Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Gross- dtuckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Chetredakteur: E. F. von schilling; ö Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschart: F. O. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 31 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr 5, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3.25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3.25 DM zuzügl. 2.40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giſt Anzeigenpreististe Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg. C. haust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 31. März 1955 6. e e 5 Gilles, K. Heinz; sR Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. reich err; Soziales: F. A. Simon; Lhafen: H. jene Kimpinsky: Chef v. D.: O. Gentner; n des Stellv. W. Kirches; Banken: Südd. lassl- Bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark., s die Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Kind, f Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe nicht“ Kr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. dusk. 8 Akter 11. Jahrgang/ Nr. 75/ Einzelpreis 20 Pf lassi- S „ daß dester inn Werk schaft mlten 1e im e un- ischer Von unserer Korrespondentin Angela am Ende angeordnete Erhöhung der Autobahn-Be- ner, bezeichnete eine Unterbrechung des Interzonenhandels als die einzige Möglich- keit, um die neuen Schikanen im Verkehr zwischen Berlin und der Bundesrepubik ab- zuwehren. Die für die nächsten Tage geplan- ten Sitzungen der zuständigen Unterkommis- sionen Westdeutschlands und der Sowjetzone Die Anordnung über die Gebührenerhö- hung wurde am Mittwochmorgen in den Ost- berliner Zeitungen an versteckter Stelle in kurzer Fassung veröffentlicht und damit be- gründet, daß viele Straßen durch nicht in der Sowjetzone zugelassene Fahrzeuge außeror- dentlich stark beansprucht würden, so daß die Instandhaltungskosten erheblich gestie- Die neuen Tarife sind in der Pressenotiz nicht genannt worden. Sie wur- 1 B erlin. Nicht in der Sowjetzone zugelassene Kraftfahrzeuge müssen vom 1. April Ha. an Gebühren für die Benutzung der Straßen im Sowzetzonen-Gebiet zahlen. Eine 15 105 5 solche Gebühr mußte bisher nur für das Befahren der Autobahn zwischen Berlin und 8 der Bundesrepublik entrichtet werden. Die in der Nacht zum Mittwoch vom Sowjet⸗ 5 10 5 zonen-Verkehrsministerium überraschend 10 1 nutzungsgebühren beträgt 100 und mehr Prozent. Diese Verteuerung des Interzonen- verkehrs trifft einen empfindlichen Lebensnerv Westberlins und hat dort starke Er- Sc regung ausgelöst. Die neuen Autobahngebühren belasten den Güterfernverkehr zwi- eit in 5 schen Berlin und der Bundesrepublik in einem Maße, daß man in Westberliner Wirt- listen! schaftskreisen bereits von dem Versuch einer„kalten Blockade“ spricht. nicht Der Regierende Bürgermeister von Berlin, r be- r pr. Suhr, suchte sofort die alliierten Kom- 1% mandanten auf, um mögliche Abwehrmaß- : mit nahmen zu beraten. Der Senat trat zu einer ekraft Sondersitzung zusammen. Auch der Bundes- allen tagsausschuß für gesamtdeutsche Fragen, der einen zur Zeit in Berlin tagt, beschäftigte sich mit seien bereits abgesagt worden. öslich der neuen Anordnung der sowietzonalen Be- 11 hörden. Dr. Suhr meinte, man werde in die- Ser, Maßnahme eine der 2 erwartenden Re- 1 881 g aktionen auf die Ratifizierung der Pariser r eine] Verträge erblicken müssen. Er sprach die Er- ebung Wartung aus, daß die Frage der erhöhten 1 man Autobahngebühren auch die Treuhandstelle ig aus für den Interzonenhandel beschäftigen n „herbe werde. Der Vorsitzende des Bundestagsaus- gen seien. onders schusses für gesamtdeutsche Fragen, Weh sschen 5 i 2 82 neter Westeuropa-Union als Abrüstungsmodell 1 NATO-Tagung im Mai gibt Gelegenheit zu Absprachen über Viererkonferenz 0 Washington(AP). Der italienische Außen- minister, Martino, hat dem amerikanischen Außenminister, Dulles, in Washington vor- geschlagen, daß die sieben Mitgliedstaaten der Westeuropäischen Union(unter ihnen die Bundesrepublik), sowie die Vereinigten Staaten und Kanada im Mai in Paris zusam- mentreten, um die Grundlagen für eine Ab- rüstungskonferenz mit der Sowjetunion aus- Zuarbeiten. Martino sagte, Dulles habe sich für seinen Vorschlag sehr interessiert und angedeutet, daß er ihn unterstützen Werde. Die neun von Martino angesprochenen Staaten sind die drei Westmächte, die Bun- desrepublik, Italien, die drei Beneluxstaaten d am 1 viele gebla· es), so de von feier- dieses Konnte ganter schah it aus- 8, der Ueber- nnerer 8 r die und Kanada. Vertreter dieser Mächte werden gehend im Mai in Paris sein, um an der Sitzung des 20 und NATO-Rates teilzunehmen. Die italienische g Wie-] Regierung steht auf dem Standpunkt, daß g. die Bestimmungen der Westeuropa-Union für Begrenzung und Kontrolle der Rüstun- 1 gen auch auf Osteuropa ausgedehnt werden könnten und daß die Sowjetunion möglicher- e Weise bereit sei, diesem Plan zuzustimmen. davon Außenminister Dulles hat— wie bereits ge- West⸗ meldet— am Dienstag vor dem Außenpoliti- isenach schen Ausschuß des Senats die Bestimmun- ngrel! gen der Westeuropa-Union als ein Vorbild zesamt- für wirksame Abrüstungsmaßnahmen be- engen] eichnet. f 5 deut- In Paris verlautete am Mittwoch, daß die unktio- Außenminister der drei Westmächte Abspra- n ver- chen über eine Konferenz mit der Sowijet- epublik um zu- preises rch die der un-. 12 7. gust.. inder, 1 Stuttgart. Die monatelangen inter fraktio- lichkeit nellen Verhandlungen über die endgültige 1 Gestaltung des neuen Wahlgesetzes für Ba- den- Württemberg konnten am Mittwoch nach einer mehrstündigen Sitzung mit einer Eini- d gung zwischen der CDU, der SPD und der FD /DVP abgeschlossen werden. Danach wird das Landtagswahlgesetz, das am 27. 9 April im Landtag in dritter Lesung verab- Gro schiedet werden S80Il, keine Landesliste mehr ach ze. vorsehen. Die Vertreter der Parteien einigten 1 sich weiter darauf, dem Landtag vorzuschla- ma er. gen, das Land in 70 Wahlkreise einzuteilen, denkt in denen je ein Abgeordneter mit einfacher räume 4 Stimmenmehrheit gewählt werden soll. Die nuß ein restlichen 50 der 120 Abgeordneten sollen auf cht ein dem Wege über die Zweitausteilung der Scher? Stimmen ermittelt werden. ß deem.. In der Sitzung sprachen sich ledielich die Vertreter des BHE gegen eine Beseitigung der Landesliste aus. Die endgültige Haltung erbren J dieser Partei soll noch in einer besonderen 49 Fraktionssitzung festgelegt werden. nei] Der Mannheimer Abg. Walter Krause 0 das SPD) bezeichnete die Vereinbarung als eine n“ und Binigung auf breiter Basis, die sicherlich auch a Sie ine starke parlamentarische Mehrheit fins ct Was- den Werde. Allerdings sei anzunehmen, dag lig, daß sich in allen Fraktionen einzelne Stimmen setzen besen die Beseitigung der Landesliste er- beben würden. In den Besprechungen der letzten Wochen habe sich gezeigt, daß sich auf f 1 der Basis des Regierungsvorschlages(60 di- 1 7111 1 rekt gewählte Abgeordnete aus den Wahl- „ f 1 kreisen, 40 Abgeordnete durch Zweit-Stimm- 5 d Austellung und 20 über Landesliste) keine 3 85 sreichende Mehrheit finden werde. Auch 9 n Wahlgesetz, bei dem sich das Verhältnis 1 zwischen Erst- und Zweitausteilung der holt ie Stimmen auf 70:30 verschiebe, müsse als zimmel, kunktionsunfähig bezeichnet werden, wei es den erbei keine Möglichkeit zur Ausschaltung von Ueberhangmandaten bestehe. Nach langen Verhandlungen habe sich ie Krause Weizer erläuterte— gezeigt, daß ie Einteilung in 70 Wahlkreise die einzige Kompromißmöglichkeit darstelle. Die jetat ekundene Regelung könne als eine Lösung union während der Tagung des NATO-Rates in Paris treffen wollen. Auf dieser Tagung soll auch die Aufnahme der Bundesrepublik in den Nordatlantikpakt erfolgen, da die Pa- riser Verträge bis dahin von allen Signatar- mächten ratiflziert sein dürften. Die Anwe⸗ senheit von Bundeskanzler Adenauer wird den Außenministern der Westmächte Gele- genheit geben, die Deutschland-Politik ihrer Regierungen für kommende Verhandlungen mit der Sowjetunion mit dem deutschen Standpunkt in Uebereinstimmung zu pringen. Präsident Eisenhower sagte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington abermals, die Vereinigten Staaten seien be- reit, auf jeder Basis an einer Konferenz auf hoher Ebene mit der Sowjetunion teil- zunehmen, wenn dies geschehen könne, ohne daß ein nachteiliger Eindruck entstehe. Der französische Ministerpräsident, Edgar Faure, erwähnte gestern in Paris auf einer Presse- konferenz, man dürfe nicht übersehen, daß eine Vierer-Konferenz hinreichend vorberei- tet werden müsse. Der Gedankenaustausch zwischen den Westmächten werde auf diplo- matischem Wege weitergeführt. Die deutsche Bundesregierung werde über diese Be- sprechungen und würde auch über etwaige Viererverhandlungen ständig auf dem lau- fenden gehalten werden. Es sei jedoch nicht daran gedacht, die Bundesrepublik an den einen oder den anderen Verhandlungen un- mittelbar zu beteiligen.. Künftig keine Landesliste mehr 1 Einigung über das neue Wahlgesetz für Baden- Württemberg 5 5 Von unserer Stuttgarter Redaktion auf lange Sicht bezeichnet werden. Das ganze Gesetz sei einfacher und übersichtlicher ge- worden. Das Innenministerium hat in der Zwi- schenzeit den Entwurf für eine Einteilung des Landes in 70 Wahlkreise fertiggestellt. Demzufolge soll der Wahlkreis Man 5 heim-Land in zwei Wahlkreise geteilt werden. 1 Schlag gegen Westberlin? Gebühren für die Benutzung der Fernstraßen in der Sowjetzone beträchtlich erhöht den Mittwochfrüh an den Inter zonen-Ueber- gangsstellen bekannt. Bisher waren auf den Autobahnen zwischen Berlin und der Bundesrepublik für die Hin- und Rückfahrt acht Westmark für Motorrä- der und zehn Westmark für Personenwagen, Lastwagen, Anhänger und Omnibusse zu zahlen. Personenkraftwagen für eine Fahrstrecke für 200 Kilometer zehn Westmark, für 300 Kilometer 20 Mark, für 400 Kilometer 25 Mark und für 500 und mehr Kilometer 30 West- mark. Lastkraftwagen bis zu vier Tonnen müssen für die entsprechenden Entfernur gen 20, 30, 40 und 50 Westmark und Lastwagen über neun Tonnen 60, 70, 80 und go Westmark entrichten. Für Motorräder betragen die Ge- bühren acht, zehn, 15 und 20 Westmark. Om- nibusse mit mehr als acht Plätzen müssen J Fahrgast zwei Mark und der Entfernung entsprechend 10, 20, 25 und 30 Westmark zahlen. Die Sätze gelten immer nur für eine Fahrt. Danach werden die Gebühren für die Strecke Berlin Helmstedt für einen Lastzug mit etwa 18 Tonnen rund 240 Mark betragen. Die Westberliner Senatsabteilung für Verkehr hat errechnet, daß sich aus den neuen Autobahn-Tarifen durchschnittlich eine Verdoppelung der Straßengebuahren für Motorräder, eine Verdreifachung für Per- sonenwagen und eine Vervierfachung für Omnibusse ergeben. Für den Güterfernver- kehr tritt sogar eine elfmal höhere Gebüh- renbelastung als bisher ein. Das Berliner Fernverkehrsgewerbe hat sich an das Bun- desverkehrs ministerium gewandt mit dem Vorschlag, zu prüfen, ob die Erhöhung der Autobahngebühren nicht durch Subventio- nen aufgefangen werden kann. Die neuen sowjetzonalen Maßnahmen bedeuteten für die 850 Fernfahrunternehmen Westberlins Praktisch eine Stillegung ihres Gewerbes. Bisher hat die Sowjetzone monatlich bis zu einer Million Westmark aus den Stra- Benbenutzungsgebühren eingenommen. Es bleibt abzuwarten, ob die Erhöhung der Autobahngebühren der Anfang einer Reihe östlicher Nadelstiche gegen Westberlin dar- stellt oder ob die Behörden der Sowjetzone eine neue Quelle für die begehrten West- mark- Beträge auftun wollen. Die Bundesregierung wird, wie ein Re- gierungssprecher in Bonn erklärte, die Ge- bührenerhöhung nicht hinnehmen. Mit Wirkung vom 1. April zahlen sahen 83 000 Zuschauer gestern in Stuttgart 5 Eine deutsche Fußball-Niederlage beim Spiel unserer Nationalmannschaft gegen Italien. In einem kämpferisch hochstehenden Spiel katten die Italiener die bessere Ab- wehr und einen schneller operierenden Sturm. Ihr 2:1 Sieg, der schon zur Pause feststand, Wird allgemein als verdient bezeichnet. Das einzige Tor fur Deutschland erzielte Verteidi- ger Juskowiak durch die Verwandlung eines Handelfmeters(unser Bild), gegen den der italienische Torwart Viola keine Abwehrckance hatte. Bild: Steiger Faure erhielt Sondervollmachten Er hat nun freie Bahn für eine Finanzreform Von unserem Pariser Korrespondenten Paris. Ministerpräsident Edgar Faure hat im Laufe einer halben Woche zwei parla- mentarische Schlachten gewonnen. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag brachte er die Pariser Verträge im Rat der Republik mit fast Zweidrittelmebrheit durch und in der Nacht zum Mittwoch erhielt er von der Nationalversammlung mit 303 gegen 268 Stimmen die Ermächtigung, bis zum 30. April auf dem Verordnungswege Mahnahmen wirtschaftlicher und besonders finanzieller Natur zu treffen, die normalerweise der Ver- fassung nach nur über ein Gesetz beschlos- sen werden können. Die im August 1954 an Mendes-France übertragenen Wirtschafts- Vollmachten sind damit an Faure weiterge- General Ely vermittelt in Saigon Nach Nachtgefechten war es am Mittwoch in Vietnams Hauptstadt ruhig Saigon.(AP) Nach den Kämpfen, die in der Nacht zum Mittwoch zwischen der süd- vietnamesischen Nationalarmee und den Pri- vatarmeen der„Nationalistischen Einheits- front“ ausgebrochen waren, ist es dem fran- 26sischen Generalkommissar in Indochina, General Ely, am Mittwoch offenbar gelun- gen, einen 24stündigen Waffenstillstand her- beizuführen. General Ely konferierte den ganzen Tag über mit Ministerpräsident Ngo Dinh Diem, Vertretern der Binh-Ruyen-Ge- sellschaft und dem Sonderbotschafter Gene- ral Eisenhowers, General Collins. Man be- fürchtet aber, daß die an ihren grünen Bas- kenmützen kenntlichen Soldaten der Binh- Xuyen-Armee in der Nacht zum Donnerstag einen neuen Schlag führen könnten. Das fran- zösische Viertel von Saigon, in dem 17 000 Ausländer leben, würd von dem französi- schen Expeditionskorps geschlitzt, das bisher nicht in die Kämpfe eingegriffen hat. In den Kämpfen der Nacht zum Mittwoch gab es mindestens 25 Tote und ein viel- faches dieser Zahl an Verletzten, darunter Auch Zivilpersonen. Am Morgen bot zwar die Hauptstadt das gewohnte geschäftliche Bild, doch war es den Regierungskräften nicht gelungen, die Gegner ganz aus der Stadt und ihren Schlüsselstellungen zu ver- treiben. Die Versorgungsbetriebe werden von der Nationalarmee geschützt. In einem Ta- gesbefehl an die Armee teilte Diem am Mitt- Woch offiziell mit, daß er das Verteidigungs- ministerium übernommen habe. Kämpfe in Laos Die kommunistische Nachrichtenagentur „Neues China“ meldete, laotische Truppen hätten im Gebiet von Muong Peung unter Verletzung des Waffenstillstandsabkommens Streitkräfte der laotischen Befreiungsbewe- gung„Pathet-Lao“ angegriffen. Die Angrei- fer, die eine Reihe von Dörfern geplündert hätten, seien nach heftigen Kämpfen zurück- geworfen worden. 5 Zwiscpen Gestern und Moroen Der Deutschland- Vertrag wird nicht schon am 15. April in Kraft gesetzt werden können. Von amerikanischer Seite war angeregt wor- den, die Urkunden zum Deutschland- Vertrag zu diesem Zeitpunkt in Bonn zu hinterlegen, ohne auf diejenigen Staaten zu warten, wel- che die Verträge über den Eintritt der Bun- desrepublik in die Westeuropa- Union und die NATO noch ratiflzieren müssen. Dieser Plan ist als gescheitert anzusehen, Weil die französische Regierung das Abkommen über die deutsche Souveränität nur gemeinsam mit dem Saarabkommen ratiflzieren will. Die Bundesregierung möchte aber mit der Rati- fizierung des Saarabkommens Warten, bis eine Entscheidung des Bundesverfassungs- gerichtes über die Saarklage der SPD vor- liegt. Auf unbestimmte Zeit vertagt wurde am Mittwochabend vom Ersten Senat des Bun- desverfassungsgerichtes die Verhandlung über die Verfassungswidrigkeit der K P D. Der Senat wird den Parteien den neuen Verhandlungstermin vermutlich erst nach Ostern mitteilen. Bis dahin wird das Gericht auch entschieden haben, ob die Be- Weisaufnahme fortgesetzt oder ob das Ver- fahren mit den Plädoyers der beiden Prozeß- parteien abgeschlossen Wird. Des„Raubes eines unmündigen sowieti- schen Schülers“ beschuldigte der sowWetische Hohe Kommissar, Puschkin, am Mittwoch die amerikanischen Behörden. In einem Schreiben an den amerikanischen Hohen Kommissar Conant, behauptete er, der vor kurzem nach Westberlin geflüchtete Valery Lysikow werde von den amerikanischen Be- hörden„widerrechtlich festgehalten“. Der amerikanische Stadtkommandant hat zuvor auf die gleiche Forderung des sowjetischen Stadtkommandanten geantwortet, Lysikow habe um politisches Asyl gebeten. Er könne jederzeit zu seinen Eltern zurückkehren, wenn er das wünsche. Im saarländischen Landtag hat die Frak- tion der Sozialdemokratischen Partei Saar am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Ent- ziehung des Eigentums an der„Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke GmbH. Völklingen“ eingebracht. Danach sollen das Eigentum und insbesondere die Gesellschaftsanteile gegen eine angemessene Entschädigung zu Gunsten des saarländischen Staates enteignet werden. In der Begründung wird betont, daß die Auf- hebung der Sequester- Verwaltung über die Röchling-Werke anscheinend auf unüber- windliche Schwierigkeiten stoße. Wenn über- haupt eine Regelung zu erwarten sei, so be- stehe die Gefahr, daß sie dem saarländischen Gemeinwohl nicht gerecht werde. Eine Saar-Debatte wird die französische Nationalversammlung vorerst nicht abhalten. Das Parlament hat am Mittwoch mit 323 gegen 284 Stimmen beschlossen, die von drei Abgeordneten beantragte neue Debatte über das Saarproblem auf unbestimmte Zeit zu vertagen. 8 8 i Botschafter Dr. Schlange- Schoeningen wurde am Mittwochnachmittag mit seiner Gattin von Königin Elisabeth II. in Ab- schiedsaudienz empfangen. Ursprünglich war Vorgesehen, daß Dr. Schlange-Schoeningen am 31. März seine Tätigkeit als Geschäfts- träger beendet. Er wird jedoch nach den neuesten Entscheidungen sein Amt bis Ende Mai beibehalten. Die Schuld an dem Ghasa- Zwischenfall, bei dem 39 Aegypter und acht Israelis ge- tötet wurden, trägt nach Ansicht des Sicher- heitsdienstes der UNO der Staat Israel. In einer von Frankreich, Großbritannien und den USA eingebrachten und vom Sicher- heitsrat angenommenen Resolution wird der Ueberfall als eine Verletzung der Waffen- stillstands- Bestimmungen verurteilt.— Die Armee Israels gab bekannt, daß es zwischen israelischen Truppen und Einheiten der jor- danischen und der ägyptischen Streitkräfte am Mittwoch zu drei neuen Grenzzwischen- fällen gekommen sei. Auf dem Versuchsgelände in der Wüste von Nevada erprobten die Vereinigten Staa ten am Dienstag zum ersten Male zwei Atombomben an einem Tag. Davon soll die erste die stärkste aller bisherigen Versuchs- explosionen gewesen sein. Die Rückgabe von Süd- Sachalin und der Kurilen will Japan von der Sowjetunion fopdern. Diese Mitteilung machte Minister- präsident Hatoyama im Oberhaus. Er sagte auch, er habe die Hoffnung, daß die USA seine Regierung nicht um die Erlaubnis bit- ten werden, auf den japanischen Inseln Atom- und Wasserstoffbomben lagern zu dürfen. 8 geben worden. Vor allem kann die Regie- rung nun eine Finanzreform verkünden. Gerade auf diesem Gebiet hat Faure sich als ein grohßartiger Debatter erwiesen, denn von Steuerreform und Abbau der Kontrollen sprechen und schreien ja vor allem Poujade unc seine Anhänger. Dem Ministerpräsiden- ten ist es Selungen, einem von der Poujade- Demagogik stark angesteckten Parlament einen Kompromiß abzuringen, das den Staat nicht waffenlos gegenüber der Steuer- hHinterziehung läßt— und dies, ohne daß Faure die Vertrauensfrage stellen mußte. Allerdings zeichnet sich in der National- versammlung doch schon eine gewisse Oppo- sition ab gegen den zu geschickten Präsiden- ten mit der glücklichen Hand. Gegen ihn stimmten die 100 Kommuzgisten und die 105 Sozialdemokraten. Doch haben sich auch un- Sefähr 30(mit den Stimmenthaltungen sogar 40) Abgeordnete seiner eigenen Radikalen Partei und der Nachbargruppen der Mitte gegen die Regierung gestellt. Hierbei handelt es sich zum großen Teil um unversöhnliche Freunde von Mendès-France. Weiterhin sind ungefähr 50 Abgeordnete der verschiedenen Rechtsgruppen, besonders der Gaullisten, zur Opposition gestoßen, zum Teil ebenfalls An- hänger von Mendès-France, zum Teil aller- dings auch rechtsradikale Demagogen, die fanden, daß man den rabiaten Kleinhändlern des Herrn Poujade nicht genügend entgegen- gekommen war. Faures parlamentarische Stellung erscheint im Augenblick ziemlich sicher, da keine grö- geren Probleme in den nächsten Wochen zu behandeln sein werden, und April und Mai durch Gemeinde- und Senatswahlen in An- spruch genommen sind. 5 Für die Ratifizierung stimmte Hollands Abgeordnetenkammer Den Haag.(AP) Die holländische Ab- geordnetenkammer hat am Mittwoch nach Zweitägiger Debatte die Ratifizierung der Pariser Verträge über die Aufnahme der Bundesrepublik in den Atlantikpakt und die Bildung der Westeuropa-Union mit großer Mehrheit gebilligt. Nur die sechs Kommuni- sten stimmten gegen die Verträge, 71 Ab- geordnete stimmten bei 23 Enthaltungen mit ja. Damit steht in Holland nur noch die Zu- stimmung des Senats aus, der voraussichtlich Anfang Mai über die Verträge abstimmen Wird. An seiner Zustimmung ist nicht zu zweifeln. Außenminister Beyen hat zum Schluß der Debatte den Wunsch nach einem wirtschaft- lichen Zusammenschluß Europas heraus- Sestellt. Er befürwortete entsprechende Be- mühungen, welche die Montanunion zum Ausgangspunkt nehmen sollen, da seine Regierung vorläufig die Hoffnung auf- gegeben habe, der Westeuropa- Union einen übernationalen Charakter zu geben. Mit den framösischen für eine Rüstungsgemeinschaft sei das nach holländischer Ansicht nicht zu er- reichen. Ebenso wies Beyen die Vorschläge zur völligen Liberalisierung des Handels und Bildung eines Anpassungsfonds zurück, die eine Integration ermöglichen sollten. Er sagte, protektionistische Tendenzen würden so lange bestehen bleiben, wie es kein über- nationales Organ gebe, und im Europäischen Wirtschaftsrat(OEEO) habe sich gezeigt, daß die wirtschaftliche Integration eine IIlusion bleibe, solange die Teilnehmerstaaten nicht auf einige Souveränitätsrechte verzichten wollten. 5 Vorschlägen MORGEN R Donnerstag, 31. März 1955/ Nr. 75 Donnerstag, 31. März 1955 Entspannung an der Nordgrenze Hans Christian Hansen, Dänemarks 48 Jähriger Regierungschef und Außenminister, Nachfolger und engster Mitarbeiter des im Januar verstorbenen Ministerpräsidenten Hans Hedtoft, flog gestern abend wieder nach Kopenhagen zurück, nachdem er zuvor auch seinen sozialistischen Kollegen Ollen- Rauer aufgesucht hatte. Sein zweitägiger Staatsbesuch in Bonn— der erste offizielle Besuch eines dänischen Regierungschefs nach dem Kriege— War, wie man in solchen Fäl- len zu sagen pflegt, ein„voller Erfolg“. Bringt er doch von Bundeskanzler Dr. Adenauer gegengezeichnete Vereinbarungen mit heim, die den jahrelangen Streit an Deutschlands nördlicher Grenze endgültig beseitigen sollen. Dieser Streit ging vordergründig nicht um die Grenze, denn die blieb auch nach dem totalen Zusammenbruch des Dritten Reiches auf der 1920 festgelegten Linie, sondern um die Rechte der beiderseitigen Minderheiten, das heißt der deutschen Minderheit im (dänischen) Nordschleswig und der dänischen Minderheit im(deutschen) Südschleswig. Im Zuge der Entwicklung entspann sich dann in- direkt doch ein Kampf um die Grenze, da in den ersten Nachkriegs-Notjahren die däni- sche Minderheit beziehungsweise ihr„Süd- schleswigscher Wählerverband“(SSW) von deutschen Bevölkerungskreisen enormen Auftrieb erhielt, was wiederum die dänische Seite veranlaßte, durch eine großangelegte „Kulturoffensive“(Errichtung modernster dänischer Schulen, Kindergärten, Kranken- häuser und ähnlicher Institutionen in Süd- schleswig) sowie durch damals sehr begehrte „Speckpakete“ den Boden vorzubereiten für eine gewisse Grenzberichtigung in Richtung Süden. Mit dem Wiederaufblühen der Wirtschaft und der Stabilisierung der Verhältnisse in der Bundesrepublik flaute jedoch die Dänen- Begeisterung ebenso rasch wieder ab, wie sie angestiegen war, so daß der„Südschles- Wigsche Wählerverband“ bei den letzten Landtagswahlen im Herbst 1954 die Fünf- Prozent-Klausel nicht überspringen und da- mit auch nicht mehr in den Kieler Landtag einziehen konnte. Die deutsche Minderheit in Nordschleswig dagegen, die— was zu- nächst ganz„natürlich“ war, denn Dänemark hatte ja auch unter der Hitler-Besetzung einiges zu leiden— in den ersten Nachkriegs- jahren gewisse Vergeltungsmaßnahmen über sich ergehen lassen mußte, ist inzwischen wieder in den dänischen kommunalen Gre- mien wie sogar im Folketing, dem dänischen Parlament, vertreten. Jedoch sind auch für sie diskriminierende Bestimmungen noch nicht restlos aufgehoben worden. b 185 2 Das nun nach langwierigen Vorverhund- ee Abkommen garantiert den Minderkekten Beider Seiten die freie Ent- faltung ihrer kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Belange, kurzum, es gibt übnen alle staatsbürgerlichen Freiheiten, Von der Grenze ist darin nicht die Rede, ihr Festliegen gilt unausgesprochen als Voraus- setzung der erzielten Ergebnisse. Der schles- Wig-holsteinische Ministerpräsident v. Hassel erklärte sich darüber hinaus bereit, die der dänischen Minderheit so hinderliche Fünf- Prozent- Klausel des Landeswahl- gesetzes aufheben zu lassen und bis zu den nächsten Landtagswahlen 1958 eine Sonder- regelung zu treffen. Der Landtag in Kiel Wird bereits heute darüber beschliegen. Seine Zustimmung gilt als sicher, wie auch die Zustimmung der Parlamente in Kopen- hagen und Bonn zu dem ganzen Abkommen, die baldmöglichst eingeholt werden soll, ge- sichert erscheint. Damit ist ein spannungs- reiches Kapitel der deutsch-dänischen Nach- kriegsbe ziehungen beendet, ein neues, kreundschaftliches kann beginnen. Dies ist umso bedeutsamer, als unser Nachbarland im Norden nunmehr die Aufnahme der Bun- desrepublik in die atlantische Verteidigungs- gemeinschaft, als deren Mitglied es mit uns zusammenarbeiten muß, leichteren Herzens billigen wird. Der Weg für eine bessere Zu- kunft ist geebnet“, sagte Hansen nach der Unterzeichnung. Günter Weisbrod „Inneres Gefüge“ der neuen Streitkräfte Stellungnahme zu den Plänen des Amtes Blank/ Die Anrede„Herr“ soll wegfallen Bonn, 30. März Bei den künftigen deutschen Streitkräf- ten sollen sich Vorgesetzte und Untergebene mit Dienstgrad und Namen anreden, das „Herr“ der alten Wehrmacht soll fortfallen. Diesen Beschluß faßte der Bundestagsaus- schuß für europäische Sicherheit, der àm Mittwoch die Berichte einiger Arbeits- gruppen beriet, die zu der Frage„inneres Gefüge“ und zu den Plänen der Dienststelle Blank Stellung nahmen. Die eine dieser Arbeitsgruppen(unter Vorsitz des CDU-Bundestagsahgeordneten und ehemaligen Admirals Heye) verfaßte eine Stellungnahme zur Disziplin ar- Bes chwerde ordnung. Darin wird der Vorschlag der Dienststelle Blank begrüßt, daß in Zukunft nicht nur Strafen, sondern auch Anerkennungen— etwa Geldbelohnun- gen— erteilt werden sollen. Die vom Amt des Sicherheitsbeauftragten vorgeschlagenen Strafen wollen die Abgeordneten allerdings geändert haben. Dienstverrichtungen außer der Reihe und Urlaubsentzug lehnen sie ab. Der Arrest als letztes Mittel wird gebilligt. Ihm soll jedoch eine Art Stubenarrest als milderers Erziehungsmittel vorgeschaltet werden. Für die Disziplinargerichte werden Wehrrichter vorgeschlagen, die Volljuristen sein und in Friedenszeiten keine Uniform tragen sollen. Der Divislonskommandeur soll nicht mehr Gerichtsherr sein. Mit den Rechten und Pflichten der Soldaten befaßte sich eine Arbeits- gruppe unter Vorsitz des FDP- Abgeordneten und ehemaligen Generals von Manteuffel. In mrem Bericht wird die Frage der Kriegs- Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen dienstverweigerung vorerst ausgeklammert; er behandelt in erster Linie die Fortdauer der staatsbürgerlichen Grundrechte. Es wird festgestellt, daß eine Einschränkung der Freizeit des Soldaten nur durch eine Diszi- plinarstrafe erfolgen könne. Wochenend- und Festtagsurlaub sowie der Jahresurlaub, seien gesetzlich zu regeln. Ferner wird in dem Bericht dem Soldaten das Recht auf freie Meinungsäußerung zugestanden. Er soll beispielsweise Leserzuschriften an Zeitungen richten können. Der Vorschlag der Dienststelle Blank, daß junge Leute erst mit dem 20. Lebensjahr und möglichst nach einem gewissen Abschluß der beruflichen Ausbildung eingezogen werden, wird gut- geheißen. Zu der späteren Versorgung der Berufssoldaten heißt es in dem Bericht, daß man hierzu nicht nur staatliche Einrich- tungen, sondern auch die Wirtschaft ver- pflichten müsse. Das Gebiet der„soldatischen Ordnung“ behandelte eine dritte Ar- beitsgruppe unter Vorsitz des SPD-Abgeord- neten Paul. Ihr Bericht verlangt, daß der in- nere Dienst einen Stil haben müsse, wie er Unter gleichberechtigten Menschen ange- bracht sei. Erziehung zur Härte könne nicht der Zweck des Kasernenlebens sein. Die Ab- geordneten sprachen sich dafür aus, daß der Zapfenstreich um 22 Uhr sein soll, daß aber jeder Soldat nach Abschluß der Rekruten- zeit Nachturlaub bis 1 Uhr beanspruchen dürke, falls es der Dienstbetrieb zulasse. Sie Wünschen ferner, daß die Stuben nur mit sechs Mann belegt werden und daß keine doppelstöckigen Betten aufgestellt werden. Gäste aus Rotechina in Japan Eine Handelsdelegation wurtle mit gemischten Gefühlen empfangen Von unserem Kortespondenten Werner Crome Tokio, Ende März Mit recht gemischten Gefühlen hat man in Japan die Vorausabteilung der 35köpfigen Handelsdelegation aus Peking begrüßt, die jetzt— als Gast der am Chinahandel inter- essierten japanischen Organisationen— für einige Wochen die japanischen Verhältnisse „studieren“ wird. Shozu Murata, ein unter- nehmender Kaufmann, hatte dafür als Pionier gewirkt und die Rotchinesen ein- geladen. Sie nahmen an— und das kam ge- rade Wahlkampf- gerecht— und brachten Hatoyama eine zugkräftige Parole, mit wel- cher der halbgelähmte Ministerpräsident Japans der sozialistischen Linken das„Pul- ver gestohlen“ hatte. Das hat zweifellos sehr zu seinem Wahltriumph beigetragen. Aber — nach Tische las man's anders! Dem Außenamt war von Anbeginn nicht ganz wohl dabei. Die Amerikaner waren be- Uunruhigt, die Engländer gereizt und die Nationalchinesen wurden böse. Das war gar nicht im Sinne von„MIT IT.(dem japani- Shen„Minister. Ok., Trade& Industries), das um seinen blühenden, durch keine Em- Bañrgo- Klauseln behinderten Formosa-Han- del fürchtete. Auch das japanische Innen- ministerium erschien auf dem Plan. Wozu 35 Delegierte— wo sechs aus genügt hät- ten! Und obendrein keine Kaufleute, sondern „rote“ Funktionäre! Murata mußte sich eine gewaltige Beschneidung seines Programms gefallen lassen— durch das die„Handels“- Delegierten für ein paar Wochen in ganz Japan herumgereicht, bewirtet und mit mehr Einblick versehen werden sollten, als man ihn sonst„potentiellen“ Käufern ge- währt. Die Besuchsreise wurde auf sechs Städte beschränkt, und ganz auf„business“. Keine politischen Veranstaltungen, kein Empfang durch die Gewerkschaften, keine Reden in Parteiversammlungen! Und dann wäre die Geschichte doch bei- nahe noch schief gegangen. Infolge einer Fehlzündung beim Start: bei der Visums Erteilung im Generalkonsulat Hongkong. Die Rotchinesen verlangten die Bezeichnung „Volksrepublik China“ in hren Pässen— die für Japan offlziell ja nicht besteht. Tokio lehnte ab, weil das eventuell einer„An- erkennung“ Rotchinas gleichgekommen wäre, und die sechs Quartiermacher der De- legation wollten schon wieder umkehren. Das führte zu einer der noch immer nicht begrabenen Auseinandersetzungen zwischen Die Tage vor dem Angriff auf Polen Aus dem neuen Band einer umfassenden italienischen Urkundensammlung Eine der wertvollsten Urkundensamm- lungen zur Vorgeschichte und Geschichte des zweiten Weltkrieges ist die vielbändige italienische: die Documenti diplomatici Italiani“. Von ihr ist jetzt ein neuer Band erschienen, der die ersten fünfzig Tage des Krieges umfaßt, also vom 4. September bis zum 24. Oktober und darum besonders Interessante Aktenstücke enthält. Darunter befindet sich ein vom 4. September datier- tes Telegramm des damaligen italienischen Botschafters in Berlin, Attolico, an Musso- Iinis Schwiegersohn, den Außenminister Ciano, das ein neues und hellere; Licht auf die Vorgänge in der dem Kriegsbeginn un- mittelbar vorangegangenen Woche wirft. Attolico, ein vorzüglicher Stilist und ein Mann mit ausgesprochenem historischen Sinn, beginnt seinen Bericht mit den Worten: „Es lohnt sich, bevor die Erinnerung daran verloren geht, einige besonders inter- essante Tatsachen und Daten festzulegen, die der Geschichtsschreibung dienen können.“ Dann fährt er fort: „Es steht nunmehr fest, daß die Deut- schen bis zum 25. August hartnäckig daran glaubten, einen allgemeinen Krieg vermei- den zu können. Als Ribbentrop am 24. aus Moskau zurückkehrte, im Blick ein cäsari- sches„Ich kam, sah und siegte“, glaubte er bestimmt, Deutschland gegen ein englisch- französisches Eingreifen gesichert zu haben. Aber am Morgen des 25. kam als Blitz aus heiterem Himmel die englische Antwort auf den deutsch- sowjetischen Vertrag, das heißt ein formelles und endgültiges Bündnis Englands mit Polen. Deutschland, das den Beginn der militärischen Operationen auf den 26. festgesetzt hatte, versucht einzu- lenken.“ Wir wissen, daß Attolico Ribbentrop haßte und tlef verachtete. Unter seinem starken Einfluß war auch Ciano zu einem Gegner des nationalsozialistischen Außen- ministers geworden. Einige Tage vorher War Ciando Ribbentrop in Salzburg begeg⸗ net. Damals notierte er in seinem Tage- buch: „Ich fragte Ribbentrop: Was wollt ihr, Danzig oder den polnischen Korridor?“ „Oh, antwortete Ribbentrop, viel mehr' Und indem er mich mit seinen kalten, metalli- schen Augen fixierte, fügte er hinzu: Wir wollen den Krieg! Die nationalsozialistischen Häuptlinge waren sicher, daß Frankreich und England neutral bleiben würden, während sie Polen überfielen. Ribbentrop schloß während eines Uniserer traurigen Abendessen im Salz- burger„Oesterreichischen Hof“ eine Wette Ab. Ich sollte ihm ein wertvolles ſtalienisches Gemälde geben, wenn die Franzosen und Engländer neutral blieben. Wenn aber er die Wette verlöre, dann sollte ich von ihm eine Sammlung alter Waffen erhalten. Die Wette wurde in Gegenwart vieler Zeugen ab- geschlossen, aber Ribbentrop tat später so, als ob er sich nicht daran erinnere. Hitler ging so weit, mir zu erklären, als Südländer könne ich nicht verstehen, wie sehr er als Deutscher die Notwendigkeit sah, die polni- schen Wälder in Händen zu halten.“ Wetten und Waldschwärmerei— welch zweideutiges Licht wirft diese Tagebuchauf- zeichnung auf das, was in jenen Schicksals- tagen in den Köpfen der Verantwortlichen vor sich ging. R————— Außenamt und dem„Berater-Trust“ des Ministerpräsidenten. Sie wurden entschieden durch eine Geste der roten Festlandsmächte, die sich erboten, insgesamt 1300 japanische „Kriegsverbrecher“, die nur zu einem Drittel ire„Strafe“ schon abgesessen haben, so- kort in Freiheit zu setzen. Das gab den Aus- schlag, zusammen mit Hatoyamas Erklärung, dag der Chinahandel zur Zeit zwar noch nicht lebenswichtig sei, aber Japan immer- hin helfen werde, Und so wurden die Pässe erteilt, mit höflichen Entschuldigungen und „Erklärungen“ in Taipeh. Das Außenamt hat nun gewiß recht mit seiner Feststellung, daß man aus Rotchina nicht zuviel erwarten dürfe, Im Vorjahr be- trug Japans Import aus China 46,17 Millio- nen Dollar gegenüber einem Export von nur 19,9 Millionen. In Prozenten: 1,9 bzw. 1,2 Prozent des japanischen Außenhandels— gegenüber 12,4 bzw. 21,6 Prozent ven China und Manschukuo bis zum Jahre 1939.(Bei Kriegsbeginn erreichten beide Ziffern 40 VH 5 5 Finanzlerungsquele fur Eigenhelmpau: Die Verpflegungssätze sollen für alle Dienst- grade die gleichen sein. Verzerrte oder ge- künstelte Formen des Truppenzeremoniells werden abgelehnt. Vorbeimärsche sollen nur in normaler Marschformation stattfinden. Als Statisten für nationale Feiern sollen die Streitkräfte nicht in Betracht kommen. Die Uniform soll sich dem amerikanischen Bei- spiel anlehnen. Nach dem ersten Dienstjahr müsse der Soldat für den Ausgang einen Zivilanzug erhalten. Der„Fall Bonin“ Vor dem Sicherheitsausschuß des Bundes- tages kam am Mittwoch zum ersten Male der „Fall Bonin“ zur Aussprache. Da Sicher- heitsbeauftragter Blank gegenwärtig in Eng- land weilt, wurde nur die disziplinare Seite erörtert. Das Vorgehen des Sicherheits- beauftragten(die Entlassung von Bonins fand volle Billigung. Bonins Verhalten wurde auch von den Abgeordneten der Op- position abgelehnt.— Wie verlautet, sollen auch Angehörige des gesamtdeutschen Mini- steriums und des Auswärtigen Amtes in den „Fall Bonin“ verwickelt sein. Streikgefahr im Bergbau bereitet der Regierung große Sorge Bonn.(gn.-Eig.-Ber) Beträchtliche Be- unruhigung ist bei der Bundesregierung und Bundestag über die Streikdrohung im Ruhr. gebiet entstanden. Wahrscheinlich wird das Bundeskabinett noch im Laufe dieser Woche zu einer Sondersitzung zusammentreten in der die Lohnbewegungen und die verschie- denen Möglichkeſten, doch noch zu einer Lö- sung zu gelangen, erörtert werden sollen. Heute(Donnerstag) treffen Bundeswirt⸗ schaftsminister Erhard und Arbeitsminister Storch mit Vertretern der Id Bergbau zu- sammen. Beratungen der Situation mit dem Unternehmensverband Ruhr-Bergbau fan- den am Dienstag statt. Der FDP-Bundesvorsitzende Dr. Dehler erklärte— laut AP— am Mittwoch in einer Ansprache über den bayerischen Rundfunk, Gewerkschaften und Unternehmer seien dabei, sich in der Frage der Lohnerhöhung im Kohlenbergbau auf Kosten der Gesamt- Wirtschaft zu einigen. Die Zeche müsse der Verbraucher durch eine Steigerung der Kohlepreise zahlen. Dehler betonte, die Bun. desregierung dürfe„dieses leichtsinnige Spiel“ nicht hinnehmen. Gedenkmünze für den„Türkenlouis“ Prägung anläßlich seines 300. Geburtstages Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bonner Bundeskabinett hatte am Mittwoch unter Vorsitz des Bun- deskanzlers ein umfangreiches Arbeitspro- gramm. Unter anderem wurde der Entwurf einer Stiftung zur Erhaltung und Pflege des preußischen Kulturbesitzes verabschie- det. Auch der Entwurf eines ersten Rah- mengesetzes zur Vereinheitlichung des Be- amtenrechts konnte an den Bundesrat wei- tergeleitet werden. Ferner wurden Be- schlüsse über Hilfsmaßnahmen für poli- tische Flüchtlinge gefaßt und schließlich die Prägung von Gedenkmünzen für den Reichsfeldmarschall Ludwig Wilhelm von Baden beschlossen. „Einigkeit und Recht und Freiheit“ steht auf der neuen Gedenkmünze zu lesen, deren Prägung aus Anlaß des 300. Geburtstag des Reichsfeldmarschalls Ludwig Wilhelm von Baden erfolgen soll. 200 000 dieser Münzen im Wert von 5.— DM sollen hergestellt werden. Ludwig Wilhelm von Baden hatte den Spitznamen„Türkenlouis“. Von 1677 bis 1707 war er badischer Markgraf. Im großen Türkenkrieg kaiserlicher Feldherr, dann Reichsfeldmarschall im pfälzischen und spanischen Erbfolgekrieg.“ Das Bundeskabinett erörterte ferner ein- gehend die Bedeutung der Auflage des Bun- desverfassungsgerichtes in Karlsruhe, bis zum 7. April zur Normenkontrollklage Sauerborn kündigt neue Veröffentlichungen zum Thema Sozialreform an Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Deckert f München, Ende März Staatssekretär Dr. Max Sauerborn vom Bundesarbeitsministerium kündigte in Mün- chen für die nächste Zeit weitere Veröffent- lichungen von Material zum Thema Sozial- reform an, das vom Bundesarbeitsministe- rium und vom Beirat für Sozlalreform aus- gearbeitet worden ist. Er betonte, sein Mi- nisterium lehne jeden Plan ab, der eine Be- dürktigkeitsprüfung notwendig mache. Dies sei mit ein Grund dafür gewesen, sich gegen eine Lösung des Rentenproblems zu wen- den, Welche die Abschreibung der soge- nannten„alten Lasten“ und die dadurch er- möglichte Rückkehr zum Kapitaldeckungs- verfahren beinhaltet, weil die von der An- nullierung entwerteter Beiträge Betroffenen dann nach dem Bedürftigkeitsprinzip hät- ten versorgt werden müssen. Die versicherungs wirtschaftliche Bilanz habe für die künftige Entwicklung der In- validenrenten einen Fehlbetrag von 16 Mil- Harden DM ergeben, teilte Sauerborn mit, denen zur Deckung jährlich 450 Millionen DM gegenüberstehen, die von der Verlage- rung von einem Prozent der Arbeitslosen- versicherung auf die Rentenversicherung herrühren. Dagegen sind— nach Sauerborn — auf Grund der gleichen versicherungs- mathematischen Berechnungen in den näch- sten zwanzig Jahren beträchtliche Kassen- überschüsse zu erwarten, deren Spitze 17 Milliarden DM erreichen soll. Bei der Anlage dieser Mittel solle nun, entgegen den Wünschen des Bundesfinanz- ministers, nicht an der Unterbringung auf dem Anleihemarkt gedacht werden, da der vom Bundesarbeitsministerium angestrebte Rechtsstatus der Ansprüche auf Sozialver- sicherung als„eigentumsähnliches Recht“ eine solche Verwendung angesichts zweier Geldentwertungen in einer Generation aus- schließe. Sauerborn schlug dagegen die Ver- wendung für den Bau von Eigenheimen vor, als„Unterstützung des Selbsthilfegedan- kens“. Er glaubt, für diesen Plan eine sichere Mehrheit im Bundestag finden zu können. 2— Nal mo men. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, ist die Ausarbeitung der Stellungnahme in Angriff genommen worden. Gegen das Kriegsgerede wandte sich Präsident Eisenhower Washington.(AP) Präsident Eisenhower wandte sich am Mittwoch auf einer Presse- konferenz entschieden gegen das ständige Gerede über die Möglichkeit eines neuen Krieges. Hierdurch werde die Sache des Friedens nicht gefördert. Der Präsident be- tonte insbesondere, daß ihm keine Informa- tionen darüber vorlägen, daß Mitte April mit einem Angriff der chinesischen Kommu- nisten auf die Inseln Matsu und Quemoy gerechnet werden müsse. Diese auf eine Be- merkung des Stabschefs der amerikanischen Marine, Admiral Carney, zurückgehende Be- kürchtung sei durch nichts bewiesen. Der Präsident lehnte es ab, sich zu der Frage zu äußern, ob die Vereinigten Staa- ten im Falle eines kommunistischen Angriffs Matsu und Quemoy verteidigen würden. Auf Fragen betonte er jedoch, ihm sei nichts darüber bekannt, daß die nationalchinesi- schen Truppen mit Atomwaffen ausgerüstet werden sollten. Pläne für eine Räumung der Inseln? (dpa) Wie von gutunterrichteter Seite in Ottawa verlautete, soll die Regierung der USA zu einer Aufgabe der von den Natio- 8 Inseln Matsüi d, N- bereift sein, wenn sich Kanada, Groß- britannien und Australien an Erer Vertéi- digungsgarantie für Formosa und die Pes- cadores-Inseln beteiligen würden. Kanada lehne jedoch eine derartige Lösung ab, Weil es dle Räumung der Inseln nicht um den Hohen Preis einer Verwicklung in die For- mosafrage bezahlen will. Erzbischof Kolb von Bamberg gestorben Bamberg.(dpa) Der Bamberger Erzbischof Dr. Joseph Otto Kolb ist am Dienstagabend Kurz nach 23 Uhr an den Folgen eines schweren Schlaganfalls gestorben, Dr. Kolb stand im 74. Lebensjahr. Er hatte in der Nacht zum Dienstag einen Schlaganfall er- litten, der ihn halbseitig lähmte, Bundes- präsident Heuss hatte dem Eirchenfürsten im Januar 1953 das Großkreuz des Ver- dienstordens mit Stern und Schulterband verliehen, Erzbischof Kolb hatte das Amt eines päpstlichen Thronassistenten inne und War Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. In den letzten Jahren wandte er sich mehrfach in scharfer Form gegen den Heroldsbacher Kult. Bundeskanzler Adenauer und andere Per- Sönlichkeften haben dem Bamberber Dom- kapitel zum Tode von Erzbischof Otto Kolb das Beileid ausgesprochen. inesen beset ee Attolico hatte Ciano seit langem für die italienische Neutralität gewonnen und dieser Vertrat den Neutralitätsgedanken gegenüber seinem Schwiegervater mit wechselndem Er- folg. Un unterbrochen wechselte der„Duce“ den Standpunkt. Allein am 25. August soll er ihn nicht weniger als viermal gewechselt haben. Nach Cianos Bericht hat Hitler am 26. August den Beginn der militärischen Opera- tionen nicht wegen des englisch- polnischen Blndnisses verschoben, sondern weil er, Ciando, Mussolini davon abgehalten hatte, zu marschieren. Jedenfalls war es Ciano ge- lungen, zu erreichen, daß Mussolini Hitler erklärte, Italien könne nur in den Krieg ein- treten, wenn es in Deutschland ausreichende Mengen von Kriegsmaterial erhielte. Ciano rief Attolico in Berlin an und bat ihn in einem Telephongespräch, das die Deutschen abhören konnten, Ribbentrop diese Forde- rung vorzutragen. Am Tage darauf forderte der deutsche Botschafter in Rom, von Mak- kensen, die Italiener in einer kurzen Note guf, die Liste des von ihnen benötigten Mate- rials zusammenzustellen. Mündlich riet er Ciano, eine möglichst umfangreiche Liste vorzulegen, um dadurch, wie Ciano sich aus- drückt,„seine Regierung zu bremsen“, Denn Mackensen war, wie Attolico und Ciano, ge- gen das polnische Abenteuer. Es ist aber cher Wahrscheinlich, daß Ciemo seine Rolle überschätzt hat. Der„Füh- rer“ war zwar über die Zurückhaltung sei- nes faschistischen Bundesgenossen tief ent- täuscht, aber er Üüberschätzte dessen militä- rische Kraft nicht, und die weiteren Ereig- nisse haben ja gezeigt, daß er sich trotz der itallenischen Bedenken in das polnische Abenteuer und Deutschland damit in den zweiten Weltkrieg stürzte. Es scheint aleo doch so gewesen zu sein, wie es Attolico darstellt, nämlich, daß der englisch-polnische Vertrag Hitler veranlagte, den Beginn des Angriffs zu verschieben. In diesem Sinne haben im Nürnberger Prozeß auch Ribben- trop, Göring und Keitel ausgesagt, und Rib- bentrop erklärte, er sei es gewesen, auf des- sen Rat Hitler zunächst auf den Angriff ver- zichtete, Aber die italienische Haltung wird auch dazu beigetragen haben, ihn in seinen Entschlüssen unsicher zu machen. Nicht für lange. Trotz der französischen und engli- schen Vermittlungsversuche, trotz Polens Bereitschaft zu neuen Verhandlungen, trotz Mussolinis Vorschlag vom 31. August, eine internationale Konferenz einzuberufen, be- ganmn im Morgengrauen des 1. September der Angriff auf Polen. Denn, wie Ribbentrop zu Ciano gesagt hatte:„Wir wollen den Krieg“. Die Ereignisse zwischen dem 25. August und dem 1. September beweisen lediglich, wie schlecht dieser Krieg diplomatisch vorberei- tet war: nicht einmal der engste Verbündete, der„Achsenbruder“, war kampfbereit! Und der japanische Botschafter legte Protest ein gegen den deutsch- sowjetischen Vertrag, Weil er den Antikominternpakt verletze. Ohne einen einzigen Bundesgenossen begann Deutschland den furchtbaren Kampf. Eckart Peterich Großbritannien tritt dem türkisch- irakischen Pakt bei Bagdad.(AP) Der irakische Ministerprä- sident, Nuri Es- Said, gab am Mittwoch in einer Sondersitzung des Parlaments bekannt, daß Großbritannien und Irak beschlossen haben, auf die Fortsetzung des britisch-irakl- schen Verteidigungsvertrages von 1930 zu verzichten. Großbritannſen werde statt- dessen dem türkisch- irakischen Pakt bei- treten. Ein entsprechender Vorvertrag zwi- schen Großbritannien und dem Irak sei am Mittwochvormittag unterzeichnet worden. Der britische Außenminister Eden sagte am Mittwochnachmittag im Unterhaus, die britisch- irakische Zusammenarbeit werde in dem größeren Rahmen des türkisch-irakisch- britischen Paktes fortgesetzt. Grohbritan- nien werde seine Luftstreitkräfte aus ITrak abziehen, doch werde frak Großbritannien alle zur gemeinsamen Verteidigung des Nahen Ostens erforderlichen Anlagen und Einrichtungen zur Verfügung stellen, Unter anderem sei auch die gemeinsame Ausbil- dung irakischer und britischer Land-, Luft- und Seestreitkräfte vorgesehen. Großbritan- nien erhalte das Recht, im Irak für den Kriegsfall Vorratslager anzulegen. Auf Fra- gen von Labourabgeordneten versicherte Eden, der Vertrag sei in keiner Weise gegen Israel gerichtet. 1 Der Beitritt Großbritanniens zum kür⸗ Kisch-irakischen Pakt wird voraussichtlich am 4. April förmlich vollzogen werden. Kurz berichtet Die israelitische Kultusgemeinde Mün- chen hat ihre Beziehungen zu dem bisheri- gen Landesrabbiner Dr. Aron Ohren: stein zum 31. März gelöst. Ueber die Nach- folge Ohrensteins, der das Amt des Landes- rabbiners seit 1945 bekleidete, ist noch nicht entschieden. Im sogenannten Auerbach⸗ Prozeß war Ohrenstein 1952 wegen fort- gesetzter Falschbeurkundung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat àm Mittwoch nach zweitägigen Beratungen des Bundesvorstandes und des Bundesausschus- ses davor gewarnt, das Personal- Vertre- tungsgesetz in seiner jetzigen Form zu ver- abschieden. Der Warenverkehr zwischen der Türkel und Syrien ist seit Mittwoch blockiert, da die Türkei die Schließung ihrer Zollgrenze mit Syrien bekanntgegeben hat. Syrien hakte schon zuvor die Schliegung seines Konsulats in Istanbul mitgeteilt. 8 Kar des len Wie erk Pol ers Nr. 75/ Donnerstag, 31. März 1955 MORGEN Selte 3 Was sonst noch geschah In den Vereinigten Staaten haben nach einer Mitteilung der amerikanischen Steuer- behörden vom Dienstag im Jahre 1951 fünf Personen ein Jahreseinkommen von mehr als fünf Millionen Dollar gehabt. 5 In den Anzeigenspalten der Horsenser Tageszeitungen wird zur Zeit das Bjerre- gefängnis von der dänischen Justizverwal- tung zum Kauf angeboten. Das Gefängnis besteht der Anzeige zufolge aus Wohnräu- men für mehrere Familien und„17 guten Zellen“. * 300 Frauen, 100 Männer und eine unbe- kanmte Amal von Kindern sollen im Palast des Nizam von Haidarabad gegen ihren Wil- len als„Sklaven“ gefangengehalten werden, wie ein indischer Rechtsanwalt in Bombay erklärt. Ein Gericht in Haidarabad hat die Polizei um Nachprüfung der Beschuldigungen ersucht. 5 * Eine schwere Hungersnot bedroht nach Berichten von Reisenden die östlichen Teile Nepals, die kürzlich von einer Hochwasser- katastrophe heimgesucht wurden. Tausende von Bergbewohnern haben sich nach der nepalesischen Hauptstadt aufgemacht, wo sie hoffen, Nahrungsmittel zu erhalten. * Das kleine nordostindische Dorf Mawsyn- ram in der Provinz Assam kann für sich den zweifelhaften Ruhm in Anspruch nehmen, der regenreichste Ort der Erde zu sein. Mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von 17.68 m hat es dem benachbarten Cherrap- punji, das über ein Jahrhundert lang mit rund 16 m als der regenreichste Ort der Erde galt, den Rang abgelaufen. * Mit einer Ansprache der Redakteurin der pakistanischen Zeitung„Mirror“, Begum Zein Hameid Allah, in den Räumen der be- rühmten Moslem- Universität Al Azhar wurde in Kairo mit einer 1000jährigen Tra- dition gebrochen. Die Professoren und Stu- denten applaudierten höflich, als die erste Rednerin in der Geschichte der Universität das Wort ergriff und für die Gleichberech- tigung der Frau in der islamischen Welt plädierte. * In San Martino di Castrozza in den Dolo- miten wurde in der Nacht zum Dienstag das Hotel„Cimone“ durch einen Brand zerströt. Der Sachschaden wird auf einè Million DM geschätzt. Personen kamen nicht zu Schaden, da das Haus bereits am Sonntag mit dem Ende der Skisaison geschlossen worden war. * a Die ersten Manöver der Schweizer Armee unter Berücksichtigung des Einsatzes von taktischen Atomwaffen begannen am Diens- tag in der Nordschweiz zwischen den Flüs- sen Aare und Limmat. Die Truppenführer beider Manöverparteien haben bei Lösung der Manöveraufgabe zum erstenmal die neuen Bestimmungen der Schweizer Armee iber den Einsatz von Atomwaffen zu be- rücksichtigen. Die Bestimmungen enthalten u a. die notwendigen Schutzmaßnahmen im Falle des Einsatzes von Atombomben. * Das erste bei den Kieler Howaldtwerken für die Sowjetunion gebaute Fischfabrik- schiff, die„Puschkin“, ist am Dienstag mit Hammer und Sichel am Schornstein und der deutschen Bundesflagge am Heck durch den Nordostsee-Kanal zu einer fünfwöchigen Probefahrt ins nördliche Eismeer ausge- laufen. 1 1„.. Und dann betete man gemeinsam kür die Seele des verstorbenen Mitbruders.“ . Peter Hennerici, ein 65 jähriger Tippelbruder aus Mayen(Eifel) hatte endlich seine Ruhe Europas Verbrecherdorf Die meisten Einwohner der italienischen Gemeinde Albanova sind reich/ Blutige Rache und Vergeltung Eine statistische Veröffentlichung des„In- ternationalen Instituts für Kriminalistik“ in London nennt die 30 km von Neapel entfernt gelegene süditalienische Gemeinde Albanova das„Verbrecherdorf Europas“: 7 Morde, 98 Mordversuche, 4 schwere Raubüberfälle, 902 mittlere und kleinere Verbrechen, 483 Verhaftungen und 519 Gerichtsklagen sind allein die t zurige Bilanz des Jahres 1954. Dabei zählt Albanova mit den umliegenden kleineren Gemeinden kaum 18 000 Einwoh- ner. Aehnlich erschreckende Zahlen werden auch aus früheren Jahren genannt. Doppelt ratlos steht man vor dieser Anhäufung von Verbrechen, wenn man weiß, daß die große Mehrzahl der Einwohner aus reichen Bauern und Händlern besteht. Aber trotz, oder ge- rade wegen dieses Reichtums sind die Be- wohner eifersüchtig und voller Mißtrauen gegeneinander. Seit Jahrhunderten werden die Kinder im Geiste dieses Mißtrauens er- zogen. Die Märchen, die sie hören handeln in den seltsamen Ehrengesetzen der Bürger von Albanova ihre Ursache haben: Der 19 jährige Salvatore wurde wegen einer Ge- schlechtskrankheit vom Heeresdienst aus- geschlossen. Nur fünf Personen wußten von dieser Tatsache. Salvatore erschoß kurzer- hand diese fünf Mitwisser, um eine Verbrei- tung der für ihn unangenehmen Nachricht zu verhindern. Ein Bauer erschoß seine junge Frau, weil ihm der Nachbar mitgeteilt hatte, daß sie untreu sei.„Ich habe keine Beweise für diese Anschuldigung“, erklärte der Gattenmörder vor Gericht,„aber schon ein solcher Verdacht muß mit Blut aus- gelöscht werden Oder: Zwei Bauern begegnen sich mit dem Ochsenkarren auf der Straße. keiner will zuerst ausweichen. Einer zieht die Pistole und erschießt den andern, von blutiger Rache und Vergeltung. Im Alter 5 von zwölf Jahren erhalten die Jungen von Albanova bereits ihr erstes Jagdgewehr oder ihre erste Pistole. Man hat eigens eine verstärkte Polizei- abteilung nach Albanova gelegt. Wir haben die Verbrecherkartei der Carabinieri-Kaserne von Albanova gesehen; ihr Umfang könnte leicht die Verbrechernamen einer Milionen- Weltstadt aufnehmen. 5000 Namen nennt allein die Kartei der in Albanova und Um- gebung„besonders zu überwachenden Per- sonen“. Die meisten Morde geschehen aus völlig nichtigen Gründen. Meist genügt schon ein Blick oder ein Wort, um zu einem gereizten Gespräch unter vier Augen und von da aus zu jahrzehntelanger Familienfehde zu füh- ren. Irgendwann kracht ein Schuß oder ein Messer blitzt auf, es folgt Gefängnis oder Zuchthaus, aber schon wartet die Sippe auf den Tag der Entlassung: Es beginnt die Rache und damit eine neue Kette von Ver- brechen. Hier nur einige Fälle aus der jüngsten Vergangenheit, deren blutige Tragödien alle gefunden. Getreu ihrer mehr als 600 jährigen Tradition, wurde der alleinstehende Heimat- Jose von der Elenden-Bruderschaft in Pader- born am Dienstag zu Grabe getragen. Einige Dutzend„honorige Paderborner Bürger in Trauerkleidung“, die Hlenden- Bruderschaft, Sprachen das Amen. Als 1349 in Paderborn die Pest wütete, verbrüderten sich ‚ehrbare Bürger“, um die ansteckenden Leichen ver- stopbener Fremder— Elende genannt unentgeltlich unter eigener Lebensgefahr zu Grabe zu tragen und für die abgeschiedenen Seelen dreimal im Jahre„in Brüderlicher Einheit“ zu beten. Dieser Tradition ist die Bruderschaft seither treu geblieben. — * ohne daß ein Wort gewechselt wird. Wenige Tage später fordert der Vater des Erschos- senen den Sohn des Mörders zum Duell, erschießt den Jungen und bringt dessen Leiche persönlich auf einem Karren zur Carabinieri-Kaserne. Im Dorfkino finden natürlich nur die blutrünstigen Wildwest- filme Anklang. Kürzlich ließ sich ein junger Bursche von der Filmhandlung derart mit- reißen, daß er die Pistole zog und wie wild auf die Leinwand zu schießen begann. Bereits vor dem letzten Weltkrieg ver- suchte man die Gemeinde Albanova durch eine Gewaltaktion zu„reinigen“: Ueber Nacht wurden 300 Männer verhaftet und von der faschistischen Polizei in ein Arbeitslager gebracht. Aber schon wenige Wochen später flelen wieder die ersten Schüsse. Erst vor kurzem hat Polizeigeneral Lucca— es ist jener Mann, der auf Sizilien den berüchtig- ten Banditen Giuliano zur Strecke brachte seinen Carabinieri in Albanova einen offiziellen Besuch abgestattet. Welche Maß- nahmen der General gegen Europas Verbre- cherdorf beschlossen hat,. wurde noch nicht bekannt. Sicher ist, daß strenge Polizei- aktionen allein keinen Wandel schaffen kön- nen.„Schickt die tüchtigsten. Lehrer und Pfarrer nach Albanova“, so fordern die Ein- sichtigen,„man muß eine neue Generation heranziehen, das ist die einzige Lösung“. Inzwischen krachen in Europas Verbre- cherdorf die Pistolen lustig weiter. In einer grausamen Form von Lottospiel fragt man sich in den umliegenden Bars und Trattorias: Wieviele Opfer werden in diesem Jahr in Albanova auf der Strecke bleiben? Dr. K. Rau Die Insel der Nuragen Nachklang der Bronzezeit/ Sardische Burgen und Statuetten Buchtenreich und gebirgig, glühend in der Hitze afrikanischer Wüstenwinde, aus- gehöhlt von eisigen Nordstürmen, das ist Sardinien, die zweitgrößte Insel Italiens. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist das niedrigste in Italien, die Hälfte der Sar- dinier kann nicht lesen und schreiben, nur jeder dritte hat ein richtiges Bett, Wasser und Elektrizität sind teuer. Aber die Ge- Rom gedenkt der Geiselerschießungen In Rom fanden am 24. Marz— wie alljahrliem seit Kriegsende— Gedenkfeiern für 335 ita- Nenische Geiseln statt, die am 23. und 24. März 1944 in den Fosse Ardeatine südlich von Rom von den Deutschen erschossen worden waren. Diese Massenerschießungen in den alten Steinbrüchen waren als Vergeltung angeordnet worden, nachdem italienische Patrio- ten in Rom ein Bombenattentat gegen deutsche Soldaten verübt hatten. Bei dem Attentat waren 33 Deutsche ums Leben gekommen. Die erschossenen Geiseln waren aus italienischen Gefängnissen geholt worden. schichte dieser ärmsten Insel Europas reicht weit in vergangene Jahrtausende zurück, über 5000 verfallene Burgen künden davon, daß hier lange vor der Eroberung durch die Römer und der Anlage punischer Kolonien eine eigenwillige Kultur lebte. Nurage heißt der aus gewaltigen, viel- eckigen Blöcken errichtete Turm, dessen Außenseite nur durch einen niedrigen Ein- gang und spärlich verteilte Schießscharten unterbrochen wird. In zwei oder drei Stock- werken finden sich im Innern Kuppelsäle. Das waren die Wacht- und Fluchtburgen einer sardinischen Einwohnerschaft vor 3000 Jahren, von Bewohnern, von denen wir nur indirekt aus griechischen und römischen Quellen etwas wissen und aus punischen Inschriften auf der Insel. Außer den Bauten haben uns die alten Sarden aber noch ein ungewöhnliches Zeug- nis ihrer Kultur hinterlassen. Oft fanden Hirten und Erdarbeiter kleine Statuetten, die Männer und Frauengestalten darstellten, Stammeshäuptlinge im Mantel und mit Wehrgehenk, Schützen in der Haltung des Bogenschießens, Ringerkämpferpaare, Tiere und kleine Votivboote, die Wohl dazu dien- ten, die Gunst der Götter zu erkaufen. All diese Figuren sind im Vollbronzeguß gear- beitet, also in einem Material, das auf die Bronzezeit verweist. Tatsächlich wurden noch von den Archä- ologen der vorigen Generation die Statuet- ten auf 2000 v. Chr. datiert. Erst mit den verfeinerten Forschungsmethoden der Ge- genwart war es möglich, die Zeitangabe zu berichtigen. Die kleinen Plastiken sind zwi- schen 1000 und 600 v. Chr. entstanden, zu einer Zeit, als im übrigen Mittelmeerraum Bronze schon nicht mehr das ausschließliche Material war und nur die Sarden konser- vativ an der Vergangenheit festhielten. Um so überraschender ist, wie modern die Statuetten wirken, die im Besitz des Natio- nalmuseums von Cagliari sind und die jetzt erstmals in Deutschland in einem Hambur- ger Museum gezeigt werden. Die Neigung zur geometrischen Abstraktion, die Abwei- chung von der Natur wirklichkeit, die bloß im Rohen gearbeiteten Oberflächen erinnern unmittelbar an ganz moderne Plastiken. Die Kunst, die auf Sardinien vor 3000 Jahren Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Wechsel- haft. Zunächst zeitweise stark aufgeheitert, später vielfach stärker bewölkt und Schauer- Niederschläge, meist als Schnee. Tagestem- peraturen im Flachland zwischen 5 und 8 Grad. Nachts immer wieder verbreitet leichter, im Odenwald und Bauland örtlich auch mäßiger Frost. Meist mäßige nördliche Winde. Uebersicht: Das Hoch über den britischen Inseln bleibt weiterhin als Steuerungszen- trum für unsere Witterung erhalten. Es bewirkt Anhalten der nördlichen Luftzu- fuhr und damit der kalten und mit dem Durchzug einer neuen Kaltfront wieder wechselhaften Witterung. Vorhersage-Horte 120 Vici 85 fo 51.3.5856. 7 0 5 N N N 1 600 looo U„ 1 10 0 * * 9 Pegelstand am 30. März Rhein: Maxau 546(429); Mannheim 413 (413); Worms 332(7); Caub 364(18). Neckar: Plochingen 170(5); Gundels- heim 215(5); Mannheim 417(2). Winter in Bayern München. In Bayern ist es wieder Winter geworden. Anhaltende Schneefälle und Frost in den Alpen und im Alpenvorland ver- anlaßten die Bevölkerung am Mittwoch be- reits eingemottete Wintermäntel wieder aus- zupacken. In München wurden drei, in Gar- misch acht, in Oberstdorf 33 und auf der Zugspitze 370 Zentimeter Schneehöhe ge- messen. Die Temperaturen lagen zwischen minus drei Grad im Flachland und minus 15 Grad auf der Zugspitze. Jeder täglich 120 Liter Wasser Frankfurt. Jeder Einwohner in der Bun- desrepublik verbraucht heute für seinen persönlichen Bedarf etwa 120 Liter Wasser. Nach Angaben von Medizinalrat Dr. Dom- browski vom Frankfurter Stadtgesundheits- amt ist dabei noch nicht die Wassermenge mitgezählt, die zum Baden benötigt wird. Natürlich sei aber mit den 120 Litern nich nur Trinkwasser gemeint, sondern auch da Wasser, was man zum Waschen, zum Roch und für übrige Zwecke benötigt. Der Wa serverbrauch sei in den letzten Jahren in allen europäischen Staaten so gestiegen, daß Wasser zu einem der kostbarsten Rohstoffe geworden ist. Wie pflegt man Elefantenhaut? 5 Wuppertal. Wissen Sie, wie man die Haut eines Elefanten pflegt? Neun Tierwärter⸗ lehrlinge, im Alter von 17 und 18 Jahren mußten im Wuppertaler Zoo diese Frage praktisch beantworten. Vor den kritischen Augen der Prüfungskommission mußten sie ebenfalls zeigen, wie man beispielsweise einen wilden Lama-Hengst einfängt, in eine Passende Kiste verpackt und transportiert. Wie man sich im Löwenhaus benimmt, ge- hörte schon zu den leichteren Prüfungs- aufgaben. Unprogrammgemag, aber gelun- gen vollführte einer der Prüflinge als Zu- gabe einen Kamelritt. Untersuchungen über Seilbahnunglück München. Mehrere Wochen werden ver⸗ gehen, bis die Untersuchungen über das Un- glück auf der Herzogstand- Seilbahn, bei dem am 20. März zwei Menschen getötet unc geübt wurde und erst mit der Eroberung der sechs verletzt wurden. Klarheit bringen. Insel durch die Römer ganz erlosch, steht uns heute so nahe, wie kaum einem Jahr- hundert vor uns. Münchener Staatsanwaltschaft versichert es sei im Augenblick noch unmöglich, ko krete Angaben zu machen. 85 Ein Gespräch über die Grenzen hinweg Zum Erscheinen der Ludwigsburger Beiträge„Deutschland- Frankreich“ 5 In Ludwigsburg besteht schon seit 1948 das Deutsch-Französische Institut, das auf deutsche Initiative hin gegründet wurde und sich die„Verständigung mit Frankreich auf allen Gebieten des geistigen und öffentli- chen Lebens“ zum Ziel seiner Arbeit gesetzt hat. All die Themen, die bisher im Rahmen der Veranstaltungen des Instituts seitens deutscher und französischer Persönlichkeiten behandelt wurden, sind jetzt zu einer Art erstem wirklichen Rechenschaftsbericht zu- sammengefagt und in einem Sammelband „Deutschlamd- Frankreich,. Ludwigsburger Beiträge zum Problem der deutsch-französi- schen Beziehungen“(in der deutschen Ver- lags-Anstalt, Stuttgart) vorgelegt worden. Die Fragen des Verhältnisses der beiden Völker zu- und vor allem miteinander: das polftische Problem, die Revision des deutsch- französischen Geschichtsbildes und die gei- stig-Kkulturellen Wechselbeziehungen werden, Zum Teil sogar von führenden Fachleuten, darin behandelt. Was im ersten Teil die Politiker sagen, kommt freilich über das freundliche Worte- Machen nicht weit hinaus und dürfte am uimergiebigsten geblieben sein. So hatte ja André Siegfried, der sich hier zum„Neuen Gesicht der Welt nach zwei universalen Krie- gen“ äußern muß, sich vor einiger Zeit ein- mal sehr wenig vertraut mit dem altherge- brachten Gesicht dieser mitteleuropäischen Welt gezeigt, als er meinte, daß Deutsch- and gleich hinter dem Teutoburger Wald die Steppen Asiens übergehe. Und in dem nappen einleitenden Aufsatz von Carlo Schmid ist vielleicht auch ein wenig zu viel an Skepsis und Ressentiment enthalten. Aber bereits der zweite Teil dieses Ban- „Zur Revision des deutsch- franzö- sischen Geschichtsbildes“ beitragen möchte, greift eine der brennendsten Fragen auf und hat sie zu einer allerseits befriedigenden Lösung geführt. Mehrfach seit 1945 hatten Treffen deutscher und französischer Histo- riker stattgefunden, und auf ihnen wurden für die weitere Behandlung in Schule und Universität gültige Vereibarungen über strit- tige Fragen der beiderseitigen Geschichte festgelegt. Wie hier politisch so heiße Eisen wie Frankreichs angebliche„Theorie der na- türlichen Grenzen“, die„Revanche- Idee“, die „Kriegsschuld Deutschlands“ oder der„Zu- sammenbruch der Weimarer Republik“ auf ein der Wahrheit möglichst entsprechendes Maß zurückgeführt oder als unzutreffend ganz und gar widerlegt und abgelehnt wer- den, darf als einer der erfreulichsten Bei- träge zur Entgiftung der geistigen Atmos- phäre und zur wahren Völkerverständigung betrachtet werden. Die vielleicht beste Arbeit des ganzen Bandes könnte die von Professor Robert Minder von der Pariser Sorbonne sein, be- tont einfach„Alemannisches, in europäi- schem Rahmen gesehen“ benannt, um dann mit dem Untertitel„Gedanken über das Wer- den des Geschichtsbewußtseins“ doch schon tiefer in die eigentliche Fragestellung vor- zustoßen. Minder greift dabei die Problema- tik jener sogenannten„alemannischen Stam- mesgemeinschaft“ auf, die Südbadener, El- sässer und Deutschschweizer umfassen soll und doch immer nur eine verfehlt„groß- deutsche“ Fiktion bleibt. Trotzdem bleiben Freiburg, Straßburg und Basel in gewissem Sinn allesamt alemannische Städte, mag auch gerade das Straßburger Münster eine völlig Verschiedene Rolle im deutschen und im französischen Nationalbewußtsein gespielt haben. Von diesen Gemeinsamkeiten und diesen Differenzen geht Minder im folgenden nun aus, wenn er an die Stelle einer in ihren Folgen gefährlichen romantisch-mytho- logisierenden Gleichschaltung das wechsel- seitige Verständnis aus wechselseitigem Re- spekt vor den Eigenheiten des anderen set- zen will. Es scheint, als sei hier ein Beispiel gegeben, das auch in gröherem Rahme Wirksam zu werden vermöchte. 5 Der Hauptteil des umfangreichen Werkes, die geistig- kulturellen Wechselbeziehungen in einer Fülle von Einzeluntersuchungen darstellend, wird mit einem Beitrag aus der Feder Wilhelm Hausensteins eingeleitet, der die kulturellen Beziehungen der beiden be- nachbarten Nationen kundig und sicher durch die Jahrhunderte nachzeichnet; nicht minder präzis untersucht dann der Heidelberger Ro- manist Gerhard Hess die„Literatur im Wechsel der Meinungen“, Es folgen Aufsätze über Hölderlin in Frankreich(F. Beißner), André Gide(J. Schlumberger), Schlumbergers Persönlichkeit und Werk(J. Breitbach), Her- mann Hesse und Frankreich won dem Pa- riser Germanisten M. Colleville), und über Emmanuel Mounier und sein Comité Fran- gais d'Echanges avec Allemagne Nouvelle (A. Grosser). Besonders hervorgehoben seien neben der Darlegung von Kurt Wais über die Auswirkung des französischen naturalisti- schen Romans auf Deutschland noch der Beitrag von Julius Wilhelm über Nietzsches Wirkung auf das zeitgenössische Frankreich; vielleicht hat Nietzsche auf Frankreich noch viel stärker eingewirkt als auf das geistige (und leider auch gerade das ungeistige) Deutschland, und von André Gide bis zu Sartre und Camus ist die Problematik letz- ten Endes nicht ohne Nietzsche zu denken. Abschließend schreiben Maurice Boucher über„Die deutsche Nachkriegsliteratur von Frankreich gesehen“, Hermann Weinert über „Das Bild des Deutschen in der französischen Nachkriegsliteratur.“ Eine Bibliographie von fast 90 Seiten, die alle deutschen Publikatio- nen über Frankreich und alle französischen über uns nennt, gibt jedem Leser die Mög- lichkeit, das in diesem Sammelband so an- regend begonnene Gespräch zwischen den beiden unlösbar aneinander gebundenen Nachbarn weiter zu verfolgen und weiter- führen zu können. Denn so lange ehrliche, auf so hohem geistigen Niveau geführte, vom Willen zum Verständnis getragene Be- gegnungen möglich sind wie die in diesem Buche, brauchen wir die Hoffnung nicht sinken zu lassen. Ulrich Seelmann-Eggebert Briefmarken- Kaleidoskop Im kommenden Sommer, vom 26. bis 29. Juni, würd eine internationale Ausstellung von Olympia- Briefmarken in San Marino stattfinden. 2* Eine kleine Briefmarken- Sensation hat die schwedische Postverwaltung für die „Stockholmia- Ausstellung“ angekündigt. Es sollen nämlich mit den alten„Neudruck- platten“ vom Jahre 1885 die alten Skilling- Werte neu gedruckt werden und zwar die 4 * Wertstufen 3, 4, 6, 8 und 24 sc.-banco. Der Nachdruck soll ebenfalls wie vor 70 Jahren in kleinen Bogen zu neuen Stück erfolgen. Um möglichst echt aussehende Marken her- Zustellen, ist die seit jener Zeit noch be- stehende Papierfabrik beauftragt worden, ähnliches Papier herzustellen, Zum Unter- schied für die früheren Wertzeichen wird das Papier jedoch das Wasserzeichen „Krone“ und die Jahreszahl 1955 tragen Für die Neudrucks ist außerdem eine andere viervirtuosen und Komponisten Anton Ru- Zönung vorgesehen. Ueberraschend bei der sehr zu begrüßenden Meldung ist es aller dings, daß diese Marken lediglich während der Dauer der Ausstellung ausgegeben wer den und je Eintrittskarte ein Wertze Mit dieser Maßnahme ist der Seltenh wert bereits gesichert. 185 1 6 Für den Astronomen und Dichter Johann J. Nervander hat die finnische Postverwa! tung zu dessen 150. Geburtstag eine Ge- denkmarke herausgebracht. Sie zeigt Porträt des Gelehrten und einen Turm Sternwarte sowie die Jahreszahlen 1805 1848. 5 8 5 a Die französische Erfinderserie liegt je im Entwurf vollständig vor. Nachdem di Gedenkmarke für Le Bon Leuchtgas) bereit erschienen ist, sollen nacheinander die Ge denkmarken erscheinen für Thimormier Erfinder der Nähmaschine; für (Nährmittelkonservierung); für Sainte-Cla Deville(Aluminium); für Martin(Stahl für Chardonnet(Kunstseide). e * Aus Anlaß der Reise König Baud nach den belgischen Besitzungen in Af wurden 12 Marken für Belgisch- Kongo he ausgebracht mit Gebirgs-, Urwald-, See- und Steppenmotiven. 5 1 * f Ein neuer Sportmarkensatz ist in garien erschienen, der eine den berümm ungarischen Sportmarken verwandte Tech nik zeigt. Die Motive sind Turnen an Riis gen, Ringkampf, Hürdenspringen und sprurig. f * Zum 125. Geburtstag des russischen Kla- 8 Hingtein hat die sowietische Postvor eine Gedenkmerke herausgebracht. ite 4 MANNHEIM Donnerstag, 31. März 1955/ Nr. 1 Ein Rekordhaushalt wurde bewältigt: Im Schnellzugstempo der Verabschiedung entgegen Etatberatungen im Stadtrat warfen Themen über Themen auf, ohne das Thema zu erschöpfen Ein gerüttelt Maß— nämlich zwei volle Acht-Stunden-Tage— hat der Stadt- rat bewältigt. Gestern abend konnten die letzten Abstimmungen unter Dach und Fach gebracht werden: Annahme der Etats gegen die Stimmen der KP brachten sie, nachdem zuvor noch wichtige Einzelposten wie Vergnügungssteuer, Fürsorge und Jugendhilfe, Gesundheitspflege, Fragen des Wohnungsbaues, der kulturellen E nrichtungen und der Versorgungs- und Verkehrsbetriebe beraten und diskutiert worden waren. Es war ein Rekord-Etat— nehmt alles in allem— der in einem Rekordtempo verabschiedet wurde und jetzt der Aufsichtsbehörde vorgelegt wer ⸗ den kann. Am Dienstagabend war in der Debatte über die Verteilung der Mittel für kul- turelle Einrichtungen noch das Schlagwort „Farbtupfen-Politik“ gefallen. Stadtrat Berg- dolt(CDU) wollte die Ausgaben mehr auf die alten Mannheimer Schwerpunkte Kunst- Balle und öffentliche Bibliotheken) vereinigt Wissen und äußerte starke, sogar massive Vorbehalte bei den Ausgaben für Freie Akademie, Werkbund und Kulturfilm- Woche.„Das ist auch Farbtupfen- Politik“, meinte Dr. Heimerich dazu, lediglich die „Tupfen“(Geld) würden wo anders hin- gesetzt. Aeußherst temperamentvoll vertei- digte Kulturdezernent Dr. Andritzky die angegriffenen Institute. Sie sollen zwar im Kulturausschuß noch unter die Lupe genommen werden, der Kulturetat wurde jedoch in der vorgeschlagenen Form an- genommen. Höchste Zeit war es am Mittwoch für die Zustimmung des Stadtrates(gegen vier KP- Stimmen) über die neue Satzung der Miß- vergnügen auslösenden Vergnügungssteuer, deren Sätze bereits am 1. April in Kraft treten. Die Verbesserungen sollen die ört- lichen Vereine schonen, was den Stadtsäckel nach Angabe des Stadtkämmerers voraus- sichtlich um 700 00 DM schmälern wird. (Etwas zu hoch gegriffen, meinte Stadtrat Kuhn.) Mit rund 1,2 Mililonen wird die Gesamteinnahme veranschlagt. Am Mittwochvormittag wurden auch die Einzelpläne„Fürsorge und Jugendhilfe“ so- Was sagte Dr. Heimerich? Aus der Etat-Rede des Oberbürgermei- sters zitieren wir einen Abschnitt, der wört- lich genommen werden will, um ihn gegen Mißverständnisse zu schützen: „Im Laufe dieses Jahres wird in unserer Stadt eine besonders wichtige Entscheidung zu treffen sein, da die Oberbürgermeister- Wahl fällig ist. Ich glaube, daß die Oeffent- lichkeit ein Recht darauf hat, daß ich mich mit einigen Worten zu dieser Angelegenheit äubere. Niemand darf annehmen, daß ich etwa den brennenden Wunsch hätte, noch einmal zu kandidieren und daß ich nicht den Wunsch hätte, in vorgerücktem Alter und nach einer mehr als 40jährigen, in der Hauptsache der Kommunalpolitik gewidme- ten Arbeit zu einer etwas ruhigeren und wenige Spannkraft erforderlichen Tätigkeit Überzugehen. Aber andererseits muß es doch selbstverständlich erscheinen, daß mich die Sorge um einen geeigneten Nachfolger be- wegt; denn wer so viel Sorge um die Ge- schichte der Stadt Mannheim getragen hat, wie ich selbst, kann sich der Sorge um den geeigneten Nachfolger nicht entziehen. Ich glaube nicht, daß es gelingen kann, im Kampf der maßgebenden Parteien unter- einander, die Nachfolgefrage gut zu lösen. Es Würden im Falle einer Kampfwahl geeignete Persönlichkeiten überhaupt zögern, auf den Plan zu treten, weil der Ausgang eines sol- chen Wahlkampfes für keinen Bewerber ganz sicher wäre. Darum bin ich der Mei- nung, daß sich die maßgebenden politischen Parteien zusammenfinden sollten, um die Oberbürgermeisterfrage gemeinsam 2u lösen, denn von einer guten Lösung dieser Frage hängt bei der heutigen Gemeindever- Fassung das Wohl und Wehe der Stadt und ihre künftige Entwicklung ganz wesentlich Ab. Es bestehen zur Zeit keine gesetzlichen Vorschriften über den Wahltermin. Ich be- Absichtige daher, dem Stadtrat vorzuschla- gen, Ausschreibung und Wahl noch etwas hinauszuschieben. Die Ausschreibung hat überhaupt nur formale Bedeutung. Ein guter Oberbürgermeister fällt nicht vom Himmel und unbekannte Leute, die sich bei einer Ausschreibung vielleicht melden würden, hätten keine Aussicht, gewählt zu werden; geeignete Kräfte müssen vielmehr von der Bürgerschaft bzw. von den politischen Par- teien herangerufen werden. Ich glaube, wir sollten nach der Devise handeln:„Kommt Zeit— kommt Rat!“, und noch etwas Zeit vergehen lassen, um die Angelegenheit ent- scheidungsreif zu machen.“ Wohin gehen wir? Donnerstag, 31. März Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Schwarzwaldmädel“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- plattenkonzert. Filme: Planken:„So war der deutsche Land- ser“; Alster:„Schlager der Welt“, 20.30 Uhr: „Der Strom“(Arbeitskreis„Film und Jugend); Capitol:„Attila, der Hunnenkönig“; Palast: „Sensualita“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Ritter der Prärie“; Alhambra:„Mannequins für Rio“; Universum:„Ali Baba“; Kamera: So endete eine Dirne“; Kurbel: Flammen über Fernost“. Vorträge: Kunsthalle 20.00 Uhr:„Aktuelle Fragen der Mannheimer Energie- und Wasser- versorgung“, Spr.; Oberbaudirektor Dipl.-Ing. Wiese; Aula der Wirtschaftshochschule 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag„Vom Samnaun zum Rhätikon“, Spr.: Dr. H. Rücklin Deutscher Al- penverein); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Ta- Tifvertragsgesetz“, Spr.: Dr. Marte! DGB, Schulung und Bildung); Rosengartenrestaurant 20.00 Uhr:„Wie bewahrt sich die Frau ihre Ge- sundheit und Ausgeglichenheit, Spr.: Georgie Parschalk(Mannheimer Frauenring); Institut für Erziehung und Unterricht 19.45 Uhr:„Fach- bildung und Menschenbildung im Lehrlings- alter“, dazu Lichtbilder. wie„Gesundheits- und Jugendpflege“ dis- kutiert, mit denen man im wesentlichen ein- verstanden war. Die SPD beantragte zusätz- lich 20 000 DM für Ausrüstungsgegenstände für die Erholungsfürsorge, ein Betrag, der später auf Kosten des polizeilichen„Wasser- werkfers“ einstimmige Annahme fand, nach- dem Stadtrat Maier noch unterstrichen hatte, daß für eben diese Erholungsfürsorge rund 400 000 DM ausgegeben werden. Zuvor hatte Stadtrat Esser teils gegen KP-Zwi- schenrufe, teils gegen das Wehlfahrtsreferat polemisiert und die Meinung vertreten, der Jugend wohlfahrtsausschuß— als Teil des Jugendamtes— sollte jetzt endlich ins Le- ben gerufen werden. Während Stadtrat Maier(SPD) und Stadträtin Lutz(CDU) Personalmangel beim Ausgleichsamt und schleppende Verabschiedung der Auszah- lungsbescheide kritisierten, war Stadtrat Koch(SPD) mit den Hort- Verhältnissen auf der Schönau unzufrieden. 115 Kinder seien dort in drei mäßigen Räumen untergebracht und es lägen bereits 62 Neuanmeldungen vor. Die neue Schule habe keine Abhilfe geschaffen und durch ständige Bevölke- rungszunahme auf der Schönau sei wieder Schichtunterricht in Sicht. Diese Ausfüh- rungen beantwortete Oberbürgermeister Dr. Heimerich mit dem Hinweis auf den vor- diegenden Bebauungsplan von Professor Guter, Darmstadt. Die Schulen sollen mit Horträumen augestattet werden und man habe dann fast schon die vielerörterte Tagesschule. Nachdem sich die Stadträtinnen aller Par- teien für den sofortigen Bau des zweiten Flügels am Scipio- Altersheim eingesetzt hat- ten(1,2 Millionen) und die SpD Mittel- Bereitstelung beantragt hatte, sollen nach dem Vorschlag des Oberbürgermeisters Rest- mittel aus den Jahren 1954/5 dafür verwen- det werden. Hieran schlossen sich Erörterun- gen von Bürgermeister Trumpfheller über die personelle Besetzung des Ausgleichs- amtes. Er vertrat die Auffassung, daß die Verzögerung der Auszahlungsbescheide durch das Landesausgleichsamt verursacht werde, Zu den 43 Mehrstellen bei Jugend- und Wohlfahrtsamt äußerte Stadtdirektor Schell, daß es sich hier nicht um Verwal- tungs-, sondern um Erziehungskräfte handle. Da unsere Zeit einen„Funktionswandel“ vieler Familien bringe— oft sind beide El- ternteile berufstätig— müssen Institutionen vorhanden sein, die die Jugend betreuen. Im übrigen werde der geforderte Jugend- wohlfahrtsausschuß kommen; der Stadtsyndi- kus prüft bereits den Satzungsvorschlag. Der Gesamtzuschuß für Fürsorge und Jugend- hilfe beträgt 9 623 800 Mark. „Mehr Sport in der Verwaltung“ Auch mit einem Zuschuß von 3 023 500 DM für„Gesundheits- und Jugendpflege“ war das Gremium einverstanden, wobei in der Diskussion jedoch Stadtrat Maier für Aus- bau der Abteilung Sport in der Verwaltung plädierte, ein Thema, für das sich später auch Stadtrat Wowereit FDP) einsetzte. Er begrüßte den Bau neuer Tennisplätze, ver- wies jedoch darauf, daß die 50 vorhandenen Sportanlagen in Mannheim nicht alle in be- ster Verfassung seien, 45 000 DM als Gesamt- zuwendungen an die Sportvereine, die 30 000 Mitglieder haben, seien zu wenig. Wowereits 100 O00 DM- Vorschlag ging in der Debatte unter, denn inzwischen hatte Dr. Heine(SPD) die zu geringe ärztliche Ausstattung der ge- burtshilflichen und gynäkologischen Abtei- lung der Krankenanstalten kritisiert, was Dr. Fehsenbecker und Oberbürgermeister Dr. Heimerich auf den Plan rief. Nachprüfung wurde zugesagt.— Ein„Bonmot“ zum Sport- thema lieferte Stadtrat Barber:„Baut den Monte Goggolo wieder auf, damit die Kin- der eine Freude haben!“ Wohnbautempo wird beibehalten Der nächste Punkt der Debatten—„Bau- und Wohnungswesen“— weist im ordent- lichen Haushalt einen Zuschuß von 10 362 300 DM auf. Während die KP den(isoliert und schlecht präsentierten) Ansatz„300 000 Mark für Förderung des Wohnungsbaues“ ver- zehnfachen wollte, wünschte die SPD eine Erhöhung um eine Million, ein Ziel, das mit vereinten Kräften erreicht(und gedeckt) eee 1 Kommunalpolitischer Marquis Spuler-Posa: „Sires, geben sie Bewegungsfreiheit!“—(.. für meinen ordentlichen Haushalt, in dem Sie den außerordentlichen ordentlich bremsen..). wurde. Nachdem Stadtrat Henning FDP) für ein langsameres Vorgehen im Wohnbau eingetreten war, sprachen sich Oberbürger- meister und Bürgermeister entschieden für die Beibehaltung des bisherigen Tempos aus. Recht bedenklich stimmten in diesem Zu- sammenhang die Ausführungen des Beige- ordneten Riedel. Die einst vorbildliche Bodenpolitik der Stadt schlage heute in das Gegenteil um. Gelände in den Außenbezir- ken müsse verkauft werden— 100 ha Bau- land in zwei Jahren, eine Unmöglichkeit, sagte Dr. Heimerich— damit in der Innen- stadt teures Ruinengelände gekauft werden könne. Dabei könne aber, so ergänzte Bür- germeister Trumpfheller, ein einsichtsloser Ruinengrundstücksbesitzer, der auf keinen Tausch- oder Kauf vorschlag eingeht, den ge- planten Bau eines ganzen Blockes verhin- dern.— 11,6 Millionen Landesfördermittel für den Wohnungsbau hat die Stadt diesmal nur erhalten(im Vorjahr 18,8 Millionen); die „Zemeinnützige“ erhielt von diesem Betrag 47 Prozent, der Privatbau 53. Diskussionen über Bäder, Reinigung und Krane Auf den Zuhörerreihen saßen auch am Nachmittag wieder vier Bürger, die sich um die Verteilung des Steuergeldes kümmer- ten. Indessen floß die Etatdebatte munter von Bauprojekten zu Müllabfuhr, Grün- anlagen, Feuerwehr, Bergungskranen und Volksbädern. Zu allumfassend ist der Haushalt, als daß jeder Posten eingehend besprochen werden könnte. Die Stadtväter hatten Dutzende von Anregungen und Vor- schlägen auf Lager. Dr. Heimerich, in sei- nem Notizbuch notierend und blätternd: „Das ist beinahe eine Wunschstunde heute.“ Barber(CDU): Dabei stehen doch gar keine Wahlen vor der Tür“, Eine ganze Reihe von verlockenden Vorschlägen kamen von den KP- Sitzen. Meinte der Oberbürgermeister: „Sie spielen mit ihren Anträgen den billigen Jakob. weil sie die Verantwortung dafür übernehmen missen.“ Hier einige der diskutierten Probleme: Herschelbadpfleger Ott beleuchtete die Lage der Fluß- und Hallenbäder und schlug vor, sie alle unter eine Verwaltung zu nehmen. Schölch(SPD) forderte ein Volksbad mit Wärmestuben und eine Bücherei für die Der Polizeibericht meldet: Schwetzinger Stadt. Dazu Dr. Heimerich: „Bauprojekte können nur nach ihrer Dring- lichkeit beurteilt werden. Und wir müssen im Schuldenmachen eine gewisse Zurück- haltung üben.“ Stadtrat Eimuth KP) fand die Eintrittspreise für das neue Neckarstadt- Sommerbad zu hoch(50 bzw. 25 Pfennige). Auch arme Arbeiter wollten sich mal ab- klählen. Man einigte sich, in diesem Jahr den beschlossenen Preis durchzuexerzieren, weil man keinen, den Weiterbau behindernden Massenbesuch wünscht. Ein heißes Eisen war auch die nicht un- wesentliche Gebührenerhöhung für Müllab- fuhr, Kanal- und Straßenreinigung. Der Ablehnungsantrag kam von der KP. Dazu sagte Stadtrat Bergdolt(CDU): Seine Frak- tion müsse als lammfromm erscheinen, weil sie keine Anträge eingebracht habe. Aber auch sein Antrag im Verwaltungsaus- schuß habe Ablehnung gefunden. Und er erneuere ihn. Hier vermittelte Bürgermei- ster Trumpfheller: Auch er war ursprüng- lich gegen eine Erhöhung, habe sich aber den Notwendigkeiten beugen müssen. So beugte sich auch der Stadtrat und nahm den 2 Nicht jeder Autofahrer ist auch Kavalier Beschwipste Dame ließ sich aus Eine Dame mit Schwips war gegen drei Uhr früh auf dem Nachhauseweg. An der Kreuzung Mittel-/ Schimperstraße hielt plötz- lich ein Personenkraftwagen, an und der Fahrer erbot sich, sie nach Hause zu bringen. Da der Dame das Zufußgehen mit einem Schwips nicht leicht flel, nahm sie das An- gebot mit Freuden an, Unterwegs merkte sie jedoch, daß der Kavalier keineswegs so selbstlos war, wie er getan hatte. Er steuerte nicht Richtung Heimat und wurde recht auf- dringlich. Um sich den Umgarnungen zu ent- ziehen, wartete die Dame ab, bis der Wagen am Ortsausgang von Sandhofen seine Fahrt etwas verlangsamte, öffnete die Tür und ließ sich aus dem Wagen fallen. Beim Fall verletzte sie sich nur leicht, konnte jedoch das polizeiliche Kennzeichen des Wagens, der kurz anhielt und dann weiter fuhr, nicht ab- lesen. Mißglückte Fahrerflucht An der Straßenkreuzung Relais-Neu- hofer Straße wurde in den Abendstunden ein 66jähriger Fußgänger beim Ueberqueren der Relaisstraße von einem Pkw angefahren und lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer, der offenbar zuviel getrunken hatte, ver- suchte, sich durch rasche Weiterfahrt den Feststellungen zu entziehen. Er wurde je- doch durch zwei Polizeibeamte, die zufällig aus der Straßenbahn ausstiegen, mit Hilfe eines Privatwagens verfolgt und auf der Casterfeldstraße gestellt. Kleinholz um Mitternacht In einer Gastwirtschaft der Innenstadt geriet ein amerikanischer Soldat außer Rand und Band, zerschlug in wilder Zer- 2 einem fahrenden Wagen fallen störungswut die Inneneinrichtung und ver- ursachteè einen Schaden von etwa 500 Mark. Erst die Militärpolizei konnte den starken Mann wieder zur Ruhe bringen. Spiel mit dem Feuer In der Nähe eines Lagerplatzes in Nek- karau spielten Kinder und machten ein „Feuerle“. Ein Bretterzaun und ein Stapel Bauholz gerieten dadurch in Brand, so daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte., Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. Ein Dieb stahl Gift In Käfertal drang ein Dieb nach Ueber- steigen des Gartenzaunes in die Betriebs- räume einer Gärtnerei ein und brach einige Schränke auf. 80 Mark in bar und eine Flasche eines giftigen Pflanzenschutzmittels schienen ihm des Mitnehmens wert.— In Sandhofen wurde auf der Straße ein Vertre- ter festgenommen, der eine Haftstrafe von fünf Tagen und drei Monate Gefängnis we⸗ gen Unterschlagung abzusitzen hat und sich bis jetzt dieser Verpflichtung entzogen hatte. — Ein 39jähriger Arbeiter aus der Pfalz, der einen 13jährigen Jungen zu unsittlichen Handlungen verführt hatte, wurde festge- nommen. Straßenbahnanhänger entgleiste Auf dem Kaiserring entgleiste aus noch ungeklärter Ursache der Anhänger eines Straßenbahnzuges, Er kam auf der Fahr- bahn zum Stehen und mußte von einem Ge- rätewagen wieder ins Gleis gehoben werden. Der Straßenbahnwagen war schwach besetzt. Personen kamen nicht zu Schaden. Kompromiß vorschlag, auf den man sich im Verwaltungsausschuß geeinigt hatte, an. Der geforderte Feuerwehrbergungskran bekam eine starke Stütze durch die Mel- dung, daß gestern nachmittag auf der Kur- pfalzbrücke ein schwerer Lkw- Anhänger einen Achsbruch erlitten habe. Willkom- menes Argument für Branddirektor Mag- nus, dessen alter, nach 1945 zusammen- gestoppelter Kran mit einer Hubkraft von 7 Tonnen längst nicht mehr den Anforde- rungen genügt. 120 00 DM wird der neue Kran kosten, wozu Polizeipräsident Dr. Lei- ber feststellte, daß die Feuerwehr Mann- heims im Vergleich zu anderen Städten immer noch um 400 000 DM zu kurz komme. Stück um Stück müsse sie besser aus- gerüstet werden. Nach einer Fülle weiterer Anregungen— Restaurieren der Hauptfeuerwache MDesch- ler, SPD), Spielplatz auf dem Luzenberg (Esser, SPD)— ging der weitere Sitzungs- verlauf schneller von statten. Zu Hauptpunkt 8 bat Stadtrat Kuhn um einen schriftlichen Jahresbericht über die Lage der städtischen Werke, während Bürgermeister Trumpfheller ausführlich über alle Deflzite der Straßen- bahn referierte. Nachdem die KP die Be- seitigung der Getränkesteuer nicht durch- setzen konnte, stimmte der Stadtrat über den außerordentlichen Haushalt, den Wirt- schaftplan der Werke, die gesamte Haushalts- satzung und den dritten Nachtrag 1954 ab. Resultat: Annahme gegen die Stimmen der KP. Damit war der Mammutetat für das Rechnungsjahr 1955 nach zwei schweren Tagen verabschiedet. f. W. k./ bet Neue Wege in Zeichnung: Schneider Zeichen- und Werkunterricht in der Albrecht-Dürer-Schule An den Wänden des Klassenzimmer; hängen bunte Pappmachémasken, fantasie. voll gestaltete, dämonische Fratzen, Mosaiks aus gefärbten Glasstückchen und daneben die Selbstporträts der 36 Jungen, die diese kleinen Kunstwerke verfertigt haben. Die neunte Klasse der Albrecht-Dürer-Schule in Käfertal gibt mit dieser Ausstellung einen kleinen Ueberblick über das, was sie im Zeichen- und Werkunterricht gelernt hat. Die 36 Buben haben alle im vorigen Jahr noch keine Lehrstelle bekommen und nun noch dieses eine freiwillige Schuljahr mitge- macht. ES waren also nicht die besten Schüler, die in der Klasse zusammengefaßt wurden; um so erstaunter ist man, wenn man die verschiedenen Arbeiten betrachtet. Ober- lehrer Scheurer, der selbst als Maler tätig ist, hat seine Schüler mit allen Werkstoffen, mit denen sie im späteren Berufsleben in Berührung kommen können, vertraut ge- macht. Da sind handgetriebene Aschen- becher; auch die Treibstöcke wurden in mühevoller Kleinarbeit selbst hergestellt, Besonderen Wert legte er auf rhythmische und gestaltende Uebungen, eigene Farbkom- positionen und räumlich aufgegliederte Ent- würfe, die wie moderne architektonische Bauten anmuten. Ch. Z. Ein Farbfotograf Sah das EnSadin 2 Kunden und Freunde der Firma Fotokai⸗ ser trafen sich am Dienstag im Wartburg⸗ hospiz zu einem für die Farbfotografen in- teressanten Abend: Eduard von Pagenhardt zeigte unter der Ueberschrift„Sonne und Wolken über dem Engadin“ 100 Agfacolor- Aufnahmen aus dem Schweizer Hochtal. Pa- genhardt hatte eine sorgfältig ausgewählte, vom großartigen Landschaftsmotiv bis zum „schnappgeschossenen“ spielenden Kind rei- chende Kollektion bereit, deren Aufnahmen in ausgezeichneten Farbwiedergaben und einwandfreier Bildauffassung ein anschau- liches Bild des„schönsten Hochtals Europas“ vermittelten und das Publikum zwei Stun- den lang Asphaltpflaster und Fabriksirenen vergessen ließen. Der Redner gab immer wieder fotografische Tips und wies seine Zuhörer auf die Vorzüge der Farbfotografie hin, Aber angesichts dieser Bilder, die so gut waren, daß man sie getrost als Maßstab für die mit dem Colorverfahren möglichen foto- grafischen Leistungen betrachten kann, möchte man bezweifeln, ob die Farbfotogra- fle die Schwarz- Weiß-Technik verdrängen wird. Bei mancher Stimmungsaufnahme, die in Linienführung und Licht-Schatten- Ver- teilung einwandfrei war, schmälerte die Farbe die Bildwirkung so sehr, daß man sich die Aufnahme in Schwarz-Weiß gewünscht hätte, um sie ganz genießen zu können. lla der Bauplastik Die Ausgestaltung der neuen Wirtschaftshochschule macht Fortschritte Der Innenausbau des für die Zwecke der Wirtschaftshochschule bestimmten Schloß klügeln an der Bismarckstraße ist auch während der Wintermonate nicht ins Stok⸗ ken gekommen. Von den Räumen, die über das rein Zweckmäßige hinaus auch eine repräsentative Aufgabe erhalten und die- ser entsprechend eine künstlerische Ge- staltung bedingen, geht jetzt das lang- gestreckte Haupttreppenhaus mit seiner im Zwischengeschoßg gelegenen Vorhalle zum Auditorium Maximum der Vollendung ent- gegen. Dieser Raum dürfte in seiner künstleri- schen Gestaltung einer der interessantesten und markantesten des gesamten Hochschul- komplexes werden, Seine Längswände sind mit 4,50 Meter hohen, monumentalen Stein- reliefs geschmückt, deren Schöpfer der Bildhauer Professor C. Trummer ist. Die gewaltigen, massiven Reliefs, die die zehn Meter langen Wände beherrschen, verleihen der Halle einen feierlichen Charakter. Man hat den Eindruck, einen babylonischen Tem- pelraum zu betreten, Mit den Plastiken hat Professor Trummer den Versuch unternom- men, abstrakte Begriffe wie„Betriebs wirt⸗ schaft“ und„Volkswirtschaft“ in eine kon- krete Ausdrucksform zu bringen. Ueber ein Jahr hat der Künstler an seinem Werk gearbeitet,.„Es galt“, sagte er uns bei einer Besichtigung der Halle,„die Wände so zu gestalten, daß die Bauplastiken an ihnen nicht wie Fremdkörper wirken und die Wände ihren Charakter als Wände be- halten“. Die linke(Ost-) Wand symbolisiert die Betriebs wirtschaft. Die in drei Teile geglie- derte Komposition soll„durch einen sinn- vollen Wechsel konkaver und konvexer Formelemente das Drängen und Stoßen der modernen Betriebsstruktur verdeutlichen, Während vertikale und horizontale Elemente das Statisch-Ruhende symbolisieren“, Die figürlichen Plastiken stellen Arbeiter, Tech- niker, Wirtschaftler und Unternehmer dar. Bei aller Abstraktion ist das Bezeich- nende dieser Bauplastiken, daß der Be- schauer immer wieder durch Einzelheiten gefesselt und von der Arbeit ohne erklären- den Kommentar beeindruckt wird. Professor Trummer ist mit der Gestaltung der beiden Wände der Vorhalle neue Wege in der Bau- plastik gegangen. Die Ostwand ist fertig montiert. Die Montagearbeiten an der West- wand werden in Kürze ebenfalls beendet sein. Die figurellen Bildelemente an dieser Wand symbolisieren die Volkswirtschaft. Da das Gewicht der monumentalen Reliefs viele Tonnen beträgt, mußten beide Wände durch Einbau von eisernen Trägerkonstruk- tionen erheblich verstärkt werden. 7 Mäfcheweig 2 aa Päckchen 20 Pfg. füt 2 große Waschen 5 5 ö 0 1 ö ö 2 Nr. 7 Fin Wie Zleht Das Hier ule uners tasie- Dsaiks aeben diese Die Ale in einen e im hat. Jahr nun nitge⸗ 3 Nr. 75/ Donnerstag, 31. März 1953 MORGEN Seite 3 Pyramiden, Staudämme und eine Revolution: Streiflichter aus dem Land am Nil Dr. Sven von Müller sprach über„Aegypten heute“ Dr. Sven von Müller, Weltreisender der Hamburger ESSO-Direktion, den Mannhei- mern durch seinen lebendigen„geopolitischen Unterricht“ in fesselndem Vortrags-Plauder- ton bekannt, sprach am Dienstag im Mozart- sal zum sechsten Male vor geladenen Gästen Sein Thema„Aegypten heute“, aus der Sicht des interessierten Bummlers(und des Wirt- schaftsfachmannes) behandelt, brachte eine Anzahl illustrativer Streiflicher von den Le- bensgewohnheiten und Eigenarten des Lan- des am Nil, dessen.„begründete Revolution“ weitergehen wird und dem Volk— nach Spen von Müller— ein hohes Maß politi- scher Freiheit bringen kann. Vierschleierte Frauen in der amerikani- sierten Zweimillionenstadt Kairo sind so sel- ten, wie bei uns in der Faschingszeit“. Mer- cedes-Diesel-Taxis, europäische Kleidung, altägyptische Handwerkskunst neben dem Kitsch der Souvenirindustrie, das Rasthaus Ex-König Faruks am Fuße der Cheopspyra- mide, Horden von Kindern, der„strategische Anachronismus“ der Suezkanal-Zone, But- zenscheiben neben herrlichen Perserteppichen im Königs-Lustschloß, und Sabberlätzchen mit der Monarchenkrone— ein vielschich- tiges Bild und eine Atmosphäre, die der blendende Redner(einer jener Journalisten, die nicht nur schreiben könnnen) eindrucks- voll wiedergab. Faruks Schlafzimmer im Zaupberschloß von Alexandria:„Alptraum eines Tugend haften von der Sünde“, Und die alten Lastensegler auf dem Nil haben sich seit Jahrtausenden nicht geändert. Zwei Auto- stunden nach Westen: Das Schlachtfeld von El Alamein, wo demnächst mit der Oelsuche begonnen werden soll. Im Süden, bei den Stromschnellen von Assuan, wo sich vor dern ersten Weltkrieg russische Grohfürsten und amerikanische Millionäre ein Stelldichein gaben und wo jetzt ein riesiges Elektrizitäts- gigarettenpause. C Ein Madchen raucht, macht Pause— zigaretten- lang: Wie unter einem starten unsichtbaren Zwang Zient ste dus„leine Gift“ ein. Draußen geht das laute Leben den gewohnten, schnellen 8 EUR DEN OSTERRUTZI Alle Putz- und Waschartikel liefern wir frei Haus. Unsere Bpezialltäten: ihnen d die be 1 eglie- 9 sinn- vexer n der lichen, mente e Tech- r dar. zeich- e heiten lären- essor beiden Bau- Gang Hier drinnen siehst du, wie es still stext. Was diese Frau wohl tut? An was ste grade 5 de niet? Das weiß nur der, dem sie auch sonst 5 a Vertrauen schen bet. ber Qualm hangt vor Gedanken und Gesicht. Und du spürst nur, daß irgendeine Frage 3 85 drängt: bu kennst die Frage und die Antwort nicht. 8. 5 0 Da oder dort sitzt eine junge Frau und raucht, Die Asche glimmt, das Zimmer ist in Dunst 5 ö getaucht ſalbo hne Lippen. Augen, Eine schlanſce Hand. Und in Minuten ist das Stäbchen aufgebraucht. Vom kleinen Trost bleibt nur ein 5 N rotbeschmierter Rand Hans-Werner Beck Werk gebaut wird, das in sieben Jahren fer- tig sein soll, ist ein gigantischer Staudamm geplant.„Die Deutschen werden diesen Damm bauen“, seint des Volkes Stimme. Ein Beweis, sagte Dr. von Müller, für das ägyptische Vertrauen in die Solvenz der D-Mark. Zur Vorgeschichte der ägyptischen Re- volution und zu den Hintergründen über den Sturz General Naguibs erklärte der Redner, diese jungen Offiziere hätten keine„Macht- übernahme“ gewollt,— aber Revolutionen können nun einmal nicht anhalten. Und Na- guib als Idol der Massen, als Aushängeschild mit Kredit, war nicht das, was er sein sollte: „Ein Führer, der uns folgt“, wie es ein jun- ger Agypter ausdrückte, Heute habe Agyp- ten eine stabile Regierung, die allerdings vor einem Berg von Schwierigkeiten stehe. Un- ter Wahrung des Gesichts habe man im Hin- blick auf das Vertrauen des Auslandes sich mit England geeinigt. Alles stehe— und nicht zuletzt auch die Frage eines möglichen „Anschlusses“ des Sudan— ganz im An- fangsstadium.„Bessere Freunde hat Deutschland nirgendwo in der Welt, als die jungen Schwarzen in Khartum“. Dr. Sven von Müller bezeichnete die Zer- schlagung der 1929 in Ismaila gegründeten Moslem- Bruderschaft als eine große Tat der Revolution. ITrgtz der unvorstellbaren Armut der Bevölkerung im Agrarland Aegypten(22 Millionen Einwohner) seien die Finanzen ge- sund und die deutsche Wirtschaft an Han- delsbeziehungen sehr interessiert. Der vor dem Problem der Uebervölkerung stehende junge Staat suche auch deutsche Firmen, die im Land produzieren wollen.„Mehr Stabili- tät im Oel-Orient“ hieß der Schlußtenor des Vortrages, der die ägyptische Revolution im Interesse dieser Stabilität begrüßte und mit dem arabischen Sprichwort schloß:„Wer einen Tiger reitet, kann nicht absteigen Lebhafter Beifall dankte Sven von Mül- ler, der es Wieder einmal verstanden hatte, seine Zuhörer bis zum letzten Wort zu fesseln. HW Jubiläum in einer großzügigen Stiftung 25 Jahre selbstlose Pflichterfüllung der„Eltern“ des Wespinstiftes Das Wespin-Stift ist eine Anstalt der kommunalen Jugendfürsorge. Es verdankt seine Entstehung einer letztwilligen Verfü- gung der Mannheimer Bürgerstochter Katha- rina Dorothea Wespin, geboren in Mann- heim am 4. Oktober 1810, gestorben in Karls- ruhe am 29, Juni 1887. Durch ein Testament vermachte sie der Stadt Mannheim ihr ge- samtes Barvermögen von rund 400 000 Mark. An dieses Vermächtnis war die Bedingung geknüpft, in Mannheim ein Waisenhaus für Knaben zu gründen und zu unterhalten. Durch Stadtratsbeschluß erhielt diese Zu- wendung die Bezeichnung„Familie-Wespin- Stiftung“ und wird von einem Stiftungsrat verwaltet, der sich aus Mannheimer Bürgern zusammensetzt. Vorsitzender dieser Körper- schaft ist, de jure, der Oberbürgermeister und de facto der städtische Wohlfahrtsrefe- rent. Auf einem geräumigen Grundstück, das die Stadt der Stiftung seinerzeit schenkungs- Spaghetti in Rom mit norwegischem Strom: Auf dem Weg zur europäischen Strom- Wirtschaft 380 000-Volt-„ Schienen“ im Bau Die Planung erstreckt sich auf die nächsten 50 Jahre Mit der zwölf Kilometer langen Hoch- spannungsleitung, die sich zur Zeit im Raum Mannheim zu den Alleen der Hochspan- nungsmasten gesellt, hat es etwas beson- deres auf sich: Die mit 50 bis 60 Metern auf- fallend hohen Gittermasten tragen die erste 380 000-Volt-Freileitung Europas und diese zwölf Kilometer sind nur ein winizges Teil- stück in dem gigantischen Projekt für eine europäische Strom- Verbundwirtschaft, das seiner Verwirklichung entgegengeht. Vor vier Jahren, am 16. Februar 1951, hatten die Experten Frankreichs, der Bun- desrepublik, Belgiens, Luxemburgs, Hol- lands, Italiens, Oesterreichs und der Schweiz diesen Plan beschlossen, der eine Koordi- nierung praktisch aller bedeutenden euro- päischen Elektrizitätswerke vorsieht. End- ziel ist, auch noch die skandinavischen Was- Serkraftwerke anzuschließen, so daß theo- retisch einmal, falls alle anderen E-Werke dazwischen ausfallen sollten, in Rom Spag- hetti mit Strom aus Norwegen gekocht wer- den könnten Mit mehreren, vielen hundert Kilometer langen„Schienen“ wird zur Zeit die Ver- bindung zwischen den mit Kohle betrie- benen E-Werken des Ruhrgebiets und den Wasserkraftwerken Süddeutschlands her- gestellt. Eine solche Schiene, die vom Schluchsee im Schwarzwald bis Brauweiler reicht, ist nun vom Mannheimer Großkraft- werk Rheinau bis zur hessischen Landes- grenze und von Bad Kreuznach bis Koblenz im Bau; sie wird bei Mainz den Rhein über- spannen. Im Auftrag der Rheinisch- West- fälischen Elektrizitätswerke baut Brown, Boveri& Cie., Mannheim, auch dieses Mil- lionenobjekt. Kleine Chronik der grogen Stadt Professor Schüle verläßt Mannheim Professor Dr. Adolf Schüle, der zehn Jahre in Mannheim als Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer tätig war, verläßt in diesen Tagen seinen bisherigen Wirkungsbereich. Er wird endgültig nach Pübingen umsiedeln, wo er bereits seit 1. Oktober 1954 als Ordinarius einen Lehr- stuml für öffentliches Recht an der Universi- tät inmehat. Professor Schüle war maßgeblich am Aufbau der Mannheimer Wirtschaft be- teiligt. Als FDP- Stadtrat setzte er sich be- sonders für den Wiederaufbau des Mann- heimer Nationaltheaters ein. Seine Ver- dienste um die Stadt Mannheim wurden durch die Verleihung der Schillerplakette ge- würdigt. Seit April 1948 war Dr Schüle Ho- norarprofessor an der Universität Heidel- berg. Außerdem arbeitete er als Rechtsgut- achter für die Montanunion. Seit 50 Jahren Frledmann& Seumer Am 1. April 1905 gründeten die Kaufleute Heinrich Friedmann und Wilhelm Seumer das Fachgeschäft für Büromaschinen, Büro- möbel und Bürobedarf Friedmann& Seu- Weitere 380 000-Volt-Leitungen sind im Bau oder geplant von Mannheim-Rheinau bis Ludwigsburg und Marbach am Neckar, wo schon eine„Schiene“ vom Lech her mün- det und die Energie der bayrischen Wasser- kraftwerke, des Walchensees vor allem, mit Einer der„Gigantenmaste“ im Käfertaler Wald Bild: Steiger mer. Schon im nächsten Jahre übernahm Friedmann das Geschäft als alleiniger Inha- ber. Die folgenden Jahre zeigten eine stetige Aufwärtsent wicklung, die von dem ur- sprünglichen Hause in N 4, 11, zu dem Ge- schäftshaus in Q 7, 1, führte. Heute wird die Firma, die nach den schweren Rückschlägen des Krieges in M 7, 8, wieder aufgebaut wurde, vom Sohn des Gründers, Erich Friedmann, geleitet. Hochhaus der DAG a n der Bis marekstraße Um ihre Bürosorgen ein für allemal los zu sein, hat die Deutsche Angestellten-Ge- Werkschaft(DAG) nun auf dem Grundstück L 13, 9 ein eigenes Gebäude errichtet. Im Erdgeschoß des in Stahlbeton erbauten und mit warmgetöntem Auerkalkstein verkleide- ten fünfgeschossigen Hauses befinden sich die Büros der DAG und ein Saal, der 130 Personen faßt und auch der Oeffentlichkeit zur Verfügung steht. Ein modernes Mosaik, das Kunstmaler Otto Scheffels an der Stirn- seite des Saales ausführte, zeigt symbolisch die von der DAd vertretenen Berufsgrup- pen. Die übrigen, hell und modern gehal- tenen Räume des von Architekt Wilhelm Schmucker(EDA) entworfenen und erstell ten Hauses sind bereits an Privatfirmen des Hamdels, der freien Berufe und der Industrie vermietet. ges. 1 sich führt. Damit sind jedoch weder die Pläne der deutschen Verbundgesellschaft (Sitz Heidelberg), noch die der europiäschen Verbund wirtschaft erschöpft. Die Kraft- werke in den Alpen werden angeschlossen, die E-Werke Lothringens und des Saar- gebietes, und es wird eine ganze Anzahl der mächtigen 380 000-Volt- Schienen geben. Daß weise Übereignete, wurde von der Mann- heimer Baufirma F.& Ludwig das Waisen- baus erbaut und im Frühjahr 1893 seiner Bestimmung übergeben. Nach dem ersten Weltkrieg hat der Sohn des Erbauers, der in den dreißiger Jahren verstorbene Stadt- rat Ludwig, das Heim von Grund auf um- gestaltet und ihm ein den veränderten Zeit- verhältnissen entsprechendes Gesicht ge- geben. Der Stammhalter der Firma und derartige Spannungen an sich bereits eine 5 technische Sensation sind und erst durch die Versuche der„Deutschen 400 KV- Forschungs- gemeinschaft e. V.“ möglich wurden, deren Versuchsanlage im Wald bei Mannheim- Rheinau allein über zwei Millionen DM kostete, sei nur am Rande vermerkt. Denn bislang„fuhr“ man mit höchstens 220 EV. Das gesamte europäische Strom-Ver- bundnetz wird bis zu seiner Verwirklichung noch etwa zehn Jahre brauchen. Dafür ist es aber so berechnet, daß es auch bei weiterhin rapid steigendem Strombedarf für minde- stens 50 Jahre ausreicht. Und das will bei der modernen Entwicklung gerade der Elek- trizitätswirtschaft schon etwas heißen. Wieviele hundert Millionen Mark aller- dings in Gitermasten und Stahlaluminium- kabeln investiert werden müssen, bis not- falls Spaghetti in Rom mit norwegischem Strom gekocht werden können, wissen nur wenige Fachleute Termine Heinkel Roller- Club„Rhein-Neckar“: Am 31. März, 19.30 Uhr,„Durlacher Hof“, Jahres- hauptversammlung. Sprechstunden der CDU: Der Vertriebenen- Ausschuß der CDU Hält am 31 März von 17 bis 19 Uhr Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowietzonenflüchtlinge in N 5, 2, ab. 2 Motorsport-Club, Schönau: 31. März, 20 Uhr. Kino, Schönau, Bunter Abend. Heimatbund Badenerland, Kreisverband Mannheim: Lev. Requiem mit Ansprache für Staatspräsident Professor Leo Wohleb, 31. März, 19.30 Uhr, Untere Pfarrkirche, F 1, 7. Bund Deutscher Feuerwerker: Außerordent- liche Mitglieder versammlung 31. März, 19.30 Uhr. Lokal Neckartal“. Arbeitskreis„Film und Jugend“: 31. März, 20.30 Uhr, Alster-Lichtspiele„Der Strom“. Klavierabend mit Hildegard Haubold, 31. März. 20.15 Uhr. im Versammlungssaal der Städtischen Krankenanstalten. DGB. Fauensekretariat: 31. März, 19.30 Uhr, Schönau-Schule,„Modenschau einmal ganz anders!“ J DGB, Abteilung Schulung und Bildung: 31. März, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vor- trag über„Tarifvertragsgesetz“. Sprecher: Lan- desarbeitsgerichtsdirektor Dr. Martel. Mannheimer Frauenring: 31. März, 20 Uhr, Weinzimmer des Rosengartenrestaurants, Vor- trag von Georgie Parschalk:„Wie bewahrt sich — Frau ihre Gesundheit und Ausgeglichen- eit“. Verkehrsverein Mannheim E. V.: 31. März, 20.00 Uhr, Kunsthalle, Vortrag über„Aktuelle Fragen der Mannheimer Energie- und Wasser- versorgung“, Sprecher Dipl.-Ing. Wiese. Werk- und Zeichenausstellung am 31. März und 1. April, jeweils nachmittags, im Film-Saal der Rheinau- Knabenschule. Wir gratulieren! Gertrud Köhn, Mannheim- Käfertal, Baumstraße 3, wird 74 Jahre alt. Therese Müller, Mannheim-Neckarau, Giegen- straße 12. vollendet das 82. Lebensjahr. Nachfolger im Stiftungsrat durfte das durch Fliegerbomben zerstörte Anwesen wieder neu aufbauen. Auch im Anstaltsbetrieb hat sich im Laufe der Jahre manches verändert. Ebenso mußte der Stiftungszweck dem Zeitgeist Rechnung tragende Auslegungen erhalten Das Stif- tungs vermögen haben Inflation und Wäh- rungsreform vernichtet. Ohne die Pflege- gelder des Stadtjugendamts und ohne Zu- sätzliche finanzielle Beihilfe der Stadtver- waltung wäre das Schicksal der Stiftung längst besiegelt. Wie in anderen Kinderheimen war und ist auch im Wespin-Stift die Heimleitung Seele und Mittelpunkt des Ganzen. Die Zei- ten, in denen manche Waisenhäuser einen Wenig guten Rufe besahen, liegen noch gar nicht so Weit zurück. Aber ein solches Odium haftete dem Wespin-Stift nie an, Bestimmt nicht zu jener Zeit, als Hauptlehrer Georg Eckert und seine gemitvolle Lebensgefährtiff der Hausgemeinschaft ihren Stempel auf- drückten. Und erst recht nicht, seit die Haus- eltern Stadler— Hauptlehrer im Beruf und Hausvater aus Berufung— und seine Ehe- frau die verantwortungsvolle Last der Heim- leitung gemeinsam tragen und hoffentlich noch recht lange tragen werden. Nur wer den Anstaltsbetrieb im Wespin-Stift gründ- lich kennt, vermag das Endergebnis einer 25jährigen Pflichterfüllung ins rechte Licht zu rücken. Diese 23 Jahre waren wohl die schwer- sten in der Geschichte des Wespin- Stiftes. Es sei nur an die furchtbaren Irrfahrten er- innert, als die ganze Gemeinde aus Angst vor der Kriegsfurie mit Sack und Pack jahrelang von Ort zu Ort flüchten mußte. In aufopferungsvoller Hingabe haben da- mals die Hauseltern Stadler Leben und Gesundheit der ihnen anvertrauten Kinder geschützt. Sie haben die Prüfung dieser Not- zeit bestanden, und dafür gebührt ihnen herzlicher Dank. Richard Böttger Die Angestellten- Gewerkschaft DAG) verlegt zur Zeit ihre Büroräume von A l in das eigene neue DAG-Haus in L 13, 9. Aus diesem Grunde sind die Geschäftsräume Hs 2. April geschlossen. Die DAG-Telefon- Num- mer bleibt unverändert(5012/2). ludles-Oe g Eludes-Wachs Geruch. Gegr. 1883 das seit Jahrzehnten bewährte Reinigungs- mittel für Parkett und Linoleum das beste Hartwachs mit angenehmem Mur bel uns zu haben! drssene Ludvig& Schüitinelm&. Mennheim, O 4, 3 fel. 42919 u. 42745 Jolgt für bre Hagengläser O 4, 5, an den Planken gegenüber Planken- Lichtspiele Jelefon 52778 0 Spezlalcbtellung: Uns lchtbote Augenglaser Llefe tant aller Krankenkassen Bek GMnatma chungen Schlachthof, Freibank. Freitag, den 1. April 1955, von 7.30 bis 10 Uhr, Verkauf auf Nrn. 1301—1800. Kochen leicht gemacht Kritische Hausfrauen verfangen „Birkel 7Hlöpnchen“ Eiernodleln! Die Bild. Rezepte dus der B! rel Cbche ſqss en sich ja sooo leichtu. ohne große Möôhe nachmachen, Erprobte Bild-Rezepte auf jedem Birkel-Paket inserieren bringt Erfolg! — Zeschäftsräume: C Aufgebot von Pfandscheinen. ES wurde der Antrag gestellt, folgende Pfandscheine des Städt. Leihamts Mannheim, welche angeblich abhan- den gekommen sind, nach 8 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: Gruppe A Nr. 46 580, vom 21. Februar 1955, Gruppe B Nr. 5851, vom 10. November 1954, Gruppe B Nr. 5352 vom 10. November 1954. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre An- sprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns 7, 14— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Mannheim, den 28. März 1955 Städt. Leihamt Das Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim verkauft: Etwa 65 t Schrott von den Lagerplätzen: Bauhof Mannheim, Altlußheim und Maxau. Die Ausschreibungsunterlagen werden während der Geschäftszeit beim Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim, Parkring 39 gegen eine Ge- biüühr von 2,.— DM abgegeben. Mannheim, den 29. März 1955 Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim Zwangs versteigerung. Die Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim ver- steigert im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 81. März 1955. 14 Uhr, in ihrer Verwaltungsstelle, Mannheim, Renzstraße 115 Vorhalle, 1 Terrazzo-Bodenschleifmaschine Fabr. Ligmann, 1 Grundig- Reporter, 1 Schreibmaschine u. 1 Damenarmbanduhr geg. Barzahlung. Mannheim, den 30. März 1935 1 Der Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. Ein Milliardenverlus7f Leistungsbremse Kopfschmerz 5 Krankheiten sind kostspielig. Allein für die Behandlung der ernsthafteren Rheumafälle wer- den jährlich in der Bundesrepublik 20 Millionen ausgegeben. Weniger deutlich, aber noch stär- ker ins Gewicht fallend sind Leistungsabfälle und Wertverluste infolge unbeachteter kleinerer Leiden. So wirkt beispielsweise der Kopf- schmerz, eine alltägliche Belästigung, wie eine schleichende Sabotage auf den Produktions- prozeg. Der Kopfschmerzkranke ist nicht richtig krank. In völliger Verkennung seines Zustan- des sagt er oft: die Schmerzen sind von allein gekommen; sie werden schon von allein wieder vergehen! Mit diesem kümmerlichen Trost quä- len sich die Menschen an der Maschine und im Büro und bringen Leistungen zustande, die bei vielfachem Kraftaufwand weit unter dem nor- malen Effekt liegen. Wieviele Kopfschmerzopfer wollen nichts von „Mitteln“ wissen, weil sje Angst vor„Chemi- kaljen“ haben! Sie sagen: mein Großvater hat niemals eine Pille genommen, und er ist 85 Jahre alt geworden. Als ob das ein Argument wäre! Zu Großvaters Kinderzeiten sind ungefähr die Hälfte aller Säuglinge gestorben; Tausende zunger Mütter kamen vom Kindbett auf den Friedbof. Trotzdem beharren ungezählte Opfer regelmäßiger Migrönen, Neuralgien, Katers, Gesichts- und Hinterhauptbeschwerden, Ohren-, Nerven- und Kopfschmerzen eigensinnig auf dem unvernünftigen Standpunkt der„Selbst- heilung“. An ihre persönlichen Einbußen und an die volks wirtschaftlichen Verluste denken sie nicht. Die Statistik unterstellt, daß jeder wirt- schaftlich Tätige pro Wirtschaftsjahr an 12 Ar- beitstagen infolge nicht bekämpfter Kopf- schmerzen bis zu 50% Leistungsabfall erleidet. Das bedeutet den Ausfall einer gesamten Wochenproduktion. In Zahlen ausgedrückt: bei einem Jahres- Sozialprodukt von 54 Milliarden gehen in Deutschland durch die Kopfschmerz- woche rund 1 Milliarde Mark verloren. 8 Sicher hat es mit Heldentum nichts zu tun, wenn man sich mit wütenden Schmerzen über seine Arbeit macht und mindestens die Hälfte verslebt. Da ist es ganz bestimmt besser, ein bewährtes Mittel zu nehmen, das allgemeine Schmerzen, vor allem aber Kopfschmerzen rasch verklingen läßt. Ein solches Schmerzbekämp- fungsmittel ist MELABON. Es hat den Vorzug, micht einfach den Schmerz zu betäuben, sondern auch seine Ursache zu bekämpfen. Es wirkt regulierend auf die Blutzirkulation und Gefäßtonus ein. Auf dieser doppelten Wirkung beruhen seine raschen 85 anhaltenden Erfolge bei Kopfschmerzen, Frauenschmerzen in kriti- schen Tagen, 5 und Rheuma. 1 1 Ganz davon abgesehen, daß Schmerzfreiheit die beste Voraussetzung für ein normales und Slückliches Lebensgefühl ist, wird der vernünf- tige Einsatz eines solchen helfenden Mittels einen erheblichen volks wirtschaftlichen Gewinn bringen. 8 * Ein seit Jahrzehnten bewährtes hochwirk⸗ sames Schmerzbekämpfungsmittel ist MELA- BON. Es betäubt nicht nur den Schmerz, son- dern geht die Schmerzursache an, indem es die Schmerzerregung in den Nervenzellen hemmt und die Gefäßkrämpfe in den Muskeln löst. Jeder Leser des„Mannheimer Morgen“ er- bält auf Anforderung eine kostenlose Probe MELABON von der Firma Dr. Rentschler& Co, Laupheim/ Wttbg., PR. 24. (Außer verantwortung der Redaktion) den bei fieberhaften Erkrankungen Seite 6 DREI-LANDER-SEITE N Donnerstag, 31. März 1955/ Nr.. ö 1 UMSCHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG 19 000 Freigaben Heidelberg. 19 000 beschlagnahmte Woh- nungs-, Gebäude- und Grundstückseinheiten im amerikanischen Besatzungsgebiet sind seit 1952 zurückgegeben worden. Wie das Haupt- quartier der amerikanischen Armee in Europa mitteilte, befinden sich darunter 9000 Häuser, 1600 Wohnungen, 400 Hotels und Pensionen, 200 Schulen und 350 Restaurants. 40 000 DM Brandschaden Heidersbach. Ein Wohnhaus und Scheu- nen sind in der Gemeinde Heidersbach im Kreis Buchen niedergebrannt. Das Feuer brach in einer Scheune aus bisher ungeklär- ter Ursache aus und griff auf das angren- zende Wohnhaus und auf eine zweite Scheune über. Der Gesamtschaden wird mit 40 000 Mark angegeben. Echte Perlen im Odenwald Neckarsteinach. Gegenwärtig werden im Steinachtal im Odenwald Vorbereitungen für einen besonders seltenen Fischzug getroffen. Alle sechs Jahre werden aus der Steinach echte Perlen gefischt. Diese Perlenzucht geht auf Kurfürst Karl Theodor zurück, der vor mehr als 150 Jahren erstmals 800 lebende Perlmuscheln in der Steinach aussetzte. Heute hat der Pächter des Fischwassers auch das Recht der Perlenfischerei. Schwere Frostschäden Buchen. Das gesamte Landstragennetz zweiter Ordnung im Kreis Buchen mußte Für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt Werden. Einige Gemeinden des Kreises sind mit Fahrzeugen überhaupt nicht mehr er- Teichbar, weil alle Zufahrtsstraßen durch Frostausbrüche und Manöverschäden nicht mehr passiefbar sind. Der Landrat hat darum gebeten, bei Manövern keine schweren Fahr- zeuge mehr einzusetzen. Diese Fahrzeuge hätten an den durch Frostausbrüche ange- schlagenen Straßen katastrophale Schäden hinterlassen. Notstandsprogramm für Sinsheim Sinsheim. Im Kreis Sinsheim ist ein gro- Bes Notstandsprogramm angelaufen, das die Wasserversorgung, die Kanalisation und Ge- ljändeerschließung umfaßt. Die Arbeiten wer- den insgesamt vier Millionen Mark erfordern. Aeltester Schuhmachermeister starb Baden-Baden. Der älteste Schuhmacher- meister Deutschlands und vermutlich älteste Einwohner von Baden- Württemberg, Albert Schababerle, ist in seinem Heim in Baden- Baden im Alter von 103 Jahren an Alters- schwäche gestorben. Der Verstorbene, der zwei Söhne im Alter von 72 und 59 Jahren und eine 62 Jahre alte Tochter sowie acht Enkel und zehn Urenkel hinterläßt, übte noch als Neunzigjähriger sein Handwerk aus. Neue Landwirtschaftsschule Buchen. Der Kreistag des Kreises Buchen hat am Dienstag beschlossen, mit einem Ko- stenaufwand von 450 000 Mark eine Land- Wirtschaftsschule in Buchen zu bauen. Die von Schülern aus 46 Gemeinden besuchte Landwirtschaftsschule ist bisher völlig unzu- reichend untergebracht. Intsressanter Freispruch Heilbronn. In einem Prozeß, der im Zu- sammenhang mit dem Dachsteinunglück stand, wurden vom Amtsgericht Heilbronn zwei Lehrer von der Anklage der üblen Nach- rede freigesprochen. Gegen die Angeklagten hatte die Witwe des Lehrers Hans Seiler, der bei dem Unglück ums Leben gekommen war, Strafantrag gestellt, weil die beiden nach dem Unglück Aeußerungen ihres Mannes über intime Dinge seiner Ehe weitererzählt hatten. Das Gericht stellte in der Begründung des Freispruchs fest, Seiler habe die bean- standeten Aeußerungen tatsächlich getan. Hochrhein-Projekt dringlich Schopfheim. Für baldige Verhandlungen mit der Schweiz und Oesterreich zum Ab- schluß eines Staatsvertrages der Bundes- republik mit diesen Ländern über die Schiff- barmachung des Hochrheins setzt sich die Industrie- und Handelskammer Schopfheim in ihrem Jahresbericht für 1954 ein. Nach der Ablehnung der Rheinau-Initiative durch das Schweizerische Volk dürfe mit derartigen Besprechungen jetzt nicht mehr gezögert werden. Reh sprang in Motorrad Waldshut. Ein Reh sprang in der Nähe von Gurtweil b. Waldshut einem Motoradfah- rer in die Maschine. Der junge Landwirt, der das Rad lenkte, und sein 10jähriger Bruder Stürzten und würden so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Das hochträchtige Reh warf an der Unglücksstelle zwei Junge und verendete. In den Abgrund gelenkt Varnhait. Ein schwer beladener Lang- holzlastwagen wurde von einem Fahrer am Dienstag auf einer Straße bei Varnhalt über den Straßenrand in den Abgrund gelenkt. Mit dieser geistes gegenwärtigen Handlung vermied der Fahrer einen Zusammenstoß fit zwei Autos, die ihm entgegenkamen. Er und der Bremser des Fahrzeuges konnten rechtzeitig abspringen. Der Wagen mit sei- ner Ladung ging völlig in Trümmer. Land esaustellung Baden- Württemberg Der Stuttgarter Höhenpark Killesberg wird vom 1. Juli bis zum 2. Oktober dieses Jahres im Mittelpunkt des Interesses stehen, denn volle drei Monate hindurch wird hier eine Schau zu sehen sein, die dem In- und Ausland Gelegenkeit gibt, das Land Baden- Württemberg mit all seinen Eigenarten und Bedingtheiten kennen zu lernen. Unsere Skizze zeigt die Ausdehnung der sich in Vorbereitung befindlichen Landesausstellung mit ihren Ab- teilungen: I. Das Volk und sein Staat II. Menschen Land und Gren- zen, III. Schicksal, Glanz und Not, IV. Volk in der Gegenwart, V. Der Bürger und seine Gemeinde, VI. Kunst und Größe. In der Landeshauptstadt herrscht Ausstellungsfieber Zwei Herren müssen Elefanten studieren/ Alles für die Landes ausstellung Stuttgart. Die große Südwestdeutsche Landesausstellung wirft ihre Schatten vor- Aus. Nicht nur, daß in der Landeshauptstadt zur Zeit allenthalben gebuddelt wird und die Verkehrseinschränkungen und Verkehrs- umleitungen ein Ausmaß angenommen haben, durch das selbst die Alteingesessenen kaum mehr hindurchzufinden vermögen. Viele Hände und Hirne regen sich, um den in rauhen Mengen erwarteten Besuchern von auswärts eine verschönerte Landes- hauptstadt zwischen Wald und Reben prä- sentieren zu können. Der 1. Juli, dem Tag, an dem der Bundespräsident höchst eigen- händig das Schaufenster Baden-Württem- bergs eröffnen wird, ist sozusagen für viele Stuttgarter Projekte der„Termin der Ter- mine“ geworden. Auch bei den Verantwortlichen für die Landesausstellung rauchen verständlicher- weise in diesen Wochen mehr denn je die Köpfe., Selbstverständlich, so beschloß man, soll bei der großen Schau auch die reiche prähistorische Vergangenheit des Landes ge- Würdigt werden. Und so will man denn auch eines der im Stuttgarter Raum ausgegrabe- Für eine Hebung des Lebensstandards Die Arbeit des Battelle- Instituts/ Im Dienst der deutschen Industrie Frankfurt. Ein vierstöckiger weitläufiger Gebäudekomplex Am Römerhof“ beher- bergt das Battelle- Institut E. V.“, eine For- schumgsstätte, die aus einer Amerikanischen Stiftung hervorging In modernen Laborato- rien arbeiten mehr als 200 Wissenschaftler, Techniker, Handwerker und Angestellte an der Lösung der vielfältigen Forschungsauf- gaben, die ihnen von einzelnen Unterneh- men Oder von Firmengruppen gestellt wur- den, von grogen und Kleinen Betrieben aus allen Teilen der Bundesrepublik. Seit Herbst 1953 führt das Battelle-Insti- tut, dessen Stammhaus in Columbus(Ohio) steht, auf vertraglicher Basis Entwicklungs- arbeiten für die deutsche Industrie durch. In Europa unterhält die Stiftung nur in Frank- furt am Main und in Genf Laboratorien; in London, Paris, Mailand und Madrid ist sie mit technischen Büros vertreten, Das deut- sche Battelle- Institut arbeitet— nach dern Willen des Stifters, Gordon Battelle Als gemeinnütziges Unternehmen, das seinen Auftraggebern nur die reinen Selbstkosten berechmet. Im vergangenen Jahr erhielt das Institut Anfragen von mehr als 1000 deutschen Un- ternehmen, von denen 742, große umd kleine Betriebe, spezielle Ent wicklungsaufgaben stellten. 63 dieser Auftrage, über die das Institut aus verständlichen Gründen keine Auskunft gibt, wurden in den letzten Zwölf Monaten Abgeschlossen, Forschungsaufgaben aus den verschiedensten Gebieten: Physik, Chemie, Maschinenbau, Metallkunde und Silikat- technik. Im vergangenen Jahre konnten die Anlagen beträchtlich ausgedehnt werden. Elektronenmikroskop, Kunststoff- Verarbei- tungsmaschinen, Hochtemperatur- und Hoch- vakuumöfen sowie ein Versuchswalzwerk wurden installiert, Einrichtungen, welche die Arbeitsmöglichkeiten sehr erweiterten. Ge- genwärtig beschäftigt sich das Institut mit der Einrichtung eines Isotopen-Laborato- riums und einer Anlage für die Bestimmung der Zeitfestigkeit bei höheren Temperaburen. Die Vielfalt der Forschungsaufgaben machte im Vorjahr die Vermenrung des Per- Sonals von 116 auf 211 Mitarbeiter notwen- dig, 53 Prozent sind Wissenschaftler und Techmiker, 32 Prozent technische Hilfskräfte und Handwerker, der Rest Verwaltungs- angestellte. Sie alle setzen ihr Wissen und re Arbeitskraft im Sinne der Stiftung ein: den Lebensstandard zu heben. nen Mammutskelette aufstellen, das— man höre und staune— naturgetreue Bewegun- gen ausführen soll. So weit, so gut. Weit weniger gut scheint dagegen die Reaktion einer zur Verwirklichung dieses Planes unübergänglichen Stuttgarter Natur- kundestelle zu sein, die nichts eiligeres zu tun hatte, als stante pede gleich 300 DM für zusätzliche Dienstreisekosten zu beantragen. Begründung: Unkostenersatz für zwei Her- ren dieses Amtes, die vier Tage lang Ele- fanten-Bewegungs-Studien im Münchner Tierpark treiben müssen. Schließlich sollen die Bewegungen des Dickhäuters ja auch nnaturgetreu sein. Die Dienstreise, so wurde weiter argu- mentiert, könne aber erst zu einer Zeit er- folgen, in der mit Sicherheit mehr als 15 Grad Celsius herrschten, um die Bewegungs- studien im Freien absolvieren zu können. Der Einwand, ob die Elefantenstudien denn nicht wesentlich billiger in der Stuttgarter Wilhelma, die ja auch zwei ausgewachsene Exemplare dieser Saugetfergattüung Peher⸗ bergt, gemacht werden könnten, wurde von den offenbar dienstreisefreudigen staat- lichen Naturkundlern energisch zurückge- Wiesen: Die Wilhelma-Elefanten seien dazu viel zu klein Die beantragten Mittel sollen zuverlässi- gem Vernehmen nach daraufhin prompt be- Willigt worden sein.— Alles für die Landes- ausstellung! Zuerst Stuttgarts Hafen fertigstellen Vor Neckarausbau muß wirtschaftliche Entwicklung abgewartet werden Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller vertrat vor der Landespressekonfe- renz die Ansicht, daß vor einer Erörterung des Neckarausbaues bis Plochingen die Fer- tigstellung des Stuttgarter Hafens und des- sen wirtschaftliche Entwicklung abgewartet werden müsse. Der Ministerpräsident war darauf hingewiesen worden, daß der Be- schluß des Landtags, vor einer Klärung der Frage des Hochrheinausbaues zur Schiffahrt- Straße keine Landesmittel für den Ausbau des Neckars über Stuttgart hinaus bereitzu- stellen, in den Kreisen Göppingen und EB Iingen große Erregung verursacht habe. Man mache in diesen Kreisen geltend, daß Bun- desverkehrsminister Dr. Seebohm eine Fer- tigstellung des Neckarkanals bis Plochingen bis zum Jahre 1960 zugesagt habe. Nachdem der Bund zwei Drittel der Baukosten trage, werde das Land für diesen Zweck nur noch sechs Millionen Mark aufbringen missen. Dr. Müller erinnerte in seiner Antwort daran, daß Innenminister Fritz Ulrich schon 1952 im Namen der Landesregierung vor dem Rheinschiffahrtsverband in Konstanz zugesagt habe, nach dem Ausbau des Nek- kars bis Stuttgart, zunächst die Schiffbar- machung des Hochrheins vordringlich in An- griff zu nehmen. Man könne der Regierung also nicht vorwerfen, ihre Meinung in dieser Frage geängert zu haben. Wenn das Land neben den Kosten des Hochrheinausbaues noch die Mittel für die Weiterführung des Neckarkanals aufbringen könne, 80 stehe diesem Projekt selbstverständlich nichts im Wege. Man müsse aber berücksichtigen, daß zu den eigentlichen Baukosten für den Nek- karkanal noch zweistellige Millionen-Be- träge“ für die erforderlichen Gleis- und Ver- jadeanlagen der Bahn kommen werden. Bei dem Kapitalmangel der Bundesbahn werde das Land auch diese Mittel vorschießen müssen. Aus der Hessischen Nuchbar scha Bundesstraße gleicht Kraterlandschaft Frankenberg. Die Bundesstraße 253 gleicht am Ortseingang von Battenfeld, Kr. Franken- perg, auf einer Strecke von 300 Metern einer EKraterlandschaft. Mehrere schwere Lastzüge mußten freigeschaufelt werden. Zwei Unfälle auf der Autobahn Wiesbaden. Auf der Autobahn Frankfurt Köln fuhren in der Nähe des Rhein-Main- Flughafens vier Lastzüge aufeinander. Ein Lastzug wurde polizeilich sichergestellt, da er nicht mehr verkehrssicher War. In der Höhe von Idstein geriet auf der Autobahn ein Auto beim Ueberholen ins Schleudern und überschlug sich mehrmals. In beiden Fällen entstand nur Sachschaden. 12 Meter tief abgestürzt Darmstadt. Aus noch ungeklärter Ur- Sache stürzte auf der Autobahn Mannheim Darmstadt in der Gemarkung Viernheim ein Lastzug die 12 Meter tiefe Böschung Hin- unter. Der Lastzug, der Eisenrohre geladen hatte, überschlug sich mehrmals und wurde völlig zertrümmert. Der Fahrer kam mit Prellungen davon. Der Schaden beträgt über 40 000 Mark. Großfeuer in Holzbetrieb Offenbach. Ueber vier Stunden arbeitete die Feuerwehr in einem Langener Holzver- arbeitungswerk, wo durch Selbstentzündung große Mengen Holzspäne in einem Lager explodiert waren. Das Feuer griff auf meh- rere Hallen über. Die Entzündung von Knallgasen, die beim Verbrennen der Späne frei wurden, Funkenflug und Einsturzgefahr der brennenden Hallen erschwerten die Löscharbeiten. Ein Uebergreifen der Flam- men auf umliegende Gebäude konnte ver- hindert werden. Der Schaden wird auf über 15 000 DM. geschätzt. BIICK NACH RHEINEAND- PFALZ „Adenauer“ im Rosengarten Zweibrücken. Den Namen„Konrad Adenauer“ trägt eine Rose, die in diesem Jahr in dem berühmten Zweibrücker Rosen- garten angepflanzt werden soll. Diese Neu- züchtung aus dem Jahre 1954 hat eine dunkelrote volle Blüte und duftet sehr stark Die nach dem Bundeskanzler, der ein großer Rosenfreund ist, benannte Rose wird sich im Rosengarten in„erlauchter“ Gesellschaft befinden, denn dort wurden bereits vor Jahren die Rosen„Präsident Hoover“, Papst Pius X.“ und„Kaiserin Auguste Viktoria“ angepflanzt. Das sind aber nur einige der 60 000 Rosen von 400 verschiedenen Arten, die im Laufe des Sommers im Zweibrücker Rosengarten erblühen werden. Die ersten Straßenwacht-Gespanne 9 Neustadt. Die ersten drei der vorgesehe- nen zwölf Straßenwacht-Gespanne für die Pfalz wurden gestern vom ADAC. Gau Pfalz, der Oeffentlichkeit übergeben. Sie werden auf den Strecken Grünstadt Viernheim (Autobahn), Kaiserslautern— Grünstadt 5 und Neustadt Karlsruhe einge- setzt. Deutsch- französische Treffen Mainz. In den nächsten Wochen finden in Rheinland-Pfalz und in Burgund wieder mehrere deutsch- französische Treffen statt, die das französische Landeskommissariat ver- mittelt hat. Eine Gruppe von Gerichtsrefe- rendaren aus den Kreisen Birkenfeld, Sim- mern und Bad Kreuznach fährt nach Dijon, Wo sie mit Hilfe der„Körperschaft des Rechts“ einen Einblick in die Einrichtungen der französischen Justizverwaltung erhalten Soll. Aus Burgund kommen in den Tagen nach Ostern katholische Studenten aus Dijon und aktive Mitglieder der„Nouvelles equipes internationales“ zu einem Treffen mit Vertre- tern der„Jungen Union“ auf die Burg bei Oberwesel. Die französischen Gäste werden außerdem Speyer, Ludwigshafen, Mainz, Wiesbaden, Rüdesheim, Koblenz und Bonn besuchen. Grippe in Rheinland/ Pfalz Mainz. Die Grippe, die in den letzten Mo- naten zunächst in anderen Teilen der Bun- desrepublik in sehr heftiger Form auftrat, hat nun auch in Rheinland-Pfalz Todesopfer gefordert. Wie aus der Gesundheitsstatistik des Statistischen Landesamtes hervorgeht, sind von Mitte Februar bis Mitte März drei Personen in Rheinland-Pfalz der Krankheit erlegen. Betonieren bei Frost möglich Mainz. Die„tote Zeit“ des Baugewerbes irn Winter kann nach Ansicht von Fach- leuten durch den Einsatz von Infra-Rot- Strahlern künftig erheblich abgekürzt wer- den. Die bisherigen Versuche zeigten, daß bei der Infra-Rot-Beheizung die Strahlen nicht nur die Oberfläche erwärmen, sondern auch in- den Beton eindringen. Der Abbinde- prozeß sei damit gesichert. de, Strahlen könnten etwa vier Quadratmeter Fläche gegen Frost gesichert werden. Internationales Ferienlager Landstuhl. Hundert deutsche Jungen und Mädchen aus armen Familien im Raum Kaiserslautern Lamdstuhl werden in diesem Jahr zusammen mit Kindern aus amerikani- schen und kanadischen Familien ihre Ferien in einem Zeltlager verbringen. Die Gelder für den Unterhalt dieses Zeltlagers stammen zum grögßten Teil aus dem Erlös eines Fa- 0 sching-Wohltätigkeitsfestes in Kaiserslau- tern, an dem 2000 amerikanische, kanadische und deutsche Gäste teilgenommen hatten, Hinzu kamen private Spenden, Aufgebaut wird das Lager von dem in Landstuhl statio- nierten 86. Us-ꝗqagdbombergeschwader, das bereits 1953 fünfzig deutsche Jungen und. Mädchen in ein Ferienlager eingeladen hatte, Unfallzahl sinkt Mainz. Die Zahl der Betriebsunfälle bel der Bundesbahn hat im vergangenen Jahr wieder den Stand von 1938 erreicht und ent- spricht damit dem üblichen Stand in ande- ren europäischen Ländern, teilte die Bundes- pahnhauptver waltung mit. Der Verwaltungs- rat habe kürzlich auf einer Sitzung festge: stellt, daß die durch Kriegsein wirkungen und deren Folgen erhöhte Zahl von Unfällen bei der Bahn stetig weiter sinke. 9 Jauche gegen Feuer Bad Kreuznach. Ein Feuer in Gonrather- hof bei Sobernheim vernichtete ein Wohnhaus und zwei Wirtschaftsgebäude. Die Feuer- wehr, deren Fahrzeuge zunächst im Schlamm des schlechten Anfahrtsweges steckengeblie- ben waren, mußte am Brandort wegen Was- sermangels mit Jauche aus den Dunggruben der Gehöfte löschen. Erst später gelang es, einen kleinen Bach zu stauen, um ausrel- chend Löschwasser zu erhalten. Aummnunnummumummmmummummmummmmnumdmmmmmmmm, Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 31. März Kinderstunde Wir helfen suchen Reiseziel: Jugoslawien (für die Frau) Die Münchener Abendschau (aur über Sender Wendelstein) Die Zyklone (Schauspiel von Jules Roy) 16.30 17.00 17.10 19.00 g 20.00 — D* Uhren- Reparaturen Seschähte-Ameigen I Fülthalter-Zinnen nnz d ta. Teber! bis 2,5 Tonnen 5 11 Planken- Passage Eiltransporte Einhorn-Kreuiee Altbewährt bei Kreislauf-Störung. Leber- u. Gallebeschwerden. In all Apotheken, 1,% DM. Hersteller: Einhorn- Apotheke. R 1. Ruf 5 14 62. 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März 1955 MORGEN Seite ä— Allerlei Unglaubliehes Glasfrühstück gewinnt den Prozeß Die Inhaberin einer Eisdiele in Los An- es, der bekannte„schwimmende Filmstar“ Esther Williams, wurde von einem Kunden auf die ansehnliche Summe von 50 000 Dollar Schadenersatz verklagt, weil dieser in einer Eisportion Glassplitter gefunden und einige schluckt hatte. Doch Esthers Verteidiger pewies dem Gericht, daß dies völlig unge- Arlich und die Forderung daher unbegrün- t sel. Während der Verhandlung ergriff er einen Hammer, zertrümmerte ein Whisky- glas, verteilte die Splitter auf eine Scheibe rot und verzehrte diese mit sichtlichem Wohlgefallen. Dann erklärte er, die Jury möge abwarten, ob ihm irgendwelche ge- sundheitliche Schäden zustoßen würden. Verblüfft entsprach der Richter seinem Ver- tagungsantrag. Als der Anwalt dann bei dem nänsten Termin gesund und munter das gleiche Experiment noch einmal vorführte, War das Gericht überzeugt und wies die Klage ab. 5 Eindringliche Warnung Fntsetzt fiel eine Braut in der Kirche von Sen Giovanni(Italien) in Ohnmacht, als ihr Bräutigam vor dem Altar auf die Schicksals- frage des Priesters mit einem deutlichen Nem antwortete. Als ihn die Verwandtschaft daraufhin mit Vorwürfen überhäufte, er- klärte er freimütig, er habe es sich keines- wegs anders überlegt und sei nach wie vor bervit, das Mädchen zu heiraten, Aber er habe ihr eine eindringliche Warnung erteilen wollen, daß er nicht gewillt sei, irgendwel- chen Unsinn von ihr hinzunehmen. Nachdem er seinem Herzen derart Luft gemacht hatte, kehrte er friedlich in die Kirche zurück, sprach sein Ja, und die Hochzeit ging glück- lich zu Ende. Rasieren im Kino Ein Kinobesitzer in Cardiff(Wales) konnte tzeinen Zulauf erheblich steigern, seit er sei- nen männlichen Kunden einen elektrischen Rasierapparat gratis zur Verfügung stellt, damit sie sich in der Pause oder auch wäh- rend der Vorstellung von ihren sprießenden Bartstoppeln befreien und das Kino frisch- eschabt verlassen önmen. eindliche Nachbarn b Der Inhaber eines Pariser Restaurants am Montmartre steht mit seinem Hausbesit- zer, einem Zahnarzt, der im ersten Stock seine Praxis betreibt, wegen allerlei Miet- reitigkeiten auf Kriegsfuß und vermerkte daher kürzlich auf seiner Speisekarte: „Meine Küche, garantiert mit Butter zube- reitet, ist so wohlschmeckend, daß sie sogar en glänzend bekommt, die ihre Zähne im Zahnarzt im ersten Stock behandeln Sen.“ Am Tag darauf hängte dieser in semem Wartezimmer einen Anschlag auf: „Der Zahnersatz, den ich liefere, ist so solid, daz man sogar riskieren kann, damit das Fleisch zu essen, das im Restaurant im Erd- geschoß serviert wird.“ Wenig Familiensinn i Trotz der großen Schwierigkeit, in Eng- and eine neue Wohnung zu bekommen, ehnte nein Mann in Spalding(Lincolnshire) hm Long der Gemeündeverwaltung an- 1% Neubauwohnung mit der Begrün- ung ab, daß in dieser Gegend zu viele sei- ner Verwandten wohnten. amm in fremder Wolle er erhalten, weil es völlig nackt zur Welt mmen War. Ein Brüsseler Geschäftsmann stellte fest, daß über Nacht in seinem Büro eingebrochen nd eine größere Summe Geld samt einer assette mit wichtigen Dokumenten ent- endet worden war. Noch größer war seine Ueberraschung, als er folgenden Brief er- elt:„In der Eile haben wir versehentlich auch Ihre Diebstahlsversicherung sowie die Quittungen für die letzten Prämienzahlun- n mitgenommen. Damit Sie keine Schwie- Skeiten haben, um Ihren Schaden zu dek- en, senden wir Ihnen diese für uns wert- sen Papiere anbei wieder zu. Hochachtungs- oll: Die Einbrecher.“ MACHT BESTE“ ZICGARETTEN-ABERNENNT SIE CUT Heiße Quellen als Wärme- und Energiespender Geiser zunächst viel bestaunte Naturerscheinungen/ Heute gewinnt man aus ihnen Licht und Wärme Jeder Islandreisende weiß von dem Wun⸗ der der zahlreichen heißen Springquellen des Landes, vor allem des berühmten Großen Geisers in der Nähe von Hekla, zu berichten. Aber auch andere Länder haben ähnliche heiße Quellen aufzuweißen, so unter anderen Neuseeland und die Vereinigten Staaten (Geiser im Lellowstone National Park im Staate Wyoming) und nicht zuletzt Italien. Waren diese heißen Quellen, wo immer und in welcher Form sie zutage traten, zu- nächst für die Menschen nichts anderes als seltsame und vielbestaunte Naturerscheinun- gen, so bemühte man sich später, Mittel und Wege zu finden, um die hier wirksam wer denden Kräfte praktisch zu verwerten. Das Zeitalter der Mechanisierung hat es mit sich gebracht, daß die Menschen ständig auf der Suche nach neuen Kraftquellen waren, um ihre vielen Maschinen und Apparate, deren Zahl sich durch neue Erfindungen ständig vermehrte, in Gang halten und Licht und Wärme für ihre Behausungen gewinnen zu Können. Bereits zu Anfang des jetzigen Jahrhun- derts gelang es italienischen Wissenschaft- lern, den aus den heißen Quellen in der Nähe des Ortes Larterello in der Provinz Toskana aufsteigenden Dampf wirtschaftlich nutzbar zu machen. Und heute setzt die mit Hilfe dieses Dampfes erzeugte elektrische Energie Eisenbahnzüge in Bewegung und versorgt Industrieanlagen mit der für sie notwendi- gen Antriebskraft, Ungefähr 8 Prozent der gesamten Stromerzeugung Italiens werden gegenwärtig aus dem Dampf der heißen Quellen gewonnen. Auch Island begann vor etwa 30 Jahren, die wirtschaftlichen Möglichkeiten für eine Verwendung des Wassers seiner heißen Quellen zum Zwecke der Beheizung der Wohnungen in der Hauptstadt Reykjavik zu prüfen. Schon die ersten Versuche in dieser Richtung erwiesen sich als erfolgreich. Man muß dabei bedenken, daß die Temperaturen der Geiser bis zu 100 Grad gehen. Heute lebt annähernd die Hälfte der rund 63 000 Einwohner der Hauptstadt von Island in Wohnungen, die mit Warmwasser beheizt werden, das diesen durch ein Röhrennetz aus in der Nähe befindlichen heißen Quellen zugeleitet wird. So hat die technische Entwicklung dazu geführt, daß heute die als eine Nebenerschei- nung des Vulkanismus zu betrachtenden Heiß wasser vorkommen in der Natur und die häufig damit verbundenen Dampfnieder- schläge in die Reihe der Kraftstoffreserven eines Gebietes eingereiht werden. Verschie- dene Länder prüfen jetzt mit Unterstützung der Organisation für Technische Hilfe bei den Vereinten Nationen die Möglichkeit, re eigene„vulkanische Energie“ praktisch zu verwerten. Als erste haben mexikanische Wissen- schaftler Untersuchungen darüber angestellt, ob die Methoden der Ausnützung derartiger vulkanischer Energie, wie sie jetzt in Italien und Island in Gebrauch sind, auch in Mexiko angewendet werden können. Der Leiter der Staatlichen Verwaltung für die Elektrizitäts- versorgung in Island, Chefingenieur Bod- varsson, ist nun vor wenigen Wochen auf Veranlassung des UNO- Amtes für Techni- sche Hilfe nach Mexiko gereist, um die mexikanische Regierung bei der Prüfung der Frage zu beraten, ob es zweckmäßiger ist, in den Thermalgebieten des Landes neue Bohrungen vorzunehmen, oder ob zunächst eine eingehende Untersuchung aller Möglich- keiten durchgeführt werden muß. Hunde im Dienste der kanadischen Polizei Spezialaufgabe: Verlorene Kinder wiederfinden Bis vor kurzem verwendeten die„Moun- ties“, die berittene kanadische Polizei, nur gelegentlich Hunde, um Verbrecher zur Strecke zu bringen. Aber neuerdings haben sich die Hunde als so wertvoll für die be- sonderen Aufgaben dieser Schutz- und Ord- nungstruppe des weiten Norden des Lan- des erwiesen, daß die Polizeistreitkraft spe- zielle Hundeabteilungen eingerichtet hat, Fortschritte in der Nutzung der Sonnen-Energie Augenblicklich sollen die Russen in Asien ein großes Projekt verwirklichen Daß die gesamte Energie- Versorgung der Erde, zumindest im voratomischen Zeitalter, irgendwie auf die Kraft der Sonne zurück- geht, ist eine alte Wahrheit. Die dem Boden Abgerungenen Brennstoffe wie Erdöl, Kohle, Torf usw. liefern dem Menschen Kalorien die vor Jahrmilllonen von pflanzlichen oder tierischen Lebewesen mit Hilfe der Sonnen- Wärme aufgebaut worden sind. Da dieser Kreislauf der Energie jedoch nicht ausgespro- chen wirtschaftlich ist, da in seinem Verlauf eine gewaltige Energiemenge verloren geht, wurde neuerdings wiederholt die Frage auf- geworfen, ob es nicht möglich sei, auf diese zeitraubenden und verlustbringenden Um- Wege zu verzichten und die tagaus tagein von der Sonne gespendete Energie direkt für die Bedürfnisse der Wirtschaft zu verwerten. Besondere Bedeutung kann die Nutzung der Sonnen-Energie in den tropischen und subtropischen Trockenregionen gewinnen, in denen sie ununterbrochen zur Verfügung steht und andere Energiequellen fehlen. Da- her hat die UNESco gemeinsam mit dem indischen Nationalen Forschungs- Institut auf einer Arbeitstagung in New Delhi die besonderen Möglichkeften für die tropischen Wüstengebiete durch Fachleute aus allen Ländern untersuchen lassen.„55 Diese Tagung erlangte— einem Berich der„New Vork Times“ zufolge— dadurch überraschende Bedeutung, daß zum ersten Male ein russischer Gelehrter offen von den Arbeiten berichtete, die in der Sowjetunion zur Lösung dieser Probleme durchgeführt worden sind. Professor A. V. Baum, der Lei- ter des sowjetischen Heliotechnischen Labo- ratoriums in Taschkent, der Hauptstadt des zentralaslatischen Usbekistan, schilderte die erfolgreichen Versuche, mit Konkavspiegeln von 100 Meter Durchmesser die Sonnen- Energie aufzufangen und mit ihrer Hilfe jeweils gegn 60 kg Dampf von hohem Druck zu erzeugen, Das überraschend Neue daran ist, daß bisher durch Sonnen-Energie nur Maschinen mit niedrigem Druck betrieben werden konnten. Die russischen Hochdruck- anlagen werden zur Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven, zur Destillation von Trinkwasser, zur Eisgewinnung und zur Hei- zung der Laboratorien verwedet. Auf diese Art werden die Viehherden in den wasser- armen Steppen der Kara- Kur- Wüste mit Trünk wasser versorgt. Eine Anlage soll be- reits jährlich 75 000 Tonnen Wasser und 12 000 Tonnen Eis liefern. Die technischen Angaben sind nicht präzis genug, um einen genauen Vergleich mit ähnlichen, in den Westlichen Ländern konstruferten Versuchs- maschinen durchzuführen. Eines der Hauptprobleme, die Erzeugung von elektrischer Energie mit Hilfe der Son- nenstrahlung, konnte nach Professor Baums Angaben auch von den russischen Gelehrten bisher noch nicht gelöst werden. Immerhin scheint in diesen abgelegenen Teilen Zen- tralasiens, von der übrigen Welt kaum be- merkt, ein gigantisches Projekt in Verwirk- lichung begriffen zu sein, das vielleicht spä- ter imstande sein wird, trockene Wüsten in fruchtbares Ackerland zu verwandeln und der Menschheit ungeahnte neue Ernährungs- möglichkeiten zu erschließen. die auf der einsam gelegenen Insel Kap Breton ausgebildet werden. Auf dieser Insel wird der Hund, wenn man ihn für geeignet hält, zusammen mit seinem Herrn trainiert, und beide arbeiten als unzertrennliches Team. Um für die Zu- sammenarbeit mit einem Hund ausgewählt zu werden, muß sich der Polizist den Anfor- derungen eines gut konditionierten Athleten unterwerfen. Eine Spezialaufgabe der Hunde ist es, verlorene Kinder wiederzufinden. So wurde der dreijährige Haather Robertson von sei- nen Eltern im Peace-River-Gebiet 24 Stun- den lang vermißt. Die Mounties kamen mit ihrem Hund Smoky, der auch sofort wußte, was man von ihm wollte. Er verschwand in dem hohen Gras der endlosen Prärie und kam zwei Stunden später gefolgt von dem Kinde zurück. Einen so schnellen Erfolg hätte eine polizeilich organisierte Suche nie- mals erzielen können. Ein anderer Polizeihund namens Asta wurde fast 1600 km mit der Eisenbahn und im Auto nach Alberta gebracht, wo ein Far- mer seine Börse mit den Geldern des Kir- chenfonds und viele wertvolle Dokumente verloren hatte. Asta suchte einige Tage und durchstreifte dabei ein Gebiet von 10 000 Quadratmetern. An einem späten Nachmittag kam der Hund zu seinem Herrn zurück, die Geldbörse im Maule, und wedelte schüchtern mit dem Schwanz, als wollte er sagen:„Entschuldige, daß es 80 lange gedauert hat!“. 30000 Eisberge schwimmen im Atlantik Nach Meinung der Meteorologen beeinflussen sie das Sommerwetter Wenn der nächste Sommer in Westeuropa wieder gründlich verregnet, so sind daran nicht zuletzt die 30000 Eisberge schuld, die von ihren Geburtsstätten im Nordpolargebięet langsam zu den Neufundlandinseln treiben. Ihre Zahl und ihr Kurs hat entscheidenden Einflug auf unser Sommerwetter, haben die Meteorologen festgestellt. In jedem Frühjahr beginnen die grön- ländischen Gletscher zu kalben. Mit mächti- gem Dröhnen poltern gewaltige Eisblöcke ins Meer und schwimmen mit der Meeresströ- mung nach Süden davon, genau auf den Golfstrom und die Hauptschiffahrtswege zwi- schen den USA und Europa zu. Mit Flug- zeugen und Hubschraubern wird ihr oft 3000 Kilometer langer Weg genau verfolgt und registriert.„Vorsicht, Eisberge!“ funken Schüffe und Warnstationen dann in den Ather. Jeder andere Funkdienst hat zu schweigen. Die Schiffe gehen auf südlicheren Kurs und besetzen Ausguck und Radarorter noch stärker. Eime Kollision mit den messer- scharfen Eisriesen kann noch heute, wie einst für die„Titanic“, Untergang und Ende bedeuten. An die 30 000 Eisberge wurden in die- sem Winter gesichtet. Ungewöhnlich viel, denn im Durchschnitt entlägt Westgrönlands Eisküste jährlich„nur“ 10 000 Gletscher auf ihre lange Seereise. Die Meteorologen rechnen damit, daß diese„Schwimmenden Kühlschränke“ den Golfstrom und das Meer sehr stark abküh- len. Obwohl dieses„eisberggekühlte“ Wasser Monate benötigt, um von Neufundland bis- zur englischen und französischen Atlantik- küste zu gelangen, könnte es nach ihrer An- sicht unser Sommerwetter beeinflussen. Daus kalte Schmelzwasser dürfte zu größeren Temperaturgegensätzen im Wasser und auch in den Luftströmungen zwischen Nord und Süd führen. Kräftige Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik mit feuchter und kühler Luft, die zu uns drängt, wären die Folge. W 7 Oads ii der ente Giumasuaui naue R m quit dem Jug imer mund vet. Sl. hren, Ale der enorme une e ata, Heu Ileum, funen Mitarbeiten gqucte„Macht beæsue Zqurrmes, abes nemmt gie glich zuud einc. Sun Sprliqp umd gemenhæft me de Arbeit. Geli Tarbaſteu meg, ber der Mi- Sepia zuud erusselluunq; ge duuqß die Merdbtunmq fu. die Orne. Das n mi dem fermuen der Raupe cpulas, Zu feuem Nörte gener Herbunq reh. Haus Neuerburg Von berühmten Leuten 5 Sieger im Wettkampf Der amerikanische Journalist W. R. Hearst erzählt, daß General Schukow, den er Kkürz- lich in Moskau interviewte, ihn mit folgen- der Frage empfing:„Wie geht es General Eisenhower? Hat er noch ein paar Haare auf dem Kopf?“ Hearst bestätigte ihm daraufhin, daß sein alter Kampfgenosse noch nicht völlig kahlköpfig sei.„So ein netter Kerl!“ meinte Schukow. indem er sich über 5 sein spiegelblankes Haupt strich:„Aber Viel wird nicht mehr daran fehlen!“. Eine Woche später meldete sich Hearst im Weißen Haus in Washington zur Bericht- erstattung über seine Rußlandreise.„Haben Sie Schukow gesehen?“ fragte Eisenhower. „Hat er immer noch einige Haare auf dem Kopf?“ Hearst antwortete, daß der Sowiet- marschall völlig kahl geworden sei.„Ein net-⸗ ter Kerl!“ meinte Ike und lächelte mit der befriedigten Miene des Siegers in diesem Wettbewerb. Besser Vorbeugen als Heilen Sir Alexander Fleming, der kürzlich ver- storbene Erfinder des Penieillins, wurde vor einigen Monaten von einer Dame gefragt, ob er ihr nicht das Geheimnis seines körper- lichen Wohlbefindens verraten könne. Das ist höchst einfach!“ erklärte Fleming.„Jeden Abend, bevor ich zu Bett gehe, trinke ich ein halbes Glas Whisky. Das Penicillin bringt zwar die Gesundheit zurück, aber der Whisky hält die Krankheit fern— und das ist noch besser!“ Neue Aspekte ö Der in seiner Heimat viel gelesene und hoch gefeierte portugiesische Schriftsteller Aquilino Ribeiro hat seinem Verleger vor- geschlagen, seinen neuen Roman nicht, wie dieser beabsichtigte, mit seinem Bild, son- dern mit seiner Röntgenaufnahme auszu- statten.„Ein einfaches Foto ist nicht weiter interessant“, meinte er.„Mein Gesicht kennt hier jedermann. Aber mein Herz, meine Bronchien, meinen Brustkorb das hat noch keiner gesehen. Und alles funktioniert aus- gezeichnet, ich bin bei bester Gesundheit das ist heutzutage und in meinem Alter doch eine Seltenheit. Das wird auf die Leser einen ganz anderen Eindruck machen!“ Ob der Verleger sich überreden lieg, steht allerdings noch nicht fest. Rhetorische Frage 5 Bei seiner letzten Südafrikareise fragte der englische Schriftsteller Charles Morgan den damaligen Premierminister Malan„Fin- den Sie es nicht auch merkwürdig, daß die- selben Leute, die ins Bad fahren, um braun zu werden, es ablehnen, mit Menschen zu sprechen, die von Natur schon diese Farbe besitzen?“ 5 Der bescheidene Gelehrte Als der kürzlich verstorbene Entdecker des Penicillins, Sir Alexander Fleming, zur Entgegennahme des medizinischen Nobel- preises nach Stockholm gereist War, fragten in seine dortigen Freunde, ob sie ihm nicht ein persönliches geschenk machen dürften, das ihm besondere Freude bereitetè Der Ge- lehrte antwortete:„Erlauben Sie mir, daß ich mir hier ein Paar neue Schuhe kaufe denn in England sind sie noch immer ratio niert. Aber bitte nicht zu teuer, denn schließ lich bin ich ja Schotte!“ 5 Konferenzen Eine diplomatische Konferenz ist nach einer Definition des Schriftstellers Aldous Huxley die Zusammenkunft einer gewissen Anzahl von Vertretern verschiedener Län- der, die sich bemühen, darüber einig zu wer- den, zu welchem Zeitpunkt die nächste diplo- matische Konferenz stattfinden soll. 9 5 Grüße aus dem Jenseits 0 In Paris erzählt man, der bekannte katho lische Schriftsteller Frangois Mauriac habe einige Tage nach dem Tode seines zwar ebenso gläubigen, mit ihm aber verfeindeten Kollegen Paul Claudel das folgende Tele- gramm aus dem Jenseits erhalten:„Befinde mich in der Hölle: bin überrascht stop habe André Gide nicht getroffen: bin enttäuscht Claudel“. 5 Die modische Kurzform gibt dem zwei- reihigen Dufflecoat aus weftersicherem Changednt-· Baum wollgabardine die saloppe Note. Doppelte Vorder- und Röckenpasse, die beiden Mufftoschen , mit Reißverschluß und die echten Leder- ,, 5 nebel unterstreichen die flotte Wirkung. ,,,. Ganz auf kariertem 75 1 39 . 5 Baumwollfutter . , Zönftig in jeder Beziehung ist der Trenkercord- Parollelo. Auf seine Verarbeitung- die sportlich weiten Armel und reinwollenen Strickbunde an Halscusschnitt, Armeln ,, 5., und Taille- wurde besonderer Wert i 12 c,. 2 c,, gelegt. 75 Ganz gouf Kunstseide, mit zwei lnnentoschen nur . . e ⸗ ,. .. x ee, ecmc,. Sportlich, dabei aber sehr elegant ist dieser Dufflecoat aus rein ollenem Cheviot in modischen Farben. Vorder- und Röckenposse und echte Lederknebel sind seine besonderen Merkmale. 50 Ganz auf koriertem Fuftfer.. nur C4» lite: Coed Ideal. C4 Fusorit e Wutemn Herrensporthemd Herrensporthemd aus Mako- Popeline, klegontes Herrensporthemd aus einfarbigem modisch gestreift, mit Kentkrogen aus feinfadigem, einforbigem Moko- . 5 Mako- Popeline in und Umschlogmanschetten. popeline in vielen Farben, mit Zur sportlichen Kleidung. 8 modischen Forben, Mit einnöhfertigem 9* Umschlagmanschetten. 8ANF OR paßt vorzbglich der flotte Dieser elegante Herrenhot mit Umschlog- Ersdtzkrugen. nur lauft nicht ein. Mit einnqh- 75 Hoorhut mit ein- aus bester Wildleder. manschetten und fertigem Ersatzkrogen nur 12 gefaßtem kand 11* Qualität ist mit Atlasfutter Kentkrogen. Herrensporthemd 5 a 5 5 und eingefaßtem kand Mit einnöhferiigem aus Uni- Mako. popeline, mit Umschlag- Hlerrensporthemdaus gutem Popeline, Decade 75 krsotzkrogen 75 manschetten. In vielen modischen modisch gestreift, mit Kentkrogen ee 18 505 7 forben.„SANF ORA luft und Umschlagmanschetten. 9 85 nicht ein. Mit einnöhfertigem 9 3 Mit einnähferfigem 12 75 f a Ersctzkragen.. nur Ersatzkragen... nur 11 34 düssklboßf- SIN. CHARlorrEA sue ux. AEbr biin goenb M- SNAUAscWE Is SekMER-o boissüge ESSEN FRANKFURT A. N. HasEM- HAASE. H S6.-AtTo A- HB6.-SA KMB EL. HAMMER. TüIN-MAAMMRHEMA-MUAc EM- W. SAAMER-W.-ETSExF Elb 00 — — ges ihr. der sch. hei ges dal Sch Fri ein Vor Iich Uel stũ Seil Wel We 75 Donnerstag, 31. März 1953 MORGEN Seite 9 ihren Stempel aufgedrückt. vor Kälte. Die Erwartungen waren zu hochgeschraubt: Ja— wäre Liebrich dabei gewesen/ Hauptursache für die Niederlage: Die schwache Abwehr/ Aber auch das Sturmspiel blieb Stückwerk/ Bester Deutscher: Außenläufer Mai/ Deutschland— Italien 2:1(2:1) Dieses Spiel, das vor 83 000 Zuschauern im Stuttgarter Neckarstadion zur großen Fußballmachtprobe zwischen den National- mannschaften Deutschlands und Italiens hätte werden können, ließ niemanden recht warm werden: schuld daran waren nicht so sehr die beißende Kälte und der eisige Wind, als vielmehr die Tatsache, daß diese mit so überaus großer Spannung erwartete Begeg- nung nicht zu der erhofften Offenbarung, sondern sogar zu einer Enttäuschung wurde. Der Weltmeister der Jahre 1934 und 1938, die Azzurri, schlugen den Fußballweltmeister des Jahres 1954 verdient mit 2:1 Toren. Die deutsche Weltmeisterschafts-Elf in ihrer Originalzusammensetzung besteht nicht mehr. Sie wird auch nicht wieder kommen. Und der neue Aufbau braucht eben seine Zeit. Entscheidend für Deutschlands Nieder- lage war die schwache Abwehrleistung. Nachdem Liebrich am Sonntag ausgefallen war, hatte Bundestrainer Herberger gerade dort eine Umbesetzung vornehmen müssen, wo man es am wenigsten erwartet hätte. Mit dem Geburtstagsgeschenk für Sepp Herber- ger, der am Montag seinen 58. Geburtstag feierte, war es also nichts. Reibungslose Organisation Schon Tage vorher hatte die Veranstal- tung auch der Landeshauptstadt Stuttgart Gestern nun hatte die schwäbische Metropole ihren großen Tag: Die Stadt hat ihr Festtagskleid Alngezogen. In der Königstraße, vor dem Hauptbahnhof, in dem 23 Sonderzüge ein- liefen, darunter zwei aus Rom, überall flat- terten die Grün-weiß- roten Fahnen Italiens neben dem schwarz-rot-gold der Bundes- republik und den Fahnen des Landes und der Stadt. Den Organisatoren ein Kompli- ment. An- und Abmarsch der Massen klappte reibungslos, nirgends kam es zu Störungen. Diese Organisation ließ die trüben Erinnerungen, die mit dem ersten Nachkriegsländerkampf gegen die Schweiz verknüpft sind, vergessen. Schon lange vor Beginn des Spiels standen sie im Neckarstadion, Kopf an Kopf, zitternd Die Spannung wurde geradezu unerträglich, langsam rückte der Zeiger auf Der deutsche Anstoß wurde sofort ab- gestoppt, aber auch die Italiener kamen mit ihrem Gegenzug nicht weit. Dann hatte es den Anschein, als würde sich die deutsche Elf schnell finden. Seeler bot sich eine Gelegen- heit, aus der aber nur eine Ecke heraus- . gearbeitet wurde, die nichts einbrachte. Kurz darauf stolperte Morlock über den gegneri- schen Torwart und eine schöne Kombination Fritz Walter— Schäfer schloß letzterer mit einem etwas überhasteten Drehschuß ab, der vorbeizischte. Die Taktik der Italiener ist klar ersicht- lich, dies bereits in den ersten Minuten. Ueberaus schnell und daher stets gefährlich Stürmen sie meist mit nur 3 oder 4 Mann, um außerordentlich verteidigungsstark zu sein. Alle Mann sind zur Abwehr zur Stelle, wenn es einmal brenzlich wird. Mai, der im weiteren Verlauf des Spiels sich als bester deutscher Abwehrspieler entpuppte, erhielt Vork City ausgeschieden Als letzter Verein der englischen dritten Division ist am Mittwoch Vork City durch eine 0.2-Niederlage gegen Neweastle United auf dem Kampf um den englischen Fußball- pokal ausgeschieden. Im ersten Spiel gegen Newcastle hatte Vork am vergangenen Sams- tag ein 1:1- Unentschieden erreicht. Mit einem Sieg über Neweastle wäre Vork der erste Verein der dritten Division gewesen, der jemals das Endspiel um den Pokal er- reicht hätte. Das Endspiel am 7. Mai im Wembley-Stadion wird jetzt Newcastle, das zum zehnten Male im Finale steht, gegen Manchester City austragen. Neuer Schwimm- Weltrekord Die Holländerin Mary Kok hat am Mon- tagabend mit 5:47,3 einen neuen Frauen- Weltrekord im gemischten Stil(Butterfly, Ricken, Brust, Freistil) über viermal 100 m aufgestellt. Der bisherige Rekord wurde mit 5:50,44 Minuten seit April 1953 von der Unga- rin Eva Szekeley gehalten. Knapp 20 Minuten spdter gelang es d zwischen Schäfer(lines) und dem ita Sieg, der ohne Angriff besser. Die deutsche Mannschaft 44095 Minuten vor Spielbeginn em Fotografen, den erbitterten Kampf um den Ball lienischen Außenstürmer Trignani auf den Film æu bannen. Im Hintergrunde schaut Mai heren ae 2. (Sonderbericht unseres Sportredakteurs aus Das zehnte Fußball-Länderspiel zwischen Italien und Deutschland endete gestern vor 83 000 Zuschauern im Stuttgarter Neckarstadion mit einem nur knappen, aber verdienten 2:1(2:1)-Erfolg der Azzurri, die damit insgesamt zum siebenten Sieg über Deutschland kamen. Die deutsche Weltmeister-Elf bezog im Neckarstadion im fünften Länderspiel nach Erringung der Weltmeisterkrone ihre vierte Nieder- lage, obwohl Fritz Walter wieder zur Verfügung stand. Nationalstopper Werner Liebrich konnte jedoch wegen einer Verletzung nicht eingesetzt werden. Der 2:1 ihren bewährten Stürmer Azzura“ war verdient, denn die Italie ner zeigten sich der mit sieben Weltmeister- schaftsspielern angetretenen deutschen Elf fast in jeder Beziehung überlegen. Sie waren schneller, konditionsstärker, trickreicher und schließlich in den Beinen der genau deckenden Italiener hängen, die das deutsche Angriffsspiel schon im Aufbau entscheidend störten. Italien kam durch Frignani(11. Minute) und Pivatelli(40. Minute) zu den beiden Treffern. Das deutsche Ehrentor erzielte Verteidiger Juskowiak(29. Minute) durch die Verwandlung eines Handelfmeters. Stuttgart) Boniperti angetretenen„Squadra Abwehr und enttäuschte. Fast jeder Angriff blieb in 16.30 Uhr vor. Wird Herberger noch eine Umstellung vornehmen, werden unsere ita- lienischen Kollegen Recht behalten, die fast einstimmig die Meinung vertraten, daß es den Azzurri mindestens zu einem Unentschie- den reichen wird? Denn sie können ja unbe- lastet in den Kampf gehen, haben nichts zu Verlieren, aber alles zu gewinnen. Endlich werden die Mannschaftsaufstel- lungen bekannt gegeben. Nach jedem Namen Beifall. Den größten Applaus erhielten Mor- lock und Fritz Walter. Pünktlich um 16.30 Uhr betraten die Mannschaften dann das Feld, umtost vom Beifall der Massen. Die Italiener in leuchtend blauen Trikots, die deutsche Mannschaft in weißen. Die Natio- nalhymnen erklingen, bleich, aber gefaßt setzt sich der Bundestrainer neben die Er- satzspieler. Das Spiel beginnt. Die Mann- schaften stellen sich Schiedsrichter Szolt(Un- garn) in folgender Aufstellung: Deutschland: Herkenrath; Juskowiak, Kohlmeyer; Mai, Posipal, Harpers; Rahn (2. Halbzeit Waldner), Morlock, Seeler, Fritz Walter, Schäfer. Italien: Viola; Magnini, Giacomazzi; Chia- pella, Ferrario, Moltrasio; Pandolfini, Mene- gotti, Galli, Pivatelli, Frignani. Schiedsrichter: Stefan Zsolt. Linienrich- ter: Hrangozo und Boross(alle Ungarn). lleberraschendes Führungsto/ de Hätte Beifall auf offener Szene, als er zwei Gegen- spieler hervorragend täuschend leerlaufen lieg. Dann erspurtete sich Seeler eine Vor- lage, lief noch einige Schritte und knallte eine Bombe an den linken Torpfosten. Zuvor Aber hatte der aufmerksam leitenden Zsolt Abseits gepfiffen. Gefährlich immer Wieder die über raschen- den schnellen Angriffe der Italiener, die die recht unsicher wirkende deutsche Abwehr, in der lediglich Juskowiak eine ansprechende Partie lieferte, vor schwierige Situationen stellte. Der deutsche Angriff, der zu Beginn sehr vielversprechend operierte, fand sich nun zu keiner geschlossenen Leistung mehr. Völlig zerfahren spielend, waren seine Ak- tionen nichts als Stückwerk. Trotz allem aber hatte man kaum er- Wartet, daß der italienische Sturm so rasch zum Führungstor kommen würde. Wieder einmal war die deutsche Abwehr nicht im Bilde, viel zu langsam und behäbig für die schnellen Südländer. Kohlmeyer ließ Links- außen Frignani davonziehen und schon war blitzschnell in der 9. Minute der Führungs- treffer für die Gäste gefallen. Die deutsche Elf fand sich auch nicht nach diesem Gegentreffer. Von einem homogenen Mannschaftsspiel konnte keinerlei Rede sein. Wieder kam ein schneller Vorstoß, diesmal von Pivatelli, der allein dem deutschen Tor zueilte, doch sein Flachschuß wurde eine Beute von Herkenrath. Juskowiak hatte nun seine liebe Not mit Linksaußen Frignani. Dieser schnelle Bursche spurtete immer wie- der in den deutschen Strafraum hinein. „Fritz“ ist noch immer nicht da, Harpers zeigte Schwächen, Rahn versiebte viel, viel zu viel, auch Schäfer sah man schon in bes- serer Verfassung, nur Mai löste seine Auf- gabe gut. Hin und zurück schob die deutsche Elf den Ball, verlor damit wertvolle Zeit und wenn dann schon einmal das Leder in den Raum gespielt wurde, war die Abgabe so un- genau, daß sie meist in den Beinen eines Gegners hängen blieb. Dann endlich hatte sich Seeler glänzend in Szene gesetzt, flankte von der Tor-Auslinie betraten die Mannschaften den Rasen des Necharstadions(inkes Bildh. Alle Bilder: Steiger zum Elfmeterpunkt, doch der deutsche Sturm hing weit zurück. Wieder erntete Mai, der Teufelskerl in der deutschen Verteidigung, Sonderbeifall, als er zwei Gegner fast aus dem Stand heraus geschickt tauschte und ihnen das Nachsehen gab. Juskowiak schoß den Ausgleich In der 29. Minute sollte es dann doch zu dem langersehnten deutschen Treffer kom- men. Der deutsche Angriff war etwas akti- ver geworden, eine Flanke zog Morlock im Fallen auf das italienische Tor. Der auf der Linie stehende Magnini wehrte mit der Hand ab, so daß der aufmerksame Schiedsrichter Zsolt auf den Elfmeterpunkt zeigte. Jus- kowiak legte sich den Ball zurecht, lief an, und gegen seinen halbhohen Scharfschuß gab es kür Viola keine Abwehrmöglichkeit. 1.1. Ist der Ausgleich das Fanal für die deutsche Mannschaft? Fast schien es 80. Eine schöne Kombination, eingeleitet von Fritz Walter über Schäfer zu Seeler blieb jedoch wiederum hängen. Rahn, der Un- glücksrabe, verdarb manches, er kam und kam nicht zum Zug, er„fummelte“ zuviel. Es ist nicht viel drin in diesem Spiel, von dem man sich so viel versprach. Bei diesem schwachen deutschen Sturm müßte wenig- stens die Deckung fit sein, aber auch diese wankte immer wieder sehr bedenklich. Dann brach abermals in der 41. Minute das Un- heil herein. Ein krasser Fehler der gesam- ten deutschen Hintermannschaft und Piva- telli, der Wirbelwind im italienischen Sturm, brach blitzartig durch und das 12 konnte auch der herausgelaufene Herken- rath nicht vermeiden. Eine Minute später z0g der linke Flügelstürmer Frignani davon, überrannte alles, was sich ihm in den Weg stellte, kurvte auf das deutsche Tor zu, Her- kenrath stürzte heraus und warf sich ihm in den Schuß. Das hätte„Nummer drei“ sein können. Bald darauf ertönte der Halbzeit pfiff. Dieser 1:2-Vorsprung der Italiener war im ganzen gesehen bis dahin vollauf ver- dient. Wendig und überaus schnell operierte ihr Sturm, der oft nur mit drei Mann in der Offensive gefährlicher wirkte als der des ge- samten deutschen Angriffs. Liebrich jeden- falls, das steht unumwunden fest, fehlte als Stopper an allen Ecken und Enden. Wird der zweite Durchgang die große Wende bringen, die so bitter notwendig für den Weltmeister ist, der bis zur Pause gar nichts Weltmeisterliches zeigte. Die Hoff- nung erwies sich als Trugschluß. Als Rechts- außen erschien der Stuttgarter Waldner. Herberger hatte ihn gegen Rahn ausge- tauscht. Die Italiener blieben auch weiter- hin leicht überlegen und als sich dann end- lich Waldner freigespielt hatte, schön nach innen paßte und das Leder Schäfer zu- spielte, stand dieser vier Meter abseits. Gefährliche Angriffe bedrohten nun das deutsche Tor. Mai rettete die gefährlich- sten Brocken. Herkenrath lief dem anstür- menden Frignani entgegen, verkürzte den Schuß winkel, so daß auch diese Situation nochmals gut abging. Als sich die deutsche Fünferreihe zu finden schien., verteidigten die Azzuris hart und sicher ihren Torraum. Vorübergehend mußten dann Posipal und Galli ausscheiden, nachdem sie zusam- mengeprallt waren. Ein Tor von Harpers in der 70. Minute erkannte Schiedsrichter Zsolt wegen vorausgegangenen Handspiels nicht an. Dramatische SchluBviertelstunde In der Schlußviertelstunde setzte sich die deutsche Elf fast pausenlos in der Hälfte der Azzurri fest, die oft mit allen Spielern verteidigten. Harpers rückte in den Sturm vor, Fritz Walter kämpfte wie ein Löwe. In der 85. Minute schien sich das Glück doch noch Deutschland zuzuwenden. Ein Kopfball Morlocks kam direkt auf den Kopf von Schäfer, von dort nahm der Ball Richtung aufs Tor, an dem bereits geschlagenen Viola vorbei. Italiens Stopperriese Ferrario stand jedoch auf der Torlinie und schoß. gelassen den Ball ins Feld zurück. Hans Schäfer ris- kierte kurz vor Schluß noch einen Rück- zieher, der jedoch knapp über die Latte strich. Die Anstrengungen der deutschen Elf waren vergeblich. Mit dem Schlußpfiff des ausgezeichnet leitenden Ungarn Zsolt hatte der zweifache Weltmeister Italien das erstmalige Duell ge- gen den neuen Weltmeister Deutschland Kapp mit 2.1 sewonnen. Verdient ge- Wonen“ N 5 und mehr als einmal letztes Bollwerk in der unermud- Turm i in der Schlacht lick und bis zum Umfallen kämpfenden itailenischen Ab- wehr war den riesige Stopper Ferrario(Nr. 5), der(wieder einmab) eine Flanke von links vor Uwe Seeler(Mitte) und Fritz Walter(rechts) aus dem Strafraum köpft. Mittelstur- Spieler er deutsche We Seeler, mer und jüngste der Nationalmannschaft, hatte gestern gegen den eisenhart dazwischenfahrenden Stopper Ferrario(links) einen schweren Stand. Nur sel- ten gelang es, seinem aufmerksamen Bewacher „durckzubrennen“. Stimmen zum Spiel: Herberger: Wieder im Kommen Bundestrainer Herberger:„Unsere Hin- ter mannschaft hatte Schwäcken, und einige Spieler wiesen Konditions mängel auf. Das Spiel hat jedock gezeigt, daß wir wieder im Kom- men sind. Ich bin deshalb trotz der Niederlage im Hinblick auf die Zulcunft zufrieden. Ver- gessen werden darf nicht, daß die Italiener zehn Tage lang im Trainingslager waren, wän⸗ rend unsere Spieler am letzten Wochenende schwere Punktspiele zu absolwieren hatten.“ Mar mo, Italiens Verbandskapitän:„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, in der mit Pivatelli und Menegotti zwei Neulinge spielten, die Squadra Azzurra spielte mit Herz und Einsatz. Man darf bei dem Sieg nicht ver- gessen, daß wir im Land des Fußballwelt⸗ meisters gespielt haben. Außerdem fehlte bei uns der geistige Kopf der Nationalelf, der Mannschaftskapitän Boniperti, der sonst das Spiel dirigierte. Er wurde durch Pandolfini glänzend ersetzt. Hätten unsere beiden Neu- linge mehr Rune und Konzentration geseigt, dann wäre unser Spiel nock besser gelaufen. Ein 3:1-Sieg lag für uns durchaus im Bereich der Möglichkeit.“ Dr. Fon i, Italiens Verbandstrainer:„Meine Elf spielte ausgezeichnet, besser jedenfalls, als Wir es erwartet haben. Bei Deutschland fehlten Sturmer im Angriff, die sich hätten e durchsetzen können.“ Dr. Pe eco Bauwens, Präsident des DFB.„Das Ergebnis ist auf Grund der guten mannsckaftlicgen Zusammenarbeit der italieni- schen Gäste verdient. Unsere Spieler haben sich alle bis zum Letzten eingesetzt, aber eine 5 Mannschaft bildeten sie leider nicht. Ein volles Lob gilt dem ungarischen Schiedsrichter Zsoldt der eine korrekte e zeigte.“ Ritter von Hal e Präsident des NOR: „Die deutsche Mannschaft spielte viel zu zer- ann um die gute dstalienische Hintermann schaft überwinden zu können. Die Italiener bildeten als Mannschaft eine geschlossene Ein- keit, weskalb das Ergebnis korrekt ist.“ Hans Huber, Vizepräsident des DFB: „Das deutsche Spiel war viel zu schablonen haft angelegt und nur recht mäßig.“ Kurt Müller, Rechtsaussckusses:„Nicht nur der italienische Angrif war sehr gut, sondern vor allem auch die Abwehr spielte ausgezeichnet. Bei Deutsch- land war Mai der beste Spieler.“ Liebrich mit Muskeliaserriß Die genaue Untersuchung der Verletzung von National-Mittelläufer Werner Liebrich aus dem Spiel gegen Wormatia Worms ergab einen Muskelfaseriß in der Leistengegend. Man rechnet damit, daß der Stopper der deutschen Weltmeistermannschaft seinem Verein für die Dauer von drei bis fünf Wo chen nicht zur Verfügung steht, aber in den Gruppenspielen zur deutschen Meisterschaft wieder einsatzfähig ist. Die leichten Grippeerkrankungen von Scheffler und Wenzel sind soweit behoben daß die Spieler dem 1. FCK vielleicht schon 5 am kommenden Sonntag in Ludwigshafen 888. gen Phönix zur Verfügung stehen. Viel versprechender Saisonbeginn in der Leichtathletik Lon Sputtier wilt tarbigs Weltreord unterbieten Der Amerikaner lief in Berkeley die 800 m in 1:46,8/ Holt Krivonossov(UdSSR) Hammerwurf Weltrekord zurück? Wird dem Amerikaner Lonny Spurrier jenes Ziel gelingen, das sich Mel Whitfield bisher vergeblich gesetzt hat, nämlich den 800-m- Weltrekord des Deutschen Rudolf Harbig zu stürzen? Der hagere Mann aus San Franzisko, der vor kurzem sein Stu- dium an der Universität Kalifornien be- endet hat, lief im Stadion von Berkeley über 880 Vards(804,62 m) die famose Zeit von 1:47,55. Damit wurde nicht nur der von Whitfield und Nielsen gehaltene Lards- Weltrekord um ½0 Sekunden verbessert, sondern àuch die zweitbeste Zeit über 800 m erreicht. Auf die 800-m- Strecke umgerech- net erzielte Spurrier nämlich 1:46,8, so daß er nur um ¼10 Sekunden über dem Welt- rekord Harbigs blieb. Man sieht, die Amerikaner haben nicht nur vorzügliche Sprinter. Es wächst über dem großen Teich auch über 400, und 800 m eine hochtalentierte Läufergarde heran. Der 100-m- Weltrekord mußte bereits dran glau- den(Jones 45,4), und der 800-m- Weltrekord wackelt ebenfalls. Da auch die anderen 100-m-Läufer Lea(45,6) und Mashburne(46,3) Glanzzeiten erreichten, ist es kein Wunder. daß die Lankees in der 4 400-m- Staffel eine Jahresbestzeit von 3:07, 2 erreichten. Das wäre vor Helsinki noch ein famoser Weltrekord gewesen, bis dann die groß- f artige Schlacht zwischen Jamaika(3:03, 9), USA(3:04,00) und Deutschland(3:06) geschla- gen wurde. Damals sagte man der Fabelzeit der vier Neger aus Jamaika ein langes Le- ben voraus, aber nun Krivonossov visiert 65 m an Auch in den Sprüngen und Würfen haben sich die Amerikaner zum Saison- beginn in fast allen Wettbewerben an die Spitze der Weltrangliste gesetzt, obwohl viele(wie O'Brien, Richards, Ines, Gordien, Held) eben erst begannen, und bestimmt noch einen Zahn zulegen werden. Natürlich haben die Paukenschläge in USA die Rus- sen alarmiert. Krivonossov will sich seinen Hammerwurf- Weltrekord von seinem 21 jährigen Landsmann Nenaschew(64,05 m) zurückholen. Es sollte nicht Wunder neh- men, wenn er in Kürze als erster Athlet der Welt 65 m schaffen würde. Als näch- sten Weltrekord„erwarten“ wir übrigens den der UdssSR-Speerwerferin Roolaid(Est- land), die in Eis und Schnee bei minus 20 Grad 54,07 m weit warf. Auf Grund ihrer hohen Veranlagung sollte sie durchaus fähig sein, sich der 60-m-Marke zu nähern. Vor- läufig hält noch ihre Landsmännin Konja- jewa mit 55,48 m den Weltrekord. * Im Lager der Langstreckler tauchte in Australien ein blonder junger Mann namens Dave Stephens auf, der keinen Respekt vor guten Zeiten kannte und sich auf An- hieb einen Platz in der Weltklasse eroberte. Meilenzeiten sagen dem Laien in Nun, Deutschland wenig— aber bei Stephens lohnt es sich, einen Augenblick zu verwei⸗ len. Der 24jährige Milchmann aus Will rainstown lief barfuß drei englische Meilen in 13:31,8, was einer 5000-m-Zeit von etwa 13:58,0 entspricht, 0 28:38,0(umgerechnet auf 10 000 m etwa 29:25,0). Bekommen Zatopek, Kuz und Pirie Konkurrenz? An Zatopek sandte Stephens ein Telegramm:„Habe sieben Monate nach ihren Methoden trainiert stop Erfolg: 13:31,8 stop— Vielen Dank stop“. Auch sonst rührt sich etwas in Austra- lien. Sherley Strickland de la Hunty, die sympathische Olympiasiegerin im blonde Hürdenlauf, tauchte wieder aus der Versen- kung auf, lief 80-m-Hürden in 11,0 und 220 Vards in 24,3. Nach ihrer Heirat wollte sie eigentlich abtreten. Aber vielleicht über legt sich Marjorie die Sache noch einmal. Immerhin ist Rae James eine würdige Nachfolgerin(100 Lords in 10,7). Die junge Rae betrachtet schon heute ganz Melbourne als kommende Olympiasiegerin. Vorsitzender des DFB- 8 und sechs Meilen in — 2 INDUSTRIE UW HANDELSBLATI Donnerstag, 31. März 1955/ Nr. 78 as dankbarste Kleidungsstöck for olle Johreszeiten- besonders ober für die Obergangszelt- bleib- nach wie vor der regenabweisende und im Tragen so angenehme Trenchcodt oder Dufflecoat! e 2 55 , 2 175 8 ,, 2 2 eee. 8 N A Dieser strapazierfähige Alhyetterman- tel dus baum wollener Gbordine ist mit einem festen u. einem qusknöpf. boren Futter qusgestattefhαr⁰ Y 69. 8 N S 8 N 8 e 8 ,, , . n n 25 3 . deu, .. 9. 7 . 7 SS e ä , Dieser modisch: sportliche Dofflecoct mit Knebelverschlüössen verfügt eben- folls er ein festes und ein aus- Inspfbores Futter.. nor Dl 8 9. ee MANNHEIM- K 1, 1-5— fel. 5 40 71 Eahlungserleichterung ach, Kundenkredit ö Zimmer 11, II. Etage Die dargebotene Hand der Arbeitgeber „Wir wollen mit aller uns zu Gebote ste- hende Bereitschaft der Einladung des Herrn Prof. Erhard für den 4. April Folge leisten. Wir wollen ihm seine wertvolle Vermitt- lungstätigkeit nicht erschweren, wir haben nur ein Ziel: Friedliche Zusammen- arbeit und Sicherung des sozialen Frie- dens“. Mit diesen Worten eröffnete Dr. H. C. Paulssen seine am 30. Mai vor den Arbeit- gebern der hessischen Metallindustrie, der chemischen Industrie und verwandter In- dustrien in Wiesbaden gehaltene Rede. Dr. Paulssen fuhr fort:„Wir kennen die Opfer, die Arbeitskämpfe für beide Seiten und darüber hinaus für die ganze Nation verursachen, wir kennen auch ihre schwer- wiegende Auswirkung auf unser gemeinsa- mes Streben nach einer Wiedervereinigung Deutschlands“, Die Unternehmer wollten eine Schwächung unserer wiedererstandenen Wirtschaft vermeiden und gingen daher mit gutem Willen in die bevorstehenden Ver- handlungen. Sie hofften, daß der gleiche gute Wille ihnen von den Vertretern der Gewerkschaften entgegengebracht werde. Zum Lohnkonflikt im westdeutschen Berg- bau meinte Dr. Paulssen, daß eine Lohn- erhöhung eine Preiserhöhung der Kohlen zur Folge habe. Deshalb sei der Appell des Ministers, daß die Gewerkschaften neben den Interessen der Arbeitnehmerschaft auch die Belange der Allgemeinheit berücksich- tigen müßten, sehr richtig. Eine Erhöhung der Kchlenpreise würde die Allgemeinheit schwer treffen. In seinen weiteren Ausführungen wandte sich Dr. Paulssen gegen die Ausdehnung des Mitbestimmungsgesetzes auf andere Be- Der niederländische Wirtschaftsminister hat das Kartell der Fabrikanten und Impor- teure von Rundfunkgeräten aufgelöst und die Preisregelungen, die der Großhandel mit der Vereinigung der Kleinhändler von Rundfunkgeräten getroffen hat, außer Kraft gesetzt. Die Auflösung des Kartells hat zudem eine interessante Vorgeschichte, in der die deutsche Radio-Industrie eine be- deutende Rolle spielt. Die holländische Be- völkerung war verärgert über die hohen Preise der Rundfunkempfänger, insbeson- dere der deutschen Rundfunkempfänger in Holland. Zunächst richtete sich der Zorn gegen die deutschen Fabrikanten, bis sich die holländische Presse der Sache annahm, ihr auf den Grund ging und feststellte, daß nicht die deutschen Fabrikanten der Rund- kunkgeräte für die hohen Preise verantwort- lich sind, sondern die Ausschaltung der freien Konkurrenz in dem holländischen Radichandel verantwortlich zu machen ist. Die Presse bewies ihre Behauptung durch besondere Klang wiedergabe. reiche der Wirtschaft. Ausführlich behan- delte der Redner das Lohnproblem. Die Ver- sachlichung der Lohndiskussion sei kein Vorschlag betriebsferner Theoretiker. Aller- dings müsse zur Verwirklichung der ehr- liche Wille der Partner vorhanden sein. Als einen Schritt zur Versachlichung der Lohn- politik empfahl Dr. Paulssen erneut den „runden Tisch“, das regelmäßige Gespräch zur Förderung volks wirtschaftlicher Kennt- nisse auf beiden Seiten. 5 Der Staat könne auf die Dauer den Sozialpartnern die Freiheit der Ent- schliegung und des Handelns nur dann über- lassen, wenn sie diese Freiheit nicht miß- brauchten. Wer ein gemeinschaftliches Ge- spräch der Sozialpartner grundsätzlich ab- lehne, wie es bei einzelnen Gewerkschafts- führern der Fall sei, versage sich dem fried- lichen Ordnungswillen, den jede Gesellschaft brauche. „Um die Lohnpolitik in wirtschaftlich vertretbaren Bahnen halten zu können, be- nötigen wir als wichtigste Waffe, auf die wir uns bei allen Verhandlungen felsenfest ver- lassen missen, die innere Bereitschaft zur Solidarität aller Arbeitgeber“, führte Dr. Paulssen weiter aus. Die zentrale Bedeutung der lohnpolitischen Fntwicklung mache auch eine zentrale Behandlung des Lohnproblems auf der Bundesebene in Form einer Bera- tung der Tarifträgerverbände und der Erar- beitung gemeinsamer volks wirtschaftlicher Grundsätze unerläßlich. Wörtlich erklärte Dr. Paulssen:„Die Spielregeln der Wettbewerbs wirtschaft müs- sen im Arbeitskampf den Pflichten der Soli- darität untergeordnet werden, wenn das Unternehmertum sich in seinen Lebens- kragen aus eigener Kraft und Verantwor- tung behaupten und die unternehmerische Wirtschaft in ihrer Gesamtheit nicht schweren Schaden nehmen WòWIII.“ Aachen gefahren sind, um sich einen deut- schen Rundfunkempfänger zu kaufen. Die auf beiden Seiten gehandhabten erleichter- ten Devisenbestimmungen machen solche Reisen ebensogut möglich wie die Einkaufs- kahrten der deutschen Grenzbevölkerung nach Holland. Daß die deutschen Rundfunk- empfänger auch in Holland billiger zu lie- kern sind, demonstrierte ein Amsterdamer Radiohändler, der nicht Mitglied der Ver- einigung von Radiohändlern ist; er ver- kaufte deutsche Geräte um 20 Prozent bil- liger. Aber warum, wird man fragen, kauft der Holländer kein holländisches Gerät, das im Preis bedeutend niedriger liegt. Jeder Fach- mamm, und darunter ist zu verstehen: jeder interessierte Rundfunkhehrer, erklärt, daß die deutschen Empfanger sich in Holland großer Beliebtheit erfreuen Der eine lobt die Form des Empfängers, der andere die Man braucht sich nicht das Urteil derjenigen zu eigen einen Vergleich der Ladenpreise der deut- machen, die ohne Vorbehalt Srglären, daß schen Rundfunkempfänger in Deutschland che und Holland und stellte hierbei fest, daß 55 2. B. ein Grundig 5040 W/ 3D in einem deut- schen Geschäft 511 Gulden und in einem holländischen Geschäft 878 Gulden, ein Blaupunkt„Florida“ in Deutschland 475 Gul⸗ den und in Holland 880 Gulden kostet. Sie Wies weiter daraufhin, daß der Holländer, der nach Deutschland fährt und sich einen Rundfunkempfänger zum Ladenpreis kauft und ihn nach Holland mitbringt, noch vor- teilhafter einkauft als wenn dasselbe Gerät in einem holländischen Geschäft gekauft wird, obwohl er bei seiner Wiedereinreise Zoll und Einfuhrabgaben auf einen viel höheren Betrag zu zahlen hat, als der nie- derländische Importeur. Es ist natürlich nicht zu sagen, vyle viele Holländer nach Deutschland, dem grenz- nahen Duisburg, Köln, Düsseldorf oder — (dpa) Der Bremer Senat setzte am 29. März in einer neuen Preisverordnung für Trinkmilch den Literpreis auf 40 Dpf fest. Eine frühere Preis verordnung, nach der die Milch ebenfalls 40 Dpf je Liter kosten sollte, hatte der Bre- mer Verwaltungsgerichtshof als ungesetzlich bezeichnet, da sie getzen eine Rechtsvorschrift des Bundesrates verstieß. Der Bundesrat hat seine Verordnung inzwischen geändert, so daß der Bremer Senat jetzt den Milchpreis end- gültig erhöhen konnte, ohne gegen bisher gel- tende Bestimmungen zu verstoßen. Angekündigte 40-Stunden-Woche verschoben (dpa) Die Einführung der 40-Stunden- Woche auf der Duisburger Kupferhütte ist vorläufig verschoben worden, teilte Dr. Ernst Kuß am 29. März auf einer Belegschaftsversammlung mit. Andere Werke der chemischen Industrie, mit denen die Kupferhütte in enger Verbin- dung steht, besäßen nicht die Voraussetzungen, eine Arbeitszeltverkürzung bei vollem Lohn- Ausgleich einzuführen. Aktionäre und Auf- sichtsrat hätten aus diesem Grunde Bedenken angemeldet. Dr. Kuß versprach der Beleg- schaft, sich weiterhin für die Verwirklichung der 40-Stunden-Woche einzusetzen. Bremen senkt Getränkesteuer (Ap) Der Bremer Senat hat am 29. März die Getränkesteuer in Bremen von 15 auf Effektenbörse deutschen Rundfunkempfänger besser ind.„ 9 5 5 1 in einer Hinsicht ist dies Urteil jedoch berechtigt, Mit den deutschen hochwertigen Rumdfunkempfängern war von jeher der UKW. Empfang möglich, wänrend die nie- derländischen Empfänger darauf zunächst nicht eingerichtet waren, Das hat seine Ur- sache darin, daß es in den Niederlanden keine UR W- sender gibt und die Radioindu- strie deshalb auf den Einbau einer entspre- chenden Empfangsvorrichtung verzichtete. Die modernen holländischen Geräte haben in dieser Beziehung aufgeholt. Im Osten der Niederlande, im weiten Raum entlang der deutschen Grenze, sind die beiden Sender Hilversum jedoch abends praktisch nicht störungsfrei zu empfangen umd stellt alles auf die deutschen Sender ein K URZE NACHRICHTEN 10 v. H. herabgesetzt. Das Bremer Gaststätten- gewerbe hatte ursprünglich die völlige Strei- chung der Getränkesteuer gefordert, was der Senat jedoch mit Rücksicht auf die ange- spannte Finanzlage Bremens ablehnte. Neckarkanalisierung im Fortschritt (VWD) Am 1. April wird der kanalisſerte Neckar von Gemmrigheim bis Marbach für die Grohßschiffahrt freigegeben, Damit wird sich die Neckarkanalisilerung auf insgesamt 186 km erstrecken. Paritätsgesetz möglichst bemänteln (Hi.) Der„Unterausschuß Paritätsgesetze“, der zur Zeit zwei Initiativanträge der Frak- tionen der CDU/CSU und der FDP über die Parität in der Landwirtschaft berät, will am 1. April seine Arbeit beenden, so daß dann die zuständigen Ausschüsse des Bundestages auf Grund der Vorarbeiten des Unteraus- schusses ihre Arbeit aufnehmen können. Man hofft, einen entsprechenden Gesetzent- wurf noch vor den Parlamentsferien, also im Juli, zu verabschieden, falls gegen den Ent- wurf keine verfassungsrechtlichen Beden- ken erhoben werden. Bei den Bemühungen um das Paritätsgesetz geht es darum, den Preisen für landwirtschaft- liche Erzeugnisse eine Steigerungsfähigkeit zu- zubilligen, die dem Anstieg der Preise für Gü- ter der gewerblichen Wirtschaft und Dienstlei- stungen entspricht. Da es kein einseitiges Bevorzugungsgesetz sein kann— also kein Gesetz, mit dem die Landwirtschaft einseitig bevorrechtet wird— ergeben sich Schwierig- keiten bei jenen Erzeugnissen der gewerblichen. Wirtschaft, die im Preise nicht gestiegen sind. Das ist bei zahlreichen land wirtschaftlichen Produktionsmitteln— u. a. Landmaschinen usw).— der Fall. Das Künftige Gesetz soll jedoch weder „Paritätsgesetz“ noch„Land wirtschaftliches Grundgesetz“ heißen, sondern es wird wahr- scheinlich unter dem Titel„Landwirtschafts- gesetz“ laufen. Dieser einschränkende Titel wurde deshalb gewählt, weil bei einem Ent- wurk eines land wirtschaftlichen Grundgeset- zes auch das Strukturprogramm des Bundes- ernährungsministers sowie Fragen der Marktordnung hätten einbezogen werden müssen. Das Bundeskabinett will noch vor Ostern den Entwurf eines Getreidepreisgesetzes für das Wirtschaftsjahr 1955/56 beraten. Das Ge- setz will den privaten Handel stärker in die Ein abschreckendes Kartellbeispiel Deutsche Rundfunkgeräte in Holland maßlos überteuert — ob nun so unwillig, wie gerne behauptet Wird, bleibe dahingestellt; nicht nur die Grenzbevölkerung hört deutsche Rundfunk- darbietungen! Aber die Sache hat auch eine materielle Seite, die mit zur Erklärung dafür heran- gezogen wird, daß nicht nur im Grenzgebiet deutsche Rundfunkempfänger gekauft wer- den. Die niederländische Radioindustrie räumt dem Einzelhmdler eine Verdienst- spanne von 33½ Prozent ein, die Importeure deutscher Rundfunkempfänger bewilligen dem Einzelhandel jedoch auf die viel hahe ren Verkaufspreise eine Verdienstspanne von bis zu 42 Prozent. Aus diesem Grunde ist kür den Einzelhändler der Verkauf eines deutschen Gerätes viel reizvoller, weil loh- nender, als der Verkauf eines holländischen Gerätes. In der Begründung des niederlän- dischen Wirtschaftsministers zu der Kartell- auflösung heißt es sogar, daß die Gewinne des Einzelhandels 60 Prozent und in einzel- nen Fällen selbst 100 Prozent und mehr des Einkaufspreises betragen. Es wird nicht ge⸗ sagt, für welche Rundfunkempfänger, aber es Wird erklärt, dag diese hohen Gewinne durch ein Zusammenspiel der Kartellab- machungen möglich gewesen sind, die die Konkurrenz ausschliegen. Welche Maßnah- men nun auch getroffen werden, der deutsche Rundfunkempfanger ist in Holland bestens eingeführt. Hermann Opitz Ueberflüssige Mühlen aufkaufen und was dann? ( mp.) Von den 16 000 Mühlenbetrieben, die bei der Währungsreform im Bundesge- biet gezählt wurden, bestehen nur noch 12 000. Die Kapazität hat sich jedoch nur um Weniger als zehn v. H. verringert. Sie liegt immer noch bei 12 Mill. Jahrestonnen, wäh- rend nur fünf Mill. t Getreide verarbeitet werden, Aus diesem Grunde hat der Bun- destag bekanntlich die Bundesregierung er- sucht, durch gesetzliche Maßnahmen Neu- und Erweiterungsbauten bei Mühlenbetrie- ben zu untersagen. Gleichzeitig sollen mit Hilfe von Bundesbürgschaften überschüssige Kapazitäten aufgekauft und die Besitzer ent- schädigt werden. Ein entsprechender Gesetz- entwurf wird zur Zeit vom Bundesernäh- rungs ministerium vorbereitet. In zuständi- gen Kreisen rechnet man damit, daß bis zur neuen Ernte noch rund 2000 Mühlen ihren Betrieb einstellen müssen. BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN 7 Prozent Dividende bei Eickbaum-Werger Die HV der Eichbaum-Werger-Brauereien Aktiengesellschaft, Worms à. Rh., am 30. März, in der von 3,89 Mill. DM Grundkapital 3,44 Mill DM vertreten waren, beschloß antragsgemäß, aus dem Gewinn von 0,28 Mill. DM. der sich um den Vortrag aus 1952/3 auf 0,36 Mill. DM erhöht, für das Geschäftsjahr 1953/54(30. Sep- tember) eine auf 7 v. H.(1952/53 6, 1951/52= 5) erhöhte Dividende auf 3,89 Mill. PM Grund- Kapital zu verteilen. Der Rest von 0,11 MiII. DM wird auf neue Rechnung vorgetragen. Auch im laufenden Geschäftsjahr ist der Bierabsatz bis jetzt zufriedenstellend, so daß die Braue- relen wieder mit einem befriedigenden Ergeb- Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 30. März 19335 Börsenverlauf: Ausgehend von der starken Steigerung Über gestern gehandelt wurden, lag die Börse auf allen der AHG-Aktien, die bis zu 15 Prozent Marktgebleten fast durchweg Welter test. Weitere Kurse: junge AEG bis 240, Holzmann Taxe 205. Salzdethfurth 266, Schering 266½, Kaufhof 297. NSU 230, Schubert& Salzer 112, Burbach 192, Vgt. Glanzstoff 232, Phrix Inhaber 60, Namens 58, Moningerbrauerei 145, Rhein. Hypothekenbank 180, Allianz 248 DM bzw. 535 DM. Aktlen 20. 3. 20 3. Ak tlen 20 3. 30 3 Aktlen 29,3. 30.3. AEG 4234¾ 248%½] Harpener Bergbau 141 142 Dresdner BR)) 13% 130 BEG 201 204 Heidelb. Zement. 254 254½ Rhein-Mein Bank 275 35 S 1 15 ese) 15 8 Relchsb.-Ant, Sa. 35 35 Conti Gummi 2 FCC 14 85 235 200% Mannesmann% 182 Montan: Bf Fug 1% i Ahn Braun koine 287 5 Nachfolger Degussa 289% 289 Rheinelektra 1955 160 Bergab Neue Hoffg, 184%½% 154 D— RNB 239 Dt Edelstahl! 179 181½ Pt. Linoleum 277 2³0 Seilwolft! 92 92 Portm Hörd Hütt 140% 150 Durlacher Hof 145 143 Siemens& Halske 29% 208 Gelende n Bichbsum-Werger 14 173½[ Südzucker 189 190 HH Nürn bern 240 247 Enzinger Union 199% 197%[ Ver Stahlcherke) 73 dee!ß 101¾ 104 G- Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 179/ 179106 Efäckn.-Humb. D. 222½ 220 Ant.-Sch.) 39% 40 Badische Bank 170 17⁰ Klöckner 106% 1 BASF 20% 25 ¾ Commerzbank)) 10 10%½ Kötten Phönix 185 135 Farbenf. Bayer 29% 200 Commerz Rhein. Röhrenw. 2 21⁰ Farbwerke Höchst 233 221 u. Credit Bank 200% 203 Rheinst. Union 190% 192 Felten& Gulll. 180 193 Deutsche Bank)) 13½ 13d[ Stahlw.südwestf. 175 176 Grün& Bilfinger] 176 180 Süddeutsche Bank Thyssenhüütte 165 165% )= RM- Werte.) Restquoten nis rechnen.(Vergl. auch MM vom 9. März „Gute Entwicklung bei Eichbaum-Werger“.) Müllheim- Badenweiler Eisenbahn aufgelöst (LSW) Die Hauptversammlung der Müll- heim Badenweiler Eisenbahn Ad hat am 29. März in Müllheim beschlossen, die Gesell- schaft aufzulösen. Das gesamte Vermögen geht auf die Mittelbadische Eisenbahn- Gesellschaft in Lahr Über, die bereits seit längerer Zeit im Besitz der Aktiepmehrheit war und seit Jahresbeginn auch die acht Kilometer lange elektrische Schmalspurbahn zwischen Müll- heim und Badenweiler betreibt. Mit Beginn des Sommerfahrplans am 22. Mal wird der gesamte Betrieb auf dieser Strecke auf Omni- busse urngestellt. Die ittelbadische Eisenbahn- Gesellschaft in Lahr, die sich zum größten Teil in Händen des Staates befindet, unterhält neben ihren mittelbadischen Stammbahnen auch die Kai- serstuhl-Bahn, die Bahn Zell- Todtnau und Donaueschingen Furtwangen. Dividenden- Vorschläge Rudolf Karstadt A8. Hamburg, Berlin und Es- sen, 9,5 v. H. für 1954. Actlengesellschaft Hackerbräu, München, 6 v. H. für 1953/54. Orenstein-Koppel und Lübecker Maschinenbau Ad, Berlin- Dortmund, 8 v. H. für 1954. Tonwarenfabrik Schwandorf, Schwandorf, 8 v. H. für 1953/54. Dividenden- Ausschüttungen Gabriel Sedlmayr Spaten Franziskaner- Bräu A6, München, 4 v. H. für 1953/54, It. HV vom 29. März. Dortmunder Astienbrauerel, Dortmund, 10 v. H. kür 1953/54, It. HV vom 25. März. Brauerei Wulle A8, Stuttgart, 5 v. H. für 1953/ 1954. It. HV vom 26. März. Haake-Beck- Brauerei A8, Bremen 4 v. H. für 1933/54, It. H vom 25. März. Hofer Bierbrauerei A0 Deininger Kronenbräu, Hof/ Bay,, 4 v. H. für 1953/54. Lagerhaltung und in den Übergebietlichen Ausgleich einschalten. Dabei sollen Funktio- nen, die bisher von der Einfuhr- und Vor- ratsstelle für Getreide ausgeübt worden sind, dadurch auf die Privatwirtschaft Über. geführt werden, daß die Einfuhr und Vor- ratsstelle Frachtzuschüsse für Lleferungen geben soll. bei denen die Frachtkosten höher sind als das Gefälle zwischen den Preis- gebieten. Europäische Integration über Zollabbau und Markt- a breden (AP) Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg, hat am 30. März in Düsseldorf gefordert, daß nach der Ratifizierung der Pariser Verträge die Bestrebungen für eine wirtschaftliche Inte- gration Westeuropas verstärkt werden sol- len. Nach Ansicht Bergs sei als erster Schritt zu einer Wirtschaftsumion eine stufenweise Senkung der Zollsätze in den einzelnen Län- dern notwendig.. Gleichzeitig mit diesem nach seiner Schät- zung fünf bis zehn Jahre dauernden Zoll. abbau müßten die Industriezweige Markt- abreden treffen, damit sie sich aufeinander einspielen könnten. Die Staaten hätten dabel die Aufgabe, eine Angleichung der Wichtig sten steuerrechtlichen und wirtschaftlichen Grundprinzipien in den verschiedenen Län- derm herbeizuführen. Rüstung mit Weile, statt mit Elle Berg sagte, Rüstungsaufträge seien nicht vor Anfang nächsten Jahres zu erwarten, Bis dahin könne man in aller Ruhe an die wirt- schaftlichen Planungen herangehen, die für die Rüstungsproduktion erforderlich sind. Dieses Jahr könne noch dazu benutzt wer- den, den Markt mit genügend Konsumwaren zu versorgen und die Rationalisierung vor- Wärts zu treiben. Der Zeitplan für die Aufrüstung sei von entscheidender Bedeutung, sagte Berg, In seinen Verhandlungen in den Vereinigten Staaten habe er darauf hingewiesen, daß die Bundesrepublik innerhalb von fünf Jah- ren auch ohne fremde Hilfe aufrüsten könne, Wenn die NATO-Führung aber eine Auf- rüstung innerhalb von zwel Jahren verlange, dann müsse die fremde Hilfe um so größer sein. Das Tempo müsse von dem Zwang be- stimmt werden, keine wirtschaftlichen Stö- rungen in der Bundesrepublik zu verur- sachen, denn damit würde man Deutschland in die Hände der SowWzjets spielen. produklen matkie Situations bericht Inländisches Brotgetreide wird noch in klei- nen Mengen angeboten, mit Ausnahme von mahlfähigem Roggen jedoch wenig gefragt. Die Mühlen sind durchweg gut bevorratet, auch in ausländischem Füllweizen. Hierfür besteht lediglich für spätere Liefertermine Interesse, Auch ausländischer QAualitätsweizen ist bel ab- bröckelnden Preisen und geringem Mühleninter- esse ausreichend angeboten. Futterweizen wird von der Mischfutterindustrie bei 40, DM bis 41, DM je 100 Kilo aufgenommen, Futtergerste kommt nur wenig an den Markt und bleibt gut gefragt. Futterhafer in guter Beschaffenheit geht etwas besser ab, aber im allgemeinen ist das Kaufinteresse auch für Mais etwas zurück. gegangen. Die Restbestände an Braugerste, die ſe nach Qualität von 45.— DM bis 47,— DM je 100 Kile ab Lagerhaus angeboten werden, finden immer noch Abnehmer. Der Malzbedarf hat neuer dings wieder zugenommen. Trotz des Gleitzolls Wird Auslandsmalz wieder etwas billiger ange- boten als deutsche Malze. Angesichts dleser Lage ist kaum zu erwarten, daß neue Import- ausschreibungen für französische Braugerste erfolgen werden. Am Mehlmarkt zeigen sich Erholungserschel- nungen. Die Abruftätigkeit hat etwas zuge- nommen, aber neue Abschlüsse werden nur wenig getätigt. Besonders schlecht bleibt der Absatz für die dunkleren Mehle. Am Futtermittelmarkt ist die Lage unein- heitlich. Weiterhin gesucht ist Kleie zur promp- ten Lieferung bei 23,50 DM, Wũährend für spä- tere Liefertermine etwas billiger anzukommen ist. Oelhaltige Futtermittel rückläufig. Die Oel- fabriken bieten Sojaschrot zum Liefertermin Dezember/ März mit 36,50 DM an. Bemerkenswert ist das verstärkte Interesse für Brauereiabfälle und Körnermischfutter. Die süddeutschen Zuk. kerfabriken sind derzeit mit Trockenschnitzel nicht am Markt. Dr. J. P. Buss Marktberichte vom 3 0. MATE Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarlt (WD) Anfuhr gut, Nachfrage langsam. Aepfel. Feldsalat und Lauch nur bei nachgebenden Frel⸗ sen abzusetzen. Es erzielten: Aepfel Ia 2025; A 1313; B Jg; Feldsalat 2645;(UVeberstanch! Spinat 33-33; Knollensellerie 3352; Porree 12 ple 16; Zwiebeln 17; Radieschen Bund 36-40; Peter- Silie 9; Schnittlauch 7. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 452.50—457,50 DM Blei in Kabeln 127,00 126,00 PDYI Aluminum für Leitzwecke 240,00 242,00 P. Westdeutscher Zinnpreis 884,00 PM Freie Tevisenkurse Geld Brief 100 belgische Frenes 9,42 6,44 100 französische Franes 1.2089 1,2079 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 95,975 96,175 110,715 110,935 1 kanadischer Dollar 4,275 4,285 1 englisches Pfund 11,792 1161 100 schwedische Kronen 61,035 51,198 100 dänische Kronen 60,80 100 norwegische Kronen 0 100 Schwiefzer freie Franken 99,0 96.23 1 Us-Dollar 4,2018 42115 100 D- W= 510 DNM-Ot 100 DM.= 20.0 Ph. W. gguchbespfechungen zahle dem Finanzamt nicht mehr als Du mußt! DGB.-Lohnsteuerbroschüre 1955. Herausgegeben vom DGB-Landesberirksvorstand Baden-Württem- berg, Stuttgart. Preis 0.0 DM.) Die Broschüre Will ein„Steuerberater des kleinen Mannes“ sein. Jeder soll aus den gege- benen Verhältnissen das Beste für sich Vereun holen können, Die kleine Fibel des 08 Wil dabei helfen. Adrenbucn der pireltoren und Autsichtsräte. (Nach Gesellschaften gkordnet— Jahrgang 1978. Verlag: Finanz-Verlag Gmpfi. Beriin- Grunewald, Taunusstrage 3, Preis 70 DPM.) 50 Es ist die dritte Auflage, die seit dem Kriege vorliegt. Die Neuauflage spiegelt die eingetre⸗ tenen beträchtlichen personellen und Striemen veränderungen der deutschen Volkswirtecha⸗ Wider, die Umwandlung bedeutender As in Amblis, die Entflechtung wie den neuen Ver- flechtungsprozeßg. Das Buch beschränkt slch 155 wußßt auf die Wesentlichen Angaben! f g rende Persenlichtkelten, Geschättszweig, Japltal Standort der einzelnen Betriebe und Verbin dungen mit anderen Gesellschaften. Zusammen mit dem im Vorjahre erschienenen Band, de- nach Personen geordnet ist, wird somit 87 schnelle und mühelose Erfassung der Viele gen Verbindungen der Direktoren und Auf-, sichtsräte wie der Firmen ermöglicht. t eine ———ẽ̃ ͤ— 322 Die modische H- Linie des eleganten Jäckchenkleides wird betont durch eine weiche Blende mit koketter Schleife. Der kleidsame Kragen und die schmöcken- den Perlmuttknöpfe fügen sich harmonisch in den Gesamteindruck. 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W.-EISEEMFEHüU 5 N bussklbogf SkfI-cMagtorrengbes keln Mebkötin och 82 5 i 27 1 8 4 ö Seite 12 MORGEN Nandels register Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in 0 keine Gewähr!) Neueintrag ungen: A 3182— 12. 3. 1955. Karl Fr. Weber, Planen-Säcke-Zelte in Mannheim (Herstellung und Vermietung von Planen, Säcken und Zelten, Rhein- rottstraße 5). Inhaber ist Karl Friedrich Weber. neim-Feudenheim. B 951— 12. 3. 1955. Friedrich Wilhelm Magdeburger Organisations- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Lameystraße 30). Der Gesellschaltsvertrag ist am 31. Dezember 1954 errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Planung der Werbung und die Betreuung der versicherungsgeschäftlichen Organisation der Friedrich Wilhelm Lebensversicherunss-Aktiengesellschaft und der Magdeburger Lebens- Versicherunss- Gesellschaft; ferner der Abschluß von Organisations- und Intetressen gemeinschaften, sowie die Vornahme von kaufmännischen Ge- schäften aller Art. Das Stammkapital beträgt 20 00 DM. Geschäftsführer Sind Dr. Hans Gerling, Versicherungsunternehmer in Köln, Walter Ger- lng, Versicherungsunternehmer in Köln und Eugen Hoffmann, Ver- sicherungsdirektor in Bad Dürkheim. Es sind jeweils zwei Geschäfts- führer gemeinschaftlich zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Die Gesellschafter-Versammlung kann einen oder mehreren Geschäftsführern alleinige Vertretungsbefugnis erteilen. Die Geschäftsführer Dr. Hans Gerling, Walter Gerling und Eugen Hoffmann sind berechtigt, die Gesell- schaft allein zu vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Bundesanzeiger. B 952— 14. 3. 1955.„Matex“ Textilhandelsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(rattersallstraße 26). Der Gesellschaftsvertrag ist am 3. Januar 1935 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Der Hendel mit Textilfabrikaten im In- und Ausland sowie die Durchführung aller im Zusammenhang damit stehenden Geschäfte jeder Art. Das Stammkapital beträgt 20 0% DM. Geschäftsführer ist Liselotte Loos, Geschäftsführerin in Mannheim. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt. so sind zwei Geschäftsführer oder ein Geschäftsführer und ein Prokurist zur Vertretung der Gesellschaft befugt. Die Gesellschafter versammlung kann einem Geschäftsführer Alleinvertretungsbefugnis Übertragen. Als 5 nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Ge- sellschaft erfolgen im Bundesanzeiger. B 953— 23. 3. 1935. Grundstückgesellschaft Mollstrage 51 mit beschränk- ter Haftung in Mannheim(Mollstrage 31). Der Gesellschaftsvertrag ist f am 12. Oktober 1954 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Der Erwerb und die wirtschaftliche Nutzung des Hauses Mannheim, Mollstraße 51. Das Stammkapital beträgt 20 00 DM. Geschäftsführer sind Dr. Hans Lurz, Arzt in Schriesheim und Marianne Lurz, Geschäfts- Führerin in Schriesheim. Die Gesellschaft ist auf die Dauer von 5 Jahren errichtet. Wird sie nicht nach Maßgabe des 5 5 des Gesellschaftsvertrags gekündigt, so läuft sie jeweils um 3 Jahre weiter. Sind mehrere Ge- schäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäfts- führer oder durch einen Geschäftsführer mit einem Prokuristen ver- treten. Einem von mehreren Geschäftsführern kann Finzelvertretungs- befugnis erteilt werden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Bundesanzeiger. Veränderungen: A 627— 10. 3. 1955. Gebrüder Schaefer, Zigarrenfabriken, Zweignieder- lassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Heidenheim a. d. Brenz. Kommanditgesellschaft, Die persönlich haftende Gesellschafterin Pauline Wulz geb. Eckardt ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Heidenheim (Brenz) ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 19 bekanntgemacht. A 1180— 6. 3. 1955. Otto C. Hellmuth in Mannheim. Die Nlederlassung ist nach Mosbach verlegt. g A 1793— 6. 3. 1988. Heinrich Ries in Mannheim. Die Niederlassung ist nach München verlegt. A 2179— 8. 3. 1955. Johannes Lohrmann in Mannheim. Hans Lohrmann in Mannheim hat Prokura. Geschäftszweig: Vertretungen in Futtermit- ein, Getreide, Mühlenfabrikaten, Vereidigter Handelsmakler, verständiger, Probenehmer und Wieger. Geschäftslokal: K 3, 28. B 8— 17. 3. 1955. Fr. Ziegler& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim. Georg Schütt, Kaufmann in Mannheim ist zum Ge- schäftsführer bestellt. Rudolf Schunck ist nicht mehr Geschäftsführer. B 21— 7. 3. 1955. Pfälzische Mühlenwerke in Mannheim. Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder Prokuristen hat Rudolf Werle in Mannheim. B 22— 9. 3. 1958. Badische Bank Fillale Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Karlsruhe. Gesamtprokura mit einem Vor- standsmitglied oder Prokuristen hat Ludwig Friedrich in Karlsruhe. Die Prokurd von Leo Gnirs ist erloschen. Ludwig Dold wohnt jetzt in Mannheim. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Karlruhe ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 28/35 bekanntgemacht. B 69— 8. 3. 1955. Wasserwerksgesellschaft Mannheim mit beschränkter Haftung in Mannheim. und 1. März 1955 wurde die Satzung geändert und im ganzen neu gefalzt nach Maßgabe der eingereichten notariellen Niederschrift, auf die Bezug genommen wird. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Der Erwerb. die Errichtung ue: der Betrieb von Wassèrversorgungen und sonstigen Unternehmungen. B 136— 17. 3. 1955. Mannesmannröhren- und Eisenhandel Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Frank- furt a. M. Durch Gesellschafterbeschluß vom 4. Dezember 1954 wurde 5 1 Firma) des Gesellschaftsvertrages geändert. Die Firma ist geändert in: Mannesznannhandel- süd Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frank- Firdt M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 14/55 bekannt- Se macht. 1 0 B 4314— 7. 3. 1933. Siemens Bauunion Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Berlin und München. Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer, stellvertretenden Geschäfts- tührer oder Prokuristen hat Rudolf Woitschach in München. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts München und Charlottenburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 16/53 bekanntgemacht. B 729— 25. L. 1955. Rheinhold& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Augusta-Anlage 32) Richard Boedecker ist nieht mehr Geschäftsführer. B 744— 24. 3. 1935. Süddeutsche Kundenkreditbank Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(P 5, 1-4). Géesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder Prokuristen hat Dr. Dieter Haas in Mannheim. Der Prokurist Paul Stenzel ist auch mit einem Prokuristen zusammen vertretungsberechtigt. B 657— 14. 3, 1935. Kleinbus- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Friedrichsfelder Straße 38). Sebastian Dick ist nicht mehr Geschäftsführer. B 375— 14. 3. 1955 Churotan, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim Undustriestrage 31). Dr. Hugo Stemberg, Kaufmann in Neckargemünd ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. B 900— g. 3½3. 3. 1953.„Victoria“ Hotel- und Gaststätten- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. (Auf Grund 8 1 Aufl. G. von Amts wegen eingetragen). Josef Orth, Kauf- mann in Ludwigshafen a. Rh. ist zum Abwiekler bestellt. B 915— 15. 3. 1935. Kless& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(G 6, 5). Alfred Kiess ist nicht mehr Geschäftsführer. Bun O Reinhard Laurisch, Kaufmann in Dortmund-Hombruch ist zum Geschäftsführer bestellt. 5 N Frlos chen: A 1253— 12. 3. 1935. Adolf Schenkel in Mannheim. Die Firma ist erloschen, Von Amts wegen eingetragen auf Grund des 5 31 Abs. 2 HGB). A 1664— 10. 3. 1955. Graphische Künstanstait Klein& Hess in Mann- heim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Liquidation ist beendet und die Firma erloschen.. A 1773— 11. 3. 1955. Herrenmodeartikel Albert Püttmann in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 1633— 10. 3. 1955. Edinger Brotfabrik Karl Neupert in Edingen. Die Firma ist erloschen. A 1639— 6. 3. 1958. Seifenhaus am Markt Franz Ochel in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Nachstehende Firma beabsichtigen wir im Handelsregister von Amts wegen zu löschen: HRA 1025— Theodor voelckel in Mannheim. Zur Geltendmachung eines Widerspruchs gegen die Löschung wird eine Frist von 3 Monaten ab Zustellung bestimmt. nseglic ft (AE EE R Hos Sgosr SPE 5 . Beste 5 Gad Sorte nur a0 45 Kaufmann in Mann-“ Sach- Durch Gesellschafterbeschluß vom 8. Dezember 1954 — Wie neu sieht ihr alter Holzboden qus, wenn Sie ihn mit BODOSAN- Forb- glanzwochs behandeln. 3 Farben, eichengelb, rot- u. dunkelbraun er- möglichen ihnen, die jeweils pas- sende Tönung quszuwählen. DundsnN Ferbglenzwachs Storchen-Drog. Bitzer 3. Marktpl. Drogerie Degen, Mittelstraße 56 Neckar- Drog. Körner, Mittelstr. 46 Feudenh.: Kreuz- Drog. H. 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Mosbacher Straße 13 Bestattungen Besonders danken wir Herrn treichen Worte, Herrn Dr. Kratz- seinen ärztlichen Beistand, den Schwestern Marie und ege, den Hebammen, sowie allen, die letzte Ehre erwiesen haben. März 1958 Die trauernden Hinterbliebenen in Mannheim Donnerstag, 31. März 1955 Hauptfriedhof e Schnepf, Katharina, Heidenreich, Hans. 7 Mackert, Heß, Philipp, Krematorium J 6, Lang, Georg, Waldhof, Alte Frankfurter Straße 6 Friedhof Neckarau Reit, Josef, Katharinenstraße Friedhof Sandhofen Wernz, Philipp, Ausgasse ũ.. Langstraße 1 Langheinrich, Sofie, Feudenheim, Blücherstraße 26. Alois Gärtnerstraßse 1e Hümboldtstrage!!! Zeit 9.30 10.90 10.30 11.30 14.30 *„.* 14.00 13.00 14.30 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr vermie chnelder 5 4555 Hauptpord 39 Jahre erfolgrelche Hh ehOndu tungen LADEN Angebote unter Nr. P (etwa 60 am) mit Nebenraum ab sofort zu vermieten. LOKAL. 8 24666 an den verlag. Vermieten. Pelz, K 1, 17b. Möpl. 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Von Beileidsbesuchen bitten wir g ee 2u ee Heimgekehrt vom Grabe unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Maria Eckhardt geb. Bittig ist es uns ein Herzensbedürf- nis, für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die schönen Kranz- und Blumen- spenden zu danken. Besonde- ren Dank Herrn Pfarrer Leiser für die trostr. Worte, Herrn Dr. Winkelmann für die ärztl. Betreuung sowie unserer lieb. Krankenschwester Mina für die aufopfernde Pflege. Mhm.-Käfertal, 29. März 19353 Wormser Straße 34 Friedrich Eckhardt Kinder u. Anverwandte Für die vielen Beweise herz- cher Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens meines lieben Mannes, unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Großvaters u. onzkels, Herrn Wilhelm Schmitt Postinspektor 1. R. Sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. 5 Waldkirch 1. Brsg.. 5 FNannheim 30. März 195 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Schmitt Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- gang unserer lieben Entschla- kenen, Frau Margarethe Hinderberger geb. Kley, sagen wir allen unseren innig sten Dank. [Mannheim, 31. März 1958 Richard-Wagner-straße 59 f Daniel Hinderberger und Angehörige i 0 Mietgesuche f Angest., sucht einf. möbl. Zimmer Angeb. unt. PS 24763 an den Verl. Mute m. 103. Tochter sucht 1 Zim. Fl. m. od. oh. Bad. Miete bis 80 DM. Lindenh. od Schwetzinger- stadt. Angeb. u. Nr. 05969 a. d. V. Möbl. Zimmer von sol. Jg. Dame in Mhm. od. Umgeb. gesucht. Bis 60, DM. Angeb. unt. Nr. 03973 a. d. V. Kl. möbl. Zim. v. He. sof. z. mieten Zes. Angeb. unt. Nr. 05949 a. d. V. Mödl. Zim. in Feudenh. sof. gesucht. Angeb. unt. P 24762 an den Verl. Möbl. Zimmer v. jg. Herrn gesucht. Angeb. unt. Nr. 08961 an den Verl. Mbl., freundl. Zimmer von berufs- tätigem Herrn Anfang April ges. Angeb. unt. Nr. PS 05981 a. d. V. Leerer Raum, etwa 30 qm, mögl. heizbar, mit Strom und Wasser- anschluß versehen, Gegend Ost- stadt, gesucht. Angebote unt. Nr. 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Ladenburg: Drogerie Schöpperle Lampertheim: Drogerie Rosche e Drogerie Rufer Seite 14 MORGEN Donnerstag, 31. März 1953/ Nr. 78 „Effekt-Aufnahmen“? So um die zwanziger Jahre, da waren „Effekt- Aufnahmen“ im Schwung. Die Foto- grafen verwandelten die semmelblondesten und sommersprossigsten Portokassenjüng- linge in dämonische Casanovas und das stupsnäsige Fräulein Lieschen Schulze in einen männermordenden Vamp. Man braucht nämlich das Licht nur so zu führen, wie es normalerweise niemals einfällt. Dann sieht auch der so beleuchtete Mensch so aus, wie er normalerweise niemals aussieht. Machen Sie eine Probe aufs Exempel. Strahlen Sie das so überaus gutmütige und so überaus harmlose Antlitz von Müllers Fritz senkrecht von oben oder noch besser senkrecht von unten an: er wird sich flugs in einen sehr grimmigen, sehr scharfgesich- tigen Meisterdetektiv verwandeln. Weshalb? Weil das gewohnte und uns geläufige Ge- sicht eines Menschen durch einen verkehrten Lichteinfall auch gleichsam umgekehrt wird. Wo Schatten waren, sind jetzt Lichter, wo Lichter hingehören, sind jetzt Schatten. Da- bei bleibt dann auch dem Charakter nichts amderes übrig als sich umzustülpen. Müllers Fritz sieht sich vielleicht recht gerne als Sherlock Holmes und Maiers Emil gerne als Texas-Jim, und so mag die Effekt- Fotografie auch noch da und dort im Schwunge sein. Ansonsten sind wir aber doch wieder zu der schlichten Auffassung zurückgekehrt, daß man einen Menschen so Ihr Berater DONNA in allen PHOTO KING RADIO A A 0 00 00 8 0 Photofragen! O 7. 5 AN DEN HLANRKREN Jelefon 5 24 46 und 52447 darstellen sollte, wie er ist. Das heißt ins Fotografische Übersetzt: Der beste Licht- effekt ist der, dem man es nicht anmerkt, daß er einer ist. Die Sonne, die seit Jahrtausenden das Bild anleuchtet, das wir uns vom Menschen machen, scheint vorwiegend schräg von oben, und schräg von oben sollte auch immer der Haupt-Lichteinfall kommen, ganz gleich, ob er von der Sonne, vom Blitz oder vom Kunstlicht herrührt. Unsere zusatzlichen Beleuchtungskünste dienen dann nur noch dazu, Schatten aufzuhellen, die andernfalls zu dunkel geraten würden, oder Konturen nachzuzeichnen, die sich vom Hintergrund abheben sollen. Ein aufgehellter Schatten muß aber immer noch ein Schatten bleiben, sonst gibt es Vollmonde und Käsegesichter. Also muß das Zusatzlicht schwächer sein als das Hauptlicht, weiter entfernt oder abge- schirmt. Meistens genügt eine helle Wand, die einen Teil des Hauptlichts reflektiert. Bei so sparsamen Nachhilfen muß zwar der Mensch selbst für die Wirkung seines Ant- Iitzes sorgen, aber das hat noch keinem Menschen geschadet und bewahrt ihn vor kritischer Nachrede. 10 Das natürliche Gesicht „Wie machen die Leute nur ihre schönen Kinderaufnahmen? Wenn ich die meinigen knipse, schneiden sie immerfort Gesichter ——— Und dann, nicht wahr, lieber Va- ter, dann brüllst Du sie an:„Wollt Ihr wohl stillhalten, Ihr Bälger?!“ Worauf dann die Gesichter noch„schöner“ werden. Aber— Dir zum Trost, lieber Vater— die Leute, die„es“ können, kochen auch nur mit Was- ser. Ihre„Bälger“ schneiden auch Gesichter — wenn man ihnen Gelegenheit dazu gibt. Kinder sind nun einmal so. Und nicht nur die Kinder Es kommt also auf die Gelegenheit an. Wenn man zum Beispiel ein Kind auf eine Schaukel setzt, so kommt es nicht zum Ge- sichterschneiden. Es hat alle Hände voll zu tun, es ist voll beansprucht. Es wird zwar auch ein Gesicht machen, vielleicht ein fröh- liches, vielleicht ein ängstliches, jedenfalls aber ein natürliches Gesicht; keine Grimasse und nicht die gefürchtete Bitte- recht- freund- lich-Pose. Wenn man aus so einer Aufnahme den Kinderkopf herausvergrößert, erhält man ein Bild, das unter allen Umständen „echt“ ist. Macht man mehrere Aufnahmen, so ist eine von ihnen ganz gewiß nicht nur echt, sondern auch schön und wie gewünscht. Das soll nun nicht heißen, daß die Schau- kel zur Photoausrüstung gehöre. Sie ist nur ein Beispiel, ein drastisches sogar. Man kann Kinder wohl auch auf einfachere Weise be- schäftigen und ablenken. Es muß aber eine dem Kind gemäße Beschäftigung sein, die seine innere Anteilnahme erweckt. Das Kind soll davon gefangen sein— mehr als vom Vorgang des Photographierens. Die alten Schwarzkünstler, die den Trick mit dem Vögelchen anwandten, das angeblich aus ihrer Camera-Optik flattern sollte, waren eigentlich auf dem richtigen Wege. Wir be- lächeln sie nur deshalb, weil ihnen heute kein Kind den Schwindel glauben würde. Zu ihrer Zeit war der Schwindel aber gut. Wunderhübsche Kinderbilder gelingen in einem Zoo, wenn das Kind staunend zur Giraffe emporsieht oder über den Affen aus tiefstem Herzen lacht und dabei geknipst Photographieren beim Kerzenschein Verachtet mir die gute alte Tischlampe nicht! Wir haben beileibe nichts gegen das Blitzen, es hat die photographischen Mög- lichkeiten um ein Vielfaches erweitert. Und die hochkerzige Nitra-Lampe, bei der man so bequem arbeiten und so bedächtig aus- leuchten kann, möchte au chkeiner missen. Wer aber die Vorzüge eines Autos zu genie gen weiß, braucht deshalb gemütliche Spa- ziergänge nicht für eine überlebte Sache zu halten. f Das Photographieren bei traulichem Lam- pen- oder gar Kerzenschein ist auch so ein gemütlicher Spaziergang. Und so wie uns der Fußweg näher an die Dinge heranführt als das Automobil, so führt uns auch diese Art des Lichtbildens zu einer innigeren Beschäf- tigung mit den Gegenständen unserer photo- graphischen Aufmerksamkeit. Die modernen Lichtquellen machen uns ja die Sache sehr leicht. Es fördert die Kunst und dient auch der eigenen Technik, wenn man es sich ab und zu wieder etwas schwerer macht. So wie es gut tut, gelegentlich auch solche Berge zu ersteigen, auf die eine Seilbahn führt. Onkel Theobald sitzt am Schreibtisch. Das Licht der Arbeitslampe fällt auf die Steuererklä- rung. Ein Widerschein davon liegt auf Onkels bekümmertem Gesicht. Wir wollen ihn ein wenig stören und ablenken. Die 50-Watt-Birne erlaubt uns keine Schnappschüsse. Dafür könnte aber das Licht im Bildraum von Rembrandt sein. So weich und gleichzeitig so ausschließlich konzen- triert auf das eigentliche Bildthema ist kein anderes. Und das störende Beiwerk des Hin- tergrundes versinkt im Dunkeln. Her mit dem Stativ! Blende auf, denn wir brauchen jetzt keine Tiefenschärfe. Ge- nau einstellen! Wie lange kann Onkel Theo- bald stillhalten? Eine Sekunde lang hält er aus, denn er sitzt ja bequem und bei mil- dem Licht. Zur Not kann man ja die Auf- nahme wiederholen, Bei Blende 3,5 reicht die Sekunde bei weitem; wenn wir mit 23/10 DiIN-Film geladen haben, tut es auch eine halbe, und in einer Sekunde schafft es dann sogar die Box. Das ist also gar keine Hexe- rei. Das bißchen Stillhalten? Du liebe Gütel Zu Großvaters Zeiten gingen die Photogra- phen während der Belichtungszeit frühstük- Ken. Unsere modernen Filme gestatten Por- trätaufnahmen sogar bei Kerzenschein. Sie sind besonders rot- empfindlich. Und da die Kerze viele rote Strahlen aussendet, ist sie für den Film heller als für das Menschen- auge. Wenn sie nahe genug vor dem Ge- sicht steht— nehmen wir an, Onkel Theo- bald würde sich an der Kerze seine Zigarre anzünden— so kann auch sie schon in einer Sekunde ein Bild zeichnen. Darauf wird man von des Onkels markanten Zügen zwar nur einige Flächen und Konturen sehen— aber das ist es ja gerade, worauf wir hin- auswollen: mit sparsamen Mitteln viel er- reichen. Außergewöhnliche Photos Eine Folge außergewöhnlich kostbarer Lichtbilder in vorzüglicher, zum Teil farbi- ger Wiedergabe, enthält die März April- Ausgabe der internationalen Photo-Revue „Photorama“ des Gevaert-Verlages, Mortsel/ Antwerpen. Aus der Fülle von Beiträgen namhafter deutscher und ausländischer Fotografen ver- dienen die mit Bildbeispielen erläuterten Aufsätze des Inders Dr. K. L. Kothary(„Bil- der aus Staub“), des Engländers John Erith („Menschenerkenntnis beim Porträt“) und des kürzlich verstorbenen Deutschen Adolf Lazi(„Aus der Schule geplaudert“) ganz be- sonders hervorgehoben zu werden. Ueber die Farb-Mikro- Fotografie berichtet Dr. A. L. C. Schmidt, Rotterdam mit erstklassigen Farb- Mikro- Aufnahmen.(Kostenlose Probehefte gegen Einsendung einer Schutzgebühr von 0,50 DM an die Voigtländer AG, Braun- schweig, Postfach 511.) Wird. Und sie gelingen beim Spiel mit einem möglichst noch neuen, ganz gefangen neh- menden Spielzeug. Nun, man braucht da keine Liste aufzustellen, die Eltern wissen schon, worauf und wie ihre Kinder reagie- ren. Die photographische Problematik liegt darin, daß die Camera freies„Schußfeld“ haben muß und daß der Blick des Kindes nach vorne oder nach oben gelenkt werden muß und nicht etwa nach unten, wie es beim Lesen geschähe oder beim Spielen auf dem Fußboden. Ein bißchen Regie muß man schon führen, aber mehr mit sich selbst als mit dem Kinde. Und zur Regie an sich selbst gehört auch das Ueben der Geduld. Gute Kinderbilder macht man nicht im Handum- drehen. Weshalb sollten wir es auch gerade damit so eilig haben? 5 Ins Wasser photographieren Man kann nicht einfach im Goldfischglas Hans Hass den Zwoten spielen. Zur Unter- Wasser- Fotografie braucht man ein— recht kostspieliges— Spezialgehäuse. Erstens— weil die Kameras Wasser gar nicht gern haben. Zweitens— weil die Kamera die im Wasser befindlichen Dinge nur dann pflicht- gemäß abbildet, wenn ihre Optik vom Wasser durch einen luftgefüllten Zwischenraum ge- trennt ist. Damit stecken wir schon mitten in einem fotografischen Problem, das auch diejenigen Amateure etwas angeht, die— noch— keine Unterwasser-Ambitionen ha- ben. Wir wollen ja, wenn auch nicht im Was- ser, so gewiß doch ab und zu ins Wasser fotografleren, wo die Forelle im Bach, der Karpfen in der Badewanne unsere Aufmerk- samkeit erregen kann. Im Wasser verbreiten sich die Lichtstrah- len nach anderen Gesetzen als in der Luft. Am Rhein f Aufgenommen bei Blende II auf 17/10 DIN; Wer mit freiem Auge taucht, sieht unter Was- ser nur verschwommene Konturen, weil gie Augen-Optik für Luft, nicht für Wasser be. rechnet ist. Wer sich aber eine Taucherbrille aufsetzt, sieht unter Wasser ebenso scharf wie über Wasser. Die Lichtstrahlen, die aus dem Wasser kommen, sind im Luftraum der Taucherbrille nach den für die Luft gültigen Gesetzen neu geordnet worden. Mie Fach- gelehrten der Optik werden gebeten, diese ganz und gar laienhafte Darstellungsweise gütigst zu entschuldigen.) Da wir nun aber— wie schon gesagt ohnehin nicht im Wasser, sondern nur ins Wasser knipsen wollen, sind wir jetzt genau so klug wie zuvor. Die alte Weisheit kommt uns dennoch zugute, denn es gibt eine Menge Leute, die erfahren haben wollen, dag im Wasser befindliche Gegenstände allemal un- scharf auf den Film kommen müssen, weil eben die fotografischen Gesetze im Medium des Wassers aufgehoben seien. Und diese Behauptung ist falsch— wenigstens in dieser Form. Die Kamera kann genau so ins Was- ser sehen wie das menschliche Auge, und sie kann die Gegenstände darin genau so scharf abbilden. Nur— die Entfernungsskala der Kamera stimmt für die Unterwasser-Strecke nicht mehr! Das optische Medium Wasser hat eine vergrößernde Wirkung, die Objekte werden von ihm„herangeholt“, Sie sind viel weiter entfernt als man annehmen und schätzen würde. Den Beweis dafür kann man mit einer Spiegelreflexkamera antreten, die ja nur nach der Schärfe und nicht nach der Wirklichen oder scheinbaren Entfernung ein- gestellt wird. Sie liefert vom Karpfen in der Badewanne auf Anhieb ein scharfes Porträt. Das tun andere Kameras natürlich auch aber erst nach einiger Uebung. 0 3 g Orange Filter. Zeit 30 Sekunden. Bild: Faust N* 7 Hama: Brötchen nmundgerechi mit dem vollen naturfeinen Geschmack Rama ist garantiert rein und frei von künstlichen Farbstoffen überreugt ie jeden Jag aufs neue Inr voller, naturfeiner Geschmack ist wirklich vorzüglich. Da ist es nicht weiter verwunderlich, daß Rama ständig neue Freunde gewinnt. Jeder, der Rama einmal kostet, sagt voller Begeisterung: Ihr Ge- schmack übertrifft wirklich die Er. wartungen! Und das werden auch Sie bestätigen— schon eine kleine Kostprobe genügt! Dabei vergiß er die Morgenzeitung 10 rk. De aMot- WERK HAMBURG Vetkäbfe Renzstr. 9, part. Iks, ab 18 Uhr. Mehr. He.-, Da-, u. Jugendfahrräd. u. 5 Nähmaschinen billig zu verk. Haußer, Neckarau, Friedrichstr. 1 Kinder-Bettstelle(132070) zu verk. Hu ablagen- Sonnenronos Weiß. Holzbett mit Rost und Matr.,. 1 T?C˙᷑ 5 Fliegenschrank, versch. Wohnzi. 5 farbe und Bezug nac Stühle, kpl. wels. Schlarzi. zu vk. 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Diese Schecks, die Sie in sämtlichen 88 Geschäftsstellen der Rhein-Main Bank 46. kaufen können, werden bei den Kreditinstituten im Bun- desgebiet und West-Berlin gebührenfrei eingelöst. Dar- über hinaus ist noch eine bedeutende Erleichterung ge- schaffen worden: Sie können jetzt auch in etwa 5000 Hotels. Gaststätten und Fremdenpen- sionen, die dem Deutschen Hotel- und Gaststätten ver- band-DEHOOGA- angeschlos- sen sind, mit Inland-Reise- schecks bezahlen. Bedenken Sie, welche Vor- teile dadurci gegeben sind: Sie brauchen, um Ihre Hotel- rechnung zu bezahlen, nidit mehr zur Post oder zur Orts- bank zu gehen, um Geld ab- zuheben. Sie brauchen aber auch nicht gröſlere Bargeld- beträge mit sich zu führen. Sie geben einkach Ihrem Hote- lier Ihren Reisescheck von der Rhein-Main Bank AG, und die Rechnung ist beglichen. Aber noch andere Vorteile bietet der Reisescheck: Reisen Sie mit viel Bargeld, so sind Sie ständig in Sorge vor Ver- lust oder Diebstahl. Wenn Sie unsere Reiseschecks ver- wenden, kennen Sie diese Sorge nicht. Der Scheck ist s0 gesichert, daſt er für Dritte unbrauchbar ist. Unsere Schecks können Sie auch zusätzlich zu Ihren Reise- devisen, die wir Ihnen eben- falls gern beschaffen, mit ins Ausland nehmen. Diese In- land- Reiseschecks werden Aer sicherungsprämſen oder an- dere Zahlungen fällig. Setzen Sie sich vor Ihrer Abfahrt mit uns in Verbindung, und erteilen Sie uns die notwen- digen Aufträge! Sorgfältig und termingerecht werden wir dann die Uberweisung von * sollten bei längerer Abwe⸗ senheit nicht unbeaufsichtigt bleiben. Wir raten Ihnen. der- artige Dokumente, die oft nicht zu ersetzen sind, für wenig Geld in einem Safe unserer Bank diebstahl- und feuersicher aufbewahren zu rere Dazu verhelfen Ihnen unsere DM. Reiseschecks, die Sie jetzt in eta 5000 Hotels im Bundes- geblet einlösen können. Bei unserem Reisedienst können Itallenreisende f um ca. 300% verbilligte Benzingutscheine erwerben. RHEIN-MAIN BANR A K II ENOEHESEIIS Cc HA EFE 1 IN MANNHEIM FRUHER DRESDNER BANK zwar im Gastland nicht ein- gelöst, Sie haben aber die Möglichkeit, sich damit auf Rückreise nach dem Grenzübertritt sofort wieder deutsches Geld zu besorgen. der Aber es gibt vor einer Reise noch mehr zu bedenken: Viel- leicht werden während Ihrer Abwesenheit Mieten, Ver- Ihrem Konto vornehmen. Wenn Sie uns Ihre Wert- papiere anvertrauen, tragen wir Sorge, dafl Fälligkeits- termine von Zinsen und Divi- denden rechtzeitig wahrge- nommen erden ung nuch Wertpapiere überwacht wird. Wertsachen und Urkunden lassen. Denken Sie einmal über diese Dinge nach! Sie werden sicher zu dem Ergeb- nis kommen: Es ist vorteil- haft, sich durch den Reise- dienst der Rhein-Main Bank AC, ersten Id laszen. Wen diessventuelle Auslosung der den Sie sidr deshalb bitte an die Ihnen nächstgelegene der Rhein-Main Bank 46, früher Dresdner Bank. Ca. 30% verbilligte Benzin- gutscheine für Italienreisende Von nun an können Benzin- gutscheine für motorisierte Italienreisende bei allen Ge- schäftsstellen der Nachfolge institute der Dresdner Bank! Rhein-Mein Bank AG., Rhein⸗ Ruhr Bank AG., Hamburger Kreditbank AG. und Bank für Handel und Industrie A8, Berlin, gegen Vorlage der Reisedokumente(Triptik oder Carnet) erworben werden. Damit ersparen sich Itallen- reisende die lästigen Warte- zeiten an den Grenzüber⸗ gangsstellen und kommen in den Genuff der ca. 30prozen- tigen Preisermäfligung. Die Benzingutscheine können an deutsche Kraftfahrer oder Ausländer, die in Deutschland ihren festen Wohnsitz haben, ferner an alle Ausländer, deren Fahrzeuge auflerhalb Italiens zugelassen sind, je- weils nur für 10 Tage ver- kauft werden, und zwar mit 301 täglich für Kraftwagen, d. h. Höchstsatz für 10 Tage 300 Liter; 8 101 täglich für Motorräder mit über 125 cem, d. h. im Höchstsatz für 10 Tage 100 Liter: f 31 täglich für Motorräder oder Fahrräder mit Hilfs- motoren mit unter 126 cem, d. h. Höchstsatz für 10 Tage 30 Liter. f Die Reisenden können wei⸗ tere Benzingutscheine auf Grund der Carta Carburante frühestens am 9. Tage nach Grenzübertritt in Italien er- werben. Tin Verkauf von Benzingutscheinen au Inh? ber von Autobussen oder ge- werblichen Kraftfahrzeugen Filiale oder Geschäftsstelle ist nicht gestattet. Fröhjahrsmöntel JWeed- Kostüme Anzöge- Trenchcoqts Kombinationen Maſßßatelier- Tuche Ex, 7 2, 1. PARADOEPLATZ —Zahlungserleichterung — 5 NI. Oste überraschung für unsere lieben kleinen und großen Leser A Das MARCHENTHEATER„VKUR PFALZ“ spielt am Sonntag, dem 3. April, 13.30 Uhr im Universum, Mennheim, N 7, Kunststraße Sthneewittrhen die sieben Zwerge nach Brüder Grimm Die guten „Uualitäts- B/ polstermöbel. nun gqoch in MANNTEIM pd wo? Nur in dem bekonnten kinrichtungsheus und fechgeschöft HERMANN HAB ERKORN 8 MANNHEIM, b 7, 2.4 Rheinstraße 00 0. 5 als Gast singt UnsVLA soRHEN i 8 f u un dee N 1 2 2 9 e 5 ballett und lustigen Tenz der i 6 i 5 1 ö Osſerhasen kin Blick in unser Scheufenster ist immet interessant und 1 85 „Softer Geschmack kostet nichts!“ Spielleitung: Elisabeth Vaas Tünze einstudiert: Fränzl Rothmund Musik. Leitung: Alfred Köhler Deutscher dewerkschaftspung Ortsausschuß Mannheim Frauensekretariat Frauen veranstaltung Donnerstag, 31. März 1953, Sehönau- schule. Beginn: 19.30 Uhr. MO DENSCHAU einmal ganz anders! Für Kinder u. Erwachsene Karten im Vorverkauf in der Schalter- Balle des„Mannheimer Morgen“ ab 3.00 und an der Kasse des „Universum“ zum ermagigten Preis von 0,60, 0,80, 1,.—, 1,20, 1,50 und 1.80 DM.— Mittellogen 2. DM (rel. 4 41 51/4 des MI) Alle Plätze sind numerlerti Sirickapparat ROE Vorkührung jeden Freitag Wollhaus 9 A 0 7 Mannheim, du 1, 3, Kurpfalzstr. Prosp. quliane Lotz, Schriesheim olimlich-schokolade- Had s en n allen Preislagen [Pralinen 5 in allen Preislagen OsterDesserts aus Marzipan, gos Fondants Gebrauchte 2 u verkaufen: 1 Drehstrom- Schleifringläufer: 5 0 Untertieht N. .— 1 Kempewerk 13430 Umdr., 120 Volt, 18 Ps Engl. u. Franz.„Privat“ Tel. 4 31 74 BB. 500 Umgr., 128 Volt, 8 Drehstrom- Motore: c 00 1 Slemens-Halske 1 Stemens-Schuctert. * 1 Stemens-Schuckert 1 Siemens-Schuckert. 1 Bergmann Man kann sich darin verlieben Möbel von uns 8 bedeuten die Erfüllung Ihrer Wönsche * Den Weg zu uns dürfen Sie nicht versdumen Wer ee„SRUCO-MOBE 75 S5, Kiassenlotterie jeden Donnerstag . „enmlos'-Lebung Nor 50 Pf Einsctz Vergehen Sie ihr 8 Glöck 5 1000 Umdr., 120 Volt, 0, Ps 1000 Umar, 120 Volt, 3,1 PS 930 Umdr., 120 Volt, 0, PB 930 Umdr., 128 Volt, 0,8 58 940 Umdr., 120 Volt, 2 PS 930 Umdr., 120 Volt, 0,8 Ps Anmeldung für Aprilkurse erbeten. 980 Umdr., 120 Volt, 0, 58 Nächster sSchülerkursus beginnt nach 8 5 a. 5 0 den Osterferien. Anfragen zwecks Beslentigung u. Angeb. unt, P 22466 8. d. Verlag. Einzelstunden jederzeit. a. f„„ D 4, 18 Telefon 3 25 08——— * Seite 18 MORGEN Donnerstag, 31. März 1955 Nr. Man kann sich doch mah irren/ Von Ernst penzeldt Das Deutsche Pen-Zentrum der Bundes- republik hält anläßlich seiner General-Ver- sammlung am Sonntag, 3. April, im Kongreß Saal der Darmstädter Mathildenhöhe eine Gedenkfeier für den vor kurzem verstor- benen Schriftsteller Ernst Penzoldt ab, bei der Erich Kästner, Peter Suhrkamp und Professor Dr. Hanns Braun sprechen. Es ist doch zu ärgerlich, daß meine Mit- sterblichen stets nachsichtig zu lächeln be- ginnen, sobald ich versuche auch einmal von Politik zu reden. Offenbar ist etwas an mir, Vielleicht steht es in meinem Gesicht ge- schrieben, was in den Augen meiner Ge- sprächspartner von vornherein ein verbrief- tes Menschenrecht, nämlich zur Politik mich zu àußern, mir absprechen zu sollen nahe- gelegt. Bei niemanden scheint man es 80 gut zu wissen wie bei mir, obwohl ich doch schließlich kein kleines Kind mehr bin, we- nigstens den Jahren nach. Vielleicht nandelt es sich um eine ähnliche Voreingenommen- heit wie die eines meiner Bekannten, der meinte, ein Benzinfeuerzeug passe nicht zu mir, ich dürfte mich eigentlich nur der Streichhslzer bedienen. Mag sein, daß sie mir wirklich besser zu Gesicht stehen. Aber das ist eine Stilfrage. Wer will mir es jedoch verbieten, der Sache einmal auf den Grund zu gehen, warum ausgerechmet ich die Finger von einem Ding lassen soll, das mir bislang zwei Weltkriege zugemutet hat, an denen ich, mit Matthias Claudius zu reden, nicht schuld zu sein begehre. Warum nimmt man mich nicht„für voll“? Ich muß der Sache einmal nachgehen. Dabei wäre es wichtig erauszukriegen, in welchem Alter ich über- haupt erstmals Kenntnis bekam von dem, Wes man Politik, Nation und dergleichen mennt. Es muß ziemlich früh gewesen sein, vermutlich weil in meinem Elternhaus als Vaterländische Ikone die Bildnisse der Mo- narchen, Feldherren und Staatsmänner, der drei Kaiser also, Moltkes und Bismarcks an den Wänden hingen. Es waren Fotografien, 80 daß ich sie wohl als authentisch nehmen mußte. N Anläßlich einer Sedansfeier während eines Seebadaufenthalts in Lakolk auf der Insel Röm(sie ist heute dänisch) geschah es, dag ich, was meine Brüder als höchst la- mabel empfanden, bei Absingung des nicht urmubringenden Deutschlandliedes aus Bach-Kontaten Komertobend in der Konkordienkirche Der vierte Bach-Abend dieses Winters in der Mannheimer Konkordienkirche war recht dazu angetan, die leider nicht allzu zahlreiche Hörerschaft besinnlich zu stim- men. Hans Schmidt, der talentierte junge Kirchenmusiker, dem wir nun schon s0 manche gediegene musikalische Veranstal- tung in der Konkordienkirche verdanken, hatfe für diesen Abend, der die Konzert- reihe mit Werken von Johann Sebastian Bach beschloß, drei Kantaten ausgewählt: „Gott soll allein mein Herze haben“(Nr. 169), „Allein zu dir, Herr Jesu Christ“(Nr. 33), und„Sehet, wir genen hinauf gen Jerusa- lem(Nr. 159). Mit Carmen Wintermeyer, Alt, Haus Unruh, Tenor, Walter Krauß, Baß, Willi Schnell, Oboe, Otto Bücher, Cembalo, und Jürgen Eppelslieimer, Orgel, waren so- lide Solo-Kräfte gewonnen worden, denen der Chor der Konkordienkirche und ein mit vorzüglichen Musikern besetztes Kammer- orchester ebenbürtig zur Seite standen. Man würde dem Charakter der musikali- schen Feier kaum gerecht, wenn man sich in eine Betrachtung der Einzelheiten verlieren oder in kommentierenden Randbemerkun- gen über die Ausführung ergehen wollte. Es War eines jener Konzerte, bei denen man sich am liebsten ins Hören versenkt und man über dem Nacherleben der Werke fast vergißt, auf das Technische der Ausführung zu achten, was freilich, wenn es gelingt, ein sehr gutes Zeichen für die Art der Auffüh- rung ist. Es war ein Abend lauterster Kir- chenmusik; man ließ sich tragen von dem langen Atem, der durch diese Kantaten wehrt, von der Ruhe und Zuversicht dieser Musik. Und wenn man sich hinterher an Höhepunkte zu erinnern suchte, dann fiel einem vielleicht die besonders schön darge- potene Arie mit Choral„Ich folge dir nach“ aus der 159. Kantate ein, dieser herrliche Satz, bei dem sich eine Alte, von Bach oft penutzte Choralmelodie wie ein Denkmal des Ueberzeitlichen Beharrenden in den kunstreich geführten, die Bewegung des menschlichen Gemüts spiegelnden Solo- gesang der Altistin einschiebt. Wa. patriotischer Rührung in Tränen ausbrach. Der Kurdirektor, ein ehemaliger Militär (mit Erlaubnis zum Tragen der Uniform“), der die Festrede hielt, ist mir noch deutlich in Erinnerung mit seinem gepflegten Voll- bart nach Art Kaiser Friedrichs III. Was War mit mir geschehen, daß ich weinen mußte? Ich habe doch kein prophetisches Gemüt. Vielleicht war es die Musik, die mich später im ersten Weltkrieg in gleicher Weise wie- der übermannte. Ich saß in den Tagen der sogenannten Kinderschlacht bei Wyschaete in der Bauernstube, die von unserm Feld- lazarett als Operations- und Verbandsraum eimgerichtet war, hatte die ersten Verwun- deten und Sterbenden, die ersten Toten mei- nes Lebens, die ersten Amputationen, auch Fälle von Wundstarrkrampf und Gasphleg- mone in meiner Eigenschaft als Sanitäter erlebt, das„weiße Schlachtfeld“ also, und war dabei, die blutigen Instrumente zu rei- nigen, als mit Musik— das war damals noch so Brauch— ein Bataillon Infanterie durch das Dorf marschierte, um vorn in Stellung zu gehen. Natürlich war ich übermüdet. Die Militärmusik aber, die mit hr verbundene „Erschütterung“ vor allem durch das Blech gab den Anstoß, wie damals, als ich ein Bub War. Ich führe dies an, weil ich später oft genug erlebte wie Hymnen, Reden und Musik Als politisches Laxativum„mit tödlichem Erfolge“ angewandt wurden. Natürlich stand ich als Bub weh rend des Südafrikanischen Krieges auf seiten der Buren und ich möchte danach fast vermuten, daß die Partei, auf deren Seite ich stehe, meiner Ueberzeugung nach oder unfreiwillig, todsicher die verlierende ist. Mein Vater war ein Patriot mit tief- besorgter Skepsis, meine Mutter erlag in mrer Gefühlsbetontheit leicht politisch- pathetischen Wirkungen. Der Kaiser hatte in jenen Zeiten irgendwarm einen unbedach- ten Trinkspruch gehalten, den mein Vater nicht billigte und so kam es, daß ich als Gymnasiast meine erste, sozusagen öffent- lich-politische Niederlage erlitt. Wir hatten als Aufsatzthema den Spruch:„Im Handeln ist die Masse groß, bei starkem Hieb, bei wucht' gem Stoß. Doch soll euch kräftig Heil erspriegen, laßt Einen urteln und beschlie- Ben“, Ich Unseliger machte am Schluß des Aufsatzes eine nicht mißzuverstehende An- Spielung auf jenen kaiserlichen Trinkspruch in dem Sinne, daß jener Eine aber dann auch misse zurteln!“ können, wenn er Reden Halte. Bei der Herausgabe der Aufgabe den- nerte mich mein Professor zusammen, so daß ich ganz klein und häßhlich wurde. Ich glaube, er Bielt mich für einen vaterlandslosen Ge- Sellen.— Wenn nach Aristoteles„der Mensch von Natur ein politisches Wesen“ heißt, so müßte ich doch eigentlich auch eines sein. Es wäre mir allerdings lieber, er wäre beispielsweise ein poetisches Wesen. Bestimmt ist er ein komisches, oder vielleicht nicht? Ich kann mich sogar noch an den Tod Bismarcks erirmern und an die Wirkung, die „Die Verirrten“ blieben v 0 * b N 2 N N 2 „Wieso lesen Sie den Faust?“— die Nachricht bei meinen Eltern hatte, und sehr deutlich an den Besuch Wilhelms II. zu feierlicher Enthüllung des Denkmals seines Großvaters in Nürnberg. Ich hatte einen Platz in einem Fenster gegenüber dem Kai- serzelt auf dem Marktplatz der ehemaligen Reichsstadt, Wo der Vorbeimarsch der Trup- pen erfolgen sollte. Ich sah die Auffahrt der Fürstlichkeiten mit an, mit den Federbusch- geschmückten Lakaien auf dem Kutschbock, sah, wie der Kaiser dem alten Prinzregenten Luitpold aus dem Wagen half, sah die Grog herzogin von Baden(in Lila), die mit einem Spitzentaschentüchlein liebenswürdig der ju- belnden Menge zuwinkte. Sie war die Toch- ter Kaiser Wilhelms I. Und ich sah, ich sehe es heute noch, wie Wilhelm II. ein bayrisches Regiment vor dem Regenten im Parade- marsch vorbeiführte, er ein paar Schritte voraus bei gesenkten Degen, Augen rechts, die Beine werfend bis zur Augenhöhe und ich hatte Angst, einer der Soldaten könnte falschen Tritt haben oder den Helm ver- lieren. Wie ihre Backen schütterten! Die Feldartilleristen hatten rote Rogschweife auf den Helmen. Abends war festliche Illumination der Stadt. Ja und dann? Und nochmals und dann? Die Natur kümmert sich verhältnismäßig wenig um die Geschichte. In den zerstörten Ein Schauspiel des belgischen Schriftstellers und Soncourt- Preisträgers Charles Plisnier Charles Plisnier, 1896 in dem Industrie- Städtchen Mons als Sohn eines atheistischen Fabrikanten und einer tief religiösen Mutter geboren, war leidenschaftlicher Anhänger der kommunistischen Internationale, ehe er Anfang der Zwanziger Jahre von einer Schriftstellerreise nach Moskau„bekehrt“ heimkam und bekenntnismutiger Katholik wurde. Als der ehemalige Advokat und erste ausländische Goncourt-Preisträger vor reich- lich zwei Jahren in Brüssel starb, hinterließ er unter anderem die noch ungenutzte Bühnenfassung eines Hörspiels„Le bonheur est pour demain“. Deren hat sich nun, mit Zustimmung der Erben des Autors, der deutsche Schriftsteller Rudolf Schneider- Schelde tatkräftig angenommen. Er hat„Die Verirrten“ dem Aachener Zimmertheater zur Uraufführung überlassen. Um es vorwegzunehmen: der lebhafte psychologische Ansatz der Exposition dieses Schauspiels in acht Bildern führt leider nicht zu einer völlig ausgewogenen Auseinander- setzung der Ideen von Caritas und Welt- revolution.„Die Verirrten“ bleiben verirrt, auch das christliche Beispiel vermag sie nicht auf rechtliche Wege zurückzuführen. Sofern dies nihilistische Folgerung oder ob- jektive Schilderung sein soll, läßt sich ja da- gegen nichts sagen. Es zeigt sich aber, daß das Drama auch in sich ein betrübliches Charaktergefälle hat: die Spannung 2 Wi- schen den Schwestern Achambault, sym- bolisch Martha und Maria geheißen, läßt auf der halben Wegstrecke nach, weil— das Drama in die Kolportage überzugehen droht. Zunächst nämlich ergibt sich eine reiz- volle Situation. Martha, die tätige Christin, wird von Maria, der leidenschaftlichen Be- kennerin einer hektischen Diesseitsideologie, hart bedrängt: sie soll Manuel, den gesuch- ten Meuchelmörder eines konterrevolutio- nären Emigranten, in ihrer gemeinsamen Pariser Atelierwohnung verbergen. Marias großartig profilierte Genossen decken Ma- nuel natürlich; aber„die Partei“ hat mit dem Attentat nichts zu tun. Manuel ist ein „romantischer Fanatiker“, bereit, seine Tat seiner bürgerlichen Geliebten, einer reichen spanischen Witwe, zu gestehen. Das muß verhindert werden. Eben diese Witwe ist es, die Plisniers Konzept zuletzt verdirbt. Denn daß Sowohl Martha als auch Maria, jede auf ihre Art, 1 2 „Weil ich in einem anderen Lesering bin.“ Zeichnung: Limmroth Städten hat der Huflattich gute Tage.„Ferro ignique“(mit Feuer und Schwert, WGrclich mit Eisen), diesen Spruch hatte ich in der Schule gelernt. Aber ich konnte mir damals nicht viel darunter vorstellen. Heute weiß ich: Es ist doch etwas an der humanistischen Bildung! Ach, dieses verdammte Gedächtnis: „Im Herbste, wenn die Blätter fallen, sind Wir Alle wieder zu Hause!“ Oder:„Nun wol- jen wir sie aber dreschen!“ Oder:„Ich mache das mit kleinen Stoßtrupps“. Man kann sich doch manchmal recht irren. Kaiserreich, Republik, Räteregierung, Hindenburg, Hitler usw. das ist ziemlich viel Politik am eigenen Leibe und nicht sehr ermutigend. Es will halt ausgehalten sein, und ich muß mich manchmal wundern, wie viel verschiedenartige Politik so ein armes Volk vertragen kann und sie überlebt. Alle Staatsformen, die ich mitmachen mußte, hat- ten eines gemeinsam: Das Militär, die Steuern, die Orden, und die Korruption. Es ist ein Wahres Glück, daß ich nichts von Poli- tik verstehe, und muß denen wohl oder übel recht geben, die fein zu lächeln beginnen, wenn ich ausnahmsweise meine unmaßgeb- liche politische Meinung äußere, etwa die, daß der Staat viel zu viel Rechte gegenuber dem einzelnen hat. Denn natürlich habe ich eine Meinung, aber ich werde halt nicht ge- fragt. erirri im Adchener Zimmerthedter brcufgeföhrt für Manuel Persönliches und Frauliches empfinden, ist noch durchaus logisch. Nun aber tritt die Witwe auf den Plan und Was sich eben noch großartig und zeitpsycho- logisch anlieg, schlägt nun unversehens um in die Eifersüchteleien eines durchschnitt- lichen IIlustriertenromans. Gift ist im Spiel (welches Manuel freiwillig nimmt) und ver- giftet das Spiel, denn als nun Maria unter Mordverdacht verhaftet wird, widerlegt der Autor nichts. Er läßt sie und ihre Genossen so ungereinigt wie unverurteilt abgehen. Einer so tragischen Aberlogik vermochte natürlich auch das kleine, mutige Aachener Theater mit seinen bescheidenen darstelle- rischen Mitteln nicht abzuhelfen. Günther Seeker hatte sich eine(arg knarrende) Pa- riser Dachwohnung von Paul Schneeloch bauen lassen, aber seine darstellerischen Aktivposten Waren eigentlich nur die beiden Schwestern von Lydia Ridder(Maria) und Katharina Schmidtlein(Martha). Sie trugen mit eindringlichen, stark seelischen Aus- drucksmitteln das ganze Spiel. Walter Blatt War ein etwas steifer Partei- Kommissar, Heinz Gerd Braasch ein federnder junger Fanatiker, Wolfgang Dohnberg ein verlebter anarchistischer Zyniker. Ludwig Gatter —— Drama einer Stadt Palczzeschis„Roma“ in Mailand Der siebzigjährige Dichter Aldo Palaz: schi, der durch seine Romane„Die Schu stern Materassi“ und„Die Brüder Cugec auch in Deutschland bekanntgeworden hat sich jetzt erstmals auch dem The. zugewandt; gemeinsam mit Alberto Per. stellte er eine dreiaktige Bühnenfassung nes jüngsten Romans„Roma“ her, die Mailänder Teatro Olimpia herauskam. P der Autor seinem Werk keine eigentlie Gattungsbezeichnung mitgab, sondern schlicht und einfach als„Bühnenbearb. tung“ klassifiziert, läßt immerhin erkenné daß er sich über gewisse dramaturgise Mängel wohl im klaren gewesen sein dürf Aber das fast allzu weit verzweigte Ra kenwerk des Buches ist hier doch auf seit Hauptlinien zurückgenommen, und vor alle in der Milieuschilderung und der Charakte zeichnung ist die ganze reife, gerade dur den dahinter stehenden Schmerz so hinte; gründige Ironie Palazzeschis doch auch a1 der Bühne lebendig geworden. Daß der Name der Ewigen Stadt de Titel abgab, darf man wirklich so bedeu tungsschwer nehmen, wie es Klingt. Was Palazzeschi hier geben wollte, ist nicht mehr und nicht weniger als das Drama der heuti- gen römischen— und vielleicht sogar der ganzen italienischen Gesellschaft: de Untergang der großen, Aten, aus einem g lebten Christentum erwachsenen Tradit nen vor dem angeblich„praktischen Sin einer oberflächlichen, lèebensgierigen, mor lisch korrumpierten Jugend. Der alte Für Filippe di Santo Stefano, Gebheim kammer beim Heiligen Stuhl, geht da einsam n verbittert im Schweigen seines alten Pall. stes zugrunde, während seine Kinder sich auf ihr„Recht aufs Leben“ berufen, das sich in allerlei Extravaganzen, erotischen Aben- teuern und hemmungslosen Geschäftemache- reien erschöpft. Diesen Zusammenbruch der ererbten Werte und des mediterranen Fami- lienbegriffs hat Palazzeschi mit fast gespen- stisch anmutender Visionskraft beschworen, mag ihn sein pietätvoller Konservatismus darüber auch zu mancher Einseitigkeit und Vereinfachung geführt haben. Vor allem der erste Akt, der die Expo- sition dieses sittenkritischen Familiendramas pringt, ist von packender Präzision in der Zeichnung. Dagegen ist der zweite, der in einer großen Gesellschaft die Diskussion von Gruppe zu Gruppe springen lassen sollte, trotz kostbarer Feinheiten im Dialog doch vom Theater her nicht bewältigt. Der dritte schließlich, für italienisches Empfinden mit allzu viel symbolisierenden Pointen beladen, entschied doch für einen schönen Achtungs- erfolg. Unter der Regie von Guglielmo Mo- randi wurde zum Teil außergewöhnlich gut gespielt. USE Koltur-Chronik Die Sowietunion will der Sowjetzone 750 Ge⸗ mälde zurückgeben, die aus der Dresdener Ge- mälde-Galerie stammen, wurde jetzt in Moska! bekanntgegeben. Unter den Gemälden soll sich auch Raffaels„Sixtinische Madonna“, eines der berühmtesten Kunstwerke der- Welt, befinden, Wie es in der sowjetischen Verlautbarung fei befinden sich unter den zur Rück S bestim ten Gemälden Werke von Raffael, Tizian unter„Die Pharisäer“), Velasquez(darun „Porträt des Matthäus“), Rembrandt(darun „Selbstporträt“), Rubens(darunter„Das Urt des Paris“) und Poussin(darunter„Narcisse „Flora“) und viele andere. Der Schriftsteller Heinrich Hauser, Autosn zahlreicher im Stil moderner Sachlichkeit ge- Schriebener Romane und Reiseberichte, ist, wie erst jetzt bekannt wird, am 25. März im Alter von 53 Jahren in Diessen am Ammersee ge- storben. Der am 27. August 1901 in Berlin gebo- rene Schriftsteller emigrierte während der Zeit des Nationalsozialismus nach den USA, W 7 er von 1938 bis 1948 lebte. Viel beachtet wurden seine Romane„Brackwasser“,„Kampf— Ge- schichte einer Jugend“(1934),„Notre Dame vor den Wogen“(1937) und„Nitschewo Armada“ (1949). Ueber das Leben im Ruhrgebiet schrieb Hauser vor etwa zwanzig Jahren das Buch Das schwarze Revier“. Die Bonner Stadtvertretung hat beschlossen, den Wiederaufbau der im Kriege zerstörten Beethoven-Halle nach dem Entwurf des 28- jährigen Berliner Architekten Wolske vorneh- men zu lassen. Die Kosten für den Bau des 62 000 Kubikmeter umbauten Raum umfassen den Gebäudes sind noch nicht bekannt Die Halle soll rund 1500 Besucher fassen. Die Johannes-Passion von Johann Sebastien Bach wird am Donnerstag, 7. April, 20 Uhr, am Feierabendhaus der BASF in Ludwigshafen vom Pfalzorchester und dem Beethovenchor un ter der Leitung von Joachim Popelka(vom Mannheimer Nationaltheater) aufgeführt. ANNE MARIE SFELIINK O; HEUTE HE IN ATET MEIN MANN 3 Dsotsche Rechte bei Kiepenheuer& Witsch, Köln 23. Fortsetzung. hesi ist reisefertig und wartet auf das Krankenauto. In einer halben Stunde ist alles gut, dann liegt sie in einem weihen Bett und eine Schwester wird ihr zu trinken geben und ein Doktor wird Medizin ver- schreiben und sie muß gar nichts überlegen und ordnen. Es ist besonders scheußlich, ganz allein krank zu sein. Die Glocke an der Eingangstür. Thesi taumelt hinaus, um aufzumachen. Es dreht sich wieder alles um sie, aber sie steht auf- recht und zwingt sich sogar zu lächeln. Zwei dicke starke Männer mit einer Tragbahre stehen vor der Tür. „Wo ist die Patientin?“ fragt der eine Mann. „Bitte— ich“, sagt Thesi ungeschickt und schaut erschrocken auf die Tragbahre. Der Mann schüttelt ungläubig den Kopf:„Es muß ein Irrtum sein, wir holen einen Scharlachfall.“ Thesi bekommt es mit der Angst, daß man sie nicht mitnehmen Will.„Aber ich pin doch der Scharlachfall, bitte— nehmen Sie mich schon“, sagt sie aufgeregt. Der Mann zuckt mit den Achseln:„Sind Sie kertig? Vielleicht nehmen Sie sich ein paar Kleinigkeiten mit?“ Thesi hält hre Zahnbürste hoch:„Da mehr brauch ich doch nicht!“ In der anderen Hand hat sie ihr Handtäschchen mit Puder- dose und Lippenstift.„Muß ich— muß ich mich auf die Tragbahre legen?“ Die Männer überlegen. Es ist sehr ko- misch, daß der Scharlachfall aufrecht vor innen steht. Es wäre aber noch viel komi- scher, wenn sich jetzt die Dame im zer- drückten Abendkleid behutsam auf die Tragbahre legen würde. Die Dame steht doch. Die Dame kann Wahrscheinlich ganz gut zu Fuß hinuntergehen. „Sie haben Wahrscheinlich gar nicht Scharlach“, sagt der eine,„aber kommen Sie nur 5 Es sind wirklich große und dicke Män- ner, Thesi hat viel Respekt vor ihnen. Sie holt schnell die Pappschachtel mit der Bot- schaft an die Aufräumefrau. Dann schließt sie die Wohnung ab und stellt die Schachtel vor die Tür. Auf dem weißen Deckel steht in riesigen Blockbuchstaben: ICH BIN TODRKRRRNK. DER GROSSE KAKTUS BRAUCHT JEDEN TAG WASSER. BIN IN SECHS WOCHEN ZURUCK ODER GESTORBEN. THESI POULSEN. Jetzt beginnt der Abstieg über die Treppe und Thesi schämt sich sehr. Zuerst gehen die beiden Männer mit der leeren Fragbahre. Hinter der Tragbahre kommt Thesi. Es ist sehr ungewöhnlich, hinter der eigenen Tragbahre daherzumarschieren. Thesi hält sich am Teppengeländer fest. Alles ver- schwimmt vor ihren Augen. Sie stolpert hinter den Männern daher, einmal dreht sich einer der beiden um und sagt:„Na es geht ja noch!“ 10. Vor dem Haustor stehen viele Leute, sie murmeln und glotzen neugierig ein Kran- kenauto an. Das große schwarze Auto war- tet vor dem Haus und sieht fast wie ein Leichenauto aus. Thesi sieht ein paar Ge- sichter, die ihr bekannt vorkommen der Milchjunge und— ja, das Fräulein aus dem Zigarrengeschäft nebenan—, die Gesichter schwimmen und sind nur rosa Tupfen im Nebel. Die rosa Tupfen bewegen sich und machen Lärm. Jetzt kichern Sie: die leere Tragbahre. Dahinter Thesi mit der Zahnbürste als Leidtragende. Die Tupfen kichern und die leere Tragbahre wird sehr behutsam in das Kränkenauto hineinge- schoben. „Einsteigen!“ befiehlt ein Träger. Das Auto erscheint riesig. Ein schwarzes Ungeheuer. Der Eingang ist rückwärts. Die Bahre steht schon im Auto, Riemen hängen herunter, wahrscheinlich schnallen sie die Patienten auf der Bahre fest. Die Auto- scheiben sind klein und aus Milchglas. Thesi kriegt Riesenangst. Sie spürt, daß sie gar nicht mehr selbst denken kann und den zwei dicken Männern wehrlos ausge- liefert ist, das große schwarze Auto wird sie fortführen und Ihre Zähne schnattern aneinander, sie kämpft nicht dagegen. Das Fräulein aus dem Zigarrengeschäft wòill auf sie zu, aber die dicken Männer rufen:„Achtung Schar- lach!“ Da weichen die rosa Gesichter zurück und tuscheln erschrocken. Einer der beiden Picken niramt Thesis Arm und will ihr i118 Auto helfen. Thesi macht sich Steif.„Ich Will nicht, es ist— ein Leichenauto!“ stößt sie hervor. Aber sie ist doch nur ein kraftloses Bün- del und der Mann hebt sie hinein und legt sie auf die Tragbahre. Das Auto schwingt leise, leise, Wahr- scheinlich fährt es, aber man spürt es kaum. Es riecht nach Jodoform. Wieso riecht ein Auto nach Jodoform? Ach so, hier ist schon Spital, ein fahrendes Spital. Thesi muß plötzlich furchtbar weinen. Sie weiß gar nieht warum. Im fahrenden Spital ist es eigentlich ganz schön, man schwingt ganz leicht hin und her, man könnte gut ein- schlafen. Die Tränen rinnen über Thesis Gesicht und sie kann es nicht ändern. Es ist ganz schön zu weinen, sie hat keine Sorgen mehr, sie fährt zu einem Doktor, sie fährt zu einem weißen Bett. Die Tränen fließen und das Leichenauto schwingt und nichts tut weh. VII. Zuerst bemerkt Thesi gar nicht, daß das Auto hält. Die Tür wird aufgerissen und einer der beiden Dicken packt sie am Arm: „Aufstehen!“ Irgendwie schleppt er sie aus dem Leichenauto, sie gehen durch ein schmales Tor. Keine Rosen, keine schöne Auffahrt, es riecht nach Jodoform, es riecht nach Spital, der Dicke führt sie einen Wei- Ben Gang entlang, Thesi macht mechanische Schritte, ihr Gesicht ist noch immer nag von Tränen. „Die Aufnahmekanzlei für die Infektions- kranken“, sagt der Träger und Thesi stol- pert in einen Raum. Der Raum dreht sich um sie, irgend jemand drückt sie auf einen Sessel, sie hört eine Stimme aus weiter Ferne „Ich möchte in ein Bett“, murmelt sie. Dann sucht sie das dänische Wort für Bett, es Will ihr nicht einfallen, sie ist schrecklich müd und muß fortwährend weinen. „Ich verstehe sehr gut Deutsch“, sagt jetzt die Stimme. Thesi hört die deutschen Worte und macht die Augen auf. Ein junger Mann in Weiß steht vor ihr. „Ich bin der neue Scharlackifall“, sagt ie und möchte gern wohlerzogen wirken. EE geht nur schlecht, weil der Kopf eine schwere Kugel ist und immer nach vorn fällt. 5 „Haben Sie Whisky hier? Geben Sie mir etwas Whisky— sagt sie mühsam. Der junge Mann in Weiß lacht. Thesi wird wütend. „Man lacht nicht, wenn andere Menschen todkrank sind!“ sagt sie.„Vielleicht wirs mir besser, wenn ich Whisky habe.“ „Sie kommen gleich ins Bett, nn mir nur ein paar Fragen beantworten Sag der junge Mann u irrdet den neuet Scharlachfall Seseecben amüsant.„Wie heißen Sie?“ „Maria Theresia Poulsen.“ „Stand? Thesi sieht ihn hilflos an. „Nun— ledig oder verheiratet?“ hilft der junge Mann freundlich.. 1 „Ich war schon einmal verheiratet“, 848g Thesi. „Nun— und jetzt?“ „Es geht Sie nichts an. Aber wenn 2 Sie interessiert— jetzt ist alles aus“, 8 macht eine Handbewegung— aus, gar aus.“ n „Also— geschieden?“ erkundigt sich de junge Mann beharrlich. Thesi nickt. „Geschieden“, auf dänisch und schaut zur Seite. schaut jetzt auch zur Seite. Port stent en Schreibtisch, am Schreibtisch sitzt el Nonne und notiert Thesis Angaben. a Nonnen bringen Unglück, denkt. The7 wenn man eine Nonne sieht, soll n 0 schnell von neun nach rückwärts zähle. Dann geschieht kein Unglück. Fortsetzung 01 ö verkündet der junge Man The. — ö . *