um wird Mozarts, Gesamt- en. Aus Geburts- Festakte reiter- lichung zeitraum angenom- rt-Jubi⸗ können. 6. Jahr- schaft. thek des sher un- tädtische tenburg, n näch- rsenator daß die ederauf. vor dem letzten projekte, d Schu- e West- Kriegs- oper in e Gene- der zu- ar, wird en Wo- — an die hen. Er ten der der talischer den, die raufbau lame in berliner genannt en, nach n Gast- abe. Er mate an ad habe reinen late un- ter Zeit is„Lie- avalier“ ird dort gen von en Bel- die das en Soll, Todes- ist der chröder rchardt, Ulschaft aschaft- nes zur eröff- 1e Aus- Zeich- S. gt am anische Lieder opland Keith n Cho- iccardo Kam- Januar, abend- eraeini, erband des für rtrags- ei Spie- Karl- 3(Kla- ak und oublier in der g des s Wer- „Hom- ciales“, ee zee en! die ———— — Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. 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Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 10. Jahrgang/ Nr. 9/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 13. Januar 1955 We e Uebereinstimmung in Rom Mendeès France und Scelba beendeten gestern ihre Besprechungen RO m.(AP/ dpa) Die zweitägigen Besprechungen des französischen Ministerpräsi- denten Mendes-France mit dem italienischen Regierungschef Scelba in Rom sind am Mittwochabend mit der Herausgabe eines gemeinsamen Kommunidqués abgeschlossen worden. In dem Kommuniqué bekunden die beiden Staatsmänner ihre übereinstim- mende Absicht, neben der Kontrolle des Rüstungsstandes in der Westeuropäischen Union auch weitere Maßnahmen hinsichtlich der Rüstungsproduktion in Betracht zu ziehen. Das Kommuniqué nimmt damit in diplo- matisch formulierter Sprache auf den Plan von Mendès-France bezug, die Partner der WEU für eine Rüstungsgemeinschaft zu ge- winnen, die auch die Waffenproduktion und die amerikanische Waffenhilfe zentral len- ken würde. Von maßgeblicher Seite ver- lautete dazu, Italien habe sich mit einem solchen Vorhaben„im Prinzip einverstan- den“ erklärt. Allerdings könnten sich bei der Ausarbeitung des Planes im einzelnen noch Schwierigkeiten ergeben. In dem RKommuniquè geben die beiden Re- gierungschefs ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß die deutsch- alliierten Verträge von Pa- ris einen Schritt auf dem Wege zum euro- päischen Zusammenschluß darstellen und außerdem die darin enthaltenen Vorkehrun- gen für eine automatische Begrenzung der Rüstungen im Interesse des Weltfriedens dazu angetan seien,„Uebereinkünfte in wei ter gespanntem Rahmen anzuregen, die zu entsprechenden Schritten befreundeter Län- der innerhalb der Organisation der Vereinten Nationen führen müßten“. Der Sprecher des französischen Außen- ministeriums wies am Mittwoch Behauptun- gen zurück, daß Frankreich die Ratifizierung der Pariser Verträge und seinen Vorschlag für eine Rüstungsgemeinschaft miteinander verbinden wolle. Der Sprecher fügte hinzu, natürlich würde die Annahme der französi- schen Vorschläge, die im übrigen nur eine Diskussionsgrumdlage darstellten, ein günsti- geres Klima für den Abschluß des Ratifizie- Tungsverfahrens im französischen Parlament schaffen, Der Sprecher räumte ein, daß die frarzösischen Vorschläge, wenn man sie zu Ende denke, letzthin zu einem gemein- samen Rüstungsbudget der beteiligten Staa- ten führen würden. Parallel zu den politischen Besprechungen zwischen den Ministerpräsidenten haben in Rom Verhandlungen zwischen den Vertretern der französischen und italienischen Wirt- schaftsverbände über eine engere Zusammen- arbeit stattgefunden. Wie bekanntgegeben wurde, ist die Schaffung einer ständigen französisch- italienischen Verbindungsstelle beschlossen worden, die bis Anfang April ein Arbeitsprogramm fertigstellen soll. Mendès-France vom Papst empfangen Papst Pius XII. empfing am Mittwoch den französischen Ministerpräsidenten in Privataudienz. Der Empfang fand in der Privatbibliothek im Vatikan statt. Die Audienz dauerte 20 Minuten. Der Papst erörterte während des Gesprächs mit dem französi- schen Minister präsidenten unter vier Augen nach Mitteilung unterrichteter Kreise vor allem die internationalen und europäischen Probleme. Den Papst interessierte auch die Europa-Ronzeption des französischen Mini- ster präsidenten. Er habe wissen wollen, wie sich Mendes-Fñrance die„Ueberwindung der Nationalismen“ in Europa vorstelle. Nach der Unterredung unter vier Augen ließ sich der Papst die Gattin des Minister präsidenten und dessen engste Mitarbeiter vorstellen. Erst Freitagvormittag in Baden-Baden Mendes-France hat am Mittwoch in Rom seine Reisepläne überraschend geändert. Wegen des schlechten Wetters über dem Alpengebiet kann er nach Mitteilung seiner Delegation nicht, wie vorgesehen, heute Don- nerstag, nach Baden-Baden fliegen, Wo er mit Bundeskanzler Dr. Adenauer zusammen- treffen will. Zunächst hieß es, er würde mit dem Zug über Paris nach Baden-Baden reisen. Doch wurde auch dieser Plan schnell wieder geändert. Nach der letzten Mittei- lung der französischen Delegation reist Men- des-France heute gegen 14 Uhr mit dem Zug aus Rom ab und würd voraussichtlich am Freitagvormittag gegen neun Uhr in Baden- Baden eintreffen. Bonn will mitsprechen in der Ost-Politik Vorschau auf die Begegnung zwischen dem Kanzler und Mendes-France Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Es steht sehr viel auf dem Spiel bei der Begegnung zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Minister präsident Mendès- France in Baden-Baden. Die Tagesordnung ist lang, das Programm gespickt mit einer Fülle von Schwierigkeiten. Man wird sich ber die Interpretation des Saarabkommens unterhalten müssen, über die vorgeschlagene Rüstungskontrolle im Rahmen eines euro- päischen Rüstungspools. Diese beiden Fra- gen sind sicherlich sehr wichtig. Aber Thema Nummer 1 wird nach Ansicht Bonner poli- tischer Kreise die gemeinsame europäische Politik gegenüber dem Osten sein. Starkes Aufsehen erregte am Mittwoch einne Stellungnahme des Parteivorsitzenden der FDP, Dr. Dehler, die augenscheinlich in Ubereinstimmung mit dem Bundeskanzler abgegeben wurde. Dehler bezeichnet es als „einen beträchtlichen Gewinn“, daß Frank- reich sich damit begnügte, in Genf die Initiative für eine neue Periode der Ost- West- Gespräche ergriffen zu haben, deren Fortführung er aber nicht als ausschließliches französisches Privileg betrachte. Damit sei Schneiter gilt als„Mann ohne Feinde“ Seine Wahl zum Pariser Parlaments präsidenten bereitet Europarat Sorgen Paris.(dpa) Mit dem 50 Jahre alten MRP- Abgeordneten Pierre Schneiter hat die fran- 2zösische Nationalversammlung einen Politiker zu ihrem Präsidenten gewählt, der als ein Mann ohne persönliche und politische Feinde gilt. Schneiter, der aus Reims stammt, hat Während seiner Tätigkeit als Abgeordneter der Nationalversammlung seit 1945 niemals Büld: AP Pierre Schneiter in irgend einer politischen Frage eine ex- treme Haltung eingenommen. Die Tatsache, daß er bei der Abstimmung über die Pariser Verträge nicht mit der Mehrheit seiner Par- teifreunde gegen die Verträge stimmte, son- dern sich der Stimme enthielt, dürfte zu seiner Wahl beigetragen haben. Schmeiter stammt aus reichem Hause und war ursprünglich Weinhändler. Er 20g 1939 als Fliegeroffizier in den Krieg, kehrte nach dem Waffenstillstand nach Reims zurück und schloß sich der Widerstandsbewegung an. 1943 wurde er für kurze Zeit von der Ge- stapo verhaftet. Nachdem er von 1944 bis 3945 Unterpräfekt von Reims gewesen War, Wurde Schneiter 1945 Als MRP- Abgeordneter seines Heimatdepartements Marne in die Nationalversammlung gewählt, der er bis kolgt) ö deute ohne Unterbrechung angehört bat. Schneiter ist zu verschiedenen Malen Mit- glied französischer Regierungen gewesen, unter anderem als Staatssekretär im Außen- ministerium, Staatssekretär für deutsche Angelegenheiten in der Regierung Schuman 1947 und Gesundheitsminister in mehreren Regierungen von 1948 bis 1951. Die Wahl hat den Straßburger Europarat vor eine unerwartete Situation gestellt. Schneiter ist der europäische Flüchtlings- beauftragte des Europarats, und sein Mandat war erst im Dezember um ein Jahr ver- längert worden. Die National versammlung hat am Mitt- woch fünf ihrer Vizepräsidenten wiederge- wählt. Als sechster Vizepräsident trat der Sozialist Robert Lacoste an die Stelle eines Volksrepublikaners. Die fünf wiedergewähl⸗ ten Vizepräsidenten sind: Gaston Palewski (Gaullist), Andrée Mercier(Kommunist), André Godin(Republikanisch-Soziale Ak- tion), Robert Bruyneel(Unabhängiger Land- wirt) und Alfred Jules-Julien(Radikal sozialist). i Zwischen Gesfern und Moroen Im Feststellungsverfahren gegen die KPD vor dem Bundesverfassungsgericht sind als neue Rechtsanwälte für die Prozeß vertretung der Bundesregierung Dr. von Winterfeld (Hannover) und Dr. Kalsbach(Wuppertal) tätig. Damit wird die Bundesregierung nach Wiederaufnahme der Verhandlungen am 21. Januar durch insgesamt vier Rechtsanwälte vertreten sein. Die ersten drei Bundestagsausschüsse haben am Mittwoch mit der Beratung der Pariser Verträge begonnen, und zwar der Finanzausschuß, der Rechtsausschuß und der Ausschuß für die europäische Sicherheit. Ins- gesamt müssen sich acht Bundestagsaus- schüsse mit den Verträgen befassen. Den Etat des Bundesfamilien-Ministers hat der Haushaltsausschuß des Bundestages am Mittwoch geringfügig gekürzt. Anträge der SPD, dem Bundesfamilien-Minister und den vier Sonderministern ohne Geschäfts- bereich ein Drittel ihrer Verfügungsfonds für besondere Aufwendungen zu streichen, wur- den von der Koalition abgelehnt. Die Schadenersatzklage des Frankfurter Importeurs Erwin van Hazebrouck, der bei der„Aktion Vulkan“ als spionageverdächtig verhaftet worden war, hat das Landgericht Bonn am Mittwoch für gerechtfertigt erklärt. Der Schaden, den van Hazebrouck durch seine Namensnennung erlitten hat, soll in einer umfangreichen Beweisaufnahme festgestellt werden. Die Bundesregierung will gegen diesen Entscheid Berufung einlegen. Bei einer Ablehnung der Pariser Verträge könnten im Jahre 1955 gesamtdeutsche Wah- die Sorge verschwunden, daß die Bundes- republik weiterhin von den Ost-West-Füh- lungnahmen ausgeschlossen bleibe und das Anliegen der Wiedervereinigung allein Frankreich anvertrauen müsse. Umgekehrt werde aber die Bundesregierung für sich nicht eine Art Verhandlungsmonopol ohne Rücksicht auf die Unterstützung anderer Mächte in Anspruch nehmen. „Es ist Sache eines gemeinsamen Vor- gehens der europäischen Mächte, die konti- nentalen Möglichkeiten der sogenannten Ko- Existenzpolitik auszuloten, wobei die deut- sche Mitsprache selbstredend die Gewähr zu übernehmen hat, daß Spekulationen über eine Ko-Existenz ohne Wiedervereinigung nicht weiter gesponnen werden“, schreibt Dr. Dehler. 58 N Auch die Diskussion über die Rüstungs- kontrolle und den Rüstungspool, die seit dem framzösischen Vorschlag sehr hitzig gewor- den ist, kann nicht losgelöst von der größe- ren politischen Thematik betrachtet werden. Gerade die Betonung der devensiven Ele- mente der europaischen Zusammenarbeit und der Verhinderung einer ungehemmten Wie- deraufrüstung spielen hinein in das, was eines Tages am Konferenztisch zwischen dem Westen und den Sowjets geklärt werden muß, um eine Entspannung sicherzustellen. Soviel ist sicher: In Baden-Baden wird man keinesfalls zu einem festen, abgeschlossenen Projekt gelangen. Das geht schon aus zeit- lichen Gründen nicht. Die Sachverständigen, die am 17. Januar in Paris den Rüstungs- pool beraten, werden ihrerseits das be- gonnene Gespräch fortsetzen müssen. Aber Bundeskanzler Dr. Adenauer und Ministerpräsident Mendes-France werden jedenfalls versuchen, sich über bestimmte Grundsätze zu verständigen. Ein wichtiger Punkt ist dabei auch der Grundgedanke der europäischen und der deutsch-französischen Zusammenarbeit, den man als das zweite Kernproblem der Baden-Badener Begegnung betrachten muß. So gewann in den letzten Tagen bei den vorbereitenden Arbeiten in Bonn— wie von gutunterrichteter Seite ver- lautet— die Vorstellung mehr und mehr Raum, eine Lösung im Rahmen der Montan- Union zu suchen. Londoner Informationen zeigen, daß die Engländer da nicht unbedingt abgeneigt wären, während ihre Reaktion auf den Pariser Vorschlag ziemlich kalt war. len stattfinden, sagte am Mittwoch Präsident Dieckmann vor der Volkskammer der Sowiet- zone. Das Großkreuz mit Goldstern des Ver- dienstordens Juan Pablos Duarte, die höchste Auszeichnung der Dominikanischen Republik, ist am Mittwoch Bundespräsident Heuss ver- liehen worden. Der Deutsche Saarbund hat am Mittwoch die deutsche Oeffentlichkeit zum Gedenken an die Volksabstimmung aufgerufen, mit der sich die deutsche Bevölkerung an der Saar vor 20 Jahren„mit überwältigender Mehrheit nach 15jähriger Trennung zur Wieder vereinigung mit dem deutschen Mut- terland bekannt“ habe. Ob Nehru mit Ollenhauer in nächster Zeit zu einem Gespräch zusammentreffen werde, könne, so erklärte ein indischer Regierungs- sprecher, von der indischen Hauptstadt aus im Augenblick nicht beantwortet werden. Ein gemeinsames Rüstungsamt für die vorgesehenen Streitkräfte der Sowjetzone und die Streitkräfte Polens und der Tschecho- Slowakei soll mit Sitz in Warschau eingerich- tet werden, meldet das„Informationsbüro West“. l Ekuador und die Bundesrepublik sind übereingekommen, ihre diplomatischen Ver- tretungen in den Rang von Botschaften zu erheben. Ein Botschafter der Sowietzone, der soge- nannten Deutschen Demokratischen Repu- blik, ist bei der Regierung Nordvietnams in Handi eingetroffen. Weigern. Das Goldene Buch der Stadt Berlin wurde durch ein Eintrag des Vorsitzenden der britischen Labour-Partu, Clement Attlee (auf dem Bild linꝶs), bereichert. Attlee ist in die ekemalige Reichshauptstadt gekommen, um an der Freien Universität eine Reine von Ernst-Reuter- Gedächtnis- Vorlesungen ⁊u erößnen. Der Gast wurde gestern nachmittag im Schöneberger Rathaus von dem noch am- tierenden Bürgermeister Dr. Schreiber(reckts) und dessen Nachfolger Pr. Suhr empfangen, wobei inm ein Seschenkmodell der Berliner Freiheitsgloce überreicht wurde. Bild: AP Untersuchungsausschuß nach Costa Rica Die Nachrichten vom„Kriegsschauplatz“ sind äußerst widerspruchsvoll schen Truppen aus Nicaragua in das Land eingefallen seien, seien„eine Lüge“. Demgegenüber behauptete Figueres am Mittwoch, daß es sich bei einer„nicht ganz, hundert Mann“ zählenden Invasionstruppe, die am Dienstag die Stadt Villa Quesada (80 Kilometer südlich der nicaraguanischen Grenze) besetzt haben soll, um eine„Luft- landeeinheit“ handle, die aus Nicaragua nach Costa Rica eingeflogen sei. 5 Die ersten Zusammenstöße zwischen den Aufständischen und der regierungstreuen Zivilgarde von Costa Rica sollen sich am Dienstagnachmittag in der Gegend von Fenon Peje, südlich der von den Rebellen besetzten Stadt Villa Quesada, ereignet haben. Nach Berichten aus der Hauptstadt Costa Rica be- hielten die Regierungstruppen die Ober- hand. Die Hauptstraßen von der Hauptstadt von Costa Rica, San José, wo in der Nacht zum Mittwoch allgemeine Verdunkelung an- geordnet worden st, sollen am Mittwochfrüh von einem Flugzeug der Aufständischen unter. Maschinengewehrfeuer genommen worden sein. In den Außenbezirken soll das Flugzeug zwei Bomben abgeworfen Haben. 5 Auf seiner ersten Pressekonferenz seit dem 15. Dezember lehnte Präsident Eisen- hower am Mittwoch eine Stellungnahme zu dem Konflikt zwischen Nicaragua und Costa Rica ab. Zur Frage der Anwendung von taktischen Atomwaffen sagte der Präsident, normalerweise würde er sich gegen eine Ver- wendung dieser Waffen in einem begrenzten Konflikt, einem kleineren Kriege oder bei einer sogenannten Polizeiaktion aussprechen. Der Prozeß gegen Dr. Ernst soll heute das Urteil bringen i Metz.(dpa) Im Prozeß gegen den ehemali- gen Ober bürgermeister von Straßburg, Pr. Ernst, forderte in Metz der Anklagevertreter die Bestrafung des Angeklagten, stellte aber die Höhe der Strafe in das Ermessen des Ge- richts. Heute, Donnerstag, will das Gericht die Plädoyers der Verteidigung hören und anschließend das Urteil verkünden.. Der Anklagevertreter wies darauf hin, daß drei Voraussetzungen für die Anklage Wegen Kriegsverbrechen gegeben seien: Ver- stoß gegen das französische Strafgesetzbuch, Verstoß gegen internationale Konventionen und der Status des Angeklagten als Auslän- der. Es sei unwesentlich, auf welches Straf- maß das Gericht erkenne. Die Freiheitsstrafe müsse jedoch zeigen, daß es strafbar sei, Franzosen in eine Lage zu bringen, die sie zwinge, unter Umständen auf die eigenen New Vork.(dpa AP) Ein Ausschuß des Rates der Organisation der amerikanischen Staaten, der den Konflikt zwischen Costa Rica und Nicaragua untersuchen soll, ist am Mitt- wochmorgen von Washington nach dem mit- telamerikanischen„Kriegsschauplatz“ abge- flogen. Die in New Vork fast stündlich ein- treffenden Berichte und Meldungen aus Mit- telamerika widersprechen einander. Von ihren Hauptstädten San Jose(Costa Rica) und Managua(Nicaragua) aus führen die Präsi- denten der beiden mittelamerikanischen Staa- ten, José Figueres und Anastasio Somoza, einen intensiven Nachrichtenkrieg. Nach wie vor streitet Somoza energisch ab, daß Nica- ragua mit dem„Aufstand“ in Costa Rica etwas zu tun habe.„Costa Rica will einen internationalen Konflikt heraufbeschwören, wo keiner ist“, erklärte er der„New Vork Times“ in einem Telefongespräch. Das Vor- gehen der Regierung Figueres sei ausgespro- chen unfreundlich.„Aber wir lassen uns nicht provozieren. Wir haben die diplomatischen Beziehungen mit Costa Rica nicht abgebro- chen und wollen es auch nicht tun.“ Die Be- schuldigung Costa Ricas, daß die aufständi- Admiral Radford, der amerikanische Ge- neralstabschef, befürwortete nach einer Ost- aslenreise in Washington eine Blockade gegen China, falls andere Versuche, die von Peking verurteilten amerikanischen Flieger, frei zu bekommen, scheitern sollten. Ein Abkommen über die Gewährung einer Verteidigungshilfe in Höhe von 60 Millionen Dollar hat die amerikanische Regierung, wie in Washington bekanntgegeben wurde, mit Pakistan abgeschlossen. In der Luft zusammengestoßen sind in der Nähe von Cineinnati in den USA zwei Verkehrsflugzeuge und stürzten ab. Dabei sind mindestens 15 Personen ums Leben ge- kommen. Aus London wird gemeldet, daß seit Mittwochmorgen zwei Bomber der bri- tischen Luftstreitkräfte mit insgesamt 18 Mann an Bord vermißt werden. Norwegens König Haakon eröffnete die 99. Sitzungsperiode des norwegischen Abge- ordnetenhauses, wobei er erklärte, Norwegen werde weiterhin aktiv an der politischen und militärischen Zusammenarbeit im Nord- atlantikpakt teilnehmen und eine wirkungs- volle Verteidigung aufbauen. Nur noch neun Abgeordnete sagen am Mittwoch im belgischen Parlament auf ihren Plätzen, als am Nachmittag die Debatte über die Ratifizierung der Pariser Verträge ihren Fortgang nahm.— Außenminister Spaak Landsleute zu schießen. Am Mittwochvor- sagte am gleichen Tag bei der belgisch-ame- mittag hatte das Gericht die letzten Zeugen rikanischen Gesellschaft in Brüssel. man gehört, deren Aussagen durchweg günstig könne dem kommunistischen China nicht für den Angeklagten lauteten. Als Ent- mehr länger die Anerkennung und die Auf- lastungszeuge war unter anderem der ehe- nahme in die Vereinten Nationen ver- malige badische Ministerpräsident Köhler aufgetreten. 45 e 885 8 8 8 8 e* 8 8 e— 5 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 13. Januar 1955/ Nr. 9 Mond Kommentar Donnerstag, 13. Januar 1955 „Abwanderer“ Wenn von Flüchtlingen die Rede ist, den- ken wir im allgemeinen an die Männer, Frauen und Kinder aus der Sowjetzone, die zu Hunderttausenden zu uns kamen. Es gibt aber auch, wovon nur selten gesprochen Wird, Flüchtlinge in anderer Richtung: Bür- ger der Bundesrepublik, die in die Sowjet- zone überwechseln. Sie werden, je nachdem, Welchen Weg sie beschreiten, legale oder legale„Abwanderer“ genannt. Die Zahl der Flüchtlinge von„drüben“ ist gesunken. Wir führten dies vor einigen Tagen an dieser Stelle— mit Einschränkun- gen— auf die Liberalisierungsmaßnahmen der sowietzonalen Regierung im Zeichen des „Neuen Kurses“ zurück. Die Zahl der Ab- Wanderer nach„drüben“ ist gestiegen. Von Weniger als 1000 Personen je Quartal bis zum Juni 1953 auf 7000 im zweiten Quartal 1954. Grund, laut Bundesvertriebenen-Mini- sterium: jene Liberalisierungsmaßnahmen, die Familienzusammenführungen und die Wiederaufnahme alter Verbindungen er- möglicht hätten. Eine„organische Entwick- lung nach nahezu zehnjähriger Umzugs- sperre“ und keineswegs alarmierend, sondern eine„Rückkehr zu normalen Zuständen der innerdeutschen Wanderung“. Das Ministe- rium stellte sogleich die insgesamt wenigen Zehntausend legalen Abwanderer den vie- len Hunderttausend Flüchtlingen von„drü- ben“ gegenüber, und es verwies an Hand eines Beispiels die angeblich 100 000 illega- len Abwanderer ins Reich der sowietzona- len Propaganda-Fabel. Die Argumentation des Staatssekretärs Nahm und des Vertriebenenministers Ober- Jänder ist sicherlich nicht von der Hand zu Weisen. Aber zwischen den Gegenüberstel- lungen und Argumenten bleibt doch die Tatsache bestehen, daß es bundesrepu- blikanische Bürger gibt, die aus freien Stücken— legal oder illegal— in die Sowjet- zone über wechseln. Vom demckratischen Goldenen Westen in den kommunistisch totalitären Osten. Man würde es sich zu leicht machen, wollte man diese Menschen in Bausch und Bogen eine Art von Landesverräter nennen oder sie als durſkle Existenzen oder politische Hasardeure abtun, die ihre„guten“ Gründe hätten, hier zu verschwinden. Gewiß werden auch solche darunter sein. Aber viele der Abwanderer sind doch wohl rechtschaffene Leute, die sich ihren„Seitenwechsel“ reiflich überlegt haben. Es sind Angehörige ver- schiedenster Schichten und verschiedenster Altersklassen, die sich oft durch berufliche Nöte zu diesem Schritt veranlaßt sehen. Wenn ihre Verbitterung über vielleicht jahrelange Mißerfolge— besondes bei dyna- mischen Menschen— einen bestimmten Grad erreicht hat, heißt die Parole etwa:„Was kümmern mich die politischen Gegensätze, ich will endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben und vorankommen“. Gewissermaßen entschuldigend wird hinzu- gefügt:„Mal müssen wir ja doch wieder- vereinigt werden, alle Welt redet davon, und dann ist sowieso alles in bester Ordnung“. Einmal auf diesem Punkt angelangt, sind die östlichen Angebote— nicht nur für Aerzte und Künstler— mitunter sehr verlockend. Freilich kehren viele über kurz oder lang enttäuscht wieder zurück. Doch das ist eigentlich kein Grund zur Schadenfreude: „Ihr Dummköpfe, da habt Ihr's!“ Denn die steigenden, wenn auch relativ minimalen Abwanderer- Ziffern sind immerhin ein Symptom, das Beachtung verdient. Ein Symptom dafür, daß unter der glatten Ober- fläche des westdeutschen Wirtschaftswun- ders noch manche Wunde brennt, daß hinter der glänzenden Fassade noch manches repa- riert werden muß. Und vom unpolitischen Standpunkt des Erfolgreich-Bestehen- Wol- lens wäre es töricht, die Abwanderer Dumm- köpfe zu schelten. Seien wir froh, daß nach Jahren strenger Abriegelung Deutsche von einer gewissen— leider aus politischen Moti- ven noch stark eingeschränkten— Freizügig- keit innerhalb der beiden Teile Deutschlands Gebrauch machen können. Das klingt vielleicht überspitzt. Aber betrachten wir es einmal ohne politische Brille, betrachten wir es menschlich: Deut- sche ziehen zu Deutschen, von„hüben“ nach „drüben“, von„drüben“ nach„hüben“. Sie bekennen sich damit als zusammengehörig. Müssen sie sich deshalb gleich mit einem bestimmten politischen System identiflzie- ren? Sie müssen es nicht. Aber eine derar- tige„Volksbewegung“ im Bereiche des Pri- vaten, des Beruflichen, des Menschlichen wird das Pankower Regime wohl in einem gewissen Maße tolerieren müssen, auch, Wenn das manchmal unbequem sein mag. Denn andernfalls schlüge es sich seine eige- nen Propagandawaffen bezüglich der Wie- dervereinigung aus der Hand. Oder wäre uns, wäre dem Ziel der Wie- dervereinigung mit einem lückenlosen Eisernen Vorhang an der Elbe mehr ge- dient? Günter Weisbrod Gemeinsame Gespräche- wichtigste Vorbedingung für Verständigung Berlin.(AP) In einem FHirtenbrief zum Jahresanfang tritt der evangelische Bischof von Berlin und Brandenburg, D. Dr. Otto Dibelius, für gemeinsame Gespräche als „Wichtigste Vorbedingung für eine Verstän- digung zwischen Menschen und Völkern“ ein.„Wir haben es nie für richtig gehalten, daß man Aussprachen ablehnt, die von irgend einer Seite angeboten werden“, meint der Bischof in seinem FHirtenbrief an alle Pfarrer und Gemeinden der Kirchenprovinz Berlin- Brandenburg.„Wir haben bei man- chen kirchlichen Anlässen bescheidene Ver- suche gemacht, über die politischen Gräben hinweg zu freundlich- menschlichen Unter- Haltungen zu helfen. Das wollen wir auch in Zukunft tun, wo sich nur immer die Ge- legenheit dazu bietet.“ Es bestünde noch die Möglichkeit, an den gegenwärtigen uner- träglichen Zuständen etwas zu ändern, was Vielleicht die„Fronten auflockert“ und schließlich zur endgültigen Verständigung Führen könne. „Revolutionen sind wie Abführmittel“ Dieses Wort sprach der augenblicklich im Brennpunkt stehende „Wir sind wie Kinder. Bei uns sind Re- volutionen wie Abführmittel. Hinterher ist alles in schönster Ordnung.“— Der dies sagte, war Nicaraguas Präsident Anastasio Somoza, Nachfolger seines Onkels Roman y Reyes und vermutlich Vorgänger seines Sohnes Luis, der vom Nationalkongreß be- reits als nächster Präsidentschaftskandidat aufgestellt wurde. Revolutionen in seinem Land hat er bisher durch den Abschluß eines Burgfriedens mit der konservativen Oppo- sition zu vermeiden gewußt, aber es hat fast den Anschein, als lasse er sich durch eine beinahe schon vergessene Revolution in einem Nachbarland in eine ernste Krise treiben: die Spannungen zwischen Nicaragua und Costa Rica sind so scharf geworden, daß man den Ausbruch eines offenen Kon- klikts befürchtet. José Figueres, der Präsident von Costa Rica, beschuldigt sein Nachbarland, ein Söldnerheer anzuwerben, mit dem— unter der Flagge eines„inneren Konflikts“ im Stil des guatemaltekischen Bürgerkriegs— eine Invasion in sein Land gestartet werden Sollle. In Costa Rica aber herrsche keine Un- freiheit wie in Guatemala; von einem inne- ren Konflikt könne keine Rede sein. Immerhin erscheinen die Befürchtungen der kleinen zentralamerikanischen Republik verständlich, wenn man sich die Ereignisse des Jahres 1948 ins Gedächtnis zurückruft. Damals entstanden vermutlich die schweren Differenzen zwischen den beiden Staatschefs. Und in diesem Teil der Welt können solche Differenzen große politische Bedeutung ge- winnen. Im Jahre 1948 war in Costa Rica die Amtszeit des Präsidenten Teodoro Picado abgelaufen, der sich auf die Nationalrepu- blikaner und die Kommunisten stützte. Sein designierter Nachfolger Rafael Calderôn Guardia unterlag in den Wahlen dem Kon- servativen Otilio Ulate, der von den Libera- len und dem Klerus gefördert wurde. Aber er focht die Wahl an und versuchte, Ulate gewaltsam an der Uebernahme seines neuen Amtes zu hindern,. Ulates Truppen unter Führung von José Figueres jagten ihn je- doch aus dem Lande. Im Dezember glei- chen Jahres versuchte er ein come back. Aber Figueres schlug ihn ein zweites Mal. Bis hierher ist das die Geschichte eines Machtkampfes, wie er sich in Zentralamerika nicht selten abspielt. Aber nun zeigte es sich, daß Costa Rica, ähnlich wie Uruguay im Süden, eine Art„Musterländle“ ist. Figueres, der während der Kämpfe gegen die Ein- dringlinge aus Nicaragua als provisorischer Präsident amtiert hatte, setzte Ulate wieder in sein rechtsmäßiges Amt ein. Erst bei den Neuwahlen von 1953 wurde er selbst mit überwältigender Mehrheit zu Ulates Nach- kolger gewählt. Gleichzeitig demobilisierte er seine Armee. Nur ein paar Polizisten ver- körperten seitdem die bewaffnete Macht des Staates. Das Kriegs ministerium wurde in ein Museum verwandelt und die Bürger der kleinen Republik zwischen dem atlantischen und dem pazifischen Ozean konnten mit Stolz Präsident von Nicaragua erklären, daß es bei ihnen mehr Schulmei- ster als Soldaten gäbe. 5 Das Mißtrauen gegen Nicaragua, von dem die Invasion der Rebellen ausgegangen War, blieb jedoch trotz des Freundschafts- vertrages, der 1949 unterzeichnet wurde, bestehen. Und seit einem Jahr hat es wieder neue Nahrung erhalten Im Juli 1954 ver- dichteten sich in der Hauptstadt San José de Costa Rica die Gerüchte, daß die„Cal- deronistas“— eben die Anhänger des ver- trlebenen Calderon Guardia— mit Unter- stützung Nicaraguas einen neuen Angriff planten. Ein grundloser, stundenlanger Flie- geralarm, der damals in San José gegeben wurde, zeigte deutlich die Nervosität, die im Lande herrschte. Tatsächlich hatte Präsident Somoza da- mals Truppen an die Südgrenze Nicaraguas geworfen. Und er verfügt über Truppen, die für zentralamerikanische Verhältnisse die Stärke einer ausgewachsenen Armee haben, die für Costa Rica auch dann gefshrlich ist, Wenn es seinerseits die demobilisierten Sol- daten wieder zu den Waffen ruft— was in- zwischen zweifellos geschehen ist. Eben wegen des Mißverhältnisses der Kräfte führ- ten damals schon lateinamerikanische Diplo- maten inofflzielle Besprechungen, die eine Beilegung der Krise zum Ziel hatten. Jetzt befaßt sich die Organisation der amerikani- schen Staaten mit dem schwelenden Kon- Hikt. Ihr praktischer Einfluß wird sich wahr- scheinlich sogar bewähren müssen. Dieter Käufler Der Traum von der Einheit des Niltals Im Sudan hat die Bereitschaft zum Anschluß an Aegypten nachgelassen Von unserem Korrespondenten Herbert von veltheim Kalro, im Januar Der Rücktritt des Generalgouverneurs im Sudan, Sir Robert Howe, kam sowohl für London wie für Kairo überraschend. Man hatte allgemein angenommen, daß Sir Robert des Ende des„Uepergangsstadiums“ im Sudan abwarten werde, ehe er sich aus dem diplomatischen Dienst zurückzieht. Diese Uebergangszeit von drei Jahren soll dazu dienen, die Uebernahme der bisher britischen Verwaltung durch einheimische sudanesische Beamte nach Möglichkeit abzuschließen. An ihrem Ende, im Herbst 1956, soll ein dann neu gewähltes sudanesisches Parlament über die zukünftige politische Stellung des Landes entscheiden: Ob völlige Unabhängigkeit, ob Anlehnung oder sogar Anschluß an Aegypten. Der Ausgang der Novemberwahlen des Jahres 1953 im Sudan schien diese Frage be- reits beantwortet zu haben. Hatten doch die „Unionisten“ einen in seinem Umfang über- raschenden Sieg über die sogenannten„Un- abhängigen“ davongetragen; also die Partei, auf deren Programm die„Einheit des Nil- tales“— das heißt: der Anschluß an Aegyp- ten— stand. In Gesprächen mit Führern die- ser Gruppe konnte man aber schon damals feststellen, daß die Begriffe über die Form und den Umfang der Anlehnung an Aegypten erheblich auseinander gingen. Diese Mei- nungsverschiedenheiten haben sich im ver- gangenen Jahr, da ein„Unionisten“-Kabinett die Regierungsgeschäfte besorgte, noch ver- schärft. Die Skala der politischen Möglich- keiten erstreckt sich vom absoluten Anschluß an Aegypten bis zur ebenso absoluten Unab- hängigkeit. Aber es wäre irrig, daraus schließen zu wollen, daß diese„Unabhängigen der Unionisten“ damit in das Lager der „Ummah“, der offiziellen Partei der Unab- hängigen, übergeschwenkt seien oder sich mit ihr identifizierten. Um diese merkwürdige Erscheinung ganz zu verstehen, muß man sich mit dem eigen- artigen Phänomen islamischer Staaten ver- traut machen, in denen Politik und Religion ineinander übergehen. Der Wahlkampf des Herbstes 1953 war viel weniger eine Ausein- andersetzung politischer Gedankengänge, als ein Ringen der beiden großen religiösen Anti- boden im Sudan, nämlich zwischen Abdel Rahman El-Mahdi, der als Sohn des islami- schen Messias der 80er Jahre das Haupt der „Ansar“(der„Gefolgschaft“) wurde, und Ali Mirghani, dem Führer der„Khatmia“, deren Feindschaft zur Mahdi-Familie noch aus den Zeiten des vom Vater Mahdi entfesselten „Aufstandes der Derwische“ datiert. Abdel Rahman gilt allgemein als Freund und Exponent britischer Politik. London hatte ihm Hoffnungen auf die Königskrone des Sudan gemacht. Sein Sohn ist General- sekretär der„Immah“-Partei, deren poli- tisches Programm die Unabhängigkeit des Sudans ist, hinter der die politischen und religiösen Gegner jedoch starke Bindungen an Großbritannien wittern. So scharten sich all diese Gegner um die Sekte der„Khatmia“, deren Führer Ali Mirghani unlängst nach einem mehrmonatigen Kuraufenthalt in Aegypten nach Khartum in sein luxuriöses Nilschloß zurückkehrte. Der Rücktritt von Sir Robert Howe dürfte mit der augenblicklichen Krise des Kabinetts des sudanesischen Premiers, Ismail Al-Azhari, kaum in Zusammenhang stehen. Dieser war vor kurzem von einer Europa- Reise, die ihn nach London, Bonn, Paris und Rom geführt hatte, zurückgekehrt. Drei Minister, unter ihnen der bedeutende Mirg- hani Homsy, von Azhari der„Rebellion“ beschuldigt, wurden ausgebootet. Die An- klage, sie hätten sich der Partei des Mahdi anschließen wollen, hat wenig für sich. In Wirklichkeit hatte Mirghani Homsy, als Be- Wässerungsminister zuständig für die Ver- teilung der Wasser des Nils— eine Lebens- krage für den Sudan genau so wie für Aegypten— bei monatelangen Verhand- lungen in Kairo nicht das Verständnis für die Bedürfnisse des Sudans gefunden, die er bei einer stärkeren politischen Bindung für unerläßlich hält. Er drängt daher auf eine baldige Meinungsäußerung der von den „Unionisten“ gebildeten Regierung zur An- schluß-Frage, da weitere Unklarheiten der Partei und mithin der Sekte der„Khatmia“ abträglich sein müßten. Ministerpräsident Azhari weicht einer klaren Entscheidung aus mit der Begründung, es sei Sache der Partei, nicht der Regierung, zu der Frage der zu- künftigen Beziehungen zu Aegypten Stellung zu nehmen. Aber die wahren Gründe sind anderer Natur. Es ist kein Geheimnis mehr in Kairo, daß Aegyptens Aussichten für eine engere Bin- dung des Sudans, geschweige denn für den erhofften totalen Anschluß, noch nie so un- günstig waren wie heute. Die Entlassung des früheren ägyptischen Staatspräsidenten Mo- hamed Naguib, der durch seine sudanesische Mutter, die militärische Tätigkeit seines Vaters im Sudan und sein Studium am Gor- don-Kolleg in Khartum den sudanesischen Herzen besonders nahe steht, die Verurtei- lung der Moslem-Brüder in Kairo, die von den Gegnern Aegyptens im Sudan mit großem Erfolg ausgeschlachtet wurde, die allzu eifrige Tätigkeit des ägyptischen Propagandamini- sters Salah Salem, den auch der Titel eines Ministers für sudanesische Angelegenheiten ziert, alle diese Umstände haben dazu bei- getragen, daß der ägyptische Traum von der Einheit des Niltales, von der Achse Kairo Khartum, ernstlich gefährdet scheint. Kreisstadt mit Weltruhm wird selbständig Leverkusen als Musterbeispiel einer Stadt, die dem Kreisverband entwachsen ist Düsseldorf, im Januar. Selten ist der Name einer Stadt so sehr mit dem größten Industrie werk identifi- ziert worden, das sie beherbergt, wie im Falle von Leverkusen. Vor hundert Jahren war an dem Platz zwischen Düsseldorf und Köln, auf dem 1862 ein Doktor Carl Lever- kus eine kleine Farbenfabrik gründete, noch nichts. Kurz vor der Jahrhundertwende wurde der kleine Betrieb von den Farben- fabriken Bayer in Elberfeld erworben, und heute kann Bayer-Leverkusen auf einen Weltruhm zurückblicken, der bereits Jahr- zehnte alt ist und auch durch die I.G.-Far- ben- Entflechtung nicht ausgelöscht wurde. Indessen bietet die Stadt Leverkusen dem Bayer-Werk nicht, wie etwa Ludwigshafen und Mannheim der Badischen Anilin, einen großstädtischen Hintergrund. 1939 hatte die Stadt am Rhein 45 000 Einwohner. Inzwi⸗ schen sind fast 80 000 Menschen daraus ge- worden, aber Leverkusen ist immer noch, zum großen Kummer seiner Ratsherrn, ver- waltungstechnisch eine Kreisstadt, die zum Rhein- Wupper-Kreis gehört und dem Land- rat in Opladen untersteht. Die Auskreisung Leverkusens ist seit Jahren geplant. Dem nordrhein- westfälischen Landtag in Düssel- dorf legte nun die Landesregierung den Entwurf eines Gesetzes vor, das Leverkusen zur kreisfreien Stadt machen soll. Der Vorlage ist die nötige Parlaments- mehrheit so gut wie sicher. Das Gesetz wird jedoch eine„Lex Leverkusen“ sein. Bei sei- ner Einbringung wies Innenminister Dr. Meyers mit Bedacht darauf hin, daß mit der Auskreisung Leverkusens kein Präjudiz für das runde Dutzend anderer Städte in Nord- rhein- Westfalen geschaffen werden soll, die ebenfalls den Wunsch haben, ausgekreist zu werden, weil sie— ähnlich wie Lever- kusen— in den letzten zehn Jahren so er- heblich gewachsen sind, daß sie sich inner- halb des Landkreises, dem sie angehören, etwas seltsam ausnehmen. Sie müssen ent- sprechend ihren Einwohnerzahlen an die Landkreise ansehnliche Umlagen zahlen, sie unterstehen der Aufsicht des Landrats und sind von diesem in vielen Einzelheiten der Verkehrs- und Versorgungsplanung abhän- gig, obwohl sie längst den Schwerpunkt des umliegenden Gebiets bilden. Das gilt im Rheinland für Städte wie Bad Godesberg, Düren, Velbert und Rheinhausen, in West- Von unserem Korrespondenten Walter Först falen etwa für Gütersloh, Minden, Pader- born und Marl. Eine praktische Faustregel besagt, daß Städte über 40 000 Einwohnern im allgemeinen ein Anrecht darauf haben sollten, selbständig zu werden. Zwar steht es in keinem Gesetz so, aber es erscheint vernünftig, Städte, die eine entsprechende Größe gewonnen haben, selbständig zu machen. Gegen solche Vernunft wenden sich mit einigem Grund die Landkreise. Sie fürchten eine Aushöhlung ihrer Verwaltungskraft, Was bedeuten würde, daß die Bewohner des platten Landes mit ihren Interessen immer mehr ins Hintertreffen geraten. Freilich paßt auf die Problematik, die hier offen- bar wird, das in solchen Fällen rasch zitierte Wort von der Verstädterung nur wenig. In Deutschland ist die Verstädterung ein hal- bes Jahrhundert alt. Sie würde nicht mehr dadurch rückgängig gemacht, daß man die Auskreisung von zu groß gewordenen „Kleinstädten“ unterläßt. Außerdem wird mit dem Wechsel der kommunalen Unter- Stellungsverhältnisse doch nur ein Zustand samktioniert, der längst besteht. Leverkusen ist mit seinen heute fast 80 000 Einwohnern längst dem Landkreis, in dem es liegt, ent- Wachsen, wenn die Stadt selbst auch durch- aus noch kein großstädtisches Gesicht hat. Leverktüisen wird die Kreisfreiheit nicht verwehrt werden, und den anderen Städten in Nordrhein- Westfalen, die gleiche Bestre- bungen haben, gedenkt man bei der Lan- desregierung dadurch entgegenzukommen, daß man die Aufsicht über sie vom zustän- digen Landkreis hinauf ins Innenministe- rium verlagert. Im übrigen liegt der beste Ausweg, was die Problematik der Gemeinde- größen in dicht besiedelten Industrie-Land- schaften betrifft, anderswo., So wie die Be- sonnenen unter den Städtebauern heute das Heil längst nicht mehr in der weiteren Ver- gröherung, sondern in Auflockerung und Dezentralisierung sehen, so bieten sich ähn- liche Möglichkeiten auch außerhalb der gro- gen Städte. Entsprechende Versuche sind in den letzten Jahren schon an verschiedenen Stellen des Bundesgebietes gemacht worden. Neuerdings bereitet man in der Nähe von Bielefeld den Bau einer kleinen Stadt vor, die in jeder Hinsicht ein in sich selbständiges Gemeinwesen sein wird. Im Bielefelder Raum hat die Textilindustrie in den letzten Jahren so viele neue Arbeitskräfte aufge- nommen, daß diese, brächte man sie in Biele- feld selbst unter, die Einwohnerzahl dieser Großstadt nur noch weiter anschwellen lie- Ben. Die neue Stadt im Gebiet der Senne wird ihren Bürgern die langen täglichen Wege im Pendelverkehr ersparen und sie auf angenehmere Weise seßhaft machen. Den Nutzen davon haben der Verkehr, die Wirt- Notiz zum Tage: Milchbar-Kummer Linientreue Besucher der Milchbars, die sien seit Jahresfrist in größeren Städten der Sowjet- zone wachsender Beliebtheit erfreuen, haben an den dort servierten Getränken einen unan- genehm amerikanischen Beigeschmach entdeckt. Vorwurfsvoll stellt die Zeitung„ Der neue Weg“ in Halle fest, daß die nahrhaften Milchgetrùnke unter„anglo- amerikanischen Spezialbezeich- nungen“ angeboten würden. Shake, Split, Cobbler, Manhattan und Ohio seien„Fuß- angeln für die Bildung“, meint das Blatt und beklagt sick:„Ein ganz klein wenig schmecken die Bezeichnungen auf der Getränkekarte nach american wa of life“.(AP) Dr. Geislhöringer möchte aus Pfälzern Bayern machen Mainz.(Ft.-Eig.-Ber.) Maßgebliche Regie- rungskreise in Rheinland-Pfalz wandten sich am Mittwoch energisch gegen die„völ- lig abwegigen“ Ausführungen des neuen bayerischen Innenministers, Dr. Geislhörin- ger, der in einem Interview mit einer pfäl- zischen Zeitung angekündigt hatte, daß durch ein von der bayerischen Staatsregie- rung geplantes Gesetz über die bayerische Staatsangehörigkeit alle vor dem 14. Februar 1934 geborenen Pfälzer die bayerische Staatsangehörigkeit wiedererhalten sollen. Wenn Bayern das Bedürfnis habe, so wurde in Mainz argumentiert, durch ein Ausfüh- ruhgsgesetz zu seiner Verfassung die baye- rische Staatsangehörigkeit zu regeln, so sei das seine Sache. Dr. Geislhöringer habe aber dabei übersehen, daß die Staatsgewalt Bayerns an den Grenzen des Landes endet und daß Bayern den Bewohnern eines an- deren Bundeslandes nicht die bayerische Staatsangehörigkeit verleihen könne. Es könne nicht bestritten werden, daß die Pfalz heute nicht mehr zu Bayern gehöre. Kein Bundesland könne aber die bundes- gesetzliche Aufgabe der Neugliederung der Bundesgebiete nach Artikel 29 des Grund- gesetzes von sich aus dadurch vorwegneh- men, daß es Bevölkerungsteilen außerhalb seines eigenen Staatsgebietes die eigene Staatsangehörigkeit verleihe. CDU-Landesparteitag am Wochenende in Ludwigshafen Mainz.(Ft. Eig. Ber.) 400 Delegierte und etwa die gleiche Zahl Gastdelegierter werden zum sechsten Landesparteitag der CDU von Rheinland-Pfalz erwartet, der unter dem Motto„Einheit, Freiheit, Frieden“ am Sams- tag und Sonntag in Ludwigshafen stattfinden wird. Der Parteitag, der unter anderem be- reits der Vorbereitung der Union auf die im Mai bevorstehenden Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz dienen soll, wird am Sams- tag vormittag mit einem Referat des Landes- vorsitzenden, Ministerpräsident Peter Alt- maier, über die„CDU in der Verantwortung“ und mit einem Rechenschaftsbericht des Vor- sitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Pr. Boden, eröffnet werden. Zum Abschluß des Parteitages wird arm Sonntagvormittag Bun- desminister Jakob Kaiser in nher Kund- gebung über„Deutschlands Weg zur Freiheit, Einheit und Frieden“ sprechen. Kampagne der SPD gegen die Verträge läuft an Bonn.(AP) In über hundert Städten und Orten der Bundesrepublik ist in dieser Woche die Kampagne der SpD gegen die Pariser Verträge mit einer Plakataktion des Vorstandes der Partei angelaufen. Die Pla- kate zeigen vom Krieg zerstörte Ruinen, die sich gespenstisch von einem blutroten Horizont abheben, und tragen die Auf- schrift:„Nie wieder— darum verhandeln“. Die Plakataktion ist die erste Maßnahme im Rahmen der Protestkampagne der SpD gegen die Pariser Verträge, die sich bis zur zweiten und dritten Lesung der Zustim- mungsgesetze zu dem Vertragswerk irn Bundestag von Woche zu Woche steigern soll. Insgesamt sind, wie in Kreisen des SPD- Vorstandes am Mittwoch erklärt wurde, etwa 6000 Veranstaltungen in allen größeren Orten der Bundesrepublik vorge- sehen. Fackelzüge, Schweigemärsche, Ver- sammlungen und Diskussionsabende sollen dem Protest der SPD gegen die Pariser Ver- träge Ausdruck verleihen, hunderttausende schaft und nicht zuletzt die Menschen selbst. von Flugblättern verteilt werden. .— Landioit schaft 4 255 Ulm lis hes. Hetze 27. Aber SO0οοο He. e. n nustriezentremt e en, andes cigfallen — 938 7575 Blei, fuuofei, Eli —— 1 22 222 Bal eri dee EA e ee E lsenergz 7& 855 NORDwesf-TeRRTH TOUREN 82 Nee , ee ee a e en f 4 ö 5 d ee ger 0 AI l 4 8 ee 980 ee 0 300 7000 Em i ese, Gehl. beheit libu.. Hellollcertluiq 5 e / ABER TA SasHa- NMEA Rohstoffarsenal der Zukunft: Kanada Ein neues Pionierzeitalter ist in Kanada angebrochen. Ausgerechnet jene Bodenschätze, mit deren Verknappung in Zukunft gerechnet werden muß, sind in Kanada bislang kaum berührt. Sie gilt es zu erschließen. Schon heute nimmt Kanada in der Rangliste der Weltproduzenten von Vickel(über 90 Prozent), Zeitungspapier(uber 50 Prozent) ein, von UJranerz, Platin, Aluminium, Zellsto und Asbest(über 70 Prozent) die erste Stelle Fund Zinſe die aweite, von Blei, kupfer und Silber die vierte, baw. fünfte. Der Aufwand von fast 40 Milliarden Dollar zuuschen 1946 und 1953 zeitigte folgenden Erfolg: Längste die Produktion Mewikos ubertreffenden 11,3 für Naturgas, größtes Aluminiumwerk der lagers der Welt. In Labrador warten in nur Pipeline der Welt(2855 Em) für die bereits Millionen Tonnen Erdöl, 3600 Em Rohrleitung Welt, Ausbeutung des größten Titanjumerz- zwei Metern Tiefe etwa ein bis zwei Milliar- den Tonnen Erz mit 60 bis 61 Prozent Eisengehalt auf Abbau und Abtransport auf Ueber- see-Frachtern bis zu 20 O0 BRT, für die auch der obere St.-Lorenz-Strom in sechs Jahren schiffbar gemacht sein wird. Daneben bleibt Kanada einer der wichtigsten Weizenexporteure der Welt. Obwohl das Land flachenmaßig um ein Drittel größer is Einwohner. Das wird sich sehr bald ändern t als die USA, hat es aber erst 15 Millionen Seit los wanderten allein 120 b Deutsche nach Kanada aus, das sind mehr als die Häfte aller deutschen Auswanderer. Das Land kann 90 Millionen Einwohner selbst ernähren. *. „ sien vet · aben nan- eckt. Weg“ unlce eich- Split, Fuß- und clæeen nach (AP) gie- dten völ- euen 5rin- pfäl- daß gie- ische ruar ische en. urde küh- AE 0 sei habe walt ndet an- 0 ische 8 die nöre. des- der und- neh- halb gene und rden von dem ms- Iden be im in ums des- Alt- ung“ Vor- Dr. des Zun- und- Reit, r le d 46 ts 2— 72 1 18 d ,. n 162. Nr. 9/ Dormerstag, 13. Januar 1955 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Zum erstenmal seit Menschengedenken waren am Dienstag alle 14 Zellen des Poli- zeigefängnisses in der Londoner Bow Street leer. Gewöhnlich sind sie mit Leuten ange- füllt, die während der Nacht wegen irgend- welcher Vergehen im Vergnügungsviertel des Londoner Westend festgenommen wurden. * Großbritanniens Sdums— die Elendsviertel der Großstädte— sollen in zehn Jahren be- seitigt sein, sagte Wohnungsbauminister Duncan Sandys in Birmingham. Nach Anga- ben von Sandys sind seit Kriegsende in Großbritannien zwei Millionen Wohnhäuser mit Wohnungen für sechs Millionen Men- schen gebaut worden. * Die Sterblichkeitsziffer des Jahres 1954 betrug in London nur 10,9 auf je tausend Ein- wohner und ist damit weit unter die der Vor- jahre gesunken. Auch die Säuglingssterblich- keit ist mit 22 je tausend Lebendgeburten weiter zurückgegangen. Die Geburtsrate er- reicht mit 15,2 je tausend Einwohner wieder die Höhe des Vorjahres. * Auf dem britischen Militärflugplatz Lord Bridge bei Cambridge explodierte ein noch dus dem Krieg stammender Behälter mit Gelbkreuzgas, das in Kürze vernichtet wer- den sollte. Im Umkreis von drei Kilometern wurde Gasalarm gegeben, und Militärpolizei sperrte die gefährdete Zone vorübergehend ab. Leute, die in der Nähe wohnten, wurden aufgefordert, sich bei Veränderungen der Haut sofort in ärztliche Behandlung zu be- geben. In Dünkirchen lief Frankreichs größtes Tankschiff, die 33 000 Tonnen große„Cham- bord“ vom Stapel. Ein gleich großes Schwe- sternschiff ist im Bau. *. Der Passagierverkehr auf den beiden Pa- riser Flughäfen Orly und Le Bourget hat 1954 gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent, der Frachtverkehr um 11,2 und der Postverkehr um siebzehn Prozent zugenommen. Allein der Flughafen Orly hatte über eine Million Flug- gäste. In Kopenhagen wurde bekanntgegeben, daß etwa 10 000 auf dänischen Friedhöfen be- stattete deutsche Gefallene des zweiten Welt- krieges umgebettet werden sollen. Nach den Plänen, die bereits seit einiger Zeit zwischen deutschen und dänischen Stellen besprochen wurden, sollen alle deutschen Kriegsgräber auf 15 bis 20 Friedhöfen zusammengefaßt werden. In Ankara wurde die 42jährige Merzuka Aktcham wegen Verstoßes gegen das Rausch- giftgesetz zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilt. Sie war vor 16 Monaten auf dem Flugplatz Ankara verhaftet worden, als sie mit 90 Gramm Kokain nach Beirut fliegen Wollte. * Die indische Regierung verlangt seit dem 27. November von allen aus anderen Län- dern des britischen Commonwealth einrei- senden Missionaren ein Einreisevisum. Bis- her benötigten Staatsangehörige aller Län- der des britischen Weltreiches für Reisen in andere Teile des Empire nur einen gültigen Reisepaß. Die Anordnung wurde erst jetzt bekannt. . In Neu Delhi wurde amtlich bekanntge- geben, daß Kanada Indien 1,2 Millionen Dol- lar(fast fünf Millionen DM) für den Bau eines großen Elektrizitätswerks in Assam zur Verfügung stellen wird. Das Werk soll ein Gebiet von etwa 2500 Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von rund einer Million mit Strom versorgen. 5 Ein„Blitzgespräch“ führte ein Ratsmit- glied von Singapur, M. Nair. Während er sprach, schlug ein Blitz in die Telefonleitung und ihn bewußtlos. 0* Nach Angaben des Internationalen Luft- transportverbandes(IATA) haben 1954 zum ersten Male mehr Passagiere im Flugzeug die großen Weltmeere überquert als auf dem Seewege. Allein auf der Atlantikroute wur- den rund 15 000 Flüge durchgeführt. Die dem IATA angeschlossenen 71 Fluggesellschaf ten haben zusammen 57,8 Millionen Fluggäste befördert und damit den 1953 aufgestellten bisherigen Beförderungsrekord noch erheb- lich überschritten. Berliner wünschen eine höfliche Polizei Gewisse Vorkommnisse erregten die Bevölkerung/ Polizeipräsident Dr. Stumm auf einer Pressekonferenz Die Berliner Polizei gilt nach Meinung internationaler Sachverständiger als eine der geschultesten und schlagkräftigsten im Nach- kriegsdeutschland. Bei der Aufstellung und der Organisation der neuen Berliner Polizei im Jahre 1945 standen die Polizeiexperten der amerikanischen Besatzungsmacht mit ihren Erfahrungen und Methoden beratend zur Seite. Der Einsatz in der exponierten Stadt mit ihren kilometerlangen Grenzen ist schwer und kostete mehr als einem Poli- zisten das Leben. So lange die Berliner Polizei existiert, verlangt die örtliche Presse, deren Vertreter mit den Hütern der Ordnung ihre eigenen, mit dem Beruf zusammenhängenden Sorgen haben, von ihr mehr Höflichkeit und weni- ger Machtkoller. Der Polizeiton gegenüber falsch parkenden Autofahrern und kleinen Verkehrssündern wurde dann im Laufe der Jahre auch milder. Aber die strenge Be- obachtung und ständige Kritik an den Poli- zeikräften blieb. In den letzten Wochen geschahen nun nach dem Gesetz der Serie eine Reihe von Zwischenfällen, in denen Polizisten ihren Amtsobliegenheiten allzu forsch nachkamen und sich in der Folge wegen Körperverlet- zung im Amt vor dem Moabiter Richter zu verantworten hatten. Allein im Dezember gab es fünf solche Prozesse wegen mehr oder minder eindeutiger Uebergriffe betrunkener und nüchterner Polizisten. Dieser Unter- schied muß gemacht werden. Fühlte sich der Oberwachtmeister Paul H., der seinen Häft- ling an der Knebelkettte abführte, und ihm dabei mit der freien Rechten Ohrfeigen und Faustschläge versetzte, schon als ausführen- des Strafgericht, so stieg seinem 30jährigen Kollegen Klaus L. mit dem Rausch des Alko- e, Kochtöpfe, fliegende Untertassen „Erfinder“ schreiben dem Amt Blank 630 wehrtechnische Erfindungen aus der Bundesrepublik und aus dem Ausland sind bis heute bei der Außenstelle des Amtes Blank in Koblenz eingegangen und dort Auf Herz und Nieren geprüft worden. Jeden Tag kommen zehn neue Einsendungen dazu. Die Außenstelle hat mit manchen Erfindern ihre liebe Not. Nur 3 Prozent der Einsen- dungen geben brauchbare Anregungen, und von diesen wenigen spricht man in Kob- lenz nicht gern, weil man eventuelle Patente nicht gefährden möchte. Die übrigen 97 Prozent Da ist jener finnische Erfinder, dessen Brief selbst mit Hilfe der Bonner Univer- sität nicht zu übersetzen war— nur die Schlußformel war eindeutig:„Heil Hitler“. Zwölf, Seiten lang war die Darstellung eines neuen elektrischen Gewehrs; seine töd- liche Wirkung bestand darin, daß es Kugel- blitze auslösen konnte. Zahlreich sind die Erfinder vertreten, die alle gegnerischen Waffen unwirksam machen wollen; einer Wollte die östlichen Bundesgrenzen unter Strom setzen. Auch das„Perpetuum mobile“ fehlt nicht unter den Vorschlägen. Kürzlich Sing bei der Koblenzer Dienststelle ein vielgestaltiges Angebot ein. Der Brief- schreiber bot mehrere tausend Kaninchen- und Kängurufelle, ferner acht fertige Musik- schlager, von ihm verbesserte russische Düsenjäger, Kochtöpfe und fliegende Unter- tassen an. Aus vielen Angeboten ist ersicht- lich, daß die Einsender nicht einmal die primitivsten Naturgesetze kennen. Um 80 größer ist ihre Hartnäckigkeit, ihren Ideen zum Durchbruch zu verhelfen. Das Erfin- dergut erstreckte sich vom Erdminen-Tor- pedo über ein Hubschrauberluftschiff bis zur Wasserstoffbomben- Verschleppungsan- alge. Der Autor hat bisher nicht weniger als 380 Ausarbeitungen zum Patent an- gemeldet. Manche Erfinder sind vorsichtig; ein Briefschreiber wollte seine neuen wehrtech⸗ nischen Erkenntnisse nur unter der Voraus- setzung mitteilen, daß man 25 000 DM für ihn auf einer Bank in der Schweiz depo- nierte. Andere Einsender drohen, ihre Er- kindung an das Ausland zu verkaufen, falls sie nicht umgehend einen positiven Bescheid erhelten. Auch in solchen Fällen bleibt man im Amt Blank höflich. Man hat hier die Erfahrung gemacht, daß hieb- und stichfeste Erfindungen meist von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Forschungsgruppen gemacht werden. Aber auch die Vorschläge von „notorischen Erfindern“ werden geprüft und jeder Einsender erhält eine Stellung- nahme. Das Amt will keine Chance verpas- sen, man nimmt aber an, daß die wertvol- len wehrtechnischen Erfindungen erst dann eingehen werden, wenn die deutsche Zuständigkeit auf diesem Gebiet her- gestellt ist. Carl Schopen hols anscheinend auch der seiner polizei- lichen Macht in den benebelten Kopf. Als er in Zivil und im Zustand der Volltrunken- heit von der Hochzeit seiner Schwester kam, schienen ihm harmlose Passanten verdächtig, und er schleppte sie mit Gewalt zum näch- sten Polizeirevier. Beide Polizisten wurden bestraft. Die Vorkommnisse erregten aber heftige Beunruhigung unter der Bevölkerung und und rüttelten an dem Ruf der Polizei, so daß sich der Polizeipräsident Dr. Stumm ge- zwungen sah, zu den besorgniserregenden Vorgängen Stellung zu nehmen.„Wir wollen keine prügelnden und auch keine betrunke- nen Polizisten“, erklärte Dr. Stumm auf einer Pressekonferenz. Zwischenfälle, bei denen Polizisten sich bei der Zwangsstellung von Betrunkenen zu gewalttätig verhielten beziehungsweise selbst betrunken waren, bezeichnete der Polizeipräsident dagegen, als bedauerliche Einzelfälle. Künftig soll gegen solche Mißgriffe mit aller Schärfe vorgegan- gen werden. Der Kommandant der Schutzpolizei, Duensig, meinte, in vielen Fällen sei der Schuldige nicht bei der Polizei zu suchen. In den letzten Monaten hätte die Schutzpolizei 50 000 Amtshandlungen vorgenommen, da- von allein 10 000 durch die Funkwagenstrei- fen. In den letzten zwei Jahren seien 221 Polizisten beim Einschreiten durch Wider- stand oder tätliche Angriffe verletzt worden. In der gleichen Zeit brauchten aber nur vier Polizisten wegen alkoholischer Delikte frist- los entlassen zu werden. Auch die Polizisten, so wurde erklärt, hätten ein Privatleben und man könnte ihnen das Trinken nicht ver- bieten. Ob diese Erklärung genügt, die Berliner daran zu hindern, auf Grund ihrer Erfah- rungen zukünftig einen Bogen um jeden „Freund und Helfer“ zu machen, bleibt ab- Zzu warten. A. am Ende. Wo blieb die deutsche Kriegsmarine? Keines unserer Schlachtschiffe hat den zweiten Weltkrieg überstanden Ab und zu taucht in der Presse noch der Name eines deutschen Kriegsschiffes auf, dessen Wrack gehoben oder das von Tau- chern ausgesechlachtet werden soll. Einige wenige fahren jetzt als Kriegsbeute unter anderer Flagge. Das Panzerschiff„Admiral Graf Spee“ wurde nach erfolgreicher Kaper- fahrt vor der La-Plata-Mündung in einem Gefecht schwer beschädigt und am 17. De- zember 1939 von der Besatzung versenkt, Weil eime Reparatur an Ort und Stelle nicht möglich war. Die Schwesternschiffe „Lützow“(ursprünglich„Deutschland“) und „Admiral Scheer“ wurden in die Klasse der schweren Kreuzer eingestuft.„Admiral Scheer“ kenterte am 9. April 1945 nach einem Bombenangriff in Kiel. Die„Lützow“ wurde am 3. Mai 1945 in Swinemünde versenkt. Nach inoffiziellen Meldungen sollen die So- Wfets das Schiff wieder gehobene und als Artillerieschulschiff ihrer Ostseeflotte einge- reiht haben. Humanes Kriegsgerät feiert Geburtstag Zu jenen Erfindungen, von denen zumeist geglaubt wird, sie gehörten der allerjüngsten Zeit an, gehört die Feldküche— ziemlich allgemein bekannt unter dem Namen„Gu- laschkanone“. Dabei kann diese Erfindung in diesen Tagen auf ein Alter von vollen 150 Jahren zurückblicken. Sie wurde im Jahr 1805 von dem„Bay- rischen Wirklichen Rat“ Anton Baumgartner gemacht, der seinen„fahrenden Küchen- wagen“ in der Absicht konstruierte,„für das Bedürfnis der Menschen genießbare Lebens- mittel dahin zu führen, wo selbe auf dem gewöhnlichen Wege bis jetzt nicht hinge- bracht werden konnten.“ Seine Konstruktion bestand aus einem„verschlossenen Ofen mit Kessel, Feuerungsraum und Zugkamin, in Form eines Reisewagens auf einem festen Wagengestell aufgehängt“, Diese erste fahr- bare Küche hatte, mit Wasser gefüllt, ein hohes Gewicht und war ein ziemlich müh- sam bewegliches Möbel. Die ersten prakti- schen Versuche führten zu dem„befriedigen- Ein„Bayrischer Wirklicher Geheimrat“ konstruierte die erste Gulaschkanone den Resultat, daß das Wasser in zwei Stun- den zum Kochen gelangte“. Zum ersten Male verwendet wurde diese Urahnin aller Feldküchen gelegentlich einer im Winter 1805 veranstalteten Hofjagd; die als Treiber angestellten Bauern erhielten aus ihr eine warme Verpflegung, die sie ebenso erstaunt wie dankbar entgegen- nahmen. Da niemand auf eine solch groß- herzige Speisung vorbereitet war, ließen sich die Treiber die Suppe in ihre Hüte schüt- ten, um sie daraus zu trinken. Genau 100 Jahre später, im Jahr 1905, veranstaltete die deutsche Heeresleitung einen Wettbewerb„zur Erlangung einer brauchbaren Armee- Feldküche“. Die Firma Magirus in Ulm ging aus dieser Konkurrenz als Siegerin mit einem Modell hervor, das im großen Ganzen noch heute mit geringfügi- gen Abänderungen und Modernisierungen in den meisten Armeen benutzt wird. So kommt es, daß das einzige jemals erfundene humane Kriegsgerät zu gleicher Zeit seinen 150. und seinen 50. Geburtstag zu feiern vermag. Keines unserer Schlachtschiffe hat den Krieg überstanden. Die„Scharnhorst“ und „Gneisenau“, die u. a. bei der Besetzung Nor- wegens mitwirkten und die im Februar 1942 die Blockade im Kanal durchbrachen, gingen verloren. Die„Gneisenau“ wurde am 28. März 1945 vor dem Einmarsch der Sowjets in Gotenhafen gesprengt. Die„Scharnhorst“ sank nach heldenhaftem Kampf gegen über- legene britische Seestreitkräfte im Nord- meer. Als erstes deutsches Großkampfschiff er- eilte die„Bismarck“ das Schicksal am 27. Mai 1941. Fast die gesamte britische Home- fleet wurde auf ihre Fährte gesetzt, nach- dem sie vorher das größte Kriegsschiff der Welt, die„Hood“, versenkt hatte. Die„Tir- Pitz“ wurde im November 1944 bei Tromsö durch eine Spezialbombe zum Kentern ge- bracht und riß die gesamte Besatzung mit sich. Schon vorher war es einem englischen Kleinst-U-Boot gelungen, sie schwer zu be- schädigen. Sie ist heute begehrtes Objekt einer norwegischen Bergungsfirma. Die Kreuzer„Blücher“,„Karlsruhe“ und „Königsberg“ sowie zehn Zerstörer gingen bei der Invasion Norwegens verloren. Nur „Prinz Eugen“ und„Nürnberg“ überlebten das Ende. Die am 22. August 1937 vom Sta- pel gelaufene„Prinz Eugen“ erhielten die USA, die den Kreuzer 1946 als Versuchsschiff bei Atombomben- Experimenten einsetzten und ihn ein Jahr später versenkten. Die„Nürnberg“ wurde in Libau den Rus- sen übergeben und fährt heute als„Admiral Markarow“. Auch die erste„Lützow“, die 1940 in halbfertigem Zustand an die Sowjets verkauft wurde, und die„Seydlitz“(1945 in Königsberg selbst versenkt, wieder gehoben) sollen gegenwärtig unter Hammer und Sichel fahren.„Admiral Hipper“ wurde im Mai 1945 im Kieler Werftdock gesprengt. Die„Leip- zig“ wurde 1946 von den Alliierten, die „Emden“ in der Heikendorfer Bucht 1945 von der Kriegsmarine versenkt. Von den 39 eige- nen Zerstörern(ohne Beuteschiffe) kostete zehn das Unternehmen Narvik, 14 sanken bei anderen Aktionen, 15 fielen in die Hände der Alliierten. Einzelne davon fahren noch unter sowjetischer bzw. französischer Flagge. Günter Graffenberger „Kummerkasten“ e Der Oberbürgermeister 5 von Wilhelmshaven, Dr. Peters, schickte dem vor einer Woche von einigen Jungen in Wil- helmshaven gegründeten„Bund der Armen“ zu dessen erster„Hauptversammlung“ ein Glückwunschschreiben, dem er fünf Mark beilegte. Der Bund, dem bisher 30 Jungen angehören, will alten und hilfsbedürftigen Leuten helfen. Mehrmals am Tag wird der an einer Straßenecke aufgehängte„Kummer kasten geleert, in dem Hilfsbedürftige ihre Wünsche niederlegen können. Ein genauer Dienstplan bestimmt, wo täglich für alte Leute Kohlen aus dem Kelller zu tragen sind oder ihnen sonst geholfen werden soll. Kein Geld für Rosenmontagszug Trier. Die Bevölkerung von Trier wird in diesem Jahr am Rosenmontag nicht auf ihre Kosten kommen. Wegen Geldmangels muß der Rosenmontagszug ausfallen. Wie der Trierer Karnevalsausschuß mitteilte, hat die Bitte um Unterstützung nicht den erwarte- ten Widerhall gefunden. Die Karnevalsgesell- schaften allein seien nicht in der Lage, die für den Zug notwendigen 15 000 Mark auf- zübringen. Heiratsvermittlung durch Automat Lübeck. Der blinde Zufall kann jetzt den Lübeckern den„idealen“ Partner bescheren. Wer Bekanntschaften anknüpfen will oder gar Heiratsabsichten hat, kann diese Wünsche mit Hilfe eines Automaten am Lübecker Hauptbahnhof verwirklichen. Gegen den Ein- wurf von zwei Mark erhält man die Chiffre- Adresse einer Partnerin oder eines Partners, mit dem man dann über den Automaten- besitzer in Verbindung treten kann. Dieser Automat der„Sehnsuchsvollen“ gibt auch Schokolade und Süßigkeiten— sozusagen als Trostpreis— ab. Er wurde vom Lübecker Ordnungsamt zugelassen. London will„Trauermantel“ Hamburg. Fünfhundert„Trauermantel“- Schmetterlingspuppen aus dem Schwarzwald sollen demnächst nach dem Londoner Vor- ort Camberwell geschickt werden. Im Früh- jahr werden sie freigelassen, damit es dann dort wieder jene Schmetterlinge gibt, die den Namen des Vororts tragen. Der„Trauer- mantel“ heißt in England„Camberwell Beauty“. 5 Amputierter rettet Mädchen i Gladbeck. Vor dem Tode des Ertrinkens rettete in Gladbeck Westfalen der arm- amputierte Fritz Halbart ein sechsjähriges Mädchen, das beim Eislaufen auf einem Teich eingebrochen war Halbart hielt das Kind mit seinem gesunden Arm solange fest, bis Pas- santen das Kind ganz aus dem Wasser ziehen konnten. 5 Zwei Tote durch eine Windbö Bocholt. Zwei Tote und zwei Leichtver- letzte forderte eine Windbö, die in der Nacht zum Dienstag bei Rhedebrügge/ Westfalen auf der Bundesstraße 67 einen VW-Kombiwagen erfaßte und gegen einen Baum schleuderte. Von den Insassen wurden eine Frau und ein vier Monate altes Kind so schwer verletzt, daß sie im Krankenhaus starben. Der Ehe- mann und ein zweieinhalbjähriger Sohn er- litten leichtere Verletzungen. Vier zehnjähriger Sittlichkeitsverbrecher Berlin. Der 14jährige Siegfried R. hat der Westberliner Polizei mehrere Notzuchtver- brechen gestanden Nach Einbruch der Dun- kelheit hat er Frauen und Mädchen im Hum boldt-Hain und in den Grünanlagen an der Panke überfallen, ihnen den Mund zugehal- ten, die Handtasche zu entreißen versucht und sie unsittlich berührt. Elf Ueberfälle dieser Art hat er zugegeben, darunter auch ein Sittlichkeitsverbrechen an einem neun- jährigen Mädchen am 1. Januar. Aus der Sowjetzone abgeschoben Hof. In den letzten Tagen wurden 15 illegale Besucher der Sowjetzone von der Volkspolizei den westdeutschen Behörden am Zonengrenzübergang Töpenhuchöh überge- ben. Wie die bayerische Grenzpolizei mit- teilt, handelt es sich größtenteils um Perso- nen, die im Bundesgebiet von der Polizei ge- sucht werden. Sie wurden Vorläufig in das 5 Hofer Gefängnis eingeliefert. 5 „Kugelgasbehälter“ 5 Köln. Ein Kugelgasbehälter mit 110 000 Kubikmeter Nutzinhalt wurde in Köln vom technischen Verkehrsüberwachungsverein für den Gebrauch freigegeben. Der neue Behalte wird als größter Kugelgasbehälter der Welt bezeichnet. — Europa harrt der Erfüllung Selbst wenn es keine anderen Gründe und Bestrebungen gäbe, würden die Erforder- nisse der Wirtschaft zu einem engeren Zu- sammenschluß der Staaten Europas zwingen. Zwischen den großen Blöcken sind die klein- staatlichen Märkte Europas auf die Dauer nicht mehr ausreichend, erklärte Wirtschafts- minister Dr. Veit auf der Kundgebung der Europa-Union anläßlich der Hauptversamm- lung der Landesgruppe Baden- Württemberg in Rastatt. Vorher hatte der Oberbürgermeister von Rastatt die ernste und große Bedeutung des Sinnes der Worte Europa-Union hervorge- hoben, der Bewegung zur Einigung, zur Union Europas um des gemeinsamen großen Erbes und des so oft gestörten Friedens willen. Der Präsident der Europa-Union, Ernst Friedländer, gab anschließend einen umfas- senden Ueberblick über die geistige und po- lüitische Auseinander- und Zueinander-Ent- wicklung der europäischen Völker. Auch wenn es die Sowjetunion gar nicht gäbe, wenn gar keine Gegensatze zwischen Ost und West bestünden, müßten die Staaten Europas zueinander finden, betonte er. Die Geschichte hat keinen Anfang und kein Ende, ihr zu folgen, indem man sich an das Gewesene an- klammert, hält sie nicht auf, sondern bedeu- tet den Verzicht auf den Mut sich freizuma- chen von der Angst vor Neuem. Die euro- päische Bewegung ist keine Utopie, keine Theorie und kein Ismus, sie 18t eine Ant- wort und die einzige klare Antwort auf die Frage, was soll aus uns werden Die Teilung Deutschlands ist ein Teil der Teilung Euro- pas ein Teil der Wiedervereinigung Deutsch- has ein Teil der Wieder vereinigung Deutsch- lands. Das eine ist vom andern nicht zu trennen. Deshalb dürfen wir uns auch von tages- politischen Rückschlägen und Enttäuschun- gen nicht zermürben lassen. Es wäre ein Wunder, wenn nach 1000 Jahren des Zwistes und Wettkampfes zwischen den europäischen Nationen mit einem Schlage tiefste Eintracht und volle Gemeinschaft aufgetreten wäre. Immer wieder werden Aengste des einen und Mißtrauen des andern den Schritt auf- halten, aber das Ziel ist da, liegt vor uns und muß und kann erreicht werden. Europa ruft— nach uns, nach jedem von uns und harrt der Erfüllung durch uns. Eeuropa-Haus— weiter aktiv Das Europa-Haus Marienberg, Begeg- nungsstätte der Jugend aller Völker, wird wie bisher auch im neuen Jahr seine inter- nationalen Begegnungen und Studientagun- gen fortführen. In den Mittelpunkt will man Schülerseminare stellen, Kurse für die Be- triebsjugend und Arbeitstreffen für Flücht- linge aus Mitteldeutschland. Für Jugendkomposition Vom 238. bis 31. Mai hält die Musikalische Jugend Deutschlands in Verbindung mit der deutschen Sektion des Internationalen Mu- sikrates, dem Institut für Neue Musik und Musikerziehung und im Auftrag des Inter- nationalen Musikrates der UNESco in Lin- dau eine Tagung für Jugendkomposition ab. Man will eine Reihe neuer Kompositionen für Laienorchester öffentlich erarbeiten. „Bürokette“ Das in Zusammenarbeit mit der Inter- nationalen Handelskammer in Paris tätige Internationale Informationsbüro der Han- delskammern will für im Ausland reisende Geschäftsleute eine Kette von Empfangs- büros und Sekretariaten bei den jeweiligen lokalen Handelskammern einrichten. Sie soll die Tätigkeit der Geschäftsreisenden erleich- tern und mit Auskünften und Bürokräften zur Verfügung stehen. Arbeiter jugendtrifftsich 200 Delegierte der Christlichen Arbeiter- jugend aus 22 europäischen Ländern sowie Vertreter aus Nord- und Südamerika, Japan und Südafrika kommen vom 8. bis 15. Mai 1955 in Guethary Frankreich) zu einer in- ternationalen Konferenz zusammen. Von berühmten Leuten Der Beginn einer Freundschaft In seinen kürzlich erschienenen Erinnerun- gen erzählt der französische Kunstschrift- steller Michel Georges-Michel, auf welche Art die beiden Maler Modigliani und Utrillo miteinander Freundschaft schlossen. Als sie sich eines Abends in einer kleinen Kneipe am Montmartre persönlich kennen lernten, tauschten sie zunächst ihre Jacken aus, um 150 000 Auswanderer Die europäische Auswanderungsquote kür 1955 ist auf internationalen Beschluß auf 150 000 Personen festgelegt worden. Das größte Kontingent erhält Italien mit 58 000 Auswanderern, dann folgen die Bundes- republik mit 31 000 und Griechenland mit 16 000 Auswanderern. Hauptaufnahmeländer sind die USA, Australien und Argentinien. Lebensmittelbuch Nach Meldungen des Generalsekretärs des Verbandes der Europäischen Landwirtschaft (CEA) soll die Lebensmittelgesetzgebung in den europäischen Staaten auf Grund des in Vorbereitung befindlichen europäischen Le- bensmittelbuches koordiniert werden. Man will dabei nicht nur Gesetzesbestimmungen vereinheitlichen, auch wissenschaftliche Un- tersuchungsmethoden international normen. Ihre noch starken Abweichungen wirken sich auch nachteilig auf die Ex- und Importe aus. Fernschreiber für Markt Im Januar soll in den westeuropäischen Ländern ein Fernschreibdienst zum Aus- tausch von Marktinformationen für Obst und Gemüse eingerichtet werden. Man will jah- reszeitlich bedingte Absatzschwierigkeiten und preissteigernde Versorgungsengpässe damit vermeiden helfen. sich gegenseitig ihre Bewunderung zu bezeu- gen. Dann sagte Utrillo:„Du bist der größte Maler der Welt“, was sich Modigliani wütend verbat. Da der andere sich jedoch von seiner Meinung nicht abbringen lassen wollte und Modigliani seinerseits Utrillo als den größten Maler der Welt bezeichnete, kam es bald zu einer heftigen Prügelei zwischen beiden, die schließlich nach allgemeiner Erschöpfung mit einer Versöhnung und reichlichem Umtrunk endete. Wiederum tauschten sie mehrfach ihre Jacken. Als sie dann beide reichlich be- nebelt das Lokal verließen, hub der Streit von neuem an.„Also, du bist doch der größte Maler der Welt!“—„Nein, du!“ Und alsbald wWälzten sich Utrillo und Modigliani prügelnd irn Rinnstein, bis sie dort einschliefen. Als sie im Morgengrauen fröstelnd erwachten, hatten Diebe sie völlig ausgeplündert, aber sie schieden als unzertrennliche Freunde. Intimität Arnaldo Mondalori, der Verleger Gabriele d' Annunzios, besuchte den ständig geldbe- dürktigen Dichter einmal in seiner schloß artigen Villa in Gardone und erwies sich auf dessen Bitte um Vorschuß derart großzügig, daß d' Annunzio schließlich mit gerührter Stimme erklärte:„Sie sind mir so sympa- thisch, Mondalori, daß es mir wirklich schwer fällt, weiter zu Innen.„Sie“ zu sagen. Engere Intimität sollte zwischen uns beien her- schen!“ Von diesem Vorschlag aufs höchste ge- schmeichelt stammelte der Verleger eini Worte, es sei eine unerhörte Ehre für ih mit dem größten Dichter Italiens, ja der We auf Du und Du zu stehen. D'Annunzio unter- brach ihn jedoch rasch:„Aber davon ist doch gar nicht die Rede, mein Lieber, ein gegen- seitiges Duzen habe ich nicht vorgesch gen!“ Glück der Einsamkeit Als ihm wieder einmal ein unerwünsch- ter Besucher seine wertvolle Zeit gestohlen hatte, seufzte Sacha Guitry:„Es gibt wirk- lich Leute, in deren Gesellschaft man sich noch viel einsamer fühlt, als wenn man Sans allein ist!“ Dummheiten „Die Zahl der Dummheiten, die man aus Klugheit begeht“, so meinte Ricarda Huch in hohem Alter,„ist weit größer als die d jenigen, die man wirklich aus Dummheit geht.“ g Bekenntnisse eines Genies In der Einleitung zu seinem kürzlich er schienenen„Tagebuch eines Genies“ v. zapft der spanische Maler Salvador Dali f gende lichtvollen Auslassungen:„Das liche Leben eines Genies, sein Schlaf, seine Verdauung, seine Ekstasen, sein Schnupfen, sein Blut, sein Leben und sein Tod unt scheiden sich grundlegend von all dem be den übrigen Sterblichen“ Als Jean Cocteau das gelesen Wb er- klärte er:„Aber gewiß, Dali ist in all die- sen Dingen ein wahrhaftes Genie. Nur schege, daß er es nicht auch in seiner Ma- lerei ist!“ 5 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 13. Januar 1955/ Nr. 9 Tödlicher Unfall Verhängnis voller Matsch Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich gestern nachmittag in Sandhofen: In der Karlstraße stieß eine 50jährige Radfahrerin, die wahrscheinlich infolge des schlüpfrigen Schneematsches das Gleichgewicht verlor, Segen den Anhänger eines entgegenkommen- den Lastkraftwagens und wurde überfahren. Sie starb kurz danach an den dabei erlitte- nen schweren Verletzungen. Für unfallfreies Fahren Auszeichnungen Von der Bundesverkehrswacht wurden in letzter Zeit folgende Mannheimer Kraftfah- rer für langjähriges unfallfreies Fahren aus- gezeichnet: Für 40 Jahre ohne Unfall erhielten die Auszeichnung„Gold mit Eichenkranz“ die Fahrer Wilh. Brecht, August-Bebel-Str. 67, und Wilhelm Lampert, Kaiserring 40. August Pfeiffer, Karl Franz, Ernst Busch, Karl Raufelder, Fred Löffel, Theodor Müller, Jakob Ruth, Jakob Gödelmann, Adolf Zang- meister und Michael Treiber wurde eine g01- dene Auszeichnung verliehen, die sie für 30 Jahre unfallfreies Fahren belohnt. Jugendbetreuung auch bei Amerikanern Parallel zu den Mannheimer Jugend- schutzwochen veranstalten auch die ameri- Kanischen Soldaten des nordbadischen Be- fehlsbereiches eine„Woche der amerikani- schen Jugendbetreuung“ vom 16. bis 22. Ja- nuar, deren Erlös der Vergrößerung und Restauration der bestehenden amerikani- schen Jugendheime, der geplanten Erweite- rung des Sportprogramms und des Pro- gramms„Kunst und Gewerbe“ zufließen soll. In seinem Aufruf zur Beteiligung an die- ser Woche hat der Kommandeur des nord- badischen Befehlsbereiches. Oberst Charles F. MeNair, auf eine großzügige Planung eines Veranstaltungsprogramms für Jugend- liche aller Altersklassen hingewiesen. Drei in Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg gebildete Erwachsenen-Komitees haben die Aufgabe, die Jugendbetreuung in ihren Be- zirken aufeinander abzustimmen und zu Kontrollieren. Sie arbeiten unter dem Vor- sitz von Oberstleutnant John M. Klenk, dem Oberstleutnant William H. Hardin für den Mannheimer Bereich verantwortlich ist. Höhepunkte der„Woche der amerikani- schen Jugendbetreuung“ werden Tanzver- anstaltungen sein, die von Mannschafts- und Offlziersklubs am 21. und 22. Januar geleitet werden und deren Einnahmen eben- Kells dem Betreuungsfonds zugutekommen sollen. hwW Neues Speiserestaurant am Ring „Fürstenberg-Bräu“ eröffnete Auf dem Weg zum Bahnhof liegt ein neues Speiserestaurant, das Anfang dieser Woche seine Pforten öffnete. Carl Fluhrer, ein be- kannter Mannheimer Hotelier mit Erfah- rungen in Paris und London, von 1919 bis 1943 Besitzer des Hotels„Royal“ am Suez- kanal, ist der Bauherr des repräsentativen, kFünfgeschossigen Baus, der nach der Umge- staltung des Bahnhofsplatzes noch mehr zur Geltung kommen wird. Das Erdgeschoß hat ein in schlichtem Stil gehaltenes Speiserestau- rant aufgenommen, dessen für 100 Personen ausreichender Gastraum mit seinen harmoni- schen Farbabstufungen und dem kunststoff gekachelten Fußboden die Atmosphäre gut- bürgerlicher Behaglichkeit ausstrahlt. Pla- nung und Bauleitung des Neubaus, in dem noch fünf Hotelzimmer, drei Zwei- und drei Einzimmer wohnungen vorgesehen sind, hatte Diplomingenieur Architekt Karlheinz Löb. b-t Narren, Kappen und Orden „Feuerio“ fängt zu feiern an Der Hohe Elferrat des„Feuerio“ hat sich die Ehre gegeben, für den kommenden Samstag(15. Januar) zu seinem Ordensfest 1955 in die„Amicitia“ einzuladen. Bei die- sem Fest sollen alle Mitglieder, Freunde und Gönner, die dem„Feuerio“ die Treue gehal- ten haben, mit dem diesjährigen buntglit- zernden Halsschmuck zünftiger Narren aus- gezeichnet werden. Gleichzeitig wird das Spendenbuch des Vereins aufgelegt werden, um Mitgliedern und Gönnern Gelegenheit zu geben, durch eine Spende den„Feuerio“ bei seinen karnevalistischen Aufgaben zu unterstützen, die er sich besonders im Hin- blick auf seine Teilnahme am Mannheimer Fastnachtszug gestellt hat. Aber auch woanders fastnachtet es bereits heftig: Am Donnerstag bedecken die Be- sucher der„Roten Mühle“ am Gockelsmarkt ihre Häupter mit bunten Kappen, um einen ebensolchen Abend zu verleben, der um 21.11 Uhr beginnt. Am Samstag steigt im „Eichbaum!-Stammhaus eine karnevalisti- sche Raketensitzung der„Fröhlich Pfalz“ (Start: 20.11 Uhr), und am gleichen Tag zur gleichen Zeit veranstaltet der Gesangverein „Flora“ Käfertal im„Löwen“ seinen ersten Maskenball. Vom Himmel tanzte reicher Segen In wirbeligem Flocken-Dreh. Was noch vor Tagen trüder Regen Fiel gestern früh als weißer Schnee. „Deige Herrlichkeif in der grogen Stade Solang er weiß bleibt, scheint er blendend Wie Zuckerguß. Der Wahn ist kurz, Denn in der Stadt, zu Matsch sich wendend, Wirkt fördernd er beim Rollersturz. Man wandelt unter Märckenbäumen, Verträumt und obenker bedeckt. Jedoch: Im Zentrum heißt es Räumen, Weil viel Morast dahinter steckekt f Max Nix Fer Adresse Finanz- und Kulturpolitischer Ausschuß des Landtages: Angemessene Theaterzuschüsse— Pflicht des Staates Kürzungen für städtische Bühnen würden in Mannheim mit Bitterkeit—„ja Empörung“— aufgenommen Eine Theaterdenkschrift ist durch das Land gegangen. Man erinnert sich: Lan- deskulturpolitiker und Ministerialrat Dr. Fritz Kauffmann hat in einem 200 Seiten starken„Werk“ die in den letzten Jahren immer wieder umstrittene Problematik der staatlichen Theaterzuschüsse in Baden- Württemberg einer sorgfältigen Ueber- prüfung unterzogen. Ein„hehres Ziel“ lag zu Grunde: die Kritiker im Finanzaus- schuß des Landtages zum Schweigen zu bringen. Die waren beunruhigt, ob der von Jahr zu Jahr steigenden Mittelanforderungen der beiden Staatstheater Stutt- gart und Karlsruhe wie auch der vom Staat geförderten städtischen und privaten Bühnen. Zu dieser Denkschrift, die allen Theaterträgern des Landes zur Stellung- nahme zuging, hat Mannheim termingemäß durch seinen Oberbürgermeister eine Meinung zum Ausdruck gebracht, die— wie jene Heidelbergs— recht deutlich ist. Die positive Seite der Kauffmannschen Darlegungen— die Notwendigkeit der staat- lichen Unterstützung der historisch tradi- tionsreichsten Kultureinrichtung Theater wird von Mannheim unterstrichen. Die Zu- rücksetzung jener städtischen Bühnen aber, deren Bedeutung über den Rahmen eines Stadtgebietes weit hinausreicht, wird einer kritischen Analyse unterzogen. So sehr Dr. Heimerich anerkennt, das Kauffmanns Denk- schrift die kulturpolitische Bedeutung des Theaters als„das allen anderen staatlichen Einrichtungen überlegene Erziehungsmittel“ bervorhebt— sich darüber hinaus auf die Tatsache stützt, daß Kulturstätten nicht nach „Rentabilitätsgesichtspunkten“ betrachtet werden dürfen, so nachdrücklich protestiert er gegen die Einstellung, daß nur die Staats- theater„Niveauhalter“ seien. Diese Formu- lierung müsse sogar als inkonsequent be- zeichnet werden, denn Kauffmann gestehe in einem anderen Kapitel ein,„daß die Leistun- gen des Badischen Staatstheaters nicht ge- nügen, hingegen die Leistungshöhe des (städtischen) Mannheimer Nationaltheaters hervorzuheben sei. Pradition und Qualität Ein glänzend geführtes„Florett“ hat Dr. Heimerich in der Hand, wenn er in die- sem Zusammenhang argumentiert:„Es wird der Auffassung zugestimmt, daß ohne erheb- liche Zuschüsse kein gutes Theater gespielt werden kann und daß erstrangige Theater als Maßstab erhalten werden müssen, der richtunggebend ist. Niveauhalter— das ist eine Binsenweisheit— können nur Theater sein, die echte Leistung aufweisen. Das müs- Kleines sen nicht unbedingt Staatstheater sein. Das Niveau eines Theaters wird nicht von der Betriebsform, sondern von seiner Tradition, der Höhe des Zuschusses, der Qualität seiner Kräfte, auch der des Intendanten. be- stimmt. Es ist unbestritten, daß das in städti- scher Verwaltung stehende Nationaltheater Mannheim„Niveauhalter“ ist, daß dem Staatstheater Karlsruhe aber ach Meinung Kauffmanns) diese künstlerische Leistung fehlt. Niveau und Zuschußhöhe In diesem Zusammenhang wird auf die Ausführungen der Denkschrift verwiesen, wo es heißt, daß in Mannheim das Verhältnis der Zahl der Opern- und Operettenauf führungen (153:1140 weit gesünder ist als das des Badi- schen Staatstheaters(206:65). Neben Stutt- gart steht Mannheims Nationaltheater mit seiner ruhmreichen Tradition und dem Ruf, den es seit jeher genießt, in Baden-Württem- berg an zweiter Stelle. Dies müßte natur- gemäß auch in der Höhe des staatlichen Zuschusses zum Ausdruck kommen.“ Auch die in der Denkschrift als positiv hervorgehobene Streuung der Theater Be- sucher aus dem ganzen Land, Gastspiel auf dem Land) benützt Mannheim zu einer ein- leuchtenden Argumentation: Die Besucher sind nicht nur Bürger der Gemeinden, son- dern Staatsbürger, deren Wohnorte keine Subventionen leisten, Unterhielten Mann- heim und Heidelberg keine Städtischen Büh- nen, müßte der Staat allen Ernstes daran denken, in Mannheim ein Staatstheater— Wie es das Nationaltheater bis 1839 war— zu errichten. Aus der Notwendigkeit der Streu- ung im Land kann sich nach Mannheimer Auffassung nur eine erhöhte Pflicht des Staates ergeben, zur Erhaltung dieser Büh- nen beizutragen. Mannheims exponierte Lage an der Grenzscheide zwischen Hessen, Baden und Pfalz— mit einer runden Ein- Wohnerzahl von einer Million, nicht 500 000, wie Kauffmann meint— sticht hier beson- ders ins Auge. „Nur mit Bitterkeit— ja Empörung“, könne registriert werden, so sagt Dr. Hei- merich an einer anderen Stelle, daß nach Ansicht Kauffmanns eine Streichung oder Kürzung der Theaterzuschüsse nur bei Städtischen Bühnen als möglich erachtet wird. Gerade Mannheim würde eine Kürzung des Zuschusses als unfreundlich empfinden, denn ihr Theater nimmt nicht nur Niveau- halter-Eigenschaften in Anspruch, sondern erfüllt, eben durch die geographisch expo- nierte Lage, kulturelle Aufgaben, die auch im Interesse des Landes liegen. Das Land gibt ja, wie wir schon mehrfach berichteten, für das große Erziehungsmittel Theater er- staunlich wenig aus(0,238 Prozent seiner Reinausgaben). Hiervon gehen 61,5 Prozent an die Staatstheater. Wäre es nicht gesünder. so fragt Mannheim, einen angemessenen Betrag bereitzustellen und für alle Bühnen des Landes, die Kulturtheaternivegau haben, 25 bis 30 Prozent des Zuschußbedarfes zu übernehmen. Dies wäre eine gerechte Ver- teilung der Landesauf wendungen. Und der Staatsetat würde kaum stärker belastet wer- den als bisher. Es wäre deprimierend, wenn „Mannheim“, so heißt es am Ende der oberbürgermeisterlichen Ausführungen, trägt mit seinem Steueraufkommen wesentlich zur Finanzierung der gesamten Landesbedürf- nisse bei.. Es darf erwarten, vom Staat in angemessener Weise berücksichtigt zu wer⸗ den. Wir fügen hinzu: Es wäre deprimierend, wenn im neuen Lande Mannheim wiederum, Wie das Ehrenbürger Professor Dr. Sigmund Schott einmal formulierte,„kein Lieblings- kind der neuen Mutter wäre“. -kloth Ternsprech-Rechnungsamt“ im eigenen Haus: Unbestechliche Der automatische Gebührenanzeiger Zornrote Haushaltungsvorstände, die mit der eben angekommenen Fernsprechrech- nung und dem Schlachtruf„soviel hab ich doch nie im Leben vertelefoniert!“ den Zahlschalter ihres Postamtes zu stürmen gesonnen sind, werden sich in Zukunft ruhig und unter ureigenster Kontrolle auf den monatlichen„Telefonschreck“ vorberei- ten können: Der automatische, in den Apparat ein- oder angebaute„Gebühren- anzeiger“ registriert unbestechlich die Zahl der Gespräche, die der Teilnehmer nach nah und fern führt. Der Gebührenanzeiger ist die letzte technische Neuerung der Bundespost und „Heimlichtuerei hilft uns nicht weiter“ Dr. Wittenbeck:„Biologie des Ehelebens für beide Geschlechter“ Es gibt im Bereiche des Menschlichen keinen Sektor, der sich nicht für eine öffent- liche Aussprache eignete, falls diese Aus- sprache aus sachlichen und fairen Motiven erfolgt. Aus der Erfahrung heraus, daß Zimperlichkeit und falsche Scham bei der Behandlung„heikler“ Probleme die Interes- senten nur zu dunklen und zweifelhaften Quellen treiben, hat die Mannheimer Abend- akademie auch in den Arbeitsplan ihres Win- terabschnittes, der am Montag begann, wie- der einige sexual-hygienische Vorträge auf- genommen.. Im überfüllten Schönau-Kino sprach am Wie wird das Wetter? * Unbeständig . und kalt 5 Vorhersage bis Freitag früh: 5 Teils bedeckt, teils stärker auf- lockernde Bewölkung, einzelne Niederschläge meist als Schnee. 2 Temperaturen teils etwas über 0 rad, teils etwas darunter. Schwache Winde um Nord. Weitere Aussichten: Wechselhaft und noch etwas kälter. Dienstag Dr. Franz Wittenbeck, Chefarzt der Gynäkologischen Abteilung der Städtischen Krankenanstalten, in einem interessanten Lichtbildervortrag über die„Biologie des Ehelebens für beide Geschlechter“. Man könne es immer wieder erleben, sagte Dr. Witten⸗ beck, daß in einer Ehe Schwierigkeiten und Zerwürfnisse eintreten, die auf die Unkennt- nis einfachster natürlicher Lebensvorgänge zurückzuführen sind. Gerade in jungen Ehen wüßten die Partner oft nicht, daß sie sich auch sexuell einander anpassen müßten. Der Arzt forderte die Männer auf, nicht auf ihre „shelichen Rechte“ zu pochen, sondern mehr Rücksicht zu nehmen auf das im allgemeinen Weniger vitale und ganz anders geartete sexuelle Temperament der Frau. Versuche, die Natur hier zu korrigieren, seien gesund- heitsschädlich, zumindest aber bedenklich. Die heute eine beherrschende Rolle spielende Geburtenregelung habe früher ganz im Hin- tergrund gestanden. Eine Geburtenregelung mit Künstlichen Mitteln sei auf die Dauer immer gesundheitsschädlich. Der Mann er- leide zwar keinen Schaden bei der„Ueber- listung der Natur“, betroffen davon sei aber immer die Frau, auch wenn die Schäden oft erst nach Jahren spürbar würden. Hk Helfer gegen teuere„Ielefonitis“ kann bei der Post bestellt werden/ Erster Schritt zum Selbstwähl-Ferndienst wird besonders im für die nächsten Jahre geplanten Selbstwähl-Ferndienst über das gesamte Bundesgebiet von Bedeutung sein. Wenn es künftig(man rechnet mit dem endgültigen Ausbau des Selbstwähldienstes bis etwa 1960) möglich sein wird, von Mann- heim aus direkt Onkel Paul in München anzurufen, kann der Neffe Emil in der Neckarstadt die Kosten dieses Gespräches sofort am Gebührenanzeiger ablesen und die Dauer der verwandtschaftlichen Unter- haltung ganz nach seiner Kassenlage ein- richten. Die Gebührenanzeiger, die beim Fern- meldeamt Mannheim bereits bestellt wer- den können und voraussichtlich bis Sommer 1955 geliefert werden, können entweder in der Größe einer Taschenuhr im Telefon- Apparat eingebaut oder in einem kleinen Kästchen daneben untergebracht werden. Bei jedem Ortsgespräch, das mit 16 Pfennig berechnet wird, rückt der Zeiger um einen Teilstrich vor. Bei Ferngesprächen macht das so viele Striche aus, wie der Teilnehmer 16-Pfennig- Einheiten„vertelefoniert“. Die Entfernung zum anderen Ende der Leitung ist ausschlaggebend für die Schnelligkeit, mit der der Gebührenzeiger vorwärts⸗ rückt. Gebühr beim Einbau des Anzeigers: 2,50 DM. Vorerst ist ein Leitungsnetz, das den direkten Anruf jedes x-beliebigen Telefon- besitzers in der Bundesrepublik möglich macht, noch Zukunftsmusik, und vorerst wird auch noch, wenn solche Verbindungen (kür Mannheim besonders nach München und Stuttgart) bestehen, das Mädchen an der Post-Vermittlung den gewünschten Teilneh- mer an den Apparat rufen. Es wird vom Ausbau der einzelnen Orte abhängen, ob unsere erste Etappe Mannheim Stuttgart München noch in diesem Jahr fertiggestellt werden kann. Und nicht zuletzt ist es eine Kostenfrage, weil für einen vollständigen deutschen Selbstwählverkehr, wie ihn die Schweiz schon lange hat, mindestens das Drei- bis Vierfache an Leitungen und draht. losen Einrichtungen benötigt wird: Denn, wenn jeder seinen Gesprächspartner sofort und direkt anrufen kann, ist es nicht länger möglich, Telefonate eine oder zwei Stunden „alt werden zu lassen“, wie es in der Fach- sprache heißt. Der Gebührenanzeiger aber ist der erste Schritt zu diesem erstrebenswerten Ziel, das sich die Bundespost gesetzt hat. Er wird ge- bührend anzeigen, wer„Dauerquaßler“ ist und wer sich kurz zu fassen vermag. Und der zornrote Haushaltungsvorstand(siehe oben) kann sich auch beim Telefonieren nach seiner finanziellen Decke strecken. Rechtliche Grundlage für die Gebührenrech- nung bleibt jedoch nach wie vor die Rech- nung des Fernsprechamtes. hwW) Das„weiße Gold“ Eine Porzellan- Ausstellung Unscheinbare Brocken und krümmlige Erde, das ist alles was sich als Rohmaterial des Porzellans präsentiert: Quarz, Feldspat umd Kaolin. Der alte Allchimist Böttcher muß schon recht unverfroren gewesen sein, wenn er aus einer solchen Mischung Gold für August den Starken machen wollte. Es ist damals Porzellan daraus geworden. Wie weit jedoch der Weg vom Rohstoff bis zu den edel geformten Schalen, Tellern und Tassen ist, wird in einer Ausstellung deutlich, die gegenwärtig bis zum Monatsende bei Bazlen aufgebaut ist. An einem bis in alle Details wirklichkeits- getreu ausgeführten Modell einer Winterling- Porzellanfabrik kann man jeden Arbeitsgang genau verfolgen. Man sieht die Maschinen und Arbeitsräume, wie die Porzellanerde abgeladen, wie sie gelagert, gemischt, gemah- len und wie ihr nach dem Pressen die ersten Rohformen gegeben werden. Sie wandern durch Glühöfen und überstehen den ersten Brand mit 900 Grad Hitze, werden glasiert und müssen dann noch einmal 1400 Grad über sich ergehen lassen. So eindrucksvoll auf der einen Seite die Technisierung der Fabrikation ist, so sehr fällt jedoch auch die große Bedeutung der Handarbeit und des Kunstgewerbes auf, Die Täßchen und Teller werden von vielen fleißi- gen Händen poliert, sortiert und vor allem bemalt. Eine reichhaltige Ausstellung gibt darüber Aufschluß. Sie zeigt die Vielseitig- keit der Produktion, die von verschnörkelten, barockem Pompadurgeschirr, naturilistischen Dekors, bis zu modernen stilisierten Formen reicht. b-t Wann beginnt denn die Ehe? Dr. K. M. Lutz vor Studenten Beim ersten Gemeindeabend des neuen Jahres sprach Studentenpfarrer Dr. Klaus Martin Lutz vor der evangelischen Studenten- gemeinde über die Ehe und das sechste Ge- bot. Heute bestehe die Ehe oft schon vor der Hochzeit, weil viele junge Paare durch wirt- schaftliche Umstände am Heiraten gehindert würden. Aus diesem Migverhältnis heraus dränge sich die Frage nach dem eigentlichen „„Beginn“ der Ehe auf. Auf keinen Fall liege dieser Termin bei der standesamtlichen Trauung, die lediglich eine Registrierung vor dem Gesetz sei. Aber auch in der Kirche be- ginne die Ehe nicht, weil es sich hier um eine Weihe- und Fürbittehandlung für das Paar handle. „Um die Frage beantworten zu können, muß man sich über das Wesen der Ehe klar werden“, sagte der Redner und bezeichnete sie als ein Zusammenwirken vieler Kompo- nenten und echtes Problem der jungen Ge- neration. Nach dem biblischen Schöpfungs- bericht erkennen die künftigen Eheleute: Das ist„der“ Mann und„die“ Frau. Dieses„Er- kennen“ könne nun auf seelischem oder kör- perlichem Gebiet geschehen. Ein individuel- ler Vorgang.„Viele Ehen sind nichts anderes als Wirtschafts- oder Gesellschafts- oder Ge- schlechtsgemeinschaften, weil das letzte Er- kennen' fehlt.“ „Wenn zwei Menschen sich erkannt haben, Wenn sie wissen, ich gehöre zum anderen, dann sind sie verheiratet“, hieß die Schluß folgerung, die Dr. Lutz zog. Wenn das„Er- kennen“ aber in der Ehe fehle, komme es zum Ehebruch und schließlich zur Kata- strophe. Hatu FDP Bergstraße kordert Straßenausbau Wie uns die Kreistagsfraktion der FDP Bergstraße mitteilt, hat sie den Kreistag er- sucht, eine von ihr gefaßte Resolution zu verabschieden und an das Bundesverkehrs- ministerium weiterzuleiten. Diese Resolu- tion stellt fest, daß der derzeitige Zustand der Bundesstraße 44 zwischen Lampertheim und Mannheim einen reibungslosen und sicheren Verkehrsablauf nicht zuläßt, weil die Straße zu schmal ist und eine zu sehr gewellte Oberdecke besitzt. Nach den Un- tersuchungen der FDP-Fraktion verkehren täglich im Durchschnitt alle 30 Minuten Om- nibuslinien der Mannheimer Verkehrs- betriebe im Pendelverkehr; weitere Verbin- dungen bestehen vom Ried und von Hep- penheim nach Mannheim, und die Straße muß außerdem den gesamten Berufsverkehr von Bergstraße und Ried nach Mannheim aufnehmen. Dazu kommt der massierte Ver- kehr von Rad- und Motorradfahrern, und durch die in Sandhofen, Käfertal und dem Viernheimer Wald liegenden amerikanischen Depots wird die Bundesstraße weiterhin sehr stark durch Fahrzeuge der Besatzungsmacht belastet. Der Kreistag möge, so heißt es in der Re- solution weiter, daher das Bundes verkehrs- ministerium dringend bitten, die Instand- setzung und Verbreiterung der Bundes- straße 44 von Lampertheim nach Mannheim als vordringlich in sein Bauprogramm auf- zunehmen, zumal auch die Zahl der Unfälle mit Todesfolgen ständig ansteige. Nahezu 150 Jugendschutz- Veranstaltungen Ein weites Feld soll mit Vorträgen und Diskussionen„beackert“ werden „Wohin geht sein Weg?“ Diese Frage richtet in diesen Tagen ein auffallendes gelb- schwarzes Plakat an die Passanten. Es weist auf die Jugendschutzwochen hin, in denen vom 17. bis 29. Januar die Jugend und die Erzieher mit den Problemen vertraut ge- macht werden sollen. Die„Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz“ legte jetzt ein endgültiges Programm vor, dessen Vielzahl von Veranstaltungen— es sind nahezu 150— mit vielen einheimischen und 18 auswärtigen Referenten, auf den ersten Blick beinahe erschlägt. Ein genaueres Studium zeigt jedoch, daß dieses hohe Zahl nur durch die intensive Breitenarbeit in allen Vokorten und vielen Organisationen und Verbänden zusammenkommt. Bei der Zusammenstellung des Program- mes sollte das Hauptgewicht vor allem auf den Inhalt und weniger auf den„Rahmen“ gelegt werden, Man hat deshalb auf eine feierliche Eröffnungs veranstaltung im Rosen- garten, wie ursprünglich vorgesehen, ver- zichtet. Stattdessen wird man gleich am ersten Tag in medias res gehen. Für die breite Oeffentlichkeit sind vor Allem sieben Großveranstaltungen im Rosen- garten von Bedeutung. Der Leiter der evan- gelischen Ehe- und Erziehungsberatungsstelle in Düsseldorf, Dr. Guido Groger, wird die Reihe mit dem Thema„Mädchen— Liebe Junge Männer“ eröffnen. Es folgen Vorträge von Universitätsprofessor Dr. Caselmann (Heidelberg) zum Thema„Ueberfordert die Schule unsere Kinder“, Landgerichtspräsident Dr,. Silberstein legt dar, wie ein Richter die Jugendnot sieht, Kriminaldirektor Riester beantwortet die Frage„Was tut die Polizei zum Schutze der Jugend?“, Professor Rudert (Heidelberg) fragt„Ist die Jugend beute anders?“ und Schriftsteller Albert Verbeet schildert die„Hölle Fremdenlegion“, Inmitten dieser theoretischen Hrörterun- gen kommt auch die Praxis mit einem Jugendtanzabend und einer Jugendmode- schau im Rosengarten zu ihrem Recht. Im Amerikahaus wird der Film„Teufelskerle“ gezeigt. In allen Vororten werden täglich Elternversammlungen abgehalten. Schon dieser Ueberblick zeigt, daß in den Jugenschutzwochen in erster Linie die Er- Wachsenen angesprochen werden sollen. Aber auch den Schülern wird eine ganze Reihe von Vorträgen zu über zehn Themen gehal- ten werden. g b-t 3 J ² l ⅛ ͤ»⁴ẽ.. E 1 1. 8 1 8 g 1 8 8 1 8 1 1 ·˖ 1 0 N 3 1 1 0 E 1+ 5 d 0 E 1 5* . 8 b * 0 2 + E 2 N 8 g 1 16 8 1 0 1 5 8 * t 1 1 3 1 6. 8 1 3 8 1 1 1 3 8 * K nlige terial ds pat techer sein, Gold e. Es Wie den Assen die Azlen teits- lüng- Salig unen verde mah- rsten dern rsten Stert Ard die Sehr der Die ei- mem gibt Atig- ten, chen men b-t euen Laus ten- Ge- der virt⸗ dert raus chen liege chen vor be- eine Paar men, klar nete po- Ge- ngs⸗ Das „Er- Kör- luel- leres „Er- ben, Ten, lug „Er- e es ata- 1atu FDP er- 2 Hrs- olu- tand eim und weil sehr Un- ren Om- hrs⸗ bin- lep age ehr eim Ver- und dem Hen sehr acht Re- Aars- nd des- eim auf- älle elle die E— age ann die lent ster 126i dert ute beet un- em de- rle“ lich den Er- bei he l= b-t W 2 Nr. 9/ Dormerstag, 13. Januar 1953 DREI-LANDER-SEITE Seite UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG eröffnete die frühere kanadische und britische Eislauf meisterin Hazel Reizende Perspektiven Franklin mit diesem schwerelosen Sprung, denn am 13. Januar wird die bekannte internationale Revue„Holiday on Ice“ ihr viertes Gastspiel in Frankfurt starten. Rid und Paul Fall stehen im Mittelpunkt des Pro- gramms, aber nicht auf einsamer Höhe, denn neben dem beſtannten Paar werden im Pro- gramm nock viele bedeutende Namen genannt. Foto: Rothkleyer Waldschutzstreifen im Taubertal Bad Mergentheim. Im Tauber- und Vor- bachtal soll auf den Höhen oberhalb der stets frostgefährdeten Weinberge in diesem Jahr mit der Anlage von Waldschutzstreifen be- gonnen werden. Wie der Leiter des Staat- lichen Forstamtes Mergentheim mitteilte, hat sich das Landesplanungsamt mit der Durch- führung des Vorhabens, für das auch ein Staatlicher Zuschuß gegeben wird, einver- standen erklärt. Erdspalte in geologischer Sicht Lomersheim. Der Sachverständige der geologischen Landesanstalt Stuttgart. Dr. Ströbel, hat den Erdeinbruch auf dem Kammertenberg untersucht und zwei sich kreuzende Klüfte festgestellt, deren Rich- tungen denen der Hauptklüftung in einem nahen Steinbruch entsprechen. Sie gehören offenbar zu einem ausgedehnten unterirdi- schen Kluftsystem, wWie die ausströmende Warmluft erkennen läßt. Man vermutet, dag dieses System die Fortsetzung von Hohl- räumen bildet, die durch die Auflösung mächtiger Gipslager unter der Nez durch das Karstwasser entstanden sind. Zuchthaus für Falschmünzer Karlsruhe, Wegen Münzverbrechens und Betrugs verurteilte die Strafkammer Karls- ruhe den 43 Jahre alten Kaufmann Sch. aus Pforzheim zu vier Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Seine Frau, sein Onkel und ein Kraftfahrer erhielten wegen Beihilfe Gefängnisstrafen von sieben und neun Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Sch. hatte von Dezember 1952 bis zu seiner Verhaftung am 1. Juni 1954 in Pforz- heim 1000 Zwanzigmarkscheine gefälscht. Von den vorzüglich ausgeführten Falsiflkaten konnten bisher 868 sichergestellt werden. Mordprozeß Hetzel begann Offenburg. Vor dem Schwurgericht in Offenburg begann der Prozeß gegen den 28 Jahre alten Handelsvertreter und frühe- ren Metzger Hans Hetzel aus Altenheim im Kreise Kehl. Hetzel ist des Mordes an der 25 jährigen Flüchtlingsfrau Margarete Gierth aus Ringsheim im Kreise Lahr angeklagt. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihm, am der Frau während einer Vergnügungsfahrt durch das Kimzigtal auf einer Wiese zwischen Gutach und Hausach ein Notzuchtsverbre- chen begangen und sie durch Würgegriffe am Hals getötet zu haben. Der erste Tag des Prozesses war müt der Vernehmung des An- Seklagten ausgefüllt, der auch in der Haupt- verhandlung den Mord bestritt und behaup- tete, Frau Gierth habe einen Herzschlag er- litten. Baubeginn an Gasfernleitung Freiburg. An zwei Enden zugleich wurde am Mittwoch mit dem Bau einer Gasfern- leitung begonnen, durch die Breisach von Freiburg aus mit Gas versorgt werden soll. Das im Jahre 1901 gebaute Gaswerk der Stadt Breisach hat seine Kapazität erschöpft, so daß es den Gasverbrauch der 4000 deut- schen Einwohner und vor allem der etwa 3000 Besatzungsmitglieder nicht mehr be- kriedigen kann. Ueber die im Bau befindliche Leitung, die mit 22 Kilometern Länge ent- lang der Bahn Freiburg— Breisach verläuft, wird zunächst nur Breisach jährlich mit 500 000 Kubikmeterm Gas versorgt. Wie es die Amerikaner machen Kampf gegen Aktenschränke und 08/I5-Methoden „New look“ in der US-Armee/ Ein Interview mit Militärs, die sich um Rationalisierung bemühen „Wär leben in einer Zeit der Wandlung. Auch das V. Corps der amerikanischen Armee wird eine neue Form annehmen, die es ermöglichen soll, unsere Aufgabe durch ständige Bereitschaft, Freiheit und Demokratie in Westeuropa zu verteidigen, noch besser zu erfüllen als bisher.“ Unter diesem Aspekt gab Generalleutnant Charles E. Hart, der Kommandeur des V. Corps der 7. Armee, in seinem Frankfurter Haupt- quartier vor amerikanischen und deutschen Journalisten eine Grundsatzerklärung über die Verbesserung von Ausbildung, Ausrüstung und Organisation der amerika- nischen Feldtruppen in Europa ab. Im vergangenen Jahr wurde das V. Corps, die taktische Kampfeinheit im nördlichen Befehlsbereich der US-Streitkräfte in Deutsch- land, mit 280-mm-Kanonen ausgerüstet, die außer den gebräuchlichen Geschossen auch Atomgranaten abfeuern können. Neuerdings erhöht der„ehrbare Johannes“ die Kampf- kraft der amerikanischen Artillerie, ein Raketengeschütz, das auf eine Entfernung von mehr als 30 Kilometer noch außerge- wöhnlich sicher trifft. Doch der„new lock“ der amerikanischen Armee beschränkt sich keineswegs auf die Feuerkraft. Er demon- striert sich vielmehr in intensiven Bemühun- gen, Mannschaften, Nachschub und Aus- rüstung so rationell wie möglich einzusetzen. Generalleutnant Hart erläuterte diese Maßnahmen an Beispielen aus seinem Be- fehlsbereich, die jedoch für alle Einheiten der amerikanischen Europa-Armee Gültig- keit haben. Ein großzügiges Rekrutierungs- programm soll qualifizierte Soldaten zu einer freiwilligen Verlängerung ihrer Dienst- zeit veranlassen. Das„Paketsystem“, das gemeinsame Training in„Vier- Männer- Kameradschaf- ten“, die ständig beisammen bleiben, erwies sich bereits als sehr wirksam. Dieses System erfährt in Kürze eine Ausweitung, so bald die„Operation Kreisel“ anläuft. Ein Unter- nehmen, bei dem ganze Regimenter und Divi- sionen zwischen den USA und Europa aus- getauscht werden sollen. Die amerikanischen Soldaten können sich dann— unabhängig vom jeweiligen Standort— bei ihrer Stamm- einheit völlig heimisch fühlen. Durch diese Maßnahme werden außerdem die Unter- brechungen im Ausbildungszyklus wesentlich vermindert. Ein„Spezialisten-Einsatzsystem“ von gro- Ber Bedeutung wird am 1. März eingeführt. Es soll die Fachleute von den Unteroffizieren in den normalen Befehlsstellen trennen, Die Spezialisten, die aus dem Unteroffizierskorps herausgenommen werden, erhalten neue Planstellen und Rangabzeichen. Neue Maßnahmen, gegenwärtig noch im Stadium der Planung, werden bei der Unter- haltung der Fahrzeuge Zeit und Material einsparen. Bisher mußten die Panzerbesat- zungen die wöchentliche und monatliche Ueberholung ihrer Fahrzeuge selbst vorneh- men. Jetzt werden die Panzerwagen in Bataillonsreparaturwerkstätten von Fachleu- ten im Fließbandsystem überprüft und über- holt, während die Ausbildung der Panzer- besatzungen weiterläuft. Taktische Feldübungen hatten die Not- Wendigkeit besserer Nachrichtenverbindun- gen zwischen dem Hauptquartier und den Felddivisionen erwiesen. Neue Fernmelde- geräte und Funkanlagen werden nun die Einsatzbereitschaft der Truppe vergrößern. Eine Lehrgruppe des US-Verteidigungsmini- steriums organisierte in Darmstadt bereits einen Lehrgang, der die Nachrichtenein- heiten auf die neuen Geräte vorbereitete. Ein wesentlicher Bestandteil der Neu- organisation ist nicht zuletzt das Bemühen, die Verwaltungslasten in allen militäri- schen Instanzen zu verringern. Das„Unter- nehmen Papierjagd“ hat allein im Haupt- quartier der V. Corps 21 Routineberichte und 15 Formularausführungen ausgemerzt. Höhere Armeedienststellen erhielten vom Rommandeur des Corps Empfehlungen, neun weitere Berichtsformulare abzuschaffen. Das Hauptquartier des V. Corps rangierte 35 Aktenberge und 17 Ablageschränke aus, Opfer eines gewonnenen„Papierkrieges“. General Charles E. Hart, der seit 1949 Kom- mandostellen in Deutschland inne hat, gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß sich die Schlagkraft der amerikanischen Armee in den letzten Jahren wesentlich erhöht habe. Die neuen Maßnahmen würden dazu bei- tragen, die Zielsetzung zu erreichen, die militärische Kraft der Vereinigten Staaten wirkungsvoll für den Schutz des Friedens und der Demokratie der westlichen Welt einzusetzen. oe Richter müssen Autofahren lernen Beurteilung von Verkehrsdelikten setzt praktische Erfahrungen voraus Stuttgart. Die ständige Zunahme der Zahl der Verkehrsunfälle und der sich daraus er- gebenden Strafverfahren macht es erforder- lich, daß die mit Verkehrssachen befaßten Richter und Staatsanwälte der fortschreiten- den Motorisierung nähergebracht werden. Als eine hierfür besonders geeignete Maß- nahme wird die!kraftfahrtechnische Ausbil- dung dieser Beamten angesehen, heißt es in einer Verlautbarung des Innenministeriums Worms veröffentlichte„Fünf-Jahres-Plan“ Eine alte Stadt will moderner werden/ Voranschlag: 54 Millionen DM Worms. Die Wormser Stadtverwaltung hat jetzt einen„Fünf-Jahres-Plan“ veröffent- licht, der vor allem die Beseitigung der noch bestehenden, großen Kriegsschäden an Wohn- urid Amtsgebäuden sowie Kultureinrichtun- gen vorsieht. Die 60 000 Einwohner zählende Stadt wird in diesem Zeitraum für den ge- nannten Zweck 54 Millionen DM aufbringen. Für Evakuierte, Obdachlose und Baracken- bewohner, insgesamt annähernd tausend Familien, werden für über fünf Millionen Mark Wohnungen erbaut, für zehn Millionen Mark werden Straßen instand gesetzt oder erweitert. Unter den„Großprojekten“ stehen der Wiederaufbau des Rathauses, des Städtischen Spiel- und Festhauses und der Stadtbiblio- thek an erster Stelle. Annähernd sechs Mil- lionen Mark werden dafür ausgeworfen. Auch an die Verbesserung des Schulwesens dachten die Stadtväter und wollen zwei neue Schulgebäude errichten. Das„Armenviertel“ von Worms, das„Nordend“ mit über 3000 Bewohnern, wird bis 1960 in einen neuzeit- lichen Stadtbezirk umgewandelt. Daß der Stadtverwaltung die Gesundheit ihrer Bürger besonders am Herzen liegt, be- weist der Plan, in nächster Zeit für 2,5 Mill. Mark ein Hallenschwimmbad zu errichten und das schon jetzt sehr leistungsfähige Stadtkrankenhaus noch weiter zu moderni- sieren und auszubauen. Der Verbesserung des Verkehrswesens der ältesten deutschen Stadt mit ihren zahl- reichen winkligen Gassen dient die Schaf- fung eines breiten Straßendurchbruchs durch die Altstadt. Geplant ist ferner die Abschaf- kung der Straßenbahn und die Umstellung des städtischen Verkehrsbetriebes auf den Omnibus. Aus der Zuchthaus für Blutschande Limburg. Der 46jährige Friseurmeister Walter K. aus Löhnberg wurde wegen Blut- schande zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Er wurde für schuldäg befunden, sich von 1951 bis 1954 an seiner jetzt 17jährigen Tochter Rosemarie rund 200mal vergangen zuz haben. In der Verhandlung bestritt K. jede Schuld. Er ver- dächtigte seine Frau, einen Mordversuch an ihm begangen zu haben. In eine in seinem Friseurgeschäft stehende Bierflasche sei Salzsäure eingefüllt worden. Nur weil er wenig davon getrunken habe sei ihm nichts passiert. Tatsächlich war den polizeilichen Ermittlungen zufolge in der Flasche Salz- säure. Der Täter konnte bisher nicht geſun- den werden. Die Tochter sagte als Zeugin aus, sie sei über zwei Jahre lang fortgesetzt von ihrem Vater vergewaltigt worden. Durch Auch für die Erschließung eines groß- flächigen Industriegeländes ist ein erheb- licher Betrag, nämlich fünf Millionen Mark, vorgesehen. Sogar ein Wasserlauf, die Pfrimm, wird umgeleitet und erhält eine neue Mündung. Nach Ablauf des Fünf-Jah- res-Planes soll die Gefahr beseitigt sein, daß, wie es noch in den vergangenen Jah- ren der Fall war, 2000 Wormser Familien und mehr von der Arbeitslosenunterstützung leben müssen. Die alte Kaiserstadt soll außerdem wieder, so ist es der Wunsch der Stadtväter, einer der schönsten und lie- benswertesten Orte am Rhein sein. Die letz- ten Trümmer werden bis dahin verschwin- den und die historischen Stätten im alten Glanz erstrahlen. H. R. von Baden- Württemberg. Im Benehmen mit dem Justizministerium wurden die Landes- polizeidirektionen angewiesen, ab sofort mit der Kraftfahrausbildung von 230 Richtern und Staatsanwälten durch Polizeifahrlehrer zu beginnen. Die beiden Ministerien hoffen, so wird erklärt, daß diese Ausbildung ihre Wirkung auf die sachkundige Beurteilung von Verkehrsdelikten nicht verfehlen wird. Das Stuttgarter Innenministerium hat die Straßenverkehrsbehörden angewièesen, künf- tig mit noch größerem Nachdruck zu prüfen, ob die amtlichen Verkehrszeichen auf den Straßen Südwestdeutschlands ordnungsgemaß und zweckentsprechend angebracht sind. Mindestens alle zwei Jahre sollen im Zusam- menwirken mit der Polizei und den Ver- kehrsteilnehmern sogenannte Signalschauen durchgeführt werden, bei denen vor allem auch auf überflüssige Verkehrszeichen ge- achtet werden soll. Ferner soll festgestellt werden, ob die vorhandenen Verkehrszeichen bei abgeblendetem Licht ausreichend erkenn- bar sind und besonders gefährliche Straßen- stellen durch Anbringung neuer Zeichen ver- Kkehrssicherer gemacht werden können. Außerdem sollen die Straßenverhältnisse auf Möglichkeiten zur Verbesserung der Stra- Benführung, den Einbau von Verkehrs- pfeilern, Leitsteinen, Fußgängerinseln usw. überprüft werden. Durch Nachkontrole soll festgestellt werden, ob die den zuständigen Behörden zugeleiteten Beanstandungen auch tatsächlich behoben worden sind. Karlsruhe baut einen neuen Stadtteil Wohnraum für 35 000 Menschen im Nordosten der Stadt Karlsruhe. Auf einem etwa 300 Hektar großen Gebiet im Nordosten des jetzigen Stadtkerns plant die Karlsruher Stadtver- waltung den Aufbau eines neuen Stadtteils für rund 35 000 Menschen. Zur Zeit verfügt Karlsruhe innerhalb seiner Gemarkung nur noch über eine Baufläche von 410 Hektar, auf der Wohnungen für rund 52 000 Personen er- richtet werden könnten. Der jährliche Be- völkerungszuwachs beläuft sich im Durch- schnitt auf 7000 Personen. Beim Wohnungs- amt sind noch 11 000 Wohnungssuchende ge- meldet. Wie am Dienstag im Stadtrat beschlossen wurde, sollen mit einem Kostenaufwand von 660 000 DM 80 weitere Wohnungen auf dem Hessischen Nachbarschaft Drohungen habe er sie gezwungen, zu Schweigen. Frau K. erklärte, sie habe von dem Treiben ihres Mannes erst am 9. Januar 1954 etwas bemerkt, als sie die beiden in einer verflänglichen Situation überraschte. Im Juni zeigte sie ihren Mann an. Grüne Woche eröffnet Kassel. Die„Grüne Woche 1955“ für Nordhessen, die im Zeichen der Technisie- rung der Landwirtschaft steht, wurde am Dienstag in Kassel eröffnet. Der Präsident der Land- und Forstwirtschaftskammer Kurhessen, Wolfgang v. Scharfenberg, sagte bei der Eröffnung, das vergangene Erntejahr habe besonders deutlich gezeigt, in wie star- kem Maße die Landwirtschaft von der Tech- nik abhängig sei. Die erntegeschädigten Landwirte sollten die Kredite zur Behebung der Schäden reichlich in Anspruch nehmen. domäneeigenen Gelände des früheren Karls- ruher Platzes errichtet werden. Mit der Fertig- stellung dieses Projektes wäre das Woh- nungsbauprogramm 1954 abgeschlossen, zu dem die Stadt 10,6 Millionen DM zur Ver- fügung gestellt hat. Außerdem stimmte der Stadtrat der Errichtung einer Isolierstation und eines Schwesternhauses im Karlsruher Kinderkrankenhaus zu, bei denen die Roh- baukosten auf 1,3 Millionen DM veranschlagt sind. Schließlich bewilligten die Stadträte 1,3 Millionen DM für die Anschaffung von acht Weiteren Großraumtriebwagen für die Stra- Benbahn. Zur Zeit besitzen die städtischen Verkehrsbetriebe sieben derartige Wagen und zwei Anhänger. Verhängnisvoller Schuß Lauterbach. Der sechzehnjährige Walter D. aus Freiensteinau(Hessen) gestand am Dienstag vor der Polizei, den gleichaltrigen Waldemar K. am Montagabend mit einer Pistole 08 erschossen zu haben. Er gab an, daß er nach dem Besuch einer Gastwirt- schaft draußen am Zaun ein Bedürfnis ver- richtete und dabei von K. zwischen die Beine getreten worden sei. Er sei in Wut geraten und habe K. mit der linken Hand am Rock gepackt, mit der anderen die Pistole aus der Hosentasche gezogen und sie ihm auf die Brust gesetzt. Nach den Wor- tem:„Kerl, wenn du das noch einmal machst, dann knalle ich gleich“, habe er K. losge- lassen, die Pistole entsichert und den Ver- schluß zurückgerissen. Dabei sei der Schuß losgegangen. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ 3 im Deutschen Schilder- Ein neuer Baum gad ist dieses Ver- kehrszeickhen, dus von Forstämtern aufgestelli wurde, um Wege freundnackbarlichen Mitein- anders zu weisen. Vielleicht hätte man aber doch gut daran getan, vor der Beschriftung der Tafeln einen Blick ins englische Wörterbuch zu werfen, denn Manöver schreibt sich im eng- lischen„Manoeuver“. Ob's daran liegt, daß die- jenigen, die gemeint waren, sich bisher nicht angesprochen fühlten und weiterkin„stur wie Panzer“ durchs Forstgebiet fahren? Foto: Keystone 92 000 DM Kostenaufwand Worms. Mit einem Kostenaufwand von 92 000 Mark hat die Stadt Worms eine neue Uebergabestation für Gas auf dem Gelände der Städtischen Werke gebaut. Die Anlage War erforderlich geworden, weil Worms seit dem 1. Januar 1955 sein Gas aus Mann- heim bezieht. Die Station dient der Rege- lung des Gasdrucks und erlaubt Summen- messungen. Worms nimmt zur Zeit täglich 30 000 cbm Gas von Mannheim ab. Reimanns Frau schwer verletzt Wiesbaden. Die Ehefrau des Parteisekre- tärs der KPD im Bundesgebiet, Charlotte Reimann, ist bei einem Ommnibusunglüclt am vergangenen Samstag an der Autobahn- abfahrt Wiesbaden-Wandersmann schwer verletzt worden. Frau Reimann saß in dem Omnibus, der bei dem Versuch, einen we⸗ gen Getriebeschadens auf der Autobahn Frankfurt Köln haltenden Lastzug zu überholen, mit einem entgegenkommenden Lastzug zusammenstieß. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen. Außerdem wurde ihr der linke Arm abgerissen. Düsenjäger abgestürzt Bitburg/ Eifel. Am Wolfsfelder Berg bel Bitburg ist am Dienstag ein Düsenjäger des auf dem Flugplatz Bitburg stationierten US- Jagdbombergeschwaders abgestürzt. Die Ma- schine brannte aus, der Pilot kam ums Leben. Protest gegen die Schankverzehrsteuer Koblenz. Der Hotel- und Gaststättenver- band Rheinland-Pfalz bereitet zum 25. Ja- nuar eine Kundgebung gegen die Schank- verzehrsteuer in Koblenz vor. An diesem Tage wollen alle dem Verband angeschlos- senen Betriebe aus Protest gegen dieses Gesetz drei Stunden lang schließen. Die Koblenzer Gastwirte sind sich inzwischen darüber einig geworden, daß sie bei Wegfall der Schankverzehrsteuer ihre Preise senken wollen. Bohrversuche am Namedyer Sprudel Namedy bei Andernach. Noch im Januar soll mit den Bohrungen nach dem seit Ende 1953 versiegten größten Kaltgeiser Europas auf der Rheinhalbinsel bei Andermach be- gonnen werden. Nach geologischen Gutachten dürfte mit einem Erfolg des Vorhabens zu rechnen sein. Die Fontäne, die der Name- dyer Sprudel in früheren Jahren in regel- mähigen Abständen emporschleuderte, er- reichte eine Höhe von 75 Metern und war einer der größten Amziehungspunkte im müttelrheinischen Fremdenverkehrsgebiet. ieee Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 13. Januar Kinderstunde Wir helfen suchen Das abendliche Make up und die Modelinie Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Patent— aber nicht patentiert NORA oder ein Puppenheim (Schauspiel von Ibsen) 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.30 — SALEM Ne 6 V e S Seite 8 MORGEN Donnerstag, 13. Januar 1955/ Nr. 9 Der Polizeibericht meldet: Patientin stahl Operationsscheren Diebisch wie eine Elster/„Gästewunsch“ erfüllt: festgenommen Eine 42jährige Hausgehilfin mit offenbar Kkleptomanischen Charakterzügen wechselte oft ihre Arbeitsstelle, um ihrer„Leiden- schaft“— dem Diebstahl— fröhnen zu kön- nen. Schließlich kam ihr die Kriminalpolizei doch auf die Spur. Es wurden nicht weniger Als 24 große Pakete bei ihr gefunden, in die sie das in den letzten vier Monaten zusam- mengestohlene Diebesgubt verpackt hatte. Wie eine Elster hatte sie wahllos alles mit- genommen, was in einem Haushalt zu finden War. In einem Krankenhaus, wo sie als Patientin war, hatte sie 35 Laborgegenstände und vier Operationsscheren gestohlen. Die Frau War im Dezember 1953 schon einmal Wegen Fahrraddiebstahls zu sieben Monaten Gekängnis verurteilt worden. Hartnäckige„Gäste“ In einer Gastwirtschaft im Jungbusch- gebiet benahmen sich zwei Gäste so daneben, daß die Polizei eingreifen und die beiden Randalierenden auf die Wache bringen mußte, Einer der beiden, der gedroht hatte, die Einrichtung des Lokals zu zerschlagen, Wurde bis zu seiner Ernüchterung in die Arpestzelle gesteckt. Den zweiten wollte Man nach Feststellung der Personalien wie- der entlassen. Ihm gefiel es jedoch auf der Wache so gut, daß er, selbst als man ihn „hinausgeworfen“ hatte,. wieder herein- spazierte, Seine„Wünsche“ wurden schließ- lich erfüllt: Festnahme; Polizeigefängnis. Schwerer Zusamenstoß in Neckarau Auf der Straßenkreuzung Schul- /Katha- rinenstraße in Neckarau stieß ein Last- Kraftwagen mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der mit Bauschutt schwer be- Iadene Lastkraftwagen fuhr auf der Katha- rinenstraße in Richtung Germaniastraße. Der Personenkraftwagen kam aus der Schulstraße in Richtung Neckarauer Straße. Bei dem heftigen Zusammenstoß wurden beide Wagen schwer beschädigt. Der Lastwagen rannte nach dem Zusammenstoß noch gegen ein Wohin gehen wir? Donnerstag, 13. Januar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Idomeneo“; Mozartsaal 20.00 bis 22.30 Uhr: „Zwel Engel steigen aus“, Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: platten-Konzert. Filme: Planken:„Roman eines Frauen- Arztes“; Alster:„Sabrina“; Capitol:„Garten des Bösen“; Palast:„Fort Ti“, 9.30, 11.50, 22.20 Uhr: „Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen“; Alhambra:„Auf der Reeperbahn nachts um 521˙ Universum:„Die goldene Pest“; 20.30 Uhr auf der Bühne: Kilima hawailans; Kamera: „Der Skandal“; Kurbel:„Rittmeister Wronski“. Vorträge: Fraunhofer-Institut, Mollstraße 40, 20.00 Uhr:„Wunder, die das Mikroskop er- schließt“(mit Lichtbilder), Spr.: Dr. Reumuth (Mannheimer Frauenring); Kunsthalle 19.30 Uhr: Ueber seine Studienreise nach Amerika berichtet Dr.-Ing. E. h. Santo, Ludwigshafen (Vo); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Renten- versicherung“, Spr.: Regierungsamtmann Herr- mann(DGB, Schulung und Bildung). Schall- Haus, drückte einen Pfeiler am Eingang eines Ladengeschäftes ein und zertrümmerte zwei Schaufensterscheiben, Da für das Haus Einsturzgefahr bestand, wurde es von einer Baufirma abgestützt. Der Sachschaden wird auf 15 000 Mark geschätzt. Die beiden Fah- rer wurden nur leicht verletzt.— Auf der Straßenkreuzung Luisenring/ Rheinstraße stießen zwei Lastkraftwagen zusammen. Einer der Fahrer— kurioserweise Namens- vettern— wurde leicht verletzt. Ein Fahr- zeug wurde abgeschleppt. Sachschaden etwa 6 000 Mark.— Ein 62jähriger Fußgänger lief beim Ueberqueren der Schwetzinger Straße gegen eine Straßenbahn. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und eine Verletzung über dem rechten Auge. Gas und Bremse verwechselt? Wie zu dem schweren Verkehrsunfall am Montag auf der Kreuzung Röntgen- Robert- Koch-Straße nachträglich bekannt wird, be- fanden sich die beiden Frauen, von denen eine 27jährige Angestellte ihren Verletzun- gen erlegen ist, auf dem Weg zu einer Beerdigung auf dem Hauptfriedhof. Die Fahrerin hat wahrscheinlich versehentlich das Gaspedal statt der Bremse betätigt und War mit hoher Geschwindigkeit auf die Kreuzung und gegen den dort gerade pas- sierenden Personenkraftwagen gefahren. Termine Sprechstunden der CDU: Der Vertriebenen- Ausschuß der CDU hält am 13. Januar von 17 bis 19 Uhr Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowijetzonenflüchtlinge im Parteisekre- tariat, N 5, 2, ab. Badisch- Pfälzischer Luftfahrtverein: Monats- versammlung, 13. Januar, 20 Uhr,„Landkutsche“, B Verein Deutscher Ingenieure: Baudirektor Dr.-Ing. E. h. Santo, Ludwigshafen/ Rh., spricht über seine Studienreise nach Amerika am 13. Januar, 19.30 Uhr, in der Kunsthalle. Dazu Farbbilder. Deutsch- Baltische Landsmannschaft: Gene- ralversammlung, 14. Januar, 19.30 Uhr, Hotel „Viktoria“, Friedrichsring 28. KPD- Kundgebung am 14, Januar, 19.30 Uhr, in der Wandelhalle des Rosengartens. Thema: „Verhindert die Kriegsverträge von Paris“; Sprecher: Erwin Eckert. TV„Die Naturfreunde“: Treffpunkt der Do- lomitenfahrer, 14. Januar, Gewerkschaftshaus. Junge Union, Kreisverband Mannheim-Stadt: Versammlung, 14. Januar, 20 Uhr, im Sekre- tariat der CDU, N 5, 2. Themat„Aktuelle Fra- gen der Landespolitik“; Sprecher: Heinz-Ulrich Carl, Stuttgart. Sprechstunden der SPD: Am 14. Januar ste- hen von 18 bis 20 Uhr im Altersheim Lindenhof MdL W. Krause und Stadtrat F. Schölch, am gleichen Tag, zur gleichen Zeit in der Rhein- auschule Stadtrat J. Ott, am 15. Januar von 15 bis 17 Uhr in K 1, 13 MdL K. Angstmann und Stadtrat W. Kirsch zur Verfügung. Die DAK(Deutsche Angestellten-Kran- kenkasse) und nicht die DAG, wie es in unserem gestrigen Bericht irrtümlich hieß, veranstaltete am Sonntagvormittag einen Arztvortrag mit Fm im„Alhambra“. Oberstes Ziel: Humanes Betriebsklima Dr. Mayer sprach über das Problem der Berufserziehung Es gibt ein ganzes System klug ausge- dachter Formeln und Gesetze, mit denen Betriebswirtschaftler in der Lage sind, Lei- stung und Produktion genau auszurechnen. Aber alle Kalkulationen stimmen nicht, wenn man beim Faktor„Mensch“ Herz und Seele vergißt. In einem ausgezeichneten Referat kenn- zeichnete der Psychologe Prof. Dr. Mayer von der Wirtschaftshochschule am Dienstag die Probleme der modernen Berufserzie- hung und deutete ihre Lösung an. In unse- rem Industrie-Zeitalter habe die Arbeit den inneren organischen Zusammenhang mit dem„privaten Leben“ verloren. Ergebnis: Man werde entweder der Familie ent- fremdet oder fühle sich bei der Arbeit nicht Wohl. Entgegen seinem ursprünglichen Wesen, das nach der Schaffung eines sinnerfüllen- den Ganzen strebe, sei der Mensch heute zum Vollstrecker von Teil funktionen gewor- den. Seine Arbeitskraft sei zur Ware ge- worden, die der Konjunktur und dem Preis unterworfen sei. Im Gegensatz zum sonsti- gen Leben bestehe im Betrieb ein Reizman- gel, die Arbeit sei stumpfsinnig und reizlos, und die Jugend suche daher auf anderen Gebieten einen Ausgleich, Die Arbeit werde zum sterilen Leerlauf automatisiert. Reak- AuREGund EN.„% BESCNWT DEN Rückporto für Auslandsbriefe Im Korrespondenzverkehr mit ausländischen Freunden fühlt man sich als sehr unhöflich angesehen, wenn man dem ausländischen Brief- Partner, zumal wenn man ihn noch um eine Gefälligkeit bittet, kein Rückporto beifügen kann. Dies ist ein Mangel, der von der Bundes- post beseitigt werden sollte. Früher gab es„in- ternationale Antwortscheine“, die man als Rückporto den nach dem Ausland gehenden Briefen beilegen konnte. Zehn Jahre nach dem Kriege sollte es möglich sein, diese noch bestehende Lücke im Auslandverkehr zu schlie- Ben., Es wäre interessant, eine Stellungnahme der Bundespost lesen zu können. A. H „Alter Zopf“— abschneiden Alljährlich zum Jahreswechsel zieht ein Teil der Arbeiter der Städtischen Müllabfuhr von Haus zu Haus und wünscht ein gutes Neues Jahr und— warten auf ein Trinkgeld. Auch am 2. Januar 1955 kamen zu uns sechs Mann und störten die Leute in ihrer Sonntagsruhe. Soviel mir bekannt ist, zahlte auch in diesem Jahr die Stadt wieder ihren Angestellten und Arbeitern ein Weihnachtsgeld. Viele Siedler, die selbst nur das Nötigste zum Leben haben, waren sehr verärgert über diese eigenartige „Sitte“. M. B. Nächtliche Ruhestörungen Seit längerer Zeit werden die Bewohner der Straße zwischen K 2 und K 3 durch Lärm- szenen von Jugendlichen und Angehörigen der Besatzungsmacht in einer Weise aus ihrer Nachtruhe gestört, die ein Einschreiten erfor- derlich macht. Hauptbeteiligte an diesen Ruhe- störungen sind amerikanische Soldaten mit ihren Mädchen, die vor und nach der Polizei- stunde glauben, eine ganze Straße mit ihrem Lärm tyrannisleren zu müssen. In den Tagen nach der Löhnung der Besatzungssoldaten ist der Lärm geradezu unerträglich. Polizisten schritten des öfteren ein, jedoch ohne Erfolg. Die Ruhestörungen gehen weiter, sobald die Polizei außer Sicht ist. Die Bewohner der Straße erwarten, daß etwas geschieht. Warum gibt die Stadtverwal- tung einem Gasthaus, das hauptsächlich von Besatzungssoldaten besucht wird, und von de- nen bekannt ist, daß sie nach Alkoholgenuß krakeelen, noch eine Polizeistundenverlänge- rung? Doch nicht wegen der Verlängerungs- Gebühr?— Die Menschen, die morgens frisch zur Arbeit gehen müssen, haben ein Anrecht auf Nachtruhe, E. S. Mit Dampf vom Großkraftwerk Seit drei Jahren verläuft die Hauptleitung für Ferndampf etwa 100 Meter von der Wilh. Wundt- Schule entfernt und die Schule ist nicht an diese Leitung angeschlossen. Während dieser Zeit wurden schon gewaltige Koksberge zum Heizen der Schule verbrannt; der über- schüssige Dampf vom Großkraftwerk aber wird in die Luft geblasen. Die Heizkörper sind meines Wissens doch vorhanden in der Schule, so daß eine Dampf- abzweigung sich bestimmt lohnen 35 Blut— ein wertvoller Saft Ich bin seit 1948 Blutspenderin beim Städt. Krankenhaus Mannheim. Meine Beschwerde ist die vieler Spender. In letzter Zeit wurden alle Löhne, Gehälter usw. erhöht. Auch wir Blut- sbender hatten auf eine Erhöhung gehofft. Aber leider blieb es beim Hoffen. Es sind doch Leute unter uns, die auf das Geld angewiesen sind (Kriegerwitwen, Erwerbslose usw.). Ich habe kür vieles Verständnis, aber daß man an den Menschen herantritt und fragt, ob er freiwillig (ohne Bezahlung) Blut spenden will, finde ich nicht richtig. Ich bitte zu meinem Schreiben Stellung zu nehmen. E. W. Höflichkeit und Kundendienst Vor kurzem ging ich ins Finanzamt(am Schloß), um meine Autosteuer zu zahlen. Es war genau 12.04 Uhr Radiozeit.„Mein Essen wird kalt, um 12 Uhr ist Dienstschluß“, erklärte man mir barsch. Und dann war ich sozusagen „Luft“. Man stelle sich vor., wir würden im Geschäftsleben ähnlich behandelt werden— sei es auf einer Bank, in einer Kohlenhandlung oder sonst einem Büro mit Publikumsverkehr! Auch der Staat müßte es für nötig befinden, seinen Bediensteten Höflichkeit und Kunden- dienst nahe zu legen. 7 M. Sch. Wünsche an die Verkehrsbetriebe Das unweit des Diakonissenkrankenhauses gelegene, vor allem für Fußgänger nur über unzureichend ausgebaute Straßen zu erreichende Gebiet, ist in den letzten Jahren dichter besie- delt worden und dürfte heute von annähernd 3000 Menschen bewohnt werden. Sie stehen zu- meist in entfernt liegenden Stadtteilen in Ar- beit und sind gezwungen, sich der unzureichen- den Mannheimer Verkehrsmittel zu bedienen. tion: Die Begehrlichkeit und das Triebhafte machen sich selbständig. Wenn man mit der Heilung nicht bei diesen Ursachen anfange, hätten alle Vorschriften und Gesetze wenig Aussicht auf Erfolg.„Die qugend ist keines- wegs un moralischer oder unsittlicher als krüher.“ Professor Mayer gab zu, daß die tech- nische Entwicklung nicht abgestoppt oder rückgängig gemacht werden könne., Trotz- dem gebe es viele Möglichkeiten, den nega- tiven Einflüssen der Automatisierung ent- gegenzuwirken. Aufklärung in der Berufs- wahl, gute Filme, Besuch von Betrieben und Werkstätten könnten viel helfen, um ein Arbeitserlebnis zu vermitteln.„Die tech- nische Struktur der Betriebe darf nicht der Persönlichkeit übergestülpt werden.“ Ein Kind demonstriere die richtige Art des Lernens: Versuchen und Ueben bis das Gelernte zur Fertigkeit werde. Jede andere Methode sei Dressur. Das Experiment in eimer Fabrik, eine Lehrwerkstatt als kleinen, in sich geschlossenen Betrieb laufen zu las- Sen, habe den Lehrlingen Gelegenheit ge- geben, nach Refa-Methoden ihre Leistungen zu bestimmen und sich ihre Vorgesetzten selbst zu wählen, und habe eine Arbeits- gemeinschaft zustande gebracht, in der eine soziale, menschliche Atmosphäre zur Selbst- verständlichkeit geworden sei. Ein Betriebs- klima, das trotz fortschreitender Technik human bleibt, müsse Ziel jeder Ausbildung sein. bet Wir gratulieren! Hermarn Knosp, Mann- heim, Gartenfeldstraße 41, wird 77, Anna Moser, Mhm.-Neckarau, Gießenstraße 10, wird 79 Jahre alt. Das 35. Lebensjahr vollendet Josefa Oster- tag, Mhm.-Schönau, Opitzstrage 18(früher Bellenstraßge 35). Friedrich Munk. Mhmi-Wald- hof, Waldfrieden 13, kann auf eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma BP, Mannheim, zurück- blicken. Firma Hugo Luippold, Baudekoration, Mhm.-Gartenstadt, Waldstraße 96, besteht 25 Jahre; Lagermeister Georg Roschauer ist 25 Jahre in diesem Betrieb tätig. Seitens der Verkehrsbetriebe hat man schon Vor geraumer Zeit, entdeckt“, daß die Wegstrecke Diakonissenkrankenhaus—Grenadierstraße, WO der Anschluß an das Straßenbahnnetz gefunden wird, Fußgängern nicht zugemutet werden kann und deshalb eine Busverbindung zwischen dem Krankenhaus und der Kurpfalzbrücke ein- gerichtet. Der Fahrplan ist leider„streng geheim“; jedenfalls ist vom Ulmenweg bis zur Kurpfalzbrücke an den Haltestellen kein Hin- Weis auf die Abfahrtszeiten zu finden, eine Er- scheinung, die an den meisten Haltestellen des Verkehrsnetzes zu verzeichnen ist und mit Rücksicht auf die Fahrgäste geändert werden sollte. Trotz des fehlenden Fahrplanes konnten die Bewohner inzwischen feststellen, daß diese Linie(A 9) zur Zeit des Berufsverkehrs nicht betrieben wird. Es ergeht daher an die Ver- Kkehrsbetriebe der Vorschlag, vom Ulmenweg zur Kurpfalzbrücke über die Lange Rötterstraße, deren mittlerer Teil mit den anschließenden Wohngebieten ebenfalls einer Erschließung be- darf, eine in regelmäßigen Intervallen laufen- den Busverkehr einzurichten. Wfd. Neben dem hautverwandten EUZ FER IT und somen Substanzen enthält NIVEA- Creme auch GLYCEFRIN in einer erprobten Dosierung. Dank ihrer Zusammensetzung ist NIVFEA-Creme für Gesicht und Hände, för Hausfraben und Berufstätige, für draußen und drinnen, für Jung v. Alt das gegebene Haufpflegemittel. Ober die richtige NIVFA- Pflege er- fahren Sie mehr durch unser Heft- chen NIVEA-Winke, das wir Ihnen gern kostenlos zusenden. Schreiben Sie einfach eine Postkarte an die NTVFEA WERKE P. Beiersdorf& Co. A.-G. 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Diese Konkurrenz stellt die In Buenos Aires: Moss Trainingsschnelster Mit 1:44,3 Minuten für die 3,912 km lange Rundstrecke des„Autodromas Municipal“ in Buenos Aires wurde der Mercedes-Fahrer Stirling Moss(England) beim ersten offlziel- len Training zum Großen Preis von Argen- tinien am Dienstag Tagesschnellster. Er ver- besserte die Bestzeit des Italieners Farina Ferrari) aus dem Vorjahr von 1:44,88 Minuten (134,394 km/ st). Auch die nächsten Plätze die- ser Probefahrten belegten Mercedes-Fahrer, wobei Kling auf 1:44,55 und Fangio auf 1:44, 8 Minuten kam. DFB berücksichtigt Kunzmann Der Deutsche Fußballbund hat am Mitt- woch die Namen von insgesamt 58 Spielern veröffentlicht, von denen 28 für die nächsten Spiele der Amateur-Ländermannschaft und 30 kür das B-Länderspiel gegen England am 23. März in Sheffield in Frage kommen. Unter den nominierten Spielern befindet sich auch als einziger Mannheimer der junge VfR-Außenläufer Kunzmann. zweite internationale Großveranstaltung die- ses Winters dar, da sie von allen National- mannschaften als Olympiaausscheidung ge- wertet und von den ausländischen Teams als Revanche für Wengen angesehen wird. In Kitzbühel werden auch die besten Schwe- den sowie eine starke jugoslawische Abord- nung an den Start gehen. Oesterreich stellt als Gastland mit 19 Herren und neun Damen die stärkste Mann- schaft und gilt, wie im Lauberhornrennen, als Favorit bei den Herren. Man erwar- tet, daß die Oesterreicher im Slalom eine Korrektur der Lauberhornergebnisse herbei- führen und sich entscheidend durchsetzen Werden. Von den ausländischen Vertretern räumt man den Slalombesten von Wengen, in erster Linie dem Schweizer Martin Julen sowie den beiden Franzosen Bernard Perret und Adrian Duvillard Siegeschancen ein. Neben Oesterreich stellen vof allem Frank- reich, die Schweiz, Italien und Deutschland starke Mannschaften. Bei den Damen gilt die Grindelwald- Kombinationssiegerin Madelaine Berthod (Schweiz) als Favoritin. Ihre stärksten Geg- nerinnen dürften die Oesterreicherinnen so- Wie die I[talienerinnen Marchelli und Minuzzo und die Französin Thiolliere sein. Im Mannschaftswettbewerb dürfte Oester- reich wiederum am besten abschneiden. Be- sonders gespannt ist man auf die Leistungen DABV- Tagung in Frankfurt beschloß: fflaß nahmen zum Seliute des Nmaleutboxers Sekundant darf Handtuch werfen/ Fünf Punktrichter bei Meisterschaften Es ist eine löbliche Einrichtung im deut- schen Amateur-Boxsport, daß sich die Ver- antwortlichen zu Anfang jeden Jahres an den Konferenztisch setzen, um das Jahres- programm festzulegen. Was dort beschlossen Wird, rollt Jahr für Jahr mit fast minutiôser Pünktlichkeit ab und Jahr für Jahr gibt es Erfolge, die sich in der Bilanz des DABV gut ausmachen. Von überaus großer Wichtigkeit bei der letzten Frankfurter Tagung war die Annahme einiger Aenderungen in den Wettkampf- Bestimmungen auf internationaler Basis. Die Gefahr eines schweren Unfalles im Box- ring besteht überall und jederzeit. Deshalb soll ein Schutz der Aktiven geschaffen wer- den. Von jetzt ab sind, wie bei den Profis, die Sekundanten berechtigt, einen für ihren Schützling aussichtslos gewordenen Kampf durch Werfen des Handtuches aufzugeben. Ein Beschluß, der sich bestimmt segensreich auswirken wird, denn viel zu oft sind be- reits geschlagene junge Boxer noch im Kampf gelassen worden, als sie bereits durch den Gegner mehr als notwendig deklassiert worden waren Unschön auch die Tumulte und allseitige Enttäuschung nach Fehlurteilen. Eugen Böhm, Sportwart des DABV. brachte 1952 beim AIBA- Kongreß in Warschau den An- trag ein, daß bei Meisterschaften und Tur- nieren fünf Punktrichter eingesetzt werden. An Hand ihrer Wertungen will man in Zu- kunft auf die„goldene Mitte“ kommen, wo- nach Fehlurteile zukünftig unmöglich sind. Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme Ist darin zu erblicken, daß der Ringrichter einen starke Schlagwirkung zeigenden Boxer bereits im Stehen anzählen und sogar aus- zählen kann. Oft ist die Widerstandskraft und der Ehrgeiz eines Boxers so groß, daß er sich— im Unterbewußtsein bereits— mit aller Kraft auf den Beinen hält, dabei aber Treffer kassiert, die ihm unbedingt erspart bleiben müssen. E. A. S. Herrenwettbewerben der deutschen Damen, vor allem von Dag- mar Rom-Peis, der man, nachdem Mirl Buchner wegen beruflicher Inanspruchnahme und Ossi Reichert infolge Verletzung nicht antreten können, ein erfolgreiches Comeback Zzutraut. Elf Nationen starten in Garmisch Die Internationale Wintersportwoche in Garmisch- Partenkirchen sieht Teilnehmer aus elf Nationen am Start. Der erste Teil der Veranstaltung(15. bis 23. Januar) steht im Zeichen der Bobfahrer, die bei der süd- deutschen Zweierbob-Meisterschaft(Sams- tag) und der deutschen Viererbob-Meister- schaft(Sonntag) gleichzeitig Ausscheidungs- rennen für die Weltmeisterschaft in Sankt Moritz fahren. Die Skiwettkämpfe gelten gleichzeitig als Jubiläumsveranstaltung für das 50 jährige Bestehen des Deutschen Skiverbandes. An alpinen Wettbewerben stehen ein Spezial- Slalom und ein Riesentorlauf Damen und Herren) auf dem Programm. Mit skandina- vischer Beteiligung werden der 15-Kilometer- Langlauf, die Nordische Kombination und der Spezial-Sprunglauf entschieden. Vorstandschaft einstimmig wiedergewänll Erfolgreiche Bilanz des Schwerathletik- Verbandes Nahezu 100 Vertreter aus 25 Vereinen und Vereinsabteilungen waren am Wochenende zur Jahreshauptversammlung des Schwer- athletik- Verbandes im Kreis Mannheim er- schienen. Wieder ist ein in jeder Beziehung erfolgreiches Jahr abgelaufen und wieder darf sich der Kreis Mannheim seiner Spitzen- stellung im nordbadischen Schwerathletik- Verband vor den Kreisen Karlsruhe und Heidelberg rühmen. Wie sehr die Vorstand- schaft das Vertrauen der Sportler genießt, geht daraus hervor, daß nach dem Rückblick der Sportwarte und Obleute und nach der Entlastung des gesamten Kreisausschusses die Neuwahlen den kürzesten Punkt der Tagesordnung darstellten. Die neue(alte) Vorstandschaft setzt sich aus folgenden Funktionären zusammen: 1. Vorsitzender (zugleich Geschäftsführer, Hauptkassier und Pressewart): Anton Mundschenk(KSV 1884 Mannheim); 2. Vorsitzender: Willi Heil(KSV 1884 Mannheim); Kampfrichter-Obmann: Jean Benzinger(ASV Feudenheim); Jugendleiter: Willi Götz(RSC„Eiche“ Sandhofen); Kreis- sportwart für Ringen: Hermann Brunner (ASV Feudenheim): für Gewichtheben: Hans EKestler(KSV 1884 Mannheim). In die bislang unbesetzten Funktionen eines Rasenkraft- sport-Obmannes und Jugendbetreuers der Gewichtheber wurden aufgenommen: Heinz Stahl PSV Mannheim) und Friedrich Kieser (KSV 1884 Mannheim). In bester Freund- N WEST. sUDb-Block . 2-O DER 3 Nr. Flatzverein ei, ae dein e, Sate ret 2 0 11. FC Köln 2 2 1/2 2 2110/ 0 2 1 Fort. Düsseldorf 0 2. 11 1 0 2 Stuttg. Kickers 1 0 1/ 1 2 01 0 2/ 0 1 1 Fintr. Frankfurt 0 1 1 2 2 2 3 Meidericher SV 2 0 1/ 2 0 2112/ 2 00 Rot-Weiß Essen 0 1 2 0 2 0 4 FSV Frankfurt 0 11/2 2 22 1 2 1 2 Bayern München 11 11 0 1 5 Aleman. Aachen 1 2 1/ 0 2 21 0 1/ 0 2 2 Bor. Dortmund 10 0 1 2 0 6 Hessen Kassel 1 02/ 2 2 20 1 3 5 2 2 0 Schweinfurt 5 0 0 11 11 7 B. M- Gladbach 1 1 1/ 1 2 2111 7 0 0,2 Schalke 04 1 I O 0 0 2 81. FC Nürnberg 1 1 0/ 1 2 2110/ 1 2 2 Ss Reutlingen 1 1 1 0 11 9B. Leverkusen 1901/10 12 11/ 2 2 2 Preuß. Dellbrück 1 1 1 1 11 10 Schw. Augsburg 111/1210 11/20 2 VfB Stuttgart 10 11 0 2 11 Holstein Kiel CQ A Hannover 96 1 0 0 0 1 1 12 Preußen Münster 0 1 1/ 2 2 22 21/0 20 II. Bochum 1 0 1 1 0 2 13 FK Pirmasens 111/ 2 2 2110/ 2 2 2 05 Saarbrücken 1 1 11 11 14 blainz 05 2 2 0/ 2 2 22 10/ 2 0 2 B. Neunkirchen 0 1 1 1 1 1 a) Tip: nach der MM-Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln o) Reportertip schaft, wie man sich zusammengefunden. trennte man sich nach fünfstündiger Sitzung. S Kirchheims erste Niederlage Bei den Punktekämpfen der nord- badischen Ringer-Landesliga erlitt Meister- schafts-Aspirant Sd Kirchheim beim KSV Schriesheim mit 2:6 Punkten seine erste Nie- derlage. Kirchheims Verfolger Oftersheim und Eppelheim kamen gegen KSV 84 Mann- heim und RSC Laudenbach nicht über 4:4-Punkteteilungen hinaus. ASV Ladenburg landete beim KSV Sulzbach mit 5:3 Punkten einen unerwarteten, doppelten Punkte- gewinn, während ASV Lampertheim gegen KSV Hemsbach mit 6:2 Punkten gewann. In der Ringer-Oberliga behielt SRC Viernheim über KSV„Eiche“ Oestringen mit 5:3 Punkten die Oberhand.—.A11 Caboicehi will Heinz Mit„Lütge“ in Idar-Oberstein: Billard-Europameisterschaften Die sechste Billard-Europameisterschaft im Einband wird von Donnerstag bis Sonntag in Idar-Oberstein ausgetragen. Die besten Aussichten auf den Gewinn des Titels hat Vorjahressieger W. Lütgehetmann Frank- kurt), Inhaber von 24 Europarekorden im Cadre 71/ und Einband und 16mal Deutscher Meister. August Tiedtke Oüsseldorf), der vor zwel Jahren in der Dreiband-Weltmeister- schaft in Buenos Aires den zweiten Platz be- legte, wird neben dem Spanier Joaquin Do- mingo der schärfste Widersacher des Titelver- teidigers sein. Domingo erreichte bei den vorjährigen Titelkämpfen mit 66 Punkten die Höchstserie und wurde bei der letzten Welt meisterschaft Zweiter. Die weiteren Titelbewerber sind die nationalen Meister Cornelius van Oosterhout(Holland), Johann Scherz(Oesterreich), Domingos Alfr. Alhinho Portugal), Emile Wafflard(Belgien) und Louis Chassereau Frankreich). Gustav-Rau-Erinnerungsplakette Auf seiner Sitzung im Rahmen des Warendorfer„Reiterparlaments“ beschloß der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Zucht und Prüfung deutscher Pferde(ADP) als Spitzenorganisation der deutschen Pferde- zucht und des deutschen Reitsports, zur Ehrung des vor kurzem verstorbenen Ober- landstallmeisters a. D. Dr. h. c. Gustav Rau eine„Gustav-Rau-Erinnerungsplakette“ zu stikten. Diese Auszeichnung, die in einer kleinen und einer großen Ausführung ver- ben werden kann, soll für herausragende Leistungen und Verdienste auf dem Gebiet der Pferdezucht, Reiterei und Pferdehaltung verliehen werden. fleukaus enthronen Italiens Meister schlug auch Günther Nürnberg k. o. Italiens Schwergewichtsmeister Bruno Cavicchi unterstrich seinen Formanstieg in Bologna mit einem K. o.-Sieg in der ersten Runde über den Hamburger Günther Nürn- berg. Schon kurz nach dem ersten Gong- schlag traf Cavicchi mit einem prachtvollen Unken Haken die Kinnspitze des Hambur- gers. Nürnberg stand zwar bei„38“ wieder auf, mußte jedoch sofort wieder eine Serie nehmen, und beim fünften Niederschlag warf seine Ecke das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. Der Sieger wurde von seinen 4 000 Landsleuten stürmisch gefeiert. Der Italiener weist nach diesem Sieg einen beachtlichen Rekord auf: Nur der junge Dortmunder Hans Friedrichs konnte dem„neuen Carnera“, wie Cavicchi bereits in italienischen Fachkreisen genannt wird, ein Unentschieden abtrotzen. Boxer guter deutscher Mittelklasse wie Bastian, Fanzlau. Seelisch und Salfeld mußten mit K. o.-Nie- derlagen die Ueberlegenheit des italienischen Meisters anerkennen. Veranstalter aus Bologna wollen jetzt das Angebot an Europa- meister Neuhaus für einen Titelkampf auf 120 000 DM erhöhen. Des Dortmunders Ver- anstalterfirma Göttert/ Englert dürfte, nach- dem die europäischen Plätze ziemlich abge- grast sind und Neuhaus durch sein schmei- chelhaftes Remis gegen Layne sich in Ueber- see eine Menge Chancen verscherzte, geneigt sein, dieses Angebot als Basis weiterer Ver- handlungen zu akzeptieren. Zu schwer für Meister Koch Der Deutsche Bantamgewichtsmeister Willibald Koch stand in Cardiff gegen Dai Dower, Großbritanniens Empiremeister im Fliegengewicht, vor einer zu schweren Auf- gabe. Nach 2:25 Min. der dritten Runde ge- wann Dower auch seinen 2. Kampf, als Koch nach einem rechten Cross, einem linken Haken zum Körper und nachfolgender Rech- ten zum Kopf k. o. ging. Der mit 31 Jahren um zehn Jahre ältere Wiesbadener hatte keine ernsthafte Chance, obwohl ihm durch einen Ueberraschungstreffer in der ersten Runde ein Niederschlag gelang. Der Rahmen zu Scholz— Buxton Das Rahmenprogramm zu dem Hambur- ger Halbschwergewichtskampf Gustav Scholz gegen Alex Buxton bringt am 21. Januar neben Besmanoff— Henne und Janssen gegen Huber drei deutsch- spanische Begeg- nungen. Federgewichtsmeister Rudi Langer boxt gegen den spanischen Champion Kim Navarro, Max Resch gegen Batista Navarro und Siegfried Burrow gegen Manolo Correa. Neue Weltbestzeit im Eisschnellauf Wie bereits gemeldet, brachen russische Sportler bei den Vorbereitungen zu den Weltmeisterschaften im Eisschnellauf auf der „Traumbahn“ Alma Ata eine ganze Reihe Weltrekorde. Nach einer Meldung der Agen- tur„T ASS“ stellte Tamara Rylowa am Mitt woch nach ihrem Rekord über 500 m(45,6 Sek.) auch über 1000 m mit 1:33,4 Min. eine neue Weltbestzeit. Zusammen mit der neuen Titelträgerin blieben acht russische Lau- kerinnen unter dem alten Rekord Kladiqa Schtschegolejewas(1:36,3 Min.). Damit be- finden sich sämtliche Frauen- Weltrekorde im Eisschnellauf in russichem Besitz. f Familien- Nachtiehten 4 und Onkel, Herrn Haardtstraße 32 Nach kurzer schwerer Krankheit hat Gott meinen lieben Mann und treuen Lebenskameraden, meinen herzensguten Vater, Schwiegervater Konrad Schradin Oberingenieur plötzlich und unerwartet 20 sich genommen. Mannheim, den 13. Januar 19538 In tiefem Schmerz: Karoline Schradin geb. Roth Eugen Heydemann und Frau Traudel und alle An verwandten geb. Schradin Die Ueberfünhrung und Beisetzung erfolgt in Kaiserslautern Gfalz). geb. Knoch Alphornstraße 19 Unsere gute Mutter, Frau geb. Pfeifer gangen. Maxstraße 13 in die Ewigkeit berufen. R 7, 50 Seelenamt: Samstag, 15. Januar 1955, Gott der Allmächtige hat am 11. Januar 1955 seine treue Dienerin, Frau Elise Finger woe. geb. Zeiss im Alter von 75 Jahren unerwartet infolge eines Herzschlages zu sich Mannheim, den 13. Januar 1953 Die trauernd Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 14. Januar 1955, um 10.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. um 7.00 Uhr, Untere Pfarrei. Neckarau. hebenden Grabgesang, Reiherstraße 25 Nach Gottes heiligem Willen verstarb am 11. Januar 1955 nach schwerer Krankheit meine innigstgeliebte Gattin, meine treusorgende Mutter, Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau Lenchen Ehrenbeck im blühenden Alter von 49 Jahren. Ihr Leben war Liebe— und ewige Liebe sei ihr Lohn. Mannheim, den 11. Januar 1955 Wohnung: Bürgermeister-Fuchs-Straße 12 In tlefem Leid: Franz Ehrenbeck, Friseurmeister und Sohn Horst nebst Anverwandten Beerdigung: Freitag, 14. Januar, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Elisabeth Gärtner ist im Alter von nahezu 75 Jahren für immer von uns ge- Mh m.- Neckarau, den 11. Januar 1938 In tiefem Sehmerz: Lydia Bertleff geb. Gärtner(Chikago) Adam Gärtner und Frau Kätchen Georg Gärtner und Frau Hilda Hans Gärtner Fritz Gärtner und Frau Lisa Alma Reinhardt geb. Gärtner Karl Gärtner und Frau Betty sowie alle Enkel und Urenkel Beerdigung: Donnerstag, 13. Januar, 13.30 Uhr im Friedhof Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Peter Preißendörfer ist es uns ein Herzensbedürfnis, auf diesem Wege für die innige Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden zu danken. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für die trost- reichen Worte, dem Männergesangverein„Frohsinn“ für den er- dem VdK, den Arbeitskameraden, Hausbewohnern für die ehrenden Nachrufe und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mh m. Käfertal, den 12. Januar 19335 Käthe Preißendörfer geb. Großhans wiesen. Mannheim, Neckarspitze 11 Werk tätig war, den Feuerbestattung: im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 13. Januar 1955 Hauptfriedhof Zelt Moff, Helene, Waldhofstraßge 28.„ 2 9.00 Baron, Margareta, Waldhof, Haselweg 1„„ Breidenbach, Gertrud, L 8, 15„ dog Gerner, Kreszentia, Gartenteldstrage 33. 1030 Schild, Karl, Kirchenstraße 10. 00 Selzle, Karl, Richard- Wagner-strage 89„„„ 0 Krematorium Gerstung, Karl, 8 1414 13.00 Czermak, Frieda, J 8, 1. Friedhof Neckarau Gärtner, Elisabeth, Maxstraße is. V I3.30 Haller, Emma, Morchfeldstraße 12s 14.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Adolf Reinmuth ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die herzliche Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden unseren innigsten Dank auszusprechen. Besonderen Dank Herrn vikar Reitlinger für die tröstenden Worte, der Bundesbahn-Direktion Karlsruhe, verein„Flügelrad“, und allen denen, die dem verstorbenen die letzte Ehre er- dem Gesang der Gewerkschaft, den Hausbewohnern den 13. Januar 19535 Berta Reinmuth nebst Angehörigen und alle An verwandten Am 9. Januar 1955 verstarb nach langer und schwerer Krank- heit, im Alter von 36 Jahren, unser Belegschaftsmitglied, Herr Karl Gerstung Wir verlieren in dem Verstorbenen, der 40 Jahre in unserem einen zuverlässigen und fleißigen Mitarbeiter. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mhm.- Waldhof, den 12. Januar 1955 Direktion und Betriebsrat der ZELLSTOFF FABRIK WALDHOF WERR MANNHEIM Donnerstag, den 13. Januar 1955, 13.00 Uhr, Stadt Mannheim Ohne Gewähr 8 22—. 5 ö 9 N 1 Nr. ö A 5 selte 8 IND OSTRIE- UND HANDELSBLATT Donnerstag. 18. Januar 1055/ Nr,? 9 Abwandlung Dies ist der Fall, wenn die vereinbarte Miete Auto-Union GmbH. Fällen gestundet, während sich 80 Mill. DM Die Gesellschaft rechne mit einer Dividende 8 8 1 1 1 A881 1 1 3 5 a i itrei mindestens in der gleichen Höhe wie im Vor- Ai) Die Bundesregierung hat den Ent- Bundesregierung auf Anregung des Bundes-(Ap) Die Auto-Union GmbH Düsseldorf 885 e Wurf des„Gesetzes über Maßnahmen auf rates die Vorschriften des Paragraphen 8 des gab am 12. Januar folgende Preissenkungen Am Samstag-Nachmittag 485. e dem Gebiete des Mietpreisrechtes“ umge- Entwurfs gestrichen, der in gewissen Fällen der DRKW-Personenwagenmodelle bekannt: Ladenschluß Pi eine aprozentige Dividende(im Vorjahr arbeitet und dem Bundestag zugeleitet. im eine Begrenzung des Mietzuschlages vorsah. trüber jetat(AP) Die schnelle Verabschiedung des 3 v. H.) auszuschütten und den Rest von Oktober 1954 hatte der Bundesrat grund- Damit hat der Entwurf an Klarheit gewon- DM Ladenschlußgesetzes mit einer bundeseinheit- 39 197,94 DM auf neue Rechnung vorzutragen, sätzliche Bedenken gegen diesen Gesetzent- nen. DR W- Sonderklasse lichen Regelung der Verkaufszeiten im Ein- Pilgern 177 Wurf geäußert. Nunmehr hat die Bundes- Dagegen hat die Bundesregierung trotz Normal-Limousine 5385,.— 5085,— zelhandel wurde erneut auf der Arbeits- pericht 8 resteruns in einigen wichtigen Punkten der Bedenken des Bundesrates auch im ge- DKW- Sonderklasse tagung der DAG-Bundesbrufsgruppe„Kauf- Bilanz-vergleieh 190 1985 4 Kompromigvorschläge gemacht, zum Teil änderten Entwurf weitere Zuschläge für Spezial-Limousine 5885,.— 5585,— männische Angestellte“ in Würzburg gefor- 5 5 ö 8 Bilanzsumme) 17 153 15 992 71 163 aber auch die Aenderungswünsche des Bun- besser ausgestattete Wohnungen vorgesehen. DRK W- Sonderklasse dert. 9(in 1000 DRA) desrates abgelehnt. Nach diesem Paragraphen 6 soll neben dem Luxus- Koupee 6385,.— 5985,.— Die DAG ersucht die Bundesregierung Axtiva: Unter anderem wurde der vom Bundesrat bereits vorgesehenen Zuschlag von zehn DKW. Sonderklasse und den Bundestag, das Ladenschluggesetz Anlagevermögen: geforderte Verzicht auf die Kostenvergleichs- Prozent für bis zur Währungsreform erstellte universal 6385. 6185,— unverzüglich im Sinne ihrer Forderung nach a) Sachanlagen 7206 6 810 7 396 in Wohnungen ein weiterer Zuschlag von zehn einem frühen Geschäftsschluß am Samstag, Wofretewasmefen 5 7 5 8 Prozent erhoben werden können, weil nach 341 einen 18-Uhr-Ladenschluß an den übrigen 8 85 Grund:„Die gebotene Ausrichtung des Meinung der Bundesregierung die besser Investitionshilie Werktagen und höchstens zwei verkauf- n 3 391 Mietpreisgefüges nach Gesichtspunkten der ausgestatteten Wohnungen im Falle einer bis in die letzte Konseduenz offenen Sonntagen vor Weihnachten zu ver- an nahestehende 9 8 1 0 Wirtschaftlichkeit würde durch diesen Verzicht Freigabe der Mietpreise ohnehin eine ver- 5 l 580 abschieden nehmungen 5 975 532 4 4% zu sehr beschränkt werden.“ Bältnismäßig höhere Miete erzielen würden d 3 8 e de 8 0 f sonstige 145 227— 82 f e 5 170 5 8 Bundestages hat am 12. Januar seine Be- 8 Schecles, K Postscheck- Kompromigvorschlag: Maßnahmen Deswegen soll schon jetzt diesen höheren 88 80 3 5 3 171 hecks, Kasse, Posts daß die Kostenvergleichmiete insbesondere bei Wohnwerten durch eine gestaffelte Miet- ratungen über das Investitionshilfe-Schluß- AG. für Energie wirtschaft 66 928 855 8 4 Altbauwohnungen zu keinen wesentlichen Miet- erhöhung Rechnung getragen werden. Der 5 Der N der 8 005 4 Prozent Dividende 5 ö 1 erhöhungen führt. Bundesrat hatte sich en diesen Teil der tallranttas zaminener Pranllonen des r 5 1 ür Passiva: Dem Aenderungsvorschlag des Bundes-. 3 well die Be- Bundestages darstellt, dürfte am 20. Januar V Aktienkapital 3 00 9 000 8 rates wonach die Miete bis zu der nach den Eriffsbestimmungen geeignet seien, in der in zweiter und dritter Lesung vom Bundes- 12. Januar 1955 abgehaltenen Hauptpersamm- Werther gungen 4440 2 756 + 2⁰ bisherigen Vorschriften preisrechtlich zuläs- Praxis eine Fülle von Zweifelsfragen aufzu- tag verabschiedet werden. Anschließend wird lung, daß es gelang, im Geschäftsjahr 1953/4 Rüieestenungen 5 1 906 1484 4 422 sigen Miethöhe herabgesetzt werden kann, werfen. Außerdem würden für solche Woh- der Bundesrat das Gesetz verabschieden, so(1. Juli bis 30. Juni) den Stromabsatz auf 260 Verbindlichkeiten 1012 8268 184 . un ee Prozent nungen auch heute bereits höhere Mieten daß angenommen wird, daß das Schlußgesetz 1 5 100 8(erstes DM- Geschäftsjahr Reinen e 5 75 5 114 übersteigt, stimmte die Bundesregierung zu. gelten. Die Bundesregierung lehnt auch den Ende Februar in Kraft tritt. We auf 5—. Gewand 36 3 Gleichzeitig hat die Bundesregierung auf Vorschlag des Bundesrates ab, daß der Bund Wie in diesem Zusammenhang bekannt des steilen Anstiegs scheint jedech vorbei 8 Gewinn-& Verlustrechnung 1934 1953 4 Anregung des Bundesrates eine Aenderung jährlich 15 Millionen Mark Mietbeihilfen für wird, hat der die eine Md. DM des Investi- sein. Der Vorstand führt aus, der hohe Strom- in 1000 Dh) res Mietengesetz-Entwurfes dahingehend solche Personen zahlen soll, die zwar nicht tionshilfe-Aufkommens übersteigende Betrag verbrauch sei dureh zusätzliche Anforderungen Rohertrag) 19ů 1858.%% vorgenommen, daß eine vereinbarte Miete Fürsorgeempfänger, aber doch„SO zial die Summe von 120 Mill. erreicht. Man rech- von Sonderabnehmern bedingt gewesen. In der 4 8 5 unbefristet unwirksam werden kann, wenn schwach“ sind. Die Bundesregierung will die- net mit einem endgültigen Ueberschuß von Jüngeren Zeit bewege sich die Zunahme des uf wendungen:. sie als Wuchermiete angesehen werden muß. sen Betrag nur einmalig zahlen. 130 bis 140 Mill. 60 Mill. DM sind in 5800 Verbrauchs in normalen Bahnen. Die Steige- Löhne und Gehälter 683 637 4 rung des Gasabsatzes gehe ziemlich gleichmäßig Soziale Abgaben 57 53 auf die Erhöhung der Zahl der Abnehmer und Abschreibungen 538 675— 137 8— 15 die Ausweitung des Bedarfs in den Haus- 3 332 3 + 156 A Kk K 1 1 h altungen und in der Industrie zurück. Im ein- sen 8 3 5 Ladenschlußzeiten- keine Kampfparole mehr CCC Entschärfung der Gegensätze;„rollierende Friedenspalme***CCCCC0000 e 2 13 ntschär fung 1 8„ D Geschäftsjahr Stromabgabe Gasverbrauch Reingewinn) 3²² 210 J. 112 „Das derzeit beim Bundestag zur Beratung vorliegende Ladenschlußgesetz wird die Ver- mittag monatlich und drei weitere freie 1950,51 + 38% 200. 85 4 hältnisse in den Verkaufsstellen die in der Nachkriegszeit recht unsicher geworden waren, Halbtage im Monat gewähren will. 1— 5 3 8 1 5 85 3 i bereinigen, und eine einheitliche Regelung schaffen. Das Gesetz wird den Landesbehörden bei Die Ladenschlußzeiten-Diskussion hat sich 1953/54 + 7% + 2,5% jahr. der Durchführung freien Spielraum für notwendige Sonderregelungen lassen, die eine zu- kriedenstellende Lösung nach den jeweiligen Dr. Wilhelm Högner, Nur Leute, die an dem Kampf zwischen den Sozialpartnern Freude haben, nur Leute, die darauf bedacht sind, diesen Kampf immer weiter zu schüren, nennen diese Formu- erung des bayrischen Minister präsidenten wachsweich und„kneifend“. Redliche Be- obachter der sozialpolitischen Diskussion wissen, daß die Phase der Kampfparolen und des sich gegenseitig Ausrotten-wollens im Zusammenhang mit Ladenschlugzeiten bereits aAbklimgt. Bedürfnissen ermöglicht.“ Bayerischer Ministerpräsident am 11. Januar 1955 schwäbischen Einzelhändler gegen die (ur) bayrischen Elemente im Einzelhandels- verband Bayerns. Grund: die sich vorwie- gend. auf Mitglieder aus bäuerlichen Land- gemeinden stützenden(ur-) bayrischen Einzel- händler setzen sich nämlich für den Samstagnachmittag-Ladenschluß ein. Füglich entstand der Eindruck, daß bayrische Kauf- leute für, schwäbische Kaufleute gegen Samstagnachmittag-Ladenschluß sind. Die Augsburger Tagung sprach sich in einer Resolution für Annahme des von damit— das meinen die Optimisten— sehr gewandelt. Im Grunde genommen sind so- Wohl Högner als auch Oechsle nicht zu weit von dem Vorschlage Erhards entfernt. Uebrigens ist der Vorschlag Erhards bereits in weiten Bereichen des Einzelhandels ver- wirklicht worden. Der„rollierende“ Nach- mittag wird in einer großen Mehrzahl der Fälle von den Betrieben bereits gewährt. Es ist jetzt nur noch die Frage offen. Sie stellt den letzten Kern des Streites dar: 1. Soll ein Ladenschlußgesetz geschaffen werden, dessen Verwirklichung tausenderlei Ausnahmen voraussetzt, Bemerkenswert ist in dem Geschäftsbericht folgende Feststellung:„Auf dem Tarifgebiet waren im Berichtsjahr keine wesentlichen Aen- derungen mehr erforderlich. Die Erzeugungs- und Verteilungskosten haben eine kleine Stei- gerung erfahren, für die ein Ausgleich im Mehrabsatz gesucht werden muß.“ Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesell- schaft nahm in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres einen befriedigenden Verlauf. Wie hierzu mitgeteilt wurde, habe zwar die Gasabgabe nur eine leichte Steigerung erfah- ren, hingegen liege die Stromabgabe über dem Bundesdurchschnitt. Für 1954/55 sei daher wie- der ein befriedigendes Ergebnis zu erwarten. Gußwerk Frankenthal Wwirdstill gelegt Das Gußwerk Frankenthal stellt mittlere und große Gußteile für die Firma Brown Boveri & Cie., Mannheim. her. Aus Rentapbilitäts⸗ gründen wird der Betrieb Ende Mai 1955 still- gelegt. Wie der BBC-Vorstand mitteilt, finden zur Zeit Verhandlungen über Weiterbeschäfti- gung bzw. anderweitige Unterbringung der durch die Stillegung freigesetzten Arbeitskräfte (280 Arbeiter und Angestellte) statt. Außerdem sind Verhandlungen mit Interessenten über eine etwaige Weiterführung des Unternehmens im Gange. Es ist nicht uninteressant, daß einen Tag 2 g 5 K 4 . 6 5 195 Soll gesetzlich verfügt werden, jedem bevor Dr. Högner im bayrischen Landtag Bundeswirtschaftsminister Erhard ausgehen-. 5 5 8 seine. abgab, in Augs- den Vorschlages des wechselweisen, soge- 108 ein 1 K URZ NACHRICHTEN burg Kreise, die an friedliche und befrie- nannten rollierenden Nachmittagęes aus. N b Sac e e de(A) Mit Wirkung ven 12. Januar hat die portiert wurden, ihren Umsatz gegenüber dem 85 digende Beilegung des Streites um die Laden- Bemerkenswert war, daß sogar Vertreter 08 zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Bank deutscher Länder die Abgabesätze für Vorjahr nahezu verdreifacht. Für den inlän- 10 schlußzeiten interessiert sind. zusammen- sogenannten Einmannbetriebe im Einze 5 Geldmarktpapiere um ein Achtel v. H. er- dischen Markt wurden bisher in Deutschland kamen um dieses Problem zu erörtern. Es War eine überraschend gut besuchte Ver- sammlung, bei der selbst die Teilnehmer aus Kreisen der Einzelhändler einmütig dafür handel— denen nachgesagt wird, gegen den rollierenden Ladenschluß zu sein— sich für diese Regelung aussprachen. Hierbei ist die Parole„hie Bayern, hie Da in der Gesetzgebung die Rechtssicher- heit gerade für die Arbeitnehmer am wich- tigsten ist, dünkt ein Ladenschluß gesetz, zu dessen Verwirklichung an allen Ecken und Enden Ausnahmen geschaffen werden mäßigt.(Vergl. MM vom 3. Januar.) Die Er- mäßigung wurde bedingt durch die größere Geldflüssigkeit nach dem Jahresultimo. Auf dem Hamburger Geldmarkt wird Tagesgeld derzeit mit 2 Prozent gehandelt. etwa 180 000 Geräte hergestellt. Reparationsgeschädigte fordern (VWD) Die Notgemeinschaft für die repara- tionsgeschädigte Industrie hat dem Bundeswirt- plädierten, den Einzelhandels angestellten Schwaben“ von untergeordneter Bedeutung.. 85. schaftsminister im Hinblick auf das Kriegs- einen freien Nachmittag wöchentlich zu Immer mehr stellt sich heraus, daß dicht e Ee bleibt abauwar- pernsehen wird modern tolgenschlußgesetz ihre besonderen Wünsche gewähren. Ebenso einmütig war die Stim- bevölkerte Handelszentren mit vorwiegend en. Ob die Zweckemäßigere Regelung die aus-(VWD) Das Fernsehen in der Bundesrepu- vorgetragen. 0 mung gegen die Schließung der Läden am Samstagnachmittag. Der die Versammlung Veranstaltende und ihr vorsitzende Dr. Bader konnte sich hierbei auf die Aeußerung von Betriebsräten industrieller Großunternehmen Westdeutscher Zinnpreis 836 DM in der Industrie beschäftigten Einwohnern und mit einem aufs bäuerliche Hinterland angewiesenen Absatzgebiet die natürlichen Gegner des Samstagnachmittag- Laden- schlusses sind. Natürliche Gegner übrigens angestellten mindestens einen Samstagnach- nahmslose Gewährung eines freien Halb- tages wöchentlich, nicht doch noch soviel Anklang findet, verwirklicht zu werden. Pünktchen blik hat einen ungeahnten Aufschwung genom- men. Im abgelaufenen Jahr hat die deutsche Fernsehindustrie mit der Produktion von 146 000 Geräten, von denen etwa 12 v. H. ex- Mitgeteilt: Badische Bank 9 RM-werte.) Der Schwerpunkt soll nach dem Schreiben der Notgemeinschaft auf günstigen Zins-, Til⸗ gungs- und Besicherungsbedingungen liegen. Der Zinssatz sollte höchstens fünf v. H. betra- gen und gesenkt werden können, wenn sich der Bankdiskont ermäßigt. Als Laufzeit für die ½ Kg 20—35; Petersilie Bd. 4. 8 8 7 E N 7 stützen. Außerdem sprachen sich auch die auch deswegen, weil ihnen ihre Kunden EI K 8 r Kredite werden 15 bis 20 Jahre bei zwei Frei-. Hausfrauenverbände für den verkaufs- Hilfsstellung leisten. Das geht aus der e tenbörse Filiale Mannheim jahren vorgeschlagen. Als Sicherung sollte zu--„— offenen Samstagnachmittag aus. Es ergab oben erwähnten Stellungnahme von Be- Frankfurt a. M., 12. Januar 1955 mindest eine teilweise Abtretung des Entschd- 1 2 sich in Augsburg eine nur scheinbar partiku- triebsräten genau so hervor wie aus der Ein- Börsenverlauf: Bei etwas ruhigerem Geschäft verkehrte die Börse in zuversichtlicher Haltung, digungsanspruches anerkannt Werden. wenn auf. 3 3 1 8 pa 5 t wobei Kaufaufträge überwogen. Besonderes Inte resse bestand für einige Montantöchter. Farben- Sicherungen nicht völlig verzichtet werden Laristisch zusespitzte Frontenbildung. Pr. tele Faun anke. ren Nachfolger leicht 9 itlich und bis 1½%% nach beiden Seiten schwankend könne. 0 Bader sprach im Namen der bayrisch-) übrigens, daß eine, in Form von Zeitungs- Ak tl 911.1. 12 1 Aktien 11.1. 12.1. Aktlen 11.1. 12.1. Sprechtag des Leipziger Messeamt 0 inseraten gestartete Meinungsbefragung in 5 8 5 8 3 N a N e 815 5 5 5 84 15 g eutlingen in Überwiegend otu a 1 di ndustrie- un andelskammer. 8 8885 den e e AE W. 19½ 195½%[ Harpener Bergbau 147 148½[Presdner Bank). 14% Stuttgart als Verbindungsstelle des Leipziger 7 vom 12. Januar 8„„ 2⁵⁰ Heidelb. Zement. 2548 250 Rhein-Main Bank 3 955 Messeamtes mitteilt, werden auch in diesem 4 Geld Brief erbrachte. NT 10%½[ Hoesch).— Reichsb.-Ant. Sa. 12 Jahr in der Bund blik Sprech 2— 2 2 2 5 237 1261 120 + SSsrepubli prechtage zur Belgien 9,4155 6,4355 Ministerpräsident Högner liegt— das soll Conti dumm. F³5˙ĩ⁊ Montan- Vorbereitung der Leipziger Messen 1955 durch 8 5 3 kein Vorwurf sein— meilenweit entfernt Daimler-Benz 163% 1 n 214 212 Nachfolger geführt. Bei der Industrie- und Handelskammer 6 Aalen 11089 111.11 von den Wünschen und Ansichten des Ein- 8 2 Rheinelektra 1358½ 101 Bergb.NeueHoffg. 13/%% 162 Mannheim findet ein solcher Sprechtag am Kanada 4,344 4,354 zelhandels, räumt aber ein, daß es nötig ist, Bemags 300 T 301% RWE 24 215 Pt. Edelstahl 170½ 17% Montag, dem 17. Januar 1955, in der Zeit von England 11,737 11,757 regionale oder andersartige Ausnahmen Pt. Linoleum 20⁵ 206 n 8⁵ 50 Dort Hörd.Hütt. 147½ 148 ½ 10 bis 15 Uhr statt. Interessierte Aussteller und 0 Schweden 80,36 81,02 N j Durlacher Hof 12 T 130 Siemens&. Halske 200% 200%[ Selsen pers 100 135 Besucher werden gebeten, ihre Teilnah or- 9 Dänemark 60,60 60,72 zuzulassen. Diese regionalen Ausnahmen Pichpaum.Werger 17 158 Südzucker 10 8 SH Nürnberg. 21% 720 anzumelden 5 N Norwegen 56,61 58,73 werden sich— oder würden sich— nicht Enzinger Unſop 178 179% Ver. Stahlwerke 27 4265 Hoescg 15% 100 5 0 Schweiz(fr.) 97,97 96,07 nur auf die vorher genannten industriell be- IG-Farben Liqui. Zellstokt Waldhof 103—„% löckn-Humb, P. 191 1935 Marktbericht USA 4,1947 4,2047 legten, dichtbevölkerten Städte, sond. uch Ant.-Sch.) 4½ 44%[ Badische Bank 160 1 Nordwestd Hütt. 166 100 chte 0 Ostmark 472.50 22,47 5 8 Sondern auch AF 252 233½ Commerzbank) I/ 12 Hütten Phönix 108 170½ vom 12. Januar auf Fremdenverkehrszentren usw. beziehen. Farbenf. Bayer 284 254½[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 187 180 d 5 60 NE-Metalle Diese Einsicht beinhaltet auch ein. Vorschlag PafiewenteSufbst 40 180, pants Ban) 1 FF e Obst- und Gemüse-Großmarlet 5 Elektrolyt-Kupfer DEL-Notiz 349,25—352,28 PM 1 5 1 J 15 Felten& Guill. eutsche Ban 2 tahlw. Westf. 2) Bei mittlerer Anfuhr guter Absatz. 9 Ble in Kabeln 126127 B51 8. 5 Grün& Bfifingerf 151½ 153 1 l Süddeutsche Bank 28s 208 Thyssenhütte.. 1637, 108% erzielten. Taelaptel& 1219, B 610, Feldsalat 5 Aluminium für Leitzwecke 240242 DM sle(SPD), der den Einzelhandels- 70100; Rosenkohl 2632; Karotten 185; Sellerie 9 8 * 1 8 3 8 Befreit von a. . desen. S TRICK-FIx Schlafanzüge. g Handstrickapparat 3 7 8 in reicher Auswahl bei Wie bewahrt man sich vor Magendrük- 5 0 eee Wäasche- Speck. a 155 saurem Aufstoßen, Sodbrennen 181 Maschen, Ganzmetall, 1 Jahr Garantie, strickt 1 rechts, N W 85 n en N 3, 12 n 5 ee S 3 Beschwerden 1 links usw., Patent, vielseitige Bemusterungsmöglichkeiten 0 2 Aufig na- 25 3 4 2 8 Schlondheltskor! BI SCO. Zitron. 5 s nach dem Essen auf und ohne Häkelnadel. Strickt jede Wolle, auch Noppenwolle. Das In dankbarer Freude: Vertrauenswördigl. und bel Darm- M f 111 auf übersauren Vorführung: Scl .. 8 trägheit:.. 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Dazwischen liegen die, gut- geführten Häuser mit Radio. Ich miete also ein teures und rechne aus, wie hoch das Trinkgeld für den Grünbeschürzten sein muß, um ihn für mich verlegen zu machen. Aus den Wasserhähnen läuft es kalt und Warm. Man kann im Porzellanbecken dar- unter Taschentücher und Socken waschen. In der Bar Von Cuno Fischer quälen sich durch einen Chopin, spielen „je suis seul ce soir“, neben ihnen sitzen, verheiratet zu sein. zert eine Messingstange um eine dick ibige Bartheke, die eine Cocktailindustrie umsonst gegeben hat, damit der Patron sich zur Reklame verpflichtet fühlt. Ein ernster Mann hinter der Theke macht zu mir eine kleine Handbewegung, die nach Einladung aussieht. Er deutet auf den roten Raum, der mit jenem Talmi ausgestattet ist, das Prokuristen die dort sitzen mögen— zu freien Männern macht; so frei, daß sie sich selbst gestatten, auf ihre pral- len Gabardine-Schenkel zu klopfen. Sonst ist es leise, wie eine Stadt mit vielen Autos lautlos sein kann. Einer spielt Klavier, einer Guitarre. Sie und die wenigen Frauen scheinen mit den Männern, die Ich lehne mich gegen verziertes Korb- zu sehen. lockere ihn Stadt. Stufen hoch, Das wird bei mir zur kleinen Leidenschaft. Es ist schön, sie am anderen Morgen ge- trocknet auf der Zentralheizung Jetzt ist es elf Uhr abends. Ich habe vier Taschentücher gewaschen, binde mir einen Schlips um, linken Hand, kragens wieder und frage nach, ob jemand verdiente. Der Pianist beobachtet mich. Seefahtf des Pferdes für mich aus Brüssel angerufen habe. Das Black and blue“ war immer eine gute 5 a macht sich immer gut, und jeder im Hotel Nummer. So singe ich— es ist doch wohl Ein Bild aus der Graphik- kennt das schon. Wer ruft mich schon aus selbstverständlich— den Text und träume Ausstellung des Künstlers Brüssel an? Nun gehe ich in den Regen der Barschilder Auch die Eingänge. Es ist eine der tausend Privaten Haustüren, die ich finde. Ster mit heruntergelassenen Rolladen. 5 Garderobe ist lächerlich eng und innen glit- geflecht in Mahagonirahmen, bestelle einen Rum mit Zitrone und finde die Ruhe, die einem unbequemen Leben zugemutet wer- den kann. Das Ruhigsein macht müde, und ich schlafe fast. Dann winke ich dem Kell ner und frage, ob der Klavierspieler einen Blues könne.— Ja, das konne er.— Mit leiser Guitarre und stumpfem Stakato spie- len sie eine Nummer, mit der ich vor Jah- ren, als ich noch auf dem Podest war, Geld hängen und zwei Paar Socken mit dem kleinen Finger der illibald Kr: öffne den Knopf des Hemd- Willibald Kromm im Graphischen Kabinett Dr. Hanna Grisebach, Hei- delberg, über die wir heute berichten. irgendein Erlebnis, das ich zwischen zer- kauten Zitronenfasern und dem brennen den Rum erfinde. Er ist längst zu Ende— der Blues. Die Leute denken, ich sei ver- rückt, weil ich immer noch weiter singe. Der Klaviermann schallt sein Akkordeon um, kommt mit dem Guitarristen auf mich zu und die spielen Nobody's Sweetheart“. schen immer gleich aus. Drei 5 5 links und rechts ein paar Fen- solche Vorstellung übel. Sie kriegen ja Geld Die dafür. Ich aber, der Gast, darf das nicht. So rufe ich, ausgeruht und vollgesogen gementsloser Iheater ohne Hoffnung Vor drei Jahren wurde eine Gruppe enga- verschlagen und gründete mit viel Optimismus Manche finden es qualvoll, angespielt zu werden. Das weiß ich von früher. Ich fand es ebenso qualvoll, mich vor jemanden hin- zustellen und so zu tun, als spiele ich eigens für ihn. Also grinse ich die alten Kollegen an, und sie tun das gleiche. Das muß wohl so ungewöhnlich aussehen, daß mit Langeweile, den Kellner, dessen Dau- men die Rechnung auf einen kleinen Empireteller drückt. Die Kontur des Dau- mennagels ist zerbröckelt und greisenhaft. Wie ich in meine Rocktasche greife, um das Geld zu suchen, fühle ich die Gaspistole, die ich vor wenigen Wochen kaufte. Schauspieler nach Frankenthal und wenig Geld eine eigene Bühne. Sie brachte alle vierzehn Tage ein neu einstudiertes Stück heraus und ging auck auf die Dörfer. Da aber nickt genügend Leute kamen(die Bühnen aus Heidelberg und Kaiserslautern gastieren näm- lich auch regelmäßig in Frankenthal) und ein einmaliger Zuschuß der Stadt nicht ausreichte, machte man Schulden, viele Schulden, wenn man die Größe des Theaterchens in Rechnung zieht: 16 000 Mark. sagt Fran Ballhausen, der Leiter dieses„neuen thkeaters“, Nun hat aber auch das Schulden machen seine Grenzen, und als jetzt alle anderen Möglichkeiten erschöpft Waren, versuchte man es mit einem Appell an die Oeffentlickkeit, der immerkin eine statt- liche Versammlung dem Theaterchen wohlge- sonnener Frankenthaler Bürger auf die Beine brackte. Ein Kreis von Freunden des„neuen theaters“ schloß sich zu einem Verein zusam- men, der die weitere Eæistenz der Bühne sichern soll, und mit dessen Hilfe man die Frankenthaler Stadtväter veranlassen will, einen ständigen Zuschuß zu gewähren. Den Enthusiasmus der„Unternehmer“ des „neuen theaters“, die sich in FrankentRal durckhungern, in allen Ehren, aber Hand aqufs Herz: Wie wird die Geschichte nun weiter- gehen? Mit dem Theaterverein und dem von seiner Initiative erhofften städtischen Zuschuß kann das„neue theater“ vielleicht weiterbe- stenen— doch mehr oder weniger in seiner jetzigen provisorischen Form. Dann bleibt aber immer nock die Frage offen, ob die Grundlage dieses Theaters nicht auch in anderer als in Rnangzieller Beziehung ziemlich schwach ist. Die„Frau ohne Kuß“ von Walter Kollo, die den Freunden des Theaters vor der Konstituierung des Theatervereins vorgespielt wurde, war recht nett gemacht und amüsant, zeigte aber die Grenzen des ganzen Unternehmens. Da kaperts eben, uenn man genauer hinsieht, an allen Ecken und Kanten, und darüber können auck ein ansprechendes Bühnenbild, eine geschickte Inszenierung und das rührende Bemuhen des kleinen Ensembles nicht hinwegtäuschen. Einige schöne Talente sind du. Warum ver- suchen sie inr Glüch nicht an einem fundier- teren Theater? Inr Frankenthaler Los steht innen vorgeschrieben. Noch ein oder bei Jahre Freitisch, Entbehrungen und Strapazen, und dann platzt die Geschichte eines Tages wie in Worms, wo kürzlich gleichfalls der Ver- such einer Schauspielergemeinschaft scheiterte, sich ohne nennenswerte Subventionen über Wasser zu halten. t- sie denken, ‚er ist verrückt“. nehmen. Die Musiker gehen zu ihrem Podest; sie haben es gut. Keiner nimmt ihnen eine Dreimal war der Heidelberger Maler Willibald Kramm in den Jahren 1953/54 nach Italien gefahren, und er hat von dort nicht nur eine Fülle graphischer Arbeiten mit- gebracht und wesentliche Impulse für seine neuesten Oelbilder erfahren, sondern er hat dort so etwas wie eine innere Wende seines etwa seiner Straßenbilder, die man von früheren Ausstellungen her kannte, ist der Heiterkeit und der Beschwingtheit gewichen; seine Farben sind kräftiger und die Form ist Sozusagen tänzerischer geworden, die Ironie und die Phantasie brachen zu geradezu schon bestimmenden Kräften durch, und all die einstigen Chiffren der Dämonie, der Ent- seelung und der Verlorenheit scheinen unter der hellen Sonne und in den sanften Winden des Südens verweht. Genua— da sieht Kramm die ragenden Hochhäuser, und auf den Bergen in der und um die Stadt ragen nochmals Hochhäuser empor. Das könnte leicht zu einer Allegorie von der Allmacht der Technik werden, aber Kramm nimmt die Technik nun einmal nicht ernst; gerade damit aber erfaßt er wieder das innere Wesen dieser so verspielt tech- nisierten italienischen Stadt, die nicht das amerikanisierte Mammut-Bussiness von Mai- land kennt, sondern ein unmittelbarer- naiveres Verhältnis zu den Möglichkeiten modernen Bauens besitzt. Es scheint bis- weilen, als hätte der Maler Kramm ein ähn- liches Verhältnis zu den Möglichkeiten moderner Kunst: er kennt ihr Wesen, er hat sich mit konzessionslosem Ernst in sie hineingearbeitet, und doch läßt er sich von ihr und ihren Stildogmen niemals überwäl- tigen, sondern nützt sie in spielerischer, souverain darüber stehender Freiheit, um halt ein Bild nach seinem Empfinden, seinem Geschmack und seiner eigenen unverkenn- baren Individualität zu gestalten. uns alle Leute anstarren.„Gewiß“, mögen Und sie ärgern sich trotzdem, denn die Langeweile einer solchen Bar läßt sich niemand gern Schaffens erlebt. Die strenge Großflächigkeit Warum?— Gott, sei es drum.— Nun gut: ich lege diese Pistole auf das Spitzendeck- chen des Tisches neben den Fmpireteller und einen Geldschein dazu. Der Kellner sieht mich zögernd an. Dann gibt er drei Mark zurück und geht rückwärts, an einen Sektkübel stogend, zu seinem Patron, als Willibald Kramm. 1891 in Frankfurt an der Oder geboren, nach langer Tätigkeit als Handwerker in Frankfurt und Berlin erst Anfang der dreißiger Jahre zum künstleri- schen Malen gekommen, seither immer Auto- didakt geblieben und trotz größter äußerer Schwierigkeiten niemals von seinem Weg abgewichen, dieser Willibald Kramm ist ein Einzelner und ein Einsamer in der zeit- genôssischen Kunst. Nun wohnt er schon kast ein volles Jahrzehnt in Heidelberg, und noch immer hat er nicht einmal ein Atelier dort zu erhalten vermocht. Er zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten unter den gegenwärtigen deutschen Malern, aber die sonst so zuverlässigen Bücher von Will Grohmann und von Paul Ferdinand Schmidt erwähnen nicht einmal seinen Namen. Kramm gehört nun einmal zu den„Stillen im Lande“: ebenso unermüdlich. wie unbeein- klußbar wirft er seine so überaus dichterisch bestimmten Bildphantasien auf die Lein- wand oder das Zeichenpapier, und in seiner sympathischen Bescheidenheit scheint er darüber ganz vergessen zu haben, daß ein Künstler nicht umhin kann, auch den Kon- takt mit der Oeffentlichkeit zu suchen. Die Ausstellungen, die es von ihm gab, kann man ohne viel Mühe zählen,— und letztlich ist wieder um ihrer Seltenheit willen eine jede von ihnen solch ein Ereignis. Nun bietet Heidelberg auf einmal gleich zwei Ausstellungen dieses so verborgen in den Mauern der Stadt wohnenden Künstlers: die Oelbilder sind beim Heidelberger Kunst- verein in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums. die Graphik im Kunstkabinett Dr. Hanna Grisebach zu sehen, beide noch bis zum 6. Februar. Sind nun die Gemälde oder die Zeichnungen von Kramm höher zu schätzen? Der Entscheid wird Tempera- mentssache bleiben, Geschmacksfrage, ein doch sehr subjektives Urteil. Vielleicht wird der eine oder andere zunächst von mancher suche er Schutz; und es gibt nichts zu be- schützen. Alle sehen es und erheben sich wenige Zentimeter von den Stühlen, setzen sich wieder und warten. Niemand schreit; sie starren mich nur an. Ich nehme die Pistole— so lässig, wie ich es in Filmen sah— stecke sie in die Tasche, stehe auf, rücke den Stuhl ordentlich vor meinen Tisch und gehe. Das war mal was. Im Hotel probiere ich die Wasserhähne aus und wasche ein Paar Stoffhandschuhe. Ist das ein feines, vornehmes und sensatio- nelles Ausruhen. Am anderen Abend so nehme ich mir vor— werde ich ähnliches tun, und im wohligen Gefühl, eine halbe Nacht meines Lebens voll und ohne An- strengung genutzt zu haben, schlafe ich ein. Ein dichterischer Maler sah den Süden Ausstellungen der Oelbilder und der Graphiken von Willibald Kramm in Heidelberg der Farbgebungen Kramms befremdet sein oder sich nicht gleich an sie gewöhnen können; dann sollte man die Bilder mehr- kach anschauen, bis man eben die innere Konsequenz dieser manchmal fast schon ekstatisch anmutenden Leuchtkraft erkannt hat. Drei ältere Porträts sind mit in der Aus- stellung beim Kunstverein enthalten, darun- ter das so ausdruckskräftige seines Basler Mäzens Lucius Burckhardt, und die Dichte der Charakterzeichnung, der— wenn man 80 sagen darf— Wiedergabe der seelischen Gebärde frappiert. Es scheint ein weiter Weg von dort bis zu den fast skurril vereinfachten Figuren- Kompositionen von heute, obwohl kaum drei Jahre dazwischen liegen; dennoch kindet sich im sozusagen mimischen Duktus des Körpers die Parallele zwischen heute und einst. 5 5 Die Feinheit des Durcharbeitens, die Fülle der Einfälle, die poetisierende Kristal lisation des Wesentlichen in unserer eigent- lich doch so unwesentlichen Welt— das besticht an Kramms Graphik. Was soll man mehr bewundern? Die südlichen Straßen- Bilder, oder die so beispielhaft knapp und sicher konturierenden Porträtszeichnungen? Ein paar kauzige Impressionen am Rande zur Karikatur, oder ein plötzlich von den alten klassischen Maßen des Südens nicht unbeeinflußtes Blatt? Wie wenig es doch zutrifft, daß Kramm an technischen Verfei- nerungen nicht interessiert sei, lassen gerade die so minutiös genau gearbeiteten, bis in den kleinsten Kritzelhaken aus künstlerischer Notwendigkeit erwachsenen, sich in die dabei doch so leger scheinende Linienwelt des Südens emmfügenden Federzeichnun gen erken- nen. Auch jenes Ornamentale und jenes Plakathafte, die früher bei ihm durchschim- merten, sind jetzt ohne beschwerenden Rest in Kramms neues Universum voll südlicher Grazie und beschwingter Ironie eingegangen. Ulrich Seelmann-Eggebert . „Kalter Krieg“ Drama von Reith Coote in Saarbrücken scher Offizier, der an führender Stelle bei dem Warschauer Aufstand des Generals Bor mitgewirkt hatte. Es war jener Aufstand gewesen, den die Sowjets über den Rund. im Stich liegen und verrieten. Und nun wird dieser junge polnische Offizier noch von den Sowjets gesucht. Der liberale Verleger be- englische Regierung jedoch und nicht minder die öffentliche Meinung des Landes vertrauen noch den Sowiets, und jener Pole soll darum verhaftet und ausgeliefert werden. Das dreiaktige Stück„Kalter Krieg“, das die englische Schauspielerin Reith Coote vor einiger Zeit unter dem Titel„Prisoner of ben hatte, greift mit überaus aggressiver Selbstkritik gegenüber dem eigenen Land die seinerzeitige Führungsschicht des Landes liquidieren lassen wollten, ist nun freilich sten Ereignisse im Vorfeld jener Spannun- gen, aus denen der Kalte Krieg zu entstehen begann. Wie die Autorin es durchführt, ist nicht immer gleichmäßig geglückt; vornehm- lich in dem fortwährenden Telephonieren zeigt sich ein gewisses dramaturgisches Un- chologie will nicht recht stimmen. Aber das politische Anliegen ist klar und zielsicher herausgearbeitet, ohne das Reißerhafte daran zum allzu billigen Effekt werden zu lassen. Und dies wirkliche Schicksal mitten aus unserer Zeit ergreift den Zuschauer allein schon durch die konzessionslose Wahr- haftigkeit, mit der es wurde. 5 5 Den polnischen Offizier, hinter dem zu- erst gleichsam sichtpar die Angst jagt, bis er auch innerlich den Boden der Freiheit unter sich spürt, spielte Gerhard Jentsch(früher Mannheim); wie er am Ende mit ganz un- heroischer Attitüde in die Rolle eines soge- nannten Helden emporwächst, wenn er àus freiem Entschluß sich den Sowjets stellt, um damit vielleicht seine verschleppte Frau zu retten, war eine reife, konsequent durchge- arbeitete und überzeugende Leistung. Auch die anderen Darsteller waren von dem Re- gisseur Knut Roennecke gut geführt. Die deutschsprachige Erstaufführung im Stadt- theater Saarbrücken fand den verdienten Erfolg. SE Koltur- Chronik Der Intendant des Ostberliner„Deutschen Theaters“, Sowzetzonen- Nationalpreisträger Wolfgang Langhoff, setzt sich am Mittwoch in der sowjetischen„Täglichen Rundschau“ für Gesamtberliner Spielplan-Konferenzen unter Teilnahme der Intendanten aller Ost- darauf, daß das von ihm geleitete Haus und das Schiller-Theater in Westberlin gegenwär⸗ tig gleichzeitig den„Faust“ spielen, beide zu- gleich Lessings„Nathan der Weise“ und Schillers„Don Carlos“ und„Kabale und Liebe“ bringen oder bringen werden, fragt Langhoff, ob sich Berlin„solchen seltsamen Wettbewerb“ leisten könne. Die Gesamtberliner Bevölke- rung habe das Recht, einen vielfältigen Spiel- plan zu verlangen. Er sei bereit, an Zusammen- künften der Intendanten aus Ost- und West- berlin teilzunehmen, um gemeinsam die Spiel- pläne und andere Fragen, zum Beispiel die Organisation des Theaterbesuchs und die Gast- spiele, abzustimmen.. Die Mannheimer Kunsthalle eröffnet am Samstag, 15. Januar, 16 Uhr, eine Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen des englischen Malers Graham Sutherland, die vom British Oouncil veranstaltet wird. Zur Eröffnung wer- den der Britische Generalkonsul, Allen Price, Stuttgart und Mr. Powell vom British Council, Köln, sprechen. Weiter findet im Behrenssaal eine Ausstellung von neuen Aquarellen des Malers Rolf Müller-Landau statt. Außerdem veranstaltet das Amerikahaus in zwei Räumen des Erdgeschosses der Kunsthalle eine Aus- Im Juli 1945 erscheint plötzlich in der Nacht ein Flüchtling im Hause eines ei- tungsverlegers in England; es ist ein polni- funk erst proklamierten und den sie dann ginnt allmählich die Gefahr zu erkennen, die den freien Völkern— und vor allem auch manchem„befreiten“— droht. Die damalige peace“(Gefangener des Friedens) geschrie- nun den Ost-West-Konflikt auf. Jener pol- nische Aufstand in Warschau, den die So- Wiets entfesselten und durch den sie dann auch eines der tragischsten und dramatisch- geschick, und auch so manches an der PS. niedengeschrieben unt Westberliner Theater ein. Nach einem Hinweis ö stellung von Großaufnahmen nach Werken der Architekten Mies van der Rohe und Richard Neutra, zu der Mrs. Denise Abbey vom Mann- heimer Amerikahaus das Wort ergreifen wird. Die Städtische Bühne Heidelberg bringt als nächste Schauspiel- Premiere am Donners- tag, 13. Januar, Shakespeares„Othello“ in einer Inszenierung von Heinz Bender-Plück heraus. Die Münchener Kammerspiele gastieren am Freitag, 14. Januar, 20 Uhr, im Pfalzbau-Fest- saa! Ludwigshafen mit Herman Wouks Stück „Meuterei auf der Caine“.. 28 0 . Die Reise ncich Porliunculo .— ROMAN VON STEFAN ANDRES copyright g. piper& Co Verlag Munchen im Strohhut aus wie das Männlein, das im Walde auf einem Bein steht. „Uebrigens“, Klinger trat zu Herrn Sul- piz, der gerade seinen Hut bezahlte,„wenn ich nicht irre, fahren wir Richtung Cassano- Acquaviva. Sie wissen nicht, wie das Gut heißt?“ „Nein, mein Lieber, ich weiß nur, wir fahren zu Anna Riparata. Ihr Mann, der Präfekt, ist eigens von Bari herübergekom- men, um mich kennenzulernen. Das steht in ihrem Brief, sonst nichts. Natürlich noch, daß sie sich unendlich freut. Ihr Chauffeur bringt uns hin, was brauchen wir sonst noch Zu Wissen?“ Klinger hatte den Sprechenden aufmerk- sam angeblickt. Jetzt wandte er das Gesicht langsam dem Markte zu, doch schien er von dem wild farbigen Bild und dem brummen- den Wirrwarr aus menschlichen und tieri- schen Stimmen und den vielerlei Geräuschen kaum etwas wahrzunehmen. Unter einer ausgespannten Plane, die mit Tarnmustern bemalt war und noch aus dem Krieg und aus deutschen Heeresbeständen stammen mußte. entdeckte er plötzlich das hellgraue Kostüm von Felicitas und er lächelte ein wenig. Sie stand leicht vorgebeugt— ah, richtig, sie betrachtete Nippes, und das hatte sie offen- bar in eine übermütige Laune versetzt. „Hoffentlich findet sie nichts für ihre Sammlung“, sagte Klinger. „Wo ist sie? Ah, sieh an“, rief Herr Sul- Piz aus und stellte sich hinter Klinger,„ich kürchte, jetzt kauft sie einen neuen Garten- 54. Fortsetzung 8 XVI Es ging gegen elf Uhr, als zwei Autos am Markt von Altamura langsam vorbeifuhren und schließlich Halt machten. Im ersten Wa- gen, der sich durch seine Ausmaße und seine gewissermaßen strenge Pracht auszeichnete. Saß ein livrierter Chauffeur und neben ihm Herr Sulpiz. Er stieg aus und ging, nachdem er seine Tochter und Klinger aus dem Ca- briolet herbeigewinkt hatte, mit ihnen über den Markt. Vor einem Auslagetisch, auf dem etwa hundert Strohhüte in hohen Stößen und den mannigfaltigsten Formen beieinan- derlagen, blieben sie stehen. Er zeigte auf einen besonders breitkrempigen Hut und Sagte:„Schau, Felix, solch eine eindrucks- volle Kopfbedeckung trug ich damals, als icli nach Altamura kam. Und er gefiel Anna Riparata so gut, daß ich ihn immer aufsetzen mußte, sogar in ihrem Hause. Jetzt wollen Wir mal sehen, ob sie sich noch an den Hut erinnert.“ 8 Inzwischen setzte er Klinger immer wie- der Strohhüte auf und redete nicht weniger eikrig als der kleine bucklige Huthändler scherzhaft auf ihn ein, seiner männlichen Eitelkeit auch einmal nachzugeben. Jett stecken Sie Ihre Baskenmütze in die Hosen- tasche und sind auch einmal anspruchsvoll! eser— der gibt soviel Schatten wie diese Kastanie dort, wie eine richtige Veranda!“ „Danke, Herr Sulpiz, hier meine Sonnen- brille genügt mir.“ Felicitas fand, Klinger habe recht, er sehe z Wwerg oder einen Vertikopapagei. Da schen Sie, was habe ich gesagt!“ Felicitas eilte herbei und zeigte ihnen schon von fern ein Liebespaar in schlechtem Porzellan.„Ist das micht wirklich allerliebst?“ rief sie. Herr Sulpiz war ein wenig enttäuscht, er fand das Ding weder häßlich noch blöd genug, um seinen Ankauf zu rechtfertigen. „Ich finde es ja auch gar nicht häßlich“, rief Felicitas,„das ist Anna Riparata und Sulpiz. Schaut doch, wie zärtlich, wie innig, Wie lieblich, wie sinnig! Wie sie das Köpf- chen verdreht und das kleine Fingerchen vom Blümchen abspreizt, das sie soeben von ihm erhalten hat.“ „Ich habe dir von Riparata nie etwas er- zählt!“ „Sie ist romantisch, sonst hättest du sie damals nicht angeschaut. Wir werden ja sehen. Wie heißt sie eigentlich heute?“ „Ich muß dir sagen, ich weiß es nicht. Sie hat ihren Brief nur mit dem Vornamen un- terschrieben. Und diesem Polizisten hatte ich nur den Namen ihres Vaters genannt— und gleich wußte er Bescheid und hat die Ver- bindung hergestellt.“ „Wir könnten ja den Fahrer fragen“, sagte Klinger,„auch den Namen des Guts“ Seine Miene wurde plötzlich wieder ge- spannt, und seine Augen sprangen hin und her. Herr Sulpiz und Felicitas schauten Klin- ger betroffen an. Sie hatten beide sofort be- griffen, warum er wissen wollte, wohin sie führen. Felicitas verzog das Gesicht und wandte sich ab. „Aber das wäre doch geradezu— un- heimlich wäre das“, sagte Herr Sulpiz und schaute in dieselbe Richtung wie Klinger. „Ich verstehe Sie, Norbert— nicht wahr, ich darf Sie doch mit dem Vornamen anreden, nachdem Sie's ja auch tun? Aber was Sie da befürchten, scheint mir doch bereits bin- ter jenen Grenzen zu liegen, wo das Reich des Phantastischen, des Fratzenhaften und des Unheimlichen beginnt.“ „Herr Sulpiz, Sie vergessen, zu wem Sie das sagen. Was ich Ihnen vorhin andeutungs- Weise erzählte— ja, wo liegt denn meine Geschichte der Wirklichkeit? Verzeihen Sie, ich will das Wort wirklich nicht zelebrieren, Aber liegt meine Wirklichkeit nicht tief in diesem Reich des Phantastischen, des Frat- zenhaften? Seit jener Stunde in der Garage glaube ich zu wissen, was Hieronymus Bosch meint, Wenn er ein Ding malt, das bet nähe- rem und sehr genauem Zusehen eine Fratze hat, eine heimtückische und böse Fratze, und zwei Füße, die auf uns zutrippeln, langsam und leise, wie eine Schnecke und gierig wie eine Wanze. Wir sind immerhin in der Nähe — in der Nähe der Garage, meine ich „Ah, lassen Sie doch Bosch aus dem Spiel, lieber Norbert, soweit sind wir noch nicht. Im übrigen kann ich gut verstehen, wenn Sie nicht in die Vergangenheit zurückwollen. Darum muß ich auch Felicitas widersprechen. Ja, mein Lieber, sie wollte nämlich bei Anna Riparata heimlich herausbringen, wo die Geschichte passiert ist und Sie dann einfach Wie ein Kälbchen am Strick hinführen. Nein, Eirid, das sind Pferdekuren, welche sehr schlimm ausgehen können. Es ist besser, den Stein auf dem Grabe nicht wegzuwälzen. Nur wenige halten den Medusenblick der abge- storbenen Zeit aus, Helden und Heilige. Für den Rest der Menschen ist die Vergangen- heit zwar auch die nährende Mutter alles Zukünftigen— aber vor allem doch Asche und ein Bauplatz voll halbvollendeter Tem- Del. Und ein durch die Jahrzehnte tagender Gerichtshof, besetzt von unseren Gläubigern. Norbert, hören Sie, ich werde Sie beruhigen, indem ich Ihnen eines Tages auch meine Ge- schichte erzähle. Ich habe keinen totgeschla- gen— und doch, was glauben Sie? Mit Innen ginge ich gern auf den Tausch unserer Schuld ein!“ 5. Ein Bauer trat zu ihnen hin und hielt einen Truthahn an den Beinen hoch. Er ließ die erhobene Hand mit dem Hahn auf und nieder gehen, um auf sein schönes Gewicht hinzuweisen. Dabei lachte er breit und laut- 105 über sein tiefbraunes, von Schweiß glan- zendes Gesicht und murmelte unaufhörlich eine Zahl, als wollte er sie, indem er sie 80 leise aussprach, für den Käufer erträglicher machen. 5 „Ich kann Anna Riparata unmöglich einen Truthahn mitbringen“, sagte Herr Sul- Piz,„aber Blumen! Kommt, wir gehn Blu- men kaufen.“ 5 Als sie nach wenigen Minuten quer durch das Gequirl der Menschen und Dinge dem Wagen zustrebten, trug Herr Sulpiz einen Strauß gelber Rosen, deren Farbe, wie Feli- eitas meinte, ebenso mit dem Ton seines Sommeranzugs übereinstimmte wie der Um- fang des Straußes mit der Leibesfülle des sen, der ihn trug. Herr Sulpiz aber schien nicht zum Lachen aufgelegt, er ging mit gesenktem Gesicht neben Klinger und schwieg. Als sie an dem Wagen ankamen, blieb er stehen, faßte mit der Linken Norberts Arm und sagte: Im übrigen, wir reisen ja zusammen weiter, nach Portiuncula, so kommt es mir immer auf die Zunge, wenn ich von unserer Weiter- reise spreche.“ l. „Sie meinen das französische Heiligtum bei Assisi?“ fragte Klinger ein Wenig er- staunt. „Ja und nein.“ Herr Sulpiz wich seinem Blick aus und hob den Rosenstrauſ vor sein Gesicht. Dann blickte er plötzlich in die Höhe. Er sagte:„Als kleiner Junge habe ich geglaubt, die Lerchen, wenn sie 80 tirilierend in der Luft hängen, bauten da droben an ihrem Nest. Ja, stellt euch vor, frei schwe- bende Vogelnester in der Höhe.“ Fortsetzung folgt). „ 2 der Ost der die teic dun Jug bin Vel hat nen