5/ Nr. 15 Jen“ ung r brachte Armand % heraus. Tage, der Hilfe sich r Leere?) igen Zeit hat er- Hlagwort len, alles, Weltum- leit. u Wenig. ngedacht. m Keine Empfeh- uns zu- K, nichts Merhand technisch on Ernst ind Pro- las kaba- nantasie- mansons, Finale zu des Poof bunden- zalacrous ifall. zer“ Lebens“ burg ein Aweitzer, Es war Morgen- geführt Dienens. aren ge- und im glücklich nie. Die en Weg- ublikum an alle, Menge. ewisser- ing“ auf, Der Ein- Dr. B. HN rand Gerhard en eines Wagner- Alle ein- Kompo- troman- Francks dergabe rd Nies Charak- und der Fin- de- i Zu der ionisten Schritt, jene in gültigen d Ver- Klang- utsame, Hand- Teil des mischen mischen ders an öks un- zündete ünstler, der ab- Zustim- hielten. =tr⸗- r Bun- es Jah- ausstel- achdem 951 und einem m alle n Aus- in den Arbei- Probe- gemein- Gesell- 8, Zu 8 oh des . Der; e Weit Hände runden n seine denster in der stand. n Kopf er mit rischen cstein- luster- r. steckte durch, es ist vigkeit s nur? S Wäre glück- ugen- blickte Wenn weißt ischen rberts grillen hätte m die 2, hier Eine ein— Vers Ewig re.— — — 4 — Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Fenilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches; Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-86, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 31 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Halbg. 0 ni.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Rezugspr.: Monatl. 3, 25 DM . Postbez. 3,25 DM u. 54 Pf Zu- Du zuzügl. iE im verlag 3.25 DM. Er- . Zur Zeit gilt . Anz.-Ltg.: R. Faust. Bel Nicht- „d. Bezugspr. Für pte keine Gewãhr. 10. Jahrgang/ Nr. 14/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 19. Januar 1935 Rotchinesen nahmen eine Insel Tschiangkaischeks Besatzungstruppen mußten sich einer überlegenen Streitmacht ergeben Taipeh. AP/ dpa) Die seit langem angekündigten militärischen Operationen des kommunistischen Chinas gegen die von Nationalchina besetzten Inseln vor dem chine- sischen Festland sind am Dienstag offensichtlich angelaufen. Kommunistische Lan- dungsverbände stürmten die kleine Insel Likiangshan vor der Küste der Provinz Tschekiang. Die Aktion hat die Befürchtung ausgelöst, daß der nächste kommunistische Stoß der in der Nähe gelegenen strategisch Der nationalchinesische Staatschef Tschiangkaischek hat noch am Dienstag- abend eine Konferenz der führenden Mili- tärs auf Formosa einberufen, um die neue Lage zu erörtern. Zur gleichen Zeit besprach Präsident Eisenhower in Washipgton mit den leitenden republikanischen Kongreg- mitgliedern den kommunistischen Angriff. Das kommunistische Landeunternehmen, das inzwischen von Radio Peking als erfolgreich bestätigt wurde, erfolgte in den frühen Mor- genstunden des Dienstag, nachdem 60 Flug- zeuge sowjetischer Bauart die Insel mit mehreren Bombenteppichen belegt und die auf der benachbarten, von den Kommunisten besetzten Insel Toumen stationierten Küstenbatterien Sperrfeuer gelegt hatten. Die Truppen wurden mit 50 Dschunken und Landungsbooten an Land gebracht, wäh- rend 20 kommunistische Kriegsschiffe, dar- Frau Luise Ebert die Witwe des ehemaligen Reichspräsidenten Friedrich Ebert, ist am Dienstag gegen 18 Uhr in Heidelberg gestorben. Frau Ebert erlag in inrer Wonnung einem Herzschlag. Sie war 81 Jahre alt. Bundespräsident Heuss hat dem Sohn der Verstorbenen, dem badisch-württem- bergischen Landtagsabgeordneten Karl Ebert, seine herzliche Anteilnahme ausgesprochen. Im Namen der Sp sprach Parteivorsitzender Ollenhauer Karl Ebert sein tiefes Mitgefühl aus.(Siehe auch Seite 2.) Bild: Archiv Einigung über Dr. Haas soll vorläufig * Berlin.(dpa/ AP) Eine Woche nach der Wahl Professor Dr. Otto Suhrs zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin einig- ten sich SpD und CDU über die bisher noch umstrittene Zusammensetzung des neuen Berliner Senats. Die beiden Parteien kamen überein, die Senatsämter nach den Vorschlä- gen vom 7. Januar zu verteilen, so daß die SPD sieben und die CDU sechs Vertreter in den neuen Senat entsenden werden. Das Amt des Finanzsenators, für den die CDU den früheren Wiederaufbauminister von Nordrhein- Westfalen, Dr. Otto Schmidt, no- miniert hatte, soll vorläufig von dem jetzigen Finanzsenator Dr. Friedrich Haas beibehal- ten werden, bis der Berliner Haushalt ver- abschiedet worden ist. Für die dann vorge- sehene Neuwahl will die CDU an ihrem Kandidaten Dr. Schmidt festhalten. Die Sp erklärte, mit dieser Lösung seien ihre Bedenken gegen die Nominierung Dr. Schmidts beseitigt worden. Auch der Landes- He und die Fraktion der Berliner CDU bifligten einstimmig diese Vereinbarungen. Das Berliner Abgeordnetenhaus soll nun am Samstag für die Wahl des Senats zu- sammentreten. Der Senat wird noch am leichen Tage seine konstituierende Sitzung abhalten. Die Regierungserklärung wird Dr. Suhr voraussichtlich am 4. Februar ab- geben. Die Durchführung der Pariser Verträge werde selbstverständlich politische und wirtschaftliche Auswirkungen auf Berlin haben, erklärte Dr. Suhr am Dienstag in einem Interview dem Hesssischen Rund- funk.„Wir fürchten diese Auswirkungen aper nicht“, fügte Dr. Suhr hinzu.„Wir bit⸗ ten und wünschen nur von den alliierten Mschten und von der Bundesrepublik, daß 200 innen rechtzeitig begegnet.“ Berlin kükchte nicht die Schikanemaßnahmen, die vielleicht von sowjetischer Seite in der einen oder anderen Form versucht werden könn- ten. Wichtiger sei, daß„vielleicht der Gra- wichtigen Tachen- Inselgruppe gilt. unter mehrere Kanonen- und Torpedoboote, Feuerschutz gaben. Der überlegenen kommunistischen Streit- macht hatte die kleine nationalchinesische Besatzung auf der nur acht Quadratkilo- meter großen Insel nichts ebenbürtiges ent- gegenzusetzen. Nach einem Kommuniqué des nationalchinesischen Verteidigungsmini- steriums verteidigte sich die kleine Be- Satzung, zumeist Partisanen, erbittert. Die Insel Likiengshan liegt 12 Kilometer nördlich der Tachen- Inselgruppe und 8 Kilo- meter südlich der Insel Toumen. Alle Inseln liegen etwa 300 Kilometer nördlich von For- mosa. Die Kommunisten brachten noch am Nachmittag mehrere Geschütze auf der In- sel Vikinagshan in Stellung und beschos- sen von dort aus die Tachen- Inseln. Außenminister Dullęea befürwortete am Dienstag auf seiner/ Pressekonferenz in Washington grundsätzlich eine Feuerein- stellung zwischen Nationalchina und der chinesischen Volksrepublik, betonte jedoch, daß eine solche Möglichkeit viel Für und Wider habe. Die UNO- Charta sehe eine friedliche Regelung von Streitfragen vor, doch sei die praktische Anwendung dieses Prinzips nicht so einfach wie seine An- nahme. Dulles fügte hinzu, er wisse gegenwärtig von keinen Bemühungen um eine Feuerein- stellung. Die USA hätten einen solchen Schritt nicht eingeleitet und würden dies nur in Uebereinstimmung mit ihren Ver- bündeten in diesem Gebiet tun. Dulles ging auch auf das Schicksal der Insel Vikiangshan ein und sagte, die Insel sei ohne Bedeutung und gehöre zu einer Gruppe, von der die meisten Inseln im letzten Jahr in kommunistische Hand über- gegangen seien, ohne daß dies besonders beachtet worden wäre. Dulles kündigte an, daß er heute, Mitt- woch, mit UNO- Generalsekretär Ham- marskjöld dessen Pekinger Mission erörtern werde. Gegenwärtig verließen sich die USA auf die UNO- Bemühungen zur Freilassung der in China verurteilten Flieger. Sollten die Bemühungen der UNO jedoch scheitern, müßten sich die USA selbst mit der An- gelegenheit befassen. Größte Hochwassergefahr vorüber In unserem Raum ist mit weiteren Ueberschwemmungen nicht zu rechnen Mainz.(LRP/YLSW/ dpa/ AP) Die Bevölke- rung in den Städten und Dörfern in Rhein- land-Pfalz entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse kann wieder aufatmen: die größte Hochwassergefahr ist vorüber. Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Mainz, die für die Rheinstrecke zwischen Speyer und Koblenz zuständig ist, gab am Dienstagabend bekannt, daß mit weiteren Ueberschwem- mungen nicht zu rechnen sei, vor allem dann nicht, wenn das trockene und kalte Wetter anhalte. Zur Linderung der Not der vom Hochwasser Betroffenen hat der Mini- sterrat von Rheinland-Pfalz am Dienstag Haushaltsmittel bereitgestellt. Ueber die Höhe dieser Mittel wurde allerdings noch nichts bekannt. Der Regierungspräsident von Nordbaden, Dr. Huber, besichtigte am Dienstag die Ueberschwemmungsgebiete am Oberrhein von Neuburgweier bis Rheinhausen. Er sicherte dabei den am meisten betroffenen Gemeinden eine finanzielle Hilfe des Re- gierungspräsidenten zu.— Durch eine über- raschend eingetretene Frostwelle ging der Rhein am Deinstag bei Karlsruhe erheblich zurück. Weite Strecken der überschwemmten Rheinebene waren am Dienstag vereist. Da- durch war es möglich, zahlreiche Sicker- löcher am Hochwasserdamm des Rheins auszubessern und Gefahrenquellen zu be- seitigen. Am Niederrhein dagegen ist weiterhin höchste Alarmbereitschaft. Mit einem An- steigen des Hochwassers in Bonn wird noch bis Mittwochvormittag gerechnet. Das Ge- biet des Niederrheins glich stellenweise Berliner Senat Finanzsenator bleiben pen zwischen Mittel- und Westdeutschland tiefer aufgerissen und daß Berlin damit im Schnittpunkt der Kräfte der Welt wieder ein besonders nervöses Zentrum werden würd“, einer Wasserwüste. Auf der drei Kilometer langen Rheinpromenade in Bonn ragen nur noch die Spitzen der Gaslaternen aus den Fluten. Der Bundesgrenzschutz mußte das Wasser aus den Kellerräumen des Bundes- hauses pumpen. Das Hochwasser umspülte am Dienstag auch den großen Gebäude- komplex des amerikanischen Hohen Kom- missariats in Mehlem. Bei Düsseldorf hat Sich der Rhein zu einem grogen See ausge- weitet. Der Schneefall hielt in mehreren Teilen des Bundesgebietes auch am Dienstag an. Das Ruhrgebiet hat die größte Schnee- menge seit dem Winter 1947 zu verzeichnen. Im nördlichen Teil Schleswig-Holstein blie- pen viele Autos in den Schneeverwehun- gen stecken, die stellenweise 3 bis 4 Meter hoch sind. Im Sauerland sank das Thermo- meter am Dienstag auf minus 19 Grad. Das Hochwasser und die Stürme der letzten Tage haben bisher im Bundesgebiet mindestens 13 Todesopfer gefordert.(Weitere Berichte über das Hochwasser siehe Drei- länder-Seite und im lokalen Teil.) Neue Botschafter fu Vom Hochwasser eingeschlossen würde dieser Bauernhof in der Nähe von Oppenheim am Rhein. In der Mitte des Bildes ist ein Sckbimm-Auto der amerikanischen Armee zu sehen, mit dem gerade die Bewohner des Hofes evakuiert werden. Wie viele andere Menschen wurden sie durch die Katastrophe geꝛwungen, Jab und Gut im Stick zu lassen und in plagender Ungewißheit zu verharren, dis das Wasser fällt und— der Schaden offenbar wird. Ausgleichszahlung Bild: AP für Landesbeamte Die Zustimmung des Landtags gilt als sicher Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Landesregierung von Ba- den-Württemberg hat beschlossen, dem Bei- spiel des Bundes zu folgen und den Landes- peamten für die Zeit vom 1. Oktober 1954 bis zum 31. März 1955 eine einmalige, nicht ruhegehaltsfähige Ausgleichszahlung in Höhe eines Drittels des derzeitigen monatlichen Grundgehaltes auszahlen zu lassen, wenn der Landtag seine Zustimmung gibt. Die Zahlung soll an alle planmäßigen und nicht plan- mäßigen Beamten erfolgen. Die Beamten im Vorbereitungsdienst sollen ein Drittel des Unterhaltszuschusses für den Monat Januar r Paris und London Freiherr von Maltzan und Hans Herwarth von Bittenfeld Bonn.(dpa) AP) Das Auswärtige Amt in Bonn gab am Dienstag die Neubesetzung der Botschafterposten in Paris und London be- kannt. Neuer Leiter der diplomatischen Ver- tretung der Bundesrepublik in Paris wird der bisherige Chef der handelspolitischen Ab- teilung im Auswärtigen Amt, Botschafter Dr. Vollrath Freiherr von Maltzan. Die diploma- tische Vertretung in London übernimmt der bisherige Chef des Protokolls im Auswärti- gen Amt, Hans Herwarth von Bittenfeid. Maltzan wird in Paris Nachfolger von Pro- fessor Hausenstein, während Herwarth Bot- schafter Dr. Schlange- Schöningen in London ablösen wird. Botschafter Schlange- Schöningen wird nach seiner Rückkehr aus London in den Ruhestand treten. Für Botschafter Hausen- stein endet mit der Ablösung in Paris seine Amtstätigkeit, da er kein Beamter ist. Ein Termin für die Neubesetzung der Posten in London und Paris durch von Herwarth und von Maltzan ist noch nicht festgelegt worden. Wie das Auswärtige Amt weiter mitteilte, wird im Zuge des großen Revirement im auswärtigen Dienst der bisherige deutsche Botschafter in Jugoslawien, Dr. Hans Kroll, in kürze nach Tokio gehen. Das Agreement kür Kroll ist von der japanischen Regierung bereits erteilt worden. Bisher war die Bun- desrepublik in Japan diplomatisch durch einen Geschäftsträger, Botschaftsrat Dr. Heinrich Northe, vertreten. Japan ist bereits seit einem Jahr durch eine Botschaft in Bonn vertreten. Zwiscsen Gesfern und Morgen Bundeswirtschaftsminister Erhard und Botschafter Blankenhorn wurden am Diens- tag von Ministerpräsident Mendeèes-France empfangen. Sie wollen in kleinem Kreise die bereits in Baden-Baden begonnenen Ge- spräche über wirtschaftliche Fragen fort- setzen. Am zweiten Tag der Sachverständigen- Konferenz über eine europäische Rüstungs- gemeinschaft haben die Partner Frankreichs die Standpunkte ihrer Regierungen zu dem französischen Plan dargelegt. Giuseppe Pella, der Präsident der Be- ratenden Versammlung der Montanunion und frühere italienische Ministerpräsident, traf am Dienstag, aus Baden-Baden kom- mend, wo er mit Bundeskanzler Dr. Aden- auer gesprochen hatte, in Bonn ein. Er wird heute, Mittwoch, mit Vertretern der Bundes- regierung unter anderem über die Auswahl eines Nachfolgers für den Präsidenten der Hohen Behörde der Montanunion, Jean Monnet, verhandeln. Die Todesstrafe halte er für„nicht ent- pehrlich“, sagte Bundesjustizminister Neu- mayer auf der niedersächsischen Richter- woche in Clausthal-Zellerfeld. Vor einer Wiedereinführung der Todesstrafe müsse allerdings jedes Für und Wider genauestens geprüft werden. Er hoffe, daß dieses Pro- blem auch im Bundestag solange zurſick- gestellt werde, bis die große Strafrechts- reform vorgelegt werden könne. Das Organ der sowzetischen Kommuni- sten, die„Prawda“, beschuldigt am Diens- tag die Regierung der Bundesrepublik des Versuchs, die öffentliche Meinung West- deutschlands irrezuführen. In ihrem Leit- artikel kommentiert die Zeitung die Stel- lungnahme des Bundespresseamtes zu dem sowjetischen Vorschlag, die Beziehungen zur Bundesrepublik zu normalisieren und schreibt:„Während die Verfasser der Stel- lungnahme an den Pariser Abkommen fest- halten, versuchen sie gleichzeitig, den Ein- druck zu erwecken, daß sie für die Wieder- vereinigung Deutschlands eintreten. Eine Wiedervereinigung Deutschlands auf der Grundlage der Pariser Abkommen ist aber unmöglich Der Bundesgerichtshof begann am Diens- tag mit einem Landesverratsprozeß gegen den 41 Jahre alten Kellner Anton Rosche aus Gieslingen(Württemberg) und seine 22 Jahre alte Ehefrau Sonja, denen vorgewor- fen wird, von November 1953 bis März 1954 an den sowietzonalen und tschechoslowa- kischen Staatssicherheitsdienst Mitteilungen über personelle und andere geheimzuhal- tende Angelegenheiten aus dem Verfas- sungsschutzamt von Baden- Württemberg gemacht zu haben. Mitangeklagt ist der 33 Jahre alte Sportlehrer Helmut Lutter aus Ostberlin, der in der Anklage als Agent des Staatssicherheitsdienstes der Sowjetzone bezeichnet wird. 5 Der Präsident des Kyffhäuserbundes, General a. D. Wilhelm Reinhard, ist am Dienstag im Alter von 86 Jahren in Dort- mund gestorben. Reinhard war über 20 Jahre Präsident des Kyffhäuserbundes. Zweitausend Mitglieder des DGB demon- strierten am Dienstagabend vor dem Ham- burger Gewerkschaftshaus gegen eine als „faschistisch-schwarz- weiß-rot“ bezeichnete Reichsgründungsfeier der rechtsstehenden F Vaterländischer Ver- ande“. Der britische Außenminister Eden hat am Montagabend in einer Rede über den briti- schen Rundfunk noch einmal nachdrücklich betont, daß Viermächteverhandlungen mit der Sowjetunion nur nach der Ratifizierung der Pariser Verträge stattfinden könnten. Er erklärte weiter:„Wir sind immer der An- sicht gewesen, daß Deutschland vereinigt Werden Soll. Aber es kann nur durch die Einheit des Westens vereinigt werden, weil erst nach dieser Stärkung der westlichen Einheit erfolgversprechende Verhandlungen mit der Sowjetunion geführt werden können“. Die Aufnahme der Bundesrepublik in den Atlantikpakt hat das griechische Par- lament am Dienstagabend einstimmig gebil- ligt. Die Abstimmungsprozedur dauerte nur 4 Minuten. Das griechische Parlament hat anschließend den Balkanpakt ratifiziert. Als einen Mißerfolg bezeichnete der re- publikanische Fraktionsführer im amerika- nischen Senat, Knowland, die Reise des UNO- Generalsekretärs Hammarskjöld nach China. Hammarskjöld sei zurückgekehrt, ohne die Freilassung der elf verurteilten Amerikaner erwirkt oder wenigstens einen Termin dafür vereinbart zu haben. 1955 erhalten; Versorgungsempfänger des Landes sollen in gleicher Weise behandelt werden. Es gilt als sicher, daß der Landtag den Vorschlag der Regierung billigen wird. Da zur Auszahlung der Gelder umfang- reiche Berechnungen erforderlich sind, dürfte allerdings noch geraume Zeit verstreichen, bis die Zahlungen geleistet werden können. Die endgültige Gehaltsregelung für die Be- amtenschaft bleibt der Besoldungs-Neurege- lung vorbehalten.— Den Gemeinden und Körperschaften wird empfohlen, sich dem Vorgehen der Landesregierung anzuschließen. Auch in Rheinland-Pfalz (LRP) Auch der Ministerrat von Rhein- land-Pfalz hat am Dienstag beschlossen, als Parallele zu den von der Bundesregierung für die Bundesbeamten getroffenen Maßnah- men den Beamten des Landes für die Zeit bis zum 31. März 1955 eine einmalige Aus- gleichszahlung in Höhe von einem Drittel des derzeitigen Grundgehaltes zu leisten. Den Versorgungsempfängern des Landes wurde vom Ministerrat eine entsprechende Zahlung gewährt. Das Kabinett beauftragte den Finanzminister, die für die Auszahlung der Beträge erforderliche Zustimmung des Haushalts- und Finanzausschusses des Land- tags einzuholen. Die Versetzung endgültig von Religionsnote unabhängig Stuttgart(tz.-Eig.-Ber.) Die Landesregie- rung von Baden- Württemberg hat beschlos- sen, die Versetzungsordnung für die höheren Schulen in der Weise abzuändern, daß die Versetzung nicht von der Religionsnote ab- hängig gemacht wird. Die Regierung folgte damit einem entsprechenden Beschluß des Landtags. Um der Bestimmung der Landes- verfassung, die die Religion als ordentliches Lehrfach anerkennt, gerecht zu werden, be- schloß die Regierung, daß das jährliche Zeug: nis zusätzlich eine aus allen Fächern errech- nete Durchschnittsnote erhält, in der auch die Religionsnote voll gewertet wird. Diese Gesamtnote bleibt jedoch bei der Entschei- dung über die Versetzung unberücksichtigt. Für die Versetzung maßgebend sind aus- schließlich die Leistungen in den in der Ver- setzungsordnung festgesetzten Hauptfächern. Damit ist eine endgülige Entscheidung in dieser strittigen Frage gefallen. In Costa Rica sind Regierungstruppen im Vormarsch Washington.(dpa AP) In der mittelame- rikanischen Republik Costa Rica haben die Regierunęsstreitkräfte den„Rebellen“ Ver- luste zugefügt und mehrere Aufständische gefangengenommen, wie die Botschaft von Costa Rica in Washington am Montagabend mitteilte. Danach sind die regierungstreuen Truppen im Vormarsch. Berichte, daß der Führer der Aufständischen, Teodoro Picado, im Kampf gefallen sei, konnten zwar nicht bestätigt werden. Doch soll der ehemalige Präsident von Costa Rica, Rafael Guardia, der längere Zeit in Nicaragua im Exil ge- lebt hat, nach einer Meldung des Geheim- senders der Rebellen vom Dienstag, den Oberbefehl über die Streitkräfte der Auf- ständischen übernommen haben. 5 9 N. 1— N 8 Selte 2 MORGEN Mittwoch, 19. Januar 1955/ Nr. 14 Mittwoch, 19. Januar 1933 Mit Atomkraft auf Fahrt Das Datum vom Montag, dem 17. Januar 1955, hat, für den Zeitgenossen hierzulande kaum auffällig, historische Bedeutung erhal- ten. In der Bundesrepublik war an diesem Tage das weite Teile unseres Landes ver- heerende Hochwasser in aller Munde. Von Menschen nicht regulierbare Naturgewalten haben sich wieder einmal in Erinnerung ge- bracht. Solche Katastrophen könnten dazu angetan sein, den homo sapiens des 20. Jahr- hunderts in seinem häufig zur Schau getra- Senen, an Allmachtsbewußtsein grenzenden Gebaren zu demütigen. Doch wird von diesem Hochwasser in zehn Jahren kein Mensch mehr sprechen. Sprechen wird man dann davon, daß sich am 17. Januar 1955 zum erstenmal ein Fahrzeug mit Atomkraft auf dieser Erde kortbewegte. Stunden, Monate und Jahre flei- Biger und zäher Forschungsarbeit an der Frage, wie die aus der zu unseren Lebzeiten entdeckten Atomspaltung frei werdende Energie friedlichen Zwecken dienstbar ge- macht werden kann, hat an diesem Tag durch den praktischen Erfolg ihre Krönung gefun- den. Das erste Atom-U-Boot mit dem Namen „Nautilus“ ist in den Vereinigten Staaten auf Fahrt gegangen. Warum also in Demut sich beugen, wo doch in reichem Maße Grund zu verdientem Stolz vorhanden ist? Vom anderen Ende der Erde wurde die Inbetriebnahme eines Atomkraftwerkes be- kannt. Russische Wissenschaftler wollen, wie von dort gemeldet wird, bei der ersten inter- nationalen Konferenz über die friedliche Nutzung von Atomenergie ihre Erfahrungen über dieses Kraftwerk zu Nutz und Frommen der übrigen Welt bekanntgeben. Und wäh- rend in New Vork, bei den Vereinten Nationen, diese Konferenz von einem Acht länderausschuß unter dem Vorsitz Ham- marskjölds vorbereitet wird, hat die Sowiet- union fünf kommunistischen Ländern theo- retische und praktische Hilfe für die Er- forschung der Anwendung atomarer Energien für kriedliche Zwecke angeboten. In den Kinos der Bundesrepublik wird zur gleichen Zeit ein Film mit dem Titel„Krebs ist heil bar“ vorgeführt, bei dem die medizinische Auswertung von Atomstrahlen eine be- deutende Rolle spielt. Daß es auf dieser Welt auch Atombomben und andere, mit dieser verteufelten Kraft ausgerüstete Vernichtungsmittel gibt, gerät angesichts solcher Nachrichten fast in Ver- gessenheit. Dem Schock, den die grausamen Folgen der letzten Wasserstoffbomben- ver- suche an japanischen Fischern verursacht haben, haben nun die Mächtigen dieser Welt eine Publikationskampagne über ihre hehren Absichten im friedlichen Gebrauch der Atomkraft entgegengesetzt. Die Beruhi- gungspille war notwendig. Der Menschheit hatte sich eine nur allzu verständliche Exi- stenzangst bemächtigt. Diese Angst soll hier keineswegs wieder geschürt werden. Doch da sind noch Zweifel vorhanden: Der an sich ungefährliche Atom- motor wurde ausgerechnet in ein U-Boot, ein militärisches Fahrzeug, eingebaut, wo- durch dieses, so heißt es mit gefährlichem Stolz, ohne auftauchen zu müssen, um die Sanze Erde fahren kann. Ein zweites Boot dieser Art wird bereits gebaut und nach Eisenhowers Haushaltsbotschaft sollen noch Weitere Atom-U-Boote in allernächster Zeit hergestellt werden. Wie schön wäre es gewe- sen, wenn dieser Tage ein amerikanisches Passagier- oder Handelsschiff mit Atom- antrieb an der europäischen Küste vor Anker gegangen wäre. Und in der Formulierung des russischen Angebotes an die fünf kommu- nistischen Staaten ist die Bereitschaft zur oben dargelegten Unterstützung und Hilfe mit dem Nebensatz verbunden, die Länder mögen der Sowjetunion die notwendigen Rohmateriallen zur Gewinnurg spaltbaren Materials zur Verfügung stellen. Genug der Zweifel! Sie sollen nicht die Freude über den Funkspruch des U-Bootes „Nautilus“ trüben:„Mit Atomkraft auf Fahrt“. Aber sie sollen das menschliche Ver- antwortungsbewußtsein stärken helfen, wenn es Katastrophen— durch unkontrollierbare Naturkräfte ausgelöst— nicht mehr ver- mögen. Wolfgang von Gropper — Es naht das Ende des NWDR Die Gründung eines Westdeutschen und eines Norddeutschen Rundfunks steht bevor Der Staatsvertrag zur Bildung des Norddeutschen Rundfunks, an dem sich die Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligen, ist paraphiert worden. Das oberste Gremium der An- stalt wird der Rundfunkrat sein, dessen Wahl durch die Länderparlamente erfolgt. Von den 24 Mitgliedern werden zwölf aus Niedersachsen und je sechs aus Hamburg urid Schleswig-Holstein kommen. Der Ver- Waltungsrat, der aus acht Mitgliedern be- steht, gilt als Aufsichtsorgan der Rund- funkanstalt, dem unter anderem auch die Wahl des Intendanten auf sechs Jahre ob- liegt. Als beratendes Gremium soll ein Programmbeirat gebildet werden, der sich aus Vertretern des öffentlichen Lebens zusammensetzt.(AP/ dpa) Hamburg, 18. Januar Der Intendant des Nord westdeutschen Rundfunks, Ernst Schnabel, hat in einem Schreiben an die Generaldirektion des NWDR seine Intendanz an den Sendern Hamburg, Hannover, Flensburg und Oldenburg für den Augenblick zur Verfügung gestellt, in dem die Aufhebung der Verordnung 118 der bri- tischen Militärregierung über die Bildung eines Nord- und Westdeutschen Rundfunks Wirksam wird. Die zum 1. Februar erfol- gende Aufhebung dieser Verordnung, die das Statut des NWDR darstellt, ermöglicht die Gründung eines eigenen Westdeutschen Rumdfunks Köln, der— losgelöst aus dem Verband des bisherigen NWDR— der größte und finanziell stärkste Rundfunksender der Bundesrepublik werden wird. 5 Ernst Schnabel begründet seinen Schritt damit, freiwillig alles aus dem Wege räu- Gerstenmaier gegen Von unserem Korrespondenten Gerd Kistenmacher men zu wollen, was die personelle Neuord- nung des zurückbleibenden„Norddeutschen Rundfunks“ durch vertragliche Vorbelastun- gen erschweren könnte. Sein Vertrag mit dem NWDR, auf den der Intendant damit frei- willig verzichtete, sicherte ihm noch eine mehrjährige Tätigkeit zu. Die Selbständigkeit, die der Sender Köln im Rahmen des NWDR mit seinen eigenen Sendungen und seinem UK W- Programm be- sitzt, genügen den kulturellen Ansprüchen und dem politischen Ehrgeiz des größten Landes der Bundesrepublik schon seit langem nicht mehr. Bereits am 12. Mai letzten Jahres hatte der Landtag von Nordrhein- West- falen ein Gesetz über die Bildung eines eigenen Westdeutschen Rundfunks beschlos- sen, das jedoch erst nach Aufhebung der Verordnung 118 in Kraft treten kann. In Nordrhein- Westfalen gibt es rund 3,7 Mil- lionen Hörer, gegenüber 2,7 Millionen Hörern in den drei norddeutschen Ländern. In Köln soll ein 21köpfiger Rundfunkrat gegründet werden, von dessen Mitgliedern nicht mehr als vier dem Landtag oder Bundestag an- gehören dürfen. Der Rundfunkrat wählt einen Verwaltungsrat, der seinerseits den Intendanten bestimmt, der für zunächst fünf Jahre die Geschäfte führt. Wie diese etwas verzwickte Rundfunk- verfassung in der Praxis sich bewährt, bleibt abzuwarten. Aehnliche Statuten gibt es be- reits bei den süddeutschen Rundfunk- anstalten und funktionieren dort recht gut. Die größte Schwäche des nordrhein-west- fälischen Gesetzes liegt nach Ansicht von Fachleuten in der engen Verknüpfung von „Ohne-mich“-Parole Er zeigt die Zwangslage der Bundesregierung und des Parlaments auf Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 18. Januar Unter der Ueberschrift„Die Kirche— Hort des ‚Ohne mich?“ nimmt Bundestagspräsi- dent Dr. Gerstenmaier zu Aufrufen evangeli- scher Kirchenfürsten Stellung, die sich gegen die Wiederbewaffnung richten. Dr. Gersten; maier sagt, daß es sich bei diesen Gruppen niemals um die Kirche handele,„Aber es ist unser gutes Recht, darauf zu halten, daß das christliche Wort nicht zwielichtig zur politi- schen Waffe entwürdigt wird.“ Das eben sei es, Was in den Dokumenten der„Ohne-mich- Bewegung“ aus dem Raum der Evangelischen Kirche das christliche Gewissen bedrücke und die politische Ausein andersetzung un- christlich verbittere. In dem Artikel des Bundestagspräsiden- ten, der unter anderem auch in dem Deutsch- land- Union-Dienst der CDU/CSU veröffent- licht ist, heißt es, die Bundestags- und Land- tagswahlen von 1953 und 1954 hätten erwie- sen, daß die überwältigende Mehrheit des evangelischen Kirchenvolkes nicht willens sei, sich der„Ohne-mich- Welle“ anzuschlie- Ben. Aufrufe, wie zum Beispiel vom Super- intendenten des Kirchenkreises Dortmund und anderen prominenten Männern der Evangelischen Kirche, könnten daran nichts ändern. Durch die meisten dieser Aufrufe ziehe sich der Gedanke, daß einem gefähr- lichen Hang, in Macht und Gewalt das Heil zu sehen, widerstanden werden müsse. Da- mit, so schreibt Bundestagspräsident Ger- stenmaier, verbinde sich merkwürdigerweise die ungeprüfte Vorstellung, daß nicht nur der Bundeskanzler, sondern auch die Mehrheit des Parlaments in einer höchst fatalen Weise in der Wiederbewaffnung das Heil Deutsch- lands erblicke. Der Gedanke, daß Bundes- regierung und Parlament, und insbesondere die CDU nur unter zwingendem Druck der Wiederbewaffnung zustimmen wollten, sei kaum andeutungsweise zu finden. Weiter schreibt Dr. Gerstenmaier:„Es ist keineswegs selbstverständlich, daß über den Schlachtfeldern und Massengräbern zweier Weltkriege neue Armeen mit neuen schreck lichen Waffen aufgestellt werden müssen. Niemand braucht uns erst noch zu sagen, daß diese Entwicklung beklagenswert ist, und niemand braucht uns daran zu erinnern, wieviel besser und schöner es wäre, wenn die Völker Europas ohne Wehr und Waffen in die Zukunft gehen könnten. Die unaus- weichliche Zwangslage, in der wir uns be- finden. sollte darum kein Tummelplatz sein für vielleicht wohlmeinende, aber zumin- dest undurchdachte politische Ratschläge oder für prätentiöse Ansprüche und Vor- würfe.“ Zu den oft geäußerten Vorwürfen, der Standpunkt der Koalition sei einseitig aus- gerichtet und sehe das Verdammenswerte nur im Osten, sagt der Bundestagspräsident: „Wir meinen nicht im Osten sei alles schwarz und im Westen alles weiß.“ Aber nach dem, Was diese Generation gesehen und erfahren habe, sollte es keine Zweifel mehr geben, daß ein fundamentaler Unterschied zwischen der Welt des totalitären Zwangsstaates und der des freiheitlichen Rechtsstaates bestehe. Es sei für die Einäugigkeit dieser kirch- lichen Appelle kennzeichnend, daß sie weder den unübersehbaren Unterschied zwischen Ost und West, noch die Zwangslage, in der die Bundesrepublik sich befinde, noch die Friedensliebe derer, an die die Ermahnun- gen gerichtet seien, in Rechnung stellten. Rundfunkrat und Parlament, wodurch den Parteien ein zu weitgehender Einfluß auf den Rundfunk eingeräumt werden könnte. Es wird erwartet, daß der neue Sen- der Köln sein Programm nicht vor dem 1. April dieses Jahres aufnehmen wird, Weil zuvor noch die Einzelheiten der Tren- nung vom NWDR festgelegt werden müs- sen. Dabei ergeben sich besondere Schwie- rigkeiten hänsichtlich der Vermögenstren- nung, der zu benutzenden Welle und der Unterstützung des bisher vom NWDR mit- finanzierten Senders Bremen. Ministerprä- sident Arnold kündigte zwar an, in allen Finanzfragen gegenüber Hamburg groß- zügig verfahren zu wollen, was ihm auf Grund der großen Hörerzahl des neuen Sen- ders mit rund 65 Millionen Mark Rund- funkgebühren jährlich auch möglich sein wird. Immerhin wird diese Großzügigkeit davon abhängen, daß dem Kölner Sender die bessere der beiden zur Verfügung ste- henden Mittelwellen im 309 und 189- Meter-Band gegeben wird. Daß die Nord- deutschen dieser Lösung freudig zustim- men werden, ist kaum zu erwarten, denn auch alle Ausweichmöglichkeiten auf Ultra- Kurzwelle sind ungenügend. Eine auf die Dauer alle Teilnehmer befriedigende Rege- lung kann daher nur auf internationaler Ebene gefunden werden. In einer schweren Krise befindet sich der BHE Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Aeußerungen des Gründers des BHE, Bundesminister Kraft, scheinen die Gerüchte zu bestätigen, daß sich der BHE in einer schweren Krise befindet, die möglicherweise zu einer Spaltung der Fraktion führen wird. Kraft erklärte, daß er die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages für den 29. und 30. Januar nach Bonn selbst beantragt habe, um einen kla- ren Beschluß der Partei über die zukünftige außenpolitische Linie herbeizuführen. Nach Ansicht politischer Beobachter ist die For- derung Krafts darauf zurückzuführen, daß sich in der letzten Zeit bei einem Teil der BHE- Abgeordneten unter Führung des frü- heren Abgeordneten der CDU, Dr. Linus Kather, Widerstände gegen die Politik der Pariser Verträge bemerkbar machen. Schon seit längerer Zeit waren Gerüchte aufge- kommen, daß sich etwa zehn Abgeordnete deswegen von der Fraktion trennen und eventuell der CDU/CSU-Fraktion beitreten wollen. Kraft erwartet aber offenbar, daß er für sein Festhalten an der Politik der Pariser Verträge einen Rückhalt in der Par- tei findet. Er teilte mit, daß ihm am Sonn- tag rund 50 Delegierte aus 15 Kreisen des Bezirksverbandes Ruhr im Landesverband Nordrhein- Westfalen des BHE bei zwei Stimmenthaltungen das volle Vertrauen aus- gesprochen haben. 5 Duldsamkeit gegenüber Andersdenkenden Meinungsstreit über das Volksschulgesetz für Rheinland-Pfalz Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Mainz. Der umstrittene Entwurf eines Volksschulgesetzes, das noch im Januar vom Landtag von Rheinland-Pfalz in dritter Lesung verabschiedet werden soll, war in den letzten Tagen noch einmal Gegenstand eines Meinungsstreites. Die Kirchenleitur g der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat in einem von Kirchenpräsident Niemöller unterzeichnetem Schreiben an die drei Landtagsfraktionen erklärt, sie habe„davon Kenntnis erhalten, daß gewisse Schwierigkeiten bestehen, in dem neuen Schulgesetz von Rheinland-Pfalz die Duld- samkeit gegenüber der Glaubenshaltung Andersdenkender als Erziehungsgrundsatz festzulegen und dem Lehrer für seinen Unterricht zur Pflicht zu machen“. In dem Schreiben wird auf die Verpflichtung des Staates hingewiesen, die Kinder in der Schule Zzu gegenseitiger Achtung des Bekenntnisses zu erziehen, und so die Gefährdung des innerstaatlichen Friedens durch konfessio- nelle Leidenschaften auszuschliegen. Durch die Errichtung katholischer Konfessions- schulen aber könne die Gefahr einer intole- ranten Erziehung der Kinder entstehen. Diese Vorwürfe wies beim Landespartei- tag der CDU von Rheinland-Pfalz am Wo- chenende in Ludwigshafen der Vorsitzende der CDU- Landtagsfraktion, Dr. Bod e n, zu- rück. Er sagte, das Volksschulgesetz gewähr- leiste ein Höchstmaß von Toleranz in der Schulerziehung, das von keinem Schulgesetz eines anderen Landes übertroffen werde. Dieses verpflichtende Erziehungsziel binde selbstverständlich auch den Lehrer in seiner Erziehungsarbeit. Dr. Boden verwies weiter darauf, daß in den Regierungsbezirken Pfalz, Koblenz und Trier von jeher Kinder der katholischen Minderheit evangelische Be- kenntnisschulen und umgekehrt Kinder der evangelischen Minderheit katholische Be- kenntnisschulen besuchten, ohne daß bisher der Schulverwaltung ein Fall bekannt ge- worden wäre, in dem sich die Präsidenten der rheinischen oder pfälzischen Landes- kirche oder die Bischöfe von Speyer und Trier über die Verletzung der Toleranz im Schulunterricht beklagt hätten. Die CDU- Landtagsfraktion, so schloß Dr. Boden, sei jedenfalls überzeugt, dag das Schulgesetz eine wirklich freiheitliche Lösung der Schulfrage bringe, die dem Frieden in der Schule und zwischen den Konfessionen in jeder Hinsicht dienlich sei. Jelefonal aus Bonn: Wohin steuert der DGB? Die zunehmende Politisierung der Ge- Werkschaften wird in Bonn mit Sroßer Sorge beobachtet. Wie von gut unterrichte ter Seite verlautete, soll der DGB eine Kundgebungswelle für die Wiedervereini. gung planen, wobei die Pariser Verträge als Hindernis herausgestellt würden. Als Krö- nung sei eine Veranstaltung in der Pauls- kirche in Frankfurt gedacht, an der auch die von Bundesminister Jakob Kaiser stark geförderte Bewegung„Unteilbares Deutsch- land“, deren Präsident Paul Löbe ist, teil- nehmen soll. Ferner wurde in Bonn am Dienstag bekannt, daß die Industriegewerk- schaften Metall und Bergbau auf zwei ge- trennten Sitzungen am heutigen Mittwoch für Samstag Proteststreiks beschließen wollen, die gegen die Aeußerung des Generaldirek- tors der„Guten Hoffnungshütte“, Reusch, g gerichtet sind. Reusch hatte erklärt, das Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer sei unter Druck erzwungen worden. Wie verlautet, überlegen die Vorstände der Koalitionsfraktionen Schritte, um eine einseitige Einschaltung des DGB für partei- politische Zwecke zu verhindern, Die CDU/ CSU-Fraktion veröffentlichte am Dienstag eine Presseverlautbarung, die einstimmig beschlossen wurde. Darin wird gesagt, daß es zur Fortsetzung der gesetzlichen Rege- lung der Mitbestimmung und der Festlegung der Mitbestimmung in den Holding-Gesell- schaften„weder der Androhung, noch der Durchführung gewerkschaftlicher Maßnah- men bedarf“. Dem Bundestag lägen zwei Ge- setzentwürfe vor, von denen der eine aus der Fraktion der CDU/ CSU, der andere aus dem Arbeits ministerium stamme. Das Be- ratungsergebnis der Ausschüsse werde in Kürze in den Fraktionen besprochen. Es be- dürfe also keines äußeren Anstoßes,„um dis sachliche Beratung und Entscheidung dieser sozialpolitisch und wirtschaftspolitisch wich. tigen Frage zu fördern“. f Viel ernster, so erklärte Dr. von Bren- tano, seien die Vorgänge auf der Landes- bezirkskonferenz Bayern des DGB zu be- Urteilen. Die Diskussion über rein politische Fragen, wie die Ratifizierung der Verträge von Paris, in den Bereich der Gewerkschaf- ten zu verlagern, würde eine gefährliche Verkennung der Kompetenzen bedeuten. Die legitime Vertretung des deutschen Volkes sei ausschließlich das Parlament. Die Grund- lagen der demokratischen und rechtsstaat-⸗ lichen Ordnung würden erschüttert, wenn die Legitimation des Parlaments in Zweifel gezogen und seine Autorität untergraben würde. Von zuverlässiger Seite verlautete, daß die letzten Pläne des DGB, so der Vorschlag über die große Kundgebungswelle für die Wiedervereinigung und gegen die Pariser Verträge, gegenwärtig heftiger innerer Auseinandersetzungen seien. Die bisherigen Beratungen hätten ohne den Vorsitzenden Freitag stattgefunden, der seit seinem letzten Gespräch mit Ollenhauer krank sei. Auch Rosenberg soll gefehlt haben. noch Gegenstand Zur Stunde dränge die Gruppe vor, an deren Spitze Dr. Agartz und Reuter stehen, und die angeblich einen verschärften Kurs gegen die Bundesregierung fordern. Die Regierung verfolgt die Entwicklung mit großer Auf- merksamkeit. Hugo Grüssen Eine Initiative der SPD Bonn.(dpa) Die SPD-Bundestagsfraktion beschloß am Dienstag einen Gesetzentwurf, durch den sie das Bundesergänzungsgesetz zur Entschädigung für Opfer der national- sogialistischen Verfolgung verbessern will. Das Gesetz soll vor allem die Leistungen regeln, die jeweils von Bund und Ländern zu tragen sind. Die Länder sollen an be- stimmten Leistungen mit 10, 25 und 40 Pro- zent beteiligt sein. Ansprüche, die vor dem 1. Oktober 1953 rechtskräftig festgestellt und nach dem damals geltenden Recht bereits zur Erfüllung aufgerufen waren, sollen sofort erledigt werden. Das gleiche sieht der Ent- wurf für Ansprüche auf Heilverfahren, Renten, Haftentschädigung, Entschädigung für Schäden in der Ausbildung sowie An- sprüche von Alten, Bedürftigen und Kranken vor. Für die übrigen Ansprüche wird eine Reihenfolge nach Dringlichkeit vorge- schlagen. Gerhard Ritter warnt vor Ungeduld Er sprach in Mannheim über den Ursprung des Einparteien-Staates in Europa Universitätsprofessor Dr. Gerhard Ritter Freiburg) sprach in der Mannheimer Kunst- Halle im Rahmen der Vortragsreihe„Akade- mischer Winter“ über das Thema„Vom Ur- sprung des Einparteienstaates in Europa“. Wie wenig akademisch und rein historisch der glänzende Vortrag gemeint war, geht aus einer Warnung hervor, die Gerhard Ritter gegen Schluß aussprach: Die kurzschlüssige Politische Ungeduld könnte uns Deutschen noch manchen schlimmen Streich spielen. Wir müssen lernen, die Früchte unserer An- strengungen ausreifen zu lassen. Und was die kurzschlüssige Neigung zu totalitären Lösun- gen betrifft, so gab Gerhard Ritter eine sorg- fältige Zergliederung der Ursprünge des Einparteiensystems, um zusammenzufassen: Wehret den Anfängen! Endlich ein Historiker, der klipp und klar bekennt: 1917 begann für Europa eine völlig neue Epoche. Der Einparteienstaat Rußland hat als Vorbild und Modell gedient für ähn- liche Entwicklungen in Italien, Polen, Li- tauen, Portugal, Spanien, Türkei. Deutsch- land kam in dieser Reihe der imitierten Dik- taturen zuletzt.(Und zahlte dann die Zeche). Ohne den Autoritätsverlust der liberal- demokratischen und parlamenarisch regier- ten Rechtsstaates wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen, die sich am stärksten in besiegten oder durch die Friedensverhand- lungen enttäuschten Ländern durchsetzte. Der erste Weltkrieg hat in allen Ländern die Schichtengliederung nivelliert und das Massenmenschentum der Industriegesell- schaft erzeugt, aus der sich eine tragfähige Elite nicht mehr aussondern konnte. Was solche Eliten für die Führung eines Volkes bedeuten, erlebte Frankreich, das seine adelige Oberschicht unter der Schrek- kensherrschaft 1792 ausrottete und unter Napoleon wieder unentbehrliche Führungs- kräfte heranzüchtete und graduierte, wobei dann allerdings die Größe des Geldsackes allein entscheidend werden konnte. Zwei Kriege und etliche Inflationen und Deflatio- nen haben den Land- und Kapitalbesitz der- art ruiniert, sagte Gerhard Ritter, daß die von ihm einmal getragen gewesene Notabeln- schicht als Reservoir für die jedem Volk not- wendigen Führungskräfte nicht mehr in Be- tracht kommt. Infolgedessen wird Politik weitgehend von Managern und Funktionären gemacht. Die erfolgreichen Manager der In- dustrie haben für Politik keine Zeit, sie über- lassen sie Spezialisten, Funktionären, Büro- kraten. Die Fülle des politisch zu bewälti- genden Stoffes wächst. Sie wächst über das Maß des durchschnittlichen Abgeordneten hinaus. In Ausschüssen und Kommissionen geschieht das Entscheidende, Plenarsitzun- gen sind mehr für die Galerie Die echte Diskussion, die den Andersdenkenden durch Argumente überzeugen will, wird abgelöst durch Proklamierungen und Demonstratio- nen, die den anderen überstimmen sollen. Jede Regierung muß heute die Stimmung der Massen berücksichtigen und um Ver- ständnis für ihre Maßnahmen werben. Ihre „Predigt des Vertrauens“ wird es immer schwerer haben als die„Predigt des Mig- trauens“ einer skrupellosen Propaganda, die sich mit zündenden Parolen an die Massen- instinkte wendet. Jeder Appell an das Ver- trauen wendet sich an das Nachdenken, sagte Ritter. Der moderne Massenmensch denkt aber nur ungern Ritter ließ die Betrachtung hin und her springen, so daß nicht immer genau zu er- kassen war, ob die Zeit nach dem ersten oder nach dem zweiten Weltkrieg gemeint war. Gerade das machte den Vortrag so lebendig, Weil sich„weiter wirkende Erscheinungen“ damals wie heute geltend machen. Schließ- lich wies Ritter auf geistige Voraussetzungen für die Entwicklung zum Einparteienstaat hin: Die rationale Struktur der Sachverhalte Wurde in den Hintergrund gedrängt. Nietz- sche, Bergson, Pareto und Sorel verherrlich- ten die starke Vitalität und ihre Durchset- zungsenergie. Der Krieg wurde nicht als Kulturkatastrophe gefürchtet, sondern als „schöpferische Krisis“ gefeiert. Die moderne Technik ermöglichte die Mobilisierung der Massen(Marsch auf Rom, Nürnberger Par- teitage; andererseits genügte 1917 die Lahm- legung der Verkehrsverbindungen, das Za- renregime ohnmächtig zu machen.) Rousseau formulierte bereits den Einheitswillen, der 150 Jahre später mit Ausrottung der Intelli- genz und Gleichschaltung, Konzentrations- lager und Einschüchterung hergestellt wurde. In modernen Demokratien haben aktive Minderheiten große Chancen, sagte Gerhard Ritter: Sie orientieren sich ganz im Gegen- wärtigen, nehmen keine Rücksicht auf das geschichtliche Herkommen. Sie pulvern be- denkenlos die Masseninstinkte auf und wis- sen die Wege, der mangelnden Begeisterung nachzuhelfen. In Rußland genügte 1917 die energische Minderheit, ein durch die Heeresorganisation zusammengefaßtes, von seiner Regierung enttäuschtes und kriegsmüdes Volk in eine vom radikalen Marxismus bestimmte Rich- tung zu treiben. Unter den vielen Motiven kür die komplexen Vorgänge nannte Ritter „einen eigentümlichen Mangel an Rechts- sinn, der zum östlichen Leben gehört“. Ruß- land wurde zum Zerrspiegel für viele euro- päische Strebungen, die in einem gänzlich anderen Wachstumsklima entarteten. Lenin hatte leichtes Spiel, sich als Rächer des Vol- kes àm Zaren- und Duma- Regime aufzu- spielen. In Rußland machten radikale Defai- tisten und Paziflsten die Revolution, in Italien und Deutschland waren es Patrioten und Chauvinisten. In Deutschland lastete auf der Weimarer Republik„die Hypothek der Ausgangssituation“, dazu kamen die fortgesetzten Demütigungen der rasch wech- selnden Regierungen durch das Ausland. Parlamentarische Demokratien müssen sich urch Leistungen, durch weithin sichtbare Erfolge dokumentieren, sagte Gerhard Rit- ter, um Autorität zu gewinnen. Diese Er- folge waren der Weimarer Republik nicht gegönnt. Und als die willenskräftigen und skrupellosen Trommler eine Bürgerkriegs- situation geschaffen und ausgenutzt hatten, tat der bürgerliche Opportunismus ein Ubriges, den Radikalen das Feld zu räumen: „Niemand kann es leugnen, die Freiheit starb lautlos in Mitteleuropa.“ Zum Schluß beantwortete Gerhard Ritter die Frage, warum Frankreich und England von dieser Entwicklung zum totalitären Einparteienstaat ausgenommen waren: Dort verstand man sich frühzeitig auf die Kunst der Massenbehandlung und hatte intakte Führungsschichten. Im Kriege war die Macht in einigen wenigen Händen zusammengeballt. Den Frieden organisierten wieder andere. Was gekommen wäre, wenn England und Frankreich nicht zu den Siegermächten gehört hätten, weiß niemand. Ob ihnen der Umsturz erspart geblieben wäre? Wahrung der Freiheit ist die wichtigste Aufgabe der Politik, sagte Gerhard Ritter abschließend. Unter den Trümmern eines dritten Weltkrieges wäre auch die Frei- heit begraben. Autorität allein kann die Freiheit sichern, Nur Beständigkeit läßt eine Staatsführung Autorität gewinnen. Und die Nachdenklichen und Urteilsfähigen müssen Wachsam sein, damit sich keine skrupellose Propaganda ein nistet. F. W. k. Gedenkwort für: Luise Ebert Im hohen Alter von 82 Jahren erlag Luise Ebert, die Witwe des ersten deutschen Reichs- Präsidenten, gestern in ihrer Heidelberger Wohnung einem Herzschlag. Ein reiches und tätiges Leben, das damit zu Ende ging! Bis zuletzt wirkte sie für Wohlfahrts- und caritative Verbände; in Heidelberg Stadt und Land war ihr Name überall bekannt und geschätzt. Ihren Gatten überlebte sie um kast dreißig Jahre. Und sie überlebte auch drei ihrer fünf Kinder. In ihrer Nähe blieb ihr jüngerer Sohn Karl, heute Stadtamtmann in Heidelberg und SpPD- Abgeordneter im badisch- württembergischen Landtag. Als der damals 22jährige Sattlergeselle und Redakteur der„Bremer Bürgerzeitung“ Friedrich Ebert die zwanzigjährige Bremer Haustochter Luise Rump heiratete, schrieb man das Jahr 1893. Wenig später War Ebert schon Parteisekretär und 1912 Reichstags- abgeordneter der SPD. Gekrönt aber wurde beider Leben an jenem 11. Februar 1919, als das Weimarer Parlament Friedrich Ebert mit großer Mehrheit zum ersten Präsiden- ten der Deutschen Republik wählte.„Auf allen Stationen seiner Laufbahn war Luise Ebert ihrem Manne eine liebende und ver- ständnisvolle Lebensgefährtin, die nie ihre Schlichtheit und Gradheit verlor“, sagte Louise Schröder am 28. Februar 1930, als in Heidelberg eine Gedenkstunde zum 25jähri- gen Todestag Friedrich Eberts abgehalten wurde. 5 Nach dem Tode ihres Gatten verblieb Luise Ebert zunächst in Berlin, während des letzten Krieges wurde ihre dortige Wohnung jedoch zerstört, so daß sie hinfort in Heidel- berg, der Geburts- und Ruhestätte ihres Gatten, Zuflucht suchte. An seiner Seite wird sie ihre letzte Ruhe finden. ha- . 5 Nr. irge don Sat mit lab Das gnä — näm voll Fre gev N ist eine sich stei E dur che Sch mils 5 Was ich eine Tür rufe mie! ein den Wie sich * ich das bert mer erst acht dien len da 2 15. sein Sie Wir troc Tep nom und lung für geg. ner, vert 4 ro mal wire Das Sale heut mit nim 2 2 Gro. einꝛ Nr. 14 2 er Ge- großer errichte- B eine vereini. räge als Is Krö- Pauls- er auch er stark Deutsch. ist, teil- nn am gewerk⸗ Wei ge- voch für wollen, aldirek- Reusch, irt, das mer sei orstände im eine partei. je CDi/ Dienstag stimmig Aagt, daß 1 Rege- stlegung Gesell- och der Maßnah- wei Ge- eine aus dere aus Das Be- erde in . Es be- „um die g dieser n wich⸗ n Bren- Landes- zu be- olitische Verträge rkschaf- Ahrliche ten. Die olkes sel Grund- itsstaat- t, wenn Zweifel rgraben te, daß orschlag für die Pariser genstand en seien. hne den der seit enhauer t haben. m deren und die egen die gierung er Auf- Grüssen fraktion entwurf, gsgesetz ational- Will. stungen Ländern an be; 40 Pro- or dem ellt und reits zur 1 sofort ler Ent- rfahren, ädligung vie An- Tranken ird eine Vorge- — ig Luise Reichs- berger nes und ing! Bis 8 und adt und mt und sie um te auch he blieb mtmann ter im Ag. rgeselle zeitung“ Bremer schrieb ar Ebert chstags- Wurde 1919, als 1 Ebert räsiden- e.„Auf r Luise nd ver- nie ihre „ sagte 0, als in 25jähri⸗ gehalten verblieb end des ohnyng Kei e ihres r Seite -har- * —— — * 7 Nr. 14/ Mittwoch, 19. Januar 1955 Für die Hausfrau notiert: Mehr Disziplin beim Einkaufen! Von„mittlerer Frequenz“,„Haupteinkaufszeit“ und klugen Frauen Verehrte, gnädige Frau, gewiß ist es Ihnen schon aufgefallen, daß Sie stets muntere Gesichter sehen, wenn Sie irgendwann, irgendwo etwas einkaufen. Par- don! Ich muß mich gleich nach dem ersten Satz berichtigen. Sehen Sie, das ist so, wenn ein Wirtschaftsjournalist, der sich sonst nur mit der— ach so trockenen— Wirtschaft be- faßt, mit Hausfrauen über hausfrauliche Dinge sich unterhalten Will. Ja, also die Be- richtigung: Ich sagte nämlich„irgendwann“. Das stimmt ja gar nicht. Denn Sie, verehrte, gnädige Frau, Sie kaufen ja immer zu rechter — will sagen— zu„richtiger“ Zeit ein. Dann nämlich, wenn der Laden nicht gerade bumm- voll ist. Sie suchen sich eine Einkaufszeit aus, die in der Kaufmannssprache als„mittlere Frequenz“ bezeichnet wird.(Sie erinnern sich gewiß noch, wie Sie sich von ihrem Lehrer Gesprũcheè in der Straßenbalin Zehn Jahre vorher:„ ja, die Kleine ist gestern drei geworden. Ic kabe den beiden einen Geburtstagskkuchen gebacken. Die Ge- gichter hätten Sie sehen sollen!— Einmal um- steigen, bitte!“ „Nein, ich nehme Hefeteig. Wissen Sie, durchgepreßte Kartoffeln und Zucker zu glei- chen Teilen, das rührt man schaumig. Es schmecłt tatsachlich wie Marzipan.— Drängen mussen die Leute immer..“ „Na ja, man versucht eben auch, nebenbei was zu bekommen. Wissen Sie. Ihnen kann ich das ja erzählen: Ich war da neulich in einem der Dörfer, komme in eine Küche, die Tur steht offen und ſcein Mensch ist da. Ich rufe, jemand muß dock da sein] Aber es kommt niemand. Dann lag da auf dem Fensterbrett ein angeschnittenes Brot. Ich hab mirs unter den Mantel gestecht und bin davongeschlickhen wie ein Dieb. Ich hätte nicht gedacht, daß man sich so schãmen könnte * Und heute:„. nein, die Kinder hab ich bei der Großmutter. Na, sonst könnte ich das ja auch gar nicht machen, den ganzen Tag berufstätig sein.— Voll sind die Bahnen im- mer um diese Zeit!— lch komme abends oft erst um sieben nach Hause. Manchmal wird's acht. Mein Mann brummt zwar, aber sein Ver- dienst allein langt eben dock nicht bei den vie- len Anschaffungen, die man kat. Kommen Ste, da vorne sind zwei Plätze freigeworden.— Am 15. Februar soll jd nun die Wohnung fertig sein. Was das ein Geld kostet, sage ich Ihnen! Sie machen sick keine Vorstellung. Jetzt heizen wir die Räume Tag und Nacht, dumit sie aus- trocknen. Und dann natürlich Vorhänge und Teppiche. Nein, uir haben Oelheizung ge- nommen, und einen Eisschrunk bräuchte man und was so drum und dran hängt. Ratenzah- lung, anders geht es ja gar nicht. Mein Gehalt für 1955 ist bis auf den letzten Pfennig aus- gegeben,.. nein, ich sagte ſunen dock, Schaf- ner, wir sind umgestiegen!“ i- tu erzählen ließen, oder ihm nicht zuhörten, als er es erzählte, daß Frequenz gleichbedeutend mit„Bewegung“ ist. Ihre beste Freundin aber beschwert sich oft darüber, sie würde beim Einkauf wenig zuvorkommend, ja unfreundlich und ausge- sprochen„müde“ bedient. Nun unter uns ge- sagt, Ihre beste Freundin ist eine anstren- gende Kundin! Aber dennoch. Frau N. müßte staunen, WZe liebenswürdig, nett und zuvor- kommend sie behandelt würde, wenn sie es verstünde, zur richtigen Zeit einzukaufen. Sehen Sie, da liegt der Hase im Pfeffer. Es Sibt so etwas wie„Haupteinkaufszeiten“. Man müßte direkt meinen, den ganzen Tag über leben die Leute von der Luft, brauchen keine Kleidung, benötigen gar nichts. Da stehen dann die Verkäufer und Verkäuferinnen oft müßig herum. Nicht immer können sie die Ruhepause nutzen um sich zu setzen, denn Wie sähe das aus! Irgendein Kunde ist ja im- mer in einem halbwegs gutgelegenen und gutgeführten Geschäft. Aber dann! So in der Zeit zwischen 17 und 19 Uhr, da drängelt sich alles um die Laden- theke, da will jede und jeder zuerst bedient werden und die armen Einzelhandelsange- stellten könnten sich buchstäblich zerreißen. Während der eine Kunde bedient wird, müs- sen zehn andere beruhigt werden. Die eilig- sten und die spätesten Runden sind dann die schwierigsten und langwierigsten. Das mag eine Täuschung sein. Verargen Sie das dem Verkäufer oder der netten Verkäuferin? Ich kanm es ihr nicht übelnehmen, denn die letz- ten Minuten der Tagesarbeit währen be⸗ kanntlich am längsten. Natürlich gibt es Tausende, ja Zehntau- sende von Frauen, die keine andere Einkaufs- zeit wählen können. Sie sind berufstätig, verlassen ihre Arbeitsstätte erst um 16 oder 17 Uhr, oder gar noch später. Wäre es nicht gerecht— sowohl gegenüber dem Verkaufs- personal als auch gegenüber diesen werk tätigen Frauen— wenn alle anderen, die frei über ihre Zeiteinteilung verfügen können, sich sagten:„Nein! Nach 17 Uhr brauche ich nicht einzukaufen. Ich kann mir die Zeit an- ders einteilen.“ Es wäre gerecht und gleichermaßen auch klug. Die Frau neigt ja allgemein dazu übrigens viel mehr als der Mann— sich Wirtschaftlich zu verhalten, die Arbeit ratio- nell einzuteilen. In puncto Einkaufszeit aber, verehrte, gnädige Frau, in puncto Einkaufs- zeit sind Sie mit ihrer weisen Einteilung leider die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Aber wenn sich die Frauen zusammenfänden beim Einkauf, die einkaufen können, wann sie wollen und freies Feld jenen überließen, die einkaufen müssen, wenn es ihnen die Freizeit erlaubt, dann wäre ein soziales und ein wirtschaftliches Problem gelöst. F. O. Weber Besuch bei einer Malerin Die Gedok war in einem Atelier zu Gast Der hübsche Einfall der Gedok, reihum alle Mannheimer Malerinnen in ihren Ateliers 2 besuchen, ihre Arbeiten kennenzulernen, ihren Stil, aber auch den Menschen, der hin- ter dem Namen steht, vereinte vor einigen Tagen die Interessentinnen im Atelier von Trude Stolp-Seitz. Küche und Schlafraum, Flur und Wohn- raum und Atelier waren in eine Ausstellungs- halle verwandelt, durch die Frau Stolp-Seitz plaudernd und erklärend ihre Gäste führte. Eine Attraktion eigener Art war der Farb- kasten, sorgsam gehütetes Requisitit des Ateliers, mit dem vor Jahr und Tag der Vater lips für allerlei aus Wolle 1. Schon beim Einkauf sollte man sich Vergewissern, ob das gekaufte Stück über- haupt gewaschen werden darf. Sonst sollte man die Kosten der chemischen Reinigung in Kauf nehmen, ehe man das ganze Stück verdirbt. Es ist Vorteilhaft, verhältnismäßig Zroß einzukaufen, das Material läuft manch- mal etwas ein. 2. Im allgemeinen kann bei sachgemäßer Wäsche nichts passieren. Das Stück wird Vorsichtig in lauwarmer Seifenlauge Cein- waschmittel oder Seifenflocken) ausgedrückt, in kaltem Wasser mit Essigzusatz ausge- schwemmt und dann in ein Handtuch ge- rollt. Es darf nicht ausgewrungen, nur aus- gedrückt werden. Dann wird das Stück zum Trocknen auf ein Frottiertuch ausgebreitet und durch leichtes Dehnen in die richtige Form gebracht. 3. Bügeln soll man gestrickte Sachen micht. Allerhöchstens leicht dämpfen. Wolle Verliert sonst ihre Elastizität und sitzt nicht mehr straff. Gemisch von Perlon und Wolle Wird genau so behandelt, darf aber nicht ge- bügelt werden. 4. Auch aufgeribbelte Wolle ist ein wert⸗ volles Material, nur muß es vor der neuer- nen Verarbeitung präpariert werden. Am sten spannt man die aufgezogene Wolle straff über ein Brettchen, wäscht das Ma- terial dann in lauem Seifenwasser und läßt es trocknen— wie alles Wollene zwar in der Wärme, nie aber in der prallen Sonne oder in Ofennähe. Nach dieser Behandlung Wird der Faden wie neu. fem. 0 Das Ei des Columbus will der Erfinder dieses Salæstreuers entdeckt haben. Das übliche Mal- eur, Salæfässer, die nichts hergeben, soll da- mit ein für alle Mal beseitigt sein, Das Salz nimmt feine Feuchtigeeit mehr an, weil die chen des festschließenden Dechels in die Locher greifen und sie luftdicht verschließen. Großmutters rice, ein paar Reiskörner hin- einzutun, ware damit uberflussig. i der Malerin seiner Lieblingsbeschäftigung nachging. Auch die Tochter kommt von der Sonntagsmalerei her. Sie war in der Sozial- arbeit tätig, wirkte ein Jahrzehnt als Gesund- heitspflegerin der Stadt Mannheim und der Stadt Ludwigshafen und betrachtete die Malerei als eine Angelegenheit, mit der man sich in der Mittagspause auf die hübscheste Weise die Zeit vertreiben konnte Der Vor- schlag, irgendwo auszustellen, der zuerst nur halb ernst genommen wurde, brachte dann die Entscheidung. Die Stadt beurlaubte ihre Gesundheitspflegerin für ein Jahr und die junge Sonntagsmalerin zog mit Pinsel und Palette in die Freie Akademie ein. Nach ein- einhalbjährigem Studium war sie bis zu ihrer Heirat weiter im Fürsorgewesen tätig. Trude Stolp-Seitz ist eine malende Haus- frau geworden, oder eine Malerin mit Haus- frauenpflichten? Sie liebt ihre Arbeiten in Oel, ihre Aquarelle, Pastelle, die in der Hauptsache Landschaften und Stilleben sind. „In Wind und Wetter draußen zu arbeiten, das liegt eher einem Mann.“ Sie macht— mühsam, wie sie bekennt,— die ersten Schritte zum Abstrakten und bezaubert durch die zarte Abgetöntheit ihrer Farben. Wie die meisten Malerinnen antwortet sie auf die Frage:„Könnten Sie von Ihrer Arbeit leben?“ mit einem Nein.„Hin und wieder wird ein Bild verkauft, aber das ist eine Seltenheit und dann ist es schwer, sich davon zu trennen. Die Gedok setzt ihre Reihe der Atelier- besuche in der nächsten Zeit fort. i-tu Seite 3 Was soll's denn sein?— Die Frau hinter dem Ladentisch des Einzelhändlers kennt ihre Kunden, cennt ihre leinen und großen Sorgen. Das ist in aller Welt gleich. Das Foto ist dem im Christian Wegner Verlag, Hamburg, erschienenen Bildband:„Frauen in Paris“ von André Maurois, entnommen.) Das interessiert die Frau Die Philosophische Fakultät der Univer- sität Heidelberg erneuerte dieser Tage das Doktordiplom von Frau Elisabeth Jaffe, ge borene Freiin von Richthofen, Heidelberg, in besonderer Würdigung ihrer Verdienste um das geistige Leben der Stadt.— Schon 1900 hat Frau Dr. Jaffé, als Schülerin Max Webers, das Doktorexamen summa cum laude bestan- den und damit als erste Frau auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozial wissenschaften und als eine der ersten Studentinnen über- haupt den Doktorgrad erworben. In ihrem weiteren Lebensweg blieb Frau Dr. Jaffé ihrem Fachgebiet stets eng verbun- den; zunächst dadurch, daß sie die erste Fabrikinspektorin und damit wahrscheinlich der erste weibliche Beamte des Landes Baden inuten Vergessen könnte man das Datum Am 30. Januar 1955 ist die Frist abge- laufen, bis zu diesem Datum muß jeder ehe- malige Kriegsgefangene, der nach dem 31. Dezember 1946 aus ausländischem Ge- wahrsam entlassen wurde und seinen An- spruch auf Entschädigung geltend machen will, seinen Antrag eingereicht haben. ue wurde, weiterhin durch wissenschaftliche Ar- beiten und durch ihre Heirat mit dem dama- ligen Vertreter der„Politischen Oekonomie in Heidelberg, dem 1921 verstorbenen Pro- fessor Dr. Edgar Jaffé. * Der ehemalige Kultusminister von Nord- rhein- Westfalen, Frau Christine Teusch, wird am 28. Januar feierlich zum Ehren- senator der Universität Bonn ernannt wer- den. Um den schnellen Aufbau der Bonner Universitätsinstitute, die im Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen waren, hat sich Frau Christine Teusch große Verdienste er- worben. * Frau Lis Groes, die dänischer Handels- minister ist, wurde vorzeitig von einem Jun- gen, ihrem zehnten Kind, entbunden. Das Neugeborene starb nach wenigen Stunden. Das Herz ist kein Motor Frauen leiden an Abnutzungskrankheiten/ Mütterheime ziehen eine erschütternde Bilanz Viele Mütter müssen heute nicht nur Mutter, sondern zugleich Vater und oben- drein Ernährer ihrer Kinder sein, weil der Vater gefallen oder vermißt ist. Wenn eine solche Witwe, die noch dazu alles verloren und vielleicht eine harte Flucht durchlebt hat, einen Hausmeisterposten versehen, ihren eigenen Haushalt in Ordnung halten und mehrere Kinder erziehen muß, dann wird das bald zu viel für sie. Und wie soll sie einmal ausspannen, wenn sich nicht ge- rade eine Wohlfahrtsorganisation ihrer an- nimmt? „2,8 Millionen Mükter in Deutschland sind zugleich Ernährer ihrer Familien“, schreibt „Das Hilfswerk“, die Zeitschrift des Evan- gelischen Hilfswerks in Deutschland. Nicht weniger als 250 000 Bauernhöfe werden heute von Bäuerinnen geführt, 85 Prozent der weiblichen Rentenempfänger wurden vorzeitig arbeitsunfähig, weil sie durch die Anforderungen, die seit dem Krieg an sie gestellt wurden, zu einem hohen Prozentsatz an Abnutzungskrankheiten leiden. Berichts- bögen von Mütterheimen melden, daß von 1000 eingelieferten Frauen 146 an Unter- ernährung, 448 an nervöser Erschöpfung, 360 an körperlicher Erschöpfung, 128 an neurovegetativen Störungen, 308 an Herz- schäden, 214 an Kreislaufstörungen, und viele also an mehreren dieser Krankheiten gleichzeitig leiden. Eine erschütternde Bilanz! „Für Rentnerinnen tritt keine Kasse oder sonst irgendjemand ein!“ berichtet eine Mit- arbeiterin des Caritasverbandes, die eine Abteilung für Müttererholungsfürsorge lei- tet.„Wie oft haben gerade auch diese Frauen, um die sich häufig niemand küm- mert, eine Erholung bitter nötig.“ Der Mannheimer Caritasverband hat aus die- sem Grund für sie eine besondere Er- holungsabteilung in seinem Heim Wald- hausen geschaffen, in dem er jeweils einem Dutzend solcher Frauen vier Wochen Kur gewährt. In anderen Fällen verhindern oft Kinder- reichtum und Geldmangel jedes Ausspannen der Mutter. So bei einer Neun-Kinder- Familie. Geburten, Sorgen, Armut haben die Mutter so erschöpft, daß sie ihrem Haushalt kaum noch nachkommen kann. Ein Problem War es, diese Frau für vier Wochen aus ihrem Haushalt zu lösen, Aber die Caritas kand einen Ausweg und setzte im Haushalt eine Schwester ein. Beglückt schreibt die Mutter aus dem Erholungsheim.„„.. Ich hatte schon geglaubt, es ginge im Haushalt nicht ohne mich, bei so vielen Kindern. Wie schön ist es jetzt für mich, einmal nicht kochen, spülen, wäsche waschen, flicken und stopfen zu müssen! Ein gedeckter Tisch, an den ich mich einfach setzen darf In anderen Fällen sind Gedankenlosig- keit und Bequemlichkeit von Mann und Kin- dern schuld an der Uberarbeitung der Mut- ter. Ihnen ist es eine Selbstverständlichkeit, daß die Mutter immer da ist und für sie sorgt, genau wie es Großmutter und Ur- großmutter für ihre Familie taten.„Sie tut doch nur Hausarbeit, da braucht man doch keine Erholung!“„Und wie sollte man es auch machen, wenn die Mutter nicht da wäre?“ Die Caritas wußte auch im Falle einer Zehn-Kinder-Familie Rat. Sie brachte die schulpflichtigen Kinder in Erholung, eine der erwachsenen Töchter nahm Urlaub und führte während dieser Zeit den Haushalt für den Vater und die erwachsenen Ge- schwister. Neu gekräftigt kam die Mutter nach vier Wochen Erholung zurück. Schließlich sind neben körperlicher Ar- beit zuweilen auch seelische Ursachen schuld an Erschöpfungsmiständen der Mutter. Fier haben vier Wochen Trennung schon Wun- der gewirkt, wenn der Mann merkte, als die Frau fehlte, was er an ihr hatte, und sie erholt und verjüngt zurückkam. Aber muß es denn überhaupt erst so weit kommen? Dieser Tage teilte eine Stati- stik mit, daß ein Ausgleichsamt vor Weih- nachten an 1971 Geschädigte 840 000 DM für Hausratshilfe ausbezahlt habe. Kaum anzu- nehmen, daß ein wesentlicher Teil davon Müttern zugute kommt. Daran denkt man zuletzt. Vielleicht sind Mann oder Sohn Pendler mit einem weiten Anmarsch noch zum Arbeitsplatz. Sie brauchen ein Motor- Auf die Spitze getrieben Schuhausstellung in Italien/ Absatz mit„Schwindelgefühl“ „Höher geht es nicht mehr. das ist der Eindruck des Laien, wenn er die Schuhaus- stellung in Vigevano besucht und die Absätze der neuesten Modelle mit Interesse und Er- staunen betrachtet hat. In allen Farben des Regenbogens leuchten die Schuhe, die von 350 Ausstellern aus sieben Ländern Großbritannien, Frankreich, Bundesrepublik Deutschland, Niederlande, Spanien, Schweiz und Italien— den Augen des Publikums dargeboten werde. So groß ist die Mannig- faltigkeit der Farbgebung und der Stilarten, daß man sich auf einem anschließenden Kongreß mit dem bedeutsamen Problem auseinandersetzte:„Kann die Mode kon- trolliert werden?“ Man muß sich in der Tat darüber wun- dern, welche stattliche Höhe ein Schuhabsatz zu erreichen vermag. Zehn Zentimeter sind sozusagen die Norm. Die„Grundfläche“ des Absatzes, auf der die Trägerin doch immer- hin noch laufen soll, scheint fast verschwun- den zu sein. Sie ist zumeist kaum größer als ein Nagelkopf. Nicht zu Unrecht tauchen daher Namen wie„Nagelabsatzé“,„Stift- absatz“ und„Schwindelgefühl“ auf. Absätze aus Kristall, mit Perlmutt-, Kupfer- oder (Wachs) perlenbesatz sorgen für eine extra- vagante Note. Die beliebtesten Farben bleiben trotz der verwirrenden Vielfalt schwarz, weiß und braun. Ansonsten aber sieht man rot, pastell- grün, rosa, hellblau, Malvenfarbe, gelb, marineblau und andere Tönungen, von denen eine die Bezeichnung„Petroleum“ erhielt. Allein die italienischen Aussteller führen 25 bis 30 verschiedene Farbtöne vor. 8 Eine große deutsche Strumpf-Hersteller- firma schickt eine tüchtige Psychologin von einer Großstadt zur anderen, um überall Kurzlehrgänge in Verkaufs- Psychologie für die Verkäuferinnen der örtlichen Textil geschäfte durchführen zu lassen. Um Erfolg zu haben. muß die Verkäuferin die Ware kennen, selbst von der Güte der Ware über- zeugt sein und Menschenkennerin werden, fordert die Psychologin. rad, und die Mutter hält das auch für not- wendig. Vielleicht wird auch ein Sroßer Radioapparat angeschafft, aber niemand zieht die Anschaffung einer Haushalt- maschine, etwa einer Waschmaschine in Be- tracht. Und doch könnten technische Hilfen im Haushalt manche Mutter wesentlich ent- lasten. Denn, so berichtet„Das Hilfswerk“, 71 Prozent der deutschen Hausfrauen haben überhaupt keine Hilfe, zehn Prozent eine Stundenfrau, neun Prozent eine Hausange- stellte und 9,5 Prozent finden Unterstützung durch Angehörige. Mutterliebe kann zwar Berge versetzen, aber eine Mutter ist auch nur ein Mensch, ein Mensch, der nicht über unbegrenzte Kräfte verfügt. rei Der gute Rat kann machen, wenn man sich eines kleinen Tricks bedient: Man legt sie vor dem Gebrauch eine Weile in warmes Wasser. * Zitronen man doppelt ergiebig Kartoffelmehl leistet als Fleckentferner gute Dienste. Fettflecken, die bereits manchem Mittel getrotzt haben, bestreut man tüchtig damit, läßt es eine Weile ruhen und bürstet dann mit einer sauberen Bürste das Mehl aus. Wenn der Filius sein Butterbrot zu nahe an das Bibliotheksbuch gebracht hat, kann Kar- toffelmehl oder Stärke die Situation retten. Man bestreut die Unglücksstellen reichlich damit und plättet mit einem warmen Bügel- eisen darüber. 4 Zimmerpflanzen bedürfen in der kalten Jahreszeit besonderer Pflege Zentralheizungs- luft bekommt ihnen nicht gut. Man sollte an geeigneten Stellen flache Schalen mit Wasser zum Verdampfen aufstellen und nicht verges- sen, das verdampfte Wasser immer wieder zu ersetzen. Lieber zu viel als zu wenig gießen, möglichst mit abgestandenem Wasser. * Der Geruch, der stundenlang in der Woh- nung bleibt, verdirbt oft den Genuß am Kohlgericht. Ein Handtuch mit Essig ange- keuchtet, und über den Topf unter den Dek kel gespannt, wird allen Duft aufnehmen. * Wäsche gefriert nicht auf der Leine, wenn man dem letzten Spülwasser eine Handvoll Salz zufügt und so lange rührt bis das Salz ganz aufgelöst ist. Beim Kauf von Nähseide für bestimmte Stoffe, wählt man den Farbton immer einen Ton tiefer als den des Stoffes, da die Näh- seide nach dem Nähen heller irkt. * Maschinennadeln brechen auch beim Nähen von dickem Stoff weniger leicht ab, wenn man sie vorher mit etwas Seife einreibt. * Vor dem Bügeln von Krawatten sollte man ein entsprechend zurecht geschnittenes Stück dicke Pappe in die Krawatte einschieben, da- mit die Nähte nicht durchgebügelt werden. Seite 4 MANNHEIM Der Musensaal war überfüllt: Ohne Zeigefinger:„Mädchen- Liebe · Junge Männer Dr. Guido Groegers Vortrag über dieses heikle Thema war Aufklärung, Belehrung und Appell zur Sauberkeit Wenn die Veranstaltungen der Jugend- schutzwoche von den Erwachsenen ebenso gut besucht werden, wie der erste Vortrag am Montagabend von der Jugend, dann braucht uns um den Widerhall nicht bange Zu sein. Der Musensaal mit 1500 Sitzplätzen War„proppenvoll“; mehrere hundert Zuhörer standen in den Gängen. Stadtdirektor Schell begrüßte als Referenten Dr. Groeger, Düs- seldorf, einen Arzt und EFheberater, der in seinem lebendigen mit Humor und Ernst richtig dosierten Vortrag„Mädchen— Liebe — junge Männer“ seine Zuhörer zu packen verstand. Es war Aufklärung, Belehrung und Appell zur Sauberkeit in den Beziehun- sen unter jungen Menschen. Ohne erhobe- nen Zeigefinger. Voraussetzend, daß die Mädchen unter den Zuhörern schon festgestellt haben, daß Ss junge Männer gibt, und umgekehrt, stellte Dr. Groeger die Tatsache in den Vorder- Srund, daß die Sehnsucht nach Liebe, nach dem Für-den-anderen-da-sein bei den Her- anwachsenden ganz natürlich ist. Liebe Bild⸗Dokumente aus schweren Zeiten Bald werden wir zu notieren haben, daß zehn Jahre seit der Beendigung des Krieges vergangen sind. Schon haben sich etwas freundlichere Bilder vor gewisse grausige Eindrücke gelegt. Die Zeit hat Wunden 8e heilt und vernarben lassen. Aber hinter freundlichen Bildern schlummern die Ein- drücke nur leicht und lassen sich wohl nie ganz abschütteln. Wie werden wir sie verarbeiten? 8 Der in Weinheim lebende, aber auch in Mannheim wirkende Gewerbelehrer Richard Lange hat damals“ solche Eindrücke „notiert“. Die Lokalisation der Orte fällt nicht schwer. Die bizarren Trümmersilhouet- ten lassen deutlich erkennen, was hier zu- grunde gegangen ist und wie die Umgebung beschaffen war unmittelbar nach einem Luft- angriff. * Deutlich setzen sich voneinander ab: Dokumentarisch genau, etwas trocken ge- malte Oelbilder, so ein Blick aus der Kur- Fürstenschule auf das teilzerstörte Zeughaus mit Jesuitenkirche— von feurigen Pastellen, die noch das Beben des Malers unter den Eindrücken verspüren lassen. In diesen Blät- tern ist auch das Atmosphärische eingefan- gen: ein Gemisch aus Rauchschwaden und Nebel, in dem die Sonne als roter Ball hängt, Weiteres Unheil verkündend. 8 Ein„Traumbild“ vom Bombenhagel auf Mannheim kann sich wohl nicht messen mit der eigentümlichen Vision Xaver Fuhrs, die sich„Das Hemd des Spagiriten“ nennt und das Stadtbild aus der Bomben- Perspektive von der Neckarspitze her aufrollt. Aber die unmittelbaren Notizen Langes sind frei von Naivität. Sie sind offenbar von einem ge- macht, der sich ganz den Eindrücken hingab und sie mit an französischen Impressionisten geschulten Mitteln auszuschöpfen trachtete. 8 Veber den Kunstwert mögen sich andere die Köpfe zerbrechen. Die Mannheimer wer- den die Blätter als Dokumente ihres Schick- sals auffassen und schätzen. Keine Kamera hat diese Feuersbrünste und Trümmerberge 80 festhalten können wie die Pastellkreide eines Mannes, der den Mut hatte, sich den grausigen Tatsachen zu stellen. In der Kunsthandlung Buck, J 3, 1, kann man sich diese kleine Sammlung ansehen. f. W. K. Preise für Züchter Seibert Zur Sieger-Ausstellung im„Schwanen“ trafen sich am Sonntag die Züchter der Brieftaubenvereine Mannheim, Feudenheim und Wallstadt. 110 schöne Tiere bewarben sich um die zahlreichen gestifteten Preise. Um die schönste Taube jeder Klasse zu er- mitteln, werden fünf verschiedene Eigen- schaften bewertet: Gesamteindruck, Auge und Kopf, Aussehen von Rücken, von Schwanz und Beinen, der Knochenbau und dis Muskulatur(speziell Brustbein) und schließlich Flügel und Gefieder. Nach diesen Bewertungsgrundsätzen hatten die Preis- richter eine schwere Wahl, bis sie dann mit einem Vogel und einem Weibchen des Züchters Seibert, Feudenheim, die beiden schönsten Tiere der Ausstellung feststell- ten. Die Preise in den verschiedenen Klas- sen erhielten: Sonderklasse über 3000 km: 1. Boxheimer, Feudenheim; Weibchen über 2500 km: 1. Seibert. Klasse Ia: Herr, Mann- heim; Ib: Gauch, Feudenheim; IIa: Box- heimer; IIb: Reibold, Feudenheim; hatu Jugendschute wochen: Auch ihn wollen wir nickt vergessen. Foto: Jacob könne allerdings nicht erzwungen oder„or- ganisiert“ werden, sie brauche den Raum der Freiheit und Freiwilligkeit. Allerdings, diesen Rat gab Dr. Groeger den jungen Män- nern, ihr„Objekt der Liebe“ müsse darum Wissen. Seelenvoll schmachtende Blicke wür- den nicht immer richtig verstanden. Wenn jedoch die Gegenliebe fehle. könne er nur raten, von der Auserkorenen zu lassen. Auch kür die Mädchen, denen die Rolle der Wer- bung weniger liege, die nicht so ohne wei- teres die Initiative ergreifen und um die Hand des Sohnes anhalten können(Gegen- frage des Vaters:„Sie Sie imstande, einen Mann zu ernähren?“), hatte Dr. Groeger Praktische Ratschläge, die auch in der Ehe ihre Gültigkeit behalten: Man kann sich ge- schickt ins Blickfeld schieben, ein Mädchen kann sogar einen Mann heiraten, nur muß er immer der Meinung sein, daß die Initia- tive von ihm ausgegangen sei. Ein Mädchen muß mit echt weiblicher Diplomatie ihre Wünsche dem Mann als seine eigenen sug- gerieren. „Es wird so viel von Liebe geredet, ge- schrieben, gefilmt und geschlagert“, aber das ist ein Zeichen, daß sie weithin geschwunden ist oder mißverstanden wird. Liebe ist„das Du“, immer wieder„das Du“. Man sagt 2 war:„Ich will immer bei Dir bleiben, für Dich allein will ich alles geben, aber man meint: ich und wieder ich.“ Die Worte der Liebe seien zur Tarnung für die Selbstsucht Seworden. Aber es ist ein unerbittliches Ge- setz, daß der Weg der Selbstsucht keine Liebe finde, sondern in Einsamkeit und Ver- Zz weiflung endet.(„Ein junger Mann kann sein Mädchen auf dem Schoß haben und doch sind beide durch Welten getrennt“) Zu den Problemen des täglichen Lebens Praktische Antworten gebend, erläuterte Dr. Groeger das Verhältnis der Geschlechter in der Reifezeit, die körperliche und seelische Umformung zum jungen Mann und zur jun- Sen Frau: Es ist die Bestimmung des jungen Menschen, Mann oder Frau zu werden und diese Entwicklung ist positiv. Auf die „Freundschaften“ und„Verhältnisse“ unter jungen Leuten eingehend, machte Dr. Groe- ger darauf aufmerksam, daß im Unterschied zu Männerfreundschaften bei„Verhältnis- sen“ immer die inneren Gegensätzlichkeiten und geschlechtlichen Kräfte mit im Spiel seien. Man müsse diese Kräfte nicht be- kämpfen, jedoch in Rechnung setzen und die Konsequenzen ziehen. Es gebe wohl gute, nähere Bekanntschaften, sie würden jedoch leicht zu einer über das Maß der„Freund- schaft“ hinausgehenden Bindung. Wolle man diese Bindung nicht, müsse man den Mut haben, auseinanderzugehen. Dr. Groeger sprach auch ein offenes Wort über voreheliche Beziehungen. Hingabe sei nicht mehr rückgängig zu machen, es sei in vollem Sinne des Wortes die Hingabe des ganzen Menschen. Das instinktive„Nein“ des unberührten Mädchens sei meistens echt und ehrlich. Seine geschlechtliche Kraft werde durch die Hingabe erst geweckt. Sie binde an den Mann. Dies sei in der Ehe durchaus sinnvoll und beglückend, vor der Ehe jedoch sinnwidrig, außerhalb aller Ordnung und auf die Dauer seelisch belastend. Damit sollten jedoch die Mädchen— und es gibt heutzutage sehr viele, die diese Er- fahrung hinter sich haben— nicht verdammt werden. Die Schuld liege vorwiegend an dem völligen Fehlen einer rechtzeitigen Ge- schlechtserziehung und Aufklärung durch Eltern und Schule, aber auch an mangelnder Liebe im Elternhaus. Abschließend empfahl Dr. Groeger der Jugend, in der Gemeinschaft das andere Geschlecht als Geschlecht- und nicht als einzelnen— kennen zu lernen. Dazu biete sich in den Jugendgruppen, in Häusern der Offenen Tür, in Schulen und nicht zuletzt bei qugendtanzabenden Gelegen- heit. Erst dann könne man sich bewußt aus einer„Kollektion“ den passenden Lebensge- fährten auswählen.„Dann können wir nur noch gratulieren“, sagte Dr. Groeger,„denn es wird das Gefühl herrschen, als ob das Le- ben neu beginnt und die Welt zum erstenmal einen Sinn hat“. b-t Lärmbekämpfung ist wirtschaftlich Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebsingenieure tagte in Mannheim „Musik wird störend oft empfunden, die- Weil sie mit Geräusch verbunden“, klagte einst der weise Wilhelm Busch. Nun gibt es aber außer Musik noch vielerlei andere Dinge, die mit Geräsch verbunden sind, sogar mit Lärm. Wann wird jedoch Geräusch zu Lärm? Darüber gibt es heute schon eine ganze Spezial wissenschaft. Die Arbeits- gemeinschaft deutscher Betriebsingenieure in Gemeinschaft mit dem Bundesinstitut für Arbeitsschutz(Soest, Westfalen) veranstaltete gestern in der Gewerbeschule I eine Tagung. auf der die Ingenieure der Mannheimer und Ludwigshafener Großindustrie Gelegenheit hatten, sich mit allen Aspekten des gesund- heitsschädlichen Lärms vertraut zu machen. Dr.-Ing. Koch(Soest) gab einen mit inter- essanten Schaubildern, Diagrammen und komplizierten Formeln illustrierten Ueber- blick über Schalldruck, Schallausbreitung, Körperschall und Meßmöglichkeiten. Be- kanntlich mißt man die Lautstärke in Phon. Die Skala der Meßinstrumente reicht von 1 bis 140 Phon. Ueber„das Ohr gepeilt“ kann man etwa 100 Phon annehmen, wenn man sich beispielsweise in einem Maschinenraum nur noch durch sehr lautes Sprechen, fast Schreien, verständlich machen kann. Emp- findliche Meßgeräte registrieren jedoch jede Nuance. Die Phonskala hat allerdings den Nachteil, daß bei ihr eine Zunahme von jeweils zehn Phon eine Verdopplung der Lautstärke bedeutet. Nach einer detaillierten Schilderung der Anatomie des Ohres referierte Dr.-med. Gottberg(Soest) über die gesundheitlichen Schäden des Lärms. Er erläuterte die Mes- sung der Hörfähigkeit an Hand eines Audio- gramms und ihre Abhängigkeit von Alter, Ermüdung und Uebertäubung durch Lärm. Zwar ist das Ohr mit natürlichen Schutz- maßnahmen ausgerüstet, jedoch halten sie einer zu starken Beanspruchung nicht stand, das Trommelfell platzt. Auch andere blei- bende Schäden können nachgewiesen wer- den: Es treten Zerstörungen in der Schnecke vom Ende der ersten bis zur Mitte der zwei- ten Windung auf. Vorübergehende Symp- tome sind Krampf der Blutgefäße, Funk- tionsschwäche, Ansteigen des Gehirndrucks, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Einwir- kung auf Magen- und Darmleiden. Schon daraus ergibt sich, daß Lärm Geld kostet, und das Investitionen zur Lärm- bekämpfung gut angelegt sind. Denn Lärm lenkt die Aufmerksamkeit ab, verlängert die Reaktionszeit, erhöht das Unfallrisiko und die Fehlleistungen. In einem abschließenden Vortrag ging Dr. Koch auf die praktischen Möglichkeiten der Lärmbekämpfung ein. Seine Anregungen wurden durch eine gleich- zeitig in einem benschbarten Saal auf- gebauten Ausstellung besonders anschaulich unterstrichen. Dort waren die Errungen- schaften der Technik auf diesem Gebiet zu sehen: Beispiele von Schallschluckputz, schalldämmende Türen sowie Luft- und Trittschalldämmung, erner sah man„Ohro- liven“ für individuellen Schutz, Akustik- platten in allen Ausführungen für tausender lei Zwecke, Gibskartonbretter, Material zur störungsfreien Gründung von Maschinen wie Metallgummi und Schwingmetall und schließlich die verschiedenen Modelle der Lautstärker- und Schallpegelmeßgeräte. b-t „Wie die Ieufel die Stelle nördlich von Sandhofen. wo in ... haben die Jungen vom Jugendsozialwerk Blumenau schafft“, teilte uns die Sandhofener Pohzei mit. Unser Bild zeigt ge- der Nacht zum Dienstag die Gefahr eines Dammbruchs besonders groß war. Sie wurde von Dammwochen und Wasserwehr, die den ganzen Dienstag uber in zwei Schichten arbeiteten, gebannt.(Vgl. untenstehenden Artikel.) Bild: Steiger Gefahr gebannt- Pegelstände sinken Feuerwehr im Großeinsatz/ Katastrophenschaden noch nicht zu übersehen Die Gefahr ist gebannt. Die Pegelstände von Neckar und Rhein sind in der Nacht zum Dienstag, wie es die Fachleute voraussagten, zum Stillstand gekommen und anschließend gesunken: der Neckar bis gestern abend um 70 Zentimeter auf 3,40 m, nachdem er am Montagabend mit 9, 10 m seinen Höchststand erreicht hatte; der Rhein zuerst um 30 Zen- timeter auf 8,61 m und schließlich in den Abendstunden des Dienstag auf 8,39 m. Diese Tendenz hält— zentimeterweise— weiter an, wobei der Rückzug beim Rhein etwas langsamer vonstatten geht als beim Neckar. Der Katastrophenschaden im Stadt- und Landkreis Mannheim ist noch nicht zu über- sehen. Er ist in jedem Fall ganz erheblich. Etwa 260 Obdachlose wurden gestern— 80 meldete die Städtische Pressestelle— von der Stadt betreut. Sie sind teilweise in der Schiller- und Luzenbergschule untergebracht; ihre Verpflegung hat die Notgemeinschaft übernommen. Gefährlich war die Situation noch einmal am Montagabend, als um 21 Uhr das Hochwasser auf der Nordseite der Frie- senheimer Insel(zwischen Feldscheune und Wirtschaftsgebäude Dehus) den Hochwasser- damm am Altrhein durchbrach. Ein Perso- nenkraftwagen und eine Zugmaschine mit Anhänger, die in Richtung Dehus fuhren— der Anhänger war mit Sand für die Damm- abdämmung beladen— blieben im Wasser stecken und konnten nicht mehr geborgen werden, Das auf diesem Inselteil unterge- brachte Vieh wurde mit Hilfe amerikanischer Amphibienfahrzeuge auf die Sandhofener Seite geschafft und im Schlachthof Mannheim Untergestellt. Da das Hochwasser nach Mit- ternacht auf den südlichen Inselteil vordrang, mußten die in den dortigen Kleingartenanla- gen wohnenden Personen mit Schlauchbooten der Berufsfeuerwehr evakuiert werden. Am Rande dieser Ereignisse spielte sich ein Drama ab, denn ein dreijähriger schla- kender Junge, dessen Mutter nachts arbei- tet, blieb in einem Gartenhaus zurück. Eine von Kriminalpolizei und Wasserschutzpoli- zei gestartete Suchaktion führte nach 14 Stunden am Dienstag zum Erfolg: Auf einer Matratze sitzend wurde der Kleine ge- kunden. Die schon mit Wasser vollgesogene Schlafunterlage hatte sich am Dach eines von Wassermassen umspülten Behelfs- heimes festgehakt. Der Junge war, als er Sozialausschuß: Wie sollen Bunker bewacht werden? „Vorlage Fehsenbecker“ nach scharfen Diskussionen vertagt/ Zweite Fürsorgerin für Neckarstadt- West Mit einer vertagten, einer zurückgezoge-„illegal“ angesiedelt hätten. Die unberechtigte Schließung aller leergewordenen Zellen nen(und später umformulierten) und einer nach kurzer Debatte angenommenen Vor- lage erwies sich die gestrige Sitzung des Sozialausschusses als stürmischer, als es die Tagesordnung erwarten ließ: Die von Bei- geordnetem Dr. Fehsenbecker vorgeschlagene 24-Stunden- Bewachung der Bunker stieß auf den heftigen Widerstand eines Teils der Ausschuß mitglieder, so daß nach ein- stündiger, lebhafter Diskussion die Vorlage zur neuerlichen Beratung in den Fraktionen auf vier Wochen vertagt werden muß. Dr. Fehsenbecker begründete seinen An- trag mit der Feststellung, daß trotz der Devise des Mannheimer Stadtrates„Keine Familien mehr in den Bunkern“, sich seit dem 18. Februar 1954 bereits 25 neue Familien unter den noch 1100 Bunker- Bewohnern Niederlassung von Ehefrauen bisher un- verheirateter Bunkerbewohner habe durch die nur teilweise Bewachung der Bunker nicht verhindert werden können. Der Sozial- ausschuß solle daher dem Stadtrat empfehlen, konnten das Gremium völlig überzeugen. Eine Trennung der„Wohnbunker“ nach Ge- schlechtern wurde erwogen, wegen der schwebenden Verhandlungen über den Bau eines Arbeiterwohnheimes(zur Hälfte mit mit einem jährlichen Kostenaufwand von- städtischen Geldern finanziert) aber dann 91 000 DM der ganztägigen Bewachung zu- zustimmen. Dieser Antrag, der Dr. Fehsenbecker nach seinen eigenen Worten„sehr schwer flel“(„aber wenn wir das nicht tun, können wir in zwei Jahren wieder Wohnungen für Bunkerbewohner bauen“), wurde von den Stadträten Eimuth(KPD), Sommer(SPD) und Mayer(SPD) heftig angegriffen, aber weder der Vorschlag, den Betrag von 91 000 DM einem Bauprogramm zur Ver- fügung zu stellen, noch die geforderte Der moderne Mensch und die Kirche Pfarrer Dr. Stürmer sprach beim Club„Folke Bernadotte“ Auf Einladung des Clubs„Graf Folke Bernadotte“ sprach Pfarrer Dr. Karl Stür⸗ mer am Montag über das Thema„Wie kann die Kirche den modernen Menschen an- sprechen?“ Das Lebensbild des modernen Menschen bestimme sich nicht allein durch sein Leben in einer technisierten Umwelt. Auch die gesamte innere Einstellung zu allen Lebensfragen habe sich geändert. So wie im Mikrokosmos durch die Atomzertrümmerung die Ruhe im Atomkern nicht mehr gesichert sei, so habe auch der moderne Mensch kei- nen festen Zentralpunkt mehr, sagte Dr. Stürmer. Wenn man dann noch die Ent- täuschungen in Betracht ziehe, die der Mensch in seinem Leben erfahre— die Wissenschaft bezeichnet sie als typisches Merkmal des modernen Menschenbildes erkenne man, daß es dem modernen Men- schen schwer gemacht werde, an die Exi- stenz eines Gottes zu glauben. „Diesem Menschen steht die Botschaft Christi gegenüber. Wie soll sie an ihn her- angebracht werden?“, fragte der Redner. Daß die alten Wege nicht ausreichen, zeige zurückgestellt. „Es gibt in jeder großen deutschen Stadt zwei Zentralprobleme: Das Bunker- und das Dirnenunwesen“, sagte Stadtdirektor Schell, der empfahl, bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze in Mannheim der Industrie auch die Sorge für geeignete Unterbringung der„Zuzügler“ zu überlassen.„Die Vorlage will nur eine dauernde Niederlassung in den Bunkern verhindern“, lautete der Schlußg- kommentar Dr. Fehsenbeckers, bevor der Antrag vertagt wurde. Punkt zwei: Wegen des durch die Ein- weisung der Bunkerfamilien in die Ludwig- Jolly-Straße entstandenen„fürsorgerischen Schwerpunktes“ Die„Neunzehnte“ liegt jetzt mitten in einem Wohngebiet), sprach sich Stadtdirektor Schell für eine intensivere Betreuung dieser Gegend aus. Diese Be- treuung kann aber nur durch die Einstellung einer zusätzlichen Fürsorgerin erfolgen, denn „unsere Fürsorgerinnen rasen wie die Brief- die Tatsache zweier Arten von Christen: träger durch die Straßen, um ihr Pensum „Die einen dokumentieren ihre christliche erledigen zu können“(Stadtrat Esser). Ein Einstellung durch Zugehörigkeit zu einer lebhafter Streit um Formulierungen(Stadt- Kirche, die anderen glauben, auf die Kirche rat Mayer) drohte auch diese Vorlage zu be- als Vermittler verzichten zu können, suchen einträchtigen, wurde aber dann durch mann- einen eigenen Weg zu Gott, übernehmen nur hafte Worte(Stadtrat Bartsch) ad absurdum die Ethik vom Christentum und kappen den geführt. Man einigte sich einstimmig darauf, ganzen Mythos.“ Dabei stünden sie den dem Stadtrat die Einstellung einer zweiten kirchlichen Einrichtungen oft gegenüber, wie etwa Jaspers oder Kirke- empfehlen. gaard. 0 feindlich Fürsorgerin in der Neckarstadt- West zu Zum dritten Punkt, dem Erlaß eines Die Aufgabe der modernen Kirche sei es, Gebührentarifs für die Städtische Beratungs- jeden Menschen, gleich wo er stehe, von der stelle für Kinder und Jugendliche, referierte Liebe Gottes zu überzeugen, Dies erreiche ihr Leiter, Pr. Schraml, über die Notwendig- sie aber nur, wenn sie ihn in seinen Leiden keit einer solchen Festlegung und betonte, und Nöten aufsuche und ihn wissen lasse, daß der soziale Charakter seines Instituts daß auch er von Gott geliebt werde.„Denn nach wie vor im Vordergrund stehe. Der ent- dieses Bewußtsein braucht der Mensch von sprechende Antrag an den Stadtrat wurde heute mehr denn je.“ hatu angenommen. hwWb gefunden wurde, bei Bewußtsein und weinte bitterlich. Er wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. Die Gefahr eines zweiten Dammbruchez war während der Nacht noch nördlich von Sandhofen besonders und Wasser wehr, bestehend aus Polizei, Ar- beitern des Tiefbauamtes und der Gutsver- waltung EKirschgartshausen waren die ganze Nacht auf den Beinen und entdeck- ten rechtzeitig eine Unterspülung. Sofor- tiger Einsatz aller verfügbaren Kräfte ver- hinderte den Dammbruch. Die ganze Nacht und auch am Dienstag arbeiteten zwei Schichten mit je 60 Arbeitern unermüdlich an der gefährdeten Stelle. Unter ihnen 8 haben sich die Jungen vom Jugendsozial- werk Blumenau besonders ausgezeichnet. Die Berufsfeuerwehr war den ganzen Dienstag mit allen Kräften im Einsatz, um im Hafengebiet aus Lagerräumen und Betrieben das in Kellern oder Erdgeschos- sen stehende Wasser herauszupumpen. Gleiches gilt für die in Mitleidenschaft ge- zogenen Wohngebiete. Die Berufsfeuerwehr mußte hierbei jedoch nach dem Grade der Wichtigkeit vorgehen und arbeitete des- halb in erster Linie an der Sicherstellung von Lebensmitteln und dem Schutz der Energie versorgung. 5 begann ein weiterer Großeinsatz der Be- rufs feuerwehr, gemeinsam mit argerikan. schen Pionieren im Gebiet der Kammer. schleuse. D-UKloth Der Polizeibericht meldet: Uberfall auf Taxifahrer Verdächtiger bereits verhaf te Nach 23 Uhr fuhr ein Taxifahrer mit zwei amerikanischen Soldaten in Zivil nach der Scheinwerferkaserne. Auf der Weinhei⸗ mer Straße ließen die beiden Fahrgäste unter einem Vorwand anhalten und über- flelen den Schofför. Er wurde, als er sich zur Wehr setzte, mit einem Taschenmesser an Hand und Fingern durch Stiche verletzt. Er mußte ins Krankenhaus gebracht wer- den; Gefahr besteht nicht. Die beiden Räuber, die nur eine Brieftasche mit Ausweispapie- ren erbeutet hatten, flüchteten. Ein der Tat verdächtiger Soldat wurde bereits festge-; nommen. Fernsprechautomat gestohlen Auf der Schönau hatte es ein Dieb offen- bar auf die Kasse eines Münzfernsprechers abgesehen. Er nahm den ganzen Automaten mit, wodurch der Post ein Schaden von 650 Mark entstand. 0 Gerüst stürzte zusammen In der Stengelhofstraße auf der Rheinau stürzte während des Sturmes in der vor- letzten Nacht ein an der Rückseite eines fkünfgeschossigen Hauses aufgestelltes Ge- rüst zusammen. Personen wurden nicht ver- letzt, jedoch gab es großen Sachschaden. Zusammenstoß am Paradeplatz Gestern Nachmittag stießen am Parade- platz ein Personenkraftwagen und ein Lie- ferwagen zusammen. Dabei wurde eine Per- son verletzt. Es gab beträchtlichen Sachscha- den(etwa 2000 Mark). Keine Gefahr für Lebensmittel im Merkur- Kühlhaus Unsere gestrige Reportage über die Hoch- Wasser- Auswirkungen in Mannheim enthielt auf Grund eines Uebersetzungsfehlers einer amerikanischen Nachricht die nicht richtige Angabe, daß aus dem Merkur-Kühlhaus ver- derbliche Lebensmittel im Wert von 20 Mil- lionen DM. gerettet wurden. Richtig ist, daß die Lagerräume dieses Kühlhauses nicht gefährdet waren und dort weiter eingelaget Wurde. Darüber hinaus waren, nach An- gaben von Experten., die Kühlflächen keines der Mannheimer Kühlhäuser gefährdet. Wie wird das Wetter? Klares Frostwetter Vorhersage bis Donnerstag früh: Vorwiegend heiter, nur vorüber- gehend bewölkt, kein wesent- licher Schneefall. Tagestempera- tur 10 bis—2 Grad, nächtliche 8 Tiefstwerte—6 bis—10 Grad. Im allgemeinen schwache Winde, Weitere Aus- sichten: Vor Wochenende keine grundlegende Aenderung zu erwarten. f. Pegelstand des Rheins, 18. Januar: Maxau 820(17), Mannheim 868(4.53), Worms 744(60), Caub 692(774). grog. Dammwache In den Abendstunden ges 2ei. „NM nas der der Une Car Pu 2 vou sche mai pril Kl Par Boy bplüt „2 V als dur Cor 5. * * . * 5 kan ihr wär gra. deu Bev gibt e au ge- d zeigt eines die den Artikel.) Steiger mbruches Aich vonn nmwache lizei, Ar-. Gutsver- die entdeck- Sofor- äkte ver⸗ 2e Nacht en zwei rmüdlich ren r ihnen ndsozial- chnet. ganzen Satz, um len und Igeschos-· wumpen. aft ge- uerwehr rade der ete des- rstellung lutz der Astunden der Be. jerikan- Lammer. -/ Kloth ET haf te wer mit vil nach Weinhei⸗ ahrgäste d über- er sich nmesser verletat. ht wer- Räuber, ispapie- der Tat festge · ̃ f b offen- prechers tomaten von 650 Rheinau er vor- e eines tes Ge- cht ver ⸗ den. ine Per- achscha- tel 3 e Hoch- enthielt rs einer richtige aus ver- 20 Mil- ist, daß s nicht gelagckt ch An- keines det. es ter ig früh: orüber⸗ wesent- mpera- chtliche Grad. be Aus- legende 2. Maxau 4(761) kr. 14/ Mittwoch, 19. Januar 1955 „ 5 Neue Kabarettprogramme: D. Kelly ist in der Stadt „König der Taschendiebe“ „Pardon, mein Herr, ich hab' hier plötzlich eine Uhr,— oh, und hier wäre noch eine Brieftasche, die mir nicht gehört. Bei- fall in der„Roten Mühle“: Denn alle Gäste haben es gesehen. Der blonde junge Mann mit der„Gelehrten-Brille“ hat an einem Tisch unter dem Publikum gesessen, einen Spielkartentrick vorgeführt und sich dann wieder entfernt. Sonst nichts. Wirklich nichts 5 Das Programm der zweiten Januar Hälfte trägt Dan Kelly— Dan, der sympa- thische junge„König der Taschendiebe“ aus Amsterdam. Der Werbeslogan—„Die Krimi- nalpolizei steht vor einem Rätsel“— mag zwar übertrieben sein, denn sie weiß natür- lich um das unwahrscheinliche Leistungs- vermögen solcher„Künstler“(auch„Diebe“ können„Künstler“ sein), aber das ändert nichts an der Tatsache, daß Kelly, der vor eineinhalb Jahren schon einmal in Mannheim War, Kripo-Chef Riester bei einem Experi- mentierabend die Uhr mauste, ohne daß es dieser Routinier merkte. Nun zieht Kelly sogar Leuten die Binder aus(mit Windsor- und anderen Doppelknoten), ohne daß sie es merken.— Es werden noch einige Worte über diesen ungewöhnlichen Burschen zu verlieren sein. Wir sagten: Er trägt dieses Programm (indem er als Bauchredner mit Erna“ noch eine zweite Vorstellung gibt). Er trägt es auch in der finanziellen Kalkulation des Hauses. Um 50 erfreulicher, daß der „Rest“ nicht abfällt:„Alfredo“, der Glas- fangjongleur,„Mendin“ mit seiner Rad- Akrobatik und Angela Gornadi, die durchs Programm führt und mit Hamburger See- mannsliedern gefällt. Nur Dorothea Wenk hoff, die Tänzerin, ist„a weng schwoach“. Walter Witzel und seine Solisten gefallen; am besten in einer St.-Louis-Blues-Impre- tation.-kloth Metropol: Saubere Artistik Artistisch saubere Leistungen und eine geschickt arrangierte Zusammenstellung zeichnen das zweite Januarprogramm im „Metropol“ aus: Da sind die„Zwei Carme- nas“, ein Geschwisterpaar aus Lampertheim, dem jetzt über einen Vertrag bei Ringling der groge Sprung nach drüben geglückt ist. Und diese Carmenas, von denen die elfjährige Carmen Kleber— trotz der völlig unnötigen Puppe und der„Pflichtschmuserei“ mit dem 25 Lenze zählenden Brüderchen— eine bra- vouröse Körperbeherrschung zeigt, verraten schon jetzt eine Klasse, die ihnen noch manche Chance geben wird. Die„Malinis“ bringen gute Tricks, verkennen aber in ihren Klamaukszenen das Wesen der echten Parodie und brillieren mit ihrem akrobati- schen Können erst zum Schluß als„Frank- Boys“. Als Antipoden, Jongleure und ver- blüffende Zauberer präsentieren sich die „Zwei Balint“, die in einer anderen Nummer als„Paul und Assistentin“ auftreten und durch ihre exakte Arbeit überzeugen.„La Corina“, von der man das nicht immer sagen kann, tanzt dazwischen und gefällt durch ihr angenehmes Außere Alles wäre nett und schön und gut— wäre nicht Oskar Chloupek, den das Pro- gramm als„das große Talent unter den deutschen Sprechern“ ankündigt und der den Beweis für dieses Talent schuldig bleibt. Er gibt sich riesig Mühe, hat einige nette Sachen auf Lager, aber er beherrscht die halb- fertigen Sätze nicht, und kommt nur schwer an. Und mit schwachen politischen oder uralten anderen Witzlein ist es nicht getan— ein aktuelles Repertoire wäre besser Kapelle Hoffmann: Wie gehabt: rhyth- misch sauber, einfallsreich und klangstark. hvyb „Klein- Den neu erwachten Bürgersinn auffangen MORGEN Die kommende Gemeindeordnung bietet zahlreiche Möglichkeiten dafür an In der Stadtratssitzung am 12. Januar referierte Stadtsyndikus Dr. Watzinger über den Regierungsentwurf für eine neue Gemeindeverfassung. Unser Artikel untersucht verschiedene Möglichkeiten, die sich für die Mannheimer Verhältnisse ergeben könnten. Das Interesse für die Anliegen unseres Zusammenlebens ist spürbar erwacht. Zu- nächst waren alle nach diesem Zusammen- bruch mit eigenen Sorgen vollauf beschäf- tigt. Da überließ man gern alles andere denen, die sich darum kümmern wollten. Inzwischen hat sich aber doch recht vieles stabilisiert und normalisiert, geben wir das einmal unumwunden zu, wenn auch für manche„Geknotter auf alle Fälle“ zum Handwerk gehört. Es ist als Wieder mehr Interesse da für die überindividuellen Dinge und Zusammenhänge. Es wäre wohl auch mehr Lust für ein aktives Mitwirken da, aber das besorgen schon andere, die über ein zunehmendes Interesse gar nicht so erbaut sind, auch wenn sie den Mangel an Beteiligung oft genug beklagt haben. Fühlen sie sich durch erwachendes Inter- esse um das Thema für ein 10 ge- Bed N beliebtes Klage Im Rahmen der kommenden neuen Ge- meindeordnung wird es einige sehr beacht- liche Möglichkeiten für das aktive Mitwir- ken an der Gestaltung der Gemeinde- geschicke geben. Vorgesehen ist die obliga- torische Jährliche Gerneinde versammlung. Gegen diesen Punkt wurde bei den ersten Debatten bereits Sturm gelaufen. Den gro- Amreu Ben Städten würde ihre Durchführung be- deutende Organisationsprobleme stellen. In Ulm kennt man seit Jahrhunderten den „Schwörmontag“, an dem im Saal des Schwörhauses die Verwaltung Rechenschaft gibt. In größeren Städten müßten regionale Veranstaltungen den Versuch machen, dem Sinn einer solchen Einrichtung gerecht zu werden. Bürgerbegehren und Bürger- entscheid: Der Gemeinderat in Ge- meinden mit Bürgerausschußverfassung der Bürgerausschuß— kann mit zwei Dritteln seiner Mitgliederzahl beschließen, daß eine wichtige Gemeinde angelegenheit dem Ent- scheid der Bürger zu unterbreiten ist. Ein Bürgerentscheid ist herbeizuführen, wenn mindestens ein Zehntel der Bürger ihn be- entrat. Ein Bürgerentscheid wäre Zu- standege kommen, wenn mindestens die Hälfte der Wahlberechtigten gültig abge- stimmt und die zur Entscheidung stehende Frage die Mehrheit erhalten hat, Um die Mitarbeit solcher Bürger zu gewinnen, denen es an Zeit und Kraft fehlt, das Amt eines Stadtrats zu übernehmen, kann die Bürgerausschuß verfassung eingeführt wer- den. Der Bürgerausschuß wäre oberstes Or- gan der Stadt und wählt aus seiner Mitte den Stadtrat. In Mannheim würde der Bür- gerausschuß(bei 280 000 Einwohnern) 80 Mit- lieder haben, und der Stadtrat 20 Mitglie- der. Wenn es gelänge, den Stadtrat so zu besetzen, daß er einen Tag in der Woche sich frei machen kann für ein aktives Mit- wirken an der Verwaltung, wäre das nicht übel. Wenn aber nicht, dann müßte der Per- sonenkreis der Delegierten enger gewählt Werden. Das wiederum käme auf einen„Magi- strat“ hinaus, bei dem etwa vier hauptamt- lich bestallte Beigeordnete vier aus dem Bürgerausschuß delegierten Beigeordneten gegenüberstehen und der(Ober-) Bürger- meister den Vorsitz führt. Der Bürgeraus- schuß würde seltener tagen als der Stadt- rat heute. Er würde besonders bei den Etatberatungen in Anspruch genommen werden und wäre auch über die Ergebnisse der Haushaltsrechnung genauestens zu in- formieren. Bürgerbegehren und Bürgerent- scheid zeigen dem Bürgerausschuß einen Weg, seinen Willen darüber hinaus zur Gel- tung zu bringen. Es wäre aber schade, wenn nur„im Rahmen einer Gemeindeordnung“ die Lust und Liebe der Bürger aktiv werden könnte. Von einem neuen Organisationsstatut darf nicht alles erwartet werden. Auch mit un- vollkommenen Einrichtungen läßt sich Wert- Volles erzielen, wenn die Männer danach sind, und die vorbildlichste Satzung hilft nicht viel, wenn die Männer eben nicht danach sind. Die verbesserten Möglichkeiten einer neuen Gemeindeordnung sollte Mannheim ausschöpfen. Und wenn Mannheim sich für eine bestimmte Eventualität schon bald ent- Schlieben könnte, wäre das Votum der zweitgrößten Stadt des Landes nicht gleich- gültig für die weitere Behandlung der Fra- gen im Landtag. F. W. Kk. NCE N- BESCH WEN DEN Untersuchungen in Schulen In Mannheim werden in den Schulhäusern die Zwangsuntersuchungen(betr. Lungentuber- kulose) durchgeführt.— Es berührt eigenartig, wenn diese unter Aufsicht von uniformierter Polizei durchgeführt werden.— In den Be- trieben in Mannheim war dies doch auch nicht nötig. Wir wissen doch alle, daß wir müssen.— Ist es notwendig, daß wir dieses„Müssen“ sehen müssen? E. G. Die Botschaft hör' ich wohl „Die Getränke werden billiger— wenn die Getränkesteuer fällt..“ Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Die Stadt würde das Loch im Stadtsäckel sonstwie stopfen müssen. Das Rezept ist einfach. Man nehme den Rotstift und erhöhe.. Jeder ein- sichtsvolle Wirtshaus- oder Kaffeehausbesu- cher wird die ihm für Verzehr von Wein, Sekt, Branntwein und Kaffee in Rechnung gestellte Getränkesteuer gern bezahlen, wenn er sich überlegt, was er als Ersatz bei Wegfall dieser Steuer zu blechen haben dürfte. Wer ist an- derer Meinung? EIn. K. Auch ein Parkplatzproblem Laut MM vom 8. Januar 1955 wurde in der Sitzung des Verwaltungsausschusses fest- gestellt, daß der Parkplatz an der Kunsthalle nicht ausgenutzt ist. Nachdem trotz mehrfacher Vorstellungen bei der Polizei der genannte Parkplatz immer wieder zum Tummelplatz fußballspielender und kunstradfahrender Ju- gendlicher wird, haben inzwischen die an un- seren Fahrzeugen verursachten Lackschäden ein tragbares Ausmaß überschritten. Entgegen den Bestrebungen der Stadtverwaltung, die Straßen weitgehend von parkenden Fahrzeu- gen freizumachen, sehen wir uns leider ge- zwungen, auch für die Fahrzeuge unserer Kun- den bis auf weiteres von der Benutzung dieses Parkplatzes Abstand zu nehmen. Firma R. Geteilte Meinungen An den Einsender M. B. und seine Be- schwerde über die Männer der Müllabfuhr: Warum nur so gehässig? Die Leute rufen Pro- sit Neujahr, und zwar fröhlich. Dann gibt man etwas— oder nichts. Und hat man nichts, sagt man„Prosit— das nächste Jahr.“(Ich gebe einen„Fuffziger“, und das ist nicht einmal ein halber Pfennig pro Abfuhr.) Diese uralten Sitten“— dem Zuträger von Bäcker oder Metz- ger, dem Briefträger oder der Zeitungsfrau— an Neujahr einen kleinen Obulus zu geben— so schlecht sind diese„alten Sitten“ auch wieder nient.. * „Prost Neujahr— mer sin 6 Mann!“— Der Einsender, der die Unsitte des Trinkgeldinkas- sos der Mannheimer Müllmänner anprangert, hat vollkommen recht. Meines Wissens ist diese „Toür“ auch verboten. Das ist doch Bettelei, in die Form eines Neujahrswunsches 1 J. Sch. Stadtverwaltung antwortet Sie veröffentlichen in der letzten Rubrik „Anregungen und Beschwerden“ eine mit „Der Riecher für den Kundenwunsch“ Personalschulung über das Verhältnis Käufer- Verkäufer An der„Endstation“ einer jeden Ware (bevor sie in den privaten Bereich gelangt) steht das Verhältnis Kunde— Verkäufer. Es ist von so großer Bedeutung, daß sich seit Jahren auch die Psychologen dieser mensch- lichen Beziehung angenommen haben. Auf- gabe der Verkaufspsychologie ist es, den Verkäufer so zu unterrichten, daß er einen „Riecher“ für den Kundenwunsch entwickelt und sein Gegenüber individuell„anfaßt“. Im Rahmen einer Personalschulung eines Mannheimer Möbelhauses spricht in dieser Woche der Psychologe Hellmut Kreissel über alle damit zusammenhängenden Fragen. Richtschnur ist dabei die Verantwortung ge- genüber dem Kunden, der nach dem Ein- kauf das Geschäft mit dem Eindruck eines „Erfolges“ verlassen soll. Dieser Erfolg des Kunden sei dann immer auch ein Erfolg der Firma. Sympathie und Antipathie spielten auch in der Beziehung Kunde- Verkäufer eine große Rolle, denn der Käufer spüre sofort, ob in einem Hause der „gute Ton“ vorherrsche oder nicht.„Nicht nur die Qualität der Ware entscheidet über den Verkaufserfolg, sondern ebenso wichtig ist auch der richtige Kontakt zum Kunden und das persönliche Geschick des Verkäu- fers.“ Es sei eine Selbstverständlichkeit, sagte Dr. Kreissel, daß dieser Verkäufer ge- pflegt, korrekt und anpassungsfähig sei. Ge- rade beim Möbelkauf müsse sich der Kunde auf die Bedienung verlassen können, weil dadurch die Wohnung und damit sein wich- tigster Lebenskreis für lange Zeit bestimmt werde. Hk „M. B.“ gezeichnete Beschwerde darüber, daß Arbeiter der städtischen Müllabfuhr am 2. Ja- nuar 1955 von Haus zu Haus gegangen seien, ein gutes neues Jahr wünschten und auf ein Trinkgeld warteten. Ein derartiges Verhalten ist den städtischen Bediensteten streng unter- sagt. Wir können aber begreiflicherweise nur dann einschreiten, wenn uns konkrete Fälle genannt werden. gez. Tiefbauamt Kfz.-Steuernachlaß für Versehrte Ich hatte vor einigen Tagen beim Finanz- amt Mannheim einen Antrag auf Kraftfahr- zeugsteuernachlaß eingereicht. Was mich vor- weg überraschte, war die freundliche und nette Behandlung des Sachbearbeiters. Ihm meinen Dank.— Dennoch mag das Erlebnis für sich Sprechen: Ich bin Schwerkriegsbeschädigter (70 Prozent) mit nur einem Lungenflügel, stehe im Berufsleben und habe einen Anmarsch so- wie Heimweg von jeweils eineinhalb Stunden. Diese eineinhalb Stunden sind mit großen Beschwerden verbunden(hervorgerufen durch meine Kurzatmigkeit, Luftmangel in der über- füllten Straßenbahn und manches mehr). Dies veranlaßte mich, einen Pkw anzuschaffen. Die nette und freundliche Aufklärung von seiten des Sachbearbeiters im Finanzamt ließ nun meine Hoffnung auf Steuernachlaß schwinden, obwohl der mich untersuchende Arzt ein- Wandfrei feststellte, daß meine Gehbehinde- rung von meinem Leiden herrührt. Ich möchte hiermit die Behörde fragen, was sie unter Geh- behinderung versteht. Muß man unbedingt beinamputiert sein? Es gab in der„glorreichen Vergangenheit“ ein Gesetz, das jedem Kriegs- versehrten(ab einer bestimmten Prozentzah) Steuerfreiheit für Kraftfahrzeuge gewährte. Heute nun, im demokpatischen Staat stützt man sich auf ein altes ntrollratsgesetz, das die Wirklichen Gegebenheiten ohne Zweifel ver- kennt. H. M. Fast zu entgegenkommend! Ich muß dem Einsender M. Sch.(„ MM“ vom 13. Januar) entschieden entgegentreten, wenn er die Höflichkeit eines bestimmten Bearaten des Mannheimer Finanzamtes in Zweifel zieht. Ich erlebte an diesem Schalter, an dem ich ebenfalls meine Autosteuer bezahlte, gerade das Gegenteil: Der Herr vor mir wurde von diesem Beamten mit einer Höflichkeit behan- delt, die beinahe schon ein Zuviel an Entgegen- kommen enthielt. Ich möchte aus verschiedenen Gründen nicht darauf eingehen, um welche Ge- fälligkeit es sich handelte, sondern will ledig- lich feststellen, daß gerade dieser Angehörige der wohl landauf und landab unbeliebtesten Behörde durch seine Freundlichkeit in Steuer- zahlerkreisen bekannt ist und das ihm hier ge- spendete Lob vollauf verdient.. Handelskammer Mannheim eine Arbeits- Seite 3 Erster Iag- ein Erfolg 4205 Teilnehmer Die Veranstaltungen des Eröffnungstages der Jugendschutzwochen am Montag, darun- ter der große öffentliche Vortrag von Dr. Groeger im Musensaal, über den wir heute referieren, waren von insgesamt 4205 Teil- nehmern besucht. Dieser Meldung fügt die städtische Pressestelle hinzu, daß dies die höchste Teilnehmerzahl ist, die Mannheim bisher für eine derartige Veranstaltungsreingne erzielte. Die weiteren Vorträge dieses ersten Tages wendeten sich an Volksschullehrer, Erzieher an höheren Schulen, Sozialarbeiter und Fürsorgerinnen sowie an einen Teil der Beamtenschaft der Schutzpolizei. 5 Wirtschaft und Schule veranstaltet die Industrie- 5 Heute und tagung mit Lehrkräften der Volksschulen und Vertretern der betrieblichen Praxis. Den Vertretern der Volksschule soll dabei gezeigt werden, welche Anforderungen das Wirt- schaftsleben an den beruflichen Nachwuchs stellt. Das Hauptreferat„Wirtschaft und Schule“ hält Berufspädagoge Otto Merckle (Stuttgart) von der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Baden- Württemberg. Wichtigste Punkte des Refera- tes: Der Uebergang des Jugendlichen von der Schule in den Betrieb, und Wünsche und Anregungen der Wirtschaft. 8 Iermine Deutscher Naturkundeverein:„Unsere Kor- sikafahrt Ostern 1955“, Farbdiavortrag von Pr. Kirstein, 19. Januar, 19.45 Uhr, Lichtbild saal Wohlgelegenschule. 33 Biblischer Vortrag„Geheimnisse der Seele“ am 19. Januar, 20 Uhr, im Konfirmandensaal der Christuskirche; Spr.: Pfarrer Dr. Weber. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: Mitglie- der versammlung, 19. Januar. 20 Uhr.. KKV„Columbus“:„Was bringt uns die Steuerreform?“, Vortrag von MdB Dr. Hermann Lindrath, 19. Januar, 20 Uhr, C 2, 16-18. 5 5 Filmelub Mannheim- Ludwigshafen: Filmvor-- führung„Der Weg ist lang“, 19. Januar, 20 Uhr, Amerikahaus. 855 Rassegeflügelzüchter, Kreisverband Mann- heim: Schulungsabend, 19. Januar, 19.30 Uhr, Feudenheimschule; Farbfilmvorführung über amerikanische Geflügelzucht. 5 Vespa-Club: Jahreshauptversammlung, 19. Januar, 20,30 Uhr, Schloßhotel. 5 DLRG: 19. Januar, 19 bis 20.30 Uhr, Her- schelbad, Halle 3, Prüfungen für Frei- und Fahrtenschwimmen. DGB, Abteilung Schulung und Bildung: Vor- trag über„Arbeitsvertragsrecht“, 20. Januar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus; Spr.: Dr. Martel. Club berufstätiger Frauen: Diskussion über den ladenoffenen Samstagnachmittag, 20. Ja- nuar, 20 Uhr, Viktoriahotel. 5 5 Wohin gehen wir? Mittwoch, 19. Januar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.00 Uhr: „Das Glas Wasser“; Mozartsaal 15.00 Uhr:„Brü- derchen und Schwesterchen“(Aschaffenburger Marionettentheater).. Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr: Schubert- Abend(Musikhochschule); Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert. 5 Filme: Planken: Roman eines Frauenarz- tes“; Alster:„Die Faust im Nacken“; Capitol; „Budapest antwortet nicht“; Palast:„Taza, der Sohn des Cochise“, 22.20 Uhr:„Das gefährliche Mädchen“; Alhambra:„Heideschulmeister U. Karsten“; Universum:„Canaris“; Kamers „Münchhausen“; Kurbel:„Blut im Schnee“ Amerikahaus 16.00, 18.00 Uhr:„Teufelskerle“ Vorträge: Amerikahaus 20.00 Uhr:„Wal Whitman“, Spr.: F. Usinger;& 2, 16-18 20.00 Uhr:„Was bringt uns die Steuerreform?“ Spr.: MdB Dr. H. Lindrath(KKV, Columbus“) Wartburg-Hospiz 20.00 Uhr:„Neue Photo-Tips“ Spr.: Dipl.-Ing. Maudry; Lichtbildsaal Wohl- gelegenschule 19.45 Uhr: Farbdiavortrag„Un- sere Korsikafahrt Ostern 1955“, Spr.: Dr. Kir- stein(Deutscher Naturkundeverein). 5. Vorträge der Jugendschutzwochen Mittwoch, 19. Januar Kunsthalle 15.30 Uhr: Dr. Lades, Dr. Ott „Jugendschutz als öffentliche Verantwortung“ Schöffensaal I 10.00 Uhr: R. Brüntrup„Jugend- schutz und Polizei“; Durlacher Hof“, Käfer taler Straße 168, 16.00 Uhr: R. Brüntrup„Pro- bleme des Jugendlichen im Betrieb“; Musen- saa! 20.00 Uhr: Oeffentliche Veranstaltun Landgerichtspräsident Dr. Silberstein„E Richter sieht die Jugendnot“.. l Der He Filter, den nur Batschati verwendet, ist der Tabakfaser nachgebildet und gewährleistet durch seine neuartige Struktur den voſſen Genus Dir zuliebe: Batschari-Filter. der edlen Speziaſmischung. AT SHAI pf 0 . eee eee 3 N n N— N 2 2. 8 2 8 2 2 8 3— 8 1 ö 8 5 0 5 8 e. 5.—. 8 Seite 8 MORGEN Ob es Bubi Scholz besser machen wird? Mans Stretz unterlag łuropameister tſumes durch K. o. Der Berliner konnte seine große Chance nicht wahrnehmen: in der neunten Runde wurde er ausgezählt Der deutsche Mittelgewichtsmeister Hans Stretz Gerlin) unterlag am Montagabend im Pariser Sportpalast vor 12 000 Zuschauern dem Europameister Charles Humez durch Kk. O. in der neunten Runde des auf zehn Run- den angesetzten Kampfes. Der Berliner hat damit seine große Chance, die ihm mit die- sem Kampf geboten wurde, nicht wahr- nehmen können. Er hatte gegen den stark wirkenden Hume einen schweren Stand und mußte schon in der sechsten Runde zweimal auf die Bretter. Ein dritter Niederschlag in bereitete dann das Ende vor. Als Stretz bei acht benommen hochkam, schickte ihn Humez mit zwei Körpertreffern endgültig zu Boden. Der Berliner, der mit 74,1 Kilo das Ge- wWichtslimit von 73,5 Kilo überschritt und da- für 100 000 Francs(etwa 1200 D-Mark) Kon- ventionalstrafe zahlen mußte, erklärte später in seiner Garderobe, daß der K.o. durch zwei Nierenschläge verursacht worden sei und er sonst die Runden durchgestanden hätte. Ringrichter Henry Vaisberg erklärte hin- gegen die Schläge von Humez(72,6 Kilo) als der neunten Runde durch einen Leberhaken, nicht regelwidrig. Der zweite Schlag möge Start zur Rallye Monte Carlo: Jusgesami sind 31) Wagen unterwegs Wilhelm Herz gibt sein Debut als Rallye-Fahrer auf BMW Insgesamt 319 Wagen-Mannschaften sind seit Montagabend auf ihren jeweils etwa 3300 Kilometer langen Routen, die stern- körmig in Monte Carlo zusammenlaufen. An den einzelnen Ausgangspunkten starteten: Athen 15, Glasgow 96, Lissabon 36, Monte Carlo 79, München 44, Oslo 13, Palermo 5 und Stockholm 31. Die 44 in München gestarteten Teilneh- mer erreichten am Dienstagmorgen zwischen 4 und 6 Uhr den ersten Kontrollpunkt in Freiburg/ Br. vollzählig. Nach einem Zwangs- aufenthalt von eineinhalb Stunden setzten die Teilnehmer, die auf ihrer Strecke bis In Karlsruhe: Beachtliche Erfolge der TSV-1846-Schwimmer jugend Bei den Badischen Jugend-Prüfungs- Schwimmwettkämpfen erzielten Wie schon kurz berichtet— die Schwimmer und Springer des TSV 1846 Mannheim schöne Erfolge. Sie errangen acht erste Plätze, zwei zweite und einen dritten Platz. Da diese Wettkämpfe als Ausscheidung zur Aufstel- lung der badischen Jugend-Ländermann- schaft für die süddeutschen Wettkämpfe galten, wird der TSV allein sechs Wett- kämpfer stellen. Erfolgreichste Schwimme- rin war die 13jährige Ursula Dvorak, die über 100 m Kraul in 1:21,3 Min. und über 100 m Brust in 1:43, 4 Min. jeweils den ersten Platz belegte. Inge Braun wurde üder 100 m Brust Dritte in 147,3 Min. Mit der Mannheimer Nachkriegsbestzeit von 3:21,7 Min. über 200 m Brust für weib- liche Jugend, Klasse B, holte sich Ursel Metzger den ersten Platz. Einen weiteren ersten Platz erkämpfte sich Ursel Kreuzer über 100 m Rückenkraul für weibliche Ju- Send, Rlasse B, in der Zeit von 1:34,7 Min. Bei der männlichen Jugend, Klasse B, be- Iegte der I14jährige Manfred Müller über 100 m Rückenkraul mit 1:19,9 Min. den ersten Platz sowie über 100 m Kraul in 1:06,1 Min. und über 200 m Kraul in 2:39, 4 Min. den zweiten Platz. Den Springern des TSV 1846 gelang es, sämtliche ersten Plätze nach Mannheim zu bringen: Es sprangen die süddeutsche Meisterin Bärbel Urban, (89,61 Punkte), die 10jährige Ingeborg Busch(36,95 Punkte) und Rolf Friedrich (63,55 Punkte). keine die Freiburg trotz leichten Schneefalls besonderen Schwierigkeiten hatten, Fahrt in Richtung Frankfurt/Main fort. In Helsingborg vereinigten sich etwa um die gleiche Zeit die Stockholmer und Osloer Starter. Ausfälle gab es nicht, und alle Wagen wurden um 65.35 und um 6.30 Uhr mit der Fähre über den Sund gesetzt. Wenige Stunden später passierten die Fah- rer Kopenhagen und setzten die Fahrt über Odense in Richtung auf die dänisch-deutsche Grenze fort. Zehn Wagen mannschaften er- reichten die Kontrolle in Kopenhagen nicht. Unter den Startern im späteren Ziel Monte Carlo fehlte Vorjahressieger Louis Chiron, der wegen einer Erkältung fern- bleiben mußte. Die Teilnehmer erreichten unter Regenschauern den ersten Kontroll- punkt Digne und haben auf ihrem Weg durch die Seealpen nach Perigueux Schnee zu erwarten. Die Lissaboner Starter nahmen den Wettbewerb ebenfalls bei Regenwetter auf, und der Portugiesische Automobilklub warnte alle Fahrer vor vereisten Straßen an der portugiesisch- spanischen Grenze. Alle 36 Wagen überschritten jedoch ohne Zwischen- fälle bei Elvas die Grenze. Am schwersten hatten es die in Glasgow gestarteten Konkurrenten, die fast völlig vereiste Straßen vor fanden. Mehrere Wagen sollen nach Zwischenfällen und Maschinen- schäden zwischen Glasgow und Dover auf- gegeben haben. Von der Athener Gruppe, die Dienstag- morgen die griechisch- jugoslawische Grenze überschritt, wurde bisher lediglich der Aus- Tall eines Wagens gemeldet, so daß sich noch 14 Mannschaften im Wettbewerb befinden. Die 44 Wagen umfassende Münchener Gruppe traf am Dienstag zwischen 9 und 11 Uhr vollzählig am zweiten Kontrollpunkt in Frankfurt/Main ein. Die Fahrer berichte ten, daß die Wetterverhältnisse auf der Strecke gut gewesen seien, und nur im Schwarzwald habe es vereinzelte verschneite und vereiste Strecken gegeben. Mit herz- lichem Beifall wurde der schnellste Motor- rad- Rennfahrer der Welt, Wilhelm Herz, begrüht, der als Rallye-Fahrer ein Debüt gibt.„Der Tag fängt gut an“, sagte Herz, als ihm der AVD- Schatzmeister Baller einen Blumenstrauß überreichte und zum 43. Geburtstag gratulierte. Hallen-· HMocken · Jurniet in Stuiigari Die„Alten Herren“ des VfR Mannheim mit Ludwigshafen im Endspiel Auch das dritte Hallen-Hockey-Turnier der Stuttgarter Kickers in der großen Halle auf dem Killesberg wurde vor einer statt- Hchen Zuschauermenge zu einem Muster- beispiel glänzender Organisation. Turnier- sieger und Gewinner des„Wanderpreises der Stadt Stuttgart“ wurde der HC Läm- burg, der im Endspiel den Rüsselsheimer Ruderklub ganz knapp 2:1 besiegen konnte. Bei den Herren hielten sich die Teilnehmer Aus Nordbaden, der VfR Mannheim, der HC Heidelberg und der TV 46 Heidelberg recht gut, konnten sich allerdings nicht für die Zwischenrunde qualifizieren. Nach einem 4:3-Sieg über den THC Marienberg-Nürn- berg spielte der VfR gegen Reutlingen 1:1 und mußte in seinem entscheidenden Spiel gegen den Club Forsthausstraße Frankfurt eine 1:2-Niederlage hinnehmen, die den Gruppensieg kostete. Für den VfR spielten: Wernz, Korwan, Fricke, Horn, Schneider, Hofmann, Schneider, Seubert und Kruse. Auch den Damen des VfR gelang es nicht, bis ins Endspiel vorzudringen, obwohl sie mer als beachtliche Ergebnisse erzielten. Sie spielten gegen Red Sox Zürich und gegen die Stuttgarter Kickers 0:0 und wur- dell von dem spateren Damenturnier- Sieger, Eintracht Wiesbaden, knapp 2:1 geschlagen. Die Damenelf des VfR setzte sich zusammen Aus: Noller, Heiler, Breuer, Volk, Wacken- Hut, Junge, Korwan, Günther und Geyer. Einen schönen Erfolg hatten die Alten Herren des VfR. Sie kämpften sich mit viel Schwung bis zum Endspiel durch und unter- lagen nur knapp gegen den TF Ludwigs- Hafen 2:1. Dafür gebührt den alten Kämpen des VfR spielte mit: Blank, Geyer, Schwab, Junge, E. Geyer, Dr. Graff, Dr. Kulzinger, Breuer und Bilsing. Ebenso wie die ersten Herren des VfR mußten der TV 46 Heidel- berg und der HC Heidelberg in der Vor- runde„aussteigen“, obwohl auch sie recht zwar den hinteren Teil der rechten Seite von Stretz getroffen haben, docli habe Stretz dies selbst verschuldet, da er sich abgedreht habe. Beide Boxer zeigten sich in bester Kon- dition. Der Berliner, der heute seinen 27. Ge- burtstag begeht, stand Humez in den ersten fünf Runden nicht viel nach und hielt den Franzosen mit seiner langen Linken erfolg- reich auf Distanz. sechsten Runde: zehn Sekunden nach Run- denbeginn landete Humez, der vorher schon auf ein rasches Ende aus war, einen Körper- haken, der Stretz bis acht zu Boden schickte. An die Seile gedrängt, mußte Stretz dann nach einem Kinnhaken erneut auf die Bret- ter. In den nächsten beiden Runden war Stretz sichtlich erschöpft und mußte sich Wiederholt an die Seile„nageln“ lassen. Den Anfang vom Ende machte zu Beginn der neunten Runde ein Leberhaken des Franzosen. Als Stretz, dessen Beinarbeit sehr langsam geworden war, bei acht benommen aufstand, schickte ihm Humez mit zwei Körperhaken endgültig zu Boden. 5 Die 12 000 Zuschauer feierten ihren Lands- mann gebührend, spendeten aber auch dem tapferen Verlierer lebhaften Beifall. In Si. florite werden die Gob- Weltmeister gekürt Nicht Gewicht— technisches Können ist ausschlaggebend/ Italiener mit sorgfältig gehüteten Schlitten Die Wendung kam in der (rechts). Die Piste ist„gezimmert“ Bei sonnigem Winterhimmel hat am Dienstag in St. Moritz in vollem Umfang das Training für die am Samstag beginnenden Bob-Weltmeisterschaften begon- nen. 22 Zweier-Bobmannschaften aus neun Ländern waren auf der Bahn. Bisher sind in der schweizerischen Wintersportmetropole Deutschland, Oesterreich, Ita- lien, England, Norwegen, Frankreich, Schweden, die USA und die Schweiz ver- treten. Am zweiten Trainingstag fuhr die deutsche Mannschaft Rösch/ Terne mit 225,92 Minuten eine um rund zwei Sekunden schnellere Zeit als die beiden anderen deutschen Schlitten. Die Amerikaner Severino/ Williams, die am Montag die schnellste Trainingszeit fuhren, kamen am Dienstag nur auf den sechsten Platz. Ergebnisse: 1. De Zanna/ Conte Utalien) 1:25,07 Minuten; 2. Feierabend/ Warburton (Schweiz) 1:25,77; 3. Rösch-Terne Oeutschland) 1:25,92. Nach St. Moritz, dem Weltkurort mit dem Wahrzeichen der strahlenden Sonne, sind die besten Bobfahrer der Welt gekommen, um auf dem 1600 m langen und 130 m Höhen- differenz aufweisenden„St. Moritz Bob Run“ um die höchsten Lorbeeren der F. I. B. T. Federation Internationale de Bosleigh et de Toboggan) zu kämpfen. Hundertstel Sekun- den werden am 22. und 23. Januar bei den Zweierbobrennen und am 29. und 30. Januar bei den Viererbobrennen darüber entscheiden, wer die stolzen Weltmeistertitel mit heim- nehmen darf.. 5 Der Start der Bobbahn befindet sich nur dreihundert Meter vom Hotel Bären ent- fernt. Die Piste führt zunächst am Eisstadion vorbei. In einer langgestreckten Kurve geht es dann in die 22 m Radius aufweisende „Sonny-Corner- Kurve“ und von dort dann in schnellem Tempo zur Hufeisen- Kurve mur 15 m Radius), weiter zur Kleeblatt-, Teufels- und Tannenkurve dem Ziel beim Dörfchen Celerina entgegen. Die ganze Strecke ist in die Erde eingegraben, und obwohl jede Kurve im Terrain genau ausnivelliert wurde, braucht man doch alljährlich Dutzende von Facharbeitern, um die Piste aus Schnee und Eis zu„zimmern“. Allein die„Horseshoe“ Kurve benötigt acht Tage harter Eisarbeit. Die Männer aus dem 1800 m in einem Hochtal gelegenen St. Moritz, dessen Dorfkirche durch „Altersschwäche“ schief geworden ist, haben Erfahrung im Herstellen von Bobbahnen. Bereits 1903 wurde von ihnen die erste ge- baut. So erklärt es sich, daß auf dieser äußerst schnellen Piste(Rekord im Vierer halten mit je 1:16,5 J. R. Heaton und Donnald Fox seit 1937 und im Zweier der Schweizer Fritz Feierabend mit 1:20,7 seit 1947) seit vielen Jahren so gut wie nichts passierte. St. Moritz hat zum achten Male die Ehre, auf sei- ner Olympia-Bobbahn Weltmeisterschaften durchzuführen. Titelanwärter aus zehn Nationen gehen an den Start. Damit der Bobsport nicht aus- gute Ergebnisse erkämpft hatten. W. S. schließlich von schweren und schwersten WEST. sUD- Block 2. 0 PER /MORSEEN-O Nr Platzverein.„ Gastverein 1 0 1 ss Reutlingen 1 10/2 2 2111/0 01 Kick. Offenbach 0 1 1 2 2 0 2 Preuß. Delibrück 211% 2 2 2221%/ 2 2 2 1. Fo Kön 1 1 1 0 1 0 3 Saar 05 Saarbr. 1 10% 2 0 20 01% 111 1. FC Kaisersl. 2 0 2 2 0 2 4 Bayern München 2 12% 2 2 2111/10 2 Karlsruher S0 0 11 0 2 5 Rot-Weiß Essen 112/1111101/ 2 2 2 SV Sodingen 1 1 11 1 0 6 vt Stuttgart 0 11/0 210 11/2 2 2 FSV Frankfurt 1 1 1 1 2 0 7 Duisburger SV 2 01% 1 2 2121/2 2 0 Schw.-W. Essen 10 0 1 1 1 8 VfR Kaisersl. 1 1 0% 1 0 0 111% 2 2 FK Pirmasens 1 1 2 2 1 1 9 Jahn Regensbg. 2 10/2 2 281 0 1/ 1 2 2 1. FC. Nürnberg 0 1 1 2 2 0 10] Eintr. Braunschw. 1 I 1/0 1 2112/11 1 Hamburger SV I 2 11 11 11 Bor. Dortmund 1 01% 2 2 210 1% 101 Bayer Leverk. 0 1 1 1 0 1 12 Eintracht Trier 1 11/2 2 21 0 0% 2 1 0 Wormat. Worms 1 0 0 2 2 0 13 J Fort. Düsseldorf 1 10% 0 2 10 11/2 2 2 Preuß. Münster 11 11 1 1 14 Schalke 04 1117/00 220 1/2 0 2 Meidericher SV I 1 11 11 à) Tip: nach der MM-Tabelle b)— Retter, VfB Stuttgart c) Reportertip Männern betrieben wird, hat der Verband eine Gewichtsbeschränkung eingeführt, die sich schon im Vorjahr bewährte. Wohl hat das Gewicht des beladenen Bobs einen starken Einfluß auf die Geschwindigkeit. Doch nach wie vor ist das technische Können jedes Konkurrenten entscheidend im Kampf um die Hundertstel-Sekunden. Das maxi- male Gewicht für den Zweierbob beträgt einschließlich des Bobs 375 kg und das für den Viererbob 630 Kg. Das Gewicht der Besatzung ist dabei im Zweier auf 210 kg und im Vierer auf 400 kg festgesetzt. Die Bobs und Fahrer werden vor jedem Rennen am Start gewogen und sind vor Stichprobén auch zwischen den Starts nicht gefeit. 5 Ueber den Ausgang der Bobrennen läßt sich nur schwer eine Vorhersage treffen. Die Zum 13. 3 3 das bei strahlendem Son- Die Sieger des Hahnenkammrennens, a ben n ebnen (Tiro) abgehalten wurde, zeigen unsere Bilder: die 23jährige Sennerin aus Chateau d'O o- (Schweiz) Madeleine Berthod(lines) und der Zimmermann aus Kitzbühel Anderl Molterer Keystone-Bild Titelverteidiger sind im Zweier die italiener 5 Scheibmaier/ Zambelli und im Vierer der fünfkache Weltmeister Fritz Feierabend (Schweiz). Es steht außer Zweifel, daß die Eidgenossen auf der ihnen bekannten Bahn besonders zu beachten sind. Im Zweier starten die Italiener als klare Favoriten, zumal sie die Konstruktion ihres Bobs sorg- kältigst behüten. Während beispielsweise die Feierabend- Schlitten in aller Welt gefahren werden, lassen die Italiener keinen ihrer Schlitten außer Land, um ja„konkurrenzlos“ zu bleiben. Aber ob der Vorjahressieg wirk- lich nur dem„Wunderschlitten“ zu verdanken war? Schweizer, Deutsche und Amerikaner wollen den Italienern trotzdem den Rang Ablaufen, Der deutsche Sportwart Hacham hat nach den verunglückten Ausscheidungs- rennen folgende Teams nominiert: ZWweier: Ostler/ Nieberl, Rösch/ Terne, Kitt/ Leeb(Er- satz: Schelle/ Koller); Vierer: Ostler/Fraun- dorfer/ Hohenester/ Nieberl, Rösch/ Pössinger Terne/ Wackerle, Schelle/ Nirschel/ Henn/ Kol- ler.— Die Schweizer haben ebenfalls je drei Schlitten für die Rennen gemeldet, wobei im () Male: e eee in der Halle Welt- und Vizeweltmeister stehen sich am Sonntag in Göteborg gegenüber Schon von jeher waren die Hallen-Hand- ball-Länderspiele zwischen dem Welt- meister Schweden und dem Vizeweltmeister Deutschland Leckerbissen der Handball- freunde. Wenn es nun am Sonntag ab 13 Uhr in der Halle zu Göteborg zum 13. Zu- sammentreffen dieser beiden Länder kommt, dann sieht die handballinteressierte Welt auf jene schwedische Stadt. Immer wieder. versucht nämlich der Feld-Handballmeister Deutschland langsam aber sicher die Hege- monie des Hallen- Weltmeisters Schweden zu brechen. Daß er nahe daran war, bewies die letzte Begegnung am 21. März 1954 in der Dortmunder Westfalenhalle, als es nach dramatischem Kampf mit Toren von Vele- Wald(2), Giele, Maychrzak und Vick 5:5 un- entschieden ausging. Diesmal kann aber Deutschland nicht auf Maychrzak und den Dirigent des Deutschen Handball-Hallen- meisters Frischauf Göppingen, den noch nicht wieder hergestellten Bernhard Kempa, zurückgreifen. Mithin wird in Göteborg ein ehrenvolles Abschneiden schon als Achtungs- erfolg in die deutsche Handballgeschichte eingehen. Folgende Mannschaften stehen sich in Göteborg gegenüber: Deutschland: Tor: Pankonin(Rei- nickendorfer Füchse), Schönfeld(THW Kiel); Verteidigung: Dahlinger(THW Kieh, Vick (Polizei Hamburg), Bernhard FC Bayern München), Becker(TSV Sachsenhausen); Stürmer: Käsler(BSV 92 Berlin), Giele(Vik- toria Hamburg), Schütze(BSV 92 Berlin), Velewald(Polizei Hamburg), Schwenker (Tus Bremen-Habenhausen), Hermann Will (RSV Mülheim) und Nolte(Grün-Weiß Hil- desheim). Schweden: Tor: Mattson(Orebro SK), Brusberg(Göteborg Heim); Verteidigung: Olsson(Redbergslid Göteborg), Stockenberg AFK Kristianstad), Zachrisson(Göteborg Heim); Stürmer: Almkvist(IFK Karls- krona), Akerstedt(Malmö Ff), Hellberg (Istads IF), Reimer(IFK Malmö), Ahrling (Orebro S) und Jönsson(IFK Malmö). Betrachtet man die Bilanz der Schweden aus ihren 57 Hallen-Länderkämpfen mit 43 Siegen, 4 Unentschieden und 10 Niederlagen, so ahnt man, daß die deutsche Aufgabe schier unlöslich erscheint. Gegen die Schwe 22.43 Uhr. Fahrpreis ab Stuttgart 16, DM Zweier Feierabend/ Warbourton, Kapus/ H. Angst und M. Angst/ Hug vorgesehen sind, während im Vierer die Schlitten von Feier- abend, Kapus und Mathis gesteuert werden. den kamen wir in bisher 12 Treffen bereits zu vier Siegen und drei Unentschieden bei fünf Niederlagen. Allerdings lautet dabei das klare negative Torverhältnis 123.151. Deutschland hat bisher gegen sieben Natio- nen 21mal gespielt und dabei 12 Siege, drei Unentschieden und sechs Niederlagen er- reicht. Würde also gegen Schweden ein Er- kolg glücken, dann wäre dies der 13. Sieg N. in Länderkämpfen insgesamt. 1 Und daran glauben nicht einmal jene, die die Zahl„13“ als Glückszahl betrachten. Ueber eine Million DM Gewinne für nächsten Toto- Wettbewerb 9 Für den kommenden 26. Wettbewerb im West-Süd-Block-Toto stehen für die 3. Ränge der 12er- und 10er-Wette schon jetzt über eine Million DM zur Verfügung. Weil die Quoten der dritten Ränge beim letzten 25. Wettbewerb unter einer DM lagen, wird die Ausschüttungssumme gemäß den Satzun- gen dem kommenden Wettbewerb zugeschla- gen. Damit erhöhen sich die Ausschüttungs- summen im kommenden Wettbewerb in der 6 Zwölferwette im 3. Rang um 697 O00 DM und im 3. Rang der Zehnerwette um 391 O00 DM. Sonderzug nach Garmisch Am Sonntag fährt von Stuttgart aus ein Sonderzug zum Sprunglauf auf der großen Olympiaschanze in Garmisch- Partenkirchen anläßlich der Zehnten internationalen Win- tersportwoche 1955. Abfahrt: Stuttgart Hauptbahnhof 01.00 Uhr, Ankunft in Gar- misch- Partenkirchen 05.58 Uhr; Rückfahrt! 17.47 Uhr, Ankunft Stuttgart Hauptbahnhof Wie sie spielen Mittwoch, 20 Uhr, Eisstadion Mannheimer ERC: Wesselowski/Morsch; Kartak, Lehr, Scheifel, Steidl; Lödermann, Schif, Schneiders, Tessarek, Schumacher, Lorenz. S0 Wessling: W. Edelmann; Jakob, Schneider, Dallmair; Schaberer, A. Edelmann, Dellinger, Schneider, Riedl. hin und zurück. V. Rebay, Ressemann,) *. des VfR ein besonderes Lob! Die AH-Elf Gegen Möbl. Zimmer zu vermieten. Adr. einzusehen unt. Nr. A 0167/1 i. Verl. sof. zu verm. Marion, Mainstr. 47, n. 18 Uhr Garage Möbl. od. leer. Zimmer m. Kochgel. von berufst. Ehep., Nähe Wassert. zu miet. ges. Angeb. u. 01663 a. V. 4. Zimmer-Wohnung 1 Wohnungstausch Tausche 3 Zi., Kü., Bad geg. 1 od. 2 Zi. u. Kü., Neckarstadt bevorz. Angeb. unt. PS 3756 a, d. Verlag. 7 Obal Grippe una Frkältung Ninoꝛaſ iableen, Erhältlich in allen Apotheken 20 Tabletten nur DM J. 35. Bitte, verlangen Sie kostenlose Broschüre: Trineral-Werk, Mönchen 8/ 33 mit Zubehör geg. Bkz. zu mieten Nähe Rheinbrücke möpl. Doppel- ges. Angeb. unt. P 3767 a. d. Verl. schlafzim., Balkon, einger. Bad. gr. Wohnk., Heizg., Garage u. Tel. im Haus, sofort zu vermieten. An- gebote unt. Nr. P 3763 an d. Verl. Heizb. Garage, Nähe Oststadt-Ga- Schöne helle Etage 108 am, 1 Treppe, für Verkaufs- od. Büroräume bestens geeignet, an den Planken, ohne Bkz. sofort. zu vermieten. Anfragen bei Jg. Mann su. einf. möbl. 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Ränge tzt über Weil die letzten en, wird Satzun- igeschla- lüttungs- b in der DM und 000 DM. Sch aus ein großen nkirchen en Win- Stuttgart in Gar- ickfahrt: bahnhof 6,.— DM˖ N Morsch; ermann, macher, Rebay/ semann, zer, deere . *. 6 Die Der DKW. 3. Zylinder eilt von Erfolg zu Erfolg. Im vergongenen Jahr errang DKW auf serienmäßigen Tourenwagen nicht nur die Deutsche, sondern auch die Furopa- Meisterschaff 1954. Der Export ist in ständigem Steigen begriffen. Die Gesamt. produktion erhöhte sich 1954 cuf Grund der großen Nochfroge im in- und Ausſend u mieten 1. d. Verl. 7 —— sucht geschl. Haus, Neu- udenh. odern. kann len.— Verl. * 4 1 Nn 14/ Mittwroch, 19. Januar 19535 DREI-LANDER-SsEITE Seite 1 UMS CHAU IN BAD EN.-WUOURTIEMB ERC Schäden höher als erwartet Stuttgart. Der Sturm in der Nacht zum Montag hat in Südwestdeutschland im all- gemeinen viel größeren Schaden angerichtet als zunächst angenommen wurde. Die Schä- den in den Staatsforsten, vor allem im Schwarzwald, im Enztal, bei Nagold und bei Altensteig sind am schlimmsten. In den Wal- dungen im Kreis Aalen sind 100 000 Fest- meter Holz entwurzelt oder abgeknickt wor- den. Im Ellwanger Bezirk wurden Schneisen von einer Breite bis zu 100 Metern und 300 Metern Länge in die Forsten gerissen. Die Windbruchschäden in den Wäldern des Kreises Hechingen werden auf 25 000 Fest- meter geschätzt. Drei oder vier Wochen lang wird nach einer Mitteilung des Landrats amtes Wolfach an der Behebung der Hoch- wasserschäden an der Bundesstraße 33 zwi- schen Hausach und Gutach gearbeitet wer- den müssen. Wohnungsbau für Evakuierte Eberbach. Die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Wohnungsbau für Evakuierte und die Auflegung einer Anleihe für diesen Zweck wurde am vergangenen Wochenende vom Bund der Flieger geschädigten, Evaku- jerten und Währungsgeschädigten in einer Versammlung in Eberbach für erforderlich gehalten. Der Bund veranstaltete am ver- gangenen Wochenende in allen vier Regie- rungsbezirken des Landes Versammlungen. Todesopfer des Sturms Heiligkreuzsteinach. In den frühen Mor- genstunden des Montag ist ein 48jähriger Einwohner Heiligkreuzsteinachs in dem durch den Ortsteil Eiterbach von Heilig- kreuzsteinach fließenden Bach ertrunken. Er befand sich mit dem Fahrrad auf dem Heimweg und wurde vom Sturm erfaßt und mit dem Rad in den stark angeschwollenen Bach geschleudert. Erst Stunden später konnte seine Leiche geborgen werden. 80 000 DM Brandschaden Pforzheim. 80 000 Mark Schaden ver- ursachte ein Brand, der am Montag die Scheune des zwischen Pforzheim und Kie- selbronn gelegenen Obsthofes ganz und den Stall teilweise vernichtete. Das Vieh wurde gerettet. Die Feuerwehren aus Pforzheim, Eutingen und Niefern verhüteten das Ueber- greifen des Brandes auf das Wohnhaus. Als Brandursache wird Fahrlässigkeit angenom- men. Ueberfall in Appenweier Appenweier. Drei unbekannte Männer drangen in der Nacht zum Dienstag in ein Gasthaus in Appenweier ein und gaben vor, Zigaretten kaufen zu wollen, Als die Tochter des Wirtes sie bedienen wollte, schüchterten sie das Mädchen mit einem Schuß aus einer Gaspistole ein und forderten das Geld aus der Kasse. Sie verschwanden mit einer Beute von 30 Mark in einem Personenwagen mit amerikanischen Kennzeichen. Getränke werden billiger Stuttgart. Die Stuttgarter Gastwirte ver- sicherten in einer Pressekonferenz, daß nach dem Wegfall der Getränkesteuer vom 1. April an dié Preise für Getränke um den bisheri- gen Aufschlag von zehn Prozent gesenkt werden. Jeder Wirt, so wurde mitgeteilt, der seine Preise nicht ermäßige, werde vom Ver- band öffentlich angeprangert. Raffinierter Scheckbetrüger Stuttgart. Mit Hilfe eines außerordentlich geschickt gefälschten Dienstausweises der Staatlichen Sporttoto-GmbfH. ließ sich ein etwa 40 Jahre alter Betrüger in der vorigen Woche bei einem Stuttgarter Geldinstitut zwei Hefte mit je 25 Schecks aushändigen. Noch am gleichen Tag hob der Täter in Reutlingen, Ulm, Göppingen und Tübingen mit vier dieser Schecks insgesamt 83 000 Mark ab. Die Polizei hat die Fahndung nach den Betrügern auf das Bundesgebiet und West- berlin ausgedehnt. Religionsnote nicht maßgebend Stuttgart. Die Religionsnote wird an den höheren Schulen Baden- Württembergs im Gegensatz zu einem früheren Erlaß des Kultusministeriums bei der Versetzung nicht gewertet. Der Ministerrat von Baden-Würt⸗ temberg folgte in seiner letzten Sitzung dem Beschluß des Landtags und änderte die Ver- setzungsordnung für die höheren Schulen ab. Im Jahresschlußzeugnis wird nach dieser abgeänderten Versetzungsordnung die Re- ligionsnote zwar in einer Gesamtnote mit- gewertet, darf aber bei der Versetzung keine Rolle spielen. Mit urwücksiger Gewalt stemmte sich der Rhein gegen die von] in den Ibersneimer Rheindamm mit Faschinen, Sandsäcken und Menschenhand geschaffene Uferbefestigungen. Zakllos sind die Steinen bekämpfen. Bild rechts: Amphibienfahrzeuge der ameri- Breschen, die er sich erzuungen hat. Unser linkes Bild zeigt, wie kanischen Armee fahren und schwimmen durch die überfluteten Bauern, Angehörige des Technischen Hilfswerkes(THW) und der Straßen Germersheims und bergen gefdhrdete Menschen und Möbel. Freiwilligen Feuerwehren ein gefährliches Eindringen des Wassers Kähne fuhren durch die Straßen/ 5 Die Luft war diesig und kalt, als wir am Dienstagmorgen Mannheim verließen und über vereiste Straßen Richtung Worms fuhren, um uns ein eigenes Bild über die Ausmaße der Hochwasserkatastrophe am Rhein zu machen. Und als wir dann auf der Wormser Nibelungenbrücke standen, bot sich uns ein trostloser Anblick. Die grau-braunen Fluten des mächtigen Stromes hielten die Häuser an der Strandpromenade gurgelnd umschlungen. Die Erdgeschoßb wohnungen Waren längst geräumt. Die Bewohner waren in die höheren Stockwerke gezogen. Kähne und Flöße fuhren von Haus zu Haus. Ein- geschössige Häuser und Baracken schauten nur noch mit dem Dach aus den Flutmassen heraus. Gartenbuden schwammen dahin Am rechten Rheinufer patroullierten im Zwischenraum von 50 Metern Wachen auf und ab. Spaten und Schaufeln trugen sie mit Stricken auf dem Rücken.„In der Nacht Wäre es beinahe zu einem Dammbruch 100 Schritte oberhalb der Brückenauffahrt gekommen“, erzählten sie. Wir sahen uns die Stelle an. Zwischen den Sandsäcken, die mit kopfgroßen Steinen beschwert Waren, sickerte unaufhörlich Wasser hindurch. Beim näheren Hinsehen entdeckten wir gußeiserne Sieldeckel unter dem Rinnsal. Und da stellten wir fest, daß genau hier die neue Gasleitung Mannheim Worms durch den Damm führt! Man konnte sehen, wie sich der Erdboden langsam hob durch den gewaltigen Wasserdruck. Die Weiterfahrt ging durch den hessischen Ried. Das Land lag unter einer dichten Schneedecke. Wir erreichten Wattenheim. In der Dorfschule war ein Zug der hessi- schen BHereitschaftspolizei einquartiert. In der Weschnitz staute sich schmutziges Rhein- Wasser. Den Sommerdamm hatte man längst aukgeben müssen. Unaufhörlich sickerte das Wasser nun durch die anderen Dämme. Hier war die Bereitschaftspolizei dabei, Sandsäcke zu füllen und die gefährdeten Stellen abzu- dichten. Am offenen Feuer wärmten sich die Männer die verklammten Hände, Und wäh- rend wir weiterführen über Straßen, aus denen das Wasser wie Quellen hervorspru- delte, gellten plötzlich von der anderen Rheinseite her Alarmzeichen. Land in Not! Wir wendeten. Die Autofähre bei Rhein- Dürkheim hatte längst ihren Betrieb einge- stellt. Als wir wieder durch Worms fuhren, stießen wir auf Lkws mit Angehörigen des Technischen Hilfswerkes(THW). Wir hefte- ten uns an sie, wurden mehrmals umgeleitet wegen Straßgenüberflutungen. Und dann tra- ken wir auf die neuen Gefahrenherde. Die Notsignale waren um 0.00 Uhr von den Dammwachen gegeben worden. Um 10.00 Uhr verkündete der Wormser Landrat den Notstand für seinen Landkreis. Hand- und Spanndienste mußten nun pflichtgemäß ge- leistet werden. Wir stapften im Schnee über den Ibers- heimer Damm. Traktoren zogen Wagen mit Steinen und Sandsäcken auf dem Damm entlang. Durch den Damm schoß ein dicker Wasserstrahl des Rheins, der hier mit sie- ben Metern Höhe gegen die Uferbefestigung drückte. Zeltplane wurden auf der Strom- seite unter Wasser gegen die Böschung ge- preßt. Steine und Sandsäcke dienten als Be- schwerung. Unaufhaltsam bröckelte auf der Landseite der Damm ab. Pfähle wurden eingerammt, abgekappte kleinere Bäume und Buschwerk zu Faschinen verflochten. Und Steine dazwischen, immer wieder Steine und Sandsäcke! Gegen Mittag meinte Landrat Schick, der das fleberhafte Arbei- ten selbst beaufsichtigte:„Ich glaube, wir haben es geschafft!“ 5 Strahlender Sonnenschein fiel auf das weit überkflutete Land, als wir wieder gen Süden fuhren. Germersheim war unser Bilder: Leppink Eine Fahrt durch die mit der Flut ringenden Gebiete der engeren Heimat nächstes Ziel. In der Nacht brach hier der Wörther Damm an unzählbaren Stellen. Nun fuhren wir— bis an die Radachsen im Wasser— durch die Germersheimer Straßen. Erhöhte Holzbohlen dienten als Laufstege für die Fußgänger. Amphibienfahrzeuge der US-Wehrmacht schwammen in den noch tiefer gelegenen schmalen Gäßchen umher. machten an Haustüren fest und wurden mit Menschen und Hausrat beladen. Vor den Fenstern zahlreicher Häuser standen hohe Hocker, die als Trittbretter beim Ein- und Aussteigen durch die Erdgeschoßfenster benutzt wurden. Studenten des Auslands- Dolmetscher-Instituts und Angehörige der deutsch- amerikanischen Wachkommandos halfen beim Bergen der Menschen und Möbel. Von im Wasser steckengebliebenen Personenautos sah man gerade noch das Dach herausschauen. Wasserzungen leckten bereits an den Treppenstufen des Bahnhofs. Ein Stellwerksbezirk der Bundesbahn war von den Fluten um- und überspült, so daß seit Montagabend, 20.00 Uhr, kein Zug mehr den Bahnhof in Richtung Sondernheim ver- lassen konnte und Omnibusse eingesetzt werden mußten. Als wir durch Speyer zurückfuhren, stie- gen wir auch hier auf amerikanische Amphi- bienfahrzeuge, mit Menschen und Möbeln beladen. Auf einem Schulhof qualmte eine Gulaschkanone. Menschen mit Kochgeschir- ren standen vor ihr Schlange. Das Wasser des Rheines beflutete den Boden des alten Kaiserdomes, Dr. Helmut Lange Vater wollte seinen Sohn aufhängen Kartenspiel war Anlaß/ Mutter weilte im Kino Pforzheim. Ein 38 Jahre alter Bäcker aus Pforzheim versuchte seinen elfjährigen Sohn aufzuhängen. Der sich heftig wehrende Junge konnte jedoch entkommen. Er mel- dete dann zusammen mit seiner achtjährigen Schwester den Vorfall der Polizei. Der Vater Wurde sofort verhaftet. Wie die Staatsanwaltschaft Pforzheim am Montag bekanntgab, hatte der Vater mit den Dem Antrag des Staatsanwalts entsproche Ein zweites Verfahren gegen Hetzel wird eingeleitet b Offenbach. Das Schwurgericht Offenbach Hat am späten Montagabend den 28 Jahre alten Handelsvertreter Hans Hetzel aus Al- tenheim zu lebenslänglich Zuchthaus verur- teilt. Das Schwurgericht kam nach fünftägi- ger Prozesdauer zu dem Schluß, daß Hetzel die 25jährige Flüchtlingsfrau Magdalena Gierth aus Ringsheim bei Lahr in der Nacht zum 2. September 1953 umgebracht habe. Hetzel sei trotz seines hartnäckigen Leugnens auf Grund der Indizien und der Gutachten der Sachverständigen überführt worden. Hetzel hatte in seinem Schlußwort unter Tränen beteuert, daß er keinen Mord be- gangen habe, sondern daß Frau Gierth wäh- rend des Beisammenseins mit ihm einen Herzschlag erlitten habe und tot zusammen- gebrochen sei. Oberstaatsanwalt Dr. Nägele teilte in sei- ner Replik mit, daß gegen Hetzel bereits ein zweites Verfahren eingeleitet worden sei, da er in dem dringenden Verdacht stehe, auch die 25jährige Lehrerin Ruth Krüger umgebracht zu haben. Bis jetzt liege allein schon ein Dutzend schwerwiegender Ver- dachtsmomente gegen ihn vor. Der Verteidiger von Hetzel hat angekün- digt, daß er beim Bundesgerichtshof die Re- vision des Urteils beantragen werde. Sein Antrag werde sich vor allem darauf stützen, daß das Gericht den Indizienbeweis nur auf Grund des Gutachtens eines einzigen ge- richtsmedizinischen Sachverständigen geführt Habe. Die Verteidigung hatte die Hinzuzie- hung eines zweiten Sachverständigen bean- beiden Kindern Karten gespielt. Dabei war es zwischen Vater und Sohn zu einem Wort- wechsel gekommen, weil der Junge das Ver- lieren nicht ertragen konnte. Der Vater ging darauf hin in die Backstube, befestigte dort an einem Zuggriff des Backofens eine Schnur und stellte einen Hocker davor. Dann forderte er den Jungen auf, sich auf den Hocker zu stellen. Als das Kind sich weigerte, stellte der Vater es mit Gewalt auf den Hocker, wand ihm die Schnur zwei- mal um den Hals und zog den Hocker weg. Das Kind wehrte sich jedoch heftig, so daß dem Vater das Schnurende, das er in der Hand gehalten hatte, entrissen wurde und der Junge zu Boden fiel. Der Vater fiel so- fort über den Jungen her, und es entspann sich auf dem Boden ein Handgemenge. Das achtjährige Schwesterchen, das hinzukam, lief weinend und um Hilfe rufend hinaus. Schließlich konnte der Junge entkommen. Als er mit seiner kleinen Schwester auf der Polizeiwache erschien, hatte er Strangulie- rungsmerkmale am Hals, sein Gesicht und seine Augen waren gerötet. Der Vater erklärte bei seiner Verhaftung, er wisse nicht, wie er zu der Tat gekommen sei. Er habe seinen Sohn nicht töten, son- dern nur züchtigen wollen. Wie die Staats- anwaltschaft mitteilt, wird der Vater auf seinen Geisteszustand untersucht. Die Mut- ter war während der Tat im Kino. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Nach Fahrerflucht verhaftet Kaiserslautern. Ein Funkstreifenwagen stellte in der Nacht zum Montag in Kalsers- lautern einen Volkswagen, dessen Insassen, zwei amerikanische Soldaten, am Sonntag- abend auf der Bundesstraße 40 zwischen Lohnfeld und Wartenberg einen schweren Verkehrsunfall verursacht und dann Fahrer- flucht begangen hatten. Die Soldaten hatten einen 17jährigen, der ein Moped vor sich herschob, von hinten angefahren, dreißig Meter weit mitgeschleift und dann einfach auf der Fahrbahn liegen lassen. Der Jugend- liche zog sich dabei einen Schädelbruch zu und war sofort tot. Einsturzunglück Wittlich. Bei Ausschachtungsarbeiten am Schloß-Platz von Wittlich ist am Montag eine Bruchsteinmauer zusammengestürzt und hat den auf der etwa 4 Meter tiefen Bauschle arbeitenden 35 Jahre alten Alois Reuland aus Minderlittgen unter sich be- graben. Reuland war sofort tot. Ein zweiter Arbeiter, der sich durch einen Sprung in Sicherheit zu bringen versuchte, wurde lebensgefährlich verletzt. Schwerer Motorradunfall Grumbach. Zwei Tote gab es in der Nacht zum Dienstag bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 29 in der Gemeinde Grum- bach. Ein 18 Jahre alter Motorradfahrer raste in einer Rechtskurve gegen einen mit mäßiger Geschwindigkeit entgegenkommen- den Lastkraftwagen. Der 16 Jahre alte Bei- fahrer des Motorradfahrers war sofort tot, der Fahrer erlag auf dem Weg zum Kranken- haus seinen schweren Verletzungen. Lastkahn riß sich los Oberwinter. Gellende Hilfeschreie er- tönten in der Nacht zum Dienstag im Hafen von Oberwinter. Ein schwerer Lastkahn hatte sich aus seiner Verankerung losgeris- sen. Die Beitaue zerfetzten wie Bindfaden. Das Schiff stellte sich quer zum Strom und trieb ab. Schiffseigner und Matrosen befan- den sich in Lebensgefahr. In tollkühner Fahrt setzte die Strompolizei mit ihren Booten nach und konnten den Kahn in mühevoller Arbeit wieder in die Nähe des Ufers bringen. Wie wir bereits berichteten, stllrzte im Bitburger Stadtgebiet ein Dilsen- jäger ab. Unser Bild zeigt das ausgebrannte Katasteramt und davor den Krater, den der Düsenjäger beim Aufschlag verursachte. — AP-Foto Die Absturzstelle Aenne Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 19. Januar Jugendstunde Wir helfen suchen Was eine Frau im Frühling träumt Die Münchener Abendschau Tagesschau Unsere Nachbarn heute abend: Zwel Theaterkarten Hollywood-Melodie Schulchaos in Deutschland? 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.15 20.45 21.10 um 45%1 Durch diese Umsdtzsteigerung konnte eine weitere planvolſe Rationalisierung durch- geführt werden, die es uns erlaubt, jetzt die Preise erheblich zu senken. In Verbin- dung mit den bekannt gönstigen DKW. Ratenbedingungen wird es hierdurch noch breiteren Kreisen möglich, einen OKW.3.-Zylinder zu erwerben. Von seiner rasan- ten Beschleunigung, seiner großen Schnelligkeit(Spitzen-= Ocquergeschwindigkeit über 120 km/ sj und von seiner einzigartigen Fahrsicherheit überzeugen Sie sich am besten durch eine probefahrt bei Ihrem nächsten OW-Höéndler. —— AUTO uN ION De e. eles AUTO UNION DKW-SsONDERKTLASSE-LIMOUSINE mit vollsynchronisiertem Dreiganggefriebee l DKW. 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Jetzt geht der Streit um den Streik, in dem behauptet wird, es sei rechtswidrig gestreikt worden; es handle sich um einen politischen Streik. Wie eingangs angedeutet: Kettenreaktion von Entgleisungen. Doch in Herrn Reuschs eigenem Lager gibt es Leute, die anderer Meinung sind als er. Dies beweist nach- stehende VWD-Meldung: Der Präsident der Niederrheinischen Indu- strie- und Handelskammer und der Wirt- schaftsvereinigung Bergbau, Generaldirektor Dr. Heinrich Kost trat auf der Jahresver- sammlung der Niederrhein. Kammer für die freiwillige Einschränkung der früheren Unter- nehmer-Freiheiten ein sowie für die Vertei- lung immobiler Werte auf möglichst breite Schichten der Bevölkerung. Ueber das Mitbestimmungsgesetz für Kohle und Eisen und über das Betriebs verfassungs- gesetz hinauszugehen, halte er erst für an- gängig, wenn die Auswirkungen der genann- ten Gesetze in breiterem Umfange zu erken- nen seien. Jedenfalls sei die Partnerschaft von Unternehmensleitung und Arbeitnehmerschaft zweifellos die richtige Grundlage zur Wahr- nehmung der beiderseitigen Interessen. Unter- nehmer und Gewerkschaften sollten am run- den Tisch in aller Offenheit und Unvoreinge- nommenheit die Fragen besprechen, die sie beide angehen, und damit das gegenseitige Mißtrauen im Interesse der gemeinsamen Sache und des Wohles der Gesamtheit aus- schalten. Man geht wohl nicht fehl, wenn man an- nimmt, daß diese Ausführungen, wenn auch nicht ausdrücklich vermerkt im Hinblick auf die Erklärung von Generaldirektor Reusch zur Frage des Mitbestimmungsrechtes auf der Hauptversammlung der Gutehoffnungshütte gemacht worden sind, und die seitens der Belegschaften der angeschlossenen Werke mit einem 24stündigen Proteststreik beant- wortet worden sind. „Gehirntrust“ fkür große Sozialreform (Hi.) Die Vorbereitungen für eine große Sozialreform werden nach wie vor vom Bundesarbeitsministerium sowie von dem sogenannten Beirat für die Sozialreform und einem eigens dafür eingesetzten Minister- ausschuß weitergeführt. Der Beirat, der sich aus bekannten Wissenschaftlern zusammen- setzt, hat jedoch nicht die Möglichkeit, sich Zeitlich intensiv genug mit diesem weiten Problem zu befassen. Nachdem der Bundes- Kanzler bereits die Bildung eines Regierungs- ausschusses veranlaßt hat, dem die Minister Storch, Dr. Schröder, Dr. Schäfer, Dr. Ober- länder, Dr. Schäffer und neuerdings auch Dr. Würmeling angehören, der die Arbeiten an der Sozialreform überwachen soll, will nun der Bundeskanzler in Form eines Generalsekretariats dem Beirat der Profes- soren und dem Ministerausschuß einen Weiteren„Gehirntrust“ zur Hilfe geben. Dieser soll in ständiger und— im Gegensatz zu diesem Beirat täglicher Arbeit die Grundsätze für die Sozialreform vorwärts⸗ treiben, die der Bundeskanzler gerne bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sähe. Nur so könnte der Bundestag dann im nächsten Jahr zu einer Verabschiedung der Reform kommen, während andernfalls die Gefahr besteht, daß im Jahre der nächsten Bundestagswahlen(1957) die jetzige Regie- rung ihre großen Reformpläne nicht mehr verwirklichen könnte. In den grundsätzlichen Auffassungen scheint jedoch zwischen dem Bundesarbeits- minister und anderen Kabinettsmitgliedern keine einhellige Meinung zu bestehen. Trotz- dem gewinnt der Gedanke an Boden, daß es notwendig sei, den Sozialhaushalt, der beim Bund, den Ländern und den Gemeinden zu- sammen die enorme Höhe von rund 20 Md. DM jährlich erreicht hat, umzuschichten. An- gesichts der Tatsache, daß die Soziallasten infolge weiterer Zunahme der sogenannten Alterslasten in den nächsten Jahren noch Wachsen werden, und daß die Finanzkraft . 885 Dit FNTWICMUN EZ ARBEHSLOSLMKEINT in der Bundesrepublik 0 in den dJehren 1950, 87, 32, 53 u. 5 7950 N * 7 vom Bund, Ländern und Gemeinden an- gesichts der sonstigen großen öffentllichen Aufgaben diese Lasten bald nicht mehr wird tragen können, scheint eine solche Um- schichtung des Sozialhaushaltes unumgäng- lich, will man nicht eines Tages zu drastischen Renten- und Gehaltskürzungen gezwungen sein. Deshalb wird man mehr und mehr den Gedanken verfolgen müssen, die Sozial- leistungen so gerecht und individuell wie möglich zu regeln, ohne echte Rechtansprüche anzutasten. Die Bundesregierung steht hier zweifellos vor einem der schwierigsten inner- politischen Probleme, das nach dem Willen des Kanzlers noch in diesem Jahr grund- sätzlich geklärt werden soll. Dabei erscheint eine solche Reform auch aus volks wirtschaft- lichen Gründen notwendig. Wieviel Wohnungen fehlen wirklich? (Hi.) Die„Karteien des Wohnungselendes“ bei den Wohnungsämtern sollen überprüft werden, um den echten ungedeckten Woh- nungsbedarf im Bundesgebiet festzustellen. Das Bundeswohnungsbauministerium hat sowohl beim Deutschen Gemeindetag als auch beim Städtetag angeregt, die Woh- nungsämter zu genaueren Erhebungen zu veranlassen, wie sie z. B. schon in den Städten München, Hamburg und Stuttgart verwirklicht worden sind. Der Wohnungs- fehlbestand(1949/50 noch mit über 5 Mill. angegeben) beträgt jetzt nach Meinung des Bundeswohnungsbauministeriums noch 2,2 bis höchstens 3,5 Mill. Da der jährliche Neu- bedarf nicht über 250 000 Wohnungen be- trägt, vermindert sich das Defizit des Woh- nungsfehlbestandes jährlich um die über diese Zahl hinaus gebauten Wohnungs- einheiten. Schifisbeteiligungen WII1l Bund verkaufen (Hi.) Der Bundesverkehrsminister hat an- gekündigt, daß die neue Deutsch-Böhmische Elbeschiffahrt AG(Hamburg), ferner die Norddeutsche Schiffahrts-AG(Hamburg), so- wie die Kanalverkehrs AG. Duisburg-Ruhr- ort) zum Verkauf an private Interessenten- gruppen angeboten werden sollen. Die Kanalverkehrs-AG Ouisburg-Ruhr- ort) dürfte jedoch nur zum Teil privatisiert werden; mit Rücksicht auf die Interessen, die die Reichswerke Salzgitter für die Koh- lentransporte von der Ruhr an dieser Reederei haben. An der neuen Deutsch- Böhmischen Elbeschiffahrt AG(Hamburg), die zur Zeit nur noch ein sehr kleines Unternehmen darstellt, ist der Bund nur zu 50 Prozent v. H. beteiligt, während die anderen 50 v. H. beim früheren sächsischen Staat gelegen haben. Die Norddeutsche Schiffahrts-Ac(Hamburg) ist zu 91 v. H. durch ein Restitutions-Vergleichsverfahren an die Margarine-Union zurückgegeben wor- den, während der Rest von 9 v. H., der even- tuell veräußert werden soll, in Bundesbe- sitz ist. 520 000 Wohnungen im Jahre 1954 (Hi.) Im Bundeswohnungsbauministerium rechnet man damit, daß der Baurekord von 1953 mit 518 400 fertiggestellten Wohnungen im Jahre 1954 noch knapp übertroffen werde. Mit Sicherheit nimmt man an, daß es für 1954 mindestens 520 000 tatsächlich fertigge- stellte und bezogene Wohnungen sein wer- den, obwohl die Bauämter für die ersten elf Monate 1954„nur“ eine Zahl von 370 000 neuen Wohnungen melden. Dazu kommen noch der infolge der günstigen Witterung er- folgreiche Monat Dezember und die erfah- pungsgemäß noch gewichtigen Berichtigun- gen der Fertigstellungsmeldungen der Bau- ämter für die vorhergegangenen Monate. In den ersten elf Monaten 1954 sind 548 000 Wohnungen neu zum Bau genehmigt worden gegenüber 517 000 Wohnungen in der glei- chen Zeit des Jahres 1953. Nach dem letzten Monatsbericht des Bundeswohnungsbaumini- sters bewegt sich das Auftragsvolumen um etwa 10 bis 15 v. H. über dem des Vorjahres. In dem Bericht wird übrigens auch betont, daß im Baujahr 1955 voraussichtlich kaum Aufträge in größerem Umfang aus dem Wie- deraufbau der Verteidigungsstreitkräfte kommen würden. Wie seites des Hauptverbandes der Deut- schen Bauindustrie in Bonn verlautet, müsse mit einer Erhöhung der Baustoffpreise vor allem dann gerechnet werden, wenn die vom Bundesverkehrsministerium erwogene Ande- rung der Transporttarife für Baustoffe oder ein etwaiges Transportverbot für bestimmte Massengüter auf der Straße Wirklichkeit würden. Ein zwangsweiser Uebergang der Baustofftransporte von der Straße auf die Schiene würde außerdem im Durchschnitt eine zusätzliche Inanspruchnahme des Eisen- bahnwagenparks von 40 000 Waggons be- deuten. Allgemeine Preissenkung für Vergaserkraftstoff (VWD) Auch die übrigen Mineralölgesell- schaften des Bundesgebietes setzen in die- sen Tagen ihre Tankstellenpreise für Ver- gaser kraftstoff um 2 Dpf je Liter herab, Während der Preis für Dieselöl um 2 Dpf angehoben wird. Damit kostet Dieselöl nun- mehr in der billigsten Zone 39 Dpf, Normal- benzin 60 Dpf und Superbenzin 67 Dpf je Liter. Betriebliche Altersversorgung ins Tarifsystem einbauen Arbeitsminister Ermin Hohl weglef zeigt Möglichkeiten auf Im nachstehenden Artikel des badisch-wür ttembergischen Arbeitsministers wird u. a. auch der Weg aufgewiesen, wie der gewerkschaftliche Widerstand gegen bisher freiwillige be- triebliche Sozialleistungen überwunden werden könne. Die Gewerkschaften sehen nämlich vielfach als von — weil ohne ihr Zutun zustandegekom men— die bisherige freiwillige Sozialleistung der unternehmerischen Wirtschaft ausgehenden Versuch an, einen Keil zwischen Arbeitnehmer und Gewerkschaften zu treiben. Aus unternehmerischer Sicht wird gegen den Vorschlag Minister Hohlweglers eingewendet werden, daß seine Verwirklichung den sozialen Leistungs wettbewerb unter den Arbeitgebern bedeutend einschränken wird; ökono- misch gesehen auch eine Mehrbelastung für Betriebe entstünde, die bisher aus wirtschaft- lichen Gründen im sozialen Leistungswettbe werb nachhinkten. Die angezogenen Beispiele aus Amerika oder auf dem tikabel, weil es sich um keine zusätzliche Gebiet des inländischen Pressewesens sind nur bedingt prak- Altersversorgung, sondern um Ausfüllung der Lücke handelt, die das Fehlen jeglicher Altersversorgung begründet. Die Sicherung des Lebensabends der Schaffenden, die Versorgung der alten Menschen überhaupt, ist zu einer erstrangi- gen Frage unserer Zeit geworden. Das Stre- ben nach einer ausreichenden Altersversor- gung umfaßt alle Berufe und erstreckt sich auf alle Länder, gleich ob sie von den letz- ten beiden Kriegen betroffen worden sind oder nicht. Dieses Problem wird auch zum Kern- stück unserer Sozialversicherungsreform werden, die zwar schon lange angekündigt worden ist, aber das Stadium der Bildung von beratenden Ausschüssen leider noch immer nicht verlassen hat. N Nach den bisherigen Erfahrungen ist mech anzunehmen, daß die Altersversorgung im Rahmen der Sozialversicherung eine be- friedigende Lösung findet. Mag sie auch noch so fortschrittlich gestaltet werden, zur bescheidenen Fristung des Lebens nach der Zurruhesetzung wird sie nicht ausreichen. Wegen der Unzulänglichkeit der staatlichen Altersversorgung müssen alle Möglichkeiten einer zusätzlichen Sicherung ausgeschöpft Werden. Sie liegen besonders in der betrieb- chen Altersversorgung, die sich nicht nur auf Groß- und Mittelbetriebe beschränken muß, sondern für jeden Beschäftigten in der Wirtschaft erreichbar sein kann. Dafür im folgenden einige Anregungen. Ursprünglich wurde die betriebliche Altersversorgung nur in stets widerruflicher Weise gewährt. Jetzt werden Pensionskas- sen immer häufiger als Rechtsinstitut er- richtet und auf überbetriebliche Ebene ge- stellt. So wird z. B. in der Eisen- und Stahl- industrie überwiegend nach einer hierfür eigens ausgearbeiteten Pensionsordnung Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrente gezahlt. Die Pensionsordnung umfaßt rund 70 v. H. der Beschäftigten dieses Industrie- Zweiges. Nach einer Wartezeit von 10 Jahren steht den Arbeitnehmern ein Rechtsanspruch auf Altersrente zu. Innerhalb der Unterne- men, die die Pensionsordnung anerkannt haben, kann der Beschäftigte seinen Arbeits- Platz wechseln, ohne daß ihm die bei dem früheren Werk erworbene Anwartschaft auf Versorgung verloren geht. In Amerika geht man immer mehr dazu über, die zusätzliche Altersversorgung zum Bestandteil von Tarifvereinbarungen zu machen, die die Gewerkschaften entweder mit den einzelnen Großbetrieben(in der Auto-, Gummi-, Glas- und Stahlindustrie) oder mit ganzen Industriezweigen(im Koh- lenbergbau und in der Damenbekleidungs- industrie) abschließen. Auch bei uns bestehen bereits ähnliche Regelungen. So stützt sich die Altersversor- gung der Presseangehörigen auf einen für allgemeinverbindlich erklärten Manteltarif- vertrag. Ebenso wird die Pflicht der Arbeiter und Angestellten des öffentlichen Dienstes zur zusätzlichen Versicherung bei der Ver- sorgungsanstalt des Bundes und der Länder durch Arbeits- oder Tarifvertrag begründet. Derartige tarifliche Vereinbarungen sind mehrfach getroffen worden. Diese fortschrittliche Entwicklung sollte gefördert werden, denn die Altersrente kann ihren Versorgungszweck nur dann erfüllen, wenn sie eine Beständigkeit und Sicherheit aufweist; sonst ist sie keine Versorgung, son- dern allenfalls eine bisweilen unsichere Zu- gabe. Auf die betriebliche Altersversorgung muß daher ein Rechtsanspruch bestehen. Dies ist aber wiederum nur dann von praktischer kK URZ NACHRICHTEN Hamburger Konsumgenossenschaft drückt Milchpreis (dpa) In Hamburg, das sich neben Bremen als letztes Land der vom Bund empfohlenen Milchpreisregelung angeschlossen hat, sagt die Konsumgenossenschaft Produktion“ dem höhe- ren Preis den Kampf an. Offene Trinkmilch, die künftig statt bisher 38 Ppf jetzt 40 Dpf kosten darf, wird von den Verkaufsstellen der Konsumgenossenschaft weiter zum alten Preis verkauft. Die Konsumgenossenschaft will damit erreichen, daß auch die Hamburger Milch- Einzelhändler beim niedrigen Preis bleiben. Einseitige Auftragsvergabe verpönt (VD) Gegen die Bestrebungen der Bun- desländer, bei der Vergabe öffentlicher Auf- träge die in dem betreffenden Land ansässigen Unternehmen unter allen Umständen den Wettbewerbern eines anderen Landes der Bundesrepublik vorzuziehen, wandte sich der Bundeswirtschaftsminister in einem Schreiben an die Wirtschafts-, Finanz- und Innenmini- ster der Länder. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, daß ein Wettbewerb, der sich in- nerhalb der Grenzen nur eines Landes abwickle, nicht als frei und marktgerecht bezeichnet werden könne. Außerdem stünden solche Be- strebungen im Gegensatz zu den Vorschriften der Haushaltsordnungen und zu den Bestre- bungen der deutschen Wirtschaftspolitik. Deutsche Auslandsinvestitionen (AP) Der. Bundeswirtschaftsminister hat im Einvernehmen mit der Bank deutscher Länder in den vergangenen drei Jahren deutschen Unternehmen in 1276 Fällen eine Genehmi- gung zu Auslandsniederlassungen oder für den Erwerb von Beteiligungen im Ausland erteilt. Für die genannten Zwecke sind von den deut- schen Firmen 398,16 Mill. DM aufgebracht wor- den. 1954 sind 696 Genehmigungen erteilt wor- den mit einem Kapitalwert von 214,7 Mill. DM, 1953 waren es 440 Genehmigungen mit einem Wert von 155,4 Mill. DM. Beruhigung am Schrottmarkt (VoD) Der Umsatz der deutschen Schrott- betriebe erreichte 1954 mit 6 110 000 Tonnen nahezu wieder den Umfang des Jahres 1952. Bemerkenswert ist, daß sich im abgelaufenen Jahr die Ein- und Ausfuhr von Schrott mit je knapp 650 000 Tonnen ungefähr die Waage hielten. An die Hütten lieferte der Handel etwa 3,8 Mill. Tonnen und an die Gießereien etwa 1,1 Mill. Tonnen. Zufriedenstellender Schweizer Uhrenexport (AP) Der Schweizer Uhrenexport ist im Jahre 1954 mit 1 039 915 622 sfr(rund 1 Md. DM) nur um 6 v. H. hinter dem Vorjahr(1 106 622 297 sfr) zurückgeblieben, obwohl die Ausfuhr nach den USA wegen der amerikanischen Zoll- erhöhung im Juli um 25 v. H. sank. Wie aus Kreisen der Uhrenindustrie verlautete, wurde dieser Verlust durch verstärkte Exporte nach anderen Ländern zum Teil ausgeglichen. Nur wenige Beschwerden Das Bundesaufsichtsamt für das Versiche- rungs- und Bausparwesen meldet, daß 1953/54 nur 1670 Beschwerden über die private Kran- kenversicherung(PRV) eingingen und daß da- von nur ein geringer Teil begründete Bean- standungen waren. Die Zahl der Beschwerden hat um rund 20 v. H. gegenüber dem vergan- genen Jahr abgenommen. Da in der PKV 9,6 Mill. Versicherungsverträge laufen und 1953 etwa 15 Mill. Schadensfälle erledigt wurden, entfällt auf je etwa 10 000 Schadensfälle we- niger als eine begründete Beanstandung. Siemens-Ansprüche abgewiesen Das britische„Entschädigungsgericht der britischen Besatzungszone“ in Herford hat als oberste Instanz die von der Luftfahrt-Geräte- werk GmbH. Spandau gegen die britische Militärregierung geltend gemachten Schadens- ersatzansprüche in Höhe von 60 Mill. DM als unbegründet zurückgewiesen. In der münd- lichen Beweisaufnahme hatten die Vertreter des in Liquidation befindlichen Werkes, einer Tochtergesellschaft der Siemens-Werke, im November ihre Ersatzansprüche, die sich auf den Verlust von großen Mengen Rohmateria- lien, Halbfertigwaren und Einrichtungsgegen- ständen bezogen, damit begründet, daß das Werk niemals auf einer Demontageliste ge- standen habe und der Abtransport in den Jah- ren 1945 bis 1930 erfolgt sei, als das Werk von der britischen Militärregierung beschlag- nahmt war. Aus der Beweisaufnahme gehe hervor, stellt das Urteil fest, daß die seiner- zeit im Luftfahrt-Gęrätewerk gelagerten Be- stände von der deutschen Wehrmacht hätten benutzt werden köfnen oder für deren Ge- brauch bestimmt gewesen wären und deshalb als Kriegsmaterial im Sinne der alliierten Er- klärung vom 3. Juni 1945 angesehen werden müßten. Bedeutung, wenn er realisierbar ist. Hierfür besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, wenn eine überbetriebliche Kasse oder eine Rückversicherung bei einem Versicherungs- unternehmen besteht, die das Risiko aus- gleicht. Dadurch würde auch das an sich be- triebsfremde Versicherungsrisiko von den einzelnen Betrieben genommen werden. Ebenso darf der Arbeitnehmer in seiner Freizügigkeit bei der Wahl seines Arbeits- platzes nicht eingeschränkt werden. Bei aller Anerkennung der sozialen und humanitären Motive der Unternehmer bei Schaffung der betrieblichen Altersversorgung sollte nicht übersehen werden, daß die damit zusammen- hängenden Steuerbegünstigungen auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Deshalb müßte weiter angestrebt werden, daß ein möglichst großer Kreis von Arbeitnehmern in den Ge- nuß dieser Versorgung kommt. Dies kann durch den Einbau in die Arbeits- und Tarif- verträge geschehen. Es wäre eine dankens- Werte Aufgabe der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften, hierin gemeinsame Schritte zu unternehmen und zu positiven Lösungen für die Zukunft zu kommen. Für Klein- und Mittelbetriebe, für deren Arbeitnehmer eine Pensionskasse nicht ein- gerichtet werden kann, und die durch Tarif- verträge aus den verschiedensten Gründen nicht erfaßt werden, ist der Abschluß einer Alters versicherung bei einer privaten Ver- sicherungsgesellschaft sehr wohl möglich. Auch hier sind schon einige Beispiele im Lande Baden- Württemberg vorhanden. Da- bei ist unerheblich, ob das Unternehmen die ganze Prämie bezahlt oder der Arbeitnehmer zu einem Teil daran beteiligt wird. Wichtig scheint mir, daß auch in diesen Fällen die Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch auf zu- sätzliche Alters versicherung erhalten. Für den Unternehmer oder Betriebsin- haber, der nur wenig oder nur einen Arbeit- nehmer beschäftigt, ist für eine zusätzliche Altersversorgung seiner Mitarbeiter die staatliche freiwillige Höherversicherung be- sonders geeignet und empfehlenswert. Die Pflicht-, freiwillig und Selbstversicherten, so- fern sie noch nicht invalide oder berufs- unfähig sind, können hier freiwillig höher versichert werden. Der Höherversicherungs- beitrag muß nicht regelmäßig entrichtet wer⸗ den, sondern nach Belieben; die Versicherung braucht auch nicht fortgesetzt zu werden, da die Anwartschaft aus den entrichteten Bei- trägen nicht erlischt. Die Leistungen werden ohne Bindung an Wartezeit und Anwart- schaft und ohne Kürzungen neben der gesetz- lichen Renten versicherung gewährt. So würde 2. B. ein Versicherter, der im 35. Lebensjahr von der Höher versicherung Gebrauch macht und wöchentlich einen Beitrag von 6. DM entrichtet, nach 25 Jahren neben seiner In- validen- oder Angestelltenrente eine Zusatz- rente von 100, DM ü erhalten. Wenn der Arbeitgeber sich dazu ent- schließt für seine Mitarbeiter eine betrieb- liche Altersversorgung in einer der vorge- nannten Formen einzugehen, wird er mit weit größerer Betriebstreue rechnen können, Weil gerade mancher in große Betriebe, nicht zu- letzt wegen der dort eingeführten Altersver- sorgung abwandert. Sie spielt heute bei allen Erwägungen in der Wahl des Arbeitsplatzes eine große Rolle. Um hier im Wettbewerb um die qualiflzierten Kräfte nicht das Nachsehen zu haben, müssen gerade Klein- und Mittel- betriebe diese Versorgung einführen. Effektenbörse 100 DM-W ec marginalie ae. riesen, Klare Formulare an Stelle unverständlicher und unübersichkt⸗ licher Fragebogen, die für die Abgabe der Steuererklärungen auszufüllen sind, ist lang. jänriges Anliegen der Steuerpflichtigen. Am 25. Januar 1955 sollen in Bonn die Länderrefe. renten über die Gestaltung der Formulare für 1954 entscheiden. Die Steuererklärung 1934 jcann bis zum 15. Mai eingereicht werden. Es liegen jedock bis jetzt nur die Formulare mit dem alten Schema vor, das nicht nach den Be- durfnissen der Steuerpflichtigen, sondern im wesentlichen nach behördlichen und juxristi. schen Gesichtspunkten ausgearbeitet ist. Leid. lich gebildete Staatsbürger ist es kaum mög- lich, diese Fragebogen ohne fremde Hilfe richtig und, vollständig auszufüllen. Dem Ver. nehmen nach überträgt selbst ein Finanzmini- —— ster die Bearbeitung seiner Erklärung einem Sachverständigen. Rationalisierung tut not. In der„Gesell. schaft für Betriebsor ganisation mb“, Kiel, hat sich Friedrich de la Motte mit diesem Problem befaßt und allgemein verständliche, von jedem normalen Staatsbürger leicht ausfüllbare Ein. commensteuererklarungen entworfen. Viel. leicht müßte dies oder jenes aus steuerlichen Gründen noch abgeändert werden. Das vermag nur der Steuer fachmann zu entscheiden. Aber wäre es nickt schon an der Zeit, daß diese Steuerfachleute sich ernstlich damit befassen zur Steuerwahrheit dadurch beizutragen, daß einmal Formular- Klarheit geschaffen uuird? Auf die Schwierigkeit etwa noch zu leistander Vorarbeit können sie sich nicht mehr gut aus. reden. Die Vorarbeit wurde ja bereits abge- nommen. Es handelt sich jetzt nur darum, ob die Steuerreferenten der privaten Initiative nachzuhinken bereit sind. Leipziger Messe macht große Anstrengungen Zur Zeit bereisen Beauftragte des Leip- ziger Messeamtes die größeren Städte der Bundesrepublik, um Auskunft über offene Fragen der notwendigen Formalitäten und der Absatzmöglichkeiten auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1955(27. Februar bis 9. März) zu erteilen. An den beiden Sprechtagen in der Industrie- und Handelskammer Frank- furt wurde erklärt, daß die in Leipzig von westdeutschen Firmen getätigten Abschlüsse sämtlich über das Interzonenhandelsab- kommen verrechnet werden, über das zur Zeit neue Verhandlungen im Gange sind. Für ostzonale Firmen bestehe auf der Messe keine Möglichkeit, direkt bei westdeut- schen Firmen einzukaufen, vielmehr wür- den alle Aufträge von der DIA, einem Or- gan des Ministeriums für Außenhandel und innerdeutschen Handel vergeben bzw. ge- nehmigt. a Nach Angaben der Beauftragten des Leipziger Messeamtes müsse bei der Zutei- lung der Standflächen stark gebremst wer- den. Während bei der vorjährigen Herbst- messe eine Umsatzgarantie in der Höhe von 200 Dollar je qm gegeben wurde, belaufe sich die Umsatzgarantie für west- deutsche Aussteller auf 500 DM je qm ge- mieteter Fläche; für die Standfläche im f 3 Freigelände seien 250 DM pro am vor- gesehen. Leseſtuchi: Kaufkraft und Lohn In seiner letzten Ausgabe veröffentlicht der Londoner„Daily Herald“, das Blatt der britl- schen Labour Party die folgende Zuschrift eines Londoner Arbeiters: „Seit 1938 habe ich viele Lohnerhöhungen erlebt, und jedesmal war ich schlechter dran, weil die Lebenshaltungskosten stiegen. Heute würde ich keinen Finger krumm machen, um noch ein Pfund(etwa 12 DM) zusätzlich je Woche zu verdienen. Ich würde aber sofort einer Arbeitervereinigung beitreten, die zum Ziel hätte, mir 1 Schilling(0,60 DM) von mei- nen sich stetig vergrößernden Ausgaben zu er- sparen. Diese Ersparnis wäre dann meine erste Wirkliche Lohnerhöhung seit 17 Jahren.“ Marktberichte 5 vom 18. Januar Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr schwach, Absatz normal. EA erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 7,50—8,50; Ka- rotten 25—28; Kartoffeln 6,507; Lauch Gewichts- Ware 40—44; dto. Stück 10—20; Meerrettich 120 bis ck 130; Petersilie 10—12; Rosenkohl 4043; Rotkohl bis 44; rote Beete 20—24; Feldsalat geputzt 100 bis 110; Endivien ausl. Steige 6,507, 50; Kopfsalat ausl. Steige 9; Schwarzwurzeln 50-60; Schnittlauch 13 bis 20; Sellerie Stück 20-40; dto. Gewichtsware% bis 45; Spinat 30—33; Tomaten ausl. 50-55; Kresse 100—110; Weißskohl 22—24; Wirsing 20—24; Zwiebeln 5 Inl. 10—14; dto. ausl. 22—26; Aepfel Ia 25—40; B 10 bis 22; Orangen blond 26-29; dto. wichtsware 40—52; dto. Blut/ Paterno 50-54 Bananen Kiste 15—18; Birnen 20—35; Mandarinen 3538; blaue Trauben, Kiste 1111,50; Zitronen, Kiste 32—36; dto. Stück 15—17. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 6(VWD) Anfuhr gut, Absatz langsam. Es erzlel- en: Spinat 25; Rosenkohl 30—32; Möhren 13-15; Sel- lerie 30-35; Lauch 23; Zwiebeln 15-20. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 241-344 DM Blei in Kabeln 126—127 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 PM Westdeutscher Zinnpreis 843 DM Freie Pevisenkurse Geld Brief 100 belgische Frances 8,427 3,447 100 französische Francs 1,2034 1,2054 100 Schweizer Franken 95,34 96,04 100 holländische Gulden 110,94 111,16 1 kanadischer Dollar 4,345 4,355 1 englisches Pfund 11,743 11,763 100 schwedische Kronen 30,915 81,075 100 dänische Kronen 60,625 60,745 100 norwegische Kronen 58,64 5,76 100 Schweizer freie Franken 97,975 1 US-Dollar 98,075 1,1952 1,2052 480 DM-O; 100 DM-O= 22,12 DM-W. Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt, 18. Januar 1955 5 Börsenverlauf: Unregelmäßige Kursgestaltung. Infolge schwacher Haltung der New Vorker Börse verschiedene Favoriten bis zu 5 Punkten schwächer. Farbenmarkt durchschnittlich 2 bis 3 Punkte ) RM- werte,)= Restquoten rückläufig; Liquis bis 44½ ermäßigt. Aktien 17 1.. Aktlen 17. 1. 18. 1. Aktien 17. 1. 18. J. AEG 199% 197 Harpener Bergbau 149½ 147¾[Dresdner Bk.)) 13½ 12½ EBT 20 259½[ fleidelb Zement 254%½ 233 Rhein-Main Bank] 206 2⁰⁰ BMW 133 102 102 Hoesch) 25— Reichsb.-Ant. Sa. 80 70 conti Gummi. 75 750 Lanz 1 5 188 177 1 Daimler- 5 Mannesmann 188* 8 De. rds 483% 180 Rhn. Braunkohle 215 210 Nachfolger Degusss 20 255 Rheinelektra 2 168 Bergb. Neue Hoffg. 71 17¹ Demag 9: 285 RWÄ P. 22% 22 Dt. Edelstahl 17— 172 Dt. Linoleum. 261 203 Seilwoift 88% 89 Dortm. Hörd.Hütt.] 14% 147½ Durlacher Hof 855 130 Siemens& Halske 203 259%[ Gelsenberg 1962/ 100 Eichbaum-Werger 15½[ Südzucker 100— GHH Nürnberg 223 216 Enzinger Unioßp 190 Ver Stahlwerke 27) 27 Hoesch 109 103 IG-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 166 10⁵ Klöckn-Humb. D. 206½ 197 Ant.-Sch.) 44% 44½[Badische Bank— 160 Kloeckner 179 17⁴ 1111. 247% Commerzbank)) 12½¼ 12 Hütten Phönix 171 179 Farbenf. Bayer 251½ 250% f Commerz- Rhein Röhrenw 119 1887 Farbwerke Höchst 257 254¾ u. Eredit- Bank 185 185 Rheinst. Union 184 182„ Felten& Guill. 182 182[Deutsche Banki) 13¾ö 1%[ Stahlw. Südwestf. 107 10⁵ Grün& Bilfinger 15½ 150 Süddeutsche Bank] 210 Thyssenhütte, 166½ NAVEI. Ge- gepfel A 12—18; B 3-10; Feldsalat 70100; 5 5 5 0 * N — 85 bersicht. 125 11 92. nderrefe. ulare für 100 1 6 Ala 4e b juristi-. ist. Leid 118 e 1 nanzmini. 40 „Gesell- ea Problem O 12% bare Ein- N. 15 zuerlichen 8 9 75 len. Aber e befassen igen, dab 0 leistandes gut aus- 1 1 Initiative „ 1 1 9905 r offene 5 Leipziger 89. 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Rohrbacher Mannheim-Neuostheim, Rosenstraße 119 In tiefer Trauer: Margarethe Rinklef geb. Ziegler Hilde Rinklef Alfons Walter u. Frau Wilma geb. Rinklef Otto Schnauber u. Frau Anneliese geb. Rinklef(Bad König) Enkelkinder: Paul-Gerhard und Wolfgang und alle An verwandten Beerdigung: Donnerstag, 20. Jan., 13.00 Uhr Friedhof Neckarau Ein liebes, gutes Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Durch einen tragischen Unglücksfall wurde meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Schwiegermutter, treu- sorgende Schwester und Tante, Frau Selma Barth geb. Weiß im Alter von 68 Jahren aus unserer Mitte gerissen. KRONEN-TEPPICH Plötzlich und unerwartet verstarb unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Fast Schreinermeister im Alter von 73 Jahren. Mannheim, den 18. Januar 1938 7 1 In stillem Gedenken: Die trauernden Hinterbliebenen Feuerehrung: Donnerstag, den 20. Januar 1958, 15.00 Uhr, im Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim. 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Januar 1953 2 ne Mlar-Jese pf Strane 2 Frieda Czermak— wie Gly- In tlefem Schmerz: nit Inhalt Hans Barth durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, 8 te! l nang 8 b ot Kanister, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. 7 80 u. a. m. Heinrich Joh und Frau Else Großhandelsunternehmen vollzieher. geb. Barth Mannheim, den 18. Januar 1088 in Mannheim sucht sofort perf. und alle Angehörigen Feuerbestattung: Donnerstag, den 20. Januar 1936, 18.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Nach kurzem, schwerem Leiden verstarb am 18. Ja- nuar 1955 unsere gute Mutter, Oma und Tante, Frau Elisabeth Keller geb. Issel im Alter von fast 72 Jahren. Edingen, den 18. Januar 1953 Hauptstraße 75% 7 Familie Fritz Keller bveuerbestattg.: Donnerst., 20. 1. starb am 17. Januar 1955 nach kurzem Leiden meine liebe Tochter, Schwester, Schwägerin Worms, Schriesheim, 18. Jan. 55 kriedhof Mannheim. 16, 11 Die Hinterbliebenen Plötzlich und unerwartet ver- u. a. sprechhemmung. Dauerhig. gar.! 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Januar 1955/ Nr. 1 Eine versunkene Kultur wird lebendig Zur Ausstellung„kunst und leben der Etrusker“ im Kunsthaus Zörich Einer alten etruskischen Legende nach, die Aelien in seiner„Geschichte der Tiere“ überliefert hat. sollten die Etrusker einst den wilden Eber und die anderen Tiere des Waldes mit Hilfe von Flötenbläsern gejagt haben: auf der Flöte ließ man das Süßeste an Melodien erklingen, was dem Instru- ment nur möglich war, und die Macht der Töne lockte die Tiere aus ihren Lagern und Höhlen, vom Zauber der Musik überwältigt, daß sie in die Netze der Jäger gerieten und erlegt werden konnten. Was der altgrie- chische Mythos von der Macht des Gesanges von Orpheus erzhlte, den die wilden Tiere zauschend umdrängten, scheint hier gleich- Sam ins Negative, in den grausam-wilden Urzustand einer gar nicht so arkadischen Vorzeit gewandelt. Daß nicht nur die den Göttern gespendeten Opfer und die Zube- reitung der Mahlzeiten von den gleichen Flötentönen begleitet waren, sondern auch die Bestrafung der Sklaven, läßt— mag jene Erzählung vielleicht auch nur ein Gleichnis sein— immerhin einen Blick in das seltsame und bis heute noch nicht ganz erschlossene Wesen jenes truskervolks Werfen. Die Etrusker waren vor der Herrschaft der Römer das wichtigste Volk des antiken Italiens. Aber ihre Schrift und ihre Sprache sind bis heute noch nicht entschlüsselt; da schon die alten Römer zu ihnen keinen Zu- Salig mehr hatten und die Literaturwerke nicht mehr abgeschrieben werden konnten, wissen wir nur noch aus indirekten Berich- ten klassischer Schriftsteller von den etrus- kischen Büchern. Was wir kennen, sind nur Kurze, auf Gräber bezogene Inschriften, und deren Geheimnis hat die Wissenschaft noch immer nicht gültig gelöst. Aber nicht ein- mal die Herkunft der Etrusker ist restlos bekannt. Sind sie aus dem Orient einge- Waridert, wie Herodot meinte, oder sind sie die einheimische Urbevölkerung Italiens ge- Wesen? Am Beginn der historisch geklärten Zeit jedenfalls, im 7. Jahrhundert v. hr, hatten sie in dem etrurischen Stammland — etwa zwischen Florenz und Rom— eine eigene Kultur ausgebildet, und ihre Macht reichte, wie Livius berichtet, dann„über die Sanze Dänge Italiens von den Alpen bis Meeresenge von Messina“; auch die Dyna- stie der Tarquinier, jener römischen K mige, ist Struskisch gewesen. Später flelen von Norden die Gallier ein, von Süden her wei tete Rom seine Hegemonie aus; Aber erst im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde ganz Etrurien dem römischen Gebiet einverleibt. Was wir heute von den Etruskern wis- sen, Wẽãas uns über ihr politisches, wirtschaft- — 2 liches und soziales Leben überliefert ist, was wir von ihren Kunstschätzen kennen, ist jetat— zum überhaupt ersten Mal— in einer Sroßen Ausstellung„Kunst und Leben der Etrusker“ im Kunsthaus Zürich(bis Anfang April geöffnet) vereint. Es ist eine an Um- fang und Qualität einmalige Schau, von den bekanntesten Etruskologen unserer Zeit zu- sammengestellt; neben Leihgaben italieni- scher, schweizerischer, österreichischer, deut- scher, französischer und amerikanischer Mu- seen enthält sie vor allem auch besonders schöne Stücke aus den Vatikanischen Samm- lungen, die durch eine Sondergenehmigung des Papstes hier zum ersten Mal der inter- nationalen Oeffentlichkeit gezeigt werden Können. Sie bietet zunächst einmal eine didaktische Abteilung, die mit Karten, Ta- feln, Skizzen, Photos und graphischen Dar- stellungen alle Aspekte der etruskischen Kul- tur— von dem mathematischen Aufbau ihrer Politisch streng organisierten Städte bis zu den mythischen Zeremonien ihrer Toten häuser— allgemein verständlich dargestellt hat. Und sie umfaßt weiter(mit 458 Katalog- nummern) einen bezeichnenden Querschnitt durch die erhaltenen Kunstschätze: von den archaischen Kleinplastiken aus dem 8. vor- christlichen Jahrhundert bis zu den rotfiguri- gen Vasen, den Architekturterrakotten, den Sarkophagen und den Großplastiken der hellenistischen Zeit. Die frühere Wissenschaft sah in dem nicht- indogermanischen Volk der Etrusker einen recht barbarischen Stamm, der durch SeßgB3- haftwerdung mehrerer Einwandererwellen von Seeräubern entstanden sei und dessen Kunst nicht mehr als einen epigonalen Ab- klatsch griechischer Vorbilder darstelle. Ge- wil leben hier viele Elemente der griechi- schen Kunst, und es ist für das kulturelle Leben jener Frühzeit bezeichnend, daß schon damals ein gewisser Kosmopolitismus ge- herrscht hat und griechische Künstler bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. im Etruskerland wirkten. Erst in den letzten Jahrzehnten sah man jetzt die„antiklassischen“ Elemente in dieser Kunst, und all das Expressive, Be- wWegungshafte, extrem Malerische wurde er- kannt. Immer wieder laufen drei Strömun- gen durch die etruskische Kunst: eine aus gemeinsamen Form-Elementen des Mittel- meerraums, eine aus ursprünglich etruski- schem Wesen, sowie eine aus griechischen Einflüssen und Vorbildern, und gerade aus dem wechselvollen Gegen- und Durcheinan- der gewinnt diese Kultur ihren Reichtum und ihre Lebendigkeit. Jene archaische Epoche freilich, deren Plastik ganz auf die große be- wegte Linie reduziert ist, die Form oft fast brettartig abstrahiert und später immer mehr zu eigentümlichen Heberlängerungs-Tenden- Architektur aus Beton und Glas Ausstellung Mies van der Rohe und Richard Neutra in der Mannheimer Kunsthalle Das Amerikahaus zeigt im Ostflügel der Mannheimer Kunsthalle großformatige Auf- nahmen mit Außen- und Innenansichten von Bauten nach Entwürfen der beiden Architek- ten Mies van der Rohe und Richard Neutra, die beide in Amerika leben. Der Wiener Richard Neutra siedelte bereits 1923 über, nachdem er als Architekt und Städteplaner an der Schweiz tätig war, während Mies van der Rohe, der letzte Direktor des Dessauer Bauhauses, 1938 in die Vereinigten Staaten ging. 5 In Mannheim wird man sich besonders für Mies van der Rohe interessieren, der sich seinerzeit mit einem eigenwilligen Entwurf an der Ausschreibung für den neuen National- theaterbau beteiligte. Grundrisse und Modell- ansichten seines Theaterbauplanes befinden sich unter den ausgestellten Fotografien. Dieser Entwurf zum neuen Mannheimer Theater mit seiner Außenfront aus Beton- rippen und Glas ist charakteristisch für die Konstruktionen van der Rohes, der zu den ersten überhaupt gehört, die aus Stahl, Beton und Glas Architektur schufen und von dem die berühmt gewordenen Entwürfe zu den Berliner Glashochhäusern aus den Jahren nach dem ersten Weltkrieg stammen. Seine Bauten sind überwiegend Zweck- und Groß- stadtanlagen, etwa die Lake Shore Apart- ments aus dem Jahre 1952 in Chicago, dem Ort seines gegenwärtigen Wirkens, oder das Illinois Institute of Technology in Chicago und schon die Bauten zum Deutschen Pavil- jon in der Weltausstellung von Barcelona von 1929. Diesen Gebäuden ist eine über- steigerte Nüchternheit eigen, und offensicht- lich ordnet der Architekt die Gestaltung der Auhßenfronten den innenarchitektonischen Notwendigkeiten unter. Einen gänzlich anderen Eindruck gewinnt man von den Bauten Richard Neutras, der in Amerika bei Frank Lloyd Wright in die Schule ging. Seine Entwürfe sind nicht so sehr wie viele Bauten van der Rohes an städtische Bedürfnisse und Grundstücks- gegebenheiten gebunden. Seine Häuser stehen in der freien Natur, sie ziehen den Blick bereits durch eine reizvolle Außen- gestaltung auf sich und schmiegen sich flach und nach der Breite hin ausladend der Land- schaft an, wirken geradezu wie ein Teil ihrer Umgebung, wie etwa das Colorado Desert Home in Palm Springs, Kalifornien, das mitten in einer öden, unfruchtbaren Gegend steht und dennoch den Eindruck macht, als gehöre es von Ewigkeit an zur Landschaft. Im Inneren dieser Häuser verbirgt sich ein Komfort, den man hinter diesen locker 82 fügten Wänden aus Stein, Beton und Glas nicht vermutet. Ein Schwimmbassin, ein- ladend ausgestaltete Sitznischen und ein Kamin in einem Treppenhaus sind hier zu finden, und die Füße gehen über heizbaren Bodenbelag. Selbst reine Zweckbauten, wie die Siedlung„Channel Heights“ in Los An- geles, Kalifornien, oder die Kester Avenue Elementary School in Los Angeles, geben in ihrer ganzen Anlage bei aller Sachlichkeit das Gefühl von Wärme und Wohnlichkeit. = tr- Die Oper„Der feurige Engel“, die der 1953 gestorbene Komponist Serge Prokoflew vor dreißig Jahren schuf und die bisher nie auf- geführt wurde, ist am Donnerstag vom fran- z6sischen Rundfunk urgesendet worden. zen gelangt, fasziniert den heutigen Betrach- ter wohl am stärksten und ist ihm ja auch durch jene plastische Entkörperlichung zeit- genössischer Nachfolger(Henry Moore) bestens vertraut. Mittel- und Höhepunkt dieser jetzigen Ausstellung in Zürich ist die Tomba del Tric- Iinio aus Tarquinia, eine mit großartigen Fresken ausgemalte Grabkammer, die dank eines raffinierten Restaurierungs-Verfahrens hier im Original wiederaufgebaut werden konnte. Die Etrusker hatten bereits eine Jenseits-Religion, die den Dualismus von Himmel und Unterwelt kannte und von der Preiheit der Götter Tinia, Uni und Menerva beherrscht war. Der Mensch stand sein gan- zes Leben lang in der strengen Ordnung der Riten und Gebräuche, die immer wieder die Teilnahme jedes einzelnen verlangten. Zu einer besonderen Kunst war die„Leber- schau“ ausgebildet, die religiös bestimmte Lesung und Deutung der in der Leber der Tiere enthaltenen göttlichen Zeichen, und die berühmte„Bronzeleber von Piacenza“ ist einer der wertvollsten etruskischen Kult- gegenstände, die erhalten blieben. Bei Tar- quinia wurden ganze Totenstädte wieder- ausgegraben, deren Bedeutung vor allem in jenen Wandmalereien liegt, deren Zeichnung und namentlich deren Farben sich über- raschend frisch erhielten. Hier sieht man Totenzeremonien, Tänze, Wettspiele und Ge- lage abgebildet, hier sieht man Szenen aus dem alltäglichen Familienleben, von der Jagd und aus der Mythologie der Etrusker— und gerade aus diesen malerisch so gekonnt stili- sierten Darstellungen wird uns die versun- kene Kultur der Etrusker wieder lebendig. Ulrich Seelmann-Eggebert Charuns Kopf als Trinkgetäß Ein etruskischer Krug in Gestalt eines Dämonen- kopfes, ein besonders eigenartiges Stuck aus dem 4. Jahrhundert vor Chri- stus. Es wird jetzt in der Ausstellung„Kunst und Leben der Etrusker“ in Zurick gezeigt, über die Wir auf dieser Seite be- richten. 5 — 1 Der alte Komödiant und seine opferbereite Tochter Emlyn Williams Komödie„Die leichten Herzens sind“ in Heidelberg und ludwigshafen Man kann von diesem oder jenem Stand- punkt aus mancherlei einwenden gegen die Stücke des Herrn Emlyn Williams aus Wales (von denen sich etliche auch in Deutschland ut eingeführt haben), aber man wird ihm nicht bestreiten können, daß er etwas von den Notwendigkeiten des Theaters weiß und Rollen zu schreiben versteht. Das enthüllte jetzt wieder ein Gastspiel der Stuttgarter Komödie im Marquardt in Heidelberg und Ludwigshafen mit der(bereits vor sechs Jah- ren von Friedrich Brandenburg in Heidelberg inszenierten) Komödie„Die leichten Herzens Sind * Das Stück ist gewiß keine Dichtung, und es hat, insbesondere wenn's auf den Schluß losgeht, seine Längen und Breiten, aber es ist doch ein Stück, in dem etwas Passiert (etwas viel für unsere bescheiden gewor- denen Ansprüche) und das einen packt(wenn auch die Effekte manchmal ein bißchen dick aufgetragen scheinen). * „Die leichten Herzens sind“ wohnen in einem Drecklochi im Zentrum von London, gleich hinter dem Covent Garden Theater. Auf der Treppe stinkt's nach Katzen und in den Zimmern hängen die Tapeten in Fetzen von den Wänden. Das Fenster ist mit einem alten Bettuch notdürftig verhangen und der Petroleumofen müffelt unwillig vor sich hin. Die schönen Seelen aber frieren in ihren Lumpen. Man lebt in den Tag hinein, ohne Sinn und Ziel, und die große Sehnsucht heißt Schnaps * Früher, ja früher, aber davon redet man nicht gern. Da war man mal ein großer Schauspieler, der geniale Maddoc Thomas. Aber das ist längst vorbei. Man will nichts mehr davon wissen, und die einzige ange- nehme Erinnerung an vergangene Zeiten ist Cattrin, das Töchterchen mit dem leider ver- krüppelten Fuß, die einem die Schnaps- Wolken vertreiben hilft, mit der man wali- sische Volkslieder singt und die auch sonst nach Kräften für Ordnung sorgt. * Diese Cattrin kann es nicht lassen, an das versoffene Genie des Vaters zu glauben, und schafft es schließlich auch, daß er vom Weih- nachtsmann eines Kaufhauses zum Chargen- spieler in einer Operette avanciert und am Ende gar den„könig Lear“ in Covent Gar- den spielen soll... Es geht alles wunderbar, und Cattrin, die noch nie in ihrem Leben Zeit gehabt hat, auch einmal an ihr eigenes Leben zu denken, verliebt sich in einen jungen Mann, der sie heiraten und dann nach Amerika entführen will. Wie das Leben manchmal zu spielen beliebt, erfährt Väter- chen ausgerechnet am Abend der Lear-Pre- miere von den Absichten seiner Tochter Richtig: er besäuft sich wieder, die Premiere kann nicht stattfinden und Cattrin geht zum ersten Mal aus sich heraus. * Natürlich, das ist manchmal ziemlich sentimental(und auch beim Zuhören könnte man schon ganz gut einen Schnaps vertra- gem), aber was soll's denn? Die Geschichten, die das Leben schreibt.. Also kurz und gut: Vater Thomas erzählt dem Töchterchen mit verhaltenem Tremolo von der Mutter, und Cattrin schluckt noch einmal alles herunter und will verzichten.. Da gehts aber mit dem Alten los. Hinter der Tür des Kabüff- chens hört er das Abschiedsgespräch zwi- schen Cattrin und dem Verlobten, trinkt noch einen Schluck, verlangt nach dem Ge- betbuch und springt, zum ersten Male zu einer Tat entschlossen, zum Fenster hin- aus.. Bumms! Der Zuschauer im Parkett aber darf sich denken, daß Cattrins Passion damit ein Ende hat. Ihr Weg ist frei. Auf nach Amerika!(Und also doch ein happy end!) * Unzweifelhaft sind das starke Farben und Bilder, aber sie fügen sich zu einem Theaterstück zusammen, zu einem richtigen, blutvollen Theaterstück! Als wenn das gar nichts wäre in unserer blutarmen Zeit. * Willi Stari, der die Stuttgarter Auffüh- rung inszenierte, ging dem Ernst der Ko- mödie ebenso wenig aus dem Weg wie ihren Heiterkeiten. Natürlich hatte er am meisten Erfolg mit der köstlichen Sammlung leicht- herziger Typen, die er im Boudoir des ge- nialen Maddoc Thomas sich versammeln ließ, doch gingen auch die traurig ergrei- fenden Szenen dieser True-Story aus dem Leben des unberechenbar heiteren Künst- lervölkchens glatt über die Rampe: es schien alles zu stimmen so(genau wie in Puccinis Boheme). . Nun war dieser Paul Dahlke(meist an- zusehen wie ein ungemachtes Bett) schon eine großartige Verkörperung des verkrach- ten Schauspielergenies Maddoc Thomas, ein richtiger Mime, heute noch auf stolzen Ros. sen, morgen durch die Brust geschossen, ein lebenslängliches Kind, und unverwüstlich, ein Spaßmacher mit einer Träne im Augen- winkel und der Angst vor dem Alleinsein im leichten Herzen. Er faßte seine Komò- dianten-Rolle, die gewiß zu bombastischen Exzessen verführen könnte, sehr behutsam an: er blieb wahrhaftig und man mochte ihm glauben, was er da spielte. Eigentlich noch stärker hatte man dieses Gefühl bei Elfe Gerhart, die in den Begegnungen mit dem Vater zu einer opferfreudigen Wärme erblühte, die das starke Verhältnis dieses herben Mädchens zu dem verkommenen, alt gewordenen Schauspieler und seine Bereit- schaft zum Verzicht verständlich machte. * Hera dru W. we Ser Verl: 0 chef Stell 1 b Loka Dr. 7; Kim Stell Ban! Bad. Man Nr.“ . 2„ 2 ee von Mar neue hart gan, dah gehe Inn. d 80 . tun! ie rer 408 seie sche 8 2 8 f Um diese beiden Menschen gruppiert sich 5 eine Gesellschaft von zumeist fragwürdigen, aber liebenswerten Individuen: die schlam- erte Fanny(Olga von Togni), der herzig verbummelte Barty Johnny Goertz), die albern schwatzhafte Vermieterin Banner (Flory Jacobi), der lyrische Polizist Bevan aus Wales(Rolf Jahnke), die resolute Mäzenatin Lossian(Erika Beilke) und der idealistische Liebhaber Robert(Ernst Lothar), der einzige eigentlich in diesem Stück, dessen Rolle ein bißchen farblos ist: Warum heiratet dieser hübsche Erfolgs- mensch, der an jedem Finger zehn haben könnte, ausgerechnet eine Fußkranke? Eben deshalb gerade! Aber man sollte ihm das abnehmen können. *. Um es noch einmal zu wiederholen(man kann es gar nicht oft genug sagen): es wurde gutes Theater gezeigt, sehr gutes, hätten Wir nur mehr von der Sorte. Der Beifall war entsprechend und galt zweifellos auch dem walisischen Dramatiker und seiner leicht herzig unbekümmerten Art, allen Mode- strömungen zum Trotz verständliche Dra- matik zu komponieren. Werner Gilles Koltur-Chronik Der Wiener Pianist Professor Friedrich Wührer, der an der Mannheimer Musikhoch- schule als Lehrer tätig ist, gastierte kürzlich in Westberlin und spielte zum Wochenanfang in der Ostberliner Volksbühne das d-moll Klavierkonzert von Brahms. Er wurde von den Dresdener Philharmoniker unter Leitung von Sowjetzonen-Nationalpreisträger Profes- sor Heinz Bongartz begleitet und erhielt laut adn— herzlichen Beifall. dpa Der amerikanische Dirigent Leopold Sto- kowski hat sich bereiterklärt, am 5. Juni die- Ses Jahres das erste Konzert der Wiener Musikfestspiele zu übernehmen und damit an die Stelle des verstorbenen Wilhelm Furt⸗ wängler zu treten, der sonst bei diesem An- laß alljährlich die Wiener Philharmoniker zu führen pflegte. Ahmad Kamal: Drei Jungs— ein Hundeherz und eine Seele Deutsche Obertragung von Susnne Rademacher Copyright by lothar Blanvalet in Berlin-Wannsee ERSTES KAPTITEI. Eine halbpfundschwere Welpe Kürzlich schenkte uns ein Freund einen jungen Hund, einen kurzbeinigen Zwerg mit Preisgekrönten Ahnen und mit mehr Mut als Verstand. Nicht, daß er wenig Verstand ge- habt hätte— er hatte nur verhältnismäßig Wiel Mut. Ich war nicht zu Hause, als er seinen Ein- Zug hielt. Er kam mir durch die offene Vor- dertür entgegen, Ich hielt den Wagen an und Stieg aus. Ein tapsiger Welpe kam aus dem Haus gewackelt und feixte mich an. Ich Setzte einen Fuß auf den Rasen, da pur- Zelte er die Stufen herunter und fuhr mit gesträubtem Fell und angelegten Ohren auf mich los: ein wutschnaubendes halbes Pfund Hund. Dieses halbe Pfund hatte sich meines Ho- senumschlags bemächtigt und rackerte sich aus Leibeskräften ab, ihn loszureißen. Da kam Amina heraus— meine hübsche Amina, mit der ich an die neun Jahre verheiratet bin. Sie lachte. Ich fragte: „Wem gehört denn der?“ „ „Uns?“ fragte ich.„Wieso? Woher denn?“ Oswald und Oxana brachten ihn. Sie hat- ten mir einen Welpen vom nächsten Wurf versprochen. Da ist er nun. Er wird schon noch richtig groß.“ Er kämpfte immer noch mit meinem Ho- senumschlag. Er verteidigte seinen Rasen. Ich bückte mich, griff mit einer Hand unter ihn, löste mit der anderen seine Zähne von meiner Hose und nahm ihn auf. Er bearbei- tete mit seinen Milchzähnen meinen Finger. Der Finger ging nicht weg und wehrte sich auch nicht. Da gab das Hundchen den Kampf auf und sah mich an, Während ich ins Haus ging, musterten wir einander. Als ich Amina küßte, sträubte er das Fell. Ich setzte mich und tat ihn vor mich auf mein Knie. Er stellte sich quer, sah mich von der Seite her lange an, fletschte die Zähne und ging auf mich los: über mein Bein und meine Schoß hinweg sprang er an mir hoch. Als er nicht weiterkam, stürzte er sich auf meine Krawatte. Dort blieb er wut⸗ schnaubend mit widerlichem Geknurre hängen. Ich konnte nicht anders: ich mochte ihn — seine tapsigen Körper und überhaupt. In den nächste paar Tagen waren wir viel zu- sammen. Allmählich lieg er mich in Ruhe und ging auf andere los. Zum Beispiel auf die Nachbarskatze. Die nahm ihn nicht ernst, gab ihm aber einen Klaps auf die Nase— nur so, als Kostprobe. Er ließ von ihr ab, kniff aus und setzte sich, winselte, leckte sich das Blut von der Nase und griff wieder an. Die Katze machte einen Buckel und gab ihm, beleidigt und etwas weniger sanft, noch eins drauf. Amina schrie, ich solle ihn aufnehmen: die Katze würde ihn umbringen oder blenden oder sonst was mit ihm anstellen. Er kämpfte weiter und packte sie am Bein. Wutentprannt versetzte sie ihm einen Enuff, der ihn herumwirbelte. Sie bestand nur noch aus Krallen, Er leckte sich seine zerfetzte Nase, machte die Katze trotz seiner Tränen wieder aus und stürzte sich auf sie. Als ich dazukam, rannte sie gerade Weg. Er hatte gesiegt, sah aber toll aus. Ich nahm ihn ins Haus, brachte ihn ins Badezimmer, setzte ihn ins Waschbecken und Pflasterte seine Nase zusammen. Er winselte nicht; auch wenn ich ihm weh tat, beklagte er sich nicht. Er knurrte nur in sich hinein und versuchte, seine Nasenspitze zu sehen— zwei Quadratzentimeter schwärziliches Hack- fleisch. Ich mußte ihn bewundern, aber zu einer rechten Liebe zwischen uns kam es nicht. Wenn ich einmal vom Schreiben aufsah, beobachtete er mich aus der entferntesten Zimmerecke. Er kam nie dicht heran; er stand auf seinen gedrungenen Beinchen mög- lichst weit weg, legte den Kopf bald auf die eine, bald auf die andere Seite und sah mich an. Wir waren beide neugierig aufeinander nur neugierig, von Zuneigung war keine Rede. Amina merkte das. „Bitte“, sagte sie am vierten oder fünften Tag,„bitte, wir wollen ihn behalten.“ „Er gehört dir“, sagte ich, packte ihn beim Kragen und setzte ihn hinaus, bevor er eine Pfütze machte.„Er gehört ganz und gar dir. Wenn du ihn haben willst, behalten wir ihm.“. „Er hat Mut.“ 8 „Ja— den hat er“, gab ich zu. Wir standen am Fenster und beobachte- ten ihn. „Du magst ihn nicht— was?“ „Doch“, sagte ich.„Ein guter Hund. Ich hab nun mal ein Vorurteil gegen blaues Blut. Als Kind hatte ich einen Bastard; aber für einen Hund mit Stammbaum ist der ganz in Ordnunng. Er macht nicht viel von sich her— das spricht für ihn, An Hunde, die viel von sich hermachen, bin ich nicht ge- Wöhnt.“ „Du wirst ihn doch nicht plötzlich weg geben— wie letztes Mal?“ Er hatte auf einem Baum eine Spottdros- sel entdeckt und forderte sie heraus, sie Sollte runterkommen und mit ihm kämpfen. Ich sah Amina an und sagte:„Wenn du soviel von ihm hältst— nein. Dann bleibt er.“ „Vielleicht wirst du ihn doch noch mögen?“ „Vielleicht.“ Nun machte er sich daran, Blumen aus- zubuddeln. Amina sauste in den Garten. Sie nahm ihn auf und brachte ihn herein. Das ging so eine Woche lang. Das Hund- chen wuchs und wog nun fast ein Pfund. Wenn er nicht hinter Amina herlief, saß er in einer Ecke meines Arbeitszimmers und sah mir beim Tippen zu. Ich hatte noch nie einen jungen Hund erlebt, der so lange still- sitzen konnte. Er machte mich irgendwie nervös. Bei einem jungen Hund weiß man nie genau, ob er sich nur zum Ausruhen hinsetzt. Eines Tages kam Amina herein und sah, Wie wir uns so ansahen. Sie lachte über uns, und das Hundchen gab ihr rasch einen strah- lenden Blick. Dann besann er sich und wandte sich wieder zu mir. Nachher, beim Essen, fing Amina wieder an. Sie nahm ihn nach dem letzten Bissen auf und setzte ihn mir auf den Schoß. Wie- der starrten wir uns lange und kritisch an. Ich befühlte seine Nase: sie war geheilt und so gut wie neu. Er nieste. „Er ist doch nett“, sagte sie. „Er ist schon in Ordnung.“ „Warum hast du ihn nicht ebenso gern Wie ich?“ fragte sie.„Warum versuchst du's nicht einmal?“ So steht es nun. Der Hund kann bleiben. Ich finde ihn reizend. Wenn sie so an ihm keine neuen Freunde! Zurück zu Joey Longtree und zu hängt, will ich ihn lieb und wert halten. Aber einen anderen Hund lieben— nein, das kann ich nicht. Nicht. solange Randolph in meiner Erinnerung lebt. 8 Wahrscheinlich kann ich eben nur einen Hund lieben. ZWEITE KAPTTE. Seife Bis zu meinem neunten Lebensjahr hatte ich eine eigenartige, wunderschöne Kindheit. Wir lebten bald in dieser, bald in jener In- dianerreservation. Dann brachen wir ganz plötzlich unser Wanderleben Ab. in Cleveland, am Erie-See, machten wir halt, irgendwo am Lake Shore Boulevard. in der Nähe des Vergnügungsparks Euclid Beach. Hier lieg sich meine Mutter nieder, um die Volkslieder und Märchen zu sichten, ch ah! alle tunz bezi ge Wei lich Pr Ber auf; tag decem tret Ae Hof Hal Klär 21. Erp Stre die sje gesammelt hatte. Bis zum Schulbe ginn hatte ich noch eine Woche frei, aber ich lungerte ums Haus herum und hatte Heim- weh nach der Reservation in den Black Hills, Wo ich das letzte und deshalb allerschönste Jahr meines Lebens verbrachit hatte. „Meine Mutter richtete die Wohnung eln. Vermutlich störte ich sie. Jedenfalls ver- suchte ich es. Vielleicht verdarb ich ihr die Laune. Auch das versuchte ich. Am Nachmit- tag unseres zweiten Tages in Cleveland schlug Sie vor, ich sollte hinausgehen und mir neue Freunde suchen. „Ich will aber keine“, sagte ich.„Ich will Ich will lieber meine alten Freunde behalten!“ Sie sah mich an. „Ja, ich möchte., Sagte ich.„Ich möchte Buddy Lamb und zu Mary Heaven, Ich will keine neues Freunde!“ „Raus!“ befahl meine Mutter noch trau- riger, aber auch noch energischer. Ich ging also. (Fortsetzung folgt) 5 1 der sen Sch: „PT. und und bei! Wil mei lieg Au; auf, gen