8.. 32 8 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 5, Tel. 7 12 41 Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2, 0 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 12. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 17. Februar 1955 5 8 N a Nr. — Herausgeber: Mannheimer Morgen a verlag. Druck: Mannheimer Groß- eig! druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: Erzäh. W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. un, die weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; l Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: R pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. 9 ger; Soziales: F. A. Simon; Lhaten: H. Zünneg. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; dag der] stellv. W. Kirches; Banken: Südd. 111 Bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark., je Jon Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. t dlese: Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe 480 Nr. 80 b16, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. ngendes ner Le. . deaee, agödeß) 10. Jahrgang/ Nr. 39/ Einzelpreis 20 Pf er War nacken. 1 len, def en Be. leteteſ er ver. Besitꝛe- ch dei. r Bote zungslog — Maß Seinen War 80 andere 1 Pfleiderer FDP). Nrerbie. Grundsätzlich hat sich der Auswärtige Ausschuß für die Streichung der Formel Baszer! mit Gesetzeskraft“ ausgesprochen, wie es zar; de, der Rechtsausschuß vorschlug. Die übrigen heiten, Entschließungen sollen nicht abgestimmt en man werden und werden den Generalberichten errliche] nicht zugefügt. Es ist infolgedessen mit wider einer sozialdemokratischen Initiative im iert; en Flenum zu rechnen. „d war, Der Bundeskanzler gab vor der Bundes- macht„ tagsfraktion der DP am Mittwoch einen aus- Girarch! kührlichen Bericht, an den sich eine Erörte- erzeuct] rung anschloß. In diesem Zusammenhang wurde am Mittwochnachmittag von Regie- n,„un rungskreisen betont, daß Dr. Adenauer von er spent einer Ratifizierung der Pariser Verträge auch An dureh Frankreich überzeugt sei. Er rechne ag Pal. deshalb nicht mit einer Politik des„freien erelich Stuhls“. N. Seiß „ aeg er dann n dann un fat New Vork.(AP/dpa) Der amerikanische 0 wn] außenminister Dulles hat am Mittwoch in ensibe. einer Rede über die Lage im Fernen Osten 85 auch betont, die USA seien keine Verpflichtungen a feſie zur Verteidigung der Inseln Quemoy und zu der,„Matsu eingegangen. Sie sähen hierzu auch Aung af feine Notwendigkeit. Dulles beantwortete ne kole] damit die Kritik einer Reihe von Kongreß- war en] abgeordneten, die in den letzten Tagen eine ler be, Klarstellung der Haltung der Regierung zu ch, son e dieser Frage gefordert hatten. Dulles unter- it keine trich allerdings, daß sich seine Erklärung nit kei nur auf kommunistische Angriffe, die nur Don d desen Inseln gelten, bezöge. Die Frage, ob seil h zmerikanische Streitkräfte zur Verteidigung er Les] dieser vor dem chinesischen Festland liegen- doch de, gen Inseln eingesetzt würden, wenn dies zen an zum Schutze Formosas und der Pescadoren- Sic, Inseln erforderlich sein sollte, ließ er wei- Recht terhin offen. 1 Dulles wandte sich weiter gegen eine von g. verschiedenen in- und ausländischen Krei- zu en sen gewünschte freiwillige Räumung aller 2 vor dem Festland liegenden Inseln durch die „Silen, nationalchinesischen Truppen. Er erklärte, es n sein e. sei zu bezweifeln, daß ein solcher Schritt der Szutrin.] Sache des Friedens und dem Schutz der stellen“ Freiheit dienen könne. Dulles betonte, die ters. Furcht der asiatischen Länder, die Vereinig- ten Staaten hätten nicht die Absicht, sie fest Thimik in ihrem Kampf gegen den Kommunismus rsamm: uu unterstützen, habe den„Gefahrenpunkt“ ehema- erreicht. nig der“ Die„Washington Post“ warf am Mitt- Ils Ge, poch die Frage auf, ob es nicht besser wäre, ch une! durch Aufgabe der Inseln Quemoy und 55 a Matsu vor der chinesischen Küste, das der Ze Gesicht in Asien zu verlieren“ als deswegen nismus] enen Krieg zu riskieren. chnitte. Helene, dreißig ade bil- ung der — Stuttgart.(LSW) Der Verwaltungsaus- 1 1 des Landtags hat am Dienstag und Mama rch die Beratung des Entwurfs für jungen ſie Gemeindeordnung fortgesetzt. Er bil- ett wie⸗ igte mit großer Mehrheit die Bestimmung und die er Regierungsvorlage, daß in Gemeinden „hätten ds zu 200 Einwohnern an die Stelle des Gemeinderats die Gemeinde versammlung rab und treten kann. Diese Gemeinde versammlung ne Brü- Nurd von den wahlberechtigten Bürgern s Graß febildet. In solchen Gemeinden werden die Untscheidungen also nicht von einem ge- rgarten. en Organ, sondern, die unmittelbare Die Col. bemokratie verwirklichend, von der Bür- sen, Int] Lerschaft selbst getroffen. Die Gemeinde- bung n] dersammlung soll nach dem Vorschlag des „ wen Jerwaltungsausschusses beschlußfähig sein, ten. denn mindestens ein Viertel der Bürger Sao anwesend ist. Nach der Regierungsvorlage W zollte zur Beschlußfähigkeit die Anwesen r eine et von mindestens einem Drittel erforder- gte 1 Ach sein. 8 de Der Verwaltungsausschuß erklärte sich m 10 1 damit einverstanden, daß größere Ge- a 8 8 Wahlweise die Bürgerausschußver- ke. l. ung einführen können. Nach den Be- . 1 cel ge Aussen des Verwaltungsausschusses sollen 85 90 1 mit mehr als 5 000 Einwohner 8 leser Möglichkeit Gebrauch machen ene 1175 während der Regierungsentwurf im Geladesteinwohmerzahl von 3 000 vorsah. 1 e zu der Regierungsvorlage soll hon 1 fu nach den Beschlüssen des Verwal- Fun nderusschüsses nicht der Bürgerausschuß, es 860 5 in der Gemeinderat das Vertreterorgan Conzert r Gemeinde sein. Der Bürgerausschuß soll wachte er allem als Zustimmungs- und Kontroll- es. 195 8 kungieren. Die Initiative soll beim — 1 10 N und beim Bürgermeister liegen. u Ba schlüsse des Gemeinderats, denen der hätt„ serausschußg zustimmen muß, sind in n 1900 den besonderen Katalog festgelegt. Der ert ung meinderat kann aber auch nicht zustim- g folelh, I 7 5 eu wuchtige Beschlüsse dem Bürgeraus- 5 unterbreiten. Der Rürgerausschuß Seine Zustimmung nicht an Bedingun- Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Außenpolitische Ausschuß des Deutschen Bundestages hat über die drei Hauptgesetze zu den deutsch- alliierten Verträgen abgestimmt. Sie wurden mit 20 zu 9 Stimmen befürwortet. Offen steht jetzt noch das Saarabkommen, über das die Abstimmung für Donnerstag angesetzt wurde. Generalberichterstatter des Aus- schusses vor dem Plenum sind die Abgeordneten Furler(CDU), Brandt(SPD) und Mit dem Schlagwort„Politik des freien Stuhls“, das neuerdings in Bonn eine große Rolle spielt, soll zum Ausdruck gebracht werden, daß die Verträge auch dann in Kraft treten würden, wenn Frankreich sich wieder sperrt, und daß dann für die Fran- zosen in der Westeuropäischen Union ein Stuhl freigehalten wird. Von zuständiger Seite erklärt man. im Falle einer Ableh- nung der Verträge durch Frankreich müsse zunächst die Herstellung der deutschen Souveränität erfolgen. Zu diesem Zwecke sei dann eine Konferenz mit den drei west- lichen Besatzungsmächten erforderlich. Im Rahmen einer solchen Aussprache wäre zu klären, wie sich die Franzosen dem Inkraft- treten des gesamten Vertragswerks gegen- über, auch wenn Paris nicht ratifiziert haben sollte, verhalten würde. In politischen Krei- Dulles über die Lage im Fernen Osten „Keine Verpflichtung zur Verteidigung Quemoys und Matsus Die Rotchinesen haben am Mittwoch be- gonnen, auf dem Festland gegenüber den Inseln Quemoy und Matsu Truppen zusam- menzuziehen und schwere Geschütze in Stel- jung zu bringen, wurde in Formosa bekannt- gegeben. In Washington wird befürchtet, daß das kommunistische China zur Störung der am kommenden Mittwoch beginnenden Ministerkonferenz des Südostasienpaktes (SEATO) in Bangkok in den nächsten Tagen militärische Operationen gegen die beiden Inseim unternehmen wird. Radio Peking hat am Mittwoch die USA beschuldigt, bei der Räumung der Tachen- Inseln Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben.— Die Befreiung For- mosas„und der anderen Inseln vor der chinesischen Küste“ bezeichnete die„Pekin- ger Volkszeitung“ am Mittwoch erneut als eine„heilige Aufgabe“. Indische diplomatische Kreise in Neu Delhi teilten mit, Indien habe die sowjetische Regierung durch„Zwischenbescheid“ davon in Kenntnis gesetzt, daß eine Konferenz außerhalb der Vereinten Nationen über die Formosa-Frage nicht ohne nationalchinesi- sche Beteiligung stattfinden könne. Der indische Ministerpräsident Nehru gab in einem Fernsehinterview seiner Ueber- zeugung Ausdruck, daß ein Friede für das Gebiet um Formosa ausgehandelt werden könne. Er sagte:„Ich bin sicher, daß keiner der Beteiligten Krieg will, und das ist der hoffnungsvollste Faktor“.— Die parteiamt- liche Moskauer„Pra wd a“ hat am Mittwoch Nehru scharf kritisiert, weil er sich für eine Teilnahme Formosas an einer etwaigen inter- nationalen Formosa- Konferenz eingesetzt hat. Für unmittelbare Demokratie Verwaltungsausschuß des Landtags billigte Regierungsvorlage gen knüpfen. Er hat nur die Möglichkeit, die Vorlage anzunehmen oder abzulehnen. Das Kultusministerium von Baden-Würt⸗ temberg hat dem Landtag eine Stellung- nahme zugeleitet, in der es sich gegen eine Kürzung der Theaterzuschüsse ausspricht. Im Vergleich zu den Ausgaben der Hoheits- verwaltung in Baden- Württemberg seien die finanziellen Leistungen des Staates für die Theater mit 3,86 Millionen Mark gering, heißt es in der Denkschrift. „Politik des freien Stuhls?“ Neues Schlagwort in Bonn/ Entscheidung über Saarvertrag im Außen-Ausschuf erst heute sen ist die Ueberlegung aufgetaucht, ob eine derartige Entwicklung nicht unter Umstän- den zur Europäischen Verteidigungsgemein- schaft zurückführen könnte. In der schwierigen Frage des Verkehrs- finanzgesetzes beginnen sich Kompromißg- möglichkeiten abzuzeichnen. Die Koalition besteht darauf, dieses Gesetz, das rund 500 Millionen für den Ausbau der Straßen mehr einbringen soll, spätestens im März zu ver- abschieden und ab 1. April in Kraft treten zu lassen. Am Mittwoch beriet die CDV/ CSU-Fraktion in einer ganztägigen Sitzung die verschiedenen Lösungs möglichkeiten und arbeitete einen Vorschlag aus, der dem Fi- nanz- und Steuerausschuß zugeleitet wurde. Das Bundeskabinett ernannte am Mitt- woch Bundesminister Waldemar Kraft(BHE) zum ständigen Vorsitzenden des Intermini- steriellen Ausschusses für Wasserwirtschaft. Pineau nahm endgültig an- Mendès-France lehnte Beteiligung ab Paris.(dpa) Der Sozialist Christian Pineau hat am Mittwoch den Auftrag, die neue fran- z6ösische Regierung zu bilden, endgültig an- genommen, nachdem er sich der Unterstüt- zung seiner eigenen Partei sowie der Radi- Kalsozialisten, der Widerstandsunion und grundsätzlich auch der Volksrepublikaner (MRP) versichern konnte. Der amtierende Ministerpräsident, Mendeès-France, lehnte jedoch einen Eintritt in das Kabinett Pineau als stellvertretender Ministerpräsident ab. Pineau wird sich der Nationalversammlung voraussichtlich am Freitag mit seinem Pro- gramm und seinem Kabinett vorstellen. Pineau wird sich in den nächsten Tagen auf die Zusammenstellung seines Kabinetts konzentrieren. Die beiden ersten Kan- didaten, Pinay und Pflimlin, waren beide in der letzten Phase ihres Versuchs, bei der Zusammenstellung der Ministerliste, ge- scheitert. Gegen ein Kabinett Pineau haben sich die Kommunisten, die Sozialrepublikaner und die gemäßigte Rechte ausgesprochen. Mendes-France begründete seine Weige- rung, in ein Kabinett Pineau einzutreten, mit dem Hinweis, daß er nach sieben Monaten angestrengter Regierungstätigkeit zunächst Ruhe brauche. In Paris verlautet jedoch, sein Eintritt in das Kabinett sei daran geschei- tert, daß er den Posten des Außenministers wünschte und den bisherigen Innenminister Mitterrand, seinen persönlichen Freund, auf seinem Posten belassen wollte. Schwerbewaffnete Schweizer Polizisten hatten, unterstützt von Militär, das Gebäude der rumänischen Gesandtschaft in Bern abgeriegelt, bis sich die Eindringlinge ergaben.(Stehe auch untenstehenden Bericht.) Bild: AP Bern: Die Eindringlinge ergaben sich Zuvor ließen sie sich durch einen Pfarrer von ihrem Eid entbinden Bern.(dpa AP) Die antikommunistischen Rumänen, die seit der Nacht zum Dienstag das rumänische Gesandtschaftsgebäude in Bern besetzt hielten, haben am Mittwoch⸗ nachmittag kapituliert. Sie wurden, nachdem sie auf eigenen Wunsch von einem katholi- schen Priester aufgesucht worden waren, von der Schweizer Polizei in Gewahrsam genom- men. Sie müssen gewärtig sein, wegen Mor- des angeklagt zu werden, da ein beim Sturm auf das Gebäude verwundeter Chauffer der Gesandtschaft inzwischen seinen Verletzun- gen erlegen ist. Von den ursprünglich sechs Männern, die sich am frühen Dienstagmorgen mit Waf⸗ fengewalt Zutritt zu dem Gebäude ver- Erste Bewährung der Koalition in Bayern Landtag überwies Lehrerbildungs- Gesetzentwurf an die Ausschüsse Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Deckert München. Mit allen Stimmen der Koali- tionsparteien SPD, Bayernpartei, BHE und FDP gegen alle Stimmen der CSU billigte der bayerische Landtag am Mittwoch die Ueberweisung des Koalitionsentwurfs für ein bayerisches Lehrerbildungsgesetz an die Ausschüsse. Die Aussprache über den Ent- Wurf trug erstaunlich nüchternen Charakter. Man hatte allgemein größere Heftigkeit er- Wartet, weil in den vergangenen Tagen außerhalb des Parlaments erregte Auseinan- deèrsetzungen über die Frage der Lehrer- bildung geführt worden waren. Nachdem die Vatikanische Nuntiatur in einem Schreiben an die bayerische Staatsregierung festgestellt hatte, daß der Gesetzentwurf im Wider- spruch zu dem 1924 abgeschlossenen Konkor- dat mit Bayern stehe, wurden in vielen Schulen in Bayern Flugblätter der„Katho- lischen Elternvereinigung“ verteilt, in denen es heißt, daß mit der vorgesehenen Reform der Lehrerbildung die Bekenntnisschule in Gefahr sei. Dabei kam es vor, daß den Kin- dern diese Flugblätter, denen eine Beitritts- erklärung angefügt war, mit der Auflage übergeben wurden, daß sie sie unbedingt von den Eltern unterschreiben lassen müß- ten. Durch eine Verordnung des Kultusmini- steriums ist dann diese„Zettelaktion“ ver- boten worden. Der Vorsitzende der CS, Dr. Seidel, erklärte in der Landtagsdebatte, daß seine Partei dem Entwurf nicht zustimmen könne. Man müsse sich an die durch die Kirchen- verträge und die Verfassung geschaffene Ordnung halten. Die Meinung, daß sich die Berufsausbildung des für die Bekenntnis- und für die Simultanschulen bestimmten Lehrernachwuchses durch ein gemeinsames Studium vollziehen lasse. werde von der CSU als mit den Kirchenverträgen und der Verfassung unvereinbar angesehen. Es wäre bedauerlich, sagte Dr. a Bayern völkerrechtliche Komplikationen wegen Nichterfüllung des Konkordats ein- treten würden oder wenn sich der Bund, dem die auswärtige Gewalt zustehe, mit der Haltung Bayerns befassen müßte. Zwischen Gesfern und Morgen Der militärpolitische Kommentator des Süddeutschen Rundfunks, Dr. Robert Rnauß, ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Erheblich gestört wurde eine CDU-Ver- sammlung in Freiburg, auf der der Sicher- heitsbeauftragte der Bundesregierung, Blank, sprach. Blank wurde minutenlang mit Pfeif- konzerten am Beginn seiner Rede gehindert. Aus der Versammlung heraus wurden Trä- nengasbomben und Feuerwerkskörper ge- worfen. Der SPD- Bundestagsabgeordnete Dr. Adolf Arndt wirft Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier vor, er habe sich im Kampf um die Pariser Verträge zum Par- teisprecher gemacht, obwohl ihm dies sein Amt verbiete. Anlaß für diesen Angriff ist ein Artikel Gerstenmaiers im Bulletin der Bundesregierung„Evangelische Kirche und Ohne-Mich- Bewegung“. Der ceylonesische Ministerpräsident, Sir John Kotelawala, ist am Mittwoch abend auf dem Luftwege von Frankfurt aus in sein Heimatland zurückgereist. Der frühere Generalfeldmarschall Schör- ner hat sein Erscheinen bei einer von der rechtsstehenden„Deutschen Sozialen Volks- partei“ DSVP) in Hamburg geplanten Massen versammlung gegen die Pariser Ver- träge abgesagt, weil er sich angesichts der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen zu- nächst von öffentlichen Veranstaltungen fern- halten will. Die DSV will deshalb auf ihre Kundgebung verzichten. Zur Aufhebung des Paßzwanges innerhalb Europas trifft der Europäische Wirtschaftsrat (OEE C) in Paris, nach Mitteilung des Bundes- ministeriums für wirtschaftliche Zusammen- arbeit, erste Vorbereitungen. In einem Schreiben an den General- sekretär der Vereinten Nationen hat die Sowjetzonen-Regierung, nach einer Meldung der Sowjetzonen-Agentur ADN, den Wunsch geäußert, sich den beiden Konventionen der Vereinten Nationen über die politischen Rechte der Frauen und über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes anzu- schließen. Die Sowzetunion hat Japan wissen lassen, sje sei bereit, mit den Verhandlungen über eine Wiederherstellung normaler Beziehun- gen zwischen beiden Ländern an einem Ort, den die japanische Regierung für geeignet halte, zu beginnen. Die amerikanischen Atomwaffenversuche würden erst eingestellt werden, wenn ein wirksamer internationaler Plan zur Beseiti- gung der Drohung eines Atomkrieges ent- worfen ist, erklärte der Vorsitzende der amerikanischen Atomenergie- Kommission, Lewis Strauss. US- Verteidigungsminister Wilson sagte, daß die USA der Sowjetunion in der Entwicklung der Wasserstoffbombe. überlegen seien und daß der Kreml dies sehr wohl wisse. Wilson antwortete damit auf die Erklärung des sowjetischen Außenministers Molotow in der vergangenen Woche, wonach die Sowjetunion auf diesem Gebiet den USA überlegen sei. Mit 346 gegen 0 Stimmen hat das tür- kische Parlament am Mittwoch das Ratifizie- ruingsgesetz zu dem Pariser Abkommen über die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO angenommen. Ferner wurde der Bal- Kkanpakt ratifiziert, der eine Kollektivvertei- digung zwischen Griechenland. Jugoslawien und der Türkei im Falle eines Angriffs auf eines der Paktmitglieder vorsieht. Der innenpolitische Ausschuß des ameri- kanischen Repräsentantenhauses hat am Mittwoch mit 19 gegen 6 Stimmen beschlos- sen, Alaska, Hawaii als 49. beziehungsweise 50. Staat in die Vereinigten Staaten aufzu- nehmen. Die entsprechende Gesetzesvorlage geht jetzt an das Repräsentantenhaus. Der libanesische Staatspräsident hat dem ägyptischen Ministerpräsidenten Nasser eine neue Konferenz der Ministerpräsidenten aller arabischen Länder vorgeschlagen, auf der noch ein Versuch zur Rettung der Ein- heit der arabischen Welt unternommen wer⸗ den soll. 5 Seidel, wenn für schafft hatten, waren am Mittwochnachmit- tag nur doch drei in der Gesandtschaft. Einer war bereits am Dienstagmorgen aus dem Hause gekommen und hatte mit- geteilt, daß seine Kameraden entschlossen seien, solange das Gebäude besetzt zu hal- ten, bis fünf in Rumänien inhaftierte Per- sonen freigelassen worden sind. Ein zwei- ter verließ in der Nacht zum Mittwoch das Gebäude, der dritte eine halbe Stunde, bevor sich die übrigen ergaben. Die Schweizer Polizei, deren schwerbewaff⸗ nete Beamte, unterstützt von Soldaten, rund um das Gebäude postiert waren, hatte den Männern in der Gesandtschaft am Mittwoch- morgen ein Ultimatum gestellt und keinen Zweifel daran gelassen, daß sie Panzerwagen und Tränengas einsetzen werde, falls sich die Belagerten nicht ergeben sollten. Das Ultima- tum lief um vier Uhr nachmittags ab. Inzwi- schen hatten die drei im Gebäude verbliebe- nen Rumänen um den Besuch eines Priesters gebeten, der sie von dem feierlichen Eid ent- binden sollte, bis zum Tode auszuharren, Talls die rumänische Regierung die fünf poli- tischen Gefangenen freigäbe. Die Polizei holte daraufhin einen katholischen Pfarrer, der die drei Männer überredete, sich zu er- geben. 5 Die rumänische Regierung hat am Mitt- Wochabend in einer zweiten Protestnote er- neut von der schweizerischen Regierung die sofortige Auslieferung der rumänischen Emi- granten verlangt, die die Gesandtschaft in Bern überfallen haben. In der Note wird die Schweizer Antwort auf die erste rumänische Note als„unbefriedigend“ zurückgewiesen. Minister präsidenten der Bundesrepublik tagen in Düsseldorf Düsseldorf.(AP) Die Regierungschefs der neun westdeutschen Länder und Westberlins sind am gestrigen Mittwoch zu ihrer ange- kündigten zweitägigen Sitzung in Düsseldorf zusammengetreten. Im Mittelpunkt der um- fangreichen Tagesordnung, nach der Fragen des Rundfunks, der Polizei, der Beamten- besoldung und der Raumplanung erörtert werden sollen, steht die geplante Vereinheit- lichung des Schulwesens in den Ländern der Bundesrepublik. 8 Nach Verlautbarungen aus Teilnehmer- kreisen ist zwar über eine Ferienordnung Einigkeit erzielt worden, doch seien der Schuljahresbeginn, die vier- oder sechsjäh- rige Grundschule und die erste Fremdsprache an den Oberschulen noch umstritten. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Högner (SPD) hielt in der Diskussion an der bis- herigen bayerischen Regelung fest, wonach das Schuljahr im Herbst beginnt. Der nord- rhein-westfälische Regierungschef Karl Ar- nold bezeichnete den Versuch der Länder, durch freie Vereinbarungen die notwendige Harmonisierung in der Bundesrepublik her- beizuführen, als die„Bewährungsprobe des bundesstaatlichen Aufbaus“. Die Arbeitsgemeinschaft der Elternvertre- tung der höheren Schulen der Bundesrepu- blik fordert in einem Schreiben an die Kon- ferenz der Länderchefs, das Abkommen der Kultusminister zur Vereinheitlichung des Schulwesens vorläufig zurückzustellen und der Arbeitsgemeinschaft zu einer Stellung- nahme zuzusenden. Die Innenminister und die Senatoren für Inneres der Bundesrepublik und Westber- lins trafen sich am Mittwroch in Bremen zu einer internen Arbeitstagung, auf der Fra- gen der Vereinheitlichung des Polizeirechts und des Verfassungsschutzes erörtert werden. eee MORGEN Donnerstag, 17. Februar 1955/ Nr. 39 ON Ex Kommentu Donnerstag, 17. Februar 1935 Heilsame Angst Wahrhaftig, un Atomangst erspart! Die amerikanische Atomenergie-Kommis- slon berichtet in nackten, aber furchtbaren Zahlen über die Wirkung der Wasserstoff- bombe, die am 1. März 1954 bei Bikini ex- plodierte: jene inzwischen bereits„veraltete“ Bombe bedroht— bei Umständen, wie sie auf dem Versuchsgelände gegeben waren— alles menschliche Leben auf einer Fläche von 22432 Kilometern mit der Vernichtung und gefährdet Menschen noch auf eine Entfernung von 300 Kilometern. Warum wird die Menschheit mit dieser unheimlichen Nachricht geplagt? Die Kom- mission sagt, die USA würden mit den mili- teruischen Atomversuchen fortfahren, bis eine wirksame Abrüstung erzielt 8 ei. Demnach ist diese Nachricht in erster Linie an die Sowjets gerichtet und wir alle — die Menschheit— dienen den Führern der USA mit unserer Atomangst als Sta- tisten einer an den Führern der Sowjetunion experimentierten Schocktherapie. 8 Die Wissenschaftler sind den Politikern in Gewissensnot und in brennender Sorge ein Stück voraus. Sie haben durch ihre Forschungen den Militärs die grausigen Vernichtungswaffen in die Hand gegeben, und deshalb peinigt sie nun ihr Gewissen. Sie trauen den Politikern nicht und sie kennen besser als diese die tödlichen Ge- fahren der neuen Waffen; darum erfüllt sie drennende Sorge. Belastet mit ihrer quälenden Verantwor- dung, treten sie nun die Flucht in die Oeffentlichkeit an. Der Präsident der Max- Planck- Gesellschaft, Nobelpreisträger Pro- fessor Otto Hahn, hielt einen Vortrag über den NWDR und sagte:„Die Menschheit ist heute oder schon in naher Zukunft in der Lage, sich selbst auszulöschen; denn bereits zehn Kobaltbomben— ganz gleich, wo sie flelen— würden das Fortbestehen der ge- samten Menschheit aufs höchste in Frage stellen. Warum erschreckte Professor Hahn uns mit dieser Enthüllung? Er gab selbst die Antwort:„Ein neuer Krieg wäre nicht mög- lich, wenn die Menschen dies alles erfahren würden“. Auch er, der Wissenschaftler, wen- det eine Schocktherapie an— an uns, der Menschheit, damit wir in unserer Atomangst unsere Politiker und Militärs zur Vernunft zwingen. Angst zu verbreiten, das gelingt leicht. Wo aber ist der Natur wissenschaftler, der Uris, der Menschheit, einen Weg wiese, wie wir die Politiker und Militärs überall a uf dieser Welt zur Vernunft zwingen könnten? wird keine Nuance der Aber das Leben hat auch andere Seiten Gott sei Dank! Wer die Schweiz noch nicht liebte, der hat sie in den letzten Tagen gewiß lieben gelernt. Denn im Banne der gespenstischen Atomgefahren ist jene Berner Episode des Ueberfalls auf die rumänische Botschaft ein Begebnis, das geradezu Hoffnung und Le- bensermutigung ausstrahlt. Das Kernproblem des tumultuarischen Ereignisses war doch die Tatsache, daß die drei Emigranten, die sich in der Botschaft verschanzt hatten, der ganzen bewaffneten Macht der Schweiz ein schier unlösbares Problem aufgaben, weil sie vor der Frage stand, wie sie die drei Män- ner überwinden könne, ohne zu schie- Ben. Ein Priester löste das Rätsel: er vermochte die drei Belagerten zur Kapitu- lation zu bewegen. Diese Berner story ist so etwas wie ein Gleichnis. Sie lehrt, daß immer da, wo Waf- ten der physischen Vernichtung nicht ent- scheiden können oder sollen, die Waffen des Geistes die Ordnung herstdllen müssen. Ist die zweifache Schocktherapie, von der Wir sprachen, geeignet, die Waffen des Gei- stes zu schärfen? Es ist im Prinzip richtig, wenn Politiker und Wissenschaftler uns sagen, welche Ge- fahren uns drohen, wenn sie die Menschen daran erinnern, daß ihr schlimmster Feind der Mensch sei. Aber genügt das allein? Wir fürchten, solche Grauen weckende Aufklärung könnte sich in der Praxis als gefährlicher erweisen als die Atombomben selbst; denn die Atomangst kann sich zu einer das Leben lähmenden Masseneurose entwickeln. Angst wirkt nur heilsam, indem sle überwunden wird. Wie können wir die Atomangst überwinden, die Politiker, Mili- tärs und Wissenschaftler verbreiten? Das ist eine Frage, die dringend Antwort erheischt. Auch darin mag die Berner story den Wert eines Gleichnisses haben mit ihrem Hinweis auf den Priester. Doch nicht alle werden dieses Gleichnis anerkennen. So bleibt nur als allgemein gültig das eine Rezept, daß man Angst überwinden kann, wenn man die Gefahr klar erkannt hat und praktische Wege ihrer Abwendung beschreitet. * Einen Weg zur Abwendung der Atom- gefahren glaubte der britische Philosoph Lord Bertrand Russel zu weisen, als er über den Sender Freies Berlin die neutralen Staa- ten aufforderte, die Initiative zu ergreifen. Sie sollten einen Bericht über die voraus- sichtlichen Folgen eines neuen Weltkrieges ausarbeiten lassen und ihn den Großmächten beiderseits des Eisernen Vorhangs vorlegen, damit diese ihre Meinung äußern.„Ich glaube, daß es auf diesem Wege möglich sein könnte, daß beide Seiten gleichzeitig und ohne Prestigeverlust die Schlußfolgerung anerkennen, daß ihre Streitfragen fortan durch Verhandlungen ausgetragen werden und nicht durch Drohung, durch einen Krieg“, sagte Lord Russell. Es steckt viel Optimismus in dieser Auffas- sung. Aber wir teilen sie. Das Wirken Nehrus zum Beispiel gibt uns den Mut dazu. Und es ist eine Tatsache: die Gesprächsbereitschaft zwischen der Sowjetunion und den USA be- steht am echtesten auf dem Gebiete der Atomgefehren. Ein solches Gespräch hat noch nicht richtig begonnen. Die Weltkonferenz über die friedliche Verwendung der Atom- energie soll erste Ansätze ergeben. Darauf hoffen beide Seiten. Bei dieser Sachlage ist unsere Zuversicht nicht unbegründet. Und wo Zuversicht ist, da hat die Atomangst ihre größten Schrecken verloren, durch Zuversicht wird sie zur heilsamen Angst— bei jedem einzelnen von uns und bei der Menschheit. Wilfried Hertz-Eichenrode — Rotchina reorganisiert seine Armee Außerdem plant Peking die Aufstellung einer internationalen Streitmacht in Asien Rotchina will die allgemeine Wehr- pflicht einführen. Wie wir bereits berich- teten, wird gegenwärtig ein entsprechen- der Gesetzentwurf beraten. In diesem Zu- sammenhang gewinnt der nachstehende Bericht unseres Korrespondenten beson- deres Interesse. Hongkong. im Februar. Die chinesischen Kommunisten haben in den letzten Monaten eine Reorganisation und Modernisierung ihrer„Volksbefrei- ungsarmee“ unternommen. Im September wurde eine Verordnung erlassen, welche die Einberufung von 450 000 Jugendlichen im Alter von 18 bis 22 Jahren vorsieht, damit die über 30 Jahre alten„Regulären“ der chinesischen Armee ersetzt werden können. Dieser Aufruf war der erste Schritt zur allgemeinen Dienstpflicht, durch die das schätzungsweise 2,5 Millionen starke Söld- nerheer in eine Armee von wehrpflichtigen Soldaten umgewandelt werden soll. Die jungen Rekruten müssen sich im Heer zu einer Dienstzeit von drei Jahren, in der Luftwaffe von vier Jahren und in der Marine von fünf Jahren verpflichten. Diese Wehrpflichtigen werden aber nicht die üb- liche Besoldung der regulären Soldaten erhalten, sondern nur ein Taschengeld, wo- durch Peking beträchtliche Summen ein- spart. Ob die jungen Rekruten allerdings für den Militärdienst viel Begeisterung aufbringen, wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Familie zu ernähren oder zu unterstützen— das war in China bisher die Attraktion des Soldatenberufes— bleibt dahingestellt. Außerdem ernannte Mao Tse-tung unter Umgehung einiger älterer Offiziere den erst 48 jährigen General Su vu zum Generalstabs- chef. General Su, der sich im Bürgerkrieg gegen die Nationalisten durch die entschei- dende Schlacht von Hsuchow auszeichnete, die den Weg zur Eroberung von Shanghai Ankaras Einbruch in die Araber-Front Damaskus gilt als nächstes Ziel der„Offensive Menderes“ Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im Februar „Aegypten beschließt, den Austritt aus dem arabischen Sicherheitspakt zu verschie- ben.“ Dieser Entscheid scheint das einzige positive Ergebnis der Sitzung der arabischen Premiers— mit Ausnahme des irakischen — in Kairo gewesen zu sein. Aber die ägyp- tische Begründung läßt an Bitterkeit nichts zu wünschen übrig:„Der Sicherheitspakt ist ein Fetzen Papier. Unser Austritt hätte nur symbolische Bedeutung.“ Salah Salem, Agyp- tens rühriger Propagandaminister, wird wie gewöhnlich deutlicher:„Wir werden uns vom arabischen Sicherheitspakt zurückziehen, wenn der türko- irakische Beistandspakt in Bagdad unterzeichnet ist.“ Die Unfähigkeit der Kairoer Konferenz, sich wenigstens über ein Schlußkommuniqué zu verständigen, hat die innere Uneinigkeit der arabischen Regierungen in schonungs- loser Weise aufgedeckt. Die Programmpunkte ägyptischer Außen- politik sind vielleicht nicht immer sehr weise, aber voll ehrlicher Ueberzeugung.„Rose El-Joussef“, ein eher oppositionelles Blatt, faßt sie im Sinne Nassers und Salems zu- sammen:„Aegypten ist bereit mit dem Westen zusammenzuarbeiten, vorausgesetzt, es behält seine arabische Eigenart, seine Unabhängigkeit, seine Freiheit. Eine Zusam- menarbeit ist nur möglich auf dem Boden völliger Gleichberechtigung. Das ist auch eine eindeutige Klärung unserer Beziehun- gen zur Sowjetunion und den Staaten hinter dem Eisernen Vorhang.“ Es ist kein Wunder, daß unter solchen politischen Vorstellungen, so schwer sie für kleine Staaten auch durchführbar erscheinen, die Gedankengänge eines Nehru und seines Besuchers Tito nicht nur bei Nasser und seinen Kameraden auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Auch Damaskus, noch mehr abhold jeder westlichen Annäherung, hat be- reits angekündigt, dem Beispiel Kairos zu folgen, und beabsichtigt, die beiden„koexi- stenten Neutralisten“, Nehru und Tito, in die alte Khalifenstadt einzuladen. Der türkische Einbruch in die arabische Front wird in Bagdad nicht Halt machen. Eher ist anzunehmen, daß der türko-ira- kische Pakt mehr enthält als Nury bisher enthüllte und man kann wohl voraussagen, daß Damaskus das Ziel der nächsten„Men- deres- Offensive“ sein wird, während Persien der irakisch- pakistanischen Klammer Made in USA— auf die Dauer kaum ent- gehen kann. 8 Von unserem Korrespondenten Christian Roll und Nanking ebnete, hat bereits einen Plan ausgearbeitet, der die Abschaffung der alten Einteilung von Feldarmeen vorsieht. Bisher besaßen die Kommandeure der in den ver- schiedenen Teilen Chinas stationierten Feld- armeen beträchtliche Vollmachten, so daß manche Generäle aus ihrem Verwaltungs- gebiet ein kleines Königreich gemacht haben. Das soll nun aufhören. Die Neuorganisierung bringt die rotchine- sischen Streitkräfte unter die feste Kontrolle Mao Tse- tungs, der als erster Vorsitzender des Verteidigungsausschusses größere Macht besitzt als der nominelle Oberbefehlshaber der Armee, General Chu Teh. Der Verteidigungs- minister dagegen— dieser Posten wurde auf dem jüngsten Volkskongreß in Peking neu geschaffen und mit dem ehemaligen Ober- befehlshaber in Korea, General Peng Teh Huai, besetzt— hat nur für die Ausführung der vom„Verteidigungsausschuß“ verab- schiedeten Direktiven zu sorgen. Das reorganisierte chinesische Heer soll zukünftig 75 Armeen umfassen, die in 25 Heeresgruppen eingeteilt sind. Jede Armee wird sich aus drei Divisionen zu je rund 12000 Mann zusammensetzen. China ist nunmehr in sieben militärische Zonen auf- geteilt, deren Kommandeure direkt dem „Verteidigungsausschuß“ in Peking unter- stehen. Damit ist, wie vorher schon die Ver- waltung, nunmehr auch das Heer weitgehend zentralisiert worden.. Ueber die Luftwaffe sind keine genauen Unterlagen erhältlich. Die Chinesen sollen über 1000 Kampfflugzeuge und rund 500 Bomber besitzen, die zum Großteil in Süd- china und in der Nähe von Schanghai sta. tioniert sind. Das größte Kriegsschiff, der 50 000 Mann zählenden Marine, ist ein ver. alteter Kreuzer. Der Kern der geringen Seestreitkräfte ist in Tsingtau zusammen- gezogen, das mit russischer Hilfe zu einer großen sowjetisch- chinesischen Marinebasis ausgebaut wird, in der die geplante chine. sisch-russische Pazifikflotte von 200 Einhei. ten stationiert werden soll. Die chinesischen Streitkräfte werden, was die Bewaffnung und Ausrüstung anbelangt, schrittweise den sowjetischen angepaßt wer. den, wie auch die Ausbildung, vor allem in der Marine und Luftwaffe, den Sowijetz anvertraut bleibt. chinesischen Militärbündnis zufolge hat die Sowjetunion die Bewaffnung von 800 000 chinesischen Soldaten und die Lieferung von 20 Eriegsschiffen von 500 bis 1500 Tonnen übernommen. Gleichzeitig plant Peking angeblich die Aufstellung einer„Asien People's Vo- lunteers Army“, die dem Verteidigungsmini- ster Peng Teh Huai unterstehen soll. Zu dieser geplanten roten internationalen Frei. willigenarmee sollen Malaya, Thailand, Burma und die Philippinen je 50 000 Mann beisteuern, die Vietminh(Indochina) und Nordkorea je 100 000 Mann, während die Chinesen mit 500 000 Mann die Hauptstreit- macht stellen wollen. internationalen kommunistischen Armee Wäre die Befreiung Asiens vom imperlialisti- schem Joche. Noch 288 Deutsche in alliierter Haft Vollstreckung französischer Todesurteile in Zukunft unwahrscheinlich Bonn, 16. Februar. 288 deutsche Kriegsverurteilte befinden sich— einschließlich der„Spandauer“— noch in Gewahrsam von fünf westalliierten Ländern. Sie bilden den Rest von rund 5000 Deutschen, die sich nach dem Waffenstill- stand vor amerikanischen, britischen, fran- 26sischen, kanadischen, belgischen, däni- schen, holländischen, norwegischen und jugoslawischen Gerichten wegen Kriegsver- brechen zu verantworten hatten. Etwa 4500 von ihnen wurden rechtskräftig verurteilt. Nach einer offiziellen Uebersicht befin- den sich zur Zeit noch 108 Kriegsverurteilte in französischer Hand, 86 Kriegsverurteilte in amerikanischem Gewahrsam(in der Festung Landsberg), 51 Kriegsverurteilte in niederländischen Gefängnissen, 34 Kriegs- Verurteilte in britischem Gewahrsam(Werl) und drei Kriegsverurteilte in belgischer Hand.. Die sechs„Hauptkriegsverbrecher“ sind in Spandau inhaftiert. Bei diesen 288 Verurteilten soll es sich um besonders schwerwiegende Fälle han- deln. Keine der betreffenden Regierungen Bevan-Gruppe fordert Verhandlungen Neuer Vorstoß des linken Labour-Flügels gegen Parteiführer Attlee London, 16. Februar Im britischen Unterhaus hat sich eine überraschend hohe Zahl von Labour-Abge- ordneten einem Antrag des linken Partei- flügels angeschlossen, der die Regierung zur Aufnahme von Viermächte- Verhandlungen noch vor der Wiederbewaffnung Deutschlands Zwingen soll. Dem am späten Dienstagabend von 70 Abgeordneten eingebrachten Antrag, in dem die Regierung auch einer Mißachtung der Parlamentsbeschlüsse hinsichtlich Vier- mächte- Verhandlungen bezichtigt wird, ha- ben sich am Mittwoch 34 weitere Abgeord- nete angeschlossen. Der von Aneurin Bevan ausgehende Schritt wird von Beobachtern als ein ge- schickter und überraschend erfolgreicher Schachzug gegen die gemäßigte Parteiführung Attlees angesehen, der zudem die Regie- rung in eine unangenehme Lage bringen könnte, wenn sich im Laufe der nächsten Tage die Mehrzahl der 285 Labour-Abgeord- neten dem Antrag anschließen sollte und seine Behandlung dann unumgänglich würde. Der Antrag wirft der Regierung eine Miß- achtung der Parlamentsbeschlüsse im Zu- sammenhang mit der am 5. April 1954 vom Haus einstimmig gebilligten Resolution Att- lees vor, in der die Wasserstoffbombe als eine ernste Bedrohung der Zivilisation be- zeichnet und sofortige Viermächte- Verhand- lungen gefordert wurden. In unterrichteten Kreisen wird nicht daran gezweifelt, daß es den Antragstellern um eine Verschiebung der Wiederbewaffnung Deutschlands bis nach einer neuen Vierer- konferenz geht. Der Antrag wird als eine ernste Herausforderung Attlees angesehen, denn die gemäßigte Labourführung ist ebenso wie die Regierung auf die Reihen- folge festgelegt: erst ratifizieren und dann verhandeln. Der italienische Ministerpräsident Scelba kündigte am Mittwoch in London an, daß das Verfahren zur Ratifizierung der Pariser Verträge in Italien bald abgeschlos- sen sein werde. Scelba, der sich zusammen mit Außenminister Martino zur Zeit zu einem Staatsbesuch in Grohgbritannien auf- hält, führte am Mittwoch Besprechungen mit Außenminister Eden. Die beiden italienischen Politiker wurden auch von Königin Elisabeth empfangen. AP/ dpa hat bisher die Möglichkeit eingeräumt, daß diese Verurteilten, vielleicht auf dem Wege einer Amnestie, nach dem Inkrafttreten der Pariser Verträge entlassen werden könnten. Nach der Ratifizierung wird allerdings ein„gemischter deutsch- alliierter Ausschuß“ noch einmal die Fälle von Kriegsverur- teilten überprüfen, die sich in alliierten Ge- kängnissen in Westdeutschland befinden. Nach den offiziellen Unterlagen ergibt sich folgendes Bild über das Schicksal der Kriegsverurteilten seit Kriegsende(Ost- blockstaaten nicht eingerechnet): Vereinigte Staaten: Von amerikanischen Militärgerichten wurden 1345 Deutsche we- gen Kriegsverbrechen nach dem Krieg, 141 weitere von amerikanischen Gerichten in den Nürnberger Prozessen verurteilt. 86 be- finden sich jetzt noch in Landsberg. Groß- britannien:778 Deutsche wurden als Kriegs- verbrecher von britischen Gerichten in den Westzonen verurteilt. 219 von ihnen wurden zum Tode verurteilt. In 160 Fällen wurde das Todesurteil vollstreckt. Die anderen sind bis auf 34, die sich noch in Werl befin- den, im Laufe der Zeit entlassen worden. Frankreich: 1861 Deutsche wurden von fran- zösischen Gerichten in Deutschland und Frankreich wegen Kriegsverbrechen, 249 zum Tode verurteilt. In 54 Fällen wurde die Todesstrafe vollstreckt, 195 wurden begna- digt, 94 Kriegsverurteilte verbüßen zur Zeit noch ihre Haftstrafen. 14 weitere warten auf Wiederaufnahme des Verfahrens oder auf die Entscheidung über Berufungsverfahren. 17 Deutsche in französischer Hand warten noch auf ihren Prozeß und sind in der oben aufgeführten Zahl von 288 nicht eingeschlos- sen. Nach Meinung französischer Regierungs- beamter ist es unwahrscheinlich, daß in Zu- Dem neuen sowjetisch. Die Aufgabe dieser 4 2 lischer des ir von Leiter übrige au ihm Der wegen Alonsc worde dem E hatte des G. ö und il kunft noch Todesurteile an Deutschen voll- streckt werden. Belgien: 66 Deutsche wurden von belgischen Gerichten wegen Krlegsver- Einer, ein Angehöriger brechen verurteilt. der Wachmannschaft eines Konzentrations- lagers, wurde hingerichtet. Drei befinden sich noch in belgischem Gewahrsam. Der Rest ist nach Verbüßung der Strafe oder nach Be- gnadigung entlassen worden. Holland: 208. Deutsche wurden verurteilt, fünf hingerich⸗ tet, 51 befinden sich noch in holländischem Gewahrsam, drei sind aus der Haft entflo- hen, der Rest wurde entlassen. Kanada. Zwel Deutsche wurden verurteilt, beide sind bereits entlassen worden. Norwegen, Däne mark und Jugoslawien melden, daß sich keine deutschen Kriegsverurteilten mehr in ihrem Gewahrsam befinden. AP. pf England gibt die Todesstrafe nicht auf Aber ein Abgeordneter sagte:„Ueber den Galgen ist das Todesurteil schon gesprochen“ London, im Februar Soll man Mörder hängen oder nicht? Diese Frage beschäftigt die Gemüter in Eng- land seit Jahr und Tag sehr lebhaft. Schon im Jahre 1948 billigte das Unterhaus den Antrag, auf fünf Jahre die Todesstrafe aus- zusetzen und überführte Mörder mit lebens- länglichem Kerker zu bestrafen. Aber das Haus der Lords verweigerte seine Zustim- mung. Jetzt gab die Debatte über den Be- richt einer Enquetekommission, die die Frage der Todesstrafe gründlich überprüft hat, den Gegnern dieser Strafe Gelegenheit, den An- trag von 1948 erneut einzubringen. Es ist be- zeichnend, daß es sich hierbei nicht um eine parteipolitische Angelegenheit, sondern um eine Frage des Gewissens handelt, und daß der katholische konservative Abgeordnete Christopher Hollis dem Antragsteller, dem Sozialisten Sidney Silverman, sekundierte. Ueberhaupt waren die Parteilinien verwischt, Wenngleich die meisten Gegner der Todes- strafe bei der Labour Party zu finden sind. Besonderes Interesse verlieh der Aussprache die Tatsache, daß die Hauptsprecher für und gegen die Suspendierung der Todesstrafe, der ehemalige labourparteiliche Innenmini- ster Chuter Ede und der derzeitige Innen- minister Gwilym Lloyd George, offen be- kannten, daß sie ihre Haltung seit 1948 ge- andert haben. Damals hatte Ede sich gegen die Suspendierung ausgesprochen und Lloyd George hatte für ihre Außerkraftsetzung für fünf Jahre gestimmt. In der Begründung seines Sinneswechsels und der Haltung der Regierung beschäf- tigte sich Lloyd George mit der Frage, ob die Todesstrafe ein wirksameres Abschrek- kungsmittel ist als die lebenslängliche Haft. Die Regierung meint, sie sei das— vielleicht weniger für die Fälle von Affektverbre- chen, aber für Gewohnheits verbrecher und für die verwilderte männliche Jugend, die seit dem Kriege einen erheblichen Anteil an der Zahl der Gewaltverbrechen hat. Und es ist vielleicht kein Zufall,. daß Lloyd George als Innen- und damit als Polizei- minister diesem Gesichtspunkt ein größeres Gewicht beimißt, als er das 1948 als Oppo- sitionsabgeordneter tat. Denn seine Polizei — und sie ist in England immer noch un- bewaffnet und soll es nach fast allgemei- nem Wunsche nach Möglichkeit bleiben— Würde es in erster Linie auszubaden haben, wenn der Verzicht auf die Todesstrafe wirk- lich zu einer Zunahme der Gewaltverbre- chen führen würde. Ueberzeugt hat der Minister die auf kontinentale Erfahrungen verweisenden Vertreter der Auffassung, daß die Todes- strafe keine merkliche abschreckende Wir- kung auf diejenigen, die einen Mord planen, hat, nicht. Und fast schien es, als ob die Gegner der Todesstrafe den Sieg davon tragen sollten, als der frühere Innenmini- ster Ede mit tiefer innerer Bewegung den Satz aussprach, er hoffe. dag niemals wie- der ein Innenminister. ob im Amte oder nach seinem Rücktritt, wie er selber das Gefühl haben müsse, daß er trotz aller menschenmöglichen Umsicht tatsächlich einen Mann an den Galgen gebracht habe, der nicht schuldig im Sinne der gegen ihn erhobenen Anklage gewesen sei. Ede hatte an den Albdruck gerührt, der viele der englischen Gesetzgeber bedrückt. wenn sie an eine Reihe von Prozessen denken, in denen Menschen zum Tod durch den Strang verurteilt wurden., deren Schuld nachher entweder zweifelhaft erschien oder deren Unschuld unzweifelhaft erwiesen wurde. Eine ganze Reihe dieser Fälle war natur- gemäß in den letzten Tagen vor der Debatte in der Oeffentlichkeit diskutiert worden, so der Fall des Oscar Slater, der vor dem ersten Weltkrieg in Schottland wegen Mor- des zum Tode verurteilt. aber zu lebens- länglichem Zuchthaus begnadigt und nach 18 jähriger Haft durch das Geständnis, das der wirkliche Mörder auf seinem Totenbett ablegte, völlig rehabilitiert wurde. Oder auch der Fall der Frau Florence Maybrick, die im Jahre 1889 verurteilt wurde, ihren Mann, einen notorischen Arsenikesser, mit Arsenik vergiftet zu haben, obgleich nach dem Urteil unabhängiger Juristen auch nicht der Schatten eines Beweises für ihre Schuld bestand, weil die Geschworenen durch die Tatsache, daß sie ehebrecherische Beziehungen zu anderen Männern gehabt hatte, in jener sittenstrengeren Zeit gegen sie voreingenommen waren. Aber der Abgeordnete Chuter Ede spielte in seiner Rede auf einen der Erinnerung viel näher liegenden Fall an, den Fall des 1950 wegen Ermordung seiner Ehefrau und seiner kleinen Tochter angeklagten Timothy Evans, der nach englischer Sitte nur wegen eines Mordes, des an derm Kinde, zum Tode verurteilt worden war, und zwar nicht zuletzt auf Grund der Zeugenaussage eines gewissen John Christie, der im gleichen Hause wie die Familie Evans wohnte. Es ist noch in aller Erinnerung, welches Aufsehen es erregte, als drei Jahre später dieser Christie wegen der Ermordung von minde- stens sechs Frauen vor seinen Richtern stand und auch die Ermordung von Frau Evans zugab. Ede sagte in seiner Unter- hausrede nicht, daß Evans unschuldig ge- hängt sei, sondern„nicht schuldig im Sinne der gegen ihn erhobenen Anklage“. Es gibt viele Leute, innerhalb und außerhalb des Parlamentes, die glauben, daß man 1950 tat- sächlich den Falschen hingerichtet habe, und alle Juristen sind sich einig, daß keine Ge- schworenenbank das Todesurteil gegen ihn ausgesprochen und kein Innenminister der Exekution zugestimmt hätte, wenn sie im Besitze des während des Christie- Prozesses zu Tage gekommenen Beweismaterials ge- Wesen wären. Vielleicht mag man sich wundern, daß trotz des tiefen Eindrucks, den die Rede des 72 jährigen Ede im ganzen Hause machte— es War totenstill im Sitzungssaale, während er sprach— die Anregung, die Todesstrafe auf zunächst fünf Jahre zu suspendieren, mit einer Mehrheit von immerhin 31 Stimmen abgelehnt wurde. Vielleicht war dabei der vom gegenwärtigen Innenminister hervor- gehobene Gesichtspunkt maßgebend, daß es sich tatsächlich nicht um eine vorläufige, sondern um eine endgültige Entscheidung handele. Denn fünf Jahre würden keine genügenden Vergleichsmöglichkeiten bieten. auf Grund deren man den Beschluß wieder rückgängig machen könnte. Lloyd George hatte hinzugefügt, eine Entscheidung von so weittragender Bedeutung müsse im vollen Bewußtsein der Verantwortung und nicht, indem man sich mit dem Schirm einer nur scheinbar vorübergehenden Maßnahme ab- decke, gefaßt werden. Zunächst also sind die Gegner der Todesstrafe abgewiesen worden. Aber der Kampf geht weiter, und die „Abolitionisten“ diejenigen, die den Galgen abschaffen wollen— sind nicht ent- mutigt. Einer von ihnen, ein Konservativer, sagte:„Ueber den Galgen selber ist im Grunde das Todesurteil schon gesprochen, er hat nicht mehr lange zu leben, und das ist nach meiner Meinung eine ausgeseichnete Sache.“ K. H. Abshagen Kurz notiert Der DGB-Landesbezirk Nordrhein- West- falen kritisierte die Aufforderung des Bun- destagsabgeordneten B. Winkelheide(CDU, christliche Listen zur Betriebsratswahl auf- zustellen, und erklärte, der Kreis um Winkel- heide wolle eine Panikstimmung schaffen, um die Gewerkschaften spalten zu können. Sachlich gegen Personen und nicht gegen die Grundordnung gerichtete Angriffe dür- ten„auch wenn sie scharf und der Polizel unbequem sind“, dann nicht verboten Wer- den, wenn es möglich ist, für sie den Wahr- heitsbeweis zu führen. Diese Feststellung hat das Verwaltungsgericht des Landes Ber- Un in einem jetzt rechtskräftig gewordenen Urteil zur verfassungsmäßig gewährleiste- ten Meinungsfreiheit getroffen. Um vermittiung im Kaolltionsstreit zwi- schen der Bremer Spb, FDP und CDU hat die Bremer FDP-Bürgerschaftsfraktion den Se- natspräsidenten Wilhelm Kaisen(SPD) ge, beten. Die Koalitionskrise war ausgelö worden, nachdem die SPD-Fraktion in der Bürgerschaft überraschend eine Entschlie, Bung zur Billigung des„Deutschen Manifests eingebracht hatte. FDP, CDU und PP verlie- gen daraufhin unter Protest den Saal, wäh- rend SpD und KPD die Entschließung an- nahmen. Die Volkskammer der Sowzetzone hat sich bis jetzt entgegen den Gepflogenheiten der vergangenen Jahre noch nicht mit dem Wirtschaftsplan für 1955 beschäftigt. In Westberliner politischen Kreisen wird ange? nommen, daß die Verzögerung an eine! möglichen Rückorientierung des Wirtschafts- kurses der Sowjetzone zur Erweiterun Schwerindustrie auf Grund des Regierungs- wechsels in der Sowjetunion liegt. g der Die Jahr Franc Werke leicht letzter 5 MͤI hat schwre Schut⸗ Außer mit e sich 3 aus s Die 8 Überf: brech. — „Geh (ch ständ allen alle E Dabei Millic ken. mre der den 1 über Geda Ander Tonic für 8 Kling 80 ist trisch seim, weich den.! rasiert die B wird schlet sich e erkris Sch (5) Forsc Muhl amer „ dahir Schill Gesu tätig 4 källig stellt ten 3 Süd. sta der ver- ingen men- einer basis hine- nhei. „ Wag langt, Wer- em in Wzjetz tisch. it die 00 000 g von nnen n die Vo- mini- „ Frei. iland, Mann und 1 die treit⸗ lieser mee listi⸗ 1 daß Wege n der inten. dings ub“ erur- 1 Ge- rgldt 1 der (Ost- schen We⸗ „ 141 n in 6 be; Iroß- iegs- den irden vurde deren delin⸗ rden. fran- und zum die agna- Zeit n auf auf hren. arten oben Hlos- ungs- Zu- voll- irden sver- riger ons- 1 sich St ist Be- : 208. rich- chem atflo⸗ nada: sind bäne- sich hr in AP. — Vest Bun- DU, auf nkel- n, um gegen dür- olizei wer- Fahr- Uung Ber- lenen eiste- z wl at die 1 Se e gelöst 1 der chlie- kests“ erlie- Wäh- g an- t sich n der dem t. In ange. einel lafts⸗ g der ungs⸗ — ee MORGEN o 3 22 Seite 3 Nr. 39/ Donnerstag, 17. Februar 1988 —— Was sonst noch geschah. Die amerikanische Atomenergiekommis- gion gab bekannt, daß bei der Explosion einer amerikanischen Wasserstoffbombe im igen Jahr im Pazifik-Raum ein Gebiet von etwa 18 000 Quadratkilometer Fläche radioaktiv„verseucht“ Wurde. Der Vorsit- zende der Kommission, Lewis Strauss, er- Härte dazu, die Wirkung der Bombe in jesem Gebiet sei so stark gewesen, daß man in einer dichtbevölkerten Gegend mit sehr chweren Verlusten hätte rechnen müssen. * Auf der Suche nach dem Mörder des amerikanischen Finanziers Serge Rubinstein hat die Polizei den 50 jährigen Taxifahrer Hermann Scholz verhaftet. Scholz gab der Polizei gegenüber Zzu, daß er in seiner Woh- nung in Queens, Long Island, Waffen, Jalou- sleschnur und Heftpflaster aufbewahre. Ru- dinstein war mit Jalousieschnur gedesselt und mit Heftpflaster geknebelt worden. Der stellvertretende Staatsanwalt für New Vork erklärte, Scholz sei nach mehrtägigen Beob- achtungen verhaftet worden. Er sei der Tat nicht unmittelbar verdächtig. könnte aber ein sehr wichtiger Zeuge sein“. * Die größte jüdische Bevölkerungszahl haben die Vereinigten Staaten mit 5,2 Mil- lionen. Israel liegt mit 1,48 Millionen erst an dritter Stelle hinter der Sowjetunion (zwei Millionen). Insgesamt gibt es auf der Welt 113 Millionen Juden, wie das ameri- kanische jüdische Komitee bekanntgab. * In Buna Neuguinea) hat eine japanische kommission die sterblichen Ueberreste von % ͤunbekanmten, während des zweiten Weltkrieges gefallenen japanischen Soldaten entdeckt, wie das Wohlfahrtsministerium in Tokio bekanntgab. * In Essex, Hertfordshire und Kent sind mehr als dreißig Kirchtürmi durch Spechte beschädigt worden, die mit ihren scharfen Schnäbeln große Löcher in die Dachschin- deln hacken. Sachverständige stellten fest, daß die meisten betroffenen Kirchen in Ge- bieten stehen, in denen reichliche Mengen DDT zur Insektenvertilgung verwendet wur- den. Das Massensterben der Insekten be- raubte offenbar die Vögel ihrer Nahrung, 80 daß sie in ihrem Hunger nun in Baulichkei- ten nach Holzwürmern und überwinternden Fliegen suchen. Beim Leichenbegängnis für den jährigen Ariosto Malavasi aus Modena gab es einen seltenen Trauergast: den treuen Esel des verstorbenen. Das Tier war aus seinem Stall ausgebrochen und dem Leichenwagen bis zum Friedhof gefolgt. Wer versuchte, den Esel zu vertreiben, mußte vor dessen wüten- den Fußtritten schleunigst reißaus nehmen. Nach Abschluß der Trauerfeierlichkeiten kehrte der treue vierbeinige Gefährte Mala- vasis ruhig in seinen Stall zurück. * Fünf Mitglieder der deutsch-schwelze- rischen Himalaja-Expedition sind an Bord des indischen Dampfers„Indian Reliance“ von Genua nach Kalkutta abgereist. Der Leiter der Expedition, Martin Meier, und die übrigen Expeditionsmitglieder werden später zu ihmen stoßen. 4 Der Spanier Pedro Morejo Fernandez ist wegen Mordes an der 66jährigen Esperanza Alonso Torices in Valladolid hingerichtet worden. Der 24jährige Mörder, der unter dem Beinamen ,das Scheusal“ bekannt war, hatte die alte Frau nach den Feststellungen des Gerichts am 535. Dezember 1952 erdrosselt und ihr 65 Peseten(rund 6,50 DM) geraubt. * Die französische Buchproduktion im Jahr 1954 hat, wie die Bibliographie de la France dieser Tage mitteilte, mit 12 179 Werken die Zahl des Vorjahres(11 351) leicht überschritten ist aber im Verlauf der letzten fünf Jahre relativ stabil geblieben. * 5 1 0 Tränengas gefüllte Gummiknüppel a 5 ein Sachverständigenausschuß des schwedischen Verkehrs ministeriums als Schutz für Taxichauffeure empfohlen. Außerdem sollen in die Taxis Geldbehälter mit einem Farbtank eingebaut werden, der sich automatisch öffnet, wenn der Behälter aus seinen Halteklammern gerissen wird. Die gefärbten Geldstücke sollen nach Taxi- Überfällen leichter auf die Spur der Ver- brecher führen. —— Schlechtes Essen oder Unterlassung der Hilfeleistung? Seeamt in Hamburg untersucht, warum die Besatzung das Tankschiff„Casino“ verlassen hat Es kommt selten vor, daß in den nüch- ternen Verhandlungen vor deutschen See- ämtern die Frage von Bedeutung ist, ob die Besatzung eines Schiffes schon zum Früh- stück Bratwurst bekommt oder nicht. In einer Sitzung des Hamburger Seeamtes war- fen einander daher die aus ihrer eigenen Seemannszeit sich nur karger Kost erin- nernder Beisitzer bedeutungsvolle Blicke zu, Als der Speisezettel des unter liberianischer Flagge fahrenden Tankschiffes„Casino“ ver- lesen wurde. Dieser Speisezettel wurde in der Verhandlung plötzlich wichtig, als geklärt werden sollte, warum einige Besatzungsmit- glieder der„Casino“ in der Nacht vom 26. zum 27. November 1954 in der vom Sturm aAufgewühlten Nordsee dem Kapitän ihre Kündigung aussprachen und im Hafen von Rotterdam demonstrativ das Schiff für im- mer verließen. Zwei Versionen tauchten vor dem Ham- burger Seeamt auf: Die freiwillig vom Schiff gegangenen Mannschaftsmitgliedr erklärten, der Kapitän habe nicht alles getan, um die Besatzung des vor den Augen der„Casino“ im Westausgang des Englischen Kanals ge- sunkenen holländischen Motorschiffes„Car- po“ zu retten. Unter einem solchen Kapitän wollten sie nicht mehr fahren. Kapitän Krammer, der sich gegen diesen schweren Vorwurf zu verteidigen hatte, fand demge- genüber eine andere Begründung:„Die Leute Hatten eine Wut auf mich, weil ich einmal den Verpflegungssatz reduzierte, nachdem die Mannschaft an einem Tag 12 Pfund Boh- nenkaffee verbraucht hatte.“ Um zu belegen, daß die Verpflegung auf der„Casino“ der eines guten Hotels eher entsprach als üblicher Seemannskost, holte Kapitän Krammer einige Speisezettel hervor. Unter„Frühstück“ konnte man da lesen: Cornflake mit Milch, Bratwurst, zwei Spie- geleier ach Wunsch). Mittags gab es StWM]ẽ«U Vierländer Suppe, Huhn gebraten, gemisch- tes Gemiise, Salzkartoffeln, gedünstete Apri- kosen oder Rinderschmorbraten, Rosenkohl, Mailänder Suppe, Erbsenpüree, Schoko-Pud- ding mit Tunke. Am Abend schließlich ka- men Leckerbissen wie Nierenragout. Toma- temmwiebeln, Aufschnitt und Käse aus der Kombüse. Zur Sprache gekommen war dies alles nur, weil das Bundesverkehrs ministerium am 6. Dezember 1954 einen Brief an das Hamburger Seeamt geschrieben hatte. Darin stand unmig verständlich, daß eine Seeamts- verhandlung durchzuführen sei, weil dem Kapitän Franz Krammer in der Oeffentlich- keit von seiten der Mannschaftsmitglieder Unterlassung der Hilfeleistung vorgeworfen wurde, und weil die Schiffsführung des Tan- kers„Casino“ aus Deutschen bestand. Das Ausland hätte es übel vermerkt, wenn dieser schwere Vorwurf eines Ver- stoßes gegen den moralischen Grundsatz der Seefahrt, nämlich unter Einsatz des eigenen Lebens in Seenotfällen zu helfen, sang- und klanglos zu den Akten gelegt worden wäre. Das uralte„Gesetz über die Untersuchung von Seeunfällen“ aus dem Jahre 1877, das allerdings 1935 in eine neue Fassung ge- bracht wurde, bestimmt in 8 1, daß See- unfälle von Seeämtern zu untersuchen sind, wenn ein öffentliches Interesse vorliegt. Das Seeamt soll die Ursachen und Umstände des Seeunfalls ermitteln und insbesondere fest- stellen, durch welche Fehler der Unfall ent- standen ist. Die in Hamburg, Bremerhaven. Flens- burg, Lübeck und Emden bestehenden See- amter der Bundesrepublik werden von den Hoffnung für Schiffbrüchige Tauchfähiges Rettungsboot entspricht nicht Schiffssicherheitsvertrag Achtzig deutsche Seeleute erlitten 1952 den Seemannstod, und in diesem Winter 1954/55, in dem eine Schiffskatastrophe die anderer jagte, wird die Zahl der Opfer ver- mutlich weit höher liegen. Viele Seeleute fallen dem„nassen Tod“ nicht zum Opfer, weil sie nicht schwimmen können, sondern weil sie im eiskalten See- wasser oder auch in den offenen Rettungs- booten, in denen sie schutzlos jedem Wetter preisgegeben sind, erstarren und erfrieren. Wenn die Boote auch nicht sinken, so kön- nen sie doch voll Wasser schlagen und ken- tern. Diese harten Tatsachen haben den Buten- hamburger Schiffbauingenieur Claus Bar- denhagen inspiriert, ein neuartiges Rettungs- boot zu entwickeln. Und was der jetzt in Stade an der Unterelbe lebende Ingenieur mit Logarithmentafel, Zirkel und Zeichen- stift auf dem Reißbrett entworfen hat, ist eine kleine Sensation im Rettungsbootbau. Ingenieur Bardenhagen, der als Konstruk- teur, Abnahme- und Erprobungsingenieur bei Blohm& Voß bis Kriegsende große Erfahrungen im U- Bootbau sammeln konnte, hat ein Rettungsboot konstruiert, das ge- schlossen ist und tauchen kann. Das torpedoförmige Boot, das 32 Mann Besatzung aufnehmen kann, die dann vor Wasser und Wetter geborgen sind, kann bis zum Untergang des sinkenden Schiffes„an Bord“ bleiben. Im letzten Augenblick kann es von der Besatzung— und zwar von in- nen vom Rumpf des untergehenden Schif- fes gelöst werden. Sein Auftrieb ist so stark, daß es auch dem stärksten Sog widersteht und nicht mehr als vier bis fünf Meter un- ter die Wasseroberfläche gezogen wird. Zur Ausrüstung dieses neuen Rettungs- bootes, dessen Größe mit 8,50 Meter Länge und einem Durchmesser von zwei Metern den offenen Booten entspricht, gehören außer allen notwendigen Navigationsgeräten Funk- und Alarmanlage, Generatoren zur Licht- und Wärmeerzeugung, Sauerstoff- Flaschen für die Luftregulierung, ein klei- ner Verbandsraum und eine Toilette. Ein genügend großer Proviantstau und Trink- Wassertanks sorgen dafür, daß die Besat- zung tage- und unter Umständen sogar wochenlang manövrieren kann, bis sie auf- gefunden wird. Angetrieben wird das Boot, das auf der Rumpfoberseite einen Positions- geber trägt, durch Fußtretkurbeln oder durch einen leichten Hilfsmotor von wenigen PS. Die Konstruktion ist baureif, ein großes Hemmnis steht aber der Verwirklichung des Projekts entgegen: Nach dem internatio- nalen Schiffssicherheitsvertrag von 1948, an den auch die Bundesrepublik gebunden ist, sind nur offenen Rettungsboote zugelassen. So gibt es nur eine Möglichkeit, dem Reiß- brettplan Leben einzuhauchen: ein Reeder müßte sich finden, der das Tauch-Rettungs- boot auf eigene Rechnung bauen läßt und es seinen Schiffen als„überzähliges“ Ret- tungsboot— neben den offenen— zur Er- probung mitgibt. Eine schlesvrig-holstei- nische Werft hat sich schon zum Bau des Bootes bereit erklärt. Doch dem Ingenieur Bardenhagen fehlen die 5000 bis 6000 Mark, die der Bau seines Bootes erfordert— nicht mehr übrigens, als ein offenes Rettungsboot auch kostet. Gerhard Veil Ländern beaufsichtigt. Die Vorsitzenden allerdings werden, wie es noch heute in dem Gesetzestext heißt,„vom Führer und Reichs- kanzler“ ernannt. Die Vorsitzenden der See- ämter müssen zum Richteramt befähigt sein. Ihre Ernennung erfolgt auf Lebenszeit oder für die Dauer eines von ihnen bekleideten Amtes. Von den vier Beisitzern müssen min- destens drei der Schiffahrt kundig sein, und einer von ihnen die Befähigung zum„Ka- pitän auf großer Fahrt“ haben. Die Aufgabe des„Beauftragten der Bundesregierung“, der an die Stelle des Staatsanwaltes tritt, be- steht darin, daß er die öffentlichen Belange wahrzunehmen hat. Trotz des gerichtsähn- lichen Verfahrens sind die Seeämter keine Gerichte. Sie haben auch nicht die Aufgabe, die strafrechtliche Seite eines Schiffsunfalles zu untersuchen. Das bleibt allein einem ordentlichen Gericht überlassen, das hin und wieder im Anschluß an Seeamtsverhandlun- gen tätig wird. Das Seeamt dagegen hat das Recht, den Inhabern einer deutschen Ge- werbebefugnis als Kapitän, Steuermann und so Weiter das Patent zu entziehen. Die Wiedererlangung der Weltgeltung deutschen Seerechts ist leicht an dem Er- scheinen von Ausländern vor den deutschen Seeämtern abzulesen, obwohl sie nicht ge- zwungen werden können, als Zeugen aufzu- treten. Es ist jedoch in den letzten Jahren wieder zu einem schönen Brauch geworden, daß Ausländer weder Zeitverlust noch Geld- ausgaben scheuen, um ihre Aussagen vor deutschen Seeämtern zu machen. Nur deut- sche Staatsbürger können zum Erschei- nen gezwungen werden. Allerdings kommt es auch hierbei auf die Nationalität des Schiffes an, auf dem der deutsche Seemann fährt. Dem Kapitaàn Franz Krammer, der unter liberianischer Flagge fuhr, wäre nichts ge- schehen, wenn er sich geweigert hätte, sich einer Seeamtsverhandlung zu unterwerfen. Dies hätte jedoch Rückschlüsse auf ein schlechtes Gewissen zugelassen, die für den Kapitän schädlicher gewesen wären, als es der schließlich gegen ihn ergangene Spruch ist. In der nüchternen Sprache des Hamburger Seeamtes liest sich das Geschehen aus der stürmischen Novembernacht so:„Der mit deutscher Besatzung fahrende Tankdampfer „Casino“ hat im Sturm das in Seenot be- kindliche holländische Motorschiff„Carpo“ gesichtet und Hilfsmaßnahmen vorbereitet. Als dann der Havarist anscheinend unterge- gangen war, hat Tankdampfer„Casino“ die Reise fortgesetzt, weil der Kapitän weitere Hilfsmaßnahmen für aussichtslos hielt. Wenn Rettungsmaßnahmen bei dem schweren Wet⸗ ter auch wenig Aussicht auf Erfolg boten, so hätte Tankdampfer„Casino“ doch länger an der Unfallstelle bleiben müssen. Insofern ist ein schuldhaftes Verhalten des Kapitäns festzustellen.“ Gert Kistenmacher In Holland gibt es noch eine Sklavenkasse Schiffsbesatzungen mußten bei In Zierikzee in Südwestholland, das vor zwei Jahren von der Sturmflutkatastrophe, die über das niederländische Inseldelta he- reinbrach, schwer heimgesucht wurde, sind dieser Tage zwei neue Volksschulen ihrer Bestimmung übergeben worden. Das wäre an und für sich nichts besonderes. Doch sie wurden aus Mitteln einer„Sklavenkasse“ bezahlt— und das ließ aufhorchen. Es han- delt sich freilich nicht um Einkünfte aus dem Sklavenhandel, aber diese„Sklavenkasse“ hat doch etwas mit diesem berüchtigten Han- del zu tun. Die Kasse datiert aus der Zeit, da alge- rische Seeräuber im Mittelmeer noch Han- delsschiffe überflelen, plünderten und brand- schatzten und die Besatzung gefangennah- men, um sie bei Gelegenheit auf Sklaven- märkten zu verkaufen. Das war im 17. Jahr- Hundert. Da auch damals gute Schiffsbe- satzungen geschätzt und nicht selten uner- setzlich waren, gingen die niederländischen Reeder hin und kauften ihre Seeleute zu- Das trieb die algerischen Piraten zu im- mer frecheren Lösegeldforderungen. Ein einzelner Reeder sah sich schließlich nicht mehr in der Lage, eine Besatzung loszukau- fen. So beschlossen 1657 die Reeder von Zie- rikzee, einander zu helfen, und wenn das Geld auch dann noch nicht reichte, öffent- liche Sammlungen zu veranstalten. Was 80 ein Seemann beiden Parteien Wert war, weiß die Stadtchronik von Zierik- Seeràubern freigekauft werden zee zu berichten. Da wurde einst von den al- gerischen Seeräubern für den bei Salee ge- fangen genommenen Steuermann des hol- ländischen Schiffes„Palmboom“ nicht we- niger als 5387,50 Gulden verlangt, eine für die damalige Zeit unerhörte Summe. Reeder und Kollekte brachten jedoch nur 3500 Gul- den zusammen Das noch fehlende Geld wurde schließlich von der Stadt gegen Zin- sen geliehen. Das brachte die Reeder auf die Idee, eine Versicherungskasse zu stiften und gelmäßig freiwillige Beiträge dafür zu ent- richten, um jederzeit genügend Lösegeld zur Verfügung zu haben. Ihres Zweckes wegen Wurde diese Kasse„Sklavenkasse“ genannt. Die Seeräuber waren gnadenlos verfolgt und in ihren Felsenhöhlen ausgeräuchert worden. Nach der Stadtchronik vom Jahre 1816 hörte die Seeräuberei im Mittelmeer schlagartig auf. Die„Sklavenkasse“ aber blieb bestehen. Nur ihr Zweck wurde ein anderer. Aus den weiter eingehenden Bei- trägen wurden alte Seeleute versorgt, Al- tersheime für sie errichtet und manchem an- derem wohltätigen Zweck gedient. Als Zie- rikzee von der Sturmflut heimgesucht wor- den war und viele Häuser dem Erdboden gleichgemacht waren, konnten aus dem Er- tragskapital der„Sklavenkasse“ über 100 000 D-Mark für den Neubau von Häusern aus- gegeben werden. Jetzt sind es die beiden Schulen, die der Sklavenkasse, dieser frühen Form sozialer Versicherung, ihr Entstehen verdanken. 5 Das Wetter Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnde, meist starke Bewölkung, immer wieder Schneefall, teilweise als Schauer. Tages- temperaturen in der Ebene vorübergehend um 0 Grad, meist aber etwas unter 0. In mittleren Höhen anhaltend leichter Frost. In der Nacht zu Donnerstag bei zeitweisen aufklarendem Frost zwischen minus 5 und minus 10 Grad. Vorübergehend recht leb- hafte Winde aus West, später Nordwest bis Nord. Auf Straßen neuerliche Verwehungen. Uebersicht: Ein polares Tief zieht von Norddänemark über Ostpreußen zum Balti- kum. An seiner Rückseite drängt ein neuer- licher Schwall polarer Luft bis in unseren Raum. Orhersage-Harte für 17.2.1 Uhr dN 187 Pegelstand vom 16. Februar Rhein: Maxau 549(23); Mannheim 468 (28); Worms; Caub 397(34). Neckar: Plochingen 173(3); Gundels- heim 230(8); Mannheim 479(21). Frau erfroren Stadtsteinach. Eine 70jährige Frau geriet am Wochenende in einen Schneesturm bei Kupferberg im Landkreis Stadtsteinach Un- terfranken) von der Straße ab und starb vor Erschöpfung und an Erfrierungen. Sie wurde von Passanten gefunden. Radioaktive Strömungen beobachten Bonn. Der deutsche Wetterdienst soll durch Gesetz ermächtigt und beauftragt werden, die Atmosphäre auf radioaktive Beimengen und Strömungen zu beobachten. Die Fraktionen des Bundestages bereiten nach Mitteilung der SpD eine entsprechende Ergänzung des Gesetzes über den deutschen Wetterdienst vor. Die SPD-Fraktion hat den Entwurf bereits gebilligt. Zufall wurde dem Dieb zum Verhängnis Saarbrücken. Durch einen eigenartigen Zufall kam ein Kraftfahrer wieder in den Besitz seiner Aktentasche und seiner Hand- schuhe, die ihm in der Saarbrücker Groß- markthalle gestohlen worden waren. Auf der Fahrt von Saarbrücken nach St. Ingbert winkte ihm ein junger Mann zu, der per Anhalter mitfahren wollte. Der Kraftfahrer hielt und ließ ihn einsteigen. Er traute sei- nen Augen nicht, als er bei dem jungen Mann die gestohlenen Handschuhe und die Tasche entdeckte. Ohne etwas zu sagen, fuhr er zur Polizeidienststelle nach, St. Ingbert und lieferte dort seinen Fahrgast ab. Die Portokasse ist leer Neumünster(Schleswig-Holstein). Eine unwahrscheinlich klingende Nachricht er- reichte die Steuerzahler Neumünsters aus ihrem Finanzamt: Die Portokasse ist leer. Der erschöpfte Etat des gegenwärtigen Haushaltsjahres gestattet es nicht einmal mehr, alle vorliegenden Einkommensteuer- Bescheide mit der Post zu versenden. Die Finanzbeamten sind außerdem angewiesen worden, so früh wie irgendmöglich das Lacht auszuschalten, damit die Stromrechnung des „ auf ein Minimum herabgedrückt wird. Kirchenbesucher wurden gezählt Paderborn. In den Kirchen und Kapellen aller katholischer Bistümer werden in die- sem Jahr aus kirchenstatistischen Gründen die Besucher der Osterkommunion gezählt. Wie das Paderborner Generalsekretariat mitteilte, sollen in der Erzdiözese an zwei Sonntagen auch die Besucher einer heiligen Messe registriert werden. Neue Erkenntnisse und Erfindungen „Gehärtete“ Barthaare (ch) Der chemischen Industrie werden ständig neue Aufgaben gestellt, sie muß sich allen Situationen schnell anpassen und für alle Bedürfnisse neue Hilfsmittel entwickeln. Dabei handelt es sich keineswegs immer um illionen kostende neue Verfahrenstechni- ken. Bis in den simplen Alltagsbereich reicht re Wirkung. So ist beispielsweise der Kreis der Männer, die sich elektrisch rasieren, in den letzten Jahren ständig gewachsen. Dar- über hatte sich die Kosmetik bisher wenig Gedanken gemacht. Das ist nun insofern anders geworden, als jetzt ein Trockenrasier- Tonic auf den Markt kam. Benötigte man kür das Rasieren mit Messer oder mit der Klinge Mittel, die das Barthaar erweichten, 80 ist es hier gerade umgekehrt! Beim elek- trischen Rasieren müssen die Barthaare hart Sein, damit sie dem Scherkopf nicht aus- Weichen, sondern sofort von ihm erfaßt wer- den. Das auf den Markt gebrachte Trocken- rasier-Tonic hat diese Eigenschaft, es macht die Bart- und Flaumhaare härter. Die Rasur Wird also wesentlich erleichtert und be- schleunigt. Daß es wohlriechend ist, versteht sich dabei von selbst, hinzu kommt noch eine erfrischende hautbelebende Wirkung. Schilddrüse hält Zähne gesund (r) Die in den letzten Jahren angestellten orschungen und Versuche von Dr. Joseph Muhler und Dr. William Shafer von der amerikanischen Universität Indiana scheinen dahin zu deuten, daß die Seleretion der Schilddrüse beträchtlichen Einfluß auf die Gesundheit der Zähne bat. Ist die Drüsen- tätigkeit nicht groß genug, so nimmt die An- Tälligseit für Zahnfäulnis zu. Die Forscher stellten fest, daß unter das Futter von Rat- n gemischtes Schilddrüsengewebe gegen Zahnkaries ebenso wirksam war wie Na- triumfluorid. Noch besser war das Ergebnis, wenn beide Mittel gleichzeitig gegeben wur- den. Zahn prothesen aus Nylon Die besondere Reißfestigkeit und Reck- barkeit des Nylonwerkstoffes legen den Ge- danken nahe, dieses Material auch für zahn- ärztliche Prothesen zu verwenden. Seit drei Jahren sind solche Prothesen in Deutschland bekannt. Wie die„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Frankfurt) in Heft 1 ausführt, hat es sich jedoch gezeigt, daß Nylon dem üblichen Prothesenkunststoff nicht überlegen ist. Zwar ist das Nylonmaterial außerordent- lich elastisch und läßt sich auch zu sehr zierlich gehaltenen Prothesen verarbeiten, Weist aber noch eine Reihe von Nachteilen auf, die dem Material eine weite Verbrei- tung verwehren: schwierige Verarbeitbarkeit mit einer sehr teuren Apparatur, hohe Wasseraufnahmefähigkeit und damit Form- umbeständigkeit, niedrige Ritzhärte, leichte Verfärbbarkeit gegenüber einigen färbenden Nahrungsmitteln. Für eine große Zahl von Prothesen“ ist Nylon wegen seiner leichten Verformbarkeit gänzlich ungeeignet, da die Prothese dem Kaudruck sofort nachgibt, der sie aus ihrer Lage bringt. Wie sich inzwi- schen durchgeführte Verbesserungen be- währen, wird abzuwarten sein. Immune Malaria-Mücken (er) Die Gefahr, daß die als Ueberträgerin der Malaria gefürchtete Anopheles-Mücke ebenso wie andere krankheitsverbreitende Insekten durch die nunmehr über die ganze Welt verbreitete Bekämpfung mit DD eine zunehmende Immunität entwickelt, wird nach einer vom asiatischen Büro der Welt- gesundheitsorganisation der Vereinten Na- tionen in New Delhi veröffentlichten Mittei- lung immer größer. Die zweite, kürzlich auf den Philippinen abgehaltene asiatische Ma- laria-Konferenz hat festgestellt, daß mit umfangreicheren Mitteln und sehr viel rascher gearbeitet werden muß, wenn es ge- lingen soll, dieses Unheil vollständig auszu- rotten. Das gegenwärtig angeschlagene Tempo ist zu langsam, weil einerseits die Bevölkerung ihre Immunität mit der Zeit wieder verliert, die Insekten andererseits eine zunehmende Resistenz gegen DD ent- wickeln. Da alljährlich gegen 300 Millionen Menschen an Malaria erkranken und 2 bis 3 Millionen an ihr sterben, ist eine völlige Ausrottung der Krankheit nötig und nicht nur die bisher in den asiatischen Ländern angewandte Methode ihrer Einschränkung und Kontrolle durch fortgesetztes, aber nicht ausreichendes Verspritzen von Bekämpfungs- mitteln. Warmstrahl trifft immer (Ein großes Kugelgelenk ermöglicht es, den Reflektor eines neuen Infrarotstrah- lers in jede Richtung zu stellen. Der Warm- strahl trifft Sie immer. Statt geheizter Garage (8) Die Heizung der Garage ersetzt ein neuer Autowärmer, den man an die Lächt- leitung anschließen kann. Das Gerät läßt sich 4 Zum Vorwärmen des Wagens verwen- en. Schrauben statt Nieten (Af) Im amerikanischen Stahlhochbau werden neuerdings sogenannte hochfeste Stahlschrauben bei großen Brückenkonstruk- tionen und Hochhäusern an Stelle von Nieten verwandt. Der Vorzug des maschinell durch- geführten Verschraubens liegt darin, daß die die Stabilität beeinträchtigenden Vorspann- verluste bei Nieten 15 Prozent, bei hoch- festen Stahlschrauben nur 10 Prozent be- tragen. Es fällt weiter der starke Lärm der Niethämmer fort, weshalb das Schraubver- fahren gern bei Erweiterungsbauten von Krankenhäusern gewählt wird. Die Kosten sind beim Verschrauben und beim Vermieten ungefähr gleich. Fahrradrahmen aus Glas? Die Sensation der diesjährigen Londoner Zwꝛeiradschau war— laut„Radmarkt“, Bie- lefeld— der Prototyp eines Herren-Sport- rades, dessen Rahmenrohre aus einem mit Kunstharzlösung imprägnierten Glasfaser- gewebe bestanden. Diese Kunststoffrohre sind nicht nur ebenso stark und widerstands- fähig, sie wiegen auch nur den fünften Teil eines Stahlrohres gleicher Größe. Ein weite- rer Vorteil ist, daß die Kunststoffmasse be- reits während ihrer Herstellung gefärbt wer- den kann. Zur Fertigung eines solchen Rohres werden die Glasfasern um einen zylindrischen Körper herumgewebt, der vor dem Imprägnierungsvorgang entfernt wird. Die Zusammensetzung der Glasfasern und der Imprägnierungsmasse werden noch ge- heimgehalten, die englische Herstellerfirma dieses ersten Fahrradrahmens aus Glasfaser- gewebe gab jedoch bekannt, daß eine serien- mäßige Fertigung derartiger Rohre frühe- stens in zwei Jahren in Angriff genommen werden kann, nicht zuletzt, weil man noch eine fertigungstechnisch einwandfreie Lösung für die Verbindung der Glasfaser-Rohre mit Stahlteilen sucht. Das zur Zeit benutzte, aus dem modernen Flugzeubau entnommene Zementierungsverfahren sei zwar gut, aber viel zu kompliziert. Radar entdeckt Heuschrecken (df) Die große Heuschreckenplage in Nordafrika in den letzten Monaten hat das Problem der rechtzeitigen Entdeckung der „ Schwärme wieder aktuell gemacht. Von be- sonderer Bedeutung sind die neuesten wis- senschaftlichen Bekämpfungsmethoden, die darauf beruhen, daß man die Schwärme noch während des Fluges mit Flugzeugen und Hubschraubern zersprengt und mit chemi- schen Mitteln vernichtet. Hat der Schwarm sich einmal niedergelassen, ist es für den wirksamen Schutz zu spät. Die Möglichkeit der Entdeckung von fliegenden Schwärmen durch Radar wurde vor einigen Jahren theoretisch untersucht: man entdeckte, daß schwere Regenfälle auf dem Radarschirm ein deutliches Echo ergaben, das dem Pro- dukt aus dem mittleren Durchmesser und der Anzahl der fallenden Tropfen propor- tional war. Und da Heuschrecken, chemisch gesehen, etwa zur Hälfte aus Wasser be- stehen, konnte man berechnen, daß ein Schwarm von normaler Dichte schon allein durch seinen Wassergehalt auf dem Radar- schirm ein Echo geben sollte. In der Zeit- schrift„Nature“ berichtet R. C. Rainey von der Desert Locust Survey Headquarters Hauptstelle für die Bekämpfung von Wü⸗ schenheuschrecken in Nairobi, Kenia, über die erste praktische Anwendung die- ser Methode: am 22. März 1954 wurde um 20.15 Uhr Ortszeit im Persischen Golf durch das Schiff„Wald Goose“ der englischen Marine ein Heuschreckenschwarm auf dem Radarschirm entdeckt. Das Radar- Instru- ment war eine normale Marineapparatur, wie sie zur Ueberwachung des Luftraumes verwendet wird. Der Schwarm hatte etwa 20 Kilometer Durchmesser und war bis zu 100 Kilometer entfernt. Das Bild auf dem Schirm ähnelte den Bildern, wie sie wäh- rend des Krieges von den zur Störung abge- workenen Metallfolien erhalten wurden. JJCCCCGCG GCC Eine Urkunde, Belte 3 MANNHEIM 3 2 Donnerstag, 17. Februar 1988/ Nr. 39 Russe In der Kunsthalle Nack der Theaterneubau-Debatte am Diens- tag sah man in der Kunsthalle eine rührende Szene: Theaterleute umarmten und küßten sich, vom günstigen Ausgang der Abstimmung be- geister. Garderobefrauen, Stadträte und Statuen saken zu, von der Unalltäͤglichkeit des Gesehenen angerührt. Indessen ging im Vor- tragssaal die Sitzung weiter. Kein Mensck Ratte Gelegenheit, sich das aufgestellte Modell und die Pläne an den Wänden anzusehen, die just vor dem Contra in der Debatte mit Hilfe der Entlüftungsanlage plötzlich„beredt“ ge- worden waren. Erinnerungen an Belsazar und die geheimnisvolle Schrift(„Mene, Tekel, Pha- Feuilletonisten . W. res“), sagt der Feuilletonist. mussen immer so etwas sagen Der zerbrochene Krug in Sandhofen Schmunzelnd verfolgten die Zuschauer im großen Saal des Lutherhauses Sandhofen den amüsanten Spielverlauf in Kleist's un- sterblichem Lustspiel„Der zerbrochene Krug“, das von der rührigen Spielschar der evangelischen Gemeinde Samdhofen in einer flotten, gut durchgearbeiteten Aufführung dargeboten wurde. Zur Zeit der napoleoni- schen Kriege entstanden, hat das Stück mit seinen dankbaren Rollen nichts von seiner Frische eingebüßt. Der flotte Ablauf der von L. Schmitthauser einstudierten und geleite- ten Aufführung lieg fast vergessen, daß Sämtliche Rollen mit Laienspielern besetzt waren. Schmitthauser selbst stellte in Spiel und Maske eine köstliche Type des Dorf- richters auf die Bühne. Auch die anderen Mitwirkenden fügten sich mit ihrem Spiel- eifer lobenswert in das Ensemble ein. e- Leichte Muse beim MSC Schönau Auch der vergangene, vom Motorsport- Club Mannheim- Schönau von Erwin Ewald organisierte bunte Abend brachte wieder einen schönen Erfolg. Nach dem Willkom- mengruß durch den Vorsitzenden Hermann Jäger trat Bruno Frey als Ansager in Ak- tion und wartete auch mit„eigenen Wer- ken“ auf. Mit Kurt Dehn, dem musikalischen Verfechter des goldenen Pfälzer Weins, den „Drei Teddys“ und Rudi Wöhner ließ er ein Feuerwerk bunter Unterhaltung steigen, das mit dem Chromonikatrio„Les Pedros“ und den Assen des Mannheimer Humors, Mau- rer-Ziegler weitere Raketen brachte. Emil Biundo und seine hythmik Stars lieferten die musikalische Garnierung. kr. 2 die Frau Ida Sembach- Krone dem Mannhei- mer Karnevalsprinzen Ali I., Frunz von Wur- stonien, huldvollst in ihrer Eigenschaft als „Herrscherin der fleißigen Tiere“ dedizierte, nachdem er sie mit der Verleihung seines Prinzenordens gebuhrend geehrt hatte, wurde Seiner Tollität gestern nachmittag im Auftrag des Zirkus Krone von dem Bärendompteur Curtius Greinobel in feierlicher Form über- reicht. Damit wurde die alte Verbindung zwi- schen der Stadt Mannheim und dem Zirkus Krone dokumentiert, der nach langer Ab- wesenkeit im kommenden Sommer wieder in unserer Stadt gastieren wird.— Unser Steiger; Bild zeigt Prinz Ali I. bei der DUeberreichung der Urkunde, die„vom großen Lob der Isar- Athener auf den wurstonischen Prinzen und die liebliche Stadt Mannheim“ spricht. Der prinaliche Orden wurde im Foper des Zirkus ausgehängt, die gegenseitigen Beziehungen sind die besten, und der fürstliche Wurstonier strahlte über das ganze Antlitz, als er der großen Ehre gewahr wurde Wohin gehen wir? Donnerstag, 17. Februar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“; Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„Der Zaubertrank“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Wunsch- konzert(auf Schallplatten). Filme: Planken:„Verrat an Deutschland“; Alster:„Drei Töchter Evas“; Capitol:„Der Superspion“; Palast:„Der Korsar des Königs“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Insel der Sünde“; Alhambra:„Die Familie Hesselbach“; Uni- versum: Angst“; Kamera:„Nächte in Lissa- 1 bon“; Kurbel:„Das Zigeunermädchen von Sebastopol“. Vorträge: Alster 21.00 Uhr: Farbfilm- Vor- trag„Unerkorschtes Indien“, Spr.: Vitold de Golish; Kunsthalle 20.00 Uhr:„Friedrich Paniel Bassermann und das deutsche Bürgertum“, Spr.: Dr. Heinz Gollwitzer[Gesellschaft der Freunde Mannheims); Géwerkschaftshaus 19.30 Ihr:„Beziehungen der Versicherungsträger untereinander“, Spr.: Reg.-Amtmenn Herr- mann(DGB, Schulung und Bildung). Instruktive Verkehrserziehung am lebenden Objekt Eine Schulklasse nahm Verkehrsknotenpunkte unter die Lupe/„Geprüfte Radfahrer“ bildeten sich weiter Ein grüner Omnibus der Straßenbahn fuhr gestern nachmittag mit dem Schild „Sonderfahrt“ durch die Mannheimer Innenstadt und hielt sich keineswegs an die Route der fahrplanmäßigen Buslinien. An den Scheiben drückte sich eine Ladung neu- gleriger Buben die Nasen platt und vorn, neben dem Fahrer, stand Polizeimeister Zunn mit einem Mikrophon in der Hand. Diese Fahrt war ein Experiment, das die Mannheimer Verkehrswacht zum ersten Male praktisch erprobte: Verkehrsunter- richt am lebenden Objekt Die Schulklasse, die für diese Spazier- fahrt auserkoren wurde, hatte erst kürzlich auf dem Hof der Wohlgelegenschule eine Radfahrerprüfung abgelegt. Zur Belohnung und Weiterbildung durfte sie jetzt diese kleine Spazierfahrt mitmachen. Assessor Buch von der Verkehrswacht, die Fahrleh- rer Hunold und Weiß, Rektor Bach und Hauptlehrer Keller waren mit von der Par- tie, die von den Verkehrsbetrieben durch einen Omnibus ermöglicht wurde. Von der Wohlgelegenschule ging es zu- nächst hinaus an die Rollbühlstraße, wo an der Kreuzung Kallstadter Straße das Ampelsystem studiert wurde. Die Besonder- heit dort ist ja die Schaltung durch Schwel- len und Handbedienung. die es dem Quer- verkehr ermöglicht, die Rennbahnwagen“ zu stoppen. Von da aus führte der Weg zu- rück zum Stadtzentrum, wo man eingehend die„Reitschule“ des Kurpfalzkreisels unter die Lupe nahm. Mit Luchsaugen verfolgten die Buben den Verkehr und paßten scharf auf, ob nicht irgendwo ein Radfahrer, ein Fußgänger oder ein Autofahrer einen Schnitzer machte. Nicht weniger interessant war es am Paradeplatz, wo gerade gegen 15 Uhr sich die Fahrzeuge in allen Richtungen stauten. Und da es hier ja nicht nur gewöhnliche Ampeln, sondern leuchtende Pfeile und Fußgängersignale zu beachten gibt, hatte Meister Zunn schon viel zu tun, um alle Fragen zu beantworten und alles zu er- klären: Buben wollen ja meist alles ganz genau wissen Sie beobachteten auch, wie sich eilige Erwachsene im wahrsten Sinne des Wortes „daneben“ benahmen. Die Buben verspra- chen, dieses schlechte Vorbild der„Großen“ nicht nachzumachen. Wie wenig doch die Erwachsenen oft von den Verkehrsvor- schriften wissen, konnten sie auch auf der Breiten Straße beobachten: Will dort ein Kraftfahrer rechts einbiegen, so drohen ihm oft die Fußgänger, die ja auch„grün“ haben, mit dem Zeigefinger und zeigen auf ihre Lampe. Sie überlegen nicht, aqaß in diesem Augenblick Kraftfahrer und Fuß- gänger aufeinander Rücksicht nehmen müs- sen, um die grüne Welle nicht noch mehr zu komplizieren. Vom Paradeplatz ging die Fahrt an den Wasserturm und von da zur Autobahneinfahrt, zurück zum Tattersall, zur Rheinbrücke und zum Polizeipräsidium. Ueberall gab es ein großes Quizraten nach der Bedeutung der Verkehrszeichen, den Armbewegungen der Polizisten und dem richtigen Verhalten. Zur Ehre der Buben muß gesagt werden, daß sie meist sehr gut Bescheid wußten. Polizeimeister Zunn fand aber auch stets den richtigen Ton, auf den sie sich ansprechen ließen: „Geh mal her— was bedeutet denn der Pfeil dort— und was machst du, Struwwel- kopp, wenn du ein auf der Spitze stehen- des Dreieck siehst?“ Zum Abschluß durften die Schüler noch ins„Allerheiligste“, in die Zentrale der „Grünen Welle“ in L 6, wo es tickt, grüne und rote Kontrollampen aufleuchten und alles mit einem kleinen Druck auf den Knopf geschaltet werden kann. Die jungen Besucher waren mit Feuereifer bei der Sache und haben sicher viel gelernt. Hof- fentlich dürfen noch viele ihrer Kameraden an diesem praktischen Verkehrsunterricht teilnehmen. b-t Die soziale Aufgabe der Hilfsschulen Dr. Brauch eröffnete die Ausstellung„Werktätiges Schaffen“ Eine„soziale Aufgabe“ nannte Dr. Brauch vom Stadtschulamt die Förderung der Hilfs- schulen, als er gestern vormittag in der Hum- boldtschule eine Ausstellung eröffnete, die unter dem Motto„Werktätiges Schaffen in Hilfsschulen“ Arbeiten Mannheimer Hilfs- schüler zeigt. Die Ausstellung, die auch von Regierungsdirektor Köbele vom Oberschul- amt Karlsruhe und von Schulreferent Dr. Kadelbach besichtigt wurde, fällt zeitlich mit einer Tagung nordbadischer Hilfsschullehrer in Mannheim zusammen. Dr. Brauch betonte, daß die früher als „Dummenschulen“ mißachteten Hilfsschulen Rabenvater kam billig davon Acht Monate Gefängnis für Kindesmiß handlung und Unterschlagung „Er nenmt's Vernunft, und braucht's allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein“, mit diesem Zitat charakterisierte der Staats- anwalt das Verhalten des 46jährigen Auto- schlossers Georg vor dem Schöffengericht, der in ein großes blaues Taschentuch schluchzte und versicherte, daß er seiner Familie nur das Beste gegeben und sich für seine Kinder aufgeopfert habe. So sensibel, wie Georg zunächst tat, war er offenbar nicht. Die Vergehen, die ihm zur Last gelegt und von Zeugen einwandfrei be- stätigt wurden, deuteten vielmehr auf ge- meinen Charakter und Brutalität. Die be- lastenden Aussagen beantwortete er mit ge- hässigen Vorwürfen. Die beiden ersten Punkte der Anklage wogen nicht allzu schwer: Es waren zwei ziemlich alltägliche Unterschlagungen. Georg hatte innerhalb von 14 Tagen zwei Radioapparate verkauft, für die er Ratenzahlungsverträge abge- schlossen hatte. Der Tatbestand war klar. Der dritte Anklagepunkt, der sich mit seinem Eheleben, oder, wie es der Vor- sitzende nannte,„Eheunleben“ befaßte, war das zum Glück nicht Alltägliche in diesem Prozeß. Georg hatte nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft zum zweiten Male geheiratet. Aus erster Ehe hatte er zwei Kinder. Ein Jahr lang ging alles gut. Dann legte er sich in Ludwigshafen eine Geliebte zu. Die Stiefmutter, an der die Kinder mit Liebe hängen, arbeitete indessen für Kost und Unterkunft irgendwo in einem kleinen Dorfwirtshaus. Nach Jahren wollte Georg angeblich wie- der die Familie unter seine Fittiche nehmen, nachdem er von Dossenheim nach Rheinau gezogen war. Wie aber sah das in der Praxis aus? Er quartierte seine Frau und seine Kin- der in einer halbfertigen Werkstatthalle ein, wo das Wasser von den Eisenträgern tropfte, während er mit seiner Geliebten die Woh- nung teilte. Er schlug seine Frau, daß sie einen Bluterguß erlitt und trat sein Kind, das dazwischen treten wollte, in den Leib, daß es sich acht Tage lang erbrach. Und sein Liebesleben spielte sich vor den Augen des zwölfjährigen Mädchens ab. „Meine Kinder waren mir bis dato hei- lig“, meinte der Angeklagte.„Kein Tier in der ganzen Zoologie mißhandelt seine Jun- gen“, sagte der Staatsanwalt,„das blieb den vernünftigen Menschen vorbehalten.“ Für die Vergehen des Rabenvaters beantragte er eine Gesamtstrafe von einem Jahr und drei Mo- naten Gefängnis. Das Gericht kam mit acht Monaten Gefängnis zu einem überaus mil- den Urteil, das vom Angeklagten angenom- men wurde, gegen das jedoch die Staats- anwaltschaft wahrscheinlich ein Rechtsmit- tel einlegen wird. bt heute einen festen Platz im Mannheimer Schulsystem hätten. Sie böten dem gehemm- ten und einseitig begabten Schüler die Mög- lichkeit, zusammen mit auf der gleichen Ent- wicklungsstufe stehenden Kindern seelische Schäden zu beheben und den normalen Bil- dungsgrad zu erreichen. In der Hilfsschule Werde das Selbstbewußtsein des Kindes ge- stärkt und seine Persönlichkeit durch Ge- wohnheit, Umwelt und Gemeinschaft zur Entfaltung gebracht. Hilfsschulrektor Fritz Schuler, der zu- sammen mit seinem Follegen Gaßner das Material dieser Ausstellung zusammengetra- gen hatte, ging anschließend auf die Methode der modernen Hilfsschule ein: Das gehemmte Kind soll durch heilpädagogische Erziehung geweckt werden und kann oft nach einigen Jahren in der Hilfsschule wieder in Normal- klassen aufgenommen werden. Innerhalb dieser„Therapie“ hat der Werkunterricht naturgemäß auch eine diagnostische Auf- gabe. In den Unterklassen sollen durch Mal- übungen Bewegungshemmungen gelöst wer- den, für die Aelteren stehen beruhigende Flechtarbeiten auf dem Programm und die Oberstufen beschäftigen sich in ihren Baste- leien mit der Darstellung des Lehrstoffes. Beispiele aus allen drei Gruppen zeigten, wie gründlich und phantasievoll der Hilfs- schüler seine Aufgaben lösen kann. Beson- ders interessant waren die Arbeiten der Oberklassen, die im Unterricht behandelte Themen— ein Eskimodorf, Pfahlbauten, eine Afrikalandschaft— als Grundlage für sau- ber und geschickt ausgeführte Basteleien verwendet hatten. lla. Gesellsciaftliche Krisen in Jahrhunderten Dr. Paul Kübler sprach im Institut für Erziehung und Unterricht Heutzutage wird viel über die Krise un- serer Gesellschaft gesprochen. Das ist, nach einem Vortrag von Dr. Paul Kübler im Städ- tischen Institut für Erziehung und Unter- richt, ein sichtbares Zeichen dafür, daß es gegenwärtig bei uns tatsächlich„kriselt“, ähnlich wie man über eine Frau erst spricht, wenn sie in einen Skandal verwickelt wird. In Krisenzeiten wendeten sich die Menschen vor allem zwei einander ganz entgegen- gesetzten Grundeinstellungen zu, sagte Dr. Kübler. Die Konservativen, vornehmlich die altere Generation, wünsche sich die„gute alte Zeit“ zurück, die jüngeren stellten meist Forderungen an die Zukunft. In beiden Ein- stellungen liege jedoch eine Gefahr. Dr. Kübler zeigte diese Tendenzen im Laufe der Jahrhunderte mit ihren geistigen Verflechtungen an vielen Einzelbeispielen auf. Die der Vergangenheit Zugewandten seien meist kosmopolitische Menschheits- beglücker, bei denen die Wirklichkeit neben dem Traumbild nicht bestehen könne. Aber auch die Revolutionäre, die für die Zukunft planen, kämen oft mit der Wirklichkeit in Konflikt, weil sie grundsätzlich alles ändern wollten und oft ihre Forderungen in große philosophische Systeme eingekleidet hätten. Dr. Kübler verfolgte diese Theorien von Plato durch die Jahrhunderte, zeigte, wie sie im Mittelalter durch die lateinische Sprache auf Klerus und Kirchentum beschränkt wa- ren und wie sie dann im 15. Jahrhundert neben den großen Erfindungen und Entdek- kungen, den künstlerischen Leistungen der Renaissance und den religiösen Auseinan- dersetzungen Einfluß auf breiteste Volks- schichten nahmen. Er ging besonders auf die damals fast gleichzeitig geschriebenen Werke von Machiavelli, Thomas Morus und Eras- mus von Rotterdam ein. Der Haken an allen Forderungen für die Zukunft bestehe in der ständigen Prokla- mation des„letzten Gefechtes“, das den„bö- sen Feind“ vernichten müsse. Eine Betrach- tungsart, die ihren Ausgangspunkt nicht in der Krise selbst habe, sei jedoch vorzuziehen und bestehe in der Anerkennung von Ideen als der tragenden Kräfte aller politischen Entscheidungen, Ideen, an denen heute alle teilnehmen und die sich bis in die oberfläch- lichsten Sphären unseres Lebens ausbreiten. Das führe zu dem Schluß, daß große politi- sche Entscheidungen nicht aus der Krise kommen, sondern bereits aus dem geistigen Bereich heraus vorgeformt sind. b-t Beseitigung der Dammschäden kostet 635 100 DM Weitere 400 000 DM müssen für Dammverstärkungen aufgewendet werden/ Einmütigkeit im Stadtrat Nach der Theater-Debatte lichteten sich am Dienstag in der Kunsthalle sowohl die Zuschauer- als auch teilweise die Stadtrats- reihen. Stadtdirektor Elsaesser konnte sich im nächsten Tagesordnungpunkt— Beseiti- gung von Hochwasserschäden— auch rela- tiv kurz fassen, nachdem dem Verwaltungs- ausschuß des Stadtrates bereits eingehend Ende Januar über die Hochwasserschäden berichtet worden war. Elsaesser zeigte eine Reihe von Lichtbildern, die noch einmal die Zerstörungen an den Hochwasserdämmen bei Kirchgartshausen und auf der Friesen- heimer Insel, ferner die verschiedenen Bruch- stellen der vorgelagerten Sommerdämme vor Augen führten. Insgesamt müssen im Augenblick für Schadensbeseitigung 635 100 DM aufgewen- det werden. Die Peckung dieses Betrages ist wie folgt geplant: Da das Land laut Paragraph 107 des Wassergesetzes damm- baupflichtig ist(zu 50 Prozent) wird ein Betrag von 135 000 DM zurücker wartet, Die Gefabrenstrecke Kirchgartshausen ist durch das unvorschriftsmäßige Verlegen einer Erd- gasleitung entstanden, so daß ein Scha- densersatzbeitrag des Erdgasunternehmens in Höhe von 274 O(DPM erwartet wird. Weitere 11 500 DM sollen aus Kanalgebüh- ren und Straßenreinigungsgebühren gedeckt werden. Es ergibt sich ein Gesamtbetrag von 409 00 DM., mithin ein ungedeckter Rest von 214 600 DM. bleibt, der zu Lasten des Rechnungsjahres 1954 geht. Die Stadtväter stimmten dieser Vorlage einmütig zu. Nach Abschluß der Schadens- beseitigungen wird es notwendig sein, ver- schiedene Dämme zu verstärken. Die Stadt rechnet mit Aufwendungen bis zu 400 000 DM, von denen der Staat wiederum 50 Pro- zent zu tragen hätte. In einer kurzen Diskussion übte Ober- meister Starke(FDP) Kritik: Die zuständi- gen Instanzen seien nicht gut vorbereitet gewesen. Die von Stadtdirektor Elsaesser erteilte Antwort ließ keinerlei Zweifel daran, daß nicht nur alles geschehen war, Was in Menschenmacht stand, sondern es wurde auch klar, daß wir gegen Katastro- phenereignisse gut gerüstet sind. Es wird alljährlich eine strenge Deichschau vorge- nommen und es besteht auch praktisch eine Art„Manöverplan“, der in Kraft tritt, so- bald sich Katastrophen anbahnen. Nur eine technische Einrichtung bedarf der Verbesse- rung: die einzelnen Einsatzgruppen müssen Funkverbindung untereinander bekommen. Punkt 3 der Tagesordnung: Mit dem Wachsen der Stadt nimmt der Wasserver- brauch zu. Die Wasserwerke Käfertal, Rheinau und Feudenheim können zur Zeit stündlich 10 000 Kubikmeter liefern. Es ist aber damit zu rechnen, daß der Spitzen- bedarf in den kommenden Jahren zwischen 10 000 und 15 000 Kubikmeter liegen wird. Dafür müssen Vorkehrungen getroffen wer- den. Zur Sicherstellung des Wasserbedarfs wird eine weitere Hauptleitung vom Was- serwerk Rheinau zur Oststadt gelegt, wo sie in das Hauptnetz einmündet. Die Strecke ist elf Kilometer lang und wird 3,6 Millionen kosten, die auf drei Haushaltsjahre verteilt werden. Der Stadtrat(ohne Kommunisten, die zur DGB- Kundgebung geeilt waren) stimmte auch dieser Vorlage einmütig zu. -kloth/f. w. k. 2 im Schnee fügt sich so übergangs. Die Bank los in die Märchenlandsckaft 125 terlicher Stimmung ein, daß dem Betrachter nur Staunen daruber bleibt, daß es inmitten der Großstadt„so etwas“ noch gibt. Zuischen ver- matschten und glatten Straßen zeigt sich hier in einer Mannheimer Parkanlage eine Welt, die abseits vom Getriebe mahlender Pleu- Rãder sich inre Unberuhrtheit bewahrt hat. Bild: Wöllner Der Polizeibericht meldet: Asyl in der Ostzone nieht für Betrüger Ein 41 jähriger, der zusammen mit seiner Frau einen Malerbetrieb eröffnete, verrech- nete sich in seinen Kalkulationen derart, daß er nach fünf Monaten sein Geschäft nicht län- ger halten konnte. Er entzog sich der Ver- antwortung, indem er sich mit einem bereits gepfändeten Personenkraftwagen, den er sich zur Geschäftseröffnung gekauft, aber nur teilweise bezahlt hatte, in die Ostzone ab- setzte. Zurück ließ er 10 000 Mark Schulden. Der Betrüger wurde in der Ostzone fest- genommen und nach Mannheim zurück- gebracht. Alkoholischer Wutanfall In einer Feudenheimer Gastwirtschaft schlug ein Zivilamerikaner, der offenbar zu- Viel getrunken hatte, einem 21jährigen ohne erkennbaren Grund ins Gesicht. Der An- gegriflene schlug mit Erfolg zurück: Der Amerikaner stürzte zu Boden und mußte be- sinnungslos zur Polizeiwache gebracht wer- den. Als er wieder zu sich kam, wurde er rabiat und riß vor der Militärpolizei das Ab- grenzungsgitter im Wachraum entzwei.— Auch in einer Friedrichsfelder Gastwirtschaft kam es zwischen bis jetzt noch unbekannten Gästen zu einer Auseinandersetzung mit einem Amerikaner, der dabei so übel zu- gerichtet wurde, daß er ins Krankenhaus ge- bracht werden mußte. Uebler Lausbubenstreich Wie erst jetzt bekannt wird, wurden in der Nacht zum 13. Februar auf der Casterfeld- straße, entlang des Radweges zwischen Sand- rain und„Aurepa“, 17 junge Platanenbäume durch Abbrechen der Baumkronen vernich- tet. Der Stadt entstand dadurch ein großer Sachschaden. Kettenunfall Auf glatter Fahrbahn Gestern vormittag, um 7.50 Uhr, ereignete sich auf der Einmündung Casterfeld-/Altri- rer Straße ein Kettenunfall, bei dem neun Kraftfahrzeuge wie Billiardkugeln auf der glatten Fahrbahn kollidierten: Zunächst fuhr ein Omnibus der Bundesbahn auf einen vor ihm fahrenden Personenkraftwagen auf Durch diesen Stoß wurde der Pkw auf einen davor haltenden Lieferwagen aufgeschoben; dabei wurde ein links neben dem Pkw fah- rendes Motorrad umge worfen. Der Liefer- wagen stieß rechts gegen ein Haltestellen- schild. Inzwischen war auf den haltenden Bus ein Lastwagen aufgefahren. Außerdem blieben noch zwei entgegenkommende Wagen beschädigt in dem Knäuel hängen. Zum Glück wurde niemand ernstlich ver- letzt. Sachschaden etwa 4000 Mark. Am Nachmittag, um 13.15 Uhr stießen af der Kreuzung Rohn- Moltkestraße ein Last- kraftwagen und ein Lieferwagen zusammen. — Am späten Nachmittag kam ein Pkw,. der ein amerikanisches Fahrzeug überholen wollte, ins Schleudern, streifte dabei den Amerikaner und kam selbst nach linkcs von der Fahrbahn ab. Ein entgegenkommender Pkw hielt an, um die Polizei zu benachrich- tigen. Währenddessen fuhr auf diesen ein Weiterer Wagen auf. bt Termine Arbeitskreis„Fiim und Jugend“: Diskus, slonsabend über die Filme„Ninotschka“, 9 Faust im Nacken“ und„Auf des Schicksal“ Schneide“, 17. Februar, 20 Uhr, Institut für Er zlehung und Unterricht, D 1, 3. Heinkel-Roller- Club„Rhein-Neckar“: 2 menkunft, 17. Februar, 19.30 Uhr,„Durlache Hof“, Käfertaler Straße 170-172. Wir gratulieren! Anton Kromer, Mannhelgz K. 4, 25, Peter Elfner, Mannheim, Im Lohr 1 werden 70 Jahre alt. Gottfried Siebach, Man, heim, Holzstraße 7, begeht den 73. Geburtstaß. Karoline Schwab, Mannheim, Pflügersgrun straße 22, vollendet das 80, Margarethe Dühmins, Mannheim Gartenstadt, jahr, Straße 42(früher Käfertal), das 92. Lebens 1 Elisabeth Bilfinger, Wiesendheit bei e (trüber Mannheim, Schwarzwaldstraße 60), Kan den 91. Geburtstag feiern. Karl Tihtmann 5 auf eine 25jährige Tätigkeit bei Firma. Schuckertwerke Ad, Mannheim, zurüdeblick Metzgermeister Gustav Maier sen., Qu 3, 12/13, wird 74 Jahre alt. — pölt schonend Cewebearten leuchtend weil und furbenfrisch. undd möhelos alle Kur von außen- sauber von innen- rein bis in die Faser l päckchen 20 bfg. för 2 große Wäschen 8 Fhilipp-Brunnemer' 1 Mannheim, BAD Weil Städte August stehen. große Doppel die Hel den St: malämt samen und an punkt verschô will me Bergstr gen un ergänze zu de Gäste und a1 wartet. Bue Hinter! chener besond brauch mit de als He Auch Heinri. als Ka gehrt. Sin hat sic Verhä! miert. darauf kenha. ner en durchs Wöche abgewy den se . Stu tags h verbiin unter Millio Darlel Prozel hung Sti D. Dr. beitst; Synoc land. rats, 6 richte führu den ö gelisc St. Polize in eir facha Offen der 1 Düsse der C lizeis sichts Verk. Die hand sterii noch Minis auf i! schei- Aufb 5 8 St Groß Wirk Gem erste ter halle sehe der Jahr Bahr einen ausb Hock Mill wird als 8 Tü Dur gene die Mit dies- in E veré ung. eine gen. 5 * angs. Win. r nur der ver hier Welt, dader 5Uner einer rech; da län- Ver- reits Sich nur ab- Iden. kest· rück⸗ chaft r zu- ohne An- Der e be; Wer⸗ de er Ab- i.— chaft ten mit zu- s ge- n der keld-⸗ and zume nich- robber gnete Altri neun der fuhr n vor auf. einen oben; fah⸗ lefer· en- nden rdem zende ngen. ver- en af Last- men. 5, der holen den g von ender zrich⸗ 1 ein bet iskus- „Die cksals ir Er- usam- lacher meim, hr 48, Mann- tstag · rund ming, emer- isjahr. burg „kann kann mens· liccen. meim, — 4 Nr. 39/ Donnerstag, 17. Februar 1955 r DREI-LANDER-SEITE Seite 3 F UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG 1200 Jahre alt Weinheim. Die beiden Bergstraßen- städte Weinheim und Heppenheim feiern im August dieses Jahres ihr 1200jähriges Be- stehen. Schon jetzt werden in beiden Städten große Vorbereitungen für das historische Doppel jubiläum getroffen. Insbesondere sind die Heimatforscher in Zusammenarbeit mit den Stadtbauämtern und den Landesdenk- malämtern pemüht, die historisch bedeut- gamen Brunnen, Fachwerkhäuser, Torbogen und andere Baulichkeiten bis zu diesem Zeit- punkt zu renovieren und das Stadtbild zu verschönern. In repräsentativen Festzügen will man die historische Entwicklung an der Bergstraße darstellen. Festspielaufführun- gen und andere kulturelle Veranstaltungen ergänzen das umfangreiche Festprogramm. zu den Jubiläumsfeierlichkeiten werden Gäste aus allen Teilen des Bundesgebietes und auch Besucher aus dem Ausland er- wartet.. Geistliche sehr begehrt Buchen. Geistliche sind im nordbadischen Hinterland begehrte Büttenredner. Der Bu- chener Kaplan Helmut Schütt gilt als eine besondere Größe fröhlichen Fastnachts- prauchtums. Seine Fastnachtsabende, die er mit der Kolpingfamilie veranstaltet, gelten als Höhepunkte der Buchener Fastnacht. Auch in Hettingen, wo der Jesuitenpater Heinrich Wolf amtiert, sind die Geistlichen als karnevalistische Redner besonders be- gehrt. Unzulängliche Verhältnisse Sinsheim. Finanzminister Dr. Karl Frank hat sich in Sinsheim über die unzulänglichen Verhältnisse im Kreiskrankenhaus infor- miert. Landrat Dr. Paul Herrmann Wies darauf hin, daß im Bereich des Kreiskran- kenhauses nur 1,5 Betten auf 1000 Einwoh- ner entfallen, während es in anderen Kreisen durchschnittlich vier bis fünf Betten sind. Wöchentlich müßten in Sinsheim 15 Kranke abgewiesen werden, weil kein Platz vorhan- den sei. Eine Million für Freiburg Stuttgart. Der Finanzausschuß des Land- tags hat mehrere Staatsdarlehen und staats- verbürgte Kredite bewilligt. Er genehmigte unter anderen ein Staatsdarlehen von einer Million Mark für die Stadt Freiburg. Dieses Darlehen, das zu einem Zinssatz von fünf Prozent gewährt wird, ist für die Erschlie- gung von Industriegelände bestimmt. Zusammenführung? Stuttgart. Unter dem Vorsitz von Bischof D. Dr. Dibelius begann in Stuttgart eine Ar- beitstagung des Hilfswerkausschusses der Synode der evangelischen Kirche in Deutsch- land. Der Vorsitzende des diakonischen Bei- rats, Oberkirchenrat Volkmar Herntrich, be- richtete über die Beratungen zur Zusammen- führung von Hilfswerk und Innerer Mission, den beiden diakonischen Werken der evan- gelischen Kirche. Zentrale Polizeischule Stuttgart. Die Errichtung einer zentralen Polizeischule für Technik und Verkehr Wird in einem Schreiben verlangt, das die Haupt- kachabteilung Polizei in der Gewerkschaft Gtkentliche Dienste, Transport und Verkehr der Konferenz der Ministerpräsidenten in Düsseldorf übersandt hat. Nach Auffassung der Gewerkschaft OTV ist eine zentrale Po- lizeischule für Technik und Verkehr ange- ö sichts der immer problematischer werdenden Verkehrsverhältnisse dringend erforderlich. Die Gewerkschaft bedauert es, daß die Ver- handlungen zwischen dem Bundesinnenmini- sterium und den Ländern über diese Frage noch zu keinem Ergebnis geführt Haben. Die Minister präsidenten werden deshalb gebeten, „Runter vom Gleis- ein D-Zug kommt!“ Ueber zweihundertmal am Tag werden die Auf dem glitzernden, wie vom Lineal ge- zogenen Schienenstrang taucht die Silhouette einer Lokomotive auf. Ein Schnellzug rast von Bruchsal nach Heidelberg. Da gellt ein Hornsignal. Die Männer vom Oberleitungs- bau müssen jetzt auf der Hut sein.„In wel- chem Gleis kommt er?“ ruft einer der Ar- beiter, die gerade die Querspannungen be- festigen.„Hier, bei euch, los, Hans, runter- kommen!“ Der Obermonteur mahnt zur Eile. Dann packen fünf Mann den Montagewagen und heben ihn vom Gleis runter. Kaum zehn Sekunden später donnert der Zug vorbei. Rund zweihundert Mal am Tag wird die Ar- beit dieser Männer durch den laufender starken Zugverkehr unterbrochen. Und im- mer heißt es aufpassen. Manche Züge kom- men schnell, andere langsam, Güterzüge wechseln die Geleise, und dazwischen muß gearbeitet werden. Denn die elektrische Fahrleitung auf der Strecke Heidelberg— Bruchsal soll am 15. April unter Strom ge- setzt werden. Drei große Firmen arbeiten an dieser Elektrifizierung. Mit dem Fahrplanwechsel am 7. Mai soll dann der gesamte Verkehr zwischen Heidelberg und München ohne qualmende Lokomotiven durchgeführt wer- den, zumal Heidelbergs neuer Bahnhof die Voraussetzungen zum„.Umspannbahnhof“ mitbringt. Bis dahin ist nicht mehr viel Zeit, und die Oberleitungs-Bautrupps müssen sich „ranhalten“. Aber das wird schon klappen. Leuchtend rot mit Mennige als Rostschutz bestrichen, stehen die kleinen und großen Maste ja schon seit einiger Zeit entlang der Strecke Bruchsal— Heidelberg. Von den Brücken, die sich bei Wiesloch- Walldorf, St. Ilgen oder Kirchheim über den Schienen- strang spannen, hat man schon imposante Ausblicke auf das veränderte Bild dieser Bahnstrecke, die von Masten eingerahmt und mit Drähten überspannt ist. Es geht nicht darum, diese Neuerung im Zusammen- hang mit der land wirtschaftlichen Schönheit zu diskutieren, es gilt allein, die größere Rationalität in Billigkeit und Schnelligkeit des Zugverkehrs zu würdigen. Und in dieser Hinsicht ist die Elektrifi- zierung ein Fortschritt, den sich die USA, die Schweiz und Kanada, um nur einige zu nennen, längst zunutze machten. Es werden 2 War große Summen in diese Fahrleitungen investiert, aber das kommt doch verhältnis- mäßig schnell wieder heraus. Und wenn die Leitung erst einmal verlegt ist, dann macht sie keine großen Sorgen mehr. Der Fahr- draht hat über den Hauptstrecken eine Dicke von hundert QAuadratmillimetern und nutzt sich so gut wie überhaupt nicht ab. e auf ihrer Konferenz in Düsseldorf eine Ent-. scheidung zu treffen, die den unverzüglichen Aufbau der Schule zulasse. Stuttgart baut Großmarkthalle Stuttgart. Der vielbesprochene Bau einer Großmarkthalle in Stuttgart wird jetzt Wirklichkeit. Die technische Abteilung des Gemeinderats billigte die Pläne für den ersten Bauabschnitt, die auf dem Cannstat- ter Wasen die Errichtung von fünf Markt- hallen und einer Versteigerungshalle vor- sehen. Man rechnet mit der Fertigstellung der sechs Hallen gegen Ende des nächsten Jahres. Die Großmarktanlage erhält einen Bahnanschluß und zwei Zufahrten, sowie einen Parkplatz für 850 Fahrzeuge. Im End- ausbau wird für die Marktverwaltung ein Hochhaus errichtet. An den Kosten von 8,3 Millionen Mark für den ersten Bauabschnitt wird sich die Bundesbahn mit 300 00 Mark als Beitrag für den Gleis anschluß beteiligen. Vor Fremdenlegion bewahrt Tübingen. Die Zentralbetreuungsstelle für Durchreisende in Tübingen hat im vergan- genen Jahre 202 Jugendliche vom Eintritt in die Fremdenlegion zurückbehalten können. Mit Unterstützung der Behörden seien viele dieser Jugendlichen in Arbeit vermittelt oder in Heimen untergebracht worden. Nach dem veröffentlichten Jahresbericht der Betreu- ungsstelle bestehen je eine Annahme- und 8 85 Sammelstelle für die Legion in Tübin- en. Aber das Verlegen dieser Leitung ist gar nicht so einfach. Trotzdem darf es überraschen, daß die Männer dieser Bautrupps nur Hilfsarbeiter sind. Einige von ihnen waren allerdings schon bei frü- heren Elektrifizierungs- arbeiten dabei und sind auf den Abschnitt Bruch- sal— Heidelberg über- nommen worden. Als wir mit Kamera und Blei- stift über die Schwellen stolperten und die Ar- beiten beobachteten, war man gerade beim Ein- ziehen der„Querfelder“. Da müssen die Isolato- ren angebracht und vor allem der Fahrdraht über den Geleisen in einen genau vorgeschrie- benen Zick- Zack Kurs gebracht werden. Denn wenn dieser Draht schnurgerade verlaufen würde, dann müßten sich in den Schleifstük- ken der Stromabnahme- Bügel(die bei der„Bu- ba“ übrigens im Gegen- satz zur Straßenbahn aus Aluminium und nicht aus Kohle bestehen) Ril- len bilden. Von der Gleismitte aus pendeln die Fahrdrähte nun im- mer um 40 Zentimeter nach links und rechts, schleifen also über einem 80 Zentimeter breiten Stück des Bügels. ES kommt bei diesen Ar- beiten der Drahtver- legung auf größte Ge- nauigkeit an, die von der Schiene aus mit einem „optischen Lot“ über- wacht wird. Trotzdem ist die Arbeit des Bautrupps vorläufig „provisorisch“. Nicht daß die Drähte noch einmal heruntergerissen würden. Nein, aber die endgültige Befestigung der Fahrdrähte wird erst von den„Spanngewichten“ vor- genommen, die— an einem Mast hängend — über einen Radspanner den Fahrdraht immer unter der gleichen Zugspannung hal- ten. Wenn der Draht sich im Winter zusam- Dreizehn Zentner dafur sorgen, daß dem nötigen Zug Oberleitung. Arbeiten an der Elektrifizierung durch Züge unterbrochen 1. Flugplätze in der BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Unterirdische Benzinadern Germersheim. Neue unterirdische Benzin- adern zum Motor-Vehicle-Park der ameri- kanischen Armee bei Germersheim und dem Fheinhafen bei Sondernheim in der Südpfalz sind zur Zeit im Bau. Das Leitungsnetz. das schon vor längerer Zeit an die alliierten Westpfalz von der Atlan- tikküste herangeführt wurde, soll erweitert werden und alle US-Truppenstationen inn Rheinland-Pfalz verbinden. Der Verlauf der Unterirdischen Treibstoffadern wurde vor ihrem Bau durch Hubschrauber genau mar- kiert, die mit Kalk gefüllte Papiersäcke ab- warfen, und so für die Vermessungstrupps eine deutliche Kennzeichnung hinterließen. Mit Spezialbaggern wurden Gräpen ausgehe ben, in die Stahlrohre von 15 Zentimeter Durchmesser versenkt wurden. Durch Pump- stationen wird der Treibstoff zu den ver- schiedenen Versorgungszentren gepumpt. Ein gutes Beispiel Worms. Auf einem vom Wormser Heim- 5 kehrerverband im November 1954 eingerich- tetes Sonderkonto für Paketspenden zur Be- treuung von Kriegsgefangenen in der S0 wjetunion sind von Wormsern bisher fast 3 000 Mark eingezahlt worden. Noch in die- ser Woche kann der Verband weitere 50 Pa- kete nach einem Patenlager in Westsibirien verschicken, Seit dem Aufruf des Verbandes , im Oktober 1953, Patenschaften zu überneh⸗ men, haben Einwohner von Worms und aus dem Landkreis, Schulklassen. Betriebe und wiegen diese Spanngewichte immerhin, die der Fahrdraht der elextrischen Oberleitung, die zwischen Bruchsal und Heidelberg in diesen Wochen mon- tiert wird, immer richtig und stramm gespannt ist. Diese Über- einandergelegten Steinringe kalten ein ganzes„Spannfeld“ unter und sind damit wesentlicher Bestandteil der menzieht, dann werden die Gewichte weiter oben hängen als im Sommer, wenn das Me- tall im Fahrdraht sich dehnt. Auch die endgültige Anpassung der Höhe des Fahrdrahtes wird erst im letzten Ar- peitsabschnitt vorgenommen. Dann werden die provisorischen Bindedrähte noch durch kupferne Hängeseile ersetzt. Die schwie- rigste Aufgabe aber ist eine der ersten: Das Einziehen des Fahrdrahtes, wozu für einen Abschnitt mindestens eine Pause des lau- kenden Zugverkehrs von einer Dreiviertel- stunde benötigt wird. Und dieser pausen- lose Zugverkehr ist eben der charakteristi- sche und erschwerende Umstand, der die Arbeiten an der Elektrifizierung kennzeich- net. Oft vergehen kaum fünf Minuten Zwi- schen zwei Zügen, doch die Männer vom Bautrupp nicht. Und sie sind überzeugt, daß am 15. April alles fertig ist. Dann geht's weiter Auf verlieren darüber den Humor die Strecke nach Mannheim und bald dar- i auf soll auch die Main-Neckar-Bahn nach Frankfurt an die Reihe kommen. U. W. Elektrifizierung nach Westen Mainz. In einer Sondersitzung hat der Haushalts- und Finanzausschuß des Landtags von Rheinland-Pfalz auch den Staatsvertrag mit der Bundesbahn zur Elek- * triflzierung der Rheintalstrecke behandelt. Auf den Schienen der Huuptverkehrsstrecke stehen die Montagewagen des Bautrupps, auf deren Leitern die Arbeiter die Fahrleitungen, Isolatoren und Querfelder verspannen. Sie nutzen dabei die oft sehr kurzen Pausen zwischen den Zügen, bei deren Annäherung das Herunterkommen von der Leiter und Heraushkeben des Leiterwagens aus der Schiene in wenigen Sekunden vor sich gehen müssen. Fotos: Speck Musterbeispiel der Bahn-Elektrifizierung Strecke Mannheim Graben/ Neudorf Karlsruhe wird nicht berücksichtigt Mannheim. Südwestdeutschland könne als Musterbeispiel für die Elektrifizierung der Eisenbahn in Deutschland gelten, sagte der Geschäftsführer für Verkehrswesen der In- dustrie- und Handelskammer Mannheim. Dr. Fritz Uhlig, der dem Arbeitsausschuß für Elektriflzierung beim Stuttgarter Innenmini- sterium und dem Fahrplanausschuß der Bun- desbahn angehört. Er erklärte weiter, Baden- Württemberg sei in der Elektrifizierung sei- ner Bahnstrecken am weitesten voran in der Bundesrepublik. Das sei vornehmlich auf die Aktivität der zuständigen Stellen im Lande Airückzuführen. Bis zum 22. Mai dieses Jah- res werde die Elektrifizierung der Strecke Stuttgart Heidelberg abgeschlossen sein. Die Reststrecke bis Mannheim werde dann in absehbarer Zeit fertiggestellt. Auch auf der Strecke zwischen Basel und Freiburg Könme der elektrische Betrieb bald aufgenom- men werden. Die Strecke Mannheim Gra- pen Neudorf Karlsruhe, die zu den am stärksten befahrenen deutschen Strecken gehöre, könne leider aus finanziellen Grün- den auf längere Sicht hinaus nicht elektrifi- ziert werden. Dr. Uhlig hob ferner die Wirtschaftlich; keit der Schienenbusse hervor, die vor allem un Nahverkehr günstig eingesetzt werden könmten. Der Diesel- Triebwagen werde da- gegen mehr und mehr zurücktreten. Der Ausschuß sprach sich dabei kür die Hlektriflzierung der Bahnstrecke auf dem linken Rheinufer zur Verbindung der Schweizer Bahnen mit dem nordrhein-west⸗ kalischen Netz bei Remagen aus. Er vertrat die Auffassung, daß die vom Finanzministe- rium mit der Bundesbahn getroffenen Ver- einbarungen zur Finanzierung der Elektrifi- zierung innerhalb fünf Jahren bei regulärer Verzinsung durch vom Lande aufzubrin- gende Darlehensmittel für Rheinland-Pfalz durchaus tragbar seien. Der Ausschuß hofft, daß sich nach der Verwirklichung des Fünf- jahres-Planes auch die Elektrifizierung der Bahnstrecken nach Westen, besonders nach Luxemburg und Frankreich, in ähnlicher Weise finanzieren lassen wird. Verdienstkreuz für Professor Rehn Stuttgart. Der deutsche Chirurg Profes- sor Dr. Eduard Rehn ist vom Bundespräsi- denten auf Vorschlag der badisch-württem- bergischen Landesregierung mit dem Großen Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens ausgezeichnet worden. Rehn, der 1928 Ordi- narius für Chirurgie in Freiburg wurde, hat dort 24 Jahre lang gewirkt und durch seine operative Kunst vielen Menschen das Leben gerettet. Besonders bekannt wurde er durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der plasti- schen und der Kriegs- Chirurgie. Von ihm stammen über 150 wissenschaftliche Arbei- ten. Nach seiner Emeritierung leitet der Ge- lehrte heute das Krankenhaus in Ettenheim im Kreis Lahr. Behörden fast 2 000 Pakete nach der Sowiet- union geschickt. Bewußtlos geschlagen Zweibrücken. Von einem Autofahrer sind auf der Bundesstraße 10 in Zweibrücken zwei schwerverletzte Personen bewußtlos aufgefunden worden. Die Kriminalpolizei mußte die beiden sofort in ein Krankenhaus bringen. Wie inzwischen ermittelt wurde, waren die beiden, ein 46 jähriger Hilfsarbei- ter und eine 45jährige Witwe aus Zweibrük⸗ ken, in einer Wirtschaft mit anderen Gästen inn Streit geraten. Auf ihrem Heimweg wur- den sie dann von einem Streitpartner ange- fallen und zusammengeschlagen. Sie lagen über eine Stunde auf der Straße, bis sie ge- kunden wurden. Zehn Jahre Jugendgefängnis Kaiserslautern. Der Mörder des 22 Jahre alten Taxenfahrers Manfred Klemmer, der 18 jährige lettische Wachmann Robert Grunte, ist von der Jugendstrafkammer des Landge- richts Kaiserslautern wegen Mordes in Tat- einheit mit räuberischer Erpressung zu zehn Jahren Jugendgefängnis verurteilt worden. Rheinschiffahrt gesperrt Koblenz. Wegen militärischer Uebungen wird die Schiffahrt auf dem Rhein am Sonn- tag zwischen der Brücke Koblenz—Horch- heim und der Rheinlache in der Zeit von 8 bis 12 und von 17 is 21 Uhr gesperrt, Neues Umspannwerk Baumholder. Die rheinisch- westfälischen Elektrizitätswerke werden in diesen Tagen in Ruschberg bei Baumholder mit der Er- richtung eines 100 000- Volt Umspannwerks beginnen, durch das die Versorgung des Westlichen Grenzgebietes einschließlich des Truppenübungsplatzes Baumholder verbes- sert werden soll. Nach der Fertigstellung werden die amerikanischen Anlagen des Truppenübungsplatzes einschließlich der Neubaugebiete an das neue Umspannwerk angeschlossen, so daß die Mittelspannungen völlig für die zivile Versorgung Zur Ver- fügung stehen. Die Kosten werden auf sechs Millionen DM veranschlagt, von denen die amerikanischen Stellen drei Millionen über- nehmen. Tiefpunkt des Fremdenverkehrs Mainz. Im Dezember 1954 hat sich der saisonbedingte Rückgang des Fremdenver- kehrs in Rheinland/ Pfalz in etwa dem glei- chen Ausmaße wie in den vergangenen Jah- ren fortgesetzt. Damit dürfte der Tiefpunkt in dem vom 1. April 1954 bis 31. März 1955 laufenden Fremdenverkehrsjahr erreicht worden sein. Gegenüber November sank die Zahl der Meldungen um 32,5 Prozent und die der Uebernachtungen um 35,5 Prozent. Sie lagen jedoch um 6,5 Prozent bzw. 12 Prozent über den Zahlen vom Dezember 1953. Der Besuch von Ausländern nahm jedoch gegen- über dem Dezember des Vorjahres um 6,8 Prozent ab. Aummummummnmumumnmmmeeeeeeeeeeeeenhun Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 17. Februar Jugendstunde Wir helfen suchen Unsere Kinder zwischen Berufs- wahl und Begabung Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Blauweiß— Rotweiß Die Düsseldorfer Prinzengarden eröffnen die drei tollen Tage) Die Narrenstadt Mainz— wie es singt und lacht 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 21.05 21.20 Seite 6 MORGEN REE 28 3 e Donnerstag, 17. Februar 1955 Nr. 39 — Gestern abend im Mannheimer Eisstadion: Spatial Prag bol wirlliches erlesenes ᷑isſiochen Deutsche Auswahl diesmal nur knapp geschlagen/ Deutschland— Spartak Prag 3:8(2:4, 3:3, 0:1) In einem internationalen Eishockey-Spiel besiegte gestern abend im Mannheimer Eis- stadion die Mannschaft von Spartak Prag eine deutsche Auswahlmannschaft, die sich Aus Spielern von Riegersee, Bad Nauheim und dem Mannheimer ERC zusammensetzte., mit 8:5(4:2, 313, 1:0) Toren. Zwar stand in der Prager Mannschaft kein Angehöriger des A-Nationalteams und nur drei der B-Mann- schaft, aber was die— na, sagen wir mal dritte Garnitur zeigte, das war dennoch ganz große Klasse. Wunderbar das Zusammenspiel, die Stocktechnik, die Pässe in den freien Raum, die Faineß, zumindest in den ersten beiden Dritteln. Wer aber erwartet hatte, die deutsche Mannschaft würde in Grund und Boden gespielt, sah sich angenehm enttäuscht. Beim Training in Berlin: Kanadier mit 240 Stöcken Im Berliner Sportpalast trainiert Kana- das Vertretung für die Eishockey- Welt- meisterschaft, der kanadische Meister Pen- tineton V's. 19 Spieler betreiben das Trai- Hing mit einer für europäische Verhältnisse unbekannten Härte. Beobachter, die noch Reine erstklassische kanadische Mannschaft gesehen hatten, kamen zu der Ansicht, daß die Spieler ihre mitgebrachten 240() Stöcke unbedingt aufbrauchen wollten. Der Vorsitzende des Berliner Eislaufver- bandes, Heinz Henschel, der im Vorqahr in Stockhohm die deutsche Weltmeisterschafts- vertretung betreute, äußerte, daß diese kanadische Mannschaft eine Klasse besser als das vorjährige Aufgebot der Lyndhurst Motors sei. Herberger kein Millionär Autogrammwünsche mit Rückporto! Die Post in dem kleinen Bergort Hohen- sachsen hat seit der Weltmeisterschaft Hoch- betrieb. Aus allen Teilen Deutschlands und aus vielen ausländischen Staaten gehen Briefe an Bundestrainer Sepp Herberger ein. Die Wünsche bewegen sich ausnahmslos auf der gleichen Linie: Bilder der National- mannschaft, Autogramme, möglichst von al- len 22 Spielern, die dabei waren. Es ist eine Heidenarbeit, alle Wünsche zu erfüllen, und Vielfach fehlt das Wichtigste; das Rückporto. Wer aber wollte von Herberger und auch von den Spielern verlangen, daß sie ihr eigenes Geld ausgeben, um an sie herange- tragene Wünsche zu erfüllen? Schließlich ist der Bundestrainer kein Millionär, und auch die Spieler sind nicht in der Lage, monat- lich eine Stapel von Post auf eigene Rech- nung zu frankieren. In diesen Tagen aber setzt Herberger noch einen persönlichen Wunsch hinzu: „Bitte keine Länderspielkarten für Stutt- gart bei mir anfordern. Ich habe keine; denn dafür bin ich im DFB nicht zuständig.“ Auch die vier Mannheimer— Wesselowski, Kartak, Lödermann und Lorenz— machten Mre Sache fecht gut. Besonders gefährlich war der Sturm des Sc Rießersee mit Günz- rodt, Trottier und Pittrich. Alles in allem, eine Werbeveranstaltung für den Eissport, wie man sie sich nicht bes- ser hätte denken können. Schade, daß nur etwa 2500 Zuschauer gekommen waren. Wer zu Hause blieb, hat etwas versäumt. In den Pausen traten die am Sonntag ge- Kürten badischen Melster im Eiskunstlauf auf. Es bedurfte nur weniger Minuten, und schon stand die Partie durch Seiml 0:1. Be- reits fünft Minuten später besorgte Prosek das 2:0. Das konnte ja recht werden. Aber dieses Zusammenspiel, diese Querpässe ge- nau zum freistehenden Mann mußten ja zu Toren führen. Ein feiner Schuß von Biersack (Rießersee) brachte die Deutschen nach zehn Minuten auf 1:2 heran. Dann spielte sich Lödermann durch, aber er hatte mit seinem überraschenden Weitschuß Pech. Wie ein Turm stand Toni Biersack, Liebling des Mannheimer Publikums, in der Schlacht: Un- Über windlich in der Abwehr, mitwirkend im Angriff. Aber dann umspielte Starsi drei Mann und schlenzte, für Wesselowski unhalt- bar, ein. Nicht mal eine Minute später wie- derholte er diese Prachtleistung: 1:4. Eine tolle Situation vor dem Spartak-Tor Über- stamd Kolouch mit viel Können und noch mehr Glück. f Lauftechnik und Stocksicherheit wurden von der deutschen Auswahl nicht annähernd erreicht, auch wenn es an gutem Willen nicht fehlte. Aber der Eifer wurde belohnt: Auf Vorlage des Kanadiers Trottier schaffte Pitt- rich kurz vor Schluß des ersten Drittels das 2:4. Das zweite Drittel war kaum vier Minuten allt, als Kowarik das 3:4 erzielte. Aber eine Minute später stellte Ujeik den alten Abstand wieder her. Dabei war die deutsche Mannschaft nicht schlechter als das Resultat besagt. Hatte sie sich im zweiten Drittel etwas vorgenommen? Der Kanadier Trottier war es, der mit einem wunderschönen Tor seine Mannschaft auf 4:5 herankommen ließ. Sollte es zum Ausgleich reichen? Nein— aus einem Gedränge vor Wesse- lowskis Tor heraus erzielte Starsi völlig Bei Probefahrt fü überraschend das 4:6. Jetzt hatten sich auch die in Rot-Blau spielenden Deutschen zu- sammengefunden. Das Zusammenspiel klappte wie am Schnürchen, und wieder war es Blersack, der im Fallen das 5:6 besorgte. Aber im Gegenzug stellte Pokorny den alten Abstand wieder her. 5:7. Eine wun- derbare Leistung. Die Tschechen kämpften nicht, sie spielten und das mit einef Ele- ganz, wie sie in Mannheim noch selten zu sehen war. Und in Bartos, der Mitte des zweiten Drittels den nicht ganz befrie- digenden Kolouch ablöste, hatten sie einen Klassemann, der auch die tollsten Sachen hielt. Im letzten Drittel nahm das Spiel an Härte Zu. Zwei Tschechen und Frottier mußten auf die Strafbank. Die deutsche Auswahl drängte, aber urplötzlich war ein teschechischer Spie- jer am Puck, lief durch, aber Wesselowski klärte in letzter Sekunde, Dann war wieder Toni„da“. Er schoß aus allen Lagen, aber Torwart Bartos machte seine Sache ebenso gut, wie auf der Gegenseite der Mannheimer Coach, der eine großartige Partie lieferte und nur noch einen Treffer von Schwach zuließ. 518 also; Respekt, Respekt Kurt Grein EKilius/ Vingel für die siebente Position. Freinces Dofoe/ Norris Bovwyden, die kanadischen Yitelträger im Eis- unstlauf, sicherten sich am Dienstag bei den Weltmeisterschaften in Wien erneut den Titel. Vor 6000 Zuschauern verwiesen ste die Oesterreicher Sissy) Schwarg/ kurt Oppel mit einem Vorsprung von 6/100 Punkten bei gleicher Platzzißßer auf den weiten Platz. Als beste Deutsche qualifizierten sich dpa-Bild Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Wien: Daßoe/ Boden erfolgreiche Jiteloerteidige Um sechs Hundertstel Punkte wurden Schwarz/ Oppelt(Oesterreich) geschlagen/ Jenkins Weltmeister der Herren Die Weltmeisterin von 1953, Tenley Al- bright(US), hat sich am Mittwoch nach vier von sechs Pflichtfiguren bei der Eis- Kumistlauf-Weltmeisterschaft klar vor beiden Oesterreicherinnen, Hanna Eigl und Ingrid Wendl, an die Spitze gesetzt und gilt als Fa- Voritin. Die Amerikanerin, die im Vorjahr in der Kür ganz knapp von der Deutschen Gundi Busch abgefangen worden war, erhielt dies- mal bei sämtlichen Figuren die höchste Wer- tung aller 22 Bewerberinnen. Während Miß Albright nur bei einem kaum zu erwarten den Versagen bei den letzten Pflichtflguren T„Mille Miglia“: Hiitting floss in Steteia verunglüichi Mercedes-Rennequipe kehrt voraussichtlich heute nach Untertürkheim zurück Der britische Mercedes-Benzfahrer Stir- Ing Moss hatte bei einer Probefahrt über die Mille-Miglia-Strecke bei Viterbo einen Unfall, bei dem sein Mercedes-Sportwagen schwer beschädigt wurde. Moss erlitt nur eine leichte Augenverletzung. Aus seinem linken Auge mußte ein kleiner Steinsplitter entfernt werden. Moss hatte versucht, einen Herausforderer im Süden und Norden: Vor einem Sturm auf Neuhaus' Thron Die schwache Form von Heinz Neuhaus in seinen beiden letzten Remis-RKämpfen gegen die Amerikaner Rex Layne und Henry Hall hat bei einigen europäischen Schwergewichtlern die Hoffnung anschwel- Jen lassen, dem Deutschen den EBU-Meister- gürtel zu entreißen. Der Sturm gegen Neu- haus Thron bricht vom Süden und Norden zu gleicher Zeit los. Während in Italien Francesco Cavicchi, der jetzt auch Warm- Brunn durch schnellen k. o. hinwegfegte, auf seine Chance lauert, möchte in Schweden der junge Stern Ingmar Johansson an den Dortmunder heran. Die Art und Weise, wie „Jo“ in Stockholm den Oesterreicher Kurt Schiegl schlug, war imponierend. Schlegl, der im Oktober 1954 gegen Neuhaus in der dritten Runde verlor, hatte sich gegen Johansson wieder in gute Form gebracht und sein RKampfgewieht von 100 auf 94 kg heruntertrainſert. Aber gegen die genauen und harten Brocken des Schweden ver- mochte er nicht viel auszurichten und mußte sich in der fünften Runde auszahlen lassen. Nach den letzten Kämpfen hat die ISR Europa- Rangliste der europäischen Berufs- boxer nunmehr folgendes Aussehen: 1. Neu- Haus Deutschland), 2. Cockell England, 3, Williams(Englanch, 4. Caviechf(Italien), 5. ten Hoff(Deutschland), 6. Johansson (Schweden), 7. Gardner England), 8. Schiegl (Oesterreich). Die kritischen Stimmen über die schwache Berliner Vorstellung von Heinz Neuhaus gegen den Amerikaner Henry Hall sind noch nicht verstummt. Sogar Veranstalter Göttert sagte:„Es war grausam“ und war zufrieden, daß sein Star wenigstens noch ein Unent- schieden erhielt. Die in Berlin wieder aufgenommenen Verhandlungen für einen dritten Kampf zwischen Neuhaus und seinem„Amtsvor- gänger“ Hein ten Hoff sind zunächst abge- brochen worden und sollen Ende der Woche in Hamburg zwischen dem Promoter Gespann Joachim Göttert— Walter Englert und dem Manager von ten Hoff fortgesetzt Werden. Zur Zeit bestehen zwischen dem Promo- ter-Angebot und den Forderungen ten Hoffs noch größere Unterschiede als am letzten Wochenende. Ten Hoffs Manager hat seine ursprüngliche Forderung bezüglich einer Teilung der Kampfpörse zu je 30 Prozent noch erhöht und verlangt eine höhere Börse, als dem Europameister zugestanden werden soll. Außerdem will sich ten Hoff auf kei- nen Titelkampf einlassen(warum eigentlich nicht? P. Red.), sondern wünscht eine Maxi maldistanz von zehn Runden, während Europameisterschaftskämpfe bestimmungs- gemäß über 15 Runden abgeschlossen wer- den müssen. Omnibus zu überholen, konnte aber nicht an dem größeren Wagen vorbei, weil sich eine Schafherde davor befand. Er stieß dabei mit einem im gleichen Augenblick entgegenkom- menden Fiat-Topolino zusammen, der schwer beschädigt wurde. Der Topolino- Fahrer wurde ebenfalls nicht ernsthaft verletzt. Außer Moss erprobten am Dienstag auch Karl Kling und Hans Herrmann die Mer- cedes-„Silberpfeile, auf der Mille-Miglia- Strecke. Moss flog gestern nach London und von dort wahrscheinlich nach Amerika, um mit seinem Maserati an dem 12-Stunden- Rennen von Sebring, Florida, teilzunehmen. Die beiden deutschen Fahrer und ein Teil des technischen Personals werden voraus- sichtlich am Donnerstag nach Deutschland zurückkehren. Rennleiter Alfred Neubauer wird dann in Untertürkheim über die Er- gebnisse der Probefahrten Bericht erstatten. Die Mercedes- Mannschaft wird in etwa zwel Wochen zu weiteren Probefahrten in Italien zurücker wartet. Im März wird sich auch Fangio an den Probefahrten beteiligen. Neuer Gewichtheber-Rekord Der vor 19 Jahren durch den Münchener Hans Wölpert aufgestellte deutsche Ge- Wiehtheber-Rekord von 104 kg im Drücken der Leichtgewichtsklasse wurde dieser Tage in Essen durch den Essener Hans Neu- haus mit 104,6 leg um 600 Gramm über- boten. Neuhaus wollte im Rahmen eines Mannschaftskampfes der Altessener Ger- mafia gegen Essen 88 105 kg zur Hoch- strecke bringen. Das Nachwiegen der Han- tel ergab aber nur 104,6 kg, die immerhin noch ausreichten, um einen neuen deutschen Rekord aufzustellen. Diese Bestleistung dürfte auch durch den Deutschen Athleten- Bund anerkannt werden, da im vorgeschrie- benen Drei-Mann-Kampfgericht, darunter Bundestrainer Adolf Wagner, Zeuge dieser Sroßartigen Leistung war. am Donnerstagvormittag noch den ersten Platz in der Pflicht verlieren könnte, liegen hinter Europameisterin Eigl und Frl. Wend! die beiden Engländerinnen Erica Batchelor und vonne Sugden mit nur geringem Ab- stand, so daß sich hier noch ein scharfer Kampf entspinnen dürfte. In der am Dienstagabend bei starkem Schneetreiben entschiedenen Paarlauf-Welt⸗ meisterschaft behaupteten die Titelverteidi- Ser Frances Dafoe Norris Bowden(Kanada) vor 6000 Zuschauern erfolgreich ihre Würde. Die Oesterreicher Sissy Schwarz/ Kurt Oppelt kamen überraschend auf den zweiten Platz vor den Europameistern 1955 Marianne und Laszlo Nagy(Ungarn). Als beste Deutsche kamen Kilius/ Ningel auf den siebten Platz. Die offiziellen Ergebnisse: 1. Dafoe/ BO wW- den(Kanada) Platzziffer 17,5— 10,88 Punkte. 2. Schwarz/ Oppelt(Oesterreich) 17,5— 10,82. 3. Geschwister Nagy(Ungarn) 28— 10,57. 7. Kilius/ Ningel Deutschland) 68,5— 10,01. 8. Ash/ Kothman(US) 70,5— 9,96. 9. Zettl/ 21/1 017,3, 3. Ronald Robertson(US); Loichinger Deutschland) 70,5— 10,02. Bei den widrigen Verhältnissen liefen die Titelverteidiger ihr Programm sehr ruhig und beherrscht. Die Oesterreicher Schvrarz/ Oppelt boten aber mit einem zweimaligen doppelten Salchowsprung und einem dop- pelten Rittberger zweifellos größere Schwie- rigkeiten, da die beiden Kanadier sich im Wesentlichen auf Akrobatik und viele Hebe- figuren beschränkten, die normalerweise für die Wertung der Schwierigkeit nicht berück- sichtigt werden dürfen. Sissy Schwarz stürzte bei einem einfachen Tanzschritt, doch wirkte sich dieser Fehler nicht aus, da die Titelver- teidiger in der Schwierigkeit und nicht in der Ausführung höher bewertet wurden. Die beiden deutschen Paare zeigten trotz der noch fehlenden Routine recht gute Lei- stungen. Vor allem Kilius/ Ningel scheinen nach ihrer Vorstellung in Wien dazu be- rufen, in einigen Jahren die große deutsche Paarlauf-Tradition fortzusetzen. Zettl /Lio- chinger liefen sehr exakt, doch ist ihr Kön- nen nicht ausgeglichen genug. Vorläufig ist Loichinger klar der bessere in dieser Kom“ bination. Titelverteidiger Hayes Alan Jenkins (Use) hielt in den beiden letzten Pflicht übungen der Herren die bereits nach den vier ersten Uebungen errungene Führung. Die Fachleute hielten mit ihrer Enttäuschung darüber nicht zurück, daß kein einziger Läufer den Schlingen- Paragraphen einwand- frei gelaufen war. Besonders Weltmeister Jenkins und der Oesterreicher Felsinger liegen hier viele Wünsche offen. Der Oester- reicher flel nach seiner schlechten Ausfüh- rung auf den fünften Platz zurück. Thilo Gutzeit Düsseldorf) behauptete sich unter 14 Teilnehmern an 11. Stelle. Mmoffizielles Klassement nach der Pflicht: 1. Hayes Alan Jenkins(USA) Platzziffer 10, 055,5 Punkte, 2. Alain Giletti Frankreich) 21/1 017,3, 3. Ronald Robertson(USA); 4. 4. David Jenkins(USA); 11. Thilo, Gutzeit (Deutschland). g. Hayes Alan Jenkins(US) verteidigte am Mittwochabend in Wien seinen Titel als Welt. meister im Eiskunstlauf erfolgreich. Bei den Keglern: „Goldene 7“ und Bowllngelub führen Beim sparnungsgeladenen Kampf der alten Rivalen„Goldene 7“ und„Kurpfalz“ konnten schon die ersten vier Starter von „Goldene 7 für den nötigen Vorsprung sor- gen. Leute(202), Schuler(201) und Mattern (209) Holz schoben dabei schöne Resultate. Nur Kunſcke bot mit 206 Holz Paroli.„Kur- Pfalz“ konnte mit den letzten Startern Bo- den gutmachen, so daß Ripp und Hahn den Ausschlag gaben. Ripp schaffte nur 176 Holz, Wogegen der deutsche Altmeister Alfred Hahn, gut in Form, 206 Holz umlegte. Mit einem Gesamtergebnis von 1577/:1525 Holz behielt„Goldene 7“ weiterhin die Tabellen- spitze. Südkabel, in letzter Zeit ebenfalls gut in Form, schlug„Alte Bremser“ mit 1523:1452 Holz. Herausragende Resultate: Kumpf 210, Moser 206 und Schreiber(„Alte Bremser“) mit 202 Holz. In der A-Klasse führt die„Gesellschaft der 191er“, nachdem„Siegfried“ gegen „Deutsche Eiche“ verlor,„Siegfried“ konnte jedoch„Rhein-Neckar“ mit 1428:1413 Holz niederhalten. Ebenso siegte„Estol“ gegen die„13er“ mit 1408:1396 Holz. Auf der Bowlingbahn waren die Klubs beim zweiten Start. Wiederum setzte sich die Mannschaft des 1. Mannheimer Bowling- Clubs in der Aufstellung Schuler(728), Mil- denberger(712), Diefenbach 710), Geiß (669) und Peter Winkler(688) durch und er- reichte mit 3507 Punkten über vier Bahnen ein sehr gutes Resultat. Mit diesem Sieg ist ist der IMB C der Meistertitel bereits sicher. „Siegfried I“ kam, allerdings ohne Machatier, nur auf 33.56 Punkte. Es folgen Bowling II (3305),„Siegfried II“(3297), Eintracht Räfer- tal(3294), Bowling III(3225) und Fortuna mit 3017 Punkten. Rockys Nase wieder o. k. Nach einer dreistündigen Untersuchung der Nage von Rocky Marciano haben die Aerzte festgestellt, dag der Boxweltmeister im Schwergewicht im Mai seinen Titel gegen den Engländer Cockell verteidigen kann. Der Kampf soll in San Franzisko oder London Ver käbfe ö Guterh. Kinder- Korb- Sportwagen Und Alt. Saba-Allstrom-Radiogerät billig abzugeben. Lintner Plano NSBb., prachtv. Ton, mod. Instr., zu vk. E. Heinrich, Schönau, Insterburger Straße 13. 10 T1. Tae ws cMADicH Wo Legen Müdiaelt rr Marke, tonschön, Brucknerstraße 2 Nur 139,5 DM kostet ein Gasherd Rombinierter f Ibach 5 poliert, preisgünstig. Volle Garantie stattfinden. Entlaufen N Enktlaufen Hirschroter Langhaardackel, Rüde, abends 15. 2. 55 in Feudenheim, Piano besonders Hochglanz ‚ Neuer Lockwell- Kasten zu verkauf. Adr. einzus. unt. A 03311 im Verl. Groß. Kinderbett mit Matr., Klei- dersehir., 2 Küchent. pol. Wascht. m. Marmorpl., billig zu verkaufen. 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Februar 1955 8— 4 ** 2 8 e MORGEN e, 2 Seite Tieferschüttert traf uns die schmerzliche Nachricht, da Josef Zill Fernkraftfahrer im Alter von 36 Jahren, am Montag, dem 14. Februar dienstlichen Fernfahrt tödlich verunglückte. Mhm.- Neu- Edingen, den 17. Februar 1955 In tiefer Trauer: Klara Zill geb. Meisinger und vier Kinder: Gisela, Monika, Renate, Margot Familie Michael Zill Emil und unser stets treusorgender Vater, Bruder und Schwiegersohn, Herr auf der Autobahn Frankfurt EKassel, in Höhe von Melsungen, bei einer Familie Mario Cuscio Familie Ernst Freidel Familie Adolf Meisinger Beerdigung: Freitag, den 18. Februar 1955, 14.00 Uhr, im Friedhof Friedrichsfeld B mein lieber Mann, 1955, um 18.00 Uhr, Freidel Anverwandte — Unser lieber Arbeitskamerad geb. 3. 8. 1918 Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mhm. Friedrichsfeld, den 17. Februar 1955 Josef Zill ist am Montag, dem 14. Februar 1955, in Ausübung seines Berufes als Fernfahrer, auf der Autobahn, kurz vor Kassel, tödlich verunglückt. Wir verlieren in dem Dahingegangenen einen unserer besten Mitarbeiter, der fast zehn Jahre in treuer Pflichterfüllung in unseren Diensten stand. Der allzu frühe Tod unseres lieben„Seppl“ erfüllt uns mit tiefer Trauer. Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma F. J. SCHOEPS& CO., Gmb Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Fr geb. Bauer von fast 82 Jahren, zu sich in Mannheim, den 15. Februar 1955 Burgstraße 44 Beerdigung: Freitag, Gott dem Allmächtigen hat es gefallen. meine liebe Mutter, Maria Schmidhäußler nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter die Ewigkeit abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Gustav Schmidhäußler u. Frau Theresia den 18. Februar 1935, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim Seelenamt am Freitag, dem 18. Februar 1955, morgens 7.00 Uhr, in St. Peter. A¹¹ geb. Dörrler gütiger Vater, Schwiegervater und Opa, mein lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Mein treuer Lebenskamerad, unser Jakob Krauß ging nach längerer Krankheit, jedoch unerwartet, in den ewigen Frieden ein. Mannheim, Hülzweiler(Saar), den 16. Februar 1955 4 7, 12 In tiefer Trauer: Emilie Krauß geb. Hambrecht Ernst Krauß u. Frau Marianne geb. Braun Marliese Krauß, Enkelkind und alle Anverwandten Seerdigung: Freitag, 18. Febr., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 1 Wir mußten leider davon Kenntnis nehmen, daß unser ehemaliger Maschinensetzer, Herr Jakob Krauß Rentner im Alter von 73 Jabren aus dieser Welt abberufen wurde. Wir betrauern in dem Verstorbenen einen langjährigen, tüchtigen und gewissenhaften Mitarbeiter und treuen Berufskollegen, dem wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Mannheim, den 16. Februar 1955 Geschäftsleitung und Belegschaft der Mannheimer Großdruckerei GmbH. Bestattungen Hauptfriedhof Glock, Elisabeth, B 6, 1a. Krematorium penz, Josefine, Scheufler, Anna, Waldhofstraße J4˙·˙ͤ Friedhof Käfertal Klett, Pauline, Kämmerer, Johann, Friedhof Neckarau Navara, Maria, Wihelm-Wundt-Platz 3. Friedhof Seckenheim Gützlaff, Wilhelm, Meersburger Straße Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Donnerstag, 17. Februar 1955 Heinrich Untermühlaustraße 53 Unser Angestellter, Herr Heinrich Hübner Ganz unerwartet und allzu früh schied heute mein innigst- geliebter Mann, Vater und Schwiegersohn, unser lieber Bru- der, Schwager und Onkel, Herr nach kurzer, schwerer Krankheit, im 45. Lebensjahr, von uns. Mannheim, den 15. Februar 1955 Beerdigung: Freitag, 18. Februar, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Hübner In tlefer Trauer: Aenne Hübner Gerhard Hübner und Angehörige ist nach kurzer Krankheit, am 15. Februar 1955, plötz- lich verstorben. den fast 22 Jahren seiner Firma ein geschätzter und bewahren. im Alter von 71 Jahren. Germaniastrage 47 Beerdigung: Samstag, 19. Febr., Der allmächtige Gott Uroma, Frau M hm.- Gartenstadt, den Heidestraße 9 Beerdigung: Freitag, 18. Februar in Mannheim Zeit FE Ü 1 000 Narzissenweg 29„ 11.00 11.30 Schwalbenstrage Ä 14.80 Schwalbenstraße 12 13.00 1* 14.00 18 14.00 Stadt Mannheim Ohne Gewähr 1——— Mietgesuche Angest. sucht einfaches Zimmer. Angeb. u. Nr. PS 11662 à. d. Verl. Einf. möbl. Zimmer mögl. Neckar- stadt z. 1. 3. v. berufst. Herrn ges. Angeb. unt. Nr. 03321 an den Verl. Ing. sucht 2-Zim.-Wohng. mit Bad, auch gg. Bkz, mögl. Nähe Rheinbr. Angeb. unt. 03319 an den Verlag Leerzimmer od. Mansarde 1. Hafen- gebiet sofort gesucht. Angebote unter Nr. 03324 an den Verlag. Leerzimmer, evtl. teilmöbliert von Dame sof. zu mieten ges. Preis- Angebote unt. Nr. 03348 a. d. Verl. Kostenfreie Mieterzuweisung— Im- mobilien van Loosen, Tel. 4 07 66 preisw. Zimm. sucht Fischer, 8 3, 2. Leeres od. Möpbterles Immer für unseren weiblichen Lehrling (18 Jahre) möglichst mit Familien- anschl. Nähe Wasserturm gesucht. 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Februar, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. * In tiefer Trauer: Georg Popp Lina Braun geb. Popp Karl Braun Marianne Ziegler, Enkelin und alle An verwandten 4 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. nat meine liebe, herzensgute 15. Februar 1955 1955, 14 Uhr, Friedhof Käfertal 5 vermietungen 0 Groß. Zimmer mit Doppelbetteouch zu vermieten. Heider, Waldhof- Gartenstadt, Föhrenhof 2. In bester Wohnlage Mhm.-Neuost- heims sind 2 Leerzimmer in Einf. Haus an Wohnberecht. zum 1. 3. 55 zu verm. Fließ wasser, Zentralhzg. u. Gas vorh. Auch für berufstät. Damen od. Herren geeignet. An- gebote unt. Nr. P 12252 a. d. Verl. Ladenantell geeign. für Strickereſ od. Strumpf- reparatur-Betrieb in Neckarstadt- West, unter gleichzeitiger Ueber- nahme unserer Filiale, sof. zu ver- geben. Wäscherei Eyer OHG, Mhm.-Neckarau, Friedrichstr. 66-66 Telefon 4 82 20. 5-Iimmer-Wonnung Oststadt, sof. zu vermieten. An- gebote unt. Nr. PS 12157 a. d. Verl. 1, 2- u. 3-Zim.-Wohng. geg. Bkz zu vermieten. 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Dem Ausschuß gehören die Bundestags- abgeordneten Hellwig(CDU), Wellhausen FDP), Greve(SPD) und Niederat(CSU), sowie die Länderfinanzminister Flecken (Nordrhein-Westfalen), Frank Gaden-Würt- temberg), Tröger(Hessen) und Schäfer (Schleswig- Holstein) an. Die erste Sitzung des Unterausschusses, dem vier Bundestagsabgeordnete und vier Länder- Finanzminister angehören, hatte Ende Januar stattgefunden. Dabei war be- reits in wesentlichen Punkten eine Einigung erzielt worden. Zur Finanzreform, die vom Bundestag mit großer Mehrheit verabschie- det wurde, jedoch nicht die Zustimmung der Länder fand, gehören drei Gesetzent- Würfe: das Finanzverfassungsgesetz, das eine Neuverteilung der Steuern zwischen Bund und Ländern vorsieht, das Finanzan- passungsgesetz und das Finanzausgleichs- gesetz. Ohne Finanzreform gibt es keine Steuer- reform. Da num aber die Steuerreform vom Bundestag beschlossen und vom Bundesrat genehmigt wurde— ja bereits verwirklicht Worden ist— ist der Streit um die Finanz- reform wahrlich ein Aushandeln bereits vor- weggenommener Leistung. Der Bundes- finanzminister hat vor einigen Tagen in Passau darauf hingewiesen, er stünde vor dem Problem, einen FHaushaltsfehlbetrag von 1,6 Md. DM zu decken. Schäffer rief dabei die Hilfe Gottes an, damit ihm dies gelänge, Da er wohl den lieben Gott, nicht aber die Bundesländer meinte, mag ihm Verletzung des zweiten göttlichen Gebotes, das Moses gegeben ward, vorgeworfen wer- den. Man soll den lieben Gott nicht ver- antwortlich machen, wenn es Starrhalsigkeit der Menschen ist, die einer Einigung wider- strebt. Und um Starrhalsigkeit handelte es sich bereits, als die Länderfinanzminister den Bundesorganen— Gesetzgebern und Regierung bei der Verhandlung der Steuerreform den Erfolg„zerredeten“. Auf der anderen Seite handelt es sich erneut um Starrhalsigkeit, solange dieselben Länder- fmanz minister nur auf Ueberfülle in ihren Staatshauptkassen bedacht sind und dem Bund die Ehre antun wollen, Defizitwirt- schaft zu treiben. Da stimmt dann etwas nicht in dem politischen Verwaltungsauf- bau, wenn jede Stufe allein für„seine Rechte, gegen die Rechte der anderen kämpft. Die Kommunen gegen Kreise, Län- der und Bund; die Kreise gegen Kommu- nen, Länder und Bund; die Länder gegen Bund, Kreise und Kommunen usw. usf. Das wäre geistiger Leerlauf, der letztlich auf dem Rücken der Steuerzahler ausgetragen Wird. Auf dem Rücken jenes Steuerzahlers, der sich darüber nur freuen kann, wenn die Verhandlungen im Vermittlungsausschuß so- pald und so ersprießlich wie möglich zu Ende gehen. F. O. Weber Eigen- und Fremdkapital bei Aktien gesellschaften (Tex) Die vielbesprochene Notwendigkeit, Kapitalerhöhungen im Wege von Aktien- emissionen durchzuführen, um auf diesem Wege die hohe Verschuldung in Eigenkapi- tal umzuwandeln, erweist eine kritische Durchleuchtung der Bilanzen von statistisch erfaßten 201 Aktiengesellschaften. Daraus geht hervor, daß eine Verschlechterung in der Zeitspanne von 1951 auf 1952 in dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals einerseits zum Fremdkapital andererseits eingetreten ist. Jahr 1951 Jahr 1952 Wirtschaftszweig Eigen- Fremd- Eigen- Fremd- kapital kapital Grundstoffindustrie 60 40 53 47 Verkehrswirtschaft 55 45 46 54 Chemie, Chemotechnik 48 52 51 49 Es ist dabei zu beachten, daß steuerliche Gründe— Schuldzinsen für Fremdkapital sind abzugsfähig— hemmend auf die Ver- stärkung des Eigenkapitals einwirkten. Dies jedoch schafft die Tatsache nicht aus der Welt, daß Ueberwiegen des Fremdkapitals gewrisse Gefahren für Zeiten konjunkturel- jer Abschwächungen in sich birgt. Dies ins- besonders dann, wenn die kurzfristigen Ver- pflichtungen einen zu hohen Anteil an den Gesamtverpflichtungen haben. Die wichtigsten Bilanzpositionen dieser Statistisch erfaßten Aktiengesellschaften ver- änderten sich wie folgt: 1951 1952 Md. DM Md. DM 88 Bilanzvolumen 2,92 3,27 + 12,1% Eigenkapital 1.5 1.4— 6,8% Fremdkapital 1.2 1,4 + 16.5% Im Jahre 1949 stellte das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital eine Gesamtquote von 67:33 dar. Es verschlechterte sich bis 1952 zur Relation 50:50. Hierbei ist zu be- rücksichtigen, daß der Rückgang des Eigen- kapitals der Gesellschaften hauptsächlich durch Umdisponierung in den Rücklagen verursacht wurde. Wenn auch an Hand der Uebersicht für die Geschäftsjahre 1951 und 1952 festzustellen ist, daß das Anlagever- mögen etwa durch die eigenen Mittel ge- deckt ist, so ist jedoch die Bilanzierungs- these, daß das Umlaufvermögen nicht größer sein soll als das Fremdkapital, für die in Betracht kommenden Bilanzpositionen des Geschäftsjahres 1952 nicht mehr aufrecht er- halten worden. Während dem Umlaufver- mögen von rund 1,2 Md. DM in den Bilan- zen des Jahres 1951 fremde Verpflichtungen in etwa gleicher Höhe gegenüberstehen, ist im Jahre 1952 mit rund 1,3 Md. DM Um- laufvermögen und rund 1,4 Md. DM Fremd- kapital eine abfallende Entwicklung erkenn- bar. Da auch im Jahre 1953 nur bescheidene Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belgische Franes 8,437 6,457 100 französische Franes 1,2051 1,2071 100 Schweizer Franken 95,96 96,16 100 holländische Gulden 110,945 111,165 1 kanadischer Dollar 4,291 4,301 1 englisches Pfund 11.755 11,775 100 schwedische Kronen 31,00 31.16 100 dänische Kronen 60,655 60,778 100 norwegische Kronen 58,72 586,84 100 Schweizer freie Franken 97,88 98,08 1 US-Dollar 4.1968 4,2068 100 DRM-W= 405 DM-O: 100 DR-O= 21,89 PM- W. Möglichkeiten bestanden, Kapitalerhöhungen im Wege von Aktienemissionen durchzufüh- ren und damit zu hohe fremde Verpflich- tungen durch Umwandlung in Eigenkapital abzubauen, kann ruhigen Gewissens unter- stellt werden, daß die Notwendigkeit zur Aufstockung von Eigenkapital noch dring- licher geworden ist. Keine Brotpreiserhöhung a ber Brotpreis Korrektur (Hi.) Als Ergebnis der in Bonn geführ- ten Besprechungen des Bundes wirtschafts- und Bundesernährungs ministeriums mit dem Zentralverband des deutschen Bäcker- handwerks wird offiziell mitgeteilt, die Ver- treter des Backgewerbes hätten die Er- klärung abgegeben, daß keine Erhöhung des Brotpreises kommen werde. Wie uns dazu Wirtschaftsminister Erhard mitteilt, sei der Brotpreis in Hessen seit 1951 trotz der unterdessen um 35 v. H. gestiegenen Löhne im Gegensatz zu anderen Ländern des Bundesgebietes gehalten worden. Hier werde deshalb der Brotpreis um 4 Pfennig je kg erhöht werden müssen. Umschuldungsaktion für Flüchtlingsbetriebe (Hi.) Eine Umschuldungsaktion für Ver- triebene und Flüchtlingsunternehmen soll mit Hilfe einer von der Lastenausgleichs- bank aufzunehmenden lombardfähigen, vom Bund verbürgten Umschuldungsanleihe in Höhe von 100 Mill. DM erfolgen. Sowohl das Bundesfinanz ministerium wie auch das Bundesausgleichsamt sind mit einer solchen Aktion einverstanden, die jedoch wegen der Klärung noch wichtiger Fragen erst in einigen Monaten spruchreif werden dürfte. Es wird dabei an eine Laufzeit von 12 bis 15 Jahren gedacht. Der Zinssatz für den letzten Kreditnehmer soll bei 4 v. H. liegen, wovon als Marge(= Spanne) für die Banken einschließlich der Lastenausgleichsbank etwa 2 v. H. entfallen dürften. Da die Absicht besteht, die Anleihe selbst marktkonform auszustatten(d. h. ohne Steuerbegünstigung mit die Sparer anrei- zenden Bedingungen zu versehen), würden Zinszuschüsse erforderlich sein. Diese sollen eventuell aus Haushaltsmitteln beschafft Werden. Die Aktion soll sich jedoch auf Kredite für solche Betriebe beschränken, bei denen kein akutes oder bereits erkennbares Risiko vorliegt, deren Finanzstruktur lediglich einer Konsolidierung dringend bedarf. Die Hausbanken sollen mit 10 Prozent am Risiko beteiligt werden. Zugleich soll versucht werden, durch die Gestaltung der Umschul- dungsbedingungen möglichst die Freigabe bisheriger Sicherheiten zu erreichen, um den Betrieben zu ermöglichen, freigegebene Sicherheiten für eventuelle zusätzliche kurz- fristige Hausbankkredite einzusetzen. Eine etwaige Sperrfrist soll möglichst kurz gehalten werden und über einen Bilanzter- min nicht hinausgehen. Darüber bestehen noch Meinungsverschiedenheiten. Einem Teil der zuständigen Bonner Stellen schwebt eine mehrjährige Sperrfrist vor, auch kleinere Kredite von etwa 5000 DM ab von der Um- schuldung nicht ausgeschlossen werden sol- len. In Einzelfällen sollen auch Kredite über 100 00 DM umgeschuldet werden. Bei der Aktion sollen auch die Ländergremien und Landeskreditausschüsse eingeschaltet wer- den, weil es sich bei den in Frage kommen- den Betrieben zum größten Teil um solche handelt, die von den Landesbehörden be- reits kreditmäßig gefördert wurden. BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Accumulatoren-Fabrik wieder in Westberlin Die Accumulatoren-Fabrik AG, Hagen/ Han- nover(Verwaltungssitz Frankfurt), hat am 15. Februar in Westberlin in einem neu errich- teten Haus am Askanischen Platz die Produk- tion von Varta-Starter-Batterien für Kraftfahr- zeuge und AFA-Antriebs-Batterien für Elektro- Fahrzeuge aufgenommen. Die Wiederaufnahme der Produktion in Westberlin,— bis zum Jahr 1945 besaß die Accu ein Werk in Oberschöne- weide mit rund 1200 Beschäftigten— wird u. a. dazu beitragen, die wirtschaftlichen Schwierig- keiten der Stadt Berlin zu verringern. Um das Umtauschverhältnis Rheinrohr— Phoenix Bei den Fusionsverhandlungen der Hütten- werke Phoenix AG(Duisburg) und der Rhei- nische Röhrenwerke AG(Mülheim/Ruhr) ist, nachdem von der Hohen Behörde ein positiver Entscheid eingegangen ist, Hermann Kxages, der jetzt in Bremen ansässige Finanzmann, zu einem Faktor geworden, ob auch ein ausschlag- gebender, läßt sich allerdings noch nicht sagen. In letzter Zeit hat Krages. wie zu hören ist, mit den beiden Werken verhandelt, aber noch nicht mit der Gruppe Thyssen. Krages soll da- bei als Aktionär von Rheinrohr erhebliche Be- denken gegen die Fusion geäußert haben. Die Rheinischen Röhrenwerke seien als Einzel- unternehmen genügend solide fundiert, auch ihre Ertragskraft sei ansehnlich, während bei Phoenix noch ein überdurchschnittlicher Inve- stitionsbedarf vorliege. Auch dürfte Krages vielleicht, wie in Börsenkreisen vermutet wird, von der Erwägung ausgehen, daß sein Einfluß, da er noch wenig Phoenix-Aktien halten soll, K URZ NACHRICHTEN Exportkreditfristen international kontrollieren (VWD) Das internationale Bankforschungs- institut weist auf die wachsende Nachfrage nach längerfristigen Exportkrediten und das Risiko hin, das mit einer Verlängerung der Laufzeiten solcher Kredite im gegenseitigen Wettbewerb für den kreditgewährenden Teil verbunden sei. Es empfiehlt daher, wie die Süddeutsche Bank mitteilt, allen Ländern, ob Mitglied des Instituts oder nicht. beim Aus- tausch von Informationen über die Ausdeh- nung von Kreditfristen mitzuwirken. Diese Informationen sollen sich auf Kreditfristen von etwa zwei Jahren oder mehr erstrecken und sowohl vom kreditgewährenden Land als auch vom empfangenden Land gegeben wer- den. Nach Ansicht des Instituts würde ein zen- tralisierter Informationsaustausch sich zum Vorteil der Importeure und Exporteure aus- Wirken. Es regt die Schaffung eines neutralen Organs an, das die in Frage kommenden In- formationen sammeln soll. Neuwertversicherung bei Hausrat (VWD) In Kürze ist mit der Einführung weitgehender Neuerungen und Verbesserungen in der Hausratsversicherung zu rechnen, wie der Gesamtverband der Versicherungs wirtschaft bekanntgab. Der Hausrat wird künftig zum Neuwert(Wiederbeschaffungspreis) versichert werden können. Bekleidung und Wäsche sowie stärker als 50 v. H. abgenutzte Sachen sind davon ausgeschlossen. Die Neuwertversicherung bedingt eine Anpassung der Versicherungshöhe an die nun zum Neuwert versicherten Haus- ratgegenstände. Ferner soll künftig der Verlust von Wäsche, Gartengeràten und Gartenmöbeln durch Diebstahl auf eingefriedeten Versiche- rungsgrundstücken mitversichert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, Fahrräder gegen Diebstahl auf der Straße durch die Hausrat- versicherung mitzuversichern. Auch der Ver- sicherungsschutz gegen Einbruchdiebstahl sowie Wasserschäden wird erweitert werden. Wiener Messe wirbt deutsche Kunden (VWD) Der Wiener Messedirektor, Minister a. D. Dr. Eduard Heinl, betonte am 15. Februar in Frankfurt, die gegenwärtige Situation der deutsch- österreichischen Handelsbeziehungen legten der Wiener Messe die Verpflichtung auf, stärker für den Absatz österreichischer Waren in Deutschland zu werben. Oesterreich sei be- strebt, vor allem seine Fertigwarenausfuhr zu verstärken. Die exportwichtigen österreichi- schen Erzeugergruppen seien geschlossen auf der Wiener Messe vertreten. Dazu gehören u. a. modische Bekleidung, Lederwaren, Bijouterie- und Galanteriewaren sowie Kunstgewerbe. An der Wiener Frühjahrsmesse(13. bis 20. März) werden 3500 Aussteller teilnehmen. Davon kommen 1000 aus der Deutschen Bundesrepu- blik und 600 aus dem übrigen Ausland. Marktberichte vom 16. Februar Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (op) Anfuhr und Absatz gut. Es erzielten: Tafeläpfel Ia 20—25; A 12—19; B 6—11; Feldsalat 140 bis 155; Rosenkohl 38—42; Karotten 18—20; Knol- lensellerie 30—35; Lauch 30; Zwiebeln 1720. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 417,50 421.50 DM Blei in Kabeln 125,00 126,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,0 DU Westdeutscher Zinnpreis 876,00 DM Efiektenbörse in der fusionierten Gesellschaft relativ geringer sein würde als jetzt bei Rheinrohr. In Kreisen der Montanwirtschaft wird be- zweifelt, daß Krages mit einem Einspruch auf der Hauptversammlung der Rheinischen Röh- renwerke Anklang finden würde. Immerhin könnte er, ähnlich wie bei Rheinstahl, Schwie- rigkeiten machen, wenn auch sein Aktienbesitz wohl nicht die erforderliche qualifizierte Quote erreicht. Es gilt als sicher, daß Frau Amelie Thyssen als Hauptaktionär von Rheinrohr auf der HV für die Fusion stimmen wird und mit ihr die überwiegende Mehrheit der anderen Aktionäre. Für die Fusion spreche ein überzeu- gendes sachliches Argument, daß ein Teil der Verbundwirtschaft wieder hergestellt wird und zwei Firmen zusammenkommen, die mit ihrem Produktionsprogramm— bei Phoenix Halb- zeug ohne Weiter verarbeitung, bei Rheinrohr Rohre und Bleche ohne hinreichende Halbzeug basis— zusammengehören. Inwieweit Krages dlesen sachlichen Argumenten Rechnung tragen wird, wird wohl erst die HV erweisen. Wahr- scheinlich wird aber, wie im Revier und an der Börse zu hören ist, Krages sich gegen das Um- tauschverhältnis der Aktien der beiden Firmen im Verhältnis 1:1 wenden. Damit ist diese Frage wieder in Fluß gekommen. Hier gibt es allerdings nur Vermutungen, zumal die Bilanzen. die den Hauptversammlungen als Basis ihrer Entschlüsse dienen, noch nicht vorliegen. Neuerdings rechnet man damit, daß nicht Phoe- nix, wie die ursprünglichen Pläne waren, son- dern Rheinrohr die Aufnahmegesellschaft sein wird, obgleich ihr Kapital von 92 Mill. DM niedriger ist als das von Phoenix mit 115 Mill. DM und daß das Umtauschverhältnis ein Agio zugunsten von Rheinische Röhrenwerke haben wird. Die Kurse stehen zur Zeit etwa 10:9 zu- gunsten von Rheinrohr. Nach der Neuordnung waren die Kurse von Rheinrohr sogar etwa 50 Prozent höher als die von Phoenix. Die bis- herige Kursentwicklung sprach also für Phoe- nix, die zukünftige wird sicherlich stark durch Gerüchte über die Fusionspläne bestimmt sein. Kapital-Erhöhung Losenhausenwerk Düsseldorfer Maschinenbau AG., Düsseldorf-Grafenberg, von 0,8 auf 3 Mil- lionen DM laut HV vom 15. Februar. Bezugs- angebot: 4:1 zu pari. Dividenden- Ausschüttung Dortmunder Stiftsbrauerei Carl Funke., Dortmund, 8 v. H. für 1953/54(30. 9.) laut H vom 15. Februar. Kaiser-Brauerei AG., 1953/54(30. 9.). Dividenden- Vorschläge Hofbrauhaus Wolters AG., Braunschweig, 6 v. H. für 1953/54(30. 9.). Hannover, 8 v. H. für Mitgeteilt: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannbeim Frankfurt a. M., 16. Februar 19535 Börsenverlauf: Der heutige Börsenverlauf war nach den gestrigen Steigerungen uneinheitlich. Die Kurse besonders der Farben-Nachfolger zingen übervaegend auf Glattstellungen mehrprozentig zurück. Daimler lagen nach dem gestrigen 13prozentigen Kursgewinn 9 Prozent abgeschwächt, wäh- rend siemens Stämme und Vorzüge auf 266½ anzogen. Renten unverändert freundlich. Aktlen 15. 2. 16. 2. Aktlen 15. 2. 10. 2. Aktlen 18,2. 16 2. AE„ 190% 101½ J Harpener Bergbau 138 139 Dresdner Bk.)) 12/ 1205 7 Heidelb. Zement. 245 247[Rhein-Main Bank 201 202 S—5 2220 Hoesch) 125 17 Reſchsb.-Ant. Sa. 78 7910 Conti Gummi 125„2% 8 5 Banner benz. 2% n Wanne men 7% 275 Anemfelger Bt. Erdl. 302% 169 Ahn. Braunkohle 221 219½ a ch folge Degus a Rheinelektra. 156 780% J Bergb.Neuenloffg. 158 1560 j 20½] Dt. Edelstagi!. 105 164 Pt. Linoleum 200 25⁰ Seilwolft 32 8³ Dortm Hörd.Hütt. 141½ 140 Durlacher Hof 135 127 Siemens 8. Halske 203 200 Gelsenberg 15% 53% Eichbaum. Werger 8 1 Sddzueker„% 12% SH Nürnberg. 0 135 Enzinger Unſop 190 189 Ver. Stahlwerke) 20% 20% Hoescng. 159 15⁰ 18. Farben Liqul., Zellstoff Waldhof 10%½ 163 Kleckn.-Humb. D. 194 100 Ant- Sen) 42½„%[Badische Bank„10 100 Klöckner 154½% 163 Soo 27—„ 11 12[Hütten Phönix 15 1 Farbenf. Bayer ommerz- Rhein. Röhrenw. Farbwerke Höchst 254 2⁴⁸ u. Credit- Bank 179% 179%[ Rheinst. Union 172 173 Felten& Guill. 108%½ 169 Deutsche Bank) 12 ¼ 13½[ Stahlw. Süd westf. 150 15⁴ Grün& Bilfinger 140 147 Süddeutsche Bank 204 20⁵ Thyssenhütte 164 161 ½ 1) RM-Werte.)= Restquoten die sich die Aufgabe gesetzt hat, den eee West-Ost-Wettbewerb um indische Stahl werksaufträge Zu den zum Teil widerspruchsvollen Mel. dungen über die Errichtung eines Stahlwer. kes in Indien durch die UdSSR wird in deut- schen Wirtschaftskreisen vor allem darauf hingewiesen, daß vielfach deswegen falsche Schlüsse gezogen werden, weil zu wenig be. achtet wurde, daß verschiedene Projekte Zur Debatte stehen. Diese seien nicht miteinan- der vergleichbar. So sei es auch nicht mög. lich zu sagen, daß die Russen ein billigere; Angebot gemacht und die internationale Konkurrenz aus dem Felde geschlagen hät- ten. Soweit deutsche Firmen hinzugezogen wurden, soll es sich bisher nur um Be. ratungsverträge handeln. Zu Preis angeboten sei es noch nicht gekommen. Wenn die deut- schen Vorschläge von den indischen Stel angenommen würden, werden die geplanten 4 Aufträge wahrscheinlich international 9 geschrieben. Die von deutscher Seite gemachten Vor- schläge betreffen vor allem den Bau eine; modernen kontinuierlichen Walzwerkes im Osten des Staates Orissa bei Rurkela. Das sowjetische Angebot betrifft dagegen ein nach der Kapazität vielleicht größeres, aber weniger modernes und weniger vielseitiges Stahlwerk im Bhilaigebiet des Staates Mad- hya Pradesh. Nach Informationen von VWD sind bei den Plänen des Baues dieser An- lagen deutsche Firmen nie hinzugezogen worden. Insgesamt stehen sechs Standorte für den geplanten Ausbau der indischen Stahlindustrie zur Wahl. Die Entscheidung zugunsten der Sowijet- union wird überwiegend als eine Prestige angelegenheit gewertet. Als beachtlich gelten die günstigen Kreditbedingungen, die die Sowjets gewährt haben. Nach vorliegenden Nachrichten werden die von der Sowjetunion gelieferten Maschinen und sonstigen Mate- rialien im Zeitraum von zwölf Jahren ge. zahlt. Für die noch nicht bezahlten Beträge wird ein Zins von nur 2% v. H. berechnet, Die Beträge werden auf ein Sonderkonto bei der Indischen Nationalbank eingezahlt und sollen überwiegend zum Kauf indischer Wa- ren durch sowjetische Firmen oder Stellen dienen. Doch ist auch die Auszahlung eines Teiles in Pfund Sterling in Aussicht ge- nommen. Nach einer Meldung aus Indien hat sich die indische Regierung noch die Möglichkeit des Rücktrittes offen gelassen, falls die endgültige Formulierung des Schlub- vertrages nicht den Erwartungen bei der Unterzeichnung des Vorvertrages entspre- chen sollte. Bessere Arbeitsteilung in der Außenhandels diplomatie (Hi.) Die Arbeitsteilung zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Bundeswirt- schafts ministerium ist im Haushaltausschuß des Bundestages kritisiert worden. Der Ab- geordnete Professor Dr. Wilhelm Gülich (SPD) erklärte, sie beruhe auf einem alten Brauch, der überholt sei. Die Arbeitsteilung 0 müsse den wirtschaftspolitischen Erforder- nissen eines modernen Staates angepaßt werden. Der Bundeswirtschaftsminister be- g richtete, es seien Versuche unternommen worden, die Art einer Zusammenarbeit zwi- schen der handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes und dem Bundeswirt- schaftsministerium festzulegen, doch sei es zu einer praktischen Anwendung bisher noch nicht gekommen. Erhard hat die Absicht. mit dem Aus- wärtigen Amt eine wirksamere Lösung 2 besprechen. Das Bundeswirtschaftsministe- rium ist— wie bekannt wird— sehr daran f interessiert, die Wirtschaftsabteilungen bei den Botschaften und Gesandtschaften per. sonell besser auszustatten. Da sich der Verkehr mit den amtlichen Wirtschaftsver- tretungen bei den Botschaften und Gesandt- schaften über das Auswärtice Amt ab- spiele, sei es notwendig, mit dem Auswär⸗ tigen Amt dauernd zu verhandeln, um einen direkten Verkehr zwischen dem Bundes- wirtschaftsministerium und den Wirtschafs- vertretungen im Ausland einzurichten. Huch besprech ungen Gabriele, die perfekte Sekretärin. Die neuartige Berufszeitschrift für Sekretärinnen und Steno: typistinnen, versucht, den gesamten Sekretärinnen. stoft in gefälliger Form darzubieten. Stenogrape und Schreibmaschine werden berücksichtigt, 90 allem aber alle die Fertigkeiten, die heute n Sekretariatsdamen verlangt werden. Erscheint in Betriebs wirtschaftlichen Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden.— Preis pro Heft 1,50 DM. g Rationelles Handwerk, Zeitschrift zur Steigerun der Wettbewerbsfähigkeit. 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So auf- regend ist es. Liebe und Gift, Mondschein und Balkon! Ach, Onkel Theo, ich bin ganz Auseinander!' Was sagen Sie zu dem Fratzen, Doktor? Greift geschickt mit einem Satz das Wichtigste aus einem so geschwollenen Stück wie Romeo und Julia' heraus!“ „Sie haben sich Shakespeare angeschaut? Allerhand!“ 8 „Von wem es war, weiß ich nicht, aber die Beleuchtungsef texte waren phantastisch! Kennen Sie das Stück?“ „Ja.“ „Warum haben Sie mir davon nie er- Zählt. Meine Nichte Lilian ist bloß ein vier- zehnjähriger Backfisch und bereits imstande, mich auf einen so großartigen Stoff auf- merksam zu machen Wofür zahle ich Ihnen ein Ministergehalt?... Sagen Sie, ist es sicher, daß der Autor schon längere Zeit tot ist?“ „Sicher.“ „Mit toten Autoren arbeite ich gern.“ Der allmächtige Filmproduzent sog befriedigt an seiner Zigarre.„Erstens verlangen sie kein Geld und zweitens wollen sie nicht fortwäh- rend dreinreden, wenn man aus ihren Idee- chen etwas Großartiges macht. Also die- ser— 4—“ „Shakespeare.“ „Ja, dieser Schexpier scheint mir ein ganz geschickter Kerl zu sein. Nur ein big- chen modernisieren müßte man das Stück. Historische Sachen kommen zu teuer. Schicke durchsichtige Kleider müssen getragen wer- den., denn schließlich sind wir ja bekannt dafür, daß unsere Girls tadellose Beine haben. Die muß man zeigen.“ Der Dramaturg nickte beklommen. „Und dann“, fuhr der Produzent fort, sagen Sie mir, mein Lieber, wozu streiten die beiden Familien ununterbrochen? Das ist unfein. Ich mag Menschen nicht, die in Unfrieden leben, Nein, nein, Zänkereien will ich nicht haben. Sie sollen im Gegenteil eng befreundet sein. Die beiden Väter sind also im selben Stockwerk eines Mietpalais auf- gewachsen, haben gemeinsam die Handels- schule besucht, sind unzertrennliche Kame- raden und führen als Kompagnons ein ge- meinsames Geschäft, sagen wir Modewaren, oder warten Sie, noch besser, sie verkaufen Grammophonplatten. Also ein musikalisches Geschäft. Wie soll die GmbH heißen?“ „Capulet und Montague.“ „Woher nehmen Sie Namen?“ „So heißen die beiden feindlichen Fami- lien in dem Shakespeare- Stück.“ „Was geht mich das an? Daß Sie sich so schwer von einem Urtext freimachen kön- nen! Wir werden sie Mayer und Hoffmann nennen, das sind Namen, die sich jedes Kind merkt. Romeo gefällt mir auch nicht. Tau- fen wir ihn Hans und die Julia nennen wir Anna. Jeder dritte Zuschauer im Kino heißt so, oder hat einen Freund, eine Freundin mit diesen Namen. Da wirkt der Film gleich viel intimer, ganz familiär, und so was zieht. Natürlich muß die Liebesgeschichte in einer Stadt spielen, deren Namen man nicht leicht vergißt. Wo spielt dieses Stück?“ „In Verona“. „Auch eine Stadt! Wenn es wenigstens Venedig wäre, da könnte man eine herrliche Gondelpartie mit Mandolinenmusik— aber das haben wir leider erst im letzten Film gehabt. Die Geschichte spielt also in Wies- baden, da kenne ich mich aus.“ Der Dramaturg nickte ergeben. „Noch eins, Doktor. Sagen Sie, wie kann ein erwachsenes Mädel wie diese Julia eine Amme haben? Aus der Amme machen wir ein schickes Stubenkätzchen mit lasterhaften Seidenbeinen und Vorliebe für Zigeuner- musik. Oder halt, noch besser, wir machen eine Freundin aus der Nachbarvilla aus ihr. Warten Sie, jetzt hab ich es! Die Anna erzählt ihrer Freundin, nennen wir sie Luise, von ihrer großen Liebe zu Hans, und seinen so unmögliche heute von Emeric Roboꝛz darauf verliebt sich die Luise in ihn, was ihren Verehrer Fritz zu einer Revanche ver- anlaßt. Fritz also verliebt sich in Anna. Dadurch kommt das Durcheinander, der große Krach, oder wie Sie das so gerne nen- nen der Konflikt. Originell nicht wahr?“ Der Dramaturg wischte sich die Schweiß- tropfen von der Stirn.„Und wer nimmt das Gift, das Ihrer Nichte so gut gefallen hat?“ fragte er schwach. „Gift?“ entsetzte sich Herr Krause. „Mann! In meinem Film trinkt man Sekt oder von mir aus Tokajer! Das machen wir So: die beiden Väter Mayer und Hoffmann setzen sich zusammen und besprechen, was mit den Kindern geschehen soll. Schließlich nehmen sie noch den Vater von Fritz als dritten Kompagnon in das Geschäft, und ge- meinsam mit der Kspitalserhöhung kommt eine Doppelhochzeit.“ „Und wo bleibt die Balkonszene?“ „Darauf verzichten wir. Bauten kosten zuviel. Die Anna und der Hans können unter einer stimmungsvollen Stehlampe auch von Liebe reden.“ Der Dramaturg schwieg eine Zeitlang erschüttert. Dann wagte er aber doch noch eine Bemerkung:„‚Und— und die Gruft?“ „Sie sind aber schwerfällig, mein Lieber! Aus der Gruft machen wir ein Appartement in einem Luxushotel. Es soll die Endstation der Hochzeitsreise sein, mit Musik, Cham- Hagner und einer feurigen Samba. Das Lie- bespaar wird nicht vom Tod reden, sondern davon, daß es sich Zwillinge wünscht.“ „Aber dies ist keine Filmversion von Shakespeares, Romeo und Julia“.“ „Na hören Sie, wegen der paar kleinen Aenderungen?“ Der Dramaturg entwankte. Der Pro- duzent aber rieb sich erfreut die Hände, ging ans Telefon und verständigte stolz seine kleine Nichte Lilian, dag er„Romeo und Julia“ verfilmen werde. Romano Soardini Der deutsche Religions- und Rulturphilosoph wird heute siebzig Jahre alt. Archiv-Bild Die Flasche war leider leer Ringelnqtz-Rendissance quf der Bühne des Stadttheqters Scarbtöcken scheiterte Man mußte ihn gern haben, diesen ver- soffenen Ringelnatz mit der grogen Nase und den krummen Beinen, der sich so unmöglich benahm, der so schöne Verse machte und der 50 gern den Bürgerschreck herauskehrte(um damit die eigene Bürgerlichkeit über den Haufen zu rennen). Im Grunde war er ein zarter, einsamer Mensch mit lauter unge- stillten Sehnsüchten im Herzen und mit einem Haufen Sentimentalitäten behaftet, und all seine Kraftmeierei und sein mari- times Großtun waren nichts anderes als ein (nicht eben anmutiges) Tarnhemd, mit dem er sein Mimosengemüt gegen die rauhe Um- Welt zu schützen trachtete. Deshalb war ihm nichts heilig, machte er sich über alles lustig — nicht am wenigsten über sich selbst. Als Hans Bötticher aus dem sächsischen Wurzen(so hieß der bürgerliche Ringelnatz in Wirklichkeit) am 17. November 1934 in Berlin starb, hinterließ er neben einer statt- lichen Anzahl wehmütig- weiser Gedichte, einigen vornehmlich autobiographischen Ro- manen und etlichen die große Einsamkeit seines Herzens spiegelnden Gemälden seiner Hand auch ein Theaterstückchen, kaum mehr als einen Sketch, mit dem beziehungsvollen Titel„Die Flasche“, mit dem er in den zwan- ziger Jahren durch die Lande gereist war. Den Helden Hans Pepper, genannt Kuttel- daddeldu, einen Wein, Weib und Gesang er- Matrosen, hatte er selbst gespielt Abei. Mit solch originellem Interpreten in der Mitte mag das gerade noch angegangen sein, denn ansonsten ist diese„Flasche“ so leer Wie eine Attrappe(was die Flaschen, die Ringelnatz sonst schätzte, durchaus nicht Waren). Jedenfalls muß man das nach einer Aufführung im Stadttheater Saarbrücken annehmen, wo jetzt im Schutze des Karne- vals diese„Seemannsballade“ neu heraus- kam in einer Bearbeitung von Ludwig Kusche(bekannt als Komponist von Film- musiken und sympathisch in Frinnerung als Mitverfasser des bei Heimeran erschienenen Essay-Bandes„Für Freunde des Vierhändig- spiels“). * Das ist ein doch recht armseliges Gerank von besoffener Matrosenherrlichkeit und bil- ligster Sentimentalität, rosarotem Edelkitsch und treuherziger Torheit um einen gelegent- lichen Wortwitz und ein paar(von Ludwig Ahmad Kamal: Drei Jungs— ein Hundeherz und eine Seele Deutsche Obertragung von Susanne Rademacher Copyright by lothor 81 jn Berlin-W. 25. Fortsetzung Das war Randolphs Werk. Er lehrte uns, die edleren Dinge des Lebens schätzen. Musik wird von merkwürdigen Gegen- ständen hervorgebracht: von Mechanismen. Ein trockenes, verstaubtes Schema ist sie, Kalte Technik und rhythmisches Metallge- Klapper. Und Handfertigkeit— kurz, eine steife, korrekte und spröde Sache. Musik hat erst dann etwas zu bedeuten, wenn sie plötzlich zu einem Duft in der Nase, zu einem Geschmack auf der Zunge, zur Se- ligkeit des Herzens und qual im Gebein wird. Musik ist Rückerinnern. Musik ist etwas Weibliches, ist eine Frau. Wenn man das erst einmal weiß, dann werden aus dem Mechanismus Lippen, bebende oder lächelnde, stumme oder beredte, rrürrisch schmollende oder flüsternd- beschwingte und dann plötzlich herausfordernde und er- schreckende Lippen! Das trockene Schema würd zur Gebärde: eine Hand rührt dich an, zieht sich zurück— und berührt dich wieder. Die kalte Technik verändert und verwandelt sich: sie wird Vertrauen oder Mißtrauen. Der metallische Rhythmus wird Wissen oder Un- geduld, wird ein Verlangen, das man schon viele Male vorher geschürt hat und das man noch viele Male wieder spüren wird, er wird Besitz. Und die Handfertigkeit ist Schritt und Gangart, Sehen und Anschauung, Begierde und Befriedigung, Kränkung und Schmerz. Musik ist Wollust. Musik ist eine Jungfrau an Ufers Rand. Musik ist ein gehütetes Geheimnis, weil es keine Worte dafür gibt. Ganz unbewußt Hatte Randolph uns diese Dinge gelehrt. 92 Als Randolph genau zwei Monate und drei Wochen alt war und die Schule schon beinahe wieder anfing, beschlossen wir, ihn nach Mentor Marsh mitzunehmen. Diesen Beschluß faßten wir im Klubhaus. Es war etwa acht Uhr morgens, aber wir saßen schon eine gute Stunde dort. Bob, James und ich aßen Graham-Keks und fütterten Ran- dolph mit kleinen Bissen. Sonst schwiegen Wir. Es war Montag. In einer Woche würden wir wieder in der Klasse sitzen. In Cleve- land herrschten die Windpocken, und der Schulanfang war um eine Woche verschoben worden. Wenn diese Epidemie nicht gewesen Wäre, hätten wir schon wieder zur Schule gemußt. Schon spürten wir den Schulgeruch in der Nase: eine Mischung von Düften, Gerüchen, Dünsten und Gestank von Tinte, Schreib- papier, Graphit und Bleistiftholz aus den Bleistiftspitzern, von Radiergummi und Kreidestaub. von den neu bronzierten Heiz- körpern, wenn sie zum erstenmal angeheizt Werden, und von dem Zeug, das der Schul- diener aüf den Korridoren benutzte, wenn wir nach Hause gegangen waren. Bob nahm den letzten Graham-Keks und brach ihn in vier Teile. Dann gaben wir Ran- dolph die leere Schachtel zum Beschnuppern, damit er nicht dächte, wir enthielten ihm etwas vor. „Herrgott!“ sagte James und sah zum 8 Auf.„Ich hasse das. Ich hasse es ein- fach!“ Jetzt werden die Tage kürzer“, sagte ich. „Bald fallen die Blätter von den Bäumen.“ Kusche melodramatisierten) Chanties, die in dieser etwas gewaltsamen Produktion aller- dings sehr von ihrem ursprünglichen Reiz verlieren. * Tatort ist die in Wort und Bild von Rin- geltatz verewigte„Kneipe Zum Südwester“, wo .. Matrosen kommen, gehen. Alles lebt vom Wiedersehen. Hier erzählt der russische Fahrensmann Grischa(er verwechselt immer Hohenzollern mit Gorgonzola) der trinkfesten Dame Petra von seinem Freund, dem reichen und edlen Fürsten Boris Georgewitsch(einem Ver- wandten des von Ringelnatz arg mißhandel- ten Fürsten Wittgenstein). Der Gute habe keinen sehnlicheren Wunsch, als Petra sei- nen Reichtum zu Füßen zu legen. Petra aber fühlt sich bei dem sehnlichst erwarteten Kutteldaddeldu in festen Händen und winkt ummig verständlich ab. Da taucht schon der Fürst höchstpersönlich auf:„Nicht solches, holde Schöne. Sie verkennen meine plato- nischen Absichten!“ Na, kurz und blöd: der Kuttel soll ihr erhalten bleiben und natür- lich auch der Grischa; sie sollen sich nur alle von ihm verwöhnen lassen.„Erst wenn mr alle glücklich seid, dann bin auch ich glücklich!“ *. Solche Gespräche fliegen, begleitet von Strömen von Sehmaps, munter fort, bis der Matrose Kutteldaddeldu im„‚Südwester“ er- scheint. Er hat— eben angekommen— schon wieder eine neue Heuer nach Grönland in der Tasche und hält gar nichts von des Für- sten Plan. Aber während man sich gegen- seitig beteuert, wie ungeheuer lustig man ist, unnötigen Lärm macht und hin und wie- der ein nachdenkliches Liedchen anstimmt (unter anderen„Wir sind betrunken wie die Wellen im Stillen Ozean., Zwölf Ton- nen wiegt die Hochseekuh.). wird der Plan ausgeheckt, dag man sich in zwei Jah- ren wieder im„Südwester“ treffen will und währenddessen getrennt auf große Fahrt geht. Denn der Fürscht hat zwar nicht alle Tassen im Schrank, dafür aber eine Jacht im Hafen.) * Die Zeit arbeitet trotzdem für den Für- sten, und als es in Konstantinopel dem Dichter gefällt, daß Kutteldaddeldu und die Fürstenjacht zu gleicher Zeit im Hafen an- kern, verhindert Petra das Wiedersehen; sie hat entdeckt, daß der Fürst auch ein Mann ist(Obwohl er bisher trotz bester Gelegen- heit noch immer keinen Gebrauch davon gemacht hat). Die Freude und das Erstaunt- sein sind dann auch ganz auf seiner Seite, Während andererseits Kuttel zwar auch er- staunt, aber mehr eigentlich verärgert ist, als er das Nest leer findet. 2 Schließlich sind alle wieder im„Süd- wester“ versammelt und nur Kuttel kommt nicht zum Rendezvous. Er schickt besagte Flasche, die dem Stück den Titel gab, mit einem letzten Gruß an Petra(am persön- lichen Erscheinen ist er durch seinen plötz- lich eingetretenen Seemannstod verhindert)! Petra beschließt darauf, wieder zum alten Dienst am Seemann zurückzukehren; sie war nämlich Kellnerin in der Hafenbar, wo man doch etwas ganz anderes gedacht hatte. Das Stück aber endet mit einem hysterischen Ausbruch Petras angesichts einer Schar heimkehrender Matrosen und einem Hand- kuß des verzichtbereiten Fürsten: vor sol- chen Motiven kann sein Edelsinn nur die Segel streichen.. Bei mir soll noch mal einer die Courths-Mahler schlecht machen! 2 Die Saarbrücker Aufführung in einer Inszenierung von Knut Roenneke konnte aus der(hier fast schmeichlerisch retouchierten) „Seemannsballade“ trotz aller Anstrengun- gen den liebenswürdigen Ringelnatz nicht herauskitzeln. Alles blieb öd, leer, langweilig und unerträglich unwahr. Die eingig gelungene Type war der Grischa des Heinz Pielbusch, während die anderen mehr oder weniger(meist mehr) an der Unmög- lichkeit der ihnen gestellten Aufgabe und der Primitivität der Dialoge scheiterten. Das Publikum aber klatschte(aus Höflichkeit wohl und aus Gewohnheit auch..). 8 Das Stadttheater Saarbrücken hat dem toten Dichter Ringelnatz mit diesem Wieder- erweckungsversuch keinen Gefallen getan. Man hätte ihn wörtlicher nehmen sollen: Und so nahm ich Abschied von die Stücke. Ging mit einem Schoner nach Jquique, Obne jemals wieder ihr Gebein Auszugraben. Oder anzufassen. Denn man soll die Toten schlafen lassen. Wermer Gilles jm Spiegel und Gleichnis 20 Romano Sugrdinis 70. Geburtstag Ich mag immer den Mann lieber der 80 schreibt, dag es Mode werden kann, als der so schreibt, wie es Mode ist. Der Philosoph Max Scheler erkannte früh die besondere Begabung Romano Guardinis und gab den Rat, Ereignisse der Geistes- geschichte im Zusammenhang mit bedeuten- den Männern und ihren Werken darzustellen. Ihm verdanken wir also die einzigartige Reihe vom„Tod des Sokrates“ bis„Rilkes Deutung des Daseins“, daraus die Versuche über Pascal(, Christliches Bewußtsein“) und „Religiöse Gestalten in Dostojewskis Roma. nen“ hervorzuheben wären, die höchst auf. schlußreich kontrapunktiert wurden durch das Buch über Augustinus und den inneren Vorgang in seinen Bekenntnissen: Der ebenso 1 feinsinnigen wie sachlichen Darstellung des Galliers und des Slawen antwortet gleichsam der ausgeglichene und in allem Maß bewah⸗ rende Sproß der antiken Mittelmeerkultug dem Leib und Seele, Inhalt und Form, Zeſt. liches und Ewiges, Irdisches und Uberirdisches nicht auseinanderfallen, weil sie in einen Umgreifenden zusammengehören. Soll man sich auf das Wagnis einlassen, über den Theologen Guardini zu sprechen! Seine Untersuchungen und Darstellungen Der Herr) sprechen für sich selbst und haben Anklang gefunden. Sie sind Fundamente auch für die orientierenden und geistes- geschichtlichen Arbeiten. Der im geistigen Raum der deutschen Na- tion beheimatete gebürtige Italiener Guardini hat die quälende Gezweiung aller Wirklich- keit in vernunftmäßig Gewordenes und Chaotisches im„Versuch einer Philosophie des Lebendig- Konkreten“ als etwas Notwen. diges behandelt. Und die Pascal-, Dostojewski und Augustinus- Darstellungen lesen sich wie gewaltige Beispiele für diese Auffassung. Der Klarheit und Schönheit liebende Lateiner mag den unter Philosophen üblichen Dauer- kampf gegen den gesunden Menschen- verstand nicht, deshalb sind sogar seine grundlegenden Untersuchungen„Welt und Person“ leserlich auch für Nichtzünftige. Für Guardinis Eigenart, ihre Stärken und Gren. zen, höchst aufschlußreich sind die viel be- achteten Bücher der letzten Jahre„Das Ende der Neuzeit“ und„Die Macht“. Anregend und fruchtbar ist der gelungene Versuch einer Ortsbestimmung unserer Gegenwart. Ins Unkontrollierbare gleitet die Wegweisung (kür die Macht) ab: wer soll damit angespro- chen und auf den richtigen Weg gebracht werden? Die eigentlichen Beweger führen sich nie wohlgemeinte Rezepte zu Gemüte. Ahnlich unangemessen argumentiert ein Frühwerkchen:„Vom Staat in uns“. Der keine Lateiner, sonst ein Meister der Einfüh- lung in das Gegensätzlichste, kann der ab- gründigen Dämonie nicht immer gerecht werden. Der feine Lateiner Guardini— so ge- danklich tief lotende und künstlerisch wohl- geformte Bücher wie„Briefe vom Comer See“ und„Im Spiegel und Gleichnis“ ge- reichen ihm zum Ruhme. Ein Kapbinettstück liebenswürdiger Einfühlungskunst:„Ueber Wilhelm Raabes Stopfkuchen“. Mit südlichem Feuer deutet Guardini den schwerblütigen und versponnen nordischen Erzähler. Guar- dini ist Schatzgräber. Wo er schürft, kommt Reichtum zum Vorschein. Seine Ubersetzun- gen liturgischer Texte und sein„Deutscher Psalter“ haben neue Zugänge zu alten Quel- len angebahnt. Keine Spur von Ubersetzer- Eigenwilligkeit trübt den Genuß dieser Gaben. Mit höchstem Feinsinn hat Guardini „Von heiligen Zeichen“ gesprochen, den „Geist der Liturgie“ in seiner bewegten Fülle begreiflich gemacht und in dem kristall- klaren Kapitel„Der Primat des Logos über das Ethos“ einen grundsätzlichen Sach- verhalt aufgezeigt, dessen Anerkennung Ste- tigkeit bringen kann in das ruhelose Wogen chootischer Gefühle. Romano Guardini, der am 17. Februar 70 Jahre alt wird, hat für das geistige Er- wachen der Mitlebenden viel vermocht. Wenn er spricht— er wirkt seit Jahren an der Münchener Universität— sind die Säle überfüllt. Seine zahlreichen Bücher haben es zu hohen Auflagen gebracht. Unter den vielen Ehrungen, die ihm zuteil wurden, war wohl die schönste die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. f. W. k. Viktor de Kowa spielt die männliche Haupt- rolle in der deutschen Erstaufführung von Chri- stopher Frys Das Dunkel ist Licht genug im Berliner Schloßparktheater. Die Inszenierung dieses Stückes, über dessen Erstaufführung in Amerika wir am 8. Februar berichteten, be- sorgt Karlheinz Stroux. „Wenn ich mir vorstelle, wie die Kreide auf der Tafel quietscht, krieg ich Zahn- schmerzen“, sagte Bob und grub ein Loch in den Boden des Klubhauses. „Das stört mich nicht“, sagte ich und strei- chelte Randolph.„Aber das Gefühl von einem trockenen Filzlappen an den Fingern, wenn man eine Tafel abwischt— das macht mich krank. Naß wäre es nicht so schlimm.“ „Ich kann Irene nicht sehn“, sagte James. „Immer kaut sie an einem Taschentuchzipfel rum!“ Er spuckte zwischen seine Knie.„Wie kann ein Mensch nur Stoff zwischen die Zähne nehmen!“ „6 B—6 A“, rechnete Bob,„nach diesem Semester werden wir in die höhere Schule versetzt.“ „Sechs— sieben— acht— neun— zehn elf— zwölf— mein Gott!“ zählte James an den Fingern ab.„Noch sechs— nein, sieben Jahre Schule! Dann das College. Paps sagt, wir müssen aufs College!“ Diese Ungeheuerlichkeit überwältigte uns. „Wollen wir nicht raus nach Mentor Marsh?“ schlug ich vor.„Ja?“ „Ja, machen wir.“ Bob stand auf. Wir brachen zwar ziemlich früh auf, aber als wir gerade zum Boulevard hinübergin- gen, kam Babe aus dem Haus. Es war nicht ganz leicht, ihn loszuwerden. Dann fanden wir keine Fahrgelegenheit. Wir gingen ein ganzes Stück zu Fuß. Schließlich kletterten Wir auf einen parkenden Bananenlastwagen. Der Fahrer entdeckte uns erst, als wir schon fünf bis sechs Kilometer unterwegs waren. „Da soll doch gleich., schrie er.„Hier dürft ihr nicht mitfahren! Habt ihr nicht ge- lesen, was dransteht: MITFTAHREN VER BO TEN!“ Das rief er uns durch das zerbro- chene Fenster hinter dem Fahrersitz zu. Wir lagen auf dem Lastwagen zwischen den Ba- nanen. Der Fahrer trat auf die Bremse. „Wann seid ihr überhaupt aufgestiegen?“ „Da hinten, beim Gemüseladen“, sagte ich. „Wir dachten, Sie hätten nichts dagegen. Wir haben nen jungen Hund bei uns, der konnte nicht mehr laufen.“ „Wir dachten, die Aufschrift bedeutet: vorn, bei Ihnen“, sagte Bob. „So siehst du aus!“ sagte der Mann. „Wir sind den ganzen Weg von Euelid Beach gelatscht“, sagte James. Der Laster fuhr langsamer.„Unserm Hund tun die Pfo- ten weh.“ „Hund?“ fragte der Mann.„Was ihr alles erzählt!“ Der Wagen fuhr weiter; der Mann hatte die Bremse wieder losgelassen.„Haltet ihn mal hoch. Dann kann ich ihn im Rück- Spiegel sehn.“ Ich hielt Randolph hoch. „Sehn Sie ihn?“ „Komischer kleiner Pummel“, sagte der Mann.„Wie lange habt ihr den schon?“ „Fast von Geburt an“, sagte James. „Wo wollt ihr den hinbringen?“ „Nach Mentor Marsh, zum Fischen“, er- klärte ich. „Halt ihn noch mal hoch“, schrie der Mann über die Schulter weg und sah in den Spie- gel, der über der Windschutzscheibe ange- bracht war, damit man durch den Wagen nach hinten sehn konnte. Ich hielt Randolph noch mal hoch. Der feixte. Er hatte es gern, wenn man ihn hoch- hielt. Er hielt es für ein Spiel. „Die Pfoten tun ihm weh, sagst du?“ „Er hinkt auf allen vieren“, sagte James. „Sah schrecklich aus. Wir laufen schon seit dem Frühstück.“ „Warum habt ihr ihn nicht getragen?“ „Das mag er nicht“, erklärte ich.„Er be- schnuppert gern alles aus der Nähe.“ „Aha“, sagte der Mann. Der Laster fuhr ein bißchen schneller. Bob, James und ich sa- hen über die Bananenbüschel weg zu dem Mann. „Hört mal“, sagte der Fahrer,„es kann was passieren— meistens passiert Was. Ich laß euch und euern Hund mitfahren. Aber verboten ist es. Also, für den Fall, daß wir irgendwo meinen Vorgesetzten treffen, dann weiß ich von nichts. Verstanden? Dann geb ich euch n Tritt in n Hintern und jag euch Weg.. Okay?“ „Aber sanft treten“, sagte Bob. 5 „Na, klar“, sagte der Fahrer.„Wann fängt denn die Schule wieder an?“ „In n paar Tagen“, antwortete Bob, der esprächig wurde. 5„Tatsächlich, schon?“ sagte der Fahrer. Alles in allem war er ein sehr vernünftiger Mann. a 0 Wir fuhren nun schneller. Bob, James un ich befünlten die Bananen um uns herum. Randolph schnupperte. Sie waren grasgrun und so hart wie Elfenbein. Aber wir hatten Hunger. Die Sonne stand schon hoch. Die Graham-Keks waren schon lang verdaut. „Hel, rief der Fahrer über das Dröhnen des Motors hinweg,„von den Bananen kriegt ihr gottsjämmerliches Bauchweh. Flor auf mich und vergreift euch nicht dran. „Wir haben keine gegessen“, schrie James und schüttelte den Kopf, so daß der Fahrer es im Rückspiegel sehen und verstehen konnte. 1 „Aber ihr habt grade dran gedacht! schrie er zurück.. t „Woher weiß er, was wir denken?“ fraste James uns im Flüsterton. Bob saß in der vor- deren Ecke, wo er im Rückspiegel nicht 2¹ sehen war, und suchte nach einer reifen Ba- nane. a „Gib mir eine“, sagte ich leise. 0 „Mir auch“, sagte James. a James und ich saßen so, daß wir ganz 20 sehen waren; wir spielten mit Randolph un machten unschuldige Gesichter. (Fortsetzung folgt) Herausg Verlag. aruckere chefrede stellv.: W. Hertz wWeber;! Lokales: Dr. Koc gerr; S805 Eimpins stellv. Bank, Rl Bad. Kon Mannhei Nr. 80 010 — 10. Jahi E D: D Schu! (85 J der repul sen „Wes Runs Rund ihrer Das rebubli sieht f. heitlich vor. 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