Mennheimer — Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 486, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 453; Heidel- berg, Hauptstr. c, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3, 25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpfeisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr, Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 27. Januar 1955 2 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- 9 druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. lag weber; Feuilleton: w. Gilles, K. Heinz; en Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: m, Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. n, Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. = Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner; 8. Stellv. W. Kirches; Banken: Südd. kte Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., n- Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. ie“ Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe 5 Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. 0 sia bée 180 10. Jahrgang/ Nr. 21/ Einzelpreis 20 Pf ei, n. un 0 f lie 1d 1 ct. te n. 2 in h, 8. 8 ch rt i- „ 7 4 5 1 1 1„ b ö * . 55 Bonn: Und die Kriegsgefangenen? Die Stellungnahme der Bundesregierung zur letzten sowjetischen Erklärung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung hofft, daß die Sowjetunion als erste Auswirkung ihrer Erklärung über die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland alle noch zurückgehaltenen Kriegsgefangenen und Zivilpersonen entläßt. Diese Hoffnung brachte die Regierung am Mittwoch in einer offiziellen Stellungnahme zum Ausdruck, die nach einer eingehenden Beratung der Erklärung im Kabinett unter Vorsitz von Vize- kanzler Blücher herausgegeben wurde. In der Stellungnahme heißt es:„Die Bun- desregierung begrüßt selbstverständlich je- den Schritt, der zur Entspannung zwischen Ost und West und zu einem echten Friedens- zustand führen kann. Die Erklärung der Sowjetunion über die Beendigung des Kriegszustandes mit ganz Deutschland ent- spricht den Erklärungen, die von den West- mächten bereits im Jahre 1951 und nach innen bisher von mehr als 50 Staaten abge- geben worden sind. Der Wert dieser Erklä- rung wird aber dadurch erheblich einge- schränkt, daß die Sowjetunion im Gegensatz zu allen bisher abgegebenen Erklärungen der früheren Kriegsgegner Deutschlands sich sämtliche Rechte aus den Viermächte-Ab- kommen, insbesondere aus den Abkommen von Jalta und Potsdam, vorbehalten hat. Die Erklärung bedeutet nur dann einen prakti- schen Fortschritt zur Wiederherstellung nor- maler Beziehungen zwischen der Sowjet- union und Deutschland, wenn die Sowiet- union endlich die Zustimmung zu echten reien Wahlen für ganz Deutschland und zu einem in voller Freiheit zwischen einer ge- samtdeutschen Regierung und den ehemali- gen Kriegsgegnern Deutschlands ausgehan- delten Friedensvertrag gibt, sowie alle Maßnahmen ergreift, um diese Ziele zu er- reichen. Insbesondere hofft die Bundesregie- rung, daß die Sowjetunion als erste Auswir- kung ihrer Erklärung alle noch zurückgehal- tenen Kriegsgefangenen und Zivilpersonen entläßt.“ Im Laufe des Mittwochs äußerten sich auch maßgebliche Parteipolitiker zu der sowjetischen Erklärung. Das SPD-Vorstands- mitglied und Vorsitzender des Bundestags- ausschusses für Gesamtdeutsche Fragen, Herbert Wehner, verlangte, daß sie gründ- lich auf die sich daraus ergebenden recht- lichen und tatsächlichen Veränderungen und auf die Möglichkeiten„ihrer Umsetzung in die Tat“ überprüft werden müsse. Es komme Antwortnoten nach Moskau England und Frankreich halten an Pariser Verträgen fest London.(G P/dpa) Die Regierungen Frank- reichs und Großbritanniens haben am Don- nerstag in ähnlichen Noten die sowjetischen Beschuldigungen zurückgewiesen, daß die Pariser Abkommen über die Wiederbewaff- nung Westdeutschlands die sowjetischen Bündnisverträge mit beiden Ländern ver- letzten. Die britische Regierung betont, daß sie ungeachtet der sowjetischen Kündigungs- drohung zu ihrer Verpflichtung stehe, die Pariser Verträge zu ratifizieren. Die west- lichen Verteidigungspläne seien rein defen- siv und nur als Gegengewicht zur Größe der sowjetischen Militärmacht gedacht. Gleich- zeitig wird die Sowjetunion beschuldigt, die Wiedervereinigung Deutschlands zu verhin- dern und die gefährliche und tragische Tei- lung Europas zu verewigen. Die französische und die britische Note wurden am Mittwochnachmittag im sowie- tischen Außenministerium überreicht. Sie beantworten die Sowjetnoten vom 16. und 20. Dezember, in denen die sowietische Re- gierung für den Fall der Ratifizierung der Pariser Verträge Frankreich und Grohbri- tannien die Kündigung der Beistandsver- träge von 1944 bzw. 1942 androhte. In der britischen Note heißt es:„Die Re- gierung ihrer Majestät sieht sich nicht in der Lage, die Behauptung der sowjetischen Note anerkennen zu können, daß die Beteiligung der britischen Regierung an den Pariser Abkommen ihren im anglo- sowjetischen Freundschaftsvertrag eingegangenen Ver- pflichtungen zuwiderläuft. Sie bedauert die erklärte Absicht der sowjetischen Regierung, diesen Vorwand dazu benützen zu wollen, den Vertrag zu kündigen, der nach der Auf- fassung der britischen Regierung noch einen Wichtigen Beitrag zu den anglo- sowjetischen Beziehungen wie auch zur Sicherheit Europas leisten könnte. Die Note fährt fort, zum Abschluß der Pariser Abkommen sei der Westen durch die sowjetische Politik gezwungen worden, die auch unmittelbar für die Teilung Deutsch- lands verantwortlich sei.„Die sowjetische Zone Deutschlands besitzt seit langem be- trächtliche bewaffnete Streitkräfte, die in regulären militärischen, Marine- und Flie- gereinheiten organisiert sind. In dieser Lage Können der Bundesrepublik Deutschland ihre Rechte, darunter das zur Verteidigung, nicht länger vorenthalten werden.“ Eden für eine friedliche Lösung Erklärung zur Formosa-Frage/ London.(dpa/ AP) Der britische Außen- minister, Sir Anthony Eden, erklärte am Mittwoch im Unterhaus, die Formosa-Frage körme nicht mit Gewalt gelöst werden. „Wir kömnen nur hoffen, ein weitgehendes Uebereinkommen zu erzielen, wenn wir eine Sofortige Feuereinstellung dort erreichen, Wo zur Zeit Schüsse gewechselt werden.“ Eden, der auf eine Anfrage des Oppositions- führers Attlee antwortete, stellte fest, die dem chinesischen Festland vorgelagerten kleinen Inseln seien eit der japanischen „ Kapitulation 1945 ununterbrochen in den Händen der Nationalchinesen gewesen. Die Angriffe der Kommunisten auf diese Inseln seien erst nach der Feuereinstellung in In- dochina verstärkt wieder aufgenommen worden.„Formosa ist in diesem Jahrhundert niemals ein Teil Chinas gewesen“, sagte Eden. Der Status von Formosa sei in dem Vertrag von San Franzisko festgelegt wor- den. Zur Eisenhower-Botschaft an den Kon- greg der USA bemerkte Eden, der Präsident habe den rein defensiven Charakter des Verteidigungspakts der USA mit der natio- malchinesischen Regierung unterstrichen. Gleichzeitig verbreitete der Pekinger Rundfunk jedoch einen neuen Leitartikel der Pekinger„Volkszeitung“, in dem der„un- bezähmbare Willen der 600 Millionen Chi- nesen“ bekräftigt wird, Formosa zu befreien. Die nationalchinesische Regierung in Taipeh hat sich mit dem amerikanischen Vorschlag einverstanden erklärt, die etwa 20 000 Soldaten zu evakuieren, die auf den Tachen-Inseln stationiert sind. Mehrere Wellen nationalchinesischer Bom- ber griffen am Mittwochmorgen erneut kom- munistische Stellungen und Schiffe in der Nähe der Tachen-Inseln an. Dabei soll nach einem Bericht des nationalchinesischen Ober- kommandos ein kommumistisches Kriegsschiff von etwa 1500 Tonnen außer Gefecht gesetzt Worden sein. Nach einer Meldung der ame- rikanischen Nachrichtenagentur INS aus Taipeh hat Vizeadmiral Alfred Pride, der Befehlsmaber der siebenter amerikanischen 1 dem nationalchinesischen Staatschef die Versicherung gegeben, daß auch die In- „ Seln Matsu und Quemoy von den Amerika- nern verteidigt werden würden, Matsu liegt etWũa 160 Kilometer nördlich, Quemoy 160 1 * Peking weiter für„Befreiung“ Kilometer westlich von Formosa, direkt vor dem chinesischen Festlandhafen. Senatsausschüsse auch für Ermächtigung Der Außenpoltische Ausschuß und der Verteidigungsausschuß des amerikanischen Senats haben am Mittwoch der Ermäch- tigung für Präsident Eisenhower zuge- stimmt. alle für notwendig gehaltenen mili- tärischen Maßnahmen zum Schutze For- mosas und anderer nationalchinesischer Inseln gegen eine kommunistische Invasion zu tref- fen. Die beiden Ausschüsse bestätigten damit in gemeinsamer Sitzung mit 26 gegen 2 Stim- men die Ermächtigung, die das Repräsentan- tenhaus am Dienstag ausgesprochen hatte. Die Ausschüsse leiteten ihre Empfehlung sofort an den Senat weiter. im Interesse der Wieder vereinigung in Frei- heit darauf an, Schritt um Schritt zu einer Normalisierung der Beziehungen zu gelan- gen. Der Osthandelsfachmann der SPD-Bun- destagsfraktion, Hellmut Kalbitzer, sprach am Mittwoch— laut dpa— die Hoffnung aus, daß die Beendigung des Kriegszustan- des zwischen der Sowjetunion und Deutsch- land die Möglichkeit bieten werde, die Handelsbeziehungen zwischen beiden Län- dern zu normalisieren. Jetzt endlich werde sich die Gelegenheit bieten, auf der gleichen Stufe wie die Engländer und andere West- europaer mit den Sowjets über Handels- fragen zu verhandeln. Kalbitzer wies aus- drücklich darauf hin, daß die Anknüpfung der offiziellen Handelsbeziehungen nicht notwendigerweise etwas mit der staatsrecht- lichen Anerkennung der Spaltung Deutsch- lands zu tun habe. Reaktion des Auslandes (AP) Amtliche britische und französische Kreise haben am Mittwoch die sowjetische Erklärung als eine Propagandamaßnahme pezeichnet, die nur dem Zweck diene, die Ratifizierung der Pariser Verträge zu be- hindern. Britische Kreise betonten, die Reak- tion der deutschen Oeffentlichkeit zeige, daß sich das Parlament der Bundesrepublik bei der Ratifizierung der Pariser Verträge von dem sowjetischen Schritt nicht beeinfſussen lassen werde. Ein Sprecher des britischen Außen ministeriums erklärte, das Festhalten des Kreml an dem Kriegszustand mit Deutschland bis auf den gestrigen Tag sei eine„rechtliche Inkonsequenz“ gewesen. Der Sprecher wies darauf hin, daß die West- mächte den Kriegszustand mit Deutschland bereits 1951 beendet hätten. Damals habe die Sowjetunion den westlichen Schritt als eine„schwere Verletzung“ der Potsdamer Beschlüsse bezeichnet. Französische Regierungskreise betonten, nur die Freilassung aller noch in der Sowijet- union festgehaltenen deutschen Kriegsgefan- genen könne beweisen, daß es sich bei dem Sowjetischen Schritt um mehr als eine Propagandamaßnahme handle. a Amtliche amerikanische Kreise erklären, dieser sowjetische Schritt habe lediglich formalrechtliche Bedeutung und könne weder Schaden noch besonderen Nutzen anrichten. Noch einmal auf freien Fuß gekommen sind, wie gemeldet, die für eine Demobratisierung Jugoslawiens eintretenden frukeren Vertrauten Titos, Dedijer und Djilas, nach einem eintätigen Prozeß in Belgrad, der ihnen Gefängnisstrafen mit Bewährungsfrist einbrachte. Unser Bild zeigt links den Tito-Bio- grapken Dedijer neben seiner Frau nach Verlassen des Gerichtsgebäudes und rechts den ehemaligen jugoslawischen Viæepräàsidenten Djilas mit Frau und Schwester. Bild: AP Rechtsausschuß billigte Pariser Verträge Stimmenenthaltung der DP und des BHE beim Saarabkommen Bonn.(AP/dpa) Der Bundestagsausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht hat als erster der an der Beratung über die Zu- stimmungsgesetze zu den Pariser Verträgen beteiligten acht Ausschüsse die Pariser Ver- träge mit großer Mehrheit gebilligt. Für die Verträge über die Wiederherstellung der deutschen Souveränität, die Mitgliedschaft in der Westeuropa Union und NATO stimmten 20 Vertreter der Regierungskoalition, neun Vertreter der SpD stimmten dagegen. Für das Saarabkommen stimmten jedoch ledig- lich die 15 Vertreter der CDU, während neun „Willen zur Wiedervereinigung stärken“ Kuratorium„Unteilbares Deutschland“ über seine Aufgaben Berlin.(dpa) Das Kuratorium„Unteil- pares Deutschland“ will in diesem Jahr„mit aller Entschiedenheit für verstärkte Be- mühungen um die Wiedervereinigung und gegen alle Ansätze einer Ko-Existenz der Mächte an der Elbe-Werra-Fulda-Linie“ eintreten. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Kuratoriums über die wichtigsten Aufgaben für 1955 her- vor. Nach den Erfahrungen des Kuratoriums hat sich insgesamt eine unverkennbare Stär- kung des Willens zur Wiedervereinigung in Deutschland angebahnt. Die Klärung der geistigen und politischen Probleme der Wiedervereinigung wird als ein anderes wichtiges Arbeitsgebiet des „Unteilbares Deutschland“ bezeichnet. Zu diesem Zweck sollen u. à. Leitfäden und Quellenhefte für den Schulunterricht her- ausgegeben sowie Tagungen einberufen werden. Außerdem will das„Unteilbare Deutschland“ Kundgebungen im Zusammen- Wirken mit den ihm angeschlossenen Ver- bänden und Parteien veranstalten. Die Bemühungen des Kuratoriums um verstärktes Interesse der deutschen Jugend für die Wiedervereinigung hätten bereits Früchte getragen. An Bahnhöfen, Post- aämtern und Behörden im Bundesgebiet sol- len Plakate die Besucher aus Mitteldeutsch- land begrüßen. Das Kuratorium„Unteilbares Deutsch- jand“ will in diesem Jahr besdnders in Ge- denkveranstaltungen aus Anlaß des 150. Todestages Friedrich Schillers am 9. Mai und der zehnjährigen Wiederkehr des Tages der Zerreiſung Deutschlands die Entschlossenheit des deutschen Volkes zur Wiederherstellung seiner Einheit stärken und festigen. Das Kuratorium ist bemüht, an allen deutschen Universitäten, Hochschulen und Akademien Vortragszyklen und Hochschulwochen mit dem Thema der Unteilbarkeit Deutschlands zu veranstalten. Die auf Anregung des Ku- ratoriums vom Deutschen Städtetag gegebe- nen Empfehlungen zur Betreuung der mittel- deutschen Besucher durch die Städte sollen in diesem Jahr allgemein verwirklicht werden. Zwischen Gesfern und Morgen Hilfsmaßnahmen des Bundes für die Hoch- wassergeschädigten fordert die Bundestags- fraktion der SpD in einem Antrag an die Bundesregierung. Für den Evangelischen Kirchentag 1956 in Frankfurt wählte der Themenausschuß des Kirchentages das Wort des Apostels Paulus „Laßt Euch versöhnen mit Gott“ als Losung. Von dem Proteststreik des vergangenen Samstags in der Montan-Industrie distan- zierte sich die Evangelische Arbeiterbewe- gung(EAB) in Essen und forderte die christ- lichen Arbeitnehmer auf, gegen solche über das angemessene Maß hinausgehende Maß- nahmen„Widerstand aus christlicher Ver- antwortung“ zu leisten. Anklagematerial gegen den kürzlich aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück- gekehrten ehemaligen Generalfeldmarschall Schörner zu sammeln, fordert das Organ des Deutschen Gewerkschaftsbundes,„Welt der Arbeit“, von den Soldatenverbänden der Bundesrepublik. Unter der Ueberschrift „Rückkehr des Henkers“ schreibt das Blatt, Schörner sei„einer der größten Massen- mörder unserer Zeit“, der nicht ungestraft davonkommen dürfe. Professor Dr. Konrad Guenther, der Mit- begründer des Naturschutzes und des Vogel- schutzes in Deutschland, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Ein Spionageprozeß gegen den 29 Jahre alten tschechoslowakischen Staatsangehöri- gen Karel Andres, der in der Anklage der versuchten Ausspähung von Staatsgeheim- issen zugunsten des tschechoslowakischen Staatssicherheitsdienstes beschuldigt wird, begann vor dem Sechsten Strafsenat des Bundesgerichtshofes. Max Wönner, der neue Vorsitzende des Landesbezirks Bayern des Deutschen Ge- werkschaftsbundes, verteidigte über den Bayerischen Rundfunk das Recht der Ge- werkschaften, das deutsche Volk durch Volksentscheide zur Meinungsäußerung über die Wiederbewaffnung aufzurufen. Ein internationales Wahlkontroll-Statut empfiehlt die der Opposition nahestehende „Bonner außenpolitische Korrespondenz“. Dieses Statut sollte überall dort angewandt werden, wo geteilte Länder, wie Deutsch- land, Vietnam und Korea, nur durch inter- national kontrollierte freie Wahlen wieder- vereinigt werden könnten. Die Rüstungsproduktion in den NATO- Staaten und deren Abstimmung aufeinander war das Thema, über das die Leiter der Rü- stungsplanung der 14 Mitgliedssaaten des Atlantikpaktes in Paris berieten. Außerdem wurde über die Umstellung der Industrie und die Sicherung eines hohen Produktions- volumens im Kriegsfall sowie über die Weitere Standardisierung der Waffen ge- sprochen. f Die letzten Aufständischen in Costa Rica haben die Grenze nach Nicaragua über- schritten und sind dort interniert worden. Der vom Rat der Organisation amerikani- scher Staaten zur Untersuchung des Streit- Kalles zwischen Costa Rica und Nicaragua eingesetzte Ausschuß hat seine Arbeit be- endet und die Rückreise nach Washington angetreten. Der Entsendung eines spanischen Beob- achters zur UNO hat Generalsekretär Dag Hammarskjöld zugestimmt. General MacArthur, der ehemalige Ober- befehlshaber im Fernen Osten, hat auf emer Feier anläßlich seines 75. Geburtstages er- klärt, die Vereinigten Staaten müßten sich im Verein mit den anderen Großmächten für eine Abschaffung des Krieges insetzen. Leon Degrelle, der ehemalige belgische Rexistenführer, hat auf Wunsch der spani- schen Regierung Spanien verlassen und hält sich wahrscheinlich in Tanger auf. Zum Geschäftsträger der burmesischen Gesandtschaft in Bonn wurde der erste Sekretär der burmesischen Botschaft in Lon- don, Unyun, ernannt. Die Wieder vereinigung Deutschland dürfe nicht im Vordergrund der westlichen Poli- tik stehen, erklärte das Fraktionsmitglied der Katholischen Volkspartei in der nieder- ländischen zweiten Kammer, Blaisse, der auch Mitglied des Europarates ist. Auch die Amsterdamer sozialistische„Het Parool“ forderte von den Deutschen mehr Verständ- nis für den Standpunkt ihrer westlichen Bundesgenossen in der Frage der deutschen Wieder vereinigung. Verstärkte Verteidigungsmaß nahmen an- gesichts der Wiederbewaffnung der Bundes- republik forderte der erste Sekretär der pol- nischen KP, Bierut. dem sogenannten Vertreter der SpD und drei der FOP dagegen stimmten. Die Vertreter des BHE und der Deutschen Partei enthielten sich der Stimme mit der Begründung, daß ihre Frakionen noch keinen Beschluß über das Saarabkom- men herbeigeführt hätten. Auf einer gemeinsamen Sitzung der Bun- destagsausschüsse für auswärtige Angelegen- heiten und Fragen der europäischen Sicher- heit, in der General Heusinger und der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung Blank sprachen, wurden die militärischen und politischen Aspekte der Pariser Fragen eingehend erörtert und die weitere Behand- lung dieser Fragen durch die beiden Aus- schüsse festgelegt. Stand der Saarverhandlungen Im Vordergrund der Saarverhandlungen zwischen Bonn und Paris stehen drei Pro- bleme: 1. Das Statut über die Vollmachten des Saarkommissars; 2. die Kompetenzen der Wahlüberwachungs kommission, sowie die Wahlordnung; 3. wirtschaftliche Fragen des Saarabkommens. In den Bereich der Kom- petenzen der vorgesehenen Kontrollkom- mission für die Wahl gehören auch Pro- bleme wie die Presse- und Rundfunkfreiheit, Allen Parteien soll vor der Wahl der Saar- brücker Rundfunk offen stehen. CDU wünscht Ablösung Wehners Mit einer Aktion der CDU/ CSU-Bundes- tagsfraktion gegen den langjährigen Vor- sitzenden des Ausschusses für gesamtdeut- sche Fragen, Wehner(SPD) hat sich Bundes- kanzler Dr. Adenauer einverstanden erklärt. Die CDU will die Ablösung Wehners, weil er kürzlich in Kiel erklärt hatte, daß der Bun- deskanzler das Erstgeburtsrecht des deut- schen Volkes um des Linsengerichtes einer bundes republikanischen Streitmacht willen opfern wolle. 5 Gekürzte Haushaltspläne (gn.-Eig.-Ber.) Energische Streichungen hat der Haushaltsausschuß des Bundestages an den Haushaltsplänen des Bundesfinanz- ministeriums und des Bundesrechnungshofes vorgenommen. Insgesamt sollen auf diese Weise 5,6 Mill. Mark eingespart werden. Der Zollverwaltung wurden 21 Automobile ent- zogen. Auch der sechste Senat des Bundes- finanzgerichtshofes ist gestrichen. Ferner kürzte man die Posten„Auslandsreisen“ bei dem Ministerium um ein Drittel und ging „Personalmehraufwand“ entschieden zu Leibe. Tarif gekündigt von der 168 Bergbau Essen.(AP) Der Hauptvorstand der 18 Bergbau hat auf einer Sondersitzung am Mittwoch in Essen beschlossen, den zur Zeit gültigen Lohn- und Gehaltstarif zum 28. Fe- bruar 1955 zu kündigen. Die Gewerkschaft verlangt eine durchschnittliche Erhöhung von 12 v. H. auf alle Löhne und Gehälter im Ruhrbergbau. Begründet wird dieser Schritt damit, daß— infolge der allgemeinen Lohn- erhöhungen— der Bergarbeiterlohn jetzt an der dritten Stelle der Lohnskala angelangt sei. Bisher sei von allen Stellen anerkannter Grundsatz gewesen, daß der Bergarbeiter- john an der Spitze der Lohnskala stehen müsse. Von Unternehmerseite wurde dazu er- klärt, eine Lohn- und Gehaltserhöhung auch von weniger als 12 v. H.— würde sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt notwendiger- Weise auf die Preise auswirken müssen, da die Mindererträge sich augenblicklich schon um 5 Mark je Tonne bewegten. MORGEN N Donnerstag, 27. Januar 1955/ Nr. 21 UE Kommentar Donnerstag, 27. Januar 1935 Nur eine Deklamation? Die Zeiten, da die Diplomatie eine hohe Kunst und Bewährungsprobe staatsmänni- scher Phantasie war, sind vorbei. Man hat das okt beklagt; sehr zu recht, wie wir Se- Senwärtig am eigenen Leibe erfahren. Kann es noch etwas Phantasieloseres eben, als das, was sich heute west-östliche Politik in Europa nennt? Das ist eine Diplomatie, die Alles uber einen Leisten schlagen will, und dieser Leisten sind die Pariser Abkommen. Alles, was aus dem Westen zu uns dringt, soll uns veranlassen, zu ratiflzieren; alles Was der Osten auf uns losläßt, soll uns dazu bringen, daß wir nicht ratiflzieren. Und wir nehmen's meist so auf, wie es uns serviert Wird, schlagen alles genau so über den einen Leisten, sehen nur das grobe Schwarz und Weis. Gibt es denn wirklich keine Zwi- schentöne mehr? 5 Eben so ist das Echo, das man bei uns und anderswo auf die Beendigung des Kriegszustandes durch die Sowjetunion ver- nimmt. Die einen sagen: Die Sowjets wollen uns nur vom Ratiflzieren abbringen, sonst steckt nichts dahinter: und die anderen orakeln: Das ist ein neuer Beweis dafür, daß wir verhandeln müssen, ehe wir ratifi- zieren. Nur vereinzelt melden sich Leute, die nicht im breiten Strom der propagandi- stisch vergröberten Vereinfachungen mit- schwimmen, sondern ins Detail gehen. Sewiß, der Beschluß der Sowjetunion, den Kriegszustand gerade jetzt zu beenden, ist ein neues Mittel für den alten Zweck, die Ratifizierung zu verhindern. Es stimmt auch, daß dieser formelle Schritt sehr spät kommt, da die Westmächte ihn schon 1931 getan haben. Und es ist wahr: dieser Beschluß kostet die Sowjets garnichts, denn es bleibt Slles beim alten. Für uns Deutsche ändert sich mithin auch nicht das Geringste an den Fakten, die wir im Zusammenhang mit den Verträgen zu bedenken haben. Ja, auch das noch: Die sowjetische Erklärung ist sehr schillernd, weil sie einerseits„Gesamt- deutschland“ zu respektieren scheint, indem sie den Kriegszustand für beide Teile unse- res Landes aufhebt, aber andererseits das gespaltene Deutschland sehr deutlich ge- teilt sein läßt. Das ist alles richtig; aber ist das wirklich schon alles? ES wird— nicht zuletzt von deutscher Seite— einer phantasiereichen Diplomatie bedürfen, um herauszufinden, ob das schon alles ist. Offenbar ist die Beendigung des Kriegszustandes einstweilen nur eine For- Malle; aber auch Formalien können neue Möglichkeiten schaffen. Drei Möglichkeiten sehen wir: intensive Bemühungen um die Freilassung der von den Ostblockstaaten noch immer gefangen gehaltenen Deutschen, erneute Fühlungnahmen zur Erweiterung der Handelsbeziehungen mit dem Osten und eine gründliche Klärung der Frage, ob diplomatische Beziehungen mit Moskau auf- Senommen werden sollen.. In diesen Fragen ist weder mit einem schnellen Ja noch mit einem raschen Nein etwas getan. Denn erst daran, ob die Kriegsgefangenen endlich heimkehren wer- den und ob der Abgrund. der die Bundes- republik von der Sowjetunion trennt, über- brückt werden kann, erst an solchen Tat- sachen wird sich erweisen müssen, ob die Beendigung des Kriegszustandes mehr ist, Als eine propagandistische Deklamation. Heute wissen wir noch nicht, welche Realität hinter den Worten aus Moskau steht. Wir werden das ergründen müssen; doch bitte nicht nach der öden Schwarz- Weiß-Manier, nicht so, indem auch das wieder über den einen Leisten der Pariser Abkommen ge- schlagen wird. Noch ist nichts geschehen, das uns irre machen könnte in unserer Ein- Stellung zu den Verträgen. Und es ist eine Lüge, wenn gesagt wird, mit dem Tage der Ratifizierung werde alle Politik zwischen Ost und West in Europa enden. Die Kunst der Diplomatie ist es, im weiten Feld zwischen den Extremen Lösungen herbeizuführen. Wir sind neugierig zu erfahren, was man in Bonn von dieser Kunst hält, und wie man sie beherrscht. Wutried Hertz-Eichenrode Landtag, bleibe hart! Zu den vornehmsten Aufgaben des Land- tags gehört es, dafür Sorge zu tragen, daß das finanzielle Fundament des Staates in Ordnung gehalten wird und damit die Vor- aussetzung für ein reibungsloses Funktionie- ren des staatlichen Lebens überhaupt ge- währleistet ist. Wenn nun der Landtag von Baden- Württemberg sich in einer General- Aussprache mit dem Staatshaushaltsplan für 1955/56 beschäftigen wird, so sollte er bei all seiner Kritik, bei all seinen Wünschen und Forderungen daran denken, daß es seine durch die Verfassung vorgeschriebene Pflicht ist, sich für den Haushaltsausgleich einzu- setzen und bei jeder Ausgabenforderung zu- gleich einen Weg für deren Deckung aufzu- zeigen. 5 Finanzminister Dr. Karl Frank hat es gegenüber der Verwaltung in diesem Jahre endlich durchgesetzt, daß der Haushaltsplan rechtzeitig vorgelegt und der Versuch eines Ausgleiches in Einnahmen und Ausgaben ge- macht wird. Um dieses Ziel erreichen zu kön- nen, War es notwendig, verschiedene Ver- Waltungszweige und Ausgabenposten gegen- über den ursprünglichen Forderungen emp- Hndlich zu kürzen. Wenn nun schon in den ersten Tagen nach der Bekanntgabe von Ein- zelzahlen aus dem Etat von den verschieden- sten Seiten wiederum neue Forderungen nach größeren finanziellen Mitteln laut werden, so zeigt das, wie wenig hier und da die Bitte Dr. Franks um die so dringend notwendige maßvolle Sparsamkeit verstanden worden ist. Es zeigt aber auch, wie groß die Ver- suchung für unsere Landtagsabgeordneten und vor allem für die Mitglieder des Finanz- ausschusses in den kommenden Wochen sein wird, in diesem oder jenem Falle doch über die Voranschläge der Landesregierung hin- auszugehen.. Sicherlich werden auch die vom Finanz- minister vorgeschlagenen Streichungen von Personalstellen verschiedentlich auf Wider- stand stoßen, und es ist nur zu hoffen, daß der Landtag gegenüber allen weiteren An- forderungen so unnachgiebig bleibt, wie der Finanzminister, dem der Bund der Steuer- zahler bescheinigte, er habe sich sehr um einen sparsamen Haushalt bemüht. Angesichts der angespannten Haushalts- lage und der unklaren finanzpolitischen Gewandelt hat sich nur die Taktik Eine Stellungnahme zu den jüngsten Vorschlägen der Sowjetunion Situation, in der sich das Land gegenüber dem Bunde immer noch befindet, sollte der Landtag nicht an Erhöhungen von Mitteln und Stellen denken, auch dann nicht, wenn dem einzelnen Abgeordneten manche Erhö- hung als an sich berechtigt erscheinen mag. Der mutige Versuch, eine geordnete Finanz- planung für das Jahr 1955/56 zu schaffen, darf nicht an der Bewilligungsfreudigkeit der Abgeordneten scheitern. Ueber den gerade beginnenden Etatberatungen sollte daher im Interesse einer gesunden Weiterentwicklung Baden- Württembergs das Wort stehen: Land- tag, bleibe hart. Fritz Treffz-Eichhöfer Die Studentenschaften lehnen Wiederbewaffnungsfragebogen ab Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Der Streit um die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik hat jetzt auch um die Studentenschaften an den westdeutschen Universitäten übergegriffen. Der Vorstand des Verbandes deutscher Stu- dentenschaften(VDS) hatte nach Verhand- lungen mit dem Amt Blank, eine Fragebogen- aktion geplant, in der nach der Meinung zum „ob!“ und zum„wie“ eines Verteidigungs- beitrages geforscht werden sollte. Nachdem aber jetzt die Frage zum„ob überhaupt“ we- gen des Einspruchs einiger Gruppen heraus- genommen wurde, lehnen der Bund demo- kratischer Studentenvereinigungen, der In- ternationale Studentenbund, der Sozialisti- sche deutsche Studentenbund und der Libe- rale Studentenbund Deutschlands die Aktion hauptsächlich wegen des Fehlens der„Gret- chenfrage“ ab und setzten sich für eine Re- Präsentativbefragung ein. Der Ring Christlich- demokratischer Stu- denten und die Katholische deutsche Studen- tenvereinigung, die mit einem Fragebogen, der nur die„Wie-Frage“ enthält, einverstan- den gewesen wären, halten der Aktion ent- gegen, daß sie verfrüht sei. Wir geben nachstehend unserem Bonner Korrespondenten das Wort für eine Be- urteilung der jüngsten sowjetischen Schritte in der Deutschland-Frage, so wie er die Dinge von der Bundeshauptstadt aus sieht. Bonn, 26. Januar. Wer unbefangen und unbeeinflußt in die deutschen Lande hineinblickt, stellt merk würdige Widersprüche fest. Da ist der Kampf gegen die Wiederbewaffnung. Jeder- mann versteht, daß den Deutschen nach den Erfahrungen von 1933 bis 1945 und nach dem, was später kam, der Ruf„das Gewehr über“ grell in den Ohren klingt. Schwerer zu begreifen bleibt, wie man zu der An- sicht kommen kann, daß man sich durch eine Ablehnung der Pariser Verträge zugleich die Aussicht, den Soldatenrock wieder anziehen zu müssen, vom Halse schaffen würde, und dabei noch nach der sowietischen Erklärung vom 15. Januar schielt. In dieser Verlaut- barung Moskaus werden ausdrücklich einem künftigen neutralisierten Deutschland aus- reichende nationale Streitkräfte zugebilligt, damit es seine Grenzen selbst schützen könne. Das heißt: auch nach dem Konzept der Sowjets würde es eine Wiederbewaff- nung Deutschlands geben, dazu noch in rein nationalstaatlichem Rahmen, was leicht zu einem„Ueberkommiß“ führen könnte, wie er vielen von uns noch in wenig erfreulicher Erinnerung ist. Ein anderer wichtiger Bestandteil der Moskauer Erklärung ist der Passus über die Normalisierung der Beziehungen zu der Bundesrepublik und die Aufnahme diplo- matischer Beziehungen. In der Konsequenz wird da die Anerkennung der DDR gefor- dert, also etwas, in dessen Ablehnung sich die Parteien des deutschen Bundestages stets einig waren. Bonn ist in der freien Welt anerkannt als die einzige Regierung, die für das gesamte Deutschland sprechen Von Hugo Grüssen kann. Ein Eingehen auf das, was der Mos- kauer Rundfunk der westdeutschen Bevöl- kerung vorzauberte, würde bedeuten, daß man Pankow legalisierte und in den Status der Gleichberechtigung erhöbe. Man würde damit den status quo verewigen und den Sowjets das schenken, was gerade verhin- dert werden soll, nämlich die Rettung des Systems in der Sowjetzone. In diesem Zusammenhang sei ein anderer wichtiger Gesichtspunkt erwähnt, der in der Analyse der Absichten Moskaus vielfach zu kurz kommt. Jene Wieder vereinigung, die die sowjetische Erklärung den Deutschen vor- spiegelt, ist keine Wiedervereinigung in Frei- heit. Moskau sprach weder von Garantien, noch machte es irgendwelche Zusagen. Es bot lediglich für die Preisgabe der Pariser Ver- träge, das heißt: für das Fallenlassen der westlichen Sicherheitsgarantien und Freund- schaftsabmachungen, nebulôse Vorbereitun- gen, die jederzeit rückgängig gemacht werden können. Wieder ist von der„friedlichen und demokratischen Entwicklung“ Deutschlands die Rede und von„demokratischen“ Parteien und Organisationen. Was die sowjetische Re- gierung damit meint, hat Molotow„der Ber- liner Konferenz und anläßlich seiner Rede vom 6. Oktober 1954 deutlich genug zum Aus- druck gebracht: demokratisch ist in Augen des Kremls die DDR, deren Verhältnisse und Zustände auch auf Westdeutschland über- tragen werden sollen. Das kehrt in der For- mulierung, es müsse„Aufgabe anderer Staaten“ sein, daß„Deutschland festen Schritts der Weg der friedliebenden und demokratischen Entwicklung beschreite“, wieder. Die Sowjetunion würde sich vorbe- halten, in die innere Entwicklung des„neu- tralisierten“ Gesamtdeutschlands hineinzu- reden und Sorge tragen, daß„kapitalistische, faschistische, militaristische und friedens- feindliche Kräfte“, wie es im Satelliten- Pakistans„starker Mann“ besucht Indien Ein neuer Versuch, die alten Streitfragen zwischen den beiden Brudernationen beizulegen Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Der pakistanische Generalgouverneur Gulam Mohammed, sagte am Dienstag auf einem Staatsbankett in Neu Delhi, es sei jetzt die Zeit zur Beilegung der Streit- fragen zwischen Pakistan und Indien ge- kommen. Der indische Staatspräsident, Rajendra Prasad, gab dem Wunsch Indiens nach Lösung aller Probleme zwischen bei- den Ländern im Geiste der Freundschaft und Verständigung Ausdruck. Die indische Regierung werde alles zur Erreichung die- ses Zieles tun.(dpa) Neu Delhi, im Januar Die Feiern zum indischen Unabhängig keitstag(26. Januar) standen in diesem Jahr Sanz im Zeichen des Staatsbesuches, den der Pakistanische Generalgouverneur, Gulam Mohammed, auf Einladung des indischen Prä- sidenten, Dr. Prasad, der Indischen Union abstattet. Es ist das erstemal, daß sich die Staatsoberhäupter der beiden Brudernatio- nen treffen, die eine jahrhundertelange ge- meinsame Geschichte verbindet, deren Be- ziehungen jedoch während hrer nunmehr achtjährigen selbständigen staatlichen Exi- stenz durch mancherlei Streitfragen schwer belastet wurden. In der pakistanischen Hauptstadt Karachi mißt man der Reise Gulam Mohammeds mehr politische Bedeutung bei als in Delhi. Mi- nisterpräsident Nehru hat ziemlich reser- viert erklärt, daß die Erörterung politischer Streitfragen seine Verhandlungen mit dem Pakistanische Ministerpräsidenten, Moham- med Ali, vorbehalten bleiben, den Nehru auf der Commonwealth-Konferenz in Lon- don und später, im März, in Delhi treffen wird. Im Gegensatz dazu wurde in Karachi die Auffassung vertreten, daß die persön- liche Begegnung Gulam Mohammeds, des „starken Mannes“ der pakistanischen Politik, mit den führenden indischen Staatsmännern „die beste, wenn nicht gar die letzte Chance für eine Verständigung“ zwischen den ent- zweiten Brudernationen biete. Gerstenmaier erscheint im Cut Der Bundestag tagt ab heute mit neuem Zeremoniell Bonn, den 26. Januar „Der Präsident“ wird ein Schriftführer des Bundestages nach einem vorangegan- genen akustischen Zeichen am heutigen Donnerstag erstmalig in die Mikrofone des Plenarsaales rufen, wenn der Bundestags- Präsident im Cut den Plenarsaal betritt. Ueber dieses Zeremoniell einigten sich die Vertreter des Aeltestenrates, nachdem die Präsidenten des Hauses bereits vorher über- eingekommen waren, die Sitzungen im Cut zu leiten. Die Abgeordneten und die Be- sucher der Diplomaten-, Presse- und Zu- schauertribünen werden den Präsidenten durch Erheben von den Sitzen grüßen. Nachdem der Präsident die Sitzung eröffnet hat, soll das Haus sofort in die Beratungen eintreten. Auf sozialdemokratische Anregung Wurde beschlossen, von der bisher üblichen Verlesung der Liste der entschuldigten, be- urlaubten und kranken Abgeordneten ab- zusehen. Diese Mitteilungen sollen künftig durch Aushang bekanntgemacht werden. Der Keltestenrat nahm ferner Vorschläge kür die Handhabung des Zwischenfragerech- tes an. Der Redner soll selbst entscheiden, ob er eine Zwischenfrage beantworten möchte 5 dhe h. felden Ii um oder nicht. Der Prasident unterbricht den Redner mit den Worten:„Gestatten Sie dem Abgeordneten X, V, eine Frage an Sie zu richten?“ Der Redner sagt darauf entweder „Ich bitte“ oder„Ich bedauere“. Zwischen- fragen sollen bei Regierungserklärungen, formellen Fraktionserklärungen, Begrün- dungen der Bundesregierung zu Gesetzen in erster Lesung und bei der Beantwortung von grogen Anfragen durch die Bundesregierung nicht zulässig sein. 5 Die SPD hält es für eine unnötige Ein- schränkung des Fragerechtes, wenn der Red- ner bei der Beantwortung einer großen An- frage nicht mehr unterbrochen werden darf. Sie ist auch dagegen, daß zu einer Zwischen- frage nur noch zwei Zusatzfragen zulässig sein sollen. Einmütigkeit dagegen herrschte darüber, daß das Fragerecht nicht dazu mig- braucht werden dürfe, daß es zu einem Frage- und Antwortspiel von Abgeordneten unter- einander führt, während ein Redner das Wort hat. Das Bundestagspräsidium wird die getroffenen Vereinbarungen in einer kleinen „Gebrauchsanweisung“ zusammenfassen, die in den nächsten Tagen den Abgeordneten mitgeteilt werden wird.(dpa) 8*. lle: oTHRIN GEN gener Sirdss b In den Gesprächen über den Ausbau der deutsch- französischen Wirtschaftsbeziehungen spielen die Projekte des Moselkanals und des Rheinseitenkunals eine Rolle. Es ist von einer möglichen Bereitschaft Frankreichs die Rede, Kanals zu vereichten, auf die Fortführung des Rheinseiten- wenn Deutschland dem Bau des Moselkanals zustimme. Eine Fort- fuhrung des Oberrheinseitenkanals über Fessenheim kinaus würde auch das badische Gebiet nördlich des Kaiserstuhles infolge der Grundwassersenkung mit Versteppung be- drohen. An dem Bau des Moselkanals ist vor allem die lothringische Schwerindustrie in- teressiert. Die Ruhrindustrie befürchtet dagegen eine Verschiebung der Wettbewerbsver⸗ Rältnisse zu Gunsten Lothringens. Der Einnahme- Ausfall für die deutsche Bundesbahn durch eine Kanalisierung der Mosel wird auf 100 Millionen Mark jährlich geschdtzt. Die wirkliche Bedeutung des Besuches dürfte in der Mitte zwischen der reservier- ten indischen Beurteilung und den drama- tisierten pakistanischen Erwartungen liegen. Da Mohammed Ali praktisch nur ein aus- führendes Organ der Politik des pakistani- schen Generalgouverneurs ist, kann ein ein- ziges Gespräch zwischen Gulam Mohammed und Nehru wichtiger sein als lange Ver- handlungen, die Nehru vielleicht mit Mo- hammed Ali noch führen wird. Es gibt etwa 200 listenmäßig aufgeführte indisch-pakista- nische Streitfragen, um deren Regelung sich eine gemischte Kommission aus Regierungs- Vertretern beider Länder bemüht. Alle diese Fragen könnten jedoch vermutlich über Nacht gelöst werden, wenn es gelänge, eine Verständigung in dem grundsätzlichen Kon- flikt über Kaschmir zu erreichen. Seit der unerklärte Bruder-Rrieg um den Himalaja- Staat auf Weisung der Vereinten Nationen mit einem Waffenstillstand beendet wurde, stehen sich dort pakistanische und indische Truppen Gewehr bei Fuß gegenüber. Der Vermittlungsvorschlag der Vereinten Nationen, daß die kaschmirische Bevölkerung selbst in einer Volksabstimmung entscheiden Solle, ob sie bei Indien bleiben oder sich Pakistan anschließen wolle, wurde zwar im Prinzip von Karachi und Delhi anerkannt; aber das wechselseitige Mißtrauen hat bisher seine Verwirklichung verhindert. Die indisch- pakistanischen Gegensätze sind inzwischen so verhärtet, daß sie nur noch durch einen souveränen Akt staatsmän- nischer Klugheit überwunden werden kön- nen. Die einzige realistische Lösung scheint heute in der Anerkennung des kaschmiri- schen status quo zu bestehen, das heißt, daß sich sowohl Pakistan als auch Indien jeweils mit dem Teil Kaschmirs zufrieden geben, den sie gegenwärtig besetzt halten. Wenn es einen pakistanischen Politiker gibt, der eine solche Lösung in seinem Lande vertreten kann, dann ist das Gulam Mohammed. Jargon heißt, ausgeschaltet werden. Was dar. unter zu verstehen ist, weiß jeder, der mit offenen Augen und Ohren das Schicksal der Tschechoslowakei, der osteuropäischen Län- der und der deutschen Zone hinter dem Eisernen Vorhang verfolgt hat. Ueber gesamtdeutsche Wahlen heißt es in der Erklärung, daß das Wahlgesetz aus Ele- menten des Bundeswahlgesetzes und des Wahlgesetzes der Sowjetzone gestaltet wer- den solle. Offen bleibt, wer hierüber zu be- raten hätte: die vier Besatzungsmächte oder jenes„gesamtdeutsche Gremium“ aus Ver- tretern der DDR und der Bundesrepublik, das Pankow schon solange anstrebt. In jedem Falle aber würde der Einfluß entweder der Sowqetregierung oder der Sowjetzonen- Regierung genügen, die Verhandlungen end- los hin auszuziehen und ein wirklich demo- Kratisches freiheitliches Wahlsystem zu ver- hindern. Die sehr allgemeine Zusage einer „internationalen Beaufsichtigung der Wah- len“ besagt auch noch nicht, daß Moskau Wirklich bereit sei, einer echten Kontrolle der Wahl unter internationalen Garantien zu er- möglichen. Wie man also aus der Moskauer Er- klärung auf eine veränderte Haltung der Sowjets gegenüber einer Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit her- auslesen will, ist nicht recht zu verstehen. Gewandelt hat sich lediglich die Taktik. Bis zum Scheitern der EVG, und nachdem Mos kau eingesehen hatte, daß mit einer Er- hitzung nationalistischer Gefühle in Deutsch- land wenig zu machen war, konzentriete sich das Schwergewicht der russischen An- strengungen auf Paris. Dann blieb man drei Monate lang stumm, denn das Ziel schien erreicht, die Einigung des Westens verhin- dert zu sein. Erst nach der Londoner Kon- ferenz(28. September bis 3. Oktober 1954) begann sich Moskau wieder zu regen und Frankreich vor dem deutschen Militarismus zu warnen. Diesmal aber widersetzte sich die französische Nationalversammlung dem Druck, der auf sie ausgeübt wurde, Sie ver- abschiedete das Pariser Vertragswerk. Folglich schaltete der Kreml um. Die Rundfunkerklärung und die Aufhebung des Kriegszustandes sind beide aus der gleichen Absicht geboren. Man will das Volk mobili- sieren, um vielleicht doch noch— dureh deutsches Verschulden— die Ratifizierung zu verzögern. Tatsächlich regt sich im Aus- land bereits wieder das Mißtrauen in die „Zuverlässigkeit der Deutschen“. Würde die Bundesregierung dem Drängen, das gegen- wärtig auch bei uns im Lande laut wird, nachgeben und Vierer- Verhandlungen noch vor der Ratifizierung fordern, so wäre es sehr fraglich, ob das Vertragswerk über haupt verwirklicht werden könnte. Die Westmächte sähen sich ihrer Zusagen hin- sichtlich der Politik der Wiedervereinigung entbunden, und Moskau hätte den wohl größten Sieg seit 1945 errungen, ohne irgendein echtes Zugeständnis oder ein kon- kretes Angebot gemacht zu haben. Neuer Generalgouverneur für Algerien wurde ein Gaullist Paris.(AP/dpa) Zum neuen General- gouverneur von Algerien hat die französische Regierung nach einer bis in die frühen Mor- genstunden des Mittwoch dauernden Kabi- nettssitzung den gaullistischen Abgeordneten Jacques Soustelle ernannt. Die Ernennung Soustelles, der dem seit zwei Jahren in Algerien tätigen Generalgouverneur Roger Laonard nachfolgt, kam völlig überraschend, da als Anwärter auf diesen Posten im allge- meinen der Pariser Polizeipräsident, André Dubois, ein besonderer Schützling von Mendes-France, gegolten hatte. Der stellvertretende französische Hohe Kommissar in Deutschland, Armand Berard, ist, wWwie in Paris verlautet, zum Kabinetts- chef des neuen französischen Außenmini- sters, Edgar Faure, ernannt worden. Zwischen Status quo und Staatsvertrag Der Fall Sokolowski gibt Oesterreich sehr zu denken Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im Januar. Ein Mann, der auf den polnisch- russischen Namen Sokolowski hört und bisher als Chefdolmetscher der Stadt Wien tätig war, ist, wWie gemeldet, hinter dem Eisernen, Vor- hang, offensichtlich unfreiwillig verschwun- den. Sokolowski war kürzlich von russi- schen Offizieren um die Besorgung von Ein- trittskarten zur Wiener Eisrevue gebeten worden und begab sich mit den Billetts aut die russische Stadtkommandantur, wWẽ ũ³oͤ er verhaftet wurde, Er durfte zwar den Bür- germeister anrufen, doch nur, um ihm eine „Verspätung“ seiner Rückkehr zu avisieren. Als aber der Dolmetscher auch nach Stur den nicht ins Rathaus zurückkehrte, begaben sich das Stadtoberhaupt und der Polizei- präsident in die Kommandantur, um Er- kundigungen einzuziehen. Die russischen Offiziere teilten den Besuchern mit, Soko- lowski sei es„schlecht“ geworden und er sei schon heimgekehrt. Erst bei einem zwei- ten Besuch, einige Stunden später, sagte mam dem Bürgermeister, daß der in Polen gebürtige und seit 1944 in Wien lebende Sokolowski ein„Ueberläufer“ und„Kriegs- verbrecher“ sei. Und drei Tage später gaben die Russen bekannt, dag der Verhaftete, der auch der Spionage zu Gunsten der West- mächte verdächtigt wird, von einem Militär- tripunal abgeurteilt würde. Wer war Sokolowski wirklich? Ein rus- sischer Spion, der nicht mehr zu Diensten sein wollte oder ein Doppelagent? Man wird es kaum je erfahren. Diese ganze Aktion läßt aber den Schluß zu, daß die Sowjets mit ihrer überraschenden Hand- lung eine ganz bestimmte Absicht verfolgen. Was immer sie auch bedeuten mag— auf jeden Fall stellt sie ein Einschüchterungs- mittel im Kalten Krieg dar, der sich seit einigen Wochen auch in Oesterreich wieder bemerkbar macht. Seitdem nämlich die Rus- sen mit ihrer Einladung an die Wiener Re- gierung, an der Moskauer Konferenz teil- zunehmen, Schiffbruch erlitten haben und seit Oesterreichs Außenpolitik sich doch deutlich auf die Pariser Verträge ausgerich- tet hat, begann auch der Kreml wieder in den alten Ton zu verfallen. Noch sind die Pariser Verträge nicht überall ratifiziert — aber schon zieht man die Daumenschrau- ben in Oesterreich an, errichtet neue Kon- trollpunkte um Wien, visitiert Postsendun- gen, weist deutsche Staatsbürger aus der russischen Zone aus, interessiert sich für Grundstücke zum Ankauf von Kasernen urid erhebt Beschuldigungen gegen Oester- reich und die Westalliierten, um für das spätere Vorgehen ein Alibi zu haben. Die Regierungskreise freilich sind opti- mistisch und der Ansicht, daß die Russen auch nach der Ratifizierung der Pariser Ver- träge zu Verhandlungen über die Zukunft Oesterreichs bereit sein werden. In Oester- reich jedoch beginnt sich immer mehr Wider- willen gegen einen Staatsvertrag von Mos- kaus Gnaden zu regen. Diese Kreise sagen, daß der Status quo, Wie er seit einem Jahre herrscht, den viel demütigenderen Verpflich- tungen des Staatsvertrages vorzuziehen Wäre. Nur zeigen die jetzigen Schikanen der Sowjets in Oesterreich leider sehr deutlich, daß auf den momentanen Zustand kein Ver- laß ist. Die Russen könnten beispielsweise, ohne das Kontrollabkommen zu verlet- zen und damit einem Casus belli heraufzu- beschwören, wieder die lästige Zensur oder die Zonenkontrolle einführen. Und deshalb erscheint das alte Ziel der Regierung, die bald zehnjährige Besatzungsperiode durch Hinnahme des Staatsvertrages in seines 85 Form zu beenden, immerhin begreif- 10 7 Sart Zu J renc ihn WUr dem Siz᷑il Das Tro Stric g „Ar. beft hat, Nan der Fluß Uni Hime „ in gre Uel nur nur Jab son (80 Son 4 Pfe ent N 1 F ß ß . rr * — Kr. 21/ Donnerstag, 27. Januar 1953 Seite — Was sonst noch gescha g. Der Pariser Polizeipraſfekt hat seine Dro- hung gegen Parksünder wahrgemacht und angeordnet, daß Autos, die gegen die Park- bestimmungen verstoßen, von der Polizei abgeschleppt werden. Die Besitzer müssen sich ihre Wagen von Sammelplätzen außer- halb der Stadt abholen und den Transport mres Autos durch die Polizei dorthin be- Der in Dieppe beheimatete Fischdampfer „Abraham Duquesne“ lief nördlich von Le Havre auf eine Treibmine und ging mit seiner gesamten fünfzehnköpfigen Mann- schaft unter. * * In einem Kino in Paterno(Italien) öffnete dieser Tage ein Junge während der Vorstel- jung mit lautem Knall eine Selterflasche. Erdbeben“, schrie ein Kinobesucher, worauf die Zuschauer fluchtartig den Ausgängen zu- strebten. Zehn Personen erlitten in dem all- gemeinen Gedränge leichte Verletzungen, che der Irrtum aufgeklärt war. * Der seltene Fall eines Zusammenstoßes zwischen einem Schiff und einem Lastwagen hat sich im Hafen von Genua ereignet. Der deutsche 1000-Tonnen-Frachter„Geheimrat Sartori“ war, dabei, eine Ladung Kartoffeln zu löschen, als ein auf dem Dock manövrie- render italienischer Lastwagen seitwärts in ihn hineinfuhr. Die gerammte Schiffsseite wurde stark ausgebeult. * „Moskau 3126/10“ lautet die Inschrift auf dem Fußring einer Brieftaube, die an der sizilianischen Küste tot aufgefunden wurde. Das erschöpfte Tier hatte sich in einem zum Trocknen aufgespannten Fischernetz ver- strickt.* Die Suche nach dem sowjetischen Schiff „Arktika“, das sich im Kattegat in Seenot befunden haben soll, wurde jetzt abgebro- chen, nachdem die Sowjetunion mitgeteilt hat, das es kein sowjetisches Schiff dieses Namens gebe. Man vermutet, daß der Alarm, der dänische und schwedische Schiffe und Flugzeuge zum Einsatz brachte, von einem Radioamateur„als Scherz“ gedacht war. * Ein Zeitungsreporter wanderte in der Uniform eines sowjetischen Obersten unge- hindert durch Pottstown in Pennsylvania. Er machte„Verbotene“ Aufnahmen, „sprengte“ eine Brücke in die Luft,„ver- giftete“ die Anlage zur Wasserversorgung der Stadt und trank in mehreren Bars Wodka, ohne daß er großes Aufsehen er- regte. Pottstown gehört zu den Teilen der USA, die vor kurzem für sowjetische Staats- angehörige als Gegenmaznahme für Reise- beschränkungen in der Sowjetunion gesperrt wurden. Der Reporter wollte beweisen, wie leicht ein Sowjetbürger die neuen Bestim- mungen verletzen könnte. * Zwel Anführer einer Bande von New Vorker Halbwüchsigen, zu deren Lasten mindestens drei Morde und neun Ueber- Fälle gehen, wurden in New Vork zu lebens- länglich Zuchthaus verurteilt. Sie waren überführt worden, einen betrunkenen Neger mit brennenden Zigaretten gefoltert, ihn bewußtlos geschlagen und darauf in den ast River geworfen zu haben, Die Halb- wüchsigen hatten nachts besonders in den dunklen Parks von New Vork ihr Unwesen getrieben. Sie überfielen Landstreicher, die auf den Bänken übernachteten und miß- hamdelten sie„aus Vergnügen an der Sache“. Es konnte ihnen auch nachgewiesen wer- den, daß sie zwei 16jährige Mädchen über- fallen und mit Reitpeitschen bearbeitet hatten. 0 Ein Kalb mit drei Mäulern kam am Dienstag auf der Farm von Giovanni Mo- retti bei Welland in Kanada zur Welt. Jedes Maul hat, seine eigene Zunge und eigene Zähne. 5 In der Nähe von Scoresbysund an der Ostküste Grönlands ist ein sechsjähriger Junge von mehreren Schlittenhunden getötet worden, wurde am Dienstag in Godthaab bekannt. Das Kind wurde von den Hunden angegriffen, nachdem ès beim Spiel mit ihnen hingefallen war. Der argentinische Staatspräsident Peron wurde zum„ersten Kanarienvogelzüchter Argentiniens“ ernannt. MORGEN Arbeiterjugend gestern und heute Klassen- und Generationsgegensätze sind im Schwinden/ Viele Begriffe haben ihre Bedeutung verloren „In einer Gesellschaft, die immer schich- tenunspezifischer und generationsundiffe- renzierter wird, verliert der Begriff der „Arbeiterjugend“ immer mehr an sozialer Realität“, sagt der Hamburger Soziologe Schelsky im Vorwort einer Untersuchung, die unter dem Titel„Arbeiterjugend ge- stern und heute“ von der Akademie für Gemein wirtschaft in Hamburg veranstaltet und von Heinz Kluth, Ulrich Lohmar und Rudolf Tartler durchgeführt wurde. Das zeigt, daß das Team der Untersuchung sich durch die soziale Entwicklung gewis- sermaßen selbst aufgehoben hat: Der poli- tisch- soziologische Begriff des Arbeiters ist verblaßt und unsicher geworden, denn die Arbeiterschaft beginnt in einer Schicht auf- zugehen, deren Lebenshaltung einen mittel- ständischen Charakter hat, und der Begriff der Jugend im soziologischen Sinn ist in- haltsleer geworden, weil der Gegensatz der Generationen aus dem Bewußtsein der Ju- gend allmählich verschwindet. Diese Jugend will nicht mehr revolutio- när die Positionen der Alten erobern, son- dern sie will von ihnen lernen, ihr Werk fortsetzen, diese„Erbschaft“ möglichst gut verwalten. Es scheint, daß das„Unrevolutio- näre“ überhaupt ihr Charakteristikum ist. Das Pathos früherer Jahrzehnte ist dahin, die alten Lieder werden nicht mehr ge- sungen— den Abschluß eines guten Tarif- vertrages kann man eben nicht besingen, sondern allenfalls begießen.„An die Stelle des radikalen Umsturzes dämlich des Wunsches, die bestehende Gesellschaft durch eine andere zu ersetzen) ist das Ziel getre- ten, die heutige Gesellschaft im konkreten Sinne zu verändern.. Der früher einmal vorhandene Wille, als Glied einer sozialen Gruppe mit dieser Gruppe aufzusteigen, ist abgelöst worden durch das Bestreben als einzelner seinen Weg zu machen.“ Früher fügte sich der einzelne in die Gruppe ein, heute sind ihm die Gruppen, zum Beispiel die Jugendverbände— die ihren Charakter dadurch grundlegend geändert haben— nur noch dann von Wert, wenn sie sich ihrer- seits in den Lebensplan des einzelnen, wo- möglich fördernd, einfügen lassen. Bei einer solchen Grundhaltung haben viele Begriffe, die im politischen Leben noch durchaus gängig sind, ihre Bedeutung für den jungen Menschen von heute völlig ver- loren und werden daher auch ihrem Inhalt nach gar nicht mehr erfaßt. Bezeichnend dafür sind zum Beispiel die Antworten auf die Frage: Was ist ein Proletarier? Nur drei Meister und Arbeit nicht nur gut„vormachen“, Ein Mensch ohne Lust und Eignung für seinen Beruf schadet nicht nur sich selbst, sondern seinem Betrieb und seiner Ge- meinde, ganz gleich, ob es sich um einen unfähigen Arzt, einen unzufriedenen Lehrer oder einen schlecht arbeitenden Mechaniker handelt. 5 5 Diese Feststellung traf einer der Teilneh- mer eines Seminars, das sich die Aufgabe gestellt hatte, zu untersuchen, welchen Schwierigkeiten die Jugendlichen beim Uebergang von der Schule in den Beruf begegnen. Was für eine Rolle spielen Fami- lie und Erzieher bei der Lösung dieser Schwierigkeiten und wie können die Sozio- logen den Erziehern dabei helfen? Dieses Seminar, das Soziologen, Erzieher und andere Interessierte verschiedener euro- päischer Länder an einem Tisch vereinte, fand als gemeinsame Veranstaltung des Hamburger UNESco Instituts für Päadago- gik und des Kölner UNESCO Instituts für Sozial wissenschaften vor kurzem in Köln Statt. Bei den Vierzehnjährigen, die ohne vor- herige Ausbildung einen Beruf ergreifen müssen,— das sind in Frankreich beispiels- Weise 70 Prozent aller Schulentlassenen— ist die Schwierigkeit besonders groß. Sie kennen noch nicht zur Genüge ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten, und ihre Vor- stellung von Berufen erschöpft sich meist in den Berufsarten, die ihre Eltern oder die Menschen ihrer nächsten Umgebung aus- üben. Vor Schule und Berufsberatung, die den Jugendlichen immer nur vorübergehend be- —' m... ꝶke];— (df) Ein Grippekranker in der Straßen- bahn kann alle Mitreisenden anstecken. Er sollte deshalb zu Hause bleiben und sich von jeder Menschenansammlung fernhalten. Das ist eine der Regeln, die in den soge- nanmten Grippezeiten leider viel zu wenig beachtet werden: im Januar und Februar. In diesen beiden Monaten steigt die Zahl der Grippe- Erkrankungen stark an. Zeichnet man den allgemeinen Krankheitsbefall der Bevölkerung graphisch auf, so ergibt sich kür das ganze Jahr eine leicht geschlängelte Linie, zu Beginn des Jahres aber bildet sich zuweilen eine Figur, die an das Matterhorn erinnert: das ist die Grippe, die in nicht ganz regelmäßigen Abständen wie ein Sturm ber die Erde dahinrast. Rund alle dreißig Jahre fordert sie Mil- onen von Opfern, im Jahre 1918/19 zum Beispiel 20 Millionen. Im Jahre 1948/49 blieb die Sterblichkeit zwar gering, aber die Krankheitsziffern waren wieder sehr hoch. Außerdem treten alle zwei bis sechs Jahre in einzelnen Ländern und Kontinenten be- grenzte Grippe- Wellen auf, die jedesmal neue Ueberraschungen bringen: einmal werden nur die alten Leute erfaßt, ein andermal nur die kleinen Kinder oder die mittleren Jahrgänge, Manchmal greift die Grippe be- sonders das Gehirn und die Hirnhäute an (80 1918), in einem anderen Winter sind be- sonders die Lungen und die Atemwege oder Jie unteren Darmabschnitte gefährdet. Als man noch glaubte, der von Richard Pfeiffer, dem Assistenten Robert Kochs, 1892 entdeckte„Influenza-Bazillus“ sei der Wie verhält man sich bei Erippe? Grippe-Erreger, konnte man sich dieses „launische“ Verhalten der Grippe nicht er- klären. Heute weiß man, daß dieser und andere Bazillen nur Begleiterscheinungen der Seuche sind, die Erreger aber aus einer Gruppe von Viren bestehen. Jede Grippe-Epidemie gebiert aus sich einen spezifischen Erreger. Aber ein Natur- gesetz verlangt, daß nach einem bestimmten Zeitraum immer wieder die gleichen„Ras- sen“ des Erregers entstehen. Das zeigt sich nach außen durch den schwingenden Rhyth- mus im Auftreten der Grippe. Würde also nicht in einer bestimmten Zeitfolge immer wieder der gleiche Erreger Typus auftreten, könnte man der Grippe nie Herr werden. Denn alle Versuche, die Grippe zu besiegen, stützen sich auf die Lehre von den Antikörpern und Antigenen: jedes Gift— und Virus heißt Gift— ruft im lebenden Organismus Abwehrstoffe hervor, die noch eine gewisse Zeit nach der Er- krankung im Blut kreisen; manchmal blei- ben sie das ganze Leben hindurch im Blut, wie bei den Masern, manchmal nur kurze Zeit. Wer an Grippe erkrankt, ist erstens nur gegen den Virus der gerade herrschen- den Grippe immun und zweitens nur Sanz kurze Zeit. Er kann nach einem Jahr wie- der von der gleichen Grippe befallen werden. Deshalb ist es so schwierig, ein geeig- netes Grippe-Serum herzustellen. Erst wenn eine bestimmte Anzahl Menschen von der neuen Epidemie erfaßt ist, kann mit einem komplizierten Test die Erreger-Art bestimmt werden, und vielleicht ist die Epidemie schon vorüber, wenn man das Serum dann ge- wonnen hat. Prozent der jungen Leute verbanden damit die Vorstellung von einem in ein Klassen- system eingespannten Menschen. Die ande- ren sagten: Ein Wichtigtuer— ein Angeber, ohne daß was dahinter steckt— ein Mann mit Geld— ein Neureicher— ein Arbeiter- veräter— ein Fanatiker seines Landes ein Mensch ohne geistige Interessen— ein Mensch ohne Benehmen— ein gewöhnlicher Mensch— ein gemeiner Mensch ein Mann, der nichts hat außer der Fähigkeit, Kinder in die Welt zu setzen. In der Un- terhaltung am Arbeitsplatz kommt das Wort bei den jungen Arbeitern in erster Linie nur als Schimpfwort vor. Nicht als„Arbeiter“, als„Proletarier“ usw., sondern als Individuum will der ar- beitende junge Mensch von heute— die ältere Generation steht in einem ähnlichen Prozeß— vorwärtskommen. Selbst noch der arbeitslose Jugendliche hofft, einen Arbeits- platz und sein Fortkommen durch eigene Tüchtigkeit und Berufsausbildung oder durch Fürsprache von Freunden und Ver- wandten zu finden, nicht aber durch Klas- sensolidarität, sozialen Kampf und politische Veränderung. Der wirtschaftliche Aufstieg des Arbeiters, der aus dem Gegensatz zum Bürger heraustritt, von dem er sich außer Ostzonen- Jungen fliegen am Arbeitsplatz auch in Kleidung und Ver- halten kaum mehr unterscheidet, hat dazu geführt, daß der junge Arbeiter sein Schick sal gar nicht mehr als Gruppenschicksal er- lebt, sondern sich bereits zur Majorität, zur „bürgerlichen Gesellschaft“ rechnet. Hand in Hand damit geht, daß er sich zur Demokra- tie positiv stellt, so sehr er auch, wenn er darüber befragt wird, geneigt ist, sich als „unpolitisch“ zu beschreiben und die Frage zu verneinen, ob er eine Idee wisse, für die er sich begeistern könnte. Die Ergebnisse der Untersuchung(in die- sen Tagen erscheinen sie im Verlag Quelle & Meyer, Heidelberg) sind besonders be- merkenswert für deri Politiker, denn sie geben ihm Anhaltspunkte— wie auch an- dere soziologische Arbeiten„wer denn die Menschen sind, zu denen er spricht und für die er Gesetze macht, wie sie sich ver- halten und wie sie„wirklich denken“, um die Definition zu gebrauchen, die der be- rühmte Soziologe Mannheim für diese Wis- senschaft aufgestellt hat. Bisher hat man sehr oft das Gefühl, daß Generationen und soziale Schichten aneinander vorbeireden, weil ihnen nicht bewußt ist, wie nahe sie sich bereits stehen. Walter Purgleitner zum Spaß in den Westen Unglaublicher Luftbrücken-Schwindel aufgedeckt Die niedersächsische Kriminalpolizei ist einem umfangreichen Luftbrückenschwindel auf die Spur gekommen, der täglich die westdeutschen Steuerzahler Unsummen kostet. Es wird nämlich festgestellt, daß flugbegei- sterte Sowjetzonen- Jungen nach Berlin trampen, dort unter fingiertem Namen um Asyl ersuchen, in die Bundesrepublik geflo- gen und hier gut verpflegt werden, um dann um eine Flug- Erfahrung reicher in ihre Heimat zurückzukehren. Nach Informationen der Polizei hat sich dieses Verfahren bei den jugendlichen Sowjetzonen-Bewohnern offen- bar schon zu einem regelrechten Sport ent- wickelt. Es sind Jungen aufgegriffen worden, die auf diese Weise bereits fünf- und meh- rere Male in die Bundesrepublik geflogen wurden. Diesem systematischen Schwindel kam man auf die Spur, als die Leitungen ver- schiedener Lager eines Tages feststellten, daß bestimmte Jungen schon mehrere Male dort gewesen waren und plötzlich verschwan- den, um ein paar Wochen später wiederzu- kehren. Eingehende Ermittlungen der Eri- minalpolizei ergaben dann den erstaunlichen Schluß, daß monatlich Hunderte solcher Jungen auf diese Weise ihrer Flugbegeiste- rung fröhnen, sich einmal gut satt essen und dann in die Sowjetzone zurückkehren. Nach dem ersten konkret bewiesenen Fall stellte die Polizei in aller Stille eingehende Unter- suchungen nach diesen Luftbrücken-Passa- gieren an und kam zu Schätzzahlen, die schon jetzt im Monat 200 übersteigen. Es ist— nach Angaben der Polizei außerordentlich schwierig, den Jungen auf die Spur zu kom- men, weil sie regelmäßig falsche Namen angeben und niemand in der Lage ist, ihnen mit Bestimmtheit zu beweisen, daß sie be- reits ein- oder mehrere Male per Luftbrücke in den Westen kamen. Man arbeitet gegen- wärtig Methoden aus, die diesen Sport zu- mindest eindämmen könnten. Wenn die Polizei darüber keine Einzelheiten erwähnt, so hat das seinen guten Grund Race auf die Schulbank! sondern gut erklären/ Seminar über den Eintritt J ugendlicher in den Beruf raten können, müssen daher die Eltern ihren Kindern bei der Berufswahl helfen. Aber hier liegt die zweite Schwierigkeit: Die meisten Eltern wissen kaum besser als ihre Kinder über die verschiedenen Berufe Be- scheid, und so kommt es, daß Kinder oft ohne genügend Lust und Eignung immer wieder die gleichen Berufe ergreifen wie ihre Eltern oder Verwandten, und daß die für alle bestehende Möglichkeit der freien Berufswahl nicht richtig ausgenützt wird. Die Kenntnis der Berufsbilder, der Berufs- möglichkeiten und anforderungen ist also eine wichtige Voraussetzung für die Berufs- wahl, und die Vermittlung dieser Kennt- nisse muß zunächst bei den Eltern beginnen. In Framkreich, wo man diese Notwendigkeit erkannt hat, werden die Eltern 2z. B. durch entsprechende Lektüre und durch Unterricht in„Elternschulen“ auf die Berufswahl ihrer Kinder vorbereitet. Mit aus Angst und Erwartung gemisch- ten Gefühlen sehen die Jugendlichen, die sich für einen Beruf entschieden haben, ihrem Arbeitsantritt entgegen. Mit ihrer Tätigkeit treten sie in eine ganz neue Ge- meinschaft und in die Welt der Erwachsenen ein. Das Einleben in die Berufs- oder Be- triebsgemeinschaft ist aber oft schwieriger als das Erlernen technischer Fertigkeiten oder der Arbeiten im Büro. Hier haben die Vorgesetzten im Betrieb wie die Eltern und Lehrer wichtige pädagogische Aufgaben zu erfüllen. Ein Mechaniker oder Buchhalter aber, der Meister in seinem Fach ist, ist nicht immer ein guter Vorgesetzter und Lehrer. Deshalb mußten in manchen Betrie- Da nun jede Grippe-Epidemie ihren eige- nen Erreger erzeugt, wäre es unmöglich, der Grippe jemals mit einer Impfaktion zu be- gegnen, wenn nicht doch die Erreger-Arten in einem bestimmten Zeit- Rhythmus immer wieder kämen. Die Amerikaner glauben heute diese Gesetzmäßigkeit zu kennen. Sie haben die verschiedenen Virus-Arten in zwei Hauptgruppen eingeteilt:„Influenza-A“ und Influenza-B“„A“ ist gefährlicher als„B“ und tritt alle zwei Jahre auf,„B“ kommt nur alle sechs Jahre. Da 1953 in den Ver- einigten Staaten eine„Al-Epidemie war, er- wartet man jetzt wieder eine„A“-Epidemie und trifft entsprechende Impf-Vorbereitun- gen, vor allem für die Soldaten. Aber auch bei Nicht-Geimpften kommt der Arzt— trotz des Fehlens eines spezifisch wirksamen Grippe-Mittels nicht mit leeren Händen. Oft läßt sich die Erkran- kung im Beginn mit Vitamin C oder mit Chinin abstoppen. Chinin verträgt jedoch nicht jeder, obwohl die Schäden, die Chinin setzt(Arznei-Exanthem), meist recht harm- 108 sind. Außerdem weiß der Arzt Präpa- rate, die Vitamin C und Chinin zusammen in verträglicher Dosis enthalten. Es Wäre falsch zu glauben, der Arzt könne gegen Grippe doch nicht helfen. Ge- fährlick ist diese Krankheit wegen ihrer Komplikationen, und diese lassen sich mit Sulfonamiden oder Antibiotika jeweils be- kämpfen. Sie treten freilich immer dann auf, wenn der Laie es am wenigsten vermutet. Daraus läßt sich die allgemeine Regel ab- leiten: wenn du meinst, du hättest die Grippe überstanden, dann wird sie gefähr- lich. Viele Menschen sind gestorben, weil sie den Rat des Arztes, weiterhin das Bett zu hüten, nicht befolgt haben. ben— insbesondere in England, wo man sich schon länger mit diesem Problem befaßt hat— die Vorarbeiter, Meister und Büro- vorsteher sich selbst noch einmal auf die Schulbank setzen. Sie lernen dort, eine Arbeit nicht nur gut„vor zumachen“, son- dern ebenso gut zu erklären. Sie lernen aber auch die Probleme der ihnen anvertrauten Jugendlichen kennen und ihnen zu begegnen. In größeren Betrieben werden auch für die jugendlichen Arbeiter und Angestellten Ein- führungskurse abgehalten. In Vorträgen über die Geschichte des Betriebs, den Her- stellungsgang und den Absatz der Betriebs- erzeugnisse, aber auch in der Erklärung der Betriebs vorschriften, seiner Wohlfahrts- und sonstigen sozialen Einrichtungen Wie betriebseigenen Heimen und Freizeitgestal- tung lernen sie ihre neue Umgebung ken- nen, verstehen und Freude an der eigenen Tätigkeit gewinnen. Diese wenigen Beispiele zeigen bereits, von wie vielen Seiten die jugendlichen Ar- beiter und Angestellten Hilfe brauchen. Um zu erkennen, wo die Schwierigkeiten liegen und Hilfe nötig ist, müssen aber die Sozio- logen den Erziehern helfen, so wie die Er- zieher den Eltern und Vorgesetzten im Betrieb helfen müssen, die richtigen Metho- den und Wege zu finden. In der Zusammen- arbeit von Erziehern und Soziologen, die in dieser Form wohl erstmalig war, liegt auch die Bedeutung des Kölner Seminars, das nur den Anfang einer weiteren Zusammenarbeit und Erforschung der Probleme und Schwie- 1 der Jugendlichen bei Berufseintritt ildet. „Berufe im Bild“ Nürnberg. Ein Wochenbildkalender soll jetzt den Jugendlichen die Entscheidung für einen Beruf erleichtern. Mit vielen Bildern und Beschreibungen werden die einzelnen Berufe und ihre Aussichten erläutert. Rund 40 000 dieser Kalender sind von der Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losen versicherung an die Volksschulen und die in der Jugendarbeit stehenden Stellen im Bundesgebiet verteilt worden.. Bamberg drei stunden„trocken“ Bamberg. Die Bamberger Gastwirte haben am Montagabend drei Stunden lang ihre Gaststätten àus Protest gegen die Ge- tränkesteuer geschlossen gehalten. Während des Streiks kam es auf einer Gastwirte- versammlung zu teilweise tumultartigen Szenen. Die Getränkesteuer wurde als un- moralisch, unsozial, fremdenverkehrsfeind- lich und gewerbeschädigend bezeichnet. Landtagsabgeordnete der CSU und der SPD betonten auf der Versammlung, daß es an den Gemeinden liege, hier eine gerechte Regelung zu schaffen. Gasexplosion Lübeck. Alle Fenster und Türen eines Lübecker Siedlungshauses flogen aus den Angeln, als ein Flaschengasbehälter mit gro- ger Wucht explodierte. Sogar das Mauerwerk barst an verschiedenen Stellen. Die 43Jäh- rige Hausinhaberin erlitt schwere Verlet- zungen und mußte in ein Krankenhaus ein- geliefert werden. Ihre beiden Töchter und ein Besucher kamen mit dem Schrecken davon. Die Explosion ist vermutlich auf einen undichten Gasherd zurückzuführen, teilte die Polizei mit. „Club der Uebergroßen“ Kassel.„Um in Zukunft jeden Irrtum auszuschließen“, hat sich der im Juli vori- gen Jahres gegründete Kasseler„Club der langen Männer“ in„Club der Uebergroßen“ umbenannt. Er hat nämlich inzwischen auch besonders lange Frauen aufgenommen und möchte außerdem nicht etwa mit einem Traditionsverein der preußischen„langen Kerls“ verwechselt werden. Zur Zeit zählt der Club neun weibliche und siebzehn männliche Mitglieder. Die Männer miissen mindestens 1,90 Meter, die Frauen über 1,80 Meter groß sein. Falscher Flüchtling 5 Berlin. Ein Westberliner Schöffengericht verurteilte einen Flüchtling, der sich die Notaufnahme mit falschen Angaben er- schlichen hatte, zu zwei Monaten Gefängnis. Der Flüchtling, der wegen Buntmetalldieb- stahls in der Sowjetzone verurteilt worden War, hatte behauptet, daß er wegen poli- tischer Aeußerungen habe fliehen müssen. Kundendienst bei der Bundesbahn Nürnberg. Kundendienst ist auch bei der Bundesbahn Trumpf. So sagen jedenfalls die Bewohner von Greding(Mittelfranken), die darüber abstimmen durften, wann„ihr“ Frühzug abfahren, die Zwischenstationen und den Zielort Nürnberg erreichen soll. Grund zu dieser Wahl war eine Eingabe des Land- ratsamtes Hilpoltstein, das, dem Wunsche zahlreicher Arbeiter entsprechend, die Bun- desbahn gebeten hatte, den Frühzug statt um 4 Uhr 10 35 Minuten später abfahren zu lassen. Doch die 266 Frühaufsteher, die sich an dieser Abstimmung beteiligten, bestätig- ten die Richtigkeit des bisherigen Fahrpla- nes. Da nur 54 Stimmen für eine Fahrplan- anderung abgegeben wurden, bleibt alles beim alten. 2 Systematische Hörerbefragung Berlin. Der Sender Freies Berlin hat mit einer systematischen Hörerbefragung begon- nen. Die Auswertung der Hörerbefragung soll regulierend auf das Programm wirken und zu einer weitgehenden Berücksichtigung der Hörer wünsche führen.. Granaten, Minen, Bomben Köln. Im Regierungsbezirk Köln wurden nach Mitteilung von amtlicher Seite im Jahre 1954 1425 Munitionsfundstellen geräumt. Unschädlich gemacht wurden 18 926 Grana- ten aller Kaliber, 443 Sprengbomben. 54 Mi- nen, 888 Panzerfäuste und Handgranaten, rund 525 Zentner Munitionsteile und etwa 60 Zentner Gewehrmunition. Durch Fund- munition ereigneten sich 14 Unfälle, bei de- nen zwei Personen getötet, 12 schwer und acht leicht verletzt wurden. 5 — ̃— (a)„Haben Sie heute schon Ihre Tages- ration an Metallen zu sich genommen?“ Diese Frage ist durchaus nicht so abwegig, wie sie im ersten Augenblick vielleicht erscheint; die Aufnahme von bestimmten Metallen mit der Nahrung ist mindestens ebenso wichtig wie das Tagesquantum an Vitaminen. Die Tat- sache als solche ist seit langem bekannt. Aber die Forschungsarbeit geht weiter und bringt, wie die kürzlich in Birmingham (Alabama) veranstaltete Tagung der ameri- kanischen Chemischen Gesellschaft bewies, auch immer wieder neue Ergebnisse zutage. Besonders eindrucksvoll in dieser Bezie- hung waren die Ausführungen, die Dr. Wil- liam D. MeElroy, der Leiter des MeCollum- Pratt- Instituts der Johns-Hopkins- Universi- tät, zu diesem Thema machte und die nichts mehr oder weniger besagten, als daß ohne gewisse, wenn auch nur in mikroskopisch kleinen Mengen aufgenommene Metalle we- der Mensch, Tier noch Pflanze gedeihen können. Eine besonders wichtige Rolle spiel- ten dabei die Elemente Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Jod, Bor und Molybdän, da erst durch sie die chemischen Umsetzun- gen in den Zellen des tierischen oder pflanz- lichen Körpers in der für den Organismus zuträglichsten Weise gesteuert werden. Ein Teil dieser Spurenelemente, wie sie wegen ihrer geringen Menge auch genannt wer- den, verbinden sich in der lebenden Zelle mit bestimmten Proteinen zu den sogenann- ten Enzymen, den„Regulatoren“ des bio- logischen Prozesses, die im gewissen Sinne die„Zündkerze“ für die Lebensvorgänge als solche darstellen. Spurenelemente nimmt der Mensch auf natürliche und ganz normale Weise zu sich, wenn die pflanzlichen Erzeugnisse, die er Metalle im menschlichen Stoffwechsel direkt konsumiert, oder zum mindesten die Futtermittel, mit denen die zu seiner Ernäh- rung dienenden Tiere gefüttert werden, auf — wie man sagt— fruchtbarem Boden ge- wachsen sind. Außerdem bemühen sich die Landwirte in allen agrar wirtschaftlich Hoch- stehenden Ländern, mit Hilfe von Kunst- dünger den Boden zusätzlich mit Mine- ralien anzureichern— vor allem natürlich dann, wenn sich durch unzulänglichen Fruchtwechsel oder eine anderweitig ver- ursachte Auslaugung ein Mangel an diesen Stoffen bemerkbar macht. 5 Als Beispiel für die Unentbehrlichkeit der Metalle im Stoffwechsel schilderte Dr. MeEl- roy die Rolle des Molybdäns, die dieses bei der Umwandlung von Stickstoff in Amino- säuren und Proteine in der Pflanze zu spie- len hat. Untersuchungen, die in seinem In- stitut zur Klärung dieser Vorgänge gemacht worden sind, hatten gezeigt, daß Molybdän in Pflanzen zusammen mit einem besonde- ren Protein Elektronen Partikel aus den äußeren Atomhüllen) von einer Verbindung des Vitamins B-2 aufnehme und sie an die Stickstoffverbindungen weitergebe, die die Pflanze dem Boden entzogen hat. Dieser Vor- gang ist außerordentlich wichtig für die Bil- dung von Ammoniak, einem Ausgangsstoff der Aminosäuren und Proteine. 5 Wie aus der Darstellung MekElroys des weiteren hervorging, übernimmt auch Eisen Elektronen aus den Vitamin-B-2- Verbindun- gen, gibt sie jedoch nicht an Stickstoff, son- dern an Sauerstoff weiter. Aus all diesen Untersuchungsergebnissen scheint jedenfalls mit Sicherheit her vorzugehen, daß Molyb- dän, Eisen und Kupfer in engster Beziehung zu allen jenen Vorgängen stehen, bei denen im lebenden Organismus durch Stoffumwand- jung Energien frei werden. Donnerstag, 27. Januar 1953/ Nr. 1 Vorfasching So langsam findet man die Pose Der Narrenfreiheit zeitgemäß. Man schielt nach der Zigeunerkose, Nach Nasenring und Puderdose Und pappt sich Flicken auf's Gesäß. Der Blick ruht froh auf Seemannsbärten, Man fühlt sich tatbereit und wohl, Man denkt, im völlig Ungeklärten, An leicktgeschürzte„Spielgefährten“. Die Nase schnuppert Alkohol. Man schmückt das Haupt mit bunten Kappen, Verschwendet Geist auf sein Kostùm, Sucht krampfhaft nach den letzten Lappen Und sieht sich durch den Ballsdal tappen, Als krokodiles Ungetüm. Auf wilden Meister-Maskenbällen Gedenkt der Mensch vergnügt zu sein, Und er beschließt, in allen Fällen, Dem Fasching mutig sich zu stellen— Mit stolz entblößtem Mambo- Bein Max Nix Grönland im Film Vortrag von R. G. Jaeckel Gewaltige Schneestürme rasten über die Eiswüste Grönlands und das Thermometer sank auf 69 Grad unter Null: Im„Alhambra“ Lichtspielhaus wurde ein dramatischer Film von der französischen Polarexpedition 1948 bis 1952 unter Paul Emil Victor gezeigt, die auf Wegeners Punkt„Eismitte“ eine Unter- suchungsstation für meteorologische Auf- nahmen unterhielt. Aber so imponierend der Einsatz technischer Hilfsmittel war, den Er- Tolg brachte schließlich doch nur die tapfere menschliche Bewährung. Im farbigen Gegensatz zu diesem Film stand der Lichtbildervortrag des Geographen Rolf-Günther Jaeckel, der auf einer Fahrt 1954 die spärlichen Siedlungen an der eis- freien grönländischen Westküste aufnahm bis herauf nach Thule. Ueberall verfolgte Jaeckel die Spuren des zurückweichenden Eises, nach seiner Meinung ist unser absonderliches Wet⸗ ter eine Folge der Erwärmung der nördlichen Halbkugel in den letzten 25 Jahren. ak Das Hochwasser MANNHEIM Zehn Jugendheftchen: 114 Morde mit„Gebrauchsanweisung“ Kioskbesitzer:„Den letzten beißen die Hunde“ Diskussion um den Verkauf jugendgefährdender Schriften/ Worauf bezieht sich das Prädikat„unsittlich“? Bunt schillernd hängen an den Ständern vor den Verkaufshäuschen an den Straßen- Scken die Druckerzeugnisse aller Qualitäten: Schreiende Schlagzeilen, sex-appellierende Titelbilder, knallfarbige„Comics“. Zu den Kunden dieser„Pfennigläden“ gehören auch die Kinder:„Ein Kaugummi und ein Billy Jenkins, bitte!“ In den Jugendschutzwochen wurde hier die kritische Sonde angesetzt. Und in einer Veranstaltung des„Fachver- bandes des Trinkhallengewerbes, der Kiosk besitzer und-pächter“ in der„Landkutsche“, in der u. a. Tagesfragen und der Stand der Trinkhallengesetzgebung besprochen wur- den, war erster und wichtigster Tagesord- nungspunkt ein Referat(mit anschließender Diskussion) von Dr. Schückler von der Bun- desprüfstelle Köln. Thema: Probleme des jugendgefährdenden Schrifttums. Grundlage der Aussprache sollte das Gesetz sein, das den Verkauf von„Jugendliche sittlich ge- kährdende, Krieg, Verbrechen und Rassen- haß verherrlichende Schriften“ untersagen kann. Die Entscheidung fällt die Bundesprüf- Stelle. Dr. Schückler umriß die Gesichts- punkte, nach denen man dort eine Schrift beurteilt. Das Prädikat„unsittlich“ beziehe sich nicht nur auf sexuell verderblichen Inhalt, sondern auf alles, was vom erziehe- rischen Standpunkt aus als unsittlich be- trachtet werden müsse, etwa auf die Schilderungen von gewalttätigen Handlun- gen(„Mit einer lässigen Handbewegung pumpte er ihn mit Blei voll. Er gab nur noch ein leises Blubbern von sich, dann schlug sein Kopf hart auf den Boden) Selbst wenn am Ende das Gute siege, 80 komme es doch sehr viel darauf an, ob sich die dabei angewandten Mittel sozial recht- fertigen ließen. Bei der Durchsicht von zehn Wahllos herausgegriffenen Jugendheftchen dieser Art habe er 114 Morde und 54 bis in kleinste Details ausgemalte Brutalitäten gezählt.(Ein letztes Röcheln gurgelte aus seinem Mund... Sehr schöne Arbeit, lobte der Lange und schlug ihm anerkennend auf die Schultern..) Der Verkauf solcher hatte Balken Kleiner Rundgang im Hafen/ Besuch bei K. Schweyer AG Bei der Industrie- und Handelskammer Laufen immer noch Schadensmeldungen als Folgen der Hochwasserkatastrophe ein. In Zahlen läßt sich der Gesamtschaden noch nicht abschätzen, weil von vielen Firmen Wohl das Ausmaß der Verwüstungen be- schrieben, aber noch nicht in seinem Wert Ubersehen werden kann. Auf Hilfe durch den Bund macht man sich bei den Industrien keine allzu große Hoffnungen. Auf einer Sitzung der Industrie- und Handelskammer in Ludwigshafen wurde deshalb der Vor- schlag lebhaft unterstützt, beim Bundes- fmanzminister das Zugeständnis zu erwir- ken, daß die Schäden im alten Jahr an den Steuern abgesetzt werden dürfen. Als einen von vielen schwer heimgesuch- ten Betrieben besuchte unser Reporter die Lagerplätze der Firma Karl Schweyer AG an der Fruchtbahnhofstraße: Das schmutzig braune Hafenwasser liegt harmlos und still Wieder tief im Becken, Aber es hat überall seie Spuren hinterlassen. Der Boden ist mit einer rissigen Eiskruste von den letzten Resten, die nicht mehr abflossen, bedeckt. Auf den großen Lagerplätzen: Holzstapel neben Folzstapel. Arbeiter karren kleine Wägelchen hin und her und schichten die Balken und Bretter. Beim genauen Zusehen bemerkt man überall Sand und Schlamm auf den Oberflächen. Nasses Kiefernholz bekommt die„Bläue“, Für einen Lajen mag das nicht bedeutsam erscheinen. Aber ein Fachmann Weiß, daß dieses Holz nicht mehr über die Hobelmaschinen gehen darf. Der Sand würde Sie ruinieren. Und niemand möchte in sei- nem Fußboden dunkle, bläuliche Flecke Haben. Bleibt also nur noch übrig, das Holz als Schalbretter zu verwenden. Von einer gesamten Lagerfläche von 50 000 Quadratmeter in diesem Betrieb Waren über 40 000 überflutet. Etwa 3000 Kubikmeter Holz lagen unter Wasser. Die kleinen Stapel schwammen davon und mug ten mühselig wieder zusammengesucht wer- den. Da hatte das Wasser wirklich Balken. Bis Sandhofen wurden sie geschwemmt. In einem anderen Teil des Werkes vermischten sich 10 000 Liter Rohöl der Heizung mit dem Wasser und machten schon bearbeitete Ware unbrauchbar. Allein in diesem Großbetrieb wird der Schaden auf 150 000 Mark ge- schätzt. Die Verluste durch den Ausfall von Maschinen lassen sich noch nicht abschätzen. Drei Wochen lang kann praktisch nichts produziert werden. Ein Teil der Arbeiter Sing zwangsläufig in Urlaub, während die anderen mit Aufräumungsarbeiten, dem Aus- pumpen der Keller und der Trocknung der Büro- und Werkstatträume beschäftigt sind. Motoren und elektrische Schaltanlagen haben gelitten. Erst wenn diese empfindlichen Teile in Ordnung sind, kann die Produktion Wieder anlaufen. Denn erst, wenn die Hobelmaschinen Späne llefern, kann die Dampfanlage angeheizt werden, die man braucht, um in den Trockenkammern das Holz vorzubereiten. Das Holz aber, das ge- hobelt werden soll, ist nas. b-t Schriften an Jugendliche kann durch die Bundesprüfstelle verboten werden. Gegen- Wärtig läuft 2. B. ein dreimonatiges Verbot kür„Sherriff Teddy“ und„Akim, der Sohn des Dschungels“. a Keinen Einfluß hat das Gesetz auf Druck und Vertrieb. Der Versuch, ähnlich wie beim Film eine Selbstkontrolle der Verleger zu schaffen, sei— nach jahrelangen Ver- Kiosk-Alltagsgesicht: Aber dazu können die Kiosk- Besitzer ganz bestimmt nicht 3 Bild: Wöllner zögerungen— gescheitert. viele„Verleger“ solcher Schriften seien skrupel-, hemmungs- los und raffgierig. So habe etwa der Ver- leger von„Akim, der Sohn des Dschungels“ nach dem Verbot eine Woche später die gleiche Serie unter dem Titel„Herr des Dschungels“ fortgesetzt. „Den letzten beißen die Hunde“, das etwa War der Tenor der Kioskhändler, die durch- aus die Gefahren dieser Schriften für die Jugend erkennen, wenn auch manche glau- ben, daß man ihren Einflug überschätze. Nachkriegszeit und soziale Verhältnisse seien viel schädlicher gewesen. Dem wurde jedoch entgegengehalten, dag gerade in Schweden, einem Land mit hohem Lebensstandard, das seit Jahrhunderten in Frieden lebe, die Jugendkriminalität besonders hoch sei. Die Aufmerksamkeit wurde ebenso auf recht anstößige Wirtschaftsreklame von Mieder- und Strumpffabriken gelenkt, die an Pla- katsäulen in jedermanns Blickpunkt hän- Sen und als Beilagen sogar in seriösen Tageszeitungen zu finden seien. 5 Kritik übten die Kioskbesitzer auch an der Tatsache, daß nach dem Gesetz in Buch- handlungen diese Schriften unter der Laden- theké verkalift werden dürfen. Dr. Schück- ler fedete gestern vormittag in einer Fach- konferenz auch den Buchhändlern und Leihbüchereien gerade in dieser Frage ins Gewissen) Die Möglichkeit, die schlechten Schriften durch gute, ebenfalls reißerisch aufgemachte zu verdrängen, wurde von den Zeitungshändlern skeptisch beurteilt. Ein wirksamer Erfolg könne nur durch einen Boykott erzielt werden. Der scheitere aber immer wieder an verschiedenen Befürch- tungen der wirtschaftlich nicht gerade auf Rosen gebetteten Kioskverkäufer:„Wenn ich es nicht verkaufe, dann macht mein Kon- Kurrent das Geschäft.“ Es sei sehr schwer, die 210 Händler in Mannheim unter einen Hut zu bringen, aber, so wurde empfohlen, es müßte doch möglich sein, daß sich die zwei Grossisten(die einzigen in Mannheim) einigen und jugendgefährdende Schriften den Verlegern nicht abnehmen. Trotz aller Skepsis der Zeitungshändler unternahm es Dr. Schückler, einen Appell an Anstand und Gewissen zu richten. Er er- mahnte sie, das Problem von der Verant- wortung des Erwachsenen gegenüber den heranreifenden jungen Menschen zu sehen. In einer Zeit, in der die Jugend mehr denn je schutzbedürftig sei, müßten auch die Zei- tungshändler die Erziehung der Jugend durch Eltern und Schule unterstützen. b-t Fernwärme- Versorgung hat Zukunft Großkraftwerk nimmt Stellung zum„abgeblasenen Dampf“ Die Leserzuschrift„Mit Dampf vom Groß- Kraftwerk“ vom 13. Januar hat gezeigt, daß das Fernheizproblem Interesse findet und auch in der Oeffentlichkeit diskutiert wird. Da die mit der Fernwärme- Versorgung zu- sammenhängenden Probleme nicht jeicht zu übersehen sind, hat uns das Großkraftwerk einige technische Erläuterungen gegeben, die wir nachstehend veröffentlichen. Die Vorstellung vom„überschüssigen“ oder vom„wertlosen Abfalldampf“ ist ein Irrtum. Da der Dampf im Großkraftwerk elektrische Energie erzeugen muß, verliert er seinen Wert erst nach Leistung der gröht- möglichen Arbeit, nämlich in den vom Rheinwasser gekühlten Kondensatoren, wo er unter hohem Vakuum niedergeschlagen wird. Wenn hin und wieder im Mannheimer Großkraftwerk dennoch Dampf„in die Luft geblasen wird“, dann liegt das daran, dag sich diese Notwendigkeit manchmal beim An- und Abstellen von Anlageteilen oder bei der Erprobung neuer Kessel und Tur- binen zwangsläufig ergibt. Im allgemeinen betragen diese Dampfmengen einen ver- schwindenden Bruchteil des Gesamtumsat- zes; eine Verwertung zur Gebäudeheizung ist technisch nicht möglich und würde sich auch kaum lohnen. Die vom Großkraftwerk durch die Angel- straße zur Stadt hin verlegte Dampfleitung dient in erster Linie der Industriebelieferung und der geplanten Heizung der Innenstadt, bei der die Wärme nicht unmittelbar durch Dampf, sondern durch warmes Umlaufwas⸗ ser übertragen werden Soll. In beiden Fäl- len(die Bevorzugurig der Innenstadt beruht auf der hohen Dichte des Wärmeverbrauchs und den dadurch geringen Verteilungskosten) erzeugt der Dampf vor seiner Ausnutzung noch eine beträchtliche Energiemenge, die für die Wirtschaftlichkeit der Fernwärme⸗ Beteiligt sich Mannheim an der Landesausstellung? Die zweitgrößte Stadt Baden- Württembergs sollte sich einer Eigendarstellung nicht entziehen Die Landesausstellung Baden-Württem- berg(im Sommer in Stuttgart) legt die Frage der Beteiligung Mannheims an dieser großen repräsentativen Darstellung der Kräfte des noch jungen Landes nahe. Die zweitgrößte Stadt kann sich einer solchen Darstellung nicht entziehen. Ihr Fehlen würde eine Lücke bedeuten. Mannheim sollte diese Gelegenheit dazu nutzen, in Stuttgart etwas hieb und stichfestere Kenntnisse über Mannheim und Umgebung zu verbrei- ten. In einem Lichtbildervortrag vor der Kommunal-Akademie Ettlingen(vor einem Jahr etwa) waren die hauptsächlich aus dem Schwäbischen gekommenen Teilnehmer bag erstaunt darüber, daß Mannheim und Weinheim auf Spezialkarten genauso„steuer- intensiv“ schraffiert sind wie die Landes- hauptstadt. Für viele war das eine große Neuigkeit. Man sollte diese Aufklärung fort- setzen. Die Landesausstellung wäre eine Ge- legenheit. a In einer allgemeinen Uebersicht über Eigenschaften und Einrichtungen des Landes wird selbstverständlich auch Material aus Mannheim gezeigt werden müssen. Dabei wäre an unser Hafenmodell zu denken und an Schaubilder, die Mannheims Existenz und Leistungsvermögen demonstrieren. Da- neben müßte Mannheim in einem Pavillon sich selbst darstellen. Man denke darüber nicht gering. Die Frage, wie wir uns, mitten im Aufbau, anderen begreiflich machen wollen, ist durchaus ernst. Die politisch an den Rand des Landes gerückte Stadt Könmte, wie Beigeordneter Riedel mitteilte, heraus- arbeiten, wie sehr Mannheim im Mittel- Punkt eines wirtschaftlichen, verkehrspoli- tischen und kulturellen Bereiches steht, von alllen Seiten empfängt und nach allen Seiten Ausstrahlt. Beim Betrachten einer politischen Landkarte wird so etwas leicht übersehen, weil nicht klar wird, wie Binnengrenzen in Lebenszusammenhänge und Lebensvorgänge einschneiden. Diese Darstellung wird auch für uns selbst bedeutsam Sie bereitet vor, was spä- testens beim Stadtjubiläum 1957 auch hier wird gezeigt werden müssen. Insofern ist Film der Woche: Literarischer Naturalismus Realismus im Film 1 Zwei Filme der Woche? Ist das denn möglich? Es ist. Während uns Charlie Shaplins Lachen verboten“, obwohl schon der Geschichte angehörend, zeigte, was un- sere Filmproduzenten in einem Vierteljahr- hundert nicht gelernt haben, beweist„The- rese Raduin was sie doch können: Nicht Alle, aber einige: Produzenten, Regisseure, Drehbuchschreiber Die Gestaltung des Filmes als schöpfe- risches Werk. II Die Verfilmung eines Romanes wird nie- Mals das künstlerische Niveau(so vorhanden) der Vorlage erreichen, hat ein Kritiker ge- Sagt. Das Problem ist dem des„verfilmten Theaters“ verwandt.) Denn das vom Autor Unausgesprochene, jene zwischen den Zeilen schwebenden Atmosphäre, mit anderen Wor- ten: Die im Lesenden entstehende Vorstel- lungswelt auf Grund der Unerschöpflichkeit menschlichen Wort- und Bildschatzes: Das ist die„Kunst in der Literatur“. 5 Der Film kann seine Aufgabe nur lösen, wenn er die fllmische Verdichtung der Atmosphäre als entscheidendes Kriterium meistert. Das ist Regisseur Marcel Carné 5 Zu Marcel Carnés„Therese Raduin“ in der„Kamera“ d Unter den Dächern von Paris“, gemeinsam mit R. Clair,„Kinder des Olymp“) geglückt. III Ein kühnes Unterfangen: Emile Zola, der Meister des naturalistischen Romans, hat in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahr- hunderts gelebt, seine„Therese Raquin“, Zolas ersten Erfolgsroman, hat Carnèé ver- mt. Verfilmt? Mitnichten! Carné, zugleich Drehbuchautor(gemeinsam mit Ch. Spaak) hat sich des Stoffes, des Vorwurfs bedient. Frei behandelt, übertrug er ihn in unserer Zeit: Umwandlung literarischen Naturalis- mus in modernen Realismus. Ein kühnes Unterfangen. Und eines Rätsels Lösung? Vielleicht. Sie hieße: Die Gestaltung des Romanes im Film erfordert einen neuen Schöpfungsakt. 1 Und dennoch: Zolas Melieustärke, seine gestaltende Kraft ist spürbar. Sie ist, wie das Problem— der ewige Konflikt von Schuld und Sühne— ein echtes Anliegen. Und weil dieser Film ein echtes Anliegen hat, erfüllt er ein weiteres Kriterium seiner Gattung als Kunstwerk: Eine Aussage-machen- wollen Bliebe nur die Frage, wer den unglück⸗ lichen Untertitel(„Du sollst nicht ehe- brechen“) hinzu gesetzt hat,. Darum geht es Sar nicht primär, sondern einfach darum: Du kannst deinem Schicksal(deiner Schuld) nicht entrinnen. V Was schadet es, wenn nicht alle schau- spielerischen Leistungen(trotz Raf Vallone und Simone Signoret in den Hauptrollen) mit Sarnés Intentionen Schritt halten können? Der mickrige Camille Raquin Gacques Duby) Seine muffige Mutter, das ganze muffige Milieu ihres Hauses, unter dem Therese leidet, und das sie sprengen will, sind gut gestaltet. Gewiß, die beiden Liebenden in den Hauptrollen„starren“ ein wenig zu viel; aber als der Mord an Camille zwischen ihnen steht, wachsen sie an ihrer(schauspieleri- schen) Aufgabe, Und als das Verhängnis in Gestalt des(Amateur)-Erpressers seinen Lauf nimmt, wachsen sie über sich hinaus. VI f Eine spannende Handlung? Ja, und es schadet wiederum nichts, daß der Kenner der Gesetze der Dramaturgie die Lösung des(etwas durchsichtigen) Knotens der Schuldverstrickungen frühzeitig erkennt. Verhängnis oder Gerechtigkeit nimm deinen Lauf 5 VII. 5 Ganz ausgezeichnef ist in diesem Film auch die Kamera Roger Hubert): Ihr stän- diges Bemühen um bildhafte Aussage; ihre Aussagekraft!—„Therese Raquin“, diese französisch- italienische Gemeinschaftspro- duktion, wurde zu Recht mit dem Löwen von San Marco“, dem höchsten Preis der Biennale zu Venedig 1953, ausgezeichnet. H. Schneekloth die Kostenfrage nicht ganz so drückend, als Wenn„nur für Stuttgart“ etwas gemacht werden sollte. Nein, was da getan wird, tun wir in einem wohlverstandenen Eigen- interesse und in der Hoffnung, daß das Land bei anderer Gelegenheit für Mann- heimer Anregungen ein offenes Gehör haben Wird. F. W. k. Schwerbeschädigten-Ausweise werden verlängert g Die Schwerbeschädigtenausweise Muster A, B, C, D und E sind, wie die Fürsorge Stelle der Stadtverwaltung mitteilt, Ende des Jahres 1954 ungültig geworden, soweit sie nicht mit einem gelben Klebestreifen für das Jahr 1955 verlängert wurden. Schwerbeschä⸗ digte, die einen der oben angeführten Aus- Weise besitzen, können die Verlängerung bei der Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene in der Luisenschule (am Tattersall) Zimmer 215 beantragen. Es Wird gebeten, die Sprechstunden(montags, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr) einzuhalten. Persönliches Erscheinen ist nieht unbedingt erforderlich, Es sind je- doch einzureichen: a) der Rentenbescheid des Versorgungsamtes, der Unfallrentenbescheid oder der Versorgungsbescheid der Dienst- behörde, b) der Schwerbeschädigtenaus weis. Um zu vermeiden, daß Arbeitnehmer un- nötigen Lohnausfall haben, wird den Betrie- ben empfohlen, Ausweise und Rentenbe- scheide einzusammeln und nach vorheriger fernmündlicher Rücksprache(451 81, Appa- rat 83) der Fürsorgestelle zur Verlängerung Zu übergeben. Der Käfertaler Wald ein Gefahrengebiet Der Käfertaler Wald, der sich zwischen Wallstadt, Käfertal, Waldhof, Sandhofen Viernheim und Lampertheim erstreckt, frü- her ein beliebtes Jagdgebiet der Pfälzischen Kurfürsten und der Großherzöge von Hessen, später beliebtes Ausflugsziel der Bevölke- rung, ist zu einem Gefahrengebiet ersten Ranges geworden. Durch den Bau der Autobahn und der Bundesstraße 38 wurden große Lücken in den Wald geschlagen, erhebliche Flächen llelen auch einer Scheinwerfer- und Flak. Kaserne und einem Pionierlager zum Opfer, das zur Zeit als Unterkunft für Sowjetzonen- flüchtlinge dient. Schwere Schäden erlitt der Wald auch durch die Anlage eines Panzer- übungsgeländes. Auf den Waldstraßen er- eignen sich immer wieder Ueberfälle auf Be. rufstätige, Vergewaltigungen von Frauen und Anschläge auf Kioske. Die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden verlangt von der badischen und der hessischen Polizei einen besseren Schutz dieser Straßen und Wege N durch regelmäßige Streifen. Dazu wäre aber erforderlich, daß sich die Polizeiorgane über die Grenze hinweg verständigen und ergän- zen. Ein Ueberfall, der vor kurzem auf einen Kioskbesitzer in Lampertheim verübt wurde, hat erneut die Dringlichkeit dieser Schutz- Maßnahmen unterstrichen. versorgung von großer Bedeutung ist. EG wird deshalb angestrebt, zentralbeheizte Ge. bäude in Neckarau nicht an die vorhandene Dampfleitung, sondern später an eine beab- sichtigte, unmittelbar vom Werk ausgehende Warmwasserleitung anzuschließen., Verhand- lungen über den möglichen Anschluſ größerer Gebäude, die in der Nähe der jetzigen Dampfleitung liegen, sind bereits im Gange. Demgegenüber wird eine eigentliche Fernwärmeversorgung aus einem Wasser- netz bedeutende volks wirtschaftliche Vor- teile bringen. Bei der Planung neuer Ge- bäude sollte der letzten technischen Entwick. lung auf diesem Gebiet daher unbedingt Be- achtung geschenkt werden. 5 Dr. Maguerre Der Polizeibericht meldet: Lebensgefährlich verletzt Unachtsamer Fußgänger An der Kreuzung Friedrich-Ebert-Käfer- taler Straße ereignete sich kurz vor 22 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 48jähriger Mann, der vermutlich unachtsam war, wurde beim Ueberqueren des Mittelstreifens der Friedrich-Ebert-Straße von einem in Rich- tung Käfertal fahrenden Straßenbahnzug der Linie 7 erfaßt und zu Boden geschleu- dert. Im Krankenhaus wurden Knochen- brüche und eine lebensgefährliche Kopfver- U letzung festgestellt. Durch den Unfall wurde der Straßenbahnverkehr eine Zeitlang un- ter brochen. Die Fahrgäste wurden mit Om- nibussen weiterbefördert. Fahrerflucht ist sinnlos Auf der Möhlstraße schnitt ein Personen- kraftwagen nach dem UVeberholen die Fahr- bahn eines zweiten Pkw ound verursachte einen Zusammenstoß. Der schnelle Fahrer, der offenbar zuviel getrunken hatte, suchte das Weite, ehe seine Personalien aufgenom- men werden konnten. Er wurde jedoch schon zwei Stunden später in seiner Wohnung vorläufig festgenommen. Sturz in den Keller In Käfertal wollte ein Mann mit einer Kerze als Leuchte im Keller Kohlen holen. Dabei ging ihm das Licht aus; ein Fehltritt im Dunkeln— und er stürzte die Treppe hinunter. Er erlitt innere Verletzungen. N Bügeleisen als Brandstifter Auf dem Lindenhof vergaß eine Frau ihr Bügeleisen abzuschalten, als sie die Woh- nung verließ. Glücklicherweise kam sie ge- rade noch rechtzeitig zurück,, als schon der Bügelteppich, eine Tischdecke und die Tisch- platte angebrannt waren, Der Wohnungs- brand fiel(gerade noch) aus Diebstahl im Wartezimmer Ein 18 jähriger, der bei der Polizei als Tunichtgut bekannt ist, entwendete aus dem Vorzimmer einer Arztpraxis in der Innen- stadt einen dort abgelegten Pelzmantel einer Patientin und versetzte ihn schnur- stracks im Pfandhaus für 25 Mark. Die Kri- minalpolizei stellte den Mantel sicher und nahm den Dieb fest. Falsche Quittung Ein Kraftfahrer, der im Auftrag seiner Firma gelegentlich Rechnungen zu kassie- ren hatte, behielt diese Einnahmen für sich. Einmal stellte er einem Kunden eine falsche Quittung über 200 Mark aus. Als er die Ent- deckung seiner Verfehlungen befürchtete, flüchtete er. a Wohin gehen wir? Donnerstag, 27. Januar Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr: Wegen Erkrankung Spielplanänderung: Verdi: „Rigoletto“; Haus Friedrichsplatz 20.00 Uhr: „Zwei Engel steigen aus“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- platten- Wunschkonzert. Filme: Planken:„Herr über Leben und Tod“; Alster:„Lachen verboten“; Capitol:„Die Ritter der Tafelrunde“; Palast:„Der lange Texaner“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Die Gangster falle“; Alhambra:„Schützenliesel“; Universum: „Canaris“; Kamera:„Therese Raquin“; Kurbel: „Arzt aus Leidenschaft“; Alster 20.30 Uhr:„Auf des Schicksals Schneide“(Arbeitskreis„Film und Jugend“). Vorträge: Amerikahaus 20.00 Uhr:„Scott Fitzgerald und John Dos Passos“, Spr.: Dr. K. Deschner; Musikhochschule 20.00 Uhr:„Das FPräludieren und die Anfänge der Instrumen- talmusik“, Spr.: Prof Dr. Thrasybulos Geor- Siades; Schützenhaus 20.00 Uhr: Kreuz und quer durch Spanien“ mit Lichtbildern, Spr.: H. Kappes(T. V.„Die Naur freunde); Gewerk- a schaftshaus 19,30 Uhr:„Rentenversicherung J und AV“, Spr.: Reg.-Amtmann Herrmann DSB, Schulung und Bildung); Viktoriahotel 20.00 Uhr:„Reiseeindrücke von Westindien“, Spr.: E. Harre(Mannheimer Frauenring). 1 Wie wird das Wetter? 11 3 * 1 — Vorhersage bis Freitagfrüh: Meist stark bewölkt, anfangs noch dunstig bis neblig, örtlich zeitweise aufklarend. Am Don- nerstag Tagestemperaturen um b +2, nachts zum Freitag leichter Prost um—1 bis—2 Grad in der Ebene, im Bauland bis 4 Grad. Später wesentlich mil der und vereinzelt etwas Regen. Schwachwindig. Pegelstand des Rheins am 26. Januar: Maxau 602(—17), Mannheim 532(23), Worms 448(—24), Caub 442(25). a Fegelstand des Neckars am 26. Januaré Plochingen 182(10), Gundelsheim 220(40), Mannheim 530(25). * Allmählich milder g . 3689 Nr. (Ref gen Alle erk. erf. * 2 1 8 „ — 2 A merstag, 27. Je 1 Nr. 21/ Donnerstag. 27. Januar 1955 MOPGEN Seite 8 N a 3 2 20.30 Uhr, Vereinshaus auf dem Uebungsplatz 1 5 5 92 annnheimer ler 2 ict! 1Jermin-Kalender luient im Aken ele hause Die Dämme müssen verstärkt werden 6 Mannheimer Frauenring: Vortrag„Reiseein- ziehung und Unterricht. Sprecher Kapellmei- Polizei- Sportverein: Maskenball, 29. Januar, 5 en drücke von Westindien“, 27. Januar. 20 Uhr, ster Popelkea. 5 20.1 Unr. Turnmane TV. 1800 Stresemagenstr. Aber die Kosten lasten nicht auf der Stadt allein ü- Viktoriahotel; Spr.: Erika Harre. Sprechstunden der SpD: Am 28. Januar Volkschor Waldhok: 29. Januar, Lokal„Ber- en bo, Schulung und Bildung, Vortrag Reno 8 1 Lindenhof von 18 bis VVV In der Sitzung des Verwaltungsausschus- stärkt und an seinem Fuf oder auf der Krone j 4 r MdL W. Us 3 5: ing, 8. 2 f 85 5 0 5. en,.. 8 g 92 3 19.30 8 1 V'fIfr 29. Januar, 19.30 Uhr, Kegelbahn des Vereins. es erregten die von Stadtdirektor Elsaesser mit einem befahrbaren Weg versehen Wer de. Uhr, Gewerkscha s Spr.: Reg.-Amtmann at f Ott, un Sekretariat, K 4 13 55 0 Mannheimer Automobil-Club(ADAC): Kar- Sezosenen Folgerungen aus der Hochwasser- den muß. Auch die Rheindamm auf der Frie- 5 Herrmann. 5 1 i 0. 855 13, von 18.30 nevalistischer Abend. 29. Januar, 20.11 Uhr, Katastrophe Aufsehen. Bei ihm lag die tech- senheimer Insel muß einen auf halber Höhe en Handharmonika- Vereinigung Rheingold is 20 Uhr MdL A. Angstmann und Stadtrat 3 f 8 4 23 15 5 1 Karstadt: 5 Tanuar, W. Kirsch zur Verfügung. Viktoria-Hotel. 5 nische Leitung der Dammverteidigung gegen hinziehenden befestigten Weg erhalten. In 105 10 Uhr Vereinslokal.. J)JJ)ͤ. für Rasenspiele: Maskenball, 29. Ja- die steigenden Fluten. Seine Erfahrungen Anbetracht der Gefahren, die ein Damm- 5 2— 2 2 2 2 in Mannheimer Jugendbühne: Vorstellung für sammlung, 28. Januar, 19.30 Uhr,„Flora“, 1 4 5 W 1 und Folgerungen sind„aus erster Hand“ ge- bruch nördlich Sandhofen nach sich ziehen n geibe E im Nationaltheater, 30. Januar, 13.80 Lortzings trade. 33 5 8 Rheinauhafen“, schöpft und werden beachtet werden müssen. könnte, sind auch dort Verstärkungsmaß- 1 Uhr. Karten müssen bis 27. Januar, abends in 8 F Zusammenkunft mit Stengelhofstraſße 1. 5 Direktor Elsaesser sagte:„Während die nahmen unumgänglich. er den Zahlstellen abgeholt sein, in der Geschäfts- 3 5. 28. Ja- Jugendbund für entschiedenes Christentum: Organisation(des Hochwasserdienstes) keiner Stadtdirektor Elsaesser schätzt die da- m. telle der Theatergemeinde bis 29. Januar, Sport-Club 1910, Sätertal⸗ Maskenball jeden Freitag, 20 Uhr, Jugendbundstunde, großen Ergänzung pedarf, muß aber auf durch entstehenden Kosten auf mehrere hun- 1 1 Uhr. An der Theaterkasse keine Karten. 29. Januat, 20.11 Uhr, Lokal Zun Len E 10. Grund der bei diesem Hochwasser erworbe- derttausend Mark. Nach Paragraph 107 des 25 Arbeitskreis„Film und Jugend“: Film„Auf Obere Riedstraße. 5 2 5 Mannheimer Automobil-Club(ADAC): 2. 5 nen Erkenntnisse der Verbesserung der Wasserstragengesetzes sind die Kosten nicht r gdes Schicksals Schneide“, 27. Januar, 20.30 Uhr, T. V.„Die Naturfreunde“: Jahreshauptver- 19. April: Fahrt mit eigenen Wagen mach Dämme und deren Verteidigungsmöglichkeit allein von der Gemeinde zu tragen. Die Däm- 75 8 Alster-Lichtspiele. 2. e Januar, 18 Uhr, Aula der Sik- i 1 größte Aufmerksamkeit geschenkt Werden. me schützen auch hessisches Gebiet, so daß 8 D ertriebenen- kingerschule. Anschli bi* 5 ö f„„ 1 g 8 b 1 ....—. 8 117117... 705 eee 0 n ene i ,,, 8 al- Wir gratulieren! Georg Biedermann, Mann- recht großer Beträge möglich sein. 20h er au ie verschiedenen Flußbau- und 5 1 nente nge in N 5, 2 ab. Gar esel i 5555 heim-Feudenheim, Talstraße 71. wird 75 Jahre Wenn man bedenkt, daß wir diesmal noch. asserstraßenverwaltungen werden sich an Sowi! 8 e 7 penabend 3. Feb 5 5 Kap- alt. Johann Spreng, Hockenheim, Wilhelm mit genauer Not knapp davongekommen den Kosten angemessen beteiligen müssen, en T. V.„Die Naturfreunde“, Blumenau: Licht- 5. Februar, 20.11 Uhr. am gleichen Leuschner-Straße 7(früher Mannheim-Feuden- i l e 5. 6 pildervortrag von H. Kappes„Kreuz und quer Ort. 1 0 1 Sl n 775 5 1. sind, wird man auch für künftige Fälle gern wie das Gesetz es befiehlt. Eine kommende er durch Spanien“, 27. Januar, 20 Uhr, Schützen-„Grokageli!: Karnevalistische Sitzung, 29. leute Alfons und Paula Stegmeier, Mannheim die ausreichenden Vorkenrunden. trekken%% uns nicht unvorbereitet er haus. 5 5 anuar, 20.11 Uhr. Volkshaus Neckarau. Rheinau, Rotterdamer Straße g, haben silberne Stadtdirektor Elsaesser bezog in seine Aus- treffen. F. W. k. . Einführungs vortrag zum fünften Akademie- Verein für deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Hochzeit. Rose Kohl, Mannheim, Humboldt- führungen den Altrheindamm auf der Frie- 5 en Konzert, 27. Januar, 20 Uhr, Institut für Er- Rheinau: Mitgliederversammlung, 29. Januar, straße 20a, vollendet das 81. Lebensjahr. senheimer Insel ein, der„wesentlich“ ver-(Weitere Lokalnachrichten Seite 8) le, 0 2 5 genes 5 + Oval brippe ona rlältong zabletten Erhältlich in allen Apotheken 20 Tabletten nur DM 1.35. Bitte, verlangen Sie kostenlose Broschüre: Trineral-Werk, Mönchen 8 33 4 Bekanntmachungen „ e 5 9. 4 Gemeinde verordnung 0 . zur Bekämpfung gesundheitsgefährdenden Lärms 9 24 Auf Grund des 5 30 Bad. Pol. st, der 88 366 Ziff. 10, 367 Ziff. 83 und er 308 Zikl. 7 Strafgesetzbuch in Verbindung mit 6 1 Abs. 2 des Gesetzes n Nr. 23 über die Neuordnung des Polizeiverordnungsrechts vom 7. 2. 1946 e.(Reg.-Bl. S. 40) in der Fassung vom 2. 8. 1951(Reg.-Bl. S. 63) wird fol- 1 gende, mit Erlaß des Regierungspräsidiums Nordbaden Abteilung I, 1e„ Allgemeine und Innere Verwaltung vom 4. Januar 1955 für vollziehbar 1. erklärte Gemeindeverordnung erlassen. 5 8 1. „ Gebrauch von Rundfunkgeräten und Musikinstrumenten 8 1. Rundfunkgeräte, mechanische Musikgeräte und Musikinstrumente 2. dürfen nur in solcher Lautstärke benutzt werden, daß sie lediglich 1 von denen gehört werden können, für die der Empfang bestimmt 2 eee ist. Die Nachbarschaft darf nicht gestört werden. 1 0 1 e „ 2. Verboten ist der Gebrauch dieser Geräte und Instrumente auf 2 e eee 1 öfkentlichen Verkehrsflächen, in und auf öffentlichen Anlagen, Ver- i 1 75 i, 229 ö kehrsräumen und Verkehrsmitteln sowie in öfkentlichen Bade- 212: 55 4 f 05 5 anstalten und Strandbädern durch Verkehrsteilnehmer oder Be- 0. 9 sucher. Dieses Verbot gilt nicht für Rundfunk- bzw. Musikgeräte 1 und Musikinstrumente in geschlossenen Fahrzeugen, wenn diese Während des Gebrauchs nicht dem öffentlichen Verkehr dienen und . das Gerät oder Instrument im Freien nicht, störend hörbar ist. Die zuständige Behörde kann im Einzelfall Ausnahmen widerruflich Zulassen. 5 8 2. . Gebrauch von Lautsprecherwagen und Lautsprechern 1 Die nach 8 5 Straßenverkehrsordnung in der Fassung vom 24. 8. 1953 1 erforderliche Erlaubnis zum Betrieb von Lautsprechern, die sich auf 0 öffentliche Straßen und Plätze auswirken können, wird nur aus dringen- ö den Gründen und nur widerruflich erteilt. Solche Fälle können vor- b liegen: — a) bei politischen Versammlungen und Wahlveranstaltungen, 8 b) bei Ausstellungen, Märkten, Messen und Veranstaltungen, die ähn- 5 lichen Zwecken dienen, e) bei Sportfesten und sportlichen Veranstaltungen von besonderer 8 5 Bedeutung,. 8 — 4 d) bei kulturellen Veranstaltungen, 2 8 e) bei Benutzung von Lautsprecher wagen und Lautsprecheranlagen für 2 2 Zwecke des öffentlichen Dienstes. 2 8 8.3.— 5 f Benutzung oder Betrieb von Kraftfahrzeugen I 1. Bei Benutzung oder beim Betrieb von Kraftfahrzeugen und sonsti-— gen nicht ortsfesten Motoren hat jedes vermeidbare Geräusch zu D unterbleiben. 2 2. In Straßen, in denen sich Krankenhäuser, Entbindungsanstalten,— 25 Alters- und Siechenheime befinden, ist innerhalb der durch ent- N— — sprechende Hinweisschilder kenntlich gemachten Räume auch dann IJ. 2 2 besondere Rücksicht zu üben. Wenn keine Verkehrsbeschränkungen J— a durch Verkchrszeichen angeordnet sind. JD—— ö 8 4. N. 5 Lürmentwicklung beim Be- und Entladen von Fahrzeugen J 2. 2 5 Beim Auf- und Abladen sowie bei der Beförderung von Gegenständen VJ— 1 auf oder an öffentlichen Straßen sind geeignete Vorkehrungen zu treffen, IN— 2 J 7 um übermäßige Störungen durch Lärm zu vermeiden. N 1 S 5. 9 5 D D 8— D * 3. 8 2—. Lärmendes Anpreisen von Waren V—— 0 1. Das Anpreisen und Anbieten von Waren aller Art oder von Dienst- J 7 leistungen sowie die Bekanntgabe von Verkaufsgelegenheiten und 2 5 anderen geschäftlichen Mitteilungen in offenen Hauseingängen, Hauseinfahrten, Vorgärten und Hofräumen durch Ausrufen oder in 3 sonstiger lärmender Weise sind verboten. 2.§ 42 Abs. 2 StVO, der das Ausrufen und Anbieten gewerblicher ö Leistungen von Waren und dergleichen(Anreisen) auf der Straße verbietet, ferner 5 42 Abs. 3 StVO(Zulassung bestimmter Ausnah- ö men) bleiben dadurch unberührt. 8 9 6. 1 Veranstaltung von Feuerwerk, Abbrennen von Knallkörpern 5 1. Wer Feuerwerk veranstalten will, bedarf der Erlaubnis der zu- a ständigen Behörde. . 2. Die Erlaubnis wird im Einvernehmen mit der Feuerwehr und nur 5 dann erteilt, wenn gewährleistet ist, daß a a) das Feuerwerk höchstens 30 Minuten dauert, ö b) sogenannte Kanonenschläger nicht verwendet werden, „ e) die Veranstaltung bis 22 Uhr, im Juni und Juli bis 22.30 Uhr beendet wird. 3. Die Verordnung des Innenministeriums Baden- Württemberg über den Verkehr mit pyrotechnischen Gegenständen vom 7. 5. 1953 mit Anlage(Gesetzblatt für Baden- Württemberg Nr. 11 S. 68 ff), ferner tlie dazu ergangenen allgemeinen Vorschriften vom 9. 6. 1953(Gem. Amtsbl. Nr. 11 S. 170 ff) bleiben hiervon unberührt. Jugendlichen unter 18 Jahren ist das Abbrennen und Abfeuern anderer als der — 1* nach diesen Vorschriften erlaubten Knallkörper(Feuerwerksspiel- Waren der Klasse 1 z. B. Zündblättchen, Zündbänder, Zündringe N und Knallbonbons) verboten. 8 7. Ausklopfen von Einrichtungsgegenständen 1. Teppiche, Decken und andere Einrichtungsgegenstände dürfen auf oder an öffentlichen straßen und Plätzen überhaupt nicht, im übri- N NN gen aber nur an Werktagen von 9 bis 11 Uhr, freitags auch von 16 de s bis 19 Unr geklopft werden. Hierfür besonders vorgesehene An- 5957⁵9 Ned lagen sind zu benutzen. ee ö 2. Auf Dächern oder offenen Balkonen sowie aus geöffneten Fenstern * und Türen ist das Ausklopfen dieser Gegenstände verboten. 3. Bei Neubauten oder Wiederaufbauten sind Anlagen zum Teppich- 6 klopfen so anzubringen, daß die Anwohner und der öffentliche Ver- kehr nicht durch Staub oder Geräusch bélästigt werden können. 8 8. Ruhestörende Betätigung zur Nachtzeit 1. Von 22 bis 7 Uhr sind Betätigungen verboten, die die Nachtruhe stören können. 2. Geräuschvolle veranstaltungen, die in Wirtschafts- oder Privat- gärten oder in anderen nicht geschlossenen Räumlichkeiten abge- Balten werden, sind um 23 Uhr einzustellen, wenn durch sie ein 2 im öffentlichen Verkehrsraum vernehmbarer Lärm entsteht. Das N Y gleiche gilt für das Musizieren auf öffentlichen Straßen, insbeson- D J dere bei Aufzügen. V J 3. Die Polizei kann in besonders begründeten Fällen Ausnahmen von 5 D J 1. den Verboten nach Abs. 1 und 2 zulassen. V J 155 T Straf vorschriften D VJ Wer gegen diese Verordnung verstößt, wird mit Geldstrafe bis zu S D J 150 Dr oder mit Haft bestraft. D AJ 1 8 10. 8 8 5 5 Verhältnis zum Bundes- oder Landesrecht 2 AJ. ö Die sonstigen Vorschriften, insbesondere soweit sie dem Bundes- oder. N f Landesrecht angehören, bleiben von dieser Verordnung unberührt. 8 JD 111, 9„ 5 Schluß bestimmungen. ,,, 2 7 Diese verordnung tritt am Tage ihrer Veröffentlichung in Kraft. 2 5, 7 9 Mannheim, den 27. Januar 1935. 5,, 0, Der Oberbürgermeister 2 22 ,. Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH ver- Sibt folgende Arbeiten: 1. Lieferung und Montage von Personenaufzügen für die Wohnbauten „Allbuckel“, Punkthäuser, 2. Dachdeckerarbeiten für die Wohnbauten„Aubuckel“, Duplexhäuser, 3. Fliesenarbeiten für die Wohnbauten Waldstraße. 5 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Ge- 1 4 schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft(Auskunft), Max- g Joseph- Straße 1, abgeholt werden. 5 1 Mannheim, den 28. Januar 1955. 20 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. Schlachthof Freibank. Freitag, den 28. Januar 1955, von 7.30 bis 10.00 Unr Verkauf auf Nrn. 5011000. . wertvollsten Qudlitätskamera Kd mer d Tabs c h Telefon 5 24 46 b. 524% 2 5 8. 8 5 N 8.. 5 5. 85 2— N 8 8 8 e 8. 5* 5 8 N 5 ee Seite 8 D R E 1 5 LA N D E R 5 2 E ITE Donnerstag, 27. Januar 1955/ Nr. 21 Nr.! eee B EN-MURTIEMIBERCG Hans Bleher war der letzte von Gruorn 3 V Weil die Welt nicht abrüstete, steht auf der Alb ein totes Dorf— Krieg im tiefen Frieden Rheinland-Pfalz lehnt ab Buchen. Ein 48 Jahre alter Jugoslawien- Reutlingen. Im Frühjahr suchen die Schä- weise abgetragen und die Wasserleitung zer- Staatsdomäne durf iter sei beit 1 i e neue 1 L e eee 80 nach fast zehnjähriger rus- fer auf der Schwäbischen Alb bei Münsin- stört. Bleher, der gelernte 55 3 ö e i 3 3 3 A . 5 5 5 8 5 in gen vergebens nach der Herberge, in der sie Schlosser, Schreiner, Glaser, Zimmermann, Familien, im Frühjahr 1954 war er mit sei- serslautern und Kusel hat der Minister- 90 3 5 2 3 8 8 rte, 11 den vergangenen Jahren immer ihre Klei- Maurer und Installateur in einer Person. Der ner Frau allein. Die letzten Monate, so er- präsident von Rheinland-Pfalz, Peter Alt- als ee 3 5 2 5 3 e Das Dorf Gruorn ist end- Robinson des zwanzigsten Jahrhunderts zählen die beiden, waren die schlimmsten. meier, in einem Schreiben an den franzö- sinds, 9 0 8 5 57 2 eu 5 5 5 S0 18 menschenleer. Auf den Landkarten ist braucht nicht auf eine ferne Insel verschla- Die Panzer hatten die Wasserleitung zusam- sischen Landeskommissar abgelehnt. Nach Eress 3 8 88 2 3 1 8 7 150 48 8 2s schon lange nicht mehr vermerkt, 5 gen zu werden: In der Heimat, im eigenen mengefahren. Das Wasser mußte von weit Prüfung der Anforderung der amerikani- er 5 5 1 dach noch mindestens Die letzten. für die das Glöcklein in der Dorf, kann er so allein sein wie in der Wild- her geholt werden. Immer öfter mußten die schen Streitkräfte und einer Besichtigung den ekannene. 5 den Abschied läutete, waren die nis. beiden vor den herumschwirrenden Kugeln der in Frage kommenden Grundstücke 1 7 4 Zwei Kinder verbrannt 5 e ute Bleher. An der Grenze zum Alter Zuerst war es mit den militärischen und Granaten Schutz suchen, Einmal drehte könne er der vorgesehenen Verwendung ster Wittensweller, Bel einem Brand in einem 155 n 58 8 ünken ste eule blech ihr Uebungen nicht so schlimm.„Wir hatten noch ein Panzer das Geschützrohr mitten auf die nicht zustimmen. Darüber hinaus müsse er 1 Dachstock eines Wohngebäudes in der Ge- 80 Welte 1. und eine schöne Zeit damals“, sagt die Frau Stube mit Nachdruck Einwendungen gegen diese i meinde Wittensweiler im Kreis Freuden- R 555 5 1 5 2 5 heute. Die Hoffnung, Gruorn würde eines Im Dorf sah es aus wie nach einem Bom- Absicht erheben, Es handele sich fast durch- 05 stadt sind zwei Kinder ums Leben gekom- Cantet e b 5 5 Tages doch wieder angesiedelt werden, benangriff. Allein das Hanne-Jchann-Haus weg um beste Ackerflächen, die bereits mit 0 u 1. men. Der Brand. der aus noch nicht geklär- mir 5. 5 8 135 8 5 wuchs, und Hans Bleher machte sich daran, war noch einigermaßen unbeschädigt. Und Wintersaat bestellt seien, und Wiesen. geit ter Ursache ausbrach, fand in dem Holz- 8 b 8 25 3 ande einen Heimattag zu organisieren. Alle Gruo- deshalb kamen abends, wenn die Schießerei Ri e 1 1 Sebälk des Dachstockes reiche Nahrung und 3 3 5 5 1 3 ner sollten noch einmal in ihr Dorf kommen. aufgehört hatte, die Schäfer aus der Gegend. een er angeklagt 8 7 5 Sriff rasch um sich. Dabei kamen die beiden Ge 9 8 1a 5 von 5 Damals, 1950, sagte der schwerfällige Mann Dort war es warm, dort gab es Kaffee und Oppenheim. Vor dem Erweiterten Schöf. vor Finder, ein drei Jahre altes Mädchen und 5 Von seinem Ce- zu seinen Landsleuten:„Wir wollen am heu- Eier, und im Stall konnten sie sich ihre fengericht Oppenheim hat der Prozeß gegen Was em Lierjähriger Junge, in den Flammen um. 12 Far e das die 700 Seelen d tigen Tag all des Schwere und Herbe ins Kleider trocknen. Aber dann war auch das den ehemaligen Bürgermeister von Gimbs- 000 Die Kinder befanden sich allein in dem Zim- eg o de 858 855 55 1 8 Meer der Vergessenheit senken und nicht an vorbei. heim besonnen. Ihm werden zahlreiche Un- e mer. Die Mutter war zu Einkäufen Tru 8 e— 8 1 8 eden Ruinen unserer Häuser stehen bleiben, Als die ersten Schneeflocken fielen, dach- terschlagungen im Amt vorgeworfen. Für 110 unterwegs. Der Sachschaden beträgt etwa 2 nssblatz, die Häuserreihen stell- aus denen dereinst wieder neues Leben em- ten sie mit Schrecken an den letzten Winter den Prozeß sind sieben Verhandlungstage 1 20 000 Mark. Bau Knete ür eb ne dune. Die porsteigen möge“. zurück. Drei Wochen waren sie damals ein- vorgesehen. Die Verhandlung mußte jedoch 5 Neckarkorrektion notwendig ten sich 3 1 5. 5 855 Es kam anders. Die militärischen Uebun- geschneit, und niemand hatte sich um sie ge- bereits am ersten Tag ausgesetzt werden, da sicht bur Nur e Ne el 3 1255 5 urde nicht gen wurden häufiger. Daß die Welt nicht ab- kümmert. Der Mann war krank, noch vom der Verteidiger im Auftrag seines Mandan- WOr eee 3 1585 1 eckar- 85 ge ru 2 5 3 5— 25 rüstete, bekamen auch Hans Bleher und sein Krieg und Gefangenschaft her. Und deshalb ten den Gerichtsvorsitzenden wegen Be- Zäh 3 5 5 a f 8 ir das Geld abu Ppenübunssplätze sind Dorf Gruorn zu spüren. Im Frühjahr 1951 sagte er:„Jetzt gehe ich“. Als die Lastwagen fangenheit ablehnte. Das Gericht beschloß, e e 2 1 2 Hans Bine Rat* kam dann die Anweisung vom Innenmini- kamen, läutete das Glöcklein wie damals, den Antrag der Strafkammer des Landge- 8 1. eee ee 5 1 1 sterium, das Dorf müsse endgültig geräumt beim ersten Auszug, und wie am Heimattag. richts Mainz zur Entscheidung vorzulegen. d N 75 725 Flüchtlingsnot im 1 5 8 88 14 werden, weil man die Verantwortung nicht Arbeiter aus der benachbarten Domäne Schwere Bluttat di 8. Falch Feen 9 wurde groß und mehr übernehmen könne. schickten ihren letzten Gruß. i 1 Erhöhung einer Ufermauer, die Vertie- größer— kündigte man ihm und anderen 8 5 5. l 55 Landstuhl. In der Gemeinde Bann hat kung des Flußbettes und die Verlegung der Leuten aus Gruorn von einem Tag zum an- Eine Familie nacli der anderen zog wie- Jetzt ist das Dorf tot. Die Panzer können sich eine schwere Bluttat ereignet, deren Strömung. 5 Wasserwirtschaftsamt Tü- deren. Seht, wo ihr bleibt, hies es. Und die der fort. Nur Bleher blieb; als Feldhüter der das Hanne-Johann-Haus zusammenschießen. Motiv wahrscheinlich in grenzenloser Eifer bingen Wird gegenwärtig ein Plan ausgear- Gruoner erinnerten sich ihrer Heimat. 21 Fa- sucht zu suchen ist. Beim Verlassen eines A . 9 eee des 3. 1 damals, 1947, wieder zurück. D W h d 1 8 t 5 f 8 h 88 155 9 1185 e 0 im Gebiet von Rottenburg mit einem Kosten- Man hatte ihnen gesagt, der Krieg sei zu antsskunden hatte. überfielen zwei bisher l aufwand von 300 000 Mark vorsieht. Ende. Und sie glaubten, die Schießerei sei 28 0 nungs eI2Z1 verringer 810 7 755 e Männer einen 21jährigen mer 33 auch zu Ende 5 3 t. 7 5 IIsarbeiter aus Bann. Sie brachten ihm mit 1 8 e e f. 791 badisch- württembergische Gemeinden ohne Wohnungsfehlbestand ae Dieser e Gebesee belic e Stiche 8 . dene Truppenübungsplatz. Statt der deutschen Stuttgart. Vom Statistischen Landesamt nungsverhältnisse gegenüber September 1. die Lunge bei und flüchteten dann. Schel- von . 5 85 5 2 Soldaten robbten Poilus auf den Wiesen, wurden die in den einzelnen Gemeinden 1950, dem Zeitpunkt der letzten Wohnungs- ler mußte ins Landstuhler Krankenhaus 1860 en auch außer er bekannten und französische Panzer zermahlten die Stra- vorhandenen Haushalt d Wohnun- zählung, geht schon d h daß da- inzeliekert werden.„ Pla KEinzigtäler Erzprovinz im mittleren Schwarz- g 1 hi 501 18 uuzen zun onmnun V 8 g f 25 1 5 Wald Uranvorkommen in Südbaden fest-. Immerhin gab der französische Kom- gen gegenübergestellt, um auf diese Weise mals nur 165 Gemeinden im Gebiet des heu- Finanzamt als Prinzentöter gev dier mandant einigen Deutschen die Erlaubnis, ein objektives Bild des Wohnungsfehl- tigen Landes Baden- Württemberg kein Ahrweiler. Die vom„Bazillus G kon 3 l 3 ch eines der am wenigsten zerschos t 8 N ungsdeflzi 1 isticus“ 0 5 5 wee 8 rschossenen bestandes zu erhalten. Danach gab es Ende Wohnungsdeflzit aufwiesen. Der Wohnungs- listicus“ angesteckten Narren des Kreises N ease en Häuser auszusuchen und herzurichten. 1953 in Baden- Württemberg 791 Gemeinden, fehlbestand in den 2592 Gemeinden, in Ahrweiler machen sich, wie in der Kreis- küh Fbrmineralien ate t, die 2 Und da zeigte sich, was in Hans Bleher in denen nicht mehr Haushalte als Wohnun- denen mehr Haushaltungen als Wohnungen stadt bekannt wurde ernste Gedanken dar- S430 eee 5 9 und seiner Frau steckte. Das Hanne-Johann- gen vorhanden waren, so daß hier also von vorhanden Waren, belief sich Ende 1953 auf über, wie sie zu Karnevalsprinzen kommen Stad Z n Haus, das sie bezogen, hatte keine Fen- einem Wohnungsmangel nicht gesprochen insgesamt 241 700. Gegenüber September sollen. Es hat sich herumgesprochen, daß das tige eee Kobelterz ster und Türen mehr, das Dach war teil- werden konnte. Die Verbesserung der Woh- 1950 ergibt sich damit eine Verringerung des Finanzamt sich die Kandidaten besonders Fa; grube Uranerze festgestellt.. Wohnungsdefizits um 96 000 Wohnungen. e ee unter die Lupe nehmen will. 5 der 5 5 5 8. 8 5 5 g Hiervon scheuen die Karnevalisten, die Zwar ste Jugendliche Münzfälscher„* L Das Institut für Südwestdeutsche Wirt- H 17 00. 1. 5 g g 5 5 1 ch schaftsforschung stellt hierzu fest, daß die umor verstehen, aber einen kritischen Blick Tal 8 222 ene ieren im Alter D E etrüger Vers wanden 8p urlos Gesamtzahl der Normalwohnungen in Ba- rie eee gerne sehen, zu- ö Ses . 1. und die Betrogenen sollen jetzt die Zeche zahlen den Württemberg von 1980 bis 1253 um yereine 04 in 88088 eee 5 n Xr. 5 5 231 000 zugenommen hat. Wenn der Woh- 5 5 ges 1 eee ee 3 Meisters und Kaiserslautern. Obwohl sie bereits einen an sich von den unterlegenen Unternehmern nungsfehlbestand sich nur um 96 000 verrin- 9 5 5 tre N 1 e 8 5 1 5 25 Lohnverlust von 500 000 Mark erlitten haben, zu zahlen wären, einzutreiben, wisse aber gert hat, so liegt dies darin begründet, daß Drei Tote bei Zusammenstoß ein h 8 5 5 eke 75 18 9 sollen westpfälzische Bauarbeiter nun auch keinen Weg, um die Urteile zu vollstrecken. sich die Zahl der Haushaltungen infolge des Bernkastel. Drei Menschenleben forderte 5 ar ks* 8 2 e N die Gerichtskosten für bei den Arbeitsgerich- Wie Küchel sagte, haben die von ihm ver- Bevölkerungswachstums und der Familien- ein schwerer Verkehrsunfall auf der Straſle 8 auch, ein falsches Füntmarkstück in ihrer s 5 tretenen Kläger von rund 900 000 Mark ein- Neugründungen in dieser Zeitspanne um zwischen Graach d Wehl pril f Heimatgemeinde beim Einkauf von Schoko- ten gewonnene Prozesse gegen ihren ehema-. i 1 e 8 a 8 geklagten Forderungen bis jetzt erst Nach- 135 000 oder 7 Prozent vermehrte. Kreis Bernk f 1 1 15 lade in Zahlung zu geben ligen Besatzungsbauunternehmer tragen. Wie 1 aste bei dem ein Beiwagen 8g Zu g 3 A ent ter. zählungen über 400 000 Mark erhalten. Die Wenn man eine Bevölkerungszunahme kraftrad in voller Fahrt mit einem ent- Letzte Hofdame der Zarin gestorben e. restlichen 500 000 Mark seien nicht mehr um rund 150 000 Personen im Jahr 1954 an- gegenkommenden Motorrad zusammenstieß. im Aaschluf an ein feier serslautern, Ludwig Kd el am Mitt- einzutreiben, da es die Hauptschuldner Vor nehme, so werde auch der Neuzugang der Beide Fahrzeuge gerieten in Brand. Der em in der Kaibelisen Sta Woch mitteilte, versuchten die Arbeitsgerichte gezogen hätten, spurlos zu verschwinden. im vergangenen Jahr fertiggestellten Woh- Fahrer des Beiwagenkraftrades und der 1 farcke in 81 Engen Würd 12 5 e— sie tragen im Gesuche um Niederschlagung von Verfah- nungen nur stark zur Hälfte der weiteren Soziusfahrer des Motorrades waren auf der An nie der 1 Zarin, Herze ii ns l bis zu 3000 Mark durch Pfän- renskosten an den Präsidenten des Landes- Verringerung des Wohnungsdeflzits zugute- Stelle tot. Der Fahrer des Motorrades erlitt ges Michailonma zu Mecklenburg, die in Sig- dungen eineutreiben, Diese Felgen des So- arbeitsgerichts seien abschlägig beschieden kommen, Der Wohnungsfehlbestand in Ba- schwerste Verletzungen, denen er später er- get een nach kurzer Krankheit 62 Le zialskandals im westpfälzischen Besatzungs- worden, und der Rechnungshof von Rhein- den- Württemberg dürfte infolgedessen Ende lag. Eine im Beiwagen sitzende Frau blieb bensjahr gestorben war, in der fürstlichen bau hätten bei den Betroffenen Srößtes Be- land-Pfalz habe ebenfalls Bedenken dagegen 1954 weniger als 200 000 Wohnungen betra- unverletzt, während der Soziusfahrer des 89 Mausoleumskapelle aufgebahrt. An den fremden hervorgerufen. Der Staat bemühe erhoben. Der DGB will nun mit den zustän- gen, sofern man die Zahl der Haushaltungen Beiwagenkraftrades eine Gehirnerschütte- 28 r erlenkeiten nahmen gußer den sich zwar darum, die Verfahrenskosten, die digen Ministerien verhandeln. der Zahl der Wohnungen gegenüberstellt. rung erlitt. 5 5 Ve Mitgliedern der herzoglichen Familie zahl- N 250 000 NM a i er ark Hochwasserschäden M. reiche Angehörige des deutschen Hochadels 71 5 tell i Aus der Hessischen VNacbarschaff be e de ee e l 2 5 nen Bevölkerung von Cochem werde 8 5 Schwelendes Bergwerk Schulen der Frankfurter Innenstadt der Nicht ohne Lehrkräfte ausreichend Heizungsmaterial zur Verfügung tre alljährlich die e Darmstadt. Die 1917 an der Strage Darm- Unterricht aufrechterhalten wird, werden wiesbaden. An den Karnevalveranstal- Mae e en e e e 45 ren i der stadt- Dieburg aufgeschlossene Braunkoh- Schulen in Höchst, den westlichen Vororten tungen der i alen an en 1 trocknen zu können, hat 15 Preiländerecke vereint, findet in diesem leugrube, Prinz von Hessen“, die nach dem und den Stadtteilen südlich des Maines ge- Jugendliche vom 16. Lebensjahr an teilneh- helm 8 85 e eee„ F 55 i ersten Weitkrieg wegen Unrentabilität still- schlossen. men, bestimmt der Mini 1. Erzi VV re am 15. Mai statt, Er soll besonders 8 5„ zumt der Minister für Erziehung Besuch des R 5 1 N N gelegt wurde und seitdem apgesoffen ist 1 8 1 1 1 1 5 55 etlerunse präsidenten Wurde 1 Stlich begangen werden, weil sich vor zehn rennt 9 1 78 N 65 und Volksbildung in einem Erlaß. Pie Teil- bekannt, daß sich der Schaden in Cochem Jahren die Freunde des alemannischen Dich- 3 vermu lich in der Tiefe schon seit 1 5 nahme an diesen Kostümfesten, die vor- auf 5 250 000 Mark beläuft. In 365 Häu- ters aus der Schwelz und Deutschland zum langem. Am Ufer des heutigen Jeiches, der Rheinblitz“ eriet in B d nehmlich von Schülern selbst getragen ser, 146 Wohnungen, 29 8 35 Gast- be ersten Hebeltag zusammenfanden. Einer der durch das Grundwasser Sntstand, quillt seit 1. 8 ran werden sollten, sei selbstverständlich völlig ell und 43 Werkstätte 5 di 77 t a Höhepunkte wird die festliche Verleihung Wochen wieder deutlich sichtbar Dampf aus Hanau. 50 000 Mark Sachschaden entstand freiwillig. Die Veranstaltung könne nur eingedrungen Die e 3 41 des Hebelpreises sein. Wie der Hebelbund der rissigen Erde. Man glaubt, daß es sich am Diesel triebzug„Rheinblitz“ Dortmund— stattfinden, wenn auch ein großer Teil des Gesellschaft hat beschlossen, den Ros— mitteilt, hat Ministerpräsident Dr. Gebhard um ein schwelendes Braunkohlenfeuer han- München. A 1 8. 5 15 Lehrerkollegiums bereit sei, sich zu betei- g 551 e 5 lie eine Teiinaduße Zug sagt„ e e Auf der S recke Zwischen Frank 8 f tagszug ausfallen zu lassen. Die Gesellschaft N B tenf ndli h 4 der Wasserspiegel des Teiches senkte und Turk Ort und Hanau geriet vermutlich die 2 hatte diser Prunkvolle Umzüge Veranstaltet 80 eamtenfreundlicher Räuber die obere Braunkohlenschicht freilegte. Die Oelwanne eines Personenwagens des Zuges Füchse und Dachse abgeschossen 1970 7 V de Lörrach. Ein bewaffneter Räuber überfiel Entstehung des Feuers ist rätselhaft, kann in Brand. Ein Streckenposten, der kurz vor Kassel. Im Zuge der Bekämpfung der ein besonderes Gepräge gegeben. 1 dle einsam gelegene Bahnstation Hasel an nach Meinung von Sachverständigen aber Hanau-Wilhelmsbad die Flammen und die Tollwut wurden im vergangenen Jahr rund lͤ! III n der Strecke Schopfheim— Wehr in Oberbaden bereits durch Druck hervorgerufen sein. Die starke Rauchentwicklung bemerkte, alar- 10 000 Füchse und Dachse in Nordhessen ab- f 85 und erbeutete 60 Mark aus der Bahnhofs- Grubenverwaltung und die Stadt Darmstadt mierte die Behnhofsleitung, die den mit geschossen und rund 100 000 Marie Abschuß- Auf dem Fernsehschirm N 1 8 10 Räuber hatte jedoch Verständnis erwägen, das Ufer des Teiches unter Wasser 120 km/st fahrenden Zug zum Halten Prämien gezahlt. Während die Tollwut in Donnerstag, 27. Januar. Ur die Sorgen des diensttuenden Beamten zu setzen und so das Feller zu 16schen. brachte. Das Personal des Zuges und des den meisten nordhessischen Kreisen zum 16.30 Kinderstunde und lieg ihm auf dessen Wunsch einige 15 Speisewagens versuchte zunächst, mit Hand- Stillstand gekommen ist, tritt sie im 17.00 Wir helfen suchen Kleine Münzen zurück, damit der Beamte am Schulen geschlossen feuerlöschern, Kaffeekannen und Eimern Kreise Waldeck besonders stark unter den 17.10 Moderne Sachlichkeit und Wohn- nächsten Tag beim Fahrkartenverkauf Wech- Frankfurt. 15 Frankfurter Schulen wer- den Brand zu löschen, Knapp zehn Minuten Haustieren auf. Wie im Vorjahr so wird Kultur a f 9 0 1 zur Verfügung habe. Auf einem den für zehn Tage geschlossen, weil die später traf die Hanauer Feuerwehr ein, die auch in diesem Jahre zur Eindämmung der 19.00 Die Münchener Abendschau(nur 5 otorrad Konnte der Dieb unerkannt ent- Hälfte der Schulkinder an der sogenannten das Feuer erstickte. In einem Abteil ist die Tollwut eine Abschugprämie von 10 Mark 20.00 uber Sender Wendelstein) i 8 8 Die Polizei leitete eine Großfahn-„falschen Grippe“ erkrankt ist, teilte das Polsterung vollständig verbrannt und die pro Fuchs oder Dachs durch die staatliche 20.30 1 7 8 ein. Frankfurter Schulamt mit. Während in den Decke des Wagens zum Teil angesengt. Veterinärbehörde gezahlt. 21.50 Winter inn Bergwald .. 80 H. 5 Si Anzeigen fur die f f Vetschiedenes 5 A 5 13 n — Ams 98• Meiger pflege Schmitt N 0 2 andert, bügelt, repariert, reinigt 55 A t 5 u. kunststopft Damen- u. Herren- 27 II 8 5 E 2 2 kleidung. L 14, 19, Telefon 4 47 64„ 5 Masken-, Brautkleider: verlein a 55 am 29. Januar 1955 bitten wir strickapparat TRICOREx.— Jeden Chamissostraße 1 part. Tel. 5 14 96. Behandlung von 80 bis spätestens 6 2„ 1, 5, KG Uf ges ue he Nervös gestört. Maut 258 8„Mannheim. 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Januar“ sind, unter denen am Sonntag der Große Preis von Buenos Aires die argentinische Grand Prix-Saison beschließt,. bestehen über den Wert dieser Prüfung keine Zweifel. Denn Mercedes-Benz, das erneut Weltmei- ster Juan Manuel Fangio, Karl Kling, Stir- ling Moss und Hans Herrmann einsetzt, hat vor der gewaltigen Zuschauerkulisse des Autodroms nicht nur erneut seine Klasse zu beweisen und das Vertrauen der Argentinier zu rechtfertigen, sondern schickt auch gleich- zeitig den neuen 3-Liter-Motor in eine Prü- kung, die weitgehenden Einfluß auf die wei- tere Entwicklung hat. Maserati, Gordini und vor allem Ferrari mit den 3- und 4,5-Liter- Wagen haben nicht nur die bedeutend schwereren Motoren, sondern haben auch eine Scharte auszuwetzen, die sportliche und vor allem auch weittragende wirtschaft- liche Folgen nach sich zog. Trotzdem kann Mercedes sehr zuver- sichtlich in diesen Kampf gehen. Denn ob- wohl diesmal(in zwei Läufen zu je 150 km) Zähigkeit und Stehvermögen der Fahrer selbst nicht auf die Probe gestellt werden, wie in jener„Sonnenschlacht“, so wird auch diesmal das fahrerische Können eine große Rolle spielen. Ganz abgesehen von dem überragenden Fangio bewiesen Moss, Kling und Herrmann, daß sie selbst einen Gon- zales nicht zu fürchten haben. Und wenn auch Dr. Farina, Trintignant, Behre, Mieres, Mantovani, Musso und Bayol nicht unter- schätzt werden dürfen: Lancia fehlt, und damit Exweltmeister Ascari als schärfster Konkurrent. Im übrigen aber gehen alle Fahrer mit dem gleichen Handicap in dieses formelfreie Rennen; denn der Circuit Nr. 3, der mit seinen 4,706 km noch kurven- und trickreicher als die„Nr. 2“ ist, wird in diesem Jahre zum ersten Male überhaupt befahren. Es dürfte darauf ankommen, welcher Wagen der wendigste sein wird! Obwohl man nach wie vor besonders den feuerroten Ferrari für wendiger und leichter als den Silberpfeil hält, hat die Abmagerungskur reiche Früchte getragen, Der Mereedes-8- Zylinder wurde bedeutend schneller, er hatte keinen Ausfall durch technische Feh- ler zu verzeichnen und sollte mit dem kür- Waldhof in Straubing vor schwerer Aufgabe Wiecle Jülirungswechsel in det 2. Liga? Auswärtsspiele von Aschaffenburg und Ulm/ 1860 München spielt zu Hause Es ist schwer, für die Kämpfe am kom- menden Sonntag eine Prognose zu stellen. Die Begegnungen und die Platzverhältnisse lassen viele Wenn und Aber zu. Während von den Mannschaften in der Spitzengruppe 1860 München den Vorteil des eigenen Platzes hat, sind die Verfolger darauf an- gewiesen, auswärts zu Pluspunkten zu kommen. Und dies kann oft daneben gehen. Kann 1860 München alleiniger Tabellen- führer werden? Die Antwort wird in Darm- stadt gegeben. Dort empfängt der SV Darm- stadt 98 Viktoria Aschaffenburg. In derzei- tiger Form ist Aschaffenburg zwar hoher Favorit, doch man darf nicht vergessen, daß den Gastgebern das Wasser bis an den Hals steht, Sie nehmen zur Zeit den vorletzten Pabellenplatz ein. Vielleicht raffen sie sich gegen den Tabellenführer noch einmal auf. Die Münchener können auf eigenem Platz gegen den ASV Cham antreten. Im Vorjahr trennten sich beide 0:0. Doch diesmal wird ein Löwen-Sieg erwartet, auch wenn Cham In der 1. Amateurliga: Mur drei Absteiger! Das heikle Abstiegsproblem in der ersten Amateurliga Nordbadens wurde in den gestrigen Abendstunden einer Lösung näher geführt, als die Vereinsvertreter sich auf der Sportschule Schöneck erneut mit 17:0 Stim- men für die normale Abstiegsduote(drei vereine) aussprachen. Verbandsvorsitzender Meinzer sicherte zusammen mit anderen Vor- standsmitgliedern eine baldige Beschlußfas- sung des Vorstandes im Sinne dieses An- trages zu. In der kommenden Spielsaison soll das Spielsystem einer gründlichen Aenderung unterzogen werden. Rösch Schnellster in St. Moritz Bei den Trainingsläufen zu den Vierer- bob-Weltmeisterschaften in St. Moritz fuhr Hans Rösch am Mittwoch mit 1:18,04 Min. die bisher schnellste Trainingszeit und er- reichte damit fast den Bahnrekord(1:16, Min.). Die zweitschnellste Zeit fuhr Franz Schelle mit 1:18,23 Min., dicht gefolgt von dem Schweizer Franz Kapus, der die Strecke in 1:18,26 Min. zurücklegte. Damit dürfte feststehen, daß Rösch und Schelle Deutsch- land bei den Weltmeisterschaften vertreten. durch einen 9:1-Sieg über Hanau 93 auf- horchen lieg. Von den Verfolgern der Spit- zenreiter dürfte UIm 1846 diesmal die leich- tere Aufgabe haben. Die Ulmer treten beim 1. FC Bamberg an, der in der Vorrunde mit 1:6 das Nachsehen hatte. Den SV Waldhof erwartet am Sonntag eine schwere Aufgabe. Auf den elften Platz haben sich die Mannheimer durch das 2:0 über Darmstadt 98 vorgeschoben und soll- ten damit endgültig von allen Ahstiegssor- gen befreit sein. Aber ob es gelingt, beim TSV Straubing weiter Boden gutzumachen? Bereits ein Unentschieden wäre für Hof beim FC 04 Singen und für den 1. FC Pforzheim bei der SpVgg Weiden ein Er- folg. Der VfL Neustadt, der in letzter Zeit stark nach vorn drängte, will seinen sech- sten Tabellenplatz weiter ausbauen, Ob ihm dies aber beim Schlußlicht ASV Durlach ge- lingen wird? Gerne würden die Durlacher die rote Laterne abgeben. Wenn sie wieder mal zwei Punkte auf ihrem Haben-Konto anschreiben wollen, müßte dies am Sonn- tag versucht werden, Kaum eine Chance ist dem Karlsruher FV beim SV Wiesbaden einzuräumen. Offen erscheint die Partie zwischen dem FC Hanau 93 und dem FC Frei- burg. Beide mußten am vergangenen Sonn- tag Federn lassen. 1. Amateure: Lokalkampf Friedrichsfeld— VfL Neckarau zeren Radstand auch wendig genug sein, in diesem„Sprint“ die Oberhand zu behalten. Vor allem deshalb, weil die italienischen Wagen in diesem Kurven-Labyrinth kaum in der Lage sein werden, ihre höhere Ge- schwindigkeit voll auszuwerten! Mercedes hat sich überaus sorgfältig vorbereitet. Von der Erfrischung über die Abschirmung der Wagen-Hitze bis zum Ver- halten des Wagens bei dem stärkeren Motor überließ man nichts dem Zufall. Aber — die Favoritenrolle ist schwer zu tragen. Denn diesmal haben die Italiener nichts zu verlieren— und alles zu gewinnen! Und gerade sie haben immer wieder bewiesen, wie ausgezeichnet sie als„Sprinter“ sind! Trotzdem darf man mit einem zweiten Mercedes-Erfolg rechnen, Vielleicht so über- zeugend wie vor 14 Tagen Potzernheim in Brüssel Der Olympiadritte Werner Potzernheim (Hannover) belegte im Briisseler Sportpalast beim Europa-Kriterium der Flieger mit 17 Punkten den vierten Platz hinter Welt- meister Reg Harris, England,(9 Punkte) und den Franzosen Bellenger(14,5) und Gaig- nard(16 P.). Gemeinsam mit Gaignard und Peacock in einer Vorlauf-Gruppe, gewann der Han- noveraner den zweiten Lauf mit einer hal- ben Radlänge vor Gaignard und Peacock und blieb in den beiden anderen Läufen jeweils Zweiter hinter Gaignard bzw. Pea- cock. Nach dem Rundenzeitfahren, das Har- ris und Bellenger mit je 13,4 Sek. siegreich sah(Potzernheim Vierter mit 13,8), schieden Amateur- Weltmeister Peacock und Gosselin für das Finale(vier Dreierläufe) aus, Pot- zernheim war im ersten Endlauf nervös und wurde hinter Gaignard und Bellenger nur Dritter, konnte sich aber dann im zwei- ten hinter Harris und vor Gaignard auf den zweiten Platz setzen. Im dritten Lauf lieferte er Harris ein unerhörtes Finish und wurde nur ganz knapp geschlagen, wäh- rend Winterbahnspezialist Bellenger keine Rolle spielte. Den Lauf ohne„Potz“ gewann wieder Harris vor Bellenger und Gaignard. * Werner Potzernheim wird am 29, Januar nicht bei den Fliegerrennen der Berufs- fahrer starten. Nach den hervorragenden Leistungen in Brüssel wurde dem Olympia- dritten für den 29. Januar ein Vertrag von der Antwerpener Winterbahn angeboten, den er nach Rücksprache mit dem sport- lichen Leiter der Westfalenhalle, Otto Wek- kerling, angenommen hat. Potzernheim fährt in Antwerpen mit dem belgischen Meister Gosselin als Partner in einem Flie- ger-Omnium gegen Derksenſde Groot, Hol- land, Bellenger/facoponelli, Frankreich, und Harris/ Peacock, England. g Jeudenheim muß auf der tui sein.. f denn auch 98 Schwetzingen will dem Tabellenführer„ein Bein stellen“ 2* Die Tabellenersten der 1. Fußball-Ama- teurliga, ASV Feudenheim, FV Daxlanden und Amicitia Viernheim, spielen am Sonntag auswärts, so daß Punktverluste nicht ausge- schlossen sind. Feudenheim muß bei den in den letzten Wochen stark in den Vorder- grund getretenen Schwetzingern antreten, die verbissen um den Ligaverbleib kämpfen. Daxlanden erwartet beim VfB Leimen eine nicht minder schwierige Aufgabe, denn trotz der unerwarteten Punktverluste der letzten Wochen hat Leimen das Rennen noch nicht aufgesteckt. Viernheim tritt beim PSC Hei- delberg an, der zu Hause noch kein Spiel verlor und sich auch vom Vorjahresmeister nicht überraschen lassen dürfte. Für Wein- heim, das gegen Hockenheim Platzvorteil hat, bietet sich die Möglichkeit, wieder näher an die Spitzenmannschaften heranzukommen. Die Pforzheimer Rasenspieler sollten auf eigenem Platz gegen Plankstadt zu einem Erkolg kommen. Die Begegnungen Birken- Um die„Deutsche“ im Tischtennis: conny Freundorſer bei den ferten Favorit Deutschlands gesamte Spitzenklasse ist in Osnabrück am Start Deutschlands 22. Tischtennis- Meister- schaften vom 29. bis 30. Januar in der Fest- halle in Osnabrück weisen eine erstklas- sige Besetzung auf. Alles, was Rang und Namen im Tischtennissport hat, erscheint am Start. Bayern mit seiner„National- mannschaft“ von Spielern will erneut domi- nieren. Bei den Herren bewerben sich 68 Teilnehmer und bei den Frauen 52 Spiele- rinnen aus 15 Verbänden um die Titel „Deutscher Meister“. Die Extraklasse wurde vom Deutschen Tisch-Tennis-Bund wie folgt gesetzt: Herren: Freundorfer(München), Kohl- berg(Salzgitter), Breumair(Augsburg), Sei- tert(Wiesbaden), Rockmeſler(München), Braun(Wanne-Eckel), Seiz GBurgkundt- stadt), Marx(Erlangen). Damen: Paulsen(Hamburg), Gloede (Karlsruhe), Fiedler Berlin), Kraska Got- trop), Schlaf(Lübeck), Schmidt(Stuttgart), Thöle(Hamburg), Behrens Harsum). Herren-Doppel: SeizſHolusek, Harmansa/ Schippers, Freundorfer/ Rockmeier, Hoff- mann/ Jung. Damen- Doppel: Schmidt/ Schlaf, Gloede/Fersching, Paulsen Thöle, Kraska/ Kazmierczak. Gemischtes Dop- pel: Schlaf/ Freunddrfer, Kazmierczak/ Ilbergi Paulsen/ Rockmeier, Schlerth/ Braun. * Heinz Schuble wurde Dritter beim Weltmeisterschafts-Blattl- Schießen Der Deutsche Schützenbund beendete jetzt im ganzen Bundesgebiet ein Luft- „ Sewehr- Schieben auf die„Weltmeister- schafts-Scheibe 1954, ein Wettbewerb, an dem sich einige tausend Schützen beteilig- ten. Jeder Schütze hatte drei Scheiben zu beschieden und die Treffer wurden mit einer Spezial-Teilermaschine ausgemessen. wobei kestgestellt wurde, wieviele„1/1000 mm“ die Schüsse vom Mittelpunkt abweichen. Die ersten Plätze flelen mit klarem Abstand an süddeutsche Schützen, wobei der Stuttgarter Hermann Breckle mit einem elf Teiler Sie- ger wurde, nur zwei Teiler mehr hatte Josef Hitzler(Böblingen) und auf den 3. Platz kam der Mannheimer Heinz Schuble, der es mit seinen drei Schüssen auf einen 15 Teiler brachte. „Sterenberg-Bahn“ erhielt letzten Schliff: feld— KSC Amateure, Friedrichsfeld gegen Neckarau und Kirrlach— Bretten stehen im Zeichen des Abstiegs, wobei für die am Ta- pellenende stehenden Gastvereine nicht viel zu holen sein dürfte, während man Kirrlach vor heimischer Umgebung zumindest den Gewinn eines Punktes zutrauen kann. „Bubi“ in der„Ring“-Rangliste Der ungeschlagene deutsche Mittel- gewichtsboxer Gustav Scholz wurde von dem amerikanischen Boxexperten Nat Flei- scher an 9. Stelle der„Ring“-Rangliste ein- gestuft. f Im Schwergewicht fiel Europameister Heinz Neuhaus Dortmund) vom 5. Platz auf den 6. Platz zurück; er mußte dem Kanadier Earl Walls den Vortritt lassen. Die größten Umwälzungen gab es im Halbschwergewicht durch den Sieg Paul Andrews über Billy Smith. Nunmehr wird Ex weltmeister Joey Maxim als Herausforderer eingestuft. Andrews kam auf den 2. Platz, während Smith an 5. Stelle erscheint. Europameister Gerhard Hecht(Berlin) verbesserte sich vom 7. auf den 6. Rang. Dagegen steht sein Herausforderer Willi Hoepner Mamburg) diesmal einen Platz schlechter Neunter). Valdes K. o.-Sieger über Flood Durch einen K. o.-Sieg in der 7. Runde gewann Nino Valdes(Kuba) über den Amerikaner Jack Flood in einer Berufs- box veranstaltung am Dienstag in Gton/ West Virginia. Der Kubaner bestimmte von An- fang an den Kampf und geriet niemals in Bedrängnis, Schon in den ersten beiden Run- den mußte Flood zweimal zu Boden. Der Amerikaner wehrte sich tapfer und ver- suchte seinen Gegner durch Gesichtstreffer zu irritieren, aber Valdes ließ sich die EKampfführung nicht nehmen. Triberg rüstet für Bobmeisterschaften Die Vorarpeiten für die deutschen Zweier- pobmeisterschaften in Triberg sind in vol- lem Gange. Sie werden als Kombinations- veranstaltung zusammen mit den Rolf-Wer- nicke-Gedächtnisläufen im Zweier- und Viererbob vom 10. bis 13. Februar ausgetra- gen. Das vorläufige Programm sieht für Donnerstag, 10. Februar beide Wertungs- fahrten für Zweierbobs für die Rolf-Wer- nicke- Gedächtnisläufe einschließlich des Vorlaufeèes vor. Am Freitag werden die Vor- läufe der Viererbobs für die Wernicke-Läufe absolviert, während der Samstag Vorlauf und 1. Wertungslauf der deutschen Meister- schaft im Zweierbob sieht. Am Sonntagvor- mittag werden der 2. Wertungslauf der Meisterschaft und am Nachmittag beide Vierer wertungsläufe der Rolf-Wernicke- Ge- dächtnisveremstaltung ausgefahren. Die Tri- beyger„Sterenberg“-Bahn ist 1500 m lang und besitzt elf Kurven Die Zielkurve wurde nach neuesten Erfahrungen, modernen Ge- Schwindigkeiten entsprechend, ausgebaut. Das Durchschnittsgefälle der Bahn, deren Start bei 1000 m, das Ziel bei 870 m liegt, beträgt 9 Prozent. Alpine Meisterschaft abgesagt Nach den Nordischen Schwarzwaldmei- sterschaften wurden am Dienstag auch die Schwarzwaldmeisterschaften in der Alpinen Kombination abgesagt. Sie hätten am kom- menden Wochenende auf dem Feldberg aus- getragen werden sollen. Wegen der schlech- ten Schneeverhältnisse hat man sich jedoch entschlossen, die Titelkämpfe abzusagen, da im besten Falle ohnedies nur ein Torlauf hätte ausgetragen werden können. Unsere große 3 75 7 . * f 5 finden Sie am Sams- tag, 29. Januar 1955, in dieser Zeitung man hat schon viele Ausverkäuſe gesehen: aber wos man N in diesem lahr im Sauser -Winſerschluhverkauf erlebt, übertrifft alles Dagewesene: Die schönsten Waren der Saison zeigen rücksichtslos herahgeseiſte preise, o dag man immer wieder erstaunt ist, wie gute Waren 30 billig sein können. Alle Abteilungen wettstreiten untereinander in außerge- wöhnlichen Leistungen. Wen dabeisein können, dann empfehlen wir Ihnen, aufzusuchen. Ungeheure Warenmengen 81718 Woche. kommen zum Verkauf, so dag n Sie am Montag nicht gleich im Laufe der Sie auch noch nach dem ersten Ansturm von den außerge wöhnlichen Angeboten profitieren können. Werjeit die nächsten i2ꝛTage zumkEinkaufbei ausge nicht nützt, mufß auf solche Gelegenheiten wieder lange warten 2 5 13 RNUEHN USC 22 eblat. Seite 8 MORGEN Donnerstag, 27. Januar 1958/ Nr. 21 Kurze„MM“-Meldungen Die Fotografische Gesellschaft Mannheim hielt am 14. Januar ihre Jahreshauptver- Sammlung mit Vorstandswahl ab. Nach dem Jahresbericht des Vorsitzenden, L. A. Schmitt, den der Gauvorsitzende mit der goldenen Verbandsplakette des VDAV auszeichnete, Wurde der alte Vorstand entlastet und der neue Vorstand mit geringen personellen Aen- derungen gewählt. Die Verordnung zur Lärmbekämpfung, die Rürzlien vom Stadtrat beschlossen wurde, ist im Anzeigenteil unserer heutigen Aus- gabe im Wortlaut veröffentlicht. Die Adremazentrale des Statistischen Am- tes Wahlamtes, die bisher noch behelfsmäßig im Kellergeschoß in K 5 untergebracht War, iSt am 26. Januar nach dem Amtsgebäude 7, 14 Erdgeschoß) verlegt worden. Die Figaro-Bar in H 7 erweiterte in die- sen Tagen ihre Räumlichkeiten im chine- sischen Opiumhöhlen-Stil mit magisch leuch- tenden Buddhas, feueräugigen Drachen, ge- dämpftem Lampionlicht, seidenverhüllten Bardamen und harmonikaspielendem Allein- unterhalter Hardy Richter. Weitere Freigaben. Im Rahmen des deutsch- amerikanischen Wohnungsaustausch- Programmes wurden die Häuser Oberer Luisenpark 8a, Arndtstraße 20—26 und Scheffelstraße 73 freigegeben. Der große Dorftrats Auch 1955 großes Programm der „Gemeinnützigen“ 1954 wurden 1444 Wohnungen fertiggestellt/ Pläne: Zweite„Drachenburg“, Aubuckel-Projekt und Innenstadt aufbau Die»Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim“(GBC)— das führende Wohn- bauunternehmen der Stadt— hat zwar sei- nen umfassenden Tätigkeitsbericht für 1954 noch nicht fertiggestellt, doch erfuhren wir von Direktor Peter Urban einige aufschlug- reiche Zahlen nebst Angaben für die Pla- nung 1955. Im abgelaufenen Jahr wurden rund 20 Millionen DM für 1444 fertiggestellte Wohnungen aufgewendet; der„Ueberhang“, mit dem die GBG ins neue Jahr ging, betrug 1015 im Bau befindliche Wohnungen. Die Gesamtzahl der von der GBG seit der Wäh- rungsreform erstellten Wohneinheiten be- trägt jetzt 7600. Direktor Urban nannte als besondere Projekte 1954 die in Rekordzeit errichteten Wohnungen für Bunkerfamilien in der Ludwig-Jolly-Straße, das kürzlich sei- ner Bestimmung übergebene Städtische Altersheim in der Karl-Benz-Strage und den beim Wettbewerb„Hilfe durch Grün“ er- rungenen Erfolg der„Gemeinnützigen“. Parallel dieser Entwicklung verdienen die im sozialen Wohnungsbau erreichten quali- tativen Verbesserungen erwähnt zu Werden; auch die im letzten Viertel des Berichtsjah- res in die Mannheimer Handwerksbetriebe „hineingepumpten“ 500 000 DM für Altbau- ch vor den Schöffen Sechs Monate Gefängnis für uneidliche Falschaussage vor Gericht „Falschaussage und Verleitung hierzu“, nutete die Anklage in einer Verhandlung, die das Mannheimer Schöffengericht am Wochenende zwei Tage lang bis jeweils 23 Uhr mit Verhören und Beratungen be- schäftigte. Die Akteure des Schauspiels: Der Angeklagte, ein Arzt, 39 Jahre alt, Klein, Seriös, intelligent und mit messerscharfer Logik um seine Existenz kämpfend:„Wenn ich mich an etwas nicht entsinnen kann, s0 ist es für mich so, als wäre es niemals ge- Wesen. Ich bin unschuldig.“ Der Vorsitzende, der souverän und geduldig die Fäden der Verhandlung in der Hand hielt:„Noch selten ist uns die Wahrheits- und Urteilsfindung so schwer gemacht worden.“ Der Staatsanwalt, von der Schuld des Angeklagten überzeugt: „Ich halte ihn auf Grund der Zeugenaussagen in allen drei Fällen für überführt.“ Der Ver- teidiger, der geschickt berechtigte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Zeugen weckte: „Der Angeklagte erscheint nicht frei von Verdacht, aber auf Grund dieser Aussagen kann man ihn nicht verurteilen.“ Der Haupt- belastungszeuge, eine impulsive„Dame“ (einen Tag Haft wegen ungebührlichen Ver- Haltens vor Gericht), deren zweifelhafter Le- benswandel nicht zweifelhaft ist, deren Liebe zu dem Doktor in bitteren Hag umschlug, und die ihn vernichten will:„Und wenn ich die größte.. von Altlußheim bin, lügen tu ich nicht!“ Die Statisterie bildet ein Regi- ment von Zeugen: Gastwirt, Gemeindeschwe- stern, Gendarmeriebeamten, Dorfaristokratie und„einfaches Volk“; beinahe ein„repre- sentativer Querschnitt“ durch die Bewohner- t. 0 25 Die Geschichte: 1952 kam ein junger Arzt, der Angeklagte, nach Altlußheim. Aus der Krefelder Gegend stammend, war er einer jener unglücklichen Jahrgänge, die man nach der Militärzeit gleich für den Krieg behielt. Als Kompanieführer wurde er mehrmals verwundet. besonders schwer am Kopf. 60 Prozent kriegsbeschädigt, durfte er 1943 studieren und promovierte 1949. Als er schließlich nach Altlußheim kam, konnte der Ort mit nahezu 4000 Einwohner wohl einen Zweiten Arzt ernähren. Aber schon in den ersten Tagen begannen die Schwierigkeiten, an denen nicht nur er, wie der Vorsitzende feststellte, sondern auch die sich im Dorf um Bürgermeister und alteingesessenen Arzt bil- denden Parteien Schuld hatten. Es gab Rei- bereien am laufenden Band, die sich in eminem Rattenschwanz von Prozessen, Belei- digungsklagen, üblen Nachreden(Abtrei- bungsbeschuldigungen) Weiterspannen. Aus- sagen, die der junge Arzt vor Gericht ge- macht hatte, standen nun zur Debatte. Vor allem hatte er in einem Ehescheidungspro- zeß behauptet, niemals vertrauliche, ehe- wꝛidrige oder ehebrecherische Beziehungen zu einer gewissen Elfriede, der bereits geschil- derten„Hauptzeugin“, gehabt zu haben. Viele Zeugenaussagen berechtigten jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu der Annahme, daß Elfriede nicht nur Putz- frau bei ihm war. Die Zeugen erzählten so- viele Details, daß sie so exakt gar nicht er- funden sein konnten. Der Staatsanwalt beantragte unter Be- rücksichtigung mildernder Umstände(Unbe- scholtenheit, Kriegsverletzung) eine Gesamt- strafe von zehn Monaten Gefängnis. Das Ge- richt blieb bei der jeweiligen Mindeststrafe von drei Monaten für alle drei Fälle und faßte sie zu sechs Monaten mit Bewährung zusammen. In der Urteilsbegründung wurde betont, wie sehr gerade Falschaussagen eine gerechte Urteilsfindung unterminieren. b-t Instandsetzungsarbeiten. Eine Statistik der GBG über die Größe der von ihr gebauten Wohnungen hat ergeben, daß 17,5 Prozent Einzimmerwohnungen, 51 Prozent Zweizim- merwohnungen, 28,5 Prozent Dreizimmer- wohnungen und nur 3 Prozent Vier- bis Sechszimmer wohnungen waren. Die Pläne für 1955 können noch nicht genau skizziert werden, weil das Land Baden- Württemberg seinen Anteil an den Mannheim zugutekommenden öffentlichen Mitteln noch nicht bekanntgegeben hat. Die GBG hofft jedoch, mit diesen Mitteln etwa 600 Neubau wohnungen finanzieren zu kön- nen, so daß sich mit dem„Ueberhang“ eine voraussichtliche Gesamtzahl von rund 1500 Wohnungen für 1955 ergibt. Darüber hinaus wird das in der Zwischen- zeit in seinem ersten Abschnitt(370 Woh- nungen) bereits begonnene Aubuckel-Projekt in Feudenheim unter besonderer Berück- sichtigung der Zwelfamilien-Eigentumshäàuser fortgeführt und weitere 300 Wohnungen finanziert werden. Besonders berücksichtigen will man das ebenfalls in Feudenheim geplante Wohnheim für alte Leute(abge- schlossene Klein wohnungen mit Schlafraum, Wohnküche und Toilette) und ein zweites Frauen wohnheim. Hierbei soll zu Wohnung Bad und Toilette gehören, nach dem eine Umfrage in der„Drachenburg“— Wie die Mannheimer das erste Frauenwohn- heim scherzhafterweise nennen— ergeben hat, dag mehr als die Hälfte der dort leben- den Damen bei einem Mietaufschlag von 7 DM für diese Lösung sind.(Ein Badezim- mer für je zehn Bewohnerinnen war ja auch keine„Friedens“-Lösung.) Ferner wird noch in diesem Jahr am Aubuckel und in der Landwehrstraße von der GBG ein moderner Kindergarten errichtet, der von der Stadt betrieben werden soll. Weitere Tätigkeit will die Gesellschaft für den Wiederaufbau der Mannheimer Innenstadt entfalten, wo mit den durch Grünanlagen aufgelockerten Wohnblocks in F 5 und F 6 bereits ein schöner Anfang gemacht wurde. Außerdem soll auch in die- jeder sem Jahr wieder ein größeres Instandset- zungsprogramm unter dem Gesichtspunkt einer stetigen Beschäftigung des Bauhand- Werks durchgeführt werden. Aus diesem Be- streben heraus hat die„Gemeinnützige ab- sichtlich im Herbst 1954 verschiedenen Mann- heimer Firmen Aufträge in Höhe von 900 000 DM erteilt. Dadurch soll auch wäh- rend der baulich ruhigen Wintersaison ein Großteil der Arbeitsplätze gehalten und das Baugewerbe im Rahmen des Möglichen das ganze Jahr über beschäftigt werden. Auch in diesem Jahr will die„Gemein- miitzige Baugesellschaft Mannheim“ ihre Wohnbauten mit den zugehörigen„Groß- stadtlungen“ versehen. Unterhaltung und Pflege dieser allseits mit Freude aufgenom- menen Grünanlagen im Herzen der Stadt wird nicht vom Gartenbauamt, sondern von der Gesellschaft selbst getragen, und der Preis, den die GBG beim Wettbewerb„Hilfe durch Grün“ erlangte, zeigt, dag sie auch hier richtig liegt. hwb Faschingskostüme Fasching— die Zeit der Verwandlungen ist gekommen! In den oberen Räumen des „Kossenhaschen“ fand gestern die zweite Maskenmodenschau statt. Wohlgestaltete junge Damen des Mannequinstudios Inge Seyer dirndelten mit originellen Kreationen der Firma Georg Beier über den Laufsteg und fanden damit besonders bei den voll- schlanken Damen Anklang. Im zweiten Teil entrollte Fred Reies, der die Conference übernommen hatte, ein imposantes Bild von der Reichhaltigkeit der Verhüllungen und Enthüllungen, die sich Karl Baur für diese Saison ausgedacht hat. Der Bogen der aus- schweifenden Phantasie wurde über das tra- ditionelle Funkenmariechen und originelle Musensöhne bis zu dem vielberüchtigten „Herrn aus der Unterwelt“ gespannt. Paris Bebop, Cool- und progressiver Jazz Ende der Vortragsreihe über Swing im Amerikahaus Nachdem der Musik wissenschaftler Alfons M. Dauer in zwei Veranstaltungen über Ent- stehung des farbigen und des weißen Swing stils und über die verschiedenartigen Er- scheinungsformen des„klassischen Swing“ gesprochen hatte, schloß er nun seine vom Amerikahaus veranstaltete Vortragsreihe über„Grundlagen und Entwicklung des Swing“ mit einer fundierten Betrachtung über den modernen Swing. Er erläuterte den„Progressiven Jazz“ und den„Bebop“ als die markantesten Ausprägungen, die der weiße und der farbige Swingstil in jüngster Zeit gefunden hätten. Als typische Merkmale dieser Neuerungen zählte Dauer den„Wech- sel des gefühlsmäßigen Ausgangspunktes“, die melodische Fortentwicklung, die Disso- nanzbehandlung und einige rhythmische Veränderungen auf. dienten— Beifall. Die Plastizität des Orchesterausdrucks, die moderne Arrangier- und Aufnahmetech- nik und die Instrumentation bezeichnete Dauer als die Tendenzen im klassischen Swing, die zum modernen Swing geführt hätten. Im progressiven Jazz fänden sich ganz neue Kadenzierungsvorgänge, die Ne- bentonstufen erhielten größere Bedeutung, die Dissonanzreibung würde hier ganz bewußt verwendet. Ein weiteres Charakteristikum des modernen Swing sei das Nachschleppen der rhythmischen Akzente nach dem Vor- bild des Off-Beat. Der„Cool-Jazzé, eine andere Form des modernen Swing, erhebe die„Kühle“ zu einer neuen Intonationstechnik und, dar- über hinaus, zu einem umfassenden Klang- ideal. Die Besucher dankten dem Vortra- genden durch reichlichen— und gewiß ver- KS — Berge und Seen im farbigen Bild Die selbstkritische Besorgnis, mit der Otto Schmitt die Mitglieder der Fotografischen Ge. sellschaft in seinen Vortrag über die Brenta. Dolomiten und die oberitalienischen Seen einführte, war unbegründet: bilder des passionierten Bergsteigers fanden die begeisterte Anerkennung der freunde. Cima Tosa, Cima Margherita, Dente di Sella, senkrechte Wände, seltene Alpen- pflanzen aus kalkgrellem Gestein, malerische Winkel am Garda- und am Idrosee, den die Italiener den„traurigen“ nennen und lieb- vertraute Städtebilder aus Südtirol: Für grandiose und innig-beseelte Eindrücke war die Kamera des„Bergvagabunden“ gleicher- maßen aufnahmebereit. Herzliche Dankesworte sprach der Vor- sitzende der Fotografischen Gesellschaft, L. A. Schmitt, dem kürzlich vom Gauvorsitzen- den für seine jahrzehntelangen Verdienste für die Amateurfotografle die goldene Ehren- nadel des VDA verliehen wurde. Ak auf dem Laufsteg Zweite gelungene Maskenmodeschau im Kossenhaschen Präsentierte sich mit freizügig angelegten Decolletées, bei denen zarte Rüschen grohe Verantwortungen trugen. Zwischen exoti- schen Schönheiten schritt das Burgfräulein Modell:„Moulin Rouge“ Bild: Steiger daher, als das schon in jedem Jahr so manche „edle Frau“ ausgezogen war. Alles in allem— eine Augenweide, die die anwesende Damenwelt in fröhliche und er wartungsvolle Unruhe versetzte. Hoffen Wir, daß es in dieser turbulenten Zeit nicht allein bei der„äußeren“ bleibt. Hüte: Maria Schön, Frisuren: Krit ter, Schmuck: Jarosch, Damenmoden: Rexer) do 778 2 Doffiges wieder frisch undd luftig, Farbiges wieder hell und klar. Desholb: Fewa— die sanfte Wäsche 0 Dies Häschen und das hübsche Kleid sind sanft gepflegt- mit Fewa. denn auf die sanfte Wäsche kommt es an! Yale. 1 15 Wos mon heute Schönes grögt: Wolle, Seide, oller · liebste Kinderkleidchen, dos olſes moch erst richtig freude, Wenn es sdubet, frisch unc duffig Wirkt= wie qus gem ki gepelſt. Und dofbr is io fea da Fe-“, die sanfte Wosche. Ohne Hitze, ohne Rubbeln, ohne Börsten wäscht fewyo gröndlich, schonend- und dos Wichtigste— gon s- c n· f.. Weil duftige Sachen eben so 5% bebondelſt sein wollen: 7 Ouälender Husten hartnäckige Bronchitis, chronische Verschleimung, Luftrökren- katarrh sowie Bronchialasthma werden seit vielen Jahren auch in schweren und vernachlässigten Fallen durch Dr. Boether-Bronchitten i erfolgreich bekämpft. Diese sinnvoll durchdachte hochwirksame Heilpflanzenkomposition nachdem Verfahren von Dr. med. Boether wirkt stark schleimlösend, beseitigt den quälenden Hustenreiz und kräftigt das gesamte Bronchiengewebe. Allein in den letzten Jahren gebrauchten Hunderttausende dieses bewahrte Spezialmittel. 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März 1955 einzuberufenden außerordentlichen Hauptversammlung die Erhöhung des Grund- kapitals um 99,3 auf 385 Mill. DM vorzu- schlagen, und zwar mit Dividendenberech- Ugung der Neuaktionäre ab 1. April 1935. Ein unter der Führung der Rhein-Main-Bank A., Frankfurt/ M., stehendes Bankenkon- sortium wird die neuen Aktien übernehmen und den neuen Aktionären Aktien im Ver- hältnis 3:1 zum Ausgleichskurs, zuzüglich Börsenumsatzsteuer anbieten. Der Haupt- versammlung wird ein Ausgabekurs von 125 vom Hundert vorgeschlagen werden. Nach Ansicht der Verwaltung kann für 1854 mit mindestens der gleichen Dividende wie für 1953 gerechnet werden. Wie der Vorsitzer des Vorstandes der Farbwerke Höchst, Professor Dr. Winnacker, auf einer Pressekonferenz am 26. Januar über den Verlauf des Geschäftsjahres 1954 ausführte, erhöhte sich der Umsatz auf 1,127 Milliarden DM. Das bedeutet gegenüber 1953 eine Steigerung um 19,5 v. H. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war ein verstärktes Investitionsprogramm verwirk- licht worden. Das Unternehmen hat rund 135 Mill. DM investiert(1953; 83 Mill. DM). Damit sind nach Ansicht der Farbwerke Höchst die Rückstände aus der Kriegs- und Nachkriegszeit im wesentlichen aufgeholt worden. Professor Winnacker sagte, die Farbwerke stünden vor der Aufgabe, die Rohstoffgrund- lage des Unternehmens zu festigen und das produktions programm um neue Gebiete 2u erweitern. Die Ausdehnung der eignen Roh- stoftbasis konnte sich im wesentlichen auf Karbidammonjak und Erdölspaltprodukte erstrecken. Die neuen Produktionsgebiete werden in der Hauptsache bei Kunststoffen, Wie z. B. Polyaethylen und vollsynthetische Textilrohstoffe liegen, die in ständig wach- sendem Umfang an Bedeutung gewinnen, Sowie auch Antibiotica und Phosphatverbin- dungen. 6,7 Millionen Versicherungen bei den Allianz- Gesellschaften Vorläufiger Geschäftsbericht voll Optimismus „Zehn Jahre lang erhielten die Aktionäre der Allianz-Versicherungs-AG keine Dividende. Seit 1945 waren sie im Ungewissen, ob sie jemals wieder einen Ertrag würden erwarten können. Als das Reich zerfiel, war es fragwürdig, ob Versicherungsschutz noch einen Sinn habe.“ (Tex) Mit diesen Worten leitete Dr. Hans Goudefroi, Generaldirektor der Allianz-Ver- sicherungs-AG. den ersten Vorstandsbericht des Unternehmens ein, der über einen Zeit- raum von beinahe zehn Jahren erstattet wurde. Quasi zur Entschuldigung:„Die Umstellungsrechnung ist Mitte 1953 dem Bundesaufsichtsamt eingereicht und im De- zember 1954 ist die Prüfung der RM-Schluß- rechnung durch das Aufsichtsamt abgeschlos- sen worden.“— die Vorlage der DM- Eröff- nungsbilanz sei um Jahresmitte 1955 zu erwarten. Vergehen und Werden Rund 45 v. H. des Geschäftes, das sie vor dem Kriege gehabt hat, büßte die Allianz ein. S0 z. B. sind die unter polnische Verwaltung gestellten deutschen Ostgebiete und der von den Russen kontrollierte Teil Mitteldeutsch- lands der Versicherungsarbeit verschlossen. EKriegszerstörungen, Verdrängungen aus Ost- und Mitteldeutschland und die Neuordnung der Währung brachten erhebliche Vermö- genseinbußen, Zum Beispiel lagen 47 v. H. der Geschäftsgrundstücke und 24 v. H, der Wohnungsgrundstücke in den Ostgebieten. Ein großer Teil der Kapitalanlagen lag— erzwungenermaßen— in fragwürdig gewor- denen Forderungen gegen das Deutsche Reich. Verloren waren die Auslandsbezie- hungen, sieben Tochtergesellschaften, Ge- schäftstellen usw. in zahlreichen europäischen Ländern und in Uebersee. Als einzig zur Verfügung stehendes Merk- mal erfolgreicher Geschäftsentwicklung kührte Goudefroy— in Ermangelung vor- liegender Bilanzen den Stand der Prämieneinnahmen an: Mill. DM 175 1938 1945 1949 1954 Ausgehend von der Erwägung, daß an- nühernd die Hälfte des früheren Volumens verlorenging(vergleichbare Prämie des Jahres 1938— im Bundesgebiet— wäre somit etwa 90 Mill. RW), ergibt sich die Folgerung, daß weit mehr als eine Verdop- pelung der Umsätze des Jahres 1938 in dem Gebiet erzielt wurde, in dem die Allianz heute arbeitet.(Unter Berücksichtigung der zwischenzeitlichen Kaufkraftveränderungen). Etwya 4,6 Mill. langfristige Versicherungs- verträge der Allianz wurden 1953 gezählt. (Schätzung für Ende 1954: weit über fünf Millionen, dazu sind noch etwa 1, Mill. Lebensversicherungen der Allianz-Leben zu rechnen.) Einsparungen —̃— Die Allianz- Gesellschaften bewältigten 1936 mit einem Personalstand von 13 859 Köpfen die ihnen gestellte Verwaltungs- arbeit. Diese Arbeit ist nicht geringer Se- worden, Im Gegenteil. Obige Ziffern und Zahlen beweisen, daß sie— völlig abgesehen von den schwierigen Umstellungsarbeiten— größer wurde. Dennoch zählte am 1. Dezem- ber 1954 die Belegschaft nur 10 885 Köpfe. Demgemäß haben sich die persönlichen Ver- waltungskosten— trotz seither mehrfacher Tariferhöänhungen— im Zeitraum von 1949 bis 1953 nur um 57,7 v. H. erhöht; die Prä- mieneinnahmen allerdings um 111, 2 v. H. Allianz Leben Die Entwicklung der Allianz Lebens- versicherungsgesellschaft AG. gestaltete sich auch erfreulich, wie aus folgender Aufstel- lung hervorgeht: Neuzugang (policierte Vers.-Summe) Mill. RDM 1938 62 4,6 1953 645 3,2 Im Jahre 1954 hatte sich der Neuzugang Weiter erhöht. Der Bestand hat eine Ver- sicherungssumme von 3,6 Md. DM überschrit- ten. Demgemäß die Entwicklung der Bei- tragseinnahmen: 19533 180 MIII. DNN 1938 212 Mill. RNœ Trotz aller dieser starken Belastungen ist eine erfreuliche Entwicklung der Ueber- Versicherungs- bestand am Jahresende Md. RM/ DM schiisse zu verzeichnen. Sie sind fast in vol- ler Höhe(übrigens ähnlich wie bei der gewerkschaftlichen Lebensversicherung„Alte Volksfürsorge“; vgl.„MM“ vom 15. Januar. Anm. d. Red.) der entsprechend steigenden Gewinnreserve der Versicherten zugeflossen. Es betrugen in den Jahren der Gesamtüberschuß die Gewinnreserve der Versicherten Mill. RM DM Mill. R/ DM 39,2 129,6 11,9 28.0 dieser 1938 1949 1953 Infolge 34,1 116,6 Ueberschußentwicklung konnte auch die Gewinnbeteiligung der Ver- sicherten seit dem 1. Januar 1954 in vollem Umfange wieder aufgenommen werden. Die Deckungsmittel der Gesellschaft betrugen 1949 409 MIII. DNò Ende 1953 769 MIII. DM Ende 1954(geschätzt) 900 Mill. DM Die Allianz konnte wieder im Ausland Fuß fassen und beteiligte sich gemeinsam mit der Münchener Rückversicherung aus Mitteln, die aus der teilweisen Rückgabe des schweizerischen Eigentums zuflossen an der 1 Insurance Company in New or k. Dividendenhoffnungen Ueber die Dividendenaussichten ließ Dr. Goudefroy nur einen Lichtschimmer durch- blicken. Helhhörige können jedoch aus fol- genden Passagen genügend heraushören: „Daß die Jahre bis 1950 keinen nennens- werten Gewinn gebracht haben, dürfte nach dem Beschriebenen verständlich sein. Immer- hin sind es für uns keine Verlustjahre ge- wesen. Da ab 1951 neben den besseren tech- nischen Ergebnissen die Kapitalerträge an Gewicht zunehmen, werden wir vom Ge- schäftsjahr 1951 eine angemessene Dividende zahlen können: Ihre Höhe hängt natürlich 8 von der Höhe des neuen Nennkapitals Ab „... Diese lange Pause der Ertragslosig- keit der Allianz-Aktien ist ungewöhnlich und sie möge in der Geschichte des Unter- nehmens einmalig bleiben Die Betonung liegt in der Umschreibung der Absicht eigentlich a b 1951„angemessene“ Dividenden zu zahlen. Nach zehnjähriger Dividendenlosigkeit ist es hoch an der Zeit. Anleiheplan kür die Bundesbahn Hi.) Die Ausschüsse für Finanzen und Verkehr des Bundestages, die zur Zeit das Verkehrsfinanzgesetz beraten, haben sien mit der Frage der Beförderungssteuer und einer möglichen Anleihe für die Bundes- bahn befaßt. Dabei hat das Bundesfinanz- ministerium einen nach seinem Ministerial- rat Korff benannten Plan bekanntgegeben, der Bundesbahn eine Anleihe in Höhe von 1,5 Md. DM möglichst bald zu gestatten und als Sicherung dafür aus dem Verkehrsfinanz- gesetz jährlich 150 Mill. DM auf zehn Jahre abzuzweigen. Der Bundesverkehrsminister sowie die Bundesbahn selbst begrüßen die- sen Anleiheplan offenbar nicht, sondern möchten der Bahn lieber entsprechend höhere Beträge aus dem Verkehrsfinanzge- Setz direkt zur Verfügung stellen. Außerdein stehen das Bundesverkehrsministerium und die Bundesbahn auf dem Standpunkt, eine Inanspruchnahme des Kapitalmarktes dureh die Bahn setze einen ausgeglichenen Bundes haushalt voraus. 5 Der Finanzausschuß des Bundestages hat am 26. Januar mit einer überraschend ein- deutigen Mehrheit von 17 zu 6 Stimmen an- läßlich der ersten Lesung des Verkehrs- finanzgesetzes beschlossen, die Beförderungs- steuer im Werkfernverkehr auf 5 Pfernige je Tonnenkilometer festzusetzen. Vorher hatte der Verkehrsexperte der Somialdemo- kraten, Schmid(Hamburg), vorgeschlagen, die Beförderungssteuer im Werkfernverkehr im ersten Jahr auf 3, im zweiten Jahr auf 4, und vom dritten Jahr ab auf 5 Pfennige je Tonnenkilometer festzulegen. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt, ebenso Schmidts Vorschlag, dabei für die Beförderung be- stimmter Lebensmittel Ausnahmen von die- ser Regelung zuzulassen. Wie bereits gemeldet, bestehen starke Tendenzen auf eine ins Gewicht fallende Senkung der Kraftfahrzeugsteuer für Per- sonenkraftwagen, die nicht ganz aufgehoben werden kann, nachdem Bund und Länder über eine Neuaufteilung der Steuern nicht einig geworden sind. Da die Kraftfahrzeug- steuer eine Ländersteuer ist, will man statt der vorgesehenen Senkung um 40 v. H. den Ländern jetzt als Kompromiß eine solche um 20 v. H. vorschlagen, obwohl sich der Bun- desrat als Vertreter der Länder nur mit einer Herabsetzung um 10. v. H. einverstan- den erklärt hat. 8 Schwiegervater und Opa, Herr Mannheim, den 26. Januar 1955 Haardtstraße 18/ Schwarzwaldstraße 1 In der Nacht vom 24. auf 25. Januar 1955 wurde unser lieber, guter Vater. Xaver Müller Postinspektor l. R. im 76. Lebensjahr von seinem Leiden erlöst und in die Ewigkeit abgerufen. DPle trauernden Angehörigen: Emil Miiller u, Frau Marianne geb. v. Hörde Albert Schmitt u. Frau Klara geb. Müller Martel Bischoff verw. Müller Enkelkinder Monika und Regina Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Seelenamt: Dienstag, den 1. Februar, St.-Josefs-Kirche Lindenhof. und Onkel, Herr Poststraße 8a unser Onkel, Herr schwerer Krankheit Herr Am 24. Januar, wenige Tage nach seinem 66. Lebensjahr, verstarb nach Emil Wesch Waldparkstraße 27a Mein lieber, guter Mann, unser lieber Vetter, Schwager 5 Arno Höfler wurde am 25. Januar von seinem schweren, mit Ge- duld ertragenem Leiden im Alter von 61 Jahren erlöst. Mhm.- Käfertal, München, Edingen, 27. Januar 1955 In tiefer Trauer: Elise Höfler geb. Stahl Ali Heck u. Frau Marie-Luise Jakob Stahl u. Frau Magdalena Karl Zahn u. Frau Hilde Feuerbestattung am Freſtag, dem 28. Januar, um 18.30 Uhr im Krematorium Mannheim. Mein innigstgeliebter Mann, mein liebevoller Vater, Adolf Schulz Geschäftsleiter l. R. der Fa. Schenker& Co., Mannheim ist uns unerwartet im 76. Lebensjahre entrissen worden. Mannheim, den 27. Januar 1955 In tiefer Trauer: Irma Schulz geb. Steiner Hilda Schulz und Anverwandte 5 5 AEEEE 3 NOR— GO S SROSTERE 5 5. Plötzlich und unerwartet verstarb am 28. Januar 1955 Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Omi. Schwester, Schwägerin und Tante, Frau N 255 Martha Freitag. ende geb. Lumpe im Alter von nahezu 60 Jahren. Mh m. Käfertal, den 27. Januar 1955 Obere Riedstraße 23 55 5 In stiller Trauer: Familie Wilhelm Kreuzer Familie Paul Schulte Familie Willi Lumpe und alle An verwandten Beerdigung: Freitag, 28, Januar, 18.20 Uhr Friedhof Käfertal. Beerdigung: Freitag, 28. Januar, 10.0 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die aufrichtige Teinahme anläßlich des Heimganges unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 Adam Schmitt Werkmeister i. R. danken wir allen herzlich. Metzgermeister ehemals: Obermeister der Fleischer-Innung Mannheim und Landesinnungsmeister von Baden, Vorsitzender des Vorstandes der Süd deutschen Fettschmelze EVG, Mannheim und Vorstand der Fleischerei-Berufsgenossenschaft Mainz, Ehrenmitglied des Sängerchors der Fleischer-Innung Mannheim. In mitfühlender Trauer gedenken Wir ehrend des Entschlafenen, der viele Jahre in den Organisationen und wirtschaftlichen Einrichtungen seines Berufs- standes, besonders dem Fleischerhandwerk, wertvolle Dienste leistete. Bestes fachliches Können und fundiertes fach technisches Wissen zeichneten den Ent- schlafenen aus, der stets hilfsbereit und fürsorgend seinen Kollegen als Ober- meister Freund und Berater war. Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Für die Organisationen des Mannheimer Fleischerhandwerks Helnriehselz er, Obermeister Mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Innocenz Günther wurde heute, im Alter von 49 Jahren, von seinem schweren Kriegsleiden erlöst. 8 Mm. Neekarau, den 27. Januar 1955 Neckarauer Straße 20 N Anna Schmitt geb. Zepp und Kinder Mannheim, den 28. Januar 1953 Schimperstraße 10 3 Im Namen der Angehörigen: Frau Liselotte Günther geb. Eidmann Mannheim, den 25. Januar 1955 Beisetzung: Heute, Donnerstag, 7. Januar 1958. um 18.30 Uhr von der Leichenhalle des Hauptfriedhofes aus. Die aktiven Sangesbrüder der Fleischer-Inn ung Mannheim bitten wir, um 15.00 Uhr vor der Leichenhalle sich einzufinden. Beerdigung: Freitag, 28. Januar., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. B est attung en in Mannh eim Donnerstag, 27. Januar 1955 Hauptfriedhof Müller, Xaver, Schwarzwaldstraße 1 Kohl, Margareta, J 3, 9 Latzel, Barpara, Itzsteinstraße 1-3 Heller, Ferdinand, Seckenheimer Straße 14 Wesch, Emil, U 6. 117fT7. Krematorium Volpp, Gustav, Bürgermeister-Fuchs- Straße 7 Fessler, Robert, Ev. Altersheim Neckarau Heid, Edwin, Germaniastraßge 5 Haag, Karoline, Rheingoldstraße 212 Friedhof Käfertal Würz, Wilhelm, Waldhof, Hainbuchenweg 53. Heim, Johanna, Waldhof, Oppauer Straße 28. Zelt 10.00 10.30 11.00 11.30 15.30 Nach schwerer Krankheit hat Gott der Allmächtige meinen lieben Mann, meinen guten Vater und Großvater, Herrn Ferdinand Dimig im Alter von fast 79 Jahren, wohlvorbereitet, zu sich genommen. 0 38 * . 13.00 14.00 14.30 Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem Ab- 15.00 leben unseres langjährigen, treuen Schützenkameraden g und Oberschützenmeisters Emil Wesch der nach schwerem Leiden von uns ging, Kenntnis zu Mannheim, den 25. Januar 1955 Untermühlaustraße 11 In tiefer Trauer: Loni Dimig geb. Bummer und Angehörige 14.00 14.30 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr ebltliche Schlankheltskur! BIS CO-Zitron. Vertrouvenswördig l, und bei Darm · trägheit:.. 515C O- Zron · Dragees Stets vorrätig in: Drog. Ludwig& schütthelm KG, O 4, 3 Oos ist unschädlich! Ole ap Beerdigung: Freitag, 28. Januar, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Erstes Seelenamt: Samstag, 29. Januar, 6.30 Uhr in St. Nikolaus. 1 geben. Ein vorbildlicher und unvergessener Freund hat uns verlassen. i chaft Mannheim e. V 9 8 Schützengesells e b Wäsche- Speek verloren Begr.. 5 Freie Betrufe seit 1887 BK 5 Schlü 1 Belestrung: Teute, Donnerstag, 27. Januar 1988, um 15.30 Uhr Jetzt N 3, 12, Kunststraße 8 10886 m Hauptfriedhof Mannheim. 5 g Das führende Fachgeschäft von F 5 bis R 1 am 26. Jan., vorm. „ 1 Beglaubigte Ubersetzungen für den gesamten Wäschebedarf verloren. Abzugeb. am Anzeigen- 1 Dipl.-Dolm. Kruss, Mollstrage 27. Schalter„Mannheimer Morgen“. 75 5 v. 21 Seite 10 MORGEN Donnerstag, 27. Januar 1955/ Nr. 1 Der Aktionär aus August von Finck seinen Besitz an USA-Kohlenimporte vieharten in unterschiedlichem Ausmaß. Die Neue Vorschläge Allianz-Aktien nicht vermehren soll. und sein Marschallstab „Der angesprochene, mobilisierte freie Aktionär mag enttäuscht sein. Aus Außerungen, die laut Wurden, war zu entnehmen, daß ihm das Ergeb- nis karg dünkte.“ Mit diesen Worten beendeten wir unse- ren Bericht über die außerordentliche Haupt- Versammlung der Allianz“- AG vom 25. Januar(vergl. MM vom 26. Januar: „Alljanz!-Frieden kam vor der Hauptver- Sammlung). Heillos dünkende Gegensätzlich- keit offenbarte nämlich das Geschehen, das durch die vom Münchener Bankhaus Merck, Finck& Co. gegen die Allianz- Ver- Waltung geführte— Opposition ausgelöst Wurde. Gleichzeitig offenbarte aber auch der Verlauf dieser„Affaire“ den unterschied- lichen Grad der Veranlagung von Unter- nehmensbesitzern zu Unternehmerpersön- lichkeiten. N Es ist nämlich durchaus vorstellbar und durch Erscheinung des täglichen Lebens tausendfach, ja millionenfältig erwiesen, daß es Unternehmer gibt, die bar jeglicher Be- kähigung sind, die der Unternehmerpersön- lichkeit zufallende Rolle auszufüllen. Umge- Kehrt begegnen wir tagtäglich im Angestell- tenverhältnis befindlichen Unternehmens- leitern, sogenannten„Managern“(General- direktoren, Direktoren, Prokuristen), die Verkörperung der Unternehmerpersönlich- keit darstellen. Was ist nun logischer, als daß solchen bloß angestellten— Unternehmerpersönlich- keiten die Aufgaben übertragen werden, die — mangels unternehmerischer Fähigkeiten, mitunter auch mangels Zeit in einem Fremd- betrieb unternehmerischer Tätigkeit zu ent- kalten— die eigentliche Eigentümer nicht erfüllen können. Letzteres trifft insbeson- ders bei den sogenannten„kleinen Aktio- nären“, auch— seit jüngster Zeit—„reie Aktionäre“ genannt, zu. Nun diese„Klein- Aktionäre“, von Baron von Finck„freie Aktionäre“ Senannt, in Wirklichkeit„Minderheits- Aktionäre“ dar- stellenden Unternehmenseigentümer mögen Wirklich enttäuscht sein.(Sie sind es übri- Sens auch.) August von Finck rief sie auf zum Kreuzzug gegen die— wie er es nannte —»Generaldirektoren-Diktatur«, er läßt sie— scheinbar übrigens— jetzt im Stich, da er sich mit den Generaldirektoren gesi- nigt hat In Wirklichkeit ist er innerhalb der„Allianz“ eine„Allianz“ nämlich eine Verbrüderung— mit seinen Gegnern Von gestern eingegangen. Nach wie vor— Wenn auch auf größere Kontrollbasis ge- stellt— werden die Vorstände der Münche- nere Rückversicherung und der Allianz ein- ander beiderseitig„aufsichtsrätlich“ beein- flussen bzw. stützen. Nach wie vor kann die Allianz— bei Vorliegen besonderer Gründe — ohne Anführung derselben— die Eigen- tums- Uebertragung von Aktien unterbinden. Welche Einzelheiten zur Durchführung der „Einigung“ vorgesehen sind, bleibt der Oeffentlichkeit genau so unbekannt, wie den zu Unrecht„frei“ benannten Minderheits- Aktionären. Möglicherweise wird die Allianz ihren banktechnischen Verkehr wieder auf Merck, Finck& Co. überleiten, nachdem nach Ausbruch der Meinungsverschieden- heiten der Bankverkehr anderen Instituten übergeben wurde; möglicherweise Hat man sich auf eine Quote geeinigt über die hin- Freie Devisenkurse vom 26. Januar Geld Brief 100 belg. Franes 3,439 8,459 100 franz. Franes 1,2056 1,2076 100 Schweizer Franken 95,92 96,12 100 holl. Gulden 111,01 111,23 1 Kanad. Dollar 4ů.342 4,352 1 engl. Pfund 11,756 11,776 100 schwed. Kronen 80,99 81,15 100 dan. Kronen 60,67 60,79 100 norw. Kronen 58,70 58,82 100 Schweizer Fr.(frei) 97,88 98,08 1 US-Dollar 4,1952 4,2052 100 QůUPNL- W= 485,— DM-O; 100 DUM-O 21,89 DM-WM Das Problem des Minderheiten-Aktionärs bleibt bestehen. Er übt seine Stimm— sprich Kontroll- und Beschluß-Rechte nach wie vor, gewissermaßen„vom Straßenrand“ aus. Bei der Allianz liegen hier die Dinge nicht anders als bei anderen Gesellschaften. Dem Baron von Finck dürfte selbst dann kein Vorwurf gemacht werden wegen seiner devoten Ansprache der„freien“ Aktionäre, Wenn er damit nur„Stimmvieh“ anwerben wollte(was durchaus nicht erwiesen ist). Warum nicht? Sehr einfach, das Bank- haus Merck, Finck& Co. ist nämlich mit seinen bisherigen acht Prozent selbst nur Minderheitsaktionär. Allerdings ein Minder- beitsaktionär, der wenig Neigung, Lust und Liebe dazu zeigt, die ihm eigene Unterneh- merpersönlichkeit zu suspendieren. Ein Minderheitsaktionär, der Unternehmerper- Sönlichkeit schlechthin sein will. Es bleibt vorläufig beim Wollen, denn durch die Art und Massivität der Kampagne des Bank- hauses Merck, Finck& Co ist ureigenstes Unternehmens-Interesse, Interesse also der „Allianz“ selbst, an dem den Aktionären sehr viel— ja am meisten gelegen sein muß, verletzt worden. Aber eines hat August von Finck der deutschen Oeffentlichkeit, der Welt und vor allem den Klein-Aktionären bewiesen: Je- der Aktionär hat den Marschallstab im Tornister; kann dahin streben, seine Unter- nehmerpersönlichkeit zu entfalten. ES wird dabei jedoch sorgfältig abzuwägen sein, wie- weit man gehen kann, ja, wie vorgegangen werden soll, diesen„Marschallstab in Tor- nister“ zum Tragen zu bringen, ohne das Unternehmen selbst zu schädigen. F. O. Weber Aenderung für sämtliche Mitglieder duroh Neuordnung der Rentner-Kranken versicherung Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf über die Neuordnung der Kranken- versicherung der Rentner(KVd) bringt, was bisher kaum beachtet worden ist, nicht nur für die Rentenbezieher, sondern für alle Mitglieder der gesetzlichen Krankenver- sicherung einschneidende Aenderungen. Das ist dadurch bedingt, daß die KVdR in die Allgemeine Krankenversicherung eingeglie- dert werden soll, künftig also als besondere Sparte fortfällt. Eine Verbesserung für die Rentner besteht vor allem darin, daß sie— wie die übrigen Versicherten— nun auch Zuschüsse zum Zahnersatz sowie zu Heil- und Hilfsmitteln erhalten sollen. Die Rentner werden ferner begrüßen, daß sie nach dem Ausscheiden aus ihrer Beschäftigung Mitglied der Kasse bleiben können, der sie Während ihres Arbeitslebens angehört haben. Dadurch Wer- den auch die Betriebs-, Innungs- und Ersatz- kassen in die KVdR eingeschaltet. Als Ver- schlechterung wird unter den Rentnern die Bestimmung empfunden werden, daß sie an den Kosten der Krankenhauspflege vom 11. Tage an beteiligt werden sollen Göchstens bis zu 40% der Rente). Einen Nachteil wird man weiter darin sehen, daß einen Schutz Segen Krankheit diejenigen Rentner nicht mehr erhalten, die der gesetzlichen Kranken- versicherung nie angehört oder die ihre Be- ziehungen zur Krankenversicherung seit mehr als 5 Jahren vor dem Bezug der Rente gelöst haben. Sowohl für die Rentenbezieher als auch für die beschäftigten Mitglieder der Kranken- versicherung wird, um die Wirtschaftlichkeit der Krankenversicherung Wiederherzustellen, eine Kostenbeteiligung eingeführt. Der Ent- Wurf sieht eine Krankenscheingebühr von 50 Pf vor und einen Arzneikostenanteil, der 50 Pf für Verordnungen bis zu 5,— DM und je 10 Pf für jede weitere Mark betragen soll. Die höchste Beteiligung beträgt 3,— DM. Den Preise für Eier gingen dagegen um acht v. H. zurück. Bei den Industriestoffen sind Stabstahl, Blei, Zink, Ammoniak, Kalidüngemittel, Thomasmehl und Superphosphat teurer ge- worden. Rohkautschuk hat in Anbetracht der Weltmarktlage erneut um 16,3 v. H. im Preis angezogen. Bei den Textilrohstoffen wurden für in- und ausländische Wolle Preissenkungen um 38,4 bzw. 1,5 v. H. fest- gestellt. Dagegen sind die Preise für Hanf um zehn v. H. gestiegen. Das Steigen der Rohholzpreise führte zu einer Preissteige- rung für inländischen Zellstoff um acht v. H. und für Schnittholz um 1,8 v. H. sollen erhöht werden (Hi.) Auf Grund der Konjunktur in der Eisen- und Stahlindustrie wird in Bonn da- mit gerechnet, daß trotz der nicht gerade günstigen Frachtsituation in diesem Jahr wieder mit einer stärkeren Einfuhr ameri- kanischer Kohle gerechnet werden kann. Diese Importe waren von rund 7,6 Mill. t im Jahre 1952 auf rund 3,5 Mill, t im Jahre 1953 und auf knapp 2 Mill. t im vergangenen Jahr zurückgegangen. Infolge der Mehr- leistung der westdeutschen Wirtschaft und der damit verbundenen Steigerung des Energiebedarfes besteht eine erhöhte Koh- lennachfrage, wobei nach Auffassung zu- ständiger Bonner Stellen der Ruhrbergbau in der Darbietung zusätzlicher Kohlenmengen als nicht elastisch genug angesehen werden muß. So sind für dieses Jahr vorsorglich bereits 2,1 Mill. t USA-Kchle ausgeschrieben worden, wobei die am 25. Januar erfolgte Ausschreibung über 1 Mill, t vor allem für die eisenschaffende Industrie gedacht ist. Mit 46,3 v. H. an Montanumlage beteiligt (dpa) Die Bundesrepublik hat im ver- gangenen Jahr für die Montanunion den höchsten Beitrag aller Mitgliedsstaaten ge- leistet. Wie das Deutsche Industrieinstitut am 25. Januar mitteilte, belief sich das Ge- samtaufkommen auf 438,1 Mill. Dollar. Der Anteil der Bundesrepublik betrug 22,2 Mill. Dollar(46,3 v. H.). An zweiter Stelle steht Frankreich mit 29,9 v. H. des Auf kommens. Anstieg der Indexziffer für Roh- und Grundstoffpreise (VWD) Der Index der Grundstoffpreise hat sich vom 7. Dezember 1954 zum 7. Januar 1955 im Bundesgebiet um ein v. H. von 255 auf 257 erhöht. Wie das Statistische Bun- desamt mitteilt, sind die Preise der in der Gruppe„Nahrungsmittel“ zusammengefaßg- ten Waren im Durchschnitt um 1,1 v. H. ge- stiegen. Fleischpreise normalisieren sich (LRP) Die Preise für Fleisch- und Wurst- waren in Rheinland/ Pfalz beginnen sich zu normalisieren. Dies berichtete am 24. Januar das Ministerium für Wirtschaft und Verkehr in Mainz. Als Zeichen dieser Normalisierung sei die starke Differenzierung der Preise in den, einzelnen Städten zu werten. Ein sol- ches Vorgehen lasse darauf schließen, daß die Absicht bestehe, die Kalkulation nach den im eigenen Betrieb anfallenden Kosten zu gestalten und nicht nach einem anonymen Schema, das der Kostenstruktur des jeweiligen Betriebes nicht gerecht werde und außerdem als Preis- abrede der Genehmigungspflicht unterliege. Wie das Ministerium außerdem berichtet, hat der verstärkte Auftrieb von Schlachtvieh zu einem Rückgang der Preise für Lebendvieh geführt. Wachsende Produktion von Rundfunkgeräten Die Rundfunkindustrie des Bundesgebietes stellte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben 2,82 Mill.(1952: 2,68 Mill.) Rundfunk- geräte und 145 000(1953: 52 600) Fernsehgeräte her, wie in der Mitgliederversammlung der Fachabteilung Rundfunk und Fernsehen im Zentralverband der elektrotechnischen Indu- strie E. V. in Frankfurt mitgeteilt wurde. Die Ausfuhr wird für das vergangene Jahr auf 880 000(Vorjahr: 523 000) Rundfunkgeräte und 17 400(3400) Fernsehgeräte veranschlagt. Luftverkehr im Bundesgebiet 1954 rückläufig (VWD) Die Verkehrsleistungen der auslän- dischen Luftverkehrsgesellschaften, die Flug- häfen im Bundesgebiet anfliegen, sind im Bei den Nahrungsmitteln erhöhten sich die Preise für Roggen und Weizen um 0,9 V. H., für Kartoffeln um 5,3 v. H., für Mar- garine um 6,6 v. H., und für alle Schlacht- Verhältnissen der Rentner trägt die Vorschrift dadurch Rechnung, daß diese nur die Hälfte der für die beschäftigten Versicherten vor- gesehenen Beteiligung zu tragen haben. Das Mitglieder-Sterbegeld wird für alle Mit- glieder und damit auch für die Rentner auf das zwanzigfache des Grundlohnes vor- geschrieben(Mindestbetrag 75. DM). Da- neben wird generell ein Familien- Sterbegeld (beim Tod von Angehörigen) von mindestens 50,— DM eingeführt. Uebergangsvorschriften sehen vor, daß beim Inkrafttreten des Gesetzes diejenigen Rentner, die bisher versichert waren und künftig nicht mehr zu dem versicherungs- Pflichtigen Personenkreis gehören, zur Wah- rung ihres Besitzstandes das Recht der frei- willigen Weiterversicherung erhalten. Rb Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Effektenbörse Wande Frankfurt a. M., 26. Januar 19535 Börsenverlauf: Die unsichere Entwicklung in der Weltpolitik hatte weitere Gewinnmitnahmen ausgelöst. Die Käufer übten stärkste Zurückhaltung aus. Kursabschläge zwischen 2—5%. Lediglich Hoechster konnten aus Bezugsrechterwartungen 3% gewinnen. Bayer— 4%, Anilin— 1%,qͤ Siemens und AEG durchschnittlich 3% rückläufig. Aktien 25. 1. 26. 1. Aktien. Aktien 2„ EGW. 1191½ 188½[ Harpener Bergbau 145½ 144¼½ Dresdner Bk.)) 14 13/8 BBW. 3236 231 Heidelb. Zement. 251 248 Rhein-Main Bank 206 200 C—— Hoesch) 5 1257 Reichsb.-Ant. Sa. 79% 79ʃ½ Conti Gummi. 239ò ½% Lanz 5 5 210 Daimler-Benz. 243½ 24½ Mannesmann. 170 170 333 1 Dt. Erdöl. 172 170 Rhn. Braunkohle 213 210 a 0 88 Degussa 255 252 Rheinelektra 157 150 Bergb. Neue Hoffg. 158 155½ Demag 44230 280 7700 224 Dt, Edelstahl 165% 105 Pt. Linoleum 255 258 Seilwolft.. 80 5% Dortm Hörd.Hütt. 141¼½ 140¼ Durlacher Hof—— Siemens& Halske 254 252 ½ Gelsenberg 153½ 152½ Eichbaum-Werger 153 8 Südzucker 5 180 GEH Nürnberg 212 212 Enzinger Unjop 188 188 Ver. Stahlwerke 27 Hoescc lk 154 154 IG-Farben Liqui., Zellstoff Waldhof 102 160¼ Klöckn.-Humb. D. 191 187 Ant.-Sch. i) 43½ 42¾ Badische Bank 160 160 Klöckner 166% 160 ½ . 242 Zommerzbanko) 1%. 11½ Hütten Phönix. 163¾ 160 Farbenf. Baver 247 242 Commerz. Rhein. Röhrenw. 187 185 Farbwerke Höchst 255 2⁵⁰ u. Credit- Bank 182 182 Rheinst. Union. 174 Felten& Guill. B 164 Deutsche Bank))„e„1%] Stanlw. südwestf. 102 158½ Grün& Bilfinger!— 148 Süddeutsche Bank 207 207 Thyssenhütte 157% 154 )= RM- Werte.) Restquoten K URZ NACHRICHTEN — z ur Steuerreform (VWD) In Durchführung der vom Bun- destag bei der dritten Lesung der Steuer- reformgesetze angenommenen Entschließun. gen hat der Finanzausschuß des Bundes. tages dem Plenum eine Reihe von Empfeh-. lungen unterbreitet. Darin wird die Bundes. regierung ersucht, bis spätestens 30. Sep- tember 1955 Vorschläge für Maßnahmen zur gleichmäßigen und gerechten Besteuerung der Ehegatten sowie für Maßnahmen 2u unterbreiten, die die stärkere steuerliche Belastung der Arbeitseinkünfte aus selb- ständiger und unselbständiger Arbeit in an- gemessener Weise durch Gewährung eines besonderen Freibetrages ausgleichen. Weiter soll die Bundesregierung ersucht werden, angesichts des Fortfalles des 8 7d ESt und der Ertragssteuerfreiheit für Schiffspfandbriefe andere geeignete Maß- nahmen zur Finanzierung der deutschen See- und Binnenschiffahrt zu treffen, die der Wettbewerbslage der deutschen Schiff. fahrt Rechnung tragen. Zu diesem Zweck sollen der Seeschiffahrt Wiederaufbaudar- lehen des Bundes, ERP-Kredite, sowie sieben Mill. DM für Zinsverbilligungsmag- nahmen bereitgestellt und vom Bund Bürg. schaften übernommen werden. Jahre 1954 gegenüber dem Vorjahr zurück. gegangen. Die vorläufigen Angaben der Flug- häfen verzeichnen in der Bundesrepublik 160 222 Starts und Landungen, gegenüber 171 198 ir vorhergehenden Jahr. Die Zahl der beför- derten Passagiere ging von 2 289 162 auf 2 124 835 und die beförderte Frachtmenge von 116 516 Tonnen auf 104 102 Tonnen zurück. Nur die be- förderte Luftpostmenge war mit 9691 Tonnen um etwa 1300 Tonnen größer als 1953. Von 1952 auf 1953 hatte die Zahl der Starts und Lan- dungen im Bundesgebiet um 47 v. H. zuge- nommen, die Zahl der beförderten Fluggäste um 55 v. H. — pla Mar „e l CH/ La. —— 14 Avs ie — pal 13.5 Llo „D. He 9.50 „D 1¹ Son Erm. II = Italien wünscht Umschulungskredit (AP) Die italienische Regierung hat die Hohe Behörde der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl um einen Kredit von 35 Md. Lire(23,45 Mill. DM) für die Umschulung von rund 8000 Stahlarbeitern ersucht. Die im Zuge der Modernisierung der italienischen Stahlwerke entlassen werden müssen. Deutsche Unterstützung für Saudi-Arabien (VWD) Eine deutsche Sachverständigen- kommission wird sich demnächst nach Saudi Arabien begeben, um dort die Möglichkeiten für ein umfangreiches Entwicklungsprogramm mit deutscher Hilfe zu untersuchen. Geprüft werden insbesondere Bewässerungsvorhaben, Erdgasvorkommen und die Voraussetzungen kür den Aufbau einer Industrie. Für die Finanzierung der Sachverständigenkommission sind aus dem ERP- Sondervermögen 125 000 DM zur Verfügung gestellt worden. Nach Rückkehr der Delegation und Auswertung ihrer Untersuchungsergebnisse wird daran gedacht, eine offizielle Wirtschaftsdelegation für Ver- handlungen mit der Regierung von Saudi-Ara- bien nach Dschidda zu entsenden. Sowzetanleihe an Finnland (VWD) Die Sowjetunion hat Finnland eine Anleihe von 40 Mill. Rubel mit einer Laufzeit von zehn Jahren zum Zinssatz von 2½ v. H. gewährt. Die Anleihe ist mit einem neuen Han- delsabkommen gekoppelt, nach dem Finnland Schiffe, Holz, Zellulose, Pappe und Papier lie- fert und dafür aus der Sowjetunion Treibstoffe, Kohle, Metalle, Zucker, Baumwolle, Kraftfahr- zeuge und Traktoren bezieht. Marktberichte ö vom 26. Januar 1 Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr und Nachfrage zufriedenstel- lend. Es erzielten: Apfel Ia 20—30, A 11—19, B 610; Feldsalat I 60—80, II 50—60; Spinat 25; Rosenkohl I 25—32, II 18—24; Knollensellerie 25—35; Porree 25; Zwiebeln 16—22; Wirsing 20; Grünkohl 23; Karotten 18-20. NE-Metalle Elektrolyt-uKkKpfer für Leitzwecke 364, 50368, 50 DM Blei in Kabein 129130 PRœL ö Aluminium für Leitzwecke 240—242 PM Westdeutscher Zinnpreis 863 DM wie fortgeblasen saures Aufstoßen, Sodbrennen Völlegefühl werden meistens d übersauren Magensaft verursacht. die Beschwerden rasch und zuverl zu DM 1, 65 für 60 Tabletten. Magenbeschwerden Magenbeschwerden nach dem Essen, zu beseitigen, nehmen Sie 2-3 Tablet- ten Biserirte Magnesia. Dieses bewähr- te Arzneimittel bindet sofort über- schüssige Magensäure und beruhigt die entzündete Magenschleimhaut. Die Beschwerden sind oft wie fort- geblasen, weil ihre Ursachen ausge- schaltet sind. Der Magen kann jetzt wieder normal arbeiten. Sie erhalten Biserirte Magnesia in jeder Apotheke 1 Stellenangebote gegen Müdigkeit Jſalbes e 90 PFG. aMot- WERK NANMBU SchgklEER r der Hausfrau 0 ort. unscuudiſcd v)] seHM ECR END IN AOT H. ROG. und ch e WERKVERTRETER Lee von erstrangiger Baumaschinenfabrik mit überragendem Programm f. 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Der de Janeiro, 5 425 255 988 1 Olkstänz; wer die Fliegen nicht und schlug nach ihnen, wo Rahmen blieb all die Jahre derselbe, nur 5 5 1 8 ten d 1e— er sie sah, ohne kaum je eine zu treffen, er die Bilder darin wechselten.. 3„ 4d A ung pr. haßte sie im Sommer, wenn sie um die a f 8 ee ee e ae Serr en der Ochsen 3 885 en Auch Johanns Mutter sah sich die Mäd- Haroldo Costa systematisch zu arbeiten. S. 5 5 5 6 25 5 8 8 8 161.— chen in den Rahmen an; manche konnte sie, trafen sich regelmäßig in der Buch- Und 5 888 un duns en es en viele Waren, menche auch nicht. In all den Jahren waren Kunsthandlung des Schriftstellers jecnf 221 Aber besondlers hagte er die ersten im Win- mehr als ein Dutzend Gesichter durch den Askanasy, der eines Tages auf die Idee Ban ter, Wenn die r anfingen länger zu Wers Rahmen gewandert; es war nicht viel dar- mit diesen hochbegabten Naturtalenten eh 24 den und N plStzlich abends beim Licht eine über gesprochen worden. Johann liebte es richtiges Tanztheater zu gründen. 1950 sta, Mar 9888 n kaum erwachte, soeben nicht zu reden. tete das Teatro Folelorico Brasileiro in NI N ple 90 e 958 N 5 Ob es der goldne Rahmen oder das Glas de Janeiro mit seinem ersten Programm und Er lebte allein mit seiner Mutter, die oder der Reflex des Spiegels war, der quer erregte gewaltiges Aufsehen. Seitdem nat 3 iam seit zwanzig Jahren die Wirtschaft in der Ecke hing, die Fliegen setzten sich„Brasiliana“ in allen großen Städten Süd. führte, eine kleine Wärtschaft, ein paar mit Vorliebe auf 858 Bild 085 im Jahres- amerikas, in Nordafrika, in Rom, Lissabog 10. Hecker, ein Torfgrund, emise Stück Vieh, wechsel jeweils ein lächelndes Gesicht eines Paris und London das Publikum begeisten Hühner und anderes Kleinzeug, und es Sms Mädchens zeigte, und vor allem suchten die Die Tänzer haben nicht, wie die Ange Mnen nicht schlecht; Johann hatte genug, ersten ausgeschlüpften Fliegen dort gern einen hörigen der Dunham- Gruppe, eine Klassisch um am Sonntag zum Tanzen zu Sehen, und Flughafen. Oder war es sonst etwas; jeden- Ballettausbildung durchlaufen, sondern gel All die Jahre im Winter, wenn die Fast- kalls verging kaum ein Winter, ohne daß sind Laien, die aber die Bewegungsformen nacht in der Nähe. war, Sing er sonntags und Johann, nachdem die ersten Fliegen zum ihrer Volks- und Kulttänze zu höchster tech manchmal noch einmal in der Woche zum Vorschein gekommen waren, das Bild mit nischer Präzision entwickelt haben. Da Tanzen, und jedes Jahr brachte er von dort einer seiner Pflastersteinhände herunter- Eindrucksvollste sind für uns zweifellos def ein Mädel mit, eine braune oder blonde, schlug, wobei es meistens zerbrach. Die Mut- Ritualtänze. Afrikanischer Kult, den di Wes Verade trak, mit der er dann noch in ter lieb den Rahmen richten, ein neues Glas Negersklaven mit nach Brasilien brachten der Nacht im Haus herumrumorte, Kaffee einsetzen, nahm regelmäßig das Bild das und der sich dort mit dem katholischen kochte oder sonst etwas trieb. drin gewesen war, heraus und legte beides Christentum zu eigentümlichen Religionen Die Mutter hatte es längst aufgegeben, nebeneinander auf die Kommode vor den voll Aberglauben und urwüchsiger Ekestath 7 daß etwas Richtiges daraus würde. Sie schlief Altar. Es wurde nicht darüber geredet. 5 58 2 vermischte, zeugte Tänze von wilder, be. 8 in der Kammer oben auf dem Boden, und Daun brachte Johann eines Tags nach-„Btasiliona“ in Berlin schwörender Dynamik. 8 manchmal hörte sie etwas, Aber sie küm- dem er kurz vorher in der Fastniachtszeit Ein Szenenfoto vom Berliner Gastspiel des Tunztheaters Brasiliana, das in Rio de Janeiro Mit Candomblé— dem Namen einer sol. t merte sich nicht darum. Sie wußte, wenn wieder einmal nachts mit jemand im Haus bekeimatet ist und, wie wir hier berichten, Ritual- und Volkstänze zeigte. chen Religion g= beginnt der Abend. Negg 2 im Winter Tanz in den Dörfern war, dann herumrumort hatte, ein neues Bild an, schlagen hohe, schmale Trommeln, daz 7 8 0 8. 5 352 steckte es in den Rahmen und hing ihn auf. in der Ecke hing. Die Mutter mußte zu- näßtes Haar mit dem Kamm striegelte, seit- e ee, 15. i 85 an der dee der Er war nun schon weit über vierzig, und seben, sie war nicht so übel. Jung war sie lich von sich auf dem Bild, das seine jetzige zerinnen treten in sehr schönen Kostüme 0 seine Haare wurden schon grau. Er war nicht mehr, knochig war sie wie auf dem Frau zeigte, eine Fliege sitzen und beobach- auf, zu Ehren der Götter tanzen sie 62 7 noch stark wie ein Büffel, aber sein Rücken Bild, aber sie hielt Alles Sut zusammen, auch tete, wie sie sich putzte. Er dachte plötzlich der göttliche Geist in sie fahre 13 5 di K K-O ett king an sich zu krümmen. Die Mutter war die Flasche, aus der Johann ab und zu einen an den Sonntag, wWwo Tanz in allen Wirts-„111 3 11. e 1 Oecker Urte 555 2 5 8 8. 8 8 85 völlige Entrücktheit, die Trance erreicht it mit t 5 über die siebzig hinaus, schweigsam wie er Schluck trank. Im Winter legte die Mutter häusern sein würde, und dann dachte er an Wo sie selber zu Göttern werden. Die dun. 5 Konzert im Mozartscal und flink Wie eine Maus: es entging ihr sich hin und starb und dann wurden die den Sommer, wo sein Ochs auf dem Feld kelbraunen, Kaffee- oder zimtfarbenen Leiber 81 An Spielkultur und Spieldisziplin steht nicht, das ein neues Gesicht an der Wand Tage länger, und der Tenz in den Dörfern in der Sonne stehn würde, eingespannt und wenden, drehen sich, schnellen durch die bet heute das Münchener Koeckert-Quartett, das hing, sie sah es sich an, We sie alle an- ging an. Die Fastnacht kam. Jetzt maskier- in den Augenwinkeln in Haufen die Flie- Luft, die Köpfe beginnen zu kreisen in Art nach längerer Pause am Dienstag im über- gesehen hatte. wenn er nicht zu Hause War, ten die Mädchen sich und lachten, wenn gen, die sich dort niederließen. Er hatte den immer rasenderem Tempo, Arme und Schul. kra füllten Mozartsal des Rosengartens konzer- und 8 gefiel ihr nicht. Manche dieser Ge- sie beieinander standen, und die Burschen Kamm in seiner Pflastersteingroßen Hand tern zucken wie im Krampf. Lauter, inten- 88g tierte, mit in der vorderen Reihe der Quar- sichter in dem Rahmen hatten ihr Sut, blinzelten ihnen zu. Die ersten Fliegen und sah angestrengt auf die Fliege, die um- siver wird der Gesang, schneller pochen di ah tett-Vereinigungen. Rudolf Roeckert(I. Vio- manche Weniger gut gefallen, aber dieses kamen heraus. Sie krochen aus ihrem Ver- ständlich und unbseorgt die Beine aneinan- Rhythmen. Eine kleine Tänzerin stößt kurz Er Une), Willi Buchner(2. Violine), Oscar Riedl Seflel ihr gar nicht. 5 steck, probierten Flügel und Beine und der rieb. Sein Mund war halb geöffnet. Er hohe Schreie aus. Man denkt an Papageien Ref (Viola) und Josef Merz(Violoncello) bilden Ein halbes Jahr später war eine neue setzten zum Probeflug an. Johann sah eines Wußte nicht, was in ihm vorging. Aber er an Urwald, an geheimnisvolle Naturkräfte me seit vielen Jahren eine verschworene Spiel- Frau im Haus. Es war die, deren Bild Morgens, als er vor dem Spiegel sein ange- schlug nicht zu. nur nicht an Bühne und Schau. Es kolgt die Semeinschaft, die ihre Mannschaft nie ge- Macumba de Exu, ein düsterer, unheim. dal 5 1 5 3 10— 95 1. 85 8 77 licher Tanz zu Ehren des Teufels, um seine del zu erschütternden Geschlossenheit des O W d d 2 Macht zu bannen und ihn versöhnlich Ensemblespiels gelangt ist. 77 Oftes elslger IN WIT We en e Man spürt, dag hier von i 5 Die vier spielten klassische Musik: Mo- Zum Gastspiel des Ihecters der Stadt Baden- Baden in Weinheim mit Arthur Millers„Hexenjogd“ eicentlichen Ohoreographie nicht die Red Zarts freundlich belichtetes A-Dur-Quartett, sein kann. Sie beschränkt sich wohl darauf Haydns reizvolles„Lerchenquartett“, das Es geschah zu Salem, einer Stadt im cators auch die kleinsten Einzelheiten durch- Abigail wie auch später den im Angesicht des Dauer und Reihenfolge der einzelnen Tänze fünfte aus Opus 64(mit dem sonnenhellen Staate Massachusetts, im Jahre des Unheils dringender Regiekunst wurde die Mann- Galgens angestrengten Werbungen des Rich- Ungefähr festzulegen. Die Kraft, die Ge- ersten Satz, dem von spritzigster Laune er- 1692: daß ein Hexenwahn unter der Bevöl- heimer„Hexenjagd“ zum flammenden Be- ters, sich doch schuldig(der Teufelsanbetung) schmeidigkeit, die Ausdauer der Tänzer ist füllten Menuett und dem auf Wirbligen kerung ausbrach und wie ein Hurricane kenntnistheater— wider die Intoleranz, zu bekennen und dann straffrei auszugehen. staunenerregend. Obwohl die Entfesselung Sechzehntel-Figuren Prächtig dahinsegeln- durch die Gassen der Stadt fegte; daß Nach- wider den Massenwahn und seine Urheber, Er widersteht und stirbt, Abigail entflieht(mit diszipliniert ist(anders wäre ein allabend- den Final- Vivace) und als überzeugendes barn ihre Nachbarin, Männer ihre Frauen, für Freiheit und Menschenwürde, gestern, der Gemeindekasse übrigens). Der Wahn aber liches Auftreten wohl nicht möglich), soll es Re Kernstück des Abends Beethovens sozusagen 1 8513 1 der Hexerei beschul- heute und morgen. 0 kordert seine letzten Opfer doch immer noch vorkommen, daß die All. mit grimmig gerunzelter Braue geschriebenes dig en; da utjunge Mädchen sich als 5 5. 1 ürgen 81 10 den- Mädchen in echte Trance verfallen. Kleine Ra Abressives f-Moll-Ouartett op. 95, jenes Teufelsscherinnen betätisten, sich bedroht Daß man jedoch die„Hexenjagd“ nicht„ de None 0 8g Anlässe, etwa eine frischbezogene Tromme! ha merkwürdige„Quartetto serioso“, mit dem an Leib und Seele fühlten und in gleichsam nur in einen„objektiv-dokumentarischen tors einen sehr nuanciert sprechenden und der neue Klang also, können diesen Zustand del Sich der Meister, wie seine Zeitgenossen wis- epileptischen Anfällen mit den Fingern auf Raum“ stellen kann, wie es in Mannheim spielenden Interpreten gefunden. Schon die auslösen. del Sen wollten, den Aerger über die Ablehnung diejenigen wiesen, die sich als Hexen ihnen Seschah, daß sie sich auch als reguläres, beiden Pastoren aber, Rolf Hübner als Parris Unserm Empfinden zugänglicher ist das Ken Seines Heiratsantrages an Therese Malfatti genähert und für des Teufels Werk zu ge- naluralistisch-realistisches Theaterstück spie- und Heinz Plate als Hale blieben blaß; auch Ballett„Funeral d'un rei Nagé“, das Be. chi Jon der Seele geschrieben hat. Die Koeckert- winnen versucht hätten; und es geschah, len läßt, hat selbst Piscator eingeräumt. Xenia Pörtner gelang es nicht, der Gestalt der gräbnis eines Negerkönigs, der sich— nach Leute packten das eigenwillige Werk Beet- daß Neid, Mißgunst, Habgier, Rachsucht Wie das dann aussieht. konnte man jetzt Abigail Profil zu geben— man hatte ihr aber einer alten Legende— auf dem Sklaven hovens in dem sich die bedrüchte Seele aus mit dem Wahn ein scnauerliches Bündnis u Reinheim erleben, wo das Theater der auch die halbe Rolle wesgestrichen. Auf eine schiff umbrachte, um der Erniedrigung in d tre der grollenden Stimmung schließlich fast ein eingingen und niemand mehr zu scheiden Stadt Baden-Baden mit diesem Schauspiel eigene Weise überlegen und beherrschend der brasilianischen Sklaverei zu entgehen. 1 0 Wenig erschreckend zu plötzlicher Daseins- wüßte Glaube und frechen Betrug, reli- Arthur Millers gastierte. gab dagegen Hannes Tannert, der Intendant Das feierliche Schreiten, die klagenden Ge- 8770 Sahung durchringt, mit Sroßartiger Bra- giöses Eifern und kaltherzige Machtpolitik. Al 5 hart des Theaters der Stadt Baden-Baden, den bärden erinnern entfernt an die Ausdrucks- 5 vour an. Ihr Spiel steigerte sich in eine lei-„Es ist ungeheure Furcht in diesem Lande 5 Ser! art 1 auptmann oder Unterstatthalter und Chefrichter Danforth. kunst der Wigman 5 88 denschaftlich bewegte geistige Auseinander- Himmel und Hölle balgen sich jetzt auf Sudermann. Gewiß, die szenischen Em- Dazu die vielen anderen, die hier nicht ge- 5 5 1 1. 555 setzung hinein, die durch ihre Geschlossen- unsere Buckel 4 411 e frühre bleme Millers sind naturalistischer Art, die P K Weben en Ganz besonders kommen beim Publikum Sh. heit der Formung und Tiefe der Sinngebun een eke und all unsre krühre Rollen so handfest und blutvoll, wie man manu werden können. 0 natürlich die heiteren Volkstänze an, die zu eir 8 2 der 8 5 Gleignerei ist weggerissen. Es ist eine Rolle 7. Die Entscheidung zwischen den beiden j. 1 1 1 das Grundgesetz des Schöpferischen bei Beet- j; wir ie sich nur wünschen mag. Und doch, das f isen“ fällt ni b bleinen Fangszenen aneinandergereiht sind Ta 8 D Vorsehung und kein großer Wechsel; wir 85 b 8 8 Spielweisen“ fällt nicht schwer. Das Kampf- 12 ö 2 8 ö beven von innen her vorbildlich erhellte. sind, wie wir von jeher waren, nur nackf. Schauspiele das die Inszenierung von stück Piscators mag in manchem einseitig dene San en iner dene, Veen Hier wirkte alles sehr vertieft, technisch ind, 5 5 isiger Fal-Peter Biltz in Weinheim bot, war kein ck i 1 f färfer ene Schuhputzer hauen absichtlos mit ihren e 3 Ja, nackt! Und der Wind, Gottes eisiger i ö sein, aber es trifft unmittelbarer und schärfer Bi, l 8 im aufs feinste ausgesponnen und mit einer er- 92. l 15 Sehr gutes Schauspiel. Es war weder drama- 5 ö 1 1 Pi ist Fürsten auf die Schuhkästen. Ein Rhythmus, 2 SSP 2 m ner er- Wind, wird wehen!“ 0 3 5 als das Schauspiel von Biltz. Bei Piscator ist 10 J vo Sstaunlichen Nuancenfülle des Ausdrucks dar- 4 5 5 5 5 turgisch noch psychologisch befriedigend Miller Ankläger, bei Biltz Erzähler mit dem dier sleletrisiert. Er Bard autssnommen en ch. geboten. Mochte gelegentlich auch die erste 5 arthur Millers Schauspiel„Die Hexen- ineinander verzahnt. Zumal bei dieser Auf- Nite e 18 dene Instrumenten, von Sängern und schließlich 17 Seige die Neigung haben, sich in männlicher jagd“, das diese historische Begebenheit b 1 8 5 Herbheit der Tongebung(die dem führenden Instrument an sich durchaus gut ansteht) um einige Grade vom übrigen Ensemble abzu- setzen, so konnte solche geringfügige Klang- gewichtsverschiebung der hinreißenden Wir- Ekungsart, mit der die Vereinigung aus dem Elementaren der Musik heraus gestaltete, kaum Abbruch tun. Entscheidend blieb die musikalische Gesamt- und Grundhaltung der Spieler, deren schönstes Merkmal das einer Künstlerischen Bescheidenheit ist, wie sie im- mer nur echten und wahren Dienern der Kunst gegeben. Der Abend trug durchaus das Merkmal des Besonderen. Die große Hörerschaft spürte ches sehr bald und feierte, erwärmt und be- geistert, die Künstler mit außergewöhnlicher Herzlichkeit. C. O. E. mit starken dramatischen Akzenten ins Ge- dächtnis zurückruft und seit rund einem Jahr auch un Deutschland an fast allen Bühnen gespielt wird, ist ein Kampfstück. So jedenfalls sagt Erwin Piscator und führt einen starken Beweis dafür: Seine Insze- nierung der„Hexenjagd“ im Mannheimer Nationaltheater zu Beginn dieser Spielzeit. Mit Wort und Bild stellt er die Hexenjagd zu Salem in den Ablauf der Weltgeschichte, präsentiert sie als nur ein Beispiel aus der ersckreckend grogen Zahl von Pogromen, die die Menschheit seit Christi Kreuzestod, den Christenverfolgungen und Inquisitions- gerichten bis hin zu den Greueln der fran- zösischen Revolution und den Barbareien der modernen Konzentrationslagern jeg- licher Prägung auf sich nahm. Dank Pis- führung entscheidende Momente gestrichen wurden oder nicht zum Tragen kamen. Der Hexenwahn der teufelsseherischen Mädchen spielte sich gleichsam nur am Rande ab, War hier eine Begleiterscheinung, nicht aber immer während wirksame Antriebs- kraft und moralische Grundlage des Hexen- Serichts. Selbst dis das Ganze auslösende Spannung zwischen den beiden Zentral- gestalten des Stücks wurde nicht voll evident: die Spannung zwischen dem Farmer John Proctor und seiner ehemaligen Magd und Geliebten Abigail, die noch immer ihren Herrn begehrt und seiner Weigerung, sie wei- ter zu lieben, damit begegnet, daß sie den Hexenwahn aufzieht, um nämlich Proctors Ehefrau zu verderben und so den Mann für sich allein zu gewinnen. Proctor aber kämpft um seine bald verhaftete Frau, er widersteht merklich anzubringen. Die Kommentare je- doch, die Arthur Miller seinem„Drama in 2 wei Akten“ beigegeben hat(und die auch in der Buchausgabe des S. Fischer Verlags den gebührenden Raum einnehmen), sind reclit eindeutig, sie erläutern nicht nur dra- maturgisch, wo das Stück aus sich selbst heraus lückenhaft ist, sie stellen auch jenen größeren zeitlichen Zusammenhang her, den Piscator gesehen und zu einem Fanfaren- stoß umgemünzt hat. Bei der Baden-Bade- ner Aufführung fehlten auch diese Kom- mentare. Der Mensch unserer Tage aber be- darf doch wohl der stärksten Argumente, um gepackt zu werden. Erst wenn Gottes Wind eisig weht, befällt inn Furcht und— viel- leicht— Erkenntnis. Dann aber ist es meist zu spät. Kurt Heinz tanzt und singt das ganze Völkchen hin- Ahmad Ramal. Drei Jungs— ein Hu Deutsche Obertragung von Susanne Rademacher ndeherz und eine Seele Copyright by lothar Sfonvalet in Berlin-Wannsee 7. Fortsetzung Mig Roth kam heraus; sie hatte Irene irgendwo drin gelassen. Mr. Eddy drehte sich um und sah Miß Roth mit einem langen düsteren Blick an. „Mein Gott, Mr. Eddy“, protestierte sie und wurde rot.„Ich konnte nichts machen. Es kam so plötzlich. Sie saßen doch da wie die Engel. Ich hatte mich gerade mal um- gesehn. Ich sah weg— und als ich wieder hinsah— War's passiert— wie eine Explo- sion war's!— wirklich „Mig Roth“, sagte Mr. Eddy; er holte tief Luft und richtete sich zu seiner vollen Größe von zwei Meter fünfundsiebzig auf(er stand nämlich auf den Stufen über ihr),„Sie unterrichten doch in 5 A, nicht wahr? Haben Sie denn keine Autorität bei der Klasse?“ „Also wirklich, protestierte sie. Er wandte sich und ging wieder zur Konzerthalle hinauf. a „Also wirklich!“ sagte Miß Roth noch einmal entrüstet, ohne jemand anzusehen. Sie murmelte leise etwas von„Sündenbock“ vor sich hin. Dann nahm sie sich zusammen wWandte sich wieder zu uns. Ihre Wut auf Mr. Eddy war aber so groß, daß sie uns nicht wie sonst zusammen- stauchen konnte. Sie sagte, wir dürften uns nicht von den Stufen wegrühren, bis das Konzert aus sei und die ganze Klasse wieder zur Schule zurückgehe. Sie sagte, jeder von uns müsse an jedem Schultag dieses Se- mesters fünfundvierzig Minuten nachsitzen! und Sie sagte, sie würde sich's noch überlegen: vielleicht müßte sie uns von der Schule wei- sen und in eine Besserungsanstalt schicken! Sie fragte, ob wir uns nicht schämten, den vielen anderen Schülern so ein Schau- spiel zu bieten? Und was würde Paderewski von Cleveland denken? George Hopper fing wieder mit seinem Gewinsel an. „Bitte, Miß Roth“, blubberte er,„ich hab' nichts gemacht. Die haben meine Ohren mit Gummibändern beschossen“ Sie stampfte mit dem Fuß auf. „Rein Wunder!“ sagte sie.„Dein Abscheu licher Dickschädel sieht aus wie'n Taxi mit offenen Türen! Du abscheulicher Junge, du!“ George setzte sich auf die Marmorstufen und barg seinen Kopf in den Armen. „Ach, mein guter Junge“ sagte Mig Roth und schlug die Hände zusammen.„Was hab' ich getan! Was hab' ich gesagt! George, mein Liebling, du siehst ganz und gar nicht so aus!“ e „Na, und ob er so aussieht!“ sagte James. „Wollen Sie vielleicht mal meine Zehen sehn, die er mit seinem Sitz eingeklemmt hat?“ fragte ich.„Wetten, daß alle Zehen an beiden Füßen kaputt sind?“ 5 Sie kriegte wieder eine Wut auf uns. „Was ist bloß in euch gefahren“ fragte sie aufgebracht.„Warum könnt ihr euch nicht wie anständige, normale Kinder beneh- men? Ihr macht die wahnsinnigsten Sachen. Denkt ihr denn nie vorher nach? Ihr ge- braucht häßliche Ausdrücke“ „Mein Adamsapfel.., japste Bob, dem allmählich die Sprache wiederkam. „Was?“ 5 „Sein Adamsapfel hat was abgekriegt“, erklärte ich rasch.„Er kann gerade wieder schnaufen. Deshalb hat er auch so komische Geräusche gemacht.“ „„Ich dachte, ich müßte sterben“, japste Bob. „Miß Roth“, warf James sich in die Bre- sche und ergriff ihre Hand, ohne uns zu be- achten.„Sie haben doch nicht wirklich ne Wut auf uns, nicht wahr?“ Er sagte das 80 gewinnend wie möglich. „Wut?“ sagte Mig Roth, die nicht gleich die rechten Worte fand.„Nur tolle Hunde haben die Wut. Ich bin böse. Ich bin unge- halten. Ich bin gekränkt! Ich dachte, ich könnte Vertrauen zu euch Jungen haben. Ich dachte „Miß Rothé, sagte James, der immer noch ihre Hand hielt.„Sie können Vertrauen zu uns haben! Wir haben Sie am liebsten von allen Lehrern, ja wirklich. Noch nie haben Sie so hübsch ausgesehn. Sie sehen gar nicht mehr wie fünfunddreißgig aus, mit den roten Backen und so. Mig Roth war sprachlos. Gerade da steckte Mr. Eddy den Kopf durch die Bronzetür und rief:„Mig Roth.“ „Ja?“ Sie drehte sich um. Er lächelte, als wollte er um Entschuldi- gung bitten. Dann wurde sein Lächeln strah- lender. Er hatte dasselbe gesehen wie James. Wir alle hatten es gesehen. Es stimmte. Wenn sie eine Wut hatte, eine solche Wut, das stand ihr gut; aber wahrscheinlich war es nicht sehr gut für ihren Kreislauf. „Wollen Sie nicht lieber reinkommen?“ fragte Mr. Eddy.„Er spielt jetzt, Ich möchte nicht, daß Sie etwas davon versäumen.“ Sie ging hinein. Mit hoch erhobener Nase ging sie an ihm vorbei. In den Sommerferien bat er sie, ihn zu heiraten, und sie sagte ja. Aber das gehört nicht hierher. Wir setzten uns neben George Hopper auf die Stufen und sahen dem Verkehr auf der Straße zu. „Jeden Tag fünfundvierzig Minuten nach- sitzen!“ sagte ich. „In Musik durchgefallen!“ sagte Bob.„Be- stimmt läßt sie uns durchfallen!“ a „Jaa“, sagte ich.„Das heißt, das ganze nächste Jahr Nachhilfestunden in Musik.“ Mir wurde übel, wenn ich daran dachte. „Paps wird uns versohlen, wenn wir in einem Fach durchfallen, wenn wir's ihm nicht ausreden können“, überlegte James. „Na, ihr hast du ja schön Honig um den Mund geschmiert!“ sagte ich. „Paps hört auf so was nicht!“ meinte Ja- mes niedergeschlagen.„Wenn er den Streich- riemen in der Hand hat, ist er taub.“ „Der sieht aus wie Abraham Lincoln, bloß ohne Bart— ich mein' Mr. Eddy“, sagte George.„Mit den Warzen und 0.“ „Sie werden blaue Briefe nach Hause schicken“, sagte Bob.. „Das heißt: wir werden alle verhauen“, sagte ich. „Ich schäm' mich nicht, ein Schauspiel! zu bieten, du etwa?“ fragte James. „Nein“, sagte ich. 1 „Nein“, sagte George. Bob schüttelte den Kopf. „Alles Idioten“, redete James weiter.„Da — ein nagelneues Auto. Ich hasse Musik.“ „All meine Golfbälle sind Weg“, sagte Bob, der seine Taschen untersuchte.„Und mein Glücksdollar auch,“ 8 Ich wollt' überhaupt den ollen Pater Whisky gar nicht Klavierspielen Hören“, gebungsvoll der Samba. Die Phantasie, die 2 ko kindliche Spielfreude, die mimische Bega- S1 bung für das Komische und Groteske feiern 8 Hier wahre Triumphe. Weniger ergiebig sind 0¹ die Gesangsnummern des Baritons Nelson de Ferraz, eines Berufssängers übrigens. Das V0 schmeckt zu sehr nach sentimentalem Schla- Fe ger. Aber Karneval in Rio de Janeiro(er 2¹ Wird dort drei Tage lang heftig gefeiert) mit dem„frevo“, dem kochenden Tanz, bei dem 1 häufig das Publikum auf der Bühne mit- 7 macht, sorgt immer für ein brillantes, mit- reigendes Finale. Gertrud Pliquett Das„Centre d' Etudes Frangaise de Mann- 0 pl heim“ führt am Samstag, 29. Januar, 19.30 Uhr, 4 v0 im Vortragssaal des Centre den französischen R. Film„Marius“ vor.. ne — 8e sagte George mit einem Blick auf ein Plakat“ 0 ch »Ich auch nicht!“ pflichtete ich ihm bei. 1 „Der hat soviel Haare“, stellte James, in 5 Betrachtung des Bildes versunken, fest. 5 „Die olle On'wi hast du aber fertigge- 0 macht“, meinte George. 5 „Wollt' ich gar nicht, war deine Schuld, freut mich aber doch“, sagte James. 0 „Miß Roth wird uns nicht rausschmeißen m und in die Besserungsanstalt schicken“, sagte m ich. A. „Das sagt sie immer“, bemerkte James. ö 5 Nachdenklich saßen wir da. 8 »Da fährt ein Stutzé, sagte George und 2 zeigte mit dem Finger. 20 „Was ist der dahinter für einer?“ fragte d ich. 5 „Oakland“, sagte Bob. 8. 5 „Wann kriegen wir denn den kleinen fi Hund?“ fragte ich. 8 „Sowie die Ferien anfangen, nächste 1 Woche“, sagte James. 1 8 „Ja, dann sofort“, bestätigte Bob. g 7 15 „Kriegt ihrn großen Hund oder'n Jun-. ges?“ fragte George interessiert. „n Junges“, sagte ich. 1 55 „Jasab, stimmte James bei, damit WIr 0 ihn selber aufziehn könnnen und so dressie- 19 5 ren, daß er bloß uns mag.“ 8 1 1 „Und damit er andre beißt, wenn wir's t ihm sagen“, meinte Bob. 5* „Wollt ihr ihn kaufen? Oder kriegt ihr ihm geschenkt?“ fragte George. 0 1 „Wir werden wohl was zahlen müssen“, 1 Sagte ich.„Wenn's in Süd-Dakota in der In- dianerreservation wäre, dann kriegten wir inn so. Da haben sie alle möglichen Sorten. K Mary Heaven hatte sieben Hunde.“ 0 „Wer ist das?“ fragte George. 8 N „Seine Freundin. sagte Bob. „Er wird sie heiraten“ „Wann denn?“ Indianerin. Sioux“, (portsetzung folgt) 0 sagte James. 1 5 1 0 i