gt * 2 JVC c 4 — A FFF — ——— 5 Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: c. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches; Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 65, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Die Sowjetunion erklärte gleichzeitig alle Beschränkungen, denen deutsche Staatsbürger bislang unterworfen gewesen seien, für hinfällig. Sie behält sich jedoch die Ausübung ihrer„Rechte und Pflichten“ aus dem für ganz Deutschland gültigen alliierten Viermächte-Abkommen auch weiterhin vor. Die Sowjetregierung hat bisher nur die Regierung der„Deutschen Demokratischen Republik“, der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, diplomatisch anerkannt. In ihrer Deutschlanderklärung vom vorvergan- genen Wochenende hatte sie jedoch auch Bonn die diplomatische Anerkennung angeboten, falls der Bundestag auf die Pariser Verträge verzichte. Der Erlaß wurde nach einer nur halb- stündigen Vorankündigung vom Pressechef des sowjetischen Außenministeriums, IIjit- schew, den westlichen Journalisten in Moskau bekanntgegeben. Er hat folgenden Wortlaut: „Seit 22. Juni 1941 befand sich die Sowjet- union als Ergebnis eines verräterischen Angriffs durch Hitlerdeutschland in einem Churchill: Erst „ dann Verhandlungen mit Moskau Kriegszustand mit Deutschland. Durch den mit großen Opfern vom sowjetischen Volk und den Völkern der hitler feindlichen Koali- tion geführten Kampf wurden die Hitler- Faschisten beseitigt und die Völker Europas, einschließlich des deutschen Volkes, von der hitlerschen Sklaverei befreit. In Potsdam wurden 1945 Maßnahmen bestätigt, um die Entwicklung Deutschlands als vereinigtem, friedliebendem, demokratischen Staat zu Tördern. 8 „Das Präsidium des Obersten Sowjets der Union der Sozialistischen Republiken findet es anomal, daß Deutschland noch immer ge- spalten und ohne einen Friedensvertrag ist und daß sich das deutsche Volk noch immer in einer ungleichen Position im Vergleich zu anderen Völkern befindet, obwohl zehn ratifizieren Zurückhaltung gegenüber den USA Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London. Beide Häuser des britischen Parlaments eröffneten nach den Weih- nachtsferien ihre Sitzungsperiode, die nach den Erwartungen vieler Parlamentarier die letzte vor den Neuwahlen sein wird. Diese Erwartungen wurden bestärkt durch die in der ersten Sitzung des Unterhauses vom Schatzkanzler abgegebene Erklärung, daß die Regierung sich entschlossen hat, dem langjährigen Drängen aller Frauenorganisa- tionen insoweit nachzukommen, als mit der völligen Angleichung der Gehälter der Weiblichen Staatsbeamten an die iher männ- lichen Kollegen nunmehr ernst gemacht werden soll. Allerdings wird diese Anglei- chung nicht in einem Zuge, sondern in sie- ben gleichen Raten, mit dem 1. Januat die- ses Jahres beginnend, und mit dem Jahre 1961 endend, vollzogen werden. Immerhin können sich aber die Konservativen von diesem Zugeständnis an die weibliche Wäh- lerschaft bei baldigen Wahlen einen Vorteil versprechen. Die Verschärfung der Lage im Fernen Osten, die sowohl in den unnachgiebigen Erklärungen Chou En Lais wie in der Bot- schaft Präsident Eisenhowers an den Kon- greßß zum Ausdruck kommt, wirft einen Schatten auf die bevorstehenden Debatten des Parlaments. Dabei wird die Erklärung des amerikanischen Präsidenten in London viel stärker beachtet als die Auslassungen des chinesischen Premierministers, weil sie als eine Versteifung der amerikanischen Hal- tung gegenüber den auf Bereitschaft zu den englischen Bemühungen um eine Waffen- ruhe in der Formosa- Straße deutenden Aus- lassungen von Dulles und Eisenhower in den letzten Wochen gedeutet wird. Daß die bri- tische Regierung durch die Fassung der Bot- schaft des Präsidenten in Verlegenheit ver- setzt worden ist, kann daraus geschlossen werden, daß das Außenamt jeglichen Kom- mentar dazu ablehnte und daß auch Sir Anthony Eden es unterlieg, dem Unterhause gegenüber zu einer so bedeutsamen Erklä- rung unverzüglich Stellung zu nehmen. Daß nicht nur die Leute vom linken Flügel der Labour-Party über die als Folge der Präsi- denten-Botschaft befürchtete Verschärfung des Konfliktes in Ostasien beunruhigt sind, wurde deutlich, als der dem rechten Labour- Flügel angehörige frühere Verteidigungs- minister Shinwell in der Fragestunde den Premierminister drängte, wegen der Zu- spitzung der Lage im Fernen Osten den Plan eines Zusammentreffens mit Malenkow end- lich zu verwirklichen, was Sir Winston aller- dings ablehnte. Auch die deutsche Frage kam schon wäh- rend der ersten Sitzungsstunde des Parla- ments zur Sprache. Churchill ließ zwei Labour-Abgeordnete abblitzen, die auf Grund der Sowjeterklärung vom 15. Januar ihn aufforderten, eine Viermächte-Konfe- renz zu betreiben. Er erklärte erneut kurz und bündig, daß die britische Regierung nach wie vor eine solche Konferenz nur nach Ratiflzierung der Londoner und Pariser Abkommen für aussichtsreich erachte. Daß die Gegner der deutschen Auf- rüstung mit allen Mitteln bestrebt sind, das Parlament in ihrem Sinne zu beeinflussen, zeigte eine Demonstration von mehreren hundert Personen, dièe auf Aufforderung der kommunistisch inspirierten, aber keines- wegs nur aus Kommunisten bestehenden, „Friedensbewegung“, sich in den Nachmit- tagsstunden vor dem Parlamentsgebäude versammelte. Abteilungsweise wurden die Demonstranten durch die Polizei in die Wandelhalle zugelassen, wo die einzeinen in Gesprächen mit ihren Abgeordneten diese aufforderten, sich für eine Verschiebung der deutschen Wiederbewaffnung einzusetzen. Gefängnisstrafen mit Bewährungsfrist Das Urteil im Belgrader Prozeß gegen Djilas und Dedijer Belgrad.(dpa) Nach eintägiger Verhand- lung wurden die beiden ehemals führenden jugoslawischen Kommunisten Milovan Djilas und Wladimir Dedijer von einem Belgrader Gericht am späten Montagabend zu Gefäng- nisstrafen mit Bewährungsfrist verurteilt. Das Gericht sprach den ehemaligen jugosla- wischen Vizepräsidenten, Djilas, und den Titobiographen Dedijer schuldig,„feind- selige Propaganda“ verbreitet zu haben. Djilas erhielt 18 Monate Gefängnis mit drei- jähriger Bewährungsfrist, Dedijer sechs Monate Gefängnis mit zweijähriger Bewäh- rungsfrist. Beide bleiben auf freiem Fuß. Die Anklage stützte sich im wesentlichen auf die Interviews, die Djilas und Dedijer der„New Vork Times“ und der„Times“ im Dezember gegeben hatten. Beide hatten sich darin über mangelnde politische Presse- und Meinungsfreiheit in Jugoslawien und für die Zulassung einer Opposition ausgesprochen. Als Dedijer und Djilas nach der Urteilsver- kündung kurz nach Mitternacht das Ge- richtsgebäude verließen, wurden sie von ihren Familien angehörigen überschwenglich be- grüßt. Beide Männer lehnten eine Erklä- Tung ab. Die Urteile gegen Dedijer und Dzilas haben in Belgrad nicht überrascht. Politische Beobachter sehen in der Tatsache, daß die Angeklagten auf freiem Fuß belassen wur- den, die Verhandlungen nur einen Tag dauerten und alle Volksansammlungen vor dem Gerichtsgebäude unterbunden wurden, ein Anzeichen dafür, daß der Verhandlung wicht der Charakter eines Schauprozesses egeben werden sollte. Die Schärfe der An- Klage, die auch in der Urteilsbegründung ihren Niederschlag fand, wird als eine deut- liche und letzte Warnung vor jeder staats- feindlichen Betätigung gewertet, die sich nicht nur gegen die beiden Angeklagten richtet. Jahre seit Beendigung der Feindseligkeiten vergangen sind.“ „Das Präsidium des Obersten Sowjets der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken erklärt,„daß die Politik der Vereinigten Staa- ten, Großbritanniens, und Frankreichs, die sich auf die Remilitarisierung Westdeutsch- lands und seine Einbeziehung in aggressive militärische Gruppierungen richtet, wie es in den Londoner und Pariser Abmachungen zum Ausdruck kommt, die Erreichung der notwendigen Uebereinkünfte über die Wie- der vereinigung Deutschlands auf demokra- tischer und friedliebender Grundlage und den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland nicht gestattet hat.“ „Im Hinblick auf die Stärkung und Ent- Wicklung der freundschaftlichen Beziehun- gen zwischen der Sowjetunion und der Deut- schen Demokratischen Republik auf der Grundlage der gegenseitigen Anerkennung und Beachtung der Souveränität des ande- ren, und unter Berücksichtigung der An- sichten der Deutschen Demokratischen Re- publik und der Interessen sowohl Ost- als auch Westdeutschlands, gibt das Präsidium des Obersten Sowjiet durch diesen Erlaß folgendes bekannt: 1. Der Kriegszustand zwischen der Sowjetunion und Deutschland ist beendet und die friedlichen Beziehungen sind hergestellt; 2. alle rechtlichen Beschrän- kungen, die deutsche Staatsbürger betref- fen, welche als Bürger eines Feindstaates betrachtet wurden, sind für ungültig erklärt; 3. die Bekanntmachung über die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland ver- ändert nicht Deutschlands internationale Verpflichtungen und verändert auch nicht die Rechte und Verpflichtungen, die die So- Wjetunion aus dem gegenwärtigen inter- nationalen Uebereinkommen der vier Mächte N Deutschlands als Ganzem ab- eitet.“ Erste Stimmen aus Bonn Die Erklärung der sowjetischen Regierung hat in Bonn wie eine Bombe eingeschlagen. Bundeskanzler Dr. Adenauer wurde sofort über alle vorliegenden Nachrichten aus Mos- kau in Kenntnis gesetzt. Die führenden Ver- treter der politischen Parteien setzten sich so- fort telefonisch mit ihren Parteifreunden in Verbindung. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer er- klärte in einer ersten Stellungnahme, bei diesem sowjetischen Schritt handele es sich um einen neuen Versuch, doch noch zu einem Gespräch mit dem Westen über die Deutsch- landfrage zu kommen. Die sowjetische Er- klärung müsse allerdings sorgfältig geprüft werden, ehe man etwas über ihre Auswir- kungen sagen könne. Der FDP-Vorsitzende Dr. Dehler er- klärte, bei diesem sowietischen Schritt han- dele es sich um einen Schachzug Moskaus, um Stimmung für Ost- West- Verhandlungen zu machen. Dehler sprach die Hoffnung aus, daß die Sowjetunion als Konsequenz ihres Schrittes„nunmehr alle noch in ihrem Ge- wahrsam schmachtenden Kriegsgefangenen freiläßt“. Dehler betonte im übrigen, daß er nicht geneigt sei, die Bedeutung des sowje- tischen Schrittes zu überschätzen. Die Be- endigung des Kriegszustandes liege klar in der Linie der letzten sowjetischen Erklä- rung, in der die Wiederaufnahme diploma- tischer Beziehungen mit Bonn angeboten Wurde. Er glaube nicht, daß die Erklärung sehr große praktische Bedeutung haben werde. Trotz einer spürbaren Senkung des Wasserspiegels der Hochwassermassen, die in den letzten Tagen die Ufer der Seine in Paris überspülten, natte diese Hausfrau in einem Vorort der. französischen Hauptstadt auch gestern noch Ge- legenheit, mit dem Faltboot ihre Einkäufe zu tätigen. Weitere Hochwasserkatastrophen wer- den nun aus Süditalien und Sizilien gemeldet, ausgedehnten Ueberschwemmungen führten. 60 tagelange Regenfälle zu Erdrutschen und Bild: AP „Sowjetische Drohung ernst nehmen“ Ollenhauer sprach im Rundfunk Von unsèerer Bonner ſtedaktion Bonn. In einer Rede, die von den Rund- funkstationen der Bundesrepublik am Don- nerstagabend verbreitet wurde, erklärte der SPP- Vorsitzende Erich Ollenhauer zur Frage der Wieder vereinigung, die Wochen bis zur Abschließenden Beratung der Pariser Ver- träge werden mit sorgenbeladenen Gesprä- chen und mit Zeugnissen der Gewissensnot Allngefüllt sein. Ollenhauer warnte erneut davor, die Drohung der Sowjets, nach der Ratifizierung nicht mehr über die deutsche Wiedervereinigung zu verhandeln, abzutun. Man könne auch nicht die neuesten Vor- schläge Moskaus— wie das durch die Bun- desregierung geschehen seI— mit immer neuen Argumenten beiseiteschieben. Die jüngsten sowjetischen Auslassungen zeigten immerhin eine Fortentwicklung in„unserem Sinne“. a Der Bundeskanzler habe in seiner Rund- funkerklärung seine Absicht unterstrichen, der Ratifizierung der Pariser Verträge den Vorrang vor neuen Verhandlungen zu geben. Dies habe die Sozialdemokraten veranlaßt, den Bundeskanzler noch einmal zu bitten, neue Verhandlungen vor der Ratifizierung anzustreben. Die deutsche Sozialdemokratie Setze damit ihre Nachkriegspolitik folgerich- tig fort. Es sei nicht zuletzt ein Kampf gegen die wachsende Neigung der Welt, das Nebeneinanderleben der beiden großen Machtblöcke auf Kosten der Spaltung Deutschlands aufzubauen. Fragen der CDU an die SPD (AP) Der Pressedienst der CDU warf der SPD am Dienstag vor, in ihrer„immer hem- mungsloser werdenden Agitation gegen die Pariser Verträge und die deutsche Wieder- bewaffnung“ spekuliere die SPD ausschlieg- lich auf Gefühle. Sie glaube offensichtlich, damit verwischen zu können, wie unklar ihre Gedankengänge und wie widerspruchs- voll ihre Politik sei. Der CDU- Pressedienst fragt u. a.: Ob der Oppositionsführer vergessen habe, wie oft der Westen in den letzten Jahren vergeblich versucht habe, die Sowjets zu stellen. Ob er vergessen habe, daß die Westmächte aus- drücklich erklärt hätten, sie würden vor der Ratifizierung der Verträge nicht mit Moskau verhandeln, und ob er vergessen habe, wie oft sich Drohungen der Sowjets als tak- tisches Manöver erwiesen hätten. Der Pressedienst fragt weiter, ob Ollenhauer nicht sehe, daß Moskau über die Hinter- treppe die Anerkennung des Pankower Regimes erschleichen wolle. Die CDU stelle Zuischen Gesfern und Morgen Ein neuer Transport mit 124 Deutschen, die bisher in den unter polnischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten oder in Polen wohnten, ist in der Sowjetzone einge- troffen. Die Umsiedler werden zu ihren An- gehörigen in die Bundesrepublik weiterge- leitet. Die Landesvertretung Baden-Württem- bergs beim Bund ist am Dienstag offlziell in ihr neues Gebäude eingezogen. Wegen Landesverrats in zwei Fällen ver- urteilte der Bundesgerichtshof den Kellner Anton Rosche aus Geislingen/ Steige zu sechs Jahren Zuchthaus. Seine Ehefrau Sonja, er- hielt wegen Beihilfe zum Landesverrat 15 Monate Gefängnis. Der wegen Landes- verrats mitangeklagte Sportlehrer Helmut Lutter aus Berlin-RKaulsdorf wurde zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus ver- urteilt. Rosche war beschuldigt worden, dem tschechoslowakischen Nachrichtendienst mehrfach Nachrichten über Vertrauensleute des Landesamts für Verfassungsschutz Ba- den- Württemberg geliefert zu haben. Botschafter Blankenhorn setzte am Diens- tag in Paris die Besprechungen mit dem französischen Kabinettschef Soutou über die Saarfrage fort. Die Landesgruppe der CSU in der Bun- destagsfraktion der CDU/CSU, wählte ein- stimmig, bei einer Enthaltung, Bundes- minister Franz-Josef Strauß wieder zu ihrem Vorsitzenden. Die Bundesregierung hat die vom Bun- desrat gegen den Gesetzentwurf zur Rege- lung von Ansprüchen aus Lebens- und Ren- tenversicherung geltend gemachten Bedenken abgelehnt, und den Bundestag gebeten, die Beschlußfassung über den Regierungs- entwurf herbeizuführen. Bundespräsident Heuss hat sich bereit erklärt, die ständige Schirmherrschaft über die Deutschen Gesellschaften für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit zu übernehmen. In einen„Milchstreik“ traten in Bremen rund 5000 Arbeiter, Angestellte und Beamte. Der Streik war von mehreren Betriebsräten als Protest gegen die erhöhten Milchpreise angekündigt worden. Zu einem Jahr und drei Monaten Gefäng- nis und 10 300 Mark Geldstrafe verurteilte eine Frankfurter Strafkammer den ehema- ligen zweiten Sekretär des FDJ-Zentralrats in Ostberlin, Heinz Lippmann, wegen Un- treue und Unterschlagung. Lippmann hat im Oktober 1953 bei seiner Flucht nach dem Westen bis zu 170 00 DM- West aus der Kasse des Zentralrats der FDꝗ verurtreut und in der Bundesrepublik verbraucht. Vier ehemalige hohe Beamte der franzö- sischen Vichy- Regierung, die in Abwesenheit zum Tode oder zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden waren, haben sich in Paris dem Staatsgerichtshof gestellt, um eine Wiederaufnahme ihrer Verfahren zu errei- chen. Die portugiesische Nationalversammlung hat einstimmig das Pariser Vertragswerk über die Aufnahme der Bundesrepublik in den Atlantikpakt gebilligt. Die„Unternehmer“- Delegierten des Ost- blocks sind trotz heftiger sowjetischer Pro- teste aus allen Ausschüssen der in Genf tagenden Europäischen Regionalkonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ausgeschlossen worden. In der Be- gründung heißt es, daß die Arbeitgeber- Delegierten des Ostblocks zu den Regie- rungsvertretern gehörten. Die ägyptische Regierung hat den gegen- Wärtig in Kairo versammelten arabischen Ministerpräsidenten die Umwandlung des arabischen kollektiven Sicherheitspaktes in einen Nah- Ost- Verteidigungspakt vorge- schlagen. Agypten fürchtet, daß die arabischen Staaten in einen Krieg hineingezogen wür- den, wenn der Irak die Türkei im Falle einer sowjetischen Aggression zu Hilfe kom- men würde, da der Irak Mitglied der arabischen Liga ist. Die entmilitarisierte Zone an der Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica, die vor einigen Tagen eingerichtet wurde, ist wieder gufgehoben worden. Der Untersuchungs- ausschuß des Rats der Amerikanischen Staa- ten gab bekannt, dag diese Maßnahmen Costa Rica in die Lage versetzen solle, etwa 250 Aufständische zu fangen, die sich in diese Zone geflüchtet haben sollen. Pakistans Generalgouverneur, Gulam Mo- hammed, ist zu einem Staatsbesuch in Indien eingetroffen, von dem die indischen und pakistanischen Staatsmänner eine Lösung der beiderseitigen Streitfragen erwarten. diese Fragen nicht, weil sie nicht bereit Wäre, jede Chance für die Wiedervereini- gung wahrzunehmen. Es müsse aber klar- gestellt werden, mit welchen klaffenden Widersprüchen alles durchzogen sei, was die SPD zur Wiedervereinigung vorbringe. Nach Anführung einiger Beispiele kommt der Pressedienst zu dem Schluß, daß die Wider- sprüche zwischen früheren Ansichten der SPD zu den Ansichten der SPD von heute elementar seien. Brentano wiedergewählt (gn.-Eig. Ber.) Fast einstimmig wurde am Dienstag Dr. von Brentano bei der Neuwahl des Fraktionsvorstandes der CDU wieder zum Vorsitzenden gewählt. Auch die stell- vertretenden Fraktionsvorsitzenden Cillien, Stücklen, Albers und Kunze wurden in ihrem Amt bestätigt. Neu ist lediglich die Wahl des Abgeordneten Dr. Otto Lenz zum Vorsitzen- den des Arbeitskreises für Außenpolitik Dr. von Brentano sagte zu der Rundfunk- ansprache Ollenhauers, dieser Rede in der Formulierung über die Bedeutung der SPD- Agitation gegen die Pariser Verträge— ob er wolle oder nicht— einer Neutralisierung Deutschlands das Wort. Die feste Zusicherung der Westmächte, die Wiederherstellung der deutschen Einheit als ihr eigenes Anliegen zu betrachten, sei eine bessere Garantie dafür, dieses Ziel zu erreichen, als die Erklärungen aus Moskau, die auch nach dem Eingeständ- nis Ollenhauers so vage seien, daß sie noch der Auslegung bedürften. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat für Frei- tag das Bundeskabinett einberufen, um die innen- und außenpolitische Lage der Bun- desrepublik zu erörtern. Er will auch noch in dieser Woche mit den Vorsitzenden der Regierungskoalition zusammentreffen. Für den 5. Februar ist der Parteiausschuß der CDU zu einer Sitzung nach Bonn ein- berufen worden. Er wird sich mit der Kund- gebungswelle der SPD befassen und Gegen- maßnahmen erwägen. Wie man hört, plant der Bundeskanzler, in einer Anzahl Groß- städten Versammlungen abhalten zu lassen, auf denen er den Sinn der Politik der Pari- ser Verträge der Bevölkerung darlegen will. Stellungnahme der FDP Die FDP sieht in der jüngsten sowjeti- schen Erklärung keinen Grund, die parla- mentarische Behandlung des Pariser Ver- tragswerks zu unterbrechen oder aufzuschie- ben. Dies erklärte die Bundestagsfraktion der FDP am Dienstagabend nach einer lan- geren Sitzung, auf der die außenpolitische Situation erörtert wurde. Gleichzeitig wird die„unverzügliche diplomatische Abklärung der Ernsthaftigkeit des sowjetischen An- gebots unter Mitwirkung der Bundesrepu- blik“ gefordert, Seite 2 MORGEN Mittwoch, 26. Januar 1955/ Nr. 20 MAE N Mittwoch, 26. Januar 1955 Ein mildes Urteil Der jugoslawische Staatspräsident, Mar- schall Tito, hat gestern Indien, wohin er zu Anfang Dezember letzten Jahres gereist war und von wo aus er auch Burma einen Besuch abstattete, wieder verlassen und die Rück- Teise nach Belgrad angetreten. Ob es der Zufall oder sonst wer Wollte, sei dahinge- Stellt— jedenfalls geschah es während Titos Ko-Existenz-Gesprächen in Indien, daß sich innerhalb der jugoslawischen Staatsgrenzen wiederum ein Konflikt entzündete, der seine Nahrung in der Auseinandersetzung genau jener politischer Prinzipien fand, um deren Ko-Existenz, global gesehen, man sich in Neu Delhi so sehr bemühte. Etwa vor Jahresfrist war der damalige stellvertretende jugoslawische Ministerpräsi- dent, Milovan Djilas, vom Zentralkomitee der jugoslawisch- kommunistischen Partei unter dem Vorsitz Titos aller seiner Aemter und Ehrenstellen entbunden worden. Veran- lassung dazu gab eine von Dfilas verfaßte und in der parteiamtlichen Zeitung„Borba“ Veröffentlichte Artikelserie, in der die Ver- Wirklichung der bis zu diesem Zeitpunkt schon mehrmals offiziell propagierten Demo- Kratisierung des Landes gefordert wurde. Freie Meinungsbildung und Gruppenbildung innerhalb der herrschenden Partei wurden damals von Dzilas als Fundamente zu einer umwandelnden innerstaatlichen Entwicklung genannt. In dem Verfahren vor dem Zentral- Komitee schwor Djilas schließlich den von mm vertretenen„revolutionären“ Ideen ab Und zog sich als Uebersetzer bei einem ver- lag in das Privatleben zurück. Der„Empfeh- Jung, den auf so schändliche Art gefallenen Farteiexponenten auch im Allgemeinen menschlichen Umgang zu meiden, widerstand jedoch sein Freund, das als Tito-Biograph berühmt gewordene Mitglied des Partei- komitees, Wladimir Dediſer. Dafür mußte Dedijer kurz nach der Ab- veise Titos nach Indien vor dem Partei- komitee anscheinend recht massive Rügen hinnehmen. Postwendend erschien in der Londoner„Times“ ein Interview mit Dedijer, in dem dieser den Druck beklagte, dem er nun wegen seines Verhaltens Djilas gegen- über ausgesetzt wurde, und in dem er die Befürchtung äußerte, sämtliche freiheitlich gesinnten Mitglieder der Partei könnten Über Kurz oder lang einer Säuberungsaktion Anheimfallen. In der„New Vork Times“ er- klärte sich kurz danach Djilas mit Dedijer solidarisch und forderte, über seine vor Jahresfrist geäußerten Meinungen weit hin- Ausgehend, eine zweite Partei, sozialdemo- Kratischen Charakters, für Jugoslawien. Daß Titos Vertreter in der Regierung, Kardelj, darauf sauer reagierte, ist nicht verwunderlich,„Da ihre Erklärungen“, so heißt es in der Anklageschrift des am Mon- tag gegen Djilas und Dedijer in aller Heim- Uchkeit abgewickelten Prozesses,„Jugosla- Wien den größten Schaden zufügen und zu emem ausländischen Druck auf die innere und äußere Politik Jugoslawiens führen mtißten“ wurden die beiden vor Gericht gestellt. Nach etwa fünfzehnstündiger Verhand- lung wurden Djilas und Dediſer, zu relativ harmlosen Freiheitsstrafen verurteilt(siehe Seite 1), mit Bewährungsfrist auf freien Fuß gesetzt. Wollte man unter Verzicht auf einen Schauprozeß mit harten Strafen keine Märtyrer schaffen? Es wäre möglich. Oder hat Tito mit Rücksicht auf das An- sehen der beiden, Revoltierer“ im westlichen Ausland(auch die deutsche Sozialdemokra- tie hat, wie gemeldet, für die Angeklagten Partei ergriffen) aus der Ferne zu demon- strativer Nachsicht ermahnt? Auch das ist möglich. Ja es ist sogar wahrscheinlich, daß „der ausländische Druck“, wegen dessen Pro- vozierung Djilas und Dedijer verurteilt wurden, doch ein vielleicht zunächst erwoge- nes Strafmaß herabgedrückt hat und eine andere Form des Prozesses verhinderte. Denn Tito braucht noch Kredit beim Westen. Wie er aber mit den Wünschen nach Koexi- stenz im eigenen Lande fertig werden will, ohne den Riemen der auf eine Partei aus- Serichteten staatsbürgerlichen Disziplin wie- der enger zu schnallen. 2 Diesem Kunst- stück sehen wir gespannt entgegen. Wolfgang von Gropper Auf der ersten Seite dieser Ausgabe berichten wir über den Nachhall, den Eisenhowers Botschaft an den Kongreß, in der er um Vollmachten in der ameri- kanischen Formosa-Politik ersucht hat, findet. Der nachstehende Artikel gibt einen Ueberblick über die Entwicklung, die zu der gefährlichen Situation in der Formosa-Straße geführt hat. In der Straße von Formosa ist ein Szenen wechsel im Gange. Die Rückeroberung der im Mai 1954 von den Nationalchinesen be- Setzten Insel Vikiangshan durch rotchine- sische Landungstruppen hat die internatio- nalen Spannungen verschärft. Unmittelbar nach der Kapitulation der nationalchinesischen Garnison auf der 35 Kilometer vom Festland entfernten kleinen Insel erklärte der ameri- kanische Außenminister Dulles, die der chinesischen Küste vorgelagerten Inselgrup- Pen seien für die Verteidigung Formosas und der Pescadores-Inseln ohne strategische Be- deutung. Das gelte sowohl von der Tachen- Gruppe, die bisher als das„Außenwerk⸗ Nordformosas angesehen wurde, wie von Matsu und Quemoy. Seit Monaten stehen die Inselgruppen zwischen dem chinesischen Festland und For- mosa im Brennpunkt der Weltpolitik. Schon kurz nach dem Abschluß der Genfer Ost- aslen-Konferenz erklärte der chinesische Ministerpräsident und Außenminister Chou En Lai, daß Formosa um jeden Preis„be- freit“ werden müsse. Unmittelbar danach begannen die Rotchinesen, einzelne Inseln der Gruppen Tachen Matsu und Quemoy zu überfliegen, zu beschießen und mit Stoß- trupps anzugreifen. Damit wurde für Wa- Von unserem Mitarbeiter F. K. Haas shington die Frage aktuell, ob diese Insel- Sruppen von den USA verteidigt werden sollen oder nicht. Als Präsident Truman zwei Tage nach Ausbruch des Krieges in Korea im Juni 1950 die Neutralität Formosas proklamierte und die Siebente US-Flotte in die Gewässer um die Insel entsandte, waren nur die Pesca- dores-Inseln in den Befehl eingeschlossen. Während amerikanische Flugzeugträger, Schlachtschiffe und Zerstörer in der Straße von Formosa kreuzten, gingen damals die militärischen Vorbereitungen auf beiden Seiten weiter. Der Zusammenhang zwischen der Front in Korea und der Küste gegenüber der Insel Formosa wurde offenbar, als man erfuhr, daß durch die Anwesenheit der nationalchinesischen Truppen Tschiangkai- scheks mehr als 300 000 Rotchinesen auf dem Festland gebunden seien. In Washington war man sich stets dar- über im klaren, daß die strategische Bedeu- tung der Inselgruppen von Tachen, Matsu und Quemoy ihre geringe Größe bei weitem übertrifft. Diesen Inselgruppen, die größten- teils seit 1949 von nationalchinesischen Trup- pen besetzt sind, kam bisher die nicht unwichtige Rolle der Vorposten für Formosa zu. Von ihnen aus wurden die Schiffahrts- Wege entlang der chinesischen Küste kontrol- Uert. Eine wirksame Blockade des chinesi- schen Festlandes ist ohne sie nur schwer durchführbar. Inzwischen wurde mit der Unterzeichnung des Verteidigungspaktes zwischen den Ver- einigten Staaten und der nationalchinesi- schen Regierung auf Formosa der Schlug- Gefängnis für Malskat und Fey Das Urteil im Bildfälscher-Prozeſß/„Selbstverständlich Revision“ Lübeck, 25. Januar In dem großen Bildfälscherprozeß sprach am Dienstag Landgerichtsdirektor Dr. Bram- mer, der 25 Wochen lang den Vorsitz geführt Ratte, das Urteil: ein Jahr und acht Monate Gefängnis für den Restaurator Dietrich Fey, ein Jahr und sechs Monate Gefängnis für Lothar Malskat. Außerdem wurde beiden verboten, für die Dauer von drei Jahren als Restauratoren und Kirchenmaler tätig zu sein. Während Fey die Untersuchungshaft nicht auf die Strafe angerechnet wurde, sol- len bei Malskat vier Monate als verbüßt Selten. Das Verfahren gegen den Maler Bernhard Dietrich-Dirschau wurde einge- stellt; der Kirchenbaumeister Dr. Fendrich Wurde freigesprochen. Soweit sie verurteilt wurden, haben die Angeklagten die nicht unerheblichen Kosten des Verfahrens 2u tragen. Die Verteidiger Malskats und Feys erklärten, daß sie gegen die Urteile„selbst- verständlich Revision beim Bundesgerichts- hof einlegen werden. 5 Der Termin der Urteilsverkündung hatte noch einmal zahlreiche Menschen auf die Beine gebracht. Zwei Stunden vor Sitzungs- beginn war der Saal völlig überfüllt. Vor der Urteilsverkündung warnte der Vorsit- zende nachdrücklich vor jeder Beifalls- Oder Migfallenskundgebung, da er nicht nur sofort den Saal räumen, sondern auch jeden daran Beteiligten bestrafen lassen würde. In der fast zweistündigen Urteilsbegrün- dung hieß es dann, daß die Kirchenleitung in Lübeck ihren Willen, die Wandgemälde im Chor der 700 Jahre alten Marienkirche nur restaurieren, aber nicht ergänzen zu Wollen, un mißverständlich zum Ausdruck Sebracht habe. Es könne keine Rede davon sein, daß sie von den Fälschungen gewußt habe. Dietrich Fey habe sie getäuscht und sich schon insofern eines schweren Betrugs schuldig gemacht. Zweifellos habe ihn dabei eine Bereicherungsabsicht geleitet. Das Gericht charakterisierte Lothar Mals kat als einen Mann, der aus künstlerischem Ehrgeiz und Geltungsbedürfnis gehandelt habe.„Malskats Absicht, Fey zu entlarven“, sagte der Vorsitzende,„mußte für den Schuldspruch unerheblich bleiben, nachdem er selbst an dem Betrug so aktiv teilgenom- men hatte“. Auch in der Bilderfälscheraffäre sehe das Gericht Fey insofern als schuldig an, als er habe wissen müssen, daß die von Malskat erhaltenen und weiter verkauften Gemälde und Zeichnungen Aligeblich Werke alter Meister— gefälscht Waren. Jedoch sei nicht erwiesen, daß Malskat von Fey erst zum Fälschen verleitet oder ge- zwungen worden sei. Auch diese Fälschungen habe Malskat aus künstlerischem Ehrgeiz und um des Verdienstes willen begangen, nicht aber aus wirtschaftlicher Notlage. Strafmildernd sei für beide Angeklagten die Zeit, in der die Taten begangen wurden und die Tatsache, daß man sie ihnen so er- leichterte, ins Gewicht gefallen. Für Fey habe dagegen strafverschärfend, nicht nur der schwere Vertrauensbruch, dessen er sich der Kirche gegenüber schuldig machtée, son- dern auch die Dreistigkeit, mit der er dabei zu Werke ging, wirken müssen. Es spreche Zwar gegen Malskat, daß die Fälschungen nicht ohne sein Talent möglich gewesen Wären, es müsse aber berücksſchtigt Werden, daß sie ohne ihn wahrscheinlich niemals entdeckt worden wären. Seine Motive seien vielschichtig und zwielichtig gewesen. Er sei jedoch mit der Wahrheit auf einem Wege geblieben, der zweifellos für ihn sehr schwer Zu gehen wor. Seorge M. Galweit Ein paar Inseln in der Formosa-Straße Einst galten sie als Vorposten, heute sind sie„ohne strategische Bedeutung“ stein in das westliche Bündnissystem im Fernen Osten gefügt. Dieses System ist von den Amerikanern seit 1951 planmäßig auf- gebaut worden. Damit ist aber auch die Linie festgelegt, die Washington als Begren- zung einer kommunistischen Expansion ge- setzt haben will. Die von den Nationalchinesen besetzten Inseln vor dem chinesischen Fest- land liegen jenseits dieser Linie. Diese Tat- sache hat nicht allzu sehr überrascht, zumal man schon anläßlich der Beschießung der Insel Quemoy durch rotchinesische Küsten- batterien in amerikanischen Kommentaren lesen konnte, Quemoy und die anderen Eilande der Inselkette gehörten, geographisch gesehen, eigentlich eher zum chinesischen Festland als zu Formosa; sie seien schließ- Delfinen. 9. ———— 4„-5„p„„ 0 e 2 hun affen, Kune gan Beeten Hage ln 8 0 1 r — 5—— Kung 3 da lich auch nicht von großem strategischen Wert. Mit fast den gleichen Worten hat nun Außenminister Dulles eine Aktion eingeleitet, die einem Szenenwechsel in der Straße von Formosa gleichkommen dürfte. Mit der Be- gründung„ohne strategische Bedeutung“ hat die Räumung der Tachen- Inseln begonnen. Die DAG zur Wehrfrage Hamburg.(dpa) Die Deutsche Angestell- ten-Gewerkschaft OA) ist der Ansicht, daß die Schaffung einer Wehrmacht eine der politischen Fragen ist, die nicht in den Be- reich gewerkschaftspolitischer Entscheidun- gen fällt. In einem demokratisch regierten Staat seien grundlegende politische Fragen in erster Linie von den Trägern der poli- tischen Demokratie, den politischen Parteien und dem Parlament, zu treffen. Ausgeglichener Etat in Rheinland-Pfalz Dr. Nowack: Große Unbekannte ist die Auswirkung der Steuerreform Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Mainz, 25. Januar Mit der Etatrede des Finanzministers Dr. Wilhelm Nowack begann der Landtag von Rheinland-Pfalz am Dienstag die Beratungen des Haushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1955/56. Der ordentliche Etat schließt in Aus- gaben und Einnahmen mit 893,8 Millionen Mark ab und hat sich damit gegenüber dem Rechnungsjahr 1954/55 um 48,6 Millionen Mark erhöht. Der außerordentliche Etat, der mit 220,3 Millionen Mark in Einnahmen und Ausgaben abschließt, ist um 25 Millionen Mark höher als im laufenden Rechnungsjahr. In seiner Rede sagte Pr. Nowack, die Be- ratungen des Haushaltes begännen zu einem Zeitpunkt, in dem die allgemeine Wirt- schaftssituation befriedigend sei. Die große Unbekannte für das kommende Haushalts- jahr sei aber die Auswirkung der Steuer- senkung auf die Einnahmen des Landes. Dr. Nowack vertrat die Ansicht, daß sich das Auf- kommen aus Lohnsteuer und veranlagter Einkommensteuer nicht auf der bisherigen Höhe halten werde. Ein Ausgleich des Haus- haltes sei dennoch möglich gewesen, weil bei einer Anzahl anderer Steuern das Aufkom- men habe höher veranschlagt werden können, und weil das Finanz ministerium an dem Grundsatz festgehalten habe, dag Aufbau und Funktion der Verwaltung in Rheinland- Pfalz im wesentlichen vollendet seien. Daher habe das Finanzministerium bei mehreren Ansätzen keine höheren Anforderungen als in den vergangenen Jahren zugelassen. Schutz gegen Hochwasser Durch die einstimmige Annahme von zwei Anträgen, die von der CD- und von der SPD-Fraktion eingebracht worden waren, beauftragte der Landtag die Landesregie- rung, einen zentralen Plan für den Ausbau und die Verbesserung aller Schutzeinrich- tungen gegen Hochwasser auszuarbeiten. Ministerpräsident Altmeier, der in seiner Erwiderung allen Helfern gegen das Hoch- Wasser dankte, sagte die Ausarbeitung des geforderten Planes zu, zu dessen Durchfüh- rung ein sich auf mehrere Jahre erstrecken- der Finanzierungsplan ausgearbeitet werden rrrüsse. 5 — Präsident Eisenhower vom Repräsentantenhaus bereits ermächtigt Washington.(AP/ dpa) Das amerikanische Repräsentantenhaus hat Präsident Eisen- hower am Dienstag die am Tage zuvor ge- forderte Vollmacht erteilt, zur Verteidigung Formosas und der Pescadoren-Inseln alle die ihm notwendig erscheinenden Maßnahmen zu ergreifen. Das Repräsentantenhaus leitete den damit angenommenen Entschließungsantrag dem Senat zu. In der Debatte des amerikanischen Reprä- sentantenhauses hatte der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses, der Demokrat James P. Richards, am Dienstag erklärt, dig dem Haus vorliegende Resolution der Regie- rung beschränke in keiner Weise das Recht, im Kriegsfalle Wasserstoff- oder Atombomben anzuwenden. Eine solche Anwendung unter- liege den bestehenden Gesetzen über die Streitkräfte und die Atomenergie. Die Reso- lution sehe mithin weder eine Ermächtigung noch eine Beschränkung in dieser Hinsicht vor. Differenzen im BHE endgültig beigelegt? Bonn.(gn.-Eig.-Ber) Vergeblich warteten die Bonner Journalisten am Dienstag auf „den großen Knall im BHE“. Nach einer langwierigen Sitzung teilte die Bundestags- raktion des Gesamtdeutschen Blockes/ BHE mit, daß die Meinungsverschiedenheiten zwi- schen Minister Kraft und einem Teil der Bundestagsfraktion beigelegt seien. Kraft habe erklärt, daß er mit seinen Presseerklä- rungen und Rundschreiben niemanden per- sönlich diffamieren wollte. Es sei ihm ledig- lich um die Klärung sachlicher Meinungs- verschiedenheiten gegangen. Damit seien die Differenzen behoben und der Weg für eine weitere erfolgversprechende Arbeit frei ge- macht, stellte die Bundestagsfraktion fest. Volksschulgesetz für Rheinland-Pfalz verabschiedet Mainz.(Ft.-Eig.-Ber.) Der Landtag nahm am Dienstag mit den Stimmen der CDV und FD gegen die Stimmen der SPD das Volksschul- gesetz für Rheinland-Pfalz in dritter Lesung an. Das Gesetz, das in den letzten Monaten heftig umstritten war, regelt die gesamte Organisation, die Verwaltung und die Finan- zierung der Volksschulen. Auch das Eltern- Antragsverfahren für die Umwandlung oder Neuerrichtung von Konfessionsschulen ist in dem Gesetz verankert. Die SPD begründete ihre Ablehnung damit, daß das Gesetz von politischen Machtansprüchen bestimmt sei, und daß es nicht zeitgemäß und fortschritt- lich sei. In der mehrstündigen Debatte kam es noch einmal zu heftigen Auseinandersetzun- gen um den Paragraphen über die Stellung des Lehrers. Die SPD hatte kritisiert, daß diese Bestimmungen eine Minderbewertung des Lehrerberufes ausdrückten und die Grundrechte einschränkten. Die Opposition beantragte daher die Streichung der Bestim- mung, nach der der Lehrer die Voraussetzun- gen erfüllen muß, die sich aus der jeweiligen Schulart ergeben. G Dagegen enthält der umstrittene Para- graph in seiner endgültigen Form eine so- genannte Toleranzklausel, die während der Beratungen im kulturpolitischen Ausschuß nach der zweiten Lesung eingefügt worden War. Diese Klausel bestimmt, daß der Lehrer in Unterricht und Erziehung darauf zu achten hat, daß die religiösen Empfindungen der Schüler nicht verletzt werden. 5 Es wär so schön gewesen In unserer Ausgabe vom Samstag berich- teten wir über die Mannheim besonders interessierenden Positionen des badisch- Württembergischen Staatshaushaltsplanes für das Jahr 1955/56. Leider passierte bei der Uebermittlung des Berichtes insofern ein Fehler, als dort für die Wirtschaftshochschule Marmheim ein unrichtiger Zuschußbetrag ausgewiesen wurde. Tatsächlich beläuft sich der vom Land zu leistende Zuschußbedarf bei voraussichtlich 234 500 Mark Einnahmen und 972 200 Mark Ausgaben auf 737 700 Mark gegenüber 642 200 Mark im noch laufenden Etatjahr 1954/55. In den Ausgaben sind neben den üblichen laufenden Unkosten weitere 60 000 Mark für die Inneneinrichtung des neuen Hochschulgebäudes und 20 000 Mark Als einmaliger Zuschuß an das Mannheimer Studentenwerk für die innere Einrichtung der neuen Mensa enthalten, die insgesamt rund 43 000 Mark kosten wird. „So sieht es der Westen“ Kritische Bemerkungen über Rundfunksendungen für die Sowjetzone Kürzlich gab uns die englische Zeitschrift „Economist den guten Rat, daß wir die Deutschen hinter dem Eisernen Vorhang durch unsere Propaganda aktiver ansprechen sollten. Dadurch würde es für die Sowjets schwieriger sein,„ihre Position in Mittel- deutschland zu halten als aufzugeben“, und die Wiedervereinigung könnte, schneller als Wir denken, eines Tages ganz von selbst kom- men. Falls diese Meinung nicht mit der Ab- sicht geäußert wurde, die Bundesrepublik quasi für das Nichtgelingen der Wiederver- einigung verantwortlich zu machen, muß eine solche Behauptung zumindest als übertrieben optimistisch bezeichnet werden. In einem Punkt hat der„Economist“ aller- dings recht: unsere Propaganda ist nicht sehr Sut. Wer daran zweifeln sollte, braucht nur eine zeitlang die Sendungen des westdeut- schen Rundfunks zu hören, beispielsweise die für die Sowjetzone bestimmte Südwestfunk- Reihe„So sieht es der Westen“, Es ist eine wichtige Stimme, die drüben auch gehört Wird, soweit sich das nach dem zufälligen Echo, das ab und zu herüberklingt, beurtei- len läßt. Daß die westdeutschen Kommen- tatorxen dabei kräftig auf die Pauke hauen und aus jeder sich bietenden Gelegenheit Politisches Kapital zu schlagen suchen, ist, Wie die Dinge nun einmal liegen, eine unver- meidliche Begleiterscheinung des Kalten Krieges. Pariser Verträge und Saarproblem, Berliner Wahl und Moskaukonferenz, EVG Und Atlantikpakt, EVG und Koexistenz und Was es sonst noch an wichtigen Themen gab, das alles wurde den Hörern in der Sowiet- zone so interpretiert, wie es der Westen das heißt: die Bundesregierung— sieht. Und Als dieser Sicht wurden auch die Schwierig- keiten der Wadervereinigung deutlich auf- gezeigt, derart, daß den Hörern durchaus klar werden mußte, wie lange es bis zur endgül- tigen Lösung dieser Frage noch dauern Kann, da„der kürzeste Weg nicht immer der beste 1 Nun brauchten sich aber die Deutschen durch ihre Abhängigkeit von weltpolitischen Konstellationen und durch die Zurückstel- lung dieses Problems an den Konferenz- tischen der Großmächte doch eigentlich nicht daran hindern zu lassen, sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen, wie es zum Beispiel nach der Wiedervereini- gung aussehen soll. Im Rundfunk hörte man nichts dergleichen, obwohl es die Be- völkerung der Sowjetzone sicherlich bren- nend interessieren würde. Stattdessen hören die Menschen in der Sowietzone immer nur, wie herrlich weit Wir es im Westen gebracht haben und wie dumm und falsch und schlecht alles bei ihnen ist. Das wird dazu noch in einem do- zierenden und zuweilen recht überheblichen Ton vorgetragen, als ob es sich eigentlich gar nicht lohne, sich mit Tatsachen und Er- schemungsformen, Tendenzen und Wirkun- gen des marxistischen Sozialismus russischer Prägung eingehend auseinanderzusetzen. Wenn man es doch tut, dann geschieht es in einer bissigen, oftmals billigen Polemik und Wird mitunter sehr kühl distanziert und sehr von oben herab gesagt.. Vielleicht wollen sie etwas anderes hören Als unsere gescheiten Leitartikel und iro- nischen Glossen. Vielleicht möchten sie statt politischer Nachhilfestunden auch manch- mal einen menschlichen Trost bekommen, damit sie unsere brüderliche Verbundenheit fühlen und ihr Vertrauen zum Westen wie⸗ derfinden. Aber der Westen macht es sich in seinen Rundfunksendungen leicht, Er ist der reiche Onkel, der die arme Verwandt- schaft moralisch unterstützt— und gar nicht merkt, dag man sich fremd geworden ist und dag man schon längst eine andere Sprache redet, die drüben nicht mehr ver- standen wird. Fühlt man sich hier so sicher, daß man es sich leisten kann, 18 Millionen Deutsche mit dieser oberflächlichen und selbstzufriedenen Propaganda abzüspeisen, anstatt einen echten Kontakt mit den Hörern zu schaffen? So entsteht der Eindruck, dag unsere Propagandisten an sehr wesentlichen Din- gen vorbeireden. Die Liste der Fehler und Versäumnisse ist lang. So wurde beispiels- weise die sowjetzonale Aktion„Frohe Ferien für unsere Kinder“, an der auch viele west- deutsche Kinder teilnahmen, als plumper „Rattenfängertrick“ abgetan, anstatt daß man den Kindern aus Mitteldeutschland ein ähnliches Geschenk im Westen anbot. Hier sprach sogar der Südwestfunk von Trägheit und Unvermögen, von Mangel an Phantasie und Selbstvertrauen, Aber zum Jahresbeginn fand der Spre- cher des Südwestfunks jenen persönlichen Ton, den alle diese Sendungen haben müß- ten, um den Menschen drüben eine wirk- liche Lebenshilfe zu geben. Da wurde auch von den Irrtümern gesprochen, die im Laufe des Jahres passiert sind, von falschem Zungenschlag, der aus Zorn und Eifer ent- stand, und es wurde eine gewisse Unsicher- heit zugegeben, weil man kein deutliches Echo von der anderen Seite hat. Damit wären wir wieder bei unserem Ausgangs- punkt angelangt: wer die psychologischen Wirkungen seiner Propaganda nicht kon- ktrollieren kann, läuft Gefahr, eine schlechte Propaganda zu machen: 1 8 „So sieht es der Westen.“ Sieht er es richtig? 5 Eva Patzig der Fragen der Parlamentsreform Auch Formalitäten haben ihre Bedeutung/ Das Problem der parlamentarischen Kontrolle Arbeitsweise und Wirkungsmöglichkeit, Stil und Reform des Parlaments stehen im Mittelpunkt von Erörterungen, deren sich auch Funk und Fernsehen angenommen haben. Mit Einzelheiten der parlamentari- schen Etikette beschäftigte sich auch der Aeltestenrat des Bundestages. Diese Forma- itäten sind für die Atmosphäre der pärla- 5 Tätigkeit nicht ganz unwesent⸗ ich. 0 Bemerkenswerterweise befürworten Träger der klassischen parlamentarischen Tradition, Wie etwa Altlandtagspräsident Wilhelm Keil, den dunklen Anzug für die Parlamentarier. Die Rückkehr zum offiziellen Gehrock aller- dings Wirkt in einer Zeit, die das ihr ange- messene Gewand im Sakko gefunden hat, leicht übertrieben. Der Vorschlag, sich bei Abstimmungen von den Plätzen zu erheben, anstatt nur den Arm hochzuhalten, würde Stimmabgabe etwas Bekennerhaftes geben, was den Ernst der Handlung durch- aus unterstreichen könnte. Der weitere Vorschlag, die Abgeordneten einen Eid ablegen zu lassen, daß sie als Ver- treter des ganzen Volkes, unabhängig von Weisungen und Aufträgen ausüben werden, rührt an ein Grundübel unseres Parlamen- tarismus. Einige angesehene Abgeordnete sprachen im Fessischen Rundfunk ganz unverblümt von denjenigen ihrer Kollegen, die als Lobbyisten aus der Vorhalle des Parlaments bis in den Sitzungssaal vor- gedrungen seien und die während der Aus- schußberatungen erst dann munter würden, Wenn Angelegenheiten ihres Berufsstandes. Wirtschaftszweiges oder einer sonstigen Gruppe zur Sprache kämen. Die Gefahr, daß hier die eigensüchtigen Interessen eines Teils über die Entscheidungen im Sinne der Gesamtheit gestellt und damit die Aufgaben des Parlaments verfälscht werden, liegt auf der Hand. Die gutgemeinte Mahnung an die Parteien, in der Auswahl ihrer Kandidaten sorgfältiger zu sein, kommt so lange nur, begrenzte Bedeutung zu, als die Wähler nicht entsprechend reagieren. Die Kernfrage aller Erörterungen aber bleibt, inwieweit das Parlament überhaupt fähig ist, außer der Gesetzgebung auch die Kontrolle über die Exekutive auszuüben. Nach dem Grundgesetz geht die Staatsgewalt Zwar vom Volke aus. Die Macht des Par- laments wird aber eingeschränkt durch das konstruktive Mißtrauensvotum, das die ein- zelnen Minister der unmittelbaren par- lamentarischen Verantwortung entzieht und einen Regierungswechsel beinahe unmöglich macht. Bundestagspräsident Dr. Gersten- maier mahnte zwar, den Einfluß des Par- laments trotzdem nicht zu unterschätzen. Nach außen hin ergibt sich aber doch der Eindruck, daß die Initiative überwiegend bei der Regierung liegt, die auch fast alle Gesetzentwürfe einbringt, und daß das Par- lament die politischen Maßstäbe für die An- wendung seiner Gesetze durch den Verwal- tungsapparat nicht durchzusetzen vermag. Zudem liegt die parlamentarische Kontrolle fast ausschließlich in den Händen der Oppo- sition, die zwar zu reden vermag, aber bei Beschlüssen in der Minderheit bleibt. Eines der wichtigsten Probleme ist also, einen ver- nünftigen Ausweg aus der Zwickmühle zu finden, die Stellung des Parlaments zu stär- ken. ohne die Stabilität der Regierung zu gefährden. Erhard Becker Nr. 20 Straß Für . Tade WAN U brate Haus mike toriu Be Zelle ser d ein, keln mehl Feucl Auf ge toffel Leim einze enthe A. der v Wäsce groge — die i. etwWqAi¹ Wass mini De tes 11 Besti e Frau zuste Tarif Ansc die 1 Män . sung den, gewi hob Land gab arbe das 8 nur die g Uebe muß schei UL * Büge über. mit micht Meh Krus der Das durel auch näml! brik, dem lenses Wie bum! chen Leim —— nl A e „ 1 0 1 Fr. 20/ Mittwoch, 26. Januar 1955 * Stra ßenanzug aus Tweed Für die Hausfrau notiert: 8 Modell Horn(Foto: Kürten) n 9 — Selte 8 Eleganz ist nicht vom Geldbeutel abhangig Modekönig Christian Dior empfiehlt Einfachheit, Pflege und guten Geschmack Christian Dior, der ungekrönte König in Paris, der Mann, der den Neu Look und die H-Linie erfand, kat ein Buck über die Mode geschrieben. Kein Mode- Buch im üblichen Sinne, sondern ein zeitloses Abe des guten Geschmacles. Die Regeln, die er aufstellt, naben Allgemeingültigkeit und sind so wenig anmaßend, ja geradezu bescheiden vorge- bracht, daß man sich unschwer dahinter den Mann vorstellen kann, der trotæ Beruhmt- keit und Erfolg so schüchtern und menschensckeu sein soll, daß er bisher erst zweimal zu überreden war, bei seiner eigenen Modenschau zu erscheinen. Das Büchlein von Christian Dior, das nun auck in Deutsch vorliegt(vom Herbig- Verlag in ansprechender Aufmachung herausgebracht), hat außer dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit noch einen besonderen Vorzug: Es ist für jene Frauen geschrieben, die nie im Leben in deer Lage sein werden, sich ein Kleid von Dior a⁊u bestellen, für die Frau mit dem schma- len Geldbeutel, die hin und wieder einen Stoff selbst verarbeitet oder Fertigkleidung kauft. Denn, so behauptet Dior, Eleganz ist nicht in erster Linie vom Geldbeutel ab- hängig, eine Behauptung, die er trefflich zu demonstrieren weiß. Die goldene Regel, wonach der Kleiderschrank einer Frau nur wenige, aber gute Sachen enthalten soll, bestätigt der Mann, der die elegantesten Frauen der Welt anzieht. Es sind nütalicke Ratschläge, die sich spielend— und æzu einem großen Teil kostenlos— in der Pruis verwerten lassen.„Miele glauben, daß Haute Couture etbas ist, das nur die Wohlhaben- den angeht. Hierin irrt man jedoch: Jede Frau kann elegant sein.. Einfachheit, guter Geschmack und Pflege sind drei Grundgesetze, deren Beacktung sie ein Geld kostat.“ (Wir bringen nachfolgend einige Auszüge aus Christian Diors„Abe der Model, im Herbig- Verlag erschienen ist.) FARBEN Lebhafte Farben sind bezaubernd, aber sie müssen mit Vorsicht gewählt werden. Selbst die schönste Farbe wird ihre Wirkung verlieren, wenn Sie sie täglich tragen. Ein- drucksvolle Farben verlangen Wechsel. Auch in der Natur ist nichts beständig, die Land- schaft wechselt täglich, und das Meer ist auch nicht eine Minute lang gleich. Wenn Sie Ihre Kleidung verändern wollen, errei- chen Sie das mit einem Farbefffekt. Zum Beispiel mit einem smaragdgrünen Schal, einer leuchtend rote Rose, einer goldgelben Stola oder königsblauen Handschuhen. Falls Sie nur über wenig Garderobe verfügen, ist es besser, nur die Zubehörteile farbig zu halten. Ein buntes Kleid kann sehr fröhlich und belebend aussehen, nur werden Sie es sich leicht übersehen und nicht so viel da- von haben, wie von einem schwarzen oder dunkelblauen. Wenn ich von Farbe spreche, meine ich die hellen, leuchtenden, nicht neu- trale Töne, wie Grau, Beige, Blau oder Schwarz, die man selbstverständlich täglich tragen kann. Aber auch diese„Farben“ müssen zu Ihrem Gesicht, mhrem Haar und ihren Augen passen. Beigefarbene Töne Die Küche gleicht einem chemischen Labor Von Pilzen, Kasein, Dextrin und Kohlensäure Gut möglich, daß Sie eine Hausfrau ohne N Tadel sind. Wissen Sie aber beispielsweise, warum das Brot kleine Löcher und die ge- bratene Kartoffel eine Kruste hat? Jede Hausfrau ist beim Rochen mit einem Che- miker und ihre Küche mit einem Labora- torjum zu vergleichen. Beim Kochen platzen durch die Hitze die Zellenwände der Kartoffeln, und das Was- ser dringt in die unzähligen Stärkekörnchen ein, die die Kartoffel enthält. Die Kartof- keln quellen auf, werden weich und sehen mehlig aus, weil die Stärkekörnchen alle Feuchtigkeit, die in die Kartoffel eindrang, aufgesogen haben. Beim Braten der Kar- tokfeln wird die Stärke in Dextrin— in Leim verwandelt, und dieser Leim hält die einzelnen Stärkekörnchen, die die Kartoffel enthält, in einer Kruste zusammen. Aehnlich ist der Vorgang beim Stärken der Wäsche. Das Kartoffelmehl, aus dem die Wäschestärke besteht, verwandelt sich bei großer Hitze in Dextrin, und deshalb wird die in Stärkewasser getauchte Wäsche nicht etwa schon dann steif, wenn sie in dieses Wasser getaucht wurde, sondern erst beim eee, * Gleicher Lohn 5 für gleiche Arbeit Der Erste Senat des Bundesarbeitsgerich- tes in Kassel hat entschieden, daß nach den 1 Bestimmungen des Grundgesetzes Mann und Frau für die gleiche Arbeit der gleiche Lohn zustehe und dieser Grundsatz auch für Tarifverträge gelte. Daher seien generelle Anschlagsklauseln für Frauenlöhne, wenn die Frauen gleiche Arbeit leisteten wie die Männer, verfassungswidrig und somit nich- tig. Bei Tarifverträgen müsse der Verfas- sungsgrundsatz auch dann durchgesetzt wer- den, wenn die Tarifpartner in den Tarif ein- gewilligt hätten. Mit dieser Entscheidung Landesarbeitsgerichtes Hannover auf und gab damit dem Revisionsantrag einer Hilfs- arbeiterin statt. Die Arbeiterin erhielt für das Stapeln von Holz einen Stundenlohn von nur 94 Pfennig, während den Männern für die gleiche Arbeit 1.17 DM bezahlt wurde. Ueber die Lohnnachforderung der Arbeiterin muß nun das Landesarbeitsgericht ent- scheiden. Wannen * Bügeln. Unter der Hitze des Bügeleisens überzieht sich nämlich die gestärkte Wäsche mit einer Kruste— sie wird steif. Aber nicht nur Kartoffelmehl, auch jedes andere Mehl enthält Stärke. Und deshalb ist die Kruste, die sich auf den Bratkartoffeln und der gestärkten, gebügelten Wäsche bildet. Das Geheirrmis des Mehlteiges, der sich durch die Beigabe von Hefe„aufgebläht“, ist auch ganz einfach erklärt. Jeder Hefepilz ist nämlich eine winzig kleine chemische Fa- brißk, die Kohlensäure herstellt. Wenn man dem Teig eine größere Menge von Hefe- pilzen beimengt, bilden sich unzählige Roh- lensäurebläschen, die den Teig aufblähen wie einen Fußball, den man voll Luft pumpt. Enthielte das Mehl— und damit r Teig— keinen Klebstoff, dann wür- die eben gebildeten Kohlensäurebläs- chen sofort wieder entweichen. Nur dem Leim, der im Mehl enthalten ist, ist es zu ö hob das Bundesarbeitsgericht ein Urteil des verdanken, daß sie nicht herauskönnen. An der Oberfläche des Brotes wo die Hitze im Backofen am stärksten ist, verwandelt sich wieder die Stärke in Dextrin, das die harte Kruste bildet. Warum die Milch sauer wird, wenn man sie ein Tag stehen läßt? Daran sind die win- zigen Pilze schuld, die ständig in der Luft herumfliegen, und mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Geraten diese Pilze in die Milch, dann verwandeln sie den Milchzucker in Milchsäure, die Milch ge- rinnt. Man kann Milch aber auch künstlich zum Gerinnen bringen und in Quark ver- wandeln, wenn man etwas Essig in die Milch gießt. Quark ist Kasein, ein Eiweiß, das in der Milch enthalten ist. Gießgt man ein wenig Säure in die Milch, sondert sich das Ka- sein ab und nimmt das Fett mit sich. Laßt mam den so gewonnenen Quark einige Tage stehen, so setzen die Pilze, die in die Milch eindrangen, ihr Werk fort. Der Quark wird zu Käse, und im Käse entstehen— wie im Hefeteig— kleine und große Löcher. das i-tu werden selten zu grauem Haar gut aus- sehen, da sich Beige und Grau zu ähnlich ir: der Schattierung sind. Diejenigen, die graues Haar haben, sollten Grau, Marine blau und natürlich Schwarz wählen.— Für Kleine Sommerabendkleider aus Baumwolle können Sie natürlich die lebhaftesten Far- pen wählen. Für Kleider anspruchsvoller Zualität, von denen man viel haben will, sind neutrale Töne günstiger. Ueberlegen Sie auch genau die Farben für Ihre Zubehör- teile. Um etwas Lebendigkeit in die Gar- derobe hineinzubringen, sind zwei Töne aus- reichend. Hut, Handschuhe, Tasche, Schal, Gürtel und Schuhe in der gleichen Farbe Sind zu viel des Guten. Lassen Sie möglichst nur zwei Zubehörteile in abweichender Farbe als Blickfang wirken. KOSTUME Mit dem Beginn dieses Jahrhunderts brach das Zeitalter der Kostüme an. Heute ist es vielleicht das wichtigste Kleidungsstück, das Sie besitzen. Wenn das Damenkostüm auch vom Herrenanzug inspiriert wurde, so lehne ich es doch ab, es zu sehr wie einen Anzug 2zu arbeiten. Ein solches Kostüm ist zu männlich. Beides— Material und Schmitt— müssen ganz verschieden von Herrenanzügen Sein. Sie können leicht ein Kostüm finden, das Sie zu jeder Gelegenheit— von morgens bis abends— tragen können, aber nicht für den Abend. Ich persönlich mag Kostüme für den Abend nicht. Ein dunkles Kostüm aus wei- chem Material ist den Tag über für die Stadt am besten. Wenn Ihnen Schwarz gut steht, dann nehmen Sie es in Schwarz. Das„Kleine schwarze Kostüm“ kann kaum übertroffen werden, was Eleganz anbetrifft. Nach Schwarz würde ich Grau oder Marineblau vorschlagen und dan ein dunkles Grün. Wenn Sie ein„Doppelleben“ führen— teils in der Stadt und teils auf dem Lande— und möch- ten das gleiche Kostüm immer tragen, dann ist Grau das richtige! Wenn Sie ein Kostum suchen, das Sie auf dem Land und für den Sport tragen wollen, so können Sie nichts Besseres als ein Tweedkostüm wählen. Für den Sommer finde ich Leinenkostüme rei- Ladenschluß am Samstagnachmittag? Berufstätige diskutierten ein aktuelles Problem/ Mehrheit für Kompromißlösung Ueber Notwendigkeit und Möglichkeiten des freien Nachmittags für Angestellte im Einzelhandel diskutierte dieser Tage der „Club Berufstätiger Frauen“, Mannheim. Der DGB-Vertreter, der zu dieser Diskussion er- schienen war, hatte zwei Betriebsratsvorsit- zende namhafter Einzelhandelshäuser mitge- bracht, um die gewerkschaftliche Beweisfüh- rung von Männern bestätigen zu lassen, die mittendrin im praktischen Einzelhandels- Alltag stehen. Ueber die Notwendigkeit, den Einzel- handelsangestellten einmal wöchentlich einen freien Nachmittag einzuräumen, waren sich alle Teilnehmer der Veranstaltung einig. Die berufstätigen Frauen bestritten jedoch, daß es ausgerechnet der Samstag-Nachmittag- Ladenschluß sein müsse. Es wurde dargestellt. daß vom Standpunkt des Verbrauchers diese Dienstleistung am Samstag- Nachmittag er- forderlich sei; daß die Arbeitszeit am Sams- ag- Nachmittag eben zum Berufsrisiko des Einzelhandelsangestellten gehöre, das er in etwa gleicher Weise wie der Arzt, der Apo- theker oder der Eisenbahner tragen müsse. Vor allem wiesen die berufstätigen Frauen auf die Unzweckmäßigkeit des einheitlichen Samstag-Nachmittag-Ladenschlusses hin, die darin bestünde, daß diese Freizeit den Einzel- handelsangestellten keinerlei Möglichkeit ge- währe, die Zeit für eigene Einkaufe und Be- sorgungen zu nützen. 5 Vorwiegend befanden sich Befürworterin- nen des„rollierenden Ladenschlusses“; es wurde jedoch auch sehr stark dafür plädiert, die Freizeitgestaltung mit dem Sonntag zu verkoppeln, also den Montagvormittag krei- zugeben. Das gewähre bessere Erholungs- möglichkeiten. Der Vertreter des Einzelhandels, ein Kauf- mann, verhielt sich zurückhaltend. Er er- klärte, gekommen zu sein, um zu lernen, nicht um etwa den Wunsch des Einzelhandels zu vertreten, wobei er offen ließ, was Wunsch des Einzelhandels sei. Er wies lediglich darauf hin, daß die Einzelhändler selbst an einer be- friedigenden Freizeitgestaltung für ihre An- gestellten interessiert seien. Gegen Ende der Diskussion hatte eine überwältigende Mehrheit sich ausgesprochen für den„freien Nachmittag“, der nicht auf den Samstag fällt; Diese Kompromißl6- sung sah die Sprecherin des FHausfrauenverban- des, Frau Specht, in fol- gendem Vorschlag: Ein- schränkung der Samstag- nachmittag-Verkaufszeit, notwendigenfalls um zwei Stunden. Es sei auf diese Weise durch stren- gere Einkaufsdisziplin der Hausfrauen viel mehr gewonnen. Uebrigens könmte mit zweckmäßi- ger Einkaufseinteilung eine tägliche Verkaufs- zeit bis 18 Uhr ausrei- chen(eine Regelung, die sich in Mannheim zum überwiegenden Teil be- veits durchgesetzt hat). Gegen einen Samstag- nachmittag- Ladenschluß ab müttags wehrte sich diese Sprecherin des Hausfrauenverbandes ebenso energisch wie die Vorsitzende des„Frauen- ringes“, Mannheim, Frau Banzhaf. Der Gewerk- schaf tssekretär erklärte abschließend, er sehe sich einer geschlossenen Front gegenüber, die das Uber- einstimmen von Ver- braucher- und Einzel- nändlerwünschen zusam- Nenschweiße. Pünktchen. odell: eomtesse Modell: Roechel, Fotos: map/ Schmut zend; ebenfalls in dunklen Farben für die Stadt und in Weiß oder Pastell für das Land oder die See. Leinen läßt sich, genau wie Wolle, gut verarbeiten; es wirkt am besten im einfachen, klassischen Stil. Für den Nach- mittag sieht nichts schöner aus als ein Seiden- kostüm, und gerade jetzt sind farbenfreudige Seidendrucke sehr modern. Für besondere Gelegenheiten, wie ein Pferderennen oder für die Kurpromenade im Sommer, würde ich Ihnen sehr zu einem solchen Seiden- kostüm raten. Ich ziehe für Kostüme eine an- liegende Jacke vor, aber vielleicht steht Ihnen eine lose besser. ELEGAN Man müßte ein ganzes Buch schreiben, um dieses Wort ausreichend zu erklären. Ich möchte jetzt nur sagen, daß zu Eleganz die richtige Kombination von Vornehmheit, Na- türlichkeit, Sorgfalt und Einfachheit gehört. Ohne diese Eigenschaften, das können Sie mir glauben, gibt eg keine wahre Eleganz. Eleganz ist nicht vom Geld abhängig. Von den vier Eigenschaften, die ich erwähnt Habe, ist Sorgfalt am wichtigsten. Sorgfalt in der Wahl Ihrer Garderobe, Sorgfalt beim Tragen und Sorgfalt in der Pflege Ihrer Kleidung. TAGESKLEIDER Einige Frauen sehen am besten in Kostü- men aus. Andere können überhaupt keine tragen, besonders wenn sie sehr klein sind oder kurze Beine haben. Für diese empfenle ich das kleine Wollkleid— das Tageskleid. Sie können es jeden Tag tragen, jeden Mo- nat, zu jeder Tageszeit. Nehmen Sie deshalb dafür einen einfachen, klassischen Stil und eine neutrale Farbe und bringen Abwechs⸗ lung mit sorgfältig ausgewählten Zubehör- teilen. Kaufen Sie sich Wollkleider immer in der besten Qualität, die Sie sich leisten kön- nen. Billiges, wollenes Material ist in Wirk- lichkeit nicht billig, da es sehr schnell schäbig und abgetragen aussehen wird. Ein klassi- sches schwarzes, blaues oder graues Kleid können Sie Jahre tragen. Wenn Sie jung sid, wählen Sie ein hochgeschlossenes Modell mit weitem Rock und einfachem Oberteil. Wenn Sie nicht sehr schlamk sind, würde ich zu einem geraden Rock raten, dem ein oder zwei Falten die nötige Bewegungsfreiheit geben. Ein spitzer Ausschnitt ist immer günstig und gamz besonders für diejenigen unter Ihnen, die eine etwas volle Brust haben, während etwas Drapierung denen schmeichelt, die zu mager sind. Seien Sie aber vorsichtig und bringen Sie nicht zu viel Beiwerk an Ihrem kleinen Wollkleid am, sonst sehen Sie es sich über, bevor Sie es abgetragen haben. Für die Proportionen eines Kleides oder EKostüms ist die Taille besonders wichtig. GANG Vor einigen Jahren unterrichtete man junge Mädchen in der Kunst des Gehens. Es wäre sehr zu wünschen, daß man auch heut- Zutage vielen Frauen einen graziösen Gang beibrächte. Viele Frauen sind nicht ihrer Schönheit, sondern ihres Charmes wegen be- Kleine Hüte sind die Tupfen auf dem„“ Zeichnung: Inge auf dem Hövel-Dreqæler liebt, und der liegt oft in der Grazie ihres Ganges. Es ist nicht leicht, sich anmutig und doch würdevoll zu bewegen. Einige Völker, besonders Zigeuner und Neger, haben eine natürliche Grazie. Wenn Sie diese Gabe nicht vor der Natur mitbekommen haben, müssen Sie sich darum bemühen. Es ist unverzeih- lich, schöne Kleider zu tragen und dann da- herzulatschen oder nachlässig herumzusitzen, so daß sie knittern oder liederlich aussehen. Z UBEHOUR Für die gutangezogene Frau sind modische Zubehörteile sehr wichtig. Je weniger Sie für Ihre Kleider ausgeben können, um so mehr müssen Sie auf die Zubehörteile achten. Mit einem Kleid und verschiedenem Beiwerk können Sie gut auskommen. Seien Sie aber vorsichtig in der Auswahl Ihrer modischen Kleinigkeiten. Sie müssen Farben wählen, die zu vielen Kleidungsstücken in ihrer Garde- robe passen. Wenn Sie nicht über eine Menge Geld verfügen, ist es klüger, Schwarz. Dun-⸗ kelblau oder Braun zu wählen als ein leuch- tendes Rot oder Grün. Behalten Sie Farb- flecke nur dem Schal vor. Kaufen Sie nicht Viel, aber seien Sie sicher, daß das, was Sie daufen. gut ist. Selte 4 MANNHEIM MI ttwroch, 26. Januar 1955/ Nr. 20 Ein paar Zentimeter Wasserhöhe mehr, und es wäre geschehen gewesen: Nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Branddirektor Dr. Magnus, Polizeidirektor Glunk und Baurat Pappel referierten über die Katastrophentage Es waren dramatische Tage vom 16. bis 21. Januar— Tage, an denen die Ge- Walt der Elemente— Wasser, Sturm und Feuer— in den Alltag der Großstadt hereinbrachen und ihre Kräfte mit der Technik maßen. Erst jetzt läßt sich all- mählich ein Ueberblick über den Verlauf der Ereignisse gewinnen. Erst jetzt er- kennt man auch, wie knapp wir an einer großen Katastrophe vorbeigegangen sind. Ein paar Zentimeter Wasserhöhe mehr, und es wäre geschehen gewesen. Die Bür- ger Waren sich dieser bedrohlichen Lage kaum bewußt. Sie betrachteten über- KAutete Straßen und gingen ihrer Arbeit nach. Das war gut so: Panikstimmung hätte die ohnehin verwirrte Lage nur noch verschlimmert. Aus den Berichten, die gestern Branddirektor Dr. Magnus, Polizeidirektor Glunk und Baurat Pappel vom Tiefbauamt vor der Presse gaben, lassen sich nicht nur imponierende Zahlen, auf- opfernde Leistungen, sondern auch viele kleine Heldentaten von wackeren Männern herauslesen. Tatsachen und Zahlen: Der Rhein hatte Seit 73 Jahren einen solchen Höchststand (8.76 mi) nicht mehr erreicht(1882: 9.17 m; 1919: 8.32 m; 1947: 8,08 m). Am Neckar wur- den 9.10 m gemessen(1882: 10.16 m; 1919: 9.00 m; 1947: 9.29 m). Schon am 13. Januar begarm der FHochwassernachrichtendienst seine Warnungen auszusenden, in der Folge wurden die 26 km langen Dämme im Stadt- und Landkreis besonders sorgfältig über- Wacht. Dann ging alles sehr schnell: Der Sommerdamm bei Sandhofen drohte zu bre- Alles für Faschingssonntag: Ihr Buwe, machener mit.. Neue Kleppergarde marschiert Die Kleppergarde soll wieder aufleben. Der Zichingers Heiner, Hausmeister der Sickingerschule, will sie mit viel Idealismus und einer Portion„Heidenarbeit“— die er Selbst zu leisten gedenkt— wieder auf die Beine stellen. Beim Faschingszug soll sie damm— mit viel„Geklepper“ und 120 Köpfe Stark— die Spitze des Zuges übernehmen. Vormweg, wie zu alten Zeiten: Der Garden- major hoch zu Roß auf einem hölzernen Saul, neben ihm das Kleppergarden-Marie- chen auf einem Pony. Und dahinter die ganze Rasselbande: singend, Krach machend und Rkleppernd. * Die alten Mannheimer wissen Bescheid. Aber unsere Buben— die 10- bis 14jährigen — die es angeht, wissen es nicht. Drum er- Zählt es ihnen, ihr Eltern und Schullehrer. Wie es krüher war. Und wie es(ungefähr) Wieder werden soll. Da war der alte Kleppergardenmajor, ein Original, der Seppl Petry, der zwar einen Fuhrmannsjargon am Leib, aber das Herz Auf dem richtigen Fleck hatte. Bei ihm mußte man sich früher im Hof von Qu 5 melden, ein Kostüm und die Klepper vorweisen und guten Willen und fleißiges Exerzieren ver- Sprechen. Die wackersten Klepperer durften dann am Faschingssonntag im Zug mitmar- schieren. Meist waren es 200 Buben, bewun- dert, angestaunt— und beneidet— von Allen ihren Altersgenossen. Nach dem Zug gab's ein Kleppergardenfestessen in Qu 5: Würste, frisch vom Kessel, saftig und prall; dazu Weißbrot. Und Bier. Ein par Fasser Sar. 1 2. Das Bier gibt's heuer nicht. Aber die Würste und Gebackenes werden Metzger und Bäcker stiften. Dazu gibt's auch was zu trinken(muß ja nicht Bier sein). Und dem Zuge der Zeit folgend: Für jeden, der fleißig gekleppert hat, einen„Fuffziger“. 100 Ko- stüme wird der Eichingers Heiner aus stabi- lem Buntpapier in den Feuerio-Farben her- Stellen. Er wird auch die Kleppern und Klappern beschaffen. Die jungen Rekruten, die Lust haben zum Mitmachen, können sich täglich nach 17 Uhr in der Sickingerschule beim Hausrieister melden. 5 Was iss', ihr Mannemer Buwe, machener mit-kloth Der närrische Groschen kommt Festzug zugute Die ersten„Schwellköpp“ sind gestern aus der rheinischen Karnevalsmetropole Mainz bei uns eingetroffen. Sie sollen am 20. Februar helfen, den Mannheimer Fast- machtszug, würdig“ zu gestalten. Das„Haupt- Atelier“ für dieses Ereignis befindet sich in der Polizeisporthalle, die von Polizeidirektor Glunk für die Vorbereitungsarbeiten zur Verfügung gestellt wurde, und in der die Dekorateure der Mannheimer Warenhäuser und viele freiwillige Eülfstruppen am Werk sind. N 5 * Wie wir in der Zwischenzeit erfahren, werden über hundert Pferde im Mannhei- mer Fastnachtszug sein. Die Nummernschil- der der einzelnen Gruppen sind fertigge- Stellt, die Figuren und Wagen im Entwurf Abgeschlossen, die Wirtschaft soll spenden und kein Mannheimer darf ohne Fastnachts- Plakette herumlaufen— sagte die hohe Karnevals kommission 5 * Nach einem Rundschreiben dieser Kom- mission sind alle Vereine, die Faschingsver- anstaltungen abhalten, aufgefordert worden, Auf ihre Eintrittskarten einen„Närrischen Groschen“ zu erheben, der der Finanzierung des Fasnachtszuges dienen soll. Keine schlechte Idee— nur hätte man da- mit früher anfangen sollen, weil der Groß- teil der Eintrittskarten bereits gedruckt 5 5 hw Wie wird das Wetter? — Bald erhebliche Milderung Vorhersage bis Donnerstag früh: Meist bedeckt, vielfach Dunst, örtlich in den Frühstunden auch neblig. Temperaturen am Tage um oder etwas über 0 Grad, auch in der Nacht zum Donners- tag noch keine wesentliche Aenderung. Im Laufe des Donnerstag zeitweise etwas Regen oder Sprühregen mit anfänglich örtlicher Glatt- eisbildung, später erhebliche Milderung der Temperatur Schwache Winde zwischen Süd und Südwest. Weitere Aussichten: Wechselhaft mit zeitweiligen Niederschlägen, mild. Pegelstand des Rheins am 25. Januar: Maxau 619(13), Mannheim 555(27), Worms 472 30), Caub 467(50). chen. Ehe man dort etwas unternehmen konnte, war er schon überflutet. Inzwischen wurde festgestellt, daß dieser Damm amn Zwei Stellen durchbrochen ist. Am 17. Januar gegen 21 Uhr brach der Altrheindamm auf der Friesenheimer Insel etwa 650 m südostwärts der Gaststätte Dehus. Gegen Mitternacht war die Insel mit über 5,2 Mill. Kubikmeter Wasser über- flutet. Der Hochwasserdamm nördlich von Sandhofen bei Kirschgartshausen war ge- Fährdet. Es läßt sich kaum sagen, was ver- Wüstet worden wäre, wenn dieser Damm nicht standgehalten hätte. * Streiflichter: Bei Kirschgartshausen schos- sen schon armdicke Wasserstrahlen durch den Damm. Wo schnell Leute hernehmen bei Nacht? Zum Glück war das Jugendsozialwerk gleich bei der Hand. Von der Zellstofffabrik sprang eine ganze Schicht mit 30 Arbeitern ein. Es wurde verbissen geschuftet. Ein Last- wagen mit 300 Sandsäcken war wie ein Tropfen auf einen heißen Stein. Im Schritt fuhren die Lastwagen auf der schlüpfrigen Dammkrone. Oft mußten sie auf die Nacht Warten, bis der Frost den aufgeweichten Grund befahrbar machte. Bilanz: über 30 000 Sandsäcke in allen Größen auf- geschichtet, 1114 Tagewerke, 136 Kraftfahr- zeugtagewerke waren nötig. Auf 150 000 Mark wird der Schaden, die Reparatur auf 200 000 Mark geschätzt. Dramatische Stunden auf der Friesen- heimer Insel: Lautsprecherwagen hatten die Bewohner gewarnt. Aber jeder wollte bis zur letzten Minute in seinem Häàuschen blei- ben. Als der Damm gebrochen war, ver- suchte die Feuerwehr von der Kammer- schleuse aus vorzudringen. Zwei Personen Wankten ihr verstört entgegen. Es sah schlimm aus. Ein Fahrer eines Personen- kKraftwagens erlitt einen Nervemzusammen- bruch. Ein anderer Mann gab seinen Last- Wagen der Flut preis und trug den Kranken, bis über die Hüfte im Wasser stehend, aufs Trockene. Ein Feuerwehrmann fuhr, wie der Reiter vom Bodensee, mit einem Kettenkrad in schwarzer Nacht auf der Dammkrone um die ganze Friesenheimer Insel, links und rechts gurgelndes Wasser. Er fuhr bis zum Stadtgeschichte in Straßennamen: Schafherde Gutshof Weisbrod und gab mit einem Funk- gerät einen Lagebericht. Er war mit den Nerven fertig:„Zurück fahr ich nicht mehr auf diesem Weg“, funkte er. * Die Frauen sagten meistens„‚hü“, die Männer„hot“. Kostbare Stunden vergingen. Fast nirgendwo konnte die Feuerwehr ohne Widerstand evakuieren. Ueberall langes Palaver. Jeder klammerte sich an sein Stück- chen Band. Nur so konnte auch der auf- regende Fall mit dem auf der Matratze schwimmenden Kind geschehen. Die Mutter hatte den Kopf verloren und konnte den Standort ihres Hauses nicht mehr beschrei- ben. In der Dunkelheit ruderten die Män- ner beim Schein von Fackeln und Schein- werkern mit ihren Schlauchbooten entlang von Gartenzäunen und Hecken. Es war ein Inferno, sagen sie. Das Kind wurde dann am nächsten Morgen von seinem Groß- vater gefunden. Rettungsaktionen von Tie- ren. Auf Gartenzäunen und Hausdächern saßen jammernd hungernde und frierende Katzen, Hühner und Hunde. Es wurden über 100 Tiere gerettet. 13 Stück Großgvieh wurden von der Insel nach Sandhofen ge- bracht. Eine 200 wollige Köpfe zählende wurde dem nachdrängenden Wasser entführt, kleine Lämmer saßen im Personenwagen der Polizei, andere wurden von Zivilisten weggetragen. Währenddessen war man in der Schweinemästerei nicht mehr Herr der Lage. Ueber 60 grunzende Zwei-Zentner-Borstenviecher wurden auf Schlauchbooten gerettet. Etwa 60 ertranken. Stichworte: Wasserstand am Strandbad bis zur Terrasse der Gastwirtschaft. Ver- kaufshäuser eingedrückt oder weggeschwom- men. Pappeln reihenweise umgelegt. Am Hafen alles überflutet. Arbeiter, die mor- gens noch zur Arbeit konnten, saßen abends auf Kohlenhalden und mußten abgeholt werden. Dämme aus Pferdemist und Lehm schützen Lagerhäuser. Die technische Not- Hilfe baute einen Steg und karrte 120 Ton- nen Zucker an Land. Ein Wassereinbruch bei Eisbender gefährdete eine Schaltstation, von der die ganze Industrie des Neckarvor- landes abhängt. In Privatkellern tauchten Feuerwehrmänner mit Taucheranzügen nach Kartoffeln. 8 Es konnten nur wenige Ausschnitte der Arbeit geschildert werden, die beispiels- weise die Feuerwehr mit 3100 Fahrkilome- tern vorbildlich geleistet hat. Dazu kamen zwei Großbrände(Zellstoff und Friesen- heimer Straße) und anschließend das „Schlachtfeld Autobahn“. Feuerwehr, Tief- bauamt, technische Nothilfe, Polizei und die vielen einzelnen haben ihre Pflicht nach besten Kräften erfüllt. Wir sind noch ein- mal davongekommen.-t e Wissen Sie, wer Valentin Möhl war? Möhlstraße und Möhlblock erinnern an einen OB und Bürgerwehr-Oberst Wenn jetzt in diesen schon zum Teil vom Fasching regierten Tagen gelegentlich abends Prinzengarden zu sehen sind, denkt der alteingesessene Mannheimer vielleicht an das über 100 Jahre alte Bild der Ranzen- garde auf dem Paradeplatz, gleichzeitig viel- leicht auch an die biedermeierliche Bürger- wehr, obwohl diese etwas anders unifcr- miert war. Ein Oberst und„Befehlshaber“ dieser Bürgerwehr war der Weinwirt und Oberbürgermeister Valentin Möhl, ein— wie der Chronist Prof. Dr. Walter berichtet sehr angesehener Mann, der das Vertrauen der Bürger besaß(sein Oberstleutnant war Friedrich Bassermann, sein Nachfolger nach 1830 der badische Oberst Freiherr Sigis- mund von Gemmingen). Diese 1811 neuorganisierte Bürgerwehr, deren Chef Ratsherr Möhd war, hatte nicht nur repräsentative, sondern angesichts der Räuber und Gaunerbanden jener Zeit auch ernsthafte Aufgaben im Dienst der öffent- lichen Sicherheit. Aber Valentin Möhl scheint trotzdem kein kämpferischer Herr gewesen zu sein. Vielmehr wird ihm große Loyalität der Regierung gegenüber nachgerühmt. Offensichtlich suchte er zu beruhigen und zu vermitteln in einer Zeit, in der es in Mann- heim langsam zu gären begann und die Dinge allgemach auf die Revolution von 1848 hintrieben, Gegen Ende seiner Amts- zeit(1820 bis 1832) hat er es schwer gehabt, und es mag sein, daß er diesen Schwierig- keiten nicht recht gewachsen war. Als der Badische Landtag 1831/2 Pressefreiheit und Aufhebung der Zensur erwirkt hatte, ver- anstaltete Oberbürgermesiter Möhl für die Mannheimer Abgeordneten Föhrenbach, Mohr und Lauer ein Festessen im Theater- Sal. N Danach aber gab es durch den„Fall Strohmeyer“(Franz Strohmeyer, der Her- ausgeber des„Wächters vom Rhein“ hatte die Regierung heftig angegriffen), Demon- strationen und Unruhen, gegen die Linien- truppen so heftig vorgingen, daß es viel „böses Blut“ gab. Die Bürgerwehr, die all- nächtlich Patrouillen stellen mußte, hat sich damals gegen ihren einstigen Chef aufge- lehnt und erklärt, sie lasse sich vom Ober- bürgermeister nichts befehlen. Als 1832 nach der neuen Gemeindeord- numg gewählt wurde, erhielt Möhl nur noch 200 bis 300 Stimmen gegen etwa 1300 des Gegenkandidaten und trat damit aus dem Stadtregime ab. rei Vorfrühlingsboten 90 sind die Männer unseres Gartenbaudirektors Bußjüger, die in diesen Tagen in den öffentlichen Anlagen, Plätzen und auf den Alleen die Baume zurecktstutzen. Nicht wild, sondern hübsch sollen sie wachsen; und schöne Kronen tragen. Deshalb werden bei den„Jugendlichen“ die Storren kerausgeschnit- ten, damit das Astgerũst kräftig wird. Bei der„älteren Generation“ wird„gelüftet“, damit die Wachstumsfreude erhalten bleibt. Rund 100 Mann des Buß jäger-Regimentes— das auch mit den Sturm- und Hockwassersckhäden im Waldparè zur Zeit viel Arbeit hat— sind in diesem„Einsatzi, Bild: Steiger Ostern 1956: Kein Schichtunterricht mehr Die Unterbringung der Lessingschule wirft schwere Probleme auf Kaum ist der Termin für den Umzug der Wirtschaftshochschule in Sicht, beginnen die Sorgen um die Unterbringung der Lessing- schule brennend zu werden: Sie wurde als Reformschule, als klein zu haltende Schule gebaut(für 560 Schüler). Sie war zwar im- mer mit durchschnittlich 740 Schülern belegt und hatte infolgedessen eine Baracke mit zwei Klassen im ohnehin zu engen Schulhof, aber in das wiederinstandgesetzte Gebäude würden 33 Klassen mit über 1000 Schülern einziehen. Man kann die Sorgen des Lehr- körpers mit Oberstudiendirektor Kölmel an der Spitze verstehen. Erfreulicherweise wurden zu einer Be- ratung der Situation mit Vertretern der Stadtverwaltung auch Eltern eingeladen. Man rang mit dem Problem, wie 34 Klassen unterzubringen seien in einem Gebäude, das für 22 gebaut worden ist. Oberbaurat Beirer will prüfen, ob durch Aufstocken ein Raum- gewinn erzielt wird. Es kommt darauf an, ob Fundamente und Wände ein weiteres Stock- Werk tragen. Aber auch dann läßt sich die Unterbringung nicht einwandfrei lösen. Für die Wiederinstandsetzung der Lessing- schule werden zunächst 700 00 DM in den neuen ordentlichen Haushalt eingesetzt. Es kann exwartet werden, daß der Stadtrat seine Zustimmung zu dieser sich anbahnenden Nörmalisierung des Mannheimer Schullebens nicht versagt. Früher gab es auch in Feuden- heim eine Oberschule. Ihr Fehlen wird heute bitter empfunden. Lessing-, Moll- und Tulla- Schule sind genau um die Zahl der Klassen und der Schüler zu groß, die in Feudenheim ihr Unterkommen fänden. Des Rätsels Lösung liegt weniger in einem über dimensionalen Ausbau des Lessingschulgebäudes als in dem Finden von Entlastungs möglichkeiten. Wie Verwaltungsrat Dr. Kadelbach andeutete, gibt es wohl auch im Süden der Stadt eine Entlastungs möglichkeit: ein Musisches Gym- nasium auf privater Grundlage. Erörtert wurde auch die Frage, ob eine Mittelschule oder ein Ausbau der Sprachklassen und Auf- bauzüge der Volksschule zur Entlastung bei- tragen könnten. Jedenfalls muß die Wieder- instandsetzung der Lessingschule gekoppelt werden mit einer Entscheidung dieser schul- politischen Fragen, die Karlsruhe und Stutt- gart herbeizuführen haben. In Mannheim Wäre eine Mittelschule am Platze, sagte Dr. Kadelbach. Oder eine echte Reformschule, führte Direktor Kölmel aus, die die wichtig- sten Neuerungen, wie sie in Hessen und Schleswig-Holstein mit Erfolgen erprobt wurden, auch hier ermöglichte. Das wäre etwas für eine schulfreundliche Stadt!) Dr. Kadelbach versäumte nicht, den Un- geduldigen vorzurechnen, was in Mannheim für Instandsetzungen und Neubauten ausge- geben wurde(30 Millionen). Weitere Instand- setzungen und Neubauten müssen aus den laufenden Einnahmen bestritten werden. Verwaltungsrat Dr. Kadelbach hielt an sei- Neue Beamtenbezüge- Personalausgaben steigen Sitzung des Verwaltungsausschusses: Erstaunen über Grundstücksangebot/ Dank an Katastrophen-Einsatzleiter Im öffentlichen Teil der Sitzung des Ver- waltungsausschusses gab Oberbürgermeister Dr. Heimerich gestern einen Ueberblick über die bisherigen Vorschläge für die künftige Abgrenzung der Regierungsbezirke im Lande Baden- Württemberg. Was Kartenmaterial war im„MM“ vom 3. Januar veröffentlicht) Der Oberbürgermeister lehnte die Dreier- und Ninferlösung ab, weil unsere Stadt dadurch vom angestammten„Hinterland“ Sinsheim, Mosbach, Buchen, Tauberbischofs- heim— abgetrennt würde. Sympathisch wäre die Viererlösung in ihrer zweiten Alternative mit Sitz des Regierungspräsiden- ten in Heidelberg. Die Grenzen nach Süden würden kurz vor Bruchsal verlaufen. Auch dem Verwaltungsausschuß war diese Ab- grenzung sympathisch. Bürgermeister Trumpfheller gab Ueber- gangsmaßnahmen zur Neuregelung der Beamtenbezüge bekannt. Entsprechend dem Vorgehen des Bundes erhalten die Beamten ein Drittel eines Monatsgehaltes, verteilt auf die Monate Oktober bis März. Der Haus- halt 1954 wird dadurch alles in allem mit 350 000 Mark für die Stadt und 110 000 Mark für die Stadtwerke belastet. Entweder kommt dann noch einmal eine solche Uebergangs- maßnahme, oder die Beamtengehälter er- höhen sich um 7. Der ordentliche Haus- halt würde im letzteren Falle um 1,08 Mil- lionen mehr belastet, der Etat der Stadt- werke um 320 000 Mark.(Arbeiter und An- gestellte erhalten diese Angleichungsbeträge bereits.) 5 Die Stadt wollte— wie von uns berich- tet— die Ruine der Synagoge als Mahn- mal erhalten. Ueberraschend ist ihr jetzt das Grundstück zum Preis von 120 O00 DM angeboten worden. Das hängt mit einer in- ternationalen Verwertungsgesellschaft für jüdischen Besitz zusammen, deren Disposi- tionen oft nicht in Uebereinstimmung zu bringen sind, mit dem, Was die örtlichen jüdischen Kultusgemeinden für richtig hal- ten. Der Grundstückspreis ist nach Mit- teilung des Stadtoberhauptes weit übersetzt. Mannheim hat den jüdischen Friedhof in Ordnung gebracht, für die Betsaalfrage wird sich eine Lösung finden, aber auf die Sache mit den 120 000 DM(dazu die Maklergebüh- ren) kann die Stadt nicht eingehen. An anderer Stelle findet der Leser einen Bericht über die Hochwasserkatastrophe, den Stadtdirektor Elsaesser auch dem Verwal- tungsausschuß erstattete. Im Namen des Ausschusses sprach der Oberbürgermeister Allen Helfern Dank aus, insbesondere Poli- zeidirektor Glunk, den Oberbauräten Fritsch und Pappel, aber auch Direktor Elsaesser selbst und dem Branddirektor Dr. Magnus. Ebenso wurden die hilfreichen amerikanischen Einheiten, die Insassen des Jugendsozial werks sowie die Belegschaften einiger Firmen lobend erwähnt. Die Schäden sind noch nicht ermittelt. Alles wird die Stadt nicht ersetzen können. Den 74 Ausquartierten geht es, laut Bericht von Stadtdirektor Schell, den Umständen entsprechend gut. Dann war es Zeit für die„Verlegung der Presse“, wie der Oberbürgermeister mit einer niedlichen kleinen Fehlleistung zur allgemeinen Heiterkeit sagte„Eine nicht öftentlichte Sitzung mit zehn Punkten schloß sich an. 8 f. W. K. nem Wunschziel fest: ab Ostern 1956 kein Schichtunterricht mehr. Wenn allerdings die Lessingschule in ihr lediglich wieder instand- gesetztes Gebäude ziehen müßhte, ohne ent- lastet zu werden, müßte der Schichtunterricht für einen Teil der Klassen weiter gehen. Auf den Fortgang der Ueberlegungen kann man gespannt sein. f. W. k. Der Polizeibericht meldet: Alle Wege führten nach Rom Betrüger dort geschnappt Kurz vor Weihnachten berichteten wir von einem Betrüger, der als angeblicher hol- ländischer Staatsangehöriger bei Frankfurt einen Volkswagen mit Fahrer ausgeliehen und dann, nach dem er den Fahrer in Mann- heim„abgeschüttelt“ hatte, mit dem Auto verschwunden war. Seine Spur führte nach Sonthofen, Wo er den Wagen stehen ließ und einen anderen wegnahm. Jetzt wurde er bei Rom verhaftet. Es handelt sich um einen 29 jährigen Deutschen, der von mehreren Staatsanwaltschaften gesucht wird und eine große Anzahl von Betrügereien und Dieb- stählen auf dem Kerbholz hat. 8 4 „ Widlerspenstiger Fahrgast In der Straßenbahn nach Neckarau wei- gerte sich ein Fahrgast eigensinnig, das Fahrgeld zu entrichten, obwohl er vom Schaffner mehrmals aufgefordert worden War. An der Haltestelle Schulstraße machte der Schwarzfahrer Anstalten auszusteigen. Dabei kam es mit dem Schaffner zu einer Ausein andersetzung. Statt des Fahrgeldes erhielt dieser ein paar Faustschläge. Dafür brachte er den widerspenstigen Fahrgast zur Polizeiwache. Unterwegs hielt der„merk- würdige Knabe“ es plötzlich für zweckmäßig, seine Schulden zu bezahlen. Großzügiger Zechpreller In einer Gastwirtschaft in der westlichen Neckarstadt wollte sich ein 26jähriger Ver- treter um die Bezahlung seiner Zeche drük- ken. Zuvor gab er groß an, trank Sekt und Bielt zwei Gäste frei. Als es ans„Berappen“ ging, war er verschwunden. Zwei Stunden später hatte man jedoch schon seine Adresse . und ihn als Zechbetrüger ange- zeigt. Geld, Tabakwaren, Butter, Eier In der Neckarvorlandstraße stieg ein Ein- brecher in einen Büroraum ein und durch- Wühlte alle Möbel nach Wertgegenständen. Dabei fiel ihm eine Geldkassette mit 950 Mark Bargeld und drei Verrechnungsschecks in die Hände. Am Tatort wurde ein Taschen- tuch gefunden.— In der Mittelstraße ließen sich Diebe bei einem Einbruch in eine Trünk- halle viel Zeit. Sie entwendeten eine größere Menge Tabakwaren und hielten auch in einem. auf dem gleichen Grundstück stehen- den Verkaufshäuschen Umschau, wo sle Butter, Speiseöl und Eier entführten. Huf dem Parkplatz in U 2 ist ein Dreirad- Iieferwagen mit einer Ladung Lebensmittel spurlos verschwunden. Personenkraftwagen contra Straßenbahn Auf dem Friedrichsring stieß schon am frühen Morgen ein amerikanischer Personen- Kraftwagen gegen eine Straßenbahn. Der Verkehr der Linie 15 und 16 in Richtung Kurpfalzprücke wurde zwanzig Minuten lang unterbrochen. Der Pkw. mußte abgeschleppt Werden.— An der Kreuzung verlängerte Caster feld- Neckarauer Straße gingen einem Neckarauer Landwirt die Gäule durch. Sie Saloppierten über die Kreuzung und stießen mit dem Fuhrwerk an einen Gaskandelaber. Außer dem zerrissenen Pferdegeschirr gab es keinen ernstlichen Schaden. 2 Wohin gehen wir? Mittwoch, 26. Januar Theater: Nationaltheater 20,00 bis 22.45 Uhr: „Cavalleria rusticana“,„Die Bajazzi“(für die Theatergemeinde); Haus Friedrichsplatz 19.30 bis 22.45 Uhr:„Hexenjagd“. Filme: Planken:„Herr über Leben und Tod“; Alster:„Lachen verboten“; Capitol:„Die Rit-⸗ ter der Tafelrunde“; Palast:„Der lange Texa- ner“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Die Gangsterfalle“; Alhambra:„Schützenllesel“; Universum: naris“; Kamera:„Therese Raquin“; Kurbel: „Arzt aus Leidenschaft“; Amerikahaus 18.00 Uhr:„Hausbau im Handumdrehen“; 20.00 Uhr:„In jenen Tagen“(Filmclub). Vorträge: Aula der Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr:„Die Friedensidee und ihre christ- liche Verwirklichung“, Spr.: Dr. P. Wolff (Katholisches Bildungswerk); Konfirmanden- „Ca-. 16.00, saal Christuskirche 20.00 Uhr:„Sterben und Gewissen“, Spr.: Pfarrer Dr. Weber; Wohl- gelegenschule 19.45 Uhr:„Das Blutbild und seine Auswertung“, Spr.: E. Krug(Deutscher Naturkundeverein);„Amicitia“ 15.00 Uhr:„Ma- len und Zeichnen unserer Kinder“, Spr.: L. Dauer(Mannheimer Hausfrauenverband). Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- plattenkonzert; Städtische Musikbücherei, U 3, Nr. 1, 20.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Vorträge der Jugendschutzwoche Mittwoch, 26. Januar Bahnhofshotel 10 Uhr: Dr. Schückler„Pro- bleme des jugendgefährdenden Schrifttums“; Musensaal 20 Uhr: öffentliche Veranstaltung, Kriminal-Direktor Riester und Polizei-Inspeſ tor Müller„Was tut die Polizei zum Schutt unserer Jugend?“ — — — — * J * zug Wele Del wir les „„FFFVVVTUTUCUͤĩ ² m U ͤ— T „ß„ß%Cͤĩũ. UU o rt De e g 7 — ö Fr. 20/ Mittwoch, 26. Januar 1955 MORGEN Seite 3 „Situation Jugend und Film ist nicht hoffnungsloss . Wenn Jugend und Erwachsene vertrauensvoll zusammenarbeiten“/ Strampelnde Beine, vor Staunen offene Münder, aber auch mit beiden Händen ver- deckte Bubengesichter, kurz, ein hundert- prozentiges„Mitgehen“ der Kinder im Augenblick eines Filmerlebnisses mit Infra- potlicht fotografiert das war wohl der stärkste Eindruck des öffentlichen Vortra- ges„Jugend und Film“, den Professor Dr. Keilhacker von der Universität München am Montag im wieder überfüllten Musen- saal hielt und bei dem er diese Aufnahmen zeigte. Es war kein Stehplatz mehr zu be- Nachahmung nicht empfohlen Dan Kelley im Warenhaus Ein Gedränge wie beim Schlußverkauf gab es gestern in einem großen Mannheimer Warenhaus am Paradeplatz. Grund: Es wurde nicht gekauft, sondern„geklaut“. Mit Er- laubnis allerdings. Trotzdem durfte„er“ sich nicht erwischen lassen. Sie wissen sicher, wen wir meinen. Dan Kelly, der König der Taschendiebe, der gegenwärtig in einem Mannheimer Nachtkabarett gastiert, machte von sich reden. Die Verkäuferinnen brauch- ten eigentlich gar nicht aufzupassen. Eine dicke Traube ven Zuschauern hatte sich Dan auf die Fersen geheftet und vor allem die Kinder verfolgten jede Bewegung mit Luchs- augen. Da war es sogar für Dan nicht leicht, seinem„ehrbaren Handwerk“ nachzugehen. Einmal hatte er schon eine Garnitur Schlaf- decken stibizt, aber er konnte sie nicht unter- bringen und brachte sie wieder unbemerkt em die Ladentheke zurück. Trotzdem, was er dann nach einer halben Stunde als Beute ab- lieferte, war beachtlich. Man höre und staune: Eine Garnitur EBGBestecke, eine Blumenvase, einen Topf und einen Kinderwagen. bet kommen— ein Beweis für das gewaltige Interesse, das die Jugend am Film hat und das es, nach den eindringlichen Worten des Redners, positiv zu lenken gilt. „Filmschädigungen eindämmen und den wertvollen Film fördern“, hieß der Leitsatz, den Professor Keilhacker seiner kritischen Untersuchung der verschiedenen Altersreak- tionen auf den Film voranstellte. Bis zur Pubertät seien Kinder nie Zuschauer, son- dern immer aktive Teilnehmer, Mitspieler im Geschehen auf der Leinwand. Diese Selbstidentifikation sei durchaus keine Wich- tigtuerei, sondern einem diesem Alter ge- mähße Verhaltensweise. Von 14 bis 18 Jah- ren zeige sich dann ein mehr„erwachsenes Benehmen“ mit stärkerer Kritik und einer in ironischen Zwischenrufen oft zum Aus- druck kommenden, nahen Beziehung zum Film. Dieser Film soll den jungen Menschen das künftige Leben zeigen, das sie noch nicht kennen. 80 Prozent dieser Gruppe will Filme aus dem wirklichen Leben, statt einer Traumfabrik, sehen. Aber auch hier sehe diese Wirklichkeit ganz anders aus, als bei den Erwachsenen„Jugend und Erwachsene Sprechen ganz verschiedene Sprachen.“ Schädigungen der Jugend durch den Film treten meist durch Verfrühung, Reizüber- maß, negative Vorbilder und Unwahrhaf- tigkeit des Dargestellten ein, sagte der Red- ner, der als positiv für das Kindesalter Tier-, Berg- und verständliche biographische Filme nannte und in der zweiten Alters- gruppe ein zwar größeres Angebot guter Filme, aber auch ein wesentlich kritischeres Publikum sah. Eltern, Lehrer und Jugendführer sollten sich mit ihren Kindern über Filme unter- halten. Die Jugend muß sich aktiv an der Filmarbeit beteiligen; um diese Arbeit aber Positiv gestalten zu können, bedarf es ge- Mannheimer Termin-Kalender Motorsportklub Feudenheim im ADAC: Jah- reshauptversammlung, 26. Januar, 20 Uhr, Lokal „Goldener Stern“, Feudenheim. Kolpingfamilie Mannheim Zentral: sammlung, 26. Januar, 20 Uhr, E 6. Schallplattenkonzert mit Werken von Beet- hoven, Haydn, Hindemith, 26. Januar, 20 Uhr, Städtische Musikbücherei. U 3. 1. Internationaler Genfer- Verband: Jahres- hauptversammlung. 26. Januar, 15 Uhr,„Bür- gerkeller“, D 5, 4. DLRG: Am 26. Januar im Herschelbad Lehr- gänge im Rettungsschwimmen, jeweils mittwochs 19 Uhr für Jugendliche, 20.30 Uhr für Erwach- sene. Außerdem werden Prüfungen für den Frei-, Fahrten- und Jugendschwimmschein ab- genommen. Faschingsmodenschau im„Kossenhaschen“, 28. Januar, 16 und 20 Uhr. Veranstalter: Manne duin-Studio Inge Seyer. „Sterben und Gewissen“, Vortrag von Pfar- rer Dr. Weber, 26. Januar, 20 Uhr, Konfirman- densaal der Christuskirche. Deutscher Naturkundeverein— Mikrobiolo- gische Arbeits gemeinschaft: Vortrag von E. Krug Das Blutbild und seine Auswertung“, 26. Januar, 19.45 Uhr, Wohlgelegenschule. Filmclub Mannheim-Ludwigshafen: Film 5 jenen Tagen“, 26. Januar, 20 Uhr, Amerika- aus. Ver- Hinter den Kulissen gen tee zug gearbeitet, wie unser Bild zeigt. Für welche Nummer und welchen Wagen dieser Dekorationsmaler sich Muke gibt. verraten wir natürlich nicht. Es ist ein politisch aktuel- les Thema, das er„auf der Pfanne“ hat Bild: Steiger Mannheimer Hausfrauenverband: Vortrag von Lore Dauer„Malen und Zeichnen un- serer Kinder“, 26. Januar, 15 Uhr,„Amicitia“. Katholisches Bildungswerk: Vortrag„Die Friedensidee und ihre christl. Verwirklichung“, 26. Januar, 20 Uhr, Aula der Wirtschaftshoch- schule; Spr.: Dr. Paul Wolff, Bonn. Bund deutscher Rassegeflügelzüchter, Kreis- verband Mannheim; Tonfilmvortrag über ame- rikanische Geflügelzucht(Schulungsvortrag), 26. Januar. 19.30 Uhr, Feudenheimschule. Pfälzerwald-Verein, Ortsgruppe Ludwigs- hafen- Mannheim: Donnerstag. 27. Januar, 20.00 Uhr, Hotel„Hubertus“, am Jubiläumsplatz in Ludwigshafen, Jahreshauptversammlung. MGV„Concordia“ 1882: Jahreshauptversamm- lung, 27. Januar. 20 Uhr,„Flora“, Lortzingstr. Wir gratulieren! Anna Schneider, Mannheim. Bürgermeister-Fuchs-Straße 31a, wird 65 Jahre alt. Emma Huser, Mannheim, Waldhofstraße 70, begeht den 70., Anna Karle, Mhm.-Rheinau, Relaisstraße 158, den 73. Geburtstag. Ludwig Mayer, Mannheimer, Metzer Str. 82, vollendete das 78. Lebensjahr. Jakob Henkel, Mannheim Feudenheim, Wilhelmstraße 13, kann den 87. Geburtstag feiern. Wieder überfüllter Musensaal eigneter Organisationen.„Die Situation Ju- gend und Film ist nicht hoffnungslos, wenn Jugend und Erwachsene bei gegenseitigem gutem Willen vertrauensvoll zusammen- arbeiten“. Diesem begeistert aufgenomme- nen Schlußwort folgte die Vorführung des Filmes„Die Wildnis ruft“, den Professor Keilhacker als ein typisches Beispiel für Jugendliche mittleren Alters angekündigt hatte. Ergänzend zu unserer am Samstag ver- öffentlichten Zwischenbilanz der Jugend- schutzwochen erfuhren wir, daß in dieser ersten Woche, bis einschließlich Samstag, 12 Uhr, 20 260 Personen die Veranstaltun- gen in Mannheim besuchten. Wirklich ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. hwb Arbeits möglichkeiten fkür geflüchtete Ausländer Ehemalige polnische, estnische, russische, lettische, litauische, rumänische, tschechische, Ungarische, bulgarische und albanische Staatsangehörige, die zur Zeit in West- deutschland ansässig sind, können sich um etwa 1200 freie Stellen bei den amerikani- schen Arbeitseinheiten(Labor Service Units) bewerben, gab die Labor Service Division der amerikanischen Armee in Europa bekannt. Die Arbeitsgebiete in den Einheiten erstrecken sich von der Bewa- chung militärischer Anlagen bis zur Be- schäftigung in technischen Berufen. Zu den Voraussetzungen für die Einstellung gehört, daß die Bewerber zwischen 21 und 50 Jah- ren alt sind und körperlich für den Wach- dienst geeignet sind. Nähere Auskünfte er- teilen Beratungsstellen bei folgenden Orga- nisationen: National Catholic Welfare Con- ference, Tolstoi Foundation, United Ukrai- nian American Relief Committee, American Fund for Czechoslovak Refugees, American Friends of Russian Freedom. American Joint Distribution Committee. American Po- lis War Relief, International Rescue Com- mittee, Lutherischer Weltbund und der Welkkirchenrat. Der vom Stadtrat am 8. Juli 1954 fest- gestellte Bebauungsplan über Aenderung und Feststellung von Bau- und Straßen- fluchten in dem Gebiet zwischen der Fried- rich-Ebert-, Aeußere Bogen-, Mannheimer, Käfertaler und Eisenlohrstraße ist durch Erlaß des Regierungspräsidiums Nord- baden vom 4. November 1954 genehmigt und am 12. Januar 1955 wirksam geworden. Die Interessengemeinschaft der Mann- heimer Spezialisten und Werbeverkäufer hat in ihrer Jahreshauptversammlung den Vor- stand einstimmig. wiedergewählt. Die Jahreshauptversammlung des Män- nergesangvereins 1896 Rheinau stand im Zeichen einer erfolgreichen Bilanz für 1954. Nach Berichten der einzelnen Sachbearbeiter wurde dem Vorstand Entlastung erteilt und dieser einstimmig wiedergewählt. Keine erstarrte Lavamasse und auch kein Urgestein zeigt dieses Bild, son- dern(siehe Pfeil) ein Stüc Straße, nickt zwi- scken Jlvesheim und Wallstadt— sondern: auf dem Friedrichsring zwischen Collinistraße und Wasserturm.„Schlagloch an Schlagloch, dazwischen einige Straßenreste“, argumen- tieren Beschwerde- und Leserbriefe. Das städtische Tiefbauamt hat Abhilfe versprochen. Man hatte bereits mit Ausbesserungsarbeiten begonnen, die durch die Hochwasserkata- strophe unterbrochen wurden, Jett werden sie fortgesetzt. Allerdings: Es ist nur Fliche- arbeit, die geleistet werden kann, denn der Friedricksring soll bekanntlich ganz neu ge- staltet werden. Bild: Steiger „Große Flut“— beim technischen Hilfswerk Rückblick auf Hochwasserkatastrophe mit Parallelen Im Mittelpunkt eines Filmnachmittags, den der Ortsverband Mannheim des Tech- nischen Hilfswerks in seinen Räumen am Autohof veranstaltete, stand ein Film über die Hochwasserkatastrophe 1954 in Bayern. Weite Wasserwüsten, überschwemmte Fel- der und Gehöfte, Menschen, die sich nur mit dem Notwendigsten vor den andrängenden Fluten retten, das waren Bilder, die in Er- innerung an die letztvergangenen Tage von bedrückender Aktualität waren. 3000 Män- ner des Technischen Hilfswerkes Waren damals aus dem ganzen Bundesgebiet zur Hilfeleistung herbeigeeilt und der Film, der ihr Wirken zeigte, gestattete Parallelen zu den Tagen der vergangenen Woche. Ein- drucksvoll die moderne technische Aus- rüstung des Hilfswerkes, nicht minder aber auch die Improvisationskunst der Männer, die zerstörte Brücken und Wehren mit er- staunlicher Geschwindigkeit wieder herstell- ten. Grundlage zu diesen Erfolgen bilden eine gute Organisation und eine gründliche Ausbildung, die ein zweiter Film zeigte. Auf einer Bundesschule des THW in Mariental werden die Helfer, die alle freiwillig und ehrenamtlich arbeiten, mit den modernsten Maschinen und Methoden vertraut gemacht. Bei einer kurzen Führung durch die Räunie des Mannheimer Ortsverbandes erläuterte Geschäftsführer Junghans an Modellen die Rettungsmethoden, wobei besonders ein Not- steg interessierte, mit dessen Hilfe in den letzten Tagen 120 t verderblicher Lebens- mittel aus einem Lagerhaus am Rhein ge- borgen wurden. ges. Filmspiegel Palast:„Der lange Texaner“ Eine schwarzweiſe Wild- West- Moritat von einer kleinen Gruppe weißer Männer, jen- seits der Zivilisation hin- und hergezerrt zwischen Goldgier, Haß und Liebe. Konven- tionell fotografiert, die Gestalten stark scha- blonisiert, in der Handlung herkömmliche Prärie- Konfektion. Der Aufwand ist verhält- mismäßig gering, trotzdem ist der Streifen Aenne N.„ BTS SWE EN Warnung an Eltern Ich wende mit an die Bevölkerung auf dem Lindenhof, besonders die Anwohner der Meer- wiesenstraße und bitte, darauf zu achten, daß ihre Jungens nicht die Straßenbeleuchtung, be- ziehungsweise die Gaslaternen als Spielzeug betrachten und dieselben auslöschen, so daß die ganze Straße im Dunkeln liegt. Es dürfte bekannt sein, daß die betreffenden Eltern bei etwa eintretenden Unfällen haftpflichtig sind. K „Exerzierreglement für Tote“— auch in Mannheim? Ich nehme Bezug auf Ihren Artikel„Exerzier- reglement für Tote“ in Ihrer Ausgabe vom 18. Januar auf der„Drei-Länder-Seite“. Die dort aufgeführten Punkte scheinen auch in Mannheim ein Streitobjekt mit der Friedhof verwaltung zu sein. Als ich neulich bei einem hiesigen Steinmetzen einen Grabstein aus- suchen wollte, wurde mir unter anderem er- klärt, daß mein Wunsch, einen glatt polierten Stein aufzustellen, nicht erfüllt werden könne, da in der Friedhofordnung vorgeschrieben sei, daß nur mattgeschliffene Steine verwendet werden dürfen. Eine Erklärung für diese mir völlig unverständliche Vorschrift konnte mir der Steinmetz auch nicht geben. Irgendwelche Bedenken in künstlerischer Hinsicht kann ich mir nicht vorstellen. Auch ästhetische Gesichtspunkte können meines Er- achtens von seiten der Friedhofverwaltung nicht ins Feld geführt werden, da nach meinem Empfinden glattgeschliffene schwarze Steine guf dem Friedhof wohl kaum gegen den guten Geschmack verstoßen, oder das Gesamtbild des Friedhofes stören. Derartige Maßnahmen stel- len m. E. einen Willkürakt dar. Sie dienen der Normierung. Sie führen zur Ausschaltung jeder freien Willensäußerunng und sind eine Einschränkung der freiheitlichen Rechte des einzelnen. Es kann nicht gutgeheigen werden, daß die künstlerische Gestaltung eines Grab- denkmals ausschließlich von einer Verwal- tungsbehörde festgelegt wird. Ich halte es für angebracht, daß sich die Stadtverwaltung äußzert. 8 F. K. Nach 22 Jahren Duldung „Exerzierreglement für Tote“!— dieser am 18. Januar 1955 erschienene Artikel im„MM“ ist für Mannheim von Interesse, da auch hier das Friedhofsamt dabei ist, neue Bestimmun- gen herauszubringen. Eigentlich sind sie nicht neu, denn Mannheim hat seit 1927 eine Fried- hofordnung. Dieser will man wieder volle Gel- tung verschaffen, Es geht dabei hauptsächlich um die Frage Mattschliff oder Politur. Bereits 1927 war Politur bei dunklen Grabsteinen ver- boten, aber von Anfang an wurde diese Be- stimmung nicht eingehalten, weil kein Mensch einen solchen unpolierten Stein kaufen wollte. Das Hochbauamt hat damals der„Volksstim- mung“ Rechnung getragen und erlaubte in einem Rundschreiben vom 19. Juni 1933 wieder das Polieren auch der dunklen Grabsteine. Nur die Familiensteine sollten auch weiterhin nur mattgeschliffen bleiben. Man war aber auch da nicht engherzig. Bis heute, 22 Jahre lang, hat kein Mensch Anstoß an diesen polierten Steinen genommen. Das soll anders werden. Wenn aber in Zukunft die dunklen Steine nur noch mattgeschliffen sein dürfen, will sie kein Käufer mehr, da diese mattgeschliffenen Steine aussehen wie eine schmutziggraue Schiefertafel. Die Herren an maßgebender Stelle wissen, daß die Bevölke- rung diese Steine ablehnt. Es ist auch keine eigene Meinung, die sie vertreten, sondern sie sagen nur nach, was ihnen von Stuttgart vor- gesagt wird. Ordnung muß sein, auch auf dem Friedhof. Jeder sieht ein, daß die Bestimmungen über Höhe und Breite eingehalten werden müssen. Ob aber der Grabstein mattgeschliffen oder poliert sein darf, soll man ruhig dem Käufer überlassen, Er und nicht das Friedhofamt muß den Stein bezahlen. Von großem Interesse zu dieser Frage dürfte die Ansicht von Baudirektor Platen sein, denn er hat vor 27 Jahren an leitender Stelle an der Friedhofordnung mitgewirkt und besitzt die nötigen Fachkenntnisse für ein sicheres Ur- teil. Vielleicht äußert er sich einmal? F. S. „Nur für deutsche Fahrzeuge“ Aerzte, Geschäftsleute und Besucher, die in das Kinderkrankenhaus bei den Turley-Bar- raks(Kaiser-Wilhelm-Kaserne) wollen, stellen immer wieder fest, daß es unmöglich ist, den für Deutsche reservierten Parkplatz vor dem Kinderkrankenhaus zu benutzen. In Reihen bis zu 20 Fahrzeugen parken hier die amerikani- schen Soldaten, obwohl ihr eigener Parkplatz („for american vehicles only“) direkt nebenan ist und mehreren hundert Wagen Raum bietet. Nicht selten wird sogar der Zugang für die Rote-Kreuz-Wagen, die kranke Kinder ein- liefern, zugestellt. Könnte dieser Platz nicht mit einem Schild(„for german vehicles only“) gekennzeichnet werden? Auch die Taxi-Fahrer sündigen dort oft. Obwohl ihre Haltestelle für fünf Taxis gekennzeichnet ist, stehen dort an den Soldatenzahltagen oft zehn und mehr Taxen und versperren den parkenden Kran- kenhausbesuchern die Abfahrtsmöglichkeit. A. nicht schlechter und nicht besser als viele andere gleicher Art. In den brutalen, nicht immer gerade überzeugenden Hauptrollen: Lloyd Bridges, Lee J. Cobb und Marie Wind- Sor. bet „Cola-Ball“ mit Modenschau Bei einem von der Leitung der Mann- heimer Jugendschutzwochen veranstalteten Jugendtanzabend versammelten sich am Sonntag etwa 1700 tanzbegeisterte Jugend- liche in den drei Sälen des Rosengartens, um dort zu den Klängen der„Astorias“ und anderer Kapellen einige beschwingte Stun- den zu verleben, die vom Süddeutschen Rundfunk auf Band und Fernsehschirm aus- schnittweise übertragen wurden. Im Musensaal hatten die Mannheimer Firmen Engelhorn& Sturm, Vetter, Braun, Favorit und Koffer- Weber eine reizende Jugend- Modenschau zusammengestellt, die Walter Pott vom Nationaltheater mit mun- teren Späßchen Revue passieren ließ, und die neben geschmackvollen Kombinationen für angehende Damen und Herren auch ab- sichtlich„unmögliche“ Kleidung präsen- tierte, um dem aufmerksamen Publikum zu zeigen, wie man sich nicht anziehen soll. Die Leitung der Polonaise des gelungenen„Cola- Balles“, den seine Vorgänger weit über Mannheims Grenzen bekanntgemacht haben, hatte Tanzlehrer Stündebeek. Wichtiger Termin für Evakufjerte Evakuierte müssen bis zum 31. März 1955 gegenüber der für ihren Zufluchtsort zu- ständigen Behörde ihren Willen zur Rück- kehr erklärt haben, wenn sie den Anspruch auf Rückführung nicht verlieren wollen. Der Termin zur Anmeldung des Rückführungs- anspruches gilt für alle Personen, die in der Zeit vom 25. August 1939 bis zum 7. Mai 1945 ihren im Bundesgebiet oder in West- berlin gelegenen Heimatort verlassen haben und sich am 18. Juli 1953 im Bundesgebiet oder in Westberlin aufhielten und an ihren W. Ausgangsort noch nicht zurückgekehrt sind. * 9 — Sagan Der eniseheldende furtachritt des U. TI ERS von fatscharf beruht auf eren ginfsfef 208 Die neuerilg er ech Erhaſtung des erlesenen Aromas def chsfakιfHDοαIen Tobek mischung Acheter Arbeit. Mlteistet die Anger. is des. Fabse. pech. Der Gr Filter, den nur Batschar verwendet, ist der Tabakfaser nachgebiſdet und ge- Wãhtleistet durch seine neuattige Struktur den vollen Genug der edlen Spezialmischung. Dir zuliebe schuf Batschari den r Filter. 5 DREI-LANDER-SEITE eee Mittwoch, 26. Januar 1935/ Nr. 20 vs cHau IN BAD EN-WURTTENMBERCG N 2 schmecken verbotene Am süßesten pit, eine Weisneit, die sich hier wieder einmal bewahrheitet, denn der Hinweis auf Lebensgefahr am Ufer des Stuttgarter Feuersees kann weder groß noch sich auf einer recht dpa- Foto klein davon abhalten, fragwürdigen Eisdecke zu tummeln. Bundeskonferenz der Filmdienste Tauberbischofsheim. Die Bundeskonferenz der Filmdienste für Jugend- und Volksbil- dung hat bei zweitägigen Besprechungen in Tauberbischofsheim den Beschluß gefaßt, mit dem Bundestagsausschuß für Presse, Film und Funk Verbindung aufzunehmen. Sie will den Ausschuß bitten, deutsche Kultur- und Dokumentarfilme, die bisher noch keinen Verleiher gefunden haben und sich für Er- ziehung und Bildung eignen, der Oeffentlich- keit zugänglich zu machen. 80 000 Mark Schaden Affalterbach. Etwa 80 000 Mark Sach- schaden sind durch ein Großfeuer entstanden, das in der Ortsmitte von Wolfsölden ausbrach. Ein Doppelwohnhaus und zwei angebaute Scheunen wurden ein Raub der Flammen. Als Brandursache wurde ein überhitzter Ofen vermutet. Dorfuhr und Dorfglocke, die sich Auf dem stattlichen Gebäude befanden, fielen dem Brand zum Opfer. Zahl der Teilnehmer steigt Stuttgart. Im Einzugsgebiet des Süddeut- schen Rundfunks waren am 1. Januar 1955 insgesamt 1 014 636 Rundfunkhörer und 4663 Fernsehteimehmer angemeldet. Dies sind rund 50 000 Höhrer mehr als am 1. Januar des vorigen Jahres. Die Zahl der angemeldeten Fernsehteilnehmer steigt monatlich um durchschnittlich 600. In Stuttgart sind gegen- wärtig 879 Fernsehgeräte gemeldet, in Mann- heim 839, in Karlsruhe 588, in Heidelberg 339, in Pforzheim 193, in Schwetzingen 151, in Bruchsal 111 und in Weinheim an der Berg- Straße 91. Im vergangenen Jahr wurden 19 681 Schwarzhörer und 703 nicht registrierte Fernsehteilnehmer von Ermittlern des SDR erfaßt. URKW-Netze sind ausgebaut Stuttgart. Der Ausbau der beiden UK W- Sendenetze des Süddeutschen Rundfunks ist bis auf geringfügige Arbeiten an einzelnen Sendern noch im Jahr 1954 abgeschlossen Worden. Der SDR verfügt jetzt über 15 UKW-Sender, mit denen der gesamte Sendebereich zuverlässig versorgt werden Kann. In dem einen URW-Netz soll künftig Ssmztägig das erste Programm, im anderen das zweite Programm gesendet werden. Interessanteste Aufgabe Stuttgart. Die Stuttgarter Innenarchitek- tin Frau Professor Hera Maria Witzemann ist vom Süddeutschen Rundfunk beauftragt worden, das Restaurant des im Bau befind- lichen Stuttgarter Fernsehturms auf dem Hohen Bopser künstlerisch auszugestalten. Das Restaurant wird in einer Höhe von rund 150 m errichtet werden. Frau Pro- fessor Witzemann hat diesen Auftrag als die interessanteste Aufgabe in ihrer bishe- rigen beruflichen Tätigkeit bezeichnet. Die Kosten des Bauwerkes Fernsehturm werden 3,5 Millionen DM betragen, also den Vor- Anschlag(1,8 Millionen DM) weit über- schreiten. 5 Kritik zurückgewiesen Stuttgart. Der Rundfunkrat des SDR wies die Kritik gegen die politische Haltung des Süddeutschen Rundfunks zurück, die von einigen Zeitungen, Organisationen und vor Allem von Freisen der CDI geübt worden War. Es beständen keine Meinungsverschie- denheiten darüber, daß die überparteiliche Haltung des Süddeutschen Rundfunks in seinen politischen Kommentaren oberstes Ziel sei und bleibe. Tübingens Frühgeschichte Tübingen.„Tübingen von 1077 bis 1477 Ist das Thema einer Ausstellung des Städtischen Kulturamts im Tübinger Rat- Haus, die am Samstag eröffnet wurde. In der Ausstellung werden alte Urkunden, Siegel, Wappen und ähnliche Erinnerungsstücke ge- Zeigt, die Einblick in die 400 Jahre der Tübinger Frühgeschichte geben. Versehen kostet 76 000 Mark Schorndorf. Eine Menge Geld kostet die Stadt Schorndorf ein Versehen, durch das seit Jahren 89 Mitarbeiter der Stadtverwal- tung nicht bei der Zusatzversergungskasse angemeldet waren. Damit den Bediensteten kein Schaden entsteht, hat die Stadt 76 000 Mark nachzuzahlen. 11 300 Mark davon sind ein reiner Verlust, weil sie von der Ver- sicherung für Stundung und Zinsen aufge- rechnet worden sind. Von Sherlock Holmes zu Interpol/ Frankfurt. Wenn in einer Stadt der Bundesrepublik ein Kapitalverbrechen ge- schieht, dann laufen die Fahndungsmeldun- gen über den Polizeifunk zu einer inner- deutschen Zentrale und von dort auch gleich- zeitig zum Internationalen Polizeifunk in Paris. Ueber die Begriffe„Interpol“ und „Internationale Gemeinschaftsfahndung“, die bei Fahndungen nach Tätern bei Grohver- brechen immer wieder auftauchen, mag sich mancher kein Bild machen. Sie hängen mit dem internationalen Polizeifunknetz zusam- men, das mit modernsten technischen Ge- räten die Nachrichtenübermittlung in weni- gen Minuten ermöglicht. Das Bundeskrimi- nalamt wird über die internationalen Fahn- dungen durch den Interpol-Funk der Inter- nationalen Polizeikommission unterrichtet. In Paris laufen alle Meldungen der ver- schiedenen Fahndungsbehörden zusammen. Das Bundesministerium des Innern hat auf dem Gebiet des Fernmeldewesens im letz- 1 „Kaiserin von China ten Jahr das feste Funknetz zwischen dem Bundes ministerium des Innern und den Länderregierungen erweitert und technisch ausgebaut. Das Bundeskriminalamt ist im allgemeinen nur als„Nachrichtenübermitt- ler“ an Fahndungen beteiligt. Seit einem halben Jahrhundert geistert Conan Doyles Romanheld Sherlock Holmes durch die Literatur und seit mehreren Jahr- zehnten auch über die Leinwand. Der 1930 gestorbene Conan Doyle hat Millionen an seinem Romanhelden verdient. Als„Kom- missar Maigret“ lebt Sherlock Holmes in 200 Romanen und 38 Filmen des erfolgreichsten Kriminalautors Georges Simenon(Frank- reich) weiter. Fast jedes Land hat einen be- rühmten Kriminalisten. In Frankreich wurde Dr. Edmond Locard, der 1910 in einer Lyoner Mansarde mit dem Aufbau eines Polizei- labors begann, zum Lehrmeister für Krimi- nalisten aller Nationen. Inspektor Fred Cherril von Scotland Lard genießt als Fach- und ihr Kundenkreis Eine Million Liter Benzin verschoben/ Aus der Wasserpumpe kam Benzin Frankfurt. Eine der wohl raffiniertesten und gröhbten Benzinschmugglerbanden der Bundesrepublik wurde nun von einem Frankfurter Schöffengericht für einige Zeit lahmgelegt und in„Staatspension“ über- nommen. Die Bande hat in den Jahren 1951 und 1952 nach einem neuartigen„Verfahren“ riesige Mengen amerikanischen Benzins ge- schmuggelt und dadurch die Bundesrepu- blik um einige hunderttausend Mark Steuer- und Zolleinnahmen betrogen. Außer Benzin schob die Bande auch noch unverzollten Tee. Das Haupt der Bande war eine fast sech- zigjährige Frau, die in Kreisen der Frank- kurter Verbrecherwelt als„Kaiserin von China“ angesprochen wurde. Diese Frau und ihr Sohn lenkten eine komplette Schmugg- lerbande. Die Ganoven fuhren mit großen amerikanischen Personenwagen bei Tank- stellen der UsS- Besatzungsmacht vor und ließen sich gegen Gutscheine Benzin aus- händigen. Die Gutscheine, die eigentlich nur für Angehörige der Besatzungsmacht ausge- geben werden, hatte die Bande entweder ge- schickt gefälscht, gestohlen oder auf dem Schwarzen Markt gekauft. Die Schmuggler- fahrzeuge hatten amerikanische Kennzei- chen und verfügten über geschickt einge- baute große Zusatztanks. Zwei von diesen Fahrzeugen konnte die Polizei gerade noch erwischen und beschlagnahmen. Aus den Zu- satztanks der Fahrzeuge wurde das Schmug- gelbenzin in ein unterirdisches Lager ge- pumpt, das in einer Gartenanlage versteckt eingerichtet worden war. Ueber den unterirdischen Tanks stand eine harmlose Wasserpumpe, aus der die Schmuggler in Wirklichkeit das Benzin zapf- ten, wenn„Kundschaft“ kam. Die Käufer Waren meist Schwarzfahrer oder jugendliche Autoräuber. Die„Kaiserin von China“ hatte einen festen Abnehmerkreis. Nach Feststel- lungen des Zolls hat die Bande mindestens eine Million Liter Benzin verschoben. Mit der„Kaiserin“ gingen noch fünf andere Bandenmitglieder ins Gefängnis, bis zu 18 Monaten, Die„Kaiserin“ muß außerdem noch 10 000 Mark an Wertersatzstrafen zahlen. Drei weitere Mitglieder der Bande kamen mit einem blauen Auge davon, gegen sie wurde das Verfahren wegen der Amnestie eingestellt. Vor dem US- Bezirksgericht wer- den in der nächsten Zeit noch einige klei- nere Prozesse gegen Angehörige der Be- satzungsmacht stattfinden. Die Angeklagten, meist Soldaten der US-Armee hatten die Aktionen der„Kaiserin von China“ unter- stützt. Dem modernsten technischen Polizei- funknetz„in die Karten“ geguckt mann für Fingerabdrücke Weltruf. Die größte Kriminalbehörde der Welt aber leitet Edgar Hocver: das Bundesfahndungsamt in Washington. Seine Kartei enthält 122 Mil- lionen Fingerabdrücke. Dieser Riesenauf- wand ist nötig: alle fünf Minuten geschieht ein Mord oder Raub, alle 30 Sekunden ein Betrug. Dr. Giuseppe Dosi, heute Chef der„Inter- pol“ in Rom, sammelte Erfolge in zehn Län- dern. Vor Jahren löste er einen Skandal aus, indem er einen Geistlichen als siebenfachen Mörder entlarvte, während der angeblich Schuldige„offiziell“ bereits gefunden war. Die unbequeme Wahrheit kostete Dosi da- mals vorübergehend die Stellung. Ein popu- lärer Mann ist„Revolver-Harry“ Söder- mann, Schwedens„Oeverdirektor“, Pistolen- spezialist und gefürchteter Schütze, ständig Waffenschmuggler auf der Fährte. Ausbilder in China und Siam,„Mitarbeiter“ der S8 und zugleich Organisator norwegischer Stör- trupps im Krieg, Berater in den USA und in Bonn— so vielseitig ist heute ein Holmes. Im„Deutschen Scotland Vardé“, im Bun- deskriminalamt, lenkt Präsident Dr. Jes den Kampf gegen das Verbrechertum. 255 Spe- zialisten aller Fachgebiete unterstützen ihn. Hunderttausende von Fingerabdrücken, Sammlungen von Waffen, Gewürzen, Far- ben, Gesteins- und Holzarten, Nägel, Streich- hölzer zogen in den Wiesbadener Gebäude- komplex ein, der für das Bundeskriminal- amt aufgebaut worden ist. Der Kriminalist von heute arbeitet mit wissenschaftlicher Präzision. Er ist Chemiker, Mediziner, Bio- loge, Waffenspezialist, Sprengstoff-Fach- mann. Die Entwicklung der Kriminalistik in den letzten 50 Jahren entspricht dem Fort- schritt von der Lupe des Sherlock Holmes zum Elektronenmikroskop des Polizeiphysi- kers. Das Netz, das sich um die Verbrecher- welt legt, wird immer enger, Es ist welt- weit. Durch die„Interpol“ ist eine schlag- kräftige Abwehr gegen das Weltgangster- tum geschaffen worden. Heidelberger Hoteliers haben Sorgen Man spricht bereits von einem„schrecklichen Ereignis der Freigaben“ Heidelberg. Zur Freude über die bevor- stehende Freigabe der Heidelberger Hotels gesellen sich nun große Sorgen. Um die Hotelbetriebe wieder„flott“ zu machen, sie zu renovieren und zu modernisieren, sind so auherordentliche finanzielle Mittel erfor- derlich, daß Heidelbergs Verkehrsdirektor Fischer— wenn auch scherzhaft, so doch tref- fend von einem„schrecklichen Ereignis der Wiederfreigaben“ sprach. Diese Worte flelen anläßlich einer Zusam- menkunft in der„Reichspost“, an der Ver- treter des Bundesfinanz ministeriums, Abge- ordnete des Bundes- und Landtags sowie Spitzenvertreter des deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes teimahmen, um gemein- sam mit den Vertretern des Heidelberger Toto-Prinz muß ins Gefängnis Plötzlicher Reichtum brachte einem jungen Mann wenig Glück Frankenthal. Reichtum kann glücklich ma- chen— er kann aber auch in tiefes Unglück führen. Diese bittere Erkenntnis mußte nun in Frankenthal ein junger Chemiearbeiter treffen und daraus vor dem Schöffengericht die Konsequenzen ziehen, Der junge Ange- klagte, knapp 22 Jahre alt, hatte im Sep- tember des vergangenen Jahres im Fußball- toto„richtig“ gelegen und war mit einem „Zwölfer“ herausgekommen. Dafür wurden ihm mehr als 34 000 Mark ausbezahlt. In Frankenthal rätselte man lange und vergeb- lich nach der Person des glücklichen Ge- winners— erst am 11. Oktober lüftete sich das Geheimnis auf eine ungewöhnliche Weise. Der Totogewinner, in einem festen Ar- beitsverhältnis stehend und monatlich 400 Mark verdienend, hatte einen Teil des Totogewinnes postwendend zum Ankauf eines nagelneuen Personenwagens verwen- det. Am 10. Oktober konnte er der Ver- suchung nicht widerstehen und startete mit seinem Freunde zu einer kleinen Spritztour. Am Nachmittag steuerte er den Wagen— ohne im Besitze eines Führerscheins zu sein — nach Dirmstein und in den frühen Abend- stunden unternahm er einen zweiten Aus- flug, der zugleich auch die letzte Fahrt mit dem neuen Wagen darstellte. Ueber die ersten Kurven kam der un- erfahrene junge Mann noch gut hinweg. Vor einer Kreuzung wollte er— mit einer Stun- den geschwindigkeit von etwa 70 Kilometern — einen zweiten Wagen überholen, blieb da- bei aber hängen, verlor Herrschaft und Ner- ven und raste wie ein Geschoß auf ein Eck- haus zu. Ein Metzgermeisfer, der sich— Tragik der Umstände— auf dem Weg zum Friedhof befand!— wurde zehn Meter hoch in die Luft gewirbelt und mit solcher Wucht auf den Boden geschleudert, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Das Urteil: Zehn Monate Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körper- Verletzung und wegen Fahrens ohne Führer- schein. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr Ge- kängnis und Erlaß eines Haftbefehls gefor- dert. 88. Fremdenverkehrsgewerbes über Mittel und Wege zu beraten, dem„schrecklichen Ereig- nis“ zu begegnen. Es wurde dabei festgestellt, daß es den Besitzern beschlagnahmter Betriebe kaum gelingen dürfte, aus der Vergütung die not- wendigen Reserven für einen neuen Start zurückzulegen. Die nun fällige und zu- stehende Entschädigung sei nicht so hoch, daß die Betriebe, die ganz erheblich modernisieren müßten, um Anschluß an das heutige, sehr modern gewordene Fremdenverkehrswesen zu gewinnen, wieder flott werden könnten. Die vorgesehenen Darlehen und Härteaus- gleiche befänden sich noch in der Schwebe, Was zugedacht sei, reiche nicht aus, und auch der Instanzenweg sei viel zu langatmig. Der ebenfalls anwesende Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenver- bands, Dr. Hoffmann, befürwortete eine Ver- lagerung der Bearbeitungsinstanzen nach Heidelberg, damit die Verfahren nicht erst nach Jahren abgewickelt würden und schlug außerdem vor, das Besatzungskostenamt ein- zuschalten. Er wies besonders auf die im- materiellen Schäden durch die Beschlagnahme hin, die zum eigentlichen Verlust von 60 bis 70 Millionen DM addiert werden müßten, der dem Heidelberger Hotelgewerbe während der letzten fünf Jahre durch die Beschlagnahme entstanden sei, beispielsweise den Verlust des Firmenwerts, der sich im„Abspringen“ der ehemaligen Stammgäste dokumentiere. Regierungsdirektor Dr. Winkelmann vom Bundesflnanz ministerium warnte die Ho- teliers vor überstürzten Modernisierungen und versprach, für eine Abkürzung des In- stanzenwegs bei den Kredit- und Entschädi- gungsanträgen einzutreten. Nach der Besprechung bat der Verbands- beauftragte für die Berufserziehung, Ernst Brockhoff, die Vertreter des Bundes und des Landes für den Neubau der Hotelfachschule Heidelberg, der einzigen staatlichen im Bun- desgebiet, einzutreten. Ein freiwilliger Bei- trag der westdeutschen Hoteliers soll 150 000 DM ergeben. Die derzeitige Unterbringung der Schule sei völlig ungenügend und ent- spreche nicht ihrem internationalen Ruf. Aus der Hessiscen Vacpbarscgaff Atom- Ausstellung verlängert Frankfurt. Die auf dem Frankfurter Messegelände gezeigte Ausstellung„Atome Für den Frieden“, die am 31. Januar ge- schlossen werden sollte, ist bis zum 6. Fe- bruar verlängert worden. Bis zum 23. Januar wurde die Schau, die die Gewinnung und Friedensmäßige Verwertung von Atom- energie veranschaulicht, von mehr als 103 000 jugendlichen und erwachsenen Interessenten besucht. 8 Für Elektrofischerei Wiesbaden. Die Fischereiverwaltung des hessischen Landwirtschaftsministeriums tritt Befürchtungen entgegen, daß die Elektro- fischerei zu einer Ausrottung von Fisch- beständen führen könne. Die noch junge Elektrofischerei habe zahlreiche Beweise dafür erbracht, daß mit ihrer Hilfe der Bin- nenfischerei neue Wege für die Intensivie- rung der Gewässerbewirtschaftung und die Rationalisierung der Betriebe gewiesen wer- den können. Durch enge Zusammenarbeit mit den zur Elektrofischerei zugelassenen Fischern, durch Arbeitstagungen in der Fischereischule Niederwerbe am Edersee und durch Versuche habe die Fischerei- verwaltung umfangreiches Erfahrungs- material über Aufgaben und Grenzen des Elektrofischfangs gesammelt. Von einer ge- setzlich gelenkten Fortentwicklung des Elek- trofischfangs sei eine wesentliche Förderung der gesamten Binnenfischerei zu erwarten. Vergehen an Schülern Marburg. Die Dritte Jugendkammer des Landgerichts Marburg verurteilte am Freitag den 41 jährigen Lehrer Emil Faulstich wegen Vergehens an fünf Schülern, von denen vier Weniger als 14 Jahre alt waren, zu drei Jah- ren sechs Monaten Zuchthaus. Die bürger- lichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten uf fünf Jahre aberkannt. Außerdem erhielt er Berufsverbot für den gleichen Zeitraum. Die Vergehen fielen in die Jahre 1949 bis 1954, in denen Faulstich als Präfekt an dem Inter- nat des privaten Progymnasiums in Amöne- burg, Landkreis Marburg tätig war. In fünf Fällen kam das Gericht aus Mangel an Be- weisen zum Freispruch. Der Angeklagte be- hauptete, daß er die Schüler lediglich auf- geklärt habe. Das Gericht stellte in der Ur- teilbegründung fest, daß Faulstich gering- Hoher Richter verurteilt Göttingen. Der böchste Richter Baden- Württembergs, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Richard Schmid wurde wegen übler Nachrede zu 350 DM Geldstrafe verurteilt. Dr. Schmid hatte in zwei Tageszeitungen den „Spiegel“ angegriffen, indem er schrieb, der „Spiegel“ sei in der Politik das, was in der Moral die Pornographie sei. Das Magazin sei„Reizliteratur“, dessen Verdrehungen in der Berichterstattung„zahllos“ seien. Darauf hin war Dr. Schmid vom Herausgeber und Deutschlandredakteur des„Spiegel“ verklagt worden. In der Urteilsbegründung stellte der Göttinger Amtsgerichtsrat Dr. Schmahl fest, in der Verhandlung sei keineswegs erwiesen worden, daß sich der„Spiegel“ zahlloser Verdrehungen bewußt schuldig gemacht habe. fügige Anlässe benützte, um die Aufklärung zu forcieren und dabei darauf ausgegangen sei, seine Gelüste zu befriedigen. Von den Schülern wurde der Angeklagte, der dem Lehrorden der Marianisten angehörte, schwer belastet. 150 000 Festmeter Windbruch Kassel. Die Stürme der letzten Wochen haben in nordhessischen Wäldern große Schä- den angerichtet. Allein im Habichtswrald fielen 4000 Festmeter Holz und in der Söhre 16 000 Festmeter dem Sturm zum Opfer. Nach Schätzungen der Forstbehörde sind in Nord- hessen insgesamt 150 000 Festmeter durch Windbruch angefallen. 80 Prozent der Schä- den betreffen die Fichtenbestände. Einschlag- pläne müssen abgeändert werden. Die Holz- aufarbeitung der Holzmengen wurde sofort in Angriff genommen, weil mit Beginn des Frühjahrs Schäden durch den Borkenkäfer befürchtet werden müssen. Keine Klarheit über frühere Munitionsanstalt Wolfhagen. Staatssekretär Hartinann vom Bundesfinanzministerium hat auf eine An- frage des FDP-Bundestagsabgeordneten Heinrich Faßbender über die künftige Ver- wendung des teilweise brachliegenden Ge- ländes der früheren Munitionsanstalt Wolf- hagen mitgeteilt, es könne vorerst nicht entschieden werden, ob die MUNA wieder für Verteidigungszwecke in Anspruch ge- nommen wird. Die Berufsorganisationen von Wolfhagen haben daraufhin Faßbender erneut gebeten. für die endgültige Industria- lisierung des Geländes zu sorgen und eine Bundeskommission zu einer Besichtigung an Ort und Stelle einzuladen. BIICK NAClI RHEINLAND-PFALZ Es fehlte an Geld Speyer. Es sei nicht notwendig, Ueber- legungen anzustellen, wie die Dämme des Rheines gegen neue Hochwasserkatastrophen umgebaut werden müßten. Wichtig sei viel- mehr, eine Finanzierungsbasis für diese Ar- beiten zu finden, sagte der Leiter des Was- Ser- und Schiffahrtsamtes in Speyer. Mit den rund 220 000 Mark, die dem Wasser- und Schiffahrtsamt Speyer seit der Währungs- reform für Arbeiten an den pfälzischen Hauptrheindämmen zur Verfügung gestan- den hätten, habe man bisher nur das drin- gendste ausführen können. Frühzeitig ge- nug seien die zuständigen Stellen auf die Hochwassergefaͤhren aufmerksam gemacht worden. g Düsseldorf in Bad Dürkheim Bad Dürkheim. Eine weitere Sympathie- kundgebung Düsseldorf— Bad Dürkheim, karnevalistisch mit dem Schlachtruf„Dü⸗ Ba-Dü“ gekennzeichnet, wird am 2. Februar im Kurhaus stattfinden. Diesmal gestaltet nicht, wie in den beiden letzten Jahren, die Prinzengarde der Stadt Düsseldorf„Rot- Weiß“, sondern die genau so offizielle„Blau- Weiß-Garde“ die Düsseldorfer Sitzung. Die Düsseldorfer werden mit etwa 25 Kar- nevalisten nach Bad Dürkheim kommen und ihre Düsseldorfer Redner-Prominenz mit- bringen.. Scharf durchgreifen Koblenz. Veranstalter von Karneval- festen und Gastwirte will die Koblenzer Polizei in diesem Jahre rücksichtslos zur Rechenschaft ziehen, wenn die Jugend- schutzbestimmungen nicht eingehalten wer- den. Der Polizeidirektor von Koblenz hat in Verbindung mit dem städtischen Jugend- dezernat einen Aufruf erlassen, in dem vor allem die Erziehungsberechtigten auf die Jugendschutzbestimmungen aufmerksam ge- macht werden. Der Karneval drohe mehr und mehr zu entarten, heißt es in dem Schreiben. Im Rausche übermütiger Karne- valsstimmung oder auch nur in scheinbar harmlosen Vergnügen lauerten für die Jugend oft Gefahren, die meist zu spät in ihren verheerenden Folgen erkannt würden. Es sei an der Zeit, hier Einhalt zu gebieten und der bedrohten qugend den notwendigen Schutz zu geben. Gegen wilde Ausstellungen Pirmasens. Die Industrie- und Handels- kammer der Pfalz will künftig ein Ueber- handnehmen von Messen und Ausstellungen in ihrem Gebiet mit noch größerem Nachdruck Als bisher bekämpfen. Wie die Kammer in ihrem jetzt veröffentlichten Jahresbericht für 1954 mitteilt, habe gerade die im letzten Jahr in Pirmasens veranstaltete pfälzische Groß- Ausstellung 1954, an der die IHK nicht betei- ligt gewesen sei, durch ihren Mißerfolg den Beweis für diese Auffassung gebracht. Vielversprechender Nachwuchs Pirmasens. Zwei 13- und 15jährige Ju- gendliche aus Eppenbrunn, die kürzlich einem Wanderkinounternehmen eine Geld- kassette mit 600 Mark Inhalt gestohlen hat- ten, sind jetzt in Saargemünd verhaftet worden, Sie hatten, nachdem sie zwei Opfer- stockdiebstähle im Landkreis Pirmasens bei ihrer polizeilichen Vernehmung zugegeben hatten, die Grenze überschritten und auf französischer Seite erneut einen Kirchen- einbruch begangen, Dabei waren ihnen 4000 Franes in die Hände gefallen. Die Gen- darmerie nimmt an, daß die Jugendlichen später über die Grenze abgeschoben werden. Ehemaliger Sowjetoffizier verurteilt Baumholder. Wegen fortgesetzten Ein- bruchsdiebstahls verurteilte das Schöffen- Sericht Baumholder einen 33jährigen ehe- maligen sowjetischen Oberleutnant unter Anrechnung der dreimonatigen Unter- suchungshaft zu acht Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte im Herbst ver- gangenen Jahres zusammen mit einem Polen in Birkenfeld, Baumholder und Kusel eine Reihe schwerer Einbrüche verübt und dabei Gegenstände im Werte von mehreren 1000 Mark erbeutet. Der Angeklagte ist, wie sich aus der Verhandlung ergab, 1945 zu den Amerikanern übergegangen. Zwei Jahre später wurde er aus amerikanischen Diensten entlassen. Neuwied öffnete Deichtore Neuwied. Das erste Tor im Hochwasser- schutzdeich der Stadt Neuwied ist wieder geöffnet worden. Die anderen Tore sollen vorerst noch geschlossen bleiben, da der Rhein zwar konstant fällt, die Gefahr einer. neuen Ueberflutung aber noch nicht völlig gebannt ist. Der Neuwieder Stadtteich hat während der Hochwasserwelle in der ver- gangenen Woche dem gewaltigen Wasser- druck standgehalten, nachdem die in seinem unmittelbaren Bereich gelegenen Keller„ge- flutet“ worden waren. Neue Bims vorkommen Mayen. Im Bereich der Eifelgemeinde Volkersfeld sind neue Bimsvorkommen ent- deckt worden. Die ersten Bohrversuche er- gaben, daß das Vokkommen bis zu 3.60 Meters Stark ist. Bisher waren die Sachverständigen der Ansicht, daß die aus dem Laacher Vulkan stammenden Bimsmengen durch gleichblei- bende Windströmungen ostwärts in das Koblenz-Neuwieder Becken getragen worden seien. Um so mehr überrascht die Geologen die neue Fundstelle, die Ausbrüche des Laa- cher Vulkans liegen etwa 10 000 Jahre zurück. Aenne Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 26. Januar Kinderstunde Wir helfen suchen Krinoline— Krinolinchen Die Münchener Abendschau(nur über Sender Wendelstein) Tagesschau„. Fernandel Der neue„Rheinische Hausfreund“ Cabaret Barabli 5 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.15 21.00 21.30 lenhe in de jetzt Die 1 bis Wei ab 1 insge rund. Uhr 210 Gp Würt A die I hand am le Teiln stehe test. SG Freib (Baye Titel) De FTA Leute Münc gen SG L FT 14 a In durch lemfü bach 07 Se rung. Spitz doch 10 SR In hofen spielt Hug einbu Skir Di meist natio! haber nungs man 2 Nr. 20/ Mittwoch, 26. Januar 1955 MORGEN r Seite — N Am zweiten Trainingstag: Oster erreichte beste Zeit Am zweiten Trainingstag der Viererbobs für die am Wochenende stattfindenden Weltmeisterschaften erreichte Exweltmeister Anderl Ostler mit Fraundorfer, Hohenester und Nieberl auf dem Schlitten die bisher beste Zeit auf dem 1600 Meter langen Kurs. sein Bob vom Se Rießersee brauste in 1:18,52 Minuten über die Bahn und blieb damit knapp vor dem Schlitten des WSV Ohlstadt. Weltmeister Fritz Feierabend(Schweiz), der am Wochenende seinen Titel zu vertei- digen hat, erreichte 1:19,32 Minuten, mit denen er jedoch hinter dem amerikanischen Luftwaffenschlitten aus Wiesbaden, der von dem 21 jährigen Joseph le Bouef gesteuert 0 wird, zurückblieb. Auch Leverkusen eingeladen 7 1 N. Die Fußball-Elf Bayer Leverkusen er- hielt als vierter deutscher Oberligaverein eine Einladung des spanischen Fußballver- bandes zu Trainingsspielen gegen Spaniens Nationalelf am 9. und 23. Februar oder am 9. März in Madrid. Leverkusen hat telegra- fisch zugesagt. Die Spanier haben auch den Hamburger SV, Altona 93 und Eintracht Braunschweig zu Trainingsspielen in ihrem Land eingeladen. In den Telegrammen aus Madrid an die beiden Hamburger Vereine waren die gleichen Termine angegeben. Handballmeisterschaften in der Karlsruher Schwarzwaldhalle Für die Endspiele um die deutsche Hal- lenhandball meisterschaft am 26.27. Februar in der Karlsruher Schwarzwaldhalle herrscht jetzt schon eine rege Nachfrage nach Karten. Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen 1 bis 6 DM. Die Hallen meisterschaft rollt in zwei Veranstaltungen ab. Am Samstagabend ab 19 Uhr finden die Gruppenspiele, also insgesamt 6 Begegnungen statt. Die End- runde wird am Sonntagnachmittag um 15 Uhr gestartet. Die Spielzeit beträgt jeweils 210 Minuten. Titelverteidiger ist Frischauf Göppingen, das am letzten Sonntag die württembergische Meisterschaft gewann. Am 5. Februar wird in Freiburg/ Breisgau die Endrunde um die süddeutsche Hallen- handball meisterschaft ausgetragen. Nachdem em letzten Sonntag Württemberg als letztes Teilnehmerland seinen Meister ermittelt hat, stehen nunmehr die Bewerber für Freiburg fest. Das Viererfeld setzt sich zusammen aus: ö SG Leutershausen Nordbaden); FT 1844 Bayern); FA Göppingen(Württemberg) als Titelverteidiger. Der Spielplan hat folgendes Aussehen: FA Göppingen Bayern München, SG Leutershausen— FT 1844 Freiburg, Bayern München— Sd Leutershausen, FA Göppin- gen— FT 1844 Freiburg, FA Göppingen— SS Leutershausen und Bayern München— FT 1844 Freiburg. Freiburg(Südbaden); FC Bayern München 99 Seckenheim verdrängt In der Handballkreis klasse A gab es 8 durch die knappe 819-Niederlage des Tabel- lenführers 99 Seckenheim in Oberflocken- bach und den 10:6-Sieg des TV Brühl bei 07 Seckenbeim einen Wechsel in der Füh- rung. Num liegen wieder die Brühler an der Spitze. Oberflockenbach belegt zwar Platz 2, doch hat der TV schon 13 Spiele gegen nur 10 Spiele von 99 Seckenheim. 7 f 5 7 In der Kreisklasse B waren TV Sand- hofen, umd 64 Schwetzingen, die Spitzenreiter spielfrei, dennoch wurde ihre Spitzenstel- mug ausgebaut, da ihre Verfolger Punkt- einbußen erlitten. Skimeisterschaften ohne Schnee:? Die Organisatoren der Deutschen Ski- meisterschaften in der Nordischen Kombi- nation(vom 2. bis 6. Februar in Neustadt) haben große Schneesorgen. Bis zum Eröff- nungstag kann zwar noch Schnee fallen, man hat sich aber schon damit beschäftigt, Was werden soll, wenn der„weiße Segen“ ausbleibt. Eventuell sollen die Langläufe nach dem Feldberg verlegt werden, während das Skispringen auf jeden Fall in Neustadt stattfindet. Sportsteuer gesenkt Der Landtag Schleswig-Holsteins verab- schiedete in Kiel einstimmig ein Gesetz über die Aenderung der Vergnügungssteuer in Schleswig- Holstein. In Zukunft sind dort alle Amateursportveranstaltungen, die den Jeibesübungen dienen, vergnügungssteuer- krei. Bei Fußballspielen, an denen Vertrags- spieler mitwirken, wird die Steuer von 25 auf zehn Prozent gesenkt. Die Forderung nach Göteborg: Im iatten-Handbatt auf die pugend umstellen Probespiele gegen Auswahlmannschaften genügen nicht/ Vorbereitungslehrgänge sind notwendig Es war ein gewaltiger Sprung vom 5:5 Unentschieden des vorigen Jahres in der Dortmunder Westfalenhalle zum Göteborger 30:17-Triumph der Schweden. Eine so ge- Waltige Veränderung der Spielweise und der taktischen Einstellung des Hallenhandball- Weltmeisters, daß die deutschen Spieler, Betreuer und Schlachtenbummler überrascht sein mußten. Einstimmige Meinung im deut- schen Lager:„In dieser Form sind Schwe- dens Hallen- Spezialisten nicht zu schlagen.“ Bis jetzt waren bei den Schweden vor allem Weitschüsse der Abwehrspieler und die Tricks eines Moberg und Akerstedt ent- scheidend für die Siege über Deutschland; nun aber wurde unsere Abwehrarbeit durch Tempospiel und ungewöhnliche Schußsicher- heit zeitweise vollständig aus den Angeln gehoben. Dabei war die größte Enttäuschung, daß bis auf Käsler, Schwenker, Bernhardt und Vick die deutsche Mannschaft unter er- heblichen Konditionsschwächen litt und 50 den Schweden die kraftvollen Gegenstöße ohne Zweifel erleichterten. Dennoch hat das Spiel von Göteborg auch eine gute Seite: Fritz Fromm, der„Bundes- sepp“ der Handballer, kann nun auf die Jugend zurückgreifen, und das sollte im Hin- blick auf die Feldhandball-Weltmeisterschaft 1955 den alten Routiniers Werner Vick, Hein Dahlinger und Hermann Will Gelegenheit geben, sich gründlich auf das Weltturnier vorzubereiten. Beim nächsten Länderspiel gegen Dänemark bleiben von den Feldspie- lern die Stürmer Schwenker, Velewald und Käsler erste Wahl. Der erst 20jährige Bre- mer Schwenker wurde von den Schweden als bester Spieler bezeichnet. Aehnliche Talente sind die Göppinger Singer und Voll- mer. Erster Anwärter auf einen Platz in der Verteidigung ist Otto Maychrzak, dessen Aktionsradius am eigenen Schußkreis und dessen Schußkraft vor der gegnerischen Mauer noch immer unentbehrlich sind. Größte Sorgen bereitet wohl die Besetzung der deutschen Hintermannschaft. Hein Dah- linger konnte es einfach nicht fassen, daß er die Achilles-Ferse der deutschen Mannschaft War und daß auf seiner Seite 22 der dreißig schwedischen Tore erzielt wurden. Vielleicht muß Fritz Fromm beim Länderspiel gegen Dänemark eine Kombination Alt-Jung er- proben, wobei sich der körperlich und in seiner Schußkraft Hamburgs„Atom- Otto“ ähnelnde Göppinger Nachwuchsspieler Bosch empfehlen sollte. Wir können verstehen, daß Fredy Panko- nin sein großes Ziel in einem Platz im deut- schen Aufgebot für die Feldhandball-Meister- schaft sieht. Der reaktionssichere Berliner Schlußmann ist zur Zeit noch nicht zu er- setzen; offen bleibt die Frage nach einem zweiten Tormann, da der in Göteborg erst- mals eingesetzte Schönfeldt noch zu schwach erscheint. Voraussetzung für die Bildung einer ver- jüngten und schlagkräftigen deutschen Mann- schaft ist allerdings ein mindestens zwei- tägiger Lehrgang vor jeder internationalen Begegnung. Mit Probespielen gegen ehr- geizige Auswahlmannschaften kommt Fritz Fromm auf die Dauer nicht weiter. Das sollte auch der DHB-Vorstand einsehen. Wintersportwoche in Garmisch: Erwartungen nicht vesilos erflli Aber: Erfreuliche Leistungssteigerung bei den alpinen Wettbewerben Die X. Internationale Wintersportwoche von Garmisch- Partenkirchen, die als Jubi- läumsveranstaltung des 50 jährigen Deutschen Ski-Verbandes ein besonders glanzvolles Ge- präge tragen sollte, rechtfertigte nicht die Erwartungen. Schon der Termin war nicht glücklich gewählt, da zur gleichen Zeit die internationale französische Ski- Sportwoche „Oberrheinische“ wieder international? fnannlieim ueransiatiet zwei Großregatten Der Deutsche Ruder- Verband legte das Jahresprogramm fest Unter Leitung des Verbandsvorsitzenden Dr. Walter Wülfing besprachen die Regatta- Veranstalter in Frankfurt— wie bereits kurz berichtet— das Jahresprogramm 1955 und legten die wichtigsten Termine der Besten- Kämpfe, der Meisterschaften und des Drei- länder-Kampfes fest. Die Regatten von Hamburg, Hannover, Essen und Mainz(alle im Juli) wurden zu Hauptregatten bestimmt. Damit konzentrieren sich die Auseinander- setzungen der Meisterschaftsamwärter auf einen recht kurzen Zeitraum vor den Deut- schen Rudermeisterschaften, die am 13. und 14. Juli stattfinden sollen. Wegen der kurz darauf folgenden Europa- Meisterschaften ist es allerdings auch möglich, daß die Deutschen Rudermeisterschaften auf 6./7. Juli vorver- legt werden. Austragungsort ist, laut Ab- machung mit der Ostzone, Berlin. Die Aus- richtung ist dem Ruderverband der DDR überlassen. Die große Oberrheinische Ruder-Regatta des Mannheimer Regatta-Vereins findet, wie Alljährlich, Mitte Juli im Mühlauhaffen statt. Die„Oberrheinische“ wird auch in diesem Jahr international sein; man hofft, Schwei- zer und französische Mannschaften in Mann- heim an den Start zu bringen. Sechs Wochen später, am 23. und 24. Juli wird der zum dritten Male stattfindende Dreiländer- Kampf zwischen Deutschland, Oesterreich und Jugoslawien in Mannheim ausgetragen. Dieser Dreiländerkampf zählt bereits zur Standard veranstaltung des DRV und ist zu diesem Zeitpunkt eim sehr wert- voller internationaler Gradmesser vor den Meisterschaften. Bei der Festlegung der Jugendbestenermittlung fand Heidelberg keine rechte Gegenliebe bei den Veranstal- tern, so daß man sich schließlich auf Mainz einigte. Termin ist der 30./31. Juli. Im Verlaufe der Tagung ergab es sich, daß in Berlin bereits drei Schwerpunktezellen für Renngemeinschaften gebildet wurden, die den stark zersplitterten Berliner Rudersport in sich erstarken lassen sollea und dazu beitragen, daß sich auf dem Wege über Ver- eins kombinationen erstklassige Mannschaf- ten herausschälen. Für Berlin ist das wohl eim sehr gutes Rezept, weniger jedoch für die Provinz, wo sich seit eh und je immer nur echte Vereinsmannschaften zur Spitze emporgearbeitet haben. Wie bereits früher gemeldet, hat der DRV einen sogenannten Cheftrainer bestellt. Dieser Cheftrainer stellte sich auf der Frankfurter Tagung der Regatta- Veranstalter in der Person des jugoslawischen Prof. Zezelji vor. Diesem ersten Cheftrainer des DRV geht ein guter Ruf voraus. Wie weit er aber der ihm ge- stellten Aufgabe im deutschen Rudersport gerecht zu werden vermag, das werden die nächsten Monate zeigen. Wie verlautet, soll die Hauptarbeit des Cheftrainers in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Melbourne liegen. Er übernimmt jedenfalls kein leichtes Amt Z. Mit Weltmeister H. G. Winkler: Reiterequipe nach Algier Den Auftakt der Auslandsstarts deut- scher Reiter in der Saison 1955 wird das Internationale Reitturnier Mitte April in Algier bilden. Nach Rücksprache mit Welt- meister H. G. Winkler, der von den Fran- zosen eine persönliche Einladung für Algier erhielt, entschloß sich die Arbeitsgemein- schaft für Zucht und Prüfung deutscher Pferde, eine Mannschaft mit Winkler nach Nordafrika zu entsenden. Obwohl es in Algier keinen Preis der Nationen gibt(da diese Prüfungen nur CHIO- Turnieren vorbehalten sind), dürfte sich die europäische Spitzenklasse in Nord- afrika treffen. Der Grund dafür liegt in den hohen Preisen. U. a. ist ein Jagdspringen mit 12 000 DM dotiert. ö abrollte. Auch der Wettergott verweigerte seine Gunst. Als die Bobrennen abgesagt wer- den mußten, fehlte der Wintersportwoche das Schwungrad zu einem großen Start. Das Eis- hockeyspiel des Spengler-Pokal- Siegers Inter Mailand gegen Rießersee verlor durch die Ausschreitungen im zweiten Drittel von sei- nem sportlichen Wert. Durch die vorausge- gangenen Deutschen Eiskunstlaufmeister- schaften in Berlin fehlte den Tagen von Garmisch auch der eissportliche Höhepunkt. Ein Regiefehler bei der Festsetzung des Jugend-Eishockeyländerspiels Deutschland gegen Schweiz war es, daß man die Auswahl- mannschaften einige Tage zuvor bereits in Nürnberg spielen lieg. Mit der klaren Nieder- lage der Schweizer verlor das Garmischer Spiel an Anziehungskraft. Die Zuschauerzahlen und das daraus wahr- scheinlich folgende finanzielle Defizit dürften die Erkenntnis gebracht haben, daß die Win- tersportwoche in Zukunft zu einer wetter- festeren Zeit stattfinden und daß Ueber- schneidungen mit anderen großen inter- nationalen Veranstaltungen des In- und Aus- lands nach Möglichkeit vermieden werden sollten. Die Skiwettbewerbe brachten einen klaren Erfolg der nordländischen Gäste. Es ist be- zeichnend, daß der Trainer der deutschen Ski- Elite, der Norweger Gunder Gundersen, sei- nen Schülern im internationalen Wettbewerb die hohe Schule des Langlaufs vorlief. Ein günstigeres Bild bot sich bei den alpinen Wettbewerben. Die Slalomsiege von Sepp Behr(Sonthofen), Sepp Schwaiger(Garmisch) und Beni Obermüller(Rottach-Egern) waren erfreulich. Bei den Damen entwickelt sich verheißungsvoller Nachwuchs. Neben Sonja Sperl(Eisenstein) und Resi Berkmann(Ober- staufen) berechtigt vor allem die 13jährige Heidi Biebel(Oberstaufen) trotz Disquali- flkationspech auf der Slalompiste zu Hoff- nungen. Deutschlands Springer sind in guter Form. Sie konnten sich den finnischen und schwedi- schen Skifliegern gegenüber gut behaupten. WEST.sUb- Block eee H. 2 O DER MGR GEN-TS Nr. Flstzeerein ein ne nein, Gastverein 8 1 Alem. Aachen 211%2 20112%/111 Rotweiß Essen 2 09§·³· 2 1. FC Nürnberg 1 0 1/ 2 2 20 21% 1 1 0 Eintr. Frankfurt 0 2 0 1 2 1 3 Pr. Münster 0 11722 211 0% 0 0 2 Schalke 04 1 0 11 0 1 4 Karlsruher S I I 1/0 2 2111/0 21 IB Stuttgart 1 1 0 1 1 0 5 B. M.-Gladbach I I 1/1 2 21 0 1% 2 2 2 Bor. Dortmund] 0 1 2 2 0 0 6 Kick. Stuttgart 0 1 0% 2 0 210 1% 2 2 SSV Reutlingen 1 0 1 1 11 7 SV Sodingen 101/ 2 2 2101/0 2 1 Fort. Düsseldorf 10 1 1 0 1 8 Fs Frankfurt 0 11/2 2 2011/ 2 20 Schweinfurt 05 1 1 11 11 9[B. Leverkusen 1 0 1/ 1 0 12 0 1/1 2 2 Duisburger SS I I 0 1 1 1 10[ Hannover 968 1 0 1/ 2 0 21 1 2/0 1 2 E. Braunschweig 1 0 2 1 0 1 111. FC Saarbrück. 2 11/1 0 00 11%81 2 2 Tura Ludwigsh. 1 1 11 11 12 1. FC Kaisersl. 0 0 1%/ 1 1010 1/10 vfR Kaisersl. 0 1 11 11 13 SW Essen J)) VfL Bochum 1 0 11 11 14 Hessen Kassel 1 0 2% 2 2 11 2 1/2 2 2 Bayern München 1 0 1 0 1 1 . a) Tip: nach der MM-Tabelle b) Fritz Rößling, SV Waldhof c) Reportertip e Im Schwergewichts-Boxen: Ausscheidungskämpfe abgesagt Der Bund deutscher Berufsboxer läßt die geplante Ausscheidung im Schwerge- wicht ausfallen, da mit dem ins Catcherlager übergetretenen Kohlbrecher und dem West- kalen Werner Wiegand, der sich um die luxemburgische Staatsangehörigkeit bewirbt, zwei erwartete Teilnehmer ausfallen. Ver- mutlich hat auch die Tatsache dazu beige- tragen, daß von den übrigen gemeldeten Anwärtern Seelisch, Nürnberg, Salfeld und Fanslau in den letzten Monaten alle gegen den jungen Italiener Cavicchi durch K.o. unterlagen, so daß sie selbst bei einem Er- folg in der Ausscheidung gegen Europamei- ster Heinz Neuhaus nur geringe Erfolgs- chancen geltend machen könnten. Einziger Titelanwärter ist somit ten Hoff, falls er seinen Qualifikationskampf gegen Salfeld gewinnt. Buxton will Rückkampf „Alex Buxton ist bereit, gegen Gustav Scholz(Berlin) irgendwo und in jedem Limit einen Rückkampf zu bestreiten“, erklärte Jim Wicks, der Manager des britischen Halb- schwergewichtsmeisters Buxton am Sonn- tag in London. Scholz, der den Engländer am Freitag in Hamburg nach Punkten be- siegte, wurden für diesen Revanchekampf 1000 Pfund Sterlin(etwa 12 000 DMW) ge- boten. Pohmann/ Vollmer unterlagen In der Vorschluß runde der internationa- len skandinavischen Tennismeisterschaften in Oslo unterlagen die deutschen Spielerin- nen Inge Pohmann/ Erika Vollmer dem schwedischen Damendoppel Lagerborg-Bä- kerström/ Gullbransson-Sanden. Im Herren- einzel schieden Feldbausch gegen den Nor- Wweger Dag Jagge mit 4:6, 9:11, 6:2, 6:3, 5:7 und Peter Scholl gegen Torsten Johansson (Schweden) nach 2:6, 0:6, 6:4, 2:6 sus. Das Endspiel im Herren-Doppel gewannen Torben Ulrich/ Kurt Nielsen Mäaänemark) über die Norweger Kraby/ qan Staubo 4:6, 10:8, 4:6, 6:1, 6:4. Die amerikanische Spitzenspielerin Mau- reen Connolly erklärte, daß sie ihren Titel bei den internationalen Tenniswettkämpfen in Wimbledon in diesem Sommer verteidigen würd und sich auch an den internationalen franzusischen Tennismeisterschaften betei- ligen will. 5 Spieler-Transferierungen werden in Turin versteuert Die italienischen Berufskfußballvereine sind in eine heikle Lage geraten. Durch ein Urteil gegen den„FC Juventus“ Turin in Steuersachen wurde ein Präzedenzfall ge- schaffen, der auch anderen Klubs starke finanzielle Nachteile bringen kann. In einem bereits sieben Jahre laufenden Verfahren der Turiner Steuerbehörde gegen„Juven- tus“ wurde nun entschieden, daß die Ver- pflichtung von Berufsspielern einem kauf- männischen Vorgang gleichzusetzen und zu versteuern sei. Die der Stadt durch diesen Prozeß zufallenden Steuern sind auf acht Millionen Lire(50 000 DM) aufgelaufen. Die Vereine fürchten nun, daß sich auch andere städtische Steuerbehörden die Turiner Entscheidung zu eigen machen und ebenfalls eine Nachforderung erheben.„Ju- ventus“ hat Berufung gegen das Urteil des Turiner Zivilgerichts eingelegt. Der TV 46 Heidelberg badischer Basketball-Meister Durch einen 79:68-Rückrundensieg beim Karlsruher SC sicherte sich der TV Heidel- berg in seinem letzten Punktspiel die Mei- sterschaft. Die Karlsruher können im gün- Stigsten Fall bis auf 20 Punkte kommen, während der neue Meister 22 Punkte er- rang. TV 46 Heidelberg 12 826:583 22:2 Karlsruher Sc 8 541:401 12:4 Tbd. Heidelberg 8 319:219 10:6 sc Heidelberg 8 418:364 10:6 TSG Heidelberg 10 466:561 3:12 Karlsruher TV 12 465:634 4:20 TSV Marmheim 8 283517 98 Toto-Quoten West-Süd-Block(endgültige Gewinnquoten); Zwölferwette: 1. R.: 16 312,80 DM; 2. R.; 589,60 DM; 3. R.: 90,50 DM. Zehnerwette: 1. R.: 1207, 30 DM; 2. R.: 61,60 DM;: 3. R.: 13,60 DM. Nord-Süd-Block: Elfer wette: 1. R.: 1745 DM; 2. R.: 88 DM; 3. R.: 10,90 DM. Neunerwette: 1. R.: 215,50 DM: 2. R.: 16,80 DM; 3, Entfernung von WARZEN Kosmetik- Wagner Mhm., Haus Fürstenberg,(Kur- 5 fürstenstuben) II. Etage, Fried- richspl. 1(Wassert.) Tel. 4 02 97. Tägl. außer montags 9—19 Uhr 4 SKI- Urlaub 6. 3. 55, Dar ladioelli he 2 Wirkstoffextrakl irksfoffexſra. oſteki in det lasse zu beteiteg . Maskenverleih. Mod., gepflegt. Cläre Bischof, Telefon 427 77. 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Telefon 5 00 61 Wenn vater waschen müßte, kauft er noch heute eine Waschmaschine von Rothermel. Alte Kunden ohne Anzahlung, neue nach Vereinbarg. Anmeldung der Schulenfänger för cles neue Schuljahr Mit Beginn des neuen Schuljahres, am 19. April 1955, werden alle Kinder schulpflichtig, die in der Zeit vom ee S 16. April 1948 bis 15. April 1949 geboren sind. KAISERRI NG 36 ⁰ RU Die Eltern oder deren Stellvertreter werden gebeten, ihre schul- S e pflichtigen Kinder am Wochenendhaus Serre Montag. dem 7. Februar 1955 und(Buchklingen/odw.) Dienstag, dem 8. Februar 1955 massiv, 5200 am, umzzunt, zu 2 in der für ihre Wohnung zuständigen Schulabteilung, jeweils vormittags] verkauf. Immob. Brandmuller Liebhaber von 9.00 bis 12.00 Uhr, anzumelden. Näheres hierüber ist aus den& 1 1 4 (auch Jugendl., alle Instr.) wollen Plakaten an den Anschlagsäulen und Schulhäusern zu ersehen. elefon er 3 6 reiben unt. Nr. 02043 a. d. Verl. Ebenso werden wieder schulpflichtig und sind an dem obenbezeich- 5 5 neten Termin anzumelden alle zurückgestellten Kinder aus den Geburts- e,. jahrga 1947 und 1948. Nur ig Apoſheſten ehaſſlich- B60 5 ee, ,. Euporimbollchkelt nam Frankreich! Bei der Anmeldung ist Geburtsdatum, religiöses Bekenntnis und Zwel junge kompetente Elsäs- Verschiedenes f Impfung durch Familienbuch und Impfschein nachzuweisen. Bei aus- wärts geborenen Kindern ist der Geburtsschein vorzulegen. ser vom Fach suchen mit deut- schen Firmen in Verbindung zu a lpenslan für Kinder ab 3 Jahre. * 1 Schriesheim Tel. 494. „ Maskenverleih ab 4,. Pelz, K I, Ib. Immobilien Nachhilfe in Englisch(mögl. Feu- kingnzierungen denh.) ges. Prs.-Ang. u. 02041 à. V. eschäftshaus m. Büro, Lagerr., 8 Laden, Lagerhof u. Wohnungen S Miete 10 200,, Anzahlg. 30 000, S N 1 Immob.-Schäfer, U 4, 14. Tel. 4 07 00. mas Sexle bis Oberprimg (2 u. 3-sprœchige Züge) mit Schülerheim in schönster Werldlage Onstitut Siquund vorm. Mannheim Ger. 1894 Schriesheim Reldebere Anme dungen xur Aufnchme in die neue Sete und andere Klassen werden entgegengenommen. Ausk. u. Prosdekt durch d. Direktor Prof. Rarl Meizger Schriesheim c. d. B. Tel. 922 Anst. Miete a. Teilzahlg. 1 BLUM- Fertighaus, Kassel-Ha. 559 gepfl. Unterh.-Musik nach Art B v. Geczy 2 Husef- Grundsſuce H EGON VM 2%% Luif SS 1 Hausgrundstöck (Villencharakter) etwa 12 Ar groß mit Bauplatz, 7 Zimmer, Küche, Diele, Speise- kammer, Bad, Zentralheizung und Nebengebäude wie Auto- garage usw. zu verkaufen. 3-Zimmer-Wonung sofort be- ziehbar. Angeb. u. P 5735 a. v. Die Anmeldepflicht erstreckt sich auch auf solche schulpflichtigen Kinder, die schwächlich und in der Entwicklung zurückgeblieben sind; treten zwecks für diese kann bei der Anmeldung beim Schulleiter Zurückstellung Generalvertretg. in Frankreich auf ein Jahr beantragt werden. oder Warenankauf für Frank- Die Anmeldung taubstummer, blinder, geistesschwacher, epileptischer reichbelieferung. Kapital vor- und krüppelhafter Kinder erfolgt in der gleichen Zeit beim Stadtschul- handen. Angebote erbeten unt. Nr. 21.153 Havas Strasbourg. Wir suchen Grundstücke in allen Gegenden Mannheims, auch Ruinengrundstücke in den Quadraten L, M, N. Angebote unter Nr. 02045 an den Verlag. amt, Mannheim, au 7, 1-5, Zimmer 12. Mannheim, den 22. Januar 1988 Stadtschulamt Seite 3 MORGEN Mittwoch, 26. Januar 1955/ Nr. 20 Jedes Jahr eine größere Lostrommel Spieler werden Sparer/ Mehr als 1,7 Millionen Deutsche am„Spiel-Spar-Verfahren“ beteiligt Den weit verbreiteten Wunsch der Men- schen, Spielend“ zu Geld zu kommen, haben die Sparkassen auf ihre Weise erfolgreich genutzt. Spieler sind keine Sparer, dachten die Pessimisten, als die Sparkassen im Bun- desgebiet vor drei Jahren mit dem„Prä- miensparen“ begannen. Die Sparkassen- Experten selbst waren skeptisch; doch zu unrecht. Die Beteiligung wuchs von Monat zu Monat. Hunderttausende zahlten wöchent- lich zwei oder im Monat neun Mark auf ihr Prämiensparkonto ein, wovon ihnen acht Mark zinslos gutgeschrieben wurden, wäh- rend die restliche Mark in den Auslosungs- topf wanderte. Jeden Monat ist einmal Zie- Hung und in einer 13. Ziehung zum Abschluß des Sparjahres werden die Zinsen der Spar- gelder ausgelost. Dann können die Prämien- Sparer über die im Sparjahr eingezahlten 96 Mark verfügen Das tun 70 von 100 Spie- lern; die übrigen sind Sparer geworden. Sie Wendeln ihr Spielkonto in ein Sparkonto um. Was sonst noch geschah Der berühmte spanische Cellist Pablo Casals, der seit dem Bürgerkrieg in Frank- reich im Exil lebt, kehrte zum erstenmal wieder nach Spanien zurück. Sein Besuch War allerdings kurz: Er nahm in Vendrell, einem kleinen Dorf in der Nähe von Barce- lona an der Beerdigung seiner Haushälte- rin teil, die jahrelang seine freiwillige Ver- bannung geteilt hatte. * Papst Pius XII. überwies dem Pariser Kardinal Feltin eine Million Frances(12 000 DMW) für die Ueberschwemmungsopfer in Frankreich, insbesondere im Raum von Paris. * Eine Geldsammlung für die(vorwiegend katholischen) Flüchtlinge im Vietnam, zu der die Tageszeitung„Le Figaro“ aufgeru- fen hat, erbrachte bereits in 15 Tagen mehr als 23 Millionen Frances(etwa 275 000 DMͤ). * Der französische Abbè Pierre, der im ver- gangenen Winter Zehntausende von Obdach- losen in Frankreich durch eine von ihm or- ganisierte Hilfsaktion betreute, ist schwer erkrankt. Der Bischof von Nizza gab be- Kammt, daß Abbé Pierre in einem Bergkloster in den französischen Alpen ist, wo er in völ- liger Abgeschiedenheit wieder gesund wer- den will. * 5 Alle Kinos in der bretonischen Haupt- stadt Rennes wurden am Montag aus Pro- test gegen„die drückenden und sich stän- dig steigenden öffentlichen Lasten“ bis auf weiteres geschlossen. * In der Nähe von Dakar in Französisch- Westafrika trugen sozialistische und demo- Kratische Neger ihre politischen Meinungs- verschiedenheiten mit Pfeil und Bogen aus. Die Demokraten überfielen am Montag die Sozialisten mitten im Urwald, als diese von einer Wahlkundgebung zurückkehrten. Drei der Kämpfenden kamen ums Leben und 46 wurden schwer verletzt. An diesem„Spiel-Spar- Verfahren“ betei- ligen sich jetzt schon mehr als 1,7 Millionen Einwohner des Bundesgebietes. Das sind 3,5% der Bevölkerung oder jeder zehnte beschäftigte Arbeitnehmer, und noch immer kommen neue Prämiensparer dazu. Dieses Bundes- Durchschnitts- Ergebnis wurde in Hamburg und Bremen um fast das Fünffache übertroffen. 380 000 Prämiensparer gab es in den beiden Hansestädten bei der letzten Auslosung; das sind 16,3% der Be- völkerung; Kinder, Arbeitslose, Rentner mitgerechnet. Als die Hansestädte als letzte der deut- schen Bundesländer mit dem Prämiensparen am 1. April 1952 begannen, rechnete nie- mand mit einem derartigen Erfolg, am wenigstens die Sparkassen selbst. Sie stell- ten ihren Verlosungsplan auf 60 000 Lose ab. Ja, sie glaubten zunächst nicht einmal 60 000 Lose absetzen zu können; deshalb verein“ barten die vier hanseatischen Sparkassen in Hamburg, Bremen und Bremerhaven, die nicht verkauften Lose zu übernehmen und den Auslosungstopf auf 60 000 Mark auf- zufüllen. Dazu aber kam es nie. 130 000 Lose wurden bereits im ersten Spielmonat ver- kauft, im 12. waren es 308 000, im 24. 372 000 und im 32. und bisher letzten Monat 380 000. Schon im ersten Spieljahr wurde die 150 000 Lose fassende Auslosungstrommel zu klein. Vorsichtshalber schafften die Spar- kassen gleich ein doppelt so große Lostrom- mel an. Doch sie waren nicht vorausschauend genug, denn zu Beginn des zweiten Spiel- jahres— die Kassen sagen Sparjahr— war auch diese Trommel zu klein geworden. Eine Trommel für 500 000 Lose trat an ihre Stelle. Fragt man die Kassenfachleute, ob diese Trommel eine längere Lebensdauer haben wird, als die beiden Vorgängerinnen, so zucken sie die Schultern.„Wir dachten von Monat zu Monat, die Höchstgrenze der Be- teiligung im Prämiensparen sei erreicht. Wir wurden jedesmal eines anderen belehrt. Wir Wissen nicht, wo die Grenze liegt“. Wie kommt es, daß sich die Hamburger und Bremer so viel eifriger am Prämien- sparen beteiligen als die Bevölkerung in den anderen Bundesländern? Gewiß, die Han- seaten sind sparsam, aber der Sparsinn allein macht es nicht. Ausschlaggebend ist — nach Ansicht des Hanseatischen Sparkas- sen- und Giroverbandes, der für das Prä- miensparen verantwortlich zeichnet— das hanseatische Spielsystem, das mit 10 000 Mark zehnmal so hohe Gewinne bei der monatlichen Prämienauslosung vorsieht, wie die Spielsysteme in den meisten anderen Ländern. Bei der jährlichen Zinsauslosung werden für je 100 000 Spieler Höchstprämien von 25 000 Mark ausgespielt. Gleichzeitig ist bei dem Auslosungsplan auch an eine Brei- tenwirkung gedacht. Jedes neunte Los ge- Winnt, jedes zehnte allerdings nur 2.— Mark. Für je 60 000 Spieler werden aber 647 Prä- mien von 5.— Mark bis zu 10 000 Mark ge- zogen. 7,14 Mill. Mark sind bisher an Gewin- nen ausgeschüttet und 77 Mill. Mark Kapital durch die Prämiensparer in Hamburg und Bremen aufgebracht worden. Diese Erfolge veranlagten die Kassen in Nordrhein-Westfalen, in der Mitte des Jah- res 1954 das hanseatfsche System für das Prämiensparen zu übernehmen. Der Erfolg war verblüffend. Schon fünf Monate später hatte sich die Teilnehmerzahl verdoppelt. Auch in Niedersachsen haben die Sparkassen höhere Gewinne in ihren Ausspielungsplan eingesetzt. Niedersachsen steht jetzt nach den Hansestädten im Prämiensparen an der Spitze der übrigen Bundesländer. In den Hansestädten ist das Prämien- sparen offensichtlich zu einer„Volksleiden- schaft“ geworden; unter den Spielern sind viele Menschen, die im Lotteriespiel gewiß keine Uebung haben. So ist es verständlich, daß hin und wieder ein Gewinner sein Glück in der Gewinnliste übersieht. Als aber einmal ein 5000-Mark-Gewinn nach Wochen noch nicht abgeholt war, suchte die Leitung des Prämiensparens den Gewinner durch Zeitungsnotizen. Schließlich meldete sich ein Rentner, das Glückslos in der zitternden Hand. Als man ihm riet, ein Sparkassenbuch über 5000 Mark zu nehmen, von dem er je nach Bedarf abheben könne, lehnte er ab. Er lieg sich das Geld auszahlen. Zwei Stun- den später kam er in die Kasse zurück und zahlte den Betrag auf ein Sparkonto ein. „Entschuldigen Sie die Umstände“, sagte er zum Kassierer,„aber ich mußte meiner Alten doch erst einmal das Geld zeigen. sonst hätte sie es nicht geglaubt“. Heinz Henke Behördendeutsch ist unverständlich Ein Behördenleiter bezeugt es/ Er ließ ein Abkürzungsverzeichnis für seine Beamten drucken Ein Beispiel, zu welchen Schwierigkeiten die Sucht des Abkürzens(die ja eigentlich Erleichterung bedeuten sollte) führt, liefert der Präsident des niedersächsischen Verwal- tungsbezirks Braunschweig. Uber die Abkür- Zzungsseuche war in den letzten Jahren man- ches böse Wort zu hören und zu lesen. Diese Klagen galten vor allem dem Laien, der unter den Buchstabengruppen und Wort- stummeln nicht mehr Zzu unterscheiden vermag, sich allerdings, wo er nur kann, bereitwilligst zum Mitschuldigen des Ge- stammels macht. Nun stellt sich heraus, daß sich auch die Behörden zwischen LAV. LMG und LRPA nicht mehr zurecht finden. LMG beispiels- Weise heißt durchaus nicht etwa„leichtes Maschinengewehr“, sondern„Lebensmittel- gesetz.“. Daher hat der Präsident des nie- dersächsischen Verwaltungsbezirks Braun- schweig, sinnig„Präniebra“ genannt, für den internen Dienstgebrauch eine Broschüre her- ausgebracht, in der dem ratlosen Beamten die Vielzahl der Abkürzungen, verdeutscht Wird. Stolz fügt sie auf ihrer Titelseite den bisher bestehenden Abkürzungen eine neue hinzu: sie nennt sich kurzerhand„AR V“, Was„Abkürzungsverzeichnis“ heißen soll. Auf 47 sauber gedruckten Seiten werden hier, alphabethisch geordnet, rund 1000 Ab- Kürzungen von„AR“ und„AB“, was„Aus- kührungsanweisung“(aber auch manches andere) und„Ausführungsbestimmungen“ bedeutet, bis„ZZ“(Zeitschrift für Zivil- prozeßß) erläutert. Der Leser des Heftes erschrickt über die Fülle des Unverständlichen und Unnötigen, das ihm die Schrift darbietet. Aber er hat seine heimliche Freude an ihrem einer Bankrotterklärung gleichkommenden Vor- Wort. Dessen ersten beiden Sätze lauten: „Die Zunahme der Abkürzungen im inner- behördlichen Verkehr hat dazu geführt, daß der Schriftverkehr allmählich nur noch dem- jenigen verständlich ist, der diese zahllosen Abkürzungen beherrscht. Die Zahl dieser Sachkenner dürfte aber bei der ungeheuren Zunahme der Abkürzungen immer geringer werden.“ Der Beamte, der die Schrift zu- sammenstellte,„beherrscht“ sicherlich das Handwerk des Abkürzens. Ihm kann es nicht passieren, daß er einen behördlichen Brief nicht versteht. Er ist„Sachkenner“ der „Akü“(Abkürzungssprache) aus dem„ff“. Er weiß, dag AG nicht immer eine Aktien- gesellschaft ist, sondern auch ein Amtsgericht, eine Arbeitsgemeinschaft oder ein Ausfüh- rungsgesetz sein kann. Daß sich der Lasten- ausgleich(LA) durch Verdoppelung des zwei- ten Buchstabens in das Landesarbeitsamt (LAA) verwandelt. Daß man, wenn man in der„Akü“ perfekt ist, statt„unstreitig“ nur „unstr.“ schreiben darf. Daß man die„Ver- ordnung über die Zuständigkeit und den Beschwerdezug in Dienststrafsachen gegen Polizeibeamte des Landes“ auf zweierlei Weise abkürzen kann, als„Pol. Bea. Dst. vo“ oder„Pol. Bes. DSt. Zust. vo“, Und bei der Wanderung, die ihn am Sonntag über Berg und Tal führt, wird er sich, trifft er mitten im Walde auf ein einsames Haus, sogleich daran erinnern, daß auf Seite 30 seiner Schrift vermerkt ist:„Ofö= Oberförsterei“. „Die Zusammenstellung“, heißt es in dem Vorwort weiter,„hat deshalb die Aufgabe, das Verständnis behördlicher Schreiben zu erleichtern. Das gilt insbesondere für die Behördenchefs und deren Vertreter, welche die dem einzelnen Sachbearbeiter geläufigen Abkürzungen nicht in diesem Ausmaße ken- mel können.“— Arme Behördenchefs, die nicht mehr verstehen, was die Sachbearbeiter ihrer Dienststelle schreiben, und erst im Lexikon nachschlagen müssen. Das Tröstlichste aber steht am Schluß: „Eine Verwendung der Abkürzungen im Ver- kehr mit dem Publikum dürfte grundsätzlich nicht ratsam sein, da das Publikum selbst- verständlich diese Abkürzungen in der Regel nicht verstehen wird.“ Man kann dazu nur sagen: Der Beamte hat es nicht leicht. Es wird von ihm verlangt, daß er zweierlei Sprache spricht: die eine im Verkehr mit seinem Chef und seinen Kollegen, die andere im Verkehr mit dem Publikum, das„selbst- verständlich“ seine Worte„nicht verstehen wird“. Wäre es da nicht, anstatt diese Schrift herauszugeben, doch einfacher gewesen, eine weitgehende Einschränkung des Gebrauchs von Abkürzungen zu empfehlen oder sogar anzuordnen. G. Weise Fur Philatelisten ö Es gibt wieder Kilo-Ware f Die Mitteilung der Bundespost, daß es in einigen Wochen wieder Kilo- Ware gibt, hat in dem großen Kreis der Interessenten Freude ausgelöst, obgleich auch ein bitterer Beigeschmack dabei ist; denn voraussichtlich wird es das letzte Mal sein, daß die Bundes- post Kilo- Ware bereitstellt. Eine der Haupt- Ursachen für das voraussichtliche gänzliche Wegfallen der Kilo-Ware ist der zu geringe Anfall von Briefmarken, die zum großen Teil durch die Freistempelmaschinen ver- drängt wurden. In diesem Zusammenhang muß aber einmal ein Wort über den Wert oder Unwert der Kilo-Ware gesagt werden, Was vor allem die Kilo-Ware begehrt macht, ist die Entdeckerfreude in Verbin- dung mit der Erinnerung, was man einst! alles in ihr finden konnte. Doch oft gibt es wiederum eine Enttäuschung, wenn man nämlich seine Erwartungen in die Kilo- Ware zu hoch gespannt hatte, die sie gar nicht zu erfüllen vermag. Es wird häufig ge. glaubt, mit einem solchen Erwerb der Samm- lung viel und noch dazu hochwertiges Sam- mel gut zuführen zu können. Das erweist sich aber fast immer als Irrtum. Sofern nicht der Markenhandel Mischungen fertigt, bleibt die Stückzahl in jedem Filo recht beschränkt, Wiederholen sich noch und noch die am häu- figsten vorkommenden Portosatze in den nur Wenig variierenden Markenzusammenstel- jungen auf den Abschnitten. Außerdem sind Sonder wertzeichen nur vereinzelt anzutref- ken, und Zusatzmarken fehlen fast gänzlich. Sammlung erheblichen Nutzen. Er liegt nicht in den wenigen guten Werten verborgen, sondern in der Arbeit des Waschens, Sor- tierens und Bündelns. Und darauf kommt es an: die Paketmacher brauchen die Hun- dertbündel der Massenware, suchen sie stän- dig und geben dafür Einzelwerte oder Bar- geld. Damit erwächst erst die Möglichkeit Indirekt bringt aber jede Kilo- Ware der ö einer guten Bereicherung der eigenen Samm- lung über die wenigen Stücke hinaus, die für sie aus der Kiloware direkt anfallen. Und dennoch bleibt der einzelne Sammler hier abermals auf halbem Wege stecken, bietet sich eine Aufgabe, zu deren Lösung im In- teressè aller Beteiligten— der Abgeber von Kilo- Ware und ihrer Erwerber— diese Zei- 1en beitragen sollen. Es gilt nämlich, den Wert der Sammlerorganisation zu erken- nen und sie sich auch praktisch dienstbar zu machen; es gilt, kollektiv zu handeln. Das Verfahren hierzu wird man leicht und be- reitwillig in den örtlichen Organisationen erfahren. Dort wurde nämlich zum Teil be- reits erkannt, daß endlich der Weg gefunden wurde, dieses Material seinem bescheidenen Wert entsprechend nutzbar zu machen. Der Einzelgänger hingegen wird zeit seines Le- bens auf seinen Massebeständen sitzen blei- ben, mit denen er noch nicht einmal durch Verschenken Jungsammlern eine Freude be- Teitet, weil es sich fast durchweg um Mar- ken handelt, die auch der jüngste Anfänger bereits wenige Tage nach Beginn seines Sammelns besitzt. Nur unter den angeführ- ten Gesichtspunkten lohnen, Kilo- Ware zu erwerben. O. E. W. Auf dem Iisch Deſiſateſg. Margarine des Hauses! Da steht von jetzt ab wieder Rama- und keine Hausfrau möchte mehr darauf verzich- ten. Denn der Geschmack dieser Delikateſꝭ · Margarine ist einmalig- unvergleichlich. NMX RAMA mit dem vollen, naturfeinen lieeschmack. für delikate Brote bie beliebte KAMA g Vetkäbfe ö Handstrickmaschine günstig z. verk. einzuseh. zwi. 10 u. 13 Uhr. Adr. einzuseh. unt. A 02033 im Verlag. wert 2 Zimmeröfen, gußeis., gebr., preis- abzugeben. Waldhofstr. 11/TTII. Kinderkorbwagen, Preis 25, DM zu verkaufen. Luzenberg, Stolberger Straße 7, part., rechts. 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Januar 1955 MORGEN Seite 5 5 7 Mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegersohn,— wurde heute von seinem langen Leiden im Alter von 49 Jahren Ich War gezwungen* ndern: 5 statt Karten erlöst. den Namen meines Geschäftes in in Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigstgeliebten Mann Gu NE 2* 1 lat unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Innocenz ünther 5 E 11 3 wurde heute von seinem langen Leiden erlöst.(da der Firmen-Name anderweitig geschützt 18t) . Mannheim, den 25. Januar 1935. 3 81 15 mil W esch e Ich Haube geunderf(ermdgigi . Fleischermeister J meine Preise 9t⸗ 5 Frau Liselotte Günther geb. Eidmann 5 nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, kurz nach 3 Fehlfarben DM 1.95 per 125 f 90 Vollendung seines 66. Lebensjahres, in die ewige Heimat abzurufen. Beerdigung: Freitag, 28. Januar., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Haushaltmischung DM 2,40 per 125 f en NI 181 den 2 5 f Brasil-Mischung 3„ DM 2,60 per 125 8 annheim, den 24. Januar 1955 Ostafrik. Mischung DM 2,80 per 125 f 5 estmischun VDM 3.— per 125 ng En tleker eau; ö Nite 8 5„%%% ͤ DM 3.10 per 128 8 ert Anna Wesch geb. Back Nach langem, mit großer Ge- Exquisit. Duo dee annheim, U 6, 1 duld ertragenem Leiden ent- 75 1 en. Familie Wilhelm Wesch 10 D ES- schlief am 23. Januar 1955 unser 5 Per! Spezial. DM 2,70 per 125 f ut i der er Sn Reiner Maragog vpe DM 3,40 per 125 f . Feile ANZEIGEN de Seien ee ee Ka Coffeinfreier Kaffe DM 3,28 per 125 f 4 5 5 er, wager und Onkel, Herr 80 Mannheim-Feudenheim, Am Aubuckel 40 7 für die 5 C5 C5 es Frau Magdalena Franz 1 geb. Back 3 M t A b. Robert Feßler Nicol ge under banen 81 5 an Mannheim, U 6, 1[Montag us gabe 1 die Güte und Preiswürdigkeit meiner Ware. lo- des„Mannheimer Morgen“ nen- Täglich frische Röstung mit modernster Röstanlagel 1 Beisetzung: Donnerstag, 27. Januar 1955, um 15.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim 5 M hm.- Neckarau 5 ö„ men wir am Sonntag bis 5 8 uv. 2 - entgegen. Bitte wenden Sie 81 reudenheim M E K m⸗ an den Pförtner im Rüctgebäude, Scharnhorststraße 15 m-. des Verlages am Marktplatz. Im Namen der trauernden 5 ich Hinterbliebenen: bisher MOKRKA-MUHLE Ludwig B F. 7 8 8 e Mann E Im. am Tattersall, im Hause der Hamera bt, beuerbestattg.: Donnerstag, den Filialen in Weinheim, Hauptstraße 78 58 27. Jan., 14 Uhr Krematorium f 8 5 5 5 Hauptfriedhof Mannheim 0 in Speyer, eee 5(am Markt) l Am 24. Januar 1955 verschied mein lieber Mann, mein 2 8 Besuchen Sie„. u. Mokka- Stube nd treusorgender Vater, unser lieber Bruder, Schwager Für 8 ee. 1 e 3 80= 5 e. wie die Kranz- un umenspenden beim Heimgang 8 er- und Onkel, Herr 5 statt Karten 5 5 5 f unseres lieben Entschlafenen, Herrn Für die bielen 1 eren Anteilnahme sowie die schönen 2 0 ler E dv H 71 ilh f 5 Kranz- u. Blumens 1 5 - u. penden beim nt In el 1 2 m Berndt. Heimgang unseres lieben Ent- 7 F. N 5. schlafenen, Herrn— ae r im Alter von 70 Jahren. 8 danken wir aufs herzlichste. 5 b. 10 5 5 1„„ Karl Fast mh. Camil1a Mittel Sein Leben war Treue un ichter füllung. Besonderen Dank dem Herrn Geistlichen für seine trö- t 1 D 5 n- 9 4 1 Schreinermeister Arz tl. gepr. DIpI.- Kosmetikerin 5 Mh l ben e un 1955 stenden Worte, den Sangesbrüdern der Mannheimer 5 3 n= N 2 5 Liedertafel für den zu Herzen gehenden Gesang und sagen wir allen unseren innis- Gesichts-, Brust-, Körper-, Hand- und Fußpflege 17. Germaniastraßge 363 1 1 5 8 4 sten Dank. Insbesondere dan- 5 ihrem Präsidenten, Herrn Wilhelm Voigt für seinen ken wir Herrn Stadtpfr. Weigt 2 4 In tiefem schmerz: ehrenden Nachruf sowie den Schwestern des Städt. für seine tröstenden Worte. 5 m. Altersheims Lindenhof für ihre Pflege. Unseren Dank 2 2 66 1 id 5 5 5[Mannheim, 26. Januar 1935 0 1 geb. Grau auch all denen, die unseren lieben Vater zur letzten 1 75 Ahenmornsen 4 n wina Hei 3 f er d v dt Ruhestätte geleiteten. Die trauernden Hinterbliebenen r Falt R In. Tra et und Verwandte Heidelberg, den 25. Januar 1953 5 8 e i N Anlage 24 5 säcken, Muskelerschlaffung und Fettpolstern * Feuerehrung: Donnerstag, 27. Januar, 14.30 Uhr im Haupt- In stetem Gedenken. i 5 8 5 trledhof Mannheim. Für die trauernden Hinterbliebenen: 0 vermietun gen Salamanderhaus an den Planken, 0 5, 9/11 Tel. 3 23 07 55 ö Elisabeth Kayser geb. Berndt Sprechstunde von 9.00 bis 12.30 und 14.00 bis 19.30 Uhr n. 5 sehs. hen. möpl. 2. an berufe. Frl. N zu 5. g a i Seelenamt: Donnerstag, 27. Januar 1955, 7.00 Uhr in St. Josef. FF•ß55,5 g 5 8 5 Frdl. Zimmer durch Fischer. S 3. 2a. 2 2 lt. m. Drgl.-Karte 5 Nach langem, schwerem, in Geduld ertragenem Leiden ver- 5 1— 5 7 5 3 15 übern. 8 starb am 25. Januar 1955, fern von ihrer lieben ostpreußischen werd. Angeb. unt. P 01982 a. d. V. 45 0 0 7 Heimat im Dlakonissenkrankenhaus Mannheim, kurz vor 5 7 I. + E U. N 7 n Vollendung ihres 77. Lebensjahres, meine liebe Frau, mein eee eee ee ee en liebes Muttchen, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Herzlichen Dank allen Freunden und Bekannten, die uns Zu erfr. Zwisch. 17 U. 20 Uhr bei er 5 beim Heimgang meines lieben unvergessenen Mannes, unseres 5 Winkelmann, Landwehrstr. 31 5 25 Fr leder ike Ur ban geliebten Vaters und Opas N Heller Lagerraum; 1 bis 90 qm, Sch eine N 1 eren 5 Strom u. Gas, m araàge zu vm. V d ch geb. Kutz 5 Morchfeldstr. 80, Telefon 4 81 16 5. 70 e Mannheim, den 28. Januar 19355 Ludwig Löffler 2. u. 3.Zim.-Wohng. Kleinteldstr. 38, Keisennllt 2 15 Weylstraße 22 3 65,- u. 39, DM Miete gg. abwohnb. b ch 1 BRzZ zu vm. Immob.-Büro R. Kar- er,„ im Namen der Hinterbliebenen: V I mann, Rosengartenstr. 34, T. 412 73 Schwei Ne- 8 er 5 N Fritz Urban re Telmahris bekunckes ken. aGutmöbl. Zimmer an solid. Herrn zu en 1 80 80 0 Unser besonderer Dank slit Herrn Pfarrer Metzger und Herrnüäũñ Angeb, unt. F 5653 a. d. V. iefgek 33 C . Feuerbestattung: Freitag, den 28. Januar 1938, um 13.00 Uhr Oberstugdiendirektor Henny für ihre trostreichen Worte, fer- e 2 N Herrn zu im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. ner dem Lehrerkollegium und den Schulkameraden für ihre 5 8 8 besondere Ehrung sowie dem Musikverein und dem Kirchen- 9 6 open U. 4 71 Strauss, Th.-Kut- chor. Weiter gilt unser Dank allen denen, die aus nah und 0 Ammer achwelz zer-Ufer, T. 50817 beste Qualität 5 kern gekommen sind, um dem Entschlafenen das letzte Geleit f 35 5 zu geben. Möbl. u. leere Zim. zu verm. u. zu 8 24 8 f 5 51 Helm im r 108 mieten ges. Schwert, Immobilen, dazu iteil. Reis 00 6 38 Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, 1 Schwä⸗ o Mhm., jetzt Elisabethstr. 4. T. 46004 gerin und Tante, Frau Margarete Kohl geb. Bickel wurde am 24. Januar 1955 durch einen sanften Tod von ihrem schweren Leiden erlöst. Frau Erna Löffler geb. Metzger Fam. Dr. med. Walter Löffler Fam. 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Sport Toto GmbH Mannheim, den FHausbewohnern und all denen, die dem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben. Mhm.-Rhein au, den 26. Januar 1953 Stengelhofstrage 59 5 Anna Voigt geb. Graghoff und Angehörige Möbl. Zim. u. möbl. Wohnungen lfd. zu verm. u. zu miet. ges. Immob. Schäffner, Hebelstr. 5. Tel. 5 08 47. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz. Ifd. zu verm. u. zu miet. gesucht den. Immob.-Huber vorm. Grabler, Mhm., Augusta-Anlage 19, Nähe Wasserturm, Telefon 4 33 70. ——— Im Namen aller Angehörigen: Karl Kohl Oberwagenführer 1. R. Beerdigung: Donnerstag, 27. Januar, um 10.30 Uhr im Haupt- friedhof Mannheim. GENOSSENSeHRA FTF Hannheim e. G. m. h. H. 5 Moderne helle und trockene Lagerräume sofort zu vermieten in H 7, 33. Besichtigung jederzeit. Wohnung 2 u. 3 2Z1., Kü., Bad, Hekung, kl. Bkz. per Febr. zu verm. Hornung, Immob. Rich.-Wag.-Str. 17, T. 40332 —— 3. 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Coblitz und alle Anverwandten Für die anläglich des Heimgangs unseres lieben Entschlafenen, Herrn Georg Mehner bewiesene große Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz: und Blumenspenden sagen wir allen auf diesem Wege unseren herz- lichen Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Hollerbach für seine trostreichen Worte, Herrn Dr. Schneider und Schwester Elfriede für die liebevolle Pflege. Mannheim, den 23. Januar 1953 Speyerer Straße 17 Eugen Mehner und Angehörige Allen, die beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen, Frau Lisa Kempermann mre Liebe und Teilnahme in so reichem Maße durch tröstende Worte, Kranz- und Blumenspenden sowie durch Begleitung zur letzten Ruhestätte bewiesen, sagen wir auf diesem Wege auf- richtigen Dank. Besonderen Dank Frau Dr. Obry-Hemmer für mre ärztl. Betreuung und Herrn Prediger Willer von der Frei- religiösen Gemeinde für die tröstenden Worte. Mannheim, den 24. Januar 1955 Seilerstraße 143 Im Namen aller Angehörigen: Fritz KRempermann * Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 26. Januar 1955 Hauptfriedhof Schaffer, Adam, Opitzstraße 22 Hausen, Maria, Fröhlichstraße 65. Ehret, Elisabeth, früher Rheindammstraße 37 Reindl, Michael, C 3,„ ðͤ Laux, Auguste, Maria Frieden Sommer, Anna, Eichelsheimerstraße 8 Zeit 9.00 9.30 10.00 10.30 11.00 11.30 13.00 Schmitt, Alma, Windmühlstraße 24 8 13.30 Wieland, Johanna, J 3, ũ õ ꝶ· wn Krematorium Häusermann, Karl, Waldstraße 355 5 Friedhof Käfertal Beringer, Eugen, Waldhof, Kasseler Straße 100 Friedhof Neckarau Muley, Georg, Schulstraße 8g 2 Friedhof Feudenheim e Erdmann, Elise, Pfalzstraße VVßf ů˖ 22 2„ũ.k üwꝛꝛ 3 14.00 14.00 13.00 14.00 Mitgetellt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim ohne Ge WA h Deren 1 2 Zimmer u. Kü. zu tausch. gesucht gegen dasselbe Innenstadt od. Um- gebg. Angeb. u. 02040 an den Verl. Biete 1 Zimmer u. Kü., eig. Abschl. suche gleichw. od. 2 Zimm. u. Kü. Angeb, unt. 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Nachdem der Bundeskanzler bereits im Frühsommer 1954 dem Bundesfinanz- minister in einem Schreiben mitgeteilt hatte, daß der Abbau und die Reprivatisierung des Bundesvermögens ernsthafter als bisher betrieben werden sollte, hat er, wie wir erfahren, die zuständigen Bundesministerien aufgefordert, zu berichten, welche höheren Beamten dieser Ministerien in Aufsichts- räten und Vorständen bundeseigener Be- triebe tätig sind. Auf diese Anfrage, die offenbar bereits vor Wochen vom Bundes- Kanzler an die betroffenen Ministerien ge- richtet worden ist, haben bisher nur das Bundesernährungs- und das. Bundesver- Kehrsministerium geantwortet. deren Betei- ligung an bundeseigenen Betrieben im Ver- gleich zu derjenigen höherer Beamter des Bundesfinanz- und des Bundeswirtschafts- ministeriums verhältnismäßig klein ist. Das Bundesfinanzministerium hat allerdings bei der Vorlage des Bundeshaushaltes erstmals erheblich erweiterte Erläuterungen zu die- sem Thema gegeben, was jedoch in Bonn auf das vom Bundeskanzler seit Monaten bekundete aktivere Interesse an der Frage der Privatisierung des Bundes vermögens zurückgeführt wird. Es wird jedoch ange- nommen, daß das Bundesflnanz- und das Bundeswirtschaftsministerium bald dem Bundeskanzler eine ausführliche Darstellung über die Tätigkeit höherer Beamter dieser Ministerien in den Aufsichtsräten und Vor- ständen bundeseigener Betriebe geben wer- den. Dann dürfte auch die Frage besser zu beantworten sein, welche Hemmnisse den Privatisierungstendenzen entgegenstehen. Angebotsdruck gegen Preissteigerungen (Hi.) Wie wir hören, erwägt die Bundes- regierung Gegenmaßnahmen, um die Ge- kährdung der Preisstabilität, die von einer Reihe von Grundstoffen wie Kohle, Eisen und Stahl ausgeht und die zum Teil schon auf Verbrauchsgüterindustrien übergegriffen hat, auf weiteren Gebieten zu verhindern. Dabei ist daran gedacht, die Preisentwick-⸗ lung durch neue Zollermäßigungen und eventuell eine erweiterte Liberalisierung aus dem Dollarraum zu beeinflussen. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit diejeni- gen Betriebe der Grundstoffindustrien, die ganz oder teilweise in Bundesbesitz sind, in ihrem Bereich für eine Preisstabilität wirk- sam werden können. Die Preisunruhe wird seitens der Bun- desregierung besonders dort mit Besorgnis verfolgt, wo sie in erster Linie die minder- bemittelten Volksschichten trifft. Dies ist der Fall zum Beispiel bei der Preisentwicklung für Tafelmargarine, aber ebenso auch für Möbel, Papiererzeugnisse, Baustoffe und zum Teil für Hausrat, sowie für den Eisen- und Kohlepreis. Die Versuche, da und dort sich nach erhöhten Preisen vorzutasten, wer- den in Bomm vielfach als nicht berechtigt angesehen. Dabei scheinen zuständige Bon- ner Kreise insbesondere darüber enttäuscht, daß sozusagen gleichzeitig mit dem Inkraft- treten der Steuerreform und der gesteiger- ten Allsntützung der Kapazitäten, die nor- malerweise mit Rostenverminderung ver- bunden ist, neue Preisvorstöße von gewissen Industriegruppen gemacht werden. Es wird moffiziell erklärt, offenbar sei das Kon- junkturfieber im Schatten der erwarteten Aufrüstung noch keineswegs zurückgegan- gen, obwohl erst vor kurzem beispielsweise in einem Bericht des Bundeswohnungsbau- ministeriums erklärt worden sei, daß 1955 noch kaum Aufträge in größerem Umfang im Rahmen der Rüstung zu erwarten seien und daß erst ab 1956 mit echten Rüstungs- aufträgen gerechnet werden könne. Befähigungsnachweis unerläßliche Voraussetzung (A) Der Zentralverband des Deutschen Handwerks bezeichnete am 24. Januar in einer Erklärung den Befähigungsnachweis im Handwerk als eine„unerläßliche Vor- Aussetzung des echten Leistungswettbewerbs“. Im gleichen Sinne habe sich auch Bundes- Wirtschaftsminister Erhard im Hinblick auf die besondere Struktur und Tradition des deutschen Handwerks stets geäußert. Der Zentralverband betont, daß die Handwerksordnung im vollen Einvernehmen ut der Bundesregierung von Bundestag und Bundesrat einhellig verabschiedet wor- den sei. Dabei sei die Frage der Verfassungs- mäßhigkeit des Befähigungsnachweises für Alle in der sogenannten Positivliste aufge- führten Handwerkszweige von sämtlichen Beteiligten sorgfältig geprüft worden. „Allianz“ Frieden kam vor der Hauptversammlung Einigung zwischen In der Kongreßhalle auf dem Münchener Ausstellungsgelände Theresienhöhe hatte am 25. Januar sich alles, was in der Bundes- republik gut und teuer ist, ein Rendezvous gegeben. Offizieller Anlaß, daß rund 350 Aktionäre mit rund 500 Wagen aufgefahren Waren. Zwischen dem Chef des Bankhauses Merck, Finck& Co., Baron August von Finck, und dem Generaldirektor der Allianz-Ver- sicherungs-AG, Dr, Hans Goudefroy, war ein Streit ausgebrochen, Der Bankier von Finck machte sich zum Sprecher der „freien Aktionäre“ (und verstand darunter hauptsächlich sich Selbst). In Rundschreiben, Zeitungsinseraten usw.— auch eine von bisher unbekanntem Initiator stammende Broschüre ist aufge- taucht— beschuldigten Finck und die Ver- Waltung der Allianz AG., sich gegenseitig der Selbstherrlichkeit. Am 16. April und 27. Mai 1940 wurde zwischen der Münchener Rückversicherungs- gesellschaft und der Allianz AG ein Ge- meinschaftsvertrag abgeschlossen. Nicht nur die Vorstände der beiden Gesellschaften unterzeichneten ihn, sondern auch August von Finck in seiner damaligen Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender beider Firmen. Dieser Vertrag sah einen gegenseitigen paritätischen Aktienbesitz von 30 v. H. vor, d. h. die Münchener Rück war Drittelbesit- zer der Allianz-AG, während die Allianz ihrerseits ein Drittel des Aktienkapitals der Münchener Rück besaß. Diese Ab- machung wirkte sich im Laufe der Zeit— mehrfacher politischer Wandel trug hierzu bei— so aus, daß sich die Vorstände der Münchener Rück und der Allianz gegen- seitig kontrollierten. August von Finck sah hierin eine Beeinträchtigung der unternehmerischen Aktionärsrechte und verlangte— nachdem er sich vorher nicht mit den Vorständen beider Gesellschaften einigen konnte Einberufung einer außerordentlichen Aktio- närs versammlung, die folgende Abänderung der Statuten beschließen sollte. „Bei der Hauptversammlung beider Ge- sellschaften sollte das Stimmrecht der in unmittelbarem oder mittelbarem Besitz der Gesellschaften stehenden Aktien ruhen.“ Ein sehr vernünftiger Vorschlag, denn die Umgehung des Aktienrechtes bei der gegebe- nen Konstruktionen schien gegeben. Nach dem Aktiengesetz ist der Erwerb eigener Aktien oder der Erwerb von Aktien des herr- schenden Unternehmens durch ein abhängiges Unternehmen grundsätzlich nicht zulässig. Ausnahmen sind für den Fall vorgesehen, daß durch solchen Erwerb schwerer Schaden abgewendet werden sollte. Allerdings dürfen „Alllanz“ dann nur höchstens zehn v. H. des Nenn- kapitals in das eigene Portefeuille gelegt Werden. Der Gesetzgeber wollte mit dieser Vorschrift verhüten, daß sich die Vorstände Selbst kontrollieren. Dies wäre nämlich glei- ches Unding wie ein Kassierer, dem man die Aufgabe übertrüge, in letzter Instanz seine Kasse selbst zu überprüfen. Eine weitere Beschwerde August; von Fincks baute darauf auf, daß laut Satzung der Allianz der Aufsichtsrat zwar berechtigt ge- wesen sei, bei Aktienübertragungen(Verkauf bzw. Kauf von Aktien) seine Zustimmung ohne Angabe von Gründen zu verweigern. Anläßlich der Börsenzulassung in den zwan- ziger Jahren sei die Allianz jedoch die aus- drückliche Verpflichtung eingegangen, eine Umschreibung nur abzulehnen, wenn der Er- werber keine hinreichende Sicherheit für die Volleinzahlung biete. „Unter Nichtachtung dieser ihrer eigenen Erklärung versagt die Allienz- Verwaltung in den letzten Jahren uns, wie anderen Erwer- bern trotz gewährleisteter Volleinzahlung die Umschreibung. Sie benützt also die Satzung als Mittel, ihre eigene Machtstellung zum Nachteil der freien Aktionäre immer stärker auszubauen.“(Finck wortwörtlich.) „Mitnichten“, erwiderte die Allianz, „Herr von Finck begann, als es zu Meinungs- verschiedenheiten kam, über seine Bank sei- nen damals nur etwa acht v. H. betragenden Aktienbesitz durch getarnte Aufkäufe zu ver- stärken. Diese Machtkäufe waren der Anlaß für die Kursentwicklung unserer Aktien und die Beunruhigung an der Börse. Herr von Finck hat diese Machtkäufe zunächst bestrit- ten, später aber zugegeben. Erst daraufhin ist die Umschreibung der Aktien auf das Bankhaus Merck, Finck& Co. und seine er- kennbaren Strohmänner abgelehnt worden.“ Dagegen Finck:„Der Allianz-Vorstand hat auch Machtkäufe getätigt. Er trieb den Bör- senkurs selbst in die Höhe.“ Grundsätzlich sehr interessante und für die Entwicklung des Aktienwesens bedeutungs- volle Entscheidungen lagen also der außer- ordentlichen Hauptversammlung vor. Dem- entsprechend war auch das Aufgebot der Teilnehmer. Von 66 Mill. DM Aktienkapital waren insgesamt 55,76 Mill. DM(148 694 Stimmen) vertreten. Doch schon vor Beginn der Hauptversammlung hieß es: „Fincken- Zirkus findet nicht statt“ Es war durchgesickert, daß in letzter Minute(in den Mittagsstunden des 24. Ja- nuar) eine Einigung zustandegekommen sei. Die friedliebenden Optimisten wurden jedoch enttäuscht. Eingangs der Hauptversamm- lung erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende ganz genau, welche Maßnahmen getroffen Worden seien, damit mit der Handhabung der Stimmzettel nicht Mißbrauch getrieben K U RZ NACHRICHTEN „Fondis“, das neue Investment ) Auslendsinteresse für eine Invest- mentanlage in deutschen Spitzenwerten ver- anlaßte die allgemeine deutsche mvestment- gesellschaft mbH. München, einen neuen Fonds zur Zeichnung aufzulegen, der den Namen„Fondis“ tragen soll, eine Abkürzung für Fonds industrieller Spezialwerte“. Dieser neue Fondsgenthält lediglich 15, und zwar aus, schließlich variabel gehandelte Werte der deut- schen Börsen. Es handelt sich um AEG, Conti- Gummi, Degussa, Demag, Deutsche Erdöl, Far- ben Bayer, Höchster Farben, Löwenbräu, Manag, Mannesmann, Rheinstahl, RWE, Salz- detfurth, Siemens, Stämme und Südzucker. Die Investmentgesellschaft verfügt außerdem über folgende Fonds:„Fondra“, der sich aus Renten und Aktien zusammensetzt, und„Fondak“, der Aktienwerte in breitester Streuung enthält. Die Nöte an der Saar (AP) Der wirtschaftliche Zustand an der Saar widerspreche dem vom Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung am 15. Dezember 1954 verkündeten Grundsatz, daß die deutsche und die französische Regierung alles tun wür- den, um der Saarwirtschaft große Entwick- Iungs möglichkeiten zu geben, heißt es am 25. Januar in der Freien demokratischen Korre- spondenz zur Saarfrage. Frankreich betreibe in der Stahlerzeugung eine einseitige Ausschöp- fungspraxis und lehne es ab, neue Mittel für die Industrie zu investieren. Insbesondere kommt nach Ansicht der Korrespondenz Frank- reich dem Investitionsbedarf der Kohlengruben an der Saar in Höhe von 50 bis 60 Md. Francs in keiner Weise entgegen. Diese Finanzklemme erkläre das in letzter Zeit offensichtlich gewor- dene Bestreben von Ministerpräsident Hoff- mann, das Verhältnis zur Bundesrepublik zu normalisieren. g Hanomag und Vidal& Sohn, Harburg, sind eine Interessengemeinschaft auf dem Gebiete der beiderseitigen Produktion ein- gegangen. Die Partner, die sich im Bau von Leicht- und Schnellastkraftwagen weitgehend ergänzen, wollen ihre technische Entwicklung aufeinander abstimmen und dazu ihre Kon- struktions- und Fertigungserfahrungen austau- schen. Im Rahmen der Vereinbarungen wird Vidal eine wesentliche finanzielle Stärkung er- fahren, wobei seine Selbständigkeit gewahrt bleiben wird. Die Verkaufsorganisationen beider Gesellschaften im In- und Ausland werden weitgehend koordiniert. 5 Drastische Zündholzverbilligung Der Finanzausschuß des Bundestages will dem Plenum die Senkung der Zündwaren- steuer von 10 Dpf. auf einen Dpf je 100 Zünd- Hölzer(in einer Schachtel sind etwa 40 bis 50 Hölzer enthalten) empfehlen. Ein entsprechen- der Antrag war von den Fraktionen der Re- gierungskoalition eingebracht worden. Effiektenbörse Frankfurt a. M., und Merek, Finck& Co. Wird. Ein Heer von Sekretärinnen und drei Wahlprüfer wurden mobilisiert. Das war jedoch anscheinend nur strategische Vorbe- reitung, falls die Delegierten des Bankhauses Merck, Finck& Co.— August von Fincks Abwesenheit fiel auf ein Husaren- stück veranstalten sollten. Die Hauptver- sammlung konnte die Stimmzettel mit nach Hause nehmen. Vielleicht werden sie einmal musealen Wert haben. Abgestimmt wurde gar nichts. Dagegen verlas der Vorsitzende folgende friedfertige Erklärung, aus der hervorgeht, daß der sich selbst berufende Sprecher der freien Aktionäre mit seinen „Finckenschlägen“ verstummte. Es besteht laut dieser gemeinsam von den Vorständen der beiden Versicherungsgesell- schaften und dem Hause Merck, Finck& Co. abgegebenen Erklärung Einigkeit und Ein- mütigkeit darüber, daß das Stimmrecht aus dem wechselseitigen Aktienbesitz der Allianz und Münchener Rück bestehen bleibt und von den Vorständen beider Gesellschaften in allen wichtigen Fragen im Einvernehmen mit ihren Aufsichtsräten ausgeübt wird. Eine Verstärkung des gegenwärtigen beiderseiti- gen Aktienbesitzes ist nicht beabsichtigt. Von den Vorständen beider Gesellschaften wird jeweils noch ein Mitglied in den Aufsichts- rat der anderen Gesellschaft namhaft ge- macht. Die Allianz wird den Börsenzulas- sungsstellen die Erklärung abgeben, daß künftig ihr Aufsichtsrat die Umschreibung von Aktien nur verweigern wird. wenn 1. der Aktienerwerber keine hinreichende Sicherheit für die Volleinzahlung bietet, 2. der Aufsichtsrat aus außerordentlichen Gründen die Ablehnung eines Umschrei- bungsantrages im Interesse der Gesellschaft für erforderlich hält. Die Gründe dieses Be- schlusses sind dem Antragsteller bekanntzu- geben. Die Allianz wird den Umschreibungsan- trägen, die sich auf bisher getätigte Käufe erstrecken, entsprechen. a Außer Entgegennahme dieser Erklärung konnten die so zahlreich erschienenen Aktio- näre zum erstenmal seit zehn Jahren einen sich auf zehnjährigen Zeitraum erstrecken- den Geschäftsbericht aus dem Munde Gene- raldirektors Dr. Hans Goudefroy entgegen- nehmen. Der angesprochene, mobilisierte „freie Aktionär“ mag enttäuscht sein. Aus Aeuhßerungen, die laut wurden, war zu ent- nehmen, daß ihm das Ergebnis karg dünkt. Verstaatlichung des Menschen (VWD) Prof. Wilhelm Roepke(Genf), warnte am 24. Januar in Frankfurt vor den Gefahren des modernen expansiven Wohl- fahrtsstaates. Nach Ansicht Roepkes bedeu- tet der heutige Wohlfahrtsstaat, der fast überall in Europa seine Grenzen erreicht oder überschritten habe, für den Westen eine„Verstaatlichung des Menschen“, wie sie sich in der kommunistischen Welt voll- ziehe. Die Sozialpolitik, sagte Roepke auf einer Veranstaltung der Industrie- und Han- delskammer, befinde sich in einem neuen Stadium, dessen Ziel nach der individuellen Fürsorge und der staatlichen Sozialversiche- rung nun die allumfassende Sicherheit sei. Der Sozialisierungsgrad zeigt sich nach Auffassung Roepkes u. a. in der Wohnungs- baupolitik, wo die früher nur in Einzelfällen gewährte Hilfe zur permanenten Subvention geworden sei, und in der Krankenversiche- rung, deren bedenklichem Zustand nur durch Beschränkung der Versicherungspflicht und eine fühlbare Selbstbeteiligung des Ver- sicherten abgeholfen werden könne. Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim 25. Januar 1955 Börsenverlauf: Die Verschärfung der Lage in der Innen- sowie insbesondere der Weltpolitik kührte zu nachgebender Tendenz. Mit größeren Abgaben war das Ausland vertreten. BASF— 4%½ auf 243, Hoechster um 2½ auf 255 ermäßigt, Bayer unverändert, Liquis etwas leichter 43—43½, Casella — 25. Siemens-Stämme— 5; je 2% verloren AEG und RWE. Am Montanmarkt fielen Klöckner um 4 auf 166, Mannesmann um 5 auf 174176. Ex 3% netto Pividenden notierten Lanz mit 125%. Auf- Wärtsbewegung bei Wintershall um 2 auf 226. Deutsche Erdöl um 4% billiger, mit 173½ gehandelt. Erdöl-Bezüge erstmals mit 10% notiert. Aktien 24. 1. 25. 1. Aktien 24. 1. 25. 1. Aktlen 24. 1, 25 1. AEG 1903½[ 101½[ Harpener Bergbau 146 145½[Dresdner Bk.)) 14 14 BBW. 42240 236 Heidelb. Zement. 251 5¹ Rhein-Main Bank 206 200 BMW 150 Hoesch). 2 Reichsb.-Ant. Sa. 80 79 Conti Gummi 80 205 Enn 1 25 15 a 1 5 4 Mannesmann 0 2 Bt Erdel 1 12 Ahn, Braunkohle 2 21 Nachfolger Degussa 22850% 255 Rheinelektra 161% 157 Bergb. Neue Hoffg. 165 158 Demag. 299 280 RWB. 227 225 Dt. Edelstahl!. 166 165% Pt. Linoleum. 258 255 See 80 Dortm. Hörd.Hütt,. 147%½ 141 ½ Durlacher Hof 130— Siemens& Halske 230 25⁴ Gelsenberg 150 153½ Eichbaum-Werger 133 53 Südzucker. 151 1[SH Nürnberg 214 212 Enzinger Uniop 190 188 Ver. Stahlwerke) 27 27 Hoesccg 161¾ 154 IG-Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 164 162 Klöckn.-Humb. D. 195½ 191 Ant.-Sch.) 44¾ 43½[Badische Ban 160 100 Klöckner 170% 166 ½ BASF V 4248 243 Commerzbank) h 11½ 1½[Hütten Phöniͤ« 166 1030 Farbenf. Bayer 248½ 247 Sommerz- Rhein, Röhrenw. 188 187 Farbwerke Höchst 257% 255 u. Credit- Bank 182½ 182 Rheinst. Union 178— Felten& Guill. 171½ B Deutsche Banki) 13% 13/8[ Stahlw. Südwestf. 105 162 Grün& Bilfinger 154 235 Süddeutsche Bank 207 7 Thyssenhütte 161 157½ 1) RM- Werte.)= Restquoten bei O. R.- Geschäften (dpa) Der Bundesfinanzhof bezeichnet es in einem Entscheid als zweifelhaft, ob die Finanzämter von Steuerpflichtigen nach Er- stattung der Selbstanzeige mit Zwangsmitteln die Angabe jener Geschäftspartner verlangen können, mit denen„Ohne-Rechnungsge- schäfte“(O. R.-Geschäfte) getätigt worden sind. Die Entscheidung einer Oberfinanz- direktion und die ihr zugrunde liegende Ver- kügung eines Finanzamtes in Südwest- deutschland, die, den Standpunkt vertreten hatte, wurden ersatz- los aufgehoben. a uch Der Komplementär einer Kommandit- gesellschaft war, nachdem er wegen aufge- deckten O. R.-Geschäften Selbstanzeige er- stattet hatte, vom Finanzamt durch Beamte des Steuerfahndungsdienstes aufgefordert worden, die Namen seiner O. R.-Geschäfts- partner zu nennen. Als er dies ablehnte, wiederholte das Finanzamt sein Verlangen unter Androhung einer Geldstrafe. Dagegen erhob er Beschwerde bei der Oberfinanz- direktion. Die Oberfinanzdirektion hatte diese Beschwerde als unbegründet zurück- gewiesen, weil nach ihrer Ansicht die Inter- essen der Allgemeinheit an der Aufklärung von Ohne-Rechnungsgeschäften höher zu be- Werten sei, als die gegenteiligen Interessen des Beschwerdeführers. Er legte Rechtsbe- schwerde ein. Entwurf zum Bundesbaugesetz fertiggestellt (Hi.) Eine vom Bundeswohnungsbaumini- sterium eingesetzte Hauptkommission hat jetzt den Entwurf eines Bundesbaugesetzes in den Grundzügen fertiggestellt. Dieses Ge- setz, für das die Vorarbeiten schon im Jahre 1951 begonnen haben, konnte bisher wegen der Frage der Zuständigkeit des Bundes nicht vorgelegt werden. Nachdem im ver- gangenen Jahr das Bundesverfassungsgericht die Zuständigkeiten geklärt hat, sollen jetzt Unterkommissionen der Hauptkommission die einzelnen Punkte des Gesetzentwurfes noch einmal beraten und die vom Bundes- verfassungsgericht festgelegten Abgrenzun- gen in der Zuständigkeit von Bund und Ländern in dem Entwurf berücksichtigen. Das Gesetz soll vor allem Fragen des Boden- verkehrs und der Bodenbewertung sowie der Baulandumlegung, einschließlich der Grenzregelung und der Zusammenlegung von Grundstücken rechtlich klären. Die heikelste Frage ist dabei die sogenannte Mehrwert- Abschöpfung. Um eine generelle Planung auf Grund des Gesetzes später ausführen zu können, sieht das Bundeswohnungsbauministerium vor, daß von solchen Baugrundstücken, die in- folge einer Planung im Werte steigen, diese Mehrwerte abgeschöpft werden. Ihr Erlös Soll dazu verwendet werden, um denjenigen Grundstücksbesitzern eine Entschädigung zu zahlen, deren Besitz auf Grund einer Pla- nung im Werte verliert. Marktberichte VOm 25. Januar Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei zufriedenstellender Anfuhr nor- maler Absatz. Ziemlich ruhiger Marktverlauf. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 6—7½; Karot- ten 24—28; Kartoffeln 647; Lauch Gewichtsware 40—44, dto. Stück 10—20; Meerrettich 120-130; Petersilie 10—12; Rosenkohl 38—40; Rotkohl 40—44; Rote Beete 20—24; Feldsalat geputzt 80-90; Endi- vien ausl. Steige 6—7; Kopfsalat ausl. Steige 7—8; Schnittlauch 15—20; Sellerie Stück 20-40, dto. Ge- Wichtsware 40—45; Spinat 30—33; Tomaten ausl. 50—52; Kresse 70—90; Weißkohl 20—24; Wirsing 20 bis 24; Zwiebeln inl. 1014, dto. ausl. 24—26; Apfel Ja 25—40, B 10—22; Orangen blond 26-30, Navel Ge- Wichtsware 50—54, dto. Blut/ Paterno 50-54; Birnen 20—35; Bananen Eiste 15—16; Mandarinen 35-38; blaue Trauben Kiste 11—11½; Zitronen Kiste 33 bis 36, Stück 15—17. Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Nachfrage mittel. Es erziel- ten: Tafeläpfel A 12—18, B 8-10; Feldsalat 55—80; Spinat 25; Rosenkohl 20-32; Möhren 20; Knollen- sellerie 30—33; Porree 25; Zwiebeln 18-20; Peter- Silie 6-10; Schnittlauch Stöcke 30. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 359363 DM Blei in Kabeln 127128 DM Aluminium für Leitzwecke 240242 DM Westdeutscher Zinnpreis 84¹ DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Francs 8,437 8,457 100 franz. Frances 1,2054 1,2074 100 Schweizer Franken 95,89 96,09 100 holl. Gulden 110,995 111,215 1 1 kanad. Dollar 4,344 4,354 + 1 engl. Pfund 11,749 11,769 100 schwed. Kronen 80,975 81,135 100 dän. Kronen 60,65 60,77 100 norw. Kronen 58,675 58,795 100 Schweizer Fr.(frei) 97,38 98,06 1 US-Dollar 4,1952 4,2052 100 D-= 485 DN-O; 100 DM-O= 21,89 DM. 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Februar ist sie jetzt in der Kunsthalle Basel zu sehen, und bereits in den ersten acht Tagen hat sie ein beachtenswertes Echo bis weit über die Grenzen der Schweiz hin- aus gefunden Eigentlich ganz durch Zufall entdeckte der Basler Konservator Dr. R. Th. Stoll auf der Rückseite eines der von Moore einge- Samdten Skizzenblätter eine eigenhändige Notiz des Künstlers, die gleichsam das Leit- motiv dieser Ausstellung abgibt.„Ein vol- jes Begreifen der Formé, so schreibt Henry Moore da, schließt auch das Verstehen des Raumes mit ein; vollständig die Form einer Form zu kennen, bedeutet, auch die Form des Raumes zu kennen, den jene Form ver- drängt“. So unterschiedlich in Wesen, Tem- perament und schöpferischer Kraft beide auch sein mögen, so haben sie doch die immerwährende Ausein andersetzung mit dem Problem vom Körper im Raum müt- einemder gemein. Mochte Schlemmer auch noch von den Elementen der frühen Ku- bisten ausgehen und sich Möglichkeiten der Abstraktion mühsam erarbeiten, auf denen Moore dann wie selbstverständlich aufbauen konmte, so sind gerade hier in der von Kon- servator Dr. Stoll besorgten, so überaus glücklichen Hängeordnung gewisse Paralle- len und Uebereinstimmungen geradezu frap- pant. Wie das Verhältnis von Mensch und Raum, mag es auch auf den verschiedensten Wegen behandelt sein, doch in unserer Zeit gleichsam zwangsläufig zu einem entspre- chenden Ergebnis geführt wird, hat man wohl noch nie so deutlich erkennen können wie hier. Das Oeuvre Oskar Schlemmers ist mit 116 Katalognummern(61 Bildern in Oel urid Tempera, 15 Aquarellen, 15 Zeichnungen, 25 Entwürfen und Fotos zu oder von Tänzen und Inszenierungen), auf alle Epochen des Schlemmerschen Schaffens verteilt, ebenso reichhaltig wie repräsentativ vertreten. Es reicht von ganz frühen Landschaften und Brustbildnissen, die die spätere Entwicklung Carlo Pohle Ausstellung in Heidelberg Die aus Norddeutschland stammende, aber seit Jahrzehnten in und um München ansässige Malerin Carla Pohle wird jetzt mit einer(bis 6. Februar geöffneten) Aus- stellung, die der Heidelberger Kunstverein und die Heidelberger GEDOK gemeinsam Veranstalten, im Gartensaal des Kurpfälzi- schen Museums zu Heidelberg vorgestellt. ES Sind zwölf Oelbilder und über 30 Aqua- relle, Radierungen und Jeichnungen von ihr zu sehen, leider fast durchweg undatiert. Die Künstlerin hat, wie sie in einer bio- graphischen Notiz selbst angibt, schon vor ihrem zwanzigsten Jahr die Bekanntschaft mit dem Werk von Käthe Kollwitz und Paula Modersohn-Becker gemacht; späterhin ist sie in Ausstellungen noch dem Schaffen der Impressionisten und vor allem Gauguins begegnet. Wie sie hier die Anregungen und Einflüsse aufnahm und in gewissem Umfang Auch selbständig verarbeitete und weiter- formte, läßt sich an der Heidelberger Aus- Stellung vielfach sehr schön erkennen. Vor- nehmlich die Kunst der Kollwitz spiegelt sich in Carla Pohles Werk; weniger aller- dings in dem christlichen und dem sozialen Anliegen, von dem die Kollwitz immer er- Füllt war, als in der Motivwahl und den technischen Mitteln. Doch sind auch expres- sive Elemente in den hier gezeigten Bei- Spielen zu spüren, und mancherlei an Carla Pohles Oeuvre wäre gewiß ohne ihre Gene- Tationsgenossen aus dem Brücke“ Kreis nicht zu denken gewesen. Die Bilder Pohles haben einen herben, fast männlichen Cha- rakter; vielleicht gerade darum sind ihr die graphischen Skizzen von Frauenkörpern Weit besser und lebendiger geraten als die wenigen Porträts von Männern. nn nur in Ansätzen ahnen lassen, über die geo- metrisch konstruierte Bauhaus- Welt bis zu den letzten, so überaus reifen, endlich ganz undogmatisch gewordenen Fensterbildern von 1942. Es sind fast alle im deutschen Pavillon der letzten venezianischen Biennale gezeigten Werke dabei; jedoch ist der dort etwas summarisch verbliebene Ueberblick nun zu einem wirklichen Gesamtbild ge- weitet. Bei aller sublimen Zartheit im ein- zelnen bleibt das Gesamtwerk doch etwas starr, thesenhaft, mehr aus geistiger Kon- zeption als aus malerischer Vitalität heraus geschaffen, und Schlemmers radikaler Wille zur Form— weit über seinen Lehrer Adolf Hoelzel hinausgehend— überzeugt vielleicht doch mehr von der absoluten Reinheit des Anspruches her. Was an der 39 plastische Werke und 59 Aquarelle und Zeichnungen umfassenden Ausstellung Henry Moores besonders inter- essiert, sind die zeitlich an die seinerzeitige Wanderausstellung durch Deutschland, die auch in Mannheim gezeigt wurde, anschlie- Benden Arbeiten. Ob die so außerordentlich schanen Kleinplastiken oder die monumen- talen Schöpfungen mehr fesseln, wird immer persönliches Urteil bleiben. Gerade jene überlebensgroße Gruppe„Drei stehende Figuren“(von 194%) jedoch wird für das Raumempfinden und Raumgestalten Moores in Parallele zu Schlemmer die wichtigsten Aufschlüsse geben. In letzter Zeit hat Moore von der nur noch symbolisierenden Ab- straktion, die freilich auch im formalen Spiel mit plastischer Körperhaftigkeit und plasti- schen Hohlräumen die konsequenteste war, doch wieder zu stärkerer Gegenstandsnähe gefunden. Sein lebensgroßer, fast homerisch anmutender„Krieger mit Schild“(von 1953/ 1954), der gleichsam eine Illustration des Ernst W. Kunz(Orsenbach): Olivenbäume(Provence 1954) Der im Odenwald ansässige Maler stellt gegenwärtig in der Londoner Galerie Coombs & Percival Zeichnungen und Aquarelle aus, Sind. Churchill-Wortes von„Blut, Schweiß und Tränen“ darstellen könnte, ist in seiner kühnen Verbindung von Sinnbild und Wirk- lichkeit, zugleich aber nicht minder in der meisterhaften Verarbeitung des Materials eines der schönsten Denkmäler zeitgenös- sischer Bildhauerkunst. Immerhin liegt auch die auf einer Südfrankreichreise entstunden Privatfoto hier ein Vergleich mit den aus allen Fesseln der These befreiten, wieder dem mensch- lichen Geschick geöffneten, bei aller dichteri- schen Verklärung doch so auf das Mensch- lich- Persönliche bedachten späten Fenster- bildern von Schlemmer nicht fern. Ulrich Seelmann-Eggebert „Ein Angriff auf die Trägheit der Welt“ Deutsche Erstaufführung in Oberhausen:„Antonio Meulener“ Während die Atomphysiker dies- und jenseits Eiserner Vorhänge in unheimlichem Wett-Erfinden bemüht sind, immer noch Srauenhaftere Vernichtungswaffen zu kon- struieren, schreibt ein österreichischer Schrift- steller ein Theaterstück und sagt damit etwa folgendes: Den sogenannten Ueberbomben kann man nicht mit sogenannten Superbom- ben begegnen— man kann sie nur durch sittliche Kraft besiegen, eine Kraft, die den Einsatz der leider erfundenen Waffen ver- hindert, was sich ungefähr mit dem deckt, Was Albert Schweitzer bei der Entgegen- nahme des Friedens-Nobelpreises gésagt hat. Der Autor heißt Franz Pühringer, sein Stück„Antonio Meulener“ mit dem Unter- titel„Ein Leben dem Leben“ Bei einem Dramatiker wettbewerb für österreichische Schriftsteller hat es unter 280 Einsendungen den ersten Preis erhalten und ist vor eini- gen Monaten am Wiener Burgtheater ur- aufgeführt worden. Die deutsche Erstauffüh- rung fand jetzt in den Kammerspielen des Stadttheaters Oberhausen statt, und der Au- tor bezeichnete sie im Gespräch als„eigent- liche Uraufführung“, im Gegensatz zu Wien, Wo man zu„pessimistisch“ gespielt habe, sei in Oberhausen ganz seinen, Pühringers, Vor- 2 stellungen entsprechend,„zum Leben hin“ inszeniert worden. Titelheld Antonio Meulener, Spanier deutscher Abstammung, hat tatsächlich ge- lebt und im Jahr 1910 eine Vacuumbombe erfunden, deren Vernichtungskraft ähnlich der moderner Atomwaffen war. Pühringer erzählt in locker aneinandergereihten Szenen das Leben dieses Mannes, der als Achtzehn jähriger, besessen davon,„etwas Absolutes“ zu schaffen, noch nebulose Vorstellungen über seine Zukunft hat, dem es zwei Jahre später klar ist, daß er„einen Angriff auf die Trägheit der Welt“ unternehmen muß. In rastlosem, genialischem Streben, unter voll- ständigem Verzehr seines kleinen Vermögens und seiner Gesundheit erfindet er die Vacuumbombe, erreicht, daß sie ausprobiert wird und ist selbst über ihre vernichtende Saugwirkung so erschüttert, daß er die Pläne, in die außer ihm niemand Einblick hatte, verbrennt. Die vom Kriegs ministerium geplante Serienherstellung, durch die Meu- lener die Mittel erhalten hätte, sein Leben wenigstens um einige Sanatoriumsjahre zu verlängern, kann nicht stattfinden. Meulener stirbt 25jährig an der Schwindsucht und in der Ueberzeugung sein Leben dem Leben der Menschheit vorzeitig geopfert zu haben. Er weiß, daß früher oder später eine gleiche oder ähnliche Vernichtungswaffe von ande- ren entwickelt werden wird— aber er sagt: lebt glücklich bis dahin, mein früher Tod lohnt, wenn die Menschheit nur zehn, zwan- zig oder dreißig Jahre ohne Angst vor dem Einsatz solcher Waffen weiterleben kann. Pühringer hat dieses Thema, das uns alle wie kaum ein anderes angeht und mit dessen Diskussion auch er einen„Angriff auf die Trägheit der Welt“— und zwar einen notwendigeren als seine Titelgestalt— un- ternimmt, leider nicht voll ausgeschöpft: diese volksstückhaften, balladesken Szenen runden sich nicht zum Stück. Tanz- und Liedeinlagen erinnern an Vorbilder bei Lorca und Zuckmayer, blühen aber nicht in ähn- licher Intensität auf. Das großartige Thema sollte aus diesen Skizzen heraus zu einem Stück„aufgefüllt“ werden. Sprachlich ist Pühringer sachlich- diszipliniert. Theodor Haertens Inszenierung: knapp, präzis und sorgfältig. Gute schauspielerische Leistungen vom Titeldarsteller Günter Un- geheuer Bis zu den zahlreichen Chargen. Für den freundlichen Beifall konnte sich auch der Autor bedanken. Sonja Luyken Die Tragikomödie der Restauration 0„Senerationen“ von Sert Weymann in Berlin urgofgeföhrt Der„Gerhart Hauptmann- Preis“ der Westberliner„Freien Volksbühne“ scheint Wirklich Gutes zu bedeuten. Claus Huba- leks„Der Hauptmann und sein Held“, das Stück, das diesen Preis im vorigen Jahr be- kam, war bereits mehr als eine kräftige Talentprobe.„Generationen“, die Tragi- komödie Gert Weymanns, die man in dieser Saison prämiierte, hat auch ungewöhnliche Vorzüge— wie die Uraufführung im„Thea- ter am Kurfürstendamm“ unter knattern- dem Beifall bezeugte. Es ist ein Familiendrama und ein poli- tisches Stück. Beide gehen meinander über, doch die Verwandten-Kämpfe sind besser, der Wirklichkeit näher, als die politisch sittliche Problematik. Professor Baum, seit 1945 Kaltgestellt, soll endlich Schulrat wer- den. Mathilde, des Professors Frau, geht froh daran, das Haus zu restaurieren, man muß ja nun wieder auf Besuche rechnen. Da kehrt dei totgeglaubte Sohn des Paares aus Sibirien heim— noch vor der entschei- denden Stadtratssitzung. In die Freude sei- ner Eltern mischen sich arge Besorgnisse. Rolf, der Sohn, hat gegen Ende des Krieges fünf deutsche Soldaten erhängt. Die Gegner Professor Baums könnten das gegen ihn ausmünzen. Ein Oppesitionsblatt hat bereits aus dem Archiv das Foto jener Greueltat hervorgeholt und publiziert. Der Heimkeh- rer erzählt dem Vater, wie das fürchter⸗ liche Bild zustande kam. Die Soldaten waren desertiert, sein Major zwang ihn, den Verantwortlichen, sie zu erhängen. Der Vater ist freudig erleichtert. Rolf hat ja nur einen Befehl befolgt und überdies später vor Ekel noch sterben wollen. Das kann der Karriere des Vaters nicht schaden, im Gegenteil: Rolf wird im Stadtanzeiger als Held besungen. Der Heimgekehrte aber kühlt sich schuldig und von seiner Tat zer- stört. Er will es öffentlich bekennen, aber seine Selbstanklage ist nicht zu verwenden, höchstens in der Schweiz druckt man der- gleichen noch. Der junge Mann verläßt das Elternhaus, in das er nicht mehr paßt. Die Handlungsskizze gibt die eigent- lichen Qualitäten dieses Stücks nicht wie- der: die natürliche Farbe der beiden Fami- lienzweige, die sich da im engen Hause an- einanderreihen, die Genauigkeit und Phan- tasie der Bürgerporträts. Die Jugend ist dem fünfunddreißigjährigen Autor weniger Isbendig geraten. Unter der Regie von Chri- Stoph Groszer wurde exquisit gespielt. So einen Akademiker wie den Schulrat Herbert Hübners kennt wohl jeder. Annemarie Steinsieck als seime teils milde, teils giftige Frau, Otto Stoeckel als ein guter alter Preußenoberst, der vertrottelt tut, Ilse Für- stenberg als dessen allzu ängstliche, allzu betriebsame Gattin— gerade so sichere, reife Darsteller gereichen Studio-Auffüh- rungen wie dieser zum Segen. Christa Rotzoll — Symphonische Ereignisse Herrmann- Symphonie in Mönchen „Prophete rechts, Prophete links, dag Weltkind in der Mitten.“ Mit dem einen meine ich den Schwaben Hugo Herrmann, Leiter des Musik- Seminars in Trossingen, den geistig- geistlich Verbündeten von Jo- hann Nepomuk David und Ernst Pepping. Fritz Rieger brachte Herrmanns fünfte Symphonie zur Uraufführung, deren Ideen- gehalt sich auf Dantes„Göttliche Komödie“ bezieht. Hat sich etwa in den drei, zu einer Trilogie zusammengefaßten Sätzen(Rondo infernale, Visioni del Purgatorio, Fantasia concertante in Paradiso) der selige Abbé Liszt reinkarniert? Keineswegs! Ebenso wenig dürfen wir Prophet Nummer zwei, den Franzosen Olivier Messiaen, dessen Ton. (Himmelfahrt) zum dichtung„Ascension“ Programm gehörte, mit einem neu erstande. nen Berlioz verwechseln. Beide aber wer-“ „romantischer“ den von der Avantgarde Sünden bezichtigt. Sie können in Anbetracht ihres metaphysischen„Vorwurfs“ mit Romantik abgetan. Herrmann, keinen Bruch zwischen dem Heute und Gestern kennend, fühlt sich von den Geistern barocker und gotischer Früh- epochen gebannt. Allzu billig wäre es, in ihm einen Programm- Symphoniker zu sehen. Es stimmt nicht. Denn er illustriert nicht, er spricht in absolut musikalischen Formen von seiner Dante- Intuition. Eher scheint es mir erlaubt, ihn, den Propheten in eine Ver- gangenheit, welche zukunftsträchtige Keime zeigt, einen enzyklopädischen Geist zu nen- nen. Seine Sinfonia contrapunctistica darf an Hindemiths Kepler-Symphonie„Harmo- nie der Welt“ gemessen werden. Im Großen gesehen setzt sich hier die sakrale Linie „Bruckner“ fort. Doch haben Reger und Pfitzner für Herrmann, den Schreker- Schüler, wahrlich nicht vergebens gewirkt. Einerseits: das großräumig dimensionierte Werk ist so anspruchsvoll, daß man ihm un. möglich beim ersten Anhören gerecht zu Werden vermag. Andrerseits: Es verrät ein so bedeutendes Können, daß es den Wunsch, ihm gerecht zu werden, geradezu heraus- fordert. ö 5 Und das anfangs erwähnte Weltkind? Es ist Heinrich Suter meister, dessen thematisch konzises, formklares zweites Klavierkonzert von dem hervorragenden Schweizer Piani- sten Adrian Aeschbacher erstaufgeführt wurde. Schließlich noch etwas über Fritz Rieger. Seit geraumer Zeit setzt er uns in ein stetes, frohes Erstaunen, mit was für einem beseelt glühenden Feuereifer er seine Münchener Philharmoniker anführt. Nach diesem, sei- nem ersten zeitgenössischen Konzert zu urteilen, darf man überzeugt sein, daß sich München völlig darüber klar wurde, Was es an diesem inwendigen Musiker besitzt. Kalckreuth Koltur-Chronik Kunstsachverständige aus Deutschland, Frank- reich, den Beneluxländern, Italien und Osterreich sowie Vertreter der UNESCo beschlossen in Amsterdam, im Sommer im Amsterdamer Rijks- museum eine europäische Gemeinschaftsausstel- lung zu veranstalten. Die Ausstellung heißt „Der Triumph des Manierismus in Europa von Michelangelo bis El Greco“ und steht unter der Schirmherrschaft des Europarats. An Ge- mälden, Zeichnungen, graphischen Arbeiten, Gobelins, Bildhauerarbeiten, Goldschmiedekunst, Keramik und Rüstungen soll die besondere Be- deutung des wenig bekannten internationalen Stils in Europa zwischen der Renaissance und dem Barock gezeigt werden. Im Rahmen seines dritten Programms bringt das Mannheimer Nationaltheater am Freitag, 28. Januar, 20 Uhr, in der Kunsthalle einen literarisch- musikalischen Abend., der dem spa- nischen Dichter Federico Garcia Lorca gewid- met ist.— Lucy Valenta und Friedrich Grön- dahl werden aus den lyrischen und dramati- schen Werken des Pichters rezitieren. Komposi- tionen von Leclair, Boccherini, Bartok und Honegger, gespielt von Erica Schneider und Bruno Masurat Violine), geben den musika- lischen Rahmen. b Die Pianistin Hildegard Haubold von der Mannheimer Musikhochschule hatte mit einem Klavierabend in Frankenthal einen ungewöhn- lichen Erfolg. Die Künstlerin spielt am Mitt- Woch, 26. Januar, in einer Sendung des Süd- deutschen Rundfunks Stuttgart(erstes Pro- gramm) von 11 bis 11.40 Uhr mit Wolfram vom Stain(Cello) die Suite espagnole von J. Nin und am Sonntag, 30. Januar, in einer Sendung von Radio Saarbrücken von 14.15 bis 14.30 Uhr Phantasiestücke von Schumann. + Ahmad Kamal: Drei Jungs— ein Hundeherz und eine Seele Deutsche Ubertragung von susanne Rademacher . Copyright by lothar 8ʃ let in Berlin-W 6. Fortsetzung Bevor die Musik anfing, war es immer dasselbe: die Musiker auf der Bühne trieben Unfug mit ihren Instrumenten und entlock- ten ihnen kleine Dissonanzen, Ab und zu gab einer von ihnen einen etwas lauteren Mißton von sich, und dann fing irgendein Witziger Schuljunge an zu klatschen. Meist War es James. Eine Beifallswelle ging durch den ganzen Saal. Sie schwoll an und wurde immer lau- ter. Mr. Eddy stand langsam auf und machte ein liebreiches Gesicht— abgesehen von sei- nen Augen. Der Beifall wurde donnernder Applaus. Mr. Eddy lächelte heiter— ab- gesehen von seinen Augen. Er hob seine langen Arme genau wie der Dirigent und drückte mit den Handflächen nach unten. Seine Lippen wiederholten unablässig laut- Jos:„Genug, Kinder, genug!“ Wenn die Ovation dann nicht gleich ab- ebbte, verdüsterte sich sein hageres Gesicht, und seine Finger begannen zu zucken. Er hatte am spanisch- amerikanischen Krieg teilgenommen; möglicherweise suchten seine Finger den Abzug eines imaginären Revol- vers. Wie alles, so nahm auch dieser Tumult Allmählich ein Ende. Die Musiker waren Vorsichtig geworden und gaben keine auf- fallenden Töne mehr von sich. In der Kon- zerthalle herrschte der Lärm von etwa zwölf Schulen aus ganz Cleveland; sie wurden her- eingeführt, untersuchten ihre Sitze und reck- ten die Hälse, um zu sehen, wer hinter, über, neben und vor ihnen saß, Eine große ein- heitliche Masse, die sich aber aus den ver- schiedensten Elementen zusammensetzte: aus Italienern, Engländern, Spaniern, Schot- ten, Iren, Polen, Türken, Griechen, Russen, Afrikanern— kurz: aus Amerikanern. Nach einer weiteren Viertelstunde, wenn wir gerade vor Langeweile umzukommen drohten, erschien plötzlich der Dirigent und bestieg das Podium. Das war der Anlaß zu einem neuen Beifallssturm— gewöhnlich der kritische Augenblick. Ueberall in dem riesigen Saal bemühten sich die Lehrer, ihre Herde zur Ordnung zu rufen und einzu- schüchtern. Im letzten Konzert vor den Ferien wur- den James, Bob und ich vor zwölfhundert Schülern und vor Ignaz Paderewski gewalt- sam aus der Konzerthalle entfernt. An die- sem Tag trat kein Dirigent auf, sondern Pa- derewski. 5 Alles geschah im kritischen Augenblick. Paderewski ging auf die Bühne, blieb am Flügel stehen und sah seine Zuhörer an. Wir klatschten Beifall. Alle applaudierten. Aber die 5 A übertrieb- wie immer. a Mr. Eddy stand auf, reckte die Arme und drückte Luft. Dabei bewegte er die Lippen: „Genug, Kinder, genug!“ „Sieh nur den Affen“, sagte Bob und stieß mich an. Ich saß zwischen Bob und James. „Sieh mal, der da“, sagte ich und stieß James an. 5 „Wer denn?“ fragte James. Ich drehte mich zu Bob um. „Wer denn?“ „Mister Eddy“, sagte Bob zu uns beiden. „Gleich fliegt er weg. Wir applaudierten Mr. Eddy, und wieder brach in der ganzen Konzerthalle begeister- ter Beifall aus. Wir hatten ja schon zwan- zig Minuten dagesessen, hatten herumgezap- pelt und den Flügel auf einer leeren Bühne angestarrt. Alle zwölfhundert Kinder waren kurz vor dem Explodieren. Dann setzte George Hopper sich auf seinen Sitz zurück und klemmte meine Zehen ein. George saß direkt vor mir. Einen Fuß von Bob klemmte er auch ein. 5 „He!“ japste ich. George war der Dickwanst der Schule.„He, Dicker“, flüsterte ich in gro- Ber Qual,„du quetschst meine Zehen Runter da, schnell!“ „Au verflucht!“ sagte Bob, knarrte auf sei- nem Sitz herum und versuchte, seinen Fuß frei zu bekommen. George setzte sich noch fester zurück. „He, du Trottel!“ brummte ich.„Runter da!“ Ich wollte nachdrücklich flüstern, es kam aber ein durchdringender Schrei heraus. George Hopper machte sich schwer. Die Zwillinge und ich hatten ihn geärgert, wäh- rend wir auf Paderewski warteten. Wir hat- ten seine Ohren mit Gummibändern beschos- sen. Nun rächte er sich. i Er machte sich noch schwerer. Im Saal War es beinahe still. i „Donnerwetter nochmal!“ kreischte ich in die plötzliche Stille hinein. Paderewski hatte sich an den Flügel gesetzt.„Dicker, du bringst mich um!“ 5 „Runter dal“ heulte Bob. „Runter, du Trottel!“ sagte James und stand auf, um uns zu helfen. George blieb eisern sitzen und stellte sich dumm. Padarewski war nun nicht mehr der Hauptanziehungspunkt, sondern wir. Ich gab ihm eine aufs Ohr. Aufs linke Ohr. Gleichzeitig gab Bob ihm eine aufs rechte Ohr. James knallte ihm wieder eine gufs linke Ohr. George schrie, griff nach sei- nen Ohren und sprang auf. Während ich in rasender Eile meine Zehen in Sicherheit brachte, drehte er sich um, lehnte sich über den Sitz und schlug mir auf den Kopf. Bob schlug er auch— direkt auf den Adamsapfel. Bob gab ein durchdringendes Gurgeln von sich und fiel mit vorquellenden Augen zwi- schen die Sitze. Ich hörte Glockenspiele und Kirchengeläut. George fiel wieder über mich Her. James wollte sich auf ihn stürzen, fiel aber hin und bumste mit dem Kinn auf die Rückenlehne vor ihm. Heulend sprang er auf seinen Sitz, wurde aber gleich hintenüber gestoßen und fiel in den Schoß von On'wi Irene, der Snobistin unserer Klasse. James bumste ihr seinen Hinterkopf ins Gesicht, und als er sich hochrappelte, sah sie, sehr verändert aus. (Einmal hatte Miß Roth in der Klasse Irene aufgerufen, sie sollte„ennui“ buchsta- bieren, Alle anderen hatten es nicht gekonnt. Irene konnte es. Ja, sie erklärte das Wort sogar:„On'wi“, so drückte sie sich aus,„ist ein Gefühl lautloser Müdigkeit, das von Uebersättigung herrührt.“ So ein Mädchen War sie,) Bob und ich lagen auf der Erde. Wir klammerten uns an den Boden. Wir hatten Angst, aufzustehen— wegen Georges Fäu- sten. Bob gab immer noch komische Töne von sich. Und mir war plötzlich klar, wo wir Waren. Mr. Eddy konnte jeden Augenblick in Tätigkeit treten. Die ganze Konzerthalle War in Aufruhr. Von„ennui“ konnte keine Rede mehr sein. James hatte es bereits erwischt. Miß Roth hatte ihn beim Schopf. Irene kreischte, als sollte sie gemordet werden. Dann faßte je- mand Bob bei den Füßen und schleifte ihn hinaus. Das war Mr. Eddy. Sein Gesicht war schauerlich anzusehen. Mr. Eddy hätte Bob selber hinauskriechen lassen sollen. Nun aber rollten alle Golfpälle und Geldstücke, die Bob bei sich hatte, aus seinen Taschen und polterten den schrägen Fußboden des Konzertsaals hinunter. Neun Golfbälle, sechs oder acht Geldstücke und einige Kugellager, das gesamte Vermögen des Geheimbundes, rollte von einer Sitzreihe zur anderen. Mr. Eddy packte mich beim Schopf und schleifte auch mich hinaus. Dann trieb er uns alle vier durch den Gang: die Zwillinge, mich und George Hopper. Mig Roth ging mit Irene vor uns den Gang hinunter und hielt ein Taschentuch an ihre Nase. An Irenes Nase. „Lassen Sie mein Haar los“, bettelte ich ohne Erfolg. „Sie dürfen uns nicht quälen“, sagte Ja- mes, der vor Mr. Eddy, Bob und mir hergins Wo ihn die Folter nicht erreichen konte. „Sie haben das unseren Eltern zu sagen!“ „Uhl“ jammerte Bob und ging auf Ze- henspitzen, um— genau wie ich— ein paar von seinen Haaren zu retten,„Pu-! Ver- dammtl« Sein Adamsapfel machte ihm noch zu schaffen. 5 „Ich hab' gar nichts gemacht“, verteidigte sich George.„Gar nichts! Die haben mit Gummibändern auf mich geschossen— un haben die Füße in meinen Sitz gesteckt und haben mich auf die Ohren gehauen. I hab' gar nichts gemacht!“ „Lügner!“ heulte James. 5 „Ruhe!“ zischte Mr. Eddy.„Mäßigt eure Stimmen! Ruhe, ihr Satansbraten— odes ich erschlag' euch einen nach dem andern! „Uh-h!“ jammerte Bob wieder.. ae Mr. Eddy trieb uns aus der Konzerth hinaus wie die Wechsler aus dem Tempe Er war furchtbar zornig. Fortsetzung folg) diesen Vorwurf getrost hinnehmen. Jegliche Aus- druc-s-Musik wird heute etwas leichtsinnig * 7. .. 1 * ED FF