. 3 .—— 5/ Nr. — Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen“ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 485 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 DM Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- 0 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eicnenrode; Wirtschaft: F. O. ler weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- 1 De“ lokales: H. Schneekloth; 1 stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. „ braud pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag einer) gerr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: E. oder in den Abholstellen 3,25 DM. Ex- enen g Kimpinsky; Cher v. D.: O. Gentner; scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt 95 K stellv. W. Kirches; Banken: Sũüdd. Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. 1 Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- 5 Bad. Kom.Landesbank, Bad. Bank, samtl. erscheinen infolge streiks u. höh. Ge- 6— Undcbhine 4 4 er e N 0 0 in SWähr. nh, a k cg, nabhängige Zeifung Badens un er Pfalz ee 1 der), nos!!!— 1 10. Jahrgang/ Nr. 33/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 10. Februar 1955 0 nung 1 8 ae dann gend T Zu ta les 50 2 2 2 2 b 1 Alen KO EI Im Ministerra en 0 12 andz 1 222 2 2 3 5 2 denhe, Als stellvertretender Ministerpräsident und Fachminister sSchukow neuer Verteidigungsminister Moskau,(AP) Der bisherige sowzetische Ministerpräsident, Malenkow, ist am dere der Länder Europas“ wird betont, daß 5 ö Mittwoch zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für die Energie- Europa der Kampfplatz eines neuen Krieges K 5 wirtschaft ernannt worden. Gleichzeitig wurde der bisherige stellvertretende Ver- werden könne, wenn die Westmächte ihren ns teidigungsminister Marschall Schukow zum Verteidigungsminister ernannt. Die Be- Plan der Bewaffnung der Bundesrepublik durchsetzten. Die Erklärung wendet sich gegen den„Rüstungswettlauf der Imperiali- sten“ und fordert ein Verbot der Atomwaf- ken. Die anderen Völker und Parlamente sollten diese sowjetischen Forderungen kanntgabe der Regierungsumbildung erfolgte durch den neuen sowjetischen Minister- präsidenten, Marschall Bulganin. Die Beauftragung Malenkows und Schukow's mit ihren neuen Aemtern wurde von beiden Häusern des Obersten Sowjets am Mittwoch einstimmig gebilligt. Schukow leitete im Winter 1941/42 die Verteidigung Moskaus und später die mili- tärischen Operationen der Sowjetarmee, die Auhßenminister Molotow abgegebenen außen- Politischen Erklärung vollkommen überein- stimme, billigten beide Häuser des Obersten Sowjets einstimmig die Erklärung Molotows und ein Dekret des Obersten Sowjets, durch das der Kriegszustand mit Deutschland be- endet wird. Bulganin widmete den größten Teil sei- ner Regierungserklärung der sowjetischen Innenpolitik. In diesem Zusammenhang gab er bekannt, daß der fünfte Fünfjahresplan der Sowjetunion, der Ende dieses Jahres abläuft, vorfristig erfüllt werden wird. Aus diesem Grunde habe das KP- Zentralkomitee beschlossen, im sechsten Fünfjahresplan, der im Laufe dieses Jahres ausgearbeitet werde, das Plansoll für die jährliche Getreideernte auf 10 Milliarden Pud(160 Milliarden Kilo) zu erhöhen. Ferner sollen weitere Gebiete für die Landwirtschaft erschlossen werden. Im sechsten Fünfjahresplan werden die Entwick- lung der sowjetischen Wissenschaft, die Aus- weitung der sowjetischen Produktion und die Ausdehnung der der Landwirtschaft die- nenden Bodenfläche unsere Hauptaufgaben sein“, erklärte Bulganin. Sowjetischer Appell an alle Länder In einer vom Obersten Sowiet angenom- menen Erklärung an„die Völker und Par- lamente aller Länder der Welt und insbeson- der innere Unzufriedenheit in der Sowjetunion wider. Zur außenpolitischen Erklärung Molo- unterstützen. Eisenhower bleibt bei seinem Kurs Präsident Eisenhower sagte am Mittwoch auf seiner Pressekonferenz, die Umbildung sowjetischen Regierung spiegele die toes sagte er, es gebe keine Beweise dafür, daß die Sowjetunion die Vereinigten Staaten in der Entwicklung der Wasserstoffbombe überkflügelt habe. Der Präsident erklärte, die sowjetische Regierungsumbildung werde keine Zenderung der amerikanischen Politik nach sich ziehen. Er bezeichnete es als unmöglich die Bedeutung der Ernennung Marschall Schukows zum sowjetischen Verteidigungs- minister für die Möglichkeiten des Friedens zu deuten, Er wies aber darauf hin, daß er Schukow im letzten Krieg kennengelernt habe und ihn als einen fähigen Soldaten und gutausgebildeten militärischen Führer kenne. Die Ernennung Marschall Schukows zum Verteidigungsminister wurde in der bri- tischen Hauptstadt als eine eindeutige Kon- zession der Rommunistischen Partei gegen- über der Armee gewertet. Man wies darauf hin, daß der neue Ministerpräsident Bul- ganin ein ausgesprochener Parteigeneral sei, während Schukow die Militärs repräsentiere. Ollenhauer sprach mit Nehru Weitere Gespräche mit Labour-Abgeordneten/ Attlee für Abwarten London.(dpa AP) Der deutsche Oppo- Sitionsführer, Erich Ollenhauer, hatte am Mittwoch in London eine Unterredung mit dem indischen Ministerpräsidenten Nehru. Bei der Aussprache tauschten die beiden Politiker ihre Meinungen über einen großen Themenkreis aus. Er erstreckte sich von Fragen der deutschen Wiederbewaffnung über die Situation in Frankreich nach dem Sturz von Mendeès- France, die mutmaßliche SoWjetische Politik nach dem Führungswech- sel in Moskau, das Ergebnis der Londoner Commonwealth- Konferenz bis zur Formosa- Krise und der Entwicklung im Nahen Osten. Von unterrichteter Seite wird die Aussprache Als sehr herzlich bezeichnet. Ernste Schwierigkeiten für Pinay Die Volksrepublikaner gegen eine Beteiligung an seiner Regierung Von unserem Pariser Korrespondenten Agenbl zur Eroberung Berlins führten. Er war der ern, dn erste sowjetische Militärgouverneur in dem 1210 Deutschland, wurde später abberufen, trat r Sch jedoch mit seiner W ahl zum stellvertretenden r Fles, Verteidigungsminister nach Stalins Tod wie- Alte, e der mehr in den Vordergrund. sche. 5. Malenkows neues„Ministerium für die undlice“ Kraftwerke“ gehört nicht zu den wichtigsten hön hei Ministerien der Sowjetunion, doch kommt nann 15 ihm mit den neuen Plänen zum Ausbau der ergrün! Elektrifizierung und zur Errichtung neuer der a Wasserkrafbwerke erhöhte Bedeutung im Uersch“ Rahmen der Erweiterung der Schwer- unge e industrie zu. An eig Die Ernennungen Malenkows und Schu- zar nid, Kows wurden von den Abgeordneten mit sich Pa. großem Beifall begrüßt. Sie erfolgten zum in fei Schluß der ersten Rede, die Marschall Bul- ler bir ganin als Ministerpräsident hielt. In dieser r Ties Rede sagte der Marschall den ganzen Einsatz nkt 00 seiner Regierung bei der Erweiterung der gab. i Schwerindustrie und der Hebung des Lebens- n neben standards zu. Die Schwerindustrie sei die t Ronde Grundlage der gesamten Sowjetwirtschaft behadh und die Regierung werde die Politik der haft g. Kommunistischen Partei getreu durchführen. die Ve.. Wie seine Vorredner, unter ihnen Marschall Thegtet Konjew, der den Vorsitz des Militärgerichts 1910 geführt hatte, das den ehemaligen MWD- Chef nümpfen Berija aburteilte, erklärte Bulganin, die So- 0 Pas Wietunion Wünsche den Frieden, sei aber e wal! andererseits entschlossen, den angeblichen düstere 288 ressiven Plänen der Vereinigten Staaten ein 40 entgegenzutreten. 112 Jost In der Formosa-Frage hätten die Ver- Walter einigten Staaten eine gefährliche Haltung Verrins, eingenommen. Es sei erstaunlich, daß die llerndei Vereinten Nationen bisher nicht das„aggres- 4 Fri! sive Vorgehen“ der USA verurteilt hätten. ne Ver. Die sowietische Bevölkerung sympathisiere ziemlid) mit dem Wunsch des chinesischen Volkes, 8. Sims. Formosa zu„befreien“. Westlichen Diploma- er un ten fiel in diesem Zusammenhang allgemein der de. auf, daß Bulganin jede Andeutung einer eilt, Die okkiziellen sowjetischen Unterstützung einer bei 80. möglichen Aktion des kommunistischen China Ses bei gegen Formosa vermied. g), und Nachdem der Ministerpräsident betont eondre e hatte, daß er mit der am Dienstag von Witfrau a Lahl nke(als en allzu schwan⸗ monisch Faris. Wie vorauszusehen war, stößt . Pinay bei der Kabinettsbildung in Paris auf er I ernste Schwierigkeiten. Er hat zwar seine Natio:“ Absicht kundgetan, auf jeden Fall eine Re- War ein gierung zu bilden und der Nationalver- 17 sammlung vorzustellen, doch herrschte ge- ligen stern abend eine gewisse Skepsis darüber, Bit en ob es soweit kommen wird. spürbe Der beauftragte Ministerpräsident hat s neue zwischen die großen Linien seines Pro- 1 Gilles gramms bekanntgegeben. In Bezug auf die nordafrikanischen Fragen ist es schon be- — kannt, daß Pinay die Absicht hat, die Tu- 5 Ze! nesien-Verhandlungen ganz im Sinne Men- is Zim- des-Frances zu Ende zu führen. Für Al- Ich bin Serien spricht er von einer großzügigen Landreform. Auf außenpolitischem Gebiet 18 Zim- sollen die Pariser Verträge durchgebracht Werden. Von einer Rückkehr zur EVG ist e, aber nicht die Rede, allerdings soll die europäi- ab hier sche Integrierung auf wirtschaftlichem Ge- zt i8h, biet beschleunigt werden, was bei der star- besten„ ken Produktionserhöhung der französischen f Landwirtschaft auch von innerpolitischer edeutung ist. Zu der Frage von neuen Ver- handlungen mit Rußland, die vor allem von den Gaullisten gefordert werden, nimmt Pinay vorläufig noch nicht Stellung, schon meine deshalb, weil ja die Bedeutung des russi- nstückt schen Reglerungswechsels hier noch immer n. Die Anlaß zu großem Rätselraten gibt. könnte Pinay kann auf die Unterstützung seiner Freunde von der Rechten rechnen. Auch die rten. Radikalen haben sich, mit allerdings knap- Sagt ber Mehrheit, für seinen Versuch ausgespro- in biß chen— allerdings vor allem aus taktischen Grab Gründen, um das MRP(Volksrepublikaner) enzaun zu zwingen, Farbe zu bekennen. Ein gutes rorden, Drittel der Radikalen Abgeordneten— der att ge⸗ engere Kreis um Mendeèes-France— würde t, Boh; Wohl im Ernstfall gegen Pinay stimmen. Die n part Caullisten, bei denen ebenfalls wohl die tern. Hälfte contra sind, haben ihrerseits ein er die Programm formuliert, das die von Pinay haben, vorgesehene Besetzung des Außenministe- riums mit einem Anhänger der verflossenen Zarten EVG, wahrscheinlich René Mayer, ablehnt. immer Das wichtigste Ergebnis des Mittwoch aller- dornen dings war, daß die MRP-Fraktion mit Mehr- „ir die heit beschlossen hat, in ein Kabinett Pinay nicht einzutreten. Die prominentesten Füh- halfen rer der Partei, wie Bidault und Schuman, n Was Waren für den Eintritt— die Masse der Jamée- Jüngeren, mehr links gerichteten Abgeord- rage neten dagegen. Da diese die Meinung der mis. aktiven Anhängerschaft wiedergeben, wird kolg.)* sich der erweiterte Parteivorstand, der heute, Donnerstag, zusammentritt, wohl auch höchstens für eine parlamentarische Unterstützung auf Widerruf ohne Teilnahme an der Regierung aussprechen. So sieht sich das MRP gezwungen, nach- dem es Mendeès-France gestürzt hat, mit dessen Programm es weitgehend einverstan- den war, aber dessen Person es ablehnte, heute Pinay entgegenzutreten, dessen Pro- gramm ebenfalls akzeptabel erscheint dessen Person man sogar weniger Ableh- nung entgegenbringt— der nun aber ein- mal den Ruf hat, der Mann der Rechten zul sein. So steigen nach wie vor in der Ku- lisse die Chancen, daß zu guter Letzt ein Radikaler vom Typ Edgar Faure als lachen; der Dritter das Rennen macht. Ollenhauer, der sich drei Tage in der Pritischen Hauptstadt aufhält, führt haupt- sächlich Besprechungen mit Vertretern der Labour- Partei. Am Mittwoch speiste er im Restaurant des Unterhauses mit den Labour- Abgeordneten Hugh Gaitskell, John Hynd und Alfred Robens. Der Vorstand der SPD ist kür Freitag und Samstag dieser Woche zu einer Sitzung nach Bonn einberufen worden, um die innen- und außenpolitische Lage zu beraten. Die Labourfraktion des britischen Unter- hauses hat am Mittwoch beschlossen, vorläu- fig nicht mehr auf eine sofortige Viererkonfe- renz zu drängen und erst eine Klärung der soWjetischen Regierungsverhältnisse abzu- Warten. Eine Resolution des linken Flügels, die sofortige Viererbesprechungen über die Wiedervereingung Deutschlands forderte, wurde mit der knappen Mehrheit von etwa 20 Stimmen abgelehnt, wurde aus Fraktions- kreisen bekannt. Nach Ansicht des linken Flügels sollte ungeachtet des Moskauer Re- gierungswechsels noch vor der Ratifizierung der Pariser Verträge eine Konferenz Chur- chills, Eisenhower, des neuen sowjetischen Ministerpräsidenten Bulganin und des fran- zösischen Regierungschefs abgehalten wer- den. Wie es hieß, ist der gemäßigte Flügel unter Attlee jedoch der Ansicht, daß sich in Moskau„erst der Staub legen muß“, damit man sehe, woran man sei. Außenminister Eden wird seine nach der Manilapakt-RKonferenz vom 23. Februar in Bangkok vorgesehene Besuchsreise um 13 Tage verkürzen und Burma und Ceylon nicht besuchen, gab das Außenministerium am Mittwoch bekannt. Eden wird bereits am 6. März zurück sein. Zu einer kurzen persönlichen Fühlungnahme trafen sich an Bord des jugoslawischen Schulschiſfes„Galeb“ vor der ägyptischen Küste der Staatschef Jugoslawiens, Marschall Tito(im Vordergrunc), der sich auf der Heimreise von Indien befindet, und Aegyptens Staatschef, Oberst Nasser. Aus der Umgebung Pitos verlautete, man nabe sicht vor allem über eine intensive wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Lander unterhalten. Es ist auch unwahrsckeinlich, daß Nusser mit Tito seine Sorgen innerhalb der Araber-Liga erörtert kat. Mittlerweile kat sich übrigens Saudi-Arabien mit Aegypten solidarisch erklart und ebenfalls mit dem Austritt aus dem arabiscken Sicher- neitspalt gedroht, für den Fall, daß der Irab' einen Pałt mit der Türkei unterzeicknen sollte. Bild: dpa Vier Arten einer Magistratsverfassung Die Diskussion der neuen Gemeindeordnung im Verwaltungsausschuß Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Verwaltungsausschuß des Landtags von Baden-Württemberg setzte in dieser Woche seine Beratungen über die neue Gemeindeordnung fort und verabschie- dete den Abschnitt„Gemeindeverfassung“, ohne wesentliche Aenderungen an der Re- gierungsvorlage vorzunehmen. Die Wahlzeit der Bürgermeister soll, wie bisher, acht bzw. zwölf Jahre bei unmittelbarer Wie- derwahl betragen. Bei der Wahl müssen auf den Bürgermeister mindestens die Stimmen von einem Drittel aller Wahlberechtigten fallen, andernfalls muß eine neue Wahl an- gesetzt werden, bei der dann die relative Mehrheit entscheiden soll. In Gemeinden bis zu 1500 Einwohnern soll der Bürgermeister ehrenamtlich tätig sein, in Stadtkreisen und großen Kreisstädten soll er die Bezeichnung Oberbürgermeister führen. Zwiscen Gesfern und Morgen Eine Rüstungs- und Kriegswirtschaft im früheren Sinne werde die Bundesregierung nicht zulassen, sagte Vizekanzler Blücher vor der Industrie- und Handelskammer in Düsseldorf. Streitkräfte hätten nur dann ihren Wert, wenn geordnete soziale und Wirtschaftliche Verhältnisse herrschen. Un- gesunde Preisentwicklungen würden nicht zugelassen werden. Vor den Gefahren einer inflationistischen Entwicklung im Bundesgebiet warnte Bun- desernährungsminister Lübke. Wenn über eine Kchlenpreiserhöhung und Lohnerhöhung eine Anhebung eines allgemeinen Preis- niveaus eintreten sollte, dann würden auch zwangsläufig die Agrarpreise in diese Ent- wicklung hineingezogen werden. Der Präsident des DRK in der Bundes- republik, Dr. Weitz, und der Vorsitzende des Roten Kreuzes in der Sowjetzone, Dr. Ludwig, vereinbarten am Mittwoch in Ber- Iin, daß in Zukunft regelmäßig in Ost- und Westberlin Fragen der praktischen Zusam- menarbeit besprochen und ihre gemeinsame Lösung vorbereitet werden Soll. Das Geschehen im Kreml könne das Ge- schehen in Paris beeinflussen, erklärte der FDP- Vorsitzende Dr. Dehler in einer vom bayerischen Rundfunk verbreiteten Rede. Wenn bis zur dritten Lesung der Pariser Verträge im Bundestag kein klares Wort aus Frankreich vorliege und wenn sich aus der Erklärung der neuen französischen Regie- rung und dem Verhalten des Rates der Republik keine sichere Haltung ergebe, dann erscheine die Verabschiedung im Bundestag nicht möglich. Einen Gesamtdeutschen Rat unter Betei- ligung aller Parteien des Bundestages und anderer repräsentativer Organisationen zu bilden, der sich mit den außen- und innen- politischen Problemen der Wiedervereini- gung befassen soll, regte das Direktorium der Deutschen Partei an. In die Sowietzone„übergesiedelt“ ist der erste Kreisvorsitzende des BHE aus Elm im hessischen Kreis Schlüchtern, Hans Kasse. Er sagte, laut sowjetzonaler Nachrichtenagen- tur ADN, er habe die politischen Auffassun- gen des BHE nicht mehr teilen können und bei einem Besuch der Sowjetzone festgestellt, „daß ich mich hier frei aussprechen kann“. Die apostolische Nuntiatur in Deutschland hat der bayerischen Regierung mitgeteilt, daß der Gesetzentwurf über eine Reform der Volksschullehrer-Ausbildung im Wider- spruch zu den Bestimmungen des bayeri- schen Konkordats stehe. Ein Attentatsversuch auf den Minister- präsidenten des Saargebiets, Johannes Hoff- mann, ist vor wenigen Tagen verübt wor- den. Wie die Regierung des Saargebiets am Mittwochabend mitteilte, wurde am 5. Fe- bruar in der Wohnung Hoffmanns mit der Briefpost ein Päckchen abgegeben, ‚dessen Inhalt geeignet gewesen wäre, dem Oeffnen- den schwere Verletzungen beizufügen“. Die Ermittlungen sind im Gange. Die großen US- Gewerkschaften AFL und CIO haben den Beschluß gefaßt, beide Ver- bände zu einer einzigen großen Gewerk- schaftsor ganisation zusammenzufassen. Die Räumung der Tachen-Inseln von Zivilisten war am Mittwochvormittag be- endet. Die Evakuierung verlief im wesent- lichen ohne Zwischenfälle. Zwei amerikani- sche Beobachtungsflugzeuge, die außerhalb ihres Kontrollbereiches geraten waren, wur- den jedoch von kommunistischen Flakbatte- rien beschossen. Eine Maschine stürzte mit ihrer dreiköpfigen Besatzung ins Meer. Die Be- satzung der abgestürzten Maschine wurde von einem amerikanischen Zerstörer auf- gefischt. Ein Sprecher der amerikanischen Marine erklärte zu den Flugzeugzwischenfäl- len, dag der Beschuß durch die kommuni- stischen Batterien nicht als„feindseliger Akt“ zu werten sei, weil beide Maschinen „versehentlich“ außerhalb des vorgeschrie- benen Evakuierungsbereiches geflogen seien. Die Volksabstimmung in Kambodscha hat nach bis Mittwoch vorliegenden Ergeb- nissen eine Mehrheit von 561 300 gegen 131 Stimmen für König Norodom Sihanouks Politik der Erringung der Unabhängigkeit von Frankreich ergeben. Als ungesetzlich erklärte der Oberste Ge- richtshof in Sind(Pakistan) die Auflösung der verfassungsgebenden pakistanischen Na- tionalversammlung am 24. Oktober 1954 durch Generalgouverneur Ghulam Moham- mad.— Ghulam Mohammad ist zu einem Privatbesuch in Deutschland eingetroffen. Ferner diskutierte der Ausschuß die ihm vom Innenministerium vorgelegten Ver- schläge für die Einführung einer Magistrats: verfassung in den Großstädten Baden- Würt- tembergs. Obwohl darüber noch keine Ent- scheidung gefällt worden ist, glaubt der Aus- schuß vorsitzende, Willi Lausen, daß sich die Mehrheit der Abgeordneten für die fakultative Einführung der Magistratsver- fassung aussprechen wird. Zur Erläuterung erklärte Lausen, die in Norddeutschland übliche sogenannte echte Magistratsverfassung, in der der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung gleich- berechtigt gegenübersteht und der Beschluß des einen Gremiums der Zustimmung des anderen bedarf, komme für Süddeutschland nicht in Frage. Man werde bei den kom- menden Diskussionen von der sogenannten unechten Magistratsver fassung ausgehen. Diese könne auf vier verschiedene Arten ge- handhabt werden: die erste Art sehe die Bildung eines Magistratskollegiums von Oberbürgermeister und hauptamtlichen Bei- geordneten vor, in dem der Oberbürgermei- ster als primas inter pares(Erster unter Gleichen) gelte. Hier werfe sich die Frage auf, ob diese Gleichstellung des vom Volk e gewählten Oberhürgermeisters mit den vom Stadtrat gewählten, beamteten Bei- geordneten gerechtfertigt sei. Die zweite Art sche die Herausstellung des gewählten Oberbürgermeisters im Magistratskollegium durch die Uebertragung einer Reihe von be- sonderen Funktionen vor. Die dritte Art würde den Oberbürgermeister und die Bei- geordneten durch das Volk gewählt sehen. Das allerdings stoße bei den Beigeordneten auf große Schwierigkeiten, zumal, da diese auf einem bestimmten Spezialgebiet arbei- teten. Die vierte Art schließlich sehe die Wahl von Bürgermeister und Beigeordneten durch den Gemeinderat vor— eine Lösung, die für Baden- Württemberg kaum in Frage käme, da hier das Prinzip der Volkswahl des Bürgermeisters sehr in der Bevölkerung verankert sei. Voraussichtlich wird nach Ansicht des Ausschußvorsitzenden die zweite Lösung, also die Bildung eines gleichberechtigten Magistratskollegiums mit Sonderrechten des Oberbürgermeisters, im Vordergrund der kommenden parlamentarischen Beratungen stehen. — * A Seite 2 MORGEN — Donnerstag, 10. Februar 1955/ Nr. — OR QE Kommentar a Donnerstag, 10. Februar 1935 Ungewißheit Stalins Methode der„Liquidation“ steckt der Welt noch so sehr in den Knochen, dag sie mit fast ungläubigem Staunen das Mos Kauer Szenenspiel dieser Tage verfolgt; denn im Kreml vollzieht sich ein offenbar doch Srundlegender Kurswechsel scheinbar im schönsten Einvernehmen aller Beteiligten— m einer Form, als werde innerhalb einer Gruppe Gleichgesinnter nur mal der Primus Aussetauscht. Auch am Mittwoch beherrschte nach außen hin dieser Eindruck das Bild. Malenkow erschien an der Seite seines Nach- kolgers Bulganin und des Parteisekretärs Chruschtschew ohne sichtbare Anzeichen der Nervosität im Obersten Sowiet, um die AZemter eines stellvertretenden Ministerprä- sidenten und des Ministers für Energiewirt- schaft zu übernehmen. Der durch die Ernen- nung Bulganins zum Regierungschef frei- gewordene Posten des Verteidigungsministers wurde mit Marschall Schukow besetzt, der vorher schon stellvertretender Verteidigungs- minister war. Das stellt sich so dar, Als handele es sich nur um eine Regierungs- umbildung— allerdings an ihrer Spitze. Oder bedeuten diese Vorgänge doch viel mehr? Das ist die Gretchenfrage, die man sich allenthalben im Westen stellt. Ist die Gruppe der führenden Männer im Kreml wirklich 50 in sich geschlossen, daß sie Machtkämpfe tatsächlich in dem jetzt vorgeführten„neuen Stil“ dauerhaft entscheiden kann? Das wäre ein hochbedeutsames Faktum. Oder ist die Friedfertigkeit nur zur Schau gestellt? Dann Wäre auf den Machtzuwachs der Armee Staatsoberhaupt: Marschall Woroschilow; Regierungschef: Marschall Bulganin; Vertei- digungsminister: Marschall Schukow) hinzu- weisen; bedeutet dies, daß die Armee zum einzigen gefährlichen Konkurrenten der London, 9. Februar Der indische Premierminister Nehru hat die Allüren eines großen Herrn. Er hat sich trotz der vielfachen Beanspruchung auf der Konferenz der Commonwealth-Minister sicht- lich erholt. Als er neben seiner Schwester, Frau Pandit, die das Amt des indischen Hoch- kommissars in London bekleidet, im India House Vertreter der Weltpresse empfing, war er bester Stimmung. Bei allem Ernst der Lage, den er in seinen Antworten micht ver- hehlt, zeigte er bei dieser Gelegenheit, daß er einen feinen Humor besitzt und es aus- gezeichnet versteht, indiskrete Frager ab- blitzen zu lassen. Naturgemäß ist der indische Premierminister in der Frage, auf welche Weise die Spannung in der Formosa-Strage dauerhaft beseitigt werden könnte, zurück- haltend. Er kann seine diplomatischen Kar- ten in diesem Augenblick nicht aufdecken. Aber er läßt doch durchblicken, dag man das verzwickte Formosa-Problem unter zwei Ge- sichtspunkten anpacken müsse, daß zwischen Sofortmaßnahmen und einer grundsätzlichen Lösung unterschieden werden müsse. Für die unmittelbar zu ergreifenden Maß- nahmen zieht Nehru den Weg inofflzieller und zwangloser Fühlungnahmen mit den direkt interessierten Parteien vor, minde- stens für das erste Stadium. Damit ist er zweifellos in vollem Einvernehmen mit der britischen Regierung. Nehru macht aus sei- nem FHlerzen keine Mördergrube, indem er auf Anfrage die Auffassung Indiens, dag die Peking-Regierung allgemein anerkantit und zu den Vereinten Nationen zugelassen werden sollte, noch einmal bekräftigt. Er bezeichnet die amerikanische Haltung in dieser Frage klipp und klar als unrealistisch und setzt hinzu, daß sie der Grund für viel Unruhe in der Vergangenheit gewesen sei. Aber andererseits läßt er auch deutlich Partei(Chruschtschew) im Kampf um die Herrschaft im Staate aufgerückt ist? An Spekulationen fehlt es freilich nicht, und oft hört man die Befürchtung, die So- Wiets würden nun eine unversöhnliche Außenpolitik treiben. Molotows Rede vom Dienstag bestätigt diese Vermutungen nicht unbedingt. Seine Tonart klang allerdings 80 wie zu Stalins Zeiten, und der Ausgangs- Punkt seiner Betrachtungen war wieder jene Doktrin vom Kampf auf Leben und Tod zwischen Kapitalismus und Sozialismus, mitsamt der Voraussage, daß der Kapitalis- mus an sich selbst zugrunde gehen werde. Aber dort, wo Molotow von konkreten Pro- blemen der Weltpolitik sprach, machte er eine Bestandsaufnahme ganz so, wie er sie auch gemacht haben würde, wenn an Bul- ganins Stelle heute noch Malenkow stünde. Zur Deutschland-Frage sagte der Außen- minister nichts, was über die Moskauer Er- klärung vom 15. Januar hinausgegangen Wäre; es sei denn, man wolle eine Nuance darin erblicken, daß Molotow die Deutsch- lande Frage mit dem Oesterreich-Problem direkt verband und dabei von Verhandlun- gen sprach, die diesen beiden Komplexen Sewidmet sein müßten. Bei der Stellung- nahme zu demjenigen Thema, das am ehe- sten Gelegenheit für die Ankündigung eines radikalen Kurswechsels der sowjetischen Außenpolitik geboten hätte, nämlich zum Thema des Formosa-Konfliktes, übte Molo- tow, und einen Tag später auch Bulganin, auffallende Zurückhaltung. So scheint sich zu bestätigen, daß die Ab- lösung Malenkows nicht außen-, sondern innenpolitische Gründe hat. Es muß deshalb auch nicht unbedingt zu beängstigenderen Verhärtungen in der Weltpolitik kommen als bisher. Allerdings wird eine Tatsache ihre Wirkungen auch auf die Außenpolitik haben: die„neue alte“ sowjetische Wirtschaftspoli- tik hat wohl nicht mehr ein„Commonwealth auf Rubelbasis“, sondern eher die feste Ein- fügung der Ostblockstaaten in eine von Mos- kau aàus straff zentralistisch dirigierte Groß- raum- Wirtschaft zum Ziel. Einstweilen haben Wir jedoch die These aufzustellen, daß wir die Innenpolitik der Sowjetunion werten müssen, wenn wir zu einem Urteil über ihre Außenpolitik kommen wollen. Und da ist seit Montag nichts als— Ungewißheit. Diese Ungewigheit über die und vielleicht auch in der Sowietunion wird in nächster Zeit ein Faktor der hohen Politik sein und dem Westen kaum eine andere Wahl lassen, als auf dem bisherigen Wege fortzuschreiten. Wilfried Hertz-Eichenrode durchblicken, daß er keineswegs doktrinär in der Auffassung ist, daß Formosa zu China gehöre.„Dies Problem ist kompliziert und ich weiß nicht, was die Einwohner Formosas wünschen.“ Er gibt auch einen Wink an Peking: ein solches Problem sollte nicht durch Gewalt gelöst werden, selbst wenn sich durch den Verzicht auf die Gewalt die Lösung ein wenig verzögern sollte. Kurz nur nahm Nehru auch zu der Um- Wälzung im Kreml Stellung. Er glaubt, dag sie in erster Linie innerpolitische Gründe habe. Und offenbar scheint er nicht zu be- fürchten, daß durch den Wechsel an der höch- sten Stelle der Sowjetregierung seine Be- mühungen um eine Verständigung in der For- mosa- Straße ernstlich gefährdet sind. Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen Die Unterredung, die Nehru am Mittwoch- Vormittag mit dem Führer der SPD, Ollen- lauer, hatte, war Anlaß zu der Frage, ob er, Nehru, wie behauptet worden ist, beabsich- tige, in die europäischen Probleme einzugrei- fen. Nehru meinte aber, er und Ollenhauer hätten nur eine allgemeine Aussprache über die internationale Lage geführt. Er, Nehru, eabsichtige nicht, sich in europäische An- gelegenheiten einzumischen. Allerdings sei er sich bewußt, daß die deutsche Frage von hoher Bedeutung für die ganze Welt sei und daß man früher oder später das Problem der deutschen Wiedervereinigung würde an- packen müssen, denn eine befriedigende Lö- sung des deutschen Problemes ohne Wieder- Vereinigung erscheine ihm nicht denkbar. Ueber die Mittel-Ost- Verteidigung be- fragt, meinte Nehru, man sollte am besten die militärischen Aspekte der Verteidigung einmal vergessen und andere als militäri- sche Gesichtspunkte in Betracht ziehen, Weltpolitisches Gespräch mit Nehru Indiens Premier plauderte mit Humor und Vorsicht mit Pressevertretern in London wirtschaftliche und volks psychologische, denn diese seien die wirkliche Ursache der Unruhe in Asien. Eine Einschränkung machte Nehru allerdings in seiner abspre- chenden Haltung gegenüber den militäri- schen Fragen: Niemand sagte er nämlich, kann die Atombombe und die Wasserstoff- bombe ignorieren. Nehru benutzte auch die Gelegenheit, um seine Haltung in der Goa-Frage noch einmal sehr klar herauszustellen. Er zog einen Vergleich mit Formosa.„Wenn schon die Chinesen das Gefühl haben, daß For- mosa ihnen gehört, dann können Sie sich Vorstellen, was wir Inder mit Bezug auf Goa(portugiesisch) empfinden, das nicht eine Insel ist, sondern geographisch ein Teil von Indien selber.“ Seit Frankreich Pondi- cherry an Indien zurückgegeben habe, seien die indisch- französischen Beziehungen enger denn je zuvor. „Steinchen zum nordischen Mosaik“ Die Ergebnisse der dritten Tagung des Nordischen Rates Von unserem Korrespondenten Dr. F. Weltmann Stockholm, im Februar Schon der Auftakt der dritten Tagung des „Nordischen Rates“ war etwas verstimmt: man hatte gehofft, daß diesmal außer den Parlamentariern und Ministern Dänemarks, Islands, Norwegens und Schwedens auch Finnland in diesem internordischen Gremium Vertreten sein werde. Ein sowjetisches„Njet“, un mißverständlich in einem„Iswestija“- Artikel zum Ausdruck gebracht, vereitelte das. Und dann war diese Stockholmer Tagung ganz überschattet von dem jähem Tode des dänischen Ministerpräsidenten Hans Hedtoft, dessen realistischer und tatkräftiger Optimismus von Beginn an so sehr diesen „Transformator nordischen Gemeinschafts- strebens“, wie Hedtoft den„Nordischen Rat“ nannte, geprägt hatte. Noch wenige Tage vor seinem Tode hatte er in einem Gespräch mit Freunden der Befürchtung Ausdruck ge- geben, daß der„Nordische Rat“ in Bagatel- len ertrinken werde. Diese Befürchtung erwies sich durch den weiteren Verlauf der Tagung nicht als unbegründet. Andererseits ist auch der abgrundtiefe Pessimismus, den ein groger Teil der skan- dinavischen Presse als Bilanz dieser dritten Tagung zum Ausdruck bringt, nicht berech- tigt. Diese Enttäuschung erklärt sich daraus, daß man sich mit allzu viel gutem Willen in Tauziehen innerhalb des BHE Bisherigen Kurs beibehalten oder nationalere Töne anschlagen? Von unserem Korrespondenten Ernst Weger Hannover, im Februar Im„‚Gesamtdeutschen Block- BHE“ wird immer lauter der Wunsch nach einer poli- tischen Neuorientierung geäußert, wobei auch ein Personalwechsel in den Führungs- gremien der Partei zur Diskussion steht. Jedoch mit Rücksicht auf die bevor- stehende niedersächsische Landtagswahl (24. April) die für die Entwicklung der Partei bedeutungsvoll ist, soll diese Ent- scheidung noch einmal vertagt werden. Der„Gesamtdeutsche Block-BHEC, nach den Bundestagswahlen von 1953 die viert- stärkste Partei in Westdeutschland, steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll der BHE in der bisherigen Art und Weise weiter- arbeiten oder prinzipiell nationalere Töne anschlagen? Mit dem alten BHE, wie ihn 1950 der heutige Bundesminister Waldemar Kraft gründete, ist die Masse der BHE- Wähler scheinbar nicht mehr zufrieden. Warum das so ist, liegt zum Teil an der Ent- wicklung der Partei, die von einst 24 Prozent Stimmenanteil in Schleswig-Holstein nur einen Bundesanteil von 5,9 Prozent behielt. Nach der Meinung von Friedrich von Kes- sel, Mitglied des BHE- Bundesvorstandes, hätte sich dieser Abbau vermeiden lassen. Während Kraft von Kiel aus den BHE über das ganze Bundesgebiet ausdehnte, ge- lang es von Kessel, in Niedersachsen 40 000 Mitglieder zu werben und den stärksten Landesverband aufzubauen. Dabei wandte Kessel, abweichend von Kraft, seine eigene Methode an. Er stellte ein modernisiertes Symbol preußischer Tugend in den Mittel- Punkt seiner Propaganda und hatte damit Erfolg. Als es im Herbst 1933 von Kessel nicht gelang, zum Bundesernährungsminfster zu a vancieren, dafür aber Kraft und Oberländer in die Bundesregierung eintraten, wurde von Kessel oppositionell. Im Mai 1954 wurde Kraft auf dem Bielefelder Parteitag ent- thront; Kessel hatte die Hälfte seiner Dele- ierten aufgefordert, gegen Kraft zu stim- men. Es ist nun die Frage, ob von Kessel den von ihm eingeschlagenen Weg weiter be- schreitet, nachdem Kraft ausgebootet wurde. In Niedersachsen, wo dreimal versucht wurde, von Kessel zu stürzen, konnte er alle ernstzunehmenden Gegner ausschalten. Der frühere Präsident des Werberates der groB- deutschen Wirtschaft, Professor Dr. Hunke, heute Kessels Mitarbeiter im BHE-Landes- vorstand, gab kürzlich in Hannover bemer- kens werte Hinweise. Solange zum Beispiel Frankreich— so sagte er nicht auf seinen Nationalismus verzichte, sei es eine deutsche Pflicht, die eigenen nationalen Gefühle zu Pflegen und keinen Quadratmeter des Saar- gebietes preiszugeben. In diesem national- bewußten Geiste sei der BHE auszurichten und dafür zu sorgen, daß er die ihm zu- stehende innenpolitische Rolle spielen und die entsprechenden Aufgaben im Staate über- nehmen könne. Daß aber vor den nieder- sächsischen Landtagswahlen nach dieser Richtung hin wichtige Entscheidungen fallen, wird von Kessels Mitarbeitern als unzweck- mäßig abgelehnt. die Vorstellung hineinsuggeriert hatte trotz der warnenden Stimmen eines Hans Hedtoft und anderer— daß der„Nordische Rat“ ein Instrument zur Verwirklichung eines politisch geeinten Skandinaviens sei. Wie wirklichkeitsfremd diese Hoffnung— als Nahziel— ist, ergibt sich ja bereits aus den grundverschiedenen außen- und militärpoli- tischen Gegebenheiten des allianzfreien Schwedens und der NATO-Länder Dänemark und Norwegen. Der„Nordische Rat“ kann vorderhand nur der Aufgabe dienen, den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Angleichungsprozeß zwischen den stamm. und sprachwer wandten skandinavischen Völ- kern zu fördern. Dieses unverkennbare Fazit der dritten Tagung in Stockholm gibt. wie ein schwedischer Parlamentarier 2s treffend ausdrückte, keinen Anlaß zur Entmutigung sondern zur Ernüchterung. Nicht weniger als 75 Punkte standen auf der Tagesordnung; da die Ausschußarbeit gründlich war, mußte eine Anzahl von ihnen vertagt werden. Es ging im wesentlichen um eine weitere Angleichung der Gesetzgebung und der administrativen Handhabung in den nordischen Ländern, um erleichterte Zoll- Abfertigung und weitere Förderung des be- reits sehr lebhaften skandinavischen Jugend- Austausches. Hier ist man zu beachtlichen Resultaten gekommen, deren Durchführung gemäß der besonnenen skandinavischen Art Zeit kosten wird, zumal der Nordische Rat“ ja nur den einzelnen Ländern„Vorschläge“ machen kann. Alle Vorschläge dieser dritten Tagung sind„nur kleine Steinchen zum nordischen Mosaik“, Wie ein schwedisches Blatt sie be- zeichnete. Wetin darunter so wichtige Vor- schläge sind Wie die Gültigkeit akademischer Examina in den anderen Ländern, scheint dieses„nur, allzu bescheiden, Und den Kri- tikern hält man mit Recht vor, daß der „Nordische Rat“ in den erst zwei Jahren seines Bestehens völlige Paßfreiheit und den freien, gemeinsamen nordischen Arbeits- markt erreicht hat, ebenfalls eine weitge- hende Gleichstellung aller skandinavischen Staatsbürger auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge. Gerade in den abschließenden Sitzungen hat dieses nordische Gremium seinen Willen zu konkreter Nüchternheit durch einen dänisch- norwegischen Vorstoß bewiesen. Schweden hat als das einzige nordische Land Linksverkehr. Welche Gefahren das für den regen interskandinavischen Automobilismus bedeutet, wo man von Norwegen und Däne- mark nach Schweden und umgekehrt„mal eben rüberfährt“ liegt auf der Hand. Ein Vertreter Schwedens stellte in Aussicht, daß Schweden möglicherweise sich noch in die- sem Jahre auf den Rechtsverkehr umstel- len werde. Auch hiermit bewies die Stock- holmer Tagung mehr praktischen„Skandi- navismus“, wie man das nordische Gemein- schaftsstreben nennt, als mit sensationellen Verhandlungen über den seit Jahrzehnten diskutierten Oeresund- Tunnel, der kein technisches, sondern ein finanzielles Pro- blem ist, das mit dem besten skandinavischen Willen allein nicht gelöst werden kann. Schukow gab Interview 9 Wa — als er noch nicht Minister war ö Moskau.(dpa) Der neuernannte Sowjetische Verteidigungsminister Marschall Georgi Schukow hat noch vor der Moskauer Re. gierungsumbildung am Montag amerikan!. schen Journalisten in Moskau erklärt, die Sowjetunion habe keinerlei aggressive Ab. sichten. In einem Interview mit dem ame. rikanischen Verleger William Randolph Hearst jun. und den amerikanischen Jour- nalisten Kingsbury Smith und Coniff sagte Schukow:„Wenn wir derartige Absichten hätten, dann hätten wir(Kurz nach Kriegs. ende) günstige Möglichkeiten für einen An- griff gehabt.“ Ziel der sowietischen Politik sei jedoch die Verhinderung eines Krieges. Schukow sprach sich für ein Verbot der Atomwaffen aus und entgegnete auf die Frage, ob durch ein Verbot dieser Waffen das militärische Gleichgewicht nicht zu Gunsten des Sowjetblocks verlagert werde:„Wir glau- 9 1 ben nicht, daß wir eine große Ueberlegenheit an konventionellen Waffen haben. Wenn man nicht neue Kriege entfesseln will, dann be. steht keine Notwendigkeit für Atomwaffen“ Atomwaffen im Besitz des Westens und des Ostens könnten nicht als eine Garantie für den Frieden dienen, sondern führten nur zu einem Wettrüsten. Das sowaietische Volk be. trachte die amerikanischen Militärstütz. punkte als eine direkte Bedrohung der So. Wjetunion. Die amerikanischen Stützpunkte in Europa seien für die Verteidigung der USA nicht notwendig. Schukow stellte fest, die Sowꝛjetregierung und die Partei wünschten eine Verbesserung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den USA.„Es ist mein aufrichtiger Wunsch, daß eine Verbesserung der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern eintritt.“ Wirtschafts- Ausschuß billigte die Pariser Verträge Regierungsparteien gegen 10 Stimmen der SPD hat der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages am Mittwoch die Pariser Verträge einschließlich des deutsch- fran- zösischen Saarabkommens gebilligt. beratung die Koalition geschlossen für alle Verträge ein. Die Mehrheit des Wirtschafts. politischen Ausschusses sieht in den Verträ. gen keine Beeinträchtigung der wirtschafts- und sozialpolitischen Entwicklung in der Bundesrepublik. Die Vorsitzenden der Bonner Regierungs- parteien wurden am Mittwoch zu einer Aus- 1 Nr. 3 — W kann Jahr mitte Ei den! lame stadt teten DM. deckt des Nebe ser einer häus mitte dann schei des Haus dach B der Kinc zwa! rette bren Einl. 0 ven verd Ator den Drit der mer 82 duze schu Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Mit 21 Stimmen der als dam dem schi sind Damit setzte sich zum erstenmal in einer Auschuß. I Dier Wag eine fahr bei 0 ter rer Era sprache von Bundeskanzler Dr. Adenauer im Palais Schaumburg empfangen. In Anwesenheit der Bundestagsfraktion der DP beschloß das Direktorium der Deut- schen Partei die grundsätzliche Billigung der Pariser Verträge. mens wurde der Vorbehalt gemacht, die Ratifikationsurkunde für das Statut sollte erst dann hinterlegt werden, wenn die übrigen Verträge in Kraft getreten sind. Die BHE-Fraktion des Bundestages wird das Saarabkommen in der jetzigen Fassung Unter allen Umständen ablehnen. Das würde Auf einer Fraktionssitzung mit 16 gegen 5. Stimmen beschlossen. Notiz zum Tage Bulganin- ein„alter Bekannter“ Adenauers Bundeskanzler Adenauer sagte gegenüber Fressevertretern bei einem Empfang in der Bundeskanzlei uam Mittwoch, daß der neuer- nannte soubjetiscke Ministerpräsident Bulganin „ein alter Bekannter“ von ihm sei.„In den dreißiger Jahren hat mich Bulganin, der du- mals Bürgermeister von Moskau war, in Köln besucht, wo auch ich das Amt des Bürgermei- sters bekleidete“, sagte Dr. Adenauer.„Ich hatte damals von ihm einen sehr netten Ein- druch. Er spricht ausgezeichnet Deutsch und Wir unterhielten uns über viele Dinge. Bulga- nin hat mir vom ersten Augenblic an impo- niert und schien ein ganz guter Mann zu sein, mit dem es sich lohnte, sich zu unterhalten.“ Er fuhr lachend fort:„Nun ist Bulganin Re- gierungsckef in der Sotojetunion, und ich din hier Regierungschef. Wir haben es also beide zu etwas gebracht“. Auf die Frage eines Jour- nalisten, ob nickt jetzt vielleicht der Zeitpunkt zu einem Gegenbesuch in Moskau gekommen sei, antwortete Dr. Adenduer:„Dazu ist es mir jetzt noch zu kalt“. AP/on) Molotows außenpolitische Erklärung „Wir treten für die leninschen Prinzipien der Ko-Existenz ein“ Die große, 66 Seiten umfassende außen- politische Erklärung des sowjetischen Außen- ministers, Molotow, vor dem Obersten So- Wet zerfällt in zwei Teile: Im ersten Ab- schnitt befaßt sich Molotow mit den Ver- änderungen der internationalen Lage in den letzten zehn Jahren und führt das Heraus- wachsen der Sowjetunion aus der„kapita- listischen Einkreisung“ sowie das Entstehen eines„Weltlagers des Sozialismus und der Demokratie“ als„eindeutige Wandlung des Kräfteverhältnisses zwischen den Gesell- schaftsordnungen zugunsten des Sozialis- mus“ an. In dieser„großen historischen Per- jode“ sei eine ernste Schwächung der Posi- tionen des Kapitalismus erfolgt, aus der eine neue Phase der„Krise des Kapitalis- mus“ entstanden sei, mit der sich jedoch die„herrschenden Klassen“ nicht abfinden wollten. Ihr Ziel sei,„alle Länder, die sich von den Fesseln des Kapitalismus befreit haben, wieder unter die Macht des Kapitals zu zwingen.“ Diesem Ziel, nämlich der„Be- kreiung“ der sozialistischen Länder und der Wiederherstellung der„guten alten Zeit“ der Weltherrschaft des Kapitalismus, solle die britisch- amerikanische„Politik der Stärke“ dienen, die nichts anderes als die Vorberei- tung eines neuen Krieges sei. Im zweiten Abschnitt arbeitet Molotow die Unterschiede zwischen der„friedlichen“, auf Verminderung der internationalen Span- nung bedachten Außenpolitik der Sowjet- union und dem„aggressiven Charakter“ der amerikanischen„Politik der Stärke“ heraus. Hierbei streift Molotow die Beziehungen der Sowjetunion zu allen Ländern, geht auf das westliche Paktsystem, die Berliner und die Genfer Konferenz ein und unterstreicht deren„positive Resultate“. Die derzeitigen Vorgänge um Formosa bewiesen, daß eine Entspannung der Lage nur durch einen„be- harrlichen Kampf gegen den Widerstand der aggressiven Kräfte“ zu erreichen sei. Dieser Kampf müsse von der Sowjetunion mit „hoch größgerer Beharrlichkeit, Geschicklich- keit und Konsequenz“ fortgesetz werden. Nach längeren Ausführungen über den durch„amerikanischen Druck“ gestörten normalen Handelsverkehr zwischen Ost und West und die„ungesunde Basis“ des auf der Aufrüstung beruhenden amerikanischen Wirtschaftslebens erklärt Molotow, die ame- rikanische Politik habe sich„verkalkuliert“ und werde dem amerikanischen Volk teuer zu stehen kommen. Typisch hierfür sei die Entwicklung der Atomwaffen, bei denen die Sowjetunion nach anfänglichem Rückstand bei der Herstellung von Wasserstoffbomben solche Erfolge erzſelt habe, daß sich jetzt nicht die„Sowjetunion, sondern die USA als Tückständig erweisen“, Während das„sozialistische Lager“ stark und einig sei, 80 äußerte Molotow, sei das „imperialistische Lager“ von Gegensätzen zerrissen. Er nennt dabei unter anderem die Vorgänge um die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft und die Pariser Verträge und betont, es sei Aufgabe der Sowjetunion, diese Gegensätze„im Hinblick des Friedens und im Interesse der Schwächung der aggres- siven, antidemokratischen Kräfte auszunüt- zen.“ Molotow fast seine Ansichten dahingehend zusammen, daß die amerikanische„Politik der Stärke“ nur die Nervosität des Westens verdecken und das sowjetische Volk mit Drohungen und Angst erpressen solle. Ge- genüber diesen„untauglichen Mitteln“ werde die Sowietunion jedoch„ihr Recht zu be- naupten wissen“. Es sei nicht zu bestreiten, daß das Kräfteverhältnis zwischen den Ver- einigten Staaten und der Sowjetunion heute gleich sei. Die Sowjetunion schlage daher vor,„dag weder die eine noch die andere Seite zur Politik der Drohungen und der Erpressung greift, weil das zu nichts gutem führen kann. Mehr noch, wir sind der An- sicht, daß die Seite, die sich tatsächlich ihrer Kräfte gewiß ist, nicht für einen Krieg sein Wird. Die sich ihrer Zukunft gewiß sind, brauchen das nicht“. Was Molotow unter der Zukunft versteht, geht aus seinen Worten hervor:„Die Außen- politix der Sowjetunion beruht auf den leninschen Prinzipien des Nebeneinander- bestehens verschiedener gesellschaftlicher Systeme. Wir treten für die jleninschen Prin- zipien der Koexistenz ein, weil wir uns der Kräfte des Sozialismus gewiß und davon überzeugt sind, daß wir den richtigen Weg zum Kommunismus gewählt haben.“ Zum Schicksal des kapitalistischen Gesellschafts- systems hatte Molotow vorher gesagt,„jenes durch und durch verrottete Gesellschafts- system mit seiner von Blut getränkten im- perialistischen Grundlage, mit dem es zu Ende geht und das wegen seiner Aggressivi- tät verurteilt und wegen seiner Ausbeutung der werktätigen und der geknechteten Völker abgelehnt wird“, werde untergehen. In der Deutschlandfrage wiederholte Molotow seine bislang geäußerten Forderun- gen und betont erneut, daß die Ratifizierung der Pariser Verträge und die Remilitari- sierung Westdeutschlands die Wiederver- einigung Deutschlands unmöglich“ machen und die auf der Moskauer Konferenz am 2. Dezember 1954 gefaßten Beschlüsse der Ostblockstaaten in Form von gegenseitigen Beistandspakten verwirklicht würden. In diesem Rahmen kündigt Molotow„die Schaffung eines vereinigten militärischen Kommandos“ der Ostblockmächte an. Die Remilitarisierung Westdeutschlands würde Aber auch die Annullierung der von Groß- britannien und Frankreich mit der Sowjet- union während des zweiten Weltkrieges ge- schlossenen Verträge bedeuten. Die Ableh- nung des Pariser Vertragswerkes und ein entsprechendes Uebereinkommen zwischen den vier Großmächten würden dagegen be- reits für dieses Jahr„gesamtdeutsche freie Wahlen“ mit dem Ziel der Wiedervereini- gung Deutschlands auf demokratischer Grundlage“ ermöglichen, wie die Sowjet- regierung in ihrer Erklärung vom 15. Januar bereits dargelegt habe. Zur Oesterreich-Frage übergehend, sagt Molotow:„Die Sowjetunion mißt der Rege- lung der Oesterreichfrage, der Frage der völligen Wiederherstellung der Unabhängig- keit eines demokratischen Oesterreichs ge- mäß den Interessen der Erhaltung und der Festigung des Friedens in Europa, große Bedeutung bei. Irgendeinen weiteren Auf- schub des Abschlusses des Staatsvertrages mit Oesterreich hält die Sowjetregierung für ungerechtfertigt. Zugleich kann man nicht umhin, auch die Gefahr für Oesterreich in Betracht zu ziehen, die die Pläne der Re- militarisierung Westdeutschlands vom Schlage der Pariser Verträge für Oester- reich mit sich bringen.“ „All das veranlaßt die Sowjetregierung, folgende Schlußfolgerungen in der Oester- reich-Frage zu ziehen: 1. vor allem muß man berücksichtigen, daß; die Regelung der Oesterreich-Frage nicht außerhalb des Zusammenhanges mit der Deutschland-Frage behandelt werden kann, um so weniger, angesichts der Pläne der Remilitarisierung Westdeutschlands, was die Gefahr des Anschlusses Oesterreichs vergrößert. Das bedeutet, daß man beim Abschluß des Staatsvertrages über die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Oesterreichs eine Lösung finden muß, die die Möglichkeit eines neuen Anschlusses Oesterreichs durch Deutsch- land ausschliegt, was mit der Ergreifung dahingehender vereinbarter Maßnahmen der vier Mächte zur Deutschland-Frage verbun- den ist. In diesem Fall könnte man den Abzug der Truppen der vier Mächte aus Oesterreich durchführen, ohne den Abschluß des Friedensvertrages mit Deutschland ab- zuwarten; 2. Oesterreich muß die Verpflichtung übernehmen, keinerlei Koalitionen oder Militärbündnisse einzugehen, die gegen ir- gendeinen Staat, der sich mit seinen Streit- kräften am Krieg gegen Hitlerdeutschland und an der Befreiung Oesterreichs beteiligt hat, gerichtet sind, und die Schaffung fremder Militärstützpunkte auf seinem Territorium nicht zuzulassen. Die Regierun- gen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion müssen ihrerseits ebenfalls die Verpflichtung übernehmen, diese Bestimmungen einzuhalten: 3. im Interesse der raschesten Regelung der Oesterreich-Frage ist es notwendig, Un- verzüglich eine Viermächte-Konferenz ein- zuberufen, auf der sowohl die Deutschland- Frage als auch die Frage des Abschlusses des Staatsvertrages mit Oesterreich zu be- handeln wäre. Das setzt selbstverständlich die Beteiligung Oesterreichs an der Lösung der Frage des österreichischen Staatsver- trages voraus. Hierbei muß man im Auge haben, daß im Falle der Ratiflzierung der Pariser Verträge, die den Weg zur Wieder- Wegen des Saarabkom- belebung des Militarismus in Westdeutsch- land öffnen, eine ernste Gefahr des An- schlusses und folglich eine Gefahr für die Unabhängigkeit Oesterreichs entstehen würde.“(A) 1 lieb eine die lane 22 1 wal zu Narr 1 4 0 6 For. Zl Gel den Mit sch phi auf rüc den ö fert 4 liel ſetische Aeorgij er Re. rikani. rt, die ve Ab. 1 ame- ndolph Jour. f sagte sichten Lriegs. n An- Politik eges. ot der uf die en das„ Unsten r glau. genheit in man un be- affen“ ad des tie für nur zu Ik be. rstütz. er So- punkte er USA st, die iSchten Vischen t mein serung beiden en der en der Sschuß Dariser i-kran- Damit schuß. ar alle chafts. Verträ. chafts- n der 1 rungs. r Aus. uer im Aktion Deut- ng der bkom- t, die sollte n die id. Wird 7 assung Wurde Segen 8 2nilber n der neuer- Iganin n den 1 er du- Köln 2ymei- „Ich Ein- 1 und Zulga⸗ impo- Sein, Ilten.“ n Re- N din beide Jour- punſet mmen ist es /n) 9 und ösung neuen itsch- ifung n der bun- den Aus chluß 1 ab⸗ Mung oder n ir- treit⸗ gland eiligt kkung inem N erun- eichs rseits men, * sumg Un f ein- and- usses be- dlich sung ver · Auge der der- tsch An- die ehen (Af) f — Nr. 33 Donnerstag, 10. Februar 1988 MORGEN re* Seite 3 Was sonst noch gescha ng. Wie die Britische Aerztegesellschaft be- kanntgibt, werden in Großbritannien im Jahr nicht weniger als 20 Millionen Schlaf- mittelrezepte ausgestellt. E Einbrecher drangen am Wochenende in den Keller einer Bank in der Nähe des Par- lamentsgebäudes in der Londoner Innen- stadt ein, sprengten einen Safe und erbeu- teten 15 000 Pfund Sterling(rund 176 000 DJ. Die Beamten von Scotland Vard ent- deckten am Montag bei der Untersuchung des Tatortes in der Mauer zum Keller des Nebenhauses ein Loch mit einem Durchmes- ser von etwa 60 Zentimetern. Der Portier einer Farbenfirma in einem der Nachbar- häuser berichtete, er habe am Samstagnach- mittag Geräusche wie von Schritten und dann einen dumpfen Knall gehört, der wahr- scheinlich die Explosion bei der Sprengung des Safes gewesen sei. Er habe darauf sein Haus eingehend untersucht, aber nichts ver- dächtiges entdeckt. 5 Beim Brand ihres Elternhauses kamen in der englischen Stadt Bedfont drei kleine Kinder ums Leben. Die Geschwister wurden zwar von Nachbarn aus den Flammen ge- rettet, hatten jedoch bereits so schwere Ver- brennungen erlitten, daß sie kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus starben. * Großbritanniens Produktion an radioakti- ven Isotopen hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Ein Sprecher der britischen Atomenergiebehörde teilte dazu mit, daß von den insgesamt erzeugten Isotopen rund ein Drittel für den Export nach 41 Ländern in der ganzen Welt bestimmt war. Hauptabneh- mer waren Belgien und Schweden. Auch die USA, der bei weitem größte Isotopen-Pro- duzent der Welt, forderte Material für For- schungszwecke an. Zwei Jugendliche, die Ende voriger Woche als Handwerker verkleidet aus dem Amster- damer Polizeigefängnis flüchteten. haben dem Gefängnis jetzt die Leiter zurückge- schickt, mit der sie über die Mauer gestiegen sind. Die Fracht für die Leiter war bezahlt. * Ein Betrunkener stahl in der Nacht zum Dienstag in Amsterdam einen Lastkraft- wagen, setzte sich ans Steuer und überfuhr einen Radfahrer. Danach sprang er aus dem fahrenden Wagen und wollte flüchten. Da- bei rutschte er aus und geriet ebenfalls un- ter die Räder. Zusammen mit dem Radfah- rer wurde er mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. * Mit einem Blick können belgische Bier- liebhaber jetzt feststellen, wo sie in Belgien eine bestimmte Biersorte trinken können: die Spezialbierbrauereien haben eine„Bier- landkarte“ herausgegeben. Sie verzeichnet 22 Sorten Spezialbier und reicht von dem „Prior“ der flandrischen Provinzen über das wallonische Spezialgetränk„fil-a- car bis zu dem„Trappistenbier“ in der Provinz Namur. * König Gustaf VI. Adolf von Schweden ktorderte in einer Rundfunkamsprache zur Zzeichmung von Spenden für unterentwickelte Gebiete auf. Die durch eine Sammlung unter dem Motto„Schweden hilft“ aufgebrachten Mittel sollen zur Einrichtung von Berufs- schulen in Abessinien und Pakistan dienen. * In Venedig und Umgebung ist eine Ty- phusepidemie ausgebrochen, deren Ursache auf den Genuß verdorbener Muscheln zu- rückgeführt worden ist. 150 Personen Wur- den bisher in die Krankenhäuser eingelie- fert; ein Todesfall ist zu beklagen. * Wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes verurteilte ein höheres amerikani- sches Militärgericht in Salzburg den neun- zehnjährigen amerikanischen Soldaten John A. Bennet zum Tode. Er hatte am 21. Dezem- ber vergangenen Jahres in der Nähe von Salzburg bei Siezenheim ein Zwölf jähriges Mädchen vergewaltigt, gewürgt und schließ- lich in einen Bach geworfen. * Der italienische Unterrichtsminister Ermini hat in Rom die ersten beiden„Bibliobusse“ Italiens neu fahrbare Volksbibliotheken mrer Bestimmung übergeben. Sie sind für Gebiete vorgesehen, in denen es keine festen Bibliotheken und nur mangelhaft ausge- rüstete Schulen gibt. Zwischen Schwabing und Hofbräuhaus Gedanken eines Zuagroasten Für Ortsfremde sollte man eigentlich an allen Zufahrtstraßen nach München nicht zu übersehende Transparente anbringen: „Achtung! Der Münchner Fasching ist kein rheinischer Karneval. Vor falschen Erwar- tungen Wird gewarnt!“ Oder so ähnlich. Die Lästerer, die irgendwann einmal verbiestert aus München fortgefahren sind. weil sie beim Fasching keine Schunkelwalzer und kein„Funke-Marieche“ angetroffen haben, würden dann vielleicht etwas seltener wer- den. Der Fasching ist jedenfalls ganz an- ders München wäre nicht München und läge nicht in Bayern, wenn es dort nicht gelungen wäre,(Sakrah) etwas Eigenes auf die Beine zu bringen. Wenn nun aber wenigstens die Münch- ner sich selber darüber einig wären, was unter ihrem Fasching zu verstehen sei! Vereinfachend mag man annehmen, daß er 2 Ii Pole hat, um die sich die Hauptein- klüsse gruppieren. Der eine heißt Schwa- bing; der andere liegt dort, wo die großen Bierkeller sind. Als das heutige Schwabing um die Jahrhundertwende entstand, wurde es sogleich berühmt durch den Ruf seiner Atelierfeste. Die gibt es heute noch. Aber dieses Sesam öffnet sich nur Eingeweihten, nur einer sorgsam ausgewählten Elite sturmerprobter und übernächtigter Gestal- ten. Alle anderen finden ihren Trost nur in der Masse, müssen untertauchen in die Anonymität. Was an sich keine Benach- teiligung zu sein braucht. Münchens große Künstlerfeste verteilen sich auf drei Hochburgen: Das„Deutsche Theater“, das Hotel Regina und das Haus der Kunst. Am vornehmsten ist das„Deut- sche Theater“. Zwischen seinen Dekora- tionen— in diesem Jahr ganz besonders reizend in bayerischem Rokoko— leuchten die Filmsterne von Geiselgasteig, trifft sich Münchens große Gesellschaft zum exklu- sivsten Ereignis der Saison, zum Chrysan- themen-Ball. Vom Hotel Regina leuchtet in schwefelgeben, etwas schrägen Buch- staben das Kennwort„Schwabylon“. Hier sind die Studentenbälle, der Mannequinball zum Münchner Fasching/ Vor falschen Erwartungen sei gewarnt mit der Wahl der„Miß Mannequin 1955“ und außerdem das Hauptquartier der In- dividualisten unter den Schwabinger Künst- lern, der Juryfreien“. Die Konkurrenz, die „Neue Gruppe“ und die Künstlergenossen- schaft, residiert im Haus der Kunst. Man ist dort vom künstlerischen und Kkarne- valistischen Erstgeburtsrecht sehr über- zeugt und veranstaltet zum Beispiel den „Offiziellen Jazzball“, der um Himmels Willen nicht mit anderen dilettantischen Jazzball veranstaltungen verwechselt wer- den soll. Es muß ihnen immerhin zugebilligt wer- den, den Exklusiven, Arrivierten und Offi- ziellen, daß bei ihnen keiner Langeweile zu haben braucht. Wie sie dem Haus der Kunst mit respektloser, echt Schwabinger Umgestaltungslust zu Leibe gehen, das verdient schon ehrliche Bewunderung. Die- ses Gebäude hat sich ja in München nie besonderer Volkstümlichkeit erfreut. Die Münchner nennen es frech Weißwurscht- Allee oder Athener Bahnhof und haben nie so rechten Mut hinzuschauen, wenn sie zu- fällig mal daran vorbei müssen; so, wenig entspricht diese Architektur ihren Vorstel- lungen von Klassizismus, die ihnen der selige König Ludwig I. hinterlassen hat. Wenn nun über den Fasching Tausende zum Haus der Kunst wie nach Mekka pil- gern, so liegt das zum großen Teil daran, daß von der kalten Marmorpracht seiner Sale und ihrer in Münchner Kunsthisto- rikerkreisen sprichwörtlichen Oede aber auch gar nichts mehr zu finden ist. Da wur- den Zwischenwände gebaut, Decken ein- gezogen, eine riesige drehbare Orchester- bühne hingezaubert, die Wände mit martia- lisch surrealistischen Figuren bemalt; und weil die bevorzuge Farbe Schwarz ist, sieht das Ganze wie ein geisterhaftes Kata- kombengewölbe aus. Eine der liebenswertesten Einrichtungen des Hauses der Kunst sind seine Treppen. In fast lautloser Pärchen-Versunkenheit sitzt darauf all das junge Volk, das dem Flaschenwein-Zwang der Tische und Logen Münchens Faschingsprinz Fritz J. tanet mit Prinzessin Helga die Ehrenrunde. ——......x...—.— S2—T—T—Tꝛ vom Umgang mit gezühmten Blitzen Der Photoreporter hat seinen Blitz-Re- flektor an der Kamera befestigt. Er hat ohnehin alle Hande voll zu tun. Er hat lei- der nur zwei. Er kann es sich nicht leisten, auch noch den eigenen Beleuchter zu spielen, mit Blitz-Leuchten zu jonglieren, mit wider- spenstigen Kabeln zu kämpfen. Seine Auf- nahmen sollen ja auch nur Tatsachen, ver- gängliche, aber wichtige Augenblicke fest- halten. Da kommt es nicht darauf an, ob die Gesichter seiner Opfer mit allen Finessen angestrahlt sind— oder nicht. Im Schaufenster des Photohändlers sind die Blitz- Reflektoren auch an den Kameras befestigt. Wo auch sonst? Man soll ja sehen, daß sie unentbehrlich dazu gehören und dag die Kameras für Blitz-Aufnahmen eingerich- tet sind. Diese Koppelung Blitz-Kamera ist aber nur ein Kann“ und nicht ein„Muß“. Daraus kolgt wiederum, daß auch die viel erörterten Nachteile der Blitz-Aufnahmen nur ein „Kann“ und beileibe kein„Muß“ sind. Ge- wißz, man kann es bei der starren Koppelung belassen. Man kann die Nachteile in Kauf nehmen: die unwahrscheinlich hell ausge- leuchteten, schattenlosen, mit Verlaub zu sagen käsigen Gesichter; die harten Schlag- schatten, die nicht immer dorthin fallen, Wo sie der Bildwirkung zugute kommen. Das sind darm aber nicht Nachteile des Blitzes, sondern Nachteile einer bestimmten Anwen- dungsmethode, der einfachsten und freilich auch miühelosesten. Manche Aufnahmen zeigen, was der Blitz vermag, wenn man ihn richtig handhabt. mit „Liebe und mit Phantasie, wie es einem Ele- ment der Bildgestaltung zukommt. Man Kann sagen: Die beste Blitzaufnahme ist die, der man den Blitz nicht anmerkt. Der- Blitz 18 gar nicht so gewalttätig, Wie sein Name es vermuten läßt. Er ist leicht zu zähmen. Dazu praucht man eigentlich nur ein Verlänge- rungskabel, das den Blitz aus der starren Verbindung mit der Kamera erlöst und inn frei beweglich macht; beweglich in der linken Hand, die frei verfügbar wird. sobald man sich nach einiger Uebung auf einhändiges Knipsen mit der rechten umgestellt hat. Man kann an den meisten Blitzgeräten einen zweiten Reflektor anschließen. Auch das ist aber wieder nur ein„Kann“. Wer die Möglichkeiten ausnützt, die in einem einzigen Blitz stecken, ist auf lange Sicht voll be- schäftigt. Blitzen ist Kinderleicht, viel leich- ter als Nichtplitzen. Man hat keine Belich- tungssorgen, kann immer mit kleinen Blen- den, fast immer mit kurzen Zeiten arbeiten, hat immer ausreichende Schärfentiefe, braucht es mit der Scharfeinstellung nicht 50 genau zu nehmen. Die einzige Schwierig- keit ist nicht technischer Art, sie bemüht nur die Einbildungskraft: Man sieht den Blitz nicht, ehe er da ist, man muß aber im voraus Wissen, wie er wirken wird. Das sind aber Anforderungen, die das Leben auch in ande- ren Bereichen an uns stellt. ö Liegt es am Sucher? Manche lernen es nie. Sie stellen Zeit und Blende im Schlaf ein, sie finden die schön- sten Motive, sie knipsen mit der Sicherheit eines Tiroler Wildschützen. Aber auf ihren Bildern liegt alles schief, die Köpfe sind bei innen immer angeschnitten.„Es muß an der Ramera liegen“, sagen sie.„Oder am Sucher“, Das ist aber im höchsten Maße un- wahrscheinlich, es sei denn, irgendjemand hätte die Kamera irrtümlich mit einem Fuß- ball verwechselt. entrinnen will. Mitunter kommt es vor, daß auf der obersten Treppenstufe ein Bierglas umgeworfen wird, dessen Inhalt als boshaft eiskalte Zunge langsam abwärts wandert. Der Grad der Versunkenheit des Treppen- volkes kann dann so weit gehen, daß nie- mand von dieser unerwarteten Feuchtig- keit von unten überhaupt Notiz nimmt. Und gerade darin äußert sich der Unter- schied zum rheinischen Karneval. Dort herrscht die sich verbr',lernde Gemein- samkeit, im Fasching aber die Lust an der Absonderung. Am Rhein ist dann der größte Augenblick erreicht, wenn die Mann- schaft eines Saales eine einzige festestrun- kene Seele wird. In München kann dieser Fall einfach nie eintreten. weil dort der Individualismus und die Zweisamkeit zum Prinzip erhoben ist. Der rheinische Karne- val liebt die helle Pracht, der Fasching das Dunkel, nur von einem farbigen Schein- Werfer aufreizend zerrissen. Nacht muß es sein, wo Münchens Fasching blüht! Doch seine Blüten treibt er in sehr mannigfacher Weise. In einer Stadt, in der die Tradition eine beherrschende Macht ist, spielen natürlich auch die Traditionsfeste eine große Rolle. Das„Gauklerfest“ zum Beispiel ist so ein kräftiger Farbfleck auf der Münchener Faschingspalette, oder— vielleicht noch mehr— das Fest der„dami- schen Ritter“ im riesigen Löwenbräukeller. Die alten Raubritter aus dem Isartal sind in München stets populär geblieben, Karl Valentin hat sie mit kellertiefem Baß be- sungen:„In Grünwald die Rittersleit leb'n nicht mehr seit langer Zeit. Jedoch die Gei- ster von densölben spuken noch in den Ge- wölben“ Auch so etwas kann in München Faschingsschlager sein. wenn die damisch- sten aller Ritter im 20. Jahrhundert ihre Urständ feiern. In den ulkigsten blechernen Gewändern ziehen sie einher und frönen der alten Lust ihrer Ahnen, dem Frauen- raub. Dort, in den Verließen des Löwen- bräu, quirlt nicht der zusammengewürfelte Haufen des Hauses der Kunst, dort tref- ken sich die reputierlichen Münchner Bür- ger, die Handwerksmeister samt ihren Töchterlein, und zeigen den„Preußen“, zu welcher Originalität ein echter Bajuware föhig ist. Nirgends kann es witzigere Ko- stüme geben, es triumphiert das Ausgefal- jene, Groteske und Absurde; die Devise beißt: Gaudi. Natürlich sind das nur die großen Magnete. Auch die Gastwirtschaft um die Ecke, auch das kleinste Café veranstaltet tägliche Faschingsfeste. Jeder Verein, jede Firma und jeder Berufsstand, alle haben sie„ihr“ Fest, vom Millimadl- und Wa- schermadlball bis zum Gastwirtsmetzger- pall„Ewigkeit“. Wenn man sich vorstellt, daß in diesem Jahre— wie meistens— die beiden großen Münchener Ausnahmezu- stände, der Föhn und der Fasching, zusam- mentreffen, kann man ermessen, wohin das führt. Doch das Leben geht weiter, auch im Fasching. Er ist ein Naturereignis, das über diese Stadt hereinbricht und darüber hin- aus eine Institution, die zu München genau so gehört wie die beiden Frauentürme. Und wer sich in München auf eine geheiligte Einrichtung berufen kann, ist immer ent- schuldigt. Man hat sehr viel Verständnis in einer Stadt, in der sowieso eine Stark- bierzeit die andere ablöst. Sogar den Aschermittwoch feiern sie hier, nicht mit dem trübseligen Geldbeutelwaschen im Rhein, wie in Mainz, sondern mit dem An- zapfen des besonders hochprozentigen Fastenbieres Welch starke Ausstrahlungskraft dieser Fasching hat, ist wohl am ehesten aus der unbestreitbaren Tatsache zu ersehen, daß sich die Feste der Rheinländer und der Pfälzer in der Münchner„Diaspora“ nie zu echter Kraft entwickeln konnten. Der genius loei, die Münchner und die Schwabinger Luft, waren stärker. Der Fasching ist etwas, was man sich erdienen muß. Er geht nicht auf die Straße, er macht es dir nicht leicht, du mußt eindringen in seine Geheimnisse. du mußt ihn aufspüren in seinen Verstek- ken, darfst dich nicht widersetzen, sondern mußt ihn über dich ergehen lassen, wie er einmal ist. Nur dann wird er es dir lohnen, nur dann wirst du ihn preisen, wie jene Zuegroasten, jene„Zugereisten“, die zumin- dest am Fasching, münchnerischer als alle Münchner sind. H. J. Deckert Weltgesundheitstag Bonn. In der Bundesrepublik wird der diesjährige Weltgesundheitstag am 30. März begangen. Auf der Hauptveranstaltung im Bonner Bundeshaus wird auch Bundesinnen- minister Dr. Gerhard Schröder sprechen. Segellore darf nicht mehr fahren Husum. Die Segellore„Magda Matthiesen“, die neun Jahre lang über einen schmalen Fahrdamm die Verbindung zwischen der Hallig Oland und Dagebüll an der schleswig- holsteinischen Westküste aufrecht erhielt, darf nicht mehr fahren. Die Dämme von Dagebüll bis Oland sind nach einer Mittei- lung der Wasser wirtschaftsabteilung im Kieler Landwirtschaftsministerium Wegen ihrer niedrigen Höhenlage und ihres Bau- zustandes für den öffentlichen Verkehr gesperrt worden. Riesige Heringsschwärme Cuxhaven. Riesige Heringsschwärme, die überraschend südlich Helgoland auftauchten, haben am Dienstag die gesamte westdeutsche Fischkutterflotte zu schnellstem Auslaufen veranlaßt Drei Fischkutter haben am Cux- havener Seefischmarkt bereits 310 Zentner dieser Heringe gelöscht, die von vorzüglicher Qualität sind und den schwedischen Import- heringen gleichkommen. „Oelpest“ für den Straßenbau? Husum. Versuche, der„Oelpest“ auf der Insel Sylt einen praktischen Vorteil abzu- gewinnen, werden zur Zeit von Chemikern des Marschenbauamtes Husum angestellt. Die Chemiker hoffen, die rund 1000 Tonnen auf Sylt angeschwemmten Oelrückstände des dänischen Tankers„Gerd Maersk“ durch Zusatz von Bitumen in„Kunstasphalt“ zum Straßenbau umwandeln zu können. Sie stell- ten fest, daß das Oel mit dem Seewasser eine unbrennbare, zähe Emulsion eingegan- gen ist. Erste Labor- Versuche, diese Emul- sion durch Bitumen-Zusatze wie Harzabfall in Straßenbaumaterial zu verwandeln, Wa- ren erfolgversprechend. Auf Sylt ist der Strand auf 20 Kilometer Länge von einem drei Meter breiten und ein bis vier Zenti- meter dicken Oelgürtel verschmutzt. Eine er- kolgreiche Großgaufbereitung des Oelschlamms nach Husumer Plänen wäre nach Ansicht von Hamburger Schiffahrtsexperten ein be- deutender Beitrag zur künftigen Bekämp- kung der Oelpest auf allen Weltmeeren. Mehr„Edelenergien“ Dortmund. Auf der in Dortmund tagen- den Delegiertenkonferenz der Hauptfach abteilung Energiewirtschaft der Gewerk- schaft OT wurde mitgeteilt, daß sich der Weltenergieverbrauch ständig auf die„Edel- energien“, vor allem Strom und Gas, ver- lagere. Seit 1938 sei die Weltkohlenförderung um 14 Prozent. die Erdölgewinnung um 142 Prozent und die Stromerzeugung der Erde um 166 Prozent angewachsen. Zweites Kinderzimmer Bonn. Der Vorsitzende des Wohnungs- pau- Ausschusses des Bundestages, Paul Eücke (CDU), forderte in Bonn, daß künftig im Sozialen Wohnungsbau die Wohnungen von vornherein mit einem zweiten Kinderzimmer ausgestattet werden. Jungen Eheleuten, auch wenn sie noch kinderlos seien oder nur ein Kind hätten, sollten grundsätzlich solche Wohnungen zugewiesen werden. Anfangs könnten vom Wohnungsamt Untermieter ein- gewiesen werden, damit der Wohnraum Voll ausgenutzt wird. Zugunglücke durch Achsenbruch Verden/ Aller. Auf Bahnstrecken in Nie- dersachsen ereigneten sich am Mittwoch- morgen durch Achsenbrüche an Güterwagen zwei Eisenbahnunfälle, bei denen aber Men- schen nicht zu Schaden kamen. Vor dem Bahnhof Verden brach die Achse eines Kes- selwagens, der auf das Gleis geschleudert wurde und die Schienen aufriß, so daß die Strecke gesperrt werden mußte. Der zweite Achsenbruch, ebenfalls an einem Kessel- Wagen eines Güterzuges, ereignete sich Auf der Strecke Hamburg Bremen bei Sagehorn. Dabei entstand jedoch kein größerer Scha- den. Allerdings mußte auch dort das Gleis vorübergehend gesperrt werden. Aus dem vor dem Verdener Bahnhof umgestürzten Tankwagen liefen 44 000 Liter Benzin auf den Bahndamm aus. Bundesbahn und Poli- 221i ergriffen umfangreiche Sicherheits- Vor- kehrungen, um eine Explosion zu verhindern, —— Es gibt Kameras mit Fernrohr-Suchern und solche mit Spiegeleinrichtungen. Der eine schwört auf das eine, der andere auf das andere System, und jeder behauptet, daß man mit seiner Kamera das Bild besser sehen könne. Daran ist etwas Wahres. Man sollte beim Ankauf einer neuen Kamera genau dar- auf achten, ob einem das jeweilige Sucher System„liegt“ oder nicht. Aber eine Garan- tie gegen verrutschte Aufnahmen ist das guch nicht. Die„gelingen“ mit der Spiegel- reflex genau so„gut“ wie mit dem Fernrohr- Sucher. Schuld daran ist in jedem Falle ein Man- gel an Konzentrationsfähigkeit. Die Ver- rutscher sehen das Bild im Sucher oder auf der Mattscheibe nicht anders als die andern, Sie haben aber immerfort Angst, daß sie es vielleicht doch nicht richtig sehen könnten. Sie sind nicht bei der Sache. Und besonders im Augenblick der Aufnahme schielen sie schnell noch einmal über den Sucher, über die Kamera hinweg, als wollten sie sich ver- gewissern, ob denn wirklich auch alles 80 dasteht, wie sie es knipsen wollten. Und diese kleine Unsicherheit genügt dann schon zur Erzielung des so unerwünschten Effek- tes. Die Kamera braucht ja nur um Milli- meterbreite von der„Schußlinie“ abzuwei- chen Konzentration kann man., bekanntlich üben. Der gute Photograph sieht bei der Aufnahme nur das Sucherbild und nichts anderes. Er hat nur ein Auge— das Auge seiner Kamera. Er steckt im Geiste immer noch unter dem schwarzen Tuch, das die photographierenden Großväter von der Um- welt abschloß. Ein ausgezeichnetes Mittel! Wir alle sollten uns beim Photographieren das schwarze Tuch sozusagen einbilden. Der moderne Mensch muß sich noch ganze andere Dinge einbilden— und schafft es auch. Von berühmten Leuten Die beiden Gefahren Als Ministerpräsident Piere Mendés- France kürzlich nach Amerika flog, verab- schiedete er sich am Flugplatz von seinem Bürovorsteher mit folgenden Worten:„Ge- ben Sie gut acht, daß keiner mein Auto stiehlt oder meine Sekretärin heiratet!/ Trauergäste Der Komponist Max Reger weilte einst zur Kur in einem vornehmen Sanatorium in Meran, wo sein Tischnachbar ein be- kannter Berliner Musikkritiker war. Dieser rühmte sich eines Tages laut, persönlich an Richard Wagners Leichenbegängnis teilge- nommen zu haben. Reger meinte ganz trok- ken:„Aber da war der Wagner halt schon tot und konnte nix dagegen machen!“ Am nächsten Tag blieb der Platz des Kritikers leer, und man vernahm, daß er wegen eines heftigen Gallenanfalls im Bett geblieben sei. Plötzlich erschien das Zim- mermädchen und verkündete, der Herr Pro- fessor lasse ausrichten, an der Beerdigung des Herrn Reger werde er aber bestimmt nicht teilnehmen. Worauf Max Reger freundlich lächelnd antwortete:„Also Fräulein, sagen's doch dem Herrn Professor, ich würde an 8e1i- ner Beerdigung mit dem größten Vergnü- gen teilnehmen!“ Gradmesser der Berühmtheit Als jemand Rudyard Kipling fragte, Wann er eigentlich bemerkt habe, daß sein literarisches Werk ein wirklicher Erfolg ge- worden sei, erklärte er„Das War damals, als ich bei einem Autographenhändler her- umstöberte und dort zwei Schecks fand, die ich kurz zuvor meinem Schneider ausgehän- digt hatte. Der hatte sie nämlich zu einem höheren Preis weiterverkauft, als der Be- trag ausmachte, der darauf stand.“ Richtig gewettet Als das europäische Wettrüsten um die Jahrhundertwende immer weitere Kreise 20g, ließ sich der internationale Waffen- händler Basil Zaharoff beim Kriegsminister eines Balkanstaates melden. Doch gleich bei seinem Eintreten erklärte ihm der Minister, sein Besuch sei völlig zwecklos, da er an seinen Offerten in keiner Weise interessiert Sei. „Sie werden sich das noch überlegen, Exzellenzl“, entgegnete verbindlich lächelnd Zaharoff, der als alter Levantiner seine Pappenheimer genau kannte.„Ich werde morgen, also am Donnerstag, noch einmal vorsprechen!“ „Es hat nicht den geringsten Sinn, daß Sie wiederkommen— übrigens ist morgen Dienstag und nicht Donnerstag!“ meinte berablassend der Minister. „Morgen ist Donnerstag, Exzellenz! Ich wette mit Innen um 100 000 Franken, daß morgen Donnerstag ist!“ Der Minister vahm die Wette an, ge- wann sie natürlich und zählte fortan zu den besten Kunden Zaharoffs. Der Hammel Wilhelm Leibl hatte soeben ein Bild vollendet und zeigte es seinem Freund Johann Sperl. Der meinte:„Es könnte bes- ser sein!“ Darauf zerrig Leibl das Bild und malte ein neues. Diesmal fand Sperl: Das gefällt mir noch weniger!“ Jetzt aber wurde Leibl wild:„Du damischer Hammel, du damischer, warum hast du das denn nicht gleich gesagt? ———— Kw ĩͤ 8 f e e, 2— Selte 4 AE MANNHEIM Donnerstag, 10. Februar 1955/ Nr. 8 Damit Sie heute schon etwas zu lachen haben: Dickköpfiger Schiller in Polizeigewahrsam Die„Aufrüstung“ für den Fastnachtszug läuft auf vollen Touren/ Große Ueberraschungen„im Zylinder“ Auch Narretei kostet viel Arbeit und Schweigs. Damit wir am Fastnachtssonntag etwas zu lachen haben, mühen sich schon seit Wochen Künstler und Handwerker im„stil- len Kämmerlein“, vor neugierigen Augen verborgen, mit den Vorbereitungen zum Fastnachtszug. Natürlichhaben sie ihren Spaß dabei und betrachten ihre Schöpfungen mit verschmitztem Lächeln. Unser Reporter hat einige von ihnen in ihren„Schlupfwinkeln“ aufgespürt und ihnen über die Schultern ge- sehen. Man darf nicht zu viel verraten: Es sind ganz tolle Ueberraschungen„im Zylin- der“. Aber ein paar Andeutungen sind ge- stattet. Sie steigern Erwartung und Span- nung. Generalnarrenstab im Verkehrsverein: Ein kleines Büro Eingang durch den Hof) beherbergt das Hauptquartier“. Hier hat sich Generalstäbler Heinrich Bornhofen. Notensysteme: „Felzen, Müller- fünf]! Notengebung und Versetzungsordnung an den höheren Schulen(„ MM“ vom Mittwoch) — welch unerschöpfliches Diskussionsthema, welch nie versiegender Quell des Aergers für Elternbeiräte, welch unerschöpflicher Born aber auch für wenig oder gar nicht durchdachte Experimente von Kultusmini- ster ien. * Der Chronist erinnert sich seiner eigenen Pennälerzeit. Als er zum ersten Male stolz die lilablaue Sextanermütze einer Oberreal- schule alter Prägung schwang, ging die Notenskala nur von 1 bis 4. Da sie nicht aus- reichte, gab es in den Zwischenzeugnissen Zwischenstufen: 1-2, 2-3, 3-4. Was bedeutete 3-42 Nicht genügend, aber auch nicht unge- nügend. Es war so zwischenmang. Das ganze System war so Zwischenmang. Nicht Fisch, micht Fleisch. Aber eine Ministerienidee.(Ich hatte damals eine unerhörte Fertigkeit, aus einem schwungvoll hingehauenen„Vierer“ eine„2/3“ zu fabrizieren, was nie herausge- kommen ist und heute verraten werden kann, da das Sechsersystem Nachahmung nicht zu- läßt.) 8 So um Quarta herum kam das Fünfer- system in Schwung, und als wir uns rüsteten, in Adolfs Heerscharen einzutreten, wurde das Sechsersystem erfunden. Damit wurden zum ersten Male die„Einser“ rar. Acht Jahre waren damals bis zum„Abs“ herunterzu- reißen— drei verschiedene Systeme haben sie begleitet. O Schreck, wenn es damals Elternbeiräte gegeben hätte! Aber im autori- tären Staat waren auch die Schulen autoritär. Samt ihrer Notengebung. 8 Apropos Notengebung: An einem hat das Ganze allerdings nichts geändert. Der Chro- mist war immer eine un wahrscheinliche Null in„Mathe“ und nahm trotz einer gewissen Sprachbegabung in den entsprechenden Fä- chern einen Schlauch oder sonstige Spickhilfen in Anspruch. Außerdem: Ob Vierer-, Fünfer; oder Sechsersystem: Betragens- und Fleiß- noten liegen immer Wünsche offen, aber das Klassenziel— ja, das Klassenziel— das wurde alljährlich(ziemlich glatt sogar) er- reicht. Die Betonung liegt ausnahmsweise mal auf dem Eingeklammerten. Und das war — es ist keine journalistische Uebertreibung — Ehrensache; das mit dem glatten Klassen- ziel. Was da nun hinter den einzelnen Haupt- Fächern stand(zur Ehre des„alten Herrn“ Sel's gesagt), wurde nicht allzu ernst genom- men. Es stand ohnehin alle paar Jahre— je nach Notensystem— etwas anderes dort. * Und heute? Ich habe mir von führenden Männern unserer Elternbeiräte sagen lassen, daß solch „freie Einstellung“ fehl am Platze sei. Zu streng schauen die Wirtschaftsführer, die Industriekapitäne, die verantwortlichen Pro- kuristen, die Lehr- und Geschäftsherren in die Zeugnisspalten. Und da macht es halt optisch einen schlechten Eindruck, wenn aus dem guten alten„Zweier“, mit dem man früher noch durchs ganze Land kam, ein „Dreier“ oder gar„Vierer“ geworden sei. * Jessas, jessas, die Herren Industriekapi- täne, Wirtschaftsführer und Geschäftsherren. Das waren also lauter Musterschüler. Lauter „Primusse Nicht zum Aushalten! Laßt Euch doch mal ihre alten Schulzeug- nisse zeigen. Haha. In deren Ohren hat es doch auch als ge- dormert:„Sätzen, Müller, völlig ungenügend — kfünt!“ H. Schneekloth Wie wird das Wetter? Kälter Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnde Bewölkung, ein- zelne Regenschauer, nur anfangs noch vereinzelt als Regen, spä- ter als Schnee. Temperaturen stetig absinkend, am Tage aber immer noch über 0 Grad, nachts leichter Frost. Nordwestliche Winde. Bühnenbildner im Zivilberuf, seit November mit seinem Sekretärinnenstab eingenistet und brütet eifrig Aufmarschpläne, tech- nische Zeichnungen und närrische Einfälle aus. Bornhofen ist kein Neuling auf diesem Gebiet. Er hat auch für den letzten Zug die Karten gemischt. Von den Büro- und Akten- schränken blicken gnädig Eselsköpfe, Schnapsnasen und allerlei anderes seltsames Gerät auf den erstaunten Besucher herab. Die Schreibmaschine„raucht“: Man macht sich gar kein Bild, was korrespondiert wer- den muß: Absagen, Zusagen, Bestellungen und— Verwechslungen. Eine Sekretärin packt gerade aus einem großen Karton die nagelneuen Spitzhüte der Kleppergarde aus. Die Rekruten für die närrische Infanterie die Fußtruppen des Fastnachtszuges, werden hier gemustert und müssen vor den kri- tischen Blicken der„Werberinnen“ bestehen. Da brauchte man zum Beispiel recht kräftige Männer, denen die„‚Schwellköpp“ sicher auf den Schultern sitzen. Als Fahnenschwinger eignen sich am besten die gelenkigen Turner. Eine Dame von einer Verleihfirma für Kostüme macht sich an Ort und Stelle Notizen über die benötigten Größen. Jeder Rekrut erhält gleich seinen„Narrenpaß“, damit er, wenn es soweit ist, schnell ein Kostüm(und nach getaner Arbeit seinen Sold) erhält. Ein großer Stadtplan zeigt schon die Auf- Stellung: In der Alphornstraße und Garten- feldstraße wird sich der Mannheimer Zugteil zusammenfinden. Die Ludwigshafener bezie- hen in der Riedfeldstraße Stellung. Die Hum- boldtschule dient den Mannheimern, die Nek- karschule den Ludwigshafenern als Feld- quartier, wo sie von Friseuren und Gar- derobieren verarztet werden. In der Langstraßge versammeln sich die drei großen Mannheimer Karnevalsvereine und die aus- wärtigen Zugteilnehmer. In die Mittelstraße münden alle nacheinander ein. Zwischen den fünfstöckigen Häusern mit den aufgeschlos- senen Bewohnern der Neckarstadt entsteht erfahrungsgemäß das beste Klima und der bestèe Anlauf für den Marsch durch die Stadt. Ein kleines Haus am Feuerberg(bei Bad Dürkheim): Ein in Augen und Nase bren- nender Geruch empfängt den Besucher. In einem kleinen Anbau des Einfamilienhauses Wirkt in weißer Kutte und mit Baskenmütze Ernst Graser, Bildhauer und Plastiker, vor allem aber Spezialist in dicken Hohlköpfen. Da stehen große Schiisseln mit Kleister, liegt Zeitungspapier in Hülle und Fülle. Ernst Graser braucht mehr Zeitungen als er lesen kann. Besonders auf das glatte Papier amerikanischer Illustrierten hat er es abge- sehen. Es trieft und tropft, wenn er seinen „Köppen“ die„nassen Lappen um die Ohren klatscht“. Und dann wird das Pappmaché geknetet und geformt. Erstaunlich, wie leicht diese riesigen Figuren sind, deren Höhe nur die Oberleitung der Straßenbahn eine Grenze setzt. Nur gut, daß das Graser-Atelier ein großes Fenster hat, durch das man die „hohen Tiere“(die Originale werden sich wundern) transportieren und verladen kann. Grasers Einfallsreichtum ist märchenhaft. Na ja, wo sich die Feuerberg-Weinengelchen ums und im Haus tummeln. Ein schäbiger baufällig aussehender Holz- schuppen zwischen Zigeunerlager an der Hochuferstraße und Polizeischule: Fünf große Kohlenhändlerrollen stehen nebeneinander. Von rechts nach links tut sich etwas. Die ersten beiden zeigen noch die nackte Prit- sche. an den anderen wachsen schon die Aufbauten hoch. Bauten, die in Mannheim im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Sie wissen schon, nicht wahr: Bahnhofsplatz, Zeughaus und so. Aus einer Ecke grinst das liebreizende Heidelberg mit gerümpfter Nase Aber mehr dürfen wir wirklich nicht sagen. Dort in der großen Falle landen auch Grasers Figuren, von Kunstmaler Georg Heieck(Ludwigshafen) bemalt und von Schreinern, Zimmerleuten und Malern mon- tiert. In einem dunklen Winkel treffen wir plötzlich„einen alten Bekannten“ aus der Schulzeit: Steht doch da, im Gewahrsam der Polizeischule, in dem alten Holzschuppen unweit vom Zigeunerlager, Herr Friedrich von Schiller mit giftgrünem dicken Kopf in angeregter Unterhaltung mit dem alten Rat- hausturm am Marktplatz.. Na so was Fragen des Theaterneubaus vor dem Stadtrat Wird der Stadtrat am 15. Februar, 15.30 Uhr, im Börsensaal dicht gedrängte Zu- schauerbänke sehen? Die Tagesordnung läßt es vermuten, denn Punkt 1 lautet: Theater- neubau. Hierzu wird der Oberbürgermeister referieren. Weitere Punkte: Verlegung einer Wasserhauptrohrleitung in Rheinau; Beseiti- gung von Hochwasserschäden.— Sitzungs- karten wie üblich bei den politischen Parteien und im Sekretariat des Oberbürgermeisters. Arbeitende Frau und öffentliche Meinung P. Günther: Mehr Mut zu offener Kritik Ueberzeugt davon, daß die berufstätigen Frauen einen besonderen Einfluß auf die Bildung der öffentlichen Meinung ausüben könnten, forderte Peter Günther, Stuttgart, in einem Referat„Butter, Brot, die Pariser Verträge und die Frau“, veranstaltet vom Club berufstätiger Frauen, seine Zuhörerin- nen zu einer bewußten demokratischen Hal- tung im Alltag auf. Nicht nur in politischen, sondern vor allem in wirtschaftlichen Fra- gen müsse sie ihren Einfluß zur Geltung bringen. Die Wirtschaft funktioniere noch nicht im demokratischen Sinn, da der Ver- braucher noch nicht seine richtige Rolle spiele, im Händler immer noch eine Art „Verteiler“ sehe und er Preise, Ware und (mitunter schlechte) Behandlung wider- spruchslos armehme. Mut zu offener Kritik sei leider eine Mangelware. Zu einer echten politischen Diskussion fehle in erschrecken- der Weise eine Kenntnis fundamentaler Dinge. Welche Frau wisse z. B. über die Pariser Verträge Bescheid?! Der Redner wandte sich u. a. gegen die Monopolstellung der Milchzentralen und ge- gen den„Fetischismus des festen Preises“, ** hervorgerufen durch eine Inflation an Mar- Kennense den 2 Bild: Steiger kenartikeln, die keine mehr seien. Als Bei- spiele für die Möglichkeiten einer Selbsthilfe der Verbraucher erwähnte er die Bildung einer Landesarbeitsgemeinschaft der Ver- braucher in Stuttgart, die u, a. einen Kun- denbeirat bei der Stuttgarter Milchzentrale anstrebe, sowie die Gründung einer Ver- braucherbèeratungsstelle in Heidelberg. Ist er's? verschanzen, daß er nickts verraten darf. Aber es ist bestimmt einer 5 Oder ist er's nickt? Ist es einer von ihnen? Oder ist es keiner von ihnen: Einer ist es ganz bestimmt, aber welcker? Wenn Sie meinen, daß das eine sinnige(blödsinnige) Fragerei ist, dann kann sich der Reporter nur hinter der Ausrede — Unser Bild: Besuch bei Ernst Graser am Feuerberg. Er arbeitet an einem Arbeitskreis„Film Bild: Kortokraks/ Les und jugend“ aktiv Wieder Sondervorführungen und Diskussionsabende Die Jugend zum guten Film führen, sie zum Kritischen Film-Erleben lenken— das ist die Aufgabe, die sich der Arbeitskreis „Film und Jugend“ in Mannheim gestellt hat. Wir berichteten kürzlich über diese wichtige Tätigkeit und konnten mitteilen, daß im vergangenen Jahr 18 von der Jugend selbst ausgewählte Filme in 14 Abend- und vier Nachmittagsvorstellungen im„Alster“ vor rund 16 000 jungen Menschen vorgeführt wurden. Das nun vorliegende Februar-Pro- gramm und die geplanten März-Aufführun- gen beweisen, daß der Arbeitskreis, der von den evangelischen und katholischen Jugend- verbanden getragen wird, seine Tätigkeit im zweiten Jahr noch erheblich zu steigern ge- denkt. Am Donnerstagabend wird in den Alster- Lichtspielen Ernst Lubitschs„Ninotschka“ gespielt. Eine prachtvolle, witzige Komödie, die erzählt, wie eine Gruppe Kommissare mit einem Sonderauftrag— erinnern wir uns richtig, dann sollen sie Juwelen ver- scheuern— nach Paris gesandt wird, wo sie den eleganten und sonstigen Reizen dieser Stadt erliegen. Ninotschka(Grete Garbo), die Agentin, die die„Verweichlichten! zur Kai- son bringen soll, erliegt den sleichen Ver- suchungen. Onne Zweifel ist es ein Nach- tell dieses Filmes, daß seine Satire Blick- richtung Osten hat. Ein fiktives Niemands- Besatzungsmacht gibt Möbel zurück Besichtigung der Gegenstände bis 24. Februar im Qu-6-Bunker Die Us- Besatzungsmacht hat erneut zahl- reiche Einrichtungsgegenstände aus früher beschlagnahmten Wohngebäuden in Mann- heim(u. a.„Feudenheimer- Sektor“, Neuost- heim, Ilvesheim usw.) freigegeben und dem Besatzungskostenamt zur Ermittlung der Eigentümer übergeben. Es handelt sich hauptsächlich um Einzelmöbel und Polster- möbel, ferner um Matratzen, Gasherde, Bil- der, Lampen sowie um ein Klavier Marke „Uebel& Lechleiter“. Die von Beschlag- nahmen betroffenen Personen haben Ge- legenheit, die freigegebenen Gegenstände in der Zeit vom 10. bis 24. Februar, täglich von 8.30 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr, samstags bis 11.30 Uhr imm Qu-6-Bunker zu besichtigen. Eigentumsansprüche können dort unter Vor- lage von Beweismitteln geltend gemacht Werden. Das Anmelden der Eigentumsansprüche und gegebenenfalls das Abholen muß inner- halb von 14 Tagen erfolgen, Nach Ablauf die- ser Frist werden die nicht abgeholten Gegen- stände als„unanbringliche Sachen“ öffentlich versteigert. Alle Mannheimer, die ihr Eigen- tum zerstört oder beschädigt aufgefunden und zurückerhalten haben, können form- und fristgerecht(binnen 90 Tagen nach Freigabe) beim Besatzungskostenamt einen Antrag auf Abgeltung der Instandsetzungskosten stellen. Wird diese Frist versäumt, verfällt der Er- satzanspruch. Alle weiteren Auskünfte erteilt das Besatzungskostenamt in D 1, 10,(neues Sparkassengebäude, Eingang gegenüber G J). Berufswünsche Schulentlassener . können zu 70 Prozent nicht erfüllt werden 70 Prozent der Berufswünsche schulent- lassener Jugendlicher können nicht erfüllt werden, gab Regierungsrat Dr. Joseph Beck gestern bekannt. Beck, Leiter der Berufs- beratung im Arbeitsamt Mannheim, betonte auf einer Sitzung der„Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz“, daß diese Jugendlichen mit viel Geschick auf andere Berufe hingewiesen werden müßten. Von den jungen Menschen wolle niemand mehr in eine handwerkliche Lehre, viel weniger noch in die Landwirt- schaft. Auch die Industrie scheine für die jungen Menschen nur dann noch interessant zu sein, wenn sie in metallverarbeitende Berufe kommen könnten.— Die Leiterin des Städtischen Jugendamtes, Wohlfahrtsrätin Frau Dr. E. Falkenberg, gab auf dieser Sit- zung als Abschlußzahl der Mannheimer Jugendschutzwochen(17. bis 29 Januar) 35 000 Besucher an. In öffentlichen Vorträgen, Fachkonferenzen, Schülervorträgen und Hlternversammlungen waren während dieser Wochen die Jugendprobleme diskutiert wor- den. Die Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz will— wie wir bereits berichteten— in ein- zelnen Stadtbezirken Arbeitsgemeinschaften bilden, die es den Jugendlichen ermöglichen sollen, ihre vielfältigen Probleme mit Er- wachsenen durchzusprechen. land wäre bekömmlicher gewesen. Aber das ändert nichts daran, daß der Film ein Bel- spiel für eine humorvolle, gut gestaltete Lein- Wandkomödie ist. Eine Woche später veranstaltet der Ar- beitskreis einen großen Diskussionsabend über„Ninotschka“,„Die Faust im Nacken“ und„Auf des Schicksals Schneide“(17. Fe- bruar, 20 Uhr, Institut für Erziehung und Unterricht, D 1, 3). Das Programm für März sieht folgende Filme vor:„Entscheidung vor Morgengrauen“,„Der Weg der Hoffnung“ und„Der Strom“. Die Veranstaltungen können bekanntlich nur von Jugendlichen bis zu 21 Jahren(und von Erziehern mit Ausweis) zu dem bekann- ten billigen Sonderpreis besucht werden. Kloth Kandidatur- Gespräche „Wären interessant Zu unserem Artikel„Eine Volkswahl- Wäre kein Hindernis“ in der Ausgabe vom Samstag, 5. Februar, schreibt uns der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Rob, Margulies: f „Sie haben kreundlicherweise meine kurze Antwort auf die mir gestellte Frage— daß ich es begrüßen würde, wenn Herr Ober“ bürgermeister Dr. Heimerich Gelegenheit Entscheidung gemäß den gesetzlichen Vor- schriften bei der Bevölkerung liegt. Ge- spräche können sich also nur um die Kandi- datur drehen, bzw. von wem eine solche Kandidatur ausgeht und wer sie zu unter- stützen bereit ist. In kommunalen Fragen spielt die Parteipolitik erfahrungsgemäß nicht die gleiche Rolle wie etwa in der Bundes- politik. Dessen sollten sich die Parteien be- wußt sein, Ob Herr Dr. Heimerich sich noch einmal für eine ganze Wahlperiode nominieren läßt, oder ob er sich vorher auf eine bestimmte Amahl von Jahren festlegt, liegt bei ihm. Ein Beispiel für eine solche Vereinbarung Sibt es ja bereits in Mannheim. Es steht mir an sich nicht zu, in die Kom. munalpolitix einzugreifen, aber daß ich daran interessiert bin, wird man mir sicher nicht verargen, Da die größte Fraktion des Stadtrates— dreimal dürfen die Leser raten, wer das ist— zu meiner Aeußerung Stel“ Jung genommen hat, möchte ich doch sagen, daz ich dem ihr nach parlamentarischen Brauch zustehenden Vorschlagsrecht gewi nicht vorgfeifen will, aber doch gerne eine Entwicklung vermieden sähe, die die soge- nannten bürgerlichen Parteien zu einer Kampffront gegen die größte Stadtratsfrak- tion zusammentreibt und diese von einer iht sicher nicht erfreulichen Unterstützung ab- hängig macht.“ Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. Februar Theater: Nationaltheater 19,45 bis 22.45 Uhr: „Boulevard- Soirée“; Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„Zwei Engel steigen aus“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Wunsch- konzert(auf Schallplatten); Pschorrbräu, O 6, 20,00 Uhr: Schallplatten-Abend(Jazz-Club). Filme: Planken:„Wenn es Nacht wird in Paris“; Alster:„Skandal-Blatt“; Capitol:„Die Glenn-Miller- Story“; Palast:„Wenn ich ein- mal der Herrgott wär“; Alhambra:„Im Zauber des Südens“; Universum:„Drei vom Varieté“ Kamera:„Nächte in Lissabon“; Kurbel:„Brust- bild, bitte“. Vorträge: Uhr:„Das pessimistische Lebensgefühl bei mas Mann“, Spr.: bund für Dichtung); Kunsthalle a „Umgang mit dem kindlichen Gewissen“. Spr. Dr. H. Zulliger(Abendakademie); schaftshaus 19.30 Uhr: Karl-Friedrich- Gymnasium 1555 R. Margulies Dr. K. Greifenstein(Volks. 20.00 Uhr: Gewerk⸗ N „Arbeitsvertragsrecht, ö Spr.: Dr. Martel GB, schulung und Bildung Schützenhaus 20.00 Uhr: Lichtblldervortras „Zwischen Rhein, Main und Neckar“, Spr. Hf. Schück(TV„Die Naturfreunde“, Blumenau), FONDOR., auß, cu, Ned ees,“ sie haben es alsd ,in der Hand“, alle Ihre Speisen zu verfeinern, jederzeit: Nehmen Sie einfach die fondor-Streudose o beim Kochen„ beim Anrichten o bei isch 50 praktisch ist die elegante fondor-5treudose. Wirklich eine Bereicherung der feinen Küche, der fondor-Köche. Ubngens: Mit dem fondot-Nachfülſbeutel können Sie die ideale Streuduse immer wieder füllen. 0 * 8 0 „Sch lich, Zeit 24 U 0 men 0 6 der bekommen würde, das von ihm begonnene Werk zu vollenden— dahin ergänzt, daß die xom ee ee vernommenen, Nr. 33 Donnerstag, 10. Februar 1955 F e ie— l— Seite 5 MORGEN — „An ihren Liedern sollt ihr sie erkennen“ FDJ-Prozeß: Auch in Mannheim tätig gewesene Funktionäre verweigerten Auskünfte über ihre„Arbeit“ Vor einer großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts begann am Diens- tag der Prozeß gegen 22 ehemalige haupt- amtliche Funktionäre der verbotenen kom- munistischen Freien Deutschen qugend FDJ) denen Rädelsführerschaft in einer geheim- pündlerischen Organisation vorgeworfen Wird. Ihre Arbeit soll das Ziel verfolgt haben, in der Bundesrepublik eine mit dem Grundgesetz unvereinbare Gewaltherrschaft sowjetischer Prägung zu errichten. Unter den Angeklagten befinden sich— wie be- reits gemeldet— fünf Funktionäre, die ent- weder aus Mannheim stammen oder hier „gewirkt“ haben. Uebereinstimmend versicherten die ersten sie seien unter dem Ein- druck der sozialen Not ihrer Umgebung, den ungenügenden sozialen Aufstiegsmög- lichkeiten sowie wegen der Wiederauf- rüstungspolitik in die FDJ eingetreten, da diese am aktivsten von allen Jugendver- bänden für den Frieden kämpfe. Die Mehr- zahl der Angeklagten lehnte Auskünfte über ihre illegale Tätigkeit ab. Lediglich der ehemalige zweite Landessekretär in Baden- Württemberg, Karl-Heinz Jäger, der 1954 aus der FDJ ausgeschlossen worden ist, gab an, er sche heute ein, daß die damalige Potitische Tätigkeit gegen die Verfassung verstoßen habe. Vor dem Verbot der Orga- nisation habe diese vorwiegend jugend- betreuerisch Sewirkt, später sei die Arbeit immer politischer geworden. Zuerst habe man„Wir lieben das fröhliche Leben“ ge- sungen, später immer häufiger„Vorwärts, an Geschütze und Gewehre“. Die durchweg noch nicht 25 Jahre alten Angeklagten, die alle Decknamen und geheime Treffpunkte hatten, erhielten monatlich Gehälter zwi- schen 250 und 400 DM. Alle hatten an FDI-Schulungskursen in der Sowjetzone teilgenommen. Mit der Vernehmung zur Person der fünf in Mannheim tätig gewesenen Funk- tionäre— hier war unter Leitung von Er- win Barth der„technische Apparat“ sta- tioniert gewesen— beendete die Strafkam- mer am Mittwoch den ersten Abschnitt des Prozesses. Barth, G. Buechner, K. Geibel, K. Anders und H. Kulina verweigerten eben- falls nähere Auskünfte über ihre Tätigkeit und vertraten die Auffasung, das Verbot ihrer Organisation sei verfassungswidrig. Alle Angeklagten waren im Mai vergan- genen Jahres bei einer Polizeiaktion ver- haftet und nach Abschluß der Ermittlungen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. tz- Der Polizeibericht meldet: „Kleiner Mann“ auf großer Fahrt Dreijähriger„rollerte“ über die Rheinbrücke/ Tödlicher Betriebsunfall Gegen 15 Uhr fiel auf dem Paradeplatz ein etwa dreijähriger Junge auf, der offenbar ohne Begleitung war. Außer seinem Vor- namen konnte jedoch die Polizei, die sich sei- ner annahm, nichts aus ihm herausbringen. gen blieb und ohne noch einmal zu sich zu kommen im Krankenhaus starb. Flächenbrände durch Funkenflug Am Rande des Käfertaler Waldes entzün- dete sich, wahrscheinlich infolge Funkenflugs Mit einer stabilen„Halskrause versehen, schwebte er gestern durck die Lüfte, der Mann mit den wallenden Schilterlocken, Kurfürst Karl Ludwig. Karl Friedrich von Baden wurde das Seil um den 1 Man führte ihn durch einige Straßen der einer vorbeifahrenden Lokomotive, eine Leib gewunden, und dann wurde auch er hockgekievt Nun stehen sie, unsere beiden 9 Innenstadt in der Hoffnung, daß er sein Haus Fläche von 150 5 Die l„Ferscht en“— nachdem sie zuvor renoviert wurden— auf ihren neuen Plätzen im Sckloß⸗ 85 wiedererkennen würde, Ohne Ergebnis. Es Waren mannshoch. Es gelang 2 Wei 01¹¹ el Innenhof und schauen trutzig über uns hinweg. Uns kleine Zeitgenossen 3 Eb as b Straßenbahn blieb deshalb nichts anderes übrig, als den beamten, den Brand mit Sand zu löschen Aut Bilder: Steiger 5 At der Schwetzinger straße Jungen vorläufig im Kinderheim Rheinau hnliche Meise durkte vor dem klaupte maps 5 g f 5 5. 8 zum amerikanischen Benzinlager in der Nähe Li An der Straßenkreuzung Viehhof-Schwet- einzuquartieren. Gegen Mitternacht wurde ger By i 15 8 15 14 4 Straße stieg ein schwerer Lastzu t der Fall jedoch in Zusammenarbeit mit der 858 5, e 5 Kurze„MM Meldungen 1 Anger Ste Zug 1 8 8 8. ein Flächenbrand entstanden sein, der von a 85 5 5 5 . einer in Richtung Tattersall fahrenden Stra- Ludwigshafener Polizei geklärt. Dort war einem Zug der Berufsfeuerwehr gelöscht Chorleiter Otto Bausenhardt, der Diri- der geschilderten narbarlichen Auseinander- genbahn der Linie 16 zusammen. Ungenü- ein dreieinhalbjähriger Junge als vermißt ge- Wurde. gent von sieben Mannheimer und Lampert- setzung, am anderen 1 2 des 8 ende Aufmerksamkeit und Nichtbeachtung meldet worden. Wahrscheinlich war er mit 22 Fraftfahrzeuge zurückgegeben heimer Gesangvereinen, feierte dieser Tage 5 Die Siecllung Silt 218 vorbildlich un 155 Vorfahrt durch den N seinem Roller spielend über die Rheinbrücke 5 3 3 1 seinen 50. Geburtstag. Der Sängerchor der Wurdie erst kürzlich mit einem Bandes pres . a 5. gefahren und derm planlos in Mannhei In den letzten vier Wochen wurden wieder Feischer-Innung veranstaltete im„Dur- ausgezeichnet. fahrer sind vermutlich die Unfallursache. pergeir an emodung banmend unn ꝛahlreiche Motorräder und Personenkraft- jacher Hof“ eine Geburtstagsfeier. Unter Ber Mannheimer Oberbürgermeister, Pr. 1 Durch den Zusammenstoß wurde der Motor- 1 1 8 00 wurde allerdings bis wagen gestohlen, die oft nicht abgeschlossen Teitung von Erwin W 8 a e e 140 wagen des Straßenbahnzuges aus den Schie-„5 waren und herumstreifenden Langfingern ein drei Chöre zu Ehren des Geburtstags- das Werk der Heinrich Lanz Ac, das im Lein, gen gehoben und quer zur Fahrbahn gestellt. Tödlicher Betriebsunfall 5 VVV kindes. Zahlreiche Vereine gratulierten. Zuge einer 1 e 5 Der Straßenbahnführer erlitt eine Gehirn- Um die Mittagszeit ereignete sich in einem,. N 98 5 85 1 5 3 wWeitung in den letzten Wochen mehr als er Ar- erschtterung. Der Sachschaden beträgt etwa Betrieb auf dem Luzenberg ein schwerer den Dieben 19 Motorräder und drei Personen- e Hohlwegler spricht. Der Arbeits- 1000 zusätzliche Belegschaftsmitglieder ein- Sadend 5 j Unfall. Ein Elektriker, der an seiner Werk- Kraftwagen abzujagen und den Eigentümern minister Von Faden-Württembers, drmin stellte. Bei einem Rundgang zeigte Direktor acken“ 38000 Mark. Etwa eine halbe Stunde lang 35353 e ere zurückzugeben. Hohlwegler, spricht am Freitag, 11. Februar, 1 2 5 bank beschäftigt war, wollte sich aus einem 8. 8 5 Hof weber dem Gast und seinen Begleitern, 7. Fe- war der Straßenbahnverkehr unterbrochen 8 11 8 8 1. 20 Uhr, im Lokal Flörsch(„Rheinauhafen“) B33 1 8 2 . 5 Regal mit Hilfe einer Leiter ein Ersatzteil e ann e 8 5 5 öffentlichen V Bürgermeister Trumpfheller und Beigeord ig und bis ein Kranwagen der Feuerwehr den holen. Dabei stürzte er aus noch ungeklärter%%%C CCC 15 5 N neter Paul Riedel, die Produktionsstätten r März Wagen wieder auf die Gleise gestellt hatte. Ursache so unglücklich, daß er bewußtlos lie- Auf der Autobahn bei St. Leon(Kilome- 55 über landes- und bundespolitische ges Werkes. ng Vor ter 582) kam gestern nachmittag gegen 17.00 Fragen. Die erste verordnung zur Durchführung knung⸗ 4 Uhr ein Lastzug von der Fahrbahn ab. Der Fahrer wurde verletzt. Die Casterfeld- Siedlung, die irrtümlich in einem Gerichtsbericht in unserer Samstag- des Bundesevakuiertengesetzes vom 20. 12. 1954 setzt für die Abgabe der Rückkehrmel- untlich 5 ausgabe erwähnt wurde, liegt etwa fünf dung eine Ausschlußfrist fest, die am 31. 3. n(und Neckarschiffahrt gesperrt Kilometer weit weg vom„Kriegsschauplatz“ 1955 abläuft. 10 à uch in Mannheim f len. f 5 5 5 5 -kloth Die Schiffahrt auf dem Neckar ist am Termine Wissen“, Kunsthalle, 20 Uhr; Apollo-Tichtspleie, Mittwoch auch am Unterlauf bei Mannheim„Rheinau, 20 Uhr,„Illusion oder Wirklichkeit?“. i gesperrt worden. Der Pegel lag mit 488 um 5 F555 ᷑'ffT—T Bunter Abend, i DGB,.„ e 8 g 5 85 N 1 8 N 5 8 Februar, Kino, Schönau.. rag von Dr. Marte!„Arbeitsvertragsrecht Musterbeispiel für die ee F 1 5 Sprechstunden der CDU: Der Vertriebenen- 10. Februar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus.. 110 118“ 7 g des Flusses her ist ein weiteres Steigen ge- 1 1 g„„ „Sckilderitis“!! Unerfind- det. 17 en Neck rneen Ausschuß der CDU hält am 10. Februar, 17 Vdk., Ortsgruppe Innenstadt: Generalver- zahl lich 1 5 1 meldet. Orsgclie des erneuten 2 Sckarhoch- bis 19 Uhr, Sprechstunde für Heimatvertrie- sammlung, 10. Februar, 20 Uhr,„Neckartal“ 1 ich, welchen Sinn eine wassers sind die starken Regenfälle im gan- bene und Sowjetzonenflüchtlinge in N 5, 2. T 1. e. 8 5 ins der Zeitbegrenzung von 0 bis zen Land. T. V.„Die Naturfreunde“, Bezirksgruppe JJ. de Rob, ir kaben an om Blumenau: Lichtbildervortrag von H. Schück plattenabend, 10. Febrülar. 20 Uhr N 8 e„Zwischen Rhein, Main und Neckar“, 10. Fe- präu“ O 6. 5 1 0 mentar uber flüssig. Wann Wir gratulieren! Sofie Söhner, Mannheim, bruar, 20 Uhr, Schützenhaus.. 5 e Kurze kommt der starke Manne Gartenfeldstrage 15, wird 73 Jahre alt. Den Gesangverein„Harmonie“, Lindenhof: Ge- Kleingärtner-Verein Neckarstadt: General- 0. 5 5 75. Geburtstag begehen Maria Plösch, Mann- neralversammlung, 10. Februar, 20 Uhr, Lokal versammlung, 13. Februar. 10 Uhr,„Flora“, dal g ger im„Urwald rodetb“ heim, Meerlachstraße 30, und Theodor Buckel, Fahsold, T 2, 15 Lortzingstraße e Ober.„Leser H. S Mannheim, Waldhofstrage 112. Anna Müller, Abendakademie: Veranstaltungen am 10. Reichsbund, Ortsgruppe Neckarstadt-Ost: „MM. genheit Mhm.-Wallstadt, Hermannstraße 3, vollendet Februar: Vortrag von Dr. H. Zulliger, Ittingen Jahreshauptversammlung, 10. Februar, 19.30 onnene das 80. Lebensjahr. 5(Schweiz),„Umgang mit dem kindlichen Ge- Uhr,„Feldschlössel“, Käfertaler Straße. aß die 5 1 Vor- g t. Ge. Verdorbener Magen? * 2 Kandi- 8 Versteigetrungen 3 44 Ii 9 solche„ Biserirte“ hilft! unter⸗ Wenn Sie Ihrem Magen zuviel zuge- Fragen R e 5 998 drücken, saures Aufstoßen, Sodbrennen 5 928. 4 e undes: oder Völlegefühl sind sichere Zeichen, 5 i ich verfallene Pfänder d. Leih- en be⸗ daß der Magensaft zu sauer ist oder daß Ausweis mitbringen! 1 5 N bn 14 8 2 die Speisen zu lange im Magen liegen. 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Die Preise sind, Obwohl sie von den Landwirten als mäßig empfunden werden, im allgemeinen befrie- digend, auch im Hinblick auf die Qualität des Zigarrenguts aus dem Bruhrain. Den Spitzenpreis des Tages notierte Odenheim mit 168,87 DM für sein Geudertheimer Hauptgut. Das württembergische Havanna- Hauptgut kam nur auf einen Höchstpreis von 143,56 DM. Aufschlußreiche Briefe Karlsruhe. Im FDꝗ- Prozeß vor dem VI. Strafsenat des Bundesgerichtshof ist am Mittwoch die Verlesung der bei den beiden Angeklagten früheren FDJ-Instrukteuren in Köln gefundenen Briefe und Dokumente ab- geschlossen worden. Die Briefe hatten die Beziehungen zwischen den einzelnen FDJ- Organen in der Bundesrepublik und dem Zentralbüro der Organisation sowie Anwei⸗ sungen für Protestaktionen und Vorschläge für die Lenkung von Prozessen gegen FDꝗ- Angehörige zum Inhalt. Nach Aufzeichnun- gen betrug das Gehalt eines Funktionärs Zwischen 350 und 450 DM., wozu noch ein Monatlicher Reisekostensatz von 100 bis 150 DM kam. Die Verhandlung wird am Montagvormittag fortgesetzt. Grippe greift um sich Stuttgart. Die in einigen Gebieten der Bundesrepublik herrschende Grippewelle scheint sich auch auf einige Städte und Kreise in Nord württemberg ausgebreitet zu haben, So sind in der Stadt Eßlingen nach einer Feststellung des dortigen Gesundheits- Amtes etwa 30 Prozent der Schüler und Schü- lerinnen von der Krankheit erfaßt worden. In einigen Betrieben der Stadt meldeten sich in den letzten Tagen bis zu 10 Prozent der Belegschaft krank. Besonders stark hat sich die Grippewelle in der Stadt Heidenheim ausgebreitet. In den dortigen Schulen fehlen rund 2000 Kinder. Im Einvernehmen mit dem Regierungspräsidium Nord Württemberg Wurde aber davon abgesehen, die Schulen zu schließen. Beschleunigter Landtagsneubau Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller versicherte am Mittwoch vor der Lan- des pressekonferenz, daß die Landesregierung Alles tun werde, um den Bau des neuen Landtagsgebäàudes zu beschleunigen. Dr. Mül- Jer sagte, wenn die Vorbereitungen wie vor- gesehen verliefen, könnte unter Umständen 33 Herbst mit dem Rohbau begonnen wer- en. 5 Jede Menge Regen Freiburg., Seit der Aufnahme regelmä- iger Wetterbeobachtungen im Schwarzwald n Jahre 1868 War der diesjährige Winter schon nach den bisherigen Messungen der Aisclerschlagsreichste,. In Freiburg flelen im Dezember und Januar 252 Liter Regen auf den Quadratmeter. Südbaden an der Spitze Freiburg. In 197 südbadischen Gemeinden war Anfang dieses Jahres die Rinder-Tuber- Kkulose völlig ausgemerzt. Wie am Freitag auf einer Pressekonferenz im Regierungs- Präsidium Freiburg mitgeteilt wurde, steht Südbaden in der Bekämpfung der Rinder- tuberkulose nicht nur in Baden-Württem- berg, sondern im ganzen Bundesgebiet weit an der Spitze. In Nordbaden gab es Anfang 1955 nur 35, in Nord württemberg acht und in Süd württemberg 16 seuchenfreie Gemein- den. Die Ausmerzungsaktion, für die seit ihrem Beginn im Jahre 1949 bis heute in Südbaden sechs Millionen Mark aufgewen-⸗ det wurden, läuft gegenwärtig in weiteren 185 südbadischen Gemeinden. Am stärksten verseucht sind noch die Gemeinden in der Rheinebene. Einträgliche Verhältnisse Reutlingen. Einträgliche„Bratkartoffel- Verhältnisse“ unterhielt ein 37 Jahre alter Waldarbeiter mit drei Frauen in zwei Ge- meinden der Reutlinger Alb, dem jetzt die Reutlinger Kriminalpolizei das Handwerk legte. Eine seiner Freundinnen hatte ihn Angezeigt, weil er ein Darlehen in Höhe von 600 Mark nicht zurückzahlen wollte. Bei den Polizeilichen Nachforschungen stellte sich Heraus, daß der Mann von jeder seiner drei „Bräute“ 500 bis 600 Mark geliehen hatte. sich bei ihnen abwechselnd über das Wochen- ende aufhielt, verpflegen und die Wäsche Waschen lieg. Er wurde als Heiratsschwindler Festgenommen. „Der Naturschutz will unseren Ruin Aufregung zwischen Plochingen f Plochingen/ Neckar. Ein Sturm der Ent- rüstung zieht durch das Neckartal von Plo- chingen bis hinauf vor die Tore Tübingens. Das Regierungspräsidium und das Kultus- ministerium von Baden- Württemberg als oberste Naturschutzbehörde wollen das etwa 40 Kilometer lange Stück Neckartal endgültig unter Naturschutz stellen. Kein Wunder, dag die Proteste nicht verstummen. Das über vierzig Kilometer lange Gebiet liegt zu beiden Seiten des Flusses, also direkt am künftigen Neckar- kanal, einem immer größer werdenden In- dustriegebiet. Schon einmal, vor über einem Jahrzehnt, hatte der Naturschutz die Ge- müter in Wallung gebracht. Am 17. Novem- ber 1942 hatte das Kultusministerium den Landschaftsteil Neckartal„einstweilig sichergestellt“, das heißt für alle land- schaftlichen Veränderungen war eine Ge- nehmigung erforderlich. Aber während des Krieges und in den Jahren vor der Wäh- rungsreform nahm man es auf beiden Sei- ten nicht so genau. Als jetzt durch die Bekanntmachung des Regierungspräsidiums das längst verges- sene Verbot wieder aktuell wurde, gab es überall lange Gesichter. Dann setzte ein Sturm der Entrüstung ein. Mit voller Laut- stärke. Denn die Gemeinden befürchten, daß der Ausbau ihres Industriegebiets auf die kaum überwindbaren Schwierigkeiten eines bürokratischen Aktenkrieges stoßen wird. Bürgermeister Hartung von Plochin- gen war der erste, der beim Landratsamt Ehlingen protestierte.„Diese Anordnung“, So schrieb er,„geht unmittelbar an unseren Lebensnerv. Vor fünfzig Jahren hätte eine Solche Anordnung noch Sinn und Zweck Sehabté. Das ist die Ansicht von Bürger- meister Schönherr(Wernau), der ebenfalls Ein Riesen-Faschingspaar aller Mindelheimer Narren am Oberen Tor; 1*¹ und Tübingen— Kultusministerium will nur harmonischen Ausgleich Einspruch gegen den Plan des Naturschut- zes und die bereits veröffentlichte Karte erhebt. Und er fährt fort:„In den letzten Jahren hat die Industrie das Gesicht Wer- naus bestimmt. Bei Kriegsende gab es 2800 Einwohner, jetzt sind es schon weit über 6000. Und jeden Monat strömen wei- tere 200 Menschen in den Ort hinein. Heute finden in Wernaus Industriebetrieben an- nähernd 3000 Menschen Arbeit und Brot. Und noch ein schlagkräftiges Argument führten die Gemeinden ins Feld: Natur- schutz habe doch nur Sinn in einer idyl- lischen Gegend, die noch unberührt ist und Wo es Wander möglichkeiten gibt. Aber auf der Straße am Neckar könne man nicht Wandern. Dort ereigneten sich in den bei- den letzten Jahren beinahe tausend Ver- kehrsunfälle, bei denen neun Menschen ums Leben kamen. Heute durchzieht bereits ein breites Industrieband diese Gegend, Wo einst Korn stand, rauchen Schlote, sieht man Lagerhäuser und Industrie- betriebe, rattern in Kiesgruben die Bagger. Vor all dem will man nachträglich die Landschaft schützen. Mit wesentlich anderen Augen sieht das Kultusministerium als oberste Naturschutz- behörde die ganze Angelegenheit an.„Wir wollen nur einen gesunden Ausgleich. Das ist alles“, sagte Regierungsrat Walter. „Kiesgruben, Industriebezirke, Fabrikhal- len, Straßen und der Neckarkanal sollen sich harmonisch in die Landschaft einfügen. So paradox es klingen mag: Selbst ein Müllabladeplatz kann in einem solchen Naturschutzgebiet liegen, wenn er richtig angelegt, und an beiden Seiten mit Pappeln und Gehölz bepflanzt ist. Auch bei In- dustrieanlagen, Häusern und Hallen kommt es meist nur auf die Gebäudeform, die Geschoßhöhe, die Fensteranordnurig und auf die Farbe an. Das ist der eigentliche und tiefe Sinn unserer Maßnahme: das Neckartal, das ein Ausflugsziel ist und blei- ben wird, soll nicht noch weiter ein Land- schaftsfriedhof werden. „Das Ruhrgebiet ist dagegen das be- trübliche Beispiel, wie eine Landschaft schließlich aussieht, wenn Kultusministe- rium und Naturschutzbehörde die Hände in den Schoß legen. Neue Hochwasser- Katastrophe Schäden bei Geislingen und Heidenheim/ Neckarschiffahrt gesperrt Geislingen/ steige. Eine Hochwasserkata- strophe, wie sie nach Ansicht von Sachver- ständigen seit mehr als hundert Jahren nicht zu verzeichnen war, verursachten hef- tige Regenfälle in der Nacht zum Dienstag und am Dienstagmorgen im Geislinger Be- zirk. Das Wasser, das auf dem hartgefrore- nen Boden auf den Höhen der schwäbischen Alb nicht versickern konnte, ergoß sich in Das mittelschwäbische Frundsberg- Städtchen Min- delnheim hat auck in dieser Faschingssaison wieder eine Attraktion aufzuweisen, um die es selbst die Hochburgen des Vaschings und des Karnevals beneiden: Das allergrößte Fuschingsprinzenpadr! 24 Meter hoch ist der Herrecher durch seine Beine können selbst dicke Last- zuge fakren., Seine Prinzessin am anderen Ende der Stadt schmücht mit 17 Meter Hohe den Giebel des alten Schulhauses. Beide feiern heute zusammen mit den Mindelneimern 75 Jahre Faschingstreiben. dpa-Bild breiten Strömen ins Tal. In der besonders schwer betroffenen Gemeinde Eybach gli- chen die Straßen reißenden Flüssen. In einer Mühle am Eingang zum Roggental kam das Hochwasser so unerwartet, dag das Vieh nicht mehr losgebunden werden konnte. 14 Rinder ertranken in den Fluten. Erst am Nachmittag floß das Wasser wieder ab und lieg verwüstete Aecker und mit Geröll über- schüttete Straßen zurück. Aus dem Kreis Heidenheim wird das stärkste Hochwasser seit 1947 gemeldet. Rei- zende Wildwasser durchfluteten vor allem das Stubental von der Böhmenkircher Alb her. In Heidenheim überflutet der stark an- geschwollene Wedel zahlreiche Straßen in der Stadtmitte und setzte Keller und Par- terrewohnungen unter Wasser. Auch die Brenz trat an mehreren Stellen über ihre Ufer. Das Eselsburger Tal bei Herbrech- tingen gleicht einem riesigen See. Die Lone, ein kleiner Bach, der sich mit der Hürbe vereint und bei Hermaringen in die Brenz fliegt, hat stellenweise eine Breite von fünf- zig Metern erreicht. Die Schiffahrt auf dem Neckar mußte am Mittwochmorgen eingestellt werden, da der Fluß durch Regenfälle und Tauwetter erneut Stark angestiegen ist. Man rechnet jedoch da- mit, daß die Schiffahrt in Bälde wieder auf- genommen werden kann, wenn nicht eine erneute Wetterverschlechterung eintritt. Wettbewerb für Laien-Autoren Stuttgart. Schriftstellerische Beiträge zum Thema„Menschlichkeit“ sollen mittels eines Wettbewerbs in Stuttgart zu einem Volks- buch„Die gute Tat“ zusammengestellt und im Herbst dieses Jahres veröffentlicht wer- den., Beteiligen können sich alle Autoren, die über wahre Erlebnisse, zum Beispiel über das menschliche und hilfreiche Verhalten von Aerzten, Krankenschwestern, Geistlichen, Polizisten oder Feuerwehrleuten— berichten wollen. Die Beiträge können mit Zeichnun- gen und Fotos versehen sein und müssen bis zum 15. April beim Verlag Dr. Hans Riegler zur Begutachtung vorliegen. Eine Jury soll über die redaktionelle Aufnahme der Ein- sendung entscheiden. Alle veröffentlichten Einsendungen werden honoriert. Die fünf besten Beiträge erhalten Sonderpreise von 50 bis 500 Mark. a Aus der Hessischen Nacbarschaff Flour-Dragees halfen Wiesbaden. Durch Flour-Dragees, die in hessischen Schulen ausgegeben werden, konmte die Kariesausbreitung in zahlreicmen Klassen um 18 Prozent eingeschränkt wer- den. Nachdem amerikanische Forschungen ergeben hatten, daß Fluor die Widerstands- fähigkeit der menschlichen Zähne gegen Karies erhöht, wurde vor zwei Jahren in Hessen mit einem Großgversuch begonnen. Vier Grafensärge geborgen Hanau. Nach dem Schatz unter der zer- störten Silberkabrik haben amerikanische Pioniere bei der Trümmerbeseitigung in der Hanauer Innenstadt jetzt unter den Resten der Marienkirche die Gruft der Grafen von Hanau-Lichtenberg freigelegt, aus ihr wur- den vier Zinksärge geborgen, Sie beherber- gen die Gebeine der Grafen Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg, des Grafen Philipp Reinhard von Hanau und zweier Gräfinnen. Graf Philipp Reinhard war der Erbauer des Schlosses Philippsruhe und Starb 1712. Die Zinksärge wurden vorläufig in der Hanauer Johanniskirche untergestellt. Meinungsverschiedenheiten Hanau. Die Erben der vergangene Woche von amerikanischen Pionieren in einem Schacht unter der Silberfabrik entdeckten Schatzes bestreiten den von der Kriminal- polizei angegebenen Wert des Fundes von 300 000 Mark. Nicht alle Gegenstände seien aus massivem Silber. Der Nachlagverwalter schätzt den Schatz daher auf höchstens 10 000 Mark. Wie das Hanauer Amtsgericht entschied, soll ein amtlicher Silberschätzer des Frankfurter Finanzamtes nun über den Wert entscheiden. Bereits 10 Grippeopfer Wiesbaden. Die Grippeerkrankungen nehmen in Hessen immer noch zu. Die Zahl der schweren Fälle und derjenigen mit Komplikationen hat zugenommen. Da die Grippe nicht zu den meldepflichtigen Infek- tionskrankheiten gehört, ist es schwer, einen Ueberblick über ihre Gesamtausdehnung zu bekommen. Nach Ansicht der Gesundheits- abteilung des Innen ministeriums hat sie je- doch in Hessen bereits mehr als zehn Todes- opfer gefordert. Nachdem es Professor Dr. Herzberg in Marburg gelungen ist, den Er- reger dieser Grippe, den Influenzavirus TyP B, nachzuweisen und zu züchten, sei die Medizin in der Lage, mit einem Impfstoff vorzubeugen. Bei der hessischen Polizei hät- ten diese Schutzimpfungen eine Verbreitung der Seuche verhindert. 5 . BIICK NACH RHEINLAND-PFALZT Nur bis 22 Meter Breite Ludwieshafen. Oberbürgermeister Vale, tin Bauer hat mitgeteilt, daß die zwischa Mannheim und Ludwigshafen geplante neuz Rheinbrücke 30 Meter breit werden 80 Die Zusagen des Bundes über die Betell gung bei der Finanzierung des Projektes er. streckten sich allerdings nicht auf dies Breite. Der Bund wolle sich nur am Bau eimer 22 Meter breiten Brücke beteiligen Nach Ansicht Bauers müssen deshalb de Städte Mannheim finanzieren, jedoch möglicherweise auch die Länder Treiwꝛill emen Teil dieser Kosten zusätzlich üben nehmen würden, Der Bund habe sich aufer dem grundsätzlich bereiterklärt, einen Tel der Baukosten für die Brückenauffahrten 21 tragen. Für Ludwigshafen bleibe trotz die. ser Zusage jedoch ein höherer Kostenauf Wand, als ursprünglich berechnet. Bauer gag diesen Aufwand mit rund neun Millione D-Mark an. l Sonderabmachungen möglich Ludwigshafen. Die Stadtverwaltung Lud. Wigshafen hat erklärt, daß sie bei der pe. Vorstehenden Umstellung des Gasbezugs. preises auf einen sogenannten Leistungs. Preis durch die Saarferngas-Ad besondere Bedingungen erwarte. Die Stadt Ludwigs. hafen beziehe nämlich 30 Prozent des Sadr. gases. Um Stockungen in der Gaslieferungg zu überbrücken, habe die Stadt mit einen Kostenaufwand von drei Millionen Mark zwei Kugelgasbehälter gebaut, die in Kurt in Betrieb genommen werden könnten. Diese Anlage sei eine Ergänzungsanlage ut das Leitungsnetz der Saarferngas- AG. In den 0 19 und Ludwigshafen die restlichen acht Meter Brückenbreite allen sei zu erwarten, das f Kugelgasbehältern soll Gas für die Zeit des Spitzenbedarfs gespeichert werden. Stadtverwaltung erklärte gleichzeitig, dag die Ludwigshafener Gasabnehmer kaum mit einer Gaspreiserhöhung rechnen müb.“ ten, wenn der Gaspreis auf eine neue Be. rechnungsbasis umgestellt werde. Die übri. gen pfälzischen Städte haben bereits Gas- Preiserhöhungen für den Fall der Preis- Umstellung angekündigt. Alle Opfer gefunden Oppenheim. Die drei Leichen von den fünf Todesopfern, die der Untergang des Motorschiffes„Minneburg“ auf dem Rhein bei Gimbsheim(Rheinhessen) in der Sturmnacht zum 17. Januar forderte, sind gefunden worden. Die Leiche des 4 Jahre alten Matrosen Schneider wurde am in der Höhe von In nächster Nähe rechtsrheinischen Urer Guntersblum geborgen. wurde auch die Leiche der dreijährigen Tochter des geretteten Schiffsführers ent- deckt. Das jüngste der drei Kinder des Schiffsführers, ein Junge von acht Monaten, lag noch in der Schiffskafüte. Die Leichen der Mutter der Kinder sowie des ältesten Kindes, eines Jungen, waren schon vor ein- gen Tagen gelandet worden. Neuer Gaspreis untragbar Neustadt. Ein Sprecher des rheinland- pfälzischen Gemeindetages hat in Neustadt mitgeteilt, die kleinen Gemeinden in der Pfalz, die von der Saarferngas-AG mit Gas versorgt würden, könnten dem Plan des Un- ternehmens, den Kubikmeterpreis auf einen Leistungspreis umzustellen, nicht zustim- men. Eine solche Umstellung sei in der Gas- Wirtschaft ein völliges Novum und Werde unabsehbare Auswirkungen mit sich brin- gen. Vor allem müsse aber für den Ver. braucher mit einer Preiserhöhung gerechnet werden. Gemischte Kommission entscheidet Schifferstadt. Die gemischte Kommission in Mainz wird demnächst darüber entschei- den, ob im Bereich der Gemeinde Schiffer. stadt 43 ha Land von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt werden können. Die Besatzungsmacht benötigt das Gelände für die Erweiterung des bereits bei Schifferstadt bestehenden US-Materiallagers Nach dem Bekanntwerden dieses Vorhabens hatte sich die Gemeinde auf Grund eines einmütigen Protestes des Stadtrates an die Landesregierung gewandt. Aunumumamumumnummmumumugumumummimmmmnmanmunm une Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 10. Februar Kinderstunde Wir helfen suchen N Ferngesteckt— zu Hause genäht Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Rätsel und Wunder der Natur(I“ Gefährlicher Frühling a (ein Spielfilm) 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.30 8 ES KIINSET SO VERFUHRERISCH, das Wochen rein“, besonders in Verbindung mit Kôrperpflegemitteln. Man sol sch davon aber nicht beirren lassen: reines Glyzerin z. 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Februar 1955 5 1 9 285 MORGEN Seite f der amerikanischen Frauen und 4 Prozent Für den Philatelisten Haben Sie jemals Ihre Frau geschlagen? 2 3 der Männer noch ni 1 1 2 Mußten Sie jemals wegen G 5 FVVU„V'l 4 J gen Geldmangels hungern? J Gallup erforscht Alltag gileegz zd iogseng der dare(an mei Wie schützt man sich vor Auswahlsendungen? Nachdem die Amerikaner bisher mit lich wer von ihnen jemals ei Fi 588 1*. 5 Vale. monotone r gefragt wurden, über zwei Pfund e lie, nur 13 W 1. Bei dem erheblichen Umfang, den die doren, nei Wert aber eie e wischen 08 5 5 3.. Kisenr⸗ lich wahrheitsgetreu beantworteten, erscheint ebenfalls viele als Padllege nge 8 8 Briefmarken— Auswenlsendungen däden den une! bei Potalvertist einer Fuer te nal howers o 8 Anderen Person einschät- den um das Anglerlatein Wissenden zweifel verschifften Soldaten enangehörige der bleibt es nicht aus, daß hin und wieder eine sendung wesentlich überstieg. Und es Sibt n 80ls zen, 75 5 ee ee haft. Jedenfalls behaupteten 57 Prozent der Die F b 5 een e eee ee en eee e Bete ae kentlichen Meinung Männer und 22 Prozent der Fraien rage, ob sie jemals wegen Geld- trüben sich bis dahin recht freundschaftliche stens ein wenig anders gelagert ist. t il. der Bevölkerung jetzt einmal ganz andere schwerere Fische e 88 85 N on mangel hungerten, beantworteten 22 Pro- Verhältnisse. Sie scheitern an dem schwer 5 5 g tes e. Pragen vorgelegt. Eine Frage lautete:, Haben Weitere Frag 9 gaben, zent der Männer, aber nur 15 Prozent der lösbaren Problem, wer den Verlust zu tragen Aus alledem ist ein Rat dinsend f! H diesg 81e jemals Ihre Frau bzw. Ihren Mann ge- e ragen ergaben, daß 7 Prozent Frauen mit ja. O. W. Reschke hat a 0 5 boten: wer sich vor Unannehmlichkeiten und im Bau schlagen?“ Dabei zeigte sich, daß das„zarte. 85 f Enttäuschung, vor Kosten und Schaden be- 15. 8 N,„a1 Völlige Klarheit besteht nur hinsichtlich 11 N 5 j teiligen Geschlecht“ doch nicht ganz 80 zart ist. Kater Peter kletterte 1200 M. U h 353 a1 2 e 9 wahren will, beuge vor. Noch ehe eine erste alb de 19 Prozent der Frauen, was nach dem beson-; f ter hoe nne si erbeten halt. Auswahlsendung auf den Wes gebracht ken di 5 nungsschlüss 5 MI 988 Zwei Tage und zwei Nächte mi f ohne sie erbeten zu haben. Ihnen Sesanupek wird, orienti ich über die Geschäfts- deren Rechnungsschlüssel 9,5 Mill. Frauen ächte mit blutenden Pfoten durch Eis und Schnee obliegt ihm einzig die Pflicht einer Aufbe- ird, orientiere man Sieh ef oe eee e allen) wären, beantworteten diese Frage mit ja, Wer heut b; 8 Wahrung. Sie muß keineswegs in einem e b und schaffe völlige Geveindeit en, a während nur 15 Progent oder 3,5 Mil. Män- 4 15 eute auf dem Gipfel der Salve in am nächsten Morgen zu Tale fuhr, da packte Panzerschrank erfolgen, jedoch wird erwar- falls die entsprechenden Punkte in den Bes eiwi J ner zugaben. ire Hand gegen ihre Frauen den zbünler Alpen die Schutzhütte betritt, er sie blitzschnell in seinen Rucksack. tet, daß der Empfänger die Ae ee eee nicht enthalten eind Es nduß auge 1 über, erhoben zu haben. der mag sich vor der schwarzen Katze hüten, Erst unten in Hopfgarten am Bahnhof„ ien e ie 1 75 klargestellt sein, wer die Kosten der Hin- 1 Auher. Eine andere Frage lautete, ob der Be- die auf der Ofenbank hockt und mit fun- konnte sich Peter, der Kater, aus dem Ruck- 1 eigene Saru n 21 einer 1 0 und Rücksendung überninumt, ob 2ls Siche- en Tel fragte jemals ohnmächtig wurde. 49 Prozent Kelnden gefährlichen Augen nach den Ein- act heraus peiter, um ann uit weiten dung ist er nicht verpflichtet n als genügend angeselren irten a der Frauen und 27 Prozent der befragten tretenden späht. Wer einen Rucksack trägt entsetzten Sprüngen davonzulaufen. 48 Stun- Herausgabe bei Abholung Er wird die wird und wer das Risiko trägt, falls sich ein Dt die. Männer sagten ja. Die Gründe für die Ohn- Wer aussieht, als sei er auf den Skiern 8 1 kratzte Peter an der Tür der Rücksenidting allerdings vornehmen, wenn Verlust einstellen sollte. tenaul. macht wurden nicht genannt; doch kann unterwegs, der riskiert in wenigen Sekunden ene nn ke dee ee ene hoch geklet- ihm der Absender dafür die Kosten ver-* er ga)? angenommen werden, daß die meisten anges 5 1 tert, durch Eis und Schnee. Die Pfoten waren gütet ä 5 Seglligkei 4 5 5 j illi 8 Frauen nicht wegen ihrer Manner 1 5 gesprungen und zerkratzt zu werden. Der blutig, das Tier war erschöpft. 24 Stunden gütet. Das ist jedoch eine Gefälligkeit sei- Australien hat seine antarktischen An- illionen e 905 sondern Hüttenwirt von der Salve wird das Tier lag es wie tot 4 811 5 an nerseits und Was auf dem Rückwege ge- sprüche auf einer 3% D- Briefmarke sinn- f wegen des plötzlichen Erscheinens von Mäu- wohl bei der nächst f f 5 ot und schlief neben dem Oken. schieht, ficht f 10 Wer 1 t pildli f 1 zen in Ohnmacht versanken 11 00 r nächsten Gelegenheit mit zu Aber als Peter dann erwachte, war er bös- schieht, ficht ihn nicht an. Wer unverlanet bildlich darstellt. Un Pg Landkarte der ch 1 9 555 e 2 8 1 Tale nehmen und die Katze dort ingendwo artig geworden. Die Talfahrt im Rucksack Auswahlen versendet, hat alle Kosten und Antarktis sind Tiere und Pflanzen dieses Ge- der ersten bis zur letzten Seite. 3. Peter, der schwarze konnte er nicht vergessen. Er kannte jetzt alle Risiken Für den Hin- und Rückweg zu bietes abgebildet. Dabei ist der von Austra- ig Lud. FHirbei führten die Frauen mit 19 8 4 5 und er wurde seine Feinde. Er ist zu niemanden mehr tragen. Das ist zweifelsfrei. lien beanspruchte Sektor dunkel gezeichnet. der be. wänrend von den Männern 15 Prozent 85 1 5 l s e 5 freundlich. Die Menschen haben ihn ent- Immer wieder kommt es aber zu Aus- Außerdem ist auch als erste Olympia- Wer- bezugs. eite der e. e 115 1 3 1 war spät- täuscht. Ein Heimweg durch Nacht und Eis einandersetzungen vor Gerichten, wenn eine bung eine blaue Sondermarke erschienen, die Stungs. ben a. 1 e 5 Er und Schnee mit schmerzenden plutigen Pfo- erbetene Auswahlsendung unterwegs abhan- das Werbeplakat zu den Olympischen Spie- sonders Ob dle Befragten die nächste Frage, näm- ihr gespielt, 215 Seti! 55 l et, mit ten ließ Eindrücke in seinem Katzenhirn zu- den gekommen oder beraubt worden ist, len in Melbourne 1956 mit Flagge und den 19 5„ 8 m, und als er dann rück, die vorläufig nicht auszulöschen sind. Wenn sie als eingeschriebene Sendung ver- Olympischen Ringen zeigt, 8 Sagt. 2 8 e 2 E K Gewichts- 1 Mar 10 116„ Achtung 75 5 0 schon in ürze dure* Kü den wohl schmeckenden Euus Tee 5 5. 1 Ennten. Orig.-Packg. 2 DM in all. Apoth. u. 1 ast. 1 Saiter Age fit 28255 Ebus-Tee entschlackt den 5 In den Sorper, macht elastisch u. verleiht 1 Trommel- Waschmaschine(Fa zeit de frisches Aussehen! Lang) neuwertig sowie 1 Kessel n. De und 1 Waschmaschine(Marke ig, dad 8 Miele) au verkaufen. Adresse 13. Verkäb e einzus, unt. DA 10226 a. d. Verl. 1 muß. 75 ue Be. 1 und U-Iräger Kinder-, Damen- u. Herrenschuhe übri. zu verk. R. u. R. Berner, Mann- 211 1 r 4 7 heim, Lager Bürgermeister-Fuchs- Filiale: Mannheim, H 3, 1. f F Straße 52, Telefon 5 16 44 Heleten 500 Mode, Gas- Oefen 185 odern, ohlenöfen kauft man Badeeinrichtungen, billig und fein, trotzdem immer noch gern. richtet Meister Rothermel ein.— Srößte Auswahl bei Rothermel, 5. 5 Wochenraten ab 2,65 DM. IL. 14, 13 am King u. Ufer-Passage. 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Das Reitturnier war ein schöner Erfolg, aber: In Berlin tal man des Julien elwas ⁊u viel Mirko Altgayer; Dauer und Zahl der Wettkämpfe müssen beschränkt werden Das Berliner CHI im Rahmen der„Grü- nen Woche“ brachte mit Reitern und Pfer- den aus sieben Nationen interessante rei- terliche Kämpfe. Das Fehlen einiger deut- scher Spitzenreiter und das Fernbleiben ver- schiedener ausländischer Reiter machte sich nicht bemerkbar. Es gab guten Sport und die Halle war fast immer ausverkauft. Trotz dieses erfreulichen Erfolges wird man aber im Interesse der Turnierreiterei erwägen müssen, ob es in Zukunft nicht zweckmäßi- ger sein dürfte, eine Umgestaltung des Pro- gramms vorzunehmen, und zwar in bezug auf Dauer und Zahl der Wettkämpfe wie auch auf die Austragungsform. Die Berliner Turniere werden noch in der vor 20 bis 30 Jahren gebräuchlichen Form Favoriten: Petry, Ebbers, Reinecke Um Querfeldein- Titel in Einbeck An der deutschen Meisterschaft im Quer- feldeinfahren, die am Sonntag auf einem überaus schwierigen Kurs bei Einbeck/ Nie- dersachsen ausgetragen wird, beteiligen sich rund 50 Amateure und Berufsfahrer. Das Rennen führt über acht Runden einer 1,8 Kilometer langen Strecke, die u. a. Asphalt- straßen, Feldwege, Steilhänge, Gräben, Treppen, Waldpfade aufweist. Der Meister- titel und die vorderen Plätze sind besonders begehrt, da mit ihnen die Teilnahme an der Welt meisterschaft am 6. März in Saarbrük- ken verbunden ist. Von den teilnehmenden Berufsfahrern gilt vor allem Valentin Petry (Wiesbaden) als einer der Favoriten, nach- dem er erst vor acht Tagen in Frankfurt seine Erfahrung auf diesem leider in Deutsch- land wenig bekannten Gebiet mit einem Sieg im Großen Rei-Preis eindrucksvoll un- terstreichen konnte. Bei normalem Renn- verlauf wird auch der Amateur Herbert Ebbers(Bocholt) vorne zu finden sein, der in grobem Stil die westdeutsche Meisterschaft gewann. Niedersachsenmeister Emil Reinecke hat als Einheimischer den Vorteil, der ge- nauen Streckenkenntnis. Länderspiel gegen Irland Einen Monat nach dem ersten Nachkriegs- treffen mit Italien in Stuttgart(30. März) trägt die deutsche Fußball-Nationalmann- Schaft am 28. Mai ein Länderspiel in einer deutschen Stadt gegen Irland aus. Der Aus- tragungsort liegt noch nicht fest, da der DFB nach Abschluß der Verhandlungen mit Nor- wegen, Spanien und Belgien eine endgültige Planung vornehmen wird. Das für den 5. März vorgesehene Amateur- Fußpall-Länderspiel England— Deutschland muß nach einer Mitteilung des Englischen Fußballverbandes bis zur nächsten Saison Verschoben werden. Diese Maßnahme geht uf ein Ersuchen des Deutschen Fußball- Bundes zurück, da die widrigen Wetter- verhältnisse in Deutschland Terminschwie- rigkeiten für den Amateur-Fußball brachten. durchgeführt. Die wirtschaftlichen Verhält- nisse, die Zusammensetzung der Reiter und Turnierpferde-Besitzer und der Geschmack der Zuschauer haben sich aber geändert. Dortmund, das in den beiden letzten Jahren in der Westfalenhalle schöne Erfolge ver- zeichnete, ist dazu übergegangen, sein dies- jähriges CHIO zeitlich zu verkürzen und darüber hinaus das Programm nur mit internationalen Konkurrenzen auszuschrei- ben. In Berlin gab es in allzu reichlicher Zahl Material- und Eignungsprüfungen sowie Konkurrenzen der unteren Klassen. Wenn man schon diese nationalen Prüfungen bei- behalten will, so sollte man sie in den Vor- mittags- und Nachmittagsstunden im Rah- men der volkstümlichen Turniere aus- tragen. So würde man auch hier nicht nur Teil- oder Vorprüfungen, sondern reiter- liche Wettkämpfe mit Entscheidungen sehen können, Die beiden Ruhetage wirkten, vom Standpunkt der deutschen Reiter gesehen, überflüssig, denn sie brachten durch die Pferde und Reiter waren überlastet Vorprüfungen und das Einzelreiten kaum Ruhe. Es wird auch zweckmäßig sein, nicht eine Steigerung von der Klasse L und M zur S- Klasse vorzunehmen, sondern S-Springen über die ganze Zeit des Turniers zu ver- teilen. Die Ueberlastung der Pferde durch die Entscheidung des Preises von Deutsch- land, das Mannschaftsspringen, des Grohßen Preises von Berlin und des Siegerpreises innerhalb von 48 Stunden war im Sieges preis deutlich zu erkennen. Die Zeitmes- sung muß auf die Zehntelsekunde umge- stellt werden. Die Zeitgleichheit bei ein- maligem Stechen nach gleicher Leistung ist besonders unbefriedigend, wenn sie für den ersten Platz eintrifft. Vom Standpunkt der Unkosten kann man auch von der Vielseitigkeit der Schaubilder Absehen. Ein oder zwei gute Schaubilder genügen vollkommen. Fast alle Zuschauer kommen wegen der Jagdspringen. Je ge- schickter die Jagdspringen aufgeteilt sind, desto mehr wirken sie auf die Masse der Zuschauer. Bei einem flotten Ritt im Jagd- Nur drei Spiele in der 2. Liga Süd: Waldhof will seine Position untemauein „ein Vorhaben, das bei etwas Glück beim SV Wiesbaden gelingen sollte Am Wochenende stehen auf dem Pro- gramm der zweiten Liga Süd nur drei Spiele. Das spannendste dürfte dabei die Begegnung Wiesbaden— Waldhof werden, die am 16. Januar den schlechten Bodenver- hältnissen zum Opfer gefallen ist. Für die Kurstädter geht es darum, sich durch einen Sieg vom Tabellenende abzusetzen, für den Waldhof, die 1:2-Vorspiel-Niederlage wett⸗ zumachen und die gute Mittelfeldposition zu untermauern. Am letzten Sonntag hats beim 3:0 über das Schlußlicht Durlach gut ge- klappt und mit etwas Glück sollten die Blau- Schwarzen mindestens einen Punkt aus Wiesbaden mitbringen. Wichtig für den Anschluß an die Spitzen- gruppe ist ein Heimsieg Bayern Hofs gegen Hanau 93, was kaum schiefgehen dürfte. Lokalen Charakter trägt die dritte Begeg- nung Karlsruher FV— ASV Durlach. Die Gäste liegen fast aussichtslos abgeschlagen am Tabellenende und selbst ein Sieg kann den ASV kaum noch vor dem Abstieg be- Wahren. Trotz des 2:2 im Vorspiel ist nicht anzunehmen, daß sich der KFV die Chance entgehen läßt, sein Punktekonto etwas zu verbessern. Norton startet nur bei der TT Nach NSU und BMW werden sich auch die Norton- Motorenwerke in Birmingham — mit Ausnahme der Tourist Trophy— an der Motorrad- Weltmeisterschaft nicht mit einer offiziellen Werkmannschaft beteiligen, C. Silbert Smith, der geschäftsführende Direktor des Werkes, gab dies vor einigen Deutsche Hallen-Handballmeisterschaften: eann kempa· Jeam den Jitel veneidigen! Auch Berlins„Reinickendorfer Füchse“ und Bayern München haben Chancen Die Karlsruher Schwarzwaldhalle, schon mehrfach Austragungsort großer repräsen- tativer Veranstaltungen, sieht am 26. und 27. Februar 1955 die deutschen Hallen- meisterschaften im Handball. Titelverteidiger ist„Frischauf“ Göppingen. Für das Sechser- feld der deutschen Hallenhandball- Meister- schaft fehlen zwar noch der norddeutsche und der süd westdeutsche Vertreter, aber es Zeigt sich schon jetzt, daß man mit einer erneuten Verschiebung des Kräftefeldes im Hallenhandball rechnen muß. Der Berliner Meister,„Reinickendorfer Füchse“, hat sich bisher in guter Form gezeigt und auch die Spiele der Stadtmannschaft mit mehreren Spielern des Berliner Hallenmeisters haben es deutlich gemacht, daß man mit den Berlinern rechnen muß. Sie sind durch eine lange und harte Schule in der Halle gegangen. Der Titelverteidiger befindet sich zur Zeit nicht in bester Form, da die Mannschaft über- Spielt erscheint. Bernhard Kempa führt die Leistumgsschwankungen auf mangelhafte Möglichkeit zum Fallentraining zurück. Bei Göppingen wird es darum gehen, ob die Mannschaft durch ein Spezialtraining wieder auf den früheren Höhepunkt zurückgeführt und zum rechten Augenblick fitgemacht Auch der zweite süddeutsche Vertreter, Fe Bayern München, hat unter dem routi- nierten Markus Bernhard durchaus eine Chance, umso mehr als die kämpferische Qualität beachtlich ist und mit Torwart Schwarz und dem Stürmer Wieser heraus- ragende Spieler besitzt. Die interessanteste Schwerathletik- Vereine tagen beim KSV 84 Mannheim Heute abend, 19.30 Uhr, findet in der Sporthalle des KSV 1884 Mannheim eine Versammlung für Funktionäre, Kampfrich- ter und Aktive der Schwerathletik- Vereine der Kreise Mannheim- Heidelberg statt. Ein Referat über„Weltmeisterschaft in Karls- ruhe“ und„Mannschafts-Punktekämpfe im Ringen und Gewichtheben“ hält der tech- nische Leiter des nordbadischen Schwer- AtHletik- Verbandes, Hans Kestler(Mann- heim). Der Wichtigkeit dieser Zusammen- kunft wegen, wird um pünktliches und voll- zähliges Erscheinen gebeten. Mundschenk, Kreisvorsitzender Mannschaft dürfte der Westmeister, SV Westerholt, sein. Die Brüder Spiekermann und der Verteidiger Heberg sind als heraus- ragende Kräfte bekannt. Es ist eine Mann- schaft, die ähnlich wie FA Göppingen noch sehr jung ist, vermutlich aber die Routine des deutschen Meisters noch nicht besitzt. Im Norden dürfte am 13. Februar in Kiel die Entscheidung zwischen Polizei SV Ham- burg und dem THW Kiel fallen. In Südwest- deutschland wird das Ende wohl zwischen der TSG Haßloch und dem SV Harleshausen ausgemacht, die beide wieder Meister ihrer Landesverbände Pfalz und Hessen wurden. Man neigt dazu, der hallengewohnten TSG Haßloch mehr Chancen zu geben. Die teilnnahmeberechtigten Mannschaften werden in zwei Gruppen zu je drei Vereinen eingeteilt, und zwar spielen: Gruppe A: Ber- lin(Reinickendorfer Füchse), Süd 1 FA Göôp- pingen) und Südwest. Gruppe B: Nordwest, (SV Westerholt) und Süd 2(FC Bayern Mün- chen). Die Placierung der Mannschaften innerhalb der Gruppen wird in den Spielen am 26. Fe- bruar 1955 ermittelt, wobei jeder gegen jeden nach dem Punktsystem spielt. Bei Punkt- gleichheit innerhalb der Gruppen entscheidet das Torverhältnis, das im Subtraktionsver- fahren festgestellt wird, über die Platzziffer. Tagen in Birmingham bekannt und sagte dazu, die Gründe der Zurückziehung Nortons lägen in der heutigen Entwick- lung des Motorrad-Rennsportes. Gilbert Smith gab dann die sensationelle Erklärung ab, daß seines Wissens die deut- schen Werke einen ähnlichen Standpunkt einnehmen und sich nicht an den Welt- meisterschaftsläufen außerhalb Deutschlands beteiligen würden. Handball-Verbandsklasse? leutershausen oder Waldhof! Das wichtigste Spiel der Gruppe Nord der Badischen Handballverbandsliga wird in Leutershausen ausgetragen, wo die Wald- höfer nach dem 6:3 in Ketsch die letzte Chance auf den dritten Platz erhalten. Birkenau gilt als Favorit gegen Seckenheim, ebenso Nußloch in Handschuhsheim. Die interessanteste Begegnung der Kreis- klasse A findet in Brühl statt, wo Ober- flockenbach antreten muß. Der Ausgang des Treffens ist ebenso wie die Begegnung TSV Neckarau— Badenia Feudenbeirn offen Mr fährt ohne Chancen zum ATB nach Heddesheim. Bei Kreisklasse B, Staffel II interessiert das Spiel TV Neckarhausen— ISG Laden- burg; vielleicht entscheidet der Platzvorteil zugunsten Neckarhausens. Käfertal hat auch Alf eigenem Platz gegen den TV Sandhofen keine Gewinnchancen. Mäßige Leistung der Walter-Eli 1. FC Kaiserslautern— Eintracht Kreuznach 4:2(2:0) Trotz drückender Ueberlegenheit kam der 1. FC Kaiserslautern am Mittwoch im Punkt- spiel der Südwestdeutschen Fußball-Oberliga gegen Eintracht Kreuznach nur zu einem 4:2(2:0)-Sieg. Die Platzherren enttäuschten erheblich und blieben weit von ihrer son- stigen Form entfernt. Nur selten kamen zügige Kombinationen zustande. Die Kreuz- nacher waren technisch zwar weit unter- legen, glichen diesen Mangel aber durch unermüdlichen Kampfgeist und hervor- ragende Kondition aus. Nach der 4:0-Füh- rung der Platzherren glückten den Gästen dann in den letzten zehn Minuten noch zwei Gegentore. springen oder guten Leistungen im Stechen gab es auch in Berlin den größten Beifall. Das sollte dazu anregen, die Jagdspringen durch Handicaps oder Ausscheidungen inter- essant zu machen. Berlins Reiterei hat unter schwierigen Verhältnissen ihr Hallenturnier wieder ge- schaffen. Berlin wird auch die Wege be- schreiten, die zur Verbesserung seines Tur- niers beitragen; denn: der Berliner ist fort- schrittlich! Mirko Altgayer Krefeld verlor auf eigener Bahn Im Punktspiel der Eishockeyoberliga mig- lang den Krefelder Preußen am Dienstag- abend vor 1000 Zuschauern auf eigener Bahn die Revanche für die 3:8-Niederlage gegen den RC Riegersee. Auch ohne ihren National- Sbieler Poitsch sicherten sich die Süddeut- schen durch einen 6:1,(1:0, 2:0, 3:1) Sieg die Anwartschaft auf den zweiten Platz hinter dem neuen Meister Füssen. Krefeld spielte ohne seinen besten Stürmer Rainer Koßmann, während Riegersees Nachwuchs- stürmer gut zur Geltung kamen. Die Treffer für Rießersee: Breitsamer und Pittrich(je- weils 2), Fries und Endres, Das Gegentor der Preußen gelang Brandenburg beim Stande Von 0:4. Humez boxt gegen Langlois Der Europameister im Mittelgewichts- boxen, der 28jährige Franzose Charles Humez, hat sich zu einem 10-Runden-Kampf mit seinem zwei Jahre älteren Landsmann Pierre Langlois verpflichtet. Das Treffen soll Am 28. Februar in Paris stattfinden. Obwohl es dabei nicht um den Titel geht, wird der Kampf in Fachkreisen als eine Art Semi-Finale um die Weltmeisterschaft im Mittelgewicht betrachtet: Langlois hat kürzlich einen Titel- kampf gegen Weltmeister„Bobo“ Olson in San Franzisko durch technischen k. o. in der 11. Runde verloren. — Die erfolgreichsten Torjäger: Seeler weilerhin in Führung Uwe Seeler, der junge National-Mittel. stürmer des Hamburger SV, führt Weiterhin in der Torjägerliste. Mit 24 Toren liegt der Hamburger um drei Treffer vor Otti Meyer dem Mittelstürmer des VfR Mannheim, Den dritten Platz belegt Uwe Seelers Vereins. kamerad Schlegel(19) vor Grzenia(VfR Ra,. serslautern) mit 18 Toren.— Die Spitzen. gruppen der einzelnen Ligen: Nord: Uwe Seeler 24, Schlegel oed, Hamburger SV) 19; Apel(Arm. Hannover Erb(Altona 93) je 14. West: Lorenz(Preußen Dellbrüch h K. Gramminger(Fort. Düsseldorf) 13; Islacket N (Rot-Weiß Essen), Martin Gramminger(Fort Düsseldorf) je 12. Südwest: Grzenia(VfR Kaiserslauterg 18; Martin(1. Fœ Saarbrücken); Sehrt matia Worms), Altmeyer(Saar 05 Saarbrük. ken) je 17. Süd: Meyer(VfR Mannheim) 21; Gr. Wok(SSV Reutlingen) 15; Hubeny Jahn Re. gensburg) 13; Kronenbitter(Kickers Stutt. gart), Kunkel(Karlsruher Sc) und Schad (J. FC Nürnberg) je 12. Berlin: Nocht(Viktoria 89) 15; Langs (Spandauer SV) 13; Steffen(Minerva 900 Wenske(Tennis- Borussia) je 11. a SVM deklassierte FT Heidelbeg Der SVM konnte für das Verbandsspid gegen FT Heidelberg seine komplette erste Mannschaft aufbieten. Die Mannheimer wurden in jeder Phase des Spiels ihrer Fg. Voritenrolle gerecht und überspielten die Heidelberger mit 202. Der SVM bot ernet eine ausgezeichnete Leistung und führt Wei ⸗ terhin die Tabelle der Landesliga an. 1. Amateurliga: Friedrichsfeld spielt schon am Samstag feureuſ priit Hleisterschatskandidalen ASV Feudenheim muß gegen den Obwohl Feudenheim am Sonntag spielfrei War, konnte der ASV den ersten Tabellen- Platz behaupten. Die Mannheimer Vorstädter erwartet nunmehr in Neureut ein sehr schwe- res Spiel, denn die Platzelf braucht die Punkte zum Verbleib in der Klasse ebenso, wie die Feudenheimer zur Untermauerung ihrer Spitzenposition. Exmeister Daxlanden muß ebenfalls aus- wärts antreten. Der Pforzheimer Holzhof war schon immer ein heißer Boden für die Blau- Schwarzen, die nur in bester Form die Klippe umschiffen können. Der dritte im Bunde der Meisterschaftsaspiranten, Amicitia Viern- heim, gibt seine Visitenkarte in Leimen ab, das durch die Sperre von Stopper Schwal- bach erheblich geschwächt ist und dadurch wohl kaum einen weiteren Spielverlust ver- meiden kann. Ohne die Schwetzinger zu unterschätzen, gilt Viernheim als Favorit. Plankstadt dürfte sich von Hockenheim kaum überraschen lassen. 5 Die drei übrigen Begegnungen sind für den Klasenverbleib wichtig. Selbst die Bir- kenfelder, die lange Zeit zur Spitzengruppe zählten und sogar die Tabelle anführten, sind durch die Migerfolge der letzten Wochen in eine schlechte Position gekommen. Ein Sieg über den Tabellenletzten Kirrlach tut daher not. Die Friedrichsfelder Germanen (deren Spiel gegen die KSC-Amateure auf Samstag, 15.30 Uhr, vorverlegt wurde) dür- fen sich gleichfalls die Chance des Platz- Vorteils nicht entgehen lassen, während die Neckarauer auf der Hut sein müssen, wenn sie die starken Brettener niederhalten wol- len. Die Gäste haben zuletzt auch auswärts überzeugt, so daß für die Neckarauer erhöhte Vorsicht am Platze ist, zumal die Position der Preschle-Elf noch immer alles andere als rosig ist. Bartali beendet aktive Laufbahn Italiens Radsportheros Gino Bartali hat jetzt Abschied vom aktiven Sport genommen. „Meine Laufbahn ist endgültig abgeschlos- Klassen-Neuling auf der Hut sein sen, erklärte er vor Pressevertretern. II meinem Alter(41 Jahre) könnte ich nur noch als Veteran gelten.“ In einem gleichzeitig veröffentlichten Artikel in der Zeitschriit „Tempo“ schreibt Bartali: Rennen fahren, bis mir ein weißer Bart ge- Wachsen ist.“ Seinem großen Rivalen der letzten Jahre,„Campionissimo“ Fausto Coppl, entbot Bartali„eine brüderliche Umarmung ohne Groll, und mögest du alle deine Ren- nen gewinnen“. Bartali hat in seiner langen aktiven Laul- bahn zweimal die Tour de France, dreimal den Giro d'Italia und viermal, zuletzt 1953, die italienische Meisterschaft gewonnen. Bei den Keglern: Machauer übernahm die Spitze Im Einzelmeisterschaftswettbewerb auf Bowlingbahn ist Halbzeit Nach zwölf Durch- gängen ergaben sich beim dritten Start einige Veränderungen. Machauer konnte mit 70. Punkten seinen Clubkameraden Leck(650 Von der Spitze verdrängen. Auch Otto Mil- denberger(784) machte einen gewaltigen Rutsch nach vorn. Der Stand: 1. Machauer (Siegfried) 2232; 2. Leck(Siegfried) 2219; 8. Mildenberger(1. M. B. C.) 2134, 4. Diefenbach (1. M. B. C.) 2127 Punkte Durch die großartige Leistung von Jung- mann ergaben sich auch bei der Jugend einiges Spitzenreiter bleibt Schleifer (I. M. B. C.) mit 2208 vor Jungmanm(Siegfried ö Aenderungen. 2128 und Schmitt(Siegfried) 2030. Die Rückrunde in der Asphalt-Ligaklasse wurde mit sehr guten Resultaten begonnen. „Um e Hoor“ Waldhof kam nach dem Sieg gegen Südkabel(15141446) zweimal unter die Räder. Gegen Alte Bremser mit 14801450 und gegen Kurpfalz mit 1470:1476 Holz.„Gol- dene 7“ gewann gegen Edelweiß sicher mit 15181434 Holz, und„Grün-Weiß“ gegen „1. K. C. Waldhof“ mit 1511:1423 Holz. Edel. Weiß verlor auch gegen die Südkabel mit 1459:1386 Holz. Deutsche Wagen-Meisterschaften werden in 14 Läufen ausgetragen fflotorspori- Saison 1955 mit ſflammulprogiamm ON beantragt Wiedereinführung der Europa-Bergmeisterschaft 1956/ Tourenwagenmeisterschaften mit 30 Rallyes Obwohl sich die Oberste Nationale Sport- behörde für den Automobilsport in Deutsch- land unter Leitung des neuen ONS-Präsi- denten Graf von und zu Sandizell zweifellos bemühte, den sportlichen Wert des Wagen sportes zu heben und die Ausschreibung der Meisterschaft so zu gestalten, daß die Halb- heiten des letzten Jahres(mit nur drei Punkteläufen) nicht wieder, vorkommen, In Konkurrenz mit Südamerika: DFB bewirbt sich um Well meisterschaft Der Deutsche Fußball-Bund hat sich offi- ziell entschlossen, dem Weltfugball- Verband (FIFA) seine Bewerbung um Uebertragung der Fußball- Welt meisterschaft 1962 zuzulei- ten, Ob die Entscheidung bereits auf dem Kongreß 1956 in Lissabon fallen wird, steht noch nicht fest, aber der DFB will auf kei- nen Fall den Zeitpunkt verpassen, zumal be- reits 1950 in Rio de Janeiro Schweden die Zusage für 1958 gemacht worden ist. Nach bisherigen Meldungen gibt es eine Konkurrenz für Deutschland: Uruguay und Argentinien, die vor allem mit Montevideo und Buenos Aires in der La Plata-Mündung zwei ideale Austragungsplätze empfehlen. Dem steht entgegen, dag Uruguay bereits einmal die Weltmeisterschaft ausgerichtet Hat, 1930 in Montevideo. Argentinien nahm weder 1950 noch 1954 teil, so daß die Be- werbung zumindest einen Haken hat. Man darf getrost sagen, daß Deutschland alle erdenklichen Voraussetzungen bietet, die Fußball-Weltmeisterschaft zu einem Großereignis zu gestalten. Man denke nur an Hamburg, Hannover, Köln, Ludwigs hafen, Frankfurt, Stuttgart, Berlin, von wei⸗ teren Stadien in Augsburg, Düsseldorf, Dort- mund usw. gar nicht zu sprechen. Der DFB wird mit seiner frühzeitigen Bewerbung zumindest keinen Termin ver- passen. Was daraus wird, hängt letzten En- des vom FIFA-Kongreß ab, auf dem Süd- amerika natürlich alles tun wird, eines sei- ner Fußball-Länder durchzusetzen. wird man den Erfolg erst nach Beendigung der Saison 1955 feststellen können Denn da die Deutsche Automobil- Meisterschaft 14 Wettbewerbe vorsieht(acht Läufe in den Grand Tourismoe- und Seriensportwagen- klassen bis 1,3 und 1,6 Liter, sechs der Renn- sportwagen bis 1500 cem, muß abgewartet werden, wie weit sich dieses umfangreiche Programm durchführen läßt. Darüber hinaus Aber ist man weder den Anregungen auf Ab- schaffung der unpopulären Seriensport- und Grand Tourisme-Klassen noch den Vorschlä- gen für eine Privatfahrer wertung gefolgt, die hätte eingeführt werden müssen, auch wenn man mit einer Rennpause der Werks- ställe von Porsche und Borgward rechnet. Da der Wagen- Terminkalender erst in Kürze veröffentlicht werden kann, ist man für das Meisterschaftsprogramm auf Ver- mutungen angewiesen. Hockenheim(8. 5), Eifelrennen(29. 5.), Solitude(24. 7), Groger Preis(31. 7.) und Avus(25. 9.) sind nach dem Ausfall des Freiburger Bergrennens(das nur Nachwuchsfahrern vorbehalten sein solh, nur fünf Wagen- Veranstaltungen auf be- kannten Kursen! Die restlichen Läufe der beiden Wagenkategorien sollen bei kleine- ren Rennen durchgeführt werden. Während die Formel II überhaupt nicht zur Diskus- sion stand, werden DMV, AvD und ADAC je einen Formel-III-Lauf austragen. Sollte sich dabei herausstellen, daß diese Klasse zahlenmäßig und vor allem qualitativ wie- der hohen Ansprüchen genügt, wird ab 1956 auch hier erneut eine Meisterschaft ausge- tragen. In diesem Jahre erhält der beste Kleinstrennwagen-Fahrer einen von Krakau gestifteten Pokal. Seltsam erscheint, daß die zweite Grand Tourisme- und Seriensport. Klasse nur in der Meisterschaftswertung bei 1,6 Liter-Motoren aufhört. In Rennen kön- nen auch Wagen bis zu 2000 cem starten! Die Wiedereinführung der Europa- Berg- ü meisterschaften wird die ONs bei der Fed. ration Internationale de Automobile fut 1956 beantragen. Damit würde nach 24 jäh riger Pause wieder ein Wettbewerb ins Leben gerufen, den 1930 und 1931 Rudolf Carace- ciola(Sportwagen), Stuck(1930) und der Italiener Zanelli(1931) bei den Rennwagen gewann. Die deutsche Tourenwagen meister, schaft wird jetzt in zwei Klassen(bis 1 und 1,6 Liter Seriensport- und Grand Tou- risme- Wagen) ausgetragen. Sie umfaßt 90 deutsche und sechs ausländische Rallyes, 180 aber nicht international ausgeschrieben, Mi internationaler Besetzung findet dagegen ein„Langstrecken wettbewerb um den Folke der ONs/ als neue Konkurrenz statt, bei det nur Rallyes gewertet werden, die von der FIA international genehmigt wurden un über mehr als 1000 km führen. Das Min- destalter der Fahrer muß jetzt 18 Jahre be- tragen, wobei bis zur Vollendung des 21. Le- bensjahres nach wie vor die Zustimmung des gesetzlichen Vertreters notwendig st. — Scharlachberg⸗ „Ich kann nicht“ (Wor. 8 wum. 1 W gewö breit siche Städ Kont den name der Hane der! mint num. Bots Stral mer Unif noch jung gewe die auf und als v Nr. 9 — 0 P. 9 I Wir veröffentlichen diesen interessan- wo f 4. 5 a 858 A ten Bericht mit dem Hinweis, daß 5. slauben sie Allerdings, die Giap beim Militär und in der Bevölkerung genießt. phong. Sein Industriepotential— Hafen- ie ern einer französischen Quelle stammt. W„ haben. Die Stadt genießt, könnte vielleicht die anderen Ele- Es ist unmöglich, in einer so hierarchi- anlagen, Zementwerke und Eohlengruben 1 der wänrend sich in Saigon eine außer- lichen l 2 Tunit und die öffent- mente der Partei in den Schatten stellen. sierten und geheimen Gesellschaft wie die ist das bedeutendste des ganzen Landes. Ge- 15 55 önnliche politische i 7 57 stellen arbeiten zufriedenstel- Beobachter in Hanoi glauben an die Exi- des Vietminh entsprechende Beweise für wiß hat der Abgang der französischen Ge- 5 Den ger r 3 5 g 3 1 5 jedoch die Amerika- stenz von mindestens zwei Tendenzen inner- diese Behauptungen zu erhalten. Aber prak- sellschaften nicht die Schließung der Gruben 8 5 r der neue Geist vor. Nur weni e ee 5 en, daß sich die Lage weiter ver- halb der Führerschicht des Vietminh. Die tische Gründe scheinen für den Wunsch zu verursacht. Er führte aber eine Aufhebung Eke Kal. siche, piet f 9 ge 8 ert. erste Tendenz soll von Ho und seinen Mit- sprechen, gewisse Verbindungen mit Frank- aller Lie ferungskontrakte und die Beseiti- Spitzen. Städte jeten einen 80 auffallenden Es kann nicht geleugnet werden, daß Ho arbeitern vertreten werden Diese sollen von reich und selbstverständlich auch die den gung des im Ausland aufgezogenen großen f. e Chi 5747 fester denn je die Entscheidungs- der Notwendigkeit überzeugt sein, ein„Fen- französischen Unternehmungen im Dezember Absatznetzes herbei und schuf die Unmög- 1 1 85 In Salgon wimmelt es von A 1. 1 Autorität und Fopu- ster“ nach dem Westen offen zu halten, wo gewährten Garantien aufrecht zu erhalten. lichkeit, Ersatzteile zu beschaffen oder An- nove), 3 Handel ist König 10 N 5 5 15 085 18 einen 3 zu sein als zu in ihren Augen Frankreich das weniger ge- Tatsächlich besteht in Vietnam eine tra- lagen zu erneuern. So kann nur auf Kosten er H 5 irgend einer anderen Zeit seiner außer- fährliche Element darstellt. Nach dieser ditionelle Furcht vor den früheren chinesi- großer menschlicher Anstrengungen— hier ich) N ber 55 e Karriere, obwohl er sich frei- Theorie soll die UdSSR sehr vorsichtig und schen Oberlehnsherren. Die Erinnerung an fehlt es ja nicht an Kulis— und unter Kläg- Islacker der n- Ordnung sich n 85 5 22 5 Volk absondert. Am Tage seiner diskret die Aufrechterhaltung eines gewis- die Besetzung von 1945/6, die für die lichen Produktivitätsbedingungen die För- r(Fort. min en Pobiedas 2 115 5 1e 9 770 ehr aer Hanoi erklärte er den sorg- sen französischen Einflusses in Wirtschaft Tonkinesen sehr schwer war, hat sie noch derung aufrecht erhalten werden. Beängsti- hakt ee e 8 2 700 12 18 e 120 Vertretern aller und Kultur begünstigen, um ein Gegen- verstärkt. Gewiß hat China dem Vietminh gend ist der Mangel an Technikern. Junge ia Botsc 5 5 ingen breiten Klassen der Bevölkerung, daß nach seiner gewicht gegen eine„Satellisierung“ durch eine große aber sehr„diskrete“ Unterstüt- Ingenieure, Meister und Vorarbeiter, von 5 7 Straßen, auf denen die Geschäfte noch im- Ansicht ökfentliche Versammlungen weniger China zu schaffen. Vietnam ist ja das am zung in seinem„Befreiungskampf“ gewährt, der Armee abgestellte oder demobilisierte 1 mer geschlossen sind. Das Kakhibraun der nützlich seien als die Produktion, und daß weitesten von der russischen Grenze ent- doch dürfte dieser„sentimentale“ Faktor Spezialisten reisen täglich nach China, der Pniformen der 08. Division sticht kaum weder die Einwohner Hanois noch er selbst fernte kommunistische Land und die Sowjiet- nicht mehr entscheidend sein für die Maß- UdssR oder der Tschechoslowakei ab. Tsche- 1 6 noch A das für die 7 mit langweiligen Reden verlieren könn- union könnte die Bildung eines kommunisti- nahmen der führenden Schicht Hanois. Rein chische Instrukteure sollen bereits in Nord- n jungen Ma. 12 ee er neuen Zeit ten. Seitdem läßt er seine Anweisungen im- schen Blocks in Asien unter der klaren nützliche Erwägungen, Wirtschaftlicher und vietnam eingetroffen sein. Diese Anstren- f 8. eworden ist. Seit der Ue ergabe Hanois hat mer häufiger schriftlich ergehen, die stets Führung Pekings befürchten. vor allem politischer Art haben in den Au- gungen werden jedoch erst in zwei oder drei i 80 die 85 bereits. Fortschritte mit der herzlichen Formel enden:„Euer On- Die zweite Richtung tendiert nach China. gen Ho Chi Minhs und seiner Mitarbeiter ahren ihre Früchte tragen. Aber es muß so- ach auf dem Wege zur Volks emokratie gemacht kel umarmt Eucl 5 g Dieser„chinesische Flügel“ soll besonders mehr Gewicht. Und Nord-Vietnam hat auf fort gehandelt werden, wenn man die Krise . und schon n kommunistisches Der Kreis seiner engsten Mitarbeiter hat stark in der„Partei der Arbeit“, der Nach- wirtschaftlichem Gebiet zur Zeit Frankreich und die Arbeitslosigkeit, die sich bereits an- Langs als vietnamesisc 28 aussehen erhalten.. seit 1945 kaum eine Veränderung erfahren. folgerin der 1945 aufgelösten kommunisti- nötig, denn in unmittelbarer Zukunft hat zeigt, beseitigen will. Denn es geht ja darum, va 9, Die Rückkehr der Vietminh-Führer in Phan Van Dong, der Künstler des Waffen- sen Partei Indochinas, sein. Als Hauptträger Vietnam von seinen kommunistischen Alli- die Bevölkerung, die noch Südvietnam wäh- diese. sie vor gewaltige Probleme stillstandes, stellvertretender Ministerpräsi- dieser Tendenz gelten der Generalsekretär jerten nichts Großes zu erwarten. Hinzu len kann, von den Segnungen und Wohltaten gestellt, auf die sie nicht ganz vorbereitet dent und Auſzenminister, hat seine Stellung der Partei, Trung Schinh, und der rätselhafte kommt, daß die Verbindungswege mit des neuen Regimes zu überzeugen. berg waren. Sie kamen in eine verlassene und als„Dauphin“ festigen können zum Nachteil Mann la Ba-Cang, der im Hintergrund China schwierig sind. Die im Kriege zer- Bernard Ullmann a unruhige Stadt. 5 ebenso mißtrauten, von Hoang Minh Giam, dem Propaganda- bleibt und dessen Name nur selten in der störte Eisenbahnlinie ist praktisch aufge- Alle Rechte vorbehalten. 2 wie inren eigenen Fähigkeiten, sie zu ver- minister, dem im Frühjahr plötzlich das Por- Presse genannt wird. Ha Ba-Cang soll der geben worden. Das Material wurde für die World Copyright by AFP- Paris. meimer rer Fe. ten die 8 111 U* ernent 8 f Immobilien e 1 co ee irt wei. 7 Am 8. Februar verschied nach schwerem, mit Geduld 1. f* 8 8 8 a 5 5 5*. chönmat- „ 1 meine liebe Mutter, Schwieger- dane Seen 205 ern en S 8 ess N 8 4 3 i un enehmigung f. Einfamilien- 0 3 Heute verschied unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Ur- mutter, Oma, Schwester. Tante und Schwägerin, Fran haus zu derkanen, lnmmepflien 0 s 1 N. oma und Tante, Frau 8 Viernheim, 9805. W SO f reuzstraße 25 ½0 1 V 8 f S 5 hof Viernheim, zu verkaufen.— 8 4 1 Maria Neck geb. Waap Immopilien Brandmüller-Neft, des O oer a Viernheim, Kreuzstraße 28 ½. 8 de in geb. Schmitt im Alter von 71 Jahren. 0 AO Necdde S 1 7 ff 2 o n.„I. Kammermusikerwitwe Mannheim, den 10. Februar 1955 Einfamilien- aus e. des ur noch 5 Jungbuschstraßge 16 od. Mehrftamilten-Haus evtl. auen s Ne 8 Kurz vor Vollendung ihres 90. Lebensjahres nach kurzer Krankheit. In stiller Trauer: ase e br 0207. 1 Sg 0 a 8 n ni 5 Georg Hegener und Wi d a5. Mannheim, den 8, Februar 1955 Frau Franziska geb. Stahl Mohn Seschüftshaus n n der. 8. Col rn tiefer Trauer: Enkel Gerd Hegener f l. l nen anne Neck i garen ee. DARM OI e Ren- 111 8 8 l 5 eee a Familie Julius Neck, Chorleiter Beerdigung: Freitag, 11. Febr., 13.00 Uhr Haupttrieanof Anm. eee Karl Neck Weinhändler, bei Kauf bezieh- 5 Lauf. 5 bar, Anzahl. 25 000, DM, durch Ireimal sowie alle Anverwandten PETRT, Immobilien, E 3. 8„ zt 195 5: 1 UBERSETZUR GER . 5 5 1 Dipl.-Dolm. F. Kruss Beerdigung: Freitag, 11. Februar 1955, um 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. 1 27, parterte litze Nr. 33/ Donnerstag, 10. Februar 1955 a F* rr eee MORGEN 2 3 N n— Seite Alle seine Maßnahmen sind auf die Ho Chi Minhs Regiment in Hanoi Wieder vereinigung Vietnams gerichtet tefeuille für äußere Angelegenheiten aus „Gesundheitsrücksichten“ entzogen wurde, als er sich auf dem Wege nach Genf befand. Das große Prestige, das General Vo Nguyen- eigentliche Leiter des Innenministeriums sein, weil der Titelträger Phan Ke-Toai als ehemaliger„imperialistischer Delegierter“ im Tonking angeblich nur begrenztes Vertrauen Wiederherstellung der Strecke Hanoi-—Lang- son verwendet. Die wirkliche„wirtschaftliche Lunge“ Nordvietnams ist das Hafengebiet von Hai- Auguste Hegener 40 Ar Gürtnereigelände, Nähe Fried- Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teil- Nenlenhaus ge Oe s Ne Kunstflieken Reparaturen, Wenden, Aendern. Sehneiderei Krieg, 0 4, 10 ad bene. eb aut a. 5. f i . 10 nahme, die mir beim Heimgang meines lieben in zentraler Lage, Rendite einige Mannes, Herrn 6800,— DM, für 80 000.— DU it, N. bei 60 000,— DM Anzahlung zu Frau Paula Wess eU, Wien K(650 verkaufen.— Angebote unter Herr Kiilte N Wien 95 Nr. 02966 an d. V 1 0 fl. satt Karte Arno Höfler 3 en me enn mee 1 Unerwartet verschied am Sonntag, dem 6. Februar 1955, unser lieber, guter und viele Millionen anderef 5 5 Vater im 82. Lebensjahr. Sehr schönes U. Herr. gelegenes De 2 durch Wort, Schrift, Kranz und Blumenspenden WOCHENENDHAUS ter- Tee, Und sie 27 Sie haben f 2 1 3 1 1 am Wald Lir b 9 bisher viel verpagt. Dose fur Dr. 1 udwig 9 P. Eckert zuteil wurden, spreche ich meinen herzlichsten 3 ec e 00 835 Nr Jung- Dank aus. Besonderen Dank der Firma Brown zu vk. dech.: Presse-Beobachter R 1 Aae J einige f 1 W. Friederich, Immob., Verm., ormh. u. Lebensmittel. kt. 11 10 Zahnarzt i. R. Boveri& Cie, den Kolleginnen und Kollegen Abtlg. Neustadt, Hauptstr. 2, rel. 37 18 Hloxol-Leg Ges., Königshofen I. Gr. gtriech A. F. K. S. sowie den Hausbewohnern. 5 Heidelberg-Neuenheim, den 10. Februar 1953 akklasse Werderplatz 17 1 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Mhm.- Käfertal, den 10. Februar 1955 n februar 1958. 20 Uhr 3 f tstraße 8 m Städt. Rosengeiten-Restaurant mer die Dr. Ludwig Eckert„. 1 i 5 Zahnarzt. 8 spricht der internat. 5 1 Elise Höfler geb. Stahl betengte krpshfvngs- 885 Die Beisetzung fand im engsten Kreise statt. f Physiologe Frdtident 2* „Edel Thilo el mit— Kemper 8 Verfasser des U goches statt Karten ö Am Montagabend wurde mein ss dich . b 5 ter Va- VN b ö Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz. und 120 3. l gesund“ Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Mutter, Frau Urgrohvater und Onkel, Herr ober dos herzlicher Anteilnahme, die Überaus 8 Ne* R f 3 Blumenspenden und allen denen unseren innigsten Dank zu M 1 2 1 8 2 g sagen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau Arla eipe omanus Römer b r Stadtarbeiter a. D. Allyes Barbara Nied N im Alter von nahezu 9 Jahren sage lch meinen innigsten Dank, Besonderen Dank Herrn Pfarrer von seinem Leiden erlöst. w 1056 das letzte Geleit gab Simon, den Diakonissenschwestern der Langstraße, den Haus- Mannheim, 9. Februar 1955 usge-. en ee bewohnern und allen denen, die der Entschlafenen in der leid- Zellerstraße 64 A Insbesondere danken wir Herrn Dr. Koppel fur die vorbild vollen Zeit ihrer Krankheit Gutes getan haben.(trüner Rheindammstraße 5) Au n Vana 8 beste liche ärztliche Bemünung, Herrn Stadtpfarrer Dörfer, der In tiefer Trauer: die Gelgel der Menschhelt: Zucker Ah. 8 Frakau Diakonissenschwester für die aufopfernde, liebevolle Pflege. Mannheim, den 10. Februar 1953 wimelmine Römer geb. Kögel 3 eee 915 1 9 5 laß die Riedfeldstraße 9 Der trauernde Sohn: Kinder und Anverwandte lebens: Gesund bleiben oder krank sein? Der welge 18port- Mn m. Waldhof, den 10, Februar 1955 Kurt Geipel Beerdigung: Freitag, 11. Febr., rod in der Nehrung Zivilisotionserkronkungen wie: mg bei Sandgewann 69 1 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Leber: Golſe. Megen: Nieren- Derm: Herz usw. u Kühn Die Kinder presse und Zuhörer sind bhegelstort: 5 551 und Angehörigen Went. Revolutien in der Ernährung! Basel:... Eine 885 Deen nsbe Aera Rom:.. Die dunde der Erkenntnis! Berg 3 Hamburg:.. Ein Meister der Rhetorik Bertin:. leb Feédé- 9 Bekannatmae hungen Vetschiedenes bofter Applaus erlebnisreiche Stunden! Sieie- le für ö 9 Langer, Mollstr. 18 feld. kin interessanter Abend! Hennever:.. Sen. 24fäh⸗ r 5 askenverleln Feen zotionelle e lebensmuf Leben Besatzungsmacht 5 1 115 Freigabe von Mobillar durch die Us-Besatzungs„ ene e. ee eee 5 2 Die Us- Besatzungsmacht hat erneut zahlreiche Mobiliar- und Einrich-] er noch hen e eine Waschmaschine 5 id der Bestattungen In Mannheim tungsgegenstände aus noch beschlagnahmten bzw. beschlagnahmt ge- von Rothermel. Alte Kunden ohne Wagen wesenen Wohngebäuden im Stadt- und Landkreis Mannheim(u. a.„Feu- Anzahlung, neue nach Vereinbarg. eister- denheimer Sektor“, Neuostheim Ilvssheim usw.) freigegeben und das 85 1 Donnerstag, 10. Februar 1955 gesamte Freigabegut dem Besatzungskostenamt zwecks Ermittlung der Eehlie Dirndl Kür den Fasching in 5 bis I. Eigentümer übergeben. reicher Auswahl bei 9. ä 1 Tou- Hauptfriedhof Zeit Es handelt sich hauptsächlich um, Einzelmöbel und Polstermöbel, Wäsche- Speck, N 3, 12, Kunststraße 0 10 8 5 H HSeEgl DU 5 aßt 90 kerner um Matratzen, 2 Gasherde, 3 Bilder, Lampen sowie um 1 Klavier 5 5 g. 28, ist/ Marke„Ubel& Lechieiter“. zu Ostern die herde von Roth. 8 e 8 8 11 90 5 ermel. Alte Kunden ohne Anzah-.. N. n. Mit Szarowski, Wiadislar, Lillenthalstraße 6. 9. Die von Beschlagnahmen betroffenen Personen haben Gelegenheit, die lung, neue nach Vereinbarung. 5 1 0 agegen* Bantz, Anna, K 3,% 7 10.00 freigegebenen Gegenstände in der Zeit vom 10. Februar bis eee 2 5 GHU SSR SER — 5 5 24. Februar 19358, täglich von 6.30 bis 12.00 und von 18.00 is 16.00 Uhr, 8 8 Fokal Friederiens, Fritz, August-Bebel-Strae gi 5 samstags bis 11.30 Uhr, im Gu-s-Bunker in, Mannheim zu besichtigen. Mod. Faschingskostüme„ bei der Bäuerlein, Augusta, Niederfeldstraße 2 11.00 Elgentumsansprüche 3 dort unter Vorlage von Beweismitteln zu verleihen und zu verkaufen. n der Höfer, Marie, früher U 3, 111 11.30 geltend gemacht werden. S n und Ostermann, Wilhelm, Augartenstraße( 14.30 Die Geltendmachung der Eigentumsansprüche und die Abholung des 5. 5 5* 5 5 Eigentums hat innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Erscheinen Hündin f. Deckrüden Dackel, Lang- Min- g J Deckrüden,„Lang MI 4 dieser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist werden haar, rot gesucht.— Angeb. unt. re be- b Krematorium die nicht 5 ne als ment 1 1 Nr. P 02933 an den Verlag. — 5 versteigert werden. Der Lerste gerungstermin wird no ekannt- 1. 11 Müller, Karl. Waldhof, Oppauer Straße 2 12•99 gegeben. Dieſenigen Personen usw, welene ihr Eisentum zerstört oder N putschke, Anna, Rheingoldstraße 938 13.30 Peschädigt aufgefunden nac zurückerhalten haben, sind gemäß AHK 5 f 2. 18k. 1 traße 14.00 Ges. 47 gehalten, form- und ristgerecht binnen 90 Tagen nach Freigabe 5 sucker, Oswald, Untere Clisnetstraßs dureh die Besatzungsmacht beim Besatzungskostenamt Antrag auf Ab- 2 K 2* 9 5 1e „ geltung der Instandsetzungskesten, au stellen. Verschuldete Fristver- 1 monatlich ab 15, D Mitgeteilt von der Friedhotfverwaltung der Stadt Mannheim säumnis bedingt Verlust der Ersatzansprüche. K. 28 ahr Näheres ist beim Besatzungskostenamt, D 1, 10— neues Sparkassen- Abt. Pieno· Vermietung Ohne Ge gebäude, Eingang gegenüber C 1— zu erfahren. ckelt 3,7 Mannheim, den 10. Februar 1953 Masken, Brautilelder- Verieim Besatzungskostenamt für den stadt- und Landkreis Mannheim. chamissostrage 1 part. Tel. 8 14 96. Man nh el s 38 7, 8 on den Flenken felefon 5 24 46 v. 52470 geqvemste Teilzahlung ½ Anzahlung 10 MWongtsraten K G mera labs eh Größte Auswohl von der billigsten Box bis zur wertvollsten Guodlitätskomere KINO pHORA Seite 10 Donnerstag, 10. Februar 1955/ Nn, Von Land zu Land Außenhandels- Streiflichter Die westdeutschen Außenhandelsbezie- hungen sind— eigentlich ist es müßig, dies Wieder hervorzuheben gekennzeichnet durch Zunahme des Warenflusses, sowohl in Mengen- als auch in wertmäßiger Hinsicht. Von Land zu Land ergeben sich jedoch bei näherem Besehen eigenartige Probleme, denen— wenn es so genannt werden darf eine Einheitlichkeit anhaftet. nämlich die „Uneinheitlichkeit“, die Verschiedenheit. Zerrspiegel vermeiden Aus holländischer Sicht betrachtet ist Westdeutschlands größter Außenhandelspart- ner Holland. Das ergibt sich daraus, daß im Rahmen der Zahlungsbilanz— also des Geldverkehrs zwischen den beiden Ländern — wirklich Werte erreicht worden sind, die den gegenwärtig größten westdeutschen Außenhandelskunden, nämlich Frankreich, in den Schatten stellen. Es liege sich noch sagen, daß der soge- nannte„Sterlingraum“ eigentlich der größte Außenhandelspartner Westdeutschlands ist. Aber da handelt es sich ja nicht um ein ein- zelnes Land. Vielmehr um eine„Zusammen- Fassung von Gebieten und Staaten, die den sogenannten„Sterlingblock“ bilden. Krasse Gegenüberstellung von Waren- handelsbilanzen und Zahlungsbilanzen schafft jedoch optische Täuschung. Freilich ist es nützlich, sich den Leistungsaustausch 2 wi schen beiden Ländern vor Augen zu führen, werm es darum geht, sich ein Bild zu machen Von den Möglichkeiten der Ergänzung zweier Geschäftspartner. Auf der anderen Seite ist zu beachten: Der vielseitige(multilaterale) Zahlungsver- Kehr der Europäischen Zahlungsunion EZ U) sorgt für einen reibungslosen Geschäftsablauf Zwischen zwei Ländern. Es ist daher über- haupt nicht möglich, daß die Mitgliedstaaten einen ausgesprochenen Clearingverkehr untereinander haben. Bei all diesen Betrachtungen muß nämlich beachtet werden, daß sich alles durch die Gesamtberechnung der EZ U verschiebt. Wei- ter ist zu beachten, daß innerhalb der EZ U Miit Holland ein multilateraler(ein vielseiti- Ser) Devisenhandel besteht. Es sind somit nicht nur die sogenannten Dienstleistungen Ausschlaggebend dafür, daß die Zahlungs- bilanz größere Werte aufweist als die Han- delsbilanz. Die an anderer Stelle dieses Blattes von unserem Korrespondenten aus Den Haag dargestellte holländische Be- trachtungsweise verleitet zur Annahme, es Sirnge darum, eine Rückkehr zu zweiseitigen ilateralen) Handelsbeziehungen anzustre- ben. Das ist wohl nicht der Fall. Die Hol- länder haben ja durch ihre Beteiligung an dem Benelux-Gebilde bewiesen, dag sie außenhandels wirtschaftlich über die Gren- zen ihres Landes hinausstreben und denken. Warum jetzt so engherzig? Das mag damit zusammenhängen, daß die Lockerung im anternationalen Devisenverkehr, an der Hol- land maßgeblich beteiligt ist, zu Forderungen Segenüber der Bundesrepublik verleitet, deren volle Erfüllung auf die Dauer abträg- lich sein könnte. Es kann niemand mehr einführen, als er leistungsmäßig zu bezahlen in der Lage ist. Vor einer das Bild verschie- benden Verquickung von Handels- und Zah- lungsbilanzen muß daher gewarnt werden. Gleichgültig von welcher Seite sie ausgeht. Scheinbare Sorglosigkeit kennzeichnet einen anderen Außenhandels- partner der Bundesrepublik, die Türkei. Aus Politischen Gründen wurde diesem Lande größerer Kredit eingeräumt als vielleicht— rein wirtschaftlich betrachtet— noch ver- tretbar wäre. Die Folge davon ist ein stän- diges Auseinanderklaffen zwischen türkischer Bereitschaft, deutsche Waren einzuführen und Fähigkeit, diese Einfuhren zu bezahlen. Die Türken neigen hierbei dazu, vor den Geschäftsabschlüssen hinsichtlich der späte- ren Bezahlung Sorglosigkeit vorzutäuschen. Erst wenn die Rechnung entsprechend über- 20gen ist, treten sie mit der Forderung her- an, ihnen Hilfe zu gewähren. Dieses System hat den Nachteil, daß die deutschen Außen- Bandelspartner der Türkei sich stets einer gewissen Unsicherheit ausgesetzt fühlen. Die Türken rechnen jedoch damit, daß man sie — aus politischen Gründen— nicht sitzen Iassen“ kann, daß ihnen geholfen werden muß. Vorläufig hat sich in der Praxis er- wiesen, daß man der Schwierigkeiten immer noch Herr geworden ist. Nach und nach haben die Türken ihre Schulden wieder ab- gebaut. Allerdings völlige Klarheit herrscht nicht, denn nach dem oben geschilderten INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT System vermehrt sich die Außenhandels- schuld der Türkei an die Bundesrepublik regelmäßig mindestens ebenso schnell, wie sie abgebaut wird. Verbraucherstreik „ beeinflußte die Handels- und Währungs- politik Brasiliens. Eines Landes, das— aus Westdeutscher Sicht— wahrlich als Sorgen- kind unter allen unseren Handelspartnern angesehen werden kann. Um es kurz zu machen und verständlich: Seit eh und je lag der Preis für brasilianischen Kaffee etwa 10 v. H. unter dem für Kaffee mittelameri- kanischer Herkunft. Als es— ungefähr vor Jahr und Tag— zu den bekannten Preis- bewegungen am Kaffeemarkt kam, reagier- ten besonders die amerikanischen Hausfrauen bzw. Verbraucher mit Enthalt- samkeit, das heißt mit Käuferstreik. Die Brasilianer hatten übrigens nicht nur über Ausfuhr- und Preistechnik ihren Kaffee ver- teuert sondern auch durch Währungsmani- pulationen. Jetzt, als ihnen seitens ihres Srößten Verbrauchers die kalte Schulter ge- zeigt wurde, mußten sie einlenken. Sie taten das praktisch damit, daß sie den Kaffee in eine andere Warengruppe einstuften und ihn damit durch Devisenmanipulationen um 16 bis 17 v. H. verbilligten. In der Zwischen- zeit ist jedoch in den Konkurrenzländern der Kaffeepreis gesunken, während in Brasilien der Kaffeepreis auf dem erreichten Zenit verharrte. Entgegen dem vorher erwähnten früheren Verhältnis(brasilianischer Kaffee um etwa 10 v. H. billiger als mittelamerika- nischer Kaffee) ward der Zustand erreicht. daß der mittelamerikanische Kaffee um 20 vom Hundert unter dem Preis des brasilia- nischen Kaffees notierte. So ist die Sachlage. Ob die Brasilianer mit dem geringen Preisvorsprung, den sie jetzt wieder haben, aus der Sackgasse, in die sie sich hineinmanövrierten. hinausgelangen, ist schwer zu sagen. Der Fall beweist jedoch, Wie abträglich jeder Versuch ist, über Wäh- rungsmanipulationen einen scheinbaren Wohlstand, eine scheinbare Wehlfahrt in einem Staate zu erzielen. Letztlich entschei- det doch der Markt. F. O. Weber Ausfuhrrekord in Baden- Württemberg (LSW) Die Ausfuhr aus Baden-Württem- berg hat im Dezember 1954 mit 346,77 Mill. Mark das bisherige Rekordergebnis vom November 1954 um rund 36 Mill. Mark oder um 11,6 v. H. übertroffen. Gegenüber dem Ausfuhrerlös vom Dezember 1953 ergibt sich eine Zunahme von 12,3 v. H. 5 Nach einer Mitteilung des badisch- Württembergischen Wirtschaftsministeriums beläuft sich die Gesamtausfuhr des Landes im Jahr 1954 auf 3 266,4 Mill. Mark. Sie liegt damit um 680,7 Mill. Mark oder 26,3 v. H. über dem Jahresergebnis von 1953. Von be- sonderer volks wirtschaftlicher Bedeutung ist nach der Mitteilung des Ministeriums, daß der Anteil der Fertigwaren an der Ausfuhr — 93 v. H.— beibehalten werden konnte. Versicherungsschutz im Interzonenhandel (VWD) Ueber die Deckungsmöglichkeiten bei genehmigten Interzonengeschäften ver- lautet aus Versicherungskreisen, daß eine Deckung des Produktionsrisikos zur Zeit weder im Inland noch im Ausland möglich ist. Sollte 2 B. eine Spezialanfertigung für die Lieferung an die Sowjetzone notwendig sein, so ist kein Versicherungsschutz dafür gegeben, wenn diese Produktion wegen Nichtdurchführbarkeit der Lieferung über- flüssig wird bzw. nicht abgesetzt werden Kann. Eine Deleredere- und Transportversi- cherung ist dagegen möglich. Sie wird ven britischen Versicherungsgesellschaften von Fall zu Fall übernommen, wobei die Höhe des Prämiensatzes sich nach den Zahlungs- Vereinbarungen des Interzonengeschäftes richtet. Die notwendigen Devisenüberwei⸗ sungen im Rahmen der Prämienleistungen dürften durch die Ermächtigung der Bd an die Außenhandelsbanken, Bürgschaften und Garantien bei Interzonenhandelsgeschäf- ten zu übernehmen, möglich sein. Wertansätze im DM- Bilanz Ergänzungsgesetz Der im November 1954 von der Bundes- regierung beschlossene„Entwurf eines Ge- setzes über weitere Ergänzungen und Zen- derungen des DM-Bilanzgesetzes“ sowie über„Ergänzungen des Altbankenbilanz- gesetzes(drittes DM-Bilanzgesetz) wird zur Zeit im Bundestagsausschuß für Geld und Kredit beraten.) Ein Sachverständigen- gremium, zusammengesetzt aus Sachver- ständigen Bonner Ministerien sowie einiger Landwirtschaftsministerien, hat bereits vor einigen Wochen der dem Entwurf der Bun- desregierung zugrundegelegten Bewertung nach Börsendurchschnittskursen nicht zu- gestimmt. Auch die Spitzenverbände der Wirtschaft haben sich bereits gegen diese Bewertungsgrundlage gewandt und statt dessen die ursprünglich vorgesehene Bewer- tung, ausgehend vom Substanzwert, vor- geschlagen, da die Bewertung nach Börsen- durchschnittskursen dem Zweck der DM- Eröffnungsbilanzen nicht gerecht wird. Das Institut für„Finanzen und Steuern“, Bonn, hat sich in einem größeren Arbeitskreis mit der Problematik der Wertansätze für Wertpapiere und Beteiligungen im Entwurf zum dritten DM-Bilanz-Ergänzungsgesetz be- faßt. Darüber berichtet Dr. Kurt Siebert (München) und setzt sich mit den im Regie- Tungsentwurf enthaltenen Vorschriften über die Feststellung der endgültigen Wertansatze Kritisch auseinander. An Stelle eines aus drei Stichtagen gebildeten Mittelwertes, der immer erhebliche Fehler enthalten müsse, wird emp- kohlen, daß bei den noch vorhandenen Wert- papieren und Beteiligungen einheitlich für notierte und nicht notierte Anteile die Sub- stanzwerte vom 21. Juni 1948 zugrunde gelegt ) VSI.„MM. vom 18. Januar„Dritte(späte) Er- Zgänzung des DM-Bilanzgesetzes“, werden sollten. Damit würden für notierte Anteile die nach den jetzt vorgesehenen Bör- senkurse unvermeidlichen Fehlbewertungen und die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Schäden entfallen; gleichzeitig würde diese Art der Behandlung dem Sinne der DMEBR entsprechen, die eine volle Erfassung der An- fangssubstanz bezweckt. Weiter würden damit auch Ungerechtigkeiten vermieden werden, die sich sonst zwischen den einzelnen Firmen aus dem verschiedenen Mischungsverhältnis im Besitz notierter und nicht notierter Anteile ergeben. Im Bundestagsausschuß für Geld und Kredit zeigt sich Neigung, von der Regie- rungsvorlage abzugehen und den Substanz- Wert stärker herauszustellen, dieses Verfah- ren jedoch mit einem Börsendurchschnitts- Kurs zu kombinieren, der zuverlässiger als der im Regierungsentwurf vorgesehene Kurs von Ultimo 1948 und Mitte 1950 er- scheint. Dieselpreis T 17/19 Dpĩ Sjebstatt Beförderungssteuer (Hi.) Die Bundestagsausschüsse für Finanz- und Steuerfragen haben am 9. Februar ihre am 20. Januar gefaßten Beschlüsse über die Besteuerung des Nahverkehrs und des Werk- mahverkehrs(Befreiung von der Steuerpflicht für Fahrzeuge bis zu 1,5 Tonnen Nutzlast) umgeworfen und mit großer Mehrheit einen Antrag des Abgeordneten Müller-Hermann Angenommen, den gewerblichen und den Werknahverkehr nicht in die Beförderungs- Steuerpflicht zu nehmen. Der Werknahver- kehr soll danach weiterhin steuerfrei, der gewerb'iche Nahverkehr wie bisher mit 4 v. H. Umsstzsteuer belastet bleiben. Hier hatte die Bundesregierung eine Erhöhung auf 7 V. H. vorgesehen. Der Bundesfinanzminister erwartete aus der Besteuerung des Werknahverkehrs ein Mehraufkom- men von 54 Mill. DM des gewerblichen Güternahverkehrs- Mehraufkommen von 15 Mill. DM Diese Hoffnungen sind in Gefahr. Das Bundesfinanzministerium teilte den beiden Ausschüssen mit, daß nunmehr von dem aus dem Verkehrsfinanzgesetz erwarteten Auf- kommen von rd. 500 Mill. DM etwa 135 Mill. DM auf Grund der bisherigen Beschlüsse der Ausschiösse fehlen werden. In Kreisen des Verkehrs- und Finanz- ausschusses wird deswegen erwogen, die Mineralölsteuer für Dieselöl über die vor- gesehenen 7 PDpf je kg hinaus um 10 bis 12 Ppf zu erhöhen(jeweils 1 Dpf Erhöhung verspricht ein Steuermehraufkommen von 24 Mill. DM). Durch die Beschlüsse der bei- den Bundestagsausschüsse ist auch die Frage der Befreiung der Bundesbahn von der Be- förderungssteuer im Nahverkehr wieder ak- tuell geworden. Diese Steuer wird aller- dings von der Bundesbahn nicht abgeführt, sondern— quasi als Kredit— erlassen bzw. gestundet. Eine Steuerbefreiung der Bun- desbahn im Nahverkehr würde deshalb Praktisch den Bundesfinanzminister rund 30 Mill. DM kosten. 5 Das kleine Holland einer der bedeutendsten Handelspartner Deutsch- holländische Handels bezlehungen aus niederländischer Sicht Unser HO- Korrespondent aus Den Haag sendet uns nachstehenden Bericht, dessen be- sondere Note die Tatsache ist, dag in dem Artikel geschildert wird, Wie aus der hollän- dischen Perspektive das Problem deutsch- niederländischer Handelsbeziehungen angesehen wird. Wenn hier im Titel„Holland“ gesagt wird, so sind natürlich die Niederlande ge- meint, die mit ihren 10,5 Millionen Einwoh- nern und ihrer Bodenfläche von 33 000 Quadratkilometern gegenüber den großen Ländern gemeinhin als das kleine Holland bezeichnet werden. Im Aubgzenhandelsverkehr, wo weder die Einwohnerzahl noch die Bodenfläche des Landes sondern allein die Umsätze ins Gewicht fallen, zänlt dieses kleine Holland zu den bedeutendsten Han- delspartnern der Bundesrepublik. Seit 1950, zwei Jahre nach der zögernden Wiederanbahnung der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern, ist der prozentuale Anteil an der Gesamtausfuhr Westdeutsch- lands von 13,9 Prozent im Jahre 1950 auf 8,9 Prozent im Jahre 1953 zurückgegangen. Effektiv aber ergab sich sogar eine von Jahr 2zu Jahr steigende Ausfuhr aus Westdeutsch- land nach den Niederlanden; sie belief sich 1950 wertmäßig auf 1164 Mill. DM und er- reichte 1953 einen Wert von 1654 Mill. DM. Auf der anderen Seite der Handelsbilanz blieben die westdeutschen Bezüge aus den Niederlanden hinter den Ausfuhrlieferungen nach Holland zurück. Sie erreichten im Jahre 1953 mit einem Wert von 1250 Mill DM den höchsten Stand. Insgesamt ergab sich in den Jahren 1951 bis 1953 ein Außenhandelssaldo zu Gunsten BERICHTE AUS UNTERNEHMUN GEN Vereinigte Textilfabriken in Konkurs gegangen Ueber das Vermögen der Vereinigte Textil- Fabriken AG(VTF), Frankfurt a. M., die Mitte Dezember 1954 das Vergleichsverfahren bean- tragt hatte, ist— nachdem die Bemühungen um eine Sanierung ergebnislos geblieben und die Termine verstrichen sind— àm 5. Februar das Anschlußkonkursverfahren eröffnet wor- den. Die Bemühungen um einen Vergleich sind wohl vor allem daran gescheitert, daß die Bayerische Staatsbank sich an dem weiteren Schicksal der Holding desinteressiert gezeigt hat und sich lediglich für die Rettung bzw. Sanierung der in Bayern gelegenen Toch- tergesellschaft der VITIF, dem Textilwerk Münchberg GmbH, einsetzt. Das ist durch die vor wenigen Tagen erfolgte Gründung einer Auffanggesellschaft, der„Neuen Textilgesell- schaft Münchberg- GmbH“ geschehen. Kaufhaus Horten AG, Duisburg Zusammen mit der Rudolph Karstadt AG hat Helmut Horten die Kaufhaus Horten AG, Duisburg, mit einem Grundkapital von 0,96 Mill. DM gegründet. Direktor Horten scheidet aus der Geschäftsführung des Duisburger Kauf- hauses aus und tritt in den Aufsichtsrat der neuen Gesellschaft über. Die Zusammen- arbeit der beiden Kaufhaus-Gruppen bezieht sich nur auf die Geschäftsführung. Jüdische Bank AG ändert Firmennamen Die Jüdische Bank AG. Berlin, hat It. HV- Beschluß den Firmennamen in„Berliner Pri- vatbank AG“ geändert. Traktorenfabriken in Argentinien Die argentinische Regierung hat mit den deutschen Firmen Hanomag, Klöckner-Hum- boldt-Deutz AG und Maschinenfabrik Fahr AG Verträge über die Errichtung von Traktoren- Fabriken in Argentinien unterzeichnet. In den neuen Fabriken sollen jährlich 13 200 Traktoren hergestellt werden. Das argentinische Finanz- 1 ministerium hat bereits die Genehmigung zum Import von 5376 Traktoren im Gegenwert von über 23 Mill. Dollar erteilt. Diese Einfuhren müssen bis Ende März abgewickelt sein. Außer- dem hat die Argentinische Zentralbank Bestim- mungen für die Einfuhr von Ersatzteilen für Landmaschinen erlassen. Dividenden- Ausschüttung Schuhfabrik Hassia AG, Offenbach a. M., 4 v. H. für 1953 It. HV vom 7. Februar. Manufaktur Koechlin, Baumgartner& Cie. AG, Lörrach/ Baden, 6 v. H. für 1953/54(30. 6.) Effektenbörse butseteltt Frankfurt a. M., Commerz und Credit-Bank Filiale Mannheim Westdeutschlands von einer Milliarde DM. Dieser genügte allerdings noch nicht. die niederländisch-deutsche Zahlungsbilanz aus- zugleichen, die— nach der holländischen Auffassung— durch die Schiffahrts- und Hafendienstleistungen der Niederlande für Westdeutschland erheblich belastet wird. Wenn diese Dienstleistungen auch keine Ware sind und infolgedessen nicht zum Handelsverkehr gerechnet werden, so dür- fen sie doch bei der Beurteilung des Ge- samtverhältnisses der beiden Partner zu- einander nicht übersehen werden. Bei der westdeutschen Ausfuhr nach den Niederlanden handelt es sich fast ausschließ- lich um industrielle Produkte. Im Jahre 1953 waren es von der Gesamtausfuhr 98,6 Prozent, die sich aufteilten in 73,6 Prozent Fertigfabrikate, 9,4 Prozent Halbfabrikate und 15,6 Prozent Rohstoffe. Wie sich das Schwergewicht des Welthandels industrieller Fertigfabrikate insgesamt auf Investitions- Süter verlagert hat, so sind auch die von den Niederlanden eingeführten deutschen Fertig- fabrikate zum größten Teil Investitions- güter. Ihre Lieferung kann als ein deutscher Beitrag zum wirtschaftlichen Wiederaufbau und vor allem auch zur Industrialisierung der Niederlande angesehen werden. Bei der niederländischen Ausfuhr nach Westdeutsch- land überwiegen— vorläufig noch— die land wirtschaftlichen Produkte, die im Jahre 1953 von der Gesamtausfuhr 55,6 Prozent nach 62,7 Prozent im Jahre 1952 ausmachten. Nach den für das Jahr 1954 bisher vor- liegenden Zahlen zeigt der Handelsver- kehr zwischen den Niederlanden und West- deutschland weiterhin eine zunehmende Entwicklung. In den Monaten Januar bis Oktober führte Westdeutschland im Werte von rund 1650 Mill. DM nach den Nieder- landen aus. Damit haben die Niederlande in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres bereits ebensoviel von Westdeutsch- land gekauft, wie im ganzen Jahr 1953. Ob- AG. 9. Februar 1955 Börsenverlauf: Die heutige Börse eröffnete zu nachgebenden Kursen. Die Kundschaft War sehr Zurückhaltend. Farben-Nachfolger leicht abgeschwächt. Elektrowerte uneinheitlich. Stahl-Nachfolger bis zu 2% leichter. Einige Spezialwerte wie Metallgesellschaft, Feldmühle, Daimler und Westdeut- scher Kaufhof konnten sich mehrprozentig befestigen. Der Rentenmarkt lag weiter fest bei stär- kerer Nachfrage. — Aktien 8. 2. 9 2. Aktlen 8.2. 9.2 Aktien 8. 2. 9.2. 2 Gö 1382 180 Harpener Bergbau 134 132 Dresdner Bk.)) 12 11 B Heidelb Zement. 230 228 T[Rhein-Main Bank 199 198 C 7— Hoesch) 75 155 Reichsb.-Ant. Sa. 7½ 177 Conti Gummi Lanz 5 85 236 243 Mannesmann, 168½¼ 166% Montan · 7 Nachfolger Degussa 2234 232 Rheinelektra 15⁵⁰ 150 5 Bergb. Neue Hoffg. 152½ 132 S 5 5 F 5 8 Dt. Edelstahl 5— 5 i 5% Seilwolft Dortm Hörd. Hütt.. Büacher Bf 135 13 Siemens&. Halske 250 255 Gelsenberzg 130 145 Eichbaum-Werger 152 152 Südzucker. 167 Hf Nürnberg 210% 210½ Enzinger Uniop 167 186 Ver Stahlwerke) 25 2%½[ Hoesg 150 148 1G-Farben Liqui. N Zellstoff Waldhof 154 154% Kldckn-Humb.! D 78½ 181 Ant.-Sch.)[ 41½¼ 40¾ Badische Bank 164 160 Klöckner 15⁰ 15⁵ BASF. 225 223 Commerzbanky y 11½ 10%½ Hütten Phönix 18 167½ Farbenf. Bayer 220% 220 Commerz N Rhein Röhrenw 184 182 ½ Farbwerke Höchst 238¾ 235 u. Credit Bank 177 176 Rheinst. Union 165% 164¾ Felten& Guill.. 163½ 103 Deutsche Bank)) 12½ 12½] Stahlw. südwestf. 156 152 Grün& Bilfinger 146 T BI 146 T BI Süddeutsche Bank 201 Thyssenhütte. 150% f 151½ )= RM- Werte.) Restquoten 50 Wohl die westdeutsche Ausfuhr im Jahre 1954 insgesamt stark zugenommen hat und mit Sicherheit zu erwarten ist, daß sie einen Wert von 20 Md. DM überschreiten wird, liegt der Wert der von den Niederlanden aufgenommenen deutschen Produkte nach wie vor höher als der Wert der westdeut- schen Ausfuhr nach irgend einem anderen Land. Aber auch die niederländische Ausfuhr nach Westdeutschland hat im Jahre 1954 an- sehnlich zugenommen. Sie belief sich nach den vorläufigen Zahlen in den ersten zehn Monaten auf rund 1250 Mill. DM und hat damit ebenfalls bereits die Jahreshöhe von 1953 erreicht. Sofern die Umsätze in den beiden letzten Monaten des Jahres nicht ab- gesunken sind, dürfte der sich zu Gunsten Westdeutschlands ergebende Saldo aus dem Warenverkehr diesmal ungefähr ausreichen, die Zahlungsbilanz auszugleichen. Die an- sehnliche Steigerung der westdeutschen Ein- fuhr niederländischer Produkte hat in den Niederlanden starke Beachtung gefunden, umsomehr als nunmehr Westdeutschland, unberücksichtigt die Leistungen im Hafen- und Schiffahrtsverkehr, auch der beste Kunde der Niederlande geworden ist. Bisher hatte es auf der Rangliste der Käufer nie- derländischer Waren hinter dem Benelux Partner, der Belgisch- Luxemburgischen Wirtschaftsunion, gestanden. Der nieder- ländisch-deutsche Hardelsverkehr dürfte da- mit jedoch einen Umfang erreicht haben, der die Grenze des Möglichen streift. K URZ NACHRICHTEN (WD) In der Jahreshauptversammlung des Zentralausschusses der deutschen Binnenschiff- fahrt, die am 8. Februar in Hamburg stattfand. wurde betont. daß die Schere zwischen Preisen und Kosten der Binnenschiffahrt noch keines- wegs geschlossen sei. Der stellvertretende Präsident des Zentral- ausschusses, Direktor Dr. W. Geile, erklärte, daß die Beschäftigung der am Rheinverkehr beteiligten Flotten im abgelaufenen Jahr im ganzen gesehen ausreichend gewesen sei. Dar- aus sei zu folgern, daß für die jetzige beson- dere Situation auf dem Rhein nicht Beschäfti- gungsunterschiede der einzelnen Flaggen ent- scheidend seien, sondern das zu niedrige Niveau der Frachten in dem nicht geordneten Verkehr. Lufthansa-Zukunftsmusik Auf einem parlamentarischen Abend in Bonn teilten am 8. Februar maßgebende ver- treter der deutschen Lufthansa mit, daß gegen- wärtig mit verschiedenen Nahost-Staaten Ver- handlungen über die Einrichtung eines Linien- netzes geführt werden und daß die Flotte der Lufthansa bis 1956 auf 15 Flugzeuge erhöht werden soll. Falls die Verhandlungen mit den Nahoststaaten erfolgreich verlaufen, soll ein regelmäßiger Luftverkehr nach diesem Raum eingerichtet werden. Sobald die Lufthansaflotte auf den geplanten Bestand gebracht ist, soll auch der für Mitte 1955 vorgesehene Nord- atlantikdienst wesentlich verstärkt werden. Lizenzvergabe und Lizenznahmen sind zu einem wichtigen Faktor im Handels- verkehr zwischen den USA und der deutschen Bundesrepublik geworden. In vielen Fällen, in denen Wareneinfuhren aus markt wirtschaft- lichen oder zolltechnischen Gründen nicht durch- kührbar sind, besteht die Möglichkeit, durch Verwertung von Erfindungen auf Lizenzbasis doch noch ins Geschäft zu kommen. In der Burdesrepublik ist die Gesellschaft zur Förde- rung des deutsch- amerikanischen Handels be- auftragt worden, als Vermittler zwischen den atginalie ae Def, ô Das größere Mitleid (LRP) Die Hauptpartner der Steuerref 993 die Steuerzahler einerseits und die öffenfiü Haushalte andererseits, seien im Rahmen Erreichbaren vorläufig zufriedengestellt den, stellt die Landesfinanzverwaltung Riel, 115 pla Heut „Wen land-Pfalz in ihrem neuen Viertel jahresbert 14.00 test. Der dritte und bescheidenere Partner C doch, die Finanzverwaltung als Mittler 200 5 schen den beiden Hauptpartnern sei eindeut“ II zu kurz gekommen. Die beschwörende Dit! Letz der Verwaltung, die Steuergesetzgebun„die vereinfachen, sei wiederum nicht gehört c N den. Der Steuerzahler werde sich auch in A pA kunft mit unübersichtlichen und schwer 1 13.10, baren Steuererklärungsvordrucken zu befasg sprit haben. Dabei sollte er immer daran denke: einm daß die Finanzverwaltung, die ihm diese u mulare zuschickt, keine Verantwortung K 975 ihren Inhalt trage. Den Chronisten überfällt inniges Mitgeſz mit der auf diese Weise æu kurz gekomm Finanzverwaltung. Bei tieferer Veberlegung i doch fällt dem Betrachter ein, die Unüberg lickkeit des Steuer mechanismus“ Formular-Hilfsmittel fällt den geschule Finanabeamten weniger lästig, als dem Steue, zahler selbst. Nicht nur von Mühe und L der Arbeit soll die Rede sein, sondern 00 davon, daß der Steuerzahler das Ausblei der Vereinfachung mitunter mit barem Ce II bezahlt. Grund: die Steuergesetze und 4 E Formulare sind so unub ersichtlich, daß oft a 10H Einsparungs möglichkeiten übersehen werden Zumindest mussen Steuerpflichtige betyäch liche Beträge fur fachkundige Steuerberau P, duswerfen. i Lederwirtschaft im Zwielicht 11.0 Wo) Anläßlich der Jahresversam] Tele lung des Verbandes der Deutschen Leder. industrie in Frankfurt a. M. gab am 8. Je. bruar Verbandsvorsitzender Richard Freu. Der denberg einen Ueberblick über die Lage der ledererzeugenden Industrie der Bundes 1 republik. Danach war die Einarbeitung de ö ledererzeugenden Industrie mit 179 000 B gegenüber 1953 praktisch unverändert 8 Allerdings war die Entwicklung in den. einzelnen Lederarten unterschiedlich. DR 853 Umstellung der Verarbeitung von Werksto auf Leder hat die Produktion von Fein- und Vachettenleder günstig beeinflußt. Dagegel ist die Erzeugung von Unterleder wegen de wachsenden Einsatzes von Gummi und àhn. lichen Erzeugnissen zurückgegangen. De Produktion von Oberleder ist etwas ge, stiegen, die von Futterleder stand unte Tel dem Druck der Importe. Die Einfuhr v0 Rohware hat sich mit 89 000 t gegenübe Ik 1953 praktisch nicht geändert. Der Einful- 18.00 wert von Fertigleder belief sich auf 80 Mi DM. Die Ausfuhrwerte von Leder sind ge- 0 genüber dem Vorjahr um zwei Mill. DH Ad A K 84 Mill. DM. gestiegen und erreichten da- mit einen Anteil von etwa zehn v. H. am Gesamtumsatz. Mengenmäßig war die I- portsteigerung noch erheblich größer. Die Ertragslage der dean Industrie war nach den Ausführungen Freudenbergs 1954 unbefriedigend. Der Konjunkturrückgang im ersten Halba Konnte indessen später abgefangen werden Da die Betriebskapitalien nach wie bea schwach sind, konnten auch die technische Ausrüstungen nicht auf den notwendigen Stand gebracht werden. Von 700 Mitglieds flrmen mußten in der Zeit von 1949 bie 1954 etwa 150 schließen.. Hinsichtlich der Ausfuhr sind die Wün sche und Hoffnungen der ledererzeugenden Industrie stark auf den Ostraum gerichtet Wo Rumänien, Ungarn und die Sowjetunion früher bedeutende Abnehmer von Ober- und Unterleder waren. Das gleiche gilt für den Interzonenhandel. Für die gesamte Leder- wirtschaft sind im Interzonenhandelsab- kommen für 1955 20 Mill. VE vorgesehen, die aber unter Umständen wegen mangeln. der Verrechnungsmöglichkeiten nicht vol ausgenutzt werden können. Armes Volk reicher Staat Die Oeffentliche Hand in der Bunde“ republik habe im vergangenen Jahr 2.82 Mi, D-Mark bei Banken deponiert und dabe ihre Guthaben um 24,5 v. H. erhöht, teilte das Deutsche Industrie- Institut am 8. e: bruar mit. 5 1 Demgegenüber hätten sich die Einlagen von Wirtschaft und Privatpersonen nur um zusammen 1,58 Md. DM oder um 9,3 V. H. erhöht. Es sei erstaunlich, daß diese Ein: lagen möglich gewesen seien, obwohl die Besatzungsmächte in den letzten Monaten die ihnen zustehenden Mittel fast voll be. ansprucht hätten. 158 4 — FCC * amerikanischen Dienststellen und den deut- schen Firmen zu fungieren. Weizen, Mais und Molkereierzeugnisse beabsichtigt das Landwirtschaftsministerien der Vereinigten Staaten im Austausch gegen strategische Metalle und Mineralien abzugebe Wie ein amtlicher Sprecher mitteilte, 500 Tauschgeschäfte in Weizen mit Belgien, 9 ß britannien, Brasilien, Chile, Aegypten, 8 deutschen Bundesrepublik, Indien, Italien. Per der Türkei, Jugoslawien und Mexiko 5 sehen. Tauschgeschäfte in Mais sind mit 1 reich, Belgien, Großbritannien, der deutsch 5 Bundesrepublik, Indien, Irland, Italien, 1 0 land, Norwegen und Jugoslawien in Aae genommen. Molkereierzeugnisse sollen an 1250 befreundete Staaten, die an Tauschgeschäfte interessiert sind, abgegeben werden. 5 —— Marktberichte vom 9. Februar* Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Gro breiten; ö ff, Tafelüpfel 1a 20—2„. 12 20%, 8 10. eic en 60—90; Spinat 2730; Rosenkohl 32—36; 1 16—20; Knollensellerie 29-35; Lauch 23-30; ö beln 1720. NE-Metalle 11 Elektrolyt-RKupfer für Leitzwecke 411.2574420 55 Blei in Kabeln 127—1 Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis Freie Pevisenkurse 24024 PII 867 DM Geld Brief 100 belg. Frances 8,435 8,455 100 franz. Franes 1,2039 1,2059 100 Schweizer Franken 95,96 996,16 100 holl. Gulden 110.99 111.21 1 kanad. Dollar 4.325 4,335 14 1 engl Pfund 11,755 11,775 ö. 100 schwed. Kronen 80,93 81,14 100 dan. Kronen 60,65 60,77 100 nor w. Kronen 56,715 56,835 100 Schweizer Fr.(frei) 97.82 99.02. 1 Us-Dollar 4.1960 4,2060 100 D-W= 467,50 DI-O: 100 DN-O= 21,78 D- M —— ß MORGEN Seite 11 Im 2 n Caté Welle. uUw—ü— e Reste, Nestnosten MKEN 13. 1s. 17, 19, 21 Unr 10 7 5 5 N merten 8 letzter Tag:% ee 5 ne Wenn es Nacht wird in Paris“ x Morgen:„Familie Hesselbach Jungbusch Dekorqationsstoffe, Tölle, Mö be[stoffe 5 Tel. 4 46 47. Letzt. T 8 5 1. 5 0 E ſalsre 1 a e mc Unwensun 1 0. 00 2970 spielt und singt und Läufer 0 1 18.15— Broderic 5 VOM VA 75 1 3 Bare—. 15„Skandal- Blatt“ ee 5 Ken e DM 5. 2.50 1.50„90„50 1 1, für Sie ittler 2 Telefon 5 11 86 K Telefon 4 03 96 8 5 i ene capie tz 16380. 18, 21 Unr Die KANIE NR 18, a6, 18.15, 20.30 der Allein-Unterhalt N N 5 5 ende Biß Letzter Tag: James Stewart Francoise Arnoul 5 er gebung 1 Die Glenn-Niller-Storv-„Nächte in Lissabon“* WALTER POPP Die beliebte Sorte: Nur freitags erhältlich! ehört un(er 1, 6. Telefon 8 02 76 Telefon 8 18 95 5 75 5 uch in 1451 9550, 11.80, 13.50, 16.00, DiE KURBE 14.30, 16.30, 18.48, 21— 8 II 1. F 1 1 11 9 5 pat. 17575. 1780 A 5 5 I EI 5 l 295 2 82 U 1 Ustspiel:„Wenn 1 55 8 5 TE“ 5 1 7 n Gente einmal der Herrgott wär⸗ Cale wägele 3 4 3 3*— diese e eee alls röstirische dualſtäts Haffees in alten FPreisfagen rtung f J 2220, Spätvorstenuns* nicht jugendfreil MANN H EI NI Heute letzter Tag! Mitgefns 10 WAR EINE sUNDERIN x. 8 5 Zelben un Caen cu ſeo mne N n. 5. ee, ee..... P 3 8 5 8 1 2 9 5 2 8 fenen 7—— ee ſonden Leranallunnge Hinder-Aartentränachen Dee de zee aten wesen Aber 5 i 33T0T0TTT0T00 a eee ee eee 2 5 f— 5 ind seie A AMBRA Der märchenhafte Reisefſim von Süd-Europa i 5 5 5 2 N Ab 1 5 geschulte 1 2 4 8 N 8 10 8 Donnerstag u. Freitag ab 20 Uhr 8 0 2 75 G F 8 15 7 0 tag 11.00 Uhr 5 9 m 10 kemäbigte Preise N 1 E 10 55 5 DEN T AN Z 7 1 5 in die Pfalz und 8 0 05. Fahrpreis 4. 30 DM einschl. Tanz in einer Winzergenossenschaft. ausdlelg Heuie, Donnersſag, 20.30 L 5. 1 nach MAINZ zrem Cel 1151 E. N Achtung! K EIn Ben ee n? I A TI E RSA 1 1 7.30 Uhr lum Osenmonfagszug DM 6.— und RESTAURANT Der Festzug kann vom geheizten Omnibus aus gesehen werden. ——:... ⅛¾.. 7˙ mm ˖˙‚——— Jeden Donnerstag und Samstag KAPPENABEND Abfahrtstelle: BISmARCK PLATZ(Nane Hauptbahnhof) 1 wee ab neute: 1 1 1. 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Dann kam aus Interlaken ein Tele- fonanruf mit der Meldung, dag man jetzt nach Beatenberg, wo wir wohnen, abfahren werde. Dann— es war kurz nach zehn Uhr morgens— erschienen sie bei uns. Wir waren gerüstet. Meine Frau hatte zum Empfang ein vorzügliches Mittagessen geplant. Wir hatten ein Zimmer für die Leute gerichtet; denn obwohl sie uns noch nicht mitgeteilt hatten, wie lange sie zu bleiben gedachten, rechneten wir mit mehreren Tagen. Wir erfuhren jedoch als- bald, daß sie noch am selben Tag weiter- reisen wollten, da sie am Abend in Frank- furt sein mußten, um daselbst eine Verab- redung für den folgenden Tag einzuhalten. So hatten wir denn das Zimmer umsonst Se- richtet. Offenbar hatten die Leute es eilig. Nun erzählten sie uns von ihrer Reise. Von Chikago waren sie nach Kalifornien ge- flogen, dann mit dem Flugzeug weiter nach Hawaii, dann mit dem Flugzeug nach Au- stralien, dann nach Indien, dann Aegypten, dann Italien, alles auf dem Luftweg, und jetzt waren sie hier. Die Reise sollte von Frankfurt weitergehen nach Paris, von wo aus man nach New Lork fliegen wollte, um dort ein Flugzeug nach Chikago zu nehmen und somit die Weltreise zu beenden. Sie er- klärten uns, daß sie so bald wie möglich zu- rücksein wollten, um sich noch einige Zeit in ihrem Landhaus, etwa dreißig Meilen Istlich von Chikago, von den ungeheuren Strapazen dieser Reise zu erholen, ehe man sich wieder an die Arbeit machen müßte. Soweit ich dem Bericht entnehmen konnte, hatten die Leute außer verschiede- nen Flugplätzen in verschiedenen Teilen der Welt bisher kaum etwas gesehen. Nur hier und da hatte man geschwind jemand besucht, um wie der Wind Weiterzueilen, denn man fürchtete immer, den Anschluß zu versäumen. Die Plätze in den Flugzeugen Waren reserviert; men mußte pünktlich zur Stelle sein, oder der ganze Fahrplan wurde umgeworfen. Mit dem Erzählen mochten zehn oder zwanzig Minuten vergangen sein. Nun woll- ten die Leute schnell übers Telefon ein paar Telegramme aufgeben. Nach Frankfurt mußte die genaue Ankunftszeit gemeldet Ein Auto in der Oper Peragallos„Ausflug gufs Land“ Ein Auto steht in dem Operchen des 44 jährigen Italieners Mario Peragallo auf der Bühne, und die gut halbstündige Geschichte — mehr Sketch als musikalisches Kurzdrama — ist auch sonst„zeitnahe“. 1945. Ueber- schwemmte römische Campagna. Völlig ver- armte Bauern plündern ein Wochenendpaar Aus, das in dem verlorenen Kaff hängen bleibt. Die durch Kriegsleid und Totalscha- den rabiat gewordenen Eingeborenen haben dann soviel Herz, den bis aufs Hemd ent- kleideten Herrn und seine Freundin zum nun Wieder intakten Wagen zu geleiten. Da tau- chen aus dem Dunkel plötzlich die Schick- salsgenossen der asozial Gewordenen auf und erflehen Geld und Mitleid. So endet„Der Ausflug aufs Land“. Er ist Kabarett zwischen grausamer Wirk- Uichkeit und sarkastischem Ulk über die Zwi- schenfälle des Lebens. Akkordeon und Kla- vier, sprechsingende Figuren geben die be- sondere Couleur dieser mit zu großem Or- chesterapparat befrachteten, mit zusätzlichen sozialen Gewichten behängten, doch intelli- Sent und mit Sinn für Bühneneffekte in die Luft gepusteten Seifenblase. Der Komponist, der in Deutschland bisher mit Konzertsachen und(in Hamburg) mit der„Collina“ nach amerikanischen Gedichten E. L. Masters zu Wort gekommen ist, konnte sich in der Köl- ner Aula, dank der zügigen Wiedergabe Dirigent: Otto Ackermann, Inszenierung: Erich Bormann, Ausstattung: Walter Gon- dolf, Solisten: Rita Bartos, Wilhelm Otto, Helga Jenckel, Matti Lehtinen) inmitten des Ensembles mehrmals dem dankbar- amüsiert Kklatschenden Sonntagmorgen-Publikum darunter viele junge Leute— zeigen. Mit dieser deutschen Erstaufführung war die lustige Auffrischung von Hindemiths Sketch„Hin und zurück“ gekoppelt, der nach 28 Jahren noch standhält.* ſumbos von Klaus Mampell Werden, damit dort bei einem anderen Be- such keine Zeit verloren gehe. Fahrpläne wurden studiert. Es herrschte große Aufre- Sung, zumal sich jetzt herausstellte, daß man eine frühere Verbindung nehmen müßte, Wenn man noch am Abend in Frankfurt an- kommen wollte. Es War inzwischen elf Uhr geworden. Die Leute mußten spätestens vier- tel vor zwölf Uhr weg; das stand nun fest. Aus dem Mittagessen würde nichts werden. „Machen Sie uns gerade ein Setzeil“ riefen die Weltreisenden meiner Frau zu, während sie sich ans Telefonieren und Telegrafleren machten. Meine Frau rannte in die Küche, rannte zurück, um mich zu fragen, was ein Setzei sei; ich wußte es nicht, rannte in mein Arbeitszimmer, um in einem Wörterbuch nachzuschauen, auch in einem Lexikon; ich fand es weder unter„Setz“, noch unter„EI und meine Frau kam in mein Arbeitszimmer gerannt, während ich unter„Ei des Kolum- bus“ nachlas. Ich schlug vor, daß„Setzei“ vermutlich dasselbe sei wie„Spiegelei“; meine Frau rannte zurück in die Küche und machte Spiegeleier, die denn auch von den Weltreisenden anstandslos hinunter- geschlungen wurden, und schon war der Be- such wieder weg. Ich zog mich in mein Arbeitszimmer zu- rück und las weiter unter„Ei des Kolum- bus“ nach, auch unter„Kolumbus“, fand aber nichts anderes als das, was ich ohnehin schon wußte; daß nämlich Kolumbus auf Grund der Ueberzeugung, die Erde habe die Ge- stalt einer Kugel, nach Westen segelte, um nach Osten zu gelangen. Unsere Bekannten hatten offenbar dasselbe getan. Nur ver- sprach sich Kolumbus von seiner Fahrt eine Abkürzung des Weges nach Indien, während diese Leute ihr Landhaus doch nur dreißig An ihren An ihren Stimmen sollt ihr sie erkennen! Die Stimmen sagen etwas über das Wesen der Persönlichkeit aus, die da spricht, in den Schwingungen des Tons und seiner Akzen- tutierung bekundet sich der Lebensrhythmus; väterliche Güte oder überlegene Geistigkeit „klingen“ durchaus verschieden, und wäh- rend das fotografierte Abbild statisch bleibt, nur in Glücksfällen unter die Haut blicken läßt, teilt sich mit der Stimme die Dynamik mit, die Art, das Temperament. Ein Stück des Menschen ist da mit einem Male im Raum, unsichtbar zwar, aber doch auf den Hörenden eindringend, sich ihm offenbarend, zum Erlebnis führend 5 Um die Stimmen der Dichter und Schrift- steller ging es an diesem Abend, zu dem der Internationale Presseclub Heidelberg in den großen Saal der Sendestelle Mannheim Heidelberg eingeladen hatte. Dr. Oskar Jancke(einstmals Chef der Abteilung Kunst und Wissenschaft bei Radio Stuttgart und Sekretär der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt) hatte dazu Ton- bänder mitgebracht und fügte sie mit wohl tuend knappen Zwischentexten zu einer Sammlung„Akustischer Porträts“ zusam- men, mit denen das Bild des Schreibenden und Gestaltenden beschworen, hier ein Blick in die Werkstatt getan, dort ein mensch- licher Grundzug zum Klingen gebracht wer- den sollte. War auch die dabei gebotene Auswahl zweifellos vom Zufall diktiert, so spiegelte sich im einzelnen doch das An- liegen Janckes eindrucksvoll oder mindestens bezeichnend ab. Das begann bei und mit Ricarda Huch, mit dem Anfang der Rede, die sie 1947 als Präsidentin des damals tagenden Gesamt- deutschen Schriftstellerkongresses in Berlin gehalten hatte. Dunkeltönend, nicht ohne Würde und Feierlichkeit, doch fern jedes Pathos, das Wort, den Begriff sorgsam modellierend, so kam ihre Stimme nun durch den Lautsprecher und schmolz mit dem Inhalt des Gesagten(mit der Anrufung der Heiligkeit der Sprache und ihres verbinden den Charakters) zu jener vollkommenen Ein- heit, wie sie nur das von Herzen kommende Bekenntnis zustande bringen kann. Von einer gleichen, menschlich adeligen Unmittel- barkeit kündete das von Hermann Hesse besprochene Tonband, der hier seine Ge- danken über das Glück des Menschen dar- legte, in einer vergleichsweise mittleren Stimmlage, langsam, weise, nicht überredend, „Entschuldigen Sie, ich habe Sie nicht gesehen.“ Zeichnung von Dubout aus„Le Rire“ Meilen östlich von Chikago hatten und wis- sen mußten, daß sie in westlicher Richtung Zehntausende von Meilen zurückzulegen hatten, um dahin zu kommen. Aber vielleicht hatten sie deshalb für die ganze Reise das Flugzeug gewählt, um den längeren Weg durch größere Geschwindigkeit wettzu⸗ machen. Dennoch finde ich, es sei am besten, an Ort und Stelle zu bleiben, wenn man von Chikago nach Chikago kommen will. Ob man auch in einem Flugzeug mit Ueberschall- geschwindigkeit östlich oder westlich reist, man kommt nicht so schnell ans Ziel wie je- mand, der da bleibt, wo er ist. Ich mache diesen Vorschlag auch meinen weltreisen- den Bekannten. Ich halte das für eine aus- gezeichnete Methode, Zeit zu sparen. Ueber- haupt eine großartige Idee. Das Setzei des Kolumbus. Stimmen sollt ihr sie erkennen 20 Oskar Janckes jetzt quch in Heidelberg vorgeführten„Akustischen Porträts berühmter Schriftsteller“ vielmehr Ruhe und Besinnung weitergebend. Es war dies unverkennbar die Stimme eines Mannes, der ein langes, reich erfülltes Leben hinter sich gebracht hat. Von ganz und gar anderem Schlag: Rudolf G. Binding. Ein Pathetiker des Aestheti- schen, der— wie es scheint— selbst im Bett noch den griechischen Kothurn nicht ablegte; von Binding hörte man das Gedicht„Liebe“ vorgetragen, das heißt, er sang es fast, war mit der Stimme bald ganz oben, bald unten, so als bade er sich darin. Wo war der Mensch, hinter den zahllosen Lichtern, mit denen er sich selber umgab? Auch Theodor Däublers Vortrag war überschwenglich, da- bei aber doch echt und auf seine Weise per- sönlich. Seine Stimme holte das Firmament herunter, hell war. ihr Klang, schwärmerisch, emphatisch, ohne Maß, wie das Werk des 1934 verstorbenen Dichters. In wohlgesetzter, klug akzentuierender Sprache präsentierten sich dagegen Agnes Miegel(Mezzosopran) und Wilhelm Schäfer (mit seiner tiefen, kunstvoll nuancieren- den Stimme). Reinhold Schneider wiederum befleißigte sich hier offenbar bewußt eines schmucklosen Vortrags, der vor allem die rhythmischen Endungen rasch vorbeiklingen ließ, um einer neuen Betonung Platz zu machen; so blieb es dem Werk, das er inter- Pretierte, überlassen, wie weit es in Geist und Sinne des Empfangenden einzudringen vermochte. Rudolf Kassner erzählte von seinen Besuchen bei der Fürstin Bismarck in Schönhausen; verbindlich klang seine Rede, fliegend, tönend, herzlich, erzählerisch und doch auch wieder wohlbedacht. Sehr würdig und in bestem Oxford-Englisch: Charles Morgan. Bei Gottfried Benn und Hans Carossa arbeitete Oskar Jancke dann starke Gegen- Sätzlichkeiten heraus. Während Hans Caros- sas tiefe Stimme väterlich umhüllt, aus innerer Geborgenheit hervortritt und Ge- borgenbeit schenken möchte, sein eigenes Werk mit jener Würde auflegt, wie sie jeg- lichem Dichterwort(das heiliges Wort ist) gebührt, kommt Gottfried Benns Vortrag gleichtönend, rasch, gewichtslos, dabei kei- neswegs ohne seelische Tiefen, aber doch un mißverständlich bekundend, daß hier das Phantasieprodukt eines nicht in der Natur, vielmehr in sich selber ruhenden und aus sich selbst heraus fruchtbaren, urbanen Geistes irrterpretiert Wird. Und dann Thomas Mann: Ueberlegen, weltmännisch, gewandt in der Formulierung des gerade in den Sinn kommenden Ein- falls. Aus einem Interview mit Oskar Jancke für den Süddeutschen Rundfunk hörte man den Ausschnitt, in dem Thomas Mann ohne Konzeptvorbereitung, improvi- siert also, über Ironie und Humor in seinen eigenen Büchern sprach. Etwas dunkler als in Wirklichkeit klang hier seine Stimme (Was übrigens für alle diese akustischen Porträts zutraf), klar artikulierend ist sie das gehorsame, adäquate Gefäß für den sich selbst ins rechte Licht rückenden Ge- dankenflug. Gertrud von Le Forts Stimme wiederum schien kaum einem Körper aus Fleisch und Blut anzugehören, so hell und zart, gebrech- lich fast kam sie aus dem Lautsprecher. Der Vortrag von Karl Kraus, dem verstorbenen Wiener Kultur-Kritiker, dagegen war Rezi- tation in höchster schauspielerischer Vollen- dung; als ob man im Burgtheater säge und den großen Mimen und Barden zuhöre, so rollte und peitschte und modellierte Kraus auf dieser Aufnahme das Wort, sein eigenes wie den Auszug aus Goethes„Pandora“. Und man schwankte, ungeachtet der Begeisterung Oskar Janckes dafür, zwischen Bewunderung und Distanz zu solcher heldenhaften Selbst- Preisgabe. Es war gerade dies auch kein sehr überzeugender Abschluß der Darbietung Janckes, der freilich auch noch ein kleiner, gleichsam inoffizieller Anhang folgte: Da bekam man dann nach der ungewöhnlich eindrucksvollen Wiedergabe des Deutsch- land-Hymnus von(und durch) Albrecht Schaeffer den deutschen Dadaisten Kurt Schwitters zu hören. Zuerst mit der„Sonate in Urlauten“, einem aus willkürlicher Ver- kettung von Konsonanten und Vokalen gebildeten, stoßenden, stampfenden, zischen den, singenden, gurgelnden Gebilde von seltsamer Lächerlichkeit, und dann mit einem surrealistischen Gedicht auf Anna Blume(... o Anna, man kann dich auch von hinten lesen du Geliebte meiner 27 Sinne du weißt nicht, wie der Kirch- turm steht.), Das war das Ende— auch des Vortrags von Oskar Jancke. Ein eigentümlicher Reiz ging von dieser Stunde aus. Und hob Jancke auch mit der Massierung der Beispiele sein eigenes Wort von der Einmaligkeit solcher Augenblicke, da die Stimme des Dichters im Raume ist, auf, so waren dies doch in dem einen oder anderen Fall echte Begegnungen, die eine Spur hinterlassen. Kiirt Hein Donnerstag, 10. Februar 19535 N. g Hera * J verl⸗ „Das Schiff quf der Dong de Friedrich-Wolf- Premiere in Ostbern 99 „Das Schiff auf der Donau“, ein b W. B spiel von Friedrich Wolf, wurde mehr ag web Jahr nach dem Tode des Autors im 05 Fkoka liner Maxim-Gorki-Theater uraufgeiht pr. Das Stück spielt 1938, und damals, 50. gert, im Programmheft, sei es auch entstand Kim „ach einer gemeinsamen Idee von Friede, sten Wolf und Leo Mittler. Zeitungsberichte gam eim Gefangenenschiff in Oesterreich g 8 den Anstog. 11 3 Dieses Schiff ist der Schauplatz, mut kr. nach dem„Anschluß“ Verhafteten, Ju 5 und andere„Volksfeinde“, sind die Hel Wolk müht sich, die Schar der schulde!“— denden nicht einfarbig zu malen, aber 10. Nuancen geraten recht grob: Voran die 8 ken und mutigen und lauteren Meme eine junge Jüdin, ein Rechtsanwalt, ein Daa! versitätsprofessor und ein KZ.-Flücht dann die Schwächeren, der ehemalige Tal Webel, der allzu stolz für Ordnung Sorgt, Ehepaar, das um den Schnee vom vor 1 Jahr streitet, der Student, dem der Zuse menstoß mit dem Dritten Reich den Verse kostete, Frauen, die sich hysterisch um raufen. Am schlimmsten benimmt sich e aufgetakelte Dame, die ein Einheitspres schäft besessen hat, immerfort je mandy ihren Juwelen bestechen möchte und nit begreift, warum sie unter Hitlers Gegner g* Doch sogar diese Kapitalbestie wird) 5 den besseren Mitgefangenen gezähmt, fre 8 lich und bescheiden treibt sie am Ender den anderen die Donau hinunter, der Free 5 Tschechoslowakei zu. 1 Wie überhaupt Friedrich Wolf hier 10 „Antifaschist“ Partei nimmt und kaum 10 Marxist. Die Leute im Parkett verwirrte h. zuweilen. Als ein Mädchen auf der Bin) sagte, sie wolle jetzt den Herrn Pfarrer u. Hilfe für die Gefangenen bitten, rieten 0b jungen Zuschauer hinter mir heftig ab: nicht, der erzählt nur was von Moses“ 9 hatten sich geirrt. Der Pfarrer redete u anfangs hinhaltend, man müsse erst d prüfen und überdenken. Als aber ein& Mann frech geworden war, nahm der Pn ster—„Gott verzeih mir die Sünde!“- 2 kums— den NS-Buben übers Knie lege Später zündete die braune Porf jugend d Haus des Pfarrers am und treibt ihn in d Flammen. Es ist schon ein tapferer Gotta mann, den die ostzonale Zensur hier dude Millers„Hexenjagd“ traf die politische Hysterien fast aller Länder. Friedrich V fehlt diese Kraft, er kann nur die Gepd von damals angreifen, sein Zeitstück ist nu. zum Fistoriendrama abgelagert. Nicht, d Wir vergessen dürften, was in jenen Jaht geschah! Aber der Mann, der den grode Rechtsbruch, die Willkür der Autoritäten n Drama durchschaut, hätte wohl nicht= Wolf„DDR- Botschafter in Warschi werden können. Wolf beschreibt nur die der Betroffenen und die Verbohrtheit uu Grausamkeit der NS- Exponenten. Manchm bekommt er eine reelle äußere Spannung 2 stande, er sucht nach bildhaften Poesien un vieles klingt süßlich. Er empört sich, und gen wißz nicht ohne Grund, aber auf diesen Gruul der Erscheinungen kommt er nie. Auch ds genügt kaum: Daß ein Wachsoldat, der 1 nächst stramm und führergläubig tut, u, Ende zu den Feinden Hitlers übergeht? weil er nicht gegen Frauen und Kinde? kämpfen mag und überdies ein züdtschg Mädchen liebt.. Intendant Maxim Vallentin hatte orden lun zur lich und gefühlvoll und, wo das anging, aud ei derb komisch inszeniert. Die einfachen Kin“ II der des Ostens waren hier jedenfalls mꝶh ne beteiligt als vor den kühlen und intelligen tre ten Experimenten Bert Brechts. De es Schwangere“, sagte hinter mir ein Mädchnn 86 unter Tränen,„muß ja unerhört Seele 25 55 Wie die jeschrien hat!“ C. — 1 de Der deutsche Bildhauer Professor Fri Klimsch, der seit zehn Jahren in dem Kuro 1 Saig im Hochschwarzwald wohnt, wird em e 10. Februar 85 Jahre alt. 86 Karen Heerup, die aus Dänemark stan- de mende jugendlich-hochdramatische Sopranist der Städtischen Bühne Heidelberg, wird ut Ende dieser Spielzeit Heidelberg verlassen, und in das Ensemble der Königlichen Oper Eo. penhagen eintreten. 5 Ueber„Das pessimistische Lebensgefühl bel Thomas Mann“ spricht Dr. Kar! Greſenstit N am Donnerstag, 10. Februar, 19.30 Uhr, 4 einem Vortragsabend, der vom Mannheim. „Volksbund für Dichtung“ im Zeichensaal de Ahmad Kamal. Drei Jungs ein Hu Deutsche Obertragung von Susanne Rademacher ndeherz und eine Seele Copyright by Lothar Blanvolef in Berlin-Wannsee 19 Fortsetzung „Warum denn nicht?“ fragte ich.„Sie ist doch die Mutter. Als Jerry Rice auf dem Eis einbrach und im Fluß ertrank, war seine Mutter auch beim Begräbnis.“ „Jaa, gab Bob zu.„Aber sie hat nicht versucht, ihn wieder auszubuddeln. Dora würde das tun, und dann wär' alles ver- dorben. Das Begräbnis fand also ohne sie statt. Wir wollten gerade mit dem Gottesdienst beginnen, als Mr. und Mrs. Scott aus dem Hause kamen. Er wollte zur Arbeit gehn. Sie sahen zu uns herüber, und wir unter- brachen die Zeremonie für einen Augen- blick. Mrs. Scott sperrte die Augen auf. „Mein Gott!“ sagte sie.„Meine Blumen!“ „Mary, Mary“, sagte Mr. Syott, der die Situation mit einem Blick erfaßt hatte.„Bist du noch nie bei nem Begräbnis gewesen? Da gehören Blumen zu! Wachsen ja wieder nelle.“ Er küßte sie und sagte, sie soll wie- der ins Haus gehen. Dann ging er die Straße hinunter. Das wäre um ein Haar schiefgegangen. Wir brauchten ein oder zwei Sekunden, um wieder in die richtige Stimmung zu kom- men. Im Hause hörten wir Mrs. Scott, die mit allem möglichen herumklapperte und Selbstgespräche führte Dann aber stieg uns der Duft der Rosen- blätter in die Nase. „Womit fangen wir an?“ fragte Bob. Babe brach in Tränen aus. Er stand Auf, ging etwas abseits und warf sich bitterlich schluchzend, ganz aufgelöst vor Kummer, ins Gras. „Ich glaube mit Beten“, sagte ich. „Fang du an“, sagte James. „Ich mag nichts auf englisch sagen“, sagte ich. „Na, irgendwie, mach schon“, willigte er ein. Bob nickte. Ich legte meine Hände vor dem Mund zusammen. „Inna ilahi w' inna ilahi rajighhun— Janlari jannatda bulsunn. „Amen“, sagte James. „Wollen wir jetzt das Vaterunser beten?“ fragte Bob. „Gut.“ James wandte sich zu mir.„Willst du auch das Vaterunser?“ „Klar“, sagte ich. „Wir neigten noch einmal die Köpfe. Ja- mes sprach das Gebet. Ich fühlte direkt, wie der Schmerz in mir aufstieg. „Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, Wie im Himmel also auch auf Erden. Unser täglich Brot gib uns heute, Und vergib uns unsere Schuld, Wie wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, son- dern erlöse uns von dem Uebel, Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, In Ewigkeit. Amen.“ Wir richteten uns auf. „Nun sag du was“, sagte James zu Bob. „Och“, sagte Bob. „Du mußt.“. Bob brauchte eine kleine Weile. Er be- trachtete den Berg aus Rosenblättern und wischte sich die Nase am Aermel ab. „Gut“, sagte er.„Ich denke an zwei Kerls, die eines Tages wünschen werden, daß sie keine Schuld an uns begangen haben— bei meinem Leben!“ Jett du, auf Englisch“, zu mir. Dasselbe wie Bob noch mal“, sagte ich. „Amen.“ Wir standen auf, gingen in die Garage, streichelten Dora und sahen nach den Klei- nen. Babe stand vom Rasen auf und kam hinter uns her. Das eine Junge war schwarz mit ein paar weißen Flecken. Das andere War weiß mit ein paar schwarzen Flecken. Sie waren über Nacht größer geworden und fraßen für zehn. „Wir müssen schnell Geld verdienen“, sagte James.„Wenn wir erst Hundemarken haben, werden Bert und Jimmy sich nicht mehr rantrauen“ „Vier Dollar“, sagte Bob. Babe hatte den Schluckauf. „Meint ihr, daß wir Dora mit den Klei- nen hier allein lassen können?“ fragte ich. „Können sie nicht wiederkommen? Euer Paps ist zur Arbeit gegangen.“ „Wenn der ne Wut hat, wird er eklig“, sagte James.„Aber machen tut er nicht viel, tobt bloß rum. Bei Mum ist das was andres. Die kriegt beinah alles fertig. Dann Wird sie so aufgeregt. Wie sie gestern abend die toten Hunde sah, als Bert und Jimmy weggerannt waren— da war sie vielleicht in Fahrt!“ Bob nickte. „Wenn sie so in Fahrt ist“, fuhr James fort,„dann wird sie gefährlich wie sonst Was. Sie hat dreimal Teufel gesagt.“ „Nur vor sich hin“, fügte Bob hinzu,„ganz leise. Schlimm, schlimm.“ sagte James „Wenn die Aasbande kommt“, erklärte James,„wenn die sich irgendwie an Dora und die Kleinen ranmacht, dann wird Mum sie mit irgendwas verdreschen, was ihr grad in die Hände kommt.“ Bob stimmte wortlos zu. „Okay“, sagte ich.„Aber besser wär's, Babe steht Wache. Wenn er jemand kom- men sieht, kann er schreien. Dann kann sie gleich angestürzt kommen.“ „Ich will aber mit euch gehn“, schluckste Babe, der vom Begräbnis immer noch Trä- nen in den Augen hatte. „Sollen denn auch noch die letzten Hundchen umgebracht werden?“ fragte James. Babe schüttelte den Kopf; bei dem blo- Ben Gedanken mußte er wieder ein bißchen schluchzen. „Dann bleib hier und halt Wache!“ Das überzeugte Babe. 5 Er schleppte den Mülleimer vor die Ga- rage und setzte sich drauf. „Pazhazhazha!“ sagte er herausfordernd zu einem unsichtbaren Feind. Sicherheitshalber sperrten wir die Ga- ragentür zu. Dann gingen wir mit dem Handwagen zu meinem Haus. Wir luden die Taucherausrüstung auf und zogen über den Lake Shore Boulevard zu der Klippe, die dem Strand gegenüberlag. Unter unseren Kleidern trugen wir Badeanzüge. * Am Erie-See war es still und menschen- leer. Es war noch zu früh zum Baden. Bob deutete auf einen Streifen Privatstrand diesseits des Vergnügungsparks; die Häuser dort waren vom See etwas zurückgebaut, damit sie im Winter nicht vom Packeis ein- gedrückt wurden. Vor jedem Haus lagen unten im Sand ein paar Ruderboote oder Kanus. Karl-Friedrich-Gymnasiums veranstaltet Wird 8 a0 James und ich zogen den Wagen 22 1. steinigen Ufer hinunter, während Bob na Je einem Boot ging. Ein Ruderboot, sagte d er bloß kein Kanul Ich merkte schon, daß 8 be mir den Löwenanteil am Tauchen 1 86 gedacht hatten, wenigstens zunächst— 0 el die Zwillinge sich versichert hatten, daß 8 0 dabei nicht ertrinken würden; und 5 80 wollte nicht, daß sie mit einem Kanu en 5 kippten und die Pumpe verloren, 84 1 ich auf dem Grunde des Sees Angelhake 1 auflas. 10 5 Wir kamen zum Ufer, setzten uns. warteten auf Bob. James schien ziemie uninteressiert. Ich untersuchte den 4 u Wasserspeicher- Helm und bewegte 10 1 Pumpengriff hin und her Die Pumpe hie! d dicht. Man hörte die Luft zischen. 1 v „Was hast du denn für Sorgen?“ fra“ 8. James. S „Hab' keine Sorgen“, sagte ich. 0* „Siehst aber so aus“, beharrte ex. T „Aber ich hab' keine“, bestritt ich. 5 1 „Im Graben hat's doch funktioniert; 5 sagte James. 155 n Ich sah auf den See hinaus. Er 1 N schwamm in der Ferne am wasserblauen 1 Horizont. ges ö 5 „Fast hundert Kilometer über den 5 bis Kanada“, sagte ich. 1 1 „Na, und?“ grinste James.„Sollst, 2 nicht nach Kanada. Was hast du denn 0 Hast ja überall ne Gänsehaut!“ 1 „Wir hatten uns ausgezogen, sobald 0 b an den Strand gekommen waren. Ich bes 8 mir meine Gänsehaut. Ich 8 „Ist doch nicht kalt“, sagte James.„ hab' keine.“. 1 Ich hab' zum Frunstück kalte Nllich, trunken“, erklärte ich, weil ich mich ert, fühlte.„Meine Mutter sagte, ich soll S f 1 66 N 1 Cortsetzung folg