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Spark., Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- md Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- des Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe 3 5 2 walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für de, k 65, Lucwigshaten n. kr. 2s t Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz anverlangte tante mte eine en ihr ere len— n 10 Jahrgang/ Nr. 19/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 25. Januar 1935 ich der die das len 9 E 2 2 Ü Isennower WI Ollmachten len ete f 5 2 4 den Zum Einsatz von Streifkkräften zugunsten Formosas/ UNO soll vermitteln sch 8 Washington.(AP/ dpa) Präsident Eisenhower hat am Montag in einer Sonder- im wesentlichen der Jurisdiktion eines Staa- an⸗ botschaft den amerikanischen Kongreß um die Ermächtigung ersucht, e tes unterlägen, untersagt werde. ö Streitkräfte zur Verteidigung Formosas und zur Unterstützung der dazu notwen igen 8 5 5 5 8 nationalchinesischen Maßnahmen einzusetzen. Gleichzeitig forderte er die Vereinten Die amtliche Pekinger Nachrichtenagen- u. Nationen auf, einen Waffenstillstand zwischen dem kommunistischen China und tur Hsinhua Warf der amerikanischen Re- m- Nationalchina herbeizuführen und dadurch den Raum um Formosa zu befrieden. Die gierung vor, sie wolle die Besuche der Ange- lem dort bestehende beziehungsweise sich entwickelnde Lage gefährde ernstlich die hörigen der in China verurteilten oder at- amerikanische, pazifische und die Sicherheit der Welt. festgehaltenen Amerikaner verhindern. In E.. 3 N 5. 5 1 dem Agenturbericht heißt es, einige der An- ine Die unmittelbar vor dem chinesischen greg einen entsprechenden Bericht zukom- gehörigen machten sich Sorgen. weil sie nicht nde Pestland gelegenen nationalchinesischen In- men läßt. Die Entschliefung wurde den das Geld für die Reise aufbringen können er(seln Quemoy und Matsu erwähnte Eisen- Auſzenpolitischen Ausschüssen des Reprä- B een USA lid. 3 Ake. hower in seiner Botschaft nicht. In Berich- sentantenhauses und des Senats überwiesen.„ e J 55 25 5 5 hen ten aus Washington hatte es geheißen, daß In beiden Ausschüssen werden Außenmini- 1 12 e Reisemöglichkeiten bieten, son- nit. Bisenhower möglicherweise eine Einbezie- ster Dulles und Generalstabschef Admiral dern hätten alle möglichen Schwierigkeiten icht hung dieser Inseln in das amerikanische Radford Einzelheiten der Politik Präsident Semacht. ter- ö Garantiegebiet vorschlagen Wird. Eisenhower Eisenhowers erläutern. Den Angehörigen der in China ver- bei korderte in seiner Botschaft eine Unter- urteilten Flieger ist nun mitgeteilt worden, nie stützung Nationalchinas bei einem möglichen Peking: Formosa muß befreit werden daß sie den Inhaftierten wöchentlich ein tion( Rückzug von kleineren Inseln, deren Räu- Liebesgabenpaket senden könnten. Ein Spre- olle N mung ohne Hilfe der USA undurchführbar icht sel. Einige dieser Inseln halte Nationalchina erk eher aus historischen als aus militarischen zum Gründen besetzt, erklärte Eisenhower. uck Der Präsident sprach sich außerdem re pie oben schon angedeutet— für Maßnah- des men der UNO zur Herbeiführung eines and Waffenstillstandes im Raum von Formosa rig. aus. Die Lage sei jedoch so kritisch gewor- ts. dien, betonte Eisenhower, daß mem darauf lers nicht warten könne. Deshalb ersuche er Ton jetzt den Kongreß um Maßnahmen, die clie 90 Friedensaussichten in diesem Raum ver- 975 bessern sollen. die Eisenhower versicherte in seiner Bot- ns. schaft, daß er amerikanische Streitkräfte ten nur dann einsetzen werde, wenn ein An- ufig grit gegen die Hauptpositionen von For- nte. mosa und der Pescadores oder aber eine Wa. entschiedene Vorstufe zu einem solchen An- griff erkennbar sei. Im Interesse des Frie- dens müßten die USA alle Zweifel im Hin- blick auf ihre Kampfhereitschaft beseitigen. Dem Kongreß wurde bereits der Ent- 12 . 5 Schliegungsentwürf zur Ermächtigung des . Präsidenten vorgelegt. In dem Entschlie- Hungsentwurf heißt es im einzelnen, daß an der Präsident ermächtigt Wird,„die be- eine Waffneten Streitkräfte der Vereinigten jese Staaten einzusetzen, so wie er es für den bro. besonderen Zweck der Sicherung und des icke Schutzes von Formosa und der Pescadores und gegen einen bewaffneten Angriff für not- und wendig hält. Die Ermächtigung soll er- sich löschen, wenn der Präsident feststellt, daß mer der Friede und die Sicherheit in diesem ach Gebiet gewährleistet sind, und er dem Kon- Ho- bert nd tru- ung ten etzt Belgrad.(dpa) Unter Ausschluß zuerst der nü⸗ ausländischen Pressevertreter und dann der gen gesamten Oeffentlichkeit begann am Montag mt, in Belgrad der Prozeß gegen die beiden ehe- lyte 3 mals führenden jugoslawischen Kommunisten eau Milovan Djilas und Vladimir Dedijer. Sie len- sind angeklagt, in der Absicht„die Macht des jrer arbeitenden Volkes zu unterminieren“ aus- on-· ländischen Pressevertretern„verleumderische 0 1 Erklärungen mit wahrheitswidrigen Schilde- 5 rungen über die Lage im Lande“ abgegeben zu haben. Sie hätten einen Moment gewählt, un⸗ rei- 350 ür so heißt es in der Anklageschrift,„da ihre lem Erklärungen Jugoslawien den größten Scha- tr den zufügen und zu einem ausländischen — Druck auf die innere und äußere Politik Jugoslawiens führen mußten.“ — auf Die Erklärungen, auf die sich die Anklage- nau schrift bezieht, sind Interviews, die der ehe- nen malige Vizepräsident Djilas der„New Vork 5 Times“ und der Tito-Biograph Dedijer der gte Londoner„Times“ im Dezember gegeben cht. haben. Beide hatten sich darin über man- zen. gelride politische Presse- und Meinungsfrei- nen heit in Jugoslawien beklagt und für die Zu- nen lassung einer Opposition ausgesprochen. 7 Am Montagvormittag hatten sich in dem hte, Gebäude des Belgrader Kreisgerichtes, wo tge⸗ der Prozeß stattfindet, etwa zwanzig auslän- nen. dische Journalisten eingefunden, denen je- oth doch im Auftrag des Gerichtsvorsitzenden der Milivoje Seraklie durch die Gerichtsschreibe- rin mitgeteilt wurde, daß sie von der Ver- handlung ausgeschlossen würden, da die bis- auf herige Pressekampagne des Auslandes in diesem Fall dem Gericht keine Gewähr für Re. 0 korrekte Berichterstattung über den icht rozeß biete. Der Ausschluß der ausländischen i Journalisten hat in der jugoslawischen Ge- 5 richtspraxis der letzten Jahre keine Parallele. Se Selbst die Prozesse gegen Kominforman- Ste n hänger sind öffentlich gewesen. zur Im Verlauf der Vormittagsverhandlung ö entschied das Gericht dann, daß das Verfahren Mig völlig unter Ausschluß der Oeffentlichkeit uch geführt werden soll. Nur die engsten Fami- lienangehörigen wurden noch zugelassen. Die Maßnahme wurde damit begründet, daß 88e während der ganzen Verhandlung die Be- zoth ziehungen Jugoslawiens zu fremden Staaten inte zur Sprache kommen würden und deshalb 525 Geheimhaltung geboten sei. Der Die SpD-Bundestagsabgeordneten Peter Blachstein, Fritz Erler, Arno Behrisch und Nel illi Birkelbach sowie der Generaldirektor dete Ses NWR, Professor Adolf Grimme, haben n Schreiben an den jugolawischen Staats- ren bräsidenten Marschall Tito gegen die Straf- icht verfolgung der ehemaligen Parteiführer Mi- lovan Djilas und Vladimir Dedijer prote- gt) Der chinesische Minister präsident, Chou En Lai, hat am Montag in einer von Radio Peking verbreiteten Erklärung„das Gerede von einem Waffenstillstand über Formosa durch Vermittlung der Vereinten Nationen“ als eine Verschwörung bezeichnet und erneut die Entschlossenheit Chinas bekräftigt, die nationalchinesisch regierte Insel zu„be- freien“. Gleichzeitig beschuldigte er die Ver- einigten Staaten, ihre militärischen Operatio- nen zur Provozierung eines Krieges zu ver- stärken. Chou En Lai erklärte laut Radio Peking: „Taiwan(Formosa) ist ein untrennbarer Be- standteil des chinesischen Territoriums Die Befreiung Taiwans ist eine Sache der chine- sischen Souveränität und eine innere Ange- legenheit Chinas. Die Regierung der Volks- republik China kann unter keinen Umstän- den einem sogenannten Waffenstillstand mit der verräterischen Tschiangkaischek- Clique zustimmen, die von dem chinesischen Volk abgelehnt wird.“ Die Erklärung richtet sich offensichtlich gegen die Aeußerungen Präsident Eisen- howers, in denen er dem Wunsch Ausdruck gab, die Vereinten Nationen möchten sich um einen Waffenstillstand zwischen Formosa und China bemühen. Besprechungen darüber fanden— wie gemeldet— in den letzten Tagen zwischen Großbritannien, den Ver- einigten Staaten und Neuseeland statt. Der chinesische Ministerpräsident wies auf Ar- tikel 2 Absatz 7 der Charta der Vereinten Nationen hin, in dem eine Einmischung der Vereinten Nationen in Angelegenheiten, die Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit In Jugoslawien begann der Prozeß gegen Djilas und Dedijer stiert, teilte die Pressestelle der IG Metall in Frankfurt am Montag mit. Sie haben ge- kordert, den Marburger Rechtsgelehrten Professor Wolfgang Abendroth als Vertei- diger für die beiden seit Montag in Belgrad vor Gericht Stehenden zuzulassen. In der neuesten Ausgabe des Gewerk- schaftsorgans„Metall“ fordert Blachstein in einem Artikel die Niederschlagung des Ver- fahrens oder aber wenigstens die Zulassung von Gewerkschaftsvertretern der freien Welt zu dem Prozeß. Das einzige„Verbrechen“ der beiden sei es gewesen, in Interviews mit ausländischen Zeitungen die Beseitigung der Einparteiendiktatur in Jugolawien und die Zulassung einer zweiten, demokratisch- sozialistischen Partei zu fordern. Nicht Djilas und Dedijer seien die Angeklagten, sondern deren Verfolger, die ihnen das Recht auf eine eigene Meinung nehmen wollten. cher des amerikanischen Handelsministe- riums sagte dazu, es würden bereits Pakete an etwa 50 Amerikaner verschickt, die in Peking in Hausarrest gehalten würden. Er könne allerdings nicht sagen, wieviele Pakete wegen des Exportembargos von den amerikanischen Stellen angehalten würden. Der britische Dampfer„Tai Chung San“, der in dem chinesischen Hafen Swatow die Besatzung des gesunkenen britischen Frach- ters„Edendale“ aufnemmen sollte, ist am Montag unverrichteter Dinge nach Hongkong zurückgekehrt. Die„Edendale“ war in der vergangenen Woche bei einem national- chinesischen Bombenangriff im Hafen von Swatow versenkt worden. Der Kapitän der „Tai Chung San“ sagte nach seiner Rück- kehr nach Hongkong, die chinesischen Be- hörden in Swatow hätten ihm die britischen Seeleute nicht ausgeliefert, und er habe auch kein Besatzungsmitglied sprechen können. Nehrus Politik erhielt die Billigung seiner Partei Avadi Undien),(dpa) Die regierende in- dische Kongreßpartei stimmte auf ihrem 60. Kongreß der Regierungsspolitik der friedlichen Koexistenz auf außenpoliti- schem Gebiet und der Entwicklung einer sozialistischen Gesellschaftsform in Indien zu. Auf der Schlußsitzung des Kongresses in Avadi bei Madras sagte der indische Mini- sterpräsident Nehru vor 150 000 Delegierten und Zuhörern:„‚Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet, denn wir haben durch die Art, wie wir unsere Freiheit errungen und Wie wir es gewagt haben, nach unserer eigenen Ansicht zu handeln und uns nicht der Ansicht anderer Völker zu beugen, Be- achtung gefunden.“ Die Kongrehpartei for- derte auf der Schlußsitzung ihres dreitägi- gen Kongresses unter anderem eine Stabili- sierung der Preise und die Verwirklichung von Projekten zur wirtschaftlichen Erschlie- gung des Landes. Sie begrüßte die Bevölke- rung der ehemaligen französischen indischen Besitzungen in der Indischen Union und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die portu- giesischen Besitzungen bald mit Indien ver- einigt werden. Eine Loyalitätserklärung für Indien gab der Ministerpräsident von Kaschmir, Bakshbi Ghulam Mohammed, auf dem Kongreß ab. Kaschmir genieße in der Indischen Union innere Autonomie, die es von Pakistan nicht erwarten könne, sagte er. Pakistan solle deshalb das Viertel des Staates Kaschmir, das es unter seiner militärischen Herrschaft halte, zurückgeben. Ein grauenhaftes Bild der Zerstörung die am Sonntagabend zu dem britischen Baknhkof Sutton Cold eld gerufen wurden, wo— wie gemeldet der Schnellaug von Vork nach bot sich den Rettungs mannschaften dar. Bristol entgleist war, 17 Todesopfer würden bereits an Ort und Stelle gezählt. Im Laufe des Montag sind noch zwei weitere Personen im Krankenhaus gestorben. Unser Bild die sich über der ent- zeigt die Trümmer der beiden vorderen Wagen des Schnellauges, gleisten Lokomotive aufturmten. Ollenhauer: Moskau Bild: AP beim Wort nehmen Er drängt in seinem Brief an Adenauer erneut auf Verhandlungen 7 Bonn. Die SpD veröffentlichte am Mon- tag in Bonn den angekündigten Brief ihres Vorsitzenden Erich Ollenhauer an Bundes- kanzler Dr. Adenauer, der am Wochenende Auf der Bühlerhöhe übergeben worden War. Der Kanzler wird am Donnerstag nach Bonn zurückkehren. Für Freitag sind politische Besprechungen im Palais Schaumburg ange- Setzt. Man hält es für möglich, daß Adenauer dem Oppositionsführer in einem persön- lüchen Gespräch oder in einer größeren Er- klärung antworten wird. Im Namen seiner Partei bittet Ollenhauer den Kanzler, folgende Schritte zu unter- nehmen: 1. Die Regierung der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs aufzufordern, mit der Regierung der So- wjietunion über deren Vorschlag in der Er- klärung vom 15. Januar 1955 zu verhandeln. 2. Mit dieser Bitte an die Regierungen den Wunsch zu verbinden, daß solche Verhand- jungen noch vor der Ratifizierung der Pari- ser Verträge eingeleitet werden. Der Oppositionsführer stellt erneut die These auf, daß die Annahme der Pariser Ver- träge„zu einer verhängnisvollen Verhärtung der Spaltung Deutschlands“ führen werde. Von unserer Bonner Redaktion Die Wiederherstellung der Einheit Deutsch- lands sei nur auf dem Weg von Vierer-Ver- handlungen zu erreichen. Die Haltung der Sowjetunion lasse erkennen, daß nach der Ratiflzierung Verhandlungen über die deut- sche Einheit nicht mehr möglich sein werde“. Die Folge werde eine Verschärfung der West- Ost-Spannungen sein,„deren schwerste Last vom ganzen deutschen Volk diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs zu tragen wäre“. Ollenhauer weist darauf hin, daß ein Fehlen neuer Anstrengungen von Seiten der Bundesrepublik im Ausland leicht den Irrtum vertiefe, als ob man in Deutschland die Wiedervereinigung nicht als vordringlichstes Ziel betrachte. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, so heißt es weiter in dem Schreiben,„ist der Ueberzeugung, daß noch nicht alle Möglichkeiten erschöpft sind, um vor der Ratifizierung der Pariser Verträge endlich einen ernsthaften Versuch zu unter- nehmen, auf dem Wege von Viermächte-Ver- handlungen die Einheit Deutschlands in Frei- heit wiederherzustellen“. Die jüngste Er- klärung der Sowjetregierung behaupte, daß Moskau nunmehr zu freien und international beaufsichtigten Wahlen bereit sei. Man müsse Moskau beim Wort nehmen. CDU/ CSU: Schwanken wäre gefährlich Erste Stellungnahme zum Brief Ollenhauers Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Von der Bundestagsfraktion der CDU/CSU wurde am Montag noch nicht zu Einzelheiten des Ollenhauer-Briefes Stellung genommen, um der Antwort des Kanzlers nicht vorzugreifen. Es wurde aber darauf hingewiesen, daß die jüngsten Aeußerungen des Kreml eindeutig eine Folge der west- lichen Vertragspolitik seien. Die SPD sollte sich einmal die Frage vorlegen, warum der Kreml nach dem Scheitern der EVG drei Zwischen Gesfern und Morgen Die durchschnittlichen Fehlschichten in- folge des Proteststreiks am vergangenen Samstag betrugen im Steinkohlenbergbau der gesamten Bundesrepublik unter und über Tage 67,1 Prozent teilte der Unternehmer- verband Ruhr am Montag in Essen mit. Die Löhne der deutschen Angestellten bei Besatzungsbehörden sollen denen der Privat- Wirtschaft angeglichen werden. Bundes- finanzminister Schäffer wird am Freitag in Gegenwart der drei alliierten Hohen Kom- missare einen entsprechenden Tarifvertrag mit Vertretern der Gewerkschaften unter- zeichnen. Das Volkswagenwerk wird sein Zweig- werk nicht in Wolfsburg, sondern in Han- nover-Stöcken errichten, wie der Aufsichts- rat der Volkswagen-GmbH am 24. Januar in Köln beschloß. Ueber den Baubeginn wurden keine Angaben gemacht. Mit der Produktionsaufnahme in dem Zweigwerk ist nicht vor 1957 zu rechnen. Der Pfalzausschuß des bayerischen Land- tags hat bei drei Stimmenthaltungen der Bayernpartei Dr. Hundhammer(CSU) zu seinem Vorsitzenden und den Abgeordneten Baumann FDP) zum stellvertretenden Vor- sitzenden gewählt. Reichsminister a. D. Dr. Hermes, Ehren- präsident des Deutschen Bauernverbandes, erklärte in Bonn auf einer Sondersitzung des Bauernverbandes der Vertriebenen, der einzige Weg zur Wieder vereinigung des deutschen Volkes führe über Verhandlungen. Gegen ausländische Stimmen, die dem deut- 822 ůͤ—ͤ—— schen Volke die gegenwärtige Spaltung als endgültige Tatsache hinstellen wollten, müßten alle Deutschen geschlossen Stellung nehmen. Frankreichs und Tunesiens Ministerpräsi- denten, Mendès-France und Tahar Ben Amar, berieten in Paris über die geplante Autonomie für Tunesien. Wie in Paris ver- lautet, einigten sich die Ministerpräsidenten und ihre Sachverständigen auf 18 der 20 Ar- tikel des neuen Statuts für Tunesien. Der sowjetische Handelsminister, Miko- jan, ist von seinem Posten zurückgetreten. Neuer Handelsminister wurde Dimitrij Wassiljewitsch Pawlow. Mikojan bleibt Stellvertretender Ministerpräsident. Premierminister Churchill will die Re- gierungschefs von acht Commonwealth- Staaten in der kommenden Woche um ihre Unterstützung bei einem erneuten Vorstoß für das Zustandekommen einer Konferenz der„Großen Vier“ bitten, Die ägyptische Regierung hat offiziell eine Einladung der türkischen Regierung zum Beitritt zu dem geplanten türkisch- irakischen Verteidigungspakt abgelehnt. Die Konferenz der arabischen Minister präsidenten und Außenminister wird noch bis Freitag in Kairo tagen, um dem irakischen Minister- präsidenten Nuri Es- Said die Möglichkeit zu geben, nach Kairo zu kommen. Das Hochwasser der Seine ist in Paris Weiter zurückgegangen. Drei Seinebrücken in der Innenstadt und mehrere Brücken in den Außenbezirken wurden für jeden Ver- kehr geschlossen. Das Außenministerium am Quai d'Orsay wird durch Barrikaden von den Fluten geschützt. Etwa 6000 Personen muß- ten ihre überschwemmten Wohnstätten ver- lassen. Die erste europäische Konferenz der Inter- nationalen Arbeitsorganisation GLO) hat in Genf begonnen. 25 Länder, darunter die Bundesrepublik, sind vertreten. Unter an- derem sollen Fragen der Produktionssteige- rung in den europaischen Lamdern, der Finan- zierung der Sozialversicherung, des Ruhe- standsalters und der Beziehungen zwischen Arbeitgeber- Organisationen und Gewerk- schaften erörtert werden. Ein schweres Grubenunglück in der Tür- kei forderte mindestens 36 Todesopfer und 20 Verletzte. Meldungen aus Ankara spre- chen sogar von 45 Toten. Eine unbekannte Zahl von Arbeitern ist möglicherweise noch immer in den Schächten eingeschlossen. Der Führer der erfolglosen Revolte in Guatemala, Oberst Francisco Cosenza, hat gemeinsam mit dem Freund des ehemaligen guatemalekischen Präsidenten Arbenz, Jorge Micheo, Zuflucht in der Botschaft von El Sal- vador gefunden. Der japanische Minister präsident, Hato- ama, hat den japanischen Reichstag aufge- löst. Die Neuwahl wurde inoffiziell auf den 27. Februar festgesetzt. Hatoyama(konser- vativ) hat mit der Auflösung des Parlaments sein Versprechen eingelöst, das er den Sozia- listen für die Unterstützung beim Sturz des liberalen Kabinette Loshida gab. Monate verstreichen ließ, ohne die Frage der deutschen Wiederbewaffnung auch nur zur Diskussion zu stellen. Erst am 23. Oktober 1954, also am Tag der Unterzeichnung der Pariser Verträge, habe Moskau erstmalig wieder das Schweigen gebrochen. Es sei, so heißt es in der Verlautbarung der Fraktion der CDU/ CSU weiter, nach allen Erfahrun- gen und nach dem nahezu einhelligen Urteil der westlichen Hauptstädte zu erwarten, daß von einer sowjetischen Verhandlungsbereit- schaft nicht mehr die Rede sein werde, wenn der Westen in diesem Augenblick schwan- kend werde. Nur ein unbeirrbares Festhal- ten an der gemeinsamen Konzeption und politischen Linie stelle die realen Chancen für die deutsche Wieder vereinigung sicher. Die von der SPD erhobenen Forderungen dagegen beinhalten die Gefahr, dag die Bun- desrepublik Vertrauen und Unterstützung der drei wesltichen Mächte bei ihrem Haupt- anliegen, der Wiedervereinigung, verliere. Eine verantwortungsvolle Politik dürfe ein solches Risiko nicht auf sich nehmen. SP bedauert„hastige Ablehnung“ (dpa AP) Die„hastige Ablehnung“ des Vorschlages Ollenhauers durch die Bundes- tagsfraktion der CDU/CSU wurde von maß- gebender Seite der SPD am Montagabend mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Man bezeichnet in führenden Kreisen der Partei die Erklärung der Fraktion der CDU/CSU als Oberflächlich und gibt der Hoffnung Aus- druck, daß diese Stellungnahme nicht die endgültige Antwort der Regierungspartei sei, daß vielmehr in einem Antwortbrief des Bundeskanzlers zu den Vorschlägen der Opposition in anderer Weise Stellung ge- nommen werde. Die jetzt zum Ausdruck ge- brachte Haltung der CDU, so wird betont, sei eine„glatte Ablehnung der Erfüllung einer schicksalhaften Verantwortung gegen- über dem eigenen Volke und gegenüber Europa“. Die Berliner FDP hat dem Bundeskanzler in einem Telegramm für die„eindeutigen Erklärungen gegen das jüngste sowjetische Angebot“ zur Deutschlandfrage gedankt, teilte das Bundespresseamt am Montag mit. MORGEN r Dienstag, 25. Januar 1955/ Nr. 19 DEN 5 Kommentur Dienstag, 25. Januar 19535 „Nahtgebiete“ Auch für die Politik gilt das Wort, dag die Welt kleiner geworden sei. Wir Deut- schen sollten uns gerade jetzt dessen er- innern. Denn wir werden mit unseren ur- eigensten Anliegen nicht vorwärtskommen, Wenn wir sie nicht in ihrer weltpolitischen Verflechtung erkennen. Zwei„globale“ Gegebenheiten beeinflus- sen auch die Situation Deutschlands maß- geblich: jedes größere Ereignis politischer oder militärischer Natur, das irgendwo an der „Naht“, die über Kontinente und Meere hin- weg den Ostblock und die westliche Welt trennt, géeschieht, hat Auswirkungen auf alle übrigen„Nahtgebiete“. Denn jedes derartige Ereignis droht das Kräfteverhältnis zwischen dem Ostblock und der westlichen Welt zu verändern. Deutschland gehört zu den „Nahtgebieten“; die Welt blickt mit Furcht und Hoffnung auf die durch die„Naht“ geteilten Länder. Mit Furcht, weil diese Länder— sowohl in rem nationalen Streben nach Wiederver- einigung, wie guch in dem Bestreben jedes der beiden Weltblöcke, durch den Prozeß einer Wiedervereinigung ihr Einflußgebiet auszudehnen— eine ständige Gefährdung des mühsam hergestellten„Gleichgewichts“ zwischen Ost und West darstellen. Mit Hoff- nung, weil gerade die geteilten Länder krüher oder später Vereinbarungen zwischen den beiden Weltblöcken notwendig machen, die zu einem echten Frieden hinführen Kkörmen. Deutschland gehört zu den geteilten Ländern. * Der letzte Krieg hat zwei Regionen als Zentren der weltpolitischen Sparnung zu- rückgelassen: Ostasien und Mitteleuropa. Der weltweite Machtkampf zwischen Ost und West— ein Schlagwort nennt ihn den „Kalten Krieg“— wird in diesen beiden Regionen in verschiedenen Formen geführt. In Asien hat sich die Form der, lokalisier- ten Schießkriege“, in Europa die Form eines Kontinentalen Nervenkrieges entwickelt. * In Ostasien ist der jüngste„lokalisierte Schießkrieg“ gerade im Gange. Auf den In- seln in der Formosa- Straße wird gekämpft. Präsident Eisenhower hat gestern den Kon- reh um Vollmachten ersucht, die ihm zwei Maßnahmen erlauben sollen: 1. Die Gefahr einer Ausdehnung der kriegerischen Verwicklungen einzudämmen, indem den Rotchinesen durch die Räumung bestimmter Inseln die möglichen nächsten Angriffsziele kampflos überlassen werden; 2. Eine Verteidigungslinie festzulegen, die zugleich die Scheidellinie zwischen„lokali- siertem Schießkrieg“ und Krieg— nämlich Zwischen den USA und Rotchina— dar- Stellt. KRotchina hat die Kämpfe in der Formosa- Straße mit hohem Risiko begonnen. Wo die obere Grenze des Risikos liegt, ist Peking durch die Initiative Eisenhowers eindeutig klargemacht worden. Man darf hoffen, daß auch Rotchina keinen wirklichen Krieg will. Um so höhere Bedeutung ist den Verstichen beizumessen, die Formosa-Frage auf dem Verhandlungswege zu bereinigen. Noch sieht mam nicht, wie das gelingen kann; aber die Ereignisse drängen auf eine Klärung. * Die Rolle, die Sowietrußland in dem Konflikt um Formosa spielt, ist schwer zu erkennen. Man darf aber annehmen, daß die Ereignisse in Ostasien die sowjetische Hal- tung zu anderen Problemen der Weltpoli- tik, auch in der Deutschland-Frage, beein- flussen. * Es ist das Markante an der gegenwär- tigen Situation, daß das Kernproblem Ost- asiens(Formosa) und dasjenige Europas 4 gleichzeitig akut geworden Die Ratifizierung der Pariser Verträge und im militärisch-strategischen Sinne die Aufstellung deutscher Divisionen ist nicht von uns Deutschen zum dominierenden EKonfliktstoff in Europa gemacht worden. Ohne die Ost-West- Konstellation wären zwölf deutsche Divisionen belanglos. Wir sind als Objekt in den Machtkampf der Weltblöcke auf dem Teilschauplatz Europa hineingeraten. Deswegen ist es auch klar, daß die innerdeutsche Auseinandersetzung um die Pariser Verträge die Positionen der Weltmächte widerspiegelt. Mehr als die Einbeziehung der Bundes- republik in die westliche Verteidigungs- gemeinschaft wird einmal der Status eines Wieder vereinigten Deutschlands das Stärke- verhältnis in Europa bestimmen. Eine dauerhafte Klärung der europäischen Lage Wird also erst durch die Wiedervereinigung Zzu erreichen sein. Das deckt sich mit dem Wunsch der Deutschen, die Teilung ihres Landes zu beseitigen. Hierin liegt die Ur- sache, weshalb die Wiedervereinigung jetzt, da die Ratifizierung ansteht, zum alles be- wegenden Problem geworden ist. Die Un- terschiede in den Auffassungen, die in der Rundfunkrede Adenauers und in dem Brief Ollenhauers deutlich geworden sind, beruhen auf einer einzigen Tatsache: in einer ver- schiedenen Beurteilung der Haltung der So- Wietunion. * Uns scheint, daß der Lauf der Dinge von bedeutsameren Faktoren abhängt, als von einem innerdeutschen Meinungsstreit, von wichtigeren Faktoren auch, als von der Ratifizierung der Pariser Abkommen. Wir haben an die weltpolitische Verflechtung aller Ereignisse an der„Naht“ zwischen Ost und West zu denken. Die Sowietregierung hat ihre Botschafter bei den Westmächten nach Moskau gerufen. Am 3. Februar tritt der Oberste Sowjet zu- sammen. Mag sein, daß wir nach dem 3. Februar mehr wissen werden vom zu- künftigen Lauf der Dinge. Reinhold Maier drückte das so aus: Es müsse einmal zu dem„in der Luft liegenden planetarischen Generalvertrag“ kommen. Wilfried Hertz-Eichenrode Bonn, 24. Januar Der Bundesvertriebenenminister berührte unlängst auf einer Pressekonferenz das Pro- blem jener Männer und Frauen, die aus der Bundesrepublik und aus Westberlin nach Ostberlin und in die sowietisch besetzte Zone anwandern. Von 1950 bis zum dritten Vierteljahr 1954 kamen aus der Sowjetzone nach Westdeutschland, 1 190 662 Personen. Im gleichen Zeitraum gingen rund 165 000 Menschen den umgekehrten Weg. Der Höhe- punkt der West-Ost-Bewegung war 1950 (rund 49 000 Abwanderer), sie glitt dann allmählich ab und sank 1953 auf etwa 22 000 Ab wanderer. Tiefpunkt war das zweite Vierteljahr 1953 mit annähernd 2500 Per- sonen. Dann wurde wieder ein stärkeres Anziehen verzeichnet(drittes Vierteljahr 1953: 8700, viertes Vierteljahr 1953: 7500 Personen. Die Aufwärtsbewegung hielt 1954 an: erstes Vierteljahr 8644 Personen, zweites Vierteljahr 9890 und drittes Vierteljahr 13 143 Personen. Wenn auch diese West-Ost-Bewegung in keiner Weise mit den Flüchtlingsströmen verglichen werden kann, die aus dem so- wietischen Besatzungsbereich nach Westen wandern, so beschäftigen sich die Bonner Stellen doch intensiv mit den Hintergrün- den und suchen die Motive. Man ist sich im Vertriebenenministerium darüber klar, daß nicht in erster Linie politische Gründe den Anstoß geben. Das Ansteigen im Sommer 1953 dürfte durch die Veränderungen des Klimas in der Sowjetzone nach dem 17. Juni 1953 mit bedingt sein. Nicht zuletzt hat auch die Lockerung der Bestimmungen dazu beigetragen, wobei man in Rechnung stellen muß, daß große Teile der Bevölkerung ge- kühlsmäßig und bewußt den„Eisernen Vor- hang“ ignorieren. Starke heimatliche Bin- dungen, familiäre und wirtschaftliche Kon- takte veranlassen immer wieder Menschen, sich über die„Willkürlinie“ hinwegzuset- zen und unter Umständen auch ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen. So will die Sta- tistik festgestellt haben, daß zwischen der Zahl derjenigen, denen in der Bundesrepu- blik aus Gründen der Familienzusammen- gehörigkeit eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wurde, und der Zahl derjenigen, die sich nach Osten auf den Weg machten, ge- wisse Zusammenhänge bestehen. Unter den Abwanderern ist auch ein an- derer Typ stark vertreten; es sind Männer und Frauen, die lediglich einmal die Ver- hältnisse im Westen prüfen möchten, ohne die feste Absicht, hier zu bleiben. Sie ma- Von Hugo Grüssen chen vielfach eine Art„Erkundungsreise“, wobei sie sich polizeilich anmelden. Haben sie ihre persönlichen Anliegen erledigt oder haben sie erkannt, daß in ihrem Berufs- stand die Aussichten zur Zeit nicht günstig sind, so melden sie sich wieder ab und keh- ren in die Sowjetzone zurück. Schließlich muß man in diesen Kreis noch jene Men- schen einbeziehen, denen in der Bundes- republik die Aufnahme versagt wird. Nach einigermaßen zuverlässigen An- gaben soll der Anteil der Rückwanderer (also solcher Menschen, die aus der Zone nach Westdeutschland oder nach Westberlin kamen, und dann wieder an ihrem alten Wohnort zurückkehrten) zwischen 40 und 45 Prozent liegen. Das läßt auf der einen Seite die Deutung zu, daß ein Teil dieser Menschen die politische Gefährdung nicht mehr als so stark empfindet, wie das in der Vergangen- heit der Fall war. Auf der anderen Seite liegen aber auch zahlreiche Hinweise vor, Wanderer von West nach Ost Bonner Analyse der Hintergründe und Motive für das Ignorieren der„Willkürlinie“ die sehr nachdenklich stimmen müssen. Da ist der lange Aufenthalt in den Lagern. Viel- fach wird auch über mangelndes Verständnis der Behörden und der Bevölkerung in West- deutschland geklagt. Gerade echte politische Flüchtlinge sprechen von„Hartherzigkeit“ und von„mangelnder Hilfsbereitschaft“. Es erhebt sich die Frage, ob nicht— gerade an- gesichts der schwierigen und heiklen Lage unseres gespaltenen Vaterlandes— mehr ge- leistet werden könnte und müßte. Es hat auch mitunter den Anschein, als ob es nicht an Fällen mangele, in denen die Gesetz- gebung durchaus die Voraussetzungen für eine wirksame Unterstützung bietet, die dann aber nicht genügend ausgeschöpft wer- den. Bei einer forgfältigen Analyse stößt man jedoch auch auf andere Personengruppen, welche die Bundesrepublik verlassen, um in der Sowjetzone zu leben. Eine Aufgliederung nach dem sozialen Status gibt es zwar nicht. Man hat jedoch festgestellt, daß Angehörige — akademischer Berufe, die in Westdeutschland schlechte Chancen haben, verhältnismäßig stark vertreten sind, so beispielsweise Aerzte. Auch Angestellte mittlerer und älterer Jahr. gänge findet man häufiger vor. Vielfach sind diese Menschen politisch uninteressiert. Sie folgen der Möglichkeit, für sich persönlich etwas wirtschaftliche Sicherheit zu ergattern. Dem gleichen Antrieb begegnet man auch bei Schauspielern, Musikern und Sportlern. In politischen Kreisen der Bundeshaupt-. stadt nehmen die Stimmen zu, die der Auf- fassung sind, daß die freien, die künstleri- schen und schöpferischen Berufe in den Jah- ren nach dem Krieg in Westdeutschland gegenüber anderen Ständen vernachlässigt wurden und daß hier manches verbessert werden könnte. Allerdings muß man eine andere Zeiterscheinung in Rechnung stellen. Es fehlt nicht an Menschen, die den harten Existenzkampf und die Risiken der Freiheit fürchten. Die Jahre des Dritten Reichs haben den Hang zu einer„Versorgung“, selbst auf Kosten eines Teils der Freiheit, verstärkt. Bei solchen Leuten ist die Anfälligkeit, vor allem wenn sie schwere Jahre hinter sich haben, besonders groß. Auch mit diesem Problem sollten sich Bundesregierung und Bundestag befassen. Indiens Haltung in der Deutschland-Frage Zur Suche nach einer Kompromißformel grundsätzlich bereit Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, im Januar Jeder Beweis des Vertrauens in Indiens Rolle als internationaler Vermittler wird in Delhi gewürdigt und begrüßt. Gewürdigt wurde auch der Wunsch der SPD, daß sich Indien in der Kontroverse über die deutsche Wieder vereinigung um einen Ausgleich der Gegensätze bemühen möge. Aber die Art und Weise, wie dieser Wunsch bekannt ge- macht wurde, konnte in Delhi nicht begrüßt werden. Die Nachrichten, daß der SPD-Vor- sitzende Ollenhauer beabsichtige, mit Nehru bei seinem bevorstehenden Besuch in Europa das Problem der deutschen Wieder- vereinigung zu erörtern, sind auf dem unge- wöhnlichen Wege über ein Gespräch Ollen- hauers mit Vertretern der indischen Opposi- tionspartei„Praja Socialist Party“ durch die Presse nach Delhi gelangt. Das indische Außenministerium umgeht eine Stellungnahme mit der lakonischen Er- Klärung, es habe keine Einladung Ollen- hauers für Mr. Nehru erhalten. In dieser Erklärung liegt bereits ein Hinweis auf die delikate Situation, die für Nehru entstehen würde, wenn er sich mit dem SpD- Vorsit- zenden über eine Frage unterhalten miißte, in der die deutsche Opposition eine betont andere Auffassung vertritt als die Bundes- Bayerns CSU will wieder Tritt fassen Die Situation der Partei nach der Neuwahl ihres Landesvorsitzenden Von unserem Korrespondenten Hans-Joachim Deckert München, 24. Januar Der neue Vorsitzende der bayerischen CSU, Dr. Hanns Seidel, scheint nach seinen ersten Worten nach seinem Amtsantritt ein Anhänger der These zu sein, daß die Zeit persönlichen Gekränktseins durch die Art der bayerischen Regierungsbildung vorbei sein müsse. Wie man ihn kennt, hat er das Be- streben, in die CSU wieder eine konsequente Parteilinie zu bringen, und ihr Oppositions- programm nüchtern und sachlich auszubauen. Der knappe Wahlsieg des neuen Landesvor- sitzenden gibt aber zu erkennen, daß viele stimmberechtigte Mitglieder der CSU einen Mann mit größerer rhetorischer Schärfe, mit größerer„Publikumswirkung“ gewünscht hätten. Schon der gewaltige Beifall, den Franz Josef Strauß für manche Stellen seiner donnernden Rede empfing, zeigte dies an. Vielleicht werden manche über die rüh- rend einfachen Worte nachgedacht haben, in die ein echter Vertreter des bäuerlichen Vol- kes, der Kreisvorsitzende der CSU in Mieg- bach(Oberbayern) seine Ueberlegungen klei- dete. An den alten„Bauerndoktor“ Heim erinnerte er, und wie dieser als junger Ab- geordneter einmal den bayerischen Kriegs- minister gestürzt habe. Dr. Heim sei der „Hausknecht im Zentrum“ gewesen.„Und Was wir heute wieder brauchen, ist ein Haus- knecht“. Ein Mann müsse Vorsitzender wer- den, der„schneidig auftreten“ könne. Dazu sei nun einmal Franz Josef Strauß der beste, denn„wo der Strauß im Wahlkampf gespro- chen hat, da hat si was grührt!“ Dem etwas zurückhaltenden Dr. Seidel wird es schwer fallen, solchen Wünschen zu entsprechen, zumal noch, wie es sich am Wochenende zeigte, ein anderer Gedanke in den Reihen der Partei umgeht, daß näm- lich die Bundestagsgruppe der CSU das Heft in die Hand nehmen solle, nachdem die Landtagsfraktion bei der Regierungsbildung versagt habe. zwar nur wenige, andere faßten es vorsich- tiger, etwa daß das Gewicht der Bundes- tagsfraktion nun einmal dasjenige der Land- tagsfraktion übertreffe. Trotz allen Ver- sicherungen gegenseitiger Freundschaft ent- stand so eine Alternative„Bonn oder Mün- chen“.. Der„Wahlsieg“ der Münchener Partei- zentrale ist mit 380 zu 329 Stimmen in der Tat recht knapp. Er erscheint noch knapper, wenn man bedenkt, daß Ueberlegungen anderer Art die Stimmabgabe beeinflußt haben. Von mehreren Rednern wurde in der Aussprache dargelegt, daß der Vorsitz in der CSU in der jetzigen Situation eine unge- teilte Arbeitskraft erfordere und kein Amt sei, das„über das Wochenende“ erledigt werden könne. Im Falle einer Kandidatur Fritz Schäffers ware sogar ein geradezu groteskes Dilemma entstanden: der Partei- vorsitzende Schäffer in München hätte in der umstrittenen Frage der Festsetzung des Bundesanteils an der Einkommens- und Körperschaftssteuer eine andere Haltung einnehmen müssen als der Bundesfinanz- minister Schäffer in Bonn. Ein solches Spiel zu beginnen, mag vielen Delegierten denn doch als zu gewagt erschienen sein. Dr. Seidel wird erkannt haben, daß er sich jenes Vertrauen seiner Partei, wie es Ehard besaß, erst erwerben muß. Eine sei- ner Hauptaufgaben wird darin bestehen, eine Spaltung der Interessen zwischen Landtags- und Bundestagsfraktion der CSU zu verhüten. Ein Satz Dr. Ehards in seiner Abschiedsrede als Landesvorsitzender er- hält unter dieser Perspektive entscheiden- des Gewicht:„Denken wir daran, daß die CSU erst dann eine Niederlage erlitte, wenn es dazu käme, ihren inneren Zusammenhalt zu lockern und zu gefährden.“ Verfassungswidriger Staatsaufbau Ein Vortrag über das Staats- und Verwaltungsrecht in der Sowjetzone „Verfassungsrecht vergeht, Verwaltungs- recht besteht!“ Wie sehr dieser revolutionäre Grundsatz sowjetischer Prägung auch das Staatsrecht und die Rechtssprechung in der deutschen Sowjetzone beherrscht, zeigte der Referent im Westberliner Untersuchungsaus- schuß kfreiheitlicher Juristen, Dr. Wolf, in einem Vortrag in Mannheim. Man müsse das in Mitteldeutschland geltende Recht in seiner Funkion, nämlich in seiner Anwendung ken- nen, und das ganze Ausmaß des Gegensatzes zwischen der herkömmlichen rechtsstaatlichen Ordnung und der in der sowjetisierten Zone Deutschlands aufgebauten sogenannten„de- mokratischen Gesetzlichkeit“ zu begreifen. Der 84 des„Gesetzes über den Ministerrat der DDR“ ermächtige den sowietzonalen Ministerrat, Rechtsverordnungen und Ver- fügungen als geltendes Recht zu erlassen, obwohl die sowietzonale Verfassung der „Volkskammer“ keineswegs das Recht zu- billigt, das Recht der Gesetzgebung zu dele- gieren. Ob ein bereits mit allen DDR-Mini- sterien abgestimmter Referentenentwurf eines Gesetzes dem Ministerrat zur Geneh- migung vorgelegt werden dürfe, entscheide einzig und allein das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei. Die 1949 erlassene Verfassung der DDR gab der Zone den staatsrechtlichen Charak- ter eines Bundesstaates, bestehend aus fünf Ländern, die einen eigenen Landtag und eine eigene Landesregierung besaßen. Ohne die Verfassung zu ändern, wurden 1952 durch einfaches Gesetz die Länder mit ihren Par- lamenten und Regierungen aufgelöst und durch Bezirke und Kreise ersetzt. Ebenso verfassungwidrig wie grotesk sei, daß der „Bezirksrat“ und der„Kreisrat“ keine juri- stischen Personen darstellen, sondern als ein Organ des Staates fungieren. Der Etat jeder Gemeinde sei ein Bestandteil des Staatshaus- haltsplanes. Die für die etwa 18 Millionen Einwohner der Sowjetzone viel zu große Zahl von 25 Ministerien und Staatssekretariaten mit eigenen Geschäftsbereichen seien in der Difkerenziertheit ihrer Struktur ganz nach Moskauer Vorbild aufgebaut. Entscheidend sei dabei, daß neben dieser großen Zahl von Ministerien zahllose politische und wirt- schaftspolitische Büros und Kommissionen beständen, deren Machteinfluß ungeheuerlich Sei. Die Verfassung der DDR bestimmt in ihrem Artikel 138, daß die Verwaltungs- gerichtsbarkeit durch Gesetz zu regeln sei. Dr. Wolf erklärte jedoch dazu, daß dem Un- tersuchungsausschuß keine Gerichtsentschei- dung bekannt sei, die sich verwaltungsrecht- lich gegen den Staat richte, so daß jeder Einwohner der Sowjetzone recht- und schutz- los der Willkür des sowjetischen Systems ausgeliefert sei. Dr. H. L. So scharf formulierten es regierung. Eine Einladung an den indischen Ministerpräsidenten müßte von der Bundes- regierung ausgehen, und vermutlich ist ge- rade mit Rücksicht auf Indiens neutrale Stellung davon Abstand genommen worden. Jedenfalls ist man in Indien bereit, die Hal- tung Bonns so zu deuten. An sich ist die Vorstellung der SPD von einem aktiven indischen Interesse an der Frage der deutschen Einheit nicht unberech- tigt. Nehru betrachtet die Teilung Deutsch- lands als eine besonders ernste Gefahr für den Frieden. Aus diesem Grunde hat die indische Regierung auch bislang keine diplo- matischen Beziehungen mit der Sowjetzonen- Republik aufgenommen, weil sie nämlich eine Anerkennung der Zweiteilung Deutsch- lands vermeiden will. Grundsätzlich besteht auch eine indische Bereitschaft, nach einer Kompromißgformel zu suchen, die Aussicht hätte, von den vier Großmächten gebilligt zu werden. Aber wie bei der Vorbereitung des koreanischen Waffenstillstandes, so möchte Indien auch bei der Anbahnung einer vie- rer-Konferenz von allen beteiligten Regie- Tungen zu seiner Vermittler-Rolle ermutigt Werden. Indiens UNO- Delegierter, Krishna Menon, hat im vergangenen Herbst einmal einen Versuchsballon steigen lassen, als er in New Vork direkte Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Sowjietzonen- Republik vorschlug. Als dieser Vorschlag in Washington und Bonn auf kühle bis ent- rüstete Ablehnung stieß, weil man ihn als eine Unterstützung der sowjetischen Politik betrachtete, distanzierte sich Delhi sofort von dem Vorgehen seines UNO- Vertreters. Die indische Regierung hatte vorher und hat bis Brief an die Herausgeber heute immer vermieden, für eine Seite der streitenden Parteien offiziell Stellung zu nehmen, und sie dürfte diese Haltung auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ändern. Allerdings rechnet man in Delhi damit, daß sich Nehru auf der bevorstehenden Ministerpräsidenten-Konferenz des Com- monwealth gründlich über die Auffassung seiner Kollegen zur Frage der Vierer-Kon- ferenz und zum Problem der deutschen Ein- heit unterrichten wird. Unter dem gleichen Gesichtspunkt betrachtet man den anschlie- Bend geplanten Besuch Nehrus in der fran- 26sischen Hauptstadt. Man hält es für wahr- scheinlich, daß der indische Ministerpräsi- dent, wenn er im Frühsommer in Moskau mit Malenkow zusammentreffen wird, einige Ver- Bandlungsvollmachten auch über Fragen der europäischen Politik besitzen wird. Der sowjetische Außenminister Molotow empfing in Moskau den Botschafter der Sowjetzonen-Republik, Appelt, um„im Zu- sammenhang mit den Pariser Abkommen Fragen zu erörtern, die der weiteren Festi- gung und Entwicklung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der DDR dienen“. An der Unterredung nahm der gegenwärtig in Moskau weilende sowjetische Botschafter in der Sowjetzone, Puschkin, teil. Der norwegische Minister präsident, Ger- hardsen(Sozialistische Arbeiterpartei), hat sich vor dem Reichstag zum bisherigen innen- und außenpolitischen Kurs bekannt.— Der frühere Ministerpräsident Torp wurde an Stelle des jetzigen Ministerpräsidenten zum Präsidenten des norwegischen Stortings ge- Wählt. 5 5 5 2 Sorge um die Wieder vereinigung Vierer-Konferenz und Ratifizierung der Pariser Verträge Zu dem Kommentar„Sozialisten unter sich“, den wir über die letzte Tagung des Generalrats der Sozialistischen Internatio- nale veröffentlicht haben, wird uns ge- schrieben: Die englischen, französischen, holländi- schen und belgischen Sozialisten sind in er- ster Linie Nationalisten und sehen in der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, wie sie sich nach den Pariser Verträgen ergeben soll, die beste Lösung für den Weltfrieden. Sie sind meiner Meinung nach der Ansicht, ein geteiltes Deutschland sei die beste Vor- aussetzung, um mit der Sowjetunion über ein friedliches Nebeneinanderleben zu ver- handeln. Ich glaube, der Verfasser des Kom- mentars ist Realist genug, um nicht anzu- nehmen, daß nach Abschluß der Pariser Verträge einer der Partner der Bundesrepu- blik sich wirklich für die Wiedervereini- gung einsetzen werde. Die SPD ist dagegen der Meinung, daß man der Sowjetunion als Tausch für die Wiedervereinigung die mili- tärische Neutralität Gesamtdeutschlands ga- rantieren müßte. Wir wollen doch einmal die beiden Hypothesen auf ihre etwaigen Folgen prü- fen. Nehmen wir an, die Pariser Verträge sind von allen Beteiligten ratiflziert. Die Bundesrepublik wird aufgerüstet, die DDR ebenfalls und in ein östliches Verteidigungs- system eingebaut. Nun kommen die West- mächte mit dem Vorschlag einer Viererkon- ferenz über die Wiedervereinigung Deutsch- lands. Nehmen wir weiter an, die Sowiet- union sei mit einer Konferenz einverstan- den. Wie soll nun diese Wiedervereinigung stattfinden? Es gibt hierfür ja nur zwei Wege. Entweder verzichten die Westmächte auf das Ergebnis der Pariser Verträge und tauschen die Ratiflzierung dieser Verträge für die Wiedervereinigung Deutschlands aus, dann sind wir da, wo die SPD schon heute, also vor der Ratiflzierung, beginnen möchte. Sie fordert, so glaube ich, daß ein wiedervereinigtes Deutschland in die UNO aufgenommen wird als Garantie für die Un- antastbarkeit seiner Grenzen; oder die Westmächte fordern auf Grund ihrer zuneh- menden militärischen Stärke die„Heraus- gabe der Ostzone“ und garantieren der So- wjetunion nach ihrem Einverständnis— das politisch und ideologisch einem Selbst- mord gleichkäme— die Unantastbarkeit ihrer Grenzen. Darauf einzugehen, wie die Sowjetunion hierauf antworten würde, glaube ich, können wir uns ersparen. Ich möchte auch noch daran erinnern, daß sich die„Politik der Stärke“ der West- mächte zum Beispiel beim Falle von Dien- Bien-Phu oder beim Eingreifen Chinas in Korea, wo man nach den Pressemeldungen einige Tage glauben mußte, die USA wür- den den Krieg auf China ausdehnen, als fadenscheiniger Bluff erwies. Es ist für uns alle ein Glück, daß durch den Fort- schritt der Technik die beiden groben Machtblöcke versuchen müssen. ob sie es Wollen oder nicht, nach Abgrenzung ihrer Interessensphären friedlich nebeneinander zu leben. Es wäre jedoch für uns ein Ver- rat an unserem Volke, eine Politik zu be- jahen, die einer Abgrenzung der Interessen- sphären an der Elbe Vorschub leistet. Aus diesem Grunde halte ich die Ansicht des Herrn Bundeskanzlers, erst Ratiflzierung und dann Wiedervereinigung, für Verhäng- nisvoll. In ihrer Note vom November 1954 und auf der Pressekonferenz am 15. Januar 1955 hat sich die Sowjetunion bereit erklärt, als Tausch für die Wiederbewaffnung der Bun- desrepublik eine Viererkonferenz über die Wieder vereinigung Deutschlands abzuhalten. Was riskieren wir dabei, wenn wir von den Westmächten, denen doch angeblich die Wiedervereinigung Deutschland so am Her- zen liegt, fordern, diese Konferenz vor der Ratiflzierung der Pariser Verträge abzuhal- ten? Sind denn die von der SPD vorge- brachten Bedenken wirklich so unrealistisch? Fr. Krisch Radikalismus An die Redaktion des Mannheimer Morgen. Betr.: Es war viel Lärm um wenig. Ausgabe vom 20. Januar 1955. Ich möchte die Gelegenheit nicht vorüber- gehen lassen, und zu dem Artikel Ihres Korrespondenten Gerd Kistenmacher Stel- lung nehmen. Daß sowohl der Hamburger Senat als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund keine glückliche Hand bewiesen haben, kann ich nur bejahen. Aber ich glaube, auch Ihr Herr Kistenmacher hat eine sehr unglückliche Hand. Man soll auch im politischen Leben tolerant sein und nicht um jeden Preis der politischen Zwietracht Vorspann leisten. Ich erhebe jedenfalls ganz energisch gegen den „Haufen unbelehrbarer Rechtsradikaler“ Einspruch. Weder der Stahlhelm E. V., Bund der Frontsoldaten, noch der Stahlhelmfrauen Bund„Königin Luise“ und die anderen an- geschlossenen Verbände haben es nötig, sich so von Ihrem Herrn Kistenmacher benennen zu lassen. Wenn man in diesem Fall vo Radikalismus reden kann, dann höchstens von einem„linken“, denn wenn nur einige hundert meistens alter Herren und Damen zusammenkamen, um des Tages zu geden- ken, an dem vor 84 Jahren das Deutsche Reich gegründet worden war, und der DGB dagegen 5000 Mann aufgeboten hat, dann ist wohl klar erwiesen, wo der Radikalismus zu suchen ist. Der DG sollte die Interessen der Arbeiter wahrnehmen, da wo sie wirklich gefährdet sind und ansonsten seine Hand aus dem politischen Spiel lassen. Seit wann läßt sich denn der DGB das Gesetz des Han- delns von der KDP vorschreiben? Mit vorzüglicher Hochachtung Horst Roy ke Gauführer Gau II* Landesverband Südwest Stahlhelm E. V. Bund der Frontsoldaten — Nr. 19 Was Die volte Samst: terer Dienst sofort lich a traler“ mit ih Pra Ueber! Tode mam u lichem waren 1952 e das I Hohen Arztfr. tigt 2 im No in Der Dre dem 1 wWig schied lesen. eine Augus ten vo main Messe Naund stadt Den ster, vinz Dienst hollän vom 3 Von Freita zerrist Sondr derer davon Da stellte mäßig daß j Wiens tenspi Eir ließ d ken. fande. schrei Wend Der P Nach lei Sc Da Werk Presse gestel nung Minu unter. lichen Mosk. grad sich grund * 3 CCC F ͤ ne. „„ 45 S ban 5 — Nr. 19/ Dienstag, 25. Januar 1955 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Die von vier Insassen veranstaltete Re- volte im Zuchthaus von Boston ist am Samstag zu Ende gegangen. Die vier Meu- terer ließen die fünf Aufseher, die sie seit Dienstagmorgen gefangen gehalten hatten, sofort frei. Sie gaben ihre Meuterei schlieg- lich auf, nachdem eine Abordnung„neu- traler“ Zivilisten sie zweimal besucht und mit ihnen gesprochen hatte. * Präsident Eisenhower hat die wegen Ueberfalls und Notzuchtverbrechens zum Tode verurteilten Soldaten Edward B. Free- man und German Emerson zu lebensläng- lichem Zuchthaus begnadigt. Die beiden waren überführt worden, am 11. Oktober 1952 einen deutschen Arzt, dessen Frau und das Dienstmädchen in einem Haus bei Hohenlinden, Bayern, überfallen und die Arztfrau und das Dienstmädchen vergewal- tigt zu haben. Die beiden Soldaten wurden im November 1952 von einem Kriegsgericht in Deutschland zum Tode verurteilt. * Drei Totenmessen wurden am 21. Januar, dem 163. Jahrestag der Enthauptung Lud- wig XVI., in Paris von Anhängern der ver- schiedenen monarchistischen Richtungen ge- lesen. Die Anhänger der Bourbonen liegen eine Messe in der Kirche des heiligen Augustinus lesen. Die Anhänger des Gra- ten von Paris waren in der Kirche St. Ger- main L'Auxerrois erschienen. Die dritte Messe ließen die Getreuen des Grafen Naundorff in der Basilika der Pariser Vor- stadt St. Denis lesen. Der niederländische Verteidigungsmini- ster, Cornelis Staf, kündigte in Holten ro- 0 vinz Overijssel) die Herabsetzung des Dienstpflichtalters für die Angehörigen der holländischen Streitkräfte an. Soldaten sollen vom 35. Lebensjahr an, Unteroffiziere nach dem 40. und Reserveoffiziere nach dem 45. Lebensjahr nicht mehr dienstpflichtig sein. Gegenwärtig seien 800 000 Holländer als dienstpflichtig registriert. * Ueber 1400 Vögel werden auf der achten internationalen Vogelausstellung der Bel- gischen Ornithologischen Gesellschaft ge- zeigt, die am Samstag in Brüssel eröffnet wurde. Unter den mehr als 200 Ausstellern sind zahlreiche deutsche Vogelzüchter. Die Vögel verursachen einen gewaltigen Lärm, der durch Lautsprecher auf die dem Aus- stellungsgelände angrenzenden Straßen über- tragen wird.* Der erste private Fernsehsender Europas, Luxemburg, hat am Samstagabend anläßlich des 58. Geburtstages der luxemburgischen Großherzogin Charlotte sein erstes Pro- gramm ausgestrahlt. Der Sender zeigte zwei Stunden lang Filme über die großherzogliche Familie, das Großherzogtum Luxemburg und die Militärparade anläßlich des Geburtstages der Monarchin. Vom nächsten Monat an wird die Fernsehstation Luxemburg tägliche Ver- suchssendungen bringen. Von einer LDawine getötet wurde am Freitag ein 40jähriger Arbeiter, als er eine zerrissene Stromleitung in der Nähe von Sondrio(Italien) reparieren wollte. Ein an- derer Arbeiter kam mit dem Schrecken davon.* Das österreichische Innenministerium stellte fest, daß es in Wien 30 000 berufs- mäßige Kartenspieler gibt. Das bedeutet, daß jeder 53. der 1,6 Millionen Einwohner Wiens seinen Lebensunterhalt durch Kar- tenspielen verdient. Ein kurzer Erdstoß in Pisa am Samstag ließ den berühmten schiefen Turm schwan- ken. Touristen, die sich auf dem Turm be- fanden, wurden in Panik versetzt. Laut schreiend stürzten sie die 293 Stufen der Wendeltreppe innerhalb des Turmes hinab. Der Erdstoß, der auch in einer Reihe von Nachbarstädten verspürt wurde, hat keiner- lei Schaden angerichtet. Das erste in Japan gebaute Strahltrieb- Werk wurde in Omiya bei Tokio in einer Pressevorführung der Oeffentlichkeit vor- gestellt. Der Motor mit der Typenbezeich- nung JO-1 soll 12 000 Umdrehungen in der Minute machen. 8 Sowjetische Geographen haben eine neue unterseeische Gebirgskette im nordwest- lichen Stillen Ozean entdeckt, meldet Radio ö 81 ö Moskau. Die Kette soll sich vom 45. Breiten- grad bis nach Kamschatka erstrecken und sich bis zu 5000 Meter über den Meeres- grund erheben. Sieg oder Krankenhaus- eine Alternative? Skifahren nicht Skirasen/ Geschwindigkeiten, die auf den„zwoa Brettln“ erreicht werden/ Die neuesten Bindungen Für die ‚Skikanonen' gibt es anscheinend nur eine Alternative: Sieg oder— Kranken- haus. In ihrer Januarausgabe berichtet die Zeitschrift hobby— das Magazin der Tech- nik“ von waghalsigen Abfahrtsläufen, die auf der Weltrekordjagd ein unglaubliches Tempo herausfuhren. Nichts scheint die Vernunft so einzudäm- men wie der Rausch des schwerelosen Glei- tens mit den zwoa Brettln' auf den Hängen und Pisten unserer verschneiten Bergwelt. Diesem Rausch entgeht der Meister ebenso- wenig wie der Schüler. Das wußte man schon vor einem Viertel jahrhundert. Was man aber damals noch nicht kannte, war das Maxi- mum an Schnelligkeit, das ein Mensch auf Ski erreichen und überstehen kann. So kam der Schweizer Dr. Walter Am- stutz 1930 auf die Idee, an einem geeigneten Hang einige der besten Skifahrer das Ab- fahrtstempo bis zur Grenze des Möglichen steigern zu lassen und dabei Messungen für eine wissenschaftliche Auswertung vorzuneh- men. Am 14. Januar 1930 wurde auf einem Hang mit einem Neigungswinkel von 34 Grad eine 333 m lange Meßstrecke vorbereitet, auf der sich 22 bekannte Skiläufer versuchten. Aerodynamiker und elektrische Zeitmeßge- räte standen bereit, um Radien, Druckwerte und Geschwindigkeiten zu messen. Von den Teilnehmern der Sonderklasse dieser Veran- staltung, die als„Kilomèetre lancé“ in die Sportgeschichte eingehen sollte, überboten 14 die 100-kmã/h-Grenze. Am schnellsten war überraschenderweise der Kleinste und Leich- teste, der Innsbrucker Guzzi Lantschner, der mit Sprungskiern eine Höchstgeschwindig- keit von 105,675 km/h erreichte. Im nachsten Jahr wurde der Kilomeètre lancèé“ am glei- chen Ort wiederholt. Der Hang hatte nun- mehr einen Neigungswinkel von 37 Grad, die Meßstrecke nur noch eine Länge von 150 m, und die elektrische Zeitmessung stimmte bereits auf die/ Sekunde. Konnte man bis dahin beim Kilomèetre lancé wirklich von einem sportwissenschaft- lichen Laboratorium im Freien sprechen, 80 wurde er in den nächsten Jahren immer mehr zum Nervenkitzel, zur Sensation. Die Meßstrecke war auf 100 m verkürzt worden — bei einem Anlauf von weiteren 100 m. Der Lauf stand nun im Zeichen eisenbe- schwerter, breiter Spezial- Skier, die vor dem Fuß Handgriffe besaßen, an denen sich die hockenden Fahrer festhielten. Doch selbst das genügte noch nicht: einige besonders verwegene Teilnehmer traten mit schweren Sturzhelmen und einer Art, Stromlinienver- kleidung am Rücken an, die teilweise starr, teilweise auch aufblasbar wie Tüten gefer- tigt war. Der Kitzbüheler Leo Gasperl durch- raste die 100 m am 15. Februar 1932 in 2,977 Sekunden, was einem Durchschnitt von 122 kmſih entsprach. Für Bruchteile von Sekun- den— alle 20 m wurde gestoppt— hatte er sogar eine Höchstgeschwindigkeit von 136,3 hmyh. Viel imposanter wirken allerdings die 124,9 km/h, die der Schweizer Kainersdorfer 1933 auf der gleichen Piste ohne Spezialaus- rüstung auf Rennskiern herausfuhr. 1948 soll auf einem Steilhang im Monte-Rosa-Gebiet der italienische Olympiasieger Zeno Colo auf eine Höchstgeschwindigkeit von 152,542 km/h gekommen sein(bei elektrischer Zeitmes- sung). Nicht viel unter der 100-Kmäh-Grenze dürfte auch das Tempo sein, das zuweilen bei international bedeutenden Abfahrtsren- nen erreicht wird. Das Herz muß den Ski- spitzen vorauseilen' ist heute die Devise des erfolgreichen Abfahrtsläufers. Das mag für Skischupo im Anmarsch Die„Gefährdung Dritter“ auch in den Bergen strafbar Der Wintersportler auf den Brettern muß sich in Zukunft bei seinem Aufenthalt im Winterparadies der Berge auf einige, viel- leicht unliebsame Ueberraschungen gefaßt machen. In dem weißen Frieden der Berg- welt kann er an den Brennpunkten der Ab- fahrten dem„Skischupo“ in den Weg laufen und die schneidigen Abfahrtsstrecken mit Warnungs- und Verbotstafeln besteckt fin- den. Er wird sich da und dort an vorge- schriebene Bahnen halten müssen, und wo er gegen die neuen Verkehrsregeln der Berge verstößt, droht ihm ebenso wie auf der Landstraße— das Protokoll. Die Gefährdung Dritter wird nach den vom Deutschen Alpenverein vorgeschlage- nen Verkehrsbestimmungen mit Geldstrafen bis zu 150 DM geahndet werden. Wer in den vergangenen Jahren die Abfahrten der gro- Ben oder kleinen Wintersportplätze gewagt hat, wird Verständnis für diese Selbsthilfe der Skisportler aufbringen. Unbekümmert um aufsteigende oder langsam abfahrende Skiläufer rasen die Skikanonen zu Tal, auf ihr Vorfahrtsrecht pochend und ohne an die weniger routinierten Skisportler zu denken. Wenn sich ein solcher Schnelläufer in voller Fahrt nähert, kann man nichts Besseres tun, als schleunigst das Weite zu suchen. Nicht selten gehören aber auch Anfänger zu den Allzuschmeidigen, die meinen, mit Frechheit sei schon ein gut Teil geschafft Auch die Spaziergänger sind keine idealen Verkehrs- partner. Zweifellos ist es amüsant, in flot- tem Skidreß über die Abfahrten und Steil- hänge zu spazieren und einm fachmännisches Urteil über die Qualitäten der Abfahrtsläu- fer zu fällen. Solange man sich aus der Bahn hält, haben die Sportler durchaus nichts gegen Zuschauer einzuwenden. Leider Aber stöckelt man gerne in den Abfahrts- rinnen bergan in der Meinung, die„Zünf- tigen“ könnten ja ruhig ausweichen. Auch das begleitende Hündchen muß sich austoben und kann ruhig die Skibahn für seine Ver- dauungspurzelbaume benutzen. Alle diese„Vergehen“ gegen die Ver- kehrsordnung der Skifahrer sollen nun unter Strafe stehen. Das ist durchaus kein idealer Zustand, auch für die„Zünftigen“ nicht, die den ver- kehrsregelnden Skischupo nicht gerne in Kauf nehmen, weil er nun einmal mit der vielgepriesenen Freiheit der Berge nicht in Einklamg zu bringen ist. Hätte sich der gute ale Geist der Skikameradschaft auf die ski- kahrende Allgemeinheit übertragen, wäre das Problem vielleicht nicht so akut gewor- den, weil es nicht so viel Rücksichtslosigkeit gäbe. Die Männer der Bergwacht wissen ein Lied davon zu singen. Da die Zahl der Ski- fahrer ständig zunimmt, die Bretter so kon- struiert und gebaut sind, daß sie ein Viel- faches der früheren Geschwindigkeit aus- halten, und die Skisportgebiete in West- deutschland zu eng sind, soll nun der Ski- schupo helfen. M. Schwoerbel den Mann gelten— gilt es aber auch für die Frau? Der Deutsche Ski- Verband beschloß kürzlich, Abfahrtsrennen für die 14—18jäh- rigen Mädchen vom Programm der Nach- Wuchs wettbewerbe abzusetzen. Das heute verwendete Skimaterial wurde natürlich auch weitgehend den Anforderun- gen der schnellen Pistenrennen angepaßt. Ganz allgemein ist zu sagen, daß der elasti- sche, vielschichtig verleimte Hickory-Ski den Markt beherrscht. Der Abfahrer bevorzugt einen vor allem im Vorderteil weicheren Ski, der Slalomspezialist dagegen einen härteren, verwindungsfesten Ski, dessen Ende wie- derum sehr biegsam sein muß. Die Befesti- gung der Schuhe an den Skiern geschieht mit der Bindung. Eine festsitzende Bindung ist natürlich die Voraussetzung für ein siche- res Dirigleren der Bretter— es ist anderer- seits aber auch der Nachteil bei einem schweren Sturz. Denn dabei gerät ja oft der Ski in eine ungewollte und gewaltsame Ver- drehung zur Längsachse des Körpers; die enorme Hebelkraft des Brettes nimmt keine Rücksicht auf das mit ihm fest verbundene Bein— und der Arzt kann nur noch einen Drehbruch feststellen. Lange Zeit stand man dieser Gegebenheit machtlos gegenüber, bis in den letzten Jahren der Skilehrer Hannes Marker die wohl glücklichste Lösung einer sogenannten Sicherheits-Bindung fand. Hier- bei wird die Fußspitze nicht mehr von seit- lichen Backen gehalten, sondern von einem vor der Fußspitze gelagerten dreieckigen Backen, dessen Mechanismus mit einem Schnappverschluß ausgestattet ist. Beim ge- fährlichen Sturz gibt der Schnappverschluß dem übermächtigen Torsionsdruck des Bei- nes nach, so daß der Drehbacken den Fuß zum Ausscheren nach der Seite freigibt. Das Gesamtgewicht der heute üblichen, bis zu 2,20 m langen Rennskier— einschließlich Bindung und Stahlkanten— beträgt etwa 7 Kg. Von den kurzen Stöcken, die eine Zeit- lang propagiert wurden, ist man schnell ab- gekommen. Heute bevorzugt man wieder bis etwa an die Brust reichende Stöcke aus Ton- kinrohr oder konischem verchromtem Stahl- rohr. Der jetzt häufig angepriesene Kurz-Ski mit einer Länge von 1,60 bis 1,70 m(Nor- malski zwischen 1,80 und 2,20 m) ist nicht etwa eine neue Entdeckung des Rennläufers, sondern vor allem ein Schulmüttel für den Anfänger, der so die wiederspenstigen Bret- ter leichter beherrschen lernt. B. Schmidt- Hildebrandt Diese kleine, weiße Kirche, die zart verschneiten Bäume, der sonnenhelle Himmel und auch die Schneewälle neben der Straße— das alles gehört zu der Welt, die der Skifahrer so sehr liebt. Und diese winterliche Pracht kann auch zu einem fotograſtschen Er- lebnis werden, wenn, wie auf unserem Bild, die Kamerad im richtigen Augenblick aus- gelöst wird. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Großsamigkeit erhöht Ertrag Mit Rettich und Kohlrabi wurden Feld- versuche angestellt, um nachzuprüfen, wie- Weit bei diesen Gemüsearten die Samengrößge den Ertrag beeinflußt. Es zeigte sich dabei, daß das Aussprießen der Pflanzen um so frühzeitiger und kräftiger erfolgt, je größer das verwendete Saatgut ist. Die Zahl des Ausfalls von Pflanzen(Fehlstellen) nimmt mit steigender Samengrößge ab. Einem Be- richt in Heft 1 der„Umschau in Wissenschaft und Techmik“(Frankfurt), ist weiterhin zu entnehmen, dag diese Pflanzen größere Knollen bzw. Rüben hatten, während der An- teil an Blättern zurückging. Für Kohlrabi ist die Großsamigkeit nicht uneingeschränkt von Vorteil, da bei dieser Gemüseart mit der Knollengröße auch die Neigung zum Auf- platzen wächst. Jedenfalls ist diesen Ver- suchen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zuzumessen, da mit der Größe der Knollen und Rüben auch der Erntetermin gleichzeitig früher liegt. Was sind ,süße Weine“? In der letzten Zeit wird viel über das Süßhalten der Weine diskutiert, vor allem im Hinblick darauf, ob die zu diesem Zweck angewandten Verfahren den Charakter oder die Bekömmlichkeit der behandelten Weine beeinträchtigen. Das deutsche Weingesetz sieht zwei Weinarten vor, den Natur wein und den verbesserten Wein. Zwar darf nur der Naturwein mit„Wachstum, Kreszenz oder mit dem Namen des Weingutes“ be- eichnet werden, aber über die Keller- ehandlung naturreiner oder verbesserter Weine werden keine unterschiedlichen Vor- schriften gegeben. Wenn heute„süße Weine“ — genauer gesagt: Weine mit„Restsüße“ * oder unvergorenem Zuckerrest— hergestellt werden können, so liegt das daran, daß Ver- fahren angewandt werden, die vom soge- nannten„klassischen“ abweichen. Die„klas- sische“ Weinbereitung besteht darin, einen Most so lange gären zu lassen, bis die Hefe von sich aus ihre Gärfähigkeit einstellt. In der Regel enthält dieser Wein keinen unver- gorenen Zuckerrest. Zu einer„Restsüße“ ge- langt man erst, wenn man die Gärung nicht mehr der„Willkür“ der Hefe überläßt, son- dern sie durch Kühlung oder hohen Kohlen- dioxyddruck vorzeitig unterbricht. Dieser Jungwein bedarf nun einer besonderen Weiterbehandlung(Entkkeimungsfilter etc), auf die in Heft 23 der„Umschau in Wissen- schaft und Technik“ Crankfurt) näher ein- gegangen wird, so daß er wenige Monate nach der Gärung in Flaschen gefüllt werden kann.— Die noch ungelösten Probleme bei diesem Süßhalten, wie z. B. die Art der Stokke zum künstlichen Entsäuren(die „süßen Weine“ erleben meist keinen biolo- gischen Säureabbau) werden erst in Zukunft endgültig gelöst werden können. Atombomben und Wetter (P) Die amerikanischen Meteorologen Machta und Harris haben die Zusammen- hänge zwischen atomischen Explosionen und dem Wetter untersucht und kommen in der Zeitschrift„Science“ zu dem Schluß, daß eine Beeinflussung der Grohßwetterlagen durch Atombombenversuche„un wahrschein- ch“ sei. Es könne lediglich angenommen werden, daß die von einer Explosion aus- gehende Radioaktivität die elektrische Leit- fähigkeit der Luft erhöhe und dadurch die Gew ettertütigkeit herabsetze.„Weder beweis- kräftiges Beobachtungsmaterial noch theore- 5 tische Gründe sprechen dafür, daß Verände- rungen in der elektrischen Leitfähigkeit der Luft irgendwelche andere direkt feststellbare Veränderungen des Wetters herbeizuführen vermögen als eine mögliche Abnahme der Blitzhäufigkeit.“ Dies gelte aber auch nur „im Extremfall“. Die Verfasser betonen, daß sich ihre Untersuchung auf die Auswirkung der Explosionen in dem amerikanischen Ver- suchsgelände bei Las Vegas in Nevada be- schränkt. Aber auch eine vorläufige Prüfung der Beobachtungsergebnisse von den Was- serstoffbombenversuchen im Pazifik biete keine Anhaltspunkte für die Annahme. Sie hätten sich außerhalb des engeren Versuchs- bereiches irgendwie wetterbestimmend aus- gewirkt. Riemen gleiten nicht mehr Riemenantriebe haben die unangenehme Eigenschaft, daß sie beim Ueberschreiten einer gewissen Leistungsgrenze zu gleiten beginnen. Die Reibung zwischen Riemen und Riemenscheibe ist dann kleiner als die zu übertragende Kraft. Wie die„Umschau in Wissenschaft und Technik(Frankfurt) in Heft 2 ausführt, wird mit Hilfe eines exzentrisch gelagerten Schwenkmotors der Riemen mit zunehmender Belastung immer stärker gespannt. Damit wird die Reibung zwüschen Riemen und Scheibe vermehrt, so daß kein Schlupf mehr auftreten kann. Fahrrad mit Feder werk (r) Mit einem Motor, der keinen Be- triebsstoff braucht, hat der in Amsterdam lebende Ingenieur Hazenberg sein Fahrrad ausgerüstet. Er konstruierte eine Art große Uhrfeder, die durch eine Fahrt von einem Kilometer automatisch aufgezogen wird. Der damit verbundene zusätzliche Kraft- aufwand für den Radfahrer soll so gering sein, daß er kaum zu bemerken ist. Nach dem Zurücklegen dieser Strecke ist die Amateur-Aufnahme Belgische Blutspender Arolsen. 80 in Hessen stationierte belgi- sche Soldaten haben für das Deutsche Rote Kreuz 40 Liter Blut gespendet. Wie das DRR mitteilt, wollen die belgischen Soldaten da- mit dem DRK-Kreisvorsitzenden und Chef- arzt Dr. Wagner dafür danken, daß er eine große Zahl belgischer Armeeangehöriger im Landkrankenhaus Arolsen operiert und ge- heilt hat. Kleiner Hund auf großer Tour Füssen. Mit geschwollenen Pfoten und verschmutztem und struppigem Fell kam dieser Tage nach einem 600 Kilometer langen „Fußmarsch“ ein kleiner Welsh-Terrier in Füssen an. Die amerikanischen Soldaten der Füssener Kaserne begrüßten ihn mit großem Hallo. Es war„Peanut“(Erdnuß), ihr ehe- maliges Maskottchen. Sein Besitzer, der vor Wochen von Füssen nach Trois- Fontaines in Frankreich versetzt worden war, hatte den Terrier mitgenommen. Der aber konnte es vor Heimweh nicht mehr aushalten und riß Aus. Bluff im weißen Kittel Hamburg.„Was wollen Sie denn hier, das ist Hausfriedensbruch. Ich bin der Laden- besitzer.“ Mit diesen Worten empfing der 33 Jahre alte Siegfried Böhnke die Besatzung eines Streifenwagens der Hamburger Polizei, der von Nachbarn alarmiert worden war. Böhnke war durch die offenstehende Luft- klappe in ein Milchgeschäft eingedrungen, hatte dort eine Flasche Kognak entdeckt und sie an Ort und Stelle ausgetrunken. Als er das Signal des Streifenwagens hörte, zog er sich schnell den weißen Kittel des Ladenbesitzers an und bluffte auf diese Weise die Polizisten, die sich entschuldigten und wieder abzogen. Erst als die Nachbarn erneut den Streifen- wagen herbeiriefen, wurde Böhnke verhaftet. Wegen dieser Straftat und wegen eines Ein- bruchs in einer Gastwirtschaft wurde Böhnke von einer Hamburger Strafkammer zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. „Mitfahrer“ wollen klagen Köln. Eine Schadenersatzklage in Höhe von etwa 700 000 DM kündigte der Ring der Mitfahrer zentralen im Bundesgebiet und Berlin gegen das Bundesverkehrsministerium an. Der erste Vorsitzende des Ringes, Robert Gerhard Fischer, machte die Mitteilung in Köln mit der Begründung, das Bundesmini- sterium habe die Tätigkeit des Ringes gesetz- Widlrig behindert. Anlaß zu dieser Mitteilung bildete ein Urteil der Zweiten Kammer des Landesverwaltungsgerichts in Köln vom 7. Januar, wonach die Mitnahme von Per- sonen in Kraftwagen gegen Entgelt keiner Genehmigung nach dem Personenbeförde- rungsgesetz bedarf. Das Urteil erging in einem Verwaltungsstreitver fahren, das die Firma„Stella Partner-Reisen- Vermittlung GmbH.“ in Köln gegen den Kölner Regie- rungspräsidenten angestrengt hatte. Die Firma hatte seit April 1954 durch 18 Vermitt- lungsstellen im Bundesgebiet die gewerbs- mäßige Vermittlung von Partnerreisen be- trieben. Das Bundesverkehrsministerium hatte auf Wunsch der Deutschen Bundesbahn den Länderverkehrsministerien mitgeteilt, daß eine Mitfahrervermittlung unerwünscht sei. Das Landesverwaltungsgericht hat nun erstmals festgestellt, daß die Behinderung der Vermittlung solcher Reisen rechtswidrig Sei. 5 Kein Alkohol für Marokkaner Wetzlar. Der französische Standortkom- mandant von Wetzlar hat die Gastwirte der Stadt gebeten, sich ehren wörtlich zu ver- pflichten, an Marokkaner keine alkoholischen Getränke mehr auszugeben. Seit der Statio- nierung marokkanischer Einheiten haben sich in Wetzlar wiederholt Zwischenfälle mit an- getrunkenen marokkanischen Soldaten er- eignet. Schrecklicher Irrtum Köln. Ein schrecklicher Irrtum der Haus- genossen ist vermutlich einem 52 Jahre alten Arbeiter und seiner 57 Jahre alten Ehefrau zum Verhängnis geworden, die bei dem Brand eines dreistöckigen Hauses in dem Kölner Vorort Höhenberg in ihrer Dachwohnung ums Leben kamen. Ein Feuer war in einem Anbau ausgebrochen und hatte dann auf den Dachstuhl des Wohnhauses übergegriffen. Die übrigen Hausbewohner, denen es gelungen War, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, hatten der Feuerwehr versichert, daß sich niemand mehr in dem Gebäude befinde. Einige Zeit später jedoch entdeckten die Feuerwehrleute den grausigen Irrtum. Sie fanden die Leichen der vergessenen Eheleute in einem der Dachzimmer. Die beiden waren, weil ihnen das Feuer den Fluchtweg abge- schnitten hatte, im Rauch erstickt und dann verbrannt.. Feder gespannt, so daß man mit ihrer ge- speicherten Kraft bei einer Geschwindig- keit von 25 Stundenkilometern 4 km weit fahren kann, ohne treten zu müssen, worauf sich der Vorgang wiederholt. Signal schützt vor leerem Tank (r) In den USA wurde ein Apparat auf den Markt gebracht, der am Schaltbrett des Autos befestigt wird und mit dem Benzin- tank in Verbindung steht. Sobald es an der Zeit ist, Benzin nachzutanken, läßt er ein Warnsignal ertönen. BOI zen aufgeschweißt Gewindebolzen, gewindelose Stifte u. ä. kann man neuerdings mit einer Schweiß- pistole aufschweißen. Man spart dadurch das Bohren und Gewindeschneiden der Auf- nahmelöcher. Bolzen und Grundlage sind fest miteinander verbunden und der Bolzen selbst kann einfacher und billiger gehalten werden. Der Schweißvorgang selbst wird in Heft 2 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Frankfurt), beschrieben. ES kön- nen Bolzen bis 20 mm Durchmesser aufge- schweißt werden. Fossilienfund (r) Der schwedische Geologe Dr. F. Brot- zen, Leiter des Israelischen Geologischen Instituts, und Professor E. Haas von der Hebräischen Universität haben in der Negev- Wüste den versteinerten Kopf eines Reptils aufgefunden, dessen Alter mit 250 Millionen Jahren ermittelt wurde. Der Fund wird als das älteste bisher bekannt gewordene Fossil dieser Art bezeichnet. Radioaktiver Sand (r) Um die ständigen Veränderungen im Flußbett der Themse zu studieren, wurden von der Isotopen-Abteilung der britische: Atomenergie-Behörde Versuche mit künst — lich radioaktiviertem Sand durchgeführt. Zunächst wurde ein besonderes Glas mit Bestandteilen von Scandium-Oxyd herge- stellt und dieses bis zur Größe von nor- malen Sandkörnern zertrümmert. Diese Glassplitter wurden in einem Kernreaktor bestrahlt, bis sich das Scandium in das radioaktive Isotop Scandium- 46 verwan- delte. Dieser„Sand“ wurde in ein Verhält- nis von 1:450 mit feuchtem Schlamm ver- mischt und dieser im FHauptstrom der Themse bei Gravesend versenkt. Da Scan- dium-46 Gammastrahlen aussendet, kann es durch besonders konstruierte Unterwasser- Detektoren und Geigerzähler leicht nach- gewiesen werden. Leuchtstoffröhre am Schreibtisch (g) Keinen Lampenfuß, nur noch kleine Stützen rechts und links finden Sie am Schreibtisch bei einer neuen Leuchtstoffröhre, die die ganze Tischplatte erhellt. An den Stützarmen hängen gleich der Telefonträger und die Ablagekörbchen, die Schreibfläche aber ist ganz frei. Elektronen hirn für Auto- Steuerung (r) Im Forschungsinstitut der Radio Cor- Poration of America in Princeton New⸗- Jersey) wurden Versuche mit einem Elek- tronen-Auto“ gemacht, das keinen Fahrer braucht, weil es sich nach einer vorgeschrie- benen Fahrtroute selbst steuert. Bei Aufbau- chen eines Hindernisses hält der Wagen automatisch an, und ebenso erhöht er auto- matisch seine Geschwindigkeit, um einen anderen, langsamer fahrenden Wagen zu überholen. Die Erfindung verlangt aller- Aings Sey gen, die unter der Erde mit be- onderen elektrischen Kabelsystemen aus- gestattet sind. Seite 3 MANNHEIM Dlenstag, 25. Januar 1933/ Nr. 19 Nützt der Jugend eine„Käseglocken- Situation“? Zwischen Mord und Kitsch: Das normale Leben Gespräche über Jugend und Film mit Psychologen, Pädagogen und Kinobesitzern Das aktuelle Thema„Jugend und Film“ wurde gestern in einer Fachkonferenz der Jugendschutzwoche mit den Lichtspiel- theaterbesitzern und in einem öffentlichen Abendvortrag des Münchener Pädagogen und Psychologen Professor Dr. Keilhacker aus- Führlich beleuchtet. Erfreulich bei der Fach- Konferenz war der Widerhall und das allge- meine Interesse, das sich in der Teilnahme maßgeblicher Vertreter von Stadtverwal- tung, Wissenschaft, Organen der deutschen Filmwirtschaft und Selbstkontrolle, der Poli- zei und der Theaterbesitzer selbst zeigte. Die zum Teil hart aufeinanderprallenden Mei- nungen— bei aller Tendenz zum versöhn- lichen Köômpromig— ließen das heiß um- strittene Thema von allen Licht- und Schat- tenseiten her erkennen und gipfelten letzt- lich in der Erkenntnis der Notwendigkeit Argentinischen Besuch im Zeichen der Freundschaft „Wir lieben dieses Land, die Aufgeschlos- senheit seiner Bewohner— und wir bewun- dern die Art und Weise des Wiederaufbaues nach dem letzten, furchtbaren Krieg.“ Die zwei jungen Männer, die uns gestern diese Worte sagten, waren Julio José Quiroga von der„Universidad Obrera Nacional“(Arbei- ter- Universität) in Buenos Aires, und sein Freund(und Dolmetscher) Albert Glitten- berg, zwei junge Argentinier, die zur Zeit in Mannheim bei der Daimler-Benz AG volontieren, ersterer als technischer Studio- sus, der zweite als Arbeiter, der allerdings nach dem Stand seiner Kenntnisse eine Werkmeisterlaufbahn in der„Daimler-Benz Argentina“— einem argentinischen Werk bei Buenos Aires, das den 3% und 4%. Ton- ner-Lkw im Lizenzbau produzieren wird vor sich hat. 1 Interessant, was die beiden jungen Gäste (25 und 26 Jahre alt) über den Aufbau ihrer „Nationalen Arbeiter- Universität“ erzähl- ten: Nach der Revolution 1943(Oberst Peron War damals Arbeitsminister) wurde die Notwendigkeit, im Lande eine eigene In- dustrie aufzubauen, forciert und deshalb von Peron eine Kommission für die beruf- liche Fortbildung der argentinischen Jugend geschaffen. Ihre Arbeit führte 1952 zur Gründung der Universität, die heute bereits AUjährlich hunderte von begabten jungen Menschen über den Stipendien-Weg ins Ausland schickt(vornehmlich nach Deutsch- Iamd, Italien, England), wo sie bei Firmen, die rege Wirtschafts- und Handelsbeziehun- gen mit Argentinien pflegen, volontieren. * Der Studienplan: Nach einem Auslese system steht der Weg zur„Uni“ jedem be- gabten jungen Menschen offen. Einem Grumdkursus in staatlichen Lehrwerkstätten Folgt ein technischer Kursus in Abendstun- den. Dieser Ausbildung schließt sich ein Kursus für Fabrikingenieure an. Nach rund fünf Jahren kann der Absolvent das Diplom eines Fabrikingenieurs erwerben. Der ge- samte Verlauf dieses Studiums, während dem der Student immer in Betrieben seiner Sparte arbeitet, ist kostenlos. Auch die Aus- Iandsstipendien. Unsere jungen Gäste— zwei von 30 ihrer Gattung in Mannheim— bleiben ein ganzes Jahr in Deutschland. Rektor der Arbeiter- Universität, die Peron gründete, ist heute der„Companero“ Cecilio Conditi, ein Mann, der aus der Arbeiterschaft zu diesem wich- tigen Posten aufgestiegen ist. Vizerektor ist ein Ingenieur, Pascual Pezano, seit 25 Jahren „Professor für das Ingenieurwesen“ seines Landes. Die Universität unterhält bereits acht„Fakultäten“ in den größten Provinz- städten Argentiniens. * Am Rande unserer Unterhaltung mit den aufgeschlossenen Gästen— die durch ihren Besuch vielen nachfolgenden jungen Argen- tiniern in Mannheim die Wege ebnen wollen — ergaben sich recht interessante Gesprächs- stoffe über ihr Land, die dortigen deutschen Kolonien und Zeitungen, kurzum: über die Einflüsse deutschen Geistes und deutscher Wirtschaft, die in Argentinien eine Rolle spielen— und auch beliebt sind. * Das Erfreulichste: Es war eine inter nationale Begegnung, jenseits der politischen Sphäre. Unter jungen Menschen. Nur das. Sonst nichts. Und das ist genau das Element, das allerorten zu fördern wir uns zum Ziel gesetzt haben. Kloth „praktischer Filmforschung“, wie Professor Keilhacker die systematische Beobachtung der Jugend vor dem Phänomen Film nannte. Eine lebhafte Diskussion entstand, als Dr. K. J. Fischer vom Filmelub Mannheim- Ludwigshafen das negative Element bei allen Filmgesprächen verurteilte und sich für eine „Srundsätzliche Umschaltung“ auf den posi- tiven Sinn des Filmes aussprach:„750 000 Deutsche gehen jährlich ins Kino— dieses Massenphänomen kann man nicht generali- sieren“. Das oft skeptische Urteil der Lehrer- schaft beruhe meist auf mangelnder Fach- ausbildung zum Thema Film, meinte Pro- fessor Keilhacker, während Dr. Brüntrup von der Bundesarbeitsstelle für Jugendschutz gerade den„leichtfertigen Optimismus der Pädagogen beim Einsatz filmischer Mittel im Unterricht“ bemängelte. Hier gab Dr. An- dritzky vom Kulturreferat der Stadt wohl die für Mannheim gültige Analyse, als er das starke filmische Interesse der Mannheimer Lehrerschaft hervorhob ohne dabei die Ge- fahr der immensen Breitenwirkung des Fil- mes zu verkennen:„Ins Kino gehen“ heiße meist Unterhaltung suchen, ohne Rücksicht darauf, was geboten werde.„Und deshalb sollten wir uns eigentlich auch die schlechten Filme ansehen!“ Der Psychologe Professor Dr. Mayer (Wirtschaftshochschule) führte die jugend- liche„Filmsucht“ zum überwiegenden Teil auf die Monotonie der Fabrikarbeit und die daraus resultierende Ersatzbefriedigung zurück, und der Alternative„brutale Realität oder Abschirmung?“, am Beispiel des kürz- lich bei uns angelaufenen amerikanischen Filmes„die Faust im Nacken“ demonstriert, wurde von Dr. Kluth Hamburg) die„Realität des normalen Lebens“, abseits von Mord, aber auch ebenso weit entfernt vom Hollywood- Kitsch, gegenübergestellt. Das von Dr. Brün- trup brillant geforderte Erziehungsziel der „Filmaskese“ bezeichnete Kluth als eine „Käseglocken- Situation“ der Jugend, der nur mit einer altersgemäßen Anpassung— und das nicht nur auf dem exponierten Gebiet des Films— begegnet werden könne. Die„‚Abonnementtheorie“(die Leute gehen ins Kino, egal, was gespielt wird) die Frage nach Abreaktion oder gefährlicher Be- einflussung durch das Kino, die aus der von unserer differenzierten Zeit erzwungene Passivität in Kino, Fußballplatz, Fernsehen und Rundfunk entstandene„Kulturkrankheit der Spectatoritis“ und schließlich ein künf- tiges„Kontaktverbot“ von Kindern unter sechs Jahren mit dem Film waren weitere Diskussionspunkte, an denen sich Professor Dr. Wellek(Mitglied des Hauptausschusses der Freiwilligen Filmselbstkontrolle) und Dr. Laries vom Deutschen Institut für Film- kunde fundiert beteiligten. Professor Mayer deutete eine Lösung des Jugend-Film-Pro- blems von der Produktion her an, während Dr. Fischer auf die richtige Heranführung der Jugend an den guten Film abhob:„Gute Filme gibt es genug. man muß die jungen Menschen nur auf sie hinweisen“. „Es muß möglich sein, durch praktische Erfahrungen eine breite Basis gegenseitigen Verstehens zu schaffen“, hieß es im Schluß- wort Prof. Keilhackers. Und dieser Mittel- weg zwischen Kommerzialität, Jugendförde- rung und Breitenwirkung des Films, zu dem sich alle Diskussionspartner bekannten, war wohl die positive Quintessenz eines Ge- sprächs, das wohl noch lange nicht endgültig wird abgeschlossen werden können. hwb * Nachdem man sich in dieser Weise ge- stern vormittag in fachlichem Kreise in den Plankenstuben auseinandergesetzt hatte, un- terstrich Prof. M. Keilhacker seine psycholo- gisch bedeutsamen Theorien gestern abend in einem öffentlichen Vortrag im Musen- sda des Rosengartens, wobei er mit interes- santen gefilmten Beispielen seine Erfahrun- gen und Beobachten über das Verhalten junger Menschen bei Filmtheaterbesuchen vorführte. Erkenntnis daraus: Der Jugend- liche ist nicht Zuschauer(oder Beschauer) eines Filmes, sondern Teilnehmer, Mit- erlebender. Ein Phänomen, auf dessen Be- deutung wir an Hand Prof. Keilhackers Darlegungen noch zurückkommen werden. Jugendschutzwochen— zweiter Teil: Berufliche Qualifikation und Sicherheit Dr. Kluth und R. Brüntrup über junge Menschen im modernen Betrieb Vor Lehrlingsausbildern sprach Dr. Heinz Kluth(Hamburg) über junge Menschen im modernen Betriebsleben. Robert Brüntrup erörterte das gleiche Thema gestern vor Betriebsräten. Unsere Jugendlichen wandern heute „zwischen zwei Welten“. Ihre in Familie und Schule entstandene Vorstellungswelt deckt sich nicht mit der Tatsachenwelt; diè sie im Betrieb umgibt. In dieser Ueber- gangszeit vom Kindsein zum Erwachsensein wird dem Jugendlichen bewußt, wie sehr der private Bereich der Familie(und auch der Schule, wie Dr. Kluth meinte) getrennt ist von dem sachlichen Bereich des Betrie- bes. Dort hört das Private und Intime der Familie auf. Auch von Jugendlichen wird sachliches Verhalten verlangt, auf das sie nicht vorbereitet sind. Die Schule will die ganze Persönlichkeit, ihr Eigenschöpferi- sches, ihre Initiative— im Betrieb wird Einordnung, gewissenhaftes Ausführen von Teilfunktionen und Disziplin verlangt. Der Jugendliche kann der ihn überfordernden Spannung nicht mit dem Ruf„Ohne mich!“ entgehen, Obwohl noch durchaus Kind, muß sich der Vier zehnjährige in eine Erwachse- nenwelt hineinfinden. Einem Fünfzehn- oder Sechzehnjährigen würde das leichter fallen. Die Jugend ist leistungsbereit, sagte Dr. Kluth. Sie will eine gut bezahlte und an- gesehene Arbeit, berufliche Qualifikation und Sicherheit, wie sie der große Betrieb gibt. Dr. Kluth warnte vor einem allzu star- ken Formen des Berufsbewußtseins in der Ausbildung: berufliche Elastizität ist wich- tiger. * Leider ging Dr. Kluth nicht auf das Ge- meinschaftsleben von Mensch zu Mensch in Fabriken und Büros ein, und ob es der ju- gendlichen Persönlichkeit Schutz und Förde- rung in gesamtmenschlicher Beziehung ge- ben kann. Der Jugendliche hat dann, wenn die schützenden und bildenden Formen der Familie und Schule an Wirkkraft verlie- ren, einen festen menschlichen Halt im Be- rufsleben nötig. Die seelische Schutzlosig- keit der Jugend in den Betrieben stellt ein überaus ernstes Problem unseres Gemein- schaftslebens dar, sagt Robert Brüntrup. Während Dr. Kluth den plötzlichen Ueber- gang in die Tatsachenwelt herausarbeitete, interessiert sich Brüntrup im Zusammenhang damit für das geistige und seelische Milieu, in das der Jugendliche sich gestellt sieht. Er ist ein Heranwachsender, ein Reifender; er muß sich Ablösen vom privaten Dasein und höchst nüchterne Tatsachen begreifen und handhaben lernen. Begreiflich, daß eine Jugendschutzwoche die Situation des Jugendlichen im modernen Betriebsleben bewußt machen muß, damit Ausbilder und Meister nicht gedankenlos mit ihm umspringen, sondern ihr Bestes geben im förderlichen Umgang mit Heran- wachsenden. f. W. k. Argentinischen Besuch Als Freundschaftsgabe brachte Julio Joss e eee Ratte gestern die Redaktion des„Mannheimer Morgen“. Quiroga einen Wimpel der„Universidad Obrera Nacional“(Arbeiter-Universität) von Buenos Aires, den er als Zeichen internationaler Freundschaft überreichte. Er schenkte inn den Lokal journalisten des„MM, Weil „„ Sie, als Presseleute, die Möglicheit haben, allen Mannheimern æu sagen, daß wir hiermit zugleich unseren Dan für Gastfreundschaft und liebenswürdiges Entgegenkommen abstatten.“ Dies galt für 40 argentiniscke Studen- ten, die bei Daimler-Benz volontieren. Im Bild links: Lokalredakteur Hans-Werner Bech: Hintergrund(mit Brille): Chefreporter Mac Barchet; daneben ein Argentinier mit deut- schem Namen: A. Glittenberg; im Vordergrund bei„shake-hands“ José Quiroga und Lokalredakteur Heinz Schneekloth. Und der Wimpel Bild: Steiger Prüde Zurücchaltung ist verkehrt Dr. Keßler über„Der junge Mensch und die Geschlechtlichkeit“ In einem freimütigen und von großer Menschlichkeit getragenen Referat, dem sich eine offene Aussprache anschloß, sprach im Heim des CVJM Dr. med. Keßler über„Der junge Mensch und die Geschlechtlichkeit“. Vor allem im 19. Jahrhundert, sagte der Arzt, habe man die Sexualität in puncto offener Erörterung„verbannt“; ganz im Ge- gensatz zum Alten Testament und Mittel- alter, wo diese Fragen eine freiere Behand- lung erfahren hätten. Prüde Verstellung und Zurückhaltung seien unnötig; die Geschlecht- lichkeit, eingebettet in die Ordnung der Natur und damit in die Schöpfungsordnung, sei nichts Unreines. Nach christlicher Auffassung sei der ein- zig legitime Ort der Sexualität die Ehe. Ist die Einehe nur nach christlicher Auffas- sung oder auch biologisch eine Notwendig- keit? fragte Dr. Keßler. Die Antwort wurde in der Erkenntnis gefunden, daß der Schwer- Punkt einer Ehe bei den Kindern liege; da der neugeborene Mensch lange Zeit benötigt, bis er erwachsen ist, die Eltern inzwischen aber altern, entspreche schon deswegen diese Form der Ehe den Naturgesetzen. An- dere biologische Gründe kämen noch hinzu. Der Arat streifte kurz die Tiefenpsycho- logie Sigmund Freuds und schilderte die unterschiedliche Sexualität von Mann und Frau. Anders als der Mann stelle sich die Frau in ihrer ersten Liebe, besonders wenn es zum Erlebnis gekommen ist, intensiv auf den geliebten Mann ein, so daß es bei einem Verlust dieser ersten Liebe zu seelischen und körperlichen Schäden und auch zu „Wegbereiter des Fortschritts“ Großer Rennfilm der Daimler-Benz AG auch in Mannheim Ihren Werksangehörigen und zahlreichen geladenen Gäàsten führte die Daimler-Benz AG am Sonntag im Musensaal in zwei„Schich- ten“ ihren eigenen Film,„Wegbereiter des Fortschritts— Mercedes Benz greift wieder ein“, vor. In eineinhalb Stunden ließ er die Besucher den Siegeszug der neuen Renn- Wagen mit dem Silberstern miterleben. Das begann im Juli in Reims und führte über Silverstone(Juli), Nürburgring, Bern(August), Monza und Avus(September), nach Barcelona (Oktober): Ein Weg, gepflastert gewisser- maßen mit„Großen Preisen“, denn nur in Silverstone und Barcelona wurde der deut- sche Weltmeisterwagen mit seinem Welt- meister Fangio am Steuer geschlagen. Sonst: Siege, einen Doppelsieg— und gute Plätze. Aber nicht nur packende Rennszenen hat die Kamera eingefangen, die übrigens, weil das Wetter 1954 gar kein Wetter war, manche Schwierigkeiten überwinden mußte. Immer Film der Woche: Reminiszensen an Charli Chaplin Zur Aufführung von„Lachen verboten“ im Alster Charles Chaplin, im April 66 Jahre alt, Ritter der Ehrenlegion und Besitzer eines Schlosses in der Nähe von Vevey, viermal verheiratet und Vater von sieben Eindern, 1948 zum Friedens-Nobel-Preis vorgeschla- gen und nach seinem Krach mit Amerika 1953 vom östlichen„Weltfriedenspreis“ er- eilt(dessen Millionen er freigiebig verteilte). ist ein großer Mann. Ein sehr großer Sogar * Früher war er ein kleiner Mann. Ein sehr kleiner sogar. Davor War er ein kleiner dreckiger Bub, der in den Missionshäuser von East End um Freisuppen betteln ging. Als er Neunzehn war, gab ihm ein englischer Theaterunternehmer die Rolle seines Lebens; er hatte einen Betrunkenen in dem Sketch „A Night in an English Music Hall“ zu spie- len und kam damit bis nach Amerika, wo inn Mac Sennet für den Film entdeckte. 1915 war Chaplin bereits eine Berühmt heit in Amerika. Alle kannten den kleinen todernsten Mann mit dem Schnurrbärtchen und der schwarzen Melone, der als furcht- loser Beschützer der Armen und Geknech- teten mit dem reinsten Herzen der Welt immer wieder vom Regen in die Traufe ge- riet, am Ende aber doch fast jedesmal gegen das Böse siegte. Damals hieß er Charlie, und seine kleinen Filme, die mit ihrer gro- tesken Komik(und immer denselben Typen) zum Beiprogramm der Stummfilmzeit ge- hörten wie heute die Reklame zum Tonfilm, rissen manchmal das ganze Programm raus. *. Nun waren diese ganz auf Situations- komik gestellten Harlekinaden mit ihren derben Effekten und ihrer handfesten Moral doch weit mehr als eben nur ein grober Ulk, und ganz im Hintergrund konnte man, wenn man genauer hinschaute, doch auch den Gesellschaftskritiker Chaplin entdecken, der sich in der Maske eines Clowns(und immer- in mit einigem Humor) an die Bitterkeit seiner Kindertage im Londoner Armen- viertel erinnerte. Schier unausschöpflich schien sein Ein- kallsreichtum, und wenn auch die Prügeleien, Fußtritte und abenteuerlichen Jagden zum ständigen Requisit gehörten, es kam jedes- mal soviel Neues hinzu, daß einem kaum Zeit zum Atemholen blieb. Da deckte er über einer Zinkbadewanne den Frühstückstisch und breitete sein Hemd als Tischtuch dar- über, die Aermel fein säuberlich an Stelle der Servietten gefaltet. die Eier schlug er mit dem Hammer auf.. Erbsen spießte er einzeln auf die Gabel, ehe er dieses Verfah- ren satt hatte und sie mit dem Messer in sich hineinschaufelte.. Eine Portion Eis rutschte ihm durch den Gürtel ins Hosenbein und von da über die Balkonbrüstung in den Rückenausschnitt einer Schönen. Man kann das ja gar nicht beschreiben * 0 Nun ist einer hingegangen und hat sich aus dem großen Wust dieser Späßchen ein Paar herausgeholt und sie zu einem abend- küllenden Film zusammengebastelt.(Schade, daß der nicht dabei ist, wo Charlie auf einem Plattenwagen ein Klavier transpor- tiert und sich Während der Fahrt die Zeit damit vertreibt, ein wenig zu spielen. Er merkt es gar nicht, wie sein Gefährt vom Wege abkommt und in einen See gerät. So eifrig ist er beim Spiel, daß er das Wasser erst bemerkt. als es ihm um die Hände spült..). Na ja, dafür sind aber eine ganze Menge anderer da, begleitet von Conny Schumanns manchmal etwas wuchtiger Musik und Martin Morlocks recht nett gera- tenen Kommentaren. *. Es ist verblüffend: obwohl— schon die Kleider verhindern jede optische Täuschung — das alles doch eigentlich längst der Ge- schichte angehört, ist es noch genau so frisch Wie gestern. Und wenn man auch manchmal, Wie bei der Jagd durch die Drehtür oder bei der Prügelei in der Zasy Street das Gefühl hat, hier sei des Guten ein wenig zu viel getan: Man lacht und freut sich, und daran ist gewiß nicht nur die Erinnerung schuld. Jedenfalls wird einem hier wirklich wieder einmal die Einmaligkeit dieses großen Ko- mödianten Chaplin klar, der seitdem er Charles heißt eigentlich nicht mehr das For- mat erreicht hat, dessen Höhepunkt wohl der„Goldrausch“ von 1925 war. gl el wieder wird geschickt ins Werk zurück ge- blendet, wird der Fortschritt demonstriert, der auf Grund der Rennerfahrung und Er- probung für die Gesamtproduktion erzielt wurde. Diese Einblicke interessieren nicht nur den Motorsportfreund, wenn auch er von den packenden Rennbildern besonders ange- sprochen werden mag.— Direktor Wilhelm Woelcke von der Niederlassung Mannheim hatte zu Beginn der Matinee begrüßt. Aloth SPD- Winterfeier im Volkshaus Neckarau Bis auf den letzten Platz besetzt war das Volkshaus Neckarau am Samstagabend, als Vorsitzender Breiling bei der Winterfeier der SPD- Bezirksgruppe Neckarau die Gäste be- grüßte und dann die Bühne für Walter Pott, den Ansager des Abends, freigab. Und, Pött- chen“ war wieder einmal in seinem Element. Fast ununterbrochen stand er auf den Bret- tern, zielte mit sprühenden Pointen auf das Zwerchfell des Publikums, gab kleine Meister- stücke der Parodie zum besten und ließ schließlich beim großen Preisrätselraten seine „Opfer“ die unmöglichsten Worte erraten, Männer Strümpfe stopfen und errötende Damen feurige Liebeserklärungen ins Mikro- Phon hauchen. Nach diesen Anstrengungen durften freilich die glücklichen Sleger, schwer beladen mit Preisen, die Neckaraus Geschäfts- welt gestiftet hatte, die Bühne verlassen. In einem bunten Rahmenprogramm zeigte Maya Willlams und Co. artistische Cowboy-Kunst- stücke mit Lasso, Peitsche und Wurfmesser, Erich Bergau bezauberte mit Laute und ein- schmeichelndem Organ die Damenwelt und Maurer-Ziegler setzten mit todsicheren Gags die Lachmuskeln in Bewegung. Die musikali- sche Umrahmung des wohlgelungenen Abends besorgte die Kapelle Kreß. ges. Störungen in einer späteren Ehe kommen könne. In einem weiteren Abschnitt seines Re- ferates umrigß Dr. Keßler die Sphäre des sexuellen Reifeprozesses bei jungen Men- schen, wobei er besonderes Gewicht auf die Bedeutung nicht allein der körperlichen, sondern vor allem der seelischen Reife legte. bos störende Eid konn nicht entstehen, Wäscht men mit gun Leife unliebsamen Körpergeruch schon morgens Weg. Auch„mel“-Körperpoder desodorierfl „Dann erst ist der Mensch zur Liebe fähig.“ Eine Begegnung bedeute nicht, sich selber suchen, sondern den andern finden. Wo das nicht gelte, sei das Du nicht Subjekt, son- dern Objekt, und dabei handelt es sich nie- mals um echte Liebe. ak Der Polizeibericht meldet: 5 Schlechter Viehtransport „ersparte! Schlachtung Ein Transportunter nehmer, der von Nord- deutschland mit 33 Kälbern und 30 Schweinen nach Mannheim unterwegs war, stellte zu seinem Entsetzen fest, daß von seiner Ladung 24 Kälber und sechs Schweine am Bestim- mungsort tot ankamen. Ein Zwischenboden War durchgebrochen, die Tiere waren auf die eigentliche Ladefläche des Fahrzeuges ge- stürzt und erdrückt worden. Die Ursache für diesen Vorfall, bei dem ein Schaden von schätzungsweise 11 000 Mark entstanden sein dürkte, ist möglicherweise auf unsachgemäße Verladung zurückzuführen. Drei Bäume auf dem Kerbholz Drei Einwohner der Schönau zogen in den EKäfertaler Wald und fällten drei Bäume. Als sie das Holz gerade nach Hause schaffen woll- ten, wurden sie von einer Polizeistreife er- wischt.— Nicht nur alle guten, sondern auch alle schlechten Dinge sind drei, dachte offen- bar auch der Dieb, der in F 4 gleich drei Kraftwagen aufbrach und aus zwei Wagen Gegenstände im Wert von 1150 Mark ent- wendete.. Gesichtsmaske und Schlagring Auf dem Hauptbahnhof wurde gegen acht Uhr ein 14 jähriger Lehrling aufgegriffen der einen verwahrlosten Eindruck machte. Aus- Weispapiere hatte er keine und seine An- gaben waren unglaubwürdig. In seinen Ta- schen fand man eine schwarze Gesichtsmaske und einen Schlagring. Er gab zu, daß er nach einem Gelddiebstahl aus Furcht vor Strafe zu Hause ausgerückt ist. Falscher Kriminalpolizist In der Schwetzinger Stadt bat ein Mann um die Mittagszeit unter dem Vorwand, er sei Kriminalbeamter, um Einlaß in eine Woh- nung. Die ahnungslose Frau, die ihm öffnete, glaubte in seiner Hand auch etwas Pistolen ähnliches zu sehen. Die Frau stieß den Frem- den jedoch zur Tür hinaus und schlug schnell zu. Auf Schlingerkurs Der Kapitän und Steuermann eines Last- kraftwagens hatte offenbar zu 7 0 Glas geschaut und konnte seinen„Kahn“ nicht mehr durch die Klippen des Verkehrs steuern. Er streifte zuerst einen auf dem rechten Geh- Weg stehenden Fußgänger und verletzte ih dann rannte er gegen einen parkenden Per sonenkraftwagen und eine Hauswand. Der Sachschaden wird mit 4000 Mark angegeben. Wohin gehen wir? Dienstag. 25. Januar Theater; Nationaltheater 13.30 bis 15.00 Uhr: „Fhädra“(Schülervorstellung); 19.43 bis 22.45 Uhr:„Das kleine Teehaus“. Konzerte: Mozartsaal 20.00 Uhr: Kammer- musik-Abend mit dem Koeckert-Quartett. Filme: Planken:„Herr über Leben und Tod“; Alster:„Lachen verboten“; Capitol:„Die Ritter der Tafelrunde“; Palast:„Der lange Texaner“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Gangster- falle“; Alhambra:„Schützenliesel“; Universum: Fanaris“; Kamera:„Das ist Pariser Leben“; Kurbel:„Arzt aus Leidenschaft“, Vorträge; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Grund- lagen und Entwicklung des Swing“, Spr.: A. M. Dauer;„Laurentianum“ 15.00 Uhr: Hauswirt- — schaftlicher Vortrag von Frau Nienhaus(Ka- tholischer Deutscher Frauenbund);„Goldener Stern“, Feudenbeim, 20.00 Uhr:„Krankheiten der alternden Frau“, Spr.: Dr. Wittenbeck. Wie wird das Wetter? 2323 n Ruhig und trüb U U —— Vorhersage bis Mittwoch früh: Meist bedeckt, dunstig, örtlich neblig, in höheren Lagen zeit- weise aufklarend, anfangs noch vorwiegend niederschlagsfreß später vereinzelt Sprühregen. e über 0 Grad. nachts schwacher Frost Insgesamt lan Ider. Auf West drehende Winde.* 155 5 N Nr. 19/ 8 N Ein C maschine SakKO-D Besleitr liebenswy Frfahrur morgen Brust“ 1 elegante jinnerten verschiec tachierm strument gungsma ernsthaft offener kums, Se Hosen, I Dinge maschine 0 ersten R 8 Das 2 sichtlich. was nich dern vol aufgebot yalsgese zu einen stadt au bunker nore I., wurde e Bald he gedrängt bracht.! „Schorsc trunk u! den Prii die Kap- Bei Im„1 ö Käfertal Zschoch Besuche entdecke ernteten gen Bei heim ha B Groß ö trohen Franzis Oberterti Französ Angeb. ſan 2, 4½, Fortsch beginnt. ö Ste Schreiner sucht. Einle g die aue helfen 1 unter P Nebenver (Rentné zum Al in Stad Neckars Angeb. Kfm. An ab sofo 0 fahrle 1 Autov sowie p Autos gesucht Lehrmi handen — Man * 8 in Dat unter — Parfü 32 Nr. 19 Dienstag, 25. Januar 1958 MORGEN Seite 53 —— Neue Expreß- Kleiderpflege in der Mittelstraße Ein Glas Sekt für die Kleiderreinigungs- maschine und zischender Dampf aus dem Sakko-Dämpfer gaben die eindrucksvolle „Begleitmusik“ als Frau Erna Brust, eine liebenswürdige Mannheimerin mit 25jähriger Erfahrung in der Textilbranche, gestern morgen die„Böwe- Expreß- Kleiderpflege Brust“ in der Mittelstraße eröffnete. Die elegante Theke und die Hocker davor er- innerten zunächst an eine„Bar“, doch die verschiedenartigsten Dämpfer, die De- tachiermaschine und andere einschlägige In- strumente, vor allem aber die große Reini- ö gungsmaschine, weisen darauf hin, daß hier ernsthaft und solide gearbeitet wird. Auf oftener Bühne, vor den Augen des Publi- kums, gehen hier Mäntel, Sakkos, Kleider, Hosen, Lederhandschuhe und viele andere Dinge ins Expreßbad der Reinigungs- maschine. Den ersten Festgästen folgten die ersten Kunden auf dem Fuße. sichtliche Belebung gegenüber dem ersten, was nicht nur durch stärkeren Besuch, son- dern vor allem von einem aktiven Masken- zufgebot unterstrichen wurde. Die Karne- valsgesellschaft„Fröhlich Pfalz“ hatte sich zu einem Abstecher an die Peripherie der stadt aufgemacht und landete im Speckweg- bunker der Gartenstadt. Prinzessin Eleo- nore I., Carl Blepp und seinem Ministerium wurde ein ovationsreicher Empfang zuteil. Bald hatte der hohe Besuch sein dicht- gedrängt sitzendes Volk zur„Weißglut“ ge- bracht. Klar, daß auch hier der Käfertaler Schorsch“ wieder vielumjubelt war. Ehren- trunk und Orden von der huldvoll lächeln den Prinzessin wurden dankbar Akzeptiert; die Kapelle Kühner spielte fleißig dazu. Bei den Käfertaler Kleingärtnern lm„Löwen“ hatte der Kleingärtnerverein Käfertal seine Zelte aufgeschlagen. Emil Zschoch schmunzelte angesichts des guten Besuches, unter dem manche nette Maske zu entdecken war. Zwei reizende Tänzerinnen ernteten für ihre Kautschukarbeit usw. gro- ßen Beifall. Die Feuerwehrkapelle Heddes- heim hatte Alarmstufe J. Besuch beim TV 1877 Waldhof Groß in Fahrt waren auch die lebens- en Turner vom TV 1877 Waldhof im Franziskushaus. Wie gewohnt ging es auch Ein stählerner Athlet zerreißt Eisenstangen: Diese„Kraftmeierei“ stellt alles in den Schatten Können Sie sich eine Kraft von 200 Tonnen vorstellen?/ Material-Prüfgerät reist nach Australien Man hört nur ein dezent tuckerndes, zahmes Summen. Es verliert sich in der groben Werkhalle. Aber es sind kaum vor- stellbare Kräfte, die sich dahinter verber- gen. Wir wissen, wie schwer ungefähr zehn Pfund Kartoffeln sind, wir haben vielleicht schon einmal einen Zentner Koks auf dem Rücken gehabt, aber. Oder können Sie sich die Kraft von 200 Tonnen vorstellen. Diese gigantische Kraft schlummert in einer fünf Meter hohen Universalprüfma- schine, die von der Mannheimer Firma Mohr& Federhaff in Einzelfertigung dieser Tage vollendet wurde und bald um die halbe Erdkugel nach Australien zum Kraft- werk„Snowy Mountains“ reisen wird. Sie Streifzug durch das närrische Treiben Das zweite Maskenball- Wochenende zeigte hier, bei guter Unterhaltung„rund“. Tanz- Spiele aller Art und turnerische Ausgelassen- heit sorgten für Belebung der Szenerie, so daß es dem Tanzorchester Kastl nicht schwer fiel, die große Turnerfamilie in Stimmung zu halten. Ein Postillon d'amour, ein Kätz- chen, ein Rotkäpchen sowie Mexikaner wur- den prämiiert. Kleintierzüchter diesmal lustig Die sonst mit großem Ernst ihren Idealen huldigenden Züchter des Kleintierzüchter- vereins Schönau gaben sich im„Siedlerheim“ ein Stelldichein. Originelle Masken waren nicht in der Ueberzahl; man hatte sich dafür in der Aufmachung für„närrisch“ entschie- den. Musikalisch rundete hier das Orchester der„Fidelitas“ das Bild. Gärtnervereinigung Blumenau— oho! Vergnügt ging es wieder im dichtbesetz- ten„Morgenstern“ Sandhofen zu, wo die Gärtner vereinigung Blumenau-Sandhofen- Scharhof zum Traditionsmaskenball einge- laden hatte. Man sah eine Reihe hübscher Masken: neben schmucken Gärtnerdirndln fielen auch die Schützenfrauen auf. Höhe- punkt des Abends war das Eintreffen von Feldmarschall Rudi I. von Fleuropien in der erlauchten Gesellschaft von Prinzessin Ur- sula I. von Bäckerblumien. Die musikalische Garnierung boten hier die fleißigen Elviras. Kr steht jetzt noch auf dem Prüfstand in der Werkhalle und wir hatten Gelegenheit, sie bei ihrer„Kraftmeierei“ zu bewundern. Da spannten wir beispielsweise eine massive Eisenstange ein, zehn Zentimeter breit, vier Zentimeter dick und 60 Zentimeter lang. Ein einfacher Hebel wird umgelegt. Die gezähn- 5 8 * ten Backen klammern sich hart um die Eisenstange. Und dann beginnt das Sum- men. Gespannt beobachten wir die Zeiger auf den Instrumenten. Die Kraft wird immer größer. Sie wird an kleinen Handrädchen gesteuert. Ein„tolles“ Gefühl. Man muß sich nur vorstellen: Eine Umdrehung mit dem kleinen Finger und schon haben wir das Gewicht eines vollen Eisenbahnwaggons dazugehängt. Der Eisenstab wehrt sich zu- erst und gibt nicht nach. Mit einemmal macht er„schlapp“. Er dehnt sich wie Gummi. Ein, zwei, drei Zentimeter. Der spröde Zunder der Oberfläche springt ab. Der Stab schnürt sich plötzlich in der Mitte zu einer Taille zusammen. Ein scharfer Knall! Die Maschine hat ihn auseinander- gerissen. Was man wohl in Australien mit der Maschine zerreißen will? Die Anwendungs- möglichkeiten sind überaus vielfältig. Man kann mit ihr Material nicht nur auf Zug, sondern auch auf Druck und Elastizität prü- fen. Es lassen sich mit ihr Ankerketten zer- reißen, deren Glieder aus 75 Millimeter starkem Rundeisen bestehen. Man kann Be- ton- und Zementpfeiler knicken und drük- ken. Ganze Konstruktionsteile von Brücken beispielsweise können eingespannt werden. Kleinere Brüder dieser Maschine findet man heute schon in fast jeder größeren Fabrik. Uebrigens: Im Prinzip arbeitet sie recht einfach. Sie besteht aus einem stabilen rechteckigen Rahmen, in dem auf zwei Spin- deln der bewegliche Backen beinahe rei- bungsfrei auf- und abgleitet. Herz der Ma- schine ist eine Oelpumpe. Der„Bizeps“ sitzt in einem dicken, präzise eingeschlif- fenem Zylinder als Kopf auf der Maschine. Sie„stemmt und drückt“ 200 Tonnen und wiegt„nur“ 14 Tonnen. bt Erhöhte Zuschüsse vom dritten Kind an Zum KEindergeldgesetz, das im November 1954 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde, ist nun das„Gesetz über die Anpas- sung der Leistungen für Kinder“(Kinder- geldanpassungsgesetz) erschienen, wonach sich die Zuschüsse ab dem dritten Kind ab 1. Januar 1955 auf monatlich 25 DM erhöhen. Diese Erhöhung wird von der Landes- versicherungsanstalt Baden ohne besonderen Antrag baldmöglichst durchgeführt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Kindergeld-Anpassungsgesetz auf Waisenrenten keine Anwendung findet. Vorträge der Jugendschutzwoche Kunsthalle 10.00 Uhr: R. Brüntrup„Der junge Mensch im modernen Betriebsleben“; „Landkutsche“, D 5, 3, 20.00 Uhr: Dr. Schückler e des jugendgefährdenden Schrift- rums“. Auf Engelsschwingen mit kOrSA RT. Klingen ef οοEewe *mit EXTRA DUNN got rosierf- got geſount Mannheimer Termin-Kalender Bundesfachverband des Trinkhallen-Gewer- bes, der Kinobesitzer und-pächter Deutsch- lands: Großkundgebung des Zeitungshandels-, Trinkhallen- und Kioskgewerbes, 25. Januar, 20 Uhr,„Landkutsche“, 5, 3. Abendakademie: 25. Januar, Sickingerschule, 19.30 Uhr, Literaturkurs„Hans Müller-Eckhard — Die Krankheit, nicht krank sein zu können“; Spr.: Dr. Günter Schulz.— Vortrag„Krank- heiten der alternden Frau“, 25. Januar, 20 Uhr, „Goldener Stern“, Feudenheim; Spr.: Dr. Wit- tenbeck. Technisches Hilfswerk: Beginn des Heizer-“ Maschinistenkurses, 25. Januar, 19 Uhr, Ge- werbeschule, C 6. Amerikahaus:„Grundlagen und Entwick- lung des Swing“, dritter Vortrag. 25. Januar, 20 Uhr, Amerikahaus. Katholischer Deutscher Frauenbund, Zweig- verein Mannheim: Hauswirtschaftlicher Vortrag von Frau Nienhaus. Hamburg, 15 Uhr,„Laurentianum“. Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden, Fachgruppe Fliesenleger: Monatsversammlung, 25. Januar, 17 Uhr, Gewerkschaftshaus. Hotel- und Gaststättengewerbe. Am 25. Ja- nuar, 21 Uhr, Wirteball im Musensaal des Rosengartens. Die Naturfreunde. Am 25. Januar, 20 Uhr, Jahreshauptversammlung der Bezirksgruppe Feudenheim im Vereinslokal„Eintracht“. Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Mann- heim: Verwaltung und Uebungsräume in Neu- ostheim, Seckenheimer Landstraße 2a, Bau VI; Telefon 43760.— Uebungsabende Mittwoch und Freitag jeder Woche von 19 bis 21 Uhr. Wir gratulieren! Adolf Salzgeber, Mann- heim, T 2, 13, vollendet das 79. Lebensjahr. Die Eheleute Hans Ruppert und Anna geb. Brauch, Mannheim, L. 9, 2, haben silberne Hochzeit. 25. Januar, * Führende Kohlenhandlung sucht STAD TREISENDEN Angebote unter Nr. PS 5412 an den Verlag erbeten 0 DARM OI för die Junge Stenotypistin evtl. auch Anfängerin, für Großhandel und Kom- missionsgeschäft zum 1. 4. 1955 oder früher gesucht. Handschriftliche Bewerbungen unter Nr. P 4584 an vielbeschäftigte 1 Unterticht obertertianer sucht für Mathem. u. Französisch Nachhilfeunterricht.— Angeb. unt. Nr. 01955 a. d. Verlag. anz. san MOch E 2, 4/8, am Paradeplatz, Tel. 5 22 51. becntenriedkare a nneegagr ngen 1 8 5 1 Millionen Frauen bleibt kaum Zeit ginnt.— Anmeldungen erbeten. Junge, tüchtige 8 5 2 7 M A N 1 M b N E för die dringendste Hausdorbeit. a ö stellenangebote ö 1 Schreiner zur Hilfe des Meisters ge- sucht. Ang. u. Nr. 01997 a. d. Verl. Einlegerin die auch in der Buchbinderei mit- helfen kann, gesucht.— Angebote unter Nr. 01988 an den Verlag erb. Nebenverdienst!— Zuverl. Person (Rentner, Inv. od. Frau m. Fahrr.) zum Austr. u. Inkasso v. Zeitschr. in Stadtmitte, Schwetzingerstadt, Neckarstadt u. Waldhof sof. ges. Angeb. unt. PS 5419 a. d. Verlag. Kfm. Anlernling(weibl.), bis 18 J., ab sofort gesucht. Tel. 4 39 14. fahrlehrer Autoverkäufer sowie perfekter Autoschlosser gesucht. Raum Ludwigshafen.— Lehrmittel u. Fahrschulraum vor- handen. Ang. u. P 5415 an d. Verl. Mannheimer Großgaststätte Parfümerie sucht zu Ostern 2 1. fill J ein leimädchen Bewerbungen mit Lichtbild u. Nr. P 5501 an den Verlag erb. Zahnärztliche F evtl. Anlernling), nicht unter 16 Jahren und möglichst. ohne 1 Schulzwang, gesucht. Angebote unter P 01993 an den Verlag. g vw- verleih, Hic, Palbergstraße 7. den Verlag erbeten Für kinderlos., modernen Haushalt in der Innenstadt, selbst. Mädchen oder Frau gesucht. Arbeitszeit von 8 bis 15 Uhr. Gute Bezahlung inkl. Mittagessen.— Adresse einzusehen unter A 5502 im Verlag. auch Anfängerin, für Steno u. Schreibmaschine sofort gesucht. Angeb. unt. P 5419 an den Verl. Weibl. 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Opel- Olympia 52 oder 3-Zylinder DKW in gut. Zust. geg. Barzahlg. zu kaufen gesucht. Zustand und Preisangabe unt. P 5421 a. d. Verl. Frau 1 Doch Millionen Frauen wollenihre Wäsche gern selbst pflegen. för diese Frauen wurde das Schnell- Waschmittel i geschaffen. wih wäscht einfacher, schneller und wirksamer, als Sie es je für möglich gehalten hätten. wi schont die Wäsche wie die Hände. wo ist das Schnell- Waschmittel für große und kleine Wäsche. WAs DREI-LANDER-SEITE Dienstag, 25. Januar 1955/ Nr. 19 UMS CHAU IN BADEN. WURTITIEM BERG Erst Entschädigung, dann Land! Wertheim. Die kleinbäuerlichen Betriebe von Vockenrot bei Wertheim weigern sich, für den weiteren Ausbau der amerikanischen Wohnsiedlung auf dem Reinhardshof weitere 2,2 ha Land abzutreten. Sie verlangen, daß Sie erst für das bereits vor zwei Jahren be- schlagnahmte Gelände Ersatzland und eine angemessene Entschädigung erhalten. Die Wohnsiedlung, die bereits zehn Wohnblocks mit 156 Wohnungen zählt, soll im Frühjahr um eine Reihe von Bauten, darunter auch Einfamilienhäuser für Stabsofflziere, erwei- tert werden. Lokomotive fuhr in Lastzug Bruchsal. Auf einem Bahnübergang der Strecke Bruchsal— Heidelberg bei Bruchsal uhr eine Rangierlokomotive in einen Last- Wagen mit Anhänger. Der Zugwagen wurde in den Vorgarten eines Bahnwärterhäuschens geschleudert, der Anhänger von der Loko- motive mitgeschleift. Wie durch ein Wunder blieb der Fahrer des Lastzuges unverletzt. Der Bahnwärter, der die bereits geschlossene Schranke noch einmal geöffnet hatte, erlitt durch den Unfall einen Nervenzusammen- bruch. Baupläne der Oberpostdirektion Stuttgart. Die Oberpostdirektion Stuttgart In der Metropole des Iabakhandels Großeinschreibung vom 9. bis 11. Februar/ Der Rest der Ernte 1954 wird verkauft Heidelberg. Die letzte Verkaufssitzung für die nordbadische und württembergische Tabakernte des vergangenen Jahres findet am 9 bis 11. Februar in der Heidelberger Stadthalle statt. Wieder werden sich Hun- derte von Fabrikanten und Händlern aus dem ganzen Bundesgebiet in dem großen Saal zusammenfinden, um das, aromatische braune Kraut einzukaufen, das sich mög- lichst bald in blauen Dunst verwandeln soll. Heidelberg ist der Angelpunkt für den süd- deutschen Tabakmarkt; hier entscheidet sich für die Pflanzer der nordbadischen, hes- sischen, fränkischen und württembergischen Anbaugebiete. ob das Erntejahr einen guten, mittelmäßigen oder schlechten Ertrag bringt. Diese Einschreibungen sind nichts anderes als Versteigerungen, nur daß es dabei trotz der zahlreichen Beteiligten verhältnismäßig ruhig zugeht. Es werden nämlich nur schrift- liche Gebote abgegeben. Der Vorsitzende des jeweiligen Landesverbandes ruft die einzel- nen Posten nach Anbaugemeinde, Menge und Sorte aus. Die Interessenten schreiben ihr Preisgebot auf einen kleinen Vordruck und setzen die Chiffre- Nummer ihrer Firma binzu, denn während der Einschreibung soll ja niemand erfahren, wer die Gebote abge- geben hat. Während die Zettel eingesammelt werden, begibt sich der Vorstand des betref- kenden Pflanzervereins aufs Podium, wo ihm Hardt und Nebenhardt sowie fermentierter und verpackter Nachtabak der Ernte 1953. Anfangs war Schwetzingen das tra- ditionelle Zentrum des Tabakhandels, dort fanden auch in der Nachkriegszeit noch einige Einschreibungen statt, aber die Raum- frage zwang zu einer Veränderung. Man versuchte es mit Mannheim, doch auch hier fand sich kein geeigneter Saal, so daß schließlich Heidelberg mit seiner Stadthalle den Sieg davontrug, nachdem man einige Male im Bandhaussaal des Schlosses getagt hatte. Eigentlich wäre Mannheim der ge- gebene Platz gewesen; in seiner nächsten Nähe liegen die größten Tabakbaugemein- den Deutschlands, und in Mannheim selbst sind auch zahlreiche Handels- und Herstel- lerflrmen ansässig. Letzten Endes kann der Mannheimer Tabakhandel auf eine 300jäh- rige Geschichte zurückblicken. In einem kurfürstlichen Erlaß von 1690 heißt es: „Damit der Tabakshandel in Mannheim bes- ser in Flor gebracht werden möchte, sollen in den nahe gelegenen churpfälzischen Flecken und Dorfschaften keine Waagen und Gewicht, so dessen von Alters her nicht berechtiget, gestattet werden“. Nur in der Stadt selbst durften Tabakwaagen betrieben werden. Karl Theodor gab 1777 eine „Instruction zur Veredlung des pfälzischen Blätter-Tabaks“ heraus und gab damit die ersten Anregungen zum Qualitätsanbau, des- sen Notwendigkeit heute mehr denn je be- tont wird, und durch den auch eine Reihe von Landgemeinden sich in Händler- und Fabrikantenkreisen einen besonders guten Namen machten. Allerdings sind nicht immer so hohe Preise wie bei der Ernte 1953 der klingende Lohn für alle Mühe und Arbeit, zumal wenn, wie 1954, ungünstiges Wetter und Hagelschlag einen Strich durch die Rechnung machen. el Künstlicher Regen aus dem Main Musteranlage für das Bundesgebiet/ Dreifache Ertragssteigerung Frankfurt. Die Obst- und Gartenbauver- eine des Main-Taunus-Ereises haben dem chronischen Wassermangel, der oft Pflanzen blüffend. Weit die doppelte Menge an Ge- müse konnte geerntet werden. Beim Obst Waren die Erfolge fast ebenso groß. eee BIK NAch RHEINLAND-PFAIZETE2 Elektrifizierung in Rheinland-Pfalz i Mainz. Die Deutsche Bundesbahn wird in der Zeit von 1955 bis 1959 im Bereich des Landes Rheinland-Pfalz die Strecken Lud- wigshafen— Rangierbahnhof— Oggersheim, Ludwigshafen-Hauptbahnhof- Rheinbrücke, Ludwigshafen-Hauptbahnhof— Mainz-Süd, Mainz-Süd— Mainz-Hauptbahnhof, Mainz- Hauptbahnhof— Koblenz- Hauptbahnhof und Koblenz- Hauptbahnhof— Remagen auf den elektrischen Betrieb umstellen. Dies geht aug dem Uebereinkommen zwischen der Bundes- bahn und dem Land Rheinland-Pfalz hervor, das die Landesregierung veröffentlicht und dem Landtag vorgelegt hat. Zur Deckung der Kosten des Projektes wird das Land der Bun- desbahn Darlehen in Höhe von 100 Millionen Mark zur Verfügung stellen. Verständlicher Wunsch Germersheim. 46 Batschka-Deutsche, die auf der zur Zeit immer noch überfluteten Rheininsel Grün bei Germersheim gelebt haben, wollen nach einer Mitteilung des Landratsamtes in Germersheim nicht mehr auf die Insel zurück. Ihre Häuser auf der Insel wurden zum größten Teil vernichtet umd die von ihnen bebauten landwirtschaft- lichen Flächen durch die Wassermassen stark in Mitleidenschaft gezogen. Schon vor eini- ger Zeit waren Umsiedlungsbestrebungen im Nr. 19/ 1 hat sich für dieses Jahr ein großes Bau- vom Vorsitzenden die schriftlichen Gebote und Obst verdorren lieg, konsequente Fehde Es ist nicht der Regen, der den Ländereien Janes. 3 5 199 programm vorgenommen. Hinter dem Königs- mitgeteilt werden. angesagt. Mit einem erheblichen technischen gefehlt hat. Auf dem Versuchsgut in Hatters- 12555. 5 5 a A 43 bau am Schloßplatz in Stuttgart soll im An- Der Umsatz einzelner Verkaufssitzungen und finanziellen Aufwand soll ein bestimm- heim wurde durch Dr. Biederbeck festge- 4. 1 5 ür. 8 msie 8 der schluß an den neuen Fernmeldebau die geht in die Hunderttausende. So werden auch tes Gebiet im Main-Taunus- Revier künstlich stellt, daß der Grundwasserspiegel in diesem. 5 ö Schalterhalle des Postamtes I wiederaufge- auf der bevorstehenden dreitägigen Groß-„beregnet“ werden. Vor einiger Zeit wurden Teil des Main- Taunus-Kreises ständig ab- Strenge Strafe für Untreue 8 baut werden. Der Neubau wird die provi- einschreibung insgesamt rund 50 000 Zentner bereits Versuche dieser Art angestellt. West- sinkt. Schuld daran sei das Brunnensystem tre Sorisch erstellten Schalterhallen an der Für- Tabak angeboten und zwar aus der Ernte lich von Frankfurt nahm man das Wasser der Stadt Frankfurt, das für die Trinkwas- Mainz. Wegen fortgesetzter schwerer verhö stenstraße ersetzen, die abgebrochen werden. 1954 Haupt- und Obergut der Sorten Geu- einfach aus dem Main und pumpte es in die serversorgung der Bevölkerung täglich 50 000 Amtsunterschlagung und Urkundenfälschung gut.! Auch das Posthochhaus an der Stephanstraße dertheimer und Havanna aus den Anbau- Beregnungsanlagen, die wiederum iliren Kubikmeter Wasser aus dem Boden dieser in mehr als 30 Fällen hat eine Mainzer 5 erhält einen Erweiterungsbau. Schließlich gebieten Neckar, Rhein, Bruhrain und Pfinz-„Segen“ über die Felder und Gärten in der Gegend abzapfe. Im übrigen glaubt man. daß Große Strafkammer einen ehemaligen Regie- Sende soll eine Reihe von Postämtern und tech- gau, Nachtabak und Abfall der Inneren Mainebene ausspien. Der Erfolg war ver- nach einer Beregnung auf künstlichem Wege rungsoberinspektor zu zwei Jahren Zucht- Behr nische Anlagen der Post in Stuttgart erwei- 3 N der ä um das Drei- 1— 5 8 2000. e Hieg tert oder neu gebaut werden. 4 2 ache gesteigert werden könne. Die Menge 1 jährige Angeklagte hatte seit dem . i 1 Blick In den neuen Staatshaushaltsplan des künstlichen Regens läßt sich durch eine Jahre 1948 als Kassenleiter zuerst bei der Beweisaufnahme war einwandfrei g Meßanlage regulieren— je nach Jahreszeit Generaldirektion der Wasserstraßen in Elt- Offenburg. Oberstaatsanwalt Dr. Nägele Hoffnung auf 22 Millionen/ Große Beträge für öffentlichen Aufbau und Bedarf.—— 5 bei a5. were e hat Zweifel an der Gründlichkeit e-. 225 5 ö gelt Ahrtsdirektion in Mainz Dienstgelder in 1 8 gegen 5 05 8 8 Stuttgart. Der Staatshaushaltsplan für das orte sollen mit 1.8 Millionen DM, die Ge- 8 e 575 Höhe von 21 000 Mark veruntreut. Auf eigen- Mordes zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe Rechmungsjahr 1955/56 soll nach dem Wil- werbeförderung mit 6,5 Millionen DM und 0 ne 5 5 mächtig ausgestellte Schecks, die er mit sei- verurteilten Handelsvertreter Hans Fetzel len der Landesregierung erstmalig zeitge- die Handwerksförderung mit 800 000 DM 1 Be F ner Unterschrift und mit dem gefälschten aus Altenheim zurückgewiesen, Dr. Nägele, recht zu Beginn des Rechnungsjahres ver- gestärkt werden. An die Kirchen und Reli- 1% Da diese Beregnung in großem Handzeichen des Buchhalters versah, ließ er der in dem Prozeß die Anklage vertreten abschiedet sein und chne jeden Fehlbetrag gionsgemeinschaften sollen Stastsgelder in Stil als Musteranlage e sich bis zum April 1954 beinahe allmonatlich hat, wies darauf hin, daß Gerichtsmedizin abschließen. Der Haushalt weist wiederum Höhe von 22,5 Millionen DM gehen, 11 Mil- desgebiet vorgesehen ist werden sich auch von den Konten seiner Behörde bei den Lan- Wen und Natur wissenschaften heute zu den wirk- erhebliche Summen sowohl für die Aufbau- lionen DM sind für qugendpflege und Volks- ee e e die 888 deszentralbanken in Hessen und Rheinland- Haupts samsten Waffen im Kampf gegen das Ver- planungen, als auch für soziale Forderungen bildung vorgesehen. Die Schulgeldfreiheit r peteili Verh 8 dl Pfalz Beträge von 10 Mark bis 1800 Mark J ischen brechen zählen. Auch im Falle Hetzel habe und kulturelle Leistungen auf. Finanzmini- wird das Land rund 18 Millionen DM kosten, an der bmamzierung beteiligen. Verhandlun- auszahlen. geben der Einsatz dieser modernen Aufklärungs- ster Dr. Frank hofft auf ein Mehr an Lan- und 10 Millionen DM will man wieder für sen darüber stehen noch bevor. Sollte der f Deutsck mittel entscheidend zur Ueberführung des dessteuereinnahmen von rund 22 Mill. DM. den Schulhausbau aufbringen. 19 Millionen Plan zur Verwirklichung kommen, dürfte 14 neue Jugendwohnheime einen Angeklagten beigetragen. Enorme Steigerung möglich Freiburg. Falls der in zwei Staustufen Aus der Vielfalt der Aufgaben, die ihren fimemziellen Niederschlag in dem Haus- Haltsbuch des Landes finden, seien bei einer ersten Uebersicht die staatlichen Baupläne DM stehen zur Wiedergutmachung national- Sozialistischen Unrechts bereit. diese Beregnungsanlage im Main-Taunus- Gebiet die größte ihrer Art in Europa sein. Daneben wurden acht Mainz. Im vergangenen Jahr sind in Rheinland/ Pfalz 14 neue Jugendwohnheime mit rund 1000 Plätzen fertiggestellt worden. Werkstätten für Fel bereits fertiggestellte Rheinseitenkanal bis erwähnt. Hier finden wir rund 40 Millionen 7 4 7 Grundausbildungslehrgänge und 17 Werk- Ac n een Nana es bedf ente iert Pöl els Darlehen dur die Bundesbahn aur Werden die Clubs die Bank halten? en der Kore tee ir eue der gerte 82 n sem Rana! projektierten Kraft- portführung der Elektriflzierung und den 8. 5 8 8 5 örderung für Jugendliche eingerichtet. An 8 6 jährlich 6,3 Milliarden Bau von e Für den n Oder wird die Polizei sie sprengen?/ Ecarté-Krieg in Frankfurt ee e ene 5 5 500 Ju-] Valient Aowattstunden elektrischen Strom erzeu- vil at ei j 0 n 5 5 N„ gendliche teil. Für besond kährdete. im 100 gen. Dies ist ein Viertel des gesamten fran- e 3 1 Frankfurt/ Main. Etwas ungewöhnlich war sprichwörtlichen Bedeubung. Denn wer zeitig e 5 E 17136 208 ischer Stromverbrauchs und ein Fünftel Universitäten und Hochschulen des Landes der Brief, der dieser Tage den Frankfurter aus den Federn kommt, darf sein Glück ab wurden drei Heime mit 115 Wennplätzen und bel Bu der Stromerzeugung der Bundesrepublik von Sind 40 Millionen BM eingesetzt Polizeipräsidenten erreichte. Er stammte 6 Uhr in der Frühe versuchen. Doch trotz drei Auffangstellen errichtet. a 1951. Diese interessanten Angaben machte 8 5 55% vom Rechtsanwalt der soeben gegründeten aller guten Vorsätze für 1955: Die Frank- als We auf einem Vortragsabend des Studium Für Wohnungsbauprämien muſten 35 Mil- Interessengemeinschaft der neun Ecarté- furter Ecarté-Freunde haben sich in diesen Zum Straßenkehrer degradiert wagen Generale der Universität Freiburg der ei- lionen DR. das sind 20 Millionen Dil mehr Spielclubs der Mainstadt, für die das neue drei Wochen noch keineswegs auf eine mor- 5. i 25 8 ter der neuen Schifkahrtsdirektion Freiburg, dis um Lorkanre, ausseworten werden, Die Jahr mit hohen finanziellen Einbußen be- gendliche Partie umgestellt. Sie stenen zu fag e e e Wasserstrafendirektor Dr. Ing. Gustav Ortskelassenänderungen verlangen ein Mehr gann. Am 1. Januar trat die neue hessische spät auf, um die Club-Kassen gebührend zu schlagen hatte, ict ein 25 Jähriger Gemeinde- näckige Schneider. 8 1 855 4 1 1. Verordnung über die Polizeistunde in Kraft, füllen. VVV 13 5 8 353 auarbeiten sind mehr als illionen DM, 81 1 iel 4 1 a a 5 N 5 5 0 s Belchenjagd nicht disziplinlos für die Wiederherstellung von Brücken ee 3 ee i degradiert worden., Dies ist die schlimmste Maschi Konstanz. In Konstanz fand dieser Tage rund 6 Millionen DM, für den Bau von lichkeitsspielen, zu denen laut Entscheid des v Er es auf 600 000 Mark jährliche Ver- Strafe für ihn“, versicherte der Bürgermeister 3 auf Anregung des Staatsministeriums eine Wasserversorgungs- und Abwasserbeseiti- Reichsgerichtshofes im Jahre 1929 auch das gnügungssteuern, auf die Kontrollierbarkeit dem Schöffengericht in Bad Kreuznach, das aer Besprechung zwischen Vertretern der Be- gungsanlagen 16 Millionen DM und zur Be- Ecärté-Kartenspiel zählt, bis 22 Uhr be- der Clubs, die jedoch keinerlei öffentlichen den Angestellten wegen Amtsunterschlagung Auer hörden, des Vogel- und Naturschutzes und kämpfung der Rindertuberkulose 2,2 Millio- schränkt. 5 Sark e Nieltmitglied. e one eee mit elner Beru Porte. der Jägerorganisationen über die Vorgänge nen DM eingesetzt. Tagsüber sind der Spielleidenschaft keine werde ein Antragsformul 35 rungsfrist von drei Jahren verurteilte. Der* Maglio! bei der diesjähri Belchenschlacht statt 1 l 8 P. 5 e Ai gzutasmorkoular vordeesd bevor Bürgermeister meinte, daß in einigen Jahren qualifiz 1 der dieszamisen Belchenschlac Die Landstraßen I. Ordnung im Hotzen- Grenzen gesetzt, und das alte Sprichwort es eine Gästekarte erhalte. Doch es half N 5 555 5 Dabei wurde festgestellt, daß in keinem Fall 125 i 85 78 3 875 5 3 ˖ 5 5. 985 aus dem Straßenkehrer, der früher den Bür- in Ans! eee e eee e e waldgebiet sollen mit 2 Millionen weiter„Morgenstund hat Gold im Mun ommt alles nichts. Die Polizei argumentierte, sie rer i en Gurte une orten aer 85 28. N verbessert werden. Die Heilbäder und Kur- mit der neuen Polizeiverordnung zu seiner habe zu oft Leute in den Clubs angetroffen, ga. 5 5„ 18 N Schwere Vorwürfe richteten die Vertreter. 5. des Verkehrsvereins Münster-Sarmsheim] garter“ nes und der Jägeronganis lo- 3 ohne 5 1 war, schon einmal wieder ein Gemeinde- von Bu nen gegen den Konstanzer Kreisbeauftragten Barbarossa Lin de ein Op fer des Sturms i omplizen finden, um ein angestellter werden könne. starten. kür Naturschutz, der durch sein Verhalten a 2 85 r 5 9 „ N 7 f j ino-Besi Mani bgebroch der guten Sache des Naturschutzes schwer imawischen haben sich die Casino-Besitzer anöver abgebrochen Seschadet habe. In einem Antrag an den In Baden- Württemberg wurden 1 270 500 Festmeter Holz geknickt einen Modellfall ausgedacht: Einer der Glubs Kaiserslautern. Ebenso Überraschend wie— Konstanzer Landrat wurde gebeten, den wurde geschlossen, gleichzeitig der Polizei- sie mit ihren Panzerübungen an acht Stellen 5 Kreisbeauftragten seines Amtes zu entheben. Stuttgart. Der orkanartige Sturm, der in Forsten mit etwa 10 000 Festmetern, die fürst- Präsident in jenem Brief davon unterrich- des Landkreises Kaiserslautern am Mittwoch Räp „„ a der Nacht zum 17. Januar über Südwest- lichen Forsten mit rund 7000 und der Stadt- tet. Außerdem stand da zu lesen, daß sich die begonnen hatten, haben amerikanische Pan- 5 55 deutschland hinwegfegte, hat in den Wäl- wald von Sigmaringen mit rund 1000 Fest- Mitglieder der Interessengemeinschaft und zerverbände nach Bekanntwerden der deut- Am Noch keine Entscheidung dern Baden-Württembergs nach Schätzungen metern betroffen. In diesem Kreis hat der andere Ecarté-Freunde in privatem Kreis zu schen Proteste ihre Manöver eingestellt. Wie] Tisschn Heppenheim. Neue Verhandlungen mit der Abteilung Forsten im Landwirtschafts- Sturm auch der Landwirtschaft grogen Scha- einem Spielchen nach 22 Uhr in den Club- vom Landratsamt mitgeteilt wurde, belaufen ler dem Amt Blank über den seit längerer Zeit ministerium rund 1 270 500 Festmeter Holz den zugefügt. Im Forstbezirk Säckingen hat räumen treffen wollten. So geschah es auch. sich die Flurschäden auf schätzungsweise, Meter erörterten Plan, im Lorscher Wald einen geknickt oder geworfen. Das in der Sturm- das vom Sturm geknickte und geworfene Mit reichlich gemischten Gefühlen erschienen 10 000 bis 15 000 Mark. verhält NATO-Flugplatz zu errichten, wobei noch- nacht gebrochene und geworfene Holz wird Holz einen Wert von 400 000 Mark. Im Land- zur Polizeistunde die Uniformierten, ge- Nebel. mals auf die schwerwiegenden volks- und in Nordbaden auf 60 500 Festmeter, in Süd- kreis Tauberbischofsheim wird der Wind- wissermaßen als Kiebitze. Sie zückten schließ- IUÄa mmm nnmmnummmminueenuun mme machte land wirtschaftlichen Schäden hingewiesen baden auf 160 000, in Nordwürttemberg auf bruchschaden auf mehrere 100 000 Mark ge- lich das Notizbuch, schrieben die Namen der. halter 1 wurde, die durch ein Abholzen des Wald- 550 000 und in den Wäldern Südwürttembergs schätzt. Unentwegten auf, und wünschten höflich Auf dem Fernsehschim I ler, Mü geländes drohen, ergaben, daß noch keine auf 500 000 Festmeter geschätzt. Nach Ansicht Im Ereis Schwäbisch Gmünd hat der einen guten Abend. Dienstag, 25. Jani Deut endgültigen Entscheidungen getroffen sind. von Forstleuten haben die vorausgegangenen Sturm die fast 900 Jahre alte Barbarossalinde Jetzt wird es sich ja wohl herausstellen, V— Münche Eine Ausschreibung der Arbeiten ist ent- Regenfälle die Schadenswirkung des Nord- auf dem Klosterberg in Lorch gefällt. Unter sagen die Casino-Besitzer, wer künftig 8 5 Kinderstunde 500 Met gegen anderslautenden Gerüchten noch nicht weststurms erhöht. Der Waldboden war stark der Linde, die bei der Gründung des Klosters früher aufstehen muß, um diese Ecarté- 7 05 5 9.22.2; erkolgt. Es sind vielmehr noch alle Möglich- aufgeweicht, so daß die Bäume lose im Erd- Lorch im Jahre 1102 gepflanzt worden war, Partie zu gewinnen. Vorläufig gedenken sie 5 5***VV 7. 85 19.00 Die Münchener Abendschau(nur Münche keiten offen, eine die Riedgemeinde befrie- reich wurzelten. soll der Staufenkaiser Friedrich Barbarossa jedenfalls, mit Spieler-Ausdauer selbst die über sender Wendelstein) Münche digende Lösung zu finden. Im Kreis Sigmaringen sind die staatlichen einen Reichstag abgehalten haben. Bank zu halten. roe. 20.15 Zirkus Straßbourger Di 2 N J. Räpp 20.48, 2. 5 N N ieee 5 02671. 2„ 74 9. Bei ö ei DDewogastrose Raute 6 e un für due Aupantläser!] DER SPEZIALIST muß seine Spezicleignung unter Beweis stellen S O 4, 5, an den plonken Jur. können, und das gleiche giſt für ein Speziolmittel. Kaloderma Gelee, Wer hat Druck wasser? DIpL. OPTIKER„ ——* das Spezialmittel zur Pflege der Hénde, führt diese Bezeichnung 20 Druckwassereinbruch wird beseitigt durch Spezial- 5 5 5 5 g. verfahren.[Spezielabieſſong: Unslehtbate Augengldsei Recht: seine Wirkung beruht auf einer- biologisch optimal abge- Baugeschäft Gg. Rudolph 4 1 K stimmten- Konzentrotion von Glyzerin in Verbindung mit einer Mhm.- Waldhof Tönrenweg 26— Telefon 3 97 35 Lleterant aller Krankenkassen erbun 5 n eee mit de eihe anderer hautpflegender Substanzen. Es Wirkt entzündungs- 5 5 a meister 1 8 8 zen- Reparaturen fa. und 11 8 22 d 5 8 .. glättend 85 schützend. Rabhe und gerötefe ö Geschäfts- Anzeigen 0 Adam Ammann„% ᷑ PP 437 70. den. 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Dann ging es zum Teil über blanke Grasnarbe, so daß der Bundesgrenzschutæ im- mer wieder Schnee aufschaufeln mußte. Bei den Damen siegte die als erste gestartete Schwedin Eivor Berglund vor dem deutschen Nachwucks. Bei den Herren setzte sich Sepp Behr(Sonthofen) enupp durch. Die Schwedin und der Deultsche stellten sich nach dem Sieg strahlend den Fotografen. Halbzeit in St. Moritz: Warum ful iians Nösch nieht mit Seilsteuetung! So fragte Altmeister Feierabend unseren Mitarbeiter bei der Zweierbob-Weltmeisterschaft Für die Weltmeister Alp d' Huez 1951 und die Olympiasieger von Oslo 1952, Ostler/ Nie- berl, war es bitter, im Zweier-Championat nicht mitmachen zu können. Aber die beiden fügten sich nach anfänglichem Aerger in ihr Schicksal und machten sich als Helfer, Bera- ter und Bewacher der Bobs für die beiden deutschen Mannschaften Rösch/ Terne und Kitt/ Leeb verdient. Steuermann Hans Rösch, der am kommenden Wochenende die Welt- meisterschaft im Viererbob gewinnen will, bestach bei den Rennen im Zweier mit sei- nem Bremser Benedikt Terne durch seine gleichmäßigen Fahrten: 1:24,25— 1:24,13— 1:23,94 und 1:23,58. Warum aber haben sie trotz dieser guten Zeiten doch nur den fünf- ten Platz belegt? Dazu sagte uns der jetzt 78 jährige Senior des Weltbobsports, der Schweizer Bobbauer Karl Feierabend:„War- um fährt Rösch nicht mit Seilsteuerung? Mit Radsteuer kann man auf dem St.-Moritz-Run einfach nicht in die Spitze kommen. Auf den Geraden kann man am Volant den Bob nie ganz ruhig halten, während der Bob mit Seil- steuerung völlig ruhig, eigentlich von selbst in der Spur bleibt!“ Tatsächlich waren die drei ersten Bobs(Schweiz I, Oesterreich I und Schweiz II) mit Seilsteuerung ausgerüstet. Erst auf den 4. und 5. Plätzen folgten als rad- gesteuerte Bobs die von Italien 2 und von Deutschland I mit Rösch/ Terne, so daß die beiden„Vizemeister der Radbobs“ wurden. Das zweite deutsche Team Kitt/ Leeb hatte Pech. Ihm brach beim zweiten Durchgang eine Kufe. Daß Theo Kitt aber trotz der ge- brochenen Kufe den starren Bob„Cognac“ noch durch das„Brückchen“ hindurch bis ins Ziel brachte, stellt seiner Steuerkunst das beste Zeugnis aus. Ein weniger guter Steuer- mann hätte hier wahrscheinlich einen ver- hängnisvollen Sturz gemacht. Aber Kitt bän- digte seinen Schlitten dadurch, daß er ab- Es geht um Gundi Buschs Nachfolgerschaft: Deuschland in Budapest tast ohne Chancen Bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften ist für uns Wenn vom 27. bis 29. Januar in Ungarns Hauptstadt Budapest die Sterne am europä- ischen Eislaufhimmel sich ein Stelldichein geben und ihre Meister suchen, dann wird Deutschlands Aufgebot wenig Chancen haben, einen der vordersten Plätze einzunehmen. Ferrari war am schnellsten Vor 20 000 Zuschauern holte sich am Sonntag der Argentinier Enrique Saenz Valiente auf einem 35-Liter-Ferrari den Sieg im 1000-kKm-Sportwagen-Rennen auf einer 17136 m langen Rundstrecke(68 Runden) bei Buenos Aires. Der Wettbewerb zählt als Weltmeisterschaftslauf für die Sport- wagen-Rennen. 25 Sportwagen erschienen am Start. Der Franzose Trintignant, der anfangs ein hart- näckiger Widersacher des Argentiniers Va- lente war, mußte in der 26. Runde wegen Maschinenschadens an seinem Ferrari auf- geben. Der Wagen war zeitweise von dem Argentinier Gonzales gesteuert worden. 20 Runden vor Schluß waren nur noch zehn Sportwagen im Wettbewerb. Die Favoriten Maglioli und Bucci Ferrari) wurden dis- qualifiziert, weil sie unterwegs fremde Hilfe in Anspruch nahmen. Mercedes-Benz nahm an dem Wettbewerb nicht teil. Das Stutt- garter Werk wird nur noch beim Großen Preis von Buenos Aires am 30. Januar Formelfrei) starten. 5 Eisschnellaufmeisterschaften: Räpple sicherte sich den Titel Am Montagmorgen wurde die deutsche Eisschnellauf-Meisterschaft der Herren in Schliersee mit dem letzten Lauf über 10 000 Meter entschieden. Bei mittelmäßigen Eis- verhältnissen lag auf der Bahn leichter Nebel. Die dadurch sehr schwere Luft machte vor allem dem deutschen Rekord- halter über 3000 und 5000 Meter, Hans Kel- ler, München, zu schaffen. Deutscher Meister wurde Ernst Räpple, München, mit 217,666 Punkten. Einzelzeiten: 500 Meter 48,4; 1500 Meter 2:38,0; 5000 Meter 922,2; 10 000 Meter 20:08,6. 2. Hans Keller, München, 222,096 Punkte. 3. Alfred Miller, München, 226, 401 Punkte. Die Ergebnisse über 10 000 Meter: 1. Räpple 20: 09,6, 2. Miller 20:35.9, 3. Keller 20.48, Bei den Damen konnte die Vorjahrs- meisterin Maria Degen, Köln, mit 189,900 Punkten ihren Titel erfolgreich verteidigen. Aus zehn Ländern bewerben sich 91 Läufe- rinnen und Läufer in den vier Konkurrenzen. Am stärksten besetzt ist die Einzelmeister- schaft der Damen, für die aus sieben Natio- nen 23 Teilnehmerinnen gemeldet wurden. 16 Herren aus sechs Nationen und zehn Paare aus fünf Ländern bewerben sich um die Titel. Um die Eistanz meisterschaft gin- gen von sechs Nationen 16 Meldungen ein. Zwel der bisherigen Europameister sind zum Berufssport übergetreten: Das Schwei- zer Paar Sylvia und Michael Grandjean so- wie Gundi Busch, die bisher als erste deutsche Läuferin im Einzel zu Europa- und Weltmeisterehren gekommen war. Carlo Fassi bei den Herren und die Engländer Westwood/ Demmy(EEistanzen) wollen ihre Titel verteidigen. Am schärfsten umworben ist der Thron, den Gundi Busch verließ. Unter den 23 Bewerberinnen nehmen die englischen Vertreterinnen den ersten Rang ein. Als Favoritin gilt Erica Batchelor, die mit dem Rießerseer Eishockeyspieler Fries den Bund fürs Leben eingehen will. Sie wurde im Vorjahr in Bozen hinter Gundi Busch Zweite vor ihrer Landsmännin vonne Sudgen. Diese beiden Engländerinnen haben als die bekanntesten Läuferinnen in erster Linie wohl mit Lerchowa(CSR), Alice Fischer (Schweiz), Ingrid Wendl und Hanna Eigel sowie Christiane Moreux zu rechnen. Nicht näher bekannt ist das ungarische Aufgebot, doch darf man gerade von dieser Seite mit Ubperraschungen rechnen, Deutschland bietet die beiden Münchnerinnen Rosl Pettinger und Erika Rucker auf. Für sie gilt es in die- sem auserlesenen internationalen Feld erst Routine zu sammeln. Bei den Herren vertreten der elfjährige Meister Manfred Schnelldorfer und Tilo Gutzeit, Düsseldorf, die deutschen Farben. Der Münchner Manfred ist in der Pflicht sehr stark, aber in der Kür noch verbesse- rungsbedürftig. Das zeigte sich in Berlin und in der kurzen Zeit bis Budapest ließ sich da wohl nicht viel nachholen. Zweimal hintereinander wurde Carlo Fassl Huropameister. Nun wollen aber der 16jährige Alain Giletti und sein Landsmann Alain Calmat(14 Jahre) den Titel nach Frankreich bringen. Booker, England, Divin, CSR, Felsinger, Oesterreich, Hans Müller, Schweiz, und Szenes, Ungarn gelten als schärfste Widersacher, die aus dem Duell Fassi—Giletti profitieren könnten. Bei den Paaren hat Osterreich eine reelle Chance zum Titelgewinn. Seit 1933 in Lon- don durch Papek Zwack hat die Wiener Eis- laufschule keine Medaille mehr erringen können. Was selbst den beliebten Geschwi- stern Pausin versagt blieb, können Sissy Schwarz Kurt Oppelt erreichen, Mit dem Ausscheiden der Schweizer Grandjean haben Schwarz/ Oppelt die besten Aussichten, nach Jutne:-Eutopameisterschaften in Ftanlefuri Bereits Ende März beginnen Vorbereitungen für Melbourne Der Kunstturnausschuß im Deutschen Tur- Lerbund(DTB) befaßte sich in Frankfurt mit den Vorbereitungen für die Europa- meisterschaften im Kunstturnen, die am 10. und 11. April in Frankfurt ausgetragen wer- den. Kunstturnwart Albert Zellekens rech- net damit, daß 14 Nationen jeweils ihre zwei besten Turner nach Frankfurt schicken wer- den, wWwo in einem Kür-Sechskampf zum erstenmal ein Europameister ermittelt wird. Die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Melbourne beginnen bereits Ende März. Das Bundesgebiet wurde zu diesem — Toto-Quoten 5 West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. R.(11 Wntige Tips): 16 312 DM; 2. R.: 628 DM; R.: 88 DM.— Zehnerwette: 1. R.(10 rich- tige Tips): 1378 DM; 2. R.: 59 DM; 3. R.: 12.75 D Zweck in sechs Trainingskreise aufgeteilt, in denen jeweils 20 bis 30 Turner in Lehr- gängen zusammengefaßt werden sollen. Die Nationalriege wird zum erstenmal seit den Weltmeisterschaften des vergangenen Jah- res am 5./6. Februar in Koblenz trainieren. Am 13. März tritt dann die deutsche Natio- nalriege in Zürich zum Rückkampf gegen die Schweiz an. Außerdem stehen noch auf dem Pro- gramm: im Mai ein Länderkampf mit einer Nachwuchsriege in Regensburg gegen Oster- reich, am 1. Juli in Helsinki gegen Finn- land. Daneben liegen feste Einladungen von Jugoslawien und Frankreich vor. Der Kunstturnausschuß beschloß außer- dem, sich künftig mehr als bisher der Ju- gend- und Juniorenklasse zu widmen und auch deutsche Juniorenmeisterschaften im Kunstturnen vorzuschlagen, um die Natio- nalriege allmählich durch junge Turner aufzufrischen. wenig zu erben der silbernen auch die goldene Medaille heimzuführen. Aus dem übrigen Bewerber- feld ragen die Engländer Higson/ Hudson, Balunowa/Balun(CSR), und die deutschen Paare Marika Kilius/ Franz Ningel und Lilli Zettl/ Klaus Loichinger heraus. Im Eistanzen sollten die Engländer West- wood Demmy der Konkurrenz aus sechs Nationen wiederum überlegen sein und auch bei der 2. Europameisterschaft zu Titelehren kommen. Wintersportwoche beendet Sch siegte im Schlußspiel Mit einem 5:3(2:2, 170, 2:1)-Sieg des Sc Riehgersee gegen den HC Bozen endete am Sonntagabend vor 7000 Zuschauern im Gar- mischer Olympia- Eisstadion die X. Inter- nationale Wintersportwoche. Die französische Eishockey- National- mannschaft besiegte eine deutsche B-Aus- wahl am Sonntagabend vor 3000 Zuschauern in Wessling knapp mit 4:3(1:2, 1:0, 2:1) Toren und revanchierte sich damit für die 1:11 Abfuhr des Vortages in Garmisch-Parten- kirchen. wechselnd rechts und links die Eiswände an- steuerte und so das Tempo minderte. Die Oesterreicher Aste /Isser, die schließ- lich Vizeweltmeister wurden, bildeten die Sensation des ersten Tages. Aber am zweiten Tag wurden sie von den routinierteren Schweizern Fritz Feierabend/ Warburton über- flügelt. Ein schwacher Start im dritten Lauf kostete den Tirolern den Titel. Aste/ Isser hatten dabei das Pech, mit der ungünstigen Startnummer 1 abfahren zu müssen. Trotz eines eindrucksvollen 40-m-Spurts im letzten und entscheidenden Lauf vermochten sie die Eidgenossen Feierabend/ Warburton nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Damit wurden die„Bobkönige von Engelberg“ er- neut Weltmeister. Der 36jährige Fritz Feier- abend hatte sich einen neuen Vorderschlitten konstruiert. So waren alle vier 8% Milli- meter starken Kufen voneinander unabhän- gig und flexibel. Der 34jährige Züricher Auto- mechaniker Warburton(100 kg schwer) war als Bremser an der sechsten Weltmeister; schaft Fritz Felerabends wieder hervor- ragend beteiligt(dreimal im Zweier, dreimal im Vierer). Er ließ sich, um die Schmerzen einer Zerrung besser aushalten zu können, vor dem Start an jedem Renntag sechs Sprit- zen verpassen. Olympiasieger Ander! Ostler, der dies- mal zum Zuschauen verurteilt war, hofft auf eine Revanche im nächsten Jahr. Be- reits nach dem dritten Lauf hatte er Welt- meister Feierabend den erfolgreichen Bob abgekauft. Viererbob- Trainingszeiten Mit guten deutschen Zeiten begannen am Montag auf der Olympia-Bobbahn von St. Moritz die Trainings- und Qualifikations- läufe für die Viererbob-Weltmeisterschaft, in der am Wochenende Fritz Feierabend seinen Titel zu verteidigen hat. Er fuhr am Montag nur die viertbeste Zeit(1:19,03 Mi- nuten für die 1600 Meter). Schnellster war der schwedische Altmeister Olle Axelsson (1:18,87).„Deutschland 1“ mit Franz Schnelle am Steuer fuhr 1:18,90 Minuten. Nach dem Schweden Holmström(1:18,96) und Feier- abend fuhr Deutschlands Ex weltmeister und Olympiasieger Anderl Ostler mit 1:19,08 die künftschnellste Zeit des Tages. In zwölf Spielen holten VfL-Handballer 24 Punkte: feckataus Crfolgssetie reißt nieht ab Selbst Verfolger Edingen wurde auf eigenem Gelände 8:11 besiegt Mit dem 11:8-Sieg des VfL Neckarau in Edingen dürfte die Entscheidung in der Be- zirksklasse, Staffel I, gefallen sein, denn der VfL Neckarau liegt nunmehr zwei Punkte vor Edingen, Seinen dritten Tabellenplatz verteidigte die SpVgg Sandhofen durch ein 18:11 gegen den Polizei SV Mannheim. TV Edingen— VfL Neckarau 8:11(3:6) Die Mannschaften fanden sich besser als erwartet mit den schlechten Bodenverhält- nissen ab und lieferten ein technisch hoch- stehendes Spiel. Bei Edingen war der An- griff wohl schnell und kombinierte auch gut, spielte aber zu eng und blieb so mehr- fach in der guten Neckarauer Abwehr hän- gen. In der ersten Halbzeit war Neckarau leicht überlegen und führte 6:3 bis zur Halb- zeit. Dann kam Edingen auf 6:7 und 7:8 heran, aber der Ausgleich gelang nicht. Viel- mehr verhängte der Unparteiische hinter- einander drei 13-m- Würfe, die Specht zum 11:7 verwandelte. SpVgg Sandhofen— PSV Mannheim 18:11(10:9) Die Mannschaft des Polizei-SV fiel in Samdhofen ihrem eigenen Tempo zum Opfer. In der ersten Halbzeit führte der Gast 8:6, che Sandhofen mit 8:8 der Ausgleich glückte. Bis zur Pause eroberte sich die einheimische Elf jedoch die Führung mit 10:9. Die Ent- scheidung fiel nach dem Wechsel, als man auf 15:9 davonzog, nachdem der Angriff von Sandhofen prächtig ins Spiel gekommen war. 88 Hochensachsen— TV Hemsbach 14:7(5:2) Nach dem 9:6-Erfolg der SG Hohensach- sen bei der TSG 62 Weinheim befindet sich die Elf auch weiterbin auf aufsteigender Linie. Hemsbach hatte keine Siegeschance. Ausscheidungskämpfe zur Ringerweltmeisterschaft: eini ebe: Jurniersiege- in Reichenhall Im Leichtgewicht qualifizierte sich Heinz Heller vor Schmittmer Die Ausscheidungskämpfe der Ringer für die Weltmeisterschaften im griechisch römischen Stil brachten am Wochenende in Bad Reichenhall im Fliegen- und Leicht- gewicht durchweg gute Leistungen. Nach der ersten Hälfte des Turniers lag bei den „Fliegen“ der starke Georg Schwaiger Gad Reichenhall, der drei von vier Begegnungen entscheidend gewann, mit elf Punkten in Führung, vor dem ebenfalls noch ungeschla- genen Aalener Heini Weber(sechs Punkte). Die Entscheidung fiel im Endkampf, der eine harte Ausein andersetzung zwischen Weber und Schwaiger brachte. Mit einem knappen Punktsieg sicherte sich der deutsche Meister den Turniersieg. Im Leichtgewicht, das ausgeglichener be- setzt war, führte anfangs der Aschaffenbur- der Otto Schmittmer mit sechs Punkten (drei Punktsiege) vor dem deutschen Meister Heinz Heller(Hof) mit fünf Punkten, der von Hock(Kirrlach) überraschend nach Punkten besiegt wurde. Ausgeschieden war bis dahin Rolf Ellerrock Dortmund), der sich im Kampf gegen Schmittmer eine Ver- letzung zugezogen hatte. Zu einer Ueber- raschung kam es, als Heller seinen Kon- kurrenten Schmittmer nach 4:59 Minuten guf die Schultern legte. Damit ergab sich folgender Endstand: Fliegengewicht: 1. Heini Weber, Aalen, (6 Punkte) vor Georg Schwaiger, Reichen-. hall(5), und Seifermann, Darmstadt(2). Leichtgewicht: 1. Heinz Heller, Hof 8 Punkte), 2. Otto Schmittmer. Aschaffen- burg(7), 3. Hans Sommer, Neuaubing,(J). Die Jahreshauptversammlung beim VWM In der gut besuchten General versammlung des„Volkstümlichen Wassersport Mann- heim e. V.“ berichtete am Sonntag der Vor- sitzende Gg. Maulbetsch seinen Mitgliedern über die sportlichen Ereignisse des Vereins und den weiteren Aufbau im verflossenen Jahre. Besonderen Raum nahm die Ver- legung des Schwimmbades in Anspruch, das wegen des Badeverbotes im Altrhein in Zu- kunft im Stollenwörth-Weiher sein Domizil Finden wird. Man wird alles daran setzen, diese Stätte zu einer sportgerechten Anlage zu gestalten. In den Berichten der Spartenleiter der Schwimmer, Paddler und Ruderer kam zum Ausdruck, daß sich das jugendliche Element im Verein nach vorn schiebt und insbeson- dere die Schwimmer mit einer starken Kin- derabteilung aufwarten. Die Kanuten ver- zeichnen für das Vorjahr eine beachtens- werte Aufwärtsentwicklung. In der Ruder- abteilung verlegte man bewußt den Schwer- punkt auf intensive Breitenarbeit. Schmerzlich war der Verlust des Grün- dungsmitgliedes der Ruderabteilung Franz Ring und zwei weiterer Mitglieder. Bei den Neuwahlen ergab sich eine Aen- derung, da das Amt des 1. Vorsitzenden Willi Ellwanger übernahm, während Robert Adel- mann 2. Vorsitzender wurde. Im übrigen blieb es bei der alten Besetzung. 1. Kassierer: Karl Baust; 1. Schriftführer: H. Lichtmeß; Schwimmwart: W. Biedermann, Paddelwart: K. Walter; Ruder wart: O. Müller; Hauswart: P. Eble. 5 In das neue Jahr geht der neue Vorstand mit dem Ziel, das durch das katastrophale Hochwasser in den letzten Tagen schwer be- schädigte Bootshaus und Vereinsgelände wieder instandzusetzen. Für 40jährige treue Vereinszugehörigkeit konnten Fritz Knörzer, für 25jährige Mit- gliedschaft K. Bruckbräu und Ph. Dentz ge- ehrt werden. W. B. Bei Hohensachsen war die gesamte Fünfer- reihe in bester Form, verstand es aber auch, die Chancen zu verwerten. Die Einheimi- schen führten schon 5:0, ehe Hemsbach bis zur Pause auf 5:2 herankam. Als Hohensach- sen nach Wechsel auf 10:3 davonzog, war das Spiel entschieden. Wie steht mein Verein! Handball: Verbandsklasse Nord TS Ketsch 16 13 2 1 191:129 288 TSV Rot 16 12 2 2 181:126 26:6 SV Waldhof 1 t Tmin Sc Leutershausen 18 7 2 4 1852:114 1610 HSV Hockenheim 183 6 TSV Birkenau 13 7 0 6 133:105 14:12 Sg Nußloch 13 5 1 7 118:146 11:15 VfR Mannheim 185 4 2 9 186163 1020 ITV 93 Seckenheim 14 2 2 10 106:154 6˙22 TSV Handschuhsheim 14 0 1 13 358157 1227 Bezirksklasse 1 VfL Neckarau 12 12 0 0 17099 24:0 TV Edingen 13 11 0 2 17486 2274 SpVgs Sandhofen 14 9 2 3 1486:130 20:8 TSG 62 Weinheim 1 1 m FV 09 Weinheim 185 7 2 6 1286:11 16:10 T8 Laudenbach 16 3 0 8 149:159 16:16 TV Hemsbach 16 6 0 10 153:182 12:20 Sd Hohensachsen 1 d o ᷣ s nne TV Großsachsen 14 4 2 8 128:141 10:18 Polizei-sV Mannheim 13 4 1 8 140:189 97 SV Uvesheim 33 93119 6:16 TSV 46 Mannheim 1 1 71144 2:24 Kreisklasse A TV Brühl A—· W— 17:5 IV Oberflockenbach 13 86 1 4 135139 1778 99 Seckenheim 10 3 0 2 118:78 16:4 ATB Heddesheim 2ů· 1 121 1 · f R 88 Rheinau 10 5 3 2 10:97 13:7 TSV Viernheim 111 1 7 13:9 07 Seckenheim 1 92:99 10:10 Tus Weinheim 11 5 0 66 fon TV Schriesheim 1ꝓ 83:104 7:17 Badenia Feudenheim 11 3 0 8 100:139 6216 TSV Neckarau E 76:106 6216 Mr Mannheim 12 1 1 10 106:178 3721 Kreisklasse B Staffel 1 64 Schwetzingen 11 10 1 0 140: Ain SG Ketsch Ib 11 6 0 5 108 90 12:10 TV Friedrichsfeld 5 73:71 1076 Germania Neulußheim 9 4 1 4 611863 98 SS Pfingstberg VVV’ 81:91 9·15 TB Reilingen 8 78:78 8710 TV Rheinau VV 612 188 Plankstadt 1 l f. mum mQãQã Staffel I TV Sandhofen 12 11((„000 Sd Mannheim 3 91:56 15:7 SV Wallstadt 11 99:90 1577 TS Ladenburg 1111 TV Neckarhausen 11 1 0 es Sc Käfertal E 51:77 10:12 VfB Gartenstadt 12 4 0 8 88:102 8:16 G Heddesheim 13 1 121124 8:18 Fortuna Schönau FVV 82:121 3:21 Fuffball: A-Klasse Nord TSV Viernheim 16 4 3 36:27 22:10 ASV Schönau 16 3 5 3 41724 21:11 VfR Mannheim(Amat.) 16 9 2 5 43:37 20:12 TSG 62 Weinheim 12 f SV Schriesheim 15 6 5 4 31:28 17:13 Polizei-SV Mannheim 1 FV Leutershausen 16 7 2 7 36732 16:16 SV Waldhof(Amat.) 15 1 1 TSV Sulzbach 16 4 5 6 27141 13:19 Fortuna Edingen 14 3 4 140238 9:19 SV Unterflockenbach 15 2 4 9 24744 98722 FV 08 Seckenheim JVC A-Klasse Süd SpVgg 07 Mannheim 15 11 2 2 4214 24)8 MF 0d Mannheim 185 9 3 3 40, 2110 SpVgg Ketsch 141 1 1 ⏑⅛ q Se Ffingstberg-Hochst. 185 7 3 5 2423 17:13 So Neckarstadt 16 7 3 6 3500 n DAK Sandhofen 18 7 2 6 24:22 16:14 SV Altlußheim„— ⁰=N⁹³9 FV Brühl 18 1 0 8 34:27 14:16 SV Rohrhof 15 5 4 6 29:33 14116 TSV 1346 Mannheim 18 4 22 18:34 100 Kurpfalz Neckarau 11 0 VfL Hockenheim 15 1 2 12 21:56 4720 Wenn die„Konten“ nich stimmen Hitzige Generalversammlung beim VfK Schönau Wenn„die Kohlen“ stimmen, darn ja, darm geht bei einer Generalversammlung meistens alles in Ordnung, wenn nicht dann gibt es unerfreuliche Debatten, hitzige Szenen, Revisionen und Vertagungen. S0 aber war es am Sonntagvormittag in der Ge- meinschaftshalle des VfK Schönau bei den Boxern Der— unter gewissen Voraussetzungen — seir Amt erneut für ein Jahr ausübende erste Vorsitzende Diemert verlangte unter anderem den Ausschluß einiger Mitglieder, Ueberprüfung der finanziellen Verhältnisse des Vereins, und bevor diese Dinge nicht restlos geklärt sind— sie kommen in etwa 14 Tagen in einer dem zweiten Wahlgang vorausgehenden außerordentlichen Mitglie- derversammlung erneut zur Sprache— sind als weitere Basis des VfK bisher nur noch der zweite Vorsitzende Lieblein und Schriftführer Schwammler vorhanden. Etwas erfreulicher dagegen war die Bilanz aus dem Sportbetrieb des vergangenen Jah- res. Sieben Veranstaltungen wurden ins- gesamt durchgeführt, wobei das Treffen der Schüler, Junioren und Senioren-An fänger des Kreises Mannheim die bedeutendste war. Adolf Hornung vermochte als einziger VfK- Boxer den Anschluß an das gute Niveau unse- rer Mannheimer Klasse zu schaffen. Er wurde bekanntlich durch Disqualifikation des Wald- höfers Kohr Kreismeister 1954/55 im Halb- welterge wicht. Auch der Kreisbeste im Junio- ren- Fliegengewicht, Hans Bauer, verriet ver- heißungsvolle Anlagen und scheirt sich zu einem recht brauchbaren Kämpen zu ent- wickeln. Ueberhaupt hat der Klub der Nach- wuchspflege einen Großteil seiner Arbeit im Jahre 1954 gewidmet. Bleibt also zu hoffen, daß 1955 eine Auf- wärtsentwicklung im Schönauer Boxsport zu verzeichnen ist. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Neue, aber bereits routinierte. Kräfte sind zu dem Verein gestoßen; sie wer- den die etwas lichten Reiher der VfK-Faust- kämpferstaffel bestimmt nutzbringend er- gänzen.-thal Seite 8 INDUSTRIE. UD HANDELSBLATT Dienstag, 25. Januar 1955/ Nr. Hütet euch vor Uebertreibungen Zwei Gefahren könnten die Stabilität der deutschen Währung bedrohen. Diese Stabili- tät ist nicht bedroht. Im Gegenteil. Sie Könnten betrogen werden. Deswegen soll hier vorbeugungshalber wenigstens davon die Rede sein. Von der einen Gefahr war in den Spal- ten dieses Wirtschaftsteils gar oft die Rede. Es handelt sich um die Hypertrophie (S Ueberernährung; normales Maß überstei- gende Vergrößerung) des Sozialwesens, die mit dem Schlagwort„Wohlfahrtsstaat“ mit- unter treffend, mitunter jedoch— das muß einschränkend zugebilligt werden— allzu grob vereinfacht und deshalb verzerrt dar- gestellt wird. Ein Uebermaß der Sozial- fürsorge— besser gesagt, die Verlagerung der Fürsorge auf moralisch Nichtfürsorge- berechtigte bzw. Bedürftige— gefährdet die Währung, denn es handelt sich um geldliche Leistungen, die in der Luft verpuffen; die mit der Existenzhaltung des Volkes nichts mehr zu tun haben. Im Gegenteil, mit Ver- nichtung derselben. Die zweite Gefahr wäre ein Uebermaß an Rüstungsaufwand. Auch hier handelt es sich um Aufwand, dem kein produktiver Faktor gegenübersteht. Das ist nicht generelle Ab- jehnung jeglichen Rüstungsaufwandes. Ge- mau so wie es Unding wäre, eine Betriebs- feuerwehr aufzustellen, deren Kosten die Leistungsfähigkeit des Betriebes maßgeblich einschränkt, genau so wenig sinnvoll würde es sein, für Rüstungszwecke mehr aus- zugeben als ohne Störung des Staats- und Sozial-Haushaltes aufgewendet werden darf. Hie und da tauchen oftmals aus unkontrollierbaren Quellen stammend— Zahlen auf, deren astronomische Höhe— 13, 15, 16,6 Mad. DM— jeden einigermaßen nüchtern denkenden Wirtschafts- und Wäh- rungspolitiker erschrecken müssen. Nun gibt es zugegebenermaßen auch in Westdeutsch- land Leute, die da denken, Milliarden seien Lapalien. Sie sind es nicht. Im Gegenteil. Sie müssen schwer und mühselig erarbeitet werden in der Bundesrepublik und an jene Stelle fliegen, die ihrer wirklich bedürftig sind. Wenn dies nicht der Fall ist, vernichtet die Vorbereitung militärischer Verteidigung das, was man mit wirtschaftlicher Anstren- Sung erzielen wollte. Einen Wall gegen die Unfreiheit, einen Wall gegen den Kom- munismus. Es soll damit— wie bereits einmal gesagt — gegen ein notwendiges Maß der west- deutschen Verteidigung kein Wort gesagt werden. Zweck dieser Zeilen ist, darauf hin- zuweisen, dag so manches Mißtrauen gegen die deutsche Währung auslösende— Gerücht von den wahren Gegnern der Ver- teidigung herrühren könnte. Füglich wäre es wenig sinnvoll, wenn die Befürworter des deutschen Verteidigungsbeitrages das not- wendige Maß verlören, indem sie sagen: „Milliarden hin— Milliarden her, was spielt das für eine Rolle“. Eine Rolle spielt die wirtschaftliche und soziale Sicherung der Bundesrepublik. Vor- aussetzung dieser Sicherung sind zwei kleine Wörtchen, die immer wieder im praktischen, im politischen und im wirtschaftlichen Leben allen Beteiligten ins Gedächtnis ge- rufen werden sollten:„Maß halten“,-tor Gewichtsverlagerungen in der Verkehrs finanzierung hi.— Der Bundestagsabgeordnete Müller- Hermann hat anläßlich der Beratungen des Haushaltes des Bundesverkehrsministeriums erklärt, dieser Haushalt lasse konstruktive Vorstellungen über die Beseitigung der größten Notstände im Verkehrswesen völlig vermissen. Er zeige keine Schwerpunkte, um einerseits der Bundesbahn wirksam zur Steigerung ihrer Leistungs- und Konkur- renzfähigkeit zu verhelfen, andererseits unser Straßennetz den Erfordernissen anzu- Dassen. Das Ziel müsse deshalb sein, durch Gewichtsverlagerungen im Bundeshaushalt, aber ohne Einplanung zusätzlicher Mittel, Schiene und Straße einer Gesundung zuzu- führen. Das Verkehrsfinanzgesetz müsse am 1. April 1955 in Kraft treten. Für die Bundesbahn sind nach Müller- Hermann 350 Mill. DM mehr im Haushalt eingeplant als im Vorjahr; insgesamt 730 Mill. DM. Davon stammen 150 Mill. DM aus den zu erwartenden Steueraufkommen des noch nicht verabschiedeten Verkehrsfinanz- gesetzes. Die Bundesbahn selbst schätzt ihr Defizit für 1955 auf 810 Mill. DM, das sich infolge von Lohn- und Gehaltserhöhungen noch steigern dürfte. Aber, so erklärt Müller- Hermann, die Defizit-Voraussagen der Bun- desbahn seien mit Vorsicht zu betrachten. So Sei 1953 ein Defizit von 600 bis 700 Mill. DM prophezeit worden, tatsächlich seien es je- doch 486 Mill. DM gewesen. 1954 habe man ein Defizit von 757 Mill. DM vorausgesagt, in Wirklichkeit seien es dann zwischen 500 und 600 Mill. DM gewesen. Einen Teil der bewilligten 730 Mill. DM Bauwirtschaft böten jetzt Möglichkeiten für die Bahn, die vielleicht nicht mehr gegeben seien, wenn die Rüstungsaufgaben auf uns zukommen. Müller-Hermann macht außerdem darauf aufmerksam, daß„im Gegensatz zu allen Programmatischen Ankündigungen des Bun- desverkehrsministers über ein jährliches Straßenbauprogramm von 2,3 Md. DM“ der Bundeshaushalt 1955 für den Straßenbau einen um 53 Mill. DM geringeren Betrag vor- sehe, als im Jahre 1954, insgesamt also 310 Mill. DM. Dagegen stünden Einnahmen des Bundes aus der Mineralölsteuer(ohne das Verkehrsfinanzgesetz) in Höhe von 740 Mill. DM plus 320 Mill. DM Mineralölzoll. Aus den Einnahmen des Verkehrsfinanzgesetzes, die mit 400 bis 500 Mill. DM zu veranschlagen Sind, weise der Bundeshaushalt 80 Mill. PM dem Autobahnbau und 20 Mill. DM dem Aus- bau der Bundesfernstraßen zu, insgesamt also 100 Mill. DM gegenüber 50 Mill. DM für die Bundesbahn. Von den den Betrag von 250 Mill. DM übersteigenden Einnahmen aus dem Verkehrsfinanzgesetz sollen Bundesbahn und Straßenbau berücksichtigt werden. Es be- stehe also die Absicht, aus diesem Fonds wei- tere Subventionen für die Bundesbahn abzu- zweigen. Der Verkehrsausschuß des Bundes- tages hat einen Antrag Müller-Hermanns angenommen. Das Aufkommen aus dem Verkehrsfinanz- gesetz sei, soweit es die 150 Mill. für die Bundesbahn und die 100 Mill. für den Auto- bahn- und Bundesfernstraßgenbau übersteige, ganz dem Straßenbau zuzuführen. Danach können aus dem dem Bund zufließenden Mehraufkommen aus dem Verkehrsfinanz- Gegen Besteuerung des Wer kverkehrs (VWD) Die Spitzenverbände der deut- schen Wirtschaft haben gegen die im Regie- rungsentwurf des Verkehrsfinanzgesetzes vorgesehene Erhöhung der Beförderungs- Steuer im Werkfernverkehr von 0,99 Pf auf fünf Pf je Tonnenkilometer sowie gegen die geplante Einführung einer Beförderungs- steuer im Werknahverkehr Bedenken ange- meldet. In einer den zuständigen Bundestagsaus- Schüssen zugeleiteten Stellungnahme erklären die Spitzenverbände, daß eine solche prohi- bitive Besteuerung zur Einschränkung des Werkverkehrs den komplizierten wirtschaft- lichen Zusammenhängen nicht gerecht würde. Nach der Werkverkehrsstatistik des Kraft- kahrt-Bundesamtes lägen die Beförderungs- leistungen des Werkverkehrs zu 70 v. H. in der Bau- und Ernährungswirtschaft, also in Gewerbebereichen, in denen der Werkver- kehr als echte Rationalisierung seine beson- dere Berechtigung habe. Allein mit Rücksicht auf diesen betriebsbedingten Werkverkehr müßten zunächst zu stark dosierte Maßnah- men vermieden werden, da es schwierig sein würde, nachträglich Schäden zu beheben, die durch zu weitgehende Eingriffe entstanden seien. Unter dem Gesichtspunkt des Steuer- auf kommens sei dieser Vorschlag unbedenk- lich, da nach den Berechnungen des Bundes- verkehrsministeriums ein Steuersatz von fünf Pf je tom wegen seiner prohibitiven Wirkung zum gleichen Steueraufkommen führen würde wie ein Besteuerungssatz von 2,5 Dpf je toſkm. Parlament, Verwaltung und Wirtschaft müßten gemeinsam die Grenze zwischen dem wirtschafts- und ver- kehrspolitisch gerechtfertigten Werkverkehr und seinen unerwünschten Mitläufern klären Zu der geplanten Einführung einer Be- Das Handwerk Kredit-Garantiege meinschaft Die klägliche Situation, in der sich das westdeutsche Handwerk befindet, ist durch folgende Einengung gekennzeichnet: 1. kann die industrielle Erzeugung viel billiger arbeiten, somit die Preise für hand- werkliche Erzeugnisse unterbieten; 2. sind die vielfältigen Verbraucher- Wünsche— z. B. in puncto Reparaturen— vielfach vom Handwerk nur mit erheblichem Kostenaufwand zu erfüllen. Eine Folge da- von ist, daß bei geringwertigen Gegenstän- den die Reparaturkosten sich einfach nicht lohnen; 3. die Rationalisierung des Handwerks obwohl nicht so aufwendig wie die Rationa- lisierung der Industrie— einfach an Geld- mangel scheitert. Schon lange ermangelt es nämlich dem Handwerk am sprichwörtlichen „Goldenen Boden“. Das sind die tieferen Ursachen der häu- figen Klagen von Verbrauchern über das Handwerk. Das gescholtene Handwerk— dem schon lange der goldene Boden ent- zogen wurde— ist schon lange krampfhaft bemüht, einen Ausweg aus dieser Klemme zu kinden. Je nach Temperament des einzel- nen Handwerkers scheltend, verzagend, sich hinter Ueberheblichkeit versteckend.(Bei Letzterem handelt es sich um bloße Ver- drängungsversuche. Mit dieser Ueberheb- lichkeit will der Handwerker seine Not ge- wissermaßen nicht wahrmachen.) förderungssteuer im Werknahverkehr mit einem Satz von einem Ppf je to/km erklären die Spitzenverbände, dag der Werknahver- kehr Verkehrsaufgaben erfülle, die von einem anderen Verkehrsträger nicht wahr- genommen werden könnten. Außerdem sei der Nahverkehr im wesentlichen kein Kon- kurrenzverkehr zur Schiene. Wissenschaft in„falschem Licht“ (Hi.) Der Verkehrsausschuß des Bun- destages hat sich einmütig dafür eingesetzt, daß der wissenschaftliche Beirat des Bun- desverkehrsministers in Zukunft wie die anderen wissenschaftlichen Beiräte ganz vom Bund finanziert wird. Zur Zeit erhält er im Verhältnis von 2:2:1 vom Bund, der Bundesbahn und der Bundespost Unterstüt- zung. Dadurch komme aber dieser Beirat in ein„falsches Licht“. Die Tatsache, daß die Bundesbahn ge- rade in den oft harten Diskussionen zwischen den Vertretern von Schiene und Straße als Mitfinanzier dieses Beirates immer wieder genannt wird, mit dem für den Beirat sicherlich nicht angenehmen Beigeschmack, „Weß' Brot ich mit eß' deß' Lied ich mit Sing“ hat den Vertretern des Straßenver- kehrsgewerbes öfter Anlaß gegeben,, die Arbeit dieses Beirates mit Skepsis zu be- trachten. Dieses Mißtrauen ist vor kurzem noch dadurch vergrößert worden, daß das Straßenverkehrsgewerbe eben aus dieser Skepsis heraus, dem Bundesverkehrsminister vorgeschlagen hat, einen eigenen wissen- schaftlichen Beirat zu schaffen, der aus den Geldern der vom Verkehrsgewerbe finan- zierten Bundesanstalt für Verkehr unter- halten werden sollte. Aber Minister See- bohm war von diesem Plan nicht begeistert. hilft sich selbst in Rheinland-Pfalz gegründet Werkern einen möglichst großen Verbrau- cherkreis zu reservieren, Es sind nicht im- mer die besten Einfälle, die solche„Or- ganisations“-Versuche auslösen. Das haben einsichtige Handwerker bereits erkannt und sind— übrigens auf Anregung des Bun- deswirtschaftsministers bereits weiter fortgeschritten, in den Versuchen wirksame Abhilfe zu schaffen. So z. B. wurde am 24. Januar 1955 in Bingen die„Kreditgemeinschaft des rhein- land- pfälzischen Handwerks GmbH., Kai- serslautern“, gegründet. Zweck dieser Kre- ditgemeinschaft ist, dem Handwerk Bürg- schaften für Kredite zu gewähren. Für Kre- dite, die— mangels ausreichender bank- technischer Sicherheit oder aus anderen Gründen— sonst nicht gewährt werden können. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 60 000 DM. Gesellschafter sind die vier Handwerkskammern des Landes Rhein- land-Pfalz, die Kreditgarantiegemeinschaft des deutschen Handwerks GmbH., Bonn“ und die Zweck gemeinschaften des Volks- bank- und Sparkassenwesens. Die Gesellschaft errichtet einen Haf- tungsfonds, der vorerst ausschließlich von den Organisationen des Handwerks gespeist wird.(Handwerkskammern und„Kredit- gemeinschaft des deutschen Handwerks GmbH., Bonn“). Der Haftungsfonds soll das Gesellschaftskapital übersteigen und wurde e. Eintätle, Einfälle Vom Bundes finanz minister war die Rede. Ein Mitglied des DGB-Vorstaf. des, je ein maßgeblicher Mann des Bank. Wesens und der gewerblichen Wirtschaft, 30. wie ein Journalist kamen im Zuge wirt. schaftspolitischer Erörterungen auf Fritz Schdf. fer zu sprechen. Es muß dem Bundesfinanz. minister in den Ohren geklungen haben, denn alle Teilnehmer an der Diskussion sangen ein Loblied seiner Tüchtigkeit. Viel Licht, viel Schatten. Die uneingeschränkte Bewunderung, die Schäffer zur Steuer- und Haushaltspolitik gezollt wurde, wandelte sich jah in Mißbilligung und Kritik, als die Rede darauf kam, daß Schaer Lust und Liebe zeige, die gesamte Wirtschaftspolitik in die steuer politische Kandare zu nehmen. Meinte der Journalist etwas überspitzt— vtelleicht caltschnäutꝛig: Diagnose„Kompetenzen. sucht“. Die„groß mächtigen“ Herren lächelteg ebenso nachsichtig wie— wegen der Schärfe der Formulierung— ablehnend. Man dürfe ez nicht so verallgemeinern, meinte der Gewerk. schafter, immerhin verlange die Wirtschaft duch etwas von Schäffer.—„Was denn“, woll. ten die anderen wissen.„Nur das, was er im Zuge der ressort-ministeriellen Kompetenz- erweiterung der Wirtschaft vorker abgeknöpft Rat, oder besser gesagt abknöpfen will.“ Zum Beispiel habe Schäffer die Kompetenz seines Amtes auf die Bankenaufsicht aus- strecken wollen, obwohl die besten Fachleute dieses Gebietes in einem anderen Ministerial- ressort versammelt seien. Ein weiteres Bei- spiel: Schäffers abweisende Haltung in der Frage der Reprivatisierung; seine Neigung eher zu entprivatisieren als zu reprivatisie- ren. Viele andere konkrete Beispiele wurden noch erörtert. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Da die Unterhaltung damit ein Ende nahm, schmun- zelte der Journalist. Marktberichte vom 24. Januar Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (WD) Inl. Weizen 44, 7545,50, Tendenz stetig; inl. Roggen 40, 7541,50, stetig; Weizenmehl Type 405 64,50—65 Type 550 61,50—62, Type 812 58,20— 58,70, Type 1050 56,50—57; Brotmehl Type 1600 50,50—51; Roggenmehl Type 997 56, Type 1150 54, Type 1370 52, Tendenz ruhig; Braugerste 44,7546; Industrie- Serste 40,50—41; Futtergerste inl. 37-39, dto. ausl. 40—41, Tendenz fest; Inlandshafer zu Futterzwek- ken 33—34; Industriehafer 36; Auslandshafer 36,50 bis 37; Mais 40,25—40,50; Weizenkleie Prompt 24,50, dto. per Febr. März 24,50; Roggenkleie 22,50; Wei zenbollmehl 25,50—26; Weizennachmehl 35—37; Soja- schrot 43,5044; Erdnußschrot nicht not.; Kokos. schrot 32,50; Palmkernschrot 30,5031; Rapsschrot nicht not.; Leinschrot 45,5046; Hühnerkörnerfut- ter 44; Malzkeime 22,50; Biertreber 23; Trocken- schnitzel 20-21; dt. Dorschmehl 80-83; dt. Fisch- mehl 68—70; Futtermitteltendenz fest; Speise- kartoffeln je 50 kg 5.255,50 frei Mannheim; wie. senheu lose 12—13; Luzerneheu lose 15-16; Wei zen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 4,90—3,20, dto. drahtgepreßt 6—6,50; Hafergerstenstroh bind- tadengepreßt nicht not., Tendenz stetig. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durch- schnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug Prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- 1 Nordseestation. Schlachtviehmarkt Mannheim WD) Auftrieb: 589 Stück Großvieh(in der Vorwoche 802), 229 Kälber(376), 21/2 schweine (1822), 18 Schafe(31). Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 100108(96-107), B 85—96(84 bis 100), C 60—0(—);: Bullen A 100109(98108), B 90 bis 103(90—102); Kühe A 82—92(80—90), B 6730 1 E. Sch 5 gesetz auch die Gemeinden und Landkreise 85(6280), C 56—65(50—62), D 5155(4550); Färsen 0 solle 8 als 3 1 5 5 befriedigt werden. Dadurch werden nach Andere Versuche nach Auswegen mün- daher auf mindestens 60 O00 DM nach unten A 102110(101108), B 92—104(93103); Kälber Son- N Lasten 25 1— 5 5 5 de 5 85 Müller-Hermann dem Straßenbau aller Bau- den darauf hinaus, den Wettbewerb einzu- begrenzt.. 5„ e 0 1 5 18 5 5 8 nt lasttrager zusätzlich etwa 200 Mill. DhI in schränken; durch Zulassungsordnungen einer Fürwahr ein plausibler und erfolgverhei-(dos), Jansen K 115122(424127), BI 116.128 1 C diesem Jahr zugeführt werden können. möglichst beschränkten Anzahl von Hand- gender Weg, dem Handwerk zwar nicht(24—127), BII 116125(124128), C 116125(124126), kräften. Müller-Hermann macht 3 Vor- einen goldenen, aber zumindest einen ver- B Iis-iz4(120-12, E IId-—1i7T(10122); Sauen schlag, von den 150 Mill. DM aus den zu f GI 100—106(107110), GI 90—98(100105); Lämmer 1 Steueraufkommen des Ver- Effiektenbörse Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. 3 V Gantsen amel end, Süien Besonden vice. 5. 1 3 Ann 2.¹ 10. 5 chsen schle end; Ullen esonders vernachläs- Kehrsfinanzgesetzes 20 Mill. DM als Zinsver- 1 handwerklichen Kreditgarantiegemeinschaft sigt; Kuhe mittel; Färsen schleppend, Ueberstand;“ f pilligungsmittel für die Bundesbahn zur Frankfurt a. M., 24. Januar 1955 schätzen, daß mit der Zeit ein maximales Kälber anfangs belebt, gegen Schluß stark ab- U 1 manspruchnahme des Kapitalmarktes abzu- Börsenverlauf: Die Börse begann in zuversichtlicher Haltung. Anlagekäufe in Standard-Papieren, Fredit 1 n 7.25 NIIl. DH erreicht llauend, geräumt; Schweine schleppend, Ueber- zweigen. Mit einem solchen Betrag könnte Farbennachfolger, Elektro- und Maschinen-Papieren. Anilin 3, Bayer. 2, Liquis gehalten. Teditvolumen von(, 3 a stand: Lämmer, Hammel. schafe ohne Tendenz. 8 5 1 it in Höh Hoechster 7½, Siemens Stämme T 4. Montanm arkt unverändert. Schwankungen nach beiden sei- werden kann, weil der Haftungsfond Zins- Sschlachtviehmarkt Heidelberg der Bahn ein Kreditvolumen in Höhe von ten 2 wischen 1 und 2% 10s— durch Anteile an MSA-Mitteln(Mili-&wW²· ũQä Auftrieb: 11 Ochsen, 36 Bullen, 61 Kühe, 500 bis 600 Mill. DM eröffnet und mit Hilfe a 20.1 24 1 Ari 1 1 11. d Forde- 52 Färsen, 149 Kälber, 669 Schweine, 29 Schafe. . 1. Aktien 20. 1. 24 1. Aktlen 20. 1. 24. 1. Aktlen 1. tärische Sicherheitshilfe) und durch Forde 3223000 107 des Bundes zu einem vertretbaren Zinssatz 5 5 5 8 5 je. Preise je% kg Lebendgewicht: Ochsen A 94107 B 5 irkli ilke fü d 125 rumgsrecht an der Bundes- Kredit-Garantie- B 3290; Bullen A 100107, B 95-97; Kühe B 65 88 5 2 5 5 5 5 een AGG 1002 193½ Harpener Bergbau 144 7 Dresdner 1 3 1 gemeinschaft aufgestockt werden. Wer be- 5 77, 3 5 5. Käl⸗ mabnahmen sege Werden. So, BBC 5 237 240 Heidelb. Zement. 248 2 Rhein-Main Ban denkt, daß die bisherigen Kredithilfen für ber 15 5, B 1354148, C 120—133, D 115; Schweine pi j itz 5 J 1— 5 7780: BII 116—122, C 115122, D 114120, E 109117; Sauen ASA 2 Gummi. 2% 241 J*% 8 das Handwerk sehr sehr karg waren, kann G1 102-110; Scharte A 7060, B 7075, C 60. i 242¹ mann 178¾ 755 5 jerin leicht eine wohlgezielte Hilfsmagß- Marktverlauf: Ochsen langsam, geräumt; Bullen FFF— 178 Montan hierin leicht hl ite Hilfsmaß- Marktverlauf: Ochsen 1 äumt; Bullen 1.. Daimler-Benz 3 245 Mannes 5 Nachfolger i 1 Freie Devisenkurse Dt. Erdöl 1 178 Rhn. Braunkohle 214 216 a hfo nahme erblicken. langsam, Ueberstand; Kühe rege, geräumt; Färsen Degus aaa 20 250%[ Rheinelektra.— 161 ¾[ Bergb. Neue Hoffg. 162 165 Uebri 5 Eren Bundeslän- langsam, Ueberstand; Kälber schleppend, Ueber- vom 24. Januar S 200 SFC 227 Dt. Edelstahl!. 164%½ 166 ebrigens in Verschiedenen 5 stand; Schweine schleppend, Ueberstand; Schafe N Geld Brief e 2⁵⁰ 258 Seilwolft 89½ 3 Dortm. Hörd.Hütt. 141/ 14 ½,q dern sind die Kreditgarantiegemeinschaf- rege, geräumt. 1. 100 pelg. Franes„ Durlacher Hof 129 130 Siemens& Halske 253 250 Gelsenberg. 154 15⁰ ten schon tätig; für Baden- Württemberg soll Handschuhsheimer obst- und Gemüse-Großmarkt 8 100 kranz. Francs 2207 1,2067 Eichbaum-Werger 152½ 153 Südzucker. 140 180 SHH Nürnberg. 215 214 am 10. Februar in Stuttgart ebenfalls eine VWD) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielten: 100 Schweizer Franken 95,98 99,08 Enzinger Uniop 180½ 190 Ver. Stahliw-erken] 27 27 Hosen d 16170. 5 5 Kepfel A 1218, B 3—10; Feldsalat 60—70; Spinat 100 holl. Gulden 110,955 111,175 16-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 102¾ 164 Klöckn.-Humb. D.! 195½ solche Institution ins Leben gerufen wer- 25; Rosenkohl 1 22—32, II 15—20(Ueberstancdh); 7 1 kanad. Dollar 4.344 4,354 Ant.-Sch.)„4%„4%[Badische Pank„ 100, eee 170% den. Karotten 20; Sellerie 1 3038, II 1525; Lauch 23 1 engl. Pfund 11,744 11,764 BAS FHH 20 24%[ Commerzbank) f 1% 1½ Hätten Phönix. 185 18 Ein Lichtschimmer für die Handwerker. bis 25; Zwiebeln 1622. 100 schwed. Kronen 80.996 31,12 Farbenf. Bayer 241½ 248½[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 5 g 8 5 8 NE-Metall 100 dan. Kronen 60,63 60,75 Farbwerke Höchst 246 257ʃ½ u. Credit- Bank 183 182½[ Rheinst. Union 178 178 Sie mögen sich dieser Chance bedienen. Dann l 25 v 3 800 5 Selen a dun 18 1 Oase Semen 5 207 Stantw. Stamestt. 3 125 bewahrheitet sich das, was schon längst er- 1 tür Leitzwecke 3 1 weizer Fr. 1 8 5 1 Ii ud 2 J. 2 2 1 5 1 1 1 * 44932 42052 Srün& Bilfinger Süddeutsche Ban hyssenhütte forderlich war: Das Handwerk 5— Kluminium für f.eitzwecke 240242 DPI 1 100 DIN= 480 DRA-O; 100 DM-O= 22,12 DM-wW) RM- Werte.)= Restquoten selbst. Pünktchen Westdeutscher Zinnpreis 841 B 5 Ind wieder staunen unsere Runden! 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Januar 1953 MORGEN Seite 9 —— Bei Schmerzen hilft Erkältung, Migräne Zahnschmerzen 1.2 Tabl. geben schnell Erleichte · Statt Karten 5 Für die überaus wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer Statt Karten Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, daß unsere Ueben Eatscnlatenen, Frau e ee eee 1 pInNMEN Teiaren 5 2,00 Aua A 7 7 00 57 8 liebe Schwester,. Schwägeri zan bewähren gu verkks 13, 15, 17, 19, 21 Uhr 5, 1 ö 8 W Selma Barth 8 Maria Schell ĩvan Desny Herta Staal Helmut Schneider „Herr über Leben und Tod“*„S CHUTZENLIESEL“/ 51 1 1 5 1 E 2 4430 20.30 UNIVERSU„ 20.30 geb. Weiß durch Wort, Schrift, Kranz und Blumenspenden zuteil wurden, 5 Amalie Scherer 9 geb. Eichel FFVFTEETET a i CHARLIR CHAPLIN in 2. Woche!„CANARIS“ Uf. erzlichsten Dank aus. 5 10 Tabl. 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Mittwoch, jeweils 18.18 und 20.30 1 Die trauernden Hinterbliebenen 1 185 5 6 E 7 10 VV Der Schatz der Sierra Madre 7 Alma Schmitt in der Senenau geb. Volk wohl vorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten. Bestattungen in Mannheim . Mannheim, den 25. Januar 19535 85 geg. gute sicherheit u. Heut e 20.00 Uhr letztmals Windmünlstrage 24 Dienstag, 25. Januar 1955 600. DN Verzinsung, kurzfristig 15 LV 1 D Der Cinemascope-Film Das Gswand In tiefer Trauer: Hauptfriedhof Zeit gesucht. Angeb. u. PS 5418 a. d. V. Adolf Schmitt, Appel, Josef, S 4, 12 3 9.30 Wagenoberwerkmeister 1. R. Heil, Ludwig, Neumarktbunker 355 10.00 Verschiedenes Kinder und Anverwandte Maier, Fritz, e Straße 90 10.30 Preis, Adolf, E 3 11.00 Herbert Wäinelm, Wallstatistraße el 14.30 Zahmer Vogel Gohle) abhanden- Deutscher dewerkschaftsbund l 3. 8 5 gekommen. Abzugeb. Parkring 4a. Beerdigung: Mittwoch, 26. Jan., 13 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Krematorium ei Ortsausschuß Mannheim ü Aaceer 20 diie bange brnge r ornstrage 15 1225 schäter, U 4, 14, Telefon 4 07 00.— JJb(((((b0éͤ(ãüͤũũͥũͤ d JVVVVVVVVVVVVVVC 7 5 Masken-, Brautkleider-verlein Suez 3 Donnerstag, 27. Januar 1955 3 Stritzinger, Willi, Schafweide 58 15.30 chamissostraße 1 part. Tel. 8 14 96. AN SOcKEISNMANNL 19.30 Uhr im Sewerkschaftshaus 3,. NAIT EIL SEINE„ Friedhof Käfertal Wenn Vater waschen müßte, kauft N er noch heute eine Waschmaschine Vortrag über Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief am 22. Januar 1055 Lehr, Elisabeth, Mußbacher Straße 11 14.00 von Rothermel. Alte Kunden ohne HE UTE WIEDER„Renten versicherung unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Friedhof Neckarau Anzahlung, neue nach Vereinbarg. numoristischer I und A0 Schwägerin und Tante, Frau Scherer, Amalie, Schulstraße 114i 14.00 Masken verschied. Art., pill, 3. Ver- K APPEN-ABEND 1 rn ö leih. M. Glock. Dammstr. 35 part. m. groß. Kabarettprogramm Reg 155—— 5. N Anna Sommer Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ab 20 bis 5 Uhr geöffnet.. a On A h 3 8 N f 1 2 30 Eintritt frei Funktionäre und interessierte f geb. Bickel„5 Anzug 3., Mantel 2. 5 Mitglieder sind frdl. eingeladen im Alt 76 Jahren. Hose 1.—, Kostüm 2,50 DM ent- a e e staub. U. à. neu bügeln. Tel. 4 47 64. N Mannheim, den 24. Januar 1955 Kleiderpflege Sehmit t, L 14, 19. 1 Eichelsheimerstraße 8 4 85 t 55 er e 1 2 8 0 n Peter sommer u. Frau 7 8 20 2 Altons Kern u. Frau Mina f Mod. faschings kostüme Mode im Haurnera i cri oREI- BIEIE DAB!T EU ene Huschinmοjfẽnhα . sowie alle Angehörigen N e 0 5 n aut, N eee der Firmen: Carl Baur, Gg. Beier, Maria schön 3 5 5 2 1 5 7 Beerdigung: Mittwoch, 26. Januar, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 5 1 5 zu vermieten. Heinz Jarosch, Emil Kritter, Damenmoden Rexer b gung 5 9 5 Das sollten Sie sich merken! Jutes Klavier Monatl. 12.—. am Mittwoch, 26. Jan. 1355, Um 16.00 u. 20.00 Uhr im . 5 3 Angeb. unt. Nr. P 5422 a. d. Verl. 7 Falsche Ernährungsweise— oft unvermeidbar— vermehrt E 3 der tel. Anruf 5 81 61, A 3 23.— g 7 das Gewicht und stört neben hoher Belastung des Herzens 2 5 3 Pl an ke 9 K 4 ffe 2 K oss En h 450 h 2e 5 die Funktion von Magen und Galle. Es häufen sich Gift- 5 Eintritt 1.— DN(Kein Vorverkauf) „ Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb unsere liebe, herzens- stoffe im trägen Darm an und machen den Menschen müde 5 Auslieſerongslager gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Frau und nervös. Beugen Sie deshalb ernsten Erkrankungen vor durch regelmäßige Einnahme von täglid evtl. kl. Fabrikation gesucht. Katharina Habersberger e e e ee enen 5 Tanzschule HELNI- 8 3 bis 4 Umkehr-Teebohnen Nr. 14. Ane Mille bar, vorhanden. B 6, 15 8 8 434 71 A 5 5 0 a. d. 5 N eginnen.. Fe 0 e Aus wertvollem Heilkräuterextrakt hergestellt, verhelfen eee e ee e Gefi. 3 5 eee EL KE N BALL J im Alter von nahezu 76 Jahren. diese Dragées durch Blutreinigung und Entsdilackung des 2 5 5 Mannheim, den 22. Januar 1955 Körpers zu einer regelmäßigen Verdauung und damit zu Alphornstraße 12 N Schlankheit und Lebenskrische. Umkehr-Teebohnen Nr. 14 5 In stiller Trauer: gibt es in Wochen- und Monatspackungen zu, 80 DM und Ludwig Wolf u. Frau Liesel geb. Habersberger 2,25 DM in allen Apotheken und Drogerien. h und alle Angehörigen ö 1 4 1955, 13.30 Uhr, im Kre- 5 5 K er curE ARZENEI J ⁰y⁰ u ãä yd( Seite 10 MORGEN Dienstag, 25. Januar 1955/ Nr. 19 Am Teetisch von Egon Jameson Das Paar saß am Teetisch und Sprach ästhetisch. Dann las sie wie gewöhnlich ein Sehr lustiges Buch, und er, wie immer, die Zeitung. Bei der Nachricht über ferne Seuchenbekümpfung murmelte er wie so oft Vor sich hin:„Helden! Diese Aerzte! Man Sollte ihre Taten viel eindrucksvoller ehren. Wer je einmal ein Kind aus einem Teich gezogen hat, erhält einen Orden. Jeder Arzt bewahrt alljährlich Hunderte vor dem Tode. Und wie sieht der Dank aus? Wir zahlen dem Lebensretter knurrend das Honorar.“ Sie lauschte wie sonst nur mit halbem Ohr seinen Kommentaren So lange er nicht wie letzthin mit dem Finger hinter den Bilder- rahmen Staub sammelte, hatte sie gegen seine Lebensäußerungen nichts einzuwen- den, denn er war ein guter Mensch mit einer Vielleicht zu zarten Seele. „Man sollte auch diesen Männern Preise verleihen, Nobel- Preise. Wer die meisten Menschen pro Jahr rettet, soll auf diese Weise geehrt werden“, schlug er vor. Sie nickte ihm zu, was sie immer beim Lesen tat, Wenn er so seine menschenfreundlichen Reformideen äußerte, die ihn eigenlich nichts angingen. „Angenommen“, philosophierte er weiter, „ich wäre ein Arzt.. und man würde mir Solch einen Preis verleihen. angenom- men. ich wüßte, was ich täte.“ Sie hörte aus ihrem Buch nur noch Ein- achtel zu. „Ich würde ihn für medizinische For- schungen stiften.“ Als sie das Wort„stiften“ vernahm, horchte sie jäh auf und wendete behutsam ein:„Ich dachte, dann würdest du mir einen Pelz kaufen? Den versprochenen?“ „Den auch“, beruhigte er sie. 8 Sie fragte: Ist denn der Nobelpreis nicht nur so eine Medaille aus Bronze?“ „Nein, der ist Geld. Viel sogar.“ Nach einer Pause forschte sie weiter: „Wie viel?“ „Mindestens 100 000 Schwedenkronen.“ „Hun— dert— tausend?!“ Sie ließ das sehr lustige Buch in den Schoß fallen.„Und das ganze Geld willst du der Medizin schen- ken? Damit sie weiter Ratten töten und mein bißchen Herzklopfen nicht beseitigen? Hun dert— tausend?? Bist du denn ganz von Sinnen?“ Er vernahm, wie sie nach Atem rang. Trotzdem gab er nicht nach:„Nein, aber es Wäre meine Art. diesen Helden meine Dank- barkeit auszudrücken.“ Sie legte das sehr lustige Buch vom Schoß auf den Teetisch, erhob sich und postierte sich drohend vor ihm:„Wir brauchen eine neue Lampe für die Empfangshalle einen anständigen Eisschran kx einen Teppich für die Treppe eine vernünftige Couch für Beate. Die Aermste ist viel zu groß für Mr Bett geworden. Ich will endlich einen normalen Frisiertisch mit einem ausreichen- den Spiegel haben. und wir müssen einen Schrankkoffer kaufen, wir sehen ja Aus, Wenn wir wo absteigen, als ob wir Land- Streicher sind, und du, du verschleuderst einfach 100 000 Schwedenkronen! Du bist der verantwortungsloseste—“ „Ich nahm doch nur an, ich wäre ein Arzt und—“ Er stand auf und tigerte über die karminroten Kreise des Persers. Sie fuhr ihm über den Mund:„Ich nehme gar nichts an, wenn du nicht Vernunft an- nimmst und weiterhin unser bißchen Extra- verdienst so rücksichtslos und gedankenlos aus dem Fenster wirfst. Ich lasse dich unter Kuratel stellen. Genau, was dein lieber Vater mit deiner Mutter getan hat!“ Sie wich ihm aus, wenn er sich ihr auf seinem Wutmarsch durch das Zimmer unbeabsich- tigt näherte. „Das ist jetzt 32 Jahre her., polterte er ihr entgegen. „Um so schlimmer“, übertönte sie ihn, „daß du als ihr Sohn in dieser langen Zeit an meiner Seite nichts hinzugelernt hast! Wenn ich geahnt hätte, daß du solch ein Verschwender bist, hätte ich dich nie gehei- ratet! 100 000 Kronen! Und nicht eine Oere soll uns bleiben! Arm werden wir sein, arm wie eine Kirchenmaus! Kein Teppich kein Bett!“ Sie rang die Hände. „Gut“, sagte er wie immer kleinlaut, „dann werde ich den Aerzten eben nichts stiften“. Er kehrte an den Teetisch zurück, setzte sich nieder, griff wieder zur eitung und widmete sich dem unverfänglicheren Sportteil. Auch sie begab sich zu ihrem Sessel, ließ sich in die Kissen fallen und ver- tiekte sich in ihr sehr lustiges Buch. Gele- Sentlich stöhnte sie auf. An diesem Tage sprach das Paar nicht mehr über Aesthetik. Siamesische Stockpoppe Aus der internationalen Marionetten Ausstellung im Gewerbemuseum Basel, iber die wir hier berick- ten. Foto: Maria Netter Die Geschichte des unsterblichen Kasperle „Marionetten“, eine internationale Ausstellung im Gewerbemuseum Basel Wie alt das Puppenspiel ist, hat sich bis heute noch nicht klären lassen. Ist es die Urform Szenischer Darstellung gewesen? Oder muß es, wie Kutscher meinte, das Menschentheater als Voraussetzung haben? Die alten Griechen jedenfalls haben schon Marionetten gekannt, und in Indien sind sie für das 10. Jahrhundert n. Chr. belegt. Doch noch nicht einmal der Ursprung dieses Wor- tes„Marionetten“ wurde von der Wissen- schaft eindeutig nachgewiesen. Es mag viel- leicht aus dem Französischen kommen, wo man unter„marionettes“ kleine hölzerne Marienfiguren verstand; immerhin wäre es dann wahrscheinlich, daß nicht nur das Menschentheater, sondern eben auch dies Puppentheater aus kultischen und religiö- sen Ursprüngen emporwuchs. Das älteste Koltor-Chronik Marcel Mihalovicis Oper„Die Heimkehr“ Wurde in ihrer neuen, erweiterten Fassung in Anwesenheit des Komponisten in einer Ma- tinee der Hamburgischen Staatsoper urauf- geführt und vom Publikum mit sehr herz- lichem Beifall aufgenommen. Von der im No- vember in Düsseldorf ur aufgeführten Fassung (über die wir berichteten) unterscheidet sich ce Hamburger durch eine gegen Schluß ein- Sefügte verdeutlichende, hochdramatische Szene. Bevor die Heimkehrertragödie ihre versöhn- liche Lösung findet, werden die tragischen Möglichkeiten der Situation der Frau zwischen den beiden Männern, ihrem nach siebzehn Jahren heimgekehrten totgeglaubten früheren Mann Martin und ihrem jetzigen Mann Levesque, angedeutet. Jeder der beiden be- steht auf seinem Recht und treibt die Frau dadurch fast zur Verzweiflung. Erst dann Lolgt der versöhnende Vorschlag Martins, daß man versuchen solle, zu dritt miteinander auszukommen. Die Inszenierung des Inten- danten Pr. Günther Rennert betonte das sinn- bildliche und„lehrhafte“ der Handlung, ohne auf konkrete Details zu verzichten. Unter Albert Bittners Leitung wurden die musika- Usch- dramatischen Möglichkeiten der Partitur glänzend genutzt. Herbert Ihering, der Leiter der theater wis- senschaftlichen Abteilung bei der„Deutschen Akademie der Künste“ im Berliner Sowjet- sektor, erhielt den sowjetzonalen Lessingpreis aus der Hand des Sowjetzonen-Ministers für Kultur, Dr. h. c. Johannes R. Becher. Der im vergangenen Jahr geschaffene Lessingpreis, der mit einer Prämie von 10 000 Ostmark und einer Silbermedaille verbunden ist, wurde damit zum erstenmal vergeben. Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen Wird als Schauspielpremiere Schillers„Kabale und Liebe“ mit Marie Schell als Luise Millerin und Will Quadflieg als Ferdinand gespielt werden. Die Rolle des Präsidenten von Wal- ter übernimmt Walter Franck, die des Hof- Marschalls von Kalb Leopold Rudolf. Für die Rolle der Lady Milford ist Feidemarie Hatheyer verpflichtet worden. Bruno Hübner spielt den Wurm, Ewald Balser den Miller, Adrienne Geßner seine Frau und Erich Ponte den Kammerdiener des Fürsten. Die Inszenie- rung leitet Ernst Lothar. Der Züricher Architekt Professor Alfred Roth hielt im Auftrage des Mannheimer Amerika- hauses in der Kunsthalle einen Lichtbildervor- trag über Mies van der Rohe und Richard Neutra, von deren Bauten, wie schon berich- tet, gegenwärtig in der Kunsthalle Fotogra- kien ausgestellt sind. Alfred Roth zeichnete das Leben und Wirken der beiden repräsen- tativen Architekten der Gegenwart, die in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in Europa und Amerika Wegbereiter der modernen Ar- chitektur waren. An Lichtbildern zeigte der Vortragende die stilistischen Verschiedenhei- ten in den Schöpfungen der Architekten auf: Beide Künstler bevorzugen die offene Bau- form. die durch reiche Verwendung von Glas als Baumaterial gefördert wird. Während Richard Neutra aber diese offene Konzeption durch breit in die Landschaft hingestreckte Häuser verwirklicht, liebt Mies van der Rohe streng kubische und konzentrierte Bauformen. Der Vortrag fand ein zahlreiches und inter- essiertes Publikum.-tr- Das Eoeckert-Quartett(Rudolf Koeckert, Willi Buchner, Oscar Riedl und Joseph Merz) spielt am Dienstag, 25. Januar, 20 Uhr, im Mannheimer Mozartsaal Werke von Haydn, Mozart und Beethoven. Winfried Kühlwein, Schüler der Städtischen Musikhochschule Mannheim, wurde als Solo- Pauker an das Symphonieorchester Baden- Baden verpflicutet. europäische Handpuppenspiel ist jedenfalls durch einen französischen Codex des 14. Jahrhunderts nachgewiesen, im 16. Jahr- hundert war es in Süditalien bereits sehr Verbreitet, dann kam es von dort her mit den Schauspielern der Commedia dell'arte nach Frankreich, England und Deutschland, und gegen Ende des 17. Jahrhunderts soll Basel der Mittelpunkt des europäischen Puppentheaters gewesen sein. Im Gewerbemuseum Basel wird jetzt(bis zum 20. Februar) eine internationale Aus- stellung„Marionetten“ gezeigt. Eine beson- dere Abteilung dabei ist dem— eigentlich selbständigen und nicht in diesen künstle- rischen Zusammenhang gehörigen— Schat- tenspiel gewidmet, das schon im 6. Jahr- hundert in Indien bestand, für das 11. Jahr- Hundert in Java und China bekannt ist und dann über die islamischen Länder. vornehm- lich Arabien, Aegypten und die Türkei, nach Europa gelangte. Fernöstliche Schattenspiel- figuren werden nun hier in Basel gezeigt, flache Leder- oder Hornpuppen, mit einem wunderbar kultivierten Sinn für die Wir- kungen der Silhouette verfertigt. Sie sind streng stilisiert, in bunten und funkelnden Farben bemalt, die durch die darunterlie- genden Einschnitte und Löcher dann vor den beleuchteten Wandschirmen durchscheinend werden. Immer jedoch werden nur geistige Wesen dargestellt, Götter oder Dämonen oder sonstige mythische und symbolische Ge- stalten, und der Vorhang wird zu einem Sinnbild der Welt, um auf ihm— wie es auf dem Grabstein eines Schattenspielers einmal geschrieben stand—„Gottes Schöp- fungswerk andeutend wiederzugeben und durch Schein zur wahren Erkenntnis zu füh- ren“. Während das Schattenspiel bei uns nur zur Zeit der Romantik zu größerer Bedeu- tung kam, hat das eigentliche Puppenspiel gerade auf europäischem Boden eine beson- dere Blüte erlebt. Freilich kennt man es aich in Japan, wo die etwa meterhohen Figuren von drei Spielern gleichzeitig be- client werden müssen und bei ihnen selbst das Heben und Senken der Augenbrauen eine mimisch- symbolische Bedeutung besitzt; oder in Siam, wo sich ein ausgesprochen höfisches Marionettentheater entwickelt hat; und besonders in Burma, das auf einer ge- räumigen Bambusbühne ein populäres und vitales Puppenspiel entwickelte, dessen Figuren außerordentlich beweglich sind. Die europäischen Puppen kommen aus der Folk- ore: die Rittergestalten um Karl den Gro- Ben aus sizilianischen Marionettenbühnen, Sroß und robust gefertigt, sind wohl die eigenartigsten darunter. Die Hauptperson aber ist immer der ewige Kasperle— mag er nun auch Arlecchino, Pulcinella, Grand Guignol, Guillaume, Punch(in London), Karagöz(Türkei), Putschenelle Hamburg) oder Kölner Hännesche geheißen sein. Im Grunde sind die Jahrhunderte fast spurlos an ihm vorübergegangen, seit jeher kämpft er tapfer gegen Teufel, Schwiegermütter und Polizisten, und gerade in der grotesken Uebersteigerung vermittelt Kasper ein ge- mütvoll- humoristisch durchsonntes Bild der Welt, wie es den Vorstellungen des Volkes entspricht. Statt der Puppenspieler pflegt heute der Film bis ins letzte Dorf zu kommen, und die Zukunft der Marionettenbübhnen scheint in Frage gestellt. In Deutschland hatte es vor allem in Bayern und im Südwesten noch im vergangenen Jahrhundert eine große Puppenspielertradition gegeben, und der Pocci-Aera des Münchener Papa Schmid ist in der Basler Ausstellung ein Ehrenplatz zugewiesen. Heute sind aus Deutschland vor- nehmlich nur noch die Puppen von Professor Harro Siegel aus Braunschweig zu nennen, die das alte volkstümliche Erbe mit neuen schöpferischen Möglichkeiten durchsetzt er- scheinen lassen. Hier spiegeln sich auch schon Strömungen der modernen Kunst, und in den heutigen schweizerischen Bestrebun- Sen ist wirklich zu neuen, zukunftweisen- den Formen gefunden. In den Figuren und Entwürfen, die das Marionettentheater von Ascona(Tessin) zeigt, treibt noch Alecchino seine übermüti- gen Späße, während sich das Basler Mario- netten-Theater von Richard Koelner an Schillers„Turandot“ nach Gozzi oder an eine Bearbeitung von Alarcons„Dreispitz“ wagt. Und die Zürcher Marionetten, denen die schensten und modernsten Entwürfe zu dan- ken sind, haben sogar Opern wie Mozarts „Bastien und Bastienne“ und FHindemiths „Hin und zurück“ aufgeführt. Sophie Päuber- Arp, die verstorbene Gattin des Bildhauers Hans Arp, und andere namhafte Künstler haben für diese Zürcher Marionetten ge- arbeitet, und in der Hinwendung zur Ab- straktion, in dem erneuerten Körpergefühl oder der wieder betonteren Farbigkeit ist hier ein neuer, lebendiger Stil des Puppen- theaters erarbeitet worden. Ulrich Seelmann-Eggebert Sèrard de Nerval Zum 100. Todestag des„Faust“-Uebersetzen Es geschah in der Nacht des 25. Januars 1855: Das Thermometer stand auf 18 Grad unter Null und eisiger Wind blies den Schnee durch die elenden Gassen, die sich von den Markthallen aus hinunter azur Seine zogen. Als der Morgen graute, fanden Insassen einer benachbarten Spelunke im Göäßchen„Zur alten Laterne“, da wo ein paar Stufen hinaufführten zur rue de la Tuerie— der Straße der Töterei—, erhängt am Gitter einer Kloake, den Leichnam eines gewissen, in den Armutsvierteln von Paris gut bekannten und als liebenswürdigen Narren verschrienen Gérard Labrunie, der sich den Künstlernamen Gérard de Nerval zugelegt hatte. Der Tote trug keinen Man- tel, aber seltsamerweise den Hut auf dem Kopf. Am Tag zuvor hatte man ihn noch in den Bistros der Hallen gesehen, den Hunger und die Verzweiflung im Alkohol ertränkend. Dann hatte er, wohl vergeblich 1 zu so später Stunde, nach seinem Freund Arsène Houssave, dem Generalintendanten der Comédie Frangaise, gefragt und viel- leicht auch den Vater gesucht, der in der rue St. Martin wohnte, ganz in der Nähe von Gérard de Nervals Geburtshaus. Mit den letzten Sous in der Tasche hatte er schließ- lich in jener verwunschenen Gasse an die Tür eines Nachtasyls angeklopft, ohne daß ihm geöffnet wurde. So hat die tragische Odyssee des großen Dichters der französi- schen Romantik ibhr Ende gefunden. Es liegt etwas Unheimliches in der Vorstellung, daß der Poet, der einmal gesagt hatte: Ich glaube, daß die menschliche Phamtasie nichts erfunden hat, was nicht wahr ist, in dieser Welt oder in den andern Welten“, sich genau an der Stelle erhängt hat, die heute von der Bühne des Theaters Sarah-Bernardt eingenommen wird, wo zur Zeit unter der faszinierten Anteilnahme der Eliten von Paris in Arthur Millers Drama„Hexenjagd“ die Hexen von Salem ihren Galgen finden. „Künstler, neigt euch über die Zukunft, so Wie die Trauerweide sich über das Was- ser neigt, denn die Gegenwert ist nur ein Wort und die Vergangenheit gehört den Toten an“— mit diesem schwermütigen Satz hatte Nerval eine Studie über eine große Tragödin seiner Zeit beschlossen. Der geistige Bruder von Novalis und Hölderlin, für den das Leben ein Traum War, ein Traum voll reiner, engelsgleicher Poesie und voll tiefer entsetzlicher Schrek- ken, die ihn Schritt für Schritt durch die Hölle des Wahnsinns führten Gèérard de Nerval, dieser subtile, von französischem Esprit genährte Stilist entzückender Novel- len und formvollendeter Sonette, war gleichzeitig in mehr als einer Hinsicht eng der deutschen Welt verwandt. Kaum zwan- zig Jahre alt, hatte er den ersten Teil des „Faust“ ins Französische übertragen, und Goethe hat diese einfühlende künstlerische Leistung besonders geschätzt. Zwölf Jahre später, im Jahr 1840, nach einem in Wien verbrachten Winter und kurz vor seiner ersten Irrsinnskrise, hat Nerval mit der Uebertragung des zweiten„Faust“ begon- nen. Es ist weniger bekannt, daß er auch zusammen mit Heinrich Heine für die „Revue des Deux Mondes“ dessen Poesien übersetzte. Immer auf Wanderschaft durch ganz Europa, von Hollend bis nach dem Orient, immer auf der Suche nach der Erlösung, hat eine letzte Reise vor abermaliger geistiger Urrmachtung Nerval über München und Leipzig nach Glogau geführt, zur Urquelle seiner Inspiration, dem Schatten der Mut- ter, die er schon im Alter von zwei Jahren verloren hatte und die dort begraben lag, wohin sie dem Vater, Militärarzt der napo- jeonischen Armee, gefolgt war. Die große Liebe seines Lebens aber war eine kapri- ziöse Schauspielerin des Pariser Variété- Theaters mit blondem Haar und schwarzen Augen, Jenny Colon, die der Dichter in sei- nem Werk„Aurelia“ nach und nach bis zum Bild der jungen Gottesmutter verwandelt. Stefan Zweig hat einmal gesagt:„Nur das Unproduktive ist pathologisch“, In die- * N 9 Her- Verl druc che: Stel! W. I Web Loks Dr. Serr Stel! Ban! Bad. Man Nr.“ 10. Parle nach den letzte der Scha die lang, tione völlit Weib liche! werd ben Ses 1961 könn diese lersc vers E Oste Erk! scha greg Sche des viel des Als tune engl ruhe sem Sinn hat Gérard de Nerval mit unvor- stellbarem Heroismus gerade in den letzten Jahren die schönsten und lichtesten seiner Erzählungen und Gedichte der Nacht des Irrsinns abgerungen. Immer und überall suchte er über den Schein der Dinge hinaus eine unfaßliche Wirklichkeit zu gestalten, dem Mysterium und dem Mythos durch die Magie des Worts ein übernatürliches Leben zu geben. Hubert v. Ranke 4 Aimad Kamal. Drei Jungs- ein Hu Deutsche Obertragung von Susanne Rademacher ndeherz und eine Seele Copyright by lothar Blanvalet in Berlin-Wannsee 5. Fortsetzung Eine Weile war es mäuschenstill. Die Uhr tickte. Es war drei Uhr fünfundvierzig. Auf den Korridoren herrschte Ruhe. Um drei Uhr fünfzehn hätten wir aus der Schule kommen sollen. „Haben Sie mit uns gesprochen?“ fragte James. „Ist vielleicht sonst jemand in der Klasse?“ fuhr Mig Roth ihn an. Sie bekam wieder ihr energisches Kinn. Sie drehte sich auf ihrem Stuhl herum und sah uns an. James ließ seine Augen durch die Klasse schweifen. „Nein“, gab er mit Unschuldsmiene zu, „wenn nicht irgendwo einer unter ner Bank steckt. Ich seh' mal nach.“ Mig Roth warf ihm einen eisigen Blick zu, aber um ihre Lippen zuckte es, als müßte sie eigentlich lachen. „Dull“ sagte sie und deutete auf Bob. Der sprang auf.„Sag doch was!“ „Was denn?“ fragte er ganz atemlos bei diesem plötzlichen Ueberfall. „Irgendwas“, sagte Mig Roth nun etwas Sanfter.„Wenn du gelegentlich mal was sag- test, bekäme ich vielleicht raus, wo's bei dir fehlt.“ „Mir geht's großartig“, versicherte Bob. „Ich möcht' bloß nach Hause.“ „Warum bist du im Rechnen so sckilecht?“ „Ieh kann's nicht leiden“, sagte Bob auf- richtig lächelnd. Er konnte wunderbar lächeln. „Das mußt du eben lernen!“ rief Miß Roth, durch seine Offenheit entwaffnet. „Wirklich, Robert, du mußt! Sonst wirst du's nie zu was bringen.“ „Ja“, sagte Bob. „Wieso ja?“ bohrte sie. „Er meint: ja, er wird's nie zu was brin- gen“, erklärte James.„Ich auch nicht.“ Mig Roth ignorierte ihn. Sie hielt sich an Bob und fragte:„Was willst du denn machen, wenn du groß bist? Erzähl mal. „Ich will Jäger werden und Trapper.., sagte Bob verlegen, aber zuversichtlich. „Und Pferde und Rassehunde züchten will ich“ Das wollte er wirklich. Mig Roth wandte sich zu mir. „Ich will zurück nach Süd-Dakota“, kam ich ihr zuvor.„Ich geh' wieder zu Mary Heaven, und dann heiraten wir. Ich werd' Rechtsanwalt, dann Richter, dann Richter am Obersten Gerichtshof, dann Präsident!“ Miß Roth schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Bitte, geht nach Hause“, sagte sie.„Geht jetzt augenblicklich nach Hause!“* Das Eis auf dem Eric-See und auf den Flüssen und Teichen war schon gefährlich geworden. Der Frühling lag in der Luft. An jenem Samstag, an dem wir bei Miß Roth hatten nachsitzen müssen, brach Jerry Rice auf dem Eis ein und ertrank. Am Be- erdigungstag sah ich das erste Rotkehlchen des Jahres. Wir waren in Jerrys Haus: seine Mutter hatte uns vorbeigehen sehen und hatte uns hereingerufen. Sie dachte, wir —— wollten ihn noch einmal sehen. Wir wollten gar nicht. Wir waren bloß so vorbeigegangen. In der Diele und im Salon roch es nach Weihrauch und Blumen. Wir nahmen unsere Mützen ab. Ein Mann zeigte uns, wo zwi- schen brennenden Kerzen der Sarg stand. Er War mit Lilien geschmückt und mit Atlas ausgeschlagen. Einer nach dem andern gingen wir daran vorbei und sahen uns Jerrys wachsbleiche Stirn und seine rosigen Backen an. „Sieh mal— sieht er nicht ganz natürlich aus?“ flüsterte George Hopper, als wir am Sarg vorbeigingen. George war einer aus unserer Klasse. „Ja- a“, flüsterten wir. „Ich habe noch nie einen Toten gesehen“, flüsterte James. „Eben hab' ich draußen am Fenster ein Rotkehlchen gesehn“, flüsterte ich. „Jetzt kriegen die Hunde bald Junge“, flüsterte Bob. Wir hatten es eilig, raus zukommen. George Hopper blieb noch drin, um Jerry weiter anzusehen. „He“, sagte James, sobald wir draußen Waren,„habt ihr gesehn, wie sie ihn Zu- Serichtet haben? Angemalt wie'n Mädchen! Sogar die Lippen!“ „Jetzt kriegen die Hunde bald Junge. Im Frühling kriegen sie immer welche,“ sagte Bob. „Das hast du schon mal gesagt“, bemerkte ich. Ich sah ihn mir näher an. Du siehst fürchterlich blaß aus!“ „Wo ist das Rotkehlchen?“ fragte James. „Drüben im Chinaberry-Baum War's, sagte ich. Dann rülpste ich. „Mir wird übel“, sagte Bob. „Wir wollen von Jerrys Haus weggehn“, sagte James. „Wozu hat sie uns bloß reinkommen las- Len?“ fragte ich.„Er war doch nicht mal auf unsrer Schule. Der war doch katholisch und ging in die Gemeindeschule.“ „Ich hab' ihn mal verhauen“, sagte Ja- mes.„Der bildete sich ein, er wär' stark. Ich wollte, ich hätt's nicht getan.“ Wir gingen um die Ecke. Dann mußten wr uns plötzlich alle drei auf dem Gehsteig übergeben. FUNFTES KAPITEL. Frühling Am nächsten Samstag gingen wir nach Mentor Marsh hinaus und bauten uns ein Boot. Es hatte einen Boden aus verzinktem Eisenblech, der Rumpf bestand aus einer gro- Ben Kiste, und die Ruder waren aus Latten gemacht. Wir nagelten es mit einem Ziegel- stein zusammen. Aber es schwamm. Von da an gingen wir jeden Samstag hin- Aus. Wir versetzten Babe, fuhren per Anhal- ter die vierzig Kilometer in die Marsch, zo- gen das viereckige Boot aus seinem Schilf- versteck, schöpften es leer und paddelten aufs Sumpfwasser hinaus, um Kaulbarsche urid Alligatorschildkröten zu fangen. Sie la- gen noch unten im Schlamm, wo sie ihren Winterschlaf gehalten hatten. Das störte uns nicht. Wir paddelten eben so herum. Das Kistenboot kippte leicht. Wir redeten nicht viel. Wir mußten uns konzentrieren. Die Zwillinge redeten nie viel. Sie ver- ständigten sich durch Telepathie. Allmählich lernte ich das auch. Eines Tages kam ich da draußen in unserer Kiste dahinter. SECHSTES KAPITEL. Paderewski Die Sommerferien kamen grade zur rech- ten Zeit. Allerdings— eigentlich kamen sie eine Woche zu spät. Wir hatten Aerger mit der Musik. Jungen— gewäöhnliche, nüchterne und nicht auffallend begabte Durchschnittsjun- gen— lassen bis zu einem gewissen Alter Musik, ernste Musik, seufzend und mit eini- ger Vorsicht über sich ergehen. Der Zwang, vor einem Klavier zu sitzen oder mit einer Geige dazustehen und zu üben, ist eine Buße, die man jungen Menschen für ihre sündhafte Jugendlichkeit auferlegt. Außerdem ist es de- mütigend und läppisch— eine gottserbärm- liche Verschwendung von Sonnenschein und Mühe. Und Noten von einer Wandtafel ablesen ist sinnloses Zeittotschlagen. Komerte aber sind eine Sache für sich. Die Memorial Grammar School rühmte sich, eine fortschrittliche Schule zu sein. Während des Schuljahres hatte Miß Roth uns in bestimmten Abständen aus der Schul- Pforte hinaus- und per Autobus oder Stra- Benbahn in die„Konzerthalle“ geleitet. Das gehörte zu dem Programm, nach dem man uns kulturelle Werte vermitteln und uns in neun-, neuneinhalb-, zehn-, zehneinhalb“ und elfjährige kleine Damen und Herren verwandeln wollte. Das sollte uns seelisch bereichern. Mig Roth führte uns geschlossen in den Konzertsaal, wies uns unsere Plätze an und suchte sich selber einen günstigen Sitz, von dem aus sie uns, ihre vierundvierzig Schü- ler, mit verbissener Ruhe und wohlwollen- der Bosheit übersehen konnte. Dann kamen Mig Lewis und Miß Currier, Miß Merrit, Miß Dale und Mig Georges mit den Klassen 4 B und 4 A, 5 B, 6 B und 6 A herein- marschiert und setzten sich um uns herum. Der Direktor, Mr. Eddy, suchte sich einen strategischen Punkt und beobachtete uns fin- ster von dort aus. Ich glaube, er fürchtete sich vor den Konzerten noch mehr als wir, Er wußte, daß die 5 A früher oder späté etwas tun würde, was die Memorial Gram- mar School in schlechten Ruf brächte. Und 50 kam es auch stets. 8 (Fortsetzung folg) lasst letzt bisch Scha Setz Wer. 9 lung jugo und Geri misst Das wise Tito selige Djil. jähr Mon run; auf der Deze dari Meii u Als kün, rich Farm grül rung D habe Beob Ange den, daue dem ein aich ge Klage 0 ihren