*. ten 18 am at Wil Darm- Wurde hen bei (Kom. n) und ke, die bestim- d kam. Clavier. er Welt neuen Musik siedelte Hier 1 Seine n Moti . Dureßt rer für Astädter und an 5—1959) Künst- beschei. Tinglich ler wie- eit über des Wis- berg, in en ehe- n einer heimer 1 Ehren er musik -tr⸗ 2 in Ulm 8„Der deutsche durchs ag, des- age mit im letz- en Woh- einmal einplätze unum. in die he Flirt. Telefon, en Ver- zimmer em, dal ken sind, ntimen- der Ehe arodisti- reichen es Stük⸗ mal, wie glich ist m dieser daß er anz er- nicht 80 tes die siander- degisseur utlich in E. Reiz t befahl. SU 2. Weig pfen und weil dem 0 Viele von den d davon- „ um den fall vor. raus. Ein Husaren ſunkt ist Hinrich- nen vor. len“ ung beklagen. Clamauk auspieler en. Drei- war sich zenierung des Pu- glänzend end bel G. 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Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 68, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen“ Rh., Amtsstr. 25 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 VM zuzügl. 48 Pr Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3.25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg., C. haust. Bei Hicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt, d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. ae , Jahrgang/ Nr. 63 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 17. März 1955 238888 Attlee behauptete sich knapp Die britische Labour-Fraktion schloß Bevan nur mit geringer Stimmenmehrheit aus Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London. Die Labour-Fraktion des britischen Unterhauses hat den„Rebellen“ Aneurin Bevan entsprechend dem Antrag des Parteivorstandes ausgeschlossen. Aber die knappe Mehrheit von 141 gegen 112 Stimmen bei neun Stimmenthaltungen läßt in den Wandelgängen des Parlaments viele Politiker aller Parteien fragen, ob dieser sieg Attlees sich nicht als ein Pyrrhus-Sieg erweisen Wird. Dabei ist zu bedenken, daß abgesehen von den neun Stimmenthaltungen weitere 29 Abgeordnete nicht an der entscheidenden Sitzung teilnahmen— und es besteht guter Grund zu der An- nahme, daß die meisten davon sich um eine Stellungnahme drücken wollten, so daß der Ausschluß Bevans mit weniger als der Hälfte der stimmberechtigten 291 Labour Abgeordneten beschlossen wurde. Daß manche der 141 ihre Stimmen für den Antrag des Fraktionsvorstandes nur abgaben, weil dieser mit der Drohung des kollektiven Rücktritts des gesamten„Schattenkabinetts“ für den Fall der Ablehnung verbunden war, wird aus dem Ablauf der über zweistündigen Debatte klar, die vorausging. Bevan hatte in einer längeren Rede sich mit Geschick verteidigt, hatte alle Illoyalität gegenüber dem Parteiführer Attlee in Ab- lede gestellt und seine Haltung in der Ver- keidigungsdebatte vor 14 Tagen, die den un- mittelbaren Anlaß des Ausschlußantrages bildete, mit ernsten Bedenken gegen die vom parteivorstand verfolgte Politik begründet. Ir hatte damit auf viele Abgeordnete der parteimitte starken Eindruck gemacht. Das zug schon daraus hervor, daß ein Vermitt- ungsantrag, der gegen den Wunsch des Frak- tonsvorstandes eingebracht worden war und der auf eine Vertrauenserklärung für Attlee gerbunden mit einer Rüge Bevans gegen des- zn Auftreten in der Verteidigungsdebatte Nauslief, mit der knappen Mehrheit von nur 138 gegen 124 Stimmen abgelehnt Wurde. Die knappen Abstimmungsergebnisse las- den is nicht ganz sicher erscheinen, daß in der am 23. März stattfindenden Sitzung der Par- tejexekutive Bevan auch noch die Partei- mitgliedschaft aberkannt werden Wird. Aller- dings haben in der Parteiexekutive die Be- van feindlichen Gewerkschaftsvertreter eine überwiegende Mehrheit, die schon lange darauf gewartet haben, den ewigen Stören- fried loszuwerden. Auch im Falle des Aus- schlusses aus der Partei wird die Labour Party Bevan noch nicht endgültig lossein. Dieser beabsichtigt dem Vernehmen nach vielmehr eine Kampagne im Lande in Vor- bereitung seiner Berufung gegen den Aus- schluß an den im Oktober zusammentreten- den Parteitag. Erst nach der Entscheidung der Exe- kutive wird sich übersehen lassen, ob noch andere Abgeordnete mit Bevan zusammen in die Wüste gehen und unter seiner Füh- rung eine Unabhängige Labour-Gruppe bil- den werden. Vorläufig sieht es nicht so aus, als ob eine solche Gruppe zahlreich wäre. Für die meisten Abgeordneten, die nicht wie Bevan in seinem walisischen Heimat- Wahlkreis eine starke persönliche Gefolg- schaft haben, würde das Ausscheiden aus Wien stimmt Moskau im Prinzip zu Für Sonderbehandlung des Staatsvertrages unter Beteiligung Oesterreichs Wien.(dpa) Die österreichische Regierung hat sich in einer Note an Moskau für eine esonderte Behandlung des Staatsvertrags urch die vier Besatzungsmächte unter Be- Elligung Oesterreichs ausgesprochen. In der Note, die der österreichische Botschafter in Moskau am Montag überreichte und die am Mittwoch in Wien veröffentlicht wurde, stimmt Oesterreich dem sowjetischen Vor- schlag auf Einberufung einer Konferenz über das Oesterreichproblem zu. Vorher müßten jedoch die Probleme einer Garantie der österreichischen Unabhängigkeit und Frei- beit nach allen Seiten, sowie die Probleme einer Einbeziehung Oesterreichs in Militär- bündnisse und ausländischer Militärstütz- punkte auf österreichischem Boden soweit geklärt werden, daß eine solche Konferenz Aussicht auf ein baldiges konkretes Resultat bietet. Die österreichische Regierung stellt fest, sie habe wiederholt ganz eindeutig erklärt, daß„Oesterreich nicht die Absicht hat, mili- trischen Bündnissen beizutreten oder militä- lische Stützpunkte auf seinem Gebiet zuzu- lassen.“ Die österreichische Regierung sei reit, die Form, in der eine solche Erklä- rung gegebenenfalls erneut abgegeben wer- den soll, zum Gegenstand eines Meinungs- austausches zu machen. Mit dieser Note kommt die österreichische Regierung dem Wunsch des Sowjetischen Aubenminister Molotow) nach, die öster- reichische Ansicht zu seiner Oesterreich-Er- klärung vor dem Obersten Sowjet am 8. Marz zu erfahren. Molotow hatte damals erneut von der Gefahr eines neuen An- schlusses gesprochen und gefordert, dag Oesterreich keine ausländischen Militärstütz- punkte auf seinem Gebiet zulassen und kei- nem gegen einen ehemaligen Kriegsgegner Deutschlands gerichteten Militärbündnis bei- treten darf. Er hatte angedeutet, daß die So- Wjetregierung die Lösung des Osterreich-Pro- blems nicht mehr von einer vorherigen Lö- sung der Deutschlandfrage abhängig mache, daßz jedoch ein„Zusammenhang“ Zwischen den beiden Problemen bestehe. Molotow hatte seine Absicht am 25. Februar und am 2. März in Unterredungen mit dem öster- reichischen Botschafter in Moskau, Norbert Bischoff, erläutert und dabei auch die Mög- lichkeit einer Viermächtegarantie für Oster- reich aufgeworfen. Erhard vermittelt im Bergbau-Lohnstreit Eine gemeinsame Kommission soll die Streitfragen prüfen Bonn.(dpa/ AP) Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard unterbreitete am Mittwoch in Bonn einen Vermittlungsvorschlag im Lohn- streit zwischen Unternehmern und Gewerk- schaften des Ruhrbergbaus. Auf einer Kon- kerenz am„runden Tisch“, an der auch Bundesarbeitsminister Storch teilnahm, schlug er den Vertretern des Unternehmer- verbandes Ruhrbergbau und der IG Berg- u vor, gemeinsam die Berechtigung der Lohnforderungen der Arbeitnehmer und der Wünsche der Unternehmer nach Preis- enöhumg zu prüfen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen die Grundlage für dann Agende Verhandlungen um Löhne und eise im Rubrberbau bilden. Nach dem Vorschlag Erhards soll das Bundeswirtschaftsministerium als neutrale stelle den Vorsitz der Untersuchungskom- msion übernehmen. Je drei Vertreter der I Bergbau und des Unternehmerverban- es sollen zusammen mit Fachleuten des Bundeswirtschaftsministeriums die Kommis- don bilden. Der Unternehmer verband Ruhrbergbau bet den Rompromigvorschlag angenommen. Die Gewerkschaft tsvertreter haben ihre Zu- simmung von der Entscheidung des Vor- Standes der 16 Bergbau abhängig gemacht, der am Donnerstag zusammentritt. i 8 Untersuchungskommission soll nach m Vorschlag Erhards am Mittwoch näch- der Woche zusammentreten und ihre Arbei- den in möglichst kurzer Zeit abschließen. diese Eile sei notwendig, weil die Ergeb- uisse der Untersuchung auch die Grundlage für die Stellungnahme der Bundesregierung au den Erérterungen der Kohlenpreisfrage n der Montanunion bilden soll. In Kreisen des Wirtschaftsministeriums vurde die Hoffnung ausgesprochen, daß sich auch die 18 Bergbau dem Kompromißvor- si. pd ist und 80 aan ein Glas ung folgt deter des 8 anschließt. Die Gewerkschaftsvertre- er hatten nachdrücklich ihre Forderungen Ar eine durchschnittlich zwölfprozentige merhöhung wiederholt, während die Ver- N Unternehmer verbandes darauf wiesen, daß dies umweigerlich eine Er- höhung der Kohlenpreise nach sich ziehen werde. Bei einem Scheitern der vorgesehenen Besprechungen würde bei den Bergarbei- tern an der Ruhr eine Urabstimmung dar- über stattfinden, ob zur Durchsetzung der geforderten Lohnerhöhung ein Streik aus- gerufen werden soll. der Labour Party bei den nächsten Wahlen voraussichtlich den Verlust ihres Abgeord- netenmandates bedeuten. Denn: Personen- Wahlrecht hin Personenwahlrecht her, auch in England ist, von Ausnahmefällen abgesehen, die Unterstützung einer großen Parteiorganisation und der Parteikasse für die Erringung eines Parlamentsmandates unentbehrlich. In aller Munde ist aber nach der Ab- stimmung über Bevan die Frage, ob und welche Folgerungen sich aus der knappen Abstimmung für den Parteiführer Attlee ergeben werden. Die Ansicht ist weit ver- breitet, daß entweder Attlee selbst daraus in absehbarer Zeit die Konsequenz des Rücktritts von der Parteiführung ziehen oder daß ihm von seiten der Gewerkschaft — von deren finanzieller Unterstützung die Labour Party abhängig ist— nahegelegt werden mag, die Bürde seines Amtes auf jüngere Schultern zu legen. Pariser Vertragswerk von allen Senatsausschüssen gebilligt Paxis.(AP) Der außenpolitische Ausschuß des Rates der Republik, des französischen Oberhauses, hat am Mittwoch die Pariser Verträge mit 20 gegen 4 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen gebilligt. Der Aus- schuß stimmte gleichzeitig dem Saarabkom- men mit 20 gegen 6 Stimmen bei 2 Stimm- enthaltungen zu. Der Verteidigungsausschuß des Rates der Republik billigte ebenfalls am Mittwoch die Pariser Verträge und das Saar- abkommen mit 14 gegen 9 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen. Vier Ausschußmitglie- der nahmen an der Abstimmung nicht teil. Der Wirtschaftsausschuß des Rates der Re- publik billigte das Saarabkommen mit 12 ge- gen 4 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Der Finanzausschuß der französischen Nationalversammlung lehnte es ab, Minister- präsident Faure dieselben Sondervellmach- ten auf wirtschaftlichem Gebiet wie seinem Vorgänger Mendès-France zu erteilen. Faure hat am Mittwoch auf einer Presse- konferenz erklärt, er werde in Kürze die Frage prüfen, ob auch Frankreich Wasser- Stoffbomben herstellen solle. Der neue König von Nepal traf mit seiner Gemahlin und drei Begleitern auf dem Frankfurter Flughafen ein. Er befand sich auf der Reise in die Schweiz. Der junge König, Basundharda Bir Bickram, will die sterblichen Ueberreste seines Vaters, der am 13. März in der Schweiz wahrend eines Kuraufenthaltes gestorben ist, bei der Ueberführung nach Nepal begleiten. Unser Bild zeigt den neuen König auf dem Rhein-Main- Flughafen, wo er die Reise mit einer Chartermaschine fortsetzte, da am gleichen nach der Schweiz mehr bestand. Tage keine fahrplanmäßige Flugverbindung Bild: dpa Das„Ja“ des Bundesrats gilt als sicher Bonner Spekulation auf Grund der Haltung der Länder Bonn.(AP/ dpa) Die Billigung der Pariser Verträge, einschließlich des Saarabkommens, durch den Bundesrat am Freitag erscheint nach Ansicht politischer Kreise in Bonn ge- sichert. Gegen alle Verträge werden lediglich Hessen und Niedersachsen stimmen. Bremen will dem Deutschlandvertrag seine Zustim- mung geben, die anderen drei Verträge aber ebenfalls ablehnen. Für alle Verträge wer- den sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Länder Nordrhein- Westfalen, Rheinland- Pfalz, Hamburg, Schleswig- Holstein und vor- aussichtlich auch Baden- Württemberg, über Abschied von Leo Wohleb Zahlreiche prominente Politiker würdigten die Verdienste des Verstorbenen Von unserem Korrespondenten Jürgen Buschkiel Freiburg. In einem feierlichen Staats- begräbnis, dem mehr als 10 000 Personen beiwohnten, wurde der verstorbene deutsche Gesandte in Lissabon und ehemalige süd- badische Staatspräsident, Professor Leo Wohleb, am Mittwoch auf dem Freiburger Hauptfriedhof beigesetzt. Nach der Einseg- nung des Sarges durch den Freiburger Erz- bischof Dr. Seiterich würdigte Minister- präsident Dr. Gebhard Müller, der zugleich in Vertretung des Bundespräsidenten sprach, Wohlebs Verdienste und seine Persönlichkeit. Der französische Hohe Kommissar, Fran- cois-Poncet, stellte vor allem Wohlebs Ein- treten für die deutsch- französische Versöh- nung heraus. Die Leistungen Wohlebs für die Bundesrepublik betonten Bundesratspräsi- dent Altmeier und Bundesminister Hellwege, der als Vertreter der Bundesregierung und des Bundeskanzlers sprach, sowie Bundes- tags- Vizepräsident Dr. Jäger. Staatssekretär Hallstein erklärte, die blühenden Wirt- schafts beziehungen zu Portugal und die Wiedereröffnung deutscher Schulen in Portu- gal seien wesentlich Wohlebs Verdienst ge- wesen. Der Freiburger Oberbürgermeister Dr. Hoffmann, der Landesvositzende der badi- schen CDU, Staatsrat Dichtel, und andere badische Politiker gedachten in Dankbarkeit der Leistungen Wohlebs nach dem Zusam- menbruch. Der„Heimatbund Badnerland“ gelobe, das Vermächtnis des Verstorbenen, die Wiederherstellung Altbadens, in seinem Sinne zu erfüllen, sagte der erste Vorsitzende der Altbadener- Bewegung, Rechtsanwalt Goenner(Karlsruhe). Nach Abschluß der Trauerfeierlichkeiten bewegte sich ein langer Zug hinter dem Sarg zu der Grabstätte, Wo Erzbischof Dr. Seite- rich die Totengebete sprach. Im ganzen Land Baden- Württemberg zeigten am Mittwoch die öfkentlichen Gebäude, in Freiburg und an- deren südbadischen Städten auch viele Privathäuser Trauerbeflaggung. Zwiscsen Gesfern und Morgen i Sofort nach Bonn zurückkehren soll auf Anordnung des Bundeskanzlers Botschafts- rat Dr. Oskar Schlitter, der am Diens- tag ohne Wissen des Auswärtigen Amtes nach London zurückgekehrt war, um„per- sönliche Dinge zu erledigen“. Schlitter war Anfang Januar aus London abberufen wor- den, weil seine Frau dort Aeußerungen getan hatte, die nach Ansicht des Auswär- tigen Amtes nicht zulässig sind. Schmidt-Wittmack, der im Sommer 1954 in die Sowjetzone übergelaufene frühere Bundestagsabgeordnete der CDU, hat am Mittwoch durch seinen Ostberliner Anwalt, Dr. Kaul(der auch die KPD in Karlsruhe vertritt), beim Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerde gegen die Aberken- nung seines Bundestagsmandats durch den Bundestag einlegen lassen. Die Bundesregierung soll in Verhandlun- gen erreichen, daß Frankreich die genaue Zahl der in der Fremdenlegion dienenden Deutschen bekanntgibt. Diesen Beschluß, der dem Bundestag zur endgültigen Ent- scheidung zugeleitet wurde, faßte der Aus- Schuß für auswärtige Angelegenheiten auf Antrag der FDP-Fraktion. Weiterhin soll die Bundesregierung für Betreuung und möglichst auch für Repatriierung der Deut- schen sorgen, die in Indochina in die Hände der Vietminh gefallen sind. Das Bundesverfassungsgericht hat am Mittwoch entschieden, daß es nicht gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wenn einem Abgeordneten, der gleichzeitig dem Bundestag und einem Landtag angehört, vom Landtag die feste Aufwandsentschà- digung nicht gewährt wird. Ein französischer Gerichtshof in Paris verurteilte den 60jährigen ehemaligen Gene- ralsekretär des Informationsamtes der Vichy- Regierung, Renée Bonnefoy, zu fünf Jahren nationaler Unwürdigkeit“. Die Anklage warf Bonnefoy vor, während des Krieges als Chef des Informationswesens Schlagworte wie„die Befreiung bedeutet den Tod“, oder „die Anglo-Amerikaner sind die Wegberei- ter des Bolschewismus“ zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung ausgegeben zu ha- ben. Bonnefoy war 1946 in Abwesenheit als Kollaborateur zum Tode verurteilt worden und hatte sich vor einigen Monaten den französischen Behörden freiwillig gestellt. Das Scheitern der Ost-West- Besprechun- gen über eine Abrüstung, die gegenwärtig im Rahmen der Vereinten Nationen zwi- schen Vertretern der USA, der Sowietunion, Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas in London stattfinden, sagte die Moskauer „Prawda“ am Mittwoch voraus. In einer Note teilte die syrische Regie- rung der Türkei mit, sie wünsche auch wei- terhin mit der Türkei herzliche Beziehungen zu unterhalten, neue Wirtschaftsvereinba- rungen abzuschließen und über strittige Grundbesitzfragen zu verhandeln. Die Note ist die Antwort auf eine türkische Note, in der Bedenken gegen den àgyptisch-syrischen Pakt ausgedrückt wurden— Nach einer Meldung des arabischen Rundfunks bemüht sich eine syrische Regierungsdelegation in Bagdad, die iraktische Regierung zu über- zeugen, daß Syrien dem neuen arabischen Pakt mit Aegypten und Saudi-Arabien nur beigetreten sei, um seine Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren und seine Grenzen gegen Israel zu schützen.— An den israelisch- jordanischen und israelisch- ägyptischen Grenzen kam es erneut zu klei- nem Zwischenfällen. Das Bedauern der sowzetischen Regie- rung über den Zwischenfall am Sonntag in der britischen Botschaft in Moskau hat das SoWjetische Außenministerium ausgedrückt und erklärt, der Eindringling sei ein Geistes- gestörter gewesen. Londom betrachtet den Fall damit als„erledigt“. Präsident Eisenhower hat erklärt, er sehe keinen Grund, warum Atomwaffen nicht in jedem Konflikt verwendet werden sollten, Wo sie gegen rein militärische Ziele einge- setzt werden könnten. In den Streik getreten sind rund 44 000 Angehörige des finnischen öffentlichen Dien- stes, unn von der Regierung abgelehnte Lobmerhöhungen zu erzwingen. Der Streik droht des Würtschaftsleben des Landes in Unordnung zu bringen und gefährdet die Koalitionsregierung Kekkonen. 49 thailändische Kommunisten hat das Oberste thailändische Gericht wegen Ver- schwörung zum gewaltsamen Umsturz und Errichtung eines kommunistischen Staates zu je 20 Jahren Zuchthaus verurteilt. dessen Stellungnahme offiziell noch nichts verlautete, entscheiden. Bayern wird ver- mutlich lediglich gegen das Saarabkommen stimmen, die anderen Verträge aber billigen. Die Anträge, die von den Länderregierun- gen mit SPD- Regierungschefs erwartet wer- den, die die Anrufung des Vermittlungs- ausschusses beziehungsweise die Ablehnung der Verträge verlangen, dürften abgelehnt Werden. Die entsprechenden Anträge zum Saarabkommen werden aller Wahrscheinlich- keit nach ebenfalls zu Fall gebracht werden. — Der Landtag von Nordrhein- Westfalen sprach sich am Mittwoch dafür aus, daß der Saarvertrag nicht ratifiziert werden soll, be- Vor nicht die Bundesregierung mit Frank- reich und den Garantiemächten eine Ueber- einstimmung über die Auslegung des Saar- statuts erreichen wird. Die an der Saar verbotene Demokratische Partei(DPS) hat Bundespräsident Heuss am Mittwoch in einem Schreiben gebeten, seine Unterschrift zum Saarabkommen entweder zu verweigern oder es zunächst durch das Bundesverfassungsgericht überprüfen Z⁊u lassen. Die DPS ist der Ansicht, daß das Abkommen nicht mit dem Grundgesetz ver- einbar ist. Diese Auffassung wird auch vom Deutschen Saarbund unterstützt. Unterschriften noch nicht beisammen (Sn.-Eig.-Ber.) Entgegen ihren Erwartun- gen hatte die SPD am Mittwochabend die 12 Unterschriften, die sie für eine Normen- Kkontrollklage gegen das Saarstatut von An- gehörigen der Koalitionsparteien benötigt, noch nicht zusammen. Nur fünf Abgeordnete der FDP, vier Abgeordnete des BHE und der fraktionslose Abgeordnete Stegner wa- ren bereit, sich einer solchen Klage anzu- schließen. Der Saarspezialist der SPD, Dr. Mommer, der Mittwoch 18 Uhr als Schluß der Unterschriftensammlung angesetzt hatte, gab ein Resultat seiner Bemühungen bis zum Abend nicht bekannt. In Bonn glaubt man, daß der bisher negative Verlauf der Sammlung maßgeblich durch die Haltung des Bundesvorstandes des BHE beeinflußt worden ist, der auf seiner Sitzung am Mitt- woch, an der auch die Bundestagsfraktion der Partei teilnahm, feststellte, daß eine Beteiligung an der Normenkontrollklage der SPD für unvereinbar mit den Parteigrund- sätzen des BHE sei. a. Schlichtungs-Kommission soll den Konflikt im BHE bereinigen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der schwere Kon- flikt im Gesamtdeutschen Block/ BHE, zu dem es am Dienstag bei der Neuwahl des Frak- tionsvorstandes gekommen war, scheint noch nicht beigelegt zu sein. Der Bundesvorstand der Partei erörterte am Mittwoch, die Vor- gänge des Vortages, bei der 13 Abgeordnete, unter ihnen die Bundesminister Oberländer und Kraft der Wahl ferngeblieben waren. Aus dieser Gruppe wird bekannt, daß sie gegen den neugewählten Fraktionsvorsitzen- den, Dr. Mocker, keine Bedenken erhebt. Ein Ausgleich in den übrigen Fragen werde aber nur dann möglich sein, wenn man den son- stigen Vorstand umbesetze. Eine dreiköpfige Schlichtungskommission soll beraten, wie Weitere Spannungen zu vermeiden sind. Der Bundesvorstand des BHE sprach Minister Kraft auf dessen Verlangen bei einigen Stimmenthaltungen das Vertrauen aus. Eine Vertrauenskundgebung für den ersten Vorsitzenden der Partei, Prof. O ber- länder, erübrigte sich, da über diese Frage unlängst auf dem außerordentlichen Partei- tag abgestimmt worden ist. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 17. März 1955/ Nr. 6 2 Donnerstag, 17. März 1955 Die Lage in Bonn Wer in den letzten Wochen aufmerksam die Zeitungsmeldungen aus Bonn verfolgte, kragt sich ein wenig bestürzt, was dort ge- spielt wird. Spannung reiht sich an Span- nung, eine Ausein andersetzung löst die andere ab. Vermutlich wäre es verfehlt, aus den Reibungen zwischen Regierung und Koa- lition und dem Kriseln innerhalb einzelner Regierungsparteien bereits auf echte Kräfte verschiebungen im ganzen Volk zu schließen. Aber immerhin zeichnen sich einige recht be- achtliche Entwicklungen ab, die man unter dem Stichwort„innerparlamentarischer Machtkampf“ zusammenfassen könnte. Die interessantesten Erscheinungen hierbei sind die Verschiebungen im Mehrheitsverhält- nis zwischen Koalition und Opposition und die symptomatischen Risse im Gefüge einer Partei, die nach dem Kriege aufkam, auf eine bestimmte Interessentengruppe aus- gerichtet war und anscheinend nach und nach em innerer Kraft verliert: der Gesamtdeutsche Block/ BHE. Als Bundeskanzler Dr. Adenauer nach dem 6. September 1953— zum Teil gegen den Widerstand seiner eigenen Partei sein Kabinett erheblich verbreiterte, führte er hierfür eine Anzahl überzeugender Gründe ins Treffen. Er suchte gleichzeitig die Zwei- drittelmehrheit im Parlament, wollte durch die Sonderminister eine bessere Verzahnung zwischen Bundeskabinett und Koalitions- fraktionen erreichen und versprach sich durch die Bindung bestimmter Rechtsgrup- pierungen an die Verantwortung eine Ent- lastung vom Druck einer neuen radikalen Rechten, die nach wie vor als eine Art Ge- spenst durch viele politische Ueberlegungen geistert. Anfänglich schienen sich die Vorstellun- gen des Kanzlers zu verwirklichen. Zu einer ersten Spannung mit dem BHE, einschlieg- lich der Drohung des Austritts aus der Koalition, kam es in der Vertriebenen- Politik. Sie konnte durch Zugeständnisse an Oberländer ausgeräumt werden. Dann aber begannen in den Diskussionen um die Pariser Verträge, insbesondere um das Saarabkom- men, andere eigenwillige Stimmen inner- halb der Regierungskoalition, bei FDP und BHE, laut zu werden. Wenn die Verträge auch mit großer Mehrheit verabschiedet wurden, so blieb doch innerhalb des Parla- ments die Unruhe bestehen. Die Sozialdemokraten geben sich die größte Mühe, die Möglichkeiten, die sich hier bieten, auszunutzen. Zweifelslos soll die Verfassungsklage unter anderem auch ein Schuß gegen die Front der Koalition werden, Obwohl viele SPD-Abgeordnete warnen und den Gang nach Karlsruhe als politisch zwei- schneidig und unpopulär bewerten. Auch die Vorlage des Wahlgesetzes zum gegenwär- tigen Zeitpunkt scheint nicht ohne Absicht erfolgt zu sein. Hier liegt eine der neural- Sischsten Stellen zwischen CDU/CSU, DP, FD und BHH Die SPD-Vorlage, die gegen- über 1953 die Listenwahl wieder etwas ein- Gämmt, kommt den kleineren Parteien nicht sonderlich entgegen, Aber immerhin ist das Aufwerfen dieses Themas für die Regie- rungsparteien nicht ganz ungefährlich. Viele christliche Demokraten hängen nach wie vor an dem relativen Mehrheitswahlrecht, wäh- rend die FDP beispielsweise eine stärkere Betonung des Verhältniswahlsystems vor- zieht, von dem sie sich bessere Chancen verspricht. Solche Schachzüge mögen die demokrati- sche Entwicklung nicht gerade fördern. Sie tragen auch nicht dazu bei, daß die Bundes- republik endlich ein gutes Wahlgesetz fin- det. Aber sie sind in der taktischen Ausein- andersetzung um die Macht durchaus legal. Dabei sollte man allerdings die Auswirkung auf das Koalitionsverhältnis nicht überschät- zen. Die wenigen Stimmen, die die SpD bis- her aus der Zweidrittelmehrheit heraus- brechen konnte, machen noch keinen Erd- rutsch. Im Gegenteil; bei den Freien Demo- Kraten hat sich der Kampfeifer beruhigt und der Wille zur Koalitionseinheit ist stärker geworden. Schwieriger bleiben die Dinge beim BHE. Hier handelt es sich letztlich nicht um Koalitions- und Kanzlertreue. Grundsatzliche Fragen der Existenz dieser Partei stehen auf dem Spiel. Nach 1946 bot sich ein Zusam- menschiuß der Vertriebenen verlockend an. Die Idee verlor aber im Zuge der Eingliede- rung an Kraft, zahlreiche Flüchtlinge gingen andere Wege, fanden zu Parteien wie der DU, der FDP oder der SPD. Schon etwa vor drei Jahren begann deshalb der BHE das Ringen um neue Zielsetzungen. Die Um- benennung in„Gesamtdeutscher Block“ ist ein Symptom hierfür. Der niedersächsische Minister von Kessel predigte eine neue Weltanschauungspartei“, ohne daß dahinter bereits fertige oder feste Gedanken sichtbar geworden wären, die wesentliche Unterschei- dungsmerkmale zeigten. In Niedersachsen, Hessen und Bayern ging der BHE, trotz der These von der nicht marxistischen Sozial- Partei“, die Oberländer geprägt hat, mit der SPD in die Regierungsverantwortlichkeit. Trotzdem fehlt es beim BHE weiterhin nicht an Kräften, die wieder eine stärkere Anlehnung an die CDU/CSU oder vielleicht an die DP befürworten. Sie stogen allerdings auf die Gegnerschaft der mehr radikalen Gruppe, die nach wie vor einen Alleingang Urter besonderer Betonung sozialpolitischer Argumente befürwortet. Eine gewisse trei- bende Kraft spielt hier der alte Zentrums- Politiker Linus Kather, der dem Kanzler nicht vergessen kann, daß er in der CDU scheiterte. Von Mocker, dem überraschend nach vorne gebrachten Mann, wird man Allerdings nicht sagen können, er sei unbe- dingt„radikal“. Vielmehr wurde er durch den energischeren Feller(Studienrat und seinerzeit Chef der Zivilverwaltung Elsaß) geschoben. Mockers erster Schritt war, zu Versuchen, die am Dienstag aufgerissene Kluft wieder zu überbrücken. Aber trotz der Ausgleichsbestrebungen, für die sich auch der Bundesvorstand des BHE einsetzt, bleibt das eigentliche Problem Weiterhin gestellt: Kann eine Flüchtlings- partei in der westdeutschen Politik über- Haupt noch zum entscheidenden Faktor wer- der oder welche anderen neuen Leitbilder Könnte der BHE möglichen Wählern setzen? Hugo Grüssen Paris verhandelt wieder mit Tunesien Was Mendeès-France versprochen hat, soll die Regierung Faure nun halten Paris, 16. März Die Verhandlungen zwischen Frankreich und Tunesien über die tunesische Autono- mie sind wieder aufgenommen worden. Seit dem Sturz von Mendès-France waren sie unterbrochen. Obwohl die Regierung Faure Wiederholt erklärt hatte, sie sollten wieder in Gang kommen, wurden von vielen Seiten Zweifel darüber geäußert, ob das überhaupt möglich sei. Durch den Mund von Mendeès- France, der seinerzeit einen überraschenden Flug nach Tunis unternahm, hat Frankreich Tunesien„innere Autonomie“ versprochen. Aber was heißt innere Autonomie? Was Mendeès-France und Frankreich jedenfalls nicht versprochen haben, ist eine Autonomie auf dem Gebiet der Außenpolitik und der Landesverteidigung, denn die will die fran- zösische Regierung in ihrer Hand behalten. Obwohl es sehr zahlreiche Tunesier gibt, die nicht nur eine innere Autonomie ihres Lan- des, sondern eine vollständige Selbständig- keit im Rahmen der französischen Union fordern— andere gehen noch weiter und verlangen eine vollständige Loslösung von Frankreich- haben sich doch die meisten tunesischen Nationalisten und unter ihnen deren Führer, Habib Burguiba, der in der Nähe von Paris in der Verbannung lebt, vorläufig mit der inneren Autonomie einverstanden erklärt. Aber sie halten, und das hat auch Burguiba in mehreren Interviews gesagt, an einer vollständigen Autonomie als ihrem eigentlichen Ziele fest. Diese müßte ihrer Meinung nach auch die Außenpolitik und die Landes verteidigung umfassen. Kurz nach dem Flug von Mendès-France nach Tunesien begannen damals in Paris die tunesisch- französischen Verhandlungen über die innere Autonomie. Man hörte nicht viel von dem, was dabei heraus kam. Immer wieder wurden mehr oder weniger optimi- stisch klingende Berichte über den Verlauf der Gespräche veröffentlicht. Sie beruhig- ten und erfreuten den Teil der Franzosen, die davon überzeugt sind, daß man in Tune- sien wie überhaupt in Französisch-Nord- afrika nicht mehr mit den alten Methoden regieren kann und zu einer Verständigung mit den Nordafrikanern kommen muß. Sie beunruhigten dagegen alle, die, wie die meisten in Nordafrika lebenden Kolonisten von unserem Korrespondenten Eckart Peterich und Geschäftsleute und deren zahlreicher und einflußreicher Anhang im Mutterland, auf dem Standpunkt stehen, daß den Ein- heimischen unter keinen Umständen irgend- welche Konzessionen gemacht werden dür- ken, da diese, wenn der Weg der Reformen einmal beschritten sei, immer neue Zu- geständnisse fordern und Frankreich schließ- lich in Nordafrika einfach vor die Türe setzen würden. Die Kolonisten stehen also praktisch auf dem Standpunkt der Gewalt. Ein großer Teil der französischen Nation aber hat eingesehen, daß mit der Gewalt nicht mehr weiter zukommen und daß eine Verständigung der einzige vielleicht noch gangbare Weg ist, um mit den Nordafrika- nern einen modus vivendi zu finden. Die tunesisch- französischen Verhandlun- gen wurden, wie gesagt, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Doch plötzlich zeigte sich, daß die Berichte darüber zu optimistisch gewesen waren, daß die Gespräche stockten. Und bald erfuhr man auch, warum: Es ging um die Frage, ob die Polizei in Tunesien französisch bleiben oder tunesisch werden solle. Wenn wir recht unterrichtet sind, ha- ben die Franzosen nie daran gedacht, die politische Polizei in tunesische Hände zu legen. Aber die Regierung Mendes-France scheint die Absicht gehabt zu haben, den größten Teil der Verwaltung und Kriminal- Polizei den Tunesiern zu übergeben. Das hat ciie Kolonisten sofort in Harnisch gebracht, denn das hätte bedeutet, daß ein Franzose, der zum Beispiel einen Franzosen überführt, von einem PTunesier verhaftet werden könnte. Die Tunesier stehen aber auf dem, wie uns scheint, berechtigten Standpunkt: ohne Polizeigewalt keine echte innere Auto- nomie. Die Kolonisten aber sträuben sich mit Haiden und Füßen dagegen. Die nun wieder aufgenommenen Verhandlungen in Paris dürften darum Probleme stellen, die zu den schwierigsten gehören, die die Regierung Faure in den nachsten Wochen zu lösen hat. Vorschlag der SPD für das Wahlgesetz Der Entwurf lehnt sich eng an das Wahlgesetz von 1949 an Bonn, 16. März Die SPD-Fraktion des Bundestages hat am Mittwoch einen eigenen Wahlgesetzent- wurf eingebracht. Nach den Worten eines Sprechers der Partei stellt er„keine Offen- barung! dar, sondern lehnt sich eng an das Bundestagswahlgesetz von 1949 an. Der Zeitpunkt der Einbringung sei gewählt worden, um nicht wieder, wie das im ersten Bundestag geschehen sei, ein so wichtiges Problem überhastet und durch den nahen- den Wahlkampf belastet behandeln zu müs- sen. Nach dem Wunsch der SPD soll das jetzt zu beschliegende Wahlgesetz für alle künftigen Bundestagswahlen gelten und höchstens durch Novellen verändert werden. Der Entwurf sieht vor, daß sich der Bundestag aus insgesamt 420 Abgeordneten zusammensetzt. Davon sollen 254— rund 60 Prozent— in Wahlkreisen direkt, und 166— rund 40 Prozent— Abgeordnete über Landeslisten gewählt werden. Ge- winnt eine Partei mehr Wahlkreismandate Europäischer Kongreß in Mainz eröffnet Wissenschaftler und Gelehrte erarbeiteten ein europäisches Geschichtsbild Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Mainz, 16. März „Europa— Erbe und Aufgabe“ ist das Motto eines viertägigen internationalen Kon- gresses, der am Mittwoch in Mainz eröffnet wurde und dessen Ziel es ist, ein universales europäisches Geschichtsbild zu erarbeiten. An der Tagung, die vom Mainzer„Institut für europäische Geschichte“ mit Unterstüt- Zug der Bundesregierung. verschiedener Ausländischer Regierungen und der Industrie Veranstaltet wird, beteiligen sich insgesamt 300 führende Wissenschaftler aller Sachge- biete, darunetr 120 Gelehrte aus dem Aus- land. In seiner Begrüßungsansprache am Mitt- woch sagte der Direktor des Mainzer In- stitutes, Professor Martin Göhring, der Kon- greg stelle eine mächtige geistige Potenz Europas dar, in einer Zeit, in der das Wort Europa in manchen Kreisen umstritten, ja fast aànrüchig geworden und in der der Wille erlahmt sei, sich zu Europa zu bekennen. Professor Göhring wies auf die Aufgabe der Wissenschaftler als„Wahrer und Mehrer des europaischen Erbes“ hin; für sie gälten die von politischen Konstellationen abhängigen Erscheinungen nicht, es erwachse daraus für sie Vielmehr eine weitere Verpflichtung. An dem Tag, an dem die Kraftquelle des euro- päischen Erbes erlösche, sinke Europa zum rein geographischen Begriff herab. Deshalb Werde der Wissenschaftler auch in Zukunft die Flamme wahren europäischen Geistes zu nähren suchen. Abschließend forderte Pro- fessor Göhring die versammelten Wissen- schaftler auf:„Definieren wir das Erbe, stel- len wir uns die Aufgabe, vollbrimgen wir einen großen Akt abendländischer Gemein- samkeit im Reiche des Geistes.“ Für die Landesregierung Rheinland-Pfalz sprach Kultusminister Dr. Albert Finck die Erwartung aus, daß der Kongreß zu einem „echten Gespräch“ werde, das auch nach Abschluß der Tagung nicht abreißen dürfe. Die Hoffnung auf eine europäische Födera- tion solle nicht nur das Ergebnis eines Re- chenexempels, sondern auch das Ergebnis des Bewußtseins noch vorhandener Gemein- samkeiten zwischen den europäischen VöI- kern sein. Das Zögern auf dem Wege zu Europa beweise nur, daß diese wirklich trei- benden Kräfte noch immer nicht in das Be- Wußtsein der europäischen Völker einge- drungen seien. Simpfendörfer bedauert Stuttgart(tz.-Eig.-Ber.) Zu der von der SPD kritisierten völlig unzureichenden Wür- digung des Wirkens des ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert in einem vom Stuttgarter Kultusministerium geneh- migten Schulgeschichtsbuch erklärte Minister Simpfendörfer, er bedaure dieses Vorkomm- nis und verspreche den Abgeordneten, künf- tig gerade die Geschichtsbücher vor ihrer Genehmigung selbst sorgfältig lesen zu Wollen. Das behördliche Genehmigungsver- fahren erstrecke sich lediglich auf die Prü- kung der Frage, ob der Inhalt nicht gegen die Grundsätze der Völkerverständigung und der Toleranz verstoße. Die Herkunft und die Person des Verfassers des angegriffenen Geschichtsbuches könnten im übrigen als Gewähr genommen werden, daß die kurze Behandlung Eberts nicht aus Böswilligkeit heraus geschehen sei. in einem Land, als ihr auf Grund der dort für sie abgegebenen Stimmen nach dem d' Hondtschen Verteilungssystem insgesamt zustehen, soll sie diese„Ueberhangmandate“ behalten. Die Fünf-Prozent-Klausel wird in dem Entwurf beibehalten, das heißt, entfallen auf einen Landes wahlvorschlag einer Partei weniger als fünf Prozent der abgegebenen Stimmen, dann bleiben diese Stimmen un- berücksichtigt. Eine Ausnahme ist, wenn diese Partei in einem Wahlkreis ein Direkt- mandat gewintit, da dann alle für die Partei abgegebenen Stimmen angerechnet werden. Wahlvorschläge von nationalen Minderhei- ten sollen von dieser Klausel ausgeschlos- sen bleiben. Nachwahlen für verstorbene Wahlkreisabgeordnete sollen nicht stattfin- den, wenn es nicht ein unabhämgiger Abge- ordneter ist. In dem Entwurf ist ferner vongesehen, daſz jede Partei in jedem Wahlkreis einen Kandidaten aufstellen muß, wenn sie Man- date über die Landeslisten erhalten will. Damit sollen Wahlkreisabreden verhindert werden. Auch ein Verbot der Listenverbin- dung und der gemeinsamen Wahlvorschläge ist vorgesehen. Berlin soll nach dem Willen der SPD wie jedes amdere Land behandelt werden und seine— dann stimmberechtigten— Abge- ordneten direkt wählen Es soll 20 Mandate erhalten, zwölf Wahlkreis- und acht Listen- mamdate. Bisher hatten die Alliierten aus politischen Gründen ein Veto gegen die direkte Wahl der Berliner Abgeordneten eingelegt. Die jetzigen 22 nicht stimmbe- rechtigten Berliner Bundestagsab geordneten wurden vom Westberliner Abgeordneten haus gewählt. Die Zahl der Wahlkreise soll gegenüber der alten Regelung nicht verändert, sondern lediglich durch 12 Berliner Kreise von 242 auf 254 ergänzt werden. dpa Dänemark lebt nach Krisenplan Steuerliche Verbrauchsdrosselung soll chronische Devisenlücke schließen Von unserem Korrespondenten Dr. F. Weltmann Kopenhagen, im März Nachdem die Regierungsankündigung eines Krisenplanes Dänemark eine Woche in eine Hamsterpsychose versetzt hatte, die Weihnachtsgeschäft und Saisonausverkäufe welt in den Schatten stellte, wurde der Regierungsvorschlag in einer Marathon- Sitzung des Parlamentes, die zweieinhalb Tage dauerte, mit knapper Mehrheit ange- nommen. Da die regierenden Sozialdemo- kraten keine Mehrheit im Parlament hinter sich haben, wurden sie wie bei der Krisen- gesetzgebung im September vorigen Jahres wiederum von den Sozialliberalen(Radikale Venstre) als Stützpartei gerettet. Mit Nachdruck erklärte Finanzminister Kampmann immer wieder, daß nicht eine Der streitbare Kardinal geht in's Kloster Der 75jährige Kardinal Segura hat auf die Leitung der Erzdiözese Sevilla verzichtet Madrid, im März In dem seit langem schwelenden Konflikt um Kardinal Segura, den streitbaren Erz- bischof von Sevilla, wurde nunmehr die schwere, aber unvermeidliche Entscheidung getroffen, die alle Beobachter schon seit Jahren näher rücken sahen. Wie man hört, wurde dem Kardinal, der jetzt im 75. Lebensjahr steht, durch den Bischof von Guadix die Weisung überbracht, die Leitung der Erzdiézese Sevilla niederzulegen und sich in ein Kloster nach Burgos zurück- ZzUziehen. 5 Dieser ungewöhnliche Vorgang hat eine langwierige Vorgeschichte. Den unmittel- baren Anstoß gab aber der offizielle Besuch, den Msrge. Antoniutti, der päpstliche Nun- tius in Madrid, der andalusischen Kirchen- provinz abstattete. Segura war der Mehr- zahl der Veranstaltungen, denen Antoniutti an der Seite des neu eingesetzten Weih- erzbischofes von Sevilla, Msrge. Bueno Monreal, teilnahm, demonstrativ fern- geblieben. Der Kardinal erschien lediglich zu einer Andacht in der Kathedrale, bei der er sich von der Kanzel aus darüber beklagte, daß sein Kampf gegen die„protestantische Gefahr“ bei maßgebenden katholischen Krei- sen keine Unterstützung finde. In diesem Zusammenhang kam Segura auch auf die Zusammenarbeit des Regimes mit den Vereinigten Staaten zu sprechen und bezeichnete die Invasion amerikanischer Nichtkatholiken als eine Gefahr für die kon- kesslonelle Einheit Spaniens. Er sei wegen seines Eintretens für die Reinheit des Glaubens Verfolgungen ausgesetzt und be- fürchte, daß der Papst über diese Vorgänge nicht richtig unterrichtet werde. Auf diesen unmigverständlichen Vorwurf erwiderte der Nuntius, die Priester, die in grundsätzlichen Von unserem Korrespondenten Heinz Barth kirchlichen Fragen eine persönliche Politik verfolgten, machten sich einer bedauerlichen Handlungsweise schuldig. Dieser Zusammenstoß, der in aller Oef- fentlichkeit erfolgte, war die letzte Phase einer Ausein andersetzung, die schon vor Jahren begann. Pedro Segura, 1880 in ein- fachen Verhältnissen auf dem Land bei Burgos geboren, ist ohne Zweifel eine der stärksten, aber auch eigenwilligsten Persön- lichkeiten, die der spanische Klerus in die- sem Jahrhundert hervorgebracht hat. Nie- mand bestreitet die Frömmigkeit und den Ernst, mit dem er sich seiner priesterlichen Verpflichtung widmet. Doch andererseits ist er auch für die kompromißlose Unduldsam- keit sprichwörtlich, mit der er alles be- kämpft, was zu einer liberaleren Haltung des spanischen Katholizismus führen könnte. Von ihm hat ein früherer Nuntius in Madrid, der heute Kurienkardinal ist, einmal gesagt, er sei 300 Jahre zu spät geboren worden. Segura war 1927 zum Erzbischof von Toledo ernannt worden, mit dem der Pri- mat von Spanien, die höchste Würde der spanischen Kirche, verbunden ist. Gleich- zeitig verlieh ihm Pius XI. den roten Hut, so daß er heute zu den rangältesten Mit- gliedern des Kardinalskollegiums gehört. Von der Republik aus Spanien ausgewiesen, lebte er seit 1934 in Rom, wo er sich im Exil eng an Exkönig Alfons XIII. anschloß. Als ihm die Erhebung Francos 1936 die Rückkehr nach Spanien ermöglichte, ergriff er provisorisch von dem gerade freigewor- denen erzbischöflichen Stuhl von Sevilla Besitz, ohne jedoch auf seine Rechte als Erzbischof von Toledo und„Primate de las Espanas“ zu verzichten, Seine politischen Meinungsverschiedenheiten mit dem Regime und vor allem seine Abneigung gegen die Falange verhinderten aber die Rückkehr nach Toledo. An seiner Stelle wurde der jet- zige Kardinal Pla 1941 mit Toledo betraut. Segura hat diese Zurücksetzung nie ver- gessen. Nach Abschluß des Konkordates im August 1953 schien der Vatikan geneigt, den langjährigen Wunsch Francos nach Ent- fernung Seguras zu erfüllen. Man bot dem Kardinal ein hohes Kurienamt an, scheiterte aber an seiner energischen Weigerung, Se- villa zu verlassen. Während sich Segura im vergangenen Herbst gerade zu einem Be- such in Rom aufhielt, wurde der damalige Bischof von Vitoria, Marge. Bueno Monreal, mit besonderen Vollmachten zum Weih- Erzbischof von Sevilla ernannt. In diesem bésonderen Fall entschloß sich der Hl. Stuhl auch zur Bekanntgabe, dag Monreal als Nachfolger Seguras ausersehen sei. Bei dem heftigen Temperament Seguras konnten Spannungen mit dem neuen Weih- erzbischof nicht ausbleiben. Das zeigte sich deutlich als der Nuntius Sevilla besuchte und bei allen Veranstaltungen an der Seite Monreals erschien, während sich der Kar- dinal grollend in seinen Palast zurückzog. Msrge. Antoniutti gab ihm bereits damals zu verstehen, daß er sich mit Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit— Segura ist schwer gallenleidend— gänzlich von den Amtsgeschäften zurückziehen möge, konnte aber dazu keine klare Stellungnahme er- Halten? Daher ist der Hinweis— und dies- mal in nachdrücklichster Form— durch den Bischof von Guadix wiederholt worden. Segura soll darauf erwidert haben, er sei bereit, auf die Leitung der Erzdiözese zu verzichten. Deen, ——— Fünf vor Zwölf Am Vorabend der parlamentarischen B60 ratung des„Verkehrsfinanzgesetzes“(aut Seite 10 dieser Ausgabe bemüht sich der Wirtschaftsjournalist plausibel zu machen worum es dabei eigentlich geht) häufen Sich auf den Schreibtischen der Minister, der Ah. geordneten und— natürlich auch der Journalisten Telegramme, Zuschriften, Me. moranden und Gutachten, die in abwechs. lungsreicher Fülle einander widersprechen die vermutlichen Auswirkungen dieses Ver- kehrsfinanzgesetzes darzustellen versuchen, Eine kleine Broschüre„5 vor 124“ macht in gefälliger, schlagwortartiger Vereinfachun plausibel, daß die dem Kraftverkehr zu- gemutete zusätzliche steuerliche Belastu untragbar sei, weil sie diesen Wirtschaftz. zweig ungebührlich benachteilige, ohne der Bundesbahn zu helfen; somit den Per- braucher als Steuerzahler und den Steuer zahler als Verbraucher schädige. Anderß spricht die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands(GdED) in einer sich an die zu- ständigen Bundestagsausschüsse wendenden Telegrammaktion. Hier wird die Verkehrs. sicherheit(die Häufung der Verkehrskonten in einem Atemzuge mit der Forderung ver- knüpft, den Werkfernverkehr noch mehr 2 drosseln, denn er gefährde die gemeinwirt. schaftliche Ordnung. Sehr nüchtern und klar nahmen die Spit. zenverbände der Wirtschaft zu dem Problem Stellung. Sie sagen, der Werkfernverkehr Würde durch die starke Erhöhung der Kraft. fahrzeug- und Mineralölsteuer eine erheb- liche Belastung erfahren. Darüber hinaus wäre mit der Steigerung des Beförderung; steuersatzes in dem vom Finanzausschuß be. schlossenen Ausmaß von 3 Dpf/ tkm die äußerste Grenze des Vertretbaren erreicht Auf keinen Fall aber dürfen im voraus progressive Erhöhungen festgelegt werden die nach dem jetzigen Stand untragbar sind — weil sich weder die Auswirkungen der jetzt insgesamt vorgesehenen Belastung nod die zukünftige Wirtschaftsentwicklung über. sehen lassen. Eine für die Zukunft festes. legte Erhöhung würde auch den Bestrebun- gen, das gegenwärtige Preisniveau zu halten zuwiderlaufen und geeignet sein, die sich au anderen Gebieten abzeichnenden Preissteige. rungstendenzen zu verstärken. Bei all diesem Trubel lautstarker Protests soll jedoch eines nicht vergessen werden Wenn dem Verkehrsfinanzgesetz Unzuläng. lichkeit anhaftet, dann bestimmt nur des- wegen, weil die Lösung des Verkehrspro- blems so lange hinausgezögert wurde; Well sle— die Lösung— jetzt mit Ueberstürzung verwirklicht wird. Bei allen Beteiligten, d. h bei den Interessenten selbst(protestsüchtig Syndici und Verbandssekretäre sind ausge. nommen) herrscht nämlich Einmütigkel darüber: Es ist zweifelhaft, ob zur Sanierung de Bundesbahnbetriebes, des Straßennetzes un der Sicherheit des Verkehrs ein Finanzgesei gerade das richtige Mittel ist. Bis an die äußerste Grenze des Tragbare muß mitgewirkt werden, soweit es sich darum handelt, daß die Kraftverkehrswirtschaft g zu beiträgt, aus eigenem Interesse den Stig“ Benbau zu fördern, die wiener cee kehrs zu gewährleisten und das Verkchis politische Endziel zu erreichen:„Alle wollen Ordnung und Sicherheit im Verkehr.“ Je Ebbe der Staatskasse, sondern die gel Kriegsende chronische Devisenlücke de Regierung zu den vorgeschlagenen drast. schen Maßnahmen zwinge. Durch Umsatz- steuern und Verbrauchsabgaben auf be. stimmte Warengruppen soll die Kauffraf der dänischen Bevölkerung— 4,1 Millionen Einwohner— in zwei Jahren um rund 90 Millionen Kronen gesenkt werden. Nur i einem Punkte herrschte Einigkeit in- allen Parteien des Parlaments: die direkten Steuern, insbesondere die Einkommensteuer sind bereits so überfordert, dag eine weiten Erhöhung praktisch undurchführbar ist, Pg neue Umsatzsteuer erstreckt sich auf ein Reihe durchaus nicht luxusbetonter Waren insbesondere Textilien. Schuhe, Teppiche Benzin und Autos, aber auch Flein, keiten“ wie Kinderwagen, Kinobillets une Rasierklingen sind einbezogen. Zwei Gründe trugen zu der katastrophs. len Verschärfung der dänischen Devise: situation im vergangenen halben Jahr be. sonders bei: die schlechte Ernte, die den n. port minderte und zu erhöhter Einfuhr Futtermitteln zwang, und das sich imm mehr zu Dänemarks Ungunsten entwickeln Migverhältnis zwischen sinkenden Preisen für dänische Exportwaren und steigenden Preisen für eine Reihe von Importwaren. Wenn die bisher geübte dauernde Se setzung direkter und indirekter Steuel Vr. 63 Was 1 (Glaba. Mabßste für der den. R. gen, di Punkt liegen, Auffan um die Kinder von El andere um die planes acht S. den Ki Jerkel Der amtes son, te daß be USA u den 80 stens binaus Im (llinoi Lehrge kriedli. treter nehme cher L Fab USA) pahnge Verwyv wagen Die„ genaue reisen. hatten testier verkel Güter Das N. Schwe könne Au Nodes nach e ere 15 V. den 80 der in kerun Bereit etwa Dama Tiere Meer Gre schön Wette Fische daß e gefan im O mer Angle Ware hinau dann De Godd⸗ rend geset⸗ fahre nicht Schvyi sonde Lord liche ein 21 Geda amzei wegen * Die am L geruf rigke Auch an d setzu pen von stieg — Abs (N mens Bede ren nache rung keine heilende Wirkung auslöste, so leg] mene das an dem bisher praktizierten„böse 85 Kreis“: gemäß den dänischen Tarifverträge 5 5 hat jedes Steigen des Lebenshaltungsinde 1011 automatisch eine entsprechende Erhöhun Segel der Löhne und Gehälter zur Folge, und a kant ja erhöhte Steuern auch den Lebenshal,] anste tungsindex heraufschnellen lassen, herrscht mens bisher ein totes Rennen zwischen Löhnel 8 1 v0. exti und Preisen. Insbesondere konnte also 1 verminderter Kaufkraft, die die Belastul erfol der Devisenkasse erleichtern sollte, be Impr indexbestimmten Löhnen und Gehälten! fer nicht die Rede sein. Um diese Klippe zu urg Amr schiffen, hat die Regierung folgenden 1 einer weg gefunden: jeder Steuerzahler erhält ge.] dens mäß seinem Einkommen als Ausgleich in den gewi beiden Jahren, in denen die neue U mes] rend steuer gilt, unverkäufliche und unbeleinbalt a Staatsobligationen, minimal 40 Kronen u Wa maximal 80 Kronen pro Jahr. Die Rüegg 0 lung nebst Zinsen erfolgt in den Jahren 5 Wäs⸗ bis 1971, so daß also in jedem dieser Jaht] herk 10 v. H. dieser Zwangsanleine ausgell?] wett Werden. Es versteht sich, daß die Gewern] hake schaften diese Flucht der Regierung aus del indexregulierten Löhnen in eine erst“! Mo Jahren rückzahlbare Zwangsanleine m 1 zußerstem Mißtrauen betrachten. 1 5— r dadi 63/ Donnerstag, 17. März 1955 Seite? Was sonst noch geschah m m der amerikanischen Stadt Mobile aten 4(dlabama) ist zum erstenmal in großem der 10 Maßstab die Evakuierung der Schulkinder für den Fall eines Luftangriffs erprobt wor- ben. Rund 47 000 Schulkinder aus 101 Schu- en, die im Umkreis von 16 km um den punkt null“ im Geschäftsviertel von Mobile a egen, wurden aus der Stadt in sogenannte Juffangschulen gebracht. Als die Sirenen um die Mittagszeit den Beginn der,„Operation ankündigten, strömten Tausende macht in] Kinder 1. nfachung von Eltern mit ihren Wagen, Omnibusse und sehr zu. andere Fahrzeuge zu den nächsten Schulen, Zelastune um die ihnen im Rahmen des Evakuierungs- rtschakts. hlanes zugeteilten Kinder aufzunehmen. Auf ohne der acht Straßen verließen 7 500 Fahrzeuge mit den Per. den Kindern die Stadt, während der normale 1 Steſter⸗ ſerkehr Weiterlief. t enden Der Leiter des amerikanischen Bundes- m dle zu-. amtes kür die Zivilverteidigung, Val Peter- endenden 80, teilte in einem Fernsehinterview mit, Verkehts. daß bei einem drohenden Luftangriff auf die rskonten USA mindestens 92 Großstädte geräàumt wer- rung ver. den sollen. Die Bevölkerung würde minde- mehr 20 tens 40 bis 75 Kilometer aus den Städten neinwirt. hinausgebracht werden. 1* im Argonne- Laboratorium zu Lemont 8 515 N duinois, US), hat der erste siebenmonatige 5 110 Lehrgang zur Nutzung von Atomenergie für 55 K J triedliche Zwecke begonnen, an dem Ver- treter von 20 Ländern der freien Welt teil- nehmen. Zwei weitere Lehrgänge von glei- cher Dauer werden folgen. 12 erheb- er hinaus rderungz. schuß be. tkm die reicht. * Fahrgäste, die in Newark(New Jersey, s) den Zug einer amerikanischen Eisen- pahngesellschaft bestiegen, waren starr vor m vorau f Verwunderung, als sie sich in den Personen- Werden- vagen lauter Schweinen gegenübersahen. gbar sind] Die„Schweine“ erwiesen sich jedoch bei ingen der] genauerer Betrachtung als friedliche Mit- tung noch] keisende, die sich Schweinsköpfe aufgesetzt ung über.] hatten, um auf diese Weise dagegen zu pro- kt festge⸗ testieren, daß die Gesellschaft den Personen- estrebun,] verkehr mit dem 30. Juni einstellen, den zu halten] Güterverkehr aber aufrecht erhalten will. e sich aul] Das Motto der Demonstration lautete:„Ein eissteige.] Schwein wird weiter mit dieser Bahn fahren können—— warum nicht auch wir?“ * T Protest: Werden] Auf der Orkney-Insel Westray an der Inzuläng · Nordspitze Schottlands strandeten 63 Wale leg. h einer Springflut. Die meist noch jungen ere liegen aufgetürmt am Strand der In- zel. Viele von ihnen verstümmelten sich auf stürzung] den scharfen Klippen bei dem Versuch, wie- gten, d h der ins Meer hinauszukommen. Die Bevöl- stsüchti] kerung steht etwas ratlos vor den Kadavern. add ausge. Bereits vor fünf Jahren strandeten einmal ewa 100 Wale auf einer der Orkney-Inseln. Damals mußte der größte Teil der toten Niere verbrannt oder von Fischern aufs Meer hinausgeschleppt werden. * Großbritannien wird in diesem Jahr einen schönen Sommer haben. Diese langfristige Tragbare Wettervoraussage machte ein englischer ich darum] pischer in Woking auf Grund der Tatsache, Schaft g dag er im Oberlauf des Avon sechs Lachse den Stic gefangen hat. Ex ist der Ansicht, dag Lachse des(Je in lauf des Avon einen warmen Som- Verkehrs, mier ankünden, im Jahre 1947 hatten die lle wolle Angler mit ihrer Voraussage recht. Damals waren die Lachse im Winter weit den Avon hinaufgewandert und der Sommer wurde dann der beste seit Jahren. * Der Lordoberrichter von England, Lord Goddard, hat im britischen Oberhaus wäh- rend der Debatte über ein neues Verkehrs- mütigkel erung de etzes und 1anzgesel ießen gesetz den Vorschlag gemacht, zu schnell die sel] kahrende Verkehrsteilnehmer in Zukunft ücke de nicht mehr wegen Ueberschreitens der Ge- en drast. schwindigkeitsbeschränkung zu bestrafen, e Umsatr sondern wegen gefshrlichen Fahrens. Der auf be.] Lordoberrichter meint, es könnte bedenk- Kauffcral] liche gesetzliche Verwicklungen geben, wenn Millionen] ein zu schnell fahrender Autofahrer auf den Gedenken käme, den ihn überholenden und ameigenden Polizeibeamten seinerseits Vegen noch schnelleren Fahrens anzuzeigen. mensteueng g ne Weiten ar ist. De Alik eine er Waren Teppiche „Kleinig. illets un * Die Gewerkschaftsverbände Triests haben am Dienstag einen einstündigen Streik aus- gerufen, um auf die wirtschaftlichen Schwie- rigkeiten der Stadt aufmerksam zu machen. Auch die Fabrikdirektoren beteiligten sich an dem Ausstand. Seit dem Ende der Be- setzung durch britisch- amerikanische Trup- pen ist die Zahl der Triester Arbeitslosen von 15 000 auf schätzungsweise 25 000 ange- stiegen. An einer kleinen Sowjet- Universität Stipendien als geistige Knute/ Erimitive Studentenheime/ Sommerferien und militärische Uebungen Vom Leben und den Sorgen sowjetischer Studenten in einer russischen Provinz- universität, an der bezeichnenderweise wis- senschaftliche, ideologische und militärische Ausbildung eng miteinander verknüpft sind, berichteten einige junge, jetzt in West-Ber- Iin lebende Deutsche, die mehrere Semester lang Gelegenheit hatten, an ihr zu studieren. Als Kinder deutscher Wissenschaftler, die 1946 aus mitteldeutschen Großbetrieben zwangsweise zur Forschungsarbeit für die Russen in die Sowietunion gebracht worden waren, hatte man sie zu den dortigen Vor- lesungen zugelassen, ehe sie im Vorjahr in die Sowjetzone repatriiert wurden. So ge- wannen sie einen für Westeuropäer ganz ungewöhnlichen Einblick in das sowjetische Universitätsleben außerhalb Moskaus, des- sen Mammutuniversität ein Aushängeschild, jedoch kein typisches Beispiel für eine wis- senschaftliche Lehranstalt in der Sowiet- union ist. Dagegen ist„Woroneschki Gosudarstwenni Universitet“ eine verhältnismäßig kleine Sowjetuniversität in der Stadt Woronesch, einem etwa 350 000 Einwohner großen In- dustriezentrum am gleichnamigen Nebenfluß des Don und 400 km von der Hauptstadt entfernt. Die Universität umfaßt Fakultäten für Mathematik, Physik, Biologie, Geologie, Zoologie, Chemie, Jurisprudenz, Geschichte und Sprachen. Diese— mit Ausnahme der juristischen, geschichtlichen und sprachlichen Fakultät— sind ständig überfüllt. Die Ge- samtzahl der Studierenden beträgt 6000 bis Junge Menschen anderer Länder: Chile Drang nach materiellem Vorwärtskommen/ Leidvolle Unsicherheit verursacht starke Wurzellosigkeit Chiles junge Generation ist so mannig- fech differenziert, daß man von ihr kaum im allgemeinen sprechen kann. Und doch läßt sich ein allgemeines Kennzeichen auf- zeigen, das allen diesen jungen Menschen gemeinsam und für diese Generation cha- Takteristisch ist: es ist die Tatsache, daß die Existenz als tief problematisch empfunden wird. Die Jugend weiß, daß es für sie keine feste Ordnung mehr gibt, daß sich alles im Umbruch und im Schwanken befindet, daß keine allgemein verbindlichen Formen mehr existieren und daß etwas Neues kommen muß und— geschaffen werden muß. Das Bewußtsein dieser Problematik erfüllt aber nicht recht mit Freude; der junge Mensch kühlt nicht Freude und Stolz über die Mög- lichkeit, eine neue Zukunft schaffen zu kön- nen, sondern er fühlt sich durch dieses Muß belastet und empfindet seine Wurzellosig- keit als leidvoll. Der junge Mensch fühlt sich ungesichert, er steht der Gegenwart und der Zukunft voller Sorge gegenüber. Die Söhne der alten Patrizier familien leiden unter der Tatsache, daß ihre Schicht die Führung verloren hat. Chile hat aufge- hört, ein Agrarstaat mit feudaler Schich- tung und patriarchalischen Lebensgewohn- heiten zu sein. Die alte Oberschicht hat die politische und wirtschaftliche Führung ein- gebüßt und bewahrt nur noch den Klang der Namen, die Erinnerung an ihre Rolle in der Vergangenheit und Bruchstücke einer nicht mehr verpflichtenden Tradition. Die Söhne der alten Familien sehen sich einer neuen Wirklichkeit gegenüber. Die vitalsten Elemente unter dizin, Architektur, den neuen Möglichkeiten bin, aber len. Anders liegen die Probleme im chileni- schen Mittelstand, einem relativ jungen Pro- ihnen packen die neuen Probleme auch resolut an. Der Weg, der am häufigsten beschritten wird, kührt in die freien Berufe: Jura, Me- Ingenieur wissenschaft. viele geben sich mit Eifer und Begeisterung doch steht ihnen immer das Bewußtsein hindernd im Wege, daß sie nicht mehr sind, was die Väter waren. Die Väter waren Abgeordnete und Senatoren und bestimmten die Ge- schicke des Landes. Den Söhnen bietet sich diese Möglichkeit kaum noch. Das hat zur Folge, daß diese jungen Menschen oft po- lütisch desinteressiert sind und Befriedigung ganz im Privaten suchen. Und der Beruf ist ihnen vorwiegend Mittel zum Gelderwerb, wenngleich die idealen Maßstäbe selten feh- MORGEN 7000, davon sind in manchen Fächern, wie zum Beispiel Chemie, bis zu 80 Prozent Frauen. Außerdem gibt es in Woronesch noch ein Tierärztliches Institut, an dem wei- tere 120 Studenten ausgebildet werden. Studentische Freiheiten sind völlig un- bekannt. Die Universitätsausbildung spielt sich vielmehr wie in der Schule in Klassen von je 60 Studenten ab. So dauert das chemische Studium fünf Jahre mit zehn Semestern. Neben dem Fachstudium muß jeder Student an ein- bis zwei wöchentlichen Vorlesungen zu je 1% Stunden über Gesell- schafts wissenschaft Leninismus- Marxismus) teilnehmen. Wer sie schwänzt, kann von der Universität verstoßen werden. Ferner sind die Noten, die der Student in diesem poli- tischen Fach der Gesellschafts wissenschaft erhält, entscheidend für Zuerkennung oder Entzug der staatlichen Stipendien. Im all- gemeinen bekommt jeder Student ein monat- liches Stipendium von 220 Rubel. Erhält er nun in Gesellschafts wissenschaft nur eine 3(genügend), dann wird die Zahlung dieses Geldes eingestellt. So kommt es in vielen Fällen vor. daß sonst hervorragend qualifi- zierte Studenten das weitere Studium auf- geben müssen, weil sie beim Marxismus- Leninismus nicht genügend Eifer entfaltet haben. Besonders streng wachte man übri- gens ironischerweise bei der Ausbildung des tierärztlichen Nachwuchses auf marxistisch- leninistische Gesinnungstüchtigkeit, während an der Universität selbst eher noch Ausnah- men gemacht und ein Auge zugedrückt wurde. Jedenfalls bilden diese Bestimmun- gen in der sowietischen Stipendienordnung eine Gesinnungsknute und den Hauptansporn dukt der sozialen Entwicklung. Dieser Mit- telstand ist kein echtes Bürgertum mit eige- ner Tradition, sondern ein hybrides Gebilde, das noch nicht zum Bewußtsein seiner selbst gekommen ist. Unter den Söhnen gibt es viele, die einen starken Drang nach oben haben. Um diesen aber zu befriedigen, ahmen sie die alte Oberschicht nach. Auch sie gehen in die freien Berufe. Erleichtert wird dies dadurch, daß in Chile der Besuch sowohl der höheren Schule als auch der Universität fast völlig unentgeltlich ist. Viele Söhne traditions- und mittelloser Fa- milien ergreifen akademische Berufe, und diese werden vielfach zu einem Mittel, um in erster Linie die vor dringlichsten Bedürf- nisse wirtschaftlicher Art und des sozialen Ansehens zu befriedigen. Unter den Söhnen des Mittelstandes gibt es andererseits sehr viele, die ohne rechte Kraft und Begeiste- rung sind. Ihr Sinnen und Trachten geht nur auf eine Sicherung durch eine Staatsstel- lung mit Anrecht auf Pension. Es mag wohl an der angedeuteten Tat- sache der Unsicherheit liegen, daß bei dieser Jugend im allgemeinen ein starker Drang nach materiellem Vorwärtskommen vor- herrscht, als erstes und einfachstes Mittel, um sich zu sichern. Andererseits besitzt die heutige Zivilisation mit ihren materiellen Gütern eine faszinierende Kraft für die chi- lenische Jugend. Jeder weiß, daß finanzieller Reichtum genügt, um in den Besitz dieser Güter zu gelangen. Und doch erschöpft sich Arnhems Jugend Onkel Joseph schuf ein„Jugendstrafgesetzbuch“/ Gute Taten als Bußen In der niederländischen Stadt Arnhem gibt es kein Kind, das nicht„Onkel Joseph“ kennt. Er organisiert nicht nur für die be- „Olympische Fahrradrennen und dergleichen mehr, er lehrt sie auch die Natur kennen, und jetzt hat er seinen neuesten Gedanken verwirklicht: er hat eine Jugendpolizei or- schäftigungslose Stadtjugend Spiele“, ganisiert. Die Jugendpolizisten stehen Zeichen und den fünfzackigen Stern eines Sheriffs. Dieses Polizeikorps patrouilliert in den Parks der Stadt und auf den Kinder-Spiel- im Alter zwischen 8 und 15 Jahren. Sie tragen als ihrer Würde ein weißes Koppel, einen Gummiknüppel, einen blauen Pullover Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Meist starx bewölkt, zeitweise etwas Niederschlag, viel- fach Regen. In mittleren Lagen aber schon mit Schnee vermischt. Tagestemperaturen im Flachland um plus 5 Grad. Nachttempe- raturen nahe 0 Grad. Mäßiger Nordwest bis Nordwind. Uebersicht: Das Tiefdruckgebiet über dem nördlichen Finnland bewegt sich wenig 5 nach Südosten. Die Hochdruckzone zwischen Grönland und Frankreich bleibt erhalten, so daß frische arktische Luft in Bälde bis Süddeutschland vorstoßen wird. Die Herr- schaft der frischen arktischen Luft wird mehrere Tage für uns wetterbestimmend sein. — für alle Studenten, nur ja nicht zu versäu- men, linientreue Kommunisten zu sein. Die meisten Studenten leben in sehr pri- mitiven Studentenheimen, durchschnittlich fünf in einem Raum. Hierfür zahlt jeder 15 Rubel monatliche Miete. Nur ganz wenige Studenten haben ein eigenes Zimmer, das 100 bis 150 Rubel kostet. Hier handelt es sich dann meist um Söhne hoher Funktionäre oder Offiziere, die mehrere 100 Rubel monat- liche Unterstützung von ihren Familien er- halten. Außer dem scharfen, streng kontrollierten Training im Marxismus-Leninismus muß jeder Student an der Universität Woronesch auch noch militärische Uebungen absolvie- ren. Einmal wöchentlich ist Militärtraining, bestehend aus theoretischer Ausbildung an Infanteriewaffen. Mörsern und leichten Ge- schützen, und außerdem Infanterieausbil- dung sowie taktische Schulung. Die Uni- versität erhält hierfür von der Roten Armee die erforderlichen Modelle und Uebungs- wafken. Weiterhin müssen die Studenten während ihrer acht Wochen dauernden Som- merferien, der einzigen Unterbrechung des Studienjahres, jährlich noch eine vier- Wwöchige Uebung bei einer aktiven Truppen- einheit der Armee absolvieren. So ist eine solche Sowietuniversität Alles andere, als eine Stätte, an der in Unabhän- gigkeit wissenschaftliches Denken gelehrt wird. Sie bildet vielmehr eine Schule für den geistigen und physischen Drill zur Aus- bildung von Fachleuten, die der totalitäre Staat dringend benötigt und die zu seinen willigen Werkzeugen geknetet werden müs- Sen. Vothetsage-Katfe föt 17.3.9 55- Uh Pegelstand am 16. März Rhein: Maxau 414(unv.); Mannheim 268 (5); Worms 197(43); Caub 201 2 Neckar: Plochingen 127(4.1); Gundels- heim 177(42); Mannheim 279(1). 5 das Sinnen und Trachten der chilenischen Jugend weder im Materiellen noch im Pri- vaten. Chile, wie viele andere Länder, kann beute keine selbständige Außenpolitik mehr führen. So fehlt denn eine allgemeine natio- nale Aufgabe, und der einzelne kann sich nicht mehr verantwortlich fühlen für die Entwicklung des Landes in seinen Bezie- hungen zur Welt Das gesamte politische Interesse muß sich folglich den Problemen der Innenpolitik zuwenden, die hierdurch übergroße Bedeutung gewinnt. In der In- nenpolitik nun stehen die sozialen und wirt- schaftlichen Probleme eindeutig im Vorder- grund. Da diese Probleme aber der Jugend viel weniger zugänglich sind als Probleme rein politischer Natur, entbehrt das poli- tische Interesse der jungen Generation viel- fach des konkreten Inhalts und führt zur abstrakten Ideologie. Zwei Tendenzen lassen sich vornehmlich unterscheiden; die christlich-soziale und die marxistisch- kommunistische. So spiegeln sich die allgemeinen Probleme der Gegenwart auch im Denken und Fühlen der chilenischen Jugend wieder. Es besteht der Wunsch und der Drang, die Probleme zu lösen. Einstweilen aber überwiegt das qua- lende Bewußtsein, daß sich der junge Mensch einer Problematik gegenübersieht, derer er nicht Herr werden kann. Herbert Zecher Schreibweltmeister Bad Nauheim. Am 31. Juli findet das erste Weltmeisterschaftsschreiben auf der Schreibmaschine in Monte Carlo statt. An diesem Schreiben um die Weltmeisterschaft werden sich auch deutsche Spitzenschrei- berinnen auf deutschen Schreibmaschinen beteiligen. Die deutsche Mannschaft wird in einem Prüfungsschreiben am 9. April in Mainz ermittelt. Die Vorbereitungen trifft die Landesgruppe Deutschland in der Inter- nationalen Föderation der Stenografen und Maschinenschreiber Bad Nauheim. Anmelde- schluß ist am 24. März. „Schwarzer Panther“ hinter Gittern Arnsberg. Die Arnsberger Polizei hat sechs 14 und 15jährige ermittelt, die sich durch einen Wildwestfilm angeregt, „Schwarze Panther“ nannten und Arnsberg schon seit über einem Jahr durch eine Serie dreister Diebstähle in Atem hielten. Wie die Polizei mitteilte, nannten die Halbwüchs ihren Anführer„Käpten Lufté und brachen vor allem in Jagdhütten ein, wo sie Mur tion, Tabakpfeifen und Schnaps erbeutete Allein viermal„besuchten“ sie das Arns- berger Heimatmusem, jedoch ohne Erfolg. Dagegen stahlen sie aus Lebensmittelgeschaf- ten Konserven, Wurst und Wein. Als den „Schwarzen Panthern“ bei einem Einbruch eine komplette Camping- Ausrüstung in die Hände fiel, schlugen sie im Sauerland ein Lager auf und übten sich im Lassowerfen und im Schießen mit Gaspistolen. Wieder Vogelwarte Rossitten Hamburg. Die einst weltberühmte Vogel- warte Rossitten auf der Kurischen Nehrung hat unter sowietischer Leitung im vergan- genen Jahr ihre Arbeit wieder aufgenom- men, teilt der Pressedienst der Heimat- vertriebenen mit. Dies gehe aus Berichten jetzt erschienener sowjetischer Fachzeitschri ten über eine ornithologische Konferenz her vor, die im Vorjahre in Reval stattfand und an der 185 Delegierte aus verschiedenen Ge- bieten der Sowjetunion teilnahmen. 8 Ueberseeischer Fahrgastverkehr Bremen. Nach Mitteilung des Bremer Se- nats wurden im überseeischen Fahrgastver- kehr von und nach Bremerhaven im Febru insgesamt 8 940 Passagiere abgefertigt gegen über 4 590 Passagiere im Vormonat. Der See güterumschlag belief sich im Februar au 923 863 Tonnen. hat eigene Polizei plätzen. Erwischen die jungen Ordnungs- hüter einen Sünder, der gegen das von Onkel Joseph entworfene„Jugendstraf- gesetz“ verstößt und bösartigen Unfug treibt, so können sie ihn vor den„Gerichts- hof der Jugendlichen“ bringen. Dieser„Ge- richtshof“ kann dann Bußen auferlegen: sie bestehen darin, Menschen und Tieren Gutes zu tun. Onkel Joseph wird dabei von einem Polizisten und einem Tierschutzfachmann Arnhems beraten. Im kommenden Sommer sollen die Ju- gend- Sheriffs auch die Badeplätze über- Wachen und darauf sehen, daß kein Kind sich selber oder anderen durch Leichtsinn schadet oder anderen die Freude am Baden verdirbt. Absolut flammensicher (eh). Für die Berufskleidung ist die flam- mensichere Imprägnierung von wachsender Bedeutung. Sie wurde in den letzten Jah- ren auch in Europa stärker entwickelt, nachdem in den Us schon große Erfah- kungen vorlagen. Die mit den flammenhem- menden Präparaten behandelten Gewebe widerstehen der direkten Flammeneinwir- kung in einem hohen Maße. Darüber hinaus bat die flammensichere Ausrüstung vor allem von technischen Geweben, Markisenstoffen, 0 Segeltuchen, Netzen und Garnen soviel An- klang gefunden, daß ihr Marktanteil rasch ansteigt. Dabei ist wichtig, daß der FPlam- menschutz auch durch Witterungseinflüsse unverändert bleibt und daß vor allem der textile Charakter der Ware nicht beein- rächtigt wird. Neben dem Flammenschutz erkolgt gleichzeitig eine faulnishemmende Unprägnierung und ein Wasserdichtmachen portwarel, je Heraul. sollte, Genälten ger G un 5Pe zu un ewebe. Die in den letzten Jahren ge- 1 Aus zammelten Erfahrungen haben jetat zu Hält ke einem Sortiment geführt, daß den verschie- 12 in del densten Anforderungen entsprechend dem „„ Sewünschten Effekt und den zu imprägnie- elenden renden Geweben entspricht. i Vasche an Perlon- Schnur 5 50 190(S) An dünner Perlonschnur flattert die . Jahle 3 im Wind. Die neue Schwester der 0 elos t erkömmlichen Wäscheleinen ist besonders 5 18 Petterbeständig und läßt sich an Karabiner- 1 den aken ohne Verknüpfen aufhängen. n 0 5 0 1 ottenfeste Moleküle 9„(t) Die Aufgabe, Wolle gegen den An- el. et von Mottenlarven zu schützen, ist von er chemischen Forschung schon vor Jahren durch gelöst worden, daß man den Faden Neue Erkenntnisse und Erfindungen oder das Gewebe mit einem Schutzstoff be- handelt, der ähnlich einem Farbstoff auf die Faser„aufzieht“. Es gibt aber noch einen grundsätzlich anderen Weg: man wandelt das Molekül der Wolle chemisch so um, daß es nicht mehr von den Schädlingen an- gegriffen wird. Versuche deutscher Che- miker, über die jetzt in„Angew. Chemie“ berichtet wird, haben ergeben, daß es tat- sächlich eine Reihe chemischer Mittel gibt, die das Wolle-Molekül durch chemische Veränderung mottenfest machen. Man hat so behandelte Wollgewebe in den Erdboden eingegraben und konnte feststellen, daß sie auch dem Angriff von Bodenbakterien widerstehen; sie sind außerdem säure- und alkalifester als unbehandelte Wolle. Die Schwierigkeit, Wolle auf diesem Wege mot- tenfest zu machen, besteht darin, dag man die neuen Mittel in hohen Konzentrationen anwenden muß. Urmenschen- Schädel Im sandigen Dünengebiet der Südwest- ecke der Kap Provinz fand man einen Schädel unmittelbar benach- In dem Fundgebiet treibt der Wind kalkhaltige Dünen von der EKüstenseite her vor und fegt dazwischen immer wieder den alten Boden frei. Dabei kommen frühgeschichtliche Einschlüsse zu- säuberlich ausgeblasen, die vom Winde wieder verweht oder von den nach- drückenden Wanderdünen wieder zugedeckt Werden— wenn sie nicht zufällig jemand findet, wie in diesem Fall ein Distriktsarzt auf dem Wege zu einem Farmbesuch. Daraufhin wurde von Kapstadt aus eine wissenschaftliche Erschließung des Gebietes veranlaßt, deren wichtigstes Fundstück der menschlichen Schädel, Saldanha genannt nach der barten Saldanha Bay). tage, teilweise oben genannte Saldanha Schädel darstellt. Wie einem Bericht in Heft 3 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“ Frankfurt) zu entnehmen ist, kam man inzwischen von der Bezeichnung Neandertaler“ nach dem Fund von 1856 als Sammelbegriff für diesen und ähnliche Funde ab und führte die Gruppen- bezeichnung„Paläanthropinen“ ein, die alle Funde von nicht überlebenden Menschen- formen umfaßt. Karies-Test Ob ein Mensch leicht zu Karies neigt oder nicht, kann man nur im Verlaufe einiger nämlich meist erst dann, wenn bereits Zahnschmerzen auftreten. Um Karies bzw. die Anfälligkeit für Karies aber zu einem früheren Zeitpunkt zu erken- nen, hat man neuerdings eine Methode an- gewandt, die darin besteht, die Sauerstoff- aufnahme des Nüchternspeichels zu messen. in Heft 3 der ‚Umschau in Wissenschaft und Technik“ Frankfurt) berichtet wird, stellte man fest, daß bei Personen, die nicht zu Sauerstoffverbrauch zweieinhalbmal größer ist als bei Karies- anfälligen. Auf diese Weise wird es möglich sein, der Zahnfäule vorzubeugen und damit Zeit feststellen, Bei diesen Untersuchungen, über die Karies neigen, der die Zähne, länger zu erhalten. Kampf den Insekten (g) Ein neuer großflächiger Labyrinth- Filter, der einem Kofferrundfunk gleicht, im Zimmer. In heißen Tagen kann er wirkungs- befreit uns von Staub und Bakterien voll gegen Insekten eingesetzt werden. Zuviel Ozon ungesund (Gf) Menschen, die nicht genug Ozon kriegen können, müßten in Los Angeles ihr Quartier aufschlagen; denn es ist zweifel los die ozonreichste Stadt der Welt. Wäh- lichen und auf diese Weise zur Verhütun von Unfällen beizutragen, soll am Ende de Kranhebels eine Fernsehkamera und in de Kabine des Kranführers ein Bildschirm an gebracht werden. Man weiß allerdings noch nicht, ob sich die Fernsehtechnik für solche Zweck verwenden läßt. s rend normalerweise ein bis sechs Teile Ozon in 100 Millionen Teilen Luft enthal- ten sind, kommen, wie die„Nachrichten aus Chemie und Technik“ melden, in Los An- geles üblicherweise 30 bis 40 Teile auf 100 Millionen Teile Luft, und an Tagen mit starkem Bodendunst steigt der Ozongehalt sogar auf 80 Teile. Man weiß übrigens nicht genau, wie dieser ungewöhnlich hohe Ozon- gehalt der Luft in Los Angeles zustande kommt, aber man weiß, daß so hohe Anteile am Ozon für die Vegetation schädlich sind. In Treibhäusern, denen man Ozon künstlich zuführte, gediehen die Pflanzen schlechter als in OzZonfreien. Auch den Autoreifen be- kommt Ozon schlecht: sie halten in Los Angeles nicht so lange wie anderwärts, da Ozon eine rasche Alterung des Gummis be- wirkt. Kunstfaser papier. (P). Der amerikanische Chemiekonzern Dupont geb bekannt, daß es gelungen se Papiere aus synthetischen Fasern herzuste! len, das eine drei- bis zehnmal so groge Reißfestigkeit aufweise wie Holzpapier. Die Versuche seien mit Nylon, Dacron und Orlon unternommen worden. Dupont will die Her- stellung des Papieres nicht aufnehmen, d Versuchsergebnisse aber der Papierindustr zur Verfügung stellen. Das Kunstfasespapie Rader i N n soll teurer als gewöhnliches Papier sei (df) Ein ausschließlich für meteorologische Zwecke gebautes Radargerät ist in einem Observatorium der Harvard- Universität in- stalliert worden. Die Anlage kann Ausmaß, Intensität und bis zu einer gewissen Grenze die Geschwindigkeit von Unwettern auf eine Entfernung bis zu fast 500 km feststellen und verfolgen. 0 Fischereſjexperiment 0 (df) Der schleswig-holsteinische Verei der Seen-, Fluß- und Teichwirte hat eine „Massen-Artkreuzung“ zwischen der Edel- maräne und der Silbermaräne— zwei trennten Arten des Coregonenstammes begonnen. Die Kreuzungen werden durch künstliche Befruchtung der Eier der eine Art mit der Milch der anderen Art v. ge nommen. Die Kreuzungsprodukte wurden künstlich erbrütet und in einem holstein schen See ausgesetzt, um sie auf ihre tische Brauchbarkeit zu prüfen. Keine Zeit g um Lesen? (g) Eine amerikanische Rundfrage ergab, daß die wirtschaftlich erfolgreichen Ameri- kaner sich im Durchschnitt täglich zwei Stunden für die Lektüre von Fachliteratur abringen, weil sie sich davon einen Vor- n Bügelfalte hält. sprung vor ihren Konkurrenten versprechen. (g) Ein schweizerischer Bügelfaltapps bearbeitet die Hosenfalte, ohne anzufe ten, da im Stoff selbst genügend Feuch keit enthalten sei. Die Haltbarkeit der zielten Bügelfalte soll beträchtlich grö sein. 5 Fernsehen am Kran (P) Im Kopenhagener Hafen will man Versuche mit„Fernsehkränen“ anstellen, um dem Kranführer einen möglichst weiten Ueberblick über das Hafengebiet zu ermög- eee eech. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 17. März 1955/ Nr. 60 * Das Gewerbescuil-Zentrum, heimer Gewerbeschulen in einem Kompleæ, eine sung der vier soll nach dem gestern Zusammenfas- unser Bild(Modell) zeigt. Neben den vier achtgeschossigen Schul- Mann- gebäuden befinden sich eingeschossige Werkstätten. plätse sind vorgesehen. Ganz links(im Bild nicht sichtbar) befinden Auch Sport- preisgekrönten Vorschlag von Herbert Schmidt so aussehen, wie es sich nock mehrere eingeschossige Gemeinschuftsbauten. „Fahr mit“ Neue Jugendzeitschrift Die„Deutsche Gesellschaft für inter- nationalen Jugendaustausch E. V.“, die sich in rem Programm vorwiegend mit der Ver- mittlung von Auslandsaufenthalten für Ju- gendliche beschäftigt und ihren Hauptsitz im„Jugendhaus Steineck“ bei Bonn hat, gibt jezt eine monatlich erscheinende Zeit- schrift mit dem Titel„Fahr mit“ heraus. Ziel dieser Zeitschrift ist es, vor allem auch über Veranstaltungen anderer deutscher Austauschinstitute zu berichten. Als wesent- liche Voraussetzung sieht es die„Deutsche Gesellschaft für internationalen Jugend- austausch“ an, der Jugend der Bundesrepu- blik bei Auslandsaufenthalten die notwen- 5 59 preisgünstigen Bedingungen zu schaf- en. Die erste Nummer der Zeitschrift„Fahr mit“ ist mit einem Grußwort des nord- rhein- westfälischen Minister präsidenten Karl Arnold erschienen und enthält und anderem Artikel über die Ziele der Gesellschaft, über das Jugendhaus Steineck und das Reiseland Frankreich. Neben wertvollen Informatio- nen über Aufenthaltskosten und Unterbrin- gungs möglichkeiten bringt die Zeitschrift eine Uebersicht über die in nächster Zeit geplanten Sammeltransporte nach Paris und London. Durch Lappland zum Nordkap Im Verein für Naturkunde Auf eine ungewöhnliche Reise„Durch Lappland zum Nordkap“ nahm ein an- sprechender Farblichtbildervortrag von Dipl.- Ing. C. Engelmann die Mitglieder des Mann- heimer Vereins für Naturkunde mit, in ein Land grandioser Einsamkeit mit flechten- bestandenen Tundren des Flachlands und den kahlen welligen Hochflächen der Fjelds, das ohne seine unvorstellbare Mückenplage ein Paradies aller Zivilisationsmüden sein könnte. Auf das finnische und schwedische Lappland und auf das norwegische Finn- marken verteilen sich die Lappen, einzige Nomaden Europas. Etwa 32 000 an der Zahl, liegt ihr Reichtum in den Rentierherden, aus denen sle auch ihre Steuern entrichten. Durch großzügige staatliche Förderung gibt es kaum Analphabeten unter ihnen und in ihren Zelten und Koten findet man mitunter Nähmaschinen und Radios. Im schwedischen Erzrevier von Kiruna, das zu den reichsten der Welt gehört, werden zu hohen Löhnen bevorzugt Lappen beschäftigt. Zelte, Schlafsäcke, Kochgelegenheit und Lebensmittel führte der Omnibus mit sich auf dieser nicht gerade bequemen Reise, die vom „Kosmos“, Gesellschaft für Naturfreunde, veranstaltet wurde. ak. Wahl zum IHK-Beirat Die Industrie- und Handelskammer Mannheim teilt mit, daß die Wahl zum Bei- rat der Kammer am Freitag, 18. März, in der Zeit von 9—15 Uhr vorgenommen wird. Wahlaufforderung und Wahlscheine sind den Mitgliedern der Kammer übersandt worden. Die Kammer bittet die Kaufmann- schaft, von ihrem Wahlrecht regen Gebrauch zu machen. Wohin gehen wir? Donnerstag, 17. März Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Angelique“, Les Demoiselles de la Nuit“, „Bolero“; Haus Friedrichsplatz 20,00 bis 22.15 Uhr:„Zwei Engel steigen aus“. Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: Die Kopelle „Hoch- und Deutschmeister Wien“ gastiert. Filme: Planken:„Ludwig II.“; Alster:„Erste Liebe“, 20.30 Uhr:„Viva Zapata“(Arbeitskreis Film und Jugend); Capitol:„Der eiserne Ritter von Falworth“; Palast:„Spionagenetz Tanger“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Anna“; Alhambra:„Ewi- ger Walzer“; Universum:„Ingrid“; Kamera: „Das Frauenhaus von Marseille“; Kurbel:„End- station Mord“. Vorträge: Amerikahaus 20.00 Uhr:„The Caine Mutiny“, Spr.: Prof. J. O. MeCormick; Kunst- halle 20.00 Uhr:„Die geistige Situation der Wissenschaft in unserer Zeit“, Spr.: Prof. Dr. G. Tellenbach(Gesellschaft der Freunde Mann- heims); Institut für Erziehung und Unterricht, D 1, 3, 19.45 Uhr:„Die zwölfstufige freie Wal- dorfschule— Einheitliche Volks- und höhere Schule von Rudolf Steiner“; 20.00 Uhr: Einfüh- rung zum 6. Aͤkademie-Konzert, Spr.: Kapell- meister Popelka; Kino, Schönau, Farblichtbil- dervortrag„Die deutsch- österreichische Hima- laja-Karakorum-Expedition 1954“, Spr.: M. Schliegler(Abendakademie); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„TParifvertragsgesetz“, Spr.: Dr. Martel(DGB, Schulung und Bildung). Sonstiges: Café Kossenhaschen 16.00, 20.00 Uhr: Modeschau. Herbert Schmidt aus Mannheim-Neuostheim Bild: Steiger dung und 5 Ex- Polizeipräsident am Steuer mit„Fahne“ Zwei Wochen Gefängnis wegen Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit Gestern noch Polizeipräsident, heute hin- ter schwedischen Gardinen, so könnte man das bekannte Zitat„Gestern noch auf stol- zen Rossen.. bei Betrachtung eines Be- rufungsverfahrens abwandeln, mit dem sich gestern die Mannheimer Strafkammer über vier Stunden beschäftigte. Verkehrsgefähr- Trunkenheit am Steuer wurde nämlich einem 59 jährigen Mann vorgewor- fen, der vor Jahren einmal an der Spitze der Mannheimer Polizei stand und heute noch als Polizeipräsident im Ruhestand(mit Pen- sion) geführt wird. Er betätigt sich jetzt allerdings ganz schlicht als Versicherungs- vertreter. Dies ist eine Arbeit, bei der man viel unterwegs sein muß und nicht selten bei den Verhandlungen zum Abschluß eines Vertrages mittrinken muß. Auch an jenem Julitag im vergangenen Sommer, als der Ex- Polizeipräsident und Versicherungsvertreter gerade von einer Ge- schäftsfahrt nach Karlsruhe zurückgekehrt war, hatte er in einer gutbürgerlichen Gast- stätte der Innenstadt eine Verabredung mit Kunden.„Er trank dort keineswegs aus über- schäumender Lebensfreude“, betonte der Verteidiger, der übrigens auch einmal Mann- Ein junger Architekt errang den ersten Preis 19 Entwürfe für ein Gewerbeschul- Zentrum am Weißen Sand wurden gestern geprüft Gestern gab im Schloß Professor Rösiger von der Technischen Hochschule Karls- ruke die Ergebnisse des Wettbewerbs für den Bau eines Gewerbeschul-Zentrums in Mannheim, am Weißen Sand zwischen Kurpfalz- und Friedrich-Ebert- Brücke bekunnt: Den ersten Preis erhielt Architekt Herbert Schmidt, Mannheim, Den zweiten Preis: Professor Gunter Wilhelm(Mitarbeiter Klaus Franz), Stuttgart. Den dritten Preis: Dr.-Ing. Man Schmechel Schmechel) Mannheim. Neben den Preisen, die mit 6000 DM, 4000 DM und 2000 DM dotiert sind, wurden vier Ankäufe zu je 1000 DM getätigt: 1. An- kauf: Ewald Karch und Albrecht Seepe, Lud- wigshafen-Oppau; 2. Albrecht Lange und Hans Mitzlaff(Mitarbeit: Konrad Müller); 3. Eduard Brettschneider, Mannheim; 4. Al- fred und Alexander Au, Mannheim. (Mitarbeiter: Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf Herbert Schmidts— der in Aachen bei Schwippert sein Diplom erwarb, und des- sen Entwurf dieser Schhle zur Ehre gereicht — besticht durch Einfachheit und Klarheit. Vier achtstöckige Schulgebäude sind in rhyth- mischer Staffelung so in das Gelände gestellt, daß endlich eine ansehnliche Uferbebauung zustande kommen kann.(Oberbaudirektor Zizler hat vor etwa 30 Jahren schon für die- ses Gelände eine Folge von Schulbauten ent- worfen.) Bei den vier Schulgebäudem befin- den sich einstöckige Werkstätten in Shedbau- weise. Der Feuerwache am nächsten liegt eine Gruppe von Gemeinschaftsbauten: Gym- nastikhalle, Bibliothek und Aula. Der Kom- plex für 8000 Gewerbeschüler wird ab- schnittsweise errichtet. Die Kosten— etwa 26 Millionen DM— verteilen sich auf acht Jahre. An den Kosten beteiligen sich auch Bundesstellen, mit denen bereits aussichts- reiche Verhandlungen geführt wurden. Preisträger Herbert Schmidt, 27 Jahre alt, wurde von der Baustelle des National- theaters in das Preisrichter-Kollegium ge- holt. Er war etwas außer Atem, aber nicht Wolfgang Handreck, Gottfried und Thomas auf den Mund gefallen und würde sich zu- trauen, seinen Entwurf unter Berücksich- tigung der schriftlich niedergelegten Aende- rungsvorschläge auszuführen:„Ich trau' mir allerhand zu“, sagte er zu dem Kollegium, dem Oberbürgermeister Dr. Heimerich, Mi- nisterialrat Dr. Behler(Bonn), Stadtbau- direktor Jörg, Regierungsbaudirektor Linde (Freiburg), Stadtbaudirektor Krajewski (Leverkusen, Erbauer des Gewerbeschul- zentrums Bremen), Professor Dr. Roth (Zürich), Oberregierungsrat Krust(Ober- schulamt Karlsruhe), Oberstudiendirektor Gässler, Oberstudiendirektor Gottmann, Architekt Fritz Henning(Mannheim) und Professor Rösiger(Karlsruhe) angehörten. Das Votum erfolgte einstimmig. Die Empfehlung enthält folgende Sätze:„Die hervorragende Lage des Baugeländes hat das Preisgericht veranlaßt, der städtebaulichen Lösung besondere Bedeutung beizumessen. Die Projekte zeigen deutlich, daß die Lösung mit einer niedrigen Geschogzahl... nicht vertretbar ist. Keiner der prämiierten Vor- schläge stellt eine vollkommene Lösung dar, die in allen Punkten ohne Abänderung durchgeführt werden könnte. Das Preisge- richt empfiehlt einstimmig, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit zur Aus- führung zu bringen, da sie sowohl in städte- baulicher als in schulischer und pädagogi- scher Hinsicht mit Abstand die reifste L- sung darstellt.“ Die Modelle und Pläne nebst Beschrei- bungen sind ab heute in den ehemaligen Räumen der Galerie Probst im Schloß aus- gestellt. Ff. W. K. Soll der Filmclub weiterbestehen? Die Entscheidung liegt nun bei den Mannheimer Filmfreunden Nur etwa ein Dutzend Mitglieder hatte sich zur ordentlichen Mitglieder versammlung des Filmelubs Mannheim- Ludwigshafen im Institut für Erziehung und Unterricht zu- sammengefunden, und vielleicht ist dieses mangelnde Interesse schon bezeichnend für die prekäre Situation, in der sich der Club seit längerer Zeit befindet. Vorsitzender Dr. Reschke machte daraus auch keinen Hehl: Es sei nicht gelungen, die Mitgliederzahl wesent- lich zu steigern, auch nicht durch eine ver- stärkte Werbung nach den Dokumentarfilm- wochen. Außerdem beteiligten sich von den 230 Mitgliedern nur etwa 100 aktiv und Das Kuckucks-Ei im fremden Nest Entfernung war„Verstrickungsbruch“ und kostete drei Monate Gefängnis Der Kuckuck ist dafür bekannt, daß er gern seine Eirer in fremde Nester legt. Auch der Kuckuck des Gerichtsvollziehers schlug in dieser Hinsicht kürzlich nicht aus der Art. dem invaliden Schlosser E. war das über- aus peinlich. Er hatte sich beim Nachbar eine Sauerstoff-Flasche geliehen, die er am näch- sten Tag wieder zurückbringen wollte. Und ausgerechnet diese Flasche erkor der Ge- richtsvollzieher neben einigen anderen Ge- genständen, u. a. einem Luffkompressor aus einem ausgeschlachteten Lastwagen, um sei- nen Kuckuck zu placieren. Viel Wertgegen- stände gab es bei dem ehemaligen Schrott- händler, der von Rente und Wohlfahrt lebt, sowieso nicht. Kaum hatte der Gerichtsvoll- zieher dem Schauplatz seiner Pflichterfüllung den Rücken gewandt, ließ E. den Kuckuck an der Stahlflasche verschwinden und gab sie dem Eigentümer zurück. Auch auf dem Luftkompressor war des Kuckucks Bleibens nicht lange. E. behauptete mit unschuldvol- ler Miene, daß ihm dieser Kuckuck mitsamt Kompressor wohl bei Nacht und Nebel da- vongeflogen sein müsse. Er hatte jedoch kei- nen Diebstahl angezeigt, so daß sich der Verdacht nicht entkräften ließ, daß E. dabei seine Hand im Spiel hatte. Denn der Kom- pressor war— im Gegensatz zu der Stahl- flasche— doch von einigem Geldwert. Das Entfernen eines Siegels des Gerichtsvollzie- hers nennt das Gesetz„Verstrickungsbruch“. Auch im Falle eines nur geliehenen Gegen- standes wie der Stahlflasche. Eine Entschul- digung hatte E. nicht. Er konnte auch nicht Unkenntnis vorschützen, denn seine Vor- strafen bewiesen einschlägige Erfahrungen. Er wurde deshalb in Uebereinstimmung mit dem Antrag der Staatsanwaltschaft zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. bet Kurze„MM“-Meldungen Maico-Club Mannheim. In der letzten Versammlung dieses Clubs im ADAC wurde der Film„Sündenbock Zündkerze“ vor- geführt. Anschließend sprach Werkmeister Steinmann vom Bosch-Dienst zu diesem für Motorradfahrer sehr interessanten Thema. Bei der Generalversammlung des Frauen- chors 08 Mannheim im Lokal„Alphorn“ wurde der gesamte Vorstand(1. Vorsitzende: Berta Schick) einstimmig wiedergewählt. Weitere Freigaben. Im Rahmen des deut- schen Wobhnungsaustauschprogrammes wer- den dieser Tage folgende Häuser in Mann- heim freigegeben: Liebfrauenstraße 36; Arndtstraße 41; Durlacher Straße 130; mit diesen Freigaben erhöht sich die Gesamtzahl der seit dem 1. Januar freigegebenen Liegen- schaften auf 163. Fahrpreisvergünstigungen. Nach einem Stadtratsbeschluß vom 3. Februar können Arbeitsinvaliden und durch Krankheit er- heblich gehbehinderte Personen, soweit ihnen nicht auf Grund anderer Bestimmungen Fahrtvergünstigung zusteht, monatlich bis zu fünf Fahrscheinhefte zu verbilligtem Preis bekommen. Ausgegeben werden Hefte mit fünf Scheinen für 9 Teilstrecken; Karten: 75 Pfennige. Die Vergünstigung wird auf Antrag gewährt, der bei der Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene in der Luisenschule(Zimmer 215) zu stellen ist. Sprechstunden montags, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr. Am 6. und 7. Ziehungstag der 5. Klasse der 16. Süddeutschen Klassenlotterie wurden insgesamt 4500 Gewinne gezogen, darunter folgende größere Treffer: ein Gewinn zu 50 000,— DM auf die Nr. 113 720; ein Gewinn zu 25 000,— DM auf die Nr. 9418; ein Gewinn zu 10 000,— DM auf die Nr. 82 245; vier Ge- winne à 5000,— DM auf die Nr. 20 792, 57 795, 103 866 und 174 451. Unserer heutigen Ausgabe liegt„Die WIPP-Illustrierte“ der Firma Henkel& Cie. GmbH., Düsseldorf, bei. zahlten pünktlich ihre Beiträge. Ergebnis: „Wir sind an und für sich ständig pleite!“ Die Film- und Saalmieten zu zahlen, sei immer ein heikles Problem. Bei dieser Lage der Dinge war es nicht verwunderlich, daß die Frage auftauchte, ob der Filmclub überhaupt noch eine Lebensberechtigung habe. Zur Zeit seiner Gründung sei er zwar der einzige Vermittler des künstlerischen Films ge- wesen, doch könne heute, insbesondere auch nach Gründung der„Gilde Deutscher Film- kunsttheater“, davon keine Rede mehr sein. Es wurde der Vorschlag gemacht, den Film- club aufzulösen, beziehungsweise als Ab- tellung der Abendakademie weiterzuführen. Dem stand entgegen, daß der Filmelub ja aus einer solchen Abteilung hervorgegangen ist, die damals quasi„hinausgeschmissen“ wurde, da die Stadt die nötigen Zuschüsse nicht mehr zahlen wollte. Es müßte deshalb zumindest eine Aufforderung der Abendakademie ab- gewartet werden. Die anwesenden Mitglieder zeigten sich optimistischer als der Vorstand und brachten Vorschläge zur Rettung des Clubs. Entschei- dend ist wohl zunächst die Behebung der finanziellen Misere. Da von der Stadt kein Zuschuß zu erwarten ist(„der Filmelub soll ja auch kein öffentliches Institut werden“, sagte Dr. Reschke), kann mehr Geld nur durch eine Vermehrung der Mitgliederzahl kommen. Um diese neuen Mitglieder anzu- locken, wurden ein Programm guter und zu- gleich zugkräftiger Filme, Diskussionen über in Mannheim laufende Filme, eine ver- stärkte Werbung unter den Studenten der Wirtschaftshochschule sowie eine größere Aktivität auf gesellschaftlichem Gebiet(zum Beispiel wurde ein Filmball genannt) vor- geschlagen. An allen, die sich durch diese Bestrebun- gen des Filmelubs angesprochen fühlen, liegt es nun, diesen durch ihren Beitritt auf eine solide Grundlage zu stellen.(Antragsformu- lare für Mitgliedschaft sind im Kunsthaus, Columbushaus, erhältlich). Es wäre schade, wenn diese Institution, der das filminteres- sierte Mannheim doch einiges zu verdanken heimer Polizeipräsident und Amtsvorgänger des Angeklagten gewesen war. Um 16.30 Ur hatte der Angeklagte an jenem Nachmitta den letzten Steinhäger zu sich genommen Gut eine Stunde später kollidierte er auf der Seckenheimer Landstraße bei Neuost. heim mit einem entgegenkommenden ameri- kanischen Personenkraftwagen. Inzwischen war er durch die verkehrs- reichen Straßen der Innenstadt, Planken und Freßgasse, gefahren. Ein Beweis für Seine Fahrtüchtigkeit, meinte die Verteidigung, Leichtfertigkeit sagte der Anklagevertreter. Der eigentliche Unfall war glücklicherweise nur eine kräftige Karambolage mit verbeult ten Kotflügeln, wobei dem Ex-Polizeipräsi- denten, beziehungsweise dessen Wagen, die Luft ausging. Mit einem„Platten“ kam er über hundert Meter hinter dem Unfallort zum Stehen. Während die Verteidigung die Unfallursache im plötzlichen Ausbiegen eines Nadfahrers sah, der den überholenden An- geklagten zu starkem Linkshalten zwang deuteten Sachverständigengutachten und die Blutprobe auf verminderte Reaktionsfähig. keit hin. Danach errechnete man für die n allzeit einen Blutalkoholgehalt von minde- stens 1,56 pro mille. Der den Unfall aufneh- mende Polizeimeister stellte mit Sicherheit eine„Fahne“ fest und glaubte auch eine schwere Zunge und leicht schwankenden Gang festgestellt zu haben. Das Urteil der ersten Instanz von vier Wochen Gefängnis wurde jedoch aufgehoben. Das Gericht hielt zwei Wochen, diese allerdings ohne Bewäll rung, für ausreichend, und bestand auf einem Entzug des Führerscheins auf die Dauer von N sechs Monaten. b-t Der Polizeibericht meldet: Rabatz vor dem Kasernentor Soldaten stören Nachtruhe Wiele Klagen kommen gegenwärtig von den Anwohnern in der Nachbarschaft der früheren Kaiser- Wilhelm Kaserne, deren Nachtruhe oft durch betrunkene, lärmende Soldaten gestört wird. Aus Wirtschaften kommend, toben sich die Gl's mit ihrem An- hang auf der Straße aus. Gestern Nacht, ge- gen 1.20 Uhr schlugen sich zwei Rabauken mit einem Madchen auf der Friedrich-Ebert- Straße gegenüber der Kaserne herum, A die deutsche Polizei„Lili Marlen“ festnahm, Wollten sie die Soldaten wieder aus den Händen des Gesetzes befreien. Die Militär- polizei mußte alarmiert werden. Blindgänger am Hochwasserdamm An der Bruchstelle im Hochwrasserdam auf der Friesenheimer Insel wurde ebwa drel Meter neben der Straße im Feld ein Bom- benblindgänger gefunden, der noch nicht ge. nau identifiziert werden konnte. Wahr- bombe mit Gelatine-Benzin-Füllung. Das Vr. 63 0 der- Koll „Form — ein Massen etwas gegenst nischen haus. L denn d Chef d. Deutsch politisc in Frei dielten, lick i 3 er Di: I. F. v. heimer meinun amerik. format! verfass hältnis, Klal lich ge tormul! Grunds kormiei Beziehl scheinlich handelt es sich um eine Brand- 55 fa Sprengkommamdo hat sich des Fumdstücges Karabiner- und zehn Schuß Pistolenmunt⸗ tion in der Densheimer Straße entdeckt. angenommen. Außerdem Wurden 352 1200 und sc Ohne Geld gut gelebt Von Käfertal ließ sich ein polnischer Staatsangehöriger mit einem Mietwagen nach der Innenstadt fahren, besuchte eine Gastwirtschaft und lieg sich reichlich be- Wirten. Zeche und Taxifahrt blieben unbe- zahlt. Der Mann hatte nur 30 Pfennig in den Taschen. Auf der Polizeiwache wahrte er sein„Incognito“ und gab keine Auskunft über seine Person und seine Vergangenheit, ö Ziellose Straßenbahnfahrt In einer Straßenbahn fiel einem Kontrol- leur eine alte Frau auf, die nicht wußte, wo sie aussteigen sollte. Sie gab an, sie wolle 2 ihrer Tante„ganz hinten im Dorf“. In einer Tasche führte die alte Frau einige Habselig- keiten mit sich und ein Buch, in dem iht Name stand. So konnte festgestellt werden daß sie in einem Dorf in der Pfalz wohnte Sie hatte kurzerhand einen Kraftwagen an- gehalten und war ohne Wissen ihrer An: gehörigen in die„große Stadt“ gekommen. Brand durch Funkenflug Entlang der Bahnstrecke an der Herms heimer Straße entstand— wahrscheinlich durch Funkenflug einer vorbeifahrenden Lo- komotive— ein Flächenbrand. Bei seiner Entdeckung hatte er sich schon soweit Aus- ö gebreitet, dag benachbarte Gartenhäuschen in Gefahr kamen und die Feuerwehr aler- fert werden mußte. Pkw rannte gegen Baum Gestern morgen, gegen 9.50 Uhr. wurde ein Personenkraftwagen beim Ueberholen eines Lastzuges auf der Autobahn bei 5 9 gen von der Fahrbahn abgedrängt und stie gegen einen Baum. Beide Insassen Wu! en schwer verletzt. Sachschaden 5000 Mark. * hat, sang— und klanglos unterginge.. ges. Termine Arbeitskreis„Film und Jugend“: Vorfüh- rung des Films„Viva Zapata“, 17. März, 20.30 Uhr, Alster-Lichtspiele. Heinkel-Roller-Club„Rhein-Neckar“: Zu- sammenkunft. 17. März. 19.30 Uhr.„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 170. Verband der Entnazifizierungsgeschädigten und Internierten: Mitglieder versammlung, 17. März, 20 Uhr,„Kleiner Rosengarten“, U 6, 19. Der Vertriebenen- Ausschuß der CDU hält am 17. März, von 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowjetzonenflücht- Unge in N 5, 2, ab. OVIM: Jahreshauptversammlung, 17. März, G 4, 1-2. Institut für Erziehung und Unterricht: 17. März, 19.45 Uhr, Vortrag„Die 12stufige freie Wäaldorfschule— Einheitliche Volks- und höhen- Schule“, Sprecher Rudolf Steiner; 20 Uhr, n führung zum 6. Akademiekonzert von Kape meister Popelka. 5 Unr AbDñ AO: Hauptversammlung, 17. Marz, 20 Uhr, Viktoria-Hotel. 110 Männergesangverein Liederpalme E. V.: 5 17. März, 20.00 Uhr, im Vereinslokal„Durlach Hof“, Generalversammlung. 85 99 Deutscher Gewerkschaftsbund: 17. März, 4 5 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Vortrag über rifvertragsgesetz“, Sprecher Dr. Martel. 5 Mannheimer Altertumsverein von 1859: g 17. März, 20 Uhr, in der Kunsthalle Vortras „Die geistige Situation der Wissenschaft 1* serer Zeit“, Sprecher Prof. Dr. Gerd Tellens bach. 9 Die Hoch- und Deutschmeister gastleen am 17. März,. 20 Uhr, im Musensaal des Rose garten. — BIETET mill Qin 200 MEHR 8 2 — . aaf, ue, ve, be., as C REN MAN 7* 7 N — Tische Voraus absolut Kontab Migpre Verbin außert auf die Zeitun, Verein ungefa In e Mannh schien angekl war, n. teidige eine ann 1 loch e der Ste fort ei dung e Abwes setzter gewort verurt. naten chen klärte auszus BIETET 2 IMIIIHo x; 110 5 „ MEHR 85* 95 2 42 Dre 2 3* rgänger 30 Uhr mittag ommen. 63 Donnerstag, 17. März 1955 MORGEN er auf Neuost. ameri- rkehrs. cen und ir seine digung; 1 ertreter. erweise verbeulk elpräs gen, die kam er Infallort zung die en eines ien An- zwang, Und die nsfähig. die Un. minde- aufneh⸗ cherheit ich eine nkenden teil der efängnis cht hielt. Be wäh- Uf einem luer von b-t ntor uhe rtig von haft der e, deren armende schaften rem An- acht, ge · Abauken h-Ebert⸗ um. AB estnahm, aus den Militär- 2 Schuß enmunie eckt. olnischer Modenschau wird in diesen Tagen ganz groß geschrieben. Gestern war es die Mannheimer Damenschnei- der-Innung, deren Mitglieder im Musensaal des Rosengartens ihre Kollektionen vorführten. Unsere Bildleiste zeigt von lines nach Cochetailxleid moderner Nach mittags kleid. mit klassischen Form. Gespräch in eigener Sache: rechts: Ein apartes Frühqahrskostum mit uberspielter Tallle, ein Version und dann— natürlich— an einem betonter Hüftpartie, die H-Linie in ihrer Bilder: Thomas Deutsche und amerikanische Presse in der Kritik Oeffentliches Forum über„Form und Aufgabe der Tageszeitung“ im Amerikahaus „Form und Aufgabe unserer Tageszeitung“ L ein aktuelles Thema im Zeitalter der I lassen- Beeinflussungen— War, vielleicht etwas zu neutral formuliert, Gesprächs- gegenstand des dritten deutsch- amerika- nischen Forums im Mannheimer Amerika- haus. Der Besuch hätte stärker sein dürfen, denn die beiden kurzen Referate, die der chef der amerikanischen Presseabteilung in Deutschland, Robert H. Lochner, und der politische Redakteur der„Badischen Zeitung“ in Freiburg, Dr. Ernst Kobbert, zum Thema llelten, vermittelten einen großlinigen Uber- lick über System und Arbeitsweise der .„hüben“ und„drüben“. Als Kernsatz E. F. v. Schilling, Chefredakteur des„Mann- heimer Morgen“, lebhafte Pro- und Contra- meinungen brachte, kristallisierte sich die zmerikanische These„Alles, was die In- formationsquellen der Presse verstopft, ist verkassungswidrig“ auch für deutsche Ver- hältnisse als wünschenswert heraus. Klar, nüchtern und auf einer kontinuier- lch gewachsenen Zeitungstradition fußend, formulierte Robert H. Lochner die sechs Grundsätze der amerikanischen Presse: In- formieren, nicht beeinflussen; unparteiisch und fair sein; verantwortlich sein; engste Bexiehnung zum Leser haben; Bindeglied ischen Blirgerschaft und Regierung sein und schließlich, als Summe und gleichzeitig Voraussetzung der ersten fünf Punkte: die absolute Freiheit der Presse. Der herzliche Kontakt zur Regierung verhindert einen Mißbrauch vertraulicher Informationen, die Verbindung zum täglichen Leben des Lesers 5 Diskussion, die unter der Leitung von jetwagen J äußert sich in einer starken Konzentration hte eine lich be⸗ n unbe- ig in den ahrte er Auskunft ngenheit. ö f 5 Kontrol · ugte, wo Wolle zu In einer auf die Lokalteile.„Die große Rolle, die der Zeitungsmann im öffentlichen Leben der Vereinigten Staaten spielt, kommt nicht von ungefähr— die Presse ist da, um die Re- Angeklagter flüchtete Zuchthaus in Absentia In einem Meineidsprozeß, der gestern das Mannheimer Schöffengericht beschäftigte, er- schien nach der Mittagspause der 26jährige angeklagte Student, der noch auf freiem Fuß ar, nicht wieder im Gerichtssaal. Sein Ver- ſeldiger erklärte, er habe mit ihm zusammen Labselig- dem ihr J veit Aus- häuschen ehr alar- r. wurde erholen dei Edin- nd stieb? wurden Lark. nd höhere Uhr, Ein- u Kapell- 72, 20 Uhr, J. V.: Am Durlacher tärz, 19.0 über„Ta- el. 1859: am ö Vortrag aft in un 4 Tellen einem Lokal zu Mittag gegessen und sich ann mit dem Bemerken entfernt, er wolle loch einige Zigaretten kaufen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde gegen ihn so- kort ein Haftbefehl erlassen und die Fahn- dung eingeleitet. Die Verhandlung wurde in Abwesenheit des Angeklagten, dem fortge- setzter Meineid in einem Betrugsprozeß vor- geworfen wird, weitergeführt. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr und zwei Mo- naten Zuchthaus, erkannte ihm die bürger- chen Ehrenrechte auf drei Jahre ab und er- lürte seine Unfähigkeit, vor Gericht eidlich auszusagen. ges. sierung und ihre Instanzen zu kritisieren, denn die Regierung ist Diener des Volkes und nicht umgekehrt Der Analyse des Amerikaners stellte Dr. Kobbert eine mehr philosophische Betrach- tung der deutschen Verhältnisse gegenüber, die durch mehrmaligen Gewinn und Verlust der Freiheit komplizierter geworden seien. „Die Tageszeitung ist eingespannt zwischen den auf sie zukommenden Ereignissen, ihrer Linie und dem, was bei ihren Lesern an- kommt“— so etwa lautete die Formulierung, die der Referent zur Kennzeichnung der Presse-Situation in der Vielfalt des Lebens gab. Haupttyp sei die örtlich begrenzte Lokalzeitung; die immer subjektive Auslese müsse bemüht sein, ein objektives Bild zu geben. Bemüht sein. I Dr. Kobbert bezeich- nete die„Flut von Meinungsäußerungen und von Interessenten, die in die Zeitung kommen wollen“, dieses„Hemmnis für die Unab- hängigkeit“ als„den Tod der deutschen Tageszeitung“. Der Leser dürfe, nach zehn 3 ahren Freiheit, nicht„falsch gefüttert wer- en“. Wie reagiert nun der Leser auf die Tages- zeitung? Diese Frage, von E. F. v. Schilling einladend an das Auditorium gestellt, er- öfknete die Diskussion, an der neben den Chefredakteuren der in Mannheim er- scheinenden Zeitungen und Gästen vom amerikanischen Generalkonsulat in Stuttgart auch Kritiker aus dem Publikum teilnahmen. Einige Argumente— pro und contra— findet der Leser an anderer Stelle(Stich- Wort: Pressediskussion“). Das Endergebnis: „Die Gegensätze sind schon richtig— jeder muß nach seiner Facon selig und fertig wer- den.“ Hörenswert war dieses Forum in jedem Fall, auch wenn man in verschiedenen Punkten tiefergehende Erörterungen ver- mißte. Symbolisch für die von allen Seiten angestrebte Objektivität war vielleicht der einsame Mann im Hintergrund, der jede Aeußerung mit heiteren Beifallsrufen quit- tierte. hw Taille ohne„Kerbe“: Die H-Linie hat sich durchgesetzt i Große Modeschau der Damenschneiderinnung im Rosengarten „Kleine Konzessionen an die Mode macht jede Frau“, behauptete gestern Edith Krüger als Ansagerin bei der großen Modenschau der Mannheimer Damenschneiderinnung im Rosengarten— und die reichhaltige Schau war eine Bestätigung dafür. Es ist in diesem Frühjahr nicht so, daß alles, was bisher war, plötzlich unmodern geworden wWẽäre. Man trägt es noch immer, das klassische kleine Kostüm, und wer die Modenschau im Rosen- garten verfolgte, der entdeckte anlgesichts der vielen neuen Variationen seine alte Liebe für das Schneiderkostüm. Da war es zu sehen, beinahe so wie Christian Dior es be- fahl: das Frühjahrskostüm in gemäßigter H- und sogar A-Linie- aus rosa Baumwoll- rips mit hoch geschlossener Jacke, überspiel- ter Taille und einer langen, zweireihigen Enopfpartie. Fesch und sehr aktuell: der siebenachtellange Paletot, und zeitlos elegant das Complet, bestehend aus Kostüm und Mantel vom gleichen Material. Die Mannheimer Damenschneider- und schneiderinnen zeigten wieder einmal, was sie können und stellten ihre technischen Fer- tigkeiten unter Beweis: Abnäher, Paspel und Litzen, Steppnähte und Kurbeleffekte be- wiesen es. Schließlich ist es ja die Sorgfalt bei der Verarbeitung des Details, die das „Geschneiderte“ auszeichnet. 16 von den 250 Mitgliedern der Mannheimer Damenschnei- derinnung gaben auf dieser Schau eine Probe ihres Könnens, wobei die Beurteilung aller- dings gelegentlich unterschiedlich ausfallen mußte. Vielleicht sollte man im Interesse der Schau mitunter eine etwas gestrengere Aus- wahl treffen. Bei den Stoffen zeigte sich die ganze Viel- falt des Gebotenen. Das Tweed- Kostüm ist aktuell; Flanell, Kammgarn, Wollstoff, Baumwolle und wie sie alle heißen. Irn Mit- telpunkt stand das Kostüm aus den ver- schiedensten Materialien, himmelblau und rosa, dunkelgrau oder schwarz, mit loser Jacke oder leicht tailliert. Verschwunden ist das Jackett, das die Taille einkerbt.— Bei den Sommerkleidern zeigte sich, daß die H-Linie sehr dekorativ und kleidsam sein kann. Das Oberteil endet in Hüfthöhe, der Abschluß wird meist leicht betont. Das Ma- terial ist duftig, bunt und beim Rock darf Amrum.„ BESSmWEREEN Begründeter Zuschlag In Nr. 31 vom 3. März 1955 haben Sie eine Leserzuschrift mit der Ueberschrift„Rhein- Haardtbahn- Sondertarife?“ veröffentlicht. Wir tellen hierzu mit:„Die Rhein-Haardtbahnzüge dienen in erster Linie der Beförderung der Fahrgäste, die nach den Stationen zwischen Oggersheim und Bad Dürkheim fahren. Für die Straßenbahnfahrgäste ist durch den Be- trieb der Straßenbahnlinien ausreichende Fahr- gelegenheit geboten. Um an Sonn- und Feier- tagen eine Ueberbesetzung der Rhein-Haardt- babnzüge zum Nachteil der über Oggersheim hinausfahrenden Reisenden zu vermeiden, ist tariflich festgelegt, daß an diesen Tagen Fahr- gäste, die die RHB-Züge in Richtung nach Bad Dürkheim nur auf einer Strecke zwischen Mannheim und Oggersheim benützen, einen Zuschlag von 10 Pf zu entrichten haben.“ Rhein-Haardtbahn- Gesellschaft Zur Brotpreis-Erhöhung Da haben wir also nun glücklich eine Er- höhung des Brotpreises. Man kann es sich fast an den Fingern abzählen, daß diese Erhöhung als Berufungsfall für andere Preiserhöhun- gen benutzt werden wird. Nun kann der Mensch notfalls auf einen Großteil Lebensmit- tel mehr oder minder verzichten, nur auf das Brot nicht. War es deshalb wirklich unbedingt nötig, daß der Bäckerstand eine Schwankung in den Gestehungskosten auf die breite Masse und damit auch auf die Allerärmsten ab- wälzte, und dies auch noch in Höhe von 10 Prozent? Der Wohlstand dieses Handwerks scheint mir augenscheinlich, und es hätte der Bäcker- schaft m. E. gut angestanden, wenn sie auf eine Verdienststeigerung verzichtet hätte. Es ist leider damit zu rechnen, daß diese Preis- erhöhung von einer gewissen Ideologie als eine rein kapitalistische Handlungsweise an- geprangert wird. Nicht begreiflich bleibt, daß von oben herab in der Oeffentlichkeit kaum eine Regung sichtbar geworden ist, der mit ihren Folgen noch nicht abzusehenden Brot- preiserhöhung zu steuern. G. W. Rollschuhe mit Gummirädern 3 i Wenn die„Mannemer Buwe“ zu gern auf der Gass“ spielen, so dürfte dies m. E. doch nicht zur Qual für die betroffenen Anwohner ausarten. Wir sind in der gleichen Lage wie der Einsender K. K. Der Gehweg vor unserem Haus liegt etwas zurück, und diesen Platz haben sich die Kinder zur Rollschuhbahn er- koren. Wenn von mittags bis abends eine ganze Rollschuhbande mit ihren„Radau-Ma- schinen“ vor einem Hause hin- und heriagt, 80 ist dieser Lärm auf die Dauer einfach nicht zu ertragen. Für die Bewohner von Parterre- Räumen ist das eine wahre Nervensäge. Ich möchte auf die in allen Zeitungen ver- ökfkentlichte amtliche Gemeindeverordnung zur Bekämpfung gesundheitsgefährdenden Lärms vom 27. Januar 1955 binweisen. Außerdem könnten vernünftige Eltern auf ihre Mitmen- schen Rücksicht nehmen und ihren Kindern Rollschuhe mit Gummirädern kaufen. Diese stören kaum.. J. 8. Anm. d. Red.: Drei weitere Leserbriefe von G. La, F. H. und C. D. äußern sich im glei- chen Sinne. l Wo habt Ihr früher gespielt? Ich wende mich ganz entschieden gegen den Einsender K. K., der so sehr über die auf der Straße spielenden Kinder und die Rollschuh- läufer schimpft. Letzten Endes wohnt K. K. in einer Stadt— einer Großstadt, und nicht auf dem stillen Lande. Und unsere Jugend hat leider nicht viel Platz zum Spielen. Wo soll sie denn hingehen? In die öffentlichen Anlagen und Plätze. Da stehen überall wun- derhübsche Schilder:„Betreten des Rasens verboten“, Betreten von dem und jenem ver- boten verboten. verboten. Was noch?— Draußen der Wald? Da soll K. K. mal hingehen: Uebungsplätze für Besatzungs- soldaten, Depotanlagen usw. usw.— Auf Kin- derspielplätze? Ja wieviel gibt es denn? Und nicht alle Kinder sind Kleinkinder. Sie wer- den mal größer, und dann wollen sie— und sollen sie auch— ein bißchen tollen. Dazu reicht ein Kleinkinderspielplatz nicht hin. Das Spielen auf der Gass“— es ist gewiß sehr gefährlich. Wegen dem immer größer werdenden Verkehr. Aber alle, die über die Kinder schimpfen, die in den Vororten(Wo der Verkehr noch nicht so stark ist) auf der Straße spielen, sollen sich mal an der eigenen Nase packen.— Und wo habt Ihr früher ge- spielt? Oder ward Ihr nie jung? E. Sg. Die Polizei wird um der Stoff verschwendet werden, der am Oberteil gespart wird. Beteiligt an der Schau waren die Stoff- firmen: Lackhoff, Neugebauer, Ciolina& Kübler. Für die Hüte sorgte A. Limbeck, für die Handschuhe Eckert. Der Schmuck war von Juwelier Braun, die modischen Zutaten von C. Baur und R. Kraft. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Astoria-Trio. i·tu Landesgruppen- Zuchtschau 1955 in Feudenheim Eine rührige Aktivität bestimmte das Ab- gelaufene Winterprogramm des Vereins für deutsche Schäferhunde(Vds), Ortsgruppe Feudenheim, in deren Mitgliederversamm- lung Vorsitzender Wilhelm Keßler über das Ergebnis der Jahreshauptversammlung der Landesgruppe in Baden-Baden berichtete. Dort wurde die Feudenheimer Ortsgruppe mit der Durchführung der großen Landes- gruppen-Zuchtschau 1955 betraut. Darüber hinaus kam die seit zwei Jahren bestehende „Ringgemeinschaft für Hundesport“ des Kreisgebietes Mannheim zu dem Entschluß, statt der 1954 durchgeführten vier Ver- anstaltungen diesmal nur eine als Großver- anstaltung aufgezogene Schau mit erweiter- tem Programm— ebenfalls im Hundestadion 5 am Neckarplatt— zu zeigen. Ludwig Rein- hard wurde als neuer Beisitzer in den Vor- stand aufgenommen. kr Wieder ein Kinderverderber? 5 Auf der Riedbahnbrücke bei Neuostheim versuchte gegen 16 Uhr ein unbekannter Radfahrer ein vier jähriges Mädchen zu ent- führen. Ein neunjähriger Junge drohte zu schreien, wenn der Mann nicht von dem Kind ablasse. Daraufhin hob der Radfahrer das Kind wieder herunter und fuhr schnell durch die Karl-Ladenburg- Straße davon. Pressedisleussionen im Amerikahaus Ein Journalist:„Mas würde woll ein deut- scher Leser mit einer Zeitung— wie sie in den VSA oſt erscheint— anfangen, die 6d Seiten Um- fang hal?“ 5 Anderer Journalist:„Ja, die Zeitung soll do gelesen und nici nur, benutꝛt werden. Publikumsfritiker:„Die deutsche Tagespresse ist zu uniform. Sie bemüi sich nidit um ein Hinteradie-Kulissen- Schauen.“. Dr. Kobbert:„Diese Uniformität bexie li sick leider auf die ganze deutsche Offentlichkeit./ Ein Chefredakteur:„Aber der meinungslose Tyß des alten deutschen Generalanzeigers hat sich doch gewandelt.“ USA Lochner:„Menn man eine SPD. und eine CD. Leitung über die gleiche Parlaments- debatte liest, glaubt man oſl nicht, daß das im selben Land stattgefunden ſiat.“ e Publikumsfritifer:„Es miͤßzte einen pie in Mannheimer Ausgabe geben.“ l Journalisten Entgegnung:„Ein wichtiger Mit arbeiter der Tageszeitung ist oſt der Papierkorb. Er erspart dem Leser vieles. 5 Noch ein Diskussioner:„Die Zeitung darf in keinem Fall ein verlängerter ofſtxiöser Amtsarm sein.“. 5„ Eine Dame:„Man muß Verständnis haben: Die neue deutsche Presse feiert erst ihren zelimten Geburtstag.“ 1 Klarstellung gebeten Das interessiert Kraftfahrer: Wann Standlicht— wann Stadtlicht? Unseres Erachtens herrscht in einer wich- tigen Kraftfahrer-Frage keine Klarheit, und z war bei der polizeilichen Auffassung über die Beleuchtung der Fahrzeuge. So ist es uns pas- siert, daß einer unserer Herren durch die hell erleuchteten Planken fuhr, noch dazu in der Weihnachtszeit, als die Lichtreklamen und die Lichterketten zusätzlich angebracht waren, und von einem Verkehrsschutzmann aufgefordert wurde, nachdem er nur das Standlicht einge- schaltet hatte, die abgeblendeten großen Lich- ter einzuschalten: Es sei verboten, in der Stadt mit den Standlichtern zu fahren, die ledig- lich zur Beleuchtung der Fahrzeuge in stehen- dem Zustand verwendet werden dürfen. Im Dezember war einer unserer Herren jedoch an einem Autounfall beteiligt, bei dem das Fahrzeug, das in unser Fahrzeug hinein- gefahren ist, an einem nebligen Tag nur mit dem Standlicht fuhr und so nicht wahrnehm- bar war. Der vernehmende Polizeibeamte stellte sich damals auf den Standpunkt, daß im Stadtgebiet das Standlicht vollauf genüge. Es wäre einmal klar festzustellen, welche Vorschriften hier maßgebend sind. In Frank- reich z. B., wo die Straßen von Paris, Lyon usw., des nachts hell erleuchtet sind, darf man nur mit Standlicht fahren. Es sollte u. E. die Vorschrift erlassen wer- den, daß bei starker Nebelbildung entweder mit den großen abgeblendeten Lichtern oder Standlichtern mit Nebellampe gefahren wer⸗ den muß. Dadurch wären die Gefahren- momente auf den Landstraßen und der Auto- bahn an nebligen Tagen stark herabgemin dert.— An normalen Tagen sollte in der erleuchteten Innenstadt das Standlicht genü- gen, ja sogar besser als das sogenannte Stadt- licht sein. K. Sch. AG. 2 1 — 1 5 gast! 1 5 i es Rosen- ECHSTEIN „echt und recht Das Gute zum Besseren, das Bessere zum Besten entwickeln: Lebendige Eckstein- Tradition seit fünf Generationen. 11 ten 1:21 ini Ae 08 8 8 8 17718711717 fte DREI-LANDER.-SEITE Donnerstag. 17. är 1055. In der Sindelfinger Meisterschule des Weber- nandwerks entsteken zur Zeit zwei Wandtep- piche für das Haus Baden- Württemberg in Bonn. Sie werden auf mattblauem Grund die 64 Wappen der Kreisstädte Baden-Württem- bergs und das Wappen der Landeshauptstadt zeigen. dpa-Bild UMS CHAU IN BADEN-WURTTIEMB ERG Geländeübungen abgelehnt Niedernhall. Der Gemeinderat von Nie- dernhall hat das Ersuchen des Inter ministe- riellen Ausschusses beim Finanz ministerium Abgelehnt, amerikanischen Truppen das Recht zu Geländeübungen auf der Gemar kung der Gemeinde einzuräumen. Als Be- gründung für die Ablehnung führte der Ge- meinderat an, daß Niedernhall bis heute noch keinen Schadenersatz für frühere Ma- növerschäden erhalten habe. Kein Standgeld mehr Nürtingen. Im Gegensatz zur bisherigen Regelung brauchen Imker künftig im Staats- Wald kein Standgeld mehr bezahlen, wenn sie ihre Bienenvölker im Sommer dort auf- Stellen. Dies geht nach Mitteilung des Nür- tinger Imkerbundes aus einer Information des badisch-württembergischen Landwirt- schafts ministeriums hervor. Das Ministerium betonte, daß die Förderung der Bienenzucht mm ein besonderes Anliegen sei. Auch eine Mutter Konstanz. Das Konstanzer Schwurgericht hat eine 25jährige wegen Kindestötung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die An- geklagte, die bereits ein uneheliches Kind Hat, gebar im Sommer 1953 auf dem Feld ein Mädchen, das sie sofort nach der Ge- burt tötete. Das tote Kind legte sie am Ramde eines Waldes nieder und ging dann nach Hause. Bereits am anderen Tage ar- beitete sie wieder wie vorher. 13 000 ebm Schlamm Marbach/ Neckar. Vor der Inbetriebnahme der Staustufe Marbach, die Anfang April erfolgen soll, müssen noch 13 000 cbm Schlamm beseitigt werden, die vom Hoch- Wasser in den unteren Vorhafen der Schleuse gespült worden sind. Die offizielle Inbetrieb- nahme der Kanalstrecke Lauffen- Marbach ist kür den 24. Mai vorgesehen. Neue Flugzeughalle im Bau Stuttgart. Mehr als zehn Jahre nach der Zerstörung der Werfthalle des Stuttgarter Verkehrsflughafens hat in diesen Tagen die Aufrichtung der rund 500 Tonnen schweren Eisenkonstruktion für eine neue Flugzeug- Halle begonnen, die unter anderem Wartungs- zwecken dienen soll. Die Halle wird eine Bodenfläche von etwa 4500 qm besitzen und eine lichte Torhöhe von 14,5 m. Betrügerischer Ortsbaumeister Tübingen. Einen Schaden von rund zehn- tausend Mark hat der 38 Jahre alte ehemalige Ortsbaumeister seiner 5000 Einwohner zäh- lenden Gemeinde im Kreis Reutlingen durch seine Betrügereien zugefügt. Innerhalb eines Jahres„verdiente“ er durch diese und andere Delikte 12 000 Mark. Er wurde von der gro- Ben Strafkammer des Landgerichts Tübingen Zu eindreiviertel Jahren Gefängnis und 1040 Mark Geldstrafe verurteilt. Maltafieber am Bodensee Singen. Durch wandernde Schafherden ist das Maltafleber(Brucellose) jetzt auch ins Bodenseegebiet eingeschleppt worden. Von einer 280köpfigen Herde, die in der Um- gegend von Singen weidete, waren 42 Schafe an Maltafleber erkrankt, so daß wahrschein- lich die ganze Herde getötet werden muß. Vor kurzem mußten bei Balingen zwei Herden mit mehr als 400 Schafen aus dem gleichen Grunde vernichtet werden. Neuer Rektor der Kunstakademie Stuttgart. Zum Rektor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart für die Studienjahre 1955-57 wurde Profes- sor Manfred Henninger, Leiter einer Mal- Klasse, gewählt. Prächtiger Einfall Friedrichshafen. Die Stadt Friedrichs- hafen will einen Teil des Geländes für die Internationale Bodenseemesse asphaltieren lassen, um es außerhalb der Messezeit als Eislaufplatz und Rollschuhbahn verwenden zu können. Den Anstoß dazu gab ein 12jäh- riger Schüler, der sich kürzlich beim Ober- bürgermeister beschwerte, daß er und seine Kameraden keinen Platz zum Rollschuh- laufen hätten. Jugendnot im Raum alliierter Truppenmassierungen Kinder in Gefahr/ Ueberprüfung der Verhältnisse durch Landesregierung gefordert Speyer. Der Präsident der Protestan- tischen Landessynode der Pfalz hat— wie Wir bereits kurz berichteten— im Auftrage der Synode in einem ausführlichen Schrei- ben an den Ministerpräsidenten von Rhein- land-Pfalz die Landesregierung auf die Ju- gendnot im Raume von Kaiserslautern hin- gewiesen und um wirksame Abhilfemaßnah- men gebeten. Ausgehend von der Tatsache, daß in Kai- serslautern heute von 7000 Schulkindern der Volksschule etwa 1600 Kinder ohne Vater aufwachsen und daß bei 407 dieser Kinder auch die Mutter voll erwerbstätig ist, wies der Synodalpräsident darauf hin, daß heute — zehn Jahre nach Kriegsschluß— noch nicht 10 Prozent aller Volksschulkinder in Kaiserslautern einen einigermaßen geregel- ten Unterricht haben. Außer den genannten Kindern, die ohne Vater aufwachsen und bei denen rund ein Viertel der Mütter berufs- tätig ist, wurde festgestellt, daß bei weiteren 556 Schulkindern Vater und Mutter arbeiten, für die sich deshalb die Tatsache des Wech- selunterrichtes in einer besonderen Auffäl- gkeit gegenüber den Gefahren, wie sie in Kaiserslautern herrschen, ergibt. Darüber hinaus aber bilden diese Kinder, die die Gesellschaft der seelischen Verwahr- losung preisgibt, auch einen Herd der Ge- Einkaufszentrale macht ihrem Namen Ehre In einem Jahr 123 097 481 DM und 47 753 897 Dollar ausgegeben Frankfurt. Einen regelrechten Rechen- schaftsbericht über die Tätigkeit der Ein- kaufszentrale der amerikanischen Europa- armee gab Oberstleutnant Woodrow W. Vaughan vor deutschen und amerikanischen Journalisten in seinem Frankfurter Haupt- quartier. 123 097 481 Mark und 47 753 897 Dollar gab diese Dienststelle im vergange- nen Jahr für Waren aus, welche die ver- schiedenen US- Einheiten über den in Hei- delberg stationierten Quartiermeister der amerikanischen Streitkräfte anforderten. In deutscher Währung wurden bei deut- schen Lieferanten alle Einkäufe bezahlt, die für Armee- Einheiten in Deutschland be- stimmt waren: Möbel und Hausrat(allein 26 Millionen Mark), Textilien, Papier, Tep- piche, Läufer, Büromaschinen und Trans- portgeräte für Lagerhäuser. Die Dollar- beträge wurden in ganz Europa ausgege- ben, vor allem für Nahrungsmittel, von denen die Bundesrepublik für rund 16 Mil- lionen Dollar lieferte. Die Einkaufszentrale beschäftigt 455 Per- sonen, darunter nur 46 Angehörige der US- Armee und 23 amerikanische Zivilangestellte. Die übrigen sind deutsche Bürger oder An- gehörige anderer europäàischer Staaten, in denen die Dienststelle Filialen unterhält, beispielsweise eben Berlin, München und Herford) in Paris, Rom, Den Haag und Odense(Dänemark). Ein eigenes Fern- schreibernetz verbindet die Zentrale mit die- sen Zweigstellen, um stets über Marktlage, Preisnotierungen und Vorräte auf dem Lau- fenden zu sein. Ein ausgeklügeltes Ausschreibungs- und Kontrollsystem sichert den Amerikanern, bei freiem Wettbewerb aller registierten Inter- essenten, möglichst niedrige Preise. Bei Ein- käufen in D-Mark schaltet sich zudem das Besatzumgskostenamt in die Ueberprüfung ein, indem es die Rechnungen begutachtet. Trotz des umfangreichen Papierkrieges, der sich von der Ausschreibung bis zur Bezah- lung hinzieht, verzeichnet die Frankfurter Einkaufszentrale unter ihren 7000 europä- ischen Lieferanten fast zwei Drittel deut- sche, die rund 2000 verschiedene Waren- gruppen regelmäßig oder gelegentlich lie- fern. Eine Forschungs- und Entwicklungsabtei- lung der Einkaufszentrale beschäftigt sich mit der Anpassung europäischer Produkte an die amerikanischen Wünsche. Ihrer An- regung verdankt der deutsche Markt bei- spielsweise die Wachspapierbeutel als Milch- behälter, eine Verpackungsart, die eine Frankfurter Molkerei ursprünglich lediglich für Armeelieferungen einführte. Eine Tisch- platte— unempfindlich gegen brennende Zigaretten, Kratzer, Alkohol- und andere Flecken— wurde auf Anforderung der Amerikaner von einem deutschen Werk ent- wickelt. Sie findet sich heute nicht nur bei den amerikanischen Streitkräften in Europa, in den USA und im Fernen Osten, sondern auch in vielen deutschen Cafés und Büros, in Küchen und Wohnungen. Toe. kährdung und eine ständige Ansteckungs- gefahr für die Schuljugend, die sich noch geordneter Verhältnisse erfreuen darf.„Wo Unzucht und Laster“, so heißt es in dem Schreiben,„so offen auftreten, wie es in die- ser Stadt geschieht, ist ein Damm von Zucht und Ordnung gebrochen. Ein Strom von Verwilderung und Entsittlichung überflutet das Kinder- und Jugendland und zerstört das Wachsen und Reifen im Garten jungen Men- schentums.“ 8 Die Eingabe an Ministerpräsident Alt- meier erwähnt auch den bereits durch Zei- tungen bekannt gegebenen Fall eines Mäd- chens aus der 8. Volksschulklasse, das von amerikanischen Soldaten im Kraftwagen mitgenommen wurde und zwei Tage später in betrunkenem Zustand bei dem 40 km von Kaiserslautern entfernten Isenachweiher aufgegriffen und dem Jugendrichter zuge- führt wurde, der die Fürsorgeerziehung ein- leitete. Entgegen der Ansicht einer Zeitung. die wiederholt über diesen Fall berichtete, und die nach dieser Meldung den Fall als er- ledigt erklärte, weist der Synodalpräsident in seinem Schreiben darauf hin, daß weder für die Kirche noch für den Staat und für die Re- gierung dieser Fall damit wirklich als er- ledigt angesehen werden könne. Er bleibt als Frage und Forderung an alle, denen die Ju- gend anvertraut ist. Nach einem Hinweis auf die seelische Ge- fährdung der Jugend durch die aus Amerika importierten Comie-Hefte, wird in dem Brief die erweiterte großzügige Einrichtung von Schülerhorten und Kindergärten gefordert, eine Aufgabe, die die örtlichen Stellen allein im Hinblick auf die besondere Not der Stadt Kaiserslautern nicht meistern können. Von seiten des Synodalpräsidenten wurde Ministerpräsident Altmeier gebeten, einer von der Pfälzischen Landessynode gewählten Kommission die Möglichkeit zu geben, über die Verhältnisse in Kaiserslautern persön- lich der Regierung und dem Ministerpräsi- denten zu berichten. Kein Platz mehr für die Messe Rund 500 Jahre standen die Zuckerbäcker zu Füßen des Ulmer Spatzes Ulm. Seit rund 500 Jahren konnte der steinerne Spatz hoch oben vom Dache des Ulmer Münsters zweimal im Jahr das bunt- bewegte Messetreiben auf dem großen Platz zu seinen Füßen beobachten. Nun ist es nicht so, daß die Stadtväter ihrem vielgelieb- ten Spatzen dieses Vergnügen mißgönnten, aber der wachsende Verkehr hat schon seit langem in Ulm die Frage aufgeworfen, ob der Münsterplatz mit seinen einzigartigen Park möglichkeiten, vor allem zur sommer- lichen Hochsaison, den Karussells, Schieß- Sechshundert Gemsen im Schwarzwald Ein Experiment glückte/ Einzelgänger Freiburg. Auf sechshundert Tiere ist der Bestand an Gemsen im Schwarzwald ange- Stiegen, wie von der Forstdirektion Freiburg mitgeteilt wurde. Damit ist das Experiment der Neuansiedlung' von Gamsvrild im Schwarz- Wald über Erwarten gut geglückt. Auf An- regung des Freiburger Oberforstrates a. D. Walli hatte man in den Jahren 1935 bis 1939 insgesamt 21 Gemsen aus der Steiermark und dem Höllengebirge in der Bezirkshaupt- mannschaft Gmunden(Oesterreich) in den Schwarzwald transportiert und dort ausge- setzt, um den Tierbestand des Schwarz wal- des zu vergrößern. Ende des vorigen Jahrhunderts hatte es im Schwarzwald noch einzelne Gemsen ge- geben, die wahrscheinlich aus dem Allgau eingewandert waren. Bei der künstlichen Neuansiedlung nahm man nur die„Wald- gams“, die in den tieferen Lagen der öster- reichischen Hochgebirge heimisch ist, nicht dagegen die„Gratgams“, die ihren Einstand in den Gletschergebieten und im Hochge- birge hat. Schon nach wenigen Jahren er- wies sich, daß Klima, Vegetation und Land- schaftscharakter des Schwarzwaldes den Gemsen zuzusagen schien. Sie verbreiteten sich schnell über das ganze Schwarzwaldge- biet vom Belchenmassiv im Süden bis in die Gegend von Pforzheim und Tübingen. wo man Einzelgänger sichtete. Vor vier Jahren begann der Hege-Ab- schuß, der vor allem den überalterten Bök- ken galt. Aber der Bestand an Gamsvvild stieg so stark, daß vor knapp zwei Jahren der Abschuß im größerem Umfang freigege- ben wurde. Er war nötig, weil zwei natür- liche„Feinde“ der Gemsen im Schwarzwald fehlen: Steinschlag und Lawinen. Es bestand wandern bis Pforzheim und Tübingen die Gefahr, daß die natürlichen Wildsinne der Tiere durch dieses Fehlen der Gefahren ihrer ursprünglichen Heimat stumpf wurden. Daneben will man mit dem Abschuß der Seuchengefahr und der Möglichkeit der De- generation vorbeugen. i Die Tiere zeigen durchweg eine gute kör- perliche Verfassung und haben keine Dege- nerationsmerkmale. Auch die Bedenken, daß das Gamswild an Forstkulturen Wildschaden anrichten könnte, haben sich nicht bestätigt. Genaue Mageninhaltsuntersuchungen bei er- legten Gemsen haben ergeben, daß die Tiere nur dann Laubholz annehmen, wenn andere Aesung(alpine Pflanzen, Gräser) nicht er- reichbar ist. buden, Zuckerbäckern und Handelsleuten überlassen werden dürfe. In der Wirtschaftsabteilung des Ulmer Gemeinderates prallten so die Meinungen kürzlich wieder einmal aufeinander. Der Alternativvorschlag, die Sommermesse 1955 in Ausstellungshallen östlich der Stadt zu verlegen, fand jedenfalls für dieses Jahr noch keine Mehrheit. Auseinandersetzungen mit dem ambulan- ten Gewerbe, das natürlich auf einen Messe- betrieb im Zentrum der Stadt Wert legt, seien zu befürchten, sagte man, de Aus- schreibung sei auch bereits für den Münster- Platz erfolgt, und schließlich könnte wahr- scheinlich der Ausbau der Straßenbahnlinie bis zur„Friedrichsau“ wegen Lieferschwie- rigkeiten für den Schienenbau nicht fristge- mäß vor sich gehen. Kurzum: Der Ulmer Spatz wird in diesem Sommer noch einmal eine Abschieds vorstellung der Messeleute auf dem Münsterplatz erleben. Schon die Wintermesse soll aber zugunsten eines er- Weiterten Weihnachtsmarktes ausfallen. Die Entscheidung der Wirtschaftsabteilung des Ulmer Gemeinderates bezieht sich zu- nächst nur auf die Messepläne für dieses Jahr. In Kürze soll die Hauptabteilung des Gemeinderates grundsätzlich befinden, ob und wo die Messe fortgeführt wird. Noch hat der„Spatz“ dabei eine kleine Chance, die immer stärker spürbar werdende Enge der Ulmer Innenstadt läßt sie jedoch nicht groß erscheinen. „Billige“ Zigaretten werden teuer In Ulmer Großbetrieb wurde ein Zigarettenschmuggelring aufgedeckt Ulm. Die Zollfahndungsbehörden haben einen Schmuggelring in einem Ulmer Groß- betrieb aufgedeckt. Ueber hundert An- gehörige des Betriebes, die im Laufe eines Jahres zusammen insgesamt hunderttausend amerikanische Zigaretten gekauft haben, sind in die Sache verwickelt. Unter den Ab- nehmern befinden sich einzelne Leute, die in einem Vierteljahr über 2000 Zigaretten rauchten. Sechs Personen befanden sich vor- übergehend in Untersuchungshaft, wurden jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. All- gemein wurde festgestellt, daß die amerika- nischen Zigaretten nicht wegen ihres Ge- schmacks, sondern nur wegen ihres billigen Preises— 5,5 bis 6 Pfennig je Stück— ge- raucht wurden. Diese„billigen“ Zigaretten werden aber für die Raucher zu einer recht teuren Angelegenheit werden. In Göppingen wurde ein ehemaliger Wäschereibesitzer wegen des Verkaufs un- Verzollter Zigaretten und unversteuerten Kaffees zu drei Monaten Gefängnis, 200 Mark Geldstrafe und 845 Mark Wertersatzstrafe verurteilt. Der Wäschereibesitzer hatte 1600 Zigaretten und vier Dosen Röstkaffee angenommen, um von amerikanischen Sol- daten überhaupt einen Lohn für seine Arbeit zu erhalten. Die Wäscherei hat er inzwischen aufgegeben. Er ist zur Zeit Arbeiter mit einem Wochenlohn von 85 Mark. Das Gericht empfahl ihm, in einem Gnadengesuch um die Aufhebung der Gefängnisstrafe zu bitten. Aus der Hessischen achbarschaff Beschlagnahmen drohen Wiesbaden. In Hessen will die ameri- kanische Besatzungsmacht an 18 verschie- denen Stellen weiteres Gelände für Uebungs- Zwecke beschlagnahmen. Bundesbahn verlor Prozeß Frankfurt. Vor der Sechsten Zivilkammer des Frankfurter Landgerichts wurde der Rechtsstreit zwischen der Arbeitsgemein- schaft Güterfernverkehr und der Bundes- bahn zugunsten des Güterfernverkehrs be- endet. Bereits vor einigen Tagen war die Bundesbahn auf dem Wege einer einst- Weiligen Verfügung von der Kammer ver- pflichtet worden, ein von ihr veröffentlichtes Plakat, das die Entfernung des Schwerlast verkehrs von den Straßen forderte, wieder zu entfernen und seine weitere Verbreitung zu Unterlassen. Der Güterfernverkehr hatte in diesem Plakat eine Diffamierung erblickt, die in dem bisherigen Kampf Schiene-Strage einmalig sei. Städtetag warnt vor Neuverschuldung Kassel. Der Hauptausschuß des Deut- schen Städtetages warnte auf einer Tagung in Kassel vor einer weiteren Verschuldung der Städte. Entweder müßten die Steuern neu aufgeteilt werden oder es sei eine Ver- besserung des kommunalen Finanzausgleichs notwendig, da sonst die Städte nicht mehr in der Lage seien, in der Beseitigung ihrer Kriegsschäden fortzufahren. Oberstadtdirek- tor Dr. Herbert Sattler(Hildesheim), wies darauf hin, daß die Neuverschuldung der Gemeinden am Kreditmarkt im Verhältnis viel stärker zugenommen habe, als beim Bund und den Ländern. Sie sei von 245 Mil- lionen im Jahre 1950 bis auf 2,372 Milliarden Mark im Vorjahr gestiegen. Die Verschul- dung des Bundes am Kreditmarkt habe im gleichen Zeitraum von 630 Millionen auf 1,8 Milliarden Mark zugenommen. Bei den Ländern sei das Verhältnis ähnlich. Unfug mit Sterbesakramenten Limburg. Der Hadamarer Jugendrichter verurteilte einen 17 jährigen wegen Belei- digung zu fünf Tagen Arrest. Der Jugend- liche hatte unter falschem Namen einen Pfarrer angerufen und ihn gebeten, ihm schnell die letzte Oelung zu bringen. An- geblich war er von zwei Mädchen hierzu animiert worden. Der Richter erklärte, mit dem Tod und den Sterbesakramenten dürfe kein Unfug getrieben werden. Außer der Arreststrafe muß der Jugendliche fünf Tage auf dem Gemeindefriedhof kostenlos arbei- ten und sich beim Pfarrer entschuldigen. eee 5 Sechs Millionen Maiplaketten aus Kunst-Elfen. bein werden zur Zeit im Auftrag des Deutschen Gewerleschaftsbundes von Fabriken in Erbach im Odenwald, wo die Elfenbeinschnitzerei de. neimatet ist, hergestellt. AP-Poto BILIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Alte Malereien entdeckt ö Nierstein. Bei Instandsetzungsarbeiten au der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Martinskirche in Nierstein sind im Erdgeschoh des Turmes, der der älteste erhaltene Teil der Kirche ist, Reste alter Malereien ge- funden worden. Sie werden wahrscheinlich wertvolle Aufschlüsse über den noch ziem- lich unbekannten ersten Abschnitt der Bau- geschichte der Kirche geben. Wasserversorgung gefährdet I GTO im A Allge Höch, Mona Vorst Hof“, Keine — 11 Kaiserslautern. Das Bemühen der Ge- Kost meindevertretung von Rodenbach, eine dro- hende Requisition von rund 150 ha zur Er- 90 weiterung eines schon bestehenden amerika... nischen Munitionsdepots an der Autobahn bei Kaiserslautern abzuwenden, wird jetz. auch vom staatlichen Wasserwirtschaftsani unterstützt. Dieses stellt in einem Gutachten fest, daß die Anlage eines Munitionsdepots in dem zur Beschlagnahme vorgesehenen Komplex wahrscheinlich das in diesem Raum liegende Zentralwasserwerk füt Rodenbach und andere fünf Landgemeinden unbrauchbar machen würde. Wassermangel in Baumholder Baumholder. In der Altstadt von Baum- holder herrscht fühlbarer Wassermangel, der auf eine unzureichende Versorgung mit Trinkwasser aus den Versorgungsanlagen des. 9 Amerikanischen Truppenübungsplatzes zu- rückzuführen ist. Zur Behebung der Wasser- not wurden Verhandlungen Zwischen ber Stadtverwaltung Baumholder und den zu- ständigen amerikanischen Stellen eingeleitet Getränkesteuer abgeschafft Neuwied. Der Stadtrat von Neuwied hat beschlossen, mit Wirkung vom 1. Oktober 1955 die Getränkesteuer aufzuheben. Infolge diesen Beschlusses entsteht der Stadt ein jährlicher Steuerausfall von etwa 60 000 Mark. Ferner gab der Bürgermeister bekannt, dal noch im März mit dem Beginn des Neu- baues einer gewerblichen Berufsschule zu ö rechnen sei. 5 Erste Heim- Volkshochschule Kirn. Die Einrichtung der ersten Heim- Volkshochschule für Rheinland-Pfalz aut dem Schloß Daun bei Kirn ist durch die Ausschreibung der Arbeiten und die Zu- schüsse der Gemeinden Hochstetten und Daun zum Bau einer Straße nach den Schloß gesichert. Ferner führt der Zwecke verband Verhandlungen mit dem Gemeinde- tag von Rheinland-Pfalz mit dem Ziel, an- dere Räume des Schlosses einer Selbstver- waltungsschule zur Verfügung zu stellen, Darüber hinaus hoffen der an dem Zweck⸗ verband beteiligte Kreis Kreuznach, die Stadt Kirn und die 15 Gemeinden des Amtes Kirn-Land, durch den Ausbau des Schlosses, das einer der ältesten Grafen- sitze im Nahetal ist und landschaftlich her- vorragend liegt, dem Fremdenverkehr an der oberen Nahe einen neuen Anziehungs- punkt zu geben. Schiffkshavarie auf dem Rhein peer hafen mögl. ter- u erstkle kur W. nen-Ir mit g. den denz- Einric a. d. Bewen Leber beten aus! Bue Bendorf Rhein. Eine Schiffshaveri hat sich bei Bendorf auf dem Rhein ereignet. Durch Versagen des elektrischen Ruders fuhr das französische Motorschiff„Saumur in die beiden zusammengekoppelten fran zösischen Lastkähne„Comptoir 20 un „Atlante“, die im Schlepp eines Motorbootes hingen. An der„Comptoir 204 entstand ein großes Loch, durch das das Wasser in das Schiffsinnere eindrang. Der Eigner versuchte durch Einschalten der Bordpumpe den Lastkahn vor dem Absinken zu retten, un auch drei inzwischen alarmierte Teuerwe ren brachten Pumpaggregate an Bord. Di Bergungsarbeiten waren äußerst schwierls. . kmmmmmummuumummmmumummunmmmmmunmmmmmnmmnmm 5 Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 17. März 16.30 Kinderstunde 17.00 Wir helfen suchen 17.10 Unsere Kinder zwischen wunsch und Begabung 19.00 Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) 1 Vom Storchschnabel zur Gravier maschine 0 Eine Viertelstunde mit Paul Eipper Bier unter Palmen * * Berufs- 20.00 20.20 20.45 —— Klar von außen- sauber von innen- rein bis in die Faser spült schonend und mühelos alle. 252922 522521. I 0 Gewebeurten leuchtend weiß undd farben frisch 2 Fbäckchen 20 Pfg. 5 „ 0 „ licht sofor Neck, Telef — für 2 große Wäschen Nr. r. 63 Donnerstag, 17. März 1938 MORGEN Seite 1 Die Schönßeif seiner Sſoſfe, und die Graile seiner Griffe, zind die Aitribute des eleganten Mode-Schirmes In einem Speziolfenster zeige ich in dieser Woche der Modenschauen den eleganten Mode- Schirm in seiner schillernden Vielseitigkeit PETER LENZEN, Schirme MANNN EIN, N 1, 6(HAD EFA) Stellenangebote Zu billigsten Preisen aus eigenen Werkstätten(auch auf bequeme Teilzahlung in 9 Monatsraten): Steppdecken, S bezug DM 27, 50 Tagesdecken, S'bezug DM 49,50 Daunensteppdecken S' bezug DM 137,50 Federbett m. Kissen DM 39, 50 Wollmatr. àztlg. m. K. DM 39, 50 Federeinlage-Matratzen, ztlg. m. K., 10 J. Gar. DM 88, Auch Schlaraffia-Matr. billigst. Braut- Betten 2 Oberbetten, je 4 Pfd. weiße Daunenfüllung, 4 Kissen, je 2,5 Pfd. weiße Halbdaunenfül- lung, Inlett garant. federdicht, farbecht, zusammen DM 274,—. Verlangen Sie unbedingt un- verbindlich und kostenlos Mu- sterengebot, ehe Sie anderwei- tig kaufen. Schreiben Sie aber mögl. heute noch an die Firma J. C. 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Flügel, Zimmer 213, die Grundstücke und Erb- baurechte, wie unten beschrieben, des Rudolf Krauss, Architekt in Ludwigshafen a. Rh. und des Erich Münch, Bauunternehmer in Mann- hneim-Neckarau— Miteigentum je ½%— auf Gemarkung Mannheim. Die Versteigerungsanordnung wurde am 16. September 1954 im Grund- buch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 8 55 2 mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zu- schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über die Grundstücke und Erbbaurechte samt Schätzung kann jedermann einsehen.. Der schätzungswert wird gemäß g 74a Zvd wie folgt festgesetzt: 2) für die Grundstücke: Lgb. Nr. 3910(M 7, 12) auf 281 600, DPM ILgb. Nr. 3911(M 7, 11 auf 331 500,— DM Lab. Nr. 3909(M 7, 12a) auf 519 900, DM Lab. Nr. 3908(M 7, 13) auf 373 800,— DM zusammen: 1 506 700, DM Gegen diese Festsetzung ist nach vorheriger Anrufung des Amts- gerichts Mannheim die sofortige Beschwerde an das Landgericht Mann- heim zulässig. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus den Grundstücken und Erbbaurechten bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des be- anspruchten Ranges nach hier einzureichen. Grundstücksbeschrieb: ) Grundbuch von Mannheim, Band 206, Heft 19, Leb. Nr. 3910: 2 Ar 70 qm, Hofreite mit Gebäuden, M 7, 12, Schätzungswert: 281 600.— DM b) Grundbuch von Mannheim, Band 206, Blatt 20, Lab. Nr. 3911: 4 Ar 05 qm, Hofreite mit Gebäuden, M 7, II, Schätzungswert: 331 500,— DM Erbbaugrundbuch von Mannheim, Band 1101, Blatt 2, Lab. Nr. 3909: 2 Ar 93 qm, Hofreite mit Gebäuden, M 7, 12a, Schätzungswert: 519 800,— DM c) Erbbaugrundbuch von Mannheim, Band 1088, Blatt 22, Leb. Nr. 3908: 4 Ar 42 am, Hofreite mit Gebäuden, M 7, 13, Schätzungswert: 373 800, DM Zubehörwert: insgesamt 600, DM. b) für die Erbbaurechte auf den Grundstücken: e) Preisw. Zimm. sucht Fischer, 8 3, 2. . 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Marz 1998 MORGEN In der Meisterliste der deutschen Leicht- ainletik gibt es nur fünf Sportler, die mehr als zehn Titel errungen haben. Der Witten- berger Langstreckler Max Syring führt mit 19 Meisterschaften. Hinter ihm folgt der Braunschweiger Geher Rudi Lüttge mit 16 Meisterschaften vor Otto Peltzer(15), Rich Rau(13) und Ludwig Kaindl!(11). or einigen Tagen verkündete der 32jäh- ige Braunschweiger Ingenieur Rudi Lüttge nach der Rückkehr aus dem Sportsanatorium fellersen:„Ich will den Rekord von Max I Fyring brechen!“— Das ist ein weit ge- spanntes Ziel, das Lüttge nur erreichen kann, wenn er noch viermal Deutscher Mei- ter wird. Schon 16 Meistertitel Will man in der Geschichte der deutschen leichtathletik auf ein Beispiel für vorbild- E liche sportliche Energie und Selbstüberwin- dung hinweisen, so kann man Rudi Lüttge nennen. Diesem Schwerkriegsbeschädigten sagten 1945 die Aerzte, daß er niemals wie- der an einem Wettkampf teilnehmen könnte. Lüttge bewies das Gegenteil. Er wurde 16ma!l Deutscher Meister, elfmal als Einzel- geher und fünfmal mit seiner Mannschaft. Vor einem Jahr allerdings mußte sich der unverwüstliche Braunschweiger beugen. Es War beim traditionellen„quer durch Berlin“. Vorher hieß der Sieger dieses Wettbewerbes immer Rudi Lüttge, im Mai 1954 aber mußte er die Zähne zusammenbeißen, um wenig- stens die 25 km durchzustehen. Er wollte seiner Mannschaft zum Siege verhelfen, belegte aber nur den sechsten Platz, Die Schmerzen im linken Hüftgelenk waren un- erträglich geworden. Doch Lüttge wollte sei- nen Meistertitel im 10-kKm-Bahngehen nicht Zum Saison-Auftakt in Mailand: Mailand— San Remo! Zauberhafte Worte von geheimnisumwitterten Klang. Fahrt in den Frühling, durch eine pastellfarbene Jandschaft, und, nüchtern betrachtet: Erstes großes Radrennen der Professionals, die „Classieissima“ Wie sie die Italiener nennen; das Stelldichein der Straßen-Asse, mit dem alljährlich am 19. März die Saison der Be- rufsfahrer offiziell eröffnet wird. Neben der gesamten italienischen Elite starten fast ausnahmslos alle namhaften Ausländer, darunter auch die drei Deutschen Heinz Zoll, Günther Otte und Herbert Weinrich. f Die Saison der„Six-Days“ ging mit dem umstrittenen Pariser Wettbewerb zu Ende. Jetzt dringt frische Luft in die Lungen der Rennfahrer; jetzt wird sich zeigen, wer gut vorbereitet ist. Auch die deutschen Profis tun gut daran zu beweisen, daß mehr in imen steckt, als man gemeinhin vermutet. Erstaunlich ist es, daß der deutsche Profi- Straßenrennsport, der seit Jahren von einem Debakel zum anderen taumelt, immer noch eine gewichtige Rolle im Widerstreit der g 1 zu spielen vermag. 1954 brachte bst das Ende, doch in diesem Jahr soll es Auftrieb geben. Sieben Straßenrennen und 1 eine kleine Deutschland- Rundfahrt, in Ver- bindung mit der„Woche des Zweirades“ Anfang Juni bedeuten zwar— gemessen an der Zahl der Amateur- Veranstaltungen nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heigen Stein, aber es ist ein Anfang. Wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß planung— wie uns die Erfahrung lehrt— nicht gleichbedeutéèend mit Durchführung bein muß. 1 Wie dem auch sei: Es liegt nun an den 1 Profis, aus der gebotenen Chance das Beste herauszuholen. Fest steht jedenfalls: Mit der bisherigen Berufsauffassun- kann der Si- tuation keine grundlegende Wendung gege- ben werden!„„ Mailand— San Remo. Fahrt der Asse. dem deulsehen profi-. Nadspori eine Chance Aber nur restloser Einsatz kann die Situation grundlegend ändern Tour- und Giro- Sieger, die absolute Welt- klasse. Nicht nur die deutsche, auch die internationale Radsport- Oeffentlichkeit blickt auf den deutschen Profi-Radsport, um des- sen Sein oder Nichtsein über Gebühr pole- misiert wird. 1955, das Jahr der Rehabilita- tion, ist gekommen. Eine wiederum miß- glückte Saison würde diesmal wahrschein- lich das bereits beträchtlich reduzierte Häuf- lein der Berufsfahrer für immer auseinan- dersprengen. H. G, Grünthal Nach den erfolgreichen Nur fünf Sportler errangen mehr als zehn Meisterschaften: fflax Syrings Jitelrekord ist in Geſali: Ein weitgespanntes Ziel: Der Braunschweiger Geher Rudi Lüttge will zwanzigmal Deutscher Meister werden kampflos abgeben. Im August 1954 startete er in Hamburg. Mit schmerzverzerrtem Ge- sicht ging er als achter durchs Ziel. „Sport bleibt an erster Stelle“ Nun setzte Rudi Lüttge seine ganze Hoff- nung auf die fachärztliche Behandlung im Sportsanatorium Hellersen.„Jeden Tag ging es rund: Kurzwellenbestrahlung, Heißluft, elektrisieren, Zellenbäder, Spritzen, Heiß- Wasserbehandlung. Nach drei Wochen wagte ich das erste Training. Fünf Kilometer wollte ich gehen, doch nach einem Kilometer gab ich auf. Mein Traum von einer Blitz- genesung war zerronnen Aber nach wei- teren drei Wochen Aufenthalt in Hellersen hatte Rudi Lüttge wieder zwei gesunde Beine.„Zum täglichen Hausgebrauch“, meinte er. Im April will Lüttge mit leich- tem Waldlauftraining beginnen. An Wett- kämpfen will er sich in diesem Jahr noch nicht beteiligen.„Falls sich erneut Schwie- rigkeiten einstellen sollten, werde ich mich Wohl operieren lassen müssen. Doch ich hoffe immer noch, ohne Operation davon- zukommen.“ Lüttge ist ein Optimist, doch er macht keine leichtfertigen Aeußerungen. Für ihn geht es nicht um den Ruhm, trotz aller Hemmnisse eines Tages wieder Deutscher Meister zu werden. Sein Leben ohne Sport Wäre für ihn eben kein Leben mehr. Als er vor einigen Jahren heiratete, sagte er:„Aber mein Sport bleibt an erster Stelle!“ Man kann es Rudi Lüttge von Herzen gönnen, sein Ziel zu erreichen. Max Syring würde seinen ersten Platz in der Meister- schaftsstatistik an einen vorbildlichen deut- schen Sportsmann abtreten. Versuchen von BMW: Auen Porsche gelt auf Weltyekordijagd In Monthlery sollen die Bestzeiten der mittleren Distanz gebrochen werden Das Fehlen einer Hochleistungsstrecke macht es notwendig, daß die Jagden nach Weltrekorden mit dem Motorrad oder dem Kraftwagen auf die französische Bahn von Linas-Montlhéry in der weiteren Umgebung von Paris verlegt werden. Hier wurde erst in den letzten Tagen von dem BMW- Seiten- Wagengespann mit den Fahrern Noll, Hille- brand und Schneider in einer 24-Stunden- Nonstopfahrt alle Rekorde der Klasse bis 500 cem, bis 750 cem und bis 1000 cem we- sentlich verbessert In diesen Tagen wird nun auch ein Porsche-Speyder in Montlhéry auf Rekord jagd gehen. Es handelt sich dabei um das Fahrzeug des Schweizers Ringgenberg, der zusammen mit Richard von Frankenberg die Rekorde der mittleren Distanz brechen will. Vorgesehen ist eine Fahrt von sechs Stun- den. Dazwischen liegen die an zugreifenden 200 kn, 200 Meilen, 500 Em, 500 Meilen, 1000 km, 3.8 n und 6 Stunden. Auf den Kurzen Strécken zwischen 50 km und 50 Mei- 2. Liga Süd: 1860 München gastiert in Ulm: 4 — „Gestern noch auf stolzen Rossen, heute.— so spricht man jetzt in Aschaf- fendurg. Vom Beginn der Punktespiele der als sicherer Anwärter für den Wiederauf- stieg ins„Oberhaus“. Die längste Zeit über behauptete die Elf vom Main den ersten Ta- bellenplatz und nur ab und zu mußte ein men werden. Aber jetzt steckt die Viktoria n einer Krise, denn nacheinander mußten ] Lunkte abgegeben werden. Wohl ist die Elf noch auf dem zweiten Platz, doch sind Ulm een geworden. Noch einige Ausrutscher und der Traum von der Rückkehr nach einjähri- der Abwesenheit in die I. Liga ist zerstört. Großkampfstimmung wird am Sonntag zenreiter 1860 München sein Rückspiel be- dtreitet. Die Löwen versuchen die 2:3-Nie- derlage, die bis heute die einzige auf eige- nem Platz ist, wettzumachen. Dies dürfte die Ulmer rechnen sich begründete Chancen auf den zweiten Platz aus. Ein Erfolg über die Münchener sollte sie diesem Ziel näher bringen. Eine weitere wichtige Entscheidung dor heimischem Publikum versuchen, die deiden Niederlagen gegen Durlach bzw. Bam- berg vengessen zu machen. Immer schwerer wird es, für die Spiele des dose zu stellen. Nach dem 1:7 in Weiden lösten die Blauschwarzen am Sonntag durch ein ganz überraschendes Unentschieden in Fforzhenn den ASV Cham auf dem zehnten tag vor eigenem Publikum gegen Neustadt Meder vor einer schweren Aufgabe. Die Läste behielten in der Vorrunde mit 1:0 app das bessere Ende für sich(verloren eigenem Platz), und der Waldhof muß sich ISV 46 Endkampfteilnehmer Im Gasthaus„Zur Pfalz“, Schriesheim, Schriesheim und TSV 1846 Mannheim für den zudkampf um die badischen Vereins-Kunst- unmeisterschaften. Der gastgebende Verein nerwies mit 387,45 Punkten die Riege des 6 0 0 klar auf die Plätze. Weit abgeschlagen andete die TSG 62 Weinheim(358,54 Punkte) zu den vierten Platz. Bester Einzelturner dar der Heidelberger Vogler(104, 70) vor dem U. Liga Süd an galt Viktoria Aschaffenburg Rollentausch mit 1860 München vorgenom- 1046 und Pforzheim zu ernsten Konkurren- aim Ulmer Stadion herrschen, wo der Spit- aber ein schweres Unterfangen sein, denn stent in Aschaffenburg bevor. Viktoria will sy Waldhof eine einigermaßen sichere Pro- Jabellenplatz ab, stehen aber auch am Sonn- lerdings am Vorsonntag gegen Ulm auf I alifizierten sich am Wochenende der TV Sv 46(378,64) und die TSG 78 Heidelberg schriesheimer Arras(98,0). Marks, TSV 46 N N mit 96,12 Punkten Vierter. annheim, wurde hinter Gassert, Schries- fflussen die„ Spatzen“ Federn lassen? SV Waldhof hat gegen Neustadt knappe 0:1-Vorspiel-Niederlage gutzumachen anstrengen, wenn er diesmal drehen will. Noch keine Partie auf eigenem Platz hat den Spieß um- der ASV Cham verloren, während sein Geg- ner Weiden auswärts noch nicht gewinnen konnte. Die Chance, seine weiße Weste rein zu Halten, hat der Gastgeber. In der Frage des Abstiegs ist noch alles offen, denn fünf Mannschaften sitzt das Gespenst im Nacken. Am stärksten gefährdet sind Darmstadt, Dur- lach, Hanau 93, während der Karlsruher FV und Weiden etwas mehr Luft haben. Der ASV Durlach beim FC Freiburg) und SV Darmstadt Gei Singen 04) dürfen wenig Hoffnungen auf eine Verbesserung ihrer Lage haben, während sich Hanau 93 gegen Wiesbaden zwei Siegpunkte holen sollte. len stehen die Rekorde auf 215 km/st. Die beiden Privatfahrer werden es nicht einfach haben, denn die Bahn von Montlhèry ist für solche hohen Geschwindigkeiten auch nicht mehr als ideal zu bezeichnen. Die bisheri- gen Rekorde wurden auf den Salzseen in Utah unter wesentlich besseren Bedingungen erzielt. Trotzdem wollen Ringgenberg und von Frankenberg das Risiko auf sich neh- men, da sie Vertrauen in ihren Speyder ha- ben. Bei der Sechs-Stunden-Fahrt soll alle zwei Stunden getankt und dabei ein Fahrer- wechsel vorgenommen werden. Allein fünf von Birgit Klomp: 9 Schwimmrekorde anerkannt Der Deutsche Schwimmverband OSV) hat neun deutsche Schwimmpestzeiten als deutsche Rekorde bestätigt. Davon entfallen allein fünf Rekorde auf die 14 jährige Düssel- dorferin Birgit Klomp mit drei Einzel- und zwei Staffel-Leistungen. Es wurden folgende Schwimmrekorde an- erkannt: 200 m Lagen: Birgit Klomp Oüssel- dorf 98) in 2:50,7 Min.(am 9. 1. 55 in Berlin); 200 m Kraul: Birgit Klomp 2:29,22 Min.(am 26. 2. 55 in Solingen); 400 m Kraul: Birgit Klomp 5:21, 4 Min.(am 26. 2. 55 in Solingen); 100x200 x 200 Xx 100 m: Düsseldorf 98(Hede- mann, Auhagen, Klomp, Kühn) 7:37,22 Min. (am 2. 1. 55 in Norderney); 50100& 200K 100 50 m Düsseldorf 98(Schäferkordt, Hedemann, Klomp, Auhagen, Kühn) 5:85,3 Min(am 2. 1. 55 in Norderney); 100-m-Brust: U. Rade- macher„Germania“ Braunschweig) 111,5 Min.(am 27. 11. 54 in Wiesbaden); 100-m- Brust: Walter Kruschinski(Gladbeck 13) 110,5 Min.(am 26. 12. 54 in Dübach-Pallen- berg); 4x 10O-m-Brust-Herren:„Germania“ Braunschweig(Wagener, Bewersdorff, Rum- pel, Rademacher) 5:05,1 Min(am 9. 1. 55 in Berlin); 10x50-m-Brust-Herren:„Delphin“ Gelsenkirchen(Krauss, Sonder, Brandstedt, Berger, Grebe, Großkopf, Dolle, Jelak, Beyer, Schweppe) 3:56,8 Min.(am 16. 12. 54 in Wanne-Eickel). 5 Ins Leere durch rechtzeitiges Abducken deutsche Ex-. Europameister im Schwergewicht mit Rudi Vogt, dem Marokkaner Ayanbin (im Hintergrund neben Betreuer Mück) und Seelisch bei Montabaur(Westerwald) für den Zehn- Rundenkumpf gegen Heinz Neuhaus. Kegelturnier in Ingolstadt: schlägt ten Hoff diesen linken Haken, den sein Sparringspartner Seelisch vermeidet. Seit einigen Tagen trainiert der dpa-Bild J fl. B. C.- qugend war nichi ⁊u schlagen 1 Den Senioren gelang knapper Sieg über Pokalverteidiger München Der 1. Mannheimer Bowiling-Club ga- stierte mit zwei Mannschaften im amerika nischen Fliegerhorst Sandhofen. Obwohl ohne Reiß und die Gebrüder Mildenberger spielend, gelang der ersten Mannschaft in vier Durchgängen ein schöner Erfolg. Mit 3421:3379 Punkten siegte die Mannschaft Geiß(616), Schleifer(675), Schuler(702), Winkler(706) und Diefenbach(722). Die Ersatz geschwächte zweite Martsehlaft vegler die„Club“- Jugend. In der Besetzung Mil- denberger W., Bernauer, Zitzelberger, Göh- ringer und Schleifer wurden sie mit einem Gesamtresultat von 3151 Punkten Turnier- sieger. An zweiter Stelle folgte Ingolstadt mit 2959 Punkten. In einem spannenden Kampf wurden bei den Senioren der Ver- teidiger des Wanderpreises der Stadt Ingol- stadt„Bayernland München“ mit 3372:3318 Punkten besiegt. Geiß, Mildenberger, Otto, Diefenbach, Reiß und Winkler bildeten die erfolgreiche Mannschaft, die einen schönen Pokal mit nach Hause brachte. Vin-Jugendfechter erfolgreich In der Bruchsaler Freiherr-vom-Stein- Schule wurden die Ausscheidungskämpfe zu den Gesamtbadischen Meisterschaften der Jugendfechter ausgetragen. Mit 26 Fechtern und Fechterinnen im Florett- und sieben Konkurrenten im Säbelwettbewerb fand die Veranstaltung eine überraschend gute Be- setzung. In der Endrunde der Damen(Flo- rett) kam Frl. Schmid(VfR Mannheim), hin- ter Fichtner(Weinheim) auf den zweiten Handball-Länderspiel gegen Dänemark: este internationale prüfung für Jöppinger. Jollen“ Pankonin,„Atom-Otto“ Mayrchrzak, Vick und Kempa bleiben aber weiterhin die tragenden Säulen Neben der athletischen Nationalmann- schaft der Tschechoslowakei bedroht auch Dänemark Deutschlands zweiten Platz im Hallenhandball. 1952 gewann die deutsche Nationalmarmschaft in Kiel 14:12, doch ein Jahr später gab es in Kopenhagen einen 16:12-FErfolg der Dänen. In Dänemark weiß man genau, daß Deutschland nirgendwo 80 schwer zu schlagen ist wie in der Dor tmum- der Westfalenhalle. Dennoch hoffen die dä- nischen Hallenspezialisten durch die Auf- stellung von schnellen und schußstarken Spielern das Handicap des großen Spielfeldes in der Dortmunder Riesenarena wettmachen 2 Könmen. den ebenfalls stark umformiert. Gänzlich meu besetzt ist die Deckung, in der mit dem Linkshänder Mogens Olsen auch der ent- cheidende Werfer des neuen Meisters Aar- us auftaucht. Da die Schußschwäche der Abwehrspieler zuletzt das groge Handicap der Dänen war, rückte Olsen aus dem An- griff zurück in die Deckung, die außerdem mt zwei weiteren gefährlichen Torschützen besetzt wurde. Durch harte Torschüsse aus dem Hinterhalt wollen die Dänen die deut- sche Abwehr auf lockern, um dann nach schwedischem Vorbild ihre Stürmer zum Einsatz zu bringen. Unter der Leitung des Schweizer Schieds- Da auch Deutschlands Mannschaft zum großen Teil aus athletischen Spielern ge- bildet ist, wird die Westfalenhalle Wahr- scheinlich einen Hallenhandballkampf er- leben, der an blitzschnellen Szenenwechseln und interessanten Momenten wesentlich rei- cher ist als die zu sehr auf Sicherheit abge- stellte Vvorjährige Meisterschaftsrevanche zwischen Schweden und Deutschland(5:5). Mit den Göppingern Singer, Vollmer, Weis und Bosch stehen vier Neulinge im deutschen Aufgebot. Da aber diese jungen Talente bei den drei Meisterschaften ihrer Mannschaft prächtige Leistungen zeigten und dazu mit Bernhard Kempa auch ihr gro- Bes Vorbild im deutschen Team steht, Setzt mam gerade auf die technisch und kämpfe- risch starken Göppinger besondere Hoffnun⸗ gen. Trotzdem bleiben bewöhrte Kräfte wie Pankonin, Maychrzak und Vick die tragen- den Säulen der deutschen Mannschaft. Dänemarks Aufgebot wurde nach der 12.24-Niederlage gegen Weltmeister Schwe- 5 richters Muzzulini sollen folgende Mann- schaften spielen: Deutschland: Pankonin(Reinickendorfer Füchse); Vick Oolizei Hamburg), Bosch(FA Göppingen); Maychrzak(Polizei Hamburg); Singer, Bernhard Kempa, Vollmer(alle FA Göppingen); Schwenker(ATS Habenhausen), Käsler(Berliner SV 92), Weis(FA Göp- pingen). Dänemark: Gram(US Kopenhagen); Olsen(Aarhus KFUM²), Hansen(Tarup HH); Winge(VRI Aarhus); Locht(Aarhus GF), Marott HG Kopenhagen), Holm- Petersen (Aarhus GF); Jakobsen(Nyborg), Juul-Lar- sen(Tarup HE), Theilman HHelsingör IF). In der Frankfurter Messehalle: Ausklang der Mallen-Turniersaison Das erste Frankfurter Hallen-Reitturnier der Nachkriegszeit bildet am Wochenende in der Messehalle den Ausklang der erfolg- reichen deutschen Hallen-Saison im Turnier- sport, da die geplante Stuttgarter Veran- staltung abgesagt wurde. Mit insgesamt 382 Nennungen für die 13 Wettbewerbe wei- sen die drei Veranstaltungen eine große Be- setzung auf. Neben Franzosen und Ameri- kanern startet in vier Jagdspringen und drei Dressurprüfungen ein Großteil der deut- schen Elite. Im Mittelpunkt des Progremms stehen am Samstagabend ein Kanonensprir- gen und die M- Dressur,. am Sonntag das Sa-Jagdspringen und eine Dressurprüfung der Klasse S. Prominentester Teilnehmer in diesem Jahr ist Weltmeister H. G. Winkler, der mit Halla, Alpenjäger, Orient, Sturmwind, Scala und Schwalbe sechs Pferde meldete. Der in diesem Jahr so erfolgreiche M. v. Buch- waldt mit Jaspis und Nico, Gerlinde Merten (Gummersbach), Walter Schmidt(Mülheim) und das Ehepaar Günther(Köln) dürfte neben den Franzosen de Beaufort und Fran- cois-Poncet sowie den Amerikanern Major Russel und Smithers die stärksten Konkur- renten für Winkler sein. In den Dressur- prüfungen trifft der talentierte Rainer Klimke(Münster) wieder auf Champion Willi Schultheis Hamburg), dessen Meister- schülerin Hannelore Weygand(Düsseldorf) und Rosemarie Springer Hamburg). herigen Weltrekord hielt der Russe Grigori Platz, wahrend sich im Säbelwettbewerh Schwabbauer und Keller(beide VIR Mann- heim) an die Spitze setzten. Die Endrunden treffen am 14. April auf die Vertreter des südbadischen Fechterbundes, um in Karls- ruhe die badischen Jugendmeister zu er- mitteln. 5 Panamerikanischg Spiele; om Kono stemmte 143.5 bal Bei den Panamerikanischen Spielen in Mexiko City stellte der amerikanische Wel meister und Olympiasieger im Gewichtheben, Tommy Kono, am Dienstag einen neuen Weltrekord im Beidarmigen Drücken der Leichtschwergewichtsklasse auf, als er 143,5 kg zur Hochstrecke brachte. Den bis- Novak seit 1949 mit 143,0 kg. Tommy Kono, der bei den Olympischen Spielen 1952 noch in der Leichtgewichtsklasse startete, hält nunmehr insgesamt sechs Weltrekorde. Auch in den leichtathletischen Uebungen gab es bei den Pan amerikanischen Spielen hervorragende Leistungen. Nachdem die bei- den Amerikaner Rosslyn Range und John Benett am Montag mit 8,03 bzw. 8,01 Metern dem Weitsprungweltrekord von Jesse Owens (8,13 m) erheblich nahe gekommen waren, Warf Weltrekordmann Fortune Gordien am Dienstag den Diskus 53,10 m weit, ung Olympiasieger Bob Richards(CSA) über- sprang im Stabhochsprung 4,50 Meter. Sie konnten zusammen nicht kommen Hier Kraft-, dort Radfahrer: Zwei Wel- ten, in denen sich einer vom anderen be- nachteiligt fühlt. Diese Tatsache wurde wie- der einmal offenkundig, als am Freitagabend im„Siedlerheim“ der„Abfall“ der Motor- sport-Abteilung der Ortsgruppe Schönau des ARK B„Solidarität“ zur Debatte stand. Das heißt: Es wurde in Abwesenheit des „Angeklagten“ verhandelt, denn, wiewohl der Landesleiter von Baden) Pfalz, Breutner, sowie Landessportleiter Körner erschiene waren, um die Argumente des Gesamt-Bu desvorstandes in dieser Angelegenheit zu untermauern— von den Motorsportlern ließ sich keiner blicken, so daß der Schluß ge- zogen werden muß: Die„Rebellen“ betrach- ten die Angelegenheit als erledigt. Damit ist die Ortsgruppe, die sich bisher aus Rad- und Kraftfahrern rekrutierte, endgültig ge- sprengt. Inzwischen hat sich der„Motor- sbortklub Schönau“, mit 70—80 Mitgliedern, der im Augenblick— wie verlautet- noch keiner Organisation angeschlossen ist, kon- Stituiert. 8 Von der Versammlung wurden die schrift lich vorliegenden Forderungen der Moto Sportabteilung noch einmal sachlich als„un- motiviert“ zurückgewiesen, doch ließ man die Möglichkeit der Rückkehr der„Abtrünnigen“ offen, denn: Die Ortsgruppe Schönau ARRB Solidarität“ wird in Kürze wieder eine Motorsportabteilung gründen.— Der ganze Komplex wirft allerdings erneut die Frage auf, inwieweit eine Zusammenar innerhalb eines Vereins zwischen zwei, v. lig konträr liegende Interessen vertretenden, Partnern überhaupt möglich ist thel 7 Interessenten, die sich für Eintrittskarten zum Lönderspiel Deutschland— Italien(30. März in Stuttgart) vormerken ließen, werden gebe ten, bei der Geschäftsstelle des Badischen Sportbundes, Mapnheim, Tattersallstraße 39 am Freitag, zwischen 15 und 20 Uhr, vorzu- sprechen. 5 5 5. l Seite 10 MORGEN Donnerstag, 17. März 1955/ Nr. 6 W Alle wollen Ordnung und Sicherheit im Verkehr Verkehrs verbot schlief ein; Steuerlast drückt recht munter Nachdem in den vergangenen Jahren die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen auf dem Gebiete des Verkehrswesens geschaffen worden sind, wird es nunmehr die vordringlichste verkehrspolitische Aufgabe der Bundesregierung sein, die Bereiche der einzelnen Ver- kehrsträger aufeinander abzustimmen. Das Ziel wird sein müssen, Eisenbahn- und Stra- Benverkehr, Binnen- und Seeschiffahrt und künftigen Luftverkehr so zu ordnen, daß bestehende Werte erhalten bleiben und zugleich der höchste Nutzen mit dem geringsten Kostenaufwand erreicht wird. Vor allen wirtschaftlichen Erwägungen steht aber für die Bundesregierung die Frage der Sicherheit für den Menschen in dem ständig wachsenden Verkehr Die steigenden Unfallziffern des Straßenverkehrs werden uns eine ernste Mahnung sein müssen, dem Zustand der Straßen unsere besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, sowie die getroffenen Sicherungsmaßnahmen prüfen und weiter auszubauen. 8 (Bundeskanzler Dr. Adenauer in Zur Verwirklichung des in der Regie- immer wieder auf ihre Richtigkeit zu über- seiner Reglerungserklärung vom 20. Okt. 19833) Fuhrunternehmer Eicher aus München, des- etwa 23 Md. DM in den Straßenbau zu in- vestieren. Macht jährlich 2,3 Md. DM aus.“ Durch diesen Gesichtspunkt erhielt das Verkehrsfinanzgesetz eine ganz andere Ziel- setzung. Es wurde jetzt nicht mehr nur da- von gesprochen, wie der Bundesbahn durch Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene geholfen werden könnte, sondern auch davon, wie dem steigenden Be- förderungsvolumen des Kraftverkehrs durch Ausbau des Straßennetzes vorgesorgt wer- den könnte. Auch hier wurde mit Ziffern und Zahlen operiert, ohne daß selbst Fachleute klar hin- durchsehen. Es würde zu weit führen, hier alle Zwischenergebnisse zu erwähnen. Viel- erbrachte Steueraufkommen übersteige be- reits jetzt vor Inkrafttreten des Verkehrs- finanzgesetzes den für Straßenbau und In- standhaltung notwendigen Aufwand. Der Kraftverkehr behauptet in seiner letzten Protestäußerung lediglich, daß an Stelle der angeblich erforderlichen 460 Mill. DM ain den kommenden Jahren weitaus ge- ringere Beträge erforderlich seien und daß ab 1958 dem Kraftverkehr keine zusätzliche steuerliche Belastung zugemutet werden müsse. Es wird gesagt:„Das bis jetat noch fiktive 10-Jahres- Bauprogramm des Bundes- verkehrsministers verschlingt jährlich 2,3 Md. DM. Dem Kraftverkehr sind hiervon höchstens 70 v. H. anzurechnen, also 1,61 Md. DM. Hinzu kommen äußerstenfalls noch 100 Mill. DM Polizeikosten= 1,71 Md. DM. Dar- aus ergibt sich, daß die 460 Mill. DM nicht erforderlich sind, weil das Verhältnis zwi- schen Einnahmen und Ausgaben folgendes stellenpreis von 67 Ppf nur eine Spanne von sieben Dpf gelegen. ö Am meisten ist jedoch die Beförderungs- 0 steuer umstritten. Nach dem gegenwärtigem Stand der Dinge soll sie in den ersten ein- einhalb Jahren nach Inkrafttreten des Ver- kehrsfinanzgesetzes 3 Ppf. je t/ km nicht übersteigen, darf aber im Zeitraum von 35 eineinhalb Jahren auf 4 bzw. 5 Ppf. erhöht werden. Der Nahverkehr— das ist der Ver. kehr im Umkreis von 50 km um den Stand. ort des Fahrzeuges— soll von der Beförde. rungspflicht befreit bleiben. Außerdem ist vorgesehen, dag Ausnahmebestimmungen hinsichtlich Milch, Milcherzeugnissen, Frisch- fischen, inländischen Obstsäften sowie Mine. ralbrunnen steuerfreie Beförderung gewähr- leisten, wenn Kraftfahrzeugbenützung zur Vermeidung von Verderb marktüblich ist. Das Bundesverkehrsministerium erweist sich allen— mit Preiserhöhungen vergeblich rungserklärung gegebenen— eben zitier- sen über Nacht berühmt gewordene Gattin mehr ist nötig, bei den beiläufigen End- Bild zeigt(in Mill. D): winkenden— Protesten gegenüber unemp- ten— Versprechens legte der Bundesver- Luise sich dieser Tage mit einem„offenen ergebnissen zu bleiben. Hierbei schmolzen 1055 1986 1987 1056 findlich. Es prophezeit, es käme zu keinerlei kKehrsminister im Dezember 1954 zwei Ge- Brief“ an den Bundesminister für Wirtschaft die von Regierungsseite ursprünglich gestell- Fraftfahfzeugsteuer 9 348 300 g Preiserhöhungen. Uebrigens hofft das Bun- setzentwürfe vor: Ein„Straßenentlastungs- wandte(der Brief wurde in 100 000 Exem- 5. 88„„ 1150 555 72960 1595 desverkehrsministerium noch durchzusetzen!“ gesetz- und ein„Verkehrsfinanzgesetz“. plaren auch der Oeffentlichkeit zugeleitet), ahrlich eine Milliarde Dol zusstzlich aufzu- Straßenbau und Polizei 1 710 1 70 1710 110 daß sieben v. H. des Beförderungsentgeltes Alsbald erhob sich allseits lautstarker darf weiterhin seinen Lastzug mit Fichten- e rund 500 5 5 DP(Senau 40 Unter/ UDeberdeckung 270— 145— 30 g 78 beim gewerblichen und ein Dpf.— jewellz Protest. Der Bundesverkehrsminister hatte brettern aus dem bayerischen Wald ins 11858 10 FF 3 Her staat aber fordert 260. 490. 480. 480. t/ km berechnet— beim Werknahverkehr er. j a el 1 3 I fedock V. 1 l Verkehrsfl-Geset 8 ü f es sich anscheinend doch zu leicht gemacht Rheinland rollen lassen und als Rückfracht mehr die Behauptung aufrecht, das von ihm 5 5 ese t) 3 hoben werden, und befürchtet auch hieraus mit der Rezeptur:„Einschneidende Maß- nahmen bis zur Amputation der Teile des Straßenverkehrs, die auf die Schiene ge- hören“. In der sich anschließenden Diskus- sion stellte sich bald heraus, daß die Frage, welches Gut auf die Schiene und welches auf die Straßen gehört, nicht generalisierend nach einer Rangordnung der Verkehrsmittel und der Transportgüter zu beantworten ist. Allerdings bestand unter allen Diskussions- teilnehmern Uebereinstimmung, daß heute vielfach Güter auf der Straße transportiert würden, deren Rückverlagerung auf die Schiene erwünscht sei. Umgekehrt kristalli- sierte sich auch der Wunsch heraus, die Schiene möge auf jene Güter verzichten, deren wirtschaftliche Beförderung auf der Straße möglich ist. In diesem Widerstreit der Meinungen er- trank das Straßenentlastungsgesetz. Der Eisenträger übernehmen. Das werden auch alle Kollegen Herrn Eichers tun dürfen. Das „Straßenentlastungsgesetz“ mit seinen Trans- portverboten— neben Holz und Eisen be- traf es Erze, Baustoffe, Kohlen, Getreide und Zucker— ist nämlich von Fachleuten schon totgesagt. Uebrig blieb das„Verkehrsflnanzgesetz“, dessen Abfassung allerdings ähnliche ver- kehrspolitische Ziele zu verwirklichen an- strebt. Bevor darauf eingegangen wird, was die- ses gesetzgeberische Vorhaben bezweckte, beziehungsweise was nach der Behandlung durch die verschiedenen Bonner Parlaments- ausschüsse davon übrig blieb, sei zur nähe- ren Beleuchtung der Situation die verkehrs- wirtschaftliche Lage dazwischengeschaltet: Bundesbahn verdient zu wenig Kein Geld fü Auch in der Bundesrepublik— wie übri- gens in anderen Ländern ebenfalls— ent- Wickelte sich die Geschäftslage der Eisen- bahn in zunehmendem Maße verlustbringend. Vom Bundesverkehrsministerium beauftragte Experten Or. Morgenthaler und Dr. Wollert) Haben in einem viel umstrittenen Gutachten zunächst folgende Ertrags- Unterschiede er- rechnet: Der Kern der heutigen Verkehrskrise liege in dem Umstand, daß der Durchschnittserlös bei Kraftwagen— auf die gleiche mittlere Versandweite gezogen— beim gewerblichen Güterkernverkehr 10,5 Pf je.KkEm betrage, während die Deutsche Bundesbahn nur 7,4 Pf je tkm erziele. Morgenthaler und Wollert 001— Singen davon aus, daß 8K. 5 Tors 5 8 zu Gunsten des Bundes 357 Mill. DN stellen hierzu fest:„Die freiere Auswahl der lediglich der zwischen den Jahren 1925 und deckung bei einer Fahrleistung von 70 000 km republik übliche Handelsspanne für Benzin zu Gunsten der Länder 89 Mill. DM Verkehrsleistungen durch den Güterfracht- 1953 geschaffene Mehrwert des Straßennet- und 65prozentiger Ausnutzung zur Zeit auf und Dieselöl überholt sei, und daß deswegen insgesamt 440 MIII. BA verkehr wandelt sich also in eine dem Güter- kraftverkehr zufallende Differenzialrente (Mehrverdienst) von 42 v. H. um. Bei näherer Betrachtung kamen die Fach- leute auch darauf, daß die von der Bundes- bahn selbst bezahlte Beseitigung ihrer Kriegsschäden ursächlich damit zusammen- hängt. Der Einwand, die Bundesbahn leiste keine Lastenausgleichszahlungen, wurde mit dem Hinweis darauf entkräftet, daß der r Straßenbau Kraftverkehr zwar Lastenausgleichszah- lungs-Abgaben entrichte, daß jedoch sowohl die Beseitigung von Kriegsschäden im Stra- Benbau als auch Instandhaltung und wei- terer Ausbau des Straßennetzes vom Staat aus Steuermitteln finanziert würde. Hierbei kam es zu hitzigen Diskussionen. Als es um die Ermittlung der„Wege- kosten ging. Ganz schlaue Fachleute errech- neten den Wert des Straßennetzes— an- scheinend einschließlich der alten Römer- straßen— mit insgesamt 35 Mrd. DM und sagten, der Kraftverkehr müsse zur Verzin- sung dieses Kapitals mit 70 v. H. beitragen. Bescheidenere Fachleute— unter ihnen Dr. Seebohm selbst zes verzinst werden müsse. Der Kraftverkehr seinerseits machte eine Rechnung auf, die bewies, daß er weitaus höhere Steuerauf- kommen ahwerfe als vom Bundesflnanzmini- Ster für Straßenbauzwecke und Iistandhal- tung ausgegeben würde. „Das alles ist nutzlos“, sagte Dr. See- bohm, der Bundesverkehrsminister. Es muß mit Realitäten gerechmet werden. Diese Re- Alität heißt: Innerhalb von 10 Jahren sind Verkehrsfinanzierende Umleitung zugleich verkehrsumleitende Finanzierung Soviel zur Erläuterung der Sachlage, die endgültig zu klären dem Gesetzgeber, also dem Bundestag obliegt. Wahrlich keine leichte Aufgabe, und es ist kein Wunder, dag in den Bonner parlamentarischen Ausschüs- sen das— übriggebliebene—„Verkehrs- fmanzgesetz“ eingehend behandelt und verwandelt worden ist. Wieweit es zu den Allgepeilten Zielen ) Rückverlagerung des Güterverkehrs, insbesondere der Massengüter auf die Bun- desbahn; b) Ausbau der Bundesstraßen und Auto- bahnen führen wird, wird erst die Erfahrung zeigen müssen. Ursprünglich war vorgesehen, Die ursprüngliche- vom Bundesverkehrs- ministerium— ausgearbeitete Fassung des Verkehrsfinanzgesetzes Sah vor: 1. in der Kraftfahrzeugsteuer den soge- nannten„Belastungsknick“ zu beseitigen, d. h. umzukehren, 2. sollte die Steuer für Anhänger ebenso wie für Motorwagen berechnet und dadurch erheblich erhöht werden, 3. sollte die Vergasertreibstoff- Steuer um einen Pfennig je Liter, die für Dieselkraft- Stoff um 7 Pfennig erhöht werden, 4. eine besonders zusätzliche Belastung erwartet den Werkfernverkehr, der an Stelle einer Beförderungssteuer von 0,99 Pf je./ Km Künftig 5 Pf je t/ km zahlen soll. Hinsichtlich des in der Kraftfahrzeug- steuer erwähnten Belastungsknicks haben die bereits erwähnten Gutachter Morgentha- ler und Wollert am Beispiel eines 24-t-Last- zuges ausgerechnet, daß sich die Unter- 25 495 DM beläuft und sich bei unveränder- ter Verabschiedung des Regierungsentwurfes zum Verkehrsfinanzgesetz auf 18 542 DM be- laufen würde, Demgegenüber erbringe— bei Benutzung der, geleisteten Tonnenkilometer als Umlegungsschlüssel— ein Volkswagen (unterstellte Jahresleistung 50 000 km) um 360 DM mehr auf, als nach der Grenzkosten- rechnung berechtigt wäre. Um diesen Miß stand zu beseitigen haben sich die Bonner parlamentarischen Ausschüsse entschlossen, die Kraftfahrzeugsteuer nach dem Grundsatz zu bemessen, wer die Straßen am meisten strapaziert, soll auch am meisten bezahlen. Bei Personenwagen haben die Ausschüsse dem Regierungsvorschlag einer 20prozentigen Steuersenkung(entspricht einer Hubraum- steuer von 14,40 DM je 100 cem) zugestimmt. Während bislang die Steuer für Last- wagen und Anhänger nach dem Eigengewicht berechnet wurde, sollte künftig Eigengewicht und Nutzlast zusammen als„zulässiges Ge- samtgewicht besteuert“ werden. Außerdem war neuartige Berechnung des Steuersatzes vorgesehen. Der Steuersatz betrug bisher 45 DM je angefangener 200 kg Eigengewicht und verminderte sich oberhalb 2400 kg Eigen- gewicht auf 15 DM je 200 kg. In Zukunft sollte der neue Steuersatz für alle Lastwagen und Anhänger bis zu einer bestimmten Ge- wichtsgrenze gleichmäßig bleiben. Um die ganz schweren Brocken zu fassen, war— laut Ausschußbeschlüssen— Erhöhung ober- halb 16 t„zulässiges Gesamtgewicht“ auf 51 DM vorgesehen. Mit anderen Worten ge- sagt, der Steuerknick wurde einfach um- gedreht. Parallel zur Aenderung der Kraftfahrzeug- steuer soll die Mineralölsteuer erhöht wer- den, also die Steuer, die der Kraftfahrer an der Tankstelle gleich im Kraftstoffpreis mit- bezahlt. Man rechnet bei Benzin mit einer Er- höhung um einen Dpf, bei Dieselöl um 10 Dpf Allerdings sagt der Finanzminister und er stützt sich dabei auf ein Gutachten des Rheinisch- Westfälischen Instituts für Wirt- schaftsforschung, daß die in der Bundes- die Treibstoffe nur geringfügig nicht teurer zu werden brauchen, auch wenn sie höher be- steuert würden. In dem Gutachten wird be- hauptet, die Handelsspannen der Tankstellen müßten überhöht angesehen werden. Bei Benzin hätte beispielsweise der Abgabepreis für Grohgverbraucher im vergangenen Jahr 49 Dpf pro Liter betragen, der Tankstellen- preis aber 65 Dpf. 1953 sei zwischen dem Großverbraucherpreis von 60 und dem Tank- keine Preissteigerungen. Dieser Wunsch des Bundesverkehrsministeriums fußt auf der Behauptung, die Bundesbahn habe diese Steuer auch zu entrichten. Nonchanlanter- weise bleibt dabei die Tatsache unerwähnt, daß auf diesem Gebiet er wachsende Steuer- schulden der Bundesbahn sehr bereitwillig gestundet werden. Hinsichtlich der Berechnung, welches zu- sätzliche Steueraufkommen aus dem Ver- kehrsfinanzgesetz zu erwarten ist, herrscht bislang noch nicht völlige Klarheit. Das Bun- desfinanz ministerium hat nach neuesten Allerdings etwas übereilten— Berechnungen folgende Vorschätzung mit Kreisen der Wirt- schaft und mit dem Verband der Automobil- industrie e. V. abgestimmt: „Nach der Gesetzesvorlage in der Fassung der Ausschußberatungen ergibt sich nun- mehr folgendes Mehraufkommen(Größen- ordnung 1955— 12 Monate): aus der Kraftfahrzeugsteuer von 89 Mill. DAL aus der Mineralölbesteuerung 316 Mill. DM J 1 des Kraftverkehrs von aus der Beförderungssteuer des Güterkraftverkehrs(unter Be- rücksichtigung der ermäßigten Steuersätze für Berlin, die Zonenrandgebiete usw., für Milcherzeugnisse, Frischfisch usw. und für Emballagen) von 68 Mill. DM zusammen aus dem Kraftverkehr 471 Mill. DM Berücksichtigt man weiter die Befreiungen im Personenkraftverkehr von der Beförderungssteuer (unentgeltliche Beförderung eigener Arbeitnehmer sowie des Ortslinlen- und Nachbarortsverkehrs mit Kraftfahrzeugen) in Höhe von 9 Mill, DM. 0, ergibt sich eine zusätzliche Jahresbelastung des Kraftverkehrs durch das Verkehrsfinanzgesetz (nach der letzten Berechnung des Bundesfſinanz- ministeriums) in Höhe von 462 Mill. DM(471 Mill. DM minus 9 Mill. DMW). Aus den Mehreinnahmen aus dem Kraft- verkehr und den Mindereinnahmen aus dem Schienenverkehr wird sich insgesamt eine Mehreinnahme ergeben In wenigen Tagen spricht der Bundes- tag das Schlußwort über das Verkehrs- finanzgesetz, das in erster Lesung bereits verabschiedet, am 17. März zum zweiten Male über die parlamentarische Tribüne geht und— wenn alles klappt(vergl.„Fünf“ vor zwölf“ im politischen Teil dieser Aus- gabe)— spätestens am 24. März in dritter Lesung endgültig verabschiedet werden soll. F. O. Weder Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, ver- Sie sind zu dick Gott der Allmächtige rief am 15. März 1955 unseren herzensguten Vater und Schwieger- vater, unseren lieben Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Josef Zimmermann Bundesbahnoberlademeister i. R. wenn Sie mehr Kilo wiegen, dis Sie Zentimeter weniger hundert groß zind. Jedes Ubergewicht stört die Funktion Ihrer Körperorgane. Essen Sie wWeſler, hin gut, aber halten Sie mit Pr. Ernet Richters Frönsfückks- Kräutertee Ihr Mor- malgewicht konstant. Sie werden, sich elos fischer, jünger und wohler fühlen. Auch als DRI I- Dragees erhälllich, packe. extra stark 2.25 Din In Apotheken u. Drogerien 2 Oratisprobe duroh f E RAE S. Monchen-Großbesselohe Z 8* Fiütsrbcks-KüMUr kx: Der meistgetrunkene Schlankheſtstee erhältlich bei: bDrog. ludwig& Schüönhelm K, 0, Michdelis-Drogerie, Marldpiatz, G 2, 1 9 Immobilien g Pachtgarten mit Edelrebanlage ab- zugeben. Telefon 4 36 34 statt Karten starb am 15. März 1955 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Für die herzliche Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Heinrich Wegele Baumeister Maria Petermann geb. Kirschenbühler im Alter von 65 Jahren. Mh m.-FTeudenheim, den 18. März 19353 Feldstraße 25 5 In tiefer Trauer: Herbert Petermann Werner Petermann Helmut Petermann, vermißt sowie Anverwandte Feuerbestattung: Freitag, den 18. März 19335, 15 Uhr, im Kre- matorium Hauptfriedhof Mannheim. im gesegneten Alter von 82 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. Er starb gottergeben, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche. Mannheim, Waldhofstraße 5 (trüher Laurentiusstraße 31) In stiller Trauer: Familie Gustav Zimmermann Familie Karl Zimmermann Familie Heinrich Zimmermann und Familie Karl Hankh Beerdigung: Freitag, 18. März, 13.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. sage ich hiermit meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Staudt, den Diakonissenschwestern für ihre liebevolle Pflege, den Hausbewohnern sowie allen denen, die dem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 17. März 1955 Seckenheimer Straße 69 Nach langer Krankheit ist am 15. März 1935 unser langjähriger Mitarbeiter, Herr Philipp Müller aus dem Leben abberufen worden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:. Frau Berta Wegele Etagenwohnhaus Uindenhol erb. 1950, nebst schö. 1stöck. Haus, gr. Hof, Werkstatt, Garagen, Er, Keller, für Handwerker ſed. Ar geeignet, günst. zu verk. Anzahlg. Stwa 35 000,— DM. Immob.- Heiner, Grünstadt/ Pfalz. 3 Meine liebe, gute Frau, treusorgende Mutter, Schwe- ster und Tante, Frau Gertrud Margarethe Seltmann geb. Fink Er hat uns während 37 Jahren in Treue gedient und sich durch Zuverlässigkeit und Fleiß unsere allgemeine Wertschätzung erworben. Todesanzeigen, u Mostas-Ausgabe 19 Uhr im Rückgebäude, R 1. 12/13, entgegengenommen. Maummnelmer MANUAL Anzeigen-Abteilung Hausverwaltung übern. Friedmann, werden sonntags Kätertaler Str. 39, Telefon 512 0 bis spätestens deim Pförtner Wir werden sein Andenken in Ehren halten. ist gestern nach kurzem, aber schwerem Leiden, einen Mannheim, den 16. März 1955 Tag nach ihrem 53. Geburtstag, sanft entschlafen. Oberrheinische Kohlenunion BETTAG, PUTON& Co. Mhm. Rheinau, den 16. März 1955 Rohrhofer Straße 22 Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Ent- schlafenen, Frau Katharina Siegel sagen wir all. unseren innigst. Dank. Bes. Dank den Flerren Aerzten u. Schwestern des TB- In tiefer Trauer: Paul Seltmann Ruth Seltmann Familie Gustav Ernst, Brühl und Anverwandte 0 Verschiedenes 0 Junger Mann sucht mit od. ohne PkwW Dauer beschäftigung. Angeb. unter Nr. 05027 an den Verlag. Achtung ELBEO-Strümpfe mit Weltruf Bestattungen in Mannheim Beerdigung: Freitag, 18. 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Schreibbüro Erika Tekord innerhalb seinet Preis- 4,90 guten, unvergessenen Mutter, Frau Lechert, Anna, Graudenzer Linle 9 14.00 Die trauernden Hinterbliebenen Klein, Mannheim, Seckenheimer klasse eine Spſttenlelst. 4, E Kolb Friedhof Rheinau——.—.——— n. Iluslon bert e becſg 1,90 VA 0 Wwe. Triebskorn, Karl, Relaisstraße 100 14.00„ 1 6,9 eb Fetten er Molitor, Elisabeth, Otterstadter Straße 14 15.00 Uebernehme nebenberuflich Heim- 5 N 2 Friedhof Wallstadt* 885 eee Maschine vorhan- bel spreche ich meinen herzlichsten Dank aus. i e Wäsche für jeden Sebrauch en. Telefon 4 39 14. 2 g . NATz 1 Trauer: a reelle Ware— kleine Preise 3 5 den 16. März 1958 5 1 5. Mitgetelit von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim große Auswahl Seugeran geben 60-Ltr.-Kühlschrank E Ranrpgle 5 2 Harkenfabrikat, Modell 1954, zwei anken, O 3, 40 und Verwandte Ohne Gewähr Wäsche Speck Jahre Garantie, nur 275, DM, bei 55 5 1 50 49 N N 3, 12 Kunststraße Rothermel. Alte Kunden ohne An- Ludwigshafen Bismarckstr. 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H. betreffen Son- derformen der Hinterbliebenen- Versorgung. Die Untersuchung ergab: Je kleiner die Be- triebe sind, desto größer ist der Anteil der a ug er betrieblichen Versorgungseinrichtun- gen. Der Anteil der betrieblichen Pensions- und Unterstützungskassen steigt nach den Feststellungen der Bundesvereinigung mit Wachsender Betriebsgröge, er geht jedoch bei Großbetrieben mit über 1000 Arbeitnehmern zugunsten der Leistungen aus betrieblichen Rückstellungen wieder etwas zurück. Bei den außer betrieblichen Versorgungseinrich- tungen seien Leistungen an private Lebens- Versicherungen durchschnittlich doppelt so häufig wie Leistungen an die Träger der ge- setzlichen Sozialversicherung. näher Personalvertretung S0 Ill mitbestimmen (dpa) Der Hauptvorstand der Deutschen Angestelltengewerkschaft hat am 16. März die Bundestagsabgeordneten telegraphisch gebeten, in der für den 17. März vorgesehe- nen zweiten und dritten Lesung des Perso- nalvertretungsgesetzes der vom Unteraus- schuß des Bundestages vorgelegten Fassung zuzustimmen. Die DAG wendet sich damit gegen Bestrebungen, das Beratungsergebnis des Unterausschusses bei der endgültigen Be- schlußfassung unbeachtet zu lassen und in Wesentlichen Fragen des Gesetzes zu den Vorschriften der Regierungsvorlage zurück- zZukehren. Im Gegensatz zur Regierungsvorlage se- hen die Beschlüsse des Unterausschusses eine weitgehende personelle Mitbestimmung der Betriebsräte im öffentlichen Dienst vor. Mei- Nungsverschiedenheiten werden danach nicht durch den Behördenleiter, sondern durch einen paritätisch besetzten Ausschuß ent- schieden. Bei Streitigkeiten will der Unter- gusschuß die Arbeitsgerichte heranziehen, Während die Regierungsvorlage die Verwal- tungsgerichte für zuständig hält. Mietbeihilfen als Rechtsanspruch In einer Presseverlautbarung zu den Be- ratungen über das Bundesmietengesetz setzt sich die DAG ferner für eine gesetzliche Verankerung von Mietbeihilfen für sozial Be- dürftige ein. Es genüge nicht, Beziehern nie- derer Einkommen die Möglichkeiten von Mietbeihilfen in Aussicht zu stellen, Schon im Gesetz müsse ein Rechtsanspruch geregelt Werden. Nur durch diese Verankerung sei allein die Möglichkeit gegeben, Lohnforde- rungen zu vermeiden, die infolge der Höher- belastung bestimmter Gruppen unausbleib- Iich seſen. Berufsordnung des Handels als Dis kussijons- Entwurf (VWD) Das Bundeswirtschaftsministerium hat den seit längerer Zeit erwarteten Dis- Kkussions-Entwurf für ein Gesetz zur Förde- rung der Leistungen im Handel fertiggestellt und den Verbänden des Einzelhandels, des Großhandels, des Handwerks und den Kon- sumgenossenschaften zur Stellungnahme zu- gestellt. Wie es in dem BWM- Entwurf heißt, bedürfen der Zugang zum Einzelhandel und der Zugang zum Großhandel keiner Erlaub- nis. Zum Halten von Lehrlingen im Handel 801l jedoch nur berechtigt sein, wer Fach- kaufmann ist und das 24. Lebensjahr voll- endet hat. Als Fachkaufmann des Einzel- Handels soll anerkannt werden, wer die nötige Sachkunde hierzu besitzt. Voraus- setzung dafür, ist das Bestehen einer an- erkannten Prüfung und die Ausübung einer Praktischen Tätigkeit im Einzelhandel von mindestens zwei Jahren außerhalb der Lehr- zeit. Sachkunde soll ferner demjenigen zu- erkannt werden, der eine mindestens fünf- Mill. MILL. S 2. S sen u Stag! 1 ˙20 ef e,„„ 80 Buſdrsftess 180 OEUTISCHL AND a 6% Aus fuhspübedschuss 160 40 5 14⁰ ,. 20 e FRNNNR/ SAR 420 l l 5 0 20 20 70 e, o NIEDERLANDE 60 f 5 2, 50 800 EI afuheübeeschuss a, 180 Am gesamten Warenaustausch der Montan-Unionländer untereinander waren im 1. Halbfiahr 1954 die Erzeugnisse des Montan-Union-Vertrages nach Berechnungen der Hohen Behörde mit rd. 22 v. H. beteiligt. Der große Ausfuhrüberschuß Westdeutschlands ist auf seine Kohlenlieferungen zurück- zuführen, die in die anderen Partnerländer gehen, während Belgien/ Luxemburg und Frankreich Saar die Lieferanten für Eisen- und Stahlerzeugnisse sind. Schrottlieferländer für den hohen Schrott- bedarf Italiens, das der größte Abnehmer unter den Partnerländern ist, sind Frankreich Saar und Westdeutschland. jährige kaufmännische Tätigkeit im Einzel- handel nachweisen kann. Der Diskussions-Entwurf des Bundes- wirtschaftsministeriums ist bisher weder mit den übrigen Ressorts noch mit den Län- derwirtschaftsministerien abgesprochen wor- den. Nach Eingang der Stellungnahme der Verbände, nach Rücksprache mit den Länder- wirtschaftsministerien und Abstimmung mit den Ressorts, wird das BMW einen Refe- renten-Entwurf fertigstellen, der dem Bun- deskabinett zugeleitet werden kann. Kölner Textilmesse brachte Auftrieb (A) Als zweiter Teil der Internationalen Kölner Frühjahrsmesse ist am 15. März die Textil- und Bekleidungsmesse beendet wor- den, die an den drei Ausstellungstagen von 25 000 Einkäufern aus dem In- und Ausland besucht wurde. Zusammen mit der voran- gegangenen Hausrat- und Eisenwarenmesse hatte die von insgesamt fast 2000 Aussteller- firmen beschickte Kölner Leistungsschau da- mit rund 80 000 Besucher zu verzeichnen. Das Geschäft auf der Textilmesse wird in dem Schlußbericht der Messeleitung als durchweg zufriedenstellend bezeichnet. Bei leicht gesunkenen oder konstanten Preisen lagen die Dispositionen des Fachhandels fast auf gleicher Höhe wie im Vorjahr oder teil- weise darüber. Lebhaft gefragt waren unter anderem Damenoberbekleidung, Wirk- und Strickwaren sowie Wollwaren, wobei modi- sche Qualitätserzeugnisse durchweg bevor- zugt wurden. Einen guten Umsatz hatten außerdem— begünstigt durch Rohstoffpreis- senkung und Produktionserhöähung— die Aussteller von Perlonwäsche aller Art zu verzeichnen. Die Produzenten von Perlon- strümpfen meldeten ein befriedigendes Ge- schäft, ebenso die Aussteller von Bettwaren, die auf der Messe mit einem umfangreichen neuzeitlich ausgerichteten Angebot vertreten waren. Allgemein wurde auf der Messe ver- merkt, daß die Aussicht auf ein kommendes gutes Frühjahrs- und Sommergeschäft für die Textilwirtschaft mit einer verstärkten Nachfrage nach neuen, preisgünstigen und modisch interessanten Fertigwaren gestiegen ist. Bürgerliche Kleidung sind keine Werbungskosten Finanzgericht sagt: Aufwand für Lebenshaltung Die Frage, inwieweit Berufskleidung steuerlich zu einem Abzug als Werbungskosten führen kann, hat schon häufig die Steuer- gerichte beschäftigt. Ein Urteil des Finanz- gerichts Düsseldorf vom 4. November 1954 Hatte die Frage zu entscheiden, ob der tech- nische Leiter eines Hüttenwerks die von ihm während des Dienstes getragene bürgerliche Kleidung als Berufskleidung unter dem Ge- sichtspunkt der Werbungskosten nach 8 9 Ziff. 5 Est geltend machen kann. Er führte aus, er müsse häufig den Abstich des Hoch- ofens überwachen, ohne eine besondere Schutzkleidung tragen zu können. Es ent- stünde ihm infolge der Verschmutzung sei- ner Kleidung durch Hitze, Funkenflug oder Oeleinwirkung somit ein erhöhter Verschleiß an Kleidung. 5 Das Finanzgericht hatte die Anerkennung von Werbungskosten versagt. Zu den Wer- bungskosten gehören zwar auch Aufwen- dungen für Arbeitsmittel, insbesondere für Werkzeuge und Berufskleidung. Jedoch stel- len die Kosten für Kleidung und Wäsche grundsätzlich Aufwendungen für die allge- meine Lebenshaltung im Sinne des 812 EStG dar, die das Einkommen steuerlich nicht mindern dürfen. Abziehbar ist hiernach nur der Aufwand für sogenannte typische Be- rufskleidung, z. B. die der Aerzte, Chemi- ker(Berufsmantel)) Kellner, Musiker, die besonderen Amtstrachten der Richter und die Theaterkleidung des Bühnenpersonals. Dagegen stellen Aufwendungen für erhöhte Abnutzung bürgerlicher Kleidung, z. B. bei den Prüfungsbeamten des Auhendienstes K URZ NACHRICHTEN (VWD) Die in dem„Berlin-Plan“ vom Re- gierenden Bürgermeister Dr. Otto Suhr ge- nannte Zahl von hunderttausend innerhalb von etwa vier Jahren zu schaffenden Arbeits- plätzen sei durchaus realistisch und unter vor- sichtiger Ansetzung aller Gegebenheiten sorg- faltig berechnet, erklärte der Westberliner Senator für Wirtschaft und Kreditwesen, Dr. Paul Hertz, auf einer Pressekonferenz am 15. März. In erster Linie sollten die Investi- tionshilfe für die Wirtschaft und die Auf- tragsfinanzierung fortgesetzt werden. Außer- dem seien kommunale Projekte und die Wei- ter führung des Wohnungsbau- und Wiederauf- bauprogramms geplant. Auch neuentstandene Bedürfnisse sollen durch die Gewährung von Investitionsmitteln befriedigt werden, so z. B. der wachsende Bedarf an Fabrikgebäuden und Werkshallen. Ferner sollen Mittel für bisher vernachlässigte kulturelle Zwecke zur ver- fügung gestellt werden. Ostaufträge zurückgezogen? (AP) Nach Mitteilung amtlicher britischer Kreise hat die Sowjetunion kürzlich britischen Firmen erteilte Handelsaufträge im Wert von mehreren Millionen Pfund widerrufen. Es han- delt sich dabei in erster Linie um Aufträge für Konsumgüter, wobei von der Anullierung un- ter anderem auch die britische Textilindustrie betroffen worden sein soll Ueber die Gründe für diesen Schritt gaben die Gewährsleute keine Auskunft. Das britische Handelsministerium hat jede Stellungnahme zu diesen Berichten verweigert. Ein Beamter der sowjetischen Handelsmission Pezeichnete die Berichte als anscheinend nicht ganz korrekt. Er betonte, daß sein Land an einer Ausweitung der Handelsbeziehungen mit dem Westen interessiert sei und zur Zeit Ver- Handlungen mit ein oder zwei britischen Firmen stattfinden. wo die Verträge offenbar einige Schwierigkeiten verursacht hätten. Eingefrorene Reserven feilgeboten (Ap) Die britische Regierung hat eine große Werbung für den Konsum von Gefrierfleisch eingeleitet, um die noch in den Kühlbäusern lagernde Staatsreserve von 150000 Tonnen Fleisch abzusetzen. Die Schlächter wurden auf- gefordert, das Gefrierfleisch billiger anzubie- ten und dafür auf Frischfleisch eine höhere Verdienstspanne aufzuschlagen. Da die Bauern die hohen Preise ausnutzten und bereits Vieh schlachteten, das erst nächstes Jahr schlachtreif sein sollte, sei mit einer weiteren Verteuerung des Frischfleisches zu rechnen, wenn den Preis- Steigerungen jetzt nicht durch gröberen Gefrier- fleischverzehr Einhalt geboten werde. „Verletzung des Betriebsverfassungsgesetzes“ nennt das Deutsche Industrieinstitut am 15. März die gewerkschaftliche Aufforderung an die Be- legschaften, die Wahlvorschläge für die bevor- stehenden Betriebsrätewahlen im Bergbau und in der Metallindustrie zusammen mit den Ge- werkschaften aufzustellen. Belegschaftsmitglie- der, die dieser Aufforderung folgen, verletzten das Betriebsverfassungsgesetz, das keine Ein- mischung außerbetrieblicher Organisationen dulde. Das Deutsche Industrieinstitut, das die In- teressen der industriellen Unternehmer ver- tritt, erklärte, den Gewerkschaften ginge es darum, die Gruppen wahl zu vermeiden und die Vorschlagslisten mit den Gewerkschaften ab- zustimmen. Kohlenabkommen mit CSR (VD) Die Brennstoff- Importgesellschaft mbH, Bayreuth, hat am 11. März nach vierzehn- tägigen Verhandlungen in Prag einen Import- vertrag für tschechische Kohle abgeschlossen. Das Abkommen gilt für die Zeit von April bis Dezember 1955 und dient der Kohleversorgung der nordostbayerischen Wirtschaft. Allerdings kann der Kohlebedarf der Wirtschaft in Nord- ostbayern nicht vollständig aus der CSR ge- deckt werden, doch ist zu erwarten, daß keine empfindlichen Notstände eintreten werden. Großes Interesse für Saarmesse (VWD) Ueber 1000 Aussteller sind für die diesjährige Saarmesse vom 23. April bis 8. Mai zugelassen, Neben der saarländischen Industrie sind Firmen aus der Bundesrepublik und aus Frankreich zahlreich vertreten. Die Saarmesse 1955 umfaßt 14 Hallen und ein gegenüber dem Vorjahr erweitertes Freigelände. oder bei Geschäftsreisenden, grundsätzlich keine abzugsfähigen Werbungskosten dar. Diese Handhabung entspricht der bisherigen ständigen Uebung in Verwaltungspraxis und Rechtsprechung der Steuergerichte. Davon Abzuweichen sah das Finanzgericht keine Möglichkeit, ohwohl anerkannter Maßen in vielen Berufen ein besonderer Kleiderver- schleig unbestreitbar sei. Entscheidend war der steuerlich allgemein anerkannte Grund- satz, daß Aufwendungen, die teils den Be- reich der privaten Lebenshaltung teils auch den Beruf betreffen, nur dann als Wer- bungskosten gelten können, wenn der be- rufliche Aufwand sich leicht und einwand- frei vom Lebenshaltungsaufwand trennen läßt. Im Falle des Urteils war aber unbe- streitbar bürgerliche Kleidung gegeben, Sie konnte nicht allein deshalb als Berufsklei- dung anerkannt werden, weil die Möglich- keit bestand, daß im Verlauf der beruflichen Tätigkeit eine Verschmutzung oder Beschä- digung durch Oel, Staub, Funkenflug usw. stattfinden könnte, auch wenn damit eine Zzweck entsprechende Verwendung der Klei- dungsstücke im Privatleben praktisch aus- geschlossen war. Das Gericht hielt es für nicht außergewöhnlich, daß bürgerliche Kleidungsstücke entsprechend der gesell- schaftlichen Stellung zunächst für den auherdienstlichen Gebrauch angeschafft und nach einer gewissen Gebrauchsdauer und Abnutzung für den Beruf verwendet wur- den. In solchen Fällen wird der steuerliche Begriff der typischen Berufskleidung nicht mehr als erfüllt angesehen. Das Finanz- gericht setzte sich zum Schluß mit dem Ein- wand des Steuerpflichtigen auseinander, in seiner Berufsschicht sei es üblich, im Dienst Anzüge„von der Stange“ zu tragen(m bür- gerlichen Leben dagegen trug der Steuer- pflichtige Anzüge nach Maß). Dieser Ein- wand sei unerheblich, wobei das Gericht darauf hinwies, daß unstreitig diese Anzüge von der Stange auch auf dem Weg zu und von der Arbeitsstätte getragen würden. Es sei also keine typische Berufskleidung, ja noch nicht einmal Berufskleidung im weite- ren Sinne gegeben. Dem Filfsantrag des Steuerpflichtigen, ihm wenigstens die geringeren Kosten ent- sprechender Arbeitskleidung als Werbungs- kosten zuzubilligen, gab das Gericht eben- falls nicht statt, weil solche Arbeitskleidung tatsächlich nicht getragen wurde. Im Steuer- recht könne aber nur gelten, was tatsächlich sei, nicht aber was hätte sein können. Efflektenbörse Frankfurt a. M., Börsenverlauf; Trotz der Ungewißgheit über den im Kohlenbergbau heute Rüickkaufneisung. Kurssrhe Prozent, ferner Goldschmidt: 173.— Stark gesucht zent. Erstmalig etwas schwächer Buderus: 229½½ Zeig-Ikon: 315 rationiert. Bayerischer Etatvorschlag 2,65 Md. DM im Jahre 1954/55 Dem bayerischen Landtag wurde am Mitt- woch durch Finanzminister Friedrich Zietsch für das Rechnungsjahr 1955/56 ein ausgegli- chener Staatshaushalt vorgelegt. Der Haushalt schließt in seinem ordent- lichen Teil in Einnahmen und Ausgaben mit je 2,27 Md. DM und in seinem außerordent- lichen Teil mit je 384 Millionen Mark ab. Der Ausgleich wurde vor allem dadurch er- Zielt, daß ein Fehlbetrag aus dem Rechnungs- jahr 1953/54 in Höhe von 65,3 Millionen Mark nicht als Ausgabe in den ordentlichen Haus- halt eingesetzt wurde, Außerdem wurden die Einnahmen und Ausgaben der staatlichen Forstbetriebe vom 1. Oktober 1954 bis zum 30. September 1956 erfaßt, wobei sich durch die Ausweitung der Rechnungsperiode ein Deckungsgewinn von 55 Millionen ergab. Minister Zietsch appellierte an das Par- lament, am Ziel des Haushaltsabgleichs bei seinen Beratungen unbedingt festzuhalten, da es bei der derzeitigen Entwicklung der Konjunktur in der Bundesrepublik völlig fehl am Platze sei, durch eine über die Ein- nahmen hinaus gesteigerte Ausgabenpolitik die Konjunktur am Ende zu übersteigern. Die Auffassung der Bank deutscher Länder, daß zunächst die Zeit vorbei sei, in der man die expansiven Wirkungen höherer öffentlicher Ausgaben leichter hinnehmen könne, solle nicht überhört werden. Bei der Einnahmeschätzung der Einkom- mens- und Eörperschaftssteuer hat Bayern einen 14prozentigen Anteil am Gesamtauf- kommen der Bundesrepublik(ohne Berlin) zugrunde gelegt, wobei aber die bayerische Erwartung mit 1,4 Milliarden Mark größer 0D als die des Bundesfinanzministeriums ist. Zudem ist der Bundesanteil an diesen Steuern vom Bund mit 40 Prozent veran- schlagt, während der bayerische Haushalt nur 38 Prozent vorsieht. Die Verschuldung des bayerischen Staa- tes beziffert Zietsch für Ende 1934 mit rund BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Dresdner Bank-Gruppe: 9 Prozent Dividende In den Bilanzsitzungen der Aufsichtsräte der Nachfolgeinstitute der Dresdner Bank(Ham- burger Kreditbank AG, Rhein-Main Bank A8, Rhein-Ruhr Bank Ad), die am 15. März statt- fanden, wurden die Abschlüsse für das Ge- schäftsjahr 1954 mit den Berichten der Vor- stände von den Aufsichtsräten geprüft und ge- billigt. Die Jahresabschlüsse 1954 sind damit festgelegt. Den demnächst stattfindenden Hauptver- sammlungen wird für 1954 eine Dividende von jeweils 9(i. V. 8½) Prozent vorgeschlagen. Die Hauptversammlungen finden bei der Rhein- Ruhr Bank Ad am 18. April, bei der Hambur- ger Kreditbank AG am 20. April und bei der Rhein-Main Bank AG am 22. April statt. STAMAG-Aktionäre bekommen Mannesmann- Dividende 1954 Die Stahlindustrie und Maschinenbau AG (STARMAG), Düsseldorf, legt der Hauptver- sammlung am 30, März— Hauptpunkt der Tagesordnung ist bekanntlich der Vorschlag zur Fusion der STAMAG(AK.: 26,67 Mill. DM) mit der Mannesmann AG, Düsseldorf, im Wege des Aktientausches— den Abschluß für das Geschäftsjahr 1954(31. 12.) vor. Der für 1954 ausgewiesene Jahresgewinn von 1,34 Mill. DM erhöht sich um den Vortrag auf 1,38 Mill. DM; er wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Mannesmann Ad hat im Zuge des von der Hohen Behörde genehmigten Wiederzu- sammenschlusses mit den beiden anderen Nachfolgegesellschaften der Mannesmannröh- renwerke, der Consolidation Bergbau AG(Gel- senkirchen) und der STAMaAG(Düsseldorf), den Aktionären der STAMAd angeboten, ihre STAMAG-Aktien im Verhältnis 1:1 in Man- nesmann-Aktien aus der Kapitalerhöhung der Mannesmann AG vom Dezember 1954 im Ver- hältnis 1:1 zu tauschen. Die Mannesmann- Aktien enthalten den Dividendenanspruch für das Geschäftsjahr 1954. Von dem Umtausch- angebot hat die überwiegende Mehrheit der STAMAG-Aktionäre Gebrauch gemacht. Da- mit kommen die STAMAG- Aktionäre für 1954 in den Genuß der Mannesmann- Dividende, die— nach der Erklärung der Mannesmann- Verwaltung— voraussichtlich 7½ Prozent für 1954 betragen wird. Die Mannesmann AG hat für 1953 eine Dividende von 6 Prozent p. a. gezahlt, die STAMAGd für 1953 eine Dividende Marktberichte Situationsbericht Während aus der Landwirtschaft Brotgetreide nur noch sporadisch angeliefert wird, steht aus den Beständen von Handel und Genossenschaf- ten genügend Material in getrockneter Ware zur Verfügung. Die Mühlen nehmen im Rah- men der Beimalungsverpflichtung auf, die noch bis 31. Mai in Kraft ist. Bevorzugt wird jedoch der wesentlich billigere französische Füllwei⸗ zen, der zu Wochenbeginn bei 43,50 DM je 100 kg frei Mannheim bewertet wurde. Aus- ländische Qualitätswelzen werden ausreichend angeboten bei uneinheitlicher Preistendenz. Das Saatgetreidegeschäft verläuft lebhaft, be- sonders gesucht sind derzeit Hochzuchten in Sasthafer. Auch Futtergetreide wird gut auf- genommen, vor allem Futter- und Sortierungs- gersten. Ausländische Ware ist nur wenig an- geboten. Heimischer Futterbafer geht ebenfalls besser Ab, zumal wenig Auslandsware verfüg- bar ist. Besonders rückläufig ist Mais, der zu Wochenbeginn bei 39,50 DM umgesetzt worden ist. In Süddeutschland besteht immer noch mäßige Nachfrage nach Braugerste seitens der Mitgeteilt: gadische Bank Filiale Mannheim 16. März 19355 ang der Besprechungen über die Lohnfrage A ungen fest allgemein zwischen 1 und 4 Pro- Ak tlen 15.3. 16 3 Aktien 153 16 3 Akt lle n 15 3 16 3 ACG 2170 217 Harpener Bergbau 138 120%[Dresdner Bk.)) 12% 13 BBC. 202˙ 202 Heidelb Zement 240% 250 Rhein-Main Bank 215 215 BMW 5 15 171 Hhesch') 5 65 Reſchsb-Ant Sa 7578 70½ conti gummi 2 207 Lanz 2 2 Daimler-Benz 284 2880 Mannesmann 174 76 8 0 e 5 Dt Erdö!“ 167 109) Rn Braunkohle 230 255 2 hf Degusss 250 233 Rheinelektra— 101 Bergb NeueHoffe 146% 146 Demag, RW 24 2% fꝗ Edelstah! 10% 109% Dt. Linoleum 270 270 Sellwolft i 97 85 Dortm Hörd Hütt 14% 141 Burkache io: 141 141 Sſemens& Halske 283 200 Gelsenberg 140% 50 ¼ Eichbsum-Wergei 02 102 Suqzucker 1877 137 GHH Nürnberg 232 232 Enzinger Unlop 191 193 Ver Stahlwerke 77 150%½ 157% I8-Farben Liqui Zellstoff Waldhof 72% 172 K Humb D 204 10 Ant-Sch.) 37% 38 Badische Bank 165 10³ Kner 150% 130½ FCC 236 230 Commerzbenkh)) 10 10 n Phönix 17 174% Farbenf. Baver 240 230%[Commerz- n ire 103 Farbwerke Höchst] 250 2510 u Sredit- Bank 197 197 Rbeinst Union 171 173½ Felten& Guill. 17% 175 Deutsche Bank))% 3% Stanlw. Südwestt. 164 105 161 160 Süddeutsche Bank 210% 217 Thyssenhütte 150½ J 158 Grün& Bilfinger )= RM-Werte.)= Restquoten mehl Type 1600 als Ersatz für Roggenmehl bes- 4 a 100 DM= 7 3,87 Milliarden Mark. Davon entfallen al lerdings fast 2,3 Milliarden auf Verpflichtun- gen aus Ausgleichs forderungen. Der Antell Bayerns an der Gesamtverschuldung der Länder betrug nach Zietsch Ende Dezember 1954 18,1 Prozent. Bei der Neuverschuldur der Länder auf dem Kreditmarkt steht Bayern mit 822 Millionen Mark(das sind 35,5 Prozent der Gesamtverschuldung) an erster Stelle und ist damit prozentual drei- mal so hoch verschuldet als das an nächster Stelle stehende Land Nordrhein- Westfalen. Der bayerische Finanzminister Friedrich Zietsch(SPD) warf dem Bund am 16. März in seiner Haushaltsrede vor dem Landtag Vor, er habe durch die ständige Erhöhung seines Anteils an der Einkommen- und Kör- perschaftssteuer auf Kosten der Länder „den Rahm der Konjunkturentwicklung ab- geschöpft“. Beim Bund sei das Steueraugs kommen gegenüber 1950 um 122 v. H. gestie- gen, bei den Gemeinden um 113 v. H., bei den Ländern jedoch nur um 28 v. H. Offiziell kein Mangel an Mangelware Schrott (VWD) Die Sitzungen des Schrott-Aus⸗ schusses und des Koordinierungs-Ausschus- ses des Ministerrats der Montanunion vom 15. März ergaben in der Frage, ob eine Mangelware für Schrott erklärt werden soll keine Aenderung der bisherigen Fronten. Dem Vernehmen nach haben sich alle Dele. gationen mit Ausnahme Frankreichs und Hollands mit den Plänen der Hohen Be- hörde einverstanden erklärt, die ohne Fr- klärung einer Mangellage auszukommen Slau! bauplänen des Brüsseler Schrottbüros er- fährt, denkt man eventuell zur langfristigen Lösung des Schrottproblems an ein Prä- miensystem für höheren Roheiseneinsatz. Eine solche Lösung der Schrott-Roheisen- relation würde der während der nächsten Jahre zu erwartenden strukturellen Schrott- knappheit innerhalb der Montanunion ent- 3 sprechen. von 5 Prozent. Das gesamte Vermögen der STAMAG, also sämtliche Aktiven und Pas- siven, gehen mit Wirkung vom 1. Januar 1955 auf die Mannesmann AG über. Kammer-Kirsch AG wird Gesellschaft mbH Die Hauptversammlung der Kammer-Kirs Wie VWD ergänzend zu den Aus-“ 0 A für Edelbranntweine, Karlsruhe, am 15. April soll über die Umwandlung der Firma in eine Gesellschaft mbH Beschluß fassen, In 22 den letzten Jahren hat die Gesellschaft im Hin- 08⁴ blick auf die Stärkung der Betriebsmittel 4 von Dividendenzahlungen Abstand genommen. 0 Grundkapital 0,25 Mill. DM. ROI Neues Isolierwerk der Robert Bosch Gmb 1 (LSW) Die Robert Bosch GmbH in Stuttgart B01 hat dleser Tage das Fabrikanwesen der Elma 8 in Waiblingen gekauft. Die Anlage, die von der 80 amerikanischen Besatzungsmacht beschlag- 4 nahmt ist, soll bis Anfang April geräumt wer- 80 den. In dem neuen Betrieb wird nach den not- 1 wendigen Umbau- und Instandsetzungsarheiten 5 das Isolierstoffwerk der Firma Bösch Unter- N 3 gebracht werden. 2 ritt 1 deln VUeberhang an Ausgleichsforderungen 8 berücksichtigen i (VWD) Der Gesamtverband der Versiche- rungswirtschaft hat die Bundesministerien für Finanzen und Wirtscheft dringend gebeten, das Schwergewicht der Sondertilgung der Ausgleichsforderungen auf die sogenannten Ueberhänge an Ausgleichsforderungen zu legen und erst danach die gleichmäßige Tilgung auf- zunehmen. Die Sondertilgung sollte in erster Linie denjenigen Unternehmen zugute kom: men die durch Krieg und Kriegsfolgen besen- ders betroffen worden sind. Die bevorzugte TIlgung sollte nach Ansicht der Versicherungs: wirtschaft nicht als ein Instrument der Len kung angesehen werden und nicht dazu dienen, kapitalmarktpolitische Ziele zu verfolgen. Dividenden- Ausschüttungen Hofbräu AG, Bamberg, 4 v. H. für 1953/54(30. 9) It. HV vom 15. März. 0 1 8 Sektkellerei Ad, Speyer, 4 v. H. für 1953. Dividenden- Vorschläge Vereinigte Rumpuswerke AG, Mönchen-Glad- bach, 5 v. H. für 1954. 0 vom 16. Mär z Malzfabriken, da der Malzabruf infolge des anhaltend guten Bierkonsums belebt ist. Die Malzfabriken bevorzugen feine und Ausstich⸗ braugersten, wofür Ueberpreise bezahlt wer- den. Die Aussaat wird infolge des anhaltenden Winterwetters nicht vor Ende März beginnen, ö so daß etwaige UDeberschüsse aus der Saàatgut⸗ reserve erst im April zu erwarten sind. Am Mehlmarkt ist das Verkaufsgeschäft von Mühlen und Handel noch stiller geworden. Pie Bäcker sind zurückhaltend und decken nur den dringendsten Bedarf ein. Durch übergebietliche Lieferungen wird der Preisdruck noch gestei⸗ gert, so daß die Notierungen erneut zurück? gesetzt worden sind. Teilweise wird Weizen“ ser abgerufen. Der Roggenmehlabsatz ist be- sonders schwierig und die Preise geben au hier nach. 5 Am Futtermittelmarkt sind lediglich Kleie⸗ und Futtermehle zur prompten Lieferung im Preise gehalten und gefragt, während die mes sten übrigen Futtermittel mehr oder weniger abbröckeln. Vor allem ölhaltige Futtermittel haben gegenüber der Vorwoche erneut nach- gegeben. Die Zuckerfabriken sind mit Trocken- schnitzel derzeit nicht am Markt. Mischfutteg sowie Fisch- und Dorschmehl sind anhalten gut gefragt, ohne daß allerdings eine Preis- befestigung eingetreten ist. Dr. Buss 6 Handschuhsheimer Obst, und Gemüse- Großmarkt (VWD) anfuhr gut, Absatz mittel. In Feldsalst stark nachgebende Preise, MHeberstand. Es erziel- ten: Tafeläpfel Ia 28—35; A 14—26; E 1013. Feld- salat 130150; Rosenkohl 36; Karoften 25; Knollen sellerie 3642; Lauch 4045; Zwiebeln Lu Petersilie 8—9; Schnittlauch 7; Kresse 80100, NE-Metalle Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 428,25—430,26 59 lel in Kabeln 12700120, 00 3 Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 910 Westdeutscher Zinnpreis 860,00 PU Freie Levisenkurse Geld Brief 100 belgische Franes 8,43 8,45 100 französische Franes 1,2058 1.2075 100 Schweizer Franken 95,97 96.17 100 holländische Gulden 110,90 111,12 1 kanadischer Dollar 4,27 4.28 1 englisches Pfund 11,78 11,80 ö 100 schwedische Kronen 30,95 61,11 0 100 dänische Kronen 60,73 60,85 100 norwegische Kronen 58.845 58.965 100 Schweſzer freie Franken 97.975 9,15 1 US-Dollar 4,1992 4.2092 490 DM-O; 100 DO= 21,67 Pu Nr M — len al. flichtun. r Anteil ung der zember muldung t steht das sind ung) an aal drei- nächster estkalen. 1 6. März 1 rhöhung ind Kör- Länder lung ab- eueraug; l. gestie- . H., bei 1 tt ott-Aus⸗ usschus-. ion vom ob eine den soll, Fronten. lle Dele- chs und den Re- hne Er- kommen en Aus- Uros er- kristigen ein Prä- neinsatz. oheisen- nächsten Schrott- ion ent- gen der ind Pas- zuar 1955 mb er-K Isch me, am er Firma Assen. In im Hin- ebsmittel nommen. mbH Stuttgart der Elma von der beschlag- umt wer- den not- sarheiten H Unter- Versiche- erien für gebeten, ung der enannten zu legen ung auf- in erstet te kom- n besen Vorzugte herungs⸗ der Len 1 dienen, gen. 54(30.9) 1 en-Glad- v. H., für olge des ist. Die Ausstich⸗ hlt wer- laltenden beginnen, ö Saatgut⸗ h Kleie⸗ rung im die mei- weniger termittel ut nach- Trocken- schfutter nhaltend e Preis- Dr. Buss J roßmarkt Feldsalat es erziel- 13: Feld- Knollen: a 17205 100. 430,25 PNA 120,00 DI 242,% PM 60,00 PM 3 Telefon 5 20 00 1 585 46. 00, 18.30, 21.00 0. W. Fischer, Ruth Leuwerik aplT0 lAsT gamstag, 23 Uhr: zr. 63 0 Donnerstag, 17. März 1958 MORGEN AIHAM BAA 41 „Ewiger Walzer“(Farbfilm) 5 00 50 5 19. 21 Teleton 3 11 86 1 II. Letzter Tag) Morg.:„Der schweigende Engel“ Telefon 4 46 47 T. 50051. 2. Woche s TE f Heute nur 3 Vorstell. UNWERSUN 15.15, 17. 45, 20. 5 8 15.45, 16.00 u. 18.15 Uhr: Aldo„INGRID“ 5 — in:„ERSTE LIEBE. X die Geschichte ein. rotomodells Ab Frei.:„Oberarzt Dr. Solm“ 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 ro CURTIS Cinemascope ber els. Ritter von Falworth“ DiE KAMERZ leute letzter Tag Das Frauenhaus v. Marseille& Ab morgen 14, 18, 18.15, 20.0 :„Verlorene Liebe“ J 1, 6, Br. Str. T. 50276 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 george Brent 1. d. Spionagefilm „Spionagenetz Tanger“ X DiE KURBE Victor Mature in „END STATION MoRD“ Telefon 5 18 95 0 14.30, 16.30, 18.48, 21 9.50, 11.30 u. 22.20 Spätvorstell. ANNA 1 sulvana Mangano 1 SI. V. PAM PANINI GINO CERVI MansRA Wiederholung SIE R Wan D. N. 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März 1955/ Nr. g 7 Wer wäscht Richard rein?/ Von Egon lomeson Wenn einer, wie, um ein Beispiel zu nennen, jch, seinen Lebensunterhalt bezieht, indem er Zeitgenossen befragt, wann und Warum sie geboren sind, was sie seither Von der H-Bombe und der I-Mode und vom Vorverkauf für den Mondflug halten, also wenn einer wie ich als Reporter seine lebende Umwelt interviewen muß und all die Antworten zu Papier bringt, den Herren Redakteuren als Artikel und dem Verleger als Buch zur Veröffentlichung überläßt, so kann man schon etwas erleben, wenn es im Säuberlichen Druck erscheint. Der Fette Protestiert, weil er mager ist, und der Staats- rat verbittet sich den Titel, weil er inzwi- schen etwas viel höheres geworden ist, und der Millionär tobt, weil er nicht haben Will, daß man weiß, was jedem längst klar war. Wer gelobt wird, der wehrt den Preis ab, und wen man beim liebenswür- digsten Entgegenkommen einen Haderlum- pen nennen muß, dem ist's auch nicht recht. Wenn sich einer wie ich als Reporter über anderer Leute Ein- und Aussehen zu äußern hat, so tut er gut, nur über Lebewesen zu berichten, die seit mindestens hundert Jah- ren garantiert legal und unwiderruflich tot sind und keinen Anlaß haben und keinen Anwalt finden, um sich über eine Feststel- lung aus ihrem Erdenwallen zu beschweren. Das dachte ich. Bis gestern abend um 8.36 Uhr. Seit gestern abend um 8.36 Uhr weiß ich, daß meine Beschränkungsgrenze von hundert Jahren viel zu klein ist. Eigent- lich begann diese Erkenntnis bereits kurz nach 8 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt betrat nämlich in dem kleinen FHinterstübchen eines Londoner City-Restaurants ein nicht ganz Hundertjähriger in gut geschnittenem Cut ein kleines Podium und diffamierte nach knappen Einleitungen über diese hundsmiserable Welt niemand anders als einen Verleumder als meinen Kollegen Wil- iam Shakespeare. Ich nenne den Herrn Dichter„Kollege“, Weil jener Angreifer ihn nicht etwa wegen seiner dramatischen literarischen Leistun- gen, sondern in seiner Eigenschaft als Tat- Sachenberichterstatter in Stücke riß. Der wütende Herr auf dem Podium be- hauptete, daß es sich um Shakespeares Re- portage für sein Bühnendrama„Richard III.“ dreht. Alle diesbezüglichen Mitteilungen über die acht Mordtaten an Neffen und ähnlichen Nebenbuhlern seien völlig aus den Fingern gesogen oder zumindest uner- träglich sensationell übertrieben und ge- eignet, die weiße Weste oder, da es sich um einen in Uniform lebenden Gentleman Handle, die Säbelscheide zu verunglimpfen. Der Herr Angeklagte könne nicht einmal für sich die Wahrung berechtigter Inter- essen in Anspruch nehmen, denn was küm- mere ihn schließlich eine Begebenheit, die sich Jahrzehnte vor seinem Erscheinen ab- gespielt hat. Besagter Verfasser wollte nur aus offensichtlich politischen Propaganda- ründen im Interesse seiner Tudor-Königin gegen einen ihrer verhaßten Vorgänger aus einem anderen Hause zu Feld ziehen. Der wütende Herr, verdächtigte Herrn Shake- Spearèe der wissentlichen Verleumdung, denn Ss hätte ihm bekannt sein müssen, daß sein Herrscherhaus alle Dokumente, die für Richards Größe und Reinheit zeugten, habe vernichten lassen. Alle Bluttaten, die ihm die Legende und später Herr Shakespeare in die Schuhe schoben, seien wahrschein- lich ganz harmlos als Unglücksfälle zu er- Klären. Alle anständigen Menschen in der Welt missen daher aufstehen, riet der Redner mit einem Feuer, als ob ihm das Unrecht an Richard III. an der Leber fraß, und dafür mannhaft eintreten, daß die Unschuld ans Pageslicht dringe. Man habe dem verleum- deten Herrn nach all den Jahrhunderten in einem öffentlichen Gerichtshof alle An- klagen des Herrn Shakespeare vorzulegen und seinen Verehrern die Gelegenheit zu bieten, ihn von den Verdächtigungen frei- Zusprechen. Wer abseits stehe und nicht so- fort für Richard fechte, der sei ein Ver- Täter und verdiene es nicht, in die Gesell- schaft gerecht denkender und zivilisierter Zeitgenossen mit Achtung aufgenommen zu Werden. Ein jeglicher müsse dafür eintre- ten, daß die Gebeine Richard des Reinen einen Ehrenplatz in der Westminster Abtei erhalten, daß die Verleger und Heraus- geber aller Konversationslexika ihre bis- herigen Beschuldigungen in Hymnen ver- wandeln, und daß jede englische Stadt zu- mindest ein Denkmal für diesen vornehmen Edelmann aufstelle. Der Richard-Fanatiker schloß mit einem Dank an den Schauspie- ler Sir Laurence Oliver. Dieser brave Künstler, sagte er, würde jetzt der großen Wäsche ungemein helfen, indem er Shake- speares böse Lügen im Film festhalte und bis in die letzte Analphabeten-Hütte ver- breite. Wenn es bisher noch Millionen harm- loser Menschen gegeben hätte, die noch nie oder nur wenig über Richard den Schreck- lichen vernommen hatten, so würde künftig jedermann im Bilde sein und nach Kennt- nis der Wahrheit ins Lager der Richardisten überschwenken müssen. Es war inzwischen halb 10 geworden, und wir alle gingen ein bißchen bedrückt mit schlechtem Gewissen auseinander, weil wir doch die ganzen Jahre hindurch über Völlig andere, offenbar nicht so lebens- wichtige Themen und Sorgen nachgedacht hatten, ohne auch nur eine Sekunde auf Richard III. und seinen bösen Berichter- statter zu verfallen. Armer, ärmster Reporter-Kollege Shake- speare! Ich sehe auch für Sie, Sir, recht trübe in die Zukunft. Denn wenn erst ein- mal diese eine Säuberung an Richard III. Weste geglückt sein wird, so wird man sich bestimmt— ich kenne es aus meiner eigenen Praxis— Ihre anderen Tatsachenberichte vornehmen und auf Grund verschiedener Presseparagraphen jetzt Korrekturen ver- langen. Romeos Rächer werden erstehen und Ihnen nachweisen, dag Sie auch wei- terhin gelogen hatten, als Sie behaupteten, daß er qulia und sich vergiftet habe. Hamlet wird seine Verteidiger alarmieren und durchsetzen, daß Ihnen, oh, bisher so ge- schätzter Herr, die verwegensten Akt- schlüsse gestrichen werden. König Lear wird seine Anwälte gegen Sie in Bewegung setzen, und wegen Othello werden Sie sich wegen Aufhetzung zum Rassenhaß vor Kenter inszenierte Euripides Ein Szenenbild mit Rai- ner Geldern(Theseus) und Richard Lauffen (Adrastos) aus der deut- schen Erstaufführung des Schauspiels„Der Mütter Bittgang!“ von Euripides Deutsch von Ulrich von Wilamowitz- Moellen- dorf), die die Bühnen der Stadt Essen in einer Inszenierung von Heinz Dietrich Kenter jetzt her- ausbrachten. Aufnahme: Hanns Buschhausen 0 einem Tribunal zu verantworten haben— von den diversen Pointen, die Sie in Ihrem geschätzten Kaufmann von Venedig zurück- nehmen müssen, ganz zu schweigen. Seien Sie froh, daß Ihnen nichts über Kaiser Nero eingefallen war, denn auch hier be- mühen sich jetzt gerecht denkende Wäscher, einen richard- ähnlichen Feldzug zu bringen. In dieser Aktion will man beweisen, daß Nero nie Brand gestiftet, nie Laier gespielt und nie Löwen auf Menschen gejagt habe, sondern ein liebenswerter Träumer auf einem fernen Schloß gewesen sei. Ich jedenfalls, ich habe gelernt. Ich schreibe keine Interviews mehr— selbst, wenn die Zweibeiner schon 2000 Jahre tot sind. Ich wähle mir künftig, und rate es all meinen Kollegen zur Nachahmung, nur noch Themen aus der ersten Eiszeit mit Doku- mentarberichten über Geschiebelehm, Grund- moränenfelder und Urstromtäler. Da kann mir keiner so leicht einen Vorwurf über Ungenauigkeit mehr machen. Schließlich ist es seine guten 750 000 Jahre her. Hans Chemin-pefits„90. Psalm“ bei der Singakademie Ein Konzertabend unter Leitung Günther Wilkes im Mannheimer Musenscal Im Mittelpunkt eines der ernsten vor- österlichen Stimmung angepaßten Konzert- abends, der unter Günther Wilkes zielstre- biger Leitung immer erfreulicher sich ent- wiekelnden Mannheimer Singakademie stand die westdeutsche Erstaufführung von Hans Cbemin-Petits Vokalwerk, der„90. Psalm“ für Bariton, fünfstimmigen Chor und Or- chester. Professor Hans Chemin-Petit, der seit langem als Leiter des Berliner Phil- harmonischen Chores und Kompositions- lehrer an der dortigen Musikhochschule wirkt, ist bereits vielfach mit Orchester-, Kammer- und Vokalmusik hervorgetreten. Sein„90. Psalm“ bestand anläßlich der Ber- liner Festspiele seine Feuerprobe, wie es heißt,„mit außerordentlichem Erfolg“, den jetzt die im sehr gut besuchten Musensaal des Rosengartens vonstatten gegangene Mannheimer Aufführung augenscheinlich gesleflert Rat. W Der Komponist lehnt sich eng an den Psalmtext an, dessen gegensätzliche Stim- mungen von Tod und Verheißung im Sinne des Kernworts(„Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: kommt wieder, Menschenkinder!“]) im musikalischen Ge- samtbild des Werkes ihre für jeden Emp- känglichen eindrucksvoll farbige Spiegelung finden. Dennoch erscheint(soweit das nach einmaligem Anhören beurteilt werden kann) nicht so sehr die gedankliche Inspiration, sondern vielmehr die hochentwickelte for- mal- konstruktive Gestaltungskraft als das Imponierende an dieser Arbeit, die sich als ein vielschichtiger Bau kunstvoll miteinan- der verzahnter Fugen, Doppel- und Tripel- fugen präsentiert. Stilistisch steht diese Ma- sik anscheinend noch nicht auf ganz ge- sichertem eigenpersönlichen Fundament. Sie schwebt ein wenig zwischen den Zeiten und trägt einen Mischcharakter zur Schau, in dem sich neuzeitliche Klangvorstellungen mit überkommenen Stilelementen zu einer feinfühlig instinktsicheren, auch der illu- strativen Zustandsschilderung nicht abge- neigten musikalischen Ausdruckskunst wirk- sam verbinden. In der gut studierten, vom Nationaltheater- Orchester glänzend unterstützten Auffüh- rung ließ es die vom Kammerchor der Städt. Musikhochschule verstärkte chorische Ge- meinschaft der Singakademie an Weihe und Innerlichkeit und auch an Energie bei der Attackierung schwieriger Verkopplungen der Stimmgruppen nicht fehlen, wenn man sich auch im Ganzen gesehen den Chor- körper noch stimmkräftiger wünschen möchte. Als überragender Interpret des für die Gesamtwirkung des Werkes sehr be- deutsamen solistischen Baritonparts hatte sich die Singakademie die herrliche Stimme Dietrich Fischer-Dieskaus verschrieben und so konnte es nicht fehlen, daß die schöne Aufführung dem anwesenden Komponisten, seinem Werk und allen Mitwirkenden ver- diente Ovationen eintrug. Zwei Bachkantaten: das vierstimmige „Bleib bei uns, denn es will Abend wer- den“, dessen vergeistigte Stimmung im Rie- senraum des Musensaales nicht recht zur Geltung kommen wollte, und die berühmte große Kreuzstabkantate, in deren Solopar- tien die vornehme Gesangskunst und der tief in den Geist der Worte sich versenkende Vortrag Fischer-Dieskaus entscheidend für die warmherzige Aufnahme wurde, leiteten den Abend stimmungsfördernd ein, dessen Ausklang(als Schillerehrung gedachh, Brahms edelempfundene Vertonung des Schillerschen Gedichtes„Nänie“ für vier- stimmigen Chor und Orchester brachte kein Werk von überragender Bedeutung, doch in seiner gesanglichen Schönheit und empfindungsechter Tiefsinnigkeit von un- mittelbarer Eindruckskraft, deren sich die Zuhörer nicht zu entziehen 5 G.. E. Eine große, aber vergebliche Bemöhung Euripides Tragödie„Der Mütter Bittgang“ an den Zöhnen der Stadt Essen Daß sich antike Tragödien auf der Gegen- Wartsbühne nur dann wieder beleben las- sen, wenn ihre dichterische Substanz beson- ders stark ist und wenn Schauspieler zur Verfügung stehen, die den„weiten Atem“ zur Gestaltung dieser unerbittlich konse- quenten, psychologisch nicht„ausgefächer- ten“ Rollen noch besitzen, erwies sich jetzt an einem negativen Beispiel in Essen. Mit ungewöhnlicher Sorgfalt hat Heinz Dietrich EKenter hier unter dem Titel„Der Mütter Bittgang“ die im Jahre 420 vor Christus von Euripides geschriebene und 1898 nach Chri- stus von Wilamowitz-Moellendorff über- setzte Tragödie„Die Schutzflehenden“ erst- mals in Deutschland inszeniert. Gewiß hat dieses Stück thematische Be- ziehungen zu Geschehnissen unserer Zeit. Vor Theben sammeln sich Mütter, um die Herausgabe ihrer dort gefallenen Söhne zu erbitten, die sie bestatten möchten. Aber ihr Flehen und Klagen gibt nicht die Basis für ein Drama: es fehlt die Aktion, Und diesen Mangel machen in diesem Stück keine dichterischen Vorzüge wett. Hinzu kommt, daß der Bühnensprechchor im Parkett un- serer Tage nicht mehr„ankommt“— auch dann nicht, wenn er so bewegungsdynamisch geführt wird, wie von Kenter in Essen. Die stimmliche Absetzung der Teilchöre vermag ebenfalls nur vorübergehend zu interessieren. Von den Schauspielern hatte lediglich Gretel Wurm die Kraft, ihre über zweitau- send Jahre alte Rolle zu einem erschüttern- den Menschenbild zu machen. Die blutjunge Irma Kampen aus dem Chor der Mägde stand ihr nicht viel nach. Die anderen Dar- steller erwiesen sich als zu„modern“, um des Euripides wohl nicht umsonst nie auf- geführtes Stück beleben zu können. Sonja Luyken Eine Totenmaske des Zaren Peter des Gro- gen, die auf 30 000 Mark geschätzt wurde, war das wertvollste Objekt auf der Auktion des Hauses Eduard Hünerberg in Braunschweig; sie wurde für 5500 Mark versteigert. Die Maske war von dem kaiserlich- russischen Hofmaler August Alexander von Kotzebue, der sie als Vorbild für seine historischen Ge- mälde vom russischen Hof erhalten hatte, Mitte vorigen Jahrhunderts nach Deutschland gebracht worden. Es handelt sich um eine der drei Original-Totenmasken Peters I. „Die Zeitberichter“ kin Koboreti- progromm von Gerd Khονν Im Programm wird versprochen, daß n „es“ dezent sagen will und daß man nich mit dem Degen draufhaut, sondern lieber mit dem Florett stichelt. Sehr schön! Und daß die Themen aus Bundes-, Gesamt-, 08. West- und Mitteldeutschland immer die glei. chen sein müssen, zwangsläufig, weil sich 1 doch nichts ändert, steht auch drin— und ist weniger schön. Im übrigen ist das 5 5 gramm der„Zeitberichter“(die am Diens. tagabend im Mannheimer Universum gastier ten)„Mode in Germany“ überschrieben, * er- Es gab viele hübsche Pointen in diesen zeitkritischen Potpourri von und mit Gend Knabe, mit Pippi Kausch, Kurt Weyrauch Jutta Sauer und Dieter Schnerk. Das Ministe. rium für Gesamtdeutsche Fragen;: nicht nr gesamtdeutsche Antworten zuständig Bonmot, das der„Spiegel“ als neuss „Bonn-Mot“ verbreitet). Und weiter: Die Kunst geht nach Brot, die Politik nach Rom. mißbrot. Das Grundgesetz: wie haste die verändert! Der Gegenverkehrsminister Frankreich und die Sgar: die glühenden Kohlen, auf denen man sitzt, und das heihe Eisen, das man ungern anfaßt. Remarque dem im Westen nichts Neues einfällt.. D als kleine Auslese. * Manchmal gings auch ein bissel daneben und wo man sich eben noch über die det. sche„Gemütlichkeit“ mokiert hatte, haute man nun selbst mal eben in die Kerbe der deutschen Ueberheblichkeit: Während ge angeln(die Franzosen nämlich) und sie Cat spielen(die Engländer nämlich), arbeiten die Deutschen! Hihi! Und dann der prächtiee Witz: Die Deutschen werden eine halbe N lion Soldaten stellen und die Italiener eit Million halbe Soldaten! Das sind Pointen die nun nicht gerade dezent sind— Sonden billig(um dezent zu bleiben). Warum wir nur so unbeliebt sind im Ausland?(Auch dies Frage stammt aus dem„Zeitberichter“.- rb. gramm.) * Aber ausrutschen kann jeder mal, wen das Parkett glatt ist, und ganz einfach ists bestimmt nicht, sich immer wieder eth Neues für den gleichen traurigen Kohl Rein. fallen zu lassen. Sehr hübsch gelungen pr die atemlose politische Fußballreportag Deutschland gegen Frankreich(„Zweite Halb. zeit“). Das hatte Schwung und zündete: Blank muß schießen, aber er kann nit schießen. Womit soll er denn schießen? ES zum Schießen. Die linke Spielhälfte Schal für Adenauer gar nicht zu existieren. Adel. auer hat den Ball. Er gibt zu Hallstein. Hal. stein gibt zu Adenauer. Hallstein gibt all zu Adenauer.. Ollenhauer steht abseits Das haspelte Gerd Knabe sehr überzeugen herunter, und es war gut gemacht. Und d Waren schon noch mehr Perlen im Pi. gramm. * Man konnte also seinen Spaß haben n den„Zeitberichterné“, und es ist schad daß der große Kinosaal so spärlich besen War. Vor gähnend leeren Stuhlreihen geis, reich zu sein, ist bestimmt keine ae Aufgabe. Aber das kleine Ensemble auf d Bühne ließ es sich nicht verdrießen, und Wenigen im Parkett gaben sich doppe Mühe, ein nettes Publikum zu sein. Koltur-Chronik Dem Komponisten Igor Strawinskij ist v der finnischen Kulturakademie der„Jean. Sibelius-Preis“ verliehen worden, der dan erstmals seit seiner Stiftung im Jahre 1951 un einen Ausländer fällt. Der abstrakte Maler Willi Baumeister“ wegen Erreichung der Altersgrenze als Pro- fessor an der Stuttgarter Kunstakademie in dei Ruhestand getreten. Die Malklasse Baume sters wurde am Dienstag vom Kunstmale Heinrich Wildemann übernommen. Die„Große Kunstausstellung München 10 findet vom 13. Mai bis 11. September statt. d. umfaßt Malerei, Graphik und Plastik. Pie Ausstellungsleitung gibt bekannt, daß ,die Fi. Ueferung der Werke in der Zeit vom 23. Man mit 2. April in der Zeit von 9 bis 17 Uhr, auler sonntags, im Haus der Kunst erfolgen Kann. 4 g 6 Alessandro Scarlatti's„Johannespassion“, langt am Sonntag, 20. März, 20 Uhr, in t Mannheimer Christuskirche unte r Leitung Dr. Deffner zur deutschen Erstaufführung, B Ausführenden sind: Bernhard Michaelis(all Kurt Rosenberg(Baß), Gustav Hiller(Baß) d- Bachchor und der verstärkte Instrumentalkies“ des Bachchors. — ANNE MARIE SELINK O: HEUTE HE IRATET MEIN MANN Debtsche Rechte bei Kiepenhever& Witsch, Köln 11. Fortsetzung Gary nickt:„Gute Idee. Mir ist das Ganze eigentlich peinlich, ich gehe sonst nicht in Häuser, in die ich nicht eingeladen worden bin, schließlich—“ „Schließlich bist du ein Lord“, sagt John und das bewirkt, daß Gary kein Wort mehr von Peinlichkeit hören läßt. Jeder kriegt noch ein Glas Schnaps. Dann gehen sie die stille Villenstraße entlang. Thesi spürt jetzt, wie aufgeregt sie ist. Blödsinnig aufgeregt. Sven wird eiskalt höf- lich sein, so ist er immer, wenn er wütend wird und es nicht zeigen will. Aber viel- leicht zeigt er auch seine Wut, o Gott Sie marschiert zwischen ihren zwei Män- nern, die Schritte hallen in der Stille, sie gehen an Gartengittern entlang, es liegt viel Frühsommer in der Luft, der Himmel ist Wieder silbergrün und alles ist zauberhaft. „Ja— wie heißen Sie eigentlich Gary?“ fällt ihr ein. Wenn sie nicht richtig vorstel- len kann, ist der ganze Triumph mit Gary verpatzt. „Mounteroy“ „Darf ich bekannt machen. Lord Moun- teroy. übt Thesi. An diese dummen Gedanken kann man sich nicht ewig krampfhaft klammern, jetzt kommt eine lange niedrige Gartenmauer, das dürfte schon Svens Garten sein. Thesi kriegt irr- sinniges Herzklopfen und versucht zZzu pfeifen. „Wir sind vom k. und k. Infanterie- regiment Sonderbar: es riecht nach Flieder. Süß und vertraut riecht es nach Flieder. Ich bin einmal mit Sven im Frühling über den Hel- denplatz in Wien gegangen, der Flieder blühte, der Flieder in Wien. Sven hat Flieder im Garten. „Hoch- und Deutschmeister, Numero vier—“ brummt Thesi jetzt mit tiefer Stimme. „Wir können noch umdrehen“, sagt John gleichmütig in ihr Gebrumme hinein. „Warum?“ „Falls du es dir überlegst“, sagt John, und sieht Thesi von der Seite an. „In einer halben Stunde ist alles vorbei und wir geben zu euch trinken“, meint Thesi,„da ist das Tor— los, es muß sein!“ „Ja, wenn es sein muß“, seufzt Seine Lordschaft. Thesi geht voran. Blödsinniges Herzklopfen. Das Haus ist breit, niedrig, flach, Riesenfenster. Natürlich Svens Haus. Alle Fenster sind erleuchtet. O Gott. Thesi läutet. Wildes Hundegebell antwortet. „Das ist Peter“, sagt Thesi zu ihren bei- den Männern, die gelangweilt neben ihr Warten. „Peterle— so mach doch nicht solchen Lärm, ich bin's doch—“ ruft Thesi,„mein Peterle“ Das Tor geht auf. Ein junger Mann steht da, in weißer Jacke. Sven hat sich einen Diener zugelegt. „Guten Abend“, sagt Thesi auf dänisch und schiebt sich mit ihren zwei Begleitern an dem jungen Mann vorbei. Peter ist ein groger goldbrauner Boxer. Mit wütendem Freudengekläff spingt er an Thesi hinauf. „Mein Peterle—“ sagt sie hilflos, und beugt sich zu ihm hinunter. „Schaut— wie er lacht“, sagt Thesi. Peterle hat zwar eine besorgte Faltenstirne Wie alle Boxer, aber er lacht wirklich, Hunde können genau so lachen wie Men- schen. Sein Schwanz ist in seinen Babytagen gestutzt worden, jetzt hat er nichts Richtiges zum Wedeln, er wedelt deshalb mit dem ganzen Hinterteil und kläfft. Da kreischt eine Frauenstimme: Gott— die gnädige Frau!“ Eine dicke, dicke Frau mit weißer Schürze schaut durch eine Seitentür, was los ist. Sie heißt Marie, weil Köchinnen überall Marie heißen. Marie war schon bei Sven in der Bredgade, bevor Thesi dort ihren Ein- zug hielt. Also, da steht Marie und ist zu Tod erschrocken. Der Diener glotzt ratlos die Marie an. „Ich wollte mir einmal die Villa an- schauen, Marie—“ sagt Thesi und ist auf einmal nicht mehr so aufgeregt, es kann ihr nichts geschehen, Peterle ist da und die dicke Marie, alles ist vertraut, die Villa ist gar keine fremde Villa.„Sind am Ende Gäste Hier?“ erkundigt sich Thesi harmlos und schaut auf die vielen Ueberkleider an der Wand. „Aber, gnädige Frau—“, sagt Marie und tritt einen Schritt näher,„wir haben uns doch wieder verlobt. Wir feiern heute Ver- lobungsfest—“ Dabei blickt sie besorgt auf die große Glastür, man kann nicht durchschauen, ein heller Seidenvorhang ist über die Scheiben gespannt, hinter der hellen Seide Stimmen gewirr.„Peter— sei doch still“, beschwört Marie angstvoll. Aber Peterle kläfft und kläfft vor Glück, es ist ohrenbetäubend, es ist nicht zum Aushalten. Die Glastür wird auseinandergeschoben. Im grellen Lichtschein steht Swen Poulsen. „Mein Thesi hockt gerade auf dem Boden und preßt ihr Gesicht an Peters goldbraunes Fell. Jetzt richtet sie sich auf und steht Sven gegenüber. Sven: groß, schrecklich groß, hageres klu- ges Gesicht und sehr dunkles Haar, das zurückgestrichen liegen soll und immer wie- der in die Stirn fällt. Sven kneift die Augen zusammen, er macht das immer, wenn er etwas ganz genau sehen will. Seine Augen werden schmal, momentan kann er seinen Augen gar nicht trauen— Ja. Thesi. Wirklich und leibhaftig Thesi. Hinter Thesi zwei fremde Herren im Frack, Mantel über die Schultern gehängt. Links die Köchin Marie, hochrot vor Ver- zweiflung. Rechts der Diener Ole, blöd grin- send wie immer. Peter kläfft jubelnd, „Was ist hier eigentlich los?“ fragt Sven langsam und sehr leise. Seine Augen sind eiskalt, er ist schreck- lich wütend, denkt Thesi. Und ihr Herz be- ginnt wieder zu pumpen, es klopft im Hals, sie muß etwas sagen. „So ein lärmendes Tier gehört doch nicht in einen gepflegten Haushalt, Sven!“ kommt von drinnen eine lamentierende Frauen- stimme. Es wird die wandelnde Pest sein, denkt Thesi und gibt sich einen Ruck, sie muß doch endlich reden „Entschuldige, Sven— ich wußte nicht,. daß du Gäste hast. Du hast mir gestern am Telephon gesagt, ich soll das Haus anschauen und— wir sind in der Nähe eingeladen und 4 Die Situation ist geradezu grotesk pein- lich. Sven steht in der Tür, rührt sich nicht, schweigt und wartet, was Thesi weiter- stottern wird. „Es ist meine Schuld. Herr Poulsen“, kommt eine stimme aus dem Hintergrund, eine gleichgültig hochmütige Stimme, Thesi wendet sich verblüfft um: Gary! Gary lächelt herablassend:„Mrs. Poulel sprach mir von ihrem neuen Haus, ich woll es gern sehen, Mrs. Poulsen war 80 1 würdig und wollte mir die Möglichkeit dal geben. Ich bedaure, daß wir eine Stör verursachen— Garys Lächeln wird eie liebens würdiger, er verbeugt sich leicht uud macht eine Bewegung zur Tür. 5 „Lord Mounteroy beabsichtigt nämliet sich ein neues Sommerhaus in FEnglan bauen zu lassen, daher sein Interesse läßt sich jetzt John vernehmen. Thesi ist vollkommen erstarrt. Die klappt wie geprobt. „Sven— was ist denn los?“ fragt n drinnen eine junge e 7 Szelt Stimme. Karen, d Braut., zuckt es in Thesi. Sie wundert 6 daß ihr Herz dabei zuckt. „Du mußt schon entschuldigen, Spe! Marie sagte uns eben, daß hier dein Vel. lobungsfest tobt, ich konnte es nicht Wis- sen—“, sagt Thesi und lächelt freundlich, „Aber bitte, du sollst dich gar nicht 0 schuldigen, ich freue mich sehr, dich 5 zu begrüßen. Bitte— legen Sie doch 4% meine Herren! Thesi, gib den Mantel hes drinnen ist es sehr warm“, sagt Sven. 0 Erstaunen ist vorüber, seine Wut au; natürlich ein komischer Zufall, 1 komische Situation. Während der Dien Gary behilflich ist, nimmt Sven Thesis Men, tel und hängt ihn an die Wand. Steht dan wieder eine Sekunde erstarrt: das 1 vagante Kleid. Thesi spürt seinen Blick 8 nimmt sich zusammen, tritt vor den Spich legt ganz dunkles Rot auf die Lippen. 5 weiß ihr Gesicht ist, macht nichts: die Hast haben seit heute nachmittag rötlichen Schim mer und sind aufsesteckt, es schaut gut aus ſerausge lag. Ackere chekreda lokales: pr. Koc. zer; 802 Ampins stellyv. bank, R gad. Kom kannhei vr. 80 ble r I) Jahr W * W britis 1945 Doku vielm und 80 da obert Best damalie der Son achte, mion 5 amerike lielt, ol war, d bombe dein wi fen, Arn den Kr. lerte J Zur menten Um f Bon batte b tagaber vertret. im ötke und 1 die La. kast all gierung nach ur Kompr. kassune Haltun! bestimt neten e Regier! Arbeitr nokrat raten In Bon Haltun gewerte Ausein Wische DU u den ab. Die den im liegen die SP bestimi weit 2 tassum, Mehr besond die Gr ankert lichen ß be I er rn d Sollen; ratung Sf Berl Ber FDP. 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