urde ein r als An heft, gan- chen Will“, g des lapo- u er- äh Sei- den ö das eisen Nüsse iner“ be- „ das Kon- gichts S2. „ Sagt zum man egen thisch nmer. ichtig d be- junge ians, 15 Hin. 85 das orpo- is Ta- n n wie ischen i den ahent, tzliche „ Des- it und reien Wird von darge- im 2 ent- — ht der Ethik, er gut recht Wur- s Ma- ah es Poesie, leichen uf ein Zelnen wer da heéatre Blas“ 1 Karg Seine londen Halbtot ringen rgiktet, n Tod atheti- r trägt , sind gewalt Rotzoll wurde olksbil- olgende Pur. er Ger⸗ Vilhelm d Hans ak, den Sergiu nolische eis für diesem derliche er nicht —— g hinein s beim qualmig sen Wir d John, Auf den he sind EIA del gt:„Das 1 daran geht es?“ bt eine Az Vel igestell! agt LI ga-zeich. Akzent let cu nesi un vielleicht leren ücklich⸗ vielleicht vielleich ht, viel. Geruch Matrosen stern im sche Lie- lein und eraugen am VOI nd spielt en Well, natlosen tat Klim 6 e Matro- N ing u 1* flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. dnetredakteur: B. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein: Land: C. serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches; Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 65, Tel. 7 12 41 Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 43 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 53 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Ff Zu- stellgeb., Kreuzbandvez. 3.25 DM zZEuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3.23 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg., C. Vaust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 10. Jahrgang/ Nr. 69/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Votum für Streik im Bergbau Das Ergebnis der Urabstimmung in den Steinkohlenrevieren an der Ruhr und im Aachener Raum BO chum.(dpa AP) Die Bergarbeiterschaft der beiden großen Steinkohlen- reviere an der Ruhr und im Aachener Raum haben sich in der Urabstimmung zu über 90 Prozent bereiterklärt, die 12prozentige Lohn- und Gehaltsforderung der In- dustriegewerkschaft Bergbau notfalls mit einem Streik durchzusetzen. Nach dem vorläufigen Endengebnis der Urabstimmung, das die Industriegewerk- schaft Bergbau am Mittwoch bekanntgab, haben von 405 302 Wahlberechtigten 379 137 (gleich 93,5 Prozent) ihre Stimme abgegeben. Von diesen abgegebenen Stimmen bejahten 4355 376(gleich 93,7 Prozent) die Frage der Gewerkschaft, ob die Lohnforderung mit einem Streik durchgesetzt werden soll. Es haben sich also 87,7 Prozent aller Abstim- mungsberechtigten für den Streik ausge- sprochen. Notwendig für einen Streik- beschluß sind 75 Prozent der Abstimmungs- berechtigten. s Der Prozentsatz der ungültig abgegebe- nen Stimmen schwankt auf den einzelnen Schachtanlagen zwischen 0,7 und 1,2 Prozent. Wie die 18 Bergbau weiter mitteilte, kann sich das endgültige Ergebnis noch gering- fügig zmdern, da einige kleine Teilergebnisse noch nicht vollständig erfaßt sind. Ein Sprecher der In du striegewerk- schaft Bergbau äußerte sich sehr be- kriedigt über das Ergebnis der Urabstim- mung. Die Erwartungen seien vollauf erfüllt und in einzelnen Fällen sogar übertroffen worden. Die Organisationsabteilung der 18 Bergbau erklärte den Unterschied zwischen der Zahl der Wahlberechtigten und den zu- vor veröffentlichten Schätzungen, rund 500 000 Bergarbeiter seien zur Urabstim- mung aufgerufen, damit, das die Fehlschich- ten, die 14 bis 15 Prozent ausmachten, ab- gerechnet werden müßten. Ferner seien auch die Lehrlinge nicht stimmberechtigt gewesen. Der Bundesvorstand der DGB in Düssel- dorf erklärte zum Ergebnis der Urabstim- mung, die hohe Wahlbeteiligung und der hohe Perozentsatz der Streitwilligen seien eine„deutliche Mahnung“ en die Vertrags- partner der IG Bergbau, die Forderungen nach Lohnerhöhung zu bewilligen. Die Berg- arbeiter könnten auf die„volle Sympathie aller Gewerkschaftsmitglieder und die Un- terstützung durch den DGB“ rechnen, wern sie gezwungen werden sollten, infolge man- gelnden Verständnisses und Entgegenkom- mens der Unternehmer, die Arbeit nieder- zulegen. Der Unternehmens verband Ruhrbergbau lehnte am Mittwoch eine Verkehrsfinanzgesetze verabschiedet Bundestag beschließt weitere Zweckbindung der Mittel für den Straßenbau Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag verabschiedete am Mittwochabend nach mehr als fünfstündiger Debatte mit großer Mehrheit das Verkehrs- finanzgesetz in dritter Lesung. In Ergän- zurig der Beschlüsse der zweiten Lesung Wird die Bundesregierung zu einer weiteren Zweckbindung der Mittel aus dem Aufkom- men des Verkehrsfinanzgesetzes verpflichtet. Außer den zur Verfügung gestellten Be- trägen für die Sanierung der Bundesbahn und den Autobahnbau sollen feste Mittel auch zum Ausbau der Bundesstraßen verwendet werden, davon 25 Prozent für Ortsdurchfahrten und Ortsumgehungen. In der hierzu gefaßten Entschließung wird zum Ausdruck gebracht, daß die Regierungen der Länder das ihnen zugewiesene Mehraufkom- men aus dem Gesetz zusätzlich für den Stra- Benbau verwenden und dabei auch die Gemeinden berücksichtigen mögen. Der Bundestag nahm ferner eine Aende- rung an, nach der land wirtschaftlichen Be- trieben, dem Bergbau und anderen Betrie- ben— deren Umfang noch in einer beson- deren Rechtsverordnung festgestellt werden S0!— Betriebsbeihilfen für das in Zukunft Höher besteuerte Dieselöl gewährt werden. Bei der abschließenden Debatte erneut ge- stellte Anträge, die Aufnahmeliste der be- günstigten Waren zu erweitern, wurde mit großer Mehrheit, wie schon bei der zweiten Beratung, abgelehnt. Sprecher sowohl der Opposition als auch der Koalition bezeichneten das Gesetz trotz mancher Mängel als einen begrüßenswerten Anfang zu einer Verkehrsneuordnung in der Bundesrepublik. Sie wiesen mit Nachdruck darauf hin, daß es bei diesem Teilstück nicht sein Bewenden haben dürfe, sondern weiter- gehende Maßnahmen, insbesondere eine um- fassende Tarifneuordnung, notwendig seien, um eine vernünftige Aufgabenteilung der Verkehrsträger herbeizuführen. Blank entließ Oberst a. d. von Bonin Der Entlassene stolperte über seine„Sperr-Riegel-Theorie“ von unserer Eonner Redaktion Bonn. Die Dienststelle Blank hat den krüheren Leiter der militärischen Planungs- abteilung im Amt Blank, Oberst a. D. von Bonin, unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist entlassen. Wie der Vor- sitzende des Sicherheitsausschusses des Bun- destages, Dr. Richard Jäger, am Mittwoch in Bonn erklärte, will er den„Fall Bonin“ auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Sicherheitsausschusses setzen lassen. Es wird für möglich gehalten, daß Bonin selbst dann auch vor dem Ausschuß aussagen wird. Bonin, der allgemein als einer der be- fähigsten deutschen Generalstabsofflziere des letzten Krieges angesehen wird, ist 1953 als Leiter der militärischen Planungsabtei- lung durch Oberst a. D. Fett abgelöst und seither als Gutachter beschäftigt worden. Die Entlassung Bonins erfolgte nicht, weil sich seine strategischen Auffassungen im Gegensatz zu denen seiner Vorgesetzten be- fand, sondern weil er versuchte, unter Ver- letzung seiner Pflichten, in der Oeffentlich- keit für seine Ideen Reklame zu machen und gegen die Bundesregierung Stellung nahm. Bonin gilt als der Erfinder der„Sperr- riegel-Theorie“, Diese Theorie geht von der Aufstellung einer Berufsarmee von 150 000 Mann aus. Mit ihnen soll eine Front aus panzerbrechenden Waffen von der Ostsee bis nach Oesterreich aufgebaut werden. Da- bei spielt die Ueberlegung eine Rolle, daß eine solche Lösung dem Sicherheitsbedürfnis der Sowjets Rechnung trage und die Mög- lichkeit einer späteren Verschmelzung mit der Volkspolizei zu einer„Nationalarmee“ offen lasse. Militärisch wird der Plan als unklug be- zeichnet. Man verzettele schwache Kräfte auf einer starren Front, durch die der Geg- ner, indem er Truppen und Material an be- stimmten Stellen konzentriere, mit größter Wahrscheinlichkeit durchbreche. Außerdem benötige Deutschland die Hilfe der Partner der Nordatlantikpakt-Staaten und der Westeuropäischen Union, die nur sicherge- stellt werden kann, wenn man die aus den Verträgen sich ergebenden Pflichten in kairer Weise erfülle und die vorgesehenen Streit- kräfte aufstelle. Der Sicherheitsbeauftrage Blank traf am Mittwoch zu einem„Gedankenaustausch mit der bayerischen Regierung“ in München ein, wie die Staatskanzlei bekanntgab. Wie ver- lautet, beschwerte sich Ministerpräsident Hoegner bei dieser Jelegenheit darüber, daß Vertreter des Amtes Blank in Bayern umherzureisen und mit örtlichen Behörden über die Errichtung von Garnisonen zu ver- handeln pflegten, ohne die Landesregierung zu verständigen. Stellungnahme zu dem Ausgang der Ur- abstimmung ab. Am Tag zuvor hatte er in einer Erklärung folgendes festgestellt:„Der Unternehmensverband Ruhrbergbau ist in gleicher Weise wie die Industriegewerk-⸗ schaft Bergbau an der Spitzenstellung des Untertagebergmanns in der Lohnskala in- teressiert. Er bestreitet daher nicht die Be- echtigung einer angemessenen Lohnerhö- hung. Eine Lohnerhöhung ohne Ausgleich auf der Kosten- oder Erlösseite würde je- doch die wirtschaftlichen Grundlagen der Unternehmungen und damit die Arbeits- plätze der Belegschaften gefährden. Im Gegensatz zu der Auffassung der Industrie- gewerkschaft Bergbau haben eingehende amtliche Untersuchungen laufend die un- zureichende Ertragslage des Ruhrbergbaus festgestellt. Nach Ansicht des Unterneh- mensverbandes Ruhrbergbau sind die Lohn- verhandlungen nicht gescheitert. Sie werden fortgesetzt, sobald das Ergebnis der vom Bundeswirtschaftsminister eingesetzten gemischten Kommission vorliegt.“ Diese von Bundeswirtschaftsminister Er- hard vorgeschlagene gemischte Kom- mission der Tarifpartner des Ruhrbergbaus trat am Mittwoch zum ersten Male in Essen zusammen. Sie soll inner- halb von acht Tagen die Kosten- und Er- tragslage der Ruhrzechen und die Berech- tigung der von der Industriegewerkschaft Bergbau geforderten Lohn- und Gehalts- erhöhung überprüfen. Der Kommission ge- hören je drei Vertreter des Ruhbergbaus, der IG Bergbau und des Bundes wirtschafts- ministeriums an. Die„Gewerkschaft der Berg- bau angestellten in der DAG“ teilte mit, daß sich ihre Mitglieder nicht an der Urabstimmung der IG Bergbau be- teiligt hätten. Sie habe eine entsprechende Aufforderung kurz vor der Urabstimmung an die Angestellten im Bergbau gerichtet. Am Mittwochmorgen begannen in allen Bergbaubetrieben der Bundesrepublik die dreitägigen Betriebsräte wah len 1955. Nach Mitteilung der IG Bergbau wählen 630 000 Arbeiter und Angestellte des Berg- baus über 5 000 Betriebsräte. Mehr als 10 000 Kandidaten stellen sich zur Wahl. Donnerstag 24. März 1953 Der„Rebell“ der britischen Labour Party Aneurim Bevan(rechts), den unser Bild im Gespräch mit Clement Attlee zeigt, wurde bei der gestrigen Sitzung des Vorstandes der Labour Party nickt aus der Partei ausgeschlossen. Er soll vielmehr nächstens vor einem Sonderausschuß der Partei erscheinen und gelohen, kunftig nicht meh gegen die Parteilinie zu verstoßen. In der vergangenen Woche wurde Bean allerdings— wie gemeldet— aus der Parlaments- Fraktion der Labour Parti entlassen. Bild: AP Günstiger Auftakt in Paris Bisher nur Stimmen für die Ratifizierung im Rat der Republik Paris.(dpa AP) Unter größter Anteil nahme der Oeffentlichkeit begann am Mitt- woch in Paris die Debatte des Rates der Republik über die Ratifizierung der Pariser Verträge. Sämtliche Berichterstatter, die am Mittwoch zu Wort kamen, empfahlen trotz verschiedener Vorbehalte in einigen Fällen— die Annahme der Verträge. Ein Vertagungsantrag wurde vom Antragsteller Bevan nicht aus der Partei ausgestoßen Vorstand der Labour Party nahm Kompromiß vorschlag Attlees an London.(dpa) Mit nur einer Stimme Mehrheit nahm der Vorstand der britischen Labour-Party am Mittwoch den Vorschlag von Oppositionsführer Clement Attlee an, den aus der Fraktion ausgeschlossenen„Re- bellen“ Aneurin Bevan, vorläufig nicht aus der Partei auszuschließen. Bevan soll noch einmal Gelegenheit erhalten, vor einem Son- derausschuß des Vorstandes die Zusage zu geben, daß er sich in Zukunft an die Par- teidisziplin halten wird. Das Abstimmungs- ergebnis im Vorstand betrug 14 gegen 13 Stimmen. Der Führer der Seeleute-Gewerkschaft, Perey Knight, hatte einen Antrag auf so- kortigen Ausschluß Bevans aus der Partei eingebracht. Der Antrag kam jedoch nicht mehr zur Abstimmung, nachdem Attlees Kompromißvorschlag angenommen worden War. Diese Zwischenlösung soll nach An- sicht politischer Kreise Londons dazu die- nen, Zeit für„Friedensgespräche“ zu Se- winnen. Das Vorgehen gegen den Führer des linken Labour-Flügels Bevan ist in weiten Kreisen der Partei bedauert worden, weil es die Einheit der Partei bedrohen könnte. Es wird vermutet, daß Bevan schon in den nächsten Tagen vor den Sonderausschuß geladen wird; dem unter anderem Attlee, die Parteivorsitzende Dr. Edith Summerskill und der Schatzmeister der Partei, Gaitskell, angehören. Von den Anhängern Bevans se- hört nur die Abgeordnete Barbara Castle dem Ausschuß an. Politische Gegner der Labour Party zußerten, daß es jetzt immer schwerer wer- den dürfte, Bevan auszuschließen. Solange er aber der Partei angehöre, bestehe eine Quelle der Zwietracht. Labour-Abgeordnete außberten die Ansicht, daß der Kompromig- vorschlag die Möglichkeit gebe, die entstan- denen Schwierigkeiten zu bereinigen. Zwischen Gesfern und Morgen Das Bundessozialgericht in Kassel hat am Mittwoch seine Arbeit offiziell aufgenom- men. Ihm liegen bereits rund 1200 Revisi- onsanträge vor, von denen etwa die Hälfte Streitigkeiten aus der Kriegsopferversor- gung betreffen. Das Bundessozialgericht hat insgesamt zehn Senate. Bundesanwalt Max Güde ist vom Bun- despräsidenten zum Senatspräsidenten am Bundesgerichtsdof in Karlsruhe ernannt worden. Der neugewählte Präses der Symode der Evangelischen Kirchen Deutschlands, Prof. D. Dr. Constantin von Dietze, wurde am Mittwoch von Bundeskanzler Adenauer im Palais Schaumburg zu einer Aussprache empfangen. Bischof D. Dr. Dibelius ist am Mittwoch mit Kirchentagspräsident D. Dr. v. Thadden- Trieglaff und Dr. Heinemann aus Prag nach Berlin zurückgekehrt, während die anderen Mitglieder der deutschen Delegation noch bis zum 29. März in der Tschechoslowakei blei- pen. Dibelius versicherte, die Vertreter der evangelischen Kirchen in der schechoslo- Wakel hätten den ersten offiziellen Besuch einer deutschen kirchlichen Delegation als ein„kirchengeschichtliches Ereignis“ empfun- den. Dr. Dibelius hat Kirchenmänner der Tschechoslowakei zu einem Gegenbesuch in Deutschland eingeladen. Der sowzetische Militärkommandant in Berlin hat beim amerikanischen Komman- danten dagegen protestiert, daß der sieb- zehn Jahre alte sowjetische Jugendliche Valery Lysikow, Sohn eines Offiziers der Roten Armee, von amerikanischen Behörden „ungesetzmäßig festgehalten“ werde. Lysi- kow war am 18. März nach Westberlin geflüchtet. Er hat von den amerikanischen Behörden politisches Asyl erhalten. Generalmajor Robert Cottrell-Hill ist zum neuen Oberkommandierenden der britischen Truppen in Berlin ernannt wor- den. General Cottrell-Hill gehörte bisher dem Kriegsministerium an und war dort für Ausbildungsfragen zuständig. Er löst in Berlin Generalmajor Willjam Oliver ab. Eine enge Zusammenarbeit mit den Wehr- sportverbänden der Sowjetunion, Polens und der Tschechoslowakei wurde auf einer Ta- gung der Sowietzonalen Gesellschaft für Sport und Technik beschlossen, meldet der ieee Mehr als ein Achtungserfolg! England B— Deutschland B 1:1(l:0 Die Fußball-B-Mannschaften Deutsch- lands und Englands trennten sich am Mitt- wochabend vor 46 000 Zuschauern nach einem im Scheinwerferlicht ausgetragenen Länderspiel unentschieden 1:1(1:0). Die deutsche B-Mannschaft zeigte zwar den zweckmäßigeren Fußball, doch machte sich das Nichtvertrautsein der deutschen Elf mit dem Spiel im Licht der gleißenden Schein werter nachteilig bemerkbar. Das Tor für England erzielte Mittelstürmer Roy Swin- bourne durch Kopfstoß nach einem Strafstoß in der 32. Minute. Der Ausgleichstreffer fiel in der 54. Minute durch einen von Erich Juskowiak getretenen Elfmeter. „Untersuchungsausschuß freiheitlicher Ju- risten“. Heinrich von Brentano, der in London wWeilende Fraktions vorsitzende der CDU/ CSU im Bundestag, hatte am Mittwoch eine Unterredung mit dem britischen Außen- minister Eden. Er konferierte außerdem mit dem ständigen Unterstaatssekretär im For- eign Office und früheren Hohen Kommis- sar Sir Ivone Kirkpatrick. Präsident Eisenhower hat sich auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch dafür ausge- sprochen, nach der Ratifizierung der Pariser Verträge vorbereitende Viermächtebespre- chungen mit der Sowjetunion mit dem Ziel einer Konferenz der Regierungschefs einzu- leiten. Es bestehe die Möglichkeit, daß an einer späteren Konferenz auch die deutsche Bundesrepublik teilnehmen werde. Das schwedische Außenamt gab am Mitt- woch überraschend bekannt, daß der stell- vertretende sowjetische Außenminister Gr o- my k o heute, Donnerstag, zu einem Offlziel- len Besuch in Schweden eintrifft. Ueber den Zweck des Besuches verlautete nichts. Das italienische Parlament hat dem italie- nischen Ministerpräsidenten Scelba am Mitt- woch, am Vorabend seiner Abreise nach den Us und nach Kanada, das Vertrauen aus- gesprochen. Scelba hatte die Vertrauensfrage mit der Forderung verknüpft, einen Antrag der linksstehenden italienischen Sozialisti- schen Partei abzulehnen. In dem Antrag wur- den Scelba und Außenminister Martino auf- gefordert, bei ihren bevorstehenden Ver- Handlungen in den USA keine Verpflichtun- gen im Hinblick auf die Ausbeutung der italienischen Erdölvorkommen einzugehen. ————— zurückgezogen, nachdem Ministerpräsident Faure selbst in die Debatte eingegriffen hatte. Zur gleichen Zeit errang die Regierung in der Nationalversammlung einen Erfolg. Nach heftiger Debatte beschloß die Natio- nal versammlung, die von dem prokommu- Nistischen Abgeordneten Gilbert de Cham- brun geforderte Aussprache über das deutsch- französische Saarabkommen gemäß dem Wunsch der Regierung bis zum 30. März zu verschieben. Faure forderte die Verschiebung und lehnte, wie er sagte,„die beabsichtigte Beeinfſussung der Ratiflzie- rungsdebatte im Rat der Republik durch eine vom Zaun gebrochene Saar-Debatte in der Nationalversammlung“ ab. Der Berichterstatter über das Saar- abkommen im Rat der Republik, Auguste Pinton, empfahl trotz einiger Vorbehalte die Annahme des Vertrages. Er forderte jedoch die Regierung auf, noch vor der Abstim- mung im Rat der Republik eine unzwei- deutige Erklärung über die Auslegung des Saarabkommens abzugeben. Pinton forderte, die Frage des Schiedsgerichtsverfahrens und den Umfang der propagandistischen Tätig- keit der Parteien an der Saar genau Zu klären, die Frage der beschlagnahmten Röchling-Werke auf politischer Ebene zu entscheiden und den Sitz der Montanunion nach Saarbrücken zu verlegen. 5 Kurz vor Beginn der Ratifizierungsdebatte hat der Wirtschaftsausschuß mit 12 gegen drei Stimmen eine bedeutsame Resolution zur Saarfrage gebilligt. Der Ausschuß stellt fest, dag er bewußt von einem Zusatzantrag ab- sehe. In einer Resolution solle der Rat der Republik jedoch erklären, daß er eine Hinter- legung der Ratifikationsurkunde kür undenk⸗ bar halte, bevor nicht die Frage der Unter Sequesterver waltung stehenden deutschen Industrien an der Saar geklärt sei. 1 Das französische Kabinett hat am Mitt- woch beschlossen, die Nationalversammlung neuerlich um die Erteilung wirtschaftlicher und finanzieller Vollmachten zu ersuchen, die bis 30. April befristet sein sollen. Die erste Vorlage dieser Art hatte Minister- präsident Faure letzte Woche zurückgezogen, als die Nationalversammlung, dem Druck der Poujade-Bewegung folgend, Einwände gegen die Form der geplanten, steuerlichen Reformen erhob und eine Niederlage der Regierung gewiß schien. Requirierte Wohnungen sollen bis Mitte 1956 frei werden Bonn.(AP) Bundesfinanzminister Schäf- fer kündigte am Mittwoch in der Frage- stunde des Bundestages an, daß bis Mitte nächsten Jahres mit der Freigabe aller noch von den Besatzungsmächten beschlagnahm- ten Wohnungen gerechnet werden könne, so- fern die Eigentümer die Freigabe wünschen. Bis dahin würden voraussichtlich in aus- reichender Zahl Ersatzwohnungen für die Besatzungsmacht gebaut sein. Auch im lau- fenden Jahr würden wieder eine große An- zahl Wohnungen frei. Für den Wohnungsbau für die Besatzungsmächte seien bisher viele hundert Millionen DM aufgewendet worden. ——— 5———— Seite 2 MORGEN Donnerstag, 24. März 1955/ Nr. 69 Don Kommentar Donnerstag, 24. März 1955 Die„Sperr-Riegel-Theorie“ In der Diskussion um den deutschen ver- teidigungsbeitrag tauchte in letzter Zeit ein merkwürdiges neues Element auf: Die „Sperr-Riegel- Theorie“. Das Rezept lautet: Man mische aus Bundesgrenzschutz, den deutschen Dienstgruppen bei den Besat- zungsmächten und den bei dem Amt Blank vorliegenden Freiwilligen-Meldungen eine Berufsarmee von 150 000 Mann. Mit ihr baue man eine„gewaltige“ Front aus panzer- brechenden Waffen von der Ostsee bis nach Oesterreich. Und schon ist Westdeutschland vor östlichen Angriffen abgeschirmt. Die Väter dieser Patentlösung— darunter von Bonin— behaupten, daß ein derartiger Plan Zeit spare, sie glauben weiter an einen Wirksamen Schutz der Ostgrenze und sind schließlich der Meinung, auf diese Weise könne ein Bürgerkrieg gebannt werden. In einer sog.„Generalsdenkschrift“, die dem Bundeskanzler, Politikern und zahl- reichen Persönlichkeiten des öffentlichen Le- bens zuging und in verschiedenen Publikatio- nen werden diese und ähnliche Vorstellun- gen angepriesen. Militärisch ist jedoch die Sperr-Riegel- Theorie von zweifelhaftem Wert. Den Unwert befestigter Linien hat der letzte Weltkrieg bewiesen. Man verzettelt dabei schwache Kräfte auf einer breiten starren Front. Ein solcher Sperr-Riegel würde vermutlich einen Großangriff nicht einmal für Tage aufhalten. Dann aber fehl- ten die Eingreifreserven, nämlich die gepan- zerten motorisierten Verbände, die in beweg- cher Kampfführung angreifende Stoß- armeen abschneiden und zerschlagen könn- ten. 5 Die Verteidigungskonzeption, die die Bundesregierung zusammen mit den west- lichen Partnern erarbeitet hat, geht davon aus, daß die Sowjetunion gegenwärtig über die stärkste europäische Landmacht verfügt. Sie ist zu großräumigen Operatio- nen, zu Durchbruch und Umfassung mit massierten Panzerkräften in der Lage, für die ein Sperr-Riegel praktisch kein Hindernis Wäre. Nur eine bewegliche Abwehr könne die Sicherheit der Bundesrepublik und der europäischen Nachbarn gewährleisten. Hier- zu sind moderne, ausreichend gepanzerte, schnelle eigene Verbände und die zusam- mengefaßten Kräfte der NATO erforderlich. Die Bundesrepublik kann aber nur mit der Hilfe und der Einsatzbereitschaft der Nord- atlantikpakt-Staaten und der Westeuropäi- schen Union rechnen, wenn sie selbst die sich aus den Verträgen ergebenden Pflichten in fairer Weise erfüllt und, wie vorgesehen,; zwölf schlagkräftige Divisionen aufstellt. Was dagegen die Sperriegel- Theoretiker wollen, erklärt ein Zeitungsartikel, den der Major im Bundesgrenzschutz von Stülpnagel geschrieben hat. Er geht davon aus, daß die Sowjetunion die Aufstellung eines Berufs- heeres von 150 000 Mann nicht mehr als Bedrohung empfinden werde. Man käme somit dem sowjetischen Sicherheitsbedürfnis näher, fände eine Basis, um den Parteien- streit in Deutschland zu überwinden und schaffe schließlich die Voraussetzungen, eines Tages die Streitmacht der Bundes- republik und die der Sowjetzone mit ins- gesamt etwa 300 000 Mann zu einer Natio- nalarmee zu verschmelzen, die keine Gefahr kür den Frieden darstelle. Abgesehen von dem zweifelhaften stra- tegischen Wert der„Sperriegel-Theorie“ wird hier auch für den politischen Betrach- ter ein Pferdefuß sichtbar. Eine Politik der Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit setzt heute die Zusammenarbeit mit starken Bundesgenossen voraus. Nur die Entschei- dung für den Westen kann auf die Dauer dazu führen, daß sich die Mächte der west- lichen Welt voll und ganz hinter das Ver- langen nach Ueberwindung der Spaltung unseres Vaterlandes stellen. Das Schlagwort „Der Starke ist am mächtigsten allein“ be- scherte uns Deutschen die bitterste Kapitu- lation unserer Geschichte. Wer dahin zurück Will, geht einen gefährlichen weg. Hugo Grüssen Haushaltsplan fristgerecht verabschiedet Landtag fordert einen Generalplan über die Verkehrsvorhaben der Regierung Stuttgart, 23. März Der Landtag von Baden- Württemberg verabschiedete am Mittwoch den Staats- haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1955/ 1956, der mit 1,937 Milliarden DPM in Ein- nahmen und Ausgaben ausgeglichen ist, je- doch einen Kreditbedarf bis zu einem Be- trage von 234 Millionen DM aufweist. Erst- malig seit Bestehen des neuen Bundeslandes ist es Regierung und Landtag damit gelun- gen, den Etat fristgerecht zu Anfang des Haushaltjahres fertigzustellen, so daß künf- tig nicht mehr mit Nothaushalten operiert zu werden braucht. Der Vorsitzende des Finanz- ausschusses, Dr. Alex Möller, erklärte, kaum jemals zuvor habe er ein derartig echtes Ringen um einen Haushaltsplan und um die richtige Etatisierung der verschie- denen Einzelpositionen im Parlament er- lebt. Der Finanzausschuß spreche der Arbeit des Finanzministers und seiner Referenten die größte Anerkennung aus. Landtagspräsi- dent Dr. Neinhaus dankte ebenfalls allen Beteiligten am Zustandekommen des neuen Etats und sprach die Hoffnung aus, daß da- mit der Weg in eine gute Zukunft des neuen Bundeslandes eröffnet werde. Er hoffe, daß die Haushaltspläne der kommenden Jahre ebenfalls wieder rechtzeitig vorgelegt und ausgeglichen werden könnten. Von unserer Stuttgarter Redaktion Bei der dritten Lesung des Einzelplanes der Wirtschaftsverwaltung war es nochmals zu einer Debatte über die Verteilung der Mittel für die Gewerbeförderuag gekommen. Wirtschaftsminister Dr. Veit gab Zahlenmaterial bekannt, aus dem hervor- geht, daß die Anteile der beiden südlichen Landesteile an den Staatsdarlehen und zu- schüssen seit der Bildung Baden-Württem- bergs laufend gestiegen sind. In der Aus- sprache ergab sich Uebereinstimmung über die Notwendigkeit weiterer staatlicher Ge- werbeförderung. Es kam aber auch der Wunsch zum Ausdruck, bei der Aufstellung künftiger Richtlinien darauf zu achten, daß die Darlehen und Kredite in erster Linie in die minderentwickelten Bezirke des Lan- des geleitet und versucht werden soll, die in den förderungsbedürftigen Gebieten noch vorhandenen Arbeitskraftreserven zu mobi- lisieren. Eine schematische Verteilung auf die Landesbezirke könne zu Fehlleitungen führen. Richtlinie müsse Bedürftigkeit und Zweckmäßigkeit sein. Bei der dritten Lesung des Planes der Verwaltung für Heimatvertriebene, Flücht- linge und Kriegsgeschädigte wurde ein Koa- litionsantrag angenommen, durch den die Regierung ersucht wird, den Beirat für Vertriebenen und Flüchtlingstragen entsprechend den politischen Kräfteverhält- Minister Storch über die Sozialreform Die Dreiteilung der sozialen Leistungen soll beibehalten werden Bonn, 23. März. „An die Sozialreform wird jetzt mit ver- Stärktem Druck herangegangen.“ Mit diesen Worten kommentierte Bundesarbeitsminister Storch am Mittwoch vor der Presse in Bonn das Ergebnis der Sondersitzung des Bundes- kabinetts vom Dienstag. Er sei sich mit Bun- deskanzler Dr. Adenauer darin einig, daß die Grundgesetze dieser Reform der Oeffentlich- keit bekanntgegeben werden sollen, sobald sie in der zweiten Woche nach Ostern vom Bun- deskabinett beschlossen worden seien. Im Kabinett habe Einmütigkeit darin be- standen, daß an der Dreiteilung der sozialen Leistungen— Sozialversicherung, Kriegs- folgeleistungen und Fürsorge— nichts ge- ändert zu werden brauche. Die Bestimmun- gen der Sozialversicherung müßten aber in einem klaren Gesetz zusammengefaßt wer- den. Bei der Kranken-, Unfall- und Renten- versicherung seien Reformen zu erwägen. Der Grundsatz, daß Kranke— solange sie nicht dauernd arbeitsunfähig sind— aus der Krankenversicherung versorgt werden müßten, sollte besser verwirklicht werden. Es sei das Ziel, alle Berufskrankheiten in die Unfallversicherung hereinzunehmen. Die Renten versicherung müsse zu einer Lebens- grundlage aller derjenigen werden, die in einem wirklichen Arbeitsleben gestanden haben und Unterstützung für das Alter brauchen. Nach Angaben Storchs ist die Sozialen- quote soweit abgeschlossen, daß brauchbare Unterlagen für die Arbeit an der Sozial- reform vorhanden sind. Die Renten aus der Kriegsopferversorgung und die Unterhalts- hilfen des Lastenausgleichs müßten mit der Sozialversicherung in Einklang gebracht werden. Soweit Rechtsansprüche bestünden, sei jedoch gegen Doppelrenten nichts ein- zuwenden. Der Sozialetat der Bundesrepu- blik umfasse gegenwärtig rund 21,5 Milliar- den Mark im Jahr. Davon entflelen etwa 12 Milliarden Mark auf das Beitragsauf- kommen der Sozialversicherung, der Rest sei als Leistung des Bundes zu werten. Storch gab in diesem Zusammenhang be- kannt, daß das Personal des Arbeitsmini- steriums vermehrt werden soll, um die Sozialreform zu beschleunigen.(dpa) nissen zu besetzen. Die SPD-Fraktion und einige Abgeordnete der FDP/DVP enthielten sich bei der Schluß abstimmung über diesen Einzel plan der Stimme. Er wurde nur mit 41 gegen 34 Stimmen angenommen. Den Höhepunkt der dritten Lesung des Etats bildete aber eine Diskussion über einen Antrag badischer CDU-Abgeordneter, der sich mit der Ver kehrsförde- rungspolitik des Landes befaßt. Nach langem Für und Wider zu dem Problem der Neckarkanalisierung nahm der Landtag schließlich mit großer Mehrheit den CDU- Antrag an, durch den die Staatsregierung aufgefordert wird, zur Koordinierung des Verkehrs in Baden- Württemberg einen Ge- neralplan über den Ausbau und die För- derung von Schiene, Straße, Autobahnen und Wasserstraßen aufzustellen. Im Rah- men dieser Planung sollen die im deutsch- schweizerischen Vertrag von 1929 über den Ausbau des Hochrheins Basel Konstanz geforderten besonderen Abmachungen zu einem baldigen Abschluß gebracht werden. Außerdem forderte der Landtag, die schwe- benden Konzessionsverhandlungen wegen des Neubaues des Kraftwerkes und der Schiffahrtsanlagen von Rheinfelden nach- haltig zu fördern. Ferner wird die Regierung in dem An- trag aufgefordert, die Oberrheinhäfen bau- lich und tariflich zu fördern. Ein auch von der SPD eingebrachter Antrag beinhaltet, daß im Staatshaushaltsplan vor der Klä- rung der Frage des Ausbaues des Hochrheins zum Bodensee zu einer Schiffahrtsstraße für den Weiterbau des Neckars über Stuttgart hinaus bis Plochingen keinerlei Mittel be- reitgestellt werden dürfen. Ministerpräsi- dent Dr. Müller sagte dazu, vertraglich sei das Land gebunden, den Neckarkanal über Stuttgart hinaus bis Plochingen voranzu- treiben. Die Landesregierung sei jedoch der Auffassung, daß nach Fertigstellung der EKanalstrecke bis Stuttgart zunächst der Aus- bau des Hochrheins in Angriff genommen werden solle, falls bis dahin der Staatsver- trag mit der Schweiz unter Dach und Fach und die Frage der Kostenbeteiligung des Bundes geklärt sei. Die notwendigen Ver- handlungen darüber würden umgehend durchgeführt. Ein Weiterbau des Neckar- kanals Plochingen Schwäbische Alb Donau sei wegen der sich auf über 600 Mill. DM belaufenden Kosten nicht geplant. Das Ergebnis der vom Landtag gefor- derten umfassenden Verkehrsplanung und der Ueberprüfung der Verkehrsnetze soll dem Parlament noch vor Aufstellung des Haushaltsplanes 1956 von der Regierung vorgelegt werden. „Widerspruchsvoll“ sagt Bonn zu Saar-Wirtschaftskonventionen Bonn.(dpa) Bonner Regierungskreise be- zeichneten am Mittwoch die neuen fran- zösisch- saarländischen Wirtschaftsverein- barungen, soweit sie bisher bekanntgewor- den sind, als widerspruchsvoll. Wie ein Re- gierungssprecher erklärte, wird der Text der Vereinbarungen gegenwärtig vom Aus- wärtigen Amt geprüft. Erst nach dieser Prüfung könne dazu Stellung genommen werden. Staatssekretär Hallstein wird heute, Donnerstag, den Leiter der deutschen Mis- sion in Paris, Wilhelm Hausenstein, emp- fangen, um sich über den Verlauf der fran- zq6sich- saarländischen Verhandlungen unter- richten zu lassen. Das Bundeskabinett be- schäftigte sich amm Mittwoch auch mit den in Paris getroffenen Vereinbarungen. Die im Saargebiet verbotene Deutsche Sozialdemokratische Partei und die eben- falls nicht zugelassene Demokratische Par- tei protestierten am Mittwoch in scharfem Ton gegen das Grundsatzabkommen über einen französisch- saarländischen Wirt- schaftsvertrag. Klageberechtigt oder nicht? Gutachten von Regierung und Opposition zu den Berliner Unterschriften Bonn, 23. März. Die Bundesregierung bestreitet den Ber- liner Bundestagsabgeordneten das Recht, sich an der von der SPD angestrengten Normenkontrollklage über das Saarabkom- men beim Bundesverfassungsgericht zu be- teiligen. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch den Entwurf eines Gutachtens, in dem die Bundesregierung auf Wunsch des Bundesverfassungsgerichts zu dieser Frage Stellung nimmt. Der Schriftsatz soll am Wochenende in Karlsruhe überreicht wer⸗ den. Offener Kampf um die belgische Schulreform Die Katholiken laufen Sturm gegen den Gesetzentwurf der sozialistischen Regierung Brüssel, im März Mit dem Verbot der für den 26. März in Brüssel angekündigten Demonstration der Katholischen Christlichen Volkspartei gegen die Schulpolitik des sozialistischen Unter- richtsministers Collard ist der in Belgien seit langem schwelende Schulkampf offen aus- gebrochen. Das Komitee für Freiheit und Demokratie, ein Dachorgan der katholischen Organisationen, ließ erklären, daß die ge- plante Demonstration am Samstag trotz des Verbots durchgeführt werden wird, und der Vorsitzende der Fraktion der Christlichen Volkspartei im Senat des Parlaments inter- pellierte um Aufhebung des Verbotes mit der Bemerkung, daß anscheinend nur Bürger einer politischen Couleur in Brüssel demon- strieren dürften, womit er an die sozialisti- schen Demonstrationen unter Führung des damaligen Ministerpräsidenten Spaak in der Königsfrage erinnerte. An der Schulfrage haben sich in Belgien alle politischen Leidenschaften entzündet. Die Regierung hat vor kurzem den ersten von drei vorgesehenen Gesetzesentwürfen zur Schulreform der belgischen Kammer vor- gelegt, der sich mit der Neuordnung für die höheren und mittleren Schulen befaßt. Das Gesetzes werk soll vor allem die Stellung der freien, nicht von dem Staat unterhaltenen Von unserem Korrespondenten H. Opitæa Schulen, und das sind in erster Linie die katholischen Schulen, und die Stellung der 6f fentlichen, vom Staat unterhaltenen Schulen bestimmen. Die Katholiken sehen bereits in dem ersten Teil Anlaß zur heftigen Opposition und erklären, daß die geplante Neuordnung dem Zweck diene, den öffent- lichen Unterricht zum allein anerkannten Unterricht zu stempeln und die Kinder der Erziehung des Elternhauses und der Kirche zu entziehen. Im wesentlichen sieht der Entwurf in bezug auf die freien Schulen erhebliche Kür- zungen der staatlichen Mittel und gänzlichen Fortfall der Unterstützungen durch die Kom- munalverwaltungen vor, so daß die freien Schulen gezwungen werden, Schulgeld zu er- heben. Eltern, die ihre Kinder aus Religions- gründen eine katholische Schule besuchen lassen, werden demzufolge hierfür besondere finanzielle Lasten zu tragen haben. Von nicht geringerer Auswirkung ist jedoch die Bestim- mung, daß die in freien Schulen abgelegten Examina nicht den gleichen Wert haben sol- len, wie die in öffentlichen Schulen abgeleg- ten. Die Bischöfe in Belgien haben ihr Be- dauern über eine derartige Gesetzesvorlage ausgesprochen, die zu einem Gesetz führen könne, das die Gewissensfreiheit beeinträch- tige und die konfessionellen Schulen in ihrer Entfaltung behindere. Die Regierung wies erer, diese Stellungnahme als Einmischung der Bi- schöfe in eine rein politische Angelegenheit zurück und erklärte, daß bisher staatliche Mittel ohne genügende Kontrolle für die katholischen Schulen zur Verfügung gestellt und in den Etat von 1955 insgesamt 3,2 Mil- liarden Frances für Unterrichtszwecke einge- setzt seien, für die der Staat eine gewisse Kontrolle verlangen könne. Bei aller Schärfe, die die Regierung in ihren bisherigen Erklärungen an den Tag legte, sind doch von ihr inzwischen auch Abänderungsvorschläge der Regierung be- kanntgegeben worden, die gewisse Zuge- ständnisse an die Opposition bedeuten. Nach diesen soll u. a. den Gemeinden und Pro- vinzen, die bisher freie Schulen finanziell unterstützt haben, dies Recht nicht genom- men werden, allerdings mit der Einschrän- kung, daß der Betrag von 1954 nicht über- schritten werden darf. Die Katholiken bezeichnen diese Zuge- ständnisse jedoch als unbefriedigend und irreführend und überall im Lande, sowohl in den flämischen Provinzen als auch in den Wallonischen Gegenden, flackert der Wider- stand auf. Die Sozialisten haben aufgeru- fen, jede Provokation der Katholiken zu beantworten. Nur die besonnene Haltung der Führer beider Parteien kann einen folgenschweren Zusammenstoß verhindern. Nach Auffassung der Regierung gibt das Grundgesetz den Berliner Abgeordneten die im Bundestag nicht stimmberechtigt sind— nicht das Recht, sich an der Klage zu beteiligen, da sie nicht direkt an der Ab- stimmung über das Saarabkommen teil- genommen haben. Die Bundesregierung bedauert wie ein Regierungssprecher mach der Sitzung mitteilte— daß der Status der Berliner Abgeordneten jetzt durch die Klage zum Gegenstand einer Erörterung vor dem Bundesverfassungsgericht gewor- den sei. Dadurch sei die Bundesregierung gezwungen, nun auch zu der Rechtsfrage des Status Stellung zu nehmen. Der Sprecher fügte jedoch ausdrücklich hinzu, daß die Bundesregierung dies nur im Hinblick auf die Rechtslage tue, ohne die politische Stel- jung Berlins zu berühren. An dem Schriftsatz der Bundesregierung haben Verfassungsjuristen des Innen- und des Justiz ministeriums sowie der Völker- rechtsexperte des Auswärtigen Amtes, Pro- fessor Kaufmann, mitgearbeitet. Der Rechts- ausschuß des Bundestages diskutierte am Mittwoch die gleiche Frage. Dabei vertraten die CDU/ CSU- Abgeordneten einen ähnlichen Standpunkt wie die Juristen der Bundes- regierung, der wahrscheinlich als Mehrheits- beschluß des Ausschusses ebenfalls dem Bun- desverfassungsgericht zugeleitet werden wird. „Für die Frage, wieviele Bundestags- abgeordnete gegenwärtig ein Drittel seiner Mitgliederzahl bilden, ist unter Einschluß der in Berlin gewählten Bundestagsabgeordneten davon auszugehen, daß gegenwärtig 509 Ab- geordnete die Gesamtheit der Mitglieder des Bundestags bilden“, heißt es in dem von den Abgeordneten Dr. Mommer(SPD), Hermann Schwann(FDP) und Hans-Egon Engel(G;/ BHE) an das Bundesverfassungsgericht ge- richteten Schreiben zum Normenkontroll- verfahren wegen des Saarabkommens. Die drei Prozegbevollmächtigten des Antrags- berechtigten Drittels begründen die Teil- nahme der Berliner Bundestagsabgeordneten an diesem Antrag damit, daß der Geltungs- bereich des Grundgesetzes auch Berlin um- fasse, wie das Bundesverfassungsgericht krüher festgestellt habe. AP/ dpa „Europa- Erbe und Aufgabe“ Wissenschaftler diskutierten dieses Thema auf einem internationalen Kongreß in Mainz II. Die Wechselbeziehungen unseres„alten Kontinents“ mit Sowjietrußland einerseits und Amerika andererseits fesselten die 300 Wissenschaftler, die sich in Mainz zu einem Internationalen Kongreß zusammengefun- den hatten, immer wieder. Es konnten nicht Alle Aspekte dieser wechselseitigen Verhält- nisse untersucht werden; doch ein— viel- fach unbewußter— Grundtrieb wurde von Professor Hans Barth(Zürich) angespro- chen, als er das Wort vom russischen und amerikanischen Messianis mus, die beide vom Sendungsbewußtsein der europai- schen Völker abstammen, in die Debatte Warf. Der russische und der amerikanische Mes- sianismus machen Europa den Vorwurf,„es habe nicht verstanden, das zu verwirk- lichen, wozu es seine geistige Herkunft ver- Pflichte: eine wahre Einheit als Erfüllung der christlichen Verheißung des Reiches Gottes auf Erden. Mehr noch, es sei nicht einmal imstande gewesen, das durch den eigenen Rationalismus gefordete Reich der Vernunft aufzurichten“. Gleichwohl sind der russische und der amerikanische Messianis- mus von völlig verschiedener Mentalität. Der amerikanische wurzelt in der Lebens- praxis mit der Kritik(Jefferson 1823), Europa sei eine Stätte ewiger Kriege, alle seine Energien würden dazu mißbraucht, das Eigentum, das Leben und die Ergebnisse der Arbeit seiner Menschen zu zerstören; Amerika wolle dagegen ein System des Friedens und der Brüderlichkeit mit der gamen Menschheit ausprobieren. Der russische hat dagegen den Charakter einer Heilsbestimmung; er zeiht die europäischen Völker des Mangels der wahren Religion und spricht ihnen die Kraft ab, die endzeitliche Gesellschaftsord- nung aufzurichten; das russische Volk stehe dem Himmelreich am nächsten und sei dar- um auch das sozialste Volk; Rußland sei da- zu ausersehen, die Führung der Menschheit zu übernehmen, um sie zu ihrem eigenen Heil hinzuleiten. Diese Haltungen entwickelten sich zwar schon vor dem Zerfall der Macht Europas. Aber wir begegnen ihnen in gewandelten Formen heute noch. Der Bolschewismus „Sind die Russen denn Asiaten“, fragte Professor Stepun(München)— selbst ein Russe— und antwortete kategorisch:„Nein!“ Die Russen seien nicht ein asiatischer Vor- posten in Europa, sondern umgekehrt ein europäischer Vorposten in Asien. Er er- innerte daran, daß die Lehren vom Sozialis- mus und Klassenkampf in Europa entstan- den sei, daß der Bolschewismus aus einer Verfälschung christlichen Gedankengutes sich den Charakter einer Heilslehre gegeben habe. Was wir dagegen tun können? Zu- nächst:„Christentum ist keine Weltan- schauung“; und hier ist Professor Stepuns Rat: Wir müßten zurückkehren zum reinen Urquell, zum Glauben an die Persönlichkeit Jesus Christus. Stepun glaubt, wir könnten mur durch solche Rückkehr fähig werden, die Irrlehre zu überwinden. i Ueberhaupt war, auch bei der Erörterung anderer Einzelthemen, die Hinwendung zum Metaphysischen als Antwort auf die geisti- gen Nöte unserer Zeit bemerkenswert häu- fig, eine Erscheinung, deren Ursache durch Professor Wolfgang Pauli(Zürich) folgende Erklärung fand:„Ueber die heutige Zeit wird die Auffassung vertreten, daß sie wie- der einen Punkt erreicht hat, wo die ratio- malistische Einstellung ihren Höhepunkt überschritten hat und als zu eng empfunden wird. Als Mythos unsere Zeit erscheint die Zielvorstellung einer Ueberwindung der Ge- gensätze, zu der auch eine sowohl das ratio- nelle Verstehen wie das mystische Einheits- erlebnis umfassendesynthese gehören würde.“ Der„Amerikanis mus“ Wahrscheinlich wäre das Schlagwort vom „Amerikanismus“ nicht geprägt worden, wären sich Europa und Amerika in den letzten Jahrzehnten nicht nahegerückt wie noch nie zuvor. Was gemeint ist, verdeut- licht die Unterscheidung, die gemacht wird, Wenn man von europäischer Kultur, aber von amerikanischer Zivilisation spricht.„Vor allem aus einer vermeintlich christlichen Haltung heraus und mit humanistischen Argumenten“, so sagte Professor Max Sil- berschmidt(Zürich),„läuft man gegen die allzu bürgerliche, kapitalistische amerika nische Welt und den Moloch Technik mit seiner rationalistischen Verwaltung Sturm, als ob das Problem der bürger lichen Gesellschaft und der In- dustriealisjerung nicht ein ge- s aAmtabendländisches, ja ein glo- bales Anliegen wäre!“ Er versteht die jüngere und auch anders ausgerichtete amerikanische Erfahrung in ihrem Ertrag als eine Erweiterung unserer europäischen Erfahrung. Hierher gehört auch der Hinweis, daß Amerika„die Frage Europa zu einem Problem europäischer Selbstbesinnung ge- macht“ habe. Die Bilanz Es könnte unmöglich gelingen, in diese Zeilen die ganze Vielfalt der Probleme, Ge- danken und Lösungsversuche einzufangen, die in Mainz dargeboten wurde. Aber die- sem Kongreß, der sich mit den Methoden der Wissenschaft um eine Aufhellung der Frage nach Europa, die unser aller Lebens- frage ist, bemühte, sollte ein Echo in der Oeffentlichkeit nicht versagt werden. Auch dann nicht, wenn erst weitere Zusammen- arbeit, die man sich vorgenommen hat, die in Mainz gegebenen Ansätze zu einer überall zu verstehenden Aussage über das verdich- ten muß, was Europas Aufgabe sei. Denn darauf wird es entscheidend ankommen, daß die Wissenscheftler zu einem sehr konkreten Ergebnis kommen, welches dann nicht ein Geheimnis ihrer Gelehrtheit bleiben darf, sondern auch weniger denkgeschulten Men- schen begreiflich sein muß. Sie haben ihr Werk begonnen in dem Willen, die Einheit der Gesinnung zu stärken in der Hoffnung, daß daraus auch Europas Einheit in den Bereichen des Politischen. Wirtschaftlichen und Sozialen wachsen werde. Für dieses Ziel ist wahrlich keine Mühe zu viel.(Schluß) Wilfried Hertz-Eichenrode Neuen Wohnbau-Rekord prophezeit Minister Preusker Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Mit ziemlicher Sicherheit erwartet der Bundesminister für Wohnungsbau, Preusker, 1955 die Fertigstel- lung von 550 000 neuen Wohnungen und da- mit einen neuen Rekord. 1954 wurden 541 000 bezugsfertige Wohnungen erstellt. Der Minister kündigte am Mittwoch in einer Verlautbarung an, daß nunmehr, nach- dem das Frostwetter sein Ende gefunden habe, die Arbeit an den Baustellen wieder in vollem Umfange aufgenommen werde. Die Wohnungsbau- Förderungsmittel des Bundes und der Länder seien großenteils schon vor der Jahreswende bereitgestellt —— worden. Die Kapitalsammelstellen und Bau- Sparkassen hätten in großem Umfange Hypo- theken zugesagt. Alle Voraussetzungen für einen hohen Stand der Bautätigkeit 1955 seien gegeben. Das Ministerium weist die Bauherrn dar- auf hin, daß es in ihrem eigenen Interesse liege, mit den genehmigten und finanziell gesicherten Bauvorhaben beschleunigt zu beginnen, da bis zur Jahresmitte ein zügiger Fortgang gesichert erscheine, während sich miglicher weise im Spätsommer und Herbst ein Fachkräftemangel ergeben könnte. Kurz berichtet Der südvietnamesische Ministerpräsident Diem hat den religiösen Sekten und Interes- sentengruppen seines Landes am Mittwoch mitgeteilt, daß er mit ihnen über eine Er- weiterung seiner Regierung verhandeln will, wenn sie ihre Privatarmeen auflösen und in die Nationalarmee überführen und auf die Erhebung von Sondersteuern in den von ihnen kontrollierten Gebieten verzichten. Die japanische Regierung gab ihren Kon- sulatsbeamten in Hongkong die Geneh- migung, den 39 Mitgliedern einer Wirt- schaftsdelegation aus dem kommunistischen China auf dem Einreisevisum für Japan die Staatsangehörigkeit der chinesischen Volks- republik zu bescheinigen. Sie unterstrich jedoch, diese Berücksichtigung der chine- sischen Wünsche sei keinesfalls als eine diplomatische Anerkennung des Pekinger Regimes aufzufassen. Die jugoslawische Regierung ernannte 15 Mitglieder der neugebildeten Atomener- gie- Kommission. Den Vorsitz übernimmt der stellvertretende Ministerpräsident Alexan- der Rankowic. Nr. 6 15 0 ö — 1 5 nada) Persc Feuer trum treal wind eintet Welt! von stehe der schaf tag deste Verk. unter ser schad nale April Sowie gen werd halte sitäte Stan einer beträ sagte Bbe und möge sen wWure Geld Fern telef. konn Er n 26 F gelar Schn- 2u b Kant 16 00 digu. erste ben Sain stell mod Real Prev jung tracl „Das Her. läch Unt * Kue Lieb Ker Ache irge wöh wire und ein wire Sogs Fam And Ope wur Stoc mr fler eine 12 der Nr. 69/ Donnerstag, 24. März 1933 MORGEN Seite 3 1— 3 1 Vas sonst noch gescha ng er- ach des er- end ar- au DOM or- ind soll des mg Re- ext us- Ser nen ute, Lis- np an- er- in en- ar- ber irt⸗ das tigt Ab- eil- ing her tus ing ar- sse jell ger ich bst 8 och Ur- II, die on N= h- rt- len die 28 ich 12 ne ger e r- ler m- 1 — * Bei einem Großfeuer in Nicolet Ka- nada) sind 35 Gebäude zerstört worden. 300 personen verloren ihre Heimstätten. Das Feuer entstand am frühen Morgen im Zen- trum der 130 Kilometer östlich von Mon- treal gelegenen Stadt und breitete sich bei windigem Wetter rasch aus. * Die Vereinigten Staaten haben den Ver- einten Nationen empfohlen, den Plan einer Weltkalenderreform fallen zu lassen. Der von Indien vorgeschlagene Reformplan stehe im Widerspruch zu den Prinzipien der kührenden religiösen Glaubensgemein- schaften. * Ein heftiger Schneesturm hat am Diens- tag in den Mittelstaaten der USA min- destens 23 Todesopfer gefordert und die Verkehrs verbindungen in vielen Gebieten unterbrochen. Der Sturm riß mehrere Häu- ser ein und richtete beträchtlichen Sach- schaden an. 5 Das New Lorker„Institut für internatio- nale Erziehung“ teilte mit, daß es Mitte April den Besuch von elf Redakteuren sowjetischer Jugend- und Studentenzeitun- gen erwartet. Die sowjetischen Redakteure werden sich drei Wochen in den USA auf- halten und mehrere amerikanische Univer- sitäten besuchen. Ein achtjähriger Junge hat in der St.- Stanislaus-Kirche in Milwaukee(Wisconsin) einen Brand gelegt, der in der Sakristei beträchtlichen Schaden anrichtete. Der Junge gte später, er habe mehrmals zu Gott gebetet, daß sein Vater nicht so viel trinken und nicht so okt von zu Hause fortbleiben möge. Als das nicht half, habe er beschlos- sen„mit Gott abzurechnen“. Der Junge wurde seiner Mutter übergeben. 0* Lausbuben wälzten in Zutphen(Provinz Gelderland) eine„Schneelawine“ vor eine Fernsprechzelle, in der ein Mann gerade telefonierte. Trotz größter Kraftanstrengung konnte der Mann die Tür nicht mehr öffnen. Er mußte schließlich die Polizei telefonisch gelang es schließlich mit Mühe, den Riesen- schneeball beiseite zu rollen und den Mann zu befreien. * Die Regierung der Niederlande gab be- kannt, daß sie in den nächsten fünf Jahren 16000 Dienstpflichtige zum Zivilvertei- digungskorps einziehen werde, das in erster Linie auf den Einsatz bei Atombom- pen-Angriffen geschult wird. * Der britische Fernsehfunk wird sein Programm ebenso wie die geplanten pri- vaten Werbesender auf 50 Stunden in der Woche beschränken, gab Generalpostmei- ster Earl de la Warr im Oberhaus bekannt. Die Sendezeit soll sich auf 35 Stunden an den Tagen von Montag bis Freitag und auf 15 Stunden am Wochenende verteilen, in keinem Fall außer bei Sonderübertragungen großer Ereignisse aber acht Stunden am Tage überschreiten. 4. Nordöstlich von Bozen wurden in der Nacht zum Dienstag fünf Deutsche am Schlern von einer Lawine erfaßt. Während eine vierzigjährige Münchnerin ums Leben. Ihr Leichnam wurde von den übrigen Mit- gliedern der Gruppe zu Tal gebracht. * In der kroatischen Stadt Vinkovei müs- sen Analphabeten bis zu 45 Jahren in die Schule. Der Unterricht ist kostenlos und dauert sechs Monate. Wer das Klassenziel nicht erreicht, muß sechs Monate„nach- lernen“. Schätzungsweise 22 Prozent der Bevölkerung Jugoslawiens können nicht lesen und nicht schreiben. * Thailändische Polizeioffiziere sind nach einem Bericht der Zeitung„Thai Mai“ an- gewiesen worden, während der Dienstzeit abwechselnd in den nächsten buddhistischen Tempel zur Andacht zu gehen. Der Zweck ist„den Geist der Offiziere zu läutern, da- mit sie nicht leicht ein Opfer von Bestechun- gen werden“. *. In Bombay wurde eine ständige sowie- tische Industrie-Ausstellung eröffnet, die als die„größte Ausstellung sowjetischer Maschinen in Asien“ bezeichnet wird. zu Hilfe rufen. Zwei kräftigen Polizisten sich vier von ihnen retten konnten, kam Ein Gespenst kam nach Europa zuruck Mit drei Seidenpyjamas aus Indochina wurden die Pocken in die Bretagne eingeschleppt/ Dr. Grosse opferte sich Obwohl wir uns im Zeitalter der Atom- bombe wahrlich an die Sensationen des Schreckens gewöhnt haben, ließ uns doch eine Nachricht erschaudern, die vor zwei Monaten durch alle Zeitungen ging. Pok- kenepidemie in der Bretagne!“ Plötzlich war in unserer hochzivilisierten Welt ein Ge- sbenst aufgetaucht, an das wir nicht mehr glaubten, eine Seuche war ausgebrochen, die längst aus Europa verbannt schien und nur noch in Asien und im Innern Afrikas umgeht, wo Schmutz, Armut, Unwissenheit und jeglicher Mangel an Hygiene den Nähr- boden für diese ansteckendste aller Krank- heiten bilden, die so alt ist wie die Mensch- heit. Ursprünglich in China und Indien be- heimatet, wurden die Menschenpocken, auch Blattern genannt, im 2. Jahrhundert n. Chr. durch römische Legionäre als„Antoninische Pest“ nach Europa eingeschleppt und wüte⸗ ten hier während des ganzen Mittelalters bis tief in die Neuzeit. Von Afrika kamen sie durch den Sklavenhandel auch nach Amerika, wo sie im 16. Jahrhundert 3 500 000 Opfer forderten. Die Pocken sind eine hochgradig fieber- hafte Infektionskrankheit, bei der sich im Gesicht und am ganzen Körper kleine Eiter- bläschen bilden, die den Ansteckungsstoff enthalten. Am zehnten oder zwölften Tag trocknen sie ein. Da aber auch die Schleim- häute in Mund- und Rachenhöhle, der Kehlkopf und die Luftröhre angegriffen werden und die befallenen Stellen an- schwellen besteht die Gefahr des Erstik- kungstodes. Bei der schwersten Form, den „Schwarzen Blattern“, entstehen keine Pusteln, sondern unförmige, dunkel ver- kärbte Anschwellungen. Nach wenigen Ta- gen beginnen unstillbare Blutungen, die bis zum Tode andauern. Schmerzen, Schüttel- frost, Fieberdelirien, Angstzustände und Störung der Herztätigkeit sind die üblichen Begleiterscheinungen der Pockenerkrankung, entstellende Narben zeichnen die Gesichter der Ueberlebenden. Seit dem Altertum sind Versuche be- kannt, den Körper durch künstliche Ein- impfung von Menschenpocken gegen eine Erkrankung zu immunisieren. Der Erfolg blieb mehr als zweifelhaft. Bis dann Edward Jenner, ein englischer Landarzt, im Jahre 1796 in der Kuhpockenimpfung ein zuver- lässiges Schutzmittel fand. Es war das gleiche Jahr, in dem allein im Königreich Preußen weit über 30 000 Menschen an die- ser schrecklichen Krankheit starben. Nach- Alter Turm in der Bretagne. dem alle Kulturstaaten die Schutzimpfung eingeführt hatten, wurden die Pockentodes- källe in Europa immer seltener. Während noch im Krieg 1870%1 von 600 000 Soldaten der mangelhaft geimpften französischen Armee 125 000 von Pocken befallen wurden und 25 000 daran starben, traten im Ersten Weltkrieg nur 12 Pockenerkrankungen in Frankreich auf. Die Medizin hatte gesiegt, die gefürchtete Seuche war vertrieben. Aber immer wieder kann es geschehen, daß sie zurückkehrt. Diesmal kam sie, wie französische Zeitungen berichteten, aus Indochina, eingeschleppt mit drei chine- sischen Seidenpyjamas, die ein verwundeter bretonischer Fallschirmjäger seiner Familie nach Vannes, Dpt. Morbihan, mitgebracht hatte. Er wußte nicht, daß sein Gesckenk mit Pockenbazillen verseucht war. Am 8. Dezember beginnt sein kleiner Sohn zu tiebern. Die roten Bläschen im Gesicht las- sen auf Windpocken schließen. Das Kind wird im Hospital Chubert in Vannes ein- geliefert und, wegen Platzmangel, in einen großen Saal gelegt, wo es 47 Personen an- steckt. Während der Kleine nach einiger Zeit als geheilt entlassen werden kann, grassiert im Hospital eine seltsame Epi- demie. Die Aerzte erkennen, daß es nicht harmlose Windpocken sind, und das Unter- suchungser gebnis aus dem Pariser Labora- torium bringt die entsetzliche Gewißheit: Blattern! Am Neujahrstag wurde Dr. Guy Grosse, der Bezirksarzt, alarmiert. In aller Eile kehrte er aus dem Urlaub zurück und organisiert einen umfassenden Abwehr- kampf: strengste Isolierung der Erkrank- ten und vorbeugende Impfung sämtlicher Einwohner des Departements. Aber es stehen ihm nur 1500 Ampullen Impfstoff zur Verfügung, und Dr. Grosse lehnt es ab, auch nur eine einzige davon für sich oder seine Familie zu verbrauchen. Noch in der gleichen Nacht jagen Autos nach allen Richtungen davon, um die sofort benötigten 100 000 Ampullen aufzutreiben. Erst nach- dem jedermann versorgt ist, läßt sich auch Dr. Grosse impfen. Doch es ist zu spät. Am 7. Januar machen sich bei dem völlig er- schöpften Arzt die ersten Anzeichen einer Pockeninfektion bemerkbar. Am 12. läßt er sich auf einer Tragbahre ins Hospital Chu- bert bringen, das eine große Isolierzelle geworden ist, in der acht Nonnen freiwillig zur Pflege der Kranken zurückgeblieben sind. Abgeschnitten von der Welt, die er nicht mehr wiedersehen wird, lebt Dr. Grosse noch unter unsäglichen Qualen bis zum 24. Januar. Dann ist es zu Ende. Ein Blei- sarg nimmt den zerstörten Körper auf und der Arzt wird begraben, ohne daß ihn seine Angehörigen noch einmal sehen durften. Er war der vierzehnte Tote, 44 Jahre alt, ein Opfer seiner Pflichterfüllung, gefallen im Kampf gegen die Pockenepidemie, die, wie er es vorausgesehen hatte, nach achtzehn Tagen erlosch. Eva Patzig Das Katzenfest von Ipern Heute werden keine lebenden Katzen, sondern Stofftiere vom Turm geworfen Jahrelang trafen empörte Briefe von Katzenfreunden, Tierliebhabern und Tier- schutzvereinen aus allen Ländern der Welt bei den Stadtvätern von pern ein, in denen gegen den„barbarischen Brauch, lebende Katzen von der Höhe eines Turms in die Volksmenge zu werfen“, protestiert wurde. perns rühriger Bürgermeister und die Stadtschöffen, die genau so wie andere Menschen sich nicht an Tierquälerei ergöt- zen, hatten alle Mühe, die Briefschreiber zu beruhigen: heute werden am Tag des Katzenfestes keine lebenden Katzen mehr vom Turm der neuerbauten mittelalterlichen Halle der flandrischen Tuchgroßhändler ge- Worfen. Kleine schwarze Stofftierchen mit bunten Schleifen um den Hals ersetzen das „Katzenwerfen“, mit dem vor rund 1000 Jahren die fromme gläubige Stadt beweisen wollte, daß sie auf ewig dem Irrglauben ab- geschworen und sich voll und ganz der christlichen Religion zugewandt hatte. Die alte Chronik vermeldet dazu:„In diesem Jahre 962 wurde von unserem Gra- fen Balduin III. beschlossen, daß jedes Jahr zur Himmelfahrtszeit und zum ersten Mal in diesem Jahr zwei oder drei lebende Kat- zen von der Höhe des Turms des Korte Meers geworfen werden, um den Ausländern zu beweisen, daß die Einwohner von Ypern dieser Katzenverehrung entsagt haben; denn die Ausländer beschuldigen die Einwohner von Ypern, dem Unglauben ihrer Vorväter nachzugehen und Katzen zu verehren.“ Der Termin wurde später auf den zwei- ten Mittwoch der Fastenzeit verschoben, der den Namen„Kattewoensdag“ erhielt. Dieser Tag wurde nicht nur in pern, sondern auch in anderen Städten Europas gefeiert, wobei die unschuldigen Katzen ver- brannt, gegeißelt oder in die Luft gesprengt wurden. Aus einer religiösen Handlung ist dann ein Volksfest geworden, in dessen Ver- lauf pern nach sorgfältigen Studien der Vergangenheit einen Ueberblick über die Katzenanbetung zur Zeit der alten Aegypter, der Germanen und Kelten bis zum Kampf der Mäuse, Hunde, Ratten und anderen Tie- ren gegen die Katzenburg bietet. Die„Be- lagerung der Katzenburg“, die auf einer alt- ägyptischen Sage beruht und die Haupt- attraktion des großen Katzenumzugs ist, schildert den Kampf der Tiere unter der Führung der Maus Makit gegen die Festung der Katzen, der mit der Niederlage der Kat- zen endet. Viele alte Volkssagen heidnischen Ursprungs, Sprichwörter und Aberglauben werden durch Schaubilder dargestellt. Vier verschiedene Gruppen schildern die Katzen- verehrung in der Geschichte: Aegypten, das in der Stadt Bubastis am Nil die Katzengöt- tin Bastet verehrte, die Kelten, die Germa- nen mit der Göttin Freya und schließlich Hexen, die nach der alten Volkssage stets von Katzen umgeben sind. Die„Katzen im Volksleben“ werden von Tybaert dem Kater aus der alten flämischen Legende des Rei- neke Vos(Reinicke Fuchs) angeführt, dann folgen die gelehrte Katze, die Katze im Kinderspiel, die Katze im Sprichwort„Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse“, einen„Kater haben“, die Katze auf dem Dach, die nach einem alten Sprichwort die Hypothek auf einem Haus versinnbildlicht usw. Zum Abschluß des großen Umzugs steigt der„Narr von Ypern“ auf den hohen Turm der Tuchhändlerhalle und wirft die kleinen schwarzen Katzen in die Menge. Ypern hat kein Geld gescheut, um das „Kattefest und Kattestoet“(Katzenfest und Katzenumzug) so prächtig wie möglich zu gestalten. Rund eine Million belgischer Franken wurden von der Stadt für die Ko- stümierung ausgegeben. Das Wetter Aussichten bis Freitag abend: Wechselnde Bewölkung, zeitweise heiter, zeitweise auch stärker bewölkt und Durchzug wenig ergie- biger Regengebiete. Tagestemperaturen im Flachland bis 12 Grad ansteigend, nächtliche Tiefsttemperaturen zwischen 5 und 7 Grad. Schwacher, zeitweise mäßiger Süd- bis Süd- Westwind. Uebersicht: Lebhafte Tiefdrucktätigkeit vor der westeuropäischen Küste und Eag- land verstärkt den breiten Strom milder Luftmassen, der aus Südwesten unseren Raum überzieht. Die milde Witterung wird einstweilen andauern . Vothersoge- Nane för 2.3.1935 Uhr Tegeistand am 28. Marz Rhein: Maxau 421(17), Manheim 278 (413), Worms 205(8), Caub 213(-)). Neckar: Plochingen 211(78), Gundels- heim 315(27), Mannheim 300(½22). Falsche 20-DM- scheine Würzburg. Auf Ersuchen der Nürnberger Kriminalpolizei wurde in Würzburg ein Nürnberger Druckereibesitzer verhaftet, nachdem die Nürnberger Polizei bei einer Durchsuchung seines Betriebes zwei Druck- stöcke zur Herstellung von falschen 20-DM- Scheinen sichergestellt hatte. Der Druckerei- besitzer, gegen den inzwischen Haftbefehl erlassen wurde, ist nach Nürnberg gebracht worden. Wieder Geldmuseum Nürnberg? Bonn. Bundeswirtschaftsminister Erhard hat die Bank deutscher Länder gefragt, ob und wann sie das Geldmuseum der früheren Reichsbank der Oeffentlichkeit und der wis- senschaftlichen Auswertung zugänglich ma- chen werde. Die Bank deutscher Länder ist seit dem Frühjahr 1954 Eigentümerin dieser Münzsammlung, die zu den bedeutendsten der Welt zählt. 5 35 000 Schachspieler N Köln. Die Zahl der deutschen Schach- spieler hat gegenüber der Vorkriegszeit um etwa 20 Prozent zugenommen, und allein dem Deutschen Schachbund gehören in der Bundesrepublik und Westberlin gegenwärtig rund 35 000 ordentliche Mitglieder an, wurde auf dem diesjährigen Bundeskongreg des Deutschen Schachbundes in Köln mitgeteilt. Silikose Salzgitter. Auf einer Delegiertenkonferenz der IG Bergbau Salzgitter wurde in einer Entschließung an den niedersächsischen Be- Zirksvorstand die Anerkennung der„Sili- kose- Krankheit“(Staublunge) als Berufs- krankheit auch für Erzbergleute gefordert. Gleichzeitig wird in der Entschliegung eine Herabsetzung der Altersgrenze für Berg- leute von 65 auf 55 Jahre bei ausreichender 4 Sicherstellung durch Renten gefor- ert. N Verirrte Uebungsgeschosse 5 Lüneburg. Bei einem Uebungsschießen britischer Artillerie auf einem Uebungsplatz in der Lüneburger Heide flogen zwei 7, 5-:- Granaten dieser Tage in einen Bauernhof. Es handelte sich um Uebungsrauchgeschosse ohne Sprengwirkung, die beim Aufschlag 1775 Kühe verletzten, wie die Polizei mit- eilte. — Gegenseitigkeit Ein pensionierter französischer General zählt zu den Bewunderern des jungen er- kolgreichen Pariser Malers Bernard Buffet, von dem er mehrere Bilder erworben hat. Buffet hat nun dieser Tage im Faubourg Saint-Honoré eine Reihe Gemälde ausge- stellt, in denen er die Schrecken eines modernen Krieges mit grauenerregender Realistix darstellt.„Mein lieber junger Freund“, erklärte der alte Kämpfer dem jungen Maler,„Ihre Art, den Krieg zu be- trachten, mißfällt mir ganz entschieden!“— „Das beruht durchaus auf Gegenseitigkeit, Herr General!“ antwortete Buffet freundlich lächelnd. Untrügliche Zeichen: * Vicky Baum ist fest überzeugt, daß eine kluge Frau immer schon eine Viertelstunde vorher genau weiß, ob ein Mann ihr seine Liebe erklären will, ja schon früher als die- Ker es selbst weiß. Dafür gibt es ein untrüg- ches Zeichen, so meint sie.„Wenn es irgend ein x-beliebiger Mann ist, der ge- wöhnlich kindisch oder lächerlich wirkt, 80 wird er plötzlich ernsthaft, hochfeierlich und geradezu imponierend. Wenn es aber ein ernsthafter und gesetzter Herr ist, 80 wird er plötzlich unbeholfen, lächerlich, ja Sogar komisch.“ Familientradition Die amerikanische Negersängerin Marian derson, die kürzlich in der Metropolitan Opera stürmische Triumphe feieren konnte, wurde auf ihrer letzten Europa-Tournee in Stockholm vom schwedischen Königspaar mpfangen. Bei dieser Gelegenheit fragte sie der König, wie es eigentlich komme, daß sie einen so völlig schwedischen Namen trüge. Von berühmten Leuten. Ganz schlicht antwortete die Sängerin: „Noch mein Großvater war ein gewöhn- licher Sklave und gehörte einem schwe- disch- amerikanischen Pflanzer namens An- derson. Bei der Sklavenbefreiung gab dieser ihm die Erlaubnis, seinen Familiennamen anzunehmen, und schenkte ihm dazu die große Peitsche, mit der bis dahin die Skla- ven geschlagen worden waren. Diese dop- pelte Erinnerung an unseren Großvater haben wir seither pietätvoll bewahrt: sei- nen Namen und die Peitsche!“ Takt Bei einer Unterhaltung über Taktfragen erklärte Carl Zuckmayer:„Takt ist die große Kunst, andere glauben zu machen, daß man sie genau so sieht, wie sie sich selbst sehen!“ Geld riecht doch Als in einem Gespräch jemand das alte lateinische Sprichwort zitierte, Geld rieche nicht, entgegnete der damalige französische Finanzminister Edgar Faure:„Für kleinere Beträge mag das stimmen. In größeren Mengen hat Geld jedoch einen ausgespro- chen angenehmen Geruch!“ Feldbett und Goldgeschirr Als General MacArthur einst Leiter der amerikanischen Militär- Akademie War, erschien dort eine Senats-Kommission zur Inspektion, und der General zeigte ihr unter anderem auch mit besonderem Stolz sein Zimmer, eine einfache Zelle, die nur ein schlichtes eisernes Feldbett enthielt. Dabei Wies er ausdrücklich darauf hin, daß er die ganze Woche hindurch hier schlafe und sich nur am Sonntag zu Hause ein komfortab- leres Bett gönne. 5 Anschließend fand für die hohen Gäste ein opulentes Diner statt, das auf dem gol- denen Festgeschirr der Akademie serviert wurde. Kaum war die Kommission abge- reist, stellte man fest, daß einer der gol- denen Teller fehlte. MacArthur war entsetzt und entschloß sich nach mehrtägiger gründ- licher Ueberlegung dieses heiklen Falles, bei jedem Kommissionsmitglied einzeln in einem persönlichen Schreiben anzufragen, ob es nicht etwa vielleicht ganz aus Versehen. Eine der daraufhin eingehenden Antwor- ten lautete:„Herr General. wenn es wirklich Wahr wäre, daß Sie jede Nacht in Ihrem Feldbett schlafen, hätten Sie den goldenen Teller längst gefunden. Denn ich selbst habe ihn dort unter der Bettdecke deponiert.“ Höhenunterschiede Der englische Schriftsteller J. A. Cronin, einer der am besten verdienenden Autoren der Welt, äußerte kürzlich seine Absicht, England zu verlassen und in der Schweiz ein Besitztum zu erwerben. Nach dem Grund für diese freiwillige Emigration befragt, erklärte er:„Ich habe schon lange Sehnsucht nach einem Land empfunden, in dem die Berge höher sind als die Steuern!“ Verleumdungen Der französische Zeichner Don erklärte kürzlich:„Es gibt verschiedene Arten, be- gabte Leute zu verleumden. Heutzutage ver- fährt man meistens derart, daß man sie für Leistungen lobt, die sie nicht vollbracht haben.“ Beschränkte Fassung Bei Luigi Pirandello sprach einmal ein junger, von seinen Fähigkeiten ungemein eingenommener Schriftsteller vor und bat den Meister um sein fachmännisches Gut- achten über sein neuestes Drama. Ein paar Tage später bestellte Pirandello ihn wieder zu sich und erklärte ihm wohlwollend, das Stück sei gar nicht so schlecht, nur der Dia- log ließe noch manches zu wünschen übrig. Er sei nicht natürlich genug, bewege sich stellenweise wie auf Stelzen und sei ab und zu überhaupt unverständlich. Nachsichtig lächelnd antwortete der junge Mann:„Sicher haben Sie recht, Meister, Aber würden Sie bitte so liebenswürdig sein und mir einige der Stellen genau angeben, die bedauer- licherweise Ihre Fassungskraft übersteigen?“ Einträgliche Verbrechen Bernard Russell, Philosoph und Nobel- Preisträger, wurde in Gesellschaft nach sei- ner Meinung über die großen literarischen Erfolge der Kriminalschriftstellerin Agatha Christie gefragt:„Wenn man von Lukrezia Borgia absieht“, meinte er,„so ist das sicher die Frau, die aus Verbrechen den größten Gewinn gezogen hat!“ Künstlerstolz Paul Verlaine, der meist recht knapp bei Kasse war, kam eines Tages mit über und über kotbespritzten Schuhen ins Café. Ein junger Geck machte ihm deshalb eine spöt- tische Bemerkung, daß er sich doch wenig- stens vorher die Schuhe hätte putzen kön- nen.„Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, mein Herr“, erwiderte Verlaine hoheitsvoll,„daß ich nicht mein eigener Hausdiener bim!“ Die wichtigste Erfindung Albert Einstein wurde kürzlich bei einer Gesellschaft von seiner eleganten Tisch- nachbarin gefragt, welche Erfindung der modernen Chemie nach seiner Meinung wohl den größten Einfluß auf das moderne Welt- bild hätte.„Das ist doch gar keine Frage, Madame, antwortete er,„natürlich die Be- handlung der Haare mit Wasserstoffsuper- oxyd!“ Allerlei Unglaubliches Der Kavalier bezahlt und— sitzt Die 19jährige Studentin Marion Gleason brach in Tränen aus, als sie der Richter in Van Nuys(Kalifornien) wegen zu schnellen Fahrens zu einer Strafe von 15 Dollar— er- satzweise drei Tage Haft— verurteilte. Da stand im Zuschauerraum ein Mann auf, ein gewisser Morris W. Balken, und rief, ge- rührt über so viel Herzeleid:„Sie werden nicht ins Gefängnis gehen! Ich zahle die Strafe!“ Errötend bedankte sich Marion und verschwand. Als nächster Fall wurde gegen Mr. Morris W. Balken selbst verhandelt. Weil er ohne Führerschein einen Wagen ge- steuert hatte, wurde er zu einer Strafe von 35 Dollar— ersatzweise sieben Tage Ge- fkängnis— verknackt. Da er nunmehr nicht mehr so viel Geld bei sich hatte, mußte er ins Gefängnis. Gefängnis für zu langes Telephonieren Während eines Fern- Telefongesprächs wurde Frau Mary Kayes in Clington(New Vork) plötzlich unterbrochen und aufge- fordert, die Leitung für eine Feuermeldu freizugeben. Weil sie dem nicht Folge leistete, sondern muter weiter sprach, wurde sie verhaftet. Denn der Feuermelder mußte eine Meile weit zum nächsten Telephon fah- ren, und infolge dieser Verzögerung brannte eine Scheune im Wert von 2500 Dollar nie- der. Da im Staat New Vork seit kurzem ein Gesetz besteht, das die Verweigerung der Telephonbenutzung in Notstandsfällen unter Strafe stellt, muß Frau Kayes mit einer Höchststrafe von 500 Dollar und einem Jahr Gefängnis rechnen. MANNHEIM Donnerstag, 24. März 1955/ Nr. 65 Guter Ruf bei Tippelbrüdern: Mannheims Wandererfürsorge ist sehr„gefragt“ Menschliche Männer des Wohlfahrtsamtes mit kriminalistischem Spürsinn Auf der harten Holebank im düsteren Korridor der Luisenschule sitzen drei Männer vor einer Amtszimmertüre. Das heißt, sitzen ist fast zuviel gesagt, denn sie rutschen recht unbekaglich kin und ker, und trotz des Zwielichtes sieht man, daß ihre Rasur nickt von heute, der Mantel recht zerschlissen und das Hemd nicht mehr ganz frisch ist. Auf ihren Gesichtern steht die Frage:„Werden, die da drin“ mir helfen können oder wollen?“ Nun, darüber können sie beruhigt sein, denn an der Türe hängt ein Schild„Fürsorge- stelle für nichtseßhafte und mittellose Durch- wanderer“. Diese Dienststelle des Städtischen Wohlfahrtsamtes ist gesetzlich verpflichtet, dem genannten Personenkreis den notwen- digen Lebensbedarf, als da sind Unterkunft, Nahrung und Kleidung zu gewähren. Hinter der amtlichen Bezeichnung„Nichtseßhafte und mittellose Durchwanderer“ verbergen sich die mannigfaltigsten Schicksale. Da sind entlassene Fremdenlegionäre, die eine Fahr- karte nach Mannheim in die Hand gedrückt bekamen, illegale Grenzgänger aus der So- Wietzone, abenteuerlustige Jugendliche und unverbesserliche„Tippelbrüder“. Oft sind es auch ganze Familien mit Kin- dern, die nach ihren Aussagen mit den ge- ringen Unterstützungen ihrer Heimatbehör- den nicht auskamen und denen es angeblich, seit sie auf der Landstraße sind, besser geht Als zuvor. Daß dieser Wandererstrom, der Tag für Tag durch die„Fürsorgestelle“ ge- schleust wird, ein tüchtiges Loch in das Stadt- Säckel reißt, ist verständlich. 7002 Uebernach- h Ful wie Jaftern und faule! 5 Abreise nach Ecuador Heute um 12.30 Uhr sticht im Hamburger Hafen der 2300 BRT-Frachter„Perseus“ nach Ecuador in See. An Bord des Frachters, der seinen Zielhafen Guyaquil über Curacao und durch den Panamakanal anläuft, befindet sich ein junger Mannheimer, ausgerüstet mit einer mittleren Portion Selbstvertrauen, drei Filmkameras und einem Tonbandgerät. Der zunge Mann heißt Eberhard Fingado, wird von seinen Freunden der Kürze wegen„Ebfi“ genannt, und ist 27 Jahre alt. Wenn er acht Wochen älter ist, wird er eine ganze Menge zu erzählen haben. Er wird diese ganze Menge auch auf die mit zurück- gebrachten Rohfilmmeter gebannt haben Die filmfanatischen Mannheimer kennen den„Ebfi“ als verschiedentlich für Kultur- filme preisgekrönten„Kurbler“. Jetzt hat ihm eine deutsche Reederei gönnerhaft unter die drehbereiten Arme gegriffen und er wird in Südamerika einen Kulturfarbfllm im Kodak- chrom-Verfahren„machen“. Tätige Vulkane, Indianer, Mischlinge, die Kordilleren mit dem Chimborasso(6310 m), tropisches Tiefland im Amazonasgebiet, die Inkas— steht alles im Konversationslexikon, haben wir alles einmal gehabt in Geographie oder Geschichte. Der junge Mann aber, der eine Idee hatte, wird das alles sehen— mit eigenen Augen und mit den Augen der Kamera. Und wir? Wir wären halt gern mitge- schwommen nach Ecuador hwWb Kurze„MM“-Meldungen Die Firma Ford-Kohlhoff zeigt in ihren Ausstellungsräumen am Kaiserring vom 24. bis 26. März die neuesten Ford-Erzeugnisse aus Amerika, England, Frankreich und Deutschland. Die Esperanto- Vereinigung Mannheims hat in ihrer Generalversammlung einen neuen Vorstand gewählt(Richard Reuchlin und Hans Best als ersten und zweiten Vor- sitzenden. Außerdem gehören ihm Johan- nes Radam und Lilo Schmidt an). Im Jah- resbericht wurde vor allem auf die gegen- Wärtig laufenden Kurse für Esperanto hin- gewiesen, an denen sich immer mehr junge Sprachfreunde beteiligen. Aus diesem Grund soll für ihre Fortbildung eine Bücherei ein- gerichtet werden. Der Grundstock dafür ist schon durch Spenden gelegt. Im Volkshaus Neckarau gastiert am 25. März, um 19 Uhr, die Künstlergruppe des„Metropol“ mit ihrem gesamten Ka- barettprogramm. Mit dieser Veranstaltung, der weitere folgen sollen, wird das Zen- trum des Vorortes neuen Auftrieb und neues Leben erhalten. Der Vdk Deutschlands hat auch in diesem Jahr wieder zu einer Ferien-Freiplatzspende für Berlin aufgerufen und seine Mitglieder und Freunde gebeten, Kriegerwaisen und Kinder von Berliner Schwerbeschädigten für einige Wochen in Westdeutschland aufzu- netbmen. Nähere Auskunft über die Frei- platz-Spende der Berlin-Hilfe des VdK Deutschlands erteilen die VdK- Dienststellen. tungen, 1545 Mittagessen und eine erkleck- liche Summe, für die mehr als 200 Personen an ihre Heimatorte befördert wurden, weist die Statistik des letzten Jahres aus. Weit befriedigender als solche momen- tanen Hilfsmaßnahmen ist es für die Beamten der Fürsorgestelle, wenn es gelingt, einen Menschen endgültig von der Landstraße„los- zueisen“, ihn mit Hilfe des Arbeitsamtes in eine feste Stellung zu vermitteln und so wie- der seßhaft zu machen. Vielen Durchwande- rern wird auch im Wandeérerarbeitsheim Ge- legenheit geboten, sich mit einigen Tagen oder Wochen Arbeit die Mittel zur Weiter- reise selbst zu verdienen. Mit welch unbüro- kratischer Großzügigkeit die Mannheimer Beamten die gesetzlichen Bestimmungen handhaben, beweist der Ruf dessen sie sich in der ganzen Bundesrepublik unter dem Land- straßgenvolk erfreuen. Durchwanderer, die noch nie in Mannheim waren, kennen oft den Namen des für sie zuständigen Beamten. Als kürzlich einer von ihnen gefragt wurde, warum er gerade nach Mannheim gekommen Sel, erklärte er mit verblüffender Selbstver- ständlichkeit:„Das spricht sich in unseren Kreisen rum, daß man hier Unterkunft und Arbeit bekommt, das ist wie mit den Neger- trommeln im Urwald!“ Es gibt natürlich immer Schwindler und Hochstapler, die versuchen, diese Großzügig: keit auszunutzen und sich insbesondere Fahrtkostenbeihilfen zu erschwindeln. Doch mit langjähriger Routine, mit beinahe krimi- nalistischer Findigkeit, mit Fernschreiber und Telefon brachten die Beamten schon manches kunstvoll aufgebaute Lügengebäude zum Einsturz. Mit größter Naivität und Un- verfrorenheit werden oft Forderungen ge- stellt: Da waren zum Beispiel die beiden trefflichen Kanuten, die eine Ferienfahrt vom Bodensee zum Niederrhein geplant hatten. Bereits in Basel ging ihnen Kraft und Geld aus, sie trampten nach Mannheim und woll- ten von hier in ihre Heimat zurückbefördert werden. Warum ausgerechnet immer in Mannheim der Sprit für die verschiedenen fahrbaren Untersätze ausgeht, wie bei jenem Jüngling, der mit dem Motorrad seine Braut in Ansbach besucht hatte und nun Geld für Benzin zur Weiterfahrt nach Wiesbaden Wollte, ist unerklärlich. Verwunderlich sind auch die Vorstellun- gen, die bei manchen Lauten über die Geo- graphie unseres Raumes herrschen, so bei jenem Herrn, der von Aschaffenburg nach Frankfurt über Mannheim fuhr und bei der „Fürsorgestelle“ das Fahrgeld haben wollte. Solche Dinge tragen die Beamten der Für- sorgestelle mit Humor, wie denn überhaupt in diesen Räumen auch der abgerissenste Tip- pelbruder höflich und aufmerksam behandelt wird. So daß also, wie oben bereits erwähnt, Mannheim auch auf diesem Gebiet und in diesen Kreisen den besten Ruf genießt. ges. Mehr Millionen und doch noch zu wenig Im Zusammenhang mit dem Haushaltsplan 1955 wird Ende März dem Stadtrat der Ent- Wurf für die dritte Nachtragshaushaltssat- zung 1954 unterbreitet. Durch Einnahme- und Ausgabeverbesserung schließt der Nach- tragshaushaltsplan mit 7 839 600 DM in Ein- nahme und Ausgabe ab. An der Einnahme- Verbesserung sind Gewerbesteuer mit 4,5 Millionen, Getränkesteuer mit 300 000 DM, Grunderwerbssteuer mit 200 000 DM, Kino- steuer mit 170 000 DM, Vergnügungssteuer mit 100 000 DM beteiligt, außerdem erscheint in der Zusammenstellung ein Ueberschußg aus 1953 mit 1 725 000 DM und eine Konzes- sionsabgabe der Stadtwerke mit 200 000 DM. Durch diesen dritten Nachtrag erhöhen sich Einnahmen und Ausgaben des Haushalts 1954 auf 111 554 600 DM. Der ursprüngliche Ansatz lautete 96 Millionen. Die Finanz- gebarung war also àußerst vorsichtig. Der Nachtrag 1954 wird für die Ent- lastung des Haushalts 1955 herangezogen, dessen Reineinnahmen und Reinausgaben mit 112 Millionen DM ausgewiesen werden. Mit den durchlaufenden Posten klettern die Einnahmen und Ausgaben bereits über 120 Millionen. Die Ziffern nehmen Rekord Charakter an. Im neuen Rechnungsjahr wird der außer- ordentliche Haushalt einen Umfang von 72 Millionen DM haben, von denen 57 Mil- lionen durch Darlehen zu decken sind. Die Versorgungsbetriebe sind an diesen bedeu- tenden Anforderungen mit 35 Millionen be- teiligt. f. w. k. Die neue Brückenauffahrt AN. mutet auf den ersten Blick wie ein Bilderrätsel Es waren kreuzungsfreie Zu- und Abfahrten zu gewinnen,, es mußten auch Bahngleisverlegungen berücksichtigt werden, nachdem jetzt ie Bundesbahn- Hauptverwaltung Frankfurt den Plänen für die entscheidend wichtige Riedbaknverlegung im Prinzip zugestimmt hat. Anderthalb Millionen DM etuad wird die Neugestaltung der Rheinbrückenauffahrt kosten. In die Kosten für die Brückenerneue- rung(22 Millionen DM) teilen sich Bund und die beiden beteiligten Länder je zu einem Drittel. Modellbild: Steiger Blinde Handwerker helfen sich selbst Neue Werkstatträume der Blindengenossenschaft werden heute eröffnet Im Neubau Augartenstraße 55 riecht es noch nach frischer Farbe, sind die Hand- werker noch mit den letzten Arbeiten des Innenausbaus beschäftigt. Zwei große Schau- fenster zeigen die Waren, die in vielen Re- galen und Schubfächern des Ladens liegen. Ein Mann mit grauem Arbeitsmantel und Sonnenbrille empfängt uns: Es ist der Leiter der Mannheimer Blindengenossenschaft, der uns die Arbeitsstätte der Mannheimer Blin- den zeigt, die mit einer kleinen Feier heute übergeben werden soll. Die frühere Werkstätte der blinden Handwerker war in der Waldhofstraßge untergebracht. Sie wurde im Krieg zerstört und das Blindenheim nach Neckarelz ver- legt. Jetzt haben endlich, nach manchen Behelfslösungen, die Insassen in dem zwei- Kleine Chronik der großen Stadt Schlesier erstatteten Bericht Der alle Versammlungen zeichnende, ge- sunde Gemeinschaftssinn der schlesischen Neubürger trat auch in der im Gemeinde- saal St. Bonifatius durchgeführten General- versammlung der Landsmannschaft zutage. Vorsitzender Georg Bittner konnte von einer gesunden Entwicklung berichten. Herzlich gedachte der Redner der Heimat und sprach wohl im Namen aller, als er an die Heimat- treue der Schlesier und an die Bundesregie- rung appellierte, alles zu unternehmen, um deutsches Land durch die Wieder vereinigung zu erhalten. Bei gesunden Kassen verhältnissen wurde nach der Entlastung Georg Bittner wieder in sein bisheriges Amt berufen. Kassier: Theo- dor Sand; 1. Schriftführer: H. Jander; Kul- turreferent: Herbert Reichert. kr „Frühlingsluft“ beim Gewerbeverein Sandhofen Während draußen noch ein kaltes Lüfterl wehte, herrschte im„Morgenstern“ wohl- tuende Frühlingsstimmung beim Gewerbe- verein Sandhofen, der sich dort zum Früh- Uingsfest eingefunden hatte. Eine reizende Blumendekoration auf der Bühne und eine stattliche Blumentombola unterstrichen den Charakter des Abends, zu dem Stadtrat Hut ab vor diesem Zylinder, Starke einen herzlichen Willkommengruß entbot. Mit einem stattlichen Doppelquartett trug die„Sängerlust“ dem Abend angepaßte Lieder vor und Tanzmeister Engelhardt ließ eine variantenreiche Polonaise ausführen. kr Nun hat Reserve Ruh Der Garde letzter Kampf Das Garde-Essen ist gewissermaßen der letzte Kampfauftrag für die Prinzengarde des„Feuerio“, Selbstverständlich wird die- sem Auftrag mit Begeisterung entsprochen, und ebenso selbstverständlich war auch heuer wieder die Stammburg Fahsold das diesbezügliche Tummelfeld. Außer der Garde war der ganze Elferrat erschienen. Als einzige Frau saß Lina Fahsold unter den Getreuen, die Frau, die seit drei Jahrzehn- ten für den Glanz und den Schimmer ver- antwortlich ist und in jedem Gardisten so etwas wie einen Adoptivsohn sieht. Die Ex- prinzen Ali von Wurstonien und Karl von Gastronomien durften als die erlauchtesten Gäste gelten. Es war an diesem Abend an Speis' und Trank kein Mangel, aber auch nicht an Wechselreden und Geschenken. Präsident Dr. Thomas lobte die Garde für ihren nimmermüden Einsatz und bezog Garde- minister Disam in dieses Lob ein. General- feldmarschall Schmetzer dankte für den Dank und sagte eine Menge Rühmliches vom Elferrat. Weitere Reden ergaben sich aus er wiegt nakezu 60 Tonnen, ist 7,6 m lang und 4,56 m dick. Der Schwerlastłruan„Mecki“ legt inn gerade behutsam auf ein Speꝛialfahrzeug der Bundesbahn. Der Eisenbahndampfhraun, der selbst 101 Tonnen wiegt, mußte für diese Mannheimer Entladung am alten Zollhafen von Würzburg geholt werden,„Herkules“, der gegenwärtig stärkste Kran des Hafenumtes, wendet ihm beschämt den Rüchcen zu. Seine Grenge liegt bei 30 Tonnen, Aber bald wird ja der Schwerlastkran„Goliath“ mit einer Leistung von 100 Tonnen— wir berichteten daruber schon ausführlich— fertig sein. Bei dem gewichtigen Paket handelt es sich um einen Papierglüttezylinder, dessen Mantel vom Eisenwerk Wahnkeim und der Arbeits- gemeinschaft Voith-Dorries in einem Stüche gegossen wurde. Er hat eine spiegelglatte Oberfläche und mußte zwei Wochen lang geschlihen werden, bis er auf den Bruchteil eines Millimeters plan war. Er wird in der neuen Werkshalle der Zellstoff-Ad Waldhof aufgestellt. Per Schiff kum er im Zollhafen an und dann begann der vom Mannheimer Speditionsontor Silvamar ubernommene schwierigste Teil des Transportes: Schon beim Verladen wurde mit dem Theodolithen eine Senkung der Kauimauer um einen halben Millimeter festgestellt. Ein großes Polizeluufgebot geleitete das mit 24 Doppelreifen„be- stuckte“ Mammutfahrꝛeug über den Ring, und zwei Turmwagen der Straßenbahn und Männer mit langen Bambusstangen stemmten die Oberleitung in die Böhe. b-t/ Bild: Steiger der Situtation, zu Lobreden wurden sie zwangsläufig. Für die Unterhaltung sorgten die Gardisten selber— weiß Gott, sie hatten auf dem zivilen Sektor allerlei zu bieten. Ruddel Bommarius schrieb sich ununter- prochen Adressen ins Notizbuch. Auch den Mann am Klavier wollen wir nicht verges- sen, der auch nicht den Anlauf zu einem Stimmungstief aufkommen ließ. So wurde das Garde-Essen zu einem wohlgelungenen Abend und einer verdienten Ehrung für ein Kollektiv von Idealisten. Ahoi! F. Unternehmungslustige Hausfrauen mit großem Programm Als sehr aktiv erweist sich der Mann- heimer Hausfrauen- Verband, der im Rah- men eines Hausfrauen-Quiz einen Ueber- blick über das Programm der nächsten Wochen gab. Für den 30. März ist eine Stadtrundfahrt vorgesehen, bei der bevor- zugt solche Baulichkeiten besichtigt werden sollen, für die die Frau ein besonderes Inter- esse hat, wie etwa das Kinderheim auf der Schönau, das Jugendheim Erlenhof und das Mütterheim. Weiter sind Besichtigungen bei einer Mannheimer Einkaufszentrale vor- gesehen und ein„Schürzennachmittag“, bei dern selbstgefertigte Schürzen, die im Wett- bewerb von Hausfrauen angefertigt wurden, prämiiert werden. Nicht zu vergessen ist die „Nachbarschafts-Hilfe“ des Hausfrauen- Ver- bandes, die sich bis vor kurzem in der Hauptsache den Ungarndeutschen widmete und jetzt den Ostzonenflüchtlingen, vor allem den Jugendlichen in den Heimen gilt, die von Mannheimer Familien zu Besuchen eingeladen werden sollen, um einen engeren Kontakt mit ihrer neuen Heimat zu bekom- men. Weiterhin ist eine Ehrung vorgesehen für Angestellte die mehr als zehn Jahre im gleichen Haushalt tätig sind. Soviel zu dem Programm. Der anschließende Guiznachmit- tag, den Frau Thiele-Deufgen(Kassel) mit Humor und guter Laune leitete, fand rege Beteiligung. die mit nützlichen Prämien be- lohnt wurde. i-tu Der Polizeibericht meldet: geschossigen Neubau ausreichende Werkstät⸗ ten und Ladenräume gefunden. Die Finan- zierung wurde mit Mitteln des Badischen Blindenvereins. der Städtischen Sparkasse, der FHauptfürsorgestelle Karlsruhe und einem kleinen Beitrag der Blindengenossen- schaft ermöglicht. Der Mannheimer Stadtrat hat auf Anregung von Stadtdirektor Schell dem Unternehmen wohlwollende Unterstüt- zung gewährt. Der Leiter der Werkstätten, H. Fröhlich, führt uns durch die Räume. Noch ist auch für ihn alles neu und er muß nach den Tür. klinken, die er in einigen Tagen sicher finden wird, noch tasten. In einem kleinen Büro führt er seine Akten. Eine kleine Blin- denschreibmaschine steht vor ihm. Spielend liest er auf den seltsam punktierten Karten in Blindenschrift. Er schreibt aber auch auf einer gewönhilchen Schreibmaschine, die lediglich, wie manche Arbeitsgeräte(zum Beispiel das Metermaß) kleine, stecknadel- kopfgroße Erhebungen zur Orientierung besitzt. In der Werkstätte schneiden flinke Hände die Borsten und befestigen sie in den Holz- teilen der Bürsten. Die Männer und Frauen sitzen an den Arbeitstischen und man sieht ihnen bei der Arbeit nicht an, daß sie alles nur mit dem Tastsinn„sehen“. Die fertigen Stücke sind alle peinlich genau bearbeitet, Seit 1918 haben sich die Blinden in die- ser Genossenschaft zusammengeschlossen, um sich durch eigene Arbeit ein bescheide- S. nes, unabhängiges Auskommen zu sichern. 13 Männer und Frauen fertigen in den Werkstätten Bürsten, Besen und Körbe an. Auhßerdem sind zwei Angestellte im Büro und im Laden tätig. Etwa acht Heimarbeiter und zwölf selbständige Handwerker bringen ebenfalls ihre Waren Fußmatten, Wäsche“ klammern, Web- und Strickwaren) zum Verkauf dorthin. 5 Das Ladengeschäft reicht allerdings nich ganz aus und es müssen Vertreter mit den Waren von Haus zu Haus geschickt werden. Dabei ist es in letzter Zeit schon öfter vor- gekommen, daß sich geschäftstüchtige Schwindler des Namens der Blindengenos- senschaft Baden bedient haben. Die Genos- senschaft bittet deshalb die Hausfrauen, sich von jedem Vertreter den amtlichen Ausweis zeigen zu lassen, der neben dem Lichtbilg das Blindenwarenschutzabzeichen und diß Bezeichnung„Blindengenossenschaft Baden“ tragen mug. b-t Achtung, Kriegsopfer! Der Reichsbund, Ortsgruppe Schönau, umfassend die Vororte Schönau, Blumenau, Sandhofen, weist noch- mals darauf hin, daß alle 50prozentig Ge- schädigten und Hinterbliebenen, die nach dem dritten Aenderungsgesetz zum BVG Anspruch auf Ausgleichsrente haben, diese bis zum 31. März 1955 beim Versorgungs- amt antragsmäßig geltend gemacht haben müssen, um der Nachzahlung ab 1. Januar 1955 nicht verlustig zu gehen. Anträge sind sofort bei der Geschäftsstelle Schönau, Allensteiner Weg 13, zu stellen. * Ein Turmkran stürzte auf die Straße Sperriges Verkehrshindernis blockierte die Fahrbahn Auf der Casterfeldstraße stürzte ein Turmkran, der von einer Zugmaschine ab- geschleppt wurde und nicht genügend ge- sichert war, auf die Fahrbahn. Nach einein- halbstündiger Arbeit wurde das Verkehrs- hindernis beseitigt.— Auf der Stragenkreu- zung Alemannen- und Keltenstrage in Wallstadt mißachtete ein amerikanischer Lastwagen die Vorfahrt und stieß mit einem OEG-Ompibus zusammen. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Sachschaden etwa 10 000 Mark.— Auf der Untermühlau- straße stieß ein Motorradfahrer gegen die beleuchtete Absperrung einer Baustelle. Er stürzte und brach sich den linken Mittel- finger. Warenhaus- Spezialisten In einem Kaufhaus in der Breiten Straße wurde ein Ehepaar wegen Diebstahlver- dachts festgehalten. Bei der Durchsuchung wurde die vermigte Damenhose nicht gefun- den, weil sie von dem Pärchen inzwischen außerhalb des Kaufhauses weggeworfen worden war. In der Einkaufstasche der Frau fand man jedoch ein Kinderkleid, zwei Dosen Fleischkonserven und andere Dinge. Nach anfänglichem Leugnen gab sie zu, daß diese Waren gestohlen waren. Ein über- raschendes Ergebnis hatte die Wohnungs- durchsuchung: Textilien und Haushalts- gegenstände im Wert von 1000 Mark wurden sichergestellt, Nach einigem Hin und Her gab die Frau zu, daß sie schon seit einem dreiviertel Jahr die Warenhäuser in meh- reren Städten zusammen mit ihrem Mann heimgesucht hat. Ein Teil der gestohlenen Waren wurde im Hausierhandel abgesetzt. Der Ehemann stritt jede Mittäterschaft ab. Wein, Wurst und Bargeld In den G-Quadraten wurde eine Schau- fensterscheibe mit einem Backstein ein- geworfen. Der Täter nahm aus der Auslage zwei Flaschen Wein und vier Mettwürste, heraus.— Eine 25jährige Hausgehilfin, die seit Anfang Februar untergetaucht war, wurde jetzt bei einer Personenkontrolle kest- genommen. Sie hat 135 Mark gestohlen un unterschlagen. Die einschlägig vorbestrafte Diebin ist geständig. Eisenträger stürzte vom Neubau In der Breiten Straße löste sich auf einer Baustelle bei der Montage eines etwa a Tonnen schweren Eisenträgers im vierten Stock die Zugwinde des Ankerseiles, so da der Kran samt Eisenträger auf das Bau- gerüst stürzte und von da auf die Straße 2u fallen drohte. Verletzt wurde niemand. Bis * 4 die Gefahr beseitigt war, wurde der Ver- kehr umgeleitet. Nr. 6! The „Otell Uhr: Kol platte Fil mensc Frau“ worth 22.20 hamb! „Ober. alle E Korsa. Vor of ex! englis- lock,! beitsle Regiel und 1 Uhr: Spr.: geste! pflegt (Club niehur Proble zeitge. Sor Käfer Käfer Di et Kstät⸗ inan- schen und sen- adtrat Schell rstüt· zhlich, auch Tür. sicher leinen Blin- elend arten h auf „die (zum ladel- erung Jande Holz- rauen sieht Alles rtigen beitet, 1 die- er kasse,* MORGEN „Monsun“,„Kapriole“,„Kompott“ und 5 Regentropfen“— das sind die Namen eini- Modelle, die von Mittwoch bis Freitag del einem lenzlichen Modecocktail im Kauf- haus Braun zu sehen sind. Vor der duftigen Popeline, Tupfen. in Strandkleid: rot mit weißen Wohin gehen wir? Donnerstag. 24. Mär z Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr: „Otello“; Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 23.00 Uhr:„Das kleine Teehaus“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: platten-Konzert. Filme: Planken:„Der Engel mit dem Flarn- menschwert“; Alster:„Die Welt gehört der Frau“; Capitol:„Der eiserne Ritter von Fal- Worth“; Palast:„Ritter der Prärie; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Ssommernächte mit Manina“; Al- hambra:„Mannequins für Rio“; Universum: „Oberarzt Dr. Solm“; Kamera:„Verdammt in Schall- alle Ewigkeit“; Kurbel:„Lucrezia, die rote Korsar in“. Vorträge: Amerikahaus 20.00 Uhr:„Freedom of expression— How the Us protect it“(in englischer Sprache), Spr.: Prof. John E. Scur- lock, USA; Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Ar- beitslosen versicherung Leistungen“, Spr.: Regierungsrat,, Dr. Schäffner(DGB, Schulung und Bildung);„Münchner Kindl“, P 7, 19.30 Uhr:„Erziehersorgen— Sorgen des Volkes“, Spr.: Ursula Hoellger DAG, weibliche An- gestellten); Viktoria-Hotel 20.00 Uhr:„Die ge- pflegte Frau im Beruf“, Spr.: Gerda Jessen (lub berufstätiger Frauen); Institut für Er- niehung und Unterricht, D 1. 3, 19.45 Uhr:„Die Probleme der Schaffung einer großangelegten, zeitge forderten neuen Schule in Mannheim“. Sonstiges: Gebr. Braun, K 1, 1-3, 15.00 Uhr: Modenschau. 8 Spielplanänderung: Infolge Erkrankung wird im Haus Friedrichsplatz. 20 Uhr, nicht„Tar- fütk“, sondern„Das kleine Teehaus“ gegeben. Von Honig bis Champagner Modecocktail mit den Bestandteilen„Monsun“,„Kompott“ und„Kapriolen“ Kulisse eines französischen Städtchens zeigen „hauseigene“ männliche und weibliche Mannequins auf dem von windschiefen Gas- laternen gesäumten Laufsteg viele gefällige Oestergard-Modelle und war überhaupt in diesem Frühjahr zur Ergänzung der Garde- robe notwendig ist. Für die Damen natürlich zumindest ein der H-Linie angepahtes Kleid mit verlängerter Taille oder eines der flotten Komplets mit dreiviertel-langer Jacke. Die Farben: Neben dem schon oft erwähnten Baby- rosè und Himmelblau, auch Honig und Champagner, als kräftigerer Ton für sonnige Tage leuchtendes Gauguinrot. In der Herrenkonfektion überraschte ein kühner, aber kleidsamer Sportsakko mit Gürtelschnallen an den Seiten und auffallen- den Taschen. Daß auch die korpulenteren Herren der Schöpfung Frau Mode ihre Re- verenz erweisen können, bewies ein gewich- tig fürbaß Schreitender mit Generaldirektors- miene, der im exakt geschneiderten Sakko eine ausgezeichnete Figur machte. Als besondere Attraktion zeigt sich Ex- prinzessin Eleonore von der„Fröhlich Pfalz“ auf dem Laufsteg, Hans Beck vom National- theater schlägt musikalische Kapriolen und das Kurpfalz-Trio zuft die Begleitakkorde. Werner Lohse, ein Abteilungsleiter des Hau- ses, konferiert fachmännisch und geschickt, und die 4„Singing Broms“— eine Dame und drei Herren des Braunschen Personals begrüßen die Gäste in„close harmony“. ila Rückschau bei den Stenografen Die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Vorstand- und Mitgliedschaft beim Steno- grafenverein Mannheim kam in der Jahres- hauptversammlung wohltuend zur Geltung. Vorsitzender Robert Haas gab einen inter- essanten Rückblick auf die Geschichte des 80 Jahre bestehenden Vereins, der sich im Laufe der Zeit zu einem„Lieferanten“ wert- voller Arbeitskräfte für Industrie, Handel und Verwaltung entwickelte. Heute verfügt der Verein über 392(darunter 278 weibliche) Mitglieder. In 29 Stenografle- und elf Maschinen- schreiberkursen wurden insgesamt 982 Teil- nehmer erfaßt. Beim Verbandstag in Ettlin- gen und beim Bezirkstag in Weinheim stellte der Verein in den verschiedenen Klassen 20 bzw. 31 Preisträger mit insgesamt 19 Ehren- preisen; Inge Scharer(200 Silben) wurde Verbandsjugendmeisterin. Etwa 900 Steno- grafen beteiligten sich an drei Vereinswett- schreiben, 57 Prozent aller erfolgreichen Handelskammerprüflinge stellte der Verein, und umfangreich war auch das gesellige Pro- gramm. Bei geordneter Finanzlage wurde einstimmig Entlastung erteilt und der seit 1946 amtierende Robert Haas mit Unter- richtsobmann Wilhelm Fertig als Stellver- treter wieder zum Vorsitzenden gewählt. Kassier: Karl Ries, Schriftführer: Heinz Pohl. Für die Weltmeisterschaften im Maschi- nenschreiben in Monte Carlo haben sich Lise- lotte Flick und Klara Schweizer gemeldet, die in Mainz die Vorentscheidung bestreiten. kr. Seite 8 Architekten von heute: Allround-Leute Rationalisierung im Bauwesen/ Vortrag in der Kunsthalle Auf Einladung des Architekten- und Ingenieurvereins„Rhein-Neckar“ sprach im Vortragssaal der Kunsthalle Diplom- In- genieur Helmuth Lahde(Frankfurt) über „Rationalisierung im Bauwesen“. Nach einer sachlichen Kritik an einigen Mißständen im Submissionswesen gab der Referent einen Ueberblick über die Unsumme der Pflichten und Aufgaben, die heutzutage den Archi- tekten wie auch den Bauingenieuren auf- gebürdet werden und unter deren Last ihre Beschäftigung mit den forschungswerten Problemen der Aufbauarbeit zu leiden droht. Der Architekt sei heute gezwungen, eine Allroundman-Rolle zu spielen; ein„Dich- ter“ in der künstlerischen Gestaltung, ein Experte auf einer breiten Skala technischer Einzelgebiete, müsse er zugleich auch ein Routinier in Büroangelegenheiten, ein klei- ner„Rechtsanwalt“ und ein Finanzierungs- fachmann sein. Dem Bauingenieur ergehe es— trotz der Spezialisierung— nicht an- ders. Die Konsequenz aus dieser Situation müsse die Rationalisierung der gesamten Arbeit innerhalb der Planung und auf der Baustelle sein. Helmuth Lahde gab sich mit dieser Feststellung nicht zufrieden, sondern brachte Beispiele, Anregungen und Finger- zeige, wie die Rationalisierung seiner Mei- nung nach erreicht werden könne. Die nach dem Kriege auftauchende Vor- stellung, daß nur das„große technische Arundel.„% BESCHN WE DEN Wünsche auf dem Luzenberg In einer Ausgabe vor einem Jahr(Nr. 34, Februar 1954) haben Sie mit dem Artikel„Was sich Vororte wünschen“(Schulproblem, Roll- schuhbahn und mehr Licht) den Einwohnern auf dem Luzenberg aus dem Herzen gespro- chen. Aber was hat sich nach einem Jahr hier geändert? Offen gesagt: nicht viel. Die Schul- verhältnisse sind die gleichen geblieben; sie bedürfen gründlicher Abhilfe. Auch in diesem Winter mußten die Luzenberger Kinder auf die ersehnte Eislaufbahn auf dem Städt. Schul- spielplatz verzichten. An die Rollschuhbahn ist überhaupt nicht zu denken. Der Kinder- spielplatz mit dem Sandkasten für die Klein- kinder ist kaum zu benützen, da der Sand im und um den Kasten so schwarz ist, daß man es kaum verantworten kann, die Kinder darin spielen zu lassen. Bei etwas Regen ist dieser Platz überhaupt nicht zu betreten. Auf dem anderen Spielplatz nebenan für die grö- geren Kinder sind die Verhältnisse nicht bes- ser. Es könnte noch vieles angeführt wer- den, was auf dem Luzenberg zu wünschen übrig läßt. Aber wir würden uns ja schon dar- über freuen, wenn nun endlich einige Kleinig- keiten erfüllt würden. KR. Ewiger Lärm— ewiger Aerger Das Gelände vor der Straße„Unteres Kirchfeld“ in Feudenheim, das nach dem alten Bebauungsplan eine Grünanlage und Er- holungsstätte werden sollte, verwandelt sich immer mehr in eine Stätte der Geräusch- belästigung. Tagsüber benutzen Jugendliche dieses Gelände zum Fußballspielen. Neuer- dings dient der anschließende Kirchweihplatz den von dem Parkplatz vor der katholischen Kirche verdrängten Fernlastzügen dazu, hier nicht nur zu parken, sondern auch während der Nacht Umladungen vorzunehmen, die mit erheblichem Lärm verbunden sind. Hierdurch sind die Anwohner jetzt auch in ihrer Nacht- ruhe gestört. Es ist an der Zeit, daß die da- für verantwortlichen Stellung Ordnung schaf- ten! Den Fußballspielern könnte ein unbe- wohntes Gelände(2. B. auf dem Neckarvor- land) angewiesen werden. Dasselbe gilt für die Fernlastzüge. Für sie steht in der Nähe der Autobahneinfahrt verkehrsgünstigeres Ge- lände zur Verfügung, das zudem in der Nach- barschaft unbewohnt ist. B. M. und A. W. Rad- oder Fußweg? Ich möchte anfragen, ob der obere Weg entlang des Neckars am Städtischen Kranken- haus ein Gehweg oder ein Radfahrweg ist. Meines Erachtens wurde für die Radfahrer der untere Weg angelegt, damit sich die Spazier- gänger oben auf den Bänken auch ausruhen Können. Aber anscheinend ist meine Auffas- sung irrig, denn ständig wird man durch lautes Klingeln erschreckt, weil einige Rad- fahrer auf dem Spazierweg fahren. Dies ist besonders unangenehm und vor allem gefähr- lich, wenn man kleine Kinder bei sich hat und sie auf diesem Weg sicher glaubt. Nicht immer reicht für uns Frauen aus der östlichen Neckarstadt die Zeit zu einem Spaziergang in den Herzogenried- oder Luisenpark; so müs- sen wir oft mit dem Neckardamm vorlieb neh- men, der auch ganz schön wäre ohne das an- geschnittene Uebel. Kann nicht Abhilfe geschaffen werden? E. V. Notleidende Alt-Aerzte Die notleidenden Alt-Aerzte— das ist ein Alltagsthema in der Berufspresse der deut- schen Aerzteschaft. Und der Laie, der davon hört, fragt sich, warum sich die Aerzte nicht selbst zu helfen wissen. Aber hier liegt ein Haken. Es wurden verschiedene Systeme er- mittelt vorgeschlagen, aber keines fand die Zustimmung aller.„Sollen wir Jungen die Alten durchhalten?“ Aber diese Jungen be- denken nicht, daß auch sie einmal alt werden und einer ähnlichen Notlage anheimfallen können. Wie wäre es, wenn der Staat durch ein soziales Sonder- oder Zusatzgesetz, das a1 le Aerzte zur gemeinsamen Selbsthilfe ver- pflichtete, in das Dilemma eingriffe? Wenn die Aerzteschaft sich auf ihren„freien Beruf“ beruft, der sich nichts dreinreden lasse durch den Staat, so hat doch der Staat ein Anrecht, der„freien Hilflosigkeit“ zu Hilfe zu kommen. Der alte Arzt hat den erhofften Genuß sei- ner Altersrente, wofür er viele Jahre lang in die Versorgungskasse einbezahlt hatte, fast restlos eingebüßt. Heute bezieht er, mit Ein- schluß der Frau, bei uns monatlich 67 DM Altersrente. Auch mühsam Erspartes ist dahin. Wenn nun der Staat, wie oben vorgeschlagen, sich in die Dinge einmischt, so ist das nichts weniger als eine Bevormundung, viel eher könnte man es formulieren als Dank für die Hygiene, die jeder Arzt der Oeffentlichkeit, d. h. dem Staat zu leisten, als Pflicht be- trachtet. Kein Arzt will dafür gelobt oder staatlich honoriert werden. Er betrachtet das als Selbstverständlichkeit und Gewissens- pflicht. Es fällt auch keinem Arzt der Gedanke ein, die Geistlichkeit als„Aerzte“ seelischer Konfliktsbedrückungen um die Sicherung ihrer alten Tage zu beneiden.— Aber dennoch: hät- ten nicht auch die alten Aerzte eine Hilfestel- lung verdient? Ich selbst, als 85jähriger, ver- spüre am eigenen Leib, was es heißt, die der- zeitige„Altersrente“ zu genießen. Dr. H. G. Wunder“ uns retten könne, habe sich als irrig erwiesen; die Bautechnik sei im all- gemeinen zu Erprobtem und Bewährtem zurückgekehrt. Nicht von der Sensation her seien Anregungen und Neuerungen zu er- Warten, sondern nur von der zähen, uner- müdlichen Kleinarbeit. Ein weiterer Beitrag zur Vereinfachung und Ergänzung müsse die Gründung von Arbeitsgemeinschaften und die Ausschreibung von technischen Wettbewerben sein; an Wettbewerben um die formale Gestaltung, um die künstleri- sche Form fehle es nicht, aber die Wett- bewerbe der technischen und wirtschaft- lichen Seite und der Kalkulation hielten sich im Hintergrund. Der Redner befaßte sich dann mit der wichtigen Frage der Normung und verdeut- lichte seinem interessierten Fachpublikum seine Gedanken mit Hilfe einiger aufschluß- reicher Lichtbilder, Die Normung sei nicht Selbstzweck: sie wolle die für den Wieder- aufbau Verantwortlichen von den kleinen täglichen Plagegeistern befreien, damit sie sich forschungswerteren Fragen widmen könmten. Hl Zehntausend CVIMler treffen sich in Paris Im August dieses Jahres Christliche Verein Junger Männer in einer zehntägigen Konferenz in Paris die Hun- dertjahrfeier des CVIM-Weltbundes. Ueber Organisation und Sinn dieser Tagung sprach am Samstagabend im CVIM-Heim Reichs- sekretär Walter Schinzer(Kassel), der zu den Konferenz- Vorbereitungen in Paris weilte und seinen Vortrag mit Farbaufnah- men der Tagungsstätten und Pariser Sehens- würdigkeiten illustrierte.— Ziel der Pariser Zusammenkunft, zu der zehntausend Ange- hörige des CVJM aus 72 Nationen erwartet werden, soll es sein, die Grundlage des CVJM neu zu erarbeiten und im Gedanken- austausch die Arbeit in den einzelnen Lan- dern zu fördern. Während die Zehn- bis Vier zehnjährigen in der Pariser Umgebung ihre Zelte aufschlagen und internationales Lagerleben kennen lernen werden, beschäf- tigen sich die Fünfzehn: bis Achtzehnjähri- gen in der Cité de! Université und die älteren in der Sorbonne mit ernsten Tagungsfragen. 1 Iermine cDu, Kreisverband Mannheim-Stadt: Der Vertriebenen-Ausschuß der CDU hält am 24. März von 17 bis 19 Uhr Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowietzonenflüchtlinge in N 5, 2, ab. 5 Fotografische Gesellschaft: 25. März, 20.00 Uhr, Hotel Rheinhof“, Ausspracheabend über akute Fotofragen. 5 Oeffentliche Versammlung der SFD, am 25. März, 20 Uhr, Lokal„Morgenstern“, Sand- hofen. Sprecher: Ermin Hohlwegler. a Wir gratulieren! Anna Paul, Mannheim, Gra- benstraße 8, wird 72 Jahre alt. H. Schroers, Mannheim, L. 8, 12, begeht den 80. Geburtstag. Der gesamten Auflage unserer heut Ausgabe liegt ein Prospekt„Prima, Signore der Firma ROLAND Herrenschuh Gm Mannheim, 0 4, 7, auf den Planken bei. Sodbrennen Die Zeichen der Zeit Geiunde Arterien 5 sind die Träger d einer gesunden rden. 0 5 55 N Durchblutung, sie 1 Vverhüten vorzeiti- chtige 1 ges Altern durch enos⸗ Kreisleufstörungen ich und Bluthochdruck. „ Sich 5 18 weis Erhalten Sie lhre atbilg Spenn kraft durch J. dit des Wirkstoffreiche aden Spezielpröpsret b-t 100 bund, ororte noch- Ge- Nur in Apotheken nach 120 Dragées DM 3.80 BVG dies Ungs⸗ 2 beben Anzeigen- anuar 8 sind U. 1 U I 1 nau, Aman mestellen: Almenhof: Hans Schimpf jun., Brentanostraße 19 Jeckarstaat- Ost: Heinz Baumann, Friedrich-Ebert-Straße 46 Neckarstadt: Hans Portenkirchner, N Waldhofstraße 1 veudenheim: Gertrude Bayer, urden Hauptstrage 69(Schorpp-Fillale) Her Rätertal: Jakob Geiger, Haltepunkt einem uztertal-süd: Albert Blatt, 1 8 Dürkheimer Straße 11 ann Neckar, 5 Au: Walter Göppinger. 8 5 Fischerstrage 1 8 5 2 7 2 0 B Ahemau: Chr. Grall, Inh. Luzia Dur- Ab. ler, Dänischer Tisch 21 Walanot: Ad. Helm, Oppauer Str. 20 chau- banqnoken: Kirsch, Sandh. 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Sowjetische Dienststellen haben die amerikanische Armee davon unterrichtet, daß der seit vergangenen Donnerstag ver- mißte amerikanische Hubschrauber in der Nähe von Westhausen— Gompertshausen (WMüringen) niedergegangen sei. Die beiden Insassen des Hubschraubers befänden sich unverletzt in Sicherheit. Das amerikanische Hauptquartier in Heidelberg hat die sowje- tischen Behörden ersucht, die beiden zurück- zuschicken. Schwere Versuchung Tauberbischofsheim. Einer so schweren Versuchung vermochte auch der ehrliche Finder einer Brieftasche in Tauberbischofs- heim nicht zu widerstehen. Er lieferte die Brieftasche, den beträchtlichen Geldbetrag, den sie enthielt, und die wichtigen Doku- mente ab, nur etwas behielt er für sich: eine Stehplatzkarte für das Länderspiel Deutsch- Jand—Italien. Um jedoch, wie er meinte, vor seinem Gewissen bestehen zu können, legte er der Brieftasche, die er dem Verlierer per Post zurückschickte, einige Zeilen mit einer Entschuldigung und fünf Mark als„Vergü- tung“ für die Eintrittskarte zum Länderspiel bei. Den Staatsanwalt übertroffen Heilbronn. Das Schwurgericht Heilbronn ging am Dienstag mit seinem Urteilsspruch im Verfahren gegen einen 38 Jahre alten Hilfsarbeiter über den Strafantrag des Staatsenwaltes hinaus. Die Anklage hatte nur versuchten Totschlag angenommen, und so plädierte der Staatsanwalt für drei Jahre Zuchthaus. Das Gericht verurteilte den An- geklagten jedoch wegen versuchten Mordes zu viereinhalb Jahren Zuchthaus und Ver- lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf vier Jahre. Der Verurteilte hatte in der Polizei- wache in Marbach am Neckar einem Poli- zisten ein Messer in den Rücken gestoßen. Im Altersheim erstochen Ebingen. Einer Messerstecherei fiel im Fbinger Altersheim„Augustenhilfe“ ein 75 Jahre alter ehemaliger Zimmermann zum Opfer. Ein 79 jähriger Rentner lauerte ihm mit einem spitzen Brotmesser auf dem Flur des Altersheims auf und stach es ihm in den Unterleib. Der schwerverletzte Greis starb im Ebinger Krankenhaus. Der Täter wurde verhaftet. Zwischen den beiden hatte es in der letzten Zeit wiederholt Streit gegeben. Lohnsteuerberechnung für April Stuttgart. Die Finanzämter können nach einer Mitteilung des Finanzministeriums von Baden- Württemberg zahlreiche Lohn- steuerermäßigungsanträge nicht bearbeiten, weil die erste Lohnsteueränderungsverord- nung 1955 noch nicht vorliegt. Zur Vermei- dung von Härten ist deshalb verfügt wor- den, daß die Arbeitgeber die Lohnsteuer auch für den Monat April 1955 vorläufig noch nach den Eintragungen auf der Lohn- steuerkarte 1954 berechnen dürfen, wenn der Arbeitnehmer die Lohnsteuerkarte 1958 nicht vorlegen kann, weil sie sich wegen Ein- tragung eines steuerfreien Betrages oder einer günstigeren Steuerklasse beim Finanz- amt befindet. Keine Erweiterung beantragt Stuttgart. Ministerpräsident Pr. Gebhard Müller erklärte, der Landesregierung liege kein förmlicher Antrag auf Erweiterung von Truppenübungsplätzen in Baden-Württem- berg vor. Die Besatzungsmächte hätten zwar seit Jahren bestimmte Wünsche dieser Art an die Regierung herangetragen, es sei aber bisher lediglich eine Untersuchung im Gange, ob in Einzelfällen eine Erweiterung über- haupt möglich sei. Dr. Müller warnte vor übertriebenen Berichten über eine drohende Erweiterung von Truppenübungsplätzen. ES entstehe dadurch allenfalls die Gefahr, daß der gute Wille der Besatzungsmächte beein- trächtigt werde. Noch könnten die Besat- zungsmächte in der Bundesrepublik auch ohne die Zustimmung der deutschen Landes- regierung Gelände beschlagnahmen. Fünffache Kindsmörderin Biberach. Eine 27 Jahre alte Frau aus Biberach wird sich wegen fünffacher Kinds- tötung vor Gericht verantworten müssen. Sie wurde Anfang Februar verhaftet. weil sie in den Jahren 1951 bis 1954 vier ehelich ge- borene Kinder immer gleich nach der Geburt getötet hatte. Die Ermittlungen der Polizei Haben inzwischen ergeben, daß die Frau ein im Jahre 1949 vor ihrer Verheiratung ge- borenes Kind in einem Wassereimer er- tränkt und die Leiche im Ofen ihrer Woh- nung verbrannt hat. Ohne französische Kontrolle Lörrach. Die französischen Gendarmen, die bisher alliierte Militärpersonen beim Grenzübertritt von Deutschland nach der Schweiz kontrollierten, sind jetzt in aller Stille zurückgezogen worden. Nun werden auch französische und andere alliierte Mili- tärpersonen an allen deutsch- schweizeri- schen Grenzübergängen nur noch von deut- schen Stellen kontrolliert. Hubschrauberflugplatz geplant Ueberlingen. Der neue Ueberlinger Stadt- bebauungsplan, der dieser Tage vom Ge- meinderat gutgeheißen worden ist, sieht die Erschließung eines großen Gebietes im Osten der Stadt für die Ansiedlung von Industrie vor. Außerdem soll dort ein Hubschrauber- flugplatz angelegt werden, der nach den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft deut- scher Verkehrsflughäfen projektiert ist. Das künftige Ueberlinger Industriegebiet wird vom See her so gut wie unsichtbar bleiben und auch den Kurbetrieb nicht beeinflussen. Auswanderer unterstützten Devisenschieber Erhebliche Vermögenswerte nach Bolivien geschmuggelt/ Prozeß vor dem Landgericht Stuttgart. Vor der Vierten Großen Straf- kammer des Stuttgarter Landgerichts begann die Hauptverhandlung gegen den 45 Jahre alten Kaufmann W. aus Frankfurt, den 54 jährigen Richard F. aus Murrhardt und den 44 jährigen Heinz O. aus Frankfurt, die wegen Devisenvergehens und verschiedener Wirt- schaftsstraftaten angeklagt sind. Nach der Anklageschrift hatte der Angeklagte F. zu- sammen mit dem inzwischen nach Bolivien ausgewanderten Bruder seines Mitangeklag- ten Heinz O. große Vermögenswerte aus der Bundesrepublik nach Bolivien geschafft, um dort ein Zweigunternehmen der Firma in Murrhardt, deren Gesellschafter die drei An- geklagten waren, zu finanzieren. Vom Sommer 1950 ab bis zum Frühjahr 1952 wurden Pelzwaren im Gesamtwert von 137 500 Mark dadurch nach Bolivien verkauft, daß sie in Murrhardt an deutsche Auswan- derer abgegeben und erst in Bolivien in aus- ländischer Währung bezahlt wurden. Ver- mögenswert in Höhe von etwa 25 000 Mark wurden in die Zweigniederlassung in Boli- vien geschmuggelt, indem man sie unter ord- nungsgemäßem Auswanderungsgut verstaute. Ein Druckfehler brachte es an den Iag Geschäfte mit Toten/ Nach der Beerdigung kamen die Nachnahmen Frankfurt. Es ist in der letzten Zeit okt vorgekommen, daß die Angehörigen von Verstorbenen eine Nachnahmesendung mit ein paar Postkarten, unwichtigen Büchern oder Bildern bekamen. Es hieß dann in einem beigefügten Schreiben, der Verstor- bene habe diese Dinge bestellt. Der Ver- storbene hat meistens nicht, und der Ab- sender ist ein gerissener Schwindler. Die Betrüger haben bei dieser Methode viel Glück, denn nur selten wagen die Hinter- bliebenen dieser Behauptung zu widerspre- chen, weil sie einen Wunsch des Verstor- benen schätzen und achten. Besonders geschickt arbeitete auf diesem Gebiet ein in der Bundesrepublik lebender italienischer Kaufmann aus Neapel zusam- men mit einem seiner Landsleute. Die bei- den Ehrenmänner schrieben aus den Zeitun- gen die Adressen der Todesanzeigen ab und schickten dorthin ein„unfehlbares Toto- system“, das der Verstorbene angeblich noch zu Lebzeiten bestellt hatte. 500 Exemplare dieses Systems hatten die beiden drucken lassen und der Verkaufspreis betrug pro Stück 3,80 Mark. Die beiden Italiener hatten Erfolg. Denn die Angehörigen verfielen nicht selten dem Aberglauben, dieses System, von einem Toten gewünscht, müsse doch Glück bringen. Aber ein Kaufmann in Hamburg wurde stutzig. In der Zeitung war der Name sei- ner verstorbenen Frau Margarete ver- sehentlich mit„th“ geschrieben worden. Seltsamerweise trug auch die Adresse auf der Nachnahmesendung diesen„Druck- fehler“. Der Kaufmann, der sicher war, daß seine Frau ihren Namen immer mit einem einfachen„t“ geschrieben hatte, war über zeugt, die Adresse könne nur von der Todesanzeige abgeschrieben worden sein. Auch hatte seine Frau zu Lebzeiten niemals im Toto getippt und sich auch nicht dafür interessiert. Der Kaufmann erstattete An- zeige und so kam der Stein ins Rollen. Nun standen die beiden Italiener vor Ge- richt. Beide erhielten wegen Betruges je zwei Monate Gefängnis und 200 Mark Geld- strafe. Auch in zweiter Instanz war das Ge- richt der Auffassung:„Daß die Angeklagten versuchten, mit Toten Geschäfte zu machen, ist ungeheuerlich. Das Urteil ist viel zu milde, aber das Gesetz gibt keine Möglich- keit, das Urteil zu erhöhen, weil der Staats- anwalt keine Berufung eingelegt hat“. Es war eine harte Arbeit für die Kriminal- polizei, die beiden Gauner zu finden. Sie lebten nämlich„rostlagernd“. Außerdem, so wirft die Anklage den drei Kaufleuten vor, hätten sie Böcke und Schafe im Werte von 26 000 Mark nach Bolivien illegal eingeführt. Die Tiere waren zwei Brü- dern mitgegeben worden, die aus Deutsch- land nach Bolivien auswanderten. Der Zoll- behörde gegenüber behaupteten die beiden, es handele sich um ihr eigenes Auswande- rungsgut. Ferner sollen die Angeklagten noch da- durch gegen die Devisenbestimmungen ver- stoßen haben, daß sie mehr Rohfelle von Fir- men im Ausland bezögen, als ihr vom Wirt- schaftsamt zugestanden worden war. Die Rechnungen über die Waren ließen sie je- weils nur auf den genehmigten Rechnungs- petrag ausstellen, während sie in Wirklich- keit um 600 000 Mark höhere Einfuhren tätigten. Schließlich wird den Angeklagten zur Last gelegt, große Auslandsvermögens- Werte, die zu ihrer Verfügung in Bolivien und anderen Ländern lagen, nicht ordnungsgemäàß angemeldet zu haben. In der Verhandlung, die voraussichtlich drei Tage dauert, ist ein Vertreter des Haupt- zollamtes als Nebenkläger zugelassen. Die Angeklagten sind im wesentlichen geständig, berufen sich aber darauf,„der Not“ gehorcht zu haben. Leider habe es damals, als sie ihren Zweigbetrieb gründeten, noch keine Handels- beziehungen mit Bolivien gegeben, und die zuständigen deutschen Behörden hätten da- her die Genehmigung nicht erteilt. Seither, so erklären die Angeklagten, bemühten sie sich ständig, die versäumte Lizenz nachträg- lich zu erhalten. Die Peitschenmänner vom Neckartal Das Tempo der Zeit bringt einen alten Erwerbszweig zum Erliegen Tübingen. In den meisten Dörfern des Neckartales gehen auch die Bauernsöhne und =böchter dort, Wwo die Erträge der Landwirt- schaft nicht ausreichen, halbtags oder den Winter über in die Fabriken zur Arbeit. Fast in jedem Dorf finden wir rauchende Schlote, die sich über den ländlichen Idyllen seltsam ausnehmen. In der Regel bilden sich die Be- triebe seit Generationen ihren Arbeiternach- wuchs selbst heram, So wurden in dem klei- nen Ort Aglasterhausen im Neckartal seit nahezu 100 Jahren Peitschen aller Arten und Größen von der derben, handfesten Fuhr- manns- und Bauernpeitsche bis zur elegan- testen Reitgerte hergestellt. Den Anfang hatte ein aus den USA zurückgekehrter Aus- wanderer gemacht, der seine aus Uebersee Gemeinde krieg um Kirchenglocken Ein kleiner„Kulturkampf“ brach in einem Dörfchen der Südpfalz aus Ludwigshafen. Vor dem Oberverwaltungs- gericht Koblenz soll jetzt ein kleiner„Kul- turkampf“ sein Ende finden, der vor einem Jahr in dem 1312 Seelen zählenden Dörfchen Billigheim in der Südpfalz ausbrach. Seit Generationen hatte man sich immer gut in der gemeinsamen Kirche vertragen. Bis zum Kriege hingen drei Glocken im Billigheimer Kirchturm. Sie durften gleich- mäßig von beiden Konfessionen geläutet werden, obwohl die Protestanten die Dorf- mehrheit stellten. Eine Glocke mußte wäh- rend des Krieges abgeliefert werden. Vor Jahresfrist beschlossen die Billlgheimer, ein neues Geläute anzuschaffen, weil die beiden alten Glocken nicht mehr ausreichten. Vier Glocken sollten angeschafft werden. Ein Glockensach verständiger aus dem Nachbar- dorf meinte aber, in den riesigen viereckigen Turm gehörten fünf und nicht vier Glocken. Der Glockenguß stand unter einem schlechten Vorzeichen: Als die größte Glocke fertig war, gab sie einen nicht zu überhören- den Mißton von sich. Das Geläute wurde mit Erfolg neu gegossen, der Mißton in der Ge- meinde blieb, nachdem der Gemeinderat mit neum zu sieben Stimmen beschlossen Hatte, daß die Katholiken an den Sonntagen nur die„vier kleinen“ und die Protestanten die „vier großen“ Glocken läuten dürften. Nur an den besonderen Feiertagen beider Kon- fessionen dürften alle fünf Glocken läuten. „Damit jeder weiß, wer gemeint ist“, war die Begründung. Das letzte Osterfest mußten die Katho- ken ohne Glockenläuten feiern. Sonntags zuvor hatten sie die„Läuteordnung“ ver- letzt und alle fünf Glocken geläutet. Die Protestanten stürmten die Kirche und be- hielten die Oberhand. Die Katholiken muß- ten den Schlüssel zum Glockenturm abgeben. Inzwischen haben sie ihn wieder bekommen und läuten gemäß der vom Gemeinderat festgelegten Ordnung. Sie riefen das Be- Zzirksverwaltungsgericht Neustadt gegen den Gemeinderatsbeschluß am, der gegen den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz ver- stoße. Der Vergleich, den die verständnis- vollen Verwaltungsrichter vorgeschlagen hatten, scheiterte, nachdem ihm zunächst beide Kirchenregierungen schon zugestimmt hatten, In fünf Jahren hätte das Simulta- neum danach abgelöst werden sollen. Bis dahin batten die Katholiken eine eigene Kirche mit eigenen Glocken bauen wollen. Inzwischen sollten beide Konfessionen gleiche Rechte am gemeinsamen Geläute haben. Das Gericht stellte schließlich fest, daß eine Errtscheidung nicht möglich sei, weil kein öfkentlich- rechtliches Interesse vorliege. Die Katholiken haben jetzt das Oberverwaltungs- gericht in Koblenz angerufen. Sie sind mit rund 300 Seelen stark in der Minderheit. mitgebrachten Erfahrungen in der Peitschen- herstellung zum Nutzen seines Heimatdorfes verwertete. Das Zentrum der deutschen Peitschen- herstellung liegt im Killertal östlich der Hchenzollernstadt Hechingen. Wenn auch die Bewohner der Killertalgemeinden Hau- sen, Killer und Starzel mit irdischen Gütern nicht allzu reich gesegnet waren, so verdien- ten die Arbeiter in den Peitschenbetrieben doch so viel, daß es zu einem kleinen Häus- chen samt Gemüse- und Blumengarten reichte. Ueber die Hälfte des gesamten deut- schen Peitschenexports kam aus dem Killer- tal. Vor dem Kriege kam das Rohmaterial für Schaft und Verkleidung der Peitschen Maniala- und Malakkarohre— aus dem Ausland. Aber mam wußte sich auch zu hel- fen, als man in Ermangelung der auslän- dischen Rohwaren bei Kriegsbeginn von einer Stunde auf die andere zur Verwendung deutscher Buchenhölzer und der„Tiroler Stöcke“ aus dem der Esche verwandten Zyrgelholz übergehen mußte. Mit großem Fleiß haben die Peitschenhersteller nach dem Kriege ihre Arbeit Wieder aufgenommen, und man riß ihnen die Ware buchstäblich aus den Händen. Die Betriebsräume mußten erweitert werden: die Killertaler bangten um einen ausreichenden Facharbeiternach- wuchs und forderten die Aufnahme der Peitschenmacher in die Reihe der Lehr- berufe. In den letzten Jahren haben die wach- sende Motorisierung der JLand wirtschaft und des Transportgewerbes, der Ausfall der ost- und mitteldeutschen Gebiete und der Ver- lust ausländischer Absatzmärkte dazu ge- führt, daß heute in den Betrieben von Kil- ler, in denen früher Hunderte von Menschen arbeiteten, höchstens noch 20 Peitschen- arbeiter beschäftigt sind. Im Übrigen werden dort nach kostspieligen Betriebsumstellun- gen Gardinenschleuderstäbe, Kinderspazier- stöcke, Auflegematratzen, Lederwaren, höl- zerne Getreidemaße u. a. produziert. Viele ehemalige Peitschenarbeiter sind jetzt in TPrikotagen- und Wirkwarenbetrieben der Nachbargemeinden beschäftigt. Kopfschäüt- telnd beobachten die alten„Peitschenmän- ner“ das Tempo einer Zeit, da der Mensch ohne Pferd und Peitsche mit Hilfe von Motoren seinen Acker bestellen will. Aus der Hessischen Nachbarschaff Unglaubliche Zustände Darmstadt. Mit einem Monat Gefängnis und einer Geldstrafe von 300 Mark hofft das Amtsgericht Darmstadt, der Inhaberin eines Lebensmittelgeschäfts im Darmstädter Ostviertel beizubringen, was das Handels- gesetzbuch unter der Sorgfalt eines ordent- lichen Kaufmanns versteht. Bei einer Kon- trolle stellten Beamte des städtischen Amtes für öffentliche Ordnung in dem Laden eine unglaubliche Verwahrlosung fest. Im Kühl- schrank häuften sich verschimmelte Wurst und Fischkonserven, verdorbene Margarine und faulendes Pferdefleisch. Andere Lebens- mittel, die noch aus der Vorwährungszeit stammten, waren von Mäusen angefressen. Spinnweben und Käfer bevölkerten die Schubladen, Die Gefängnisstrafe wurde auf Bewährung ausgesetzt. Keine Werbemaßnahmen fördern Wiesbaden. Allen Schulleitern und Leh- rern hessischer Schulen macht es der Mini- ster für Erziehung und Volksbildung in einem Erlaß zur Pflicht, Werbemaßnahmen in der Schule oder durch die Schule auch mit Rücksicht auf das Elternhaus mit außer- ster Zurückhaltung zu begegnen. Der Han- del, insbesondere der Buchhandel mit seinen Verkaufsorganisationen, bemühe sich in letz- ter Zeit vermehrt, auf dem Wege über Schul- 7 leiter und Lehrer Einrichtungen der Schu- len(Schülerkarteien) seiner Werbung dienst- bar zu machen. Der Minister weist aus- drücklich darauf hin, daß die Stellung der Schule im öffentlichen Leben die Unter- stützung solcher Werbemaßnahmen und die Bevorzugung einzelner Firmen verbiete. Eröffnung vorverlegt Kassel. Die für den 30. April vorgesehene Eröffnung der Bundesgartenschau durch Bundespräsident Theodor Heuss ist auf den Ecarté-Prozeß beendigt Frankfurt. Nach wochenlanger Beweis- aufnahme beendete die Dritte Frankfurter Strafkammer einen umfangreichen Falsch- Spieler- Prozeß mit der Feststellung, daß Ecarte in seiner bisher in Frankfurt gespiel- ten Art ein Glückspiel sei. Von den 22 An- geklagten wurden 11 des falsch- und des gewerbsmähgigen verbotenen Glückspiels für schuldig befunden und zu Gefängnisstrafen von drei bis zu zehn Monaten verurteilt. Sechs von ihnen erhielten mit der Auflage, vier Jahre lang keinen Ecarte-Klub mehr zu betreten, die Strafe auf Bewährung aus- gesetzt. 29. April vorverlegt worden. Der Bundes- präsident trifft am 28. April in Kassel ein. Halberfroren aufgefunden Oberreifenberg/ Taunus. Noch glimpflich ausgegangen ist ein Streich, den sich vier Jungen aus Oberreifenberg leisteten. Sie waren in das Wochenendhaus eines Frank- kurter Geschäftsmannes eingedrungen und hatten sich dabei an den vorgefundenen al- koholischen Getränken gütlich getan. Wäh- rend drei von ihnen dann nach Hause gin- gen, irrte der vierte im Walde umher und legte sich schließlich, teilweise entkleidet, in den Schnee. Die Eltern, die von den Kame- raden von dem Vorfall gehört hatten, mach- ten sich auf die Suche und fanden den Jungen halberfroren schlafend vor. Februar war Keuchhusten-Monat Wiesbaden. Keuchhusten stand im Fe- bruar mit 285 Neuerkrankungen an der Spitze der in Hessen gemeldeten Infektions- krankheiten. Es folgten Scharlach mit 252, Lungentuberkulose mit 178, übertragbare Gelbsucht mit 144 Fällen, während bei Ma- sern nur 46 und bei Diphterie nur 42 Er- krankungen gemeldet wurden. Neben drei Fällen von Papageienkrankheit verzeich- net die Statistik auch 13 Biß verletzungen durch tollwutverdächtige Tiere. hierbei dem„Schilder wirrwarr“ zu Leibe rücken. Der Straßenabschnitt zwischen Mainz und Koblenz ist bereits Anfang 500 Schilder auf die„schwarze Liste“ gesetit 1 BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Manöver in der Pfalz Alzey. Amerikanische und französische Manöverübungen haben im Kreis Alzey be. gonnen. Bei den Uebungen, die bis einschlieg. lich 28. März dauern, werden vornehmlich Panzer und Kettenfahrzeuge eingesetzt. Zu Manöverschäden ist es bisher nach Mit- teilung amtlicher Stellen in Alzey nicht gekommen. Institut für Leibesübungen Mainz. Der seit langem heftig umstritte- nen und von Turnlehrern, vielen Aerzten und den Sportorganisationen immer wieder geforderten Gründung des Hochschulinsti. tuts kür Leibesübungen an der Universität in Mainz steht jetzt nichts mehr im Wege. Im Landtag von Rheinland-Pfalz haben alle drei Parteien 600 000 Mark für den Bau einer Sporthalle in der Universität bewil⸗ ligt, durch die die Voraussetzung für die Eröffnung des Instituts geschaffen wird, an dem Sportlehrer für die Schulen ausgebil- det werden sollen. Da die Lehrkräfte bereitz zur Verfügung stehen, wird das Institut sofkort nach Beendigung der Bauarbeiten seine Tätigkeit aufnehmen können. Der Mi- nister betonte, das Institut werde nicht nur Studienräten, sondern auch den Volks- und Berufsschullehrern dienen. — Triptyks zu Ostern Mainz. Für Touristen, die über die Oster- feiertage mit eigenem Fahrzeug ins Ausland fahren wollen, werden von allen pfälzischen ADAC- Ausgabestellen die Drei-Tage- Tou- risten-Triptyks mit einer Dauer von vier Tagen ausgestellt. Sie gelten vom 8. bis einschließlich 11. April(Karfreitag bis Ostermontag). Bedauerliche Verweltlichung Trier. Gegen eine„bedauerliche Verwelt- lichung der Kommunionfeier“ wendet sich das bischöfliche Generalvikariat von Trier in einer in diesen Tagen herausgegebenen Anordnung an die Geistlichen des Bistums. Interessant Immer wieder hört man von den verschie- denartigsten Schönheitsmitteln und Chemi- kalien. mit denen Stumpen und Zigarren im Aussehen und in der Asche„verbessert“ werden können. In diesem Zusammenhang sei festgehalten, daß alle Villiger-Stumpen garantiert naturrein hergestellt werden das heißt: ohne Puder, ohne Schminke, ohne Weigbrand- Chemikalien Sehr gelobt wird der 15er Villiger-Senlor mit seiner erneut verfeinerten Tabak- Zu- sammenstellung und dem pikanten Aroma. Wer etwas Leichtes bevorzugt, wählt den zur Zeit neu auf dem Markt erscheinenden Villiger-C mit dem großen, roten„C“ auf der Packung. Anzeige; Die Pfarrer werden aufgefordert, die Namen der Rommunionkinder auf keinen Fall an Geschäfte und Firmen zur Auswertung 20 übergeben, auch wenn die Pfarreien hierfür von den Geschäftsinhabern eine materielle Unterstützung erhalten sollten. Der Wert dieser materiellen Hilfe stehe in keinem Verhältnis zu dem Nachteil, den die Kinder und Familien hätten, wenn durch Geschäfts- leute und Firmen das Interesse von dem Wesentlichen abgezogen und auf nebensäch liche Dinge gelenkt werde. Panzer brach ein Baumholder. Auf der Panzerstraße im Truppenübungsplatz Baumholder brach am Dienstag ein 60-Tonnen-Panzer durch die 18 Zentimeter dicke Eisenbeton- Straßen- decke und sackte einen Meter tief ab. Es stellte sich heraus, daß unter diesem Stra- gzenstück ein abgebauter Schwerspatstollen eines benachbarten Bergwerks verläuft. Die Betondecke über dem Hohlraum hatte das Gewicht des Panzers nicht ausgehalten. 8 Gegen Schilder wirrwarr Koblenz. Die stark befahrene linksrhel- nische Bundesstraße 9 soll zwischen Maim und Rolandseck zu einer Musterstraße wer- den. Als erste Etappe auf dem Wege zu diesem Ziel ist die Beseitigung aller über- flüssigen Verbots- und Hinweisschilder vor- gesehen. Unter der Leitung von Beamten der obersten Verkehrsbehörde will eine Kommission den nördlichen Straßenteil von Koblenz bis zur Landesgrenze bereisen und März überprüft worden. Hierbei sollen über worden sein. „Freundlicher“ Hintermann Neuwied. Mit einem wuchtigen Kinn- haken hatte eine 18jähriger Arbeiter aus Neuwied einen Kinobesucher zu Boden ge, schlagen, der ihm als Vordermann die Sicht zur Leinwand erschwert hatte. Vom Neu- wieder Jugendrichter wurde er zu einer Geldstrafe von 50 Mark oder 5 Tagen Ge- küngnis verurteilt. inmmmmnaanmmummmmmnu umme Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 24. März ö Kinderstunde Wir helfen suchen 5 Ferngesteckt— zu Haus genäht (tür die Frau) Die Münchener Abendschau 1 (nur über Sender Wendelstein) Versteinerte Welt, lebendig geblle, ben der glücklichste Fischfang der Wissenschaft Die Heimat des Don Quichotte Der Schwarzkünstler 16.30 17.00 17.10 19.00 20.00 20.30 20.50 — NRKO-KAFFEE der coffeinhaltige Bohnenkaffee der HAG-A. G. BREMEN Jeder lobi 4 * chlieh. hmlichh t. Mt. nicht tritte. 1 M.. 0 eee. Uinsti. 2 ersitt u,. Wege. ,. 1 ee. 2 bew“ ö e i 1 Ur die 0. a N 85 an 5 1 sgebil“ 8 5 bereitz 8 institut rbeiten er Hl. cht nur s- und 5.. 7 e,* f farbenfrohes Schotten- e ee„, 3 kleidchen mit modisch kopeſine-Noglans ist in a„„ e, tiefangesetztem Rock kette und Schuß doppelt i, 5 5 piteskegen a gezwirnt, also besonders f 15 8 eirapozierfähig. 5 N vorrätig för 5-14 Jahre, Der hervorragend for 5.7 Johre verarbeitete Mantel mit 5 1 75 verdeckter Leiste · 5 f i entweder mit breiten 1 g innen- Belägen 5 5 Sportlicher Schulanzug 3 oder mit durchgehendem 5 ö mit Solfrõcken, Rückengurt bene. Bumwoll-· Korofutter · 8 5 5 vnd 8 aufgesetzten Taschen en 0 ist oußerordenflich. f Hose ganz geföttert. i 5 preiswert 75 5 i Reine Wolle in besonders bampef f 8 stropozierfähiger Quclität. 5 5 5 i Vorrätig in verschiedenen 4 Mostern för 4.14 Jahre, ak-Zu. för 5.7 Jahre 75 Aroma., nur alt denn enden „O“ aut Namen Fall an ung u hierfür Aterielle r Wert! keinem Kinder schäfts-. on dem — V — ensäch · 8 itstollen“ uft. 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MANNR EM Munchen-W.-BA FMEA„ W.klökgfklo Seite 8 MORGEN 12 Donnerstag, 24. März 1955/ Nr. 69 Vom Umgang mit Filmen Dieser junge Mann entstammt nicht der sagenhaften Lackoon- Familie, und die Schlange, die ihm s0 arg zusetzt, ist auch nur aus Zelluloid. Und schließlich wird auch der Kampf anders aus- gehen als in der grie- chischen Mythologie. Verlieren wird ihn nicht der Jüngling, sondern die Zelluliod- Schlange. Sie ist in ibrer Eigenschaft als Kleinbildfilm über alle Maßen empfindlich. Damit soll nicht gesagt sein, daß etwa ein 69-Film weniger emp- findlich wäre. Man merkt es ihm nur nicht So an. Er wird entweder gar nicht oder nur viel weniger vergrößert. Da werden dann die Schrammen, die er abkriegt, und die Stäubchen, die auf ihm haften, nicht so Sichtbar. Und da er auch bei weitem kürzer ist, erfährt er auch ganz von selbst eine „Pfleglichere“ Behandlung. Aber es schadet ihm natürlich auch nicht, wenn man auch auf ihn die Grundsätze anwendet, die man beim Kampf— Verzeihung: beim Umgang — mit Kleinbildfilmen beachten sollte. Die ersten Blessuren empfängt der Film bereits in der Kamera. Sie ist zwar, da sie lichtdicht ist, auch zwangsläufig staubdicht, Aber leider nur in geschlossenem Zustand. Beim Filmwechsel gerät alles hinein, was nicht hineingehört, was bis dahin in der Tuft herumflog oder an der Filmspule oder an den Händen haftete. Man sieht es zwar nicht, aber unterm Mikroskop würde es eine stattliche Sammlung von Mineralien, Tex- tilien, botanischen und zoologischen Raritä- ten abgeben. Und diese Fremd- Körper“ sind immerhin„groß“ genug, um auf der Filmschicht parallele Streifen— sogenannte Telegraphendrähte— einzuritzen oder in Gestalt von Pünktchen und seltsamen Hiero- glyphen mit ins Bild zu kommen. Dagegen nützt auch das beliebte„Auspusten“ nichts, weil des Menschen Puste auch nicht frei von unerwünschten Beimengungen ist. Wohl aber hilft ein weicher, sauberer Haarpinsel. Mit ihm sollte man die Kamera vor jedem Film-Einlegen sehr sorgfältig ausfegen, auch Wenn sie uns noch so sauber erscheint. Die zweite Gelegenheit, den Negativ- Film höchst unliebsam zu bereichern, bietet sich beim und nach dem Selbst-Entwickeln. Nur wenige Super-Amateure verfügen über staubdichte Trockenschränke. Die andern sollten nur in der Nacht trocknen, immer im staubfreiesten Raum— z. B. im Badezim- mer— und nie bei offenem Fenster. Am schlimmsten aber ergeht es den Kleinbildfilmen, die in eingerolltem Zustand aufbewahrt und dann immer wieder aus- emandergezogen und wieder eingerollt wer- den, wobei es dann zugeht wie auf unserer Zeichnung. So ein Film ist schließlich nicht mit Muttis Zentimeterband zu verwechseln. Man zerschneidet ihn in handliche Teile und steckt sie in die durchsichtigen Pergamin- Paschen, die für wenige Pfennige überall zu haben sind. Das Geheimnis des„enthemmten“ Modells Auf den Titelseiten der Illustrierten sieht man manchmal wundervoll lebendige Por- träts: Da lacht der berühmte Staatsmann X so unbekümmert aus vollem Halse, daß man ihm an den Weisheitszähnen vorbei bis zum Zäpfchen sehen kann. Und die Schönheits- königin Z., die Frau mit dem ebenmäßig- sten Antlitz aller Zeiten, rümpft die Nase, kneift die Augen zusammen, verzieht den Mund bis an die Ohren Großartig! sagt neiderfüllt der Amateur. Wie die das bloß machen? Bei mir setzen die Leute immer ihre Fotografiergesichter auf. Sie haben immer schreckliche Angst, daß sie auf meinen Fotos„unvorteilhaft“ erscheinen könnten. Dabei gerate ich doch weder an Staatsmänner, noch an Film- diven. Meinen Modellen könnte es am Ende egal sein, was für Gesichter sie in meinem Fotoalbum schneiden, das nie und nimmer an die Oeffentlichkeit kommt. i Ja nun— die großen Reporter kochen auch nur mit Wasser. Sie sind zwar grohe Künstler in ihrem Fach, und sie benützen die allerbesten Geräte. Aber auch sie sind keine Hypnotiseure. Auch sie wenden kei- nen Fakir-Trick an, der die Modelle„ent- hemmen“ könnte. Ihr Geheimnis besteht vielmehr darin, daß ihre Porträts in Wirk- Das Bild Manch einer hat sich schon vorgenommen, ein Bild von einem Bild zu machen, ist da- bei gescheitert und glaubt seither, die Kunst der„Reproduktion“ gehöre in die für ihn unerreichbaren Gefilde der höheren Photo- graphie. Dabei ist das ein Feld, das wir alle recht gern beackern würden. Daß sich die Kamera vor der Mitte des Bildes befinden muß, ist klar. In jedem anderen Fall gibt es perspektivische Verzerrungen. Klar ist auch, daß wir das Non-plus- ultra an Schärfe her- ausholen müssen. Das bedeutet a) Feinkorn- film, also einen Film von geringerer Licht- empfindlichkeit: 17/10, noch besser 14/10 PIN; b) kleinste Blende, mithin lange Belichtung; e) sorgsamste Einstellung der Entfernung (bei Kameras ohne Meßsucher oder Spiegel, Benützung von Muttis Zentimeterband). Das alles schreit nach dem Stativ. Mit„von Hand“ schnappgeschossenen„Reproduktio- nen“ wird man selten Glück haben. Bisher haben wir nicht viel Neues gesagt. Das dicke Ende kommt noch und heißt Be- leuchtung. Da gibt es die beliebten störenden Reflexe. Sle kommen vom Glas(wenn es ein verglastes Bild ist) oder— bei Oelgemälden von der fast immer etwas gewölbten Oberfläche, die hier oder dort einen un- erwünschten Lichtstrahl auffängt. Der Fach- mann würde eine ganze Lampenbatterie auf- stellen und alle Wölbungen gleichmäßig auf- hellen. Wir können uns nur das Gegenteil leisten: alle Lichtquellen ausschalten, die ir- gend wie einseitig auf unser Bild einwirken. Fort mit den Sonnenstrahlen. Fort mit offe- nen Lampen. Außenlicht durch Gardinen ge- dämpft. Nur weiches, diffuses Oberlicht oder Arbeitslampen, die nicht aufs Bild, sondern gegen die Decke oder gegen die andere Zim- merwand strahlen. Wir können ja beliebig sondern Zusam- lichkeit gar keine Porträts sind, Porträt-Ausschnitte aus gröheren menhängen. Man braucht ja seine lieben Mitmen- schen nicht gerade bei intimen Verrichtun- gen zu knipsen— manche haben das gar nicht gerne. Beim Sprechen, beim Arbeiten, beim Essen und Trinken geben sich die allermeisten auch schon ganz normal. Sie tun das um so eher, je weniger sie merken, daß eine Kamera auf sie gerichtet ist. Man darf ihnen also nicht bis auf Porträtnähe auf den Leib rücken. Es soll so aussehen, als interessiere man sich gar nicht für die bewußte Person, als wolle man nur eben so gerade in der Gegend herumknipsen. Aus„totalen“ oder Gruppen-Aufnahmen, die man im rechten Augenblick— vielleicht nach einem plötzlichen Herumschwenken der Kamera—„geschossen“ hat, kann man dann jene Ausschnitte heraus vergrößern, auf die es einem eigentlich ankam. Vor dem Schnappschuß hat man natürlich die Entfernung sehr genau eingestellt. Hat man das getan, so ist es kein technisches Pro- blem, den gewünschten Kopf, der auf dem Negativ nur die Größe eines kleinen Fin- gernagels hat, auf ein wirkungsvolles For- mat zu bringen. vom Bild lange belichten. Zeit muß man sich bei der Sache schon lassen. Die besten Ergebnisse erzielt man im Freien bei— schlechtem Fotolicht. Wenn der Himmel so dick wattiert ist, daß niemand sagen kann, wo die Sonne eigentlich steht, wenn es draußen weder Licht noch Schatten gibt, ist ideales Reproduktionswetter. Wer es sich dann erlauben kann, den„Schinken“ von der Wand zu nehmen und im Hof oder Garten aufzuhängen, wird nie wieder eine andere Methode versuchen wollen. Was bedeutet Brennweite? Die Brennweite— so steht es im Foto- lehrbuch— ist der Abstand zwischen Linse und Film bei Kamera-Einstellung auf„Un- endlich“. Das braucht man aber nicht nach- zumessen, es steht bereits auf dem Objektiv. Zum Beispiel so: f= 3,5/50. Die erste Zahl besagt, wie oft der Linsen- Durchmesser in der Brennweite enthalten ist.(n diesem Falle also dreieinhalbmal.) Die zweite Zahl gibt die Brennweite an. Un unserem Fall also 50 Millimeter; woraus man wiederum den Durchmesser der Linse berechnen könnte.) Den meisten Amateuren ist das alles aber vom Herzen gleichgültig. Und das zndert sich erst, sobald ihnen jemand etwas von einem„langbrennweitigen Objektiv“ er- zählt, mit dem man so schöne Fernaufnah- men macht. Wer wissen Will, was eine Brennweite ist und wie sie sich in der fotografischen Praxis auswirkt, braucht sich aber nur von dem kleinen Max beraten zu lassen, der das Brennweitengeschäft aus dem i beherrscht. Die Brennweite heißt nämlich Brennweite, weil dies der Abstand ist, in dem das(Von der Linse eingefangene) Abbild der Sonne brennende Hitze erzeugt. Mäxchen kennt die Brennweite seines Brennglases() auf den Millimeter genau, wenn er damit mehr oder weniger begrüßenswerte Branderscheinun- gen hervorruft. Der Brennpunkt(ö) seiner Linse ist ja nichts anderes als eine Scharf- zeichnung des Unendlichen“, also vor allem der Sonnenscheibe. Mäxchen weiß aber noch mehr; er weiß, daß man mit einer„scharfen“(stark gewolb- ten) Linse besser brennen kann, als mit einer flachen. Die hält er dichter ans Pa- pier, weil ihre Brennweite kürzer ist, und ihr Brennpunkt(hr Sonnen-Abbild) ist klei- ner, heller und— heißer. Daraus ist a8 klar zu ersehen, daß man mit langen Brenn- weiten große, mit kurzen Brennweiten kleine 5 Optimisten Aufgenommen auf 17/10 Din bei sonniger Witterung, —— Abbildungs-Maßstäbe erzielt. We pild-Kameras mit Normal-Objek Großformat-Kameras aber weiten aufweisen. Und schließlich wird uns Mäxchen be- stätigen, daß es viel einfacher ist, mit der scharfen Kurzbrennweitigen) Länse den rich- tigen Abstand zu halten, den Brennpunkt zu finden und die erwünschte Wirkung zu er- zielen. Da kommt es auf ein paar Millimeter mehr oder weniger nicht an, whrend man die flache(langbrennweitige) Linse sehr ge- nau einstellen“ muß. Ins Fotografische übersetzt heißt das: Je länger die Brenn- weite, um so geringer die Tiefenschärfe. Kameras mit kurzen Brennweiten geben zwar kleine Bildformate, sind aber unemp- findlicher in bezug auf die Scharfeinstellung. shalb Klein- 1 tiven kurzy lange Brenift- um 14 Unr, mit Blende 8, 1/40 Sekunde. Bild: Leppink . Größeren Erfolg 5 2 2 Hariglanz-Bohnerwachs Storchen-Drog. Bitzer a. Marktpl. Drogerie Degen, Mittelstraße 55 Neckar-Drog. Körner, Mittelstr. 46 Feudenh.: Krenz-Drog. H. Seidel Almenn.: Niederf.-Drog. E. Krüger Friedrichsf.: Stadt-Drog. 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März 1953, Geschick für immer von uns gegangen. engsten Kreise stattgefunden. Mannheim, den 24. März 1935 Gornisonstraße 6 Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, schwester und Tante, Frau 2 Pauline Höfele wwe. im Alter von 73 Jahren durch ein tragisches Auf Wunsch hat die Bestattung im Trotzdem haben viele Freunde und Mitmenschen ihrer überaus herzlich gedacht. Für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Stobbies für seine trostreichen Worte. Im Namen der Hinterbliebenen: Hugo Höfele und Frau Sola geb. Rausch MORGEN Drei Wochen nach dem Tode meines lieben Vaters ist meine herzensgute Mutter, Schwieger- mutter, oma, Schwester, Tante, Schwägerin, Nichte u. Kusine, Frau Paula Wamser geb. Müller nach schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren ihrem Manne in den Tod gefolgt. Mnm.-Waldhof, 22. März 1955 Ligusterweg 4, Weylstr. 18 In tiefer Trauer: Familie Hans Wamser nebst Angehörigen Feuerbestattung: Freitag, den 25. März 1955, 13.30 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mhm. Allen Freunden und Bekannten geben wir die traurige Nachricht, daß unsere geliebte Mutter und Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Krätzer geb. Schneider am 22. März 1955 im Alter von 71 Jahren von ihrem mit großer Geduld ertragenem Leiden erlöst wurde. Mhm.- Waldhof, den 23. März 1955 Brombeerweg 13 In stiller Trauer: Hermann Diehl und Frau Paula geb. Krätzer Karl Mai und Frau Else geb. Krätzer Franz Rosenfelder u. Frau Gusti Zeeb. Krätzer Enkelkinder: Gerhard, Rudi und Gerlinde Beerdigung: Freitag, 25. März, 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Heute nacht ging unsere liebe Mutter, Schwieger mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Katharina Bitsch geb. Arnold verw. Zahn im Alter von 76 Jahren zur ewigen Ruhe ein. Mannheim, den 22. März 1955 N Werttstrage 35 Nairobi u. Kairo In 3111er Trauer: Ihre Kinder und Angehörigen Beerdigung: Freitag, 25. März, um 14.30 Uhr Hauptfriedhof g Mannheim.. ee ee 5 1 2 5 0 er Bei- bezahlt nerhalb— zumnis⸗ Plötzlich und unerwartet wurde heute unser lieber Vater. werden Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr anheim. h bit Emil Lehn Maschinenmelster 1. R. kel, 779 im Alter von 68¼ Jahren von uns genommen. buckel, M hm. Käfertal, den 23. März 1938 cel, Obere Riedstraße 12 5 häuser In tlefer Trauer: cha 1 Luise Lehn geb. Gleber 1 Willi Lehn u. Frau Susi geb. Keller 5 Roland Lehn u. Frau Liselotte geb. Münz und alle Angehörigen . Feuerbestattung: Freitag, 28. März, 13.00 Uhr Krematorſum Hauptfriedhof Mannheim. 0 5 im Ver- arz 1955, K, 1 Zu- Nach langem, schwerem Leiden wurde unsere liebe, treusorgende unhelm. Mutter, Oma und Schwiegermutter, Frau im ver- Arz 1955, 5 1 8 1 4 50 55 Maria Sulger 1 eb. Abendschein 9 im 78. Lebensjahre erlöst. chen 910 6000 155 heim 0 3,4 aße 40 1 Natenauhluno Mannheim, Mhm.-Friedrichsfeld, den 22. März 1955 F 3, 2 g 0 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 28. Marz 1985, 10 Unr, Hauptfriedhof Mh. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Der Herr unser Gott hat meine liebe Frau, unsere herzensgute Großmutter, Mutter, Schwiegermutter, und Tante, Frau Margaretha Koch geb. Wehe wohlvorbereitet, kurz vor Vollendung ihres 61. Lebensjahres zu sich in die Ewigkeit aufgenommen. 5 Mhm. Friedrichsfeld, den 23. März 1955 Neudorfstraße 17 In tiefer Trauer: Beerdigung: Freitag, 25. März, 14.00 Uhr Friedhof Friedrichsfeld Schwester, Schwägerin Friedrich Koch Familie willi Koch Familie Albert Gropp und Anverwandte Statt Karten Es ist mir ein Herzensbedürfnis, allen denen, die meinem innigstgeliebten Mann, Herrn Fritz Schlupp das letzte Geleit gaben, meinen tiefempfundenen Dank aus- zusprechen. Vielen Dank auch für die zahlreichen Beileids- bekundungen, die vielen Kranz- und Blumenspenden aus Geschäfts-, Vereins- und Freundeskreisen. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Weigt für die trostspendenden Worte, Herrn Dr. Müller für seinen ärztlichen Beistand sowie den Schwestern Liesel und Martha für ihre aufopfernde Pflege. Mannheim, den 24. März 1955 Qu 2, 11(Welde-Bräu-stübchen“) Frau Gertrud Schlupp geb. Specht 5 Eür die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- Karl Brecht sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Frl. Dr. Ruppert, Herrn Dr. Zimmermann, sowie Herrn Kaplan Bopp und den Hausbewohnern. schlafenen, Herrn Mhm.- Neckarau, den 24. März 1955 Wingertstraßge 60 In tiefer Trauer: Karl Engelhardt u. Frau Hilde und Verwandte geb. Brecht Der Herr über Leben und Tod hat meinen lieben Mann, mei- nen guten Vater, Bruder und Schwager, Herrn Karl Kohler Städt. Angestellter im Alter von 66 Jahren von seinem schweren Leiden erlöst. Mannheim, 22. März 1955 Rheinhäuserstr. 63 In stiller Trauer: Frau Friedel Kohler geb., Bundschuh Gerda Liebig und Anverwandte Beerdigung: Freitag, 25. März, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. vor Sedtauch Nach Gebrauch So wirlele bei Hettn H. pahle Velſeicht hilft es quch Olr! Flasche 2,75 Kotfſasche 5, Planken- Drogerie Erle, D 2. 0 Salon Beringer, im Hauptbahnhof Für die vielen Beweise herz- cher Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens unserer guten Mutter, Frau Anna Fabian geb. Lingenfelder sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Mhm.-Gartenstadt, 28. März 1955 Unter den Birken 6 Die trauernden Hinterbliebenen Nizza- Parfümerie, an den Planken, O 6, 4. g Salon Jakob, O 7, 25, Vetter-Passage Salon Anweiler, N 4, 10 8 Neckarau: Drogerie Zahn, Friedrichstraße 11 109 HILFT Schleskbettsk Sie wissen doch: discs Tifton, die reinigung, als Paket reicht für 50 Ansätze und nur 4 Pfg.— krhältlich in Gegen Stuhlverstopfung, zur Zlut-⸗ j Klilet feder Schlankheiispräpsrat! kostet nor DOM 2.00, also der Ansdtz Apotheken und Orogerie n Verkäbfe Drehstrom-Schleifringläufer: 1 Fepe werk 1 ZZVV—ßl!½ Drehstrom- Motore: T/)J)JJJVVVVFVVVVVV %% 1 Siemens-Halske 1 Siemens-Schuckert 1 Siemens-Schuckert 1 Siemens-Schuckert 1 Bergmann Gebrauchte 2 U verkaufen: Anfragen zwecks Besichtigung u. Angeb. unt. P 22488 à. d. 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März 1955 Zeit Hauptfriedhof N enk Peter, früher Friedrichsfelder Straße 39 9.00 Laux, Margarete, Langer Schlag 37 8 9.30 Blum, Heinrich, Keplerstrase s. 190.00 Herbinger, Helene, K 3, 200 150.30 Kunzmann, Ludwig, Spelzenstraße 17 11.00 Wohlfart, Maria, früner Meerfeldstraße 4 11.30 Krematorium Bernhardt, Carl, früher Seckenheimer Straße 43. 13.00 Klein, üg r Friedhof Käfertal 1 Eckhardt, Maria, Wormser Straße 4. 14.30 Müller, Traudl, 10. Sandgeẽwaennn 15.00 Friedhof Neckarau. Schmitt, Wilhelm, Brentanostraße 5. 13.00 Ludwig, Katharina, Rheingoldstraße 2686. 1330 Bender, Ludwig, Brentanostraße 99 14.00 Friedhof Sandhofen 5 Brucker, Josefine, Sandhofer Straße 242. 114.30 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim ohne Gewähr — Statt Karten Zurückgekehrt vom Grabe un- seres Ib. Entschlafenen, Herrn Gustav Gültling Monteur 1. R. sagen wir allen, die mmm die letzte Ehre erwiesen haben, herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfar- rer Walter für seine trost- reichen Worte, sowie für die vielen Kranz- spenden. Mhm.-Waldhof, 23. März 1955 Malvenweg 33 Die trauernden Hinterbliebenen und Blumen- MaNNHEINM- 0 4, 3 7 können Sie billiger kaufen aber nicht preiswerter wie bei Wäsche-Speek 5 N 3, 12 Kunststraße 8 Gartenbesitzer Zur Früh aussaat empfehlen wir: Lauch, Sellerie, Tomaten, Kopfsalat Karotten, Zwiebeln, Frühkohl, Petersilie, „Radieschen, Rettich, in B. S. Orig.-Pek. 8 JJ Steckzwiebeln, echte Herzogo- Wiene I FPid. 8 PI. Pflanzkartoffeln 10 Pfd. 2,.- VM Fachm. Beratung u. Bedienung JIUlustrierte Preisliste gratis! Bab. SAMENHAUS K. SCHMIDT KG Wasen 8 chreibmas chinen neu und gebraucht, auch auf bequeme Mo- natsraten liefert JOSEF ARZT, N 3, 10 Kühlschränke in allen Preislagen u. Fabrikaten. Alte Kunden ohne Anzahlung, neue nach Vereinba- rung. Rothermel, L 14, 13 am Ring und Ufer-Passage. Große Auswahl! Kleinste Ratent lein-Schrebmaschinen ab 12, Anzhlg. u. Monatsraten! Besicht. u. 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Winkler bei der Preisverteilung während des Frankfurter urnierleitung an, nachdem er den ersten Platz im Jagdspringen Klasse Sd auf Hella gewonnen Ratte. Winkler belegte im gleichen Sprin- P-Biid Wo blieben die Erfahrungen der Pakistan-Reise? Mockeylanderspiel in Grussel- eine fleruenstfapaze Abwehr bleibt Rückgrat der deutschen Mannschaft/ Verjüngung bei den Damen zwingende Notwendigkeit Nur wenige der 67 Siege in Deutschlands 45 jährigen Hockey Länderspielgeschichte dürften so auffallend unter der Wechsel- Wirkung zwischen Bangen und Hoffen ge- standen haben wie das 1:0 über Belgien im 100. deutschen Länderkampf. 57 Minuten lagerte die Rechtfertigung des Ländertur- nier-Endspielsieges gleich einer erdrücken den Hypothek über dem nervösen deutschen Spiel, das viele Erwartungen zur Illusion Werden ließ, die man an die„Lehrreise“ durch Pakistan knüpfen durfte. Erst mit Budingers Schlenztor, einem Musterbeispiel für den Instinkt und die eiskalte Ruhe des Düsseldorfers drehte sich die Nervositäts- richtung um 180 Grad. Auch für die restli- chen 13 Minuten hielt der deutsche Riegel, trotz der endlosen„Allez-Belgiquel“-Rufe der revanchelüsternen Fans. Es war das Ver- dienst der konsequenten Abwehr, die schon so oft im Nachkriegshockey der Garant manch wertvoller Erfolge wurde. Die Abwehr in ihrer Gesamtheit ist heute jenes Rückgrat, das in den dreißiger Jahren Schmalix Keller Gerdes vom Berliner HC Als Läuferreihe von überdurchschnittlichem Format verkörperte. Noch drängt sich dem DHB keine Verjüngungskur auf, dafür be- Wegt sich das Durchschnittsalter der Stan- dardmannschaft auf einem für Hockeyver- hältnisse bemerkenswert niedrigen„Schnitt“ von 27 Jahren. Experiment auf zwei neural Stuttgart rüstet zum größten Nachkriegs-Länderspiel: Wenm die 81 259 Zuschauer in den Mittags- stunden des 30. März zum Stuttgarter Neckar- stadion strömen, dann wird das zehnte Fuß- ball-Länderspiel zwischen Deutschland und Italien der Landeshauptstadt Baden-Würt⸗ tembergs das Gepräge geben. Stuttgart hat mit Fußball-Länderspielen und Endspielen um die Deutsche Fußballmeisterschaft schon viele Groß veranstaltungen erlebt, aber noch niemals einen so großen Ansturm der Fuß- ballanhänger wie er am kommenden Mitt- woch zu erwarten ist. Die wirtschaftliche Be- deutung von„König Fußball“ kommt sicht- bar zum Ausdruck: 23 Sonderzüge, Hunderte von Autobussen und Tausende von Privat- Tischtennis-Länderspiel gegen CSR: Im Zeichen des„ Schwamms“ Das 17. Tischtennis-Länderspiel zwischen der CSR und Deutschland am Donnerstag in München steht im Zeichen der Schwamm schläger- Spezialisten Tereba, Stipek(beide CSR) und FHolusek(München), Da nur der zweifache deutsche Meister Freunderfer dank seiner vielseitigen Spielweise gegen „Schwamm“ bestehen kann, Holusek noch den Beweis erbringen muß, daß er im Kampf „Schwamm gegen Schwamm“ nicht unter- geht und Seiz seine Technik gänzlich än- dern müßte, igt die Höhe der deutschen Niederlage kaum vorauszusagen. Heraus- ragender Spieler der Tschechen, die nur zweimal(1931 3:5 und 1934 2:3) gegen Deutschland unterlagen, ist Ivan Andreadis, das Idol aller Tischtennis-Enthusiasten. Die CSR gewann beim ersten Nachkriegsländer- spiel 1954 bei den Weltmeisterschaften klar Mit 51. Helga Erny in der Weltrangliste Die Leichtathletik- Weltrangliste 1954 wurde dieser Tage vom Deutschen Leicht- athletik-Verband herausgegeben. In der 100. m-Rangliste wird Helga Klein-Erny(88 Mannheim) als beste Sprinterin der Bundes- republik auf dem fünften Platz geführt. Ge- Dertet sind die 12,0 Sek., die Helga Klein- Erny am 4. Juli in Stuttgart lief. Weltbeste 100-m-Läuferin der Saison 1954 war Turowa (OdssR) mit 11,6 Sek.. Wagen(für die über 10 000 Parkplätze zur Verfügung stehen) bringen Zehntausende aus allen Teilen des Bundesgebietes nach Stutt- gart. Auch das Ausland ist vertreten. Rund 3000 Eintrittskarten bestellte der Italienische Fußballverband, und es ist damit zu rechnen, daß er nicht eine einzige Karte zurückgeben wird. Seit Wochen sind Hotels und Gast- stätten, die Fremde unterbringen können, AMsVerkauft. Mehrere Hundertschaften Poli- zei werden für Ordnung sorgen. Die Straßen- bahnf ährt in Abständen von einer Minute zum Cannstatter Wasen, um die Zuschauer- massen ins Neckarstadion zu bringen. Beide Mannschaften werden im Laufe des kommenden Montag in Stuttgart eintreffen. Italiens„Squadra azzurra“ startet bereits am Sonntag von ihrem Sammelpunkt in Florenz nach Stuttgart. Die italienische Expedition umfaßt 40 Personen, die bis Donnerstag in Stuttgart bleiben wird. Die große Anteil nahme an diesem Länderspiel erhellt auch die Tatsache, daß die gesamte badisch-würt⸗ tembergische Staatsregierung im Neckar- stadion sein wird. 225 Pressevertreter aus ganz Europa erhielten Pressekarten. Weitere 150 Journalisten, die ins Negkarstadion woll ten, mußten abgelehnt werden, Allein aus Italien forderten 57 Zeitungs vertreter und 21 Bildberichter Ausweise an. Nur 30 italie- nische Berſchter konnten zugelassen werden. Das Spiel wird durch sechs Fernsehgesell- schaften, die in der Eurovision zusammen- geschlossen sind, direkt übertragen. Auch der Rundfunk sendet Direktreportagen aus dem Neckarstadion. Das Spiel wird der ungarische Schieds- richter Zsolt leiten, dem zwei ungarische Schiedsrichter als Linjenrichter assistieren. Während des ganzen Spiels kann der Tor- Wart, ein Feldspieler, jedoch nur bis zu Be- ginn der zweiten Hälfte, ausgewechselt wer- den. Der Anstoß ist auf 16.30 Uhr festgesetzt worden. Keine Platzsperre für den Club Die Spruchkammer der Vertragsspieler- klassen Süddeutschlands verhängte gegen den 1. FC Nürnberg wegen Vernachlässi- gung der Platzdispizlin und mangelhaftem Schutz gegenüber dem Schiedsrichter Eise mann(Heidelberg) die Höchstgeldstrafe von 500 Mark. Von Schwaben Augsburg wurde zyern gewonnene Amateur-Länderpokal sieht für Sonntag mit Bayern— Baden in Hagen die beiden Vorschlußrundentreffen vor, in der die Teilnehmer an dem für Oster- Sonntag festgesetzten Endspiel ermittelt wer- den. Die Bayern, die in der Zwischenrunde züdwest mit 5:1 ausschalteten, sind auch zegen Baden Favorit. Dagegen fällt eine Voraussage für das zweite Spiel sehr schwer. Westfalen überzeugte zwar mit einem 5:0 in Berlin, aber Hamburg besiegte den Vor- jahrsfinalisten Niedersachsen 1:0, wenn auch erst in der Wiederholung nach einem vor- aukgegangenen 318. Die Bayern haben in Bayreuth zum größ- en Teil wieder ire bewährte Elf zur Stelle, n der Meßgmann, Semmelmann und Zeitler die herausragenden Spieler sind. Baden stützt sich in erster Linie auf die Daxlan- dener Läuferreihe Schwall, Kutterer, Rastet- ter, während im Sturm große Hoffnungen 5 den Angriffsführer Linder gesetzt wer- Hamburg muß in Hagen auf die gesperr- en Concordia-Spieler Wöhler und Märmel verzichten, erscheint sonst aber mit stärk- stem Aufgebot. Die westfälische Elf steht noch nicht fest, dürfte jedoch gegenüber dem Der in den beiden letzten Jahren von Bayreuth und Westfalen— Hamburg in, Vorschlußrunde zum Amateur-Länderpokal: gahern ist auch gegen Baden Fauoril In der zweiten Semifinale-Begegnung trifft Westfalen auf Hamburg Berliner Spiel wenig geändert werden. Die Spieler, darunter die Siegener Schäfer und Rarrasch sowie Proth(Dortmund-Hom- bruch), sind zu einem Kurzlehrgang in der Sportschule Kaiserau zusammengezogen. Dunkelblau“ vor dem 46. Sieg. dede fflinute fährt eine Straßenbahn zum Wasen Das Spiel wird durch sechs Fernsehgesellschaften direkt übertragen/ Auch der Funk bringt Direktreportagen der Spieler Schmelzinger einen Monat we- gen rohen Spiels gesperrt.— Außerdem wurde Kraus FSV Frankfurt) wegen Tät- lichkeit zwei Monate gesperrt, und Schwein kurt 05 erhielt wegen mangelhafter Platz- disziplin eine Geldstrafe von 100 DM. Tschukarin und Muratow besiegt Einen überraschenden Ausgang nahm am Dienstag in Moskau der erste Geräteturn- Wettbewerb um den UdSSR. Pokal, an dem mit Olympiasieger Viktor Tschukarin, Welt- meister Valentin Muratow und der Olym- piasiegerin Maria Gorokowskaja die bisher besten sowjetischen Geräteturner und-tur- nerinnen teilnahmen. Tschukarin und Mu- ratow, die man als Vertreter Sowjijetrußg- lands bei den Europameisterschaften in Frankfurt erwartet, vermochten sich nicht durchzusetzen. Sieger im Sechskampf wurde der sowjetische Mehrkampfmeister Boris Shakhlin(Kiew) vor Albert Azaryan(Ere- wan) und Grant Shaginyan(Erewan). gischen Punkten aber könnten in weiterer Zukunft das Gesicht dieser Abwehr verän- dern, in der mit Schmidt, Ullerich und Bren- necke drei Spieler zum eisernen Bestand zählen. Die Suche nach dem idealen linken Läufer bleibt— trotz aller Vorzüge des Kölner Delmes und des etwas temperament- losen Hamburger Plass— ebenso akut wie das Augenmerk auf einen nicht beständigen rechten Verteidiger. 5 Bei Dieter Buschmann, dem 22jährigen Benjamin der deutschen Standardmann- schaft, vereinigen sich drei Symptome zur Wirkungsvollen Synthese: Stocktechnik, ath- letische Grundlagen und frappantes Anpas- sungsvermögen. Er allein blieb eine immer- währende Beunruhigung der belgischen Weltklasse- Abwehrspieler. Die Verjüngung der Damen-Nationalelf wurde zur zwingenden Notwendigkeit. Sie bedeutet keine Schmälerung der Pionier- dienste der Würzburger Seniorinnen Döl- lein, Lautner und Fleck-Blum. An Mut zur Konsequenz schien es dafür an anderer Stelle zu mangeln. Weshalb etwa stand die noch lange nicht zur bejahrten Generation zählende Duisburgerin Inge Murach-Wnuk in Reserve? Sie hätte mit ihrer Erfahrung und Zuverlässigkeit zusammen mit der nim- mermüden Gerdi Fleischmann zur Beseiti- gung der Schwäche in der linken Deckung beitragen können. Hauptübel aber bleibt die einseitige Spezialisierung der Stocktechnik. Athletinnen werden gesucht und darüber sollte sich nicht nur die Altinternationale Guschi Hangus Gedanken machen. Am Freitag gegen den Italiener Fontana: Seliola boxt um die Sympaihie der Herline: In bester Kondition sollte er auch in seinem 58. Kampf ungeschlagen bleiben Für Gustav Scholz kommt es am Freitag- abend im Berliner Sportpalast nicht nur darauf an, gegen Italiens Halbschwer- gewichtsmeister Ivano Fontana den Nimbus des Ungeschlagenseins aufrecht zu erhalten. Der junge Berliner Rechtsausleger hat viel- mehr um die Sympathien zu kämpfen, die ihm selbst bei seinen Berliner Freunden verloren gingen, als er das harte Training eines Berufs-Boxers vernachlässigte und in den beiden letzten Kämpfen gegen Claude Milazzo und den englischen Mulatten Alex Buxton nicht überzeugen konnte. Gustav Scholz hat nach den harten Kri- tiken seiner letzten Kämpfe offensichtlich intensiver gearbeitet. In bester Kondition müßte der Berliner gegen Fontana klar ge- winnen, obwohl der 28jährige Italiener mit dem amerikanischen Weltklassemann Bobby Dawson ein Unentschieden erreichte und auch in der Revanche über die Runden kam. Ein Maßstab ist das Unentschieden, das Fon- tana 1953 in München gegen Franz Szüzina erzielte. Gemessen an diesem Ergebnis muß Scholz als der härtere und genauer schla- gende Mann klar gewinnen. Alles wird je- doch davon abhängen, in welcher Form der Berliner antritt. Und darauf wird man vor allem in Paris gespannt sein, wo Europa- meister Humez noch immer auf die Ver- träge für die Begegnung mit Weltmeister Olson wartet, die den Titelkampf mit Scholz auf sechs Monate hinausschieben sollen. Der holländische Ringrichter Bergström hat sich bereit erklärt, den Kampf im Ber- Iiner Sportpalast zu leiten. Fontana traf be- 136 Boxer kämpfen um die Deutsche Meisterschaft: Dei Wald hoer unter den„ Gesetelen“ Titelverteidiger Basel, Roth und Kohr zählen in Essen zu den Favoriten Vor der Auslosung zur deutschen Ama- teur-Box meisterschaft 1955, vom 4. bis 9. April in Düsseldorf und Essen, wurden in den zehn Gewichtsklassen je vier Boxer gesetzt. Diese Favoriten, unter denen sich auch die sechs Titelverteidiger Edgar Basel, Hanspeter Meh- ling(trotz Erkrankung gemeldet), Harry Kurschat, Fritz Oldenburg, Dieter Wemhöner und Helmut Pflrrmann befinden, treffen also frühestens in der Vorschlußrunde aufein- ander, da sie zu den anderen Teilnehmern jeder Gewichtsklasse hinzugelost werden. Ueberraschend war die Wahl des DABV- Sportausschusses lediglich im Schwergewicht, Wo Rosenplänter(Herford) und Drabes (Essen) den Vorzug vor Rosenberg(Frank- furt) und Schreibauer(Neckarsulm) erhiel- ten. Insgesamt gingen aus den 14 Landes- verbänden 136 Meldungen für die Titel- Kämpfe ein. Die Gesetzten: Fliegengewicht: Basel(Waldhof), Hom- berg(Düsseldorf), Friedrichs(Lübeck), Jaco- bitz(Berlin); Bantamgewicht: Schwarz(Hamburg), Hahner(Essen), Salewski(Herne), Gänzler (Kiel); Federgewicht: Mehling(Celle), Konrad Rudhoff(Rüsselsheim), Schidan Düsseldorf), Krammer II(Rosenheim); Leichtgewicht: Kurschat(Berlin), Johann- peter(Hamm), Rauen(Essen), Rot h (Waldhof); Halbweltergewicht: Wagner(Konstanz), Kohr(Waldhof), Plechinger(Flensburg), Redl(Neckarsulm); Zum 101. Male: Oxford. Cambridge Hunderttausende werden am Samstag wieder die Themse-Ufer säumen, wenn die Universitätsachter von Oxford und Cam- bridge zum 101. Mal zu dieser ältesten und berühmtesten Ruderregatta der Welt star- ten. Seit dieses Rennen am 10. Juni 1829 zum erstenmal ausgetragen wurde und mit dem Sieg des Oxford-Achters endete, wer- den die beiden Mannschaften mit größter Sorgfalt ausgewählt, und drei Monate lang wird bei Wind und Wetter hart trainiert, bis dann der große Tag herangekommen ist. Von den 100 bisher ausgetragenen Oxford-Cambridge-Rennen gewann Cam- bridge 54 und Oxford 45, eines— im Jahre 1877— endete Unentschieden. Von 1947 bis 1951 war Cambridge fünfmal hintereinander erfolgreich. Dann wechselten die Sieger ab. 1954 siegte Oxford sensationell mit acht Längen Vorspung und ist auch diesmal wie- der klarer Favorit auf der 6,8 km langen Rennstrecke. Nach den Trainingszeiten müg- ten die„Dunkelblauen“(die Oxforder) gegen die„Hellblauen“ diesmal sogar mit 19 Län- gen gewinnen, denn sie waren im Training um 50 Sekunden schneller. Dabei ist Cam- bridge mit seinem rothaarigen Schlagmann Muirhead gewichtsmäßig sogar im Vorteil, aber auf dieser wohl einmaligen Rennstrecke mit ihren zahlreichen Krümmungen und Windungen entscheiden nicht allein Kraft und Gewicht, sondern ebenso Geschicklich- keit und Ruderkunst. Die Oxford-Mann- schaft mit dem ebenfalls rothaarigen Schlag- mann Sorrell ist in dieser Beziehung offen- bar überlegen. Man erwartet, daß sie durch re größere Geschicklichkeit die größere Kraft der Cambridge- Studenten besiegt. Weltergewicht: Oldenburg(Hamburg), Heidemann(Berlin), Fimpel(Kempten), Haß (Misburg); Halbmittelgewicht: Rienhardt(Neckar- sulm), Breil(Trier), Niederau(Köln), Keul (Düsseldorf); Mittelgewicht: Wemhöner(Berlin), Hack (Hamburg), Bociex(Oberhausen), Mück (Gießen); Halbschwerge wicht: Pfir r mann(Wein- heim), Schöppner(Witten), Willer(Lever- kusen), Hinmüller(Rosenheim); Schwergewicht: Witterstein(Kempten), Westphal(Hamburg), Rosenplänter(Her- ford), Drabes(Essen). professor Andra Zezeli nimmt heute seine Tätigkeit auf Im Zuge seiner Vorbereitungsarbeit für die Olympischen Spiele in Melbourne hat der Deutsche Ruder- Verband den jugosla- wischen Sportpädagogen, Prof. Andra Zezelj, zur Beratung und Unterstützung der deut- schen Rennmannschaft gewonnen. Prof. Zezelj nimmt seine Tätigkeit im Raum Mannheim-Heidelberg ab heute auf und wird bis 3. April hier bleiben. Dabei besucht er zuerst den Mannheimer Ruder- Club, später der Ra Rheinau, die RG Heidelberg und den Ludwigshafener Ruder-Verein. Er beschließt seine Arbeit beim MRC„Ami- eitia“ am übernächsten Wochenende. Die Arbeit von Prof. Zezelj beschränkt sich nicht allein auf die Beratung der Mannschaften und die Unterstützung der Trainer, sie er- streckt sich auch auf die Sichtung des vor- handenen Materials im Rennrudern, wobei er auf die Unterstützung der einzelnen Ver- einsleitungen und deren Trainer, sowie In- struktoren angewiesen ist. In Prof. Zezelj stellt sich den Mannheimer Ruderern ein ehemals recht erfolgreicher jugoslawischer Rennruderer vor, der an verschiedenen Universitäten über Sport gelesen hat. Zum Abschluß eines jeden Besuches wird Prof. Zezelj eine Aussprache mit den Vereinsfüh- rungen, Mannschaften und Trainern haben. Das Arbeitsprogramm beim Mannheimer Ruder-Club sieht die Vorstellung der Jung- ruderer, Jungmannen, Junioren und Senio- ren vor. Dabei werden die Mannschaften im Becken, in der Gig und im Rennboot rudern und darüber hinaus auch Ausschnitte aus ihrer Körperschule zeigen. Die Mann- heimer Vereine erhoffen sich von Prof. Zezelj eine wesentliche Bereicherung ihres Trainingsprogramms sowie die Vermittlung neuer Erkenntnisse im Rennrudern. Z reits am Dienstagabend in Berlin ein. Der Italiener wird ebenso wie sein Landsmann Sergio Milan, der auf den deutschen Feder- gewichtsmeister Rudi Langer trifft, noch in Berlin trainieren. Für Max Resch mußte ein neuer Gegner verpflichtet werden. Nach Delmin und Barthelemy sagte auch Laurin ab, und nunmehr soll der Franzose Serge Leveque einspringen. Franz Schütz 7 Im Alter von 54 Jahren ist in Stuttgart der Frankfurter Fußball- Internationale Franz Schütz einem Herzleiden erlegen. Franz Schütz stand in den Jahren von 1929 bis 1932 elfmal als Verteidiger in der deut- schen Nationalmannschaft. Er gehörte jener starken Mannschaft der Frankfurter Ein- tracht an, die 1932 als Südmeister bis ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft (2:0 für Bayern München) vordrangzund in der mit Hennes Stubb, Rudi Gramlich und Hugo Mantel weitere Nationalspieler standen. Nuß en Sie schon, dag. .. Sportlehrer Schenk vom Sc„Ro- tation“ Berlin und„Rotation“ Leipzig in die- sen Tagen in Mannheim weilte, um Leicht- athletik- Kämpfe und Kanu- Regatten mit Mannheimer Vereinen abzuschließen?„Wir wollen nur Sport treiben und ich habe den Auftrag, in Westdeutschland Gegner zu suchen“, sagte der waschechte Berliner und versprach, im Falle eines Abschlusses mit Mannheim auch einige Meister des Sports und Sportler I., II. und III. Klasse mitzu- bringen. Das nämlich sind die Auszeichnungs- grade für Spitzensportler in der DDR, die von den Sektionsleitungen verliehen wer- den. .in den letzten Jahren nach Feststel- lungen des Sportwartes Wilhelm Kehl vom Badischen Leichtathletik-Verband die Nach- frage nach dem Deutschen Sportabzeichen im Kreis Mannheim bei weitem nicht mehr so groß ist wie in früheren Jahren? Sportwart Kramer vom Sportkreis Mannheim hat die Beobachtung gemacht, daß sehr viele Sportler und Bewerber um das Sportabzei- chen der irrtümlichen Meinung sind, sie kömmten die Leistungsprüfungen auch ohne Training ablegen 5 a .. der Deutsche Eissport-Verband dar- an denkt, in der kommenden Saison einen Lehrgang für Eiskunstläufer durchzuführen? Wie uns Rudi Marx(München) mitteilte, Will der Verband das englische Meisterpaar Weight/ Thomas gewinnen. Per Lehrgang soll etwa achte Tage dauern und die deutsche Spitzenklasse in Mannheim vereinigen. Be- gründung:„Es mangelt uns an guten Vor- bildern!“ .. die MERC-Vorsitzenden Breuer und Buchner ihrer Parole„Jetzt erst recht“ nun auch Taten folgen lassen wollen? Eishockey und Eiskunstlauf sollen auf brei- teste Basis gestellt werden. Große Sorge bereitet allerdings die Weiterentwicklung der Eishockeymeamnschaft. Auch hier mangelt es am Vorbildern in genügender Zahl. Wie wäre es, wenn ein Marm wie Adré Girard, der Kanadier und Trainer des Krefelder EV für Mannheim gewonnen werden könnte? ... Zatopek, Kuz und Fütterer im Anschluß an eine Karlsruher Veranstal- tung im Juni auch in Mannheim an den Start gehen werden? Der TSV 46 wird im Einvernehmen mit dem Leichtathletik- Ver- band diese Veranstaltung durchführen. Dazu kommen noch eine Reihe von deutschen Spitzensportlern, die wahrscheinlich im Rahmen einer Abendveranstaltung für Mammnheim verpflichtet werden. .. Kreisvorsitzender Emil Sehmet- Zz er zum Länderspiel gegen Italien für den Kreis Mannheim nur etwa 100 Sitzplatzkar- ten und gegen 600 Stehplatzkarten erhalten hat? Der Kreis Mannheim hat rund 185 Ver- eine und über 40 000 Mitglieder. Armer Kreisvorsitzendler! Dr. Erich Ganz vom Zürcher Re- gatta- Verband gerne mit einer Auslese Schweizer Ruderer nach Mannheim kommen will? Verknüpft damit ist aber die Bedin- Sung, daß ebensoviele Mannheimer Ruderer in Zürich an den Start gehen. Die Mann- heimer Rudervereine werden zu diesem An- gebot bestimmt nicht nein sagen, denn die Zürcher Regatta zählt zu den schönsten, die man sich denken kann. Allerdings auch zu den schwersten! 1 Ol F RASIERCREN Und pflegt sie zugle 8 E domel-ſube on O.85 Große Seite 12 4 55/6 DAS MobzlI FUR WEIT AUS CEScHNITTENE KIEIpER UND BrusEN BALLETT P aus duftigem PERLON- Taft... BALLETT PM G. Abb.) 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Neue Hoffg. 146% 144 1 8 Großbritannien importierte aus der Bun les Kuss 303 304 2 235 e ea 4 i ee e,„ Mr 100 belg. Fr. 7% düse lud, waren gien die ortttechen eu. Durlacher flo,: 1 Sdemens& elske 28% 2 Selgengers. 140%% nandschunsheimer Obst- und demüse-Grohmarkt 100 drang Francs 1.2066 1 ports nach der Bundesrepublik auf 12,24 Fichbaum-Werger 103 16½ꝗ Südzucker 188 187 GHH Nürnberg 233 23205„p) Antuhr mittel, Nachfrage gut. Es er- 100 Schwelzer Franken 35.98 96,18(10,43) Mill. Pfund beliefen. Enzinger Unſop 197 197 Ver Stahlwerke) 28 ½ 28½ Hoesnn 158 17 zielten: Tafeläpfel Ia 2335, A 1426, B 10—13; * 100 holl. Guid 110,90 111,12 f f I8-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 176 175%] Klöckn.-Humb. D. 218 218 Feldsalat 120130; Rotkraut 38; Karotten 23—25; 1 kang lle 4.275 4,235 Skoda-Werke waren billiger ae-Sch.)%„ ½] Sadlsene Bent„ies is bibeener..% es knoſlensellerſe 23-45; Zwiebeln 110, Peter 95 5 1 1. je türki 1 ö 227¾% 23 Commerzbank)) 10% 10 Hütten Phönix 179% 180 silie 9; Schnittlauch 7 5 5 1 100 engl. Pfund 11,785 11,805(AP) Die türkischen Staatsbahnen haben einen. S Cn 5 8 5 00. 98 97700. 1 77 155 9 Farbwerke Höchst] 245 245 u. Credit Bank 199 199 Rheinst. Union 183 183 NE-Metalle 1 il Scene er ren 90618 39275 miittelte beltet ich das Sschechische Angebot Selten d, Cane, dee beanche naar)% 4 ¼ J Stehle, Südwest. 0% e Fier tech- Kupfer für Leltzwecte sbb-486 Put d ih Schweizer Fr.(fre 98,015 96,215 mitteilte, belief sich das tschechische Angebot Grün& Bilfinger 100 170 f süddeutsche Bank 24¹ Thyssenhütte. 160% 160 Blei in Kabeln 12.120 85% n 1 Us- Dollar 4% auf fünf Mill. Dollar, während eine westdeut⸗- Aluminium für Leitzwecke 24024 8 n Pw S 825— PRf-O: 100 Dif-- 22 P- w sche Firma sieben III. gefordert habe. 9 Rif werte. 9 b Restauoten Westdeutscher iänp gls 2 —. a ö von i der ö tern f 1 a 5 1 Renée Sintenis N Shinkichi roſini- Poris fordern sie die Bild-Broschöre „Wir leben zwischen Wänden“ Letizie Cerio-Copri von der Tapetenfabrik Resch N 71— — mit Entworfen von Margret Hildebrand Ar. 69/ Donnerstag, 24. März 1955 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 18 eee 5 Bauwirtschaft tängt Lohnerhöhungen ab (dpa) Die Bauindustrie in der Bundesrepu- bk will nach Möglichkeit die am 1. April auf dem Bausektor in Kraft tretenden 6prozen- igen Lohnerhöhungen„verkraften“, ohne die Baupreise zu erhöhen. Der Vorsitzende des Hauptverbandes der Bauindustrie, Dr. de le gol, der dies vor der Presse in Düsseldorf mitteilte, sagte, der Verband betreibe eine politik der stabilen Preise. Der Lohnkosten- anteil an den Baukosten betrage für den Woh- nungsbau 30 bis 35 V. H., für den Tief- und straßenbau 15 bis 25 v. H.. (Tex) In diesem Zusammenhang ist es nuteressant, daß besonders vom Bauhand- werk heftig darüber Klage geführt wird, es pürde von den Vergebern öffentlicher Auf- träge nur die Kalkulation von Tariflöhnen, d h. also von Mindestlöhnen anerkannt werden. Effektivlöhne fänden keine Berück- zichligung. Unter diesen Umständen sei es gutwilligen Unternehmern nicht möglich, hren Arbeitnehmern— sehr oft wohlver- dente— Lohnaufbesserungen zukommen u lassen.. a Zweifellos baut die öffentliche Hand auf diese Weise am billigsten. Ob Billigkeit Je- doch hier gleichbedeutend ist mit Preiswür- äskeit, ist fraglich. Jeder Bauherr ist spar- zem; soll und muß es auch sein. Etwas wirt- schaktlicheres Denken wäre bei der öffent- ichen Hand aber auch am Platze. Zum Schluß wirkt es sich doch sozial aus und pie bereits angedeutet— billig ist nicht immer preis würdig. Finanzbeihilfen aus ERP- Sondervermögen WD) Nach längeren Verhandlungen pute zwischen Vizekanzler Blücher und dem Leiter des US-Amtes für Auslandshilfe in der Bundesrepublik, Mr. Tuthill, ein neues Hilksprogramm vereinbart, das die Bereit- stellung von 34,5 Mill. DM aus Zins- und kügungseinnahmen des ERP-Sondervermö- gens für die gewerbliche Wirtschaft der Jertrlebenen und Flüchtlinge im Jahre 1955 Jorsieht. Vertriebenen und Flüchtlingen, die klein- und Mittelbetriebe aufbauen oder gationalisieren wollen, sollen langfristige und niedrig verzinsliche Investitionsdarlehen ge- währt werden. Von dem Gesamtbetrag sind 1 Mill. DM für deutsche Vertriebene und klüchtlinge bestimmt, während die restlichen 95 Mill. DM für Flüchtlinge und Vertriebene nichtdeutscher Staatsangehörigkeit verwen- det werden sollen. keine Angst vor der Börse a ber vor der Politik (A) Der Bankier und Finanzberater zahl- zelcher amerikanischer Präsidenten, Bernard Baruch, hat am 23. März vor dem Bankaus- schuß des amerikanischen Senats erklärt, die Hauptursache für den„Boom“ an den ameri- kanischen Börsen seien die große Ausweitung der Industrie und die Auswirkungen der in- lationären Politik der letzten 15 Jahre. 5 Wenn der amerikanischen Wirtschaft beute eine Gefahr drohe, dann gehe sie nicht 4 1 (pa) Die Industriegewerkschaft Metall Wird noch 1955 in einigen Tarifgebieten der Bun- desrepublik die Gehaltstarife für Angestellte ndigen. Die Große Tarifkommission und der Hauptvorstand der I Metall prüfen zur Zeit, pelche Tarifgebiete dafür in Frage kommen. Grundsätzlich würde die 16 Metall nur dann lohn- und Gehaltsbewegungen einleiten, wenn de kür die Wirtschaft und die darin arbeiten ien Menschen sinnvoll seien. Die Durchschnitts- behälter der Angestellten lägen zur Zeit zwi- chen 360 und 400 Mark monatlich und beweg- zn sich damit an der unteren Grenze der Ilöhne für Facharbeiter. Selte wurde billiger Demonstrativen Beweis dafür, daß auch Markenartikel marktwirtschaftlichen Ge- ſetzen des Wettbewerbes unterliegt, lieferte ies Palmolive-Seife herstellende Unternehmen, dem es den Preis von bisher 65 Dpf auf 30 ot ze Stück ermäßigte. Die Preisermäßigung ürkte hre Begründung finden in gestiegenen bmsätzen, die eine rationellere Herstellung er- ſuiglichten. Auch die am 1. Januar eingetretene m gigung der Körperschaftssteuer dürfte für n reisermäßzigung mitbestimmend gewesen n wächere Nachfrage bel Eisenschaffenden (Ap) In der Nachfrage nach Erzeugnissen r eisenschaffenden Industrie der Bundes- publik ist nach dem Höhepunkt im Dezem- er 1954 in den ersten Monaten dieses Jahres n leichter Rückgang zu verzeichnen, teilte die ktschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindu- 0 am 23. März in einem Lagebericht mit. ger 1 Die Wirtschaftsvereinigung betonte jedoch, die Bestellungen noch immer den Ver- d übertreffen. Die Auftragsbestände wer- n für Anfang März auf 5,5 Mill. Tonnen J Walzstahl beziffert. Die Lieferfristen be- agen fünf bis sechs Monate. Nur wenige Pro- e seien kurzfristig lieferbar. Der Export ide bei anziehenden Preisen ungefähr die e des Vorjahres. urtpisches Zolltarifschema (TW) Die zweite Lesung des internatio- K URZEZ NACHRICHTEN von der Börse aus, sondern sei die Auswir- kung dieses inflationären Erbes. Baruch, der letzte Zeuge, der in der drei- wöchigen öffentlichen Einvernahme vor dem Ausschuß aussagte, gab drei Empfehlungen: 1. Wir müssen feststellen, welche Vertei- digungsausgaben unsere Sicherheit und die unserer Verbündeten erfordert und diese Ausgaben auf uns nehmen. 2. Wir müssen alle Steuerherabsetzungen aufschieben, bis unsere Verteidigung gesichert und unser Budget ausgeglichen ist. 3. Wir müssen uns auf das beschränken, Was für die Gewinnung des Kalten Krieges und eines echten Friedens erforderlich ist. Zuwachsrate im Kraftfahrzeug verkehr 5 Wie dieser Tage in einer Jahresver- öffentlichung vom Kraftfahrt-Bundesamt mitgeteilt wurde, waren in der Kartei des Amtes am 1. Juli 1954 insgesamt 4, 70 Mill. Kraftfahrzeuge und etwas über 320 000 Kraftfahrzeuganhänger verzeichnet. Seit Mitte 1953 hat sich damit der Gesamtbestand um annähernd 650 000 Fahrzeuge oder um ein Achtel erhöht. Der Bestands 2 u w a e hS war damit nicht ganz so groß wie ein Jahr vorher, wo er 800 000 Fahrzeuge ausmachte. Vor allem der Bestand an Krafträdern und Lastkraftwagen hat nicht mehr in dem Maße zugenommen wie in dem vorher- gehenden Jahreszeitraum. Bei Personen- kraftwagen kam es demgegenüber zu einer weiteren Erhöhung der Zuwachsrate. Drei Zehntel des Fahrzeugbestandes entfallen jetzt auf Personenkraftwagen, während es sich bei jedem zweiten Fahrzeug um ein Kraftrad handelt. Das Verhältnis zwischen EKrafträdern und Personen-Kraftwagen, bei dem vor dem Krieg die Krafträder nur wenig überwogen, hat sich nach dem Krieg stark zu Gunsten der Krafträder verschoben. Erst 1954 hat sich der prozentuale Anteil der Krafträder wieder leicht vermindert. Dabei ist zu bedenken, daß zum motorisierten Zweiradverkehr jetzt auch die zahlreichen zulassungsfreien Fahrräder mit Hilfsmotor (Mopeds) gerechnet werden müßten, die es seinerzeit noch nicht gab. Die Industrie rechnet für Mitte 1954 mit einem Bestand von mehr als 450 000 Fahrrädern mit Hilfs- motor. Läßt man die zahlreichen, meist in der Landwirtschaft eingesetzten Zug- inen außer acht, dann errechnet sich für 1. Juli 1954 eine Kraftfahrzeugdichte von 88 Fahrzeugen auf 1000 Einwohner. Für Großbritannien und Frankreich betragen die entsprechenden Zahlen 93 bezw. 79 Fahr- zeuge auf 1 000 Einwohner. Rheinische Stahlwerke AG gewannen gegen H. G. Krages Der Bremer Kaufmann Hermann Krages, der in der letzten Zeit durch seine großen Käufe an Ruhraktien bekanntgeworden ist, hat die Nichtigkeits- und Anfechtungsklage verloren, die er gegen die am 1. Dezember vergangenen Jahres in der Hauptversamm- lung der„Rheinischen Stahlwerke“ gefaßten Beschlüsse bei der Zweiten Kammer für Handelssachen des Landgerichts Essen an- gestrengt hatte. Das Gericht wies die Klage kostenpflichtig ab. Die HV- Beschlüsse, die auf Verlangen von Krages für nichtig erklärt werden soll- ten, beziehen sich auf die DM- Eröffnungs- bilanz zum 21. Juni 1948 und auf die Um- stellung des Aktienkapitals von 180 Mill. RM auf 205,92 Mill. DM. Krages bezeichnete das Umstellungsverhältnis von 1: 1,2 als un- zureichend und forderte eine Umstellung von 1: 1, 6. Kreditmangel lie tiefere Ursache der geringen Popularität des Wohnungseigentums Als das„Wohnungseigentumsgesetz“(Ge- setz über Wohnungseigentum und Dauer- Wohnrecht) vom 15. März 1951— BGBI I S. 175— verkündet War, setzte man große Erwartungen auf die praktische Verwirk- Uchung dieses Gesetzes auf dem Gebiete der Wohnungsbeschaffung. Man rechnete damit, daß etwa 5 Prozent der jährlichen Woh- nungsproduktion auf Eigentums wohnungen entfallen würden. In Wirklichkeit dürfte bei weitem noch nicht 1 Prozent der jährlichen Neubauwohnungen erreicht worden sein. Das Gesetz beruht auf dem durchaus ver- nünftigen und auch gewinnenden Grund- gedanken, daß auch dem weniger kapital- kräftigen, aber am Bauen interessierten Baulustigen der Weg zu einer auf dem Prin- zip des persönlichen Eigentums beruhenden Wohnung eröffnet werden müßte: Nicht mehr Mieter mit Baukostenzuschuß, sondern Wohnungseigentümer selbst, dies sollte der Ansporn für den Erwerb von Wohnungs- eigentum sein. Gegenüber diesen Frwartun- gen für die Praxis muß man nun heute sagen, daß das Gesetz mit seiner völlig neuen Rechtsfigur im Sachenrecht keinen Eingang auf breiterer Basis im Rechts- bewußtsein und Rechtsgefühl der Bevölke- rung hat finden können. Einer der Hauptgründe für mangelnde Papularität des neuen Wohnungseigentums liegt in der Schwierigkeit bei dessen Finan- zierung. Die Realkeditinstitute, welche sich plötzlich einer Neuheit im Grundstücks- beleihungswesen gegenüber standen, zeigten sich zunächst sehr zurückhaltend und haben * 5 Juni vom Brüsseler Zollrat endgültig verab- schiedet werden. Danach werden die siebzehn Mitgliedsstaaten ihre nationalen Zolltarife auf das internationale Zolltarifschema umstellen können. Damit werden für alle angeschlossenen Länder eine einheitliche Auslegung und An- wendung des Zolltarifschemas nach internatio- nalen Regeln verbindlich. 400 Mill. DM zinsverbilligte Kreditte (VWD) Seit Beginn der Zinsverbilligungs- aktion im Juli 1954 sind der Landwirtschaft für aAgrarpolitisch vordringliche Zwecke über 400 Mill. DM zinsverbilligte längerbefristete Kre- dite zugesagt worden. Wie Ministerialrat Dr. Steding vom Bundesernährungsministerium im Informationsdienst der Bundesregierung mit- teilt, ist die Effektivverzinsung von Mai 1953 bis November 1954 von 7,9 auf 6,7 v. H. ge- sunken, während sich gleichzeitig die Laufzeit von fünf auf neuneinhalb Jahre erhöhte. Es sei zu erwarten, daß sich die Tendenz zur Zins- senkung allmählich fortsetzen werde. Angst vor Perserteppichen (Hi.) Wie Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard erklärte, will er die Zollsätze für Per- serteppiche senken. Diese Absicht dürfte mit dem kürzlichen Besuch des irakischen Kaiser- paares aufs engste zusammenhängen. In Kreisen des Außenhandelsausschusses des Bundestages dürfte aber diese Absicht Erhards zu einem Zollstreit führen. Die Bedenken ge- gen eine solche Zollsenkung sind hier groß. Man befürchtet nicht nur Schwierigkeiten für die eigene Teppichindustrie, wenn Perser- Teppiche wesentlich billiger hereinkommen, sondern man erwartet dann auch politisch be- dingte Dumpingpreise mitteldeutscher Firmen auf dem westdeutschen Markt. Davon aber würden gerade auch Flüchtlingsbetriebe be- troffen. Handelsabkommen mit CSR (VWD) Das am 2. Februar 1955 in Frankfurt A. M. paraphierte Warenprotokoll zwischen der Bundesrepublik und der Tschechoslowakei für 1955 ist am 21. März in Bonn unterzeichnet wor- den. Es sieht westdeutsche Einfuhren in Höhe von 24 Mill. und westdeutsche Ausfuhren von 22 Mill. Dollar vor. Dies bedeutet eine Er- sich schließlich auf einen Standpunkt zu- rückgezogen, welcher die Beleihungsmög- lichkeit des Wohnungseigentums praktisch undurchführbar machte. So kam es denn auch recht selten zur Beleihung von Woh- nungseigentum, wenn solches überhaupt begründet wurde. Der Realkredit stellte nämlich die Beleihung auf das ganze Grund- stück ab und nicht auf das Wohnungseigen- tum als solches. Dies hatte zur Folge, daß die gesamtschuldnerische Haftung aller Wohnungseigentümer des gleichen Grund- stücks als auch die dingliche Gesamthaft des Grundstücks selbst in Form eines Ge- samtpfandrechtes verlangt wurde. Eine solch erweiterte persönliche und dingliche Haftung kann von keinem wirt- schaftlich gewissenhaft und verantwortlich denkenden Bauherrn, schon im Hinblick auf die wirtschaftliche Zukunft seiner Familie, nicht eingegangen werden. Die Haftung des Wohnungseigentümers ist nur insoweit ver- nünftig und vertretbar, als diese Haftung Persönlich und dinglich auf sein Wohnungs- eigentum und dessen Wert beschränkt bleibt. Es ist eine unbillige Zumutung, zu verlangen, daß ein einzelner Wohnungs- eigentümer auch noch für die Schulden der übrigen Wohnungseigentümer im Haus, mit denen ihn nichts darüber hinaus verbindet, haften soll. Der finanziell besser gestellte Teilhaber am Haus würde durch wirtschaft- lich ungünstiger gestellte Wohnungseigen- tümer einer dauernden Vermögensgefähr- dung ausgesetzt bleiben. Hinzu kommt noch, daß derjenige Wohnungseigentümer, welcher für sein Wohnungseigentum die Hypo- theken zurückzahlt, für sich persönlich gar keine endgültige Befreiung von der Schuld gewinnen würde, da er nach wie vor für die Schulden der anderen mitverhaftet bliebe. Im Gegenteil, er müßte an der Europäischer Schrott (VWD) Der Ministerrat der europäischen Kohle- und Stahlgemeinschaft hat in seiner Sitzung am 21. und 22. März in Luxemburg festgestellt, daß auf dem Schrottmarkt der Gemeinschaft keine Mangellage herrscht. Ferner sprach er sich gegen die Festsetzung von Höchstpreisen auf dem Schrottmarkt aus. Um jedoch der anomalen Schrottlage Rech- nung zu tragen, hat er sich über eine Reform des Brüsseler Schrottbüros geeinigt. In Zu- kunft sollen Vertreter der Hohen Behörde an allen Sitzungen des Beirates in Brüssel teil- nehmen. Wird von den Brüsseler Organisa- tionen eine Einigung nicht erzielt, so liegt die letzte Entscheidungsgewalt bei der Hohen Behörde. Das Brüsseler Schrottbüro wird in Zukunft Schrottabschlüsse nicht nur für be- stimmte Abnehmer, sondern auch bis zu einer Höhe von 30 v. H. der gesamten Schrott- importe Reservekäufe vornehmen, die an den jeweiligen Bedarfspunkten eingesetzt werden dürfen. Die Neuregelung der Brüsseler Aus- gleichsorgane für Schrott soll am 1. April in Kraft treten und ist bis zum 30. Juni 1955 befristet. Der Ministerrat vertritt die Auffassung, daß der Einkaufspreis von Schrott hoch genug Eifektenbörse Frankfurt a. M. Angebot und Nachfrage konnte bei beidersei Rückzahlung seiner Hypotheken uninter⸗ essiert bleiben, solange nicht die übrigen Wohnungseigentümer in gleicher Weise Zur Ablösung bereſt oder hierzu in der Lage wären. l Aus dieser Einsicht heraus, daß eine Persönliche und dingliche Haftung für die Schulden sämtlicher Wohnungseigentümer im gleichen Haus niemanden zugemutet werden kann, weil sie einfach unerträglich und unverantwortlich ist, haben sich ver- schiedene Institute des Realkredits um eine wirtschaftlich und auch wohnungspolitisch brauchbare Lösung bemüht. Man verlangt 2z. B. die persönliche und dingliche Gesamt- haft nur während der Bauzeit, teilt aber nach Bezugsfertigkeit die Gesamtbelastung dann auf. Andere begnügen sich lediglich mit einer dinglichen Gesamthaftung und be- schränken die schuldrechtliche Haftung auf den Darlehensanteil, welcher auf das ein- zelme Wohnungseigentum entfällt. Lediglich die Bausparkassen und Landeskreditanstal- ten sind in der Regel den einzigen klaren Weg im Interesse der Wohnungseigentümer gegangen und begnügen sich mit den Einzel- beleihungen auf das jeweilige Wohnungs- eigentum. a Solange für die Finanzierung des Woh- nungseigentums nicht auf allgemeiner Ba- sis eine Lösung gefunden ist, welche den Ausgleich zwischen den Interessen des Realkredits und der Wohnungseigentümer schafft, wird das Wohnungseigentum als neues Rechtsinstitut auf dem Wohnungs- markt nicht die Durchschlagskraft finden, welche man sich von ihm erhoffte; denn so- lange kein brauchbarer Weg für dessen Finanzierung gangbar ist, solange ist das Wohnungseigentum auf Beleihungsgrund- lage praktisch nicht. 5 r. E. M. sorgfältig organisiert sein muß, um die Erfassung anziehend zu machen. Die Schrotfkosten für die eisen- schaffende Industrie sollten eine angemessene Höhe nicht übersteigen, um deren Konkur- renzfähigkeit nicht zu gefährden. Die Be- lastung der eisenschaffenden Industrie durch die Umlage sollte nicht mehr wesentlich er- höht werden. Schließlich hat sich der Rat gegen eine unbillige Vergrößerung der Stahl- kapazität durch verstärkten Einsatz von Schrott ausgesprochen. Eine zusätzliche Ver- einbarung über den Einsatz von Roheisen an Stelle von Schrott soll bis zum 15. Juni 1955 ausgearbeitet werden und möglichst rück- wirkend in Kraft treten. Produktionsindex stieg weiter an (VWD) Die industrielle Produktion in der Bundesrepublik hat sich im Februar leicht erhöht. Der vom Statistischen Bundesamt berechnete Produktionsindex(1936 100) stieg gegenüber Januar um 1 v. H. auf 184 und war damit um 17 v. H. höher als im Februar 1954. Die Belebung der Produktion ging nach Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeri- ums in erster Linie von den Produktions- güterindustrien aus, die ihren schon bisher hohen Indexstand um 4 v. H. auf 235 er- höhten und gegenüber der gleichen Vor- jahreszeit eine Produktionssteigerung um 23 V. H. erzielten. Der Bergbau und die Grundstoffindustrien erzielten eine Pro- duktionssteigerung von 3 bzw. 2 v. H., Verwaltungsklage wegen Brotpreis erhöhung LRP) Der Innungsobmann einer pfäl- zischen Bäckerinnung hat bei dem für ihn zuständigen Amtsgericht die Bezirksregie- rung der Pfalz verklagt. Der Bäcker hat den Antrag gestellt, das Gericht solle entschei- den, ob der gegen ihn verhängte Bußgeld- bescheid zu Recht erfolgt sei. Die Bezirks- regierung der Pfalz hatte vor einem Monat gegen den Bäckermeister eine Geldbuße von 300 DM verhängt mit der Begründung, der Bäckermeister habe in seiner Eigenschaft als Innungsobmann eine Absprache über die Erhöhung des Brotpreises getroffen. Eine derartige Maßnahme verstoße gegen die Preisbildungsverordnung. Matginalie a.. ristes fiene. Die Finger verbrannte sich wiederkolt die öffentliche Hand bei ihrem Eindringen in privatuirtsckaftliche Erwerbs- tätigleeit. Diese Entwicklung ware nicht anor· mal, denn so mancher Unternehmer muß 10 auch Verluste hinnehmen und darf nur fest- stellen: Im Risiko liegt das Geschäft. Deswegen sckeint nachstenende Feststellung etwas übertrieben zu sein. Warum soll eigent- lich die öffentliche Hand eine Ausnahme machen? Warum soll sie nicht auch Verluste einstecen? (VWD). Das Deutsche Industrie- Institut sieht in dem Zusammenbruch der niedersächsischen Treuhand verwaltung mbH N TO), einer Toch- ter der staatlichen Holding-Gesellschaft Nie- dersachsen GmbH, einen neuen Beweis für die Berechtigung der Forderung nach Ein- schränkung der wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hend. Das Institut erklärt, daß die nach nur vier- jähriger Tätigkeit zusammengebrochene NTGd voraussichtlich einen Verlust von 6 bis 7 Mill. DM hinterlassen werde. Von den 12 Schütz- lingen der NTG seien 8 zusamtmengebrochen. In diesem Zusammenhang erinnert das Indu- Sstrie-Institut an die Auflösung des Staatlichen Bayerischen Schulbuchverleges wegen zu hoher Verluste sowie an die aus demselben Grunde geplante Eusion der deutschen Werke in Kiel mit den Kieler Howaldtswerken. Ja, warum soll die öffentliche Hand nickt Verluste einsteccen? Es kommt allerdings im- mer darauf an, wieviel verloren wird und Warum. In beiden Fällen, sowohl bei der Mie- dersachsischen Treukand verwaltung, als auch beim Bayerischen Schulbuchverlag Frappierte ein Umstand. Je mehr der Staat zusetzte, je totaler der Verlust zu werden drohte, desto mehr wurde aufgewandt, um den Betrieb noch einigermaßen a2u erhalten. Desto heftiger ent- brannte der politische Kumpf um Erhaltung der Verlustbetriebe. Der niedersächsische Finanzminister, Dr. Kubel, versuchte es sien leichter zu macken, indem er die ärgsten Ver- lustobjekte feilbot und anschließend sagte: „Ja, was soll ich denn nur machen, wenn mir die böse private Unternehmersckaft die Ver- lustbetriebe nicht abkauft. So feann natürlich auch nicht gewirtschaftet werden. Es sei denn, des Steuerzaklers Gelder würden wirklich zum Fenster hinausgeworfen werden. Im vorliegenden Falle liegt der Ver- dacht nake, daß dies geschah.) BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Vergleichsverfahren für Holthaus- Maschinen Für die B. Holthaus Maschinenfabrik AG., Dinklage(Kreis Vechta) ist jetzt Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens zur ver- meidung des Konkurses gestellt worden. Das Unternehmen, das in der Hauptsache Landma- schinen herstellt, ist seit einigen Wochen in finanziellen Schwierigkeiten. Das Umterneh- men mit 0,84. Mill. DM Aktienkapital hat in der zuletzt veröffentlichten Bilanz für 1953 einen Gesamtverlust von 0,14 Mill. DM aus- Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim 23. März 1955 tigen Schwankungen bis zu 1% bei nur be- scheidenen Umsätzen ausgeglichen werden. Verstärkte Nachfrage nach Höchster Bezugsrechten lies den Kurs auf 27% nach 26% ansteigen. Farbbenwerte allgemein etwas freundlicher, Montane außer einigen Sonderbewegungen im ganzen eher etwas nachgebend. Bankenwerte weiter fest. gewiesen. Wie verlautet, liegt der Betrieb zur Zeit still. 9 Manoli Cigarettenfabrik Berlin-Neukölln wurde mit einem Kapital von 0,6 Mill. DM gegründet. Wie aus der Handelsregistereintra- gung hervorgeht, sind zu Geschäftsführern Kaufmann August Robert Batschari, Frank- furt a. M., und Kaufmann Robert Sombeek, Bremen, bestellt. Es handelt sich dabei um eine Gründung der Zigarettenfabrik Liberty GmbH., Frankfurt a. M. Die Produktionsauf- nahme des neuen Unternehmens, das dritte, das in diesem Fabrikationszweig in Westber⸗ Iin errichtet wurde, dürfte unmittelbar bevor- 5 1 1 1 stehen. Die Blaupunkt Elektronik Berlin-Darmstadt, eine Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH.(Stuttgart) ändert ihre Firmenbezeich- nung ab 1. April 1955 in„Deutsche Elektronik GmbH.“. 5 4 * Lozienne Day-London Bele Bachem in Bramsche 246 Seite 14 MORGEN Donnerstag, 24. März 1955/ Nr. 6 Der Mann mit dem Soldhelm von Alfons Bischof Eigentlich müßte man ihn den„Mann mit der großen Trommel, der Drehorgel, der Mundharmonika, dem Goldhelm und den Schellen“ nennen, aber das wäre zu lang. Die Bezeichnung„Mann mit dem Goldhelm“ genügt, denn dies war sein Zeichen. Er trug ihn, wie ein römischer Centurio ihn getragen hätte, mit Selbstbewußtsein, mit Stolz und zur Schlacht. Er würde Rembrandt gefallen und zu einem zweiten Bildnis Sleichen Namens angeregt haben, und so wird dieser den kleinen Mißbrauch verstehen und ver- zeihen. Er trug außerdem eine phantastische Uniform mit goldblitzenden Knöpfen und Tressen, und seine Haltung entsprach ihr. Sein martialischer Schnurrbart hing wie ein Waagebalken über der Pracht seiner ge- wWölbten Brust. Den Wagen mit Orgel und Trommel schob er vor sich her als berge er die Morgengabe für eine türkische Prinzes- sin, und über seinem Goldhelm schimmerten die blankgeputzten Messingstäbe, an denen die Schellen leise bimmelnd hin und her schwangen, wie ein Triumphbogen. Er blieb an der Straßenecke stehen, schaute um sich und zwirbelte überlegend seinen Schnurrbart. Dann steckte er den rechten Fuß in die Schlaufe zum Bewegen des Trommelschlägers und nahm den Griff der Drehorgel in die Hand. Er war bereit. Noch einmal schaute er sich im Kreis um, und dann fing er an. Sein rechtes Bein zuckte leicht und regel- mäßig im Takt des aufklingenden Marsches. Die Trommel wummerte tief und grollend auf. In die stolpernden Töne der Drehorgel tanzten über seinem Kopf in taumeligem Rhythmus die Schellen ihre silbern-ble- Koltur-Chronik Der amerikanische Dichter Robert Lee Frost, der populärste zeitgenössische Lyriker der Vereinigten Staaten und vierfacher Träger des Pulitzerpreises, wird am 26. März 80 Jahre alt. Seine scheinbar ganz einfachen Ge- dichte, vorwiegend aus dem Landleben, sind allein in den USA in 375 000 Exemplaren ver- breitet. Der deutsche Autorenverband beschäftigte sich bei seiner Tagung. die jetzt in Oldenburg stattfand, vor allem mit der Wahrung der Rechte des Autors an seinem Werk und mit der Schaffung einer Altersversorgung des Schrift- Stellers, die von einer nachdrücklich geforder- ten„Leihbücherei-Tantieme“ finanziell getra- gen werden soll. Die meisten Uebersetzungen aus der Welt- literatur hat unter allen Ländern der Welt Deutschland 1953 veröffentlicht. Von den 1469 inn deutscher Uebersetzung erschienenen Wer- ken nimmt die Schöne Literatur“(924) den größten Teil ein. Wie aus dem sechsten Jahres- band des von der UNESCo herausgegebenen „Welthandbuches der Uebersetzungen“ her- vorgeht, sind 1953 insgesamt 18 139 Ueberset- zungen in der Welt veröffentlicht worden. Die Franzosen übersetzten die meisten philosophi- schen Werke(96), dicht gefolgt von Japan(90). Aus dem Autorenverzeichnis ist zu ersehen, daß Stefan Zweig mit 54 Uebersetzungen an der Spitze steht, gefolgt von Tolstoi(53), Shakespeare(47), Dumas(39), Plato(33) und Goethe(28 Uebersetzungen). Die Paul-Klee-Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen, über die hier am 12. März ausführ- lich berichtet wurde, ist bis 11. April(Oster- montag) verlängert worden. Dvoraks Märchenoper„Die Teufelskäthe“ wurde nach einer Meldung der Sowjetzonen- agentur ADN Amfang der Woche im Stadt- theater Kottbus für Deutschland erstauf- geführt. Paul Walter, der Bühnenbildner des Na- tionaltheaters, wird als Gast mehrere Neu- inszenierungen an der Städtischen Bühne Köln und am Staatstheater Karlsruhe ausstatten. Werke Mannheimer Komponisten stehen auf dem Programm eines Kammerkonzerts der Mannheimer Gedok am Freitag, 25. März, 20 Uhr, in der Städtischen Kunsthalle: das Elawierquartett a-Moll von Julius Berendes, Günther Wilkes Trakl-Liederbuch und von Amo Landmann die Sonate a-Moll für Cello und Klavier. Es spielen Hans Adomeit, der Solocellist des Nationaltheater-Orchesters, und Katja Beckenbach, Klavier. Im Rahmen der Mannheimer Schülerkonzerte spielen am Freitag, 25. März, 16.30 Uhr. in der Aula des Karl-Friedrich- Gymnasiums Mann- heim, Lotte Flach(Flöte) und Theo Gress (Klavier) Werke von Telemann, Scarlatti, Bach, Debussy und Martinu. Der amerikanische Tenor Karl Harrington singt im Rahmen eines Liederabends am Mon- tag, 28. März, 20 Uhr, im Mannheimer Amerika- haus Negro Spirituals, kreolische Lieder und Lieder von Copland, Nives und anderen Kom- ponisten. Am Flügel begleitet Kai Molvig. cherne Begleitung. Sein grader Schnurrbart stach wie ein schwarzer Doppeldolch wütend abwechselnd nach rechts und links, wenn er, um die Schellen erklingen zu lassen, den Kopf scharf hin und her drehte. Es sah aus. als vexiere ihn abwechselnd immer an einem Ohr eine Fliege, die er mit den abrupten Bewegungen des Kopfes zu verscheuchen suche wie ein Pferd, wenn es von Bremsen gequält wird. Nur daß er den Kopf niemals hochwarf, sondern ihn von einer Seite zur anderen riß. Sein Gesicht war wie erstarrt bis auf die Augen. Diese rollten hin und her, von den Passanten zu dem kleinen braunen Holz- kästchen mit dem schmalen Schlitz für die Geldstücke, das an der Seite des Orgel- kastens hing, und wieder zurück. Sein Mund blieb geschlossen, ein dünner schmaler Strich unter der zinkigen Nase und dem Schnurr- bart. Nur einmal, als ein kleiner schmutziger Junge sich der großen Trommel näherte und die Hand nach dem Schläger ausstreckte zuckten seine Mundwinkel für einen kurzen Augenblick, doch es gelang ihm, den Störer durch ein drohendes und gefährliches Rollen seiner Augen zu vertreiben. Als das Stück zu Ende war, stellte er die Walze um, griff in die Tasche, holte die Mundharmonika hervor und setzte sie an den Mund. Und dann sprang, schnell und unmittelbar, ein Walzer auf, und in dem eben noch so strengen Gesicht des Mannes tanzten auf einmal tausend Fältchen im Dreivierteltakt. Sein Schnurrbart schien gar nicht mehr spitz und gefährlich, sondern eher wie die dunklen Flügel eines großen Schmetterlings, und über dem goldenen Glanz seines Helmes wiegte sich in feeischer Leichtigkeit das halbe Dutzend kleiner Glöckchen mit zartem Geklingel. Einige Münzen klapperten in das braune Kästchen, und er dankte mit verschmitzt lächelnden Augen. Dem kleinen, schmutzigen Jungen von vorhin zwinkerte er zu, und als der Walzer mit einigen 26gernden Tönen der Drehorgel, dem letzten Trommelschlag, dem kaum hörbaren Bimmeln dreier Glöck- chen und einem vollen Tusch der Mundhar- monika zu Ende ging, schnitt er eine ko- „Krieg und Frieden“ in Berun Das Theatefstüc„Krieg und Frieden“, Nach Tage im Berliner Schillertheater uraufgeführt. ider als Fürst Andrei Bolkonsbei, Johanna Siegmar Schne Rostowa und Hans Dieter Zeidler als Pierre, mische Grimasse, die alle herumstehenden Kinder zum Lachen und einige vorbei- gehende Erwachsene zum Lächeln brachte. Noch wirkte der Zauber. Einmal noch durfte er ihn an dieser Straßenecke aus- kosten, während er die Mundharmonika auf der linken Hand ausklopfte und eine letzte Münze träge im Kasten klapperte. Dann aber, als er langsam den Goldhelm vom Kopf nahm und, im ernüchternden Glanz einer blanken, wie poliert schimmernden Glatze, mit einem großen bunten Taschen- tuch zuerst den Schweiß von seinem Kopf — ner Tolstoi und Piscator 1. K. „Krieg und Frieden“ in Berlin brgufgeföft let Erwin Piscator hat, gemeinsam mit Al- 31 kred Neumann, 1938 Leo Tolstois„Krieg und web Frieden“„für die Bühne nacherzählt“, und K 1952, nach dem Tode Neumanns, kam Gun- 5 tram Prüfer als neuer Bearbeiter hinzu.. Jetzt hat Piscator die Szenenfolge im West- 1 berliner Schiller-Theater inszeniert. Dieser. Uraufführung soll eine„westdeutsche Erst- 8 aufführung“ im Mannheimer Nationalthea- Ban ter(zu Beginn der nächsten Spielzeit) folgen. 5 an Die Bühne ist offen und unbeweglich, ob- Nr.! schon das Haus über Drehvorrichtungen und einen Vorhang verfügt. Piscator, der Provo- kateur der zwanziger Jahre, erneuert die Ex. 8 perimente von einst, doch vieles, zum Bei- 10. spiel das ständige Möbeltragen, von Szene zu Szene und immer vor unseren Augen. hält eigentlich nur noch auf. Während über dem Parkett noch alle Lampen brennen, kommt aus dem Foyer, durch den Zu- schauerraum,„Der Erzähler“, Wilhelm Bor- chert im Reformanzug. Er erläutert die ver- schiedenen Spielfelder, die gläserne„Schick salsbühne“ für die politisch- militärische Handlung, die„Aktionsbühne“ für die— scheinbar— privaten Vorgänge und die testen Monologplätze der drei Haupt- personen. Zuvor führt er aus, weshalb man über- 9 haupt den Roman auf die Bühne hole. Man 15 wolle den Widersinn der Kriege, wie ihn g dem Roman von Leo Tolstoi, wurde dieser Tolstoi bloggelegt hat, mit den Mitteln des 2 Unser Bild zeigt: In den tragenden Rollen Theaters noch einmal verkünden, lauter und v Wichmann als Comtesse Natascha sinnfälliger vielleicht. ff spdter Graf Besuchow. Keystone- Bild Eine achtbare Miez im, 1 Schauspieler da antreten! Aber was kommt kan nun? Die Schatten der Romanfiguren ver- an 8 e 1 5 B 22115 9 55 sammeln sich, von der Lebensfülle bleiben) 5 putzte Wobei die een e 88 nur noch einzelne Charakterzüge übrig, Na- Ueb einanderklangen, war alles zu Ende. Selbst Titel d V dtschaft 0 138 de Kinder merkten, daß jetzt hinter dem nn 00000 en. Gut] Cas die Kinder 5 2 5 m könnte Piscator einwenden, das Theater ist nac seltsam aufgemachten Gefährt dur Lin 1 dem Reichtum des Romans zwar nicht ge. und der alter Mann übrisblieb, der Penne 2 wachsen, es verwischt die seelischen Ereig: kün Groschen zählte und ihre Aufmerksamkeit nisse und die persönlichen Konturen, aber] Der nicht länger verlohnte. Sie liefen weiter und es dient doch der These Tolstois, seiner Ab.“ kati sahen nicht mehr, wie nach einiger Zeit der neigung gegen den Krieg, die wir teilen par alte Mann sich wieder straffte, den Gold- helm aufsetzte und sich mit steif-grader Haltung und gewölbter Brust erneut in den zweifelhaften Glanz seiner Rolle flüchtete. Franz Rücker als Fuhrmann Henschel Rudolf Meyer inszenierte Gerhart Hauptmanns natorallstisches Schicksclsepos in der Städtischen Böhne Franz Rücker, seit fünf Jahren im En- semble der Städtischen Bühne Heidelberg, feierte am Dienstag ein Jubiläum: den Tag, an dem er vor dreißig Jahren zum ersten Male auf der Bühne stand. Zu seinen Ehren hatte Rudolf Meyer den„Fuhrmann Hen- sche!“ von Gerhart Hauptmann inszeniert, ein in behäbiger Breite der Katastrophe zusteuerndes Schicksalsepos in naturalisti- schem Gewand mit der in mannigfachen Schattierungen verlaufenden Rolle des Fuhr- mann Henschel als Zentralgestalt, die Franz Rücker vielfältig Gelegenheit bot, die Mög- lichkeiten seiner schauspielerischen Kunst zu entwickeln. * Nun ist diese traurige Geschichte vom Niedergang des biderben, aber gutmütigen, auch strebsamen und anfangs erfolgreichen schlesischen Fuhrmanns zwar vollgepackt mit Episoden und Episödchen, die der Aus- leuchtung der einzelnen Menschentypen des Spiels dienen sollen, doch verhilft das Alles nicht gerade dazu, die ohnehin recht zäh- flüssige Handlung fortzutreiben. Das nimmt und nimmt kein Ende; Hauptmann macht (um es in seiner und in der Sprache seines Stücks zu sagen) ein„zu langes Gemähre“. Doch bleibt bewunderswert, wie er die Charaktere sich entwickeln läßt, wie minu- tiös das Milieu nachgezeichnet und wie„der Fall Henschel“ bis in letzte Einzelheiten glaubwürdig gespiegelt ist. Die nach vielerlei Seiten auszweigende Handlung ist im Grunde sehr einfach. Hen- schel, der seiner sterbenden Frau verspre- chen mußte, nicht„das Mädel“, die Magd Hanne zu heiraten, setzt sich schließlich über sein Versprechen hinweg. Als die neue Ehe schief geht, weil die herrschsüchtige Hanne nicht den Mann, sondern sein Geld meinte, weil sie ihn belügt und betrügt, da tut er zunächst so, als wenn das alles in Ordnung wäre und nimmt die Hanne in Schutz. Aber dann setzt sich fest in ihm, dies alles müsse ein von dunklen Mächten auf- erlegtes Schicksal sein.„Sehn Se“, spinnt er seinem Hausherrn Siebenhaar vor,„ich bin ja an allen schuld; ich weeg, daß ich schuld bin, nu gutt damit. Aber eh ich das machte mit der Frau, ich meene, eh ich die Hanne nahm, da fing das schon an und wurde mit Sachten.. aso mit sachten gings halt bergab. A Fischbeenstecken, der brach mer entzwee. Hernach, das weeß ich noch ganz genau, da jeberfuhr ich mer doch mein Hund,'s war der beste Spitz, den ich hatte. Dann fielen mer hintereinander drei Ferde, das scheene Hengstpferd fer dreihundert Taler. Hernach, zum letzten, da starb mer mei Weib. Ich hab's woll gemerkt in mein'n Gedanken. daß das und war uf mich abgesehen. Da aber mei' Weib und war gegangen, da hatt ich woll auch an'n Augenblick, da ich und dachte, nu werd's woll genug sein. Nu kann à mer nich mehr viel nehmen dahier. Sehn Se's, er hat's doch fertig gebracht Und dann dauert es nicht mehr lange, daß er sich selbst umbringt in seiner Kammer. * Rudolf Meyers breit in alle Einzelheiten ausgespielte Heidelberger Inszenierung hielt sich wie Walter Webers Bühnenbild zwar getreulich an die vom Dichter gegebenen Anweisungen, doch bemühte sie sich um stärkere Akzentuierungen als dort vor- gesehen. Wo Hauptmann den gedämpften Tritt blauer Wollstrümpfe vorschreibt, läßt er Pantinen klappern, den„wienerisch“ zu kleidenden Kellner George läßt er als Operet- ten-Gigerl auftreten und die„ein wenig exzentrische“ Franziska ist völlig verdreht bei ihm. Die weibsteufelige Hanne aber ist nicht nur„verbost“ und grob, sondern eine ununterbrochen polternde Bisgurn, bar auch der geringsten Liebenswürdigkeit, 80 da man sich umsonst fragt, warum ihr die Männer so ankleben. So gerät inmitten der naturalistischen Szene manches(wohl auch aus dem verständlichen Bedürfnis heraus, ein paar unterhaltsame Lichter mehr auf- zustecken) ein bißchen über den holz- geschnitzten schlesischen Volkston Haupt- manns hinaus und in die bewußte Karikatur Heidelberg hinein— oder wie sonst ist der Anachronis- mus zu verstehen, daß man das aus den Zwanziger Jahren dieses J ahrhunderts stam- mende Schlagerlied„Mein Liebling heißt Mädi. in einem in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielenden Schauspiel als„Polka, anmnonciert? Franz Rücker stand seine Rolle, unange- kochten von solchen Uberspitztheiten, durch und übersetzte den frohen, tatkräftigen Henschel, der aller Freund und Helfer war, in ebenso profilierte Wirklichkeit, wie den allmählich Zerbrechenden, von allen Ver- lassenen, der das, was er für unabänder- liches Schicksal hält, wie eine Bürde auf sich nimmt, bis er es nicht mehr tragen kann und daran zerbricht. Seine schöne Leistung, im natürlichen Mittelpunkt der Aufführung, zeigte in sorgsamen Abstukungen die Ver- bichtung eines Menschen, der sich von den Göttern geschlagen fühlt und am Ende ihren Spruch annimmt, ohne aufzubegehren. Neben ihm trafen Günther Erich Martsch Pferdehändler Walther), Robert Zimmerling (Siebenhaar) und Gert Geiger(Hauffe) in fein ausgewogenen Charakterstudien am besten die aus der Helligkeit behäbiger Zu- kriedenheit in unheilschwangere Düsternis einmündende Atmosphäre der Dorftragödie. Irene Laett(Frau Henschel), Ingeborg Hei- den(Hanne), Sibylle Dochtermann(Fran- ziska) und dem reizend chargierenden Heinz Menzel(George) glückte das nicht so sicher — aber davon war ja bereits die Rede. Die zahlreichen Kleineren Rollen waren gut und charakteristisch besetzt. * Das Publikum, das Parkett und Ränge kast bis auf den letzten Platz füllte, zeigte sich außerordentlich angetan von dieser in kräftigen Farben angelegten Aufführung und nahm die an Stelle einer straffen Hand- lung gesetzte episodische Bewegtheit des Spiels mit Anteilnahme auf. Es gab langen und sehr herzlichen Beifall. insbesondere für den Jubilar Franz Rücker. Werner Gilles ANNE MARIE SFELINKO: HEUTE HE IRATET MEIN MAN N Debtsche Rechte bei Kiepenheuer& Witsch, Köln 17. Fortsetzung „Vorige Woche war der Herr Gemahl mit einer jungen Blonden da“, berichtete er. „Lazi— ich hab dir doch schon so oft ge- sagt, daß wir geschieden sind.“ John schaut migbilligend den kleinen Lazi an. Lazi im ungebügelten blauen Hemd trinkt zwischen dem Spiel aus einem Bier- glas roten Wein, die Gäste duzen ihn, er Rennt alle Melodien, die man von ihm ver- langt, und singt in allen Sprachen. Jetzt ist es Dänisch, wahrscheinlich ordinär, die Leute grölen vor Lachen und pusten beinahe die Kleinen Kerzen aus. Sie brinken Rotwein aus schweren grünen Gläsern, ganz altmodischen Gläsern. Thesi trinkt schnell, mit geschlossenen Augen. John Wundert sich sehr über sie. „Woher kennst du dieses Lokal?“ fragt er. „Ich war mit Sven sehr oft hier“, erzählt Thesi und wendet sich wieder an Lazi.„Ich gehe vielleicht nach Amerika, Lazi!“ ruft sie ihm zu. „Mit wem?“ fragt Lazi, ohne sein Spiel zu unterbrechen. „Mit mir“, sagt John und schenkt wieder Wein in alle Gläser. Jeden Tag fragt er, ob Thesi ihn heiraten will und ob man sich nicht ein Haus in Kalifornien bauen sollte und Romane schreiben und Privatleben ha- pen. Und jetzt reagiert Thesi darauf, zum erstenmal. Sie hat glänzende Augen, das kommt vom Kerzenschimmer, und Lazi spielt „Im Prater blühn wieder die Bäume..“ Thesi hört zu und erinnert sich, daß er das Lied immer für sie spielt. Schon damals, als sie zum erstenmal mit Sven hier war, dann jedesmal, wenn sie mit Sven kam vori- gen Sommer war sie mit einem Norweger hier— ja, er hat Knud geheißen und Wie ein Knud ausgeschaut, blond, er konnte nur über Skilaufen und Essen reden. Sie schämt sich sehr, weil sie sich nicht mehr an sein Gesicht erinnern kann. Thesi rückt ganz nahe zu John, er legt den Arm um ihre Schultern, und Thesi wundert sich, daß es nicht ein bißchen auf- regend ist, sie hat doch einmal gedacht „Prost, John!“ — daß mit John alles so werden könnte, Wie es mit Sven war. Ubrigens wird Sven gleich hier sein, fällt ihr ein. Sven kommt oft hierher, Lazi läßt für ihn immer diesen Tisch neben dem Kla- Vier aufstellen. Heute darf Thesi hier sitzen, Aber es ist Svens angestammter Platz. Sven könnte auch heute kommen und hier sitzen, Wein trinken und, wenn er genug getrunken hat, mit Lazi Duette singen. Vielleicht wird Lai auch müde sein und Sven bitten, ihn am Klavier zu vertreten. Dann sitzt Lazi hier am Tisch und Sven spielt für Matrosen und die Ladenmädchen und die feinen Damen. „Gnädige Frau— Achtung!“ ruft Lazi am Klavier. Er steigt fest auf das Pedal und spielt feierlich wie ein Choral: „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände, Schön war das Märchen, jetzt ist es zu Ende— Lazi, ein Mann ohne Taktgefühl, haut in die Tasten und grinst Sven begeistert ent- gegen. „Ihr Tisch ist besetzt, Herr Poulsen!“ schreit er ihm zu. Sven schiebt sich näher. er kann nicht recht verstehen was Lazi ruft. Sven hat Karen im Schlepptau, Karen, die sich angewidert umsieht, Karen im dunkel- blauen Kostüm, weiße Bluse, weißer Hut. Mein Gott, wie brav— weiße Glacèhand- schuhe, mein Gott. wie komisch.„Wir rük- ken zusammen, dann hat er noch Platz“, sagt Gary, ohne seinen Arm von Betsys Schultern zu nehmen. Gary ist gut aufgelegt und möchte allen Leuten gefällig sein, soll er sich dahersetzen, der lange Architekt, man rückt zusammen— „Schau, Sven— da ist Lord Mounteroy!“ sagte Karens helle Jungmädchenstimme, Sven sieht sich erstaunt um, und Karen pflanzt eich vor Gary auf. Seine Lordschaft blinzelt das Mädchen in Dunkelblau an, Karen reicht ihm die Hand. Gary hat aber gerade keime Hand frei, eine liegt auf Betsys Schulter, mit der anderen streichelt er Betsys Arm. „Guten Abend“, sagt er höflich,„ich habe leider keine Hand frei. Ich weiß auch nicht, wer Sie sind, aber bitte, setzen Sie sich nur zu uns!“ „Wisch dir Betsys Lippenrot von der Wange“, ermahnt ihn John. Karen wird steif wie ein Stock, sie er- kennt jetzt Thesi und wird wütend. Unterdessen ruft Lazi:„Zellner, noch zwei Stühle und zwei Gläser!“ 5 „Schauen Sie nicht so bös, setzen Sie sich“, sagt Thesi zu Karen, das Mädchen ver- patzt ja den gemütlichen Abend,„Servus, Sven, kommt— setzt euch!“ 5 Plötzlich sitzt also Sven neben Thesi, an seiner anderen Seite Karen, dunkelblau und sehr feindselig. John will freundlich sein und Sagt:„Fräulein Nielsen, man gewöhnt sich an den Geruch!“ Die Gläser für Karen und Sven kommen, man stößt an, die Gläser klir- ren, Thesi trinkt hastig und Karen nippt. „Wo ist denn Ihre liebe Tante?“ erkun- digt sich Gary, ihm ist plötzlich eingefallen, wo er Karen getroffen hat. 5 „Wir wollen auch manchmal allein aus- gehen, meine kleine Karen und ich—“. Ant- Wortet Sven freundlich und will den Spott überhören,„genug Familie, nicht Wahr, Bumsi?“ Beim Wort Bumsi' zuckt Thesi. Sven hat ihr einmal erzählt, daß er als kleiner Bub alles Bumsi nannte, was er liebhatte. Seinen Teddybären und seine Mutter, und später gab es einen Hund Bumsi und— ja, Thesi nannte er auch einmal Bumsi. Nur eine kleine Zeitlang. Und jetzt heißt Karen Bumsi.„Es tut mir leid, daß— daß du den Abend nun doch nicht mit Fräulein Nielsen allein verbringst“, sagte sie, und Sven sieht sie erstaunt an, ihre Stimme klingt fremd und leer. LAzi hockt über die Tasten gebeugt, er spielt ohne Pause, englische Matrosenlieder und dänische Operettenmusik, dabei be- obachtet er interessiert seine Freunde, den alten Sven und seine junge Frau, ach so, sie sind nicht mehr verheiratet Die junge Frau hat ein mechanisches Lächeln aufgesetzt, Sven drückt das blonde Mädchen an sich, jetzt sagt der Amerikaner neben Thesi etwas zu Sven und hebt sein Glas. Sven ist sehr überrascht, er sieht Thesi an, Thesi nickt und lächelt, mein Gott, ihr Lächeln tut einem ja weh „Lazi, spiel einen Tusch, Thesi hat sich verlobt!“ ruft Sven zum Klavier. Lazi haut auf die Tasten. John strahlt urid bestellt neuen Wein. „Also, Herr Poulsen, es ist ja nicht 80 förmlich verlobt, so wie Sie es feiern, mit Tante und Onkel und Segen von Papa und Mama, dass 8. „Das habe ich doch alles schon einmal mitgemacht“, sagt Thesi freundlich und sieht John an,„darauf kommt es nicht an..“ Was aber wird, in dreieinhalb Stunden, u der These beigesteuert? Fürstliche Familien- szenen aus dem Zarenreichl Ein Mann, den P das Gesellschaftsleben langweilt, zieht gegen Napoleon ins Feld und kehrt nach langer Zeit verwundet heim. Seine Frau, die Für. stin, kommt bei der Geburt des Sohnes um 1 Der Witwer wird melancholisch, streitet nt] nah dem Vater um Reformen, verliebt undꝭver. sche lobt sich dann aber wieder und schöptt! am neuen Mut. Als die Treue seiner Braut iw] 48 Schwanken kam, wird es um so schlimmer! Vor. mit dem Fürsten, er geht noch einmal in den rech Krieg, und am Ende stirbt er, versöhnt un Fre milde. am In die zerhackte und— trotz originale a Dialogpartien— plattgedrückte Dichtung ba! sind auf der Schicksalsbühne“ die Betrach beic tungen Piscators und die Fakten der Histo. mit rie eingeblendet: Napoleon sinnt und wüte] dot eine Schlacht wird gar an Holzsoldaten de Cor monstriert. ech Erst am Ende besinnt sich Piscator dar) 15 auf, was er belegen wollte.„Der Erzähler 155 fährt Zahlen auf. Damals war alles nod alle halb so arg, die Opfer werden zahlreiche erh von Krieg zu Krieg. Die Zahlen stimme flzit nachdenklich, aber wozu dieser ungeheu eint Anlauf? Als einführende Hörfolge,„Feature Nei genannt, hergestellt nach der gebräuchliche nat Methode: abwechselnd zusammenfassen Dei kommentieren und zitieren, wäre das wol Ere nicht gerade geglückt, doch hinzunehmer] tige Als kühnes„episches Theater“, mit Sen. den dungsanspruch, verbittert es. Sch Aber nicht jeden. Der langgedehnte Be. 5 fall galt den Schauspielern, von denen Hi. 1 win Kaiser Fürst Nikolai Bolkonski), Sieg 8 mar Schneider(Andrei) und Hans-Dief 155 Zeidler(Graf Besuchow) ihre Rollen-Fre 401 mente am tüchtigsten ergänzten. Aber aut 952 dem alten Berliner Theater-Beweger Piste. 85 tor wurde dankbar und gastfreundlich 1. 5 geklatscht. Christa Rota 05 Maurice Gendron(Cello) und Jean Franen (Klavier) geben am Freitag, 25. März, 20 Uu im großen Saal des BASF-Feierabendhes Ludwigshafen einen Duo-Abend, in dem Welt von Bach, Schubert, Prokofieff und Frangn V gespielt werden. Frangaix ist der Kompo des in Mannheim gespielten Balletts„Les De. moiselles de la Nuft“; er weilte dieser Tage d Mannheim zu Besuch(siehe„MM“ vom 1 ner März). Das für 25. März in Ludwigshafen. 1. sprünglich vorgesehene Konzert mit der Plz Es nistin Monique Haas muß wegen Erkranku Re der Künstlerin ausfallen. We . F „Wir fahren zusammen nach Amer ein und drüben— oder sollen wir gleich hier. We Rathaus heiraten?“ fragt John. Ent „Hier natürlich, wir wollen auch une pus Spaß haben!“ ruft Betsy. Sch „Im Prater blühn wieder die Bäume] hat spielt Lazi nocheinmal für Thesi. Er Spi leise und eindringlich, und Thesi hat aufe dar mal nichts als Heimweh. Ich möchte nach Hes vel spürt sie, ich möchte noch einmal von na eginnen; ich möchte mit Oma im i Kaffee trinken und die eleganten Dau bol anschauen und mir ausmalen, in Wele] die Mann ich mich verlieben werde, und d 60 gar nichts wissen von Sven und diesem Ian gi und— Jolin. Aber ich werde nach Amel 5 gehen, ich fange wieder eine Ehe an, 80 fangen beide wieder an, alter Sven— 50 „Wir fangen wieder von vorne an, S% 5 Sagt Thesi und wendet ihm ihr Gesicht zu. Se we Weiß eine Sekunde lang keine Antwort 155 scheit Thesis Gesicht am, sie ist 1 u ae mehr jung, denkt er erschrocken, eie K zwei ganz dünne Falten von der Stupsbf zus zum Mund eingeritzt, es muß weh bes Lei haben. Sie hat auch ein paar winzige 1 WI. chen um die Augen, aber das gibt es d Fir nicht, Thesi ist doch erst— 1 „Mit siebenundzwanzig hat man noch Lie Zeit, nicht wahr?“ sagt Thesi zu 11 un, nimmt ihre Puderdose und fährt mit 10 bre großen gelben Quaste über ihr Gesicht. be Wischt sie fort, die winzigen Fältchen] Er noch gar keine sind, die nur andeuten so, die fünfzigjährige Marla Theresia 4 bet Falten haben wird, sie wischt ihre Ange] Fr der neuen Ehe fort und allen Arger 1 bet früneren, sie blickt aufmerksam in den, au nen Spiegel ihrer Puderdose und sagt ne Art bei zu Sven:„ e od, „Es doch so nett, verheiratet zu bien 21e wahr? Jetzt wollen wir es zum zweiten Er Wir auch, WG versuchen, und jetzt wissen Fortsetzung es ankommt.“