er des per. en inter. den der rtruppeg von den 1955 ein m aufge. Parise ni begon. i Parize: ung dz durch dig uppen 2 m gelan- eil unbe. n Alen, ws die mit Ist. Theater. i 2¹ den dus“ gez 1 Theater 0 ist der gegeben hundlertz ektüelle: 1 Widder. de. Das eute eing rden ig weckten Ses sym- *— die d danach e ebengg iKomödig von 1913 Tkührung das vor- voll, dag gem vol „diesmal nglischen Sprecher, im Bei. mit ver- ab, daß onellere t hätten, ausge- sich nach Seit 1950 des Lon- nat. Sie bekannt „anischen das vor on Baty, 288erfolg Jird, Seit pe mehr in dem lerausgeber: Mannheimer Morgen erlag. Druck: Mannheimer Groß- ruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: . Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth;: Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0 Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: fl. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv. W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. eim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Ar, 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Mannheimer — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 25, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.25 DM. Er- scheint tägl. auff. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt, d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. eee 10, Jahrgang Nr. 119/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz ee Donnerstag, 26. Mai 1955 2588 gestalten sich im Mittelpunkt der Mittwoch-Sitzung standen Diskussionen darüber, ob die Mög- lichkeit einer Durchführung von Bürger- entscheiden und Bürgerbegehren künftig in Baden-Württemberg gegeben sein soll. Das Streichen dieser von der Regierung vor- geschlagenen wesentlichen Neuerung durch den Verwaltungsausschuß war in den letz- en Wochen heftig Kritisiert worden. S0 baben CDU und SPD am Mittwoch Anträge aul Wiedereinführung oder Neuformulierung des entscheidenden Paragraphen eingebracht. Innenminister Ulrich setzte sich— wie die meisten Redner in der Debatte— für Bürgerbegehren und Bürgerentscheid ein. Die Gemeinde sei die beste Schule für die Demokratie. Die Schulung aber könne nur uwollkommen geleistet werden, wenn sich die Mitwirkung der Bürger nur auf die Wahlen beschränke. Die Einführung des Bürgerbegehrens erwecke in den heute oft abseits stehenden Bürgern das Bewußtsein, nicht nur der Regierte, sondern auch der zen Jon- Aber das n. Jeden „Work Wes her- git einer zurlesker schlecht E Absin es Relief vurf das sen ver- it Hille gedunge-. tet, was en Mig ort die Substant ung der en Mög- nten, ist nierung die mit parsam- arch ge⸗ seffekte versteht signiert Theater- fand. H. v. f. zu ihrem 1 Kriege nter Ge ⸗ en Fest- nehmen ier“ von — ter ein- in der men Sie jehr, als e lieber. it dazu in de en, aber 1el war 6 „Alles Scheitel unter⸗ nd auf. kranke hübsch u einen eren die Schlag gerade, — wenn en, det Fler e I, ohne Schreib- zufrie- St hatte var ihm g Bonn. Nach mehrstündiger Beratung in zweiter und dritter Lesung verabschiedete der Bundestag am Mittwoch fast einstimmig das Gesetz über das Kassenarztrecht, daß die Beziehungen zwischen Aerzten und Krankenkassen neu regeln soll. Seine wich- tigsten Bestimmungen sind die trevidierte Zulassungszahl von einem Arzt auf 500 Ver- sicherte(bisher 1:600), eine bindende Schlichtung, die im Streitfall ein von beiden Parteien besetztes Schiedsamt aussprechen kann, sowie das Festhalten an der 1931 ein- geführten Pauschalhonorierung. Eine der Folgen des Gesetzes wird es sein, daß über 2000 Kerzte neu zugelassen werden können. Auf der anderen Seite sind indirekt rund 37 Millionen Versicherte und deren Ange- hörige davon betroffen. Der Verabschiedung des gesetzes sind— wie berichtet— heftige Interessentenkämpfe vorausgegangen. Die Abgeordneten wurden, was Sprecher aller Fraktionen scharf mißbilligten, mit einer Flut von nötigenden Telegrammen über- schüttet. Streitpunkte in der Debatte, Wobei die unterschiedlichen Auffassungen quer durch alle Fraktionen gingen, War besonders die Zulassungsduote und die im Gesetz ver- ankerte Altersversorgung der Aerzte. Ein Antrag des CDU- Abgeordneten Schmücker, auf einen Arzt 450 Versicherte festzusetzen — Wie das ursprünglich auch vom Deutschen Kassenarzt- Von unserer Stuttgarter Redaktion stuttgart. Der Landtag von Baden- Württemberg begann am Mittwoch mit der zweiten Lesung der neuen Gemeindeordnung. Dieses Ausführungsgesetz zur Lan- desverfassung soll die Aufgaben aller Gemeinden des neuen Bundeslandes, ihre Rechte und Pflichten vereinheitlichen und ihre Zuständigkeit gegenüber der staatlichen Ver- waltung eindeutig abgrenzen. Die Beratungen, die sich über zwei Tage erstrecken, sehr langwierig, da Fraktionen und Abgeordnete über drei Dutzend Abänderungsanträge zu den Vorschlägen des Verwaltungsausschusses vorgelegt haben. Regierende zu sein. Er müsse in die Sach- entscheidung eingeschaltet werden und das oberste Willensorgan der Gemeinde bilden. Minister Ulrich unterzog auch die Gründe, die gegen das Bürgerbegehren sprechen und von denen sich der Verwaltungsausschug habe leiten lassen, einer genauen Prüfung. Selbst die Risiken gewisser Fehlentscheidun- gen— so sagte Ulrich— könnten die Vor- teile eines Zusammenwachsens der Bürger- schaft mit ihrer Kommunalverwaltung nicht auf wiegen. Außerdem seien in der Vorlage genügend Sicherungen gegen Mißbrauch und nachteilige Auswirkungen von Bürger- begehren und Bürgerentscheid eingebaut. Der Abgeordnete Kühn(CDU) sagte, man müsse die Gegengründe des Verwal- tungsausschusses zwar ernst nehmen, aber es sei demokratische Pflicht des Landtags, das Bürgerbegehren einzuführen Der Land- tag stehe an einem entscheidenden Punkt und müsse ein Bekenntnis darüber ablegen, ob er es mit der Selbstverwaltung durch die Aerztliche Versorgung neu geregelt Gesetz über das Kassenarztrecht vom Bundestag verabschiedet von unserer Bonner Redaktion Aerztetag gefordert worden war— wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Den Passus, nachdem die Kassenärztlichen Vereinigun- gen Maßnahmen für eine Altersversorgung der Kassenärzte treffen können, blieb erhalten. Erhöhung des Notopfers gebilligt (AP) Der Bundestag hat weiter dem Ge- Setz züir Förderung der Befliner Würtschaft, das eine allgemeine Senkung der Einkom- men- und Körperschaftssteuer in Berlin um 20 Prozent vom 1. Januar 1955 an vorsieht, einstimmig bei einer Enthaltung in zweiter und dritter Lesung zugestimmt. Zum Aus- gleich des dem Bund entstehenden Steuer- ausfalles soll das Notopfer Berlin nach dem Gesetz im Bundesgebiet vom 1. Juli 1955 an um neun Prozent erhöht werden. Die Zwei- Pfennig-Notopfermarke soll vom 1. April 1956 ͤ an wegfallen. Das Gesetz schreibt fer- ner vor, daß künftig die Höhe des Notopfers den Einkommensteuersatz nicht mehr über- schreiten darf. Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Bundesrats. Nur Delegation nach Berlin Der Bundestag hat am Mittwoch ferner endgültig beschlossen, zu den Feierlichkeiten anläßlich des 17. Juni nur eine repräsenta- tive Parlamentsdelegation nach Berlin zu entsenden. Wien will Neutralitätserklärung abgeben Ein Antrag der vier im österreichis Wien.(AP) Im österreichischen Parla- men ist am Mittwoch das Ratifizierungs- gesetz für den am 15. Mai in Wien von den Außenministern der vier Großmächte und Oesterreichs unterzeichneten Staatsvertrag eingebracht worden. Gleichzeitig brachten die vier im Parlament vertretenen politischen Parteien Oesterreichische Volkspartei, Sozialistische Partei Oesterreichs, Verband der unabhängigen Kommunisten— gemein- sam den Antrag ein, Oesterreich solle eine Neutralitätserklärung abgeben. Der Antrag hat folgenden Wortlaut: 5 „Oesterreich erklärt zum Zwecke der dauernden und immerwährenden Behaup- tung der Unabhängigkeit nach außen und der Unverletzlichkeit seines Gebietes sowie im Interesse der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im Inneren aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität und ist entschlossen, dies mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrecht zu erhalten und zu verteidigen. Oesterreich wird zur Siche- rung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte frem- den Staaten auf seinem Gebiete nicht zu- lassen, Oesterreich erklärt in diesem Zu- sammenhang, sich in seinen Beziehungen zu anderen Staaten stets an die in der Charta der Vereinten Nationen ausgesprochenen Grundsätze halten zu wollen, und bringt neuerlich seine Bereitwilligkeit und Fähig- keit zum Ausdruck, die in der Charta ent- haltenen Verpflichtungen anzunehmen und einzuhalten. Darüber hinaus wird die Bundesregie- rung aufgefordert, dem Nationalrat den Ent- wurf eines die Neutralität regelnden Bun- desverfassungsgesetzes vorzulegen, alle Schritte zu unternehmen, um die endliche Aufnahme in die Organisation der Vereinten Nationen, um die Oesterreich bereits an- esucht hat, zu erreichen, und sobald der österreichische Staatsvertrag in Kraft se- chen Parlament vertretenen Parteien treten ist und Oesterreich von den Besat- zungstruppen geräumt sein wird, dieses Ce- Setz allen Staaten mit dem Ersuchen um Anerkennung der Neutralität Oesterreich mitzuteilen.“ „Beste Schule für die Demokratie“ Frage des Bürgerbegehrens im Mittelpunkt der Landtagsdebatte über Gemeindeordnung Bürgerschaft ernst meint. Man dürfe sich nicht scheuen, dem Volk die demokratischen Rechte zu geben. Demgegenüber stellte der Abgeordnete Lausen(SPD) die Frage der Zweckmäßig- keit des Bürgerbegehrens in den Vorder- grund seiner Betrachtungen. Außer in der Schweiz kenne man in keinem klassischen Land der Demokratie derartige Volksabstim- mungen. Man müsse gewissenhaft prüfen, wie Weit man gehen könne, ohne dem Gan- zen zu schaden. Es sei zu bedenken, daß der Bürger durch eine Entscheidung eventuell das ganze Verwaltungsgefüge seiner Ge- meinde durcheinanderbringen könne. Da außerdem in Großstädten wesentlich weni- ger Dinge durch Bürgerbegehren entschieden werden könnten als in kleinen Gemeinden, schlage die SPD vor, die Regierungsvorlage wiederherustellen, es aber der Hauptsatzung der Gemeinden zu überlassen, was als wich- tige Angelegenheit der Entscheidung der Bürger unterstellt werden solle. Die CDU dagegen hat einen Alternativ-Antrag vorge- legt, in dem ein Katalog über die Angelegen- heiten enthalten ist, die Gegenstand von Bürgerentscheiden sein sollen. Zuvor war ein Antrag der FDP/DVP ab- gelehnt worden, Gemeinden schon mit 75 000 Einwohnern zu Stadtkreisen zu erklären. Auch ein FDP/DVP-Antrag, Städten erst ab 25 000 Einwohnern den Status von großen EKreisstädten zu geben, fand keine Billigung. Künftig werden also Städte mit 100 000 Ein- wWohnern Stadtkreis e, Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern groge Kreis- städte sein. Nach längeren Debatten sprach sich der Landtag weiter dafür aus, Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern das Recht einzuräumen, Bürgeraus- schüsse als Zustimmungsorgan neben dem Gemeinderat und dem Bürgermeister zu bil- den. Die vom Verwaltungsausschuf Sefor⸗ derte Beschränkung der Bürgerausschußver- fassung auf Gemeinden mit über 5000 Ein- Wohnern Wurde abgelehnt, da dadurch nur 154 Gemeinden die Möglichkeit haben wür- den, diese Form der Gemeindeverfassung zu Wählen. Der Landtag billigte ferner nach langer Aussprache die Möglichkeit der Ein- führung der Magistrats verfassung kür Städte mit über 50 000 Einwohnern. Die Botschafter-Konferenz auf Bühlerhöhe stand im Zeichen des vorgesehenen Vier-Mächte- Treffens. Bundeskanzler Adenduer Ratte die drei in Washington, London und Paris akkreditierten deutschen Botschafter in seinen Urlaubsort gerufen, um den deutschen dStandpun t für die Vierer- Verhandlungen fest- zulegen. Unser Bild zeigt linhs Botschafter von Herwarth(London), rechts Botschafter Kre- keler(Washington) beim Eintreffen auf dem Franhfurter abend kehrte von Herwarth nach der britischen Hauptstadt zurück. Flugkafen. Bereits am Mittwoch Bild: dpa Uebereinstimmung mit den Westmächten Bühlerhöhe.(dpa AP) Die Konferenz des Bundeskanzlers mit den deutschen Botschaf- tern in Washington, London und Paris am Mittwoch auf Bühlerhöhe ergab, daß die drei Westmächte und die Bundesregierung in der Beurteilung der gegenwärtigen politi- schen Lage völlig übereinstimmen. In der dreistündigen Konfeéerenz gab Dr. Adenauer den Botschaftern die Direktiven für die Be- Handlung der deutschen Frage bei einer Vie- rerkonferenz mit auf den Weg. Wie verlautet, sind die deutschen Wün- sche: 1. Eine Wiedervereinigung Deutsch- lands muß im Rahmen einer allgemeinen Ost-West- Entspannung erfolgen und daher Kriegszustand in Vietnam erklärt Nunmehr Kämpfe zwischen der Nationalarmee und den Hoa-Hao-Truppen Saigon(dpa). Der Führer der regierungs- feindlichen Hoa Hao- Sekte in Südviet- nam, General Tran Van Soai, hat nach einer amtlichen Mitteilung vom Mittwoch- morgen in Saigon den„Kriegszustand“ ge- gen die Regierung des Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem erklärt. Zwischen den Regierungstruppen und den Streitkräften der Hoa Hao-Sekte sind in ganz Südwest- Vietnam neue Kämpfe ausgebrochen. Am Dienstagabend war berichtet worden, daß Ministerpräsident Diem, der von den USA unterstützt wird, 7000 Mann Regie- rungstruppen südwestlich von Saigon zum Einsatz gegen die Sekten-Armeen in Marsch gesetzt hat. Politische Beobachter in Saigon Schätzen die Zahl der Streitkräfte der Hoa Hao-Sekte auf 37 000 Mann. Die Truppen der Hoa Hao- Sekte ziehen sich vor den gut bewaffneten Regierungsstreitkräften zu- rück. General Tran Van Soai hat seinen Truppen befohlen, die größeren Städte zu verlassen und einen Kleinkrieg gegen die Regierungsstreitkräfte zu beginnen. Süd- westlich von Saigon haben sich Einheiten der Binh-Xuyen-Sekte mit den Hoa Hao- Truppen vereinigt. Erst vor kurzem hatten die Regierungsstreitkräfte in schweren Straßenkämpfen die Truppen der Binh- Xuyen-Sekte aus der süd vietnamesischen Hauptstadt Saigon vertrieben. Ministerpräsident Diem erklärte, grund- sätzlich sei die vietnamesische Regierung bereit, mit dem kommunistischen Vietminh über die allgemeinen gesamtvietnamesi- schen Wahlen von 1956 zu verhandeln, doch müsse der Vietminh unter Beweise stellen, daß freie Wahlen in den von ihm besetzten nördlichen Teilen des Landes überhaupt möglich seien. Diem kündigte an, daß Wahlen zu einer süd vietnamesischen Natio- nial versammlung in zwei bis drei Monaten stattfinden würden. Zwiscsen Gesfern und Moroen Mehr Mittel für den Bundesgrenzschutz beschloß gegen den Protest der SPD-Mit- glieder am Mittwoch der Haushaltsaussch e- des Bundestages. Die Erhöhung der Mittel Soll 6 479 000 Mark gegenüber dem Vorjahr betragen. Der Ausschuß bewilligte außer- dem statt bisher zehn Millionen zwölf Mil- lionen Mark für die Pflege kultureller und wissenschaftlicher Beziehungen zum Aus- land sowie zehn Millionen Mark(bisher acht) für die Förderung des deutschen Schulwesens im Ausland. Ebenfalls einstim- mig wurde die Erhöhung des Zuschusses für die Bundeszentrale für Heimatdienst von 1,5 Millionen auf 5,3 Millionen Mark und der Beitrag zum Zentralkomitee zur Bekämp- fung von Tuberkulose von 75 000 auf 100 000 Mark beschlossen. Als weitere Heimkehrer aus der Tsche- choslowakei trafen am Mittwoch 24 Männer und eine Frau nach langjähriger Inhaftie- rung seit Kriegsende auf dem bayerischen Grenzbahnhof Schirnding ein. Weitere Mittel für Heimkehrer für die Erfüllung des Heimkehrergesetzes bereitzu- stellen, wurde am Mittwoch vom Bundes- kabinett befürwortet. Es handelt sich um Hilfestellungen für den Existenzaufbau, für Wohnraum und Hausrat. Diese Aufgaben waren in dem Heimkehrergesetz als„Kann- Vorschrift“ geregelt. Der Etat sah hierfür keine Mittel vor. Es soll nunmehr im Rah- men des Haushaltsausschusses des Bundes- tages erörtert werden, welche Möglichkeiten kür eine zahlenmäßige Festsetzung bestehen. Das erste Flugzeug der neuen Deutschen Lufthansa ist am Mittwoch von Hamburg kommend in New Vork gelandet. Noch nicht geantwortet haben die USA bisher auf die Note der Bundesregierung über die Behandlung des deutschen Eigen- tums in Oesterreich, erklärten amerikani- sche Regierungsbeamte. Die unabhängige Wiener Zeitung„Die Presse“ hatte bereits aus„alliierten Quellen“ gemeldet, daß die USA die Note ablehnend beantwortet hätten. 5 Eine Verfassungsänderung in Frankreich beschloß die französische Nationalversamm- lung, wodurch den Regierungen größere Stabilität gegeben werden soll. Durch die Aenderungen werden Zusätze zur Verfas- sung erleichtert, der Regierung mehr Voll- machten zur Auflösung der Nationalver- sammlung und Ausschreibung von Neuwah- len gegeben und die Anwendung von Ver- trauensabstimmungen eingeschränkt. Eine Reorganisation der sowjetischen Wirtschaftsplanung ist durch einen Erlaß des Präsidiums des Obersten Sowjets vorgenom- men worden. Diese Maßnahme folgt der scharfen Kritik, die Ministerpräsident Bul- ganin am 16. Mai an den Leistungen der sowjetischen Industrie übte. Das bisherige staatliche Plankomitee ist durch zwei Gre- mien ersetzt worden. Es wurde eine staat- liche Wirtschaftskommission unter Leitung des ersten stell vertretenden Ministerpräsi- denten, Saburow, geschaffen, die sich mit der laufenden Wirtschaftsplanung beschäftigt. —— Eine zweite Kommission hat die Volkswirt- schaftspläne auf lange Sicht zu entwerfen. An der Spitze dieser Kommission steht der bisherige Minister für Erdölindustrie, Kon- stantinowitsch. Zum neuen US-Marineoberbefehlshaber und Marinestabschef hat Präsident Eisen- hower den Konteradmiral Burke ernannt. Burke löst am 16. August Admiral Carney ab. Eisenhower bestätigte gleichzeitig den Vorsitzenden des gemeinsamen Stabes der amerikanischen Streitkräfte, Admiral Rad- ford, für weitere zwei Jahre in diesem Annt. Desgleichen wurde die Amtszeit des Stabs- chefs der Luftstreitkräfte, General Twining, um zwei Jahre verlängert. Einem Sprengstoffanschlag, den unbe- kannte Täter in einem Kino der Hauptstadt von Zypern, Nicosia, verübten, entging der britische Gouverneur der Insel Zypern knapp. Unmittelbar nachdem der Gouver- neur, Sir Robert Armitage, das Kino ver- lassen hatte, explodierte wenige Meter von seinem Sitz entfernt ein Sprengkörper. Zur Aufnahme Spaniens in die NATO haben im amerikanischen Senat 14 Senatoren beider Parteien einen Entschließungsantrag eingebracht. Darin wird gefordert, daß das amerikanische Außenministerium geeignete Schritte unternimmt, damit Spanien von der NATO zum Beitritt eingeladen wird. Einen neuen deutschen Rekord im Kugel- stoßen für Frauen stellte Frau Werner, Cleve, mit 15 m beim Abendsportfest des sc am gestrigen Mittwoch in Heidel berg auf. Ergebnis der Botschafter- Besprechung beim Bundeskanzler Gegenstand kommender Viermächte- Ver- handlungen sein. 2. Eine künftige gesamt- deutsche Regierung muß volle Handlungs- freiheit haben. Eine Neutralisierung Deutsch- lands oder eine ähnliche völkerrechtliche Stellung der Bundesrepublik oder eines künf- tigen Gesamtdeutschlands Wird Abgelehnt. 3. Die Vereinigten Staaten missen Mitglied eines europaischen Sicherheitssystems sein. Das Verlassen der amerikanischen und briti- schen Positionen auf dem Festland würde Westeuropa sehr leicht einem sowjetischen Zugriff ausliefern. 4. Die Bundesregierung wird alles Notwendige zur Verwirklichung der Pariser Verträge tun, besonders des mili- tärischen Teiles. Die Botschafter, die unmittelbar nach der Konferenz die Bühlerhöbhe wieder verließen, werden den drei westlichen Re- glerungen den deutschen Standpunkt über- mitteln. An den Besprechungen nahmen auch der künftige Außenminister, Dr. Hein- rich von Brentano, Staatssekretär Hallstein und der deutsche Sonderbotschafter bei der NATO, Herbert Blankenhorn, teil. Heute Koalitions-Besprechung in Bonn (gn.-Eig.-Ber.) Bundeskanzler Dr. Aden- auer hat die Fraktionsvorsitzenden und Ex- perten der Regierungsparteien für heute, Donnerstagnachmittag, zu einer Koalitions- besprechung nach Bonn gebeten. In unter- richteten Kreisen nimmt man an, daß drei Punkte erörtert werden: 1. ein Bericht Dy, Adenauers über die Botschafterkonferenz auf der Bühlerhöhe, 2. eine Absprache der Regierungsparteien über das Vorgehen in der außenpolitischen Debatte am Freifag Und 3. die Umbildung des Bundeskabinetts. Zum ersten Male wurde am Mittwoch offiziell mit- geteilt, daß Dr. von Brentano„in Bälde die Geschäfte des Außenministers über- nehmen wird“. Diese Mitteilung erfolgte im Kommuniqué der Bundesregierung über die Botschafterkonferenz auf Bühlerhöhe. Neutralisierung kommt nicht in Frage Nach den recht widerspruchsvollen Presseäußzerungen aus den Hauptstädten der Welt verzeichneten Regierungskreise in Bonn am Mittwoch mit Befriedigung, dag eine„Neutralisierung“ Deutschlands nieht Gegenstand oder Ergebnis der kommen- den Vier-Mächte- Verhandlungen mit Mos- kau sein werde. Botschafter Krekeler brachte von Präsident Eisenhower und Außenminister Dulles eine entsprechende Zusage mit, die er auf der Bühlerhöhe dem Bundeskanzler übermittelte. Aehnliche In- formationen konnten Botschafter von Herwarth von dem englischen Auhen- minister Macmillan und Botschafter yon Maltzan von dem französischen Außen- minister Pinay überbringen. Sachverstän- dige der Bundesregierung haben inzwischen aus ihrer Beobachtung der sowjetischen Presse und des sowjetischen Rundfunks entnommen, daß auch die Sowꝛiet-Regierung eine Neutralisierung nur befürworten würde, falls sie sich auf die Bundesrepu- plik erstrecke, für die„Deutsche Demokra- tische Republik“ lehnten sie sie ab. Kein Stimmungsumschwung (dpa) Auf einer Pressekonferenz in Stutt- gart sagte der amerikanische Botschafter Conant, ihm sei nichts von einem Stim- mungsumschwung in den Vereinigten Staa- ten in der Deutschlandfrage bekannt. Das Thema der Neutralisierung Deutschlands werde in letzter Zeit in der Welt mehr be- handelt, weil in Deutschland mehr darüber gesprochen werde. 3 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 26. Mai 1955/ Nr. 112 A Donnerstag, 26. Mai 1953 Geplatzter Versuchsballon Wochenlang wurde der sowjetische Ver- suchsballon von den bewegten Strömungen des weltpolitischen Hochs hin und her ge- Worfen; nun ist er geplatzt: es wird nichts Aus der Neutralisierung der Bundesrepublik. Denn so viel ist in dem Durcheinander des Diskutierens, Munkelns und Orakelns über mutmaßliche Absichten der Sowjets doch klar geworden, daß der macht- und militär- politische Kern aller östlichen Neutralisie- rungspläne„vom Nordkap bis zur Adria“ der Wille wäre, die Bundesrepublik aus der Westallianz herauszuhalten. Auch alles wei- tere hätte Moskau ja kein wirkliches Opfer mehr gekostet: eine„Neutraliserung“ Jugo- slawiens und Schwedens wäre eher zu Lasten des Westens gegangen und eine Begrenzung der Aufrüstung in der Sowjetzone hätte den Sowjets bequem sein können, weil die Tschechoslowakei und Polen schon die ge- genwärtige verschleierte Aufrüstung der kasernierten Volkspolizei mit unverhohlenem Mig vergnügen betrachten. So hätte denn die Sowjetunion für die Errichtung eine Puffer- zone auf der Basis des geteilten Deutsch- lands— von einer baldigen Wiedervereini- gung war aus Moskau nichts zu vernehmen — nur mit einer einzigen Positionsaufgabe zu bezahlen gehabt: mit der Räumung Oesterreichs— und selbst da kann man sich fragen, ob der Abzug der Truppen aus diesem Lande für die Strategen des Westens nicht schwerer wiege als für diejenigen des Ostens. Doch das Rätselraten über allerlei „Zwischenraum“- Konstruktionen ist nun vorbei. Es bleibt bei den Pariser Verträgen. Die Botschafter- Konferenz Zeitweise sah es so aus, als würde der Versuchsballon nicht platzen. Das globale Ausmaß der Diskussion über die Möglich- keiten eines„neutralen Gürtels“ in Mittel- europa und gewisse Nachrichten aus den USA, daß man jenseits des Atlantiks solchen Gedanken nicht absolut verschlossen sei, steigerten in Bonn die Nervosität. Es wurde offenbar höchste Zeit für eine Klärung der Situation. Uns scheint, als habe Adenauer sich da ein sehr geschicktes diplomatisches Manöver einfallen lassen: seine Botschafter- Konferenz auf Bühlerhöhe. Da die neuen Botschafter gerade erst in Washington, Lon- don und Paris angekommen waren, hatte ihre überraschende Zurückberufung einen demonstrativen Charakter, der in der Welt- öfkentlichkeit stark beachtet wurde. Mit einem Wort: der Kanzler zwang die Regie- rungen der Westmächte, sich verbindlich über ihre Haltung gegenüber den Neutrali- slerungsplänen zu erklären. Als die Bot- schafter auf Bühlerhöhe eintrafen, hatten sie das Nein ihrer Gastregierungen zu einer Neutralisierung der Bundesrepublik be- ziehungsweise Gesamtdeutschlands in der Diplomatentasche. Rechnung ohne den Wirt Allerdings war schon vorher deutlich ge- worden, daß die Planer der Pufferzone die Rechnung ohne den Wirt gemacht hatten. Zu- erst meldeten sich die Jugoslawen, die sich wegen des sowjetischen Staatsbesuches plötz- lich in den Mittelpunkt des Weltinteresses gerückt sahen, zu Worte: ihr Land wolle nach Allen Seiten unabhängig, aber in keiner Weise „neutralisiert“ sein- Auch aus Nordeuropa kamen Stimmen erstaunter Mißbilligung und aus Stockholm hörte man, Schweden verhalte sich neutral, doch das sei nicht dasselbe wie „neutralisiert“. Bei diesem Stand der Dinge erschien in der„Prawda“ jener Leitartikel, dessen Unfreundlichkeit wohl ein Ein- geständnis war, daß man auch in Moskau nicht mehr daran glaube, den„neutralen Gürtel“ verwirklichen zu können. Die„ Praw⸗- da“ ließ keinen Zweifel offen, wie wenig die Sowjets daran dächten, die osteuropäischen Volksdemokratien der neutralisierten Zone zuzuschlagen. Die entschiedene Ablehnung der Westmächte bildet den Schlußstein in dieser Reihe. Im Grunde genommen hat sich eine ganz einfache Wahrheit gezeigt: nie- mand möchte seine mühsam erworbene, halb- Wegs gesicherte Position zugunsten eines Ex- periments aufgeben, dessen Grundvorausset- zung doch ein gegenseitiges Vertrauen in West und Ost ist. Leider besteht solches Ver- trauen nicht. Die Bonner Politik Auch die Bundesregierung möchte ihre in den Pariser Verträgen verbriefte Position nicht gegen eine große Ungewißheit ein- tauschen. In der Politik ist es nun einmal aus vielfacher Erfahrung so, daß jeder es vor- zieht, auf dem festen Boden, den er unter den Füßen hat, Schritt für Schritt vorwärts zugehen, anstatt kühne Luftsprünge zu machen. Diese Absicht liegt auch dem Pro- gramm zugrunde, das auf Bühlerhöhe nach der Botschafter- Konferenz bekannt wurde. Die Wieder vereinigung Deutschlands und die Lösung der europäischen Fragen wird als ein Teil einer wirklichen Entspannung zwi- schen dem Westen und dem Osten und als Kardinalproblem einer solchen Entspannung wird die Abrüstung verstanden. In dieser Einschätzung der Lage sind die Westmächte mit der Bundesregierung einig. Die Diskussion ist nun wieder an ihren Aus- gangspunkt zurückversetzt worden, als sei der ganze Neutralisierungszauber nicht ge- Wesen. Der Westen will sich auf Scheinlösun- gen nicht einlassen. Die Sowjets sollen der Hauptnotwendigkeit nicht ausweichen kön- nen: der Abrüstung. Sie ist der Schlüssel zu Allen verschlossenen Türen— auch zu der Tür, die zu einem kollektiven Sicherheits- system in Europa, das sich Moskau so sehr Würischt, führt. Deshalb beharrt der Westen auf den Pariser Verträgen. Ob aus dem Osten mehr zu erwarten ist als der geplatzte Ver-, suchsballon, wird sich in den bevorstehenden Konferenzen beweisen. Wilfried Hertz-Eichenrode Schumans Partei schwenkt nach rechts Mendeès-France gilt den Volksrepublikanern noch immer als gefährlichster Feind Paris, 25. Mai. Während des vergangenen Wochenendes hat die MRP- Partei ihren Jahreskongreß in Marseille abgehalten. Das MRP(Mouvement Républicain Populaire, die republikanische Volksbewegung) ist die der deutschen CDU am nächsten verwandte poltiische Gruppe Frankreichs. Obgleich es bezeichnenderweise auf die Worte christlich oder katholisch in seinem Namen verzichtet hat, handelt es sich bei dem MRP um eine rein konfessio- nelle Partei, die nur Katholiken, allerdings bei weitem nicht alle Katholiken Frank- reichs, umfaßt. Als konfessionelle Partei ist das aus der Widerstandsbewegung hervor- gegangene MRP ein Novum in der politi- schen Landschaft Frankreichs, wo bis in die dreißiger Jahre politisch aktive Katholiken kast ausschließlich in den verschiedenen bürgerlichen Mittel- und Rechtsgruppen tätig waren. Auch heute geben viele Katho- liken ihre Stimme den wirtschafts- und sozialpolitisch konservativen Parteien, die sich im sogenannten„Kartell der Unabhän- gigen“ zusammengefunden haben. Ursprünglich war das MRP von einer ausgesprochen sozialistischen Tendenz ge- tragen und sah sich selbst als eine Links- partei an. Doch wurde es nach 1945 als die am wenigsten radikale Partei der damaligen Linksregierung von ausgesprochen konser- vativ, ja reaktionär eingestellten Wählern unterwandert und glitt, unter der Leitung von Staatsmännern wie Bidault, Teitgen und Schuman immer schneller nach rechts ab. Heute zählt das MRP ungefähr 90 Ab- geordnete in der Nationalversammlung(von 629) und blickt auf eine nur durch das siebenmonatige Interregnum der Mendeèes- France- Periode ununterbrochen fortlaufende Teilnahme an allen Regierungen seit 1944 zurück. Allerdings ist die Partei inzwischen aus der rechten Flügelstellung in Links- regierungen zum linken Flügelmann in aus- gesprochenen Rechtsregierungen abgerückt. Die Entwicklung befriedigt natürlich die mehr sozialistisch ausgerichtete Minderheit in der Partei, die sich besonders auf die christlichen Gewerkschaften stützt, keines- wegs; doch haben sich seit mehreren Jahren Alle Versuche eines engeren Bündnisses zwi- schen dem MRP und den Sozialdemokraten an der Schulfrage zerschlagen, die für das katholische MRP eine ausschlaggebende Rolle spielt. Die meisten französischen Katholiken wünschen dringend die Stellung der christlichen Privatschulen mit staat- lichen Mitteln zu stützen, während die So- zialdemokraten starr an dem Prinzip fest- halten, daß der Staat nur seine eigenen kon- fessionslosen Schulen unterstützen soll. Da die konservative Rechte in der Schulfrage mit dem MRP einig geht und es sogar durch Ueberbieten unter Druck setzen kann, fällt es auch den politisch und sozial nach links tendierenden Kräften in der Partei schwer, sich aus der Alllanz mit der Rechten zu 188en. N e Die Außenpolitik lag seit 1944 lange Jahre in den Händen der MRP-Führer Bidault und Schuman, denen die eigene Partei mit Bewunderung und Verehrung gegenübersteht. So ist es durchaus begreif- lich, daß mit Ausnahme weniger Einzel- gänger das MRP dem Experiment Mendéès- France, das zum Zusammenbruch der euro- Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan päischen Integrierung geführt hat, mit lei- denschaftlicher Feindschaft entgegengetre- ten ist. Die Vergangenheit des Nachkriegs- jahrzehnts, mit der Mendès-France brechen wollte, war zum großen Teil identisch mit der politischen Wirksamkeit des MRP, das namentlich auch für die Indochina- Politik verantwortlich zeichnete. Die Abneigung gegen Mendeès-France hat auch dem dies- jährigen Kongreß den Stempel aufgedrückt, den leitende Männer wie Bidault zu einer großen Abrechnung mit dem wieder im Auf- stieg stehenden radikalen Parteiführer be- nutzen wollten, wobei Bidault überhaupt die gesamte Außenpolitik des Westens seit einem Jahr als neutralistisch angekränkelt und dem Osten gegenüber als zu nachgiebig angriff. Während der Kongreß des MRP im Vor- jahr noch stark im Zeichen des Suchens nach einer Neuorientierung nach links stand, hat in Marseille die gegenteilige Tendenz offensichtlich die Ueberhand gewonnen: für die Wahlen im Sommer 1956 scheint das MRP gewillt zu sein, an der Allianz mit der konservativen Rechten festzuhalten und sich keinesfalls auf ein Bündnis mit den linken Radikalen unter Mendès-France und den Sozialdemokraten einzulassen. Diese Ten- denz kam auch in der einzigen etwas leb- haften Debatte des Kongresses zum Aus- druck, die den nordafrikanischen Fragen und besonders dem Marokko-Problem 80. widmet war. Nach mutigen Neulösungeg drängende Vertreter des linken Flügen setzte Bidault brillant die angeblichen Er. fordernisse der Staatsraison entgegen. Nur auf einem einzigen Gebiet entschied sich der Marseiller Kongreß für revolutio. näre Neuerungen: er forderte ungestüm dig Wiederaufnahme der europäischen Integrie. rungsbestrebungen durch die französisch Regierung. Es wird der von Faure geführ. ten Koalition nicht ganz leicht fallen, in dieser Frage den Wünschen des MRP in befriedigender Weise nachzukommen, doch läßt der Ausgang des Kongresses seinen Zweifel daran zu, daß die katholische Volks. partei(als solche darf das MRP wohl be. zeichnet werden) schon aus Abneigung gegen Mendes-France gewillt ist, in der rechts. bürgerlichen Regierungskoalition so lange wie möglich zu verbleiben und sich mit ihr zusammen im nächsten Sommer den Wäh- lern zu stellen. Auch Bayern plant eine Verwaltungsreform Eine Kommission unabhängiger Fachleute veröffentlichte Grundsätze für eine Staatsvereinfachung Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Deckert München, Ende Mai Der Ruf nach einer Staatsvereinfachung und einer damit verbundenen Verwaltungs- reform ist in den vergangenen Jahren in Bayern genau so dringend erhoben worden wie in den übrigen Ländern des Bundes- gebietes. Er hat nun die Unterstützung einer kräftigen und anerkannten Stimme erhal- ten, nachdem die„Arbeitsgemeinschaft für Staatsvereinfachung“, die vor acht Monaten auf Anregung des Führers der SPD-Fraktion im bayerischen Landtag, Waldemar von KRnöringen, aus unabhängigen Fachleuten gebildet worden war, den ersten grundsätz- lichen Teil ihrer Arbeitsergebnisse veröffent- licht hat. Die Kommission stand unter dem Vorsitz des früheren Präsidenten des bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, Dr. Ottmar Kollmann. Als ihr Vorbild betrach- tete sie die englische Einrichtung der„Royal Commissions“, deren Aufgabe die Be- schaffung von Unterlagen zur Lösung eines bedeutsamen und schwierigen Problems durch das Parlament— dort einer langen Tradition entspricht. Inzwischen ist auch im Bundestag angeregt worden, für bestimmte Aufgaben„echte, unabhängige Unter- suchungs- und Forschungskommissionen“ einzusetzen,„die dem Parlament die Grund- lage für seine Entscheidungen geben könnten“. Da die bayerische Kommission der An- sicht ist. daß eine Reform„von oben her“ beginnen müsse, kommt dem Abschnitt über den Landtag besondere Bedeutung zu. Es wird eine größtmögliche Stabilität des Wahlrechts angeregt, jedoch von einer Ver- bindung der Landtags-, mit den Bundes- tagswahlen abgeraten, denn„die Landtags- wahlen würden dann völlig unter die Ge- sichtspunkte der Bundespolitik geraten“. Um eine gedeihliche Arbeit im Parlament zu gewährleisten, müsse die Wahldauer des Landtages auf fünf Jahre verlängert wer- den. Der Ausschuß glaubt, daß für die Ver- tretung von je 60000 Einwehner ein Abge- ordneter genüge und plädiert für eine Herabsetzung der Abgeordnetemahl im bayerischen Landtag von derzeit 204 auf etwa 150. Verkleinert sollen auch die Aus- schüsse werden, die Frage ihrer Oeffentlich- keit sei im Interesse einer größeren Sach- lichkeit und Schnelligkeit in der Arbeit zu überprüfen. Nachdrücklich setzt sich der Auschuß für ein Zweikammernsystem auch Wird Monnet sein eigener Nachfolger? Frankreichs Außenminister ist dafür, der Minister präsident dagegen Von unserem Korrespondenten in Paris Paris, 25. Mal. Der Brief Jean Monnets an die Regie- rungen der sechs Montanunion-Staaten, der gestern veröffentlicht wurde, hat hier gro- Bes und nicht überall liebsames Aufsehen erregt. Er stellt in der Tat eine Art von moralisch- politischem Druckmittel auf die- jenigen Regierungen dar, zu denen ohne Zweifel die französische zu rechnen ist, die den hochfliegenden Plänen der Benelux- länder nur zum Teil folgen können. Prak- tisch kann die Erklärung Monnets so aus- gelegt werden, daß er bereit sei, sowohl sein bisheriges Amt weiterzuführen als glich etwa eine neue Verantwortlichkeit zur Weiterentwicklung der europäischen Inte- gration auf neuen Gebieten(zum Beispiel Transport- und Energiewesen) zu über- nehmen. Der Brief des Präsidenten der Hohen Behörde der Montanunion wird der Regie- rung Faure allerlei Kopfzerbrechen machen; die Gegnerschaft eines Teils der Minister (vor allem der Gaullisten) und des Mini- sterpräsidenten selbst gegen die Person Monmnets ist ja sogar der Oeffentlichkeit weitgehend bekannt. In diesen Kreisen wirkt man Monnet vor, er betreibe die europäische Einigung nicht als ein technisch notwendig gewordenes materielles Ziel, sondern als eine mystische Idee. So hat der in den anderen Montanunion-Ländern hochangesehene erste Mann der Luxembur- ger Behörde, der doch selbst Franzose ist, gerade in Frankreich seine hartnäckigsten Gegner. Mendeès-France hatte seinen Rück- tritt bestimmt nicht ungern gesehen und als seinen Nachfolger ein französisches Mitglied der Hohen Behörde, den ehemali- gen sozialdemokratischen Ministerpräsiden- ten Ramadier benannt. Als älterer, wenig dynamischer Mann und als Sozialist hätte aber Ramadier auf beträchtliche Schwierig- keiten zu rechnen gehabt, falls er die Nach- kolge Monnets auch als Präsident der Hohen Behörde hätte antreten wollen, so daß seine Nominierung Frankreich eventuell den Vor- Sitz gekostet hätte. Ministerpräsident Faure hat auf die Kan- didatur Ramadiers verzichtet. Doch während Auhenminister Pinay und die MRP- Minister für Monnet eintreten, möchte Faure den ehemaligen Ministerpräsidenten René Mayer nach Luxemburg senden. Mayer ist ein küh- lerer und politischerer Kopf als Monnet. Von ihm wird kein idealistischer Ueber- schwung befürchtet. Trotzdem gilt er als ein guter„Europäer“, Darüber hinaus ist er ein äußerst wichtiger Mann in der französi- schen Innnenpolitik und in Faures eigener Radikalen Partei. Mayer war es ja, der vor vier Monaten Mendeèes-France zum Sturz brachte, und wenn Faure heute immer mehr zum Rivale und Gegenspieler seines Vor- gängers und ehemaligen Freundes wird, hat er Interesse, sich mit Mayer gut zu stellen. Von Mayer kamm erwartet werden, daß er sich mit einer schrittweisen Ausdehnung der Europäisierung auf neue Wirtschaftszweige einverstanden erklärt, außerdem wird er— der wichtigen Häusern der Hochfinanz nahe- steht— auch nicht durch extreme und neuerungssüchtige Ideen die führenden Wirtschaftskreise vor den Kopf stoßen. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, doch muß sie noch vor der in wenigen Tagen in Messina stattfindenden Konferenz der Montan-Union- Außenminister ergehen. in den Ländern und dementsprechend für eine Beibehaltung des bayerischen Senats ein, dem sogar in Zukunft größere Aufgaben zugeteilt werden sollen. Das Parlament, so rät der Ausschuß, solle größere Sparsamkeit im Erlassen von Gesetzen üben, solche nicht ohne zwingen- den Grund ändern und überhaupt nicht be- raten, wenn bei einer damit einhergehen- den Mehrbelastung des Haushalts kein Deckungs vorschlag eingereicht wird. Noch größerer Einschränkung bedürfe der Erlaß von Vorschriften. Daneben sollten die be- stehenden Vorschriften einer„Bereinigung“ unterzogen werden. Kritisiert wird auch ein bayerisches Uni- kum: das Stimmrecht der Staatssekretäre im Kabinett. Dadurch entstehe ein Zwie- spalt, der„die Gefahr von Gegensätzlich- keiten zwischen Ministern und Staatssekre- tären“ in sich berge, denn„die Staats- Sekretäre, im Ministerialbereich bloße Stell- vertreter des Ministers, rücken im Minister- rat materiell zur Stellung eines zweiten Ministers für den selben Geschäftsbereich auf“. Sollen also nach diesen Empfehlun- gen die Staatsminister mit dem Minister- präsidenten zusammen allein das Kabinett bilden, so wird diesen ihr gleichzeitiges Landtagsmandat bestritten, weil die Mei- nung falsch sei, die Verbindung von Mini- steramt mit Parlaments mitgliedschaft sei ein Wesensmerkmal der parlamentarischen De- mokratie. Die Ministerien betrifft auch zum grogen Teil die Empfehlung,„die öffent- liche Repräsentation im Lande auf ihren Sinn und Zweck und auf das gebotene Maß“ einzuschränken. Innerhalb der Ministerien, so fordert der Ausschuß, müsse„die schwere Last“ des Personalbestandes vermindert werden. Er rechnet vor, daß die Zahl der im Dienst der bayerischen Ministerien stehenden Per- sonen von 1932 bis 1954 von 622 auf 2871 gestiegen sei und bezeichnet dies als er- schreckend“. Es bestehe aller Grund, die Unentbehrlichkeit, Inanspruchnahme und Arbeitsleistung aller Dienstkräfte sorgfaltig nachzuprüfen. Zur Verwirklichung dieser Vorschläge wären allerdings eine Reihe von Verfas- sungsänderungen notwendig. Der Ausschuß bemängelt deshalb die in der bayerischen Verfassung von 1946 durch die Einführung einer obligatorischen Volksabstimmung er- reichte Erschwerung für solche Aenderun- gen und fordert, diese„Hindernisse einer Wirklichen Staatsvereinfachung“ zu besei- tigen. Seine Forderungen richten sich auch an den Bund, wenn er die Staatsregierung auffordert, mit den Regierungen der übri- gen Länder und mit der Bundesregierung in Verbindung zu treten, um die Prüfung und gegebenenfalls die Anwendung der vorliegenden Grundsätze auch für den Bundesbereich zu erwirken, denn, so argu- mentiert er, es handelt sich hier nicht um eine spezifisch bayerische, sondern um eine gemeinsame Angelegenheit“. Schlange-Schöningen kehrt zurück Er hat sich in seiner Londoner Amtszeit große Verdienste erworben Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen 5„ London, 25. Mai Am Vormittag des 26. Mai— zufällig ist ess der Tag der RBarlamentswahlen in Eng- land— übergibt Botschafter Hans Heinrich von Herwarth Königin Elisabeth II. sein Be- glaubigungsschreiben als erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland am Hofe von St. James. Zwei Tage vor diesem Ereig- nis hat Botschafter Hans Schlange-Schönin- gen die britische Hauptstadt verlassen. In den fünf Jahren, in denen er die Bundesrepu- lik in der britischen Hauptstadt zunächst als Generalkonsul, dann als Geschäftsträger — seit 1953 mit dem persönlichen Rang eines Botschafters— vertrat, hat sich Schlange- Schöningen große Verdienste um Deutsch- land erworben und wesentlich zur Herstel- lung eines vertrauensvollen Verhältnisses zwischen Großbritannien und der Bundes- republik beigetragen. Es lag in der Natur der Beziehungen zwi- schen den Besatzungsmächten und der Bun- desrepublik in den Jahren der Londoner Amtszeit Dr. Schlange-Schöningens, daß der Hauptort der diplomatischen Verhandlungen zwischen den beiden Regierungen Bonn war. Die britische Hohe Kommission war das Or- gan, dessen sich die britische Regierung hier- zu vornehmlich bediente und nach Lage der Dinge bedienen mußte. Schlanges Aufgabe in London war unter diesen Umständen mehr politischer als diplomatischer Natur. Er faßte sie so auf, daß er bestrebt sein müsse, durch sein persönliches Auftreten und durch seine Kontakte mit englischen Po- litikern sowie mit Vertretern des wirtschaft- Neutralisierung bietet keine Sicherheit Skandinavien verläßt sich eher auf die NATO als auf Moskaus Lockungen Von unserem Korrespondenten Dr. F. Weltmann Kopenhagen, Ende Mai Während die Amerika- Korrespondenten der schwedischen Blätter eifrig die steigenden Chancen Stockholms als Schauplatz der gro- Ben Viererkonferenz diskutieren, hat sich in den maßgeblichen politischen Kreisen der nordischen Metropole bereits die Einstellung zu der sowjetischen Neutralisierungsoffensive geklärt: wenn man von Finnland absieht, so überwiegen kühle Skepsis und Mißtrauen. Die abweichende Beurteilung in Helsinki er- gibt sich aus der speziellen finnischen Situ- ation. Finnland führt unbestreitbar ein freies, demokratisches Eigenleben. Aber die rus- sische Nachbarschaft, die politische Sterilisie- rung gegenüber dem Westen als Folge des Friedensvertrages und der Alpdruck des finnisch- sowjetischen„Beistandspaktes“ sind Tatsachen, die es verständlich machen, daß man in Helsinki eine„Entspannung um jeden Preis“ im Norden erhofft. Die schwedische Auhenpolitik ist, was man oft verkennt, nicht in dem Sinne„neutral“, wie es der gegenwärtige sowjetische Vorstoß etwa vorsieht, sondern durchaus westlich orientiert. Wie anders wäre die höchst aktive Mitarbeit Schwedens im Straßburger Europa- Rat zu erklären? Schwedens Linie ist die stark bewaffnete Allianz freiheit, und die Stärke der schwedischen Wehrmacht macht diese Linie zu einer realpolitischen Möglich- keit. Doch jede Schwächung des NATO- Systemes müßte auch die Effektivität der schwedischen Verteidigung reduzieren: im Falle eines sowjetischen Angriffes müßten doch die großen NATO-Länder aus rein egoistischen Gründen. auch ohne daß Schwe- den dem Atlantikpakt angeschlossen ist, zu militärischen Gegenmaßnahmen greifen. Da ein präsumptiver Angreifer mit dieser Wahr- scheinlichkeit rechnen muß, wirkt die militä- rische Stärke der Westmächte auch vom schwedischen Standpunkt aus gesehen prä- ventiv und also friedenserhaltend, während eine Neutralisierung der beiden anderen skandinavischen Länder und der Bundes- republik Schweden im Norden und im Ost- see-Raum militärisch völlig isolieren würde. Man ist in Oslo und in Kopenhagen er- staunt, daß man im Westen einen Neutrali- tätsgürtel„vom Nordkap bis zur Adria“ auch nur als Möglichkeit diskutiert hat, denn schließlich ist das Nordkap norwegisch, und Norwegen gehört ebenso wie Dänemark zur NATO. Beide Länder könnten durch einsei- tigen Willensakt erst in 14 Jahren ausschei- den, während eine frühere Neutralisierung nur durch einstimmigen Beschluß aller NATO-Partner erfolgen könnte— eine Mög- lichkeit, die wohl als völlig unrealistisch aus allen Berechnungen ausgeschaltet werden kann. Doch ganz abgesehen von dieser juri- stischen Seite: diejenigen politischen Kräfte in Dänemark und Norwegen, die praktisch über die Außen- und Militärpolitik zu ent- scheiden haben, sehen in der NATO und der deutschen Aufrüstung im Rahmen des NATO- Systemes die einzige Möglichkeit der Ver- meidung des finnischen Schicksales, allmäh⸗ lich in die sowjetische Macht- und Einflußg- Sphäre eingesogen zu werden. lichen und kulturellen Lebens des Landes die Grundlage des Vertrauens von Volk 2 Volk wiederherzustellen, die in Großbritan- nien nichit nur durch die im Kriege ausmün- dende Politik Hitlers, sondern auch durch das herausfordernde Auftreten Rüibbentrops während dessen Londoner Botschafterzeit er- schüttert worden war. Die vielen, Dr. Schlange- Schöningen bei seinem Scheiden von amtlichen und nichtamtlichen Seiten ge- widmeten Worte des Dankes und der An- erkennung bestätigen, daß sein konsequen- tes Bemühen von Erfolg gekrönt war. Dieser Erfolg hat mindestens mittelbar erheblich dazu beigetragen, daß der Ueber- gang der Bundesrepublik vom besetzten Ge- piet zum souveränen Staat und zum Verbün- deten Großbritamniens sich schon zehn Jahre nach der deutschen Katastrophe von 1945 vollziehen konnte. Als Schlange- Schöningen im vergangenen Herbst den Bundeskanzler um Ablösung vom Londoner Posten bat, schwebte ihm, wie er nachdrücklich versichert, nicht vor, sich ins Privatleben zurückzuziehen und zur Ruhe 2u setzen. Er ist vielmehr entschlossen, sich wieder der Innenpolitik zu widmen, die er 1950, dem Rufe des Bundeskanlers folgend, verließ, um den schwierigen und undank⸗ baren Posten des ersten Nachkriegsvertreters der Bundesrepublik in Großbritannien übernehmen. Er will seine Kräfte nunment in den Dienst der deutschen Wiedervereini- gung stellen. UNO- Vollversammlung wird über Satzungsänderung beraten Paris,(dpa) Die UNO-Vollversammluns Wird im Juni in San Franzisko vor, allem dis Fragen der Zulassung neuer daß die erste Frage eng mit den Beratungen zusammenhängen werde, die die Außßenmint ster der vier Großmächte am Rande der Ta. gung führen werden. Zum Problem einer Revision der UNO-Satzung sagte Hammer skjoeld, man müsse sich fragen, ob die ge- genlwärtigen Bedingungen für eine solche Revision günstig seien, Die Praxis sei wich⸗ tiger als die Ausarbeitung von Verfassungen. Hammarskjoeld bezeichnete es 41s 7 5 mal“, daß ein so großer Teil der Welt 5 die chinesische Volksrepublik noch 3 nicht in der UNO vertreten ist, Der 1 punkt einer Zulassung Pekings trage 12 5 politischen Charakter und werde von 9 Klugheit der interessierten Regierungen 4 5 hängen. Der Sicherheitsrat beschäftige 5 z war noch weiterhin mit dem Formoce f blem, doch scheine er im Moment nicht 1 geeignete Organ zu sein, das eine 9 dieser Frage vorantreiben könnte. Bei 1. kommenden Viererkonferenz der. rüngschefs dürften nach Meinung e skjoelds auch die Ergebnisse des London Abrüstungs-Unterausschusses See 11 184 0 16 1 OH den. Auf jeden Fall seien In digung Grundlagen für eine spätere Verstän Wesentlich verbessert worden. Die am Dienstag in Paris der die Genfer Atomenergiekonferen- 828 0 tung Ham- vorbereiten soll, haben nach Mittel! 5 Maersk joelds nicht die Schaffung eimer 115 5 nationalen Agentur für Atomenergie 55 Ziel, sondern lediglich den Austausch b. achten“. Informationen zwischen den„Atommächt eröffneten Be. Sprechungen des Internationalen Ausschuss, Mitglieder und einer Revision der Satzung behandeln, 9 ö Generalsekretär Hammarskjoeld teilte mi, Nr. 1. — 15 In Casab freud len F schüs nenul Faste tastet Sonne religi sich. zu es In mohs Tage löste! Weis über die v reth diese der! die! gleicl erste setze trühe ihres nahn von habe tige vom die wure 4 Fran Näch reich gemi habe Bret den an d Fran N Vert ahr hat diese Beal verb auch Were Bein fahr Fah. eine 1 Zw Elbe Krié Beg Sole Filn Dur zur ame 1 (No Schu nac lar nick Res Ger Fer auf Vol. err das tige Em Bet Soy ihre Wa zen ges ele! tere sen die geb hren Abotene kordert Last Verden. Dienst en Per- af 2871 Is„er⸗ ad, die e und rgralttg schläge Verfas- A8schußg rischen ührung ing er- derun- einer besei · h auch Zierung r übri- gierung rükung 1 der den argu- cht um m eine n Landes Folk u britan- ismün⸗· ch das ntrops zeit er- e Heiden ten ge- er An- equen-· r. ittelbar Ueber- en Ge- erbün· 1 Jahre n 1945 ngenen ug vom Wie er ich ins zuhe 2u n, sich die er olgend, ndank- treters ien 2d mmeft ereini- Lösung ei einel Regie- mmar⸗ nd oner E on die digung en Be- sschus- aferens Ham- inter e Zum freu Ffastenm Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. ich, wa f u essen noch 2u trinken noch zu rauchen. der Prophet Mohammed ihres Gatten wWi von ihm selbst aufgestellte Gesetz verletzt ige Streitigkeiten unter Frankreich die Frostschaden, die die kalten dieser Vergünstigung ausschließt, teilte ein wie man es Beauftragter des Englischen Jugendherbergs- ch von ſchten“ Widergabe von Einschwingvorgängen— von MORGEN Seite 21 Was sonst noch gescha g in der ganzen islamischen Welt von Casablanca bis Djakarta herrschte am 23. Mai dige Feststimmung: Mit dem traditionel- en Ruf der Muezzin und mit den Böller- üssen von den Zitadellen endete bei Son- genuntergang der lange und beschwerliche onat Ramadan. Fromme Muslim während dieses Monats täglich von Als Verpflichtung nahmen sie es auf hrend dieser Zeit am Tage weder Ein Amerikaner, der dieser Tage nach fast 30 Jahren zum zweiten Male nach Deutschland kam, schüttelte den Kopf. Was sie von Amerika übernehmen, sind nicht ge- rade unsere besten Sachen“, sagte er. Sie haben Jazz importiert, Comie Strips und Jitterbug. Aber es gibt noch ein anderes Amerika mit ernster Musik, guter Literatur, mit Wissenschaft und so weiter. Vergessen Sie das bei den Synkopen von Stan Kenton ſasteten religiöse * In Nazareth wurde auf Anordnung der nicht!“ mohammedanischen Geistlichkeit dieser 35 l Tage ein Buch verbrannt, das als Gottes- Diese Meinung über die deutsche Jugend zsterung angesehen wurde. Der„Rat der wurde kurz darauf von unparteiischer Seite heisen“ in Jerusalem fällte dieses Urteil widerlegt. Eine Umfrage unter 1493 jungen über die„Daten der jüdischen Geschichte“, Menschen zwischen 15 und 24 Jahren ergab, dle von einem islamischen Araber in Naza- daß nur 34 Prozent dieser Jungen und Mäd- reth veröfkentlicht worden waren, weil in chen im Radio am liebsten Tanz- und Jazz- diesem Werk die Tatsache erwähnt ist, daß musik hören, nur 15 Prozent sehr gern Samba, seine erste Frau, Boogie- Woogie und Jitterbug tanzen und die Witwe Chadidscha, im Jahre 595 am lediglich 4 Prozent regelmäßig Comic Strips gleichen Tage geheiratet hat, an dem ihr lesen. 62 Prozent schalten lieber andere erster Mann verstorben war. Nach den Ge- Rundfunksendungen ein, 82 Prozent bevor- setzen des Islams darf eine Witwe nämlich zugen auf der Tanzfläche Walzer, Tango oder frühestens drei Monate nach dem Tode Foxtrott und 52 Prozent lesen Bücher, venn jeder heiraten, und die An- auch natürlich nicht nur Goethe, Byron oder nahme lag also nahe, daß Mohammed das Moliere. Nun war es allerdings nicht der Sinn dieser Umfrage, nur etwas über die Lieb- habereien der Jugend zu erfahren. Das Em- nid- Institut für Meinungsforschung in Biele- feld und das Jugendwerk der Deutschen Shell in Hamburg hatten sich für ihre Be- kragung Ende 1954 vielmehr die anspruchs- vollere Aufgabe gestellt, herauszufinden, Wo- hin der Weg der deutschen Jugend führt. Wie schon ein Jahr zuvor haben sie einem repräsentativen Querschnitt dieser Jugend habe. Ueber diesen Punkt entstanden hef- den Gläubigen, die vom obersten geistlichen Gerichtshof durch die Verdammung des Buches beigelegt wurden. 1 Auf Milliarden Frances belaufen sich in Nächte der vergangenen Woche in zahl- reichen Landschaften, vor allem beim Früh- gemüse und in den Weinbergen angerichtet haben. In einem einzigen Departement der Bretagne, den Cotes du Nord, betragen nach den bisherigen Feststellungen die Schäden an den Frühgemüsekulturen eine Milliarde Franes(etwa 12⅛ Millionen D-). Groschenspiele haben stürmischen * 5* Nachdem der Deutsche Jugendherbergs- verband auch die Aufnahme von Motorrad- zahrern in die Jugendherbergen zugelassen hat und nur noch Automobilreisende von Ein winterfestes Zelt, eine transportable Baracke oder bestenfalls ein geräumiger Laden— das ist der„glanzvolle“ Rahmen für das„Monte Carlo des kleinen Mannes“, heute fast in jeder größeren Stadt finden kann. Seitdem 1953 die Glücks- spiel-Automaten im Bundesgebiet wieder zuch weiterhin nur Reisende aufgenommen zugelassen wurden, haben die„Groschen- werden, die sich mit der Kraft der eigenen spiele“ einen stürmischen Aufschwung se- Beine fortbewegen. Damit sind zwar Rad- nommen. fahrer zugelassen, aber bereits die Moped- Wenn man solch eine„Spielhölle“ in den Fahrer müssen sich wegen ihres Hilfsmotors Abendstunden betritt, so sind die zehn bis eine andere Unterkunft suchen. zwanzig Spielautomaten oder Tischspiele * kast immer umlagert. Jeder will für ein in den Moskauer Filmtheatern wird ein paar Groschen sein Glück versuchen oder zweiter Dokumentarfim„Begegnung an der sich unterhalten und mancher glaubt, durch Elbe“ gezeigt, der den Besuch amerikanischer ein besonderes System Fortuna überlisten Kriegsteilnehmer zum zehnten Jahrestag der zu können, Im allgemeinen ist es hier wie Begegnung amerikanischer und sowjetischer in einem richtigen Spielsaal: der große Coup Soldaten an der Elbe schildert, Der erste— sofern man bei einer Mark Höchstgewinn Film„Begegnung an der Elbe“ zeigte den je zehn Pfennig Spieleinsatz davon sprechen Durchbruch der sowjetischen Streitkräfte bis b zur Elbe und ihr Zusammentreffen mit amerikanischen Truppen.(nach TAS8S) . 15. verbandes mit, daß in England und Wales Folgenden Brief erhielt in Charlotte Mordkarolina, USA) das Finanzamt:„Ich schulde ihnen 300 Dollar und kann deshalb nachts keine Ruhe finden. Ich füge 100 Dol- lar bei. Wenn es danach mit meinem Schlaf nicht besser wird, schicke ich auch noch den steriums wurde vor kurzem der Brief- Rest.“ bemerkenswerter Beitrag zum leidigen * Thema„Scimorrerei“ angesehen werden kann. Die Regierung von Guatemala hat die Genehmigung zur Errichtung einer privaten Eine Schülerin hatte Betrieb genommen werden. * Sowjetunion sind bis jetzt 19 elektrifiziert, ihre Zahl befindet sich aber in ständigem e Wachsen. Die Elektriflzierungsleistung des bedenken, was Dichter Vorjahres soll in diesem Jahre um 70 Pro- Setzer, zent übertroffen werden. Bisher wurde der Buchhändler, ab gesamte Vorortverkehr von Moskau auf fäller und Papierhersteller machen 8. elektrischen Betrieb umgestellt. Die wei- teren in Gang befindlichen Arbeiten erfas- sen dicht befahrene Strecken bei Ufa au (Baschkiristan), Omsk(Westsibirien) und Verleger. Es sei an der Jugend, einmal die die von Moskau über Kursk ins Donez- Jagd und Sucht nach Staatshilfe, Renten, gebiet. 8 Pensionen, Sicherungen aller Art zu über- Im Amtsblatt des hessischen Kultusmini- wechsel einer Schülerselbstverwaltung mit einem Verleger veröffentlicht, der als ein im Namen der Fernsehstation erteilt, deren Sendeanlagen Schülerselbstverwaltung den Verleger ge- auk dem Gipfel des 3752 m hohen Agua beten, der Schule einige Bücher zu schen- Volcano südwestlich der Landeshauptstadt ken. Der Rektor der Schule erklärte sich in errichtet werden sollen. Man rechnet damit, einem beigefügten Schreiben bereit, eine daß die Anlage nach anderthalb Jahren fer- Bescheinigung für die Steuererklärung des tiggestellt Sein wird und dann gegen 10 000 Verlegers auszustellen. Er hatte zum an- Empfangsgeräte von der Bevölkerung in deren darauf verwiesen, daß die örtlichen Tageszeitungen mit Interesse die Antwort auf die Bitte erwarten würden. Das Ant- Von den großen Eisenbahnlinien der wortschreipen des Verlegers flel aber anders aus, als es sich die Bittsteller wohl gedacht Hatten. Der Verleger gab der Schülerin zu und Schriftsteller, Drucker, Buchbinder, Verleger und aber auch Forstgehilfen, Holz- ollten, wenn die Verlage ihre Bücher verschenkten. Man könne sich nicht mit gutem Gewissen E Kosten anderer bereichern, schrieb der einen langen Fragebogen vorgelegt, Antwor- ten notiert und ausgewertet. Das Material, das bei dieser Arbeit zu- sammenkam, füllt ein Buch von 335 Seiten mit Tabellen, Zitaten und Schlußfolgerun- gen. Ergebnis: Die Jugend in Westdeutsch- jand ist nicht besser und nicht schlechter als die Jugend vor ihr war und die Jugend, die nach ihr kommt, vermutlich sein wird. Aber sie hat es schlechter gehabt. Krieg und Nachkriegszeit begleiteten ihre Kindheit, und das bedeutete Not und Knappheit, Angst und Tod. Mehr als ein Fünftel dieser qu- gendlichen hat den Vater im Krieg verloren, jeder Vierte ist als Flüchtling erst nach 1945 aus den deutschen Ostgebieten oder aus der Sowjetzone nach Westdeutschland gekom- men. 52 Prozent(vor einem Jahr 57) haben keinen eigenen Schlafraum, fast dei Hälfte davon schläft mit zwei, drei, vier ind mehr Menschen in einem Raum. Vielleicht lassen sich daraus manche An- sichten und Wünsche dieser Generation er- klären. Vielleicht ist es der Grund dafür, deß 47 Prozent auf die Frage nach einem gehei- men Wunsch materielle Dinge aufzählen— Fahrräder. Kleidung, Schmuck, Möbel—, daß 52 Prozent, hätten sie einen Tausend- markschein, sich solche Wunschträume da- von erfüllen würden. Nur 8 Prozent denken an persönliche Leistung und Erfolg, und nur 6 Prozent möchten sich weiterbilden und Bücher kaufen. Aber 27 Prozent wünschen sich ein Heim, Gesundheit, Harmonie und Glück und würden den Geldschein, hätten sie ihn, dafür anlegen. a Vielleicht ist der politische und mili- tärische Zusammenbruch, den diese Jahr- Lieber Walzer als Jitterbug Die deutsche qugend von heute ist nicht besser und nicht schlechter als die Jugend vor ihr gänge 1945 als Sechs- bis Fünf zehnjährige erlebten, auch die Ursache für das geringe Interesse am politischen Geschehen. 57 Pro- zent, vor allem Mädchen, interessieren sich nicht für Politik, nur zwei Prozent gehören politischen Gruppen an. Aber diese Gleich- gültigkeit ist keine Opposition zum Staat. 73 Prozent(zwei Prozent mehr als im ver- gangenen Jahr) fühlen sich mitverantwort- lich für den Staat und 63 Prozent sind, wenn es sein muß, bereit, Soldat zu werden; aber nur 27 Prozent würden es gern tun. Die mei- sten Jugendlichen haben auch sehr klare Vorstellungen über die politischen Aufgaben Deutschlands. 43 Prozent sehen die Wieder- vereinigung als wichtigste Zukunftsaufgabe an, 24 Prozent die Sicherung des Friedens, die anderen die Verständigung Europas oder innenpolitische Probleme. a Das geringe Interesse für Politik kommt auch in den Vorbildern zum Ausdruck, die sich die jungen Menschen wählen. Nur vier Prozent der Jungen eifern einem Politiker nach; die Madchen eingerechnet, sind es nur zwei Prozent. Die meisten möchten der Mutter, dem Vater oder anderen Verwand- ten gleichen(24 Prozent), ihren Vorgesetz- ten, Lehrern, Bekannten daler Freunden (12 Prozent), und auf jeden Fall lieber Film- schauspielerin(8 Prozent) oder Sportlern (5 Prozent), als berühmten Soldaten mur ein Prozent der Jungen). Zieht man das Fazit aus allen Antworten, so kommt man wohl zu dem Ergebnis, daß die Jugend heute aufgeschlossen und kri- tisch, aber auch materiell eingestellt und ziemlich illusionslos ist. Das„Monte Carlo“ des kleinen Mannes Aufschwung genommen/ Sind die„Automatenhöllen“ jugendgefährdend? kann— gelingt nur wenigen; letzten Endes gewinnt immer die Bank, also in diesem Falle der Spielhallen-Inhaber. Besonders reich scheinen jedoch auch sie bei dem Geschäft nicht zu werden. Manche Spielautomaten verursachen Entwicklungs- kosten bis zu 100 000 Mark und sind daher nicht gerade billig. Trotzdem dürfen Glücks- spielapparate nach einer behördlichen Be- stimmung nur drei Jahre im Gebrauch sein. Man will so ein einwandfreies Funktionie- ren gewährleisten und damit den Spieler vor Betrug schützen. Polizeikontrollen sollen zum anderen dafür sorgen, daß nicht etwa durch Veränderungen an den Apparaten das Glücksmoment zu Gunsten des Besitzers verschoben wird. Immerhin muß der Appa- rat, wenn er sich bezahlt machen soll, wö⸗ chentlich rund 40 Mark Ueberschuß bringen. Bei der vorgeschriebenen Gewinnquote von 60 Prozent müßte er also wöchentlich 100 Die„Schnorrerei“- eine leidige Zeiterscheinung Jugendliche verlieren dabei leicht die Wertbegriffe winden, die in der älteren Generation zu beobachten sei. Die Jugend müßte die da- durch stets wachsende Last mit ihrer Arbeit. tragen und könne sich nur schwer dagegen wehren, wenn sie sich selbst heute schon an fremde Hilfe gewöhne. Das daß seine Schulklasse eine deren schon daran, daß es auch näheren Umgebung viele nette Ziele gibt Die„Schnorrerei“ Verschiebung der Begriffe führen kann schätzen lernen. hessische Kultusministerium hat empfohlen, diesen Briefwechsel jeder Schü- lerselbstverwaltung zur Kenntnis zu geben — vielleicht im Gedanken daran, daß solche Wünsche auch auf anderen Gebieten durch- aus alltäglich sind. Da kommt beispielsweise ein Junge an die Wohnungstür und erzählt, größere Fahrt machen möchte, ob man nicht ein paar leere Flaschen oder sonst etwas habe, das er da- für zu Geld machen könnte. Wer macht sich schon die Mühe, dem Jungen zu sagen, daß man eben nur so weit fahren sollte, wie das Taschengeld oder das Geld in der Klassen- kasse reiche; und wer erinnert ihn zum an- in- der die man sich fast kostenlos erwandern kann? ist eine Zeiterschei- nung, die bei Jugendlichen leicht zu einer Unsere Kinder müssen aber rechtzeitig den Wert von Arbeit und Lohn richtig ein- Mark, d. h. 1000 Groschen schlucken, das sind 10 Groschen pro Stunde, wenn der Apparat täglich 14 Stunden„in Betrieb“ ist. Spielautomaten veralten auch sehr rasch, es muß immer wieder etwas Neues geboten werden. Die Münzautomaten- Industrie zeigte auf der letzten Frankfurter Messe rund 40 neue Modelle. Doch der Absatz blieb gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Hoffnung auf einen rasch erworbenen gro- zen Gewinn scheint bei den Aufstellern nicht mehr allzu groß zu sein. Nicht zuletzt dürfte auch die steuerliche Belastung— acht Prozent Umsatzsteuer und dazu die Vergnügungssteuer— unterschätzt worden sein. Auch bei der„Spielbank des kleinen Mannes“ schöpft der Staat den Rahm ab. „Warum aucli nicht“, werden viele sagen, „diese Spielhöllen verderben ja doch nur unsere Jugend!“ Große Schilder weisen zwar überall darauf hin, daß Jugendlichen unter 18 Jahren der Zustritt auch nicht in an Glücksspielautomaten klebt außer- dem noch ein Hinweis darauf, daß nach dem 1951 Jugendlichen das Spielen an diesen Appa- raten verboten ist; trotzdem schlüpft aber der eine oder andere„junge Mann“ mit durch, angezogen vom Klingeln der Auto- maten oder vom Dudeln der Musik-Box. Wahrscheinlich ist aber der Prozentsatz der Jugendlichen, die sich trotz des Verbotes in den Spielhallen aufhalten, geringer, als bei einem für Jugendliche verbotenen Film. Vor allem aber interessieren sich die Jüngeren kaum für„Glücksspiele“. Ihnen haben es viel- mehr die sogenannten Unterhaltungsauto- maten angetan. Wer will, kann auf beweg- liche Ziele schießen, er kann„boxen“,„rei- ten“ und„Auto fahren“. Besonders beliebt sind die Fußballspiele, bei denen in Kleinst- Mannschaften wahre Meisterschaften aus- getragen werden, und jeder sich als Fritz Walter fühlen kann. Die Musik-Box in der Ecke— auch sie ist ein Automat— sorgt für den nötigen Schwung. Verbunden mit far- bigen Lichteffekten läßt sie bei entsprechen- „heiße“ Musik, Seemanns-Songs oder die neuesten Begleitung Erwachsener gestattet jedem ist, Jugendschutz-Gesetz vom Februar der Groschen-Nahrung pausenlos „ Schlager erklingen. die Entwicklung zeigen. Sind. kig, zeitweise aufheiternd. Starker Früh- dunst. Trocken. Tagestemperaturen auf 20 bis 24 Grad ansteigend. Nächtlicher Tem- und 10 Grad. Schwachwindig. Ob diese„Spielhöllen“ für die Jugend wirklich eine Gefahr bedeuten, wird erst Vielleicht ver- schwinden sie eines Tages wieder genau 80 schnell, wie sie aus dem Boden geschossen 5 Claus Wernicke Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Leicht Wol- eraturrückgang auf Frühwerte zwischen 6 Uebersicht: Die Hochdruck-Brücke, die von den britischen Inseln zum Balkan reicht, wird von Westen und Osten durch Störungen angegriffen, bleibt aber für uns noch wetterbestimmend. Erst später wird wahrscheinlich durch Störungen aus Süd- westen sich eine wechselndere Witterung einstellen. i 9 8 H 22 4 been „ Pegelstand am 25. Mai 8 Rhein: Maxau 482(6); Mannheim 345 (5); Worms 271(9); Caub 248(10). Neckar: Plochingen 118(2); Gundels- heim 173(unv.); Mannheim 352(6). 0 Die Bombe zerstört Köln.„Das Tod und Zerstörung brin- gende Werkzeug ist nicht das Atom, sondern die Bombe. In glücklicheren Zeiten kann die Atomkraft unendlich mehr Gutes leisten als die Bombe Böses bewirkt hat. Wir dürfen heute hoffen, daß diese glücklicheren Zeiten nahe sind und das Atom zu einer Wohltat für die Menschen wird.“ So heißt es in einer Sonderausgabe des Monatsmagazins„Cour- rier de l' UNESCO“. Damit hat die Kultur- und Erziehungsorganisation der Vereinten Nationen(UNESCO) eine weltweite Kam- pagne für die richtige Einschätzung der Atomkraft eröffnet. 8 Autotour im Bahnhof Hamburg. Einen seltsamen Scherz er- laubte sich ein 26jähriger Kraftfahrer aus Köln. Mit seinem Personenwagen fohr er in die Vorhalle des Hamburger Hauptbahn hofs, steuerte gemütlich an den Schaltern und Bahnsteigzugängen vorbei und wurde am anderen Ende der Halle von der Polizei gestoppt. Der dem Anschein nach An- geheiterte wurde vorläufig festgenommen. Drei Milliarden neue Bäume Kassel. Als eine der bedeutendsten W. deraufbauleistungen bezeichnete Oberregie rungsrat Kochskämper die Arbeit der Fors wirtschaft in der Nachkriegszeit. Kochs- kämper, der in seiner Eigenschaft als Hauptgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft deutscher Wald auf der Hauptversammlung des Bundesverbandes der Schutzgemeinschaft in Kassel sprach, gab bekannt, daß scha zungsweise drei Milliarden Forstpflanze neu gesetzt wurden, um eine junge Wald generation zu begründen. f. 5 In zehn Jahren doppelt soviel Autos München. In zehn Jahren wird sich der Kraftfahrzeugbestand in der Bundesrepublik voraussichtlich verdoppelt haben, erklärte Baudirektor R. Ilsemann vom Bunde verkehrsministerium in München. Auf einer Tagung der Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen teilte er mit, daß sich der Ver- kehr auf den Autobahnen gegen 1937 ver- vierfacht und auf den Bundesstraßen ver- doppelt habe. Ministèrialrat F. Heller vom Bundesverkehrsministerium behandelte in einem Referat die künftige Querschnitts- gestaltung der Straßen. Danach sollen Auto- bahnstrecken mit starkem Lastwagenverkehr eine dritte Spur erhalten. f. —— Neue Erkenntnisse und Erfindungen Neuartiger Lautsprecher b (df) An Stelle der bei den Lautsprechern üblicher Bauart verwendeten, meist trichter törmigen Membran aus Pappe, Kunststoff oder Metall verwendet der französische For- scher S. Klein aus Paris ein Luftkissen, das durch Hochfrequenz so jonisiert wird, daß es bei Zuführung einer Tonmodulation in Schwingungen gerät und diese Schwingun- gen an die angrenzende Luft weitergibt. Dieses„Ionophon“ ist in seinem Uebertra- gungsteil völlig masselos und deshalb— be- sonders auch wegen völlig naturgetreuer heißem Wasser oder Heißdampf optimaler Klangreinheit. Photos signal am Bett (dt) Eine neue Anwendungsmöglichkeit der Photozelle als„stille Schwester“ am Krankenbett wird gegenwärtig von einigen Firmen der elektrotechnischen Industrie ge- prüft: eine Lichtquelle wird am Bettpfosten befestigt; ihr Licht wird am gegenüberlie- genden Pfosten von einer Photozelle aufge- nommen, dadurch entsteht ein Photostrom. Damit das Licht den Patienten nicht stört, wird es so gefiltert, daß nur die unsichtbaren inkraroten Strahlen austreten. Sobald der atient unruhig wird und den Lichtstrahl und damit den Photostrom unterbricht, ruft ein Signal die Schwester herbei. Heiges Wasser für Erdöl- Se winnung (dt) Die Steigerung der Produktion aus Erdöllagerstätten mit Hilfe von sogenannten Sekundärförderverfahren“ ist eine in sämt- chen Oelgebieten der Welt zunehmend an- sewandte wichtige Technik, da ohne Sekundärförderung“ nur 40 oder 50 Pro- zent. oft nur 20 Prozent des in einer Lager- ser aàusgepreßt werden kann. rohre benutzt. Fahrradschläuche„pannen- sie her stätte vorhandenen Erdöls gewonnen wer- den kann. Mit Hilfe der Sekundärmethoden kann die„Entölung“ bis auf 65 und 70, in einigen Oelfeldern Ost-Texas bis auf 86 Pro- zent getrieben werden. Man wendet vor- wiegend Wärmebehandlung an, um das Erd- 61 in seinem Speichergestein dünnflüssiger zu machen. In der letzten Zeit wurde in den USA und in Sowjetrußgland völlige Entölung von Erdöllagerstätten durch Injektion 0 in die öl führenden Schichten versucht. Nach den russischen Erfahrungen eignet sich vor allem heißes Wasser von 200 Grad für das Verfah- ren, das unter„Ueberdruck“ in das Bohrloch eingepreßt wird. Die Wärmewelle, die von der„In'ektionsstelle“ ausstrahlt, verflüssigt das vielfach sehr zähe Frdöl, das dann durch zusätzliche„Druckbehandlung“ mit Kaltwas- Die Wärme- verluste in dem Bohrloch lassen sich dadurch verringern, daß man anstatt der üblichen Stahlrohre für die„Verrohrung“ dickwan- dige und schlecht wärmeleitende Plastik- Reifenpannen haben im Motorrad-Zuver- lässigkeitssport ihre Schrecken verloren, seit es Mittel gibt, die sie zuverlässig verhindern. Solche Füllmittel werden durch das Schlauch- ventil eingedrückt, die dickflüssige Substanz verteilt sich in kurzer Zeit auf die gesamte Innenseite des Schlauches und dichtet von außen her eintretende Beschädigungen durch Nägel usw. automatisch ab. Ein Druckverlust wird vermieden. Neuerdings gibt es, wie„Rad- markt“ Bielefeld berichtet. diese praktischen Dichtungsmittel auch für Fahrradschläuche. Damit wird nun auch den Rittern vom Stahlroß die Möglichkeit geboten, sich nicht mehr über„Plattfüße“ ärgern zu müssen. Allerdings: Es lohnt sich. hin und wieder die Bereifung auf eingedrungene Nägel zu kon- trollieren, damit sie nicht das Reifengewebe zerstören. „Gelenkter, Bienenflug ten zu können. Der norwegische Züchter ha hat er inzwischen ein synthetisches Apfelö erhalten sollen Gesichtsnarben beseitigen (df) Drahtbürste ist inzwischen weiter vervoll dem Motor einer Zahnbohrmaschine ange triebene Bürste direkt an die Narben an gesetzt, nachdem die Haut vorher mit Chlo raethyl vereist worden war. Dieses Verfah ren hatte den Nachteil, daß die narkotisie die Bürste leicht tiefere Hautschichten be (r) Durch Berichte über Versuche russi- scher Bienenzüchter angeregt, hat der nor- wegische Züchter Otto Tangen in Oslo auf dem Gebiet des„gelenkten“ Bienenflugs in- teressante Erfolge erzielt. Die Bienen wer- den durch ätherische Oele in ein bestimm- tes Gebiet gelockt, um die dort blühenden Pflanzen zu befruchten und auf diese Art die Produktion von Saatgut, etwa von Klee- sgat, zu steigern. Die an der Schule für Keinlandwirtschaftslehrer in Semb durch- geführten Versuche sind noch nicht abge- schlossen; aber man hofft, in diesem Früh- jahr und Sommer durch dieses Verfahren eine doppelte Ausbeute an Kleesaat erhal- anfangs ein wohlriechendes Oel aus Kelch- blättern von Apfelblüten verwendet, doch hergestellt, das die Bienenzüchtervereini- gungen in Oslo und Baerum zu Versuchen Die vor einiger Zeit entwickelte Methode zur Beseitigung von entstellenden Gesichtsnarben mit Hilfe einer rotierenden kommnet worden. Bisher wurde die von rende Wirkung nicht lange anhielt und daß schädigen konnte. Bei einer neuen, von Dr. Haut„abgehobelt“ wird. Ultraviolett gereinigt und paßt in jede normale Fassung. Brechwirkung des AlKkOhOls t 1 men, daß der Alkohol das verteidigt. Virenzüchtung Harry Buncke entwickelten Methode wird ein anderes lokales Betäubungsmittel be- nutzt, dessen Wirkung bis zu einer Stunde anhält, wie etwa Novokain. Außerdem ist die Drahtbürste mit einer verstellbaren Anlege- scheibe versehen, mit deren Hilfe der Chi- rurg genau regulieren kann, wie tief die Ein neuer Ultraviolett-Strahler entkeimt Räume und reinigt die Luft durch einen Druck auf den Lichtschalter. Das ganze Gerät ist nur doppelt so groß wie eine Glühlampe Der Alkoholrausch ist oft von Erbrechen begleitet. Man war sich bisher jedoch noch nicht im klaren darüber, ob diese Erschei- nung auf eine Reizung der Magenschleim- haut zurückgeht oder durch die Stamm- hirnzentren bedingt ist. Einem Bericht in Heft 8 der„Umschau in Wissenschaft und Technik“(Umschau Verlag, Frankfurt a. M.) über entsprechende Versuche ist zu entneh- Brechzentrum unmittelbar reizt. Ob der Alkohol getrunken oder unmittelbar in die Blutbahn gespritzt wird, die Werte, die eine Brechwirkung ver- ursachen, sind gleich hoch. Auch die Neben- erscheinungen wie Schwindel und Doppelt- sehen traten gleichermaßen auf. Die Brech- wirkung ist als Schutzleistung des mensch- lichen Körpers anzusehen, der sich somit ge- Wissermaßen gegen zu hohe Alkoholdosen (df) Eine Forschergruppe der Universität von Miami hat festgestellt, daß Viren, die Erkrankungen bei Menschen hervorrufen, im Embryonalgewebe von verhältnismäßig pri- mitiven Tieren gezüchtet werden können. So gelang es, die Erreger einer bestimmten hirnentzündung im Reagenzglas zu zü wenn als Wirtszellen Embrybnalgewebe von Fischen und Erdwürmern verwendet wu den. Diese Entdeckung stimmt mit Fes stellungen anderer amerikanischer Wiss schaftler überein und läßt darauf schließen daß die Zahl der Organismen, die Viren be herbergen und durch sie hervorgerufene Krankheiten übertragen können, größer is als bisher im allgemeinen angenommen wurde. N Bienen geben Atom-Alarm N (r) Unter den radioaktiven Partikeln, di nach der Explosion von Atom- und Wasse stoffbomben oder in der Umgebung ve Atomwerken auftreten, spielt das Isot „Strontium 90“ eine große Rolle, das sich auf Pflanzen oder auf dem Boden niede schlägt. Nun benutzen Bienen die beson Fähigkeit, Spuren von vorhandenem 8 tium aufzunehmen und zu speichern. 8 werden neuerdings in der Umgebung ame- rikanischer Atomwerke Bienenstöcke au stellt, die mit Geigerzählern ausgerüstet sind und gewissermaßen Alarm bei einer gefähr- lichen Anhäufung atomarer Abfallprodukte geben. 5 Schutz für lichtempfindliche PNoduk tt 5 5 EP) Für Butter, Fette, Rahm, Milch und ähnliche Produkte kommen in der Schw 5 neuartige Kleinpackungen auf den Markt, die absolut lichtundurchlässig sind. Es han. delt sich dabei um Papierbecher aus weißem Cellulosekarton mit Innenkaschierung aus Aluminiumfolie. Erste Versuche sind erfolg- reich abgeschlossen worden. Man will Grö- 1 6ů 5 für Füllmengen von 40 bis 500 Gramm jefern. 8 Leite 4 MANNHEIM r e 3 r —— 1 Donnerstag, 26. Mai 1955 Nr. 10 Abschiedsbetrachtung: Der Zirkus der Zukunft Oder:„Krone“ auf gutem Wege Der König ist tot!— Es lebe der König! Der Zirkus ist tot!— Es lebe der Zirkus! * Das Bild stimmt nicht ganz. No c h nicht. Denn wenn die Herolde einst den Tod des Königs ausriefen, war der Kronprinz— der neue König— längst geboren. Er trat die Regentschaft an. Der neue König der Manege Aber ist noch nicht geboren. Hinter den Ku- lissen des„roten Kreises“, der Piste, geht man schwanger mit ihm. Die Leute vom Bau Wissen das seit Jahren. Sie stehen als Ge- burtshelfer bereit. * Aus dem Gesagten ergibt sich eine Frage: Wie sieht der Zirkus der Zukunft aus?— Heute beendet„Krone! sein Mannheimer Gastspiel. Es war ein großer Erfolg. Neun Page— neun ausverkaufte Abendvorstel- lungen. Das will bei einem Fassungsver- mögen des Cbapiteaus von 5000 Menschen — und in Mannheim!— etwas heißen. Und „Krone“ hat eine Antwort gegeben, eine Ant- Wort, die eine Vorstellung davon ermöglicht, Wie dieser Zirkus der Zukunft eines Tages Aussehen wird. Legen wir diese Worte an das oben gesagte Beispiel an, dann ist der Kronprinz sogar bereits geboren. Aber er ist 45 bar preiswert der Regentschaft noch nicht fähig. Er ist noch ein Baby; es verrät bereits Intelligenz, aber seine Schritte, seine Bewegungen sind mit- unter noch ein wenig tapsig. Doch:„Krone“ hat wieder einmal Pionier- arbeit geleistet. * Der Zirkus der Zukunft wird den Be- schauern in großen revuehaften Schau- bildern durch die Welt führen. Er wird IIlu- sionen vermitteln— für zwei, drei Stunden, und er wird den Menschen glücklich machen. Naht- und fugenlos werden diese Schau- bilder der großen Illusion ineinander grei- fen, werden abrollen wie ein prächtiger Farbfilm auf Cinemascope. Die ganze weite Welt— zusammengefaßt unter dar Zirkus- kuppel, wird Fernweh und Reiselust mehr anregen, als es der Zirkus alten Stils tat. Vieles ist eine Frage der technischen Per- fektion. Aber nicht alles, Vieles ist auch eine Frage der Nutzanwendung moderner Psycho- logie. * „Circus Krone“ ist auf gutem Wege. Ein Weg übrigens, auf dem schon einige Vor- Särrger Schiffbruch erlitten haben. Denn: Die Aufgabe ist gewaltig. Wie leicht ver- Wischen sich die Konturen von künstleri- schem Streben mit(ungewollter) kitschiger Wirkung im bunten Farbenspiel der Licht- effekte. Die Akustik des Gesanges ist in einem Zelt beispielsweise eine andere als in einem Saal. Und einem Ballett kommen in dieser Umgebung wesentlich andere Auf- gaben zu als in jener, in der es bisher zu Hause war. Kritik?— Ja und nein. Während sich „Krone“ beim Ballett Beschränkung auf- erlegte(Stimmungsuntermalung lautet die Aukgabe), sind die Gesangsparts mitunter noch unglücklich. 0 Aber etwas wurde bereits erreicht. Etwas sehr Wichtiges sogar: Das Teamwork— das Absolute Teamwork von Bühnenbild, Regie, musikalischer Komposition und artistischer Leistung. Mit diesem Zusammenklang steht und fällt der Zirkus von morgen. 239 Es gibt keine Pfiffe auf der Trillerpfeife eines Stallmeisters mehr. Auch die albernen Clownreprisen gehören der Vergangenheit an (gerade hier ist es sehr schwer, neues zu Schaffen. Besinnung auf den Ursprung des Clowns, das Komödiantentum und sein mimisches Element, tut hier not). Und das Herein- und FHinaustragen der Requisiten muß entfallen. Obwohl man sie trotzdem be- nötigt. Hier hat der Einfallsreichtum des Krone- schen Arbeitsstabes schon schöne Früchte ge- tragen. * Im Zirkus der Zukunft wird die Bühne nicht mehr im Hintergrund sein. Technische Hilfsmittel werden ihr Einschwenken(oder Vorrollen) über die Piste ermöglichen. In Wenigen Jahren werden tausenderlei andere Dinge, die uns beuer bereits angedeutet Wurden, vervollkommnet und verwirklicht sein. * Und„Krone“ geht— nicht anders war es zu erwarten— voran. Was bleiben wird — vom Zirkus alten Stils— ist der Nerven- Kkitzel, das Element des Atemberaubenden. Es kommt von der Kühnheit der Leistung und ist zeitlos. Was bleiben wird, sind auch die Tiere. Aber die Auswahl wird noch schärfer sein. Und die Beschränkung noch weiser. * Der Zirkus ist tot!— Es lebe der Zirkus! Vielleicht wird das Wort schon seine volle Berechtigung haben, wenn„Krone“ in zwei oder drei Jahren wieder zu uns kommt. H. Schneekloth Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Werbeblatt über den Film Z wi schenlan dung in Paris bei., der ab heute in den Planken-Lichtspielen, Mannheim, P 4, gezeigt wird. Großer Tag für das Elisabethgymnasium Vor 50 Jahren wurde die Schule in D 7, 18 eingeweiht/ Ab Ostern 1957 wieder allein im Haus Das Elisabethgymnasium— und mit ihm alle ehemaligen und jetzigen Schülerin- nen— hatte gestern seinen großen Tag: Vor 50 Jahren hatté man das Schulhaus in D 7, 8, auf dem Grundstück des ehemaligen Bassermannschen Hauses eingeweiht. Am Vormittag trafen sich Angehörige und Freunde der Schule im Musensaal zu einer Feier, die Direktion und Lehrerkol- legium zusammen mit der Gesellschaft der ehemaligen Schülerinnen und Freunde des Elisabethgymnasiums veranstalteten. Stu- diendirektorin Graab begrüßte die Gäste, unter ihnen Direktor Duttlinger, früherer Leiter der Schule, Stadtdirektor Dr. An- dritzxy und weitere Vertreter der Stadt- verwaltung, erinnerte an die schweren Zeiten, die das Gebäude in D 7 schon er- lebt hat und wies darauf hin, daß heute über 2000 Schülerinnen in diesem Haus unterrichtet würden. Frau Direktor Graab dankte ihren Vorgängern, durch deren Ein- satz die Schule zu jenem Begriff geworden sei, den sie heute verkörpert. Eine Schülerin Sprach danach den 129. Psalm(Wenn der Herr nicht das Haus baut, bauen die Ar- beiter vergebens). Studienrat Dr. Irschlinger sprach über die Geschichtée der Schule, angefangen von der„zu Ehren der Humanität“ 1863 gegrün- deten Großherzoglichen Höheren Mädchen- schule, die zunächst im Schloß unterrichtete, dann in der späteren Hans-Thoma- Schule einquartiert wurde und schließlich 1905, als sie schon in städtischen Händen war und einen Oberrealschulzweig enthielt, ihr heu- tiges Heim bezog. Die Schulraumsorgen blieben der Anstalt durch die Jahrzehnte treu: 1906 ging man an den Bau der Liese- jotteschule, 1914 wurde aus dem Gebäude der Elisabethschule ein Reservelazarett und im Haus an der Collinistragße begann der erste Schichtunterricht. Nach dem Krieg wurde die Hans-Thoma- Schule als dritte Höhere Mädchenschule benutzt. 1927 grün- dete Direktor Bühn das Schullandheim in Buchklingen. Nach den verheerenden Raum- schwierigkeiten 1945, als in vier Schichten unterrichtet wurde, ging es dann langsam Wieder aufwärts. Und wie Stadtdirektor 1 Der„Theologe Ein sonderbarer, ewig lächelnder Auf die Ueberschrift kommen wir später zurück.— Vor dem Schöffengericht stand ein sonderbarer Kauz. Er hatte sich einen Radioapparat, eine Schreibmaschine und an- sehnliche Posten von Tabakwaren gekauft — und alles ohne Anzahlung bekommen. Er gab sich nämlich als Pfarrer aus und er- stickte offenbar damit jeglichen Verdacht im Keime. Unnötig zu sagen, daß er gleich alles wieder absetzte und seine Lieferanten schnöde im Stich lieg. Ein sonderbarer Mann, der selbst in der Anstaltskleidung einem Pfarrer tatsächlich ähnlich sieht oder— besser gesagt 80 Wirkt, wie man sich einen Geistlichen im landläufigen Sinne mitunter vorstellen mag. Er hat sogar etliche Semester Theologie stu- diert. Allerdings schleppt er eine unglück- selige Erbmasse mit sich herum; er ist kein Irrer, aber doch ein großer Phantast, ein Mann, der mit den Realitäten des Lebens keinen Kontakt bekommt. Kurz vor dem Examen ließ er Theologie Theologie sein, um Medizin zu studieren. Dann warf er sich auf die klassische Philologie, um auch das bald wieder aufzustecken. Daneben setzte er sich mit Nachdruck für nazistisches Gedankengut ein. Er will Theologe bei der Gauleitung ge- Wesen sein, eine Funktion, unter der sich ge- Wh niemand etwas vorstellen kann. Im Kriege brachte er es bis zum S8 Obersturmbannführer. Angeblich. Hier stock- ten Richter, Staatsanwalt und Sachverstän- diger genau so, wie sie beim„Theologen der Gauleitung“ gestockt hatten. Er versicherte hierzu, und die Zeugen bestätigten es, daß er sogar einen Personalausweis besaß, der hn als Pfarrer kennzeichnete. Das heimatliche Rathaus sei in dieser Beziehung sehr groß- zügig gewesen, erklärte er sanft lächelnd. Er lächelte übrigens während der ganzen Verhandlung. Er lächelte auch, wenn die 2 2 paradierten gestern im Vier Bataillone Mannheimer Stadion vor ihrem scheidenden Kommandeur, Oberst Walter M. Vann, der die erste AAA- Gruppe verläßt, um in den Vereinigten Staaten andere Aufgaben zu übernehmen. Unser Steiger-Bild zeigt Oberst Vann(rechts) mit seinem Adju- kanten bei der Abnakme der Parade. Andritzky berichtete, der als Gabe der Stadt Sportgeräte und ein Gemälde des Mannheimer Malers Ludwig überbrachte, wird bis Ostern 1957 die Lieselotteschule wieder ihr eigenes Haus haben, so daß man in D7 endlich aufatmen darf. Ober- studiendirektor König, Leiter des Liese- lottegymnasiums, beschloß den Reigen der Gratulanten, meinte, für die beiden Schwe- sternschulen(„diese Arbeitskameraden mit einem Bett“) gelte in doppeltem Sinn das Wort„up ewig ungedeelt“ und schenkte einen Blumenkorb. Das Programm wurde von Helene Schmuck(Sopran), Ruth Lochner(Klavier), Renate Hachgenei-Ney(Rezitation aus den Briefen der Frau Rat Elisabeth Goethe) und von Chor und Orchester der Schule be- stritten und war des feierlichen Anlasses würdig.— Am Nachmittag trafen sich die ehemaligen Schülerinnen in der Schule, be- trachteten Handarbeiten und Zeichnungen, eine interessante Ausstellung von Bildern und Dokumenten zur Schul- und Stadt- geschichte und wohnten den Darbietungen der Quinten in der Turnhalle bei. Als man durch die jetzt so modernen Räume ging, erinnerte sich so mancher Gast der Zeiten, als er 1945 als kleine Schülerin Steine für den Wiederaufbau schleppte, gedachte all der mehr oder weniger— meist weniger— intelligenten Streiche während der Schul- zeit und fühlte, was die Direktorin am Morgen im Rosengarten gesagt hatte: Daß die Schule immer so etwas wie ein Heim bleibt, auch wenn man den Pythagoras ver- gessen hat und nicht mehr weiß, wie man „ole“ konjungiert. 11a Internationale jugendaustausch- Programme Junge Amerikaner und Franzosen Seit Jahrzehnten bemühen wir uns in Europa um eine Verständigung über die Landesgrenzen hinweg. Besonders in den Jahren nach den beiden Weltkriegen wurde der Wunsch, mit anderen Völkern in freund- schaftlichen Kontakt zu kommen, besonders stark. Vieles wurde getan: Man knüpfte wirt- schaftliche und politische Beziehungen, und die Ein- und Ausreisebedingungen von einem zum anderen Land wurden— vor allem in jüngster Zeit— gelockert. Am erfolgreich- sten und eindruckvollsten aber sind wohl die kleinen Schritte, die abseits von der großen Politik unternommen werden. Die „Austauschprogramme“ für die Jugendlichen zum Beispiel, für junge Menschen, die noch nicht voller Vorurteile in ein fremdes Land kehren und für die ein Auslandsaufenthalt deshalb noch„Zweck“ hat. Sie sehen nicht nur eine andere Gegend, betrachten nicht nur Museen und Kirchen, um ihren„Hori- zont“ zu erweitern, sondern lernen ein ande- res Volk kennen und zu verstehen. Deshalb versucht man diese Jungen und Mädchen vor der Gauleitung Kauz stand vor seinen Richtern Gegenseite aus ihrem Zweifel Keinen Hehl machte. Zur Illustrierung: Während der Un- tersuchungshaft„beklopfte“ ihn der medi- zinische Sachverständige auf seine angeblich beträchtlichen Kenntnisse in Latein und Griechisch. Das Prüfungsergebnis war ein „Trauerfall“. Trotzdem erzählte er später den Mitgefangenen, er habe dem medizini- schen Sachverständigen eine Lektion in La- tein erteilt! Der gleiche Sachverständige be- gutachtete in der Verhandlung: Haltloser, Passiver Mensch, ohne Fähigkeit zu ernst- hafter Konzeption, Phantast mit hochstaple- rischen Zügen. Die Verantwortlichkeit hielt der Sachverständige zwar für gegeben, aber doch für leicht lädiert. Das Schöffengericht sprach eine Gefäng- nisstrafe von zehn Monaten aus, stellte fünf Monate an erlittener Untersuchungshaft in Rechnung und gewährte für vier Monate Strafaussetzung auf Wohlverhalten.— Da lächelte der Mann erneut F. S. bei Mannheimer Familien zu Gast allem in einheimischen Familien und nicht in Hotels oder Lagern unterzubringen. Genau so wie deutsche Schüler, Studenten und Lehrlinge heute Gelegenheit haben, ins Ausland zu gehen, kommt auch die Jugend der anderen Länder zu uns. Zum drittenmal können wir in Mannheim dieses Jahr eine amerikanische Gästegruppe beherbergen. Die jungen Amerikaner(die Gruppe besteht aus fünf Mädchen und fünf Jungen) werden Am 8. Juli in Mannheim eintreffen. Sie kom- men im Rahmen des„Experiment in Inter- national Livingé“-Programm für acht Wochen nach Deutschland. Es ist vorgesehen, sie fünf Wochen bei Mannheimer Familien unterzu- bringen und ihnen drei Wochen lang West- und Süddeutschland zu zeigen. Auf diese Fahrt wird je ein Mitglied der deutschen Gastgeberfamilie kostenlos mitgenommen. (Wer sich für dieses Programm interessiert, Wendet sich an die Abteilung Jugendförde- rung beim Stadtjugendamt.) Etwas anders sieht das Progtamm aus, das die dem Bundesjugendring angeschlos- senen Jugendorganisationen gemeinsam mit dem„Conseil Frangais des Mouvement de la Jeunesse“ in Paris durchführen. Hier sollen französische Jungen und Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren bei deutschen Familien aufgenommen werden; später soll dann ein Jugendlicher im gleichen Alter aus diesen Familien in Frankreich Besuch machen. Der Aufenthalt beträgt etwa zwei bis drei Wochen und soll grundsätzlich in den Ferien(15. Juli bis 15. September) liegen. Die Hin- und Rück- reise und die persönlichen Ausgaben bestrei- ten die Jugendlichen selbst; die übrigen Kosten(Unterkunft und Verpflegung) wer- den jeweils von den Gastgebern getragen. Nähere Auskünfte erteilt hier der Stadt- jugendring. Der„Sportkreis Bergstraße“, der ein eige- nes Jugendheim am Vier waldstätter See be- sitzt, plant auch in diesem adhr internatio- nale Jugendfahrten in die Schweiz. Er möchte auch der Mannheimer Jugend die Möglich- keit geben, an diesen Fahrten teilzunehmen. In einem Farblichtbilder-Vortrag wird am 27. Mai um 20 Uhr im Jugendheim Erlenhof allen interessierten Eltern und Jugendlichen über diese Schweizerreisen mehr erzählt. Ch. Z. Reiseeindrücke aus der Sowjetunion Pfarrer Mochalski über die Situation der russischen Kirche „Was ich sah und hörte in der Sowiet- union“, lautete das Thema eines Reisebe- richts, den Pfarrer H. Mochalski im„Kanz- lereck“ seinen GVP- Freunden,(Gesamt- deutsche Volkspartei) gab. Pfarrer Mochalski war im Sommer vorigen Jahres mit sechs Delegierten der evangelischen Kirchensynode auf Einladung der orthodoxen Kirche Ruß- lands drei Wochen lang in der UdSSR ge- wesen(Dr. Gustav Heinemann hatte im vergangenen Herbst in der Mannheimer Friedenskirche über die gleiche Reise gesprochen) und meinte, daß drei Wochen eine kurze Zeit seien, um ein fremdes Land verstehen zu lernen. Es müsse jedoch einmal der Anfang gemacht werden, mit unserem östlichen Nachbarn, der ein Sechstel des Globus beherrscht und 200 Millionen Men- schen zählt, Bekanntschaft zu schliegen. Man dürfe an Rußland nicht unsere Maßstäbe an- legen, sondern müsse es nach seiner ge- schichtlichen Entwicklung beurteilen. Mochalski hatte Moskau, Leningrad, Kiew und Odessa besucht und widmete den ersten Teil seines Vortrags der russisch- orthodoxen Kirche, mit deren Vertretern die Delegation hauptsächlich in Berührung kam. In allen Städten habe er dichtbesetzte Kirchen mit einer gläubigen und opferwilligen Gemeinde gefunden. In ganz Rußland gäbe es gegen- Wärtig 20 000 Kirchen mit 40 000 Priestern, Zahlen, die bei Berücksichtigung der Ein- Wobhnerzahl ein gleiches Verhältnis wie in Westdeutschland ausdrückten. Die Finanzie- rung der vom Staat getrennten Kirche über- nehme freiwillig die Kirchengemeinde, und zwar mit solcher Opferbereitschaft, daß die russische Kirche materiell reich zu nennen sei. Wie der ehemalige Privatbesitz seien auch Grund und Boden der Kirche und ihre Gebäude verstaatlicht, dem Klerus jedoch ohne Pacht auf unbegrenzte Zeit überlassen. Religionsunterricht sei als„römiöse Propa- ganda“ vom Staat verboten, jedoch gäbe es eine religiöse Unterrichtung der Gesamt- gemeinde außerhalb des Gottesdienstes. Die orthodoxe Kirche, so berichtete Pfar- rer Macholski, bilde ihren klerikalen Nach- wuchs in acht Seminaren und zwei Akade- mien aus, verfüge über 89 Klöster und sei in allen kirchlichen Angelegenheiten selb- ständig, werde jedoch durch einen Rat beim Ministerrat der UdssR mit ihren Anliegen an den Staat(Bitten um Zuweisungen usw.) vertreten. Während die Delegation bei der Bevölkerung keine kirchenfeindlichen Ten- denzen habe feststellen können, sei die Staatsführung gegen die Religion eingestellt, dulde sie jedoch und hoffe, daß wissen- schaftliche Aufklärung dieses„Veberbleib- sel der Feudalherrschaft“— wie die Macht- haber die Kirche nennen— allmählich be- siegen werde. Neben diesen Beobachtungen hatte die Delegation Gelegenheit, mit dem Präsidenten des Sowjetischen Roten Kreuzes und einigen Politischen Persönlichkeiten Kontakt zu be- kommen. Die Deutschen regten bei diesen Gesprächen eine Amnestierung der Kriegs- gefangenen und die Heimkehr der Zivil- internierten an und hatten immerhin den Erfolg, daß der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes sich wegen der Aufklärung von Kriegsgefangenenschicksalen mit dem Sowjetischen Roten Kreuz in Verbindung setzen konnte. Mochalski schloß seinen Vortrag mit einer Schilderung der russischen„kleinen Leute“, die ihm begegnet seien und die einen zu- friedenen Eindruck gemacht hätten. 11 Blumenauer Gärtner feierten ein Frühlingsfest Der Sandhofener„Morgenstern“ war durch die Gärtner-Vereinigung Mannheim Blumenau-Scharhof und Sandhofen zum alljährlichen Frühlingsfest wieder in ein ein- ziges Blumenmeer verwandelt worden. Karl Eyer konnte R. Quaisser vom Badischen Gartenbauverband Mannheim als Ehrengast v illkommen heißen. In origineller Weise startete man traditionsgemäß wieder die Festpolonaise, wobei allen Teilnehmern der nicht mehr wegzudenkende riesige Schub- karren erwartete., flankiert von reizenden Gärtnermädels., die allen Beteiligten Mai- glöckchensträuße aushändigten. Der Abend brachte auch eine überreiche Blumentombola, die reißenden Absatz fand. Musikalische Rhythmen entlockten die„Elviras“ mit großem Fleiß ihren Instrumenten. Er- eee Aus dem Polizeibericht: Hund roch am Blumenstrauß und überführte Dieb Der Mannheimer Polizeihund„Anke. verbuchte dieser Tage wieder einen Erfolg Aus dem Vorgarten eines Edinger Einwoh. ners waren laufend Blumen gestohlen wor. den. Der Täter konnte nicht erwischt Were den. Bis„Anke“ mit seiner Spürnase 816 Verstärkung geholt wurde und die Fährte etwa drei Kilometer weit nach Neckarhau- sen verfolgte. Dort lief der Hund in den Hot eines Hauses und blieb vor einem Schuppen stehen. Der Besitzer stimmte einer Durch. suchung zu. In einer Ecke wurden tatsäch. lich die zuletzt gestohlenen Blumenstöôcke entdeckt. Auch die früheren Diebstähle konnten so aufgeklrät werden. Beim Aufspringen ausgerutscht Straheneinmündung K 1/K 2 44 Jähriger Mann auf eine schon klahrende Straßenbahn der Linie 2 aufsprin- gen, rutschte jedoch ab und stürzte 80 un⸗ Slücklich vor den Reklameanhänger, daß er Uberfahren und lebensgefährlich verletzt Wurde. Im Krankenhaus wurde ihm der rechte Oberschenkel amputiert. Schwerer Autobahnunfall Gestern nachmittag um 12.30 Uhr Wurde auf der Autobahn in der Nähe der Ausfahrt Käfertal ein Personenkraftwagen beim Ceberholen eines Lastzuges auf den Mittel- streifen abgedrängt und überschlug Sich. Zwei Personen wurden schwer, eine leicht Verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Junger Mann., so geht das nicht! Der Halt! Pollæist hat recht, wenn er dieses „NMadenbrot-reife“ Stahlroß ſeranh und seinen Ritter dufschreibt. Denn ohne Rücklicht, Schutz. blech und Tretstrahler ist dieses scheppernde Geſhrt eine Gefahr. In drei Tagen muß des wacſcere Velozipedist zur UJeberprufung er- scheinen Bild: Leppink Chöre proben kür das Bundesliederfest Von den Mannheimer Gesangvereinen, die zu Pfingsten am Chorfest des Badischen Sängerbundes teilnehmen, bestreiten fünf Vereine in Karlsruhe am Pfingstsonntag ein Sonderkonzert, das von Musikdirektor Max Adam zusammengestellt und einstudiert Wurde. Es sind dies die Liedertafel, die Teu- tonia Feudenheim, die Liederhalle, der Sängerbund, die Flora und der Frauenchor der Liedertafel. Die Mannheimer können am Sonntag, 5. Juni, das gleiche Konzert im Musensaal hören. Das Programm, das unter dem Leitgedanken„Vom Menschen“ steht, bringt Männerchöre und gemischte Chöre mit und ohne Orchesterbegleitung von der Spät- romantik bis zur Gegenwart, darunter die Kantate„Der glückliche Bauer“ von Her- mann Reutter, den„Dreiklang“ von Otto Jochum und die Kantate Vom Menschen“ von Kurt Lißmann. Es wirken das verstärkte Pfalzorchester und die Münchener Altistin Maria Wolf mit, die in der„Rhapsodie“ von Johannes Brahms die Solopartie singt. tr-⸗ Ein Fußtritt weniger Automatische Auto kupplung An einer Tankstelle bei Sandhofen stand ein Pkw. Aeußerlich nicht verschieden von all den anderen Wagen, die unablässig über die Betonflächen der Autobahn pfeifen. Dafür gab es etwas unter der Motorhaube 2 sehen: Einen kleinen Apparat, mit einigen Schläuchen und Kabeln verbunden. Wir Wollen lieber gar nicht den Versuch machen, ihn mit Verteilerventil, Mikroschalter, Flieh- kraftreglerschalter, Zylinder usw. in allen technischen Einzelheiten zu beschreiben. Der Erfinder, Dr. Léon Wisemann, ein Belgier, erklärte uns die Details dieses sogenannten „Kupplomaten“, für den dort die erste Ver- tragswerkstätte eröffnet wurde. Viel eindrucksvoller für einen autofahren- den Laien ist jedoch eine Probefahrt,. Per Kupplomat übernimmt das Aus- und Ein- kuppeln und das Zwischenkuppeln beim Schalten. Für den Anfang hat ein Autofahrer ein wenig Mühe, seinen linken Fuß an diese Untätigkeit zu gewöhnen. Aber die Vorteile liegen auf der Hand. Man kann bremsen, ohne den Motor abzuwürgen und leicht anfahren. Im Gegensatz zu den voll- automatischen Gangschaltungen, für die starke Motore Voraussetzung sind, werden hier die Möglichkeiten der Getriebeüber⸗ setzungen voll ausgenutzt. Autorfahrende Frauen werden sicher Gefallen daran finden. Aber auch Berufsfahrer, vor allem Omnibus- und Lastkraftwagenfahrer werden diese Neuerung als Erleichterung im Dienste einer erhöhten Verkehrssicherheit begrüßten, b-t — FUr. Reise Sport und Wandern 1 belebten 8005 fallbrote 185 15 fischt fepectond. IESE INVS N TIE So 8 Z 0 GSGU ELTEN. NACMW EIS i Paderborns Schnitte 1 d 0ER Cn 0 R O8 5 Ac KER E n E N N c FTI IE G EA S5 U 7 8. e e 6 K 6.0. 1 E„ 0 M 1 N 0 Fr. 11 — Her der De öknet. desjust promir gesagt. 85 Vorsta eins, alles den 41 bereit sammeè ken 18 Bei halle der B. den R des V. eins sein, ausges Mitarb barkei desha! Am m R Impfa begrül präsid Anw'a! Mann! gäste landes dent Escher gerich mer! Saermaunre The „Schw bis 22 Fil „ „Vera Alhan Schmi Cabal Luisie vo und Geda — Nr. 10 rauß b „Anke Erfolg Zinwoh. en wor. ht Wer. nase glg F ährte Kkarhau. den Hof uppen Durch- tatsäch. enstöcke bstähle it 1K 2 e schon Asprin- 80 un- daß er verletzt im der Wurde Usfahrt beim Mittel- 8 sich. e leicht cht. it! Der dieses seinen Schutz- pernde ß der 19 er eppink 25 einen, ischen künk ag ein r Max udiert Teu- „ der e nchor en am rt im Unter steht, re mit Spät⸗ er die Her- Otto chen“ tärkte Itistin e von =tr⸗ 18 stand 1 Von über eifen. be 2 nigen Wir chen, Flieh⸗ allen . Der gier, anten Ver- hren; Der Ein- beim ahrer diese die kann 5 und voll- die rden ber- ende aden. ibus- diese einer bet aer isch und rein — 5 f 8 1 8 3 5 N 9—* 5 72 nnerstag, 26. Mai 1955 1 5 NoRGEN selte 5 0 Meinung des Vorstandes des Deutschen Anwaltvereines: Heute um 9.30 Uhr wird im Rosengarten der Deutsche Anwaltstag 1955 feierlich er- öknet. Bundesjustizminister Neumeyer, Lan- deszustiminister Dr. Haussmann und andere te Gäste haben ihr Kommen zu- prominen 3 gesagt. Interne Tagungen, so etwa die fällige Forstandsitzuns des Deutschen Anwaltsver- eins, wurden schon gestern erledigt. Es ging alles wie am Schnürchen, Was nicht zuletzt den ausgezeichneten organisatorischen Vor- bereitungen des Mannheimer Vereins zu- sammen mit dem Verkehrsverein zu dan- ken ist. Bei der Vorstandssitzung in der Kunst- halle wurde unter anderem Stellung zu dem der Bundesregierung im Entwurf vorliegen- den Richtergesetz genommen. Die Meinung des Vorstandes des Deutschen Anwaltver- eins: Auch Richter sollten Parlamentarier sein, weil ihre durch Fachkenntnisse und ausgeglichene Lebenserfahrung fundierte Mitarbeit unentbehrlich erscheint. Die Wähl- barkeit von Richtern in Parlamente wird deshalb vom Vorstand bejaht. am Nachmittag gab die Stadtverwaltung im Rosengartenrestaurant einen kleinen Empfang. Oberbürgermeister Dr. Heimerich begrüßte die Anwesenden., vor allem das prasidium und den Vorstand des Deutschen Anwaltvereins, die Vorstandschaft des Mannheimer Anwaltvereins und als Ehren- aste Dr. Silberstein, Präsident des Ober- fandesgerichts Karlsruhe. Dr. Weber, Präsi- bent des Landgerichtes Mannheim, Or. schenauer, Direktor des Mannheimer Amts- gerichtes und die beiden ältesten Mapnhbei- 8 mer Anwälte Anton Lindeck und Joseph Das störende ETWAS? Nein, das gibt es nicht för mich! Ich Masche mich schon mor- gens mit„8 wel 4% Seife und bin dann den ganzen ſag frisch. Unſiebsamen Körper- geruch kenne ich nicht mehr! B 1 8 Termine cb, Kreisverband Mannbheim-Stadt: Am 26. Mai, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunden für Hei- matvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge im Pparteisekretariat, N 5, 2. Kleingartenverein Mannheim- Ost: 26. Mai, 2 Uhr, im„Zähringer Löwen“ Mitgliederver- sammlung. Heinkel-Roller-Club Rhein-Neckar im MAC: 28. Mai, 19.30 Uhr, im„Durlacher Hof“, Käfer taler Straße 170-172, Zusammenkunft. CD, Ortsbezirk Mannheim-Rheinau: Am 27. Mai, 20 Uhr, Versammlung in der Gast- stätte„Altes Relaishaus“, Ecke Relais-Neu- hoer Straße. Stadtrat Bartsch spricht über „Die Außenpolitik der Bundesregierung nach Erlangen der Souveränität“. Wir gratulieren! Jakob Feuerbacher, Mann- beim, Schafweide 75, wird 75 Jahre alt. Wohin gehen wir? Donnerstag. 26. Mai Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Schwarzwaldmädel“; Haus Friedrichsplatz 20.15 bis 22.30 Uhr:„Tartüff“. Filme: Planken:„Zwischenlandung in Pa- ris“; Alster: Das Tal der Könige“; Capitol: „Vera Cruz“; Palast:„Krach in der Kompanie“; Alhambra:„French Can Can“; Universum:„Der Schmied von St. Bartholomä“; Kamera:„Drei Caballeros“; Kurbel:„Waffenschmuggel in Luisiana“. Vorträge: Städtisches Institut für Erziehung und Unterricht, D 1, 3, 20 Uhr:„Psychologische g Gedanken über den schwachbegabten Schüler“. Gentil. Nach Dr. Heimerich, der an seine eigenen Erfahrungen als freier Rechtsanwalt im Wandel der Zeiten anknüpfte, dankte Dr. von Sauer, Präsident des Anwaltsver- eins, für die gastfreundliche Einladung der Stadt Mannheim und erinnerte daran, daß Dr. Heimerich sich beim ersten Deutschen Anwaltstag nach dem Krieg(1945) als Re- ferent trotz aller damaligen Schwierigkeiten zur Verfügung gestellt hatte. In launigen Worten dankte Oberlandesgerichtspräsident Dr. Silberstein im Namen der Ehrengäste. Nicht nur bei Anlässen dieser Art, auch als gemeinsame Gestalter der Rechtsentwicklung gehörten Rechtsanwälte und Richter an einen Tisch, sagte er. Am Nachmittag trafen sich recht zahlreich die Anwälte zu der Mitgliederversammlung im Schwurgerichtssaal. Präsident Dr. von Sauer begrüßte die Vertreter zahlreicher neu- gegründeter örtlicher Anwaltsvereine und gab in seinem Referat einen Ueberblick über die Entwicklung des 1945 in Hamburg wie- dergegründeten Anwaltsvereins. Er wies da- pei besonders auf die in 19 Ausschüssen ge- leistete Arbeit für die Gesetzgebung hin. Im Tätigkeitsbericht kam Geschäftsführer Dr. Brangsch, Hamburg, auf die dem Bundestag bereits vorliegende Bundesrechtsanwaltsord- nung, die Mitarbeit an der Verwaltungs- gerichtsordnung, am Richtergesetz und an der Anwaltsgebühren- und Gerichtskosten- reform zu sprechen. Diese Gebührenreform Werde hoffentlich im Jahre 1956 gesetzlich festgelegt werden. Für seine bisherige schwierige Arbeit wurde dem Vorstand volles Vertrauen aus- gesprochen und Entlastung erteilt. Nach der Satzung mußten zehn Vorstandsmitglieder neu gewählt werden. Ein Vorstandsmitglied legte sein Amt wegen anderweitiger In- anspruchnahme nieder- Acht Mitglieder des bisherigen Vorstandes wurden wiederge- wählt. Neu hinzu kamen Dr. Hans von Bruch, Solingen, Professor Dr. Hans Dahs, Bonn und Dr. Helmut Wagner, Ravensburg. Der neue Vorstand bestätigte das bisherige Präsidium mit Dr. Emil von Sauer, Hamburg, als Präsi- dent und Dr. Florian Waldeck, Mannheim, als Vizepräsident. In die Stelle eines weiteren vakanten Vizepräsidenten rückte Dr. Walter Oppenhoff, Köln, ein. In das Präsidium, dem „Billige“ Taxifahrt Fünf Monate Gefängnis für Zunächst schien die Fahrt vom Wasser- turm nach Käfertal sehr billig zu sein, der- gestalt, daß die Angeklagte den Taxifahrer „spritzte“. Sie ließ vor einem Haus anhalten, stieg aus, bedauerte, kein Geld bei sich zu haben, erbot sich aber gleichzeitig, das Geld in ihrer Wohnung zu holen. Der Taxifahrer war damit einverstanden, verlangte aller- dings ihren Personalausweis als Pfand. Er pekam ihn. Dann rauschte die„Dame“ in ihr Haus. 5 r Der Taxifahrer wartete eine halbe Stunde, dann beschloß er eine Ortsbesichti- gung. Als er dann feststellte, daß das Haus einen hinteren Eingang hatte. der sperr- angelweit offen stand, wußte er Bescheid. Aber der Ausweis! Pech, der Ausweis ent- hielt nur den Namen der Besitzerin und den Vermerk, daß sie ohne festen Wohnsitz Sei. Belämmert gab der Brave Gas und steuerte die Innenstadt an, um dem Chef zu melden, daß 6,40 DM auf Verlustkonto gebucht wer- den müßten. Dieser Tage erschien die„Dame“ jener Nacht vor dem Richtertisch. An Jahren noch jung, hat sie jedoch als Betrügerin bereits „Auch Richter sollten Parlamentarier sein“ Interne Beratungen vor der offiziellen Eröffnung des Anwaltstages/ Präsidium im Amt bestätigt außerdem noch Dr. Paul Floerke, Hamburg, angehört, wurde neu Justizrat Dr. Karl We- ber, MdB, Koblenz, gewählt. Zum Schluß der Mitgliederversammlung wurden Entwürfe für eine Altersversorgung erörtert. Der Vorstand übernahm es, die da- bei aufgezeigten neuen Wegen zu prüfen und zu gegebener Zeit Vorschläge zu unterbreiten. Dt Kurze„MM“-Meldungen Für Rationalisierungsvorschläge verteilte der Kommandant der Mannheimer Garni- son, Oberst MeNair, an zehn deutsche Ange- stellte Anerkennungsprämien im Gesamt- Wert von 2625 Mark. Nach den Berechnun- gen der Amerikaner ersparen diese Vor- schläge der Armee allein in Mannheim jähr- lich rund 200 000 Mark. Ein Vorschlag be- faßte sich beispielsweise mit der Reparatur von Autoanhängerkupplungen, während ein anderer Angestellter der Bürokratie zu Leibe rückte und in einem Magazin 81 Buchfüh- rungseinträge auf einige wenige reduzierte. Im Rahmen der Aktion„Kampf gegen Schmutz- und Schundliteratur“ beginnt am 27. Mai in der ganzen Bundesrepublik eine Ballonjagd, um bei der Jugend das Inter- esse für wertvolle Jugendzeitschriften zu wecken. In Mannheim findet der Start am 27. Mai um 14 Uhr auf dem Robinsonspiel- platz statt. Alle Kinder, die einen solchen Ballon finden, erhalten Preise. Für klares, sauberes Wasser drei große Filterkessel, die jetzt gerade angeliefert wurden und noch„auf dem Bauche liegen. Sechs Kessel dieser Art werden in der nächsten Wocke mit ihren vier„Elefunten- fu ßen“ auf bereits vorbereitete Fundamente gestellt. Drum herum werden dann die Mauern des Filtergebãudes hochigeführt. Die Kessel ständig durchgepreßt und läßt die Schmutzteile Beckens acht Stunden. soll im neuen Schulmmbecken im Herzogen- ried immer gesorgt sein. Unser Bild zeigt werden mit Kies gefüllt. Das Wasser wird zuruck. Das dauert für den Inhalt des Bild: Baumann — Nochmals: Der Waldpark-Stern Es tut einem, als altem Waldparkspazier- gänger, wirklich gut, unter„Anregungen und Beschwerden“ lesen zu können, daß man ma! endlich anregen will, aus dem Waldpark- „Stern“ was zu machen, so wie es sich für eine Stadt wie sie Mannheim ist, gebührt. Man tut doch in Mannheim bestimmt vieles, was zu einem modernen Aussehen beiträgt und neu- zeitlich ist, es ist aber wirklich wahr, was der Schreiber G. W. über urgeren Stern schreibt. Mancher Wirt wäre fro. hier in einem ele- ganten bürgerlichen Haus seinen Gästen etwas bieten zu können und es wären bestimmt nicht wenige, die zur Erholung den herrlichen Wald- wurde sehr„teuer“ einen Betrug um 6,40 DM bestens reüssiert. Sie wurde schon zweimal unter falschem Namen bestraft und trug sich auch mit falschem Namen in das„goldene Buch“ einer Strafanstalt ein. Dazu will viel gehören. Jetzt wollte sie dem Gericht glau- ben machen, ein Betrug an dem Taxifahrer habe ihr fern gelegen. Zur Illustrierung er- zählte sie viel, und je länger sie erzählte, desto Unglaubwürdiger wirkten ihre Anga- pen. Sie irrte vor allem in der Hausnummer ihrer amerikanischen Dienstherrschaft. Das Haus, vor dem sie sich absetzen lieg, War gar nicht jenes, in dem sie wohnte. Und daß sie sich emsig bemühte, den Taxifahrer aus- findig zu machen, wurde von der Gegenseite widerlegt. In die Enge getrieben, ließ sie sich schließlich auf Einzelheiten nicht mehr ein, sondern beschränkte sich auf allgemeine Be- teuerungen und das Beweinen ihres Ge- schicks. Die Taxifahrt, die sie so„billig“ haben wollte, wurde über Gebühr teuer. Kosten- punkt: Fünf Monate Gefängnis. Es lag Rück- fall vor.— Fünf Monate Gefängnis für eine jächerliche Taxifahrt. Wäre die Dame da- mals doch lieber brav nach Käfertal getip- pelt. F. S park aufsuchen würden, um auch als Endziel den„Stern“ aufzusuchen. Was andere Städte schon längst haben, das muß Mannheim auch fertig bringen. Ich hoffe, daß noch mancher Anregung finden wird. über dieses Thema „Stern“ zu schreiben; vielleicht kindet der „Mannheimer Morgen“ mal ein Plätzchen in seiner Ausgabe, um auch dazu beizutragen, dag hier was geschieht! L. Sch. Luftsumpf Die Mannheim- Ludwigshafener Atmosphäre wurde neulich mit Recht als„Luftsumpf“ be- zeichnet und damit wurde eine Reihe von Zu- schriften ausgelöst. Inzwischen stand in Ihrer Zeitung(29. April) der Artikel„Unser Groß- stadtklima wird unerträglich“. Die nun einmial begonnene Artikelserie darf keinesfalls ein- schlafen, um so mehr gerade im hiesigen In- dustrieraum, wie ich schon in meiner ersten Zuschrift erwähnte, diese Luftverpestung am allerschlimmsten ist. Schon von über 20 km Entfernung sieht man von der Autobahn aus Kalserslautern kommend diese mächtige Rauch- wolke über Ludwigshafen-Mannheim, näher- kommend die schwarzen, schweflig gelben und rotbraunen Geswolken über den einzelnen Werken und innerhalb der Häuser liegen. Die Industrie ist angewiesen, alle ihre Abwässer zu klären, damit u à. die Fische nicht ein- gehen, warum bekommt diese nicht die viel wichtigere Auflage, auch diese Abgase zu klä- ren? Bei dem hohen Stand und Können un- serer Chemiker gibt es auch dafür bestimmt Mittel und Wege, daß hier etwas geschieht. Ein Kreis von Sachverständigen und Wissen- schaftlern müßte zusammentreten, um hier in allerkürzester Zeit Abhilfe zu schaffen. Es wäre Zeit, daß sich in dieses Gespräch ent- sprechende Fachleute einschalten, damit die Bürger der Doppelstadt erfahren, wie lange sie noch diesem furchtbaren Zustande ausge- liefert sind. R. U. „Chlor-Freiheit“ Sie haben unter dem Zitat„Wir stehen als Freie unter Freien“ in Ihrer Zeitung über die jüngste politische Entwicklung der Bundes- republik berichtet. Da ich außerordentlich gern guten Tee trinke, interessiert mich in die- diesem Zusammenhang, ob wir jetzt auch frei werden von dem uns von den Amerikanern aufgezwungenen Chlorzusatz unseres Trink- wassers. J. W. Kritik an der Kritik Nicht ganz zu Unrecht wurde in Threr Ausgabe vom 6. 4. unter„Anregungen und Be- schwerden manches Unerfreuliche über das Verhalten der Theaterbesucher berichtet. Doch scheint der Kritiker teilweise von falschen Voraussetzungen ausgegangen zu sein. Daß nicht alle Theaterbesucher das für den Sinn der Sache entsprechende Benehmen zeigen, ist doch jedem hinreichend bekannt, der sich kür das Theater interessiert und regelmäßig die Vorstellungen besucht. Nur muß man unter- scheiden können, welche Art von Besuchern das ist. Wer sind diese Personen, die das Ziel der Erziehung zur Kunst und zum Wertvollen zu einer fragwürdigen Angelegenheit werden lassen, wie Sie es nennen? Sie aber haben lei- der nur zu deutlich zum Ausdruck gebracht, daß Sie in den Frevlern gegen den guten Ton die Mitglieder der Theatergemeinde sehen. Gewiß wird erst durch die Theatergemeinde vielen ein häufigerer Theaterbesuch ermög- licht, die sich ihn vorher nur selten leisten konnten. Es müßte aber erst noch bewiesen werden, ob es durchwegs gerade die Mitglieder der Theatergemeinde sind, die keine Manieren haben oder keine haben wollen. Es sei dena, Sie und alle Welt vertraten die Ansicht, daß ein„kleiner Geldbeutel“ in jedem Fall gleich- zeitig auch einen kleinen Horizont an geistigen Fähigkeiten und sehr begrenzte Formen des Umgangs einschließt. Meinen Beobachtungen nach sind am man- gelnden Beifall aber nicht nur die Besucher schuld, die nach Beendigung der Aufführung zur Garderobe eilen, um nicht die Straßen- bahn oder den letzten Anschluß nach Auswärts zu versäumen. Das Mannheimer Publikum ist leider nicht immer gleichmäßig beifallsfreudig. Außerdem muß zugegeben werden, daß die Einrichtungen im Haus Kurpfalzstraße den An- sprüchen nicht gerecht werden. Ueber die Un- zulänglichkeit der Verhältnisse(im Haus Friedrichsplatz habe ich 2. B. noch nie ein Gedränge an der Garderobe erlebt) wurde schon an anderer Stelle genug geschrieben. Ich kann jedoch gut verstehen, daß ein Besucher, wenn auch nicht gerade stürzt, aber doch zur Garderobe eilt. Für Auswärtige ist jetzt der Beginn der Vorstellungen im Gegensatz zur letzten Spielzeit oft recht spät angesetzt Lei- der ist nicht jeder Theaterbesucher gleichzeitig auch Autobesitzer und kann das Tempo zur Heimfahrt selbst bestimmen. H. M. ö PO RI. gos SgOsrERE f 0 73 0009 Sorte nur Mietgesuche Lagerraum ca. 20-30 qm, evtl. in R Beste grenze als Abstellraum unter Nr. P 42717 a. d. Ve od. Garage, auch an der Stadt- Futtermittel gesucht. Angebote Amerik. Ehepaar sucht ab sof. 12 Zimmer, Küche und Bad, möbl. Angebote Mhm.- Sandhofen, Schließfach 31. uine für Doppelzimmer od. leer m. Küchen- rlag. ben. von berufstät. Ehepaar ges. 2,80 Neckarst. Angeb. unt. 09509 Jg. Mann sucht einf. möbl. Zimmer Angeb. unt. Nr. 09491 a. d. Verlag. Möbl. Zim. m. voller Verpflegung von selbst. Kfm. Innenstadt ges. a. d. 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Er wollte sein Ich unter dem Präge- stock des anonymen Soldatenlebens aus- lischen. Von diesen Jahren berichtet das Buch, das in der vom Paul List Verlag, Mün- chen, betreuten deutschen Ausgabe den Titel „Unter dem Prägestock“ trägt Uebersetzung Hanns von Kramhals). Lawrence hatte das Gefühl, sein monumentales Werk über den Arabischen Aufstand, dessen Leiter er ge- Wesen, sei unzulänglich. Er faßte den Plan „ein richtiges Buch zu schreiben. Und ich ge- dachte den Stoff dazu in der Luftwaffe zu finden“. Die ersten beiden Teile behandeln die Rekrutenzeit bei der Luftwaffe, der dritte die Tätigkeit als Monteursoldat auf einer Offlziersfliegerschule. Lawrence war körperlich klein, kannte weder Frauen- noch Männerliebe, rauchte und trank nicht, stotterte, hatte eine gebro- chene Rippe. Nun geriet der Oxforder In- tellektuelle, Homerübersetzer und bürger- liche Puritaner in die Gesellschaft der Ar- beitslosen der zwanziger Jahre, die aus Ver- Zweiflung Söldner wurden. Mit einer Mischung von Schüchternheit und Wollust genießt er den Gegensatz der Welten. Er suhlt sich in Zoten und Kraftausdrücken. Wenn Götz von Berlichingen jedoch sein Fenster nicht einmal, sondern hundertmal mit den berühmten Worten zugeschlagen hätte, ware die Wirkung rasch verspielt. Das tut Lawrence. Die hundertfache Zitierung von Kraftausdrücken spricht nicht gegen die englische Luftwaffe, sondern gegen den Autor. Daß Berufssoldaten so reden, ist nichts Neues; es ist auch nicht weiter schlimm, denn man denkt sich wenig dabei. Aber Weshalb zitiert Lawrence, während er schil- dert, daß die Soldaten in der Kirche singen, ein Zotenlied? Angeblich wollte sich Lawrence aus- löschen. Er hatte die verrückte Idee, der Mensch der heutigen Massengesellschaft müsse die Individualität kastrieren. Er soll gesagt haben, im Mittelalter wäre er ins Kloster gegangen.(Eine beliebte Redensart; auch heute gibt es Klöster, sogar anglika- nische. Der Bombenwerfer von Hiroshima ist Trappist geworden.) Fürs Kloster braucht man Askese, Demut, freiwilligen Gehorsam, Bußgesinnung, FHilfsbereitschaft und Liebe zu Gott. All das fehlte Lawrence, und was er besaß, waren Komplexe. Das Exerzieren verdrießt ihn und er meint, es„diene weder der Schönheit noch dem Nutzen“. Die son- derbare Kopplung der Begriffe wirft Licht auf Lawrences Erwartungen. Im dritten Teil geht der triste Vorhang Hoch und man findet einen andern Menschen dem Prägestock“ jetzt erschienen in dem Monteur der Fliegerschule. Hier ist das von ihm so unangenehm„preußisch“ empfundene Kasernenleben gleichsam inte- griert in die Existenz der fliegerischen Kameraderie. Alles bisher Negative hat plötzlich positive Vorzeichen. Lawrence ent- deckt den Adel der körperlichen Arbeit. An- scheinend wird nicht mehr geflucht. Soldat und Mechaniker sind ihm„zwei sich auf- hebende Ideale“. Hier ist das gehaßte Leben einfach geworden; es erhält Tiefe, weil es sinnvoll ist. Hie und da glaubt man die federnde Prosa des jungen Lawrence zu hören. Diese Aufzeichnungen sind sehr kurz, sie sind Jahre nach den Geschehnissen aus der Erinnerung geschrieben, während die ersten Teile auf treuen Tagesnotizen beruhen. Widersprechen sich die Teile? Der letzte Satz des Werkes klingt geradezu mystisch: „Wirtschaft und Kultur“. Ein Lesebuch, Oberstufe.(Bayerischer Schulbuch-Verlag.) Der Leser, der das Buch zufällig auf Seite 216 auf- schlägt, traut seinen Augen nicht. Kyrillische Buchstaben, waschechtes Russisch: Puschkin, Monolog aus„Boris Godunow“. Ein Schulbuch für die Sowjetzone? Aber da ist auch je eine Seite Französisch, Spanisch, Englisch— lauter Monologe aus Dramen der Weltliteratur; da- zu die Bildnisse Shakespeares, Calderons, Ra- eines, Puschkins. Das sieht gut europäisch aus. Und in der Tat geben sich in diesem Lese- buch alle guten Geister des Abendlandes ein Stelldichein. Wir finden zum Beispiel Plato, Boccaccio, Michelangelo, Rembrandt, Zola, Turgenjew, Tschechow, Ibsen. In ihrer Mitte die großen Deutschen von Walther von der Vogelweide bis zu Thomas Mann und Her- mann Hesse. Also ein Schulbuch mit weitem Horizont, frisch, aufgeschlossen, gegenwarts- nah und zugleich der besten deutschen Tra- dition verbunden. Die Gedanken Herders, Goethes und Humboldts über deutsche Art und Kunst und deutsche Weltoffenheit— hier sind sie aufs glücklichste der Schule dienstbar ge- macht. So ähnlich hätte, ins 19. Jahrhundert transponiert, das Lesebuch ausgesehen, von dem der Schulrat Adalbert Stifter träumte. Meisterhaft hat der Herausgeber, Eduard Schmid, die Fülle des Stoffes gebändigt. Nichts steht isoliert da, überall werden große Zu- sammenhänge sichtbar. Besonders sorgfältig sind die Wechselwirkungen ideeller und mate- rieller Kräfte herausgearbeitet. Der erste Teil ist der Tatsachenwelt gewidmet, den Pro- blemen, Leistungen und Möglichkeiten der Wirtschaft und Technik, ohne daß eine be- stimmte Theorie in den Vordergrund gerückt würde: der Leser muß selber urteilen, wäh- len und sich entscheiden. Daß der Geist nicht dem Materiellen verhaftet bleibt, dafür sor- gen Aufsätze von Jaspers, Spranger, Klages und Guardini, die den Blick ins Weite und Allgemeine lenken, ins Reich der Philosophie. Es folgt eine Wanderung durch die Epochen der abendländischen Kultur. Dem jugend- lichen Leser, der, von einem klugen Lehrer geführt, von Kunstwerk zu Kunstwerk schrei- tet, muß mit Stolz zum Bewußtsein kommen, in welch einer vielgestaltigen Geistesland- schaft er beheimatet ist. Die schöne Auswahl aus deutscher Lyrik, die den Schlußteil bildet, zeigt die Wandlungen des Lebensgefühls seit „Ueberall ist Verwandtschaft, es gibt keine Einsamkeit mehr“. Zweifellos ist Lawrence einer Täuschung erlegen. Bei der naturalisti- schen Schilderung der ersten Teile versagt seine Schriftstellerei; der primitive Stoff hat inn erdrückt. Der Bruder schreibt im Nach- wort, Lawrence habe sich damals sehr depri- miert gefühlt, und in dem gescheiten deut- schen Vorwort von Rolf Schroers wird das Phänomen mit den hohen Spannungen die- ses Lebens gedeutet, All das mag stimmen, es ist rätselhaft und trostlos. Eins der Idole der vergangenen Zeit entlarvt sich an einem elenden Stoff durch einen elenden Stil. Law rence war offenbar„fertig“, wie der Jargon sagt; er war nicht vollendet, sondern ver- joren. Er lieg sich fallen und fiel ins Boden- lose. War ihm gelungen, was er gewollt hatte? Zum Schluß erzehlt er, wie er mit seinem Motorrad in rasender Fahrt durch die Dörfer fegt und Eier und Speck kauft. Zurückge- kommen wartet die Zimmerbelegschaft schon und beginnt zu braten und zu futtern: dies Glück hatte er erreicht. Jeder Soldat kennt es. Curt Hohoff Notizen über Bücher 1600 im Spiegel der Dichtung. Wirkungsvoll läßt sich im Unterricht das reiche, zum Teil farbige Bildmaterial verwenden. Von grie- chischer Vasenmalerei spannt sich ein weiter Bogen bis zur Kunst unserer Tage. Es ist überraschend und höchst erfreulich, in einem Schulbuch Bilder von Cézanne, Van Gogh, Corinth, Barlach, Marc, Picasso und anderen Modernen zu finden. Selbstzeugnisse groher Meister und Ausschnitte aus klassischen kunst- geschichtlichen Werken vertiefen den Bild- eindruck. Die jungen Menschen sind zu benei- den, die an Hand dieses Buches lesen, denken und sehen lernen. Möge die Schule bald von der Diktatur des Finanzministeriums und da- mit von Ueberlastung und Massenbetrieb er- löst werden, daß frohe Lehrer in normal be- setzten Klassen die Kostbarkeiten dieses Lese- buches ausschöpfen können!—(Warum steht in allen Schullesebüchern, auch in diesem, der Name des Verfassers Winzig klein gedruckt am Ende des Lesestückes, anstatt deutlich unter dem Titel?) R. Sch. Leopold Ziegler:„Spätlese eigener Hand“ (Kösel-Verlag, München). Leopold Ziegler ist ein interessanter Außenseiter. Außenseiter sind unentbehrlich, sie rühren an den Schlaf der Welt. Während die„Innenseiter“ die Mahlwerke der Routine treiben dürfen bis zur totalen ledernen Langeweile, müssen Außenseiter in die Räder greifen. Sie leben nicht im elfenbeiner- nen Turm, sie geben sich mutig den Unbilden der Witterung preis, weil sie von einem Be- wahren und Ersparen nur Lebensentfremdung zu gewärtigen hätten. Nichts scheuen Außen- Seiter so sehr wie Lebensentfremdung, die sie gerade den„Innenseitern“ vorzuwerfen pflegen. Von seinem umfangreichen Lebenswerk und seinem Schicksal spricht Leopold Ziegler im Eingangskapitel dieser Auswahl. Ein Teil der Arbeiten, die er geschrieben hat, um groge Zu- sammenfassungen zu geben, wurde mit Begei- sterung aufgenommen, Ein anderer fand von Anfang an wenig Gegenliebe und blieb liegen, weil die Zeit„anderes zu tun“ hatte. Und nun legt der hochbetagte Verfasser die Teile aus einem ein halbes Jahrhundert währenden Schaf- ten vor, auf deren Aufnahme in den geistigen Raum der Nation Leopold Ziegler besonderen Wert legt. Der gut ausgestattete Band umfaßt ein Vermächtnis. Die Teile stehen in offenen oder verborgenen Zusammenhängen, in bedeu- tenden Spannungs verhältnissen. Die acht Stücke Die Völkermöhle Europas Zu einem neuen Bilderbuch mit dem Carl! Zuckmayer spricht einmal von der Völkermühle Europas und meint damit jene westdeutsche Landschaft, die heute etwa von den Grenzen des Staates Rheinland-Pfalz umschlossen wird. Die Moselstadt Trier, der man ein Alter nachrühmt, das noch über die Lebzeiten Abrahams hinausreichen soll, war nachweislich den Römern als Siedlung schon bekannt und dienlich, und es waren Men- schen aus der ganzen damals bekannten Welt, die Handel und Wandel in dieser zeit- weiligen Kapitale des Römischen Reiches sowie der näheren und weiteren Umgebung bestimmten. Oberhalb des heutigen Kur- und Badestädtchens Bad Dürkheim in der Pfalz stand später auf der Limburg die Wiege des salischen Kaisergeschlechtes. Kon- rad II. und seine Nachfahren, Heinrich III. und Heinrich IV., werden als Bauherrn des grohgartigsten Bauwerkes romanischen Stils auf deutschem Boden, des Speyerer Domes, der Reihe„Wirtschaft, Herrschaft und Gesell- schaft“ dürfen hervorgehoben werden, um die Lebensnähe dieses großartigen Theoretikers anzudeuten. In die Tiefe und Höhe führt eine dritte Reihe„Frühwelt, Welt und Ueberwelt“, darin Leopold Ziegler die Summe seiner Er- kenntnisse und Erfahrungen zieht. In seinen Hauptwerken, wiewohl glänzend komponierten und ausgeführten Darstellungen, macht es der Auhenseiter seinen Lesern nicht leicht, aber die in diesem Band vorgelegten Stücke setzen den Leser ohne weitere Umständlichkeiten in das von Leopold Ziegler entworfene Bild. Es wäre tief zu bedauern, wenn diese„Spätlese eigener Hand“ den Weg zur geistig spannkräftigen Ju- gend nicht fände. Sein Geleitspruch„Im Unter- gang werden alle Dinge vollbracht“ deutet an, daß er die schweren Jahre als die eigentlich fruchtbaren empfindet. f. w. K Oswald Spengler:„Jahre der Entscheidung“, Deutschland und die weltgeschichtliche Entwick- lung(C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München). Dieses 1933 zuerst erschienene Buch hätte den Verfasser der Rachsucht der Empor- kömmlinge ausgesetzt und preisgegeben, wenn er nicht mächtige Schützer gehabt hätte in den Industriekapitänen des Rhein- Ruhrgebietes. Deren Berater war er seit seiner merkwürdi- gen Abkehr von der im zweiten Band seines Hauptwerkes„Untergang des Abendlandes“ ausgesprochenen Prophetie eines johanneischen Christentums(nach Dostojewski) und seiner Hinwendung zu technokratischen Ueberlegun- gen, in denen sich Kurzsichtigkeit und Scharf- sinn höchst eigentümlich verschlingen. Obwohl das Buch in einer hohen Auflage erschien, ha- ben die darin niedergelegten Warnungen vor dem zum Durchbruch gekommenen Ungeist sich nicht mehr ausgewirkt. Schneller und anders, als der Verfasser vorausgesehen, war der von ihm angesagte Untergang herbeigeführt. Die Elite der industriellen Oligarchie, zu der Spengler mit diesem heute noch lesenswerten Buch sprach, konnte an den Ereignissen nichts ändern. In seinen technokratischen Gedanken- gängen hatte Spengler entscheidende Berüh- rungspunkte mit seinen Gegnern. Er unter- schied sich von ihnen nur in der Antwort auf die Frage, wen er sich an den langen Hebel- arm der Macht gewünscht hätte, Die anderen griffen brutaler zu. 5. Donnerstag, 26. Mai 1955/ Nr. 1100 — Titel„Rheinland-Pfalz und die Sqat“ genannt, in dessen Krypta die Salier Ruhestätte gefunden haben. Als weiterer Zeuge der ehemals so großen Geschichtz dieses Landes am Rhein ragt 50 Kilometer südlich von der Limburg auf einem Berg. kegel des Wasgaus der Trifels auf, in dessen Kapellenturm über 130 Jahre lang von den Staufern die Kleinodien eines Reiches be. Wahrt wurden, dessen äußerster Stützpunkt Sizilien geworden war. Nach dem Untergang der Staufer be. rührte das Rad der Weltgeschichte nur noch gelegentlich die waldreichen Höhen und fruchtbaren, weinreichen Täler dieser Wahr- haft königlichen Landschaft. Sie war dann zumeist Schauplatz wechselnden Kxfegz. glücks. Vernarbte und noch offene Wunden aus jüngster Vergangenheit künden allent. halben von leidvollem Grenzlandschictsel Aber der Charakter der einstigen Königs. landschaft blieb mit den allerwege sicht. baren Zeugen deutscher und europäischer Kulturgeschichte erhalten. Ein günstigez Klima hat den Ausbau römischer Wein. kulturen in der Pfalz. an der Mosel und im Rheingau begünstigt und läßt den Wanderer bei Mandelblüte und Feigenernte den Süden im Norden nacherleben. Der Umschau-Verlag in Frankfurt a. M hat es sich im Rahmen seiner Bücherreihe „Die deutschen Lande“ angelegen sein las- sen, in einem sehr geschmackvoll aufgemach. ten und mit 88 ganzseitigen Fotos sowie einer Einleitung von Stefan Andres und historischen Erläuterungen von Helmut Domke ausgestatteten Buch das Lob dieser Landschaft zu singen. Bilder und Text mei. den vordergründige Effekte und dringen zum eigentlichen Wesen von Landschaft, Menschen und der von Natur und Geschichte b geschaffenen Atmosphäre vor. der Trifels oder die zu seinen Füßen sich ausbreitende und bis ins Elsaß hinein. ragende Waldgegend des Walthariliedes wie mehrere andere historisch wichtig erschei- nende Stätten nur mit einem literarischen Himweis gewürdigt wurden, so berührt es andererseits angenehm, daß die Saar niddt mur im Titel des Buches, sondern auch aut seinen Seiten der ihr in einer derartigen Publikation über diese westdeutsche Land- schaft gebühremden Raum erhielt. Der Blick auf ihre Industrieanlagen und auf die Schleife des Saarflusses gehört ebenso 20 einer Betrachtung des südwestlichen deut- schen Gebietes links des Rheins wie der Blick auf die Dome von Speyer, Trier, Worms und Mainz, auf die Gutenberg- Werkstatt, die Burgen und Schlösser und die armen und reichen Siedlungen von Wald- und Wein- bauern. Daß die Bildertexte des Buches nur in deutscher und englischer, nicht aber auch in französischer Sprache gehalten sind, mag da und dort die Freude über das schöne und mit soviel Geschick erarbeitete Buch stören. Eine Neuauflage sollte diesen Mangel be- heben. WVg letzt 2 fta de 15 li p 5 Der als Lyriker bekannte Karl Graf von Berlepsch ist am Dienstag im 74. Lebensjahr auf Schloß Berlepsch bei Kassel gestorben, Per am 15, Mai 1882 in Hann.-Münden Geborene trat 1900 mit seinen ersten Gedichten hervor, RAMA ist wirklich delikat! Prüfen Sie selbst: Streichen Sie reichlich Rama auf eine dünne Scheibe Weißbrot. Es ist der volle naturfeine Geschmack, der Sie begeistern wird. Damit stimmen Sie dem Urteil der vielen Fein- schmecker zu: Rama schmeckt wirklich delikat, Rama übertrifft auch Ihre Erwartungen. Ein wichtiger Hinweis: Rama gibt es nur im Original- Rama- Würfel mit dem Rama-Kachelbild. Achten Sie darauf in Ihrem Interesse. 1 Kraftfahrze Als alf. Ind Hlaldpuckstöpungen. 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Mai 1955 1 Morgen abend ertönt in Berlin der erste Gong: 'er letze Weiterer Eschichte Alometer wenn morgen abend im Berliner Sport- in Berg. Gong zur ersten Vorrunde der in dessen ſelast der l. Europameisterschaften der Amateur- 4 10. ertönt, steht die alte Reichshaupt- ches be. ützpunkt ufer de. It Feil nur noch den und deuts er wahr. rar da Krlegz. Wunden ertalk; n allent, leichen schicksal, Kölner Königs. 3 sicht. Opäischer gtadt in Blickpunkt eines sportlichen Er- eignisses, das bei einem Mammutfeld von 0 nehmern aus 24 Nationen eine Re- zordbesetzung aufweisen kann. Kann der che Amateurboxsport bei diesen Mei- gterschaften an seine große Zeit anknüp- len, die ihm zwischen den beiden Welt- 8 ſriegen zu einer echten Vormachtstellung Wird es— wie vor 28 Jahren im Ring— durch das damals so groge Dreigestirn Franz Dübbers, Jakob pemgörgen, Hein Müller und den Berliner Dalchow/ Wieder vier Europameister aus der leutschen Staffel geben? Und findet eine günstiges derie ihre Fortsetzung, die Deutschland als 85 r Wei ö erlolgreichster Box-Nation Europas bis 1942 und im b Titel und 13 zweite Plätze einbrachte.. Vanderer en Süden piegt schwer. Gewiß, der Jorteil des eigenen Ringes Er verhalf Italien 1951 in Halland zu vier Europameistern und den t a. N. polen 1953 in Warschau zu fünf Titeln. cherreile aber dennoch: Für die deutschen Boxer sein Iss. erden die Trauben wieder sehr hoch gemach. hängen, und trotz der Berliner Kulisse ds sopie gerden Kampfkraft und Kondition der res und Ostblock-Fighter ein 2zu schweres Hinder- Helmit nis sein, um die Erfolge von 1927 noch ein- b dieset mal wiederholen zu können. ext mei. dringen nd Titelverteidiger lit dem Olympiazweiten Edgar Basel Dieter Wemhöner ndschaft, telt Deutschland Boxer, denen man schon eschichte in gutes Abschneiden zutrauen kann, weil nn auch 15 außer technischem Können auch die Ben sich gotwendige internationale Erfahrung haben. hinein- parüber hinaus ist jeder andere Mann der edes wie paBV-Staffel, ob Schwarz, Mehling als erschei- pritter von Warschau, Kurschat, Boveleth, rarischen der Olympiadritte Heidemann. Rienhardt, rührt es Schöppner oder Witterstein, für eine Ueber- zar nit gschung gut. Aber es sieht doch mehr da- auch aul pach aus, als sollte der Ostblock mit Polen erartigen und der Sowjetunion an der Spitze die e Land-. position halten, die er sich in Warschau der Blick zh eindrucksvoll eroberte. aul die Ausschlaggebend für diese Prognose ist denso de Wandlung im Stil, die seit Helsinki 1952 en deut, m einem Kampf der Anschauungen führte. Wie der Ipie starke Bewertung des Angriffs in den , Worms internationalen Regeln hat einen neuen erkstat men un . Boxer-Typ geschaffen: den konditions- a grotzenden Fighter, der mit allen Mitteln , gener körperlichen Kraft die Entschei- ches nur dung erzwingen will. In Warschau feierte ber auch ind, ma 16ne und u Stören. Agel be- WV. raf von bensjahr ben. Der Jeboren 0 dieser Typ Triumphe. Der Engländer Bruce Wells und der prächtige Hallenser Uli Nietzschke bildeten die Ausnahmen, denn Jengibarian stellte ebenso wie Wemhöner schon mehr die gelungene Synthese zwi- schen Techniker und Fighter dar. In Berlin dürfte sich die Linie Helsinki Warschau also fortsetzen. Allein die Tat- sache, daß von den 174 Boxern 43 schon in Warschau starteten(33 aus den sechs Ost- block-Staaten) läßt keine andere Annahme zu. Außerdem hat sich die Meinung durch- gesetzt, daß ein so kräftezehrendes Tur- nier, bei dem in jedem Kampf ein Sieger gegeben werden muß, den härtesten kör- bing frei aut Curopameisterschaft der Nmaleutboxer Deutschlands Hoffnungen tragen Edgar Basel und Dieter Wemhöner/ 174 Teilnehmer aus 24 Nationen perlichen Einsatz verlangt, um zum Erfolg zu kommen. Unter diesen Voraussetzungen aber sind die bewährten Asse des Ostens, der mit Kukier, Stefaniuk(beide Polen), Jengibarian(UdssR), Drogosz(Polen) und Schozikas(UdssR) fünf Meister von 1953 auch in Berlin vorstellt, erneut die Favo- riten. Trotz all dieser Turnier-Erfahrungen aber sollte der DABV in Berlin die Rich- tung der„edlen Kunst der Selbstvertei- digung“ vertreten. Gerade der deutsche Boxsport mit seiner Tradition kann es sich leisten, auf Titel um jeden Preis zu ver- zichten,— um der Sache zu dienen. Kleine Frage nach Monte Carlo: Wo bleib. Mußte Neubauer nach Herrmanns Noch nie in den letzten 20 Jahren wur- den während einer Rundfunkübertragung von einem Automobilrennen derart geharni- schte Angriffe gegen ein deutsches Werk ge- richtet, wie dieses Mal beim„Großen Preis von Europa“ in Monte Carlo. Gerd Krämer und Günter Jendrich, die beiden deutschen Sportsprecher, kritisierten sehr stark die Maßnahmen der Rennleitung von Daimler- Benz. Jendrich vertrat die Ansicht, daß Neu- bauer beim Training bereits hätte unbedingt das„auf Zeit- Fahren“ von Hans Herrmann hätte abstoppen müssen, damit der junge Stuttgarter erst einmal den Kurs kennen lernt, ehe er nach einer günstigen Startposi- tion jagt. Krämer bemängelte die Tatsache, daß kein deutscher Ersatzfahrer in Monte Carlo dabei gewesen ist, um den Wagen von Hans Herrmann zu übernehmen. Aus diesem Grund setzte Neubauer den Franzosen Andre Simon in den Mercedes-Rennwagen. Der Franzose ist bereits 34 Jahre alt und hat seit zwei Jahren kein Rennen mehr gefah- ren, weil er krank war. Diese Maßnahme hat auch in vielen Zeitungen zur Kritik heraus- gefordert. Man hat Alfred Neubauer gefragt, warum er keinen deutschen Nachwuchsfahrer in den Rennwagen gesetzt habe. Neubauer ant- wortete das, was er schon vor einem Jahr bei ähnlicher Gelegenheit sagte:„Wir sind kein Lehrlings-Institut, wir brauchen fer- tige Fahrer“. Ob diese Einstellung bei einem 80 bedeutenden Werk, wie Mercedes, richtig Erwin Keth: 50 m Kraul in 33,2 Sekunden: 8 Versehrtensponle „ Wakü Überhaupt Versehrtensport? Diese 1 Hervor Frage ist in unseren Spalten des öfteren be- 2 off i E in“ . 1. 5 96 46. 1 Leif 5 Union 2581 3 I. 5 29 66 —— 57 el. 5 04 25 —— Dirk III —— F. 52003 handelt worden. Rekapitulieren wir kurz rock einmal: Sport stärkt das Selbstbewußt⸗ sein, das Selbstvertrauen, ergo muß Sport ein ausgezeichnetes Mittel zur Bekämpfung von Hemmungen und Minderwertigkeits- Komplexen, den Hauptproblemen Körper- versehrter, sein. Die Bestrebungen in dieser Hinsicht werden von allen maßgebenden Stellen großzügig unterstützt. Mit Recht! Es kann gar nicht genug dafür getan werden Für das Landes- Schwimmfest der Ver- zehrten in Herschelbad hatte Regierungsrat Dr. Tichy, der Leiter der Hauptfürsorge- stelle Baden- Württemberg, die Schirmherr- schaft übernommen. 80 Teilnenmer der Sportgruppe A(mit Winterbad) und der Klasse B(ohne Winterbach), darunter Bein- 3 Arm-Amputierte, ja, sogar Blinde, gin- gen an den Start. Wenn auch die Jagd nach dem Rekord beim Versehrtensport weit- gehend in den Hintergrund gerückt wird; zus guten Grund tragen alle Disziplinen vettkampfmäßigen Charakter. Sport 18 Leistung, urid auch der Versehrte soll eine, sprechende, Leistung vollbringen. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet verdienen beispielsweise die 50, Meter, die der Oberschenkel-Amputierte Erwin Keth aus Mannheim in 33.2 Sek. kraulte— und damit vor Steglitz(Heidelberg), 35.8 Sek., f Moore löste Mino Valdes ab In der neuesten Rangliste des amerikani- schen Boxmagazins„Ring“ erscheint zum ersten Male seit sechs Jahren wieder ein Boxer in zwei Gewichtsklassen: Archie Moore, der Weltmeister im Halbschwer- wicht wird nach seinem Sieg über Nino Valdes im Schwergewicht als erster Her- ausforderer geführt. Unter den deutschen Boxern wird Hans Stretz(als Nummer 10) erstmals in der Rangliste des Mittelgewichts geführt. Gustav Scholz blieb im Mittelgewicht weiterhin in künkter Position. Im Halbschwergewicht rückte Gerhard echt vom neunten auf den achten Platz auk. Willi Hoepner blieb auf dem fünften. Heinz Neuhaus dagegen wurde vom achten auf den zehnten Platz zurückgesetzt. seinem Können und Fähigkeiten ent- teei bon Komplexen Sehr gute Besetzung beim ersten Landes- Schwimmfest im Herschelbad blieb Beachtung. Nicht weniger nötigte der Erfolg der Heidelberger im Wasserball- Turnier den Zuschauern Respekt ab, wäh- rend es im Übrigen noch folgende Resultate gab: 6& 50 Meter Kl. B: I. Mosbach 55517 2. Altlußheim 6:03; Kl. A: 1. VS Mannheim Drees, Hugo Dewald, Thilo, Roth, Heinz De- wald, Keth) 3:51.2; 2. VSd Heidelberg 3:58; 6* 50 Meter Lagen: 1. VSG Heidelberg (Genthner, Gallhof, Kreutzer, Steglitz, Mader, Poppen) 4:10; 2. VSG Mannheim 4:32, 4. Kraul, 50 Meter, Altersklasse: 1. H. Dewald(Mannheim) 38,2; 2. Thelen 45,6, Monti bleibt in Führung Die elfte Etappe des Giro d'Italia gewann am Mittwoch Vincenzo Zucconelli vor Piazza, Fantini und Favero. Das Rosa- Trikot des Spitzenreiters blieb bei Bruno Monti. de? Nennfahrer-Hachiuuchs? Unfall auf Simon zurückgreifen? ist, muß bezweifelt werden. Gerade die jüngste Erfahrung lehrte ja das Gegenteil: Hans Herrmann, der jetzt in Monte Carlo verunglückte, war, als er vom Sportwagen zum Rennwagen bei Mercedes kam, abso- luter Lehrling. Aber er war ein Talent, Die- ses Talent zeigte sich im Sportwagen von Porsche. Im Rennwagen mußte er erst ler- nen. Mercedes gab ihm die große Chance. Und Herrmann hat sie genützt. Unserer An- sicht gibt es noch einige Herrmanns, wenn sie auch dünn, sehr dünn gesät sind. Aber man muß ihnen die Chance geben. Wie sol- jen die Leute„fertig“ werden, wenn sie nicht gerade einen Millionär zum Vater haben, der innen einen Rennwagen kauft? In früheren Jahren— vor dem Krieg gab es bei Mercedes„Nachwuchslehrgänge“. Chefingenieur Uhlenhaut meinte dazu in Monte Carlo, daß die Lehrgänge nicht viel Positives gebracht hätten. Drei Wagen seien kaputt gefahren worden, es habe zwei Ver- letzte und einen Toten gegeben. Alle Prüf- Iinge aber waren.. untauglich. Angesichts dieser Tatsache muß man auch den Mer- cedes-Leuten wieder Recht geben. Aber: könnte es Mercedes nicht ab und zu mit einem befähigten deutschen Sportwagenfah- rer versuchen(Richard von Frankenberg, Rainer Günzler, Walter Schock, Jeser)? Man braucht deshalb noch lange nicht als Nationalist angesehen zu werden, aber: NSU prägte einmal den Satz: NSU-Siege sind schön, noch schöner sind sie jedoch, wenn auf der NSU auch ein deutscher Fahrer sitzt. Zum 39. Male Indianapolis Zum 39. Male werden am Pfingstmontag auf der 4 km langen Betonbahn mit den stark überhöhten, rechtwinkligen Kurven die 500 Meilen von Indianapolis wie alljähr- lich am„Memorial-Day“ als Höhepunkt der amerikanischen Wagen-Rennsaison ausge- fahren. 33 Fahrer gehen auf Spezialwagen, die in keinem europäischen Rennen zugelas- sen würden oder Erfolgsaussichten hätten, mit„Schnitten“ um 210 km /st über die ins- gesamt 804,670 km. Favorit ist auch in die- sem Jahre wieder Bill Vukovich, der ver- sucht, als erster dreimal in ununterbroche- ner Reihenfolge zu siegen. Boxen beim VfK Schönau In der Gemeinschaftshalle startet die Boxstaffel des VfK Schönau am Samstag zum Rückkampf gegen die mit Göllheimer und Frankenthaler Boxern verstärkte Mann- schaft von Grünstadt/ Pfalz. Nach dem schönen 10:4-Erfolg der Mannheimer im Vorkampf ist auch vor eigenem Publikum ein knapper Sieg des VfK zu erwarten. nalelf“ Deutschlends Aufgebot für die Europameister- schaften der Amateuer- boer(27. Mai bis 5. Juni in Berlin) hat dieser Tage ihr Quartier im Sportler- heim Schloß Glienicce be- zogen. Unser Bild zeigt vorn den Schwergeuichts- meister Horst Witterstein (links) mit Deutschlands; bester Fliege, dem Mann- heimer Olympiazweiten Edgar Basel. Dahinter, die Treppe aufwärts: Erich Schöppner, Hualbschwer; Dieter Wemhöner, Mittel; Hans Rienhardt, Hulbmit- tel; Günter Heidemann, Welter: Wolfgang Bove- leth. HFalb welter; Harry Kurschut, Leicht; Hans Pe- ter Mehling, Feder, und Wolfgang Schwartz, Bun- tam. Foto: AP Der Wunschtraum des VfB. Stoppers ging in Erfüllung: Senlien z erstmals im flalionalirikoi Am Samstag wird er beim Länderspiel gegen Irland rechter Läufer spielen Sepp Herbergers Mannschaftsnominie- rung für das Länderspiel gegen Irland hat eine große Ueberraschung gebracht: Robert Schlienz wird im Alter von 31 Jahren erst- mals das Nationaltrikot tragen. Der Mann- schaftskapitän des VfB Stuttgart hat mit die- ser Nominierung nicht mehr gerechnet, seit- dem er von Herberger ganz offlziell abge- schrieben wurde. Jahrelang hat die Oeffentlichkeit die Auf- stellung von Robert Schlienz in der National- mannschaft gefordert. Sepp Herberger Winkte jedes Mal ab:„Man kann es einem ausländischen Spieler nicht zumuten, gegen einen Einarmigen kämpfen zu müssen.“— Als diese Aeußerungen ihre Runde gemacht hat- ten, gab es heftige Angriffe auf Herberger. Deshalb kam seine zweite Version, die Ver- tröstung auf die Zeit nach der Fußballwelt- meisterschaft. Als Deutschland Weltmeister geworden war, war Schlienz nicht mehr aktuell, weil sich Herberger nicht mehr an sein Versprechen erinnern wollte.„Nie habe ich das gesagt“, ließ der Bundestrainer ver- nehmen. Damit war die Zeit gekommen, zu der auch die Sportpresse müde geworden War. und ihre Forderung„Schlienz in die Natio- winkte bei den wenigen schüchternen Ver- suchen ab:„Hat ja doch keinen Wert!“— Gerade deshalb kommt jetzt die Berufung von Schlienz durch Herberger doppelt über- raschend. Niemand hat es mehr verdient, das Nationaltrikot tragen zu dürfen, als der Stuttgarter. Seit 10 Jahren ist er nicht nur der beste Spieler des VfB Stuttgart, einer der besten im Süden, sondern seit 10 Jahren gilt er als einer der besten deutschen Spie- ler. Das Bestechendste an Schlienz ist, daß er gegen Formtiefs so gut wie immun ist. Schlienz wurde 1945/46 und 1946/47 Schützenkönig ini Süden mit einer Torquote, die bisher von niemand mehr erreicht wurde. Schwache Konkurrenz für Mercedes-Silberpfeile: Litel-· Nennen oline Naliens Spiteentahre: Das Internationale ADAC-Eifelrennen über die Pfingsttage auf dem Nürburgring zählt seit vielen Jahren zu den europäischen Standard veranstaltungen. Dennoch war es für den Veranstalter nicht ganz einfach, eine überragende Besetzung zustandezubringen. Im Rennen der großen Sportwagen werden die Mercedes 300 SLR- Wagen eingesetzt, wobei neben Weltmeister Fangio, und Stir- ling Moss auch Karl Kling starten wird, des- sen Verletzungen wieder ausgeheilt sind. Der Start der Silberpfeile bedeutet den Höhe- punkt der zweitägigen Veranstaltung, obwohl die Gegnerschaft für die Untertürkheimer Wagen nicht stark ist, Am gleichen Tage findet nämlich in Italien ein Sportwagen rennen statt, das die Mehrzahl der gute Italiener abhalten wird. Der am meisten be- kannte Starter ist Dr. Farina auf Ferrari. Diese Marke wird außerdem durch zahl- reiche europkische Privatfahrer vertreten. Der englische Rennstall aus Edinburgh bringt einige Jaguars, doch sind deren Fah- rer in Deutschland wenig bekannt.. In der Meldeliste der Sportwagenklasse pis 1,5 Liter steht der Italiener Cabianca auf Gsca an erster Stelle. Er ist zweifellos der stärkste Mann dieses Feldes und bringt auch einen hervorragenden Wagen mit. der die Werkswagen des ostdeutschen Rennkol- lektivs EMW Eisenach und die zahlreichen Privatfahrer auf Porsche und den Borgward- Privatfahrer Bechem ganz schön jagen dürfte. Die Eisenacher mit Rosenhammer, Barth, Thiel und Binner fahren den sehr schnellen EMwòWò, der gegenüber dem Vorjahr noch kräftiger geworden zu sein scheint. Als Werksteam haben diese Fahrer gegenüber den westdeutschen Privatfahrern einen ge- wissen Vorteil, denn die Porsche sind käuf- liche Serienfahrzeuge, während es sich bei den EMW ü um Prototypen handelt. für deren Herrichtung keinerlei Geldmittel gescheut werden. Ob der Schweizer Heuberger. ob Seidel oder Jeser ihre privaten Wagen 80 ausfahren können, wie es der Spyder zuläßt, bleibt abzuwarten. Cabianca, von Franken berg und Barth oder Rosenhammer sollten das Ende unter sich ausmachen. Interessant ist auch das Rennen der beiden Klassen Grand Tourisme, wobei u. a. der Mille-Mig- lia-Sieger Rainer Günzler starten wird. Die Porsche-Wagen sind dabei nahezu unter sich, denm auch die zahlreichen Ausländer fahren diese Marke. Im zweiten Lauf zur Motorradmeisterschaft sind die Sieger von Hockenheim Favorit Mit Ausnahme der Klasse bis 125 cem sind alle Läufe der Motorradfahrer in die Meisterschaftswertung einbezogen. Die Sie- ger des ersten Meisterschaftslaufes von Hockenheim zählen auch auf dem Eifelring als die Favoriten: H. P. Müller NSU), Sieg- fried Wünsche DKW), Walter Zeller(BMW) und Noll) Cron BMW). Dabei dürfte es bei den Seitenwagen zu den spannendsten Aus- einandersetzungen kommen: Das Weltmei- sterpaar Noll Cron mußte in dieser Saison schon wiederholt feststellen, daß die Kon- kurrenz von Faust Remmert und seiner übrigen Markengefährten, sowie des Eng- jänders Cyrel Smith Norton) sehr scharf ist. Als einzige deutsche Fabrikmannschaft star- tet DKW mit Wünsche, Hobl, Hofmann in der 350er-Klasse, während die Ostdeutschen in der Viertelliterklasse zwei IFA-Maschi- nen des Rennkollektivs Zschopau Haase und Fügner) auf die Meute der NSU-Sport- mäüxe loslassen, und außerdem auch in der kleinsten Klasse mit drei Meldungen Füg- ner, Krumpholz und Petruschke) dabei sind. Aber hier wird die MV-Agusta mit Lottes und einigen anderen Leuten wohl kaum zu schlagen sein. 5 Dann sattelte er um auf Läufer und Schlienz- Retter-Barufka war lange Zeit das Läufer- prunkstück des Südens. 1948 erlebte er die größte Tragik in seinem Leben: auf der Fahrt nach Aalen zu einem Fußballspiel kippte der Personenwagen, in dem Schlienz steuerte, um. Der Unfall kostete Schlienz den linken Arm. Nach wochenlangem Krankenhausauf- enthalt kehrte er auf den Rasen zurück, fand sein Gleichgewicht wieder und eroberte als Kapitän seines Vereins zweimal die deutsche Fußballmeisterschaft und einmal den Pokal- sieg. Sehr oft stand er in der süddeutschen Repräsentativelf, die nie verloren hat, wenn Schlienz mitwirkte. Robert Schlienz(geboren 3. Februar 1924) Konnte also alle Höhen des Fußballruhms auskosten, sein Wunschtraum, das Nationaltrikot zu tragen, blieb ihm ver- sagt. Jetzt hat es der Stopper des VIB Stutt- gart geschafft und wird am Samstag in Ham- burg gegen Irland rechter Läufer spielen. Daß er das Können für die Nationalelf hat, wein man schon seit langem. Ohne den Ver- just seines Armes wäre er heute bereits ein Nationalspieler mit sicherlich mehr als 20 Länderspielen. Moto-Cross-Meisterschaftsstand einstellte. VfB-Tramer Wurzer In der ADAC-Moto-Cross- Meisterschaft lautet der Stand nach drei Läufen in Erlan- gen, Rüsselsheim und Schwetzingen: bis 125 cem: 1. Kemper-Laichlingen Euch) 13 P., 2. Bodmer- Ingolstadt DKW) 9 P.; bis 175 cern: 1. Dieter Haas-Köln(Maieo) und Feder- Ingolstadt DKW) je 12 P.; bis 250 cem: Dieter Haas(Maico) und Kemper(Maico) je 10 P.: bis 350 cem: 1. Rademacher-Hagen (BSA) 14 P., 2. Horst Müller-Remscheidt (Maico) 10 P.; bis 500 cem: 1. Kurt Wüsten hagen-Hückeswagen(Matchleß) und Kohler- Lalichlingen(BSA) je 12 Punkte. Feldbausch eine Runde weiter Die deutschen Feldbausch und Pöttinger gewannen am ersten Tage der inter- nationalen französischen Tennismeister- schaften in Paris ihre Spiele. Feldbausch schlug den Franzosen Berthet mit 6:1, 671; 6:1, und Pöttinger setzte sich gegen Schaff (Frankreich) in fünf Sätzen mit 2:6, 4:6, 6:2, 7:5, 6:3 durch. Biederlack unterlag jedoch dem Spanier Martinez mit 3:6, 2:6, 3:6. Sid ney Schwartz(USA) war mit 6:4, 6:3, 6:0 über Andre Favieres Frankreich) erfolg- reich. Die Stuttgarterin Totta Zehden setzte sich gegen die Schweizerin R. Kaufman ebenfalls mit einem 3:6-, 6:2, 6:4-Sieg durch und blieb Weiter im Rennen. Meisterschaftsfeier bei 07 Alles, was Rang und Namen hat bei der Spielvereinigung 07 Mannheim, dazu eine Menge prominenter Gäste und Freunde des Vereins, versammelten sich im„Zähringer Löwen“, um die Meisterschaft„ihrer“ ersten Mannschaft zu feiern, die nach einer steten Aufwärts entwicklung in den letzten Jahren als Beste der A-Klasse Süd in die zweite Amateurliga aufsteigt. Grund zur Freude also genug und was lag näher, als den Spie- lern kleine Geschenke als Anerkennung rer Leistung zu überreichen. Um das Rahmenprogramm der Feier hatte sich Vorsitzender Walter Koch viel Mühe gegeben: Vom ARKB„Solidarität“, Ortsgruppe Neckarau, wurden eine Rad- und Rollschuh-Kür trotz der etwas zu Kleinen Bühne gefällig dargeboten und im unter- haltenden Teil ernteten Gustl Schölch, Willi Frosch, der Mannheimer Sängerkreis und die „Condinos“ reichen Beifall. — — 5 6* 1 Hauchzart Wirkt dieses sommerliche perlon · Kleid mit seinem duftigen Muster und dem groziésen, Weiten Stufenrock. 75 Gr. 36-44.... nur ——— e 5 3 85 r 1 , A , Reizend sieht es qus und ist doch mühelos 20 Woschen, das nach neuestem Verfahren permonent plissierte ſt Hi-Kleid. Besonders apart Wirkt in dieser Verarbeitung der beschwingte Stufenrock. ln marine, schwarz undd rot. e H 48 bös klDogRF- BL. CHARLOT ESU Re SLN-M EUR Boca SCH WEINE REM EN. DORMA uso ESSEN- FRA EFG EI A. M. HAGEN. HAMBURG. HBG- ALTA- HBS. SAME HANNOVER KEM. MAMMRH EHM MHC AEN. W.-SARMENM-W.-ELBERF ELO „. ee 2 o gil. 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Dank der zahlreichen Spenden Heidelberger Geschäftsleute wird jedes siebente Los gewinnen. Gewinne im Werte von über 60 000 Mark stehen zur Ver- kügung. Darunter befinden sich drei Lloyd- Pkw, Motorroller, Mopeds, Fahrräder, Fern- gehgeräte und Textilien sowie eine große Anzahl Einkaufsgutscheine bis zur Höhe von je 150 Mark. Typhusfälle in Süssen Süssen/ Kr. Göppingen. Im Kreis Göppin- ben sind in den letzten Tagen drei Palle von Typhus und zwei Fälle von Paratyphus auf- getreten. Dies wurde vom Göppinger Staat- lichen Gesundheitsamt bekanntgegeben. Das Gesundheitsamt fügte aber hinzu, daß ein Grund zur Beunruhigung nicht bestehe. Sämtliche Desinfektionsma nahmen seien getroffen worden. Hubschrauber-Vergleichsfliegen stuttgart. Die„Deutsche Studiengemein- schaft Hubschrauber“ veranstaltet vom 23. bis 25. Juni auf dem Stuttgarter Flughafen ein Hubschrauber-Vergleichsfliegen, am dem insgesamt sieben Firmen aus den Vereinig- ten Staaten, England und Frankreich teil- nehmen werden. Bei der Veranstaltung soll vor allem die vielseitige Verwendungsfähig- keit der Hubschrauber bei der Rettung und Bergung von Verletzten, im Katastrophen- einsatz, bei der Schädlingsbekämpfung, der Beförderung von Lasten, beim Legen von Kabeln und anderem mehr gezeigt werden. Das Bundesinnenministerium wird einen Lautsprecher-Hubschrauber vorführen, der für Verkehrs- und Grenzüber wachung vor- gesehen ist. Sibt es etwas Schöneres als ein unbehandeltes, reifes Tabak-Blatt mit seinen von hell- bis dunkelbraun unter- schiedlich verlaufenden Naturfarben und den zarten, feinen Blatt-Adern? Soll man diese natürlichen Merkmale des köstlichen Tabaks mit Puder und Schminke übertünchen? Soll der Stumpen wie ein Schokolade-Stengel aussehen? Die Entscheidung hierüber liegt beim Raucher. In diesem Zusammenhang gel festgehalten, daß alle Villiger-Stumpen absolut naturrein hergestellt werden: sie sind nicht gepudert, nicht gefärbt, nicht mit Weiß- brand- Chemikalien behandelt. Sehr gelobt wird der 15er Villiger-Senior mit seiner erneut verfeinerten Tabak-Zusammen- stellung und dem pikanten Aroma. wer etwas Leichtes bevorzugt, wänlt den zur Zeit neu auf dem Markt erscheinenden Vil- liger-C mit dem großen, roten„C“ auf der Packung. „Anzeige. Tauziehen um Rouletta-Casinos Weil am Rhein. Das Tauziehen um die vor einiger Zeit in der südbadischen Grenzstadt Weil am Rhein eröffneten Rouletta- Casinos geht weiter. Die beiden stark besuchten Unternehmen, die durch das Landratsamt Lörrach in der vorigen Woche geschlossen worden waren, haben inzwischen den Spiel- betrieb wieder aufgenommen. Das Verwal- tungsgericht hat ihrem Einspruch stattge- geben und den Vollzug der Polizeiverfügung des Lörracher Landratsamtes vorläufig aus- gesetzt. Bei dem nunmehr anhängenden Rechtsstreit geht es um die Frage, ob es sich bei den Roulettabetrieben nicht doch um konzessionspflichtige Glücksspielunternehmen handelt. Bisher galt das Rouletta überwie- gend als Geschicklichkeitsspiel. Feuerwehr hat nicht versagt Freiburg. Die Freiwillige Feuerwehr 25 des Brandes der Festhalle nicht versagt, sondern ir Bestes getan. Zu diesem Ergebnis kommt das Reglerungspräsidium Freiburg in einem Bericht an das Innenministerium) der nach einer sehr genauen Untersuchung der nähe- ren Umstände bei der Brandkatastrophe Ab- gefaßt wurde. Nach dem Brand war verschie- dentlich behauptet worden, daß die Feuer- wehr viel zu spät eingegriffen und daß auch die Hydrantenleitung in der Festhalle nicht kunktioniert habe. Die Ursache des Brandes, dem die Festhalle zum Opfer fiel, ist noch nicht geklärt. Er muß es wissen! Baden-Baden.„Hier ist ein politisches Barometer. Zeiten guten Biers sind auch stets kriedvolle und versöhnliche Zeiten“, sagte der Minister für Bundes angelegenheiten des Landes Baden- Württemberg, Oskar Farny, auf einem Empfang der Landesregierung für die Teilnehmer am fünften internationalen Kongreß des europäischen Bierbrauerver- bandes(European Brewery Convention) in Baden-Baden. Der Minister, der den 800 Kon- greßteilnehmern die Grüße der Landesregie- rung überbrachte, ist selbst Besitzer einer Brauerei. 5 i „Wein-Viertel“ und Theaterbau Ulm. In Ulm wird es bald ein„Wein- Viertel“ geben. Die Bauabteilung des Ge- meinderates hat die erste Straße dieses Be- zirks„Riesling-Weg“ getauft. Auch die übri- gen Straßenzüge des neuen Viertels sollen weinfrohe Namen erhalten. Außerdem be- auftragte der Gemeinderat die Stadtverwal- tung, Bau- und Finanzierungspläne für den Neubau eines Stadttheaters anzufertigen. Vierteljahr von 1047 Jugendlichen 559, al HAHNENFES FREINSHEINI Haben Sie die verkehrspsychologische Reife? Nicht nur Alkohol und Leichtsinn, auch das Wetter beeinflußt die Unfallziffer Karlsruhe. Deutschlands Autofahrer der Zukunft werden nicht umhinkönnen, ihre verkehrspsychologische Reife nachzuweisen. So wünschen es jedenfalls zahlreiche Ver- kehrsexperten Westdeutschlands. Sie möch- ten den Führerschein von dem medizinisch- psychologischen Nachweis der absoluten Verkehrstauglichkeit abhängig machen. Um wenigstens die Note„ausreichend“ zu er- werben, kann sich der westdeutsche Auto- fahrer bereits einer Untersuchung beim „Forschungsinstitut für Verkehrspsychologie in Karlsruhe“ unterziehen. Derartige Insti- tute gibt es auch schon in anderen Städten des Bundesgebietes. Nach einem mehrstün- digen Test mit zahlreichen Einzelunter- suchungen kann ihm bescheinigt werden, daß er nun ein perfekter motorisierter— wie es im Verwaltungsdeutsch heißt— Ver- kehrsteilnehmer geworden ist. Um es gleich vorweg zu sagen, man braucht keine Angst zu haben. Diese Test- ergebnisse bleiben— obwohl das Institut auch amtlich für Gutachten arbeitet— streng geheim. Großkampf gegen den Verkehrstod! Nur das ist der Leitgedanke der Forscher- arbeit. An Hand von Tafeln, Skizzen und Zeichnungen sämtlicher Landespolizeidirek- tionen der Bundesrepublik schildert uns der Leiter des Instituts, Dr. von Faber, die sich aus der starken Zunahme der Verkehrs- dichte, der höheren physischen Beanspru- chung der deutschen Menschen und der all- gemeinen Unrast der Zeit und nicht zuletzt der Einwirkungen des Wetters ergebenden großen Gefahren und Konsequenzen, die den Kraftfahrer heute bedrohen. Exakte Untersuchungen am Karlsruher Institut ha- ben ergeben, daß weniger Leichtsinn, Alko- holgenußg oder etwa zu hohe Geschwindig- keiten, sondern zu rund 80 Prozent Mängel an Geistesgegenwart in der sogenannten Schrecksekunde und unglaublich starke Empfindlichkeit für Wettereinflüsse die Hauptursachen der sich immer mehr häu- fenden Verkehrsunfälle im Bundesgebiet sind.„Also nicht der Fortschritt der Tech- nik, sondern der Mensch selbst verursacht die meisten Verkehrsunfälle“, stellen auch die Karlsruher Psychologen mit wachsender Besorgnis fest.. Daher hat sich das Karlsruher Institut zur Aufgabe gemacht, dem Kraftfahrer zu helfen: Um ihn vor den physisch bedingten Gefahren zu bewahren, sollte sich jeder Kraftfahrer auf seine Reaktionsfähigkeit und-schnelligkeit testen und danach sach- lich beraten lassen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß 500 Versuchsper- sonen, an denen 8000 verschiedene Einzel- messungen vorgenommen wurden, nötig waren, um den von Dr. v. Faber erbauten Prüfstand zu eichen. Im Vordergrund steht dabei das Gefahrtestverfahren: es ist in sei- nem Aufbau dem tatsächlichen Verkehrsge- schehen angepaßt und gestattet Messungen im ganzen Bereich des Gesichtsfeldes. Das Gesamturteil bestimmt die für den Unter- suchten zweckmäßige Höchstgeschwindig- keit im Verkehr, zumal das Testgerät auch Mängel an Farbtüchtigkeit und Sehkraft des Auges aufdeckt, von denen der Betreffende oft selbst keine Ahnung hat.„Sie haben zu lange Zeiten“ stellt der Tester bei einem Prüfling fest.„Sie haben auf einen opti- schen Reiz nicht schnell genug reagiert. In der Praxis würde das bedeuten, daß Sie zu spät bremsen und einen Verkehrsunfall ver- ursachen“. Immer wieder hört man diese Worte im Karlsruher Institut. Das Testgerät besteht aus einem dreitei- ligen Glaskasten, der genau dem Blickfeld des Autofahrers entspricht. Auf dem Glas- schirm leuchten in verschiedenen Farben Verkehrszeichen und Zahlenreihen auf. Aus dem Verhalten des Prüflings vor diesen op- tischen Reizen kann der Tester die Reak- tionsfähigkeit genau messen und der Fahrer weilz, wie er sich im Straßenverkehr zu ver- halten hat. Auf dem Teststuhl sitzt gerade Annemarie, eine 22jährige Blondine. Sie scheint ihre Prüfung gut bestanden zu ha- ben. Jedenfalls ist der Tester mit dem Er- gebnis sehr zufrieden. Ob etwa„Ewastöch- ter“ am Steuerrad bei Gefahrenmomenten reaktionsfähiger seien als die„Herren der Schöpfung“; ob sie denn weniger Verkehrs- unfälle„bauen“ als ihre männlichen Kraft- fahrkollegen? Mitunter ja, meinen die Karlsruher Verkehrspsychologen, geben aber doch zu bedenken, daß es sich im großen und ganzen genau so verhält, wie in man- cher Ehe: die Schuld sei verteilt. 825 Polizeibeamte werden eingesetzt Koblenz. Die Bezirksregierung Koblenz wird zum Internationalen ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring an den Pfingtsfeierta- gen 825 Polizeibeamte einsetzen, die den Ver- kehr auf den Zufahrtsstraßen regeln und für die Sicherheit der Zuschauer sorgen sollen. Außerdem wird ein Sonderkommando mit der Preisüberwachung betraut, die sich auf alle Waren in Hotels, Gastwirtschaften, Le- bensmittelgeschäften, Mineralwasserbuden und bei fliegenden Händlern erstreckt. Fünf Funkstreifenwagen sollen für eine schnelle Verbindung der Außenposten mit der Polizei- leitstelle sorgen. Die Nürburgring- Verwal- tung wird zum Eifelrennen zum erstenmal im Bereich der Rennstrecke ein neues Kontroll- system in einem Umkreis von fünf Kilome- tern einrichten. Sie will den Besuchern hier- durch beim Suchen nach einem geeigneten Zuschauerplatz behilflich sein und gleichzei- tig vermeiden, daß auf Privatgelände geparkt wird. Landkarte mit technischem Eingeweide Ein optisches Inhaltsverzeichnis unterrichtet über die Landesausstellung Stuttgart. Der Fernmeldeanlage einer mittleren Stadt entspricht das technische Ein- geweide der zehn Meter breiten und 7,50 Meter hohen Landkarte von Baden-Württem- berg, die gegenwärtig in der neuen Ausstel- jungshalle auf dem Stuttgarter Killesberg kür die große Landesschau aufgebaut wird. Als optisches Inhaltsverzeichnis der Landes- schau wird die Karte einen Ueberblick über die Themen geben, die auf mehr als 20 000 qm Ausstellungsfläche dargestellt werden. Rund 16 000 Glühlämpchen werden im Farbenwech- sel an der plastisch gemalten Karte aufleuch- ten und unter anderem die wichtigsten Ver- Krebsforscher tagten in Stuttgart Nobelpreisträger Professor Dr. Warburg sprach über seine Untersuchungen Stuttgart. Die 4. Jahrestagung des Deut- schen Zentralausschusses für Krebsbekämp- fung und forschung wurde am Mitt- woch vom Vizepräsidenten des Ausschusses, Professor Dr. A. Dietrich, in Anwesenheit von etwa 500 in- und ausländischen Teil- nehmern eröffnet.“ N Nobelpreisträger Professor Dr Otto War- burg vom Max-Planck- Institüt, Berlin-Dah- lem, entwickelte seine Theorien aus den drei grogen Zentren der biochemischen For- schung: Atmung, Gärung und Photosyn- these. Krebszellen entstehen nach den Un- tersuchungen Warburgs, die zum Teil bis in die zwanziger Jahre zurückgehen, in nor- malen menschlichen Körperzellen aus der nicht rückgängig zu machenden(irreversib- len) Schädigung der Atmung. Geschädigte Zellen ersetzen ihre unwiderbringlich ver- lorene Atmungsenergie durch Gärungsener- gie. Diese bewirkt nach Warburg die Um- wandlung der Körperzellen in undifferen- zierte, ungeordnet Wachsende Krebszellen. Bei den Untersuchungen über die Photosyn- these geht es um das Problem des Aufbaus von organischer Substanz in der grünen Pflanzenzelle. Hier sei er auf dem Wege die Fermentkette der Photosynthese aufzuhel- len, sagte Warburg, der in seinen Ausfüh- rungen vor voreiligen Schlußfolgerungen warnte. 1 Ueber„experimentelle Sarkome(Krebs- artige Geschwulste) durch reizlos einhei- lende Fremdkörper“(Edelmetalle und Kunststoffe) berichtete Dozent Dr. Noth- durft, Heidelberg. In sachlichen und diffe- renzierten Darlegungen kam der Redner zu dem Ergebnis, daß diese Fremdkörper in anfänglich völlig unverdächtigen tierischen Bindegewebekapseln fast in jedem Falle zu Sarkomen führen. Der wissenschaftlichen Tagung war eine interne Vorstandssitzung sowie die Haupt- versammlung des Zentralausschusses Vor- ausgegangen. Professor Dr. Martius, Göttin- gen, wurde zum neuen. Präsidenten des Zentralausschusses gewählt, Vizepräsident wurde der bisherige Präsident Professor Dr. A. Dietrich, Stuttgart. Dietrichs langjährige Verdienste um die organisierte Krebsbe- kämpfung wurden am Eröffnungstage von Ministerialrat Professor Dr. Hagen und von Innenminister Fritz Ulrich im Namen der Bundesregierung und der badisch-württem- bergischen Landesregierung besonders her- vorgehoben. kehrswege für Bahn, Auto und Schiff sowie die Zentren von Wirtschaft und Fremden- verkehr anzeigen. Aus einem Lautsprecher werden zu den insgesamt 26 Programmen, die auf der Karte in 40 Minuten ablaufen, erklärende Worte tönen. Die Leuchtkarte wird so zu einem interessanten Lehrfilm. Ob- wohl der Innenausbau der neuen Ausstel- lungshalle noch mitten im Gang ist, mußte die Firma Siemens jetzt schon mit der Montage der komplizierten elektrotechnischen Anlage beginnen, damit sie rechtzeitig bis zur Er- öfknung der Landesausstellung am 1. Juli fertiggestellt werden kann. Wie von der Aus- stellungsleitung erklärt wird, wickelt sich der Aufbau der Landesschau termingerecht ab. Man glaubt allerdings, in den nächsten Wo- chen nicht ohne Nachtarbeit auskommen zu können. Der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister, Dr. Hermann Veit, hat in einem Schreiben an die Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- Organisationen die Wichtig- keit der Landesausstellung betont und an- geregt, die Betriebe möchten auf Betriebs- Ausflügen auch die Landesausstellung besu- chen. In einem Erlaß an die Oberschulämter empfiehlt das Kultusministerium, daß die Schulklassen den Jahresausflug zu einem Besuch der Landesausstellung benutzen. Revision im Schmuggelprozeß Karlsruhe. In einem der größten Schmug- gelprozesse der Nachkriegszeit, in dem es um 88 Millionen amerikanische Zigaretten ge- gangen war, hat der Bundesgerichtshof als Revisionsinstanz das Urteil des Landgerichts Ravensburg zum Teil abgeändert, so daß die erste Instanz nunmehr für alle Angeklagten neue Strafen festsetzen muß. Tollwut-Bekämpfung ohne Erfolg Seuche breitet sich weiter aus— Oeffentliche Gelder nutzlos àusgegeben Wiesbaden. Wer in Hessen durch die Wäl- der spaziert, setzt sich weiterhin der Gefahr aus, von einem tollwütigen Fuchs oder Dachs angegriffen zu werden. Im Jahre 1954 wurden 161 Menschen von tollwütigen Tieren gebis- sen; nur eine rasche Schutzimpfung bewahrte sie vor dem Ausbruch der tödlichen Krank- heit. Hunderttausende Mark gibt die hessi- sche Landesregierung jährlich aus, um der Tollwut Herr zu werden. Diese Gelder sollen Zahl jugendlicher Flüchtlinge angestiegen Bevölkerung soll bei Betreuung und Unterbringung mithelfen Stuttgart. Vertriebenenminister Eduard Fiedler appellierte an die Bevölkerung von Baden- Württemberg, bei der Betreuung und der Unterbringung der jugendlichen Flüchtlinge aus der Sowjetzone mitzuhel- fen. Vor der Landespressekonferenz Wies der Minister darauf hin, daß die Zahl der Flüchtlinge, vor allem der Jugendlichen, in letzter Zeit wieder stark angestiegen sei. In der Hauptsache handle es sich um Jugend- liche im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, die durch die Flucht nach dem Westen dem „kreiwilligen Zwang“ zur kasernierten Volkspolizei in der Sowjetzone entgehen wollten. Auf Weisung des Bundes dürfe keiner dieser Jugendlichen wieder in die Sowjetzone zurückgeschickt werden. Nach den Angaben des Ministers ist von den fünftausend Jugendlichen, die seit Februar 1954 das Aufnahmelager Bad Antogast im Schwarzwald durchlaufen haben, nur ein einziger Junge freiwillig in die Sowjetzone zurückgekehrt. Den meisten Jugendlichen wurden vom Lager aus Arbeit und Unter- kunft vermittelt. So kamen im letzten in der Residenæ der pfl. Dein- Königin knapp über die Hälfte, unmittelbar in ihren erlernten Beruf unter. 268 gingen in die Landwirtschaft, 63 in den Bergbau, und 30. in geschlossenen Jugendgemeinschafts- werke. 23 Jugendliche mußten in Kranken- häusern oder Heimen medizinisch betreut werden. Große Schwierigkeiten bereitet noch die Unterbringung in Heimen. Nur von einem Viertel der Lehrlings- und Jung- arbeiter wohnheime in Baden- Württemberg wurden freie Plätze zur Verfügung gestellt. In Industriebezirken sind viele Jugendliche gezwungen, in betriebseigene Unterkünften, meist Baubaracken zu wohnen, um über- haupt in ihrem erlernten Beruf tätig sein zu können. 5 Wesentlich einfacher und leichter ist die Unterbringung der weiblichen Jugendlichen aus dem Landesdurchgangslager Ober- stadion in Südwürttemberg. Von 314 Mäd- chen konnten im letzten Vierteljahr 235 in Betreuungsgruppen, Heimen oder bei Ver- wandten ein Unterkommen finden. Als Haushalts- oder Stationshilfe fanden 112, in einem erlernten Beruf 42 und in einem ländlichen Haushalt 49 Mädchen Arbeit. Samstag, 28. 20 Von Pfingsts ams teig pis pfin gstdienstag auf dem histor. Hahnenplatz Uhr: jedoch in diesem Jahre erheblich gekürzt werden, da der bisher erzielte Erfolg in kei- nem Verhältnis zu den Ausgaben steht. Die hessische Regierung hat für abgeschos- sene Füchse und Dachse— die Hauptverbrei- ter der Seuche— Prämien in Höhe von zehn Mark gewährt und allein rund 250 000 Mark im Jahre 1954 ausbezahlt, eine Summe, die sich nun nach amtlichen Berechnungen 1955 auf etwa 400 000 Mark erhöhen dürfte. Man beabsichtigt daher, die Zahlung von Abschuß- prämien einzustellen, da sich ein solcher Auf- wand von öffentlichen Mitteln nicht mehr rechtfertigen läßt, zumal Untersuchungen er- geben haben, daß nicht genügend Tiere ab- geschossen wurden, um die Seuche eindam- men zu können. Auch andere Schutzmaßnahmen schlugen bisher fehl. Bereits im Frühjahr 1953, nach- dem die ersten unliebsamen Grenzgänger aus der Sowjetzone, erkrankte Füchse aus den Wäldern Thüringens, nach Hessen über- gewechselt waren, ließ die Regierung in den Grenzkreisen alle Dachs- und Fuchsbauten vergasen. Dennoch hatte sich die Seuche innerhalb weniger Monate über ganz Nord- hessen verbreitet. 1954 war versucht worden, eine Sperrzone vergaster Tierbauten quer durch ganz Hessen zu ziehen. Auch diese Maßnahme brachte keine Abhilfe: Die Toll- wut ist inzwischen unaufhaltsam nach Süd- westen vorgedrungen und hat stellenweise bereits auf andere Bundesländer über- gegriffen. Glücklicherweise hat die Seuche bisher nicht derartig große Schäden angerichtet, wie zunächst befürchtet werden mußte. Sie for- derte noch kein Menschenleben, da rechtzei- tiges Impfen nach einem Tierbiß wirksamen Schutz gewährt. Auch die Verluste an Haus- tieren sind noch gering. Im Jahre 1954 gingen in Hessen nur 21 Rinder und fünf Schafe an der Tollwut zugrunde.-er. Mali, bloßer Heimatabend Beginn des Festzuges: Sonntag, den 29. Mai, nachm. 2 Uhr Montag, den 30. Mai: Wiederholung des festzuges duberdem. GROSSES B RILLANT FEUERWERK Um Ihren Besuch bittet Bürgermeisteramt Freinsheim. unter Mitwirkung der pfälz. Wein- Königin m. Gefolge, sowie Kurt Dehn BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Haremsbeamter auf Reisen Landstuhl.„Ich bin Haremsbeamter beim Sultan von Marokko gewesen“, hat ein rüstiger 70 Jahre alter Dr.-Ing. dem Haftrichter in Landstuhl erklärt. Zuvor war der vitale alte Herr am Schlagbaum in Vogelbach an der deutsch- saarländischen Grenze vom deutschen Paßkontrolldienst „gefischt“ und der Gendarmerie übergeben worden, weil ihn die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Betrugs und Erpressung sucht. Der„Haremsbeamte a. D.“ kommt angeblich von einem Afrika- und Europa- bummel zurück und will, da ihn der Haft- richter wieder auf freien Fuß setzte, nach Frankfurt weiterreisen, um dort bei den Zeitungen seine Memoiren zu verkaufen, Maikäferbekämpfung beendet Speyer. Die Maikäfer- Bekämpfungs- aktion des Regierungsforstamtes der Pfalz im Bienwald und bei Speyer ist jetzt ab- geschlossen worden, da gröbere Maikäfer- schwärme mit dem Beginn wärmeren Wet⸗ ters nicht mehr aufgetreten sind. Für den Einsatz von zwei Flugzeugen und fünfzig Motorstäubern, die hochwirksame Kontakt- gifte zerstäubten, wurden rund 160 000 Mark ausgegeben. Das Regierungsforstamt erwar- tet, daß infolge der Bekämpfung kaum 5 Prozent der Käfer zur Eiablage gekom- men sind. Prüfungsordnung für Dolmetscher Germersheim. Der Direktor des Germers- heimer Dolmetscher- und Auslandsinstituts der Mainzer Universität, Professor Dr. Karl Thieme, hat bei der Immatrikulationsfeier mitgeteilt, daß die neue Prüfungsordnung zur Zeit dem Kultusministerium von Rhein- land- Pfalz vorliege und wahrscheinlich in den nächsten Tagen genehmigt werden würde. Dadurch werde eine Prüfung nicht nur für den Beruf des Diplom-Dolmetschers, sondern auch eine Prüfung für den soge- nanmten Beruf des Diplom-Uebersetzers möglich sein. Dr. Thieme sagte ferner, dag neben dem Bau einer neuen Aula für rund 900 Personen auch der Bau eines neuen Stu- dentenwohnheims in Germersheim unbe- dingt nötig sei. Anklage erhoben Kaiserslautern. Nach Voruntersuchung von 15 Monaten Dauer hat die Staatsanwalt- schaft Kaiserslautern die Anklage gegen den des Gattenmordes verdächtigen Otterberger Zabhmarzt Dr. Richard Müller fertiggestellt und die Anklageschrift dem Angeklagten und dem Landgericht zur Eröffnung eines Hauptverfahrens vor dem Kaiserslauterer Schwurgericht zugeleitet. Die Anklage lau- tet auf heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen. Wie von der Staatsanwalt⸗ schaft mitgeteilt wurde, wird die Verhand- lung gegen Müller wahrscheinlich erst im Herbst stattfinden. Müller wird beschuldigt, seine Ehefrau Gertrud am Abend des 18. Fe- bruar vorigen Jahres auf„geheimnisvolle und mysteriöse Art durch Vortäuschen eines Autobrandes“ umgebracht zu haben. Müller, der seit dem 20. Februar 1954 in Unter- suchungshaft sitzt, bestreitet das ihm zur Last gelegte Verbrechen. Ueberfall erfunden Kaiserslautern. Die 28 Jahre alte Witwe aus Kaiserslautern hat mit ihrer Meldung, sie sei auf der Straßenbrücke über die Bun- desbahnlinie Kaiserslautern— Landstuhl bei EKaiserslautern-Vogelweh überfallen, miß- handelt und ausgeraubt worden, für 18 Stun- den den Fahndungsapparat der Kaiserslau- terer Kripo umsonst auf vollen Touren lau- ken lassen. Sie gab jetzt zu, diesen Raub- übertfall nur erfunden zu haben, um ihrem „Verlobten“ eins auszuwischen. Dieser habe ihr in maßloser Wut eine Eifersuchtsszene gemacht und sie dann zusammen mit einem Kameraden„ vertrimmt“. Römisch- Fränkisches Heimatmuseum Remagen. Das Römisch-Fränkische Hei- matmuseum der Stadt Remagen ist wieder eröffnet worden. Das Museum war vor 25 Jahren von dem Remagener Apotheker Eugen Funk errichtet, in den letzten Kriegs- johren erheblich zerstört worden. Als neue Fundstücke birgt es Teile einer römischen Wasserleitung, die erst vor wenigen Wochen an der Bergseite der Stadt ausgegraben worden sind Noch immer Legionswillige Koblenz. Bis zu zehn Legionswillige täglich werden noch immer durch Sonder- streifen im Bereich von Koblenz aufgegrif- fen. Die Jugendlichen sind erstaunt, wenn sie hören, daß nach der Erlangung der Souveränität in Deutschland keine Mög- lichkeit mehr besteht, sich für die fran- zösische Fremdenlegion anwerben zu lassen. Die deutschen Dienststellen schicken die Jugendlichen nach Ueberprüfung der Per- sohalien in ihre Heimatorte zurück, nur ein verschwindend geringer Prozentsatz soll sich bisher entschlossen haben, in Frank- reich selbst das Glück zu versuchen. eee Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 26. Mai Jugendstunde Wir helfen suchen Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) „O mein Papa“— und sein Papa Die Maibowle Die Story von immy und Glück Das Leben der Bienen 16.30 17.00 19.00 „ 200 20.25 20.45 21.30 Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT 8 Donnerstag, 26. Mai 1958/ Nr. 110 Unsterbliches Paritätssehnen Gegenentwürfe zu schwach? Noch vor den Parlamentsferien, die am 18. Juli beginnen, soll ein„Gesetz zur Be- nebung der Notlage in der Landwirtschaft“ verabschiedet werden. Es basiert auf zwei Hauptgrundlagen: 1. Durch steuerliche und sozialpolitische Maßnahmen will man die Lasten der Land- Wirtschaft ermäßigen; 2. in Zusammenarbeit mit der Industrie soll versucht werden, eine Verbilligung der PFroduktionsmittel zu erreichen. Praktisch ist dieser Gesetzesvorschlag eine Notlösung, nachdem sich die Anträge der FDP und der CDV/ SU auf ein„Pari- tätsgesetz“ im Ausschuß festgelaufen und praktisch als undurchführbar erwiesen haben. Auf einer Fraktionssitzung verlang- ten die christlichen Demokraten jetzt, daß sich die Bundesregierung kurzfristig mit der neuen Vorlage beschäftige und daß sich die Ressortminister auf ihren Standpunkt stel- len, damit die Verabschiedung durch den Bundestag rasch erfolgen kann. Den Erörterungen in der Bundestags- fraktion ging eine Aussprache des Frak- tionsvorstandes mit Ernährungsminister Lübke voraus. Auch mit dem Bundeswirt- schaftsminister Prof. Erhard wurde Füh- lung genommen, so daß berechtigte Hoff- nung besteht, die Verabschiedung noch im Sommer erreichen zu können. In diesem Zusammenhang wird aus Wie- denbrück/ Westfalen gemeldet, daß bei einer Bauernkundgebung von maßgeblichen Leu- ten neuerlich starke Kritik an der Agrar- politik der Bundesrepublik geübt wor- den sei. Bei Einsatz vieler Milliarden Mark gewerblicher Investitionen habe die Bon- ner Wirtschaftsbürokratie in Optimismus und Verherrlichung der Kaufkraftsteige- rung geschwelgt. Hiervon habe die Land- wirtschaft nichts zu sehen bekommen. Es werde der Tag kommen, an dem die deut- sche Landwirtschaft die Folgerungen aus dieser Politik ziehen werde. Freiherr von Oer erklärte, die Lage der Landwirtschaft sei trotz persönlicher Versprechungen des Bundeskanzlers in den letzten Jahren nicht besser geworden. Das deutsche Landvolk, das stets„Staatstreue und Duldsamkeit“ bewiesen habe, sei nicht bereit, sich noch einmal mit leeren Wahlversprechungen ab- kinden zu lassen. Wohnungsgqualität Im Mietpreis berücksichtigen Die zuständigen Bundestagsausschüsse Haben ihre Beratungen über das erste Bundesmietengesetz beendet. Danach ist be- Kanntlich für alle sogenannten Normal- Wohnungen, die bis zur Währungsreform bezugsfertig geworden sind, eine Erhöhung um 10 v. H. für Grundmiete um 15 v. H. für aualitätswohnungen um 20 v. H. für Komfortwonhnungen vargesehen. Durch diese Auflockerung des Mietpreis- gefüges soll die Wirtschaftlichkeit der Woh- nmungs wirtschaft wiederhergestellt werden. Der Gesetzentwurf sieht jedoch auch die Möglichkeit einer Kostenvergleichsmiete vor. Damit soll dem Umstand Rechnung getragen Werden, daß die pauschalen Mietzuschläge micht immer ausreichen dürften, um die seit Beginn der Mietpreisbindung eingetretene Erhöhung der Instandhaltungskosten zu decken. Obwohl sich der Bundesrat dagegen bereits ausgesprochen hat, hielt der Woh- mungsbauausschuß des Bundestages grund- sätzlich an der Kostenvergleichsmiete fest. Aus diesem Grunde wird vermutet, der Bundesrat würde den Gesetzentwurf in der jetzigen Form ablehnen. In diesem Falle müßte der Vermittlungsausschuß in Tätig- keit treten. Skeptiker meinen, daß unter diesen Umständen die ursprünglich im Laufe des Juni erwartete Verabschiedung des Mietengesetzes dadurch verzögert werden könnte. Auch in anderen Punkten dürfte der Bundesrat erneut Bedenken gegen den Ent- Wurf erheben, so gegen die mögliche Miet- erhöhung um 15 und 20 v. H. bei Qualitäts- und Komfortwohnungen, zumal der Woh- nmungsbauausschuß des Bundestages die soge- nannte Bagatellgrenze von den vorgesehenen Fünf auf jetzt zwei v. H. herabgesetzt hat. Das heißt, falls dem Vermieter die vor- gesehene Erhöhung der Grundmiete um 10, 15 oder 20 v. H. zur Deckung der Kosten nicht ausreichend erscheint. kann er die Kostenvergleichsmiete beantragen. Falls diese um bis zu 2, statt wie vorgesehen um bis zu 5 v. H. über den Erhöhungsmöglich- keiten liegt, bleibt es bei der Normal- erhöhung. Falls jedoch mehr als 2 v. H. zur Deckung der Kosten notwendig erscheinen, kann die Kostenvergleichsmiete zwischen den Mietparteien verabredet werden. Schließlich hat sich der Bundesrat auch gegen die vorgesehene Form der Miet- beihilfen für Minderbemittelte ausgespro- chen, auf die nach der jetzigen Vorlage ein Rechtsanspruch besteht. Dafür hat der Bundesfinanzminister für die ersten drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes je 13 Mill. DM von insgesamt als erforderlich geschätzten 21 Mill. DM zugesagt. Der Bundesrat äußerte die Auffassung, daß dem Bund die mit der Mietbeihilfe zusammen- hängenden Lasten ungeteilt zufielen, und daß es lediglich Sache der Länder sei, den Rechtsanspruch festzustellen. Außerdem hat der Wobnungsbauausschuß in das Gesetz eine Berlinklausel eingefügt, mach der dieses Gesetz auch in Berlin ab 31. Marz 1956 wirksam werden soll. Die Angst um das Saar-Absatz gebiet VD) Die Industrie- und Handelskam- mer des Saarlandes, der Saarländische In- dustriellen- Verband und die Gemeinschaft des Saarhandels erklärten am 24. Mai zu der geplanten Erweiterung des Warenaus- tausches zwischen der Bundesrepublik und dem Saarland. man sei sich mit den ostfran- zösischen Kammern einig, daß erhöhte Im- porte aus der Bundesrepublik auf den saar- ländischen Bedarf beschränkt und der Wei- terverkauf von deutschen Importwaren, die unter einem Sonderregime eingekauft wer- den, nach Frankreich verhindert werden müßten. Man wolle mit den ost französischen Kammern zusammenarbeiten und hoffe, de- ren Bedenken über die noch ausstehenden Sonderregelungen für den Warenaustausch zwischen dem Saarland und der Bundesre- publik zerstreuen zu können. Die ostfranzösischen Handelskammern hatten in zwei Gutachten unter anderem die Befürchtung ausgesprochen, daß die Aus- Freie Devisenkurse vom 25. Mai Geld Brief 100 belgische Francs 9,391 8,411 100 französische Frances 1,1992 1,2012 100 Schwelzer Franken 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 95.915 96,115 110,32 110,74 4,277 4,287 1 englisches Pfund 11.742 11,762 100 schwedische Kronen 80,98 81,14 100 dänische Kronen 60,505 60,625 100 norwegische Kronen 58,65 58,77 100 Schweizer freie Franken 98,205 98,405 1 US-Dollar. 4,2075 4,2175 100 ůUM- W] 525 DM-O; 100 DM-O= 20,23 DM- W. NE-Metalle Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 406410 DM Blein in Kabeln 126127 DM Aluminium für Leitzwecke 24024 PM Westdeutscher Zinnpreis 887 DM DW. kür Wü weitung des saarländischen Warenaustau- sches mit der Bundesrepublik zu einer Schrumpfung des französischen Absatzes an der Saar führen würde. Die Saarwirtschaft entgegnet in ihrer Stellungnahme, daß das Saarland nur die Beseitigung von Nachtei- len wünsche, die ihr aus dem zentralgesteu- erten französischen Einfuhrsystem erwach- sen sind. Auslegestelle für Patentschriften Bei der Industrie- und Handelskammer Mannheim besteht eine Auslegestelle für Patentschriften. Es liegen während der Zeit von 9 bis 16 Uhr und samstags während der Zeit von 9 bis 12 Uhr folgende Schriften aus: cle vom Deutschen Patentamt in München seit Wiedereröffnung im Jahre 1950 herausgegebenen Patentschriften. das Patentblatt mit den Patent- Anmeldungen und—Erteilungen sowie Gebrauchsmuster-Ein- tragungen, das vierteljährliche Namensverzeichnis zum Patentblatt. das Warenzeichenblatt Teil 1(angemeldete Zeichen), das Warenzeichenblatt Teil II(eingetragene Zeichen). Les Marques Internationales, Die Einsichtnahme für Mitglieder der Kammer ist gebührenfvei; für Nichtmitglie- der und Privatpersonen beträgt die Gebühr Für die Vorlage einer Klasse 1.— DM, jeder Weiteren Klasse 0,50 DM. Bergarbeiter wohnungsbau ni cht geldhungrig (VWD) In der Diskussion um die Abgabe für den Bergarbeiterwohnungsbau, mit de- ren Aufkommen der Bergbau unter Beseiti- gung der bisherigen Zweckbindung seine deflzitäre Ertragslage zu verbessern hofft, vertritt der Ruhrbergbau die Auffassung, daß der Bergarbeiter wohnungsbau für das Jahr 1955 auf jeden Fall gesichert erscheint. Aus Tilgungsrückflüssen und aufgestauten Mitteln sind nach Ansicht der maßgebenden Bergbaustellen Gelder in einer Größenord- nung vorhanden, die die Durchführung des Bergarbeiter- Wohnungsbauprogramms in diesem Jahr gewährleisten. Auf längere Sicht werde es dagegen das Ziel sein müs- sen, den Bergbau in seiner Finanzkraft ganz allgemein zu stärken, damit es den Zechen möglich sei, die zur Sicherung des Bergar- beiternachwuchses erforderlichen Wohnun- gen weitgehend selbst zu bauen. Die Zechen hätten das allergrößte Interesse an der ord- nungsmähgigen Weiterführung des Woh- nungsbaues für Bergarbeiter. Uniug mit Medaillen Nicht alle„goldenen Medaillen“, mit denen Brauereien oder andere Firmen für ihre Er- zeugnisse werben, sind von einem anerkann- ten Gremium auf Grund einwandfreier Ge- schmacks- und Qualitätsprüfungen verliehen Worden. Darauf weist die Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten bei der Industrie- und Handelskammer hin, die in einem am Mittwoch veröffentlichten Gutachten zu ver- schiedenen Vorfällen der letzten Zeit fest- Stellt, daß die Verwendung von Pseudo-Aus- zeichnungen fragwürdiger Institute wettbe- Werbsrechtlich unzulässig sei. So hätten mehrere Brauerein kürzlich „meist gutgläubig“ an einem Bierwettbe- werb im Ausland teilgenommen, dessen Ver- anstaltern es völlig an Authorisation und Ernsthaftigkeit gefehlt habe. Es sei ihnen nur auf die erheblichen Gebühren für die groß- zügig verteilten„Diplome“ angekommen. Das Vorbild solcher Geschäftemacher sei der Franzose Lienard, der auf der Pariser Weltausstellung 1889 prächtige Medaillen für „preisgekrönte Getränke“ in beliebiger Menge verkaufte. Not der Personalpolitik oder der Wirtschaftsförderung Selbstverwaltung erheischt Klarheit des Das„Dritte Reich“ hatte die Selbstverwaltung in der deutschen Sozialversicherung aufgehoben und auch hier das Führerprinzip eingeführt. Alsbald rollten alle Arbeiterspargroschen für den Sieg (der Alliierten). Damit hat die Bundesrepublik aufgeräumt. Im Selbstverwaltungswege bestimmen frei entscheidend paritätisch zusammengesetzte Vorstände über die Verwendung der vorhandenen Anlagemittel. Die Selbstverwaltung wird jedoch kontrolliert, damit gesetzliche Vorschriften, sowie statuarische Bestimmungen eingehalten werden und sparsames Wirtschaften gewährleistet ist. In der letzten Zeit sind Klagen laut geworden, daß sich bei der Kreditverteilung zu wirtschafts- Tördernden Zwecken in Baden, die Landesversicherungsanstalt zurückhaltender erwiesen habe, als opportun erscheine. Es haben sich auch die komplizierten Zusammenhänge herumgesprochen, die zu dieser Zurückhaltung führten,. Im Hintergrund schlummern personalpolitische Probleme bei deren Betrachtung es nicht ganz klar ist, wer hier die Grenzen überschreitet, die auf Entscheidungsfrei- neit beharrenden„‚Selbstver walter“ oder die nach behördlichen Sätzen messende Ministerialbüro- kratie, die jenen Männer, denen Verwaltung von Hunderten von Millionen obliegt, enges) behördliches Gehaltskorsett verpaßt. Kaum waren die Jubelklänge um die vom Bundestag mit Verabschiedung eines Bundes- gesetzes Bundesgesetzblatt I S. 427, 13. 8. 1952) herbeigeführte Wiederherstellung der Selbst- verwaltung in der Sozial versicherung ver- klungen, hob eifriges Tauziehen an. Es ging um die machtpolitische Nutzbarmachung, die sich aus den vom Gesetzgeber vorgesehenen Organisationsformen ergab. Ein Tauziehen, das im Bereich unseres— des baden-würt- tembergischen— Landes noch nicht beendigt 2zu sein scheint. Etatmäßig sind bei jeder der beiden Lan- desversicherungsanstalten(LO)(für Baden Wnderg künf geschäftsfün⸗ rende Direktoren in nachstehender Einkom- menseinstufung vorgesehen. g l La sStüttgart LVA Karlsruns 1 Ministerialdirigent 1 Ministerialdirigent 2 Ministerialräte 2 Reglierungsdirektoren 2 Regierungsdirektoren 2 Oberregierungsräte Inmerhalb dieser Stellenpläne sind zur Zeit vier vorhandene Direktoren einzuglie- dern. Zu der unterschiedlichen Einstufung zwischen Karlsruhe und Stuttgart wird in Fachkreisen gesagt, die etwas niedrigere Einstufung der Geschäftsführer der klei- neren badischen Anstalt, sei durchaus gerechtfertigt. i Der Rest der etatsmäßigen Stellen wäre dann noch zu besetzen. Indes rankt sich allerhand Ausein andersetzung um die gehaltsmäßige Einstufung der bereits vor- handenen Geschäftsführer- Direktoren, wobei sich Brennpunkte des Streites zwischen ver- schiedenen Partnern abspielen. 2) Die, die Einstufung beaufsichtigende Landesregierung ist nicht einhellig einer Meinung mit dem ihr angehörenden Arbeits- minister. Hohlwegler stimmt nämlich sei- nerseits mit den Spitzen der Landesversi- cherungsanstalten in der Auffassung über- ein, die LVA- Direktoren müßten— wenig- stens innerhalb jeder Anstalt— gehaltsmä- Big einheitlich eingestuft werden. Das heißt in der fordernden Sprache der Landes- versicherungsanstalten— den Stuttgarter Direktoren würden einheitlich Ministerial- ratsbezüge; den Karlsruher Direktoren ebenso einheitlich Regierungsdirektors-Ein- kommen zugebilligt werden. Ursprünglich wurden für die LVA Karlsruhe auch Mini- sterialratsbezüge gefordert. Doch davon später.) b) Innerhalb des Karlsruher LVA- Vor- standsgremiums herrschte ursprünglich Zwist, denn im Gegensatz zu den Direktoreneinkommen gleichschaltenden Wünschen der Versichertenvertreter(Ge- werkschaften) neigte die im Vorstand ver- tretene Arbeitgeberseite dazu, den Vor- standsvorsitzer als Ministerialdirigent 5 Effektenbörse ein(ziemlich übrigens wie etatmäßig vorgesehen— ein- zustufen. Das paritätisch, d. h. zu gleichen Teilen aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeber- vertretern zusammengesetzte 12-köpfige Vorstandsgremium scheint sich indes für den Grundsatz der einheitlichen Gehaltsbe- messung entschieden zu haben. c) Das Schwergewicht der Auseinander- setzung jedoch liegt gegenwärtig in dem Streit zwischen Landesregierung und Karls- ruher LVA-Spitze. Das baden-württember⸗ gische Arbeitsministerium mußte in seiner Funktion als Aufsichtsbehörde— wohl ent- gegen der persönlichen Auffassung Hohl- weglers— dem Beschluß des Kabinetts zu- Folge die bisher von Karlsruhe gestellte For- derung nach einheitlicher Zuerkennung von Ministerialratsbezügen Zustimmung verwei- gern. Das war der Zustand vor etwa sechs bis acht Monaten. Bislang ist keine Einigung erzielt worden. Gerüchteweise verlautet, die Karlsruher LVA fordere nicht mehr für ihre Geschäfts- führer Zuerkennung von Ministerialratsein- kommen, sondern wolle sich mit Bezügen begnügen, die den Gehältern von Regie- rungsdirektoren entsprechen. Ein anderes Gerücht besagt wieder, das Kabinett in Stuttgart sei willig, zwei Geschäftsführer nach der Gehaltsordnung für Ministerialräte bezahlen zu lassen, wenn die beiden anderen in entsprechendem Abstand nach unten ein- gestuft würden. Wie dem auch immer sei. Das monate- lange Tauziehen in dieser Angelegenheit zwischen LVA und Landesregierung ist noch nicht zu Ende., Es ergaben sich— gutinfor- mierte Kreise behaupten nicht von unge- fähr— als Begleiterscheinung desselben Auswirkungen auf die Wirtschaftsförderung bezweckende Anlagepolitik der Landesver- sicherungsanstalt. Es wird behauptet, die LVA versuche, die obengeschilderte perso- nalpolitische Ausein andersetzung mit der Landesregierung dadurch zu beenden, daß sie die Vergebung wirtschaftsfördernder Kre- dite verweigere bzw. hinausziehe. Ja, es wird sogar gesagt, die LVA habe— als das Wirtschaftsministerium am stellen— erklärt:„Auf Grund des Verhal- tens der Landesregierung sind wir leider ge- nötigt, die Bereitstellung wirtschaftsfördern- den Kapitals von der Genehmigung der Di- rektorengehhlter abhängig zu machen. Das Ministerium kann uns ja nicht zwingen, Gelder herauszugeben. Uebrigens sind wir nicht ganz stur, denn im Falle einer durch Brand stark beschädigten Nähmaschinen- fabrik haben wir ja— unter Berücksichti- gung des Notstandes— Geld herausgerückt.“ Es interessiert in diesem Zusammenhang, daß beide Landesversicherungsanstalten(die Mitgeteilt: Süddeutsche Bank A6. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 25. Mai 1955 Börsenverlauf,. Frotz günstiger Nachrichten aus der Wirtschaft wurde auch heute das mäßige Angebot nur zögernd aufgenommen. So war die Kursentwieklung uneinheitlich, die Kurse erhöh- ten sich aber zum Schluß der Börse, Farbenwerte waren wenig verändert. Maschinen- Aktien waren abgeschwächt. verloren bis zu 4 Punkten. Kali- Papiere dagegen Bei den Elektro- Werten wurde RWE ex, Bezugsrecht mit 210% notiert. Banken konnten sich behaupten, Rege Nachfrage Weiterhin am Rentenmarkt. Aktien 24. 5.„ Aktlen 24 5. 25 5. Aktlen 24. 5. 25. 5. AEG 250 257 Harbener Bergbau- 140 Dresdner BR.) 20 20 BBW. 280 280 Heidelb Zement 278 276½% Rhein-Main Bank 237 237 N 1 125 Hoesch) 1750 15 Reichsb.-Ant. 83. 68.71 69½ Conti Gummi. 1% Lanz 1 2 12 8 300 290% Mannesmann 188 187 Montan- F 120 170 3 755 Braunkohle 256 255 Nachfolger Degussa 227 250 Rheinelektra. 75 175 Bergb. Neue Hoffg. 155 152 Demasgs„420 205 FFF 210 Dt. Edelstahl 185 183 Dt. Linoleum 292 201 SeilWũolft 1 99 7 98 Portm Hörd.-Hütt. 153 151½ Durlacher Hof 1435 145 Stemens& Halske 209 207 Gelsenberas 154½%½ 154 ½ Eichbaum-Werger 144 1735 Südzucker 201 198 GHH Nürn bern 235 Enzinger Unſop 225 222%[ Ver Stahlwerke 9½ 6% Hoesch 170 100% 18. Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 18½ 180% Klöckn-Humb. D. 240 232 Ant.-Sch.) 42 ⁵ 41 Badische Bank 197 197 Klöckner 108½ 167 SAS 2 280 Commerzbank h 13¼ 13½[Hütten Phönix 20⁰ 201 Farbenf, Bayer 200%½ 209 Commerz- Rhein. Röhrenw. 210 210 Farbwerke Höchst] 220 2²⁰ u. Credit- Bank 201 199 Rheinzt Unten 0 205 Felten& Gulll. 3 2 Deutsche Banki) 19/ 19½ Stahlw. Südwestf. 181 80 5 169 süddeutsche Bank] 220 221 Tnyssenhütte. 76% 177 Grün& Bilfinger ) RM-Werte.)= Restquoten 8 sie herantrat, Gelder für die Wirtschaft zur Verfügung zu Gesetzes für Baden und die für Württemberg) im Vergangenen Jahr zusammen 546,6 Mill. DM Ausgaben bilamzierte, von denen etwa 16 v. H. für Aufbauzwecke angelegt wurden. Aus diesen Investitionen ist ersichtlich, welche wirtschaftshemmenden Folgen eine Verkoppelung der LVA- Personalpolitik mit der Verwendung von Anlagemitteln nach sich zieht. 5 Leider läßt sich nach dem Stand der Dinge nicht sagen„nach sich zöge“, weil sich die Selbstverwaltung der LVA ziemlich ins- geheim abspielt. Aus diesem Grunde sei jedes— mit an Sicherheit grenzender Wahr- scheinlichkeit zu erwartendes Dementi vorweggenommen und nur die theore- tische These aufgestellt, daß eine solche Verkoppelung unzulässiger Obstruktion von Regierungshandlungen gleichkommt. Das Gesetz bestimmt die Aufsichtsfunktion der Landesregierung. Die Geschäftsführer wur- den im Rat der Selbstverwaltung gewählt. Dem Arbeitsministerium bzw. dem Kabinett obliegt es, die Gehaltseinstufung zu geneh- migen, denn es handelt sich bei den Direk- toren um sogenannte mittelbare Landes- beamte. 5 Wein gesetzlich bestümmte Kuksjcktskunk⸗ tionen an Hef, def diese Kufsicht auszuüben hat, gerächt werden könnte, sobald seine Aufsicht unbequem Wird? 8 Das ist nicht Vorwurf, der sich aus- schließlich gegen die Selbstverwaltung rich- tet. Im Interesse des Selbstverwaltungsge- dankens müßte hier— vielleicht sogar durch eine Gesetzesnovelle— eine Vorbeugungs- maßnahme gefunden werden. Eine Vorbeu- gungsmaßnahme, die jeden die Selbstverwal- tung behindernden, bzw. einschränkenden Einfluß der Ministerialbürokratie Einhalt ge- bietet, die es aber auch gleichzeitig unmög- lich macht, daß etwa andere, als rein wirt- schaftliche Erwägungen, für die Anlagever- wendung von LVA-Mitteln maßgeblich sein könnten. F. O. Weber Wohin kme die rechtsstaatliche Ordnung?; deere Holding-Mitbestimmung mehr als freischwebend Die Beratungen über die Mitbestimm in den Ober gesellschaften der Montanindu- strie sind jetzt um einen Schritt Weiterge. kommen. Der wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages hat sich nämlich am 25 Mai mit 16 gegen 10 Stimmen für den Re. gierungsentwurf und damit gegen d Initiativgesetzentwurf des Bumdestagsabge. ordneten der Christlich- Demokratischen Union und Gewerkschafters Anton Sabel ausgesprochen. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Entwürfen besteht darin, daß der Sabelsche Entwurf einen Apbeitsdirektor auch in den Obergesellschaften vorsieht. Während der Regierungsentwurf einen 801. chen ablehnt, nachdem es kein Montan. unternehmen gibt, in dessen Vorstand nicht bereits ein Arbeitsdirektor auf Grund der Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes ist. Außerdem will Sabel in den Aufsichts. rat der FHolding- Gesellschaften zwei be. triebsfremde Gewerkschafter und drei Be. legschaftsmitglieder entsenden, während nach dem Mitbestimmungsgesetz laut Regie. rungsentwurf drei Gewerkschafter und zwei Betriebsangehörige dem Aufsichtsrat ange- hören sollen. Diese Regelung berücksichtigt den Umstand. daß in den lediglich verwal- tenden Holding- Gesellschaften sich die Größe des Betriebsrates mitunter auf zwei Perso- nen beschränkt. Der wirtschaftspolitische Ausschuß hat bel der grundsätzlichen Annahme des Regie- rungsentwurfs noch einige Abänderungen vorgeschlagen, die eine Verbesserung aktien. rechtlicher Natur darstellen. Informierte Kreise erwarten, daß der federführende Arbeitsausschuß des Bundestages sich ver- mutlich müt seiner Mehrheit für den Ent- wurf Sabels entschließen dürfte. Da der Rechtsausschuß beide Gesetzesvorlagen aus verfassungsrechtlichen Bedenken Gingriff in den Eigentumsbegriff ablehnt, ist noch nicht abzusehen, wie die Entscheidung über die Mitbestimmung in den Holding- Gesellschaf- ten im Bundestag ausgehen wird. Raiffeisen- Genossenschaften erzielten 8 Md. DM Umsatz (VWD) Bei der Belieferung der Landwirt. schaft mit Betriebsmitteln und der Verwer- tung aller land wirtschaftlicher Erzeugnisse durch die dem deutschen Raiffeisen- Verband angeschlossenen Genossenschaften und Zen- tralen wurde 1954 ein Gesamtumsatz von rund acht Md. DM erzielt. Die internen Um- sätze zwischen Genossenschaften und Zen- tralen sind dabei nicht berücksichtigt. Die Zahl der ländlichen Genossenschaften hat sich im Berichtsjahr im Zuge des Rationali- sierungsprozesses wieder um 137 auf 23 117 verringert. Im Gegensatz zur Zahl der Ge- nossenschaften hat die Gesamtzahl der Ge- nossenschaftsmitglieder weiter zugenommen und Ende 1954 3 505 000 erreicht. Dies teilte Generalanwalt Dr. Klusak auf dem Deut- schen Raiffeisentag mit, der in diesem Jahr am 25. und 26. Mai in Kiel veranstaltet wird. Das genossenschaftliche Geld- und Kre- ditgeschäft hat sich, wie Klusak weiter aus- ürte im vergangenen Geschäftsjahr zufrie- denstellend entwickelt. Der Einlagenzuwachs Jag mit mehr als 30 v. H. über dem für die Gesamtheit der Banken errechneten Durch. schnitt von 22,6 v. H. Allein die Spareinlagen stiegen um 627 Mill. DM auf mehr als zwel Md. DM. a Auf das warengeschäftliche Sachgebiet eingehend, betonte Klusak, daß die Land- wirtschaft im Berichtsjahr an der befriedi. genden Entwicklung der Gesamtwirtschaft nicht entsprechenden Anteil genommen habe. Abgesehen von dem anomalen Witterungs- verlauf, sei die erstrebte Senkung der Be- triebsmittelpreise nicht erreicht Worden. Außerdem seien die Ausgaben für Löhne an- gestiegen. . KURZ NACHRICHTEN (Hi.) Der für die Kartellgesetzberatungen federführende Wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages beginnt am 25. Mai mit den Beratungen dler vorliegenden Kartellgesetz- entwürfe. Diese erste Sitzung soll allerdings nur Klarheit über das Procedere schaffen. Da der Ausschuß jedoch mit anderen großen Ge- setzgebungs vorlagen, so mit dem Mieten- und dem Paritätsgesetz, beschäftigt ist, dürften die eigentlichen Ausschußberatungen intensiv erst nach den Parlamentsferien beginnen. Gefürchtete„Jedermann“- Einfuhren. (VWD) Der Zentralverband des deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus hat schwerste Bedenken gegen die Absicht des Bundes wirt- schaftsministerlums, Kleineinfuhren(Jeder- mann- Importe) auf dem Gartenbausektor frei- zugeben. Der Verband befürchtet, daß dadurch in erster Linie Saatgut, Blumenzwiebeln und Schnittblumen auf unkontrollierbare Weise in die Bundesrepublik gelangen und den Garten- bau schädigen. Das Bundesernährungsmini- sterium teilt diese Ansicht. Kuhhandel wegen Kartoffeleinfuhren (VWD) Die Ausschreibungen für die dies- jährigen Frühkartoffelimporte sind bis jetzt mit rund 23 000 t schon etwa zur Hälfte ausge- nutzt. Der Importhandel drängt nun auf eine Anwendung der Besserungsklausel. 8 Wie von gutunterrichteter Seite verlautet, haben diesbezügliche Besprechungen zwischen dem Bundesernährungs ministerium und Vertre- tern der Landwirtschaft und des Importhandels noch zu keiner Uebereinstimmung geführt. Die Landwirtschaft fordert, daß sehr Vorsichtig und allenfalls nur in kleinerem Umfang neu aus- geschrieben werden sollte, da die Frühkartof- felernte etwa zur gleichen Zeit wie im Vor- jahre am Markt sein wird. Man rechnet mit einem Kompromißgvorschlag des Bundesernäh- rungs ministeriums für ein Zusatzkontingent von 1 Mill. Dollar. Die letzte Entscheidung soll auf höherer Ebene getroffen werden. r „Ueberflüsssig“ sagt sich leicht (dpa) Der Deutsche Hotel- und Gaststätten- verband(De Hoa) hat am 23. Mai ein Laden- schlußgesetz als überflüssig bezeichnet. Es müsse den Einzelhändlern und Gastwirten frei- gestellt bleiben, ob und wann sie ihren Betrieb geschlossen halten wollen. Die 700 000 Beschäf- tigten im Gaststättengewerbe sollten nicht auf die Einkaufs möglichkeiten am Samstagnachmit- tag verzichten müssen. Auch im Interesse des Fremdenverkehrs sei es unbedingt erforderlich, den allgemeinen Geschäftsgang am Wochenende nicht durch dirigistische Maßnahmen zu be- einträchtigen. 5 Notstand in Pirmasens. (LRP) Die pfälzische Schuhindustrie, die in diesem Jahr bisher an keinem Tag voll beschäftigt War, hat in den letzten acht Tagen nur wenige Sommeraufträge erhalten. Die Vermittlungs- tätigkeit bei der zuständigen Arbeitsverwal- tung in Pirmasens ruht seit ebenfalls acht Ta- gen fast ganz. Damit hat sich die Hoffnung der Schuh wirtschaft, daß noch vor den Pfingstfeier- tagen das Sommergeschäft eine Verbesserung ihrer kritischen Lage bringen würde, nicht er- füllt. Zur Zeit arbeiten in Pirmasens und Um: gebung immer noch 82 Betriebe kurz, Während weitere 51 Unternehmen Kurzarbeit angemel det haben. Eine Besserung kann nur anhalten. des, warmes Sommerwetter bringen. Da dle Schuhindustrie fest damit rechnet, die Herbst- aufträge möglichst krüh zu erhalten, sollen dle Betriebsferien in der Schuhindustrie wieder in die auftragslosen Frühsommermonate vorver- legt werden. Metallgesellschaft AG, Frankfurt/M. 6 (c) Die am 25. Mai abgehaltene Haupheiag sammlung genehmigte den Geschäftsabschlu 1953/54 und beschloß die Ausschüttung einer Dividende von 10(i. V. 8) v. H. Vorstand Sitzer Dr.-Ing. Petersen teilte zu den aus 50 tionärskreisen in letzter Zeit an den Vorstan herangetragenen Anfragen über Veränderunb der Kapitalverhältnisse(5:4) mit, daß eine Aus gabe von Gratisaktien aus steuerlichen 1 5 C den nicht vorgesehen sei. Auch an eine Kaplta erhöhung werde nicht gedacht, da dem 5 5 nehmen keine besonderen Aufgaben in nächster Zeit erwachsen würden. . Dividenden- Vorschläge Linde's Eis AG, Wiesbaden— 9%(HV 19, 0 Dyckerhoff Portland-Zementwerke AG, Wie baden-Amöneburg— 10%(HV 1. 6). a Chemische Werke Albert, Wiesbaden-Blebrich — 6%. 5 3 Sinner AG, Karlsruhe— 4%(HV 4. 8.). Faulaner-Salvator-Thomas Bräu AG, München 6%(HV 26. 5.). t Schwäbische Bank AG., Stuttgart— 7 ½ 4 Bietigheim/ Würt⸗ Stammaktien, 8½ 9% auf Vorzugsaktien. Deutsche Linoleum-Werke AG, temberg— 10%%(HV 15. 6.). 5 Dividenden- Ausschüttungen Sinalco AG, Detmold— 10%(It. HV 20. B.). 4 Bavaria, und St.-Pauli-Brauerei, Hamburg 6%(It. HV 21. 5.) Esso AG, Hamburg— 4%. Marktberichte vom 25. Mai Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt WD) Bei mittlerer Antuhr in Spargel. gugl. Absatz bei etwas nachgebenden Preisen, Es 51215 ten; Spargel I 136144; II 125—132; III 117 5 IV 73—85; Rhabarber 6—9. 1 Handschuhsheimer Obst- und gemüse. Groben (VWD) Anfuhr und Absatz gut. Es 9 Treibhauserdbeeren 44,50; Spargel 1 b IT 137148; III 128139; IV 7-97; Freilan 1 9 salat Stück 1 1824; II 13—17; Spinat 12,. stand; Mangold 153; Rhabarber 7-83, Uebers 5 Treibhaussalatgurken Stück 50-609. Nr. 11 Wee 19 nd timmung tanindu. veiterge. Nusschußg am 28. den Re. en den agsabge. ratischen n Sabel Zwischen daß der direktor vorsieht, nen sol- Montan- nd nicht und der gesetzes ufsichts. wei be. drei Be. während it Regie. ind zwei at ange- Ksichtigt verwal- ie Größe 1 Perso. g hat bel Regie- lerungen aktien. Opmierte rührende ich ver. len Ent. Da der gen aus griff in och nicht über die ellschaf · ten a tz andwirt⸗ Verwer⸗ eugnisse Verband nd Zen- zatz von en Um- nd Zen- tigt. Die kten hat ationali- 11 23 117 der Ge- der Ge- nommen es teilte n Deut. em Jahr tet wird. nd Kre- ter aus- r zufrie- zuwachs für die Durch · einlagen als zwel chgebiet Land- hefriedi- irtschaft en habe. terungs· der Be- worden. zhne an- acht Ta- nung der gstfeier- esserung nicht er⸗ und Um- Während angemel⸗ inhalten Da dle Herbst- ollen die vieder in vorver- auptver- abschluß 1g einer andsvor- aus Ak- Vorstand nderung ine Aus- n Grün⸗ Kapital- 1 Unter- nächster 3 Y 19. 7) , Wles⸗ Biebrich . München 7% auf n. m/ Würt⸗ 20. 5.). wurg D Mi seinem fief angesetzten Rock zeigt dieses Mädchen- Kleid aus gestreifter Baumwoll- Popeline die neue Linie. 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Es dreht sich um„Zeppelinheim“, Frankfurt hat schon im Laufe der Jahre viele Gemeinden und sogar Städte„geschluckt“ und nur an der Gemeinde Zeppelinheim beigen sich die Stadtväter die Zähne aus. Dabei zählt die Gemeinde gerade 560 Seelen. Aber die Zep- pelinheimer haben ihren besonderen Stolz, ebenfalls in der Gemeinde wohnen. Die wol- als vermutlicher Typhusherd angegeben Mane ee een de Zeppelinheim entstand in der Blütezeit len auch noch etwas von der„Mutti Bürger- worden sei, scheide also aus. A 1 1 1 5 des Luftschiff wesens und liegt hart am Rande meisterin“ haben. 8 e e gt hart 8 Frankfurter Flughafen unseren Breiten dauert der Mainmetropole und zugleich in fast un- mittelbarer Nähe des Weltflughafens Rhein- g 5 5 l 8 strengen, sie werden die Gemeinde Zeppelin- 7 9 1 5. 5 Aue ger sr ten Zeppehntallen der Welt deim fiche serlucken Poagen erüber sind olfaumelftgden würden von denn pradhe. a0, beg Bun der größten Zeppelinhallen der Welt. sich nicht nur die drei ehördenangestellten ter Oberbürgermeister Dr. Walter Kolb ein- am Himmel sichtbar sein* been ae Viele Luftschiffe sind von Frankfurt aus ge- der Gemeindeverwaltung, sondern auch die geweiht. U. a. wurden eine neue Frachthalle Fünf 8 4 1 lone, Befenifte 0 startet und die Besatzungen bauten sich alten Zeppelin-Rapitäne, Luftschiff-Köche mit 1 000 Guadratmeter Nutzfläche und die Größe werden auftau⸗ a eee, e enge darum leich in unmittelbarer Nähe des Flughafens ihre Häuschen. Diese Grundstücke lagen aber nicht mehr innerhalb der Frank- kurter Stadtgrenzen. Aus einem Haus wurde bald eine kleine schmucke Siedlung. Auch Beute noch wohnen eine groge Anzahl alter Luftschiffer und deren Angehörige in Zeppelinheim. Frankfurt hätte diesen kleinen Nachbarn nun auch gern in die Stadtgrenzen aufgenom- men. Obwohl die Stadtväter von Frankfurt den Bewohnern von Zeppelinheim eine neue Omnibusverbindung und den Ausbau der Straßen versprachen, erklärte das Oberhaupt der Gemeinde, daß Zeppelinheim selbst- Informationen und nannte als Typhusherd. N f 5 Morgenhimmel den Planeten Venus im Bild ständig bleiben wolle. Und hier kommt eine eine Metzgerei. Von amtlicher deutscher N a1. N. Widder aufzufinden. Der Wechsel der Mond- Mainaschaff bei Aschaffenburg mit dem Bal Weitere Kuriosität dieser Gemeinde. Zep- Seite wurde ebenfalls ein Metzgerladen in Sanitätsmaterial. Mullbinden, Verbandwatte Phasen beginnt im Juni am 6. Juni mit dem der bayerischen Strecke der Autobahn pelinheim hat nämlich eine Bürgermeisterin, verkörpert durch die charmante 57jährige Mathilde Roesch. Die Zeppelinheimer sind mit ihrer Bürgermeisterin sehr zufrieden. Aber Frau Roesch setzte es durch, daß neue Häuser gebaut wurden. Wasserleitungen wurden verlegt, dazu kamen die Kanäle und sogar für eine kleine neue schmucke Schule sorgte die Frau Bürgermeisterin. Nebenbei muß sie über ihre Reisetätigkeit zwischen der Gemeinde, der Landes- und Kreisstadt hinaus noch Standesbeamtin sbielen. Außer- dem hat sie Familie: Mann und Tochter, die Soviel sich die Frankfurter auch an- und-Stewards einig, die sich regelmäßg mit den anderen Luftschiffpionieren in der Ge- meinde treffen, um über alte Zeiten 2u plaudern. Warnung vor deutschen Gaststätten Darmstadt. Die Angehörigen der ameri- Kkamischen Armee und ihre Familien sind in der Soldatenzeitung„Stars and Stripes“ da- Vor gewarnt worden, in deutschen Läden in Darmstadt Fleisch zu kaufen oder in deut- schen Hotels und Gaststätten Speisen zu verzehren. Die Soldatenzeitung, die in Darm- stadt gedruckt wird, beruft sich auf deutsche Darmstadt als vermutlicher Infektlonsherd bezeichnet. In Darmstadt sind bisher 20 Ty phuserkrankungen festgestellt worden. Typhusherd unbekannt? die Mitteilung des Gesundheitsamtes Darm- Stadt zurückgewiesen, daß der Herd der Typhuserkrankungen in der Stadt gefunden Sei. Ein leitender Angehöriger des Gesund- heitsamtes habe ihm ausdrücklich Versichert, daß man außer vagen Vermutungen nichts über den Infektionsherd der Typhuserkran- kungen wisse. Bedauerlicherweise habe sich das Gesundheitsamt auf den Standdunkt ge- stellt, daß es über den Stand der Unter- suchungen der Oeffentlichkeit keinerlei Re- chenschaft schuldig sei. Mess sagte weiter, eine Darmstàdter Metzgerei, die von deut- scher und amerikanischer Seite wiederholt Frankfurt. Eine Reihe von Neubauten zur dazugehörigen, Räumlichkeiten für die Zoll- abfertigung ihrer Bestimmung übergeben. Dr. Kolb sagte bei der Einweihung, der Frankfurter Flughafen werde bis zum Jahre 1960 mit Räumlichkeiten versehen sein, die eine Ausweitung des Güterumschlages auf 2 Doppelte des jetzigen Standes ermög- iche. Ein Brief vom Urwalddoktor Spangenberg. Von Albert Schweitzer ist jetzt in der Aufbauklasse der Volksschule der Stadt Spangenberg ein Brief mit Bildern vom Erweiterungsbau der neuen Aussätzi- genstation seines Urwaldhospitals in Lam- und Pinzetten gesammelt und nach Lamba- rene geschickt. In seinem Dankesbrief be- richtet Albert Schweitzer von seinen Erwei- terungsbauten. Ein ganzes Dorf mit aus- Der Sternenhimmel im Juni Die Grenzen zwischen Tag und Nacht ver- mischen sich immer mehr. Am 22. Juni um 5.32 Uhr ist Sommersonnenwende, die Sonne steigt bis zu einer Höhe von 63½ Grad empor. Der Nacht- bogen verläuft flach unter dem Nordhorizont, so daß der Tag 16 Stunden 20 chen: Spika in der Jung- frau, Arktur im Bootes, Antares im Skorpion, Wega in der Leyer und Atair im Adler. Die Pla- neten: Jupiter im Stern- bild Zwillinge, in dessen Nachbarschaft auch noch der Uranus zu finden ist, wird sich auch im Juni noch in der Abend- dämmerung behaupten. Der Saturn im Sternbild Waage steht bei Beginn der Dun- kelheit in höchster Stellung am Himmel. Vielleicht gelingt es sogar, für Minuten am Vollmond im Bild Schlangenträger. Letztes Viertel: am 13. Juni im Bild Fische. Neu- mond: am 26. Juni im Bild Stier. Erstes Viertel: am 27. Juni im Bild Jungfrau. Am Baubeginn an der Autobahn Frankfurt- Nürnberg Frankfurt. An der Bundesstraße zwischen den Gemeinden Kleinostheim und Frankfurt-Nürnberg begonnen. Das zunächz vorgesehene Teilstück ist ein Kilometer lang Die Arbeiten für die nächsten Abschnitte darunter die Autobahnbrücke b Donnerstag, 26. Mai 1955/ Nr 10 — * Ccldbe 8 Wurch über den Maig. bei Stockstadt und eine Bahnüberkführunz sind bereits ausgeschrieben. N 5. Juni steht der Mond in Erdferne, am sätzigen Eingeborenen gehöre jetzt zu sei- 19. Juni in Erdnähe.- dpa nem Hospitalbereich. Darmstadt. Der Obermeister der Darm- In Zeppelinheim wurden zunächst viele stäckter Metzgerinnung, Valentin Mess, hat Häuser von den Amerikanern beschlagnahmt. eee . ˙ AA Wie immer. zu jedem Fest Schi TER. KAFFEE Familien- Nachtiecehten Gesunde Arterien sind die frage einer gesunden Durchblutung, sie verhüten vorzeiſi- ges Altern durch Kreislaufs förungen und Bluthochdruck. Ethalten Sie lhre Nach längerer Krankheit und dennoch unerwartet ver- schied heute, wohlversehen mit den Tröstungen der heil. Kath. 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Mai 1935 Nr. 1 — Man mößte Klavier spielen knnen Radio und Fernsehapparat haben das Klavier nicht verdrängen können Man müßte Klavier spielen können, Wer Klavier spielt, hat Glück bei den Frau'n Daß morgens in der Frühe gutgelaunte Möbelpacker in die umzugsbereite Wohnung einfallen, die Aermel kraftmaierisch hoch- krempeln und fragen:„Na, wo stehen denn je Klaviere?“— gibt's das denn noch? Daß der etwas fadenscheinig bekleidete Aelteste vom Herrn Stadtkämmerer am Sonntagvormittag quasi im Schaufenster des bekannten„Pianohauses“ an einem kost- baren Steinway seine Etüden herunterras- Selt, weil Stadtkämmerers doch so viel Freude an der Musik haben, sich ein eigenes Instrument indessen leider nicht leisten kön- nen— gibt's das denn noch? Oder haben Rundfunk, Hörerquiz, Musik- konserven in eigener oder ultrakurzgewellter Regie, haben Musiktruhen und Motorräder, die jährlich mit Millionenbeträgen die deut- schen Bürgergemüter umwerben, die Freude em der Hausmusik, dem eigenen Instrument — dem Klavier insbesondere— völlig ver- drängt? Nichts dergleichen! Wie stabil scheint doch die gute deutsche Seele, daß nichts, fast nichts den Schluß zuläßt, sie könnte weniger Sehnsucht nach der guten, alten„Drahtkom- mode“ verspüren als in früheren besseren Ta- gen. An der Kauflust mangelt es nicht, an der Produktion schon gar nicht. Das einzige, was lähmend wirkt, sind die neuen Wohnungen mit den lächerlich dünnen Wänden und Dek- ken. Man hört, wenn beim Nachbar rechts ein Groschen auf den Boden fällt und wenn Familie Krause sich oben brummend zu Bett begibt— wie, um des Himmels willen, Soll der Hausfrieden aussehen, wenn Cserny oder Damms Klavierschule wieder zu Ehren kommt? Mit allen echten und falschen Tönen? Von der Petersburger Schlittenfahrt „a quatre mains“ ganz zu schweigen! Auch dafür gibt's Rat. Zwar existieren von früher ungefähr 60 deutschen Klavier- fabriken heute noch etwa 30, und wo einst fünf Geschäfte auf eine Stadt kamen, sind es heute im günstigen Falle zwei(auch in den größten Städten sind drei eine Selten- Heit), aber die„Branche“ paßt sich an. So hat Sie ein Kleinklavier entwickelt, das in seinen Ausmaßen, im Ton und in der„Schalldäm- pfung“ der Beengtheit und der Akustik der neuen Wohnungen gerecht wird. Kleinkla- viere, die schon vor 15 Jahren gebaut wurden, sind nun komprimiert auf 1 bis 1,10 Meter Höhe, 42—45 Zentimeter Tiefe und haben — wie wir es beim Krefelder Klavierbauer Stephan Hain entdeckten— ein drittes Pe- dal. Das ist eine„Moderato“-Anlage(mode- rato: gemäßigt), die durch einen Fußdruck das Spiel auf Zimmerlautstärke bringt und in dieser Beziehung dem Radiosuper durch- aus konkurrenzfähig ist. Es gibt auch andere Patente ähnlicher Art, die Preise liegen bei Allen Fabrikaten bei rund 2500 Mark. Das normale Hausklavier ist nicht billiger, weil die aufgewandte Arbeit und das eingebaute Material praktisch gleich sind. Nur einige Firmen verkaufen Pianos(wie man einmal Sagte) für 3000 Mark. Das heute überwiegend gefragte Klein- Klavier brachte die einzige Wende in die traditionellen Konstruktionen; sonst sehen Piano und Flügel nicht anders aus als vor 50 und 100 Jahren. Damals hatten einige der noch jetzt arbeitenden Fabriken bereits einen größeren monatlichen Absatz als in unseren Tagen. Entscheidend an der Tat- sache, daß Klaviere überhaupt wieder ge- baut werden können, sind die Spezialfirmen beteiligt, die— wie die berühmten Renners aus Stuttgart— Mechaniken an die Werke im Bundesgebiet liefern, zum Beispiel Ham- merköpfe, Stiele, Bälger, Stege, Wirbel, An- hängestifte. Renner konnte bis vor einigen Jahren, um überhaupt zu existieren, nur das Ausland beschicken. Jetzt ist der Kontakt mit dem Inland längst wieder eingespielt, umd seitdem es ausreichend Ebenholz. Kup- ferdraht, Elfenbein und(für den Resonanz- boden) rumänisches Tonholz, das 15 Jahre gelagert haben muß, gibt, haben diese Un- ternehmen an sich ausreichend zu tun. Man muß dabei freilich berücksichtigen, daß die überlebenden Werkstätten für die ausge- kfallenen mitschaffen müssen, und das mit einem Bruchteil der einstigen Belegschaft. Ein gutgehlender Betrieb, der einmal 150 Leute brauchte, um wöchentlich acht Instru- mente auf den Mark zu bringen, ist heute deshalb ganz gut beschäftigt, weil er mit 20 Mitarbeitern die gleiche Anzahl im Monat zu liefern hat. Das deutsche Klavier stand einmal prak- tisch überall. Bereits vor zwei Jahren wur- den allein aus Westdeutschland wieder nahezu 3000 Klaviere und Flügel exportiert. Vor allem Argentinien und Brasilien— die inzwischen wegen schwieriger Wirtschafts- Verhältnisse ihre Einfuhrlizenzen erheblich beschränkten— erwiesen sich bis dahin als sehr aufnahmefreudig. Aber auch Holland, England, Skandinavien waren interessiert. Nach den jetzt bekannt gewordenen Export- Ziffern vom Dezember 1954 hat Schweden zum Beispiel allein im Weihnachtsmonat ver- gangenen Jahres 347 Pianos im Wert von 610 000 Mark und 28 Flügel aus Deutschland eingeführt, Es folgen die Schweiz mit 39 In- strumenten, Italien mit 25. Doch erhöhten Frankreich, England, Holland, als der deut- sche Klavierimport aus ihrer Sicht„zu hoch“ Wurde, die Zölle so, daß die deutschen In- strumente bis zu 45 Prozent teurer wurden als die in diesen Ländern gebauten. Diese Maßnahme konnte allerdings nicht verhin- dern, daß die deutsche Produktion teilweise noch immer bevorzugt wurde. Unter den jenseits der Elbe noch wirkenden Klavierbauern mit altem, gutem Namen ist Blüthner in Leipzig geblieben. Er liefert fast ausschließlich an das Ausland, bezahlt wird im Verrechnungsverkehr nicht immer, aber oft mit Waren, von dem Haupt- abnehmer, Skandinavien, zum Beispiel mit Heringen. Blüthner besteht seit 1853, der heutige Produktionsstand hat(bei durchgehender Zählung, wie auch bei den folgenden Ziffern) 130 000 Stück erreicht, wobei seit 1945 etwa 1800 Instrumente entstanden. Das ist unge- Wöhnlich viel für die Sowjetzone, wo fast sämmtliche noch existierenden Pianofabriken seit Kriegsende kaum mehr als 50 bis 100 Stück herstellen konnten. Beispiellos ist die „Ausfuhr“ Gicht zuletzt in die Sowjetunion selbst) von August Förster, Löbau in Sach- sen(gegründet 1859). Diese Firma hält zur Zeit bei 110 000, rund 20 000 Instrumente entfallen auf die Nachkriegszeit. Carl Bech- stein, Berlin SO, produzierte seit 1945 2000 Stück und seit der Gründung, 1853, etwa 148 000. In der Bundesrepublik führt, wie einst, die Weltmarke Steinway& Sons, Hamburg. Seit der Gründung, 1880, wurden rund 350 000 Instrumente gebaut, davon 30 000 Gerhard Marcks: Albertus Magnus Der Bildhauer Gerhard Marcks ist von der Stadt- verwaltung Köln beauf- tragt worden, ein Denk- mal für Albertus Magnus, den Rochgelehrten Kölner Chorbischof, der vor 700 Jahren an der Hochschule der Kölner Dominikaner Wirte, zu schaffen. Die- ser Tage zeigte der Künst- ler(der sich inzwischen auf einer Reise nack Afrika befindet) zum ersten Male das Modell zu diesem Standbild, das den gro- ßen Kirchenlehrer sitzend, einen Folianten auf den Knien, darstellt. Aufnahme: Walter Dick nach dem Kriege. Bis 1918 gab es bereits 194 000 Steinway-Flügel beziehungsweise Klaviere. Bis 1932 kamen noch 81 000, bis 1943 weitere 34 000 himzu. Rudolf Ibach, Schwelm(Westfalen), besteht seit 1794 und stellte bisher ungefähr 100 000 Instrumente Her, 3 000 davon seit 1945. Grotrian-Steinweg, Braunschweig, hatte bis 1918 bereits die Hälfte seiner Gesamtproduktion erreicht, nämlich rund 35 000; heutiger Stand: 71 000, Nachkriegsleistung: 4 000. Dörner& Sohn, Stuttgart, nahmen erfreulichen Aufschwung: allein zwischen 1945 und 1950 bauten sie 6 200 Klaviere und Flügel, bis jetzt vermut- lich 7 000; Gesamtproduktion: 27 800.— Im Wesentlichen stellten die weiteren Firmen im Durchschnitt seit Kriegsende etwa 1 000 bis 1 500 Instrumente her. Zum Vergleich ist interessant, daß Gaveau, Paris,(gegründet 1847), den heutigen Stand von rund 102 000 erreichte, nachdem seit 1945 etwa 5 000 In- strumente gebaut werden konnten, während die örtliche, große Konkurrenz, Pleyel(ge- gründet 1805, bei etwa 202 000 heufe steht und seit 1945 nur 2000 Klaviere und Flügel herstellte. Es scheint also doch, als gäbe es noch eine ganze Menge Leute, die sich nicht nur gern Musik vorspielen lassen, sondern die auch selbst musizieren wollen. Heinz Koar prozeſs um Martha Eggerths„Lustige Wiwe“ Ein Wiener Thedter-Sdstspiel in London und seine unvothergesehenen folgen Bis Martha Eggerth im zweiten Akt das berühmte„Vilja“-Lied sang, glaubte man, das Wiener Gastspiel mit Lehars„Lustiger Witwe“ könne nicht gut enden. Die blonde Ungarin aber riß das volle Haus des„Palace“ in London mit ihrem natürlichen Charme und ihrem Temperament mit. hre Stimm- mittel sind nicht mehr sehr umfangreich, aber ihre Persönlichkeit setzte sich doch durch. Der Münchner Regisseur Horst Reday konnte die Aufführung nicht aus der tiefsten Provinzialität retten, In nur sehr flüchtig angedeuteten Dekorationen standen alle Mit- Wirkenden wie Wachspuppen umher, die aus einem Panoptikum entwichen zu sein schie: nen. Selbst das Dia-Lucca-Ballett, das man eigens aus Wien mitgebracht hatte, ver- mochte keinen Schwung in den Abend Zu bringen. Vielleicht hätte ein überragender „Danilo“ das Gastspiel retten können; denn London erlebte zum erstenmal die Urfassung von Franz Lehärs unsterblicher Operette. Seit jenem Juni-Abend 1907, an dem die „Lustige Witwe“ sich London und die Welt erobert hatte, ist der„Danilo“ in Englisch sprechenden Ländern keine Gesangspartie gewesen, weil Joseph Coyne, der diese Rolle damals spielte, nicht singen konnte. Jan Kiepura aber vesuchte zu singen, ohne noch genügend Stimme zu besitzen. Viel zu steif und auch zu alt, um für dieses Manko schau- spielerische Unwiderstehlichkeit einzusetzen, büßten alle seine Szenen an Wirkung ein. Selbst der hinreißende Walzer, den die Londoner als brillante Glanzleistung im Ge- dächtnis haben, wirkte matt und fast müde. Die Besuchern gegenüber höfliche Kritik vermochte auch nur die falsche Kalkulation und die verpaßte gute Gelegenheit fest- zustellen. Kiepura und die Eggerth sangen in englischer Sprache, alle anderen Mit- wirkenden in Deutsch: es war ein heilloses Durcheinander. Wenn wenigstens das Wie- ner Orchester Lehärs Melodien adäquat zu Gehör gebracht hätte Dieses recht mißglückte Gastspiel hat nun auch noch zu einem Prozeß geführt, in dem es um Millionen gehen wird. Die„Loew Inc.“, hinter der sich die Mutter-Firma der „Metro Goldwyn Mayer“ verbirgt, hat gegen die Aufführung Einspruch erhoben, da sie behauptet, nicht nur die Filmrechte zu be- sitzen, sondern auch die Bühnenrechte in englischer Sprache. Zwar handelte es sich ja um ein Wiener Ensemble, doch sprachen die beiden Hauptdarsteller gebrochen Eng- lisch. Zur Vorgeschichte dieses Rechtsstreits War zu erfahren, dag diese Klage der amerikanischen Filmgesellschaft allen Be- teiligten, besonders den Erben Franz Lehaàrs und den Rechtsnachfolgern der Autoren Stein und Leon willkommen ist. Der verstorbene englische Produzent Georges Edwards hatte die Aufführungsrechte nach der Urauffüh- rung im Jahre 1905 in Wien erworben, und sodann an die„Loew Inc.“ weiterverkauft; der deutsche Verlag Felix Bloch Erben hatte das Geschäft seiner Zeit getätigt, das immer nur die englischsprachigen Aufführungen betraf. Da die Original-Verträge des Ber- liner Vertriebes während des Krieges ver- nichtet wurden. war allen Erbnachfolgern der Wortlaut dieses Verkaufsvertrages un- bekannt. Weder der Josef Weinberger Ver- lag, der Franz Lehär vertritt, noch die Erben der Autoren können sich vorstellen, daß Georges Edwards damals die Rechte zu die- ser Operette für alle Zeiten erworben hat; gewöhnlich laufen solche Verträge nur auf sieben Jahre. Schon vor einiger Zeit ist das Projekt des Londoner„Sadler Wells“-Bal- letts, eine Neubearbeitung der„Lustigen Witwe“ vorzunehmen. fallen gelassen wor- den, weil die Rechts verhältnisse so unklar Waren. Der Grund für die erst akut gewor- dene Klärung ist auf die Verhältnisse wäh- rend des Krieges zurückzuführen, in denen alle Tantiemen den staatlichen Verwaltern feindlichen Vermögens ausgezählt wurden und nicht den Erben der Autoren. Gegen eine deutschsprachige Aufführung hätte die „Loew Inc.“ nichts unternommen. Ob nun das Eggerth-Kiepura-Gastspiel in London davon betroffen werden wird, hängt von der Entscheidung des Gerichts ab. Sollte die Amerikanische Gesellschaft nicht alle Aufführungsrechte für alle Zeiten er- Worben haben. dürfte es zu weiteren Pro- zessen kommen. Bisher wurden nämlich nur die englischen Unternehmen verklagt, so daß es den diversen Erben noch freisteht, eine Klage gegen„Loew Inc.“ einzubringen, um entgangene Tantiemen einzuholen. Penn.(London) den das Berliner„Theater am Kurfürsten Belcanto in Wiesbaden Die letzten Gastspiele der Festwochen Als letztes der ausländischen Ope Gastspiele dieses Jahres präsentierte* das Teatro La Fenico aus Venedig bei d Wiesbadener Mai-Festspielen und am* dieser musikalischen Festwochen war d a noch ein Triumph der schönen Stimm eine Brillanz des Belcanto, ein so überzen gender Sieg der großen Tradition der Obe zu erleben, daß man diese beiden Abend mit zu den Höhepunkten des Festmane zählen darf. Daß sich die Venezianer in die. sem Jahr auch ihr Orchester und die Cbön von daheim mitgebracht hatten, ihren Aufführungen die völlige Authen tizität zu und ließ sie zu einem Musterbe. spiel italienischer Opernkultur werden. U. daß neben dem italienischen Botschafter i der Bundesrepublik auch Venedigs Oberbiz germeister Professor Angelo Spanio den Gastspiel beiwohnte, gab ihm sein gesel. schaftliches Gewicht. Rossimis bei uns zu Unrecht fast vergexeh Aschenbrödel-Oper„Cenerentola“ beschert die Begegnung mit Giulietta Simionah einem Mezzosopran von außerordentliche Wohllaut, auch in den schwierigsten Kale raturen noch von makellos perlender Klà. heit. Wie die Simionato die Titelrolle q Cenerentola gab, hatte trotzdem nichts un nur rein stimmlicher Virtuosität, sonden schöpfte ebenso die Valeurs des Darstelt rischen mit gleicher Bravour aus. AgOstiü Lazzari als Don Ramiro brachte eine hel und schöne Tenorstimme mit, Vito h Taranto war ein effektsicherer Bagbuft und die in Wiesbaden schon bekannte Don Gatta als Clorinda sang auch Rossinis Pre. stissimo-Parlando mit beispielloser Siche- heit und Brillanz. Die Cho-Cho-San von Lia Moscucei in der„Butterfly“ das echte und letzt wohl doch nur für eine italienische Stimmt voll erreichbare Puccini-Melos wunderhz getroffen Eine edle, blühende, schmelzen weiche Tenorstimme lieg dazu Giacind Prandelli als Linkerton erklingen, und de volle und warme Bariton von Mario Bb. riello als Sharpless hat auch die letzten Wünsche erfüllt. Das höchste Lob aber vel. dient dennoch der Dirigent Oliviero g. Fabritiis, der nicht nur am ersten Abel all die glitzernden, blitzenden Lichter Rossinis musizierfreudiger Buffa aufleuc ten ließ, sondern gerade bei Puccini sd auch wohltuend frei von aller Sentimes. talität und allen Verdickungen im Klang bild hielt. Was sonst allzu oft als aufgett gener Gefühlsschwulst erschienen Wir wurde bei De Fabritiis zu einer hauchzartez seidig- durchsichtigen Japanoiserie, deren e, les Gewebe auch im tragischen Schlubzz nicht aufriß. 5 UI Während im Großen Haus dle Italien gastierten, spielte im kleineren Schauspie haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbe damm“ dreimal August 8 trindberg „Traumspiel“. Die Inszenierung des Stüc durch Oscar Fritz Schuh war stark auf c Ausnutzung der durch das Bühnenbild C par Nehers gegebenen technischen Mogli keiten abgestellt. Die Hauptdarsteller, 2 sicherl“ lerausge erlag. guekeref chefreda gtellp.: . Hertz peber; E Lokales: pr. Koc ( Serrz ss Hl. Kimp. stellv. M. M West sche! tisch Mosh daß die! Gleis rung ve Lösung essiert“ plante Scheite spricht den Ve mächte schen I wird in Antwol sters L dieses ſegieru einer„ ferenz deute einen, der Re, 1 Chrus Belg. delegat Parteis nisterp tagnac sprech. rung 1 eingetl und militär Chu grügur tischen Jugos!l ihrer Spitze die beiden Erg enten e 2 8 Maria Wimmer und Tilla Durieux, Gänebe Paul Edwin Roth, Claus Holm und Leopc Rudolf, wurden für ihre Vortreffliche, aut feinste Nuancierungen noch ausleuckhtent Ensembleleistung vom Publikum erz gefeiert. Kultur- Chronik Ein kleines Oelbild von Paul Cezanne, das Stilleben„Table de Banquet“(um 1675/76), wurde am Dienstag auf der Frühjahrsverstei- gerung des Stuttgarter Kunstkabinetts Roman Norbert Ketterer für 67 000 Mark zugeschlagen. Dies ist der höchste Preis, der bisher bei Ket- terer für ein Gemälde erzielt wurde und dürfte auch der Spitzenpreis sein, der auf einer deutschen Nachkriegsauktion bis heute bezahlt worden ist. Das Pfalzorchester ist von seiner Italien- Tournee wieder nach Ludwigshafen zurück- gekehrt. Das Orchester hatte in Mailand, Mo- dena, Bari, Tarent, Palermo, Catania und Nea- pel gastiert. Nach dem Bericht des Reiseleiters wurde es überall begeistert aufgenommen. Solist Professor Roloff und Generalmusikdirek- tor Rucht hätten oft im Mittelpunkt stürmi- scher Ovationen gestanden, Für das Orchester 8011 in den nächsten Tagen eine offizielle Wie dersehensfeier veranstaltet werden. Tennessee Williams„Glasmenagerie“ brit das Mannheimer Nationaltheater als nähe Premiere am Freitag, 27. Mai, 20 Uhr, im zartsaal des Rosengartens in einer Inszeni rung von Wolfgang von Stas heraus. Das Sti ist 1550 schon einmal in einer Gastaufführü des Heidelberger Zimmertheaters in Mannhel gezeigt worden. 2 Im Rahmen der Mannheimer Schülerbe zerte singt heute, Donnerstag, 17.30 Uhr f der Aula des Karl-Friedrich- Gymnasiums fi degard Stolz-Hölzlin Lieder von Schubert u Brahms. Am Klavier begleitet Rita Laugs. 5 Konzert, das unter dem Leitgedanken Frühling und Nachtigallen“ steht, ist die derholung eines bereits vor einiger Zeil!“ Mannheim veranstalteten Liederabends, ib den wir am 16. Mai berichteten. — Manuel erkennt seine Ein abenteverlicher Rome von Karl Lerbs Macht Copyright by C. Schönemann — 26. Fortsetzung Der Adjutant war sichtlich zerstreut und mit seinen Gedanken nicht bei Manuel und der in den Staatsgemächern gespielten wunderlichen Komödie; er hielt sich nicht mit den sonst üblichen dienstlichen Spiegel- fechtereien auf und schien sich eigentlich nur davon überzeugen zu wollen, daß sein Hauptdarsteller noch unbeschädigt vorhan- den war. Aber nach der Verabschiedung, schon an der Tür, kehrte er noch einmal um. „Man hat mir berichtet, daß Exzellenz gestern abend im Spielsaal ein ganz un- gewöhnliches Glück hatten.“ „Ich habe keine Erfahrung auf diesem Gebiet und kann daher auch nicht beur- teilen, ob das Glück wirklich so ungewöhn- lich war“, sagte Manuel gleichgültig.„Spie- lende Kinder haben ihren Schutzengel.“ „Darf ich Exzellenz darauf aufmerksam machen, daß der Aufenthalt im Spielsaal in einem gewissen Widerspruch zu den ausgegebenen Krankheitsmeldungen und dem Fernbleiben von den gestrigen Veran- staltungen steht?“ Die Stimme des Ad- jutanten klang höflich und dienstlich wie immer, aber sie hatte einen spürbaren Unterton von Gereiztheit.„Dieser Wider- spruch ist peinlich. Das linksradikale Blatt Hat bereits eine Andeutung gewagt.“ „Ich langweilte mich so scheußlich, del Vecchio“, lächelte Manuel harmlos.„Da bin ich eben ein bißchen durchgegangen. Es wird Ihrer bewährten Diplomatie schon gelingen, die Falte in meinem Charakterbild wegzubügeln. Na, und außerdem wird es ja jetzt mit dem Durchgehen schwieriger sein.“ „Wieso?“ Del Vecchio hob erstaunt die Brauen. Presserechte: Europäischer Kolturdienst Freilassing „Weil Sie“— Manuels Gesicht strahlte in treuherziger Heiterkeit—„dem himmlischen Schutzengel allein nicht getraut und mir noch einen zweiten in Gestalt einer weiteren Ordonnanz ins Vorzimmer gesetzt haben.“ Der Oberstleutnant zuckte die Achseln. „Fürsorgliche Vorsicht, Exzellenz.“ „Natürlich. Herzlichen Dank. Muß ich das Geld abliefern r darf ich es einstweilen behalten?“ Das Gesicht des Adjutanten erstarrte in hochmütiger Abwehr. „Exzellenz sollten es möglichst offenkun- dig dem Direktor des Hotels zur Aufbewah- rung im Stahlfach übergeben— wenn ich mir einen Rat erlauben darf. Die Sache ist bekanntgeworden,. Wir befinden uns hier auf einem nicht ganz ungefährlichen Boden.“ „Ach so. Ein bißchen Einbruch wäre nicht weiter schlimm; aber wenn ich jetzt— sagen Wir einmal: durch eine allzu drastische Maß- nahme bei einem Raubüberfall ums Leben käme, so wäre das noch zu früh. Sie brau- chen noch Zeit. Das wollten Sie doch sagen, nicht wahr?“ „Exzellenz belieben etwas grausam zu scherzen.“ Das Einglas flimmerte nervös, und es kam Manuel vor, als sei dem Adjutanten ein schwaches Rot in die Wangen gestiegen. „Ich scherze nicht.“ Manuel hatte sich ge- setzt und betrachtete angelegentlich die blanken Spitzen seiner Lackstiefel. Mir— ich sage mir, sozusagen als Privatmann— ist durchaus nicht nach Scherzen zumute. Sehen Sie, das gestrige Glück hat mich ein bißchen nachdenklich gemacht. In meinem vorigen Dasein ist mir so etwas nie passiert.“ „Wenn Exzellenz mich gütigst beurlauben wollen—? Der Dienst—“ „Natürlich.“ Manuel nickte.„Ihre Zeit ist kostbar, das weiß ich. Ganz gewiß kostbarer als meine— obwohl Ihre vermutlich eine längere Zukunftsdauer hat. Trotzdem müs- sen Sie mir mal ein paar Minuten widmen. Ohne das dienstliche Drum und Dran.“ Der Adjutant überlegte einen Augenblick; dann faßte er einen plötzlichen Entschluß, Wie vor etwas Unausweichlichem, und setzte Sich.„Bitte“, sagte er knapp. Manuel hob den Blick und sah dem an- deren offen ins Gesicht.„Ich will Ihnen nicht den Dienst aufsagen, Herr Oberstleutnant del Vecchio. Ich habe auch nicht die Absicht, Ihnen auf Grund meines— meines finan- ziellen Erfolges durchzubrennen; schon des- halb nicht, weil wahrscheinlich dafür ge- sorgt wird, daß ich nicht weit käme. Ich bin Ihnen ungefähr so sicher, als hätten Sie sich nie Gedanken darüber gemacht, weshalb ich hier so bereitwillig und— ich möchte sagen: anständig und verhältnismäßig intelligent mitspiele?“ Del Vecchio sah ihn unverwandt an.„Ja“, sagte er. Manuel zuckte die Achseln.„Zuerst war es Betäubung und Hilflosigkeit, auch wohl ein bißchen Angst. Mit medizinischer Nach- hilfe. Dann war es der Spaß an alledem hier“— sein Blick wanderte durch das Zim- mer—,„Neugier und die Freude an der Ko- mödie. Gott, das ist ja nur natürlich. Aus der Neugier ist schließlich Spannung geworden. Auch darüber werden Sie sich nicht wun- dern, Spannung— und ein gewisser Ehygeiz. Halten Sie mich für dumm?“ „Nein.“ Der Adjutant lächelte. Manuel nickte.„Das dachte ich mir. Ein wenig Grips gehört ja schließlich auch dazu. Sonst wäre ich wohl schon mal aus der Rolle gefallen. Aber wenn man's recht bedenkt ich habe ja auch schon allerhand mitgemacht, Ganz ähnlich wie der Herr Generalleutnant Oronta. Schön. Und furchtsam bin ich auch nicht. Man verlernt das. Trotzdem habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie mein Schicksal sich gestalten wird, wenn der Augenblick des— na: des Aufenthaltswech- sels gekommen ist. Das verstehen Sie, nicht Wahr?“ Del Vecchio hatte nach einer Zigarette gegriffen, und es war bezeichnend für die Situation, daß er sich von Manuel Feuer ge- ben lieg. Er rauchte eine Weile; dann sagte er halblaut mit seiner straffen, kühlen Stimme: „Ich bin nicht undankbar, und Sie haben recht, wenn Sie voraussetzen, daß ich Ihnen tatsächlich Dank schulde. Also sollen Sie eine Antwort haben. Wenn Sie Ihre Rolle gut und ehrlich durchführen, werde ich dafür besorgt sein, daß Sie heil davonkommen und mit einer anständigen Belohnung außer Lan- des gehen— nach einer angemessenen Sperr- krist. Das liegt, soweit ich es heute übersehen kann, bei mir. Sollten Sie aber aufsässig sein oder gar Verrat versuchen, so ist es wohl am besten, wenn ich Ihnen offen sage daß ich in diesem Falle nicht in Ihrer Haut stecken möchte. Weder in der jetzigen noch in der eigentlichen. Ist Ihnen diese Eröff- nung etwas Neues?“ „Nur in ihrem zweiten Teil. Für den ersten danke ich Ihnen.“ Auch Manuel nahm sich eine Zigarette.„Zum erstenmal“, sagte er, den Rauch nachdenklich aus- atmend,„habe ich gespürt, daß Sie nicht nur denken können, sondern auch ein Ge- fühl haben— soweit Ihnen das mir gegen- über erlaubt ist. Darf ein Mensch in mei- ner Lage eine kühne Frage tun— eine Frage, die vielleicht anmaßend und auf- dringlich klingt, aber ganz einfach mensch- lich gemeint ist? Sehen Sie, ich bin ganz allein. Ich bin völlig auf mich selbst an- gewiesen, ich habe keinen Menschen, der mir hilft, wenn ich Hilfe brauche. Und eigentlich hätte ich sie in den letzten Tagen immer gebraucht. In solcher Lage wird man nachdenklich. Man möchte die Menschen, von deren Willen man abhängt, einmal er- kennen, einmal einen Blick hinter die Maske tun. Ich weiß nicht, ob ich mi del Vecchio, sind so ganz— anders al d übrigen hier. So undurchsichtig, so una greifbar, Sie beherrschen sich so vollkat men, daß Sie nie etwas von sich selbst 9. raten. Ich habe oft darüber gegrübelt, Wer oder vielmehr: wie Sie eigentlich sind, d weshalb Sie hier in Nebrador und für de General Oronta ein Spiel mit 80 hohen, Einsatz spielen? Gerade in Nebrador? denn ich glaube nicht, daß Sie in diess richtig ausdrücke. Sie, Herr Oberstleune. 5 merkwürdigen Lande geboren sind. brauchen mir nicht zu antworten, a lich; ich bin ja für Sie nur ein aufgelesen Volks ausdri cherhe hinger Bes auf di nistisc der ab stellt) Die auf de berech abhän die Sc ten B und v. mit de dern Bo Hausb müg b Millio Wohn bereit teilte Auch nd b hilfen Wei und Bunde Mitte! Zeit v Darlel beim Tramp. Aber ich würde Ihre Antwort 4% mäng anvertrautes Gut mitnehmen, so oder 50 Der Adjutant machte eine Bewegung 4 Wollte er aufstehen; dann, mit eine plötzlichen Entschluß, nahm er das Eins aus dem Auge, und es war, als hätte er ch mit eine Maske abgenommen. Mit eine Male schien sein Gesicht jünger, weich und seltsam entspannt. 1 0 „Geben Sie mir noch eine Zigarette, sagte er.„Danke.“ Er sprach langsam 10 mit bedachtsamer Wahl der Worte. 15 seien nur ein aufgelesener Tramp, 1 Sie und meinten damit wohl. daß Sie Vagabundenleben zumeist sozusagen in ner unteren Hälfte erlebt haben, 0 durch eine lange Pechsträhne in den 1 und bitteren Kleinkrieg mit Not, Hun Laster, Gefängnis, Plackerei und Unteren verbannt waren. Es gibt aber auch 5 obere Hälfte des wurzellosen Vegebn en daseins. Die Angehörigen dieser Mens 0 Klasse nennen sich Abenteurer. Ihr ul werbe ist der Bluff, der Schwindel den der elegante Betrug. Sie ernten, Was i gesät, sie beuten aus, was andere ges ag ken haben.“ Del Vecchio sah in den g, kenden Rauch der Zigarette und 50 nen Zuhörer ganz vergessen 2 0 90 Fortsetzung 0, di die.“ daß Sl rente chen 1. Ju Ei einen Der FDP ert Lebe: Wie Von nen wenr D. der der