iger den comeédi Sechsten che Wi. re(Bil, E. 5. Buchhan Hweitzet 1 Carl J, 1 diesen verliehen raditionz. e verbuß. m 13. Ol. -Aussiel. e Künsg dure er. inzigart les eigen egenwar Galerien ne Kun e, Schwe Schwe für die der Ei or. Koch; „tische Einladung r(23. 0 Jubiläu 2ösisch gastien Die Jer. 1 der I. im Ra cädtisch 1 für dun ind„Cet nnheime Orffs. 8 Musen. es Man nds„ Für ä. vom Be. Die Rol Lindi vierkles hatte d ben-Bade m Spielt Stuten gerausgeber: Mannheimer Morgsa verlag. Druck: Mannheimer Groß- deuckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann: Politik: . Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth;: Kommunales: Sport: K. Grein; Land: 0. Serr; Soziales: F. A. Simon: L'hafen: f. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv. W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. 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Juni 1955 138 Adenauer ist nicht abgeneigt Vor einer Zusage an Moskau müssen aber noch„bestimmte Punkte“ geklärt werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer will in Kürze der Sowzetregierung einen Zwischenbescheid geben, ob er bereit ist, mit den sowzetischen Staatsmännern in Moskau über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und auch wirtschaftlicher und kultureller Kontakte zu verhandeln. Vorher soll aber, wie am Donnerstag in Bonn verlautet, über die diplomatischen Kanäle noch um Aufklärung über bestimmte punkte der sowjetischen Note nachgesucht werden. Es geht dabei besonders um die Frage der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion. Nach dieser Klärung ist Dr. Adenauer grundsätzlich bereit, mit den verantwortlichen Staatsmännern der Sowjetunion zusammenzutreffen. Der Bundeskanzler will in der nächsten woche mit den westlichen Staatsmännern in Washington und New Vork über die sowie- sprechen und dort Auf- schluß über die deutsche Haltung geben. In Bonn wird darauf hingewiesen, daß die Bun- desregierung bereits die sowjetische Ein- ladung begrüßt habe und daß auf deutscher seite eine Prüfung stattfindet. Die Bundesregierung hat am Mittwoch eine erste Stellungnahme zur sowjetischen Note veröffentlicht, die vorher vom Bundes- kabinett eingehend beraten worden war. Sie hat folgenden Wortlaut:„Die Bundesregie- rung begrüßt den in der Note der Sowjet- mion an die Bundesregierung vom 7. Juni 1955 gemachten Vorschlag, die diplomati- schen Handels- und kulturellen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Bundes- republik aufzunehmen. Die Note Wärft ver- schiedene Fragen auf, die eine Vorprüfung notwendig machen. Diese ist eingeleitet. Es igt zu hoffen, daß sie zu dem Ergebnis führt daß eine Aussprache des Bundeskanzlers mit den Staatsmännern der Sowjetunior Weckmäßig erscheint.“ Auf die Frage nach dem möglichen Zeit- punkt der Moskau-Reise des Bundeskanz- lers, erklärte ein Regierungssprecher, es se unwahrscheinlich, dag sie vor dem Treffer der vier Regierungschefs erfolgen werde Sollten Erläuterungen der sowjetischen Note notwendig sein, so werde man vermutlich denselben Weg wie die Sowjetunion ein- schlagen und Rückfragen über die Bot- schaft in Paris laufen lassen. Die Bonner Parteien haben die Note au, Moskau unterschiedlos begrüßt. Die CDU erklärt, der Schritt der Sowjetregierung be- deutet ein weiteres Stück vorwärts auf dem langen und steinigen Weg, der zu einer all gemeinen Entspannung führen kann. Erneu zeigt sich, wie richtig die Politik der Bun- desregieung bisher gewesen ist. Die SPD erklärte nach einer Fraktions- sitzung: Wir sind der Auffasgung, daß nachdem eine formelle Einladung der So- Wjetunion vorliegt, die Bundesregierung diese Einladung annehmen soll. Bei solcher direkten Verhandlungen muß aber auch di- Frage der Wiederherstellung der deutscher Einheit als das wesentlichste und vordring- Brentano gegen eine Neutralisierung Der Außenminister wahrt die Grundsätze der Außenpolitik des Kanzlers Bonn.(dpa) Bundesaußenminister Dr. von Brentano betonte am Donnerstag im Hessischen Rundfunk, alle Teilnehmer einer Fkünktigen Viererkonferenz müßten sich vo- lig darüber klar sein, daß eine Neutralisie- rung Deutschlands für die Bundesrepublik uannehmbar ist. Die Ausklammerung Deutschlands aus seinen politischen, kul- turellen und wirtschaftlichen Beziehungen zur freien Welt sei keine Lösung. Jede Neu- traliszerung mache Deutschland zum Ob- jekt der politischen Gegensätze. sagte, Deutschland könne sich im Falle der Brentano Neutralisierung nicht selbst erhalten und werde über kurz oder lang in die Rolle eines Satellitenstaats gedrängt. Der Regie- rung eines wiedervereinigten Deutschlands müsse volle politische Handlungs- und Ent- scheidungsfreiheit gegeben werden. Die von der Bundesregierung betriebene Politik der Stärke habe mit Aggressions- und Expansionsstreben nichts, wohl aber alles mit dem Willen zur Selbsterhaltung gemeinsam. Sie habe der Bundesregierung den Weg zu Verhandlungen geöffnet, wie die Einladung des Bundeskanzlers nach Moskau beweise.„Stark im Grundsätzlichen, beweglich in den Methoden“ werde der Leitsatz der Außbenpolitik sein. Zu der sowjetischen Einladung müsse klargestellt werden, daß eine Anerkennung der Sowiet- zonenregierung von der Bundesregierung weder verlangt noch erwartet werden dürfe. In der künftigen Periode allgemeiner internationaler Entspannung müsse das deutsche Volk viel Geduld haben bei dem Versuch, die Wieder vereinigung in Frieden und Freiheit herbeizuführen. Brentano schloß, er wolle den klaren Kurs beibehal- ten, den er schon als Parlamentarier und einer der engsten Mitarbeiter des Bundes- kanzlers verfolgt habe. Der neue Außenminister und Staats- sekretär Hallstein unterrichteten am Mitt- woch in Bonn die Botschafter der USA, Großbritanniens und Frankreichs über die Auffassung der Bundesregierung zur Sowiet- note. Molotow lädt Faure und Pinay ein Der sowjetische Außenminister plädiert für ein„Vergessen des Gewesenen“ Paris.(AP) Zwei Tage nach der offiziel- len sowjetischen Einladung an Bundeskanz- ber Adenauer hat Außenminister Molotow am Donnerstag in Paris dem französischen Minister präsidenten Faure und Außenmini- ster Pinay vorgeschlagen, gelegentlich ebenfalls nach Moskau zu kommen. Auf der Durchreise in die Vereinigten Staaten, wo er an den Feierlichkeiten zum zehnten Gründungstag der Vereinten Nationen teil- nimmt, traf Molotow) bei einem Essen mit den kranzösischen Politikern zusammen und fuhr hinterher nach Cherbourg weiter, um sich dort nach Amerika einzuschiffen. Ministerpräsident Faure betonte später vor der Presse, daß Molotow keine förm- liehe Einladung ausgesprochen habe und es weniger ein diplomatischer als ein Reise- vorschlag gewesen sei. Molotow war, wie dazu verlautete, außerordentlich aufgeräumt und sichtlich bemüht, eine neue Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Wie Faure in diesem Zusammenhang bemerkte, halte das diplomatische Tauwetter“ offensichtlich an. olotowy habe unter anderem geäußert, er Parte jetzt darauf, den genauen Besuchs- termin Adenauers zu erfahren. Der sowieti- sche Außenminister habe wiederholt dafür Hädiert, daß man jetzt das Gewesene ver- sessen und sich mehr den kommenden Din- en zuwenden sollte. Viermächtekonferenz gesichert Von unterrichteter französischer Seite wurde ergänzend bekannt, Molotow habe mitgeteilt, daß seine Regierung keine grund- satzlichen Einwände gegen die Abhaltung eier Viermächtekonferenz der Regierungs- a eis am 18. Juli in Genf habe. Eine Ver- autbarung darüber könne aber nicht gege- en werden, da erst Einzelheiten im Laufe es Monats in San Franzisko besprochen würden. Faure sagte in diesem Zusammen- ang, daß Präsident Eisenhower auf der eise nach Europa jederzeit in Paris höchst Willkommen wäre. mad blomatische Vertreter der drei West- ächte haben in Washington mit den Vor- arbeiten für die Viererkonferenz begonnen. Die Arbeitsgruppe soll einen gemeinsamen Standpunkt der drei Mächte ausarbeiten und wird das Ergebnis Mitte des Monats den Außenministern der drei Westmächte vor- legen, die in New Vork zusammenkommen, bevor sie zu Besprechungen mit Molotow nach San Franzisko reisen. Zwmiscsen Gesfern und Morgen Das Amt eines Ministers bekleidet der baden- württembergische Innenmniister, britz Ulrich, seit zehn Jahren. Er wurde am 13. Juni 1945 von der Besatzungsmacht als Landesdirektor des Innern eingesetzt. Ulrich ist der einzige Minister in den Ländern der Bundesrepublik, der seit 1945 ununterbrochen im Amt ist. Die erste Lufthansa-Maschine im plan- mäßigen Flugverkehr nach den Vereinigten Staaten landete am Donnerstag auf dem New Vorker Flugplatz Idle wild. Bundespräsident Heuss weihte am Don- nerstag im Frankfurter Rathaus in einer Feierstunde den wieder aufgebauten histori- schen Kaisersaal ein. An der Feier nahmen etwa 200 Gäste teil, darunter die Oberbür- germeister und Bürgermeister der deutschen Städte, die zum Städtetag nach“ Frankfurt gekommen sind(siehe auch Seite 2) sowie Mitglieder der hessischen Regierung. Das KPD- verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht wurde auf den 21. Juni vertagt. Auf dem bayerischen Grenzbahnhof Schirnding trafen am Mittwoch Wieder 37 ehemalige politische Häftlinge aus der Tschechoslowakei ein. Der Aufnahme der Bundesrepublik stimmte die Vollversammlung der Inter- nationalen Organisation für Zivil-Luftfahrt (ICAO) zu. Die Aufnahme der Bundes- republik muß noch von der UNO-Vollver- lichste Anliegen des deutschen Volkes behan- delt werden. Die Freien Demokraten sagen: Wenn Adenauer die Moskauer Einladung an- nimmt, dann darf sich das deutsche Volk beglückwünschen, daß dieser Mann mit sei- nem so einzigartigen Vertrauen bei unseren Westlichen Partnern die Aufgabe über- nimmt, auch zu unseren Nachbarn im Osten eine Brücke zu schlagen. Der Gesamt- deutsche Block/ BHE und die Deutsche Par- tei erwarten, daß die Einladung angenom- men wird.(Echo aus dem Ausland siehe Seite 2.) Noch keine Entscheidung über Bürgerbegehren in Baden- Württemberg Stuttgart.(tz.-Eigen-Ber.) Der Landtag von Baden- Württemberg hat am Mittwoch die zweite Lesung der Gemeindeordnung im wesentlichen beendet. Die Entscheidung über die politisch wichtige Frage, auf welche Art Bürgerbegehren und Bürgerentscheid in die Gemeindeordnung aufgenommen werden sollen, wurde jedoch erneut zurückgestellt, da zwischen den Parteien noch keine in- terfraktionelle Einigung erzielt werden konnte. In sechsstündigen Beratungen wur- den die meisten Abschnitte und Paragraphen des umfangreichen Entwurfes zumeist in der vom Verwaltungsausschuß vorgeschlagenen Fassung angenommen. Aenderungsanträge, die sich oft nur auf redaktionelle Verbes- serungen bezogen, gingen glatt durch, wäh- rend materielle Abänderungswünsche bedeu- tender Art kaum Berücksichtigung fanden. Die neue Gemeindeordnung soll am 1. 4. 1956 in Kraft treten. uf dem Empfang der Parlamentarischen Gesellschaft anläßlich der Einweihung ihrer neuen Räume in Bonn am Abend des 7. Juni war die Einladung des sowjetischen Ministerpräsidenten, Bulganin, an Bundeskanzler Adenauer zu einem Besuch Moskaus naturgemaäß das Hauptgesprächsthema. Wie unser Bonner Korrespondent mitteilt, eilten die in Bonn akkreditierten Journalisten nach Bekdnntwerden der sotojetischen Einladung in Straßenkleidung ⁊u dem Empfang, um die ersten Kom- mentare der deutschen Staatsmänner und Politiker zu erfahren. Bundesprũsident Heuss sank sich nicht in der Lage, eine offisielle Stellungnahme abzugeben. Als inn ein Presse- vertreter fragte, ob er glaube, daß es sich um einen„kistorischen Augenblick“ handele, antwortete Professor Heuss im tiefsten Baß lediglich:„Ja!“— Unser Bild zeigt den Bun- des präsidenten(rechts) im Gespràch mit Bundestagsvizepräsident Carlo Schmid(Mitte) und der Bundestagsabgeordneten der SPD, Frau Renger(links). Bild! AE Personalvertretungsgesetz verabschiedet Bundesinnenminister Schröder: Schlußstein in dem großen Werk der Mitbestimmung Bonn. Der Bundestag hat am Mittwoch das bis zum Schluß umstrittene Personal- vertretungsgesetz mit einer knappen Mehr- heit von 207 gegen 179 Stimmen bei 20 Ent- haltungen angenommen. Das Gesetz regelt die Mitbestimmung der Arbeiter, Angestell- ten und Beamten im öffentlichen Dienst. Für das Gesetz in der gestern verab- schiedeten Fassung, die auf einem von der Von unserer Bonner Redaktion CDU/ su ausgehandelten Kompromiß be- ruht, stimmten der überwiegende Teil der christlichen Demokraten, der BHE und Teile der Deutschen Partei. Sozialdemokraten und Demokraten lehnten es ab. Die Sozial- demokraten, weil nach ihrer Ansicht der den Gewerkschaften eingeräumte Einfluß bei den Personal vertretungen ungenügend ist, die freien Demokraten, weil sie vom Gegen- teil überzeugt sind. Bundesinnenminister Feierliche Unterhauseröffnung in London Königin Elisabeths Thronrede äußerte Zuversicht für Viererkonferenz Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London. Königin Elisabeth eröffnete das Parlament mit der im Oberhause mit allem herkömmlichen Pomp verlesenen Thronrede. Obgleich mit Rücksicht auf den Eisenbahn- streik die Königin auf die feierliche Auf- tahrt in der goldenen Staatskarosse mit Militärspalier und Eskorte verzichtete und im Kraftwagen vom Palast zum Par- lamentsgebäude fuhr, hatten sich längs der Route große Menschenmengen eingefunden, die die Königin und ihren Gemahl stür- misch begrüßten. Die Thronrede über- raschte insofern, als sie ein umfangreiches Gesetzgebungsprogramm enthält, das nicht in der Zeit bis zu der üblichen Beendigung des parlamentarischen Jahres in diesem Herbst erledigt werden kann. sammlung gebilligt werden, da die ICAO eine der Unterorganisationen der UNO ist. In Ostberlin eingetroffen ist der sowje- tische Verkehrsminister, Bestschew, an der Spitze einer Eisenbabhner-Delegation zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum sowjetzonalen„Tag des Eisenbahners“. Die allgemeine Lage vor der Vierer- Konferenz und Fragen der europäischen In- tegration erörterte Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard in Washington mit Außenmini- ster Dulles. Die Unterredung war in Er- hards Besuchsprogramm ursprünglich nicht vorgesehen. Nach der Unterredung betonte Erhard, daß die Ansichten der Bundesrepu- blik und der USA völlig übereinstimmten. Nach einem Besuch im kommunistischen China erklärte der indonesische Minister- präsidenf, Sastroamidjojo, ein indisches und ein indonesisches Angebot, im Formosa-Kon- flikt zwischen Peking und Washington zu vermitteln, sei von dem chinesischen Mini- sterpräsidenten, Pschou En-lai, günstig auf- genommen worden. Zu einem„Treffen auf hoher Ebene“ zwischen israelischen und ägyptischen Ver- tretern zur Klärung der gespannten Lage im Ghasa-Grenzstreifen erklärte sich bei einer Zusammenkunft mit dem Chef der UNO-Ueberwachungskommission in Palä- stina, der israelische Ministerpräsident, Moshe Sharett, bereit. Ihre Hilfe für Jugoslawien wollen die USA fortsetzen. Der Leiter des amerikani- Auf außenpolitischem Gebiet betont die Thronrede die Bereitwilligkeit, im Geiste der Zuversicht und des guten Willens in die Verhandlungen mit der Sowietregierung einzutreten. Gerüchte, wonach Attlee beabsichtigen Sollte, aus Altersgründen von seinem Amt als Führer der Labour-Party sofort oder in absehbarer Zeit zurückzutreten, scheinen den Ereignissen mindestens vorausgeeilt zu sein. Attlee ist bereit, sein Amt weiterzuführen, wenn die Unterhausfraktion ihn wiederwählt. Die Verhandlungen über die Beendigung des Eisenbahnstreiks, die zwischen der Staatlichen Transportkommission und der Lokomotivführer-Gewerkschaft geführt wer- den, sind bisher noch nicht zum Abschluß gekommen. ö schen Amtes für Auslandshilfe, Stassen, sagte vor dem Außenpolitischen Ausschuß des USA-Repräsentantenhauses, Jugoslawien bewahre fest seine Unabhängigkeit von dem Kominform. Eine Regierungsumbildung in Albanien meldete der albanische Sender Tirana. Da- nach wurde der bisherige Landwirtschafts- minister Kapo erster stellvertretender Mini- sterpräsident. Der bisherige Kommissar für die staatliche Planung, Koleka, wurde eben- falls stellvertretender Ministerpräsident. Außerdem wurden Pasko zum neuen Mini- ster für das Bauwesen und Tomo zum neuen Landwirtschaftsminister ernannt. Alle neun Mitglieder des Präsidiums des Zentralkomitees der sowjetischen KP— an ihrer Spitze Chruschtschew, Bulganin und Molotow— waren Gäste bei einem Bankett, das in der indischen Botschaft in Moskau zu Ehren des indischen Ministerpräsidenten, Nehru, gegeben wurde. Zum ersten Male besuchte das gesamte Präsidium die Bot- schaft eines nichtkommunistischen Staates. Die Fortsetzung des Briefwechsels mit dem amerikanischen Präsidenten, Eisen- hower, erwartet der sowjetische Verteidi- gungsminister, Schukow, wie er auf einem Empfang in der britischen Botschaft in Mos- kau mitteilte. Ueber den Inhalt der bisher mit dem früheren Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa gewechselten Briefe wollte Schukow irn Einvernehmen mit Eisenhower keine Angaben machen. Schröder sagte in einer abschließenden Stellungnahme zum Personalvertretungs- gesetz, daß es den Schlußstein in dem großen Werk der Mitbestimmung bedeute. Es sei ein Beweis für eine fortschrittliche und moderne Sozialgesetzgebung, für die man in keinem Land der Welt Parallelen finde. Das Gesetz bestimmt, daß im Offentlichen Dienst Personalvertretungen aus Beamten, Angestellten und Arbeitern gebildet werden, die die Aufgaben der bisherigen Betriebs- rate übernehmen und an den sozialen und personellen Angelegenheiten mitarbeiten. Strittig waren folgende Punkte: 1. Oh Gewerkschafts vertreter an den Beratungen der Personalräte beteiligt sein sollen oder nicht. Nach der angenom- menen Fassung ist das möglich, wenn es von der Mehrheit des Personalrates beschlossen wird. Die SPD hatté gefordert, daß schon ein Viertel der Mitglieder des Personalrates einen entsprechenden Antrag stellen konnte. 2. Ob sich das Mitwirkungsrecht des Per- sonalrates auch auf die Beförderung von Beamten erstrecken soll. Verab- schiedet wurde eine Regelung, nach der dieses Mitwirkungsrecht besteht, jedoch blei- ben die hohen Beamten(ab Besoldungs- gruppe A la) davon ausgenommen, weil hier die Gefahr besteht, daß politische Motive eine Rolle spielen können. 3. Ob die Entscheidungen des Personalrates für Angestellte, Arbeiter und Beamte ge- meinsam getroffen werden sollen, oder ob jede Gruppe für sich entscheidet. Beschlossen worden ist jetzt eine gemeinsame Beratung, ausgenommen bleiben Angelegenheiten, die nur eine Gruppe angehen. 4. Ob für Streitigkeiten aus dem Gesetz die Verwaltungsgerichte oder die Arbeitsgerichte zuständig sein sollen, ob die letzte Entscheidung bei Meinungsverschie- denheiten zwischen der Verwaltung und dem Personalrat bei der Bundesregierung oder bei einer eigenen Instanz liegen soll. Das Gesetz sieht hier vor, daß die Verwaltungs- gerichte, bei denen Fachkammern ein- gerichtet werden, zu entscheiden haben, und daß für interne Streitigkeiten bei jeder obersten Dienststelle eine paritätische Eini- gungsinstanz errichtet wird. Schlüter bot Rücktritt, an da„Zusammenarbeit nicht gewährleistet“ Hannover.(dpa) Der niedersächsische Kultusminister Leonhard Schlüter hat am Donnerstag dem niedersächsischen Minister- präsidenten, Hellwege, seinen Rücktritt an- geboten. In einem Schreiben an Hellwege erklärte Schlüter, daß die lebhaften Erörte- rungen, die seine Berufung in der Oeffent- lichkeit auslösten, ihn zu diesem Schritt be- wogen hätten. Es habe sich für ihn die Er- kenntnis ergeben, daß unter diesen Be- dingungen eine vertrauensvolle Zusammen- arbeit in seinem Ressort nicht gewährleistet Sei. 5 Der niedersächsische Ministerpräsident, Hellwege, wird, wie die niedersächsische Staatskanzlei am Dormerstagabend mitteilte, das Rücktrittsangebot von Kultusminister Schlüter annehmen. Seite 2 MORGEN Freitag, 10. Juni 1955 Im Schatten der Entscheidung Adenauer hat seinen Triumpf. Was nie- mand 2u prophezeien wagte, ist eingetreten. Mit einer Kaltblütigkeit ohnegleichen hat die Regierung Bulganin—Chruschtschew ihre Diplomatie der Ueberraschungen fortgesetzt und hät die bisher von ihr nicht anerkannte westdeutsche Bundesregierung in der Per- son ihers Kanzlers offiziell zum Staats- besuch eingeladen. Die ganze bisherige diplomatische Situation hat sich verkehrt. Moskau hat die Gespräche mit Bonn nicht nur nicht abgebrochen, es hat sie in aller Form trotz der Pariser Verträge aufgenom- men. Das setzt einerseits die sozialdemo- Kkratische Opposition wie auch die Pan- kower Regierung in nicht geringe Ver- legenheit, macht aber auch andererseits der westdeutschen Regierung und ihren West- freunden nicht geringes Kopfzerbrechen. Annehmen oder ablehnen, das ist die Frage. Die Bundesregierung hat bereits dem Gedanken einer Normalisierung der Be- ziehungen zu Moskau zugestimmt und es scheint auch wenig Zweifel daran zu herr- schen, daß Adenauer nach Osten fahren Sollte. Mehr als eine Ablehnung, die einem Armutszeugnis gleichkäme, könnte jedoch der Gedanke in Erwägung gezogen sein, daß der diplomatische Spieß vorteilhafterweise umzudrehen und die Einladung der Sowjets mit einer Gegeneinladung Bonns zu beant- worten wäre. Es klingt zwar un wahrschein- Uch, daß Chruchtschew nach Bonn wallfahr- ten würde, indes er ist auch nach Belgrad Sepilgert und scheint sich wenig an Prestige- fragen zu stören, wofern ein Schritt nur seinen Zielen dienlich ist. Eine andere Uber- legung ist es aber, ob die ausgestreckte Hand Moskaus nicht doch unverzüglich zu ergreifen sei. Da die Einladung an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, wäre nicht ein- zusehen, warum der Chef einer Regierung, die ihrer Sache sicher ist und über die not- wendige Willensfreiheit verfügt, nicht einer Einladung folgen sollte, die Deutschlands Schicksal in unvorhergesehender Weise wen- den könnte. Wenn es Moskau, was un wahr- scheinlich ist, nur auf einen Trick oder ein Störmanöver abgesehen haben sollte, was hätte Adenauer zu verlieren? Er steht bei seinen Bundesfreunden kaum im Verdacht der Wankelmütigkeit und wird sich seine Westliche Allianz kaum durch Versprechun- gen abhandeln lassen. Auf die Einladung nicht eingehen, hieße der Welt und Deutsch- land zeigen, daß entweder wenig guter Wille oder aber nicht genügend Souveränität des Handelns in Bonn zu Hause wäre. Niemand wird wohl der Meinung sein, dag Moskau dieses sensationelle Angebot gemacht hat, um Adenauers Prestige zu er- höhen und den Machthabern der DDR einen Nasenstüber zu erteilen. Wenn es Moskab auch releativ gleichgültig sein mag, ob ein Christlich- Sozialer oder ein Sozialdemokra- in Bonn regiert, so ist für den Kreml doch nicht ohne Belang, wieviel Vertrauen hinter dem Mann steht, mit dem sie die Geschicke Europas zu verhandeln gedenkt. Als nüch- terne Realisten wissen die Kremlherrscher daß dieser Achtzigjährige in Bonn die un- vergleichliche Gunst inner- wie außerpoliti- scher Popularität genießt. Diesen Mann dem Westen überlassen, ohne den Versuch zu machen, ihn für ein Rückversicherungsver- hältnis zu gewinnen, wäre gewiß nicht klug. Ein anderes ist es allerdings, ob dieser alte Mann für solch ein Spiel mit beiden Händen zu gewinnen ist. 5 Noch ist die Einladung in ihrer Zielsetzung ein völlig unbeschriebenes Blatt. Es kann sein, daß die Frage der deutschen Einheit, es kann Aber noch wahrscheinlicher sein, daß die Frage der deutschen Zweiheit und des vor- Täufigen Abfindens mit ihr, auf Moskaus Tagesordnung steht. Nachdem die Molotow sche Konzeption des Festhaltens an der Sta- uinschen Außenpolitik von Chruchtschew neuerdings mehrfach durchbrochen wurde, scheint es nicht ausgeschlossen, dag die Poli- tik des Kremls, was Deutschland betrifft, bermals umschlägt. Das scheint es allerdings, Was mem im Born und noch mehr in Washing ton zu fürchten scheint. Nicht die kleinen, sondern mehr die großen Konzessionen machen eine Diplomatenschule bangen, die sich bisher im zähen Festhalten und im schrittweisen Abringen erprobte. Das Rad- schlagen wie jede andere kühne politische Akrobatik hat bei uns im Westen wenig Gegenliebe und noch weniger Könnerschaft. Fürchtet mam dabei unsanft auf die Nase zu fallen? Nun, es hat sich erwiesen, daß eine Diplomatie, die nicht auch mit revolutionären Veberraschungen zu kalkulieren weiß, mit- unter mehr als unsanft aus allen Himmeln Stürzt. Selbst wenn, wie Bidault meimt, nur mit einem logischen Ablauf der Dinge zu rechnen wäre und nach Wien und Belgrad nunmehr Bonn an die Reihe kommen muß, sollten wir allerdings doch nicht vergessen, daß die Logik der Sowjets dialektisch ist. Sie treiben alles auf die Spitze. Selbst wenn sie Jetzt von Normalisierung sprechen, ist mit Hausbackenen Auslegungen nichts geschafft. ES kommt wohl darauf an, wer mit dem Teufel länger Kirschen essen kann. Selbst wenn Adenauer im Besitz von vielen Trümpfen ist und durch seinen neuen Erfolg noch seiner Sache sicherer gemacht ist, der Kreml verfügt über keine schlechteren: die deutschen Kriegsgefangenen und das deut- sche Land, den Osthandel und die größte Kriegsmacht der Welt, von wirtschaftlichen und menschlichen Reserven nicht zu reden. Dennoch, wir sollten dieses Spiel doch wagen, in dem so vieles zu gewinnen wäre, in dem so vieles zu ändern wäre, was jahre- lang so falsch gehandhabt wurde. Dabei be- wegt uns allerdings die große Sorge, daß auch dieses neue Unternehmen auf den Schultern eines einzigen alten Mannes ruht und daß nicht abzusehen ist, wie seine Nachfolger mit seiner Erbschaft fertig wer- den. Sollte Moskau etwa auch diese Ueber- legung in seine Pläne einbezogen haben? Zwar ist die Einladung Moskaus an den Kanzler und Außenminister gerichtet. Mög- lich wäre also, daß Adenauer nicht allein, sondern von Jüngeren begleitet in des Bären Höhle führe. Hoffen wir, daß eine jüngere Kraft soviel weltgeschichtlichen Mut aufzu- bringen weiß, wie wir sie einem älteren nicht mehr unbedingt zumuten dürfen. Dr. Karl Ackermann Eisenhower: Einladung ist logisch Der amerikanische Präsident sprach dem Bundeskanzler volles Vertrauen aus Washington, 9. Juni. Präsident Eisenhower sagte am Mitt- woch in Washington auf seiner Pressekon- ferenz zur Moskauer Einladung an Dr. Adenauer, die Entscheidung über die An- nahme liege ausschließlich bei der Bundes- regierung und dem Bundeskanzler. Eisen- hower bezeichnete die Einladung als eine natürliche Folge der Entwicklung in Europa. Die Bundesrepublik sei ein unabhängiger Staat geworden, deshalb sei die Einladung seiner Ansicht nach nur logisch. Eisenhower sprach dem Bundeskanzler sein volles Ver- trauen aus. Der Präsident betonte, er wisse, dag Dr. Adenauer bei einem Meinungs- austausch mit sowjetischen Politikern zu seinen Verbündeten und Freunden halten und die Probleme der Bundesrepublik rich- tig anpacken werde. Eisenhower sagte, er habe keinerlei Be- sorgnis wegen der Möglichkeit einer Norma- lisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion. Eisen- hower sprach von der Möglichkeit einer aufrichtigen Neutralität der„östlichen Sa- telliten“. Die USA würden sich allerdings nicht zufrieden geben, solange ein jemals unabhängig gewesener Staat unter auslän- discher Herrschaft bleibe. Für die bevorstehende Viererkonferenz auf höchster Ebene forderte Eisenhower eine zeitliche Begrenzung seiner Teilnahme auf höchstens sechs Tage. Als Grund führte er seine verfassungsmäßigen Pflichten als Präsident an(als einziger Teilnehmer ist Eisenhower gleichzeitig Regierungschef und Staatspräsident).(dpa) „Moskau braucht Entspannung“ London, 9. Juni Die sowjetische Note an die Bundes- regierung hat den Eindruck, daß eine wesentliche Revision der sowjetischen Außenpolitik im Gange ist, noch bestärkt. Dieser neue Schachzug schließt sich auch (Siehe Stellungnahme Eisenhower) nach eng- lischer Auffassung logisch an den Abschluß des österreichischen Staatsvertrags, die sowjetischen Abrüstungsvorschläge und die Reise Cruschtschews und Bulganins nach Bel- grad an. Wenn man sich über die Motive der aus diesen Ereignissen sprechenden Wand- lung in der sowjetischen Außenpolitik auch noch keineswegs im klaren ist und nicht an eine grundsätzliche Sinnesänderung des Mos- kauer Regimes glaubt, so herrscht doch ii politischen Kreisen die Ueberzeugung vor, daß der Sowietregierung mindestens an einer zeitweisen Entspannung der inter“ nationalen Lage ernsthaft gelegen ist und daß sie deshalb bereit sein mag, dafür ge- wisse Opfer zu bringen. Als den wahrschein- lichsten Grund hierfür sieht man die unter den jetzigen Machthabern des Kremls wach- sende Erkenntnis an, daß die wirtschaft- lichen Schwierigkeiten der Sowjetunion— sowohl auf land wirtschaftlichem wie auf schwerindustriellem Gebiet— bei Fortbe- stand der internationalen Spannung und der derzeitigen Rüstungslasten nicht überwun- den werden könnten. Englische Kreise sehen hierin eine Chance, eine wenn auch wahr- scheinlich nur begrenzte Einigung in den bevorstehenden Verhandlungen mit der Sowjetunion zu erreichen, speziell auch mit Bezug auf die deutsche Wiedervereinigung, wenn der Westen in den kommenden Ver- handlungen Festigkeit im Grundsätzlichen mit Elastizität in der Methode(Vergleiche Brentano, Seite 1) zu verbinden weiß. Natürlich hat das Werben der Sowjet- regierung um die Bundesrepublik hie und da auch wieder die Sorge erweckt, daß da- durch die deutsche Zuverlässigkeit als Ver- bündete des Westens in Frage gestellt wer- den könnte. Die Angst vor einem neuen „Rapallo“ ist ja in England nie ganz einge- schlafen. Aber derartige Besorgnisse wer- den im allgemeinen beschwichtigt durch das Vertrauen, das man englischerseits in Dr Adennauer setzt. Mittlerweile sind in englischen politi- schen Kreisen die Ideen und Pläne für die kommenden Verhandlungen mit der So- Wijetunion noch immer in einem flüssigen Stadium. Und das kommt auch gerade in den Pressekommentaren über die Bemü- hungen Moskaus um Bonn deutlich zum Ausdruck. Die„Times“, die übrigens als ein- ziges Blatt die Möglichkeit in Betracht zieht, daß der Bundeskanzler schon vor dem Tref- fen der„Großen Vier“ nach Moskau fahren könnte, vertritt den Standpunkt, daß Dr. Adenauers Bedingungen in etwaigen Ver- handlungen mit Moskau im wesentlichen die gleichen sein dürften wie der von Eden vor 18 Monaten in Berlin vorgetragene Plan. Es sei nicht unmöglich, daß die Sowietregie- rung in ihrer jetzigen Stimmung diese Be- dingungen mindestens als Verhandlungs- grundlage annehmen werde. Die„Times“ läßt aber durchblicken, daß man in ihrer Redaktion— und das heißt auch wohl in den hinter ihr stehenden politischen Krei- sen— an der seit bald anderthalb Jahren in ihren Spalten immer wieder vertretenen „kleinen Lösung“ der deutschen Frage, oder anders ausgedrückt: an der Koexistenz der Bundesrepublik und der DDR auf längere Sicht festhält. Der„Manchester Guardian“ verfolgt dagegen auch anläßlich der sowieti- schen Note an Bonn seine bisherige Linie weiter, die dem Gedanken der Neutralisie- rung Deutschlands mindestens ein gutes Stück entgegenkommt. . K. H. Abshagen Für Paris nicht unerwartet Paris, 9. Juni Die Einladung des deutschen Regierungs- chefs, Adenauer, nach Moskau kam in Paris nicht ganz unerwartet. Trotzdem Silt sie als Sensation. Jedermann sieht in dem Schritt der Sowjets eine weitere Be- stätigung für die neue Rolle, die die Bun- desrepublik als souveräner Staat spielen wird. Man spricht schon von Westdeutsch- land als dem„Sechsten Großen“(Rot- china ist der fünfte). Eine weitere Analyse der russischen Ein- ladung bringt hier gut informierte Kreise zu der Auffassung, daß die Sowjets zumin- dest im Anfangsstadium der sich abzeich- nenden Verhendlungen eher das Konzept der Konsolidierung und Normalisierung des Ueberraschung in Ostberlin Nur Otto Nuschke spricht von folgerichtiger Friedenspolitik Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin, 9. Juni. Die Einladung Bundeskanzlers Adenauer nach Moskau hat in Ostberlin ebenso über- rascht wie in Bonn. Die führenden Funktio- näre der Regierung und der SED enthielten sich bisher einer Stellungnahme. Nur der stellvertretende Ministerpräsident und Vor- sitzende der CDU der Sowjetzone, Otto Nuschke, erklärte, wer die Dinge nicht durch die imperialistische Brille sehe, könne von dem sowjetischen Vorschlag nicht überrascht sein, denn er entspräche der folgerichtigen Friedenspolitik der Sowjetunion. Der Ministerrat der Sowjetzone beschäf- tigte sich am Donnerstag zunächst mit der Formulierung einer Stellungnahme zu der sowjetischen Note an Bonn. Die Presse der Sowjetzone und Ostberlins, deren propagan- distische Aufgabe bisher in der Diskriminie- rung der Bundesregierung lag, hat sich in bisher ungewohnter Wendigkeit der neuen Situation angepaßt.„Deutschland drängt auf Zustimmung“—„Bonn vor der Entschei- dung“—„Oesterreichs Beispiel im Mittel- punkt der Diskussion“ lauteten am Don- nerstagmorgen die Schlagzeilen. In Kreisen des Ministerrates der Sowjet- zone verschloß man sich am Donnerstag nicht der Einsicht, daß das sowjetische An- gebot an die Bundesregierung in den Reihen der SED und der Regierung der Sowjetzone als eine Zurücksetzung empfunden wird. Entscheidend seien jedoch die weitgesteck- ten Ziele der sowietischen Verhandlungs- taktik. Wenn es der Sowjetunion gelinge, ein europäisches Sicherheitssystem unter Beteiligung der Bundesrepublik und der DDR zu schaffen, könne die Bundesregie- rung nicht umhin, auch den Sowjetzonen- staat praktisch anzuerkennen. Die Frage der Anerkennung der DDR werde aber im au- genblicklichen Stadium kaum von sowieti- scher Seite forciert werden, um nicht die sowetische Außenpolitik zu stören. Dies gelte auch für den Fall, daß die Bundes- regierung sich weigern sollte, einen diplo- matischen Vertreter nach Moskau zu ent- senden, solange auch die DDR dort durch einen Botschafter vertreten sei. Wörtlich wurde erklärt, bei dieser möglichen doppel- ten deutschen Vertretung in Moskau handle es sich um eine politische Taktfrage, die sicherlich von der Sowjetunion gelöst werde, selbst wenn damit ein Prestigeverlust der DDR verbunden sei. Für die Sowjetzone sei vorerst die Tatsache entscheidend, daß sie gleichberechtigtes Mitglied des Warschauer Paktes ist und den vollen Schutz der Teilneh- merstaaten genießt. In gut informierten Kreisen Ostberlins wurde am Donnerstag die Vermutung ausge- sprochen, dag Dr. Adenauer bei seinem möglichen Besuch in Moskau noch weiter- gehende Angebote gemacht würden, die die Rückführung der noch zurückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen und Zivilinter- nierten, die direkte Erörterung der Probleme der Wiedervereinigung und präzise Handels- offerten beträfen. Voraussetzung sei, daß sich die Bundesregierung, ähnlich wie die österreichische Regierung, zu dem Gedan- ken der Neutralität bekennt. Status quo als das des großen Wagnisses der Aufgabe der Ostzone gegen den Ver- zicht Gesamtdeutschlands auf seine Zugehö- rigkeit zum Westen vorschieben werden. Von diesem Gesichtspunkt her würden ge- wisse Beobachter es sogar für wünschens- Wert halten, wenn Bundeskanzler Adenauer noch vor der großen Vierer-Konferenz nach Moskau führe, um die Russen sozusagen auiszuhorchen. Demgegenüber halten andere Kreise einen solchen Reisetermin für zu ge- Fehrlich, weil er den Sowjets Gelegenheit geben könnte, durch zügige Angebote auf die deutsche Meinung einzuwirken und so die Ausgangsposition des Westens auf der Vierer- Konferenz zu verschlechtern. Auf weitere Sicht kann man bei vielen Politikern und Diplomaten so etwas wie ein Erschrecken über die schnelle Wieder- kehr Deutschlands in das weltpolitische Spiel feststellen, nachdem man sich an die Abwesenheit des deutschen Partners seit zehn Jahren gewöhnt hatte. Die eifrigsten Verfechter der europäischen Idee benutzen die Gelegenheit, um ihren Gegnern vorzu- werfen, daß so etwas nie möglich gewesen Wäre, hätte man die EVG nicht Abgelehnt, In der wieder in Fluß geratenen Welt- politik, in der Adenauer im Kreml empfan- gen wird und Molotow) am Quai d Orsay speist(siehe Seite)), können natürlich auch die französisch- russischen Beziehungen wie- der in ein Stadium größerer Intensität tre- ten. Es wird bereits von einer Einladung nach Moskau für Faure und Pinay gespro- chen. Davon kann im Augenblick offü- z 1211 noch nicht die Rede sein. Aber natür- lich wird keine französische Regierung es ablehnen, sich mit der Sowjetregierung zu besprechen, wenn die Herren in Moskau, die erst vor ein paar Tagen den französisch- rus- sischen Verteidigungspakt gekündigt hatten nun wieder zu freundlicheren Taten aufge- legt sein sollten. Joseph Rovan Freitag. 10. Juni 1955/ Nr. 190 — Professor Jellinek 7 Der bekannte Heidelberger Staatsrechts. lehrer Professor Dr. Walter Jellinek igt während der Nacht zum Fronleichnamstage wenige Wochen vor seinem 70. Geburtstag an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben Bis in die letzten Tage seines Lebens hatte der Gelehrte seine Lehrtätigkeit ausgeübt die seiner hohen wissenschaftlichen und menschlichen Verdienste wegen weit über die Altersgrenze hinaus auf fünf Jahre ver. längert worden war; erst zum kommenden Wintersemester sollte er emeritiert werden Professor Jellinek war weit über sein akg. demisches Wirken hinaus bekannt geworden durch seine Gutachtertätigkeit im Dienst von Bund und Ländern. Aber auch im Rechtsstreit um die Bürgermeister- und Beigeordnetenwahl in Mannheim und zur Spielbankfrage in Heidelberg hatte er sich gutachtlich geäußert. Sein Lehrbuch über Verwaltungsrecht gehört zu den Standard- werken der deutschen juristischen Literatur, In seiner Stellungnahme zur Wiederbewaff. nung und zur EVG hatte Professor Jellinek zwar den Standpunkt der Bundesregierung vertreten, entgegen der Regierungsansicht bestritt er jedoch in einem anderen Falle die Gültigkeit des Reichskonkordats von 1933 Er setzte sich für das Verhältniswahlrecht und für den Oberbefehl des Bundeskanzlers über die deutschen Streitkräfte ein und ent. wickelte eigene Gedanken zur Reform des Bundesverfassungsgerichts. Professor Jellinek, der einer Gelehrten- familie entstammte und dessen Vater, Georg Jellinek, einer der bedeutendsten Staats- rechtslehrer des Kaiserreichs gewesen ist, wurde am 12. Juli 1885 in Wien geboren, er- hielt 1913 einen Ruf an die Universität Kiel und folgte 1929 der Berufung nach Heidel- berg. Zwischen 1935 und 1945 ruhte seine Lehrtätigkeit aus politischen Gründen, Seit seiner Rückkehr ins öffentliche Leben ge. hörte er den Staatsgerichtshöfen von Würt. temberg-Baden und Bremen an und war biz zu seinem Lebensende Vorsitzender der Studentenhilfe Heidelberg. Tiefes mensch- liches Verständnis und Hilfsbereitschaft bis zu persönlichem Verzicht neben glänzender Beherrschung der wissenschaftlichen Ma- terie sowie hohes Verantwortungsbewußftsein für das Wirken des Staatsrechtslehrers und duherste persönliche Bescheidenheit zeich- neten das Wesen dieses Gelehrten aus. E. B. Gesamtberliner Gespräche vom Osten vorgeschlagen Berlin.(A. E.-Eig.-Ber.) Der Ostberliner Oberbürgermeister, Ebert, hat sich in einem Schreiben an den Regierenden Bürgermei- ster von Westberlin bereiterklärt, mit Ver- tretern des Westberliner Senats über die „Beseitigung der unsinnigen Auswüchse in der Spaltung Berlins“ zu verhandeln. Ebert bezog sich auf den kürzlichen Vorschlag des Präsidenten des Westberliner Abgeordneten- hauses, Brandt, zur Regelung technischer Probleme, wie die Herstellung eines einheit- lichen Telefonnetzes und die Wiedereinfüh- rung eines durchgehenden Straßenbahnver- kehrs. Ebert forderte, daß die Verhandlun- gen auf der Ebene der leitenden Mitglieder des Ostberliner Magistrats und Vertretern des Mestberliner Senats geführt werden, Der Regierende Bürgermeister von Mes, berlin, Dr. Suhr, erklärte, der Senat. 8e jederzeit bereit, Beamte der einzelnen Res- sorts mit der Führung solcher Verhandlun- gen zu beauftragen. Diese Gespräche dürften jedoch nicht zu einer Anerkennung des po- litischen Systems in Ostberlin führen, Der Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvor- sitzende der Westberliner CDU, Ernst Lem. mer, ist anderer Ansicht. Er sagte. wenn der Bundeskanzler möglicherweise mit so- wWjetischen Politikern Verhandlungen führt, wäre nicht einzusehen, warum nicht Mitglie. der des Westberliner Senats mit leitenden Vertretern des Ostberliner Magistrats im Interesse Berlins verhandeln sollten. „Die Kirche kann nicht unpolitisch sein“ Der Präses der Synode der Evangelischen Kirche sprach in Heidelberg Heidelberg.(E. B.-Eig.-Ber.) Ueber die Fragen von„Kirche und Politik“ äußerte sich am Mittwoch vor dem Studium Generale der Universität Heidelberg der auf der Synode von Espelkamp als Nachfolger von Dr. Gustav Heinemann neugewählte Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Dr. Constantin v. Dietze aus Freiburg. Er stellte fest, daß eine recht- lich geordnete Kirche im modernen Staat, Die Not der Städte in der Bundesrepublik Der Städtetag tritt heute in Frankfurt zusammen und feiert Der Deutsche Städtetag ist jetzt fünfzig Jahre alt. Wenn am Wochenende in Frank- kurt die Hauptversammlung tagt, wird die- ser Anlaß mit Recht lebhaft gefeiert wer- den. In diesem halben Jahrhundert haben die Städte und ihr Verband(eben der Deutsche Städtetag) vier voneinander reich- lich verschiedene Staatsformen erlebt: Kai- serreich, Weimarer Republik, Hitlerdiktatur und jetzt die Westdeutsche Bundesrepublik. Man darf von Bundespräsident Heuss àam Samstag in Frankfurt geschichtliche und soziologische Ausführungen erwarten, die diesem wandlungsreichen halben Jahrhun- dert gerecht werden und Impulse für die Zukunft geben. Am heutigen Freitag stehen beim Städtetag bereits drei Sachthemen im Brennpunkt aktuellen Interesses: Die Ge- meindefinanzen, der soziale Wohnungsbau, der Verkehr. Die unbefriedigende Lage der Gemeinde- finanzen wurde bereits im vorigen Jahr auf dem Killesberg in Stuttgart eingehend durchgesprochen. Es schien alles ganz nach Wunsch und einmütig zu gehen, bis der Sprecher der Länder, der Sprecher eines zu- schußbedürftigen Landes, den Städten be- Wies, daß sie die Rechnung(für Wiederauf- bau und Anpassung an die gründlich ver- änderten Sozial- und Verkehrsverhältnisse) bächt ohne den Wirt(vertreten durch den Finanzminister der jeweiligen Landesregie- rung) machen können. Und dann kamen um die Wende des Rechnungsjahres scharfe Auseinandersetzungen zwischen Bund und Ländern, bei denen von den Städten und ihren Lebensbedürfnissen nur noch in pole- mischer Absicht die Rede war. Die Städte wurden vorgeschoben, zu erreichen war für sie dabei nichts, Von dem Steueraufkommen in der Bundesrepublik fliegen nur fünfzehn Prozent in die Kassen der Gemeinden. Sie sind seit 1919 einzig auf die Realsteuern an- gewiesen, auf Gewerbe-, Grund- und Ge- tränkesteuer, Die Grundsteuer, abhängig vom Zerstörungsgrad der Städte, bringt nicht mehr die erwarteten Erträge. Die Neu- bautätigkeit bleibt gerade in den für den Wiederaufbau entscheidenden Jahren steuer- frei. Für Mannheim ist das Mißgverhältnis zwischen Staatssteuer-Erträgen und Ge- meindesteuer-Erträgen in unserer Zeitung oft dargestellt und mit bedeutenden Lücken im Wiederaufbau verglichen worden.) Selbst- verständlich erhalten die Städte Finanzzu- Weisungen aus den Erträgen der großen Steuern, die den Ländern und dem Bund zuflieben. Aber bei diesem Zuweisungspro- zeß gehen den Städten durch die Zufällig- keiten der politischen Konstellationen Mil- lionen verloren, Ihr Wiederaufbau muß mit Vorgriffen auf die Zukunft finanziert wer- den. In der laufenden Rechnung engt der Kapitaldienst die Beweglichkeit für echte Selbstverwaltungsaufgaben bedrohlich ein. Die Frage nach der oberen Grenze der Ver- schuldung wird beharrlich gestellt. Der Schreckensruf„ebernehmen sich die Stäclte?“ rüttelt die Unzufriedenen wach zu noch größerer Unzufriedenheit. Die Städte haben den Wunsch, an dem Gesamtaufkommen der Einkommen- und Körperschaftssteuer angemessen beteiligt zu werden. Davon wollen die Länder wenig wissen, denen die„Kostgängerrelle“ der Städte nicht unangenehm ist. Stark be- unruhigt sind die Städte ferner durch Auf- lagen, die ihnen aus der Bundesgesetzgebung zufließen. Ohne daß sie etwas dazu oder dagegen tun können, erfahren sie aus Aus- fünfzigjähriges Bestehen fkührungsverordnungen, inwieweit ihre Ver- Waltungen bei der Durchführung mitzuwir- ken haben, ohne daß der Kostenersatz ge- regelt ist. Gegen diese unzulässige Inan- spruchnahme ihrer Mittel setzen sich die Städte zur Wehr. In engem Zusammenhang damit steht das Thema Verkehrsentwicklung und Ver- kehrsentwirrung. Straßenverbreiterungen, Untertunnelungen und Ueberbrückungen, Schaffung von Umgehungsstraßen haben sich als notwendig herausgestellt und die Städte zu kostspieligen Geländekäufen und Anlagen gezwungen. Daneben müssen sie noch Energie versorgung, Nahverkehrs- betriebe, Schulen und Sozialeinrichtungen bauen und unterhalten. Da sehen die Städte mit Staunen, daß der Bund den Verkehr auf verschiedene Arten besteuert und an die Verkehrslasten der Städte nicht einmal denkt. Es ist nicht nötig, daß die Frage nach einer angemessenen Beteiligung der Städte an der Verkehrsbesteuerung die Festes- freude in Frankfurt trübt. Es sei gern un- terstellt, daß alle diese Sorgen eine Anlauf- zeit brauchen, in der sie sich nach allen Sei- ten entfalten, so daß nun eine wirklich brauchbare Lösung gefunden werden kann. Allerdings müßten die Lösungen nicht durch„Tauziehen“ gesucht werden, wozu leider bei den sehr ungleichen Rivalen Bund— Länder— Gemeinden ungemein viel Neigung besteht. Die Aktivierung der Gemeindebürger und der richtige Einbau der Gemeinden(als dritte Säule) in das Ordnungsgefüge der Bundesrepublik ist eine große, entscheidende Aufgabe. Das Jubiläum des Deutschen Städtetages sollte sie in das hellste Licht rücken. Dr. F. W. Koch der sämtliche Lebensbereiche durch sein Ge- setz regeln wolle, nicht unpolitisch bleiben könne. Die aus Luthers Lehre von den bei- den Reichen verschiedentlich gezogene Schlußfolgerung, daß die Politik eine eigene Gesetzlichkeit habe und den Geboten Gottes nicht unterworfen sei, gehört nach den Fest- stellungen von Präses v. Dietze der Vergan- genheit an. Nur müsse die Stellungnahme der Kirche zu Politik und Sozialordnung ge- mäß ihrer kirchlichen Ordnung geschehen. Det Träger des kirchlichen Amtes habe im Auf. trag zu sprechen und sollte alles vermeiden, Was den Eindruck erwecke, als trage er seine eigene Meinung im Namen der Kirche Vol. Für die Unterscheidung, wann die Kirche etwas zum konkreten Inhalt von politischen Entscheidungen zu sagen hat, und wann nuf zu den Motiven, Zielsetzung und Methoden gelte als Maßstab die Beurteilung nach dem Worte Gottes. Eine Migachtung des Men- schen etwa könnte die Kirche niemals bin- nehmen. a Andererseits kann sich auch keine Kirche mit bestimmten politischen Entscheidungen oder Parteien gleichsetzen. Sogar die Emp- fehlung einzelner Geistlicher, bei Wahlen die Stimme für christliche Kandidaten ab. zugeben, erschien dem Präses bedenklich der christliche Glaube allein garantiele nicht immer die fachliche und politische Eignung des Kandidaten. Das Prinzip des Unterordnung der Politik unter christliche Grundsätze.) Wenn die Kirche es in Fre- gen der Politik und Sozialordnung ver fechte, könne sie dabei von offiziellen Pro, grammen einzelner politischer Gruppen un Parteien absehen. lte Zu aktuellen politischen Fragen sten sich der Präses auf den Standpunkt 1 Synode von Espelkamp. Die EKD. mre heutige Rolle als fast die einzige b deutende gesamtdeutsche Klammer 1 5 ohne Not aufgeben. Sie unterhalte 1 mächtigte am Sitze der beiden Regierungen in Pankow und Bonn, aber nicht bei dies Regierungen selbst, um jede formale Ane 5 kennung zu vermeiden. Hier müsse g- Gelegenheit ausgenützt werden, um 1 1 lung zu halten und jede Möglichkeit 15 Hilfeleistungen auszunützen. Das 85 150 gelte für die Einladung, die ortho 95 Kirche in Moskau zu besuchen. Andererseh solle sich die Kirche aber auch hüten 5 der Aeußerungen zu Entscheidungen, 1 denen sie nichts Verbindliches zu 836 habe. 4 25 as Nac ſſetters beinen des Schneef en dort föste dehnte In de reichs v kenbru lmen der Näl samitte einem ab und Straße. den vel ken. In ebenka! bampte 5508 em wehr ü Sieb Nocera verletz deutsch aus der Zustan Dur wurder so jet⸗ Kinder getötet auf del Bahnli. lufige zei WII ten ere brücke bung gtokfe mutun. Anschl. Beis Ganges dganj uns L. Bauers Ein 208isch mit 824 Tür die Boulet den ein ber m Der bert i Intern wählt graf E Ein schuld Polize bab, b gen TI sen, b. den A kochte kene ken he Ankle werde über, a tum a. indie mußte wicher Als See“ troit! Monat der w Detros bereit zogen mit d De nach mit d Ser-T. durch un 0 Duro e Was g — 100 — mts. l 105 8 9 ben. natte eübt, Und über ver- nden rden, Aka · rden ienst im und zur sich über lard. atur, vaff- linek rung licht e die 1933. recht lers ent- des rten- Jeorg aats- W it, a er- Kiel eidel- seine Seit 1 ge. Würt. 1 big der nsch · kt bis ander Ma- Itsein und elch ⸗ 8. E. B. he rliner einem mei- Ver- 1 die se in Ebert ig des jeten- ischer nheit⸗ nfüh⸗ mver- dlun⸗ lieder detern rden, West N. sel Res- dlun- Arkten 8 Po- „ Des 18vor⸗ Lem- Wenn it so- Tührt, itglie. enden ts im * 8 n Ge- leiben n bei- ogene eigene Jottes Fest- gan- fahme g ge. 1. Der Auf- eiden, seine 2 Vor. Lirche ischen n nut ꝛ0den, 1 dem Men- hin- Lirche ungen Emp- ahlen n ab- Klich; ntiere tische p der tliche Fra- ver- Pra. n und stellte t der wolle e be, nicht evoll⸗ ungen liesen Aner- jede Füh- eit 20 leiche Ydoxe seits 1 Vor Ju 130/ Freitag, 10. Juni 1955 A MORGEN Seite 3 Jas sonst noch gescha g Nach einer Woche warmen und sonnigen ſſetters hat in Schweden der Winter wieder einen Einzug gehalten. Aus dem Norden des Landes wurden am Mittwoch starke eefälle gemeldet. Schneestürme blockier- en dort Straßen und Eisenbahnlinien. Nacht- ſlöste verursachten auch im Süden ausge- dehnte Schäden. in den Alpengebieten des östlichen Frank- reichs wurden am Mittwoch nach einem Wol- genbruch mehrere Straßen und Eisenbahn- men durch Hochwasser unterbrochen. In der Nähe des Ortes St. Jean-de-Amurienne zamitten die Fluten des Flüßchens Are nach einem Dammbruch eine kleine Ansiedlung ah und schwemmten drei Autos von der Straße. Zwei Insassen des einen Wagens wer- den vermißt und sind wahrscheinlich erfrun- ben. 8 in Südengland führte ein Wolkenbruch ebenfalls zu UDeberschwemmungen. In Nort- bampton fielen innerhalb von 75 Minuten 508 em Regen, in London mußte die Feuer- ehr über 80 Kellergeschosse auspumpen. * Sieben Kinder und zwei Frauen sind in Nocera Inferiore bei Salerno(Süditalien) gerletzt worden, als in einem früheren deutschen Militärlager ein Sprengkörper aus dem zweiten Weltkrieg explodierte. Der Zustand eines der Kindler ist kritisch. Durch Explosion eines Sprengkörpers furden am 3. Juni, wie erst jetzt aus der dowietzonalen Presse bekannt wird, fünf kinder aus Siebleben bei Gotha(Thüringen) getötet. Die 13- bis 15jährigen Kinder hatten au dem Seeberg oberhalb einer Brücke der Bannlinie Gotha Erfurt gespielt. Im vor- Hukigen Ermittlungsergebnis der Volkspoli- zei wird mitgeteilt, die Untersuchungen hät- ten ergeben, daß von Unbekannten die Bahn- brücke angebohrt worden sei. In der Umge- bung der Brücke seien weitere; Explosiv- stoffe gefunden worden. Es wird die Ver- mutung ausgesprochen, daß„Agenten“ einen Anschlag auf die Brücke vorbereitet hätten. ** Beim Kentern eines Fährbootes über den Ganges kamen in der Nähe der Stadt Sadi- dgan] Nordwestindien) etwa 40 Menschen ums Leben. Bisher wurden 35 Leichen, meist Bauersfrauen, geborgen. 0* Ein Hubschrauber der staatlichen fran- zsischen Flugzeugwerke SNCASO stellte mit 8260 Metern einen absoluten Weltrekord für diese Flugzeugklasse auf. Der Pilot, Jean Boulet, brach damit den bisherigen Rekord, den ein amerikanischer Sikorsky-Hubschrau- ber mit 7475 Metern aufgestellt hatte. * Der Franzose Claude Hettier de Boislam- bert ist in Kopenhagen als Präsident des Internationalen Jagdverbandes wiederge- wänlt worden. Vizepräsident wurde Mark- gra Berthold von Baden. * Ein junger Europäer, der unter der Be- schuldigung, ein Auto gestohlen zu haben, im Polizeigefängnis von Durban(Südafrika) „ saß, bemächtigte sich der Papiere eines We- gell Trürenheit aufgegriffenen Zellengenos- sen, bezahlte eine Geldstrafe und ging unter den Augen der Hüter des Gesetzes unange- kochten seiner Wege. Der wirklich Betrun- kene hörte, als er seinen Rausch ausgeschla- ten hatte, voller Erstaunen, daß gegen ihn Anklage wegen Autodiebstahls erhoben werde. Nicht weniger verblüfft War er dar- über, daß der Mitgefangene auch sein Eigen- tum an sich genommen hatte, das er nach der Dinlieferung bei der Wache deponieren mußte. Die Polizei sucht jetzt nach dem Ent- Wichenen. ** Als eine„Bedrohung zu Lande und zur See“ bezeichnete ein Verkehrsgericht in De- troit Louis Morabito und verbot ihm für vier Monate, ein Motorboot zu fahren. Morapito, der wegen rücksichtslosen Fahrens auf dem Detroit-Flug verurteilt wurde, war kürzlich bereits sein Kraftfahrzeug- Führerschein ent- zogen worden.„Versuchen Sie es jetzt nicht mit dem Fliegen“, warnte der Richter. * Der britische Kabelleger„Monarch“ hat nach einer Mitteilung der britischen Post mit dem Auslegen der längsten Unterwas- ser-Telefonleitung der Welt begonnen, die durch den Nordatlantik führt. Es handelt sich n die erste Fernsprechleitung zwischen 1 und Nordamerika. Wird es Mitte Juni wieder kühler werden? Der September ist der beste Urlaubsmonat/ Zacken in der Temperaturkurve/ Wiederkehrende Wetterwendepunkte deckt. Der Verfasser des nachstehenden Auf- satzes, Professor Dr. Hellmut Berg, leitet das Meteorologische Institut der Univer- sität Köln. ö Wie verhält es sich mit den Kälte-Rück- fällen im Mai, den„Eisheiligen“? Der kalte Mai dieses Jahres hat diese Frage besonders akut werden lassen. Zunäst ist bemerkens- Wert, daß der Sprachgebrauch etwas schwankt: in Norddeutschland werden unter den Eisheiligen die Tage vom 11. bis 13. Mai(Mamertus, Pancratius und Servatius) verstanden, in Süd- und Südostdeutschland dagegen der 12., 13. und 14. Mai(Bonifatius), zu denen dann noch die„kalte Sophie“(15. Mai) kommt. Die Volksmeinung will mit diesen Namen darauf hinweisen, daß an diesen Tagen mit großer Regelmäßigkeit Kälte-Rückfälle zu erwarten sind. Natürlich hat sich auch die Meteorologie mit diesen Terminen beschäftigt. Sie sieht das Problem etwas umfassender und fragt, ob es überhaupt kalendermäßig gebundene Termine im Jahresablauf gibt, die durch besondere Wetterereignisse, also etwa Jahr für Jahr wiederkehrende Kälteeinbrüche oder Warmluftvorstöße oder Schlechtwetter- lagen ausgezeichnet sind. Der kürzlich ver- storbene Münchner Meteorologe. Professor Schmauß, hat dieser Frage eine ganze Reihe von Untersuchungen gewidmet; er hat dafür die Bezeichnung„Singularitäten“ im jähr- lichen Witterungsablauf geprägt. Man ver- steht darunter markante Punkte im jahres- zeitlichen Witterungskalender,„wiederkeh- rende Wetterwendepunkte“. An die Ver- öfkentlichungen von Schmauß hat sich vor allem in Deutschland eine rege Diskussion angeschlossen. Bildet man aus den Beobachtungen einer 1angjährigen Reihe von Jahren Mittelwerte der Temperatur für jeden Tag des Jahres, so bekommt man keine so schöne glatte Kurve wie aus den Monatsmitteln der Tem- peratur. Vielmehr hat die aus den Tages- Trütteln gezeichnete Kurve zahlreiche Spitzen nach oben und nach unten. Der Tempera- turanstieg vom Winter zum Sommer erfolgt nicht gleichmäßig: auf eine Reihe von Ta- gen, an denen die mittlere Tagestemperatur ansteigt, kommt immer wieder, auch in den Mittelwerten, ein Temperatur-Rückgang. Entsprechendes gilt für den Temperatur-Fall vom Sommer zum Winter; auch hier ist der allgemeine Temperatur-Rückgang immer wieder unterbrochen von kurzen Perioden zunehmender Temperatur. So sinkt bei- spielsweise auf dem Sonnblick in den Hohen Tauern vom 9. bis 16. September im 50-jäh- rigen Tagesmittel die Temperatur von 0,2 Grad auf Minus 1,7 Grad. Dann aber folgt bis zum 20. September wieder ein Anstieg auf Minus 1,0 Grad, dem sich sofort bis zum 21. ein scharfer Fall auf Minus 2,4 Grad an- schließt. Das sind eben die Singularitäten, hier im Jahresgang der Temperatur. Einige von ihnen ragen besonders hervor, so der Temperatur-Rückgang Anfang Fe- bruar— der Nachwinter— und die Kälte- Rückfälle vom 10. bis 20. Juni, Schafkälte genannt. Auch die Eisheiligen gehören hier- Ber. Sie werden allgemein beachtet. weil sie in eine Phase der Vegetations-Entwicklung fallen, in der sie großen Schaden anrichten können. Würden diese Singularitäten, in jedem Jahr auf genau denselben Tag fallen, 80 hätten wir damit ein ausgezeichnetes Hilfs- mittel für eine langfristige Vorhersage der Wetterentwicklung. Der Wetterablauf ist jedoch von Jahr zu Jahr recht verschieden. Wäre es anders, so würde keine Versiche- rungsgesellschaft auf den Gedanken kommen, eine Regenversicherung anzubieten. Wir können die Singularitäten höchstens sehr vorsichtig als Warnungen bei zweifel- haften Wetterentwicklungen benutzen. Ihr Ausmaß und auch ihre genaue Lage im Ka- lender schwankt. Deshalb sind auch eine Reihe von Meteorologen im Gegensatz zu Schmauß nicht von der Realität der Singu- laritäten überzeugt. Lediglich einige Zacken der Temperaturkurve finden wohl allge- meine Anerkennung: die mit der regelmäßi- gen Wiederkehr von Tiefdruckwetterlagen Und Niederschlägen gekoppelte Temperatur- erhöhung zwischen Weihnachten und Neu- jahr(die Weihnachtsdepression), die im Ge- birge die ersehnten Schneefälle, in der Nie- derung dagegen Tauwetter bringt; außerdem der Temperatur-Rückgang im Juni, von dem sich die Temperaturkurve nicht mehr erholt und den man als Andeutung eines euro- päischen Monsuns ansehen kann. Die entsprechende Temperaturerhöhung im Herbst führt zum„Altweibersommer“ im September, der mit solcher Regelmäßig- keit auftritt, daß die mittlere Bewölkung im September besonders niedrg ist. Will man nicht gerade die hohen Sommertemperaturen zum Baden ausnutzen, ist der September im Durchschnitt der empfehlenswerteste Ur- laubsmonat.. 5 1 Für die Realität einiger Singularitäten spricht folgendes: Man sollte armehmen, daß die aus den Tagesmitteln gezeichnete Tempe- raturkurve„glatter“ wird, mit anderen Wor- ten: daß die Zacken immer mehr verschwin- den, je länger der betrachtete Zeitraum ist und je mehr Jahre für die Bildung eines Mittels benutzt worden sind. Das ist jedoch nicht der Fall. Wenn man umgekehrt eine längere Beobachtungsreihe in Zwei kleinere Teilreihen zerlegt und für beide die Jahres- kurve der Temperatur aus Tagesmitteln ent- wirft, so bleiben die Singularitäten erhalten und liegen annähernd auf demselben Da- tum. Und noch etwas spricht für einige Sin- gularitäten: Kaltlufteinbrüche erfolgen in Europa gewöhnlich aus nördlichen Richtun- gen. Sie werden also in Süddeutschland später ankommen als in Norddeutschland und sich auch weiter verspäten beim Vor- rücken nach Südosten. Das gleiche gilt auch bei einigen Singularitäten. Wir erinnern uns dabei, daß die Eisheiligen in Süddeutschland den Zeitraum vom 12. bis 14. oder 15. Mai erfassen, in Norddeutschland dagegen vom 11. bis 13. Mai erwartet werden. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, daß die Singularitäten keine für alle Jahre fest- liegenden Termine sind; die Kälterückfälle im Mai brauchen nicht jedes Jahr während der Eisheilgen zu kommen, der Kaltluftein- bruch der Schafkälte kann einige Tage frü- her oder später erfolgen, er kann so stark sein, wie Ende Mai und Anfang Juni 1953, er kann aber auch ganz ausfallen. Und auch der September kann einmal verregnet sein— trotz seines Rufes als bester Urlaubsmonat. Die Eisberge und das Sommerwetter Kühler, regnerischer Sommer prophezeit/ Falsche Schlüsse aus irreführenden Nachrichten Vor kurzem wurde die Nachricht ver- breitet, daß zur Zeit 30 000 Eisberge im Nord- atlantik schwimmen. Daraus müsse geschlos- sen werden, so wurde hinzugefügt, daß ein kühler, regnerischer Sommer bevorstehe. Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres wäre diese Aussicht äußerst beunru- higend. Man muß sich jedoch vergegenwär- tigen, wie Eis in den Atlantik gelangt und wo es beobachtet und gezählt wird. Arktisches Eis wird aus dem Polar-Meer längs der ostgrönländischen Küste mit dem Ostgrönlandstrom nach Süden verfrachtet. Mit ihm triften auch die Eisberge, die die Gletscher der grönländischen Ostküste lie- fern. An der Südspitze Grönlands biegt der Strom nach Norden um(Westgrönlandstrom) und nimmt das Eis mit. Es gelangt nur aus- nahms weise in niedere Breiten des Atlantiks, denn neben dem Ostgrönlandstrom setzt ein Zweig des Golfstromes, der Irmingerstrom, ebenfalls nach Süden. Er riegelt das Eis der Ostküste weitgehend ab, weil er verhältnis- mäßig warmes, salzhaltiges Wasser führt. Der Westgrönlandstrom nimmt neben dem Wintereis der Küste auch die Gletscherab- brüche auf, die vom Eispanzer Grönlands herunter die Fjorde und damit die Küste er- reichen. Nur ein Fünftel der etwa 100 Glet- scher Westgrönlands liefert jedoch große Ab- brüche; man schätzt die mittlere Jahreser- zeugung an Eisbergen auf 7500, die zunächst mit Packeis und Wintereis auf der Ostseite der Baffinsbai(zwischen Grönland und ame- Tikanischem Festland) weit nach Norden schieben. Hier findet man massenhaft Eis- berge. In einem Fall zählte ein Schiff 700 solcher großen Eismassen; bei Beobachtung aus der Luft wird man hier leicht einige Zehntausend feststellen. In großem Bogen kehrt das Eis aus der nördlichen Baffinsbai mit dem kalten Labradorstrom nach Süden zurück und blockiert Labrador als„Westeis“, wobei neben dem bier entstehenden Winter- eis auch aus dem Hudson und aus dem St. Lorenzstrom Scholleneis zugeführt wird. Stürme und Gezeiten brechen im Frühjahr das Westeis auf, das mit Geschwindigkeiten von etwa einem Kilometer pro Stunde sich gegen Neufundland hin bewegt. Es ist bisher üblich, die Eisberge östlich Neufundland bei ihrem Uebertritt über den 48. Breitengrad zu zählen. Das fünfzigjährige Mittel ergibt 411 Eisberge unterschiedlicher Größe, die fünf Breitengrade südlicher auf durchschnittlich 35 Berge zerrieben und ge- schmolzen sind; manche Jahre liefern am 48. Breitengrad fast keine Berge, während 1912 und 1945 zwischen 1000 und 1100 Eisberge, 1929 sogar 1350 Eisberge diesen Breitengrad überschritten haben. Ihr Weg von den west- grönländischen Gletschern bis zu den Neu- Fundlandbänken beträgt 3300 Kilometer. Es dauert schätzungsweise drei Jahre, bis sie diesen Weg zurückgelegt haben und in die- sem Fischerei- und Schiffahrtsgebiet in den Monaten April bis Juli zu einem empfind- lichen Hindernis werden. Die Eisberge wer- den nicht nach Größenklassen gezählt; auch große Eisschollen, sogenannte„Brummer“, können Schiffsschäden verursachen. Seit 1946 ist die Zahl der Eisberge ver- hältnismäßig klein, und auch in diesem Jahr liegen keine alarmierenden Meldungen über eine verstärkte Eisdrift vor. Die Nachricht von den 30 000 Eisbergen gibt also ein fal- sches Bild, ebenso ist die daran geknüpfte Folgerung irreführend, denn der Verbrauch an Schmelzwärme durch Eisberge ist ohne Einfluß auf die Großwetterlagen. Eine Vor- hersage auf die Witterung des Sommers läßt sich deshalb aus dem Eisvorkommen im Nordatlantik nicht ableiten. 7 Menschen ohne Urlaub sterben früher Die Pflicht, sich zu entspannen/ Kennen Sie Ihr Urlaubsklima? Kürzlich war im Alter von 49 Jahren ein erfolgreicher Chefingenieur gestorben. III einem Nachruf hieß es u. a.:„Er war der pflichtgetreueste Mitarbeiter des Betriebs und hat sich in den letzten zwanzig Jahren keinen Tag Urlaub gegönnt.“ Kein Zweifel, dieser Mann hatte sich wie tausend andere zu Tode gerackert, daran ändert auch ein schöner Nachruf nichts. Und hunderttausend andere„Unersetzliche“ sind im Begriff, es diesem Manne gleich zu tun, darunter besonders die meisten selbständi- gen Geschäftsleute, ohne die es„einfach nicht geht“. Arbeit ist das halbe Leben— gewiß. Aber Erholung ist die andere Hälfte des Lebens, und zur Erholung gehört ein längerer Ur- laub. Sage mir wie du dich erholst und ich sage dir, wie lange du lebst! Fast alle Leute, die auf verantwortungsvollem Posten ste- hen, verbrauchen sich heute zu früh, dar- unter vor allem Aerzte, Redakteure, In- genieure, Geschäftsleute, Betriebsleiter usf. Wer glaubt, daß es ohne ihn nicht geht, ar- beitet über seine Kraft, vergeudet seine Reserven und stiehlt sich zehn oder zwan- zig Jahre seines Daseins. Darum machen wir alle Jahre Urlaub, und dieser gehört groß geschrieben. Ein guter Chef sagte einmal zu einem Angestell- ten, der auf seinen Urlaub zugunsten einer Geldzuweisung verzichten wollte:„Ich lasse mich nicht betrügen. Ein Mensch, der sich nicht erholt, leistet auch nichts“. Tat- sächlich steht der Urlaub gleichberechtigt (und gleich fordernd) neben der Arbeit, wenn es auch Leute gibt, die sich einbilden, nie zu ermüden, immer wach zu sein. Sie vergessen, daß man nichts in der Welt über Gebühr beanspruchen darf, daß sogar Me- talle ermüden und Ruhe brauchen, um ihren durch Ueberbeanspruchung gestörten molekularen Aufbau wieder zu ordnen. Urlaub muß sein, aber wie? Am besten kann ein guter Hausarzt, der uns seit Jah- ren kennt, einen Rat geben, denn er weiß,. wie wir unsere„Batterie“ wieder aufladen missen, um leistungsfähig zu sein. Glück licherweise haben wir Mitteleuropäer alle Möglichkeiten der Erholung zwischen Meer und Hochgebirge. Und zwischen Null und dreitausend Meter findet der Urlauber jedes Klima, das er braucht. Das Wetter Aussichten bis Samstagabend: Meist be- Immer wieder Regenfälle. Tages- temperaturen heute nochmals Auf 15 Pis 19 Grad ansteigend, morgen nur um 15 Grad. Nachttemperaturen zu Samstag zwischen 6 und 9 Grad. Schwacher Wind um Nord. Uebersicht: Die Großwetterlage steht unter dem Zeichen eines weiträumigen Kaltluftausbruchs, der sich im Norden der mitteleuropäischen Tiefdruckrinne nach Süd- westen ergießt und die Rinne zwingt, sich nach Südosteuropa zu verlagern. Damit kommt auch Deutschland in den Bereich kühlerer Luftmassen, wobei aus dem Mittel- meerraum in der Höhe aufgleitende feuchte Warmluft verbreitete Niederschläge verur- sacht. Allgemein ist dies der Eintritt der als Schafskälte bezeichneten ersten Welle des Sommermonsuns. Vorhersage Horte br 10.8.1955. J Uht 10 026 sss 58 900 N 2 O ingstil. Nord.¹i,,i ON OSαν¹ν, 0 wolkenlos 10 Km 20 KI neiter nalb bedeckt Suqwiad U- westwiad 30 umi 40 Km H wolkig bedeckt: vVARM FRONT Kal T FRONT Laa Soq,ẽ,j. der Höhe A oN NOSON =»erme ane Cuftstremuae 9 Nieseln Schade * Schaee z Gewitter Regen = Nebe. , Niederschlagsgebiet Luftdruck ia Mulbar. Temp. in C Grad Hoch- T= Tietaruehgebiet Vier Kinder ertrunken Schwabmünchen. Bei einer Floßfahrt auf einem See im bayerischen Landkreis Schwabmünchen ertranken vier Jungen aus Straßburg im Alter zwischen elf und zwölf Jahren. Bie vier waren zusammen mit zwei Mädchen unter Führung eines 19 jährigen mit dem Floß losgefahren, das in der Mitte des Sees kenterte. Während es dem Aelte- sten noch gelang, die Mädchen zu retten, kam für die Jungen jede Hilfe zu spät. Elf Todesopfer auf Grube Heinitz Saarbrücken. Das Bergwerksunglück auf Grube Heinitz bei Neunkirchen im Saar- gebiet hat ein elftes Todesopfer gefordert. Ein 37 jähriger Bergmann aus Brücken Pfalz) ist am Mittwoch seinen Verletzungen erlegen. am Mittwochmorgen war ein ver- mißgter Bergmann als zehntes Opfer tot ge- borgen worden. 16 Bergleute waren einge- schlossen worden, als am Dienstag auf der Grupe ein Streb in 500 Meter Tiefe zu Bruch gegangen war. Die Trauerfeier für die Opfer findet heute, Freitag, statt. Blank kaufte Schulbänke Köln. Ein Kunde, der bei der in Köln be- endeten„Lehrschau“ besonders viel ein- kaufte, war das Amt Blank. Wie die Messe- leitung bestätigte, hat das künftige Verteidi- gungsministerium auf der Schau, die aus Anlaß des deutschen Lehrerkongresses statt- fand, vor allem Atlanten, Globen, Wand- karten und Schreibmaterial, aber auch Ein- richtungen für moderne Unterrichtsräume, 155 1 Schulmöbel und Schreibtafeln ge- Kauft. Nas wir hörten: Ja, wðãaäas bleibt wirklich übrig von den dungen, die man aus Gewohnheit oder teresse anhört? Bleibt überhaupt etwas im Gedächtnis haften? Woran erinnert man sich eigentlich, wenn der Strom von Worten und Tönen vorübergerauscht ist? Welches waren die Momente— und nur diese zählen—, in enen wir plötzlich sehr genau hinhorchten weil irgendeine Assoziation auftauchte, ein vertrautes Bild lebendig wurde, eine fremde timme oder ein neuer Klang an etwas Wesentliches rührte? Müßige Frage, weil jeder eine andere Antwort darauf geben Wird. Aber machen wir ruhig einmal den ersuch, uns darüber klar zu werden— delbst wenn das Ergebnis unvollkommen ist. könnte sein, daß die Bilanz eines Tages dann etwa folgendermaßen aussieht: Da gab es beim Südwestfunk eine Schul- undksendung über„Die Brück am Tay“, eme Ballade von Theodor Fontane. Verges- bene Erinnerungen an den Deutschunterricht, n dem wir dieses Gedicht lernten. Ver- schollener Klang aus Kindertagen, der einst die Phantasie mächtig bewegte. Merkwürdig, ie wenig sien daran geändert hat. Noch im- mer ist es eine der schönsten Balladen, die Je geschrieben wurden. Geschrieben unter dem Eindruck einer Zeitungsnotiz, als in den eilmachtstagen 1879, bei einem furchtbaren üb in Schottland, die Eisenbahnbrücke ei er den Tay, ein Wunderwerk der Technik, msestürzt war und einen Zug mit 200 Passa- ieren in die Tiefe gerissen hatte. Wenige 1 5 später erschien die Ballade in einer 1 rarischen Monatsschrift. Was waren das 95 Kür menschliche Zeiten, da ein Ver- ehrsunglück mit 200 Toten einen Dichter zu ... und was übrig blieb solcher erschütternden Warnung inspirierte! Heute wäre die gleiche Katastrophe nur eine Ziffer in einer Millionenstatistik und niemand hört mehr den Chor der Hexen, wie ihn Fon- tanle hörte:„Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand!“ 5 Und von einem Dichter der Gegenwart, dem Spanier Damaso Alonso,— im Literari- schen Studio des Südwestfunks— behielt man den Klang metaphorischer Wortkas- kaden im Ohr, farbenglühende Bilder von barocker Sprachkraft, rasender Sturz in die Unendlichkeit irrationaler Räume. Und Was plieb sonst? Etwas von der zarten Traurig- keit einer Erzählung von Heinz Albers„Lan- dung ohne Ankunft“(Südwestfun) oder von dem leidenschaftlichen Ernst und der gei- stigen Unruhe ostzonaler Studenten, die in der Sendung„Streiflichter von drüben“(Süd- deutscher Rundfunk) mehr von uns forderten als mitleidige Anteilnahme: nämlich eine ehrliche Ausein andersetzung mit ihren Problemen. Aus dem Musikprogramm des Südwest- funks blieb eine Erinnerung an die„Suite pergamasque“, von Debussy, gespielt von der Pianistin Christine Purrmann, an ein Orgel- konzert des Australiers George Thalben-Ball aus der Royal Festival Hall in London, an die Pavane von Maurice Ravel, ein paar Takte aus„Nächte in spanischen Gärten“, von Manuel de Falla, mit Clifford Curzon am Flügel. Aber das ist natürlich eine sehr subjektive Auslese. Die Jazzfans mogen mir verzeihen. Der Abend brachte— ebenfalls vom Süd- wWestkunk— eine italienische Aufführung der „Tosca“, Puccinis unvergänglichem Musik- drama, unter Leitung von Alberto Erede. Da wurde gesungen, wie eben nur Italiener singen können. Stimmen von seidigem Glanz strahlender Fülle. Renata Tebaldi als Tosca War ein Erlebnis— selbst wenn der Emp- fang auf Mittelwelle durch Störungen be- einträchtigt wurde. Das also wäre es, falls man mich nach dem positiven Ertrag eines Tages fragte. Nicht gerade viel, verglichen mit der Zahl der übrigen Sendungen vielleicht zu wenig, gemessen an den Bemühungen tüchtiger Programmgestalter aber genug für manche große Freude und, ganz nebenbei, für eine kleine Liebeserklärung an das oft ge- schmähte Radio. E Notizen über Bücher Börries Freiherr von Münchhausen: Das dichterische Werk in zwei Bänden. Band 1: Das Balladenbuch. Band 2: Das Liederbuch Deut- sche Verlagsanstalt Stuttgart). Wenn über den Wert lyrischer Dichtung ein Plebiszit, das hiege wohl also: der Verlagserfolg, entschiede, dann gehörte Börries Freiherr von Münch hausen, der im Jahre 1945 verstorbene letzte Sproß des berühmten Münchhausengeschlech- tes, in die allererste Reihe der deutschen Poeten. Seine Gedichtbände haben schon zu seinen Lebzeiten eine Auflageziffer erreicht. die etwa bei einer halben Million liegt, und zu seinen Liedern und Balladen gibt es mehr als fünfhundert Vertonungen. Das ist ein deut- liches Votum und es wird von der Seite der zünftigen Literaturbetrachtung her gestützt durch die weithin sanktionierte Einordnung Münchhausens in die Reihe der großen deut- schen Balladendichter. Der Dichter selber hat diese Einstufung äußerlich noch dadurch un- terstrichen, daß er den einst von Gottfried August Bürger, dem Abnherrn der deutschen Balladendichtung, gegründeten„Göttinger Mu- sen-Almanach“ neu herausgab und für die Mitarbeit die entschiedensten Talente der neueren Balladendichtung: Agnes Miegel und Lulu von Strauß und Torney zu gewinnen wußte.— Und doch, wenn man in den beiden hübschen, schlanken Leinenbänden blättert, mit denen die Deutsche Verlagsanstalt die im Wesentlichen noch vom Dichter selbst vorberei- tete„Ausgabe letzter Hand“ vorlegt, fällt es oft schwer, die Stimmungshöhe zu bewahren, in die einige wenige Gedichte auch den von Adelsstolz und Gutsherrlichkeit abgerückten Leser von heute versetzen können. Nach Münchhausens eigener Definition soll die „Sprachbehandlung der Ballade schmuckhaft und bewußt, die des lyrischen Gedichts na- türlich und ungesucht“ sein(„Leitsätze“, 1924). Daran hält er sich auch im allgemeinen, wenn- gleich unter den Balladen gelegentlich ein „kaputtes Klavier“ steht, während durch die Lyrik noch manch„schöne Frau“ schreitet. Aber blickt man auf das Ganze und fragt man sich nach dem gegenwärtigen Wert der Sammlung. so kann man die Trennungslinie zwischen Lyrik und Ballade nicht zu sehr betonen, denn für weite Gebiete gibt es ge- meinsame Merkmale. Da findet man zur Lin- ken einen Streifen Brachland, wo die Diktion des Dichters allzu minnesingerlich gewandet ist und kostümiert wirkt, und da liegt zur Rechten wieder ein Streifen Brachland, wo das Bedürfnis, Natürliches natürlich zu sagen, leicht ins Triviale führt. Man hätte nicht alles drucken müssen. Aber zwischen diesen bei- den nicht sehr einladenden Landstrichen führt ein schmaler, begehbarer und oft genug sehr erfreulicher Pfad, auf dem wir ein paar herz- haft knorrigen und wahrhaftigen Versgebilden begegnen, ein paar meisterlichen Balladen voll glaubhafter Schauerstimmung, die trotz ihrer an Gegenstände gebundenen Tragik nicht mehr an Platens„Verhängnisvolle Gabel“ erinnern. — Ein schmaler aber tröstlicher und gewinn- reicher Weg, den auf eigene Faust zu suchen sich lohnt. Wa. Heilbronn— Blüte, Untergang, Wiedererste- hen einer Stadt.(Druckerei und Verlags- anstalt Heilbronn.) Dreißig großformatige Bil- der berichten vom alten, zerstörten und wie- deraufgebauten Heilbronn zehn Jahre nach dem Tag der schwersten Heimsuchung. Schon kann — man sich das traute alte Neckarstädtchen und die bizarre Ruinenlendschaft kaum mehr ge- nau genug vorstellen. Ein neues Heilbronn entstand, mit vielen Fäden der alten Kätchen- und Götz-Stadt verbunden, aber in seiner Er- scheinungsform ganz in das Gegenwärtige ein- gebettet. Eine Stadt der eleganten Spann- betonbrücken mit bedeutendem Binnenhafen, mit neuen und nüchternen Wohnhäusern an der Stelle der malerischen und ungesunden Altstadt und sehr modernen Geschäftshäusern, die reizvoll mit erhalten gebliebenen und wie- derhergestellten Altbauten kontrastieren. Der Text, von Jo Stotz in sauber geformte Lang- zeilen gegossen, nimmt ebenfalls die Verbin- dung mit einer ruhmvollen Vergangenheit auf und wendet sich unvoreingenommen den neuen Gegebenheiten zu. Ein gut ausgewogenes Bild- und Text-Dokument. f. W. K. Wilhelm Lichtenberg,„Das Paradies vor Augen“, Roman(Alfred Scherz Verlag Bern). Als Paradies erscheint dem jungen genialen Chirurgen Dr. Gaber Küry die freie Welt Westeuropas, in die er eines Tages mit seiner jungen Frau aus seiner ungarischen Heimat flüchtet. An der Grenze tritt die Frau auf eine Mine, er muß die vermeintliche Tote zurück- lassen, erreicht sein Ziel allein und kommt bald zu der niederschmetternden Feststellung, daß die Segnungen und Vorteile des west- lichen Paradieses nicht für ihn, den rechtlosen Flüchtling bestimmt sind. Und er muß er- schüttert exkennen, daß sich die freie, von keiner Tyrannei geknebelte Welt ihrer Ver- pflichtung den Menschen gegenüber, die der Abscheu gegen jede Form der Gewalt aus der Heimat vertrieb, nicht bewußt ist. Und nicht nur das, sondern daß sie auch gar nicht wil lens ist, seine Dienste in Anspruch zu nehmen, da sich zu viele um ihre Krippen drängen. Auf seinem hoffnungslosen Weg, auf dem ihm der Gedanke an eine Umkehr immer näher rückt, kreuzen drei Frauen Gaber Kürys Weg und treten bestimmend in sein Leben, so daß dieses mit starken politischen Akzenten er- füllte Buch eine tröstliche und versöhnliche Note erhält, die besonders einer breiten Schicht weiblicher Leser willkommen sein wird. th. Selte 4 MANNHEIM Freitag, 10. Juni 1955/ Nr. 10 Dr. Walther Kamm neuer Leiter des Stadtschulamtes Dr. Walther Kamm, der neue Leiter des Stadtschulamtes, wurde am 14. August 1898 n Mannheim geboren. Hier besuchte er Volksschule und Lessingschule. 1920 wurde er Volksschullehrer und studierte nebenbei an der Handelshochschule Psychologie und Pädagogik. In Heidelberg reihte er sich ein unter die Schüler von Alfred Weber und Willy Andreas., Seine Doktorarbeit hatte die Berufliche Gliederung der Abgeordneten zum Gegenstand und war ein Beitrag zur Soziologie des Parlamentarismus. In Heidelberg und Mannheim übte Dr. Walther Kamm nach der Promotion 1924 seine Lehrtätigkeit an Volksschulen weiter aus. In Frühen Jahren hat er den Weg zur Jugend- bewegung gefunden. Viele Wanderungen führten ihn durch Deutschland und die Nachbarländer. Seit 1948 lehrt Dr. Walther Kamm am Pädagogischen Institut Karlsruhe Sozialkunde, Soziologie und Methodik des Geschichtsunterrichts. 1949 war er, wie sein Vorgänger Schulrat Dr. Brauch, Mitglied der Deutsch- Amerikanischen Arbeitsgemein- schaft, deren Ergebnis, der EgBlinger Plan, grundlegend für eine neue Lehrerbildung wurde. Dr. Walther Kamm tritt an die Spitze des Mannheimer Stadtschulamtes in einem Augenblick, da eine Gewissenserforschung in Sachen Schule mit Bestürzung feststellen mußte, daß der Weg aus Raumnot und Schichtunterricht(besonders auch im Berufs- schulwesen) zu normalen Verhältnissen lang- Wierig und kostspielig sein wird. f. W. K. Schadenfeuer bei BBC-Käfertal in einer Stunde gelöscht Am Mittwochvormittag gegen 11 Uhr brach im Käfertaler Werk der Firma BBC ein Brand aus. Ein Arbeiter beobachtete, wie Flammen aus dem Schleudertunnel des Probe- laufstandes für Großmaschinen heraus- schlugen, die in der aus dicken Holzschwel- len bestehenden Folzverkleidung reiche Nahrung fanden. Das Feuer sprang schnell auf die Dachkonstruktion eines kleineren Gebäudeteiles über. Die BBC-Berufsfeuer- wehr konnte zusammen mit zwei Löschzügen der Berufsfeuerwehr unter Einsatz von zehn Rohren das Feuer auf seinen Herd beschrän- ken und ein Uebergreifen auf benachbarte Gebäudeteile verhindern. Auch die Ameri- Kaner schickten einen Löschzug zur Unter- stützung. Binnen einer Stunde war die Ge- fahr beseitigt. Sofort wurden Untersuchun- gen über die Brandursache eingeleitet. So weit bis jetzt festgestellt wurde, liegt sie in einem komplizierten technischen Vorgang auf dem Prüfstand. Der Sachschaden ist be- trächtlich. Er wird auf 50 000 bis 100 000 Mark geschätzt. b-t Wohin gehen wir? Freitag. 10. Juni Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr: „Kabale und Liebe“(für die TReatergemeinde). Konzerte: Amerikahaus 20.00 Uhr: Klavier- Abend mit Marilyn Meyer. Filme: Planken:„Verliebte Leute“; Alster: „Der Mann, der Rothaarige liebte“; Capitol: „Unter schwarzem Visier“, 23.00 Uhr:„Die ehrbare Dirne“; Palast: Casimir“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Im Zeichen der Verschwörer“; Al- hambra:„Die Teuflischen“; Universum:„Hel- dentum nach Ladenschluß“; Kamera:„Aber Herr Doktor“; Kurbel:„Nord- West-Passage“. Das Gesicht der Innenstadt soll entscheidend verändert werden: Große verkehrstechnische Neuerungen stehen bevor Technischer Ausschuß befaßte sich mit der Neugestaltung des Ringes vom Bahnhof bis zum Kurpfalzkreisel Mannkeim steht vor entscheidenden städtebaulichen und verkehrsteckhnischen Aende- rungen, die sein Gesicht an markanten Punkten der Innenstadt erheblich verwandeln werden. Vielleicht wird— wer die Stadt heute verläßt, um in fünf Jahren wiederzukeh- ren— auf seinem Wege vom Bahnhof zum Kurpfalskreisel manchmal steken bleiben müssen, um sich zu vergewissern, ob er tatsächlich wieder in seiner alten Heimat ge- landet ist. Dies— und erste, hochinteressante Details, die noch manchen Dikussionsstoff abgeben werden, waren das Fazit einer Sitzung des technischen Ausschusses am Mittwoch, an der auck der Straßenbahnausschuß teilnahm. Die Anforderungen an die nicht technisch „belasteten“ Teilnehmer unter den Stadträten waren hock. In weiser Voraussicht reickte deshalb eine Dame der Straßenbahndirektion starken Kaffee. Bahnhofsvorplatz Altes(leidiges) Thema— lautete der Eröffnungssatz, an den Bürgermeister Trumpfheller sofort die Er- läuterung knüpfte, daß man in einer rasch- lebigen Zeit die Erfahrung lehrt es schmerzlich— nicht mehr Einzelprojekte planen und ausführen dürfe, sondern nur noch— vorausschauend— Gesamtprojekte, die der voraussichtlichen Entwicklung ge- recht zu werden trachten. Die Eigenart der Sachgebiete ergab die folgende Gliederung: 1. Wie erreichen wir einen zügigeren Straßenbahnverkehr? 2. Wie erreichen wir die hierfür notwendige Trennung der Ver- Kehrsarten und Verkehrsmittel? 3. In wel- chem Zusammenhang steht diese Planung mit dem Bahnhofsvorplatz? 4. Wie sieht das Zukunftsprojekt der drei großen Um- gehungsstraßen(der West-, Süd- und Ost- tangente) aus, die den Innenstadtverkehr entlasten und zugleich für einen zügigen Durchgangsverkehr(nach der Pfalz) sorgen sollen? Bleibt die Straßenbahn modern? Straßgenbahndirektor Dietrich ging als erster in die Arena mit der überraschenden (und erfreulichen) Feststellung, daß(das ehe- malige Sorgenkind) Straßenbahn als Ver- Kkehrsmittel„wieder im Kommen“ sei. Nicht nur in Mannheim, sondern— nach wissen- schaftlichen Untersuchungen— in vielen Großstädten. Mannheim werde 1955 die 100 Millionen-Grenze bei der Personenbeförde- rung überschreiten(70 Prozent des Berufs- verkehrs). Die Unzulänglichkeiten unseres Eckfentlichen Verkehrsnetzes habe sich— ab- gesehen von der jüngsten Entwicklung— bereits in den letzten Jahren erwiesen, Film der Woche(negativ): Der war vonnöten woran das enorme Ansteigen des Kraftver- Kehrs(Verdoppelung der Fahrzeuge von 1951 bis 1955) natürlich nicht unschuldig ist. Eine groge Wandkarte im Zeichensaal der Stra- Benbahndirektion, wo der Ausschuß diesmal tagte, und auf der die Unfallpunkte der letzten Jahre abgesteckt waren, legte bered- teres Zeugnis ab, als dies Worte vermocht hätten. Eine echte Großstadtstraße Num trat Direktor Dietrich an jene Kar- ten, die die neue Führung des Kaiserringes und Friedrichringes vom Bahnhofsplatz aus über Tattersall, Wasserturm bis zum Kur- Pfalzkreisel in verschiedenen Darstellungen zeigten. Zusammengefaßt ergibt sich, vom Bahnhof gesehen, folgender Profil- Anblick: Eine 54 m breite Bauflucht. Von links nach rechts: 7,40 m breiter Gehweg, anschließend 2,50 m breite Wagenstandspur, dann eine 7,50 m breite Einbahn- Fahrbahn, folgend ein 1,50 m breiter Trennungs-Grünstrich zur nächsten 7,50 m breiten Gegenfahrbahn für den Kraftverkehr; nun schließt sich— im- mer nach rechts— eine 16,60 m breite, mit Baumen eingefaßte dreigleisige Straßen- bahnlinienführung an, der eine 6 m breite Weitere Autofahrbahn(für Anlieger und Parker) folgt, während den Beschluß der rechte, 5d m breite Gehweg bildet. Gesamt- breite: 54 m— wie beschrieben. Eine wirk- liche Großgstadtstraßel! Eine Visitenkarte! Vorteile der„rechten Seitenlage“ Nicht nur Dir. Dietrich, auch anschließend Dipl.-Ing. Weik(Tiefbauamt), sprachen über Fachfragen dieser sog.„rechten Seitenlage“ der Straßenbahnlinienführung. Ihre Vorzüge sind beim modernen Streben nach kreu- zungsfreien Uebergängen für den Querver- kehr ins Auge fallend. Und wenn auch Kreuzungsfreiheit(gegen den Schienenver- kehr) für den rechtsabbiegenden Kraftver- kehr nicht möglich ist, so ergibt sich in jedem Fall ein kreuz ungs geringerer Verkehr als bei einer Mittellage der Schie- nenführung. Weik„krönte“ seine Ausfüh- rungen mit der Planerläuterung für eine Unterführung am Kurpfalzkreisel von Ring zu Ring, die diesen„Kreis ewigen Aerger- nisses“ zu einem verkehrs fördernden Punkt werden lassen könnte. Eine große Lindenhof- Unterführung? Es mag schwierig sein, diesen kurzen Darlegungen Entscheidendes zu entnehmen. „Es wird Aufgabe unserer, in solchen Fällen immer bereiten Presse sein, diese Dinge in verständlicher Form zu erläutern und“— so meinten Bürgermeister Trumpfheller und Stadtbaudirektor Elsässer,—„den Bürgern nahezubringen“. Die Presse meint das auch (und sieht nun der sommerlichen sauren Gurkenzeit mit Ruhe entgegen). Gleiches gilt auch für alle einleitend genannten Rahmen- planungen, bei deren Skizzierung als Novum eine große Bahnhofs- Unterführung für den gesamten Kraftverkehr zum Lindenhof registriert wurde. Ein Fünfzehn-Millionen-Projekt Es ging an diesem Mittwoch noch nicht um Finanzen und Beschlüsse, sondern um das erste Bekanntmachen mit einer wirklich großstädtischen Verkehrs- und Stadtplanung in Maunheim, die über Dinge hinausgreift, an die bei Erstellung des ersten General- bebauungsplanes(1949) noch nicht gedacht werden konnte. Bauzeitplan und Kosten für die Umgestaltung vom Bahnhofsvorplatz über den Ring bis zum Kurpfalzkreisel sind allerdings als Schätzwerte bekannt: 5 Jahre und 15 Millionen, wobei die technische In- stallation einer vollautomatischen Verkehrs- ampelsteuerung nicht einbegriffen ist. Eine hohe Summe, aber„dies alles“, sagte Trumpfheller,„ist wichtig, wichtiger sogar Als ein Theater“. Denn das Verkehrschaos darf uns nicht über den Kopf wachsen. Es muß bewältigt werden.-kloth Die lächerliche Unheimlichkeit des M. Clouzot Zur Aufführung des Filmes die„Teuflischen“ in Mannheim 2 „Der interessanteste Film seit 20 Jah- ren!“—„Stärker als der stärkste Kriminal- ihm“.—„Ein Hexentanz dämonischer Lei- denschaften“, Das sind die Präàdikate des französischen Henri G. Clouzot-Filmes„Die Teuflischen“, der in jüngster Zeit verschie- dentlich mehr oder minder erregt dis- kutiert wurde. r, Warum nur Diskussion?— Vielleicht, weil aus Frankreich so viele bedeutende Filme gekommen sind, die es wert waren. Clcuzots sexual-sadistischer Mörderfilm bedarf der Diskussion nicht. Aber er sollte vielleicht erhellt werden— in seinem Hin- ter- und Vordergrund. Verkehrssignalanlagen für Augusta-Anlage Technischer Ausschuß befürwortete zwei Vorlagen einstimmig Ausklang der Sitzung des Technischen Ausschusses am Mittvroch waren Beschluß und Empfehlung an den Stadtrat von zwei Projekten, die seit längerer Zeit auf dem Programm stehen und nun endgültig aus- gereift sind. Es waren die Verkehrssignal- emrichtungen für die Kreuzungen Otto- Beck-Sraße/ Augusta-Anlage und Augsta- Arilage Autobahneinfahrt sowie eine vorbe- reitende Kabelverlegung für eine vollauto- matische„Grüne Welle“ auf der„Renn- strecke“ Friedrich-Ebert-Strage— Rollbühl- Straße— Ladenburger Straße. Somit wurde micht nur städtebauliche Zukunftsmusik ge- spielt(vgl. unseren Artikel„Mannheim Plant große verkehrstechnische Neuerun- gen“), sondern auch praktische Arbeit ge- ledstet. Die Installation der beiden Signalanlagen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an der Otto-Beck- Straße und der Autobahnein- Fahrt kostet 88 000 DM, die bereitgestellt werden können(im außerordentlichen Haus- Halt zu verrechnen), während der sofortige Einbau des Steuerkabels für die spätere grüne Welle der Rollbühl-„Rennstrecke“ 50 000 DM kostet. Diese Arbeit wurde des- halb vorverlegt, weil dort ohnehin im Augenblick Erdarbeiten ausgeführt werden und damit eine Einsparung von 30 000 DM erzielt werden kann. Bürgermeister Trumpfheller dankte für die einstimmige Annahme der Vorlagen und verwies auf den bedauerlichen Unfall, der dieser Tage gerade an der Kreuzung Otto- Beck-Straße zwei Todesopfer gefordert hat. Dem eventuellen Vorwurf, der Unfall habe beschleunigten Bau der Signalanlage herbei- geführt, hielt er entgegen, daß dieser Tages- ordnungspunkt bereits vor längerer Zeit für diese Mittwochsitzung festgelegt wurde. Das Rheinbrückenprojekt— vornehmlich die Auffahrts- und Abfahrtsrampen der Mannheimer Seite und die damit verbunde- nen Verkehrsplanungen an der Rheinlust, dem Eisstadion sowie auf der Bahnhofsseite der Brückenabfahrt— werden Gegenstand einer Stadtratssitzung am 26. Juli sein. -kloth Das alles geht in gewissem Sinne zurück auf Ernest Hemingway.„Das alles“ meint hier die literarische Bewältigung eines Le- bens, das„überall in unserem Jahrhundert gewalttätig, brutal und schmerzvoll ist“. Die unerregte Darstellung der Brutalität spielt in Hemingways Werk eine große Rolle. Was Gefühl und Verstand dazu sagen, bleibt unaus gesprochen. Ein grohßer realistischer Kunstgriff! Wehe, wenn er zur Maniriertheit entartet. II. Hemingway hat gesät— und geerntet. Und viele haben mitgeerntet, denn er hat eine Generation von Schriftstellern ange- regt, aber er hat gleichzeitig Unheil gestif- tet(wofür er nicht kann), denn die Zahl derer, die ihn abklatschten, nie darüber hinaus kamen und deren Nachahmung ab- glitt in eine Mischung von nur- brutaler Ge- Waälttätigkeit und Sexualität ist Legion. Ein Musterbeispiel ist neben O'Hara und Chandler auch James Cains Mörderroman „Die Rechnung ohne den Wirt“, die ungei- stige Vorlage für Clouzots Fin„Die Teuflischen“. III. Da beschließt also ein sauberes Pärchen, den Dritten im Bunde des unerträglich ge- wordenen Dreiecksverhältnisses„kalt zu machen“. Clouzot-Gag: Das Pärchen sind zwei Frauen, der Abzukühlende(bildlich, denm es geschieht in der Badewanne) ist ein Mann, Gatte einer der Damen, Liebhaber der anderen. V. Aber dann wird es„spannend“: Anzei- chen häufen sich, daß der Kaltgemachte gar nicht kalt ist. Großes Mörderinnen-Ge- bibber. Naive Gemüter bekommen jetzt doch Angst(was Clouzot mit aller Gewalt errei- chen will). Weniger Naive sehen gespannt dem Ober-Gag entgegen, der kommen mug und prompt kommt: Mit Gummiglotzaugen glubschend steigt der Totgeglaubte in Groß- aufnahme aus der Badewanne im Zimmer seiner Gattin. Die bherzleidende Pseudo- Mörderin sinkt darob zu Boden und ist nun so kalt, wie der der Badewanne entstie- gene vermeintliche Ermordete naß ist. O Schurkenkomplott! Nicht die Damen haben es gegen den Mann geschmiedet, son- dern„jener“ schmiedete es mit der Gelieb- ten gegen sein armes Weib. Da liegt sie nun, herzschlag-gemeuchelt, und das Schurken- paar reicht sich die Lippen. V. Dies der„Gehalt“. Eingepackt in die ältesten Requisiten aus der surrealistischen Klamottenkiste, mit der der Menschheit schon seit Jahrzehnten das filmische Gru- seln beigebracht werden soll: Wehende Vorhänge, knarrende Dielen, grabschende Hände und geheimnisvolles Spiel von Dun- kel und Licht. Den Rahmen gibt(wie ge- schmackvoll) ein Knabenpensionat ab. Zu- gestanden: Hier, in der Milieuschilderung, sind einige gute Szenen gelungen. Milieu und Typen— daes ist gut getroffen, daran merkt man, daß diesen Film Könner ge- macht haben, ganz genau die gleichen Leute (Regie, Buch, Hauptdarsteller), die„Lohn der Angst“, diesen erregenden Film schufen. Sie waren damals an der Grenze. Jetzt sind sie jenseits. Dort ist Per- version. VI. Aus dieser Perspektive betrachtet, bringt dieses„Werk“ eine tröstliche Erkenntnis. Clouzot irrt: Noch sind nicht alle seelische und sexuelle Krüppel. Er hat den Bogen überspannt. Und so ist sein teuflischer Plan mit den Teuflischen abgeglitten in ein Ka- binett der lächerlichen Unheim- lichkeit, das man auch die unheim- liche Lächerlichkeit nennen kann. Die einzige des Diskutierens werte Frage nach diesem Film lautet: Findet ein Mann wie Clouzot zurück? H. Schneekloth teten— im deutsch- amerikanischen Bera- eee Aus dem Polizeibericht: Unerlaubtes Spiel mit Spielautomaten Drei junge Leute aus Friedrichsteg brachen in einer Gastwürtschaft einen Pub. ball- Spielautomaten auf und nahmen 20 heraus, die sie brüderlich untereinande teilten. Sie wurden jedoch von der Krim. nalpolizei ermittelt und angezeigt. Eine 26jahrige Hausgehilfin, die auf dem zue. ten Polizei-Revier vorsprach. wurde etyaz genauer unter die Lupe genommen. stellte sich heraus, daß sie an den letzten beiden Tagen mit Männern spazieren gegan. gen war und ihnen dabei jeweils Geld. beträge aus den Taschen geangelt hatte. Sie wurde festgenommen. 23 Unfälle an einem Tag Am Dienstag ereigneten sich 23 Verkehrs. unfälle, davon drei schwere. An der Strabeg. kreuzung Scharhofer Straße/ Einfahrt Zum Fliegerhorst stiegen ein amerikanischer Pkw und ein entgegenkommender Motorrad. fahrer zusammen. Der Motorradfahrer erlitt eine Gehirnerschütterung. Sachschaden 200 Mark.— An der Straßenkreuzung Laden. burger/ Heddesheimer Straße stiegen 20 Personenkraftwagen zusammen, wobei eine Person verletzt wurde und Sachschaden fit etwa 3000 Mark entstand.— Auf der Schwetzinger Straße wurde eine 15 ahrige Schülerin von einem in Richtung Neckarauer Uebergang fahrendem Motorrad angefahten und mit einer Gehirnerschütterung i Krankenhaus gebracht. g 21 Kraftfahrzeuge Dieben abgejagt Nachdem erst kürzlich eine gröfere Tall gestohlener Kraftfahrzeuge ihren Besitten Wieder zurückgegeben werden konnte, Wur- den in den vergangenen 14 Tagen erneut 1 Motorräder und vier Personenkraftwa von der Polizei sichergestellt. Vermißter Junge gefunden Ein 16jähriger Maurerlehrling, der Se 1. Juni von seinen Eltern, die bei Bruchs wohnen als vermißt gemeldet war, wurd jetzt von der Polizei in der Baustelle des Alten Rathauses am Marktplatz fest genommen. Nicht krank— volltrunken In einer Gastwirtschaft der Innenstadt brach am Vormittag eine 25 jährige aus Lud. Wigshafen zusammen und stürzte besin⸗ nungslos zu Boden. Im Krankenhaus wurd, festgestellt, daß die Eingelieferte keines. Wegs krank, sondern volltrunken War. Sie wurde deshalb ins Polizeigefängnis um- quartiert. Schwermütige 18 jährige Ein 18 jähriges Mädchen, das offenbar schwermütig veranlagt ist, versuchte sich n der Wohnung seines Arbeitgebers in det Neckarstadt mit einer Ueberdosis von Schlaftabletten das Leben zu nehmen, Sie wurde jedoch rechtzeitig ins Krankenhal gebracht, so daß sie wahrscheinlich gerette würd. Drei Abschiedsbriefe hat die Kriminal- Polizei sichergestellt. Ungebetener Besuch verlor Ausweis In den frühen Morgenstunden stieg el Soldat in eine Parterrewohnung auf der Schönau ein. Was er wollte, ist nicht gam Klar. Er wurde ertappt und suchte das Weite Dabei verlor er seinen Ausweis, so daf et gefunden werden dürfte. Schülerinnen retteten Ertrinkende Am Strandbad wurde von zwei Schüle. rinnnen eine ertrinkende 67 jährige Fra gerettet, die mit Selbstmordabsicht in den Rhein gesprungen war. Waldbrände verhüten Mahnung an Amerikaner Ueber die Verhütung von Waldbränden wurde kürzlich— wie wir bereits berlch⸗ tungsausschuß gesprochen. Oberst Drin kert, der damals seine Unterstützung 2. sagte, hat 5 Armee- Richtlinien veranlaßt, die die amerl kanischen Soldaten mit den deutschen Be- stimmungen zur Verhütung von Wald. bränden vertraut machen sollen. — Bnlun comb! iht kochbändlet führt BRAUN cou sI Serne vo Das kleinste Gerät seiner Art Ein Phonosuper für Ihr Heim, der Sie auch überallhin begleiten kann, weil er Netz · und Batteriebetrieb hat. Er bringt Ihre Lieblingssender und Schallplatten wann und wo Sie es wün- schen(Sie können 2z. B. mit dem neuen BRAUN- Gymnastik- Kurs auf Platten überall Ihren guten Vorsätzen treu blei- ben, mehr für Ihre Gesundheit zu tun). 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Sie Tkehrg. traßzen. rt Zum mischer torrag. r erlitt —— ee en N00 Laden- en Wel ei eine den für uf der jährige Larauer ekahren ng in 88. Zabl sitzer E, Wur- neut I Wagen er Seit ruchsel Wurde e dez keit enstadt 18 Lud besin. Wurde Keines. far. Sie is um- ktenber sich in in der S Vol en. Sie tenhauz gerettet iminal- yeis tieg en uf der At gam s Weite. daß et de Schüle e Frau in des 9 ränden berich⸗ Bera- Drin⸗ ing. de vol ameri- en Be- Wald- 7 e 125 8 S 2 1 3 2 2 n 5 3 5 10 5 7 5 5 5 5 N„ N 5 —— ee* N 8 e 1 130 Freitag, 10. Juni 1935 5 5 120 r. g 5 MORGEN Seite 5 Innenstadt im Zeichen der Fronleichnamsprozession Große Beteiligung an der Danksagungsfeier auch in den Mannheimer Vororten Die Fronleichnamsprozession ist die nach zuben am stärksten hervortretende Feier des kürchenjahres, ein Dankgottesdienst für die güktung des Altarsakraments, unter dessen Hülle die katholischen Gemeinden in aller ſſelt den Stifter verehren. Wie alljährlich, so tanden sich auch gestern wieder Tausende früh auf dem Marktplatz ein, wo unter dem nagenden Standbild der Pietas mit dem geithin leuchtenden Kreuz, in der Portal- asche der Unteren Pfarrkirche, der Altar errichtet war. Birkengrün und Blumen muß en in dem großen Steinbaukasten der Stadt feld und Wald vertreten. Eigenartig eine solche Feier außerhalb der bergenden Mauern des Gotteshauses und an der geschäftigen Stätte des Marktes, aber an diesem Tage wird Gott in seiner Schöp- tung, also auch auf Straßen und Plätzen der städte, bekannt mit Chören und Gemeinde- esang, mit Gebeten, die aus dem Ursprung zommen und den feierlichen Tag in den gro- gen Zusammenhang betten. Eine klare Stimme gab über Lautsprecher in knapper form Erläuterungen. An vier Stationen lasen Priester Evange- ben, die auf Stiktung und Bedeutung der Auf dem Wege zur zweiten Station Foto: E. Jacob Eucharistie Danksagung) eingehen. Auf dem Marktplatz war die erste. Nach dem sakra- mentalen Segen entfaltete sich gegen neun Uhr unter Glockenklang mit Wimpeln, Fahnen, Standarten und Statuen der farben- freudige Umgang. Seine Gliederung nach Geschlechtern, Lebensaltern und Ständen, geschart um das Allerheiligste hält bis in unsere Tage eine fundamentale Einteilung der Lebensgemeinschaft fest, wie sie die Römer, die großen Ordner, für alle Zeiten gültig getroffen haben. Nicht durch vornehme Viertel, sondern durch Innenstadt-Straßen, zerstörte und teilweise wieder aufgebaute, z0g die Prozession, wo Mühselige und Be- ladene wohnen, die um Anfang und Ende oft so viel besser Bescheid wissen. Bei der Lieb- frauenkirche wie immer die zweite Station. Die dritte auf dem Zeughausplatz war mit Rücksicht auf Bauarbeiten diesmal anders gestaltet. Der Altar stand dem Hauptportal des Zeughauses gegenüber an dem alten Kriegerdenkmal. 5 Bei der vierten Station, an der Jesuiten- kirche, setzte Regen ein. Stadtdekan Otto Michael Schmitt sprach gegen elf Uhr das Schluß wort in der überfüllten Jesuitenkirche. Er faßte den Sinn der Feier zusammen: Sie meint das Gedächtnis des Stifters in Freude und Dankbarkeit, sie bezieht ohne Unter- schiede alle in der Stadt ein, weil alle allzu- mal der Gnade bedürftig sind, Anwesende Wie Abwesende. Indessen näßte Regen die asphaltierten Straßen und ihren Laub- und Blumen- schmuck. Segensreicher Regen, Gärtnern und Bauern hoch willkommen, Stadtleuten aber etwas lästig. Trotzdem rührte sich kaum je- mand vom Fleck, so lange am Altar mit der Silbermadonna das Evangelium verlesen und die großen Lobgesänge gesungen wurden. f. W. K. Arbeitslosenzahl unter der 500OOer-Grenze Günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt/ Mangel an Bauarbeitern Fast alle Entlaßschüler aus dem Raum Mannheim sind untergebracht, zum großen Teil in Lehrstellen. Das ist nur, einer der vielen erfreulichen Aspekte, diè Dr. Schäff- ner, Leiter des Arbeitsamtes, in einer Pressebesprechung über die Arbeitsmarkt- lage im Mai aufzeigte, Bei den Männern ist die Vollbeschäftigung so gut wie erreicht. Die Zahl der männlichen Arpeitslosen ist von 2005 auf 1682 zurückgegangen. Eine Zahl, die bei etwa 200 000 Beschäftigten im Arbeitsamtsbereich kaum noch ins Gewicht fällt. Auf 100 männliche Arbeitnehmer kom- men nur noch 1,7 Arbeitslose. Bei den Frauen ist die Situation nicht ganz so gut, hat sich im Mai jedoch auch gebessert. Vor allem die Konservenindustrie, aber auch eine Gummifabrik waren aufnahmefähig. Die Frauenarbeitslosenzahl hat sich von 3504 auf 3117 vermindert. Die Gesamtarbeits- losenzahl ist zum erstenmal seit sechs Jah- ren unter 5000, nämlich von 5509 auf 4799, geschrumpft. Sie wird kaum noch unterschritten wer- den können. Sie entspricht einer Arbeits- losenquote von 2,8(auf 100 Arbeitnehmer kommen 2,8 Arbeitslose). Die Quote ist für Ludwigshafen 2,5, für Heidelberg 4,0, für Karlsruhe 2,7 und Stuttgart 0,8. Mangel an Fachkräften heißt das schon nicht mehr neue Lied. 2465 offene Stellen werden gemeldet. Bei den Männerberufen handelt es sich da- bei um 320 Maurer, 150 Maler, 66 Zimmer- leute, 60 Gipser, 202 Metallarbeiter, 100 Ar- Zwei OEG-Züge prallten heftig zusammen Blockstelle Neuostheim gab kein Haltesignal/ 30 000 Mark Sachschaden Am Mittwochmorgen, gegen 7.42 Uhr, kam es auf der OEG-Strecke vor Seckenheim uu einem Zusammenstoß, als ein aus Mann- heim kommender Leerzug die vor dem Ortseingang auf freie Durchfahrt wartende OEG nach Heidelberg nicht rechtzeitig be- merkte und von hinten rammte. Nach An- gaben der Polizei wurden zwölf Personen vorwiegend mit Prellungen in zwei Mann- heimer Krankenhäuser transportiert. Sie konnten jedoch alle nach kurzer Behandlung ieder entlassen werden. Weitere 20 Fahr- gäste hatten sich nur geringfügig verletzt, z daß keine ärztliche Hilfe notwendig War. Die mit Fahrgästen besetzte Bahn nach Heidelberg fuhr fahrplanmäßig 7.25 Uhr in Mannheim ab. Nach der Kurve vor Secken- heim(zwischen Ortseingang und Kasernen) mußte sie auf den Gegenzug warten. Um 02 Uhr verließ ein ebenfalls vier Wagen zahlender Leerzug, der für den Bahnhof Seckenheim bestimmt war, Mannheim. Vor der Kurve zwischen Neuostheim und Secken- deim war dem Fahrer des Leerzuges die dicht versperrt, so daß er den auf demsel- ben Gleis stehenden Zug nicht rechtzeitig bemerkte. Wenige Sekunden später fuhr er trotz scharfen Bremsens mit etwa 20 kKm/st Geschwindigkeit auf die wartende Bahn auf. Bei dem Zusammenprall schoben sich die Führerstände der Wagen ineinander und einige Scheiben der vorderen Wagen- teile gingen in Trümmer. Verkehrspolizei, Kripo, Krankenhaus- Ambulemzen, Werkstattwagen der OEG und Angehörige der Verwaltung der Ober- rheinischen Eisenbahngesellschaft trafen schnell am Ort des Zusammenstoßes ein. Die Ermittlungen in der Schuldfrage dauern nach polizeilicher Mitteilung noch an. Von der OEG-Verwaltung erhielten wir die Aus- kunft, daß der Blockwärter im Bahnhof Neuostheim es versäumt habe, den Leerzug abzustoppen. Die Betriebsleitung der OEG teilte ferner mit, daß durch den Zusammen- stoß alle acht Wagen so beschädigt wurden, daß sie teils in der Mannheimer OEG- Werk- stätte, teils in einem Heidelberger Waggon- Werk wieder instandgesetzt werden müssen. Der Schaden wird auf 30 000 PM. a J nl. beiter für Verkehrsbetriebe, 100 qualifizierte (körperlich gesunde) Hilfsarbeiter, 56 Arbei- ter für die holz bearbeitende Industrie und 63 für die Landwirtschaft. Für Frauen wer- den 395 offene Stellen als Hausgehilfinnen und 201 Stellen in Büros angeboten. Haus- arbeit begeistert die jungen Mädchen nur wenig, nicht so sehr wegen des Lohnes, als der in den meisten Fällen knappen Freizeit und der Abhängigkeit vom Haushalt. Die Zahl der Stellenvermittlungen blieb mit über 7000 unverändert. Neben Neube- setzungen sind eine ganze Reihe von Stel- lungswechseln inbegriffen. Die zu diesem Zweck eingerichteten Abendsprechstunden zur Beratung erfreuen sich großer Beliebt- heit. Kursen zur beruflichen Weiterbildung Wird nach wie vor große Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem erst jetzt drei Lehr- gänge in Kurzschrift und Maschinenschrei- ben abgeschlossen wurden, haben sofort wie- der drei neue begonnen. Es läuft noch ein Haushalt- und ein Refakurs. Ein Schweiß- lehrgang beginnt in Kürze. Im Mai waren noch 430 Arbeiter bei 14 Notstandsmaßgnahmen beschäftigt. 72 heimat- lose Jugendliche wurden von der Arbeits- kürsorge betreut. Im Mai wurden noch 3637 Unterstützungsempfänger gezählt, gegenüber 3806 im Vormonat.-t Erstes Konzert des Handharmonikaclubs Rhein klang Der Weg des Handharmonikaclubs„Rhein- klang“ Rheinau war nicht leicht, bis er nun zum ersten Male seit seiner 1950 erfolgten Neugründung vor die breite Oeffentlichkeit treten konnte. Der Motor zu diesem Schritt War der knapp 25jährige Dirigent Werner Gahr, der seine beiden Orchester im dicht- besetzten Saal der TSG Rheinau am Wochenende vorstellte, Bezirksvorsitzender Blatz(Ludwigshafen) freute sich über das große öffentliche Interesse und nannte die Handharmonika in ihrer heutigen Bedeu- tung ein„Kulturinstrument“. Der Abend begann bei gemeinsamen Klängen mit dem als Gast anwesenden Oppauer Bruderverein und präsentierte dann in chromatischer und diatonischer Besetzung, die Rheinauer bei diszipliniertem Spiel mit Melodien von Kreutzer, E. Wild. Holzschuh und Koschat. Mit dem chromatischen Akkordeon(Strauß und F. Bär) überraschte ein Septett ange- nehm. und im zweiten Teil kamen dann Wieder die Oppauer Gäste zum Zug. Sie be- wiesen ein technisch fein ausgereiftes Können und Gahr selbst zeigte sich als Kklassifizierter Virtuose seines Instrumentes. Dem Beifall folgten etliche Dreingaben und abschließend überreichte Hermann Eiermann dem Diri- genten in Anerkennung seiner seit Oktober 1954 geleisteten Aufbauarbeit eine kostbare Pfanze. i Vom Altrhein bei Sandhofen * Stollenwörtkweiker um. Beim Transport der ladeanhängern über die Ebertbrücke. Die Ver bewerkstelligt wird, soll heute und morgen Mannheimer Ie Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt: 10. Juni,„Schwarzwälder Hof“, Mitgliederver- sammlung. Sprechstunden der SPD: 10. Juni, 18 bis 20 Uhr, Altersheim Lindenhof, MdL W. Krause, 18.30 bis 20 Uhr, Rheinauschule, Stadtrat J. Ott. Deutsch-Baltische Landsmannschaft: 10. Juni, 19.30 Uhr, Victoria-Hotel, Versammlung. Fotografische Gesellschaft: 10. Juni, 20 Uhr. Hotel„Rheinhof“, Vorführung von Farblicht- bildern der Wandergruppe. Verein für Naturkunde: 11. Juni, 14.25 Uhr, ab OEG-Bahnhof oder 14.40 Uhr ab Blücher- straße, oder 14.47 Uhr ab Hauptbahnhof, Fahrt nach Heidelberg und Besichtigung der Kulturen des Instituts für Obstbau. Radsportverein„1897“ Waldhof: 11. Juni, 20 Uhr,„Europäischer Hof“. Mitgliederver- sammlung. Pommersche Landsmannschaft: 11. Juni, 20 Uhr, im„Kaisergarten“, Monatsversamm- lung und Kulturabend mit der„deutschen Ju- gend des Ostens“. CDU- Sprechstunden: 11. Juni, 16 bis 18 Uhr, im Parteisekretariat in N 5, 2, Bundestagsabge- ordneter Josef Maier, Stadträtin Lutz. Landsmannschaft Brandenburg-Wartheland: 11. Juni, 20 Uhr, im Gewerkschaftshaus, O 4, Monats versammlung. Die Junge Union, Landesverband Nord- baden, veranstaltet am 11./12. Juni in der Ju- gendherberge„Schnickenloch“ eine Sozial- tagung. Das Samstagsreferat(17 Uhr) behan- delt das Thema„Aufgaben des christlichen jungen Arbeitnehmers in Betrieb, Gewerk- schaft und Partei“. Das Sonntagsreferat(11 Uhr) behandelt das Thema„Wie stellen wir uns das Mitbestimmungsrecht und Miteigentum vor?“. Kraftfahrer-Verein: 11. Juni, 20 Uhr, Lokal „Zum Zwischenakt“, Mitglieder versammlung und Vortrag von H. Metzeler über„Fahren mit schlauchlosem Reifen“. 8 5 Kleintierzuchtverein Rheinau: 11. Juni, 20 Uhr, Lokal„Reichsadler“, Relaisstraße, außer- ordentliche Versammlung. Motorsport-Club Schönau: 11. Juni, 20 Uhr, Siedlerheim, Sommernachtsball. 16. Juni, Siedlerheim, Versammlung. Film für Ausbilder und Prüfer:„Der Berufs- geburtstag(Einführung in die Lehre)“, 14. Juni, 11 Uhr, Sitzungssaal Industrie- und Handels- kammer, L I, 2. Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands: 11. Juni, 14 Uhr, Lindenhofkantine, Versamm- lung der Rentner und Pensionäre. CVIMI: 11. Juni, 20 Uhr, G 4, 1-2, Film„Der Tod im Nacken“. Reichsbund, Ortsgruppe Lindenhof: 11. Juni, 20 Uhr, Lokal Olbert. Mitgliederversammlung. Ausstellung von Handwebereien Steinach- taler Leinen, 11. Juni, 14 bis 18 Uhr, 12. Juni, 11 bis 18 Uhr, Jugendheim Erlenhof. Fußßartilleristen. Die Angehörigen der ehe- maligen schweren Artillerie des Feldheeres ehen der„Schwimmverein“(SVM) und der Volkstümliche Wassersport“(VNN) nach dem schweren Pontons, die die Schwimmbecken abgrenzen, kamen die Amerikaner zu Hilfe. Seit Mittwoch rollen Sattelschlepper mit Tief- ladearbeit, die mit amerikanischen Kranen fortgesett und beendet werden. Bild: Steiger rmin- Kalender (Fußartillerie) treffen sich am 11/12. Juni in Bühl(Baden). Quartier anforderungen an Ver- kehrsamt(Rathaus) Bühl. Landsmannschaft Schlesien(VdI): 11. Juni, 20 Uhr, Hotel„Rheinhof“, Monatsversammlung mit musikalisch- literarischem Teil. Schülertreffen: Jahrgang 1904/05, 11. Juni, 20 Uhr, Lokal„Zur Stadt Mannheim“, Neckarau, Schulstraße 40. Wanderfreunde Mannheim: 12. Juni, Schwarz- wald- Wanderung Bad Liebenzell— Hirsau Zavelstein— Calw; Abfahrt mit Verwaltungs- Sonderzug Hbf. Mannheim 6.56 Uhr.— Am gleichen Tag Odenwaldwanderung Hirschhorn — Forsthaus Michelbuch— Grein— Neckar- steinach; Abfahrt mit„Neckartäler“, Hbf. Mannheim 6.50 Uhr. Wir gratulieren! Friedrich Menges, Mann- heim-Rheinau, Frühlingstraße 45, wird 75, Jo- hannes Röhrig, Mannheim- Schönau, Thorner Straße 35, wird 79 Jahre alt. Patriz Hirner, Mannheim- Sandhofen, Viernheimer Weg rechts, begeht den 84. Geburtstag. Die Eheleute Karl Schmitt und Auguste geb. Berger, Mannheim, L 14, 19, haben silberne Hochzeit. Eugen Bopp und Katharina geb. Schüler, Mannheim, Sten- gelhofstraße 16(früher B 2. 10), Friedrich Wille und Babette geb. Grübel, Mannheim, Niederfeldstraße 123, können goldene Hochzeit feiern. Frühlingsfest der Schlesier im„Morgenstern Die Veranstaltungen der Landsmann- schaft Schlesien, Kreisgruppe Mannheim Stadt, erfreuen sich schon immer starken Zuspruchs. So konnte Dauerregen die Schle- sier nicht hindern, in hellen Scharen die Fahrt nach dem Mannheimer Norden an- zutreten, um im Sandhofener„Margen- stern“ nicht Flüchtlingsprobleme zu be- sprechen, sondern in guter Stimmung etwas verspätet in den Frühling hineinzutanzen. Das besorgten die Schlesier mit Elan, da- bei sich mit vielen Mannheimer Altbürgern zu einer frohen Gemeinschaft vereinend. Da sich auch das bekannte Duo Maurer- Ziegler vom„Feuerio“ einfand, gab es viel zu lachen. Für die musikalischen Rhythmen war das Orchester Bruno erfolgreich be- müht. Kr Der Theaterverein„Dramatischer Club“ Waldhof, eröffnet am 12. Juni, um 20 Uhr, auf der Freilichtbühne an der Waldpforte die diesjährige Spielsaison mit einer Auf- kührung des Schauspiels„Die Nibelungen“ von Friedrich Hebbel, bearbeitet von Willi Rechner. — —————— 0 V F N 5 * 285 d —— f S ei 1 r 72 0 n 1 DREI-LAND ERS EITE Freitag, 10. Juni 1955 Nr. UMSCHAU IN BADEN-WURTTEMB ERG Zur Auskunft nicht verpflichtet Göppingen. Die Gemeindeverwaltungen müssen der GEMA keine Auskunft geben. Diese Entscheidung des Bayerischen Ver- e ene Ss Wurde den Bürger- meistern des ses Göppingen auf einer Pagung bekannt ben. Die GEMA hatte von den Bürge sterämtern Auskunft über tantiemenpfI ge Veranstaltungen verlangt, die bei den Gemeindeverwaltungen Wegen der Vergnügungssteuerpflicht ange- meldet werden muß 7 Ein kurioses Urteil Eglingen. Ein unerwartetes Urteil fällte das Amtsgericht Eglingen, als es einem 24 jährigen außerordentlich gewandten und Waghalsigen Fassadenkletterer die Auflage Machte, sofort einem Eßlinger Sportverein beizutreten, damit er dort seine körperlichen Fähigkeiten in die richtigen Bahnen lenke. Eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten Wegen Benutzung fremder Kraftfahrzeuge und wegen zweifacher fahrlässiger Köper- Verletzung, verbunden mit grobem Unfug, Wurden auf drei Jahre zur Bewährung aus- gesetzt. Amt Blank beansprucht Funkerkaserne Stuttgart. Zu der Aufforderung an die Stadt Stuttgart, die in der Funkerkaserne Wohnenden Familien anderweitig unterzu- bringen, wurde bekannt, daß das Amt Blank die Kaserne bear sprucht. Es wird angenom- men, daß in der Funkerkaserne, die Bundes- eigentum ist, eine Art Wehrkreiskommando eingerichtet werden soll. Von den zustän- digen Stellen in Stuttgart wird darauf hin- gewiesen, dag das Amt Blank für die Räu- mung der Funkerkaserne keinen Termin festgesetzt habe. Ferner wird daran erin- nert, dag die Stadt Stuttgart schon seit län- gerer Zeit mit einer Beanspruchung der Kaserne durch den Bund habe rechnen müs- Sem. Für eine anderweitige Unterbringung der Bewohner der Funkerkaserne seien auch bereits Mittel bereitgestellt worden. Ueber 350 km zu Fuß Walldürn. An der Wallfahrtsstätte zum eiligen Blut in Walldürn traf zum 305. Male die traditionelle Fugprozession aus Köln- Urbach ein. Weihbischof Ferche empfing die Gläubigen seiner Diözese und dankte ihnen Tür ihre Glaubenstreue. Die 100 Pilger waren Sieben Tage lang unterwegs und legten rund 350 km zu Fuß zurück. Zusammenstoß auf der Autobahn Bruchsal. Auf der Autobahn in der Höhe von Bruchsal kam ein holländischer Per- sonenwagen von der Fahrbahn ab, raste über den Grünstreifen und prallte auf der anderen Fahrbahn auf einen entgegenkom- menden Tankwagen. Der Fahrer des Per- sonenwagens war auf der Stelle tot. Sein fahrer erlitt lebensgefährliche Verletzun- Das Fahrzeug wurde völlig zertrüm- Raubüberfall nur fingiert Karlsruhe, Ein 28 jähriger Maler aus Glas- Hütte bei Stockach, der seit drei Jahren in der Schweiz beschäftigt ist, hat vor der Karlsruher Polizei gestanden, daß seine An- gaben, er sei auf dem Turmberg bei Karls- ruhe-Durlach von einem Unbekannten über- fallen und beraubt worden, falsch seien. Da er aus privaten Gründen seinem Leben ein nde setzen wollte, habe er sich bei einem Spazi ergang auf dem Turmberg mit einem Stein eine schwere Kopfplatzwunde beige- bracht und sich dann mit seinem Taschen- messer zwei Stiche in die Herzgegend ver- setzt. Als er schwerverletzt aufgefunden Wurde, gab er an, er sei von einem Un- bekannten niedergeschlagen und seiner Geld- börse beraubt worden. Liebesgaben unter der Lupe Lörrach. In der letzten Zeit haben die deutschen Zollbehörden wieder häufiger Stichproben bei abgabefreien Liebesgaben- Sendungen aus der Schweiz vorgenommen. Die Empfänger solcher Pakete erhalten von dem zuständigen Zollamt Vorladungen, bei denen sie glaubhaft nachzuweisen haben, dag es sich um echte Liebesgaben- Pakete und micht um einen bestellten und bezahlten Auftrag handelt. Von Fall zu Fall verlangen die Zollinstanzen auch eine schriftliche Be- glaubigung des Spenders in der Schweiz. Die Fahndungsbehörden sehen sich zu diesem Vorgehen wegen des nach ihren Angaben weitverbreiteten Mißbrauches der abgabe freien Liebesgaben-Uebermittlung veranlaßt. Streit um Paketauslieferung Heidelberg. Der Heidelberger Einzelhan- delsverband will jetzt beim Bundespostmini- sterium gegen die neue Regelung der Paket- Abholung protestieren, nachdem seine von 400 Personen unterschriebene Beschwerde bei der Oberpostdirektion Karlsruhe erfolg- Jos geblieben ist. Seit der Eröffnung des neuen Postamtes in der Nähe des Heidel- berger neuen Hauptbahnhofes sind die Paketabholstellen in der Innenstadt geschlos- sen worden. Dagegen wandte sich die Ge- schäftsleute, vor allem die Inhaber von Klein- umd Mittelbetrieben. Arbeiten am Freiburger Münster Freiburg. Das Innere des Freiburger Münsters hat durch die Bombenangriffe in den letzten Kriegsjahren stärker gelitten, Als man bisher armahm. Eine Untersuchiing der Gewölbe und des Verputzes ergaben, de. ß das Langschiff im Interesse der Sicherheit der Kirchenbesucher unbedingt instandge- setzt und neu verputzt werden muß. Schweres Unwetter suchte Süddeutschland heim Bodenseegebiet stark betroffen/ In 24 Stunden 42 1 Regen pro qm/ Vermutlich nur ein Todesopfer Freiburg Konstanz/ Stuttgart. Die markante Kaltfront, die am Diens- tag und in der Nacht zum Mittwoch die auffallend schwüle Witterung beendete und am Bodensee, im oberen Neckartal und im Hegau schwere Unwetter auslöste, hat infolge des Zusammentreffens von subtropischer Warmluft und maritimer Kaltluft im Schwarzwald und in der schwäbischen Alb zu Niederschlagsrekorden geführt. In Freiburg, auf dem Feldberg und auf der schwäbischen Alb fielen nach den Aufzeich- nungen des Wetteramtes Freiburg in 24 Stunden 42 Liter Regen auf den Quadrat- meter. Freiburg verzeichnete dabei den bisher größten Niederschlag innerhalb eines Tages in diesem Jahr. Bis jetzt brachte der Juni schon mehr als die Hälfte des nor- malerweise im ganzen Monat fallenden Niederschlages. Mit 100-Stunden-Kilometern Geschwin- digkeit brauste ein Sturm mit Hagelschlag über den Bodensee, der in verschiedenen Ufergemeinden schwere Schäden anrichtete. Das Unwetter kam so schnell, daß es die Beamten, die Sturmwarnung geben wollten, auf dem Wege zum Sturmball überraschte. Von diesem orkanartigen Sturm wurden auf dem Bodensee zahlreiche Boote über- rascht. Vom Motorboot der Wasserschutz- polizei Konstanz, das sich beim Ausbruch des Uhwetters auf dem See befand, wurden im Raum Hagnau Unteruhldingen Mainau fünf Personen gerettet. In einem Fall konn- ten die Insassen eines Paddelbootes im letz- ten Moment übernommen werden. Das Fähr- schiff„Linzgau“ drehte inmitten des Sees bei und rettete die Insassen eines Ruder- boctes. Weitere fünf Menschen barg das Motorboot„Seehase“ von Meersburg aus. Auf dem Untersee wurde eine Anzahl von Fischerbooten abgetrieben. Der Sturm auf dern Untersee hat wahr- scheinlich ein Menschenleben gefordert. Ver- Zollbeamter, Uf mißt wird ein 39 Jahre alter der sich als Sportfischer mit seinem Boot? dem Untersee befand. In Konstanz wurden allein an der elek- trischen Leitung 50 Schäden festgestellt. Wichtige Straßen der Stadt waren durch um- gestürzte Bäume gesperrt. In Singen wurde ein Mann von einem umstürzenden Kasta- nienbaum schwer verletzt. Der Bahn-, Tele- fon- und Straßenverkehr war längere Zeit lahmgelegt. Die Bundesstraße 314 nach Hil- zingen und die Straße nach Steißlinge waren durch umgestürzte Telefonmaste und Bäume vorübergehend blockiert und unpas- sierbar. Aus Meersburg wird über schwere Schäden, vor allem an den Dächern berich- tet. Sturzbäche überschwemmten die Wiesen. Mechanisches Telefonbuch im Examen Die Oberpostdirektion Freiburg erprobt eine wesentliche Neuerung Lörrach. Offentliche Münzfernsprecher der Deutschen Bundespost mit mutwillig zer- rissenen, verschmutzten oder gar fehlenden Telefonverzeichnissen werden möglicher- weise schon bald der Vergangenheit an- gehören. Dies wird wahrscheinlich dann der Fall sein, wenn der von der Oberpostdirektion Freiburg in der südbadischen Grenzstadt Lörrach veranlaßte erste praktische Versuch mit dem neuartigen mechanischen Fern- Ssprechbuch, dem„rollenden Telefonverzeich- mis“, die theoretisch durchaus berechtigten Erwartungen erfüllt. Erfunden und kon- struiert wurde die für die Deutsche Bundes- post sehr wesentliche Neuerung von dem Lörracher Telegrafenwerkmeister qosef Berg- maler, der sich mit den Mißständen um die ökkentlich ausliegenden Telefonbücher jahre- lang beschäftigte und schließlich die Lösung des Problems mit dem mechanischen Ver- zeichnis gefunden zu haben glaubt. Die für den Telefonverkehr der Städte Lörrach und Weil am Rhein notwendigen Seiten des amtlichen Fernsprechbuches lau- ken auf einem dünnen, aber stabilen Band, so daß die Teilnehmer durch einfaches Vor- oder Rückwärtsdrehen einer Handkurbel herausgesucht und abgelesen werden können. Um neuerliche Beschädigungen der Seiten zu verhindern, läuft das Band hinter einer starken Glasscheibe, in dem Gehäuse können nicht nur die Ortsnetze Platz finden, sondern auch die Gesamtverzeichnisse von Direktions- bezirken, sofern, diese gleich auf Band ge- druckt werden. Das auf drei Monate be- fristete praktische Examen des„rollenden Telefonbuches“ wird nun darüber ent- scheiden, ob die Neuerung auch in den Münz- fernsprechern in anderen Teilen des Bundes- gebietes eingeführt werden kann. Bei Ausbruch des Unwetters senkte sich die Temperatur mit einem Schlag bis auf 10 Grad. Der See stieg rasch an. Außer dem Bodenseeraum wurde auch das obere Neckartal im Raum Tübingen Rottenburg und der Osten des Kreises Aalen von schweren Gewittern mit orkanartigen Stürmen, Wolkenbrüchen und Hagel schlägen schwer in Mitleidenschaft gezogen. In Walxheim im Kreis Aalen legte der orkanartige Sturm zwei Scheunen in Trüm- mer. Schornsteine wurden eingerissen, Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Gartenzäune zerstört. Mehrere Bauern, die sich auf dem Feld befanden, wurden durch taubeneiergrobhe Hagelkörner zum Teil er- heblich verletzt. Nach dem Unwetter lag der Hagel stellenweise 20 Zentimeter hoch. Auch in einigen Gemeinden des Hegaus richteéte das Unwetter schwere Verheerungen an. Auf den Landstraßen wurden jahr- zehntealte Bäume entwurzelt oder abge- knickt. In Singen mußte die Feuerwehr tief liegende Straßenkreuzungen vom Wasser be- freien, um sie für den Verkehr wieder zu öfknen. Der Kreis Stockach wurde ebenfalls heimgesucht. Der Sturm peitschte die Was- sermassen durch die Straßen, entwurzelte die stärksten Bäume in den Anlagen und ver- nmichtete die Obstplantagen. In Zizenhausen Wurde das Dach einer Möbelfabrik samt der Dachkonstruktion vom Sturm hochgehoben und auf die Straße geschleudert. In der Ge- gend von Stahringen spülte das Unwetter das Erdreich von den Hängen auf die Straße. Ein Kombiwagen blieb im Schlamm stecken, wurde auf die Seite gedrückt und stürzte einen Abhang hinunter. Drei Viertel der Telefon- Stört. Auch aus der Schweiz werden schwere Schäden gemeldet. Ueber Basel und Um- gebung entlud sich eines der stärksten Ge- witter, die je registriert wurden. und Lichtleitungen wurden zer- Mit großer Fahrlässigkeit gehandelt Zwei Möglichkeiten für Ursache des Niederstedemer Explosionsunglücks Mainz. Die Untersuchungen des Bundes- kriminalamtes, der Gewerbeaufsicht und der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt Braunschweig über die Explosionskata- strophe, im NATO-Treibstofflager Nieder- steden bei Bitburg am 23. September 1954 sind jetzt abgeschlossen. Durch die Gut- achten, deren Inhalt der Leiter der Gewer- beaufsicht Rheinland-Pfalz, Regierungs- direktor Tietze, in Mainz bekanntgab, konnte jedoch die Ursache der Explosion, bei der 29 Menschen getötet und acht schwer ver- letzt worden waren, nicht völlig geklärt wer- den. Auf jeden Fall sei aber, so sagte Tietze. „große Fahrlässigkeit“ mit im Spiele ge- Wesen. Die französischen Dienststellen wollten Unglücksbus in verhängnisvollem Zustand Fahrzeug war überlastet und die Koblenz. Die bisherigen Untersuchungen über das Omnibusunglück, bei dem 18 Frauen den Tod fanden, haben ergeben, daß die im Abstand von zwei Monaten vorgeschriebe- nen Prüfungen über den Zustand und dle Wirkungsweise der Bremsen bei dem ver- Unglückten Fahrzeug nicht fristgerecht er- folgt sind. Außerdem unterblieben am Un- glückstag die Probemessungen, die jedem Omnibusfahrer vor Beginn der Fahrt und bei längeren Fahrten nach jeder größeren Pause zur Pflicht gemacht sind. Das Fahr- zeug war auch bei Gelegenheitsfahrten nur für 34 Personen zugelassen, während sich im Augenblick des Unfalls 41 Fahrgäste in dem Omnibus befanden. Das Versagen der Druckluft-Oelbremse hat nach dem Urteil der Sachverständigen darauf beruht, daß die Bremsmanschette im Der alte Frankfurter Römerberg, in vergangenen Jahrhunderten Zeuge vieler glanzvoller Kauiserhrönungen, empfing am 9. Juni Bun- desprasident Theodor Heuss, der bei der Einweihung des wieder- „Römer“ kergestellten historischen Kaisersdals im Das Gesicht des Platzes und der„Römer“ Bremsen defekt, sagen Gutachter Hauptbremszylinder beschädigt war und dadurch die Weiterleitung des Bremsdrucks auf die Radbremszylinder unterblieb. Die verhängnisvolle Beschädigung der Gummi- bremsmanschette wurde möglicherweise da- durch hervorgerufen, daß der Kolben auf dem Teller der Manschette nicht senkrecht aufsaß, diesen daher ungleichmäßig belastete und den Tellerrand an der Stelle des stärk- sten Drucks allmählich abstanzte. Ueber diese Feststellung sind die endgültigen Ma- terialprüfungsversuche noch nicht abge- schlossen. Die an den Hinterrädern befind- lichen Belage für die Handbremse waren falsch aufgenietet, so daß die Bremsfläche um ein Drittel verkleinert und die Brems- Wirkung entsprechend verringert war. Der Ganghebel war herausgenommen. Der Om- nibus fuhr also mindestens auf dem letzten Teil der Unglücksstrecke im Leerlauf. Der Römerberg— einst und jetzt zugegen war. selbst haben sich nach die Wirksamkeit der Feuerschutzeinrichtun- gen in dem Tanklager vorführen und hatten dazu etwa 40 Interessenten eingeladen, In je- dem der sechs Tanks in Niedersteden waren Wärmemelder eingebaut, die bei einer Tem- peratur von 70 Grad im Tank automatisch 5 Einströmen von Kohlensäure auslösten. n der Kohlensäure sollten Flammen er- stickt, und das explosive Kerosin sollte vom Sauerstoff abgeschirmt werden. Bei dem Ver- such baute man einen Wärmemelder aus und setzte ihn in heißes Wasser. Aus zwölf Koh- lensäureflaschen strömte daraufhin durch Verschiedene Rohrleitungen flüssige Kohlen- säure in den Tank, der mit etwa 1 350 Ku- bikmeter Kerosin bereits gefüllt war. Wäh- rend dieser Zeit hatten sich die rund 40 Zu- schauer auf den Tank gestellt. Unmittelbar Hach Beginn des Versuches erfolgte 2255 Ex Plosion- Jie Zündung kann durch e Aufladung von Kohlensäurewolken und Fun- kenentladung erfolgt sein, nachdem die für Feuerbekämpfungsversuche Vorgesehene Kohlensäure in den Tank gepumpt worden War. Die zweite Möglichkeit wäre eine Ent- zündung des Kerosin-Luftgemisches durch Einwirkung von außen. Beim Einpumpen der Kohlensäure wurde das hochexplosive Gasluftgemisch durch einige Oeffnungen des Tanks, wie Belüftungsrohre und Peilrohre, zum Teil nach außen gedrückt. Da auf dem Tank geraucht wurde, ist es möglich, daß von einer glühenden Zigarette oder einem brennenden Streichholz die Zündung aus- gelöst wurde. Auf deutscher Seite ist man der Auffas- sung, daß die Vorsichtsmaßnahmen nicht ausreichend waren, Für deutsche Verhält- nisse sei es„ein Ding der Unmöglichkeit“, daß man die 40 Personen auf den Tank ge- stellt und aut diesem explosionsgefährlichen N auch noch das Rauchen gestattet nabe. dpa-Bild den Bombennächten des Krieges gewandelt. Unsere Gegenüberstel- lung zeigt den historischen Römerberg im Wandel der Zeit. Links die West- und Südseite nach einer Darstellung Salomon Kleiners im„Florirenden Fruanchfurthè“ aus dem Jahre 1738. Rechts präsen- tiert sich der Platz, wie ihn der Beschuuer unserer Tage sieht. — B IIK NAH RHEINLAN D- PEAI2 R Parkfest in Ludwigshafen Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigs 115 hat mit den Vorbereitungen für das Parkig im Ebert-Park begonnen, das als das zwe Seit größte Volksfest der Pfalz angesehen Akt nde d In diesem Jahr findet das Fest vom 2 Barcelo 4. Juli und vom 8. bis 10. Juli Statt, Für z 5 über 100 000 Besucher, die man era ben pr werden ein großes Festzelt und zehn Weh Das 275 zelte errichtet. Der Vergnügungspark 80 3 diesem Jahre größer werden als 1954. L. Jon der Che ersten Male wird das Parkfest mit eg Festzug eröffnet, an dem Festwagen each Brauereien, der Winzer und des ADA i 1 t nehmen. Auch eine Parkfestlotterie ist 33 gesehen. Es werden Preise im Werte 10 285 33 000 Mark ausgelost. emds dal es . almäh ILE eee 1 %s sees SOGeeesess esse Zwei schwere Verkehrsunfälle Worms. Zwei schwere Verkehrsunſ auf der Bundesstraße 9(linke Rheinuig straße) haben ein Todesopfer und Schwerverletzte gefordert. Ein mit ein Mann und zwei Frauen besetzter Persone Wagen geriet beim Ueberholen eines and Abzweigung nach Rheindürkheim links einbiegenden Autos ins Schleudern prallte auf einen Eichtmast. Ein nachfole der Personenwagen streifte den abbiegen Wagen noch, wurde ebenfalls beschaädh fuhr aber weiter. Nach diesem Fahr wird noch gefahndet. Eine der belle Frauen; die in dem ersten Personennag gesessen hatten, erlag noch in der Nad ihren schweren Verletzungen. Wenige Sti den vorher war ein Motorrad an der zweigung nach Gimbsheim, acht Kilomet nördlich vom zweiten Unfallort, auf eile ebenfalls nach links abbiegenden Persone Wagen gefahren. Der Motorradfahrer sein Sozius erlitten schwere Verletzung 9 Der Soziusfahrer schwebt in Lebensgelal dicht stische! denn franco hätte, rückzu, maß v können dedenk Frei Monar nis. De für die dag in — une Restau lich en ektuel gegenü Billigheim/ Pfalz. lungstermin zur Klärung des zwei Jahren andauernden„Glockenstreitz des Re in der südpfälzischen Gemeinde Billige! hat das Oberverwaltungsgericht Rheinland Pfalz in Koblenz jetzt für den 23. Juni a beraünit. Während das Neustädter Bez verwaltungsgericht die Klage inn Oktobe vergangenen Jahres mit der Begründung a0 gelehnt hatte, es sei nicht zuständig, ist d Grund der von dem Oberverwaltungsgerid von beiden Prozeßbeteiligten angefordert Unterlagen jetzt mit einer Entscheidung! rechnen. Neue Wasserversorgungsanlage Frankenthal. Die neue Wasserversorgung anlage der Stadt Frankenthal bei Studen heim ist ihrer Bestimmung übergebe Worden. Sie kostete 700 000 Mark und gilt 9 die modernste in Rheinland-Pfalz. Der Obe bürgermeister teilte mit, daß die Stadt fl die nächsten Jahre nun keine Trinkwasser sorgen mehr haben werde. Die neue Ane liefert stündlich 5000 bis 6000 chm Wasser, Ein Toter bei Brückeneinsturz Bitburg. Ein Teil der provisorisch Brücke über die Kyll in St. Thomas b. Bitburg ist eingestürzt. Von dem herabsii, zenden Material wurde ein Bauarbeiter dd. schüttet und ins Wasser gedrückt, Wo e trank. Ein weiterer Bauarbeiter erlitt el Beckenverletzung. Mit Schweißbrenner befreit Kaiserslautern. Mit Hilfe von Sehen brennern und Brechwerkzeugen hat die serslauterer Feuerwehr zwei amerik 0 Soldaten aus ihrem Automobil bel müssen. Die Soldaten waren mit sehr hol Geschwindigkeit gegen einen Erdhaufen? fahren, auf die Seite geschleudert Wolde und dann vor einen Baum gerannt. Von Anprall war der große Wagen zusamme geschoben und die Insassen eingeklem worden. Die beiden Soldaten schweben ned Auskunft der amerikanischen Polizei in Le bensgefahr. ennteeneeeeeeeeieneeeeminmnnm Auf dem Fernsehschirm Freitag, 10. Juni Eröffnung der Ruhr- Festspiele Die Münchener Abendschau Mur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wetterkarte Wie konnte mir das nur passier (ein Fernsehspiel) Hell und schnell Hollywood Motos-Rodeo 5 17.00 19.00 20.00 5 20.20 21.00 22.00 Has einzige Benzin- Benzol- gemisch mt 1. U MORGEN Seite 1 paniens Innenpolitik kommt in Bewegung Restaurationsfrage erweist sich als Antrieb verschiedener Interessen Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im Juni geit der Zusammenkunft. die Franco Inde des alten Jahres mit dem Grafen von arcelona hatte, steht das Barometer der panischen Innenpolitik auf unveränderlich. bas Problem der Restauration ist für die panische Oeffentlichkeit zu einem Thema l Von aktueller Bedeutung geworden. Es ist der Chef des Regimes selbst, der die Diskus- jon durch Presse- Erklärungen in Gang ge- bracht hat. Dieses Mitteilungsbedürfnis steht 2 einem gewissen Gegensatz zu seiner 0 ist c früheren Schweigsamkeit. Er ist in der mo- erte harchischen Frage Offensichtlich zu einem gundsätzlichen Entschluß gekommen und galt es daher kür angebracht, die Spanier aumählich und in vorsichtiger Dosierung an en Gedanken der Restauration zu ge- ba damit von seiner Seite deutliche Ein- echränkungen hinsichtlich des Zeitpunktes, er äußeren Begleitumstände wie auch der personen wahl verbunden sind, wird keinen der spanischen Situation vertrauten Be- ter überraschen. Franco hat wiederholt sagt, daß er sein Mandat als lebenslänglich 2 ukkasse. Er muß also ein naheliegendes In- beresse daran haben, sich nicht vorzeitig auf einen Nachfolger festzulegen, denn er würde mit das Gleichgewicht der innenpolitischen te stören, auf dem zu einem guten Teil e Autorität beruht. me Analyse der Entwicklung, die sich dem Treffen mit dem Grafen von Bar- celona vollzogen hat, kommt aber in jedem all zu dem Schluß, daß die Monarchisten n den letzten Monaten an Boden gewonnen Ababen. Die grundsätzliche Stellungnahme arsuntehſ ges Staatschefs hat sie ihrem Ziel einen einne bedeutenden Schritt näher gebracht. Man U nimmt bei ihnen den personellen und dyna- nit eie gischen Vorbehalt nicht sonderlich tragisch, Persona denn man hat fast die Gewißheit, daß es an en ranco im Ernstfall keine andere Wahl i hätte, als auf die Erben Alfons XIII. zu- ckzugreifen, die allein mit jenem Mindest- 6 von populärer Zustimmung rechnen önnen, ohne das die Restauration zu einem edenklichen Experiment werden würde. Freilich bedeutet die Zersplitterung der archisten ein schwerwiegendes Hinder- Daß die Monarchisten die Hauptgefahr ler Nah tür die Monarchie sind, ist ein altes Bonmot, ige Stn das in Spanien schon seit langem zirkuliert der A und zwar nicht nur bei Gegnern der Kilomeg Restauration. Einer kleinen und wahrschein- ich entscheidenden Elite von jungen Intel- ektuellen steht eine reaktionäre Masse gegenüber, die deshalb nicht weniger Masse st, weil ihr Gesicht von der Aristokratie des Geldes und Namens bestimmt wird. Die Un- delehrbarkeit dieses höfischen Zirkels, der 10 zu jedem feudalen Anachronismus entschlos- treit? gen ist, wird den Kritikern an Francos neuem Verhänd Kurs auch künftig gewiß noch manche Argu- t nagen mente liefern. Man kann es daher dem Chef nstreite des Regimes bis zu einem gewissen Grad illigte nachtühlen, wenn er immer wieder betont, Restauration könne niemals Rückkehr zu dem bedeuten, was einmal gewesen ist. In diesem Punkt wird seine Auffassung durch- aus von den Jungmonarchisten geteilt, die nicht an einen Umsturz der vorhandenen Institution des Regimes denken, sondern sie allmählich umgestalten oder mit einem neuen Inhalt erfüllen möchten. Das hätte Zweckmäßigerweise in einer Uebergangspe- riode zu geschehen. 5 Eine noch ungelöste Schwierigkeit dabei ist die Kandidatur des Grafen von Barce- lona, der heute weniger als vor der Begeg- mung mit Franco geneigt erscheint, auf die Thronansprüche zugunsten seines Sohnes zu verzichten. In diesem Punkt ist es zwischen beiden offenbar zu keiner Verständigung gekommen, ja man könnte sogar von einer Verhärtung der Positionen sprechen. Auf der Gegenseite scheiden sich bei der Falange immer deutlicher die Geister. Einer Mehrheit, die sich damit abgefunden hat, dem General auf dem Weg zur Restauration zu folgen, stehen intransigente Gruppen gegenüber, die aus ihrem Mißtrauen gegen die jüngste Wendung seiner Politik kein Hehl machen. Es ist ein Mißtrauen, das sich bis zu einem gewissen Grad sogar auf die Person Francos erstreckt, indem es seine Versicherung anzweifelt, dag auch unter der Monarchie die politischen Grundsätze des heutigen Regimes unangetastet bleiben wer- den. Ein Vorgang wie er sich kürzlich an der Madrider Universität abspielte, wo republi- kanische Flugblätter auch an der Haltung des Caudillo Kritik übten, wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Ein weiterer Faktor, der die mit einem Mal mehrdeutig gewordene Situation kenn- zeichnet, ist die Haltung maßgebender kirch- licher Kreise, die vor allem in der Frage der Pressezensur einen hartnäckigen Kampf gegen die staatlichen Organe führen. Ein Hirtenschreiben des Bischofs von Malaga, der als die klerikale Autorität in Presse- fragen gilt, hat es offen ausgesprochen, wa- rum von dieser Seite die Wiederherstellung einer größeren Meinungsfreiheit gefordert wird. Allmählich muß die Kirche nämlich an eine Zukunft denken, in der sie es mit einem weniger religionsfreundlichen Staat zu tun bekommen könnte. Wenn sie im Zei- chen der katholischen Gesellschaftsordnung keine Einwendungen gegen die Zensur er- hebt, muß sie darauf gefaßt sein, daß sich die Waffe morgen unter veränderten poli- tischen Verhältnissen gegen sie selbst richtet. Die gegenwärtige Ordnung der Dinge ist an die Person Francos gebunden, das heißt zeit- lich begrenzt. Die Neigung, den richtigen Abstand wieder herzustellen, ist auf kirch- licher Seite unverkennbar, besonders seit Monsignore Antoniutti päpstlicher Nuntius in Madrid geworden ist. Mit einer gröberen Autonomie wäre für die Kirche um so weni- ger ein Risiko verbunden, als sie durch das großzügige Konkordat vom August 1953 alle hre Wünsche erfüllt sieht und gegen Ueber- raschungen von Seiten des Staates gesichert ist. Auch auf sozialpolitischem Gebiet ver- folgen einzelne Bischöfe einen Kurs, der sich nicht ganz mit der offiziellen Linie deckt. Man steht, mit anderen Worten, im Be- griff, vorsorglich Positionen im Hinblick auf künftige Ereignisse zu beziehen, die sich— wie fern auch immer— doch am Horizont der spanischen Entwicklung abzeichnen. Europa bleibt das Ziel Montan-Vize präsident Etzel begegnet Zweifeln an der Haltung Bonns Von unserer Bonner Redaktion Bonn, im Juni Der Vizepräsident der Montanbehörde, Dr. Etzel, wandte sich vor kurzem in Bonm gegen den Verdacht, der im Ausland laut geworden ist, Deutschland wolle die euro- päische Entwicklung nicht weiter betreiben. Der Kanzler habe ihn ausdrücklich er- mächtigt, festzustellen, daß die Bundes- regierung am Ziel der Vereinigten Staaten von Europa festhalten werde. Dr. Etzel berichtete über seine Ge- spräche mit dem Bundeskanzler, mit Bun- deswirtschaftsminister Erhard und Dr. Hein- rich von Brentano. Man wolle versuchen, die politische Einigung anzustreben, indem man nicht auf weiteren„Teilintegrationen“ bestehe, sondern über bestimmte Funk- tionen einen gemeinsamen Markt der sechs Montan- Länder unter einem Minister schaffe. Gedacht sei an freien Warenver- kehr, freien Kapitalverkehr, freie Dienst- leistungen, weiteren Austausch der Men- schenkräfte, Herstellung der Konvertibi- lität der Währungen und weiteren Abbau der Zölle, insbesondere der Schutzzölle. Für die Verwirklichung dieses Pro- gramms komme der Außenministerkonfe- renz der Montan-Staaten am 1. Oktober große Bedeutung zu. Bis dahin sollen die Planungen international feste Umrisse an- genommen haben. Wie Etzel ausführte, soll die„Teilintegration“ nur noch bei der Aus- nutzung der Atomenergie für friedliche Zwecke vorgesehen sein. Man denkt hier an die Schaffung eines gemeinsamen Fonds zur Finanzierung des Baues von Atoman- lagen und der Forschung, an freien und un- gehinderten Zutritt zu den Rohstoffen, so- wie an Austausch und Auswertung der Forschungsergebnisse. Das neue Auslandshilfsprogramm der USA gebilligt hat der amerikanische Senat. Es sieht Aufwendungen in Höhe von 3,4 Mil- liarden Dollar(rund 14,3 Milliarden DM) vor. Alle Versuche, diese Summe zu kürzen, wur- den von der Mehrheit der Senatoren zurück- gewiesen. Aegypten greift zur Selbsthilfe Das Land will seine großen nationalen Projekte selbst finanzieren von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im Juni Die in sensationeller Form aufgemachte Ankündigung der ägyptischen Regierung, die Finanzierung der großen nationalen Pro- jekte aus eigenen Mitteln durchzuführen, kügt sich harmonisch in die Politik eines Gamal Abdel Nasser ein, der die Unabhän- gigkeit Aegyptens auf allen Gebieten zum Leitfaden seines Handels gemacht hat. Die großen Aufbauprojekte, deren bekanntestes der Hoch-Assuandamm geworden ist, stehen zwar seit Jahr und Tag schon im außer- ordentlichen Staats-Budget. Aber nur auf der Ausgabenseite. Die Mittel zur Finanzie- rung fehlten. Die Revolutions-Regierung hatte von vornherein Bedenken, sich durch die Aufnahme von Anleihen bei den drei westlichen Großmächten zu binden. Die Hoffnungen, die Westdeutsche Bundesrepu- blik könne aus eigenem einspringen, stellte sich als trügerisch heraus, da die erforder- lichen Aufwendungen die Möglichkeiten Westdeutschlands übersteigen. Alle Angebote aus kommunistischen Ländern haben sich als rein propagandistisch erwiesen. Die ägyptische Regierung tastete am ver- gangenen Jahresende die Bereitschaft des einheimischen Geldmarktes ab. Mit gutem Erfolg. Die drei aufgelegten Anleihen waren in kürzester Zeit überzeichnet. Mit der be- achtlichen Nebenerscheinung, daß trotz allem öffentlich zur Schau getragenen Pessimis- mus der Geschäftsleute auch Private sich an den Zeichnungen beteiligten. Der nächste Schritt war revolutionär. War es den Offi- zieren gelungen, dem landwirtschaftlichen Feudalismus durch die Agrarreform das Genick zu brechen, gegen den industriellen War bisher nichts geschehen. Vom Ver- mögensentzug, von der Nationalisierung groger Unternehmungen hatte die Revolu- tions-Regierung Abstand genommen, um Wirtschaftliche Störungen zu vermeiden, so verlockend diese Maßnahme für die Meh- rung der Popularität gewesen wäre. Im März dieses Jahres verkündete nun ein Ge- setz, daß die Altersgrenze der Aufsichtsräte und Vorstandsmitglieder von Aktiengesell- schaften auf 60 Jahre festgesetzt sei und daß die Mitgliedschaft in mehreren Verwal- tungskörpern der Genehmigung des Mini- sterrates bedürfe. Der Sinn dieses Regie- rungsbeschlusses, dessen Zweckmäßigkeit nur aus den besonders gelagerten Verhält- nissen der wirtschaftlichen Entwicklung Aegyptens erklärt werden kann, war den industriellen Feudalismus einer kleinen, knapp hundert Köpfe zählenden Clique von überalterten Wirtschaftskapitänen zu stür- zen, denen die sozialen Ziele der ägyptischen Revolution, jedenfalls nach Auffassung des Komitees der Freien Offiziere, fremde Be- griffe waren. Bei dem alten Gouverneur Aly el Chamsy und seinem nur wenig jün- geren Vorstandsmitglied Cherif Sabry würde der Finanzminister, Kaissuni, kaum die Elastizität für die Beteiligung der National- bank an den Regierungsplänen gefunden haben wie bei Dr. Zaki Saad, dem neuen Gouverneur. Er gehört bereits der jungen Generation an, der die Alten den Weg ver- sperrten. Ueber die technische Seite des Lieblings- kindes der Revolution, des Hoch-Assuan- dammes, sind sich alie Sachverständigen einig, Sie ist gelöst, im wesentlichen nach den deutschen Vorarbeiten. Zur Wirtschaft- lichkeit haben sich die Finanzexperten der Internationalen Bank noch nicht Zeäußert. Von der endgültigen Stellungnahme wird die Frage einer möglichen Beteiligung die- ses wie auch anderer— deutscher, eng- lischer und französischer— Finanzinstitute abhängen. Ein Schönheitsfehler ist noch nicht beseitigt: der Sudan hat seine endgültige Zustimmung noch nicht erteilt. Und die Freundschaft zu Aegypten ist im Sudan augenblicklich auf einem Tiefpunkt ange- langt. Verkehrssicherheit durch Zusammenarbeit Wiesbaden.(dpa) Für ein Zusammen- arbeiten von Verkehrsteilnehmern, Behörden und Industrie auf dem Gebiet der Verkehrs- sicherheit sprachen sich dieser Tage in Wiesbaden führende Verkehrsfachleute aus. Auf einer Vortragsreihe der ADñDAC- Ver- kehrskommission, die den von der Deut- schen Straßenliga veranstalteten„Deutschen Straßentag 1955“ einleitete, empfahl der Prä- sident der Bundesverkehrswacht, Professor Linden, eine Verkehrsgesinnung, die Höf- lichkeit und Kameradschaftsgeist an Stelle einer oft empörenden Rücksichtslosigkeit treten lasse. Darüber hinaus müßten der Straßenzustand und die übrigen Verkehrs- verhältnisse, die Verkehrs vorschriften und die Verkehrsrechtssprechung einen guten und brauchbaren Rahmen für dieses Be- miſhen schaffen. Ingenieur Feuchtinger vertrat die An- sicht, daß die Straßensicherheit mit gerin- gen Mitteln erhöht werden könne, wenn die gesamte Ausrüstung der Straßen„in der optischen Verkehrsführung“ weniger„aus dem Ruhestand des Schreibtisches“, sondern mehr aus dem Bewegungszustand des Ver- kehrsteilnehmers“ beurteilt würde. 8 Eine Garantie der Unverletzbarkeit Oesterreichs sei bei den sowjetisch-österrei- chischen Besprechungen in Moskau im April gewünscht worden, heißt es in einem Be- richt des amerikanischen Außenministers, Dulles, an den amerikanischen Senat. Die Vereinigten Staaten hätten aber keine Ver- pflichtungen dieser Art übernommen. Auch habe keiner der Unterzeichnerstaaten den Abschluß des Staatsvertrages von einer der- artigen Garantie abhängig gemacht. 1 heinlan 28 2 5 e As KE!s5 T7 2 25 l 2 ee eit Schwel⸗ 5 Zuken g. t worde Von dens sammel geklemm ben na ei in L 4 amn rm piele 1 ¹ ztein) 5 basieren 8 —. — E ee e 9 5* . 9 25 8 „ OHR Z ERB OFF KA JJCJCCCCCCCTCGTCTCTCß„ÿꝗÿꝗ ö FFFJJJCCCCCCCCC..(u(. DGG kr muß die Hauptrolle spielen! ſlicht nor die Zuschauer folgen hingeftssen seinem genialen Spiel. Die magische Gewalt seiner Menschen-Dorstellung zwingt abch die Mitspieler in seinen Bonn, sie wadisen über sich hinaus und suchen es dem großen Mimen gleichzufon. Was ist das für ein Genuß für den Thegterfreund, wenn die Hauptrolle 80 ideal verköpert wird! Auch bei der Cigarette gibt es solch eine Hauptrolle,— und die muß der Tabak spielen. has füt ein Genuß für den Faucherfteund, wenn et eine Cigarette emischt, deren Jobak-Mischung ihm liegt. Cemde auch bei einer filtel-Cigolette. Wer eine Assoh raucht, wird sofort feststellen, daß hier der Tabak die Haupfrolle spielt. UU bes l Al FILTER RAUCHERFREUDE 21 gesonders für leidenschaffiiche Raucher: Die reine Raucherfreude Der Assuh-Imperial-Filter, der modernste filter der großen Welt, garantiert die größtmögliche Fbnfkaron(acsorbtiog), ohne ein Ovenkchen ges: vollen Jabak- Aromas 20 beeinträchlgen. ee eee N25 5 N N N N 0 . 5 n eee Seite 8 MORGEN bes 5 Gott der Allmächtige hat heute meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager u. Onkel, Herrn Karl Rausch im Alter von 79 Jahren zu sich abgerufen. Mhm.- Waldhof, den 9. Juni 1935 Oppauer Straße 34 In tiefer Trauer: Maria Rausch geb. Steinhammer Karl Rausch u. Frau Ludwig Erbrecht u. Frau Elisabeth geb. Rausch Enkelkinder u. An verwandte Beerdigung: Samstag, 11. Juni, 9.30 Uhr, Friedhof Käfertal Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Nach langem Leiden entschlief am Mittwochabend unser lieber, unvergessener Vat vater und Onkel, Herr Christoph er, Schwiegervater, Groß- Mauchert im Alter von nahezu 79 Jahren. Mhm.- Neckarau, den Casterfeldstraße 69a Beerdigung: Samstagvormittag 9. Juni 1955 In stiller Trauer: Seine Kinder und Enkel „Friedhof Neckarau. Die Zeit der Beerdigung bitte dem Bestattungskalender zu entnehmen. Anna Füchter im 77. Lebensjahr, wohlvorbereitet, für immer von uns gegangen. Stuttgart N. Herdweg 81a Mannheim, Luisenring 6 den 8. Juni 1955 In tlefer Trauer: Hermann Füchter mit Familie Hedwig Füchter Beerdigung: Freitag, 10. Juni, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 5 Statt Karten 5 5 Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, ent- 5 schlief mein geliebter Mann, unser treusorgender Vater, Bruder, 5 Schwager und Onkel, Herr Heinrich Wiedner Inhaber eines Kohlenhandel- und Ferntransportgeschäftes im 56. Lebensjahr. Wer ihn gekannt, weiß, was wir an hm verloren haben. Mannheim, den 9. Juni 1955 Kleine Wallstattstrage 8a In tiefer Trauer: Lina Wiedner geb. Bernecker u. Kinder Adolf und Marianne Wiedner Ludwig Wiedner, Glasermst. u. Familie und Schwestern Beerdigung: Samstag, Hauptfriedhof Mannheim. Die Zeit bitte aus dem Bestattungskalender zu entnehmen. Unsere llebe Mutter, Schwiegermutter und Schwester, Frau Elisabeth Meeß geb. Faber ist am 7. Junl, nach langer Krankheit, im 84. Lebensjahr, sanft entschlafen. Mhm. Neckarau, den 8. Juni 1953 Rosenstraße 49 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 10. Juni 1955, 14 Uhr, Friedhof Neckarau Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen unseren innigsten Dank zu sagen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau 6 * Anna Knoch geb. Jöst das letzte Geleit gaben. Insbesondere gilt unser Dank den Herren Aerzten sowie den Schwestern des Krankenhauses Bassermannstraße, für die vor- bildliche Betreuung, nicht zuletzt Herrn Kaplan Vierneisel für seine tröstenden Worte und dem vertreter vom Bund Deutscher Polizeibeamter, Kreisverband Mannheim. Hermann Knoch, Kinder und alle Angehörigen Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres Ueben Entschlafenen, Herrn Friedrich Stoffel sagen wir hiermit allen unseren innigsten Dank. Unser besonderer Dank gilt Herrn Stadtpfarrer Staubitz für seine Überaus tröstenden Worte, ferner der Deutschen Bundespost, dem Gesangverein„Arion“, Herrn Dr. Willhauck und ganz besonders der Niederbronner Krankenschwester für die aufopfernde Pflege. 4 Mhm.- Käfertal, den 10. Juni 1958 Aßmannshäuser Straße 5 Die Angehörigen Statt Karten Innigen Dank all denen, die meiner lieben Frau, unserer lieben Entschlafenen, Frau Else Laurenzi geb. Vorreyer die letzte Ehre erwiesen haben. Herzlichen Dank auch für die Vielen, schönen Kranz- und Blumenspenden. Dank auch allen, die ihre Anteilnahme in Wort und Schrift bekundet haben. M Hm.- Feudenheim, den 10. Juni 1953 Schwanenstrage 4 Adlolf Laurenzi u. Angehörige Bestattungen in Mannheim Freitag, 10. Juni 1955 Hauptfriedhof Zelt Bühlmann, Franziska, früher J 2, 1) 10.00 i Neubauer, Josef, Landwehrstraße 33. 11.00 F ¶õ¶ydd ⁊ ⁊ y Hasis, Susanne, Menzelstraße g 13.30 Winkler, Friedrich, Fe, Andreas-Hofer-Str. 268 14,00 Hofmann, Margot, Mittelstraße 66. 1ᷣ4,00 Krematorium Fenske, Magdalena, Seckenheim, Hochstätt 7 13.00 Bürkle, Friedrich, Starke Hoffnung 7„15.00 Friedhof Neckarau Meeß, Elisabeth, Rosenstraße 9ſ. 14.00 Friedhof Sandhofen Epp, Hermann, Lilienthalstr., Ostbau 3 3 14.30 Friedhof Friedrichsfeld Hoffmann, Erwin, Kolmarer Straße 4. 13.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Aus cen Beständen der Einfuhr und Vorretsstellen verkaufen wir bestes Mast- Nindfleisch ohne knochen und Bröhezusqtz 400-Sramm- Dose 120 „„ e Verkauf solange Vorrot telcht in allen Verkaufsstellen Genossenschenften Mannheim, Weinheim, Eberbach, Altlußheim Jeder kenn im Konsum kaufen. 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Müller zusammen, da der ebenfalls nach drüben gekommene Georg Braun im Trai- ping stürzte und die beiden britischen Fah- zer Whright und Stence(beide ebenfalls NsU-Sportmax) bereits in der ersten Runde zusschieden. So sah sich H. P. Müller allein der Phalanx der italienischen Werksfahrer gegenüber, die— zumeist Engländer— auf diesem Kurs mit der besseren Strecken- kenntnis natürlich einen erheblichen Vor- teil hatten. Es zeigte sich, daß der 14, 2-km-Clypse- Kurs mit seinen zahlreichen Spitzkehren und dem Fehlen längerer gerader Stücke mit der Sport-Max schwer zu befahren ist. So vermochte H. P. Müller die überlegene Geschwindigkeit seiner Maschine nicht voll auszuwerten, belegte aber dennoch einen sehr ehrenvollen dritten Platz. Sieger des über neun Runden führenden Rennens(ins- gesamt 155 km) wurde der Engländer Bill Lomas auf MV-Agusta mit 1:21:38,5 Std. 114,1 km/st vor Cecil Sandford(Moto Guzzi) 1:22:29, H. P. Müller, Deutschland, (NSU-Sportmax) 1:26:21 und Wheeler(Moto Guzzi 1:29:44 Minuten. Laumann glich Däschners Führungstor aus: Die Nachwuchself des Deutschen Fußball- zundes besiegte am Fronleichnamstag vor 10 000 Zuschauern im Freiburger Mösle- gtadion eine Auswahl des Badischen Fuß- ballverbandes mit 3:1(1:1) Toren. Aufmerk- game Beobachter dieses Probegalopps für das Fohlenspiel gegen Jugoslawien am 25. Juni waren Bundestrainer Sepp Herber- ger und Fritz Walter. Die badische Auswahl hatte bei strömen- dem Regen einen überraschend guten Start und ging in der 16. Minute durch den Frei- burger Päschner 1:0 in Führung. Bald aber zetzte sich die größere Erfahrung der DFB- Auswahl durch und nach 39 Minuten stand es durch den Mannheimer Laumann 1:1. Der bis zur Pause etwas enttäuschende sturm der DFB-Auswahl gewann in der zweiten Halbzeit wesentlich an Durch- schlagskraft, als Weilbächer Eintr. Frank- furt) von halbrechts auf rechtsaußen wech- gelte und an Stelle des Wormsers Muhl der Mainzer Sauer hereingenommen wurde. In der 61. Minute brachte Buchenau FSV Frankfurt) die DFB-Elf in Front und fünf Minuten vor Schluß sorgte Weilbächer fü den Endstand. 5 Bundestrainer Herberger dürfte nach die- zem Spiel, bei dem auf Grund der schlechten Pplatzverhältnisse keine strengen Maßstäbe angelegt werden können, dennoch wertvolle Fingerzeige erhalten haben. Die Stürmer Buchenau, Weilbächer, Sauer und Lau- mann, der Aschaffenburger Stopper Hoff- mam, der Frankfurter Außßenläufer Meyer, der Karlsruher Baureis und Torwart Schön- eck, hinterließen einen sehr guten Eindruck und sollten sich für weitere größere Aufgaben empfohlen haben. Wieder zwei Tore Meyers Sy wiesbaden— VfR Mannheim 1:2 Zwel Tore von Mittelstürmer Meyer(26. und 27. Min.) bei einem Gegentreffer durch Götz(Goulelfmeter) sicherten dem VfR Mannheim ein glückliches 2:1(2:0) beim süddeutschen Zweitligisten SV Wiesbaden. Sandhofen klar überlegen gpygg. Sandhofen— Lampertheim 7:8(3: m dieser Freundschaftsbegegnung schlu- gen die Platzherren ihren hessischen Geg- ner eindeutig. Der unermüdliche Eifer der Gäste allein genügte nicht, die planvollen Aktionen der Sandhöfer zu unterbinden, die gelbst nach Seitenwechsel, als sie nur noch zehn Spielern auf dem Feld hatten, klar überlegen waren. Während die Abwehr nie einer ernsten Belastungsprobe ausgesetzt wurde, glänzte der Sandhöfer Angriff, durch seine Läuferreihe gut unterstützt, mit schönen Kombinationen. Bei den Gastgebern überragte der Halbrechte Metz, der allein sechs Tore erzielte. Den anderen Treffer schoß Breuer. Die beiden Gegentore der Gäste erzielte Bauer. m Deutsche Basketballniederlage Die deutsche Basketballmannschaft star- tete am Mittwoch bei den 9. Europameister- schaften der Herren in Budapest mit einer pobegalopp Zum Spiel gegen ugostawien Erfahrene DFB-, Fohlen“ setzten sich gegen badische Auswahl mit 3:1 durch Niederlage von 65:113(27:51) gegen die Tschechoslowakei, die bei den letzten Titel- kämpfen 1953 in Moskau hinter dem Eu- ropameister Sowjetunion und Ungarn den dritten Platz belegte. Deutschland hat in- nerhalb der Gruppe nun noch gegen Bulga- rien und Dänemark anzutreten, besitzt aber fast keine Chance, die Hauptrunde der letz- ten Acht zu erreichen, in der die beiden Besten jeder Gruppe um den Titel kämp- fen. Die beiden ersten Spieltage brachten die erwarteten Erfolge für die Sowjetunion, die CSR und Frankreich. Die Ergebnisse: Gruppe A: Frankreich— Oesterreich 72:56, Frankreich— England 97:50, Polen— Jugo- sla wien 69:64. Gruppe B: Italien— Türkei 86:63. Gruppe C: Sowjetunion— Luxem- burg 103:36, Schweiz— Schweden 72:52, Schweden Luxemburg 54:53. Gruppe D: CSR gegen Deutschland 113:65, Bulgarien— Dä- nemark 107:33. Heiner Will schaffte 73,60 m Beim internationalen Leichtathletik- Abendsportfest in Wesel verbesserte sich der deutsche Rekordhalter Heiner Will (Rendsburg) im Speerwerfen auf 73,60 m. Trotz naßkalter Witterung und schwerer Bahn gab es auch eine Reihe anderer guter Leistungen, aus der die Zeit von 10,6 Se- kunden des deutschen Juniorenmeisters Germar(Köln) über 100 m herausragt. Einen luxemburgischen Sieg gab es im 1500-m- Lauf durch Müller in 4:03,2 Minuten vor Herman(Belgien) in 4:03,3 Minuten. . P. lutte belegte ehrenvollen driilen Platz Favoritensterben im Seitenwagen- Rennen der Tourist-Trophy/ Noll-Cron gestürzt/ Schneider-Strauß Sieger Bill Lomas, der schon am Montag die Junior-TT(bis 350 cem) gewonnen hatte, feierte hier also seinen zweiten TT-Sieg. Die Briten zollten H. P. Müller für seine prächtige Leistung höchste Anerkennung, startete er hier doch als Privatfahrer gegen das Gros britischer und italienischer Werks- fahrer und meisterte mit seiner wesentlich schwereren Maschine, die„über den Laden- tisch gekauft“ werden kann, die Schwierig- keiten dieses Kurses doch recht ordentlich. H. P. Müller hatte dank der rasanten An- zugskraft der Sportmax den besten Start. Doch nach wenigen Kilometern gingen Sandford und Lomas vorbei. Mitte der sechsten Runde übernahm Lomas die Spitze und gab sie nicht mehr ab. Müller hielt den Dritten Platz jederzeit sicher. Eim großes„Favoritensterben“ gab es irn Seiten wagenrennen über neun Runden (155,28 km). Zunächst führten Smith Dibben (Norton). Nach einer halben Runde verlor Smith jedoch seinen Beifahrer, der sich dabei einen Arm brach, und mußte auf- geben. Danach übernahmen die späteren Sieger Schneider/ Strauß Deutschland) aàuf BMW 500 RS die Führung des Feldes, muß- ten sie jedoch in der nächsten Runde schon an den letztjährigen Sieger Oliver(Norton) abgeben. Doch auch den Ex weltmeister er- eilte das Geschick, als seinem Beifahrer durch Steinschlag die Brille zerschlagen wurde, wobei er sich am Auge verletzte. Oliver mußte daraufhin ebenfalls aufgeben. Nunmehr setzten sich die Weltmeister Noll/ Cron Deutschland) auf BMW an die Spitze und konnten sie fünf Runden lang halten. In der letzten Runde verunglückten jedoch auch diese Fahrer, als sie in einer scharfen Rechtskurve auf die Banketts auffuhren. Beide blieben unverletzt. Mit viel Glück konnten Schneider/ Strauß verhindern, in die Maschine ihres Landsmannes hineinzu- fahren. Mit großem Vorsprung überquerten sie als Sieger die Ziellinie, nachdem mit Faust/ Remmert ein zweites deutsches Ge- spann nach einem Zusammenstoß ausge- schieden war. Ergebnisse: 1. Schneider/ Strauß (Deutschland) BMW 1:23:14,0 Std.(112,66 km /st); 2. Boddice England) Norton 1:26:58,6 ( 106,37); 3. Harris(England) Matchless 1:28:24,0( 104,76). Der italienische Exweltmeister Carlo Ubbiali(MV Agusta), der im vergangenen Jahr hinter dem tödlich verunglückten Ru- pert Hollaus(Oesterreich) Zweiter in der Ultralightweight- Trophy(125-œαꝙ,,/˖ A-Klasse) wurde, gewann am Mittwochnachmittag das Rennen der Achtelliter-Maschinen. Nach scharfem Zweikampf mit dem Schweizer Taveri, in dessen Verlauf Ubbiali auch den Hollaus-Rundenrekord auf 115,30 km /st ver- besserte, siegte Ubbiali in der neuen Strek- kenrekordzeit von 1:23:08,2 Std.(= 112,12 kmyst, alter Streckenrekord von FHollaus 111,96 km/st) vor Taveri(Schweiz) MV 1:23:40,( 112,07). Auf der Feudenheimer Zementpiste: Hebeüde: Nttig schlugen Ziegler/ enieß Günther Ziegler gewann Fliegerrennen, Rudi Altig das Ausscheidungsfahren Wenn trotz des miserablen Wetters— es regnete fast ununterbrochen— die Eröff- nungsrennen auf der Feudenheimer Zement- bahn am Fronleichnamstag gut über die Zeit gebracht werden konnten, wenn mehr als 1500 Zuschauer zufrieden nach Hause gingen — dann ist das in erster Linie ein Verdienst der Aktiven, insbesondere Rudi und Willy Altigs, die auf der feuchten Bahn das Best- mögliche boten, aber auch des Veranstalters, des RV Feudenheim, der eine Besetzung ser- vierte, die wirklich vorzüglich war: Neben den bekanntesten„Cracks“ aus der Bundes- republik waren Spitzenfahrer aus der Ost- zone erschienen. Die Männer des Tages waren— wie gesagt— die Mannheimer Lokalmatadoren Rudi und Willy Altig und der Schweinfurter Günter Ziegler. Der„Große Sprinterpreis“ wurde von Deutschlands schnellstem Sprinter, Günther Ziegler aus Schweinfurt, gewonnen. Obwohl Ziegler vorsichtig fuhr und nichts riskierte, Rudi Theißen bleibt Spitzenreiter Lester Etappensieg eins fflütters Fünfte Teilstrecke der Rad- Rundfahrt durch Taunus und Odenwald Ex weltmeister Heinz Müller(Schwen- ningen) gewann am Donnerstag die fünfte Etappe der Deutschland-Radrundfahrt über 171 km von Wiesbaden nach Neckarsulm mit mehr als fünf Minuten Vorsprung. Mül- ler, der sich mit seinem Etappensieg auf den neunten Platz der Gesamtwertung schob, benötigte 5:34:15 Stunden für die schwere Strecke durch Taunus und Odenwald. Er übernahm schon 20 km nach dem Start in Wiesbaden die Spitze und hatte zunächst den Dortmunder Siefert als Begleiter, der aber bald ins Feld zurückfiel. Rudi Theißen kam mit dem Feld ins Ziel und behielt da- mit das Spitzenreiter-Trikot. Etappenergebnis: 1. Müller 5:34:15 Stun- den; 2. Holthöfer(Bielefeld) 5:39:29; 3. Hans Preiskeit(München) 5:39:29. Gesamtwertung nach fünf Etappen: 1. Theißen(Hildesheim) 28:25:32 Stunden; 2. Hubert Schwarzenberg(Aachen) 28:28:19; 3. Günter Bintner Dortmund) 28:28:38; 4. Franz Reitz(Wiesbaden) 28:31:30. Die vierte Etappe der Deutschland-Rad- rundfahrt, die am Mittwoch von Köln über 163,5 km nach Wiesbaden führte, hatte der Wiesbadener Valentin Petry mit großem Vor- sprung in 4:48,90 Stunden vor Günter Otto (Berlin) in 4:53,41 Stunden gewonnen. war er keinen Augenblick gefährdet. Gut hielt sich der Mannheimer Nawratil, der auf Grund seiner Bahnkenntnis ins Finale ge- kommen war; allerdings parierte Ziegler den Angriff des„Endspurtlers“ auf der Zielge- raden leicht und siegte mit Längen Vor- sprung. Dritter: Hain, Vierter: Hennesch. Wie sie wollten— so holten die Gebrüder Altig Rennen Nummer 2, das Ausscheidungs- fahren, für das zwei Vorläufe notwendig waren. Von der ersten bis zur letzten Runde waren die beiden an der Spitze, taktisch klug manövrierten sie ihren Konkurrenten Weinerth aus, während im Endspurt schließ- lich Rudi Altig vor seinem Bruder Willy siegreich blieb. Das Hauptrennen, die 200-Runden-,Ame- ricaine“ verlief, wie wir es in unserer Vor- schau vorausgesagt hatten: Ein ständiger Zweikampf Gebrüder Altig kontra Ziegler/ Knieß. Einmal gewannen die Schweinfurter, denn die Mannheimer die Wertungspunkte. Nach dem fünften Durchgang stand das Duell„Unentschieden“. Die Schweinfurter, die in verwegenen Abfahrten viel Kräfte verbraucht hatten, ließen gegen Ende der Distanz merklich nach, während Rudi und Willy Altig immer besser in Schwung kamen. Ja, sie hatten zuletzt noch Reserven, um emen Ueberrundungsversuch zu starten, der jedoch nicht mehr glückte. Ueberlegene, groß gefeierte Sieger: Rudi und Willy Altig, die den unterlegenen Schweinfurtern am 17. Juni auf der Phönix-Rampfbahn Revanche geben wollen. Die Ergebnisse: 1000-Meter-Fliegerfahren: 1. G. Ziegler (Schweinfurt), 2. Nawratil Mannheim), 3. Hain(Iggelheim). Ausscheidungsfahren: 1. R. Altig(Mann- heim), 2. W. Altig Mannheim), 3. H. Wei- nerth Haßloch). 200-Runden-Mannschaftsfahren: 1. Ge- prüder Altig Mannheim) 30 Punkte, 2. Zieg- ler-Knieß(Schweinf.) 22 Punkte, 3. Mähne- Kartsch(Leipzig) 11 Punkte.-thal Rot-Weiß Essens Finalgegner wird am Sonntag ermittelt:. Zieni der I. Ich zum fünften fHlate ins Endspiel ein Schlagerspiele am letzten Tag der Fußball-Endrunde: Sodingen gegen HSV und Kaiserslautern gegen Viktoria 89 Während Rotweißß Essen in imponieren- dem Stil— ohne Niederlage— den Einzug Zahlenspiegel 5 Länderspiel: Luxemburg— Tschechoslowakei 2:2 Oberligavergleichsrunde: Alemannia Aachen— VfL Osnabrück 3:1 Südwestdeutsche Pokalrunde: Spygg Andernach— Tus Neuendorf VfR Kaiserslautern— FK Pirmasens BSC Oppau— Tura Ludwigshafen VR Frankenthal— Spvgg Weisenau L Neustadt— Ph. Ludwigshafen IV Engers— Saar 05 Saarbrücken Bor. Neunkirchen— S0 Hühnerfeld Aufstieg zur 2. Liga Südwest: Spvgg Mundenheim— Tus Hochspeyer VR Baumholder— 80 Hauenstein Aufstieg zur 1. Amateurliga Südwest: St. Ingbert— Sc Sobernheim 310 Westdeutsche Pokalrunde: Troisdorf 03— Bayer Leverkusen Fortuna Köln— Preußen Dellbrück Spfr. Neheim— Fortuna Düsseldorf Tus Eiringhausen— VfL Bochum Eintr. Gelsenkirchen— Spfr. Katernberg Spfr. Gladbeck— Sty Horst Emscher 1. FC Saarbrücken— Schalke 04 Freundschaftsspiele: VB stuttgart— Red Star Paris SV wiesbaden— VfR Mannheim J. FC Köln— Chaux de Fond Bor. M.-Gladbach— Flensburg 08 Ingolstadt— München 1860 Ty villingen— Tura Düsseldorf VL Sindelfingen— Racing Straßburg Karlsruher FV— Altona 93 17 Lörrach— Karlsruher SC 8 9 Weinheim— SV Waldhof DVgg. Sandhofen— Lampertheim TB-Auswahl— Badische Auswahl e SL 23 52 —— 1 2 2 D ** i e A d s% de co bbb Deo de i= 5 in sein erstes deutsches Fußball-Endspiel geschafft hat, ist die Frage nach dem Final- gegner noch völlig ungeklärt. Erst der letzte Spieltag der Gruppenkämpfe mit den Be- gegnungen 1. FC Kaiserslautern Viktoria Berlin und SV Sodingen— Hamburger Sv wird darüber Auskunft geben. Praktisch kommen nur die Lauterer oder Hamburger, die beide schon viermal ein Endspiel er- reicht haben, noch in Frage. Für den SV Sodingen besteht aber noch eine theore- tische Möglichkeit, so daß den Kombinatio- nen um den vermutlichen Finalpartner der Essener Tür und Tor geöffnet sind. Am Schlußtag der Gruppenkämpfe spielen: Gruppe A: 1. FC Kaiserslautern— Vik- toria 89(2:1); SV Sodingen— Hamburger SV(01) Gruppe B: Kickers Offenbach— Worms (0:1; Bremerhaven 93— RW Essen(0274). In der Gruppe B können die Rotweißen die Reise nach Bremerhaven als einen wohl- verdienten Ausflug an die Nordsee be- trachten, bei dem man nebenbei noch ein Uebungsspiel gegen die 93er austrägt. Und beim Spiel Kickers Offenbach gegen Wor- matia Worms richtet sich der Ehrgeiz des Südmeisters nur darauf, für die in Worms erlittene Niederlage Revanche zu nehmen und im sechsten Spiel den zweiten Sieg zu landen. Bei dieser Situation konzentriert sich das Interesse auf die beiden Begegnungen der Gruppe A. In Köln-Müngersdorf(Wo- hin das Spiel Sodingen— Hamburg wegen der unzulänglichen Platzverhältnisse in Gelsenkirchen verlegt worden ist) und auf dem Betzenberg(Kaiserslautern— Viktoria 89 Berlin) wird es noch einmal hart auf Drei Landesrekorde in Prag: Fütterer um Handbreite geschlagen Am ersten Tage des großen Leichtath- letik-Meetings in Prag, an dem vor 25 000 Zuschauern Sportler aus elf Nationen teil- nahmen, wurde Doppel-Europameister Heinz Fütterer um Handbreite von dem tschechi- schen Sprinter Janecek geschlagen. Der Weltrekordler erzielte über 100 m ebenso wie sein Bezwinger 10,6 Sekunden., Der Schwen- ninger Laufer belegte über 1500 m in 353,8 Minuten den siebenten Platz. Sieger wurde in 3:49,4 Minuten Hermann(Ostzone). Welt- rekordlerin Christa Stubnick holte sich bei den Frauen überlegen die 100 m in 11,9 Sek. vor der Tschechoslowakin Strejckova(12, 2), während Peukert(Ostzone) im Stabhoch- sprung 4,15 m Erster der Pole Janiszewski mit 4,20 m) schaffte. Im übrigen gab es drei neue Landes- rekorde: Durch Brlica(Es) mit 8:53,38 Min. im 3000-m-Hindernislauf, durch Perek CSR) mit 72,85 m im Speerwurf und durch Mull- crova(CSR) mit 57,6 Sek. für die 400 m. Die wichtigsten Ergebnisse: Männer: 100 m: 1. Janecek(CSR) 10,6; 2. Fütterer (Karlsruhe) 10,6; 3. Wiesenmayer(Rumäniea) 10,7; 110 m Hürden: Lorger(Jugoslawien) 14,5; 2. Opris(Rumänien) 14,8; 1500 m: 5 Hermann(Ostzone) 3:49, 4; 2. Cikel!(CSR) 450,0; 7. Laufer(Schwenningen) 3:53,83; Weitsprung: 1. Grabowski Polen) 7,33 m; Stabhochsprung: 1. Janiscewski(Polen) 4.20; Diskus: 1. Szecsenyi(Ungarn) 52,68 m; Speer- WUrf: 1. Perek(CSR) 72.85 m; 3000 m Hin- dernis: Brlica(CSR) 853,8; 4K100 m: 1. CSU 41, Sek. Frauen: 100 m: 1. Christa Stubnick(Ost- zone) 11,9; 2. Strejckova(CSR) 12,2; Kugel: 1. Tischlerova(CSR) 13,83; 2. Branner(Oster- reich) 13,49; Hochsprung: 1. Modrachova (CSR) 1,66; 2. Balasova(Rumänien) 1,63; 4x 100 m: 1. CSR 49,0; 2. komb. Staffel mit Christa Stubnick 49,3. hart gehen. In Köln vielleicht noch mehr als in Kaiserlautern, denn dort stehen sich zwel Mannschaften gegenüber, die beide noch auf den ersten Platz in der Tabelle und damit auf die Endspielteilnahme re- flektieren. Welche Kombinationen gibt es um den Ausgang der beiden entscheidenden Treffen? 1. Siegt der 1. FCK über Viktoria Berlin, (Was zu erwarten ist) und kann auch der HSV in Köln über Sodingen triumphieren, dann wird das Torverhältnis entscheiden. Gegenwärtig ist der HSV mit 1,75(7:4 Tore) klar im Vorteil vor Kaiserslautern mit 1.25 (10:8 Tore). Das Bestreben der Walter-Elf muß also darauf gerichtet sein, einen hohen „Zu-Null“-Sieg zu landen. Wenn beispiels- weise der HSV mit 2:1 Sodingen schlägt und der 1. FCK mit 5:0 die Berliner ab- kertigen könnte, dann würden die Lauterer mit dem besseren Torverhältnis von 1,875 (15:8) gegenüber dem HSV mit 1,8(9:5) ins Endspiel einziehen. Aber schon ein 4:0 würde der Walter-Elf nichts mehr nützen (1,75). 2. Gewinnt Kaiserslautern sein Heimspiel und in Köln trennt man sich unentschieden, dann ist der 1. FCK Gruppensieger. 3. Enden beide Spiele unentschieden, dann ist der HSV Gruppensieger(Torver- hältnis). 4. Spielt Kaiserslautern unentschieden oder verliert gar gegen Berlin, während andererseits Sodingen den HSV bezwingt, dann sind die Sodinger Gruppensieger. Man sieht, die Kaiserslauterner und die Sodinger brauchen auf jeden Fall einen klaren Sieg, während bei einer Remis-Kon- stellation den Hamburgern bereits geholfen wäre. Und dies, obwohl die Lauterer die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Gruppe A sind, während Sodingen(gegen HSV 0:1) und der HSV(gegen Kaisers- jautern 1:2) bereits eine Niederlage aufzu- weisen haben. 5 Weitere Sportnachrichten Seite 11 Sporis als alis leichitem Sommerstoſf 4 29.50 Hosen dazu 26 18.50 Zusammen ein kompletter Sportanzug 48.— Uberaus vorteilhaft] Duflig-zaries Herlonkleid in modischen Farbtinen: 39. 42. 49. 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In der Kantate zum„Lob des Bieres“ von Alfred von Beckerath trugen ein Sprecher, Zwei Sänger und ein gemischter Chor Sprich- Wörter und Bauernregeln aus vielen Jahr- hunderten neben Weisheiten aus der Edda und Aussprüchen von Luther, Hans Sachs und Goethe vor. Selbst vor einem preußi- schen Gewährsmann schreckt die bayerische Kantate nicht zurück: Der„Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. wird mit dem Wort Zitiert:„Ich bin in meiner Jugend mit Bier- Suppe auferzogen. Unsere Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser Klima paßt.“ Der bayerische Kultusminister Professor August Rucker mußte kürzlich vor dem Haushaltsausschuß des Landtages ver- sichern, die geplante Errichtung eines Atom- meilers bei München werde die Hopfen Pflanzungen nicht durch radioaktive Abwas- ser gefährden, so daß die aus Brauerkreisen geäußerte Befürchtung, die Qualität des bayerischen Bieres könne durch Atome lei- den, unbegründet sei. Soldaten verschenken nichts Baumholder.„Es widerspricht jeder Er- fahrung, daß amerikanische Soldaten einem Mädchen 25 Mark schenken, ohne Gegen- leistung zu verlangen“, sagte der Staats- anwalt vor dem Amtsgericht Baumholder in der Verhandlung gegen eine 32jährige kauf- Mmännische Angestellte aus Gießen. Die An- geklagte verteidigte sich nämlich gegen die Anklage wegen gewerbsmäßiger Unzucht und Kuppelei mit der Behauptung, daß bei einer flüchtigen Bekanntschaft mit einem amerikanischen Soldaten dieser ihr 25 Mark geschenkt und dafür nicht mehr verlangt Habe, als sie Wiederzusehen. Sie wurde zwar auf Grund ihrer Behauptung auf Kosten der Staatskasse freigesprochen und auf freien Fuß gesetzt. Der Richter gab ihr jedoch zu Verstehen, dag immerhin ein gewisser Ver- dacht bestehe und empfahl ihr, den„Staub Baumholders so schnell wie möglich von Mren Füßen zu schütteln“, Neuer Autobahnanschluß Heilbronn. Mit der neuen Autobahn- mschlußstelle bei Auenstein im Kreis Heil- bronn kann bis Ende dieses Jahres gerechnet Werden. Die Behelfszufahrt zur Autobahn Stuttgart Heilbronn ist vor längerer Zeit vom Innenministerium gesperrt worden. Bekommen wir schönere Briefmarken? Die Fachleute und andere, die mit Brief- marken zu tun haben, warten gespannt auf die neuen Sonder marken, die im Laufe die- ses Jahres noch herauskommen sollen. Der Bundespostminister hat betont, daß auch nach seiner Meinung die„Schönheit“ der Briefmarke ihren Umsatz steigert. Auf die wiederholt vorgebrachte Anregung, mehr den Sammeltrieb besonders reizende Mar- ken in Umlauf zu bringen, hat der Minister empfohlen doch abzuwarten, was die Post auf Grund neuer Entschlüsse in diesem Jahr noch bieten wird. Man kann die Frage, wie unsere Brief- marken aussehen sollen, natürlich unter ver- schiedenen Gesichtspunkten beantworten. „Sehen Sie sich die Mona-Lisa-Marke an“, meinte kürzlich der Vorsitzende des Allge- meinen Postwertzeichen-Händler-Verbandes gesprächsweise.„Mit einer Million Auflage begann die Bundespost, und einen Umsatz von elf Millionen hat diese Marke beinahe mühelos erreicht. Für solche Marken besteht auch eine große Auslandsnachfrage, die wird gesammelt.“ Hier spricht die Erfahrung eines Mannes, dem die Briefmarke„Hobby“, Beruf und Erwerb zugleich ist und der sich freut, daß nach Beseitigung mancher Hemm- nisse wieder ein Jahresausfuhrüberschuß im Briefmarkenhandel von rund drei Millionen DM erreicht worden ist.„Millionen Exem- plare deutscher Marken gehen jährlich ins Ausland. Sollte man nicht stets daran den- ken, daß die auf diesen Briefmarken ge- druckten Motive eine unerhörte Werbung für die Bundesrepublik bewirken können?“ Selbts verständlich repräsentative oder sym- bolische Köpfe auf den Briefmarken— von der Schiller-Gedenkmarke bis zur Heuss- Dauerserie; aber sollten daneben nicht auch Bilder deutscher Städte oder schöner Kur- orte in wirkungsvollem Mehrfarbendruck häufiger auf unseren Briefmarken erschei- nen? Könnte die eine oder andere nicht deutsche Erzeugnisse zeigen und sogar ihr Format ändern, vielleicht einmal dreieckig Aussehen? Die Postfachleute und die Briefmarken- kenner wissen, daß diese Diskussion keines- Wegs neu ist. Auch aus Publikumskreisen ist schon die Anregung gekommen, etwa die Loreley oder den Dresdener Zwinger zu zei- gen oder dieses oder jenes Wahrzeichen deutscher Kultur und Geschichte und die Schönheiten unseres Landes. Der Hinweis auf das Beispiel ausländischer Marken pflegt in der Regel nicht zu fehlen. Wenn man in solchen Diskussionen auf Einzelheiten kommt, gehen die Ansichten allerdings oft erheblich auseinander. Aus Fachkreisen hört man, daß sich die Bundespost schon vor längerer Zeit mit der Frage beschäftigt hat, wie eine Briefmarken- serie deutscher Landschaftsbilder aussehen könnte. Zugleich wird bestätigt, daß das für die Gedenkmarke„Leonardo da Vinci“ an- gewendete Mihrfarben-Offsetdruckverfahren in geeigneter Form auch weiterhin verwen- det werden soll. Die Bundespost versichert, daß sie sich ihrer Verantwortung für eine „Reformierung“ der Briefmarke bewußt sei. Aus dieser Verantwortung heraus hat sie im vergangenen Herbst den Kunstbeirat ge- schaffen, den namhafte, in der Briefmarken- Graphik besonders erfahrene Künstler bil- den. Der zehnköpfige Beirat, dem nur ein einziger Vertreter des Postministeriums an- gehört, wählt die Briefmarkenentwürfe aus. Er geht davon aus, daß die Briefmarke„auf kleinster Fläche Wesentliches auszusagen und weit über die Landesgrenzen hinaus zu Vertreten hat“. Der Kunstbeirat meint, dag man in der Briefmarke weder den kleineren Ableger eines Gemäldes noch die graphische Wiedergabe eines neuzeitlichen Lichtbildes sehen kann. Der„Hang zum Reportagebild und zur gefühlsbetonten Darstellung, groß- gezüchtet durch den Umgang mit der Foto- grafie, den illustrierten Blättern und dem Film“, müsse für die Briefmarke überwun- den werden. Für die zeitgemäße Briefmar- kengestaltung fordert er:„Ausdeutung des gestellten Themas durch ein knapp gefaßtes, eindeutiges und gedankenvolles Symbol, äußerste Prägnanz und Konzentrierung der Formgebung, harmonisch ausgewogene Ver- teilung von Schriftbild und Darstellung.“ Für den Laien mag das nicht unbedingt anschaulich klingen. Der Beirat hat seine Arbeit auch in der Meinung aufgenommen, daß seine Auffassungen die breite Offentlich- keit wohl erst nach einem längeren Zeitraum würden überzeugen könnnen. Die Erfahrung beispielsweise mit der Kriegsgefangenen Gedenkmarke— die schon vor dem Tätig- werden des Beirats erschienen ist— hat er- neut bestätigt, wie verschieden die Meinun- gen darüber sind, ob eine Briefmarke, deren Idee von keiner Seite bestritten wurde, ge- lungen ist oder nicht 5 Die kommenden Sondermarken werden lehren, inwieweit zwischen Kunstbeirat, Oeffentlichkeit, Sammlern und schließhlich auch den wirtschaftlichen Briefmarken-In- teressenten eine Verständigung darüber möglich ist, ob sie„schön“ sind. Briefmarken- Kaleidoskop Der französische Postminister Bonnefous hat unlängst auf einer Pressekonferenz in Paris angekündigt, daß er der Beratenden Versammlung des Europarates eine einheit- liche europäische Briefmarke im Werte von 25 Francs für den innereuropäischen Ver- kehr vorschlagen will. Erste Ffühlungnahmen unter den Vertretern der Mitgliedstaaten des Europarates hätten bereits stattgefun- den. * In Frankreich ist eine Gedenkmarke zur Elektrifizierung der französischen Eisen- bahn und eine Gedenkmarke zum 50. Todes- tag des Dichters Jules Verne erschienen. Zum 4. Weltkrongreß des Internationalen Bundes freier Gewerkschaften in Wien hat die österreichische Postverwaltung eine Son- dermarke herausgebracht. Sie zeigt im Bild drei Arbeiter verschiedener Rassen, die sich helfend die Hände reichen, um über eine zum Teil sichtbare Weltkugel emporzustei- gen, Andere, in den Bildrand hineinragende, von den Arbeitern umklammerte Hände er- wecken die Vorstellung einer die ganze Weltkugel umspannende Kette sozialer Hilfsbereitschaft. 5 Die Schweizer Postverwaltung hat die alljährliche Sommerwohlfahrtsserie Pro Patria“ herausgebracht, deren fünf Bild- motive Kunde geben vom 100jährigen Be- stehen der bedeutenden Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und von der Schönheit der Schweizer Landschaft. * Zum„Tag der Frau“ erschien in Bul-⸗ garien eine vier Werte umfassende Sonder- serie, die die Arbeit der Frau zeigt und das Wort„Frieden“ in sieben Sprachen aufführt. Zauberhafte Welt der kleinsten Lebewesen Sichtbar gemacht durch Mikrofotos/ Wo sind die Wunder größer, im Makrokosmos oder im Mikrokosmos? Wenn die Astronomen erzählen, wie weit sie mit den neuesten Fernrohren in den Weltraum eindringen und was sie an Sternen zu Gesicht bekommen, dann staunt der geistige Normal verbraucher. Und wenn sie gar berichten, mit welchen Methoden sie den Himmelskörpern eis Alter von Mil- lionen von Lichtjahren nachrechnen, dann läuft eben dem Normal verbraucher ein merkwürdiger Schauer über die Haut. Es gibt doch mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eine satte Schulweisheit sich träu- men lieg. Etwas bequemer und behaglicher machen es uns die Erforscher der kleinsten Formen. Goethe war kein Freund von Fernrohren und Mokroskopen, nicht einmal Brillen konnte er bei sich oder anderen leiden. Ihm genügte das Sichtbare, aber es War sein begnadetes Auge, das auf alles Sichtbare blickte. Ob er an den Wundern der Mikrowelt vorbeigegangen wäre, die durch die modernen Mikroskope zugänglich wurden, darf bezweifelt werden. Die Ergeb- nisse, Glück und Geheimnis der kleinsten Formen freilegend, sprechen stark zu jedem. Was Jahrtausenden verschlossen war, liegt heute entschleiert vor uns. Den gut gedruckten Bildband„Wunder der Mikrowelt“(1954 im Konradin-Verlag Robert Kohlhammer in Stuttgart erschienen) Kisselschale eines Winzigen Urpflänzchens im Phasenkontrast-Mikroskop. Sieht wWie ein gewaltiger Buckelschild oder ein exotisches Schmuckstück qus und ist in Wirklichkeit nur etwa% oo mm lang Aufnahme: Dr. Horst Reumouth Bilderbuch, das sich an alle wendet. kann man mit einer Ergriffenheit immer Wieder durchblättern, die kaum eine zeit- genössische Dichtung oder Philosophie be- wirkt. Dr. Horst Reumuth vom Fraunhofer- Institut für angewandte Mikroskopie in Mannheim hat darin eine kleine Auswahl seiner in 25 Jahren gesammelten Mikro- fotos veröffentlicht. Es ist das kein sach- trockenes Fachbuch mit Systematik und Vollständigkeit, sondern ein elementares Wo sind nun die Wunder größer, möchte man fragen, im Makrokosmos oder im Mikro- kosmos? Wer einen anderen in diesem grohartig gestalteten Band blättern sieht, möchte zunächst Aufnahmen von Schmuck- stücken vermuten, so formvollendet mutet das Gezeigte an. Während wir tagaus— tagein gefüttert werden mit Nachrichten über Kulturverfall, Schwund des Gemein- schaftsbewußtseins, Reduzierung des Men- schen auf Teilfunktionen bis zur Persön- lichkeitsspaltung, präsentiert dieses Buch eine formvollendete und unangekränkelte Gestaltenwelt. Die hochentwickelten Licht- mikroskope haben sie zutage gefördert. Aber nicht nur die schärferen Linsen, auch die ausgeklügelten Methoden der Aus- leuchtung aller Objekte dienen der Erfas- sung einer Welt, die durch Bauweise und Gestaltenreichtum überrascht. Wundervoll begegnen diese Formen kleinster Lebewesen oder Kristalle den Formen, die das schöp- ferische Geschöpf auf der Suche nach der höchsten Zweckform oder nach dem äuhßersten der Kunst gefunden hat. Keine subjektive Absichtlichkeit, keine private Anwandlung, keine modische Verzerrung stört. Der Formenreichtum der Kleinwelt ist von einer ganz eigenen gegenständlichen und objektiven Reinheit. In seinem bescheiden zurückhaltenden Begleittext zitiert Dr. Reumuth einen ahnungsvollen Satz Louis Pasteurs:„Die Rolle des unendlich Kleinen scheint mir unendlich groß zu sein“. Und an der Spitze des Textes steht der alte Spruch von dem Giebel eines deutschen Universitätsgebäu- des: Minimis Deus Maximus— Im Klein- sten ist Gott am größten. Manche Tafeln wirken wie geistreich und phantasievoll entworfene Ornamente, wie kühne und gewagte Tapeten. Zu den echten und gelungensten Mustern dieser Art möchte man, von Reumuths Buch auf- blickend, bei aller Bewunderung des Ge- schaffenen sagen: Die Natur kanns noch besser f. W. K. Schweres Schiffsunglück Das Meer brennt London. In Flammen eingehüllt trieb am Donnerstag der 10 788 Tonnen große schwe. dische Tanker„Johannishus“ nach einem Zusammenstoß mit dem panamesischen Frachter„Bukkaneer“ vor der Scheldemün- dung in der Nordsee. Aus allen Richtungen eilten Schiffe zur Hilfeleistung herbei, konnten jedoch nur schwer an das vom Heck bis zum Bug brennende Schiff herankom. men, da der ausgelaufene brennende Treib- stoft die See um den Tanker in einen Hexenkessel verwandelte. In einem Wett. lauf mit den Flammen suchte die 42 köpfige, zum großen Teil aus Deutschen bestehende Besetzung von dem Schiff zu entkommen. Bis zum Nachmittag war etwa die Hälfte der Besatzung unter größten Schwierigkeiten geborgen und an Land gebracht worden. Unter den Geretteten sind vierzehn Deutsche. Das Schicksal der Vermißten ist noch unge wiß. Unter den Geretteten befinden sich die Deutschen Albert Melin aus Dublin, Kal Vollrodt und Kraus Bunte aus Hamburg und der 20jährige Schütte sowie Gerd Hillwig aus Bremen. Schütte berichtete, das Feuer habe ihn wie die meisten seiner Kameraden im Schlaf überrascht.„Wir rannten aus unseren Kojen an Deck. Das Schiff stand schon völlig in Flammen. Dichter schwarzer Qualm hüllte uns ein. Wir faßten uns an den Han. den und sprangen zu zweien und dreien ins Wasser, auf dem schon das Oel brannte. Wir schwammen um unser Leben. Mit jedem Schlag schien das Feuer näher zu kommen. Ich dachte, ich würde niemals davon kom- men. Dann sahen wir vor uns die schwarze Wand eines Schiffes, das uns auffischte. fit waren nur ein paar Minuten im Wasser, Aber mit dem Feuer hinter uns schienen es mir Stunden zu sein. Im Wasser neben mir War der vierte Ingenieur gestorben“. Gerd Hillwig erzählte, als er aus Seiner Koje an Deck gekommen sei, sei brennendes Oel schon in dicken Strömen ins Meer ge. flossen.„An Backbord stand alles in Flam- men. Gieriges Feuer, so weit man sehen sehen konnte. Auch die beiden Boote auf Backbord brannten. Von den anderen beiden zerschellte eines beim Herablassen. Dag andere trieb mit drei Mann in der brennen- den See. Ich rannte zum Mast und sprang runter“. Hillwig glaubt, daß von den Offi- zieren keiner mit dem Leben davongekom- men sei. Auch die„Buccaneer“ war in Brand ge- raten, konnte später aber den Brand unter Kontrolle bringen. Düsenjäger brennend abgestürzt Rhens. Am Nachmittag des Fronleich- namstages explodierte über dem Rheinort Rhens ein Düsenjäger und stürzte brennend auf die Bahnstrecke Koblenz Frankfurt. Durch die Wucht des Aufpralls wurden bren- nende Flugzeugteile auf die Bundesstraße geschleudert, wodurch zwei vorbeifahrende Autos Feuer fingen. Nach bisherigen Mel dungen soll außer dem Piloten noch ein sasse eines Autos verbrannt sein, Bürch das rasche Eingreifen der Feuerwehren konnten die in unmittelbarer Nähe der Aufschlag- stelle stehenden Häuser, die Feuer gefangen hatten, schnell gelöscht werden, Der Bahn- körper selbst wurde nur unwesentlich be- schädigt. Nach Auswechslung zweier dreißig Meter langer Schienenstücke konnte der Ver- kehr ab 18 Uhr eingleisig wieder aufgenom- men werden. 0 Moorleiche wird untersucht Fulda. Die im Schwarzen Moor auf der Hohen Rhön gefundene Leiche eines Mannes ist jetzt zur Untersuchung in das gerichts- medizinische Institut nach Würzburg ge- bracht worden. Während man zunächst ver- mutet hatte, es handele sich bei dem Toten um einen Unbekannten mittleren Alters, ist man jetzt der Auffassung, daß es sich um die Leiche eines etwa 20- bis 25jährigen Mannes handelt, die etwa sieben bis zehn Jahre in dem einsamen Moor an der Zonen: grenze gelegen hat. Außer handgestrickten Strümpfen und schwarzen Arbeitsschuhen, Resten eines graugrünen Uniformtuches und einer Unterhose wurden keine weiteren Klei- dungsstücke gefunden. Um den Hals trug der Tote einen fingerdicken Strick, an dem sich Stoffreste befanden. Durch den Einflub des Moorwassers ähnelt die Leiche fast einet Mumie. Eine Identifizierung ist bis jetzt noch nicht gelungen. Die Hamburger frieren Hamburg. Die Tagestemperatur stand am Donnerstag in Hamburg bei 8 Grad. Wenige Tage vor Sommeranfang kamen die Oefen wieder zu Ansehen. Während moch zu Be- ginn der Woche das Bundesgebiet von Flens- burg bis Passau unter hochsommerlichen Temperaturen lag, fröstelt die Bevölkerung jetzt überall. Die Meteorologen erwarten auch im Süden und Westen einen stärkeren Temperaturrückgang. — Einige Mod'ellstücke, die qus der Produktion genommen Wurden ab DM 80, verkaufen. leicht beschädigte wannen preiswert abzugeben.— Rothermel, L 14, 13, am Ring. Sandalen für Kinder, Herren sehr billig abzugeben. 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Italiens Boxver- band erklärte, daß die Zurückziehung von den Kämpfen unter allen Umständen hätte unterbleiben müssen, erstens aus sport- lichen Gründen und zweitens, weil dadurch einige italienische Boxer um gute Chancen gebracht wurden. im Berliner Box-Turnier war es am 3 Juni zu einem Skandal gekommen, als jeweils zwei Punktrichter im Halbmittel- gewichtskampf Dscharerjan und Scisciani als Sieger sahen, während der deutsche Hingrichter Kübler ein Unentschieden ge- punktet hatte. Kübler, der sich in letzter Konsequenz entscheiden mußte, entschied zich dann für den Russen wegen dessen technisch besseren Qualitäten. Im Anschluß an das Urteil kam es dann zu lange an- dauernden Publikumsprotesten. Die Italiener zogen auf Grund dieses Urteils ihre Mann- schaft zurück; Der FHalbschwergewichtler panunzi und der Schwergewichtler Bozzano ſraten nicht zu den Vorschlußrundenkämp- ten gegen die Titelverteidiger Nitschke(So- etzone) und Schozikas(UdSSR) an, die damit kampflos ins Finale kamen. Verbandstag der Amateurboxer Badens Amateurboxer halten am Sonn- tag im„Kanzlereck“ in S 6, 6 ihren Ver- bandstag ab. Beginn 9.30 Uhr. Ein treuer Diener des deutschen Rudersports: annkeims älteste: Ruderberein feierte 80. Geburstag In guten und in schlechten Zeiten: Immer blieb der Ruder-Club dem Vermächtnis seiner Gründer treu Einen festlichen und stilvollen Jubiläums- Herrenabend veranstaltete der Mannheimer Ruderclub von 1875 ͤ am Mittwoch in seinem Bootshaus aus Anlaß der 80. Wiederkehr jenes Tages, an dem sich zwanzig Mitglieder des Turnvereines von 1846 entschlossen, einen Ruderclub im Turnverein zu gründen. Im März 1876 trennte sich die Abteilung vom Stammverein und ging als Ruderclub von 1875 e. V. ihren Weg. Die Zielsetzung des Clubs:„Rudern und die Teilnahme an Ruderwettfahrten sollen Hauptzweck sein. Im Ruderwettkampf soll sich der Clübler in den männlichen Tugenden der Ritterlichkeit und Kameradschaft erproben, auch im kampfbereiten Gegner den Freund zu sehen.“ In seiner Festansprache gedachte Vor- sitzender Beisswenger besonders jener Män- ner, die im Laufe der Jahrzehnte darüber gewacht haben, dag der Club stets einen geraden und sauberen Weg gegangen ist. Ihnen und einer treuen Mitgliedschaft sei es zu danken, daß der Club seine Ziele erreicht habe, daß er weder seine Gesamthaltung ändern, noch das Vermächtnis der Gründer aufgeben mußte. Beisswenger betonte ins- besondere, daß das Verhältnis des Clubs zu seinem„Vater“, dem TSV 46 Mannheim, immer herzlich gewesen sei, zeichnete ein anschauliches Bild von der Erit wicklung des Ruderclubs und berichtete von den Erfolgen und Rückschlägen.„Auch in größter Not und im Unglück ist unser Club sich, dem Ver- mächtnis seiner Gründer und dem Wollen der vorausgegangenen Generationen treu Drei Vereine noch ohne Punktverlust: art 2 Nüchrunde im Oberliga- Vergleich VfR Mannheim gastiert am Sonntag bei den„Preußen“ in Dellbrück Die deutschen Oberliga-Vereine setzen am Sonntag ihre Toto-Vergleichsrunde mit den Rlickspielen fort. Dort wollen bisher noch nicht in Erscheinung getretene Mann- schaften versuchen, sich auszuzeichnen. Ohne Punktverlust sind bisher nur noch VfR Mannheim, Schweinfurt 05 und Borussia Neunkirchen. Mit einem Minuspunkt belastet, aber auch noch ungeschlagen, liegen fol- gende Vereine im Rennen: FSV Frankfurt, Duisburger SV, BC Augsburg und Preußen Münster Der VfR trifft in seinem ersten Rückspiel in Dellbrück auf die„Preußen“, gegen die es vor einer Woche nur zu einem mageren 2:1-Sieg reichte. Der Spielplan: Grüppe 1: Tus Neuendorf— Werder Bremen(im Vorspiel 2:0), SSV Reutlingen gegen Bayer Leverkusen(2:6); Grupe 2: FR Pirmasens— Altona 93(2:2), Bor. Dort- mund— Schweinfurt 05(1:4); Gruppe 3: Hannover 96— Eintracht Frankfurt(0:2), Fortuna Düsseldorf— Phönix Ludwigshafen (0:1) Gruppe 4. FSV Frankfurt— Ten- His-Borussia Berlin, Eintr. Braunschweig gegen Tura Ludwigshafen(3:2); Gruppe 5: Berliner SV 92— BC Augsburg(1:2), VfR. Frankenthal Duisburger SV(0.4); Gruppe 6: Schwaben Augsburg— FC St. Pauli(0:0), Preußen Münster— Minerva 93 Berlin(0:0); Gruppe 7: TSV Eims- püttel— Saar 05 Saarbrücken(1:3), Preu- gen Dellbrück VIER Mannheim(1:2); Gruppe 8: Spvgg Fürth— Alemannia Aachen(3:0), VfL Osnabrück Borussia Neunkirchen(1:2). geblieben: Es wurde wieder gerudert, es wurden, wenn auch im bescheidenen Rahmen, wieder Regatten besucht und vor allem wurde einer unsicher gewordenen Jugend durch den Sport der Weg geebnet, zu ihrer eigenen Art zurückzufinden. Brachte uns das Unglück nicht um, so machte uns das Glück und der Erfolg— und der Club hat eine Reihe großer Erfolge zu verzeichnen— nicht überschwenglich und eitel. Was erreicht wor- den ist, wurde aus eigener Kraft geschaffen.“ Wie der Rudersport im allgemeinen seinen Die letzten Vier stehen fest Schülerturnier hinter der Uhlandschule Nun stehen also bereits die letzten Vier fest, die heute abend, 18 Uhr, die Teilnahme am Endspiel des Schülerturniers hinter der Uhlandschule unter sich ausmachen: Der VfR Mannheim qualifizierte sich durch einen 3:0-Sieg über Hochfeld als erster für die Vorschlußrunde. VfB Gartenstadt schaffte durch ein glückliches 2:1 über die gleich- starken Ilvesheimer die weitere Teilnahme; die Jungen des VfL. Neckarau hatten es nicht leicht, den FV 09 Weinheim ebenfalls 2:1 nieder zuhalten. Das bisher wohl beste Spiel zeigten die Techniker aus Munden- heim, die, ohne voll aufzudrenen, gegen die Waldhôfer Buben 3:1 gewannen. Heute abend spielen zunächst VfR Mann- heim und VfB Gartenstadt um den Einzug ins Finale, wobei die erfahrenere Elf des B-Klassenmeisters die größeren Chancen haben dürfte. Anschließend verspricht das Spiel Neckarau— Mundenheim eine sport- liche Delikatesse zu werden; der Ausgang dieser Begegnung ist offen. Phönix erwartet Massenbesuch Bei den Aufstiegsspielen zur 1. nord- badischen Fußball- Amateurliga können am Sonntag weitere Entscheidungen fallen. In beiden Spielen stehen sich die Aufstiegs- anwärter gegenüber. Spitzenreiter Rohr- bach muß dabei mit einer Niederlage beim „Phönix“ Mannheim rechnen, der im Falle eines doppelten Punktgewinns das Rennen gemacht haben sollte.— Die beiden mittel- badischen Vertreter, ASV Hagsfeld und Sportfreunde Forchheim, die mit 5:5 Punk- ten den dritten Aufsteiger unter sich aus- machen, stehen sich auf dem ASV-Platz ge- genüber. Im Vorspiel behaupteten sich die Gastgeber mit 2:1, doch können die Forch- heimer, die erst jetzt zu ihrer wirklichen Form aufgelaufen sind, diesmal durchaus den Spieß umdrehen. Weitere Sportnachrichten Seite 9 Grundsätzen treu geblieben sei, so habe der Club die von seinen Gründern festgelegte Richtung stets eingehalten und sei in den achtzig Jahren seines Bestehens immer ein treuer Diener des deutschen Rudersports ge- wesen. Zum Abschluß seiner Rede beim Ju- piläums-Herrenabend, die mit Vorträgen von Schauspieler Kiesler, Opernsänger Streckfuß und von Clubangehörigen umrahmt wurde, sprach Beisswenger die Hoffnung aus, da auch die Zukunft des Clubs von der gleichen Geradlinigkeit und von den gleichen Grund- sätzen, die sich in achtzig Jahren bewährt haben, getragen sein möge. Als„Vater“ zu seinem„wohlgeratenen Sohn“ sprach dann der Vorsitzende des TSV 46, Andler, und übermittelte herzliche Glückwünsche. Die Gratulation der Ruder- vereine und des Regattavereins überbrachte W. Stutzmann, der kluge Worte über den Wert des Sportes fand, darauf hinwies, daß im Mitmachen der Sinn liege, nicht im Dabei- sein und er betonte, wie wertvoll gerade die Arbeit der Rudervereine sei im Kampf gegen die Vermassung und die Lockungen der Großstadt. Er schloß mit einem Appell an alle Stellen, die der Jugend ein aktives Sporterlebnis vermitteln können, den Sport zu fördern und ibn auf breitester Basis zu Unterstützen.— Weitere Glückwünsche über- mittelten Bürgermeister Trumpfheller im Namen des OGberbürgermeisters und des Stadtrats, Oberregierungs- Baurat Knäble von der Wasserstraßenverwaltung und Julius Walter für den Badischen Sportbund. 5 Nordbadens Hockey-Aus wahl für die Vergleichsspiele gegen Südbaden Alljährlich am Verbandstag des Badi- schen Hockey- Verbandes werden Auswahl- Begegnungen zwischen süd- und nordbadi- schen Vertretungen ausgetragen. Der Ver- bandstag 1955 findet am 19. Juni in Offen- burg statt. Zu den Vergleichskämpfen an diesem Tage wurde für Nordbaden fol- gende Herren-Elf nominiert: Balerle(TV 46 Heidelberg), Heim(Sc Karlsruhe). Jehle (TV 46 Heidelberg); Wollthan(TSG 78 Hei- delberg), Hug(TSG Bruchsa)), Seufert II; Sommer(beide TV 46 Heidelberg), Rahner (TSG 78 Heidelberg). Greulich(TSV 46 Mannheim, Crusius und Wissmaier(beide HC Heidelberg). Die Damen-Auswahl setzt sich aus folgenden Vertreterinnen zusam- men: Staab(TSV 46 Mannheim). Brand(SC Karlsruhe), Hering(TSV 46 Mannheim); Kurz(Germania Mannheim), Günther(VIER Mannheim), Wüst(Sc Karlsruhe); Jutzi, Volk(beide TV 46 Heidelberg). Wagenhals, (HC Heidelberg), Stay(VfR Mannheim), Dürr(TSG 78 Heidelberg).. Badens Junioren, die in die Franz- Schmitz- Pokalspiele eingreifen: Winkler. Liedke(beide HC Heidelberg), Friedel(TSS 78 Heidelberg); Kolmetz(Sg Karlsruhe), Hannemann(fc Heidelberg), Uberle(TSG 78 Heidelberg): Criesbaum(TG Mannheim), Stötzler(TSG 78 Heidelberg, Dieterle(HC Heidelberg), Rummer(TSG 78 Heidelberg) und Weber(TV 46 Heidelberg). Kreis-Kinderturnfest in Edingen Der Turnverein 1890 Edingen wurde mit der Ausrichtung des Kreis-Kinderturnfestes 1955 beauftragt, das am 19. Juni stattfindet. Es wird mit der Teilnahme von etwa 1400 Kindern gerechnet, die am Vormittag die Wettkämpfe bestreiten und nachmittags die allgemeinen Vorführungen mitgestalten. Mayer bester Spieler: Verdiente: Maldhof Sieg in Weinheim Torschützen: Hohmann, Zeiß und Heim/ FV 09 Weinheim SV Waldhof 1:3 Vor 2500 Zuschauern kam es in Weinheim zu einem ansprechenden Freundschaftsspiel. Die Gastgeber zeigten vor ihrem Gegner wenig Respekt, mußten sich aber geschlagen geben, obwohl sie über weite Strecken eine gleichwertige Partie geliefert hatten. Bei den Gästen war Mayer mit Abstand bester Spie- ler. Die Stärke des Waldhof-Sturms war der rechte Flügel, wo besonders Hohmann ein ideenreiches Spiel lieferte. In der 15. Minute ging Waldhof in Führung, als Hohmann überlegen zum 1:0 einschoß. Doch schon eine Minute später kamen die Weinheimer zum Ausgleich, als Waldhofs Verteidiger Kessler einen Flankenball vom Verteidiger Scheller mit dem Kopf ins eigene Tor fälschte. Nach der Pause hatte vorübergehend Weinheim etwas mehr vom Spiel, doch Lennert hielt Schüsse von Seidel und Wiegand großartig. Waldhofs Angriff war im Strafraum ent- schlossener und konnte in der 53. Minute durch Mittelstürmer Zeiss nochmals die Führung an sich reißen. Der für Cornelius ausgewechselte Halbrechte Heim stellte in der 78. Minute den verdienten Sieg der Wald- höfer sicher. Handwerker(Ketsch) leitete den fairen Kampf ohne Tadel. W. W. Punktespiele der 1. Amateurliga sollen am 31. Juli beginnen Die Punktespiele der nordbadischen 1 Fußball-Amateurliga sollen am 31. Juli beginnen. Einen entsprechenden Antrag WiIII der Verbandsvorstand für den am 3. Juli in Karlsruhe stattfindenden Verbandstag ein- pringen. Die Pflichtspiele der 2. Amateurliga sollen am 7. August beginnen. Stellenangebote Was frauen erreichen wollen: Jung, friſch und ſchaffensfroh bleiben! Sie Aufo-Monfeure nur tüchtige Kräfte, in Dauerstellung gesucht. Angebote unter Nr. BP 47381 an den Verlag erbeten erreichen es durch die auf⸗ bauende Doppelherz Kur! DoppkiHE NZ In Apotheken und Drogerlen Hachtwächter für Rufobeirieb kräftige und ehrliche Bewerber(Rentner) in Dauer- stellung gesucht. Angebote unter Nr. BP 47382 an den Verlag erbeten. Achtung! 4 Selten preis wert! Wäscheschrank 8 5 Herrenkommoden macoré, birke u. birnbaum anpoliert, da Restposten Stück nur 110, UN ebenso Frisjerkommoden mit zteiligem Spiegel Szuck 90, B. aN N z C0. 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Wir haben heute hochempfindliche Fume von 2123/10 DIN-Graden: Damit läßt sich schon allerhand anstellen. Wir haben auch Spezialentwickler, die eine absichtliche Unterbelichtung ausgleichen. Das sieht in der Praxis so aus: Man kann mit einem 23/10 DIN-Film so verfahren, als besäße er die sagenhafte Empfindlichkeit von 29/10 DIN. Eine derartige Empfindlichkeit gestat- tet aber nicht nur Momentaufnahmen in Innenräumen, ohne zusätzliche Lichtquellen, Sondern sogar echte Momentaufnahmen bei Nacht, das heißt Aufnahmen mit ½8 Sek. Voraussetzung ist erstens eine große Oeff- nung von mindestens 1:3, 5, besser 1: 2, 8, Zweitens ein Motiv, das immerhin Hellig- Kkeitskontraste aufweist wie etwa eine Land- schaft unterm Vollmond oder eine Straße mit Straßenlampen, erleuchteten Fenstern und Auslagen. Da die großen Oeffnungen nur geringe Tiefenschärfen ergeben, wird man bei solchen Aufnahmen auf einen Vordergrund entwe- der ganz verzichten oder einen respektvollen Abstand davon halten und ihn später durch Vergrößerung wieder Heranholen. Wer seine Aufnahmen nicht selbst entwickelt, darf nicht versäumen, beim Photohändler Spezial- Entwicklung zu erbitten. Den Spezialent- Wickler wird man ihm freilich extra vergü- ten müssen, weil er teurer ist und nur ein- mal verwendet werden kann. Die konservative Methode— Normalfilm, Normalentwicklung— führt zu gleich guten Ihr NF Berater P OR A in allen eee e 0 photo- M AN N H E I N lagen! Lier 2244. 22 Ergebnissen, wenn man auf die Moment- aufnahme verzichtet und die Camera aufs Stativ stellt. Bewegte Objekte lassen sich auf solche Weise natürlich nicht erhaschen, fahrende Autos erzeugen die bekannten Lichtstreifen und der— gar nicht so lang- same Mond bekommt eine dicke. Backe. Da- für ist aber die Tiefenschärfe größer, weil man ja bei entsprechend langer Belichtung auch ensprechend abblenden darf. So lange, dag man sich inzwischen aufs Ohr legen könnte, ist aber die Belichtungszeit in kei- nem Fall. Zur schönen Aussicht Man kann den jungen Mann ei- gentlich verstehen. Da er schon das schöne Geld für eine Kamera ausge- geben hat, möchte er nicht noch wei- teres für Ansichts- karten ausgeben, die ja auch„nur fotografiert“ sind. So etwas macht er fortan selber. Dagegen wäre gar nichts einzuwen- den, wenn hier nicht die Quelle gar so vieler Ent- täuschungen läge. Der junge Mann wird da- heim feststellen, daß seine Fernsichten von der schönen Aussicht doch nicht so scharf, S0 klar, so plastisch sind, wie die Ansichts- Kkartenbilder. Er wird die Schuld der Kamera, dem Film, dem Fotohändler geben. Er wird die Freude am Fotografieren ver- lieren. Davor wollen wir ihn bewahren. Nicht jede Ansichtskarte ist ein Kunst- Werk, aber technisch sind sie auf der Höhe, das muß ihnen der Neid lassen. Der Ama- teur wird da in der Regel nicht mitkom- men. Er hat keine Großformat-Kamera. Er hat in den meisten Fällen kein Weitwinkel- oder Tele-Objektiv. Sein Stativ ließ er zu Hause. Und nur in seltenen Glücksfällen ist er in jenem richtigen Augenblick zur Stelle, den der Kollege aus der Ansichtskarten- 2 10 — Hall, junger Mann, das ist ja schon alles wegphotlographieril Branche in aller Gemütsruhe ermitteln und abpassen kann. Wann haben wir denn schon Wirklich klare Sicht? Wann steht die Sonne im richtigen Winkel? Gewiß nicht dann, wenn gerade unsereins den berühmten Berg erklettert, das berühmte Bild erspäht hat! Sollte denn aber die Liebhaberei des Fotoliebhabers darin bestehen, daß er einer Aufnahme nachläuft, daß er nicht das knip- sen möchte, was er sieht, sondern das, was er vielleicht einmal sehen könnte? Gewiß ist bei manchen die Liebhaberei längst zur Leidenschaft gediehen und sie gehen ein Motiv planvoll und geduldig an, wie der Jäger ein seltenes Wild. Aber von diesen Meistern der Lichtbildkunst ist hier ja nicht die Rede. Wir sprechen von uns, die wir eine Kamera im guten Sinne planlos mitführen, um diese und jene Gelegenheit am Schopfe zu packen, um das eigene Er- lebnis zum Bilde zu formen, und nicht ein Bild um des Bildes willen. Das eigene Erlebnis kann durchaus 80 aussehen, daß über der„schönen Aussicht“ gerade Nebel wallen, daß über den Markus- platz in Venedig gerade ein Landregen nie- dergeht. Dann wollen wir doch gerade die- sen Nebel, diesen Landregen festhalten, das Erlebnis, vielleicht auch die Enttäuschung dieses Tages, ein Bild jedenfalls, das uns keine Ansichtskarte ersetzen kann. Halten Wir es so, dann werden uns unnötige Ver- gleiche auch keine Enttäuschungen bereiten können. Wir sind als Fotografen in eigener Sache stolze Besitzer eines Monopols, das uns niemand streitig machen kann. Keine Fratzen abbilden „. und dann machte Emil in vorge- rückter Stunde eine Blitzaufnahme. Wir pro- steten ihm alle zu, und das Bild wird uns noch lange an unser fröhliches Beisammen- sein erinnern.“ Derartige Aufnahmen werden von den „Betroffenen“ mit einem verlegenen Lä- cheln entgegengenommen und verkrümeln sich dann in ihren Schubladen, schließlich in ihren Papierkörben. Denn die„Betroffenen“ sehen darauf gar zu dämlich aus. Früher, in seligen Blitzlicht-Zeiten, mochte so etwas angenehm. Was da bei Pulverdampf und Funkenflug auf die Platte kam, war ohnehin nur dem Namen nach eine Photographie. Es war ein Ulk, eine Gaudi, jenen Aufnahmen vergleichbar, die man auf dem Jahrmarkt vom Schnellphoto- graphen machen ließ. wobei man den Kopf durch eine bemalte Leinwand steckte. Wer ganz bewußt auf diese Wirkung aus ist, kann sie natürlich auch mit den modernen Cameras und Blitzgeräten erzielen.„So, Kin- der“, muß er dabei sagen,„nun lächelt alle hübsch blöde in die Linse!“ Meint er es aber ernst mit seinen Erinnerungsbildern, dann muß er schon versuchen, die wirkliche Atmo- sphäre dieses Abends einzufangen, Menschen abzubilden und keine Fratzen. Der Synchronblitz macht es ihm leicht. Seine Lichtfülle ist so groß, daß man die Camera sehr weit abblenden kann; gewiß auf Blende 16. Bei einer so kleinen Lichtöffnung ist die Tiefenschärfe ausreichend für alle praktisch vorkommenden Fälle. Man stellt die Ent- fernung auf 2 Meter ein braucht dann an dieser Einstellung den ganzen Abend über nichts mehr zu ändern. Alles, was im Ent- fernungsbereich zwischen 1 m und 4 m liegt, kommt garantiert scharf auf den Film. Das bedeutet aber, daß wir ungemein schnelle, überraschende Schnappschüsse anbringen können, weil wir ja— nachdem wir vorher schon den Film weitergedreht und den Ver- schlug gespannt und allenfalls noch das Blitzlämpchen erneuert haben— tatsächlich nur noch auf den Sucher zu sehen und auf das berühmte Knöpfchen zu drücken haben. Wenn von„überraschenden Schnapp schüssen“ die Rede ist, so soll das nicht hei- Ben, daß man seinen Gästen aufzulauern hätte, um sie dann in einem möglichst schwachen Augenblick zu verewigen., Das kann leicht in Unhöflichkeit ausarten. Die Menschen dürfen ruhig wissen, daß sie ge- knipst werden. Nur das„Wann“ soll ihnen unbekannt bleiben. Erfahrungsgemäß ma- chen sie immer nur in der ersten Minute, in der sie sich beobachtet fühlen, ein Photo- graphiergesicht oder eine verlegne Grimasse. Foto: Leix Auch das ist die Europastadt Straßburg Aufgenommen mit hellem Gelbfilter; Film 17/10 Pan; Blende 11, Belichtung 1/25. Allerlei Unglaubliches trotz eifrigster Bemühungen weder auf dem i 5 l 5 Wochenmarkt noch in ien raffiniertesten Ein Kopenhagener Journalist, den seine Schlemmergeschäften der dänischen Haupt- Zeitung nach Paris geschickt hatte, um über stadt käuflich zu erwerben waren. den Besuch des dänischen Königspaares zu berichten, war von der französischen Küche 77. 1 derart begeistert, daß er die Gelegenheit be- ee nutzte, um sich die Rezepte verschiedener Auf der Rambla, der großen Hauptstraße Pariser Spezialgerichte zu beschaffen. Eine Barcelonas, nahm ein Polizist einen Sträf: Zubereitungsart von Nierchen hatte es ihm ling fest, der in Frauenkleidung aus dem Ge- derart angetan, daß er sie telegraphisch sei- fängnis entwichen war. Der Vorgesetzte lobte ner Redaktion übermittelte, die sie mit Rück- die Aufmerksamkeit des Beamten und sicht auf den aktuellen Anlaß auch umgehend meinte, er habe den Verkleideten wohl an veröffentlichte. Die Kopenhagener Haus- seinen ungenügend beseitigten Bartstoppeln frauen waren auch gern bereit, diesen erkannt.„Keineswegs“, antwortete der Po- Leckerbissen in ihren Speisezettel aufzu- lizist,„aber es flel mir auf, daß diese Dame nehmen— stutzten dann aber ganz erheb- an den Auslagen von drei Parfümerieläden, lich. Denn infolge eines Uebermittlungs- vier Modehäuser und zwei Boutiquen fehlers war das dänische Wort„njur“(Niere) vorbeiging, ohne anzuhalten oder auch nur in„myr“(Ameise) verwandelt, und Ameisen einen Blick hinzuwerfen. Das kam mir hoch- getrauten sie sich doch nicht auf den Tisch zu gradig verdächtig vor, und ich beschloß da- bringen, ganz abgesehen davon, daß solche her einzuschreiten.“ Dänische Hausfrauen lieben keine Ameisen eee KA 14 EEE- EX purVEk EZ ALI- dieser Name bringt eine neue Selbstverständlichkeit in Ihr Haus: die tägliche Tasse Kaffee. ALI Express-Kaffee, 100% aus Bohnenkaffee- ist überraschend kräftig und deshalb überraschend sparsam! 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V. in München erläuterte Dr. Wolf Schwarz vom Vorstand des Verbandes den deim Bundes wirtschaftsministerium vorge- legten Plan, mit Eilfe eines Zuschlages von etwa 10 Dpf auf die Eintrittspreise der Film- theater einen Eilmrisikofonds zu schaffen. Nach den von Schwòarz vorgetragenen Be- rechnungen verblieben der Produktion von den 740 Mill. DM. Einnahmen der Filmthea- ſerkassen im Jahre 1954 nach Abzug aller steuern, Unkosten, der ausländischen Filme usw. nur noch 388,5 Mill. DM. was einem durchschnittlichen Verlust des in der Pro- duktion investierten Kapitals in Höhe von 5 V. H. entspreche. Bei dieser Marktsitua- tion, so betonte Dr. Schwarz, sei eine freie Finanzierung bei der Filmproduktion kaum zu verantworten. Eine privat wirtschaftliche Filmindustrie sei auf die Dauer nur möglich, wenn eine Neuregelung der Vergnügungs- steuer erfolge, die der Produktion 30 v. H. der Eintrittspreise statt wie bisher 21 vH. belasse. Eine schnelle und baldige Klärung des Schicksals der Filmwirtschaft sei mit Rücksicht auf die Reprivatisierung des UFI- Komplexes, der steigenden Anforderungen an die deutsche Produktion, sowie wegen der noch zu erwartenden Auseinanderset- zung mit dem Fernsehen unerläßlich. Der von Produktion, Verleih und Film- theatern vorgelegte Plan des Eintrittspreis- zuschlages soll auf dem Wege eines Kondi- tionenkartells sichergestellt werden und zu- nächst ab 1. Januar für drei Jahre gelten. Die Theater sollen die Zuschläge an eine voraussichtlich als GmbH zu errichtende Film- wirtschaftskasse abführen. Die eingehenden Beträge sollen dann zu ½ U einen Theater- fonds für Investitionen und zu ½ ͤ8einen Produktionsrisikofonds Hlden. Neuorientierung im Osthandel notwendig Im reinen Warenverkehr betrugen die Ein- und Ausfuhren der Bundesrepublik von bzw. nach Nah- und Mittelosten: Ausfuhr Einfuhr Md. DM Md. DM 1954 1,62 1,54 1953 1.31 1,41 1952 1,28 1,36 Die großen Schwierigkeiten für die deut- che Außenwirtschaft im Geschäft mit dem Nah- und Mittelostraum haben auch in den ersten Manaten 1955 nicht nachgelassen, son- dern eher zugenommen. Zu diesem Ergebnis kam das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Nah- und Mittelost- Vereins, Dr. R. Hüber. auf seiner Rundreise durch die Länder die- ses Raumes. Vor der Mitgliederversamm- lung des Nah- und Mittelost-Vereins in Hamburg berichtete Hüber, daß sich in allen Ländern des Nah- und Mittelostens auch ein verstärkter Preis- und Konkurrenzdruck aus den Ostblockstaaten bemerkbar mache. Auch die sowjetische Besatzungszone Deutschlands gewinne langsam an Boden. Hüber vertrat die Ansicht, daß die deutsche Handelspolitik im Hinblick auf die offenbar beginnende große politische Neuorientierung ein klares Profil und verstärkte Dynamik erfordere. Sch Were Entscheidungen Teilrückerstattung der deutsehen Vermögen in USA (AP) Die amerikanische Regierung hat dem Kongreß die baldige Verabschiedung einer Gesetzesvorlage über die Teil-Rück- erstattung der während des letzten Krieges als Feindeigentum beschlagnahmten deut- schen und japanischen Vermögenswerte in den USA empfohlen. Nach dem Vorschlag sollen Vermögenswerte bis zu 10 000 Dollar (42 000 DM) an natürliche Personen diesseits des Eisernen Vorhangs zurückerstattet wer- den. Soweit es sich um Vermögenswerte ka- Schrittchen- oder schrittweise zur Konvertibilität des OEEC-Ministerrates (VWD) In Paris begann am 9. Juni die wich tigste Sitzung des Ministerrates der OEEC seit Bestehen dieser Organisation. Im Mittelpunkt der Beratungen, an denen die Wirtschafts- und Finanzminister von 17 europäischen Län dern, darunter auch Vizekanzler Blücher, teil- nehmen, steht die Vorbereitung der Konverſtibilität(internationale freie Umtauschbarkeit von Währungen). (Tex) Die Konvertibilität wird im all- gemeinen nur als technische Vorstufe inter- national freizügigen Warenverkehrs be- trachtet. Dennoch wird auf freie Umtausch- barkeit der Zahlungsmittel großer Wert gelegt. Es gibt Kreise, die hoffen, damit Voraussetzungen für die Befreiung des Außenhandels von einem großen Teil seiner Fesseln zu erreichen. Diese Gedankengänge fußen auf der Ein- sicht, daß die Freizügigkeit des Zahlungs- verkehrs immer durch Einreißen innerstaat- licher finanz wirtschaftlicher Unordnung ge- Stört wurde. Sobald ein Staat höhere Auf wen- dungen machte— auf rüstungswirtschaft- lichem oder auf sozialem Gebiete— als seine wirtschaftliche Leistungskraft decken konmte, behalf er sich dadurch, daß er den Zahlungsverkehr mit dem Ausland fesselte. Da nun diese Ursachen der Devisen- zwangs wirtschaft erkannt sind, haben ver- schiedene Staaten Belgien, die Bundes- republik, Großbritannien und in der letz- ten Zeit auch Frankreich usw.) sich be- müht, ihre innere Finanzwirtschaft zu ord- nen. Das gelang nicht vollkommen, jedoch gedieh die Ordnung in einigen Staaten so- weit, daß heute Konvertibilität durchführ- bar erscheint. Es bleiben jedoch jene Staa- ten übrig, deren innere Finanzwirtschaft noch nicht hinlänglich geordnet ist(dazu gehört trotz aller Bemühungen aus jüngster Zeit noch immer Frankreich, aber zuvör- derst die Staaten der skandinavischen Halbinsel usw.), die also mehr ausgeben, als sie im internationalen Handelsverkehr bezahlen. Nun soll der Versuch gemacht Bayern bekommt dritte Zuckerfabrik Mit oder ohne Bauern beteiligung, Südzucker baut Von der Süddeutschen Zucker-Ad, Haupt- verwaltung Mannheim, wird uns mitgeteilt: „Anläßlich der Aufsichtsratssitzung der Süddeutschen Zucker-Ad am 6. Juni wurde mit dem Vorsitzenden des Verbandes Süd- deutscher Zuckerrübenbauern, Herrn Dr. Hege, ein Vebereinkommen wegen des Baues eiter Zuckerfabrik in Bayern erzielt. Danach haß sich die Südzucker auf Initiative des beherschen Lemdwirtschektsmimisteriums hin verpflichtet, in Südbayern eine neue Zucker- tabrik zu errichten. Gleichzeitig hat der Auf- sichtsrat beschlossen, der nächsten Haupt- versammlung eine Beteiligung der Rüben- anbauer an der Südzucker vorzuschlagen. Die Erstellung der Fabrik wurde für die Kampagne 1957 Vorgesehen. Die Südzucker und die Zuckerfabrik Franken GmbH in Ochsenfurt werden bemüht sein, das gesamte Rüben aufkommen in Bayern für das Anbau- jahr 1956 zu übernehmen. Die Frage des Standortes der neuen Zuckerfabrik wird die Südzucker im Benehmen mit dem bayeri- schen Landwirtschaftsministerium einer raschen Klärung zuführen. Aus München bekommen wir von un- serem hid- Korrespondenten folgende Wie- dergabs der(nicht ganz gleichlautenden) diesbezüglichen Erklärung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums: „Wie das Bayerische Landwirtschafts- ministerium bekanntgab, ist auf einer Auf- sichtsratssitzung der Süddeutschen Zucker A8 am 6. Juni in München eine Verein- barung mit dem Vorsitzenden des Verban- des Süddeutscher Zuckerrübenanbauer, Dr. Hege, über den Bau einer dritten Zucker- fabrik in Bayern erzielt worden. Die Süd- zucker hat sich dabei verpflichtet, den Bau eines Werkes in Südbayern zu übernehmen. N Der Aufsichtsrat hat gleichzeitig beschlossen, eine Beteiligung der Rübenanbauer an dem neuen Betrieb vorzuschlagen, Die Anlagen sollen noch rechtzeitig für die Zuckerrüben- kampagne 1937 erstellt werden. Im Jahre 1956 will die Südzucker gemeinsam mit der Zuckerfabrik Ochsenfurt bemüht sein, das gesamte Rüben aufkommen in Bayern 2 übernehmen. 5 in den vergangenen Wochen war die Beteiligung der Rübenanbauer eine viel- umstrittene Frage gewesen, Die Südzucker hatte eine 51prozentige Beteiligung, wie sie gekordert worden war und wie sie auch der bayerische Landwirtschaftsminister Baum- Lartner unterstützt Hatte, bisher abgelehnt. Weitere Auseinandersetzungen gab es um den Standort des vorgesehenen Betriebes. Auch hier— es wird nur von„Südbayern“ gesprochen— scheint es noch zu keiner ge- naueren Regelung gekommen zu sein.“ Hinter den Abweichungen im Wortlaut der Erklärungen verbirgt sich ein ziemlich harter Meinungsstreit über die Fragen eh ob in Bayern eine dritte Zuckerfabrik errichtet werden solle; b) wenn ja, welche Ausführungsart zu wählen sei. i Zunächst stieß der Wunsch des bayeri- schen Landwirtschaftsministeriums, eine dritte Zuckerfabrik zu errichten, bei der Südzucker auf heftigen Widerstand(Vergl. M vom 22. Februar 1955„Fehlspekulation mit Zuckerfabrik). Der Plan stammt noch n dem Vorgänger Baumgartners, dem GD-Minister Schlögl, der Baumgartner den Vorwrurk machte,„sich um dieses echte An- liegen der bayerischen Landwirtschaft zu 0 zu bekümmern“,(Schlögl wortwört⸗ Die Süddeutsche Zucker Ad stützte sich in rem Widerstand auf die Statistiken der Marktforschungsstelle Zucker, denen zu- kalge der Ertrag der bayerischen Zucker- rüben-Anbaufläche(im Jahre 1954: 23 32 2ha) von den zwei bereits in Bayern befindlichen uckerfabriken verarbeitet werden könne. Allerdings versprachen die Bayern, den Rübenanbau mehr voranzutreiben und so- mit hinlängliche Beschäftigung der neuen Fabrik zu sichern. In der Tat ist der Zuk- kerrübenanbau in Südbayern sehr stark gestiegen. Bayerische Zuckerrüben-Anbaufläche ha 1938 9.170 1950 14 973 81953 19 249 5 1954 23 322 5 gegenüber 1938: 14,152 ha= 150 Prozent Mit einer weiteren Steigerung in diesem Jahr um etwa 2 500 ha, im kommenden Zuckerwirtschaftsjahr um weitere 2 500 ha ist zu rechnen. Die Verarbeiter könnten sich nur durch außergewöhnliche Ausdehnung der Kampagnezeit retten. Aus diesen Erwägungen hat sich die Süd- zucker— wie in informierten Kreisen be- hauptet wird, aus rein kaufmännischen Gründen— entschlossen, in das südbayeri- sche Absatzgebiet vorzudringen. Hierbei dürfte berücksichtigt worden sein, daß der Standort der acht bestehenden Zucker- fabriken frachtungünstig liegt. Südbayerische Zuckerrüben müssen auf langen Strecken angefahren, der Zucker und die gewonnenen Nebenprodukte auf demselben Weg Ab- transportiert werden. Außerdem ist die Landwirtschaft gezwungen, durch Ein- schränkung der Pferdehaltung freiwerdende Nutzungsflächen neuartig zu bewirtschaften. Wenn es sich dabei um rübenfähigen Boden Banddelt, liegt natürlich nichts näher als der Anbau von Zuckerrüben. Zu den kaufmännischen Gesichtspunkten, die zum Meinungsumschwung der Süd- zucker beitrugen, dürften übrigens auch steuertechnische und ähnliche Erwägungen geführt haben. Eines noch ist jedenfalls noch bei dem Vergleich der beiden Rommuniquèés auffal- lend: Während in der ministeriellen Fassung irgend eine Beteiligung der Rübenanbauer an dem neuen Unternehmen nicht als unge- wih hingestellt wird, läßt der von Südzucker verbreitete Wortlaut es völlig offen, ob Rübenanbauer an dem Unternehmen über- haupt beteiligt werden. Dies hängt von der Entscheidung der Hauptversammlung ab. F. O. Weber Efiektenbörse werden, diese Staaten durch äußeren Druck zum Ordnen ihrer Finanzwirtschaft zu zwingen. Man sagt sich: Wird ein Staat zu kreierer Zahlungsweise im Außenhandels- verkehr gezwungen, dann muß er sparen, bzw. seine Zahlungsmittel zweckmäßig ver- wenden. Der gegenwärtig tagende OEEC-Mini- sterrat wird sich— im Verfolg solcher Be- strebungen— mit der Frage befassen, ob das Verhältnis zwischen Goldauszahlung und Gutschriften bei der Verrechnung im Zahlungsverkehr über die Europäische Zah- lungsunion EZ U) abzuändern sei. Bisher wurden nämlich jeweils 50 v. H. des Liefer- Wertes bar ausgezahlt und 50 v. H. entweder als Kredit gut- oder als Schuld last- geschrie- ben. Es liegen nun Vorschläge vor, dieses Verhältnis auf 75:25 abzuändern. Dies stößt insbesondere bei den skandinavischen Ländern auf erheblichen Widerstand. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß die der Freizügigkeit zustrebenden Lan- der eine Vielseitigkeit des Zahlungsverkehrs anstreben, während andere Länder— es sind die der Konvertibilität abgeneigten— der mangelnden Ausgewogenheit ihrer Zah- Iungsbilanzen entsprechend, bei zweiseitigem Zahlungsverkehr beharren wollen. Schließlich ist noch die Frage umstritten, ob feste Währungskurse eingeführt werden sollen, oder ob die Währungskurse den je- weiligen Schwankungen zu überlassen sind. Hier unterscheiden sich die Auffassungen sehr gewaltig. Es gibt weder eine Staats- regierung noch eine Notenbank, die das Risiko eines schwankenden Wechselkurses eingehen wollen. Es wird darauf hingewie- sen, daß politische Manipulationen des Stär- keren hier Wirkungen auslösen könnten, die sich jeglicher wirtschaftlichen Beeinflussung entzögen. Die Gegenseite führt als Beweis ins Treffen, daß Auswiegen von Angebot und Nachfrage die einzig zuverlässige macht- und wirtschaftsgerechte Festsetzung der Wechselkurse sei. In eingeweihten Kreisen herrscht dar- über Uebereinstimmung, daß diese hier auf- gezeigten großen Meinungsverschiedenheiten nicht innerhalb der dreitägigen, gegenwärtig stattfindenden OEEC-Tagung zu überbrük- ken seien, Selbst Optimisten aus Teilneh- merkreisen beschränken ihre Hoffnungen darauf, einen möglichst großen Schritt auf dem angestrebten Weg weiter zukommen. Der Vollständigkeit halber sei vermerkt, daß auf dieser Tagung bezüglich der Sta- tuten des geplanten„Europäischen Wäh- rungsfonds“ noch eine Reihe von Einzelfra- gen zu klären sind. Dieser Währungsfonds soll übrigens dem Zweck dienen, durch Kre- dithilfen den wirtschaftlich schwachen Län- dern den„Uebergang zum Uebergang“ in die Konvertibilität zu erleichtern. Pessi- misten aus Teimehmerkreisen ließen jedoch jetzt schon vorsichtshalber verlauten:„Falls es den Ministern nicht gelingen sollte, sich über diese Probleme zu einigen, ist mit einer Verlängerung der EZ U in ihrer bisherigen Form zu rechnen.“ ritativer, religiöser und kultureller Organi- sationen handelt, soll die Rückerstattung ohne Rücksicht auf die Höhe des Wertes er- folgen.(Vergl. MM vom 5. März„Vermögen beschlagnahmen war nicht schwer“) Die Vorlage sieht die Rückgabe von Warenzeichen an ihre frühere Eigentümer (sowohl an Unternehmen als auch an Ein- zelpersonen) vor, dagegen sollen Patente nicht zurückgegeben werden. Außerdem sieht die Vorlage die Errich- tung eines Fonds in Höhe von 100 Mill. Dol- lar zur Finanzierung von Entschädigungs- zahlungen an amerikanische Staatsbürger vor, die Ansprüche gegen Deutschland aus der Zeit des zweiten Weltkrieges haben. Dieser Fonds wird aus den Mitteln errichtet, die die Bundesrepublik für die Wirtschafts- hilfe nach dem Kriege an die USA zu zah- len hat. 24 000 Amerikaner haben Ansprüche angemeldet, die Entschädigungen sollen 10 000 Dollar pro Person nicht überschreiten. Eine weitere Klausel der Vorlage soll die Regierung ermächtigen, auch solche be- schlagnahmten Vermögenswerte zu ver- zußern, die Gegenstand eines juristischen Prozesses sind, in dem der rechtmäßige Ei- gentümer festgestellt werden soll. Diese Klausel würde zum Beispiel auf die General Aniline und Film Corporation zutreffen, die von den USA als angebliches ehemaliges Ei- gentum der 18 Farben beschlagnahmt wurde, auf die aber eine schweizerische Ge- sellschaft Anspruch erhebt. Dulles erklärt, mit Hilfe dieser Klausel solle das gesamte Problem des ehemaligen Feindeigentums endgültig abgewickelt wer- den. Gegenstand der laufenden Prozesse würde dann nur die Frage der Entschädi- gung sein. Produkten mãtkie Situations bericht Inländisches Brotgetreide wird nur noch in kleinen Posten angeboten, Während Roggen nach wie vor von den Mühlen gesucht wird, ist Inlandweizen weniger begehrt, und es haben sich hier leichte Preisabschwächungen ergeben. Im Vordergrund des Mühleninteresses steht weiterhin französischer Füllweizen, der allerdings um 1,.— DM pro 100 kg teurer ge- worden ist. Auch ausländischer Qualitäts- weizen hat sich im Preis für alle Sorten ein wenig befestigt. Inländisches Futtergetreide wird besonders von den Verarbeitungsbetrie- ben aufgenommen. Die Preise sind in Anleh- nung an die höheren Auslandforderungen leicht angestiegen. Das Braugerstengeschäft ist ausgelaufen, und das Interesse der Verarbeitungsbetriebe er- streckt sich bereits auf die kommende Ernte. Bis dahin dürfte jedoch der Bedarf gedeckt sein, zumal die Freigabe von dänischer Brau- gerste aus der Bundesreserve bisher nur wenig Beachtung findet. Am Mehlmarkt hat sich die lebhafte Ab- ruftätigkeit der letzten Wochen erhalten, was nicht zuletzt auf die Exportabschlüsse zurück- zuführen ist. Im Inlandverkehr von Mühlen und Handel hat sich jedoch der Preisdruck noch verschärft, so daß die Mehlpreise durch- weg weiter nachgegeben haben. Die vorderen Weizenmehltypen sind ausreichend angeboten. während die niederen, besonders Weizenbrot- mehl, weniger am Markt sind. Am Futtermittelmarkt hat die Nachfrage nachgelassen, da die Heuernte im Gang ist und sehr gute Erträge zu erwarten sind. Lediglich Mühlennachprodukte sind weiterhin gesucht, vor allem Kleie und Futtermehle. Dr. J. F. Buss Marktberichte vom 8. Juni Weinheimer oOobst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Knappe Anfuhr, gute Nachfrage bei gehaltenen Preisen. Es erzielten: Spargel 1 121 bis 125; II 105—112: III 91—87; IV 40—47. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- merm, Inlandsfleisch: Ochsen 3,90—4(3,803, 90); Rind 3,90—4(3,30— 3,90); Kuh 3,10—3,40(3—3, 40); Bullen 3,90—4(3,80—3,90); Schweine 3,20—3,30(3,10 bis 3.30); Kalb 3,40—5(4,30—5); Hammel 3,403, 50 (bis 3,50). Tendenz: langsam, Importfleisch keine Notierung. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 418-422 M Blei in Kabeln 125—126 PM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DPM Westdeutscher Zinnpreis 890 DM K URZ NACHRICHTEN (uh) Der Ministerrat der Montanunion, der am 8. Juni in Paris tagte, hat sich einstim- mig damit einverstanden erklärt, daß die Hohe Behörde 3,5 Md. Lire für die Unterstützung und Umschulung der infolge der Schaffung des gemeinsamen Marktes in der italienischen Stahlindustrie entlassenen 8000 Arbeiter bereit- stellt. Gleichzeitig soll die italiensche Regie- rung innerhalb von zehn Jahren 3,5 Md. Lire für Zinsverbilligungen zur Schaffung neuer Industrien bereitstellen. Diese neuen Indu- strien, die nicht notwendigerweise unter dem Kompetenzbereich der Kohle- und Stahlgemein- schaft fallen, müssen sich jedoch verpflichten, den in der Stahlindustrie entlassenen Arbei- tern eine Anstellung zu bieten. Diese Regelung wurde im Hinblick auf die besondere Arbeits- marktlage in Italien getroffen und darf nicht als Präzedenzfall angesehen werden. Hubschrauber-Verkehr ankurbeln (VWD) Unter dem Namen„Hubschrauber- Vertriebs-GmbH“ wurde in Hamburg eine Ge- sellschaft gegründet, die auf Grund eines Ver- trages mit der Bell Aireraft Corporation, Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 8. Juni 1955 Börsen verlauf.(WD) Angesichts der sowjetischen Note an Bonn mit dem Vorschlag zur Auf- nahme wirtschaftlicher und diplomatischer Beziehungen, wurden an den Aktienmärkten 5 stigende Meinungskäufe getätigt. VUeberdurchschnittliche Steigerungen ergaben sich vor allem für einige sogenannte Ostwerte, die besonders stark gefragt in 18 Farbenliquis auf bis 4½ Punkte höherer Gas und Scheringaktien mit je 16 Punkten am Waren. Am lebhaftesten war das Geschäft Basis. Kursmäßig profitierten Deutsche Conti- stärksten. Daneben fielen Kaliaktien auf mit Kursbesserungen bis zu 3½ Punkten. Für Elektrowerte ergaben sich Kursbesserungen von 4 bis zu 5 Punkten, während 1G-Farben-Nachfolgegesellschaften bei regem Geschäft 3 bis 4% Punkte gewan- nen. Montane- und Bergbauaktien größtenteils bis zu 2, Rheinische Stahlwerke und Rheinische Braunkohle gewinne bis zu 8 Punkten, Bei den Metall- gen bis zu 2 Punkten, darüber hinaus gingen vor Geschäftsberichtes.. anzogen, gaben Fordwerke und BMW geringfügig zu 2 Punkten anziehend. Verschiedene Pfandbriefe erneut bis zu einem Punkt höher gesucht. zum Teil um 4 bis 5 Punkte anziehend. waren stärker beachtet und verzeichneten Kurs- und Maschinenwerten kam es durchweg zu Steigerun- allem Demag mit 6 auf Grund des günstigen Motorenaktien tendierten uneinheitlich. während Daimler um etwa 5 Punkte nach. Bankwerte gut behauptet, Bankreste bis Aktien 7. 0. 8 6. Aletlen 7 6. 8.6 Aktien 7.6. 8. 6. g 5 0 20 21 ½ 5* 265 200 Harpener Bergbau 141 14¹ Dresdner Bk 888 5„ 280%½ʒ(285 Heidelb. Zement 288 285 Rhein-Main Bank 8 51 BI e e, dessen, ies, een 3 5 Conti Gummi. 28 220 Enn 1625 8 3 ler-Be 332 337 Mannesmann, 192 5 ee 3 185 Ahn. Braunkohle 28. 290 5 Dt. Erd! 284½ 287 Rheinelektra. 174½%[ 175 Ber gb. Neue Hoffg. 17 160½ Degussa 2% 2 q RW n 22% 2%[ Dꝗ. Bdelstan!. 0 11 Bt. Linclehum. 43 20 Sew 10 101 Dortm Hörd.Hütt. 4% 157% Bu ſacher Hof 12 125 Sſemens& Halske 200% 00 Gelsenberz. 122 100 ienbaum. Werse 177 172 Südzucker 200 200 SHH Nürnberxa 255 200 Fier dean Unlop 230 231 Ver Stahlwerke Hoesch 178 1785/4 e Zellstoff Waldhof 18s 187%½ Essen Humb' D 240 240 erben seh ir dne e e Sadisene Ban„ 154 104, klöckner. 1g 174 2—V 280% 285 Commerzbank h 13́ 160“ Hütten Pnönis 205 20³ Farbenf. Bayer 225 277, Commerz. Rhein. Röhrenw 15 210 Farbwerke Höchst 230 2320 u. Credit- Bank 207/ 207 Aheinst. Bnien 135 155 Felten d Guill. 223224 Deutsche Bank)) 20 21½[ Stahlw. Südwestt. 1— Grün& Bilfinger] 100% J 109 I sdddeutsche Bank 2 Thyssenhütte eee e ij= RM- Werte.)= Restauoten einem der führenden Unternehmen der ameri- kanischen Luftfahrtindustrie, den Vertrieb von Bell-Hubschrauber-Modellen für zivile Zwecke in der Bundesrepublik übernehmen wird. Der Vertrag ist nach Ratiflzierung der Deutschland- Verträge bereits in Kraft getreten. Wie der Vizepräsident der Bell Aireraft Corporation, Harvey Gaylord, mitteilte, wird die deutsche Gesellschaft ihren ersten Vorführungs-Hub- schrauber vom Typ 47 H. 1 Mitte dieses Mo- nats erhalten. 1 Nach den von dem Hamburger Unternehmen durchgeführten Marktuntersuchungen bestehen für die Hubschrauber in der Bundesrepublik gute Absatz möglichkeiten, Das Modell 47 G Kostet ab Werk 39 750 Dollar, Der Typ 47 H 1 45 500 Dollar. Das Stammkapital der Hubschrauber-Ver- triebs- GmbH, die am 4. Juni in das Handels- register Hamburg eingetragen wurde, beträgt 200 000 DM. 5 Außenhandel mit USA um 23 v. H. gestiegen (Vp) Mit westdeutschen Ausfuhren nach den USA(alles in Mill. Dollar) von 23,9 und deutschen Einfuhren von dorther in Höhe von 60,8 war der Außenhandel der Bundesrepublik mit den USA im April 1955. besonders die Einfuhr, beträchtlich größer als im gleichen Vorjahresmonat. Das Ausfuhrergebnis des März 1955 von 30,1 wurde im Berichtsmonat allerdings nicht erreicht. Die Einfuhr hat zich gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr fast um die Hälfte erhöht. Für die Ausfuhr ergab sich auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres eine Steigerung gegenüber dem Zeit- raum Januar/ April 1954 um 20,2 auf 106,8. Im Außenhandel mit Kanada betrugen die deutschen Exporte im April 1955 3,3 und die deutschen Einfuhren 11,6. 5 Deutsch- persische Einfuhrerweiterung (VWD) Persien ist jetzt bereit, die Wert- grenzen der Liste der deutsch- persischen Wa- renliste vom 4. November 1954 auf die volle vorgesehene Höhe aufzustocken. Zunächst war vereinbart worden, daß Einfuhrlizenzen für die in Frage kommenden Waren oder Warengrup- pen zunächst nur bis zur Hälfte dieser Wert- grenze erteilt werden sollten. Freie Devisenkurse vo m 8. Juni Geld Brief 100 belgische Francs 8,37 6.39 100 französische Francs 1,1971 1.1991 100 Schweizer Franken 95,74 95,94 100 holländische Gulden 110,22 110,54 1 kanadischer Dollar 4,2016. 4,2086 1 englisches Pfund 11.72 11,74 100 schwedische Kronen 30,97 61,13 100 dänische Kronen 60,385 60. 100 norwegische Kronen 58,545 58,665 100 Schweizer freie Franken 98,215 98,415 1 Us-Dollar 4,2079 4,2179 100 DM-W= 512,50 DM-O; 100 DM-O= 20.7 DM-WNM wird erst zur reinen Freude, Wenn man proktisch und bequem gekleidef ist, kurz, Wenn mon Mages- Kleidung trögt. 1 8. 5 8 4* 4* 1. 2 3 e 2* N ** 8 7. 9 9* 7 2 . 1 4 2* R 1 2— ** 5 2 1 . Bevor Sie segn, entscheiden, geh'n Sie erst mei zu MASGSES. 1 8 1 Ma nn he Im odsseldecf. Augsburg p 4, An den Planken i louſen bemgeldhes dureh fendenkuech, W und besmtendend .... Seite 14 PIANREN rEU. 20 voRVERKAUF AC 1022 13.00, 15.00, 17.00, 19.00, 21.00 Uhr Der große Lustspielerfolg MIMN 1 Auto gt douMhn! 18 0 8 1 0 dal Mumu N 5 N A 5 punnit„i s öl: FRaT AuTkl kin Ubsstg- Mork coul en, um den uuen IO TAR Old Schiss: WEM SE Woll M- Ic Se HE VRC MUT Von ch H- Ac-Finbe dich-- Ein lustiger Traum von Sommersonne, Liebesglück und Ferienseligkeit fun- FNod bg SIMokk si6MO RET VfR cTöUTöf PAL Mtugissk- chARIES VAAEl EIN FIM von H. U KIU UZ 07 Ein preisgekröntes Meisterwerk— stärker als der stärkste Kriminalfilm Seen sfaunen— aber schweigen! 13³⁰ 16⁰⁰ 1 35071 ⁰ Jugendliche nleht Zugelassen Telefon 5 00 50 Der Vorverkauf für Sa. und So. hat begonnen Alle großen Städte melden Erfolge über Erfolge mit dieser humorvollen Chronik köstlicher Fluchtabenteuer und Schelmenstreiche unserer Landser. — nach John Forsters Erfolgsbuch mit Claudia Gerstäcker Oliver Hassencamp Harald Juhnke. F. O. Krüger Charles Regnier Willi Rose Josef Sieber Horst Uhse u. a. Auf Breitwand! 18.30[138.00 * 5.-50. 13.30 20.30 80. 23.00 Vorverk. 13.00 Telefon 5 00 51 Sa./So. 11 Uhr Telefon 4 08 96 Samstag 23.15 Uhr Erstaufführung BWANA der Teufel(8nd devi) Robert Stack— Barbara Britton— Nigel Bruce. Ein fesselnder u. spannungsgeladener Farbfilm. Nach einem wahren Ereignis in Afrika gedrent. Sonntag vorm. 11 Uhr: 3. Wiederholung! Der hochinteressante Expeditionsfllm Auf den Spuren des Neandertalers Nie gesehene Aufnahmen von Menschentypen, die auf der Kulturstufe der Steinzeit noch neute in der Wildnis des australischen Busches leben. e Telefon 5 20 00 lacht ganz Mannheim über Das sind keine Lachbomben, sondern Atombomben des Hu- mors— fabriziert und gelegt von Fernandel Jorlwerdhiellerschütterung wird gewarnt. Fernandel übertpifft sich selbst. Beg. 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Jugendfrei! T—TT—TT—TT—TT—TT—TT———T—T—T—TT——V—T—T—T—TT—T—T—T—T—T—T—VT—V—V—V—VTV—VV—VV—V—V———VV— DONAlD SIN DEN Das ist die übermütige Geschichte junger Me diziner, die als rauhbeinige, oft verliebte und oft frivole Studenten ihre„Lehrzeit“ beginnen und als freundliche, hilfsbereite Aerzte daraus hervorgehen. r Drewen Aennnchkeit mit pers. Erlebnissen ist nur zufällig! K URBEIL spuck raa cv ran Eine Handvoll Männer im Kampf gegen Hunger und Indianer! Einer der größten Abenteuerfilme der Zeit! Teleron 5 1 58 Beginn: 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Uhr gugend ab 10 2. „—.. 8 7 * 5 FYTEC7CTCTCCCC0C0C0T000T0T. heiterer Genuß! Telefon 4 46 47 5— „Wer ist Sylvia?“ fragt in Terence Rattigans gleichnamigem Bühnenstück sein ganzes Leben lang Der Mann, der Rothaarige liebte Ein witzig frecher Film für Feinschmecker wurde daraus,— (der roten Haare wegen selbstverständlich in Farbe!) Die ins Schauspielerfach gehüpfte Ballerina MOIRA SHEARER und der Gentleman-Darsteller JOHN JUSTIN sind an dem Vergnügen maßgeblich beteiligt. Täglich: 13.45, 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr und im SoNDERZZTRLUS(zus. mit Fumelub) SAMSTAG 22.43 und SONNTAG 11.00 Uhr: Shakespeares Drama . JULIUS CAESAR mit Marlon Brando, James Mason, Greer Garson, Louis Calhern, Deborah Kerr DAs eiNEMAScOPE-TMEATENR AN NesspfiaTz Tel. 311 86 ALAN LADD PATRICIA MEDINA in dem FARBTILM EIN COLUMBIA- FARRBFTILM MUTICE IIEBER UND RITTERLTI CRE ABENTRUEREACHKIIr IM NETZ SENSATTIONELLER WIRRUNGEN 1s I1I ch: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr. Sufelasenf FREITAG, SAMSTAG, 23.00 Uhr J. P. Sartre's 9.50, 11.50 Uhr: Massimo Girotti in dem Großfilm Jugendl. zugel. 22.20 3 fn Zeichen for Ver s0 0⁰ e 8 5 5 —.———————— 08/5 „Lockruf der Wildnis“ Bis Mo. 17.00, 20.15 Uhr PARK Ih e d f e 1 LIN DENH OF Telefon 3 13 90 So. 15.30, 19.15, 21.00 Uhr Fr., Sa. 22.30, So. 13.30: 5 Waldhof. Ruf 5 93 01 Gartenst. Ruf 5 93 01 5 5 Täglich 18.00 u. 20.30 Täglich 18.30 u. 20.45 FRE VA da So. auch 13.45 Uhr So. auch 16.15 Uhr Jugendliche zugelass. Jugdl. ab 16 Jahre! NENA SeOPE Ein spritziger Melodienreigen für die Freunde musikalischer und humorvoller Unterhaltung: Musik, Husik und nur Musik Inge Hgger- Walter Giller L. Kellner— Cl. Biederstädt REV A Fr., Sd. 2.00, So. 14 Jgdvst, Sa als AU Fr., Sa. 22.30, S0. 13. Uhr Der Kuſß u. das Schwert IZENIR AL GARTY Coo PER— BURT LAN cASTER b en, VERA CRUZ 13.30, 20.45 Uhr Freitag u. Samstag 22.435 Tödliche Pfeile So. auch 16.15 Uhr 18.30 und 20.45 Uhr, Sonntag auch 16.15 Uhr Curd Jürgens, Antje Weisgerber, Elma Karlowa Hans Holt, Isa und Jutta Günther Dou BIST DIE RIeH T1868 Eine Filmkomödie um zwei schöne Frauen, zwei eiratsfähige Töchter und einen Mann! Sonntag 14.00 Uhr: ZORROS RACHE“ LUI XOR 3 Zeppelinstraße 23 Telefon 5 03 03 DIE EHRBARE DIRNE III Ein gewagtes Thema— ein Drama der Leiden- schaften— ein sensationeller Farbfilm. Beg.: 15.45, 17.45, 20.00 Uhr, Sa. Spätvst. 22.00 Uhr 6 7710 Telefon 3 21 49 R EX das Filmtheater d. Schwetzingerstadt Augartenstr. 36/0 Telefon 433 10 SONNTAG, den 12. Juni 1935 Schauspiel nach F. Hebbel Beginn 20 Uhr, Ende 23 Uhr. 1. Platz 2,—, 2. Platz 1,50 DM, Erwerbslose, Jugendl., Schwer- beschädigte 1. DM. Zu erreichen Straßenb.-Linie 3 und 10 bis Endstation, dann Omnibus bis Gartenstadt Waldschule Heute bis einschl. Montag! Ewald Balser als Oberst Redl, der Mann, der die Welt in Atem hielt S PIO N A G E Täglich 18.18, 20.30, Sonntag 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Von Freitag bis Montag, je 18.43 und 21.00 Uhr Sonntag auch 16.30 Uhr) Und der Himmel lacht dazu 2 8 mit Paul Hörbiger u. v. a. mit Barbara Laage, Iwan Desny RUDOLF PRACKR— WINNIEH MARKUS Mittelstraße 41 Ein Film nach dem Herzen des groß. Publikums Telefon 5 11 86 Tägl. 20.30, Sa. u. So. 15.30, 18.00 u. 20.30 Uhr FERRV 5 5 0 3 Der Förster vom Silberwal Telefon 4 81 03 Freitag u. Samstag 22.30 Uhr: Viviane Romancet 2* 2 8 ve n, A ee Moldeberger homanze e mit 0. W. Fischer, Lieselotte Pulver Samstag 16.30 U. Sonntag 14.30: Eindervorstellg. pat u. Patachon als blinde Passagiere Ulla Jacobsson— Carlheinz Böhm DIE MKEITLIGETLUeE Beg. tägl. 20.30 Uhr, Sa. u. 80. 18.00 U. 20.30 Uhr 2BRUCEK IT. Waldhof Wunsch- Tanz-Abend mit dem N. D.- Tanzorchester am Samstag, dem 11, Juni 1955 NT NECKARANZ= ALMENNROSE Freitag bis Montag Die goldene Stadt Freitag Sonntag 18.30, 20.45, Montag 20.30 Uhr . Spätvorst. Fr. So. 23.00 und So. 14.00 Jugend „Grenzpolizei in Texas“. So. 16.00„Rache 1. Ring — Heute 23.10 Uhr, Sa. 15.00 Jugdvst. „Flucht APOITIo Rheinau Telefon 4 92 76 OLYUp K AFC R TAI Bis einschl. So. 18.45 u. 21.00, So. auch 16.30 Uhr Sch rZENTIE SEIT Ein 1 Un deutscher Sprache) 0 An Beginn: 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr 1 0 EN DETZ EINE OIRNNIE I Hel eint verle FEI FaRBE vod TECHNI COLOR 0 „„%%CCFFC /G VdV Telefon 7 66 56 vor dem Gesetz“ Freitag und Samstag 22.30 Uhr: Spätvorstellung Jean Peters Farbfilm)„Lockruf der Wildnis“ Heute bis einschließlich Montag Wo. 20 Uhr, Sa. u. S0. 17.30 und 20.00 Uhr 2 mit Luise Ullrich, Regina Amstetten C. Raddatz, P. Hartmann Nur noch heute 22.15 Uhr: zan der Straßenecke“ Samstag und Sonntag 15.15 und 22.15 Uhr „Die Rache des schwarzen Adlers“ Fr. u. Mo. 20 Uhr, Sa. 19.30, S0. 17.15 u. 19.30 Uhr Arnold i: Mächte in Lissabon Fr., Sa. u. So. 22 Uhr Die 3 Rorsaren Telefon 4 81 92 UNION Feuden helm Telefon 7 17 29 *— Diisseg die große Mode. Anfertigung kurzfristig. Geschw. Nixe, N 4, 7 Filmbühne Faudenheilm Telefon 716 37 Käönigspudel braun, 3 Jahre, mit Stammbaum in nur sute Hände umständeh. Preiswert abzug. 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Juni 1955/ Nr. 10 — Werkstatt für Neue Musik Die Urqufföhrungen bei den zehnten internatlonolen ferlenkursen in Darmstadt 8 Zum zehntenmal trafen sich Meister und Jünger der Neuen Musik auf der Marien- höhe bei Darmstadt, dem Tagungsort der Ferienkurse. Es war ein Jubiläumsjahr und es wurde würdig begangen durch große Repräsentation und in der Besinnung auf all dies, was sich in diesem Dezennium er- eignet hat. Der gewaltige Durchbruch der Dodekaphonie, die rhythmische Reihen- bildung. die Emanzipation der Metrik, die Auflösung des Klangbildes in Einzeltöne und rhythmische Fragmente: Die junge Komponistengeneration hat es mitvollzogen, mußte es mitverantworten. wenn sie nicht einem sterilen Konservativismus erliegen Wollte. Manche Klärung ist erfolgt, die Unselige„Hindemitherei“, das Strawins- kysche Ostinato und der erste kritiklose Be- geisterungstaumel für die Zwölftonmusik sind überwunden, geistige Orientierung und Besinnung auf das Kunstwerk traten an die Stelle unfruchtbarer stilistischer Auseinan- dersetzungen und Kopier versuche. Das entscheidende Symptom: die Reihen- komposition, eine großartige Evolution Schönbergscher Prinzivien hat sich durch- gesetzt. Symbolhaft stand der Name Arnold Schönberg am Beginn der repräsentativen Konzertreihe: in einem Festwon ert höchsten Künstlerischen Standards brachte Hans Ros- baud mit dem Südwestfunkorchester Baden- Baden die Variation on für Orchester opus 31, dieses anspruchsvolle Werk, das um soviel vertrauter geworden ist, als es in jene Distanz rückte, die unwidersprochene Gül tigkeit von ringender Auseinandersetzung scheidet, verpflichtendes und anfeuerndes Beispiel dafür, daß hier bei aller thema- tischen und klanglichen Zerfaserung die große musikalische Gestalt gelang. An die- sem Abend wurde auch die in diesem Jahr besonders lange Reihe der Uraufführungen begonnen. Luigi Nono, wie so viele durch die Ferienkurse entdeckt und heute einer der arriviertesten jungen Komponisten nicht nur Italiens, schrieb„Incontri für 24 Instru- mente“, Begegnungen zweier in Melodie, Harmonie, Rhythmus und Klangfarbe ver- schiedener Strukturen, ein Aufeinander- Fische Der große Fisch öfãfnete sein Maul, um den ſeleinen Fisch zu verschlingen. Da sagte der leine Fisch mit zitternder Stimme:„O älterer Bruder, o Bruder!“ Der große Fisch verzog sein Gesicht zu einem höhnischen Grinsen und sagte:„Genug dieser Umschweife! Ich bin kungrig.“ „Aber, aber“, stotterte der kleine Fisch, „Wir gehören doch derselben Rasse an. Wenn Wir einander zu fressen beginnen, wohin soll. das führen? Tu doch kein solches Unrecht, Bruder!“ „Wo ist da das Unrecht?“ gröhlte der große Fisch.„Das ist der Lauf der Welt.“ Und dann kam der Tag, an dem der große Fisch von einem noch größeren Fisch geschnappt Wurde und aus dessen Maul nicht entwischen konnte. Nun war er an der Reihe zu betteln: „O älterer Bruder!“ „Bruder? Du machst wohl Spaß“, gröhlte der große Fisch vor Gelächter.„Du scheinst ein großer Staatsmann zu sein, und wenn du kein Diplomat bist, dann bist du wohl ein Philosoph. O du Narr! Auf dieser Welt gibt's keine solche Bruderschaft.“ „Aber wir beide gehören doch der gleichen Kaste und dem gleichen Glauben an“ „Hör mit diesem Unsinn auf. Ich hab' solche Predigten satt und ich bin schrecklich hungrig. Du wirst diesen Hunger stillen. Und Gott wird deine Seele segnen für diese Wohltat und die- ses Opfer.“ „Herr, meine Seele und ihr Heil bereiten mir im Augenblick keine besonderen Sorgen, eker hab' ich jetzt Angst um meine Leiblick- keit. Daß ein Fisch einen andern Fisch frißt, ist ein großes Unrecht „On! Du scheinst ja ein Rechtsgelehrter zu sein, der alle feinen Unterschiede zuischen Recht und Unrecht auseinandersetzen kann. Ausgezeichnet! Einen so gelehrten Fisch hab' ich seit langem nicht im Magen gehabt, . Und wänrend der ganz große Fisch in den großen Fisch hineinbiß, murmelte der letzte noch:„Ja, ja, der kleine Fisch kat ganz recht gehabt!“ V. S. Khandekar (Aus dem Marathi übersetzt von Prabhakar Matschwe und Joseph Kalmer). prallen oder Aneinanderschmiegen einzelner Töne und Tongruppen, als absolute Musik deklariert, aber so dramatisch im Ausdruck, daß man dem Naturell Nonos nach nun auf eine entsprechende Anwendung dieser be- kähigten Strukturen wartet. Einige Wider- sacher im Publikum wurden so eifrig nie- dergeklatscht, dag sich Rosbaud zu einer Wiederholung dieses interessanten und guten Werkes bewesen ließ. Zehn Kompositionsaufträge, für zwei Orchester- und acht Kammermusikwerke, hat die Stadt Darmstadt als Jubiläumsgabe an junge Komponisten erteilt; acht wurden rechtzeitig abgeliefert und uraufgeführt. Musik der jungen Generation: es sind die 27 bis 37 jährigen, denen hier die Reprä- sentation Neuer Musik anvertraut war; sie sind im Lauf der Jahre in den Studio- konzerten der Ferienkurse, dem internatio- nalen Prüfstand der Begabungen. hervor- getreten. Es wurde ein Querschnitt der Ten- denzen gegeben, die sich als maßgeblich und fruchtbringend herausgebildet haben; in sei- nen Ergebnissen war er nicht ganz ein Er- satz dafür. was sonst die Konzerte der jun- gen Generation so erregend macht: Die Ent- deckung neuer Namen und neuer persön- licher Prof e. Zwei Vokalwerke: Hans Ulrich Engelmanns„Atlantische Ballade“ für Sopran- und Baritonsolo mit Streichquartett und Schlagzeug, problematischer Versuch fliegender Uebergänge zwischen Gesang und Rezitation; Camillo Tognis„Helien“, Trakl Vertonungen für Sopran und Klavier, fern jeder Kantabilität, zwölftöniges Musikgerüst neben der Dichtung, dem Empfindungen bin- dende Qualität nicht aberkannt werden soll. An Instrumentalmusik: spröde, die thema- tische Substanz überfordernde Sätze für Solobratsche des Engländers Peter Racine Fricker: eine strukturell interessante, bei aller Konstruktion elementar klingende Soloviolinsonate von Giselher Klebe; das Streichquartett Bruno Madernas, punktuelle Musik, an deren Entwicklung dieser spe- kulativ-vitale Italiener maßgeblichen Anteil hat, Klangausweitungen, die wohl eher von der Elektronenröhre als von vier Saiten- instrumenten befriedigt werden; Klavier- stücke von Karl-Heinz Stockhausen, dem deutschen Fanatiker der gleichen Richtung, vage Anfänge einer Asthetik, in der der Franzose Pierre Boulez schon zu anspre- chenderen Resultaten gelangt ist, wie im vorigen Jahr von einigem Aufruhr begleitet; schließlich Bernd Aloys Zimmermanns„Per- spektiven“ für zwei Klaviere, Musik zu pierre Bonnard: Das Fröhstöck Ein Gemälde aus der großen Bonnard- Ausstellung in der Kunsthalle Basel, über die wir hier berichten. einem imaginären Ballett, erfreulich lebendig und fesselnd im Klaviersatz, in der Eigen- heiten und Färbungen Messiaens einge- schmolzen sind, kontrastreich, impulsiv und dramatisch. Gastdirigent des Darmstädter Landes- theaterorchesters war Nino Sanzogno(Mai- länder Scala); er dirigierte äußerst klar und profiliert zwei Uraufführungen, die starken Beifall fanden: eine mit Klangfarbeffekten spielende, die symphonische Konvention lustig parodierende„Sinfonia giocosa“ von Hermann Heiss und ein Konzert für Viola (Solist Michael Mann) und Kammerorchester des französischen Zwölftonkomponisten und Schönbergschülers René Leibowitz, nach- haltiger Eindruck einer in der Neuen Musik nun wirksamen Tradition. Ernst Thomas Den Abschluß der Internationalen Ferien- Kurse bildete dann der Wettbewerb um den Kranichsteiner Musikpreis 1955. Dabei wurde der Musikpreis für Klavier, der mit 2000 DM dotiert war, nur zur Hälfte vergeben, weil das geforderte Niveau nach Auffassung der Jury nicht voll erreicht wurde. Erster Preisträger(600 Mark) wurde Mario Zar- ziezna(USA, zur Zeit Florenz), zweiter Preisträger(400 Mark) Elli Jeremias(Ber- lin). Der Musikpreis für Flöte war mit 1000 DM dotiert. Erster Preisträger(500 DM) wurde Martin Würmli(Mannheim, Natio- naltheater-Orchester), die beiden zweiten Preisträger(je 250 DM) sind Renate von Rhoden Bremen) und Karl Bernhard Sebon (Baden-Baden). Einen Förderungspreis er- hielt Richard Müller-Dombois Detmold). An den Ferienkursen nahmen 170 Konzertsoli- sten, Kammermusiker, Musikpädagogen, Kritiker, Regisseure und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland teil. dpa Mehr als der Charmer einer zerrissenen Zeit Zur Ausstellung des Llebenswerkes von pierre Bonnard in der Kunsthalle Basel Ist er wirklich nur der„Charmeur unse- rer zerrissenen Zeit“ gewesen, als den ihn noch Meier-Graefe bezeichnete, der„Unter- gebene eines von lachenden und lächelnden Göttern beherrschten Reiches: der Kunst“? Während des letzten Krieges hatte Abbé Devémy den Maler Pierre Bonnard um ein Bild für die Kirche von Assy gebeten, das dort den Altar des heiligen Franz von Sales beherrschen sollte. Und Bonnard, der„50 empfänglich für alle Schönheit der Welt“ war, versenkte sich in die Schriften des Heiligen— und allmählich entstand, wie der Domimikanerpater'Pie Rẽegamey berichtet, vor Bonnards innerem Auge ein barmherziges und sanftes Antlitz über dem inneren Hauch der göttlichen Güte, während es sich gleich- zeitig kaum von den Reizen der Natur und der Not der Menschen unterschied. Diese ganze Not der Menschen liegt ergreifend über dem Bild, und man rühmt es als die reinste malerische Wiedergabe der dem hei- ligen Bischof von Genf eigenen Gnade. Eigentlich wohl als letzten unter den Großen der französischen Malerei unseres Jahrhunderts hatte sich Paul Rosenberg, der führende Pariser Kunsthändler, in den Jahren zwischen den Kriegen Pierre Bon- nards angenommen. Fast 80 Jahre alt ist Pierre Bonnard(18671947) geworden, und bis an die Schwelle des Todes hin erlebte man bei ihm eine noch immer ansteigende Reife, Verinnerlichung und Verdichtung sei- ner Kunst. Sein Alterswerk aus den letzten Lebensjahren ist freilich kaum bekannt, da es infolge unliebsamer Erbschaftsauseinan- dersetzungen nicht an die Oeffentlichkeit kommt; doch ist es Konservator Dr. Stoll von der Basler Kunsthalle trotzdem gelun- gen, allein sechs Oelbilder aus den vierziger Jahren hierher zu bekommen, und gerade sie zeigen nun, daß in diesen Jahren wirk- lich der Gipfel von Bopnards Kunst liegt. Es sind Landschaften von Le Cannet, dazu der Garten und das Haus, in dem er dort wohnte, und unter dem glühend-leuchten- dem Himmel der Cöte d' Azur verwebt sich das Bild bei ihm zu einem fast abstrakt scheinenden Teppich, über den das farbige Licht gleichsam hinweggeflossen ist— und wo hinter der Wirklichkeit der Natur so et- Was wie ihre Idee sichtbar wird. Begonnen hat Bonnard einst mit dem Studium der Jurisprudenz, hatte dann aber bald Anschluß an die Gruppe der Nabis ge- kunden, und Gauguin, die Japaner und auch Toulouse-Lautrec haben damals seine erste künstlerische Entwicklung beeinflußt. Unter den 173 Werken, mit denen die Kunsthalle Basel jetzt das Schaffen von Pierre Bon- nard zusammenfassend noch einmal vor- stellt, sind auch die frühen Arbeiten in erfreulicher Fülle vertreten, so daß man einen anschaulichen Ueberblick über das Werden und Wachsen von Bonnards Künst- lerpersönlichkeit gewinnt. Viele Plakate hat er damals gemacht, dann auch Illustrationen zu Musikwerken seines Schwagers Claude Terrasse, zu den„Paralleles“ von Paul Ver- laine und zu„Daphnis und Chloe“, er ent- Warf Tapeten und Möbel, und nicht nur „Der große Garten“ von 1900 zeigt das De- korative des großen Wandbilds. Auf die Dauer zumindest war es jedoch bestimmt vorteilhaft, daß Bonnard allen enggefaßten Kunstprogrammen fernstand, und daß er nichts als im ursprünglichen Sinn malte. Straßen und Plätze, Gärten und Parks malte er, und es gab weder Literatur noch Psychologie, sondern nur Farbe und Form darin. Vor allem aber malte er Frauen, und mit antikischer Freimut und Heiterkeit blüht aus seinen Aktbildern die lichte, schwerelose Schönheit empor. Bonnards Kunst bleibt intim, und seine Sinnlichkeit ist immer mit nicht minder viel EKultiviertheit verbunden. Er genießt das Leben und die Schönheit, aber er schirmt sich auch gegen sie ab. Stets von neuem auf seimen Bildern kehrt das Spiegelmotiv wieder; er sieht den Menschen nicht direkt, sondern durch den Spiegel reflektiert und gebrochen. Daß der Künstler sich selbst noch im Alter von 68 Jahren als Boxer porträtierte, mag — psychologisch gesehen— auch wie ein Akt der Abwehr und Notwehr gegen die Welt sein. In den späteren Jahren hatte Bonnard sich immer mehr auf das Land, da- mit zugleich auch in die Landschaft zurück- gezogen, und von seinen spätesten Bildern sagte man nicht mit Unrecht, sie seien 80 zart wie mit Blütenstaub gemalt. Und in diese Entwicklung schließlich paßt es dann auch, daß der einstige Maler so vielstim- miger Klanggebilde der reinen und zer- brechlichen Schönheit am Ende jenes reli- giöse Bild vom heiligen Franz von Sales malt, wie dieser die Kranken besucht. Zwar ist gerade dies Werk in der Basler Ausstellung nicht enthalten; doch spürt man aus den anderen Bildern heraus, wie immer mehr die Melancholie über der früher s0 sinnlich-glückhaften Freude liegt, und wie er nur noch an den einfachsten Dingen eines einfachen Lebens sein Wohlgefallen fand. Ulrich Seelmann-Eggebert gerause Junge Virtuosen 5 Doo-Abend in der Kkunsthalle(hetred Mit Hannes Willer(Cello) und Pre, Saydam(Klavier) stellten sich auf 90. Bert Duo-Abend der Mannheimer Hochschule 5 1 Musik und Theater in der Kunsthalle 270 7 junge Künstler vor, die eine außer gewöhn br. Ko liche musikalische Begabung mit einer glad. 0. Serr; zenden Beherrschung ihrer Instrumente er E einen. Ergican Saydam spielte zwei Etüden von Chopin, von denen die letzte, Opus 3 dank, Nr. 11. freilich doch zu stark den Stem eines Uebungsstückes trägt, als daß sie 33 der vorausgegangenen großartigen„Chromz] r. 50 fl tischen Fantasie und Fuge“ Johann Sebe. stian Bachs begeistern könnte. Doch Konnh der Pianist an Chopin wenigstens sein eh blüfkend virtuoses Können demonstriere Il. Jah Vor allem bei Hannes Willer, dem Sebürtigg Mannheimer, ist das Bemühen erkennbzr über ein reines Virtuosentum hinauszukon men, den Gehalt der Werke zu erfassen und nicht nur zu spielen, sondern zu Sestallen Natürlich hat. wenn man scharf ninslett seine Wiedergabe der Solo-Suite Nr. 2 fir Cello von J. S. Bach noch nicht jene endgl. tige straffe Form, die den Geist der Ron 1 position aus jedem Takt erkennbar mad Beethoven, von dem die Variationen üer ein Zauberflöten-Thema erklangen, un 5 Brahms(Cello-Sonate Opus 38, e-Molh stehen dem jungen Cellisten näher, hier Bund sind Technik und Gestaltung bereits dend 5 bar innig vereint. Einen nicht geringen An] eine teil an diesem Eindruck hatte Ergiean Sy kat e dam am Klavier, der seinen Rlavierpa ausse zurückhaltend und einfühlsam auf Seinen polit Partner abgestimmt hatte. Für den äußert Die herzlichen Beifall des gut besetzten Hauses dankten die Künstler mit Zugaben aus einer.. Instrumentalkomposition von Franęois Col. 12 perin. 5 1. catlic „Mutter Ribo fi ei Deutsche Erstaufföhrong in Ostberlin 3 Der Blusenfabrikant Samuel Frohmazundes warnt den Bennie Mendelsohn, der Böger Tri herstellt, vor zu optimistischen Projekten Baltun „Ich sage Ihnen. wenn der Krieg hie für Korea plötzlich aufhören sollte, kann def ien Markt in die größte Krise hineinschlittem' lstim Daß der Krieg das Geschäft belebt, gehintf n, P zu den bösen Tatsachen unserer Epoche A die „Mutter Riba“, drei Akte von David Betz ies BU die jetzt in den Ostberliner„Kammer cberb spielen“ zum ersten Mal deutschen I. fate. schauern vorgeführt werden, Kreisen einig. Pies um dieses Uebel. Bills. Das Stück ist nicht ausdrücklich um uch munistisch, es ist für den Frieden“—. die Unterschriftensammlung, mit der Mah Jertras ter Riba als Delegierte von anderen MitfBeg tern zum Präsidenten nach Washing ein reist. 1953 wurde es in New) Vork uraus geführt. 5 50 Wenn sich der Vorhang hebt, ist Bin Mendelsohn noch eine normale und g. herzige Kleinbürgerin, eine vorzüglich Köchin zumal— und eine verzweifel Mutter. Ihr Sohn muß zum Militär. 8. kann nur daran denken, schwerfällig u Berl qualvoll denken, und so sammelt sie dem mimiste diese Unterschriften, die den Krieg verküt alter zen sollen, und geht zu geheimnisvoll Frauen-Treffen. Der Mann wird ärgern Weil sie darüber den Haushalt vergißt u weil sie ihn politisch in Verruf bringt. Doll freitag er wird nach manchem herben Krach been Ta lehrt: Riba sei wohl anders geworden, à besser und bedeutender. f Riba ist einerseits eine Plakatfigur, illustriert eine Parole, etwa jene: die Mi ter, die den Krieg am meisten hassen, di im Bet fen ihn am wenigsten hinnehmen. Abe etzor andererseits ist Riba rührend und geht al Irieder die Nerven— wie ein Mensch. Das a8 Jeschli Ostberlin zum guten Teil an Amy Fra dens b. die Riba spielte, eine dicke, nette, eise une ge sinnige und ungewandte Frau, die Freun. deine f lich und verlegen immerzu das Une, per wünschte tut. Wie Riba, ihr Mann und de mer sen Bruder miteinander streiten und g lei un Ben, das ist als jüdisch-amerikanisc In g Familienalltag wohlbeobachtet. Die Kleinen kent! Leute liebt Berg, der in Brooklyn woll gen und er liebt nicht blind. Aber die bessere fel ma Verdiener aus der gleichen Branche afl ündun bei ihm schon nichts als Zielscheiben f Haß und Hohn. R Der junge Regisseur Günther Rücker 1. 6 zwar den Grobheiten des Schauspiels nid widerstehen können, aber die Vorzüge, d Alltagsfarbe, das Familiäre, verstärkte e Lus mit Talent. 5 Manuel erkennt seine Macht Ein abenteverlicher Romon von Karl Lerbs Copyright by C. Schönemann 37 Fortsetzung Zwei Tage noch— nein, nicht einmal mehr zwei Tage. Inm mußte eine Lösung einfallen, und das sofort. Eine verblüffende, eine völlig un wahrscheinliche Lösung. Dann stand die Partie gleich. Manuel lag lange und grübelte. Seine Stirn war zu dichten Falten zusammenge- zogen. Plötzlich aber entspannte sich sein Gesicht. Er hob die geballte Faust und ließ sie auf das Polster fallen. Der Gedanke war geboren, und Manuel setzte, ein wenig schwindlich, aber mit zusammengebissenen Zähnen, zum Sprung an über den Abgrund zwischen den Gedanken und dem Entschluß. Wenn die Schilderung der Ereignisse beim Staatsstreich in Nebrador nicht un- vollständig sein soll, so darf nicht ver- schwiegen werden, daß der Manuel, der nach dem Lunch, äußerlich ganz General, beim Kaffee saß, ein anderer war als der Manuel vor der Mahlzeit. Man kann den bis fast zur Verausgabung heruntergewirt- schafteten Tramp nicht mit den Landstrei- cherlumpen ausziehen und mit einem ganz neuen Ich vertauschen, noch dazu, wenn dieses Ich sich in einer fremden Körperhülle heimisch machen muß. Das armselige, ver- schüttete alte Ich meldet sich immer noch einmal wieder, und dazu ist es nicht einmal nötig, daß die Narbe der Wunde aus dem Laderaum des Presidente Dominguez“ sich mit mahnendem Jucken bemerkbar macht. Man wächst nicht in ein paar Tagen völlig in die Haut und das— äußere— Wesen presserechte: Europdischer Kulfurdienst Freilassing eines Generalleutnants hinein, der zu sei- nem Aufbau Jahre benötigt hat; auch dann nicht, wenn dieser Generalleutnant im Grunde nichts weiter ist als ein bullenhaf- tes Exemplar von einem Abenteurer. Man kann nicht obendrein mit der berühmten idealistischen deutschen Gründlichkeit und der nicht minder berühmten spanischen Abenteurer- und Unternehmungslust Pläne spinnen, die ein Normalhirn selbst in tropi- schen Breiten für nackten Irrsinn halten mußte. Manuel hatte nichts von seiner har- ten tatbereiten Spannung verloren; aber er wog mit der grinsenden Schonungslosigkeit des Tramps, der jeden Augenblick auf den letzten verzweifelten Kampf gegen das Ver- sacken gefaßt sein muß, das Unwahrschein- liche gegen das Mögliche ab. Bewiesen ist, sagte er sich auf Grund seiner im Eiltempo gewonnen Erfahrung, daß das Un wahrscheinliche möglich ist. Un wahrscheinlich ist, daß ich, ein buch- stäblich angeschwemmtes, stark havariertes Menschenexemplar, dem Präsidenten von Nebrador ähnle wie ein längliches Ei einem runden. Un wahrscheinlich ist, daß der Adju- tant des Präsidenten mich aufgreift und für einen ebenso phantastischen wie raffiniert einfachen Plan benutzt. Un wahrscheinlich ist, daß ich in diese Rolle hineinwachsen, mich unauffällig hineindenken kann. Un- wahrscheinlich ist, daß mir das Schicksal eine lange Serie von Trümpfen in die Hand spielt— Ratgeber, Werkzeuge, Kenntnisse, Schlüsse, Freunde, Geld und Dokumente. Un wahrscheinlich ist, daß ich aus irgendwel- chen geheimen Reserven die Kräfte schöpfe, mir das alles nutzbar zu machen. Woraus hervorgeht: Das Un wahrscheinliche ist mög- lich. Daß es mir hingegen glücken soll, mich nun durch einen Staatsstreich an die Stelle des Präsidenten zu setzen, ist zwar möglich— denn wir sind in Nebrador— aber es ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlich hingegen ist, daß die Her- ren mich beim Kragen nehmen und mit völlig liebloser Gründlichkeit in den ehemligen Zu- stand zurückversetzen. Und das ist ihnen ver- dammt leicht möglich. Daß ich dann mein geliebtes Leben und noch dazu mein Geld in eine neue Existenz hinüberretten kann, ist unwahrscheinlich. Aber es ist möglich: siehe oben. Immerhin dürfte es sich empfehlen, dem Schicksal ein bißchen unter die Arme zu greifen, wenn es diese un wahrscheinliche Rettungstat ermög- lichen soll. Womit greift man in Nebrador dem Schicksal unter die Arme? Mit Geld, das zu sichern und zu behalten freilich ein hartes Stück Arbeit sein wird. Davon haben wir einen gamz hübschen Batzen im Spind: aber man kann nie genug und ganz gewiß nie zu- viel haben. Im heutigen Nebrador kann man damit alles kaufen, vielleicht sogar den eige- nen Hals. Also verschaffen wir uns mehr. Und zwar durch einen Streich von ausge- machter Unverschämtheit. Es ist sozusagen eine kleine Probe auf die Gewogenheit des Schicksals, und also eine Vorbedeutung. Und zugleich zeigt es, ob der Apparat in Espe- ranza dem einstweilen noch falschen General gehorcht. Manuel nahm einen Leinenbogen aus der Schreibmappe und schrieb mit den klotzigen Zügen des Generals: „An das Bankhaus Akkinson& Winman Esperanza Ich bitte Sie, mir zugleich durch Boten zu meinen Lasten die Summe von 10 000(zehn- tausend) Peseten ins Hotel zu schicken.“ Ort und Datum. Und die breit hingeknallte Unterschrift: Oronta. Sodann ein zweites Blatt: „Verehrte Baronesa! Haben Sie Zeit und Lust, heute nachmittag wieder mit mir aus- zureiten? Damit würden Sie sehr beglücken Ihren Oronta.“ Manuel schlug zweimal auf die Schreib- tischglocke; die beiden Ordonnanzen traten ein und nahmen Haltung an: ein lederbraun gebrannter alter Korporal und ein kindlich vergnügter kleiner Gefreiter von der Infan- 5 5 Demnach war die Rollenverteilung Klar. „Sie“, sagte Manuel zu dem Korporal, „bringen diesen Brief in das Bankhaus Akkinson& Wineman und geben ihn am Kassenschalter ab. Auf Antwort brauchen Sie nicht zu warten.— Sie“— zum Gefrei- ten—„lassen in meinem Auftrage in dem großen Blumenladen an der Ecke gegenüber dem Hotel einen schönen Strauß zusammen- stellen und geben ihn mit diesem Brief bei der Baronesa Pereira de Carvalho ab. Hier im Hause. Die Zimmernummer erfahren Sie beim Portier. Wenn die Dame anwesend ist, warten Sie auf Antwort. Hier ist Geld. Wegtreten.“ Die beiden schlugen die Hak- ken zusammen, machten kehrt und zogen ab. Sieh an, sagte Manuel zu sich selber, der Marschbefehl des Generals ist stärker als der Stillsitzbefehl des Adjutanten. Es ist nützlich, das zu Wissen. Einen Augenblick kam ihm der Gedanke: Wenn ich jetzt nicht in dieser Generalsmaske gefangen säße, stünde mir der Weg nach draußen offen. Ich könnte das viele Geld nehmen—— Was denn, Manuel? Ausreißen, bevor es richtig losgeht? Pfui Deibel. So etwas wie diese Begebenheit ver- anstaltet der Himmel dir zu Ehren nicht zum zweitenmal. Also Warten. Die Zeitungen. An der Wert- papierbörse setzte sich die Abwärtsbewegung auf allen Marktgebieten fort. Auch Industit 5 a und Handelswerte gedrückt und Iustlos. Def fen 1 Angebot stand so gut wie keine Na a gegenüber. Devisen- und Wechselkurse Stel neuen gend: kein nennenswertes Angebot. Im 10 renterminhandel zunehmende Versbe l Aus dem„Diario“ kann man, wenn man 1 dchuhe gute Lehren für eine besonnene ane der U. Krisenzeiten entnehmen. Im„Pueblo, u bn de weiterhin Lärm geschlagen und die 1 tungsvolle Unruhe nach Kräften 3 Man weist auf einen fühlbaren Rlicrgan nebradorianischen Währung an den 195 dischen Devisenbörsen hin. Vertrauen Der„Trabajador“ möchte im Trüben 1 5 0 und hat kein Netz. Proletarier aller Lände Donne vereinigt euch und gebt ihm eines belegt, ze ten du Die Baronesa ließ danken und arri 5 daß sie gerne mit Exzellenz ausreiten 2 ünen Der Korporal hatte jedoch ganze Aube tte macht und den Angestellten der Bank b 0 heitshalber gleich mitgebracht. Mamuef ug, fing das Geld, unterschrieb die E mp. bescheinigung und verwahrte es, als er. allein war, bei dem übrigen in der 8 War das nun eigentlich eine Ur Hertel i fälschung gewesen? Ach was— die 1 ch a wollten einen zweiten General haben Elgg ſerein sie ihn sich auch etwas Kosten lassen. 00 Schicksal schien zum Weiterlächeln schlossen. 5 Manuel gestattete sich einen Whisky, zog sich aus und Stellte 81 übe die kalte Dusche. Während das Mass g g seinen geröteten Körper brauste, 85 aus Leibeskräften. Das hatfe er 8 on. Kind getan, und es war ein Zeichen 1 0 sunder und tapferer Lebenskraft. der Ot. war doch gut, daß er auf die Hilfe Genet rde donmanz verzichtet hatte, denn ein pelt, ist eine Respektsperson, und eine nig person brüllt nicht im Badezimmer. J 0 8 ter ebenen 0(Al 18 nicht so, daß die Torten kel persg! die Au dute K Der der M