollegen, Mario Scelba(rechts) in der Villa Madama in Rom zu ersten Besprechungen zu- sammen. Am Abend des Geburtstages des französischen Staatsmannes fand in der Bot- schaft seines Landes ein glanzvoller Empfang statt, zu dem über tausend Gäste geladen Mit großem Interesse betrachtet auf dem Bild der französische Ministerprâsident Madama. Bild: AP Pariser Parlament liegt ohne Entscheidung vorn rranzösischen Natio- mit einfacher Mehrheit die Entscheidung fallen sollte. Der Abgeordnete der Bauernpartei Robert Bruyneel und der Sozialrepublikaner Ga- ston Palewski zogen ihre Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zurück. Bruyneel Hatte 101, Palewski 70 Stimmen erhalten. Der 85jährige kommunistische Alterspräsi- dent Marcel Cachin erhielt im ersten Wahl- gang 87, im zweiten 88 Stimmen. Im vergangenen Jahr war Le Troquer mit Unterstützung der Kommunisten Se- wählt worden, die den Gegenkandidaten, den EVG-Anhänger Pflimlin, zu Fall brin- gen wollten. Diesmal haben sie Le Troquer den offenen Kampf angesagt, weil er sich wie die Fraktion vor dem zweiten Wahlgang erklärte— zum Komplicen der Regierung Mendes-France bei der Verfolgung ihrer Politik zur Wiederaufrichtung des deutschen Militarismus“ gemacht habe. Die Sitzung war von Cachin eröffnet wor- den. Seine Behauptung, die Sowjetunion habe niemals eine Angriffshandlung unter- nommen und seit dem zweiten Weltkrieg die Zahl ihrer Divisionen stark vermindert, fand lebhaften Widerspruch. Er forderte eine freundschaftliche Zusammenarbeit mit Nordvietnam. 8 Der Rat der Republik wählte am Diens- tagnachmittag seinen bisherigen Präsiden- ten, den 58 jährigen Radikalsozialisten Gaston Mormerville aus Französisch-Guayana, mit 220 von 278 Stimmen wieder. Auch der bis- herige Präsident der Versammlung der Französischen Union, Albert Sarraut, und der Präsident des französischen Wirtschafts- rats, Emile Rochet, wurden wiedergewählt. Das Metzer Militärgericht verzichtete auf einen Anklagepunkt Metz.(dpa) Im Prozeß gegen den ehe- maligen Straßburger Oberbürgermeister Dr. Ernst verzichtete das Militärgericht von Metz auf einen Punkt der ursprünglichen Anklage. Es ließ die„Beihilfe zur Plünderung“ und die„Verbringung von französischen Gut- haben in das Deutsche Reich“ fallen. Ver- handelt wird nunmehr nur noch über fol- gende Anklagepunkte: Anstiftung von El- sässern zum Landesverrat(das heißt: Frei- willigen werbung zur deutschen Wehrmacht), Beihilfe bei der Einziehung von Elsässern zur Wehrpflicht und Anzeige von Fersonen bei der Polizei in drei Fällen. Am Dienstag begann die Vernehmung der Zeugen zum dritten Anklagepunkt— Frei- heitsberaubung—. Insgesamt sind etwa drei- zig Zeugen geladen. Die ersten zwei Be- lastungszeugen sagten übereinstimmend nichts Nachteiliges über den Angeklagten aus. Gerichtspräsident Rosambert ging zu Be- ginn der Sitzung auf die Ernst vorgeworfe- nen drei Fälle einer Anzeige von Personen an die Polizei ein. Dr. Ernst gab zu, in die- sen Fällen juristisch zwar korrekt, moralisch aber verwerflich gehandelt zu haben. Er sagte, er bereue sein damaliges unüberlegtes Vorgehen auf das tiefste. Der langjährige Sekretär von Dr. Ernst in Straßburg, Leon Huss, sagte aus, daß sich der Angeklagte in zahlreichen Fällen für Elsässer eingesetzt habe. Ueber Gewissenskonflikte, die die Ein- führung der Wehrpflicht im Elsaß bei Dr. Ernst auslöste, berichtete der ehemalige Luft- waffen-Oberst Kühl. Ernst habe ihm von seinen Auseinandersetzungen mit seinem späteren Zivilchef, Gauleiter Wagner, wegen der Wehrpflicht im Elsaß berichtet. MORGEN Mittwoch, 12. Januar 1955/ Nr. 8 l Mittwoch, 12. Januar 19535 Suhr ohne Senat Das Grundsätzliche ist nun geschafft: Der Sozialdemokrat Dr. Otto Suhr wurde gestern mit den Stimmen der CDU zum Haupt des neuen Berliner Senats gewählt. Nicht geschafft hat man die endgültige Einigung über die Besetzung der Senats- 5 Posten. Und dieses Tauziehen geht nun Schon seit Wochen. Die Wahl war am 5. Dezember. Ihr Ergebnis war eine ein- deutige Absage der Bevölkerung an die kommunistische SED und an die rechts- radikalen Gruppen, war eine Mehrheit von einer Stimme für die SpD im Abgeordne- tenhaus und ein Stimmenzuwachs für die Cb. Die FDP fiel zurück und entschloß sich, in die Opposition zu gehen. Noch in der Wahlnacht bekundeten die Führer der bei- den großen Parteien— so sehr sie sich zu- Vor bekriegt hatten— ihren Willen zur Zu- sammenarbeit. Das sei man der„Frontstadt Berlin“ als„Schaufenster zum Osten“ schul- dig. Diese Einstellung wurde allgemein be- Srüßt, auch vom Bundeskanzler. Doeh vom guten Willen bis zur Tat war es ein steiniger Weg. In langwierigen Ver- Handlungen wurden alle Register partei- taktischer Winkelzüge gezogen, wurden Lö- sungen gefunden und wieder verworfen. Mehr als einmal mußte die Schlagzeile migung in Berlin“ bald darauf durch eue Schwierigkeiten in Berlin“ ersetzt erden. Nach Zugeständnissen von beiden iten einigte man sich schließlich auf ein gemeinsames Arbeitsprogramm— wonach die„heißen Eisen“ tunlichst nicht angefaßt werden sollen— und über die zahlenmäßige Verteilung der Senatsposten. Doch durch das Uebergreifen des in der Bundesrepublik schon wiederholt in Erschei- nung getretenen konfessionellen Haders ent- standen in letzter Stunde neue Differenzen, ddlie dazu führten, daß gestern der Senat noch nicht gewählt werden konnte. Der pro- testentische Flügel der CDU wünschte— wie es heißt— als Gegengewicht gegen die in der Mehrzahl katholischen Senatoren der Partei den Posten des Finanzsenators mit dem Protestanten Dr. Otto Schmidt, dem ehemaligen nordrhein- westfälischen Wieder- aufbauminister und derzeitigen stellvertre- tenden Landesvorsitzenden der CDU in Nordrhein-Westfalen, zu besetzen. Man argu- mentierte weiter, daß dies auch zur Ver- tiekung des Kontaktes mit Westdeutschland Sünstig wäre. Die SPD dagegen hielt an dem ebenfalls der CDU angehörenden Dr. Friedrich Haas fest, der mit allseits aner- karmtem Geschick seit 8 Jahren die Finan- zen der Stadt leitete. Diese Frage ist in- zwischen zu einer Prestigefrage geworden, so mehr, als die SPD ihre letzte Ableh- nung Schmidts als Finanzsenator in eine Form kleidete, die der CDU den Rückzug schwer macht. ist ein heikel Ding, aus dem„sicheren Anterland“ der Bundesrepublik, wo Par- telen-Kapriolen bei Regierungsbildungen an der Tagesordnung sind, den Berliner Partei- ührern wegen solcher leidigen Prestige- Agen etwas am Zeug flicken zu wollen. Doch Berlin wird angesichts seiner beson- dern Lage mit besonderen Maßstäben ge- messen. Das wissen die Berliner selbst am sten. Und darum wird auch ihre große Koalition an der Frage„Haas oder Schmidt“ nicht scheitern, um so weniger, als man sich mmengeraufté“ hat und mit Dr. Suhr ein erfahrener Politiker an der Spitze steht. „„ 5 wd. Eine größere Asien-Reise plant der britische Außenminister Eden London.(AP/dpa) Das britische Außen- isterium gab am Dienstag bekannt, daß Außenminister Eden im Anschluß an die am 23. Februar beginnende Konferenz der am SEATO-Pakt beteiligten Staaten in Bangkok as und Ceylons sowie Singapur einen ich abstatten werde. Auf dem Hinflug Abdel e und dessen Außenminister zu- mmentreffen. eder von den ersten deutschen Diploma- die rund sieben Jahre nach Kriegsende üdamerika von vorn begannen, mußte uz Allein auf sich gestellt— sehen, wie er tuation am besten meisterte. Als allen 25 eee 5 überraschte 55 18 ein„ ja manch- Tsteigertes nationales Selbstbewußt⸗ estzustellen, mit dem die deutschen Sind Diktaturen und fast alle ver- „sich wirtschaftlich von nordamerika- oder europaischer Bevormundung zumachen, ohne jedoch bisherige Vorteile geben 2 wollen. Bei den in Südamerika aden Deutschen fällt allgemein eine mangelhafte Vorstellung vom heu- Deutschland auf. Ueber die Bundes- 27 775 über die DDR, h 5 e ganz e e Was das Ver- 9 301 Deutschland und dem Gast- e 1 e verwickelte Situation er- 8 5 55 und heuti- 5 3 Sie 8 kraß in Erche nung den grundsätzlichen Fragen bereits„zu- Berlins neuer„Regierender“ Schon vor seiner Wahl zum Bürgermeister sagte Dr. Suhr:„Ich werde regieren, nicht nur verwalten“ 5 Berlin, 11. Januar. Wenn der neue Regierende Bürgermeister von Berlin, Professor Dr. Otto Suhr, am Donnerstag dem Berliner Parlament sein Regierungsprogramm vortragen wird, so wird ein guter Bekannter zu den Abgeord- neten sprechen. Seit acht Jahren dirigierte er vom Pult des Präsidenten mit zielbewuß- ter Energie die mehr oder weniger erregten Sitzungen des Abgeordnetenhauses. Die ent- gegengesetzte politische Praxis Berlins zur Bundeshauptstadt— hier regiert die SPD wurde dadurch vervollständigt, daß in Bonn ein aktiver Politiker zum Parlamentspräàsi- denten berufen wurde, während in Berlin ein Parlamentspräsident die Führung der Tagespolitik übernimmt. Otto Suhr ist als Vertreter einer Massen- partei doch kein Mann der Masse, wenn- gleich er als Präsident des Abgeordneten- hauses selten eine Gelegenheit versäumte, diese Stadt zu repräsentieren. In seinen Reden scheint der schmale, im Emotionellen zurückhaltende Mann mit der Adlernase und dem energischen Kinn mehr auf die Von unserer Korrespondentin Angela am Ende exellente Formulierung als auf die momen- tanen Empfindungen der Zuhörer bedacht zu Sein. Die s-pitze Auss-prache des gebürtigen Oldenburgers mag dabei die reservierte trenge, die seine Persönlichkeit ausstrahlt, noch unterstreichen. Sein besonderes Kenn- zeichen: Die obligatorische„Fliege“. Er trägt Giese Halsbinde mit lückenloser Konsequenz. Das Bild Otto Suhrs wird vervollständigt durch die Geschichte, die man sich aus den dreißiger Jahren von ihm erzählt, als er noch— von den Nationalsozialisten politisch kaltgestellt für den Handelsteil der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ schrieb: An einem Wochenende schickte eine Firma, die damals neuartig konservierte Lebens- mittel herausbrachte, dem Journalisten ein eingefrorenes Huhn ins Haus. Es war Hoch- sommer und das Tier lag schon aufgetaut auf dem Küchentisch. Erst nach langem Hin und Her entschloß sich Dr. Suhr, das Huhn zu verspeisen. Aber sein korrektes Gewissen ließ ihm keine Ruhe. Er erkundigte sich, Wieviel ein solches Huhn kostet und spen- dete die Summe einem Wohltätigkeitsver- Deutsche Schiffe befahren die„rote Donau“ Die Normalisierung der Donauschiffahrt macht langsame Fortschritte Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Triest, im Januar Um die Jahreswende ist die langsame politische Eisschmelze auf der„roten Donau“ wieder ein Stück weitergegangen: Im Bel- grader Hafen ist nach zehn Jahren wieder das erste deutsche Handelsschiff eingetrof- ken. Mit diesem Ereignis hat eine neue Epoche in der Geschichte der deutschen Do- nauschiffahrt begonnen. Seit jener denkwürdigen Belgrader Do- naukonferenz im August 1948, auf der die Sowjetunion durch Abstimmungsmanöver mit Hilfe seiner Satelliten die westlichen Vertreter zwang, die Donau-Kommission zu verlassen, ging Moskau in allen seinen Maßnahmen bewußt darauf aus, den Eiser- nen Vorhang auch an der Donau— bei Linz — herabzulassen und damit die Verbindung mit dem Westen Deutschlands und Europas zum Stillstand zu bringen. Die Konferenz von Belgrad machte der Donau als inter- nationale Wasserstraße formell ein Ende. Es kam der Bruch zwischen Moskau und Tito. Die Jugoslawen beherrschen jedoch nicht nur auf 500 Kilometer den Mittellauf der Donau, sondern sie sitzen auch am Eisernen Tor, der gefährlichen und leicht zu schliegenden Flußenge. Mit diesem Druck- mittel erhandelten sich die Jugoslawen schon 1950 kreie Fahrt mitten durch den„feind- lichen Block“. Diese jugoslawische Sonderstellung mach- ten sich bereits 1951 Oesterreich und West- deutschland zunutze, indem diese drei Staa- ten eine„Stromgemeinschaft“ zur Förderung des Donauhandels bildeten. Den nächsten Schritt tat die Sowjetunion selbst, indem sie den österreichischen Schiffen auch über Linz hinaus zu verkehren erlaubte. Im Sommer 1954 wurde— mit sowjetischer Zustimmung — ein österreichisch- ungarisches Schiffahrts- abkommen abgeschlossen und seit kurzem verkehren Oesterreichs Schiffe sogar wieder bis zu dem bulgarischen Hafen Lom und man hofft, in Kürze durch einen Vertrag mit Rumänien die Donau wieder bis zum Schwar- zen Meer befahren zu können. Die ersten westlichen Berichte besagen, daß die Fahrrinne der Donau wieder einen sicheren Verkehr gewährleiste, doch sei das äußere Bild noch keineswegs sehr freund- schaftlich. Die Schiffe der Volksdemokratien fahren ohne Gruß an den westlichen Damp- fern vorbei, am rumänischen Ufer ragt alle 500 Meter ein Wachturm empor, dessen Be- satzung jedes vorüberziehende Schiff genau im Fernglas beobachtet, und für die Matro- sen der zahlreich verkehrenden sowietischen Kanonenboote gilt die Donau als russischer Fluß genau wie die Wolga und der Dnjepr. Die Fahrt von der deutschen Grenze bis Bul- garien dauert acht und mehr Tage. Zur Be- förderung der Frachtschiffe flußaufwärts werden starke Schlepper vorgespannt, wäh- rend bei der Fahrt durch den drei Kilometer langen Kanal am Eisernen Tor moderne ju- goslawische Diesellokomotiven eingesetzt sind. Von der jugoslawischen Grenze dauert die Fahrt bis zum bulgarischen Hafen Lom noch einen Tag. Hier ist vofläufig die End- station für den westlichen Schiffsverkehr auf der unteren Donau. Obwohl in jüngster Zeit in Fachkreisen die Ansicht geäußert wurde, daß West- deutschland und Oesterreich auch offiziell als Mitglieder der kürzlich von Galaz nach Budapest übersiedelten Donaukommission aufgenommen würden, erscheint es jedoch Wahrscheinlicher, daß sich die langsame Normalisierung des Donauverkehrs nicht im Rahmen der international und politisch be- reits überwundenen und lediglich als Ver- kehrspolizeibehörde funktionierenden Do- naukommission vollzieht, sondern auf dem Wege bilateraler Verträge, wie sie bis jetzt schon in Westdeutschland, Oesterreich, Ju- goslawien, Ungarn und Bulgarien abge- schlossen wurden. Bei aller Freude über den sich zeigen- gen Silberstreifen für die deutsche Donau- schiffahrt wird man natürlich keine Wunder erwarten dürfen, denn die Staaten des So- Wietblockes haben wirtschaftlich selbst wohl einen großen Bedarf, anderen aber wenig zu bieten. Die Hauptgüter, die vor 1939 aus den Donaustaaten stromaufwärts verschifft wur- den, nämlich Erdöl und Getreide, gehen heute nur noch in geringen Mengen nach dem Westen. 5 ein. Diese von allen Parteien anerkannte absolute Integrität Dr. Suhrs kann der Atmosphäre der Stadt, die durch ver- schleppte„Affären“ und„Fälle“ beunruhigt ist, von gutem Nutzen sein. Fragen der Verfassung und des Etats sind das politische Hobby des neuen Ber- liner„Regierenden“. Er kennt den Etat fast aus dem Kopf und in der Auslegung der Verfassung geben seine Kontrahenten die Diskussion bald auf, denn„er hat ja doch Recht“— hatte er doch auch den Löwenanteil an der Ausarbeitung der Ber- liner Verfassung nach 1945. Sie ist sein Wohlbehütetes Lieblingskind. Dr. Suhr, der aus einer wohlhabenden bürgerlichen Familie stammt, kam über die Gewerkschaften zur Politik. Der jetzt Sech- zigjährige, der in Leipzig Volkswirtschaft, Geschichte und Zeitungs wissenschaft stu- dierte und an der philosophischen Fakultät promovierte, trat nach dem ersten Welt- krieg der SPD bei und startete seine poli- tische Laufbahn als gewerkschaftlicher Ar- beitersekretär in Kassel. Von 1923 bis 1933 War er Leiter der wirtschaftspolitischen Ab- tellung des Allgemeinen Freien Angestell- tenbundes in Berlin. Ab 1946 präsidierte er erst als Stadtverordnetenvorsteher Gesamt- berlins in Ostberlin und leitete nach der Spaltung der Stadt bis zu seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister das Westberliner Abgeordnetenhaus. Bei den Abgeordneten gilt er als ein Arbeitsphänomen. Für ihn ist die Politik gleichzeitig Forschungs- und Lehrobjekt. Die Errichtung der Hochschule für Politik, deren Direktor er heute ist, geht auf seine Initiative zurück. Jahrelang kämpfte er zäh um eine Personalunion zwi- schen der Freien Universität und der Hoch- schule für Politik mit dem Erfolg, daß Mit- glieder seiner Hochschule als ordentliche Professoren Lehrstühle für Politik an der Freien Universität innehaben können. Sein Wirken wurde damit belohnt, daß die Freie Universität ihm den Professorentitel verlieh. „Ich werde regieren, nicht nur verwal- ten“, erklärte Dr. Suhr bereits bei seiner Kandidatur für den Regierenden Bürger- meister. Nach dem Tode Ernst Reuters war er schon einmal im Jahre 1952 als Kandidat aufgestellt worden, unterlag damals aber knapp dem Kandidaten der CDU, Dr. Walther Schreiber. Heute befindet er sich in einer glücklicheren Position als sein Kollege Schreiber, dessen kleine Koalition unmittel- bar das Erbe der überragenden Persönlich- keit Ernst Reuter antreten mußte und nur ein Jahr bis zu den Wahlen Zeit hatte, ihr politisches Programm zu verwirklichen. Die Berliner warten ab, was ihmen der angekün- digte soziale Kurs der neuen Berliner Regie- rung unter Dr. Suhr bringen wird. 8 atrer kandidiert nicht in Bayern Bonn, 11. Januar Nach längerer Krankheit Wurde Amn Dienstag Bundesfinanzministenr Fritz Schäf- fer zum erstenmal wieder in Bonn aktiv. Er sprach vor dem Haushaltsausschuß des Bundestages und vor der Bundestagsfraktion der CDU/ CSU über die Haushaltslage. Schaf- fer warnte vor einem weiteren Defizit im laufenden Haushaltsjahr und forderte die Parlamentarier auf, von ihrem Haushalts- recht Gebauch zu machen, wenn es notwen- dig werden sollte. Kein Pfennig könne ohne die Bewilligung des Bundestages ausgegeben Werden. Unserem Korrespondenten gegenüber er- klärte der Bundesfinanzminister, er werde nicht für den Parteivorsitz der CDU kan- didieren. Schriftlich habe er dem ehemaligen Wirtschaftsminister Seidel mitgeteilt, daß er hinter ihm stehe. Was geschehen würde, wenn die CSU Schäffer zum Parteivorsitzen- den wählen sollte, obwohl er nicht selbst kandidiert hat, ließ der Bundesfinanzmini- ster offen. Er werde immer nur das tun, was für die Partei das beste sei. Im übrigen entscheide darüber, ob der Bundesfinanz- minister bleiben solle oder nicht, in erster Linie der Bundeskanzler. Vor dem Haushaltsausschuß teilte der Minister mit, daß er ein zusätzliches Deflzit Ex ee in Bonn abermals zur Sparsamkeit auf a Von unserer Bormer Redaktion 0 5 von etwa 800 Millionen Mark befürchte. 400 Millionen Mark sollen aus der Einnahme- minderung bei der Einkommen- und Lohn- steuer resultieren, 400 Millionen Mark aus den Rentenerhöhungen. Nachdrücklich be- tonte Schäffer den Abgeordneten gegenüber, daß die Grenze des Verteidigungsbeitrags stets durch zwei wichtige Elemente gezogen bleiben müsse: 1. durch die Forderung nach Festigkeit der Währung und 2. durch die sozialen Leistungen des Bundes. Auch vor der CDU/CSU-Fraktion stellte Schäffer die Finanzlage des Bundes mit großem Ernst dar. Es sei mit einer Dek- kumgslücke von insgesamt 1,6 Milliarden Mark zu rechnen. Verfassungsmäßig müsse der Haushalt bis zum Ende des Etatjahres am 31. März ausgeglichen vorgelegt werden. Er sehe jedoch eine solche Möglichkeit kaum. In unterrichteten Kreisen weist man aller- dings daraufhin, daß unter Umständen durch die e en in der Aufstellung der Streitkräfte Beträge frei werden könnten. Wie Schäffer mitteilte, will er in den näch- sten Tagen mit dem Bundesratspräsidenten über die Festsetzung des Bundesanteils ver- handeln. Er vertrat erneut den Stendpunkt, dag der Bund unbedingt einen Anteil von 40 Prozent benstige. Notiz zum Tage: Ueberraschung Der italienische Ministerprũsident Scelba und Außenminister Martino gerieten am Diens- tag vor der Villa Madama auf die Frage eines Journalisten in die größte Verlegenkeit. Scelba teilte mit, daß in der soeben beendeten zwei- stündigen Unterredung mit Ministerpräsident Mendès-France gemeinsame Probleme bespro- chen wurden und die Unterhaltung am Nach- mittag fortgesetzt werde. Wie eine Bombe platzte da die Frage des Journalisten dazwi- schen, ob die Regierung anläßlich des 48. Ge- burtstages des französischen Regierungsckefs etwas zu tun gedenke. Scelba:„Geburtstag?“ Er wandte sick abrupt an seinen Außenminister:„Hat Herr Mendés- France heute Geburtstag?“ Martino war sicht- lich verwirrt, sprach„ich weiß nicht“ und wandte sich rasch an den Protokollbeamten: „Hat Herr Mendés-France heute Geburtstag?“ Der Beamte stotterte betroffen:„Ick habe lei- der vergessen, das zu erwähnen“. Scelba unterbrach das Gespräch hastig: „Selbstverständlich werden wir etwas unter- nehmen heute nachmittag. Gott sei Dane ist es nock nicht zu spät, aber es wäre natürlich bes- ser gewesen, wenn wir keute morgen davon gewußt hätten“. Scelba san seinen Außenmini- ster durchdringend an, der den Blick ebenso durchdringend an den Protokollbeumten wei- tergab, bevor sie sich gemeinsam zurüclezogen. A) Rinder- Tuberkulose wird planmäßig bekämpft Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Bundesernährungs- minister Lübke hat einen Plan zur Bekämp- kung der Rindertuberkulose vorgelegt, der auch auf die Erfolge und den gegenwärtigen Stand der bisherigen Maßnahmen eingeht. Danach hat sich der Anteil der tuberkulose- freien Rinder von 9,9 v. H. im Jahre 1952 auf 23,3 v. H. im Jahr 1954 erhöht. Nach dem Bericht des Ministers kann damit ge- rechnet werden, daß im Jahre 1957 etwa 80 v. H. aller Rinderbestände einem Be- kämpfungsverfahren unterworfen worden sein werden und daß 1957 50 v. H. des ge- samten Rindviehbestandes amtlich als tu- berkulosefrei anerkannt sein werde. Dies würde bedeuten, daß dann die Trinkmilch für die Bevölkerung der Bundesrepublik ausnahmslos aus tuberkulosefreien Vieh- beständen geliefert werden könnte. Aus die- sem Grund wird in dem Bericht eine Er- höhung der Zuschüsse aus öffentlichen Mit- teln gefordert, Deutsche Langwelle übernimmt provisorisch der NWDR Bonn.(dpa) Der Nord westdeutsche Rund- funk wird bis zu einer endgültigen Lösung Provisorisch den seit langem geplanten deutschen Langwellensender übernehmen, der vor allem in die Sowjetzone wirken soll. Diese Entscheidung trafen Vertreter der Bundesregierung und der Arbeitsgemein- schaft der deutschen Rundfunkanstalten, die am Dienstag im Bonner Bundesinnenmini- sterium unter Vorsitz von Staatssekretär Bleek Besprechungen kührten. Wie das Présse- und Informationsainit 8 Bundesregierung mitteilte, soll in den Ver- handlungen eine weitgehende Annäherung der Auffassungen erreicht worden sein. Die neue deutsche Langwelle wird politische Redaktionen in Berlin und Bonn einrichten. Berufsoffiziere sind Beamte auf Lebenszeit Frankfurt.(dpa) Ein Berufsoffizier mit mehr als zehnjähriger Dienstzeit ist als Be- amter auf Lebenszeit anzusehen. Mit diesem Gundsatzurteil billigte das Verwaltungs- gericht Frankfurt diesem Personenkreis auch Ansprüche auf das 131er Gesetz zu. Hat sich der Berufsoffizier während seiner Dienstzeit eine Dienstunfähigkeit zugezogen, so müsse diese von der Dienstbehörde entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen festgestellt Werden. Dabei sei das Urteil des ständig mit diesen Untersuchungen betrauten Arztes maßgebend, nicht aber das eines Amts- arztes. Die Feststellung dieser Dienstunfähig- keit sel eine Tat- und Rechtsfrage und liege nicht im Ermessen der Verwaltungsbehörden. Dabei sei nicht wichtig, ob der dienstunfähig gewordene Berufsoffizier im Wirtschafts- leben noch verwendungsfähig ist. Allein aus- schlaggebend ist, ob er für seinen ursprüng- lichen Beruf noch tauglich ist, —— Aus der Arbeit der deutschen diplomatischen Missionen treten mag. Auf dem Flugplatz 8 den deutschen Gesandten, säuberlich getrennt, drei deutsche Gruppen: Angehörige des „Deutschen Clubs“, des„Deutschen Kreises“ und des„anderen Deutschlands“. Jede Gruppe hielt den deutschen Gesandten von Rechts wegen als für sich allein zuständig. Im„Deutschen Club“ haben sich die„alten Deutschen“ zusammengeschlossen, Familien, die zum Teil schon seit Generationen in Bo- livien leben und sich um Kultur und Wirt- schaft des Landes große Verdienste erworben haben. Sie bilden das fast überall in Süd- amerika anzutreffende konservative, natio- nale deutsche Element. In ihren Schulen oder Gesellschaftsräumen hängt ein Bild von Hin- denburg oder Bismarck. Dem„Deutschen Kreis“ gehören die mehr oder weniger rechts- stehenden deutschen Emigranten an, meist rassisch Verfolgte.(Bolivien war das einzige Land, das während und nach dem Krieg nahezu unbeschränkt deutsche Emigranten aufnahm. Die Zahl der allein in La Paz leben- den deutschen Emigranten wurde 1947 auf 6000 bis 7000 geschätzt.) Die mehr links orien- tierten Emigranten hingegen gründeten„Das andere Deutschland“, heute„Deutsch- repu- blikanischer Club“, Eine Vorstellung davon, wie schwer es sein würde, zwischen diesen drei von tiefem gegenseitigen Ressentiment erfüllten Gruppen zu vermitteln, sollte Dr. Gregor gleich am Anfang erhalten. Auf seine Anregung hin waren von jeder Vereinigung Repräsentanten zum großen Staatsempfang im Regierungspalais anläßlich der Ueber- reichung seines Beglaubigungsschreibens ein- geladen worden. Es erschienen nicht, oder nur ganz vereinzelt— die„alten Deutschen“, die es ablehnten, sich mit den Emigranten vor der bolivianischen Oeffentlichkeit zu zeigen. e 3 nun 1 85 Gregor mit der Aufgabe,„Gesandter aller Deutschen“ zu sein. Mit Geschick und Geduld ist es ihm gelungen, die Gegensätze so weit auszugleichen, daß heute auf neutralen Veranstaltungen, wie etwa dem Nationalfeiertag des 17. Juni, Ver- treter aller Gruppen zusammenkommen. * Lima, der frühere Sitz des Vizekönigs von Spanien, hat noch etwas von dem Glanz und der Grandezza der ehemaligen Hauptstadt Südamerikas. Hier, in Peru, eroberte Pizarro mit einer Handvoll verwegener Soldaten das Inkareich und erbeutete sagenhafte Reich- tümer. Die vornehmen peruanischen Fami- lien sind stolz, ihren Stammbaum bis auf die Konquistadoren jener Zeit oder sogar bis auf eine Inkaprinzessin zurückführen zu kön- nen, Ein umfangreiches gesellschaf tliches Le- ben entfaltet sich in Lima, dessen Formen zum Teil noch immer von den alten Tradi- tionen bestimmt werden, Der deutsche Bot- schafter, Heinrich Wilhelm Mackeben, ein Bruder des Komponisten Theo Mackeben, bewegt sich sicher und gelassen in diesem ge- sellschaftlichen Rahmen, in den sich reibungs- Jos einzufügen in Lima wohl wichtiger für den Erfolg eines ausländischen Repräsentan- ten sein dürfte, als in jeder anderen Stadt. Mackeben hält seine Botschaft mit Ab- sicht klein, um, wie er sagt,„immer einen klaren Ueberblick zu haben“. Die— nach Mackeben—„billigste Botschaft Deutsch- lands“ besteht aus dem Botschafter, einem Botschaftsrat, einem Handelsattaché., einem Referenten, Fünf Hilfs- und Schreibkräften. Die Presse- und Kulturarbeit macht der Bot- schafter selbst. Mit den Zeitungen des Landes verbindet ihn, der früher selbst für Zeitun- gen, darunter auch die südamerikanische Presse, schrieb, ein kreundschaftliches Ver- hältnis. Die peruanische Regierung, die sich zuerst vorsichtig zurückhielt, jetzt aber sehr entgegenkommend ist, hat Inventar und Ar- chiy der früheren deutschen Botschaft zu- Ebenso Werden jetet auch in 8 rületsgegeben. E. Peru die deutsche Schule und alle deutschen Vermögen, die nur blockiert, nicht liquidiert sind, zurückgegeben. „Viva Alemania“ jubelte das Volk von Samtiago in Chile und umdrängte den neuen Botschafter Carl von Campe, der in der sechs- spännigen Staatskarosse zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens abgeholt worden war.„Ich bin Tag und Nacht für Sie zu sprechen“, versicherte ihm der chilenische Staatspräsident. Chile ist stolz auf sein von den Deutschen aufgebautes Militär-, Polizei- und Bildungswesen. Es besitzt 52 deutsche Schulen, die jetzt wieder von der Bundes- republik subventioniert werden. Die Chilenen betonen immer wieder, daß die Deutschen die einzigen seien, die ihnen politisch un- eigennützig bei tausend Dingen geholfen hätten,. So ist es kein Wunder, daß das deutsch- chilenische Verhältnis keine großen Probleme auf warf. Die einzige Schwierigkeit War auch hier, alle Deutschen unter einen Hut zu bringen. Dies gelang weitgehend, so berichtet der Botschafter, durch die Schaffung zweier In- Stitutionen: des„Deutschen Theatervereins“ und des„Deutsch- chilenischen Kulturinsti- tuts“. Der von Bonn geförderte Theater- Verein, in dem die„alten Deutschen“ ein- trächtig neben den Emigranten wirken, lädt auch Schauspieler aus Deutschland zu Gast- spielen ein, meist während der Wintersaison von Juni bis November, wo in Deutschland sowieso Theaterferien sind. Das Kultur- institut zählt 700 Mitglieder, darunter die Hälfte Chilenen. Als Hauptaufgabe einer deutschen Vertretung bezeichnet von Campe, „ein Bild des heutigen Deutschland 2zu ver- mitteln, das sich nicht zuletzt in der Zu- sammensetzung und Haltung ihrer„ spiegelt“. * In Buenos Ares Hat Klächekcherwelse die e der eee ee 8 7 Haß und Zwietracht mut der Zeit anonym ge- macht und damit das Abgleiten alten Haders ins Nebensächliche oder völlige Ve N bewirkt. Der deutsche Botschafter, Dr. Her mann Terdenge, hat diese Entwicklung 72 fördert, indem er prinzipiell alle Zuträge- reien, Benunziationen und unfreundliche Be- Herten een der jeweiligen Parteien igno- rierte Der menschliche Kontakt ist dem gebür- tigen Westfalen das Wichtigste. Er versäumt lieber eine glanzvolle Eimladung, als sein Gespräch mit einem deutschen Einwanderer, den er irgendwo im Inneren auf der Straße traf, abzubrechen. Den diensttuenden Uni- formierten im Präsidenten-Palais schüttelt er die Hand, und das Dienstmädchen, das ihm in den Mantel hilft, fragt er, ob es ihrem Kind jetzt besser in der Schule geflele. Mit den Argentiniern aller Schichten hat er, obgleich er die spanische Sprache erst vor zweleinhalb Jahren, als er nach Buenos Aires kam, er- lernte, allenthalben Freundschaft geschlossen. Sein gutes Gedächtnis verstärkt dabei den Eindruck, daß es nicht Konvention, sondern Interesse ist, was ihn immer wieder„dem Volk aufs Maul schauen“ und an seinen eige- nen Sorgen teilnehmen läßt. Es ist klar, daß der Botschafter in einem Land, wo„Volks- Verbundenheit“ so hoch bewertet wird wie in Argentinjen, nur angenehm auffallen kann. Mit Peron, dessen Verdienste um die wirt- schaftliche Unabhängigkeit des Landes er rückhaltlos anerkennt, versteht er sich aus- gezeichnet.„Ich habe nicht über die Innen- politik dieses Landes zu befinden“, entgegnet er seinen Kritikern, die ihm wegen seiner peronfreundli chen Haltung gram sind,„Son- dern eine möglichst gute Atmosphäre 2 WI schen unseren beiden Ländern herzustellen.“ Um diese Atmosphäre zu erreichen, müsse man els Diplomat, dessen Umgang mit den „Oberen“ ja ohnehin zum Beruf gehöre, am 1 den„Weg von unten bereut gehen. SGoert Steinhausen 4 * 1 * 2 Hin E. da S. celba dens eines celba wei- ident spro- Vach- ombe 1 wi⸗ Ge- chefs b rupt des- icht- und aten: tag?“ lei- AStig: nter- ist es bes- a hen mini- bens wei- ogen. (AP) ngs= imp- der tigen geht. lose 1952 Nach ge- etwa Be- rden ge- tu Dies nilch Iblik ieh- die- Er- Mit- mit Be- sem gs auch sich tzeit üsse end tellt mit tes ts hig 12g den. ähig ifts- aus- ing ge- ders ssen Zer- Se- Age- Be- 310 hür⸗ umt Sein rer, vage Ini- It er N in Lind den eich aalb er- Sen. dern dem ge- dass IKS e in Alin. Firt- er aus- 1en- gnet mer son- WI enn. sse den Sen Nr. 8/ Mittwoch, 12. Januar 1955 Frischer Wind in alten Rãumen Gedanken zu einem aktuellen Buch über moderne Möbel Vollkommenheit— so sagt der fran- zösische Schriftsteller Antoine de Saint Exupery— Vollkommenheit ist nicht dann erreicht, wenn man zu einem Gegenstand nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann. Dieser Aphorismus drängt sich auf, wenn man die Möbel, die dem Schönheits- ö ideal unserer Großmütter entsprachen, mit 5 denen vergleicht, die wir heute als ung ö gemäß erachten. Ein aktuelles— beinahe ö möchte man sagen, ein„herzerfrischendes“ Buch zu diesem Thema hat jetzt die Archi- tektin Herta-Maria Witzemann, Professor an der Staatlichen Akademie für bildende Künste, Stuttgart, in der Kleinen Verlags- gesellschaft Stuttgart herausgebracht.„Deut- sche Möbel heute“, so lautet der anspruchs- volle Titel dieses Buches, in dem die inter- national anerkanmte Architektin eine Auswahl aus dem deutschen Schaffen getroffen hat. Es konnte— das sei vorausgeschickt keine Auswahl sein, die ein nonplus-ultra darstellt. Soweit sind wir heute in Deutsch- jand, nachdem wir zwei Jahrzehnte vom Bauen der Welt ausgeschlossen Waren, noch nicht wieder. Auch die Avantgardisten werden mit diesem Buch nicht ganz auf ihre eee C Der Handelsminister erwartet ein Baby Der dänische Handelsminister, Frau Lis Grös, wird am 1. März für drei Monate auf Urlaub gehen. Wie am Montag in Kopen- hagen amtlich bekannt gegeben wurde, er- wartet Frau Grös ihr zehntes Kind. eee, Rechnung kommen. Aber es ist ein Buch, das Gültigkeit hat. Hier ging ein Zensor zu Werke, der die Welt von gestern von dem Heute zu trennen wußte und mit sicherer Hand die Form und den Stil aus wählte, die auch morgen noch von Bestand sein werden. Es ist die Einfachheit der Form, die klare Zweckmäßigkeit eines Möbelstückes, das auf seinen ursprünglichen Sinn zurück- geführt ist, was bei dieser Bilderschau Pesticht. Es fehlt diesen modernen Möbeln die manchmal grotesk anmutende Einfalls- kreudigkeit, der überraschende Mut, der die Entwürfe der Italiener kennzeichnet, es fehlt ihnen wohl auch die unerhörte Ein- — —— zug. Herstellung: Drabert-Söhne, Minden. orientiert haben, ohne daß nun gleich von ploßzer Nachahmung die Rede sein müßte. Sie haben sich orientiert an der Methode der Amerikaner, die Dinge des täglichen ö Bedarfs auf eine hohe Ebene zu bringen, N die Produktion aber(jede handwerkliche 1 Arbeit wird ausgeschaltet) so billig wie nur möglich zu gestalten. Pate standen in etwa auch die Schweden, die als Meister in der Holzverarbeitung gelten, ganz einfach, weil sie gezwungen sind, aus ihrem reichlich vorhandenen Rohmaterial das Beste an Exportwert herauszuholen. Diese Ideen, 80 könnte man sagen, sind auf einen uns ge- mäßen Stil übertragen, einen Stil, der fast immer mit„gemäßigt“ gleichzusetzen ist. * Das Auge des deutschen Käufers hat sich noch nicht an den ungewöhnlichen An- blick des„Modernen“ gewöhnen können. Es hat noch nicht genügend Zeit dazu gehabt. 0(Man sollte den Einfluß des Anschauungs- materials nicht unterschätzen.) Der Käufer 0 nat aber auch noch nicht Selernt, die modische UDebertreibung, das„Moderni- stische“ von dem tatsächlich Modernen, von dem was Bestand hat, zu trennen. Mit dem Buch vori Herta-Maria Witzemann ist eine Auswahl getroffen worden, die ihm einen klaren Wegweiser an die Hand gibt. 0 Eugen Buschle, geschirrschrank. Herstellung: Stuttgart. (Die Aufnahmen sind dem Möbel keute“ entnommen.) Zeichnung: Christine v. Kalckreuth Buch„Deutsche ö Stahlrohrstunl mit aufgellebtem Plustik uber- kachheit amerikanischer Ideen, bei denen der Sinn für das Praktische bis zur letzten Konsequenz getrieben wird. Aber es ist un- verkennbar, daß sich die deutschen Ent wer- fer an diesen internationalen Beispielen Es zeigt überwiegend serienmäßig her- gestellte Kleinmöbel und Einzelmöbel in handwerklicher Anfertigung. Es geht auf die industriell in Grobserien gefertigten Möbel nicht ein, weil hier die Dinge noch 2u sehr im Fluß zu sein scheinen. Und es ist Ja auch das kleine Möbel, das unserem veränderten Zeit- und Raumgefühl am ehesten entspricht. Der niedrige Tisch, der halbhohe Schrank, die ganze Einrichtung, die so leicht und handlich ist, daß man den Eindruck gewinnt, an einem Samstag- nachmittag könne man den ganzen Umzug selber bewerkstelligen * Die Frau, die Hausfrau vornehmlich, die ja bei der Auswahl der Möbel nicht nur im Einzelfall ein entscheidendes Wort mitzu- sprechen hat, steht mit einiger Ueber- raschung vor dem Gebotenen. Vielleicht er- schrickt sie sogar ein wenig vor der Tat- sache, daß in der neuen Wohnung selbst der Eßtisch wesentlich niedriger und leich- ter geworden ist und daß ein Tischtuch kaum mehr aktuell ist. Die Fülle des dafür gebotenen Materials ist so reichhaltig, dag ihr die Wahl schwer fällt: Die Platten sind überzogen mit säurefestem Lack, mit nicht- prennbarem Holz, mit einem Werkstoff, der hitzebeständig ist, mit Glas, Plexiglas, mit Mosaik, Keramik oder Stein. Man findet Stahlrohrbeine und bastbezogene Schiebe- türen, unterschiedlich gelackte Schrank türen aus Holzfaserplatten, Dinge, die fern- ab von allem verstaubten Prunk, geeignet sind, frischen Wind in alte Räume zu bringen. Besonders klar zeichnet sich die Ent- wicklung bei der Gestaltung der Sitzmöbel ab. Man versucht, die Form des Stuhles dem menschlichen Körper anzupassen. Kunststoffe, Schaumgummi, Stahlrohr, spie- len eine große Rolle. Spezielle Fertigkeit bei der Herstellung beweisen die zusammenklappbaren Stühle, Tische und Liegen. Das Buch zeigt Schränke, die man selber zusammenbauen, Tischplat- ten, die man mit kurzen Beinen zum Couch- tisch, mit längeren Beinen zum Eßtisch ver- wandeln kann. Ein interessantes Moment, das viele Möglichkeiten bietet, sind offene Bücherregale, mit denen ein Raum auf legere Weise in zwei Teile getrennt wer- den kann. Das Bett ist nach Möglichkeit verbannt. Zumindest aber ist es so aufgelockert und 50 schwerelos geworden, daß es kaum mehr an Großmutters bestes Stück erinnert. Der Schlafzimmerschrank ist in unserer wohn- raumbeengten Zeit nach Möglichkeit gleich eingebaut. Gegen die Küchen ist nichts mehr ein- zuwenden. Hier hat sich der Käufer bereits für die sachliche Form erwärmt. Jeder Handgriff ist auskalkuliert, jedes Anbau- oder Einbaumöbel bis in die letzte Einzel- heit im Sinne eines rationellen Arbeitens durchdacht. Ein Wort noch zur Farbe. Sie spielt in der neuen Wohnung eine große Rolle, die helle, Für die Hausfrau notiert: kräftige Farbe zumal. die nicht durch viele Mu- sterungen unruhig wird. Während man früher Sofa und Sesselgruppe als„Garnitur“ in gleicher Farbe und gleichem Ma- terial zu halten pflegte, wird heute schon inner- halb einer Sitzgruppe variiert in Material, Farbe und Form. Das muß nicht zwangsläufig mit Ruhelosigkeit zu tun haben. Einfachheit soll ja nicht Einförmigkeit werden. Bei all dem sprechen Farbe an Wänden, Dek- ken, Fußboden und Vor- hang entscheidend mit. Die kleinen Dinge, Lam- pen, Vasen, Gläser, Blu- men ergänzen den Wohn- raum zur Wohnlichkeit. Es bleibt das Ziel: Das Praktische zu einen mit der Vollkommenheit der Form. Ilse Tubbesing 00 Arbeits- und Wohnzimmer mit Bucherregal als Raum- trennung. Entwurf: Prof. J. Hillerbrand. Herstel- lung: Deutsche Werkstät- ten, München. Seite 3 Weisheit, Witz und Wärme Die„alten Damen“ im Bundestag haben noch Zivilcourage Im Bundestag sitzen in den Reihen der 509 Volksvertreter aus allen Parteien 45 Frauen jeden Alters, jeden Berufes. Sie sind nicht schlechtere Politiker, Redner und Par- lamentarier als ihre männlichen Kollegen. Ueberdies sind sie fast alle, wenn man sie etwas näher kennt, viel menschlicher als ihre männlich-eifernden und oft so furchtbar grundsätzlichen Kollegen im Bundestag. Frau Dr. Marie Elisabeth Lüders, Frau Dr. Helene Weber und Frau Louise Schroe- der sind, ganz paritätisch auf die drei gro- gen Parteien verteilt und zusammen 216 Jahre alt, die„großen Prei“ unter den Da- men. Wollten sie, sie würden gemeinsam ein ganzes Bündel Männer aus dem Felde schla- gen mit ihrer Klugheit, Erfahrung und mrer Zivilcourage in der Debatte. Das wissen sie freilich auch. Frau Dr. Lüders geht recht streng mit ihren männlichen Kollegen um.„Herr Kol- lege“, soll sie jüngst zu einem sehr pro- minenten Parlamentarier gesagt haben,„ler- nen Sie doch, daß es nicht darauf ankommt, Was Sie eigentlich meinen in Ihren Reden, sondern auf das, was Sie sagen und was ver- standen wird... Ganz unbarmherzig tadelt sie, wenn„ihre Männer“ in der Fraktion nicht die nötige Zivilcourage zeigen oder etwa zuviel politisches Temperament an den Wir sdmeidern selbst Anregungen für eine nützliche Beschäftigung Mit der Mode Schritt zu halten, immer hübsch und flott gekleidet zu sein, ist der Wunsch jeder Frau. Aber jede Frau weiß auch, wie schwierig es ist, diesen Wunsch zu verwirklichen, wenn das Wirtschaftsgeld knapp und die Familie groß ist. Viele Frauen, die ein wenig Geschick, Selbstver- trauen und Geduld haben, benutzen einen bewährten Ausweg: sie schneidern selbst! Zunächst für die Kinder einfache Kleidchen, Kittel und Höschen. Schließlich, mit Wach- sendem Geschick und zunehmender Erfah- rung— und Freude!—, gehen sie an die eigene Garderobe. Am Anfang steht das Zuschneiden. Man muß dabei sehr sorgfältig verfahren, denn ein guter Schnitt ist alles. Ziehen Sie den großen Egtisch aus, damit Sie eine schöne lange Fläche zum Zuschneiden haben. Es War ganz richtig, daß Sie erst den Schnitt ausgesucht und danach den Stoff gekauft haben. Nun brauchen Sie die Schnitteile nur aufzulegen. Im allgemeinen man die schneidet Schnitteile nach dem doppelt zusammenge- legten Stoff heraus. Bei manchen Schnitten allerdings ergibt sich, daß man sparsamer zuschneidet, wenn man die Teile einzeln auf einfach ausgebreiteten Stoff legt oder mit „verlegter Webkante“ zuschneidet. Die„ver- pedeutet, daß die beiden legte Webkante“ Randkanten des Stoffes nicht mehr doppelt aufeinanderliegen, sondern so verschoben werden, daß man ein doppelt gelegtes Stück Stoff mit Stoffbruch und einen einfachen Streifen Stoff gewinnt. Tuch, Samt und alle Stoffe mit hoch- stehenden Härchen, die nach einer Seite ge- richtet sind, erfordern beim Zuschneiden besondere Aufmerksamkeit. Tuch und Panne-Samt werden immer„mit dem Strich“ zugeschnitten, das heißt, der Papier- schnitt wird so aufgelegt, daß die Richtung der Schnitteile mit der Richtung der Här- chen gleichläuft. Kurzhaariger Samt und auch Kord werden dagegen„gegen den Strich“ zugeschnitten, denn so wirken sie in der Farbe tiefer und dunkler. Bei gemusterten Stoffen muß man die Anordnung des Musters genau beachten. Es gibt Stoffe, bei denen das Muster immer nach einer Seite läuft. Auch hier muß man alle Schnitteile nach einer Richtung laufend auf den Stoff stecken, damit das Muster nachher nicht auf einigen Teilen„kopf“ steht. Karos und Streifen müssen ebenfalls vor dem Zuschneiden genau daraufhin kon- trolliert werden, ob sie in der Anordnung ein„Oben“ und ein„Unten“ haben. Alle Stoffe, die so gemustert sind, verbrauchen beim Zuschneiden mehr Material, denn sie lassen sich oft unpraktisch zuschneiden. einen passenden Anzug in seinem Gepäck, nur Frau Lüders zog selbstverständlich ein Abendkleid aus ihrem Köfferchen und er- sparte sich so den Weg zum Garderoben- verleih. Erfahrung, Routine, Klugheit, sehr viel Passion und echter parlamentarischer Geist zeichnen diese Frauen im Bundestag aus. die an der Spitze der„Fraktion“ der Damen stehen. Würde man einen Durchschnitt er- rechnen können für die Fähigkeit zum par- lamentarischen und politischen Handwerk, getrennt für die Männer und für die Frauen im Bundestag— die Frauen würden gewiß keine Sorge über das Ergebnis haben müs- sen. Das größte Verdienst daran, das es 80 ist, haben die beiden Berlinerinnen, Frau Lüders und Louise Schroeder, und die wasch- echte Rheinländerin Helene Weber. Eckhard Budewig Tag legen.„Vor allem aber“, sagte sie jüngst, „darf man als Politiker nicht zu empfindlich und nicht zu sensibel sein“. Das freilich ist sie nicht. Sie verträgt ein gerüttelt Maß an „Pflaumerei“ und schlägt mit gutem Witz zurück. Louise Schroeder, siebenundsechzig Jahre alt, war sehr krank vor einigen Wochen. Blaßg und noch sehr leidend hat sie ihre Ar- beit wieder aufgenommen, und alle Kollegen schimpfen mit ihr, daß sie sich nicht schont, auch Frau Lüders. Ohne Erfolg.„Sie hören ja nicht, die jungen Leute“, zuckt darauf die Sechsundsiebzigjährige die Achseln und schüttelt den Kopf dazu,„das Luischen ist wirklich unvernünftig.“ Louise Schroeder ist, seit sie mit Ernst Reuter die Geschicke Berlins in der Zeit der Blockade furchtlos und unerschrocken lenkte, in Deutschland ein Begriff. Jedermann kennt die Geschichte, wie sie bei der Autofahrt durch die Sowjetzone von einem Russen ge- stoppt wurde, wie sie ihm sagte:„Ich Bür- germeister von Berlin“ und der Russe wie über einen guten Witz in Lachen ausbrach und zurückgab:„Ich Tschuikow“. Während Frau Lüders witzig, sprühend und oft ein wemis ironisen Tante e ieee linge auszubilden, und sie können in länd- Sütis ue e furchtlos ist. zelet sich lichen Krankenhäusern, Heimen oder land- Frau Ministerialrat Dr. Weber als resolute, irtschaftlichen Einrichtungen der Industrie Warmherzige, in der Debatte okt aggressive N Stellungen bekleiden. Bei der Mei- Politikerin. Wenn sie mit ihrer Wachstuch- sterinnen-Prüfung muß die Landwirtschafts- tasche durch das Bundeshausrestaurant geht, gehilfin nach sechsjähriger Ausbildung gott muß mancher Kollege eine. ein- gen, 5 e 1 i e stecken, aber er kann dann auch bei einer meisterhaft beherrs und ihre Fertigkeiten Flasche Wein oder selbst zwei mit Helene anderen vermitteln kann Lehrbäuerinnen, Weber das Geplänkel fortsetzen, sie hält be- 1 5 1 Were, 1 3 3 5 +* eee ee e Meisterinnen-Prütuns 1 1 N 8 virtschafts teren Bun destenacder in den Koollen pebatt daß eine deere ese Be edune aan ten die Schokolade zur Stärkung zusteckt, ist das gesamte Bundesgebiet bevorstehe. bekannt. Daß sie eine weitgereiste Frau 8 5 8 die Paris und London, Rom und New Vork, Wien und Berlin kennt, weis man weniger. Die„GEDOK(Gemeinschart der Künst- Dieses fast abenteuerliche Leben hat sie mit lerinnen und der Kunstfreunde) wird Ende Frau Lüders und Frau Schroeder gemein. Januar 1955 in Stuttgart ein Atelier wohn- Sire rel an de derne een dae ee alete eee ede Welt wie wenige ihrer männlichen Kollegen, pi 5 8 5 5 sie saßen 5 8 im alten Reichstag der Wei- 1„Fakultäten“, das die„GHDOR 1 5 3 gebiet errichtet hat. marer Zeit, sie kennen das e 58 ben mit allen Schattenseiten aus der ei als sie noch in der Fürsorge tätig waren. Alle drei haben sie als Fachleute und Politi- kerinnen große Karriere gemacht. jede in einer anderen Partei. Von allen sagt man, Sie seien die letzten großen Damen ohne daß darum der Nachwuchs ganz mutlos sein müßte; denn auch die Männer können von diesen dreien noch vieles lernen. Auf einer Reise deutscher Parlamentarier nach Schwe- den hatte Frau Lüders das winzigste Gepäck, ganz kümmerlich neben den Koffern ihrer männlichen Kollegen. Als aber in Stockholm ein Empfang in großer Toilette gegeben wurde, da hatte keiner der klugen Männer Kleine Kũselunde Kluge Hausfrauen wissen natürlich, daß es sehr viele Käsesorten gibt und daß fast jedes Land seine Kädsespezialitäten nat. Dock es durfte kaum bekannt sein, daß allein in Franle- reich weit über 300 Käsesorten gegessen wer- den. Nun, gane so viele Käsesorten kommen dei uns nicht auf den Tisch, doch es scheint an- gebracht, die wicktigsten Sorten zu nennen. Vielleicht läßt sich die Familie beim Abend- brot mit einer neuen Sorte uͤberrascken. Das interessiert die Frau In Nordrhein- Westfalen erhalten Land- frauen im Frühjahr 1955 erstmals Meister- briefe. Die„Meisterinnen der Landwirtschaft“ sind berechtigt, im bäuerlichen Betrieb Lehr- Im Frühjahr sollen die ersten Anzug und Kleiderstoffe aus der neuen vollsynthetischen Faser Terylene(auf Erdölbasis) auf den deut- schen Markt kommen, die von Fachleuten als federleicht und unempfindlich gegen Flecken bezeichnet werden. Bei einem Metergewicht von 270 Gramm(etwa die Hälfte des Ge- wichts anderer Faserstoffe) würde ein kon- fektionierter Herrenanzug 180 bis 200 Mark kosten. Die neuen Stoffe sollen sich beson- ders für die warme Jahreszeit eignen. Aus den Stoffen der Terylene-Faser sollen selbst Rotwein-, Kopierstift- und große Tintenflecke mit kaltem Wasser ausgewaschen werden können. für Feinschmecłer Camembert hat wie der berühmte Brie: küse außen einen UDeberzug aus eßbarem Schimmel, der diesem Käse einen wundervol-⸗ len Champignongeschmach verleiht. Sauermilekhkäse wie Harzer, Mainzer und Bauernhandkäse reifen von außen nach innen, sind immer gold- gelb bis rötlichbraun, haben einen weißen Kern und einen hohen Eiweißgehalt. Sie sind billig und doch nahr- Raft. Romadour ist dem Limburger ähnlich, nur im Geschmack etwas milder. Gouda- Käse ist ein feiner Schnitt- käse, der innen hell bis buttergelb je nach Reife aussehen muß. Er ist außen farblos paraf- finiert. Je älter er ist, desto pikanter schmeckt er. Gorgonzola, aus Italien stammend, wird bei uns zur Zeit sehr viel gegessen. Es ist ein Edelpilzkdse, der grünlicke Adern von eßbuaren Schimmelpilzen zeigt. Gorgonzola ist ein sehr pifeanter Käse, der auf keinem kalten Büfett fehlen sollte und den Männern besonders gut schmeckt. E damer kommt meist als Laib in den Handel und trägt als Schutz gegen das Aus- trocknen außen eine Pareffinschicht. Er ist mild und edel im Gesch mac. Schmelzkäse ist ein Name für zahllose Käsesorten. Sie werden aus einer oder auch aus verschiedenen Käsesorten durch ein Schmelzverfahren gewonnen. E m menthaler hase hat als Ursprungs- land die Schweiz. Es ist ein besonders edler Hartkäse, der drei bis acht Monate alt sein soll und feirschgroße Löcher im Anschnitt zeigt. Er soll einen feinen Nuſkerngeschmo“d haben. Limburger Ks e gehört zu den Rot- schmierkäsen mit sehr starlem Geruch. Der Rotschmiere verdankt der Käse seinen spezifi- schen Geschmack. Für Festlichkeiten sucht man zich besser einen dezenter duftenden Käse aus Tilsiter ist ein strongelber Schnittkäse mit leicht kerbem, pibantem Geschmack. Frischkäse müssen rasch verbraucht und kühl aufbewahrt werden. Sie sind billig und wegen ihres koken Eiweißgehaltes sehr nahrhaft. fem. Soefte 4 MANNHEIM Mittwoch, 12. Januar 1955/ Nr. 8 Die Schillerplakette ür GMD Dr. Richard Lert In Anerkennung seiner Verdienste um das kulturelle Leben unserer Stadt in den Jahren 1923 bis 1928 wurde Generalmusik- direktor Dr. Richard Lert am Montag die Schillerplakette der Stadt Mannheim ver- liehen. Die Uebergabe der Plakette erfolgte im Anschluß an das Akademiekonzert am Mon- tegabend, über das wir auf der letzten Seite berichten und das Dr. Lert Selbst dirigierte. Neben den Vertretern des Theaterausschus- Ses des Stadtrates waren bei dem Empfang Mitglieder des Nationaltheaters zugegen, un- ter ihnen die Orchestermitglieder, die be- reits zu Zeiten von Generalmusikdirektor Dr. Lert dem Orchester angehörten. In sei- ner Ansprache würdigte Oberbürgermeister Dr. Heimerich die Verdienste des großen Dirigenten, der als Nachfolger von Erich Kleiber nach Mannheim kam. Die Verleihung der Schillerplakette soll nicht nur eine for- melle Ehrung sein, sondern dem früheren Generalmusikdirektor zeigen, daß auch heute noch die Marmheimer, die sein Wirken ken- nen, an ihm hängen und sein Können be- wundern. „B UPREBA T“. Erste Informationen „B UPRE RBA“ ist die Abkürzung für „Bühnen- und Presse-Ball“. Er Soll, wie all- jährlich, zum großen gesellschaftlichen Er- eignis des Mannheimer Faschings werden, kostet für Damen 12 und für Herren 15 Mark Und findet am Rosenmontag, 21. Februar, in sämtlichen Räumen des Rosengartens statt. Diese frohe Kunde ward uns kürzlich aus dem Munde von Walter Pott, der in einer ernsthaften Vorbesprechung, assistiert von seinen Kollegen Heinrich Hölzlin, Kurt Selmeider und Karl Marx, einen ganzen Pott voller Pläne, Vorbereitungen und Ge- Staltungs möglichkeiten auf den Konferenz- tisch entleerte. * Das Wiehtigste: Der Ball beginnt um 20.11 Uhr: die reservierten Plätze müs- sen bis 21 Uhr eingenommen sein. Ein Empfangskomitee in der Wandelhalle wird den ersten 800 Damen als kleine, gutrie- chende Aufmerksamkeit ein Mikrofläschchen duftenden Eau de Cologne dedizieren. Im Musensaal spielt Kurt Edelhagen, im Mo- zartsaal, der Wandelhalle, dem Bierkeller und auf der Empore stoßen gut beleumun- dete Mannheimer Kapellen ins Blech. Es ist vorerst noch eine Streitfrage, ob der Mo- Zartsaal zum ausgesprochenen„Walzersaal“ Seklariert wird. Sämtliche Kapellen sind bis 5 Uhr krüh verpflichtet. Ob ein Programm abrollen soll, weiß man noch nicht genau. Wenn über- haupt, dann ein ganz kurzes, um die Ball- freude nicht allzusehr zu bremsen. Wer das Programm, wenn überhaupt, bestreitet, ist noch nicht bekannt. 8* Hauptscehlager der Tombola, die auch diesmal wieder mit„fliegenden Los- Verkäufern“ und festen Losverkaufsständen größere Gewinnchancen bietet, ist wahr- scheinlich ein Auto, das ein Glücklicher aus seinem Papierstückchen„auswickeln“ wird. Fabrikat und Type: N och ungewiß. Die Begrüßung soll gemeinsam durch je einen Repräsentanten von Bühne und Presse erfolgen. Der Vorverkauf be- Sinnt in den ersten Februartagen, die Pla- katierung(in kräftigen, roten und gelben Farben) am 8. Februar, und zwar auch in Ludwigshafen, Heidelberg, Schwetzingen und Weinheim. Es wird fleberhaft gearbeitet, denn wenn die Bühne mit der Presse einen Ball macht, S0ll allerlei ins Rollen und Gleiten kommen. Nur nicht die Dekorationen, auf die sich die UDeberlegungen im Augenblick gerade konzentrieren. * Weitere Informationen folgen im Februar. hw Filmspiegel Planken: Roman eines Frauenarztes“ Es treten alle Typen auf, die der Pro- duzent dem Publikum schuldig zu sein glaubt: Der umschwärmte, ständigen Ver- suchungen ausgesetzte Frauenarzt, seine kranke und stark vernachlässigte Frau, die supersündige Patientin, die aus der ärzt- ehen Filfsbereitschaft Nutzen zu ziehen zucht, und schließlich auch die verständnis- volle, ihren Chef heiß liebende Mitarbei- terin. Verführungsszenen und ein paar allzu indiskret, wenn auch gut fotografierte chirurgische Eingriffe werden als nicht immer bekömmliche Würze in die Handlung Eingestreut. Rudolf Prack bemüht sich, die Hauptrolle menschlich einfach und ohne Mätzchen zu spielen. Die drei Hauptdarstel- lerinnen erscheinen dagegen recht überzeich- net und freigiebig: Winnie Markus in ihren 10 Akten, Nadja Regin mit ihren anato- mischen Reizen und Annemarie Blanc in der Allzu dick aufgetragenen Zurschaustellung der leidenden Gattin. Regie: Dr. Falk Har- nack. do Wohin gehen wir? Mittwoch, 12. Januar: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr:„Das kleine Teehaus“; Mozart Saal 20.00 bis 22.15 Uhr:„Der Zaubertrank“; Kunsthalle 20.00 Uhr: Ueber Degas und Tou- lIouse-Lautree spricht Dr. Niels von Folst, Eisenberg; Amerikahaus 20.00 Uhr: Filmvor- trag von Wolf Hart, Hamburg:„Robert Flaherty und der moderne Dokumentarfilm“. Wirtschaftshochschule 19.30 Uhr: Filme über das Flugwesen(Columbus Reisebüro/Impex Speditionsgesellschaft); Sickingerschule 20.00 Uhr: Vortrag von R. Petereit: Aus der Tätig- keit des Jugendwohlfahrtsausschusses“(Arbei- ter wohlfahrt); Wie wird das Wetter? Naßkalt Vorhersage bis Donnerstag- früh: Wechselhaft, meist stark bewölkt mit Regen und Schnee- fällen, erneut kälter. Tagestem- peratur nur einige Grade über dem Gefrierpunkt. Bei Aufkla- ren leichte Nachtfröste. Böige Winde zwischen West und Nord. „VDoßhin ge 8 Hlsein Leg?“ Diese Frage steht(linkes oben) auf den Plakaten, die für die be- vorstenenden Jugendschutzwockhen werben. Und darunter folgen derum— auf daß es jeder, seinen„Oeberen. Neue Jungbuschbrücke soll im November 1956 eingeweiht werden: — gut, gut— die amtlichen Bekanntmachungen; darunter wie- der sich für Jugendsckuts interessiert, mitbekomme— als„strahlendes Wasserwunder“ eine Revue- Schöne, die mit ihrem„bitteren Reis“ xokettiert.— Plakate sind bekanntlich so bunt wie das Leben, aber trotzdem kann man sich bei ihrem Anleimen an die Säulen etwas denken(nämlich über die Zusammenstellung). Und wenn man das auch von dem braven Anleimer nicht verlangen kann, so doch vielleicht von Uebrigens: das„Problem der Reizüber- futung“ haben die Jugendpsychologen als bedeutsam erkannt. Fotos: Wöllner Erste Stadtratssitzung 1955— kurz und schmerzlos Etatberatungen für Monat März geplant/ Stadtsyndikus referierte über Entwurf neuer Gemeindeordnung Im Geschwindschritt gewissermaßen erledigte OB Dr. Heimerich gestern die drei ersten Tagesordnungspunkte der ersten Stadtratssitzung des neuen Jahres: Die Einführung von Stadtrat Wowereit, die Kuratoriumsergänzung der Stiftung Nationaltheaterbau und die Terminplanung für die Etatberatungen des Ge- schäftsjahres 1953/54. Es ergaben sich keinerlei Widersprüche. Da eine Debatte über den Verkauf eines stadteigenen Geländes illusorisch war, nachdem der Technische Ausschuß am Vortage seine Ablehnung revidiert hatte, und sich Stadtdirektor Elsaesser mit seinen Darlegungen über den vom Teecimischen Ausschuß bereits vergebenen Wiederaufbau der Jungbuschbrücke auf das Wichtigste beschränkte, kam Stadtsyndikus Dr. Watzinger bereits nach 20 Minu- ten mit seinem Referat über den Regierungsentwurf einer neuen Gemeindeord- nung zum Zuge. Nach knappe zwei Stunden war die Sitzung beendet. „Ich gelobe, treu der Verfassung. die Erfüllung meiner Amtspflichten.“ Vor dem OB stand der Neckarauer Willi Wowereit. Er hat sich in diesem Stadtteil nicht nur um die Leibesertüchtigung der Jugend(seit Jahren Vorstand im VfL; mutiger Bau des Wald- wegstadions) erhebliche Verdienste erwor- ben. Mit ihm ist die FDP-Fraktion nach dem Weggang Prof A. Schüles wieder kom- plett. Das gleiche gilt für das National- theater- Kuratorium, in dem Professor Schü- les Sitz Stadtrat und Architekt Fritz Hen ning— Wiedererbauer des alten Rathauses und eifriger Debatter bei vielen Baufragen im Stadtrat— einnehmen wird. Etatberatungen Ende März Das Kuratorium tagt— wie der OB spa- ter sagte— heute; er hoffe, daß die Frage um den Theaterneubau in der nächsten Stadtratssitzung abgeschlossen werden könne. Die dann folgende Sitzung des„hohen Hau- Ses wird sich voraussichtlich mit den Etat- beratungen 1954/55 befassen. Als Termin faßte der OB den 29., 30. und 31. März ins Auge, wenn die Beratungen im Verwaltungs- Ausschuß am 7., 8. und 9. März programmge- mäß erledigt werden können. MAN baut Jungbuschbrücke Die neue qungbuschbrücke verspricht nach den Darlegungen von Stadtdirektor Elsaesser nicht nur ein technisch, sondern auch baulich hervorragendes Werk zu werden. Nach öffentlicher Ausschreibung, deren Grundlage ein im Zusammenwirken mit der MAN Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg) er- Stellter Verwaltungs- Vorentwurf war, gingen 17 Angebote, außerdem 13 Sonderangebote ein. Unter den Sonderentwürfen war das Angebot der MAN, eine Spannbetonfahrbahn auf Stahlkonstruktion, das günstigste. Dieser Entwurf wurde nochmals überarbeitet, wobei einer Anregung der Stadtrates entsprechend die Wege für Radfahrer von 2 m auf 2,5 m verbreitert, dafür die Gehwege von 4 m auf 3,5 m verschmälert wurden. Die Gesamt- brückenbreite von 26 m Fahrbahnbreite 14 m — äandert sich nicht. Bei allen Beratungen über diesen abgeänderten Entwurf wirkte der Spezialist Dr.-Ing. Fritz(Technische Hochschule, Karlsruhe) mit. Die Brücke wird aus zwei Hauptträgern bestehen, in deren Rahmen Querträger eingehängt sind. Ueber sie wird die 18 m starke Spannbetonfahr- bahnplatte ohne Fugen hin weggehen, Die Sesamte Linienführung wird gegenüber der Bürgerausschuß- oder Magistrats verfassung? alten Brücke wesentlich verbessert sein. So entfällt z. B., da der Brückenscheitel 3 m niedriger liegt, der„Buckel“ der alten Brücke. Verkehrsübergabe November 1956 Es war gewissermaßen Bedingung der Ausschreibung, daß Mannheimer Firmen mitbeteiligt sein sollen. So wird die Stahl- baufirma Gebr. Knauer die Zulieferung von 20 Prozent der Stahlkonstruktion(Gesamt- stahlgewicht 1368 t) erhalten, während die Herstellung der Stahlbeton-Fahrbahntafel Grün& Bilfinger übertragen wird. Die im Augenblick wichtigsten Daten lauten: Ver- kehrsübergabe der neuen Brücke am 1. No- vember 1956; Montagebeginn für den Brük- kenbau: Spätjahr 1955; Arbeitsbeginn für Brückenauffahrt Stadtseite: Frühjahr 1955; anschließend Arbeitsbeginn für Auffahrt Neckarseite. Der Verkehr auf der Behelfs- brücke wird solange wie möglich aufrecht erhalten. Eine entscheidende Frage im Rahmen der neuen Gemeindeordnung Ueber den Regierungsentwurf für eine neue Gemeindeverfassung reférierte an- schliebend Stadtsyndikus Dr. Watzinger. Seine Darlegungen gingen auf Kernpunkte ein: Soll eine Großstadt künftig die Satzun- gen für einen internen Betrieb der Auf- sichtsbehörde vorlegen müssen? Eine Mit- teilungspflicht an den Regierungspräsiden- ten sollte genügen. Der Regierungsentwurf sieht dem Grundsatz nach Vorlagepflicht für Grundstücksveräußerungen vor: Aufgabe der Landtagsabgeordneten wird es sein, solche drohende Einengung für die Bewe- Sungsfreiheit der Selbstverwaltung abzu- Wehren. Nach dem bisherigen Wortlaut des Regierungsentwurfs könnte sich Mannheim eile Bürgerausschußverfassung geben. Sie ist dem Inhalt nach etwas anderes als die alte der badischen Gemeindeordnung: Der neue Bürgerausschuß hätte 80 Mitglieder, aus denen der engere„Verwaltungsaus- schuß“ gebildet wird, der engste Fühlung mit der Verwaltung halten muß. Dem Ge- samtausschuß sind gewisse Zuständigkeiten vorbehalten. Er ist aber keine zweite Kam- mer. Ein„zweigleisiges Beschlugverfahren“ soll dadurch vermieden werden. Auf Volkswahl verzichten? Aus dem Regierungsentwurf wurde die Maglichkeit, sich für eine(unechte) Magist- ratsverfassung zu entscheiden, gleich zu An- Theresienkrankenhaus wurde 25 Jahre alt Rückblick auf ein Vierteljahrhundert segensreichen Wirkens Das Theresienkrankenhaus stand am Dreikönigstag ein Viertel jahrhundert im Dienst der Heilungsuchenden, Anlaß genug, in einer Feier am Dienstag Rückschau zu halten und Zukunftspläne sehen zu lassen. In der Kapelle zelebrierte am Vormittag Superior M. Bertrud(Freiburg) die Opfer- feier, assistiert von den Kaplänen Huber und Nörber. In seiner Ansprache ging Supe- rior Bertrud(vom Orden der barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paula) auf den innersten Zweck dieses Kranken- auises ein: der Gottes- und der Nächsten- liebe zu dienen, die alle humanistischen Bestrebungen einschließen, ihnen Richtung und Ziel gebend. Der Chor sang eine Messe von Goller und den vom Chordirigenten O. Feigenbutz vertonten Spruch der Ordens- patronin: Nichts soll dich ängstigen Im Festakt am Nachmittag begrüßte Superior M. Bertrud die zahlreich Erschie- nenen, besonders Beigeordneten Dr. Fehsen- becker, der den durch die gleichzeitige Stadt- ratssitzung verhinderten Oberbürgermeister vertrat, Obermedizinalrat Dr. Spinner vom Staatlichen Gesundbeitsamt, Dr. Berendes Als Vertreter der Mannheimer Aerzteschaft, Dr. Wegerle als Vertreter der Kassenärzt- lichen Vereinigung, Direktor Jakob von der AOR und zahlreiche Persönlichkeiten und Vertreter von Institutionen, die einem Krankenhaus nabestehen Prälat Dr. Alois Eckert, Präsident des Deutschen Caritasver- bandes, hielt die Festrede. Dr. Eckert ging U. A. einm auf das Interesse des Staates und der Städte an der Sorge der Kirchen für die Krankenpflege. 40 Prozent der Kranken- betten werden heute von freien Verbänden gestellt. Um so inkonsequenter sei das Ver- halten der Gemeinde- und Staatsvertretung, dlie sich lieber in Aufbauexperimente ein- ließen, statt bewährten Einrichtungen den Ausbau mit Hilfe von billigen Krediten zu ermöglichen. Dr. E. Wichert, Chefarzt der Hals-, Nasen- und Ohrenabteilung, sprach über die Geschichte des Theresienkrankenhauses aus der Sicht des Arztes. Dr. Wichert ist der einzige Arzt, der vom 6. Januar 1930 an dem Theresienkrankenhaus seine Dienste zur Verfügnug gestellt hat. Er ging in seiner Ansprache auch auf jene Zeiten ein, als vor 20 Jahren dem Krankenhaus größte Schwie- rigkeiten gemacht und alle, die hier ordi- nierten, unter Druck gesetzt wurden. Geist- licher Rat O. M. Schmitt, Dekan des Stadt- kapitels Mannheim, würdigte das Wirken des Theresienkrankenhauses insbesondere für die katholische Bevölkerung und sprach den Aerzten, dem Orden und den Schwe- stern den Dank für dieses segensreiche Wir- ken aus. Ein Streichquartett des Nationaltheater- orchesters unter Leitung von Kammer- musiker Wanger spielte Sätze aus einem Mozart- Streichquartett, der Hauschor unter Leitung von O. Feigenbutz lockerte mit ge- sanglichen Darbietungen die Folge der Re- den auf. Superior M. Bertrud konnte in einem Schlußwort den Dank für die Redner, die Vorbereitenden, die Ausführenden und die Gäste zusammenfassen. F. W. K. fang der Debatten hinausballotiert, weil man Bedenken hatte vor der Möglichkeit, daß hauptamtlich bestallte Beigeordnete— die Dr. Wateinger„weisungsgebunden“ nannte — den unmittelbar vom Volke gewählten Bürgermeister überstimmen. Im Zusammen- hang damit sei der Vorschlag aufgetaucht, daß Gemeinden, die die Magistratsverfas- sung einführen, auf die Volkswahl des Bür- germeisters verzichten sollten, um einem solchen Konflikt aus dem Wege zu genen. Unklar sei das Mischungsverhältnis zwischen beamteten und ehrenamtlichen Mitgliedern des Magistrats, Da sich in den ersten Debat- ten viel Interesse für diese zeitgemäße Form der Gemeindevertretung zeigte, sei die Wie- deraufnahme dieser Möglichkeit nicht aus- geschlossen.— Der Entwurf sieht ferner Bürgerbegehren und Bürgerentscheide vor, Einrichtungen der sog. unmittelbaren Demo- Kratie, deren Uebernahme in ein System der mittelbaren, wie wir es heute haben und auch morgen haben werden, doch recht be- denklich sei. In einer kurzen Verständigung wurde von Stadtrat Sommer Vertagung gewünscht, weil noch niemand mit dem Entwurf genügend Vertraut sei. Man sollte die Stellungnahme des Städteverbandes abwarten.(Bürger- meister Trumpfheller: Vorher müssen wir uns klar werden)). Stadtrat Kuhn wollte eine Debatte recht bald, noch bevor sich die Land- tagsfraktionen festgelegt haben. Der Ober- hürgermeister schlug einen Termin Ende Januar/ Anfang Februar vor. Erster Punkt der Tagesordnung: Kosten des Theater- neubaues und Arbeitsbeginn. Zweiter Punkt (evtl. nichtöffentlich): Stellungnahme zum Regierungsentwurf. Dabei sollen die Mann- heimer Landtagsabgeordneten anwesend sein. * Kommentar: Warum nur eventuell öffent- lich? * Erstmals beim Stadtrat zu Gast: Bürger- meister a. D. Curt Nenninger, der neue Ge- schäftsführer der Kommunalen Arbeits- gemeinschaft Rhein-Neckar. f. W. k./ Kloth Vorbeugende Behandlung Filmvortrag der DAG Weil die Verhütung von Krankheiten nicht nur zum Vorteil des Patienten, sondern auch zur finanziellen Besserstellung der Krankenkassen gereicht, wird der vorbeu- genden Behandlung heute immer mehr Be- deutung zugemessen. Darüber sprach in einem von der Deutschen Angestellten versicherung veranstalteten Filmvortrag im„Alhambra“ Lichtspieltheater Dr. Ufer, Mannheim. Schon lange sei in der Großindustrie eine regelmäßige Ueberprüfung der Maschinen eine Selbstverständlichkeit. Das gleiche bei den Menschen an diesen Maschinen einzu- führen, werde jetzt versucht. Man habe wie- der entdeckt, wie sehr der Verlust des psychi- schen Gleichgewichts organische Folgen zeige. Jedoch sei bei Betriebspsychologie allergrößte Vorsicht geboten, weil man bei der Suche nach Ursachen oft in das„persönliche Ge- häuse“ des Menschen eindringe und neue zu- sätzliche Konflikte verursache. Wünschens- Wert wäre nach Dr. Ufer, daß mit der Stabi- lisierung der Verhältnisse das früher einmal übliche Vertrauen zum Hausarzt der Familie Wieder aufgebaut werden könnte. Aufgabe der Krankenkassen sei es, auf Rat des Arztes hin für vorbeugende Kuren zu sorgen. Die Kriegsfolgen hätten eine starke finanzielle Ueberbeanspruchung der Kran- kenkassen bewirkt, und eine Reform müsse der vorbeugenden Behandlung die Haupt- aufmerksamkeit zuwenden, damit bleibende (teure) Schäden vermieden würden. In einem Film zeigte die Gesellschaft ihre Bemühungen auf diesem Gebiet. Weniger vom filmischen Gebiet her bemerkenswert, als von der rein technischen Seite, gab er ein recht umfassen- des Bild von den Methoden auf den soge- nannten„Kurgängen“ für Kinder und Jugendliche. Jeder muß am Kurprogramm teilnehmen, offenbar der einzige Weg, um auch einen Heiler folg zu sichern. Die Bequem- lichkeit und die Gewohnheiten des überzivili- sierten Großstadtlebens müssen bei solchen Kuren überwunden werden. bet Der Polizeibericht meldet: Schäferhund schnappte nach einer„Kundin“ In einer Gastwirtschaft im Jungbusch- gebiet wurde ein 21jähriges Mädchen von einem Schäferhund gebissen, der zuvor still vor sich hinknurrend unter einem Tisch gelegen hatte. Der Biß ging nicht in Rich- tung Wade, sondern— ins Gesicht! Das Mädchen wurde so erheblich verletzt, daß es zur Behandlung ins Städtische Krankenhaus gebracht werden mußte Dadurch entdeckte die Kriminalpolizei, dag es sich bei dem Mädchen um eine von der Gesundheits- behörde gesuchte„Kundin“ handelte. Sie wurde deshalb festgenommen. 8 VUeble Zuhälter-Manieren Auf der Straße zwischen P 1 und P 2 zankten und prügelten sich zwei junge Ehe- leute aus Ludwigshafen derart, daß sich eine größere Menschenmenge ansammelte und die Polizei die beiden Krakeeler festnahm. Auf der Wache stellte sich dann heraus, dag der Mann die Schuld an dem Streit hatte. Seine Frau hatte er auf die Straße schicken wollen, um Verbindung mit Soldaten aufzu- nehmen. Er verlangte, daß sie nicht unter einer Taxe von 20 Mark„arbeiten“ und das Geld an ihn abliefern solle. Vermißte tot aufgefunden Am Eingang zum Tierheim auf dem Lindenhof wurde in den Morgenstunden eine Frau tot aufgefunden. Es handelt sich um eine 55jährige vom Waldhof, die seit dem 3. Januar bei der Polizei als vermißt gemeldet war. Nach den bisherigen Ermitt- lungen ist die schwer nervenleidende Frau in den letzten Tagen planlos umhergeirrt. Wahrscheinlich ist sie durch Erschöpfung und Entkräftung zusammengebrochen und gestorben. An der Straßenkreuzung Relais Wald- seestraße auf der Rheinau rannte ein 24jäh- riger Radfahrer gegen einen auf der Relais- straße in Richtung Neckarau fahrenden Per- sonenkraftwagen. Der Radfahrer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Termine Schallplattenkonzert mit Werken von Hän⸗ del, 12. Januar, 20 Uhr, Musikbücherei, U 3, 1. Amerikahaus: Veranstaltung gemeinsam mit Filmclub, 12. Januar, 20 Uhr, von Wolf Hart, Hamburg:„Robert Flaherty und der moderne Dokumentarfilm“. Deutscher Handlungsgehilfenverband: Jah- reshauptversammlung, 12. Januar, 20.00 Uhr, „Kanzler-Eck“, S 6, 20.— Die Geschäftsstelle des Verbandes befindet sich jetzt in 8 I, 1. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral, lädt ihre Mitglieder zur Versammlung, 12. Januar, 20.00 Uhr, im Heim, E 6. TSG Rheinau: Mitgliederversammlung, 12. Ja- nuar, 20 Uhr, Turnhalle am Heuweg. „D'Inzeller“, deren bunten Abend wir in un- serer Ausgabe vom 8. Januar besprachen, legen Wert auf die Tatsache, daß die dort auftretende Jodlerin nicht(wie irrtümlich angegeben) Fränze Schleier, sondern Lis! Wertstein heißt, Wir gratulieren! Heinrich Reichert, Mann- heim-Luzenberg, Gerwigstraße 20, wird 80 J. alt. Ebenfalls den 80. Geburtstag begeht Wen- delin Himioben, Mannheim-Rheinau, Rotter- damer Straße 41. Erfolgreiche einheimische Komponisten Chorkonzert im Ludwigshafener Pfalzbau stellte Talente vor Chöre des„Deutschen Allgemeinen Sän- gerbundes“ gaben im Pfalzbau- Festsaal ein Konzert, das Ur- und Erstaufführungen ein- heimischer Komponisten brachte. Zu den Vereinen„Volkschor“ und„Liederkranz“ Ludwigshafen,„Deutsche Einheit“ Feuden- heim,„Sängerbund“ Oggersheim und„Sän- gerbund“ Oppau, gesellte sich das Pfalz- orchester, das unter Leitung von GMD Karl Rucht auch sinfonische Werke vermitteln Wollte, durch dessen plötzliche Erkrankung Aber an der Aufführung der„‚Sinfonia bre- vis“ von August Schmelzer verhindert wurde. Das zweite Orchester werk, das„Sin- konische Vorspiel“ des Mannheimers Karl Friedrich Rumler, wurde nach kurzer Ver- ständigungsprobe vom Komponisten selbst geleitet. Rumler, der schon in zahlreichen Chor- werken bewiesen hat, dag er„etwas zu sagen hat“, legte sein Werk in glühenden, leuchtkräftigen Farben an. Wirkten dabei manche Passagen auch etwas zu sehr auf äuhbere Brillanz zielend, so zeigten die das Pathos immer wieder unterbrechenden lyrischen Stellen eine starke Verinnerlichung und Vertiefung. Nach zwei Chorwerken des Wormser Komponisten Manfred Heyl(„Großer Feier- abend“ und„Handwerksgesellenlied“) sang der von August Schmelzer geleitete Männer- chor Rumlers„Weinrondo“, ein reizvolles, krisches Lied, das leicht ins Ohr geht. Rum- ler dirigierte dann den gemischten Chor und führte seinen„Erntetanz“, einen einfachen Satz mit ländlichen Tanzweisen, zu einem schönen Erfolg. Zwei Stücke von A. Schmel⸗ zer(„Wende“ und„Lied der Erde“) hatten interessante Momente, konnten aber keinen tieferen Eindruck hinterlassen. 8 — 2 2 PE E- E 3 o — ch- on 61¹¹ sch ch- Das ES aus Kte em ts Sie 2 182 ine nd un. lag lte. ten u- ter das n= nit Art, ene - hr, Ile bre . 00 Ja- m- gen de en) Bt. m- J. n r- — ——— Nr. 8/ Mittwoch, 12. Jamuar 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite 5 UMSCHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Fahrerflucht Schwetzingen. Ein schwarzer Mercedes- Benz-Wagen, dessen rechte Lampe nicht breammte, fuhr in Schwetzingen, Stadtteil Hirschacker, auf der Straße vor der Siedler- schänke ein 20 Jahre altes Mädchen an, das mit erheblichen Verletzungen in das Städtische Krankenhaus übergeführt werden mußte. Der Fahrer des Personenautos entzog sich den polizeilichen Feststeellungen durch die Flucht. Jahrestag der Wertheimer Schifferzunft Wertheim. Die Wertheimer Fischer- und Schifferzunft beging am Sonntag ihren tra- ditionellen Jahrestag. Die Zunft, die seit über 450 Jahren besteht, ist eine der ältesten berufsständischen Vereinigungen des badi- schen Frankenlandes. Erdbewegungen in Oberbaden Wehr/ Baden. Am Osthang des Dinkel- berges machen sich seit Wochen erhebliche Bewegungen im Erdboden bemerkbar. Es bil- den sich Risse und kleinere Spalten an der Erdoberfläche. Außerdem verändern die Bäume ihren Standort. Auf Veranlassung des zuständigen Bergamtes hat die geologische Landesanstalt das Gebiet besichtigt und eine Wis senschaftliche Untersuchung der Erd- bewegungen eingeleitet. Beim Dinkelberg- Massiv handelt es sich um einen geologisch interessanten Raum mit einer Karstunter- lage. In diesem Gebiet befindet sich auch der Eichener See, der zeitweise versickert und dann nach einigen Jahren, besonders nach regenreichen Perioden, wieder in Erscheinung tritt. Jugendliche Diebesbande Weingarten. In Weingarten wurde eine jugendliche Diebesbande verhaftet, die einem Hausknecht, ohne daß dieser es be- merkte, seit Juli 1954 ständig Geldbeträge (insgesamt 1800 Mark) gestohlen hat. Die drei Täter sind 15 bis 17 Jahre alt, der jüngste war der Anführer. Sie wurden be- obachtet, als sie im gleichen Betrieb, in dem der Hausknecht beschäftigt war, einem Mel- ker 200 Mark entwendeten. Bis auf einen sichergestellten Rest von 100 Mark haben die Jugendlichen das Geld für Kinobesuche, Ausflüge mit Mietwagen und Zechen in Gaststätten ausgegeben. Tabakeinschreibung in Offenburg Offenburg. Die dritte und größte Tabak- einschreibung der südbadischen Tabakernte 1954 findet, wie der Landesverband der süd- badischen Tabakbauvereine am Montag mit- teilte, am 27. und 28. Januar in Offenburg statt. Zur Versteigerung kommen 39 000 Zent- ner Hauptgut, 10 000 Zentner Obergut und 2200 Zentner Abfall der Sorten Geuderts- heimer und Havanna aus 175 südbadischen Tabakanbaugemeinden. Insgesamt sind mit diesen 51 200 Zentnern aus der letztjährigen südbadischen Havanna- und Geudertsheimer- ernte 88 800 Zentner Tabak auf den Markt gekommen, Caritas veranstaltet Pilger fahrten Freiburg. Die Pilgerabteilung des deut- schen Caritasverbandes in Freiburg wird auch in diesem Jahre eine Reihe von Pilger- fahrten nach bekannten ausländischen Wall- kahrts- und Gnadenorten veranstalten. Die erste Wallfahrt ist für Mitte April für lie- gende und sitzende Kranke nach Lourdes in Südfrankreich vorgesehen. Von Ende April bis Anfang Mai folgt eine allgemeine Wall- fahrt nach Lourdes. Zur Teilnahme am Internationalen Eucharistischen Weltkongreg im Juli in Rio de Janeiro bereitet die Pilger- zentrale des Caritasverbandes eine Gruppen- fahrt für deutschsprachige Kongreßteilneh- mer vor. Ganze Schafherde verseucht Echterdingen. Eine Schafherde von 119 Tieren mußte in der vergangenen Woche in der Gemeinde Echterdingen auf Anordnung des Innen ministeriums von Baden- Würt- temberg getötet werden, weil die Tiere von Brucellose befallen waren. Diese Infektions- krankheit ist vor Jahren von pfälzischen Schatherden aus Südfrankreich in die Pfalz und von württembergischen Herden, die in der Pfalz weideten, nach Württemberg ein- geschleppt worden. Schnee in Aussicht Freiburg. Die von Skisportlern und vom Fremdenverkehrsgewerbe im Schwarzwald so lange ersehnten Schneefälle sind nach einer Vorhersage des Wetteramtes Freiburg Mitte dieser Woche zumindest in den höhe- ren und mittleren Lagen des Schwarzwaldes zu erwarten. Landesinnungsverband der Schreiner Stuttgart. Die bisherigen Fachverbände des Schreinerhandwerks in Württemberg⸗ Baden und Südwürttemberg-Hohenzollern haben sich zu einem Landesinnungsverband Baden- Württemberg zusammengeschlossen. Der südbadische Verband steht noch auher- halb dieses Zusammenschlusses, doch be- steht nach einer am Dienstag vom Innungs- verband in Stuttgart veröffentlichten Mittei- lung die Hoffnung, daß weitere Verhand- hungen zu einer Einigung führen. Schrei- nermeister Eugen Lang, Stuttgart-Bad Cannstatt, wurde einstimmig zum Vorsit- zenden gewählt. In Hausschuhen zum Unterricht Dürnau. Das von den beiden kleinen Ge- meinden Dürnau und Gammelshausen ge- meinsam errichtete Schulhaus darf von den Jungen und Mädchen nur in Hausschuhen betreten werden. Diesen Beschluß begrün- deten die Gemeinderäte der beiden Dörfer nicht nur mit der beabsichtigten Schonung der Fußböden, sondern auch damit, daß das Tragen von Hausschuhen gesünder sei. Schadenfeuer bei Bonndorf Bonndorf. In Wittlekofen bei Bonndorf im Schwarzwald sind in der Nacht zum Mon- tag die Dobesäge und das angrenzende Wohn- haus, die beide dem Staat gehörten, durch ein schweres Schadenfeuer zerstört worden. Der Brand breitete sich so schnell aus, daß die Bemühungen von drei Feuerwehren ohne Erfolg blieben. Die Brandursache ist noch micht geklärt. Die Schaden beträgt weit über 100 000 Mark. 5. „Bitte Platz nehmen zum Mittagessen 3 Luxushotelbetriebe auf Rädern/ Blinde-Kuh-Spiel gehört zum Konditionstraining des Personals Frankfurt/ Main. Während einer schlaf- losen Nachtreise des Herrn George Mortimer Pullmann im Jahre 1858 wurde die Idee ge- boren, einen menschenwürdigen Schlafwagen zu konstruieren. So erzählt es der Pull- mamm-Mythos, diese Geschichte eines schier unvorstellbaren Komforts in den Fernzügen der Vereinigten Staaten, von dem alle Nord- amerika-Reisenden schwärmen. Der belgische Ingenieur George Nagel- maker wertete die in Amerika gewonnenen Anregungen beim Bau von Schlafwagen für das europäische Eisenbahnnetz aus. Im Jahre 1872 liefen die ersten nach seinen Plänen konstruierten Wagen in den Nacht- zügen zwischen Paris und Wien. Ein knappes Jahr später verkehrten auch in Deutschland Schlafwagen. Bereits bei Ausbruch des ersten Weltkrieges bestanden in Deutschland 92 planmäßige Schlaf wagen- Verbindungen. Der„Komet“, modernster Schlafwagen- Gliedertriebzug der Bundesbahn, beschwört keine Erinnerungen an die alten Zeiten herauf. In 32 Schlafabteilen und auf zwölf Liegesitzen bietet er 52 Fahrgästen Platz. Sämtliche Schlafabteile verfügen über Wasch- einrichtungen mit fließendem Warm- und Kaltwasser, einige sogar über eigenes WC, über Anschlüsse für elektrische Rasierappa- rate, über Leselampen, kurzum: über jede irgend denkbare Bequemlichkeit. Eine Klima- anlage hält die Temperatur konstant, nur frische staubfreie Luft dringt in die Abteile. Bei solch komfortabler Einrichtung nimmt das Ergebnis einer Umfrage, die die Deut- sche Schlafwagen- und Speisewagen-Gesell- schaft OSG) im vergangenen Jahre vor- nahm, nicht Wunder: 85 Prozent aller „Komet“ Fahrgäste gaben ihrer uneinge- schränkten Zufriedenheit Ausdruck. Einstim- mig bewundert jedenfalls die deutsche und die europäische Offentlichkeit dieses Luxus- hotel auf Rädern, das mit 120-Kilometer- stunden- Geschwindigkeit durch die Nacht von Hamburg-Altona über Mannheim nach Basel rollt, nach Einführung des Sommer- fahrplans 1955 sogar bis Zürich. Mit diesem Paradestück demonstriert die Deutsche Schlafwagen- Gesellschaft die außer- gewöhnlichen Aufbauleistungen, die sie in den fünf Jahren seit ihrer Gründung im Jahre 1949 vollbrachte. Die rechtlich völlig selbständige Gesellschaft, deren Anteile die Deutsche Bundesbahn besitzt, übernahm von der„Mitropa“ ein trauriges Erbe. Die weni- gen nach dem zweiten Weltkrieg noch vor- handenen Schlaf- und Speisewagen wurden seinerzeit von den Besatzungstruppen be- schlagnahmt. Doch in ihrer letzten Bilanz weist die Schlafwagen- Gesellschaft der Bundesrepublik wieder einen beachtlichen Bestand auf: 172 Schlafwagen, 108 Speise- wagen und 107 andere Wirtschaftsbetriebe auf Schienen, die auf allen bedeutenden westdeutschen Strecken, nach Berlin und in die Ostzone verkehren. Mit der Eröffnung der Schlaf wagenlinien FrankfurtAInterlaken(über Mannheim) und Großenbrode Chur(über Heidelberg) kurz vor der Jahreswende verwirklichte sich das erste intenationale Projekt der neuen Deut- schen Schlafwagen- Gesellschaft. Das neue Jahr soll mit den Schlafwagen- Verbindungen Emmerich Chur und Emmerich Luzern den weiteren Ausbau des ausländischen DSG- Netzes bringen, Im Laufe des Jahres 1955 wird die DSd außerdem den Speisewagen- betrieb im„Rheingold“- und im„Loreley“- Expreß übernehmen, die bisher von der „Internationalen Schlafwagen- Gesellschaft“ versorgt wurden. 5 Ohne Frage, mit den modernen Speise- wagen in diesen Zügen halten die ersten europäischen Speisewagen keinen Vergleich aus, jene umgebauten 3. Klasse- Waggons, die in den achtziger Jahren des vorigen Jahr- hunderts von der damaligen Berlin-Anhalter Eisenbahn leihweise für die Strecke Berlin Frankfurt zur Verfügung gestellt wurden, ausschließlich für die Reisenden der 1. und 2. Klasse. Heute wenden sich die hellen Gong- töne und der hallende Ruf„Bitte Platz neh- men zum Mittagessen!“ in den dahinbrausen- den Fernzügen längst nicht mehr an einen exklusiven Kreis; die Reisenden vom ersten bis zum letzten Wagen fühlen sich angespro- chen, täglich immerhin rund 15 000 Gäste. Zwei Faktoren schufen die Grundlagen der unbestrittenen Volkstümlichkeit der Schlaf- und Speisewagen: eine ausgeklügelte Organisation der Frankfurter Direktion und der Betriebsabteilungen in Altona, Dort- mund, Frankfurt, Kassel, Köln, München, Würzburg und West-Berlin, der Werkstätten und Lager in Hamburg, Frankfurt, Köln, München, Traben-Trarbach und die über- durchschnittliche Leistungsfähigkeit der 350 Köche, der 850 Kellner, der 350 Schlafwagen- schaffner, der Facharbeiter, Küchenhilfen und „Silberputzer“. Die außergewöhnliche Fertig- keit des Personals erlaubt es der DSG, bei- spielsweise, als einzige Speisewagen-Gesell- schaft des Kontinents in D-Zügen außer den Speisen à la carte zur gemeinsamen Mittag- mahlzeit vier, zum Abendessen drei verschie- dene Gedecke anzubieten. Die Arbeitsbedingungen, unter denen diese Speisen zubereitet werden, spiegeln auf be- sondere Art die vielfältige Problematik der Betriebstätigkeit der Deutschen Schlaf wagen- und Speisewagen- Gesellschaft, die als größtes Die Erde öffnete sich eine koklensäurekaltige Thermalquelle befindet. gastronomisches Unternehmen der Bundes- republik gilt. Die Küche im Speisewagen da- gegen ist zweifellos die kleinste. Auf einer Grundfläche von knapp sechs Quadratmetern sind ein Herd— 125 465 Zentimeter—, ein Küchentisch, Regale, Borde, Vorrats- und Kühlschränke untergebracht. In dem 90 Zenti- meter schmalen Gang zwischen Herd und Tisch balancieren Koch und Küchengehilfin, hantieren— in voller Fahrt— mit scharfen und spitzen Küchengeräten, wuchten schwere Töpfe. Das„Blinde-Kuh- Spielen“ gehört zum Konditionstraining; denn selbst mit verbun- denen Augen muß der Koch die wenigen Stütz- und Haltepunkte an Wand und Decke finden— ohne sich die Finger zu verbrennen, ohne Scherbensalat anzumachen. Von der Schwierigkeit des Servierens, nicht nur in den Kurven, ganz zu schweigen. Schließlich soll der Speisewagen-Kellner selbst im 100 Kilometer-Tempo die strengsten Service- Regeln beachten. Die gelbe Speisekarte der DSG spricht daher auch nur eine einzige Bitte an die Reisenden aus:„Es wird gebeten, beim Einschenken das Glas in die Hand zu neh- men roe. Ein Bauer aus Rohrdorf im Kreis Horb hat im Neckartal bei Mühlen eine Erdspalte entdeckt, aus der warme Luft strömt. Bisher ist man bis eta 13 Meter Tiefe in die Erdspalte eingedrungen, die an der Erdoberfluche einen Durchmesser von etwa 80 bis 100 Zentimetern hat. In etua zwei Meter Tiefe befindet sich eine breitere Terrasse. Der Luftzug. der der Spalte entströmt, ist 80 stark, daß es nicht gelingt, Laub und Papier in das Lock zu werfen, sie werden im Bogen zuruckgeworfen. Da das Neckartal sehr kohlensäurehaltig ist, wird vermutet, daß sich hier Foto: dpa Stechmücken sollen Düsenjäger vertreiben Blank will Flugplatz bauen/ Bevölkerung hofft auf Stechlust der Insekten Mannheim. Ob Sie es glauben oder nicht: Im sogenannten Ried, einem riesigen Gebiet des Lorscher Waldes, nördlich Mannheims, hofft die ganze Bevölkerung zuversichtlich auf einen Sieg der Stechmücken. Im Kampf um die Erhaltung des über 800 Hek- tar großen Waldes können sie der entschei- dende Bundesgenosse sein, der wertvoller ist als alle Beschwerden, Proteste und die jetzt gegründete Notgemeinschaft. Nach dem neuesten Plan des Amtes Blank in Bonn soll im Ried ein riesiger Düsenjäger-Flugplatz für die NATO gebaut Werden. Dazu müßten über 800 Hektar des Lorscher Waldes— so sieht der Plan vor— der Axt zum Opfer fallen. Aber nicht genug damit. Durch einen solchen riesigen Ein- Bewaffneter Uberfall auf einen Kiosk Besitzer lebensgefährlich verletzt/ Fahndung bisher ergebnislos Lampertheim. Ein bewaffneter Ueberfall, bei dem der 45 Jahre alte Kioskbesitzer Hans Ehrhardt durch einen Schuß aus einer amerikanischen 12-mm-Pistole lebensgefähr- lich verletzt wurde, ereignete sich in der Nacht zum Montag gegen 1 Uhr in Lampert- heim im hessischen Ried. Unmittelbar nach der Polizeistunde klopften zwei unbekannte Täter an der bereits ge- schlossenen Tür eines Kiosks im Sandtorfer Weg. Dem Inhaber wurde zugerufen:„Mach doch mal uff.“ Als er die Tür einen Spalt nach innen öffnete, wurde eine Pistole auf inn abgefeuert. Die Kugel drang ihm durch den Hals in die Schulter ein. Gemeinsam mit seiner hinter ihm stehenden Frau gelang es Ehrhardt, die Tür wieder zuzuschliegen, be- vor er zusammenbrach. Daraufhin feuerten die Täter einen zweiten Schuß ab, der den Türrahmen zersplitterte. Ein Ehepaar, das wenige Minuten vorher den Kiosk verlassen hatte, will gesehen haben, wie nach den Schüssen zwei Perso- nen über die Acker in Richtung Lampertheim flüchteten. Das Ehepaar eilte dann zum Kiosk zurück. Sonderstreifen amerikanischer Kriminalpolizei aus Mannheim und Darm- stadt und der deutschen Polizei suchten noch in der Nacht mit Jeeps die Umgebung ab. Es würde zunächst vermutet, daß es sich bei den Tätern um amerikanische Soldaten handeln könnte, da amerikanische Schuß- Waffen verwendet worden waren. Gegen diese Vermutung spricht auch die Darstel- lung der Frau des Kiosk- Besitzers, wonach die Täter hessische Mundart gesprochen hätten. Die Fahndung blieb bisher ohne Er- gebnis. hieb fürchten viele Gemeinden und Städte in Nordbaden, Südhessen und Rheinland- Pfalz katastrophale Folgen für die Wasser- versorgung durch ein ständiges Sinken des Grundwasserspiegels, eine wesentliche Be- einträchtigung der Anbaumöglichkeiten für Tabak, Obst und Gemüse durch den starken Flugsand nach der Abholzung und schließ- lich einen fühlbaren Rückgang des Fremden- Verkehrs. Kein Wunder also, daß viele Gemeinden und Städte— bis hinauf nach Worms— schärfsten Protest gegen eine solche Maß- nahme erhoben und den Regierungen und Landtagsabgeordneten das Haus einlaufen. In den Parlamenten kam es zu hitzigen De- batten und Kontroversen; es wurden Erklä- rungen und Gegenerklärungen abgegeben, die oft unsinnigsten Behauptungen aufge- stellt und kurze Zeit später Dementis ver- ötfentlicht. In den letzten Tagen haben die Bewoh- ner des bedrohten Gebietes eine Notgemein- schaft gegen den Bau des Flugplatzes ge- bildet, der Gemeindevertreter aus den drei Ländern, der Wirtschaft, Industrie, Land- Wirtschaft, Gewerkschaften und von Ver- einen angehören. Und jetzt hat sich die Bevölkerung, sozusagen im letzten Augen- blick, eines Bundesgenossen erinnert, vor dem sogar NATO- Spezialisten, Amerikaner und Franzosen zittern: die Stechmücken. Lorscher Wald und Ried sind nämlich— das ist seit Jahrhunderten so— alljährlich der Tummelplatz vieler Millionen von Stech- mücken, die durch nichts, aber auch durch nichts zu beirren sind. Schon einmal haben die Stechmücken eine Armee in die Flucht geschlagen. In den Dreißiger Jahren sollte auf diesem Gelände für die ehemalige deut- sche Luftwaffe ein riesiger Flugplatz er- richtet werden. Die Stechmücken brachten den Plan zum Scheitern. Aus der Hessischen Nachbarschaft Skat bei 8 Grad Kälte Hünfeld. 1 Stunden saßen dieser Tage bei 8 Grad Kälte vier junge Männer aus Eiterfeld im Kreise Hünfeld auf dem Dorf- anger und klopften mit klammen Fingern und trotz blau geforener Nasen einen zünf- tigen Skat. Anlaß zu dem Schauspiel, dem zahlreiche Einwohner belustigt zusahen, war eine Wette mit einem Eiterfelder Gastwirt, der eine Flasche Schnaps zu spenden ver- sprach, wenn die Vier 1 Stunden in der Kälte aushielten. Ob die Flasche ausreichte, um nach gewonnener Wette die in Mitleiden- schaft gezogenen Glieder und Geister wieder voll zu beleben, konnte nicht gesagt werden. Nibelungenschatz? Darmstadt. Versteinerte Kopfknochen eines Mammuts, Stoßzähne und Bronzeschwert wurden bei Baggerarbeiten im Rhein bei Gernsheim unter der Rheinschle gefunden. Der Fundort liegt unweit des Ortes, an dem Hagen von Tronje nach der Sage den Nibe- jungenschatz versenkt haben soll. Die Fund- stücke werden dem Landesmuseum in Darm- stadt übergeben. Evangelischer Kirchentag 1956 Frankfurt. Der nächste gesamtdeutsche evangelische Kirchentag wird im August 1956 in Frankfurt am Main stattfinden. Das Präsidium des Kirchentages hat die Einla- dungen der Kirchenleitungen von Hessen und Nassau und des Frankfurter Oberbürger- meisters Dr. Walter Kolb angenommen. Schwerer Verkehrsunfall Frankfurt. An der Abzweigung Sossen- heim der Wiesbadener Straße streifte ein amerikanischer Personenwagen beim Ueber- holen einen deutschen Lastzug. Dabei wurde eine Seite des amerikanischen Wagens auf- gerissen. Seine vier Insassen erlitten schwere Verletzungen. Einer der Verunglückten starb auf dem Transport in ein Militär- hospital. Von den drei übrigen ist nur der Fahrer außer Lebensgefahr. 3 Trauring an der Gardine Kassel. Dieser Tage kam ein Stadtarbeiter in Rotenburg/ Fulda überraschend wieder in den Besitz seines Traurings, den er vor 22 Jahren verloren hatte. Seiner Frau und Schwiegertochter war beim Bügeln der Küchengardinen aufgefallen, daß einer der alten Gardinenringe an einigen Stellen gol- den blitzte. Sie putzten ihn und stellten fest, daß es sich um den längst vergessenen Trau- ring handelt. 300 000 DM Schaden Kassel. Innerhalb von 24 Stunden brachen am Wochenende in Nordhessen drei Brände aus, die einen Sachschaden von rund 300 000 DM verursachten, In Obermöllrich Kreis Fritzlar/ Homberg brannten zwei Scheunen mit Erntevorräten, Maschinen und Dünge- mittel nieder In Rotenburg/ Fulda wurde die Werkstatt einer Möbelschreinerei ein Raub der Flammen, und im Industriehof bei Fran- kenberg wurden durch ein Feuer in einer Gemischtwarenhandlung große Lebensmittel- mengen vernichtet. 5 1 BLICK NA Cl RHEINLAND-PFALZ Deutsch- Französische Gesellschaft Ludwigshafen. Die Deutsch- Französische Gesellschaft Ludwigshafen-Mannheim wählte in ihrer Jahreshauptversammlung ihren Direktionsausschuß wieder mit Direktor L. Arnsperger als Vorsitzenden und Landge- richtspräsident Dr. Silberstein als stellver- tretenden Vorsitzer. Die Versammlung be- schloß, in eine Arbeitsgemeinschaft mit der Heidelberger Gesellschaft einzutreten. Als nächste Veranstaltungen sind Vorträge von Dr. Dürrenmatt, Chefredakteur der„Basler Nachrichten“(am 15. Februar) und von Dr. Gater, Frankfurt a. M.(im März) mit dem Thema„Gehen Frankreichs Uhren anders?“ vorgesehen. Kontroverse um Unfallstation Bad Dürkheim. Die Kontroverse zwischen der Stadt Bad Dürkheim und der Landes- versicherungsanstalt um die Stillegung der großen Unfallstation auf der Sonnenwende bei Bad Dürkheim ist noch nicht beendet. Die Stadtverwaltung Bad Dürkheim will jetzt über das Landratsamt Neustadt ver- suchen, die Landesversicherungsanstalt zur Wiedereinrichtung der Unfallstation zu be- wegen. Die Landesversicherungsanstalt hatte vor einiger Zeit ihre große Unfallstation in dem Krankenhaus Sonnenwende wegen be- trieblicher Umstellungen stillgelegt. Die Stadtverwaltung von Bad Dürkheim prote- stierte dagegen, weil die bei Unfällen Ver- letzten jetzt den weiten Weg bis nach Lud Wigshafen gefahren werden müssen. US-Soldaten wollten desertieren Schweigen. Zwei amerikanische Soldaten haben am Montagvormittag versucht, sich mit Waffengewalt den Grenzübergang nach Frankreich bei Schweigen in der Pfalz(Kreis Bergzabern) zu erzwingen. Als sie von deut- schen Grenzbeamten daran gehindert werden sollten, nach Lothringen überzuwechseln, er- öffneten die Soldaten auf die Beamten das Feuer, ohne diese jedoch zu verletzen. Die deutschen Zollbeamten konnten die beiden Soldaten dann so lange in Schach halten, bis amerikanische Militärpolizei eintraf und die beiden festnahm. Explosion beim Auftauen Worms. Zwei Verletzte hat am Montag- nachmittag eine Explosion in einem Worm- ser Wohnhaus gefordert. Ein Monteur wollte in einer Wohnung dieses Hauses eine zuge- frorene Wasserleitung mit einer Lstlampe auftauen. Dabei gab es eine Explosion, die wahrscheinlich auf eine undichte Gasleitung zurückzuführen ist. Der Sachschaden ist be- trächtlich. Verletzt wurden der Monteur und die Inhaberin der Wohnung. Hasenjäger in Uniform Alzey. Die von deutschen Jagdpächtern alarmierte amerikanische Militärpolizei aus Bad Kreuznach hat in diesen Tagen in der Gemarkung Wendelsheim 18 amerikanische Soldaten gestellt, die freie Stunden während eines Manövers für eine Hasenjagd benutzt hatten. Mit Karabinern hatten die Soldaten von hren Jeeps aus Hasen gejagt und an- schließend Kaninchenlöcher mit Benzin aus- geräuchert. Alarmierender Bericht Mainz. Einen alarmierenden Bericht über die Verwendung giftiger Pflanzenschutzmit- tel im Ernährungssektor hat das Innenmini- sterium von Rheinland-Pfalz sämtlichen Innenministerien der Länder und dem Bun- desinnenministerium geschickt. Wie hierzu am Montag in Mainz bekannt wurde, wird in dem Bericht vor allem beanstandet, daß keine neutrale Stelle in der Bundesrepublik verantwortlich prüft, welche landwirtschaft- lichen Erzeugnisse, die mit giftigen Pflan- zenschutzmitteln behandelt werden, beim N durch den Menschen Schäden hervor- rufen. Umständliches Verfahren! Mainz. Da der Ankauf einer Erfindung der jungen deutschen Studenten Igel und Lange zum frühzeitigen Erkennen von Virus- krankheiten an der ungekeimten Kartoffel- knolle während der Wintermonate von der Bundesregierung abgelehnt worden ist, hat Holland das Verfahren für 150 000 Gulden angekauft. Daraufhin hat ein bayerisches Konsortium von Holland die Lizenz für die Auswertung des Verfahrens zum Preis von 150 000 Mark erworben. Bayern ist nun seinerseits bereit, die anderen Länder der Bundesrepublik gegen eine Unterlizenz an den Vorteilen des Verfahrens teilnehmen zu lassen. So hat auch Rheinland-Pfalz— wie am Montag in Mainz bekannt wurde— Ver- handlungen mit den zuständigen bayrischen Stellen aufgenommen Seltsamer Freispruch Bad Kreuznach. Zu drei Monaten Ge- fängnis ist ein 30 jähriger Polizeihauptwacht- meister aus Koblenz vom Schöffengericht verurteilt worden. Der Angeklagte erhielt eine dreijährige Bewährungsfrist. Er hatte versucht, die noch nicht 14jährige Tochter einer Küchengehilfin in der Schule der Be- reitschaftspolizei in Meisenheim Hunsrück) umzüchtig zu berühren. Auch der Mutter des Kindes und anderen Küchengehilfinnen ge- genüber, deren Vorgesetzter er als Rech- nungsprüfer der Polizeischule war, hatte sich der Mann unkorrekt benommen und war deshalb wegen mehrfacher tätlicher Be- leidigung und mehrerer Notzuchtversuche angeklagt worden. Das Gericht sprach ihn in diesen Fällen jedoch frei, indem es ihm u. a. den„rauhen Umgangston zwischen Männern und Frauen in der Polizeiküche“ zugutehielt. eee Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 12. Januar Jugendstunde Wir helfen suchen Die Münchener Abendschau Tagesschau Der Hauptfilm hat noch nicht begonnen. Maurice Chevalier zu Gast bei Margot Hielscher. Mensch und Schrift(2. Folge) 16.30 17.00 19.00 20.00 20.20 20.50 21.45 MORGEN Mittwoch, 12. Januar 1955/ Nr. 8 Auf dem Autodrome in Buenos Aires: ſſeroorrag ende Zeilen der lercedes-Jalie: Weltmeister Fangio stellte den Streckenrekord Farinas ein/ Kling Zweiter Die vier Mercedes- Fahrer, die am Mon- tas erstmals auf dem Autodrome von Buenos Aires zu dem am 16. Januar als ersten Welt- meisterschaftslauf stattfindenden„Großen Preis von Argentinien“ trainierten, erzielten auf Anhieb hervorragende Zeiten. Schnellster war Weltmeister quan Manuel Fangio(Argentinien) mit der bisher auf dem 3912 Meter langen Kurs noch nicht erzielten Zeit von 1:44,4(offizieller Rekord Giuseppe Farina(Italien) auf Ferrari 1:44, 8) die einem Schnitt von 134,909 km/st entspricht, vor Karl Kling, der mit 1:43,22 Min. für einen Schnitt von 133,882 km/st erzielte und damit die von Ex-Weltmeister Ascari am Samstag auf Lancia erzielte Zeit einstellte. Stirling Moss (England), der zum ersten Male einen Mer cedes-Rennwagen fährt, war nur ein Zehntel Sekunden langsamer, Hans Herrmann (Stuttgart) kam auf 1:46, 0. Fangio und Kling hatten zunächst 1:46,8 bzw. 1:51,8 erzielt, dann kam Fangio nach einer kurzen Pause auf 1:46,11, doch Herr- mann war schließlich mit 1:46, noch etwas Ausscheidungskämpfe der Ringer: 0 Es gelt um die Fahrkarte nach Karν,e Der Deutsche Athletenbund will zwei komplette Staffeln vorbereiten 5 Der Deutsche Athletenbund DAB) will für die Ringerweltmeisterschaften zwei kom- plette Mannschaften vorbereiten. Zwei Ringer eder Gewichtsklasse erhalten durch Bundes- trainer Földeak eine Spezialausbildung. Der Sieger des entscheidenden Kampfes wird in Karlsruhe das Nationaltrikot tragen. Um die 16 besten deutschen Ringer zu ermitteln, hat der DAB Turniere angesetzt, die am Sams- tag beginnen und bis Ende Januar dauern. am Wochenende ringen die Feder- und Halbschwergewichtler in Freiburg-St.-Geor- gien. Zu diesen Qualifikationskämpfen haben Fimladungen erhalten: Götz(Viernheim), Hlöhenberger Oortmuncd), Heuser Dettingen) und Swoboda(München). Voraussichtlich ringen zusätzlich Dillinger(Freiburg) und Spatz(Feudenheim) mit. Im Halbschwer- gewicht sind die Mitglieder der Kernmann- schaft: Dirschel(Kelheim), Börsig(Köln), Gocke Dortmund) und Schiller Hanau). Am gleichen Tag ringen die besten deutschen Welter- und Schwergewichtler in Schiffer- stadt. Die Turnierteilnehmer im Welter- gewicht sind: Mackowiak(Dortmund), Böse (Untertürkheim), Röhrig(Aalen) und Büttner (Aschaffenburg). Zusätzlich läßt der Verband Rheinland-Pfalz Martus(Eckenheim) und — 8 Auf der„Traumbahn“ Alma Ata: Soujets auf Weltrekord- Jagd Der Weltrekord im Eisschnellauf über 1500 Meter wurde am Montag in Alma Ata zweimal verbessert. Nachdem der 24 Jahre alte Juri Mikhailow mit 2:11,2 Minuten den kirüheren Rekord seines Landsmannes Valen- din Tschukarins von 2:13, Minuten ver- bessert hatte, erzielte Grishn mit 2:09,8 Mi- nuten eine neue Weltbestleistung. Ebenfalls eine Weltbestzeit gab es am lenstagvormittag durch Tamara Rylowa, die über 500 Meter 45,6 Sekunden benötigte und damit den bisher ältesten der noch be- stehenden Weltrekorde, den der Norwegerin Leila Schou-Nielsen(1937), um acht Zehntel- sekunden verbesserte. Damit befinden sich ämtliche Eisschnellauf- Weltrekorde der Frauen in sowjetischem Besitz. Feigtler Friesenheim) starten. Im Schwer- gewicht sind folgende Ringer eingeladen: Waltner(Köln), Tolksdorf(Bochum), Som- mer(Haibach), Leichter(Eckenheim). Der Ausrichter setzt zusätzlich Dietrich(Schüffer- stadt) und Volp Pirmasens) ein. Für die Weltmeisterschaften meldeten bis- her mit Bulgarien und Belgien 14 Nationen und zwar: Frankreich, die Schweiz, Griechen- land, Tschechoslowakei, Luxemburg, Jugo- slawien, Norwegen, Rußland, Schweden, Un- garn, die Sowjetzone, Oesterreich, Bulgerien und Belgien. Bulgarien meldete sechs Rin- ger und vier Offizielle, Belgien eine kom- plette Mannschaft und vier Funktionäre. schneller. Moss drehte seine erste Runde in 1:46, 8. Der Spitzenfahrer von Maserati, Jean Behra(Frankreich), fuhr mit 1:46,0 ebenfalls eine beachtliche Zeit. In tollköhner Fahrt feste der Oester- reicher Toni Sailer über den Steilhang des Lauberkorns. Beim internationalen Wettbewerb in Wengen konnte im Abfahrtslauf niemand seine Zeit unter- bieten, im Torlauf belegte er zuar nur den siebten Platz, sein Vorsprung reichte jedoch zum Sieg in der alpinen Kombination. a Christian Busch 75 Jahre alt Wegbereite/ deuische- Ohmpia- brtotge Der Deutsche Leichtathletik-Verband verlieh ihm 1950 den Ehrenring Die Glückwünsche des deutschen Sports galten dieser Tage einem besonders ver- dienten Mann: Christian Busch vollendete in seiner Heimatstadt Wuppertal das 75. Lebensjahr. Der Name Christian Busch ist für immer mit den großen Erfolgen auf den Olympischen Spielen in Berlin 1936 verbun- den, die er als Olympia- Inspekteur für den deutschen Sport maßgeblich mit vorbereitete. Aber nicht nur als Organisator und Sport- lehrer zeichnete sich der jetzt 75 jährige her- vorragend aus. Als Aktiver zählte er zu den besten deutschen Turnern. So stand er 1904 bei den Olympischen Spielen in St. Louis in der siegreichen deutschen Turnriege. 1913 erhielt Christian Busch die erste größere Sportlehrer-Aufgabe, er wurde in Westdeutschland Assistent des amerikani- schen Olympiasiegers und Leichtathletik; Trainers Kränzlein. Von 1919 an widmete er sich nur noch der Leichtathletik, namentlich Als Obmann für Leichtathletik im Westdeut- schen Spiel-Verband. Köln sicherte sich die Dienste des erfahrenen Mannes als Direktor des Stadtamtes für Leibesübungen. Als 1934 das Amt des Olympia- Inspekteurs zu beset- zen war, fiel die Wahl auf den bewährten Sportlehrer und Organisator aus West- deutschland. Diesen verantwortungsvollsten Posten seines Lebens meisterte Christian Busch in wirklich glänzender Weise. Der Deutsche Leichtathletik- Verband ehrte die großen Verdienste des ehemaligen Olympia- Inspekteurs, als er ihm anläßlich der 50. Deutschen Meisterschaften 1950 in Stutt- gart den Ehrenring als seine höchste Aus- zeichnung verlieh. Um den Meistertitel im Viererbob: Sehioere K unkutten⁊ fi, Nudert Osite: Rösch mit vollwertigem Ersatz auf dem Schlitten Auf der Olympia-Bobbahn am Rießersee verteidigt Exweltmeister und Olympiasieger Anderl Ostler(SC Rießersee) am Wochen- ende seinen Titel als deutscher Meister im Viererbob, den er seit 1950 insgesamt drei- mal eroberte. Er wird es dabei nicht leicht haben, denn schon im letzten Winter wurde Ostler bei den Weltmeisterschaftsausschei- dungen von den Münchnern Hans Rösch und Theo Kitt geschlagen, und bei den er- sten Rennen in diesem Winter mußte er sich auch der jungen Ohlstädter Mannschaft beugen, die vor ihm und Rösch bayerischer Viererbobmeister wurde. Der Münchner Hans Rösch, im Vorjahr Weltmeisterschafts- zweiter, hat kürzlich durch Unfall zwar zwei Mitglieder seiner Mannschaft verloren, da- für aber in Ostlers Olympiabremser Franz Kemser und dem Münchner Esprester voll- wertigen Ersatz auf den Schlitten bekom- men. Am gefährlichsten erscheinen aber die Ohlstädter, deren Durchschnittsalter nur 24 Jahre beträgt. Ernsthafte Anwärter auf den Meistertitel sind auch noch die beiden Münchner Mannschaften mit Theo Kitt und Max Probst am Steuer. Ostler fährt wieder mit seinem bewährten Bremser Lorenz Nie- berl und den Beifahrern Fraundorfer und Hohenester. Daß eine nichtbayerische Mann- schaft in die Entscheidung eingreift, ist bel der Schwierigkeit der Garmischer Bahn mit ihren fünfzehn Kurven wohl kaum anzu- nehmen. Dagmar Rom-Peis startet wieder Die zweifache Skiweltmeisterin Dagmar Rom-Peis wird nach zweijähriger Pause am kommenden Wochenende wieder an einer internationalen Großveranstaltung, dem Hahnenkamm-Rennen bei Kitzbühel, teil- nehmen. Die ehemalige Weltklasseläuferin hat sich auf ihr come back gewissenhaft vorbereitet. fur ⁊toei Spiele de- tandball- Be airktelaste SG Hohensachsen kam auch in Weinheim zu doppeltem Punktgewinn In der Staffel 1 der Bezirksklasse wurden am Sonntag nur zwei Spiele ausgetragen. In der Begegnung VfL Neckarau— TG Lauden- bach siegten erwartungsgemäß die Platz- herren, während das Spiel 62 Weinheim ge- 8 SG Hohensachsen überraschend 6:9 en- ete. VIL Neckarau— TG Laudenbach 11:5(8:3) Wie vorauszusehen war, blieb der VfL. Neckarau Sieger über die TG Laudenbach. Die Bergsträßer lieferten allerdings ein sehr gutes Spiel und waren keineswegs sechs Tore schlechter. Nach dem Wechsel zeigte der Neckarauer Sturm erhebliche Schwächen und kam kaum mehr zum Zuge. Die Tor- schützen für Neckarau: Zabler(5), Specht(3), Geiling, Hofmann und Schraml(je J). 62 Weinheim— Hohensachsen 6:9(2:7) Die 88 Hohensachsen konnte auch in Weinheim beide Punkte holen. Ihr Sieg ist auf Grund größeren Einsatzes und einer ausgezeichneten Kondition verdient. Wein- heim konnte zwar bis zum 2:2 die Partie offen gestalten, aber dann hatte der Sturm Nockey: 180 46 kann Heidelberg holen Bedingung: Siege über IV 46 Heidelberg und Bruchsal Es ist zur Zeit noch alles drin„im Ren- nen“ um den Titel des Meisters im nord- badischen Hockey. Gegenwärtig führt TSG 78 Heidelberg(sieben Spiele), mit nur zwei Punkten Vorsprung vor dem TSV 46 Mann- heim(sechs), dem Heidelberger TV 46(sechs) und der TG Mannheim(sieben). Das Schlußg- licht bildet die TSG Bruchsal Insgesamt sind acht Spiele auszutragen, so daß für den TSV 46 Mannheim theoretisch noch Chancen bestehen, den Tabellenführer unmittelbar vor dem Ziel abzufangen, Gewinnt aller- cings der Spitzenreiter in seinem letzten Spiel bei der vom Pech verfolgten TSG Bruchsal(was so gut wie sicher ist), dann Sind die jungen Heidelberger kaum noch einzuholen. Dem TSV 46 Mannheim dürfte es nämlich nicht leicht fallen, seine Erfolgs- serie fortzusetzen. Die„Rothosen“ müssen in ihren letzten Spielen gegen TV 46 Heidel- berg und Bruchsal antreten. Mit zwei Siegen können sie noch den TSG 78 überflügeln und damit einen Entscheidungskampf um den Titel erzwingen. Es bleibt abzuwarten, ob sie diese Chance zu nutzen wissen 5 W. S. sein Pulver verschossen. Nach dem Wechsel reichte die Kraft nicht aus, das Blatt zu wenden. Bester Spieler: Tormann Kist, Hohensachsen. ö Verbandsliga Nord TS Ketsch 18 12 TSV Rot 11 SV Waldhof 13 SG Leutershausen 13 HSV Hockenheim 16 TSV Birkenau 13 SG Nußloch 13 VfR Mannheim 15 TV 98 Seckenheim 13 TSV Handschuhsheim 14 Bezirksklasse 1 VfL Neckarau 11 TV Edingen 1 TSG 62 Weinheim 9 SpVgg Sandhofen FV 09 Weinheim TG Laudenbach TV Hemsbach Sg Hohensachsen TV Großsachsen Polizei-SV Mhm. SV Ilvesheim TSV 46 Mannheim 184:123 172:120 115:102 152:114 161:183 133:105 118:146 136102 100:147 63:157 rr * ο n — 159:91 166:85 114:120 129:119 126111 148:159 146:168 109:119 128:141 129 141 93:119 717144 d%- d S S EAA οσ e — A-Klasse Süd 07 Mannheim os Mannheim SpVgg Ketsch DK Sandhofen SV Altlußheim Seœ Ffingstberg Sd Neckarstadt SV Rohrhof FV Brühl 1946 Mannheim Kurpfalz Neckarau VfL Hockenheim SAD D S o o enn en en 0 — A-Klasse ASV Schönau TSV Viernheim 2 Weinheim VfR Mannheim Am. IV Schriesheim EV Leutershausen Pollzei-SV Mannheim SV Waldhof Am. TSV Sulzbach Fortuna Edingen SV Unterflockenbach 98 Seckenheim c d e D ο e EAD d D A ne — Für das Thereslenkrankenhaus Mannheim wird Zur sofort eine med. jechn. Assis tenlin kath. Konfessſon gesucht. Bedingung ist längere praktische Erfahrung und Tüchtigkeit im klinisch- chemischen Laboratorium (quantitative Methodem). Wer will llarbetten Annoncen- Akguisiteure für Zeitschrift für Us-Angehs- rige gesucht. Hohe Verdienst- möglichkeiten! Bewerber mit einschlägigen Kenntnissen und Erfahrungen treffen den Gene- ralvertreter Gor ka am Frei- tag, 14. Januar 1935 im Café Knauer, Mhm., O 7, 10, zwi- schen 14.00 und 16.00 Uhr. flsbonl en- Hines fclabon! Sratisprobs vermittelt Dr. Rentschler& Co., Laupheim 562(Württ.) För eine mittlere Gaststäffe (125 Sitzplätze) 8. in bester Lage Mannheims wird ein Pächter gesucht. Sämtliches Inventar wird gestellt. Erforderlich 4000,— DM Kaution. Angebote unter Nr. P 1972 an den Verlag. 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Schwarzer Elisabeth geb. Wühler Wir haben unsere Mutter in aller Stille beigesetzt. Unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Auguste Brockhaus hat am 7. Januar 1955 im 81. Lebensjahr ihre Augen für immer ge- Dipl.-Ing. Fritz Brockhaus und Frau Dr. Ludwig Brockhaus und Frau Paul Brockhaus und Frau Lotte geb. Stanke neben unserem Vater auf ihren Wunsch STIMMEN Repar., Entmotten, Verbessern des Tones N und der Spielart Inzahlungnahme gebr. Instrum. ABT. WERK STATTEN Hecltel duese 2.9 1 Kaufgesuche 5 Guterh. Kinderwagen m. umklappb. Griff zu kf. gesucht. Preisangeb. an Jahn, Ludwigsh., Wredestr. 19. Nähmaschine od. Oberteil zu kf ges. Angeb. unt. Nr. 01330 a. d. Verlag. Klavier geg. bar zu kaufen gesucht. Angeb. m. Prs. u. L 016 a. d. Verl. Kadiogerät mit UKW zu kaufen ges. Angeb. nur vormittags: An- und Verkauf Rettig, Lu., Maxstraße 90. Heigßmangel zu kaufen gesucht. Angeb. unt. Nr. P 01271 an den Verlag. gebr., zu kaufen Schreibtisch gesuent. Angeb. unt. Nr. 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Januar 1955 Peter-Schnellbach- Straße 3 (trünher Gartenfeldstraße 33) In stiller Trauer: Familie August Gerner Familie Willi Dittmann Familie Hans Englmann Familie Erich Wunderak Familie Robert Brand Beerdigung: Donnerstag, 13. Januar, 10.30 Uhr im Hauptfried- hof Mannheim. rem Leiden unsere Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Kurz vor mrem 65. Lebensjahre verschied nach langem, schwe- 1 Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Völker geb. Zickgraf Rheingönhelm, den 10. Januar 1938 Königstraße 92 Die Kinder Beerdigung: Mͤittwoch, 12. Jan., 14 Uhr, Frledhof Rheingönheim Statt Karten Für die vielen Bewelse herzlicher Antellnahme und die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Raimund Klaus sagen wir unseren innigsten Dank, Insbesondere danken wir Herrn Gg. Guttmann(Flamma) für seine ergreifenden Abschieds- worte, dem Fußballverein„Fhönix“, sowie den Hausbewohnern Kür die letzten Ehrungen und die Kranzniederlegungen, und all denen, die unserem Ib. Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 12. Januar 1955 Lenaustraße 57 Frau Frieda Klaus geb. Maler und Angehörige Statt Karten Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgange unseres lieben Unvergessenen, Herrn Statt Karten Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ver- starb plötzlich und unerwartet, infolge eines Verkehrsunfalles, meine unvergessene Toch- ter, mein liebes Mütterlein, Enkelin, Nichte, Kusine und Braut Trudel Breidenbach im Alter von 27 Jahren, versehen mit den Heilsmitteln der römisch-katholischen Kirche. Mannheim, Solingen, den 10. Januar 1955 1. 8, 15 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Gertrud Breidenbach Kind Peter Hans Horst Schäfer als Bräutigam Die feierlichen Exequſen finden am Donnerstag, 13. Januar, vorm. 7.00 Uhr in der Jesuitenkirche statt. Die Beerdigung erfolgt am gleichen Tage vorm. 10.00 Uhr im Mannheimer Hauptfriedhof. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Statt Karten Für dle vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Josef Peters sagen wir allen unseren innigsten Dank. Mannheim, Draisstraße 73. Die trauernden Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 12. Januar 19535 Hauptfriedhof Zelt Oliboni, Josef, H 7, ñ]' db; 130.30 Schröder, Georg, Fröhlichstraße 5 11.00 Florig, Johannes, früher Lortzingstraße 20 11.30 Kops, Maria, C 38, 13 00 Friedrich, Anna, Mönchwörthstraße 22 14.00 Weis, HRüdert, 3. Krematorium Wörner, Hilde, Sandhofen, Domstiftstraßge 5 13.00 Beck, Johann, Waldhof, Sandhofer Straße 13a. 15.00 Zeilein, Friedrich, Untermühlaustraße 0 135.30 Friedhof Käfertal Helma, Franz, Waldhof, Lampertheimer Straße 183 138.30 Friedhof Neckarau Schmiedel, Willy, Gemeindestraße 10 13.30 Friedhof Rheinau Rauch, Amalie, Strahlenburgstraße sg 14.00 Friedhof Feudenheim Fritz, Eugen, Schwanenstraße 8»„11ᷣ4.30 Blum, Adolf, Moselstraße 37 135.00 Gölitz, Ludwig, Talstraße g 13.30 Friedhof Seckenheim Neff, Georg, Maxauer Straße g 13.30 Mitgetellt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Berufsmuntel aus reiner Baum- wolle, erprobte Köper-Gudlität, in Zweiteiliger Berufsunzug blau, aus guter Baumwoll- Qualität, in fischgrut-Köper, Hose mit Zoll- kinzeljucke oder Hose DM 5,43 Manchester-Hose aus guter florkester Qualität, mit Cesäßz- und 12 Zollstocktasche * Weiß und bruu einmalig in der Welt UKW. 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Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Winterhalter für seine tröstenden Worte. Mannheim, den 12. Januar 1954 U A4, 27 Anna Hammer nebst Angehörigen ALS VERLOBETE GRUSSEN! Else Armbrust Bienvenido Correa-Miedina LUDWIGSHAFEN PUERTO RICO 8. Januar 1955 Stellengesuche Bilanz- und Steuer fachmann 42 Jahre, gute Erscheinung, sicheres und gewandtes Auftreten, früher lang. kaufm. Leiter, 2z. Z. Leiter des gesamten Rechnungs-, Steuer- und Sozialwesens eines größeren südd. Industrieunter- nehmens, wünscht sich in das Gebiet Mannheim-Ludwigshafen zu verändern.(Wohnung vorhanden.) Beste Zeugnisse und Referenzen.— Gefl. Angebote unter Nr. P 1889 an den Verlag. Sprechskundenhilfe m. Kenntnissen in Schreibmasch.- u. Laborarbeiten sowie im Abrech-⸗ nungswesen sucht Stellung. An- gebote unter Nr. 01296 a. d. Verl. Versierte Kubimannsgehilfin mit soliden Berufserfahrungen in Mahn- und Klagewesen, Ak- tien- und Steuerrecht, Pers. Ref., Buchhaltung usw., sucht passenden Wirkungskreis. Angeb. unt. 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Jan. 1955, 14.30 Uhr, (pünktlich) im Volkshaus Nek- Karau mit folgender Tagesord- nung l statt: 1. Eröffnung und Begrüßung. 2. Geschäfts- u. Rechenschafts- bericht. 3. Kassen- u. Revisionsbericht. 4. Wahlen 5. Anträge. 6. Verschiedenes. Anträge müssen bis spätestens 15. Januar 1955 beim Vorstand schriftlich eingereicht sein. Um zahlreiches u. pünktliches Erscheinen wird gebeten. Der Vorstand. Be KMntmac hungen Anmeldung zum Besuch der Höneren Handelssenue und angeissenue für ägchen Mannheim, U 2, 5 Aufnahmebedingungen: a) In die 2 jährige Handelsschule werden aufgenommen: Schüle- rinnen mit abgeschlossener Volksschulbildung(8. Klasse). Die Handelsschule ist eine Vollschule mit einer Fremdsprache. Der erfolgreiche Abschluß befreit vom Besuch der kaufmännischen Berufsschule. b) Höhere Handelslehranstalten 1. 2 jährige Höhere Handelsschule(Mittelstufe). Aufgenommen werden Schülerinnen der höheren Lehranstalten mit ver- setzung in die Obertertia(5. Klasse) und Schülerinnen der Sprachklassen(mindestens 8. Klasse). Der erfolgreiche Ab- schluß der Höheren Handelsschule ist gleichzusetzen der früheren„mittleren Reife“, befreit vom Besuch der kauf- männischen Berufsschule und berechtigt zum Uebertritt in die Wirtschaftsoberschule. . Einjährige Höhere Handelsschule(Oberstufe). Aufgenommen werden Schülerinnen der höheren Lehr- anstalten mit dem Versetzungsvermerk in die Obersekunda (mindestens 7. Klasse). Anmeldungen vom 15. Januar bis 30. Januar 1955, Zimmer 23, U 2, 8 Die letzten Schulzeugnisse sind mitzubringen. Der Direktor. DiE KROE DER TE PPI CHE IST Dkk Cu Mandels register Versteigerung. Die Fortsetzung der Versteigerung der verfallenen Pfän- der aus der Zeit vom 16. Mai 1954 bis einschl. 18. Juni 1954 erfolgt am Mittwoch, dem 19. Januar 1955 im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Beginn: 9.30 Uhr; Saalöffnung: 9.15 Uhr. 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Ein Kommanditist ist eingetreten. Richard Gutjahr ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Luise Gutjahr geb. Eckel in Mannheim hat Prokura. Die Firma ist ge- ändert in: Richard Gutjahr KG. A 1419— 20. 12. 1954 Heinrich Weber in Mannheim(J 6, 3-4). inhaber ist jetzt Rudolf Courtin, Kaufmann in Mannheim, dessen Prokura ist erloschen. 5 A 2340— 17. 12. 1934 Barber, Wasser, Licht& Radio K. G. in Mann- heim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Dipl.-Kaufmann Dr. Kurt Schredels- ecker in Mannheim ist zum Liquidator bestellt. A 2807— 27. 12. 1954 E. Keilbach& Co. O. H. G. in Mannheim. Der Sitz ist nach Altrip(Pfalz) verlegt. A 2111— 27. 12. 1954 Schobbert K. G. in Mannheim(Akademiestr. 10). Die persönlich haftende Gesellschafterin Elisabeth Schobbert ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gertrud schimmer geb. Schobbert, Kaufmann in Mannheim ist in die Gesellschaft als persönlich haftende Gesell- schafterin eingetreten. Ein Kommanditist ist ausgeschieden. Die Ein- lage eines Kommanditisten ist erhöht. Die Prokura von Gertrud Schim- mer geb. Schobbert ist erloschen. B 17— 22. 12. 1954 Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft in Mann- heim. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 21. Dezember 1954 wurde das Grundkapital um 9 000 000,— DM auf 45 000 000,— DM erhöht und 58 3 Absatz 1 der Satzung entsprechend geändert. Die Kapital- erhöhung ist durchgeführt. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die neuen Aktien werden zu einem Kurs von 130% ausgegeben. B 56— 22. 12. 1954 Rheinische Treuhand- Gesellschaft Aktiengesellschaft in Mannheim. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Vor- standsmitglied und beschränkter auf den Geschäftsbetrieb des Sitzes der Gesellschaft, hat Hans Ratke in Mannheim. Die Prokura von Helmut Bung ist erloschen. B 64— 22. 12. 1954 Deutsche Bank Filiale Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Berlin. Die Prokuren von Siegfried Brockhaus, Fritz Baghorn, Fritz Dauch, Dr. Ulrich Klug, Herbert Fuss, Aegydius Klus, Karl Rudolf Elein, Josef Kraft, Dr. Karl Offenbächer, Fritz Mai, Theodor Schmalz, Jakob Herrmann, Wilhelm Laure, Dr. Ludwig Mohr und Alfred Kiese sind erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlotten- burg in Berlin- Charlottenburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 214/54 bekanntgemacht. B 65— 27. 12. 1954 Stachelhaus& Buchloh Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Mülheim-Ruhr. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer oder Prokuristen, hat Emil Thomas in Duisburg- Meiderich. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mülheim; Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 233/54 bekanntgemacht. B 77— 22. 12. 1954 Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschaft Aktienge- sellschaft Mannheim in Mannheim. Durch Hauptversammlungsbeschluß vom 24. November 1954 wurde die Satzung geändert in, den 88 8, 9, Abs. 2, Satz 1, 19, Abs. 2, 6, Abs. 3, 10, 11, Absätze 1 bis 3, 13, Absätze 1, 2, 3 und 5, 16 und 20, Absätze 1 und 2 nach Maßgabe der notariellen Nieder- schrift, auf die Bezug genommen wird. B 89— 31. 12. 1954 Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie in Mannheim- Friedrichsfeld. Alexander Bau- mann, Dipl.-Ingenieur in Heidelberg wurde zum weiteren Vorstands- mitglied bestellt. Das Vorstandsmitglied Chlodwig Kammerscheid wurde zum Vorsitzer des Vorstandes bestellt und ist alleinvertretungsberechtigt. B 136— 22. 12. 1954 Mannesmannröhren- und Eisenhandel Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Frankfurt a. M. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Ge- schäftsführer oder Prokuristen, hat Helfried Werchau in Mannheim. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt A. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 222/54 bekanntgemacht. B 276— 17. 12. 1954 Mannheimer Omnibus-Verkehrs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Durch Gesellschafterbeschluß vom 29. Januar 1954 wurde das Stammkapital um 21 600, DM auf 42 600,— DM erhöht und 8 3 des Gesellschaftsvertrags entsprechend geändert. B 399— 24. 12. 1954 Dr. Schmitz& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim-Waldhof. Die Prokura von Hans Lambert Sautter ist erloschen. B 405— 24. 12. 1954 Galenus Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Waldhof). Georg Tessmar, Fabrikdirektor in Heidelberg ist zum Geschäftsführer bestellt. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Geschäftsführer, einem stellvertretenden Geschäftsführer oder einem Prokuristen, haben; Carl Sagstetter und Richard Schaefer, beide in Mannheim. Die Prokuren von Dr. Fritz Johannesson, Georg Nitzsche, Otto Richter und Wilhelm Sammer sind erloschen. B 445— 27. 12. 1954 Gesellschaft für Getreidehandel Aktiengesellschaft Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Düsseldorf. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Vorstands- mitglied oder einem Prokuristen, hat Martin Adam in Düsseldorf. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 236/54 bekanntgemacht. B 497— 27. 12. 1954 J. H. Bruns Zigarrenfabriken Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Dr. Alexander Geck ist nicht mehr Geschäftsführer. Hans Rinn, Direktor in Heuchelheim ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. B 522— 17. 12. 1954 Justus Arnold Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Hamburg. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem anderen Prokuristen, haben: Walter Demuth und Ludwig Gassmann, beide in Mannheim. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 226/54 bekanntgemacht. B 702— 17. 12, 1954 Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spiel- karten- Fabriken Aktiengesellschaft in Mannheim. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 19. Oktober 1954 wurde der Sitz der Gesell- schaft nach Stuttgart verlegt. B 721— 24. 12. 1954 Schokinag Schokolade- Industrie Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Gesamtprokura mit einem Pro- kuristen hat Kurt Hammerschmidt in Mannheim. B 744— 24. 12. 1954 Süddeutsche Kundenkreditbank Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Durch Gesellschafterbeschlug vom 6. Mai 1954 wurde das Stammkapital um weitere 100 00, DM auf 1000 000,— DM erhöht. B 843— 17. 12. 1954„Neska“ Niederrheinisches Schiffahrtskontor Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Duisburg-Ruhrort. Durch Gesellschafterbeschluß vom 26. Februar 1954 ist das Stammkapital der Gesellschaft von 100 000. DM um 200 000,— DM auf 300 000,— DM erhöht. 8 3(Stammkapital) des Gesellschaftsvertrages ist entsprechend und 8 6(Vertretungsbefugnis) wie folgt geändert; Die Gesellschaft wird durch Geschäftsführer und Prokuristen in der Weise vertreten, daß je zwei Geschäftsführer oder ein Geschäftsführer und ein Prokurist zusammen zur Vertretung der Gesellschaft befugt sind. Abweichend von der Gesamtvertretung ist dem Kaufmaann Josef Weier Einzelvertretungsbefugnis als Geschäftsführer eingeräumt. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Geschäfts- führer oder einem Prokuristen, hat Eduard Komm in Duisburg. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 198/54 bekanntgemacht. B 850— 17. 12. 1954 C.& A. Brenninkmeyer Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz Düs- seldorf. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Geschäfts- führer, haben Dr. Wilhelm Ceurtz und Kurt Niewöhner, beide in Düsseldorf. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 230/54 bekanntgemacht. B 921— 24. 12. 1954 Carl Fr. Cappel, Zweigniederlassung der Chemi- Kalien-Aktiengesellschaft in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Fulda. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Vorstandsmitglied, ha- ben; Arno Seeger, Horst von Lautz, Richard Stroemer, alle in Frank- kurt a. M.; Hans Heer wohnt jetzt in Frankfurt a. M. Das Vorstands- mitglied Dr. Wolfgang Donecker wohnt jetzt in Bad Homburg. Das Vorstandsmitglied Dr. Erwin Brandes wohnt jetzt in Frankfurt a. M. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Fulda ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 233/84 bekanntgemacht. B 926— 24. 12. 1934 Rheinbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim. Zweigniederlassung, Haupt- sitz Mainz. Durch Gesellschafterbeschluß vom 3. Juli 1934 ist 8 5(Stamm- Kapital) des Gesellschaftsvertrages geändert. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mainz ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 228/54 bekanntgemacht. 5 Erlos chen: B 153— 22. 12. 1954 Bürohaus Schulhof Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Angeb. unt. Nr. 01333 a. d. Verlag. E 735— 17. 12. 1954 Lupus Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. 8 — SS NN * N 2 , Nr. 8 Mann- Abresch, enstraße nen hat. geschäft zanditist chieden. ist ge- mhaber gura ist Mann- hredels- im. Der str. 10). aus der uf mann Gesell- Die Ein- Schim- Mann- der 1954 erhöht Kapital- emacht: lschaft chmalz, d Kiese rlotten- mzeiger chränk- n-Ruhr. er oder ülheim- emacht. cttienge- eschluß Abs. 2, I 2 Nieder- lisation r Bau- stands wurde echtigt. schaft g, Sitz: em Ge- eim. ankfurt emacht. aft mit — — us vom 0.— DM ränkter Sautter tung in berg ist tigt mit r oder „ beide ſitzsche, schaft g, Sitz: stands- . sseldortf icht. aft mit it mehr eiteren er Haf- lassung, mderen eide in burg ist . Spiel- lug der Gesell- Uschaft m Pro- aft mit 6 vom DM auf tor Ge- eim in schluß 00 000.— tal) des fugnis) er und er oder ing der ist dem sführer schäfts- uisburg nacht. nit be- 2 Düs- schäfts- ide in sseldorf acht. Chemi- Fulda. ed, ha- Frank- stands- g. Das t d. M. Ida ist aftung, Haupt- Stamm- uinz ist ränkter tung in —— . Nr. 8 Mittwoch, 12. Januar 1953 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 9 Kurze New Vorker Baisse unterbrach die Hausse An der New Lorker Effektenbörse setzte sich auch am 10. Januar die kräftige Erholung kort und führte bei einem Umsatz von 4,3 Mill. Stücken zu Kursgewinnen von bis zu fünf Dol- lar. Die schweren Kurseinbrüche der letzten Woche dürften damit zu 75 v. H. wieder gut- gemacht sein. Nach dem Bankenausschuß des Senats hat jetzt auch der gemeinsame Wirt- schaftsausschuß des Senats ued des Repräsen- tantenhauses eine Untersuchung über die Hausse und die von der Regierung gegen schädliche Auswirkungen der Spekulation zu ergreifenden Maßnahmen angekündigt. Der Kurseinbruch der New Lorker Börse am 6. und 7. Januar 1955 kam nur für Un- eingeweihte überraschend. Kenner der Ma- terie wußten, daß es sich um die Auswir- kung der Maßnahmen des„Federal Reserve Board“(der zuständigen Stelle der amerika- nischen Geld- und Währungspolitik) han- delte. Der Federal Reserve Board hatte nämlich überraschend den Spekulanten, die Aktien auf Kredit kauften, einen Schlag ver- setzt. Es wurde verfügt, daß mindestens 60 v. H. des Aktienwertes bar eingezahlt wer- den müsse. Vordem genügte es, 50 v. H. des Aktienwertes bar einzuzahlen. Die rest- lichen 50 v. H. wurden als Lombard-Kredit gewährt. Aktienkäufer, die nicht in der Lage wa- ren, ihre Kreditkonten bei den Banken in Ordnung zu bringen, mußten veräußern. Es liegt nun in der besonderen amerikanischen Börsentechnik, daß Kurseinbußen nicht punktweise ausgewiesen werden, sondern unter Zugrundelegung des gesamten Kurs- wertes. Beispiel: Wenn der gesamte Kurswert aller an den Börsen gehandelten Aktien 100 Mil- liarden Dollar beträgt und die Kurse um zehn Prozent sinken, dann ergibt das nach der ame- rikanischen Berechnung eine Kurseinbuße von 10 Milliarden. Bei steigenden Kursen verläßt die ameri- kanische Börsenrechnung dieses Prinzip. Die Kurssteigerung wird nach Punkten berech- net, wobei 1 Punkt ein Prozent des Kurs- indexes entspricht. Die baldige Erholung der New Lorker Börse beweist, daß die Spekulation noch keineswegs kalte Füße bekommen hat. Sie blüht lustig weiter. Das ist keineswegs ein Vorteil, keineswegs eine begrüßenswerte Erscheinung, denn die Bäume der Konjunk- tur pflegen ebensowenig in den Himmel zu wachsen, wie die Aktienkurse. Vorsichtige Beobachtung des amerikanischen Börsen- lebens prophezeihen baldige Stabilisierung der Kursentwicklung. Die Optimisten unter ihnen verstehen darunter eine Stabilisierung auf der Höhe der gegenwärtigen Kurse. Die Pessimisten sagen jedoch, die jetzige Kurs- höhe könne auf die Dauer nicht gehalten Werden. Bei der oben erwähnten, für Ame- rika spezifischen, Berechnung von Börsen- verlusten könnte unter Umständen die Sta- bilisierung auf einem niedrigerem Kurs- niveau identisch sein, mit Milliardenziffern. F. O. Weber Schwarzarbeits-Hehler nichtbesser als Schwarzarbeiter (dpa) Die Bundesregierung hat dem Bun- destag am 11. Januar ihre Stellungnahme zu den Abänderungsvorschlägen zugeleitet, die der Bundesrat zu dem Regierungsentwurf über die Bestrafung von Schwarzarbeit ge- macht hatte. Sie lehnt die vom Bundesrat vorgeschlagene differenzierte Bestrafung des Auftraggebers und des Schwarzarbeiters ab und beharrt darauf, daß Schwarzarbeiter, die viel und aus Gewinnsucht arbeiten, mit Ge- kfängnis bis zu sechs Monaten und Geldstrafe bestraft werden. Eine von den Ländern ge- wünschte Höchststrafe von drei Monaten lehnte die Bundesregierung mit dem Hinweis ab, daß ihr Gesetzentwurf nur auf die Sclrweren Fälle der Schwarzarbeit abgestellt ist, die ein schweres Wirtschaftsschädliches Verhalten darstellen. Bei der Strafandrohung der Auftraggeber hält die Bundesregierung gleichfalls an Ge- kängnis bis zu sechs Monaten und Geldstrafe fest, Sie lehnt die von den Ländern ge- wünschte Streichung der Androhung mit dem Hinweis ab, daß es sowohl aus sozialen wie aus rechtspolitischen Gründen nicht zu verantworten sei, wenn der wirtschaftlich meist stärkere Auftraggeber vom Gesetz günstiger behandelt wird als der Wirtschaft- lich schwächere Schwarzarbeiter. Der Fort- fall der Freiheitsstrafe für den Auftraggeber widerspreche nach Ansicht der Bundesregie- rung auch der Gesamtkonzeption ihres Ent- Wurfes. Bank-Provisionssätze in der Diskussion (VWD) Die Pläne und Verhandlungen über eine Senkung der Bankprovisionssätze irn Effektbengeschäft scheinen konkretere For- men amzumehmen. Gegenwärtig behandeln die Regionalverbände der privaten Kredit- institute diese Frege. Am 18. Januar wird der Ausschuß für Wertpapier- und Börsenkragen des Bundesverbandes des privaten Bank- gewerbes(Köln) in München darüber be- Taten. Von Börsenseite wird dazu erklärt, dal es an der Zeit sei, wieder eine friedens- mäßige Relation zwischen der Courtage und der Bankprovision herzustellen. Wie bereits berichtet, befaßt sich auch ein Arbeitsaus- schuß, in dem die Großbemknachfolger vertretem sind, mit dieser Angelegenheit. In Bemkkreisen wird argumentiert, daß eine Er- mähigung der Sätze zu einer gewissen Be- jebung des Geschäftes tragen würde, wenn sich die Kurse eimmal eingespielt haben. Man spricht von einer Herabsetzung der Bankprovision für Aktienkäufe, von bisher 1 v. H. des Kurswertes auf 4 v. H. und bei Renten werten von 4 v. H. auf 0,4 v. H. Frankreichs Wirtschaft erholte sich Der Berichterstatter des Finanzausschus- ses der französischen Nationalversammlung, Charles Barange(MRP), kommt in seinem Bericht über das Budget des Jahres 1955 zu der Feststellung, daß die französische Wirt- schaftslage gegenwärtig offenbar besser sei denn je nach dem Kriege. In dem Bericht, der den Abgeordneten zugeleitet wurde, heißt es weiter: „Die Produktion steigt sowohl in der In- dustrie als auch in der Landwirtschaft. Die Arbeitslosigkeit geht zurück, die Kaufkraft wächst, der Geldmarkt ist belebt worden, die Zahlungsbilanz verzeichnet eine Zu- nahme der Exporte“. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Gdoßmarkt (VWD) Anfuhr und Nachfrage mittel, bei Aepfel leichte Belebung. Es erzielten: Tafeläpfel A 12—1g8, B 6—10; Feldsalat 70—100; Rosenkohl 20—26; Möh- ren 15; Sellerie ½ kg 20—33. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei genügender Anfuhr normaler Ab- satz. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 8½ bis 9¼; Karotten 20—24; Kartoffeln 6½½—7; Lauch Ge- wichtsware 40—44, dto. Stück 10—20; Meerrettich 120—130; Petersilie 10—12; Rosenkohl 45—50; Rot- Kohl 36—40; Rote Beete 18-20; Feldsalat geputzt 130135; Endivien ausl. Steige 6½ 7 ½; Kopfsalat Franz. Steige 1011; Schnittlauch 15-20; Sellerie Stück 20-40, dto. Gewichtsware 40-45; Spinat 26 bis 30; Tomaten ausl. 50—55; Weigkohl 2224; Wir- sing 20—24; Zwiebeln inl. 10—12, dto. ausl. 2226; Freie Pevisenkurse Geld Brief 100 belg. Francs 8,416 8,436 100 franz. Franes 1,2017 1,2037 100 Schweizer Franken 95,2 96,02 100 holl. Gulden 110,905 111,125 1 kanad. Dollar 4.341 4,351 1 engl. Pfund 11,7333 11,7535 100 schwed. Kronen 80,857 81,017 100 dän. Kronen 60,57 60,69 100 nor w. Kronen 58,59 58,71 100 Schweizer Fr.(frei) 97,865 98,065 1 US-Dollar 4,1946 4,2046 100 DM-W= 477,50 DNM-O; 100 DM-O= 22, 4 DUM- NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 353, 75357, 75 DM Blei in Kabeln 126-127 OM Aluminium für Leltzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 831 DM Auch Borgward Ss Een Kt Preise Die Bremer Borgward-Werke haben am Dienstag den Preis ihres 1500 cem Personen- Wagens„Isabella“ von 7200 D-Mark auf 6980 D-Mark gesenkt, doch auf den bisherigen serienmäßigen Einbau von einer Wagen- heizung bei diesem Typ verzichtet. Beim Einbau einer Heizung erhöht sich der Preis um 160 D-Mark. Britische Zollmaßnahme erweckt Furcht vor Konkurrenz Großbritannien beabsichtigt, alle Zoll- gebühren für importierte Stahlprodukte zeit- Weise aufzuheben, wie am Samstag aus unterrichteten Kreisen der Montanunion in Luxemburg verlautete. Ausgenommen von dieser Regelung, die bis zum Herbst 1955 be- fristet werden soll, sind dem Bericht zufolge nur Eisenbahnmaterial und gewisse Spezial- fabrikate, die in der Kraftfahrzeugindustrie Verwendung finden. Da die britischen Stahlpreise niedriger liegen als diejenigen der Montanunionländer, Würde die britische Maßnahme den einhei- mischen Markt nur wenig beeinflussen. Wenn jedoch die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl eine ähnliche Regelung trifft, was man, wie es heißt, britischerseits erwartet, so könnte der billigere britische Stahl auf dem Montanunion-Markt zu einer ernsten Konkurrenz werden. — Wohnungsbau sozial oder sozlalistisch (AP) Im Bundestagsausschuß für Wieder- aufbau und Wohnungswesen haben sich am 11. Januar bei der Beratung der Entwürfe zum zweiten Wohnungsbaugesetz zwischen Koalition umd Opposition Meinungsverschie- denheiten über die künftige Gestaltung des sozialen Wohnungsbaus ergeben. Wohnungsbauminister Preusker und die Vertreter der Koalitionsparteien hielten eine allgemeine Förderung des Wohnungsbaus mit Sonderregelungen für bedürftige Volks- schichten für richtig. Dagegen hielt es die SPD für besser, vom gesamten Wohnungs- bauvolumen gleich 300 000 Wohnungen an SOzialschwache Schichten zu vergeben. Als Sozial schwache Schichten sah die SPD die Bezieher von Jahreseinkommen unter 4800 D-Mark eam, die Koalition dagegen sah die Grenze bei 8400 D-Mark. vom 11. Januar Aepfel Ia 2045, B 12—22; Orangen Navel Gewichts- Ware 44-46; Bananen EKiste 16—17; Birnen 20-38, dto. ausl. 10-20; Mandarinen 36-40; Trauben Kiste (blaue) 11-11 /; Zitronen Kiste 34—36, Stück 15—17. Effektenbörse OETV-Kummernuß sprach scharfe Worte „Bund ist schlechter Sozialpartner“ Der erste Vorsitzende der Gewerkschaft Oklentliche Dienste, Transport und Verkehr (GTV), Adolf Kummernuß, kündigte in Stuttgart für das Jahr 1955 harte Lohn- und Tarifkämpfe an. Vor der Bezirkskonferenz der Gewerkschaft OTV von Baden-Würt⸗ temberg sagte Kummernuß, die Verschlep- pungstaktik, die von der Bundesregierung im vergangenen Jahr bei den Lohnverhand- lungen für die Bundesbediensteten ange- wandt worden sei, werde sich die Gewerk- schaft nicht mehr bieten lassen. Von allen drei Tarifpartnern im Oeffentlichen Dienst sei die Bundesregierung der weitaus schlech- teste Arbeitgeber überhaupt. OTV werde es nicht hinnehmen, daß Milliardenbeträge für die ihr nicht genehme Aufrüstung verwandt, für die Lohnerhöhungen der Angestellten und Arbeiter des Bundes aber keine Gel- der zur Verfügung gestellt würden. Die Steuerreform bezeichnete Kummernuß als völlig unzureichend für die Arbeitnehmer mit kleineren und mittleren Einkommen. Großzügigkeit habe man hier nur gegenüber Grohgverdienern walten lassen. Auch für die Opfer des Nazismus scheine man bei der Bundesregierung nicht viel übrig zu haben. Man müsse vielmehr feststellen, daß sich das nazistische Ideengut in den Ministerien und Behörden wieder sehr breit gemacht habe. Die Gewerkschaft, so betonte Kum- mernuß, dürfe an diesen Tatsachen nicht tatenlos vorübergehen. Die Gewerkschafts- mitglieder hätten die Aufgabe, ebenfalls politisch zu werden. Beschlüsse und Resolu- tionen, die später in der Schreibtischschub- lade verschwänden, nützten dabei nicht. Das Aktionsprogramm des DGB mache auf die Arbeitgeber überhaupt keinen Eindruck. Notwendig sei, daß die Funktionen in den Betrieben ausgebaut und neben den Be- triebsräten auch Betriebsvertrauensleute ein- gesetzt werden. Es müsse erreicht werden, daß sich jedes Gewerkschaftsmitglied als Funktionär fühle. Nachdrücklich wandte sich Kummernuß gegen die Erklärung des Bun- desarbeitsministers, ein Streik im öffent- lichen Dienst sei unmoralisch. Der Arbeitsminister von Baden-Würt⸗ temberg, Erwin Hohlwegler, trat für die 40-Stunden-Woche mit Lohnausgleich ein. Es sei nicht entscheidend, wie lange die öfkentlichen Bediensteten in den Verwaltun- gen festgehalten würden, sondern was bei mrer Arbeit herauskomme. Die im öffentlichen Dienst Beschäftig- ten dürften nicht abwarten, bis ihnen die Industrie damit ‚davongerannt“ sei. Die Verwirklichung der Fünf-Tage-Woche in den Behörden sei überhaupt kein Problem. An der Gewerkschaftskonferenz nahmen Delegierte aus allen Teilen des Landes teil, die rund 100 000 Gewerkschaftsmitglieder zu vertreten hatten. Außerdem waren die Lan- desministerien, die Polizei und die politi- schen Parteien auf der Tagung vertreten. K URZ NACHRICHTEN (VWD) Am 13. Januar und 14. Januar dieser Woche wird sich der Ministerrat des europäi- schen Wirtschaftsrates in Paris u. a. mit dem von ihm angeforderten Sachverständigenbericht über die zahlungstechnischen und handelspoli- tischen Probleme beim Uebergang zur Konver- tibilität befassen. Zuvor wird am 12. Januar der Ministerausschuß für Konvertibilitätsfragen zusammentreten. Die Bundesrepublik wird auf dieser Ratstagung durch Vizekanzler Blücher, Bundeswirtschaftsminister Erhard und Bundes- ernährungsminister Lübke vertreten. Veräußerungserlöse im Orkus (AP) Erlése der„Industrieverwaltungs- gesellschaft mbH“ aus Veräußerungen erschei- nen nicht als Einnahmen im Bundeshaushalt, teilte der Staatssekretär Hartmann in Beant- wortung einer kleinen FDP-Anfrage mit. Das Stammkapital der Industrieverwal- tungsgesellschaft ist in vollem Umfang im Be- sitz des Bundes. Daher hatten die FDP-Ab- geordneten gefragt, wann der Erlös aus dem Verkauf von Industrieanlagen durch die In- dustrieverwaltungsgesellschaft im Zusammen- hang mit der Privatisierung der Anorgane mbH in Gendorf/ Oberb. als Einnahme im Bundeshaushalt erscheinen werde. Staatssekretär Hartmann betonte, daß es sich nicht um Einnahmen des Bundes, sondern um Mitgeteilt: Badische B a nk Filiale Mannheim Frankfurt a. M., den 11. Januar 1955 Börsenverlauf: Die Börse vom Dienstag lag lei cht uneinheitlich. Farben-Nachfolger angeboten und die Kurse bis 4% unter denen des Vortages, lediglich Cassella jedoch weiter anziehend. Mon- tanwerte teils fester, teils unter Vortagsnotiz. Am Elektromarkt sowie Maschinenmarkt wurden eher festere Kurse festgestellt. Rentenwerte, besonders anziehend. 5 71/0% und 8% Industrie- Obligationen, weiter leicht Ak tlen 10. 1. 111. Aktien 10. 1. 11.1. Aktien 10. 1. 11. 1. AEG 194 195½ Harpener Bergbau 140½ 147 Dresdner Bank) 13% 13 BBEEBHHHHFFFVV Heidelb. Zement. 255 254 B Rhein-Main Bank 204 204 EMW 5 5 Hoesch)„ Reſchsb.-Ant. Sa. 80 79 Conti Gumm 5 EEB 2 Æ—¹ Daimler-Benz. 244% 244½[ Mannesmann 87 188 3 1 5 Dt. Erd!“ 18. 183% Ahn, Braunkohle 213 21⁴ Nachfolge Degusses 200 207½5mſ Rheinelektra 157½ 158½[ Bergb. Neue Hoffg. 1574 157½ Demag 2 err Bx 215 214 Dt. Edelstahl 17½ 170½ Pt. Linoleum 494 205 Seilwoltt 4585 8% Dortm Hörd.Hütt. 149 147% Durlacher Hof 127 T 128 T Siemens& Halske 200 260%½[ Gelsenberg 160% 1060 Elchbaum-Werger 152 125 Südzucker 144 170 GHH Nürnberg 215 215 Enzinger Unſop 77 178 Ver Stahlwerke) 28½ 27 nnn 0 159 ½ 108 Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 103 103 Klöckn.-Humb D. 100 191 Ant.-Sch. i), 44%½ 43%½[Badische Bank. 100 100 NFordwestd Hütt. 16%½ 166 SHH 252 Commerzbank) 12 11%[Hütten Phönix 171 168 Farbenf. Baver 257½ 254 Commerz- Rhein. Röhrenw. 186% 187 Farbwerke Höchst 262½8 200 u. Credit Bank 184 184 Rheinst. Union 171 174 Felten& Gulll. 171 17⁰ Deutsche Bank:) 12% 14 Stahlw. Südwestf. 103 165 Grün& Bilfinger! 150 151½ Süddeutsche Bank 207 208 Thyssenhütte. 169% 169% 1) RM- Werte.) Restquoten solche der Verwaltungsgesellschaft handele. Diese werde den Erlös aus den Verkäufen zur Abdeckung von Verbindlichkeiten, insbeson- dere für fällige Zahlungen für die Vermö- gensabgabe verwenden. Transit-Embargo ab 16. Januar (Ap) In 15 westlichen Ländern wird mit Wirkung vom kommenden Sonntag(16. Januar) der Transitverkehr strategischer Waren nach den Ostblockstaten, China, Tibet und Nord- korea verboten. Das britische Handelsministe- rium teilt mit, daß nach den Vereinbarungen strategische Güter aus einem der 15 Staaten, die in der Embargoliste geführt sind, in den übrigen nur im Transitverkehr nach dem Osten durchgelassen werden, wenn die Lieferung durch ein Transit-Zertifikat des Exportlandes, welches im Transitstaat vorgelegt werden muß, bestätigt wird. Die Bestimmungen gelten für die Atlantikpaktstaaten(außer Island), die Bundesrepublik und Japan sowie auch für Al- gerien und die französischen Protektorate Tunesien und Marokko. Mit DM- Reiseschecks in 16 Länder (dpa) Die Bank deutscher Länder hat die Verwendungs möglichkeiten von DM-Reise- schecks im Reiseverkehr mit dem Ausland er- weltert und die Außenhandelsbanken ermäch- tigt, auch DM- Reiseschecks im Ausland abzu- geben und zu deponieren, die bei ausländischen Korrespondenten in den Ländern der Europäi- schen Zahlungsunion— mit Ausnahme von Griechenland und der Türkei— sowie in Finn- land und Spanien zahlbar sind. Demnach kön- nen DM. Reiseschecks in folgenden Ländern eingelöst werden: Belgien, Luxemburg, Däne- mark, Finnland, Frankreich(einschließlich Saargebiet und Monaco), Großbritannien, Ir- land, Island, Italien, Niederlande, Norwegen, Oesterreich, Portugal, Schweden, Schweiz(ein- schließlich Liechtenstein) und Spanien. Technische Unterstützung Goodrich Veith⸗ Gummiwerke (Ap) Die amerikanische Reifenfirma B. F. Goodrich Co., Akron(Ohio), gab am 11. Januar bekannt, daß sie mit den Veith-Gummiwerken, Höchst im Odenwald, ein Abkommen über die Gewährung technischer Unterstützung geschlos- sen habe. Ein Sprecher der Goodrich- Werke fügte hinzu, daß das Programm der Veith- Werke unter anderem die Aufnahme der Pro- duktion von schlauchlosen Reifen vorsehe. Die Veith-Werke planten beträchtliche Investitio- nen in neuen Anlagen. Das Abkommen sei be- reits von der Bundesregierung gebilligt wor- den. direkt in der Iesse zu beteten Magenleiden? Magengeschwür? Rune] seit so ahren hat sich nuourzxor ur. 20 hervorragend bewährt Sesonders preisweri: Blond-Orungen immer leer u. möbl., sucht Willa LAG-Ber., evtl. Mietvorausz. Adr. einzuseh. unt. Nr. A 01306 im Verl. in guter Stadtlage Für 1. Februar 1955 ein Grundstücksverw. jüngeren Herrn wird zum Mannheim, C 1, 5. Karl Hch. Weidner Immobilien-Strauss, 8 a Theodor-Kutzer-Ufer, Tel. 5 08 17 in Neckargemünd u. 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Auf den Hügeln, die den Blick in die lom- bardische Ebene begrenzten, lag rauch- Srauer Nebel, und grau war auch der Him- mel über der Landschaft. „Da hat man uns hübsche Dinge weig⸗ Semachté, sagte das rote Gänseblümchen zu dem weißen.„Nach allem, was ich dar- über hörte, habe ich mir Italien ganz anders Vorgestellt.“ „Auch ich“, bekannte das weiße Gänse- blümchen. » Sonne, linde Lüfte und Wärme, die einen wohlig umfängt“, fuhr das andere kort,„so hatte ich mir's gedacht! Wo ist denn nun der berühmte ewigblaue Himmel? Eine graue Wolkendecke, so weit man blickt! Sie legt sich einem wie Blei aufs Gemüt. Und diese Kälte— puh!“ „So etwas nennt sich Italien!“ Eine Krähe, die sich nebenan in einem Salatbeet zu schaffen machte und das Ge- spräch mit anhörte, hielt den Augenblick für gekommen, um, in jedem Sinne, einzu- Schreiten. Sie wackelte herbei und sagte ein Wenig von oben herab: „Ihr irrt, wenn ihr annehmt, ihr wüchset in Italien! Ihr wachst in der Schweiz. Und die Schweiz ist bekanntlich ein Land, wo es Sehr kalt werden kann und wo es Eis und Gletscher gibt, die sogar im Sommer nicht schmelzen. Habt ihr noch nie von den ver- heerenden Schneewehen gehört und von den schrecklichen Lawinen?“ „O ja“, sagten die Gänseblümchen ver- dutzt, denen es völlig neu war, daß sie in der Schweiz wuchsen. Nun also“, sagte die Krähe.„Folglich müßt ihr euch mit dem grauen Himmel und dem kalten Wind abfinden. Seid froh, wenn es nicht noch schlimmer kommt!“ Und sie breitete ihre schwarzen, an den Rändern schon ein wenig schäbigen Flügel und flog befriedigt davon. Die Gänseblümchen blickten ihr nach, als Wollten sie noch etwas fragen. Aber es war A2u spät. Warum macht ihr denn so traurige Ge- sichter?“ fragte eine Möwe, die sich, auf der Durchreise vom Luganer See zum Lago Maggiore, auf einen Zaunpfahl des Gartens gSiesetzt hatte. Und die Gänseblümchen er- Zahlten ihr, daß sie einer Täuschung zum Opfer gefallen waren: sie hätten angenom- nien, sie wüchsen in Italien, wo ewigblauer Himmel und Sonne und Wärme sei, statt dessen hätten sie von der bekanntlich sehr gelehrten Krähe erfahren, daß sie in der 5 Schweiz stünden, wo Eis und Gletscher beheimatet seien. Die Möwe zuckte ver- aäͤchtlich mit den Flügeln, deren Eleganz sie dabei dezent zur Geltung brachte. 3„Die Gelehrsamkeit der Krähe in Ehren“, sagte sie,„aber ihr Wissen ist eben doch nur trockenes Schulwissen. Es fehlt ihr an praktischer Erfahrung und Welt- kenntnis. Woher sollte sie die auch haben, wenn sie Sommer und Winter am selben Orte bleibt, statt wie wir Möwen bald an den rauhen Felsenküsten Norwegens, bald im veilchenfarbenen Thyrrhenischen Meere zu baden? Gewiß, der Landstrich, auf dem ihr steht, gehört politisch zur Schweiz, geo- Sraphisch jedoch bildet er eine Einheit mit der Lombardei, die ihrerseits eine italieni- sche Landschaft ist. Und nur wenige Meter von eurem Pflanzplatz entfernt befindet sich die Grenze. Ihr friert nicht, weil Stabio zur Schweiz gehört, sondern weil ihr im Winter blüht. Ihr hättet im Sommer blühen sollen. Dann hättet ihr es hier vor Hitze und Sonnenglut vermutlich kaum ausgehalten Ihr wachst sehr wohl in ita⸗ Iienischem Klima, nur habt ihr euch eine ungünstige Jahreszeit zum Blühen aus- Sssucht.“ Die Gänseblümchen sahen einander be- troffen an. 5„Lebt wohl!“, sagte die Möwe,„und ver- sucht, nicht traurig darüber zu sein.“ Die Rede der weitgereisten Möwe hatte den Gänseblümchen großen Eindruck ge- macht, und sie änderten abermals ihre Welt- dganschauung; das ist ja das Gute an Welt- aganschauungen, daß man sie nach den Er- kahrungen, die man mit der Wirklichkeit macht, und nach den Erkenntnissen, die einem Zuteil werden, ändern und richten 5 Die Sünseblömchen von Stabio/ Ven Op Kolenter kann. Wie sehr sie sich aber auch in die neue Anschauung der Dinge einlebten und bei aller und jeder Gelegenheit zum Aus- druck brachten, daß sie zwar im Süden, aber im Winter blühten: es änderte nichts daran, daß sie nasse Füße hatten und froren. „Was habt ihr eigentlich von eurer Wis- senschaft?“, fragte die Katze, die vorsichtig über den aufgeweichten Boden gekommen war und der die beiden Gänseblümchen so- wohl die Weisheit der Krähe wie die der Möwe mitgeteilt hatten.„Wenn eure Lage dadurch um nichts geändert oder gebessert wird, hat das doch alles keinen Wert.“ „So kann wirklich nur eine ungebildete Katze sprechen“, zischte das rote Gänse- blümchen dem weißen zu. Laut aber sagte es:„Wenn ein Wissenschaftler dir erklärt, daß du dich fehl am Platze fühlst, weil du nicht im richtigen Lande lebst, oder wenn ein Philosoph dir beweist, daß es dir nur darum schlecht geht, weil du in einem un- günstigen Zeitalter geboren bist, so ist dies ein großer Vorteil für dich, der dazu bei- trägt, das du deinen Zustand weit besser und leichter erträgst. Es geht nichts über Wissen und Bildung.“ Die Katze machte eine wegwerfende Be- wegung mit der Vorderpfote, wobei nicht ganz eindeutig war, ob sie nur einen Was- sertropfen von ihren zierlichen Pelzzehen schnellte oder die Anschauungen der Gemsebluwen verwarf, und wandte sich einem Gebüsch zu, wo sie schon längere Zeit eine Maus vermutete. Lore- Lina Schmidt (Mannheim): Türme unserer Stadt Richard Lert als Gastdirigent Haydn und Sibelius im vierten Mannheimer Akademiekonzert Werke von Bach, Mit begeistertem Applaus hat das Mann- heimer Publikum Dr. Richard Lert gefeiert, den Gastdirigenten des vierten Akademie- Konzerts, den Mann, der in einer der glanz- vollsten Epochen des Nationaltheaters fünf Jahre lang, von 1923 bis 1928, die Mannhei- mer Oper und das Orchester leitete und der nun, nach Zwanzigjährigem Fernsein, die Weite Fahrt von Hollywood nach Mannheim nicht gescheut hat, um hier, an seiner alten Wirkungsstätte, wieder einmal zu dirigieren. Der Dank für diese Bekundung einer über Jahrzehnte reichenden menschlich und künst- lerisch echten Beziehung war um so herz- licher und betonter, als dieser Abend über die Auffrischung alter Erinnerungen und die Wiedersehensfreude hinaus ein künstlerisches Erlebnis von hohem Rang bot. Darüber ließ schon der Auftakt, Bachs Toccata C-Dur, keinen Zweifel. Als ob Lert tatsächlich nur auf einem einzigen Instru- ment spielte, so prachtvoll geschlossen im Klangbild, so nahtlos ineinander verwoben im Wechselspiel der einzelnen Stimmen und so sicher und klar in der Linienführung Klang das dreisätzige Werk auf, das in dieser formalen Gliederung(Allegro non troppo Adagio— Fuge) eine Ausnahme im Kreis der Präludien und Fugen darstellt. Eine un- dramatische, doch von großem Atem getra- gene, bei aller Dichte und Intensität ganz in sich selber ruhende Wiedergabe, die auch die Vorbehalte, die man hierzulande nicht zu Unrecht gegen die vor allem in Amerika be- liebten Orchesterbearbeitungen Bachscher Orgelwerke hegt, vergessen lieg. Und dann Haydn. Die Sinfonie D-Dur, eine aus dem Kreis der sogenannten„Lon- doner Sinfonien“, Was zuvor gleichsam um- rißhaft sich abgezeichnet hatte, wurde hier Gewißgheit: Richard Lerts Musizieren wird von einer fest gefügten, gesammelten Kraft bestimmt, es trägt das Merkmal einer un- tadeligen Solidität, eines gesunden Maßes, eines echten Wachstums, es entbehrt der brillanten, virtuos-effektsuchenden Lichter, ist beherrscht, präzise, zuchtvoll und in jeder Periode aus einem unverrückbaren, aus- drucksmäßigen wie formalen Mittelpunkt heraus gestaltet. Dieser Haydn war denn auch genau so, wie man ihn allen jungen Musikern als Muster vorstellen möchte, als Maßstab, als Empfehlung, daran die eigene Kraft und Erlebnisfähigkeit zu erproben und das Vermögen, die vollendete Form mit 80 viel menschlicher Wärme und lauterem Ge- kühl zu durchdringen. 4 Mit Jean Sibelius“ zweiter Sinfonie als Abschluß eröffnete, wie Richard Lert es in einem Gespräch formulierte, Mannheim das „Sibelius-Jahré“. Der finnische Komponist wird ja am 8. Dezember neunzig Jahre alt. Große Ehrungen und zahllose Gedenkkon- Zerte stehen bevor, vor allem in der angel- sächsischen Welt, wo man Sibelius hoch ein- schätzt. So schilderte der Schwager den jun- gen Komponisten:„Sibelius war um diese Zeit wirklich so frisch und lebendig, so be- geistert von der pulsierenden Wirklichkeit des Lebens und inspirierte alle dermaßen zu allgemeiner Begeisterung, daß er jeden, der nur in Berührung mit ihm kam, fesseln mußte. Er war ein junger Mensch, der alles Zzu genießen wußte: eine gute Zigarre, eine Unterhaltung, einen fröhlichen Tag, das Le- ben der Natur. Sah man ihn draußen auf dem Lande, und wäre es nur auf einer Wiese gewesen, dann erlebte man, wie er auch dort sein ganz und gar eignes, erfülltes Leben lebte: das Zwitschern eines Vogels, und schon spitzt er die Ohren; der Ruf eines Hirtenmädchens, und dessen Melodie ist für ihn alle Zeit in seine Seele eingedrungen. Er nahm in sich auf und verwandelte zu Sibelius! alles, was den Augenblick zum Blühen brachte, alles, was sein Ohr erreichte was sein Auge erblickte.“ Es ist dieses Bild ein getreues„Pro- gramm“ auch der zweiten Sinfonie von Sibe- „Dunkelgräfin“ und Nabendorff-Affäre lius, die das zuvor schon sich glanzvoll be- Währende Nationaltheater- Orchester begei- sternd schön spielte. Auch da gab es unter Richard Lerts Führung kein„Verströmen ohne Halt“, selbst die rhapsodisch gebro- chene, weitflächige Anlage dieses Werks hatte stets erkennbar bleibende Kontur, und jenseits der vielen beglückenden Nuancen in den Farb- und Klangwerten, die da zutage traten, jenseits aller Verzauberung durch den Augenblick(wie da ein Vorhalt die Spannung erhöhte, dort über dem prachtvoll Warmen Streicherklang ein lyrisches Holz- bläserthema sich erhob), kam immer wieder das Bewußtsein des Ganzen, der sinfonischen Einheit, auf eine nicht zu beschreibende, Aber durchaus erfühlbare Weise hervor. So war denn dies eine schöne, festliche, unvergeßliche Stunde. Wie man sie sich Wünscht in einer Jubiläums-Spielzeit, die die Erinnerung an das Vergangene mit der Ge- Sen wart verschmelzen und beide, das Heute Wie das Gestern, als lebendigen Kraftquell bestätigen soll. Kurt Heinz kin neues Schauspiel von Friedrich Forster im Schloßthecdter Celle urqufgeföhrt Friedrich Forster, vielbeschäftigter Rund- kunkautor, für die deutsche Bühne aber noch immer der Dichter des„Robinson soll nicht sterben“, hat ein namenloses Grab in einem versponnenen thüringischen Park, vor dem er als junger Mensch oft gestanden, nicht ruhen lassen, bis ihm aus der Begegnung mit der Ruhestätte dieser Unbekannten, in der sich, als man sie einmal öffnete, zierliche Silberschuhe und Reste eines kostbaren Kleides mit den eingestickten Lilien des französischen Königshauses fanden, das Schauspiel„Die Dunkelgräfin“ erwuchs. Seine Aufführung fiel der Schlußphase des Krieges zum Opfer. So ebnete ihm erst jetzt nach mehr als einem Jahrzehnt das Schlog- theater Celle den Weg auf die Bühne. In vier farbigen, doch nicht geschwätzigen Akten macht es die Legende, die sich um das Schicksal der angeblichen Tochter Lud- Wigs XVI. und Marie Antoinettes rankt, für die Bühne lebendig. Die 17jährige, die aus der Gefangenschaft in Paris an den Wiener Hof ausgeliefert werden soll, fällt einer Intrige zum Opfer und gelangt auf einen verschwiegenen Landsitz in Thüringen, wo sie nach Bonapartes Sturz versucht, mit Hilfe ihres nicht weniger geheimnisumwit- terten Bruders die Rechte ihrer Familie auf den französischen Thron geltend zu machen. Dieser Bruder, der„Dauphin“, der der Ueberlieferung nach als Kind ermordet wurde, in der Gestalt eines Schwindlers mit dem Namen„Nauendorff“ aber bis zum heutigen Tag Oeffentlichkeit und Gerichte beunruhigt(Forster läßt ihn in dieser Rolle auftreten), wird zur großen Enttäuschung der Vereinsamten. Er lehnt in einer großen Szene im Schlußakt den Kampf um den Thron ab und läßt eine Resignierte zurück, die sich nach kurzem„Ich bin nun der König“ in die Liebe zu ihrem Begleiter Cor- nelius Valck flüchtet. Man sieht, Forsters Schauspiel gehört der Kategorie der tausendundeins historischen Bilderbogen an, wie sie in einer Zeit der Flucht einer ganzen Schriftstellergeneration vor der Diktatur in die Historie unsere Bühnen beherrschten. Aus der belanglosen Figur dieser„Dunkelgräfin“ läßt sich nicht mehr machen als eine vergebens gegen das Schicksal der Vergessenheit anrennende Nebenfigur der Geschichte, zumal Forster die Lücke zwischen dem 17jährigen Flücht- ling des Anfangs und der reifen Frau der drei übrigen Akte nicht zu überbrücken ver- mochte. Alle Achtung aber vor dem tüchtigen Ensemble des kleinen Schloßgtheaters und der Leistung seines Intendanten Günter Meincke, der eine ungewöhnliche Dichtig- keit der szenischen Atmosphäre erreichte. Herzlicher Premierenbeifall. G. W. Koltur-Chronik Die internationale Stiftung Mozarteum wird am 27. Januar, dem 199. Geburtstag Mozarts, den ersten Band der neuen Mozart-Gesamt- ausgabe der Oeffentlichkeit übergeben. Aug diesem Anlaß finden im Salzburger Geburts- haus des Komponisten und in Köln-Festakte statt. Die Sammlung erscheint im Bärenreiter Verlag(Kassel/ Basel). Die wird sich voraussichtlich über einen Zeitraum von 15 Jahren erstrecken. Es wird angenom- Mozart-qubi. men, daß bis zum Beginn des— läumsjahrs 1956 sechs Bände vorliegen können, Zehn Messen Palestrinas aus dem 16. Jahr- hundert fand der dänische Musikwissenschaft- ler Dr. Knud Jeppesen in der Bibliothek des Konservatoriums. Die Messen waren bisher un- bekannt. 8. Die im Kriege zerstörte Berliner Städtische Oper in der Bismarckstraße in Charlottenburg, das„Deutsche Opernhaus“, wird in den näch- sten Jahren wiedererstehen. Prof. Joachim Tiburtius teilte mit, daß die seit langem gehegten Pläne zum Wiederauf. bau des alten repräsentativen Hauses vor dem Abschluß stünden, nachdem in den letzten beiden Jahren andere vordringliche Projekte, wie der Bau von Krankenhäusern und Schu- len, vorangetrieben worden seien. Die West- berliner Städtische Oper spielt seit Kriegs- ende im Gebäude der früheren Volksoper in der Kantstraße. rich Alexander Winds, der frühere Gene- ralintendant der Wuppertaler Bühnen, der zu- letzt an den Leipziger Bühnen tätig war, wird nach einer Meldung der sowjietzonalen Wo- chenschrift„Sonntag“ als Operndirektor an die „Deutsche Staatsoper“ in Ostberlin gehen. Er begleitet damit den Generalintendanten der Leipziger Bühnen, Max Burghardt, der die Generalintendanz übernimmt. Musikalischer Oberleiter der Staatsoper Unter den Linden, die im September nach erfolgtem Wiederaufbau ihre Pforten öffnet, ist Erich Kleiber. Der Tenor Rudolf Schock, dessen Name in Zusammenhang mit dem Wechsel Westberliner Künstler an die Ostberliner Staatsoper genannt wurde, dementierte inzwischen Meldungen, nach denen er für die nächste Spielzeit einen Gast- vertrag mit dem Osten abgeschlossen habe. Er sei in der Spielzeit 1955/56 für drei Monate an die Hamburger Staatsoper gebunden und habe außerdem mit der Wiener Staatsoper einen Dreijahresvertrag für jährlich vier Monate un- ter zeichnet. Allerdings ist Schock in letzter Zeit in Ostberlin als Nemorino in Donizettis„Lie- bestrank“ und als Sänger im„Rosenkavalier“ von Richard Strauß aufgetreten und wird dort im Laufe des Januar in fünf Aufführungen von Mozarts„Entführung aus dem Serail“ den Bel- monte singen. Eine Rudolf-Borchardt- Gesellschaft, die das Werk des Dichters betreuen und erhalten soll, wurde am Montag in Bremen zum 10. Todes- tag Borchardts gegründet, Vorsitzender ist der Schriftsteller Dr. Rudolf Alexander Schröder (Bergen/ Oberbayern). Marie Luise Borchardt, die Witwe des Dichters, stellt der Gesellschaft das Archiv mit den Dichtungen, wissenschaft- lichen Arbeiten und Briefen ihres Mannes zur Verfügung.. Der Badische Kunstverein Karlsruhe eröff- net am Sonntag, 16. Januar, 11 Uhr, eine Aus- stellung mit Plastik, Holzschnitten und Zeich- nungen von Professor Gerhard Marcks. Im Mannheimer Amerikahaus singt am Mittwoch, 12. Januar, 20 Uhr, die amerikanische Sopranistin Ethel Semser Arien und Lieder von Gluck, Mozart, Strauß, Berg, Ives, Copland und Leibowitz. Am Flügel begleitet Keith Humble, der außerdem Klavierwerke von Cho- pin, Martin und Humble vorträgt. Arthur Grumiaux(Violine) und mermusikabend am Donnerstag, 13. Januar, 20 Uhr, im großen Saal des BASF-Feierabend- hauses Ludwigshafen Werke von Veracini, Joh. Seb. Bach, Brahms und Ravel. Zu einem Violinabend lädt der Ortsverband Mannheim des Richard-Wagner-Verbandes für Samstag, 15. Januar, 20 Uhr, in den Vortrags- Saal der Städtischen Kunsthalle ein. Dabei spie- len für den Bayreuther Stipendienfonds Karl- heinz Franke(Violine) und Gerhard Nieß(Kla- vier) Werke von Franck, Debussy, Dvorak und Bartok. a Die Pariser Theatertruppe Henri Doublier bringt am Sonntag, 16. Januar, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle auf Einladung des Centre d' Etudes Frangaises Auszüge aus Wer- ken von Jean Giraudoux unter dem Titel„Hom- mage à Jean Giraudoux“(aus„Provinciales“, „Bella“, aus dem Vorwort zu„Mozart“, aus „Ein tentations de la fontaine“ und einzelne Szenen aus„Elektra“„Amphitryon 38“ und „Undine“. l Die Mannheimer Liedertafel feiert in diesem Jahr die 115. Wiederkehr ihres Gründungstages. Aus diesem Anlaß führt die Liedertafel im Rahmen eines Festkonzertes im November die- ses Jahres unter der Leitung von Musikdirek- tor Max Adam als Mannheimer Erstaufführun- gen Haydns neuentdeckte„Missa Sanctae Cae- eiliae“ und Beethovens Friedenskantate„Der glorreiche Augenblick“, die erst unlängst in Hermann Scherchens Neubearbeitung in Han- nover erstmals wieder herausgekommen war, auf. Sie setzt damit die Reihe ihrer großen Konzertabende, die 1953 Orffs„Carmina bu- rana“ und 1954„Das Jahr im Lied“ von Joseph Haas gebracht hatte, mit zwei interessanten Werken fort. 7 N 5 Die Reise nach Porlunculd OMAN VON StEfANM AND RES Copyright f. Piper& Co Verlag München 53. Fortsetzung Nur deshalb sprach ich vom Tod, nur des- „Felix. Ich bin in diesen Tagen gewisser maßen gestorben, probeweise! Täglich ster- ben! Bisher habe ich diese Forderung an den Menschen als lebensverneinende, undankbare öncherei mit Ungestüm zurückgewiesen, num aber—. Mir ist in diesen Tagen allerlei Zugestoßen, Kind, es geschah etwas mit mir. Nein, später einmal, viel später! Aber es War gut, dag du nicht bei mir warst, droben auf dem Monte Cervati.“ Felicitas richtete sich schnell auf:„Sie lebt doch noch— die schöne Assunta?“ Er sah, Wie zart ihr Lächeln fragte. Ach ja, sie kannte Assunta aus den alten, immer Wiederholten Geschichten, die um die Schön- heit aus der Armut kreisten. Als er, ihr mit Anstrengung in die Augen schauend, nickte, begann sie vielerlei zu fragen, wie es As- sunta gehe, ob sie verheiratet und wie alt eigentlich sei, wie sie aussehe? In kargen Andeutungen gab er ihr Ant- Wort, schließlich seufzte er:„O Felix, später einmal! Ich werde dir von dieser Stunde auf dem Monte Cervati erzählen, damit du siehst, wiie schnell wir einander ein großes cht wiedergutzumachendes Unrecht antun!“ Darauf bat er sie, ihn eine halbe ö allein zu lassen, er müsse sich für zesuch bei Anna Riparata zurecht- is blieb ruhig auf dem Bett sitzen die Lippen in kindlicher Beküm⸗ mertheit halb offenstehen. Warum soll ich inausgehen?“ fragte sie endlich und hob die dunklen Augenlider.„Seit wann stört dich meine Anwesenheit beim Aufstehen?“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Herr Sulpiz wandte mit einem Aechzen das Gesicht gegen die Wand und zog dabei die Decke bis über die Schultern herauf. Fe- licitas fiel es auf, wie vorsichtig diese Be- Wegung der Schultern war und wie behutsam die rechte Hand über die linke Achsel herum nach dem Leintuch griff. Und jetzt erst— sie schloß Mund und Augen und kam ihm mit der Nase ein wenig näher— jetzt erst nahm sie einen scharfen, bitteren Geruch Wahr. In dem strengen Gemisch glaubte sie einen Hauch von Kamille und Olivenöl zu erkennen, eine Salbe. Der Nacken glänzte ihm davon— gewiß eine Rheumasalbe? „Ist es soviel schlimmer geworden mit deinem Rheuma?“ „Ja“, seufzte er und:„Laß mich doch!“ Da rief sie plötzlich streng, wie man es von Angst und Ungewißheit gepeinigt tut: „Was ist mit dir? Du verbirgst mir etwas!“ Er rührte sich nicht. Einen Augenblick stieg ihr, da sie auf seinen weiß gelockten Hinterkopf blickte, aus der Tiefe eine Vor- stellung auf, die in groteskem Widerspruch 2u ihrer Angst stand: der Vater verhielt sich wie ein dreijähriger Junge, der Verstecken spielt und, obwohl er schon längst entdeckt ist, Weiterhin das Gesicht abwendet und sich 50 ganz verborgen glaubt. 1 5 „Gut“, sagte sie und erhob sich.„Ich werde Norbert bitten, sofort einen Arzt zu Holen. Du hast selbst gesagt, daß dir etwas Zugestoßen ist. Wenn du es mir nicht sagen Willst—“ „un Gottes Namen“, seufzte er. Er lag Weiter unbeweglich und das Gesicht zur Wand gekehrt da, schließlich sagte er:„Die Polizei hat mich mißhandelt, weil sie mich für einen bekannten Autodieb hielt; man Wollte mir ein Geständnis abnötigen, mit Schlägen.“ Und er berichtete ihr auf eine Kühle und geradezu unbeteiligte Weise von seiner abscheulichen Eifersucht unter ihrem Zimmerfenster und, wie er die silberne Nike vom Kühler abbrach; erzählte von dem ge- fährlichen Tanken in Teggiano und dem kleinen Unfall an dem Brückenmäuerchen, von seiner Begegnung mit der Polizei in Altamura und der Nacht im Keller— aber auch von der großen Verlegenheit des Com- mandante, als sich herausstellte, daß er nicht Griffi, sondern der Freund von Arma Ripa- rata war, der Frau des Präfekten. „Laß mich sehen!“ Sie trat an sein Bett, hob die Decke und streifte ihm den Pyjama über den Hinterkopf hinauf— und dann schrie sie auf, Ihre Stimme klang so schrill und wild, daß Herr Sulpiz, ohne ein Schmerzgefühl zu empfinden, plötzlich im Bett aufrecht dasaßg und ihr, mit den Armen kuchtelnd, ihre Flüche und Drohungen gegen die Carabinieri immer wieder als ungehörig für ein Mädchen verbot und sie schließlich bat, doch nicht das ganze Hotel in Aufregung zu versetzen. „Was denn, die ganze Welt werde ich in Aufregung versetzen!“ rief sie.„Bis zum In- nenminister geh ich, ich allein, jawohl, du kannst währenddessen für diesen Schinder- Haufen Bittgottesdienste anstellen lassen, für dieses Aaszeug, diese Henkersknechte. Nein, 5 ich selbst geh zu diesem Commandante, eine 1 8 Reitpeitsche kauf ich mir und haue sie ihm Uinks und rechts in die Polizeivisage— bis — bis—, sie rang um Atem und fand keine Worte mehr. „Kind, Kind“, mahnte Herr Sulpiz und er erzählte ihr von dem alten Soldaten, wie der ihm geholfen und den Rücken mit Salbe ein- gerieben habe.„Ja, und wenn du mir jetzt so Wie er helfen wolltest, das wäre mir lieber als dein rachsüchtiges Geschrei. Besorg mir in der Apotheke eine Salbe, in der Arnica und Hamamelis enthalten ist. Kannst du das behalten? Und bitte, sage niemandem etwas! Ich will nicht, daß die Sache bekannt wird. Nicht nur, weil ich es diesem dummen und brutalen Kerl versprochen habe— ich habe noch einen anderen Grund.“ Er hob das Gesicht gegen sie, und sie kam sofort auf ihn zu und setzte sich auf das Bett und begann ungestüm zu weinen. „Warum weinen, Felix!“ Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Brust.„Gewiß, kein Mensch dürfte geschla- gen werden, also auch ich nicht“, er blickte über ihren Scheitel fort und lächelte, als verständigte er sich mit jemand, der unsicht- bar anwesend war. Als er fortfuhr, geschah es in jenem doppelbödig klingenden Tonfall, der immer entsteht. wenn dieselben Worte gleichzeitig an zwei Personen gerichtet sind und jedem etwas anderes und besonderes sagen. „Aber, wenn es passiert ist, kannst du es nicht mehr aus der Welt schaffen. Außerdem, die Aerzte meinen, ein Uebel sei gut gegen das andere. Ich selber hätte mir ja gegen mein Rheuma niemals eine Bastonade ver- ordnet. Wer wäre so kühn, sich auf die ein- fachste Weise zu heilen! Nein, wir spielen das Märchen Tischlein deck dich, Eslein streck dich immer so, daß Punkt eins und zwei uns, Punkt drei aber einen andern tref- 21 fen soll. Außerdem denk an die Verwechs- lung: es war nicht dein Vater, der die Prügel erhalten sollte, sondern ein ausgemachter Verbrecher, so einer, weißt du, der sein Le- ben lang unterwegs war und überall Beute machte und ungerührt weiterzog, ein Raub- tier gewissermaßen. Einerlei, was wir den andern rauben, ein Auto oder— und ich Wollte kein Geständnis ablegen, wollte nicht zugeben, daß ich der Griffi sei, dem die Ge- rechtigkeit endlich an den Kragen ging!“ „Haben Sie den Kerl denn?“ fragte Fe- licitas und rieb sich mit dem Taschentuch die letzte Träne aus den Augen. „Sie haben ihn, Gott sei Dank!“ Herr Sul- piz lächelte nun noch vergnügter und nickte heftig.„Es war eine wilde Jagd.. Aber es gibt einen Höhepunkt: die Siegesgöttin sitzt neben uns— in einem Traumwagen, und Plötzlich haben wir Angst und verlassen sie. Das muß man büßen. Ich habe mit einen Freibeuter, der sein Leben lang nur an sich dachte, kein Mitleid.“ Herr Sulpiz sagte diese letzten Worte mit einer Strenge, die der Heiterkeit seiner Miene seltsam widersprach. „Ich auch nicht“, sagte Felicitas aus tie- fem Herzen und fügte noch hinzu:„Und mit so einem haben sie dich verwechselt! Des- wegen allein schon sollte man sie allesamt — ah, dieses Hundepackl Aber ich geh jetzt in die Apotheke. Was soll noch in die Salbe hinein? Arnica und 2“ „Arnica, Hamamelis und— für heftige Quetschungen mußt du sagen. Und dann schick mir unterdessen den Norbert herauf.“ Sie war schon an der Tür. Bei diesem Namen drehte sie sich auf dem Absatz herum, blickte ihren Vater lange und in tiefes Nach- sinnen verloren an und sagte endlich:„Ich glaube, Vater, du allein könntest ihm helfen!“ Gortsetzung folgt) Veröffentlichung Kultursenator 5 Riccardo Castagnone(Klavier), spielen in einem Kam- VV% Pa br JJ/CCꝙͥ— 2 3