Nr. 69 aich üt Al- eg und „ Und 1 Gun- hinzu. West- Dieser Erst- althea-· folgen. ch, ob· en und Provo- die Ex- m Bei- Szene Augen, id über rennen, en Zu- m Bor- lie ver- „Schick tärische die— ind die Haupt- N 1 n über- le. Man wie ihn teln des iter und der die kommt en ver- bleiben, rig, Na- n. Gut, eater ist nicht ge⸗ n Ereig- en, aber iner Ab- ir teilen nden, zu bamilien- ann, den cht gegen h langer die Für. hnes um. reitet mit undꝭ ver- 1 schöpft Braut ins chlimmet al in den öhnt und originaler Dichtung Betrach. ler Histo- nd wütet daten de- tor dar Erzähler alles nod ahlreiche stimmen ungeheun „Features“ äuchlichen enfassen- das woll zunehmen mit Sen. ahnte Bel denen E. Ski), Sieg ans-Dieſ en-Fra Aber aud ger Piste ndlich 2. sta Rotall n Frangat z, 20 Un bendh abe dem Wette d Frangat Komponi ts„Les De. ser Tage i I vom I gshafen. it der Ph, Erkrankun — u Amerig eich hier he an, ell— e an, She icht zu. S Antwort, ist ja u zu sein, fn Weiten auch, w setzung Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- dnckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Chetredakteur: B. F. von Senilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner: Stellv. W. Kirches; Banken: sSüdd. Bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-86, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 5, Tel. 7 12 41(Halbg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstf. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3.23 UM zuzügl. 43 Pf Trägerl., Posthez. 3.23 UM zuzügl. 53 Pf Zeitungsgen, u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3.25 DM zZuzügl. 2.40 DM borto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.25 01. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infoige Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine gewähr. 10. Jahrgang/ r. 70/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 25. März 1955 Präsident Heuss hat unterzeichnet Verkündung der Pariser Verträge im Bundesgesetzblatt veranlaßt Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundespräsident Theodor Heuss unterzeichnete am Donnerstagnachmittag die Pariser Verträge einschließlich des Saarabkommens und ordnete die Verkündung im Bundesgesetzblatt an. Sprecher der Koalitionsparteien begrüßten diesen Schritt, der dazu beitragen werde, die Auseinandersetzungen um das Vertragswerk abklingen zu lassen. Im Gegensatz dazu gibt die SPD ihrem lebhaften Bedauern Ausdruck. Sie verweist auf die laufende Normenkontrollklage und erinnert daran, daß der Rati- flzierungsprozeß in anderen Ländern noch nicht abgeschlossen sei. Die Verlautbarung, mit der die Präsidial- kanzlei den Akt der Unterzeichnung be- anntgab, hat folgenden Wortlaut:„Der gundespräsident hat heute nach eingehender Ueberprüfung der verfassungsrechtlichen Lage die Pariser Vertragswerks-Gesetze nach ihrer Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat ausgefertigt und ihre Ver- kündung im Bundesgesetzblatt veranlaßt. Der Zeitpunkt der Hinterlegung der Ratifi- kationsurkunden wird mit den Vertrags- partnern vereinbart werden.“ Das Präsidialamt weist ausdrücklich auf die rechtliche UDeber prüfung der Verträge durch den Bundespräsidenten hin. Diesem Zweck dienten informative Unter- redungen mit dem Bundeskanzler und Rechtssachverständigen der Bundesregierung. Am Donnerstagvormittag empfing der Bun- despräsident die Abgeordneten Mommer (SPD), Schwann FDP) und Engell(BHE, die ihn über die Normenkontrollklage gegen das Saarabkommen unterrichteten. Bei dieser Gelegenheit wurde in erster Linie auch das Paris: Antrag der KP im Senat abgelehnt Ministerpräsident Faure Paris.(dpa/ AP) In ruhiger Atmosphäre nahm die Debatte des Rats der französi- schen Republik über die Pariser Verträge am Donnerstagvormittag ihren Fortgang. 43 Senatoren haben sich auf der Rednerliste vormerken lassen und es wird damit ge- rechnet, daß die Entscheidung nicht am Freitagabend, sondern wahrscheinlich erst am Samstag fällt. Die Möglichkeiten für eine dauernde Ent- spannung und Freundschaft zwischen Frank- reich und Deutschland standen in der Vor- mittagssitzung im Mittelpunkt der Diskus- sion. Der volks republikanische Senator Coude du Foresto erklärte, der Geist einer echten französisch- deutschen Zusammen- arbeit sei von viel größerer Bedeutung, als die geplanten deutschen Divisionen. Unter allgemeiner Heiterkeit sagte er, im Grunde erhofften die meisten Senatoren eine. Rati- flzierung mit starker Mehrheit, obwohl jeder einzelne in seinem Herzen am liebsten mit Nein stimmen würde. Der sozialistische Se- nator Champeix wies die Behauptung, die Deutschen seien unversöhnliche Feinde Frankreichs, als absurd zurück. Er übte hef- tige Kritik an dem früheren Ministerpräsi- denten Mendes-France und gab ihm die Schuld am Scheitern der EVG. In einer langen Rede griff der kommu- nistische Senator Chaintron die Verträge in polemischer Weise an. Ein Antrag, einen kommunistischen Entschliegungsentwurf zur Ablehnung der Verträge sofort zu behan- deln, wurde vom Präsidenten des Rats der Republik abgelehnt. Ministerpräsident Faure erklärte, Frank- reich könne die Wiederbewaffnung Deutsch- lands nicht verhindern. Das beste Mittel zur greift in die Debatte ein Beschleunigung einer französisch- deutschen Versöhnung sei die Ratifizierung des Ver- tragswerkes von Paris. Faure, der nach einem leidenschaftlichen Appell des unab- hängigen Republikaners Raymond Pinchard, der Rat der Republik möge die Verträge ab- lehnen, das Wort ergriff, lieg keinen Zwei- fel darüber, daß er zurücktreten würde, wenn das Parlament das Vertragswerk zu- rückweisen sollte. Hinsichtlich der Forde- rung nach neuen Verhandlungen mit den Sowjets zur Verminderung der internatio- nalen Spannungen stellte der Ministerpräsi- dent fest, daß Frankreich seine Verhand- lungsposition durch einen Bruch mit seinen Verbündeten und mit Deutschland kaum stärken würde. Von den vorliegenden vier Abänderungs- anträgen hat nur einer einige Aussicht auf Erfolg. In diesem Antrag, den der Abge- ordnete Armengaud einbrachte, wird gefor- dert, die Ratiflkationsurkunden erst zu hin- terlegen, wenn eine Einigung über den von dem früheren Ministerpräsidenten Mendeès- France vorgeschlagenen europäischen Rü- stungspool erzielt sei. Eine Annahme dieses Antrags, die trotz allem als wenig wahr- scheinlich gilt, würde bedeuten, daß das Ver- tragswerk an die Nationalversammlung zurückverwiesen und dort eine neue zweite Lesung anberaumt werden müßte. Die französische Regierung beschloß, den Antrag von Ministerpràsident Faure auf Ge- Währung von wirtschaftlichen Sondervoll- machten dem Parlament vorzulegen. In dem Gesetzentwurf werden ferner einige steuer- liche Zugeständnisse gemacht, die den Wün- schen der Poujade-Bewegung weit entgegen- kommen.* Erhard bleibt bei Kartellverbot Weitere Debatte über die umstrittenen Entwürfe auf nächste Woche vertagt Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag vertagte am Don- nerstagabend die Beschlußfassung in erster Lesung und die weitere Aussprache über den Regierungsentwurf eines Kartellgesetzes und zweier Initiativ- Gesetzesentwürfe, die von Abgeordneten der CSU und einer Gruppe um den CDU-Abgeordneten Professor Böhm eingebracht worden war, auf die nächste Woche. Bei der Begründung der einzelnen Entwürfe traten die gegensätzlichen Stand- punkte in dieser Frage, die man nach der schon Jahre währenden Diskussion erwartet hatte, klar zu Tage. Die Geister scheiden sich hauptsächlich daran, ob ein grundsätzliches und rigoroses Verbot von Kartellen oder die mildere soge- nannte Mißgbrauchsgesetzgebung vorzuziehen ist. Der Regierungsentwurf neigt zur Ver- botsgesetzgebung, sieht aber Ausnahmen vor, die in bestimmten Fällen zugelassen werden sollen. Der CSU-Entwurf billigt Kartelle grundsätzlich und will nur Migbräuche ahn- den. Der Entwurf der Gruppe um Professor Böhm befürwortet dagegen ein scharfes Ver- bot und geht in seiner Konsequenz am weitesten. Die Sozialdemokraten haben kei- nen eigenen Entwurf vorgelegt, unterstützen aber ausnahmslos die Verbotsregelung. Bundeswirtschaftsminister Er har d, dem zuvor von der SPD vorgeworfen wurde, er sei von seiner urspünglichen Haltung abge- wichen und habe sich von der Industrie im Finne einer Aufweichung des Gesetzes be- einflussen lassen, überraschte damit, daß er sich temperamentvoll und, wie es schien, unabdingbar gegen jede Form der Mig- brauchsgesetzgebung wandte und die Not- wendigkeit von Kartellen strikt verneinte. Er sagte, daß Kartelle eine Abkehr von der Sozialen Marktwirtschaft bedeuteten und in- nerhalb dieser Wirtschaftspolitiæ einen Fremdkörper darstellten. Wer den Wett- bewerb als Prinzip anerkenne, könne ihn auf der anderen Seite nicht verwerfen. Nur am Preis könne man ablesen, ob zu viel oder zu wenig, richtig oder falsch produ- ziert werde. Jede Maßnahme, die zu einer Erstarrung der Preise führe, sei aus diesem Grunde abzulehnen. Wer die Kartelle be- kürworte, der wolle ein versunkenes Modell der Wirtschaftsverfassung nachbauen. Den CSU-Entwurf begründete der Ab- geordnete Höcherl, der der Regierung vorwarf, sie habe ein juristisches Monstrum eingebracht, man müsse sich aber zu einher praktikablen Lösung entschließen. Höcherl hob besonders hervor, daß durch den Regie- rungsentwurf die Koalitionsfreiheit beein- trächtigt werde. Professor Böhm schließlich forderte eine strenge Verbotsgesetzgebung, well die beiden anderen Entwürfe verwäs- sert seien. Die von ihm vorgetragene Rege- lung lasse dagegen keine Hintertür offen und gebe der Kartellbehörde unter anderem das Recht, einstweilige Verfügungen zu er- lassen. Problem der Aktivlegitimation der Berliner Abgeordneten der SPD erörtert, die die Klage mitunterzeichnet hatten. Die Sozialdemokraten wollen nunmehr die Vorentscheidung abwarten, die das Bun- desverfassungsgericht am kommenden Mon- tag fällen will. Sollte die Klageberechtigung der Berliner Abgeordneten anerkannt wer- den, was Bonner Verfassungsjuristen für unwahrscheinlich halten, dann wird die SPD eine einstweilige Verfügung zu erwirken versuchen, die die Hinterlegung der Verträge solange blockieren soll, bis die endgültige Karlsruher Entscheidung gefällt wäre. Der Rechtsausschuß des Bundestags hat von einer eigenen Stellungnahme, ob die Berliner Abgeordneten unterzeichnungsberechtigt sind, abgesehen und dem Karlsruher Gerichtshof lediglich das Protokoll der Ausschußbera- tungen zur Verfügung gestellt. Aus diesem Protokoll ergibt sich die Mehrheitsauffas- sung, die die Gültigkeit der Berliner Unter- schriften bestreitet. Der Bundestag wird zu dieser Frage, gemàaß der Entscheidung seines Rechts ausschusses, nicht mehr Stellung nehmen. „In jeder Phase“ will die SPD am Wehrgesetz mitwirken Berlin.(AP) Ueber die Haltung der SPD zur Wehrfrage und damit über die Haltung der Sozialdemokratie zum Staat überhaupt diskutierten in einem am Donnerstagabend vom Sender„Freies Berlin“ gesendeten Round-Table-Gespräch die SpD- Bundestags- abgeordneten Carlo Schmid, Erler, Kühn und Hansen. Erler betonte, daß mit dem Zeitpunkt der Ratifizierung auch nach den Erklärungen der Bundesregierung der Zeitpunkt für Verhand- lungen gekommen sei, die, wenn sie ernsthaft geführt würden, eine völlig neue Situation Tur das ganze Militärsystem schaffen würden. Sollten diese Verhandlungen dagegen an dem Widerstand der Sowjets scheitern, dann gebe es keine„Desertion aus dem Staat“ für die Sozialdemokratie, erklärte der Bundestags- Abgeordnete Kühn. Erler ergänzte, daß die SPD, auch wenn sie den zu beschließenden Ausführungsgesetzen für die Aufstellung deutscher Streitkräfte nicht zustimmen könne, den Grundsatz vertrete,„in jeder Phase“ an der Entstehung dieser Gesetze mit- zuwirken. Polizei mit Stahlhelm und Karabiner würde in der belgischen Universitätsstadt Loewen gegen katholische Studenten eingesetet, die offen gegen die Gesetzesvorlage der Regierung zu einer Schulreform protestierten. Die Reform steht, wie gemeldet, eine Kürzung der Staatszuschusse für konfessionelle Privat- schulen vor. Ebenfalls aus Protest gegen die Regierungsvorlage traten bishe, insgesdnt 900 000 Schüler und Schülerinnen in Belgien in den Streik. Bild: AP Kompromiß über die Finanzreform Der Bundestag stimmte den Vorschlägen des Vermittlungsausschusses zu Bonn.(AP) Mit großer Mehrheit hat der Bundestag am Donnerstag den Kompromiß- Vorschlägen des gemeinsamen Vermittlungs- ausschusses des Bundestages und Bundes- rates zur Finanzreform zugestimmt. Durch die Reform soll der bisher alljährlich auf- geflammte Finanzstreit zwischen Bund und Eändern endgültig beigelegt werden. Der Bundesrat muß den Vermittlungsvorschlä- gen ebenfalls noch zustimmen. Er hatte das Reformwerk in seinen wesentlichen Teilen in der vom Bundestag ursprünglich verab- schiedeten Form abgelehnt. Die Bundesre- gierung hatte daraufhin den Vermittlungs- Ausschuß angerufen. In einer kurzen Erklärung gab der CDU- Abgeordnete Hellwig im Namen der Koa- lition der Erwartung Ausdruck, daß jetzt auch der Bundesrat der Reform mit großer Mehrheit zustimmen werde. Die Koalition hoffe, daß mit diesen Vorschlägen das lange Der Libanon will vermitteln Verschärfung der Spannungen zwischen Syrien und der Türkei Damaskus/ Istanbul.(AP) Zwischen Syrien und der Türkei ist és wegen der verschie- denen Bündnisbestrebungen beider Länder zu ernsten Spannungen gekommen, zu deren Beseitigung der Libanoa offiziell seine Ver- mittlungsdienste angeboten hat. Nach einer syrischen Verlautbarung hat die Türkei die syrischen Versicherungen zurückgewiesen, daß sich der geplante arabisch-ägyptisch- syrische Verteidigungspakt nicht gegen die Türkei richte. Presseberichte, die in Istanbul nur bedingt dementiert wurden, sprechen von türkischen Truppenverlegungen an die syrische Grenze. In Damaskus unterrichtete der syrische Außenminister El Asm die diplo- matischen Vertreter Amerikas, Englands, Frankreichs, der Sowjetunion und anderer Länder über die gespannte Lage. In Istanbul wurde nach einem ersten De- menti der Meldungen über türkische Trup- penverlegungen an die syrische Grenze am Donnerstag von der Armee-Pressestelle eine abgeschwächte Erklärung herausgegeben, nach der die Pressestelle nichts von Truppen- bewegungen weiß. Inzwischen gehen in der türkischen Hauptstadt die Besprechungen hoher Militärs mit einer iranischen Militär- mission weiter, deren Besuch als Ankündi- gung eines baldigen Beitritts Irans zum tür- Kisch- irakischen Bündnis gesehen wird. Nach israelischer Angabe haben sich am Mittwoch in Palästina drei Grenzzwischen- fälle zugetragen. Abends sei eine israelische Patrouille bei Duweima zweimal von jor- danischer Seite aus beschossen worden. Eine weitere Streife sei bei Beeri am Gaza-Strei- ken von ägyptischer Seite aàus beschossen worden. Aubßerdem soll ein israelisches Fischerboot auf dem Nordteil des Sees Ge- nezareth von syrischer Seite unter Maschi- nengewehrfeuer genommen worden sein. Die gemischte israelisch- ägyptische„Waf⸗ fenstillstands- Kommission“ hat Aegypten wegen„flagranter Verletzung der Waffen- stillstands bestimmungen“ einen Verweis er- teilt. Die Rüge bezieht sich auf einen Vor- fall, der sich in der Nacht vom 18. zum 19. März ereignete. 0 Zischen Gesfern und Morgen 43 ehemalige Fremdenlegionäre, die am 20. Februar während der Fahrt durch den Suezkanal mit etwa 20 anderen Legionären von Bord des Transporters„Pasteur“ ge- sprungen waren und sich auf ägyptisches Gebiet gerettet hatten, trafen in der Nacht zum Donnerstag im Grenzdurchgangslager Piding bei Bad Reichenhall ein. Eine Klage beim Bundesverfassungsge- richt kündigte der erste Vorsitzende der Ge- werkschaft Offentliche Dienste, Transport und Verkehr, Kummernuß, an, wenn das Personalvertretungsgesetz in der dritten Lesung des Bundestages nicht im Sinne der Vorschläge des Ausschusses abgeändert wird. Während seines Aufenthaltes in Prag hat Dr. Heinemann mit dem Präsidenten des tschechoslowakischen Roten Kreuzes, Tuma, über die Zusammenführung noch getrennter Familien, über den Postverkehr mit Inhaf- tierten und über Amnestierungsfragen ge- sprochen. 5 Das niedersächsische Schulgesetz verstößt weder gegen die Bestimmungen des Reichs- Konkordats, noch hat die niedersächsische Landesregierung die Anrufung des Bundes- verfassungsgerichtes gewünscht. Mit dieser Erklärung nahm die niedersächsische Lan- desregierung zu der Feststellungsklage der Bundesregierung Stellung, wonach das nie- dersächsische Schulgesetz gegen das gültige Reichskonkordat verstoße. i Der ehemalige Kaderchef der SED, Franz Dahlem, ist nach einer Meldung des Senders RIAS Berlin seit Anfang März als Leiter der Hauptabteilung Forschung und Wissenschaft im sowjetzonalen Staatssekretariat für Hochschulwesen in der Ostberliner Wilhelm- straße tätig. Der jetzt 63jährige war 1953 wegen„politischer Blindheit gegenüber im- perialistischer Agenten“ aus dem Politbüro und dem Zentralkomitee der SED, nicht aber aus der Partei ausgestoßen worden. Die sowzetische Regierung hat den öster- reichischen Bundeskanzler Raab eingeladen, in„naher Zukunft“ nach Moskau zu kom- men, um über Einzelheiten des österreichi- schen Staatsvertrages zu verhandeln. In den Streik sind in Belgien 900 000 Schü- ler und Schülerinnen der katholischen Privat- schulen getreten, um gegen die Gesetzesvor- lage der Regierung zu einer Schulreform, über die wir bereits berichteten, zu prote- stieren. Italiens Ministerpräsident Scelba und, de U Tanker„Aruba“, der von Rumänien aus mit Außenminister Martino treten am Donnerstag eine zweiwöchige Reise nach Kanada und den Vereinigten Staaten an. Sie wollen sich in Washington darum bemühen, wirtschaftliche und finanzielle Zusagen zu erhalten. 5 Die Sowietunion hat die Einladung der Vereinten Nationen, an der Konferenz über die friedliche Nutzung von Atomenergie im August in Genf teilzunehmen, angenommen. Wie aus Washington bekannt wird, werden die USA bei dieser Konferenz in Genf einen Atomreaktor ausstellen. Die Sowjetarmee verfüge außer über Atom- und Wasserstoffbomben„der ver- schiedensten Arten und Kaliber“ sowie Atomartillerie auch über Atomraketen und Atomtorpedos, schreibt das SED-Zentral- organ„Neues Deutschland“ am Donnerstag. Die Sowjetunion habe die Vereinigten Staa- ten in der Entwicklung von Atomwaffen be- reits überholt. Die sowjetische Flakartillerie sei mit ihren elektronen- gesteuerten Gra- naten, die sich selbständig auf ihr Ziel rich- ten, die„anerkannt beste der Welt“, erklärt das Blatt. Unter der Erdoberfläche wurde bei den amerikanischen Atomversuchen in Nevada eine Explosion ausgelöst. Es war dies die siebente Explosion der gegenwärtigen Ver- suchsreihe. Seine Fahrt abgebrochen hat der finnische Treibstoff nach Rotchina unterwegs war. Die Nationalchinesen hatten gedroht, den Tanker in der Straße von Formosa anzugreifen und die Regierung der USA hatte in Helsinki gegen die Lieferung des Treibstoffes Ein- spruch erhoben, weil sie gegen das Verbot der Lieferung strategisch wichtiger Güter nach kommunistischen Ländern verstoße. Ringen um die Finanzreform endlich einen befriedigenden Abschluß finde. Das Reform- werk trage den Grundsätzen der föderativen Staatsordnung voll Rechnung. Professor Gülich stellte in einer Erklärung der Opposition fest, daß die bisher unglückliche Finenzverfassung jetzt verbessert werde. Sie sei das, Was heute bei den Standpunkten von Bund und Ländern überhaupt erreieht werden könne. Trotz großer Besorgnisse stimme deshalb die SPD den Vermittlungs- Vorschlägen zu. Die Finanzreform setzt sich aus dem Finanzverfassungsgesetz, dem Finanzanpas- sungsgesetz und dem Gesetz über den hori- zontalen Finanzausgleich zusammen. Als Kernstück der Reform bringt das Finanzverfassungsgesetz die endgültige Ver- teilung der Steuern zwischen Bund und Län- dern. Nach den Vorschlägen des Vermitt- lungsausschusses wurde beschlossen, daß mit Wirkung vom 1. April 1956 an der Bund die Einkünfte aus den Kraftfahrzeugsteuern, Kapitalverkehrssteuern, Wechselsteuern und Versicherungssteuern erhält, die jetzt den Ländern zustehen. Entgegen dem ursprüng- lichen Beschluß des Bundestages sollen die Vermögens- und Erbschaftssteuern den Län- dern verbleiben. Die Bundesregierung wird ferner ermächtigt, eine Ergänzungsabgabe zur Einkommen- und Körperschaftssteuer zu erheben. Durch das Finanzanpassungsgesetz soll der umfangreiche Verrechnungsverkehr zwi- schen Bund und Ländern abgebaut werden. Aus diesem Grunde werden die Verwaltungs- kosten zwischen Bund und Ländern künftig nicht mehr erstattet. Vom I. April dieses Jahres an haben die Länder daher die Kosten ihrer Finanzverwaltung ganz zu tragen. Durch das Gesetz über den horizontalen Finanz- ausgleich werden die Zuschüsse der finanz- starken an die fnanzschwachen Länder neu geregelt. Die Finanzkraft der Länder soll so- Weit einander angeglichen werden, daß in dieser Hinsicht künftig nicht mehr von armen und reichen Ländern gesprochen wer- den kann. 5 Nach einem BHE- Antrag sollen Bundes- tag und Bundesregierung die Bevölkerung der Bundesrepublik zu einer Spende für den Wiederaufbau des Berliner Reichstagsgebäudes aufrufen. Der Antrag wurde nach einer Debatte, in der sich die grundsätzliche Uebereinstimmung aller Fraktionen ergab, an den Ausschuß für ge- samtdeutsche und Berliner Fragen über.- wiesen. Ausgabe-Freudigkeit des Parlaments soll wieder Grenzen finden Bonn.(gn. Eig. Ber.) Zu einer lebhaften Diskussion kam es am Donnerstag im Bun- destag über die Frage der Einschränkung der Ausgabenfreudigkeit des Parlaments. In der Geschäftsordnung des ersten Bundes- tages war verankert worden, daß Vorlagen, die Geldmittel beanspruchen, nicht ohne die entsprechenden Deckungsvorschläge einge- bracht werden dürften. Dieser Artikel mußte gestrichen werden, weil das Bundesverfas- sungsgericht ihn für verfassungswidrig er- klärte. Nunmehr legten die Regierungspar- teien eine Ersatzregelung vor, die nach der ersten Beratung an die Ausschüsse für Ge- schäftsordnung und Rechtswesen überwiesen wurde. Die Regierungsparteien schlugen vor, daß Finanzvorlagen vom Bundestagspräsidenten ohne erste Beratung des Haushaltsausschug zugeleitet werden sollen. Nur wenn der Haushaltsausschuß ausdrücklich feststellt, daß eine Deckung vorhanden ist, soll die Beratung im Bundestag stattfinden können. Gegen eine solche Regelung protestierten Aber die Sozialdemokraten. Seite 2 MORGEN Freitag, 5. März 1955/ Nr. 70 5 Kommentar Freitag, 25. März 1955 Das Zauberwort unserer Zeit Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges hat ein Wort alle anderen politischen und außerpolitischen Modewörter in den Schat- ten gestellt, haben sich an dieses Wort die Hoffnungen von Millionen und Abermillio- nen Menschen geklammert, hat es eine ge- radezu magische Bedeutung erlangt: das Wort Konferenz. Ob Dreier-, Vierer-, Fünfer-, Achter-, Zehnerkonferenz, ob mit oder ohne Deutschland, Nationalchina und Peking, ob über Probleme des Fernen oder Nahen Ostens, über Atomkontrolle, Abrüstung und kollektive Sicherheit, ob auf„höchster“ oder niedererer Ebene, in allen Variationen ist es das Grundwort Konferenz, von dessen Ver- Wirklichung eine Minderung der Weltspan- nungen erwartet wird. Oft schon wurden diese Erwartungen schmählich getäuscht, einige wenige Male aber haben sie sich in etwa doch erfüllt. Und so geistert denn das Zauberwort Konferenz schier ununterbro- chen durch die Schlagzeilen der Presse, spielt es in den Reden der Politiker und in den Schachzügen der Parteien eine hervor- ragende Rolle. Gerade gestern erst— als jüngstes Beispiel für taktisches Manövrie- ren mit diesem Mittel der Magie— haben Frankreichs Kommunisten im Rat der Repu- blik versucht, mit einer Konferenz-Bedin- gung die Pariser Verträge praktisch zu Fall zu bringen. 8 Der für eine Konferenz in Betracht kom- menden Themen sind viele, wie ja auch der Spannungsfelder zwischen Ost und West gar viele sind. Vor einiger Zeit war eine Kon- ferenz über Formosa sehr aktuell, doch darüber ist es inzwischen merkwürdig still geworden. Hoffentlich nicht eine Ruhe vor dem(kriegerischen) Sturm! Vor einigen Tagen schien eine Konferenz über Oester- reich akut zu werden, doch der Westen ging auf den sowjetischen Vorschlag nicht weiter ein. Immer aktuell aber— wenn auch zeit- weise etwas in den Hintergrund gedrängt— ist eine Konferenz über Deutschland, das heißt über die Möglichkeiten für eine Wie- dervereinigung. Diese Konferenz ist für uns gewissermaßen die Krone der Konferenzen, und nicht nur für uns, denn von ihrem Ge- Ungen oder Mißlingen hängt in entscheiden- dem Maße auch das Schicksal zumindest der anderen europäischen Staaten ab. * Die bisherigen Deutschland- Konferenzen sind mißglungen. Dennoch erhob sich immer wieder und besonders in letzter Zeit ein Chor von Stimmer diesseits wie jenseits des At- Iantik, die— wenn auch mit engerer oder weiterer Begrenzung des Themas— auf eine solche Konferenz mit Moskau drängen. In der Bundesrepublik tat dies, nicht zuletzt aus Abneigung gegen die Pariser Verträge, am auffallendsten die Opposition, während die Koalition eben wegen jener Verträge, die sie erst endgültig verwirklicht sehen will, und wegen der entsprechenden Haltung der Westmächte kürzer trat. Doch auch deren führende Staatsmänner, Faure wie Churchill wie Eisenhower, geben— wobei freilich die Motive zuweilen recht verschieden sind— in Parlaments- Erklärungen, Rundfunkreden oder Presse- Interviews immer haufiger ihrem Wunsche Ausdruck, mit den Sowjets ins Ge- spräch zu kommen. War bis vor kurzem noch der Termin um- stritten, so kann darüber nach den letzten Stellungnahmen der maßgeblichen Politiker des Westens kein Zweifel mehr bestehen: nach der endgültigen Ratiflzierung der Pa- riser Verträge. Und deren Ratifizierung scheint nach dem bisherigen Verlauf der Debatte im französischen Senat— der letzten großen parlamentarischen Hürde— gesichert zu sein. Nicht eigentlich umstritten, sondern in etwas nebulöse Begriffe gehüllt sind die von den Sowjets für das Zustandekommen der Konferenz zu erfüllenden Vorbedingun- gen. So sprach Eisenhower von dem guten Willen, den Moskau erst noch beweisen müsse. Auch über die„Ebene“, auf der eine solche Konferenz ratsam wäre, ist noch keine Uebereinstimmung erzielt. Sollen die Regie- rungschefs, die Außenminister oder deren Stellvertreter zusammenkommen? Eisen- hower hält zunächst vorbereitende Ost-West- Verhandlungen auf untereren„Ebenen“ für angebracht, und London assistiert ihm darin. Er erklärte sich aber gleichzeitig bereit, und das ist das Entscheidende, nach einem einigermaßen erfolg versprechenden Verlauf dieser Vorbesprechungen keine Arbeit und keine noch so weite Reise zu scheuen, um den Frieden zu fördern. * Freilich ist es ein mühseliger Weg, bis dann die Verhandlungspartner endlich am Konferenztisch sitzen. Zuvor müssen sich die Anregungen zu konkreten Plänen verdichtet haben, muß tunlichst eine einheitliche Hal- tung gesichert sein, werden Noten gewech- selt, Vorschläge gemacht und wieder ver- worfen, entspinnt sich ein Tauziehen um den Kreis der Teilnehmer und um die Tages- ordnung, kurzum: hebt schon vor dem Rin- gen auf der Konferenz ein, großes Ringen um die Konferenz an. Das kann monate-, ja auch jahrelang so hin- und hergehen. Und wenn sie dann vorbei ist, gilt es, die Schuld für das Scheitern dem anderen in die Schuhe 2 schieben. So war es— in den meisten Fällen— bisher, und so wird es— hoffent- lich nicht bleiben. Aber wenn es dreist 80 bliebe, machten wir doch immer wieder gern das alte„Spiel“ von neuem mit, wiewohl es auf die Dauer ermüdend zu werden beginnt. Denn was wäre, wenn uns angesichts des Hyper- Wasserstoffbomben-Pulverfasses, auf dem wir alle sitzen, der Hoffnungs- Stroh- halm Konferenz nicht bliebe? Günter Weisbrod Landtagsdebatte über Atomartillerie Mainzer SPD-Fraktion gegen Stationierung von Atomgeschützen in Rheinland-Pfalz Mainz, 24. März Zu einer erregten Debatte über die im Lande stationierte amerikanische Atom- artillerie und die daraus entstehenden Ge- fahren für die Zivilbevölkerung in einem Ernstfall kam es am Donnerstag im Landtag von Rheinland-Pfalz während der Etat- beratungen. Die SPD hatte einen Ent- schließungsantrag eingebracht, der die Lan- desregierung verpflichten sollte, die Bundes- regierung zu Bemühungen beim NATO- Hauptquartier zur Entfernung der Atom- geschütze aus Rheinland-Pfalz zu ver- anlassen. Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Zur Begründung sagte der SPD-Abgeord- nete Markscheffel, alle europäischen NATO- Länder hätten die Stationierung der Atom- artillerie auf ihrem Gebiet abgelehnt. Rhein- land-Pfalz sei also als einziges Land Stand- ort dieser Geschütze. Diese Eigenschaft bringe zusammen mit den riesigen Muniti- onsdepots, den Flugplätzen und dem im Lande angelegten größten westeuropäischen Treibstofflager das Land Rheinland-Pfalz wie kein anderes Gebiet in die Gefahr, bei einem kriegerischen Konflikt zum„Pulver- fag“ zu werden. Für den Schutz der Zivil- bevölkerung sei aber nur völlig unzureichend gesorgt. Hatoyama hat eine starke Opposition Erste Konzessionen bei der Neubildung des japanischen Kabinetts Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im März. Die Neubildung des Kabinetts Hatoyama hat sich unerwarteterweise zu einer innen- politischen Sensation entwickelt und in poli- tischen Kreisen der japanischen Hauptstadt befürchtet man einen recht rauhen Seegang nach diesem nicht so ganz glatt verlaufenen Stapellauf. Die Ministerliste hatte— bis auf ein paar„Schönheitsreparaturen“ in we- niger wichtigen Aemtern— schon seit dem Wahlkampf festgestanden. Nun war die erste Ueberraschung, daß Admiral Nomura — der kurz vor dem Paziflk-Krieg als Son- dergesandter nach Washington geschickt worden war— nicht, wie in Aussicht ge- nommen, mit der Leitung des Verteidigungs- amtes betraut worden ist. Er war dafür ausersehen worden, wegen seiner von alters- her bestehenden guten Beziehungen zu amerikanischen Kreisen und hatte sich ge- rade deswegen für diesen Posten bestens empfohlen. Es kommt hinzu, daß er als sehr fähiger Organisator gilt, als„Business man“ Erfahrungen gesammelt hat und weiß, wie man mit den Amerikanern über Geldge- schäfte— wie zum Beispiel die Herabset- zung des japanischen Unterhaltsbeitrag für die in Japan stationierten amerikani- schen Truppen— reden muß. Aber— er war Admiral! Und die japanische Verfassung verbietet die Ernennung militärischer Per- sönlichkeiten auf diesen Posten. Nun han- delt es sich ja um keinen„aktiven“ Solda- ten— wie es früher die Kriegs- und Marine- minister sein mußten. Trotzdem war der Widerstand so groß, daß Hatoyama seinen Vorschlag zurückziehen mußte. Er hat dafür einen Mann seines engsten Kreises mit dem Verteidigungsamt betraut, seinen diplomatischen„Berater“ Arata Su- gihara, der für die Verhandlungen mit Mos- kau vorgesehen war. Weniger günstig kormte er sich bei der Ernennung des künf- tigen„Sprechers“, des Reichstags-Präsiden- ten, aus der Affäre ziehen, für den Buk- kichi Miki, der Leiter seines„Brain-Trusts“ vorgesehen war, und damit eigentlich der maßgebende Mann hinter den Kulissen der japanischen Politik. Miki— seit Jahrzehnten Parlamentarier — hat alle Nachkriegs-Kabinette„gemacht“. Er hat Voshida gestürzt und Hatoyama no- miniert— und Voshida, jetzt wieder Abge- ordneter der(ebenfalls konservativen) Libe- ralen und damit der zweitstärksten Partei, hat sich jetzt dafür gerächt. Seine Freunde brachten nämlich ein Bündnis mit den So- zialisten zustande, wodurch statt Mikis ein Liberaler, Shuji Masuntan, zum Sprecher gewählt wurde und ein Rechtssozialist zum Stellvertreter. Diese Wahl ist gegen jeden parlamentarischen Brauch— wonach die stärkste Partei auch den Parlamentspräsi- denten zu stellen hat. In der Oeffentlichkeit und Presse wird dies Vorgehen lebhaft kri- tislert. Man sieht darin einen Rückfall in eine„Partei“-Politik, die man gerade über- wunden zu haben glaubte. Vor allem aber sieht man für das Kabinett Hatoyama einen schlechten Start und eine Parlaments-Oppo- sition, die ihm mit der Besetzung dieser bei- den Schlüsselstellungen die Arbeit erheblich erschweren dürfte. Ministerpräsident Altmeier verwies in seiner Erwiderung auf die Bemühungen, die die Landesregierung zur Entfernung der Atomgeschütze und zum Schutz der Bevöl- kerung bereits unternommen habe und die sie mit noch größerem Nachdruck nach Rati- flzierung der Pariser Verträge fortsetzen könne. Im übrigen sei die Gefahr der Atom- waffen nicht nur eine Gefahr für Rheinland- Pfalz, sondern eine Gefahr für die Welt, die um so eher abgewendet werden könne, je eher sich die demokratischen Völker zu- sammenschlössen. Der Antrag der SPD, den Sprecher der Koalitionsparteien als„Propaganda-Antrag“ und als„übliches Störmanöver gegen die Pariser Verträge“ bezeichneten, wurde schließlich mit den Stimmen der CDU und FDP gegen die Oppositionsstimmen abge- lehnt. Landes- Haushaltsplan verabschiedet Der Landtag von Rheinland-Pfalz verab- schiedete dann in seiner letzten Sitzung vor den Neuwahlen am 15. Mai den Haushalts- plan für 1955/56. Der Plan, der nach vier- tätigen Einzelberatungen mit den Stimmen der CDU und FDP gegen die Stimmen der Sozial demokratischen Opposition angenom- men wurde, schließt im ordentlichen Etat mit 944,5 Millionen und im außerordent- lichen Etat mit 241,9 Millionen Mark in Ein- nahmen und Ausgaben ab. Der Finanzmini- ster wurde ermächtigt, zur Förderung des Wohnungsbaus und für andere außerordent- liche Ausgaben Kredit bis zu 220,1 Millionen Mark und zur Verstärkung der Mittel in der Landeshauptkasse weitere Kredite bis zu 60 Millionen Mark aufzunehmen. Der Vorsitzende der sozlaldemokratischen Fraktion, Eugen Hertel, begründete die so- zlaldemokratische Ablehnung des Gesamt- naushaltes vor allem mit der vorbehalts- losen Haltung der Regierung Altmeier zur Politik des Bundeskanzlers und mit der Schulpolitik in Rheinland-Pfalz, die für die SPD Anlaß zu ernster Sorge gebe. Frühere Wehrmachtsakten 9 vom Bundesarchiv übernommen Bonn.(dpa) Das Bundesarchiv, Abteilung Zentralnachweisstelle, Kornelimünster bei Aachen, hat Ende vorigen Jahres die Ver- waltung aller militärischer Personalunter- lagen einschließlich der militärischen Ge- richtsakten übernommen. Wie das Bundes- innen ministerium am Donnerstag mitteilt, steht für die Erteilung von Bescheinigungen, Auskünften und Gutachten die Zentralnach- weisstelle zur Verfügung. Die Akten der Zentralnachweisstelle enthalten Unterlagen von Soldaten, Beamten, Angestellten und Arbeitern der ehemaligen deutschen Wehr- macht, besonders der Wehrmachtteile Heer und Luftwaffe. Die Tätigkeit der deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht(Wast), Berlin-Wittenau, bleibt unberührt. H-Bomben- Produktion von Frankreichs Sozialisten abgelehnt Paris.(dpa) Die französischen Sozialisten haben sich mit Nachdruck gegen eine Her- stellung von Atom- und Wasserstoffbomben in Frankreich ausgesprochen und Ost-West- Verhandlungen sofort nach der Ratiflzie- rung der Pariser Verträge gefordert. In einer Entschließung des Vorstands und der Parla- mentsfraktionen der französischen Soziali- sten wird es als Ziel beider Maßnahmen bezeichnet, zu einer allgemeinen, gleichzeiti- gen und kontrollierten Abrüstung in der Welt zu gelangen. Die französische Regierung hatte kürzlich mitgeteilt, daß sie die Herstellung von Atom- und Wasserstoffbomben in Frankreich er- wägt. In der sozialistischen Entschließung heißt es, eine Beteiligung Frankreichs am allgemeinen Rüstungswettlauf auf dem Ge- biet der Atomwaffen sei militärisch unwirk. sam, technisch unhaltbar und finanziell un- tragbar. Die französische Regierung wird in der Entschließung aufgefordert, Schritte zu tun, um noch vor internationalen Ab- rüstungs vereinbarungen zu einem schnellen internationalen Atomwaffenverbot zu ge- langen. 5 Sizilien wurde vom Arbeitseifer erfaßt Die Bodenreform und die industrielle Erschließung machen gute Fortschritte Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterſen Palermo, im März Das viereinhalb Millionen Einwohner zählende Sizilien, die größte Insel des Mit- telmeers, hat sich in der Schau seiner Be- völkerung zum„Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ entwickelt. Wer vergleicht, Was es früher war, etwa 1860, als es mit dem größeren Italien vereinigt wurde, oder noch 80 Jahre später, als unter der faschistischen Herrschaft eine völlige Umgestaltung der Wirtschafts- und Soꝛrialverfassung durch Aufteilung des überwiegenden Großgrund- besitzes geplant wurde, kann erst ermessen, EUA 8 SOWSETUMMON 1 Spiſlippien Goldküste 2—— Exlibris gg Js tna e N Zertrat e— J. Arlene 8 N * Föqeragiog 1=. I 3 5 5 Die auf unserer Karte sch raf tert gezeigten Staaten mit Ausnahme der Zentralafriſanischen Föderation sind die Teilnehmer an der astatisch- afrikanischen Konferenz in Bandung (Java), die vom 18. bis 25. April stattfindet. Die internationale Bedeutung dieser Konfe- renz, die vor allem die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Probleme der asiatischen und afrixunischen Länder behandeln und ihre Zusammenarbeit fördern will, wird dadurch unterstrichen, daß die in Bandung zusammentreffenden Vertreter jener Länder als Spre- cher von 1300 Millionen Menschen zu gelten haben. Die Teilnehmerstuaten wollen auch Rassen- und Kolonialprobleme, Frage der nationalen Unabhängigkeit und die Mõglichkeiten erörtern, wie die Völker Asiens und Afrikas zum Weltfrieden beitragen können. von Großwasserleitungen, was in diesem letzten Jahrzehnt der Nach- kriegszeit geleistet worden ist. Die Pläne der faschistischen Regierung, die auch die Aufteilung des Latifundiums und die Urbarmachung von zunächst 500 000 Hektar Land, also die Schaffung von Tau- senden von kleinen und mittleren Bauern- höfen vorsahen, wurden infolge der 1940 er- folgten Teilnahme Italiens am Weltkrieg nicht verwirklicht. Statt dessen wurde die Insel Gegenstand eines erbarmungslosen Bombenkriegs und Tummelplatzes feind- licher Heere. Bei Kriegsende war Sizilien auch Wirtschaftlich ein Trümmerfeld. Der in breiten Kreisen der Bevölkerung auch nach der Einigung Italiens stets wach gebliebene Geist der Unabhängigkeit loderte mäclitig auf und fand seinen Ausdruck in der sepa- ratistischen Bewegung, die in den Jahren nach 1945 offen auf die Lostrennung vom Mutterland Italien hinsteuerte. Und heute?— Heute ist Sizilien die „Vormacht“ im wirtschaftlich unterentwik- kelten Süden, so namentlich in den Regio- nen Apulien, Lukanien, Kalabrien und auf der Insel Sardinien. Seit es die von der neuen italienschen Verfassung allen italieni- schen Landschaften ausdrücklich zugestan- dene eigene Regierung hat, die natürlich der Zentralregierung in Rom untergeordnet ist, übertrifft die Initiative der sizilianischen Bevölkerung diejenige aller anderen süd- lichen Gebiete des Landes. Seitdem ist der Separatismus verflogen; denn die Zentrale Rom hat ernst gemacht. Was die Faschisten versprochen, das haben die Nachkriegsregie- rungen in die Tat' umgesetzt, so vor allem die Bodenreform, die durch Urbarmachun- gen, durch Straßen- und Wegebau, Anlagen durch Beiseiti- gung der letzten Malariaherde in den Nie- derungen die Ansiedlung von Tausenden von ehemaligen Kleinpächtern, Zwergbauern, Tagelöhnern ermöglicht. „Rom hat sich bewährt“— so sagen heute die neuen Kleinbauern und ehemali- gen Landarbeiter. An die Stelle der Hoff- nungslosigkeit, ja der Apathie von ehedem sind Glaube und Vertrauen in die Zukunft Es fehlt an„Kolonisten“ für das Sudetenland Die Prager Siedlungspläne blieben unerfüllt Ministerpräsident Siroky will nun Taten sehen Was von der öffentlichen Meinung der Tschechen, von ihren Zeitungen, vom Pra- ger Rundfunk und in den Reden der maßgebendsten Mitglieder der Regierung zur inneren Lage der Tschechoslowakei lange Zeit hindurch geflissentlich totge- schwiegen wurde, ist plötzlich ein bevor- zugtes Thema der tschechischen Presse: das fatale Problem der Wiederbesiedlung des verödeten Sudetenlandes. Kein gerin- gerer als der Prager Ministerpräsident Siroky hat mit einer selbstkritischen Er- klärung vor dem Zentralkomitee der tschechoslowakischen KP das Stichwort dazu gegeben. Wenn Siroky in unverblümter Offenheit davon sprach, daß die Verwahrlosung des Gebietes, aus dem vor zehn Jahren rund drei Millionen Deutsche vertrieben wurden, nicht länger zu verantworten sei, dann wurde damit vor aller Welt zweierlei zuge- geben: erstens, daß die tschechoslowakische Wirtschaft nicht auf die Nutzung des Bodens im Sudetenland verzichten kann, und zwei- tens, daß die bisherigen Versuche der Re- gierung gescheitert sind, das früher durch den Fleiß der Deutschen ertragreich ge- machte Gebiet mit Tschechen zu besiedeln. Mit diesem Eingeständnis hat Siroky bestä- tigt, was in den letzten Jahren immer wie- der von Flüchtlingen aus der Tschechoslo- Wakel berichtet Wurde: der 1953 von der Prager Regierung gestartete Plan, die nach 1945 ausgeplünderten Städte und Dörfer im Sudetenland wieder instandzusetzen, not- wendige Neubauten zu errichten, Gebäude- reparaturen vorzunehmen, Wege und Stra- von unserem Mitarbeiter Othmar Merth gen auszubessern, die Waldungen durchzu- korsten und die Felder zu bestellen, dieser Plan ist nur zu einem geringen Teil erfüllt worden. 5 Sehr scharf kritisierte Siroky in seinem mehrstündigen Bericht über„Stand und Entwicklung der Landwirtschaft“, daß es nicht gelungen ist, genügend tschechische und slowakische„Kolonisten“ im Grenz- gebiet als Neubauern seßhaft zu machen. Auch den restlichen Deutschen in Böhmen- Mähren erschien es nicht verlockend, in ver- fallene Häuser zurückzukehren, nachdem sie als Industriearbeiter in tschechischen Städ- ten ansässig geworden sind. Unausgesprochen blieben in Sirokys Phi- lipika gegen die passive Resistenz der Be- völkerung hinsichtlich die Wiederbesiedlung des Sudetenlandes allerdings die wahren Gründe des Scheiterns aller diesbezüglichen Pläne. Sie liegen in erster Linie in dem gro- Ben Bedarf an Arbeitskräften, den besonders die Schwerindustrie und der Kohlenbergbau haben. Aber auch die Verbrauchsgüterindu- strie, die Textilfabriken, die Glaswaren- industrie und erst recht die Landwirtschaft sträuben sich, Arbeitskräfte für die Kulti- vierung des Brachlandes freizugeben, weil sie das nicht tun können, ohne die Erfüllung res Produktions-Solls zu gefährden. Der zweite Hauptgrund für den Zu- sammenbruch der Siedlungspläne im Su- detengebiet ist psychologisch- politischer Art. Innerhalb des tschechischen Volkes und noch mehr unter den Deutschen in der Tschecho- Slowakei ist die Meinung verbreitet, daß die aus dem Sudetenland verjagten Deutschen eines Tages, zumindest ein Teil von ihnen, zurückkehren könnten. Dazu kommt, daß es schwerste Arbeit ist, die von Neusiedlern im Sudetenland über- nommen werden soll, wo verwilderter Feld- und Waldboden gerodet werden muß, ehe er wieder nutzbringend bebaut und beforstet werden kann. Große Bezirke gleichen einem Dickicht, und Zehntausende von Häusern müßten erst bewohnbar gemacht werden, weil sie allzulange ohne Pflege, zumeist mit eingeschlagenen Fenstern, Wind und Wetter ausgesetzt waren. Die beschwörende Offenheit in Sirokys Appell,„die Wiederbesiedlung des Grenz- gebietes nicht länger mit allerlei Ausreden zu verzögern, sondern im Interesse der not- wendigen Verbesserung der Ernährungs- Wirtschaft durchzuführen“, spricht eine deutliche Sprache. Ein Rezept dafür, woher die Millionen Menschen genommen werden sollen, die das ausgewiesene Sudeten- deutschtum ersetzen könnten, hat Siroky seinen Parteifunktionären jedoch nicht in die Hand geben können. ** Wie dpa berichtet, haben sich über 15 000 Angehörige tschechoslowakischer Jugend- brigaden nach einem Bericht des Prager Rundfunks vom Mittwoch für den Einsatz in den tschechoslowakischen Grenzgebieten ge- meldet. Die Jugendlichen sollen die in den Grenzgebieten brachliegenden Ländereien bestellen. 5000 Freiwillige sind nach der Rund funkmeldung bereits dort eingesetzt. getreten. Die Erkenntnis ist Gemeingut ge- worden, daß ohne die kräftige Finanz- und Bauhilfe der aus Steuergeldern des Gesamt- volkes gespeisten, jährlich 120 Milliarden Lire(S 800 Millionen DM) ausschüttenden „Südkasse“ es keine Aufteilung des Groß- grundbesitzes gäbe. So hat Sizilien in einem knappen Jahr- zehnt ein neues Antlitz bekommen. Nicht nur auf dem Lande, wo schmucke Bauern- häuser die alten verfallenen Hütten, Wo Traktoren den Handpflug abgelöst haben, sondern auch in den Städten ist neues Le- ben eingekehrt! Das Erwerbsleben hat zu- genommen, der Zuzug vom Land, aber auch, aus dem industriellen Nopditallen, ist ge- stiegen. Denn die bislang schwach entwik- kelte Industrie; für die vor allem, auher bel Schwefel, die Rohstoffgrundlage fehlte, erhielt in letzter Zeit mächtige Antriebe durch die nunmehr seit vier Jahren beste- hende Südkasse, welche die industrielle Ver- arbeitung landwirtschaftlicher Roh- und Grundstoffe(zumal die künstlicher Fasern, sodann die Konservenherstellung mannig- facher Art) begünstigte. Daneben werden die nach langjährigen Versuchen endlich entdeckten Methan- und Erdöl vorkommen (Methan bei Agrigent und Catania, Erdöl bei Ragusa) eine immer größere Rolle spie- len. Die Entwicklung zum Kleinbauern- betrieb und zur Industrialisierung ist jczt im vollen Zuge. Das politische Buch: Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bun- destag 19531957, Neue Darmstädter Verlags- anstalt. In 21 Ausgaben waren von 1890 bis 1933 die kleinen rot-weiß gestreiften Kürschner- Bändchen„Der neue Reichstag“ erschienen. Nunmehr liegt in der traditionellen Auf- machung das erste Volkshandbuch für den Bundestag vor. Es folgt zwei Veröffent- lichungen anderer Verlage und Herausgeber über den zweiten Bundestag. Dieser kleine, 593 Seiten umfassende Band soll dem Zei- tungsleser und Rundfunkhörer griffbereit zur Verfügung stehen und ihn mit den Ab- geordneten und der Tätigkeit des Parlaments bekannt machen. Er enthält einen leicht ver- ständlichen Ueberblick über den Gang der Gesetzgebung, der auch den Bundesrat und die einzelnen Minister berücksichtigt, und über die sonstigen Aufgaben des Bundes- tages. Die Artikel des Grundgesetzes, die sich hierauf beziehen, das Wahlgesetz von 1953, ein Verzeichnis der 37 ständigen Aus- schüsse und mancherlei statistische Angaben, die auch Bildungsgang, Familienstand und die Herkunft aus den Ostgebieten berück, sichtigen, runden das Bild ab. Von den zwölf ältesten Abgeordneten gehören danach übri- gens zehn der CDU an, von den zwölf jüng⸗ sten dagegen acht der SpD. Sechzehn Abge- ordnete haben schon einem früheren Reichs- tag angehört, drei Frauen sogar schon der Weimarer Nationalversammlung. Der bio- graphische Teil bringt nach Ländern geord- net die Wahlergebnisse, die Bilder und kur- zen Lebensläufe der einzelnen Abgeordne- ten, unterschieden nach Direktmandaten und Landeslisten. Die Personalangaben sind ab-“ hängig von den Hinweisen der einzelnen Ab- geordneten, von denen einzelne nicht ein- mal ihre Dienstzeit im Arbeitsdienst un- erwähnt gelassen haben. leitende Tätigkeit im Dritten Reich finden sich angedeutet. Bei den Bildern erfreut, 50“ weit die persönliche Bekanntschaft den Ver- gleich gestattet, in den meisten Fällen eine Aktualität, die auf krampfhafte Jugendlich- keit oder eine Retusche an mancher leichten Polsterbildung der Jahre des Wirtschaft- chen Aufstiegs verzichtet. Ein Namensver- zeichnis erleichtert die Uebersicht. Insge- samt erfüllt der kleine Band die Absichten seiner Herausgeber und das Informations- bedürfnis des Lesers, der sein politisches In- teresse und ein wenig auch seine verständ- liche Neugier befriedigen möchte. 8 Widerstand oder — Alte den als gans Feui Woll! des dicl ZW Wel tier erz unt ung bei Jer- ter · Ge- des- eilt, gen, ach- der agen und ehr- Heer chen der der ast), it isten Her- nben Vest- zie- einer arla- ziall- men zeiti- der lich tom. er- BZung am Ge- Virk. un- rd in 0 e Zu Ab- ellen ge- — kehlte, triebe beste- e Ver- und sern, annig- erden ndlich mmen Erdöl spie- uern- t j Kt 1 Bun- erlags- s 1933 chner- nenen. Auf- ir den öfkent⸗ sgeber Kleine, n Zei- kbereit n Ab- aments at ver- ng der at und t, und undes- 28, die tz von a Aus- gaben, d und erück⸗ 2 wW0öl übri- e jüng⸗ Abge- Reichs- on der r bio- geord- d kur- ordne: en und nd ab- en Ab- it ein- i Nr. 70/ Freitag, 25. März 1953 Seite 8 — * * Was sonst noch geschah. Eng aneinandergeschmiegt, fanden in Lundby(Südschweden) vier Geschwister im Alter von einem, zwei, vier und sechs Jahren den Tod durch Ersticken im elterlichen Haus, als Vater und Mutter für kurze Zeit ausge- gangen waren und aus ungeklärter Ursache Feuer ausbrach. Nachbarn sahen die aus dem einstöckigen Holzhaus steigenden Qualm- wolken und alarmierten die Feuerwehr, die nach Aufbrechen der Tür nur noch die Lei- chen der beiden Knaben und ihrer Schwe- stern bergen konnte. * Eine junge dänische Mutter braucht für mren Aufenthalt im Entbindungsheim in Kopenhagen nichts zu bezahlen. In dieser Form will sich das Heim dafür entschuldi- gen, daß die Eltern des neugeborenen Kin- des drei Tage glaubten, ein Mädchen erhal- ten zu haben. In der Aufregung einer sehr plötzlichen Geburt hatte die Schwester den neugeborenen Jungen als„Mädchen“ regi- striert und in einen rosa Wickelkorb für Mädchen gelegt. Erst am dritten Tage nach der Geburt entdeckte die Mutter, als sie ihr Kind zum erstenmal ohne Windeln sah, daß das Baby doch wohl ein Junge sein müsse. Der Vater hatte die Klinik um Gebühren- erlaß ersucht, weil er bereits allerhand An- schaffungen für das„Mädchen“ gemacht hatte. * Am gleichen Tag, an dem in St. Albans (USA) der 50jährige Kraftfahrer Alfred Bean eine amtliche Auszeichnung bekam, weil er 20 Jahre lang ohne Unfall gefahren war, er- hielt er eine Strafe von 175 Dollar wegen Jrunkenheit am Steuer. 8* Die Universität von Seattle(Staat Washington) sah sich gezwungen, eine große wissenschaftliche Konferenz abzusagen, weil sieben der prominentesten Gastredner ihr Erscheinen verweigert haben. Sie wollen da- mit gegen den Ausschluß des amerikani- schen Atomwissenschaftlers Dr. Robert Oppenheimer von der Konferenz prote- stieren. * Vollautomatische Nebel- Vertreiber hat New Jersey als erster amerikanischer Bun- desstaat nunmehr versuchsweise auf Auto- bahnstrecken aufgestellt, die häufig von dichten Bodennebel überzogen sind. Die aus zwei langen Drehflügeln bestehenden Geräte werden auf neun Meter hohen Pfählen mon- tiert. Durch eine Photozelle setzt sich dieser mit Kraftstrom betriebene Riesen-Ventilator bei Nebelbildung selbstätig in Bewegung und erzeugt einen Luftstrom, der durch einen Metall-Kegel an der Spitze des Pfahles nach unten geschleudert wird und dabei die Nebelwand am Boden im Umkreis von 180 Metern auseinander drückt. * Edward Daniels in Loughton(England) kamm jetzt eine Tankstelle mit Garage bauen — nachdem er sich 22 Jahre lang um die Ge- s bemüht hat. Seinen ersten Bau- plan Hatte Daniels im Jahre 1933 eingereicht. Er wurde abgelehnt und ebenso alle weiteren 11 in den nächsten zwei Jahrzehnten. Im e der Jahre entwarf Daniels 66 Baupläne und gab dafür über 3000 DM aus. Sein letztes Gesuch richtete er direkt an den Wohnungs- bauminister— und hatte Erfolg. * Vor einem englischen Militärgericht er- Härte der Verteidiger, sein Mandant, der 18 jährige Soldat Dennis Barber, habe sich nur deshalb unerlaubt von einem abgelegenen Truppenübungsplatz entfernt, weil ihm die Stille dort unerträglich geworden sei. Barber dei als gebürtiger Londoner an den Lärm und die Betriebsamkeit der Großstadt gewöhnt. Barber gab zu, daß er am 11. Dezember nach London gefahren und erst am 3. Februar wie- der zurückgekehrt sei. Das Gericht verurteilt ihn zu 28 Tagen Arrest. a 5* Ein ungewöhnlicher Unglücksfall kostete dem italienischen Fallschirmjäger Guiseppe Nanes das Leben: Als er während einer Jebung über dem Flugplatz von Guidonia ab- spnarng, blieb sein Fallschirm am Hinterrad des Flugzeuges hängen. Aus über sieben- hundert Meter Höhe stürzte Nanes zu Boden. ** In Bombay kam es zu einem Zusammen- stoß zwischen der Polizei und Hindus, die für ein Schlachtverbot für Kühe demonstrierten. 25 Demonstranten wurden verhaftet, als sie versuchten, in die Wohnung eines hohen Re- gierungsbeamten einzudringen. Bei den Hin- dus gelten Kühe als heilige Tiere. Was wir hörten: Es passiert nicht oft, daß man sich über ein Hörspiel ärgert, weil es so gut gemeint und so schlecht gemacht ist. Was der Süd- westkunk am Samstagabend im zweiten Programm bot, gehört in diese Kategorie. Schon der Titel war nicht sehr glücklich. „Meine Kinder und unser Papa.“ Das klingt nach legalisierter Onkel-Ehe. Dabei ist die Familie Heßler, die Walter von Hollander als Demonstrationsobjekt für sein Lieblings- tema„Generationsproblem“ konstruiert hat, sozusagen eine bürgerliche Ideal-Fami- lie. Mit allen Vorzügen und Schattenseiten. Letztere werden denn auch von den er wach- senen Kindern als liebevolle Familientyran- nei entsprechend kritisiert. Die Mutter weiß von diesen Kindern einiges mehr als der Jater, der mit freundlichem Egoismus sein behagliches Wochenende— mit großbürger- lichem Komfort ungestört genießen möchte. Er will sich weder über die schlech- ten Zensuren seiner Jüngsten, noch über die wechselnden Freundinnen seines Sohnes oder die häufigen Telefonate seiner ältesten Tochter aufregen. Als ihm dann schonend deigesracht wird, daß diese Aelteste, ihres Zeichens Lehrerin, ein Kind erwartet, bricht kür ihn zwar nicht die Welt zusammen, aber seiner Familiengemütlichkeit droht Gefahr durch einen ungemütlichen Schwiegersohn, der bittere Tiraden über das Heßlersche Spießerglück verzapft Grund genug für den apa, eine Heirat zu verbieten! Und die Tochter weiß auch gar nicht, ob sie diesen Menschen liebt und eine Ehe mit ihm ein erstrebenswerter Zustand ist. So modern ist MORGEN Topfgucker in der Wetterküche Meteorologen hoffen, mit Hilfe der Atome dem Wettergott ein wenig besser in die Karten sehen zu können Auf einem hohen Berg im westlichen Amerika liegt unter Schnee begraben eine kleine Kapsel, die für die Obstfarmer in den Tälern und Niederungen ringsum als eine Art Wetterfrosch„arbeitet“. Es ist ein besonderer Wetterfrosch, denn er zeigt nicht den zu erwartenden Regen von oben an, sondern den Segen von unten, das heißt, die Menge der Feuchtigkeit, die während der Schneeschmelze im Frühjahr in die Wiesen und Felder einsickern wird. Für den Farmer ist es bei der Frühjahrs- bestellung der Plantagen von großer Bedeu- tung, zu wissen, wieviel von seinem Acker- land durch die von den Bergen rinnenden Schneewasser genügend durchtränkt wird, um hochwertige Frucht zu tragen. Die kleine Kapsel auf dem Berg sagt es ihm genau. Tief versteckt in einem wuchtigen Beton- block— denn sie enthält radioaktives Ko- balt, eine für Mensch und Pflanze gefähr- liche Ladung— sendet sie im Winter, wenn sich die Schneedecke über die Bergkuppe und damit auch über den Betonblock breitet, ihre unsichtbaren Strahlen aus. In kür- zester Zeit hat der Schnee etwas von der Im Winter, wenn der Schnee auf diesem Berg fast dis zu der Warntafel neranreicht, mißt die Atomkapsel, die in das Innere des Betonblockes versenkt wird, mit Hilfe des koch darüber hängen- den Geigerꝛählers die Wassermenge, die im Früh- jahr von den Hängen in die Täler fließen wird. Radioaktivität des Kobalts angenommen, und dann beginnt hoch oben auf einer Me- tallstange ein Geigerzähler zu ticken. Eine Radioanlage sendet Ausschläge ins Tal hin- ab, wo sie in einem Laboratorium auf- genommen, gezählt und notiert werden. Die Zahl der Ausschläge des Geigerzählers hängt ab von der Strahlenmenge, die durch den Schnee dringt, und diese wiederum von der Feuchtigkeit des Schnees. Schnee kann sehr verschieden sein. Bei höheren Tem- peraturen fallen große, feuchte, bei stren- gem Frost feine, leichte, trockene Flocken. Da auch die Dichte des Schnees beträchtlich variieren kann, ist der Wassergehalt bei verschiedenen Schneeproben oft sehr unter- schliedlich. So kann man durch eine sorgfäl- tige Vermerkung der Angaben des Geiger- zählers die Wassermenge vorbestimmen, die zur Zeit der Schneeschmelze auf den Bergen frei wird. Das ermöglicht eine an- gepaßte Feldbestellung und außerdem eine Vorausberechnung der Leistungen der Was- serkraftwerke sowie der Zahl der während der Saison in den Industrieanlagen der Täler benötigten Arbeitskräfte. Die Methode mit dem radioaktiven Ko- balt erspart das mühselige Ersteigen der Berge zum Abwiegen des Schnees. Radioaktive Substanzen verwendet man nicht nur bei der Erkundung der Schnee- verhältnisse, sondern auch bei der Bestim- mung des Gehaltes der atmosphärischen Luft an flüssigen und festen Partikeln, die, vom Boden hochgewirbelt, als Dunst und Staub dahinschweben. Bei der Unter- suchung dieser chemischen und minera- lischen Beimischungen wird eine beéstimmte Luftmenge einer radioaktiven Strahlungs- quelle ausgesetzt. Die für das Auge unsicht- baren Partikel erwerben dadurch eine Eigenstrahlung, die mit verschiedenen, dem Geigerzähler ähnlichen Geräten gemessen wird. So gewinnt man Angaben über ihre Dichte in der Luft, ihr Alter und ihre Be- wegung. Die Meteorologen hoffen, auf diese Weise dem Wettergott, der nur selten eines seiner Geheimnisse preisgibt, ein wenig bes- ser in die Karten sehen zu können. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie eines Tages in der Lage sein werden, das Wetter ebenso genau vorherzusagen wie die Atomkapsel die zu erwartende Wassermenge während der Schneeschmelze.(SAD) Die Atomuhr ein unbestechlicher Zeitmesser Jetzt wird eine Zeiteinheit unabhängig von der scheinbaren Gestirn- und Sonnenbewegung festgelegt Die Konstruktion des genauesten Chrono- meters, das bisher überhaupt gebaut worden ist, konnte vor kurzem das Strahlungslabo- ratorium der Columbia- Universität in New Vork melden. Dieser Zeitmesser trägt die heute zum Teil wahllos gebrauchte Bezeich- nung„Atomuhr“ zu Recht, da seine Arbeits- weise direkt auf den Schwingungen von kleinsten Verbänden mehrerer Atome, näm- lich von Molekülen, beruht. Das unter der Leitung von Professor Dr. Charles H. Townes entwickelte MASER- Gerät(benannt nach den Anfangsbuchstaben von„microwave amplifikation by stimulated emission of radiation“, zu deutsch„Mikro- wellenverstärkung durch Anregung zur Strahlenemission“) arbeitet nach einem Prin- zip, das es gestattet, eine Zeiteinheit unab- hängig von der scheinbaren Gestirn- und Sonnenbewegung, der Grundlage für unse- ren heutigen Kalender, festzulegen. Dadurch werden Störungen der Messung, wie sie bei- spielsweise durch Veränderungen in der täg- lichen Erdumdrehung entstehen, ausgeschal- tet. Solche Störungen lassen sich nicht vor- ausberechnen; da nun aber die Sekunden- einheit von der Erdumdrehung abgeleitet wird, ist unser Zeitmeß- System im Grunde falsch. Nach den heutigen Berechnungen der Wissenschaft verliert oder gewinnt die Erde im Laufe von drei Jahren eine Sekunde. Man weiß, daß die Ursachen dafür eine Be- schleunigung der Erdumdrehung infolge ge- waltiger Stürme beim Wechsel der Jahres- zeiten, gewisse geheimnisvolle Verlagerun- gen im Erdinnern und die übliche Beschleu- nigung oder Verlangsamung bei dem jähr- lichen Weg der Erde um die Sonne sein können. 5. 2 Obgleich es durch die Verwendung von Quarz-Uhren bereits gelungen ist, die jähr- liche Ungenauigkeit der Messung auf ½ bis 1½ Sekunde zu verringern, so macht sie sich doch in vielen Fällen noch sehr störend be- merkbar. Die MASER- Atomuhr der Columbia-Uni- versität Abeitet nun nach folgendem Prin- zip: ein Strom von Ammoniak-Molekülen, die auf Zimmertemperatur erwärmt sind, passiert die elektrischen Felder von vier Magneten. Die Moleküle niedriger Energie- stufe werden dabei abgelenkt, die stark an- geregten dagegen in einen Strahl gebün- delt, der auf eine Resonanzkammer zentriert ist. Innerhalb dieser Kammer schwingen nun die Moleküle im gleichen Rhythmus und er- GIUCUwSC HOST MARK EHU zeugen so eine Mikrowelle von 24 Milliarden Hertz(Schwingungseinheiten pro Sekunde). Da für diesen Vorgang keinerlei elektro- nische Vorrichtungen zwischengeschaltet wer- den müssen, arbeitet die MASER-Uhr um ein Vielfaches genauer als die anderen soge- nannten Atomuhren, die beispielsweise Kurz- wellen durch einen Elektronenoszillator er- zeugen und dann versuchen, sie mit angereg- ten Ammoniak- oder Càsiummolekülen zu synchronisieren. Nach Ansicht von Prof. Townes ist es möglich, eine nach dem MASER-Prinzip konstruierte Apparatur auch für Verstärker, ähnlich den heute gebräuchlichen Vakuum- röhren, zu verwenden. Ferner liegen sich da- mit in der Navigation genaue Bestimmungen der Entfernung zu einer Sendestation durch- kühren. Dies geschähe durch Messung der Zeit, die ein Funksignal bis zur Ankunft an einem beliebigen Ort benötigt; da sich das Signal mit gleichbleibender Geschwindigkeit kortpflanzt(297 000 Km/sec.) ergäben zwei sol- cher Funkpeilungen einen navigatorischen „Festpunkt“. Eine der schwierigsten Fragen im Zusam- menhang mit der Konstruktion der neuen Atomuhr war, eine Möglichkeit zu finden, sie auf ihre Genauigkeit zu prüfen. Das Pro- blem wurde gelöst, indem man ein„Zwil- lings“-Gerät dazu baute und nun die Fre- quenzen der beiden durch die Schwingungen der Ammoniakmoleküle erzeugten Strahlen miteinander verglich. Dabei stellte sich her- aus, daß sie erst nach 24 Milliarden Schwin- gungen um knapp eine Schwingungseinheit aus dem Takt gerieten. Umgerechnet auf die Zeitmessung für die Erde bedeutet dies eine Ungenauigkeit von nur einer Sekunde im Zeitraum von 300 Jahren. Das Wetter Aussichten bis Samstag abend: Wechselnde Bewölkung, überwiegend niederschlagsfrei. Tagestemperaturen bis 15 Grad, in der Rhein- ebene bis 20 Grad. Nachttemperaturen zwi- schen 7 und 10 Grad. Zeitweise mäßiger Süd- bis Südwestwind. Uebersicht: Die hochreichende Südwest- Strömung bleibt auch in den kommenden Tagen erhalten. Eingelagerte Störungen Se- stalten die Bewölkung wechselhaft, Herden aber nur in Nordwestdeutschland zu wesent- lichen Niederschlägen führen. Vorhersage- Hane Pegelstand am 24. März Rhein: Maxau 459(38), Mannheim 347 (59), Worms 275(70), Caub 284(7)). Neckar: Plochingen 227(416), Gundels- heim 377(62), Mannheim 400(100). Für 20 Pfennig Ruhe Nürnberg. Ein Musikautomat mit„Pau- senplatten“ wird einer der Schlager der bayerischen Hotel- und Gaststättenausstel- lung sein, die am Freitag in Nürnberg er- öfknet wird. Wirft man 20 Pfennige in einen dafür vorgesehenen Einwurfschlitz, tritt für eine Schallplattenlänge Ruhe ein. Wie die Hersteller der Musikautomaten erklärten, habe man diese„honorierten Kunstpausen“ einbauen müssen, da viele Gäste in Lokalen des ständigen„Musikgenusses“ aus den Schallplattenautomaten überdrüssig gewor- den seien. Für ein geringes Entgelt könne der Gast nun solange sein Groschenvorrat reich, Stille im Lokal erreichen.. Bahnhofswechselstube beraubt München. Mit vorgehaltener Pistole drang am Mittwochabend gegen 23 Uhr ein unbekannter Mann in die Wechselstube im Münchener Hauptbahnhof ein und raubte 2 230 D-Mark, gab die Kriminalpolizei be- kannt. Obwohl der Bankangestellte sofort die Alarmanlage auslöste und die Polizei kaum eine Minute später zur Stelle War, Konnte der Täter unerkannt entkommen, in dem er durch das gegenüberliegende Bahn- hofspostamt in die Bahnsteighalle lief. Die Wechselstube befindet sich in einem Quer- gang der Schalterhalle. Nach Darstellung des Bankangestellten handelt es sich um einen mittelgroßen Mann von 20 bis 24 Jahren und südländischem Typ. 5 Der Löwe soll nicht mehr leiden Hannover. Die„Todęskugel“ wird in Nie- dersachsen nicht mehr„rollen“. Nachdem auch der Direktor des Frankfurter Zoos die Verwendung eines Löwen in der„Todes- kugel“ als grobe Tierquslerei bezeichnet hat, Wies jetzt das Landeskriminalpolizeiamt Niedersachsen seine Dienststellen an, bei einem eventuellen Gastspiel eines süd- deutschen Schaustellers in Niedersachsen so- fort entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Als im Sommer vergangen Jahres auf dem Hannoverschen Schützenplatz ein veräng- stigter Löwe entdeckt wurde, der zwölfmal täglich in einer Gitterkugel ein Motorrad an sich vorüberbrausen lassen mußte, schritt der Landesverband des niedersäachsischen Tierschutzvereines ein. Auf Grund zahl- reicher Gutachten erwirkte er beim Ord- nungsamt in Hannover, daß die Löwen nummer sofort verboten wurde. Die Regie- rung in Hannover hatte jedoch nach einem Protest des Schaustellers und anderen Gut- achten die Verordnung der städtischen Be- hörde wieder aufgehoben.. Bürger, Soldaten und Gespenster man bei Heßlers. Trotz pünktlicher Mahl- zeiten und obligatorischen Sonntag-Mittags- schlaf. Aber schließlich wird es dann doch noch ein hübscher Abend, mit Schwieger- sohn und tochter in spe, mit elegischen Be- trachtungen der Eltern und einem Schubert- lied als Schlußapotheose. Dies alles wurde in einer mäßigen Insze- nierung von Peter Hamel serviert. Zuge- geben, es war schwierig, bei solchem Manu- skript echte Töne zu finden, aber die krampfhafte Ungezwungenheit und die läp- pische Munterkeit des Papa Heßler(Wilhelm Kürten) war stellenweise nahezu unerträg- lich. Dazu die offensichtlichen Schwächen der übrigen Rollen, überbetont durch eine fal- sche Führung der Sprecher, die immer zu sagen schienen: Achtung, jetzt kommt wie- der etwas Geistreiches! Und dann waren es meist doch nur papierene Phrasen. Schade. Man hätte so gern richtige Menschen gehört. Diesen begegnete man tags darauf in dem Schauspiel von R. C. Sheriff„Die andere Seite“(„Journey's End'), dem großen Büh- nenerfolg, der Anfang der Dreißiger Jahre auch an zahlreichen deutschen Theatern ge- spielt wurde und den der Süddeutsche Rund- funk in seiner Reihe„Der Krieg in Rück- schau und Gleichnis“ wieder ausgegraben hatte. Und siehe, nichts daran war überholt oder verstaubt. Wohl mochten die Front- erlebnisse des zweiten Weltkrieges, zumal in Rußland, schrecklicher gewesen sein, aber ihr innerster Kern: die zermürbende Qual des Stellungskrieges und die seelische Not der Soldaten, die den Glauben an den Sinn ihres Opfers längst verloren hatten und den- noch ihre Pflicht taten, wurde auch in den Schicksalen dieser englischen Offiziere sicht- bar, die im Frühjahr 1918 auf die letzte deut- sche Offensive im Westen warteten. Es sind keine„Helden“, sondern Männer, die Angst haben und sich betrinken, weil ihre Nerven sonst versagen würden, die schreien, weinen fluchen und anständig sterben. Selten war das Stuttgarter Ensemble so gut aufeinander abgestimmt wie in diesen von Otto Kurth hervorragend geführten Dialogen. Psycho- logie und Atmosphäre— es stimmte alles. Wo sich ein Ansatz zu Sentimentalitäten bot, wurde er rasch weggewischt, und es zeigte sich, daß„Die andere Seite“ auch in der Funkfassung(Herbert Eisenreich) nichts von ihrer erschütternden menschlichen Wirkung verloren hatte. Zweifelhafter werden solche Wirkungen, wenn man dazu das Jenseits bemüht, wie das in der modernen Bühnen- und Funk- literatur Brauch ist. In seinem Günter-Eich- Repertoire übernahm der Südwestfunk eine Sendung des NWDR(Regie Gustav Bur- mester)„Die Gäste des Herrn Birowski“. Eine Dichtung, deren Schauplatz ein Alters- heim ist. Hier erscheinen dem trunksüchti- gen und sehr einsamen Herrn Birowski die Gestalten seiner Phantasie, die für ihn Realität sind, Boten des Todes, die ihre Bot- schaft vergessen haben. Wie immer hat Eich auch dieses Hörspiel auf der Grenze zwi- schen Wirklichkeit und Traum angesiedelt, im Dämmerlicht magischer Bezirke, die man nicht zu erklären braucht. So viel geheim- nisvoller Tiefsinn kann zur dichterischen Manie werden, und der Hörer hat allmäh- lich das Gefühl, daß hier eine esoterische Gespensterpoesie kultiviert wird, deren Ge- dankenreichtum und sprachliche Schönheit doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß sie das Leben verneint. l 5 E. P. Louis Bromfield:„Das Leben der Lily Shane“. Roman(Scherz& Goverts, Stuttgart). Mit seinem Indienroman„Der große Regen“, der in den dreißiger Jahren zuerst in einer deutschen Uebertragung erschien. überraschte der Amerikaner Bromfleld: man begegnete einem Schriftsteller, der im Rahmen einer auberordentlich spannenden Handlung mit hohem Können wirtschaftliche soziale und poli- tische Probleme darzustellen verstand. Er schrieb unterhaltend und unterhaltsam im besten Sinne, ein blendender Erzähler und zu- gleich ein gründlicher Kenner von Welt und Umwelt, in der sich seine Gestalten bewegten. Eine ganze Reihe von Büchern dieses Autors sind seither auch in Deutschland zu Erfolg ge- kommen. Gute Unterhaltung findet immer ihre Freunde; sie bringt überdies geistigen Genuß, wenn sie nicht an der Oberfläche bleibt, son- dern wie hier ein phantasievoll ersonnenes Ge- schehen mit gepflegter Form der Schilderung verbindet. Was die früheren Bücher Bromfields auszeichnete, eignet auch dem neuen Roman, dem„Leben der Lily Shane“, dessen Ueber- setzung— nicht überall ganz glücklich— Lola Humm-Sernau besorgt hat. Eine fesselnde Sze- nerie: die Jahrzehnte am Beginn unseres Sa- kulums, in denen sich in rasendem Tempo in einer Stadt des amerikanischen Mittelwestens die fortschreitende Industrialisierung vollzieht; in der alte, überkommene Formen des gesell- schaftlichen Lebens und der menschlichen Ar- beit sich verwandeln; eine Zeit voll sozialer Gegensätze und Konfliktstoffe, die sich in Streiks, Unruhen und wildem Aufruhr ent- laden. Eingebettet in diese Welt der harten Tatsachen, der Intrigen und brutalen Kämpfe um Gewinn und Erfolg, wird das Schicksal der alten, reichen Lydia Shane und ihrer beiden Töchter geschildert: der schönen, eigenwilligen, egozentrischen Lily und ihrer Schwester Irene. einer frommen Fanatikerin, die auf ihre Weise in sozialer Betätigung die Schuld der leicht- Notizen über Bücher .. sinnigen Schwester und das Unrecht der kapi- talistischen Ausbeutung zu sühnen unternimmt. Das Buch liest sich mit kaum ermattender Spannung dank einer wohlüberlegten dichten Komposition— gute Unterhaltung vor ernstem Hintergrund, der man nachsieht, daß manche Charakterzüge der beiden Schwestern in ihrer vordergründigen Gegensätzlichkeit allzu sehr vergröbert erscheinen. be. Friedrich Georg Jünger:„Der erste Gang“ (Car! Hanser, Verlag, München). Der Lyriker und Essaist Friedrich Georg Jünger legt mit diesem neuen Werk seinen ersten Roman vor. Es ist ein Roman besonderer Art, der auf eine Zentralfigur und die Darstellung ihres Schick- sals, wie überhaupt auf äußere Handlung wei gehend verzichtet, um desto intensiver bei Stimmungen und Gedanken zu verweilen und in Naturschilderungen, die zu den schönsten Stellen des Buches gehören, Gesicht und Seele einer Landschaft zu beschwören. Das Mosaik dieses Romans hat viele„Helden“, zumeist Offiziere der k.u.k. Armee, und der Fortgang der Geschehnisse während des ersten Welt- krieges spiegelt sich, episodisch angedeutet, in kurzen Momentaufnahmen aus Galizien und Polen, von der Karpathenfront, in Böhmen und in Wien. Die militärischen Ereignisse zwischen 1914 und 1918, seltsam ferngerückt, sind nur der Hintergrund. vor dem sich der Untergang der österreich- ungarischen Monarchie, der in- nere Zerfall dieses Völkergemischs unaufhalt- sam vollzieht. Dieses Phänomen findet bei Jün- ger seine geistige und politische Deutung in zahllosen Gesprächen und Monologen, in den Lebensläufen und Erinnerungen der Menschen, die durch dieses Buch gehen; Repräsentanten einer hochgezüchteten Kultur und eines seigneu- ralen Stils, Kavaliere in Uniform, die in Selbstbetrachtungen voll lächelnder Melancholie etwas von den Gründen ahnen lassen, warum diese noble, ein wenig müde gewordene Welt des alten Oesterreich versinken mußte. E. P. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 25. März 1955/ Nr. 70 Versunkene Zeit wird lebendig: Küchenmeister A. Bossert feiert 75. Geburtstag Es war in den Junitagen des Jahres 1900. In einem Zimmer der„46er“ zu Posen stand ein junger Badener vor seinem Regiments- Adjutanten:„Ach, Bossert, ehrenvoller Auf- trag, Rejiment stellt einen Koch ab. Reisen Sie ins Hauptquartier So zog denn Albert Bossert, Mannheim, S 2, 8— der heute seinen 75. Geburtstag und zugleich sein 60. Berufsjubiläum als Küchen- meister feiert— nach China in den Boxer- Aufstand. Es war sein erstes großes Avan- cement: Der junge Mann, der in Heidelberg Konditor und in Genf Koch gelernt hatte, wurde im internationalen Hauptquartier im Kaiserpalast zu Peking Koch des deutschen Expeditionsleiters, des Generalfeldmarschalls Graf von Waldersee Unser heutiger Jubilar ist vielleicht nicht der älteste unter den noch lebenden Köchen in Baden: Aber er ist der weitgereistete und — der erfolgreichsten einer! * Ja, der Erfolgreichsten einer! Aus China und Japan zurück, kam der junge Mann in die Erbherzogliche Hofküche zu Karlsruhe. „Da hab' ich viel gesehen. Aber wissen Sie“, erzählt uns der rüstige Jubilar, den man für einen Mittsechziger hält,„ein älterer war Chef, da bin ich, nachdem ich genug gelernt hatte, gegangen.“ Albert Bossert hatte besondere Pläne: Er ging nach Mannheim und gründete eine Stadtküche. Das hatte nichts mit der Stadt oder ihrer Verwaltung zu tun, sondern war n ein Privatunternehmen, das die hohen Herr- schaften jener Zeit belieferte und ihre Feste ausrüstete. Meist war einer solchen Küche noch für„höhere Töchter“ eine Kochschule angeschlossen. Beide— Stadtküche und Kochschule Bos- sert zu Mannheim— hatten schon lange vor dem ersten Weltkrieg in ganz Baden und der Pfalz einen Ruf. 8 Eine versunkene Zeit wird lebendig! Zu Bosserts Kundschaft gehörten sie alle: die Exzellenzen, die Hof- und Geheimräte, der Adel und die Offiziere, die Würdenträger des Staates und der Gemeinden und die Herren einer jungen, aufwärtsstrebenden Industrie.„Also das war so“— der Jubilar Wird quicklebendig, als wir genau wissen Wollten, wie es damals war.— 1913: Nach- richt aus Speyer: Anläßlich des allerhöchsten Besuches von Seiner Königlichen Hoheit, dem Prinzregenten Ludwig von Bayern, gibt Exz. v. Neuffer, der Regierungspräsident, ein Fest- essen. „Da holten sie den Bossert aus Mann- heim!“ * Diese Zeit starb nach dem ersten Welt- krieg. Nicht aber Meister Bossert, der ihn als Koch im deutschen Hauptquartier hinter sich gebracht hatte. Er bewirtschaftete nun die Harmonie- Gesellschaft in D 2. Erst als zu Beginn der dreißiger Jahre auch gesellschaft- Uch„andere Saiten“ aufgezogen wurden, ging der Jubilar nach Frankenthal BBahnhofsgast- stätte). Aber er kam wieder zurück: Als Fachlehrer für die Hotelschulen Mannheim und Heidelberg. Und als der zweite Krieg vorüber war, gab es auch keine Ruhe: Die Amerikaner holten den Berühmten. Nun Waren es wieder Generäle, nur in anderen Uniformen, die Bosserts delikate Küche lobten. a *. Heute?— Immer fleißig gilt unverändert: Albert Bossert ist Vorsitzender der Prüfungs- kommission für Köche in Mannheim und Heidelberg. Ein prüfender Blick— unser Bild— auf des Kandidaten Erzeugnis, und Meister Bossert weiß Bescheid... Vergessen wir nicht, daß der Jubilar noch andere Meriten hat. Die großen Ausstellungen des Hotel- und Gaststättengewerbes in unserer Stadt(1911, 1928 und 1949) waren in erster Linie sein Werk. So ehren wir heute in Albert Bossert nicht nur einen Meister, der sich sechs Jahrzehnte hindurch in allen Küchen, sondern auch in allen anderen Sätteln der Zeiten zurecht Abraham, Zelleka, Mehdi, Oscar, Alberto und Karl: Sechs Jungen aus drei Kontinenten an einer Werkbank Der Staat schickte sie zu einem Mannheimer Werk in die Ausbildung: Aethiopier, Perser und Argentinier Drei Jahre lang standen sie dunkelfar- big, schmal und fremd neben deutschen qun- gen in der großen Daimler-Benz-Lehrwerk- Stätte an den Lehrmaschinen: Abraham und Zelleka aus Aethiopien. Wenn sie nun in wenigen Wochen in ihre Heimat zurückfah- ren, tragen sie den Facharbeiterbrief als Dreher und Schlosser bei sich, als Zeugnis ihrer deutschen Lehrzeit und der bestande- nen Prüfungen. Rund um den Tisch saßen wir mit den beiden Aethiopiern, einem Perser und drei Argentinien, die erst vor drei Monaten ihre Lehrzeit begannen, zusammen. Wie wurden die jungen Leute fertig mit ihrem nicht leichten Alltag, und mit dem vielen Neuen? Da es kein amharisch- deutsches Wörter buch gibt, mußten die äthiopischen Jungen mühsam über das Englische zum Deutschen kommen. Sie sprechen nun flüssig, wenn auch noch etwas fehlerhaft. Mit viel ur- sprünglichem Charme, höflich und manch- mal etwas ausweichend, erzählen sie: Sehr gut habe es ihnen in Mannheim gefallen. Anfangs machte ihnen das Klima zu schaf- fen, da sie an das gemäßigte Höhenklima des 2800 Meter hohen Addis Abeba gewöhnt Waren. Auch die Kartoffeln waren zuerst nicht nach ihrem Geschmack, denn zu Hause gibt es viel Fleisch- und Getreidegerichte. Mit den Rädern haben Abraham und Zel- leka Odenwald und Schwarzwald durch- streift.—„Und wie waren Sie eigentlich mit der Unterbringung zufrieden?“— Oh, sie hätten viele Menschen kennengelernt, gute und weniger gute Persönlich von Kaiser Haile Selassie, der ein Drittel seiner Staatseinkünfte für das Unterrichtswesen ausgibt und die Industria- lisierung seines Landes energisch voran- treibt, wurden die beiden klugen, gutaus- sehenden Jungen zu Daimler-Benz geschickt. Der ruhigere Zelleka ist stammesmäßig ein Galla, der temperamentvolle Abraham ein Amhare, Angehöriger der herrschenden kriegerischen Schicht Aethiopiens. Daß ein Amhare einen werktätigen Beruf ergreift, ist etwas unerhört Neues, ein Zeichen für die tiefgreifende Wandlung des alten afrika- nischen Kaiserreichs. Wenn die beiden jun- gen Aethiopier, in deren empfindliche, lei- denschaftliche und stolze Seelen die Mitar- Technische Hochschule besuchen, wahrschein- lich in Norddeutschland. Denn hier könne man ja nicht richtig deutsch lernen! Und zum Beweis seiner Mannemer Sprachquali- täten legt er mal auf pfälzisch los. Für Abraham und Zelleka aber liegt die Ent- scheidung über die Zukunft ganz beim Kai- beiter manchmal überraschenden Einblick be- Ser kamen, die Lehrzeit mit Erfolg durchgestan- den haben, so ist das eine Leistung, für die uns Europäer wohl jeder Maßstab fehlt. „Er wolle dasselbe lernen und werden wie ein deutscher Junge“: Das Wort, mit dem der nun 23jährige Perser Mehdi M. seine freiwillige dreijährige Lehrzeit begann, wird manchmal zitiert. Weltoffen, optimi- stisch und aufgeklärt, fühlt sich Mehdi über- all zu Hause. Für ihn gilt nur der Mensch, gleich welcher Nation und Hautfarbe. Be- geistert zeigt er eich von der deutschen Landschaft; nur die Sonne genüge ihm nicht. Und für den Pfälzer Wein gilt ihm nicht Mohammeds Verbot Nun wird der junge Teheraner nach der Prüfung als Werkzeugmacher noch eine Wie die beiden Aethiopier, wurden auch die argentinischen Jungen Oscar und Al- berto vom Staat nach Europa geschickt. Sie sollen später in der„Mercedes Benz Argen- tina“ als qualifizierte einheimische Kräfte beschäftigt werden. Karl, der blonde hoch- gewachsene Junge zwischen ihnen, der die Deutsche Schule in Buenos Aires besucht hat, muß vorerst noch dolmetschen. Vor 23 Jahren ist sein Vater aus Sandhofen nach Argentinien ausgewandert. Sechs Jungen aus drei Kontinenten, un- endlich verschieden nach Abstammung, Hei- mat, Kulturkreis, und dennoch über Alle Gegensätze hinweg verbunden in aufge- schlossenem menschlichen Gespräch und in der Erinnerung an ihre drei Mannheimer Jahre. Ak Hilfs krankenhaus für Seuchenfälle Die Albrecht-Dürer-Schule soll„umgebaut“ werden Die Typhusepidemie in Stuttgart im Win- ter 1952/53, bei der sich die dortige Stadt- verwaltung vor die Aufgabe gestellt sah, in kurzer Zeit mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen DM vier Hilfskrankenmäuser zu schaffen, hat das verantwortliche Refe- rat III der Stadtverwaltung(Beigeordneter. Dr. Fehsenbecker) zu einer interessanten, kürsorglichen Planung angeregt: Nach die- sem Plam, der den Verwaltungsausschuß be- reits passiert hat und demnächst den Stadt- rat beschäftigen wird, soll ein Schulgebäude bautechnisch soweit umgestaltet werden, daß Feudenheimer Kanalbrücke ersteht wieder Ende April kann sie dem Verkehr übergeben werden Mancher Sonntagsnachmittagsspaziergän- ger wird sich über die riesigen leuchtendrot gestrichenen Stahlteile gewundert haben, die am 20. März auf drei großen Tiefladern, poli- zeilich bewacht, von Käfertal nach Feuden- heim schaukelten. Es waren Teile der neu- erstehenden Feudenheimer Kanalbrücke. Die Brücke, die den Ortsteil auf der rech- ten Seite des Kanals mit dem Kraftwerk und den Bewohnern der Insel zwischen Neckar und Kanal verband, wurde in den letzten Kriegstagen zerstört. Seitdem waren die „Iriselbe wohner“ gezwungen, mit der Fähre oder einem Privatboot den Kanal zu über- queren oder aber bei Dunkelheit und un- günstigem Wetter den weiten Umweg über die Riedbahnbrücke zu machen. Mitte Januar hat das Städtische Tiefbau- amt mit den Betonarbeiten begonnen, die nun, obwohl sie einige Male vom Frost unterbrochen wurden, ihrer Vollendung ent- gegengehen. Am 3. April kann die dreiteilige Stahlkonstruktion, die in vierteljähriger Ar- beit von einem Gustavsburger Werk geschaf- ken wurde, über den Kanal vorgeschoben werden. Es dauert dann allerdings noch un- gefähr drei Wochen, bis die Rohrleitungen gelegt, und Kabel- und Straßgenanschluß hergestellt sind. Dann aber steht einer Ver- kehrseröffnung nichts mehr im Wege. Die neue Brücke ist 53 Meter lang und hat eine Breite von 4,50 Metern(früher waren es elf), Sie ist für Kraftfahrzeuge und Fußgänger gedacht. Die Konstruktion ist 80 gehalten, daß sie bei der eventuellen Ver- Wirklichung einer Brücken verbindung Feu- denheim— Neuostheim über Kanal und Neckar leicht verbreitert werden kann. Aber dieses Projekt liegt noch in sehr weiter Zu- kunft. Vorerst müssen die Inselleute noch nach Neuostheim paddeln. Ch. Z. es beim Auftreten einer Seuche in kürze; ster Zeit als Hilfskrankenhaus benutzt wer- den kann. Zunächst hatte man hierfür die Lessingschule in Aussicht genommen, die durch ihre Lage in der Nähe der Städtischen Kran- kenanstalten besonders günstig schien und nach dem Auszug der Wirtschaftshochschille doch baulich umgestaltet werden müßte. Doch erwies sich das Gebäude als archi- tektonisch ungeeignet, so daß allzu große Kosten entstanden wären. Die Entscheidung ist jetzt für die Albrecht-Dürer-Schule in Käfertal gefallen. Hochbauamt und Maschinenamt wurden in die Plenung eingeschaltet. Danach soll die Schule im Ernstfalle zu einem Notkranken- haus mit bis zu 250 Betten werden. Die Gänge sollen in jedem Stockwerk mit Glas- abschlüssen versehen werden, so daß insge- samt sechs Stationen entständen. In jeder Station befindet sich dann ein Arztzimmer, eine Teeküche, Aborte und ein Bad mit zwei Wannen. Im Kellergeschoß fänden die allge- meinen Räume, wie Zentralküche, Röntgen- raum, Labor, Sterilisations- und Desinfek- tionsraum ihren Platz. Es ist vorgesehen, die allgemeinen bautechnischen und sanitären Vorkehrungen bereits während der Sommer- ferien zu treffen. Diese Einrichtungen sollen — ebenso wie die Handwaschbecken, die montiert bleiben—(während Badewannen und Spülsteine nur angepaßt und dann im Gebäude gelagert werden), den Schulbetrieb in keiner Weise stören, l Für diese Arbeiten und Anschaffungen sind im 3. Nachtragshaushalt 105 O00 DM vorgesehen. Mit diesem Projekt dürfte nach Ansicht der maßgebenden Stellen allen Even; tualitäten beim Auftreten einer Seuche vor- gebeugt sein, ges. Eine Stätte deutsch- amerikanischer Zusammenarbeit „Allmähliche Ueberführung in städtische Hände?“/ Umsonst geht das nicht Als die„Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche“(Mittelstraße 42) aus den Hän- den der Amerikaner in die Regie der Stadt übernommen wurde(Zuschußbedarf 142 000 DMW), sagte ein ahnungsvoller Stadtrat, viel- leicht soll auch einmal das Amerikahaus unter die Fittiche der Stadt kommen. Er konnte dabei auf den Werdegang der Pädagogischen Arbeitsstelle verweisen, einer amerikanischen Gründung, die mittlerweile in das Städtische Institut für Erziehung und Unterricht(Zu- schußbedarf 83 000 DM) umgewandelt wurde und als„Stätte der Begegnung“ zu Ansehen gekommen ist. Nun sind Vorschläge für ein deutsch- amerikanisches Zusammenwirken im Betrieb des Amerikahauses gemacht worden, Nicht nur in Mannheim, sondern überall dort, wo Amerikahäuser bestehen. Die Städte sollen einen Teil der Kosten übernehmen. Die Amerikaner haben den begreiflichen Wunsch, sich zu entlasten. Aber den Städten fällt da- mit eine Aufgabe zu, für die sie nicht vor- bereitet sind. Sie schleppen sich auf unab- sehbare Jahre hinaus mit EKriegsfolgelasten aller Art und müssen infolgedessen prüfen, Was ihnen zugemutet werden kann. Zunächst soll die Stadt die Sachausgaben (für Miete, Licht, Wasser und Reinigung) übernehmen und sich dafür an der Leitung des Instituts und an der Programmgestaltung beteiligen. In anderen Bundesländern teilt man sich hälftig in die Gesamtkosten. Eine ähnliche Zusammenarbeit mag auch hier be- absichtigt sein. Schon las man aber den weitergreifenden Satz:„Allmähliche Ueber- kührung des Amerikahauses, seines Pro- gramms, seiner Mittel, seines Personals und seiner Einrichtungen in städtische Hände.“ Oberbürgermeister Dr. Heimerich hat den Grundgedanken eines Zusammenwirkens aus ideellen Gründen begrüßt. Die Realisierung wird allerdings, das hat das Stadtoberhaupt bereits betont, nicht leicht fallen. Im Rahmen des Haushalts der Stadt be- bereits 4,8 Millionen DM. Um ihn richtig zu würdigen, müßte auch betrachtet werden, Was zurückgestellt wurde. Das ist nicht wenig. Schulen, Theater, Kunsthalle, Bi- bliotheken, Institut für Erziehung und Unter- richt, Hochschule für Musik, Museen und Sammlungen haben sich bereits unter Schmer- zen untereinander„rangieren“ müssen. Wenn von dem Kuchen eine weitere Scheibe heraus- geschnitten werden soll, wird es nicht ohne Abstriche gehen. Wünschenswert wäre, wenn in das angeregte Zusammenwirken Maß- nahmen eingebracht werden könnten, die be- reits im Haushalt zu Buch stehen. Eine wei- tere Zersplitterung der Ausgaben für kul- turelle Zwecke würde dadurch vermieden. Es wäre dabei an Haushaltsposten zu denken, die eine Sammelbezeichnung(Sonstige Ein- richtungen der Kunst und Kulturpflege— Zuschußbedarf 319 000 DM tragen, um andere Einrichtungen nicht zu beschneiden. * Der Centre d'Etudes Franoaises, Strese- mannstraße 14, zieht am 1. Oktober nach I. 5. In dem neuen Haus, in dem auch das Konsulat untergebracht sein wird, stehen dem Centre große und schöne Räume zur Verfügung. Nach der Uebersiedlung sind besondere Veranstal- tungen geplant. Ein nörgelhaft veranlagter streitbarer Zeitgenosse hat vor einiger Zeit ein Haus der deutschen Kultur gefordert. Eine abwegige Forderung: Wir wollen deutsche Kultur nicht in einem Haus eingeschlossen wissen. Sie hat in Mannheim Pflegestätten in reichlichem Maße. Jedes Haus ist dazu e 1 W. k. Der Pollzelbericht meldet: Wilde jagd auf Jeep-Dieb Warnschüsse ohne Wirkung Auf dem Luisenring wurde von einer Polizeistreife ein 22jähriger Hilfsarbeiter angehalten, weil er einen amerikanischen Jeep fuhr und keine Papiere vorzeigen konnte. Als er bis zur Klärung vorläufig festgenommen werden sollte, brauste er mit Vollgas davon. Einer der Beamten versuchte im letzten Augenblick die Weiterfahrt zu verhindern, mußte jedoch das Steuerrad los- lassen, um nicht mitgeschleift zu werden., Die Verfolgung wurde sofort mit einem anderen Wagen aufgenommen. Die wilde Jagd ging durch mehrere Straßen der Innen- stadt. In K 7 hielt der Verfolgte sein Fahr- zeug an und versuchte, zu Fuß zu entkom- men. Er rannte nach K 4 und K 5 weiter und schenkte Aufforderungen zum Stehenbleiben kein Gehör. Auch zwei Warnschüsse machten ihn einzuholen und zur Wache zu bringen. Er hatte den Jeep in Käfertal gestohlen und damit eine Spritztour nach Ludwigshafen und zurück gemacht. Zwei tödliche Unfälle Auf der Rohrhofer Straße in Rheinau stieg gestern nachmittag ein Moped mit einem Pkw zusammen Der Mopedfahrer wurde tot ins Krankenhaus eingeliefert. Ebenfalls gestern fuhr auf der Autobahn bei Kilometer 580 an der Ausfahrt Heidel- berg Schwetzingen ein Motorradfahrer auf einen LkwW auf. Auch dieser Fahrer ver- unglückte tödlich. Motorraddiebe In allen Stadtteilen waren die Motorrad- diebe wieder sehr rührig. Die oft schwie- rigen, umfangreichen Nachforschungen hat- ten jedoch in vielen Fällen Erfolg. 30 Motor- räder und zwei Personenwagen konnten ihren Eigentümern wieder zurückgegeben Abrakam und Zelleka, Zwei Athiopier, von denen unser ne- benstekender Bericht erzählt, kaben in ihrer Lehrzeit bei einer Mannheimer Großfirma viel neues kennengelernt. In kurzer Zeit fahren sie zuruch nach Addis Abebd— als Facharbeiter, von denen ihr Land viele braucht. Bild: Steiger hSeeses esse ess seseess sss e 222 908.— 8 84 908 0 0 5 0 9 9 0 eee ee eee Filmspiegel Palast:„Ritter der Prärie“ Eine neue Variation des alten Themas „Wilder Westen“, wobei die Neuheit lediglich darin besteht, daß hier ein neues Zelluloid- Band abrollt. Seinen ebenso zahl- wie namen · losen Vorfahren(und wahrscheinlich auch Nachfahren) ähnlich wie ein Shęriffzstern dem andern, zeigt auch er eile foutifliesrte Beherrschung der in diesem Genre üblichen handwerklichen Mittel. Randolph Scott als Rächer, Reiter und Ritter ohne Fürcht ind Tadel ist der Mann, der die abenteuerlichen Geschichten dieses Streifens macht. Kein schlechter Film; doch auch kein„12 Uhr mit- tags“. nx spannt sich die neus Eisen bahnbrucke Von Ufer zu Ufer zwischen Mannheim und Ludwigshafen mit irem geometrisch einfachen Rauten fachwerk. In der Nacht vom 17. zum 18. April werden dis ersten Züge darüber donnern. Gestern abend fanden sich in der Bahnhofsgaststätte die Pla- ner und Arbeiter zusammen, um bei einem leinen Richtfest dieses Ereignis vorzufeiern. In stillem Gedenken ehrte man den verun- glileeten Bundesbahnrat Sarrazin, der sich um den Bau sehr verdient gemacht hatte. Bundes. bahnrat Satorius danfete den Arbeitern und beteiligten Firmen MAN, Gollnou und Jucho für den Stahlbau und der Firma„Beton und Monierbau“ für die Instandsetzung der ge- borstenen Pfeiler. Als Vertreter des Präũsiden- ten der Bundesbahndirektion erinnerte Ober- baurat Emmrich(Karlsruhe) daran, daß dies die fünfte Hisenbann verbindung zwischen den Ufern ist. In Anpassung an das 60 Meter lange Reststuce entstand jetzt unter der Bundes- bahnbauleitung von Ingenieur Just die neue Brucke mit zusammen eta 2000 Tonnen Stahl. tand.-kloth ansprucht der Kultur-Etat im engeren Sinne keinen Eindruck. Schließlich gelang es doch, werden.. Zu Worst, Fleisch, fisch, ki, fomaten, Salaten und alis, x Brotoufstrich besonders 5 4 7 NN s 1 2 . 1 6 . F r r. 2 3 — „ 22 Uleka, ne- MRrer viel n sie eiter, elger 5 A 2982069 e neus ce 5 n mit werk. en die abend e Pla- einem feiern. verun- ich um undes Nn und Jucho on und er he- is iden- Ober- dies en den lange undes neus 1 Stahl. Steiger eee sten mer wieder darauf hingewiesen, Nr. 70/ Freitag, 25. März 1955 MORGEN Seite 5 15 1 Kleine Chronik der großen Stadt „Nachbarschaftshilfe“ lautet die Jahreslosung „Solange der Mensch menschenunwür- dig und unmenschlich leben muß, solange wird der Durchschnitt den Verhältnissen erliegen und weder beten noch denken“. Diese Worte Pater Delps stellte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend als Leitsatz über seinen Dekanatsführertag in der Speyerer Jugendherberge.„Nachbar- schaftshilfe“ lautet die Jahreslosung. Es liegt auf der Hand, daß damit die soziale Frage in den Brennpunkt der Arbeit rückt. 80 ging es um die Stellung des jungen Chri- in Oeffentlichkeit und Beruf. Der Christ müsse sich nicht nur um religiöse Probleme seiner Kollegen kümmern, son- dern auch um ihre menschlichen Anliegen— wie Lohn, Arbeitszeit und Altersversorgung, führte Dekanatsjugendseelsorger Dorner da- zu aus. Es sei Grundlage der katholischen Soziallehre, daß erst die„Zustandsände- rung eine„Gesinnungsänderung“ hervor- rufe. Von Beginn der Industrialisierung an habe sich die Kirche bemüht, dem Arbeiter menschenwürdige Berufsbedingungen zu schaffen. Männer wie Kolping und Bischof Ketteler, später die Päpste Leo XIII. und Pius XI. stellten in den Mittelpunkt der Sozialordnung nicht Maschine oder Pro- duktionsgang, sondern den Menschen. In der Diskussion wurden die Fragen mit grobem Interesse aufgegriffen und im- daß es Aufgabe gerade des jungen Christen sein müsse, eine Atmosphäre echter Menschlich- keit an seinem Arbeitsplatz zu schaffen. Voraus ging der Jahresbericht, der die Ereignisse des Jahres 1954 Revue passieren lieg. Aber interessanter als die großen Ver- anstaltungen waren die Hinweise auf die unzähligen kleinen Arbeiten, die das Ge- sicht des Bundes vielleicht entscheidender bestimmen als alles andere: Nämlich die Be- mühungen um den einzelnen. Am Nachmittag wurde die Dekanatsfüh- rung für das laufende Jahr gewählt. Neuer Dekanatsführer wurde Alfred Rapp, Feu- denheim, Stellvertreter Manfred Crisand, Neckarau. 70 Jugendführer hatten am De- kanatstag feilgenommen. he. Farbige Ferienwünsche Wald, Wasser und Berge Einen Vorgeschmack auf die sommerlichen Ferienträume in Wald, Wasser und Bergen vermittelte ein Lichtbildervortrag von H. Ohlendorf(Scharnow-Reisen), der vom Co- lumbus-Reisebüro in der Wirtschaftshoch- schule veranstaltet wurde und eine große Zahl von Zuschauern angelockt hatte. Ohlen- dorf führte seine Gäste von Nord nach Süd, an stimmungsvolle Seen im Mittelgebirge, Wo Wasser- und Badesport Freude und Er- holung versprechen, an die Quellen fröhlich plätschernder Flüsse im Schwarzwald, in schroffe Schluchten, an das reizvolle Ufer des Bodensees mit seinen kleinen Dörfern und Städten, den Weinbergen und Obstgärten in der flirrenden Sommerluft. Die Reise ging aber auch zu den Bergseen in den Alpen, ja sogar bis nach Italien an den Gardasee und Starke Männer und grazile Damen .. liefen V- und H-förmig über den Steg, der der Mode viel bedeutet Man sah Duftiges und Deftiges, Tüll und Tweed, Organza und Originelles, Teen-ager und Tanten, charmante Mannequins und männliche Charmeure Ja, auch die Herren waren bei der Mode- schau von Engelhorn& Sturm im Musensaal e Favorit 1955: Der schwingende Stufenrock. Bild: Thomas stark vertreten, so stark, daß sie sich nur in Massen auf den Laufsteg wagten. Sie, die sonst immer bescheiden zurücktreten, seien als erste genannt: Ihre Mäntel und Anzüge zeigen immer noch die V-Form— allerdings, der„ganz modische“ Herr trägt den ein- reihigen Anzug mit Taille, auf drei Knöpfen und mit schmalem, hochangesetztem Revers. Die Dessins sind sehr gedeckt, nur die far- bigen Westen, die zur Kombination getra- gen werden, setzen Kontraste. Was die Damen anbetrifft: Die deutschen Modeschöpfer haben aus Diors H-Linie etwas gemacht, was alle männlichen Befürchtungen von einer Entweiblichung zerstreut. Die weiblichen Formen sind noch vorhanden, sie treiben nur ein Versteckspiel hinter ver- rutschten Taillen, übergroßen Kragen und ahnlichen modischen Akzenten.. Bei den Röcken dominiert der Faltenrock und der Weite schwingende Stufenrock. Das Material: Baumwolle mit Streifen- und Blumenmustern, Popeline, auch jaquard- gemustert, und natürlich immer noch Tweed. Bei den Cocktail- und Abendkleidern sind Organza und Tüll die Favoriten. An Hüten trägt man außer reizenden Kleinigkeiten auch modisch zerknautschte Greta-Garbo- Modelle und große duftige Florentiner. Als Conferencier hatte Udo Vietz außer entzückten Ausrufen auch einen sachkundi- gen Kommentar und witzige Bemerkungen beizusteuern. Mit weichen Melodien um- schmeichelte die Kapelle Eugen Henkel Moden und Preise. Der Clou des Abends: die kapriziöse Vera de Luca, die in fremden Zungen sang, zwitscherte und parlierte und nur mit Zugaben ihren Abgang von der Bühne erkaufen konnte. Beteiligte Firmen: Favorit, Konrad, We- ber, Braun, Fleiner, Schroth, Engelhardt, Elbeo, Salon Betty. fis. „Das wollen wir doch einmal sehen!“, hatte der Motorradfahrer X gesagt und gegen die ihm auferlegte Geldstrafe von zehn Mark Berufung eingelegt. Nach dem Friedens- gericht war der Amtsrichter zuständig und der Mann stand jetzt mit seinen wetter- gebleichten, dickbauchigen Motorradüber- hosen vor ihm und schilderte mit ehrlicher Entrüstung seine Abenteuer: Er war zur Post in der Lange Rötterstraße gefahren. An jener Stelle ist eine Kurve, die damals durch einen weißen Strich, jetzt durch Nägel gekennzeich- net ist. Als er gerade sein Motorrad abstellte, kam ein Wachtmeister auf ihn zu und wies ihn darauf hin, daß er den weißen Strich überfahren habe. Der Wachtmeister war sicher kein„Schar- fer“; denn er beließ es bei einer mündlichen Verwarnung. Aber des Motorradfahrers Widerspruchgeist war geweckt. Er sagte,„ich konnte ja gar nicht anders, weil ich einem Radfahrer ausweichen mußte, und über- haupt, wenn Sie mich ver warnen, dann müs- sen Sie auch alle anderen anhalten, die den weißen Strich überfahren“. Er erledigte seine Besorgung auf der Post, kam heraus und fuhr weiter fort, den Wachtmeister zu„über- wachen“. Daß dem die Geduld riß, scheint die Adriaküste. Ueberall begegnete die Natur dem Beschauer anders und ihre Elemente Wasser, Wald und Berge finden sich in immer neuen packenden Dreiklängen: Am rauhen Nordseeufer, auf den Frieseninseln oder auf den Gipfeln der Alpenberge.-t Farben im Fortschritt ein Fachvortrag „Der beste Druck auf dieser Welt wird rot auf rot und mündlich hergestellt“, so lautete das humorvolle Zitat, mit dem der Druckfarben- Chemikers Dr. Rudolf Krug nach einem ausgezeichneten Referat seinem von vielen Farb-Druck-Farben etwas be- drückten Publikum zu einem befreienden Gelächter verhalf. Sein Vortrag„Farben im Fortschritt“ brachte, mit zahlreichen Dia- positiven illustriert, den fachmännischen Zuhörern in der überfüllten Aula der Ge- werbeschule I einen Teilüberblick über einige wesentliche Ergebnisse der For- schungsarbeiten im graphischen Gewerbe. Nach einer Darstellung des Flushing- Ver- fahrens und der Arbeitsweise des Vakuum- Kneters, mit deren Hilfe heute auf mo- dernste Weise bessere Farbpigmente ge- wonnen werden könnten, erläuterte Pr. Krug die lasierenden und deckenden Far- ben und beschäftigte sich dann ausführlich mit einem Fragenkomplex, der jedem Drucker schon oft besonderes Kopfzerbre- chen bereitet haben dürfte: Mit der Trock- nung der Druckfarben. Der„pH-Wert“ des Wischwassers, saures und alkalisches Papier, das Rupfen der Farbe und das Abstimmen der Farben bei Tageslicht und künstlicher Beleuchtung waren weitere Themen, die Dr. Krug, Mitarbeiter der Forschungsabteilung der Druckfarbenfabrik Concentra Frank- furt), aus einer beinahe 30 jährigen Berufs- erfahrung behandelte. Hk Erfolg für„Harmonie“ Schönau Anerkennung muß man Ferdinand und Betty Hänel für ihre unentwegte Mühe 2ol- len, über die Schönau hinaus den Theater- verein„Harmonie“ Schönau durch volks- tümliche Aufführungen bekannt zu machen. So stand am Samstagabend im gutbesuchten „Siedlerheim“ das Volksstück von Karl Siber„Das Köhlerkind vom Wildbachgrund“ auf dem Plan. Dieses Stück hatte Betty Hänel, die gleichzeitig die dankbare Rolle einer Zigeunerin effektvoll spielte, mit viel Liebe einstudiert. Bei den spannenden Sze- nen gab die Spielerschar ihr Bestes, wobei Helmuth Behr(Baron v. Hoheneck), Gerda Haas(Margit), Karlheinz Kramer(Förster), Kurt Spiegel(Köhler), Edi Müßig und auch die Debutanten Carli Krön(Wilderer), der 15 jährige Willi Hundler Diener) und Gretel Behrend(Mündel des Barons) sich beson- ders auszeichneten! Die Bühnenbilder zu dem Dreiakter stellte Karl Zürn. Dankbarer Beifall lohnte die Aufführung der Laien- sbielgruppe, der sich unter den Weisen der Kapelle Schweizer ein Tänzchen anschloß. kr Wegen zehn Mark von Pontius zu Pilatus Motorradfahrer belehrte Polizeibeamten nicht in Zimmerlautstärke verständlich. Der Hüter des Gesetzes schrieb sich die Nummer auf und gab dem Mann zu Verstehen, daß ex sich trollen möge. Da kam er aber gerade an den Rechten. Schließlich konnte er, XV, auf einem öffent- lichen Bürgersteig stehen und den Verkehr beobachten, solange er wollte. Ein Wort gab das andere. Leute sammelten sich an, wie immer, wenn sich ein Verkehrsteilnehmer mit einem Polizeibeamten in die Haare gerät. Und der Motorradfahrer debattierte nicht — wie er zugab— in„Zimmerlautstärke“. Aber geschrien habe er nicht, er habe von Natur aus ein lautes Organ und arbeite im Großkraftwerk, wo das Summen der Tur- binen jedes Wort verschlucke. Das Friedensgericht sprach ihn von der Uebertretung der Straßenverkehrsordnung krei. Dafür war er ja bereits mündlich ver- warnt worden. Aber für seinen„groben Un- fug“ sollte er zehn Mark bezahlen. Die Staats- anwaltschaft bestand auf Abweisung der Be- rufung. Auch der Richter hielt den Tat- bestand einer Gefährdung der öffentlichen Ordnung für gegeben. Der Motorradfahrer XV wird also seine zehn Mark doch bezahlen müssen. Zuzüglich Gerichtskosten. b-t Ein großer Regen würde das Kanalnetz um die Schillerschule vielleicht zum Ueber fliegen bringen. Deshalb baut das Tiefbauamt in diesen Fugen dort einen 58 Meter langen Regenauslaß, der das Netz zwischen Necarauer Straße und„Im Lohr“ weitgehend entlasten soll. Bild: Thomas Feierliche Schlüsselübergabe Neues Geschäftsgebäude der Blindengenossenschaft Baden Nach einem kurzen Ueberblick über die Baugeschichte übergab gestern Architekt Schröder(Ilvesheim) Geschäftsführer Fröh- lich von der Blindengenossenschaft Baden, Abteilung neuen Geschäftsgebäude in der Augarten- straße 55. Fröhlich dankte ihm und allen, die mitgeholfen hatten, für ihre Mühe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dem ersten Bau- abschnitt bald die weiteren folgen können. Die Grüße des Oberbürgermeisters über- brachte Stadtdirektor Schell und eröffnete damit den Reigen der Glückwunschreden, der nach einer Besichtigung des Hauses im Saal der Gaststätte„Schwarzwälder Hof“ fort- gesetzt wurde. Alle Redner waren sich darin einig, daß mit der Errichtung dieses Hauses den Blieden mehr geholfen wird, als mit Mannheim, die Schlüssel zum Spenden und Unterstützung. Denn nur durch Arbeit allein könne der Blinde noch mehr als der Sehende auf die Dauer glücklich ge- macht werden. Die Feier wurde umrahmt von den Dar- bietungen blinder Künstler. Unter der Lei- tung von Adolf Baum sang der Blindenchor exakt und klangvoll; Hans Koh!(Bariton) und Gustel Schön(Mezzosopran), sangen aus- drucksvoll Lieder von Schubert, Hans Gün- ther rezitierte Gedichte von Rilke und Keller und Musikdirektor L. Kühn am Flügel erwies sich als feinfühliger Solist und Begleiter Nach einem gemeinsamen Mittagessen blieben die Blinden und ihre Gäste noch bis in die Abendstunden gemütlich beisammen. hatu Mannheimer Termin-Kalender TV„Die Naturfreunde“: 25. März, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag:„Blütenpracht beim Kan- zelwandhaus“. Nationale Sammlung— Deutsche Gemein- schaft: Mitgliederversammlung und Vortrag, 25. März, 20 Uhr,„Kanzler-Eck“, S 6. Lichtbilder-Abende der Radiomission„Stimme der Hoffnung“ in J 1, 14: 25. März, 20 Uhr, „Bestimmen Sterne unseren Lebenslauf?“, am 26. März, 20 Uhr,„Weckt der Staat Israel eine christliche Hoffnung?“, am 27. März, 17. Uhr, „Schweigt Gott— oder hat er eine Botschaft für uns?“. Sprecher: Pr. R. Dettmar. Arbeitsgemeinschaft für ein freies Schul- wesen; 26. März, 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag von Dr. Hildegard Gerbert:„Erziehung und Lebensgleichgewicht“. Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim bringt am 26. März, 20 Uhr, im Vortragssaal des Städtischen Krankenhauses und am 27. März, 16 Uhr, im Altersheim„Maria Frieden“. Mbm.-Sandhofen, das„Apostelspiel“ von Max Mell zur Aufführung. Frühlingsfest der Fleischer-Innung, am 26. März, 22 Uhr, Rosengarten. Postsportgemeinschaft: 26. März. 20 Uhr, Kantine des Postamtes 2, Generalversammlung. Landsmannschaft Danzig- Westpreußen: Jah- reshauptversammlung, 26. März, 19.30 Uhr, „Flora“, Lortzingstraße. Sprechstunden der CDU: Am 26. März stehen von 16 bis 18 Uhr in N 5, 2, die Stadträte Scherer und Kaiser zur Verfügung. Kleingärtnerverein Rheinau: 27. März. 15.00 Uhr, bei Flörsch, Lichtbildervortrag von Hein- 17 Dupont:„Die Heilwirkung der Frucht- Säfte“. Verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Rheinau: 27. März, 9 Uhr, Uebungs- platz am Pfingstbergweiher, Sonderschau für deutsche Schäferhunde. Wanderfreunde Mannheim: 27. März Wan- derung: Schriesheim— Hohe Waid— Ursen- „Für die Dame des Hauses“ liegt der ge- samten Auflage unserer heutigen Ausgabe ein „TRIUMPH-Werbeblatt der Firma Spiesshofer & Braun, bei. bach— Höhenweg Hundskopf— Großsachsen. Abfahrt 8.15 Uhr OEG(Neckarstadt). 5 Wir gratulieren! Ida Fehr, Mhm.-Käfertal, 1 Riedstraße 51, vollendet das 75. Lebens- jahr. Wohin gehen wir? Freitag. 25. Mar z Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Angelique“,„Les Demoiselles de la Nuit“, „Bolero“; Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 23.00 Uhr:„Das kleine Teehaus“. Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr;? Kammer- konzert der Gedok; Aula des Karl- Friedrich- Gymnasiums 16.30 Uhr: Mannheimer Schüler- konzert. 1464 1% 4 con Filme: Planken:„So war der deutsche Land- ser“; Alster:„Die Welt gehört der Frau“; Capitol:„Attila der Hunnen-EKönig“; 23.00 Uhr: „Donnernde Hufe“; Palast:„Ritter der Prärie“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Im Sattel geboren“; Al- Eine Delikatesse för lhre Gesundheit: dess a Mildes Weinsquerkrout hambra:„Mannequins für Rio“; Universum: „Die Stadt ist voller Geheimnisse“; Kamera: „Verdammt in alle Ewigkeit“; Kurbel:„Flam- men über Fernost“. Vorträge:„Blütenpracht beim Kanzelwand- haus“, dazu Lichtbilder(TV Die Natur- freunde“); J 1, 14, 20.00 Uhr:„Bestimmen Sterne unseren Lebenslauf?“, dazu Lichtbilder, Spr.: Pr. R. Dettmar. Sonstiges: Gebr. Braun, K 1, 1-3, 15.00 Uhr: Modenschau; Volkshaus Neckarau, 19.00 Uhr: Bunter Abend; Hotel„Rheinhof“ 20.00 Uhr: Ausspracheabend über akute Fotofragen Foto- grafische Gesellschaft);„Morgenstern“, Sand- hofen, 20.00 Uhr: Oeffentliche Versammlung der SPD, Spr.: Ermin Hohlwegler. Spielplanänderung: Infolge Erkrankung wird im Mozartsaal am 25. März, 20 Uhr, nicht„Tar- tüfk“, sondern„Das kleine Teehaus“ gegeben. Ebenso plinꝶllich apie vor de Kriege sorgt auch heulè wieder der FRISCH DIENST mit 38 Verteilungsstellen in Mest- gelllochland und Berlin für stels ſabrigfrischeReemisma· Cigureiten e 5 % 0 Mxtrem leicuite und zarle Taba ollen pfleglich beliandelt werden e 555 — ——:——.. Man lut gut daran, bei so wertvollen Cigaretten::—— *— 5——— die Spegial-Pachung stels wieder xu schließell. W DREI-LANDER-SEITE Freitag, 25. März 1955 Nr. 70 UMS CHAU IN BADEN-WURTTIEM BERG Gegen gelenkte Binnenumsiedlung Mergentheim. Der Kreistag des Kreises Mergentheim hat sich gegen die Fortsetzung der gelenkten Binnenumsiedlung ausge- sprochen, da diese nur eine Abwanderung der Arbeitsreserven zur Folge habe. Außer- dem werde die Wirtschaftskraft des Kreises geschwächt, und die Aussichten für die In- dustrieansiedlung gingen verloren. Der Kreis- tag forderte den Landrat auf, sich zusammen mit den anderen hohenlohischen Kreisen für eine baldige Verwirklichung des geplanten Förderungsprogramms Hohenlohe einzu- setzen. Neuer Landesverratsprozeß Karlsruhe. Vor dem sechsten Strafsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe be- gann der Landesverratsprozeß gegen den 24 Jahre alten Sportlehrer Julius S. aus Heil- bronn und den 23 Jahre alten Handelsver- treter Karl Sch. aus Aalen Württemberg. Die beiden sollen während der Verbühung einer Haftstrafe im Gefängnis Hohenasperg einem Agenten des polnischen Nachrichten- dienstes zugesagt haben, ihm gemeinsam mit seinen Auftraggebern zur Flucht zu ver- helfen. Der Agent wurde bereits wegen Landesverrates zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Neckar wird verbreitert Tübingen. Mit den Arbeiten zur Verbrei- terung des Neckarbetts oberhalb Tübingens, mit denen zugleich auch neues Baugelände erschlossen werden soll, ist dieser Tage be- gonnen worden. In zwei Bauabschnitten wird das Neckarbett auf etwa 1200 Metern Länge durchschnittlich um vier bis fünf Meter ver- breitert, um die an dieser Stelle bestehende Stauungsgefahr bei Hochwasser zu beseitigen. Nach Beendigung der Arbeiten wird das Neckarbett oberhalb Tübingens die doppelte Wassermenge fassen können. Die Kosten des Projekts sind auf 170 000 Mark veranschlagt, von denen die Stadt ein Drittel trägt. Kaserne für deutsche Truppen Ellwangen. Schon in der ersten Zeit der Wiederaufstellung deutscher Truppen-Ver- bände werden Soldaten die Mühlbergkaserne in Ellwangen beziehen. Diese Mitteilung hat das Bundeskanzleramt an die Stadtverwal- tung in Ellwangen gerichtet. Der genaue Termin für die Verwendung der Kaserne lasse sich erst nach dem Inkrafttreten der Pariser Verträge bestimmen. Brandursache noch ungeklärt Donaueschingen. Die Ursache des Brandes der Donaueschinger Festhalle konnte nach einer Mitteilung der Landespollzei in Donau- eschingen bisher noch nicht genau geklärt werden. Es steht nur fest, daß das Feuer imm Heißluftschacht der neuen Oelheizung ent- standen ist. Ob jedoch ein Defekt der Hei- zung vorgelegen hat, ist ungewiß. Wie nach- träglich noch bekannt Wird, sind bei dem Brand mehrere wertvolle Instrumente des Villinger Kammerorchesters zerstört worden. Der Schaden beläuft sich auf etwa 6000 Mark. 16,5 Millionen für Wohnungsbau Stuttgart. Für das Rechnungsjahr 1955 sind der Stadt Stuttgart rund 16,5 Millionen Mark Bundes- und Landesmittel zur För- derung des sozialen Wohnungsbaus zu- gewiesen worden. Außerdem wurden Sonder- mittel für die Förderung des Wiederaufbaus von Ruinengrundstücken, zur Räumung von Wohnbaracken, zum Bau von Wohnungen kür kinderreiche Familien und für Spätheim- kehrer in Aussicht gestellt. Geldstrafen über 150 000 Mark Stuttgart, In der Hauptverhandlung gegen die drei Gesellschafter einer Rauchwaren- großhandlung in Murrhardt, die— wie wir bereits gestern berichteten— vor dem Stutt- garter Landgericht wegen umfangreicher Devisenvergehen angeklagt sind. hat der Staatsanwalt die Strafanträge gestellt. Er forderte gegen einen der Gesellschafter Geldstrafen von insgesamt 68 000 Mark, ge- gen den zweiten Geldstrafen von zusammen 65 000 Mark und gegen den dritten, der in geringerem Umfange an den Straftaten be- teiligt war, Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 18 150 Mark. Warnmeldung Stuttgart. Das Innenministerium hat eine Warnmeldung für den Güterkraftverkehr herausgegeben, in dem den Verkehrsteil- mehmern angesichts der Frostschäden auf den Straßen empfohlen wird, sich vor An- tritt ihrer Fahrt über den Zustand der Fahrtstrecke und die etwa bestehenden Ver- Kehrsbeschränkungen zu unterrichten. Uber den jeweiligen Stand der Verkehrsbeschrän- kungen in Baden- Württemberg und im Bun- desgebiet erteilen die Auskunftstellen des ADAC in Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg sowie der Industrie- und Handelskammern in Mannheim, Stuttgart, Ravensburg, Reut- lingen und Schopfheim Auskunft. Die Brachlandfläche in Baden- Württemberg wächst 7,1 Prozent aller badisch-württembergischen Gemeinden melden Brachland an/ Südbaden hat das meiste Stuttgart. Das Institut für Agrarpolitik und Ernährungswirtschaft an der Landwirt- schaftlichen Hochschule in Stuttgart-Hohen- heim hat Untersuchungen über die Ausdeh- nung der Brachlandflächen in Baden-Würt⸗ temberg angestellt. Danach haben sich die unbebauten Flächen in unserem Land erheb- lich vergröhert.„Als wichtigster Grund ist dabei zweifellos die Konkurrenz zwischen Industriearbeit und Landarbeit hervorzu- Beben, die sich in manchen Gebieten heute stärker denn je zum Nachteil der Landbe- Wirtschaftung auswirkt“, heißt es in dem vom Institut veröffentlichten Untersuchungs- bericht. Im Zeitraum von einem Jahr hat sich die Zahl der Gemeinden mit Brachland von 163 auf 239 erhöht. Diese rapide Zunahme hat in land wirtschaftlichen Kreisen beträchtliche Bestürzung hervorgerufen. Nach dem neue- sten Untersuchungsergebnis sind es 7,1 Proz. aller badisch-württembergischen Gemeinden, die Brachland aufweisen. Insgesamt liegen 1677,50 Hektar Boden brach. Im einzelnen haben die Untersuchungen des Hohenheimer Instituts ergeben, daß 21 Gemeinden mehr als 20 Hektar Brachland besitzen; 25 Ge- meinden von 10 bis 20 Hektar; 39 Gemeinden künf bis zehn Hektar und 154 Gemeinden weniger als fünf Hektar. In den einzelnen Regierungsbezirken ergibt sich folgendes Bild: Nord württemberg 307,98 Hektar Brach- land, Süd württemberg 453,57 Hektar, Nord- baden 396,36 Hektar, Südbaden 519,59 Hektar. Klarheit über frühgeschichtliche Anfänge Frankfurts Wiederaufbau fördert die Forschung/ Wertvolle Funde Frankfurt. Mit dem fortschreitenden Wie- deraufbau ihres Stadtkerns erhält die Stadt Frankfurt auch weitere Klarheit über ihre krühgeschichtlichen Anfänge. Grabungen, die das Museum für heimische Vor- und Früh- geschichte in der Frankfurter Altstadt in den letzten Jahren vorgenommen hat, haben bestehende Ansichten teils bestätigt, teils Korrigiert. Die alte Auffassung, daß auf dem Domhügel einst ein römisches Kastell ge- standen habe, scheint berichtigt zu sein. Nach den Funden der letzten Jahre trug diese römische Ansiedlung zivilen Charakter. Als die Trümmerverwertungsgesellschaft 1952 mit ihren Baggern in das Altstadtgebiet vorzudringen begann, nutzte Dr. Hundt, der damalige Leiter des Museums für heimische Vor- und Frühgeschichte, die letzte Chance zur Durchforschung dieses ältesten Gebie- tes von Frankfurt. Zunächst trat östlich des Gerechtigkeitsbrunnens ein flaches, ringför- miges Fundament von etwa sechs Meter Durchmesser zutage, in dem Dr. Hundt die Ueberreste einer ehemaligen karolingischen Kapelle sah. Unter dem Fundament stieß man auf einen Siedlungsgraben mit Funden aus der römischen Zeit. Dann wurden in dem gesamten zwischen Römer und Dom gelegenen Gebiet tiefe Suchgräben angelegt. Im Tuchgaden wurden Fundamente eines römischen Gebäudes aufgefunden, das min- destens fünf Zimmer gehabt haben muß. Am Alten Markt stieß man auf eine 12 Meter hohe Mauer aus der römischen Zeit, die völ- lig rißfrei und unversehrt mit buntfarbigen pompeianischen Verputz erhalten war, Den wichtigsten Fund bilden Reste eines römi- schen Bades mit deutlich erkennbaren Hei- zungsanlagen. Als Dr. Hundt nach Mainz berufen wurde, setzte Dr. Fischer die Ausgrabungen fort. Am Nord- und am Südende und verstreut am Weckmarkt und entlang des Alten Markt zum Römer wurden weitere Gebäudereste gefun- den. Die Historiker nehmen an, daß sie zu einem römischen Landgut gehörten, obwohl die Anlage dafür sehr umfangreich erscheint. Auf alle Fälle handelt es sich um eine bür- gerliche Siedlung, die wahrscheinlich Ende des ersten Jahrhunderts entstanden ist und im dritten Jahrhundert von den Germanen zerstört wurde. Auch Ueberreste aus der Karolingischen Zeit wurden entdeckt. Besonders interessant ist ein gut erhaltenes Teilstück einer drei- zehn Meter langen karolingischen Funda- mentmauer, auf die man vor kurzem stieß und die zur Frankfurter Pfalz gehört haben muß. Die verantwortlichen Männer des Museums für Vor- und Frühgeschichte sind der Auffassung, daß es sich um eine Funda- mentmauer der lange gesuchten Königshalle handelt. Die größten Brachlandflächen liegen im Raum Heidelberg- Sinsheim, in der Rhein- ebene zwischen Baden-Baden und Bruchsal, im Raum um Pforzheim, im Schwarzwald vorland zwischen Calw und Horb, im Raum Lörrach-Säckingen einschließlich des Wie- sentals, auf der südwestlichen Alb und im Albvorland zwischen Tuttlingen und Mün- singen, im mittleren Neckarland südlich von Stuttgart, und schließlich in der Industrie- zone zwischen Waiblingen und Heidenheim. Die Untersuchungen haben weiterhin ergeben, daß 87,3 Prozent aller Brachlandflächen auf Städte, ländliche Industriestandorte und Ar- peiterwohngemeinden entfallen und nur noch 12,7 Prozent auf die sonstigen Landgemein- den, die ihren vorwiegend landwirtschaft- lichen Charakter erhalten haben. Die brachliegenden Felder sind in erster Linie auf die fehlenden land wirtschaftlichen Arbeitskräfte zurückzuführen, die der Land- Wirtschaft durch die Industrie entzogen wor- den sind. Die besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhne in der Industrie üben eine immer größere Anziehungskraft aus. Als weitere Ursache werden teilweise schlechte Bodenqualitäten und klimatische Verhält- nisse angeführt. Dies soll insbesondere für die Brachlandbezirke auf der Schwäbischen Alb und die Sandböden in der Rheinebene zutreffen. Schließlich soll der Verschlechte- rung der Lage auch die Baulandpolitik der Gemeinden schuld sein. Zahlreiche Städte, wie Karlsruhe, Mann- heim und Freiburg, haben größere Brach- landgebiete für Bauvorhaben zurückgestellt. Obwohl diese Flächen vielfach erst in vier oder fünf Jahren bebaut werden sollen, ist mit Rücksicht auf die hier und da auftreten- den Schwierigkeiten bei der Kündigung von Pachtverträgen, auf eine vorübergehende Neuverpachtung verzichtet worden, Bei die- sem reservierten Gelände handelt es sich im eigentlichen Sinne also nicht um Brach- land. Wertvolle Funde in der Bärenhöhle Grabungen auf der Reutlinger Alb waren erfolgreich und werden fortgesetzt Erpfingen. Während der mehrwöchigen Grabungen des geologischen Instituts der Universität Tübingen im vergangenen und in diesem Jahre konnten auf der Urschle der Bärenhöhle bei Erpfingen auf der Reutlinger Alb zahlreiche, rund eine Million Jahre alte Zahnreste von Nashörnern, Pferden, Elelan- ten, Bären, Hyänen, Panthern, Füchsen, Ehrenbreitstein- Sessellift wird gebaut Eine Ausnahmegenehmigung Keine Drahtseilbahn am Deutschen Eck Koblenz! Die Bezirksregierung Koblenz hat eine Ausflahme genehmigung auf Grund der Rhein- Tal-Schutzvererdnung für den Bau, einer Sessellittbahn om Ort zur Fe- sküng Fhrefbreikstein eilt, wurdefein Antrag der Stadtverwaltung Kob- lenz abgelehnt, der den Bau einer Drahtseil- bahn vom Deutschen Eck über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein versah. Diese Entscheidungen stützen sich nach einer Erklärung des Regierunsspräsidenten Dr. W. Sommer auf grundsätzliche Erwä⸗ gungen hinsichtlich des Landschaftsschutzes und auf ähnliche lautende Entscheidungen des Deutschen Heimatbundes in Düsseldorf, des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz in Neuss sowie des Ver- bandes Deutscher Gebirgs- und Wanderver- eine in Stuttgart und des Deutschen Natur- schutzvereins in München. Die Linienführung der Sesselliftbahn vom Ort zur Festung Ehrenbreitstein werde sich dem Landschaftsbild anpassen, stellte Re- glerungspräsident Dr. Sommer zur Begrün- dung der Ausnahmegenehmigung fest. Dem Unternehmen sei zur Auflage gemacht wor- den, den Baumbestand des Berges nicht zu zerstören und die Farbe der Masten und Sessel dem Grundton des Hanges anzupas- Gleichzeitig sen. Dr. Sommer wies darauf hin, daß mit der Ausnahmegenehmigung noch nicht die nach dem Personenbeförderungsgesetz not- wendige Genehmigung erteilt sei. Aus Kreisen der Koblenzer Stadtverwal- tung wurde bekannt, daß das Seilbahnpro- jekt erneut dem Stadtrat vorgelegt werden solle. Es müsse damit gerechnet werden, dag die Stadtverwaltung Beschwerde beim Mini- sterium für Unterricht und Kultus als oberster Naturschutzbehörde erheben werde. Elchen, Riesen- und anderen Hirschen, Sta- chelschweinen, Bibern und Mäusen zutage gefördert und identiflziert werden. Wie der Leiter der Grabungen, Klaus Bleich aus Donzdorf im Kreis Göppingen, die- ser Tage mitteilte, besteht die Möglichkeit, daß man auf der acht bis zehn Millionen Jahre alten Ursohle der Höhle Zahnreste der ältesten Vorfahren des Menschen findet. Die Grabungen bei der Bärenhöhle haben dazu geführt, daß man die verschiedenen erd- geschichtlichen Zeitabschnitte jetzt exakter einstufen kann.. BLICK NACH. RHEINLAND-PFALZ Kabeldiebe gefaßt Pirmasens. Auf frischer Tat sind mehrere langgesuchte Kabeldiebe ertappt worden, die im Landkreis Pirmasens mehrmals mehrere hundert Meter Leitung gestohlen hatten. Ueber die Personalien der Festgenommenen wurde bisher nur mitgeteilt, daß es sich um drei 20 bis 23jährige, der Polizei nicht un- bekannte Arbeitslose handelt. Die Diebe hat- ten zuletzt zwischen Pirmasens-Nord und Burgalben 3600 Meter Kupferdraht aus dem Telefonnetz herausgeschnitten. Ihre Fest- nahme gelang erst, nachdem die Gendarmerie in Zusammenarbeit mit der Post das Tele- kfonnetz mit einem Kontrollsystem verbunden hatte. Bei der Festnahme hatten sie die Kupferleitungen bereits zusammengerollt und in mehreren Säcken verpackt auf ihren Fahr- rädern. Milde wäre unangebracht Bad Kreuznach. Weil sie sich an ihrem eigenen zehn Jahre alten Sohn vergangen hatte, ist eine 40 Jahre alte Frau aus Sei- in vollplastischer Dauerform bersbach zu einem Jahr und zehn Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Für eine solche Mutter könne es keine mildernden Umstände geben, heißt es in der Urteilsbegründung des Gerichtes. Der heute elf Jahre alte Sohn hat sich inzwischen bereits an einem Mädchen vergriffen. Viehhändler hatte Pech Bad Kreuznach. Zu viel Pech auf einmal hatte ein 57 Jahre alter Viehhändler aus Abtweiler im Kreis Bad Kreuznach. Die Maul- und Klauenseuche dezimierte seinen Viehbestand, die Hühnerpest vernichtete 150 Hühner, das Finanzamt verlangte 28 000 DM an Steuernachzahlungen und die Gemeinde- verwaltung schickte einen Gewerbesteuerbe- scheid über 8000 DM. So begann der Vieh- händler, sich mit gefälschten Wechseln aus seinen Schwierigkeiten zu helfen. Auf diese Weise erhielt er innerhalb von zwei Mona- ten rund 11 b00 DM an Wechselkredit von seiner Bank. Das Schöffengericht in Bad Kreuznach quittierte die 40 gefälschten Wechsel am Mittwoch mit einem Urteil über fünft Monate Gefängnis mit Bewäh⸗ rungskrist und 500 DM Geldstrafe wegen fortgesetzter Urkundenfälschung in Tatein- heit mit kortgesgtrtem Betrug. Der Entdecker der Bärenhöhle, der Erpfin- ger Malermeister Karl Betz, versicherte, daß die Gemeinde bestrebt sei, die Grabungen in unmittelbarer Nähe der Höhle früher oder später fortzusetzen. Betz vermutet, daß in direkter Verbindung mit dem bisher bekann- ten Höhlensystem weitere unterirdische Hal- len mit Tropfsteingebilden vorhanden sind, da die Fledermäuse im Winter nur noch in relativ geringer Zahl unterschlupf in der für den Fremdenverkehr erschlossenen Höhle suchen. Verhandlungen um 300 ha Land Erstmals genaue Angaben über das von Amerikanern benützte Gelände Kaiserslautern. Der kommandierende Ge- neral im wiestlichen Befehlsbereich der amerikanischen Armee in Deutschland hat eine genaue Aufstellung über das von den Amerikanern benutzte oder, vorübergehend in Anspruch genommene Gelände in Rhein- land-Pfalz bekanntgegeben, um Klarheit über die widersprechenden Angaben, die in der letzten Zeit von verschiedenen Seiten gemacht worden waren, zu schaffen. Gleich- Wenig Interesse an Grenzkarten Antragsteller sind meist Franzosen/ Aktionsradius zu beschränkt Lörrach. Die deutsche Grenzbevölkerung in Oberbaden hat bisher für die Grenzkar- ten oder Grenzpassierscheine im deutsch- französischen Grenzverkehr so gut wie kein Interesse gezeigt. Im Paßamt Lörrach wur- den von Deutschen bisher nur drei Grenz- karten beantragt Bei anderen Paßämtern ist die Situation ähnlich. Dagegen liegen bei den Paßämtern Lörrach und Müllheim einige hundert Grenzkarten französischer Antragsteller zur Gegenzeichnung durch die deutschen Behörden vor. Der Grund für das geringe deutsche In- teresse wird vor allem darin gesehen, dag sich sehr viele Deutsche an der Oberrhein: Grenze seit der Aufhebung des Visumzwan- ges Pässe angeschafft haben, mit denen sie ungehindert die Grenze passieren können. Die Grenzkarten und Grenzpassierscheine, die vor zwei Monaten auf Grund eines deutsch- französischen Abkommens über den Kleinen Grenzverkehr eingeführt worden sind, haben außerdem einen sehr beschränk- ten Aktionsradius. Sie gelten für die Be- wohner eines 10 km breiten Streifens an der Grenze. Für die elsäßische Grenz bevölkerung scheinen die Grenzkarten noch einen ge- wissen Anreiz zu bieten, da die Anschaffung eines Passes in Frankreich wesentlich teurer ist als in der Bundesrepublik. Auch die billigeren Preise für verschieden deutsche Waren locken die frannzösische Grenz- bevölkerung zu häufigeren Besuchen in die deutsche Grenzzone. zeitig teilte der General mit, daß mit den zuständigen deutschen Dienststellen zur Zeit von amerikanischen Dienststellen— nicht jedoch von französischen— noch über die Benutzung oder vorübergehende Inanspruch- nahme von rund 3090,93 ha verhandelt werde. Von den 18 374 ha des seit 1951 in Anspruch genommenen Geländes seien in- zwischen 9774 ha bebaut worden. 8700 ha seien im Gestattungsrecht vorübergehend benutzte Geländestreifen. Dieses Gelände stehe den Eigentümern zum größten Teil zur Benutzung zur Verfügung und werde von Beauftragten der amerikanischen Dienst- stellen in vielen Fällen nur wenige Male im Jahr betreten. Auch Nachrichten- und Versorgungsanlagen, darunter Wasser- und Energieleitungen, seien auf solchem Ge- lände angelegt worden. Bei den noch zur Diskussion stehenden 3090,93 ha handelt es sich um Gelände für den Bau von Depots und um Manöver- gelände. Letzteres solle nur an zehn Tagen im Monat benutzt werden. Der Chef der Staatskanzlei von Rhein- land-Pfalz, Minister a. D. Dr. Hannshaberer, hatte Mitte Februar bekanntgegeben, daß den französischen, amerikanischen und eng- lischen Truppen zusammen 34 222 ha im Lande zur Nutzung zur Verfügung ständen. Das seien 1,7 Prozent der Fläche des Landes. Rheinland-Pfalz sei damit von den Ländern der Bundesrepublik das am stärksten von Geländeinenspruchnahmen betroffene Land. Schweine jagd auf der Rheinbrücke Koblenz. Eine seltsame Jagd hat sich auf der Pfaffendorfer Rheinbrücke bei Koblenz abgespielt. Zwei Schweine hatten aus dem Anhänger eines Viehwagens mitten auf der Brücke das Weite gesucht. Sofort nahmen Straßenpassanten mit großem Hallo die Ver- kolgung der Borstentlere auf und konnten sie schlieſlich wieder einfangen, Die Polizei fuhr dann mit der Beute zum Koblenzer Schlacht- hof, wo sich inzwischen auch der Besitzer der unternehmungslustigen Schweine eingefun- den hatte. Die erfolgreiche Jagd wurde, wie es bei Jägern so üblich ist, mit einem Dop- pelkorn begossen. Bedenken gegen Bauplanung Trier. Gegen die Planung für den Bau einer NATO- Siedlung mit zunächst 94 Woh- nungen im sogenannten Wallenbachgelände bei Pfalzel haben deutsche Stellen Bedenken erhoben. Das für Baumaßnahmen durchaus geeignete Gelände habe einen Umfang von 25 Hektar, aus denen aber jetzt 7,6 Hektar für den Bau der 94 Wohnungen mitten her- ausgeschnitten werden sollten. Dadurch werde die volle Ausnutzung des Geländes unmöglich gemacht, da für einen Teil des Geländes keine Zugangsmöglichkeit erhalten bleiben solle. Da mit einer Erweiterung der Siedlung auf 270 Wohnungen gerechnet werde, müßten alle Aufschlußarbeiten so ausgeführt werden, daß das gesamte Ge- lände baureif bleibe. eee Auf dem Fernsehschirm Freitag, 25. März Jugendstunde Wir helfen suchen Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wetterkarte Hollywood-Melodie Patent— aber nicht patentiert Filmschaffen des Auslandes Wer, was. wann 16.30 17.00 19.00 20.00 20.20 20.50 21.30 22.00 Ital. Rotwein in bekannter Qualität, söfffſg. I Ur o. Gl. 2. Junge Enten 10 N gesuchen Sie duch unsere Imbiß- Tel. Lebensmittel-Bestellungen unter Rot Nr. 317 34, App. 788 2 428A. eke in d. Lebensmittelhalle i. Erdges cho Wild. Ragout 175 Haselnuß- Kerne 56 neue Ernte 100 g 3 Kokosraspel KAUFHAUS lei Suppenfleisch Bleßstöck, Wie gewachsen 500 g 500 95 „ ä 9+*» 5 Schweinebreiten mit Knochen 3 Junge Sbererheh gg, ‚•J27 Austr. ie e biciffer fig 1⁰ Formosa-Ananqs in Stöcken Je⁰ 500 8 Tögl. frisch geröst, Koffeel 125 g Hansa- Spezial. Sondetrmischg. 155 Rinderbreiten mit Knochen 3500 Rindergoulosch ohne knochen 2⁰⁸ 236 — — Un gch da. ke. fre sch Rat O0 lie tor de 107 Er 8 Nr. 70/ Freitag, 25. März 1955 f 10 MORGEN Seite! daes i Stimmen ZU mn Spiel Die große Ueberraschung von Sheffield: Termin für Frankfurt unbestimmt: a Trainer Hans 1„Wir naben das 75 2 1 7 ee eee, Deuschland G. El in ebenblürli eee, gad ai de, Individualismus, 15 ee N IL EAN E EN 4 et egnet Zwölf Sechstagerennen der Saison 1955/56, im vergangenen Jahr. 5 darunter drei auf deutschen Bahnen, wurden kenngeichnete, ist fast gans verschwunden. len Beim 1:1(0:1) gegen englische B-Mannschaft lieferte Linksverteidiger Juskowiak überragende Partie auf einer Besprechung der europäischen Win- ders freue mich über den Fortschritt der Mann- In d 5 terbahn-Direktoren unter Vorsitz des UCI die schaft. 5 5 55 Hochburg des englischen Fußballsports, dem Hillsborough-Stadion in schweig) als rechter Verteidiger erfüllte die Generalsekretärs Chesal in Paris terminlich rere Bundestrainer Sepp Herberger:„Juskowiak effield, bot die junge deutsche B-Fußball-Nationalmannschaft am Mittwochabend Erwartungen. In der Läuferreihe glänzte festgelegt. Wie im Vorjahr findet das erste 408 nat gute Aussichten, in die A-Mannschaft um 08 äußerst schnellen und kämpferischen Spiel eine überraschend starke zuerst Hoffmann(Aschaffenburg), der aller- Rennen in Berlin statt, während diesmal 150 VVV zeistung und beendete den Kampf gegen die aus Berufsspielern bestehende eng- dings in der ersten Halbzeit nach einem Zu- picht Paris, sondern Zürich den Abschluß . VV lische B-Nationalmannschaft 1:1(0:1) unentschieden. England kam durch Mittel- sammenstoß ausscheiden mußte. Neben ihm bildet. Aarhus(wie in der vorigen Saison) un- Franſe Swift: 38facher englischer National stürmer Swinburne, der einen Kopfball für Kubsch unhaltbar im Tor unter- ist Gottinger als Abwehr- und Aufbauläufer und Kopenhagen veranstalten zwei Six-days. 5 TTT 5 3— brachte, in der 31. Minute zum Führungstreffer. Wenige Minuten nach der Pause hervorzuheben. Link(München) konnte sich Der Termin für Frankfurt liegt noch nicht 123 di Er digte ein Re. 85 er auf stellte der Düsseldorfer Juskowiak durch ein Elfmeter-Tor den Ausgleich her. Die nicht in Szene setzten. Im Angriff war der fest. a. 5 8 1. 1 3 8 5 orragendes d deutsche Mannschaft vermochte das von den Engländern vorgelegte Tempo nicht rechte Flügel Schlump/Biesinger) beide Der Terminplan: 14. bis 20. Oktober: Ber- 815 5 Maärte l ede 55 NC nur zu halten, sondern war in den letzten Spielminuten sogar überraschend stark Augsburg) der beste Mannschaftsteil. lin, 26. Oktober bis 1. November: Dortmund; 5 5 4 2 1 5 und mehrmals einem weiteren Torerfolg nahe. Es war ein technisch hochwertiges Schlump zeigte sich sehr aktiv, während%%% rie Hermann Joch, DFB- Sekretär:„Es war ein Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften. Biesinger eine gute Technik und Ball- beg: Sent. 15 20, Nennen, Mü 5 ele- genr gutes Spiel und die englische Mannschaft: behandlung aufwies. Mittelstürmer Meyer 30. November bis 6. Dezember: Brüssel; Zwi- iden pielte sehr sportlich. Sie hatte jedoch nicht Deutschlands Elf wurde zu Beginn des Das ungewohnte Flutlicht machte sich be- und der linke Flügel Dembski/ Haase waren chen dem 8. und 16. Dezember: Kopenhagen; 199 das Feuer wie die englische Elf, die im ver- 1 15 5 46 000 Zuschauern im Hills- merkbar, und es fehlte ein Zusammenhang. sehr eifrig. 1 1 5 e Wes bis 4 gangenen Janr in Deutschland spielte. Jusfeo- borough-Stadion begeistert begrüßt. Der Englands bester Spieler war oh 1— 42 Kuf stellungen: Deutsch-, 2 5 Ahr- wia und Hasse, wenn dieser mehr inter- Bundestrainer Herberger nahm vor Beginn fel der linke 9 e e 8 land B:. Kubsch Girmasens): Hofmann 915„ 5 ee nationale Erfahrungen hat, haben gute Aus- des Spiels noch eine Umstellung vor. An scher Seite überragte der an gleicher Stelle(Braunschweig), Juskowiax Düsseldorf); Oder 22. bis 28. März: Zürich. sichten auf Aufnahme in die A-Mannschaft“. Stelle von Friedel Schicks(M.-Gladbach) spielende Düsseldorfer Juskowiak durch Link(1360 München). Hoffmann(Aschaffen- Müdes Spiel in Saarbrücken ir, ließ er Link(1860 München) rechten Läufer zweckmäßziges Stellungsspiel und eine Härte, burg), Gottinger(Fürth): Schlump, Biesinger 0 wem nerstag der deutschen Mannschaft große An- spielen. 55 8 gegenüber den englischen Profis an- 8 11 18 Meyer(Mannheim),. 4 e 8 nung, Charles Buchan, el ann 5 5 5 5 Ii sebracht war. Juskowiak erwies sich als Dembski(Sodingen, Haase(Bremen). 2 1 1 5 lischer Nationalspieler, bee 1 5% 3 3 der Schlacht. den nichts aus der England. Matthews. Hall, Langley;, 5„ 5 Chronicle“ die deutsche Mannschaft als schnell schaftsspiel war 2 e 555 rachte. Daneben ist der Pirmasenser Wheeler, Smith, Edwards; Hooper, Atyeo,. i 3 5 e — 1771 5 g. 5 5 Torwart Kubsch zu nennen, dessen kühne Swinburne, Haynes, Ei Schiedsrich- an und Eintracht Kreuznach. Die 1200 Zu- und eifrig. Besonderes Lob spendet er den bei- deutsche Elf sich nur in der Abwehr gut 1 5 N 8 N chiedsrich- hau, f dwWiIi 5 5 Au- 55 299 5 Abwꝛeh 2 5 chauer im Ludwigspark erlebten enttäu- den Innensturmern Biesinger und Dembshei. zurechtfand. Der Angriff dagegen scheiterte e schende Stürmerleistungen. In der 40. Mi- Dagegen war Buchun von der Leistung der an der sehr harten englischen Deckung. An 5 nute erzielte der Halblinke Breyer das ver- enolisenen Mannschaft enttäuscht. dem Torschuß Swinburnes war der Pirma- Ob es in Stuttgart auch so klappt? diente Führungstor der Kreuznacher, deren 19D Die„London Times“ bezeichnet das Un- senser Torwart Kubsch schuldlos. In den 8. mit 1 rechten g entschieden als für die deutsche Mannschaft letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit 4 266 aufer Gräff und Stopper Wieland in der verdient und rühmt vor allem ihre sauber spielte Deutschland gleichwertig, konnte je- 2 angenet 4 9a 0 Ef AI zuverlässigen Abwehr stamden. Der Aus- pendelnde Verteidigung, inr exaftes Zuspiel doch zu keinem Treffer kommen. 55. C!!! j 5 8 1 2 2 2 8 5 S f 0 anger, + 11 N abe e ee 57094 5 5 wech gem Wei nee e e Norditalienische Nachwuchs-Mannschaft in Florenz 3:0(2:0) besiegt FFC 0 8 5„ 0 land viel vorgenommen zu haben. Die Elf. 5 2 5 5 5 5 zehn Wochen wieder eingesetzten Schmeiger lischen Halblinken Haynes regelrecht kalt- 5 5 a Als Vorbereitung für das Länderspiel berg- Springen eingetroffen, das wegen Ter- 1. 818 N stellte, sind nach Ansicht der„Times“ wahre e stig. 5 n 5 i trug die italienische Fuß- minschwierigkeiten auf 5 5 133 e e den verhängten Aten Meister ihres Fachs. l 5 5 4 all-Nationalmannschaft in Florenz ein 8 ta 8 5 5 2 8 8 5 i Nellie 5 5 5„„ wurde der Augsburger Schlump von dem Trainin f 1 2 onntag verlegt werden mußte. Die Sektion 3 1555 1 een nd, ans, 8b eneltseben niitteliäuker smitn un Strarceum Nachwuchs-Auswahl aus Und siegte 30(220. Steilauf der Oetzone hat ihr derzeit bestes Rugby-Aufgebot für Hannover des V 5 2 unfair gelegt. Der sehr gute Schiedsrichter Die fore che ene Lotti(J und Boni⸗ Springer quartett mit Harry Glass, Werner Für das am Ostersonntag(10. April) in hat boeganden darten 1 7— auf den Elfmeterpunkt. Jusko- perti. Lesser, Gerhard Glass und Horst Lesser ge- Hannover stattfindende Rugby-Länderspiel chen 0 eee Atte vermerken„ 1 8 6 für Matthews zum Der italienische Fußball-Verband hat ge- meldet. Damit nehmen zum ersten Mal nach Deutschland—Frankreich wurden 18 Spieler een o ee 5 5 5 5 5 stern telegrafisch dem DFB die Aufstellung einigen Jahren wieder Ostzonenspringer am nominierf. Die Mannschaft wird sich aus einzige Entschuldigung, die für die englische Weis spielenden Engländer wieder e der italienischen Mannschaft für das Län- Feldberg- Springen teil. Harry Glass gilt als iner Kombination Hannover-Heidelberg 1 Mannschaft geltend gemacht werden könne, gehend das Kommando Und die grün- weilen dercpiel in Stuttgart mütgeeilt. Danach fritt einer der Favoriten für den diesjährigen een eee eee, f 5 5 e 5 1 0 1 1 Italien mit folgenden Spielern an: Viola(Tu- S glauf. W. l berg-Handschuhsheim), Mansperger(Heidel- amal seien die ungewöhnlichen Entscheidungen des Deutschen mußten ihre Läuferreihe zurück- xi e 5 5 N Prunglauf. egen des auf den gleichen 1 5 aus Schiedsrichters gewesen, die das Selbstver- nehmen. Dadurch gab es im deutschen 1125 0 Florenz), Giacomazui(Mai- Tag verlegten Springens in Immenstadt—— 7 0 355. ene 5. 5 8. 0 1 1 l f 5 5 ubac eide 5„We jeg Die trauen der Engländer untergraben hätten; der Sturm nur vereinzelte Aktionen, die an der e e Wird sich die westdeutsche Elite teilen müs- mann e ee e . Elfmeter sei 15770 3 1„ eisenharten englischen Abwehr scheiterten. gotti(Udine), Galli Rom), Celio(Roni) Frie- sen. Mit Sicherheit gehen einige der besten Viktoria Linden), Bremer(Odin Hannover), 150. Wor 8 11 e. Herausragender Spieler War der Düsseldor- nani(Mailand). Ersatzspieler: Costagliola deutschen Springer am Feldberg an den Start. Mosinski(Ricklingen 80), Bukowski(VfR DN Schlump habe den Ball verloren. Beim Nach- ker Juskowiak, der viel Beifall der objekti-(Florenz), Balacei und Pozzan(Bologna). Auch aus Jugoslawien, Oesterreich, Italien, Hannover), Mompetain(BRC Hannover), nde- laufen sei Schlump über den am Boden lie- ven englischen Zuschauer erhielt. Gegen 5; Frankreich und der Schweiz sind bereits Zu- Bauch(Linden 07), Bracchage, Eggers(Ger- rbe⸗ genden Smitn gestürzt. Smith könne nicht Schluß des schnellen und spannenden Kamp- Internationales Feldbergspringen sagen in Freiburg eingetroffen, so daß es zum mania Hannover). 5 Feh- nachgesagt werden, daß er Schlump ein Bein fes, bei dem sich Deutschland überraschend Bei der Skizunft Feldberg sind die ersten Saisonschluß noch einmal zu einer bedeuten- 55 5 cee stellte und ihn zu Full brachte. gut hielt, wirkte England etwas abgekämpft. Meldungen zum 24. Internationalen Feld- den Sprunglauf veranstaltung kommen sollte. Weitere Sportnachrichten Seite 8 ese ona- von Bad 5 8 85 nien„.. und jetzt den Nühtsehtanb wäh- von egen 16 . dane Distanang KERMAS A MANK E! Bei uns finden Sie eine große Auswahl in Kühlschränken der f „„ n Sie sich von über- führenden Markenfabrikate, wie 18a te f flüssigem Körperfeſt. Verrin- Bos ab DM 398. 1 aut geln, Sie hr Sewicht! Dsdutch Bauknecht J)) ole weden sie beweglicher, ge- 777% 5 6 51 dem sünder, wirken jünger! Dabei e ab DM 475, 5 der helfen Ihnen zuverlässig die e%% 0 5 55 55 U imen bewöhrt EMA Schlenkheits- MMM 1 Ver- 1 1 Ala. 1 Körner. Sie enthalten 7 Anli- Elektrolux 1 ab DM 325.—„ Lat n eee Ante ee u 5 acht- 4 5 h schme 9 8 Unser geschultes Fachpersonal bedient Sie so, wie Sie es wün- 1 der lästigen Felfdepofs ein, ent- schen. Wir führen keine veralteten oder beschädigten Schränke 5 fun- schlacken den Organismus, Wah 8 5 5 0 55 1 5 are m garantie bis zu n. undendiens edien „Wie aktivieren die e eit, Sie prompt und zuverlässig. Dop- fördern den Stoffwechsel. Auf Wunsch Teilzahlung bis zu 24 Monatsraten. . 0 Die Original-Packung koste Bei Barzahlung 3% Skonto, Anlieferung frei Haus. * nur DOM 3.35 in threr Apotheke. 5. 5 2 f 5 1 KERM ASA MIME, MIHNRHEIM ich bin der l len uf Bau 3 72. M 1, 3(Kurpfalzstraße) Telefon 5 10 24 25 mit meinem achten Jip: e CN 8 nde. 5 5 nken Schlankheifskörner Freie Berufe 1 Geschötts-Ameigen 0 Ich bin so zart und faserschonend 5 aus. mit 7 Antifell-Krdufern N 7. 1315 3 ü 5 13— nend. i 8 5 Ubersetzungen Colurnbushaus ond dodurch so beliebt und lohnend ektar 2 5 35 5 8 Nor 8 ef ſche fungen 5 b lurch 8 1. des 0 05. alten 8 2 1 88 2 87 2 5 g der gilig, z0verlössig und schnell 5 ö chnet Benutzen sie unsere Expreßgut- Annahmestellen bel n 80 den Bahnhöfen und unsere Eiltransporte ee Ge Expreßgut-Stadtannahmestelle in N 1, 18 95 ue Deutsche Bundesbahn Matratze werden aufgearbeitet nn. und neu angefertigt 5 h d fern Umzüge auch Beiladungen 3 Spedition u. Lagerhaus 1 Helvetia Waldholstr. 28-27 1 Telefon 5 36 49. 5 22 62. 1 150 repariert Kurziristig f Fültlal le: in eigener Werkstätte* 8 5 125 MARLENE BAU 8. wWigb arbeitet ohne Gewalt zogun: Füllnalter-Spezial-Geschäft— Planken sten der Beschaffenheit des Gewebes, 5 seiner natürlichen Elastizität und Le- 5 a 5 7. Reinhardt- Buchhaltung 1 bensdaver. So zuverlässig ist wp* 4 Neueinrichtung und Einlernung. 1 1 95 5 f Jos. Fischer, Friedrich-Karl-Str. 14 5 Kunststopfen 5 schnell, zuverlässig, preiswert! 5 5 3 i WolL- Conn. N 1 ADH 12 vorteile in einem Paket: Reparaturen 5 5. 2 PELZ Iden be 1. Leicht wasserlöslich 5. Stark schäumend 9. Wäsche wohligmechend Ei- Transporte 2. Selbst Wasserenthärtend 6. Wirkseim fleckentfernend 10. Farb- und weiß- Et, Telefon 5 38 47- ALT— H 3. 10 N 1 3 41 8 3. Sofort schmutzoufweichend 7. Desinfizierend- desodorierend Ii. Spielend qusspülbr 5 Fallmann: 5 333. Schnelltransporte rel. 5280 4. Zuverlässig schmutzlösend* Ungewöhnlich foserschonend 12. Wirklich werterhaltend plakatschrift- Kurse Freihandzeichnen 15 nochm. oder abends. a Erleicht. mäßige Zott lung! 5 a f N* E paul Schwiipf ure 5 c hn elle 2 d s c h e 5 Urgstonaphtg⸗ a beg Kuppfgtzegbgkk 0 8 5— Seite 8 MORGEN Freitag, 25. März 1955/ Nr. 70 — Handball-Verbandsklasse: Ving in Randschunsneim Mit drei Begegnungen setzt die Handball- Verbandsliga am Sonntag das Punktespiel- programm fort. Sowohl der VfR als auch die Handballer des SV Waldhof müssen rei- ser und stehen vor unterschiedlich schweren Aufgaben. Während der VfR in Handschuhs- heim als knapper Sieger erwartet wird. dürften die Blau- Schwarzen auch mit Freis- eis als Spielmacher in Birkenau über ein ehrenvolles Resultat nicht hinauskommen. Leutershausen ist zu Hause gegen den HSV Hockenheim klarer Favorit. Goldene? kaum noch einzuholen Durch zwei überraschende Niederlagen von Grün-Weiß Waldhof dürfte die Ent- scheidung in der Asphalt-Liga bereits gefal- den sein.„Goldene 7“, die die Schlußrunde bis jetzt souverän durchstand und kein Resul- tat unter 1500 Holz schob, liegt praktisch vier Punkte vorn. Die beiden noch aus- stehenden Spiele gegen l. KC Waldhof und Grün-Weiß dürften am Endsieg keinen Zweifel lassen. Gegen Alte Bremser gelang ein Sieg von 1538:1429 und gegen„Um e Hoor“ von 1554:1474 Holz. Grün-Weiß ver- lor überraschend gegen Südkabel mit 1413:1439 und gegen Kurpfalz mit 1513:1468 Holz. Die Tabelle zeigt folgenden Stand: Goldene 7 20 P.; Grün-Weiß 16: Um e Hoor 16; Kurpfalz 14; Südkabel 12; Alte Brem- ser 10; 1. Kc Waldhof 8 und Edelweiß 4 P. v. Cramm im Semifinale Im internationalen Tennisturnier von Alexandria erkämpfte sich am Donnerstag Gottfried von Cramm Deutschland) und S. Schwartz(USA) durch einen 6:3-, 4:6, 6:4, 8:6-Sieg über F. Kovalesky /R. Howe(USA- Australien) im Semifinale des Herrendoppels den Eingang in das Finale. Für das Finale der Dameneinzel qualifizierten sich Silvana Lazzarino(Italien) und Angela Mortimer (England). Phönix vor der Meisterschaft Der Tabellenführer der 2. Amateurliga, Staffel 1. Phönix Mannheim, benötigt zur Meisterschaft seiner Gruppe aus den drei noch ausstehenden Spielen nur noch je einen Punkt. Allerdings erwartet die Mannheimer nach dem überraschenden 2:2 gegen Olympia Neulußheim am Sonntag in Plankstadt eine schwere Hürde. Freunde des„Phönix“ haben Gelegenheit, ihren Verein zu diesem wich- tigen Spiel zu begleiten. Fahrtmöglichkeit mit dem Omnibus ab Gartenfeldstraße;: 12.15, 12.30 und 12.45 Uhr. Spielbeginn 13.30 Uhr. Wird Offenbach wieder Tabellenführer der ersten Liga Süd? Spiel des Jages: Reuitingen Eintrachi Franlefuri Im Samstagsspiel sollte der VfR Mannheim gegen Vfßß Stuttgart zu einem weiteren Heimsieg kommen Der letzte Meisterschaftsspieltag des Monats März steht bereits im Schatten des Länderspieles Deutschland— Italien, das drei Tage später im Stuttgarter Neckarstadion ausgetragen wird. Wie werden die National- elf-Kandidaten spielen? Nicht ohne gewisse Sorgen wird Bundestrainer Herberger den Ablauf dieser Partien verfolgen, denn ver- letzte Spieler fünf Minuten vor Zwölf möchte man auf alle Fälle erspart wissen. Drücken wir die Daumen, daß alles gut abgeht und nicht gezwungenermaßen die„Traumelf“ dezimiert wird, die dem Bundestrainer vor- schwebt. Wenn nicht alles trügt, dann werden Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach die zwei süddeutschen Vertreter bei der „Deutschen“ sein. Wer von diesen beiden Clubs als Meister in die Endrunde um die „Deutsche“ gelangt, und wer als Zweiter erst ein Qualifikationsspiel gegen den West- zweiten bestreiten muß, das wird sich wohl erst am Ende der Saison sagen lassen. Die Ofkenbacher haben die etwas besseren Aus- sichten auf den Titel. Die Frankfurter Ein- tracht hat am Sonntag beim Tabellendritten SSV Reutlingen eines der schwersten Spiele zu bestehen. Die„Adler“-Flf ist zur Zeit nicht mehr ganz so zuverlässig, während die Reutlinger glänzend auf Touren sind und selbst auswärts überzeugen können. Daher ist es leicht möglich, daß Reutlingen die Ein- tracht schlägt und damit die eigene Anwart- schaft auf einen der zwei Vorderplätze wahrt, kür die vielleicht auch noch der Karlsruher Sc und Schwaben Augsburg in Frage kom- men. Die Offenbacher, die zu Hause mit Bayern München leicht fertig werden dürf- ten, können darauf bauen, daß ihre schärf- sten Mitbewerber, die sämtlich auswärts spielen müssen, nicht ohne Minuspunkte wegkommen werden. Daher ist der Tip nicht unberechtigt, daß die Offenbacher als Num- mer 1 des Südens gelten dürfen. Süddeutsche Juniorenmeisterschaften der Amateurboxer: Es geht um die Fahrkarte nach Koblenæ In Neckarau klettern am Wochenende Am Wochenende ist Neckarau Schauplatz der inoffiziellen Süddeutschen Boxmeister- schaften der Junioren. Die Vertreter aus Württemberg, Südbaden, Süd-West und Nordbaden kämpfen hier an zwei Tagen um die Teilnahmeberechtigung zur„Deutschen“, die vom 20. bis 24. April in Koblenz ausge- tragen wird. Schade, daß Bayern nicht mit von der Partie ist, denn dann wäre die, Süd- deutsche“ komplett. Die Bajuwaren nehmen, wie leider auch einige andere Landesver- bände, eine Sonderstellung im Deutschen Amateur-Box-Verband ein und entsenden ihre Meister sofort nach Koblenz. Bei dem Ehrgeiz des Nachwuchses ist guter Sport zu erwarten. Die zehn badischen Meister, vom Fliegen- bis Schwergewicht, Jung 1 Eforzheim), Jung II Eforzheirm), Erdmann(Weinheim), Morsch(Mingols- heim), Rock(Knielingen), Zimmermann (Mingolsheim), Mattern(Waldhof), Schwein furth(Mingolsheim), Kühnle(Mannheim) und Rösch(Heidelberg), treffen in der Vorrunde zweimal auf südbadische und achtmal auf süd westdeutsche Landesmeister. Favoriten Nur drei Spiele in der ersten Amateurliga eichi Daxlandens punbeie- Vorsprung? Bei vier noch ausstehenden Spielen hat Feudenheim dreimal Platzvorteil Vier bzw. fünf Spiele haben die Vereine der nordbadischen Fußballamateurliga noch Aüszutragen. Für den Titel kommen nur noch Daxlanden, Weinheim und Feudenheim in Fgage. Gegenüber den Weinheimern besitzen die führenden Daxlander einen Vorsprung von drei und gegenüber Feudenheim einen von vier Zählern. Praktisch müßte dies zum Gewinn der Meisterschaft ausreichen, doch Warten auf die Karlsruher Vorstädter noch einige schwere Auswärtsspiele, wobei man selbst die beiden Mitkonkurrenten Weinheim und Feudenheim noch besuchen mug. Hinzu kommen die Spiele in Neureut und in Birken- feld, und nur das Rückspiel gegen Schwetzin- gen sieht den Tabellenführer auf eigenem Platz. Feudenheim muß nur noch einmal, und zwar nach Plankstadt reisen, doch ist die der- zeitige Kondition der Elf nicht gerade ver- trauenserweckend. Zu Hause treffen die Schwarz-Roten noch auf Daxlanden, Leimen und die KSC-Amateure. Weinheim hat seine Visitenkarte noch in Leimen und bei den KSC-Ama teuren abzu- geben und erwartet zu Hause außer Daxlan- den noch Neckarau und Birkenfeld. Ungeklärt ist im Augenblick die Entscheidung wegen des abgebrochenen Spieles in Friedrichsfeld. Viernbeims Rückstand von sechs Zählern ist zu groß, als dag man dem Vorjahresmeister, der zudem noch in Neckarau und Schwetzin- gen spielen muß, eine Meisterschaftschance einräumen kann. Entschieden ist die Abstiegsfrage, obwohl Neckarau und Friedrichsfeld noch von den RKRSC- Amateuren überholt werden können. Neckarau dürfte sich jedoch vorzeitig in Sicherheit bringen, da von den ausstehenden fünf Spielen noch vier auf eigenem Platz ausgetragen werden können. Ungünstiger ist die Lage von Friedrichsfeld, das nur noch gegen Pforzheim vor heimischer Umgebung spielen kann. Auf der anderen Seite müssen die KSC-Amateure aber noch nach Feuden- heim, Pforzheim und Bretten. Wegen des Länderpokalspieles Bayern ge- gen Nordbaden werden am Sonntag nur drei Punktespiele in der nordbadischen ersten Fußballamateurliga ausgetragen. Plankstadt darf man dabei als Sieger gegen den VfB Leimen erwarten. Schwetzingen wird selbst der Platzvorteil gegen Viernheim zu keinem Punktgewinn ausreichen, es sei denn, die Mannschaft erwischt wieder einmal einen großen Tag. Obwohl die Lage der Kirrlacher als aussichtslos zu betrachten ist, unternimmt die Elf seit Wochen große Anstrengungen zum Klassenverbleib, die auch zu einem vol- len Erfolg gegen den DSC Heidelberg führen sollten. „Meister von morgen“ durch die Seile gibt es kaum, wenn auch Nordbaden sich in erster Linie auf Schweinkurth, Röck und die Gebrüder Jung stützt. Mattern und Kühnle könnten noch eine Ueberraschung bringen. Südbaden hat in Bantamgewichtler Hand- schuh(Lahr) und Federgewichtler Fritz Mal- chow(Freiburg) zwei talentierte Jungen, während Süd-West eine Mannschaft der Na- menlosen stellt. Die Schwaben bringen in Angstenberger(Aalen), Römer(Untertürk⸗ heim), Merkle(Stuttgart) und Winter(Stutt- gart) ihre Asse in den Ring. Die härteste Ausein andersetzung kann es im Mittelge- wicht geben, wenn Schweinfurth und der Süddeutsche Meister von 1953, Merkle, auf- einandertreffen. Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 20 Uhr in der Turnhalle Neckarau, Ca- sterfeldstraße, die Endrunde am Sonntag um 15 Uhr. Badischer Fechtsieg in Offenbach Eine Auswahlmannschaft badischer Fech- terinnen hatte auf ihrer Gastspielreise nach Hessen einen schönen Erfolg zu verzeichnen, obwohl einige der besten Kräfte nicht mit von der Partie sein konnten: Nach einer kla- ren 8:17/-Niederlage gegen den Fechtklub „Hermannia“ Frankfurt gelang den badi- schen Frauen ein knapper 13:12-Sieg über den bekannten Fechtklub Offenbach. Bei beiden Kämpfen stellten die Gäste die be- sten Einzelfechterinnen, in Frankfurt durch Frau Eckert vom Mannheimer Fechtelub im VfR, in Offenbach durch die badische Flo- rettmeisterin, Frau Wolff, TSG Heidelberg. Zur Radsport- Saisoneröffnung: Weinheimer 30-Km-NRundfahrt Die Saison der Mannheimer Amateur- Straßenfahrer wird am Sonntag mit einem Großereignis, nämlich mit der Bezirksmei- sterschaft, eröffnet. Auf der bekannten Rund- strecke am Bahnhof Weinheim startet in einem 50-Kkm- Kriterium mit Punktwertung alles, was sich eine Chance auf den Titel er- rechnet. Wie sind die Aussichten? Unter den Mannheimern gilt in erster Linie Willy Altig vom RRC„Endspurt“ als Favorit, aber auch seine Klubgefährten Manfred Schönung, Heinz Nawratil, die Gebrüder Strobel und Helmuth Gschwind sind zumindest für eine Ueberraschung gut.— Angeführt von Hans Hinschütz erscheint die 15köpfige„Equipe“ aus Reilingen, die stärkste Konkurrenz der Mannheimer Teilnehmer, die den Titelver- teidiger Horst Kettemann und den schnellen Spurter Baumann als Stegesanwärter ins Treffen schickt.— Im Rennen der Jugend liegt ein Erfolg der„Endspurtler“ Rohr und Kurz im Bereich des Möglichen.— Beginn um 14.00 Uhr. Von den beiden Samstagspielen interes- siert für uns insbesondere die Begegnung VfR Mannheim gegen VfB Stuttgart. Selbst wenn Rekordtorschütze Meyer nach den Strapazen der Englandreise und des B-Län- derspiels nicht zur gewohnten Form auf- läuft, sollte der schußkräftigere Mannheimer Sturm den Ausschlag für einen weiteren VfR-Sieg geben. Für den Karlsruher SC ist das Spiel am Bornheimer Hang wichtig. Die Gäste haben beim FSV Frankfurt schon immer gute Partien geliefert, ob sie aber stark genug sind, die Heimsieg-Serie der Frankfurter zu unterbrechen, bleibt abzu- Warten. Die Augsburger Schwaben müssen sich in Regensburg auf einen harten Kampf gefaßt machen da die Jahn-Elf noch einige Punkte zur endgültigen Sicherung des Klassenver- bleibs braucht. Die übrigen Kämpfe beeinflussen die Spitzengruppe nicht. Fürth war zuletzt so gut in Schwung, daß ein Erfolg in Degerloch keine Ueberraschung wäre.— Nürnberg muß man zwar über Schweinfurt 05 stellen, aber die Mainfranken pflegen auch auswärts stark zu spielen. Für Hessen Kassel eröffnet sich nur dann eine neue Chance zum Klassen- Verbleib, wenn beim BC Augsburg ein Sieg gelingt. Bei der gegenwärtigen Beständigkeit des BCA ist freilich nicht damit zu rechnen, daß die Erwartungen der Nordhessen ihre Erfüllung finden. Deutsche Reiter für Nizza und Rom Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olym- piade-Komitee für Reiterei folgende Equipe für die CHIO-Turniere in Nizza(16. bis 25. Aprih und Rom(30. April bis 8. Mai) aufge- stellt: Hans-Günter Winkler(Warendorf) mit Halla, Alpenjäger und Gronau, Magnus von Buchwaldt(Helmstorf) mit Jaspis und Nico, Alfons Lütke-Westhues(Westbevern) mit Ala und Schwangard, Gerlinde Merten (Gummersbach) mit Sabine, Almmusik oder Fregola, Inge Fellgiebel(Warendorf) mit Sturmwind und Orient. Als Equipen-Chef wird der bekannte frühere Springreiter Harald Momm(Mün- chen) das deutsche Team auf beiden Turnieren führen. Badische Waldlaufmeisterschaften: Kann Rheinau Tite. verteidigen“ In Bühl findet am Sonntag die erste grole Veranstaltung der badischen Leicht- athleten der Sommersaison statt. Auf einem schwierigen Kurs werden die gesamtbadi- schen Meisterschaften im Waldlauf ausge- tragen. Dabei kommt es zum ersten Kräfte messen der besten badischen Mittelstreckler. Titelverteidiger bei den Mannschaften ist der TV Mannheim-Rheinau, in der Einzel- wertung hat der Waldkircher Bewersdorf den Titel zu verteidigen, der in dem Singe- ner Gesell und den Mannheimern Fischer und Wickersheimer die größten Rivalen hat. Der Lahrer Nietsche dürfte ebenfalls in die Entscheidung eingreifen können. Das Ren- nen der Meisterschaftsklasse ist völlig offen. Auf der Monthlery-Rennbahn: Reue Molorrad- Weltrekorde Eine aus den Engländern Fergus Ander- son und Dale Duckie, sowie dem Australier Ken Kavanagh und dem Italiener Duilio Agostini bestehende internationale Motor- rad-Mannschaft hat auf der Monthlery- Rennbahn bei Paris mit einer 350 cem Guzzi neue Welthöchstleistungen in der 350er, 500er, 850er und 1 000 cem-Klasse über 12 Stunden aufgestellt. Obwohl die Fahrer das Rennen nach der 10. Stunde aufgeben mußten, lag die von innen in dieser Zeit gefahrene Kilometer- zahl über dem bisherigenn Weltrekord für 12 Stunden der beiden letztgenannten Klassen. Ergebnisse: 1 396,908 km in acht Stunden, Durchschnitts geschwindigkeit 174,61 kmist; 1 567,167 km in neun Stunden, Durchschnitts- geschwindigkeit 174,13 kmyst; 1 697,127 km in zehn Stunden, Durchschnittsgeschwindig- keit 169,71 km/st; 1 697,127 km in elf Stun- den, Durchschnitts geschwindigkeit 154,28 km st; 1 697,127 km in zwölf Stunden, Durch- schnittsgeschwindigkeit 141,43 km) st. Die bisherigen Welthöchstleistungen für zwölf Stunden lagen in der 350 cem-Klasse bei 1 687 km(139,9 km /st) und in der 500 cem-Klasse bei 1 695,286 km(141,27 km /st). Die bisherigen Welthöchstleistungen in der 750er und 1000 cm-Elasse für zehn Stunden Waren 1 473,249 km bzw. 1587 km. 2. Liga Süd: Im Heimspiel gegen die Spatzen“: Waldhof liebaugett mit dem. Plat weiden in der Rolle des Schrittmachers/ Spitzenreiter spielen auswärts In Süddeutschlands zweiter Liga können nur noch die Ulmer„Spatzen“ den Münch- ner„Löwen“ und der Viktoria aus Aschaf-⸗ kenburg gefährlich werden, die mit vier bzw. zwei Punkten Vorsprung vor den Ulmern die Tabelle anführen, 1860 München gastiert am kommenden Sonntag zwar in Wiesbaden. doch sollte diese Reise mit einem doppelten Punktgewinn für die„Löwen“ enden. Auch Aschaffenburg geht auf Reise und spielt beim nicht ungefährlichen VfL. Neustadt. Noch schwerer dürfte die Aufgabe der „Spatzen“ sein, die beim SV Waldhof antre- ten. Nach dem 3:1 über Neustadt sollen die Ulmer die nächsten sein, die in Mannheim „gerupft“ werden und dem Waldhof weiter nach vorn helfen. Zunächst geht es bei den Blauschwarzen um den siebten Tabellen- platz, auf dem sie den Freiburger FC ab- lösen wollen. Der Papierform nach sollte dies gar nicht so unwahrscheinlich sein, denn die Freiburger haben nach dem 1:7 der Wald- höfer in Weiden die besten Chancen, am Sonntag ebenfalls mit einem„Sack voll“ Gegentoren aus der Oberpfalz heimzukehren. Bei Punkteinbußen der an der Spitze lie- genden Vereine könnte der 1. FC Pforzheim Nutznießer sein, weil den Goldstädtern zu Hause ein sicherer Sieg über den Karlsruher FV gelingen sollte, womit wieder der An- schluß an das Spitzentrio hergestellt wäre, Am Tabellenende wird weiterhin erbit- tert um den Verbleib gekämpft. Das Schluß- licht ASV Durlach, dessen Erfolgsserie in Freiburg gestoppt wurde, erwartet zu Hause Bayern Hof. Nur bei einem doppelten Punktgewinn können sich die Durlacher Hoffnungen auf den Klassenverbleib machen. Das gleiche trifft auf Darmstadt 98 zu, das den FC Hanau 93 erwartet. Für Bamberg it., dle Gefahr ebenfalls noch nicht gebannt. Ob allerdings zu Hause gegen Cham beide Punkte erobert werden können, muß abge-“ Wartet werden. In Straubing schließlich wird der FC Singen erwartet. SPORT- Bücherecke Sammy Drechsel:„Elf Freunde müßt ihr sein.., ein Fußball-Roman für die Jugend (264 Seiten, Verlag K. Thienemann, Stuttgart). Wer die großen Fußball-Ereignisse, die Eis- hockey-, Bob- oder Radweltmeisterschaften am Rundfunk miterlebte, der kennt den Sport- reporter Sammy Drechsel, der seine beruf- liche Laufbahn bei einer Sportzeitung begann und später zum Rundfunk über wechselte.„Elf Freunde müßt ihr sein, wenn ihr Siege wollt erringen.“ Die tiefe Wahrheit dieser in den DFB-Pokal eingravierten Worte, sind Leit- motiv seines Fußball-Romans, der von den großen und kleinen Sorgen des„Teams“ er- zählt, einer Gemeinschaft von elf Berliner Fußballjungen, deren Wunschtraum schließlich Wirklichkeit wird: Die Erringung der Schul- meisterschaft. Das Buch ist vor allem für junge Menschen geschrieben, aber auch der ältere Sportfreund wird es gern zur Hand nehmen. Weitere Sportnachrichten Seite 7 ModkehefwWaefüffltekbefkitg nd 60586 ARAGk e Vöonshouchex Anegik- UD RkifkNoix nsr S kabkxe EIfAR RT Vo 2 SIEASS EA S bit skWAHRTEN E580 KRAfTsfoffk: 5s Mir süeff-kletNschaf fes 880 kXTgA füg AbSsSERSEWIHN LIE ANsrpRbchk Sbkkukbt oltre ks SO EXTRA Moro it. kSS0- STATION GROSSCARACE UNION. MANNHEIM- SECKENHEIMER STRASSE „ Nr. 5 e der- b alier uilio otor- lery- Auzzi 50er, über 1 der Von eter- 1 für ten ö nden, 8 mist; nitts⸗ 7 km ndig- Stun- 154,8 urch⸗ u kür Classe 1 500 m /st). u der inden t ihr ſugend tgart). e Eis- en am Sport- beruf- — Nr. 70/ Freitag, 25. März 1955 e MORGEN a Ein wichtiges Kapitel der Sozialreform Die Neuregelung des kassen ärztlichen Rechtes Die neue Regelung des kassenärztlichen Rechtes beschäftigte— als von der Bundes- regierung vorgelegter Gesetzentwurf wochenlang die zuständigen Ausschüsse des Bundestages. Währenddessen schlossen sich — angeblich mehr als 20 500— Aerzte zu einem„Notgemeinschaft der Aerzte und Zahnärzte“ geheißenen Abwehrverband gegen den Gesetzentwurf zusammen. „Nicht der Arzt entscheidet, wie der Pa- tient zu behandeln ist, sondern der Kassen- inspektor“, sagen die Sprecher der Notge- meinschaft anklagend. Dabei wird gegen den Kasseninspektor der Vorwurf erhoben, er hindere den Arzt daran, dem Patienten das zu gewähren, was zur Heilung nötig ist. Grund: Der Kasseninspektor wache darüber, daß alle ärztlichen Leistungen und Verord- nungen der Zahlungsfähigkeit der Kranken- kasse angepaßt werden. Sparsamkeit beim Vorwurf Rechnerisch betrachtet ist dies kein, Vor- würke gegen das Krankenkassenwesen be- gründetes, Argument. Unstrittig ist, daß die Kassen sparen. Niemand— außer manchen durch Härtefälle unmittelbar Betroffenen— behauptet, die Kassen„geizten“ mit ihren Mitteln. Sparsamkeit der Kassen aber ver- dient eher Lob denn Tadel. Sparsamkeit der Kassen bewahrt die Mitglieder vor dem Totalschaden, der einträte, wenn mehr— als nach der Kassenlage zulässig ausgegeben würde. In diesem Zusammenhang wird zugebilligt a) es sei richtig, daß die Finanzlage der Kassen keine Erhöhung der Ausgaben zu- lasse); b) die Kassen sparten jedoch an unrich- tigster Stelle, nämlich beim Patienten. Unsachlich überspitzt führt diese Polemik sogar zur Verleumdung(zum Beispiel„Weil du arm bist, mußt du sterben“), Zuviel zugemutet In der Tat verhalten sich doch die Dinge so, daß sozialpolitische Bequemlichkeit der Gesetzgeber den Krankenkassen unerfüllbare Auflagen machte. In trockenen Zahlen ausgedrückt führt das zu folgender Entwicklung, deren Schilde- rung dem Pressedienst der Ortskranken- kassenverbände entnommen wurde: Im Jahre 1949 betrugen die Gesamtaus- gaben der sozialen Krankenversicherung 5589 Milliarden DM. 1952 waren sie bereits auf 2,71 Milliarden DM angewachsen und erreichten 1953 die Höhe von 3,6 Milliarden DM. Das stellt gegenüber 1949 fast eine Ver- doppelung der Ausgaben dar. Demgegenüber sind die Einnahmen der Ortskrankenkassen in derselben Zeit nur um etwa ein Drittel ge- stiegen. Wesentliche Ursache der Schwierigkeiten liegt bei der Rentnerkrankenversicherung begründet, die den Ortskrankenkassen ob- liegt, wobei von der öffentlichen Hand keineswegs dem Risiko angepaßte Beiträge 210 7075 Werden. Wie das nun aussieht, geht alis folgenden Darstellungen hervor: In der westdeutschen Rentnerkranken- Vergichenung Gundesrepublik ohne Berlin) entwickelten sich die Ausgaben allein für ärztliche Behandlung— sie entsprechen rund 20 v. H. der Aufwendungen in der allgemei- nen Krankenversicherung der Rentner— wie folgt: Jahr Mill. DM] Jahr Mill. DM 1950 37,2 1952 83,5 1951 62,9 1953 86,2 1954) 95,0 ) vorläufige Schätzung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Zahl der Rentner von 3,97 Millionen im Jahr 1950 auf rund 5,3 Millionen im Jahre 1953 anstieg und weiter im Ansteigen befindlich zu sein scheint. Detailliert beleuchtet schlaglichtartig die Situation ein kleiner Auszug aus dem Ge- schäktsbericht 1953 der Allgemeinen Ortskran- kenkasse Mannheim. Die in diesem Bericht ausgewiesene Abrechnung der Krankenver- sicherung für Rentner zeigt folgendes Bild: insgesamt je Rentner Annahmen 3,40 Mill. DM 84,98 DM Ausgaben 4,09 Mill. DM 102, 8 DM Diesem hier etwas ausführlich behan- delten Beispiel ließen sich noch andere— ursächlich mit den Schwierigkeiten im Kran- kenkassenwesen zusammenhängende— Bei- spiele anführen, u. a. die freiwillige Weiter- versicherung ehemaliger Pflichtversicherter und nicht zuletzt die„Behandlungs welle“, Diese„Behandlungswelle“ ist eine mit der volkswirtschaftlichen Gesundung in der Bun- desrepublik zusammenhängende soziologische Entwicklung, ähnlich wie die unmittelbar nach der Währungsreform aufgetretene Freßwelle, die daran anschließende Bekleidungs-, Ein- richtungs- und Reisewelle. Zum überwiegen⸗ den Teil wird diese Behandlungswelle darauf zurückzuführen sein, daß in Kriegs- und achkriegszeiten mit der menschlichen Ge- zundheit Schindluder getrieben wurde. Auf der anderen Seite dürfte mitunter die richtige Be- handlungsgrenze nicht mehr ausreichend beach- tet werden. Prof. Dr. Hoff formulierte näm- ich auf dem Deutschen Aerztetag 1953 das Standesanliegen der deutschen Aerzteschaft wie folgt:„Die Aufgabe des guten Arztes be- steht darin, daß er das Notwendige tut und dad er das Ueberflüssige unterläßt. Dabei ist oltkenbar der zweite Teil dieser Aufgabe. die Unterlassung des Uberflüssigen, das schwerste. Argte auf Trinxgeld —— Was Wunder, dag unter den vorher ge- schilderten Umständen die eigentlichen Ge- schäktspartner der Kranken versicherung mit dieser Organisation unzufrieden sind. Es lagen die Krankenhäuser über unzuläng- Die Forderung der Krankenkassenärzte nach besserer Honorierung wird auf diese Weise zweifach begründet. Die dem Kassen- inspektor entgegengebrachte Ablehnung sie wurde eingangs dieses Artikels erwähnt — würde sich vermindern, sobald angemes- sene ärztliche Honorierung gewährleistet ist. Daß es den Aerzten darum geht, beweist auch die von der„Notgemeinschaft“ ausgespro- chene Forderung: „Die Honorierung der ärztlichen Tätigkeit auf der Grundlage einer Leistungsbezahlung, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage der Krankenkasse, allerdings abhängig von Rei Lage der versicherten reise.“ sind unzufrieden Egal ob der Krankenkassenaufwand für ärztliche Behandlung einschließlich Zahnbe- handlung bei einem Satz von 20 oder 25 v. H. des Gesamtaufwandes der Krankenkasse liegt, ziemt es sich hier zu berücksichtigen, daß auch der Privatpatient mit seinen Aus- lagen für Gesundheitspflege nicht über seinen Schaten springen kann, d. h. mehr auszu- geben hat als ihm zur Verfügung steht. Schon um die Jahrhundertwende spotte- ten humoristische Blätter über den Arzt, der einer lungenschwindsüchtigen Arbeiterfrau einen Kuraufenthalt in Arosa verschrieb. Diesem Spott bzw. dem Bekanntwerden der dahinter verborgenen Tragik verdankt das Krankenkassenwesen seine Existenz. Für jene Kreise, die es sich nicht leisten konnten, Krank zu werden, galt es Hilfe zu schaffen. Indes ist ein Mammutapparat der Wohl- fahrt entstanden; Hand in Hand damit ergab sich fortschreitend Nivellierung der Einzel- leistungen nach unten. Bei weiterer Entwick⸗ lung in dieser Richtung kann vorausgesehen werden, daß Schwerkranke vor derselben Problematik stehen werden, vor der der Patient um die Jahrhundertwende stand, wenn nicht Abhilfe geschaffen wird. Der Bundestag strebt Abhilfe durch Errichtung eines Schiedsamtes an, das um Honorar- fragen kreisende Auseinandersetzungen zwi- schen Aerzten und Krankenkassen zu schlichten hätte. Die Aerzte lehnen dieses Schiedsamt ab und sagen: „Die Wahrung echter Selbstverwaltung schließt jeden Behördeneingriff aus, ebenso Rechtsverordnungen außerhalb des allge- meinen Notstandes. Die Aufsichtsbehörde hat sich auf Ueberwachung von Gesetz und Satzung der Selbstverwaltungsorgane zu be- Schränken. Die Berufung der Unparteiischen für den Bundesausschuß und für die Landes- ausschüsse hat im äußersten Fall in Gestalt Von unabhängigen Richtern der ordentlichen Gerichtsbarkeit als echten Unpartelischen zu erfolgen.“ Nüchtern betrachtet ist es auch fraglich, ob das Schiedsamt die wirkliche Problematik lösen kann. Erfüllt es berechtigte Forderun- den der Aerzte nicht, dann verfehlt es ebenso seinen Zweck wie bei der Erfüllung berech- tigter Aerzteforderungen, wenn die Kran- kenkassen dadurch gezwungen werden, mehr auszugeben als einzunehmen. und schlagen vor Die„Notgemeinschaft“ hat sich auch des- wegen andere Lösungs möglichkeiten aus- gedacht, die den Gesetzgeber vorgeschlagen werden, und zwar: a) Die Wiederinkraftsetzung des 8 178 RVO, der die freiwillige Weiter versicherung bei Ueberschreiten eines gewissen Einkommens unmöglich macht. b) Die Aenderung des 5 182 RVO. Es muß erreicht werden, daß die Aerzteschaft den gesetzlichen Auftrag zur ärztlichen Versor- Sung der sozialversicherten Bevölkerung un- mittelbar von Staat und Oeffentlichkeit er- hält. Liegt dieser gesetzliche Auftrag vor, so sind die Aerzte auch im vertragslosen Zu- stand mit den Krankenkassen zur ärztlichen Versorgung der Bevölkerung verpflichtet, so daß überhaupt eine Notlage nicht entstehen kann. Die vertraglichen Beziehungen regeln sich unter solchen Umständen nach den all- gemeinen gültigen Bestimmungen des BGB. Einen weiteren Streitpunkt zwischen Rerz- ten und Krankenkassen stellt die bisherige Nichtzulassung von Bewerbern um die kassenärztliche Praxis dar. Die„Notgemein- schaft“ forderte freie Zulassung zur ärzt- lichen Berufsausübung, d. h. auch zur Kran- kenkassenpraxis. Mit anderen Worten ge- sagt: An den für Honorierung ärztlicher Be- handlung zur Verfügung stehenden Mittel der Krankenkassen würden zusätzlich rund 12 000 bislang nicht zur Kassenpraxis zuge- lassene Aerzte partizipieren. Dadurch träte jedoch neuerliche Verminderung des Aerzte- honorars für den einzelnen Arzt ein. Der erwähnte Gesetzentwurf zur Neu- regelung des kassenärztlichen Rechtes sieht — in der vom sozialpolitischen Ausschuß des Bundestages verabschiedeten Form— fol- gende Verhältniszahlen von Arzt und Patien- ten vor: zukünftig bisher Versicherte ein Arzt 500 600 ein Zahnarzt 900 1250 Wenn der Bundestag dieser Vorlage zu- stimmt, sollen etwa 3500 bis 4000 Aerzte im Bundesgebiet auf Neuzulassung rechnen können; Optimisten meinen sogar 500005). Aus all dem ist ersichtlich, daß im Zuge der durchzuführenden Reform des sozialen Krankenversicherungswesens noch sehr viel Vorarbeit geleistet werden muß. Bei dieser Vorarbeit wird es aber darauf ankommen, sich nicht nur mit statistischen Unterlagen zu begnügen, sondern sehr eingehend auch die ideellen und wirtschaftlichen Auswir- kungen zu studieren. F. O. Weber ) Praktisch verfügt die Gesamtheit der orts- Krankenkassen im Bundesgebiet über keinen Veberschuß. Soweit Kassenüberschüsse vorhan- den sind, reichen sie nur für wenige Tage aus: ckie Ortskrankenkassen leben also von der Hand in den Mund. Ein Teil der Ortskrankenkassen ist sogar zeitweise(z2. B. Grippe-Epidemie) auf Veberbrückungshilfe angewiesen. ) Errechnung des„Hartmann-Bundes“, BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Commerz-Bank- Dividende 9 v. H. (VWD) Die Aufsichtsräte der Nachfolge- institute der Commerzbank haben am 24. März die Abschlüsse für das Geschäftsjahr 1954 ver- abschiedet. Wie die beiden anderen großen Nachfolgegruppen schlägt auch die Gruppe Commerzbank für 1954 eine auf neun(im Vor- jahr 8½) v. H. erhöhte Dividende vor. Die Commerz- und Disconto-Bank AG, Hamburg, schlägt— wie erwartet— außerdem vor, ihr bisheriges Grundkapital von 12,5 Mill. DM auf 20 Mill. DM zu erhöhen. Kalisyndikats-Guthaben vor US-Gericͤht (VWD) Vor einem New LVorker Gericht hat in der vergangenen Woche die Verhandlung über einen seit Jahren anhängigen Prozeß um ein beschlagnahmtes Guthaben des deutschen Kalisyndikats in Höhe von 6,7 Mill. Dollar be- gonnen. In dem Prozeß klagen die Treuhänder und Zahlungsagenten der britischen Gläubiger der deutschen Kalianleihen, die„Royal Ex- change Assurance Company“ und die J. Henry Schroder and Co., London, gegen die Feind- vermögens verwaltung in den USA auf Her- . ausgabe dieses Guthabens Nach dem amerika nischen Gesetz über den Handel mit Feind- ländern muß die Royal Exchange beweisen, daß sie Rechte, Ansprüche oder Interessen an dem Guthaben hat. Sie behauptet, daß das Gut- haben in den USA lediglich treuhänderisch zu- gunsten der Gläubiger verwaltet werde, wäh- rend die Feindvermögensverwaltung den Cha- rakter einer Treuhandschaft nicht anerkennt und die Royal Exchange nur als Gläubiger und insofern nicht als an dem Guthaben berech- tigte ansieht. Der Prozeß wird voraussichtlich 10 bis 14 Tage dauern. Fusion Deutsche und Howaldtwerke gebilligt (AP) Der Bundestag hat am 24. März dem Antrag der Bundesregierung zur Verschmel- zung der Deutschen Werke und der Howaldt- Werke in Kiel, die sich im Besitz des Bundes befinden, einstimmig zugestimmt. Die Fusion soll unter gleichzeitiger Erhöhung des Kapitals der Howaldt-Werke vorgenommen werden. Sie soll die bisher vorhandene Unrentabilität der Deutschen Werke beseitigen. Marktberichte„om 2. März Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei ausreichender Anfuhr und lebhafter Nachfrage guter Absatz. Es erzielten: Blumen- Kkohl ausl. Steige 18—18½; Karotten 28-32; Kar- tofteln 6½—7; Lauch Gewichtsware 45-50, ckto. Stück 10—20; Meerrettich 90—100; Petersilie 10—12; Rosenkohl 30—83; Rotkohl 50—52; Rote Beete 26 bis 28; Feldsalat geputzt 150—160; Endivien ausl. Steige 6—6½'; Kopfsalat ausl. Steige 7—7½; Sel- lerie Stück 20—40- dto, Gewichtsware 45—50; Spi- nat ausl. Steige 6/9 ½¼; Schnittlauch 15—20; Toma- ten ausl. Steige 8/9; Kresse 100—110; Weißkohl 28—30; Wirsing 36-38; Zwiebeln inl, 10—12, dto. ausl. 22-26; Aepfel Ia 25—40, B 12—20; Orangen blond 3032; Navel Gewichtsware 44—46; Faterno 54—56; Bananen Kiste 16—17; Mandarinen 50-55; Zitronen Kiste 30—33, dto. Stück 15—17. Mannheimer Ferkelmarkt VWD) Auftrieb: 127 Ferkel in der Vorwoche 121. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 50.— bis 69. DM(—) je Stück.— Marktverlauf langsam, Ueberstend. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- 8 Inlandstfleisch: Ochsen 3.50—3.70(3,60 3,65); Rind 3.603,80(3,603.65): Kuh 2.60—3.—(2,70—3.—) Bullen 3,503,880(3,60—3,65); Schweine 3.20.—3.30 (3,303, 40); Kalb 4,20—5.—(4,20—4,90); Hammel 3,20 Effektenbörse bis 3,50(3,20— 3,50). Auslandsfleisch: Rind 1. Sorte 3,60— 3,90(), dto. 2. Sorte 3,30—3,50(—); Fresser 3,80—3,90(—). Tendenz für In- und Auslandsfleisch ruhig. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Anfuhr mittel, Nachfrage gut. Es erziel- ten: Aepfel Ia 23—35, A 14—26, B 10—13; Feldsalat 120—130; Karotten 23—25; Knollensellerie 25—45; Zwiebeln 17—18; Radieschen 35-40; Petersilie 9: Schnittlauch 7. NE-Metall Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 443, 73447, 75 DM Blei in Kabeln 127—128 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 862 DM Freie TLevisenkurse Geld Brief 100 belg. Franes 8.439 8.459 100 franz. Francs 1.2063 1,2983 100 Schweizer Franken 95,965 96,185 100 holl. Gulden 110,67 111,09 1 kanad. Dollar 4,279 4.299 1 engl. Pfund 11,787 11,807 100 schwed. Kronen 81,00 81,16 100 dän. Kronen 60,77 60.89 100 norw. Kronen 58,975 58.995 100 Schweizer Fr.(fre) 98,035 9.235 1 US-Dollar 4.2004 4,2104 10 UM-W= 50%,— DM-O; 10 DM-O= 21.24 DM-· W Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim! Frankfurt a. M., 24. März 19535 igheit ü en handlungen im Berg- Trotz der weiter bestehenden Ungewißheit über den Ausgang der Lohnver. a bau war dle Tendenz, angeregt durch stärkere Nachfrage am Farben- sowie Elektromarkt, weiter freundlich. Die letzte Notiz Höchster Bez. Rechte wurde heute mit 29% festgesetzt. Am und Montanmarkt ziemlich unveränderte Kurse. Banken- Weiter schwach Zeiss-Ikon 287. 5 Jugendlliche Hänger mit groſem Dachkragen, aus edlen Velours und NVoppen: Dl 89.— 103. 135. Hänger, Fyramidenform: elegant und schlank In allen Pastell Farbtönen. D 108. 148.— 198. 7 Du weiß man was man hat — Moclische Hänger aus Mohairs, Kammgarnen, Flanellen der be- vorzugten Farben. Damenhaft] D 105. 128.— 158. liche Pflegesätze. Es klagen aber vor allem K 23. 3. 24 3. Aktlen 233. 24.3 Aktlen 23.% 2 3. die Aerzte über zu geringe Honorierung. Dede l 0 l 15 1 Rund 730 Mill. DM werden jährlich an die E 255 2320. 1190 5 eee 22 22 Haan 15 e ee e 3 B 5„ 18 15 Hoesch) 5 3 Relchsb.-Ant. 8a. urchschnittsjahreseirkomnmmen ven 24 800 Pil Sean cen, e wee,.%, Nene bro Arzt errechnet worden. Einkommen ist je- Peimler: Benz. 69 10% Rbn, Braunkohle 240 242 doch hier dem Begrift Umsatz gleichzusetzen, Buss 2% i Aheineletras 5% 288, Pergeateueho g,% 7 0 0„ aadide, Kassenärzte haben nicht Unrecht, wenn Bere 200 271% Sellweltt 3 28% 88% S ee 14143 ¼& de behaupten, daß ihnen aus diesem Umsatz Pt. Lanelehm„ 42 142 Siemens& Halske 285 281½%[ Gelsenberz 49 140 KKB- ond nur ein geringfügiges Nettoeinkommen— es Puxlacher 25 er 10%½ 167 Südzucker. 1387 187 Hin Nürnpers 13, 285 BB Kqgofschecks soll zwischen 400 und 600 DM monatlich liegen Bichbaum-Werger 197 196 Ver Stahlwer ge 2% 2[Hoescank 5h 157 — übrig bleibt a eee Zellstoft Waldhof 1%%s Klöckn-Hump, D. 218 217%¼ werden 8 * 3 1 ich dee 10 9 8 Badische Bank 17⁰ 18 Klöckner 15 85 oagenommeg 1 1 0 Das ist wahrlich wenig. Es verringert siç 5 242 Sommerzbenky h 10 1 munten knanix„198 71 14 übrigens in gleichem Maße, indem aus Grün- 1 Baver 115 0 Sed 5 15 Rheide Wend 8 55 Mennheim 03. 16 e eee.„ 10 K 15 page wenden 110 41 Then die. 8 8 Von den planken his zum Geckelzmerkt Tanken versicherung aus„ Srün& Bilfinger] 170 Süddeutsche Ban yssenhi* rund: Die Zahl der Privatpatienten ver- windert sich. h RM- Werte.) Restquoten Seite 10 MORGEN Freitag, 25. März 1955/ Nr. 0 An Grippe nichts verdient zteschatft Stuttgart. Die süd westdeutsche Ar die vielverbreitete Ansicht zurüc daß die Kassenärzte an der dies, Grippewelle gut verdient hätten. Die A schaft weist daraufhin, daß die Mehrleis der Krankenkassen in erhöhten Arzneikosten und Krankengeldzahlungen bestehe, keines- Wegs aber die ärztlichen Leistungen betreffe. ung Zitronen- und Feigenbäume Weinheim. An der Bergstraße werden noch in diesem Jahr zahlreiche Zitronen-, Feigen- und Bananenstauden in den öffent- lichen Anlagen gepflanzt. Damit will Wein- heim auswärtigen Besuchern den Aufent- halt in der Stadt mit ihren exotischen Park- und Waldanlagen reizvoller machen. Ver- amlaßt wurden diese Maßnahmen durch die Tatsache, daß der Durchschnitt der Aufent- haltsdauer der Fremden in Weinheim im Jahr 1954 bei anderthalb Tagen lag. Diese kurzen Aufenthalte werden zum Teil darauf zurückgeführt, daß Weinheim durch die Freigaben von Hotels und Wohnungen in den benachbarten Städten Mannheim und Heidelberg seine Bedeutung als Ausweich- Stelle allmählich verliert. Immerhin liegt Weinheim mit seinen Uebernachtungszahlen — 54 000 im Jahre 1954— an der Spitze aller nodbadischen Städte gleicher Gröge. Aus der Hessischen Nachbarschaft Lutz Heck bereitet Afrika- Expedition vor Wiesbaden. Das in Wiesbaden lebende Forscherehepaar Dr. Lutz und Eva Heck bereiten seine 5. Afrika-Expedition vor. Anfang April bringt ein Schiff den Kombi- wagen der„Zwei- Mann- Expedition“ zur Walfischbucht. Von dort geht die Fahrt nach Portugiesisch-Ostafrika(Mozambique) und Kapstadt weiter und dann über Südwest- afrika zurück. Zweck der Expedition ist die Beobachtung von Großwild in den tier- reichen Gebieten Südafrikas. Im Krüger- Nationalpark soll beobachtet werden, wie sich die Tiere an den Menschen gewöhnt und dadurch ihr ursprüngliches Verhalten geändert haben. Vorgesehen ist auch der Besuch südafrikanischer Großstädte und Eingeborenenreservate. Hoher Prozentsatz beschlagnahmt Wiesbaden. Vor dem hessischen Landtag teilte Finanzminister Dr. Heinrich Tröger bei der Beantwortung einer Großen Anfrage der SPD-Fraktion mit, daß die amerikanische Besatzungsmacht nach dem Stande vom 10. Februar 1955 in Hessen insgesamt 185 000, 26 Hektar Land beansprucht. Zu diesen Be- schlagnahmen kämen weitere Geländeanfor- derungen von 18 639,39 Hektar hinzu. Davon soll der weitaus größte Teil für Standort- übungsplätze in der Nähe von 17 verschiede- nen Standorten dienen. Tröger bestätigte, daß 9,64 Prozent des hessischen Gebietes zur Zeit von der Besatzungsmacht in Anspruch genommen werden. Streit wurde beigelegt Kassel. Der seit zwei Jahren dauernde Streit um das„Märchenhaus“ in Kassel Niederzwehren, in dem Dorothea Viehmann lebte, ist jetzt beigelegt worden. Im Blick- feld vor dem alten Haus, in dem die Brüder Grimm sich von der Frau viele Märchen erzählen ließen, war eine Transformatoren- station errichtet worden, wogegen Heimat- kundler und zahlreiche Einwohner scharf Pilot mußte aussteigen Aschaffenburg. Der Pilot eines auf dem Flugplatz Landstuhl/ Pfalz stationierten ame- rikanischen Düsenjägers vom Typ„86-D Sabrejet“ ist in der Nähe von Aschaffenburg mit dem Fallschirm abgesprungen, weil sein Flugzeug Maschinenschaden hatte. Die Ma- schine stürzte kurz darauf ab. Das Wrack wurde noch nicht gefunden. Der Pilot erlitt nur leichte Verletzungen. protestiert haben. Auch der Verwaltungs- ausschuß von Kassel-Niederzwehren hatte die Beseitigung des Neubaues gefordert. Nunmehr ist die im Rohbau fertige Station Wieder abgerissen worden, um auf einem anderen Platz errichtet zu werden. Erstmals im Schlafwagenverkehr Frankfurt. Erstmalig in der Geschichte des deutschen Schlafwagenverkehrs ist im Jahre 1954 die Mehrzahl der Betten von Fahrgästen dritter Klasse belegt worden, teilt die Deutsche Schlafwagen und Speise- Wwagen- Gesellschaft in Frankfurt mit. Von insgesamt 473 588 Schlafwagen-Reisenden hatten im letzten Jahr 236 495 Reisende die dritte Klasse benutzt. Schwedenglocke läutet wieder Bad Wildungen. Auf Anregung des Wal- deckischen Geschichtsvereins hat die Stadt- verwaltung beschlossen, ab 1. April wieder täglich um 15 Uhr die„Schwedenglocke“ in Alt-Wildungen läuten zu lassen. Damit lebt ein seit längerer Zeit unterbrochener Brauch Wieder auf. Heimatforscher erklären ihn da- mit, daß die Glocke die Erinnerung an die schweren Nöte des Wildunger Lands im dreißigjährigen Krieg wachhalten sollte. Mörder fuhr zum Kongreß MeAlester(Oklahoma), 24. März(Ap) Pie amerikanische Polizei gab die Verhaftung des 34jährigen Arztes Dr. Ben T. Galbraith bekannt, der gestanden hat, seine Frau und seine drei Kinder ermordet zu haben. Die Leichen der Ermordeten waren am Donners- tag gefunden worden, nachdem das Haus der Familie bis auf die Grundmauern ab- gebrannt war. Nach der Tat hatte der Arzt an einem Kongreß in Oklahoma- City teil- genommen. Geburtstags-Pistole Miami(Florida), 23. März.(AP) Mit einer Pistole, die er am Vortag zu seinem 17. Ge- burtstag von seiner Mutter geschenkt be- kommen hatte, schoß ein junger Mann einen Polizisten nieder, der ihn wegen angeb- lichen Wechselbetruges anhalten wollte. Der Polizist wurde durch drei Schüsse lebens- gefährlich verletzt. Verstärkte Schädlingsbekämpfung Buchen. Eine verstärkte biologische Schad- Iingsbekämpfung durch intensiven Vogel- schutz in den Wäldern forderte der Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte in Ludwigs- burg, Dr. Löhrl. Löhrl unterstrich vor dem Forstpersonal der Forstämter Buchen, Wall- dürn und Hardheim die Notwendigkeit, aus- reichende Brutstätten durch Nistgelegen- heiten und durch Heckenschutz zu schaffen. 0 Familien- Nachtichten Nach kurzer und schwerer Krankheit ist mein gelieb- ter Mann, mein herzensguter Papa, Schwiegersohn und Schwager, Herr Erwin Gruschka Architekt u. Baumeister Ing. im Alter von 45 Jahren für immer von uns gegangen. Mm.- Neuostheim, den 23. März 1955 Dürerstraße 4 In tlefer Trauer: Frau Martha Gruschka geb. Hauert und Kind Norbert Familie Adam Hauert Beerdigung: Samstag, 26. März, 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach langem schwerem Leiden wurde mein lieber Mann, unser nerzensguter Vater, Großvater und Schwiegervater, Herr August Scherer im 69. Lebensjahr für immer von uns genommen. Mhm. Rheinau, den 23. März 1955 Wachenburgstraße 144 In tiefer Trauer: Rosa Scherer geb. Herm und alle Angehörigen Beerdigung: Samstag, 26. März, 11.00 Uhr im Friedhof Rheinau. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 24. März 1955, wohl- vorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Hanf geb. Schwind im Alter von 72 Jahren. Mh m. Käfertal, den 24. März 1955 Aeußere Bogenstraße 10 E tiker?!! Hermann Dick u. Frau Barbara geb. Hanf Heinrich Löllbach u. Frau Maria geb. Hanf Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Montag, 28. März, 14.00 Uhr im Friedhof Käfertal. Allen Freunden u. Bekannten die traurige Nachricht, das meine liebe Frau. unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Maria Magdalena Kreitmer geb. Weber Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme in Wort, Schrift so- wie Kranz- u. Blumenspenden beim Hinscheiden meines lie- ben Mannes, Herrn Adolf Falk sage ich auf diesem Wege allen meinen tiefempfundenen Dank. Besond. Dank gebührt Herrn Dr. Batz für seine vorbildliche ärztl. Betreuung sowie Schwe- ster Liesel für ihre liebevolle Pflege. nach langem und schwerem Leiden im Alter von 46 Jahren für immer von uns gegangen ist. Mannheim, 24. März 1955 Landwehrstraße 9 In stiller Trauer: Fritz Kreitmer nebst allen Angehörigen Mannheim, 25. März 1955 T 3, 6 „ Frau Emma Falk erdigung: tag, 26. März, 1 Beerdigung: Samstag 5 geb. Biehler 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Bestattungen in Mannheim Freitag, 25. März 1955 Hauptfriedhof Rothermel, Lina. Werftstraße 3 Sulger, Maria, Friedrichsfeld, Altkircher Straße Kohler, Karl, Rheinhäuserstraße 63 Raschke, Gertrud, Mollstraße 10 Bitsch, Katharina, U 2, 1a Krematorium Lehn, Emil, Obere Riedstraße 12. Wamser, Pauline, Ligusterweg 4. Friedhof Käfertal Stöhrer, Susanna, Winkelweg 11. Friedhof Neckarau Förster, Elfriede, Fronäckerstraße 11. Friedhof Friedrichsfeld Koch, Margaretha, Neudorfstraße 17 14.00 13.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Korsett- und Wäschevorführung am Montag, den 28. März Dienstag, den 27. März Mittwoch, den 30. März jeweils 14.30 und 16.15 Uhr in der Ill. Etage unseres Hauses. Eintriff frei und onverbindlich (Nur för Damen) MANNHEIM K J, J-3. fel. 54091 BK ntmac hungen Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH ver- Sibt folgende Arbeiten: I. Be- und Entwässerungsarbeiten für die Wohnbauten am Aubuckel, Stockwerkhäuser, Block J, N, O. 2. Malerarbeiten Unnenanstrich) für die Wohnbauten am Aubuckel, Stockwerkhäuser(für Unternehmer mit den Anfangsbuchstaben von A bis Z). Entwässerungsarbeiten(unter Kellerfußboden und außerhalb der Gebäude) für die Wohnbauten am Aubuckel, Duplexhäuser. 4. Fliesenarbeiten für die Wohnbauten Sohrauer Straße. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Max-Joseph-Straße 1(Auskunft) abgeholt werden. Mannheim, den 24. März 1955. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Meine Frau und ich „Meine Frau und ich sind Zahnprothesenträger und hatten früher viel Arger. Die Prothesen wurden nicht richtig sauber, fielen aus der Hand und wurden beschädigt, Wackelten außerdem auch beim Sprechen, so daß Wir häufig unqn- genehm quffielen. Durch Ihre Kokident- Präparate ist das sehr schnell anders geworden. Jeden Morgen freuen Wir uns öber unsere wie neu aussehenden könstlichen Gebisse. Scuber, frisch, geruchfrei. Und dabei ohne Möbe und ohne Arbeit. Durch ihre Kukident-Haff-Creme sitzen die Prothesen den ganzen Jag öber so fest, daß Wir unbesorgt sprechen, singen und faden, ja sogar husten und niesen können.“ So schreiben uns zahlreiche Zahnprothesenträger. Tragen Sie ein künstliches Gebiß und kennen Kukident noch nicht? Dann kaufen Sie sich noch heute eine Frobepackung Kukident- Reinigungspulver für 50 Dpf.— reicht eine ganze Woche- und eine Probetobe Kukident- Hoff- Creme für I DM. Wenn Sie nicht zufrieden sind, senden Sie uns die Packungen ein und erhalten donn ihr Seld zurück. Kokirol-Fubrik, Weinheim(Bergstr.) 7 2 0 ö. Wer es kennt- nimmt Ein Gummiskrumpf Sie rasch befreit von Krampfadern und Müdigkeit Täglich von 14.00 bis 16.00 Uhr Sonderberatung Dr. med. 8e MN UTZ A POTT E, Mannheim, 0 8, 8 Am Sonntag, 27. März, 13.45 Uhr spielt das ſlarchenthealer, Kurpfalz“ Mhm.-Waldhof Franziskushaus Froher lustiger MM-Hflärchien- Hlachmittag für unsere lieben kleinen und großen Leser. Speckweg 6 I. Teil: „Die Wunderpfeife“ II. Teil: „Beim Zauberer Packi-Knacki“ III. Teil: 5 „Lügenmäulchen und Wahrheitsmündehen““ Karten(auch im Vorverkauf) zum ermäßigten Preise von vot Sebrauch Nach Gebrauch So wirlete bei Ftau Helene Franke Vielleicht hilft es auch Dir! Flasche 2,75 Korflasche 5.— Drogerie Ludwig& Schütthelm KG. O 4. 3 Michaelis-Drogerie, G 2. 2 Drog. Hofmann, Lange Rötterstr. 16 Drogerie Esch, im Hauptbahnhof Drog. Hoffmann, Breite Str., U 1, 9 Drog. Sperber, Seckenheimer Str. 29 II 2 1 8 W Die Teepflückerinnen der Plantagen Indiens, Ceylons u. Javas wäh- len nur die jungen, zarten Blätter des Tee- Strauches. Ein Güte- Tee besonderer Art. Assann-Boldsgitzen Vollblumig— kräftiger Geschmack. Ein Genuß für nur Wenige Pfennige. BREITE STRAS88 E gegenüber dem Nationaltheater Ihrspezlal geschäft för Wäsche Blusen: Pullover File Wichtige Mittelung! Schweizer Qudiität, Damen- Striekweste In vielen modischen Farben 19,50 D Röck amen Röcke ö 23,50 Twin Sets 00%% Merino- Wolle Damen-Mickl %% Arm b. 00 noch geschlossen, Id Wolle Jweed, reine Wolle 8b. 50 Gekochter Schinken 59 „„ Schweinskopf⸗ 0 8 Liter ſasche o. Gl. 6 120 Weißer deulscher Wermutweln // Flasche o. Gl. —.60,—,80, 1.—, 1,20 DM für Kinder und Erwachsene an der Theaterkasse des„Franziskushaus“ und bei den Hausmeistern der Volksschulen. Alle Plätze sind numerlert LENSSINC N 3, 1 Vetrkäbfe Neue u. gebr. H.-, D.- u. Sporträder billig zu verk. Lösch, H 4, 24. Guterh. Bücherschrank zu verk. R 2, 2, Hausmeister. Staubsauger. kompl., preiswert zu verk. Bräuchle, J7, 12, Hths. 1 Tre. Tadellos. Zim.-Ofen mit Rohr 20.— 2z. Vk. Adr. einzus. u. A 05587 i. V. Gebr. Möbel zu verk. Heck, G 2, 22. Tannenhonig lose.. 3,0 D Fü 3 Waldhonig, lose 2,80 DM Aufarbeiten 20,.— i 1 J Ihr Material wird mit mod. elektr.. i 1 Z.-Masch. gezupft und entstaubt. a 5 Neuanfertigungen. E. HOLZ, im Polstermstr., N 3, 13a, Tel. 4 19 88. Mannheimer Schlafzimmer, neu, umsth. prsw. zu[ Reonig- Spezialgeschäft Vk. Karl-Ladenburg-Str. 14, nachm. P 6, 6— Nähe Freßgasse 1 Lebe gesund durch HO nI1ꝗg Echter Imker-Schleuder-Honig vom Spezialgeschäft! N Lose je Pfund 1.35, 1,60, 1,90, 2,40 P51 Schaukasten 160x100 em, zu verk. Adr. einzus. u. A 05538 im Verlag Schaltertüre 208&*92 em, zu verkauf. Adr. einzus. u. A 05539 im Verlag Korb- Sportwagen, gut erh., zu verk. Dammstraße 20, IV. Stock re. — Wellensittiche zum Sprechen- lernen, Stck. 10, 1 Kanarienhähne Kinderkorbwagen, gut erh., zu ver- kaufen. Elm, Kleinfeldstraße 7a. 1a e .— Vogelkäfige „„ Ae B. S. Gesundheitsfutter für alle Singvögel B A D. S a M N Hs K. SCHMIDT KG S 1, 3, Breite Str., neb. Nordsee J rümnie berlon. bl E 2, 1 4 Market Konfirmation- Kommunion Ein wðillxkommenes Gesche; Erst. klass. Da.- u. He.-Uhren, Muster- stücke zur Hälfte des normalen Preises. Marquis& Co, in der Schillerschule(Straßenb. 7 u. 10). Aus der Teilzahlung bis 24 Monatsraten Mäntel en Heldt,( 1. 3 Größtes Harmonika-Fachgeschäft von Mannheim- Ludwigshafen: Mhm., S 2, 8 Musik-Biatz u. Lu.-Nord Badeeinrichtungen, dann Rothermel. 100 0 Silderoutioge BESTECR dire o brwote (lenzohtung), 2 8 7 teilig auf ON 225.— Kotolog gtans Besteckfabrik A pAsCH à co., SONG ENN N. Hoslume„ Heldt.( 1. 3 Bade einrichtungen billig und fein, richtet Meister Rothermel ein. Wochenraten ab 2,65 DM. setzt von Das Sonder- Angebot ee ede TF ach- Flügel 190 em lang, schwarz poliert, sehr gepflegt Aen. Ababel O 3, 9 jetzt von Mannheim, Unser Frühlingsangebot! Erstkl. Damenmäntel u. Kostüme 69, bis 79, langärmel. He.-Westen (reine Wolle) 23, Damen- Strick- jacken 24,, herrl. federleichte An- gora-Decken(150k 200), 2 Stück im gr. Koffer verpackt, nur 59,90 DM, Oberbetten, Halbdaunen, feder- leicht, nur 77, DM. Marquis& Co, Mannheim, in der Schillerschule (Straßenbahn 7 u. 16). 200 cem Kombi-Wonnschrank 38 0 MBEL.-EienETE Megplatz Bunker am Neckarstadt-Bahnhof Vetschiedenes ö Gewerbe- und Haushaltungs-Kühl- schränke in großer Auswahl bei Rothermel. Alte Kunden ohne An- zahlung, neue nach Vereinbarung. BARITON(Solist) von bek. Mhm. Unterh.-Quartett (Liebhaber) umg. gesucht. Angeb. unter Nr. 05563 an den Verlag Ainger-Dürno! Derj. schlanke, gr. Herr, wel; cher am Freitag, dem 18. März, PFAFF. Mähmaschinen- N 1. 7 neu oder auf- Damenhüte gearbeitet, bei individueller, fachmän. Bedienung von K file Ber 9 Mittelstraße 28, 1. Etage. — Gasherde, dann Rothermel. Kommen Heldt, C 1. 3 20 Gebr. Chaiselg. z. vk. Witt, G 7, 29. in reſcher Auswahl bei Wösche-peck, N 3, 12, Runsts rab ei 0 en E e 5 2%% r[e. u. s Unr im Café Kiemle saß, u. danach, etwa 3 Uhr, die Dame mit schwarz. Pelzmantel vor dem betr. Café erwarten wollte, wird freundl. um Nach- richt gebeten. Zuschr. unt. P 22785 a. d. Verl. Kleiderschränke 90220 em breit. Größtes Spezial- Lager Baden) Pfalz. Möbel- Streit. B 6, 1. a. d. Sternwarte. k. Laden. Gebr. Küche 2. verk. Witt, G 7, 29. Meißluftherde bei Jlle& Mark, F 2, 7(am Markt) Reizvoll ist die Beilage bunter Märchen- figuren im Nheinkönig Halb und Halb mit der abgewogenen Kentucky- Mischung. Wohnzimmer Auszugtische nur 88,—; Polsterstühle Bez. Kupfer od. grün nur.. 22, 50 MBSSEI-MNEIs 1, E 2, 11 Aünonsmaschine„Brunsviga“ gebraucht, für 290,.— DM u. Reise- schreibmaschine,„Continental“, ge- braucht, für 178,.— DM zu verk. 8 1. Solchen Frauen kann man gratulieren. Heiter, friſch und ſchaffensfrohl frauen, die ſich jung durch die OO PPFE L HERZ= KUR erhalten! IIII IIIA Fa. Vierling, Ludwigshafen-Oppau Edigheimer Str. 20, Tel. 6 52 81. in Apotheken und Drogerien 1 könn situa werd Profe Inter Der scher dürfe der ten s Wirt der eine allge den. gen Rah seler Grer die Der bau Null Wirt Basi Er v cher selbe frag teue Fra auf Stel nur, Fre ang sten. Kal beit mac 7e⁰ bet! sche eint Keil ing chäd- Vogel- Leiter lwigs- dem Wall- , aus- legen- jaffen. er 8.1 6s 1 rdsee pine 4 Market duo : esd Muster- or malen in der 7 u. 16). gebot he el oliert, — ot! Lostüme -Westen Strick- te An- tück im 9,90 DM, feder- is& Co, erschule — cem 3, UN platz ahnhof 5 s-Kühl⸗ ahl bei nne An- barung. — A Quartett Angeb. lag 8 Wahl bei 2, Kunst rabe — wel März, iemle , die aantel arten Nach- Verl. „ Ar. 70/ Freitag, 25. März 1955 INDUSTRIE. UND HANDELSBLAITI Seite 11 . 4 Rotes Licht für Kohlepreiserhöhungen (eck) An eine Erhöhung der Kohlenpreise könne in der gegenwärtigen Wirtschafts- situation unter keinen Umständen gedacht werden, erklärte Bundeswirtschaftsminister professor Erhard am 24. März in einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk. Der Kohlenpreis habe einen starken politi- schen Akzent, sagte Erhard. Auf keinen Fall dürfe, nachdem eine gewisse Beruhigung in der allgemeinen Preisentwicklung eingetre- ten sei, ein neuer Unsicherheitsfaktor in die Wirtschaft hineingetragen werden. Gerade in der gegenwärtigen Konjunkturlage könne eine solche Entwicklung als grünes Licht für allgemeine Preiserhöhungen aufgefaßt wer- den, Erhard bejahte grundsätzlich Forderun- g gen von Lohnerhöhungen, soweit diese im Rahmen der Produktivitätszunahme möglich seien. Diese Erfüllung habe jedoch dort ihre Grenzen, wo die Wettbewerbsfähigkeit und 9 die Stabilität der Währung gefährdet werde. Der Produktivitätszu wachs im Kohlenberg- bau sei jedoch in den letzten Jahren gleich Null gewesen, Die Produktivität der Kohlen- wirtschaft stelle aus diesem Grunde keine Basis für irgendwelche Lohnerhöhungen dar. Er werde deshalb im Interesse der Verbrau- cher— und letzten Endes der Wirtschaft selbst— keiner Lösung in der Kohlenpreis- frage zustimmen, die zu allgemeinen Ver- teuerungen führen werde. Meinungsbildung über Kartellwesen erarbeiten ni, Die Bundestagsfraktion der CDU/ U haben beschlossen, einen Unterarbeits- kreis Kartellwesen zu bilden. Er hat die Auf- be, eine Meinungsbildung in der größten ſundestagsfraktion herbeizuführen. Insofern rd der Bildung dieses Arbeitskreises im Hinblick auf die„Kartellschlacht“, die in den kommenden Monaten insbesondere im Wirtschaftspolitischen Ausschuß des Bundes- tages zu erwarten ist, und seinen Arbeits- ergebnissen größte Beachtung zu schenken sein. Dies wird auch die Frage des Vor- sitzenden des Unterarbeitskreises betreffen, über den noch keine Entscheidung getroffen worden ist. Man nimmt jedoch an, daß der Vorsitzende des wirtschaftspolitischen Aus- schusses des Bundestages, der CDU-Aßbge- ordnete Wilhelm Nägel, als Vorsitzender auch des Unterarbeitskreises ernannt wer- den könnte. Der Unterarbeitskreis wird nicht nur die wichtigsten Kartellexperten der Bundesregierung und der Wissenschaft hören, sondern auch die Vertreter einzelner Berufsstände, wie des Mittelstandes, der Landwirtschaft und der Industrie. Altersfreibetrag mug eingetragen sein (AP) Bundesfinanzminister Schäffer wies am 23. März bei der Beantwortung einer Frage des SPD-Abgeordneten Keilhack dar- uf hin, daß in diesem Jahr die bei der Steuerreform festgelegten Altersfreibeträge gur guf Antrag gewährt werden können. Der Freibetrag könne bei der Lohnsteuer nur angerecimet Werden wenn er gut der Lohn- steuerkarte eingetragen sei. Nach Ablauf des Kalenderjahres könne der Freibetrag auch beim Lohnsteuerjahresausgleich geltend ge- macht werden. Der Altersfreibetrag beträgt 70 DM jährlich für Personen über 70 Jahre. Schäffer teilte mit, daß der Altersfrei- betrag vom nächsten Jahr an voraussichtlich schon vor Aushändigung der Lohnsteuerkarte eingetragen werde. Von da ab seien dann keine besonderen Anträge mehr erforderlich. Der Textilindustrie geht es schlecht (bk) Die Textilindustrie sei im vergange- nen Jahr vom wirtschaftlichen Aufschwung am wenigsten berührt worden, erklärte Dr. Staratzxe, Geschäftsführer des Gesamtver- bandes Textilindustrie anläßlich einer Presse- konferenz in Frankfurt/ M. Der Umsatz habe 1054 zwar 12, Md. DM gegenüber 11,9 Md. DA 1953 betragen, doch blieb die Zuwachs- Tate beachtlich hinter derjenigen der Gesamt- industrie der Bundesrepublik zurück. Der Erzeugerpreisindex sei im Dezember Vorigen Jahres mit 89(1950 100) auf seinem bisher tiefsten Punkt angelangt, während die gesamte deutsche Industrie einen Stand von 117 aufzuweisen habe. In einigen Sparten deckten die Preise nicht mehr die Kosten. Abgesehen von Saisoneinflüssen haben sich im neuen Jahr die Absatzchancen etwas ge- bessert. Allerdings werde die Ertragslage infolge der deutschen Liberalisierung und des schärferen Wettbewerbs im In- und Aus- land immer schlechter. Der textile Anteil an der gesamten westdeutschen Ausfuhr sei noch viel zu gering. Dr. Staratzke verwies dabei auf die im OEEC- Bericht enthaltene Feststellung über japanisches und indisches Dumping. Einer Verbesserung der Produk- tivität durch Rationalisierung der deutschen Textilbetriebe stünden die Schwierigkeiten bei der Kreditbeschaffung entgegen. Am Kapitalmarkt sei das schwer, da zwei Drittel der Textilbetriebe Kapital- oder Familien- gesellschaften mittlerer und kleinerer Größe seien. Die Textilindustrie bedürfe lang- kristiger Kredite zu verhältnismäßig gün- stigen Bedingungen. Die derzeit hohen Zins- kosten ließen sich nicht aus den geringen Er- trägen erwirtschaften. Auch die degressiven steuerlichen Abschreibungen reichten für die erforderliche Investition bei weitem nicht Aus. 5 Anhaltende Expansion be i der Elektroindustrie (Kb) Produktion und Umsatz der gesam- ten elektrotechnischen Industrie der Bundes- republik und Westberlin lagen— nach An- gabe des Zentralverbandes der Elektroindu- strie(ZVEI)— im Jahre 1954 mit rund 8,3 Md. DM um 23 v. H. über dem Vorjahrs- ergebnis. Der Produktionsindex dieser Branche(1950= 100) stieg von 168 im Jahre 1953 auf 224 im Durchschnitt des vergange- nen Jahres an. Selbst im saisonschwachen Januar 1955 flel er nur um zwei Punkte ge- genüber des Vormonats ab. Der Export elektrotechnischer Erzeug- nisse hat um 35 v. H. auf 1,71 Md. DM zu- genommen. Damit ist der Anteil der Elek- troausfuhr am westdeutschen Gesamtexport in der Vergleichszeit von 6,86 auf 7,78 v. H. angestiegen. Während der Export in die europäischen Staaten(1,12 Md. DM) nur um 32 v. H. gesteigert werden konnte, erhöhte sich die Ausfuhr nach den Ueberseemärkten um 40 v. H. Der Auftragseingang bei der Elektro- industrie läßt auf eine weitere Produktions- „Der Steuerpfiffikus“, schlagewerk für Geschäftsleute, Gewerbetreibende und freie Berufe mit Einkommensteuertabelle, von H. Langen., 9. Auflage, 144 Seiten, 8,85 DM. Richard Krug Verlag(13) Puchheim vor Mün- ausweitung schließen. Der Preisindex(1950 = 100) ist im Gegensatz zu anderen Indu- striezweigen innerhalb des letzten Jahres von 111 auf 106 abgefallen. Auf der Indu- striemesse Hannover werden Ende April über 900 Aussteller aller Produktionszweige der Elektroindustrie— etwa 85 bis 90 v. H. der gesamten Elektroindustrie der Bundes- republik— ihre Erzeugnisse auf den Markt bringen. Buchbesprechung (Ein steuerliches Nach- chen.) In leichter gefälliger Form werden hier alle Fragen der Steuereinsparung und zwar aus- gesprochen von der praktischen Seite erörtert. Das Werk ist Hilfsmittel in der steuerlichen Praxis des Alltags und Ratgeber für die meist unangenehmen Betriebsprüfungen. Die in den Fext eingeschalteten Tabellen erleichtern schnelle Orientierung. Das Schicksal der Wirtschaft ist die Währung Ein Vortrag Geheimrat Vockes in Zürich Gegen Gerede von Inflation und gegen das leichtfertige Spielen mit Inflations- gedanken wandte sich Geheimrat Dr. Wil- helm Vocke, der Präsident des Direktoriums der Bank deutscher Länder. Dr. Vocke hielt vor der Zürcher Volks wirtschaftlichen Ge- sellschaft einen Vortrag, in dem er davon ausging, daß Europa und die(West-) Deut- schen nicht unzufrieden sein könnten mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Besonders ermutigend sei der erhebliche französische Fortschritt, denn er ist ein Zeichen der europäischen Stärkung überhaupt. Die Ent- wicklung in England, Belgien, Holland, Oesterreich und Italien sei ebenfalls ver- heigungsvoll, denn wirtschaftliche Stärkung habe zur Folge, die Völker einander näher- zubringen, Spannungen zu vermindern und das Gefühl gegenseitiger Verbundenheit zu vertiefen. 5 In einigen Ländern bestünden zwar noch in- flatlonistische Tendenzen. Fallweise würden sie kraftvoll entschieden und wirkungsvoll bekämpft, fallweise seien ausgesprochene Schwäche und Krisenerscheinungen an der Tagesordnung. Hierbei sei weniger die Un- gunst der Verhältnisse daran schuld als Wirtschaftspolitische Einstellungen, die in verhängnisvoller Weise noch von Keynes schen Theorien zehren. Bereitwillig würde übersehen, daß keine Inflation von selbst zum Stillstand kommt, sondern sich weiter- krigzt und sich immer als Betrug am Volk erweist. 5 „In den meisten europäischen Ländern ist man schon wieder sehr empfindlich und, ich kann nur sagen, glücklicherweise an- Spruchsvoll bezüglich der Stabilität der Währung. Wenn man bei uns in Deutschland bei einer kräftig ansteigenden Produktion und Beschäftigung und ein paar nach oben ten- dierenden Preisen bereits von Inflations- gefahr sprach, Wðie steht es damit? Dieses Gerede und Geschreibe war töricht und ge- fährlich. Denn es verleitete die nichtinfor- mierten Menschen zu falschen Handlungen und Dispositionen.“(Vocke wortwörtlich.) Im Zusammenhang mit der Feststellung, daß sich das Wirtschaftsleben niemals auf, starrer, gerader und ebener Linie bewege, sondern im Zuge expansiver und kontrak- tiver(sich ausweitender und zusammen- ziehender) Tendenzen wellenförmige Ent- wicklung aufweise, verwahrte sich Geheim- rat Vocke davor, der Notenbank zuzumuten, von vornherein jede expansive oder kon- traktive Bewegung mit Gegenmaßnahmen zu bekämpfen. Die Notenbank müsse jeder- zeit bereit dazu sein, einzugreifen. Eine von der Politik unabhängige Notenbank würde jedoch erst dann eingreifen, wenn es sich um die Verhinderung allgemeiner inflatio- närer oder deflationärer Tendenzen handeln würde. i „Heute haben wir in Deutschland zweifel- los keine irgendwie vorherrschende inflatio- nistische Tendenz. Die Leute, die trotzdem nervös von Inflationsgefahr reden und schrei- ben, tun dies entweder aus allgemeiner Hy- sterischer Anlage und aus Mangel an nüch- ternem Urteil, oder aber aus Berechnung zur Stützung von höheren Preis- oder Lobnfor- derungen. Vor einem allerdings möchte ich warnen, nämlich irgendwelche Erhöhungen oder Veränderungen, sei es auch in dem Ge- samtproduktions volumen, mechanisch auszu- dehnen auf andere Bereiche. Hierher gehört 2. B. die Idee, daß eine Steigerung des Sozial- produkts mechanisch und in allen Branchen entsprechende Lohnerhöhungen nach sich ziehen müsse, oder die sogenannten Paritäts- vorschläge der Landwirtschaft, nämlich daß Preissteigerungen gewisser Waren die Folge haben müßten, die Preise ganz anderer Waren automatisch zu erhöhen; ferner auch sogenannte Index-Löhne, Gleitklauseln usw.“ Nach diesen Betrachtungen kam Vocke auf die Frage der Rüstungsflnanzierungen zu sprechen. Bei der kommenden Aufrüstung der Bundesrepublik müsse das Gebot geord- neter Staatsfinanzen und des Maßhaltens in allen Staatsausgaben oberste Richtschnur bleiben. „Die ganz Klugen sagen, es war noch im- mer das gleiche Lied, jede Rüstung wird zur Rüstungsübertreibung, man weiß, wo sie anfängt, aber nicht, wo sie aufhört, das führt zur Inflation und schließlich zum Krieg. Das ist nun gewiß nicht richtig, wie ja hier die Schweiz zeigt. Daß man aber in Deutschland hellhörig und mißtrauisch ist, ist nach den Erfahrungen der Inflation nicht verwunder- lich, und die Tendenz zu Uebertreibungen, zum Wettrüsten, ist allerdings vielleicht eine Berufskrankheit der militärischen Planer in der ganzen Welt. Manche Leute glauben, daß überall, wo eine große Finanzierungsaufgabe Wopliegt, die Notenbank diese Aufgabe Über- nehmen muß, und viele können sich nicht recht vorstellen, daß eine Notenbank sich auch einer Aufgabe versagen muß. Es ist aber nicht so, daß die Notenbank die Rüstung zu flnanzieren hätte. Die Bank deutscher Länder tut das nicht und darf es auch nicht, und niemand denkt daran, dies von ihr zu verlangen.“ 5 Vocke meinte, der Staat(die Bundesrepu- blik) werde die Rüstung nur aus eigenen Mitteln, d. h. aus Steuern und teilweise aus langfristigen Anleihen finanzieren. Die bis- herige Praxis der deutschen Bundesfinanz- politik, deren Nüchternheit und Solidität garantierten Maßhalten in allen Staatsaus- gaben. „Woher nehme ich diesen Optimismus? Nun, weil andernfalls die Rüstung selbst, ihr Sinn und Zweck zunichte und ein Phantom würde. Wenn nämlich die finanzielle Stabili- tät in Frage gestellt würde oder ins Wanken käme und dann die finanziellen, wirtschaft- lichen, sozialen und natürlich auch politischen Fundamente des Landes erschüttert würden.“ Der BdL- Präsident sprach die zuversicht- liche Hoffnung auf gedeihliche Entwicklung des Kapitalmarktes aus. Er wandte sich gegen jederlei Eingriff auf diesem Gebiete und be- tonte, der Bd stünden ausreichende Mittel zur Verfügung, die geld wirtschaftliche Ent- wicklung notfalls im klassischen Sinne zu be- einflussen. Als diese Mittel bezeichnete er eine jetzt mögliche Offenmarktpolitik; Aus- schöpfung der Rediskont möglichkeiten, die üblichen Mittel der Diskont- und Lombard- politik, sowie die Mindestreservenfestsetzung. Zum Schluß beschäftigte sich Vocke mit der Tatsache, daß es keinen Widerstreit monetärer(Wwährungspolitischer) und wirt- schaftlicher Interessen gäbe. „Denn ohne eine gesunde Währung, auf die Dauer jedenfalls, keine gesunde Wirt- schaft. Man kann nicht auf Kosten der Wäh- rung andere Ziele anstreben, sondern muß bei allen übrigen Planungen und Bestrebun- gen stets im Auge haben, daß die Währungs- erfordernisse in keiner Weise beeinträchtigt werden dürfen. Daher auch mein klares Be- kenntnis zu fortschreitender Konvertlibilität, zu Liberalisierung und Multilateralismus.“ Der Redner erklärte, daß die reiche De- visenausstattung der Bundesrepublik übri- gens der BdL ermögliche, jederzeit etwaigen allzu krassen Preisschwankungen entgegen- zutreten. Die Bd. würde diesem Zwecke dienende Devisen sofort zur Verfügung Stellen. „Wir haben Erfolg und, wie ich bescheiden und dankbar hinzufügen will, auch Glück gehabt. So wollen wir auch vertrauensvoll in die Zukunft blicken. Wir sind in Deutschland mit sehr großen Schwierigkeiten fertig ge- worden, und so wollen wir auch an die zu- künftigen Probleme und Aufgaben mit Zu- versicht herangehen. Aber was wir auch an- streben, es wird nicht engstirnigen nationa- listischen Interessen dienen, sondern nicht zuletzt den gemeinsamen Interessen auch der anderen Länder, vor allem aber Europas.“ R URZ NAC werden. Demnach sollen ab diesem Zeitpunkt die Provisionen für Aktien 0,8 v. H.(Mindest- provision 2 DW) und für Rentenpapiere 0,4 V. H.(Mindestprovision 1 DM betragen. Fortschrittlicher Fotofilm (VD) Ein westdeutsches Fotochemisches Werk hat einen Film herausgebracht, der mit der Eigenschaft höchster Lichtempfindlichkeit (23/10 Grad Din) eine Feinkörnigkeit und da- mit Bildschärfe verbindet, die derjenigen der mittelempfindlichen Filme sehr nahe kommt. Bisher mußte eine hohe Lichtempfindlichkeit meist mit verminderter Bildschärfe erkauft werden. Zur Entwicklung des neuen Films ist kein Spezialentwickler erforderlich. Der Film wird in den gebräuchlichen Formaten geliefert. Dr. Hammerbacher in London (AP) Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages. Dr. Hammerbacher, und neun Herren seiner Begleitung sind am 23. März vom Präsidenten des Verbandes britischer Handelskammern, Sir Erie Carpenter, empfan- gen worden. Die beiden führenden Wirtschaftler, die sich erstmals trafen, erörterten Handelsfragen bei- der Länder. Es wurde beschlossen, zwei Stu- diengruppen für Zusammenarbeit im Verkehrs- wesen und für Erziehung zu bilden. Pünktchen (c) Ab 1. Aprit Werden Als Efkäklenßrör Anklagender Rundfunkhande! Visionen der Banken um rund 20 v. H. reduziert Eintätte, Einfälle Die Blaupunktwerke Gmbli erkielt— laut Veröffentlichung der Werkzeitsckrift„Bosch- Zünder“, Heft 2, vom Februar 1955— am 10. Juni 1954 einen Brief aus dem Orient mit folgender kurioser Anschrift, die der Absen; der einer Handelskammer verdankte: Messrs. BLAUPUNKT RADTO VOR ABNTAHME DER RGOK WAND NETZ STECKER HERAUSZTEHEN. G E R M A N A Dear Sirs, In great pleasure ve like 80 Anf and adress from the chunber of com dealers and exporters of the Blau Kommentar wohl überflüssig, denn dieser Einfall ist zu nett und beleuchtet den Stand unserer Auslandswerbung. IG Metall fordert Wohlfahrtsstaat (dpa) Die Industriegewerkschaft Metall forderte am 23. März in Frankfurt, daß die geplante Sozlalreform im Bundesgebiet zu einem echten Wohlfahrtsstaat führen müsse. Der Hauptvorstand der IG Metall erklärte, die Gewerkschaften seien der Ansicht, daß die sozialen Leistungen künftig aus einer Hand erfolgen sollten. Die bisherige Viel- kalt der Zuständigkeiten müsse beseitigt werden. Die Gewerkschaften erwarten, daß die Reform zu einem kostenlosen Gesund- heitsdienst bei freier Arztwahl führt. Die Dauer der Krankheit dürfe dabei keine Rolle spielen. Kinderbeihilfen für jedes Kind, Schulgeldfreiheit, Ausbildungsbeihilfen, frei- es Studium und ausreichende Unterstützung bei Krankheit, Unfall, Invalidität und Arbeitslosigkeit sollten alle erhalten, die noch nicht oder nicht mehr arbeitsfähig seien. Die finanziellen Mittel müßten auch künftig durch staatliche Zuschüsse und 6 aufgebracht wer- len. Deutsche Bank-Nachfolger Aktienkapitaler höhung um 500 M11. DM (VWD) Die Aufsichtsräte der Nachfolge- institute der Deutschen Bank haben am 24. März die Abschlüsse für das Geschäfts- jahr 1954 verabschiedet. Wie erwartet, wird den Hauptversammlungen für 1954 eine auf neun(im Vorjahr 8,5) v. H. erhöhte Dividende Vorgeschlagen. Ferner sollen die Hauptver- sammlungen über eine Kapitalerhöhung Be- schluß fassen, und zwar bei der Süddeutschen Bank AG(München) und bei der Rheinisch- Westfälischen Bank(Düsseldorf) um je 20 Mill. DM und bei der Norddeutschen Bank AG(Hamburg) um zehn Mill. DM. Die neuen Aktien sind vom 1. Januar 1955 an gewinn berechtigt. Unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes werden den Aktionären die neuen Aktien im Verhältnis 2:1 zu pari zu- züiglich Börsenumsatzsteuer angeboten. Die Hauptversammlung der Rheinisch-Westfäli- schen Bank findet am 20. April. die der Nord- deutschen Bank am 22. April und die der Süddeutschen Bank am 26. April statt. 9 HRICHTEN 5 *. (VWo) In Kreisen des Radio- und Fernseh- gerätehandels wird das Vorgehen der Industrie hinsichtlich der Preise und Rabatte schärfstens verurteilt, weil auf diese Weise die Preisbin- dung der zweiten Hand gefährdet werde. Die großen Lagerbestände und die Möglichkeit wei- terer Preissenkungen anläßlich der Funkaus- stellung 1955 würden den Handel so lange zu vorsichtigen Dispositionen veranlassen, bis der 1 t wieder als stabilisiert betrachtet werden znnte. Ewiges Energienotgesetz a (Hi.) Nachdem der Bundestag einer Ver- längerung der Geltungsdauer des Energienot- gesetzes um zwei Jahre bis zum 31. März 1957 zugestimmt hat, dürfte auch der Bundesrat un- ter Verzicht auf einen Iinitiativantrag Bayerns, nach welchem dieses Gesetz ebenfalls bis zum 31. März 1957 verlängert werden sollte, dem Bundestagsvorschlag zustimmen, nachdem sich der Wirtschaftsausschuß des Bundesrates am 23. März für eine solche Regelung erklärt hat. Messenbesuchender US- Handelsminister (VWD) Der Us- Handelsminister Sinclair Weeks wird nach einer Mitteilung Präsident Eisenhowers im April nach Europa kommen. Er wird mindestens fünf große Industriemessen besuchen. tor A er S AIAMAUDbER-HAUuSs Von Eb eee und Wir verlegen II nach RI eröffnen morgen 2 8 — TTT0TPPT0T0T0T0T0TT0T0T0T0T'T'T'TbTbTbTbTbTbTbbbb II vormitteig 10 Uhr 1 Seite 12 MORGEN Freitag, 25. März 1955/ Nr. V Wie das frühstück 50 der gunze Jag sagt eine alte Regel. ADLER. KASkE- CREME ist zum fröh- stück das Richtige: mit ihrem hohen fettgehalt von 60% ist sie besonders nahrhaft. Weil reine Sahne, frische guſter und feinkäse in ihr durch„Homo- genisierung“ aufs innigste ver- bunden sind, schmeckt sie 0 feln und ist sie s0 gesund, die ADLER KAS E CREME mit viel Butter 60% fett Zu- Konfirmation Malkämmerer comtesse Vvonne Llebfraumilch JC§JCCCC 5 Ungsteiner Beitelhaus Orig.- Abfüllung Niersteiner Domtal lieblich. Eimmeidinger ä 22 Wachenheimer Schloßberg Orig.-Abf. Deidesheimer 32 Französ. Notwein „Midi“, mild cap de la Tour vorzögl. Oran- Algier- Rotwein in Literfloschen ohne Glas . 50* W 3 5 220 Meerspinne 95 C Wachenhelmer f Mandelgarten 5 e eee, 2.50 Herrgotisacker notur 2.60 5 1.450 100 Kraftfahrzeuge DER NEUE ZWEIZVLINDER über Leistung und Mannheim, Augartenstraße Machen Sie eine Probefahrt und Sie werden erstaunt sein Franz lslinger Fahreigenschaft. 8⁴ Telefon 437 65 In unserer diesjährigen Ausstellung von FORD- Erzeugnissen der 385er Modelle zeigen wir u. a. auch den berühmten THUNDERBIRD Wir bitten um HANS Konkhoff Ihren Besuch. MANNHEIM Kaiserring— Agrippinahaus Telefon 4 36 51, 4 41 45 und 4 60 53 Eine besonders große leistung Standard- 400 1955 Ven, kurzfristig lieferbar N und ein kleiner Preis! 3 990. zeigt die Welt- bekannten ſypen Export- Austöhrung 4 750, sofort lieferbar bequemer 4-Sitzer, Aörig, 750 cem, Benzinverbrauch 6 J, Jo km Spitze, Synchrongetriebe, Oeldruckbremse, Heizung RENAULT-KRAFTFAHRZ FUF: IME HETFRIC Schwetzinger Straße 64 Telefon 42020 44333 Neuer Preis: oM 1595, d. W. g à Scham Mannheim 6 7, 20-22 Telefon 3 22 84 Der weiteste Weg lohnt sich Schlafzimmer i. echt afrik. Birnbaum apartes Modell Schrank, 200 cm breit 2 Betten, 2 Nachtschränke mit Glasplatte 100200 em 1 Frisier-Rommode m. zteil. Sp. u. Glaspl. D 695. Lieferung frei Haus! Möbel- Meisel MANNHEIM, E 2, 11 kompl. nur IM. Mandan Baujahr 51, schwarz M- agon Baujahr 52, beige Teng. Matador fdd0 m. VW-Motor, Tiefladepritsche, zu verkaufen. Alle Kfz noch zugelassen und versteuert. Näheres Telefon 5 93 95 Das erfolgreichste Moped: ds fü d ehen fUr 21708 Zahlungserſeichterung Plahennuber- u 1. 1 Werksvertretung lafolge ihrer besonderen Ela- stizität straffen und tormen Elbeo-Strümpfe das Bein. Die Wade wird gehoben, die Fes- seln erscheinen schmaler. Verkaufsstelle bei d occzer Mannheim Planken, O3, 40 Ludwigshafen Bismarckstraße 49 n 1, 7 Maunnelm, neben, m“ Lederfärbetei— Schneiderei— Peparaturen Autohaus SchWIN D T 6, 27, am Ring felefon 42614 Wirklich günstige Angebote! Erstkl. Motorräder und Klein- Fahrzeuge, die wir im Auftrag unserer Kunden bpilligst verk. W. u. a.: R 51/3, R 76/2, R 25% mit u. ohne Beiwag. Kore 350 cem, NSU, UT, 1 Viktoria Bergmeister f Zünd N— Habeneick. Kleinschnittger NSU-Fiat 500 C 28itz. und andere.— Anzuseh. AUTO F ELS Mhm., Schwetzinger Straße 74 Telefon 428 42 Sie schon * heute De die 8 N 5 HEIN das Moped mit den VeIeER 4 20 11 KEl-PERLE Auslieferung durch: A. Blauth, NI, 25, Seckenh. Str. 26 Deutschlends meistgekaufter Motorroller Hur von der alterfarenen öl pana herrelang Rich. Guijahr KG Mannheim— Augartenstraße 99 bester Kundendienst, größtes kompl. Ersatzteillager und Reparaturwerk Tord-KHombi 12 fl Bauj. 53, mit Radio VW-Export, synchr., Bauj. 53 DK W- Sonderklasse, Coupé, Bi. 54 billig zu verkauf. Arthur Meffert, Mantrheim, Traitteurstraße 8-10 C NSU-Lambretta, Bauj. 52, 20 000 Km, in tadellos. Zust. gg. bar zu verk. Tel. Mhm, 4 09 22 nach 19 Uhr. 350 cem. 2 Zyl. Java, 6000 km, prsw. zu verk. Florett. Weidenstr. 11. BMW 230 cem R 23 380,— DM Express 98 cem 180,.— DM Mars 98 cem 200. DMͤ 2 Miele 983 cem 150,— u. 180.— DM 2 NSU-Quick 98 cem 150. DM und 180.— DM zu verkaufen Garage H. Vierling, Lu.-Oppau. Edigheimer Str. 20, Tel. 6 52 81. Ab So., 27. 3. 55, stehen zum Verk. m. Gar. u. Finanz. ohne Kaskovers. 28 volkswagen Exportmodelle 54 Exportmodelle 33 Bus- Sondermodell 53 Pritschenwagen 33 Kombi 52 Kastenwagen 52 Verkaufshalle gebr. VW, Heidel- berg. Bergheimer Str. 159, Ende der Autobahn rechts. Tel. 7 78 05. W und Ford 12 M zu verk.(Finanzierung mit ½ Anz. ohne Kasko). Auto-Markt Schmidt, Qu 3, 6-7. K a uf III von Privat gegen Kasse zu kaufen gesucht. Tel. 5 07 25. Suche gebrauchten Opel-Kapitän Bij. 1953, jedoch nur in erstklas- sigem Zustand. Garage H. Vier- ling, Lu'hafen-Oppau, Edigheimer Straße 20, Tel. 6 52 81. VW sof. geg. bar zu kaufen gesucht. Preisangeb. u. PS 22865 a. d. Verl. Nerleih Auto-Verleinh Opel, Rekord, Schmidtke. Rhein- näuserstraße 51. Telefon 4 60 60 W- Busse- Verleih 5 20 02 Ford 12 M, VW, frei Haus. Auloverlein Walter VW- Busse u. Pkw. L 10. 10. T. 4 40 39 Autoverleih— Telefon 5 29 66 Delp-Garage, Käfertaler Str. 227. Auteverleih Büchner Rheinhäuserstr. 14 Tel. 402 84 Aufo-E ATE 0 562 Mercedes 180, Opel-Rek. ow Bus- Standard- Exp. a fel. 32581 deen Beete H 7,50 Auto-Verleih ren 320/ Telefon 3 28 69 Ford M 12— Mercedes auro-VeERITEIN BNIeo Käfertal-süd, jetzt Ruf-Nr. 7 65 46. AUTOVERLEIH HERRMANN, Rek. VW, km 14, Tel. Viernheim 3 49 TEM BO„ t, evtl. halbtags mit Fahrer zu vermieten. Tel. 4 33 95 vetmietungen 0 Gutmöbl. Zi., Almenhof, sep., fl. W., eig. Klo, m. Kochraum zu verm. Adr. einzus. u. AX 132 im Verlag. Ein-Raum- Wohnungen 6 Monate Vorauszahlg. zu verm. Immob.-Strauss, Theodor-Kutzer- Ufer 3, Tel. 5 08 17. Sehr gut möbl. Zimmer, fl. W., Zen- tralheizg., in gepfl. Haush. an be- rufstät. geb. Dame sof. od. Zz. 1. 4. zu verm. Angeb. u. 05611 a. d. V. 3-Zimmer-Wohnung 98 qm, eingebautes Bad, Küche, Keller, Zentr.-Hzg., Warmwasser, in guter Wohnlage Neckarstadt- Ost, bald. zu vermieten. Abwohnb. Instandsetzungskosten-Zusch. erf. Angeb. unt. P 22752 an den Verl. 4- Zimmer-Wohnung Neubau, am Rosengarten, Bk 5000,- DM, vollabwohnb., be- zugsf. Ende April, zu vermiet. Angeb. unt. P 22861 à. d. Verl. Schönes möb, Zimmer in Neuostheim an berufst. Dame zu vermieten. 5 Adr. einzuseh. u. A 22756 im Verl. l. Zimmer an berufstätigen Herrn ab sofort zu vermieten. 5 Adr. einzuseh. u. A 22754 im Verl. Biete 2 Zim., Kü., K.-Küche, Bad, Balkon in Sandhofen geg. 2000, BkZz. Adr. einzus. u. A 05507 i. V. Leerzim. in Gartenstadt an alleinst. Dame od. Herrn ab 1. 4. zu verm. Angeb. unt. Nr. P 05509 a, d. Verl. Frdl. Zimmer durch Fischer, 8 3, 2. Möbl. Zim. a. möbl. Wohnungen fd. zu verm. u. zu miet. ges. Immob. Schaffner. Hebelstr. 5. Tel. 5 06 47 Möbl. u. leere Zim, zu verm. u. zu mieten ges. Schwarz, Immobilien, Mhm., jetzt Elisabethstr. 4. T. 46004 Leere u. möbl. Zim, u. Wohnungen m. Bkz. Ifd. zu verm. u. zu miet. gesucht deh. Immob.-Huber vorm. Grabler, Mhm., Augusta-Anlage 19. Nähe Wasserturm, Telefon 4 33 70. 0 Mietgesuche Möbl. heizb. Zim. Nähe Fliegerh. Sandh. per 1. 4. 55 zu mieten ges. Angeb. u. Nr. P 05530 an den Verl. Einige möbl. Zimmer in Mhm. für etwa 4 Wochen ab sofort gesucht. Angeb. unt. Nr. 05561 a. d. Verl. Jagd- od. Wochenendhütte zu pachten gesucht, evtl. später Kauf. Angeb. u. PS 22758 a. d. V. Preisw. Zimm. sucht Fischer, 8 3, 2. Ameriganisches Ehepaar sucht für sofort möbl. Woh- nung(Küche, Zimmer, Bach, wenn mögl. Zentrum. Angeb. an A. Wetterich, Jungbusch- straße 11. Dienstag nachm. auf dem Luzenberg Schnauzer(Pfeffer u. Salz) mittel- groß a. d. Namen„Patzo“ hörend. entlaufen. Geg. Belohng., abzuge- ben Schopenhauerstr. 7a(Oststadt) Tel. 4 47 30. . empfiehlt: Ein erlesenes Sortiment hocheleganter, auf die internatio- nalen Modeschöpfungen der Haute Couture abgestimm- ter Büstenhalter, Elastic-Taillen-Mieder und-Schlüpfer. AMOURETTE 333 PS, pointierte Rundform mit dem idealen Swingansatz, PERLON-Taffet mit Spitze, Cup B DM 15.50 Modell 383 P, ganz PERLON-Taffet, Cup A(kleine Büste) DM 12.50 Modell 333 PT, moderne trãgerlose/ Form mit abnehm- Paren Trägern kombin., PERI ON-Taffet, Cup DM 19.50 Modell 333 PT, die trägerlose /-Form der Pariser Mode, PERLON, in Long-Line-Ausführung, Cup A und B DM 29.50 AMOURETTE 777 P, elegante Prinzeſßform in der neuen Modelinie aus feinem PERLON-Taffet DM 16.50 Modell 777 PSI, dasselbe Modell in Dong-Line- Form aus feinem PERLON-Taffet mit Oberteilen aus PEREON- Webspitze DM 29.50 Modell 777 PSLT, tràgerlose Prinzeßform, lang, PERLON- Taffet mit Oberteilen aus PERLON-Webspitze DM 27.50 AMOURETTE 555 GP 30, Elastic-Gaine in Petit-Form, extra leicht DM 28.50 Modell 555 GP 35, federleichte Elastic-Gaine aus edlem Elastic-Tüllette DM 39.50 Modell 555 GA, aus elegantem Atlas mit hochwertigem Rayon-Tüllette DM 42.50 Modell 555 GP, der modisch-elegante Elastic-Taillen- schlüpfer aus feinstem PERLON-Taffet mit hochwerti- gem Elastic-Tüllette DM 53.50 AMOURETTE 666/36, modisch- eleganter FElastic- Schlüpfer aus hochwertigem Zweizuggummi DM 65.50 Modell 666 40, dasselbe Modell, hochtailliert für die neue modische Linie DM 75.50 Alle Aux OURETTE-Modelle erhalten Sie bei: Textilhaus Schickert Kaiserslautern, Fackelstraße 32—34 Anni Brinkmann Kaiserslautern, Steinstraße 16 Miederhaus M. Blättner Kaiserslautern, Pirmasenser Straße 13 Hermine Storzum Ludwigshafen-Oppau, Kirchenstraße 79 Sanitätshaus J. Winkler Ludwigshafen, Bismarckstraße 64 Miederhaus Beetz Mainz, Schöffenstraße 15 Sophie Beck, Miederhaus Mannheim, O 6, 9 Miederhaus Peter Loeb Mannheim, U I, 6, Breite Straße Miederhaus Spinner Mannheim, N 2, 9, Kunststraße Textil-Kord Pirmasens, Schloßstraße 12 Sanitätshaus Heimlich& Dietz Worms a. Rh., Wilhelm-Leuschner-Straße 2 AMOURETTE CORSET-G ESELLSCHAFT MBH, STUTTGA —ů— 1 J D/ Nb. 888 G5 f — 4 1 RT-N, LANGE STR. 18 — 7* 5 9e 3 el. 255 ert ahbe es ruht 5 8 dne Anmeldung für Aprilkurse erbeten. Nächster Schülerkursus beginnt nach den Osterferien. Einzelstunden jederzeit. D 4, 15 Telefon 3 25 08 Zugelaufen IIIA Dros., Ludwigs& Scnütthelm K, O 4, 3 Michaelis-Drogerie, G 2, 2 Orog. Willier, Schwetzinger Str. 24] Tigerkatze zugelaufen. Tel. 5 09 55. Vetsteigerfungen —— pfünder-Versfeigefung Am Dienstag, 29. März 1935, ab 9.30 Uhr versteigere ſch ver- fallene Pfänder des Leihhauses Karl Rudolf KG, Mhm,, K 2, 25 im„Zähringer Löwen“. Mhm., Schwetzinger Straße 103. Ver- steigert werden Bekleidung, Wäsche, Schuhe, Uhren, Raclios, Fahrräder u. v. à. m. Herm. König, Versteigerer Weinheim, Wilhelmstraße“ 1 Nr. — 4 bfu 2 1965, jch ver- nhauses K 2, 22, Mm., 8. Ver leidun g, Radios, gerer aße 7 — ee b 8 8 e e 8 5 2 MORGEN.— reien), wetterfeste Kennzeichnung mit Sorte dauer 8 Tage, Auspflanzen nach 4 Wochen). Steilhänge). Staudenlupine(wächst leider oft 2 3 und Aussaattermin nicht vergessen. Pflück- und Schnittsalat ehr schlecht. an), Stauden-Schleierkraut, Tag- Gartenfunk Im April An Aussaaten der ersten Märzhälfte bald- dicht). Küchenkräuter wie Bohnen- lilie(Hemerocallis, in einfachen und gefüll- Süddeutscher Rundfunk Gartenarbeit für zwei Wochen Uebersicht Als erstaunliche Tatsache ist zu vermer- ken, daß am Tage des kalendarischen Früh- lingsanfangs wirklich aller Schnee im Gar- ten weggeschmolzen war. Vielleicht macht der März zum guten Schluß doch noch jener alten Bauernregel Ehre, die von ihm ver- langt, er solle wie ein Wolf beginnen und wie ein Lamm enden? Man wagt es kaum zu hoffen, denn bis in-sein letztes Drittel hinein bot dieser März 1955 gewissermaßen das ungewöhnliche Schauspiel eines Lammes jim Wolfspelz und hat dadurch- wie schon Garten- Arbeitskalender auf den stellt. Ob nun das Lamm sein wölfisches Geha- ben noch rechtzeitig ablegen wird oder nicht, Kopf ge- Achtung! 18 Kräuselkrankheit des Pfirsichs läßt sich nur durch Spritzung während des Schwel⸗ lens der Knospen Wirkungsvoll bekämpfen. Man verwende Kupferkalkbrühe 1 Prozent. Nicht ganz so wirksam, jedoch zur gleich- zeitigen Bekämpfung von Pfirsichmehltau ind Schildläusen ist 15 Prozent. Statt Kupfer- und Schwefelkalk- brüne auch handelsfertige Präparaté wie Funguran oder Solbar ratsam. Spritztermin unbedingt einhalten,— jede spätere Sprit- zung ist zwecklos und sogar schädlich Laub- verbrennungen)). mag dahingestellt bleiben. Vielleicht wird es Wirklich April, bis selbst wir in unserem sprichwörtlich bekannten Gebiet des frühe- sten deutschen Frühlings die ersten Saat- beete fertigmachen können. Auf jeden Fall nennen wir heute diejenigen Nutz- und Zier- pflanzen, die unter normalen Witterungs- bedingungen schon im März hätten gesät und gepflanzt werden sollen. Holt es nach, liebe Gartenfreunde, wann ihr könnt. Und nehmt, wenn es endlich soweit ist, nach Möslichkeit gleich die ersten Aprilsaaten dazu. 5 Gemüsegarten Hier ganz rasch wichtigste Grundregeln: Aussaaten erst beginnen, wenn der Boden Wirklich abgetrocknet und genügend er- wärmt ist. Erdreich darf nicht mehr kleben und klumpen, muß sich krümeln lassen. Herbstgegrabene Beete im Frühjahr nicht neut umgraben zerstört Bodenstruktur! nur Schollen zerkleinern und glätten. Nie ehr Beete saatfertig machen, als unmit- bar bestellt werden können. Nur gebeiz- Saatgut verwenden(auch Blumensäme- Schwefelkalkbrühe möglichst nachholen: Früherbsen(Brockel- oder Kneifel- erbsen, Bandsaat mit 30 em Reihenabst. oder Stufensaat mit 40 em alls. Abst., Tiefe jetzt noch 5—6 em). Puff bohnen(in guten Sorten wie„Dreifachweiße“ ein vorzügliches Gemüse; Stufensaat mit 40-50 em alls. Abst., 8—10 em tief je 6—8 em; oder Zwischen- kultur: eine Mittelreihe Puffhohnen, je 3—5 Kerne, Ende April außen je eine Reihe frü- hen Blumenkohl auf das 120 em breite Beet ergibt gute Nährstoffergänzung auch für weiteren Wechselbau über Sommer). Ka rotten(sehr dünn in Reihen mit 25—30 em Abst. oder Wechselbau mit Lauch. Keim- dauer 18— 21 Tage, Markiersaat). Sehwarz wurzeln(GFeihenabst. 20 bis 25 cm, Samenstäbchen einzeln mit 5 em Abst. in 4 cm tiefe Rillen stecken, gut andrücken, Monokultur). Spinat GReihenabst. 25 em, sehr dünn säen, ausgedünnte Pflänzchen las- sen sich versetzen. Ab Anfang April Zwi- schenbau mit frühen, kleinen Radieschen mehrfach angemerkt— alle hergebrachten empfehlenswert). Zu den Märzsaaten der zweiten Monats- hälfte gehören: 5 SaatzwWiebeln(sehr dünn, ganz flach in Reihen mit 20 em Abst., festklopfen, Keimzeit 2—3 Wochen, Markiersaat! Immer Monokultur). Kopfsalat(Frühsorten ge- gen Monatsende ins Freilandsaatbeet, Keim- kraut, Dill, Kerbel, Sauerampfer, Petersilie. Ab Anfang April kann man säen: Markerbsen GReihenabst. für niedere 40 em, für Reisererbsen 60 em, Rillen 5 em tief, alle 3—4 em ein Korn. Wechselbau: Mitte Erbsen, außen je eine Reihe Früh- kraut oder Wirsing). Rippenmangold (Freilandsaatbeet, Keimdauer 10—15 Tage, später mit 50x35 em Abst. in Reihen aus- pflanzen. Radies in Frühsorten. Bor- retsch. 5 Ziergarten Freilandsaaten der zweiten Märzhälfte nachholen: einfache Sommerblumen ohne Vorkultur wie Eschscholtzie und Ein- jahrs-Gartenmohn beide für sonni- gen Stand, sehr dünn säen, später auf 25 bis 30 em verziehen, gezogene Pflänzchen nicht Weiter verwendbar); Calendula GKingel- blume, auch in schönen Zwergsorten); Ein- jahys- Schleier kraut(auch als Fül- ler im Steingarten, Folgesaaten bis Juli); Nemophila(Hainblume, für schattige Stellen, auch Schalen und Töpfe, 20 em hoch, Folgesaaten bis Juni). Zur Frühjahrspflanzung geeignete Blü- tenstauden: Alle Kleinstauden, die mit Topfballen an- geboten werden. Ferner Akelei, Herbstastern, Eisenhut(Vorsicht, giftig), Königskerze (kalkliebend, sehr sonnenhungrig, gut kür ten Sorten). Obstgehölze, Ziergehölze können nach den für die Herbstpflanzung gültigen Regeln gepflanzt werden, sobald der Boden offen ist Neben dem Pflanz- oder Wurzelschnitt jetzt Kronenschnitt gleichzei- tig ausführen. Frühblühende Ziergehölze wie Seidelbast, Forsytie, auch Flieder jetzt nicht pflanzen. Jungstämme vor scharfer Sonne und trocknenden Winden schützen, Baum- scheiben abdecken, feucht halten. Rosen: grundsätzlich nur totes, er- schöpftes, schwaches Holz schneiden, auch Buschrosen nicht zu stark einkürzen. Kräf- tige, gesunde Triebe auf die Hälfte zurück- nehmen, Bei Kletterrosen Zweige gut ver- teilen, sorgfältig aufbinden,— Bast genügt nicht! Hochstämme nach Entfernung der Winterdecke vor dem Aufrichten einige Tage liegen lassen. Haltestäbe hoch genug wählen (30 em über Kronenansatz), Stamm un d Krone elastisch festbinden, Frühjahrsschnitt Sendezeit: jeden Freitag 12.05 bis 12.15 Uhr 1. 4.: Aus der Kinderstube von Bäumen und Rosen 8. 4.: Karfreitag— keine Sendung 15. 4.: Balkonblumen erwachen 22. 4.: Exotische Gäste in heimischen Gärten 29. 4.: Sie fragen— wir antworten Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12,05 Uhr „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“ Südwestfunk /Landesstudio Rheinland-Pfalz Sendezeiten: Werktags 12.00 bis 12.10 Uhr Mi., 6. 4.: Obst- und Gemüsebau Kritisch betrachtet. Mi., 13. 4.: Obstbau in Hecken und Spalieren Mi., 20. 4.; Hausreben— Sorten und Pflege Do., 28. 4.: Streifzug durch den Geflügelhof Südwestfunk/ Frauenfunk Mo., 25. 4.: 9.10 bis 9.30 Uhr: Gartengespruch und Mai-Vorschau erst etwa 14 Tage nach dem Hochnehmen ausführen oder bis Austrieb warten, um Frostschäden genau zu erkennen und zu schonen. Wildschosse nicht schneiden, son- dern an der Wurzel abdrücken. Zwischen Rosen nicht graben, sondern nur flach ak- ken, dabei nach Bedarf Dünger und Torf einarbeiten. M. S. Im Zeichen der fünf Blätter Was bringt die Bundesgartenschau Kassel! 25 Fünf stilisierte Blät- ter, mit selbstverständ- cher Anmut zum läng- lichen Rund einer Blüte geordnet, sind das nun schonweitbekannte Sig- net der Bundesgarten- schau Kassel 1955. Es ist ein reizendes Sym- bol, denn legt man— mit der alten kurhessi- N— schen Hauptstadt als — Mittelpunkt— die fünf Blätter über eine Land- Hundesgartenschau karte des Bundesgebie- ne tes, 80 zeigt sich als Hassel ſlial-Okl. 1980 verlockendes Gleichnis, wie überaus verkehrs- günstig und aus allen vier Himmelsrichtun- gen leicht zu erreichen dieses Kassel sich dem àuswärtigen Besucher darbietet. Aber das allein wäre noch kein Grund, dem gärt- nerischen Ereignis des Jahres mit so beson- ders hochgespannten Erwartungen entgegen- zusehen, Vielmehr haben sich schon seit langem alle aus Kassel kommenden Nach- richten zu dem Eindruck verdichtet, daß die im Bombenhagel fast völlig zerstörte Stadt in einem Aufschwung sondergleichen ihr Krlegsschicksal zu überwinden vermochte und nun auch den Zauber ihrer Landschaft, ihrer historischen Vergangenheit als eine der schönsten Gartenstädte Europas Wieder- zugewinnen weiß. Es kommt hinzu, daß diese Bundesgarten- schau, deren weiträumiges Gelände sich mitten im„grünen Herzen Deutschlands“, von der in Waldberge gebetteten Wilhelms- höhe hinab zum grogen Garten der Karlsaue breitet, in sorgfältigster, rund vierjähriger Entwickung aufgebaut werden konnte, und daß dabei vielleicht mehr als bei allen vorangegangenen Veranstaltungen ähnlicher Art mit künstlerischem Feingefühl eine Synthese zwischen der barocken Parkanlage von einst und dem Formwillen unserer Ge- genwart ins Werk gesetzt wird. Planung und Künstlerische Gesamtleitung liegen in Hän- den von Professor Hermann Mattern, der nach dem seinerzeit nicht ganz unwider- sprochen gebliebenen Start mit der„Deut- schen Gartenschau 1950“ auf dem Stutt- garter Killesberg nun in Kassel, als der Stätte seines ständigen beruflichen Wirkens, mit einer voll ausgereiften Schöpfung von stärkster Einprägsamkeit hervortreten dürfte. Diese Einprägsamkeit bestimmt sich nicht vom Ausstellungs- Technischen her. Jedermann weiß, daß es hier Fachleute gibt, die ihr Instrument vom Festprogramm bis zur letzten Werbedrucksache mit wahrer Virtuosität zu spielen wissen. Und jeder Gartenfreund weiß, daß der Erfolg einer Gartenschau weder vom Kunterbunt ihrer unterhaltsamen Darbietungen noch von der auf den ersten Blick verblüffenden Zahlen- Akrobatik ihrer Anpflanzungen abhängt. Es sind andere, unwägbare Imponderabilien, und man braucht einen langen Atem, um per volle sechs Monate hinweg die stille Welt der Pflanzen in immer neuen Spiege: jungen ihrer Unendlichkeit zu zeigefl, ohne daß ein Spektakulum daraus wird. Die Bundesgartenschau Kassel 1955 hat— und das ist wahrlich nicht als billiger Vorschug- lorbeer gemeint alle Voraussetzungen dazu. Ohne einen gewissen offiziellen Rahmen und das übliche Gerüst an Sonderschauen, Tagungen, Gesellschaftsfahrten geht es natürlich trotzdem nicht. Bundespräsident Theodor Heuss wird am 29. April die Bundesgartenschau feierlich eröffnen. Bun- deskanzler Dr. Adenauer ist dem Ehren- präsidium beigetreten und will während des Deutschen Gartenbautages Ende August zu den Gärtnern sprechen., Die Eröffnungs- schau vom 29. April bis 4. Mal bringt Blumen und Grünpflanzen, Obst- und Ge- müse. Es folgt vom 21. Mai bis 5. Juni eine große Sonderschau der Schutz- gemeinschaft Deutscher Wald; gduf der Juniscehau am 25/26. Juni wer- den wiederum Blumen und Grünpflanzen, dazu Frühobst und Frühgemüse gezeigt; die Julischau am 16/17. Juli steht im Zei- chen von Schnittrosen, Gladiolen und jahres- zeitlich fälligem Obst; die hochsommerliche Hauptschau findet während des Deutschen Gartenbautages vom 26. bis 29. August statt. Blumenbindekunst mit Dahlienschau kommen vom 9. bis 12. September zum Zuge„Hilfe dureh Grün“ soll während des ganzen Monats September ihr vielseitiges Aufgabengebiet Vor Rügen führen; vom 14. bis 16. Oktober Gartenbücherschau Kein schwieriges wissenschaftliches Lehrbuch, aber auch kein poetisch verklär- ter tier biographischer Roman ist die„Kleine Bienenkunde“ von Ing. Roland Jordan. Als Leiter der Bundeslehr- und Versuchs- anstalt für Bienenkunde in Wien kann er wirklich aus dem Vollen seiner praktischen Berufserfahrung schöpfen und die großen Zusammenhänge wie die kleinen Geheim- nisse des Bienendaseins nebst seinen nütz- lichen Seiten so Überzeugend schildern, daß Imker und Naturfreunde an diesem fes- selnden Buch ihre helle Freude haben. Roland Jordan: Kleine Bienen- kunde“, 163 Seiten, 202 Abbildungen. Ver- lag Georg Fromme& Co., Wien-Müncken. macht mit Obst, Blumen, Grünpflanzen und Gemüse die Herbstschau den Beschluß. Wie eindrucksvoll und geschickt die Wer- bung gearbeitet hat, mag allein schon aus der Tatsache hervorgehen, daß bereits jetzt, gut einen Monat vor Ausstellungsbeginn, jeder sechste Einwohner von Kassel und Umgebung im Besitz einer Dauerkarte ist. Und wer etwa den schon im Okteber vorigen Jahres an dieser Stelle besproche- nen, schlechthin charmanten Garten- Almanach Kassel 1955(herausgegeben von Karl Heinz Hanisch im Verlag Stich- note, Baden-Baden) gelesen hat, den wird es nicht wundern, wenn der Ausstel⸗ lungskatalog unter dem Titel„Das Käasssler Gartenbuch“ ebenso unkonven- tionell und amüsant, ebenso anregend und ohne Schulmeisterei belehrend ausfallen dürkte. Denn wie gesagt: es sind dort im Bannkreis des alten Herkules Kräfte am Werk, die das Hergebrachte nur als Sprung- brett benutzen und beweisen wollen, welche ungeahnten Möglichkeiten in dem so oft schon als abgedroschen bezeichneten oder mindestens innerlich erstarrten Begriff der Jahres- Gartenschau verborgen liegen. Margot Schubert deu kisten, mehr Erfolgl Weil für's Hod. Stell KorEsTRAl- FRIsiERCREME Statistübe von Wella-barmstodt Abtellung 90 nur beim Friseur zu hoben! e nangebote wieder nettes Wegen Verheiratung meiner bisherigen Haushaltshilfe suche ich zuverlãssiges Mãdchen mit Kochkenntnissen für kleinen gepflegten Privathaushalt in Heldelberg. Zuschriften unter Nr. DP 23121 a, d. Verlag. Ein bei Industrie, Handel Mannheim, B 4, 8. Behörden gut eingeführter VERTRETER für den Raum Mannheim, Lud- Wigshafen, Heidelberg gesucht. Angeb. erbeten unt. Nr. 12 480 an WEMA Annoncen-Exped., Frlseuse für Freitag u. Samstag gesucht. Adr. einzus. unt. A 05551 im Verl. und FEhrl. Putzfrau für 2 Tage in der Woche, sofort gesucht.(Freitag u. Samstag). Geschw. Nixe, N 4, 7 Telefon 4 10 24— Modegeschäft Haus- u. Küchenmädchen bei bester Bezahlung sofort gesucht.„Berg- sträger Hof“, Mannheim, Käfer- JAKOE BA Mannheim Heustraße 12 Maler- und Tünchergeschäft/ Tapezierarbeiten Nl pelse- klo Jello f. Neckarau u. Rheinau gesucht. Wagen u. Behälter vorhanden. Neckarau, Katharinenstraße 17 taler Straße 5. Saubere Frau stundenweise gesucht. Adr. einzuseh, u, A 05596 im Verl. Jüngere Frau, sauber, ehrlich, für gepflegt. Haushalt vorm. gesucht. Adr, einzuseh, u. A 95019 im Verl. Tel. 5 00 53 Lagerhilfe für leichte Lagerarpeiten 2 Mannheim, D 4, 1 Meckermann Kühlschrank mit seiner hohen Kühlleistung ein Qualitätserzeugnis Unverbindliche Vorführung u. Beratung durch: N . I cossk döfsche Ws Füge TECHNISCHER KUNDEN unt. P 22864 an den Verlag gesucht. Angeb. mit Lohnanspr. 0 Stellengesuche 5 Junger Drucker in ungekünd. Stellung sucht sich zu verändern. soft. erb. geschäft zum 1. 0 Junge Verkäuferin oder Ladenhilfe für. Lebensmittel- d. 15. April ges. Adr. inzus, u. A 22751 im Verlag Angeb. u. Nr. P 22757 an den Verl. Perf. Stenotypistin sucht schriftliche Heimarbeit. Maschine vorhanden. Angeb. u. Nr. 08607 an den Verlag. Fleig, ehrl. Nausgehilfin tür kl. kingerl. Haush, u. Mithilfe im Geschäft(Feudenh) gesucht. Adr. einzuseh. unt. 4 05460 1. Veri, 0 Kaufgesuche 5 Halbtagshilfe gesucht.— 4 1 Nr. F 22783 an den Baracke ebote transportabel, als Wirtschaftsbe- erlag. trieb geeignet, etwa 20-30 qm, ges. Ausf. BEilangeb. u. PL 0149 a. d. V. verkäAuferin IENST Telefon 5 07 42 Ehrlich. Mädchen(20 Jahre alt) sucht Stelle als Kaffee- oder Textilbranche be- vorzugt. Zuschriften unter Nr. P 22759 an den Verlag erbeten. Amerik. Feldbett zu kauf, gesucht. Angeb. unt. Nr. 05532 an den Verl. 8 Mengmaschine bis 75 kg gesucht. Angeb. unt. Nr. 05831 an den Verl. Antike Eekschrünke zu kauf. ges. Angeb. unt. 03534 an den Verlag Bücher kauft Weise, Breite Str. J 1. e N ee, 2 e, d e ee, das 100g sröck Abf. ſetat nur noch bas GROSSE Stück Net. gent nur noch Schon für 50 Pf. können Sie jetzt die milde 100% ig aus Pflanzenölen— Oliven- und Palmenölen hergestellte Palmolive- Seife kaufen. Qualität und Gewicht sind unverändert. Nicht 80 g- nich 90 g- zonder 100 g.. Jelzf nur noch 50 Pfl. Das grohe Stück von 150 g., jelzt nur noch 75 Pf. peilmolive-Schönheitsseife gibt Ihnen eine reine, zarte und glatte Haut Seite 14 MORGEN Freitag, 28. März 1955/ Nr. 10 GROSSE AUTKRENTISsSenE FIINWERK UBER OEN EWEITENWETITKRIEBCGI K 2 Ludwig Diehl Annemarie Düringer- Werner Fuetterer- P, Hörbiger- Adrian oven Bruni Löbel- Tueie Mannheim Susi Micoletti- charles Regnler Etleh Schellow- Karl Schönböck- Eva- Ingeborg Scholz Wilfried Seyfertn- Georg Thomalla Margot Trooger Grethe Welser Ein Film geballter Schicksale, dramatischer Auseinanderset- zungen, menschlicher Irrungen, unzerstörbarer Ideale und ver-* trauender Herzen— eingefangen u. gestaltet v. einem Dämon der Regie: FRITZ RORTNER Musik: Michael Jary I N en C 1530, 1800, 2030 Sa./So. auch 1330 Voxverk. 13.00 Sa./So. a. 11.00 * . HakNMERI. HATZ- INR STENN Scott Brady in: Nie gezeigte Bildberichte und bisher gesperrtes englisches, französisches, russisches und ameri- kanisches Bildmaterial werden erstmalig der breiten Oeffentlichkeit gezeigt. Ein Film- den Millionen Sefallenen zu Ehren— den Möttern und Frauen in aller Welt zugeeignet den Soldaten beider Seiten gewidmet! PREUMIEREHEUTLE nn nd hb. 22 PLANREN eL. 5200 VORVERK AUE io .. als mannequins nach sõdomer ſco verpflichtete mädchen skrupellosen mödchenhändlern ausgeliefert... F TTT In weiteren Hauptrollen: Gisela Fackeldey Kurt Meisel Katharina Mayberg Gerd Fröbe Hero Alexander u. d. Es singen und spielen: Caterina Valente Gerhard Wendland Kurt Edelhagen Horst Wende- Sextett „Musik: Miehael lay* Regie: Kurt Neumann ne. 130 501790 21 Jugendl. unter 16 Jahren nieht zugelassen? Telefon 5 00 80 Telefon. Vorbestellung für Samstag u. Sonntag nur beschränkt möglich. ua ENDFRNEII Samstag 23 Uhr Spätvorstellung! O CANGACEIRO ꝰie gesetzlosen) Sannes: Der beste Abenteuerfilm des Jahres. 0 Sonnfag vorm. 11 Unr Wiederholung des mit Begeisterung aufgenommenen Camping films Teleron 5 20%%/ 6᷑»:n DAS PARADIES DER ZELTE Ein Film, der uns allen den Weg zu einem wirk- lich paradies. Wochenend- u. Ferienleben zeigt. . SaMsrAd, 23.00 Uhr— Zum 3. Male: SONNTAG 11. SIL VAN A PAMHPANINI 3 N GIN O CERVI in: 0. K. MERNO Schönes Alpenland Roms Kaiser-Geschichte frech und pikant Machen Sie mit uns eine bequeme Reise serviert! Jugendliche nicht zugelassen! vom Bodensee ins Berchtesgadener Land Riesenerfolg istdie Wiederauffüf rung des sensqfionellen, mit 8 Oscdr's qus gezeichneten Films 1 rcßTTTT—TTT—T—T—TTT—TTT—TT—T—T—T—T—T—T—TFT—T—TV—V—T—TTTT————T——T—————— on un r in d. Groſs farbfilm * * S UERPATHINIT IN l AIIE EWGdGCLEI ir verlangern! VORVERRAUT EMyFOHLEN. JUGNDVERBOT 11. 6 Breite Str. Telefon 5 02 78 Die packenden Abenteuer eines Mannes, dessen Juigabe es ist, in der geselosen leit ds Müden Westens steck- brieflich gesuchte Verbrecher auf- Aspen! 13.50, 16.00 18.10, 20.20 Vorvk. ab 10 00 Jugendl. nicht zugelassen in einem Farbfilm von unerhörter Dramatik u. Sparnung. der für seine Qualität das Prädikat„WERTVOLL“ erhielt! 9.50, 11.50 Ein Wilqwestfilm, spannend bis zur letzt. Sekunde 49d. zogel. ga Im Sattel geboren 2 Waldhof. Ruf 5 93 01] Gartenst. Ruf 3 93 01 ö AA Tägl. 18.00 und 20.30 Tägl. 18.30 und 20.45 LFI EVA — So. auch 15.45 Uhr So. auch 16.15 Uhr 2 * Jugdl. ab 16 Jahren Jugendl. zugelassen! GINA LOLLOBRIGIDA in Der große dtsch. Ausstattungs- Farbfilm mit Romy Schneider, Die letzte Ftanne ae een eee aücdenlghre due; Auna Gelingt dem Draufgänger Gregory Peck die Flucht ins Leben und in sein Glück?? Der Dschungel ö kennt keine Gnade! —— Sehen Sie sich fliesen Film an — undd urtei- len Sie selbst! E ..——.....——————TTT——————T—T—T—T——————————— — 0 1 1 1 Der große 8 CINEMA Se SPE ETfolg JEAN NEGULESCOS reizende Komödie DE WEL GEHönr DEn FRA III —— F CLIFroN WERB. JUNE ALLTSON- VAN HEFLIN LAUREN BAC ALL. FRED MeMURRAT ARLENE DAHIL. CORNEL WILDE Ein zauberhaft fröhlicher Film! Anfangszeiten: 13.45 16.00 18.15 und 20.30 Uhr en„ ea und im SON DERZzTKLUsS(zusammen mit Filmclub) Samstagnacht 22.45 Uhr und Sonntag 11 Uhr vormittags: Zu vielfach wiederholtem Male: JEAN CocrEaAb's meisterhafte Filmdichtung ORPHEUS(DOrphée“) JJJCͤöÄĩÜ0ð⁊ y q. 8 REA 84. 22 ür Sant SAU Fr. Sa. 22.30 Def Shpechen U. Amazonas vervenn FRETA 4.00 Sonnt 7 ere Saaldau 7 rnehr. Helle in ladbermall 2 en ie mee Jeden Samstag ab 20.00 Uhr: Tana in den frünung Siedlergaststätte Speckweg-Bunker 18.15 und 20.30 (sonntags auch CA 16.00 Uhr) Samstagnacht 22.45: Der brennende pfeil A. Hoven P. Mosbacher Bis Mo. tägl. 20.00, Sa. u. S0. 17.30 u. 20.00 Uhr Telefon 71729 Freitag 22, Samstag u, Sonntag 18 u. 22 Uhr FER RV Farbflim) „Auf 1 1 due bes un b. e genee Uher den Todespuß g IMBA NNE Fr. u. Mo. 800 Uhr, Sa. 19.30, So. 17.15 u. 19.30 Uhr Friedrichstraße 2 Frelt 8 5 Hilde Krahl u. 2. listisch u. e 8 e reitag u. Samstag Feudenheim Margot Hilscher Die Mücke e Telefon 4 81 04 22.15 Uhr: DER WURGER Telefon 7 18 37 Fr., Sa. u. So. 22 Uhr 5 mit John 5 Aue Sa. u. S0. 15 U. Stahlgewitter wayne anzeigen im dra bringen den gewönschten WER BE ERFOLG Sonntag 43.30 Iſe Prinzessin und der schweinebirt mit Jean Marais— Maria Casarès— Francois Périer * Französ. Original, deutsch untertitelt) ö Das ciNEMAScODE-1MEAIER AN MESSPIATZ TEL. 3 1 U Schicksal und Ende eines großen Eroberers N 9 Ne 1 Ein Schicksalsbild aus Europas f Schreckensſagen MIVER SARL IEI T ACK PALANCE LD MIILA NHERINA RITA GAM EnEMA ep Ein Filmschauspiel, das Ihnen alles bieſef: eine erregende Hondlung, hervorragende Schauspieler und Szenen von packender Dynamik! Jugendliche zugelassen- Parkplatz, Fohrrad wache am Haus FREHTAGS= SAMSTAG, 23.00 UHR. RANDOTPH scon FAR BF ILM: DoNNERNDE HUF E Hordy Kröger Liselotte Pulver Matthies Wiemenn Brigitte Horne in dem Harald- Braun- Film DER LETZTE SOHHHER Mittelstraße 41 Zurte liebe, rohe Gewelt, lächelnde Weisheit releton 38s föglich: 16.00 18.18 20. 30 Uhr MARK STEVENS— DOoROTHY MALONE in dem preisgekrönten Abenteuerfilm III 0 7, 10 Jack Slade 1 wor Telefon 3 2149 Beg. 15.48, 17.48, 20.00 Uhr, Sa. 22.00 Uhr Spätv. 1 18 X Bis einschl. Montag. Der neue Harald-Braun-Fum a nach Motiven der Novelle von Ricarda Huch Filmtheater d N Sa e 0 2 F 1 etz t 2 5 E* ö e 7 Augartenstraße Hardy Krüger, Math. Wiemann, Liselotte Pulver Teleton 4 33 10 Anf. Wo. 18.13, 20.30, S0. 16.00, 18.15, 20.30 Uhr — 16.30, 20.45 Uhr, Sonntag auch 14.00 u. 16.15 Uhr LUXOR WALT DisNEN's Meisterwerk zeppelinstrage 2 DIE WUS TE LE 87 (Erlenh) T. 50303 Dieser Farbfilm, ausgezeichnet mit den höchsten Preisen und Prädikaten, zeigt Wunder über Wunder, Bilder hinreißender schönheit und Szenen geballter Dramatik! Jugendfrei) PARK Bis Montag e 15.45, 16.00, 20,15 Uhr ider Die Familie Hesselnacn LINDE NHOY onedlig“ Telefon 3 1390 Freitag bis Sonntag 22.15:„Sklavin von Venedig Sa., So., 13.45 Walt Disneys„PIN OCC H10 IENIN Al e Nx, ding LOILLOBRIGIDA- Farbfum 4 Velen% Gekreuzte Klingen Wo. 18.00, 20.30 Fr., Sa. 22.30 N; 80. auch 15.45 Uhr t n Die Nacht begann am Morgen 4 2 ** 0,* UNION. 0% wur, Sa. u. S0. 17.5 u. 100 Unt 8 1 7 5 8% Samstag 10 on umd Sonntag 14.00: Kindermkrchen f E. O. Hasse- B. Rütting 5 Das Möcchen mit den Schwe eodenheim NN AA! en Schwafelhölzern 8 8 80 8 8 5 b 25 8 8 N 8 2 8 l 1 1 i 2. e. 1 5. 8 8 e W MORGEN i Seite 10 UARAZZE Italienische Riviera Woche DM 172, 2 Wochen. Du 238, alles eingeschlossen PII THEATER Nr MARIA SCHRHLL m: er Herüberleben u. Tod relefon 4 81 92 Beginn tägl. 20 Uhr, Sa. u. So. auch 17,30 Uhr 1 TA g II h 20.00 Uhr 85 HIMpALAST Samstag u. Sonntag Di e H 9 2 N MECKARAU auch 17.30 Uhr: X Telefon 465 s preitag u. Samstag 22.18 u. S0. 13.30 u. 18.30 Uhr MN UN DUN GS FEUER Aichis ele 1100 Und täglich 20.15, Sonntag, 14.00, 16.00, c enen 2015 Ur: DIE LaAchBOMBE Telefon 4 91 14 Fr. u. Sa. 22.30 Uhr, Sp.-Vst.„Sein gr. Kampf“ 1 Fr. bis Mo. 5 3 5 eder L e Rab lch nur Deine Lebe Heute 2300 Uhr:. 0 LV N D Heute 13.45 u. 155 letztmals Madchen mit Zukunft 1 Fahrt mit bequemen liegewagen Abfahrt je den Montog Beginn am 4. April Verlangen Sie den Prespelc der 5 2 SCHARNOM. REISEN in unseren Büros arlie Chaplin Lachen verboten 2. MANNHEIM, P 4, 2 (Knörzerbau)— Tel. 4 29 55/86 N 1, 1, HADEFA Verkehrsverein)— Tel. 3 26 60 18 1 KN FTER TAL MORGEN, Samstag, 13.00 Uhr h Odenwald- Rundfahrt Guldenklinger Höhe— Lin- denfels VVV 4.50 Sonntag, 27. 3., 13.00 Uhr: PFALZ RUNDFAHRT IN Gimmeldingen, Kalmithöhenstrage, St. Martin. DM 4.30 Mittwoch, 30. 3. 8.30 Uhr, preiswerte Sonderfahrt nach STUTTGART. Gelegenheit zum i des Länder- spiels: Deutschland— Itallen„DM 9,30 Karfreitag, 8. 4., 8.00 Uhr: RUND UM DEN DboxNxRERSEERG Alsenztal, Dannenfels, Kirchheimbolanden DM 7.30 1 Karfreitag, 8. 4., 13.00 Uhr: Neunkircher Höhe— Winter- kasten/ Odenwald bd 4,30 hr ee 2 2 Tage MOSEL HUNSRU CK 10. bis 11. 4. Simmern, Cochem, Zell, Traben-Trarbach, Bernkastel, Idar- * N— Vik AU SEN ESE Kleine ANzklegte jeder up Oberstein, einschl. Fahrt, Ubern. in Zell Mosel, Frühst., DM 29,30 . 2 rage burda KS gn Wie band bl 1 3. Bausparer Zürich, M.-Einsiedeln, Axenstr., Vierwaldst. See, Luzern teilt! einschl. Fahrt, Ubern. in Brunnen/ Schw., Frühst., DM 62. KABINE TT BRAND Zuge 4 Tage ALLGGIAU-OBER BAYERN 8. bis 11. 4. Füssen, Neuschwanstein, Oberammergau, Ettal, Linderhof, Garmisch, Mittenwald, Walchensee, Lenggries einschl. Fahrt, 3 Upernachtungen mit Frühstüccd.. DM 65. ö 14 Tage SPANIEN 17. bis 30. 4. Besuchen Sie unsere Nat., ei faden ber mil 1 27. März 1955 8 9 dis 18 Uhr rkassen Zweigstelle ot WEIN SRAM U FOR AN SFR UcHSVvoIiE. ö spa nenen Costa Brava, Tossa, Barcelona, Montserrat, Tarragona, Flgueras, Genfer See, Bern, einschl. Fahrt, 13 Hotelüber- nachtungen mit Frühstücd ee. DNA 248. Abfahrtstelle: Bismarckplatz, Mannheim(1 Minute vom Hbß) Kostenl. Prosp. u. Anmeldung bei all. Reisebüros u. b. Veranst. ANMNMHEIMEROMNIBUS-VERKEHRSCESEIIschA FRI RI ens fklbERSs TR. 58 TELEFON MANNHEIM BREITE STRASSE. I I, 1 1 Estelle arkassen Zweigs 1 Ebert- Straße 87 5 Spezialhaus fü r Füllhalter Rudolf Zinnen, 95 7, 11, planken. possoge] Freundliche Einladung! Reparaturen werden sorgfältig ausgeführt 3 Lichtbilcder-Abende geber Hiisch ZUR KONFIEMATION 3 Am Paradeplatz— D 1, 2 Unken 5 Schmuck 5 Bestecke Das Haus der 1000 Unren Erhaltung der Sehkraft! annsche Augennerven, Zuinkernt 4„ f 1 3 N Seit 1872 Hofapotheker Schäfers Vegetab. augenwasser Orig.-EI. C, Lee, Meal nul der Rœclio- Mission„Stimme der Hoffnung“ C D 1 8 1,90 in Apoth. u. Drogerien, Drog. Ludwig& Schütchelm KG, N dor Frou= wird Es spricht: Evangelist R. DETITM AR. Mannheim, 0 4, 8. zum Morgentau f 1 1 2 1 i. 2 2. . 25. März, 20 Uhr: Bestimmen Sterne unseren lebenslauf? Immobilien 26. Nurz. 20 Uhr: Weckt der tagt lsrqeleine christi Hoffoung?— 27. Mürz. 17 Uhr: Schweigt Gott ocer hat er eine Bot. A ene Sar erer. 2e n gent * 5 Bädern, Ztrlhzg. u. a. Komfort, 5 schaft för uns? Preis 05 b00-, Anz. 30 900,— 2. vk. m Sqeil: Mannheim, J I, 14 Eintritt freil E gaunlatz Neuostheim Anzahlung 3000.— DPM Bauplatz Lindenhof prsw. zu verk. Immob. Grohmüller, Zehntstr. 29. Kellerdecke fertig, in Nek- Damen- u. Herren-Bekleidung l, ede Immob. Grohmüller, Zehntstr. 29. in großer Auswahl und erstklass. Qualitäten Kl. Bauplatz, T 6, 235 qm, günst. zu 5 3 verkaufen. Telefon 4 31 44 Günstige Zahlungsbedingungen Ein Haus aut Raten oder wollen sie lebenslängiten in Miete wohnen? Besuchen Sie unsere Ausstellung Leonberger Bausparkasse v 3, 10 Tel. 3 13 40 sich für MUM NERETEISe H zu entscheiden, wenn Sie Ihre Ueberlegungen anstellen, welche Sorte Fleisch Sie wählen sollen? Geflügel ist z. Z. billig. Mannheimer& co. MANNHEIM, H 2, 2 am Marktplatz 2 zeichnet sich durch besonderen Wohlgeschmack aus, Eintritt frei! 1 5 22 ist leicht verdaulich und bringt Abwechslung. s 10 Kii intschran kcufen 1 1 Wir bieten von laufend neuen Eingängen an: 5 5 5 115 I voneit! en Jonge Suppennunner 1 93 5 miamilennaus EIN MALIISE SEIESENMHEIIII cori ö mit Dam 0% 9 5 n eee Restbestände dus der vorjährigen Produktion FE 1 junge junge i 5 zan Barzahlung zn Een 5 zu besonders gunsnigen Ee over 0 Sopnenhünner 200 Achnchen 9 0 55 Angebote unt. Nr. P 22863 an den Verlag. Nur solange vorrat reicht! i ne ohne Darm 500... 500 K f 2 n 1 * ne Darm 5 Ales e VK 50 ie, 199, Bähre Je. 298 2% Rabatt In Sparmarken 1 8 Fr 5 ER 7 88 8 5 f Für PRAXIS oder b RO 8e 20 68 ae ee ee heit einne Zahlungserleichter ung! 0, EIS ENTUMSWOHNUNGEN 1„Se 1 5 Zaube 1 Hor mit 4 bis 5 Zimmern(Parterre) 0 7,3 MART 8 e 0 7,3 eee 8——— N. Hochglanz ins Haus in Mannheim Lindenhof zu vergeben.— 8 5— ONE 1 85 1 72 geponzerte döden Auskunft: Mannheim, P 3, 10 Bekannt för große Auswahl Im ö i 8 e e 1 5 4 halten mehr dus! Beratungsstelle der Leonberger Bausparkasse g i Spütv. i 3 27250 a 055 2 0. e. 222 . ö, 3,* a,, 4„ 8. 1 8. 15 Uhr 6 0 5. i g N 87 daß wir eine ausgezeichnete Auswahl bieten zu vorteilhaften Preisen aer dazu günstige Ratenzahlungen für alle Berufstätigen. 1 ae sie Werd laufen b ndr, a e Werden gerne Kauten ei 5 15 Unr 6 1(Fheinberger H TO? e 5 5 5 5 5 5 He sferSehiHwnk A M ß A R A D FE 5 T N f 2 en 1 sind meine modisch richtungweisende Marke. ſorgen Das Stammhaus in Ludwigshofen ist des älteste Schuhfechgeschäft. Seite 16 MORGEN Freitag, 25. März 1955/ Nr. 0 ö Bolkon-Spiele von Hons Nicklisch Als ein„deutsches Gegenstück“ zu der ameri- kanischen Geschichte Im Dutzend billiger“ Kündigt der Lothar-Blanvalet-Verlag, Berlin. den von ihm verlegten Roman„Vater unser bestes Stück“ an. Aus dem Gesichtswinkel Von fünf munteren Kindern(Andreas— kurz Dreas genannt—, Friedrich,, Bixi oder Bri- Sitte, Thomas und Peter) wird eine recht amüsante Familiengeschichte und das Porträt eines Vaters, wie er nur im Buche steht, lebendig. Der nachfolgend wiedergegebene Abschnitt aus diesem Roman, den Hans Nick Asch schrieb, enthüllt sehr innige Bezie- hungen des Autors zu Mannheim. Wir wohnten damals in Mannheim am hein, im vierten Stock eines soliden, bür- gerlichen Hauses, den grünen Anlagen an der Rückfront der Heilig-Geist-Kirche schräg gegenüber, und unser Kimderzimmer hatte einen Balkon mit abenteuerlich verschnör- keltem Eisengeländer zur Straße hinaus. Ein wenig seitwärts und tief darunter war die Haustür, und wir hatten hin und wieder schon mal versuchsweise runtergespuckt, um zu sehen, ob wir die Leute, die ins Haus Wollten, treffen konnten. Genau genommen, hatten wir es auf den Wäschemann abge- sehen, der uns einmal bei Mutter verpetzt Hatte, weil wir seinen Karren weggezogen und in einer Querstraße versteckt hatten, Wemrend er in einem Haus gewesen war, um ein Wäschepaket abzuliefern Nun, Mutter war an solcherlei Kummer gewöhnt. Ueberdes fand sie. der Wäsche- mann habe keinen Humor, und das machte inn ihr weder unbedingt sympathischer noch Illustration: Marga Karlson mre Strafpredigt überzeugender. Wir fam- den den Wäschemann gleichfalls völlig humorlos, und Bixi meinte als erste, er habe Schlimmeres verdient als ein bißchen Spucke auf die Hutkrempe.„Man müßte mindestens einen Spüleimer Wasser auf ihn runter- schütten“, sagte sie. „Geht nicht“, lehnte Dreas ab, und als Wir ihn enttäuscht ansahen, weil wir der Ansicht waren, daß der verräterische Wäsche- mann soviel Mitgefühl nicht verdiene, fuhr Sr nachdenklich fort:„Ein Eimer mit Was- Ser ist zu schwer. Und richtig zielen kann man damit auch nicht.“ Das Zielen war nämlich unser Problem. Wenn ein bißchen Wind ging, trieb die Spucke ab. Es mußte also etwas Schwereres Sein. Schließlich brachte Dreas aus der Schule eine viel versprechende Idee mit nach Hause,(Vokabeln und Algebraformeln gin- gen ihm zum einen Ohr rein und zum Andern raus, aber für solcherlei Dinge hatte er ein erstaunlich aufnahmebereites Ge- ddächtnis.) Wenn man ein aus einem Schul- heft herausgerissenes Blatt in einer be- stimmten Art faltete, kam etwas wie ein Ballon zustande, den man mit Wasser fül- len und fallen lassen konnte. Wenn er unten Aus Pflaster klatschte, gab es einen mäch- tigen Knall. Wir hatten also hinter Mutters und der Röächin Rücken einen Eimer voll Wasser auf den Balkon geschleppt und ein altes Schul- heft für die Faltballons geopfert— ein Schulheft mußte es sein, weil das Papier Fester und undurchlässiger war als gewöhn- liches— und warteten gespannt auf den ersten Passanten, der am Haus vorbeigehen Oder gar Anstalten machen würde, es zu be- treten. Zufällig War es Vater, aber im Eifer des Gefechts merkten wir's erst, als unsere erste VJebungswasserbombe schon auf dem Weg war. Erschrocken zogen wir unsere Köpfe ein, gleich darauf hörten wir es klatschen und unmittelbar danach einen dumpfen Auf- schrei, der uns fürchterlich in den Ohren klang. Zwei Minuten später stand Vater keuchend im Zimmer. Sein Hut tropfte vor Nässe. 0 „Wer war das?“ brüllte er. Als sich keiner von uns rührte, zwang er sich ein furchterregendes Lächeln ab.„Also niemand“, säuselte er.„Hm— vermutlich hat der alte Herr Pietsch von nebenan aus purem Uebermut mit dem Ding nach mir geworfen, oder es ist vielleicht gar geraden- Wegs vom Himmel gefallen.“ Er machte eine Pause, lieg seinen Blick über uns hin wandern, und sein Lächeln Wurde so milde, daß wir törichterweise zu hoffen begannen, der Sturm werde noch einmal vorüberziehen. Dann fuhr er fort: „Ja, das wird's sein— vom Himmel ge- fallen. Nur Dieses ominsse„Nur“ hob in honigsüßem Piano an, das sich während des Folgenden zu einem ungemütlichen Fortissimo steigerte. „Nur frage ich mich, warum die himm- lischen Mächte ausgerechnet eine Seite aus dem Diktatheft meines Sohnes Andreas zur Herstellung ihres Wurfgeschosses verwendet haben.“ Und demit schnellte er die Hand vor, die er bisher auf dem Rücken gehalten hatte, und hielt Dreas einen Fetzen nasses Schul- heftpapier unter die Nase. Die Schrift war Wohl verwischt, aber noch deutlich zu erken- nen, und unten drunter stand lapidar mit roter Tinte:„Faul und un aufmerksam. Un- genügend.“ Der Tatbestand war klar, zu leugnen gab's nichts. Dreas starrte betreten das Papier an, runzelte krampfhaft die Stirn, hob sodann den Blick und bekannte schlicht:„Ich. ich war's.“ „Wir alle waren's“, ergänzte Friedrich, und der Rest von uns nickte. „So“, sagte Vater, schon etwas sanfter gestimmt,„ihr alle also. Und da habt ihr euch ausgerechnet mich als Ziel ausgesucht.“ „Wir wollten's dir ja auch gar nicht auf den Kopf schmeißen“, erklärte Dreas, der sich halbwegs wieder gefaßt hatte.„Zuerst Wußten wir gar nicht, daß du es warst, und damm hat der Wind das Ding abgetrieben.“ „Unfug!“ sagte Vater.„Kommt mir nicht mit faulen Ausreden. So weit kann der Wind nicht treiben. Die Haustür liegt mindestens zwei Meter seitwärts vom Balkon.“ Dreas und uns andere im Gefolge, mar- schierte er auf den Balkon hinaus und beugte sich über das Geländer,„Da habt ihr's“, sagte er befriedigt.„Mindestens zwei Meter. Wo hast du gestanden?“ Das Problem hatte ihn gepackt, man sah es.„Hier? Da kommt noch ein Viertelmeter zu. Habt ihr noch so ein Ding bei der Hand?“ Wir hatten mehr als eins, und während Vater mit gesammelter Miene einen Zeige- finger anleckte und in die Luft hob, beeilte sich Friedrich, ein besonders reichlich gera- tenes Exemplar aufzublasen und in den Eimer zu tunken. 3 f „Windstärke null Komma nichts“, konsta- tierte Vater höhnisch.„Jedenfalls nicht ge- nug, um einen Schmetterling von seinem Kurs abzubringen. Und da wollt ihr mir er- zählen, ihr hättet nicht nach mir gezielt? Paßt mal auf.“ Mit den Fingerspitzen faßte er das trie- fende Ding, hielt es vorsichtig weit von sich Ab, warf einen prüfenden Rundblick auf die menschenleere Straße hinunter und ließ es fallen. Im gleichen Moment trat unten, mit stei- fem Hut und elegantem Sommerpaletot zum Ausgang gerüstet, Herr Jonas, der Hauswirt, aus der Tür. Vater lag mit ihm seit unserem Einzug in Streit, weil er die Wohnung unter uns hatte und sich dauernd über unser Hin- und Hergelaufe beschwerte— sogar dann, Wenn wir gar nicht zu Hause waren—, aber solche Vergeltung hatte Vater wohl doch nicht im Sinne gelegen. Er wollte ihn war- nen, aber bevor er noch den Mund auf- brachte, war das Unheil geschehen. Und ob Wind oder nicht— Vater hatte jedenfalls mitten ins Schwarze, das heißt genau auf Herrn Jonas' Hut getroffen. Es muß von unten ein komischer An- blick gewesen sein, wie wir da alle schreck- erstarrt nebeneinander über das Geländer hingen, doch Herr Jonas hatte für solcherlei Komik zumindest vorübergehend nichts übrig. Er war für einen rheumatischen älte- ren Herrn beachtlich behende zur Seite ge- sprungen, hatte sich den eingedrückten Hut vom Kopf gerissen, wild umhergeblickt und starrte nun wütend zu uns hinauf. „Das ist ja die Höhe“, schrie er, als er Vater in unserer Reihe entdeckte.„Sie ste- hen auch noch dabei und sehen zu, wie Ihre Lausejungs Attentate auf harmlose Passan- ten verüben.“ „Das waren nicht meine Lausejungs!“ brüllte Vater zurück.„Das war ich selber!“ Wir sahen, wie Herr Jonas fassungslos nach Luft schnappte, dann stürzte er ins Haus, und Vater räusperte sich und wandte sich zu uns.„Da seht ihr, was passieren kann“, sagte er streng.„Also laßt in Zukunft die Finger davon.“ „Du hast aber fein gezielt“, Bixi bewundernd. „Ich hab' gar nicht gezielt“, fuhr Vater sie an.„Das fehlte noch“ „Ich dachte“, sagte Bixi unschuldig,„Weil doch der Wind keinen Schmetterling von sei- nem Kurs hätte abbringen können.“ „Na ja“, sagte er,„man kann sich irren, und dann hat man mannhaft die Folgen zu tragen. Ihr werdet für euer Attentat auf mich den Saustall, den ihr Kinderzimmer nennt, piekfein herrichten, und ich werde zu Herrn Jonas runtergebhen und ein paar passende Worte mit ihm reden. Wir beide aber—“ Er erwischte Dreas an einem seiner ab- stehenden Ohren und zog ihn näher. „— haben danach noch ein besonderes Hühnchen zu rupfen. Ich sage nur: Faul und unaufmerksam. Ungenügend.“ bemerkte Die ordnungsgemäße Besetzung der Bundespröfstelle f Bundestagsobgeordneter Dr. Adolf Arndt antwortet Stactsanwalt Schilling Der durch den Rücktritt des Kölner Bahn- hofsbuchhändlers Gerhard Ludwig ausge- löste Disput um die„Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften“ zieht immer weitere Kreise. Nachdem kürzlich Staats- anwalt Robert Schilling, der Vorsitzende der Bundesprüfstelle, die Vorwürfe des Buch- händlers Ludwig zurückgewiesen hat(ver- gleiche„Morgen“ vom 10. März dieses Jah- res), veröffentlicht jetzt Bundestagsabgeord- neter Dr. Adolf Arndt(SPD) eine Entgeg- nung, in der er zwei Anfragen an die Bun- desregierung ankündigt. Sein in der Zeit- schrift„Der neue Vertrieb“ ressa-Verlag, Flensburg) erschienener Aufsatz hat folgen- den Wortlaut: „In seiner Erwiderung auf die Kritik des Buchhändlers Ludwig hat Staatsanwalt Schilling ausgeführt: Es wäre strafprozessual unzulässig, den Schöffen und Geschworenen die zu beurtei- lenden Druckschriften schon vor der Sitzung zur Kenntnis zu bringen, weil wegen des streng durchgeführten Prinzips der Münd- lichkeit Gegenstand der Urteilsfindung nur sein dürfe, was in der mündlichen Verhand- lung festgestellt wurde. Bei der Bundesprüf- stelle sei noch nie einem Beisitzer zugemu- tet worden, über die Bücher, von denen er nicht oder nur ungenügend Kenntnis neh- men konnte, ein Urteil abzugeben. Es sei vielmehr selbstverständlich, daß in einem Ausnahmefalle, wenn nämlich ein Beisitzer vor der Verhandlung keine Zeit zum Lesen gehabt hätte, dieser an der Vorprüfung ver- hinderte Beisitzer sich einer Stellungnahme enthalte. Da jede Stimmenthaltung in der Wirkung einer Gegenstimme gleichkomme, könne sich ein solches Verfahren, die Stimm- enthaltung, niemals zum Nachteil eines Au- tors oder Verlegers auswirken, sondern im- mer nur zum Nachteil der Antragsteller. Man kann derart haarsträubende Behaup- tungen nur mit wachsender Verblüffung, zu- letzt aber nicht ohne Zorn lesen. Sie sind von A bis Z falsch und lassen das elemen- tarste Verständnis für ein rechtsstaatliches Denken vermissen. Keineswegs verbietet die Strafpro- zegordnung, ein Gerichtsmitglied— mag es Schöffe oder Geschworener sein— vor der Hauptverhandlung mit einer Druckschrift, die den Gegenstand des Verfahrens bildet, bekannt zu machen. Schöffen und Geschwo- rene haben im Strafgericht keine andere Rechtsstellung als jeder Richter. Es mag sein, daß es nicht üblich ist, Schöffen oder Geschworene vor der Hauptverhandlung mit einer Druckschrift bekannt zu machen. Es mag auch sein, daß ein solches Verfahren auf technische Schwierigkeiten stoßen könnte. Aber unzulässig ist es nicht. Unzulässig wäre etwas ganz anderes, nämlich diese Kenntnis der Schöffen oder Geschworenen vorauszusetzen und deshalb in der Haupt- Wihi Wernz Mannheim): Kinderbildnis verhandlung von einer Verlesung der Schrift Abstand zu nehmen. Das unser Strafverfah- ren beherrschende Mündlichkeitsprinzip führt deshalb in der Tat dazu, daß ein Schriftstück, wenn es den Gegenstand der Urteilsfindung bildet, in der Hauptverhand- lung vorgelesen werden muß, wie es jüngst erst seitens des Landgerichts Bonn mit Mer- lins Buch„Andrea und die rote Nacht“ ge- schah. Ein Beisitzer der Bundesprüfstelle, der sich der Stellungnahme enthält, verletzt seine Pflicht. In einem rechtsstaatlichen Ver- fahren und bei einer gerichtsähnlichen Be- hörde kann es keine Stimmenthaltung ge- ben. Wenn das Gesetz zwingend vorschreibt, daß die Bundesprüfstelle für ihre Entschei- dungen mit 12 Mitgliedern besetzt sein muß, 50 folgt daraus, daß sämtliche 12 in der Hauptverhandlung anwesenden Mitglieder vollauf mit dem Gegenstand der Entschei- dung vertraut zu machen sind und sich an der Verhandlung, der Beratung und der Ab- stimmung zu beteiligen haben. Ein Beisitzer, der sich dagegen auf die bloße Anwesenheit beschränkt, um die Zahl 12 der Mitglieder vollzählig zu machen, wirkt in Wahrheit nicht mit, so daß die Bundesprüfstelle durch seine Unterlassung dem Gesetz zuwider nicht mehr ordnungsgemäß besetzt und zu einer Entscheidung überhaupt unfähig ist. Würde in einem Gericht sich ein Richter an der Verhandlung und Beratung nicht betei- ligen und bei der Urteilsfällung der Stimme enthalten, so würden dadurch die Prozeß- beteiligten ihrem gesetzlichen Richter ent- zogen und ein absoluter Revisionsgrund ge- setzt, der zur Aufhebung des Urteils führen müßte. Schließlich kann unmöglich gesagt wer- den, daß jede Stimmenthaltung in der Wir- kung, einer Gegenstimme gleichkomme. Denn die Beisitzer sind nach dem Gesetz doch nicht bloß zwecks Abstimmung in die Bundesprüfstelle berufen, sondern auch mit der Aufgabe, sich an der Verhandlung und vor allem an der Beratung zu beteiligen. Andernfalls müßte man gesetzwidrig und sinnlos unterstellen, daß ein solcher Beisit- zer, falls er sich rechtzeitig mit der Schrift hätte vertraut machen können, seinen Standpunkt würde mit Engelszungen ver- fechten können, ohne dadurch die Voreinge- nommenheit der übrigen Mitglieder der Bundesprüfstelle zu erschüttern. Im Gegen- teil ist es aber der offenbare Sinn der vom Gesetz zwingend vorgeschriebenen Zusam- mensetzung der Bundesprüfstelle, daß min- destens verschiedene Gruppen von Beisitzern zur Berücksichtigung unterschiedlicher Ge- sichtspunkte beitragen sollen. Deshalb muß der Bundesminister des Innern die Beisitzer den Kreisen der Kunst, der Literatur, des 7 5 Buchhandels, der Verlegerschaft, der Ju- gend verbände, der Jugendwohlfahrt, der Lehrerschaft und der Religionsgemeinschaf- ten entnehmen. Beteiligt sich ein Beisitzer, der aus einem dieser Kreise kommt, an der Verhandlung und Beratung nicht, 80 schweigt eine sachkundige Stimme. Niemand kann dann mit Sicherheit sagen, welches Ergebnis erzielt worden wäre, falls jene Stimme nicht geschwiegen hätte. Auch heißt es, die Aufgabe der Prüfung von Grund auf verkennen, wenn man sie als eine Art Par. teiverfahren betrachtet, worin es um Vor- teile oder Nachteile des Verfassers oder des Antragstellers geht. Die Bundesprüfstelle hat jedoch nicht über Interessen oder An- sprüche zu entscheiden, sondern sie soll im Dienst des öffentlichen Wohls und der All- gemeinheit die Maßnahmen treffen, die einerseits zum Schutz der Jugend unerläß- lich sind, andererseits aber auch die Freiheit der Meinung, der Wissenschaft und der Kunst nicht in unzumutbarer Weise ge- fährden. Die gesetzwidrigen Ausführungen des derzeitigen Leiters der Bundesprüfstelle haben mich veranlaßt, der Bundesregierung in der Fragestunde des Bundestages die fol- genden Fragen vorzulegen: „Verfährt die Bundesprüfstelle für ju- gendgefährdende Schriften so, daß Beisitzer, die keine Gelegenheit hatten, die den Gegenstand der Entscheidung bildende Schrift zu lesen, dazu keine Stellung neh- men? Ist nach Auffassung der Bundesregierung die Bundesprüfstelle dem Gesetz entspre- chend ordnungsgemäß besetzt, wenn von den zwölf in der Verhandlung gegenwärti⸗ gen Mitgliedern einzelne Beisitzer ohne Be- teiligung an der Beratung und Abstimmung sich auf die bloße Anwesenheit beschrän. ken?“ Kuoltur-Chronik Der Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch wurde jetzt mit dem„Dr.-Schleuß⸗ ner-Dr.-Schüller-Preis“ in Höhe von 3000 DM für das beste vom Hessischen Rundfunk wäh- rend des letzten Jahres gesendete Hörwerk Der Laie und die Architektur“) ausgezeich⸗ net. Die Stiftung, aus der für die nächsten sechs Jahre alljährlich dieser Preis verliehen wird, ist zur Erinnerung an die beiden Mit- begründer des Rundfunks in Frankfurt(1920 errichtet. Der Kabarettist Willi Schaeffers, bekannt vom Berliner„Kabarett der Komiker“, gastiert mit der Diseuse Dora Dorette am Dienstag. 5. April, im Mannheimer„Universum“. Das Programm bietet unter dem Titel„Unsterb- liches Brett!“ Chansons nach Tucholsky, Käst- ner, Backhaus, Villons und anderen. — ANNE MARIE SELINK O: HEUTE HE IRATET MEIN MANN Deutsche Rechte bei Kiepenheuer& Witsch, Köln 18. Fortsetzung „Worauf denn, du WMesi?“ Thesi klappt die Puderdose zu und schaut Sven erstaunt an:„a— aber das weißt du doch!“ Lazi ist vollkommen närrisch geworden, er hat schon soviel Rotwein in sich, er fetzt eine ungarische Rhapsodie herunter, prügelt die Tasten und ist ganz verrückt von Musik und Heimweh und Rotwein. Sven neigt sich geheimnisvoll zu Thesi: „Es kommt nur darauf an, daß man sich nicht scheiden läßt, wenn man die gegensei- digen Fehler erkannt hat, sondern— na?“ Und wie eine brave Schülerin antwortet IMmesi:„Sondern wartet, bis man sich an sie gewöhnt hat und nicht mehr wütend auf- einander ist. Ich habe gar keine Wut mehr Auf dich, Sven Dabei sieht sie Sven mit ernsthaften Kinderaugen ap. Svens Augen werden schmal, er schaut Thesi an, wie Sven Frauen Alisieht, die ihm gefallen. „Du, Bumsi“, lächelt er und hebt das Glas. „Skaal!“ „Skaall“ erwidern Karen, Betsy, Gary und John höflich. Dann sagte Karen schnell: „Sven, wir wollten doch noch ein bißchen Auf Bakken herumlaufen, ich glaube, wir gehen jetzt!“ Sven steht sofort auf, großes Händeschüt- teln fängt an und ein Disput zwischen Sven und John, beide wollen die ganze Rechnung bezahlen. schrecklich kluge „Ich darf noch einmal auf die Rutsch- bahn, ihr habt es mir so gut wie verspro- chen“, sagt Thesi unterdessen zu Gary. „Rutschbahn!“ ruft Sven begeistert, ver- gigt seinen Disput mit John,„ihr geht noch zur Rutschbahn? Wir kommen mit, Karen, Wir fahren auch noch Rutschbahn!“ Stehen sie also wieder vor der Rutsch- bahn. John und Betsy streiken: sie wollen nicht nocheinmal den Magen im Hals spüren. Steigt also Thesi mit Gary in einen kleinen Waggon, hinter ihnen sitzen Sven und Karen. Thesis Haare fliegen, Thesi schreit, ihr Schrei geht unter im Gebrüll der anderen, sie dreht sich um und sieht Sven an. Svens Gesicht ist ganz jung geworden, er hält Ka- ren umschlungen, jetzt beugt er sich vor und Packt Thesi an der Schulter:„Schön, Thesi, Was?“ Thesi gibt keine Antwort, sie schaut Svens Gesicht an, alles ist vergessen, rauf, runter, vielleicht stürzen wir ab, aber— wir spüren daß wir leben. Alles dreht sich, es ist herrlich, bißchen schwindlig zu sein, Svens Gesicht ist nah, wir fahren wieder Rutschbahn, Sven— jetzt kommt der dunkle Schacht, die Räder quietschen, wir gleiten langsam zu den bunten Lichtern zurück, schade— es ist schon aus. Sven steht auf und stützt Karen, Karens Gesicht ist blaß und bös. „Scheußlich“, sagt Karen. „Nun— komm schon, Thesi!“ mahnt Ga- ry. Aber Thesi rührt sich nicht, sitzt da und fühlt sich wohl. „Ich? Ich fahr noch einmal“, sagt sie zu- frieden, der Rutschbahnkondukteur kommt vorbei-„Guter Mann, ich fahr noch einmal, und diesmal sausen wir noch schneller.“ Da- bei hält sie ihm fünfundzwanzig Gre ent- gegen. Fünfundzwanzig Ore, und das Leben wird wieder herrlich sein.„Natürlich, Thesi, alte— wir fahren noch mal“, ruft Sven und Sitzt plötzlich neben Thesi. Der Rutschbahnkondukteur pfeift wie ein richtiger Kondukteur, Karen steht fassungs- los neben der Bahn, Gary nimmt sie am Arm:„Kommen Sie, wir warten unten.“ Mit Gequietsch und Geschüttel geht es weder los, Thesi winkt„Hallo, Gary!— Dort sind ja John und Betsy— hallo, ich fahr noooch maaal.“ Rauf, runter. Vor ihnen sitzt ein Liebes- Paar, das Mädel preßt sich an den Mann. Jetzt geht es langsam aufwärts, Thesis Ge- sicht ist zurückgeworfen, sie hat die Augen zu, die Nachtluft riecht nach Kastanienker- zen. Sie spürt einen Arm um ihre Schultern. Da läßt sie die Augen zu, es ist doch nichits dabei, es ist doch Sven, sie ist mit Sven schon hundertmal Rutschbahn gefahren, er wird auch nicht schwindlig und kriegt auch nicht genug. Jetzt sind sie oben— und jetzt sausen sie, sie sausen hinunter, Thesi reißt die Augen auf, der Mann vorn hat beide Arme um sein Mädel geschlungen, das Mä- del quietscht begeistert, irgendwo tief unten sind John und Karen, irgendwo unten— nein, nirgendwo sind sie, ausgelöscht aus Thesis Erinnerung, es gibt nur Sven und Rutschbahn „Au, Sven, du bist verrückt!“ lacht Thesi, weil Sven seine Finger in ihren Arm krallt, er tut das immer, wenn ihm etwas Spaß macht. Jetzt geht es zum letztenmal hinun- ter, und jetzt kommt noch der kleine dunkle Schacht. In Ordnung— im Schacht kichert das Mädel vorn erfreut auf. Thesi ist ganz still. Sie gleiten ins Dunkle und sie rückt von Sven etwas ab, sie preßt die Lippen zu- sammen— da spürt sie Svens Mund. Ganz hart fällt er auf ihren Mund und Thesis Lippen geben nach. Sie kommen aus dem Dunkel in die roten und gelben Lichter, da sind Karen, John, Gary und Betsy, sie erwarten mit höflichem Lächeln die kleine Bahn. Thesi und Sven sitzen steif und fremd nebeneinander. „Karen, es war so lustig!“ ruft Sven, und Karen nickt ihm fröhlich zu. Sie ärgert sich nicht mehr, daß Sven ohne sie Rutschbahn gefahren ist, Sven gehört doch zu ihr, Sven nängt sich in sie ein und kümmert sich über- haupt nicht um Thesi. Thesi steigt viel langsamer aus, wie im Traum geht sie zum Ausgang, sie hat ein starres kleines Lächeln aufgesetzt— ein un- gläubiges Lächeln. „War's schön?“ fragt John väterlich. „Ich weiß nicht“, sagt Thesi zerstreut, „es war— es war eher komisch.“ „Wann werden Sie eigentlich heiraten?“ erkundigt sich Karen und sieht dabei John an, für Thesi interessiert sie sich nicht. „Thesi, wann willst du heiraten?“ fragt John. Thesi sagt, daß es ihr egal ist, man soll irgend einen Tag festsetzen. Sie geht zer- streut neben John, der Himmel ist hell und nah— ja, es ist wahrscheinlich herrlich, verliebt zu sein und John zu heiraten. „Wann heiratet ihr beide— Sven und Fräulein Karen?“ will sie wissen. „In drei Wochen“, sagt Karen, nächsten Dienstag in drei Wochen.“ a Als Thesi nach diesem Abend aufwacht, fällt ihr ein, daß sie der Großmutter nach Wien schreiben muß. Sie hockt auf einem Sessel und hält den Schreibblock auf den Knien: Liebe Grogmama! malt sie mit großen steilen Buchstaben und kaut dann an der Füllfeder, um einen passenden Anfang zu finden. Man muß alles so sagen, daß es eine Großmama versteht und sich darüber freut. Liebe Großmama S0 und jetzt Ausrufungszeichen. Vor einem Jahr hat sie an Großmama geschrieben, ob sie vielleicht zu ihr nach Wien zurückkommen sollte. Nach Wien kommt man nicht zurück, hat Großmama mit ihrer beherrschten altmodischen Sch geantwortet, von Wien fährt man nur fort. Aber ich sehne mich unendlich nach Dir, mein Kind. Liebe Großmama! i Ich bin wahnsinnig glücklich. Denk Di ich werde wieder heiraten, wahrscheinlich schon in ein paar Wochen. Kann man in einem grauen Rostüm heiraten? Oder mu ich etwas Helles anziehen? Sonst geht es mir sehr gut, wir haben herrliches Wetter hier, sehr warm, und ich— 5 Thesi steckt wieder ratlos den Federstiel in den Mund. Sie hat ja ganz vergessen 2d schreiben, wen sie heiratet, und das interes- siert doch Großmama am meisten. Nach„sehr warm“ malt sie einen Punt und das„und ich“ wird fest durchgestrichen, Also: „herrliches Wetter hier, sehr Warm. Mein Bräutigam— a Thesi setzt ab. Es ist komisch, daß e wieder einen Bräutigam haben soll. Braut gam— merkwürdiges Wort. Und m einemmal weiß sie gar nicht mehr, was Sie der lieben alten Großmutter eigentien schreiben soll. Sie rutscht aus dem Sessel, legt den Block beiseite und beginnt sich aug zuziehen. 5 Fortsetzung folg FE eee