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Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. err; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv. W. Kirches; Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mennheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 65, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen“ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pt Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 10. Jahrgang/ Nr. 27/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 3. Februar 1855 Mendès-France scharf angegriffen In der Nordafrika-Debatte wird der Ministerpräsident heute das Wort ergreifen Paris.(AP /dpa) In fieberhafter Spannung begann am Mittwoch um 15 Uhr die große Nordafrika-Debatte der französischen Nationalversammlung, die nach An- sicht politischer Beobachter die bisher schwerste Prüfung für die Regierung Mendès- France sein wird. Der Versammlung liegen bisher 15 meistens gegen die Regierungs- politik in Tunesien, Marokko und Algerien gerichtete Anträge vor, die in der auf zwei Tage Dauer angesetzten Generaldebatte behandelt werden sollen. Kaum hatte Präsident Pierre Schneiter das von nervöser Unruhe befallene Haus zur Ruhe gebracht, als sich der Algerien ver- tretende unabhängige Republikaner Gene- ral Adolphe Aaumeran zum ersten Angriff auf Mendeès-France erhob. Er warf der Re- gierung vor, sie habe durch ihre Politik die algerischen Nationalisten zu Terrorangriffen auf die französischen Siedler ermutigt. Die amerikanischen und britischen Gewerkschaf- ten, vor allem den amerikanischen CIO, be- schuldigte er, unter dem Deckmantel ge- werkschaftlicher Aktivität gegen die fran- zösische Herrschaft in Nordafrika zu kämpfen. Besonders scharfe Kritik an der Nord- afrikapolitik der Regierung übten jene Ab- geordnete, die die französische Bevölkerung Nordafrikas in der Nationalversammlung vertreten. Sie forderten, daß vor politischen Reformen wirtschaftliche und soziale Refor- men kommen müßten und daß in Nordafrika zunächst die Ordnung wieder hergestellt wird. Der Gaullist Dronne sagte, die Regie- rung habe in Indochina, die französischen Besitzungen in Indien und den Fezzan„ver- kauft“. Nun bereite sie auch in Tunesien den „Ausverkauf“ vor. Es sei Zeit, daß die Natio- nalversammlung der Regierung Mendes- France ein Ende setze. Bevor sich die Nationalversammlung ge- gen 19 Uhr für zwei Stunden vertagte, klagte der mohammedanische Abgeordnete Bend- jelloul die Regierung wegen der Zustände in Algerien an. Er sagte, die Franzosen mo- hammedanischen Glaubens seien nicht nur Franzosen zweiter Klasse, sondern auch in vielen Fällen absolut rechtlos und der Will- kür ausgeliefert. Nur wenn die algerischen Departements den französischen Departe- ments völlig gleichgestellt werden, könne diese Situation beendet werden. Der Ab- geordnete verlas eine lange Liste von Vor- kommmissen in Nordafrika, bei denen Al- gerier von der französischen Polizei schwer mißzhandelt worden sein sollen. Als er einen Fall erwähnte, bei dem angeblich eine al- gerische Frau lebend verbrannt worden ist, erhob sich Innenminister Mitterrand und be- schuldigte Bendjelloul, daß er übertreibe und einige Vorfälle so darstelle, als kenn- zeichneten allein sie die Situation. Die Entscheidung über den Ausgang der Debatte und über das Schicksal der Regie- rung Mendes-France dürfte zu einem guten Teil bei der Radikalsozialistischen Partei des Ministerpräsidenten selbst liegen. Man erwartet, daß der schwelende Gegensatz zwischen dem rechten, unter Führung von René Mayer stehenden Flügel der Partei und dem aus Anhängern von Mendeès-France bestehenden linken Flügel über die Nord- afrikafrage offen zum Ausbruch kommen wird. Mayer vertritt den algerischen Wahl- kreis Constantine und offene Opposition des auch durch die Ernennung des Gaullisten Soustelle zum neuen Generalgouverneur von Algerien verärgerten Mayer würde mit ziemlicher Sicherheit des Ende der Regierung Mendeès-France bedeuten. Mendeès-France saß während der Oppo- sitionsreden geduldig auf seinem Sitz, lächelte hin und wieder, sagte jedoch kein Wort zu seiner Verteidigung. Der Ministerpräsident wird heute, Dongerstag. das Rednerpult be- steigen, um seine Politik zu rechtfertigen. Es wird sicher damit gerechnet, daß Mendès- France die Vertrauensfrage stellen wird. Einstimmigkeit bis ins Detail Ein Regierungssprecher über die Sitzung des Bundeskabinetts Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Im Rahmen einer allgemeinen politischen Aussprache erörterte das Bun- deskabinett am Mittwoch unter Vorsitz Dr. Adenauers ausführlich die politische Lage und alle Fragen, die mit der Kundgebung in der Paulskirche, der Haltung der SPD Und eines Teils der DGB-Führung zusam- menhängen. Ein Regierungssprecher teilte anschließend mit, das Bundeskabinett sei einstimmig der Auffassung, daß der bis- herige Kurs der Bundesregierung und ihre Außenpolitik konsequent weiter ver- folgt werden müsse. Hier habe es auch in Detail-Fragen keine Meinungsverschieden- heiten gegeben. Im Auftrag des Bundeskabinetts trat der Regierungssprecher Versuchen entgegen, die Dinge in der Oeffentlichkeit so darzustellen, als sei der Bundestag nicht für die poli- tischen Entscheidungen zuständig, die sich aus dem Pariser Vertragswerk ergeben. Entgegen anderslautenden Behauptungen seien die Bundestagswahlen vom 6. Sep- tember in erster Linie unter außenpoliti- schen Gesichtspunkten durchgeführt wor- den. Die Probleme des deutschen Wehr- beitrags, der europäischen Zusammen- arbeit und der Wiedervereinigung seien Hauptthemen aller Veranstaltungen des Wahlkampfes gewesen. Die Wählerschaft habe dem Parlament eine Legitimation erteilt, die man nicht anzweifeln könne, Arbeit an der Gemeinde-Ordnung Der Verwaltungsausschuß beschloß Aenderungsvorschläge von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Verwaltungsausschuß des Landtags von Baden- Württemberg setzte am Dienstag und Mittwoch die Beratungen Über die neue Gemeindeordnung für Baden- Würt- temberg fort und billigte sowohl den Vor- schlag der Regierung, die Amtszeit der Gemeinderäte auf sechs Jahre festzusetzen, als auch das rollierende System, demzufolge die Hälfte der Gemeinderäte je nach drei Jahren aus dem Gemeindeparlament aus- scheidet und nachgewählt wird. Nach län- geren Debatten sprach sich der Ausschuß dafür aus, daß nicht nur Beamte sowie ständige und vollbeschäftigte Angestellte einer Gemeinde nicht gleichzeitig dem Gemeinde- rat angehören dürfen, sondern daß auch die Gemeindearbeiter nicht wählbar sein sollen. Gegen diese Erweiterung des Regierungs- vorschlages wandten sich vor allem die Ver- treter der SPD. In Abänderung der Regierungsvorlage wurde weiter beschlossen, daß nur der Ge- meinderat selbst das Recht haben soll, Sach- verständige zu den Beratungen einzelner Angelegnheiten zuzuziehen. Gebilligt wurde dagegen die Formulierung, daß die Ge- meinderäte so lange zur Verschwiegenheit ber alle in nicht öffentlicher Sitzung behan- delten Angelegenheiten verpflichtet sein sollen, bis sie der Bürgermeister von der Schweigepflicht entbindet. Gegen das vor allem im badischen Landes- teil Verbreitete sogenannte Umlaufverfahren ei der gemeinderätlichen Beschlußfassung, bei dem eine Vorlage den Gemeinderäten lielich schriftlich zur Unterschrift zuge- leitet wird, wurden erhebliche Bedenken angemeldet und schließlich die Streichung dieser Bestimmung beschlossen. Hinsichtlich des Abstimmungsmodus der Gemeinderäte beschloß der Ausschuß, die Abstimmung solle in der Regel und nicht, wie in der Regierungsvorlage vorgesehen, generell oke n sein. Nach den Vorschlägen des Aus- schusses 8011 künftig nur noch der Bürger- ZW. Oberbürgermeister als Vorsitzender des meinderats Stimmrecht haben, nicht aber 35 stellvertretenden Bürgermeister bzw. eigeordneten. Bayern besteht auf Volksbegehren in der Pfalz „„ München.(AP) er bayerische Minister- sident Dr. Wilhelm Högner kündigte an, Landesregierung werde sich energisch segen jeden Versuch zur Wehr setzen, das in Artikel 29 des Grundgesetzes vorgesehene Volksbegehren in der Pfalz weiter hinaus- zuzögern. Die Empfehlung des nordrhein- Westfälischen Minister präsidenten Karl Ar- nold, die Entscheidung über die Neugliede- rung des Bundesgebietes auf unbestimmte Zeit zu verschieben, stehe im Widerspruch zum Grundgesetz. Zur Frage einer Vereinheitlichung des Schulanfangs in der Bundesrepublik sagte Högner, es sei ungewiß, ob Bayern es sich auf die Dauer werde leisten können, als ein- ziges Land am Herbstbeginn festzuhalten. Die Regierung sei jedoch an das vom Land- tag beschlossene Gesetz gebunden, dessen Abänderung bisher von keiner Seite vorge- schlagen worden ist.(Siehe auch Seite 2.) ohne die verfassungsmäßige Ordnung zu gefährden. Im Rahmen der Kabinettsberatungen spielten auch die jüngsten Presseerklärun- gen und Bemühungen Moskaus mit der Ziel- richtung, die Verwirklichung der Pariser Verträge zu verhindern, eine Rolle. Erneut brachte das Bundeskabinett einstimmig die Auffassung zum Ausdruck, daß der Zeit- punkt zu Viermächteverhandlungen erst ge- kommen sein werde, wenn 1. die Verträge in Kraft getreten seien und wenn 2. diplomati- sche Fühlungnahmen tatsächlich einen ech; ten Willen Moskaus zu einer Konferenz mit Ergebnissen erkennen liegen. Offensichtlich finden gegenwärtig zwischen den westlichen Regierungen auf der Basis der Unterredung Adenauer Mendès-France in Baden-Baden Gespräche darüber statt, in weleher Form die„erstarrte“ Ost-West-Situallion zu einer sinnvollen Verhandlungsbereitschaft„aufge- weicht“ werden kann. Stellungnahmen zum„Fall Schörner“ Das Bundeskabinett hat sich auch mit der Rückkehr des ehemaligen Feldmarschalls Schörner und mit einem möglichen Pro- ze B; gegen ihn befaßt. Das Kabinett schloß sich einmütig der Auffassung des Bundes- kanzlers an, der Schörner auf dessen Tele- gramm mitgeteilt hatte, er werde entspre- chend den prozessualen Vorschriften gehört werden, wenn die Staatsanwaltschaft seinen Fall untersuche. Der Bundespressechef stellte fest, er könne nach der Lektüre kommunisti- scher Blätter den Gedanken nicht von sich weisen, daß die Sowjets mit der Freilassung Schörners politische Absichten verfolgten. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Högner äußerte— laut AP— in München die Vermutung, Schörner könne die Auf- gabe haben,„frühere Offiziere für die Ziele der Sowjets einzuspannen“. Der Tatbestand des Mordes sei in der Angelegenheit Schör- ner allein dadurch gegeben, daß er seine Truppen nach der offiziellen Kapitulation der deutschen Wehrmacht habe weiter- kämpfen lassen, schrieb der parlamenta- rische Sekretär der SPD, Dr. Menzel, an den bayerischen Justizminister. Inzwischen hat ein Einwohner Lauterbachs(Oberhessen) beim Fuldaer Oberstaatsanwalt die erste Strafanzeige gegen Schörner wegen„An- stiftung zum Mord“ an sechs deutschen Sol- daten in Böhmen erstattet. In einer Pause der Commonwealth- Konferenz in London glückte dieser Schnappschuß von Außenminister Eden(rechts) und dem indi- schen Ministerpräsidenten Nehru, dessen Stimme nicht nur an Konferenztisch in der britischen Hauptstadt in Fragen einer möglichen Ost-West- Entspannung ein großes Gewickt Rat, sondern dessen Tätigkeit als Vermittler zwischen den„Fronten“ auch von großen Hoffnungen vieler Menschen begleitet wird. seelündische Ministerpräsident S. G. Holland zu sehen, Im Hintergrund in der Mitte ist der neu- Bild: AP Nehru widerspricht Churchill Englands Premier unterstreicht London.(dpa/ AP) Premierminister Sir Winston Churchill sagte am Mittwoch auf der Commonwealth- Konferenz in London, daß nur der Besitz der Atomwaffen und der Wasserstoffbombe den Westen bisher davor bewahrt habe, von den Sowjets überrannt. zu werden. Thema der Mittwochsitzung der Commonwealth-Minister war die Common- wealth- Verteidigung. Wie aus Konferenz- Kreisen verlautete, vertrat Churchill die An- sicht, daß zwischen den beiden Weltblocks erst in einigen Jahren eine dauerhafte Ver- ständigung möglich sein werde, wenn die Sowjetunion den westlichen Vorsprung in der Atomrüstung erreicht hat. Wie aus Kon- ferenzkreisen weiter verlautete, stimmten alle Commonwealth-Minister mit Ausnahme des indischen Minister präsidenten Nehru mit den Ansichten Churchills überein. Nehru setzte sich erneut dafür ein, daß die Her- stellung von Atomwaffen und die Versuche mit solchen Waffen eingestellt werden. Der chinesische Geschäftsträger in Lon- don hat dem indischen Ministerpräsidenten eine geheime Mitteilung seiner Regierung zur Frage eines Waffenstillstandes im Raum von Formosa überreicht, verlautete am Mitt- woch aus Kreisen der indischen Delegation. Ueber den Inhalt der Mitteilung an Nehru, Zwischen Gesfern und Morgen Das Bundeskabinett hat Bedenken gegen die Einsparungsvorschläge des Haushalts- ausschusses angemeldet. Der Bundesfinanz- minister behauptete, daß bisher innerhalb der Ressorts„so sparsam wie möglich“ ge- wirtschaftet worden sei. Die anderen Bun- desminister erklärten, man könne keines- wegs von einem übertriebenen Aufwand der Bürokratie sprechen. Die Bundesregierung hat der dänischen Regierung in einer Note Verhandlungen zur Regelung der Rechte der Minderheiten nörd- lich und südlich der deutsch-dänischen Grenze vorgeschlagen. 6 628 Flüchtlinge aus der Sowjetzone und Ostberlin wurden im Januar in Westberlin registriert. Das sind fast 1 500 mehr als im Vormonat. Der Anteil der Jugendlichen ist weiterhin angestiegen. Die sechs Personen, die am Montag vor dem Bundesverfassungsgericht wegen De- monstration gegen den KPD- Prozeß verhaf- tet worden waren, verurteilte das Amtsge- richt Karlsruhe wegen Auflaufs zu je einer Woche Haft. Das gesamte Präsidium des kommuni- stisch orientierten„Festival- Komitees“ wurde in Bielefeld wegen Verdachts der Staatsgefährdung festgenommen, als es sich mit der Durchführung der„5. Weltfestspiele der Jugend 1955 in Warschau“ befaßte. Der Zentralrat der sowietzonalen FDꝗ hat sich bereit erklärt, über die freie Betätigung aller Jugend gemeinschaften in der Sowief- zone und die Aufgabe des Privilegs als Staatsjugend mit den Jugendverbänden in der Bundesrepublik zu verhandeln. Abänderungsanträge zum Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdenden Schrifttums (Schmutz- und Schutzgesetz) will die Bundes- tagsfraktion der FDP einbringen, um die Prü- kung literarischer Erzeugnisse so großzügig wie möglich zu gestalten. Die Gesellschaft für musikalische Auf- kührungs- und mechanische Vervielfälti- gungsrechte(GEMA) hat ihre Verträge mit allen deutschen Rundfunkanstalten gekün- digt. Sie verlangt eine höhere Tantieme je Rundfunkhörer. Deutsche Staatsbürger, die nach Por- tugal, den Azoren und Madeira reisen oder sich auf der Durchreise durch diese Gebiete befinden, benötigen ab 15. Februar kein Visum mehr. Eine Konvention, die Staatsbürgern euro- päischer Länder in außereuropäischen Län- dern möglichst weitgehende rechtliche Gleichstellung gewähren soll, ist von Ver- tretern der Mitgliedstaaten des Europarats fertiggestellt worden und geht nun zur Ge- nehmigung an den im Frühjahr zusammen- tretenden Ministerausschuß des Rates. Ein neues Bataillon amerikanischer Atom- Artillerie wird nach Europa verlegt und den NATO- Streitkräften zugeteilt. Bislang sind fünf amerikanische Atomartillerie-Bataillone in Europa stationiert. 85 Die niederländische Vereinigung„Kirche und Frieden“ wandte sich an das niederländi- sche Parlament, sich der Wiederbewaffnung Deutschlands aus„moralischen und sittlichen Gründen“ zu widersetzen und nach Wegen zu suchen, die zur friedlichen Wieder vereinigung Deutschlands führen. 5 König Frederik von Dänemark hat den dänischen Außenminister H. C. Hansen als Nachfolger für den verstorbenen Minister- präsidenten Hedtoft bestätigt. Hansen wird vorläufig gleichzeitig das Amt des Außen- ministers beibehalten. Ein Abkommen über den Bau eines Stahl- Werks, das mit technischer und finanzieller sowjetischer Hilfe in Indien errichtet wer- den soll, wurde von Indien und der Sowijet- union unterzeichnet. Der Oberste Sowziet hat das schwedische Parlament eingeladen, eine Delegation zum Besuch der Sowjetunion zu entsenden. Die Landtagswahlen in Niedersachsen kinden am 24. April statt. Einladungen für die am 8. August begin- nende internationale Friedens-Atomkonfe- renz sandte UNO- Generalsekretär Hammar- Sskjöld an 84 Länder und erwähnte, daß die Sowjetunion ein Referat über den Bau ihrer ersten mit Atomkraft betriebenen Kraft- station vorlegen werde. Den südostasiatischen Verteidigungspakt (SEATO-Pakt) hat der amerikanische Senat ratifiziert. Der Pakt soll der Sicherung des. südostasiatischen Raumes vor kommunisti- schen Angriffen dienen und erstreckt sich auch auf die Verteidigung der drei indo- chinesischen Staaten Laos, Kambodscha und Vietnam. Er schließt jedoch Formosa ausdrücklich aus. die Bedeutung der Atomwaffen der seit zehn Tagen in engem Kontakt mit Peking steht, ist nichts bekannt, doch dementierten indische Kreise nachdrücklich Gerüchte, daß Peking seine Zustimmung zu einem Waffenstillstand von einer Raumung Formosas abhängig gemacht habe. Der chine- sische Geschäftsträger hatte Nehru am Dienstag im Hause seiner Schwester aufge- sucht, die Indien in London als Hoher Kom- missar vertritt. Kommunistischer Angriff auf ein Evakuierungsschiff Taipeh.(dpa AP) Vier kommunistische Kanonenboote griffen am Mittwoch ein natio- nalchinesisches Evekuierungsschiff mit Zivi- listen an Bord an. Der Angriff auf das Schiff das von der Manchinshan-Insel, dreizehn Kilometer südlich der Tachen- Inselgruppe, nach Formosa unterwegs war, erfolgte in der Straße von Formosa, wurde aus Kreisen der mationalchinesischen Marine bekannt. Vorher War von zuverlässiger nationalchinesischer Seite erklärt worden, die Evakuierung der Zivilisten von den Tachen-Inseln gehe jetzt umter dem Schutz von Einheiten der ameri- kanischen siebten Flotte vor sich. 5 Das indonesische Kabinett ermächtigte Minister präsident Sastroamidjojo, mit den Regierungen der übrigen vier Colombo- stagten Fühlung aufzunehmen, um sich ge- meinsam für eine Entspannung in der For- mosakrise einzusetzen. 5 Die Pressekonferenz Präsident Eisen- howers am Mittwoch hat keine Klarheit dar- über gebracht, ob die in der Formosa- Straße unmittelbar vor dem Festland liegenden In- seln Quemoy und Matsu in den Bereich, den die amerikanischen Streitkräfte verteidigen sollen, mit einbezogen sind oder nicht. Der Präsident erklärte, mit Rücksicht auf die heikle Lage sei es gut, sich im Augenblick if das zu beschränken, was von den Ver- einigten Staaten bis jetzt öffentlich gesagt worden sei. Türkischer Besuch in Rom beendet Rom.(AP) Die Ministerpräsidenten Italiens und der Türkei, Mario Scelba und Adnan Menderes, haben nach dreitägigen Bespre- chungen in Rom ein gemeinsames Kommu- niquè herausgegeben, in dem die Verpflich- tung zur Stärkung der Verteidigung der freien Welt im östlichen Mittelmeerraum niedergelegt ist. In der Erklärung der Re- gierungschefs wird ferner die„völlige Ueber- einstimmung“ beider Seiten hinsichtlich der Bedeutung des Atlantikpaktes für die Ver- teidigung der freien Welt festgestellt. Menderes und sein Außenminister Kö- Prülü hatten am Dienstagabend und Mitt- wochmorgen alle geplanten Besprechungen und Besuche abgesagt und sich ausschließlich mit den zahlreichen Telegrammen und Fern- gesprächen über den Widerstand der arabi- schen Liga gegen den geplanten türkisch- irakischen Verteidigungspakt befaßt.(Siehe Kommentar.) 2 75 MORGEN Donnerstag, 3. Februar 1955/ Nr. 27 N Donnerstag, 3. Februar 1935 Der Irak weiß, was er will Der Gegensatz zwischen Aegypten und dem Irak, der die Tagung der arabischen Premiers in Kairo überschattet und den Be- stand der Arabischen Liga gefährdet, findet Semen Ursprung nicht in dem angekündigten Militärbündnis zwischen dem Irak und der Türkei. Er besteht schon, seit dem die arabi- schen Staaten nach dem letzten Weltkrieg eine Pseudo- Selbständigkeit erlangt hatten. Diese erschöpfte sich zunächst in dynasti- schen Zwistigkeiten zwischen dem ägypti- schen Königshaus aus dem landfremden Geschlecht eines mazedonischen Offiziers, dem alteingessenen Fürstenstamm der Waha- biten auf der Halbinsel Arabiens, deren Patriarchalischer Sproß König Ibn Saud wie in mittelalterlichen Zeiten sich sein Reich zusammegeschmiedet Hatte, und den Abkömmlingen des Propheten Mohammed, den Haschemiten-Königen im Irak und in Jordanien, von Großbritannien eingesetzten Vasallen, nachdem Ibn Saud ihren Vater, den letzten Sherif des Hedschas und Khalifenanwärter, aus den Heiligen Stätten des Islam, aus Mekka und Medina, ver- trieben hatte. Aegypten beanspruchte als größter arabischer Staat die Führung im neuen Verband, die Haschemiten wollten die ihnen angrenzenden Länder(Syrien, Libanon und möglichst Palästina)— geschichtlicher Tradition folgend— in einem Staat zusam- menkassen. dem„Fruchtbaren Halbmond“, Während Ibn Saud jede Ausdehnung des haschemitischen Einflusses bekämpfte. Nury Said, heute zum zwölften Male Ministerpräsident des Irak, stand schon 1942 in britischem Auftrag Pate beim Entwurf zur Charta der Arabischen Liga, die den„Frucht- baren Halbmond“ gleichwertig neben Aegypten und Saudiarabien stellen sollte. Was kleinlich- arabische Eifersüchteleien da- mals verhinderten, rächt sich heute schwer. Wie anders wöge das Gewicht von drei Sleichstarken Staaten als das lose, stets uneinige, egoistische Ziele verfolgende Staatenbünde der Arabischen Liga. Nury Pascha Said, geborener Iraker mit kurdischem Einschlag, war türkischer Offi- Zier beim Ausbruch des ersten Weltkrieges, erzogen in der Militärschule von Istanbul nach den revolutionären Ideen eines Enver Pascha, bis ihn britische Gefangenschaft im ersten Kriegsjahr eines anderen belehrte und an die Seite des englischen Agenten T. E. Lawrence und in die Reihen der arabi- schen Befreiungsarmee unter dem späteren König Faysal I. von Irak führte. So lange schon spielt Nury Said die britisch- arabische Karte. Er ist, wie auch die meisten einsich- tigen Politiker in Jordanien, der Auffassung, daß es weiser ist, mit dem Strom der Star- ken zu schwimmen, bis die Stunde der eige- nen Stärke geschlagen hat, als die eigenen Kräfte in einer Großmannspolitik zu ver- geuden, die außer schönen Worten nichts ein- bringt. 8 So folgte der alte Fuchs, wie ihn Freund und Feind gern nennen, abwartend dem persischen Beispiel in der Oelpolitik, die sei- nem Land schon seit zwei Jahren die Royal- ties einbringt, für die Persiens Oelindustrie drei Jahre lang brach liegen mußte. Er nahm die an sich unerheblichen Bindungen ameri- kamischer Militärhilfe auf sich(keine Ver- Wendung der Waffen zu Angriffszwecken) und zerschnitt nun den gordischen Knoten arabischen Zauderns in der Frage: Militär- bümdnis mit dem Westen oder nicht? Demgegenüber verschanzen sich die ägyp- tischen Militärs in Kairo hinter politischen „Gegebenheiten“, die nicht vorhanden sind: Die arabische öffentliche Meinung(die sie selbst machen können), die arabische Selb- ständigkeit(die gar nicht besteht), eine ein- Beitliche arabische Armee(die noch schwerer zu schaffen sein dürfte, als eine europäische). Es bleibt abzuwarten, ob die Revolutions- regierung der ägyptischen Offiziers-Junta den Sinn zur Realität zurückfinden wird, den sie beim Abschluß des Abkommens müt Großbritannien über die Stützpunkte am Suezkaemal und über die Zukunft des Sudans an den Tag legte, um so die Führerrolle in der Arabischen Liga wieder zu übernehmen, oder ob eine Spaltung der Liga— wenn auch äͤußerlich gekittet— in Wirklichkeit schwere Folgen nach sich ziehen wird. Herbert von Veltheim Das politische Buch Captain Russel Grenfell: Bedingungs- loser Haß?(Verlag Fritz Schlichtenmayer Tübingen.) Dieses Buch hat uns gerade noch gefehlt! Aus dem Englischen übersetzt von Egon Heymann, stellt es einen Reinwaschungs- versuch von Hitlers Kriegspolitik dar. In- sofern es der Morgenthau-Politik unseligen Angedenkens die Leviten zu lesen versucht, mag es für einen englischen Leser ein ganz nützlicher, wenn auch kaum gelungener Versuch sein. Der verstorbene Verfasser, Mitglied des britischen Admiralstabs, ist immerhin in der Geschichte seines Vater- landes nicht unbewandert; allerdings ist es nicht zu verwundern, wenn seine ziemlich sophistische Auslegungskunst beim briti- schen Publikum kaum Widerhall gefunden hat. Seine überaus durchsichtige Simpliflzie- rung historischer Vorgänge entwertet von vornherein sein Unternehmen, die Blindheit der britischen Staatsmänner, einschließlich Churchills, darstellen und der britischen Nation die Augen öffnen zu wollen. Aber gerade diese mißlungene Selbstkritik wird bei deutschen Nationalisten und Chauvini- sten wie eine Fanfare wirken: Endlich kommt es an den Tag, wie borniert dieses England an dem unglücklichen Hitler- Deutschland gehandelt hat. Statt sich mit ihm zu verständigen und dem ewigen Erb- feind Englands, nämlich Frankreich, und seinem russischen Verbündeten die Zähne zu zeigen, trägt es nun die historische Schuld an dem Sieg des Bolschewismus. England hätte sich aus eigenem Lebens- interesse beiden Weltkriegen fern halten sollen, statt der Propaganda des bedingungs- losen Hasses zu folgen.— Nichts ist schlim- mer, als wenn sogenannte Fachleute haar- scharf an der Wahrheit vorbeizielen. Schlimm genug, daß ein Buch, wie das vor- liegende, geschrieben, schlimmer noch, daß es ins Deutsche übersetzt wurde. ac. ratiflziert. Ratiflzierungsgesetze, daran zweifelt man nicht, ebenfalls annehmen. Aber die Annahme, Skandinavien hofft auf Entspannung Aber die Inflationsgefahr bereitet in den drei nordischen Ländern ernste Sorgen Kopenhagen, im Februar Als eine„realistische Voraussetzung“ der Lösung der Ost-West- Probleme bezeichnete Dänemarks unlängst verstorbener Regie- rumgschef Hedtoft die Verwirklichung der Pa- riser Verträge, und in diesem Rahmen insbe- sondere die Souveränität der Bundesrepublik sowie die Aufstellung deutscher Streitkräfte als NATO- Alliierte. Damit übereinstimmend äußerte sich sein norwegischer Kollege und Sozialdemokratischer Parteifreund, Minister- präsident Torp. Norwegen hat die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO bereits Das dänische Folketing wird die daß die Volksstimmung auch nur annähernd so positiv zur deutschen Aufrüstung einge- stellt sei wie die Stimmung der Parlamente, wäre verfehlt. Mit Tiefenwirkung um Ver- ständnis für die deutschen Gegebenheiten und um Vertrauen zur jungen deutschen De- mokratie zu werben, bleibt gerade hier an Europas Nordflanke eine der vordringlichen Aufgaben europäischer Arbeit. Dennoch ist es verständlich, daß die Frak- tionen der Sozialdemokratie und der großen bürgerlichen Parteien, die in Dänemark und Norwegen seit 1949 der NATO-Politik dieser Von unserem Korrespondenten Dr. F. Weltmann beiden Länder eine starke parlamentarische Deckung geben, bereits die Konturen einer deutschen Rüstung mit Genugtuung begrü- Ben. Die Militärpolitiker beider Länder emp- fanden es wohl selbst, daß das vielgebrauchte Wort von der Flankenstrategie im Rahmen des NATO- Verteidigungssystemes solange eine Flucht aus der Wirklichkeit ist, wie an Dänemarks Südgrenze sich ein militärischer Leerraum befindet. Wenn auch das offizielle Schweden angesichts der allianzfreien Neu- tralität des Landes zurückhaltender ist, so besteht für den Beobachter kein Zweifel, daß man in den maßgeblichen politischen und nicht zuletzt parlamentarischen Kreisen ebenfalls auf eine schnelle Durchführung der Pariser Verträge hofft. Allzu brutal hat So- Wietrußland seit 1945 die Ostsee ohne An- hörung schwedischer Proteste zu einem mare nostrum machen wollen, als daß Schweden nicht ein politisches und militärisches Er- starken der Bundesrepublik begrüßen sollte. Ob die Hoffnungen, die man teilweise in militärpolitischen Kreisen Skandinaviens hinsichtlich der maritimen Möglichkeiten der Bundesrepublik im Ostsee-Raum hegt, über- trieben sind— sowohl was Tempo und Ton- nage angeht— mag dahingestellt bleiben. Eines ist beachtenswert: in Stockholm, Ko- penhagen und Oslo wird die kommende Sou- BEVOTIKERU NE 8 ELI SAB ETRHH. HAUPT N ce DES COMMONWͤEALTH 2 2 „4 Nselssrfxubie A xo,.A. 4FRNKA 73 n 1 D 0* 8 Dec N 0 2 INDIEN Unsere Karte zeigt den mächtigen Staatenbund, den das britische Commonwealth darstellt. Das Haupt dieses Bundes, der sich aus selbständigen Dominien und unselbständigen Kolonien Englands zusammensetzt, ist Königin Elisabeth II. Die auf der Karte hinter den einzelnen Staaten eingefügte Zakl vermerkt die betreffende Bevölkerungsstärbce. Inre Gesamtzahl unterstreicht die Bedeutung der augenblicklich in London tagenden Konferenz der Regierungschefs der Commonwealth- Staaten. Die Italiener sind optimistisch Funde an Grubengas und Erdöl verbessern die wirtschaftlichen Aussichten Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Februar Der wirtschaftliche Aufstieg der Bundes- republik findet auch in Italien ehrliche An- erkennung. Man staunt über das von Bun- desminister Erhard für 1954 auf nahezu 150 Milliarden Mark bezifferte Sozialpro- dukt, wogegen sich das italienische von rund Lire 11 Billionen 450 Milliarden(gleich 76 Mil- liarden Mark) bescheiden ausnimmt. Da Ita- lien fast 48 Millionen Einwohner zählt, also von der westdeutschen Bevölkerungszahl nicht weit entfernt ist, so ergibt der Zah- lenvergleich der Volkseinkommen hüben und drüben, daß für die Italiener im Durch- schnitt etwa das halbe Einkommen wie für die Deutschen verfügbar sein muß. Geht es den Italienern deshalb schlecht? Die Antwort: Ja und nein. Gut geht es den in der Wirtschaft Tätigen in Nord- und Mittelitalien; auch die Beamten und An- gestellten konnten während des abgelaufenen Jahres ihre Bezüge erheblich verbessern. We- niger gut und zum Teil schlecht ist es noch um die zahlreiche Landbevölkerung(Klein- bauern, Halbpächter, Tagelöhner) in Süd- und Inselitalien bestellt, die oft an der Grenze des Existenzminimums(2500 bis 2800 Kalorien täglich) ihr Dasein fristet. Dennoch hat sich die Lage gegen früher gebessert. und das besonders im Süden. Seit 1953 sind die Einkommen um 10 Prozent gestiegen. Der nicht lebensnotwendige Konsum weitete sich aus, und trotz den beschränkten Mitteln wurde erheblich gespart und investiert. Zwar übersteigt seit dem allmählichen Ver- segen der amerikanischen Dollarhilfe die Einfuhr bei weitem die Ausfuhr, aber dieses Außenhandelsdefizit ist 1954 zurückgegan- gen. Nach den Aussagen der Fachleute dürkte es in den folgenden Jahren weiter zusammenschrumpfen. Der wirtschaftliche Optimismus ist in Italien recht grog. Er hat seine guten Gründe. Denn im Land fast ohne Kohle und Eisen wurden bisher ungeahnte Reichtumsquellen aus dem Erdinnern ans Licht gebracht: Grubengas und Erdöl! Das scheint nichts Neues zu sein. Neu ist nur, daß die kreuz und quer betriebene Durch- forschung des Bodens in der Po-Hbene und in Sizilien auf unerwartet große Mengen von sogenanntem Methan(Grubengas) und Erdöl gestoßen ist und daß sich deshalb der Importbedarf von Kohle und Oel von Jahr zu Jahr verringern wird. Klarer aus- gedrückt: Die Tatsache, daß das Methan heute schon im größten Fernleitungsnetz Europas in fast alle Industrieräume des Nordens, besonders in das Dreieck Turin Genua Mailand, als Brennstoff, Treibstoff und Rohstoff für die chemische Synthese ge- lenkt wird, verspricht einen Uebergang des noch vorwiegenden Agrarstaats zum Indu- striestaat mit entsprechenden Exportmög- lichkeiten, die schrittweise den jetzt pas- siven Außenhandel ins Gleichgewicht brin- gen dürften. Also begründeter Optimismus! Dies um so mehr, als nun die lange und breite Such- aktion nach Erdöl anscheinend überragende Resultate gebracht hat. Von der mengen- mäßig unbedeutenden Erdölförderung der Po-Ebene sei nicht geredet, wohl aber von jener in Sizilien, wo im Süden der Insel bei Ragusa in Sekundärschichten zwei der erglebigsten Schächte erbohrt wurden, die nach dem Urteil der Sachverständigen den Vorkommen von Kuwait am Persischen Golf nicht nachstehen sollen. veränität der Bundesrepublik und ihre orga- nische Einfügung in das westliche Vertei- digungssystem ganz überwiegend und nicht zuletzt auch im sozialdemokratischen Lager— als eine vernunftbegründete Hoff- nung zu einer allmählichen echten Entspan- nung zwische Ost und West betrachtet. Diese Prognose ist beachtenswert, da Stockholm und die beiden anderen skandinavischen Me- tropolen seit jeher die besten Voraussetzun- gen zu einer sachlichen und leidenschafts- losen Beurteilung der Kreml-Politik haben. In krassem Gegensatz zu diesem begrün- deten außenpolitischen Optimismus steht eine— vielleicht nicht weniger begründete — Inflationsfurcht. Schweden— von der bürgerlichen Opposition der„Wohlfahrts- staat“ im negativen Sinne genannt, dagegen von der mit einer kleinen Stützpartei zu- sammen regierenden Sozialdemokratie als das„Volksheim“ gepriesen— hat mit Jahres- beginn eine neue tiefgreifende Reform durchgeführt. Nachdem bereits seit Jahren alle Schweden— vom Millionär bis zum ärmsten Mann— nach Erreichung des 65. Lebensjahres allmonatlich die gleiche„Volks- pension“ ausgezahlt erhalten, gehören ab 1. Januar dieses Jahres alle schwedischen Staatsbürger zwangsmäßig der staatlichen Krankenkasse an und kommen— unbescha- det des Einkommens und Vermögens— in den Genuß derselben Leistungen im Erkran- kungsfalle. Im bürgerlichen Lager befürchtet man neben der„gleichmacherischen Tendenz“ vor allem, daß die steuerlichen und öffent- lichen Belastungen, die so tiefgreifende so- ziale Reformen zwangsläufig mit sich brin- gen, Schwedens Konkurrenzfähigkeit auf den internationalen Märkten weiterhin gefähr- den und vor allem der bereits grassierenden Inflation neue Impulse geben werden. Ein- griffe der staatlichen Kontrollorgane in die Entwicklung der Preise für Lebensmittel, Bekleidung und Baumaterial sind vorberei- tet. Auch im sozialdemokratischen Regie- 3855 rungslager betrachtet man mit unverhohlener Besorgnis die Möglichkeit, daß die umfas- senden Tarifverhandlungen eine neue Preis- welle zur Folge haben werden, deren infla- torische Wirkungen durch gesetzgeberische Maßnahmen allein nicht aufgefangen wer- den könnten. 5 Norwegen ist das einzige Land des Nor. dens, in dem die Sozialdemokratie allein regiert und auch allein über eine parlamen- tarische Mehrheit verfügt. 1955 wird ein Festjahr werden, denn zum fünfzigsten Male jährt sich der Tag, da Norwegen nach Lö- sung seiner Union mit Schweden selbständig wurde und den dänischen Prinzen Carl als Haakon VII. zu seinem König wählte. Doch auch hier wird der Festjubel die wirtschaft- lichen Sorgen nicht ganz übertönen können: die inflatorische Preisentwicklung hat den Lebensstandard der breiten Massen empfind- lich gesenkt, und durch das Anwachsen des Devisenfehlbetrages auf rund 850 Millionen Kronen wird die valutarische Situation nur durch staatliche Eingriffe zu halten sein. Auch Dänemark leidet an einer chroni- schen Devisenknappheit, die im September und Oktober vergangenen Jahres krisenhafte Formen annahm, sich jedoch in den letzten Monaten durch bessere land wirtschaftliche Absatzmöglichkeiten etwas gebessert hat. Auch in Dänemark regiert seit anderthalb Jahren die Sozialdemokratie allein, ohne allerdings über die Mehrheit im Parlament zu verfügen. Seit September 1945 wird Dä- nemark— ob bürgerlich oder sozialdemo- kratisch— von Kabinetten regiert, die par- teimäßig im Parlament sich auf keine Mehr- heit stützen können. Die sich hieraus er- gebende Notwendigkeit des gesetzgeberischen Lavierens erschwert somit seit Kriegsende die Möglichkeiten zu tatkräftigem Eingreifen im Interesse der valutarischen Gesundung. Das außerhalb Skandinaviens so oft ge- brauchte Schlagwort vom„glücklichen Nor- den“ ist, wie man sieht, ebenso nur bedingt richtig wie das Schlagwort vom„sozialdemo- kratisch beherrschten Norden“. Und die po- Sitive Reaktion Dänemarks und Norwegens zur Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO zeigt, daß auch das Schlagwort vom „Iisolationistischen Norden“ der Welt von gestern angehört. Das Ende des„neuen Kurses“ in Ungarn Rakosi ist wieder der mächtigste Mann und forciert die Rüstungsindustrie Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, Anfang Februar Fünfzehn Monate nach der Proklamation des„Neuen Kurses“, der gleichzeitig den Sturz Rakosis als Regierungschef mit sich brachte, beginnt sich in Ungarn eine inter- essante Phase anzuzeichnen. Bekanntlich hatte die Machtübernahme Malenkows in der Sowjetunion und in allen Satelliten- staaten eine Umstellung der Produktion zur Folge, insofern nämlich, als die Konsum- güterindustrie auf Kosten der Schwerindu- strie forciert wurde. Schon bald nach dem RBegierungsantritt Imre Nagys zeigte sich aber in Ungarn, daß sich die Umstellung der Wirtschaft nicht so leicht durchführen ließ. ö Rakosi hatte sich in den zehn Jahren sei- ner Herrschaft einen Kader verläßglicher Funktionäre geschaffen, die den„neuen Kurs“ Nagys mit Mißtrauen verfolgten und sabotierten. Und da Rakosi als erster Sekre- tär der Partei immer noch ein sehr maßgeb- licher Mann war, konnte der Premier nicht viel gegen seinen Widersacher unternehmen. Die Regierung versuchte zwar durch War- nungen und Drohungen die renitenten Funk- tionäre zur Räson zu bringen, doch das half nichts. Der Sekretär des Budapester Partei- komſtees, Istvan Kovacs, sah sich erst un- längst zu dem Eingeständnis gezwungen, daß die Investititionen für die Schwerindu- strie weiterhin bevorzugt behandelt würden. Als Rakosi vor Weihnachten von einem zweimonatigen„Urlaub“ aus der Sowiet⸗ union zurückkehrte, trat der Machtkampf innerhalb der Partei in ein neues Stadium. Denn der erste Sekretär forderte in einer viel beachteten Rede die Weiterführung jener Industrialisierung, die noch drei Mo- nate vorher vom Wirtschaftsexperten der Regierung, Zoltan Vas, als„Ausdruck einer größen wahnsinnigen Wirtschaftspolitik“ ver- dammt worden war. Offensichtlich war Ra- kosi mit neuen Weisungen nach Budapest zurückgekommen. Zu Anfang des neuen Jahres begann Rakosi mit seiner„Gegenoffensive“. Den ersten Erfolg errang er mit der Enthebung des Vorsitzenden Stellvertreters im Pla- nungsamt, Ferenc Herezeg. Und noch im selben Monat mußte der schon erwähnte Zolten Vas aus seiner Schlüsselstellung eines„Sekretärs des Ministerrates“ Wei- chen. Man spricht zwar offiziell nicht von einem neuen Kurswechsel, dech zeigt eben die Reihenfolge der v8 im Parteiorgan „Szabad Nep“ skizzierten Aufgaben, daß in Wahrheit die 1953 mit so viel Propaganda verkündete„Hebung des Lebensstandards“ ad acta gelegt ist und daß wieder jene Zweige der Volkswirtschaft absoluten Vor- rang haben, die der Rüstung dienen. Man kann also sagen, daß Rakosi prak- tisch die Macht wieder übernommen hat, auch wenn er weiterhin nur an der Spitze der Partei bleibt. „Einheitliches Versicherungs-Recht nötig“ Der Plan der DAG zur Neuordnung der Angestellten-Versicherung Hamburg, 2. Februar Die Deutsche Angestelltengewerkschaft DAG) hat einen umfassenden Plan zur Neu- ordnung der Angestellten versicherung ver- öffentlicht und den Organen der Gesetz- gebung unterbreitet. Danach soll an die Stelle des„kaum zu durchdringenden Dickichts im materiellen Recht“ ein einheitliches, den Ver- sicherten verständliches und für die Verwal- tung einfaches Recht treten. Die DAG fordert im einzelnen die Aus- gliederung der Handwerkerversorgung aus der Angestellten versicherung, die Bemessung der Witwenrente mit 60 Prozent und die der Waisenrente mit 40 Prozent der Versicherten- rente. Die Waisenrente an hinterbliebene Kinder soll bis zum 18. Lebensjahr gewährt werden, darüber hinaus bis zur Beendigung der Schul- oder Berufsausbildung, längstens Länderreform: Zu viel Zündstoff? Karl Arnold schlägt vor, den Vollzug des Neuordnungsparagraphen 29(Grundgesetz) hinauszuschieben Düsseldorf, Anfang Februar Der Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, Karl Arnold, hat die Initiative in der komplizierten Frage der Länderreform ergriffen, von der sein Land am wenigsten etwas zu befürchten hat. Denn die Forde- rung des Artikels 29 des Grundgesetzes, daß die Neugliederung Länder schaffen solle die nach Größe und Leistungsfähigkeit die ihnen obliegenden Aufgaben wirksam erfül- len können— diese Forderung ist in Nord- rhein-Westfelen, dem volkreichsten und kinanzstärksten Bundesland, zweifellos schon heute erfüllt. Arnold muß also bei seinem Vorschlag, die Verwirklichung des Neuord- nungsparagraphen 29 für weitere Jahre auf- zuschieben, andere Gründe gehabt haben. Er berief sich auf die Beunruhigung, die durch das Problem der Neuordnung in das innen- politische Leben getragen werde. Das Thema ist wieder aktuell, weil die Suspendierung des Artikels 29 kraft Besat- zungsrecht entfällt, wenn die Souveränität hergestellt sein wird; zugleich hat der Luther-Ausschuß, der vor drei Jahren be- gann, im Auftrag der Bundesregierung die Bedingungen für eine Länderreform im Bundesgebiet an Ort und Stelle zu studieren. unterdessen seine Tätigkeit beendet und 68 Von unserem Korrespondenten Walter Först Gutachten abgegeben, die allerdings unver- ökfentlicht bleiben. Soviel ist freilich durch- gesickert, daß die Diskussion über die Län- derreform jetzt überall wieder auflebt. Können wir uns, so fragte Arnold, die zusätzliche Belastung gegenwärtig leisten, die gegeben sein würde, sobald man Anstal- ten machte, an die Länderreform heran- zugehen? Das Grundgesetz verlangt im Artikel 29 nach Ansicht vieler Experten Unmögliches. Da heißt es, daß bei der Neuordnung lands- mannschaftliche Verbundenheit, geschicht- liche und kulturelle Zusammenhänge, wirt- schaftliche Zweckmäßigkeit und das soziale Gefüge berücksichtigt werden sollen. In kei- nem Fall würden sich alle fünf Bedingungen miteinander vereinen lassen. Um nur eines zu erwähnen: Das soziale Gefüge steht nach den Umwälzungen der Kriegs- und Nach- Kriegsjahre noch keineswegs fest, vielmehr werden hier, so formulierte es Minister- präsident Arnold, ständig neue Wirlichkeiten geschaffen. Vielfach ist in den letzten Jah- ren auch darauf verwiesen worden, daß eine Neugliederung im Bundesgebiet provisorisch bleiben müsse, solange die Wiedervereini- gung noch ausstehe. Dennoch stehen einer weiteren Verschie- bung der Länderreform, die bis jetzt nicht in Angriff genommen werden konnte, weil der Artikel 29 suspendiert war, erhebliche Be- denken gegenüber. Sicherlich würden schon die ersten Schritte zu erheblicher Unruhe führen. Aber ist es nicht so, daß die innere Verwaltung eine entscheidende Wendung zur Sparsamkeit und Rationalisierung am besten im Zuge einer Ländereform tun könnte? Die Länderreform wäre die eigentliche Basis für eine Reform der Verwaltung an Haupt und Gliedern. In diesem Sinne ist sie schon— unter anderem— gemeint gewesen, als sie in den zwanziger Jahren, damals Reichsreform titu- liert, vorbereitet und diskutiert wurde, ohne daß man praktisch zu einem Ende kam. Arnolds Vorschlag, den ohnehin nur Bun- destag und Bundesrat verwirklichen könnten — und zwar unter der Bedingung, daß sich in beiden Häusern eine verfassungsmäßige Mehrheit dafür findet—, wird im Bund noch zu diskutieren sein. Er hat in der Oeffentlichkeit starke Beachtung gefunden. Man bliebe dem richtigen Grundgedanken der Düsseldorfer Anregung treu, wenn man sich um eine Modifizierung bemühte, die darauf hinausläuft, durch eine sehritt- weis e Neuordnung das Gesamtziel der Re- form so weitgehend wie möglich zu erreichen. bis zum 25. Lebensjahr. Den Eltern oder Ge- schwistern soll, falls sie mit dem Versicherten in einer häuslichen Gemeinschaft gelebt und von ihm überwiegend unterhalten worden sind, nach seinem Tode eine Rente in Höhe von 50 Prozent der Versichertenrente gewährt werden, Beitragserstattungen oder Heirats- beihilfen an weibliche Versicherte erschienen nicht mehr zweckmäßig.. Die zu gewährende Rente aus der Ange- stellten versicherung soll von der Bemes- sungsgrundlage ermittelt werden, als die der Durchschnitt aller Einkommen, von denen Beiträge geleistet worden sind— ohne die Lehrjahre— dient. Nach dieser Bemessungsgrundlage würde die Rente nach 45 Berufsjahren etwa 72,5 Prozent der Be- messungsgrundlage ausmachen. Die 80 auf- gebaute und ermittelte Rente müsse steuer- krei sein. Zur sicheren Finanzierung der Angestell- tenversicherung sei ein Bruttobeitrag von 14 Prozent des Arbeitseinkommens erforder · lich— gegenüber den gegenwärtig geleiste- ten 10 Prozent. Grundlage für die Berech- nung der Beiträge und Leistungen sollen Arbeitseinkommen bis zu 12 000 Mark jähr- lich sein. Die freiwillige Weiter versicherung soll möglich sein. b Die Vorschläge der DAG waren bereits auf dem Gewerkschaftstag der DAG im September vergangenen Jahres einmütig be- schlossen worden. A Notiz zum Tage 1 „Feindliche Brüder„„ 1 Am Mittwoch ist in Franpfurt ein„Flug, blattkrieg“ zwischen prominenten SPD- und CDU. politixern„ausgebrochen“, Während sich die SPD mit ihrer Aktion gegen die Wieder aufrũstung der Bundesrepubliſè wendet, setet sich die CDU mit ihren Flugblättern für die Pariser Verträge ein. Frunhfurts Oberbürgel, meister Dr. Walter Kolb(SPD)„kümpfte“ mit seinen Flugblattern und Parteifreunden gegen die Verteilungskunste des CDU- Bundestags ab geordneten Professor Dr. Franz Böhm un des hessischen CDU- Vorsitzenden Dr. Wilhelm Fay. Nach dem„Krieg“ stellten sich die„feind- lichen Bruder“ gemeinsam Arm in Arm freund- lich lächelnd dem Blitelichtfeuer der Presse, fotografen und den Wochenschaumännern, wäs 5 rend die Passanten ringsum aufmerksam die CDU- und SPD-Flugblätter studierten... — * EFF E * — 45 . ZA. Karen . Nr. 27 88855 hlener umfas- Preis- Infla- rische Wer- Nor. allein amen- d ein 1 Male h Lö- tändig Arl als Doch schaft- önnen: at den pfind- en des ionen n nur ein. Hroni- tember mhafte letzten ftliche t hat. erthalb ohne lament rd Da- demo- ie par- Mehr- us er- rischen gsende greifen ndung. ot ge- u Nor- bedingt demo- lie po- wegens in die rt vom lt von Tn strie owiet⸗ kampf adium. einer ihrung i Mo- n der c einer c“ ver- ar Ra- dapest begann . Den 1ebung Pla- ch im vähnte tellung Wei- at von t eben iorgan daß in aganda dards“ r jene n Vor- n. prak- n hat, Spitze ig“ ler Ge- cherten bt und worden n Höhe ewährt leirats- chienen Ange- Bemeès- As dle „ von ind dieser te nach er Be- 0 auf- steuer- gestell- von 14 forder- eleiste- Zerech- sollen E jähr- herung bereits im itig be- AP . feind. freund- se. n N, wäln am die 0 9 ö f — J f N 3 0 4 N Nr. 27/ Donnerstag, 3. Februar 1955 MORGEN Seite 9 Was sonst noch geschag. Nach einer Meldung von Radio Moskau befassen sich sowjetische Ingenieure und Wissenschaftler gegenwärtig mit Plänen, die warmen Ströme des Pazifik in das nördliche Eismeer zu leiten, um die Temperatur in den arktischen Regionen der Sowjetunion zu beben und damit diese Gebiete der Besied- jung zu erschließen. Einzelheiten über den soWjetischen Plan wurden nicht mitgeteilt. * In der Südafrikanischen Union haben die Gerichte in den letzten Jahren immer mehr Prügelstrafen verhängt. Aus einer statisti- schen Aufstellung, die die Liga für Straf- rechtsreform in Südafrika veröffentlicht hat, geht hervor, daß im Jahre 1953 fast 13 000 Urteile mit einer Gesamtzahl von 72 763 Stockschlägen gefällt worden sind. 1945 waren nicht einmal 16 000, im Jahre 1952 rund 50 000 Stockschläge verhängt worden. * Durch Brände sind in den ersten drei Tagen dieser Woche in sechs Staaten der USA 46 Menschen, zumeist Kinder, ums Leben gekommen. * Der frühere New Lorker Gewerkschafts- führer Joseph P. Ryan wurde am Dienstag in New Vork zu sechs Monaten Gefängnis und 2500 Dollar(10 500 DM) Geldstrafe ver- urteilt, weil er ungesetzlicherweise Gelder von einer Firma angenommen hatte, bei der Mitglieder seiner Gewerkschaft beschäftigt wurden. * Ein neues Insektenvernichtungsmittel ist in den Vereinigten Staaten entwickelt wor- den, das eine größere Wirkungskraft als alle bisher bekannten Mittel haben soll, zugleich aber unschädlicher für Menschen und Tiere mit Ausnahme der Insekten sein soll, teilte die amerikanische Regierung mit. Das Mit- tel, DDV genannt, soll vor allem auch dort wirken, wo das Mittel DDT versagt. . Eine seit über hundert Jahren aus der Kathedrale von Löwen verschwundene gol- dene Marienkrone ist von einem belgischen Diplomaten in einer New Lorker Versteige- rungshalle entdeckt worden. Er ersteigerte die Goldkrone für 550 Dollar und schickte sie zurück nach Löwen. Das wertvolle Stück stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und war 1846 spurlos aus der Kathedrale verschwunden. * Unbekannte Diebe haben einen seltenen Erstdruck der„Marseillaise“, der französi- schen Nationalhymne, aus dem britischen Museum gestohlen. An Stelle des Erstdrucks aus dem Jahre 1792, der einen Wert von etwa 6000 DM hatte, liegen sie eine spätere Ausgabe zurück, deren Wert auf nur 100 DM geschätzt wird. Das gestohlene Exem- plar war 1792 in Straßburg verlegt worden. a Zwischen Den Haag, Delft und Rotterdam ist ein 16 650 Hektar großes Gebiet für die Erdölförderung freigegeben worden. Pro Tag Werden bereits über 100 000 Liter Erdöl ge- Fördert. * Vier Menschenleben kostete eine tragische Wette am Wochenende in Brüssel, als Leo- pold Daffe dem Besitzer einer Bar beweisen wollte, daß die mit Rafia bespannten Wände kein Feuer fangen können. Er steckte kurz- entschlossen die Bespannung an und wenige Minuten später stand der Raum in Flam- men. Der Besitzer, das Hausmeisterpaar und deren Sohn kamen in den Flammen um. Die Feuerwehr mußte zwei Stunden gegen den Brand ankämpfen, der einen Sachschaden von über 42 000 DM verursachte. Der wett- freudige Gast wurde in Haft genommen. * Rund 12 600 italienische und ausländische Touristen besuchten im letzten Jahr täglich Rom, teilte die Stadtverwaltung am Diens- tag mit. An der Spitze der Ausländer liegen die Amerikaner, gefolgt von Engländern und Deutschen. Die thailändischen Polizeibehörden haben bekarntgegeben, daß sich ihre Beamten, die Opium rauchen, in Zukunft nicht mehr dar- auf berufen können, sie hätten das Treiben in Rauschgifthöhlen lediglich in ihrer amt- lichen Eigenschaft„unauffällig“ beobachten wollen. Derartige Polizisten müßten vielmehr mit ihrer Entlassung rechnen. Spinnen im Rausch (t) Versuche mit der großen Zillaspinne, die Aufschluß darüber geben sollen, wie hypnotische und rauscherzeugende Drogen im Körper wirken, hat Dr. Peter N. Witt von der Universität Bern angestellt. Er füt- terte die Spinnen mit Fliegen, die in Benze- drin, Marihuana und anderen Drogen ge- tränkt waren. Darauf machten die Spinnen beim Weben ihrer Netze Fehler, und Zwar jeweils für jede Droge charakteristische: Nach Benzedrin sieht das Netz zwar nicht viel anders aus als gewöhnlich, aber es zeigt Zick-Zack-Kurven wie jemand, der unsicher geht. Nach Marihuana vergißt die Spinne die äußeren Spiralen zu weben, so daß der „Rahmen“ pur halb bedeckt ist Nach Sco- e bolamin verliert die Spinne ihren Orientie- rungssinn. Um die Spinnweben photogra- phieren zu können, bringt Dr. Witt die Fä- den in einen Dampf, der sich in weißen Kri- stallen auf ihnen absetzt. Maya- Kalender radioaktiv bestätigt (r) Das von dem amerikanischen Gelehr- ten Willard F. Libby entwickelte Verfahren, durch Strahlungsmessung des radioaktiven Kohlenstoffs das Alter prähistorischer Funde zu ermitteln, hat einen neuen überraschen- den Erfolg gezeitigt. Wie der Gelehrte in der Zeitschrift„Scienge“ berichtet, ist es ihm gelungen, eine Kontroverse zwischen zwei Archäologen über die Zuverlässiskeit des alten Maya-Kalenders zu entscheiden. Dieser zeichnet sich durch seine außer- Vordlentliche Genauigkeit aus, die sogar den der ersten spanischen Konquistadoren über- trifft. Libby hat einen in Guatemala gefun- Die automatische Fabrik ist kein Traum mehr „Automation“— das neueste Schlagwort der amerikanischen Technik, berührt jeden Menschen 5„Die automatische Fabrik, die jetzt auf den Zeichenbrettern unserer Konstrukteure Form angenommen hat, ist die Antwort auf die veralteten Produktionsmethoden der In- dustrie. In der automatischen Fabrik muß der gesamte Fabrikationsprozeßg automatischen Kontrollen überantwortet werden, angefan- gen vom Rohmaterial bis zum Fertigprodukt, das beim Konsumenten landet. Dies hat den Zweck, die Arbeiter von der ermüdenden Monotonie des sich immer wiederholenden Arbeitsvorganges zu befreien, die Arbeits- unfälle zu verringern, die Bahn für wich- tigere und besser bezahlte Beschäftigungen frei zu machen und die Qualität und Uni- formität des Produkts zu verbessern.“ In diesen Sätzen hat man die bisher beste und klarste Definition dessen, was als neuestes Schlagwort die amerikanische In- dustrie mehr und mehr durchdringt und all- mählich zu beherrschen beginnt. Gesprochen wurden sie von Edward J. Grace, einem Techniker, bei der kürzlich in New Vork ab- gehaltenen Ersten Internationalen Ausstel- lung für Automation. „Automation“ ist ein Begriff, der drauf und dran ist, die gesamten Produktions- methoden der amerikanischen Industrie zu revolutionieren, und zwar nicht etwa nur im rein technischen Sinne, sondern auch, in vielleicht viel höherem Sinne, soziologisch. In nicht wenigen Industriewerken der Ver- einigten Staaten ist der von menschlichen Arbeitskräften ausgeführte mechanische Ar- beitsvorgang durch Maschinen abgelöst wor- den, die Instruktionen in ihren elektrischen Gehirnen aufspeichern und Befehle an die fabrizierende Belegschaft weiterleiten. Um ein bezeichnendes Beispiel zu geben, was die Fachleute mit„Automation“ meinen, sei hier auf eine Anlage hingewiesen, die kürzlich bei Ford eingebaut wurde. Diese führt 540 getrennte Operationen aus, um 100 Motor- blöcke in der Stunde hervorzubringen. Ein einziger Mann am Kontrollbrett leitet diese Arbeit, zu der bisher 75 Arbeiter benötigt wurden. Es ljegt auf der Hand, daß eine derart radikale Umwälzung in den Herstellungs- methoden der großen Industriewerke sozio- logisch— und bis zu einem gewissen Grade sogar auch politisch mächtige Wellen schlagen muß. Denn hier werden, wie 80 oft schon in der Geschichte der Industrie und Technik, Menschen durch die Maschine in den Wurzeln ihrer materiellen Existenz bedroht. Das haben die Soziologen klar er- kannt, und noch klarer die Gewerkschaftler. Es war der Präsident des Congress of In- dustrial Organizations(CIO), Walther P. Reuther, der kürzlich die Bundesregierung beschwor,„soziale Weisheit“ an den Tag zu legen, um die jüngsten Fortschritte der Technologie, die sogenannte Automation, nicht zu einer Geißel für die arbeitenden Massen werden zu lassen. Gewiß trifft es zu, daß bisher jede tech- nische Industrierevolution Tausende von menschlichen Arbeitskräften auf die Straße geworfen und brotlos gemacht hat. Gewiß hat sie vorübergehend die Arbeitslosigkeit gesteigert und manche Industriezweige zu- nächst auf den absteigenden Ast gebracht. Doch letzten Endes wurden die Maschinen, die bei ihrer Einführung Elend über viele brachten, zum Segen für ungezählte Tau- sende und vermehrten die Arbeitsgelegen- heiten. So war es mit der Nähmaschine, so mit der Buchhaltungsmaschine, so mit der Schallplatte und vielen anderen Neuerun- gen. Das Wort„Automation“ wendete, soweit man weiß, zum erstenmal D. S. Harder, ein Vizepräsident der Ford Motor Company, an. Es wurde dann von John Diebold in sei- nem für die Harvard- Universität bestimm- ten Bericht„Wie die automatische Fabrik zur Wirklichkeit werden kann“ sowie in seinem Buche„Automation“ übernommen. Wenn wir uns mithin in Automation einer völlig neuartigen technologischen Konzep- tion gegenübersehen, die weitgreifende Ver- änderungen der herkömmlichen Produk- tionsmethoden bedingt, so müssen wir uns zugleich dabei vor Augen halten, daß Auto- mation etwas ist, das infolge seiner sozio- logischen Rückwirkungen jeden Menschen heute und für alle kommenden Generatio- nen aufs tiefste berührt. Fragt man nach dem Warum des augen- scheinlich nicht mehr aufzuhaltenden Sie- geszuges der Automation, so läßt sich die Antwort vielleicht am besten so zusammen- fassen: ein menschliches Gehirn kann zu einer Zeit immer nur ein einziges Problem jösen, wie es auch nur eine Anordnung auf einmal erteilen kann. Einem elektronischen maschinellen Gehirn jedoch kann der Mensch das Problem mit allen seinen Lösungen, Varianten und Alternativen anvertrauen. Da die Maschine ein Gedächtnis hat, kann er sicher sein, daß zu gegebener Zeit, wenn nämlich das Problem wieder auftaucht, die Maschine die Lösung prompt liefern wird. Wie weit hat sich die Automation schon in den USA durchgesetzt? Oben wurde schon ein charakteristisches Beispiel erwähnt. Hier einige andere: Im Ford-Werk in Dear- born(Mich.) wurde vor wenigen Wochen noch eine andere Anlage in Betrieb genom- men. Hier handelt es sich um eine maschi- nengelenkte Installation, die schwere, sehr massive Motorblöcke und andere gewichtige Teil hochhebt und fortbewegt. Die dadurch freigesetzten Arbeiter überwachen jetzt das normale Funktionieren der Maschine und kontrollieren die Güte des Fertigprodukts, sind also keineswegs brotlos geworden. In Louisville hat General Electric eine mäch- tige Automation-Anlage installiert, die Waschmaschinen erzeugt. General Motors will nach bekanntgegebenen Plänen über eine Milliarde Dollars für die Anschaffung solcher Anlagen aufwenden, Chrysler und andere Autofabriken haben ähnliche Pläne. Wenn man schließlich noch hört, daß die Manufacturing Chemists Association, der Verband der chemischen Fabrikanten, fest- gestellt hat, daß die heute schon verfüg- baren Instrumente und maschinellen Kon- trollen hinreichen, um über 90 Prozent des Bedarfs einer modernen chemischen Fabrik zu liefern— was noch vor einem Jahrzehnt als eine Unmöglichkeit gegolten hätte dann kann man sich des Gefühls nicht er- wehren, daß der Automation die Zukunft gehört. Dr. R. Van Dizek Amerikas Straßen sind niemals leer Das Automobil im amerikanischen Alltagsleben/ Hoffnungen, die sich als trügerisch erwiesen Es ist nicht angenehm, nachts gegen eine ununterbrochene Kette von Autoscheinwer- fern anzufahren, selbst, wenn sie alle vor- schriftsmäßig abgeblendet sind. Aber der ausländische Automobilist, der sich am Vor- abend eines Feiertages auf den 330 Kilometer langen Weg von Washington nach New Vork gemacht hat, tröstet sich damit, daß es spä- testens nach Mitternacht besser werden müsse. So schiebt er eine längere Kaffee- pause ein. Als er jedoch gegen einhalb zwei Uhr früh eines der Restaurants an der gro- Ben Autobahn nach New Vork. dem„New Jersey Turnpike“, verläßt, wird seine Hoff- nung enttäuscht. Die Autokette ist nicht ab- gerissen. Die Strahlenbündel der entgegen- kommenden Wagen blenden ihn auch noch um drei Uhr morgens, und er stellt resig- niert fest: Amerikas Straßen sind niemals leer. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung der ständig überfüllten Straßen, die heute bei einem Autobestand von 55 Millionen Wagen fast jeder dritte Amerikaner macht, muß man das neue, jetzt vorgeschlagene Straßenbau- Programm sehen. Unter dem Programm sollen in den nächsten zehn Jah- ren von den Städten, den Staaten und von den Bundesbehörden 101 Milliarden Dollar für den Ausbau des amerikanischen Straßen- netzes aufgebracht werden. Aber selbst diese gigantischen Investitionen stellen nur einen technischen Beitrag zur Lösung eines sehr viel umfassenderen und verwickelteren Problems dar, das sich daraus ergibt, daß Amerika gerade wegen seiner starken Mo- torisierung die Erfindung des Autos sozio- logisch einfach noch nicht verdaut hat. Das Auto hat das amerikanische Leben entscheidend beeinflußt. Das zeigt sich nicht nur an zahlreichen eigens für den Autofah- rer geschaffenen Einrichtungen. Da sind die aus terassenförmigen Parkplätzen bestehen- den Kinos, in denen man sich den Film auf einer haushohen Leinwand vom Auto aus an- Sieht. Da gibt es die„Hereinfahr- Restaurants“, in denen die Speisen von einem kleinen, zen- tralen Küchengebäude aus an das Autofen- ster serviert werden. Die überall an den amerikanischen Landstraßen entstandenen „Hotels“, die es dem Autofahrer ermög- lichen, direkt vor seinem„Zimmer“(ein kleiner Bungalow) vorzufahren, stellen einen speziell für die Bedürfnisse des Autoreisen- den entwickelten Hoteltyp dar. In vielen amerikanischen Großstädten gibt es Auto- Briefkästen, die mit einer ausladenden Schute bis auf die Fahrbahn ragen, so daß man seine Briefe einwerfen kann, ohne den Wagen zu verlassen. 8 Die locker bebauten Vorstädte vom Cha- rakter einer Gartenstadt, die heute in einem breiten Gürtel die meisten amerikanischen Großstädte umgeben, wären wohl nie in dieser weitläufigen Form entstanden, wenn das Auto nicht den Menschen die(wie sich später herausstellen sollte, trügerische) Aus- sicht eröffnet hätte, auch aus großer Entfer- nung rasch und mühelos zu dem im Stadt- zentrum gelegenen Arbeitsplatz gelangen zu können. Der Bewohner dieser Gartenstädte, halb Großstädter, halb Kleinstädter, hat einen eigenen Lebensstil entwickelt und ist zu einem speziellen soziologischen Typ, dem „Suburbanite“ geworden, der heute die amerikanische Gesellschaftswissenschaft stark beschäftigt. Aber diese soziologische„Anpassung“ an das Auto hat nicht mit der rapide zuneh- menden Motorisierung(in den letzten sechs Jahren ist die Verkehrsdichte um 40 Pro- zent gewachsen) Schritt zu halten vermocht. Sie hinkt vielmehr immer weiter hinter ihr her, so daß man heute den Eindruck hat, daß das Auto fast mehr Probleme geschaffen als gelöst hat. In Manhattan zum Beispiel ist die Benutzung des Autos ziemlich sinn- los geworden, wenn eine Fahrt die Fünfte Avenue hinauf, die mit der U-Bahn eine Viertelstunde dauert, im Auto nicht unter einer Stunde zu bewältigen ist. Die New Vorker Straßen sind ständig mit Autos ver- stopft. Das Parkproblem ist zu einem Alp- druck aller amerikanischen Stadtväter ge- worden. Um die Straßen wenigstens einiger- maßen frei zu halten, darf man im Zentrum der meisten Großstädte nur noch auf Park- plätzen parken, deren Benutzungsgebühr von der starken Nachfrage auf eine be- trächtliche Höhe getrieben worden ist. Man- cher Großstadtbewohner würde gern an den Stadtrand ziehen, um von den dort natür- lich billigeren Mieten zu profitieren. Aber die 30 bis 40 Dollar, die er auf diese Weise im Monat einsparen könnte, werden von den Parkgebühren(bis zu zwei Dollar pro Tag) wieder aufgefressen, wenn er nicht auf die Unabhängigkeit des individuellen Trans- ports verzichten und die meistens bei Ar- beits-Beginn und-Schluß hoffnungslos über- füllten öffentlichen Verkehrsmittel benutzen will. Infolge dieser Entwicklung wird die im Zeichen der Flucht aus dem Stadtzentrum entstandene Gartenstadt selber zum Zen- trum mit Filialen von Kaufhäusern, Restau- rants und Kinos. In Washington wird dem- nächst ein besonderer Autobusdienst für wohlhabende Geschäftsleute eingerichtet werden, der seine Kunden gegen eine ziem- lich saftige Gebühr täglich am eigenen Haus abholt und abends wieder absetzt. Andere Städte planen kostenlose Parkplätze am Rande des Stadtkerns, von denen aus die Vorstadtbewohner in Omnibussen zu ihren Büros im Zentrum gebracht werden sollen. Am meisten aber beunruhigt die hohe Zahl der Verkehrsunfälle. Im Jahre 1953 kamen 38 300 Menschen auf den Straßen um. Eine Zeitung kommentierte deswegen das neue Straßen- Programm mit der sar- kastischen Bemerkung, die 100 Milliarden Dollar müßten wohl so aufgeteilt werden, daß 50 für neue Straßen und 50 für neue Krankenhäuser zur Behandlung der Ver- kehrsopfer ausgegeben werden. Täglich 38 Verkehrstote Bonn. Im November vergangenen Jahres holte sich der Verkehrstod täglich 38 Men- schen von den Straßen der Bundesrepublik. Insgesamt forderte der Straßenverkehr im November 1141 Menschenleben und 10 000 Verletzte. Man rechnet, daß die Gesamtzahl der Todesopfer 1954 rund 12 000 beträgt. Familie durch Kohlenoxydgase vergiftet Mainburg Niederbayern). In Rudelzhau- sen im niederbayerischen Kreis Mainburg, wurde am Dienstag ein Ehepaar und sein sieben Jahre alter Sohn tot im Schlafzimmer aufgefunden. Nach den polizeilichen Ermitt- lungen ist die Familie im Schlaf einer Koh- lenoxydgasvergiftung zum Opfer gefallen. Ein alter Ofen hatte giftige Gase entwickelt, die wegen der festverschlossenen Türen und Fenster nicht abziehen konnten. Buchhalterin mit Kasse verschwunden Nürnberg. Die 35jährige Lohnbuchhalte- rin eines Nürnberger Hotels, Elisabeth Däumler, ist seit Montagvormittag, als sie ihre Arbeitsstätte verließ, spurlos ver- schwunden. Nach Mitteilung der Polizei feh- len in der Hotelkasse 20 000 DM Lohngel- der. Elisabeth Däumler war erst vor wenigen Monaten aus der Sowjetzone nach West- deutschland geflüchtet. Blutiger Kampf mit Wildschwein Berlin. Einen Kampf auf Leben und Tod hatte ein Bauer im Revier Meinsdorf(Kreis Jüterbog) in der Sowjetzone mit einem Wild- schwein zu bestehen Der bei einer Treib- jagd angeschossene Schwarzkittel stürzte sich, wie die Sowietzonen-Agentur ADN meldet, auf den Bauern und riß ihn zu Bo- den. Unter Aufbietung aller Kräfte stach der Bauer mit einem Taschenmesser 80 lange auf das Tier ein, bis es schließlich tödlich getroffen von seinem Opfer abließ. „Zum Kronprinzen“ gesprengt Westerland/ Sylt. Das berühmte Hotel „Zum Kronprinzen“ in Wenningstedt auf Sylt ist dieser Tage gesprengt worden, nach- dem die letzten Winterstürme das Funda- ment soweit unterspült hatten, daß der Bau von der 20 Meter hohen Abbruchkante auf den Strand zu stürzen drohte. Der Aufent- halt in dem Gebäude war zuletzt mit Le- pensgefahr verbunden, daher hatten sich alle Sylter Bauunternehmer auch geweigert, das Hotel abzubrechen. Das Marschenbauamt entschloß sich daher zur Sprengung. Postraub aufgeklärt Oldenburg. Die Oldenburger Kriminal- polizei hat nach vierwöchigen Ermittlungen den Postraub von Vechta aufgeklärt, bei dem am Jahresende rund 40 000 DM ent- wendet wurden. Der Postassistent Ernst Wuttke und sein Freund Ernst Paternoga, die am 30. Dezember unter dringendem Tat- verdacht verhaftet worden waren, haben die Tat inzwischen gestanden. 26 000 DM konn- ten in einem Versteck sichergestellt werden, doch gelang es Paternoga, bei einer polizei- lich anberaumten Besichtigung des Verstecks zu fliehen. Im ganzen Bundesgebiet ist eine Fahndung nach ihm im Gange. Oelpest Cuxhaven. Das Oel, das aus dem vor Cuxhaven gestrandeten dänischen Tanker „Gerd Maersk“ herausgepumpt werden mußte, ist jetzt zum großen Teil nach der dänischen Insel Fanoe abgetrieben und be- deckt in einer dicken Schicht den größten Teil des Badestrandes. Das Oel ist eine Ka- tastrophe vor allem für das Vogelschutz- gebiet an der Nordküste Fanoes. Unzählige Vögel sitzen fest in der drei Zentimeter dicken Schmierschicht, die sich in einer Breite von drei bis fünf Metern auf dem Strand abgelagert hat. Die Strandwächter haben Jäger beauftragt, der Qual der Tiere ein schnelles Ende zu bereiten. „Einfamilienhäuser“ in der Stadtmauer Nürnberg. Rund 300 Meter der mittel- alterlichen Nürnberger Stadtbefestigung, die durch Kriegsein wirkung stark zerstört wur- de, sollen noch in diesem Jahr wiederauf- gebaut werden. Nach außen wird die Stadt- umwallung mit ihrem Wandelgang und den Wehrtürmen fast genau ihrem mittelalter- lichen Vorbild gleichen. Im Innern der trutzigen Befestigungsanlagen, an deren Planung Albrecht Dürer mitgewirkt hat, entstehen jedoch 69 nach modernen Ge- sichtspunkten entworfene Einfamilienwoh- nungen. ——————————————— Neue Erkenntnisse und Erfindungen denen Türrahmen aus Sapidilla-Holz, dessen Teile übereinstimmende Daten nach dem Maya-Kalender trugen, radioaktiv unter- sucht und diese als den 30. Oktober 481 v. Chr. nach unserer Zeitrechnung fest- gestellt, wie von dem Archäologen Herbert J. Spinden mit anderen Methoden ebenfalls ausgerechnet worden war. Kabel wir d geschossen (g) Gebirgsschluchten und Flüsse werden jetzt beim Leitungsbau mit einer neuen Ra- kete überschossen. Von einer Höhe zur an- deren abgefeuert, zieht sie eine dünne Per- lonschnur hinterher. An dieser ersten Ver- bindung kann man eine festere Leine und schließlich das endgültige Kabel nachziehen. „Magnetische“ Seife ö (g) Frei scheint bei einem neuen Seifen- halter die Seife in der Luft zu schweben. Da sie auf keiner Schale mehr ruht, tropft sie sich ganz über der Wanne oder dem Waschbecken aus. Nach wenigen Minuten ist sie wieder trocken hart, als sei sie eben erst aus der Verpackung gezogen. Dieses Kleine Wunder bewirkt ein Dauermagnet in diesem neuen Seifenhalter, der die Seife, sobald man sie nach Gebrauch an seine Un- terseite hält, nach oben zieht. Als Metall- hafter dient eine kleine Kapsel, die in das Seifenstück eingedrückt wird. Fossile Knochen- Chemie (R) Bei der chemischen Untersuchung von fossilen Knochenfunden haben Gelehrte des Geophysikalischen Laboratoriums des Car- negie- Institutes in Washington festgestellt, daß in gut erhaltenen Knochen, die ein Alter von 360 Millionen Jahren besitzen, Reste von Aminosäuren nachweisbar sind, genau wie in den festen Bestandteilen der Knochen von modernen Lebewesen. In den fossilen Rnochen fanden sich Alalin, Glyzin, Leucin, Aspartin- und Glutaminsäure, die durchweg mit den Aufbaustoffen der gegenwärtigen Knocheneiweiße identisch waren. Mit und ohne Dampf (g) Je nach Stoffart kann man bei einem neuen elektrischen Bügeleisen mit Dampf oder trocken bügeln. Auf einer kleinen Re- gulierschei läßt sich für jeden Stoff die richtige Wärme einstellen. Bügelt man mit Dampf, sind schwere Stoffe vorher nur noch anzufeuchten. Teig klebt nicht (g) Bei einem neuen Teig-Ausroller aus Kunststoff, der je nach der Teigart mit war- mem oder kaltem Wasser gefüllt wird, klebt der Kuchenteig nicht mehr am Roller. Seine Oberfläche ist so glatt, daß auch kein Fett mehr eindringt. Mit der fand gepreßt (g) Eine neue kleine Handpresse zwingt Zwiebeln, Kräuter und Gewürzknollen durch ein enges Sieb. Das Aroma bleibt voll er- halten, nur der Rückstand dünner, ausge- preßter Zellhäute ist nicht mehr verwend- bar. Fleekenentfer nun Wäßrige Flüssigkeiten, die auf Kleidungs- stücken und Geweben häßliche Flecken her- vorrufen können, wie etwa Milch, Tinte und Fruchtsäfte, perlen unschädlich ab, wenn die Textilien mit geeigneten Silicone präpariert worden sind. Fettflecke lassen sich aus der- artigen Geweben rasch und leicht entfernen. In Heft 2 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Frankfurt), werden Siloxanharze als geeignet für die Imprägnierung genannt, die außerdem die Reiß- und Scheuerfestig- keit sowie die Knitter festigkeit des Gewebes erhöhen. Schaufenster beschlägt nicht (g) Von der Sorge des undurchsichtigen, beschlagenen Schaufensters befreit ein neues Gerät mit vier Infrarotstäben. Man kann es en jede Lichtleitung anschließen. Stahl flüssig gewalzt (df) Ein die Techniker seit über hundert Jahren beschäftigendes Problem, nämlich Stahl und andere Metalle bereits im flüssi- gen Zustande zu walzen, ist jetzt von den russischen Forschern Grodin und Frolow sei- ner Lösung nähergebracht worden. Während bisher der Stahl oder das geschmolzene Me- tall vor der Weiter verarbeitung in Blöcke vergossen wurde, erkalten mußte und vor der Beschickung der Walzstraße erneut er- hitzt wurde, wird nunmehr das flüssige Me- tall unmittelbar in den Walzspalt geleitet. Das russische Verfahren baut auf dem ame- rikanischen Hazelett- Verfahren auf, das erstmals eine wirtschaftliche Flüssigwalzung von allerdings nur schmalen Bändern aus Nichteisen-Metallen ermöglichte, wobei es den Russen gelang, größere Abmessungen flüssig zu walzen. Die auch von Hazelett nicht gelöste Schwierigkeit ergab sich dar- aus, daß bei größeren Dimensionen, als es die schmalen Bänder sind, der flüssige Stahl an den Rändern bereits erstarrt, während der Kern noch flüssig ist. Das führt zu Strukturbrüchen im Stahlgefüge. Die russi- schen Forscher begegnen dieser Gefahr da- durch, daß sie von dem ersten Walzenpaa- ein schmales Band herstellen lassen, diese Band wird durch einen Trichter mit flüssi- gem Stahl geleitet, es nimmt den flüssigen Stahl mit, der sich mit dem Band zu ver- schweißen beginnt bevor die weiteren nach- geordneten Walzengerũüste erreicht werden. Das russische Verfahren wird von deutschen Fachleuten als vielversprechend beurteilt, wenn auch darauf hingewiesen wird, daß noch viele Fehlerquellen zu beseitigen sind. Helligkeits- und Farbsehen bei Neugeborenen Die stäbchenförmigen Nervenzellen auf der Netzhaut des Auges dienen vorwiegend der FHelligkeitsunterscheidung beim Sehen, die zäpfchenförmigen außerdem noch dem eigentlichen Farbsehen. Die Frage wie diese Nervenzellen bei Neugeborenen funktionie- ren, wurde in Heft 21 der„Umschau in Wis- senschaft und Technik“(Frankfurt) aufge- griffen. Untersuchungen bei reifen Neugebore- nen und Frühgeburten ließen erkennen, dag die Helligkeitsunterscheidung bei allen unter- suchten Entwicklungsstufen ganz der des Er- wachsenen entspricht. Dagegen zeigte sich in den ersten beiden Lebenswochen noch keine feststellbare Farbunterscheidung. Als erste Farbe ergab Blau sichere Reaktionen: Es kolgten Rot. Gelb und zuletzt Grün, so daß das volle Farbsehen erst gegen Ende des zwei- ten Lebensmonats erreicht war. Die Stäb- chen erwerben ein Unterscheidungsvermögen von Helligkeitswerten, wie es beim Erwach- senen vorliegt, erst im Laufe eines Entwick- jungsprozesses, der bei Frühgeburten 10 Wo- chen und länger dauern kann. Chef, wo bist du? (g) Auch Klein- und Mittelbetriebe kön- nen sich eine neue Schnellrufanlage leisten, die zeitraubende Umfragen nach dem ge- uchten Chef oder Ingenieur erspart. Sie be- zteht aus einem Tauchspulen-Mikrophon, einem kleinen Wand- oder Tischlautsprecher und einem Netzteil für verschiedene Strom- spannungen(umschaltbar). Seite 4 MANNHEIM 8 Donnerstag, 3. Februar 1955/ Nr. Dr. Heimerich soll bleiben Keine Partei-Meinung Die Deutsche Presse-Agentur meldete gestern nachmittag:„Der Mannheimer FDP- Bundestagsabgeordnete Robert Margulies tritt dafür ein, daß der Mannheimer SPD- Ober bürgermeister Dr. Hermann Heimerich Weiterhin im Amt bleiben soll.(Heimerichs Amtszeit läuft am 15. August ab). Margulies hält es, wie er am Dienstag betonte, aus kommunalpolitischen Gesichtspunkten für dringend erforderlich, daß Heimerich sein begonnenes Werk fortführen könne.— Die Frage der kommenden Oberbürgermeister- Wahl wird in Mannheim schon seit Wochen diskutiert. Die Parteien haben sich bisher noch nicht festgelegt, auch sind noch keine Sventuell in Frage kommenden Persönlich- keiten herausgestellt worden.“ Gedenkstunde kür Alfred Delp Im überfüllten Mozartsaal veranstaltete der Bund der Deutschen Katholischen Jugend eine Gedenkstunde für den vor zehn Jahren hingerichteten Pater Alfred Delp. Die Gedenkrede hielt Pater Meßbacher, der zusammen mit Delp studierte und unter- richtete. Kurz war das Leben Alfred Delps, sagte Pater Meßbacher, aber wohl genützt. In Hüttenfeld, Lampertheim, Mannheim bereits flel seine große Selbständigkeit auf. In ihm war verkörpert, was das beste an der Jugend ist, Frische und Ursprünglichkeit. Er war„Rebell“, aber nach seinen eigenen Worten kann aus einem Rebellen im geeig- neten Augenblick ein Mensch werden; aus dem Spießer und Genießerchen nie. In Mün- chen entdeckte Alfred Delp Gabe und Auf- gabe, Stimme der Zeit zu sein. Von der Philosophie, der Literatur, der Soziologie und Theologie her faßte er brennende Gegen- Wartsfragen an und wurde als hervorragen- der Kenner der kirchlichen Soziallehre in den Kreisauer Kreis gezogen. Naturgemäß weitete sich die Gedenk- stunde aus auf Helmuth Graf Moltke, der ebenfalls am 2. Februar 1945 hingerichtet wurde, auf Dr. Eugen Gerstenmaier und Dr. Poelchau, denen ein gütiges Geschick das Opfer ersparte und die heute das Andenken an die Geopferten wachhalten. Lebhafte und feierliche Sätze von G. F. Händel, gespielt von Edgar Hättich, Karl Heinz Lebkücher, Hannes Willer und Nor- bert Vorreiter, waren eine würdige Vorbe- reitung für die gehaltvolle. W. K. Auch Ludwigshafen wird„mitversorgt“: Neue Iriebwagen: Mehr Komfort bei der Straßenbahn Probefahrt unterrichtete über Annehmlichkeiten der Neuerwerbungen/ Bis Jahresende 45 neue Triebwagen An der Haltestelle schauten die warten- den Fahrgäste verdutzt auf:„Nicht einstei- gen, Sonderfahrt!“ rief ihnen eine Stimme aus dem„Himmel“ zu. Den Sprecher selbst konnten sie nicht entdecken. Die Türen des neuen Triebwagens, der da kurz anhielt und gleich weiterfuhr, blieben geschlossen. Die Stimme kam vom Führerstand, wo Oberfahr- meister Kastner(drei Sterne auf schwarzem Samt) in ein Mikrophon sprach. Dieser Trieb- wagen war eine der 15 Neuerwerbungen, die in diesen Tagen in Dienst gestellt wurden und gestern mit Stadträten, Vertretern der Firmen und Presse ihre Jungfernfahrt absol- vierten. Von der Collinistraße ging die Fahrt über den Ring nach dem Hauptbahnhof und von da bis nach Feudenheim. Von außen sahen die Wagen gar nicht viel anders aus, als die bisher schon auf den Linien 16 und 3 lau- fenden modernen großen Wagen. Dafür aber haben sie es„in sich“. Schon ein Blick auf den Führerstand weckt Begeisterung in jedem Kind unseres technischen Zeitalters. Druckknöpfe, Schalter und Hebel, Signal- lampen und schwingende Zeiger, die über die Skalen huschen. Beinahe wie bei einem großen Verkehrsflugzeug(natürlich nicht ganz so kompliziert). Druckknöpfe hat nicht nur der Führer, sondern auch der Schaffner zu bedienen. Zum Beispiel für das Startzeichen. Zwischen den Fenstern und auf jeder Plattform be- kindet sich, wie an einem Mietshaus, jeweils eine Klingentafel mit vier Knöpfen. Wo der Schaffner nun gerade steht, immer hat er die Knöpfe in Reichweite. Er kann wahlweise drücken: Abfahren oder Halten. Beim Fahrer zirpt eine dezente Klingel. Außerdem leuch- ten am Führerstand und im Wagen grüne beziehungsweise rote Lampen auf(optisch- akustische Signalanlage). Mit den beiden anderen Knöpfen können die Türen vorne und hinten getrennt geöffnet werden. Den Fahrgästen wird vor allem die Pol- sterung der Sitze(Schaumgummi mit Kunst- lederbezug) Freude bereiten. Zusammen mit der ausgezeichneten Federung, die im Ge- gensatz zu früher aus Gummi mit zusätz- lichen Stoßdämpfern besteht, gewährleisten die neuen Wagen eine angenehme, geräusch- arme Fahrt. Es geht wie geschmiert! Aus den riesigen Fenstern(Sicherheitsglas) kann man geruhsam den Straßenverkehr beobach- ten und eine Stimme aus dem Lautsprecher kündigt die nächste Haltestelle an. Ein Mi- krophon hat der Fahrer in„Mundweite“ und mit zwei Druckknöpfen kann er jeweils zwei Lautsprecher nach außen oder nach dem Fahrgastraum besprechen. Ein anderer Knopf ermöglicht die automatische Weichen- stellung, damit entfällt das Bremsen und Tierschutzverein mit neuem Vorstand Kriminaldirektor Riester Man erinnert sich des vergangenen Herb- stes: In einer außerordentlichen Mitglieder- versammlung des Tierschutzvereins herrschte im„Schwarzwälder Hof“ eine mehr als ge- spannte Atmosphäre, wie wir seinerzeit be- richteten. Trotz des einigenden Tierschutz- gedankens gab es damals erhebliche Gegen- Sätze zwischen den reinen Tierschutzanhän- gern und den Hundesportlern. Kriminal- direktor Riester versuchte seinerzeit die leidenschaftlichen Debatten in verbindlicher Form auszugleichen. Ein Vorhaben, das im wesentlichen nicht möglich war, weil ein wei⸗ terer Punkt der Tagesordnung erneut die Gemüter erhitzte. Es wurden Vorwürfe gegen den seinerzeitigen ersten Vorsitzenden F. Heß erhoben, deren Stichhaltigkeit geprüft wer- Der Polizeibericht meldet: Gerissene Warenhausdiebin stahl über 1000 DM Durch die Aufmerksamkeit einer Kun- din und das rasche Zupacken eines Krimi- nalbeamten wurde am zweiten WSV-Tag eine Frau im Pelzmantel festgenommen, die sich als gerissene Warenhausdiebin ent- Puppte. Bei ihrer Durchsuchung wurden zwei Geldbeutel und in ihrer Handtasche Mehrere getrennt liegende Geldbeträge von zusammen 518 DM gefunden. In der Woh- nung fand die Polizei weitere 500 DMͤ, die zwischen Tellern versteckt waren; im Gas- herd lagen drei leere Geldbeutel. Bisher gab die„Dame sechs Diebstähle zu; es ist aber damit zu rechnen, daß weitere„Raubzüge“ auf ihr Konto kommen. Tochter rettete ihre Mutter Buchstäblich im letzten Augenblick konnte in Käfertal eine Frau die beabsich- tigte Selbsttötung ihrer Mutter verhindern: Die Mutter hatte sich in der Küche ein- geschlossen und den Verbindungsschlauch zur Gasleitung herausgerissen, so daß das Gas ungehindert ausströmen konnte. Die Tochter drückte das Küchenfenster ein und rettete ihre Mutter. 8000 Mark verpraßt Der Buchhalter eines Mannheimer Unter- nehmens unterschlug— nach seinen eigenen Angaben— seit Januar 1954 durch Falsch- buchungen und geschickte Manipulationen einen Betrag von 8000 Mark. Von dem Geld bezahlte er zuerst seine Schulden, kleidete sich neu ein und verpraßte den Rest in leichter Damengesellschaft. Der ungetreue Angestellte wurde ins Landesgefängnis eingeliefert. Unerwünschte Kirchenbesucher Ausgerechnet die Heilig- Geist- Kirche hatten sich ein amerikanischer Soldat und seine Freundin ausgesucht, um dort in den Morgenstunden sich auf ihre Weise die Zeit zu vertreiben: Die Kirchenbesucher wurden Wohin gehen wir? Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr: „Carmen“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- platten-Konzert. Filme: Planken:„Wenn es Nacht wird in Pa- ris“; Alster:„Einmal wird die Sonne wieder scheinen“; Capitol:„Weißer Tod in Alaska“; Palast:„Mündungsfeuer“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr: „Die Braut des Gorilla“; Alhambra:„Weg in die Vergangenheit“; Universum:„Canaris“; Kamera:„Therese Raquin“; Kurbel:„Der See- tepfel von Cartagena“. Vorträge: Kunsthalle 20.00 Uhr:„Kinder- erziehung heute“, Spr.: Dr. H. Müller-Eckhard (Abendakademie); Kino Schönau 20 Uhr: Farb- lichtbildervortrag„Eine Reise nach Spanien“, Spr.: F. Hofmann(Abendakademie); Gewerk- schaftshaus 19.30 Uhr:„Die Aufgaben der Be- triebsjugendvertreter“, Spr.: H. Brümmer DGB, Schulung und Bildung); Karl-Benz-Straße 75, 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag mit farbigen Auf- nahmen zur biblischen Geschichte(Gemeinde Christi); Gewerbeschule, C 6, 19.00 Uhr: „Die Straßenbahn heute und morgen“, Spr.: Dipl.-Ing. D. Neubronner(VDI). Sonstiges: Rosengarten 15.00 Uhr: Protest- kundgebung gegen die Getränkesteuer(Verband Hotel- und Gaststättengewerbe);„Neckartal“, T 1, 20.00 Uhr: Ueber das„Deutsche Manifest“ spricht Prof. D. Renatus Hupfeld(GVP), durch üble Redensarten belästigt, der Sol- dat schrie in der Kirche herum und klet- terte an den Säulen empor. Während der tatendurstige Amerikaner nach seiner„Vor- stellung“ hinausgeführt wurde, mußte seine „Dame“, die mittlerweilen eingeschlafen war, erst geweckt werden. Beide wurden der Polizei übergeben. „Nicht hupen— Fahrer schläft“ Völlig zertrümmert wurde in der vorletz- ten Nacht auf der Autobahn Mannheim Frankfurt bei Kilometer 502,3 ein Lastzug, dessen Fahrer infolge Uebermüdung am Steuer eingeschlafen war. Der Lastzug, der Holz geladen hatte, geriet von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Der Fahrer wurde verletzt. gab einen Prüfungsbericht den sollte. Kriminaldirektor Riester wurde damals mit der interimistischen Führung des Vereins bis zu einer neuen Versammlung, die Klärung der Verhältnisse bringen sollte, be- auftragt. Diese Versammlung wurde jetzt abgehal- ten. Kriminaldirektor Riester entledigte sich seines Auftrages, indem er einen gründlichen Prüfungsbericht der Vereinsgeschäfte gab. Dieser Bericht, der zahlreiche unerfreuliche Punkte zum Gegenstand hatte, wurde von den Versammelten einstimmig gebilligt. Da in der Frage ordnungsgemäßer Belege der früheren Geschäftsführung jedoch Unklar- heiten bestehen blieben— teilweise stand Aussage gegen Aussage— können Detail- angaben heute noch nicht gemacht werden. Die Frage der Entlastung des alten Vorstan- des mußte somit— auch wenn diese Zu- sammenkunft keine außerordentliche Ver- sammlung gewesen wäre— zwangsläufig aufgeschoben werden(bis zur nächsten Gene- ralversammlung, die satzungsgemäß allein Entlastung erteilen kann). Die versammelten Tierschutzfreunde wählten jedoch eine neue Vorstandschaft, und sie dürften gut daran getan haben, einen Rechtskundigen als Vorsitzenden berufen zu haben. Teilweise werden es rein juristische Fragen sein, die in den strittigen Punkten ge- klärt werden müssen. Die neue Vorstand- schaft: 1. Vorsitzender: Rechtsanwalt Dr. Horst Schulze; Stellvertreter: H. Schwarze; Tierärztliche Beiräte: Regierungsveterinär- rat Dr. Benz und Tierarzt Dr. H. Bachmann; Kassiererin: Hedi Sans; Schriftführer: Frau Nagel.-kloth Die„Dynastie“ Roß: Aeltester aktiver Taucher Deutschlands .. feiert in Mannheim-Waldhof seinen 60. Geburtstag Wir haben ihn vor Jahren anläßlich eines Berufsjubiläums den Mannheimern schon einmal vorgestellt: Karl Roß, den Tauchermeister und Sprengunternehmer vom Waldhof. Und dieser Tage stand er wieder vor uns: Lebensfroh, lustig, rüstig und ungebrochen: Der immer noch Aktive, der seinen 60. Geburtstag feiert. Karl Roß, der Wahl- Mannheimer 1934 kam er in unsere Stadt— stammt aus Kiel. Beruflich ist er„schwer vor- belastet“, denn ein Tauchermeister zu sein, ist in seiner Familie Tradition. Nicht nur der Vater, sondern auch Großvater Roß übte diesen Beruf— wenn auch mit viel primitiveren Mitteln, als sie die moderne Technik heute zur Verfügung stellt— aus. Wundert es jemand, wenn auch die Söhne des Geburtstagskindes, Karlheinz und Egon, Taucher sind?— Roß Vater, der nun seit über 40 Jahren taucht, ist in Fachkreisen mit seinern selbständigen Unternehmen un- verändert eine gesuchte Kraft. Er ist zur Zeit der älteste noch aktive Taucher Deutschlands und vor allem der älteste Unterwasser-Schneide- Fachmann, der von der alten Kieler und Hamburger Garde übrig geblieben ist. Nach Holland, Spanisch- Marokko, Spanien, Norwegen, Dänemark, Schweden und Frankreich führte ihn sein Beruf. Nicht nur bei Schiffshebungen hat er mitgewirkt, sondern auch bei Brücken- bauten, Stauwerken und vielen anderen Projekten. Er und sein Freund und Berufs- kollege Rihm waren die ersten Taucher, die in der Nachkriegszeit in Mannheim die drei beschädigten Neckarbrücken zur He- bung vorbereiteten. Einer seiner ganz großen Aufträge führte Roß vor Jahren samt seinen Söhnen in die kanadische Hafenstadt Halifax, wo er die Hebung eines auf Grund liegenden 8000-Tonnen-Fracht- dampfer vorbereitete. Die kanadischen Zei- tungen brachten damals Fotos im Groß- kormat und vielspaltige Reportagen vom „Father-And-Son-Team“(Vater- und Sohn- Mannschaft) aus Mannheim. Da sitzt er vor uns, der Vater Roß, und stolz zeigt er viele Zeitungsausschnitte, die er als Fotokopien eingerahmt hat“ Stunden- lang kann er von Erlebnissen plaudern, und er erzählt so spannend wie das spannendste Seemannsgarn. Aber es ist kein Garn, son- dern Wirklichkeit gewesen, daß Roß ein- mal im nördlichen Eismeer in die respek- table Tiefe von 72 Metern tauchte. Heute können das viele Taucher, aber mit den damaligen Ausrüstungen— es War 1916— war es eine unerhörte Leistung. Roß arbeitet zur Zeit an einem Buch, in dem er seine Laufbahn beschreibt:„Er- lebnisse und Erzählungen eines alten Tau- chers“. Er widmet es dem Nachwuchs dieser auch heute noch gefährlichen Berufssparte. Sieben Unglücksfälle hat der Altmeister gehabt. Alle sind gut ausgegangen und er gedenkt, so versicherte er uns, noch einige Jährchen aktiv zu bleiben, Na denn: Hals- und Beinbruch! Kloth ruckartige Anfahren vor Weichen, das so manches Mal die Fahrgäste durcheinan- derschüttelt. Ein Geschwindigkeitsmesser (Höchst geschwindigkeit 53 km/st) zeigt die „Fahrt“ an. Die Richtungsanzeiger blinken und beim Bremsen leuchten jeweils zwei rote Stoplichter wie bei Kraftwagen auf. Uebrigens, sehr wichtig ist das Bremsen. „Achtung, wir machen jetzt bei Höchst- geschwindigkeit eine Notbremsprobe, fest- halten!“, sagte der Lautsprecher. Das Ex- periment überzeugte. Ein Griff am Sand- hebel streute Sand auf die Schienen und schaltete automatisch die Schienenbremse ein, ein Magnet, der sich fest an die Schie- nen klammert; er wurde von der linken Hand durch die Strombremse unterstützt. Mit einer Bremsbeschleunigung von 2,8 Me- ter im Quadrat hielt der Wagen, aber so „sanft“, daß die Fahrgäste nicht durch die Scheiben flogen. Angenehm auch die Hei- zung. Mit einem Ventilator wird Luft über die sich erhitzenden Widerstände geblasen und im Winter in den Wagen, im Sommer ins Freie geleitet. Effekt: die Widerstände werden gekühlt, den Fahrgästen wird ein- geheizt. Bei einer kleinen Ansprache gaben Stra- Benbahndirektor Dietrich, Oberbaurat Mül- ler und Bürgermeister Trumpfheller einen Ueberblick über die Situation der Straßen- bahn. Direktor Konrad(BBC) und Direktor Pannicke(Waggonbau Fuchs) dankten im Auftrag der Firmen für das vom Stadtrat entgegengebrachte Vertrauen. Die Straßen- bahn besitzt gegenwärtig 320 Triebwagen und Anhänger sowie 92 Busse und Anhänger, gegenüber 466 Triebwagen und Anhängern sowie 14 Bussen 1938. Zwölf neue Triebwagen fahren bereits. 15 kommen jetzt dazu, bis Ende des Jahres werden insgesamt 45 neue Triebwagen und 30 neue Anhänger fahren. Auch Ludwigshafen wird damit versorgt. Die Linie 16, 3 und 11(die bis jetzt mit den älte- sten„Dschunken“ fährt, obwohl sie von allen Linien die größte Reisegeschwindigkeit hat) sollen möglichst ganz damit ausgerüstet werden. Gute Fahrt! bt dee Zu den Pariser Verträgen äußerte sich MdB Margulies Die Pariser Verträge bewegen zur Zeit die politische Oeffentlichkeit. Auch in Mann- heim wird eine größere Zahl von Partei. veranstaltungen„für“ und„gegen“ über die Bühne gehen. Nachdem CDU- Stadtrat Dr. Martini in einer kleineren Versammlung be. reits die Gründe für die positive Haltung der Bundesregierung darlegte, veranstaltet die SPD am Freitagabend im Rosengarten mit Md Fritz Erler die erste große Anti- Kundgebung. Eine interessante Stellung- nahme gab gestern im Verlauf eines Inter- views der Mannheimer Bundestagsabgeord. nete Robert Margulies FDP) ab. Margulies sagte wörtlich:„Außer der Bundesrepublik müssen auch die Vertrags- partner der Pariser Verträge ein vitales Interesse daran haben, die Bevölkerung der 0 Bundesrepublik zu überzeugen, daß die bis- herigen Angebote der Sowjetunion noch nicht die Möglichkeit einer Wiedervereini- Auf Engelsschwingen mit ROTRAR TN. Klingen * 93 3 5 A ο⏑ẽ mi EXTRA DUNN gor rostet- gut geſoun- 3 gung in Frieden und Freiheit eröffneten.“ Eine solche Haltung sei dringend notwen- dig, meinte der Bundestagsabgeordnete, weil sonst die Gefahr bestehe, daß ein er- heblicher Teil der deutschen Bevölkerung das Gefühl nicht los werde, daß wegen der Pariser Verträge die Möglichkeit einer Wie- dervereinigung versäumt worden sei. Als anzusprechende Kreise bezeichnete Margu- lies die Gewerkschaften und Kreise der evangelischen Kirche. Margulies ist darüber hinaus der Auffassung, daß bereits wäh- rend der Ratifizierung der Verträge oder sofort danach Verhandlungen mit der So- Waetunion aufgenommen werden müssen. Bestimmt Weintrinken das Küssen? Pfälzer Heimatdichter trugen Heimatdichtung wird oft ein wenig über die Schulter angesehen. Als sei sie zweit- rangig, als fehle ihr jeglicher literarischer und künstlerischer Wert. Dieses Urteil ist, wie die meisten Verallgemeinerungen, falsch. Auch in der Heimatdichtung spannt sich ein Bogen, der von den derben Gereimtheiten der Zimmerleute bei einem Richtfest bis zu zarter Lyrik reicht.„Man kommt sich vor wie ein Sohn, der das Ansehen der Mutter verteidigen muß“, charakterisierte Leopold Reitz, Pfälzer Heimatdichter aus Neustadt, die Situation des in die Defensive gedräng- ten Freundes dieser Literaturgattung in einer Veranstaltung des„Volksbund für Dichtung“(Scheffel- Bund). Außer ihm kam das Mannheimer Original und Feuerio- Gründungsmitglied Jakob Frank und der Pfälzer Weltenbummler Heinrich August, weit und breit als der„Bellemer Heiner“ bekannt, zu Wort. Gerade in einer Zeit der Flüchtlingsnot haben wir erfahren, was Heimat bedeutet. Sie ist wie der Rock und das Hemd, wie der Mutterschoßg, der uns hegt und unsere Ent- wicklung bestimmt. Es wird den Pfälzern oft vorgeworfen, sie hätten keinen Sinn für Poesie und ihre Sprache sei wenig dazu ge- eignet. Als„Eingeborener“ ein Urteil abzu- geben, könnte als Ueberheblichkeit ausgelegt werden. Aber schon Grimmelshausen schrieb einmal, daß man in der Gegend von Speyer das„angenehmste Deutsch“ spreche; auch Peter Hebel stellte seinen Landsleuten die Pfälzer als Vorbild hin. Sei dem wie ihm sei, die Sprache ist kno- tig wie ein Rebstock und bildhaft wie eine bäuerliche Holzschnitzerei. Glauben wir Leo- pold Reitz, daß es der Wein war, der sie, wie das ganze Pfälzer Leben, geformt hat. Nach seiner Theorie ist die Sprache im Ober- Erlebtes und Erdichtetes vor land breiter, weil man dort gern mit breitem Mund aus dem vollen Schoppenglas trinkt, während man in Deidesheim und Forst mit spitzem Mund kostet(und infolgedessen vor- nehmer spricht). Die Perspektiven einer sol- chen Betrachtungsweise seien aber nur an- gedeutet: Die verschiedenen Sauren und Sü. Ben des Weines bestimmen die Zunge des Metzgers beim Wurstmachen, wodurch sich die Geschmacksunterschiede von„Schwarde- mage und Griebeworscht“ im Ober- und Un- terland erklären. Und wie weit sich die Trinkweise auf die Kußtechnik auswirkt, kann jeder auf einer Expedition entlang der Weinstraße selbst ausprobieren Jakob Frank ist für die alten Mannhei- mer ein Begriff. Er gab seine„Sprich“ zum besten mit derber, humorsaftiger„Bloo- mäuligkeit“. Er führte ein in„Mannemer Leut und Art“, daß sich unter den Zuhörern ein vergnügliches Schmunzeln ausbreitete und am Ende jeder überzeugt war:„Es gibt halt nix Schön'res wie die Mannemer Schbrooch“. Jakob Frank sagt von sich selbst, daß er kein Dichter ist, aber von dem was er erlebt hat an Freud und Leid, hat er man- ches lustig Gereimte zu Papier gebracht. Er, der selbst auf dem Schusterstuhl saß, ist, S0 etwas wie der Mannemer Hans Sachs. Der Bellemer Heiner wiederum ist ein weltgewandter Pfälzer, den es in seinem Leben kreuz und quer durch unser altes Eu- ropa, nach Amerika und bis nach Australien verschlagen hat. Ein Mann, der als Schau- spieler seine in lustige Worte gehüllten, ern- sten Lebensweisheiten, die stets überquellen von Lebensmut und Lebensfreude, aufs Beste darbieten kann. Und schließlich Leopold Reitz, dessen Sprache vom Geist des Weins besessen, den Roman„Der Weinpfarrer von Wachenheim“ gestaltete, aus dem er ein Ka- pitel vortrug. Verbesserte Sozialleistungen gefordert 6 Zentralverband der Witwen und Rentner protestierte gegen Pariser Verträge Die Ablehnung der Pariser Verträge war das Anliegen einer Protest versammlung des „Sozialverbandes der Arbeitsin validen und Witwen Deutschlands“ in der Wandelhalle des Rosengartens, in der Landesvorsitzender O. Kampa zu etwa 800 Rentnern sprach. Begrün- dung des Standpunktes dieser Organisation: Solange noch viele Menschen in Not und Elend lebten, solange es noch Tausende von Waisen, Müttern die ihren Sohn, Frauen, die ihren Mann verloren haben, gebe, sobange die Invaliden des letzten Krieges durch die Stra- gen humpelten und alle anderen Opfer, Aus- gebombte und Flüchtlinge, mangelhaft ver- sorgt seien, solafige müßten die Pariser Ver- träge abgelehnt werden. Die Verträge würden große Summen einer Aufrüstung zuführen, Summen, die dringend zur Erhöhung der Sozialleistungen gebraucht würden. Diese Ablehnung habe nichts mit Partei- politik oder Hetze zu tun, meinte Kampa, sie sei nur der Selbsterhaltungstrieb der Armen. Denn wo solle es hinführen, wenn nach der Aufrüstung für 500 000 junge Men- schen, die jetzt noch in Arbeit stehen und Steuer bezahlen, als Soldaten pro Kopf und Jahr 10 000 Mark aufgewendet werden müß- ten. Dann bleibe für die Rentner nichts mehr übrig. Mit leidenschaftlichen Worten übte O. Kampa an den bisher verabschiedeten Gesetzen zur Sozialreform, dem Renten- mehrbetragsgesetz, dem Kindergeldgesetz und dem Anpassungsgesetz Kritik. Sie seien ein Schandfleck für ein Land mit christlich; abendländischer Kultur, denn sie hätten mehr genommen als gegeben. Die Gesetze seien auch eine schlechte Empfehlung für die in Aussicht gestellte groge Sozialreform. Einen großen Apparat habe man für die Ausarbeitung dieser Re- form aufgebaut: ein Generalsekretariat, einen Ministerausschuß, einen Beirat, und erst kürzlich habe man einen neuen„Ge- hirntrust“ gebildet. Trotzdem sei mit der Fertigstellung des Gesetzes nicht vor Ende 1956 zu rechnen.— Der Redner kündigte auch den Kampf seiner Organisation gegen die geplante Rentner-Krankenkasse an, die eine Verschlechterung der gegenwärtigen, Regelungen bringe. So würden nach dem elften Tag die Rentner bis zu 40 Prozent ihrer Rente an den Krankenhauskosten be- teiligt werden, es solle ihnen ein Arznei- kostenanteil auferlegt werden und anderes mehr.„Was hat man noch alles mit uns vor,, klagte Kampa,„wenn man denen, die Hilfe am dringensten brauchen, am wenigsten, und denen, die ohnehin schon genug 1 — Wäfcheweig spült schonend und mühelos alle n Cewebeurten leuchtend weiſs und furbenfrisch %%„%„ 0 4 0 0 00„„% 0 „* 0„„ „%%%%„%„%„%„0 „0 0 0 „%„„ 8 0 9„ 0 0 0 9.39„%* Klur von außen- sauber von innen- rein bis in die fuser „„„%„%„. 5 9„%% eee eee i „%%%„ ee 1„„„* 55 pückchen 20 pfg. för 2 große Wäschen 1 4 — 0 7 bt. * o: + e A ga 98 2 2 2 9 V a Nr. N en es ir Zeit Mann- Partei- ber die at Dr. ing be · laltung istaltet garten Anti- ellung⸗ Inter- geord 2 r der rtrags- vitales ng der ie bis- noch ereini- eee ek ingen un N neten.“ otwen⸗ rdnete, ein er- derung en der r Wie 21. Als Largu- der arüber wäh- oder r So- zen. reitem trinkt, st mit n vor. er sol- ur an- 1d Sü⸗ ge des m sich varde- d Un- ch die wirkt, ng der nnhei-· % zum „Bloo- nemer nörern reitete Is gibt nemer Selbst, was er man- ht. Er, ist 80 st ein zeinem es Eu- tralien Schau- n. ern- 0 träge enten- gesetz seien stlich; hätten Uechte stellte N pparat r He- tariat, t, und 0„Ge- it der Ende digte gegen m, die artigen 1 dem rozent en be- rznei; nderes 8 vor“, 0 Hilfe 1 igsten, haben, b-t eee — 4 3 0 MORGEN Seite 3 15 neue Triebwagen Heute Beginn der Tagung werden in den nächsten Tagen bei der Städtischen Straßenbahn Mann- heim-Ludwigshafen in Dienst genommen, 30 weitere werden bis Jahresende folgen. Unsere Reportage unterrichtet die Straßen- bahnfahrer über die Annehmlichkeiten, die die neuen Wagen bieten. Sie sind recht zahlreich, obwohl sich die Wagen in ihrem äußeren Bild(links) nicht allzu sehr von den alten Modellen unter- scheiden. Aber einen etwas moderneren Eindruck— so meinen wir— machen sie unzweifelhaft. Dafür aber haben sie es in mancher Beziehung„in sich“. Unser Bild in der Mitte zeigt einen Blick auf die gepolsterten Sitzplätze, während rechts die impo- sante Schalttafel mit dem Mikrophon zu sehen ist. Sie ist wirk- lich imponierend, und jetzt werden die kleinen Buben sicher wieder mehr als früher„Stroßebahnerles“ spielen. „kommunale Verwaltung“ OB Dr. Heimerich eröffnet Gewerkschaftskonferenz/ Hessischer Antrag zum„Deutschen Manifest“ Heute beginnt im Mannheimer Rosen- garten die Bundes-Fachabteilungs-Konfe- renz„Fommunale Verwaltungen“ der Ge- werkschaft„Offentliche Dienste, Transport und Verkehr, die alle drei Jahre abgehalten wird. Für die 212118 Mitglieder zählende Fachgruppe der zweitstärksten deutschen Gewerkschaft(800 000 Mitglieder) sind 172 Delegierte aus allen Ländern der Bundes- republik und aus Westberlin nach Mann- heim gekommen. Bei einer Pressekonferenz sagte gestern der Leiter der Tagung, Franz- Josef Gratzfeld, die GTV habe eine aus- schlaggebende Rolle bei der Neugestaltung des Tarifrechtes gespielt. Die Bundeskonferenz, die der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Hermann Heimerich Wie wird das Wetter? 1 e riemlich 4„ 7 mild f Vorhersage bis Freitag früh: Teils heiter, teils Durchzug von Wolkenfeldern, dabei kaum Nie- derschlagsneigung. Immer noch stark dunstig oder auch neblig. g Temperaturen am Tage auf 5 bis 8 Grad ansteigend, in Räumen mit stärkerem Dunst oder Nebel weniger. Nachts örtlich leichte, im Bauland vereinzelt mäßige Fröste. Schwache Winde, Weitere Aussichten: Vorläufig keine grundlegende Aenderung zu erkennen. Pegelstand des Rheins am 2. Februar: Maxau 501(—5), Mannheim 387(1), Worms 309(16), Caub 304(13). Pegelstand des Neckars am 2. Februar: Plo- chingen 153(=I), Gundelsheim 200(10), Mann- heim 392(—13). 8 5 heute um 15 Uhr eröffnen wird, soll als Höhe- punkt ein Referat des geschäftsführenden Präsidialmitgliedes des Deutschen Städte- tages, Oberbürgermeister à. P. Dr. Ziebill, zum Thema„Die Leistungen der kommunalen Selbsverwaltungskörperschaften und ihrer Bediensteten in der Nachkriegszeit“ am Frei- tagvormittag enthalten. Der Leiter des Be- amtensekretariats beim Hauptvorstand der Gewerkschaft OTV, Karl Gröbig, wird„Ziele und Aufgaben gewerkschaftlicher Aktion im 6ffentlichen Dienst“ behandeln. Als drittes Thema des Freitag, an dem die Bundeskon- ferenz abgeschlossen werden soll, wird der Leiter der Hauptfachabteilung„Kommunale Verwaltungen“, Franz-Josef Gratzfeld, den Geschäftsbericht über die Tätigkeit seiner Organisation während der letzten drei Jahre erstatten. Die in die vier Gruppen:„Kommunale Verwaltungen“,„Feuerwehr“(nach den Feststellungen der Konferenz arbeitet der Berufsfeuerwehrmann in der Woche durch- schnittlich 84 Stunden— ein Kuriosum zu der geforderten 40-Stunden- Woche),„Spar- kassen“ und„Kommunaler Behörden- Gar- tenbau(hier will die Gewerkschaft GTV dem„Sozialen Grün“ in jedem Falle die öffentliche Hand offenhalten) gegliederte Abteilung wird ihre Arbeit besonders auf eine Neuregelung des Beamten- und Be- soldungsrechts konzentrieren, sagte Gratz- feld. Am Freitagnachmittag wird der Bundes- konferenz ein Antrag der Bezirksverwal- tung Hessen vorgelegt werden, der„im Interesse der deutschen Wieder vereinigung der Konferenz empfiehlt, sich dem„Deut- schen Manifest“ in der Paulskirche in vol- 1* lem Umfang anzuschließen und damit dem Willen zur Einheit Deutschlands Rechnung zu tragen. Außerdem fordert der hessische Antrag die„Abstimmung des ganzen deut- schen Volkes“ über eine Wiederbewaff- nung. Nach den Worten des Leiters der Hauptfachabteilung ist die Annahme dieses Antrages durch die Bundeskonferenz zu erwarten. Wir werden über die einzelnen Referate, soweit sie die Oeffentlichkeit interessieren, im Verlauf der Tagung berichten. hwWb Schlechtes Rezept für guten Apotheker Naiver Betrug platzte und endete vor dem Schöffengericht Ein ganz glatter, sehr naiver Betrug. Unverständlich, wie ein klar denkender Mensch in so eine Sache hineinschlittern kann. Da kommt ein Mann in eine große, bekannte Apotheke in der Innenstadt. Der Mann, ein Hilfsarbeiter, nennen wir ihn ein- mal Jakobus, der den Apotheker, einen Herrn Doktor, im Laufe der Zeit kennengelernt hatte(als ständiger Kunde), jammerte von Arbeitslosigkeit und Geldschwierigkeiten. Man kann nicht alles, was Jakobus sagt, auf die Goldwaage legen. Er ist kein durchtrie- bener Betrüger, obwohl er schon fünfmal vorbestraft ist. Er macht vielmehr den Ein- druck eines Schwätzers. Dieser Mann macht nun dem Apotheker einen seltsamen Vorschlag: Er brauche die Medikamente., die auf seinen Rezepten stehen, nicht ganz, dafür aber Geld. Der Herr Doktor, der ja für die Rezepte von der Krankenkasse entschädigt wird. möge sie ihm doch in Bargeld umtauschen. Und der Herr Doktor, ein akademisch gebildeter, ver- heirateter Mann mit Kindern, tut das. Nicht einmal. Immer wieder. Jahrelang. Jakobus liefert die Rezepte und löst sie ein wie Schecks auf der Bank. Er läßt sie sich von zwei und drei Aerzten gleichzeitig ausschrei- ben. Damit es nicht so auffällt, holt er sich Krankenscheine bei mehreren Außenstellen der Ortskrankenkasse. Er verwendet Rezepte für Frau, Eltern und Kinder. Und die Aerzte waren zum Teil so vertrauensselig, daß sie die Kinder nicht einmal sehen wollten. Das War auch schlecht möglich; denn die wohn- ten in einem Kinderheim. Am Anfang tat es Jakobus angeblich nur zögernd. Er zeigte dem Herrn Doktor Mahnungen seiner Miete, die gestundete Stromrechnung und manches mehr. Am Ende waren es 617 Rezepte im Wert von mindestens 1853 Mark. Der Herr Doktor wollte es aber auf die Dauer nicht aus reiner Menschenfreundlich- keit tun. Er hatte ja auch Unkosten, mußte Umsatzsteuer, Familienanteil und Kranken- kassenrabatt bezahlen(und schließlich das große Risiko). Er behielt deshalb einen ge- wissen Prozentsatz des Wertes der Rezepte kür sich. Aber er hatte das Risiko nicht hoch genug einkalkuliert. An den lächerlichen Mannheimer Termin-Kalender Verein Deutscher Ingenieure: Lichtbilder- vortrag von Dipl.-Ing. D. Neubronner„Die Straßenbahn heute und morgen“, 3. Februar, 19 Uhr, Gewerbeschule I, C 6, Saal 39. GVP: Prof. D. Renatus Hupfeld, Heidelberg, spricht am 3. Februar, 20 Uhr, im„Neckartal“, T I, über das Deutsche Manifest“. Heinkel-Roller-Club„Rhein-Neckar“: Zu- sammenkunft, 3. Februar, 19.30 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 170. Bad.-Pfälz. Luftfahrt-Verein: Monatsver- sammlung, 3. Februar, 20 Uhr,„Land- kutsche“, D 5, 3. Kameradschaft der ehem. 110er Grenadiere: Versammlung, 3. Januar, 20 Uhr, Lokal„Zwi- schenakt“, B 2, 12. DGB, Schulung und Bildung: Vortrag von Herbert Brümmer„Die Aufgaben der Betriebs- jugendvertreter“, 3. Februar, 19.30 Uhr, Gewerk- schaftshaus. Kreisgartenbauverband Marmheim: Gene- ralversammlung, 3. Februar, 16 Uhr,„Feld- schlößchen“, Käfertaler Straße 178. 8 Abendakademie:„Kindererziehung heute“, Vortrag von Dr. med. Hans Müller-Eckhard, Wuppertal-Elberfeld, 3. Februar, 20 Uhr, Kunst- halle.—„Eine Reise nach Spanien“, Farblicht- bildervortrag von Fritz Hofmann, 3. Februar, 20 Uhr, Kino, Schönau.-„Vom Fischerdorf zur Großstadt“, Lichtbildervortrag von Dr. Ludwig W. Böhm, 4. Februar, 20 Uhr, Diesterwegstr. 1-7 (Hildaschule).—„Heiter soll das Leben sein“ mit Walter Pott und Edith Krüger, 4. Februar, 20 Uhr, Café Zorn, Käfertal. DKW-Klub: Filmvortrag„Rennfahrererleb- nisse“, 4. Februar, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“. Deutscher Handlungsgehilfen- Verband: Film- veranstaltung„Wir bummeln um die Welt“ und „Abenteuer im Urwald“, 4. Februar. 20 Uhr, Wartburg- Hospiz. Tennisclub Blau-Weiß(MTC): Generalver- sammlung, 4. Februar,„Durlacher Hof“, Käfer- taler Straße. Wir gratulieren! Susanne Pfirrmann, Mann- heim, Zellerstraße 68, wird 65, Katharina Stöltzner, Mannheim, Alphornstraße 70, wird 70 Jahre alt. Marta Graf, Marmheim- Neckarau, Neckarauer Waldweg 94, begeht den 74. Ge- burtstag. Katharina Klein, Mannheim-Käfer- tal, Auf dem Sand 63(früher Forster Straße 10), vollendet das 80., Peter Renner, Mannheim Rheinau, Karlsruher Straße 6, das 81. Lebens- jahr. Die Eheleute Karl Sautter und Alma geb. Gehrig, Mannheim, Laurentiusstraße 26, hatten silberne Hochzeit. paar hundert Mark, die dabei für ihn her- ausgesprungen sind(bei einem von ihm selbst angegebenen Nettojahreseinkommen von 15 000 Mark) ist er sicher nicht reich ge- worden. Jakobus, der über die Preise der Medi- kamente wie ein Apotheker Bescheid weiß, wie er stolz angab, fügt nun seinem Straf- register einen neuen Eintrag hinzu. Sechs Monate Gefängnis beantragte der Staats- anwalt für beide Angeklagte. Das Gericht bestrafte Jakobus mit fünf Monaten, den Doktor mit vier Monaten Gefängnis(beide drei Jahre Bewährungsfrist). Der Doktor, der den Schaden der Krankenkasse bereits ersetzt hat, muß außerdem 5000 Mark Zzu gleichen Teilen an das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, den Caritasverband, die Innere Mission und die Gefangenenent- lassenenfürsorge bezahlen. bet Nach dem Erfolg: Ein Angebot wird gemacht Jugendschutz-Nachklänge Die von Eltern in den jüngst abgeschlos- senen Jugendschutzwochen gezeigte Bereit- schaft geht weit über das engere Jugend- schutzproblem hinaus. Nachdem man ein- sah, daß die Sprecher in diesen Wochen eine Situation bewußt machten und aus einer Gesamthaltung heraus sprachen, die sich nicht im Alltäglichen befangen zeigte, gin- gen die Eltern in einem Maße mit, das man nur noch„sensationell“ nennen kann. Ein Arbeitsausschuß um Stadtdirektor Schell hat sich gestern Gedanken darüber gemacht. wie die Anregungen der Anspra- chen und Konferenzen für den Alltagsge- brauch fruchtbar gemacht werden können. Im linken Wachhäuschen am Schloß sollen die von den Jugendlichen gewünschten Be- ratungsstunden eingerichtet werden. Mit „Offener Tür“ für alle, die etwas auf dem Herzen haben. Im Einvernehmen mit den Gesamteltern- beiräten soll auch den Eltern ein Angebot gemacht werden. Namhafte Persönlichkeiten stellen sich zur Verfügung für kurze An- sprachen, daran sich eine Fragenbeantwor- tung anknüpfen kann. Die Fragen können schriftlich oder mündlich gestellt werden. Geplant sind auch Zusammenkünfte mit Jugendlichen, wobei Fragen erörtert werden, wie sie im Zusammenhang mit Vorträgen von Jugendlichen gestellt werden. 0 So ungefähr sehen die ersten Vorschläge für eine weiterführende Arbeit aus. Weiter ist daran gedacht, bei den Büchereien und Jugendheimen interessierte Menschen zu Studiengruppen zusammenzufassen, Erinnert sei an die Beratungsstelle für Kinder, Ju- gendliche und Eltern in der Mittelstraße 42, erinnert sei an die Beratungen, die Rektor Beil und Dr. Schraml im Imstitut für Er- ziehumg und Unterricht eingerichtet haben, erinnert sei schließlich noch an die sozial- pädagogischen Veranstaltungen der Volks- hochschule, die heute abend in der Kunst- Halle mit einem Vortrag von Müller-Eckhard beginnen. a 8 N Darf angenommen werden, daß das„An- gebot“ dieses Arbeitsausschusses mit der Be- reitschaft und Aufgeschlossenheit aufgenom- men wird, von der eingangs die Rede war? F. W. K. Vetkäbfe Gebrauchte Klelderspinde aus Stahlblech billig abzugeben. OTTO CARLE, Mhm.-Neckarau Flogwörthstraße 2-4, Tel. 4 82 18 Oel-Oefen sind Mode, Gas- Oefen modern, Kohlenöfen kauft man trotzdem immer noch gern. Größte Auswahl bei Rothermel, L. 14, 13 am Ring u. Ufer-Passage. . WSV. Uberraschungen Der weiteste Weg lohnt sich! TEPPICH- HAUS Elektroherd, 220 und 110 V, BBC, 3 Platten, neu, für 100,— DM zu verkaufen. witt, G 7, 29. Guterh. Plüschsofa preisw. zu verk. Ilvesheim, Wormser Straße 8 Gasherd, gut erh., Homann-Exor m. Wärmeofen zu verkauf. Tel. 4 17 62 Erstklassiges, trockenes WIKTERBRENNN OI (Hartholz), auf Ofenlänge geschnit- ten, liefert frei Keller per Ztr. 3,50 DM, ofenfertig gespalten 3,80 DM. Menges, Holzhandlg., Finkenbach i. O. Telefon Beerfelden 381 Bade zu Hause! Bade- Einrichtungen komplett von 235,— DM an bei Rothermel. Alte Kunden ohne Anzahlg., neue nach Vereinbarg. JM DORT Mannheim. 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In unbeirrbarer Entwwicklungsarbeit hat die Daimler Benz AG. Automobile geschaffen, deren Fahrei genschaften, Straßenlage und Baucweise den Begriff, Mercedes-Benz- Sicherheit vollendet demonstrieren. MERCEDES EBEN 2 4 ins SurER StEsENM Auf AEN sTRASs SEN Seite 8 * DREI-LANDER-SEITE Donnerstag, 3. Februar 1958/ Nr. 27 USCHAU IN BADEN-WURTTEM BERG Ein„Stern von Heidelberg“ Heidelberg. Das erste amerikanische Ver- kehrsflugzeug, das den Namen einer deut- schen Stadt tragen wird, ist die„Star of Heidelberg“, die im Frühjahr dieses Jahres in Dienst gestellt werden soll. Die Maschine ist eines von 20 neuen Passagierflugzeugen vom Typ„Super Constellation, Modell 1049“ Ist keimfreie Milch gefährlich? „Tierärztliche Hochschulen können schließen, wenn.“ Wo die Rindertuberkulose abnimmt, nimmt die Menschen-Tbe zu/ 100 000 DM zur Klärung der Zusammenhänge Stuttgart. Dänemark und Schweden haben fast vollkommen tbe-freie Vieh- beständen aufzuweisen und werden deshalb den Bauern der Bundesrepublik als ideale Beispiele hingestellt. Allerdings dringen kulose ein Fehler sei. Wenn diese Ausrot- tung wirklich voll gelingen sollte, dann be- kämen wir eine Milch, die tbe-frei ist und durch die niemand mehr zu einem Rovinus- Reagenten werden kann. Die Gelegenheit, zu einer Verringerung der Tbe bei Men- schen führen würde. Die Tatsachen ergaben jedoch ein entgegengesetzes Resultat. Jedes untersuchte Land, wo die Mehrheit der Rinder negativ reagiert, zeigt ein auffal- BLICK NACliI RHEINLAND-PFALZ Protest gegen Brotpreis Speyer. In einem Protesttelegramm an das Wirtschaftsministerium hat der DGB- Kreisausschuß Speyer/ Germersheim gegen die Brotpreiserhöhung protestiert. Der Aus- schuß bezieht sich auf ein Rundschreiben des DGB-Landesbezirks Rheinland- Pfalz, das ein Schreiben des Bundesernährungsmini- sters zitlert, in dem sich der Minister mit der der amerikanischen Fluggesellschaft Trans immer wieder Nachrichten zu uns, dort sich mit Humanus 2zu infizieren, bleibe aber lendes Anwachsen der menschlichen The. 5 1 1. 5. 0 World Airlines. 8 habe in der letzten Zeit die Tuberkulose bestehen, doch nun ohne daß der Körper Daß diese Dinge nicht als billige Sen- Brotpreiserhöhung 850 3 1 88 1 f 8 a beim Menschen eher zu- als abgenommen. Abwehrkräfte besitzt, die die leichte Infek- a tist. Der Ernährungsminister scelbt. daß Bisher 80 Freigaben Dies sei auch in den US4 der Fall. Nun hat tion mit Bovinus in ihm entwickelt zoklen abgeten, ſondern eint dannn eine Bieter iserndnune mir dem ain en a 4 werden, zeigt die bemerkenswerte Tat- das schlechte Mehl aus der Ernte 1984, das Heidelberg. Im Januar dieses Jahres sind in Nordbaden 80 von Amerikanern beschlag- nahmte deutsche Häuser freigegeben wor- den, davon 47 in Heidelberg, zwölf in Wein- heim, elf in Karlsruhe, neun in Schwetzin- gen und sieben in Mannheim. Das sind etwa 40 Prozent der gesamten Freigaben im ver- gangenen Jahr. Strafe bestätigt Karlsruhe. Der Erste Strafsenat des Bun- desgerichtshofes hat die Revision des 24 Jahre alten Steinbrucharbeiters Herbert Neuert aus Nußloch im Kreis Heidelberg verworfen, der im August 1954 vom Schwur- gericht Heidelberg wegen Raubmordes an dem 30 jährigen Steuerassistenten Werner Paltzer zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden war. Neuert hatte den aus dem Saargebiet kommenden Paltzer im Juli 1954 nach einer gemeinsamen„Bierreise“ zu Boden geschlagen und mit der Krawatte er- drosselt. Dann nahm er ihm die Brieftasche ab, die über 100 000 französische Francs und die Veröffentlichung von Dr. Rieckenberg (Hannover), einem Spezialisten für Lungen- krankheiten, wie eine Bombe eingeschlagen. Er schreibt in den„Stimmen zur Agrar- wirtschaft“, der Schrift der agrarpoliti- schen Opposition, herausgegeben vom frühe- ren Staatssekretär von Rohr, daß der Bo- vinus-Erregertyp der Rindertuberkulose den Menschen gegen die menschliche Tuber- kulose immun machen würde. Die relative Infektionsimmunität, die unter anderem durch den Genuß bazillenhaltiger Milch er- reicht werden könne, sei der höchste Schutz gegen Tuberkulose, den der Mensch erlan- gen könne. Dabei stützt sich Dr. Rieckenberg auf einen diese Folgerung bestätigenden Bericht in der„Deutschen medizinischen Wochen- schrift“ von Dr. Mutschler. Dieser Arzt hat sich den Kreis Wangen im Allgäu mit sei- nem großen, besonders schwerverseuchten Rindviehbestand vorgenommen. Bei der Untersuchung einer Schule mit mehr als 1400 Kindern reagierten über 60 Prozent positiv. Etwa zwanzigjährige Schülerinnen Mit diesen sensationell anmutenden Fest- stellungen stehen wir nicht allein da. In England wurde vor kurzem eine Denkschrift verökkentlicht, aus deren reichem Material sich ergibt, daß die Tbe-Erkrankungskurve in den Gebieten mit bereinigten Kuh- beständen schlechter verläuft als in den anderen. Das Ergebnis wird in der Denk- schrift in folgenden Sätzen zusammen- gefaßt:„Seit der Einführung der Tuber- kulinprobe bei Rindern hat man angenom- men, daß die Ausrottung der Rinder-Tbe sache, daß Bundesernährunssminister Lübke zur Klärung der Zusammenhänge zwischen Milchgenuß und Menschen-Tbe einen Be- trag von 100 000 Mark ausgesetzt hat. In einem Streitgespräch, das in der Tier- ärztlichen Hochschule in Hannover um die umstrittene Angelegenheit geführt wurde, erklärte Professor Dr. Götze:„Wenn wir den Kampf gegen die Rindertuberkulose aufgeben, können die Tierärztlichen Hoch- schulen getrost ihre Tore schließen!“ Ein Riesenschwindel mit Grundstücken Makler ergaunerte sich 400 000 DM von baulustigen Geldgebern Darmstadt. Vor einer Strafkammer des Landgerichts Darmstadt wurde der Prozeß gegen den 64jährigen Grundstücksmakler und Kaufmann Georg E. aus Darmstadt er- öfknet. Nach der Anklage soll er Gläubiger in vielen Städten der Bundesrepublik durch seinen Beruf zu fortgesetzten Betrügereien mißbraucht haben. Wohnungssuchenden nahm er Baukostenzuschüsse bis zu 5000 Mark ab, obwohl er nicht in der Lage war, ihnen die versprochenen Wohnungen zu vermitteln. Baulustigen in Mannheim, Pfungstadt und einen verstärkten Gebrauch von Backhilfs- mitteln notwendig mache, ungerechtfertigt sel. Felsbrocken auf der Bahnstrecke Neustadt. Ein 200 Zentner schwerer Fels- brocken hat am Mittwoch den Bundesbahn- verkehr auf der Strecke Neustadt-Lambrecht in der Pfalz lahmgelegt. Vermutlich durch Witterungseinflüsse hatte sich der Steinkoloß aus einer direkt neben der Gleisanlage emporragenden Felswand gelöst. Der Ober- bau der Gleisanlage wurde beschädigt. Da das Hindernis rechtzeitig bemerkt wurde, konnten die fahrplanmäßigen Züge gestoppt werden. Versuche, den Felsbrocken mit Preß- lufthämmern zu zerkleinern, schlugen fehl. Er soll daher gesprengt werden. Erdölbohrungen eingestellt Mainz. In den drei letzten Monaten des vergangenen Jahres sind in Rheinland Pfalz zwel Erdölbohrungen eingestellt worden, weil sie ohne praktische Ergebnisse geblie- ben waren. Bei Harthausen I verliefen die Produktionsversuche ohne nennenswerten 500 Mark enthielt. 5 1 5 betrügerische Grundstücksverkäufe und be- Bensheim versprach er sogar die Uebergabe 8 f 8 2 eag 80 5. 4 1 8 a a 21 1 Erf. N 1e trohrt un 0 Arbelekrzkie aus der Rbün gur 2. 10h Praet. wes br. tener act fate e ed an aber 47055 auen e dende een eie Bor. Leal Lt ange bee eee en Mosbach. Die Landflucht hat das Arbeits- die ständige Gelegenheit, rohe Milch zu Marke geschädigt haben. e 5 Eich IX wurden bei einer Tiefe von 2220 m amt Mosbach veranlaßt, Ueberlegungen an- trinken, zurückführt. Erkrankungen waren E., der bereits 1930 wegen ähnlicher Be- Gegen hohe Verzinsung, im Durchschnitt eingestellt. Neue Bohrungen begannen dafür Zustellen, ob nicht land wirtschaftliche Ar- aber nach Dr. Mutschler nicht festzustellen. trügereien eine Gefängnisstrafe erhielt, hatte 30 Prozent, beschaffte er sich außerdem bei bei Rülzheim und Gimbsheim I. Bis Ende 1 beitskräfte aus der Rhön und dem Bayeri- Abschließend sagt Dr. Rieckenberg, daß in Darmstadt in einer Sechszimmer wohnung Geldgebern in Darmstadt, Offenbach, Eam- Dezember wurden dort Bohrtiefen von 1346 schen Wald für die Landwirtschaft des Ge- die totale Ausrottung der Rindertuber- bis 1953 sein Maklerbüro. Seit 1949 soll er pertheim, Steinheim, Weiterstadt, Gräfen- und 185 m erreicht. Bei Dudenhofen I wurde pi 1—. 8 a hausen, Bensheim, Eschwege und anderen mit den Aufbauarbeiten fur Bohrungen 1010 Hen. In desen let leben Turn 885 5 Städten weitere große Geldbeträge. E. war begonnen. 1 Pre zent der Bevölkerung von der Landwirt- Fü 1 h Milli DM fü St 8 nbau aber weder in der Lage, die Zinsen zu zah- 1 5 5 N re schaft. Der Mangel an land wirtschaftlichen Untfzenn IIllonen Ur abe jen, nech Fah er die Kredite zurck Er gab Lastkähne rissen sich los nal 2 22 1 8 U N— 5 2 2 3* . 8 25 7 0 133 Das Land baut Baden-Baden eine moderne Kraftverkehrsstraßge 128 den e 12 0.* 8 5 3 5 2 875 rinzen eim Baden i ndungen mit dem Kredit auswerten. 5 2 . 5 8 8 Stuttgarter Narrenthron Baden-Baden. Der Baden-Badener Stadt- nen Mark den übrigen Straßenbau bis zur hatte beim Patentamt unter der Nummer 8 3 ie 5 nat seinen Inhaber gewechselt, er ging von rat hat einen Plan zur„Neuordnung der Innenstadt übernimmt. 820 274 einen verstellbaren Schraubenschlüs- en Fah Se, 1 4 3 ger 5 85 j 1 Verkehrsstraßen im Raum Baden-Baden“ 1 8 i; sel eingetragen und, unter der Nummer* Wasser leg 1. h 15 Prinz Richard II. an Prinz Alfred I. über. 5 5 Trotz dieser günstigen„Finanzierungs- 1 627 282 ei nte Rückhorchanlage Kribbe auflief, wurde in der Mitte durch- In Der ursprünglich erwählte Karnevalsprinz angenommen. Danach wird die Kurstadt vor Konstellation“ waren die Widerstände gegen kr e„ 15 1 05 45 se geknickt. Es mull nahezu mit Totalschaden 5 8. 8 e. VVß'‚ bis zurn dieses Projekt innerhalb der Bevolterang e 3 gerechnet werden. Ein zweiter Kahn, der 4 Aus Sesundheitlichen Grunden abdan- 8 8 25 Baden-Badens nicht unerheblich. Die Kri- Der Grundstücksmakler wurde auch we- ebenfalls losgerissen wurde, trieb rhein- ken. Er hatte das Pech, beim Bad aus der Baden-Badener Vorort Oos e tiker wiesen vor allem darauf hin, daß gen Falscheides angeklagt. Bei einem Of 5 4 e e ö Wanne eu faller, Mit dem bejahrten Prinzen Autobahn durch eine en ä durch die Zufahrtsstraße, die es den moto- pbarungseid im September 1953 vor dem gen. Erst bei Aßmannshausen konnte er mit mußte auch die 20 jährige Prinzessin Auguste anbaufreie Fraftverkcehrsstra e aànges e risierten Besuchern Baden-Badens erlaupt, Amtsgericht in Darmstadt soll er falsche Unterstützung anderer Schiffe anlegen. auf die Besteigung des Narrenthrons ver- sen. Ferner ist vorgesehen, in der Gegen bequem, schnell und sicher zu erreichen, die„ Beide Rähne Raten Ragstein kür Neude zichten. Gegen die Wahl Augustes hatte des Stadtbahnhofs auf etwa einem Cilo- ohnehin angespannte Verkehrssituation im 8 e geladen. Durch das Wrack des ersten Kahns Go 3 Verlobter ee e erhoben. 12 55 meter Länge die Oos zu überdachen, 85 Stadtkern noch kritischer werde ben. Die Staatsanwaltschaft hat zu dem 8 ist das„neue Fahrwasser“ am Bingerloch int, Nachfolgerprinzenpaar wurde in einer„wich- eine neue Fahrbahn für die Westzufahrt 5 ze über 60 Zeugen geladen, die um run 3 i.. 0 tigen“ Pressekonferenz der Karnevalsgesell- bis zur Stadtmitte zu gewinnen. Das ge- Demgegenüber vertraten die Stadtver- 300 000 Mark 3 Würden Die iat 5 05 ene, 00 schaft„Möbelwagen“ den Journalisten als samte Projekt beläuft sich auf rund 15,5 waltung, die Sachverständigen und die sächlichen Verluste, die E. einschließlich der Wet 05 n, en, dre Alfred II. und Prinzessin Ilse vorgestellt. Die Millionen Mark. Von diesen Kosten hat Mehrzahl der Bevölkerung die Ansicht, daß zj e eie ebern zufügt, 08 bahnverkehr zu Berg und Tal schleusen. 44. neue Narrenehe konnte ohne Komplikatio- aber die stadt nur rund 1,5 Millionen Mark der starke Verkehrsfluß im Westen der FFF ügte, werden Zur Zeit kann noch nicht gesagt Werden, 8 111 nen geschlossen werden, da sie auch in ihrem aufzubringen, während das Land Baden- Stadt nach Baden-Baden unbedingt auf ein jedoch auf über 400 000 Mark Seschätzt. Wie lange die Behinderung der Schiffahrt an- Sti bürgerlichen Leben miteinander verheiratet Württemberg die Kraftverkehrsstraße für modernes Verkehrsband verlegt werden es heißt, haben nicht alle Geschädigten An- dauern wird. Pri sirid. etwa 8,5 Millionen Mark baut und die müsse, das zugleich die Stadt an die Auto- zelse erstattet. Ungeklärt blieb bisher, wo Viehzüchter gegen„Tbe-Rummel“ tra Gegen Feuerwehrgesetz Bäder- und Kurverwaltung für 5,5 Millio- bahn anschließt. 6 die Riesensumme geblieben ist. Koblenz, Die Vollyersammlung der Land- dar 5 es 8 1 ee N 5 e e ee, N pie suerwehrgesetzes für Baden- Württember 81 gegen den„Tbe- Rummel“, der sich 5 hat sich dieser Tage der Bund der Flieger- Aus der Hessischen Nachbarschaff e e 1 eee. Unfallserie bei Lorsch stimmte Standarte in Frankfurt eingetroffen Insassen mit dem Schrecken davon. Der. 1 55„ 955 85 Tagung des verbandes wurde vor allem be- Darmstadt. Auf der Autobahn Darmstadt und wurde von führenden Mitgliedern des Schrankenwärter hatte seinen Posten ver- Tuberkulose im Viehbestand müsse Schritt dib anstandet, daß mit diesem Gesetz die Trüm- Mannheim stießen in der Gemarkung deutschen Rotary-Clubs signiert. Die Stan- lassen, um einem gestürzten Motorradfahrer für Schritt fortschreiten. Wenn Dänemark 2 merbeseitigung in versteckter Form von Gernsheim vier Lastzüge zusammen. Der darte ist ein Geschenk des Rotary-Clubs zu helfen. Dadurch hatte er das Anmelde- 18 Jahre benötigt habe, ITbce- freies Vieh Dre den Gemeinden auf die Grundstückseigen- Unfall wurde durch den Fahrer eines in in Lund(Schweden) für den Chikagoer Club signal kür den Zug überhört und die Schran- herauszuziehen, dann könne dies in Deutsch- 2 tümer verlagert werden solle. Richtung Mannheim fahrenden Lastzuges zu dessen 50 jährigem Jubiläum am 8. Mai ken nicht geschlossen. land nicht in 18 Monaten erreicht werden. sch ausgelöst, der den Benzinreservetank ein- dieses Jahres. Die Standarte wird von Flug- Zur Bekämpfung der Rinder- Tbo Amen 2 Reutlingen lehnt ab Reutlingen. Der Verkehrsausschuß der Industrie- und Handelskammer Reutlingen hat in seiner letzten Sitzung das Projekt des schalten wollte und die Geschwindigkeit ver- mindert hatte. Dadurch fuhr ein nachfolgen- der Lastzug auf. Ein Personenwagen mußte, um auszuweichen, die Autobahnböschung zeugen der Skandinavischen Luftfahrtgesell- schaft nach insgesamt 40 Ländern in aller Welt befördert. Von Frankfurt aus wird sie nach Kalkutta geflogen. Mit den Unterschrif- Eschwege. Das hessische Landwirtschafts- ministerium hat für das Einzugsgebiet der Molkereigenossenschaft Eschwege einen Be- Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 3. Februar Neckarhafens Plochingen abgelehnt. In der hinunterfahren. Infolge der Stauung meh- ten führender Rotaryer dieser Eänder ver- trag von 150 00 Mark zur Verfügung ge- 16.30 Einderstunde Begründung heißt es, eine Umfrage bei den rerer Fahrzeuge vor der Unfallstelle stießen sehen, wird sie am 8. Mai in Chikago über- stellt, der für Darlehen zum Ankauf tbe- 1 81 i 1 einschlägigen Firmen des Kammerbereichs mehrere hundert Meter zurück wiederum geben. freier Kühe bestimmt ist. Pro Kuh ist ein. i Hendstrickapparat habe ergeben, daß die Errichtung eines wei- el Lastzüge zusammen. Der gesamte Sach- Gefährliche Hilfsbereitschaft Kredit von 250 Mark in Aussicht genommen, 19.00 Die Münchener Abendschau 5 teren Hafens in 13 bis 15 Kilometer Ent- schaden wird auf 30 000 Mark geschätzt. Drei Friedberg. Auf einem Bahnübergang der der mit fünf Prozent zu verzinsen ist. Für(nur über sender Wendelstein) ternung vom Stuttgarter Neckarhafen und Beteiliste wurden Verletzt. 5 Bundesstraße 2 bei Dortelweil im Kreis die Errichtung tbe-freier Milchviehstallungen ie en ee,— die dadurch erzielte geringe Verkürzung des Rotary-Standarte fliegt um die Welt Friedberg wurde ein Personenwagen von wurde ferner ein Betrag von 100 000 Mark 11160 8 kabarettistische Revue) 0 f Straßentransportweges die Aufwendung von Frankfurt. Auf ihrem Flug um die Welt einem D-Zug erfaßt und zur Seite geschleu- zu einem Zinssatz von 4 Prozent bereit- 5 e eee e 4 7 1* Welen Millionen Mark nicht rechtfertigten. ist eine für den Rotary-Club in Chikago be- dert. Wie durch ein Wunder kamen die vier gestellt.(Sen Werz Wald,* S 1 0 3 Gewiehts⸗ Zu dick 7 Y abnahme! oft schon in Kürze durch den wohl schmeckenden Winterschlogverkabt zu Preisen wie noch nie Ehus-Jee Orig.-Packg. 2 DM in all. Apoth. u. Drog. Ebus-Tee entschlackt den Körper, macht elastisch u. verleiht frisches Aussehen! 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Sieger dieses erst- er sich ohne Verschnaufpause eilig„verzog“. gestartete Möchel in 32:25 Min., einen Vor- mint mals ausgetragenen Wettbewerbs wurde der Da in Neustadt kein Schnee mehr lag, sprung von 40 Sekunden vor Rudi Kopp lu für den Skiverband Schwarzwald startende mußte die 30-km-Lamglaufstrecke, die in herausgearbeitet. 1:05 Minuten hinter Möchel haf. Ex- Mannheimer Hermann Möchel(jetzt zwei Schleifen von je 15 km zu durchlaufen lag der 29 Jahre alte Karl Vogel aus Reit im 1 wohnhaft in Kiefersfelden/ Bayern). Er ge- war, auf die höchsten Gipfel des Feldberges Winkl. An der Reihenfolge der ersten drei 1 wann den Lauf in 1:49:44 Stunden mit über verlegt werden, Die Strecke bot rasante Ab- änderte sich bis zum Ziel nichts mehr. Kopp 1 fünf Minuten Vorsprung vor Rudi Kopp fahrten, schwierige Aufstiege, vereiste fiel immer weiter zurück. Albert Hitz konnte Hilts⸗(Reit im Wink) und Bacher Brend). Möchel Streckenstücke und später, mit höherkom- sich vorübergehend vorarbeiten, mußte aber gt 7 holte sich bereits im Vorjahr bei den Ski- mender Sonne, Firnschnee, so daß die später aufgeben. .„. 8 Titel. Wachsfrage mit von entscheidender Bedeu- 0 ermann Möchel lief eines seiner besten tung war. Insgesamt mußte eine Höhendif- 1 Fels- Rermen, Fast mühelos holte er sechzehn vor ferenz von 180 Metern mit einer Gesamt- Radsportler a Bilanz 1 da nm laufende Konkurrenten ein und kam völ- steigung von 500 Metern für 15 km. für die Die Radsportler des Kreises Mannheim 1 6 lig frisch ins Ziel. Die Bildreporter, die es gesamte Strecke also rund 1000 Meter Hö- traten sich im neuen Siedlerheim Neueich- i 5 der 5 vom RSV 1897 8 5.. aldhof— um Bilanz zu ziehen. Aus dem 11 0 Deutsche Hallen- Tennismeisterschaften: 1 des ersten Vorsitzenden Egon Reiter ging hervor, daß im Bezirk Mannheim gute Ober- 0*. Aufbauarbeit l 1 5 1 f geleistet wurde; im Straßen- be Francisco Goyodga und Gerlinde Merten Spanien bas elt, 7 etdbausch erreichie die ⁊ weile unde—r: . 3 0 5 5 ster oog„Endspurt“ un er adfahrer- Verein“ stoppft errang bei der Internationalen Pferdeleistungsschau in Berli i 8 8 45 8 5 3 5 135 85 55 6 8 Preß- Sonntag gewann er das Ausländer-Jagdspringen der Wie.„5 3 durch überraschenden Sieg über Kanglistenspieler Fornstedt(Schweden) e e Wü ah, Ritt Über die 284 m lange Bahn in 13,4 Sek, und am Dienst 7 in 7525 5 1 5 4 5 4 7 11 5 Japdspringen der Klasse M. Unser linkes Bild zeigt 5 1 90 1 80 1 91 In der neuen Kölner Tennishalle im 55 5 Björne Forn- N e neue n jaͤnrigen Sckhimmelwallach„Vergel“. Bild rechts: Gerlinde 5 1„ elf: Nüngersdorfer Stadion wurden am Piens- dent Une un een den eee eee Wie en, 1 i Gerlinde Merten auf der siebenjährigen tagnachmittag die international gut besetz- Cramm- Schüler Franz Feldbausch Ouis- zender Egon Reiter, Feudenheim; 2. Vor- 1 0 5 5 8„ 155 1 ei einem schulmäßigen Sprung. Unter 73 Konkurrenten ten ersten deutschen Hallentennis-Meister- burg) mit 4:6, 5:7, 6:4, 4:6 geschlagen sitzender Fritz Volz, Waldhof: Geschäfts- Pla: wurde die Nheinlunderin beim Zeit-Jagdspringen der Klasse L. Siegerin in der groß- schafte n d Kri öknet. Der eben. Wegen eines Beinkrampfes gab der führer Frau Reiter, Feudenheim; Straßen- 95 artigen Zeit von 42,2 Sek. für die 400 m lange Bahn(11 Hindernisse). Bild: dpa n nach dem Kriege eröffnet. Der Schwede Victor Rohlsson beim Stande von und Bahnfachwert Fritz Volz, Waldhof; e e e 3 3 5 3:6, 517, 6:3, 6:2, 3:0 für den Duisburger e Hans Lammer, Weinheim; en 5; 5 2. gen, da die italienischen Teilne mer Beppo Pöttinger auf. Pöttinger lieferte Wanderfachwart Hans Albert., Waldhof, 5 1755 Trotz guter Leistung im zweiten Drittel: noch nicht eingetroffen waren. Die Expe- eines seiner stärksten Spiele, während Kassenprüfer Fischer, Weinheim, und Mu- 1 5 dition mit Diuseppe Merlo, Orlando Sirola Rohlsson im letzten Satz überanstrengt. Mannheim.. 1 b 4 1 75 EU 1 2 und Nicola Pietrangeli wird erst im Laufe schien. Als Termin für die Bezirksmeisterschaft 226 1e E 2* au 1 7 49 9es agen des Mittwoch erwartet. In der ersten Runde des Dameneinzels für Straße und„Erster-Schritt“ wurde der dafür 8 a Im ersten Spiel der ersten Runde des überraschte Inge Vogler(Berlin) nach Satz- 27. März festgelegt. Austragungsort: Wein- Ende Ischechische Nationalmannschaft hatte im Schlußdrittel größere Reserven Herreneinzels schied der in Köln studie- verlust durch einen 2:6, 6:4, 6.1-Sieg über heim. n 1546 5 5 rende Cramm- Schüler Christoph Biederlack die französische Ranslistenspielerin Anne- WN Der Prager Eishockey-Club besiegte am Zusammenspiel mit Kremershoff und Koß- erst nach Kampf im dritten Satz gegen den marie Seghers, die im dritten Satz gegen „ Dienstag im Prager Winterstadion den Kre- mann einen Treffer auf. Im zweiten Spiel- jungen Dänen Jörgen Ulrich aus. Der deut- die konditionsstärkere und auch schnellere felder EV mit 4:2 Toren(21, 01, 2:0). Die abschnitt hatten die Deutschen die beste Zeit. sche Meister Engelbert Koch(Köln) erreichte Berlinerin resignierte. Inge Pohmann Oüs- 4. Prager traten mit nahezu kompletter Natio- Eine Minute vor Drittelschluß erzielte Sil- ohne große Mühe die zweite Runde des seldorf) kam ohne Schwierigkeiten in die nalmannschaft an, und im ersten Spieldrittel lenberg den 2:2-Ausgleich. Im letzten Spiel- Herreneinzel durch einen 6:2, 6:0, 6:3-Sieg zweite Runde. Sie besiegte Madeleine Köl- gs ein san es nach einer hohen Niederlage der drittel drückten die Prager mächtig auf das über Jean Moreau(Belgien). In einem dra- ler(Rot-Weiß Köln) ohne sich auszugeben Mepp- Gäste aus. Aber nach dem 0:2 durch Barton Tempo. Schon in der 1. Minute gelang Hajs- matischen Viersatzxampf mußte sich der mit 6:1, 6:1. Dabei(in der 7. und 14. Minute) kamen die Kre- man die 3:2- Führung. Fünf Minuten später 5 1 sich 1. 1 einige 3 3 75 stellte Charouzd den Endstand her. Wasserballturnier im Herschelbad: 1 die en“ verstärkt waren, recht gut ins Spiel. Die amerikanisch U e g nr, in der 17. Minute holte Girard nach schönem hockey Weltmelsterschat gewann aum Piens- ch 4 9 7 1 a 2: 4 6 haden tagabend ihr erstes Trainingsspiel gegen eban 2 2E AN 1 A El E erg „ der 5 2 5 5 England mit 8:2(1:2, 5:0, 2:0) Toren. Die rhein⸗-⸗ Beim Berliner Reitturnier: Amerikaner zeigten sich im ersten Spiel- Mit 10:2 Punkten führt Schwimmverein die Tabelle der Landesliga an ligun⸗ drittel ausgesprochen schwach, schossen aber 1. er mit Neuer Erfolg Goyoagas in den ersten fünf Minuten des zweiten Drit- Beim Wasserballturnier des SVM standen liehen. Lotte Cadenbach ist seit künk Jahren legen. tels drei Tore. Danach konnten ihnen die sich im Herschelbad die alten Rivalen er- ununterbrochen deutsche Meisterin im Roll- uwied ber Madrider Klessereiter Francisco Engländer im Laufen, Schieen und neut gegenüber. Der SVM nahm für die Vor- schuhlauf, errang 1953 die Weltmeister- Kahns Goyoaga, kam beim Berliner Reitturnier im in der Mannschaftsarbeit nicht mehr gerecht spielniederlage mit 14:4(7:3) Revanche. schaft und 1954 die Europameisterschaft. erloch 1 e ee Klasse werden. Von Beginn an übernahmen die Mann- 3 2555 3 e poli- au einem neuen Eroßen Erfolgs. Gop casa 1 beinner die in e f p 10 Ein- brachte sein Pferd ohne Fehler über die Termine im Kegelsport pi Halbzeit kl it 123. Nach dem der Stadt Dortmund durch den Präsidenten 9 dreizehn Findernisse und in der Zeit von pa bis 4. Juni die Landesmeister dem We ee ee e ger gegen das des Deutschen Sportbundes. Will! Daume, . We 444 Sekunden über die Bahn. Zweite wurde peutschen Keglerbund gemeldet sei e eee kanden die Heidell 8 8 55 3 iltel übergeben. rt n. mit 45,4 Sekunden die achtjährige deutsche 8 35)53)FCCCCCò ↄ ↄ¾Vn 8 an Stute Hanna unter Günter Rodenberg. Die sen, wurden die Termine für die Badischen mehr. Die Mannschaft des SVM riß immer Laaksonen brach Schanzenrekord Prüfung wurde in zwei Abteilungen ausge- Meisterschaften wie folgt festgelegt: Bow. mehr die Deckung des Gegners auf und er- g zel“ tragen. Insgesamt bewarben sich 62 Pferde ling: 24. April in Mannheim; 30. April und zielte bis zum Schlußpfiff noch weitere sie- 1850 zweite Wettbewerb der Schweizer 17 darunter auch holländische, schwedische und 1. Mai in Karlsruhe. Asphalt: 14, 15. 19., ben Treffer, denen Nikar nur noch ein Tor. I 32 1 im Besitz der Besatzungstruppen befindliche 21. und 22. Mai auf den Bahnen des Verein entgegensetzen konnte. f e 2 5 eee e 8 0 4 r eich Pferde um den Sieg. Mannheimer Kegler. Im zweiten Spiel des Abends besiegte 70 und 73 m einen neuen Schanzenrekord 85 üchter in der von zchn sechsjährigen Pferden Am Sonntag besuchte der 1. Mannheimer der VW. Manmheim die enttäuschenden aufstellte. Der bisherige Rekord wurde seit 1 ermonn Möchel zweifacher Lang- ge 2 bestrittenen Materialprüfung für Reitpferde Bowlingelub den dreifachen deutschen Klub-„Freien Turner“ Heidelberg klar mit 11:3. 1932 von Sigmund Rund(Norwegen) mit g lauf meister des 8 der O. M. kam die Trakehner Fuchsstute„Heral- meister Kelsterbach Main. Durch die kurz- Lotte Cadenbach 72 m gehalten. Die übrigen Plätze teilten Vorjahres, sicherte sich gestern hei den deut- Schritt di“ unter Hannelore Weygand Oüsseldorf) fristige Ansetzung konnte der Gastgeber 8 sich Finnen und Norweger. Während sich schen Sbeimeisterschaften in Neustadt den tel emark zu einem schönen Erfolg. Die internationale nicht in bester Besetzung antreten. Die mit Silber-Lorbeer ausgezeichnet von den mitteleuropäischen Vertretern nur eines deutschen Meisters im so-em-Eanglauf, Vieh Dressurprüfung für Reitpferde Klasse M ge- Mannheimer unterlagen mit 34003612 Punk- Bundespräsident Heuss hat der deut- Toni Brutscher(sechster) und der Schwei- ein Wettbewerb, der zum ersten Male in das dutsch- wann Werner Schultheis mit der hannover- ten. Ihr bester Spieler war Fritz Diefenbach schen Rollschuh- Meisterin Lotte Cadenbach zer Andreas Däscher unter den ersten zehn Programm der„Deutschen Nordischen“ aufge- den. schen Fuchsstute„Dublette“.(719 Holz). Dortmund), das silberne Lorbeerblatt ver- befanden. nommen wurde. num 2. 8 15 age 66 Im 07 EROHTIcH PFALZ EV, te lwett pparst pink Tele ton 8 20 00 Aiua sun Jugd.trel ab 10 J. Am Sonntag, dem 13. Februar 1955, um 18.11 Uhr 13, 15, 17. 19, 2 Uhr 13, 18, 17, 19, im Städt. Rosengarten(Musensaal) Dalbergstr. 3(a. Luisenring) n) JEAN GABIN*„Weg in die vergangenheit“ 5 5 „Wenn es Nacht wird in Paris“ Ab morg.:„Der jetzte Sommer“ 6 8 Jungbusch 58 n robe fremdensitzung e und alschen AL STE R 14.00, 16.00, 28.18. 20.0 UDNWER SUN 15.30, 2.00, 20.30 spielt und singt dt* Bing Crosby in:„Einmal wird Letzter Tag:„CANARIS“ 5 mit Proklamation der Mannheimer Karnevalsprinzessin Eleonore I. jeden Samstag die Sonne wieder scheinen“ Ab Freit.: Drei vom Varieté& FREUDE— TROHRSINN— HUMOR kür Sie 10 eee Telefon 5 11 86 Telefon 4 03 96 geben Ihnen erstklassige Büttenredner, mehrere Gast-Elferräte. (Ai 6.80, 19, 21 Uhr DiE KAMERA 13.45. 16, 18.18, 20.30 Der lier Rat der Allein-Unterhalter II 88 5 farbfilm: Igdl. zugel. 1„MUNDUN GSF EUER. Das 4.80, 180 und 22.20 Unr Spätv.* nicht zusendtrei SAMsrTAG, den 5. Februar 1955 in den ROSENGARTEN Meisterstück „Die Braut des Gorilla“ Tanzschule HELM Kanugesellschaft unter den 2 S. 5. fer 20 fn. 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Februar 1985 E 5 der Pädagogik der Freien Waldorfschule von 9—12 Uhr und 14-18 Unr im Gar. am Samstag, dem 5. Februar 1935, um 20.00 Uhr 51 55 0 Beginn: 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr— Jugendl. zugel. Ann* er 5 Kunsthalle Mannheim a. d. V. 3 N — 9.50, 11.50 u. 1 5 22.2 2 21 5 1 f 6 Ill Kunstpädagoge an der Freien Waldorfschule Stuttgart. 5 2 K t 0 Svpätr. 2 rau 28 8 5 Arbeitsgemeinschaft für ein freies Schulwesen trie apparat (Waldorfschul- Pädagogik) R E X u ter fag, meg Ros e Chart. Tanghton Mannhelm-Ludwigszha ken Rn. III COREX 14 Robert-Ryan- Abenteuer „WEISSER Top IN ALASKA“ Heute letztm.: Therese Raquin x Ab morg.: Nächte in Lissabon x III J 1, 6. Telefon 8 02 76 13.50, 16.00, 19.10, 20.20 Audie Murphy 1. d. Abenteuer- DiE KUR SEI Der Seeteufel v. 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V.— OLVN Heute 1045 /; Abmor zen! Mannheim, Qu 1, 3, Kurpfalzstr. —. 21.00 Uhr 10 1 1 KRFER TAI e fil Isa! Squerbruch Prosp. Juliane Lotz, Schriesheim . 1 ö r.. T—T— Seite 8 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Donnerstag,». Februar 1955/ Nr. 2 Ergebnis günstiger als die Prognose (Hi.) Wie Ministerialdirigent Dr. Rompe vom Bundesfinanzministerium an Hand der neuesten Zahlenunterlagen über die Beurtei- lung des Steueraufkommens im Rechnungs- jahr 1955/56 erklärt, könne man nicht schematisch aus der Zuwachsrate des Brutto- Sozlalproduktes Rückschlüsse auf die Höhe des künftigen Steueraufkommens ziehen. Die Zuwachsrate habe im Kalenderjahr 1954 5,4 v. H. bei einem Zuwachs des Bruttosozial- produktes um 8 v. H., im Kalenderjahr 1953 6,9 v. H. bei einem Zuwachs des Brutto- sozialproduktes um 6, 7 v. H. betragen. Trotz- dem schätzt Rompe die steuerliche Zuwachs- rate für das Kalenderjahr 1955 auf 7,6 v. H., obwohl der Zuwachs des Bruttosozialproduk- tes nur mit 6,5 bis 7 v. H. angesetzt wer- den könne. Im Kalenderjahr 1954 habe das tatsäch- lich kassenmäßig festgestellte Ist eine Zu- Wachsrate von 5,1 v. H. bei einem Anstieg des Bruttosozialproduktes um 8 v. H. ge- zeigt. Für das Rechnungsjahr 1955 werde trotzdem und trotz einer effektiven Einkom- mensteuersenkung um annähernd 30 v. H. seit Mitte 1953 eine steuerliche Zuwachs rate von 4,3 v. H. der Zuwachsrate des Bruttosozialproduktes in Höhe von 6,5 bis 7 v. H. gegenübergestellt. Dabei wird davon ausgegangen, daß der Anteil des Bundes an der Einkommen- und Körperschaftssteuer der Länder im kommenden Jahr auf 40 v. H. erhöht wird. Entwicklung der Zuwachsraten Kalen- Zuwachsrate Steuern vom Einkommen derjahr des Brutto- Mill. DM Zuwachsrate Sozialproduktes in v. H. in v. H. 1951 26.7 7,456 38,7 1952 10,8 10,475 40,5 1953 6,7 11,753 12,2 1954 8,0 11,791 0,3 1955 6.5—7,0 10,200— 12,8 Bei dieser Statistik sind die Steuern vom Ein- kommen vorläufige Zahlen oder geschätzt. Die für 1955 erwartete Verlustrate in Höhe von 12,8 v. H. sei zweifellos nicht über- Höht. Das Bundesfinanz ministerium habe die von ihm genannten Zahlen unter Abwägung Aller überschaubaren konjunkturellen, steuer- rechtlichen und steuertechnischen Gesichts- punkte ermittelt. Es bleibe jedenfalls als eindeutiges Faktum bestehen, daß die Ent- Wicklung der steuerlichen Zuwachsraten 1954 im Vergleich zu der entsprechenden Ver- gleichsrate des Bruttosozialproduktes keines- Falls als Argument für eine Heraufsetzung der Steuerschätzungen für 1955 benutzt wer- den könne. Zum Haushaltsplan für 1955 erklärt das Institut„Finanzen und Steuern“ in Bonn in einer Schrift„Der Bundeshaushalt“, in den vergangenen Jahren sei das Ergebnis für den Bund immer günstiger gewesen als die Pro- gnose. Daß der Bundesanteil an der Einkom- men- und Körperschaftssteuer regelmäßig niedriger festgesetzt worden sei als die Bundesregierung vorgeschlagen habe, habe zu keiner Gefährdung des Bundeshaushaltes geführt. Aber diese ganze Entwicklung habe ihren Grund ausschließlich in den Einspa- rungen bei den Verteidigungslasten gehabt. Wären diese Summen nicht eingespart wor- den, so hätte, um zu dem gleichen Abschluß ergebnis zu kommen, der Bundesanteil auf 54 v. H. erhöht werden müssen. Der große Wandel liege darin, daß dieses etatpolitische „Wunder“ sich nicht wiederholen werde. Die erleichterte Finanzierungsära sei un- Freie Devisenkurse vom 2. Februar Geld Brief 100 belgische Frances 8,436 8,456 100 französische Franes 1.2051 1, 2071 100 Schweizer Franken 95,93 96,13 100 holländische Gulden 110,99 111,21 1 kanadischer Dollar 4,325 4,335 1 englisches Pfund 11,753 11,773 100 schwedische Kronen 80,95 31,11 100 dänische Kronen 60,635 60,755 100 norwegische Kronen 58,695 53,815 100 Schweizer freie Franken 97,865 98, 065 1 US-Dollar 4,1955 4,2055 100 DM-W= 485 DM-O; 100 DM-O= 21,89 DM-W. widerruflich zu Ende. Das Institut schätzt das Fehlbetragsrisiko des Haushaltes auf der Einnahmen- und Ausgabenseite auf etwa 1 Milliarde DM, wobei der im Haus- halt fehlende Betrag zur Abdeckung des Vorjahresdefizits in Höhe von 640 Mill. DM und der ungewisse Einnahmeposten„Erlös aus Anleihen“ in Höhe von 1,5 Md. DM unberücksichtigt gelassen werden. Aus Aus- gleichsmöglichkeiten werden Kürzungen ein- zelner Etatposten, ferner notfalls die Wieder- aufnahme der Zahlung eines Teiles der Zu- schüsse an die Sozialversicherung in Schuld- verschreibungen genannt: dagegen wird von der Erhebung einer Ergänzungsabgabe aus grundsätzlichen Bedenken abgeraten. Hollands Hausfrauen Können Aktionäre werden (dpa) Einer der großen niederländischen Konsumbetriebe gibt vom 3. Februar an den in seinen Geschäften einkaufenden Haus- frauen die Möglichkeit, Aktionäre der Firma zu werden. Jede Hausfrau kann Sparmar- ken im Wert von bis zu 10 v. H. des Bar- einkaufsbetrages erwerben. Für 50 Gulden Sparmarken erhält sie eine Aktie zu 50 Gul- den. Dafür gewährt ihr die Firma außer einem festen Zinssatz von 4 v. H. das Recht auf eine Anteildividende aus dem Jahres- gewinn. Nach der gegenwärtigen Geschäfts- lage kann die Hausfrau mit ihrer Kleinaktie auf einen Gesamtzinsgewinn von jährlich 6 v. H. rechnen. Neben den Aktien will die Firma auch Sparbriefe herausgeben, die nach 22 Jahren zum dreifachen Nennwert zurück- gekauft werden. Beide Papiere sollen jeder- zeit einlösbar sein. Zahlungsbilanzüberschuß Bericht der Bd (AP) Die Bundesrepublik erzielte im ver- gangenen Jahr einen Außenhandelsüberschuß von 2,7 Md. DM, was gegenüber 1953 eine Steigerung von etwa 200 Mill. DM bedeutet, geht aus dem Monatsbericht der Bank deut- scher Länder für Dezember—Januar hervor. Auch die Zahlungsbilanz der Bundesrepu- blik weist an Hand der vorläufigen Aufstel- lung der BdL für das Gesamtjahr 1954 zwar einen Ueberschuß von 635 Mill. Dollar(2 677 Md. DW) auf, der jedoch im Vergleich zu 1953 um rund ein Viertel geringer war. Diese starke Abnahme des Zahlungsüberschusses Wird vor allem auf die um mehr als das Doppelte gestiegenen Transferleistungen im Rahmen der Londoner Schuldenabkommen und auf die Ueberweisungen aus Sperrgut- haben und liberalisierten Kapitalkonten zu- rückgeführt. Die Außenhandelsbilanz weist auf der Ausfuhrseite 22.048 Md. DM und auf der Einf uhrseite 19,336 Md. DM aus. Auf dem Einfuhrsektor hat sich der BdL zufolge be- sonders in den letzten Monaten des Jahres der Import von land wirtschaftlichen Er- zeugnissen entwickelt. Bei der gewerblichen Einfuhr seien besonders die Importe von Eisenerzen und Walzwerkserzeugnissen ge- stiegen. Beträchtliche Einfuhrsteigerungen Waren auch bei Baumwolle, Bau- und Nutz- Holz, Kautschuk, Erdöl, Teer, Zellulose und Zahlreichen Fertigwaren zu bemerken. Zu der Entwicklung am Aktienmarkt er- teilt der BdL-Bericht den Banken den Rat, bei ihrer Kreditgewährung darauf zu achten, „daß sie die Hausse vorerst nicht weiter K URZ NACHRICHTEN Das Metall Germanium von dem eine Revolutionierung der gesamten Fernmeldetechnik auf elektronischer Grund- lage erwartet wird. befindet sich zur Zeit in einer stürmischen Aufwärtsentwicklung seiner Produktion. Nach Angaben der Zeitschrift „Chemische Industrie“ stieg die Gewinnung in der Welt von 10 500 kg 1953 auf 18 500 kg 1954. Für 1955 wird eine weitere Steigerung auf 32 000 kg erwartet. Germanium wird in kleinsten Mengen zur Herstellung von Dioden und Transistoren als Ersatz für Vakuum- röhren verwendet und hat Zukunftsaussichten auch als Licht- und Energie wandler. Der Verbrauch an Rohkaffee in der Bundesrepublik und in Westberlin hat sich 1954 gegenüber dem Vorjahr um rund 460 Gramm oder 31 v. H. auf fast 1950 Gramm pro Kopf der Bevölkerung erhöht. Nach den Unterlagen des Statistischen Bundesamtes wur- den im vergangenen Jahr in der Bundesrepu- blik 99 571 Tonnen Rohkaffee verzollt und versteuert gegenüber 75 417 Tonnen im Vor- jahr. Die Einnahmen aus der Kaffeesteuer gingen von 513,52 Mill. DM im Jahre 1953 auf rund 302 Mill. DM(für die letzten Monate 1954— vorläufige Angaben) zurück. Preise für Druckerzeugnisse (Hi.) Wie die Treuhandstelle der Zellstoff- und Papierindustrie in Bonn erklärt, ist das graphische Gewerbe nach den letzten Papier- Preiserhöhungen nicht mehr in der Lage, die EKostensteigerungen durch Rationalisierung oder andere Maßnahmen auszugleichen. Es sei damit zu rechnen, daß die Tendenz leicht an- ziehender Preise für Druckerzeugnisse auch noch während der ersten Monate dieses Jahres anhalten werde, nämlich so lange, bis die ge- stiegenen Unkosten in den Preisen der End- erzeugnisse ihren Ausgleich finden würden. Deutsch- österreichischer Handelsvertrag Die seit vierzehn Tagen in Hamburg ge- führten Verhandlungen über einen deutsch- österreichischen Handelsvertrag sind im wesent- lichen abgeschlossen. Wie der Leiter der deut- schen Delegation, Gesandter Dr. Miller-Graaf, am 2. Februar sagte, wird der Vertrag vor- aussichtlich Mitte Februar in Wien unter- zeichnet werden. Das Abkommen soll ein Dauervertrag sein, der über die bisher übliche Zwölfmonatsgrenze hinaus gültig bleiben und nur im Bedarfsfall modifiziert werden soll. Zwischen Bundesrepublik und CSR ist am 2. Februar ein neues Warenprotokoll für das Jahr 1955 paraphiert worden. Es sieht deutsche Einfuhren in Höhe von 24 Mill. Dol- lar und deutsche Ausfuhren von 22 Mill. Dol- lar vor. Der deutsche Einfuhrüberschuß von 2 Mill. Dollar ist zur Abdeckung des tschecho- slowakischen Passivsaldos auf dem Verrech- nungskonto bestimmt. Gegenüber dem für 1954 vereinbarten Gesamtvolumen bedeutet das neue Abkommen eine Erhöhung um 25 v. H. Wirtschaftsverhandlungen in Pakistan, Indien und Ceylon wird eine deutsche Dele- gation unter Leitung von Ministerialdirigent Dr. van Scherpenberg vom Auswärtigen Amt im März führen. Im April wird die Dele- gation, mit Ministerialdirigent Dr. Dunker an der Spitze, Verhandlungen in Australien und Neuseeland aufnehmen. Mit diesen Ländern müssen neue Handelsabkommen abgesprochen werden, da die bisherigen Vereinbarungen bereits abgelaufen sind oder in Kürze ab- laufen. Handelsabkommen Sowjetzone- Norwegen Zwischen der sowjetischen Zone und Nor- wegen wurde nach einer Meldung von ADN am 31. Januar in Ostberlin ein Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr für das Jahr 1955 im Gesamtwert von 118,6 Mill. norwegischer Kronen unterzeichnet. Die NSU-Werke naben den Preis der 125-ασ]nm- NSU-Lambretta von 1 525 auf 1375 DM gesenkt. Dieser Preis schließt den elektrischen Starter, das Reserve- rad und den Soziussitz ein. Der Preis der gro- Ben Lambretta beträgt 1 670 DM. Effektenbörse nähren“. Auf nicht näher bezeichnete Fälle hinweisend, nennt der Bericht die erzielten Kurse„übersteigert“.„Der Aktienmarkt wird jedenfalls die großen Aufgaben, die gerade ihm bei der finanziellen Konsolidie- rung der Unternehmen und bei der Beschaf- kung von neuem Kapital für die künftigen Investitionen zufallen werden, um so besser erfüllen können, je mehr er von spekula- tiven Haussen frei bleibt, da diese gewöhn- lich zu Rückschlägen führen und damit auf längere Sicht nur abträglich wirken“, warnt die Bd. SPD fordert freien Wettbewerb (Hi.) In einer Stellungnahme zu der vom Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Rehwinkel, auf der Grünen Woche in Berlin angekündigten generellen Milchpreiserhöhung um 2 Dpf erklärt die Pressestelle der sozial- demokratischen Bundestagsfraktion, das große Hemmnis, um den Bauern einen ge- rechten Anteil am Milchpreis zu sichern, Sei, daß es in der Milchwirtschaft keinen Wett- bewerb gebe. Eine schematische Milchpreis- erhöhung um 2 PDpf werde sich höchstens mit „ Dpf im Erzeuger-Abnahmepreis auswirken. Um der Milchwirtschaft wirklich zu helfen, sei vielmehr notwendig, die Zwangs wirtschaft, die in der heutigen Milchmarktordnung prak- tisch verankert sei, zu lockern; ferner die Uebersetzungen im Molkereigewerbe abzu- bauen, unrentable Betriebe zu rationalisieren, Fehlin vestitionen zu vermeiden, die gerade in diesem Sektor der Landwirtschaft ein er- schreckendes Ausmaß angenommen hätten, Sowie die zu hohen Verarbeitungskosten zu senken. Die Beratung im Paritätsausschuß des Bundestages hätte eindeutig ergeben, daß man allgemein nicht von einer schlechten Lage der Milchwirtschaft sprechen könne. Der Bauernverband solle sich endlich einmal etwas anderes einfallen lassen, um den Bauern einen gerechten Anteil am Milchpreis zu geben. Praktische Fürsorgearbeit. Ergänzbare Sammlung von erläuterten Vorschriften zur öffentlichen Für- sorge von Hans Jisarek und Dr. Paul Seipp. Her- mann Luchterhand Verlag, Berlin-Frohnau und Neuwied a. Rh. 1934; in Halbleinen- Sammelordner 9. g0 DM.— zu dem Handbuch ist dieser Tage die Ergänzungslieferung Nr. 3 erschienen. Marktberichte Situationsbericht Soweit Brotgetreide in gesundem, trockenem Zustand an den Markt kommt, wird die Ware von den Mühlen ohne weiteres aufgenommen. Das Angebot reicht jedoch nicht aus, um den Bedarf zu decken, so daß vor allem französi- scher Füllweizen aufgenommen wird, der al- lerdings teuerer geworden ist. Er stellt sich der- zeit auf 45. DM frei Mannheim. Ausländischer Qualitätsweizen geht laufend gut ab, vor allem auch für spätere Liefertermine. Am Futter- getreidemarkt ist vor allem in- und ausländi- sche Futtergerste gut gefragt, allerdings besteht Materialmangel, der wohl die nächsten Wochen noch anhalten dürfte, bis die neuen jetzt aus- geschriebenen 150 000 Tonnen Futtergerste her- einkommen. Futterhafer nur wenig belebt und Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank A8. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 2. Februar 1955 Börsenverlauf: Da heute kein größeres Angebot herauskam, war die Tendenz im allgemeinen erholt. Auf dem niedrigen Kursniveau fanden sich günstige Mitteilung über Hoesch- Namensaktien mehrprozentig erholt. Der Montanmarkt war auf die einige Käufer. 15 An den übrigen Märkten Kursschwankungen nach beiden seiten bis zu 2 Prozent. Farben-Nachfolger gut behauptet. Farben- Liquis schlossen mit 42% Prozent. Aktien 1122 Aktlen 2 22 Aktlen 1. 2. 2 2. AE. 1382½ 183½[ Harpener Bergbau 135 17%[Dresdner Bk.)) 1 13 BHC 232½[ Heidelb. Zement. 231 2³3⁰ Rhein-Main Bank 203 5 NNW 1 2 5 Hoesch) 1 75 Reichsb.-Ant. Sa. 78 78 ½ Conti Gummi Dear 15ʃ0½ 4 8 Daimler-Benz 231% 234 Mannesmann 167%! 169 ½ NH er Pt. Erdl. 3½/% 134 Rhn. Braunkohle] 205 203 Degussa 5 234 234½[[Rheinelektra 150 15 Bergb. Neue Hoffg. 155 157 Demag. 8 275 5 215 Dt. Edelstahl!. 161 161 Dt. Linoleum. 730 20 Sellwolft. 8% 8: Dortm. Höôrd.Hütt. 13½% 137¼ Durlacher Hof 135 133 Siemens&= Halske 240 251 Gelsenberg 149 152 Eichbaum-Werger 182% 132 Südzucker 170 170 GHH Nürnberg. 209 200 n nee 190 Ver. Stahlwerke] 25½ 25%[ Hoescngn 148 15⁴ 18-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 154 15%[ Klöckn.-Humb. D. 175 177 Ant.-Sch.)) 44% 42%½[Badische Bank 100 100% Klöckner. 155 160 BASF 2 22 233½[Commerzbank)) 11½ 11¼ Hütten Phönix 100 162 Farbenf. Bayer 233 234 Commerz Rhein. Röhrenw. 183 184%ò Färbwerke Höchst 245 247 u. Credit- Bank 179 170 Rheinst. Union 167 168% Felten& Guill. 101 10² Deutsche Bank)) 13 13%[ Stahlw. südwestf. 157 150 147% 147 süddeutsche Bank] 203 3 Thyssenhütte. 150 15¹ Grün& Bilfinger 1) RM- Werte.)= Restquoten —— — Niederlande unterzeichnen Londoner Schulden abkommen (Op) Die niederländische Regierung hat ihren zwei Jahre hindurch aufrechterhalte. nen Standpunkt in bezug auf ihren Beitritt zum Londoner Schuldenabkommen geändert, Völlig überraschend erklärte sie, daß Se nunmehr dem Schuldenabkommen beitritt und demnächst einen entsprechenden Ge- setzentwurf dem Parlament vorlegen werde Die niederländische Regierung hatte ihren Beitritt zum Londoner Schuldenabp. kommen, dem sie prinzipiell zustimmte, von einer Regelung der Frage einer Rückerstat- tung der während des Krieges aus nieder- ländischem Besitz nach Deutschland ver- kauften Auslandsbonds abhängig gemacht (Vergl. MM vom 2. Februar„Feindvermögen in Bewegung“). Offiziell wurde am 1. Fe. bruar in Den Haag erklärt, daß in den mit den Vertretern der Bundesrepublik aufge. nommenen Verhandlungen, die zur Prüfung des von der niederländischen Seite über- reichten Materials zeitweise unterbrochen wurden, von beiden Seiten der Wille zum Ausdruck gebracht worden sei, zu einer an. nehmbaren Regelung zu kommen. Die nie- derländische Regierung sieht in der günsti. gen Atmosphäre, in der die Verhandlungen geführt wurden, bereits den Anlaß, die Frage der Auslandsbonds von der übrigen Schul- denregelung, wie sie in dem Londoner Ab- kommen niedergelegt worden ist, zu tren nen und diesem Abkommen beizutreten. Zweifellos spricht hier mit, daß die nieder. ländischen Besitzer deutscher Obligationen, insbesondere der, Dawes-, Loung- und Kreuger-Zündholz- Anleihe, seit langem auf den Beitritt der Niederlande zu dem Lon- doner Abkommen drängen. Sie machen hier. bei geltend, daß sie als Folge der Verkop- pelung mit der Frage der Auslandsbonds seit zwei Jahren gegenüber den anderen Glau- bigern Deutschlands benachteiligt werden, in- dem sie nicht in den Genuß der in dem Lon. doner Abkommen verankerten Zahlungen gekommen sind. Es wird allerdings noch ein paar Monate dauern, bis das Gesetz die bei. den Kammern des Parlaments passiert hat. N 0m 2. Februar genügend angeboten bei unveränderten Preisen, Mais dagegen auf Ankündigung der argentini- schen Exportsperre stärker befestigt und bis . DM per 100 Kilo frei Mannheim be: zahlt. Die erhöhten Forderungen der Abgeber für inländische Braugerste werden überwiegend nicht bewilligt, da die Malzfabriken keine hö- heren Malzpreise erzielen können. Bevorzugt wird das Material, das aus Rheinland-Pfalz herauskommt, wofür 45,.— DM bis 47,— DM per 100 Kilo ab Station erlöst wird. Es macht sic immer noch Bedarf der Malz- Industrie geltend, die sich jedoch vorläufig abwartend verhält. Im- portgerste steht im Süden nicht mehr zur Ver- kügung. Das Absatzgeschäft der Mühlen ist recht un. terschiedlich, vorwiegend wird jedoch weiter hin über schlechtes Verkaufsgeschäft geklagt. Einige Abschlüsse erfolgten bei Gewährung von kleineren Preiskonzessionen. Die Bäckernach⸗ Frage ist jahreszeitlich bedingt sehr ruhig. Ein- deckungen werden nur für wenige Tage vorge- nommen. Besonders schwierig ist der Absatt von Roggenmehl, wo der Bedarf bei stabiler Preislage weiter zurückgeht. Am Futtermittelmarkt ist das Angebot an Mühlennachprodukten und ölhaltigen Futter- mitteln zur prompten Lieferung gering, für spätere Liefertermine ist dagegen billiger anzu- kommen. Die erhöhten Forderungen fir Brauereiabfälle werden nicht bewilligt. Gebes- sert hat sich die Nachfrage für Trockenschnit- zel und Mischfutter aller Art, vor allem Milch. leistungsfutter bei leicht anziehenden Preisen. Dr. J. P. Bus Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (p) Anfuhr und Absatz gut. Es erzielten Tafeläpfel Ia 19—25; A 11—18; B 6—10; Feldsalat! 65—90; II 5060; Spinat 25; Rosenkohl 1 28-35; II bis 27; Möhren 1820; Knollensellerie 27—35; Lauch 25; Zwiebeln 1622; Petersilie 6-8; Schnittlauch 6 bis 7. — NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 371, 75375, 15 Pl 126,00—129,00 DM 240,00—242,00 Pl 870,00 Dll Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis SCHREIBER 2225 der Habs Nicht nur für uns lebensmittelkaufleute ist cler Artikel„Reis“ nunmehr interessant geworden, sondern auch för Sie verehrte Hausfrauen, denn Wir empfehlen: a— 2* Italiener Reis unglasiert schön im Korn, seitherige Qualität JJ Deils isi gesund Natürliche schunnkfspflkük-) Kosmetik- Wagner Mannheim, Haus„Fürstenberg“ Friedrichsplatz 1(Wasserturm) Tägl., auß. mont., 9-19. Tel. 40297 Schumann, f Geschäſts-Anzeigen 0 Ratenzahlung fyau Eiltransporte bis 2,5 Tonnen Ruf 5 14 62. PMA Nur Freitag, 4. Anlage in mhrem Beisein. 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Dilemma mit Büchern/ Von Altre pelger Viel Verlegenheiten schafft der leidige Umstand, daß es auf so ziemlich jede Frage, vor die das Dasein stellt, mehrere grund- Verschiedene, einander gänzlich wider- Sprechende, aber gleich richtige Antworten gibt. Zumindest zwei. Mein alter Freund Jacob Henderle, ehemals Universitätsprofes- sor(Literaturgeschichte) entscheidet gern für beide.„Die Wahrheit kommt zumeist im Plural vor“, sagt er, und daß er die Leute beneide, die an einzige Wahrheiten glauben und von den entgegengesetzten anderen, ebenso einleuchtenden, nicht beunruhigt Werden. Obschon ein Ketzer, spricht er das Gebet-Verslein, das er als kleiner Junge gesprochen hatte, noch heute jeden Abend (eine Art von Sicherheits-RKoefflzient). Er FEraucht den Umgang mit Menschen, und Weicht ihnen aus. Kinder stehen seinem Her- zen nahe, und er schätzt es sehr, daß er keine Hat. Desgleichen, was Hunde anlangt,. Zwie- Spältig ist auch in letzter Zeit des Professors Beziehung zu den Büchern. Um sie kreist ein Leben lang sein leidenschaftliches Interesse, aber ungünstige Gestirne verwirrten die Bahn, und aus Henderles liebevollem Ver- hältnis zu den Büchern wurde ein unnatür- lich gespanntes. Ich war bei ihm, in seiner kümmerlich engen Hotelstube(eine geräumigere konnte er sich nicht leisten), als der Postmann ein Bücherpaket brachte. „Mir wird bange“, sagte Henderle, auf das Paket mit einer Miene blickend, in der Wohl- gefallen und Unbehagen sich mischten.„Als ob ich bald wieder fort müßte.. Glauben Sie, daß Krieg kommt? Revolution?“ „Keine Ahnung.“ „Ich habe nämlich schon wieder eine ganze Menge.“—„Ahnungen?“ „Nein, Bücher.. Sie wissen, ich mußte seinerzeit mehrmals auf plötzliche Wander- schaft. Die Weltgeschichte, sozusagen, setzte mich in Trab. Dabei blieb natürlich stets zu- rück, was ich an Büchern hatte. Aber wo ich Industrie als Mäzen Mannheimer Geiger in Berlin Das Vorhaben der Berliner Zigaretten firma Muratti, als Mäzen eine Anzahl von Konzerten durchzuführen, wurde seinerzeit in manchen Kreisen ironisch belächelt. In- zwischen ist die Hälfte der geplanten Reihe Absolviert worden, und es hat sich erwiesen, daß neben der selbstverständlichen Stabili- tät des finanziellen Untergrundes ein hohes künstlerisches Niveau gewahrt und die Kon- zerte zum Treffpunkt eines anspruchsvollen Publikums wurden. Man mochte anfangs einwenden, daß es kein besonderes Kunst- Stück sei, mit künstlerischer Prominenz einen Saal zu füllen, aber inzwischen zeigte sich die glückliche Hand der Initiatoren auch beim Aufspüren begabten Nachwuchses. Da stellte sich im letzten Konzert eine ganz junge Kammermusikvereinigung, das Schlupp-Quartett(Schlupp, Bünte, Fischer und Corazolla) aus der Klasse Professor Mahlkes von der Berliner Musikhochschule Vor. D-moll Streichquartett op. 42 von Haydn: Auswendig, pieksauber in Ton und Partitur- treue und mit vorbildlicher kammermusika- lischer Disziplin gespielt. Der Puchelt- Schüler Lothar Broddack verlieh der C-Dur Klaviersonate Nr. 1 op. 24 von Weber vir tuosen Schwung und Glanz. Gute Figur machte auch der Mannheimer Geiger Karl- Heinz Franke mit der g-Moll- Sonate für Violine und Klavier von Debussy. Ein tech- nisch geschmeidiger und musikalischer Spie- ler. Etwas überspitzt legte er zwar das Werk an, sein Partner Erich Andreas musizierte „hatürlicher“. Aus Oldenburg kamen die Altistin Irene Dalis mit dem kultiviert be- gleitenden Heinz Rockstroh. Für Moussorgs- kys„Lieder und Tänze des Todes“ hatte die Sängerin bestechende stimmliche Mittel und überzeugende Intensität des Vortrags einzu- setzen. Zum Schluß noch einmal Erich An- dreas(Schüler von Frieda Kwast-Hodapp, Heidelberg und Conrad Hansen, Detmold), der mit der 2. Prokofleff- Sonate d-Moll pp. 14 erst richtig zeigen konnte, was„drin“ ist. Er bringt die wunderbaren tonlichen Quali- täten und die besondere geistige Einstellung der klassischen Schule, die hochgezüchtete Technik des modernen Pianisten und die Vitalität des echten Musikanten mit. Zwei- fellos rangierte der junge Andreas in der Publikumsgunst an erster Stelle. Gertrud Pliquett eine neue Bleibe fand, dort sammelten sich wieder welche an. Und immer, wenn soviele beisammen waren, daß es schon aussah wie der Embryo einer Bibliothek, platzte mein Asyl, und ich mußte wieder fort.“ Er nahm die Bände aus dem Paket, zog ihnen ihre seidenpapierenen Hemdchen vom Leibe.„Von meinem alten Verleger. Der Gute schenkt mir, was er publiziert. Er publiziert groß- zügig. Und sehr Beachtenswertes.. Aber wohin damit in der engen Bude hier? Schauen Sie her“, er wies auf das Fensterbrett, das mit Büchern beladen war,„und dort oben liegen auch eine Menge“, das galt dem Klei- derschrank,„und unter dem Waschtisch. Zum größten Teil Bücher, die ich ganz be- stimmt nie wieder anschauen werde. Was soll ich mit ihnen tun? Wenn ich einen richtigen Ofen hätte, wüßte ich, Was.“ „Solcher Grausamkeit“, sagte ich,„wäre ein gütiger Patron der Bücher wie Sie nie- mals fähig. Oder sind Sie das nicht mehr?“ „Doch, doch!.. Die Perspektiven, lieber Freund, ändern sich, nicht wir! Das dumme Leben nötigt sie uns auf. Seit langem schon sehe ich Bücher, die mir ins Haus kommen, nicht mehr wie eben unsereins Bücher sieht, sondern ich sehe sie, und vor allem, als Gegenstände. Als etwas, das ein Gewicht hat, Platz wegnimmt, dann und wann in Koffer gestopft werden muß, in die es nicht hinein- geht. Das Dingliche der Bücher drängt sich vor! Das ist die Crux!“ „Sie bekommen natürlich recht viele, Professor?“ „Gottlob. Und: leider.. Von Verlagen kommt manches. Auch von Zeitungen, zur Besprechung. Ein paar meiner ehemaligen Schüler schicken, was von ihnen erscheint. Und so weiter.. Sehen Sie, seit mir's geht wie mir's geht, bestimmen nicht mein Ge- schmack und Wunsch meine Bibliothek! Was an Büchern kommen will, kommt; sie haben mich, nicht ich sie. Und ich nehm' es ihnen übel, daß sie tun, als wären sie hier wie zu Hause. Wahlver wandte, quasi! Mein Schwager in Berlin ist Herausgeber einer Sammlung„Neuer Erzähler“. Er läßt mir Alles zugehen, was sie dort drucken. Nun ja. Aber etwas zu lesen will man doch auch haben, nicht? Also kaufe ich sogar noch hie und da etwas beim Antiquar. Ein doppelter Leichtsinn, angesichts der Geld- und Platz- frage.“ „Jetzt gibt es eine Menge billiger Bücher“, bemerkte ich,„broschiert, in Kleinformat. Die sind sehr bequem. Nach der Lektüre kann man sie wegwerfen.“ „Wahrscheinlich auch schon vorher“ sagte Henderle, den mancherlei Mißgeschick ein wenig säuerlich gemacht hat.„Uebrigens, weil wir gerade davon sprechen: Bücher auf gute Art los zu werden, ist ein schwieriges Problem. Ich möchte wissen, wie man das anstellt.“ „Sie könnten es doch gar nicht“, sagte ich. „Bei jedem Buch ginge ein Stück Herz mit.“ „Nur bei Nachschlagwerken! Da tät' es mir weh. Obschon sie furchtbar viel Raum weg- nehmen. Aber Wissen wird löcherig im alten Kopf, Namen und Daten verkriechen sich in hinterste Schlupfwinkel des Gehirns. Und da braucht man eben Nachschlagwerke. Abge- sehen von allem, wozu man sie sonst noch brauchen kann Ich hatte in meiner Hei- matstadt einen Schulkameraden, einen klei- nen Arzt für kleine Uebel und kleine Leute. Er war so arm wie seine Patienten. Immerhin besaß er eine„Eneyclopädie der Medizin“. Und wenn seine Hosen schon ganz verkrum- pelt waren, legte er sie nachtsüber auf den Fußboden und über sie die zwölf Bände der Encyclopädie. So ersparte er sich das Plätten- lassen. Ein Beweis für die Richtigkeit des Spruchs: Bücher sind Freunde in der Not.“ „Professor“, sagte ich,„warum verschenken Sie nicht die Bücher, an denen Ihnen nichts gelegen ist?“ „Wem? Ich verkehre mit sehr wenig Leu- ten hier, sehr oberflächlich. Intimer nur mit dem Hausknecht vom Hotel. Aber der liest nur Zeitung, den Sportteil. Und alte Krawat- ten sind ihm lieber als neue Bücher Manchmal vergesse ich eines absichtlich in der Straßenbahn. Oder auf einer Bank im Stadtpark. Eine schnöde Handlung, nicht? Mir ist auch immer ein bißchen flau dabei zumute. Als beginge ich eine Sünde wider den Geist, auch wenn keiner in dem Buch beschäftigt erschien. Oder als tät' ich etwas Unfaires gegen den Autor. Aber, tröste ich mich dann, vielleicht nimmt es jemand, das unschuldige Findelbuch, bei dem es eine ge- mütlichere Heimstatt haben wird als bei mir.“ Wir erwogen weitere Möglichkeiten, Bücher los zu werden, und Henderle sagte: „Die auf dem Stuhl dort, alles schöne Lite- ratur, jüngeren Datums, würde mein Arzt nehmen, für sein Spital. Aber ich kann sie unmöglich hergeben. Es sind Exemplare mit Widmung.“ Die ließe sich vielleicht wegradieren, meinte ich, oder das Blatt mit ihr heraus- reißen, es sei denn, der Autor war so rück- sichtslos, sie auf die Titelseite zu schreiben. Aber der Professor lehnte die Anregung rundweg ab. Sich an Widmungen zu ver- greifen, sagte er, das wäre wie Erwiderung einer Höflichkeit mit einem Insult, noch da- zu mit einem heimlichen, von hinterrücks, und daß Widmungen schon deshalb Achtung ver- dienten, weil sie das einzige literarische Pro- dukt seien, das nicht mit der Schreibmaschine geschrieben wird, und auch weil sie oft recht schwer zu komponieren seien(fast so schwer Wie Kondolenzbriefe), außer wenn Liebe den Text diktiere und sogar selbst dann noch. Hernach verabschiedete ich mich, und Henderle sagte, er gehe auch. In den Stadt- Park. An der Türe zögerte er ein Weilchen, ging dann zum Fensterbrett zurück und kam wieder, einen Band unter den Arm geklemmt. Er schien ein bißchen verlegen. Mein neues Buch, mit Widmung, das ich für ihn in der Tasche hatte, nahm ich eben- dort wieder mit. Mehr konnte ich für den ver- ehrten Mann im Augenblick nicht tun. *. 5* 8 8 * Mit Tochter und gröner Brille. erschien dieser Tage Mütterchen Zarah Lean- der(rechts) in dieser reichlich OHenherꝛzigen Robe auf einem Hamhbur- ger Ball. Hoffentlich hat ste sich nicht erkältet. Keystone-Bild Moderne Druckgraphik Nebe Ausstellung bei„Bild Das Wort„modern“ gehört zwar zu denen, die man in Dingen der Kunst mög- lichst nicht gebrauchen sollte, und darüber, Was in der zeitgenössischen Kunst noch als „modern“ anzusehen sei und was nicht, gehen die Meinungen erheblich auseinander. Aber man sollte sich durch solche Erwägun- gen nicht davon abbringen lassen, diese Aus- stellung„Moderne Druckgraphik“ in der Mannheimer Kunststätte Bild und Rahmen (D 3, 7) zu beachten; qualitativ gehört sie zum Besten, was dort bisher veranstaltet worden ist. Aus der seinerzeit auch in Mannheim gezeigten großen Wettbewerbsschau„Far- bige Graphik 1953“ hat sich Lore Dauer, die Inhaberin der Kunststätte, einige Künstler ausgewählt, die sie nun in kleinerem Rah- men, aber mit einer größeren Kollektion der Oeffentlichkeit vorstellt(bis Ende Februar). Exfreulicherweise sind auch ein paar begabte junge Künstler darunter: der Berliner Hans Reimar Venske, der von ausgedehnten Rei- sen einige kompositionell gut ausgewogene und handwerklich recht raffinierte Blätter zeigt, und der Heidelberger Roland Neuer, dessen Tierstudien von einer überraschenden Ein Mozortabend in Heidelberg Sechstes Sinfoniekonzert mit Edith Henrici, Hans-Helmut Schwarz, Kurt Jähne und Rose Stein als Solisten Wie ein frühes Präludium zu den im kom- menden Jahr zu erwartenden Mozartfeiern wirkte dieses Symphonie-Konzert des(durch Mitglieder des Ludwigshafener Pfalzorche- sters verstärkten) Städtischen Orchesters Heidelberg in der Heidelberger Stadthalle. Und zwar vor allem deswegen, weil in die- sem Mozartprogramm alles das aufklang (teils beherrschend, teils nur leise zum Mit- schwingen gebracht), was uns Mozarts Mu- sik zum unverlierbaren Besitz werden läßt: die köstliche, geistsprühende Laune, die in den Frühwerken mit einer empfindsamen, leicht ins Elegische gewandten Gemütshal- tung geschwisterlich Hand in Hand geht, Eigenheiten, wie sie hier besonders im Kon- zert für Flöte und Harfe(KV 299) und in dem Konzert für zwei Klaviere Es-Dur (KV 365) in den Vordergrund traten; daneben dann die klanggewordenen Spuren einer tiefinneren, in die Zucht des Geistes ge- nommenen und vom seelischen Adel des Maßhaltens beherrschten Traurigkeit, wie sie sich gelegentlich auch in den beiden be- reits genannten heiteren Werken aus der Zeit des Mannheimer Aufenthalts und der Pariser Reise andeutungsweise, in der „Maurerischen Trauermusik“(die erst im Jahre 1785 entstanden ist und nicht die im Programm irrtümlich angegebene Köchel- Verzeichnis- Nummer 114 trägt) fast be- kenntnishaft ausspricht; und schließlich war da die gläserne Helligkeit, die sternen- klare Jenseitigkeit des reifen Mozart, die mit der großen C-Dur-Symphonie(Jupiter-Sym- phonie) im Programm zur Wirkung kam. Ein reicher, stilreiner Mozartabend, der denn auch von dem gut besetzten Haus mit Wärmster Anteilnahme aufgenommen wurde. Läßt man die einzelnen Aufführungen noch einmal an sich vorüberziehen, so wird man nicht zögern, beim Konzert für zwei Klaviere mit besonderer Freude zu ver- weilen. Die beiden einheimischen Pianisten Edith Henrici und Hans-Helmut Schwarz, von dem unter Karl Ruchts umsichtiger Führung begleitenden Orchester behutsam unterstützt, boten hier die ausgewogenste Leistung des Abends. Im Zusammenspiel prachtvoll auf einander abgestimmt, brach- ten die beiden jungen Künstler einen nüan- cenreichen, schlackenlosen Zwiegesang der Klaviere zustande, der diesem graziösen, in vielen Zügen bereits bedeutsam auf die weitere Entwicklung vorausweisenden Früh- Werk Mozarts aber auch gar nichts schuldig blieb. Unter einem nicht ganz so glücklichen Stern stand das Konzert für Flöte und Harfe, denn Kurt Jähne, der Soloflötist des Pfalzorchesters, fand, offenbar mit Ansatz- schwierigkeiten kämpfend, allmählich zwar zu seiner technischen Sicherheit, nicht aber zu einem runden, gewichtigen Ton zurück. So wirkte der Flötenton in der weiten Kon- zerthalle blag und allzu luftig und die ge- nialen Einfälle dieser Mozartschen Gelegen- heitsarbeit, wie etwa die unvergleichlich jugendlich wirkende, pfiffig-elegante Va- riante, in der die Soloflöte das Thema des dritten Satzes aufgreift, erzielten hier nicht ganz die Wirkung, deren sie fähig sind. Selbst Rose Stein, die meisterliche Harfini- stin, die den schwierigen Harfenpart aus- wendig bewältigte und immer wieder Mu- sterbeispiele hoher Spielkultur bot, mußte der allgemeinen Nervosität einige Opfer bringen. Fein ausgearbeitet bis hin zum schmerz- lich- ungelösten Schlußakkord war die „Maurerische Trauermusik“ und auch die das Programm beschliegende Jupiter-Sym- phonie nahmen Dirigent und Orchester in sorgsame Hände. Freilich blieb mancher Erdenrest zu tragen, denn nicht immer war der ätherische Glanz dieser Jenseitsklänge von den Streichern fleckenlos zu realisieren. Hermann Waßner — und Rahmen“ in Mannheim Reife und(man kann das anspruchsvolle Wort hier vielleicht doch schon gebrauchen) Vollendung der Form sind. Neben Kurt Bunge(Halle), Eugen Moock(Hamburg) und einigen eleganten Impressionen von Inge Hergenhahn-Dinand ist schließlich noch Professor Otto Pankok mit mehreren schönen Arbeiten zu sehen. Sein eindrucksvoller „Christus zerbricht das Gewehr“ ist aller- dings nicht öffentlich ausgehängt, sondern wird Interessenten gegebenenfalls aus einer Mappe gezeigt. nn Koltur- Chronik Der diesjährige Literaturpreis der Stadt Barcelona wurde Carmen Kurz, der Frau eines in Spanien lebenden französischen In- genieurs, für einen Roman über die deutsche Besatzung in Frankreich zuerkannt. In ihrem Buch„Sie schlafen unter Wasser“ beschreibt sie ihre Erlebnisse während des Krieges in Frankreich. Der Preis beträgt 25 000 Peseten 2 625 DM). 5 Die Mainzer Bildhauerin Emy Röder, de am Sonntag ihren 65. Geburtstag beging, er- hielt am Montag vom Land Rheinland-Pfalz als Geburtstagsgeschenk ein Auslandsstipen- dium nach freier Wahl. Die Stadt Mainz stellte der Künstlerin ein Atelier zur Verfügung, 119 Röder entstammt einer alten Würzburger Kal. mannsfamilie, kam 1912 nach Darmstadt und war von 1915 bis 1933 in Berlin tätig. Wo sie auch ihren Mann, Herbert Garbe, kennenlernte Sie war Mitbegründerin der November-Gruppe aus der sie jedoch bald austrat. 1933 wurden die Werke Emy Röders verboten. Sie ging im Ausland und kam über Rom und Paris nach Florenz, wo sie von 1935 bis 1944 tätig war und 1936 den Preis der Villa Romana erhielt. 194 interniert, lebte Emy Röder nach ihrer Frei. lassung in Rom und in der Campagna. 190 kehrte sie nach Deutschland zurück und über- nahm 1950 einen Lehrauftrag an der Landes- kunstschule in Mainz. Seit 1953 ist sie Selb. ständig in Mainz tätig. Im selben Jahr erhielt sie den Preis der Stadt Berlin. Eine Gedok-Ausstellung in Haiti und in der 1 Dominikanischen Republik im November un Dezember 1954 mit 68 Arbeiten von deutschen Malerinnen und Graphikerinnen, die vom deut. schen Geschäftsträger eröffnet und von der Hamburger Malerin Ingrid Künemund beglei tet und betreut wurde, war ein großer Erfolg Es wurden 19 Bilder verkauft. Zwei Bilder lie“ Ben Bundespräsident Professor Heuss und Bun- 9 deskanzler Dr. Adenauer durch den deutschen Geschäftsträger erwerben und sie dem Staatz präsidenten von Haiti als Geschenk überrei⸗ chen. Ein Bild kaufte die Gattin des Staats präsidenten. In der Internationalen Foto-Ausstellung 18 die gegenwärtig in München stattfindet unt über die wir in der Ausgabe vom 24. Januet berichteten, ist der Mannheimer Friedrich Pied ler mit einem Bild vertreten. — Ahmad Kamal: Drei Jungs- ein Hundeherz und eine Seele Deutsche Obertragung von Susenne Rademacher Copyright by lothor Blanvalet in Berlin-Wonnsee 13. Fortsetzung „Sind ja Ferien“, sagte ich.„Sicher sind Wir die einzigen Jungs auf der ganzen Welt, 5 ganzen Vormittag zu Hause gewesen sind!“. „Die sind nicht zu Hause“, pflichtete Bob mir bei. Die sind irgendwohin gegangen.“ „Mit dem Helm ist alles okay?“ fragte James. „Klar“, sagte ich.„Steht noch im Hand- Wagen unter der Hinterveranda.“ „Wir wollen gehn!“ drängte Bob. „Mit wem wollen wir wegen Dora reden?“ wollte James wissen. „Der olle Coffee wird zur Arbeit sein“, sagte ich.„Aber mit dem wollen wir sowieso nicht reden.“ „Missis Coffee“, sagte Bob. Wir standen auf und gingen los. Irgend- wie gingen wir zielbewußter und solidari- scher nebeneinander her als früher. Wir hielten sogar gleichen Schritt. Wir verstan- den einander sehr viel besser. Auch die Zwillinge empfanden das. „Du kannst aber schreien!“ bemerkte James. „Können wir wohl alle“, sagte ich,„euer Paps hat uns ja halbtot geprügelt.“ „Jetzt bist du sozusagen mit uns ver- wandt“, sagte Bob i Ich war zu überwältigt. Ich konnte nicht antworten. Kurz bevor wir zum Haus der Coffees kamen, sagte ich:„Also, ich stell“ mir vor, als Junge braucht man ab und zu männlichen Einflug. Ich nehm's ihm nicht übel, daß er mich verschlt hat. Wenn's bei ihm auch viel weher tut als mit der Saturday Evening Post.“ Wir klopften. Beim erstenmal hörte Mrs. Coffee nicht. Wir klopften noch einmal lau- ter. Sie stellte den Staubsauger ab und kam an die Tür. Sie hatte ein Tuch um den Kopf gebunden. „Hallo?“ fragte sie. „Guten Morgen, Mrs. Coffee“, sagten wir. „Die Jungs sind nicht da. Ich glaub', sie sind unten am See.“ „Macht nichts“, sagte Bob.„Vielen Dank.“ Wir fühlten uns sehr erleichtert. „Wir wollten zu Ihnen“, erklärte James. „Zu mir?“ 3 „Ja“, nickte Bob. „Wegen Dora“, fügte ich hinzu. „Was hat der Hund denn schon wieder angestellt?“ fragte Mrs. Coffee mit ärger- licher Miene. „Nichts“, sagte Bob. „Gar nichts“, bestätigte James. Mrs. Coffee sah mich an. „Wir haben gehört, daß sie Junge kriegt“, sagte ich. „Hm-mé, bestätigten die Zwillinge. Mrs. Coffee betrachtete ihren versturnm- ten Staubsauger und dann wieder uns. Dann faßte sie einen Entschluß, machte die Wind- fkangtür auf und band das Kopftuch av. „Na schön, dann kommt mal lieber rein.“ „Wo ist Dora?“ fragte James, als wir drin waren. Bob und ich sahen uns beklommen um. Wir waren tief in Feindesland. „Wahrscheinlich hinterm Haus“, sagte Mrs. Coffee.„Setzt euch doch hin. Mögt ihr ein Stückchen Candy?“ Wir sagten nein, danke, aber als Mrs. Coffee sich setzte, machten wir es uns in den Sesseln bequem, und als sie die Kristalldose herumreichte, nahmen wir auch Candy. „Was ist denn mit Dora?“ fragte sie. „Kriegt sie wirklich Kleine?“ fragte ich. „Es sieht so aus“, sagte Mrs. Coffee und nahm sich ein Stück Candy.„Und ihr wollt eins haben?“ „Ja!“ riefen wir. Sie lächelte. „Wenn's Ihnen recht ist“, fügte James hinzu. „Wir würden es gut pflegen“, versicherte ich.„Wir haben uns immer eins von Doras Jungen gewünscht.“ g „Na gut“, sagte Mrs. Coffee,„nehmt doch noch ein Stück Candy.“ g „Können wir eins kriegen?“ kragte Bob. „Na ja, gut“, wiederholte sie und nickte. „Nein!“ riefen wir ungläubig. „Ihr könnt eins haben“, sagte Mrs. Coffee. „Sie wird ne Menge kriegen— nach ihrem Umfang zu urteilen.“ „Einen Rüden?“ fragte ich, weil mir Mrs. Scotts Bedingungen einfielen. „Ja, gut.“. Es War zu schön, um wahr zu sein. „Wissen Sie, Missis Coffee“, fing James an und bemühte sich, seine Freude zu zü- geln,„Bert und Jimmy mögen uns nicht be- sonders.“ „Eigentlich hassen sie uns beinah'“, gab ich zu. „Ja- a“, sagte Bob. „Ich weiß“, sagte Mrs. Coffee kopfschüt- telnd.„Sie haben jetzt so eine Zeit.“ Wir sagten ihr nicht, daß sie schon ziem- lich lange so eine Zeit hatten— eigentlich solange man zurückdenken konnte. Das hätte ihr vielleicht Kummer gemacht. „Also?“ fragte ich zögernd. Sie reichte die Candydose herum. „Macht nichts“, meinte sie.„Ich hab' ge- sagt, ihr könnt eins haben, und dann kriegt ihr auch eins. Das geht nur euch und mich Was an“ Wir standen auf. Aber sie war noch nicht fertig mit uns. „Aber überlegt euch: so ohne weiteres könnt ihr den kleinen Hund nicht haben“, sagte sie.„Ihr müßt mir beweisen, daß ihr genug Geld habt, um die Hundesteuer zu be- zahlen. Sonst wird's nichts mit dem Hund!“ „Ja“, sagte ich. „Machen Sie sich keine Sorge“, fügte James hinzu.. Wir hatten ja geglaubt, daß wir auch den Hund bezahlen müßten. Dagegen kam uns das Geld für die Hundesteuer wie ein Pappen stiel vor. wei Dollar“, sagte Bob. Er hatte viel Sinn für Tatsachen. „Sehr richtig“, bestätigte Mrs. Coffee und sah uns an. „Wie lange dauert's denn noch?“ fragte ich. „Ich weiß nicht“, meinte Mrs. Coffee.„Sie ist schon ziemlich schwerfällig. Ich glaub' jeden Tag kann's so weit sein“ „Da müssen wir schnell machen mit der Arbeit“, überlegte Bob. „Ihr habt noch ein bißchen Zeit“, sagte Mrs. Coffee und griff nach der Staubsaugerschnur. „Ihr könnt ihn ja nicht gleich kriegen, wenn er geboren ist. Sie müssen noch ein bißchen bei der Mutter bleiben.“ Das klang schon besser. „Dora ist hinterm Haus“, sagte Mrs. Cof- fe. Dann band sie sich ihr Kopftuch um und schaltete den Staubsauger ein. Wir gingen ums Haus nach hinten und sahen uns Dora an. Ja, sie war wirklich recht schwerfällig. Sie stand nicht mal auf, um uns anzubellen, sie hob nur den Kopf, machte einmal„Wuff!“ und legte ihn wieder hin. Wir hockten uns hin und streichelten se. Wir redeten nicht. Wir waren glücklich, aber die Verantwor- tung lastete schwer auf uns. Nach einer Weile sagte Bob:„Die Pumpen — und den Luftschlauch und die Gewicie — und Glas für das Fenster vorn.“ „Ein Tau“, ergänzte James.„Und dann müssen wir alles zusammenbauen. Und dan müssen wir die Schildkröten fangen uni müssen sie verkaufen.“ Es klang nicht grade sehr begeistert; eine Unmenge Arbeit 165 noch vor uns. a „Wir sollten lieber anfangen“, sagte ich „Zuerst schneiden wir den Helm aus dem Heiß wasserspeicher zu und vorne das Fenstet rein. Ich hab' ne Metallsäge und Sägeblät. ter; die waren in unserm Haus, als wir ein, zogen. Hat jemand da liegenlassen. Was Hab inr denn für Sorgen?“ 1 „Ich denk' an das viele Zeug, das WI haben müssen“, sagte James, und so schnell „Na und?“ fragte ich. 1 „Das braucht nur einmal schiefzugehn sagte James mit Grabesstimme, während el Dora zum Abschied streichelte,„dann gibt“ wieder Dresche. Ich weiß nicht, ob meine Kehrseite schon so bald ne neue Tracht ver- trägt.“ a „Glaubst du wirklich, daß wir viele Schild- kröten verkaufen?“ fragte mich Bob. ö „Na, und ob!“ schwärmte ich.„Ihr habt doch in der Zeitschrift gesehn. Alle Leue Werden uns schreiben und Schildkröten be. stellen!“ 1 „Vielleicht machen wir ne Fabrik auf sann James und sah die Fabrik schon Augen.„Wir machen sie in Büchsen ein. BE dahin verschicken wir sie in Eis verpach Vielleicht verdienen wir viel Geld.“ „Wir wollen hier lieber wesgehn, eh' di nach Hause kommen“, schlug Bob vor. 40 —— Fortsetzung K Heraus verlag drucke chefre Stellv. W. Hel weber Lokale Dr. K. gerrz 8 impl. stellv. Bank, Bad. K. Mann! Nr. 80 1 10. Ja und im 1 men Volk Siche nicht Debe brac land führ von gen kuss als! eite Agg. gen dahe aku vel au. den tre Sti ste * * 11 nh 11 2 F