Mannheimer — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz 5 5 2 Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel, 7 12 1(Hdlbg. .): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, rezugspr.: Monatl. 3.25 DM „ Postbez. 3.25 DM u. 34 Pf Zu- DM zuzügl. 4E im Verlag 3.25 DM. Er- . Zur Zeit gilt „ Anz.-Ltg.: R. aust. Bei Nicht- eiks u. höh. Ge- „d. Bezugspr. Für lpte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 4. März 1955 * 8 8 * ö 1 Ar U Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- 4 ruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. nk bbetredakteur: E. F. von Schilling; den ö Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: . Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Kalisch weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Vielfäl. Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: ut den pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. um 31. ger; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. 1 eich, Eimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; inkkpro. stellv. W. KEirches; Banken: Südd. ſchtigen bank, Rhein-krain Bank. Städt. Spark, dean de 4. Bom. Landesbank. Bad. Bank, samt! ente Mannheim. postscheck-Kto.: Karlsruhe feng zr. 30 bid, Ludwigshafen nh. Nr. 26 748. ehr er- att m.. 1 3 5 9 1 10. Jahrgang/ Nr. 52 Einzelpreis 20 Pf Heitsge. idfunk- ler 0. 2 blehnen cntigten Fern- 1fgaben HA-Ge. Illionen Damaskus/ Amman.(dpa/AP) Rt ein. un der zum türkisch- irakischen Verteidigungspakt „ Seine npflich. stopfen — Mu- ter die E. P. . od 5 schen. Abbild 1 Nach Mitteilung unterrichteter syrischer ed und Kreise sind alle arabischen Staaten zum Bei- n Her. tritt in dieses Abkommen aufgefordert Wor- r viel. den, das an die Stelle des bisherigen arabi- ama- schen Sicherheitspaktes treten soll. Wie tterlly⸗ verlautet, wird auch dem Irak der Beitritt Leben ofkenstehen,„wenn er sich aus dem Vertrag e Mig. mit der Türkei lösen kann.“ er Lie- Informationsminister Salem und Außen- n einer minister Azam hatten sofort nach ihrer An- n Win. kunft in Amman eine dreistündige Unter- ten 95 redung mit dem jordanischen Minister- b bon bräsidenten Abdul Huda und Außenminister 512 der Salak. Sie erklärten nach der Konferenz: Augen„Wir sind optimistisch“. Abdul Huda selbst be- 8617 tonte, Jordanien habe noch keinen Beschluß 2 8 über einen Beitritt gèfaßt.“ Wir prüfen noch die Angelegenheit“. In Amman kam es unter- * 85 jäh achdem nd Be- 190„Englands außenpolitischer Kurs N U 3 London.(dpa AP) Das britische Unter- n Ge-. haus billigte am späten Mittwochabend mit seiner 303 gegen 253 Stimmen die im Verteidi- deren LSungsweigbuch dargelegte Verteidigungs- erstück bolitik der Regierung, Im Weißbuch war e dem unter anderem der Beschluß bekanntgegeben T Hel worden, dag Großbritannien Künftig neben japa- den Vereinigten Staaten als zweite Macht ind er der wWestlichen Welt Wasserstoffpomben pro- japa- duzleren wird. Ein Migtrauensantrag der 7 Labour Party, in dem die Produktion der 1 8 1 Wasserstoffbombe zwar indirekt gebilligt, Mas 5 aber andere Verteidigungsmagnahmen der Wustke Regierung scharf kritisiert werden, wurde 1 mit 303 zu 196 Stimmen abgelehnt. 7 Die Labour-Opposition hatte der Regie- ala—- lung vorgeworfen, daß sie im Zeitalter der diese Wasserstoff- und Atomwaffen zu große Mit- Japan tel kür die veralteten konventionellen Waf⸗ une ten und Streitkräfte aufwende, während die 0 0 Luktschutzmaßnahmen unzulänglich seien. l um der Frage des Schutzes der Bevölkerung inste vor einem etwaigen Atomangriff gehe die 15 Regierung von unrealistischen Voraussetzun- 1 ben aus. 13 Premierminister Churchill hat am Don- n und ferstag im Unterhaus erklärt, die amerika- acken, mischen Luftstreitkräfte in Großbritannien Wohl- -Ver- eit zu kühren auerte en ist. Crome Stuttgart. Der frühere Stuttgarter Land- Wirtschaftsminister und jetzige Präsident Keßler der Arbeitsgemeinschaft der südwestdeut- as rus-· schen Bauernverbände, Heinrich Stoß * 1 D), forderte Arbeitsminister Ermin Heim- Hohlwegler am Donnerstag während n ent- der zweiten Lesung des Etats der Arbeits- Verwaltung im Landtag auf, sich für die . Anwerbung von Fremdarbeitern für die 3 dSuüdwestdeutsche Landwirtschaft einzuset- n. Ich] fen. Stooß erklärte, trotz aller Bedenken mehr sehe er keine Möglichkeit, dem dringenden 1 Wan, Landarbeitermangel auf andere Weise zu zaschi- begegnen. Minister Hohlwegler entgegnete, er sei durchaus bereit, diesem Wunsch der 1 mei- Landwirtschaft, wenn nötig, zu entsprechen. . Nach Angaben der Bauernverbände schen 8 zur Schließung der Lücken in te ich aden Württemberg 9800 landwirtschaft- lte ich liche Arbeitskräfte benötigt. Augenblicklich del ein Ausschuß mit der Untersuchung dar- über beschäftigt, inwieweit noch deutsche arbeitskräkte in den bayerischen Flücht- Angslagern mobilisiert werden könnten und ben ab Bapern derüber hinaus in der Lage sei Sale auch andere Arbeiter für die Sommersaison Berlin, zu stellen. Vor Anwerbung ausländischer, zor allem süditalienischer Arbeitskräfte müsse überprüft werden, ob diese körper- * uch dazu in der Lage seien, die schwere * Landarbeit unter den für sie fremden klima- üschen Bedingungen zu verrichten. Hohl- wegler bat die Bauernverbände, ihn bei diesen Voruntersuchungen nach Kräften zu zunterstützen. 4 5 Heinrich Stooß äußerte sich außerdem ech zu den von Arbeitsminister Holweg- er verschiedentlich in der Oeffentlichkeit ge- deten Rufen nach der 5 Tage- Voche, Der Sprecher der Landwirtschaft daste dazu, in bäuerlichen Kreisen hätte diese ropagandaaktion zu Besorgnis und Unruhe Sekührt. Wenn die Argumente Hohlweglers auch anerkennenswert und imponierend veien, so müsse doch darauf hingewiesen zerden, daß die Einführung der verkürzten üdeitszeit nur ein Fernziel sein könne, da ö 5 Einführung der 5-Tage- Woche heute noch 1 15 t der gleiche Lohn gewährt werden Bunge. Das könne sich die Wirtschaft der Inandesrepublik zehn Ihre nach Kriegsende 1 och nicht leisten, da sie noch nicht genügend Ein svyrisch- ägyptischer Verteidigungspakt wurde am Donnerstag überraschend in Damaskus unterzeichnet, um ein Gegengewicht zu schaffen, der nach ägyptischer Ansicht den arabischen Pakt der kollektiven Sicherheit hinfällig machte. Das Dokument wurde für Syrien von Ministerpräsident Sabri El-Assali und Außenminister Chalid El-Azam und für Aegypten von Informationsminister Major Salah Salim unterzeichnet. Der syrische Außenminister und der ägyptische Informationsminister flogen anschließend nach Amman, um mit jordanischen Staatsmännern über die Erweiterung des neuen Verteidigungspaktes auf Jordanien zu verhandeln. Der Pakt sell ein gemeinsames arabisches Oberkommando, eine gemeinsame arabische Außenpolitik ohne die Ein- mischung von nichtarabischer Seite und enge wirtschaftliche Zusammenarbeit vor- dessen zu Kundgebungen von Studenten, die sich gegen jeden Abschluß von Militärpakten wandten. 1 In Jordanien gilt der Punkt des neuen Verteidigungspaktes, der ein gemeinsames arabisches Oberkommando vorsieht, als wichtigstes Hindernis für den Beitritt Jor- daniens. Die jordanische Armee wird von Großbritannien finanziell und organisatorisch Unterstützt. Eine syrische Zeitung machte daher den Vorschlag, die arabischen Staaten sollten Jordanien acht Millionen Pfund Ster- ling(rund 70 Millionen Mark) geben, um die britische Hilfe abzulösen. Eine Abschrift des Agyptisch- syrischen Verteidigungspaktes wurde der Regierung von Saudi-Arabien zu- gestellt. Saudi-Arabien hatte ebenso wie Aegypten gedroht, den arabischen Pakt der Churchills Verteidigungspolitik gebilligt wird nicht von den USA diktiert“ könnten sich im Falle eines überraschenden sowjetischen Wasserstoffbombenangriffs auf die britische Insel gezwungen sehen, ohne Vorherige Konsultation mit der britischen Regierung zum Gegenschlag auszuholen. Der Premierminister gab diese Erklärung auf eine Anfrage des Labour-Abgeordneten Robinson ab, der die„genauen Bedingungen“ des anglo- amerikanischen Abkommens über die amerikanischen Stützpunkte in Großbri- tannien wissen und die Zusicherung haben Wollte, daß Großbritannien„nicht ohne vor- herige Zustimmung der britischen Regierung in einen Krieg verwickelt wird“. Churchill wandte sich gegen die Unter- stellung Bevans, daß der außenpolitische Kurs Grohgbritanniens gegenüber der So- wjetunion von den Vereinigten Staaten dik- tiert werde. Diese Ansicht sei„völlig falsch“. Großbritannien könne aber ohne die Beteili- gung der Vereinigten Staaten keine entschei- denden internationalen Regelungen auf einer Konferenz mit der Sowjetunion treffen, und die Bemühungen um ein Treffen auch nur der Regierungschefs Großbritanniens und der Sowjetunion sei schließlich an dem Feld- zug der Sowjets gegen die deutsche Wieder- bewaffnung gescheitert. Fremdarbeiter für die Landwirtschaft? Forderung des Bauernverbands-Präsidenten Heinrich Stooß Von unserer Stuttgarter Redaktion konsolidiert sei. Die Landwirtschaft könne überhaupt nicht daran denken, zur 5-Tage- Woche überzugehen. Außerdem würde deren Einführung in der Wirtschaft der Landflucht einen erhöhten Auftrieb geben. Hohlwegler entgegnete, nach solchen Aus- führungen könne man mutlos werden, noch etwas zu diesem Problem zu sagen. Er habe von niemand verlangt, die 5-Tage- Woche schon jetzt einzuführen. Wenn er sie propa- giere, tue er das, weil er wisse, wieviel Gutes sie für die Industriearbeiterschaft und die Behördenverwaltung bringe. Verteidigungspakt Syrien-Aegypten Er soll ein Gegengewicht zum türkisch-irakischen Verteidigungspakt sein kollektiven Sicherheit zu verlassen, wenn der türkisch- irakische Pakt unterzeichnet würde. Mit dem Abschluß eines syrisch-ägypti- schen Verteidigungspaktes ist die gespannte politische Situation im Nahen Osten in ein neues Stadium getreten. Die Unterzeichner staaten dürfen ausländischen Pakten nicht beitreten. Vorher hatte der ägyptische In- kormationsminister Salah Salim den Plan in Beirut vorgetragen, aber kein Echo gefunden. Die libanesischen Staatsmänner wollen viel- mehr in den Spannungen zwischen Aegypten und der Türkei vermitteln. Die türkische Zeitung„Cumhuriyet“ ver- öfentlichte am Donnerstag einen Bericht aus „authentischer Quelle“ über den Hinter- grund der ägyptischen Opposition zum tür- kisch- irakischen Pakt. Nach Beendigung des Palästina-Krieges— der keiner Seite einen ausgesprochenen Sieg brachte— sollen der jetzige ägyptische Ministerpräsident Abdel Nasser, Informationsminister Salah Salim und der Oberkommandierende der àgypti- schen Streitkräfte, Abdel Hakim Amer, unter Tränen geschworen haben, diese Schande eines Tages durch einen zweiten Waffengang mit Hilfe der Arabischen Liga auszulöschen. Dieser Plan sollte geheim bleiben, damit die USA ihre Waffenlieferungen nicht einstellen. Außerdem sollen Nasser und seine Eidgenos- sen planen, ein Großägyptisches Reich zu er- richten. Der ägyptische Minister präsident Nasser hat am Donnerstag zu den letzten Zwischen- fällen im israelisch- ägyptischen Grenzgebiet in einer Rede vor der ägyptischen Militär- akademie erklärt, die ägyptische Armee habe Befehl erhalten, künftige israelische Angriffe mit Gewalt zu vergelten.„Wenn wir in den Krieg eintreten, dann werden wir Israel eine Lektion erteilen, die es niemals vergessen wird“, rief Nasser den jubelnden Zöglingen der Akademie zu.„Ihr habt gestern abend die Drohungen aus Israel gehört“, sagte Nas- ser Weiter.„Wenn Wir diesesmal kämpfen, werden wir uns nicht um den Sicherheitsrat kümmern, diesen Rat, der àn der Schaffung Israels mitgeholfen hat.“ Nasser beantwortete damit die Erklärung des israelischen Minister präsidenten Shareth vom Mittwochabend. Shareth hatte vor dem Knesset erklärt, die Entscheidung darüber, ob der Palästina-Krieg wieder auflebe, liege jetzt bei Aegypten. Beistandspakt zwischen USA und Nationalchina in Kraft Taipeh/ Neu Delhi.(dpa) Während der bri- tische Außenminister Eden in Neu Delhi mit dem indischen Ministerpräsidenten Nehru die Gesamtlage in Fernost erörterte, sprachen der amerikanische Außenminister Dulles und der nationalchinesische Staatschef Tschiang- kaischek in Taipeh vor allem über die Ver- teidigung Formosas. Vor seinem Abflug nach den USA erklärte Dulles in Taipeh, die der Küste unmittelbar vorgelagerten national- chinesischen Inseln Quemoy und Matsu wür- den in die Verteidigung einbezogen, wenn Präsident Eisenhower dies für die Verteidi- gung von Formosa und der Pescadoren für erforderlich hält. Tschiangkaischek hat Dul- les nach Mitteilung aus nationalchinesischen, Kreisen erklärt, eine Räumung der beiden Inseln sei ausgeschlossen, weil ihr Verlust ein zu schwerer moralischer Schlag wäre. Dulles und der nationalchinesische Außen- minister Dr. Leh tauschten die Ratifizie- rungsurkunden des amerikanisch-national- chinesischen Beistandspaktes aus, der damit in Kraft getreten ist. Der japanische Ministerpräsident Hatoyama siegte mit seiner„Demokratischen Partei“ über seinen Widersacher und Amtsvorgänger, den„Liberalen“ Voshidd, bei den japanischen Parlamentswahlen. Die absolute Mehrheit errang er zwar nicht, doch hat inn der Wahlkampf zu einem der populdrsten japanischen Staatsmänner der Nachlriegszeit gemacht. Unser Bild zeigt den kalbgelähmten Politixer bei einer seiner Waklreden,(Siehe auch Seite 2) „Brem Sklötze weg!“ Bild: AP Endgültige Starterlaubnis für die Deutsche Lufthansa Bonn.(dpa) Die alliierten Behörden haben die Deutsche Lufthansa am Donnerstag da- von in Kenntnis gesetzt, daß sie am 1. April mit dem Flugverkehr über dem Bundesge- biet beginnen kann. Vom 15. April an kann die Lufthansa zu Probeflügen zwischen dem Bundesgebiet und den anderen europaischen Ländern starten. Vom 15. Mai an kann der Luftverkehr zwischen dem Bundesgebiet und anderen europäischen Ländern aufgenom- men werden unter der Voraussetzung, daß die anderen Länder damit einverstanden Sind. Außerdem haben die alliierten Behör- den die Erlaubnis erteilt, daß vier Super- Constellation-Maschinen der Lufthansa vom 1. Mai an Probeflüge nach Uebersee begin- nen können. Am 1. Juni 1955 können diese Linien dann für den Handelsflugverkehr übernommen werden. In britischen Kreisen in Bonn wurde am Donnerstag erklärt, daß die Lufthansa die Genehmigung für den Flugdienst nach Groß- britannien noch nicht beantragt habe, daß jedoch mit Schwierigkeiten nicht gerechnet werde. Für den Flugverkehr im Bundesgebiet und im westeuropäischen Raum hat die Deutsche Lufthansa, wie der Hamburger Flughafendirektor Max Wachtel am Don- nerstag mitteilte, zunächst drei Strecken vor- Zwischen Gesfern und Morgen Das persische Kaiserpaar traf am Don- nerstag in einem Sonderzug aus Rüdesheim kommend in Baden-Baden ein, der letzten Station seines zehntägigen Deutschland-Be- suchs. Der Schah und Kaiserin Soraya wur- den von Ministerpräsident Dr. Gebhard Mül- ler und dem Baden-Badener Oberbürger- meister empfangen und beim Verlassen des Bahnhofs von einer tausendköpfigen Menge umjubelt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat dem Arbeitsausschuß für Wiedergut- machung in Bonn Vorschläge für eine No- velle des Bundesentschädigungsgesetzes zu- geleitet, in denen gefordert wird, daß die rechtliche Lage der Opfer des Nationalsozia- lismus in Deutschland nicht ungünstiger ge- staltet werden darf als die anderer Geschä- digtengruppen. In einer Botschaft an Adenauer sprach der amerikanische Außenminister Dulles die Ueberzeugung aus, daß„die Annahme der Pariser Verträge im Bundestag nicht nur der Bundesrepublik helfen wird, ihre eigenen friedlichen Ziele zu verwirklichen, sondern auch Westeuropa in die Lage versetzen wird, für sich selbst Frieden und Wohlstand zu sichern und zu einem gerechten Frieden in der Welt beizutragen.“ Das neue Fischerei- Forschungsschiff„An- ton Dohrn“ lief am Donnerstag mit Bundes- präsident Heuss an Bord zu einer Fahrt aus, mit der es in Dienst gestellt wird. Antragsteller für die Rückerstattung von beschlagnahmtem deutschen Eigentum Oesterreich haben nunmehr die Möglichkeit, in. bei einem österreichischen Gericht ein Fest- stellungsverfahren zu beantragen, falls ihr Antrag vom alliierten Rat abgelehnt wird. Der Bundesbahn ist durch eine einst- weilige Verfügung des Landgerichts Frank- furt auf Antrag der Arbeitsgemeinschaft Güterfernverkehr untersagt worden, ein Plakat gegen den Güterverkehr auf den Straßen zu verbreiten. 10 000 tschechoslowakische Jugendliche sollen in nächster Zeit als„Freiwillige“ zur Besiedlung des Sudetenlendes entsandt wer- den, das seit der Vertreibung der Deutschen Weithin verwaist ist, meldete am Donnerstag der Prager Rundfunk. Die Sowietregierung hat den amerika- nischen römisch- katholischen Priester Ge- orges Bisonette, den einzigen ausländischen Priester in der Sowjetunion, angewiesen, das Land innerhalb weniger Tage zu verlassen. Die Londoner Abrüstungskonferenz hielt ihre dritte Sitzung ab. Ueber den Stand und die Atmosphäre der Verhandlungen werden von britischer und amerikanischer Seite kei- nerlei Mitteilungen gemacht. Es besteht in diplomatischen Kreisen jedoch kein Zweifel eee Eishockey-Weltmeisterschait Die Ergebnisse vom Donnerstag: Kanada— Schweden 3:0(0:0, 3:0, 0:0); UdssR— Deutschland 5:1(0:1, 2:0, 3:0); Finnland— Polen 3:6(1:1, 1:2, 1:3); CSR- USA 4:4(1:1, 1:1, 2:2). daran, daß der Vorschlag des sowjetischen Delegierten Gromyko, die Abrüstung mit einem Verbot der Atomwaffen und der Ab- haltung einer großen Weltabrüstungskon- ferenz zu beginnen, von den Westmächten einmütig als ein Propagandamanöver be- trachtet und abgelehnt worden ist. Eine Zusatzbestimmung zum Pariser Vertragswerk hat der Ausschuß für indu- strielle Produktion des Rates der Republik der französischen Kammer empfohlen, wo- nach die Verträge nicht in Kraft treten sol- len, bevor ein neues französisch-saarlän- disches Wirtschaftsabkommen vorliegt. Die Außenminister der Balkanpaktstaaten Griechenland, Türkei und Jugoslawien unterzeichneten in Ankara ein Abkommen über die Errichtung einer Beratenden Ver- sammlung der Paktorganisation. Die Vereinigten Staaten haben die Schweiz und Schweden davon in Kenntnis gesetzt, daß sie mit ihrem Vorschlag übereinstim- men, die Neutrale Waffenstillstandsüber- wachungskommission in Korea aufzulösen, da diese infolge der kommunistischen Ob- struktion ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen könne. Voraussichtlich wird es aber nicht zu einer Auflösung der Kommission kommen, der neben Schweden und der Schweiz die kommunistischen Staaten Polen und die Tschechoslowakei angehören, da sich das kommunistische China dem widersetzt hat. China hat jedoch angedeutet, daß es mit einer Einschränkung der Tätigkeit der Kom- mission einverstanden sei. gesehen. Diese Strecken sind: München London, Hamburg— Düsseldorf— London und Hamburg— Frankfurt— Paris Madrid. Auf dieser Strecke sollen abwech⸗ selnd Frankfurt und Düsseldorf angeflogen werden. . Die Deutsche Lufthansa verfügt zur Zeit über vier Convairs mit je 60 Sitzplätzen, eine DC 3 mit 27 Sitzplätzen sowie drei „Saafir“, die als Schulungsmaschinen vorge- sehen sind. Für den kommerziellen Flugbe- trieb sind die vier Convairs einsatzbereit. Die Genehmigung des kommerziellen Flug- betriebes der Lufthansa bezeichnete Wach- tel als die denkbar freudigste Nachricht, auf die Lufthansa und Flughafenverwaltungen im Bundesgebiet brennend gewartet haben. Adenauer und Dehler sprechen sich heute aus Bonn.(sn.- Eig.-Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer empfängt heute, Freitag, den Par- tei- und Fraktionsvorsitzenden der FDP, Dr. Dehler, der den Kanzler um eine Unter- redung über die Vorgänge anläßlich der außenpolitischen Debatte des Bundestages ersucht hatte. Der„Christlich- Demokratische Pressedienst“ erklärte am Donnerstag:„Es ist möglich, daß die CDU/CSU-Fraktion das Festhalten an der Koalition mit der FDP von einem Ausscheiden Dr. Dehlers aus der Fraktionsführung abhängig machen wird, wenn nicht auf andere Weise eine zufrie- denstellende Bereinigung der Frage gefun- den wird“. Der Pressedienst der Freien Demokraten verweist am gleichen Tag auf die Beratungen zwischen Dr. Dehler und den drei FDP- Ministern Dr. Hermann Schäfer, Fritz Neumayer und Dr. Viktor Emanuel Preusker, die nochmals die„Ein- mütigkeit in der Durchsetzung der außen- politischen Ziele der Bundesrepublik“ be- stätigt hätten. In diesem Sinne wurde so- wohl auf Fraktionsseite wie auf seiten der Minister die„Fortführung der Ra- lition in ihrer bisherigen Zusammensetzung für erforderlich gehalten“. „Die Gewerkschaften erkennen die Parlaments- Entscheidung an“ Köln.(dpa) Der Landesbezirksvorsitzende des DGB in Nordrhein- Westfalen, Werner Hansen, erklärte am Donnerstag in Köln, daß die Pariser Verträge für die Gewerk- schaften Gesetz seien, wenn sie von den im Grundgesetz dafür vorgesehenen parlamen- tarischen Körperschaften angenommen und vom Bundespräsident unterzeichnet sind. Hansen, der auf der dritten Landesbezirks- konferenz des DGB sprach, sagte, daß die Gewerkschaften nicht daran dächten, einem aus freien Wahlen hervorgegangenen Par- lament das Recht über die Ratiflzierung der Pariser Verträge abzustreiten. Die Gewerk- schaften würden jedoch auch nach der Rati- fizierung„im Rahmen der uns durch das Grund esetz gegebenen Möglichkeiten“ für eine Aenderung dieser Gesetze eintreten. MORGEN Freitag 4. März 1958/ Nr. Aus dem Sumpf Nähert sich der„Kalte Krieg“ seinem Ende? Zehn Jahre lang schon schleppt sich die Welt in einem Zustand, der den Beteilig- ten weder behaglich noch nützlich erscheint. Churchill gab am Mittwochabend im Unter- haus eine Erklärung Aab, dle beweist, wie Schwierig es bereits geworden ist, aus einem Morast wieder herauszukommen, der weder Land noch Wasser, weder Krieg noch Frie- den bedeutet. Es ist nicht möglich gewesen, den amerikanischen Partner zu einem Tref⸗ ten mit Malenkow zu überreden. Indirekt Wollte Churchill wohl damit bekunden, daß Malenkow und mit ihm die Versöhnler unter den Russen deshalb gestürzt wurden, weil weder in Washington noch in Moskau Be- reitschaft zur Beendigung des kalten Krlegs- Zustandes bestand. Dennoch bemühen sich einflußreiche Kreise auch in den Vereinigten Staaten, der Stimme der Vernunft jenseits politischer Taktik Ge- hör zu verschaffen. Die Bekanntmachung Chruschtschews, daß die Lebensmittelver- Sorgung in Rußland noch immer nicht ge- Aligend gewährleistet sel, hat amerikani- sche Weizenproduzenten auf den Gedanken gebracht, den unverkäuflichen Getreideüber- schuß Amerikas, das Ergebnis zweier Ernten, in den Silos lagert und bald verdirbt, den Russen mzubieten. Dabei ergeben sich nur zwei Schwierigkeiten: die Kalte Strategie macht es den Amerikanern beinahe un mög- lich, am die Sowjets billigen Weizen zu Uekern, und den Russen, ihn abzunehmen, Die Barrieren der Politik sind zu Grenzsperren von Kommerz und Menschlichkeit geworden. Lieber soll das russische Volk verhungern und der amerikanische Farmer verarmen als daß die superklugen Leute im Kreml und im Pentagon zugeben wollen, daß ihre Maßnah- men Unfug bedeuten. „US-Weizen wächst nicht für Moskau, eikert Handelsminister Weeks, kann es aber nicht hindern, dag Moskaus Agenten ihren Weizen in Südamerika kaufen und indirekt damit nationale Propaganda gegen die 20 SA-Imperialisten“ finanzieren. Anderer- seits läßt sich der Westen die beste Chance smer friedlichen Verständigung mit dem russischen Volk und eine seltene Gelegen- heit der Demonstration der Ueberlegenheit, Abgesehen von der Bewährung christlicher Gesinnung, entgehen, Präsident Hoover wWar in den zwanziger Jahren weit besser bera- ten, als er die Quäkerhilfe auch dem von Hunger bedrohten revolutionären Rußland Zukommen lieg. Wenn irgendetwas die Rich- tigkeit bolschewistischer Gedankengänge wi⸗ derlegen kann, so sind és nicht die großen Worte von Freiheit und Fortschrittsglaube 2¹⁸ eben allgemein menschliche Solidarität und FHilfe. Auch uns Déeutsche haben Care- Pakete und Hilfsaktionen mehr von ameri- Kanischer Ueberlegenheit und Demokratie Überzeugt, als alle Prozesse und negativen Besatzungsmaßgnahmen. Wie äber söll sich einer an den eigenen Haaren aus einem Sumpf ziehen? Das ist eben die Frage, die dieser kalte Krieg selbst mien zu lösen vermag. Einerseits fürchtet jede Partei, den Gegner durch Nachgiebig- keit zu stärken, andererseits ruft Drohung nur Gegendrohung hervor. Churchills Ver- such, durch Dreiergespräche der Regierungs- chefs eine Notbrücke zu schlagen, um 80 durch menschliche Ueberredung und Ueber- Sinkunft den Morast des geschichtlichen Un- tergrunds gemeinsam zu überwinden, ist Vorerst gescheitert. Niemand weiß. ob Chruschtschew Wie sein Vorgänger willens sein kann, mit Eisenhower zusammenzusit- Zen. Niemand weiß auch, ob nunmehr der Amerikanische Staatschef eher geneigt ist, den Prohibitionsfeldzug gegen die rote ver- ssuchung als ergebnislos abzubrechen oder ob er gezwungen ist, den Weg zu Ende zu gehen, nach dessen Gesetzen er antrat. Dennoch gibt es für Churchill wie für Alle, die noch Sinn für vernunft und Maß- Balten haben, keine andere Parole als wei⸗ termachen in der eingeschlagenen Richtung der Ueberbrückung des scheinbar Unüber- brückbaren. Seien es nun Dreier gespräche, Weizenhilfe oder sportliche Anlässe, nichts darf mehr versäumt werden, den stinken den Abgrund zwischen den Völkern zu überwinden, Weltanschauliche Differenzen, ahweichende politische Meinungen, noch so erbitterte Feindschaften haben keinen Be- stand vor der größeren Drohung des ge- meinsamen Untergangs. Sage niemand, einige werden doch übrig bleiben, einige Werden der Kultur weiterhelfen. Hat uns der Dreißigjährige Krieg nicht belehrt, was es heißt, die Bestie zu entfesseln? Und was ist von all den scheinbar so unüberbrück⸗ baren Gegensätze nachher übrig geblieben? Das Menschliche steht über allem zeitlichen Widerspruch. Nicht, daß Verschiedenheiten und Unterschiede geleugnet oder in einen allzu menschlichen Brei verrührt werden Sollten, aber der Tod und die Wüste der Barbarei sind die Grenze, an der jede noch 80 großartige Besonderheit und Ueberheb- lichkeit endet. Sollten wir mit Gewalt die- ser Grenze zujagen wollen? Wenn ein Staatsmann wie Churchill, ein alter Kriegsmacher und unerypittlicher Kümpe, am Rand seines Grabes diesen un- Seligen Zustand des Kalten Krieges ver- Wirft, so sind das weder heimtückische Machinationen noch leere Phrasen, sondern der Schlußstrich unter die Historie eines Halben Jahrhunderts mit dem Fazit: So darf es nicht weitergehen oder es geht nicht mehr weiter. Dr. Karl Ackermann Das Zentralorgan der SED, Neues Deutschland“, erneuerte aus Anlaß der be- Vorstehenden Besprechungen der SPD-Füh- rungsgremien in Bonn seine Forderung auf „gemeinsamen Kampf“ der Spp mit den Kommunisten und den Arbeiter- Organi- sationen der DDR gegen die Pariser Ver- träge. Der Versorgungsminister der Sowjetzone, Surt Wach, bestätigte am Donnerstag, daß der freie Verkauf von Zucker in den Laden der staatlichen Handelsorganisation HO) in letzter Zeit„wesentlich eingeschränkt“ Wor- den ist. Als Grund gab er an, daß der Zucker- rübenertrag 1934 weit unter dem einer Durchschnittsernte gelegen habe. Patenschaften für ostdeutsche Städte Ideelle und materielle Hilfe vielseitiger Art für Heimatvertriebene Annähernd hundert deutsche Städte und Landkreise haben bisher Patenschaften für die unter polnischer, russischer oder tsche- chischer Herrschaft geratenen deutschen Städte von Memel bis Beuthen und von Kö- nigsberg bis Außig übernommen. Das nahm seinen Anfang, als sich im August 1950 aus Anlaß zur 700-Jahr-Feier von Brieg des tau- sendjährigen Goslar zur Ausübung der Pa- tenschaft über diese schlesiche Stadt ent- schloß. Das Beispiel machte Schule. Die Pa- tenschaften sollen nach außen hin bekunden, daß die Heimatvertriebenen in ihrem Rin- gen um die Anerkennung des Rechtes auf Heimat nicht allein stehen. Für die Auswahl der Patenschaften waren oft äußere Gemeinsamkeiten maßgebend. Bade- und Kurorte wie Bad Homburg, Bad Harzburg, Wiesbaden und Wangen übernah- men die Patenschaft für Marienbad, Schrei- berhau, Karlsbad und Hirschberg; Industrie- städte wie Dortmund, Essen, Recklinghausen und Bottrop die für Waldenburg, Hinden- burg, Beuthen und Gleiwitz; Hafenstädte wie Bremerhaven und Lübeck die für Elbing und Stettin, Celle wählte das westpreußische Marienwerder, das wie Celle ein Oberlan- desgericht und ein Landgestüt besaß; Min- den, das pommersche Köslin, welches wie die westfälische Stadt früher Sitz elner Regie- rung und als Beamten- und Soldatenstadt von gleicher Struktur war; der Kreis Flens- burg wählte den ostpreußischen Kreis Jo- hannisburg, der gleichermaßen rein land- „Risiko gegen Risiko“ Ein erneutes west- östliches Kulturgespräch in Westberlin Von unserem Korrespondenten Christian Am Ende Berlin, 3. März Zum vierten Male innerhalb weniger Mo- nate fand am Mittwochabend in Westberlin zwischen Westberliner Journalisten und Künstlern und dem Kulturminister der So- Wietzone, Johannes R. Becher, dem Dichter Bert Brecht sowie dem Mitglied des Sowjet- zonenausschusses für Einheit, Girnus, eine Diskussion über das Thema:„Freiheit der Persönlichkeit— Freiheit der Wahlen“ statt. Im Mittelpunkt der teilweise recht lebhaften Ausein andersetzung stand die Frage der von der Sowietunſon gewünschten Koppelung kreler gesamtdeutscher Wahlen mit der Neu- tralität einer zukünftigen gesamtdeutschen Regierung. Die Sprecher aus Westberlin wollten dieses Junctim nicht anerkennen und forderten, daß die Regierung der Sowjetzone ohne jede Bedingung freie gesamtdeutsche Wahlen zulasse mit dem Hinweis, es stände in der Macht einer späteren gesamtdeutschen Regierung und eines Parlamentes, sich aus der Westunion zu lösen, Den Vertretern aus Ostberlin wurde vorgeworfen, die Soziali- stische Einheitspartei habe lediglich Sorge, ihre Monopolstellung bei freien Wahlen zu verlieren. Der führende Funktionär der Sozialistischen Einheitspartei, Girnus, er- widerte daraufhin:„Wir würden dieses Risiko auf uns nehmen, wenn wir wüßten, daß nach einer Wieder vereinigung Gesamt- deutschland nicht in den Westblock einbe- zogen würde. Wenn die, Deutsche Demokra- tische Republik! das Risiko freier Wahlen einginge, könne sie verlangen, daß die Bun- desrepublik ihrerseits auch ein Risiko auf sich nehme und sich mit der von Minister- Präsident Grotewohl vorgeschlagenen Volks- e befragung über die Pariser Verträ standen erklären. Die Diskussion über das Problem des Westlichen bzw. östlichen Risikos einer Wie- dervereinigung Deutschlands endete mit ge- genseitigen Vorwürfen: Die Regierung der Sowjetzone habe immer wieder zu verstehen gegeben, sie wolle ihre Errungenschaften ver- teidigen. Das Gegenargument lautete: Die Pariser Verträge hätten den Sinn, die Frei- heit des Westens zu verteidigen, Girnus erklärte erregt, die politischen Ge- fangenen in der DDR würden in dem Augen- blick freigelassen, wenn das gleiche auch mit den im Bundesgebiet angeblich politisch Ver- folgten geschehe. Trotz lauten Protestes der Westberliner Versammlungsteilnehmer leug- neten die Vertreter aus Ostberlin die Exi- stenz von Konzentrationslagern in der So- Wietzone ab. Ihrer Meinung nach seien die Häftlinge von Waldheim alle ordentlich ver- urteilt und es könne sich deswegen nicht um ein Konzentratlonslager handeln. Die westlichen Diskussionsteilnehmer wa- ren aufgebracht, als in diesem Zusammen- hang der Veranstalter des Abends, Dr. Wall- ner, das Wort in die Debatte warf: Man könnte insofern von„Konzentrationslagern“ sprechen, weil hier Menschen„konzentriert“ Selen. Ein Westberliner Journalist sprang auf und rief unter Beifall der Zuhörer: Dieses Thema sei zu ernst, um darüber Spässe zu machen. Girnus fügte hinzu, er habe selbst jahrelang in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager gesessen. Die Zustände in den Gefängnissen der Sowjetzone seien unvergleichlich viel besser. ge einver- Anläßlich seines Besuches in Pakistan hat d öl. 11117 15 11 135 a 5 111 111 1 5 f 5 s 1 11155 e usdss 10 1 1 ler N 0 e 1 9 5 0 2 0 1 111 22 9 5 2 0 e, 8 i 1 PERSIEN* 1 1 n 8 NANO IRA 255—— Hun. gie, 15RAEI,———— 5 AU 79 775 R 5 INDIEN — ii— Caf ron 2 Sgquen 3 ö„ 7 Ae eee E 5 S 5 7 TIA quer Que cevion 2 5— 2 4 er türkische Staatspräsident Bayar mit dem paleistanischen Minister präsidenten Mohammed Ali einen neuen Plan fur die Schaffung eines kollektiven Sicherkeitssystems für den Nahen Osten ausgearbeitet Das System soll mit Hilfe einer Reihe von Verteidigungsbündnissen folgende acht Länder zusammen- sehlie ßen: Pafeistun, die Türkei, den Irak, Persien, Syrien, den Libanon, Jordanien und den Jemen. Der Plan ist von größter Bedeutung, des Atlantikpaktes ist und die arabischen Sta da die Türltei Partner des Balkanpaktes und aten Mitglieder der Arabischen Liga sind. wirtschaftlich gegliedert und ohne bedeu- tende Industrie ist. Aber auch Gegenbei- spiele sind nicht selten: München verband sich mit Außig, Frankfurt mit Teplitz-Schö- nau, Hannover mit Glogau. Mannheim vermochte auf eine besondere Tradition sei- ner Patenschaft hinzuweisen. Es hatte(mit anderen badischen Städten) schon 1914 die Fürsorge für das bei dem Russeneinfall stark zerstörte Memel übernommen. Seine Patenschaft erstreckt sich diesmal auf Memel Stadt und Land, Heydekrug und Pogegen. „Der Rat der Stadt ging bei der Ueber- nahme der Patenschaft davon aus, daß diese keine finanzielle, sondern in erster Linie eine ideelle Angelegenheit sein soll“, berichtet Celle. Der Widerstreit, ob materielle oder ideelle Unterstützung, zieht sich durch alle Patenschaftsbeschlüsse. Zunächst ist man überall bestrebt, den Patenkindern einen örtlichen Sammelpunkt zu schaffen. In allen Fällen sind die Patenschaften daher mit Heimattreffen verbunden, die meistens alle z wei Jahre stattfinden. Häufig werden auch Gedächtnisstätten zur Sammlung von Er- innerungsstücken eingerichtet, zum Beispiel ein„Insterburger Raum“ in Krefeld, eine „Glogauer Heimatstube“ in Hannover, ein „Schweidnitzer Zimmer“ in Reutlingen, eine „Karlsbader Stube“ in Wiesbaden. Ueberall legt man Anschriften-Karteien an und sam- melt in Archiven Bilder, Bücher und Doku- mente. Ueberall benennt man Straßen und Plätze nach den Patenstädten, bringt an den Rathäusern ihre Wappen an und hißt bei allen feierlichen Anlässen ihre Fahnen. In den meisten Fällen hat man auch Be- treuungsstellen eingerichtet und sle nach Möglichkeit mit einem Vertriebenen aus der Pgtenstadt besetzt. Diese Stellen dienen zur Ermittlung von Anschriften und zur Be- schaffung von Bescheinigungen und Nach- weisen und werden in zunehmendem Maße von den Lastenausgleichsämtern zur Fest- stellung von Grundbesitz, Einheitswerten, Bayernpartei als Zünglein an der Waage Bei der Entscheidung über Bayerns Haltung zu den Verträgen im Bundesrat Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Deckert München, 3. März In die Frage der Stimmabgabe der baye- rischen Bundesratsmitglieder zum Pariser Vertragswerk hat jetzt die Bayernpartei eine gewisse Spannung gebracht. Nach den Koali- tions vereinbarungen, die der bayerischen Regierungsbildung zugrunde lagen, hängt die Abgabe der bayerischen Stimmen im Bundesrat von Mehrheitsbeschlüssen des Ministerrats ab. Es ist damals bei den Kom- litionsverhandlungen oft gesagt worden, daß dadurch für außenpolitische Entscheidungen eine„bürgerliche Mehrheit“ gesichert sei. Nun hat sich aber gezeigt, daß in den Reihen der Bayernpartei durchaus keine einhellige Meinung zu den Verträgen zu finden ist. Würde sich nun diese Partei zu einem„Nein“ entschließen, so wäre damit gleichzeitig die ablehnende Haltung aller fünf bayerischen Bundesratsstimmen sicher, denn Bayern- partei und SPD zusammen verfügen über 9 von 16 Sitzen in der bayerischen Regie- rung. Und daß die sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder die Verträge ablehnen werden, ist bereits festgelegt. Heute, Freitag, wird eine Delegation der Bayernpartei in Bonn bei Bundeskanzler Adenauer vorsprechen und sich mit ihm Rückstrahler fü Dr. Seebohm fordert neue Sicherheitsmaßnahmen auf den Landstraßen Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 3. März Auf einer Tagung sämtlicher deut- scher Länderminister für Verkehr, Justiz, Inneres(Polizei) und Straßenbau in Bonn klündigte Bundesverkehrsminister Dr. See- bohm neue Sicherheitsmaßnahmenn im Ver- kehr an. Dabei forderte er, den Schutz der Freie Bahn für Hatoyama Nach seinem Wahlsieg kann er die innen- und außenpolitischen Probleme in Angriff nehmen Tokio, Anfang März Nach einem Wahlkampf von vier Wochen — den das neue Wahlgesetz zum Leidwesen der kleinen Gastwirte und Reiswein-Händler etwas zu„ruhig“ gehalten hatte— haben sich 38 Millionen japanischer Wähler am 27. Februar ganz so entschieden. wie die Voraussagen erwarten ließen. Die Wahl zum 27. Reichstag Japans brachte eine Rekord-Be- teiligung— trotz der schweren Schnee- Ver- Wehungen im Norden und dem wütenden Sturm im Süden. Dabei hat Hatoyama mit seinen„Demokraten“ den größten Erfolg buchen können, währen die„Liberalen“ Vo- shidas erheblich zurückgingen, Wie zu erwarten war, ist es keiner Partei gelungen, die Mehrheit von den 467 Manda- ten zu erringen. Es bestehen nach wie vor Zzwel konservative und zwei sozialistische Parteien(ohne die Kommunisten)— und der Unterschied zum vorigen Reichstag liegt im wesentlichen darin, daß Voshida nicht mehr die Führung hat. Er hat seiner Partei einen schlechten Dienst erwiesen, als er sich wie- der aufstellen lieg— und damit den geg- 5 Arsenalen weitere Munition lie- erte. Das Gesicht des neuen Parlaments und damit das Geschick der künftigen Regierung Wird nun weitgehend dadurch bestimmt wer- den, ob sich aus den konservativen Parteien eine Einheitspartei herausbilden wird oder nur eine Koalition. Da die politische Linie beider Parteien im wesentlichen gleich läuft, Wird es dabei„nur“ um persönliche Interes- sen gehen— d. h. um das Aushandeln der Ministersitze und der sonstigen Posten. Je stärker die Basis der künftigen Regierung Hatoyama, desto besser für sie— aber noch mehr für das Ansehen der parlamentari- schen Demokratie in Japan. Von unserem Korrespondenten Werner Crome Das letzte Jahr der Regierung Voshida hat ihr eine böse Erbschaft hinterlassen. Un- ter ihm ist das japanische Regierungssystem Stark erschüttert worden, Da waren die gro- gen Wahl-Bestechungsskandale, von denen Voshidas Liberale Partei betroffen wurde. Dann die große Prügelei unter den Abge- ordneten am 3. Juni 1954— und all das fällt Voshida zur Last, der damals sogar Diszipli- nar-Maßnahmen verhindert hat. Die japani- sche Parlamentsdemokratie wird viel tun miissen, um ihr höchstes Organ der Staats- gewalt allmählich von diesem Makel der Lä- cherlichkeit zu befreien— wenn sie die Auf- 5 05 die vor ihr liegen, wirklich erfüllen Will. Da ist in erster Linie die Anpassung der durch die Besatzungsmacht erlassenen„Re- formen“ an die neue Zeitströmung; das heißt vor allem: die Reinigung der Verfassung von all den Bestimmungen, die Japan von seiner Tradition abschneiden; die das alte Familien- und Nachbarschafts-System beseitigten, den Shintoismus als Staatsreligion verboten und den Kaiser— einst Mittelpunkt und Aus- druck des Staates— jetzt zu einer bloßen „Funktion“ degradieren. Auch Japans Wehr- macht, die mit 100 000 abgegebenen Stimmen hundertprozentig von ihrem Wahlrecht Ge- brauch gemacht hat, muß baldigst„ver- fassungsmäßig werden, weil nach den Welt- ereignissen, vor allem hier in Ostasien, die Kriegs-Hechtungsklausel in der Verfassungs- präambel nicht mehr zeitgemäß ist. Das wird nur schrittweise möglich sein, Die Sozialisten würden allerdings mit allen Kräften ver- suchen, eine derartige Entwicklung zu ver- hindern. Weitere größere Aufgaben, die die neue Regierung bewältigen muß, gelten der Außenpolitik. Hatoyama hat bereits die Ver- handlungen mit den roten Festlandsmächten vorangetrieben. Er hat daneben aber auch die Aufgabe, die Beziehungen zu den Süd- asien-Staaten zu pflegen, die durch die Ein- ladung zu der Afro- asiatischen Konferenz in Indonesien, den Reparationsausgleich mit Burma und die neu-geknüpfte Freundschaft mit Ceylon in ein vielversprechendes Sta- dium gerückt sind. Weiter ist es nicht zuletzt Hatoyamas Aufgabe, mit den USA möglichst freundschaftliche Beziehungen aufrechtzuer- halten— was besonders im Hinbilk auf die recht Amerika- feindliche Stimmung im Lande und die Washingtoner Politik des Rechenstiftes nicht immer einfach sein wird. Das gilt besonders für den Fall, daß sich aus der Krise um Formosa weitere Zuspitzungen ergeben, die u. a, an Japans Autfrüstungs- Bereſtschaft größere Anforderungen stellen könnten. Hatoyama hat sich seinen Sieg ehrlich verdient. Der Wahlkampf hat ihn zu einem der populärsten japanischen Staatsmänner der Nachkriegszeit gemacht, mit erheblicher Unterstützung durch seine Gattin, die ihn auf allen Wahreisen betreute und immer fürsorglich den Rollstuhl für den Halb- gelähmten bereithielt, dabei aber selber täg- lich an die zehn Wahlreden gehalten hat. Als kleiner Junge— in einem Alter, da man sonst davon träumt, Lokomotivführer oder Kondi- tor zu werden— war es Hatoyamas Ehrgeiz, einmal Ministerpräsident zu werden. 60 Jahre später ist er es nun wirklich, nachdem seinem Uebergangskabinett zunächst nur die„tech- nische“ Aufgabe der Wahl- Vorbereitung er- teilt worden war. Der 71jährige hat sich in diesen Wochen im besten Sinne als„Volks- tribun“ erwiesen, dessen Erfolg vor allem darin bestand, daß er— mit dem Sieg über die Sozialisten— nun Japan auf den Weg führen kann, der der Mehrheit seiner öffent- lichen Meinung entspricht. —— NT. Einkommen und anderem in Anspruch 3% nommen. Goslar zum Beispiel bearbeitete u We vier Jahren 1021 Brieger Suchanzeigen, Dort. mund hatte für Waldenburg in 15 Monaten 2 753 Ermittlungen, 276 Auskünfte und 150 am Wünsche nach Bescheinigungen zu erledigen Barr Duisburg gab in zwei Jahren 24 000 Kartei. von auskünfte über ehemalige Königsberger. Eg ware bemüht sich, die schätzungsweise 90 000 von näch 1945 bis 1948 nicht registrierten Todesfällen stellt Königsberg zu klären. zur Natürlich erfordern solche Arbeiten Haus. wene haltsmittel, und dabei zeigt sich, daß de nicht Patentschaft in allen Fällen die Grenze zyl. schen ideeler und materieller Unterstützung 5 überschritten hat. Sie soll— wie Hannoter Jock es ausdrückt—„zwar in erster Linie eine hl ideelle Bindung schaffen, kann aber nicht 100 ohne realen Inhalt sein“. So gewährt Han. 201. nover jährlich zwölf oder fünfzehn Glogauer bart Kindern im Harz oder an der Nordsee elne 5 its kostenlose Freizeit, läßt Reutlingen die 5 Schweidnitzer Spätheimkehrer in den Genu 86 der gleichen Förderungsmaßnahmen kom. ha men wie die einheimischen. So siedelte 8 Wangen 45 Hirschberger Familien in Neu- 5 bauwobnungen um, und so errichtete Minden 1 eine Stiftung, aus der notleidende Kösliner finanzielle Beihilfen bekommen. München D gewährt jährlich einem Außiger Studenten dene ein Stipendium von 1000 Mark und Bottrop 18t i hat einen Dispositionsfonds geschaffen, aus stork dem hilfsbedürftige Gleiwitzer Zuschüsse einig etwa in Höhe der früheren Soforthilfesdtze öster erhalten. Mannheim hat äber 100 Memel knac länder Familien in seinen Mauern unter- lien gebracht und ihnen bei der Vermittlung von Sabo Arbeitsplätzen geholfen. Zahlreiche weitere Beispiele dieser Art wären zu nennen, Fast D alisnahmslos haben schließlich sämtliche ursa Städte Paketsendungen an Patenkinder in 3 der Sowjetzone organisſert. Höhe Ueberall mühen sich hilfsbereite Hände Mill. zu helfen und zu lindern. Noch steht vieles das erst in den Anfängen.„Die Geschichte det des Patentschaften“, sagt der Oberbürgermeister meld von Reutlingen, Kalbfell,„ist noch sehr digke jung. Sie ist Neuland, das nur langsam ginge erschlossen werden kann. Sicherlich kann weg. hier künktig noch vieles geschehen.“ Küst Dr. Gerhard Welse Tries sturr D lager zehn der Tonr über die Gewissensnöte eines Teiles der Fraktion unterhalten. Freilich hat es den D Anschein, daß dabei kaum Wünsche zu den Noro Verträgen selbst oder ihrer Durchführung FHods zur Sprache kommen werden, als vielmehr es g sbezifisch bayerische Probleme, die der nur Bayernpartei am Herzen liegen, also etwa städt das Verhältnis Bayerns zum Bund oder die Was; finanzielle Lastenverteilung zwischen Bund sein, und Ländern. Man könnte daher sagen, nisch daß es der Bayernpartei lediglich darauf ankomme, ihre Stimmen nicht allzu billig 5 zu verkaufen, Doch ist andererseits nicht 11 85 zu verkennen, daß bei einigen Mitgliedern griff der Landtagsfraktiori echte Bedenken gegen 5 5 die Verträge bestehen.. strei Ist so die Bayernpartei zum„Zzüng: dert lein an der Waage für fünf wichtige Bun⸗ 8.52 desratsstimmen geworden, so sind estaun- 9270 licherweise beim bayerischen BHE noch uri keine Anzeichen festzustellen, daß er dieses 1055 Spiel mitspielen will. Noch in der Saar- 111 debatte im alten Landtag am 23. November fam War von Sprechern des BHE die Ablehnung sto! des Saarabkommens sehr scharf vertreten worden. Bis jetzt war jedoch von dieser 5 Seite nichts zu hören, was auf die Absicht N schließen lassen könnte, über den Weg des bur, Bundesrates Einwände vorzubringen. 1225 Que 2 trag r Fußgänger? 80 is 1 1951 Fußgänger dadurch zu verbessern, daß dlese ame nachts auf den Landstraßen rückstrahlende 1. J Gürtel oder Armbinden tragen sollten. In Plat einer Flugblattaktion sollen die Fußgänger, je aufgefordert werden, auf Straßen ohne Bür- Prat gersteig auf der linken Seite dem Verkehr regi entgegen zu gehen. Ferner müsse in den] ren Schulen der Verkehrsunterricht gesetzlich der eingeführt werden, da jährlich immer noch] sone 1100 Kinder auf den Straßen umkommen Im Mal sollen im ganzen Bundesgebiet Ver- f 1 kehrssicherheitswochen unter dem 17 5 „Achtgeben— länger leben“ veranstalte 9010 werden. Noch im März soll der Bundestes 175 ein Gesetz über Maßnahmen auf dem Ge- 0 biete des Verkehrsrechtes und des Verkehrs- ö haftpflichtrechtes vorgelegt bekommen, das den finanziellen Schutz der Verkehrsopfer wa und deren Hinterbliebenen wesentlich Ver?“ bessern soll, wobei Seebohm die Einrichtung einer Verkehrssünderkartei und die Ex- höhung der Verwarnungsgebühren von 20e! 1 auf fünf DM als besonders wichtige Maß. 409 nahmen bezeichnete. Gegen diese Absichten 3 815 haben sich bekanntlich der Auen 915 Deutsche Automobilelub und andere Organ“ 8 sationen gewandt. Ferner will Seebohm den 5 Schutz der Fußgänger auf den Zebra- Ueber 15 güngen mit Hilfe der Verkehrspolizei noch an stärker sichern. Auch eine Ueberprüfung det 5 Maße und Gewichte von Kraftfahrzeugen a8 und Anhängern kündigte der Bundesver- 585 kehrsminister in diesem Zusammenhang an. 5 Alle Sicherheitsmaßnahmen müßten 9 5 durch eine nachdrückliche Förderung des un Strabenbaues ergänzt werden. Bei einem 5 verkehrsgerechten Ausbau des zweispurt, ist gen Straßzentyps müßte die Fahrbahn 3 Fin mindestens sieben Meter verbreitert Wer⸗ lem den. Seebohm erklärte, daß mit dem von lich ihm vorgesehenen Programm des weiteren 85 Ausbaues von Autobahn- und Bundesstra- f Benstrecken sofort nach Verkündung des lie Verkehrstinanzgesetzes begonnen werden 5 könne. 61 Wie der Bundesverkehrsministere kerner Pro mitteilte, haben im Jahre 1954 bei einem erzi Anwachsen des Kraftfahrzeugbestandes um Hin über 20 v. H., die Zahlen der Verkehrstoten gan und der Verletzten um weniger als 8e 5 unte v. H. und die Zahl der Unfälle um 10, 715. gen zugenommen. Trotz der erschütterg 9 gey Zahl von 11 600 Verkehrstoten und 318 00 ale Verletzten sei die Unfallkurve zum. W dil mal hinter der Bestandkurve der Kra N fahrzeuge zurückgeblieben. onaten d 150 digen, Cartel. zer. Ig 00 von alle in Haus. aß de S Z. ützung ö aunover e eine 5 nich Han. ogauer e eine n die Genuß kom. jedeltg Neu- inden ösliner inchen denten zottrop n, aus chüsse esdtze ſemel- unter. 8 von veltere „ Fast atliche ler in Hände vieles te der jelster Sehr ngsam kann Welse Je rat der s den u den hrung mehr der etwa er die Bund sagen, jarauf billig nicht jedern gegen Züng⸗ Bun- ztaun⸗ noch dieses Saar- ember nung treten dieser bsicht g des 52/ Freitag, 4. März 1955 MORGEN Vas sonst noch geschah. Zwei Altwarenhändler aus Bagneux sind am Mittwoch wegen Diebstahls von 208 Barren Blei verhaftet worden. 98 Barren, von denen einige offenbar bereits verkauft paaren, konnten sichergestellt werden. Zu- nächst hieß es, das Blei sei radioaktiv, doch stellte sich später heraus, daß die Barren zur Abschirmung eines Atommeilers ver- wendet werden sollten, aber offenbar noch nicht benutzt worden waren. * Frankreichs Grenzen standen am Mitt- wochnachmittag zwischen 16 und 18 Uhr an zahlreichen Uebergangsstellen nach Deutsch- land, der Schweiz und Italien offen. Die Zöllner sahen mit gekreuzten Armen dem starken Grenzverkehr zu, weil man ihre Ge- haltsforderungen bisher nicht berücksichtigt hat. Die Gewerkschaften der Zollbeamten haben angekündigt, daß sie von der näch- ten Woche an völlig neue Ideen in die Tat umsetzen würden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. a. Der im ersten Weltkrieg berühmt gewor- dene italienische Spion Domenico Falcetano ist im Alter von 92 Jahren in Genua ge- storben. Falcetano hatte unter anderem mit einigen Kameraden den Panzerschrank des österreichischen Konsulats in Zürich ge- knackt und daraus Namenslisten der in Ita- lien arbeitenden österreichischen Spione und Saboteure entwendet. * Die durch frühlinghaftes Tauwetter ver- ursachten Ueberschwemmungen in Jugosla- wien haben in den letzten Tagen Schäden in Höhe von etwa drei Milliarden Dinar(4,2 Mill. DM) angerichtet. Am Mittwoch schlug das Wetter plötzlich um. Aus allen Teilen des Landes werden starke Schneefälle ge- meldet. Schneestürme mit einer Geschwin- digkeit bis zu 180 Kilometern pro Stunde gingen über die nördliche Adriaküste hin- weg. Der Schiffsverkehr an der adriatischen Küste Jugoslawiens wurde eingestellt. In Triest hat die Bora, der gefürchtete Adria sturm, insgesamt 36 Verletzte gefordert. * Durch die Explosion eines Sprengstoff- lagers in Velez in Zentralkolumbien wurden zenn kolumbianische Soldaten getötet. Bei dier gewaltigen Explosion flogen rund acht Tonnen Sprengstoff in die Luft. l Der Leiter der Luftschutzabteilung der Nordatlantikpakt- Organisation, Sir John Hodsoll, betonte in Lissabon am Mittwoch, es gebe gegen Wasserstoffbomben-Angriffe nur einen Schutz: die Evakuierung der Groß- städte. Der Bau von Schutzräumen gegen Wasserstoffbomben würde so kostspielig sein, daß ihn sich nicht einmal die amerika- nischen Städte erlauben könnten. 8* Die Indienststellung eines neuen Lang- streckenbombers mit Düsenantrieb, der An- griffe mit Wasserstoffbomben durchführen kann, kündigten die amerikanischen Luft- 0 streitkräfte für die nächsten Wochen an. Bei dem neuen Bomber, der die Bezeichnung 8-52 trägt, handelt es sich um eine von den Boeing-Werken entwickelte Maschine mit zurückgebogenen Flügeln, die eine Durch- schnittsgeschwindigkeit von über 1000 Kilo- meter in der Stunde erreicht. Das Flugzeug kann über 10 000 Kilometer ohne Brenn- Stofkergänzung zurücklegen. * Neue bedeutende Oelfunde sind in Jam- bur, 30 Kilometer von Kirkuk im Norden von Irak, gemacht worden. Bisherige Un- tersuchungen sollen ergeben haben, daß die Quellen wahrscheinlich nicht nur sehr er- tragreich sein werden, sondern daß die 0 Qualität des Oels weit besser ist als die des en diese lende n. In zänger Bür- rkehr 1 den tzlich noch n. Im Ver- Motto ztaltet jestag a Ge- dehrs⸗ 1, das zopfer ver- tung Er- Zwei Maß- ichten meine gani- n den eber/ noch ig der augen sver- 18 All. igten des 7 puri, 1 auf wer- von teren des erden erner einem s um toten sechs 7. H. nden 5 000 sten 12 raft⸗ bisher in dieser Gegend geförderten. 5* Die Zahl der Kinos in der Welt ist seit 1951 um neun Prozent angestiegen, gaben amerikanische Industriekreise bekannt. Am Flätzen gegeben haben, das sind ein Sitz für je 42 Menschen. Eine Zunahme wurde in Frankreich, Deutschland, Italien und Kanada registriert. Australien und Neuseeland füh- ren in der Zahl der Kinoplätze auf den Kopf der Bevölkerung— je ein Sitz auf 7,5 Per- sonen. 5 Die Europa- Konferenz der Internationa- len Arbeitsorganisation nahm eine Empfeh- lung an, das Ruhealter der männlichen Ar- beiter auf höchstens 65, das der weiblichen Arbeitskräfte auf höchstens 60 Jahre fest- zulegen. —— Was wir hörten: Praktische UE.s dürfte eine wenig bekannte Tatsache deln, daß— wie die Ergebnisse demosko- pischer Umfragen beim Süddeutschen Rund- funk beweisen— im Jahre 1954 zwölf Pro- zent der Gesamthörerschaft regelmäßig den Frauenfunk gehört hat, der damit in der Rangordnung der beliebtesten Wortsendun- zen(Rätselsendungen, Werbefunk und„Von ag zu Tag“) an dritter, beziehungsweise Vierter Stelle steht. Dieses Resultat ist umso erstaunlicher, als die morgendliche Sende- zeit des Frauenfunks, gleich hinter den Was- serstandsmeldungen, sehr ungünstig liegt und eigentlich ein Absinken des Hörerinter- esses erwarten ließe. Da das nicht der Fall ist, müssen diese Sendungen für eine be- stimmte Hörerschicht und natürlich vor al- lem für die Frauen dieses überwiegend länd- lichen und kleinstädtischen Sendegebietes „ stra- 1 einen besonderen Reiz haben. Dieser Reiz dürfte in erster Linie darin liegen, daß sich der Frauenfunk aller gro- en und kleinen Sorgen und Nöte seiner Hörerinnen annimmt, auf ihre speziellen Probleme in Familie, Haushalt und Kinder- erziehung eingeht und manchen wertvollen Hinweis in Ehe- und Berufsfragen gibt. Daß daneben auch staatsbürgerliche Interessen and der Sinn für mitmenschliche Beziehun- gen in allgemeinverständlichen Diskussionen Seweckt wird, ist selbstverständlich, da Alles zusammen zu der praktischen Lebens- ile gehört, die sich der Frauenfunk zur Aufgabe gemacht hat. Die zahllosen Briefe mit persönlichen Anfragen(40 Prozent der 1. Januar soll es 108 537 Kinos mit 56745 451 Wachmann:„Die Raumsicherungsanlage hat Sie ertappt ſee Technik macht das Stehlen schwer/ Die Einbrecherzunft wird arbeitslos werden Ultraschallwellen werden immer mehr zu den verschiedensten Zwecken heran- gezogen. In einem amüsanten Artikel schildert die Znitschrift„Hobby— das Magazin der Technik“ eine neue Raum- sicherungsanlage. Wertgegenstände wer- den von unhörbaren Schallwellen be- Wacht, die Diebe auf frischer Tat ertap- pen und sogar Brände und geplatzte Leitungen entdecken. Ein Einbrecher in Newark im amerikani- schen Staate New Jersey hatte eine Sonn- tagsschicht eingelegt. Schon morgens um sechs stattete er zusammen mit einem Brecheisen einen Besuch in einem Spirituo- sengeschäft ab; nachmittags um vier Uhr Säge er ein Vorhängeschloß auf und leerte die Samstagskasse eines Lebensmittelge- schäftes.„Recht guter Tag heute“, sagte er Sich und kletterte um Mitternacht auf das Dach eines Juweliergeschäftes. Schon seit Tagen hatte er dort die Lage gepeilt und sich überzeugt, daß er weder von Photozel- len oder Staniolstreifen an den Fenstern behindert, noch von einem Nachtwächter überrascht würde. Als Meister seines Faches hatte er auch schon den sichersten Einbruchsweg ausgekundschaftet: übers Dach. Er arbeitete flink, brach das Oberlicht auf und kletterte in den Laden hinunter. Vier Minuten später war er schon dabei, Diamanten im Werte von 40 000 Dollar in einem Sack zu verstauen. Und just in diesem Augenblick erschien die„Ultraschall“-Polizei auf der Bildfläche! Mit entsicherten Pistolen stürzten die Poli- zisten zur Tür herein— aber es kam nicht zu einer Schießerei. Berufseinbrecher sind geborene Spielernaturen, und dieser hier War keine Ausnahme.„Pech gehabt“, sagte er widerwillig.„Wo kommt denn ihr her?“ In seinen Augen war grenzenloses Frstaupen zu lesen. Er wußte, daß niemand in der Nähe des Ladens gewesen sein konnte und daß er keine der normalen Alarmanlagen ausgelöst hatte. Einer der Wachleute deutete auf einen unauffälligen kleinen Kasten an der Wand. „Unsere neueste Raumsicherungsanlage hat Sie ertappt“, sagte er.„Sie hören nichts da- von, aber diese Anlage registriert jede Ihrer Bewegungen. Schätze, dieses Gerät wird Eure Zunft arbeitslos machen!“„Menschens- kinder“, maulte da der Einbrecher,„das ist ja geradezu unfair.“ Der Einbrecher, der soviel Pech gehabt hatte, war der neuesten Waffe des Krimina- listen zum Opfer gefallen: einem geradezu unheimlichen Ultraschallgerät, das Einbruch und unbefugtes Betreten eines Raumes praktisch unmöglich macht. Diese Raumsicherungsanlage wird von einer amerikanischen Firma herausgebracht. Sie ist das jüngste Kind in der Familie der Ultraschallgeräte und fängt mehr Einbre- cher als die sprichwörtliche Leimrute Fliegen. Vor einiger Zeit meldete die Seabord& Western- Fluggesellschaft in Manhattan fortgesetzt Einbrüche in ihrem Frachtlager- haus. Die Firma installierte daraufhin eines ihrer neuen Raumsicherungsgeräte. Eines Nachts liefen plötzlich ungewöhn- liche Signale bei der Wachgesellschaft ein. Das rote Alarmlicht flackerte mehrmals kurz auf. Offensichtlich war niemand im Lager- haus, sonst hätte ja das rote Licht ständig brennen und die Klingel läuten müssen. Es sah nach einer Leitungsstörung aus. Daher schickte man nicht den Streifenwagen aus, sonderen beauftragte einen Techniker, mit der U-Bahn hinauszufahren und die Stö- rung zu beheben. Kaum hatte dieser das Gebäude betreten, als er auch schon jemand in höchster Eile auf dem Dach weglaufen hörte! Ein Ein- brecher war dabei gewesen, das Oberlicht aufzubrechen. Das hatte zwar noch nicht ge- nügt, die„brave“ Anlage in richtigen Alarm zu versetzen, aber jedesmal, wenn die Spitze seines Schraubenziehers das Ober- licht durchstieß, gab es ein flackerndes Signal! Bei einem Geschäftsmann in Texas war so häufig eingebrochen worden, daß er von einer Stunde auf die andere eine Raum- sicherungsanlage montiert haben wollte. Bis kurz vor Mitternacht waren die Techniker damit beschäftigt, die Anlage zu installie- ren. Anschliegßend gingen sie zum Haupt- büro der Wachgesellschaft zurück, um die Leitung zu prüfen. Kaum waren sie dort, als sie feststellten, daß etwas mit der An- lage nicht stimmte: sie gab Alarm. Müde wie sie Waren, gingen sie noch einmal zu- rück und hatten dort die Ueberraschung ihres Lebens. Sie fingen einen Einbrecher— knapp 30 Minuten, nachdem die Anlage fer- tig geworden war! Die Raumsicherungsanlagen haben schon Feuer entdeckt, offengelassene Fenster, ge- platzte Dampfleitungen und Angestellte, die nach Betriebsschluß versehentlich in der Toilette eingesperrt worden waren. In einer Bank wurde einmal die Alarm- glocke ausgelöst, als sich eine Kopfschraube in einem großen Ventilator gelockert hatte. Die Ventilatorflügel blieben stehen, aber die Schraube trommelte auf der rotierenden Achse herum. Das rief eine Vibration des Fußbodens hervor, die ihrerseits den Alarm auslöste. Raumsicherungsanlagen können auf große oder kleine Empfindlichkeit eingestellt wer- den. Anfangs lösten oft Ratten den Alarm aus, so daß die Raumsicherungsgeräte schließlich so eingestellt werden mußten, daß sie auf Ratten und andere kleine Tiere nicht mehr ansprachen. Die Eifersucht war gut gespielt Der Fhestreit im Juwelierladen/ Ein alter Gaunertrick in einer neuen Variation In der Park-Avenue von New Lork hält der Juwelier Thomas Morten hinter blan- ken Spiegelscheiben blitzende Steine und Schnüre mit lebhaft irisierenden Riesenper- len feil. Unlängst fuhr ein schnittiges Auto vor und eine mit gediegener Eleganz geklei- dete Dame entstieg dem Wagen. Mr. Morten kannte die schöne Frau bereits, denn sie hatte in den letzten Wochen mehrmals klei- nere Einkäufe bei ihm getätigt. Sie nannte sich Mrs. Mabel Smith und hatte sich die gewählten Stücke stets in ein vornehmes Hotel senden lassen, wo die Rechnungen be- glichen wurden.„Mr. Morten“, begann die Eintretende,„wenn Sie mich kulant bedie- nen wollen, beabsichtige ich, mit Ihnen heute ein größeres Geschäft abzuschließen. Ich be- nötige nämlich eine schöne Perlenkette, deren Preis jedoch die Summe von 5000 bis 6000 Dollar nicht überschreiten darf!“ Der Juwelier legte mehr als ein halbes Dutzend Perlenschnüre auf den Verkaufs- tisch. Nach längerer Prüfung entschied sich die vornehme Kundin für drei Stücke, die sie zur Auswahl haben wollte. Sie senkte die Stimme.„Aber bringen Sie die Perlen nicht ins Hotel, sondern zu einem Freunde meines Mannes, zu Dr. Lorison, dessen Adresse ich Ihnen noch aufschreiben werde. Dort wird die Rechnung auch gleich bezahlt werden! Und noch eine Bitte, Mr. Morten: Wenn ich an einem der nächsten Tage mit meinem Gatten kommen sollte, so bitte ich Sie, den Kauf nicht zu erwähnen“. Mr. Morten ver- stand augenblicklich, daß es sich hier um eine diskrete Angelegenheit handele und unterdrückte ein vielsagendes Lächeln. Die Kundin wollte sich eben zum Gehen wenden, als etwas Unerwartetes geschah. Die Tür des Ladens wurde aufgerissen und in ihrem Rahmen erschien die schlanke, hoch- gewachsene Gestalt eines Herrn, der der besten Gesellschaftsklasse anzugehören schien. Mit hochgezogenen Brauen blickte er drohend zu Mabel.„Also doch!“ schrie der Angekommene wutentbrannt.„Du hast Lori- son zum Gewinn einer hohen mit mir abge- schlossenen Wette verholfen. Ich habe das größte Vertrauen in Dich gesetzt. Du aber hast seinen Antrag angenommen und willst Dich für eine Perlenschnur an ihn verkau- fen!“— Entsetzen malte sich in den Zügen der jungen Frau„Höre mich an! Höre mich an, William!“ rief sie unter Schreikrämpfen, und Tränen stürzten aus ihren Augen.„Was soll ich tun...“ Der Mann trat mit haß- erfülltem Blick auf sie zu,„Was Du tun sollst? Werde die Geliebte dieses Lorison, ohne meinen Namen als Deckmantel der ehrlichen Frau zu schänden. Und wenn er an Dir einmal genug hat, dann gehe auf die Straße!“ Mabel trat einen Schritt zurück und starrte ihren Gatten mit weitaufgerissenen Augen an.„Das wagst Du mir zu sagen?“ schrie sie heißer auf. Sie griff blitzschnell in die Handtasche und im nächsten Augenblick blinkte der Lauf eines kleinen Revolvers in ihrer Rechten. Der Juwelier, der hinter ihr stand, stürzte auf sie zu. Ein kurzes Ringen und Mrs. Mabel Smith sank, von einem Weinkrampf geschüttelt, auf den Polster- stuhl zurück. Plötzlich sprang sie auf und maß ihren Gatten mit einem Blick grenzen- loser Verachtung.„Da!“ schrie sie und warf die auf dem Pulte liegenden Perlenschnüre dem Manne mit aller Wucht ins Gesicht. Dann eilte sie zum Ausgang und ließ die Tür krachend ins Schloß fallen, „Verzeihen Sie, mein Herr“ sagte Mr. Smith dann und half dem Juwelier, die Per- lenschnüre auf den Tisch zu legen. Dann entfernte er sich nach kurzem Gruß. Mr. Morten schickte sich an, den hervorgeholten Halsschmuck wieder einzuräumen. Plötzlich wurde er nervös. Zwei Perlenketten fehlten. Er schickte ins Hotel. Die Vögel waren aus- geflogen. Henry stahl eine ganze Straße Ein tolldreistes Gaunerstück Melbourne hatte etwas zu lachen Henry Lunt, seines Zeichens Hochstapler, kam gerade aus dem Gefängnis, wWo er ein paar Jahre auf Kosten der Australischen Re- gierung gelebt hatte. Das Gaunerdasein, die stete Flucht vor dem rächenden Arm des Ge- setzes, hatte er satt. Er wollte einen anstän- digen Beruf ergreifen, sich irgendwo an der Peripherie ein Häuschen mieten und vielleicht sogar heiraten. In diesen Gedanken verloren, streifte er durch eine Vorstadtstraße von Melbourne. Es war eine höchst jämmerliche Straße: rechts und links standen Häuschen, die sämtlich leer und zu vermieten waren, wie die vielen Schilder besagten.„Auskünfte pei Ralley& Co.“ Sicher hatte die Firma ein Vermögen an dieser kurzen Straße verloren: Häuser gebaut, und keiner wollte in diese gottverlassene Gegend ziehen. Das war ge- rade etwas für Henry Lunt. Eins dieser Häuschen. Bei Ralley& Co. war man hocherfreut, daß sich ein Interessent für ein Häuschen in der Straße fand. Mr. Ralley war die Liebens- würdigkeit selbst. Allerdings, die Objekte lagen weit draußen, und man hatte hier wenig Zeit.„Hier haben Sie die Schlüssel zu den Gartentoren und Haustüren, Sir. Bitte, fahren Sie allein hinaus, suchen Sie sich das Häuschen aus, das Ihnen am besten gefällt, und machen Sie uns dann wieder die Ehre Ihres Besuches!“ Henry fuhr gleich hinaus, in der Tasche einen umfangreichen Schlüsselbund. Er hatte sozusagen die ganze Straße in der Hand. Und plötzlich ver- schwanden die sanften Bilder vom gemüt- lichen Familienleben, ein Plan tauchte auf, ließ sich nicht mehr abweisen was ist nür aus dem Herrn geworden, der in der Vorstadtstraße ein Haus mieten wollte?“, fragte man sich bei Ralley& Co. drei Wochen später. Keiner der Angestellten wußte etwas. Richtig, die Schlüssel hatte er ja auch nicht zurückgebracht! Und man hatte nicht einmal seine Adresse aufgeschrieben. „Miller, fahren Sie doch mal hinaus und sehen Sie nach dem Rechten“, sagte Mr. Ral- ley zu einem der Clerks. Solch ein dummes Gesicht wie das des Herrn Miller hatte Melbourne noch nie ge- sehen: da stand er in der Vorstadt, aber von der ganzen Straße war nichts mehr zu sehen! Die Häuser verschwunden, die Gärtchen da- vor verschwunden, die Zäune verschwunden. Herr Miller holte sich den nächsten Poli- zisten. Der berichtete ganz harmlos, als Handle es sich um die einfachste Sache der Welt:„Ja: da kam vor drei Wochen ein Herr, der hatte die Häuser an eine Abbruchfirma verkauft. Dann kamen die Arbeiter, und seit acht Tagen ist hier alles leer!“—„Ja, aber hat sich denn niemand erkundigt, ob der Kerl dazu berechtigt war?„Na, er hat doch die Schlüssel zu den Hàusern alle gehabt.“ Lange konnte sich der gerissene Betrüger allerdings seines Streiches nicht erfreuen. Wenige Wochen später wurde er verhaftet und erwartet nun vor Gericht seine Strafe. Aber Melbourne hatte doch auf Wochen hin- aus etwas zu lachen. Das Wetter Vorhersage für Nordbaden bis Sonntag- abend: Fortbestand der trockenen und wol- kenarmen Witterung. Tagestemperaturen in der Rheinebene allmählich bis plus 10 Grad ansteigend, mittlere Lagen wenig über o Grad. Nachts Fröste in den niedere Lagen zwischen minus 5 und minus 10 Grad. Bauland und Odenwald auch darunter. Leichter Nordost- bis Ostwind. 5 5 Vorhersage- Kune för G. 3.4958 Uhr Pegelstand am 3. März Rhein: Maxau 458(7); Mannheim 330 (7); Worms 255(8); Caub 251(3). 1 Neckar: Plochingen 136(2); Gundels- heim 185(2); Mannheim 338(7). Polizei sucht Juwelendieb Hamburg. Als einen der beiden Juwelen- trickdiebe, die in der vergangenen Woche einem Hamburger Juwelier Brillanten 1 Werte von 57 O00 PM entwendeten, sucht d Polizei den 43jährigen Fijwel Strykowski alias Felix Wetzstein, einen internationalen Juwelendieb, der auch unter anderem Na- men auftritt. Nach den Ermittlungen der Polizei hielt sich Strykowski schon einige Tage vor dem Diebstahl in Hamburg auf. Mit einem bis jetzt unbekannten Komplizen trat er bei dem Juwelier als angeblicher Käufer auf, wobei die Brillanten-Cachets auf raffi- nierte Weise vertauscht wurden. Der Ju- Welier hat für die Wiederbeschaffung der Steine eine Belohnung von 5000 DM aus- gesetzt. 5 1 * Aufruf zur Heimkehr von Paul Abraham Hamburg. Das Paul-Abraham- Komitee appelliert an die Bundesregierung, den An- trag auf Rückkehr des Komponisten Paul Abraham in die Bundesrepublik beim USA Außenamt zu unterstützen. Der Appell, der auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Hamburg bekanntgegeben wurde, ist vo 70 prominenten deutschen und ausländis Künstlern, Geschäftsleuten, Rechtsanwälten und Journalisten unterzeichnet. Der 63jährige Komponist Paul Abraham, durch viele Melo- dien und Operetten(„Ball in Savoy“,„Blume von Hawaii“ und„Viktoria und ihr Husar“) einst weltbekannt, lebt seit neun Jahren in einem New Lorker Irrenhaus. Seit zwe Jahren werden ärztlicherseits keine Beden- ken mehr gegen seine Entlassung geltend g. macht. Der Schriftsteller Persich betonte daß der erste Schritt von deutscher Seite er- folgen müsse, wenn Paul Abraham nicht d. zu verurteilt sein solle, auch den Rest seines Lebens im Irrenhaus zu verbringen. Der ehemalige amerikanische Generalkonsul in Hamburg, Timberlake, habe jede Unter- stützung der amerikanischen Behörden zu- gesichert. Formvorschriften dürften kein unüberwindliches Hindernis darstellen, einem verdienten Künstler die Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen, der, ab- gesehen von den ihm zustehenden finanziel- len Ansprüchen, das Recht auf eine morali- sche Wiedergutmachung hat. 5 13,9 Aerzte auf 10 000 Einwohner Köln. Nach einer Feststellung des Welt- ärztebundes gibt es in der Bundesrepublik 13,9 Aerzte auf je 10 000 Einwohner. Das is die relativ höchste Zahl von Aerzten in der Welt. In den USA treffen auf die gleiche Einwohnerzahl 13,5, in England 13,1 und in der Sowjetzone 5,9 Aerzte. Lebenshilfe Hörerpost kommt von Männern) sind ein Zeichen dafür, daß der Frauenfunk offenbar als Ratgeber in allen Lebenslagen verstan- den wird. 5 Solch ein Ratgeber kann wohl nicht im- mer besonders geistreich, neu und unter- Hhaltsam sein(ein Mangel mancher Frauen- sendungen, auf den an dieser Stelle schon ökters hingewiesen wurde), sondern er wird sich in der Hauptsache bemühen, das Nütz- liche und Notwendige so klar und einfach wie möglich darzustellen und seine Themen aus der Praxis des Alltags zu wählen, da von ihm ja in erster Linie eine Hilfe zur Bewältigung dieses Alltags gefordert Wird. So wurde auch in dieser Woche beim Süddeutschen Rundfunk ein Kreis von Fra- gen ausgemessen, der von der Organisation des Internationalen Arbeitsamtes in Genf, einem Hinweis auf die fehlenden weiblichen Lehrlinge im Handwerk und einer Betrach- tung über den Unterschied zwischen männ- licher und weiblicher„Optik“ bis zum Pro- blem der Kindesmißhandlungen vieles um- faßte, was über das spezifisch weibliche An- liegen hinaus von allgemein- menschlichem Interesse ist. Bei einer Unterhaltung mit Frau Dr. Chow Chung Cheng schien es der deutschen Sprecherin schwer zu fallen, sich von ihrem starren Frageschema zu lösen und einen per- sönlichen Kontakt mit der charmant und klug formulierenden Chinesin zu finden, die sehr lebendig— übrigens N glänzendem Deutsch— ihren Werdegang als Porzellan- malerin in Deutschland schilderte und sogar Goethe zu zitieren wußte. Es muß doch wohl schwierig sein, vor dem Mikrophon ein na- türliches Gespräch zu führen und unver- krampft auf den Partner einzugehen, selbst wenn es einem so leicht gemacht wird wie in diesem Fall. Der Frauenfunk des Südwestfunks wen- det sich an eine andere Hörerschicht als der Süddeutsche Rundfunk und pflegt mit ihren etwas anders gelagerten Interessen aucli einen anderen Stil. In den Sendungen für die Hausfrau plauderte jemand sehr anschau- lich über den Werdegang einer Verlagslekto- rin: ein schwerer, dornenreicher Weg, der manchen mütterlichen Ehrgeiz im Keim er- sticken dürfte. Ein interessanter Beitrag war die Lebensschilderung einer Berlinerin, die in ihrer kleinen Wohnung fünfzig eltern- jose Kinder aufgezogen hat und ihnen müt- terliche Liebe schenkte, die sie sonst hätten entbehren müssen; ein Beispiel großartiger Menschlichkeit, das gerade heute mehr Nach- ahmung finden sollte, da so viele Kinder ohne Wärme und Geborgenheit aufwachsen müssen. 8 Unter den zahlreichen Buchbesprechun- gen des Baden-Badener Frauenfunks war das Schwergewicht neben neuen Kinder- und Kochbüchern diesmal vor allem auf eine Reihe von Neuerscheinungen über gym- nastische Körperschulung und musische Leibeserziehung gerichtet, und man erfuhr, daß es auch ein Buch über„Deutsches Mäd- chenturnen“ gibt, das die Entfaltung der Weiblichen Persönlichkeit fördern soll. Viel- leicht wäre es aber auch wichtig, daß die Mädchen außer all diesem anmutigen rhyth- mischen Gehüpfe so etwas Nützliches wie Selbstverteidigung lernten, jene in Japan beheimatete Kunst des Schwacher, sich ge- gen brutale Kraft erfolgreich zu wehren. Unsere Mädchen hätten angesichts der zu- nehmenden Sittlichkeitsdelikte und Gewalt- verbrechen solche Kenntnisse bitter nötig, und es wäre eine dankenswerte Aufgabe des Frauenfunks, unsere um die weibliche Grazie so besorgten Leibeserzieher auch einmal darauf hinzuweisen, wenn schon vom„Deut- schen Mädchenturner“ gesprochen wird. N E Edinburgh- Festival 1955 Die Berliner Philharmoniker eröffnen mit fünf Gastspielabenden die Reihe der Konzerte Für die diesjährigen neunten internatio- nalen Festspiele von Edinburgh, die vom 21. August bis zum 10. September stattfin- den, ist wiederum ein wesentlicher deut- scher Beitrag vorgesehen. Das Berliner Phil- harmonische Orchester wird die Reihe der großen Konzertveranstaltungen eröffnen und am 21., 23., 24., 25. und 27. August in Edin- burgh spielen. Als Dirigenten treten mit den 8* 5 7 1 Philharmonikern Paul Hindemith, Joseph Keilberth und Eugene Ormandy auf. Zu den Solisten der Orchesterkonzerte gehört der Bariton der Westberliner Städtischen Oper Dietrich Fischer-Dieskau, der außerdem an einem Liederabend mitwirken wird. Für das Konzertprogramm wurden u. a. auch das Orchester der Mailänder Scala und das Rundfunk-Symphonie- Orchester der BBC 2 0 mit den Dirigenten Sir Malcolm Sargent und Sir William Walton gewonnen. Unter der künstlerischen Leitung vo Professor Carl Ebert, dem Intendanten des Westberliner Städtischen Oper, wird die eng lische Glyndebourne Opera mit drei Wer- ken in Edinburgh gastieren. Als Neuinsze nierung bringt diese kleine Privatbühne deren weithin bekannte Festspiele Ebert mi ins Leben rief, Verdis Spätwerk„Falstaff“ heraus. Von dem diesjährigen Glyndebourne- Festival im Sommer werden außerdem di Rossini-Oper„Der Barbier von Sevilla“ fü Edinburgh übernommen. Auf dem Schau- spielprogramm der Festspiele steht die Ur aufführung eines neuen Stücks von Thorn. ton Wilder,„A Life in the Sun“(Ein Leben in der Sonne). Das Werk wurde von der Festspielgesellschaft bei dem amerikanisch Dramatiker in Auftrag gegeben. Die R hat Tyrone Guthrie, dessen vorjährige Ed burgher Inszenierung von Wilders Schau- spiel„The Matchmaker“ anschließend be den Berliner Festwochen gezeigt wurde Edwige Feuillère Paris) wird die Titelroll. in einer Einstudierung der„Kamelienda spielen und noch in einem anderen 8 auftreten. Das Old Vic Theater, das 195. eine vielbeachtete„Macbeth“-Aufführun brachte, ist auch in diesem Jahr mit eine Shakespeare-Tragödie vertreten. Der Tite wurde noch nicht genannt.. Die Kunstausstellung der Festspiele W dem Gedenken des französischen Maler Henri Matisse gewidmet sein, der Ende ver gangenen Jahres gestorben ist. Auch Kam mermusik veranstaltungen, Ballettdarbietu gen und Filmfestspiele werden wieder vor bereitet. dpa Seite 3 MANNHEIM Freltag, 4. März 1953/ Nr. 5 In der„Dorfschänke“: Feuerio-Tropfen 1955 wurde angestochen Der Anstich der Dingeldeinschen Feuerio- Tropfen wird alljährlich in einer Herren- gesellschaft gefeiert, für die es im gesell- schaftlichen Leben unserer Stadt wohl kaum ein Gegenstück gibt. Da treffen sich zwang- los die Häupter der Stadt mit Männern, die auf der Nahtstelle von Handelskammer und Handwerkskammer angesiedelt sind. Dazu kommen die Feuerio-Leute und die ehemali- gen Prinzen. Wenn Feuerio-Tropfen probiert werden, gibt es nur noch ehemalige. Auch Ali-Baba saß am Mittwoch in Fritz Krafts Betriebsruhe vorschützender„Dorfschänke“ Wie unter 40 Räuber geraten. Sein ältester Vorgänger war 1902 aktiv Oberbürgermeister Dr. Heimerich schwang zwar nicht den Schlegel, wimmerte auch nicht„Ozapft iss“ nach berühmten Mustern, Aber er schwang eine Rede auf das gesegnete Haus Dingeldein, seine so fleißige wie flüs- sige Tradition und auf die kurpfälzische Ein- richtung der alljährlichen Feuerio-Tropfen- Versucher- Versammlungen. Weiß der Kuk- kuck, ob sich die Lobredner alle noch zu- sammenbringen lassen, die an diesem etwas ausgedehnten Abend das Wort ergriffen: Auf gut Glück seien genannt: Hans Dingeldein, Feuerio- Präsident Dr. Thomas, Altpräsident Kalmbacher, Beigeordneter Riedel, Dr. Vogel. Am End' sollte man doch lieber die auf- zählen, die nichts sagten, ohne geschwiegen zu haben: Bürgermeister Trumpfheller, Stadtrat Barber, Stadtrat Sommer, Polizei- präsident Dr. Leiber, Stadtdirektor Elsaesser, Max von der Kall und Dr. Krieger von der Handelskammer 0 Wie immer, verzapfte Rudolf Bommarius ein hausgemachtes Poem zum Lob des edlen Tropfens, das mit anmutigen Mannheimer Wendungen(nur Zugereiste sehen darin einen Widerspruch) das Schwarze unterm Nagel auf den Kopf traf. * Wie die nur alle Jahre die unterschied- chen Nuancen an die Feuerio-Tropfen krie- gen? Im vorigen Jahr war das„Panorama“ verhältnismäßig kurz und malzsüß. Heuer ist es Viel länger und differenzierter. Süß mit feinen säuerlichen Einsprengseln. Das nächste Krügel schmeckt noch besser als das vor- herige. Und als der Wirtschafts-Riedel etwas vom Fxport sagte, wurde ein Zwischenruf laut: Nix exportiere, es langt für uns kaum Die Herren im unangefochtenen Besitz von Führerscheinen machten gequälte Mie- nen: Sie wollten keinen Schein riskieren und hielten sich zur Freude der letzten Fußgänger mächtig zurück. Fritz und Hans Dingeldein machten kormvollendet die Honneurs und Wurclen mit ihrem Braumeister-Anhang leb- Haft gefeiert. 8 Drei Wöchen, denken die Dingeldeins, könnten die Feuerio-Tropfen vom Jahrgang 1955 fließen. Man wird sich daran halten müssen. f. K. w. Schwabenstreiche mit den Friedensgerichten? Was der Gemeindegerichtsbarkeit entzogen wird, müssen die Amtsgerichte übernehmen Am 9. Juli vollendet das Friedensgericht Mannheim sein sechstes Lebensjahr. Ob es diesen Geburtstag feiern kann, ist fraglich. Der Referentenentwurf eines Gesetzes über die Gemeindegerichtsbarkeit will ihm am 30. Juni das Lebenslicht ausblasen. Ab 1. Juli 1955 soll eine Gemeindegerichtsbar- keit mit wesentlichen Einschränkungen gegenüber der bisherigen Uebung gelten. Gründe: um die niedere Gerichtsbarkeit im Lande einheitlich zu regeln und weil die südlichen Landesteile zur Friedensgerichts- barkeit nicht übergehen und von einer wesentlich eingeschränkteren Gemeinde- gerichtsbarkeit nicht lassen wollen.(Sonder- bar, daß der kleinere Teil des Landes dem größeren das Gesetz des Handelns diktieren soll.) Weiter: hie und da haben Friedens- gerichte, in kleineren Gemeinden und bei problematischer Besetzung, auffällig ver- sagt. Das soll auch bei anderen Einrich- tungen vorkommen, daher gibt es die Mög- lichkeit der Berufung.) Abgesehen von eini- gen Versagern aus der Anlaufszeit haben sich die Friedensgerichte zumal in größeren Städten, wo sie erweiterte Zuständigkeit haben, durchaus bewährt. Ihre Einschrän- kung hätte beachtliche Konsequenzen: Der Entwurf nimmt den Gemeinden die wertvolle Zuständigkeit in Strafsachen (insbesondere Verkehrsübertretungen) und vermindert ihre Zuständigkeit in Zivil- sachen. Er entlastet die Gemeinden nicht, weil nur Strafverfügungssachen Einnahmen bringen. Der Löwenanteil an der Arbeit der Friedensgerichte würde den Amtsgerichten zufallen. Und damit wäre wieder jene Auf- blähung der ordentlichen Gerichte durch ein Uebermaß an Bagatellfällen gegeben, die ein wesentlicher Grund für die Einrich- tung der Friedensgerichte war. Ob die Amtsgerichte dem vermehrten Arbeitsanfall gewachsen wären, ist kaum anzunehmen. Mit längeren Bearbeitungsfristen würden die Amtsgerichte beim Abrügen der kleine- ren Verkehrsdelikte der Allgemeinheit einen schlechten Dienst leisten. Das Mannheimer Friedensgericht bear- deitet jährlich etwa 16 000 Strafverfügungs- sachen, die mit Verkehrsdelikten zusam- menhängen. Das ist mehr als die Hälfte Aller Fälle überhaupt, sagte Oberrechtsrat Hermann Geist, Amtsvorstand des Friedens- gerichts. Die Einschränkung der Gemeinde- gerichtsbarkeit in bürgerlichen Rechts- sachen und der Wegfall der gemeindlichen Gerichtsbarkeit in Strafsachen würde be- deuten, daß sich die Arbeitslast des Mann- heimer Friedensgerichts auf zwei Fünftel des bisherigen Umfanges reduziert. Schade wäre es um die Idee der Friedens- gerichtsbarkeit. Die vor sechs Jahren mit viel Schwung ins Leben gerufene Institu- tion der niederen Gerichtsbarkeit hat für Streitigkeiten des täglichen Lebens mit sei- nen vielen Reibungen eine Atmosphäre geschaffen, die eher einen Vergleich ermög- licht als jede andere Einrichtung, weil die Möglichkeit einer Entscheidung durch Urteil durchaus bestehen bleibt. Es ist ein Unter- schied, ob Parteien vor einem Richter stehen, der ein Urteil sprechen kann, falls es zu keiner friedlichen Regelung kommt. Die Leute kommen mit ihrem Streitfall zum Friedensgericht in dem Vertrauen, daß dort ein Weg zur Schlichtung gefunden wird. Wenn der Mieter ein Rad auf einen Platz stellen will, wo der Hauswirt das Vehikel nicht dulden kann, findet der Friedensrichter vielleicht ein Plätzchen, wo das Rad niemand stört. Man kann sich aussprechen und schafft die Dinge aus der Welt, ohne daß allzu viel Maschinerie knarzt. Stuttgarts Gemeinderat hat einmütig gegen die rückschrittliche Tendenz des Ent- wurfs protestiert. Auch die kommunalen Spitzenverbände waren von der Abschaf- fung der Friedensgerichte nicht begeistert. Nach zwingender Bundesvorschrift soll nur eine Einschränkung, nicht aber die Erwei- terung der Friedensgerichtsbarkeit möglich sein. Und die anderen Bundesländer kennen die Einrichtung nicht, wollen sie auch nicht kennenlernen, so daß vom Bund her eine positive Regelung nicht zu erwarten ist. So bleibt entweder der Schritt zurück— oder ein Nebeneinander im Landesgebiet, das eigentlich nur Formalisten stören kann bei einer Gerichtsbarkeit, die auf örtliche Belange beschränkt ist. F. W. k. Frühling treibt erste Modeblüten Auf dem Laufsteg eines Mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch unsere Fenster blinzeln, trippeln auch die ersten Mannequins über den Laufsteg. Als erstes der Mannheimer Kaufhäuser eröff- nete C.& A. Brenninkmeyer den Reigen der Frühjahrsmodeschauen. Die Vorführung bringt einen Querschnitt durch die Reich- haltigkeit der Damen- und Herrenabteilung (Kinder dürfen nach einer Verfügung der Bandesregierung Baden- Württemberg nicht mehr auf den Laufsteg). Nun aber zu den Modellen selbst: Da wa- ren zunächst die alljährlichen Lieblingskin- der der Frühjahrsmode: die Blusen. Meist aus Popeline, gestreift oder uni, mit Step- perei, apartem Knopfschmuck und großen Kragen verziert. Dazu Wollröcke in vielen Wiederaufbau rund um den Gontardplatz Richtfest für vier Neubauten der Aufbauförderungsgemeinschaft Bei strahlendem Sonnenschein dekla- mierten gestern nachmittag zylinderbehütete Zimmerleute vom Gerüstpodest eines Neu- baues in der Gontardstraße herab ihren Richtspruch. Im Rahmen des Bauprogram- mes„Rund um den Gontardplatz“ schließt sich dort eine Lücke nach der anderen, Auf ursprünglich fünf Grundstücken wurden durch eine Zusammenlegung und kleinen „Flurbereinigungen“ vier Neubauten errich- tet. Die Koordinierung der Bauvorhaben brachte die Aufbauförderungsgemeinschaft Mannheim zuwege. So konnten Häuser ge- baut werden, deren Straßenfrontbreite eine moderne Planung ermöglichte. Bei dieser Zu- sammenlegung wurde beispielsweise ein Grundstücksbèsitzer veranlaßt, an anderer Stelle sein Eigentum aufzugeben und zu ver- kaufen und in der Gontardstraße ein Grund- Zuerst den Kochtopf regieren lernen Junge Mädchen sollen nicht Der Hausfrauenverband hatte seine Zu- sammenkunft am Mittwochnachmittag in der „Amicitia“ unter das Thema„Berufsbera- tung“ gestellt und vier Frauen, die ständig mit den Ausbildungsproblemen junger Mädchen in Berührung kommen, um ihre Meinung über die Berufsmöglichkeiten der weiblichen Schulentlassenen gefragt. Die Referentinnen Frau Direktor Bosch, Leiterin der haus wirtschaftlichen Berufs- schule, Schwester Martha, Leiterin der Schwesternschule des Städtischen Kranken- Hauses, Frau Dr. Wißler vom Fröbelseminar und F. Schardt, Leiterin der Berufsberatung deim Arbeitsamt— betonten immer wieder, daß die jungen Mädchen nach Möglichkeit einen Beruf ergreifen sollten, der sie auf die Pflichten der Hausfrau und Mutter vor- bereite und auf ihre frauliche Qualifikation zugeschnitten sei. Auf jeden Fall aber soll- ten sie ihre hauswirtschaftliche Ausbildung nicht vernachlässigen, um später nicht als erfolgreiche Berufstätige vor dem Kochtopf kapitulieren zu müssen. Ueber die Möglichkeiten, den Schulent- lassenen vor dem Eintritt in das Berufsleben naus wirtschaftliche Kenntnisse zu vermit- teln, sprach Frau Direktor Bosch, die an Ostern in der hauswirtschaftlichen Berufs- schule einen Grundausbildungslehrgang ein- führen wird. Hier sollen 50 Mädchen in einem einjährigen Kurs, der 40 Wochen- stunden umfaßt, in allen haus wirtschaft- lichen Sparten ausgebildet werden. Dieses Jahr wird als erstes hauswirtschaftliches Lehrjahr anerkannt und bedeutet so einen guten Start für die Hausgehilfin, die nach einem zweiten praktischen Jahr ihre haus- Wirtschaftliche Gesellenprüfung machen kann. Frau Direktor Bosch betonte, daß dieser Lehrgang für jedes Mädchen wichtig sel, denn ‚manche Ehe geht an der schlech- ten Hausfrau zu Grunde.“ Wohin gehen wir? Freitag, 4. März Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Die Verschwörung des Fiesko von Genua“. Filme: Planken:„Ludwig II.“; Alster:„Ein neuer Stern am Himmel“; Capitol:„Die ge- brochene Lanze“, 23.00 Uhr:„Die letzte Ent- scheidung“; Palast:„Aufruhr in Laramie“; 22.20 Uhr:„Vom Täter fehlt jede Spur“; Alhambra:„Des Teufels General“; Universum: „Romeo und Julia“; Kamera:„Symphonie des Herzens“; Kurbel:„Dem Rauschgift verfallen“. Vorträge: Erlöserkirche Viktoriastrage 1-3, 20.00 Uhr:„Gnadenstunden— und doch keine Lebenswende“, Sprecher Pastor Pleßmann, Aula der Wirtschaftshochschule, 20.00 Uhr: „Durch Pakistan ins Hunzaland“, Sprecherin Dr. von Unruh. Sonstiges: Rosengarten Musensaal, 20.00 Uhr: Ein Rätsel-Qulz-Abend. nur an den Beruf denken Dr. Wigler beschäftigte sich mit der Aus- bildung der Kinderpflegerin, Kindergärt- nerin und Jugendleiterin. In diesen Mangel- berufen werden gute Verdienstmöglichkeiten und darüber hinaus eine schr befriedigende Tätigkeit geboten, Pluspunkte, die auch der Schwesternberuf für sich buchen kann. über den Schwester Martha vom Städtischen Krankenhaus sprach. Mit seltenen Frauenberufen befaßte sich abschliegend F. Schardt vom Arbeitsamt, die davor warnte, die schulentlassenen Vier- zehnjährigen gleich in die Tretmühle des Berufslebens zu stecken und als Uebergang die Kurse der Frauenfachschule und ihre Vorteile erörterte. u stück zu übernehmen, damit die Front ge- schlossen werden konnte. In jedem der vier Häuser sind je zehn Wohnungen in verschiedenen Größen vor- gesehen. Es gibt Ein-, Zwei- und Drei-Zim- mer- aber auch Eineinhalb und Zweieinhalb- Zimmer-Wohnungen. Die Häuser 1719 und 21 wurden von den Architekten Wilhelm Zimmermann und Philipp Wolf entworfen und gebaut. Die Firmen Andreas Mayer und Breitrück hatten den Bauauftrag erhalten. Interessant bei diesem Bauvorhaben ist vor Allem die Tatsache, daß keine Gesellschaften finanziell beteiligt sind, sondern alles von privater Initiative getragen wurde. Jeder Bauherr konnte Architekten und Baufirmen frei wählen, während die Aufbauförderungs- gemeinschaft nur vermittelnd eingegriffen Hat. Durch eine gemeinsame Zufahrt zu den Garagen auf der Rückfront der Häuser konnte beispielsweise eine größere wirt- schaftliche Nutzung erreicht werden. Dr. Julius Wünsche von der Aufbauförde- rungsgemeinschaft gab bei der Feier des Richtfestes einen kleinen Ueberblick über die Bautätigkeit im Stadtgebiet. Vor dem Krieg hätten ein Drittel aller Mannheimer, nämlich 88 000 im Stadtgebiet gewohnt. Heute sei es nur mehr die Hälfte(44 000), Es müsse unter allen Umständen vermieden werden, daß im Zuge des Wiederaufbaues der Wohnungsbedarf in den Außenbezirken gedeckt werde, während die Trümmergrund- stücke im Stadtgebiet liegen bleiben. Diese Grundstücke sinnvoll und wirtschaftlich zu bebauen, habe sich die Aufbauförderungs- gemeinschaft zur Aufgabe gemacht. Auch Architekt Zimmermann wies auf diese Zu- sammenhänge hin und dankte vor allem den Bauarbeitern für ihre Leistungen. b-t Mannheimer Kaufhauses Formen, vom schwingenden Falten- und Schottenrock bis zur bleistiftengen Hülle. Viel Mühe hat man sich auch bei den Kostü- men und Frühjahrsmänteln gegeben. Vor- züglich aus Flauschstoff, groben Tweed und Popeline sind sie tailliert oder geradefallend verarbeitet gleich hübsch anzusehen. Aus der Fülle der Tages- und Cocktall- kleider flelen ein entzückendes Teenager- kleidchen, dunkelblau mit weißgetupftem Rock, und ein elegantes schwarzes Cocktail- kleid auf. Letzeres wird— obwohl streng nach der H-Linie— mit einem aparten Schnitt und der dezenten Verarbeitung jede Frau begeistern. Auch die Herren waren mit vier Mannequins vertreten. Sie trugen ein- und zweireihige Anzüge, oft mit karierten Dessins und einreihige lose geschnittene Uebergangsmäntel. Zwei modische Lecker- bissen waren eine grüne Wildlederweste und ein Anzug im italienischen Stil: die Jacke auf vier Knöpfe geschlossen, rückwärts ge- schlitzt, die Hose wadeneng. Die Schau ist von Chefmannequin Katja zusammengestellt, Hajo Blasig fungiert als Ansager. Sie wird zwei Wochen lang zwei- mal täglich wiederholt. Ch. Z. Der Polizeibericht meldet: Eine Frau wollte im Rathaus schlafen Doch war man dort nicht dafür Gegen 20 Uhr, es war gerade dunkel, ver- suchte sine Frau aus Mainz in das Rathaus in E 5 hineinzukommen. Sie wollte sich dort Schlafen legen, Da aber schließlich das Rat- Haus kein Hotel ist, wurde ihr dieser Wunsch Abgeschlagen und die Polizei benachrichtigt. Sie nahm die Frau, die genügend Geldmittel bei sich trug, in Empfang und versuchte den Zweck der Reise nach Mannheim zu ergrün- den. Das war aber offenbar bis zur Stunde noch nicht möglich. Wilde„Katze“ kratzte Eine 24 jährige Arbeiterin vom Waldhof, die der Gesundheitsbehörde vorgeführt wer- den sollte, wurde von der Polizei in volltrun- kenlem Zustand in ihrem Bett liegend aufge- funden. Sie hatte sich bei Tobsuchtsanfällen Bigwunden in den rechten Unterarm und Würgmale am Hals zugefügt. Auf der Fahrt erlebten die Polizisten einen neuen Tob- suchtsanfall und mußten alle ihre Kräfte auf- bieten, um die Rasende festzuhalten und ins Krankenhaus zu schaffen. Namen gewechselt Eine 28jährige, die wußte, daß sie von der Polizei gesucht wurde, änderte den Namen in rem Bundespersonalausweis. So gelang es ihr, eine Zeitlang unterzutauchen. In Käfer- Kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar . nimmt zum Mannheim Heidelberger Gaskrieg Stellung Den jüngst in den Tageszeitungen aus- kührlich behandelten Gaskrieg zwischen Mannheim und Heidelberg nahm Fran- kenthals Oberbürgermeister Dr. Kraus zum Anlaß, eine ausführliche Sachdarstel- lung zu geben, da verschiedentlich be- hauptet worden war, die Kommunale Ar- beitsgemeinschaft Rhein-Neckar habe sich mit der Gasfrage nicht beschäftigt. Wir geben die Dr. Krausschen Ausführungen ihrem Inhalt nach wieder: D. Red. Mit der Frage der Gasversorgung hat sich die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein- Neckar von Anfang an befaßt. Schon bald nach ihrer Einrichtung wurde ein Ausschuß zur Prüfung der Gasversorgung eingesetzt, nachdem der Vorsitzende des Verwaltungs- rates auf die Notwendigkeit eines Gemein- schaftsumternehmens für die Gos versorgung ähnlich dem Großkraftwerk hingewiesen Hatte. In diesem Ausschuß hatten die Städte Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim und der Kreis Ludwigshafen Vertreter. In einer Verwaltungsausschußsitzung vom 7. November 1952 wurde Ober bürgermeister Dr. Kraus(Frankenthal) an die Spitze des Ausschusses berufen. Wie Dr. Kraus dieser Tage in einer Stellungnahme mitteilte, er- örterte der Ausschuß bereits am 8. Dezem- ber 1952 alle einschlägigen Fragen, Dabei wurde auch erwogen, ob für Mannheim und Heidelberg eine Gemeinschaftser zeugung dem geplanten Ausbau des Heidelberger Gaswer- kes vorzuziehen sei. In einer vom Regie- rungspräsidenten anberaumten Sitzung am 15. Januar 1953 kam es zu lebhaften Aus- sprachen zwischen Vertretern der Heidelber- ger und der Mannheimer Gaserzeugung. Hauptgeschäftsfünhnrer Dr. Hans Reschke schlug vor, ein Gutachten über die Möglich- keiten einer gemeinsamen Gaserzeugung ein- zuholen. Am 30. Januar 1953 beschloß der Verwaltungsrat der Kommunalen Arbeits- gemeinschaft die„Wirtschaftsberatung deut- scher Gemeinden“ mit diesem Gutachten zu beauftragen. Ein Sachverständiger dieses In- stituts sollte in einer Verwaltungsratsitzung grundsätzliche Vorfragen erörtern. Im No- vember 1953 bat der Oberbürgermeister von Heidelberg, von dieser Absicht abzusehen, da der erkrankte Direktor des Heidelberger Gaswerks an dieser Sitzung teilnehmen sollte. Im Januar 1954 erinnerte die Ge- schäftsführung der Arbeitsgemeinschaft an die Notwendigkeit eines neutralen Sachver- ständigengutachtens. In der Sitzung vom 8. Februar 1954 war keine Entscheidung über diese Angelegenheit zu erzielen, da Heidel- berg nicht vertreten war. Seine Darstellung schließt Oberbürgermeister Dr. Kraus mit dem lakonischen Satz:„In der Folgezeit ist es nicht mehr gelungen, den Gedanken der Anfertigung eines Sachverständigengutach- tens im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft durchzusetzen.“ * In einem Interview mit Wirtschaftsmini- ster Dr. Veit wurde die Gasversorgungsfrage kürzlich aufgeworfen.— Dabei wurden die Kosten für die geplante Kokerei am Pfaffen grund auf zehn Millionen geschätzt und die Möglichkeit einer Beihilfe aus Landesmitteln verneint. Vorschlag Nummer„Az 197/52-55 zur Behebung der Parkplatznot. Professor Franz Haas a m Mittwoch gestorben Am 2. März ist nach langer Krankhen der ordentliche Professor der Betriebswirt. schaftslenre an der Wirtschaftshochschule Mannheim, Professor Franz Haas durch den Todt abgerufen worden, Die Hochschule nicht nur, auch die Wissenschaft hat damt einen großen Verlust erlitten. Professor Haas, der im 60. Lebensjahr stand, stamm aus dem Sudetenland und wurde nach Wie. dererrichtung der Hochschule als ordent. licher Professor berufen. Im Amtsfahr 1952/53 war er Rektor. Sein liebenswürdigez und verbindliches Wesen war in allen Kreil. sen geschätzt. In seine Amtszeit fiel ein Teil der Vorbereitungen, die für das Heim der Hochschule im Schloß zu treffen waren. Dag Schicksal wollte nicht, dag Professor Haag an der neuen Stätte lehren durfte. 1 Der Verstorbene scharte in den Jahren ö 5 seiner Mannheimer Tätigkeit einen großen Kreis dankbarer Schüler um sich. Seine be. sonderen wissenschaftlichen Interessen galten der Industriebetriebslehre, dem indu- Striellen Rechnungswesen, dem Prüfungs. und Treuhandwesen und der betriebswirt. schaftlichen Steuerlehre. Die umfangreichen Aufgaben, die Pro. fessor Haas in seiner Tätigkeit als Lehrer und Forscher und insbesondere als Rektor gestellt waren, übersteigen die Kräfte des Pflichtbewußten Mannes und führten nach langem Krankenlager zu seinem beklagenz. wert frühen Hinscheiden. Es muß einmal gesagt sein, daß man Stumpen und Zigarren mit Puder und Schminke im Aussehen verschönern kann und daß es chemische Mittel gibt, um die „schöne weiße Asche“ zu erzielen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt: Alle Villiger- Stumpen sind garantiert naturrein herge- stellt, das heißt, nicht gepudert, nicht gefärbt. nicht mit Weißbrand- Chemikalien behandelt. Sehr gelobt wird der 15er Villiger-Senior mit seiner erneut verfeinerten Tabak- Zusammen- stellung und dem pikanten Aroma. Wer etwas Leichtes bevorzugt, wählt den zur Zeit neu auf dem Markt erscheinenden Villiger-C mit dem großen. roten„C aul der Packung. „Anzeige. In der 8. Prämienziehung der 16. Süddeut- schen Klassenlotterie wurden 28 Prämien gezogen, darunter folgende größere Gewinne: eine Prämie zu 25 000,— DM auf die Nr. 39 467; zwei Prämien à 5000,— DM auf die Nr. 27 009 und 36 665. zuständig und holte die Polizei tal jedoch, wo sie als Hausgehilfin arbeitete, entwendete sie ihrer Arbeitgeberin Klei- dungsstücke und wurde jetzt festgenommen. Hühnerdiebe in Mensch- und Tiergestalt. In der Nähe vom Rangierbahnhof wurden zwei Hühnerställe von wahrscheinlich dem gleichen Dieb ausgeplündert. Elf Federtiere waren seine Beute. Vom Täter fehlt noch jede Spur. In Neckarau, wo vor vier Wochen ein- mal ein Hahn und jetzt wieder zwei Hühner totgebissen worden waren, wurde der Räuber Als frei herumlaufender Hund entlarvt. Der Hühnerhalter sperrte den Hund in den Hühnerstall ein, so daß der Hundebesitzer ermittelt werden konnte. Ein Reh sprang gegen LkwW ö Kurz vor der Ausfahrt von der Auto- bahn bei Viernheim rannte in den Abend- stunden ein Reh gegen einen Lastkraft- wagen. Es wurde von den Hinterrädern er- faßt und war sofort tot. Der Fahrer lud das Reh auf seinen Wagen und lieferte es auf der Polizeiwache in Käfertal ab.— Bel einem harten Zusammenstoß an der Stra- geneinmündung Hanf-, Gaswerk und Sandhofer Straße erlitt eine 36jährige Rad- fahrerin eine Gehirnerschütterung, Kopf- verletzung und Prellungen, ein Motorrad- fahrer eine lebensgefährliche Schädelbasis- traktur. Nichtbeachtung der Vorfahrt wer die Unfallursache.— In der Gartenstadt stießen zwei Personenkraftwagen zusam- men, wobei ein Fahrer leicht verlett wurde und Sachschaden in Höhe von etws 4000 Mark entstand. Bei einem dritten Un- fall an der Straßenkreuzung M 5/ N 4 gab 0 es einen Verletzten und für etwa 2100 Mark 0 Sachschaden. Flüchtiger Fahrer noch gesucht! Am 23. Februar war, wie berichtet, gegen 6.15 Uhr auf der Mühlaustraße ein Arbeiter beim Reinigen der Straßenbahnschienen von einem Pkw angefahren und ernstlich verletzt worden. Der schuldige Kraftfahrer, der wahrscheinlich von einer Fastnachts- veranstaltung kam, hatte sich der Fest- stellung seiner Personalien durch Flucht entzogen. Zeugen, die den Unfall geseher haben und die der Polizei durch ihre An: gaben bei der Auffindung des Fahrers hel- fen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando der Schutzpolizei in L f, in Verbindung zu setzen. Die Arbeiterwohlfahrt sammelt von 3. bis 10. März Die Arbeiterwohlfahrt Württemberg Baden führt in der Zeit vom 3. bis 10. Marz ihre alljährliche einmalige Landessammlung durch. Unter dem Leitsatz„Hab ein Her! auch für andere“ soll die Bevölkerung ange“ sprochen werden, das gute Werk der Soli⸗ darität von Mensch zu Mensch zu unterstüt- zen, Die Hilfe der Arbeiterwohlfahrt gilt den notleidenden Angehörigen aller Bevölke- rungsschichten ohne Rücksicht auf deren politische und konfessionelle Zugehörigkeit Der große Aufgabenkreis dieser sozialen Arbeit umschließt neben der Kinder- und Er- wachsenenbetreuung und besonders auch die in Not geratenen Alten. Die Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt sind Stationen der Hilfsbereitschaft für alle. Jede Spende ver- mehrt die Zahl der guten Taten, 0 9 . De Pei Bal nal ruf rich Lai 5p zus sch Kati gar Kat i bet WI. PO Ae KI. Bil. set ten her Ma au! der kür ein We nkhelt SwWirt. Schule ch den schule damit ofessor tamm 1 Wie. rdent. ats jahr irdigez Krei. in Teil m der m. Dag Haag — — Jahren großen ne be. essen indu. kungs. DS wirt. Pro. Lehrer Rektor te dez 1 nach Agens ein, Puder Kann, m die Uesem lliger⸗ herge- efärbt. andelt. lor mit nmen· It den zenden . aut ddeut- mien Winne: ie Nr. uf die — eitete, men. stalt, C urden dem ertiere n jede n ein- kühner zäuber „Der 1 den Sitzer 7 Auto- bend- kraft- en er- r lud rte es — Bel Stra- und 9 Rad- Kopf · rad- basis- t war astadt Sam- erletzt etw 1 Un- 4 gab Mark gegen beiter nenen istlich ahrer, 0 achts- Fest- ö Flucht seher An- s hel- dem 16,1. It berg · nlung Herz ange Soli⸗ rstüt⸗ it den ölke⸗ deren gkeit. zialen d Ex- n die ingen der ver- 3 Nr. 52 Freitag, 4. März 198 MORGEN Seite 5 Kaiserin Sorapa 5 der Der Sonderzug und des Schahs von persien hatte gestern um 16.53 Uhr auf dem Bauhnkof Friedrichsfeld einige Minuten Aufent- halt. Der Zug, der auf der Fahrt über Karls- rune nach Baden-Baden war, nahm in Fried- ricksfeld Betriebskontrolleure auf. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht herumge- sprochen und viele Friedrichsfelder standen, zusammen mit Reisenden, die auf einen An- schluß warteten, auf dem Bahnsteig, um dem Kuiserpaar zugujubeln. Ein Mädel reichte so- gar einen Blumenstrauß durchs Fenster- Die Ruiserin winkte huldvoll zurück.. Schulideal: Mitmenschen und Bürger heranbilden Ein Mannheimer Lehrer berichtet über seine Eindrücke nach einem Studienaufenthalt in den USA In der vergangenen Woche traten in Wa- shington 58 deutsche Lehrer und Lehrerinnen nach einem sechsmonatigen Studienaufent- halt in den USA ihre Rückreise nach Deutsch- land an. Unter diesen Erziehern, die auf Einladung des Austauschprogramms des US- Außenministeriums in den USA weilten, be- fand sich auch Karl Heinz Keßler aus Mann- heim. Seine Eindrücke zusammenfassend, er- lärte Keßler in einem Presseinterview, daß inn vor allem die freundschaftliche Atmo- sphäre in den Schulen Amerikas stark be- eindruckt habe. Diese Atmosphäre der Freundschaft und Kooperation gelte nicht nur für die Schüler untereinander, sondern sei auch tonangebend im Lehrer- Schüler- Verhältnis. Er betrachte dies als einen star- ken Faktor in der Entwicklung gesunder und guter staatsbürgerlicher Beziehungen, wie diese ja das gesamte amerikanische Leben kennzeichnen. Dabei sei es falsch, anzuneh- mien, daß es in den USA keine Anerkennung der Autorität gebe. Dies sei wohl der Fall, aber es sei keine Autorität, die Ehrfurcht oder gar Furcht einflöse. Keßler fährt dann in seinen Ausführungen fort:„In Amerikas Schulen herrscht im Vergleich zu Europa ein weitaus ‚jugendlicherer“ Gesichtspunkt vor, mit dem der Lehrer seine Schüler für sich gewinnt. Die rein fachlichen Anforderungen, die an den Schüler gestellt werden, sind in Europa zwar größer, aber dieser Mangel wird völlig ausgeglichen durch den kooperativen Geist des Unterrichts. Man legt in amerikanischen Schulen gro- gen Wert auf die theoretische und praktische Durchführung der Grundspielregeln der „child guidance“(Kinderführung,-leitung) Die Post rationalisiert ihren Betrieb Technische Neuerung für Mannheimer Hauptpostamt geplant Der Bundespost in Mannheim sind immer nur kurze Ruhepausen gegönnt. Den Lawinen um die Jahreswende folgte der starke Paket- und Brief verkehr, der im Zu- sammenhang mit dem Winterschlußverkauf stand. Und nun geht es schon wieder der großen Frühjahrsarbeit entgegen. wenn man sich vergegenwärtigt, vor welch große Aufgaben die Post gestellt ist, indem sie einerseits ihre Einrichtungen im- mer moderner gestalten, immer rationeller und schneller arbeiten soll, andererseits noch zahlreiche im Krieg zerstörte Gebäude und auch neue Postämter errichten muß, dann läßt sich leicht begreifen, daß die Bundespost mit allen Mitteln nach Rationa- lisierung ihres Betriebes strebt. Dabei sol- len die Gebühren nach Möglichkeit nicht er- höht werden. ö So will die Bundespost auch in Mann- heim den Kleinverkauf von Briefmarken möglichst ganz auf Automaten umstellen, damit der Kunde seinen Tagesbedarf künf- tig ohne Wartezeit kaufen kann. Elektrisch betriebene Apparate werden zur Zeit ent- wickelt; sie sollen zunächst in den großen Postämtern, später aber auch in den kleinen Zemtern und an Fernsprechhäuschen den Klein verbraucher bedienen. Einstweilen be- hilft man sich mit den wieder instandge- setzten und umgebauten Vorkriegsautoma- ten, die nach und nach an die Postämter herausgegeben werden, und von denen in Mannheim gegenwärtig annähernd zwanzig aufgestellt sind. Die neuen Automaten wer- den größer sein; sie werden voraussichtlich kür ein Markstück eingerichtet und geben eine entsprechende Anzahl der gängigen Werte. Das im Bau befindliche Mannheimer Hauptpostamt soll eine ganze Reihe neuer postalischer Einrichtungen erhalten. Wie wir erfahren, soll eine über ein Stockwerk sich erstreckende Anlage zur mechanischen Ver- teilung der Schließ fachsendungen eingebaut werden, Wahrscheinlich wird Mannheim den von der Post in Auftrag gegebenen Hart- geld-Wechselautomaten bekommen, der die „Groschennot“ der Fernsprechkunden be- hebt. Der Rationalisierung des inneren Be- Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma Honig- Versandhaus Max Naumann, Achim, bei 5 8 triebes dienen neue Buchungsmaschinen und damit gekoppelte Stempelmaschinen zur Ab- fertigung von Zahlkarten und Postanwei- sungen, wodurch es den Schalterbeamten er- möglicht wird, doppelt so viele Kunden ab- zufertigen wie seinen Kollegen ohne Ma- schine. Briefkästen mit getrennten Einwür- fen für Orts- und Fernpost ergeben künftig eine Vorsortierung und damit Entlastung kür die nachfolgende Verteilarbeit. Moderne Stempelmaschinen können bis zu 80 000 Normalbriefe in der Stunde abfertigen. Sonstige Neuigkeiten: Die Bewohner der Gartenstadt und des Almenhofs dürfen sich freuen, denn diese Stadtteile erhalten dem- nächst eigene Postämter mit selbständigen Zustellbezirken, Bisher wurde die Garten- stadt vom Postamt Waldhof bedient, der Almenhof teils von Mannheim, teils von Neckarau. bei der auf psychologischem Wege eine volle Entwicklung aller geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten ermöglicht wird. Das Kind ist Persönlichkeit, die als solche verstanden und ernst genommen sein will. Die Erziehungsmethode schafft den Grund- stein für die Fähigkeit aller Amerikaner mit- einander auszukommen, und ist die Voraus- setzung für ein gutes Zusammenleben in Familie, Gemeinde und Staat.“ Der Mannheimer Lehrer, der die ersten drei Monate seines Amerikaaufenthaltes mit Studien am Lehrerseminar in Texas ver- brachte, hatte Gelegenheit, amerikanische Lehrmethoden sowohl im Hörsaal als auch in der Praxis in den dem College angeschlosse- nen Elementarschulen zu beobachten. Kehbler nahm ferner an zahlreichen Bürgerversamm- lungen teil und fand die Haltung der ameri- kanischen Menschen untereinander bemer- kenswert, die keinerlei Standesunterschied kennt. * Der Weg des gegenseitigen Sich-Kennen- ljernens: Wie oft wurde in den letzten Jahren auf seine Bedeutsamkeit hingewiesen. Ein großartiger Versuch— nicht nur mit Lehrern, sondern auch mit Schülern— wurde kürz- lich in Frankfurt unternommen. Zwischen Filmspiegel Capitol:„Die gebrochene Lanze“ Ein Wildwestfilm?— Ja, denn er spielt in jenen Gegenden Amerikas, die man„Wild- West!“ zu nennen pflegt, Rinderherden, Pferde, Indianer und Colts sind die Requisiten, und doch ist dieser Streifen mit einer Pro- blemfracht beladen, die ihm eine andere Ein- stukung sichert. Wie ein autokratischer Fürst herrscht Matt Deveraux über seine Rinder- herde, auch seine drei ältesten Söhne be- trachtet er als sein Eigentum und behandelt sie dementsprechend, so daß ihn insbeson- dere Ben, der Aelteste, tödlich haßt. Der Liebling des Vaters ist Joe, der ein weißes Mädchen liebt, er, ein Halbblut aus der zwei- ten Ehe des Vaters mit einer indianischen Häuptlingstochter. Aus diesen beiden Pro- blemkreisen bezieht der Film seine Span- nung. Die Pole dieser Spannung sind Spen- cer Tracy als Matt und Richard Widmark als Ben Deveraux. Daß neben diesen profilierten Charakterdarstellern das Liebespaar von Ro- bert Wagner und Jean Peters etwas bläßlich wirkt ist verständlich. Regisseur Dmytryck läßt sich keine Effekte entgehen, auch die nicht, die in der bizarren, mit einemascopi- scher Breite eingefangenen Bergwelt Arizo- nas liegen. fis. den Volks- und Mittelschulen und den ame- rikanischen Elementarschulen wurde ein Klassenaustausch vorgenommen. Eine Woche lang saßen deutsche Schüler(und Lehrer) auf den amerikanischen Schulbänken und ameri- kanische Schüler auf den deutschen Schul- bänken. Dieses Experiment stellte nicht nur eine Förderung der Sprachklassen dar, son- dern gab allen auch Einblick in die Verschie- denartigkeit der Lehrsysteme. Wie wäre es mit einem derartigen Experiment in Mann- heim? Genügend Austauschmöglichkeiten sind durch die Schulen in Klein-Amerika be- stimmt gegeben; und ein offenes Ohr wird man bei den zuständigen amerikanischen stimmt finden.-kloth Nächtlicher Eindringling war kein Dieb Ein Mann, der nachts plötzlich in ein fremdes Grundstück eindringt, wird leicht als Einbrecher und Dieb angesehen. So ging es auch einem jungen Mann aus Seckenheim, über dessen Abenteuer wir in unserer Aus- gabe vom 2. März unter der Ueberschrift „Fenstersturz und Prügel mit dem Besenstil“ berichteten. Inzwischen hat sich jedoch alles aufgeklärt. Der junge Mann hatte an diesem Tag nur mehr Alkohol getrunken, als er ver- tragen konnte und sein Zuhause verwechselt. Daß die Hausbewohner und Nachbarn den unerwarteten nächtlichen Gast nicht gerade freundlich empfingen, ist verständlich, von einem Einbruchsversuch konnte jedoch unter diesen Umständen keine Rede sein. Opfer des Stalinismus werden aktiv Eine Bezirksgruppe Mannheim- Heidelberg wurde gegründet Die seit Februar 1950 bestehende„Ver- einigung der Opfer des Stalinismus“(VOS), deren Mitglieder ehemalige politische Häft- linge sowjetischer und sowietzonaler Kon- zentrationslager und Gefängnisse sind, grün- dete am Mittwochabend eine Bezirksgruppe Mannheim-Heidelberg. Wie Bezirksgruppen- vorsitzender Heinrich Leichert im„Neckar- tal“ sagte, sieht die VOs ihre Ziele darin, die soziale Sicherheit und Anerkennung der ehemaligen Widerstandskämpfer zu er- reichen, die, da sie nicht unter das Heim- kehrergesetz fallen, vor allem aus materiel- len Gründen eine für ihre Rechte eintretende Organisation brauchen. Darüber hinaus will die VOS„das Gewissen der Welt gegen die totalitären Systeme wachrütteln und dafür sorgen, daß die Charta der Vereinten Na- tionen nicht totes Papier bleibt. Sie tritt für ein wiedervereinigtes Deutschland und ein vereintes Europa ein und bemüht sich um die Freilassung der noch inhaftierten poli- tischen Gefangenen in der DDR und UdSSR. Nach der Wahl des Vorstandes mit H. Leichert als erstem und E. Casper als zwei- tem Vorsitzenden wurde beschlossen, monat- liche Versammlungen und wöchentliche Sprechstunden abzuhalten und einen Leit- faden mit den einschlägigen Bestimmungen herauszugeben. H. Leichert berichtete, daß sich die VOS, nachdem sie sich mit den Pay- teien in Verbindung gesetzt hatte, mit einer Anfrage über das für vergangenen Juli ver- sprochene Entschädigungsgesetz für Zivil- internierte an den Bundeskanzler gewandt habe. Der Vertriebenenminister habe darauf geantwortet, daß eine Teilbestimmung für sozial Notleidende im April zu erwarten sei. H. Leichert erklärte, daß die VOS gegen die- sen Bescheid protestiere: Sie verlange eine baldige Bestimmung, die für alle politischen Gefangenen bindend sei. ila Mannheimer Termin-Kalender Verband der Kriegsbeschädigten, Ortsgruppe Neckarstadt- West: 4. März, 20.00 Uhr, im Lokal „Flora“, Generalversammlung. DRW- Club, Mannheim: 4. März, 20.00 Uhr, im„Schwarzwälderhof“ Mitgliederversamm- lung und Lichtbildervortrag über lohnende Urlaubsfahrten. SPD, Frauengruppe Neckarstadt West und Ost: 4. März, 20.00 Uhr, im Speisesaal der Mo- torenwerke, Lichtbildervortrag„Die Frau in den Wechseljahren“, Sprecher Dr. Walter Leh- mann. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreis Mannbeim-Stadt: 4. März, 20.00 Uhr, in der „Landkutsche“, D 5, 3, Gedenkfeier anläßlich des 4. März 1919. Reichsbund, Ortsgruppe Lindenhof: 4. März, Lokal Olbert, Mitglieder versammlung. Landsmannschaft Mecklenburg: Monatsver- sammlung, 4. März, 20 Uhr,„Neues Tivoli“, Käfertaler Straße 33. Gegensätze gibt es in jeder großen Stadt. Aber nickt oft 7 werden sie wohl so nahe beieinander liegen: Wäh- rend die ersten Sonnenstrahlen auf die Innenstädter und ihr Verkehrs- gewünhl fallen(links), fünrt- kaum dreieinhalb Kilometer vom Parade- platz entfernt— ein„Mannkeimer Bauer“ seinen Pflug durch die Erde. man will Einen Acker bei Neuhermsheim, zwiscken Neckarau und Neuostheim gelegen, zeigt unser rechtes Bild. Im Hintergrund die Fabrikschlote der großen Stadt. Der Boden ist gut, sagt der Bauer, aber die Abgase der Industrie tun ihm Abbruch. Man kann kier nicht alles anbauen, was Bilder: Steiger Kameradschaft ehemaliger 110er-Grenadiere, Mannheim, K 3, 17: 4. März, 20 Uhr, im„Zwi- schenakt“, B 2, 12, Versammlung. Deutscher Bundesjugendring: 5. März, 14.30 Uhr, Jugendheim Erlenhof, Eröffnung der Ausstellung„Jugend fotografiert“. Verein für Schutz und Pflege einheimischer und fremdländischer Vögel: 5. März, 20.00 Uhr, im Vereinslokal„Neckarpark“, Waldhofstraße, Versammlung. 5 Landsmannschaft Ostpreußen: 5. März, 19.30 Uhr, im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße, Monatsversammlung mit anschließendem Fleck-⸗ essen. Wir gratulieren! Emil Schreckenberger, Mann- heim, Bürgermeister- Fuchs-Straße 60, vollendet sein 82. Lebensjahr. Elisabeth Baier, Mann- beim-Feudenheim, Kirchbergstraße 22, wird 78 Jahre alt. Anna Dussel, Mannheim, U 2, 8, begeht ihren 73. Geburtstag. Christine Joos geb. Laib, Mannheim, K 4 25, wird 70 Jahre. Liesel Ihle, Mannheim, Werftstraße 24, und Rosa Beisel, Mannheim- Waldhof, Schienen- straße 35, feiern ihren 60. Geburtstag. Merry old England a uf der Filmlein wand 5 Die Filmabende der Impex- Speditions- gesellschaft und des Reisebüros Columbus haben in Mannheim einen guten Ruf und auch am Mittwochabend folgte in der Aula der Wirtschaftshochschule ein zahlreiches Publikum interessiert den Filmstreifen, die diesmal die British European Airways zur Verfügung gestellt hatten. Einleitend wurde man mit der„Vickers Viscount“, dem Standardflugzeug der Gesellschaft, bekannt gemacht, einem schnittigen„Vogel“ mit mo- dernen Turboprop- Maschinen. Einen Trip im Zeitraffer durch„Merry Old England“ boten die drei folgenden Farb- und Schwarz-Weiß Filme: Von London bis Windsor Castle, von der Tower Bridge bis Hampton Court, von den Rittern des Hosenbandordens bis zu den farbenprächtigen königlichen Garden, vom Pferderennen bis zum Ruderwettkampf Ox kord Cambridge; all die Assoziationen, die man mit dem Wort England“ verbindet, wurden lebendig. Ein von einer künstlerisch empfindenden Kamera eindrucksvoll gestal- teter Film über die Heilquellen der Schweig sowie ein Farbfilm über Lugano ließen auch die Reisefreunde auf ihre Kosten kommen. ges. 85 re 5 r Ebenso pünkilichi tie vor dem Kriege sorgt auch hieute wieder der FRISCH DIENST mit 38 Verteilungsstellen in Mest. deulschland und Berlin für stels ſabrikfrische Reemtsma · Cigareiten 2 ee RETN e 8 2 N 2 1 f * 0 e Selte 8 DREI-LANDER-SEITE Freitag, 4. März 1955/ Nr. 62 UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMBERCG Immer noch auf Grund Heidelberg. Trotz anhaltenden Tag- und Nachtarbeiten konnte das holländische Motorschiff„Excelsior“ noch nicht wieder flott gemacht werden. Die„Excelsior“ war auf dem Neckar bei Schlierbach im Kreis Heidelberg auf Grund gelaufen. Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, will man vor- läufig weiter die aus Gips bestehende Ladung verringern, die von der Heidelberger Zementwerken übernommen wird. Dann be- Absichtigt man, das inzwischen an der Unter- seite des Vorschiffs ausfindig gemachte Leck nach Möglichkeit an Ort und Stelle abzu- dichten. Revision eingelegt Heidelberg. Staatsanwalt und Verteidi- gung haben gegen das vom Heidelberger Schwurgericht a Sprochene Urteil im Pro- zeB Theodor Schmitt aus FHeiligkreuz- Steinackr Revision eingelegt. Schmitt war wegen Totschlags seiner Ehefrau zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrver- lust verurteilt worden. 846 000 Mark Zuschüsse Tauberbischofsheim. Von den für die Landwirtschaft der vier nordbadischen För- derkreise Sinsheim, Mosbach, Buchen und Tauberbischofsheim vorgesehenen staatlichen Zuschüssen in Höhe von 1,7 Millionen Mark wird der Kreis Tauberbischofsheim 846 000 Mark erhalten. Dies teilte Landrat Anton Schwan in einer Bürgerversammlung in der Kreisstadt mit. Schwan appellierte an die Bürgermeister, bei den Planungen zur Ver- Wirklichung des Odenwald- Programms inten- ser als bisher mitzuwirken. Frauenmord aufgeklärt Sinsheim. Ein 25jähriger Mann aus Mün- chen hat in Sinsheim gestanden, am 9. Fe- Pruar dieses Jahres im Kreis Geilenkirchen eine 27 Jahre alte Frau ermordet zu haben. Der Täter war wegen Landstreicherei, Bet- telei und sittlicher Verfehlungen in das Ge- fängnis in Sinsheim eingeliefert worden. Sein Gesicht wies Kratzspuren auf. Die Lan- despolizei von Bad Rappenau im Landkreis Sinsheim, die den 25 jährigen festnahm, fand bei der Durchsuchung seines Gepäckes blut- verschmierte Frauenkleider. Die sofort ein- setzenden Nachforschungen ergaben, daß der Verhaftete mit einem bisher ungeklärten Frauenmord zwischen Palenberg und Frelenberg im Kreis Geilenkirchen in Ver- bindung gebracht werden mußte. Der Fest- genommene legte ein volles Geständnis ab. Werden Personalien notiert? Karlsruhe. Das KPD-Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht wurde mit den Gegenäußerungen der KPD- Vertre- ter zu den Ausführungen der Bundesregie- rung über den leninistisch- stalinistischen Staat fortgesetzt. Zu Beginn der Verhand- gen, daß die Personalien der Zu- eim Betreten des Gerichts notiert den und diese dann in ihren Heimat- orten über ihre politische Gesinnung und den Zweck ihrer Teilnahme an der Verhand- Jung verhört würden. Da darin eine Gefähr- Aung der Oeffentlichkeit liege, bat Rechts- dieser Maßnahme. Der Senat will die ire der KPD prüfen. Von der Krimi- malpolizei werden die Behauptungen der KPD als unrichtig bezeichnet. Römische Wasserleitung entdeckt Obernau. Bei Grabarbeiten für einen Neubau in Obernau stiegen Arbeiter dieser Tage auf einen Teil der altrömischen Was- Serleitung, über die in den ersten beiden Jahrhunderten nach Christi Geburt das Was- ser in die römische Siedlung Sumelocenna, das heutige Rottenburg, geleitet worden war. Die Römer hatten seinerzeit in Rottenburg mehrere große Bäder eingerichtet. Bürgermeister aus drei Nationen Freiburg. In Freiburg findet heute und morgen eine interne Konferenz des Verbin- dungsbüros und des Verwaltungsausschus- ses der„Internationalen Bürgermeistérunion für deutsch-französische Verständigung und SUropäische Zusammenarbeit“ statt. Zu der Tagung haben sich bis jetzt 34 Bürgermeister Frankreich, der Schweiz und dem Bun- desgebiet angemeldet. Es sollen verschiedene Wichtige kommunale Fragen auf internatio- naler Basis besprochen werden. „Wetterauer Brandgräber“— geschickter Schwindel? Starke Zweifel an der Echtheit vorgeschichtlicher Funde und der Darmstadt. Der Staatlichen Materialprü- kungsanstalt der Technischen Hochschule Darmstadt lag kürzlich eine Auswahl fein durchbohrter Kieselsteine und Schieferplätt- chen vor, Teile von Schmuckketten aus den berühmten„Wetterauer Brandgräbern“, die nach der Jahrhundertwende in den Kreisen Hanau und Frankfurt entdeckt wurden und damals für die vorgeschichtliche Forschung eine Sensation bedeuteten. Schließlich ka- men die ersten Beweisstücke ans Tageslicht, die eindeutig dafür sprachen, daß die jung- steinzeitlichen Menschen 2500 bis 2000 v. Chr. in diesen Gegenden bereits ihre Toten ver- brannten, was zuvor erst für die Bronze- zeit, also 1000 Jahre später, nachgewiesen War. Auherdem fanden sich nach damaligen Kenntnissen völlig neuartig gearbeitete Grabbeigaben, kunstvolle Schmueckketten. Die Fundstücke aus diesen„Wetterauer Brandgräbern“ haben die Techniker jetzt im Auftrag einer Archäologin genauen Prüfun- gen unterzogen. In ihrem Gutachten heißt es:„Auch mit dem Mikroskop ließen sich keine Rillen in der Bohrwandung beobach- ten, die auf ein etappenweises Arbeiten schließen liegen. Es kann gesagt werden, daß die Bohrung durchaus denen mit neuzeit- lichen Geräten hergestellten Bohrlöchern entspricht und sich stark von den abgesetz- ten und an den Enden konisch ausgeweiteten Bohrungen der Steinzeit unterscheidet.“ Dieses Gutachten bekräftigt erst recht die Ueberzeugung der Auftraggeberin, Dr. Gudrun Loewe Sie betrachtet die„Wetter- auer Brandgräber“ als geschickte Fälschung, erst vor einem halben Jahrhundert von Georg Bausch angelegt, einem inzwischen verstor- benen Brunnenbohrer und Grabungsvor- arbeiter aus Oberhessen. Den Nachweis die- ses Betruges will Dr. Loewe nach Abschluß ihrer gegenwärtigen Untersuchungen noch in diesem Jahr führen, in einem neuen Band der Veröffentlichungsreihe des Darmstädter Amtes für Bodendenkmalpflege, der sich mit oberhessischen Altertümern befaßt. Die be- vorstehende Publikation dürfte wohl viele Katalognummern in den Museen wertlos machen, jene steinzeitlichen Schmuckketten, die in vorgeschichtlichen Sammlungen als besondere Kostbarkeiten gelten. Ebenso muß die einschlägige wissenschaftliche Lite- ratur einer gründlichen Revision unterzogen werden; denn selbst die prominenten Werke widmen den„Wetterauer Brandgräbern“ ausführliche Kapitel. Dr. Loewe hat sich inzwischen mit der Persönlichkeit Georg Bauschs befaßt, der im Jahre 1906 in Butterstadt, Oberhessen, das erste dieser Gräber entdeckte. Zu einem „Künstlerische“ Arbeit mit Schuhkreme Falscher Restaurator überpinselte, bügelte aus— und stahl wie ein Rabe Neustadt/ Weinstr. Als die Polizei in Pfed- dersheim/ Rheinhessen kürzlich den 45jahri- gen Gemälderestaurator Wilhelm K. aus Karlsruhe festnahm, wußte sie noch nicht, welch guter Fang ihr damit geglückt war. Das ergab sich erst einige Tage später, als die Ermittlungen auf vollen Touren liefen und als sich neben der Kriminalpolizei meh- rerer Großstädte auch das Bundeskriminal- amt einschaltete. Da erst stellte sich heraus, daß der angeblich staatliche Gemälderestau- rator ein vielfach vorbestrafter Gewohn- heitsverbrecher war, der es durch sein ge- schicktes und raffiniertes Auftreten lange verstanden hatte, seine gutgläubigen Mit- menschen zu schädigen und durch sein an- gebliches Kunstverständnis zu bluffen. Vorher hatte der falsche Restaurator in Worms, in der Umgebung von Neustadt an der Weinstraße, in Heidelberg, Bad Kreuz- nach und anderen Orten„gearbeitet“. Diese Tätigkeit bestand nicht nur darin, alte und kriegsbeschädigte Gemälde an brüchigen Stellen auszubügeln und zu überpinseln, son- dern auch in Betrügereien und Diebstählen bei den Auftraggebern, So trauert ein Auf- traggeber in Worms dem nach dem Weg- gang des Gemälderestaurators verschwun- denen Schmuck und gestohlenen Bargeldbe- trägen nach. Allein in Worms kassierte er in kurzer Zeit fast 2000 Mark— aber dennoch wurden ihm seine Zech- und Mietschulden an der Weinstraße zum Verhängnis. Erheblich sind die Schäden, die der Re- staurator einigen Gemäldebesitzern im Raum Neustadt zufügte. Dort hatte er, wie sich erst jetzt herausstellte, zu seiner„künstlerischen“ Arbeit nämlich nicht nur Oelfarben, sondern in Ermangelung einer kräftigen Erdfarbe einfache Schuhereme verwendet! Das Resul- tat? Die so behandelten Oelgemälde, von denen eines allein einen Wert von etwa 3000 Mark darstellt, wurden„wellig“ und be- kamen unansehnliche, bräunliche und orange- farbene Flecken. Bei der Polizei in Neustadt, wo der an- geblich staatliche Gemälderestaurator, der sich bei seinem forschen Auftreten sowohl auf umfangreiche Kunstkenntnisse als auch auf glänzende Aufträge— so auf die Re- staurierung der großen Wandgemälde im Kaiserdom in Speyer— berief und der durch seine Schwindeleien auch einen bekannten süddeutschen Kunstdruckverlag schädigte, in Haft sitzt, wartet man jetzt auf die Straf- anzeigen der vielen Leute, die der Rückfall- betrüger Wilhelm K., der sich stets nur durch eine Visitenkarte legitimierte, in den vergangenen Monaten betrogen, bestohlen oder sonst geschädigt hat 8. Lauterkeit des Entdeckers Zeitpunkt, als er beim Hanauer Geschichts- verein, der ihn für Ausgrabungsarbeiten entlohnte, wegen finanzieller Schwierigkei- ten entlassen werden sollte. In diesem Augenblick sicherten ihm die Brandgräber seiner Heimat, der südlichen Wetterau, er- neut ein Auskommen. Zudem erhielt er für die steinernen Schmuckstücke beträchtlich hohe Goldmarksummen. Ein gutes Geschäft, denn fortgesetzt bot er hübsche Kiesel und Schieferplättchen an, obwohl ihm von den Wissenschaftlern zur Auflage gemacht wurde, keine Funde ohne Aufsicht von Fachleuten kreizulegen. Schon vor dem Kriege hatte die Tätigkeit Georg Bauschs den Verdacht eines Marbur- ger Archäologen erregt, zumal nach dem Tode des Brunnenbobhrers kein einziges Brandgrab mehr in Oberhessen gefunden wurde. Georg Bausch indessen hatte die Gräber mit den Schmuckbeigaben und spär- lichen Brandspuren in geradezu schlaf wand- lerischer Sicherheit aufgespürt, siebzig allein in einem Jahr. Waren Wissenschaftler zu- gegen, so fiel ihnen bereits damals— in den Fundprotokollen nachzulesen— die unge- wohnte Lockerheit der Erde an den Gräbern auf. Hinzu kommt ein späterer Täuschungs- versuch des Sohnes von Georg Bausch, der in Göttingen eine Steinkette anbot. Die Fundstelle in der Nähe Göttingens stellte sich jedoch als früherer Standort einer Dreschmaschine heraus. Sie hatte dunkle Oelspuren hinterlassen, die einer Brand- Schwärze ähnelten. Dieses Manöver war zwar durchschaut worden, doch niemand zweifelte an der Echtheit der Kette, die nach Meinung der Wissenschaftler aus Fundstel- len in Oberhessen stammte. Heute, so urteilt Dr. Gudrun Loewe, werde es den„Erfindern“ vor geschichtlicher Doku- mente wesentlich schwerer gemacht. Die Archäologen, die sich weniger auf Hilfs- kräfte verlassen können, arbeiten selbst mit dem Spaten. Sie schulen dabei ihren kriti- schen Blick weitaus intensiver, vermerken die unscheinbarsten Details. Daher vermag auch ein geschickter Betrüger sie kaum mehr hereinzulegen. roe. Grünflächen- eine sozialpolitische Aufgabe Mannheim als gutes Beispiel/ Tagung der Siedler und Kleingärtner Stuttgart. Für die planmäßige Errichtung von städtischen Grünanlagen unter Beriick- sichtung sozialpolitischer Gesichtspunkte sprach sich der Landesverband der Siedler und Kleingärtner Baden-Württembergs auf einer Arbeitstagung in Stuttgart aus. Bei aller Anerkennung der Wohnungsnot, so wurde festgestellt, halte man es für falsch, in den noch vorhandenen öffentlichen und privaten Grünflächen nur eine Reserve für spätere Bebauungen zu sehen. Die Erhaltung dieser Flächen sei für die körperliche und seelische Gesundheit der Bevölkerung von größter Wichtigkeit. Bei kleingärtnerisch ge- nutzten Anlagen, wie zum Beispiel dem Ro- sensteinpark in Stuttgart, müsse man im Interesse der Allgemeinheit die Errichtung von öffentlichen Wegen, Ruhebänken und Spielplätzen verlangen. Hier hätten die Städte Mannheim, Karls- ruhe und Heidelberg bereits Vorbildliches geleistet. Die Schwerpunkte der Erholungs- grünflächen, Sportplätze, Freibäder und Parks, müßten richtig in den Stadtgrundriß eingefügt werden. Neubauten dürften nicht ohne Zusammenhang mit ihren Grümonen entstehen. Hierzu würde allen Städten ein „Grünflächenplan“ empfohlen. Mustergültig sei der von dem Pflanzen- Soziologen Dr. Ellenberg an der Landwirt- schaftlichen Hochschule Hohenheim aufge- stellte„Ellenberg-Plan“ der Stadt Ulm, über den Gartendirektor Grzimek berichtete. Als Voraussetzung für solche Planungen wurde die Bereitstellung höherer finanzieller Mit- tel vom Staat und von den Kommunen ge- fordert. Gartenbauoberinspektor A. G. Wirth, Essen, wies darauf hin, daß das Land Baden- Württemberg nur ein Zehntel der Summe für Grünflächen ausgebe wie Dortmund für seine städtischen Anlagen. 8 An der Tagung nahmen etwa 120 Ober- bürgermeister, Bürgermeister und Vertreter von städtischen Planungs-, Liegenschafts- und Gartenämtern von 40 badisch-württem- bergischen Städten teil. Der Landesverband zählt heute 50 000 Mitgileder. Aus der Hessischen Nachbarschaft Aus Sägemehl wird Zucker Darmstadt. Das Institut für Technologie an der Technischen Hoclischule in Darm- stadt hat in einem neuen Verfahren aus 100 Kilogramm Abfallholz 31 Kilogramm Zuk- ker gewonnen. Die Versuche wurden von Professor Karl Schönemann in Zusammen- arbeit mit der Chemischen Holzverwertung Mannheim-Rheinau unternommen, um das vor dem Kriege von Prof, Willstätter und Friedrich Bergius entwickelte„Bergius- Ver- fahren“ zur Holzzuckergewinnung zu ver- bessern. Als Rohmaterial können vornehm- lich wertlose Holzreste und Sägemehl Ver- wendung finden. Neben kristallklarem Zucker werden aus den FHolzabfällen auch Xylose und Lignin für die Kunststoffher- stellung gewonnen. Das Verfahren soll ebenso wirtschaftlich wie die Zuckergewin- nung aus der Zuckerrübe sein, teilte das In- stitut in Darmstadt mit. Waldreiche Län- der hätten sich bereits für das Herstellungs- verfahren interessiert. Zum Aufbau eines Industrie werkes für die Holzzuckerherstel- lung würden jedoch mindestens 11 Mil- lionen Mark benötigt. Religiöse Weltjugendkonferenz Kassel. Die zuletzt 1953 in Florida statt- gefundene internationale Weltjugendkon- ferenz der, religiösen Gemeinschaft„Ge- meinde Gottes“ wird in diesem Jahr vom 16. bis 20. Juli in Fritzlar vorbereitet. Die Gemeinschaft sendet zu dem Treffen, das alle zwei Jahre stattfindet, etwa 600 jugend- liche Delegierte. Bisher liegen Anmeldungen aus USA, Grohbritannien, Aegypten, West- und Südafrika vor. Explosion im Schulzimmer Hanau. In Gelnhausen verursachte ein 13jähriger Volksschüler in seinem Klassen- zimmer eine Explosion. Er hatte eine mit Pulver gefüllte Pappröhre— wahrscheinlich eine amerikanische Leuchtbombe— mit- gebracht und schüttete vor Beginn des Unterrichts von dem Pulver in den Zimmer- ofen. Plötzlich gab es eine Stichflamme und die Röhre explodierte in der Hand des Jungen. Wie die Klassenkameraden sagten, War der Luftdruck so stark, daß sie zu Bo- den gestürzt seien und die Fenster zertrüm- mert wurden. Der 13jährige machte sich nach der Explosion aus dem Staube und war bis gegen Mittag nicht aufzufinden. Ob er bei der Explosion verletzt wurde, ist nicht be- kannt. —— B LIcKk NAcłi RHEINLAND. PFALZ Ausstellung von Kunstporzellan Frankenthal. Zur Erinnerung an die Fran- kenthaler Porzellanmanufaktur, deren Grün- dung vor 200 Jahren von dem Kurfürsten Karl-Theodor zur Herstellung von„durch- sichtigem Porzellan“ genehmigt worden war, veranstaltet die Stadt Frankenthal vom 22, Mai bis zum 18. Juni im Neuen Rathaus eine Ausstellung. In Zusammenarbeit mit dem Museum Speyer sollen hundert der wertvollsten Stücke aus der Produktion der Porzellanmanufaktur gezeigt werden. Das keine Frankenthaler Porzellan wurde nur 45 Jahre lang hergestellt. Die bekanntesten Stücke belinden sich meist im Ausland. Die Stadt hat die Mehrzahl ihrer Stücke wäh⸗ rend des Krieges verloren. „Nicht mehr vertretbar“ Worms. Die Freien Demokraten haben kür die nächste Sitzung des Wormser Stadt- rates einen Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen, in dem sie die Umbenennung des Thälmann-Ringes in Siegfriedring for- dern. Die Umbenennung der Straße nach 1945 in Thälmann-Ring wird in der Begrün- dung als nicht mehr vertretbar bezeichnet, da Thälmann als Vertreter einer politischen Auffassung gekennzeichnet sei, die in den vergangenen Jahren bis zum heutigen Tage Not und Gefahr für das deutsche Volk dies- seits und jenseits der Zonengrenze gebracht habe. „Zusätzliches Gehalt“ bezogen Kaiserslautern. Der 33 Jahre alte Haupt- kassierer M. der Allgemeinen Ortskranken- kasse Kirchheimbolanden hat im Zeitraum von knapp fünf Jahren über 31 000 Mark unterschlagen und die dazu notwendigen Falschbuchungen so geschickt ausgeführt, daß bei drei Revisionen durch den Rechnungshof seine Eintragungen nicht beanstandet wur- den. Erst im Oktober 1954 war es seinem Geschäftsführer aufgefallen, daß in einer Sammelliste ein Betrag zweimal verbucht war, obwohl nur eine Anweisung vorlag. Vor Gericht legte der Angeklagte ein umfassen- des Geständnis ab. Er gab zu, nach seiner Rückkehr aus fünfjähriger Gefangenschaft und Wiedereinstellung bei der AOK vom Januar 1949 bis August 1954 regelmäßig jeden Monat 500 bis 600 Mark als„zusätz- liches Gehalt“ seiner Kasse entnommen zu haben. Die Kammer verurteilte M. wegen schwerer Amtsunterschlagung in mehr als 700 Fällen und wegen Urkundenfälschung zu drei Jahren sechs Monaten Gefängnis. Schwerer Junge Pirmasens. Die Gendarmerie des Land- kreises Pirmasens hat alle Polizeidienststel- len des Landes zur Mitfahndung nach einem 22 jährigen Hilfsarbeiter aus Lüdenscheidt in Westfalen aufgerufen, Der Jugendliche war am 11. Februar 1955 vom Landesaufnahme- lager in Koblenz als angeblicher Pegions- bewerber in das Jugendheim Rodalben bei Pirmasens eingewiesen worden, Nachdem er dort von dem Heimleiter wegen seines ver“ späteten Eintreffens und seines àrroganten Auftretens abgewiesen worden war, hatte er am kommenden Tage eine Einwohnerin von Rodalben, die sich auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle befand, überfallen und an ihr ein Notzuchtsverbrechen versucht. Drei Tage danach hatte er unter den gleichen Umstän- den eine Frau aus Kaiserslautern übertal- len. Wie inzwischen ermittelt wurde, handelt es sich bei dem 22jährigen um einen soge- nannten schweren Jungen, der erst am 16. Januar 1955 aus einer Strafanstalt entlassen worden War. Er hatte, ebenfalls wegen eines Notzuchtverbrechens, ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus abgesessen. keene Auf dem Fernsehschirm Freitag, 4. März Kinderstunde Wir helfen suchen Kleine Steuertips kür die Berufstätigen Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wetterkarte Der neue„Rheinische Haus- freund“(2) 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.25 20.55 „Inspektor Bucket klärt den Tul⸗ kinghorn-Mord auf“ Die einsamen Inseln (ein Filmbericht) Aus Paris: Die Nacht der Sterne 21.40 22.15 Sahne Bofter Käse homogenisiert S innig verbunden sehr gesund * Ir— 5 Trink Dich schlange Dr. Ernst Richfers Frühstücks- Kräutertee, der meistgetrunkene Schlankheitstee, normalisiert die fräüge Verdauung, regt den Fluß der Verdauungsdrösen an, entschlackt undd entgiftef den Darm, bewirkt duf natürliche Weise gesunde Schlankheit, macht jung v. lebensfroh. Auch als DRIX Packg. extra stark 2.28 DM In Apotheken u. 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März 1955 6 * Spiele der Handball-Kreisklasse: Sandhofen vor dem Staffelsieg Die A-Klasse bringt am Sonntag die Be- gegnung TV Brühl— 99 Seckenheim. Im Vorspiel hatten die Brühler nichts zu bestel- len, die Elf steckte damals in einem Form- tief. Ob zu Hause die Revanche gelingt, er- scheint zweifelhaft. Der Staffelsieger der Kreisklasse B I, TV 64 Schwetzingen, er- wartet TV Friedrichsfeld und wird sich auch in diesem Spiel die Punkte sichern. In B II sollte sich der TV Sandhofen durch einen Sieg über Wallstadt die letzten zum Staffel- sieg noch notwendigen Punkte holen. Am Sonntag im Musensaal: Lit Waldhof- Boxe/ wollen badische ffleiste, werden Titelgewinn berechtigt zur Teilnahme an der„Deutschen“ und an den Berliner Europameisterschaften Die Stadthalle Weinheim(Sa. 19 Uhr) und der Mannheimer Musensaal(So. ab 14.30 Uhr) sind am Wochenende wieder Schauplatz großer Box veranstaltungen. Hier werden die badischen Senioren- und Junio- renmeister 1955 ermittelt. Diesen Titel- kämpfen kommt in diesem Jahr eine be- sondere Bedeutung zu, erwirbt sich doch der „Champion“ zugleich mit dem Titel auch die Kassel— Schweinfurt und BCA- FSV Der erste Märzsonntag ist im Termin- kalender der ersten Liga Süd als spielfreier Tag angestrichen. Nur zwei Begegnungen werden als Nachholspiele ausgetragen und zwar Hessen Kassel— Schweinfurt 05 und BC Augsburg— FSV Frankfurt. Die„Hessen“ haben theoretisch noch chancen, dem Abstieg zu entgehen, denn der Abstand zum VfB Stuttgart beträgt— nach Verlustpunkten— nur vier Punkte. Spielen sie gegen Schweinfurt so stark und konzen- triert wie gegen die Stuttgarter Kickers, dann sollten ihnen zwei weitere Punkte sicher sein. Schweinfurt rechnet damit, daß Merz und Burkhardt wieder dabei sind.— ber BC Augsburg ist gegen den FSV, der abermals auf seine solide Abwehr bauen muß, Favorit, auch wenn der in Fürth ver- letzte Mittelstürmer Platzer ausfallen sollte. Was für den BCA ein Sieg bedeutet, zeigt ein Blick auf die Tabelle: ein Sprung vom 14. auf den 7. Platz. Städtespiel München— Berlin Nach dreijähriger Pause kommt es am Sonntag wieder zu einer Fußball- Kraftprobe zwischen München und Berlin, diesmal an der Isar. Münchens Fußball hat, wenn man die Südliga als Maßstab nimmt, einen Tief- stand wie nie zuvor erreicht, aber auch an der Spree denkt man nur mit Wehmut an frühere Glanzzeiten zurück. München stellte eine Kombination 1860/ Bayern(wobei die zweitklassigen„Löwen“ mit sieben Spielern die Majorität haben) und hofft, in heimi- scher Umgebung die Berliner 1:3-Niederlage ux Ziuei Hachiolspiete in der I. Liga Sud 2. Liga: Aschaffenburg wieder Spitzenreiter?/ Waldhof fährt nach Weiden aus dem Jahre 1951 wettmachen zu können. Die Berliner Elf wird bis auf den Minerva- Verteidiger Fricke von je fünf Spielern der Spitzenmannschaften Viktoria 89 und Tennis- Borussia gebildet. 1860 München spielfrei Die Spiele der zweiten Liga Süd treten in ihr entscheidendes Stadium. An der Spitze hat sich eine klare Gruppe von fünf Mann- schaften gebildet, unter denen die Aufstei- ger ermittelt werden. Von ihnen sind am Sonmtag 1860 München und Bayern Hof spiel- frei. Das gibt Viktoria Aschaffenburg wieder die Möglichkeit, mit einem Punkt Vor- sprung Spitzenreiter zu werden. Voraus- setzung hierfür ist allerdings ein Sieg beim ASV Durlach. Die Karlsruher rechnen sich noch eine kleine Chance aus, dem Abstieg zu entrinnen, so daß die Begegnung für Vik- toria ein Spaziergang werden wird. Wer aus der Begegnung 1. FC Pforzheim— Ulm 46 als Verlierer hervorgeht, wird mit fünf Punkten Rückstand kaum noch in die Ent- scheidung eingreifen. Neben Durlach haben aus dem unteren Tabellendrittel Darmstadt 98, 1. FC Bamberg, Hanau 93 und der SV Wiesbaden in Heimspielen Gelegenheit, Punkte zu sammeln. i Mannheims Fußballfreunde blicken nach Weiden, wo der Waldhof am 24. Spieltag gastiert. Nach dem 5:1-Sieg über Bamberg behaupten die Blauschwarzen weiterhin den elften Tabellenplatz und sollten dank ihrer spielerischen Qualitäten zumindest einen Punkt aus der Oberpfalz mitbringen. Fahrkarte zur„Deutschen“ und für die Europameisterschaften in Berlin. Schon aus diesem Grund sind spannende und erbitterte Kämpfe zu erwarten. Die Mannheimer Sportfreunde wird vor allem interessieren, wer von der Waldhof- und KSV-Staffel in der stattlichen Melde- liste(53 Teilnehmer) vertreten ist. Mit Basel, Hans, Steinbeißer, Hussong, Roth, Kohr, Dluzak, Müller, Kohl, Baader und Ritter stellt sich die gesamte Staffel der Blauschwarzen vor. Und es müßte schon allerlei schief gehen, sollten nicht zumindest Deutschlands beste„Fliege“, sowie Stein- heißer, Roth, Kohr und Ritter zu Titelehren kommen. Ihre schärfsten Rivalen? Gerstner vom KSV 84 dürfte im Fliegengewicht für den zweiten Platz gut sein, ebenso wie Schreckenberger(AC 92 Weinheim), der im überraschend gut besetzten Federgewicht den Waldhöfern Steinheißer und Hussong Alles abverlangen wird. Roth muß sich im Leichtgewicht nur vor dem Weinheimer Benz in acht nehmen und Kohr Malbwelter- gewicht) schon durch gute Anfangsrunden seinen stärksten Gegner Hornung(Schönau) aus dem Konzept bringen. Gespannt darf man auf die Kämpfe im Halbmittelgewicht sein, wo sich Udo Müller(Waldhof) für die Niederlage bei den Bezirksmeisterschaften gegen Klahm(KSV 84) revanchieren will. Kohl(Waldhof) und Wagner Durlach) wer- den im Mittelgewicht die Stolpersteine für Schwab(Weinheim) bilden. Wenn sich der lange Weinheimer aber nicht in den Nah- kampf einläßt, sollte auch die„Badische“ eine klare Sache für ihn werden. Helmut Pflrrmann dürfte im Halbschwergewicht der Titel kaum zu nehmen sein; trotzdem sind wir gespannt, wie sich Baader(Waldhof) und Funk(Karlsruhe) gegen ihn aus der Affäre ziehen. Als Weinheimer Vertreter im Ilvesheim spielt beim„Phönix“ Auf der Sportanlage hinter der Uhland- schule trifft am Sonntag, 15 Uhr, der Spit- zenreiter der zweiten Amateurliga, Staffel I, „Phönix“ Mannheim, auf 03 Ilvesheim. Nach dem schönen 3:2-Erfolg beim FV Ladenburg sollten die Gastgeber auch am Sonntag wie- der zu einem Sieg kommen. Weitere Sportnachrichten Seite 9 Schwergewicht wurde Schulz nominiert. Er wird mit dem Pforzheimer Ritter II die Kon- kurrenz für den starker Waldhöfer Ritter bilden. Im Junioren wettbewerb stehen sich 24 Teilnehmer gegenüber. Zu den interessante- sten Begegnungen dürften hier die Kämpfe von Bitsch, Böhler(beide Weinheim) und Schweinfurth(Mingolsheim) werden. In Pforzheim: Hallen-Hockeymeisterschaften Der Badische Hockey- Verband ermittelt in diesem Jahr erstmals seine Hallenmeister in der Herren-, Damen-, Jugend- und Seniorenklasse. Das Turnier wird am 5. und 6. März in der Jahn- Sporthalle in Pforzheim ausgetragen. Insgesamt 30 Mannschaften aus Nord- und Südbaden haben ihre Meldungen abgegeben. Neben namhaften Heidelberger, Mannheimer und Karlsruher Vereinen wer- den sich auch die Stuttgarter Kickers als Gastmannschaft beteiligen „Wiener Kongreß“ der Fußball-Diplomaten: Europa · ſleistetschaft vorerst zuruckgesſelli Fernsehübertragung von Länderspielen nur mit Erlaubnis des Spielpartners Die österreichishe Bundeshauptstadt Wien war Schauplatz des ersten Kongresses der Europäischen Fußball- Union(UEFA), der sämtliche fußballsporttreibenden Nationen Europas angehören. Wichtigster Punkt der Tagesordnung war am Mittwoch die Wahl des Exekutivkomitees, das sich jetzt wie folgt zusammensetzt: Präsident Ebbe Schwartz Dänemark), Vizepräsident Gustav Sebes(Ungarn), Generalsekretär Henry Delaunay(Frankreich), Mitglieder: Joseph Crahay(Belgien), Sir George Graham (Schottland), Alfred Frey(Oesterreich), Dr. Pecco Bauwens Deutschland) und M. C. Con- stantaras(Griechenland). Zur Eröffnung des europäischen Fußball- parlaments im Festsaal des Wiener„Hauses des Fußfballsports“ sprach der österrreichische Unterrichtsminister Dr. Heinrich Drimmel zu den versammelten Delegierten. Präsident Ebbe Schwartz Dänemark) umriß Sinn und Aufgabe der Europäischen Fußball-Union, die als kontinentale Organisation alle rein europäischen Fußballfragen im Rahmen des FIFA- Weltverbandes zu bearbeiten habe. Nach einer Gedenkminute für den ver- storbenen Vizepräsidenten der Europäischen Fußball-Union Dr. Geroe(Oesterreich), wurde unter Punkt 1 der Tagesordnung die Türkei in die Union aufgenommen. Es erfolgte sodann die Wahl des um zwei Mit- glieder erweiterten Exekutivkomitees, in dem Deutschland durch den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Pecco Bau- wens vertreten ist. Der Kongreß beschloß in der Nach- mittagssitzung das Projekt einer europa- ischen Fußball-Meisterschaft für National- mannschaften vorläufig zurückzustellen, nachdem sich bei einer Abstimmung nur zehn Stimmen dafür fanden. Auf Wunsch der Versammlung wird sich ein Dreier- Komitee,(Crahay, Belgien, Delaunay, Frank- reich, und Sir Graham, Schottland, mit der Weiterentwicklung dieser Pläne befassen und zu gegebener Zeit neue Vorschläge unterbreiten. Is Gegner einer Europameisterschaft trat auch der Präsident des Deutschen Fuß- ball- Bundes(DFB), Dr. Pecco Bauwens, auf. Dr. Bauwens erklärte, es sei ein fundamen- taler Irrtum zu glauben, die neugegründete Europa-Union müßte ihre wichtigste Auf- gabe in der Schaffung eines derartigen Wett- bewerbes seher Sehr lebhafte Diskussionen entwickelten sich über die Probleme der Rundfunk- und Fernsehübertragungen von Fußballspielen. Die in einer Resolution zusammengefaßten Beschlüsse sehen zum Fernsehen vor, daß ein Verband, der eine Fernsehübertragung eines internationalen Spieles wünscht, ver- pflichtet ist, das Einverständnis des Spiel- partners eizuholen. Direkte Fernsehüber- tragungen oder Filmaufnahmen für spätere Fernsehsendungen auf Wunsch einer aus- ländischen Nation dürfen nur mit dem Ein- verständnis der Leitung des betreffenden nationalen Fußball- Verbandes gemacht werden. Aus Anlaß des 75jährigen Bestehens des nordirischen Fußball- Verbandes wird auf Beschluß der UEFA am 13. August in Bel fast ein Repräsentativspiel zwischen dem Kontinent und Großbritannien ausgetragen. Drog. 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Stark schäumend 7 N Wirksam fleckentfernend sc hne 16 Wa sc he 9. Wäsche wohligmachend 10. Farb- und Weiß- Ki Spielend qusspülber oJ W 10/50 Seite 8 MORGEN Allerlei Unglaubliches Wozu ein steifer Kragen gut sein kann Ein schwedischer Geschäftsmann, der unterwegs ein dringendes Schreiben absen- den mußte, aber kein Briefpapier auftreiben Konnte, band sich kurz entschlossen seinen gestärkten weißen Kragen ab, schrieb seine Mitteilung samt Adresse klebte eine Brief- marke darauf und warf ihn wie eine Post- karte in den nächsten Briefkasten. Die Sen- dung wurde befördert und kam richtig an. Sicher ist sicher Jedesmal wenn im Verlauf des Gottes- dienstes der Name Satans erwähnt wurde, Machte eine alte Dame in Watford Hertford- Shire) einen artigen Knicks. Dem Geistlichen flel das auf, und er stellte sie eines Tages zur Rede.„Ach, Hochwürden“, antwortet sie ver- schämt.„Höflichkeit kostet doch nichts— und schließlich kann man nie wissen!“ Kündigung überhört Der Feuerwehrmann Paul Peck in Gallup (New Mexiko) verklagt den Stadtrat auf Nachzahlung seines Gehaltes für zehn Tage Arbeit. Er war entlassen worden, doch er- Klärte Peck, er sei schwerhörig und habe nicht verstanden, daß man ihm gekündigt Hätte. So habe er eben weiter gearbeitet. Teure Fußbäder Wegen Schwarzhandel mit Spirituosen mußte sich der 79jährige Johannes van Nie- kerk vor einem südafrikanischen Gericht verantworten, denn man hatte bei ihm 183 Flaschen Brandy und 211 Flaschen Wein ge- funden., Diesen illegalen Besitz entschuldigte er damit, ein Arzt habe ihm gegen seinen Rheumatismus stark alkoholischer Fußbäder verordnet. Dem Richter kam das wenig über- zeugend vor, und er verurteilte den alten Sünder zu einer Buße von 100 Pfund Ster- ling. Nur seine weißen Haare retteten ihn vor dem Gefängnis. Schutz den Lehrern Vor Beginn der Examina veranstalteten die Studenten des Idaho State College(CSA) eine Woche, die unter dem Slogan stand: „Seid gut zu unseren Lehrern!“ Maler, die nicht mehr Rot sehen können Um die rund 7000 Briefkästen, die im Ge- biet von Groß-London angebracht sind, in ansehnlichem Zustand zu erhalten, beschäf- tigt die britische Postverwaltung vier Maler, die tagaus tagein nichts anderes tun, als Briefkästen mit roter Farbe anzustreichen und mit einer Lack- Schutzschicht zu ver- sehen. Jeweils zwei arbeiten zusammen und erledigen in ungefähr einer halben Stunde einen Kasten. Da die Post auf ein tadelloses Aussehen dieser ihrer Aushängeschilder gro- Ben Wert legt, das Londoner Klima und die starke Benutzung aber offenbar dem An- strich nicht besonders zuträglich sind, müs- sen diese vier Maler jedes Jahr erneut die Runde machen und werden nie eigentlich fertig. Daß sie demzufolge in ihrem Privat- leben die rote Farbe verabscheuen und Rot nicht mehr sehen können, wird ihnen nie- mand verübeln. Hunde bilden eine Gangsterbande Die Kaninchenställe der Gemeinde Pon- thierry bei Melun werden seit einiger Zeit von einer Bande wildernder Hunde ausge- raubt, die von einem regelrechten Gangster- Hund angeführt wird. Dieser geheimnis- volle Bandenchef verführt bisher durchaus friedliche Hofhunde, ihre Leine zu zerbeißgen und sich seiner Räuberschar anzuschließen. Bauern und Gendarmen ist es bisher noch nicht gelungen, die Meute und ihren Anfüh- rer unschädlich zu machen, wenn auch be reits einige Banden-Mitglieder abgeschossen werden konnten. Allzu sichtbare Erkennungsmarke In einem Warenhaus der englischen Stadt Brixton wurde ein Ladendieb festgenom- men, weil er auf seinem Haupte stolz einen Hut trug, an dem sich noch das Preisschild be- fand. Warenkunde mangelhaft Weil sie harmlose Leute, die ihnen ihre Ware nicht abkaufen wollten, mit läster- lichen Flüchen und Verwünschungen bedach- ten, wurden in Dubuque(Iowa, USA) drei Straßenhändler von der Polizei festgenom- men. Sie handelten mit— Bibeln, die sie aber ofkenbar selbst nicht gelesen haben. Erzieherisches Mißgeschick Als in Portsmouth(Ohio) ein Vater sei- nem Sprößling eine zweifellos verdiente Tracht Prügel zu verabreichen im Begriff War, holte er derart kräftig aus, daß er sich das Schultergelenk auskugelte und sich zur Heilung ins Hospital begeben mußte. Der Sohn wird also auf seine Strafe noch einige Wochen warten müssen. Von berühmten Leuten Das Leben geht immer weiter Als der berühmte amerikanische Zirkus- manager Barnum sein sechzigstes Lebens- jahr erreicht hatte, schrieb er seine Me- moiren, die alsbald ein gewaltiger Erfolg wurden. Da Barnum aber noch lange Jahre ungemein lebendig blieb und allerlei Be- merkenswertes erlebte, das nach seiner Meinung dem Publikum nicht vorenthalten werden durfte, fügte er jeder neuen Auf- lage ein weiteres Kapitel an, und nach einigen Jahren waren diese Zusätze länger geworden als das ursprüngliche Buch. Eine Dame beklagte sich deshalb bei ihm:„Mister Barnum, vor 18 Jahren habe ich mir Ihre Memoiren gekauft, und jedes Jahr muß ich wieder eine erweiterte Auflage anschaffen, Freitag, 4. März 1955 Nr. I P um mit Ihrem Leben Schritt halten zu kön- nen!“ „Sie sind zu beneiden, Madame“, ent. gegnete lächelnd der Unternehmer,„Sie brauchen mein Leben nur zu kaufen, Aber ich habe es leben müssen!“ Praktische Wahl „Zweifellos haben Sie mit ren Bücher eine ganze Menge Geld verdient!“ erklärte eine von hohen Idealen erfüllte Dame eine Tages dem alternden Sir Conan Doyle. Aber ich bin fest überzeugt, daß Sie Nein Werk von bleibendem Wert geschaffen haben!“ „Sie mögen Recht haben“, entgegnete det Vater des Meisterdetektivs Sherlock Holmez „Aber wenn ich vor der Frage stehe, wer länger leben soll, ich selbst oder meine Werke, da zögere ich nicht einen Momen mich für mein eigenes Leben zu entschei. den!“ IIlusionen „Sagen Sie mir ehrlich, Meister“, fragte ein junger Filmstar Sacha Guitry,„ob Sie glauben, daß ich mit einem Mann glücklich werden kann, den ich wirklich liebe, der aber arm ist wie eine Kirchenmaus?“ Sach musterte die verwöhnte junge Dame und schüttelte den Kopf:„Das scheint mir im höchsten Grade zweifelhaft. Denn mit Geld kann man sich wobl ab und zu die IIlusion der Liebe verschaffen, aber mit der Liebe niemals die des Geldes!“ lisabethstraße 1 Ein besonders großer Schmerz wurde uns zuteil. vater, Bruder, Onkel, unser aller Freund, Herr Mannheim, den 3. März 1955 Franz Haas ord. Professor an der Wirtschaftshochschule Mannheim Wirtschaftsprüfer ist nach langem schwerem Leiden am 2. März 1955 in den Abendstunden von uns gegangen. Seine verständnisvolle Güte möge uns auch fernerhin beglkiten. In tiefer Trauer: Maria Haas geb. Schmidt Dr. Gerhard Haas u. Frau Helga Helga Haas Ernst Haas u. Frau Elisabeth Beerdigung: Montag, den 7. März 1955, 14 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim Mein guter Mann, unser Für gang lieber Vater, Schwieger- sten rer Mhm ZSsute liebe gerin 1955, verschieden ist. lung für Betriebs wirtschaft. am 2. März 1955 nach langem, Rektor und Senat der Wirtschafts hochschule Mannheim geben hiermit in tiefer Trauer bekannt, daß der ordentliche Professor der Betriebswirtschaftslehre Franz Haas schwerem Leiden, im 60. Lebensjahr, Die Hochschule verliert in ihm einen Lehrer und Forscher von hohen Gaben, der bis zuletzt von tiefem Pflichtgefühl und großem Verant- wortungsbewußtsein gegenüber seinem Beruf erfüllt war. Mit seinem verbindlichen und warmherzigen Wesen erwarb er sich die besondere Zuneigung seiner Kollegen und Schüler. Während der Amtsperiode 1952/53 bekleidete er das Amt eines Rektors; mehrfach war er Dekan der Abtei- Sein unermüdliches Wirken für die Hochschule wird unvergessen bleiben. Der Rektor Ed. Willeke Oma, Frau Bernhardine geb. Müller Mannheim, den 2. März 1955 A4, 3 In tiefem Leid: Das erste Seelenamt ist am Mittwoch, Unteren Pfarrkirche St. Sebastian Mutter und Schwiegermutter, Frau im Alter von 81 Jahren. Mannheim, den 3. März 1955 Altersheim Lindenhof geb. torlum Hauptfriedhof Mannheim. Schwiegermutter und Oma, Frau geb. Bartels testamentsvollstrecker Bumiller-Raab- Haus Herr von uns gegangen ist 1. 9, 8 und Mitgeschäftsführer Mannheim, den 3. März 1955 Tiefbeeindruckt erhalten wir die traurige Nachricht, daß der Mit- des Studentenheimes Professor Franz Haas Trauernd stehen wir am Grabe dieses seltenen Mannes, dessen Andenken Wir stets in hohen Ehren halten werden. Für die Leitung und die Bewohner des Studentenheimes: Dr. Gerhard Mannheim, den 3. März 1955 Draisstraße 19 Bestattungen in M Hauptfriedhof Schmelz, Katharina, Bürgermeister- Krematorium Schmiederer, Karl, früher B 3, 10 Gropp, Dina, Wartburgstraße 14. Friedhof Käfertal Eckert, Nikolaus, Obere Riedstraße Friedhof Sandhofen Mitgetenlt von der Friedhofverwaltung Ohne Gewähr Statt Karten die licher schönen u. zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- fenen, Herrn Hans Wamser sagen wir allen unseren innig- Besonderen Dank Herrn Pfar- Weber, von der Stadtverwaltung Mann- heim, und Pachten, für die ehrenden und trostreichen Worte sowie allen denen, die unserem lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Waldhof, 4. März 1955 Ligusterweg 4 Plötzlich und unerwartet ver- schied am 2. März 1935 meine wohlversehen mit den hl. Ster- besakramenten. Mannheim, Sarnisonstraße 23 Beerdigung: Samstag, 5. März Mannheim. In den Frieden Gottes heimgegangen ist meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter und in ihrem 380. Lebensjahr, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten unserer hl. Kirche. Wendelin Mayer Else Mayer Willy Mayer u. Frau Melanie Lore Mayer Beisetzung: Samstag, 3. März 1955, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Nach langer, schwerer Krankheit verschied heute meine liebe Katharina Schwöbel geb. Uhlschläger In tlefer Trauer: Ludwig Schmitt u. Frau Rosel Feuerbestattung: Samstag, den 3. März 1958, 11.30 Uhr, im Krema- Nach einem arbeitsreichen Leben ist heute unsere gute Mutter, Elisabeth Prägel im Alter von 388 Jahren sanft entschlafen. Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Samstag, 5. März 1955, 9 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Freitag, 4. März 1955 Biendl, Heinrich, Akademiestraße 111 Fehlinger, Heinrich, Luftschifferstraße 7. vielen Beweise herz- Anteilnahme sowie die unseres lieben Entschla- Dank. Herrn Brummer Preisbehörde für Mieten Die trauernden Hinterbliebenen Lebenskameradin, unsere Mutter, Schwester, Schwa- und Tante, Frau Lina Kern geb. Köpfer 3. März 1988 Walter Kern und Anverwandte 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mayer ö * 25 In Apotheken und 9. März, 7 Uhr, in der Reisch ins Bertl — das ist ein guter Rat, wenn man mit einer Erkältungsgrippe nach Hause kommt. Das aber ist noch besser: nehmen Sie vor- her 1—2 EBlöffel KLOSTERFRAU MELIS- SENGEIST in heißem Zuckerwasser oder Tee, das hilft meist über Nacht! Und zur Nachkur: 3 mal täglich 1 Teelöffel in 2 Tee · löffel Wasser nehmen! Drogerien. 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Bei 1 Nominierung der B-Nationalmannschaft al in Zukunft nicht mehr auf abgetakelte“ pleler zurückgegriffen werden, sondern grundsätzlich sollen talentierte Nachwuchs- spieler in diese Mannschaft kommen. Dieses Arbeitsprogramm ist vor allem im Hinblick die bevorstehenden Frühjahrsländer- e gegen die Tschechoslowakei, Ungarn die Schwelz ausgearbeitet worden. auf ppiel und Holland schlug HSV 5:2 Vor über 40 000 Zuschauern unterlag der Hamburger SV am Mittwoch in einem Trainingsspie! in Rotterdam der bollän- dischen Fußball-Nationalelf mit 2:5(1.8) Loren. Auf dem mit Schnee und Eis bedeck- en Platz des Feyenoord- Stadions führte Holland bis zur 5. Minute bereits mit 2:0 und erbönte bis 5 Minuten vor dem Wechsel Aar auf 3:0, bevor der norddeutsche Tabel- Iatührer zum ersten Treffer durch Seeler vam. Nach Wiederanpfiff stellten die Hol- länder jedoch schnell den alten Torabstand wieder her und gingen in der 75. Minute togar 5:1 in Führung. Erst in der letzten Spielminute glückte Schlegel der zweite Gegentreffer. Der HSV war in der ersten Halbzeit der holländischen Nationalelf im feldspiel fast ebenbürtig, doch fand sich der Hamburger Sturm bei den widrigen Platz- vemältnissen nicht zum gewohnten Kom- binationsspiel. Hinzu kam, daß De Munck m Tor der Holländer eine vorzügliche Partie leferte. Jennis-Star Cucelli wurde Profi Der 39 jährige Gianni Cucelli, einer der Pulärsten Tennisspieler, unterschrieb enen Trainervertrag beim Mailänder Ten- neklud Ambrosiana und wurde damit Be- küksspieler. Cucelli, der an insgesamt 187 internationalen Turnieren teilnahm, schlug unter anderem von Cramm, Parker und Patty. Toni Turek wieder aktiv Nach einer Zwangspause von vier Mo- naten, die ein Fußbruch verursachte, stand Nationaltorwart Toni Turek am Sonntag im Düsseldorfer Rheinstadion beim Spiel der Reservemannschaften von Fortuna Düssel- A dork und Alemannia Aachen(4:0) erstmals eder zwischen den Pfosten. Der Torwart 12 Weltmeisterelf beeindruckte dabei durch einige hervorragende Paraden. Baitinger muß pausieren Der Halb- und Außenstürmer des VfB Stuttgart, Otto Baitinger, ist an einer schweren nervösen Erschöpfung erkrankt. Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit werden einige Monate vergehen. Baitinger kann daher in dieser Saison vom VfB nicht mehr eingesetzt werden. Tod auf dem Fußballplatz Der Tormann der Fußballmannschaft von lun, Fernando Fernandez, ist den Verletzun- Len erlegen, die er bei einem Zusammenstoß mit einem Spieler der Gegenpartei erlitten hatte, In Lissabon starb der frühere Präsi- dent des Vitoria de Setubal-Klubs, Dr. Al- o Gomes, an einem Herzschlag, als er sei- an Klub 5:2 verlieren sah. Mit 7: gegen Finnlan errang koche Nationalmannschaft in Krefeld ihren ersten Sieg im Weltmeisterschaftsturnier. Hier schießt Rudolf Weide das sechste Tor fur Deutschland. Rechts: In einem der die deutsche Eis- bisker spannendsten Kämpfe schlug die Vschechoslowakei die schwedi- sche Mannschaft mit 65 Toren. Ausschlaggebend für den verdienten Sieg der CSR waren deren größere Kraftreserven. einen tsckechischen Angriff auf das Schweden-Tor. Unser Bild zeigt AP-Bilder Eishockey: Nach dem 9:0-Sieg über Finnland: gehuoeden tuch auf den dyitten Jabellenplat bor Kanada und Rußland weiterhin unbesiegt/ Deutscher Sturm enttäuschte beim 0:8 gegen CSR Der Siegeszug der großen Favoriten der Eishockey-Weltmeisterschaft nahm auch am sechsten Spieltag seine Fortsetzung: Vor dem Schah und der Kaiserin Soraya schlugen die Penticton V's die tapfere Schweizer Natio- nalmannschaft 11:1(4:1, 3:0, 4:0). Den besten Besuch des Abends gab es in der Krefelder Rheinlandhalle, in der 7000 Zuschauer den russischen 3:0-(1:0, 2:0, 0:0)-Sieg über die läuferisch klar unterlegene US A-Mannschaft erlebten. Durch das bessere Torverhältnis rückte Schweden, das Finnland am Nachmit- tag 9:0(1:0, 6:0, 2:0) überspielte, vor die Tschechoslowakei und die USA auf den drit- ten Platz vor. Die Tschechen aber, die vor 5000 Besuchern im Düsseldorfer Eisstadion gegen Deutschland 8:0(0:0, 5:0, 3:0) gewan- nen, behalten weiterhin die besten Aussich- ten auf den Ehrenplatz hinter den beiden großen Assen, Kanada und Rußland, deren Aufeinandertreffen am Sonntagnachmittag man mit immer größer werdendem Interesse entgegensieht. Kanada— Schweiz 11:1 In Anwesenheit des Schahs von Persien und der Kaiserin Soraya besiegte Kanada in Köln die Schweiz 11:1(4:1, 3:0, 4:0). Das iranische Kaiserpaar, dessen unerwartetes Erscheinen von den 3000 Zuschauern mit stürmischer Freude begrüßt wurde, zeigte sich sehr interessiert und spendete den Lei- stungen aller Spieler sowie den Darbietun- gen der jungen Eiskunstläuferin Ina Bauer (Krefeld) wiederholt Beifall. Die Torlawine gegen die Eidgenossen brachte Bill Warwick mit unhaltbarem Schuß ins Rollen. Seine beiden Brüder Dick und Grant sowie Fairburn erhöhten im ersten Drittel auf 4:0, bevor Schläpfer den ersten und einzigen Gegentreffer erzielte. Im zweiten Drittel schraubten die Kanadier das Resultat auf 7:1. Die Ueberlegenheit der zum Schluß verllalten spielenden Sieger fand ihren Ausdruck in vier weiteren Treffern. Russische Deckung unüberwindlich Die Sowjietunjon spielte in Krefeld gegen die USA ihre große Schnelligkeit aus und zeigte eine meisterliche Zusammenarbeit. Ihr Sieg vor 7000 Zuschauern mit 3:0(1:0, 2:0, 00) war verdient. Die Sowjetunion begann etwas nervös, fand sich aber schnell, als nach sechs Minuten nur drei Feldspieler der USA auf dem Eis standen. In dieser Zeit flel auch der Führungstreffer durch Ukolow. Die Amerikaner mußten sich auf die Verteidi- gung beschränken, sie kamen nicht zu ge- schlossenen Angriffen und versuchten Ein- zeldurchbrüche, die an der ausgezeichneten sowWjetischen Deckung endeten. Im mittleren Drittel erhöhte der Weltmeister durch Guri- schew und Uwarow auf 3:0. Im letzten Spiel- abschnitt konnten die Russen nicht mehr so zügig angreifen. In dem schnellen und tech- nisch guten Spiel erwiesen sich nicht nur die sowjetischen Angriffsreihen, sondern auch die beiden Abwehrblöcke einschließlich des Torwartes als hervorragend. Die USA konn- ten kein einheitliches Mannschaftsgefüge zu- stande bringen. Bester Spieler auf dem Eis war der USA-Torwart Rigazio. Mäßige Leistung Deutschlands Deutschlands Eishockey- Nationalmann- schaft bot am Mittwoch vor 6000 Zuschauern in Düsseldorf im Spiel gegen die Tschecho- slowakei keine befriedigende Leistung und unterlag 0:8(0:0, 0:5, 0:3). In dem fairen Treffen enttäuschten vornehmlich die deut- schen Sturmreihen, deren Aktionen zu durch- sichtig angelegt waren; außerdem fehlte imen die zum Erfolg notwendige Durch- schlagskraft. Die deutsche Abwehr war nur im ersten Drittel voll auf der Höhe., in der sie konsequent deckte und sich Respekt zu schaffen vermochte. Mit zunehmender Spiel- dauer zeigte es sich aber, daß die Gastgeber dem Tempo der wesentlich besser kombinie- renden und in der Kondition deutlich über- legenen Tschechoslowaken nicht gewachsen waren. Der Krefelder Kremershoff wurde für sein 23. Länderspiel geehrt. Er war aber nicht in Jubiläums form. Jansen im deutschen Tor war das 0:0 im ersten Drittel zu verdan- ken, Der Krefelder Schlußmann reagierte hervorragend und wehrte schwerste Schüsse Ab. Im zweiten Spielabschnitt jedoch spielte die Tschechoslowakei hervorragend auf, und Deutschland konnte den Sturm nicht aufhal- ten. Fünf Tore waren die Ausbeute. Im Schlußdrittel mußten nochmals drei Treffer hingenommen werden. Neue finnische Niederlage Vor 3000 Schulkindern war Schweden im Nachmittagsspiel des Weltmeisterschafts- Turniers im Düsseldorfer Stadion den tapfe- ren Finnen in allen Belangen überlegen und siegte eindeutig mit 9:0(1:0. 6:0, 2:0) Toren. Die Finnen, die damit eine neue schwere Niederlage bezogen, konnten nur das erste Drittel offen gestalten und ließen nur ein umstrittenes Tor zu Lundvall schlug dem Finnen- Torwart den Puck aus der Hand). Sechs Tore im zweiten Spielabschnitt waren der beredte Ausdruck der Uberlegenheit der Schweden, die im letzten Drittel angesichts des sicheren Sieges etwas nachließen. Dem wiederum vorzüglichen Torwart Viitala hatte es Finnland zu verdanken, daß es nicht zweistellig verlor. Italien übernahm B- Tabellenführung Im Spiel der bisher im B-Turnier unge- schlagenen Mannschaften zwischen Italien und Holland— Deutschland B spielt außer Konkurrenz— übernahmen die Italiener, die bisher schon zweimal den Juniorenpokal gewannen, am Mittwoch in Krefeld mit einem 10:2-Sieg die Tabellenführung. Sie waren den Holländern in allen Belangen überlegen und holten durch gute Mann- schaftsarbeit und schöne Spielleistungen einen auch in dieser Höhe verdienten Sieg heraus. Die Holländer ließen im Zusammen- spiel viel zu wünschen übrig. Sie wurden streckenweise im eigenen Drittel festgehal- ten und mußten sich auf Einzeldurchbrüche beschränken. Oesterreich zu umständlich Im zweiten Krefelder B-Spiel des Mitt- wochs siegte Oesterreich mit 5:3 Toren über Belgien. Die siegreiche Mannschaft spielte besser zusammen und sehr schön für das Auge, doch hatten die Stürmer anscheinend den Ehrgeiz, bis in das belgische Tor zu kombinieren. Auf diese Weise wurden zahl- reiche günstige Torgelegenheiten ausgelas- sen. Die Belgier spielten zwar primitiver. zeigten aber einen hervorragenden Kampf- geist und waren vor dem gegnerischen Tor sehr gefährlich. TTauabellenstand 5 CV en 5 0. 55 4375 5 4050 5 Sowjetunion F 10.70 Schweden 3 0 2 30:12 6˙4 Tschechoslowakei 3 0 2 22414 6:4 8A 3 ya 2 64 Polen 1 0 3 9:24 276 Deutschland 1 0 4 13825 2˙8 Schweiz 155 0 4 8:37 2·˙8 Finnland 0 0 5 4.46 010 Zweierbobmeisterschaft in Garmisch Die deutsche Zweierbob meisterschaft, die am letzten Wochenende wegen ungünstiger Wetter verhältnisse auf der Bobbahn von Triberg(Schwarzwald) nicht ausgetragen werden konnte, soll nunmehr am 5. und 6. März auf der Olympiabobbahn von Gar- misch- Partenkirchen entschieden werden. Weitere Sportnachrichten Seite? Mit internationaler Besetzung: Reitturnier in Dortmund Mit Reitern aus neun Nationen ist das „om 8. bis 13. März in der Westfalenhalle stattfindende Dortmunder CHIO-Turnier be- setzt. Mit Weltmeister Hans Günther Winkler, dem französischen Olympiasieger d'Oriola, Exweltmeister Francisco Goyoaga und dem Olympiadritten Fritz Thiedemann Deutschland) sowie der besten britischen Reiterin Pat Smythe weisen die Konkurren- zen im Jagdspringen eine international erst- Kklassige Besetzung auf. Das Turnier steht unter dem Protektorat von Bundeskanzler Dr. Adenauer, der am 11. März dem Groben Preis der Bundesrepublik beiwohnen wird. Für die Dressurprüfungen haben u. a. Olympiasieger Major St. Cyr(Schweden), Oberst a. D. Podhajsky(Oesterreich), Mrs. Lascelles(England) sowie Hannelore Wey⸗ gandt(Düsseldorf) und Willi Schultheiß (Hamburg) gemeldet. Scholz boxt gegen Fontana Für die nächsten Berliner Berufs-Box- kämpfe im Sportpalast am 25. März gab Veranstalter Göttert am Mittwoch den Hauptkampf bekannt. Der Berliner Gustav Scholz wurde für ein 10-Runden-Treffen mit dem italienischen Halbschwergewichts- meister Ivano Fontana verpflichtet. Rupert Hollaus bester Sportler des Jahres Der Verband der österreichischen Sport- journalisten hat den tödlich verunglückten Motorrad weltmeister 1954, Rupert Hollaus, zum„Sportler des Jahres 1954“ gewählt. Den Titel bei den Damen holte sich die öster- reichische Kajakmeisterin Fritzi Schwingel. Skiwettläufe am Hundseck Die verbandsoffenen Skiwettläufe der Ski-Zunft Heidelberg am Samstag und Sonn- tag(Nordschwarzwald) haben mit über 100 Nennungen ein besonders starkes Melde- ergebnis aufzuweisen. In den Lang- und Ab- fahrtsläufen sowie im Skispringen starten sämtliche nordbadischen Meister, darunter Kertess und Gisela Dubac(Heidelberg) und die besten Jugendlichen des SVS Nord. Die Kombinationen Langlauf/ Abfahrtslauf für Herrenklasse und Jugendliche um die neuen Wanderpreise der Ski-Zunft Heidelberg dürften besonderes Interesse auf sich ziehen. Schwimmfest im Herschelbad Auch in diesem Winter-Halbjahr veran- staltet die Schwimmabteilung des TSV Mannheim von 1846 für den Nachwuchs ein verbandsoffenes Schwimmfest am Sonntag im Herschelbad. Zu dieser Veranstaltung haben alle bedeutenden Vereine aus Nord- baden ihr Erscheinen zugesagt. Mannheims Schwimmer und Kunstspringer-Nachwuchs hat hier das erste Mal nach dem günstigen Abschneiden bei den badischen Jugend- meisterschaften Gelegenheit, sein Können zu Zeigen. Fechtturnier in Innsbruck Der Badische Turnerbund hat die Fech- ter der nord- und südbadischen Turnvereine nominiert, die am 5,6. März 1955 in Irns- bruck gegen eine österreichische Auswahl- mannschaft auf Florett, Säbel und Degen antreten werden. Es sind dies: Grünwald(TSV 1846 Mann- heim), Uthardt(TSG 1878 Heidelberg), Dr. KEnieß(Freiburger Turnerschaft), Bernauer (TV Triberg), Held(TV Pforzheim und Heinen(TV Villingen). Als Kampfrichter werden die Landesfechtwarte Höfler(Mann- heim) und Dr. Kattler Villingen) tätig sein. A-Klasse Süd: 07 contra 08 07 Mannheim empfängt am Sonntag auf dem Platze bei der Autobahn seinen schärf- sten Rivalen, My 08 Mannheim, zum ent- scheidenden Spiel um die Meisterschaft der A-Klasse Süd. Es dürfte zum interessan- testen und spannendsten Spiel dieser Saison kommen. Nucksiclitovolles Fahren ehrt den Op- Fahrer schneemeitsch, Regen und Gloneis heben es bewiesen · wer einen kE KORO föhrt, klogt nicht 8 8 5 4 2 Sie sich öber die dußferst günstigen Finanzierungs- möglichkeiten beim OpEIT-Höndler. O PEL Die Entwicklung des R EK ORD bosiert ouf methodisch fortschreitender Technik, die nur ein prokfisches Ziel kennt: Zuverlässig keit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Der REKOR D ist ein durch und durch qusge- reiſter Wogen. 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Marz 1938 Seite 11 Föderalist Schäffer verteidistseinen Haushalt zu den Angriffen des hessischen anzministers Dr. Troeger vor dem Hessi- chen Landtag gegen die Finanzpolitik des undes erklärt das Bundesfinanzministe- um die Behauptung, der Bund habe in den Forangegangenen Rechnungsjahren bei der Zuseinandersetzung um das Aufkommen der nkommen- und Körperschaftssteuer„die Pander übervorteilt“, sei schon deshalb un- zutreffend, weil alle Länder in den ver- angenen Rechnungsjahren finanziell so aus- stattet waren, daß sie insgesamt Haus- baltsüberschüsse von mehreren hundert Millionen DM bilden konnten. Soweit einige leistungsschwache Länder finanzielle Schwierigkeiten hätten, habe der Bund ihnen eine Hilfe nicht versagt. Während die Län- ihre Fehlbeträge aus früheren Jahren Angst abgedeckt hätten, sei der Bund Ende 1953 noch mit einem kassenmäßigen Fehl- betrag von rund 640 Millionen DM und einem kechnungsmäßzigen Minus von 2075 Mill. DM aus früheren Jahren belastet. ber Bundesfinanzminister muß gewärtig ein, mindestens von einem Landesfinanz- minister dementiert zu werden. Stuttgart 2. B. wird darauf hingewiesen, Baden- Würt⸗ ſemberg habe zum 1. April 1954 noch einen bessenmäßigen Fehlbetrag in Höhe von 247 Il. Dal ausgewiesen. In der Zwischenzeit kt nichts davon bekannt geworden, daß die- ber Schaden schon beseitigt sei. A propos 5„Zwischenzeit“. Herrn Schäffers— im März 1955 veröftentlichten— Berechnungen enden ze auch mit dem Jahre 1953. Zolche nüchterne Feststellung bedeutet noch nicht, der Chronist sei bestrebt, den Fis- Ius der Länder in Schutz zu nehmen. Der bbronist verwahrt sich jedoch dagegen, daß egal ob von Bund, Land oder Kommune die steuerzahlende Oeffentlichkeit mit einer Fülle einander widersprechenden im Grunde genommen unkontrollierbaren— Zahlenmaterials überhäuft wird. Man merkt den Zweck, und dies verstimmt. Der Zweck cbt— Verwirrung zu stiften. Der Bundesfinanzminister fährt weiter tort: Die Ersparnisse, die sich für den Bund im Verteidigungshaushalt infolge des bis- herigen Nichtinkrafttretens der Verteidi- zungsverträge ergeben hätten, seien zum feil den Ländern unmittelbar insofern zu- gute gekommen, als sie gegenüber dem ur- prünglichen Plan eine Erhöhung des Län- ſeranteiles an der Einkommen- und Körper- —gdattssteuer um vier v. H. ermöglicht hät- senpark, mungen gte 0 7,. 141 en. Im übrigen seien aus den Ersparnis- zen des Verteidigungshaushaltes dringende außerordentliche Aufgaben im Interesse der Länder(2. B. Wohnungsbau, Notstandsge- biete, Verkehr usw.) finanziert worden, die andernfalls wegen der mangelnden Ergiebig- heit des Kapitalmarktes nicht hätten bewäl- tigt werden können. Daß dabei Ueberschüsse des ordentlichen Haushaltes für Zwecke des auberordentlichen verwendet worden seien, entspricht der ständigen Uebung der Länder gellen 5 it! 3 und sei in der Haushaltsordnung zwingend * der Bümd treibe auf Länder eine Tliesgurierungspo- n Erklärungen des Bünidesfinanzmini- verwiesen Werden, wonach die in Aus- Hleicbs forderungen angelegten Kassenmittel des Bundes nicht ausreichten, um die rück- ständigen Besatzungskostenverbindlichkei- ten dei deren Abruf voll zu decken; mit die- sem Abruf sei 1955/56 zu rechnen. Der Vorwurf, die Bundesregierung ver- telge mit der Finanzreform unitarische Be- strebungen und die finanzielle Aushöhlung der Länder, sei vollends unverständlich. Der Bundesminister der Finanzen sei im Gegen- tell bei der Finanzreform den Wünschen der Länder in einem Ausmaß entgegengekom- a Oeffentlichkeit eingetragen habe. Der Bun- 8 Vp) Der Index der Grundstoffpreise ist zom 7. Januar zum 7. Februar 1955 um 93 v. H. zurückgegangen. Hieran haben die in der Gruppe„Nahrungsmittel“ zusammengefaß- ten Waren vor wiegenden Anteil. Ihr Preis- nlveau hat sich um 1,7 gesenkt, das der„In- dustriestoffe“ ist um 0,3 v. H. angestiegen. Lentralbankrat tagte beschlußlos (ck) Der Zentralbankrat der Bank deut- cher Länder überprüfte am 2. März auf seiner laung, der im FHimplice auf die Piskont- knöhung in Großbritannſen mit einigem In- desse entgegengesehen wurde, den Devisen- gatus und die Außenhandelslage. Nach ein- ender Erörterung der gegenwärtigen kon- fünkturellen Entwicklung sah der Zentral- rat keinen Anlaß zu irgendwelchen kredit- polktischen Maßnahmen. Ait leichtem Herzen gesagt 0 Leas alle Herzen schwer bewegt. Wie jetzt in bonn bekannt wird, hat der Hauptausschuß ler Freien Demokratischen Partei auf seiner vor beugen Tagen abgehaltenen Sitzung in Bad bürſcheim gefordert, die Erfolge der Markt- lutschaft durch Verwirklichung eines„Pro- btamms der sozialen Integration“ zu unter- mauern, eine umfassende Sozialreform noch in dieser Legislatürperlode des Bundestages U realisieren, das soziale Leistungssystem in der Sozialversicherung und Fürsorge neu zu oranen; ferner das Sozialprodukt besser zu zerteilen,„um allen das Gefühl zu geben, zien falren Anteil an der volkswirtschaft- 0 Wertschöpfung zu erhalten“ und den edanken einer echten Sozialpartnerschaft zu Jerwirklichen. Auf einer weiteren Hauptaus- ſchußsiteung soll dieses Programm der sozia- n Integration festere Gestalt annehmen. Une viertel Milliarde DM Brandschäden „Ab) Feuerschäden in Höhe von insgesamt n in. DM sind 1934 bei den Versicherungs- ſesellschaftten des Bundesgebietes und West- rlins gemeldet worden, teilt der Gesamtver- 3 der Versicherungs wirtschaft am 3. März seinem Jahresschadensbericht mit. Die Höhe b Feuerschädensumme lag damit leicht über 8 Jahres 1953, in dem die Versicherungs- a schaften Brandschäden in Höhe von 199,3 ll. DM registriert hatten. Messe in Zagreb mit deutscher Betelligung Mie Die Bundesrepublik wird sich nach Schus ung des Ausstellungs- und Messeaus- erst e der deutschen Wirtschaft(AUMA) 9 an der vom 2. bis 13. September in kafior(Jugoslawien) stattfindenden inter- ton nalen klerbstmesse mit einem Informa- Vonsstand der deutschen Wirtschaft und einer — 5 5 une nur auf die Wiederholt einge. men, das ihm erhebliche Kritik in der INDUSTRIE. UND HAN DELSBLALI desminister der Finanzen habe sich seit jeher bemüht, gegenüber den Ländern eine loyale Haltung einzunehmen. Er sei für die Siche- rung der finanziellen Eigenständigkeit, aber auch der finanziellen Eigen verantwortung der Länder stets eingetreten. Die Finanz- reform erhalte ausdrücklich den vom Bun- desfinanz ministerium bejahten Grundsatz, daß Bund und Länder in der Wahrnehmung ihrer öffentlichen Aufgaben grundsätzlich gleichberechtigt und gleichwertig seien. Hi/ Tex Produktivitäts- Lohn- Problem und Ver kehrsfragen (LSW) Bundestags- und Landtagsabgeord- nete kamen am 2. März auf Einladung des „Landesverbandes der badisch-württember⸗ gischen Industrie“ und des„Sozial rechtlichen Landesverbandes der Industrie“ in Würt⸗ temberg-Baden zu einem Gedankenaus- tausch mit Industriellen zusammen. Der vor- sitzende der beiden einladenden Verbände, Direktor Dr. Fritz Haslacher, Mannheim, be- tonte dabei, daß sobald wie möglich eine be- friedigende Lösung in der Frage Produktivi- tät und Lohn gefunden werden müsse. Er forderte angesichts des zunehmenden Ar- beitskräftemangels eine sorgfältige Beobach- tung dieses Problems durch die Regierung. Das stellvertretende Vorstandsmitglied der Daimler-Benz-AG, Oberbaurat Schmidt, der Fragen des Verkehrsfinanzgesetzes und des Straßenentlastungsgesetzes behandelte, bezeichnete die Beförderung von Massen- gütern mit Kraftwagen auf weite Strecken als eine Fehlentwicklung, der man nur durch Revision des Güterkraftverkehrsgesetzes be- gegnen könne. Die vom Bundesverband der Industrie vorgeschlagene Herabsetzung des Gesamtgewichts und der Länge der Lastzüge sei zweckmäßig, extreme Herabsetzungen seien jedoch abzulehnen. Nach Ansicht Schmidts ist der„Tonnen- Kilometer“ kein geeigneter Maßstab für die Abgaberegelung, da wesentliche Teile der Straßenkosten vom Fahrzeuggewicht unabhängig seien. Englands Außenhandelspolitik am Scheidewege Hintergründe der Diskont- Erhöhung (A) Die britischen Gold- und Dollarreserven sind im Februar um 82 Mill. auf 2.681 Mill. Dollar gesunken, gab das Schatzamt am 2. März bekannt. Finanzkreise sind jedoch der Ansicht, daß der Gold- und Dollarbestand noch weit über der Sicherheits grenze liegt Der letzte große Rückgang der Reserven war im Dezember mit 181 Mill. Dollar zu verzeichnen, während im Januar die Reserven um eine Mill. Dollar angestiegen waren. Ein Sprecher des Schatzamtes erklärte, der Rückgang im Februar sei der Grund für die jüngsten Maßnahmen Schatzkanzler Butlers zur Stützung des Pfundes gewesen. So einfach, wie vorstehende Pressemel- dung es darstellt, liegen die Dinge nicht. Es ist zu berücksichtigen, daß Großbritanniens Devisenbilanz im Februar den Zugang von 15 Mill. Dollar aus der Amerika-Hilfe und einen weiteren von sechs Mill. Dollar aus dem Clearing der Europäischen Zahlungs- Union(EZ U) aufgenommen hat. Unter Be- rücksichtigung des oben angeführten Fe- bruar-Zahlungsdefizits von 82 Mill, Dollar ergibt sich ein Defizit von 103 Mill. Dollar. Es ist etwas übereilt, in den jüngsten englischen monetären Maßnahmen— ohne Bestrittene Berufsnot der Jugendlichen Gibt es keine Jugendlichen- Arbeitslosigkeit mehr? Eine sehr beachtliche Feststellung hin- sichtlich der Berufsnot der Jugendlichen im Bundesgebiet traf die„Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversi- cherung“ in Nürnberg. Sie teilt mit, trotz laufender Erhöhung der Zahl von Schulent- lassenen sei in den letzten Jahren die Be- rufsnot der Jugendlichen im Bundesgebiet Als allgemein erfolgreich überwunden wor- den. Ende Januar 1955 habe sich die Zahl der noch unbeschäftigten Berufsanwärter auf 64 200 Personen belaufen, obwohl das Jahr 1954 den seit Kriegsende bisher stärksten Jahrgang mit 952 000 schulentlassenen Ju- gendlichen brachte. Um Jahre 1955 wird müt etwa 920 000 bis 930 000 Schulentlassenen ge- rechnet). Ein Teil der seit der Schulentlassung 1954 noch arbeitslosen Jugendlichen— besonders der 29 800 als unbeschäftigt gemeldeten Mäd- chen— arbeite in Wirklichkeit im elterli- chen Betrieb oder Haushalt mit. Die Zahl der absolut arbeitslosen Jugendlichen sei deswegen weitaus niedriger als 64 200 zu veranschlagen. Die Eingliederung der noch unbeschäftig- ten Berufsanwärter in das Berufs- und Ar- beitsleben wird nach Ansicht der Bundes- anstalt zunehmend schwieriger, da es sich zum größten Teil um Jugendliche handelt, die auf einseitigen, aus dem Lehrstellen- Deutsche Währungspolitik bleibt unverändert Bd L- Bericht findet keine Beunruhigungs momente Als hervorstechendstes Merkmal in der Entwicklung am Geld- und Kreditmarkt bezeichnet die Bank deutscher Länder in ihrem Monatsbericht für Januar die spür- bare Abnahme der kurzfristigen Bank- kredite an Wirtschaft und Private. Auch die mittel- und langfristigen Kredite hätten sich— saisonbedingt durch Einschränkung der Bauarbeiten— schwächer als in den vorangegangenen Monaten ausgedehnt. Dagegen hätten die Spareinlagen erheb- lich zugenommen. Die Einzahlungsüber- schüsse von rund 540 Mill. DM dürften das Ergebnis des Vergleichszeitraumes im Vor- jahr um 100 Mill. DM bzw. 20 Prozent über- troffen haben. Von einer wachsenden Kon- sumneigung könne daher keine Rede sein. Auch die Termineinlagen seien nach leich- tem Rückgang in den Vormonaten wieder stark gestiegen. Ferner hätten die befristeten Einlagen öffentlicher Stellen um 140 Mill. DM zugenommen. Die Kapitalbildung über die Wertpapier- märkte sei ebenfalls seit Jahresbeginn rela- tiv hoch. Das Absatzergebnis übertreffe mit 756 Mill. D dasjenige eines jeden anderen Monäts seit der Währungsreform, größten- teils bedingt durch erhöhten Absatz von Schuldverschreibungen der Realkreditinsti- tute. Diese konnten rund 208 Mill. DM an Pfandbriefen und 49 Mill. DM an Kommu- nalobligationen am freien Markt unter- bringen, und zwar ausschließlich zu Lasten des aàus dem Vorjahr übernommenen Emis- sionsüberhangs, der bis auf unbedeutende Restbestände abgebaut wurde. Damit hätten sich die Unterbringungsmöglichkeiten nor- mal besteuerter Schuldverschreibungen zu relativ niedrigen Nominalsätzen wesentlich verbessert. In diesem Zusammenhang scheine sich eine weitere Zinssenkung anzubahnen, der die Realkreditinstitute durch entspre- chende Ausstattung ihrer Schuldverschrei- bungen Rechnung tragen müßten. K URZ NACHRICHTEN Gemeinschaftsausstellung deutscher Erzeug- nisse beteiligen. Die Forst-, Land- und Er- nährungswirtschaft wird in Zagreb nicht ver- treten sein, beschickt aber die vom 24. Sep- tember bis 2. Oktober in Novi Sad(Neusatz) stattfindende internationale Messe. Marktberichte vom 3. März Mannheimer Obst- und Gemũse-Großmarkt (VD) Anfuhr mittel, Absatz gut. Qualitäts- ware gefragt. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 1414,50; Karotten 24—28; Kartoffeln 6,5 bis 7; Lauch Gewichtsware 60—65; Stück 10—20; Meer- rettich 100120; Petersilie 10—12; Rosenkohl 75 bis 80; Rotkohl 36-40; rote Beete 22—24; Feldsalat geputzt 185200; Endivien ausl. Steige 6—7; Kopf- salat ausl. Steige 7,50—8,50; Schnittlauch 15—20; Sellerie Stück 20—40; Gewichtsware 43-50; Spinat ausl. Steige 7—8; Tomaten Wanne ausl. 10—11; Weigkohl 24—28; Wirsing 34—38; Zwiebeln inl. 10 bis 12; dto. ausl. 22—26; Aepfel Ia 25—40; B 12 bis 20; Orangen blond 28-30; Navel Gewichtsware 40 bis 44; Paterno 46-50; Bananen Kiste 15—16; Man- darinen 41-53; Zitronen Kiste 30—33; dto. Stück 1517. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 110 Ferkel(86) in der Vor- Woche). Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 35 bis 39 DM(40—45 DM) und über 6 Wochen alt 50 bis 64 DM(5065 DM) je Stück. Marktverlauf: lang- sam, Ueberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,50—3, 70(3,30 bis 3,70); Rind 3,603, 80(3,60—3,80); Kuh 2.802,90(2,70 bis 2,90); Bullen 3,603, 70(3,503, 70); Schweine 3,30 bis 3,40(3,30—3,50); Kalb 4.204,90(4, 204,80); Ham- mel 3,30—3,50(3,30—3,50). Marktverlauf: ruhig, für Importfleisch keine Notierung. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gering, Nachfrage gut. Es erziel- ten: Aepfel Ia 2028: A 12—19; B 7—11; Feldsalat 150—165; Spinat 30: Rosenkohl 50; Karotten 20; Knollensellerie 30—35; Lauch 35; Zwiebeln 1820. NE-Metalle Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 423-427 DM Blei in Kabeln 126—127 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 88 NM Freie Tevisenkurse Geld Brief 100 belgische Francs 8,451 8.471 100 französische Francs 1,2078 1,2098 100 Schweizer Franken 96,17 96,37 100 holländische Gulden 111,05 111,27 1 kanadischer Dollar 4,245 4,255 5 1 englisches Pfund 11,798 11,818 100 schwedische Kronen 91,088 81,245 100 dänische Kronen 60,875 60,995 100 norwegische Kronen 58,94 59,06 100 Schweizer freie Franken 97,94 9,14 1 8-Dollar 4,1969 4, 10 DM-W= 477,50 DM-O: 100 DM-O= 22.4 DM-W. Die Einnahmeentwicklung der öffentlichen Haushalte war dem BdL- Bericht zufolge im Januar unverändert günstig. Bund und Länder hatten wieder Kassenüberschüsse aufzuweisen, nachdem die Ausgaben, ins- besondere beim Bund, wesentlich niedriger lagen als im Dezember. Allerdings wird für Februar wieder mit einem Fehlbetrag gerechnet. Die Finanzlage der Arbeitslosen- versicherung habe sich verschlechtert. Als Folge der steigenden Arbeitslosenziffer sei im Februar ein ziemlich hohes Defizit zu erwarten, da die Unterstützungszahlungen die Beitragseinnahmen beträchtlich über- steigen würden. Das Frostwetter habe in den Außenberufen zu längeren Entlassungen geführt. Die Bd nimmt an, daß die Arbeits- losigkeit den Höchststand des Vorjahres von 204 Millionen im Februar überschritten Hat. Zur Preisentwicklung schreibt die Noten- bank, die wichtigsten Preisindices seien in der Berichtsperiode leicht, gestiegen, Sei dieser Anstieg wiederum nur das Ergeb- nis sehr verschiedenartiger Pirizelentwick⸗ ingen. Die Legenshaltungskosten seien i den letzten Monaten nur durch die Verteéuie- rung gewisser Nahrungsmittel und Dienst- leistungen erhöht worden, während die in- dustriellen Verbrauchsgüter zum Teil eher noch im Preise gesunken seien. Den seit dem Herbst anhaltenden und auch im Januar beobachteten Rückgang des Aktivsaldos im Außenhandel führt die Bank deutscher Länder u. a. darauf zurück, daß sich die Terms of Trade der Bundesrepublik im letzten Jahr verschlechtert haben. Im 4. Quartal waren die Durchschnittswerte der Einfuhreinheit um 1,7 v. H. höher, während die Durchschnittswerte der Ausfuhreinheit um 2,2 v. H. niedriger waren als im 1. Quar- tal des Jahres. Bei Bewertung des Außen- handelsumsatzes des 4. Quartals zu den Prei- sen des 1. Quartals hätte sich für das 4. Vier- tel jahr ein Ausfuhrüberschuß von 719 MIII. DM ergeben gegenüber einem tatsächlichen VUeberschuß von 479 Mill. DM. Im Zahlungsverkehr mit dem Ausland er- gab sich trotz erheblicher Zahlungen im Ka- pitalverkehr überraschend ein relativ hoher Veberschuß von 49 Mill. Dollar, der auf hö- heren Deviseneingängen zufolge eines im Vorjahr erfolgten Aktienverkaufs an ein ausländisches Unternehmen beruht. Entwicklung der Masseneinkommen in Mad. DM 1932 1953 1954 Bruttolöhne u.-gehälter) 33,40 33,98 63,84 Abzüge) 3.42 8.97. 9,61 Nettolöhne u.-gehälter 44,98 49,99 34,23 Beamtenpensionen) 2,38 2,63 2,86 Renten u. Unterstützungen 12.79 14,56 14,72 Masseneinkommen 60,10 67,18 7¹7,81 Veränderung in v. H. 1954 gegenüber 1953 Bruttolöhne und-gehälter + 8.3 Abzüge + 7,1 Nettolöhne und-gehälter + 8,5 Beamtenpensionen + 3,7 Renten und Unterstützungen/ 1.1 Masseneinkommen 679 (Quelle: Bdl-Bericht) ) ohne Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversiche- rungen und ohne freiwillige Sozialleistungen: ) Steuern und Arbeitnehmerbeiträge zur Sozial- versicherung einschließlich freiwillig gezahlter Beiträge; ) nach Abzug direkter Steuern. Efiektenbörse jedoch gels, der Kindergärtnerin und Kranten⸗ ie Da kaufmännische Handelsschulen angebot der Wirtschaft nicht erfüllbaren Be- rufswünschen beharren, die ferner körperlich oder geistig für eine Berufsausbildung nicht oder noch nicht geeignet sind, oder die ver- kehrsungünstig wohnen und nicht bereit sind, eine auswärtige Ausbildungsstelle an- zunehmen. Gegenüber den Ende Januar noch 64 200 als unbeschäftigt gemeldeten Schulentlasse- nen waren bei den Arbeitsämtern in der Bundesrepublik noch 38 600 freie Lehrstellen verzeichnet. Allein in Nordrhein- Westfalen werden fast 15 000 Lehrlinge gesucht. Bei den unbesetzt gebliebenen Lehrstel- len handelt es sich nach Ansicht der Bundes- anstalt in der Mehrzahl um Berufe mit ge- ringer Anziehungskraft. Solche bei Jugend- lichen unbeliebte Berufe sind vor allem das Nahrungsmittelgewerbe, die Landwirtschaft und der Einzelhandel. Bei den Lehrstellenberatungen der Ar- beitsämter macht sich nach Mitteilung der Bundesanstalt immer stärker die größere An- ziehungskraft der industriellen Großbetriebe zuungunsten des Handwerks bemerkbar. Eltern und Jugendliche prüften mehr als bisher die Arbeitsbedingungen und Zu- kunftsaussichten der verschiedenen Berufe. Im Vordergrund der Berufswünsche ste- hen bei den Jungen nach wie vor die Metall- berufe, insbesondere qualifizierte technische Berufe wie Maschinenschlosser. Elektro- mechaniker, Feinmechaniker und Werkzeug- macher. In Bezirken mit überwiegend länd- licher Struktur erfeue sich die Berufsausbil- dung zum Maurer, nicht zuletzt wegen der günstigen Lehrlingsvergütung, steigender Beliebtheit. Die Berufswünsche der Mädchen richteten sich im wesentlichen auf die kaufmänni- schen und Büroberufe, auf den Beruf der ck Friseuse und der Schneiderin— in letzter Zeit vor allem der Herrenschneiderin. Die Berufe der Landwirtschaft, des Einzelhan- Schwester sowie der Hauswirtschaft, seien nach wie Vor wenig beliebt. 8 Kurse zunehmend mehr Schülerinnen auf- nehmen, ohne, nach Ansicht der Bundes- anstalt, Eignungsgesichtspunkte genügend zu berücksichtigen, werden die Schwierigkeiten, den weiblichen Berufsnachwuchs in Lehr- Stellen unterzubringen, noch größer werden; Um 80 mehr, Als für das Jahr 1955 nochmals ein besonders starker Jahrgang von fast einer Million Jugendlicher von der Schule entlassen werde. Kundenfinanzierung in erster ae Adtsschieglich als Begründung Seffler Ueberspitzung werden sie in Fachkreisen als der britischen Volkswirtschaft zugedachte Schocktherapie bezeichnet— den Anlaß zu dem Reservenrückgang zu sehen. Das wäre doch das Gegenteil von dem, was der briti- sche Schatzkanzler damit bezweckte. Ihm ging es doch darum, so nachhaltig auf die inländische Güternachfrage einzuwirken, daß die Gefährdung der Exportleistung über- wunden wird. Mit anderen Worten gesagt: Die Importe sollen gezügelt werden, insbe- sondere die letzthin recht starke Hortung in Lebensmitteln und Rohstoffen gemildert werden. Das alles unter der Voraussetzung, daß die Exportleistung zumindest gleich- bliebe. Obzwar die endgültige Beurteilung der Sachlage— des Tatsachenverhaltes— erst späterhin möglich sein wird, gilt es noch Folgendes zu beachten. Die Heraufsetzung des Diskontsatzes hatte zur Folge, daß aus- ländische Gelder aus allen europäischen Fi- nanzzentren nach London strömen. So wurde am 26. Februar gemeldet: „Die Londoner Devisenhändler hatten am 25. Februar einen ihrer stürmischsten Ge- schäftstage der Nachkriegszeit. Das Pfund Sterling hat gegenüber allen europäischen Währungen angezogen.“ Daraus läßt sich schließen, das Zahlungs- Defizit Großbritanniens müßte ohne Dis- kontsatzerhöhung noch weitaus größer ge- worden sein. Ein Rückblick in die Vergangenheit lehrt: Von Oktober 1954 bis Januar 1955 waren die Importe Großbritanniens um 92 Mill. Pfund ( 257,6 Mill. Dollar, d. s. 1,08 Md. DM) höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Hier- bei entfielen nahezu zwei Drittel der Stei- gerung auf Lebensmittel, Getränke und Ta- bak. Der Wert der Tee-Einfuhr stieg um 50 v. H.; zu gleicher Zeit verminderte sich die Tee-Einfuhrmenge um 8 bis 10 v. H. In gleicher Weise wie mit der Entwick⸗ jung auf den internationalen Teemärkten hängt die britische Diskontpolitik mit der Kupferhausse zusammen. Die NE-Metall- einfuhren nach Großbritannien erhöhten sich wertmäßig um 25 v. H.; mengenmäßig blie- ben sie fast unverändert. Schließlich beun- ruhigte das britische Schatzamt die Verla- gerung der Importe. Die Importe aus den dem Sterlingblock nicht angehörenden Län- dern— am stärksten die aus dem Dollar- raufi— vermehrten sich nämlich zu Lasten jener Einfuhren, die aus dem Sterlingraum kamen. Allein der Zufluß an Dollarwaren soll um 28 v. H. größer gewesen sein als in der vor jährigen Vergleichsperiode. Das Han- delsdefizit Großbritanniens im Verkehr mit dem Dollarraum nahm zu— von 69 auf 120 Mill. Pfund.) 88 Nn Daß das Schatzamt die Zunahme der Maß- nahmen herausstellte, mag außenhandelspolitischer Taktik gelegen ge- wesen sein. Letzlich ist aber gerade— für den ökonomisch geschulten, nüchternen Be- trachter— die Ausweitung des Konsum- Kredits und des Kreditvolumens nichts ande- res als Folgeerscheinung der vorstehend zer- gliederten devisen- und außen wirtschaft- lichen Entwicklung. F. O. Weber Verlustvorträge und neue Hoffnungen bei Deutscher Bergin-Ad Mannheim Die Deutsche Bergin-Aktiengesellschaft in Mannheim-Rheinau teilt in ihrem Ge- schäftsbericht 1953/54(31. März) mit, daß das Vertragshilfever fahren noch nicht beendet ist. Die im Jahre 1920 für die Holzhydrolyse nach dem Bergin- Verfahren gegründete Ge- sellschaft hat nach erheblichen Kriegsschäden in den Nachkriegsjahren die Produktion von Traubenzucker auf Zellstoffbasis wieder auf- genommen, später auch die Holzverarbei- tung. Die Fabrikanlagen des Unternehmens, die als Versuchsanlagen entstanden, sind vor und während des letzten Krieges auf behördliche Weisung auf besondere Bedürf- nisse des Vierjahresplanes umgestellt wor- den und haben der Produktion in erster Linie von Futter- und Nährhefe, in geringem Umfange auch von Traubenzucker, gedient. Sie wurden wiederholt durch Kriegsereig- nisse betroffen; im Februar 1945 sind sie durch totale Zerstörung des Kernbetriebes zum Erliegen gekommen. Die Umstellung auf die Friedens wirtschaft verursachte erheb- liche Schwierigkeiten und bedeutende Ko- sten. Trotzdem wurden Teile der Anlage schon im Jahre 1946 behelfsmäßig auf die Produktion von Traubenzucker umgestellt, in dem seinerzeit eine stark fühlbare Mangel- lage bestand. Im Jahre 1948 wurde mit dem Wiederaufbau der Anlagen begonnen. Die Kriegsfolgen hatten sich jedoch so schwer Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 3. März Börsenverlauf: Bei anhaltender Nachfrage kam es auch heute zu weiteren Kurssteigerungen. Elektrowerte standen im Vordergrund des Interesses. AEG. erhöhten um 6 Prozent und Siemens Stämme um 13 Prozent. BBC um 4 Prozent, 16. Nachfolger bis 2½ Prozent fester. Auch Montan- Werte konnten hre Kurse verbessern. Dortmund Hörder 143 Prozent, Thyssenhütte 164½ Prozent. Stärker gesucht: Rheinebraune 5 Prozent, Westd. Kaufhof + 4 Prozent, Schieß 7 Prozent, Ohren- stein& Koppel/ 13 Prozent. Großbanken setzten CCB 190 Prozent. Renten unverändert. Aktlen Kaufhof 4 4 Prozent. Schieß 4 7 Prozent, Oren- Aktien 2. 3. 33. 2.3. 3.3 Aktlen 23. 932. AE. 4200 217 Harpener Bergbau 141 142½%[Dresdner Bk.) h 13½ 13 — 5„„ 1 1 1 Hosen Zement. 240 29 Rhein-Main Bank 15 8 . 2 r 2 2 1— 0. Conti Gummi. 24%½ 230, F Daimler-Benz. 285 289%[Mannesmann 179% 181 Montan „Bt Erasi 30—.— Rnein letras one 8 Nashfolger s 5 einelektra Bergb. Neue Hoffg. 155 0 // Dt. Linoleum 202 ⁰ ⁰'f 272 etw; 35½% Portm Hörd.Hütt. 14½% 143 Durlacher Hof 25 2 Slemens& Halske 272 285 Gelsenberg 34 154½ Eichbaum-Werger 163 Südzucker 178 180 GHH Nürnberg 224 22⁰ Enzinger Unſon 191 192 Ver. Stahlwerke) 27½ 2 Hoesch 159% 130% IG-Farben Liqul.,. i Zellstoft Waldhof 171 17⁵ Klöckn.-Humb. D. 195%½ꝗę 190 Ant.-Sch.) 41% 4 Badische Bank 1060 160 Klöckner„100 162 SFF„„ 2 2 Commerzbank n i ii Kutten Phönix. 17s 174½ Farben. Bayer 244 240%[Commerz- Abeln. Röhrenw. 192½ 194 Farbwerke fföchst 257 25½ u. Sredit- Bank 188 190[ Aheinst. Union 11 171 Felten 8: Guill. 175 Deutsche Bank) 13 13½ Stahlw. Südwestt. 163 165 Srün& Bilfinger 10 135½[Süddeutsche Bank 20 211 IThyssenhütte 164 ) R-Werte,)= Restduoten 164 ausgewirkt, daß der Aufbau nicht mehr ganz zu Ende geführt werden konnte, nachdem bei der seinerzeit allgemeinen Depression und der auf dem Traubenzuckermarkt herrschen- den Lage die mit dem Wiederaufbau und der Wiederinbetriebsetzung verbundenen finanziellen Schwierigkeiten nicht über wun⸗ den werden konnten. Die Liquiditätslage zwang zur Einstellung des Betriebes und zur unanspruchnahme eines Vertragshilfeverfah- rens, dessen Abwicklung— wie bereits oben angedeutet— noch im Gange ist. 5 Wie die Gesellschaft mitteilt, sind die lau- kenden Verbindlichkeiten abgewickelt; es be- stünden jedoch noch Darlehen und erhebliche Verpflichtungen für Steuern und Abgaben sowie für den Lastenausgleich. Das Grund- kapital wurde seinerzeit 10:1 umgestellt. Die wichtigsten Bilanzposten(in Mill. DW stellen sich wie folgt dar: DMERB 1948/49 1951/52 1933/34 Aktiva Anlagevermögen 1.28 2,51 1,18 0,60 Umlaufvermögen 0,07 0,94 0,53 0,05) Verlustvortrag?) 6,81 1,48 Jahresverlust 0.42 0,21 Passiva 8 f 3 Grundkapital 0,14 0,14 0,14 0,14 Verbindlichkeiten 0,35 2,53 2,21 2,19 Rückstellungen 0,84 0.79 0,12 0,64 ) einschl. 529 526 PM Lastenausgleichsgegenposten (vergl. Fußnote); 5 5 ) jeweils aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr: ) einschl. Rückstellung für Kreditgewinnabgabe in der Höhe von 529 528 DM(vergl. Fußnote). Die am 3. März abgehaltene Hauptver- sammlung, auf der ein Aktienkapital von 1094 600 RM(entspricht 109 460 DMZ vertre- ten wär, nahm den Vorstands- und Ge- schäftsbericht zur Kenntnis; erteilte Vor- stand und Aufsichtsrat Entlastung und wählte turnusmäßig ausscheidendes Auf- sichtsratsmitglied Direktor Dr.-Ing. Harold W. Schoeller, Mannheim, wieder in den Auf- sichtsrat. Ueber die Zukunftsaussichten ver- lautete, daß Verhandlungen mit dem Ziele im Gange seien, nach Abschluß des Vertrags- hilfeverfahrens die weitere Existenz des Un- ternehmens zu gewährleisten. tor Dividenden- Vorschläge 5 f Schwabenbräu A8, Düsseldorf, 7 v. H. fi benen 0. 5 b 8 eutsche Spiegelglas AG, Freden/ Leine, 6. v. für 1953/54(30. 900.„ Zwirnerei und Nähfadenfabrik Gögginge 8 6 5 5 0 1953... r. Hesser, aschinenfabrik A6, Stuttgart- Bad Cannstatt, 9 v. H. für 1953/54(30. 5 Vereinigte Deutsche Nickelwerke AG., Schwerte (Ruhr), 8,5 V. H. auf Stamm- und 6 v. H. auf Vorzugsaktien für 1953/54(30. 9.). Seite 12 MORGEN Freitag, 4. März 1955 TEU, 52000 VoRVERRKA UFA 10²² BITTE, DIE FUR DIESEN FILM GERNDERTEN ANFANGS ZEITEN ZU BEACHTEN! n m An DER UBERRAGENDE DEUTSCHE FARRBFILM O. W. FISCHER LUDWòIO II. ſelanz und Ende eines lönigs RUTH LEUWERIK ALS KAISERIN ELISABETH Marianne Koch— Paul Bildt Friedrich Domin Herbert Hübner— Klaus Kinski und viele andere Die Wiener Symphoniker unter Herbert von Karajan Regie: Helmut Käutner Farbe von Technicolor Die weltberühmten bayerischen Königsschlösser und die Münchner Residenz sind die Schauplätze des großen deut- schen Farbfilms, der das Leben des letzten Romantikers auf einem Thron in großartiger Weise nachgestaltet. Sonntag vormittags 11.00 Uhr Krebs isf heilber Ein Film von höchster Aktualität Jugendliche nicht zugelassen) in einem neuen großen Farb- F 28 5 fim.— Hart, realistisch und / 6, Sreite Str. fel. 5 0276 von knisternder Spannung. Ein fesselndes Abenteuer aus Amerikas Pionierzeit Wed 000 Telefon 5 20 00 lb 5 donn pavNE r Dr 9.50, 11.50, 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr. Jugendl. zugel. Täglich 2200 Spätvorst. 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Jud 7 Garland— eine phantastische Schauspielerin.. Ein Film, der den Be- trachter gefangennimmt.“ „Judy Garland... hinreißend in der Echtheit und Vitalität ihres Spiels, vermag es, die enorme Breite der Cinema- Scope-Fläche gestisch und mimisch in einer verblüffenden Vielfalt des Ausdrucks zu beherrschen.“ AZ: RNZ:„Die Qualitäten des Films liegen in Einzelheiten, im explo- siven Talent des back- gekommenen Stars Judy Garland, die wie ein Wirbelwind tanzend über die Leinwand fegt, James Mason als Trunkenbold und Selbstmörder hat, 0 sich das Geschehen auf ihn konzentriert, seine groſzen Momente.“ EVZ:„Judy Garland... Beherrscherin der Cinemascope-Lein- Wand„James Mason, der sich in dieser Rolle selbst übertrifft und wohl eine seiner überzeugendsten Leistungen bietet... lassen diesen Streifen zu einem Beweis werden, dag Hollywood auch Filme drehen kann, die mit Recht „Kunst“! genannt werden.“ 8 14.30, 17.30, 20.30 Uhr— Telefon— 8 i r 52 au Im SoNDERZXJKLUS(zusammen mit Filmelub) Samstagnacht 23.15 und Sonntag vorm. 11 Uhr 15 N N Für die Freunde der französischen Filmkunst 4(in Wiederholung): ran. Telefon 4 46 47(„TROIS FEMMES“) Eine moralische Film- Komödie v. André Michel, nach 3 Novellen von Maupassant In Originalfassung, deutsch untertitel) Drei Töchfer Evas DAS CINEMaSCO PR THEATER AM MESS Plz Telefon 5 11 86 Ein packender Cina ScopE Film? voll urwüchsiger Kraft und Dynamik Das begeisterte Publikum urteilt: EIN IN FARB EHM IN Seas cep E abe i delt Seher TRACY ROBERT Wacuen AAN P᷑ſEgs N Beo ge, Der Film der großen Besetzung in INRA SCOPE mit dem Wunder des 4-kanal-stereophonischen Tons Täglich: 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Uhr Jugendl. zugel. Freitag, Samstag 23.00 Uhr: ROBERT TAYLOR DiE TETZZTEENTSCHEIDUNe Eva Bartock, Rud. Forster, Grethe Weiser in dem musikalischen Lustspiel Am Viktoria u. ihr Husar Mittelstraße 41 Berühmte Melodien und Csardaslaunel Telefon 5 11 86 16.00, 18.15, 20.30 Uhr SIE. 8 EINMALIG GROSSES e e 1 Vert gem — e 22 l. Wo. 20.00 Uhr, Sa. u. So. 17.15 und 19.00 Uhr König der Manege mit R. Schock G. Damar. Fr. 22.00 Uhr, Sa, u. So. 15.00 und 22.00 Uhr „ZORROS SCHWARZE PEITITSCHE. 2. 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März 1955 Abf. 13.00 nach Siedelsbrunn DN 3,50 Zur Messe nach Frankfurf 6. bis 10, März 1955, jewells 7.00 Uhr Fahrpreis hin und zurück nur DM 6. Abfahrtstelle: Blensrepiete(zw. Tattersall und Hauptbahnhof) Fahrkarten bei allen Reisebüros und beim Veranstalter: FAA DR Tes FkLoERST R= 38 PE UEE FON 4182 Veranstaltung der„Bruderhilfe der evang. orthodoxen Arbeits- gemeinschaft“, Lemgo, Zweigverein der Inneren Missjon. Der berühmte Schwarz meer-Kosakenchor Dirigent: AND RET SCHOLVUV CA singt zugunsten der religiösen Betreuung der Hei- matlosen am Samstag, dem 3. März 1955, 20 Uhr, in der Evang. Kirche in Feudenheim. Unkostenbeitrag 1,0 DM(für Schüler, Erwerbslose und Kriegs- Versehrte 1,.— DN). Karten an der Abendkasse. MkDERERGUFFNU NG f Nach vollständiger Renovierung eröffnen wir heute Freitag, den 4. März 1953, 18.00 Uhr, die Gaststätte „zun balsERG-sTUB kT“ Vormals„Fernfahrer“ 0 MANN HEIN Dalbergstraße 10 Wir bieten aus Küche und Keller das Beste. Eigene Schlachtung. 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Kalender-Vierteljahr 1955 nach den letztgültigen Bescheiden fällig 10. März 1935 3. Umsatzsteuer- Vorauszahlung für Februar 1955(Monatszahler) unter Abgabe einer Voranmeldung 4 4. Abschluß- und Vorauszahlungen auf Grund zugestellter Bescheide. 5. Kraftfahrzeugsteuer, Es wird darauf hingewiesen, daß die Steuer- karten vor Ablauf der Gültigkeitsdauer erneuert werden müssen. Nr. der Kraftst.-Liste u. polizeiliches Kennzeichen bitte stets angeben! Mit Einzelmahnung kann nicht gerechnet werden. Rückstände wer- den unter Berechnung der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstreckungsverfahren eingezogen. Es wird darum gebeten, bei Schriftsätzen an das Finanzamt oder bei Zahlungen an die Finanzkasse stets die Steuernummer anzugeben. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung müssen ab dem Tage der Fälligkeit Skumniszuschläge erhoben werden. Briefe, die Schecks oder sonstige Zahlungsmittel enthalten, bitte an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt senden! 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Da saßen sie allabendlich auf scheußlich unbequemen Stühlen an scheuß- lich unbequemen Marmortischen, all die be- kannten, verkannten und unbekannten Ma- ler, Bildhauer, Erfinder, Schriftsteller und Journalisten— saßen, tranken eine mit meh- reren Gläsern Wasser gestreckte Tasse Kaffee, rauchten und diskutierten bis in die Nächte hinein. Atmosphäre hatte das„Ro- manische Café“ keine; die hatten die Gäste mitzubringen, gleichsam als Ersatz dafür, daß ihre Zechen meistens beklagenswert niedrig blieben. Gewiß, es gab auch Arrivierte unter ihnen, so Slevogt, Orlik, Oppenheimer, Ema- nuel Lasker und Else Lasker-Schüler; aber sie waren in der Minderzahl. Die meisten von der„Alten Garde“ schrieben, malten und bildhauerten sich mehr schlecht als recht Zeichnung: Geert Tuckermann durch die Zeitläufte hindurch, nährten sich von Hoffnungen und bestritten ihren Unter- Halt mit Wechseln auf eine ferne, große Zu- Kunft, die freilich für manchen nie begann. Aber was tat's— sie lebten, obschon oft schwer zu sagen war, wovon sie eigentlich lebten. Als Hitler zur Macht kam, war es mit der Glanzzeit des„Romanischen Cafés“ vorbei. Für„Caféhausliteraten“ hatte das neue Re- gime nichts übrig, und das geistige Klima jener Jahre, sofern man das Wort„geistig“ in diesem Zusammenhang überhaupt gebrau- chen will, war der Existenz all der sorgen- Voll-sorglosen Bohemiens nicht zuträglich. Viele von den alten Mitgliedern emigrierten, viel zogen sich zurück, und als das„Romani- sche Café“ im Kriege zerbombt wurde, hatte es seine Bedeutung als Berliner Boheme- Zentrum längst verloren. Nach dem Zusammenbruch hat es nicht an Versuchen gefehlt, an die alte Tradition des„Romanischen Cafés“ wieder anzuknüp- ken. In Ostberlin, in der Nähe des S-Bahn- Hofs Friedrichstraße, kam das Künstlerlokal „Möwe“ zu kurzem Ruhm. Hier traf sich in den ersten fiebernden Nachkriegsjahren alles, was mit Theater, Film und Funk zu tun Hatte, zumal die Russen und ihre deutschen Helfershelfer zunächst bereitwillige Unter- stützung in Form von Lebensmittelspenden gaben. Doch die Freude war nicht von Dauer, so Wenig wie die anfänglich gezeigte politische Und kulturelle Toleranz. Die meisten Stamm- gäste emigrierten nach Westberlin, und man konnte ihnen das, da die Musen und ihre Jünger nun einmal keine Gängelung vertra- gen, nicht verdenken. Die Chance, die in der„Möwe“ verspielt Worden war, erkannte einige Jahre später ein in Berlin lebender Däne. Er eröffnete am oberen Kurfürstendamm, Ecke Wilmersdor- ter Straße, das„Quartier Boheme“, ein Café- Restaurant in halbmondänem, halbmoder- nem, halbpariserischem Zuschnitt. Sommer- terrasse, Bar, Baldachine im Innenraum, be- queme Stühle, Sitzbänke und Tische sorgten für zureichende Behaglichkeit, und so ließ die Sache sich gut an. Einige Künstler, Jour- nalisten und Bohemiens kamen, der um den „Archivarion“-Verlagschef Rolf Roingh ver- sammelte Künstlerkreis eröffnete einen Mitt- wochsstammtisch, und gelegentlich war sogar Marcus Behmer, der wie ein weißgelbhaari- ger Vorzeitriese aus der großen„Insel“-Zeit in die dürftigere Gegenwart hereinragt, unter den Gästen zu sehen. An der„Wand“ stellt die Galerie Springer in buntem Wechsel moderne und minder moderne Bilder aus, ge- legentlich ist sie mit modernen französischen Plakaten oder auch mit Meisterfotografien eines jungen Fotografen drapiert; kurz, man konnte meinen, daß im„Quartier Boheme“ das„Romanische Café“ wiedererstanden sei. Aber die, für die das alles gedacht war, zogen sich allmählich wieder zurück. Vielleicht war ihnen das Lokal allzu musisch? Wo die Kellnerinnen bei Schmidt-Rottluff in die Lehre gegangen sind, wo der schwarze Bar- keeper französische und englische Chansons zu singen versteht, wo also die Atmosphäre mit Kunst gewissermaßen durchschwängert ist— sollten sich die Künstler dort nicht fehl am Platze fühlen? Heute besteht das Publi- kum nicht mehr aus Bohemiens, sondern aus Gästen, die auf das Erscheinen der Bohemiens Warten. Die aber sitzen längst wieder in den kleinen Randkneipen in den Seitenstraßen des Kur mndamms, in der„Schildkröte“, Wo Jürgen Fehling manchmal auftaucht, in der„Westendklause“ am Steubenplatz mit ihrem Ringelnatzstammtisch, oder im„Bi- Ba-Bo“ in der Regensburger Straße, wo die „Stachelschwein“!- Kabarettisten nach Pro- grammschluß ihre Stacheln an der Garderobe Ablegen. Eines ist in diesem Zusammenhang be- merkenswert: die Entstehung einer neuen Kategorie von Cafés, der„Bilder-Cafés“. Nicht nur im„Quartier Bobhème“ ist die Wand oft vor lauter Bildern nicht zu sehen; auch in der„Insel am Bayerischen Platz und in der „Vollen Pulle“ am Steinplatz sind die Wände mit Bildern zugehängt. Die Arbeiten sind natürlich verkäuflich, aber die Gäste pflegen das im allgemeinen geflissentlich zu übersehen. In der„Vollen Pulle“, die man durch ein rie- senhaftes Weinfaß mit ausgeschnittener Tür- öfknung betritt, schreckt man nicht davor zu- rück, auch experimentelle Bilder und Radi- kalismen zu zeigen. Hier wirkt sich offenbar die Nachbarschaft der Hochschule für Bil- dende Künste aus, deren Professoren und Studierende denn auch, gemischt mit Schau- spielern und Laufgästen, den größten Teil der Gäste stellen. Studenten und Studentinnen sind es auch, die Abend für Abend die Funk- tionen der Kellner versehen und sich so cinen Martin Ritter: Mädchenkopf kleinen Zuschuß zum Stipendium oder zum väterlichen Monatswechsel verdienen. Ori- Sinell sind die„Garderobenmarken“, grohe, aus Holz geschnittene Phantasietiere, die zur Not auch als Waffe dienen könnten. Der aparte Grundriß des Lokals, die kleinen, reizvoll geschnittenen Nischen und die ge- dämpfte Beleuchtung geben der„Vollen Pulle“ eine Behaglichkeit, wie sie in moder- nen Lokalen nicht oft gefunden wird. Hoch droben im Norden, am U-Bahnhof Seestraße, liegt schließlich das Boheme- Zentrum des Arbeiterviertels Wedding, das „Café Münchhausen“. Hier haben sich die Künstler vom Wedding und aus dem Nach- barbezirk Reinickendorf nebst ihren Bildern etabliert; allerdings pflegt man im Berliner Norden fast ausschließlich die gegenständ- liche Malerei. Die Wirtin stand einst dem „Bauhaus“-Kreis nahe, wechselte zur Bühne und später Zur Gastronomie über, und dieser Lebensweg erklärt ihre Liebe zu den Künst- Die gute Form industrielle und Künstler Die Engländer— so weiß die deutsche Tapetenindustrie zu berichten— haben bis vor kurzem auch in der Wahl und damit in der Produktion ihrer Tapetenmuster sich außerordentlich konservativ gezeigt. Was auf diesem Gebiet vor zwanzig Jahren etwa in Deutschland als modern galt, war in Eng- land modern geblieben. Dieses Bild hat sich nun innerhalb sieben Monate von Grund auf gewandelt. Mit einem Male sind moderne und modische Muster in England So sehr gefragt, daß die einheimische Tape- tenindustrie in Verlegenheit geraten ist ob dieses allseits auftretenden Wunsches nach neuen Entwürfen. Man forschte nach dem Grund dieser reichlich merkwürdigen „Volksbewegung“ und fand: den Einfluß des Fernsehens. In den englischen Fernseh- Sendungen hatte man sich bei der Milieu- spiegelung bewußt um„zeitgemäße“ Wohn- und Geschmackskultur bemüht, Was, wie man sieht, nicht ohne Erfolg geblieben war. Die gute Industrieform, durch's Fern- sehen ins Volk getragen! Eine hübsche, ebenso wirtschafts- wie kulturpolitisch auf- schlußreiche Anekdote, mit der Professor Dr. Ing. Hans Schwippert aus Düsseldorf vom„Rat für Formgebung“ die Bestrebun- gen dieses Institutes, auch dem deutschen Fernsehen beratend und anregend zur Seite zu stehen, illustrierte. Der aktuelle Anlaß dazu war die alljährliche Vollsitzung dieses vor zwei Jahren konstituierten, in Darm- stadt ansässigen Rates, der eine ideologische und finanzielle Stiftung des Bundeswirt- schafts ministeriums ist und aus Industriel- len, Formgestaltern sowie Vertretern des Handwerks, des Handels, der Gewerkschaf- ten, der Verbraucherorganisationen und der Regierung(insgesamt 36 Personen, darunter zwei aus Mannheim) besteht. Geschäftsfüh- rerin ist nunmehr Mia Seeger, die den 80 erfolgreichen deutschen Beitrag zur zehnten Triennale der angewandten Kunst in Mai- land(im Herbst vergangenen Jahres) be- treut hat. Neue, praktische Aufgaben warten der- zeitig auf den Rat für Formgebung, der, das wurde erneut betont, die verschiedenen Ein- zelinstitutionen wie die„Neue Sammlung“ in München, das Landesgewerbeamt Stutt- gart, die„Industrieform E. V. Villa Hügel“ und andere nicht zentralistisch lenken, son- dern ihre Arbeit synchronisieren möchte. Da liegt zum Beispiel die Einladung zu einer Ausstellung in Helsingborg(Schweden) vor, die der modern eingerichteten Wohnung gilt. Den eingeladenen Ländern ist die Aufgabe gestellt, die Wohnung einer der sozialen Mittelschicht angehörenden Familie mit zwei Kindern komplett einzurichten, mit Serienmöbel, die der jeweils einheimischen Produktion entstammen. Auch über die Triennale 1957 denkt man bereits eifrig nach. 5 Mehr und mehr setzt sich in der Welt die Erkenntnis durch, daß man auch dem Ge- brauchsgut des Alltags eine künstlerisch durchdachte Form geben sollte. Wie der Deutsche Werkbund und die schon genann- ten Stellen so dient auch der Rat für Form- gebung dieser Aufgabe:„.. die Industrie durch Vermittlung geeigneter schöpferischer Kräfte zu beraten; Deutschland wieder wett⸗ bewerbsfähig auf internationalen Ausstel- lungen und Messen zu machen; die Ausbil- dung des Nachwuchses an Werkkunst- schulen und Fachschulen zu fördern und alle Maßnahmen zu ergreifen, die der Aufklä- rung über Qualität und Form und der Er- ziehung von Händlern und Verbrauchern lern. Merkwürdigerweise scheint das Wed- dinger Publikum zur bildenden Kunst ein ursprünglicheres Verhältnis zu haben als die Menschen des vornehmeren Berliner Westens: sie betrachten nicht nur, sie kaufen auch, und es geht die Sage, daß im„Café Münchhausen“ mehr Bilder verkauft würden als in mancher namhaften Galerie. Tagsüber ist das„Münch- hausen“ ein gemütliches Café, wie es deren in Berlin hunderte gibt. Das ist nicht verwun- derlich, denn von den Zechen der Künstler könnte auch die„Münchhausen“-Wirtin nicht leben. Alles in allem läßt sich sagen, daß das „Romanische Café“ in Berlin bis jetzt noch keine würdige Nachfolge gefunden hat. An- sätze sind da, aber eben auch nur Ansätze. Der Unterschied zwischen einst und jetzt läßt sich auf eine einfache Formel bringen: früher gab es eine Boheme, die sich ihr Lokal suchte; heute gibt es Lokale, die sich ihre Boheme suchen. Helmut Kotschenreuther an einem Tisch dienen.“ In der Praxis bedeutet das für die Geschäftsstelle des Rats für Formgebung: dag man eine Nachweisstelle für Fotos formschöner Gegenstände und eine Kartei einrichtet, die die Namen und Adressen von Formgestaltern enthält; daß man die Ein- richtung von Wohnberatungsstellen, wie sie schon in Mannheim besteht, im ganzen Bun- desgebiet fördert; daß man sich um schönere Briefmarken und besser gestaltete Geld- scheine bemüht(eine gewisse Aufgeschlos- senheit für Fragen solcher Art ist in Regie- rungskreisen angeblich durchaus vorhanden). Ein besonders aktuelles Problem bringt die Diskussion um den Entwurf für ein neues Urheberrecht für den Rat für Form- gebung. Was ist Kunst, wo hört sie auf, Was muß, ohne Kunst zu sein, besser ge- schützt werden, als es das aus dem Jahre 1876 stammende Geschmacksmustergesetz vermag? Als einmal eine von Professor Wal- ter Gropius meisterlich ersonnene und aus- geführte Türklinke geschützt werden sollte, entschied das Reichsgericht:„Da fehlt der ästhetische Ueberschug“ und begründete die Ablehnung des Verlangens über fünf eng beschriebene Seiten. Da will man einhaken.. Ausstellungen und Messen— wie die Triennale in Mailand oder, in kleinerem Rahmen, die Schau„Gute Industrieform“ in der Mannheimer Kunsthalle— werben für eine gute Sache: daß Stuhl und Tisch, Tasse, Kakaokanne und Besteck, Kühlschrank, Couch, Radiotisch und Ohrensessel eine Form erhalten, die zweckmäßhßig und schön ist,„schön“ im Sinne der künstlerischen Er- kenntnisse unserer Zeit. Diesem Ziel hat sich— mit allen anderen Institutionen— der Rat für Formgebung verpflichtet. Kurt Heinz Freitag, 4. März 1955 Nr. — 58. Martin Ritter 1 5 Zu drei Ausstellungen in Neustadt bene Vor wenigen Tagen ist Martin Ritter 0 Stellv. in Glauchau geborene und früher in Dres W. Hef den wirkende, seit einigen Jahren nun 3 Neustadt ansässige Maler, 50 Jahre alt g; akte worden. Seine neue Heimatstadt, in der g]. K. auch dem Charakter seiner Werke nach bel Serr; 8 misch zu werden beginnt, ehrte den Jubilg Eimpi! mit gleich drei Ausstellungen, die(alle da stellv. 20. März) in Neustadt an der Weinstraße g Bank, zeigt werden: im Goethesaal des Saalbau Bad. Kc im Lesesaal des Städtischen Kulturamtes un Mannh im Centre Culturel Frangais. Es sind Oelbll kr. 80 der, Aquarelle und Graphiken, Vor wiegen aus den letzten fünf Jahren, und sie ase in dem— Menn man so sagen darf— Nerf Pfälzer Ritter ein beachtenswertes Mitglie! 10. Ja in der Gilde der pfälzischen Künstler E kennen. Einige wenige Bilder dieser jetzigen Neue? städter Ausstellungen stammen noch au Ritters Dresdener Jahren bis 1945. Es an Blumenbilder von seltsam innerlicher un verinnerlichter Poesie, fast andächtig de Symbolen der Blütenträume nachspürend bisweilen scheinbar aus einem Rilke nich fernen lyrischen Empfinden komponien Sind es der Untergang Dresdens, die Nach. Kriegswirren, die Uebersiedlung in den Westen gewesen, die einen so grundlegenden stilistischen Umbruch im Schaffen Riten als bewirkten? Er hat seither die vielfältigste zur Themen und die vielfältigsten Formen auf, Stu gegriffen, und dennoch gewinnt man Jabel Del nie den Eindruck, als wäre es ein zerebralg We Herum- Experimentieren oder nur ein Mit. schwimmen in den Strömungen der Zet“ Vo Man spürt freilich Anregungen heraus: vol] beider Munch, von Otto Mueller, von Matisse, van außen Leger, vor allem von den fast musikalst ss de empfundenen Vereinfachungen Henry Mo, Häkt res. auch von dem einen oder anderen de woch großen Künstler noch. Aber während man gleich bei anderen Malern oft allzu leicht die Vor. tion bilder nachweisen kann, sind diese bei Ritter mit d doch in ein eigen dastehendes Werk hinein. tagsde gearbeitet worden, und letztlich doch nici lers ü viel mehr als eben die Nähe zu diesem od Danac jenem Vorbild, meist französischen U. schen sprungs, wird sich feststellen lassen. finden Man war in den letzten Jahren nur he Wie und da einmal einzeln seiner Arbeiten be. nach gegnet. In der großen Ausstellung Pfälze: Dr. B. Künstler in der Städtischen Galerie München Hier vom Herbst 1953 war seine bis in die Ab. Stand straktion Vorgetriebene Tusch zeichnung] mehr „Tanz“ aufgefallen, besonders auch ein ein im K. drucksvolles Portrait des Dichters Däubler eka In der Ausstellung der Pfälzer Künstle- Filer genossenschaft vom Spätsommer 1954 h Speyer gab es die Mischtechnik„Der Ge. fangene“ zu sehen, die nicht nur Ritters B.. herrschung aller formalen Elemente erken- nen läßt, sondern auch die geistigen und see. lischen Tiefendimensionen des Gefangenen. Daseins aufreibgt. Das Blatt vom„Gefange. nen“ ist auch jetzt in Neustadt wieder en Mittelpunkt der Ausstellung, aber wie viel“ 50 fältig und wie reich steht nun auch das wel. die 8. tere Schaffen Ritters daneben. Landschat. fortig ten, figürliche Darstellungen, fast gegen. Deuts standslose Kompositionen und doc das J scheint selbst in der Abstraktion noch de krass Wirklichkeit gegenwärtig zu sein Man absch möchte Ritter beinahe schon mit in jene Fund Gruppe meist jüngerer Künstler in 0 0 Welt einreihen, die durch die Abstraktion] musse wieder hindurch sind, die sich an ihren Mit- Poze teln und Möglichkeiten bereicherten, und die der d dennoch eine Rückbesinnung auf die Trad. Völlig tionen zeichnerischer Kunst im altmeister. 5 ANNE MARIE SELINK O: HEUTE HE IRATET MEIN MANN Deutsche Rechte bei Kiepenheuer& Witsch, Köln 8 Zahnärzte sind wie Petroleumsucher, sie setzen den Bohrer an und wühlen unbarm- herzig und verbissen. Der Zahnarzt Doktor Aagaard kurbelt den Marterstuhl in seinem Ordinationszimmer hoch hinauf, beugt sein Gesicht ganz tief über Thesis Gesicht und Arbeitet in ihrem Mund herum. Der Bohrer Surrt. Daneben steht ein Fräulein im wei- Ben Kittel, ihr Pferdegesicht Slotzt teil- mahmslos in Thesis aufgerissenen Mund. Sie hält ein Glas warmes Wasser in der Hand; wenn alles vorbei ist, darf Thesi den Mund ausspülen. Aber noch gar nichts ist vorbei, dieser Doktor Aagaard bohrt und bohrt. Da versucht Thesi mit letzter Kraft in seine Hand zu beißen. Doktor Aagaard zieht seine Hand aus Mmrem Mund und sieht sie fragend an. „Ich wollte nur fragen— suchen Sie etwas Bestimmtes in meinem Mund?“ fragte Thesi matt. „Wa-ba?“ macht der Doktor und läßt sekundenlang den Bohrer sinken. Wa- ba! sagt er, weil er ein Däne ist. Es heißt„Wie beliebt?! auf dänisch und klingt nur für Ausländer so komisch, weil Dänisch überhaupt komisch klingt. Thesi ist keine richtige Dänin, manchmal vergißt sie noch, daß sie in Kopenhagen ist. Jetzt zum Bei- spiel, im Ordinationszimmer vom Zahnarzt. Zahnarztstühle schauen auf der ganzen Welt gleich aus. Thesi hat die ganze Zeit die Augen fest zugepreßt und ein paar Minuten lang geglaubt, daß der Doktor Aagaard gar nicht der Doktor Aagaard ist, sondern der nette, alte Doktor Neumann. Aus Wien. Von frü- Her „Sie bohren so tief, suchen Sie etwas? Muß— muß das sein. 2“ jammert Thesi. „Mund ausspülen!“ sagt Doktor Aagaard nur; die Assistentin, die seit Jahren im Schein der grellen Zahnarztlampe verblüht, drängt Thesi das Glas mit dem lauwarmen Wasser auf. Auf lauwarmes Wasser kriegt jeder Mensch Brechreiz. Thesie spült und spült— sie weiß, je länger sie gurgelt, um 50 kürzer wird Doktor Aagaard nachher wei- terbohren, im Wartezimmer sitzt doch noch ein Haufen Patienten. Das Glas wird schließ- lich leer, sie legt geduldig den Kopf zurück, der Bohrer surrt weiter. Und jetzt beginnt Doktor Aagaard auch noch zu plaudern. Alle Aerzte plaudern mit ihren Patienten, wenn sie gerade im Begriff sind, ihnen besonders weh zu tun. „Eine interessante Verlobung steht uns bevor—“, plaudert mechanisch dieser Dok- tor Aagaard und konzentriert sich auf Thesis Weisheitszahn, links unten.„Sven Poulsen, Sie kennen doch den Namen, der große Ar- chitekt— übrigens ein reizender Mensch, langjähriger Patient von mir.., renomiert Doktor Aagaard und bohrt stillvergnügt.„Ja. Poulsen wird wieder heiraten— nicht zuk- ken, es tut ja nicht so weh, so— schön den Mumd offen halten, brav— er wird sich mit Fräulein Karen Nielsen verloben, Tochter von Nielsens Söhne, die große Schiffsreederei — bitte, etwas Guttapercha, wir machen eine Füllung—.“ Das eckige Fräulein reicht ihm irgend etwas, Thesi liegt noch immer mit geschlossenen Augen da und hält mechanisch den Mund offen, Doktor Aagaard plaudert. „. Fräulein Nielsen ist erst neunzehn. Aber was spielt das für eine Rolle bei einem Kerl wie Poulsen, Uebrigens, seine neue Villa.. Den Mund schön offen halten, jetzt kommt die Füllung— haben Sie noch nicht von der neuen Villa gehört, die sich Poulsen in Klampenborg gebaut hat? Bezaubernd, ich War neulich draußen. So— die Füllung hält, übermorgen kommen Sie wieder, sagen wür um—.“ Thesi hebt den Kopf. Das Fräulein hält ihr wieder das lauwarme Wasser unter die Nase. Thesi steht erschöpft auf, tritt vor den Spiegel über dem Waschtisch und setzt den Hut auf. Der Hut sieht sehr mitgenom- men aus. Thesi hat ihn die ganze Zeit zwi- schen den Händen gehalten, und wenn der Doktor fest bohrte, dann hat sie den Hut ge- nau so fest verbogen. „Also, übermorgen um halb elf?“ be- stimmt Doktor Aagaard. Er steht beim Schreibtisch und studiert seinen Stunden- plan, will ein Zeichen machen, hält inne.— „Verzeihen Sie— ich habe ein so schlechtes Namengedächtnis. Zähne merke ich mir ge- nau, jede Plombe von Ihnen weiß ich aus- Wendig, aber Namen— Ihr werter Name?“ Thesi lächelt. „Poulsen, Herr Doktor, Frau Poulsen“, sagt sie freundlich und schüttelt dem Doktor die Hand.„Mit Ihrem berühmten Patienten da— mit diesem Sven Poulsen war ich neu- lich verheiratet. Wiedersehen, Herr Doktor Mittwoch um halb elf!“ Draußen ist sie. Doktor Aagaard bemüht sich um ein wür diges Gesicht.„Es ist mir peinlich, Fräulein Sorensen“, sagt er zu dem Pferd beim Mar- terstuhl. Das Pferd hantiert beim Spuckbek- ken herum. „Die geschiedene Frau Poulsen, Herr Dok- tor— und ich habe Sie die ganze Zeit an- geblinzelt«, sagt Fräulein Sorensen vor- Wurfsvoll. „Zum Teufel— Sie sind so kurzsichtig, Sie blinzeln einen ja immer an“, knurrt Doktor Aagaard und wäscht sich wütend die Hände. „Also— den nächsten Patienten!“ Thesi ist nachmittags um halb drei vom Zahnarzt gekommen. Jetzt ist es drei und sie liegt in der Badewanne. Morgens oder abends badet man schnell und gewohnheits- mäßig. Aber nachmittags, wenn Sonne ins Badezimmer fällt— viel Sonme ist es leider nicht, Badezimmer haben schmale Fenster in den Hof hinaus— nachmittags ist es herr- lich in der Badewanne. Neben der Badewanne steht ein Stuhl, auf dem Stuhl liegt die Aschenschale, Thesi zün- det sch eine Zigarette an und liegt ganz still im Wasser. Heiß, herrlich heiß. Sie raucht einen tiefen Zug— dieses Biest von einem Zahndoktor bohrt und bohrt— gut geht es einem in der Badewanne, man kann nach- denken und Und deshalb— also deshalb liegt sie jetzt in der Wanne, Montag drei Uhr nachmittags, Während andere Leute im Büro sitzen oder spazierengehn oder Kaffee trinken. Thesi denkt nicht gern nach. Höchstens manchmal in der Badewanne. Komische Mis- sion erfüllen diese Zahnärzte, überlegt sie. Zahnärzte sind das letzte Bindeglied zwi- schen geschiedenen Eheleuten. Dieser Doktor da— Wie das Biest gebohrt hat!— also, die- ser Doktor ist seit urdenklichen Zeiten der Zahnarzt von Herrn Poulsen. Dann hat Herr Poulsen die Wienerin geheiratet, die Thesi. Und als Thesi einen Zahnarzt brauchte, schickte er sie natürlich zu seinem Doktor Aagaard. So— Thesi ist vor zwei Jahren lichen Sinne durchleben. 3 Seine Bilder drängen vielfach zum krich Fresco hin, ohne daß er darüber in das 5 5 „Monumentale“ im abträglichen Wortsim debat hineinkommt. Dabei ist Ritter auch ein parte Maler der Farbe, ein gut Teil seiner Oelbil- Tntw der ist rein aus den Wirkungen der Kolo- ach rierung konzipiert. In der Graphik wiederum ſerscl zeigt er sich von einer erfreulichen Klarheit 1 0 der Struktur, einer schönen Sicherheit in der 1 Form, nicht minder auch von einer gekonm jichur ten Beherrschung der Technik. Er weil wiede Spannungen zu setzen und sie zu Harmonien 10 zusammenzuschliegen, und über das Deko- Das P rative kommt er so doch meistens hinaus. Ef 805 ist in der Kunst des wirkungsvollen Arran- gierens erfahren, und dennoch wächst aus d seiner Beschränkung auf das Wesentliche ein künstlerisch reiner Klang. Starke Ein-. drücke gewinnt men von seinen sakralen Stell Werken; daß er gerade hier mitunter en archaische Formen anschließt, liegt einerseit 80 im Zug der Zeit, hat jedoch bei ihm auch 0 gund durchaus eigenständigen Ausdruckswerten präsl. geführt. Wenn auch auf andere Weise er, Pestf reicht, so gelangt er hier von neuem in die bf Nähe der andachtsvollen Versenkung seine 4h 800 trühen Blumenbilder. sgh vertr wiese von Herrn Poulsen fortgegangen, Scheidund 10 Schluß mit Herrn Poulsen, seine Freunde 1 5 grüßen sie kaum noch, und ihre Freunde 100 5 die neuen, jetzigen kennen ihn überhaupt ch 11 nücht. Man läßt sich scheiden, das machen 5 viele Leute, irgendwann bekommt man aud des. einen neuen Mann. Aber— wer wechsel Meth freiwillig den Zahnarzt? Kein Mensch, über 15 5 legt Thesi, ich bleibe doch auch bei 927 Aagaard. Bis der Tod uns scheidet. 1 55 Karen Nielsen. Thesi dreht den Was. 91 serhahn auf und läßt heißes Wasser nach- Vorte fliegen, sie drückt das letzte Stückchen ies, ster f rette aus, jetzt kann auch die rechte Han 101 ins Wasser kriechen. Thesi rutscht tief i. klärte die Wanne hinein, gar nichts denken, das Bund heiße Wasser und der Dunst löschen allt] aus, alles— nur nicht den Namen: Karel 1 Nielsen. g Sie ist natürlich blond. dentet Test, ene ff Karen Nielsen muß blond sein. Wie ante, ah 0 nehm, wenn man Karen heißen kanm. Hiel 5 heißen fast alle Frauen Karen. Ein past. noch Ingrid oder Mette. Thesi— Was il as Thesi für ein Name.— fragt jeder, der e fü hier kennenlernt, Thesi seufzt auf: Karen, A. glückliche Karen. q 1 Das heiße Wasser wird kühl. Thesi ist A 0 ü faul, um wieder den Wasserhahn aufzudre- e hen. Da liegt sie also und fröstelt. Dieses estil Sven hat eine neue Villa in Klampenbols Gese und eine neue Braut. Sven und Thesi abel Aukg einmal in einer schönen altmodischen Won, füllet nung in der Bredgade gewohnt. Sven bau De die moclernsten Häuser von Kopenhagen uu lien sammelt heimlich alte Kommoden und Re, allen naissancestühlè. Vor zwei Jahren hat Thes von! die Wohnungstür in der Bredgade wütend befal und endgültig hinter sich zugeknallt. Seitder hat er sich eine Villa in Klampenborg 8 885 Fortsetzung folg