Jr. 140 7 Krausgeber: Mannheimer Morgen ſilag. Druck: Mannheimer Groß- ekerel. Verlagsleitung: H. Bauser. ſelredakteur: E. F. von Schitling; Aüv.: Dr. K. Ackermann; Politik: flertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Aber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; es: H. Schneekloth; Kommunales: koch; Sport: K. Grein; Land: fberr; Sozlales: F. A. Simon; L'hafen: Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Ar, W. Kirches. Banken: Südd. Ak, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Kom. Landesbank, Bad. Bank, samti. roßen“ ihne in te der twürle ng des otmann unheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe 1 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Zeschäftsstellen: Mannheim, R 1,- Tel.: Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 25. Tel. 7 12 i(Hdlbs. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh. Amtsstr. 5 Tel. 6 27 68. Berugspr.: Monatl. 3.25 UN zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DN zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- steilgeh., Kreuzbandbez. 3,23 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreististe Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 24. Juni 1955 f ö Jahrgang/ Nr. 141/ Einzelpreis 20 Pf ee zus. Der Soldat muß nach Eignung, Befähi- aug und Leistung ohne Rücksicht auf Ab- mmung, Rasse, Glauben, religiöse oder tische Einstellung, Heimat, Herkunft er Beziehungen ernannt und verwendet erden. Der Soldat hat die Pflicht, treu zu enen und Vaterland und Freiheit unter Insatz seiner Person tapfer zu verteidigen. ſe Bestimmung,„Furcht vor persönlicher lahr darf nicht an der Erfüllung seiner icht hindern“, hat das Kabinett gestrichen. soldat ist nach dem Gesetz, wer auf und freiwilliger Verpflichtung für be- ſenzte Zeit Wehrdienst leistet oder in da ſenstverhältnis eines Soldaten auf Zeit be- len worden ist. Vorgesetzter ist, wer auf Fund seiner Dienstleistung, seines Dienst- tastisch „ Hofk. ſades, besonderer Anordnung oder eigener neben ärung Befehlsbefugnis über Soldaten ramen- Der Soldat in einem Dienstgrad, der n Wie. n Vorgesetzten-Eigenschaften verleiht, arstel- ib sich durch sein gesamtes Verhalten zu ar in f kreiheitlich- demokratischen Grundord- en der ug im Sinne des Grundgesetzes beken- n und für deren Erhaltung eintreten. Be- n von orträt- igt er sich gegen die freiheitlich-demo- 0 Wenig tische Grundordnung, 80 gilt dies als y, Wie Meiplinarverstoß. Rein- oschka) Zur Befehlsgebung bestimmt das Gesetz, X por: g ein Befehl nicht befolgt werden darf, telt des enn durch seine Ausführung ein Verbre- 8 reiz- Quer- en oder Vergehen begangen würde. Be- et der Untergebene den Befehl dennoch, r der ist seine Schuld ausgeschlossen, wenn er derung icht erkannt hat und wenn es nach ihm dust für kannten Umständen auch nicht offensicht- deuten Gilles 1955 der Musik Kompo- üdwest⸗ ist Karl ch ist, dab durch die Ausführung des Be- ehls ein Verbrechen oder Vergehen began- en wird. Zur politischen Betätigung des Soldaten let es in dem Gesetz, daß innerhalb des Nenstbereiches jede Betätigung zugunsten eher bestimmten politischen Richtung itersagt ist. Der Soldat hat das aktive und sive Wahlrecht. Nach den allgemein gel- 200 aden Bestimmungen zur Vorbereitung sei- ers der fler Wahl ist ihm der erforderliche Urlaub ard für qu gewähren. e Süd. 1 kreiwilligengesetz am Montag im Plenum te kur: Gegen die Stimmen der SPD beschloß der seinen undestag am Donnerstag, am Montag im kührten enum in erster Lesung über das Freiwil- 9 gengesetz zu beraten. Die Sitzung wird ein- len ang filettet mit einer Regierungserklärung über gland, e Grundsätze der Wehrpolitik. Als Spre- Mexiko fer der SPD erklärte Erwin Schöttle, man Schwelz itte erwarten können, daß die Bundesregie- onisten ung nach der Kritik des Bundesrates den lentzen, Alschaft „wurde Ile und hestand eise be- Moskau.(dpa) In einer gemeinsamen Er- rung haben der sowietische Minister- — ksident, Bulganin, und der indische Mi- BO n n.(dpa/ AP) Das Soldatengesetz, das am Donnerstag vom Kabinett nach mehr- gtündiger Sitzung verabschiedet wurde, sieht für alle Soldaten— Wehrpflichtige, goldaten auf Zeit und Berufssoldaten— eine Vereidigung auf das Grundgesetz vor. bas Soldatengesetz, das in 60 Paragraphen die Rechte und Pflichten der Soldaten lestlegt, bestimmt, daß der Bundespräsident die Offiziere und Berufsunteroffiziere ernennt und entläßt und, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, die Dienst- gadle der Soldaten festsetzt. Außerdem übt der Bundespräsident das Gnadenrecht Gesetzentwurf umgearbeitet hätte, bevor er ins Plenum geht. Immer wieder würde gugerdem der Zeitplan des Bundestages durch„Husarenritte der Bundesregierung über den Haufen geworfen“, was von den Fraktionen im Aeltestenrat vereinbart wor- den sei. 9 Bundestag-Haushalt verabschiedet Mit überwältigender Mehrheit hat der Bundestag am Donnerstagabend den Bundes- haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1955/6 verabschiedet. Gegen den Etat stimmte die SPD-Fraktion. Der Haushalt schließt in Ein- nahmen und Ausgaben mit 30,6 Milliarden Mark. Er überschreitet damit erstmalig die 30-Milliarden-Grenze. Der Plan geht jetzt an den Bundesrat. In parlamentarischen Krei- sen rechnet man damit, daß die Länder dem Haushaltsplan nicht zustimmen Werden, son- dern den Vermittlungsausschuß anrufen, um eine Aenderung des Bundesanteils an der Einkommen- und Körperschaftssteuer zu er- reichen, der vom Bundestag auf 40 Prozent festgesetzt wurde. Zur dritten Lesung lagen dem Haus wie- derum zahlreiche Aenderungsanträge vor. Angenommen wurde ein Antrag mehrerer CDU-Abgeordneter, die Mittel für die deut- sche Vertretung bei dem Amt für Auslands- ilfe FO) in Washington zu streichen, da ihre Aufgaben von der deutschen Botschaft übernommen werden könnten. Ebenfalls fand ein Antrag Zustimmung, der die Bereitstel- lung von einer Million Mark zur Zahlung eines Ehrensoldes von monatlich 25 Mark an Soldateneid auf das Grundgesetz Das Bundeskabinett hat das Soldatengesetz bereits verabschiedet Träger höchster Kriegsauszeichnungen des ersten Weltkrieges vorsieht. Die SPD-An- träge, die Haushaltspläne des Bundesrats- ministers, des Familienministers und der Sonderminister zu streichen, wurden auch in der dritten Lesung abgelehnt. Das gleiche Schicksal erfuhr der SPD-Antrag, aus dem Verteidigungshaushalt 1,2 Milliarden Mark für den Luftschutz bereitzustellen. In Kürze Antwort an Moskau Die Bundesregierung wird in Kürze der Sowjetregierung in einer Note auf die Ein- ladung an den Bundeskanzler nach Moskau antworten. Der Antwortentwurf wird gegen- Wwärtig im Auswärtigen Amt vorbereitet und nach der endgültigen Billigung durch den Bundeskanzler und durch den Außenminister Abgesandt. Der Bundeskanzler teilte einer Gruppe britischer Journalisten am Donnerstag mit, er beabsichtige, in der ersten Hälfte des Mo- nats September Moskau zu besuchen. Der Zeitpunkt werde etwa zwischen dem Ende der Genfer Konferenz und dem Beginn der darauffolgenden Außenminister-Konferenz liegen. Der Kanzler sagte, die Bundesregie- rung werde sich sehr wahrscheinlich für eine vollwertige Beteiligung an der Außen- ministerkonferenz einsetzen. Minderheitenerklärung gebilligt Der Bundestag hat am Donnerstag der in Uebereinstimmung mit der dänischen Regie- rung von der Bundesregierung ausgearbei- teten Erklärung über die Rechte der däni- schen Minderheit in Deutschland zugestimmt. Die Erklärung, die am 29. März unterzeich- net worden war, sichert der Minderheit die- selben Rechte wie deutschen Staatsbürgern zu. Außerdem werden ihr gewisse Sonder- rechte auf kulturellem Gebiet gewährt. Die Minderheitenerklärung soll nun dem Eu- roparat zugeleitet werden. Blank stellte sich der Presse „Mit dem Freiwilligengesetz ka Bonn, 24. Juni.(dpa/ AP) Am Donners- tag stellte sich Bundesverteidigungsminister Theodor Blank zum ersten Male seit seinem Amtsantritt in Bonn der in- und ausländi- schen Presse. Blank, der die Grundsätze der Bundesregierung zur Wehrpolitik erklärte, verteidigte die rasche Vorlage des Frei- W111i gen gesetzes mit der Begrün- dung, daß der Aufbau der deutschen Streit- Kräkte nicht schuldhaft verzögert werden dürfe. Das Freiwilligengesetz sei keine Er- mächtigung für die Bundesregierung. Es solle lediglich bis zum 31. März 1956 den Bedarf zur Besetzung der internationalen Stäbe und für Ausbildungs- und Lehr- personal sicherstellen. Mit den 6000 ersten Freiwilligen könnten sowieso keine Militär- verbände aufgebaut werden, da es vorläufig noch an Waffen fehle. Blank wies darauf „Abtretung Formosas an Peking“ Nehru und Bulganin unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung uimion in Warschau eingetroffen. Nach einem kurzen Besuch in der polnischen Haupt- stadt wird der indische Ministerpräsident nach Jugoslawien und Oesterreich weiter- reisen. Zum Abschluß seiner Europareise will Nehru Rom und dann London besuchen, wo er mit dem britischen Premierminister Eden Besprechungen führen Wird. eutnant terpräsident, Nehru, die fünf Grundsätze 80 aus ter kriedlichen Koexistenz bekräftigt, auf zen wi⸗ le sich Indien und Rotchina im vergange- Daß er en Jahr geeinigt hatten und zu denen sich ler, der wischen auch andere asiatische Länder 3 er so kannt haben. Die Erklärung wurde von 1 mög- en beiden Staatsmännern unterzeichnet. In ch!“ er ge- o, das Verbot der Herstellung, Erpro- i8siger⸗ ing und Verwendung atomarer Waffen und lachen, de erhebliche Herabsetzung der herkömm- general den Rüstungen unter einer wirksamen in- ſolution ſmationalen Kontrolle verlangt. Die letz- en sowjetischen Vorschläge für die Ab- eman“ tung werden als„wesentlicher Beitrag er gan: im Frieden“ bezeichnet. er das Die fünf Grundsätze der friedlichen Ko- Innen tenz, die in der Erklärung bekräftigt zierung igen, sind: 1. Achtung der territorialen gelan- esrität, 2. Verzicht auf Angriffshandlun- . Aber 5. Nichteinmischung in innere Ange- nd wir, zenleiten anderer Länder; 4. Gleichbe- r alten ſaltikung und gegenseitige Begünstigung; lat uns, kriedliche Koexistenz.. st er- 10 in der Erklärung heißt es, daß auf seiten Innen erer Staaten eine gewisse Furcht vor wWeigen in Grogmächten bestehe. Die beiden Mi- gaerpräsidenten hielten es ür wesentlich, en ihm 1 solche Furcht auf jede Weise beseitigt glichen erde. Das beste Mittel hierzu sei, sich streng * fünf Grundsätze der friedlichen Ko- ant ge- Stenz zu halten. ie sind Die beigen Ministerpräsidenten kamen zie mir ein. die Beziehungen zwischen ihren geen Ländern auf wirtschaftlichem und r wen augellem Gebiet und aul dem Gebiet wis. ſeutet, ſugchaktlicher und technischer Forschung zu Wine Abt e Zu den Moskauer Besprechungen hat er litt, es, die beiden Ministerpräsidenten er sich m f Sehr viel Probleme von beiderseiti- lassen. 8 8 und die grogen Probleme von nachen 5 lonaler Bedeutung erörtert. kolgt) 8 ru ist am Donnerstagvormittag nach . mem dreiwöchigen Besuch in der Sowiet- nun man keine Militärverbände aufbauen“ hin, daß sämtliche Militärs vom Oberst an aufwärts vom Personalausschuß überprüft sein müssen. in dem Soldatengesetz, so betonte Blank, sei der Grundsatz verwirklicht, das Soldatentum so aufzubauen, daß es staats- bürgerliche Pflicht wird, als Soldat die Ver- teidigung zu sichern. Er könne den Entwurf mit vollem Herzen vertreten und hoffe, daß auch die Opposition bei der Verwirklichung des Gesetzes mitwirken werde. Auf Fragen der Pressevertreter erklärte Blank, daß über den Namen für die künf- tige deutsche Truppe noch nicht entschieden sei. Sein Ministerium gebrauche vorerst den Ausdruck„Streitkräfte“. Nach Ansicht des Kabinetts soll der Personalausschuß nicht gesetzlich verankert werden. Der Sozialdemokratische Pressedienst versicherte am Donnerstag, daß die SPD entschlossen sei, ihre ganze Kraft einzuset- zen, damit das Freiwilligengesetz, wenn es schon gegen ihren Willen Wirklichkeit wer- den sollte, demokratisch und verfassungs- treu gestaltet wird. Der Verband deutscher Soldaten(VdS) forderte am Donnerstag in einer Presse- Verlautbarung eine Aenderung des Entwur- fes zum Freiwilligengesetz, durch die die Rechtsstellung des Freiwilligen klarer um- rissen und seine wirtschaftliche und soziale Stellung besser gesichert werde. Das altehrwürdige Rathaus von Breslau wird in den Gesprächen und Erinnerungen vieler Schlesier auferstehen, die sich vom 22. bis zum 26. Juni zum fünften Bundestreffen der Landsmannschaft Schlesien in Hun- nover versammelt haben. Die evangelischen Teilnehmer an diesem Treffen nützen die ersten beiden Tage zu einer geistigen Einkehr im Stile eines Kirckentages unter dem hema„Sind wir bereit zu neuen Wegen?“ Bild: Ullstein-Verlag Unterschiedliches Echo auf Molotows Rede Beachtet wird, daß er die Wiédervereinigung Deutschlands nicht erwähnte San Franzisko.(AP/dpa) Westliche Diplo- maten in San Franzisko haben zu der Rede des sowjetischen Außenministers auf der UN-Jupiläumssitzung erklärt, Molotow habe unbeabsichtigt seiner eigenen sogenannten Friedensoffensive einen schweren Schlag versetzt, als er erneut alle Differenzen des kalten Krieges aufgeworfen habe. Einige kleinere Länder äàußerten sich enttäuscht über die Ausführungen Molotows, während ein westlicher Diplomat betonte, die Jubi- läumssitzung habe Keußerungen wie die Mo- jotows benötigt, um wieder zur Wirklichkeit zurückzufinden. Verschiedene Redner hat- ten vor Molotow auf der Jubiläumssitzung die Ansicht geäußert, daß ein Ende des Kal- ten Krieges in Sicht sei. Auf westlicher Seite wurde vor allem unangenehm vermerkt, daß zwischen Gesfern und Morgen Zum zweitenmal in dieser Woche trafen auf dem Grenzbahnhof Schirnding Heim- kehrer aus der Tschechoslowakei ein, dies- mal 24 an der Zahl. Der DGB- vorstand hat den Bundesrat aufgefordert, das Bundesmietengesetz in der vorliegenden Fassung„zur Aufrechterhal- tung des sozialen Friedens“ abzulehnen. Ein Gesetzentwurf zur Aenderung der Altersversorgung des deutschen Handwerks, den die CDU/CSU im Bundestag eingebracht hat, soll die etwa 50 000 bis 180 000 unge- klärten Fälle der Handwerkerpflichtver- sicherung bereinigen. wegen Landesverrats verurteilte der Sechste Strafsenat des Bundesgerichtshofes Artur Kaiser aus Remagen zu 18 Monaten Zuchthaus und Aberkennung der bürger- lichen Ehrenrechte auf zwei Jahre. Kaiser wurde für schuldig befunden, mit dem so- wietischen Nachrichtendienst zusammen- gearbeitet zu haben. Die Familie Röchling erhält, nachdem der Haushaltsausschuß des Bundestages be- reits zugestimmt hat, die erste Kaufpreis- rate für den 50prozentigen Anteil an den Eisen- und Stahlwerken Völklingen, den die Bundesrepublik gemäß der Abmachun- gen mit Frankreich übernimmt, in Höhe von 50 Millionen Schweizer Franken. Der„Nachrichtenhändler“ Heinz Werner Stephan aus Berlin-Tempelhof wurde von der Westberliner Polizei festgenommen. Stephan steht unter dem Verdacht, falsche Nachrichten unter anderem auch nach Bonn übermittelt zu haben. Er soll es gewesen sein, der die Grundlage für die Anschul- digungen des Kanzlers gegen SPD-Mitglie- der im Wahlkampf hinsichtlich des Bezuges kommunistischer Gelder gegeben hat. Eine Stauffenberg-Ehrung nahm das Westberliner Abgeordnetenhaus durch den Beschluß vor, die bisherige Bendlerstraße bis zum 20. Juli in Stauffenberg-Strage um- zubenennen. Neuer Bundestagsabgeordneter der FDP wurde für den verstorbenen Abgeorrdneten Wirths der Kreisvorsitzende der FDP in Altena, Dr. Hermann Berg. Ein Luftverkehrsabkommen ist, nach einer Meldung des Ostberliner Nachrichten- dienstes, zwischen der Sowjetzone und Po- len unterzeichnet worden. Die Beziehungen Belgrads zum Westen nach dem Besuch der sowjetischen Regie- rungsdelegation und die Fortsetzung der wirtschaftlichen und militärischen Unter- stützung des Westens für Jugoslawien wer- den Gegenstand einer zweitägigen Konfe- renz sein, die am heutigen Freitag in der jugoslawischen Hauptstadt beginnt. Scharfe Kritik an der Investitionspolitik der Hohen Bebörde der Montan-Union wurde in der Sitzung des Montan-Parla- ments in Straßburg geübt. Der Hohen Be- hörde wurde vor allem vorgeworfen, daß ire Investitionspolitik unsystematisch und ungenügend sei.— Die sechs Außenminister der Montan-Union- Staaten werden die bri- tische Regierung in Kürze schriftlich zur Mitarbeit bei der geplanten Erweiterung der wirtschaftlichen Integrierung Europas auf- fordern, erklärte der holländische Außen- minister, Beyen. Das Wehrkompetenzgesetz verabschiedete der österreichische Nationalrat Parlament) als erste der zur Aufstellung eines Bundes- heeres erforderlichen Maßnahmen. Das Ge- setz begründet die Zuständigkeit des Bun- deskanzleramtes für Fragen der Landesver- teidigung, wodurch die Schaffung eines be- sonderen FHeeres ministeriums vermieden Wird. Ihre Rücktrittsgesuche haben die 16 Mi- nister der argentinischen Regierung Staats- präsident Peron überreicht. Sie, wollen es dadurch Peron ermöglichen, eine Regierungs- umbildung vorzunehmen, falls er dies für notwendig halte.(Siehe auch Seite 2) Eine„gesamtdeutsche Konferenz“ schlug vor dem amerikanischen Senat der demo- kratische Senator Mansfield vor. Die Bun- desregierung solle„politische Führer, Ge- werkschaftler, Geistliche und Industrielle aus beiden Teilen Deutschlands“ dazu ein- laden. Mansfield sagte, wenn die Sowjets bereit seien, die SED-Regierung in der Sowjetzone fallen zu lassen und gleichzeitig auch die Kontrolle über ihre osteuropäischen Satelliten zu lockern, so werde dies für neu- tralistische Kreise in Deutschland eine große Versuchung sein. Es bedürfe einer engeren wirtschaftlichen und politischen Bindung zwischen Deutschland und dem Westen, um den sowjetischen Versuchungen entgegen- treten zu können.. Molotow versuchte, den Westen für den kal- ten Krieg verantwortlich zu machen. Der amerikanische Außenminister, Dul- les, erklärte, er behalte sich die Antwort für seine eigene Rede vor. Der britische Außen- minister, Macmillan, sagte, er sei über die Rede nicht enttäuscht, da niemand seine Karten vor dem Spiel(der Genfer Konfe- renz) aufdecke. Er sei im übrigen weder zu optimistisch noch zu pessimistisch hinsicht- lich der Erfolgschancen der Genfer Konfe- renz. In amtlichen Londoner Kreisen wurde erklärt, daß Molotows Rede keine Kende- rung in der grundsätzlichen sowjetischen Haltung erkennen lasse und daher ernüch- ternd gewirkt haben dürfte. Es sei Klar, daß einige seiner Punkte für den Westen unan- nehmbar seien, während über andere ver- handelt werden könne. Was Deutschland angeht, so wurde beson- ders beachtet, daß die Wiedervereinigung Deutschlands in Molotows Plan nicht ange- sprochen wird und daß Molotow, die Würdi- gung der Bedeutung der Einladung an Pr. Adenauer mit Freundschaftsbeteuerungen an die Regierung der Sowjetzonen-Republik koppelte. Der deutsche UNO- Beobachter, Botschafter Felix v. Eckhardt, sagte in San Franzisko, Molotow habe das Konzept der sowjetischen Politik, wie es sich seit einigen Monaten abzeichne, noch einmal zusammen- gefaßt. Pinay fordert Wiedervereinigung Im Gegensatz zu Molotow stellte der französische Außenminister, Pinay, die Deutschland-Frage in den Mittelpunkt sei- ner Rede auf der Jubiläumstagung der Ver- einten Nationen. Pinay sagte:„Die deutsche Einheit muß unter Wahrung des Grundsat- zes gleicher Sicherheit für alle wiederher- gestellt werden. Wir müssen den falschen Gedanken an ein neutrales Deutschland auf- geben, das eines Tages zu einem überbewaff- neten Deutschland werden könnte. Wir müs- sen auch die sinnlose Konzeption eines neu- tralisierten Deutschlands aufgeben, weil ein großes Volk nicht endlos einer Treuhänder schaft unterworfen werden kann. Wir müs- sen nach meiner Ansicht einem freien Deutschland die Möglichkeit geben, sich einem Sicherheitssystem anzuschließen das eine gegenseitige Begrenzung und Kontrolle der Rüstungen einschließt.“ Politischen Beobachtern fle die Paralle- lität dieser Konzeption mit den Gedanken auf, die Bundeskanzler Dr. Adenauer in letzter Zeit wiederholt entwickelt. ek beet biene aufg Seite 2 MORGEN Freitag, 24. Juni 1955/ Nr. 141 Freitag, 24. Juni 1955 Wird der Bürger mitentscheiden? Dem Landtag hat ein kleines Licht ge- leuchtet. Selbst in der drückenden Enge des Stuttgarter Talkessels dämmerte es den Ab- geordneten, daß eine Volksregierung nicht Sanz auf das Volk verzichten kann. Es ist zwar noch kein halbes Jahr ins Land gegan- gen, seit der Verwaltungsausschuß dieses Landtags die Möglichkeit von Bürgerbegeh- ren und Bürgerentscheid rundweg von sich Wies: Die Mitregierung nichtbestallter Kreise durchlöchere den Inbegriff der Volksvertre- tung. Als ob die Not selbst eine Tugend wäre. Die Obrigkeit geht doch— so haben wir ge- lernt— vom Volk aus. Wenn nun der Not gehorchend tausend oder hunderttausend Bürger ihr höchstes Menschenrecht der Selbstregierung an Vertrauensleute, Volks- vertreter, Stadt- und Gemeinderäte abtreten, Weil sie nicht wie einst in Babel tausendfältig durcheinanderreden wollen oder können, so heißt das eigentlich doch nicht, daß sie auf ihre Urgewalt verzichtet haben. Es ist nur recht und billig, wenn der Landtag in der Zweiten Lesung zur Gemeindeordnung die- ses gute alte Recht des Bürgers anerkennt und zum Gesetz erhebt. Dem Grundsatz ist nun wenigstens zum Sieg verholfen. Ein Gemeinderat kann ab 1. April des nächsten Jahres das Volk in außerordentlicher Angelegenheit zur Mitent- scheidung aufrufen. Auch das Volk kann— mindestens dem Buchstaben nach— von sich aus mitbestimmen wollen, vorausgesetzt, es Kann das Drahtverhau von Hindernissen überwinden, das da hingezingelt wurde. Und diese Hindernisse sind wahrhaftig gar nicht klein. Gerade als ob die Volksgewalt sich davor scheuen müßte, dem Volke die Gewalt zu geben. Genau noch wie vor hundert und mehr Jahren dem Volke jegliche Verfassung vorenthalten wurde, weil es angeblich zu un- reif oder, wie Heinrich Heine spottet, zu „lümmelhaft“ veranlagt sei, genau so wird auch heute die Bürgerschaft von ernster Mit- regierung ferngehalten. Ein ganzes Verzeich- nis von Angelegenheiten wird da aufgeführt, die nicht entfernt der allgemeinen Zustim- mung unterbreitet werden dürfen. Es wird sehr schwer sein, zwischen diesem Zaun von Ver- Waltungsvorbehalten Lücken aufzufinden, durch die ein Volksbegehren durchzuzwängen Wäre. Und fände sich in diesem Paragra- phenzaun ein Spältchen, um hindurchzu- schauen, wer außer einer ansehnlichen Par- tei, die schon an sich im Rathaus sitzt, ver- möchte innert dreißig Tagen etwa hier in Mannheim neunzehntausend beglaubigter Unterschriften wahlberechtigter Mitbürger aufzutreiben, um das Begehren auch nur ein- zuleiten. Gefällt es dann dem Gemeinderat, dem Begehren stattzugeben, wie sollen in einer begrenzten Gemeindesache mindestens Fünfzig Prozent der Stimmberechtigten an die Urne gebracht werden, wenn in höchsten Bundes- und Landtagswahlen sechzig Pro- zent als gute Wahlbeteiligung betrachtet werden: Selbst in der Schweiz, die doch als Musterland des Volksentscheids zu gelten Hat, ist selten die Hälfte einer Bürgerschaft zur Stimmabgabe zu bewegen. Das bedeutet, daß das Recht zur Mitent- scheidung für den Bürger durch die neue Gemeindeordnung überfordert wird. Wo ist die Gruppe oder gar die einzelne Person in einer mittleren oder größeren Stadt, die so- Viel Kosten und Mühe aufzuwenden mächtig Wäre, das ungewisse Wagnis einer solchen Volksbefragung einzugehen? Nehmen wir doch den ganz bestimmten Fall des Baus eines Theaters. Wie wäre das in der Schweiz gewesen? Zunächst bestimmt dort die Ver- Fassung, daß jede laufende Ausgabe über einen bestimmten hohen Geldbetrag, der micht jährlich wiederkehrt, von der gesam- ten Bürgerschaft zu billigen ist. Das ist bin- dender Zwang für jede Gemeinderegierung. Schon dieser Zwang veranlaßt die Verwal- tung in ihren Plänen und Voranschlägen Auberst vorsichtig zu Werk zu gehen. Luft- blasen platzen schnell im Gegenwind der Volksbefragung. Auch jede Rechnungsüber- schreitung muß der erneuten Zustimmung der Bürger unterbreitet werden. Stimmt das Volk nicht zu, so haftet die Stadtverwaltung persönlich. Mit solchen Aussichten läßt sich natürlich kein Versailles erbauen, aber im- merhin ein ganz neuzeitliches und weitläu- figes Klinikviertel oder auch schöne Brun- nen, Straßenbahnhaltestellen oder viele wunderschöne Schulen, von gesunden Ge- meindebauten ganz abgesehen, wie sie Zü- rich aufzuweisen hat. Ob sich das reiche Zü- rich einen Theaterneubau großen Stils leisten dürfte?— Es gibt jedenfalls keinen. Ob da der Volksentscheid entgegensteht,— vielleicht. Bei uns jedoch darf bezweifelt Werden, ob etwa in Zukunft die Entschei- dung, ob Theater oder nicht, ob bescheiden oder aufwendig, auch nach der sagenhaften Möglichkeit des Bürgerschaftsbegehrens, vom Volke zu fällen wäre, Die Jahresrech- nung der Gemeinde unterliegt nämlich nur dem Gemeinderat und solange ein solches Unternehmen nicht als außerordentliches Wagnis betrieben wird, hätte sich niemand einzumischen. Außerdem unterliegt die Ob- sorge für kulturelle Angelegenheiten dem Bürgermeister kraft Gesetz. Wenn aber den- noch der Gemeinderat der Ansicht wäre, daß dieses außerordentliche Unternehmen dem Volke besser vorzulegen wäre und wenn sich die neunzehntausend Unterschriften gefun- den hätten, müßte dann dieser Volksent- scheid nicht daran scheitern, daß schwerlich neunzigtausend Bürger aufzutreiben wären, denen das Theater. in das sie sowieso nicht gehen, einen Verzicht auf irgendein sonn- tägliches Vergnügen zu Gunsten eines Wahl- gangs wert wäre? Der Bau eines Stadions Wäre freilich schon eine andere Sache. Aus solchem Beispiel möchte jedermann den Schluß ziehen, daß ein Volksentscheid erleichtert werden müßte, wenn man die Mitregierung des Volkes wirklich wünschte. Umgekehrt aber beharrt der Gesetzgeber auf Erschwernis, weil durch solches Beispiel erwiesen sei, daß eben das Volk nicht reif sei mitzusprechen, wie es durch Fernbleiben von der Abstimmung selbst bekunde. Außer- dem wird da auf den Mißbrauch hinge wie- sen, den staatsgefährliche Gruppen vom un- mittelbaren Mitspracherecht des Volkes machen könnten. Als ob nicht schon ge- nügend Schutz darin bestände, daß Anträge über gesetzwidrige Ziele ausgeschlossen sind. Niemand scheint aber zu bedenken wie gefährlich es ist, ein Volk den Feinden eines Staates oder eines Gemeinwesens in die Arme zu treiben, dadurch daß man es entmündigt und in den Zorn der Ohnmacht treibt. Da werden heute schöne, staatstreue Reden geschwungen und jedermann be- fleißigt sich an höchster Stelle, seine Volks- ergebenheit— lies Demokratie— in laute- sten Tönen zu erklären, aber etwas zu unternehmen, das uns nicht die Früchte des Zornes ernten machen, ist offenbar zu müh- sam und gewagt. Dr. Karl Ackermann Peron zog wieder seine Notbremse Aber die Abnutzung der„Brems-Masse“ kann eines Tages die Führung kosten Einige der argentinischen Offiziere, die nach dem mißglückten Putsch nach Uru- guay geflohen waren und denen dort Asyl gewährt worden ist, erklärten, daß die Revolte seit fünf Monaten sorgfältig vor- bereitet worden war. Die ersten Pläne seien im Februar im argentinischen Ma- rineministerium geschmiedet worden. Man wollte das Regime Peron beseitigen, weil man befürchtete, daß sich unter ihm der Kommunismus in Argentinien ausbreiten würde und man mit der antikirchlichen Politik Perons nicht einverstanden war. Die Regierungsgewalt in Argentinien sollte von einer aus drei Offizieren und drei Zivilisten bestehenden Junta übernommen werden. Achtzehn Monate später sollten freie Wahlen stattfinden.(dpa) Madrid, im Juni Die Ereignisse in Argentinien sind nicht überraschend gekommen. Sie haben die Ge- fahren bestätigt, die Peron durch seinen Kampf gegen die Kirche für das Regime herauf beschworen hat. Es besteht zwar kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den Vorgängen, die zur Ausweisung des Weih- bischofs von Buenos Aires und einem sei- ner Mitarbeiter führten und dem Putsch der Marine, den der General mit Unterstützung des Heeres und der peronistischen Gewerk- schaften niederschlagen konnte. Aber es war natürlich kein Zufall, daß sich die ohnehin oppositionell eingestellte Flotte gerade in dem Augenblick erhob, in dem die Verwir- rung der öffentlichen Meinung, durch den Konflikt zwischen Staat und Kirche in zwei unversöhnliche Lager gespalten, ihren Höhepunkt erreichte. Von allem Anfang an War die Marine einer der schwachen Punkte im System Perons. Schon vor drei Jahren waren einmal die Schiffsgeschütze geladen, die jetzt die„Casa Rosada“, den Regierungs- sitz des Staatsoberhauptes, bombardierten. Peron hat das Feld behauptet. Aber die Ursache der Gegensätze ist damit nicht be- seitigt. Es wird wohl immer ein Rätsel blei- ben, was Peron veranlaßt hat, einen Kir- chenkampf vom Zaun zu brechen, bei dem er ein Risiko eingeht, das in jedem Fall größer ist als das seiner klerikalen Gegen- spieler. Vor anderthalb Jahren noch hatte sich Peron als treuer Freund der Kirche be- kannt und bei einem religiösen Akt von nationaler Bedeutung, der kanonischen Krö- nung der Madonna von Lujan, das Patronat über diesen Akt zu Ehren der argentini- Landräte regieren mindestens acht Jahre Zweite Lesung der Landkreisordnung/ Beamte erhalten Ausgleichszahlung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 23. Juni Der Landtag von Baden-Württemberg beendete am Donnerstag die zweite Lesung der neuen Landkreisordnung. Auf Antrag der Freien Demokraten wurde die Amtszeit der Landräte auf acht Jahre, bei unmittel- barer Wiederwahl auf zwölf Jahre festge- setzt. Der Verwaltungsausschug hatte eine Amtszeit von sechs beziehungsweise zehn Jahren vorgeschlagen. Der Abgeordnete Prof. Gönnenwein(DVP) aus Heidelberg äuhßerte dazu, man müsse den Landräten ge- nügend Zeit geben, um ihre zum Teil lang- fristigen und umfangreichen Aufgaben durchzuführen. Zu einer Angleichung der Amtszeit an die Bürgermeister, für die die Gemeindeordnung sechs beziehungsweise zehn Jahre festgesetzt hat, liege kein landes- politisches Interesse und kein Gebot der Logik vor. Abgeordneter Rimmelspacher (SPD) äußerte dagegen, in einer Demokratie müsse es möglich sein, in kürzeren Zeitab- schnitten zu den Leistungen der Wahlbeam- ten Stellung zu nehmen. In den meisten „Wirklich demokratisch aufgebauten Staa- ten“ betrage die Amtszeit nur drei Jahre. Eine ausgedehnte Debatte entspann sich, Als Ministerpräsident Dr. Müller bat, im In- teresse der Stärkung der Autorität des ge- wählten Landrats die ursprünglich vorge- sehene aber vom Verwaltungsausschußg ge- strichene Vorschrift wieder aufzunehmen, derzufolge die Bewerber die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst oder zum Richteramt haben sollen. In dem Regie- rungsentwurf hieß es weiter:„Beim Fehlen dieser Voraussetzung muß der Bewerber die erforderliche Befähigung durch Lebens- und Berufserfahrung innerhalb oder außerhalb des öffentlichen Dienstes erworben haben.“ Die Mehrheit des Hauses lehnte jedoch diesen vom FDP-Abgeordneten Dr. Karl Frank zum Antrag erhobenen Vorschlag ab. um keine Bewerbergruppe zu bevorteilen oder hervorzuheben. Im Mittelpunkt der Argumente, die gegen den Antrag sprachen, stand aber die Ueber- legung, daß der Landrat als Wahlbeamter künftig im ganzen Land vom Kreistag ge- wählt wird und daher ein politisches Man- dat ausübt und daß die Hauptarbeit des Landrats wirtschaftlicher und ökonomischer Art ist. Der FDP-Abgeordnete Dr. Bran- denburg erklärte, das Risiko, das der Bür- germeister zu tragen habe, sei mit dem des Landrats gleich. Auch die neue Gemeinde- ordnung habe vermieden, Bewerbern für das Bürgermeisteramt ein besonderes Stu- dium vorzuschreiben. Selbst bei den Mi- nistern werde nicht nach einer juristi- schen Staatsprüfung gefragt. In nament- licher Abstimmung wurde der Antrag dann mit 58 gegen 31 Stimmen abgelehnt. Ohne Aussprache stimmte der Landtag der Gewährung einer zweiten Ausgleichs- zahlung an die Landesbeamten und die Ver- sorgungsempfänger des Landes zu. Sie soll wiederum ein Drittel des monatlichen Grundgehaltes betragen und im Juli aus- gezahlt werden. Außerdem ersuchte der Landtag die Staatsregierung, bis spätestens 1. Oktober dieses Jahres das Parlament darüber zu unterrichten, was sie für den Wiederaufbau der zerstörten Stadtkerne zu tun gedenke. In einem Nachtragshaushalt sollen hierfür Sondermittel bereitgestellt werden. Dieser vom Finanzausschuß ein- gebrachte Antrag wurde von Sprechern aller Parteien lebhaft begrüßt. Von unserem Korrespondenten Heinz Barth schen Schutzheiligen übernommen. Als das Regime die republikanische Verfassung ab- änderte, wurde auf Veranlassung des Ge- merals die Bestimmung aufgenommen, daß künftig das argentinische Staatsoberhaupt römisch- katholischen und apostolischen Glaubens sein muß. Nachdem inzwischen seine Exkommunizierung durch den Vati kan erfolgt ist, können sich aus diesem Punkt in einem Land, das zu 93 Prozent von Katholiken bewohnt wird, leicht konsti- tutionelle Schwierigkeiten ergeben. Der Verlauf des Aufstandes vom 16. Juni lägt keinen Zweifel daran, daß der über- wiegende Teil der gewerkschaftlich organi- sierten Arbeiter weiter hinter dem Regime steht. Wie immer, wenn es kritisch wird, hat Peron auch jetzt wieder die Notbremse ge- zogen, indem er die Straße mobilisierte und seine Anhängerschaft zum Schutz der Re- gierung im Zentrum von Buenos Aires zu- sammentrommelte. Die Frage ist nur, wie oft sich Experimente dieser Art wiederholen lassen, ohne daß sich die Popularität des Diktators abnutzt oder— was schlimmer wäre— ohne daß die Massen der Führung aus der Hand geraten. Ihre erste Reaktion auf das Scheitern des Militärputsches rich- tete sich gegen die Kirchen und Klöster, von denen einige in Brand gesteckt wurden. Das ist ein böses Zeichen, das nichts kt erwarten läßt. Man kennt das aus Spanien, wWo der Brand der Klöster das Signal zum Bürger- krieg gab. Es kann allerdings nicht in der Fin, Absicht Perons liegen, dem Kommunismus. 30 durch den Kirchenkampf eine Hintertür für die Rückkehr nach Südamerika zu öffnen, wo er seit 1945 beträchtlich an Boden ver- Nachdem sich die Vereinigten Staaten bisher dem Konflikt gegenüber neu- tral verhalten haben, müßte eine Radikali- sierung der Massen in der amerikanischen Besorgnisse wecken, und das in jüngster Zeit etwas ver- besserte Verhältnis zwischen Buenos Aires und Washington erneut einer schweren Be. lastung aussetzen. Die Möglichkeit ist nicht gering, daß der General zwischen die Mühl. steine einer Entwicklung gerät, die wenn nicht von selbst, so doch von seiner nächsten Gutes für die nächste Zukunft loren hat. Oeffentlichkeit gerechtfertigte Umgebung ausgelöst wurde. Schwarz und Weiß in Amerikas Schulen Die Rassentrennung läßt sich nicht von heute auf morgen überwinden Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke New Lork, im Juni. Die zweite Phase der Auseinanderset- zung um die Abschaffung der Rassentren- nung im amerikanischen Schulwesen ist eingeleitet worden. Das geschah durch die Veröffentlichung eines Erlasses des ober- sten amerikanischen Bundesgerichts, der im praktischen Sinne nicht mehr ist als ein Wegweiser für die örtlichen Behörden, einer am 17. Mai 1954 verfügten Entscheidung des Bundesgerichtes zu entsprechen. Der vorjährige Beschluß erklärte die Rassen- trennung in amerikanischen Schulen für verfassungswidrig und enthielt eine Auf- korderung an die 17 vom Gesetz betrof- kenen amerikanischen Staaten, unverzüglich mit der Vereinheitlichung des Schulwesens zu beginnen. Nach dem besonders in den Südstaaten mit Spannung erwarteten Beschluß des obersten Bundesgerichtes haben die Bun- desbezirksgerichte von nun an die Aufgabe, den Integrationsprozeg im Schulwesen zu überwachen. Das außergewöhnliche Merk- mal der richterlichen Entscheidung wird im Fehlen eines Termins gesehen, an dem dieser Prozeß abgeschlossen sein muß. Dies entspricht den Wünschen großer Teile der farbigen Bevölkerung, vieler Kongrehab- geordneten und selbst Mitgliedern der Re- gierung. Durchführungsbestimmungen, die Weniger mild gewesen wären und den Be- hörden genaue Fristen gesetzt hätten, wur- den im Laufe des letzten Jahres wiederholt als eine Gefahr für die friedliche Einigung zwischen Farbigen und Weißen dargestellt. Dabei muß man sich vergegenwärtigen, daß das oberste amerikanische Gericht damit begonnen hat, Traditionen umzuwerfen, die in einer langen Geschichte gewachsen sind. Zur Zeit gibt es in den USA 17 Staaten, welche die Rassentrennung in den Schulen zur Pflicht machen, und vier weitere Staa- ten, die sie erlauben. Staaten, die den Be- schluß des obersten Bundesgerichtes vom vergangenen Jahr befolgen wollten, aber durch örtliche Behörden daran gehindert wurden, sind Oklahoma, Kansas, Kentucky, Delaware und Maryland. Die andere Gruppe — das heißt: Staaten, die sich weigerten, dem Beschluß zu folgen— setzt sich aus Alabama, Georgia, Nord- und Süd-Karolina i sowie Virginia zusammen. Tennessee und weder für noch Texas, Florida, Louisiana, Mississippi, Arkansas sprache sich gegen den Beschluß aus. 5 Obwohl bekannt ist, daß Virginia immer noch mit dem Gedanken spielt, unter Um- ständen das öffentliche Schulsystem abzu- schaffen, um sich der Gerichtsentscheidung zu widersetzen, hat kein Staat des Südens bisher leitet. „aktive Gegenmaßnahmen“ einge- Typisch für die Haltung der poli- tischen Führer des Südens ist jedoch die Stellungnahme des Gouverneurs von Geor- gia, der am Tage der Bekanntgabe des Gerichtsbeschlusses sagte, daß die Abschaf- kung der Rassentrennung in seinem Staat noch„für lange, lange Zeit“ nicht in Frage komme. In Mississippi, einem Staat, der tilärn de: örte 1 mordn! upen, aßerde Uhr erden, ich zu Im lomet mmer hö! ſeichze! erden. Fine en von gersfo greistaa entime ler Zer ſurde 1 anden, Das n in m Haf düdküs! gauen devor dere eil and an Hafen and 15 große I fast genau so viele Farbige wie Weiße zu einem seiner Bevölkerung zählt, sagte ein Führer anken der Demokratischen Partei, daß eine„neus heranwachsen müsse, Welche die Integration der farbigen Bevölkerung akzeptieren könne. Dies mag jedoch seinige Generation“ Jahrzehnte“ dauern. Wichtige Gesetze vor dem Bundesrat Heute fällt Entscheidung über das Bundesmietengesetz Von unseier Bonner Redaktion Bonn, 23. Juni. Der Bundesrat wird auf seiner Sitzung am heutigen Freitag zu einer Reihe wich- tiger Gesetze Stellung nehmen. Obwohl gegen das Personalvertretungsgesetz und das Bundesmietengesetz— beide sind vom Bundestag schon in dritter Lesung verab- schiedet worden— schwere Bedenken erhoben werden, läßt sich am Vortage noch nicht übersehen, ob sie dem Vermitt- lungsausschuß überwiesen werden. Damit würde das Inkrafttreten der Gesetze vor- erst unmöglich gemacht. Gegen das Personalvertretungsgesetz wird angeführt, daß die Rahmenvorschriften für die Länder das Mitbestimmungsrecht weiter ausdehnen, als bei der Regelung für den Bund. Bei dem Mietengesetz bleibt der Bun- desrat bei dem schon einmal geäußerten Einwand, dag zum Beispiel die Mietbei- hilfen letztlich den Ländern zur Last fallen werden. Bemängelt werden auch die Kosten- vergleichmiete und die freien Mietverein- barungen. Im ersten Durchgang passieren den Bun- desrat unter anderem das Bundesleistungs- gesetz(siehe auch Wirtschaftstei), das Eignungsübungsgesetz und das Gesetz auf Reform des Bundesverfassungsgerichtes Auch hier rechnet man mit erheblichen Wi- derständen. Allein zum Bundesleistungs- gesetz haben die Beteiligten neun Aus: schüsse 35 Seiten Empfehlungen zusammen- gestellt. Die Hauptbedenken richten sich gegen die Auslegung des Notstandes und dagegen, daß das Grundrecht der Unver- letzlichkeit der Wohnung unzulässig einge: schränkt sei. Schließlich möchte man Wö⸗ sen, ob die Festsetzungsbehörden von den Ländern oder vom Bund errichtet werden sollen, wobei die Länder, wie bei der Frage der Wehrverwaltung, auf ihre Zuständig keit pochen.(Siehe auch Wirtschaftsteil) Brief an die Herausgeber Was können wir für die Sowjetzone tun? Ein Leser sagt dazu seine Meinung und macht Vorschläge Mit dem größten Interesse las ich Ihren Aufsatz„Der Ruf von drüben!“(Ausgabe vom 3. Juni, Seite 2) Ich selbst bin Ostflücht- ling und erlaube mir deshalb, meine Mei- nung, die die eines großen Teils der Sowiet- zonenbevölkerung ist, zu diesem Artikel zu außern. Ich tue dies ohne zu wissen, ob eine Meinungsäußerung hierzu überhaupt er- wünscht ist. Mein Verantwortungsgefühl gegenüber der Heimat zwingt mich dazu! Ich möchte nur auf die wichtigsten Fragen 2zu sprechen kommen: 1. Weshalb ist das Verstehen zwischen Ost und West so schwierig? Die Bevölkerung der Bundesrepublik lebt, den Blick nach dem We- sten gerichtet, in einem relativ großen Wohl- stand. Der technische und geistige Fort- schritt der freien Welt steht zur Verfügung. Die Künste sind keinen Hemmungen, ge- schweige Diktaten unterworfen, obwohl etwas Selbstbeschränkung eher nützen als schaden könnte! Und, was das Wichtigste ist, man lebt dem Augenblick, man genießt das Leben, jeder auf seine Art, aber es strebt jeder danach. Selbst viele Sowietzonen- Hüchtlinge haben nach kurzer Zeit vergessen, in welcher Unfreiheit und Unterdrückung sie lebten und daß ihre zurückgelassenen Freunde und Verwandten heute noch so leben müssen. Dieses„Dem-Augenblick-leben“ scheint wie ein Bazillus zu sein, der nur die kestesten und saubersten Charaktere ver- schont. g Wie ist es im Osten? Jeder einzelne steht auf sich selbst gestellt im Kampf gegen Unterdrückung und um seine nackte —— Existenz. Jeder kann durch jeden denun- ziert werden. Wo nimmt das Volk die Kraft her gegen eine Propaganda, die seit zehn Jahren stärker und stärker wird? Wo die Kinder nicht ohne Gefahr über Freiheit und Menschenwürde aufgeklärt werden können? Da sind zunächst die Kirchen, die furchtlos für das Recht und die Freiheit des Geistes eintreten. Dieser Kampf wird von allen anerkannt und gewürdigt. Aber haupt- sächlich begrümdet sich die„innere Freiheit“ auf die Kenntnis der deutschen Kulturwerte. Hier ist der beste Helfer der Zonenregie- rung; sie will zwar etwas anderes mit irem Gerede vom„deutschen Kulturerbe“, Aber sie erreicht das, was das Metternich- sche Polizeisystem erreichte: die Deutschen besinnen sich aus ihre wahre Mission, die Beherrschung der Bereiche des Gemüts. Also, im Westen: weltweite Beziehun- gen und oberflächliches Genießen; im Osten: zwangsläufiges Besinnen auf deut- sche Geisteswerte. 2. Was ist zur Unterstützung des geisti- gen Widerstandes der Zonenbevölkerung zu tun? Der Verfasser fragt in hnlichen Worten, kann aber keine richtige Antwort finden. Anzuerkennen ist aber die Erkenntnis, daß das, Wwas bisher geschah, teils schlecht, teils ungenügend war! Es ist richtig, wenn davor gewarnt wird, Aktionen zu starten, wie es die erwähnten Gymnasiasten taten. Mit, Krawall und Boogie- Woogie kann man drü- ben keinen Eindruck schinden, auch nicht mit zweifelhaften Aufrufen. Man kann den Geist des Widerstandes nur durch reale Dinge stärken, diese allein haben Aussicht auf bleibenden Erfolg. Man muß der Bevölkerung Mitteldeutsch- lands schon jetzt die Pläne der Eingliede- rung der Zone in die Bundesrepublik vor- legen. Neben staatsrechtlichen Fragen sind zwei Punkte von größter Bedeutung and diese werden bestimmt am meisten in der öffentlichen Meinungsäußerung dem Für und Wider unterworfen werden: Was wird mit der Währung? Was wird aus den volkseigenen Be- trieben? Zu der ersten Frage müssen bereits jetzt alle Möglichkeiten erwogen werden, die da- für bürgen, daß die Wiedervereinigung ohne groge materiellen Verluste für die Bevöl- kerung vor sich geht. Dazu gibt es mehrere Wege; der geeignetste scheint mir der zu sein, daß sich Regierung, Parteien und Ge- Werkschaften darüber einig werden, Vorräte an QAualitätswaren für den Zeitpunkt der Wiedlervereinigung bereitzustellen, die die Zonenbe völkerung zu annehmbaren Preisen erwerben kann. Damit würde sofort der Ueberfluß an Barmitteln beseitigt, ohne daß eine Währungsreform mit Abwertung durch- geführt werden müßte. Das hätte aber auch den Vorteil, daß der schlimmste Waren- hunger gestillt würde und somit der Ge- sundungsprozeg enisetzen könnte.(Fragen, Wie Wismut-Uran- Arbeiter, können hier nicht angeschnitten werden, weil das zu tief in die Details eindringen würde.) Es ist aber unter allen Umständen dafür zu sorgen, daß die Zone nicht das Armenhaus Deutschlands bleibt, denn Bettlerasyle waren von jeher die besten Brutstätten des Kommunismus. Zu der zweiten Frage. So stur und holz- hammermäßig die kommunistische Ideologie sein mag, so hat sie(vielleicht gerade des- Halb) etwas Faszinierendes an sich: sie redet den Menschen ein, daß sie die Besitzer der Betriebe seien; jede Forderung nach Lei- stungssteigerung wird damit eingeleitet. Es nützt nichts, wenn man dem entgegenhält, daß alles nur Bluff sei, und: Ihr schuftet für den Staatskapitalismus! Wenn sich der einfache Mam den Arbeiter- und Bauern- stand auch wesentlich anders vorgestellt hat, So steht er doch den sogenannten Kapitalisten auch nicht gerade sehr freundlich gegen- über. Die SED- Propaganda hat laut und reichlich oft verkündet: Seht nur hinüber nach Westdeutschland, da sind diejenigen, die schuld waren an zwei Weltkriegen, wie- der Besitzer ihrer Betriebe. Und diese Pa- role ist sehr zugkräftig, auch heute noch! Dagegen müßte die Bundesregierung sagen können: Wir sind keine Propagandisten und keine Ideologen, aber unser Plan sieht vor, daß die sogenannten„volkseigenen Betriebe“ tatsächlich Volksbetriebe werden. Wir wol- len keine Staatsbetriebe! Die volkseigenen Betriebe sollen das Statut der Zeiß- Stiftung erhalten; das heißt, jeder Besitzer ist ein Arbeiter des Betriebes und jeder Arbeiter ist Besitzer seines Betriebes! Dann wird jeder Arbeiter erkennen: jawohl, die Bun- desrepublik nimmt uns nicht nur das Schlechte des Kommunismus., sondern sie gibt uns sogar etwas Besseres dafür! Und wenn dann jeder Betrieb wie ein Privat- betrieb behandelt wird, dann wird sich bald herausstellen, welcher Betrieb leistungs- fähiger ist, der Betrieb des Einzelunterneh- mers oder der Arbeiterbetrieb. Diesen Kampf braucht niemand zu scheuen, weil sich überall nür das Beste bewähren wird. Und nun zur kulturellen Unterstützung. Die Radiosendungen sollten mehr auf die gei- stigen Bedrüfnisse der Zone abgestimmt sein. Die Zone legt Wert auf ein gediegenes Pro- gramm der Mitte. Das ist so zu verstehen, daß die Zone für alle Fortschritte Verständ- Nis zeigt. Sie muß allmählich aus ihrer Iso- lation herausgelöst werden und das geht nur durch behutsames Abwägen und Einführen. ——— Der geistige Anschluß kann nur durch Tapt und Einfühlungsvermögen erreicht werden. Aber nun kommt noch etwas Wichtiges Wie kann das Obengenannte der Zone zu- gänglich gemacht werden? Das einzige Mittel ist das Radio, denn das Abhören„feindlicher Sender“ ist noch nicht verboten. Dafür hat man etwas Wirksameres getan. Man stört ohne Rücksicht auf die schlechte Stromver- sorgung der Bevölkerung, rücksichtslos jeden Westsender. Ob es sich um Musik-, Kultur. oder Nachrichtensendungen handelt, 18 gleichgültig. Es ist allen Zonenbewohnern unerklärlich, daß die Bundesregierung nichts dagegen tut. Vielleicht hat sie schon dagegen protestiert, das weiß die Zone nicht. sache ist, schlimmer. Könnte man nicht so verfahren: Störst du meinen Sender, stör ich deinen Sen der? Das einzige was bei der SED Aussicht auf Erfolg hat, sind Tatsachen. Nur Taten imponieren! Der Bevölkerung Westdeutschlands möchte ich sagen: Mitleid und Bedauern will keine! Der Bevölkerung Mitteldeutschlands imp? nieren ebenfalls nur Taten! Und den Sieger ö mächten? Wenn sich die Westdeutschen Schon nicht gern an das Armenhaus„Zone“ er. 3 1 12 2 7 7 irmern, wie kämen dann die Sieger dazu, Zum Tode verurteilt wurden am 31 nerstag in Ostebrlin Gerhard Benkowitz und Hans Dietrich Kogel, während drei u. hielten. Den Angeklagten wurde in eine Schauprozeß vorgeworfen, für die Westber nschlich⸗ 1 N Unme liner„Kampfgruppe gegen und 83. keit“ Spionageaufträge ausgeführt botageakte vorbereitet zu haben. Wiederaufgenommen wurden die! reichisch- jüdischen Entschädigungsverhan jungen in Wien. Tat-. die Störungen werden immer R. D. eitere Mitangeklagte schwere Zuchthausstrafen e. Auf brach Zetrieb der 34 veit fo nd 18 etzung lenhau Das lat ein dem Se Jag all Münzer In G0 Gott). bereits. drucke! Der! heute 2 gedeck land w erklärt landv/ bedarf Die kebirgs Valfel * Ra lupe — . a8 10 MORGEN Seite 3 ſas sonst noch gescha ng Sechs plump aussehende Frauen, die ihre ichter mit Kopftüchern verhüllt hatten, 9 stiegen an einer Haltestelle außerhalb von zürger⸗ in der dikali- nischel ano(Sizilien) einen Ueberlandbus. Als e eingestiegen waren zogen sie unter ihren en Pistolen hervor und raubten die an- en 30 Passagiere aus. Darauf verließen verkleideten Banditen den Bus, hielten z darauf einen anderen an und beraubten en 16 Fahrgäste. Insgesamt fielen den ſſegelagerern etwa 1 700 DPM und mehrere uckstücke in die Hände. * Ein„Nationaler Verband der Fußgänger“ in Turin(Italien) gegründet worden. en einen Beitrag von 100 Lire(67 Pf) alten alle Mitglieder kostenlosen Rechts- z bei Verkehrsunfällen. * er neu. Der Bürgermeister von Madrid hat einen utilärm-Feldzug eingeleitet, der den Bür- n der spanischen Hauptstadt eine unge- rte Nachtruhe bringen solle. In einer ordnung wird verboten, nach 22 Uhr zu pen, laut zu sprechen oder zu singen. uberdem soll in der Zeit zwischen 14 und Uhr der Lärm weitgehend eingeschränkt rden, um die„Siesta“ so wenig wie mög- * 1 im Hafen von Algier wurde eine drei flometer lange Weinleitung in Betrieb ge- s vom , Aber hindert ntucky, Gruppe arolina r noch heidung Süden Abschat⸗ m Staat n Frage at, der eige 2 mmen. Durch die„Pipelines“, in der statt öl algerischer Rotwein fließt, können chzeitig vier Weintankschiffe gefüllt den. 1* zinen ungewöhnlich schweren Diaman- en von 572 Karat fand ein Neger in der ngersfontein-Mine bei Fauresmith(Oranje istaat). Der Rohedelstein ist zweieinhalb. timeter dick, fünf Zentimeter lang und Zentimeter breit. In der gleichen Mine rde 1893 ein Diamant von 971 Karat ge- anden, der den Namen Excelsior erhielt. * Das stolze Flaggschiff des Admirals Nel- m in der Schlacht von Trafalgar, das Inienschiff„Victory“, steht im Begriff, den pt gegen den Holzkäfer zu verlieren. r drei Jahren drangen die ersten Käfer das im Hafen von Portsmouth liegende nir ein und konnten sich trotz aller Ab- d Vehrmaßnahmen halten. Auch eine Ver- zung des ganzen Schiffes vertrieb die er nicht. Nun begannen Fachleute mit er genauen Untersuchung der Schäden, die Käfer bisher angerichtet haben. * Das britische Unterseeboot„Sidon“, das it 13 Manm an Bord vor einer Woche Hafen von Portland an der englischen ſdküste gesunken war, ist im Morgen- n des Donnerstags gehoben worden. or die Bergungsmannschaften in das In- ſere eindringen, soll das Wrack abgeschleppt nd an der Küste in einiger Entfernung vom aten auf Grund gesetzt werden. An Bord ind 13 Leichen. Das eintausend Tonnen eroge Boot war kurz vor dem Auslaufen zu mem Uebungsschießen mit Torpedos ge- en, nachdem die Antriebsladung eines pedos explodiert war. * Aut einem Rummelplatz in Mexiko-Stadt brach ein Flugzeugkarussell während des zetriebes zusammen und schleuderte viele der 34 mitfahrenden Mädchen bis zu 15 m eit fort. 14 Mädchen im Alter zwischen 13 d 18 Jahren mußten mit schweren Ver- etzungen, meist Schädelbrüchen., ins Kran- ſbennaus gebracht werden. . 8*. Das amerikanische Repräsentantenhaus N einen Gesetzentwurf verabschiedet und dem Senat zugeleitet, in dem bestimmt wird, ah alle künftig in den USA ausgegebenen Hünzen und Geldscheine die Inschrift tragen in God we Trust“(Wir vertrauen auf bott), Die Münzen tragen diese Inschrift reits. Für Geldscheine soll sie bei Neu- ucken angebracht werden. * ber Lebensmittelbedarf Oesterreichs kann deute zu 84 Prozent aus dem eigenen Lande ch kedeckt werden, wie der österreichische nd andwirtscheftsminister Thoma in Innsbruck erklärte. 2. 1946 deckte die österreichische cet nur 40 Prozent des Inland- darfs. * Die vor drei Jahren gegründete Hoch- kuppen geschlossen. Le wir hörten: kebirgsschule der amerikanischen Armee in galkelden(Salzburger Land) wurde im Zuge Räumung Oesterreichs von Besatzungs- Segelfahrt aus Liebeskummer Michael Lawes will die Tochter Unter den nicht wenig erstaunten Augen der Küstenwache des Hafens von La Valletta auf Malta näherte sich in diesen Tagen vom offenen Mittelmeer her in gemütlichem Schneckentempo eine kaum vier Meter lange Motor-Segelbarke dem Inselfestland. Dem mit unzähligen kleinen Wimpeln geschmück- ten Boot, das gerade keinen hochseetüchtigen Eindruck machte, entstieg zufrieden lächelnd ein etwa 23jähriger junger Mann, der sich den Hafenbeamten gegenüber als der bri- tische Student Michael Lawes auswies. Mit dieser„Eroberung Maltas“ durch Michael Lawes war der Geschichte der von Seeräuber- romantik umwitterten Mittelmeerinsel ein neues, besonders in unserer so nüchtern ge- wordenen Atomepoche nicht alltägliches Ka- pitel hinzugefügt. Michael ist nämlich sozusagen ein See- fahrer aus Liebe— und zwar zwangshalber! Vor etwas über einem Jahr verliebte er sich in seiner englischen Heimatstadt Lymington in ein hübsches Mädchen namens Malta Mun- nigan. Ohne Zögern begab sich Michael zum zukünftigen Schwiegervater, einem pen- sionierten Kapitän der Home Fleet, und bat um Maltas Hand. Aber dieser mutige Start verlief für den verliebten Michael über- raschend schlecht! „Glaubst Du denn“, so brummte der alte Seebär,„ich gebe meine Tochter einem grü- nen Bürschlein, das kaum schwimmen kann? Der Mann, der meine Malta heiraten will, muß die Ozeane der Welt wie seine eigenen eines alten englischen Seebärs heiraten/ Er muß„zwei Malta“ erobern Taschen kennen.“ Für Michael blieb in dieser Situation nur ein taktischer Rückzug übrig. „Gut, Mister Munnigan, ich werde mein Bestes versuchen!“ Vor so viel gutem Willen wurde auch das harte Herz des alten Seebären der Home Fleet etwas weicher:„Hör zu, mein Junge, ich bin zufrieden, wenn Du wenigstens eine Mittelmeerinsel erreichst, natürlich nicht in der Kabine eines Luxus-Touristendampfers, sondern mit eigenen Mitteln und ohne jeg- liche fremde Hilfe“. Diese Worte gaben Michael neuen Mut. 5 In wenigen Wochen war er Mitglied des Segelklubs von Lymington, um schon kurze Zeit später einen kleinen Motorsegler, die „Macareux“, zu erwerben. Wieder einige Wochen später ging Michael, selbstverständ- lich allein, auf große Fahrt. Bei der Ueber- querung des Aermelkanals war ihm Poseidon günstig gesinnt. Teils mit Segel, teils mit Motor, teils mit den Rudern gondelte Michael die französische Küste entlang und erreichte endlich— mit einem Stundendurchschnitt von 3 bis 4 Meilen— Bordeaux. Von allen Stationen dieser Segelfahrt aus Liebeskum- mer schickte er Telegramme und Fotos an den gestrengen Mister Munnigan, um damit seine Seetüchtigkeit zu beweisen. Mit der sicheren Hoffnung, nun seine Malta endgültig verdient zu haben, kehrte Michael wieder nach England zurück. Aber anstatt mit offe- nen Armen empfangen zu werden, brummte der Home Fleet Captain:„Meinst Du viel- leicht mit diesem Küstenschaukeln hast Du etwas besonderes geleistet? Nein, mein Sohn, mit der Verlobung wird es noch nichts! Ich will klipp und klar sehen, daß Du keine Angst vor dem Meer hast. Wer keine Angst vor dem Meer hat, der wird auch im Leben seinen Mann stehen In letzter Verzweiflung machte Michael einen neuen Vorschlag: Er erklärte sich bereit mit seinem alten baufälligen Motorsegler jene Mittelmeerinse zu erreichen, die den gleichen Namen wie der Traum seines Her- zens trägt: Malta! Im Frühling dieses Jahres lichtete Michael erneut die Anker. Wieder ging es über den gefürchteten Aermelkanal, dann über das dichte Fluß- und Kanalnetz quer durch Frankreich ins Mittelmeer, der italienischel Küste entlang bis an die Süd- spitze der Appenninenhalbinsel. Von hier aus wagte Michael den großen Sprung zur Mittel- meerbastion Malta. Das Unternehmen glück- tel Damit hofft er nun endgültig unter der Voraussetzung, daß der alte Seebär sein Wort hält und von dem verliebten jungen Mann keine weiteren Meeresabenteuer mehr ver- langt— jetzt auch seine heißersehnte Malta in England erobert zu haben. Jetzt kommt allerdings erst noch die Rückfahrt und diese Wird noch eine lange Zeit in Anspruch neh- men, denn das notwendige Kleingeld für den Brennstoff geht zu Ende und immer mehr müssen die Segel— und bei Windstille die Arme und die Ruder— die„Macareux“ in Bewegung halten. K. Rau Von Frühkartoffeln, Rittern und Giftschlangen Ueberreste von Tempeln, Theatern, Villen/ Malta im Der Reisende, der zu Schiff von Italien kommend in den Hafen von La Valetta ein- fährt, sieht sich einem Bild gegenüber, das in seiner vollendeten Schönheit und Bunt- heit einem Märchenbuch entsprungen sein könnte. Das Wasser ist noch blauer als der tiefblaue Himmel, die„Dghajsas“— die ge- schwungenen Malteserboote, von denen es im Hafen wimmelt— überbieten einander in satten Farben und prächtigen Ornamen- ten, die Frauen tragen fröhliche bunte Klei- der und Tücher, die weißen Hafenmauern und Bastionen strahlen vom Gold der Sonne Wider Kein Ort auf der Hauptinsel ist weiter als achtzehn Kilometer von der Hauptstadt Valetta entfernt. Malta und seine Neben- inseln haben nicht ganz 312 000 Einwohner. Die zahlreichen Automobile, darunter höchst abenteuerliche Altersklassen und selbst- gebastelte Promenadenmischungen, sind auf Felsenstraßen geeicht und nehmen alle S Kurven mit atemberaubender Nonchalance. Als Taxis dienen in Valetta selbst Aller- dings würdige Pferdekutschen— Wahr- scheinlich eine Konzession an tempomũüde Feriengäste. 5 Wenn deutsche Schulkinder mit dem Na- men Malta hauptsächlich die Begriffe Früh- kartoffeln und Malteserorden verbinden, ha- ben sie ganz so unrecht nicht(Vm Sitz des Flottenkommandos und von der strategi- schen Bedeutung abgesehen). Malta ist trotz Die beiden Hauupthäfen Maltas aus der Luft Geschichte ist nicht zu trennen von der Bedeutung der Insel als See- umd neuerdings auch als Luftstützpunkt. seiner leuchtenden Farben kein Inselpara- dies, sondern ein Felsennest mit kargem Boden. Und wenn irgendetwas den Lebens- kampf der Bewohner vergolden hilft, dann ist es die taten- und episodenreiche Ge- schichte, in der die Malteserritter eine tra- gende Rolle gespielt haben und von der heute noch jeder Mauerstein erzählt. Die maltesische Landessprache—„aka- pische Sprachart mit italienischen Lehn- wörtern“ sagt das Lexikon— geht zum Teil auf das alte Phönizisch zurück, so stark hat jede Phase der Vergangenheit dem Le- ben der Insel ihren Stempel aufgedrückt. Viele großartige Tempel aus der Jung- Steinzeit, die in der Welt nicht ihresgleichen haben, Spuren der Phönzier, Römer, Araber, Normannen sind erhalten geblieben— zum Teil sehr prächtige Spuren wie die Ueber- reste römischer Tempel, Theater, Villen und Bäder aus der Zeit nach dem zweiten pu- nischen Krieg—, und die Malteserritter, für die Elizabeth I. während der türkischen Be- lagerung Gottesdienste in allen Kirchen Englands abhalten ließ, haben Valetta zu dem gemacht, was es beute noch ist; zum vorgeschobenen Bollwerk christlicher Zivili- sation und zu einer Traumstadt schöner Paläste. Napoleonische Besetzung, Ersuchen der Insel um britischen Schutz, Entwicklung zu einer Kolonie mit einem hohen Maße von Selbstregierung, das Ausharren im letzten gesenen. Maltas lange Fotos: BFF Sonnenschein Krieg unter ständiger Gefahr und grpßen Entbehrungen und die darauffolgende in der Ordensgeschichte einizgartige Verleihung des Georgskreuzes(durch König Georg VI.) an die ganze Insel— all das sind im Bewußt sein der Malteser junge und fast allzu be- kannte Erlebnisse. Die Insel rechnet nicht mit Jahrzehnten, sondern mit ahrtausenden. Darum weiß auch jedes Schulkind, wa- rum es auf Malta keine Giftschlangen gibt. Der heilige Paul, so erfährt der Reisende, der im Jahre 60 als Schiffbrüchiger in Malta Zuflucht suchte und dem die Insel ihre frühe Bekehrung zum Christentum verdankt, nahm den Schlangen ihren Giftzahn, um den Neubekehrten ein Zeichen seiner Liebe zu hinterlassen. Und bis auf den heutigen Tag hat sich auf der Insel nie wieder eine Giftschlange gezeigt. a Unter den irdischen Gütern der Insel sind die berühmten Maltkartoffeln zwar durchaus nicht die einzigen begehrenswer- ten Artikel; es gibt auch Südfrüchte, Fische, Wein, Brot, Getreide, Baumwolle, Tabak und die weltberühmten Klöppel- und Fili- granarbeiten der Malteser, aber der Boden ist zu karg und überbevölkert, um dem Reichtum an historischer Pracht gegenwär- tigen Wohlstand zur Seite zu stellen. Tau- sende von jungen, unternehmungslustigen Maltesern wandern alljährlich nach reiche ren Gegenden aus, vor allem nach den Agrarländern des Commonwealth. In Malta begegnen sick Vergangenheit und Gegenwart auf Schritt und Tritt. Im Vordergrund die seit Jahrhunderten unveränderten Fischerboote, dahinter das moderne St.-Lukas- Krankenhaus. Das Wetter Aussichten bis Samstagabend: Heute noch heiter bis wolkig, trocken. Tageserwär- mung auf 24 bis 26 Grad. Nachttempera- turen 13 bis 16 Grad. Am Samstag von Nor- den her Eintrübung und zeitweise Nieder- schläge, zum Teil gewittrig. Kühler als bis- her. Tagestemperaturen 20 bis 22 Grad. An- fangs auffrischender südlicher, später vor- übergehend lebhafter auf West bis Nord- west drehender Wind. 5 Uebersicht: Die Hochdruck-Brücke über Mitteleuropa verlagert sich nach Osten und gibt einer Randstörung des Nordmeertiefs, die sich kräftig entwickelte, die Bahn nach Osten frei. Mit ihrer Kaltluftfront wird diese Störung unseren Raum zum Samstag erreichen. Die nachfolgende kühlere Meeres- luft wird die Witterung des Wochenendes bestimmen. 5 8 0 „ 0 e biancben. wake e Ostwing 20 Kid nab bedeckt Nord wlad 0 10 Kmin neiter O vindstin wolkenlos Suc wind WOwestwine 3O KM 40 Km H wolkig bedecht AR MF RON T Ka. T FRONT am Soden. ra der nene NQ oN HSO — warme E kalte Luftstrmuag Schade ſz Gewitter 9 Niesein * Schnee „ Regeg = Nebel , Niederschlagsgediet Luftdruck ia Muünbat. Temp. lo C Grad H Hoch. T= rietdruckgeblet Pegelstand am 23. Juni 5 Rhein: Maxau 584(413); Mannheim 445 (4); Worms 364(5); Caub 320(2). 4 Neckar: Plochingen 131(+2); Gunddels- heim 178(3); Mannheim 451(6). 8 Ostalpenpässe frei München. Im österreichischen, schweize- rischen und italienischen Alpenteil sind jetzt wieder alle Pässe befahrbar, nachdem die Hochstraßen über das 2757 Meter hohe Stilf- ser Joch und den 2472 Meter hohen Großen Sankt Bernhard für den Verkehr freigegeben wurden. Wie die ADAC-Touristikabtellung mitteilte, sind lediglich in den französischen Hochalpen noch folgende Pässe gesperrt: Kleiner Sankt Bernhard, Iseran, Izoard, Gali- bier und Glandon. 5 32 000 Meister— 170 000 Gesellen Bonn. Nach Mitteilung des Zentralverban- des des deutschen Handwerks haben im ver- gangenen Jahr im Bundesgebiet und in West- Berlin 32 000 Handwerker ihre Meisterprü- kung mit Erfolg abgelegt. Im gleichen Zeit- raum bestanden 170 000 Lehrlinge die Ge- sellenprüfung. * Bei Arbeiten im Tunnel getötet Arnsberg. Im Tunnel von, Freienohl sind zwei mit Reparaturarbeiten beschäftigte Ar- beiter von einer Lokomotive erfaßt und ge- tötet worden. Wie die Bundesbahndirektion Wuppertal dazu mitteilte, hätten die Ver- unglückten die Sicherheitsvorschriften nicht befolgt.. 5 Von Stupferich bis Muggenschopf alleimatsendungen haben das traurige kcal, außerhalb ihres regionalen Gel- nesbereiches kaum beachtet und in ihrer turellen Bedeutung niemals richtig ge- en lürdigt zu werden. Obwohl sie doch eine chtige Funktion erfüllen, wirken sie im et Arsleich mit anderen Sendungen unschein- und bescheiden, und man sieht es ihrem mlosen Provinzialismus nicht an, daß sich en 8 ein Stilprinzip, vielleicht sogar eine ſeltanschauung manifestiert. Sie sind eine scheinung, die der ausländische Rundfunk ficht kennt und die in Norddeutschland viel ö ſeltener auftritt als in Süddeutschland, Wo in Heimatgefühl sorgfältiger gepflegt. und 4 politischen Parteienkampf gern vor den 3 9 1. partikularistischer Sonderinteressen spannt wird. Zweifellos entspricht die 3 Sroße Zahl der Heimatsendungen 33 beim Süddeutschen Rundfunk— 5 Bedürfnis der vielen ländlichen und instädtischen Hörer, die mit der Urbanität 9 and Modernität des sonstigen Programms „ ſichts pechtes anzufangen wissen. Sie brau- 115 den Geruch der Scholle, Stuttgarter esmusik und den vertrauten Klang des . u ceten Dialekts, um sich wohl zu füh- an. Sie werden daher im Rundfunk weniger de Möglichkeit einer weltweiten Kommuni- ation geistiger Kräfte und künstlerischer lebnisse suchen als vielmehr die Bestäti- ber⸗ zung der eigenen Werte und das Behagen an der eigenen Art, die sich in ihren boden- göndigen Gewohnheiten, Sitten und Bräu- spiegelt. O werden denn in immer neuen Varian- . alten Themen wiederholt, in denen dle n Generationen von Volkskundlern und zeimatforschern ein gutes Stück Lebens- it investierten. Da hörte man beispiels- Weise in einer Sendung„Johannisfeuer und rheinischer Schifferbrauch“(Südwestfunk- Landesstudio Rheinland-Pfalz) einige ganz interessante Eimzelheiten über das Johannis- fest in dem rheinhessischen Weindorf Nak- kenheim. Beim Süddeutschen Rundfunk- Studio Karlsruhe wurde mit philologischer Gründlichkeit das Kapitel der Ortsnamen „Von Stupfkerich bis Muggenschopf“ abge- handelt, ein etwas lexikalischer Beitrag, der eine wesentliche Bildungslücke füllte. Das Studio Karlsruhe, das ja nun Künftig als„Schwerpunkt“ im Raum Nordbaden wirksam werden soll, ist bisher hauptsächlich als Pflegestätte des badischen Nationalbe- wußtseins in Erscheinung getreten. Nach den Sendereihen„Badener in Aller Welt“,„Badi- sche Verleger“ und„Badische Publizisten“ ist man nunmehr bei den„Badischen Feuille- tonisten“ angelangt, die vielleicht mit der Bezeichnung„Heimatschriftsteller“ besser charakterisiert wären. J edenfalls zeigten die ausgewälten Arbeiten des Freiburger Jour- nalisten Eberhard Meckel die besinnlich- ge- Hütvolle Wesensart eines landschaftlich ge- pundenen Schrifttums, das sich in Stil und Thematik so gut für Haus- und Lesebuch- geschichten eignet. g „Die Heimatpost“(Süddeutscher Rund- kunt) brachte Erinnerungen an einen fast schon legendären Namen:„Humor um Graf Zeppelin“ hieß eine Sammlung von Anek- doten und Erlebnissen, deren Pointen bis- weilen so dünn Waren, daß man sich fragte, warum sie eigentlich erzählt wurden. Wahr- scheinlich weil Zepp lin ein Schwabe war! Us ist überhaupt ein schwieriges Unter- kangen, berühmte Leute von ihrer menschli- chen Seite zeigen zu wollen, wenn diese Seite entweder uninteressant ist oder wenn man zu wenig von ihr weiß. Der Fall Johannes Gutenberg mag dafür als exemplarisches Beispiel gelten. Der Südwestfunk-Landes- Studio Rheinland-Pfalz hatte— anläßlich der Gutenberg-Woche— eine Hörfolge von Karl Schramm produziert:„Der Mensch Gu- tenberg“. Was kam man schon über einen Menschen aussagen, aus dessen Leben es nur ein paar kümmerliche Dokumente und Prozebakten gibt und von dessen privatem Schicksal kaum eine Andeutung überliefert Wurde? Man kennt seine Tat, die Erfindung der Buchdruckerkunst, aber die Person des Erfinders blieb im Dunkel. Man hörte sich respektvoll und gelangweilt die mageren Er- gebnisse der diesbezüglichen Forschungen an, die mit pedantischer Genauigkeit aufge- zählt wurden, und fand die Frage, ob Guten- berg einen Bart trug oder nicht. herzlich gleichgültig. Ein Lichtblick war Arthur Maximilian Millers Hörspiel um Sebastian Kneipp, den „Wasserpfarrer“ aus Wörishofen(Süddeut- scher Rundfunk). Hier gab es authentisches Material in Hülle und Fülle und vor allen Dingen eine prachtvolle Hauptfigur, deren populäres Bild nur nachgezeichnet zu Werden brauchte. So entstand ein ungewöhnlich unterhaltsames Heimatstück— das nicht nur für den schwäbischen Hausgebrauch interessant war. 2. Notizen über Bücher „Die Apostel“, ein Bildband(Verlag Erwin Burda, Freiburg i. Br.).— Seit bald zwei Jahr- tausenden verklärt die Legende das Bild jener Apostel, von deren Herkunft und Leben in der Heiligen Schrift so gut wie nichts wirklich ver- bürgt ist und die erst durch ihr Hinausgehen in alle Welt ihre eigentliche religiöse Bedeutung gewannen. Erwin Burda, Verleger in Freiburg, Blieb es nun vorbehalten, ihr(angeblich) irdi- sches Antlitz gleich im Farbphoto wiederzuge- ben, und Vicarius generalis Merkel aus Lim burg hat sein kirchliches Imprimatur dafür er- teilt. Selbst Hollywood hatte vor Jahren, als der wendige Cecil B. de Mille seinen„König der Könige“ drehte, nicht ein Nebeliebiges Ge- sicht mit angeklebtem Bärtchen erwählt. son- dern erst einmal mehr als hundert der be- kanntesten Christus-Darstellungen der Kunst- geschichte übereinandergelegt und daraus das Wahrscheinlichste Christus-Bild rekonstruiert. Der Photograph, der für Herrn Burda arbeitete, dürfte recht wahllos ein Dutzend Edelkompar- 5 wurde diese von einem Münchener Renaissance- sen engagiert und mit Bärten und Perücken aus dem Fundus von Oberammergau(oder gar der Freiburger Passionsspiele?) ausstaffiert haben— und aus bunten Kupfertiefdruck schauen sie nun einen mit dümmlichen Gesich- tern an. Doch unter allem Kitsch ist der reli- giöse nun einmal der unerträglichste, und Wẽãæs hier geschäftstüchtig als„Geschenk für alle Anlässe und Gelegenheiten vorzüglich geeignet, besonders auch zur Erstkommunjon und Kon- firmation“ angepriesen wird, streift wohl nicht nur die Grenze zur Blasphemie. Die, wie es im Werbeprospekt heißt,„besonders vornehme Ausstattung. zumal der Preis, gemessen an der schönen Aufmachung des Buches, sicher nicht zu hoch angesetzt ist“, wäre einem ernst zu nehmenden Inhalt würdiger gewesen. USE. Hans Thoma und Walter Hege:„Kronen und Kleinodien“, Meisterwerke des Mittelalters und der Renaissance aus den Schatzkammern der Residenz zu München. Deutscher Kunstverlag, München)— Mit 80 Schwarz- Weiß- und drei Farb-Aufnahmen hat Prof. Walter Hege aus Karlsruhe die Reichtümer der weltlichen Schatzkammer der bayerischen Wittelsbacher im Bild eingefangen. Vor vier Jahrhunderten Fürsten gegründet, und seit der Zeit dieses Herzogs Albrecht V. ist jene fürstliche Gold- schmiedesammlung zu einem schier unver- gleichlichen Ueberblick der künstlerischen * Entwicklung vom frühen Mittelalter bis zum ausgehenden 16. Jahrhundert angewachsen. Der Knappe, aber vorbildlich klare und präzise Be- gleittext von Hans Thoma Sibt nicht nur eine Einführung in das Wesen der mittelalterlichen Goldschmiedekunst, sondern erläutert auch recht lebendig den Zusammenhang von Kunstgeschichte und Lebensgefühl— beides eben in der Fülle dieser kunsthandwerklichen Arbeiten hier gespiegelt. Freilich konnte nur eine beschränkte Anzahl der rund 1000 Kunst- gegenstände aus den beiden Schatzkammern des Münchener Residenzmuseums abgebildet werden, doch ist dafür auch jede einzelne der Abbildungen sorgfältig beschrieben und er- klärt. Die Auswshl reicht von dem Gebetpuch König Karls des Kahlen mit kostbaren Minja- P. turen aus dem 9. Jahrhundert bis hin zu ita- lienischen Pokalen und Schalen aus lauterem Gold und voll edeler Steine aus der Zeit um 1580. Die beiden großen Gruppen des Schatzes werden dabei anschaulich gemacht: die Für- steninsignien für den sakralen und die Prunk- und Schmuckstücke für den profanen Bereich. Auch wenn das schöne Buch leider nur in einer broschierten Ausgabe vorliegt, zählt es doch zu den— gar nicht so häufigen— Kunst- publikationen von bleibendem Wert. DSE „Stillere Heimat“, herausgegeben vom Rul- turamt der Stadt Linz. Donau-Verlag, Wien- München)— Epik, Lyrik, Dramatik und Gra- phik aus Oberösterreich vereinigt dies Jahr- buch, dessen Textbeiträge durch eine Jury ober österreichischer Dichter und dessen Zeich- nungen durch einen Wettbewerb der Kunst- schule der Stadt Linz ausgewählt wurden. Die Beiträge der 52 Künstler und Dichter sind frei- lich nicht alle gleichwertig geraten, doch er- gibt sich gerade so ein aufschlußreicher Quer- schnitt durch das Schaffen einer Provinz. Dabei darf man vieles durchaus nicht als„provin- ziell“ bezeichnen: die Skizze„Das Nichts und das Boot“ von IIse Aichinger, die Kurz- geschichte Das Kreuz“ von Irmgard Beidl- Perfahl, die Verse des verstorbenen Wilhelm Jarosch oder die meisterhafte Kurzerzühlung „Luftballons, um sie auszulassen“, von den Beiträgen der längst Arrivierten ganz abge- sehen, lohnen schon die Lektüre. SE Seite MANNHEIM — Freitag, 24. Juni 1955/ Nr. 141 „Ich bin nur ein Telegrammbote“': Grahams Pressekonferenz im Zeichen der Zeitnot Das also war Billy Graham: Ein über- AJurchschnittlich großer, blonder Mann von 36 Jahren, guter Statur, mit graublauen Augen, die ein wenig in den Höhlen zurück- egen. Das kann ihnen— wenn er einen Gesprächspartner starr anschaut, und er tut das oft— ein gewisses„Funkeln“ geben. Aber es sind keine Fanatiker-Augen. Dr. Graham trug einen jener zur Zeit modernen dunkelblau getönten Anzüge— zmitter- nachtsblau“ heißt der modische Ausdruck—, dazu ein blütenweißes Hemd mit schwarz- Weiß-getupfter Krawatte und hielt in die- ser„schlichten Eleganz“ gestern morgen seine Mannheimer Pressekonferenz ab. * „Das große Problem unserer Zeit ist die Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber N„Seine Feinde sind mir lieber als die Gleichgültigen—„Wir hoffen, in Mannheim die Gleichgültigkeit überwinden zu helfen..—„Viele Men- schen werden kommen— Der geist- liche Hunger in den USA ist groß. „Auch in jedem Land in Europa haben wir ihn gefunden.— Ich glaube, daß es ihn auch hinter dem eisernen Vorhang gibt.—„Es gibt keine Lösung unserer Zeitprobleme auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet„Aber viel- leicht kann eine große geistliche Macht ge- schaffen werden, die die Probleme über- Win det.— Die letzte Macht ist das Kreuz.— Ich spreche nicht über Po- litik, ich tat es vor Jahren 7510 Spreche nur noch vom Evangelium; auch in Mannheim* 8 Die Sätze des Billy Graham vermitteln Einen kleinen Eindruck davon, warum ihn die Anglor amerikanische Presse das„Maschinen- Sewehr Gottes“ genannt hat. Kurz, fast ab- gehackt sind sie mitunter. Sie sind einfach. lar. Manchmal auch primitiv. Dolmetscher Ziebill, ein deutscher Theologe und Graham- Jünger, der schon unbewußt Mimik und Ge- Stik seines Vorbildes angenommen hat, über- Setzt sie ebenso ruckartig. Graham— er ist ein begabter und ge- schulter Rhetoriker. Davon vermittelte diese Pressekonferenz ebenfalls bereits einen Ein- druck. Diese Stimme kann viel Ausdrucks- Kraft haben, diese Stimme kann beschwören. Und seine Hände können das auch. Als Redner bevorzugt er den Kunstgriff der Wiederholung. 8 Das Frage- und Antwortspiel zwischen Journalisten und Graham brachte viel Un- interessantes, aber doch auch einiges Inter- esSsantes: Kanm ein Mensch, der in glücklicher Ehe lebt, Kinderchen hat, nicht das Leid eines Krieges durchlebte, von niemanden vertrie- ben oder gequält wurde, uns etwas sagen? So lautete eine der Fragen.— Muß der Tele- grammbote, der die Unglücksbotschaft im Umschlag durch die Stadt trägt, alle Tiefen des Leides, die sie enthält, durchschritten 2 5 Haben; um sie überbringen zu können?, kon- derte der Baptistenprediger zich bin nur dieser Telegrammbote. Ich Apringe eine Botschaft. Aber wenn Gott will, dag ich körperlich leide, bin ich bereit.“ „Mister Graham, Sie arbeiteten bisher vornehmlich in protestantischen Ländern. Gibt es Schwierigkeiten für Sie in den latei- nischen Ländern, wo der Katholizismus überwiegt?— Graham:„In Frankreich, wWo Nur acht Millionen zur Heiligen Kommunion gehen, wo es nur 750 000 Protestanten gibt und nahezu 30 Millionen Menschen ent- Kirchlicht sind, war auch die katholische Kirche an einer geistlichen Erweckung sehr interessiert. Als ich in Zürich war, kamen Sonderzüge aus Italien“. * Darm war die Zeit um. Zeitengst heißt unser, Zeitnot heißt Grahams Problem. Ein Fumdfunk- Interview und Verabredungen Warteten auf ihn. Ein Drei-Minuten-Ge- spräch für einen einzelnen Journalisten Kkonmte er nicht gewähren.— Zeitnot: Er spricht zu den Journalisten„in Massen“ wie zu den Gläubigen und Ungläubigen 5 H. Schneekloth Religiöse Massenveranstaltung in der„offenen Kathedrale“: 20000 Mannheimer hörten Billy Grahams Botschaft Die Gebote des modernen Kreuzfahrers:„Täglich Bibellesen, beten, Zeugnis ablegen und in die Kirche geben 5 Billy Graham in Mannheim— 20 000 kamen zu ihm ins Stadion. Ein Teil von ihnen saß auf dem Rasen(linkes Bild). Mit beschwörenden Gesten(Bild Mitte) sprach der 36 jährige amerikanische Baptist zu den Glũubigen und Zweiflern. Rechts neben ihm sein Dolmetscher, schinengewehr Gottes“ der jeden seiner kurzen, klaren, stakkato- artigen Satze übertrug. los. Rund 20 000 Menschen folgten gestern abend dem Ruf des Graham-Romitees und pilgerten in das Mannheimer Stadion zum Gottesdienst des modernen Kreuzfahrers Billy Graham, der in das Land Luthers ge- kommen ist, um auch hier das Evangelium neu zu verkünden. Die Zufahrtsstraßen zur Sportarena— die gestern nach den Worten Grahams„eine offene Kathedrale“ war, boten das gewohnte Bild eines großen Sportereig- nisses. Und doch war es ganz anders: Keine fliegenden Händler, keine Würstchen— und Erfrischungsbuden, kein Geschrei. Man ging zu einem Gottesdienst. Was Billy Graham verkündete, war eine Einfach- Interpretation der christlichen Lehre, das Evangelium. Nach seinem Gruß- wort, in dem er seine bekannten Ziele dar- legte—„ich gründe keine Bewegung, keine Gemeinde und keine Organisation, ich sage euch nur, daß ihr am nächsten Sonntag wieder in eure Kirche gehen sollt“—, sprach er in der sogenannten„Botschaft“ über die Bibel und die Wunder Jesu, der am Kreuz für unsere Sünden starb. Er sprach über die Lehre des Gottes- Sohnes, an deren Ende der Himmel stehe. Graham sprach von den zwei Straßen, der breiten und bequemen, die in die Hölle führt, und der engen stei- len Straße, jenem Weg zum Leben.„Auf welcher Straße befindest du dich?“ Ein- fache, klare Worte und Sätze, die der ameri- kanische Evangelist geradezu in das Publi- kum„hämmerte“. Graham sprach dann von der Herrlichkeit Jesu, den zu besitzen des Menschen Probleme lösen helfe. 8. . 25 „Ich habe viele reiche Menschen getrof- fen; sie waren unglücklich. Ich habe Freunde unter den Filmstars Hollywoods, aber der Ruhm befriedigt ihre Seele nicht. Die ein- zigen zufriedenen Menschen haben ihren Frieden durch Gott.“— Die Sünde sei es, die zwischen uns und Gott stehe. Wie kön- nen wir zurück?“ Von heiligem Eifer und Pathos getragen steigerte sich Grahams Stimme, nahm beschwörenden Charakter an: „Du mußt in Demut zu Gott kommen, 80 wie sich Jesus am Kreuze gedemütigt hat. Du mußt dein Leben Christus ausliefern, und du wirst von neuem geboren sein. Chri- stus vermag vielleicht nie wieder so laut zu dir zu sprechen wie heute abend. Darum bitte ich dich— euch alle— herabzukom- men. Vollzieht den Akt der Demütigung. Das Hintreten auf das grüne Rechteck vor mir wird ein symbolisches Hintreten vor das Kreuz sein. Kommt! wir warten..“ .. und sie kamen. Zögernd die ersten Menschen; dann strömten sie herbei auf das rechteckige Grasstück. das vor dem festlich geschmückten Podium abgesteckt war, das sich langsam füllte. Es mögen etwa 2 500 ge- Wesen sein, die dem suggestiv wiederholten Ruf„Kommt, wir haben noch Zeit!“ folgten. Vier Dinge verlangte Graham von jenen, die sich mit gebeugten Köpfen eingefunden hatten: Täglich die Bibel lesen(„Ihr bekommt von uns das Johannes- Evangelium, das Ihr fünfmal lesen müßt, bevor Ihr Euch den an- deren Stellen zu wendet“); täglich beten, und Gott wird antworten“; täglich Zeugnis für Christus ablegen und für Christus leben; Diese„Stakkatos“ dürften es sein, die Graham den Beinamen„Ma- eingebracht haben.— Reckts ein Blick auf die Zuschauermenge. Der An- und Abmarsch der Menschenmassen vollzog sich bei glänzender Organisation der Polizei völlig reibungs- MM- Bilder: Pitt Steiger und regelmäßig in die Kirche gehen. Sein Gebet beendete Graham mit den Worten: „In diesem Augenblick hast du Christus an- genommen“. Dann beteten auch die 20 000 „zum Zeichen der Neuweihe an Christus“ das von Oberkirchenrat Dürr gesprochene Vaterunser mit. Mit dem Choral„Nun dan- ket alle Gott“ klang der Gottesdienst in der„offenen Kathedrale“ aus. Für den Rahmen waren die Vereinten Posaunenchöre besorgt. Der amerikanische Evangeliumssänger Beverley Shea steuerte zwei Spirituals bei.„Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, erklang es ge- meinsam; ein Eingangsgebet sprach der alt- katholische Pfarrer Dr. Rother; für die evangelischen Kirchen begrüßte Mannheims Jugendpfarrer Dr. Koch. Er rief auch zur Kollekte auf(„Weil diese Veranstaltung einige tausend Mark gekostet hat“) und gab Ratschläge:„Legen Sie so viele Pfennige ein, wie Sie Jahre zählen, und wer mit Pfenni- gen nicht mehr rechnen kann, darf Mark- stücke nehmen.“ Sein Mannheimer Rezept lautete:„Setze in die Mitte deiner vierstel- ligen Autonummer ein Komma, dann hast Du eine rechte Summe.“ Um 80 feierlicher war dann allerdings Billy Graham, der sich vor seiner Botschaft Ruhe und Besinnung im Geiste des Herrn ausbat. Ein Ansinnen, das von 20 000 erfüllt wurde.-kloth/hw b Gewerkschaftsbund zur Oberbürgermeisterwahl Entgegnung an den Einzelhandel: Fraktionen der politischen Parteien sollen geeigneten Kandidaten auswählen Die Stellungnahme des Einzelhandelsver- bandes Mannheim zur Oberbürgermei- ster wahl, die wir gestern veröffentlichten, hat eine Entgegnung des Deutschen Ge- werkschattsbundes— Ortsausschuß Mann- heim— ausgelöst, der wir nachstehend ebenfalls ungekürzt Raum geben. D. Red. „Die Stelle des Oberbürgermeisters für Mannheim ist ordnungsgemäß ausgeschrie- ben und Meldeschluß für interessierte Be- werber erst auf 15. 8. 1955 festgesetzt. Nun gibt es aber Menschen und Interessenten- gruppen, die offenbar die eingegangenen Aufgaben der deutschen Außenpolitik Stadtrat Bartsch: Deutsche Neutralität— ein sowjetischer Wunschtraum Jede Möglichkeit eines Kontaktes mit dem Osten wahrzunehmen und die Chance Deutschlands, Mittler zwischen Ost und West zu sein, zu nutzen, ohne eine wilhel- minische Schaukelpolitik oder eine nicht minder verhängnisvolle Neutralisierungs- politik zu betreiben— diese Grundsätze be- zeichnete CDU- Stadtrat Bartsch als die Auf- gabe der deutschen Außenpolitik, über die er vor Mitgliedern des KKV„Columbus“ im Saal des Katholischen Jugendheimes sprach. Bundestagsabgeordneter Müller- Hermann, der an diesem Abend über wichtige ver- Kkehrspolitische Entscheidungen referieren Sollte, hatte wegen der Haushaltsdebatte in Bonn kurzfristig absagen müssen. Der Wahnwitz Hitlers, der vor 14 Jah- ren Rußland angegriffen habe, sei an der Heutigen weltpolitischen Situation weit- gehend schuld, erklärte Stadtrat Barfsch. Er habe damit die Sowiets in das Herz Europas gebracht, so wðie die verhänpnisvolle dritte polnische Teilung Rußland unter Peter dem Großen in die europäische Politik gebracht habe. Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick von der wenig glücklichen Rolle Preußens zur Zeit Napoleons bis zu Rapallo kam er auf einige Wandlungen der sowjeti- schen Politik zu sprechen, die er als ein Ergebnis der Konsequenz Adenauers wer- tete. Bei der Viererkonferenz, auf der die Frage der Abrüstung im Vordergund stehe, und bei der Einladung Adenauers nach Moskau werde Rußland vermutlich verlockende An- gebote machen, von denen Bartsch jedoch befürchtete, daß sie nur ein Verdrängen der Amerikaner aus Europa bezweckten. Eine Neutralität Deutschlands sei der sowietische Wunschtraum. Wenn die Wiedervereinigung Deutschlands aber nicht„Mannheim auf die Stuke von Leipzig“ bringen solle, dann müßten der Edenplan und das politische Programm der Bundesregierung verwirk- licht werden.„Wir dürfen unsere Freiheit nicht aufs Spiel setzen, um für die Freiheit der 18 Millionen Deutschen hinter dem Eisernen Vorhang eintreten zu können“. Einigkeit und Recht und Freiheit nannte Stadtrat Bartsch abschließend als die Leit- sterne deutscher Politik, die dazu beitragen könne, unserem Volk. Europa und der ganzen Welt den Frieden zu erringen. Bewerbungen nicht abwarten wollen und sich für berechtigt halten, lenkend in diese Dinge einzugreifen.“ „Unterm 22. 6. 55 ist es der Vorstand des Verbandes der Einzelhändler, der sich be- rechtigt hält zum Vorschlag, daß der bis- herige Oberbürgermeister Dr. Heimerich noch bis Ende 1957 mit der Führung der Oberbürgermeistergeschäfte weiter betraut werden soll. Alle möglichen Argumente werden hier- für angeführt, Argumente, die jedoch nicht verhindern können, daß die Besetzung der Oberbürgermeisterstelle durch Volkswahl erfolgen muß. Dem Einzelhandel ist sicher bekannt, daß Herr Oberbürgermeister Dr. Heimerich im Monat Dezember das 70. Lebensjahr er- reicht und deshalb auch selbst bestrebt ist, nach einem geeigneten Kandidaten als Nach- folger Umschau zu halten.“ „Betrachtet man die vom Vorstand des Verbandes der Einzelhändler aufgeführten Gründe, so sind sie nicht stichhaltig. Beispiels- weise das Jubiläumsjahr: beim 300jährigen Stadtjubiläum im Jahre 1907 wurde der so be- währte Oberbürgermeister Dr. Beck mitten in den Vorbereitungen für das Stadtjubiläum durch den Tod abberufen. Sein Nachfolger nahm tatkräftig die Fortsetzung der Arbeit auf und das Jubiläumsjahr wurde ein voller Erfolg Oder das 150jährige Theater jubiläum, im Jahre 1929: 1928 war Dr. Heimerich zum Oberbürgermeister gewählt und in unser aller Erinnerung steht noch die hervor- ragende Gestaltung des Theaterjubiläums. Diese Frage der Führung der Oberbürger- meistergeschäfte hat einfach zur Voraus- setzung, daß die Nachfolge von einem fach- kundigen und hervorragenden Kommunal- politiker angetreten wird, und die Leistun- gen einer Stadt— gleich wer an der Spitze steht— sind schließlich auch unter dem Ge- sichtspunkt der Mitarbeiter zu werten.“ „Um die Besetzung der Stelle des Ober- bürgermeisters in Mannheim werden sich sicher hervorragende Kommunalpolitiker bewerben. In einer so lebendigen Industrie- und Handelsstadt, in der die Voraussetzungen für eine gedeihliche Entwicklung der Wirt- schaft in so weitgehendem Maße gegeben sind, kann ein tüchtiger KRommunalpolitiker viel unter Beweis stellen. Man sollte deshalb nicht durch solche Eingesand' nach außen den Anschein erwecken, als ob es sich bei der Ausschreibung der Wahl nicht um eine echte Ausschreibung handeln würde. Das könnte dazu führen, daß tüchtige Fachleute von einer Bewerbung absehen würden, weil sie befürchten müßten, daß diese Bewer- bung doch keine Beachtung finden würde.“ „Mannheim ist eine Stadt der Arbeit und der Deutsche Gewerkschaftsbund ist mit 87 000 Arbeitern, Angestellten und Beamten in ihr fest verankert und nicht ohne Ein- fluß. Wenn wir uns trotzdem bis jetzt jeder Stellungnahme zu der Oberbürgermeister- wahl enthalten haben, so deshalb, weil wir der Auffassung sind, daß taktvolle Zurück- haltung der Sache förderlicher ist, als vor- zeitige Stellungnahmen und Auslassungen. Der Mannheimer Bevölkerung ist be- kannt, daß die Fraktionen des Stadtrats bis- her gut zusammengearbeitet haben. Es darf deshalb ruhig erwartet werden, daß es den gemeinsamen Bemühungen dieser Fraktio- nen gelingt, die für Mannheim geeignete Person zu finden und der Bürgerschaft zur Wahl vorzuschlagen. Solche Besprechungen zwischen den Fraktionen sind sicher auch schon im Gange und deshalb sollten Einzel- personen und auch Interessengruppen die erforderliche Geduld aufbringen, damit ein Wirklich geeigneter Nachfolger von Herrn Oberbürgermeister Dr. Heimerich in Mann- heim Ober bürgermeister wird.“ gez. Sehwelzer, 1. Vorsitzender DGB-Ortsausschuß Mannheim — Aus dem Polizeibericht: Gefährliche„Scherze“ Feuer in der Arbeitspause In einer Arbeitspause in einem größeren Mannheimer Betrieb unterhielt sich ein Ar. beiter mit zwei Kollegen. Ein anderer Be. triebsangehöriger benutzte diese Gelegenheit zu einem gefährlichen„Scherz“: Er schlich sich von hinten an, um einem vor ihm sitzenden Kameraden einen mit Petroleum getränkten Lappen anzuhängen und in Brand zu setzen. Das Opfer dieses Unfugs merkte von dieser Heldentat erst, als es ihm am Rücken zu warm wurde. Obwohl der Lappen sofort heruntergerissen wurde, hatte sich der Mann bereits Brandwunden zugezogen, die seine Aufnahme ins Krankenhaus notwendig machten. Verhinderter Selbstmord Am frühen Morgen stürzte sich eine 52jährige Frau aus der Neckarstadt in der Nähe des Elektrizitätswerkes in den Neckar um sich das Leben zu nehmen. Ein Fuß. gänger, der den Vorfall beobachtet hatte holte die Frau wieder heraus und veranlaßte ihre Aufnahme in das Krankenhaus. Mitleid am falschen Platz In der Innenstadt wurde ein 85 jähriger Mann von einer ihm unbekannten Frau an- gesprochen, die sein Mitleid erweckte, weil sie ihm vormachte, sie habe noch nichts ge gessen. In einem Hausgang gab der Mann ihr fünf Mark, damit sie sich etwas zu essen kaufen solle. Die saubere Dame nutzte jedoch das schlechte Sehvermögen und das hohe Alter ihres Gönners aus und stahl ihm aus der Hosentasche seinen Geldbeutel mit 50 Mark. Rüpelhafter Steinschleuderer Ein Motorradfahrer wurde am Nachmittag in der Waldstraße von einem vorbeifahrenden amerikanischen LʒñãñwWw aus mit Steinen be- worten, zum Glück jedoch nicht getroffen. Außerdem bemerkte er, wie der Täter, ein amerikanischer Soldat, einen Stein mit großer Wucht gegen einen entgegenkommenden Lastwagen schleuderte. Der M wurde dag Kennzeichen des US-Wagens mitgeteilt, 80 daß die Uebeltäter wohl bald zur Verant- Wortung gezogen werden können. Zwei Autos brannten Aus noch ungeklärten Gründen fing gegen 5.30 Uhr ein in der Wagenhalle einer Nek- karauer Tankstelle stehender Personenwagen Feuer, das auch auf einen zweiten Wagen übergriff. Ein Passant verständigte die Feuer- Wehr, die den Brand— Sachschaden etwa 6800 DM— sofort löschte. Teil der Flüchtlingsausweise wird ungültig Nach der Verordnung der Bundesregie- rung vom 8. März 1955 werden die Ausweise für Vertriebene und Flüchtlinge, die vor dem Inkrafttreten des Bundesvertriebenen- gesetzes auf Grund von Vorschriften der Länder ausgestellt worden sind, mit Ablauf des 30. Juni 1955 ungültig. Die Ausstellung der neuen Ausweise muß bis zu diesem Tage beantragt sein. Anträge nimmt— 80 teilt die Pressestelle der Stadtverwaltung mit- die Fürsorgestelle für Vertriebene und Heim- kehrer, Mannheim(R 7, 24), täglich von 8 bis 12 Uhr entgegen. Die Vordrucke gibt die gleiche Stelle aus. ne Honger een ale s Wẽedische Milchdi 55 Filmspiegel Palast:„Bei Anruf— Mord“ Den perfekten Kriminalfilm möchte man diese Leinwandversion des erfolgreichen Schauspiels von Frederick Knott nennen, in dem unter Alfred Hitchcocks Regie ein fasii- nierender Stoff in eine für dieses Filmgente vollkommene Form gebracht wurde. Fin Mann beschließt, seine Frau ermorden au las- sen, um sie beerben zu können. Der Plan scheint todsicher, doch es gelingt der Frau. den gedungenen Mörder in Notwehr zu töten, Durch die Verlagerung einiger Indizien bringt es nun der wackere Ehemann fertig seine Frau als Mörderin überführen und verurteilen zu lassen. Einen Tag vor der Hin- richtung aber kann die Polizei ihn Überfüh- ren.— Alfred Hitchcock machte aus diesem Drehbuch einen Film, in dem keine Minute ohne Spannung ist. Er verzichtete auf die üblichen„Gruselmittel“ zugunsten einer intelektuellen Art der Spannung, die sich au Sachliches konzentriert und den Reißer 2u einem logischen Problem macht. Ray Milland und Grace Kelly beherrschen in den Haupt- rollen die ganze Ausdrucksskala mensch · licher Gefühle. 15 Die Bayr.- und Böhmerwäldler Mann neims wollen am 29. Juli eine Urlaubsfaht (bis Passau, von dort aus Omnibusse) in ihre Heimat unternehmen. Geplante Dauer: Zuse Wochen. Anmeldungen und Auskünfte: Michael Hackl, Neckarau, Schulstraße 39. Weitere Lokalnachrichten auf Seite“ 2 Nach Schweizer Originalrezept 1 . „„ 2% eee 7776. 1 Nr. 14 3 Scl Mälle Kraft. einem stiche kährli. marin junge lässig verka setzur erwür wies. händ! der B wollte men. Lö münz. Staats ger E nomm zahl! bis fi nahm nehm die haber Umla fertig die F EFinric Münz rache die E habe Gerüc im R geset⸗ die B Versv wage! Albar auf d Um den gen wurd, als n Grun der E radlo M. stadt Spiel! Müll die S lässig nach Betri gesck Erw dem spiel, Rück dene Gren H verm dem Ring Deut Burg kann Hälft eine scher rand über Geri. Um hafte Die Mar ame: DREI-LANDER-SEITE UM SCHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Rabiater Motorradkäufer 3 Scheer. Der ehemalige Rennfahrer Ernst Müller, der in Scheer im Kreis Sulgau einen Kraftfahrzeughandel betreibt, wurde von 2 einem 20jährigen Burschen durch Messer- *r in giiche schwer verletzt. Er liegt in lebensge- 19% fahrlichem Zustand im Krankenhaus Sig- Bra mäaringen. Müller hatte sich geweigert, dem md 5 merkte jungen Mann, den er als einen unzuver- hm a lässigen Burschen kannte, ein Motorrad 2u Lappen verkaufen. Es kam zu einer Auseinander- sich der setzung, in deren Verlauf Müller dem un- en, die erwünschten Käufer wiederholt die Türe wendig ies. Nachdem die Frau des Kraftfahrzeug- handlers die Polizei angerufen hatte, griff der Bursche, der sich nicht abweisen lassen pollte, zum Messer. Er wurde festgenom- h eine men. in der Neckar, Falschmünzerei als Hobby? 9 Iörrach. Unter dem Verdacht der Falsch- anlabte münzerei wurde auf Veranlassung der cStaatsanwaltschaft Lörrach ein etwa 50jähri- ger Einwohner von Weil am Rhein festge- nommen, in dessen Haus eine größere An- ähriger zahl von halbfertigen Geldstücken von einer bis künfk Mark vorgefunden und beschlag- nahmt worden ist. Bei den bisherigen Ver- ts ge- nehmungen gab der Verhaftete an, er habe ann ihr die Geldstücke aus handwerklicher Lieb- 1 esden baberei angefertigt. Er habe sie nicht in jedoch Umlauf bringen wollen. Neben den halb- 8 noche fertigen Geldstücken beschlagnahmte aber um aus die Polizei auch verschiedene Geräte und Einrichtungen, die zur Anfertigung der Münzen verwendet wurden. Von der Lör- racher Staatsanwaltschaft wurde mitgeteilt, die Erhebungen seien noch im Gange. Bisher Wenden habe man noch keine Bestätigung für die den 92 Gerüchte gefunden,, daß falsche Geldstücke troffen. in Rouletta-Casino in Weil am Rhein ab- gesetzt worden seien. 5 ter, ein großer 2 1 5 mene Versuche mit Zweimotorigen 01 das Reutlingen. An der Honauer Steige wird eilt, o die Bundesbahn sobald wie möglich erneute Verant⸗ versuche, diesmal mit zweimotorigen Trieb- wagen, anstellen, um zu erproben, ob der Abanstieg zwischen Honau und Lichtenstein 9 0 auf der Strecke Reutlingen— Münsingen— r Nek. Ulm ohne Zahnradlokomotive bewältigt wer- wagen den kann. Frühere Versuche mit einmotori- Wagen gen Triebwagen waren wohl geglückt, doch wurde die Sicherheit von Sachverständigen als nicht ausreichend erachtet. Aus diesem Grunde wird bis jetzt der Schienenbus an der Honauer Steige jeweils von einer Zahn- radlokomotive gesichert. Feuer- n etwa 8e . Gegen Spielkasino-Pläne 1 RNülnheim. Auch die oberbadische Kreis- Jie vor stadt Müllheim lehnt die Eröffnung eines benen⸗ Spielkasinos in ihren Mauern Ab. Wie der en der Mülleimer Bürgermeister erklärte, will sich Ablaut die Stadtverwaltung mit allen rechtlich zu“ ſtellung lässigen Mitteln einem Spielunternehmen mage] nach dern Muster der umstrittenen Rouletta- 0 we in Weil am Rhein widersetzen. Dies mit— geschehe in erster Linie aus moralischen Heim. Erwägungen und aus dem Bestreben heraus, ch von dem um sich greifenden Unwesen des Glück- ke gibt spiels Einhalt zu gebieten, aber auch aus Rücksicht auf die Schweizer Nachbarn, von — denen die deutschen Spielbetriebe in der Grenzecke als störend empfunden würden. Deutschordensburg entdeckt Heilbronn. Bei Grabungen nach einer muteten Königspfalz der Karolinger auf m Deutschhofgelände in Heilbronn sind Ringmauer und Innenanlage einer alten beutschordensburg entdeckt worden. Die Burg, deren Existenz bisher noch nicht be- kannt war, stammt vermutlich aus der ersten I kälfte des 13. Jahrhunderts und ist damit eine der frühesten Niederlassungen des deut- schen Ordens in Deutschland. Dreimal 20 Jahre Zuchthaus Uim. Drei farbige Soldaten, die am Stadt- rand von Ulm einen deutschen Taxifahrer e. Ein überfallen und beraubt hatten, wurden vom zu las: Gericht der neunten UsS-Division in Neu- er Flan Ulm zu je 20 Jahren Zuchthaus und unehren- 1 Frau, ktem Ausschluß aus der Armee verurteilt. ie Verurteilten hatten dem Taxifahrer 220 Mark geraubt, außerdem hatten sie zwei amerikanische Soldaten bestohlen. 5 Eine Seuche bedroht Mensch und Iier Tausende von Schafen müssen in Baden-Württemberg zur tierärztlichen Nachuntersuchung Stuttgart/ Freiburg. An Tausenden von kahlgeschorenen Schafen setzt in diesen Wo- chen der Tierarzt die Nadel zur Blutent- nahme an. Dieselbe Prozedur mußten die Tiere schon im letzten Herbst vor ihrer Wanderung auf die Winterweiden in Rhein- land-Pfalz über sich ergehen lassen. Von dort, so glaubt die Veterinärabteilung des Innenministeriums mit Bestimmtheit sagen zu können, wurde im vorigen Jahr die Schafbrucellose nach Baden- Württemberg eingeschleppt. Auch Menschen wurden von dieser Krankheit befallen. Zwei Schäfer aus Ba- lingen klagten plötzlich über wechselndes Fieber, der Malaria ähnlich, sowie über Uebelkeit und Schmerzen in Gelenken und Wirbelsäule. Im Krankenhaus zeigten sich dieselben Symptome beim behandelnden Arzt. Sie traten auch bei einer Bäuerin auf, in deren Stall die Schäfer ihre Herden zu- rückgelassen hatten. Dann wurde der Onkel der Bäuerin krank und schließlich noch ein Tierarzt, der sich ebenfalls im verseuchten Stall aufgehalten hatte. Im Blut der Erkrankten fanden Tübinger Aerzte den Erreger des„Maltafiebers“, den Bazillus„Brucella Melitensis“. Er hat den Namen von seinem Entdecker, dem eng- lischen Forscher Bruce, der im Jahre 1887 auf der mittelmeerinsel Malta den Bazillus bei englischen Soldaten fand. Später wurde festgestellt, daß die in großer Zahl an„Mal- tafieber“ erkrankten Soldaten von Schafen und Ziegen angesteckt worden waren. Mit den Untersuchungen der Tübinger Wissen- schaftler wurde erstmals im Gebiet von Ba- den-Württemberg bei Menschen der Bazillus „Brucella Melitensis“ nachgewiesen, der beim Tier zu Fehlgeburten führt und im infizier- ten Menschen das Maltafieber hervorruft. Die Krankheit, dem Menschen mehr als dem Tier gefährlich, wurde vermutlich von Scha- fen, die in Südfrankreich auf der Weide wa- ren, nach Rheinland-Pfalz getragen. Von dort kam sie nach Baden- Württemberg. Hier breitete sie sich weiter aus. Sie ergriff Her- clen unter anderem bei Stuttgart-Echter- dingen, in den Kreisen Hechingen und Calw sowie bei Radolfzell. Zu ihrer Bekämpfung erließ das Innenministerium rasch eine Ver- ordnung: Kranke Tiere mußten in die Tier- körperbeseitigungsanstalten gebracht, an- steckungs verdächtige— von der Infektion bis zum Ausbruch der Brucellose können acht Wochen vergehen— mußten geschlach- tet werden. 5 8 Insgesamt wurden im vergangenen Herbst und Winter 142 Herden mit 28 009 Schafen Untersucht. Bei 193 Tieren in 34 Herden wurde Brucellose ermittelt. Nur vom staat- lichen Tierarzt untersuchte und völlig seu- chenfreie Herden durften im letzten Herbst Bierfaß flog zu Hubschrauber in edlem Wettstr Stuttgart. Auf dem Flughafen Stuttgart- Echterdingen wurde am Donnerstagvormit- tag das erste internationale Hubschrauber- Vergleichsfliegen in Europa eröffnet, das von der Deutschen tudiengemeinschaft Hub- schrauber E. V. veranstaltet wird. 5 An dem internationalen Vergleichsfliegen beteiligen sich je drei englische und ameri- kanische Firmen sowie eine französische und italienische Firma mit ihren gebräuchlich- sten Hubschraubertypen. Die Chefpiloten dieser Werke zeigen in Pflicht- und Kür- übungen auf dem Stuttgarter Flughafen die Leistung, Verwendungsfähigkeit und Manövrierbarkeit der einzelnen Typen. Ein Hubschrauber nahm zum Beispiel im Schwebeflug ein Faß Bier auf und transpor- Polizei sucht freiwillige„Anzeiger“ Bundesrichter Dr. Willms macht einen etwas sonderbaren Vorschlag Karlsruhe. Die Verwendung freiwilliger Helfer im Dienste der Verkehrsdisziplin empfahl Bundesrichter Dr. Günther Willms in einer Erklärung zum Problem der Ver- kehrsüber wachung. Der Bundesrichter setzte sich dafür ein, daß guten Autofahrern, die um die Hebung der allgemeinen Fahrdisziplin besorgt sind, ein Block mit Anzeigeformu- laren ausgehändigt wird. Auf diese Formu- lare sollten diese freiwilligen Helfer den Ort und die Art der Zuwiderhandlung vermerken und die Anzeige über einen Polizeibeamten an die zuständige Stelle weiterleiten. Damit aber keine Hochflut von Anzeigen, die über- dies unsachgemäß oder unvollständig sein könnten; eingingen, solle man die Fahrzeuge der freiwilligen Helfer besonders kennzeich- nen. Nur wer dieses Kennzeichen führe, dürfe einen„Anzeigeblock“ erhalten. Damit könne man es erreichen, daß tatsächlich nur zuver- lässige, gewissenhafte und sachkundige Fah- rer im Dienst der Verkehrsdisziplin tätig seien. Im übrigen würde das Kennzeichen am Wagen der freiwilligen Helfer die gleiche vorbeugende Wirkung haben, die gegenwär- tig allein von den„Polizeimützen“ ausg. he. Eine solche Maßnahme würde nicht das Netz der„Autofallen“, sondern nur das Netz der offenen und nachhaltigen Warnung wesent- lich verdichten. Allein diese Aussicht sollte nach der Ansicht von Bundesrichter Dr. Willms den Versuch lohnen, der ohne sonder- lichen Aufwand unternommen werden Könnte. auf die Winterweide nach Rheinland-Pfalz und Hessen wandern. Vor Monaten schon sind sie zurückgekehrt. Jetzt, nach der Schur, werden die Herden nachuntersucht. Man will keststellen, ob die Seuche etwa erneut über die Grenze des Bundeslandes getragen wurde. Nahe Verwandte der Schafbrucellose sind die Rinder- und die Schweinebrucellose. Die Erreger dieser drei Tierkrankheiten gehören zu einer Familie. Die Rinderbrucellose, nach ihrem Entdecker auch Bangsche Krankheit genannt, ist ebenso wie die Schweinebru- cellose für den Menschen ansteckend, wenn auch weniger gefährlich als die Schafbru- cellose. Gegenwärtig wird im Innenministe- rium eine Verordnung zur Bekämpfung der Rinderbrucellose vorbereitet. Wie für den tbe- freien Rinderbestand, so soll auch für den Stall ohne Brucellose eine staatliche Aner- kennung geschaffen werden. m Fernsehturm eit/ Vergleichsfliegen eröffnet tierte es auf den Fernsehturm des Süddeut- schen Rundfunks. Die Belgische Luftver- kehrsgesellschaft Sabena zeigt, wie der Hub- schrauber im Städteverkehr der Zukunft zum Einsatz kommen wird. Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit und der Stuttgarter Oberbürgermeister Br. Arnulf Klett begrüßten die zahlreichen in- und ausländischen Gäste, unter denen sich neben Vertretern des Bundesverteidigungs- und des Bundes wirtschafts- und Verkehrs- ministeriums zahlreiche bekannte deutsche Luftfahrtexperten und ehemalige Flieger be- fanden. Dr. Veit wies auf die reiche Tradition des Landes Baden- Württemberg auf dem Gebiet der Luftfahrt hin. Namen wie Graf Zeppe- lin, Dornier, Klemm, Hirth, Daimler, Benz, Bosch und Heinkel zeigten die starke Ver- pundenheit des Landes mit der Entwicklung der Luftfahrt. Baden- Württemberg begrüße es daher, daß der wiedererstandenen deut- schen Luftfahrtindustrie mit dem Hub- schrauber-Vergleichsfliegen die Gelegenheit geboten werde, die Leistungen der auslän- dischen Konstruktionen kennenzulernen und Beziehungen für Lizenzverhandlungen an- zuknüpfen.. Der Hubschrauber, sagte Dr. Veit, werde schon in wenigen Jahren auch in der Bun- desrepublik ein unentbehrliches Verkehrs- mittel werden. Dafür müßten schon jetzt die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett, sowie ein Vertreter des Bundesverteidigungs- und des Bundeswirt- schaftsministeriums hoben die große Bedeu- tung des Hubschraubers für den Städtever- kehr, die Aufrüstunng und die Industrie her- vor. Geldtransport um 41000 DM erleichtert Post schämte sich und gab zunächst nur 10,— DM Verlust zu Raubzug einer sechsköpfigen Familie Frankfurt. Die Ueberwachungsstelle der Oberpostdirektion Frankfurt ist um eine Er- fahrung reicher geworden: Selbst Metall- kassetten mit Geld sind auf offiziellen Post- transporten nicht sicher. Und während sich sieben Häftlinge im Untersuchungsgefängnis Hammelsgasse über ihre eigenen Fehler ärgern, stellt die Staatsanwaltschaft die Akten über diesen wohl einmaligen Post- raub zusammen. In den Frühlingstagen dieses Jahres saßen in Friedberg(Hessen) ein paar Leute zusammen und hielten Kriegsrat. Unter innen der Kraftfahrer Heinz E. aus Frank- furt. Er hatte das Heft in der Hand, denn der 37 jährige fuhr Geldtransporte für die Bundespost. Sein Mitfahrer wurde gerade eingeweiht. Mit im Bunde war der Schwager des Postfahrers, der 26jährige Sepp H., des- sen Frau und Vater. Dazu noch ein paar Statisten der Familie, selbstverständlich auch die Frau des Postfahrers. Und wie es gepl War, geschah es eines Tages: Auf eine Vorortstraße von Frankfurt fuhr der Geldtransport. Am Steuer Kraftfahrer Heinz E. An einer verabredeten Stelle ließ er den Wagen plötzlich ganz langsam fahren. Wie ausgemacht sprang Schwager Sepp auf den Wagen, öffnete mit einem Nachschlüssel die Tür, angelte nach einer bereits zurechtge- stellten Kassette und Warf sie vom Wagen. Dort stand auch schon die Postkraftfahrers- gattin, hatte eine Aktentasche dabei, ver- staute das Geld, 41 000 Mark, und eilte mit Sepp in die Friedberger Wohnung der Schwiegereltern. Dort wurde das Geld im Keller versteckt.„Opa“, E.'s Schwiegervater, hatte das geduldet. So nebenbei nahm sich die ganze Familie nebst der Freundin des Räubers Sepp ein angemessenes„Schweige- geld“ aus der Kiste. Postkraftfahrer E. kaufte sich für 6500 Mark ein schönes Auto und fuhr in seiner freien Zeit damit spa- zieren. In Friedberg rollten Möbelwagen vor. Sie brachten eine komplette Wohnungs- einrichtung für die Braut des Aufspringers und erheblich vorbestraften Zuchthäuslers Sepp H. Die Post aber schwieg wie ein Grab. Sie gab lediglich eine kurze Notiz über den „rätselhaften Verlust einer schiefergrauen Blechkiste“ mit einer Abbildung an die Zei- tungen und versprach für Hinweise eine „angemessene Belohnung“ in unbekannter Höhe. Unterdessen aber lief den Postbeam- ten der Ueberwachungsstelle der Schweiß von der Stirn, denn ununterbrochen rasselte das Telefon. War denn etwas in der Kiste?“ fragten die Presseleute.„Höchstens 10 Mark“, lautete die Antwort. Als die kleine Notiz über die Geldkiste mit dem Bild in den Zeitungen erschien, versenkten die Rauber das Indiz kurzerhand im Main. E. und Genossen waren aber nicht wenig erstaunt, als wenige Stunden später doch die Kriminalpolizei zugriff. Sieben Mitglie- der der Familie durften gleich mitkommen. 20 000 Mark in bar fanden die Beamten noch in den beiden Wohnungen versteckt, das Restgeld wird durch den Rückkauf des Autos und der Wohnungseinrichtung wieder eingebracht. Die Kriminalpolizei hatte leichte Arbeit, denn unter der ehrenwerten Familie war bereits ein Streit um das Geld entbrannt. Jeder wollte möglichst viel in seine Tasche bringen. Und in den Einzel- vernehmungen versuchte jeder seine Haut so teuer wie nur möglich zu verkaufen. Sechs Mitglieder der Familie E. und ein weiterer Postangestellter werden sich in den nächsten Wochen vor Gericht zu verantwor- ten haben. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Wieder ein Omnibus-Unglück Trier. Das zweite Omnibus-Unglück in- nerhalb weniger Tage ereignete sich in Rheinland-Pfalz am Donnerstag auf der Straße zwischen Zemmer und Quint. Glück licherweise forderte der Unfall nur zehn Leichtverletzte, die nicht ins Krankenhaus übergeführt werden mußten. Zwischen den beiden Gemeinden blockierte einem Privat- omnibus, der die Verbindung Trier Spang Dahlem herstellt, die Lenkung. Der Wagen fuhr gegen einen Baum und stürzte dann in den Straßengraben. Die Leichtverletzten wurden ärztlich versorgt. Aus Sicherheits- gründen wurde dem Fahrer eine Blutprobe entnommen und das Fahrzeug zur Ueber- prüfung durch einen Sachverständigen sichergestellt. 4 Brandstifter am Werk Ebernhahn/ Westerwald. Der sechste Scheu- nenbrand in diesem Jahr wurde jetzt in dem Westerwald- Dörfchen Ebernhahn regi- striert. Die Scheune brannte nach einem von kundiger Hand angelegten Feuer bis auf die Grundmauern nieder, mehrere Feuerwehren konnten nur die angrenzenden Gebäude retten. Die Polizei hat bei ihren Untersuchungen Parallelen zu den Scheunen- pränden zur Jahreswende sowie im Januar und April dieses Jahres festgestellt. Es wird angenommen, daß es sich in allen Fällen um den selben Brandstifter handelt, der àußerst geschickt zu Werke geht. Den Vater erschlagen Kaiserslautern. Wegen Totschlags verur- teilte das Schöffengericht einen 29 Jahre alten Landwirt aus Winterborn zu zwei Jahren Gefängnis. Der Verurteilte hatte in einem Anfall maßloser Wut seinen Vater in der Scheune seines Elternhauses nach einem handgreiflichen Streit mit einem Knüppel erschlagen. Die nach Ansicht des Gerichts teilweise im Affekt begangene Tat war das Ende eines jahrelangen Familien- zwists, der nach Aussagen von medizini- schen und psychiatrischen Gutachtern nur in diese Gewalttat ausarten konnte. Innenministerium schützt Journalisten Mainz. Das Innenministerium von Rhein- land-Pfalz hat in einem Runderlaß darauf hingewiesen, daß Informationen für Presse und Rundfunk durch die Behörden grund- sätzlich an die Berufsjournalisten gegeben werden müssen. Nach dem Runderlaß ist es in jedem Falle untersagt, daß Behördenbe- dienstete Informationen, die ihnen Kraft ihres Amtes zugänglich sind, gegen Bezah- 5 jung weitergeben. Von dieser Anordnung werde das im Grundgesetz und in der Lan- des verfassung verankerte Recht der freien Meinungsäußerung nicht berührt. Außerdem sei es keinem Beamten oder Angestellten untersagt, Abhandlungen fachlichen oder Wissenschaftlichen Inhalts zu veröffentlichen. Der Runderlag, der an alle nachgeordneten Behörden des Innen ministeriums, der Land- ratsämter sowie der Stadt-, Amts- und Ge- meindeverwaltungen weitergeleitet worden ist, wurde auch der Staatskanzlei von Rhein- land-Pfalz und den übrigen Ministerien zur Kenntnisnahme zugeleitet. mummmmmnunmuummmummmnmitiinleteeenn Auf dem Fernsehschirm Freitag, 24. Juni Jugendstunde N Die Tochter wächst— sie an? Wir helfen suchen Die Münchener Abendschau 0 Gur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wetterkarte 5 Spanische Tänze Der Fall Winslow (von Terence Rattigan) Wer— was— wann? 16.30 17.00 was zieht 17.20 19.00 20.00 20.25 20.50 22.00 Untrafein und besonders saugfahig ist der * Filter absorbiert Nikotin und Verbrennungsrũc schari-Filter so bekõmmlich. Die vielen Filterstreifen mit i wie der Tabak in der Zigarette- deshalb zieht dem frei von chemischen Zusätzen deshalb 80 TSCHRARI FILTER A. Satschari Cigarettentabrſe Baden- Baden DIR ZU LIEBE * Filter, den nur die Batschari- Piſterzigarette besitzt. Der stände in hohem Maße- deshalb ist die Bat- hren unzählbaren Fasern sind so gelagert die Batschari-Filter so leicht. Der H Fiſter ist außer. hmeckt die Batschari- Filter so rein und aromatisch. Der entscheſdende Tortschritt des UriUHguAS von Batscherl beruht auf Embenninſefef dug nber, 9855 ee ole neuer erk 18h Nic de golden. egen e tet 0 Erballung des eesvnen Aromas der charaktefrofſen fabeEmiscbung“ e ee e Seite 6 MORGEN 3 N Gott hat es gefallen, meinen lieben Mann und treuen Lebenskameraden, meinen guten Vater, Schwiegervater, mein liebes Opale, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn August Roth nach schwerer Kranlcheit zu sich heimzurufen. Mhm.- Käfertal, den 23. Juni 1955 Wormser Straße 50a In Magdalena Roth geb. Reinhard Albin Popp und Frau Enkelkind Christina und Angehörige Berichtigung! und Onkel, Herr Leben im Alter von 76 Jahren Mhm. Sandhofen, den 23. Kalthorststraße 14 Angela maliger 250er, Dank. Beerdigung: Montag, 27. Juni, 13.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Mein lieber Mann, Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager August Wirth Bäckermeister ist am Dienstag nach kurzer Krankheit und einem arbeitsreichen In tiefer Trauer: Lina Wirth Jakob Pister u. Frau Rösel geb. Wirth Beerdigung: Freitag, 24. Juni 1935, 15 Uhr Friedhof Sandhofen Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen. Herrn Hermann Daubitz sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, die trostreichen Worte des Predigers, Herrn Willer, der Direktion und den Belegschaftsangehörigen der Gummiwarenfabrik Hutchinson, den Kameraden che- der Hausgemeinschaft Seckenheimer Straße 118 und 69 und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren herzlichsten Im Namen der Angehörigen: Anna Daubitz stiller Trauer: Hildegard geb. Roth für immer von uns gegangen. Juni 1955 Wirth u. Sohn Erich Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Kranz: und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter und guten Großmutter, Frau Susanna Schmelcher geb. Gruber sagen wir unseren aufrichtigen für die tröstenden Worte von Dank. Vor allem danken wir Herrn Stadtpfarrer Kammerer U. Herrn Pfarrer Burkhard, den Herren Aerzten, Schwester Anna und ihren lieben Helferinnen der Station M 54 des Städt. Kran- kenhauses und Schwester Mathilde für ihre liebevolle Pflege. Auch herzlichen Dank dem Ev. Frauenkreis für die Blumen- spende sowie all denen, die der Verstorbenen Während ihrer Krankheit Gutes taten. JIvesheim, den 23. Juni 1955 Alte Schulstraße 16 Statt Karten Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Irma Speer geb. Banzhaf sagen wir unseren innigsten Pank. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Weber für die tröstenden Worte, den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses(Abt. Strahlen) für die aufopfernde, liebevolle Pflege sowie all denen, die un- serer lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben, Mh m. Waldhof, den 24. Juni 1955 Gerwigstr. 18, Untere Riedstr. 13 Für die anläßlich des Ablebens Frau Edeltraud Speer 8 Familie Banzhaf u. Angehörige Unserer lieben Unvergessenen, Rosa Maibaum Am 23. Juni 1955 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit der Leiter unseres Technischen Büros, Herr August Roth Technischer Eisenbahnoberinspektor Wir verlieren in ihm einen Menschen von großem fachlichem Wissen und Können, der seit 2 Jahrzehnten seine ganze Kraft bis zuletzt unserem Unternehmen widmete und allseits geachtet und geehrt war. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschaft Aktiengesellschaft Mannheim Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Lei- den, ist mein lieber Mann, un- er guter Vater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr Philipp Fischer im Alter von 69 Jahren sanft J entschlafen. Mannheim, den 22. Juni 1955 Zehntstraße 16 Ini ieee rauer Susanna Fischer geb. Ehret nebst Kindern, Enkel und Angehörigen Beerdigung: Samstag, 25. Juni, 10 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 2 Age Sie wissen doch: gisco Zitton, die ongensbme Schlonkheſtskut 5& V und für den Dorm.. Bisco Zitron Hragess. la 12 2 Adee Eee Verkaufstelle für Mannheim: Drog. Ludwig& Schütthelm KG, 0 4, 3 IVV DELL HAU SEH ονν WAHRZEN EMT FEHRHVNο MAH UF SE SFTRANLCNVGEN i uERHU U SHA FAR Bestattungen in Mannheim Freitag, 24. Juni 1955 Hauptfriedhof i e Regelein, Josef, Luftschifferstraße 91. Horn, Ludwig, Riedfeldstraße 5 8 Adam, Berta, Heinrich-Lanz-Straße 32 Baumgärtner, Oskar, Rupprechtstraße 5. Krematorium Stoehlcke, Franz, Schopenhauerstraße 4. Englert, Karl, Gartenfeldstraße 9 Friedhof Neckarau Pfahler, Katharina, Sandhofen, Sandhofer Friedhof Sandhofen Weickel, Barbara, Kriegerstraße 19 Wirth, August, Ziegelgasse 5p a. Friedhof Seckenheim Schilling, Gustav, Rastatter Straße 214. 113.30 Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Todesanzeig Ell tür die Montag-Ausgabe werden sonntags bis spätestens 18.00 Uhr beim Pörtner im Rückgebäude, R 1, 12/13, entgegengenommen. MRT EN anzeigen- Abteilung Huber i flitsen(e dee e Ai e leuchter- Schelen-Antiksilber Das Haus der 1000 Uhren ä— 2 1 Statt Karten WIR HABEN UNS VERLOBT: Renate Fleck Rudolf Knaup MANNHEIM-NECKARAU 24. Juni 1953 — An alle Nolletpꝛeunde. Wit bitten um Miterbeit bei der Wahl der neuen Förben für den schönen und bewährten DURKOPP- Motorroller DMA r. Wie zeigen: Samstag, den 25. Juni ö .. VVVTVVTV—T—T—T—T—T———— ————————ů—ů— Ein Brausebad för lhre Schuhe . ist jeder Regen. Und oft wird er zum Vollbad- Wenn Sie in eine Pfütze patschen. Trotzdem soll das Oberleder nicht regenweich Wer- den. PLO, die verfeinerte Art mo- derner Schuh- Pflege, macht ihre Schuhe regenfest. PlloO- polieren heißt doppelte Wirkung erzielen: Doppel Effekt AUS OFM HAUSE THOMPSON Heif aten Amenfhaner begleiterin— Gesellschafterin Geschäftsmann, Ende ser Jahre mit eigenem Auto, wünscht geeig- nete Person(nicht über 35 Jälre alt), stattl. für Wochenende und sonntags Erscheinung als Reise- kennenzulernen, Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Zuschriften mit Lichtbild unter Nr. FP 01227 an den Verlag erbeten. „ die Rechnung immer! Mit REWE. KAFFEE end NEWI-boskN Alten Schwetzinger Straße 51a Für die herzliche Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herrn Karl Roll sprechen wir auf diesem Wege unseren tiefempfundenen Dank aus. Besonders Dank all denen, die dem Verstorbenen letzte Geleit gaben. Mhm.-Käfertal- Süd, 24. Juni 1955 Herxheimer Straße 5 Frau Käthe Roll u. alle Angehörigen dargebrachten zahlreichen Bekundungen aufrichtiger Teilnnme in Wort, Schrift und Blumen möchten wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank sagen. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Weber für die geistlichen Worte und den zahlreichen Leid- tragenden, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 24. Juni 1955 Die trauernden Hinterbliebenen Noch Gebfauch So wirlile Vor Gebrauch das bei Wolfgang Blume Vielleicht hilft es quch Oi! Flasche 2,75 Kotflasche 5,.— Planken-Drogerie Erle, D 2, 0 Michaelis- Drogerie, G 2, 2 Parfümerie Damm, G3, 11 Drogerie Ludwig& Schütthelm KG O 4. 3 a Drogerie Willier, Schwetzinger Str. 24 Parf. Trauth, Seckenheimer Str. 100 auf dem allen Meßplatz, von 10 bis 19 Uhr die DANA in verschiedenen farben. Dort er- halten Sie soch einen Votdtuck zur Wahl der nach ſhrer Meinung schönsten Lackierung. 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Rechts neben ihm eine Schwester Liselotte Diem aus Mann- eim, die den Titel im vergangenen Jahr ge- vonnen hat. N Bild: dpa festtag der Gewerkschaften im Nationaltheater Am 1. Juni jährte sich zum zehnten Male an dem der Deutsche Gewerk- chaktsbund auch in Mannheim das Werk eines organisatorischen Wiederaufbaues be- ann. Wie bereits angekündigt, wird der Irtsausschuß die zehnte Wiederkehr der eugründung am Sonntag, 26. Juni, 10 Uhr, m Nationaltheater feierlich begehen. Mit- ſirkende sind das Orchester des National- ſeaters unter Leitung von Generalmusik- direktor Professor Albert sowie mehrere schauspieler und Kammersänger Heinrich Hölzlin,. Bürgermeister Jakob Trumpfheller pricht über den Neuaufbau der Gewerk- halten in Mannheim. Der Abend bringt ene Festvorstellung mit„Fidelio“, wofür ie Eintrittskarten über die Gewerkschaften u einem Einheitspreis bezogen werden önnen. Das Badische Samenhaus E. Schmidt GmbH. eielt auf der Bundesgartenschau in Kassel eine weitere hohe Auszeichnung für aus- gestellte Tulpen, und zwar eine bronzene lledaille des Zentralverbandes. Unsere Wohnkultur im Wechsel der Zeiten Dr. Passarge sprach über Gründerzeit und Jugendstil Dr. Passarge setzte in der Kunsthalle seine Vortragsreihe über Wohnkultur im 19. und 20. Jahrhundert mit der Behandlung von Makartzeit und Jugendstil fort. Gleich nach dem Empire zeigte sich im Kunst- und Wohnstil ein Historismus, ein Zurückgreifen auf vergangene Zeiten, was als„ästhetischer Verfall“ zu werten ist. Dr. Passarge begann seinen Lichtbildervortrag müt dem zweiten Rokoko, dem Aufguß eines bezaubernden Stils, der eine dekadente Maskerade der Bald fand man Sakrale gotische Elemente an Gebrauchs- möbeln, Nachahmungen der italienischen Renaissance zogen in die Bürgerhäuser ein und mit der nach dem bekannten Wiener Maler Makart benannten Gründerzeit er- keichte die Krise des Geschmacks, die sich in Veppigkeit verkleidete, ihren Höhepunkt. Der Englische Landhausstil brachte in dieses Tchuwabohu von Formen aus dem 16. und . Jahrhundert wieder etwas Klarheit, Totschlag bei Bewußtseinsstörung: „Als ich wieder zu mir kam, war sie tot“ Das Schwurgericht verurteilte Rudi Schmidt mit mildernden Umständen zu zwei Jahren Gefängnis „Ich konnte keinem Käfer etwas zu leid tun“, sagte Rudi Schmidt— er wird heute gerade 30 Jahre alt— mit tränenerstickter Stimme gestern vor den Schranken des Mannheimer Schwurgerichtes. Man glaubt es ihm. Die Stimme, die Gesichtszüge, die Be- Wegungen des breitschultrigen, gedrungenen Mannes mit dem Jungengesicht sind weich, wenn nicht gar weichlich. Dieser gleiche Rudi Schmidt kam in der Nacht zum 9. Mai 1955, gegen 3.45 Uhr, verstört auf die Polizeiwache iir Sandhofen und sagte:„Ich habe meine Frau erwürgt.“ Wie es soweit kam, ist gerade in diesem Fall sehr schwer zu verstehen. Man kann nur ahnen, was diesen Menschen gegen sein be- wußtes Wollen zu der furchtbaren Tat trieb. Diesen jungen Mann, der intelligent und ordentlich gewesen ist, der in der kleinbür- gerlichen Umgebung einer kleinen Stadt in der Tschechoslowakei aufwuchs und im väterlichen Bäckerbetrieb mithalf. Mit 21 Jahren kam er aus dem Krieg nach Haus und erlebte die Austreibung, den Verlust von Heimat und Elternhaus. Aber auch das hat ihn nicht vom rechten Weg abgebracht. In seiner Jugend hatte er gern musiziert, und nun nutzte er dieses Talent zum Broter werb und spielte zum Teil sogar mit eigener Ka- pelle in Klubs der Besatzungsmächte Auf. Das Unglück schlich sich im Mantel des Glücks in sein Leben: In einer Nachtbar von Sandhofen, wo er engagiert war, lernte er die Bardame Uschi kennen. Ein charmantes, attraktives Mädchen, ein Jahr älter als er. Für ihn, den Anlehnungbedürftigen, der sich nach ruhiger Häuslichkeit sehnte, Wẽar Sie die ideale Frau. Er heiratete sie. Er wußte nicht viel von der ziemlich bewegten Ver- gangenheit dieser an ein mondänes Leben gewohnten Arztwitwe. Das alles wußte Rudi Schmidt nicht. Und er hatte keinen Anlaß, sich darum zu küm- mern. Sie waren beide glücklich und waren verliebt wie 18jährige. Sie gaben ihren Be- ruf auf, um aus der schwülen Atmosphäre des Nachtlebens herauszukommen und woll- ten eine Gaststätte eröffnen. Aber da reichte das Kapital nicht mehr. Seine Frau ging wieder arbeiten. Als Bedie- nung in einem Eisgarten in Sandhofen. Ihn überredete sie. zu Hause zu bleiben und Per- manenzen auszurechnen, Wahrscheinlichkei- ten für das Roulettespiel. Er hatte sich da- mit als Hobby schon jahrelang beschäftigt. Sie glaubte aber, daß man damit schneller zu Geld kommen würde. In diesen Wochen wurde das knapp ein- jährige Eheglück getrübt. Rudi, der jeden Abend gegen Mitternacht seine Frau von der Arbeit abholte, bemerkte, daß sie öfter bei einem amerikanischen Fallschirmjäger am Tisch saß. Niemand weiß, ob es zu nähe- ren Beziehungen zwischen beiden gekommen ist. Rudi Schmidt weist jeden Verdacht zurück. Aber es gab einen Riß. Er spürte, Wie er die Liebe seiner Frau immer mehr verlor, wie sie ihm kühler begegnete. Wenn er abends in das Lokal kam, fühlte er sich als fünftes Rad am Wagen. Und eines Tages sagte ihm der Amerikaner ganz offen, er liebe Uschi, wolle sie heiraten und was Rudi zu tun gedenke. Rudi wollte seine Frau ent- scheiden lassen. Aber sie entschied sich nicht. Sie 26gerte die Antwort hinaus. Genau acht Tage später, an einem Sonn- tag geschah es. Er wußte nicht mehr was tun. Er saß zu Haus und weinte. Am Abend ging er ins Kino, wie ihm seine Frau be- fahl.„Die Faust im Nacken“ wurde gegeben. Ihm saß die Faust im Nacken. In Sandhofen schlich der Mann anderthalb Stunden vor dem Eis-Café auf und ab. Er war zerrissen von Schmerz und Enttauschung, begleitete gegen zwei Uhr seine Frau, wie immer, nach Hause. Er hatte vorher noch Bier in sich hineingeschüttet. Eine Flasche nahm er mit. Seine Frau lag im Bett. Er saß auf der Kante und trank die Flasche leer. Von diesem Augenblick an weiß er nicht mehr, was ge- schah. Wahrscheinlich gab es einen Wort- wechsel.„Muttersöhnchen“, oder so etwas hatte sie gesagt. Als er wieder zu sich kam, fand er sich kniend auf seiner Frau, die Hände um ihren Hals. Er schüttelte sie, küßte sie. Sie war tot. Er zog sich an und rannte zur Polizei. In seinem Plädoyer berücksichtigte Erster Staatsanwalt Zwicker alle diese Momente und beantragte, dem Gutachten des Sach- verständigen, Medizinalrat Dr. Schwennin- ger folgend, der die Annahme einer Be- Wwuüßtseinsstörung für gerechtfertigt hielt, zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis. Das Schwurgericht unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Weinreich fällte das Urteil: Schuldig des Totschlags. Unter Berücksichtigung von strafmildernden Um- ständen(5 51 Abs. 2 StB) sollen zwei Jahre Gefängnis die Tat sühnen. MacBarchet Kleine Chronik der großen Stadt Autofahrer ohne Autos MAC-Wochenendfahrt Die Wochenendfahrt des Mannheimer Automobil-Clubs im ADAC führte diesmal nach Ingelheim am Rhein. Kluge Weitsicht ließ die erwartungsvollen MAcC-ler mit ihren Fahrzeugen gar nicht über den Sammelpunkt Wasserturm hinauskommen, denn dort wur- den sie in einen Omnibus verfrachtet und vertrauten sich einem alkoholfeindlichen Fahrer an. Dann ging es über Sandhofen, Worms und Mainz, an idealen Camping- plätzen und gepflegten Weinbergen entlang nach Ingelheim, wo die Gäste im großen Winzerkeller bereits erwartet wurden. Di- rektor Klein betonte in seinen Grußworten, daß diesmal die Autofahrer keine Abstinenz- ler zu bleiben bräuchten, und bei eingefan- genem Sonnenschein und allerlei anderen Plötzlich wurde der Jugendstil„aus der Erde gestampft“. Mit diesem Begriff verbin- den Wir irrtümlich meist Plüsch, Schwyulst und Geschmacklosigkeiten Charakteristika, die der Gründerzeit, nicht aber dem J ugend- stil angehören, der aus der bildenden Kunst kam(Edward Munch, Ferdinand Hodler und teilweise auch der späte Van Gogh sind hier seine Vertreter). Er versuchte mit Stilisier- ten Naturformen, Pflanzenmotiven und einer musikalischen, schwungvollen Linien- führung mit dem stilistischen Unsinn des Historismus aufzuräumen. Die Darmstädter Mathildenhöhe zeigt imposante Beispiele des Jugendstils, der stark an der Ornamentik hing und erst langsam seine Formen von der Struktur ableitete. Die Nierentische von heute, die nach der neuen Sachlichkeit wie- der so etwas wie Melodie in die strenge M5— belkomposition bringen, gehen in ihrer Auf- fassung der Linienführung auf den Jugend- stil zurück. 1¹⁴ Spezialitäten gingen die frohen Stunden nur zu schnell vorbei, die Heinz Verkoyen mit Zaubertricks und Klein jr. mit einem Frage- und Antwortspiel bereicherten. Kr Tanzabend und Städteturnier für die Jugend Die tanzbegeisterte Jugend wird am Sonn- tag wieder in den Rosengarten strömen, wo gute Kapellen zu einem der beliebten Ju- gendtanzabende locken. Tanzlehrer Knapp leitet den Abend, und unter seiner Kritischen Aufsicht können sich Jugendliche, die be- reits das bronzene Tanzsportabzeichen ge- wonnen haben, das silberne„ertanzen“. Am 10. Juli wird im Rosengarten ein Städteturnier ausgetragen. Diesesmal wird Panzlehrer Lamade die Leitung überneh- men. Am Samstag, dem 30. Juli, haben Wie- der die Anfänger Chancen, sich um das bronzene Tanzsportabzeichen zu bewerben. Kinder musizieren Stolze Mütter hören zu. „Leider riß mir am Montag auf meiner Violine die G-Saite und ich bitte Sie, mich heute noch einmal aufspielen zu lassen“, lesen wir in einem von ungelenker Kinder- hand geschriebenen Brief, der unter einem Stoß von Bewerbungsschreiben liegt. Ein Mannheimer Kaufhaus am Paradeplatz hat nämlich einen Kindermusikwettbewerb aus- geschrieben. Ueber 100 Jungen und Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren haben sich an- gemeldet. Seit Montag lassen sie jeden Nach- mittag ihre Talente hören und am Samstag kommen die besten in die Endausscheidung. Eine aufregende Sache für die Kinder. Auf den Bäckchen der kleinen Künstler zeigen sich rote Flecken, die mehr und mehr zu einem„roten Kopf“ zusammenlaufen. Die Mütter halten atemlos die Kaffeetassen und die Freunde und Freundinnen haben natür- lich schon vorher auf dem Stimmzettel ihren Favoriten angekreuzt. Die meisten spielen Klavier und Zieh- harmonika, einige sogar Flöte, Klarinette oder gar Mandoline. Mit der Mandoline war das s eine Sache. Da mußte der große Onkel das Mikrophon ganz nahe dran halten, da- mit das melodisch Gezupfte auch durchdrang. Und was noch in Erstaunen setzte: Es wur- den wohl einige Schlager gespielt,„Vaya Con Dios“ oder„Nachtigall unter Palmen am Meer“, aber auch s0 anspruchsvolle Stücke wie„Heinzelmännchens Wachparade“, das„Largo“ von Haendel oder„An Elise“ von Beethoven. Aber als erster Preis winkt ja auch ein Gutschein von 75 Mark. Dafür gibt es im Kaufhaus soviel Begehrenswertes, daß man schon mit einem so schweren Ge- schütz wie einem Klassiker auffahren kann. Freigabe in Mannheim. Am 30. Juni wird ein in Mannheim-Käfertal, Rüdesheimer Straße 2, gelegenes Restaurant freigegeben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der im Jahre 1955 freigegebenen Grundstücke und Häuser auf 245. TIermine verband Mitteldeutscher Landsmannschaften, Kreisverband Mannheim: 24. Juni, 20.15 Uhr, Gasthaus„Zum Hirsch“, Waldhof, Oppauer Straße 21, Gründung der Ortsgruppe Schönau, Sandhofen, Waldhof. Sprechstunden der SPD: 24. Juni: Altersheim Lindenhof, 18 bis 20 Uhr, Md. W. Krause, Stadtrat F. Schölch; Rheinauschule, 18.30 bis 19.30 Uhr, Stadtrat J. Ott; K 1, 13, 18 bis 20 Uhr, Md. K. Angstmann, Stadtrat W. Kirsch. Mannheimer Frauenring: 24. Juni, 20 Uhr, Viktoria-Hotel,„Gespräch miteinander“, Spr.: Frau Sauerbeck.— 29. Juni, Fahrt ins Blaue; Abfahrt 14 Uhr, Wasserturm. Deutsche Jugend- Gemeinschaft, Gruppe Mannheim: 24. Juni, 20 Uhr, Gasthaus„Zum Neckarstrand“, Dammstraße 1, Forum der Ju- gend mit Thema„Welche Möglichkeiten bieten sich uns bei einer Reise Dr. Adenauers nach Moskau?“ HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Orga- nisationen der Heimatvertriebenen, Kreiskom- mission Mannheim- Stadt: Sprechstunden: 22. und 24. Juni. 17.30 bis 19 Uhr, Rathaus, E 3, Zimmer 5. Fotografische Gesellschaft: 24. Juni, 20 Uhr, Hotel„Rheinhof“,„Das Neueste aus der Foto- presse“, Spr.: F. Fiedler. Sprechstunden der CDU- Stadträte: 25. Juni, 16 bis 18 Uhr, N 5, 2, Stadträte Kaiser und Prof. Dr. Duttlinger. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Orts- gruppe Mannheim-Mitte(Val: 25. 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Rheinhäuser- straße 8, Heimatabend mit Lichtbildervortrag. Christlicher Diskussionsabend, 25. Jun 19 Uhr, Adventgemeinde, J I, 14. Thema„Hat Christus die zehn Gebote aufgehoben?“; Spr.: Prediger Delmar Bunn und Martin EKobialka. Vdk, Ortsgruppe Neckarstadt-Ost: 25. Juni, 20 Uhr. Lokal„Arion“, Uhlandstraße 19, Mit- glieder versammlung. CVIM: 25. Juni, 20 Uhr, G 4, 1-2, Prof. E. Meyer, Weinheim, spricht zu dem Buch„Göt- ter, Gräber und Gelehrte“. Vortragsabend der Violinklasse Helmut Mendius(Musikhochschule), 25. Juni, 20 Uhr, Kunsthalle. Wir gratulieren! Elisabeth Schäfer, Mann- heim-Käfertal, Innere Wingertstraße 14, wird 70 Jahre alt. Rosina Müller, Mannheim, Tor- äckerstraße 7, begeht den 79. Geburtstag. Wohin gehen wir? Freitag. 2 4. Juni Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.00 Uhr: „André Chenier“; Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„Glasmenagerie“. Filme: Planken:„An der schönen blauen Donau; Alster: Désirée“; Capitol:„Der Favo- rit“, 23.00 Uhr:„Endstation Harem“; Palast: „Bei Anruf Mord“, 22.20 Uhr:„Schleichendes Gift“; Alhambra:„Der 20. Juli“; Universum: „Der Hammel mit den fünf Beinen“; Kamera: „Die lockende Venus“; Kurbel:„Die schwarze Lawine“. Vorträge: Hotel„Rheinhof“ 20.00 Uhr:„Das Neueste aus der Fotopresse“. Spr.: F. Fiedler (Fotografische Gesellschaft). Sonstiges: Lokal„Neckarstrand“, Damm- straße 1, 20.00 Uhr: Jugendforum(Deutsche Jugend- Gemeinschaft); Viktoria-Hotel 20.00 Uhr: 5 miteinander“(Mannheimer Frauen- ring). Brücke und Grenze zwischen Ost und West Professor Eckardt sprach über die Situation von Indien und China „Die geistige und religöse Situation in Indien und China“ war das Thema e ines Vortrages von Professor Pr. Eckardt, Starn- berg, der auf Einladung des katholischen Bil- dungswerkes in der Wirtschaftsbochschule sprach. Damit war der Bogen sehr weit ge- spannt: Von der völkischen Entwicklung und jahrtausendealten Geschichte dieser Länder, ihren Religionen bis zu den heutigen Umwäl- zungen und Machtverschiebungen. Professor Eckardt, ein ausgezeichneter Kenner des Fer- nen Ostens, der jahrelang als Universitäts- lehrer in Korea gewirkt hat und nahezu 20 wissenschaftliche Werke über die Kunst-, Religions- und Kulturgeschichte geschrieben hat, mußte sich darauf beschränken, die gro- gen Zusammenhänge aufzuzeigen. Schließ- lich ist ja allein Bharat, der Staat I idien ohne Pakistan, nach China immer noch der zweit- größte Staat der Erde. Dieses Land— zwölfmal so groß wie die Bundesrepublik— mit seinen 360 Millionen Menschen ist voller Gegensätze in seiner Landschaft und seinen Menschen. In seiner Geschichte stießen dort die Arier, Araber, Senegalneger und die Europäer zusammen. Es gab Sieger und Besiegte(die Wurzel für das Kastenwesen), alle Religionen gaben sich ein Stelldichein, ja sogar schon der Apo- stel Thomas hat dort das Christentum ver- breitet. Professor Eckardt erzählte von den vielerlei Sekten, dem Tier- und Götterkult, der sich im Verlauf der Jahrhunderte zu den seltsamsten Formen entwickelte und in vie- len Baudenkmälern und Tempeln sichtbaren Alsdruck fand. Er deutete aber auch an, daß gerade aus der Grenzsituation zwischen Ost und West Indien zu einer Brücke werden Könnte. 5 Blasen Vetkäbfe Ekzeme eulen ond Schwiefen behebt rasch kEfasit- teme mit fein-Chlorophyllin! Sie Wirkt Kköhlend und juckreizstillend, Groß. Posten Herkules, Fil. Mhm., Gasherd 20, einzus. unt. Kinderbett u. zugeb. Adr. schon ab 5,— DM eingetroffen bei Textilhandelsges. mbH, DM abzugeben. Adr. A 01137 im Verlag. Kinderwagen bill. ab- Einige leicht beschädigte Gasherde preisgünst. abzugeben. Rothermel, L. 14, 13, am Ring u. Ufer- Passage einzus. u. A 01102 f. V. Arbeitshosen u. Jacken H 7, 37(Jungbuschstr.). Gardinen qu 1. 13, au der Uhr Rücks. 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Die Entwick- Jung des Fernlasters und die Steigerung des Verkehrsumfanges überhaupt machen es er- forderlich, daß der Erhöhung des Nutzrau- mes ohne Vergrößerung der Gesamtlänge und damit der Wirtschaftlichkeit der Fahr- zeuge mehr Bedeutung beigemessen wird. Zum anderen bietet der erhöhte Komfort Für Fahrer und Beifahrer im Hinblick auf die langen zurückzulegenden Strecken grö- Bere Sicherheit. Bisher nahm der Motor mit seinem Haubenvorbau meist einen erheb- lichen Teil der Gesamtlänge des Fahrzeuges ein. Von dieser galt es, einen Teil wieder Zurückzugewinnen. Das war möglich, wenn der Motor wie bei dem neuen Mercedes- Benz„LP 315“ überbaut und der Fahrersitz sowie ein Beifahrersitz rechts und links neben ihm angeordnet sind. Die von Daimler-Benz gewählte elegante Pullman-Lösung bietet drei zusätzliche Vorteile an. Das in Stahlbauweise ausge- führte, innen schallisolierend verkleidete geràumige Fahrerhaus hat ausreichend Platz für vier bis fünf Personen. Die Annehm- lichkeit wird dadurch erhöht, daß die hinte- ren Sitze schnell und mühelos in zwei be- queme Liegestätten umgewandelt werden können. Die Pritsche bietet mit den Maßen 6000 X 2350& 600 mm sogar eine vergrößerte Ladefläche. Zugleich hat der„LP 315,“ mit bis zu 8200 kg nutzbarer Tragfähigkeit(je nach Ausführung) den Vorzug einer größe- ren Nutzlast. Dank seiner stabilen Konstruktion und des starken 145-PS-Sechszylinder-Diesel- motors ist der Mercedes-Benz„LP 315“ bei ungewöhnlicher Laufruhe und leichtgängiger Lenkung überall dort das gegebene Fahr- zeug, Wo hohe Transportleistungen gefor- dert werden. Der Kraftstoffnormverbrauch ist mit 18,4 Ltr./ 100 km erstaunlich gering. Die Höchstgeschwindigkeit von 70 km)/st ist für ein schweres Fahrzeug so hoch, daß sie erfahrungsgemäß nur sehr selten in An- spruch genommen wird und sich der oberste des durch Klauen spielend leicht schaltbaren Sechsganggetriebes als echter Schon- und Spargang auswirkt. Der„LP 315“ ist serien mäßig mit der die Reibungsbremsen scho- nenden Mercedes-Benz-Motorbremse also mit insgesamt drei zuverlässigen Bremsen Ausgestattet. Die gerdumige Fahrerkabine des neuen Mercedes- Benz- Frontlenker-Fernlastwagens 717 „LF 315. Die hinteren Sitze können schnell und mühelos in zwei bequeme Liegestùtten umgewandelt werden. Auf der Autobahn und in ebenem Ge- lände läßt sich bei richtiger Fahrweise er- heblich Brennstoff sparen. Durch seine hohe Motorleistung und das vielstufige Getriebe ist der„LP 315“ schnell in der Ebene und lebendig am Berg. Die Werte der Druckluft- bremse bewährter Bauart liegen bei allen Geschwindigkeiten weit über den gesetzlich geforderten Bestimmungen. Die meisten Schmierstellen des Fahrgestells sind an die Eindruck-Zentralschmierung angeschlossen, die alle 100 km durch einen kräftigen Fuß- druck betätigt werden muß. Für zuverläs- sige automatische Schmierung des Hinter- achsenantriebes sorgt eine im Differential- gehäuse eingebaute Zahnrad-Oelpumpe. Denkbar einfach ist auch die Wartung des elastischen Dieselmotors. Nach Abheben der gut isolierten Haube kann der Motor ohne Schwierigkeiten„unter Dach“ gepflegt Werden. Bei Generalüberholung wird das ganze Aggregat nach vorn ausgefahren. Der Mercedes-Benz„LP 315“ wird mit dem Radstand 4200 mm und als Fahrgestell auch mit 4600 mm geliefert. Zwei Sonder- Ausführungen als Kipper und als Sattel schlepper sind auf einem Radstand von 3600 mm aufgebaut. „Röntgenuntersuchung“ für Kraflfahrzeuge Neue Test-Geräte prüfen die elektrische Einrichtung auf Herz und Nieren Unter den glatten, Stromlinienmotor- hauben unserer modernen Kraftfahrzeuge verbirgt sich ein— nicht nur für den Laien — immer komplizierter werdende Mecha- nismus. Allein die Ueberprüfung der elek- trischen Einrichtung, des„Nervensystems“, stellt große Anforderungen an den Fach- mann. Aus diesem Grund ging Hand in Hand mit der Höherzüchtung dieser elek- trischen Einrichtung die Entwicklung von ausgeklügelten Testgeräten. Die Robert- Bosch- GmbH führte dieser Tage in Mann- heim ihre neuesten Geräte dieses Produk- tionszweiges vor. Die Methode des Testens ist für Deutsch- land relativ neu, in Ländern wie USA aber schori lange erprobt und selbstverständlich. Die Vorteile liegen auf der Hand: In kür- zester Zeit können alle wichtigen Einzelteile eines Kraftfahrzeuges auf ihren Betriebs- zustand untersucht werden. Fehler können, die einzelnen Prüf vorgange zu schalten ist. Ein Mann genügt, um die gesamte elek- trische Anlage eines Fahrzeuges zu prüfen, ohne daß auch nur ein Teil ausgebaut wer- den müßte. Unter anderem lassen sich überprüfen und feststellen: Die Ladeleistung der Licht- maschine und Funktion des Reglerschalters, der Zustand der Batterie. Unterbrechungen im Leitungsnetz, Leistung der Zündspule, Stromaufnahme der Leuchten, Wischer, Win- ker, Hörner usw. Zu diesem Tester gehört noch ein ganzes Sortiment von Ergänzungs- geräten: Das von der Polizei verwendete Scheinwerferprüfgerät, der Steckdosentester für Anhänger, Bremsprüfstände für Luft- druck- und Vakuumbremsen, der Einspritz- pumpenprüfstand und einige andere. Im Grunde kann diese ganze Entwicklung auf die einfache Formel gebracht werden:„Vor- Kraftfahrzeug-Mosaik Belgien importierte von 1948 bis 1954 if. Sesamt 207 000 PKW] und 55 600 Lkw. In der gleichen Zeit wurden 266 00 Pw] so 64 000 LKʒKW] im Lande montiert. 20 belglschg Auto-Montagewerke beschäftigen 25 000 An 10 gestellte und Arbeiter. * Renault baut zur Zeit 978 Fahrzeuge täg lich, bei Simca stieg die Zahl auf 660(0 im Vorjahr). 1 Pedalrückstrahler und Kontrollgerät r eltzüg 5 lahten, 8e. L die Schlußbeleuchtung müssen bis 1. Okto- erl. ber an allen Fahrrädern mit und ohne Hlliz. 75 motor angebracht sein.. 0 75 gat pla 5 hungen Die deutsche Kraftverkehrs wirtschaft be. schäftigt mehr als 1,5 Mill. Personen. * Jugendzeitschriften im Sinme der Ver- kehrserziehung sind:„Die sichere Straße“ (Aufklärungsdienst für Jugendschutz, Wies. baden),„Schule und Sicherheit“ Bundes arbeitsgemeinschaft der gemeindlichen Un- fallversicherungsträger, München), per Jugendligist“,„Gib acht“ u. a. Erwähnt el auch die Lehrerzeitschrift„Schulverkehts. Wacht“. Bere m die ure 3 5 18V E 4 Zur Vereinheitlichung von Mopedteilen ich die l a er Spo wurden für Reifen und Felgen drei Norm- 2 Maße festgelegt Zur Zeit gibt es aber noch lieder K mehr als 40 verschiedene Sorten von Moped- end Speichen. a bit den mate Beim Bau von Autostraßen wird Silikon e sieg nach Auffassung der General Electric in reis“. Zukunft eine wichtige Rolle spielen, Der Zusatz ALI- dieser Name bringt eine neue Selbstverständlichkeit in Ihr Haus: die tägliche Tasse Kaffee. ALI Express-Kaffee, 100% aus Bohnenkaffee · ist überraschend kräftig und deshalb überraschend sparsam! Eine begeisterte Kaffee- trinkerin scherzte:„Die Dose AL ist innen größer als außen!“ Das kennzeichnet ALI auch für Sie, denn ALI macht das tägliche Kaffeetrinken selbstverständlich. N Schon ein leicht gehäufter Kaffeelöffel ALI enthält alles, Was zu einer richtig guten Tasse Kaffee gehört. KATPTI EI SAR SAM KAT PEE-FXTRAEKT Z AU BonEEMRATFEEI .. Alleinvertrieb: ROTTI- Gesellschaft m. b. H., München 23 Beid dieser Chemikalie verdoppelt die gruppe r beugen ist besser als Heilen. bt Lebensdauer von Beton- Straßendecken, 5 15 seitigt werden. Die Betriebssicherheif wird 5 5 erhöht und kostspielige Schäden vermieden. f 0 8 Das dient nicht nur der Wirtschaftlichkeit, Automobil-Bestand und Produktion der Welt 3 8 auch der Verhütung von Verkehrs- Amerikaner stellen 6,53 Millionen, Sowjets 580 000 Einheiten jährlich her hegen 8. 5 28 5 3 5 2 i. 0 8 Es wird angestrebt, daß der regelmäßige Nach einer Statistix der französischen die englische Ford- Gesellschaft mit 210 000 3 Test genau 50 Bestandteil der selbstver- Fachzeitschrift„LArgus de l'Automobile et Personen- und 41 000 Lastwagen, das deutsche 3 ständlichen Wagenwartung und-pflege wird, des Locomotions“ befanden sich Ende 1954 Volkswagenwerk mit 202 174 Einheiten, wei⸗ ben 0 Wie das Abschmieren und Oelwechseln. Im in der ganzen Welt nicht weniger als ter Fiat(Italien) mit 163 500 Personen- und 1 Pa Herbst und im Frühjahr sollte einmal jedes 87 035 434 Automobile im Verkehr. Im Ver- 19 000 Lastwagen, Austin(England) mit J enelt Kraftfahrzeug, vom Moped bis zum schwe- gleich zu 1953 hat sich der Weltbestand um 149 000 Personen- und 39 000 Lastwagen, 4 T0 ren Schlepper, auf„Herz und Nieren“ unter- 6 Prozent vermehrt; werden die USA und Renault CFrankreich) mit 157 701 Einheiten, lor Zucht werden. Auf einer Testkarte, die bei Knanada nicht mitgerechnet, so ist eine Ver- Morris(England) mit 110 000 Personen- nd 1 Sto den Wasenpapieren aufbewahrt wird, wird mehrung in den übrigen Ländern um 36 000 Lastwagen und Opel(Deutscandd er der jeweilige Zustand des elektrischen 12 Prozent zu verzeichnen. mit 130 342 Einheiten. e Assregates festgehalten. In der Automobil-Produktion stehen die In der europäischen Motorisierung steht gultsgt Die von Bosch entwickelten Elektrotester USA mit 6,53 Millionen an der Spitze, vor Großbritannien mit 3 092 618 weit an der 5 40 sind handliche Geräte, auf denen sehr über- Großbritannien mit 1,03 Millionen, West- Spitze vor Frankreich mit 2 090 000, der ſder 8 sichtlich die wichtigsten Prüfeinrichtungen deutschland mit 680 585 und Frankreich mit deutschen Bundesrepublik mit 1 460 000, f (Strom- und Spannungsmesser, Belastungs- 600 033 Einheiten. Bemerkenswert ist, daß Italien mit 745 000, Schweden mit 545 000, en widerstände, Zündkunkenstrecke, Konden- die Sowjetunion mit 580 000 auf dem fünften Belgien mit 438 198, der Schweiz mit 244 418 r sator-Prüfung usw.) angeordnet sind. Das Platz folgt. Einschließlich der in den Mon- den Niederlanden mit 235 622, der Sowiet⸗ 5 13 Gerät läßt sich als Koffer oder auf einem tagewerken zusammengesetzten Wagen wur- union mit 225 000, Dänemark mit 192789, i fahrbaren Untersatz bequem transportieren den 1954 insgesamt 10 824 700 Automobile Irland mit 122 803. Norwegen mit 106 400, und durch einfaches Aufklappen der Deckel hergestellt. Der größte Produzent waren die der Tschechoslowakei mit 105 000, Spanien in guter Sicht vor dem„Patienten“ auf- General Motors mit 2 874.271 Einheiten. An mit 99 758, Oesterreich mit 71 825, Portugal stellen. Plastisch dargestellte Schaltbilder zweiter Stelle folgt Ford mit 1 687 225, en mit 84578, Finnland mit 71 798 und Luxem-. zeigen dem Fachmann, wie der Tester für dritter Chrysler mit 723 253. Darauf folgen burg mit 18 317 Personenwagen. 90 5 0 Vermietungen ö Am Immer noch die große 3726 Schau 200 am Hofkeller im S-s-Quadrat 15 1 jon 50 evtl. mit Büro und Garage zu ver- Kampf dchter tient Teppiche mieten. 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Dazu hatte Singen in Weber einen erlos spielenden Schlußmann, dem ein ö uptverdienst an dem Erfolg zufällt. Sin- ens Tore resultierten fast ausschließlich aus 1 placierten Weitschüssen. Besonders die jungen“ taten sich hervor. * Duell der Weltmeister endete in der 3. Runde loose behielt Halbschiuergemwientstitel Nach einem linken Kinnhaken mußte sich Olson auszählen lassen Der Weltmeister im Halbschwergewichts- boxen, Archie Moore, setzte am Mittwoch- abend in den New LVorker Polo Grounds alles auf eine Karte und schlug Mittelge- wichts weltmeister Bobo Olson eine Minute und 19 Sekunden nach dem Beginn der drit- ten Runde k. o. Im September wird Moore um den Schwergewichtstitel gegen Rocky Marciano antreten. 5 Die Entscheidung flel, als Olson nach einem mißglückten Schlag eine schwere Rechte zum Kopf nehmen mußte. Ein ver- nichtender linker Haken zum Kinn des Abwehrreihen überragen: Bereits am Samstag wird das Endspiel 0 m die deutsche Meisterschaft der Ama- eure ausgetragen. Wie schon im Vorjahr esu Hüls gegen SV Neu-Isenburg) stehen ch diesmal mit Sportfreunde Siegen und er SpVgg Bad Homburg Mannschaften aus festfalen bzw. Hessen gegenüber. Einer leser beiden Vereine will sich nun am Vor- bend des Endspiels der Vertragsspieler at dem Titel eines„Deutschen Meisters der mateure“ schmücken. Außerdem erhält dle siegreiche Elf den„Carl-Riegel- Wander- reis“. ö Beide Mannschaften haben wämrend der bruppenspiele gute Leistungen geboten und bur einen Minuspunkt in sechs Spielen hin- gehmen müssen. Auch im Halbfinale wurden e den Erwartungen gerecht. Einen Favo- ten zu nennen, ist deshalb sehr schwer. ſielleicht haben die„Roten Teufel“ aus gegen einen Vorteil in ihren ausgezeich- ſeten Spielern Herbert Schäfer und Werner farrasch, die bereits in der deutschen wateur-Nationalelf standen. Dazu kommen och die Spieler Günter Neuser als Läufer ad Paul Haase, die mehrfach in der West- lenelf antraten, ebenso wie Mittelstürmer nd Torschützenkönig Otto Nauroth und der ſenior der Elf, Willi Elze. Auch Hans Czerny Stopper, Torwart Steffe und die Vertei- ger Kirsch und Klein sind verläßliche Ratte der Westfalen. Für Homburgs An- Uksquintett wird es sicherlich schwer wer- en, die Siegener Mauer zu durchstoßen. her auch beim Hessenmeister sind Läufer- ne und Verteidigung nicht leicht zu über- emen. Dafür sorgen schon Stopper Fritz anger, Läufer Kellner sowie der technisch d taktisch gut beschlagene Molly Kilb. Wer wird deulscher Nmaleurmeistes? Sportfreunde Siegen und Bad Homburg bestreiten das Endspiel Voraussichtlich werden sich am Samstag folgende Mannschaften dem Kaiserslauterer Schiedsrichter Dusch stellen: SDortfreunde Siegen; Kirsch, Klein; Rarrasch, Czerny, Elze, Schäfer, Nauroth, Haase, Kurth. SpVgg Bad Homburg: Klug; Fül⸗ ler, Bürger; Kellner, Zänger, Kilb; Klee- mann, Wandelt, Rühl, Nazarenus, Kranz. Wie stiefmütterlich vom DFB die Ama- teur meisterschaft behandelt wird, merkte man einmal mehr bei der Erörterung des Endspielortes. Noch am Montagnachmittag War Auf der DFB- Geschäftsstelle in Frank- furt nicht zu erfahren, wo das Spiel ausge- tragen werden soll. War vor den Vorschlußg- runden gar keine Zeit vorhanden, die in Frage kommenden Orte auszusuchen? Uber- haupt verstehen wir nicht, warum man nicht wieder zu dem vor drei und vier Jah- ren geübten Brauch zurückkehrt, die Ama- teure das Vorspiel vor dem Vertragsspieler- Finale bestreiten zu lassen. In den beiden letzten Jahren kamen nur 15 000 zwi. 35 000 Zuschauer zu den Amateur-Endspielen in Gelsenkirchen und Wuppertal, während 1951 in Berlin und 1952 in Ludwigshafen 95 000 bzw. 80 000 Besucher die Finalbegegnungen sahen. Eine solch stattliche Zuschauer- kulisse hätten wir den Amateuren auch in diesem Jahr gegönnt. Wenn der DFB das Amateur-Finale als Vorspiel von 1, FC Kai- serslautern— Rot-Weiß Essen nach Hanno- ver vergeben hätte, dann wäre dies zwar in finanzieller Hinsicht nicht ganz so günstig gewesen, aber die Amateure wären endlich Wieder einmal ganz im Rampenlicht der Oeffentlichkeit gestanden. Steffe; Neuser; Deutsche Leichtathleten zwar Favorit— aber: „Mit verjüngter Mannschaft zum Im augsburger Rosenau- Stadion wird am 38/6, Juni der DLV den ersten Länder- kap des Jahres austragen. Gegner ist Jugoslawien, das in den bisherigen drei Be- gegnungen deutlich distanziert wurde: 1925 Wien mit 69:7, 1939 in Klagenfurt 109:65 d 1953 in Agram mit 118:94. Diese Ergeb- Anse dürken aber nicht zu dem Schluß füh- den, dals unsere Mannschaft einen leichten Gegner vor sich habe. Es sei daran erinnert, daß in Agram am ersten Tag eine 55:51: Füh- kung kür die Jugoslawen herauskam, die nur durch großartige Leistungen wettgemacht Fürde, Wenn diesmal ein 10 oder 15= punkte-Vorsprung erreicht wird, darf man Arieden sein. Die Jugoslawen sind in den beiden letzten Jahren wieder sehr stark ge- forden und besitzen einige Weltklasseleute. Höhepunkte werden zweifellos die Mittel- ind Langstreckenrennen sein. So treffen lber 1500 Meter Lawrenz und Lueg(oder Dobro) auf die ausgezeichneten Mugosa and Radicic(oder Murat), während über o Meter und 10 000 Meter Herbert Schade, er Münchner Konrad und Steller(Berlin) ch gegen den„Zatopek des Balkans, den Jeifkachen Silvesterlaufsieger von Sao Kulo, Mihalic, sowie den kaum schlechte- an Strithork wehren müssen. Gespannt ist dan auch auf das Abschneiden von Heinz lütterer in den Sprintstrecken, Sein stärk- er Gegner wird Lorger sein, der schon 10,6 u 21,7 lief. Lorger ist auch ein erstklas- ner Hürdenläufer, wie seine 14,5 zeigen aud man darf gespannt sein, wie Steines lber 110 Meter Hürden gegen ihn abschnei- iet, Die Jugoslawen verfügen auch über Ausgezeichnete Springer und Werfer. Im ochsprung bewältigte Marjanovio schon eimal die 2-Meter-Grenze, Milako über- rang mit dem Stab 4,31 Meter und im ammerwerfen verbesserte sich kürzlich nie auf 60,53 Meter. Auch in den anderen ſettbewerben hat Jugoslawien gute Ath- ugostawien. ernstzunehmende hegnet ersten Länderkampf des Jahres leten. In der deutschen Mannschaft stehen Unter acht Neulingen mebrere 18- bis 21 äh rige. Gespannt ist man auf den Dortmunder Kugelstoßer Wegmann, der mit der Nach- kriegsbestleistung von 16,30 Meter nun an vierter Stelle in Deutschland steht: 1. Wöllke 16,60 Meter(1936), 2. Trippe 16,60 Meter (1940), 3. Stöck 16,49 Meter(1939), 4. Weg- mann 16,30 Meter(1953), 5. Hirschfeld 16,05 Meter(1933), 6. Lingnau-Hannover 16,04 Meter(1955). Aus dem DLy-Trainerkreis wurden als Betreuer für den Augsburger Länderkampf die Sportlehrer Ferdi Kisters Düsseldorf), Waldemar Gerschler(Freiburg) und Toni Nett(Stuttgart) bestimmt. Die Sprinter ab- solvieren heute abend ein Staffeltraining. Hawali-Insulaners führte zum einzigen Nie- derschlag dieses kurzen Kampfes. Als Schiedsrichter Ruby Goldstein zählte, versuchte Olson vergeblich, wieder auf die Füße zu gelangen. Als er schließlich wieder stand, begriff er gar nicht, daß der Kampf zu Ende war und versuchte, Moore erneut zum Kampf zu stellen. Es war erst das zweitemal, daß Olson in seinen 80 Kämpfen k.o. geschlagen wurde und seine erste Niederlage nach 21 Siegen. Der bisher einzige R. o.-Sieger über Olson war„Sugar“ Ray Robinson im Jahre 1950. Wenn Olson gewonnen hätte, hätte er nach den Bestimmungen des New Vorker und des amerikanischen Boxverbandes seinen Mittel- gewichtstitel verloren. 1. FCK abgereist Mit Ernst Liebrich als Ersatzspieler hat die Mannschaft des Südwestmeisters 1. FC Kaiserslautern am Donnerstag vormittag Kai- serslautern mit dem D-Zug in Richtung Hannover verlassen. Die Mannschaft wird sich in einem Ort in der Nähe Hannovers auf das Meisterschaftsendspiel gegen Rot- Weiß Essen vorbereiten. Wie bekannt wurde, sind in Kaiserslautern bis zum Donnerstag 10 500 Eintrittskarten für das Endspiel ver- kauft worden. stauten Uber 6000 Menschen sick am Mittwochnackmittag vor dem Haus des Sports, Hannovers Kartenvorverkaufsstelle fur dds Fufhball- Endspiel. Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei Miedersachsen mußte eingesetzt werden, als die„Fans“ das Gebäude zu stürmen versuchten. Dabei gab es mehrere Schwer- und Leichtverletzte. Vier Frauen erlitten Onnmachtsanfàlle und mußten ins Krankenkaus eingeliefert werden. Bild: dpa Deutschlands letzter Vertreter in Wimbledon ausgeschieden: Leholt stand gegen Palii aut berlorenem Posten Jaroslav Drobny konnte den Australier Jack Arkinstall erst nach über zwei Stunden 6:4, 2:6, 6:2, 11:9 ausschalten Das Wimbledonturnier wurde am Don- nerstag bei bedecktem Himmel und schwü⸗- ler Witterung mit der dritten Runde im Herren- und Dameneinzel fortgesetzt. Die mehrfache Wimbledonsiegerin Louise Brough(USA), die als Zweite gesetzt ist, machte mit ihrer Gegnerin Janet Morgan (England wenig Umstände und schaltete sie ohne Spielverlust mit 6:0, 6:0 in 25 Minu- ten aus. Die Amerikanerin Hatte anfangs bei leichtem Wind Schwierigkeiten mit ihrem Aufschlag, kam jedoch bald blendend in Schwung und ließ Miß Morgan mit ihren harten Triebschlägen zur Grundlinie keine Chance. Der als Erster gesetzte Tony Trabert (USA) gab seinem Landsmann Hugh Ste- wart eine ausgiebige Tennislektion und bot eine taktische Meisterleistung. In genau einer Stunde hieß es 6:4, 6:3, 6:1 für Tra- bert, der im ersten Satz mit dem Bomben- aufschlag seines langen blonden Gegners zu kämpfen hatte. Im Schlußsatz zog Tra- bert alle Register seines Könnens und holte den Satz nach einer 4:0-Führung mit 6:1. Titelverteidiger Jaroslav Drobny, der un- ter den Gesetzten erst an sechster Stelle er- scheint, hatte zwei Stunden und 15 Minuten Hart zu kämpfen, ehe er den Australier Jack Arkinstall 6:4, 2:6, 6:2, 11:9 ausschalten konnte. Der auf den achten Platz gesetzte Schwede Sven Davidson hatte ebenfalls alle Hände voll zu tun, um mit dem Linkshön- der Billy Knight(Großbritannien) fertig zu werden. Knight drehte nach den ersten bei- den 3:6, 3:6 verloren gegangenen Sätzen mächtig auf und zog mit 6:2, 6:4 gleich. Im entscheidenden fünften Satz zeigte er sich seinem starken Gegner jedoch nicht mehr gewachsen(3:6). Favoriten-Schreck Gil Shea (USA), der am Vortag seinen Landsmann Vie Seixas aus dem Rennen geworfen hatte, kam in einem verhältnismäßig schwachen Spiel zu einem 6:3, 5:7, 613-Sieg über Alt- meister Adrian Quist(Australien). Der beim Wimbledon- Publikum äußerst beliebte Spaßvogel Alfred Huber(Oester- Internationale Mailand beim„Club“: geben ache Fußba Horst Schade dreifacher Torschütze/ Der 1. FC Nürnberg besiegte in einem Fußballfreundschaftspiel vor 20 000 Zu- schauern im Nürnberger Club-Stadion den Slebenfachen italienischen Meister Inter- nationale Mailand mit 4:2(3:0) Toren. Die italienische Mannschaft mußte in der ersten Halbzeit innerhalb weniger Minuten drei reffer durch Schade(2) und Morlock ein- stecken. Erst in der zweiten Halbzeit, nach- dem die Mailänder den französischen linken Läufer Bonifaci gegen Neri ausgetauscht hat- ten, gelang es dem italienischen Rechtsaußen Brighenti kurz hintereinander zwei Tore zu schießen. Kurz vor dem Abpfiff erzielte Schade das vierte Tor für die Nürnberger. Internationale Mailand, in dessen Reihen am Samstag in Karlsruhe ein Freundschaftsspiel gegen den KSC bestreiten. Die Karlsruher sieben Nationalspieler stehen, wird kt meister unier sich 1. FC Nürnberg— Mailand 4:2(3:0) werden diese Begegnung bis auf Max Fischer, Geesmann und Roth, die verletzt sind, in stärkster Besetzung bestreiten. Ein Freundschaftsspiel zwischen den Stutt- garter Kickers und dem Sc Dynamo, das am Mittwochabend vor über 10 000 Zu- schauern im Ostberliner Walter-Ulbricht- Stadion stattfand, wurde von der Stuttgarter Elf mit 3:0(1:0) gewonnen. Die Tore für die süddeutschen Gäste schossen: Briem(2) und Schumacher. 5 Auf seiner Reise nach Jugoslawien machte der VfB Stuttgart im oberösterreichischen Ort Schärding(bei Passau) Station und spielte gegen eine Auswahl des Inn- Viertels. Der VfB war drückend überlegen und ge- Wann mit 5:0(Halbzeit 1.0) Toren. Die Tref- ker erzielten Hinterstocker(3) und Waldner (2). Die besten Spieler waren Schlienz, Leo Kronenbitter, Waldner und Hinterstocker. reich), nahm seine Begegnung mit dem Amerikaner Herb Flam ausnahmsweise ein- ma! nicht auf die leichte Schulter, konnte aber trotzdem nur den ersten Satz 6:4 für sich verbuchen, während die nächsten 2:6, 4:6 2:6 hoch an Herb Flam gingen. Lew Hoad(Platz vier/ Australien) hatte mit dem Exilpolen Wladislawy Skonecki keine Schwie- rigkeiten und kam unangefochten mit 63, 3:6, 6:4 eine Runde weiter. Am Mittwochabend waren sowohl im Damen- als im Herren-Einzel die zweite Runde abgeschlossen worden, so daß in bei- den Wettbewerben nur noch je 32 Spielerin- nen bzw. Spieler ungeschlagen waren. Im Herren-Einzel schied Deutschlands zweiter und letzter Vertreter aus. Peter Scholl stand allerdings gegen den Ameri- kaner Budge Patty, den Wimbledon-Sieger und Weltranglisten-Ersten von 1950, auf verlorenem Posten. Mit 6:0, 6:4, 6:3 War das Ergebnis für Patty aber weniger glatt als erwartet. Peter Scholl spielte anfangs zwar ziemlich befangen, aber dann leistete er dem Amerikaner zeitweise hervorragenden Wi- derstand und erhielt für sein tàpferes Spiel Beifall. Eine Ueberraschung war der Erfolg des Italieners Pietrangeli über den englischen Spitzenspieler Tony Mottram. Die übrigen Begegnungen der Herren verliefen erwar- tungsgemäg, gingen aber fast sämtlich über mehr als drei Sätze, Die Sensation im Damen-Eingel war die Niederlage der englischen Spitzenspielerin Angela Mortimer, die noch kürzlich die französische Meisterschaft gewonnen hatte und auf die man große Hoffnungen setzte, erstmals seit 1937 wieder einen Wimbledon- titel für England zu erobern. Von der 30 Jahre alten Ungarin Susi Kormoczy wurde sie 7:5, 6:2 geschlagen. VIR Mannheim in Eimsbüttel: m die Siegptmie im Oberliga- Vergleich Bilanz vor dem letzten Spieltag: Süddeutschland auch diesmal am besten Die Oberliga-Vergleichsrunde der acht Gruppen klingt am Samstag aus. In allen Gruppen werden dabei die Ersten ermittelt. Insgesamt betrachtet, darf man jetzt schon sagen, daß der Süden wiederum am besten abschnitt. Sein Vorsprung gegenüber dem Westen ist erheblich. In dritter Position kolgt der Norden vor dem Südwesten und Berlin. Aussichten auf den ersten Platz und damit Anspruch auf eine besondere Sieg- prämie haben Bayer Leverkusen und Wer- der Bremen(Gruppe I), Schweinfurt 05(Er. 2), Eintracht Frankfurt und Hannover 96 (Gr. 3), FSV Frankfurt und Eintracht Braun- schweig(Gr. 4), Duisburger SV und BC Augsburg(Gr. 5), Preußen Münster(Gr. 6), VfR Mannheim(Gr. 7) und SpVgg. Fürth (Gr. 8). Die letzten Spiele bestreiten: 5 Tus Neuendorf— SSV Reutlingen, Bayer Leverkusen— Werder Bremen; Borussia Dortmund— FK Pirmasens; Altona 93 Schweinfurt 05; Hannover 96— Fortuna Düsseldorf; Phönix Ludwigshafen— Ein- tracht Frankfurt; Eintracht Braunschweig FSV Frankfurt; Tura Ludwigshafen— Ten- nis-Borussia; BC Augsburg— Duisburger SV; Berliner SV 92— VfR Frankenthal; Preußen Münster— Schwaben Augsburg; Minerva 93— FC St. Pauli; Saar 05— Preußen Dellbrück; Eimsbüttel— VfR Mann- heim; Borussia Neunkirchen—SpVgg. Fürth. Herne will protestieren Westfalia Herne hatte bis Mittwochabend offiziell noch keine Kenntnis von der Anset- zung der fünf Wiederholungsspiele in der 1. Fußball-Liga West während der Sommer- palise. Sobald die amtliche Nachricht von der spielleitenden Stelle des Westdeutschen Fuß- ball- Verbandes vorliegt, wollen die Herner Eirispruch beim Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes einlegen. Nachdem Preußen Dellbrück am Samstag wegen des Oberliga- Vergleichsspiels in Saarbrücken nicht zum Wiederholungsspiel in Herne antreten kann, haben inzwischen auch andere beteiligte Ver- eine geäußert, die Wiederholungsspiele nicht in der Sommerpause bestreiten zu wollen. Für den Monat Juli wurden alle Vertrags- spieler und der Trainer von Westfalia Herne beurlaubt. Die Vereinsleitung in Herne ist fest davon überzeugt, daß der FDB die vom Westdeutschen Fußball-Verband angesetzten Spiele während der offiziellen Sommerpause im Juli nicht genehmigen wird. Feudenheimer Mittwochrennen: Gebrüder Altig nicht zu halten Am Mittwoch hatten die Gebrüder Altig viel vor. Schon nach der ersten Wertung des 150-Runden-Mannschaftsrennens war das ge- samte Feld bereits überrundet. Nicht genug damit: Die Brüder waren im weiteren Ver- jauf der schnellen„Americaine“ dauernd „unterwegs“, und nur ein Team, die neuge- bildete Kombination Wagner Ströbel konnte einigermaßen mithalten. Das Feld aber wurde nicht weniger als insgesamt viermal um eine Bahnlänge distanziert. Nicht umsonst strengten sich die Brüder 80 an; für sie gilt es, am Sonntag in Hoch- form zu sein. Sie gehen nämlich in Köln in dem bedeutendsten Rennen neben der deut- schen Meisterschaft an den Ablauf. Ihre Gegner im Kampf um die„Silbernen Adler“, einer Drei-Sstunden-„Americaine“, sind die besten Fahrer aus Südafrika, Belgien, Hol- land und Deutschland. Die Ergebnisse des Mittwochrennens: 150. Runden-„Americaine“: 1. Gebrüder Altig (RRC„Endspurt“) 24 Punkte; 2. Wagner/ Ströbel(Heidelberg- Mannheim) 17 Punkte; 3. Merdes/ Freund(Mannheim-Feudenheim); 4. Rohr/ Nawrratil(RRC Endspurt“). thal — N Kraftfahrzeuge hr Einkauf in unserem neuen Jelbspwahaden ird zur Freode— verkauf 2 U- Nabriolett, Bl. 53 VW- Export, BJ. 53 VW- Kombi, Bj. 52 Hock ist es Zeit Besichtigen Sie unverbindlich unser großes Lager an felken Preisgünstzge, 551 300 ccm win, m. Seitenwagen, einwandfr. Zust., weg. Wagenanschaffg. z. vk. 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Juli 1944 beschäftigten, durchaus angebracht, insbe- sondere daß ein hinter den Kulissen schon monatelang geführter Konkurrenzkampf der beiden Produktions- und Verleihgesellschaf- ten unmittelbar vor dem geplanten Anlaufen beider Filme auch der Oeffentlichkeit be- kanmt wurde, als die Witwe des General- obersten Fromm bei einem Frankfurter Ge- richt wenige Stunden vor der Premiere eine einstweilige Verfügung gegen einen der Filme erwirkte, der dessen Aufführung zu- nächst untersagte. Ein Einspruch der Gegen- seite und die sofortige Verhandlung des Gerichtes, das sich unter anderem beide Filme vorführen ließ, hatten allerdings ebenso schnell Erfolg: Das Gericht aner- kanmte den Einspruch, hob seine eigene Verfügung auf und gab den Film so rasch wieder frei, daß sogar noch der Frankfurter Uraufführungstermin eingehalten werden Konnte. Da jetzt die Filme angelaufen sind und verglichen werden konnten, überrascht je- doch zumindest die Aufrichtigkeit, mit der beide Gesellschaften um die Gestaltung des Zweifellos schwierigen Themas bemüht Waren, das nicht allein den Filmkritiker auf den Plan ruft, sondern fast mehr noch den politischen Menschen. Trotzdem trennt eine Kluft beide Produktionen voneinander: Der Ccc- Fim im Herzog-Verleih„Der 20. Juli“ ist mit Längen besser und überzeugender als der Arca/ Ariston-Film„Es geschah am 20. Juli“ im Neuen Film-Verleih. Ob es nur ein Zufall war, daß sich die einstweilige Verfügung gerade gegen den besseren Film richtete. Die Gründe für den Qualitätsunterschied sind offenkundig. Es beginnt bereits beim Drehbuch. Bei Arca/ Ariston stammt es von W. P. Zibaso und Gustav Machaty, im an- deren Fall von Werner Jörg Lüddecke und Günther Weisenborn. Das erste Autoren- paar beschränkt sich auf eine reportageartige Darstellung, die oberflächig bleibt und die Schauspieler Texte sprechen läßt, die an schlechte Leitartikel erinnen. Bei aller àuße- ren Spannung im Handlungsablauf Jagt„Es geschah am 20. Juli“ eine geistige Verarbei- tung des Stoffs vermissen. Die Konflikt- situationen der am Aufstand Beteiligten und der psychologische Zwang, ihre Ueber- zeugung Tat werden zu lassen oder auch zu zaudern, bleiben blasse Andeutung. Anders„Der 20. Juli“. Hier spannen die Autoren einen großen geistigen Bogen und formen eine Konzeption, die den 20. Juli weniger als Episode, sondern mehr Als Kul- minationspunkt einer schon lange vorher insgeheim sich anbahnenden Entwicklung erscheinen läßt, deren deutlichster Exponent die innerdeutsche Widerstandsbewegung ist. Man spürt bei diesem Film ungleich viel Stärker die echte, innere Beziehung der Drenhbuchverfasser zum Stoff und vor allem die weitaus zwingendere Sprachgewalt des Dichters Weisenborn, der selbst zu den Ak- tiven des deutschen Widerstandes gehört at. Freilich mag vielleicht der Arca/Ariston- Film mehr Anspruch auf„authentische“ Darstellung der sichtbaren Vorgänge er- heben können, aber die Weisenborn'sche Sicht hat das überwiegende Plus einer Kiinstlerischen Wahrhaftigkeit für sich, die ihr Schwergewicht nicht so sehr in natur- getreuer Nachbildung des Optischen sucht, sondern hinter Zufälligkeiten des Aeußer- lichen um die Aufhellung innerer Folge- richtigkeiten sich müht. So gesehen ist es zum Beispiel völlig unerheblich, daß der Stauffenberg des CCC-Filmes die Augen- klappe rechts trägt und nicht links wie sein historisches Vorbild und auch sein Schau- spielerkollege in der gleichen Rolle des an- deren Filmes. Der Unterschied im Drehbuch setzt sich in der Regie fort. Bei dem Reportage- Film lag sie in Händen von G. W. Pabst, bei dem Künstlerisch gestalteten bei Falk Harnack. Obwohl Pabst wenigstens in Westdeutsch- land der bekanntere Name ist, läuft ihm — nicht zuletzt des besseren Drehbuchs wegen— Harnack, der einmal zur sowiet- zonalen DEFA gehört hat, den Rang ab. Zwar sind beide Filme aus Konkurrenz- gründen unter ungewöhnlichem Zeitdruck entstanden, denn jede Gesellschaft war ver- ständlicherweise bemüht, vor der anderen 677272727... kertig zu werden, um als erste ins Geschäft einsteigen zu können, doch nur dem von Pabst inszenierten merkt man diese Zeitnot an. Er hat Routinearbeit geleistet— mehr nicht. Sein Film ist die Aneinanderreihung von ebenso flüchtig wie konventionell arran- gierten Szenen, die große, übergeordnete und zusammenfassende Idee fehlt meist oder bezieht sich nur auf das sichtbare Ziel des Handlungsablaufes: Das Attentat. Dazu ist Pabst gelegentlich nicht frei von Ausdrucks- formen, die dem Bezirk der Rührseligkeit gefährlich nahe angesiedelt sind, so etwa in der dem Kirchgang Stauffenbergs unmit- telbar folgenden Szene. Harnack dagegen hat seinen„20. Juli“, der übrigens zu den Berliner Filmfestspielen zugelassen wurde, geformt und gefeilt. Je- des Detail steht im Dienst der vom Dreh- buch gegebenen Konzeption und hat inneres Gewicht. Mit der Zwangsläuflgkeit einer klassischen Tragödie rollt hier das Ge- schehen ab und bleibt in jeder Szene schick- salsträchtig. Der Zuschauer empfindet fast körperlich die Last des Gewissens und der Verantwortung, die auf den Männern liegt, die sich zum gemeinsamen Handeln ent- schlossen haben, so unterschiedlich auch ihre eigenen politischen Auffassungen oft sein mögen. Schließlich entsprechen auch die schau- spielerischen Leistungen den verschiedenen Voraussetzungen beider Filme. Bernard Wickis Stauffenberg in„Es geschah am 20. Juli“ bleibt hinter seinem auf der Lein- wand weitaus weniger bekannten Kollegen Wolfgang Preiß, der die gleiche Rolle in „Der 20. Juli“ spielt, zurück. Preiß stattet seinen Attentäter mit der Noblesse des ech- ten Aristokraten aus, der sich aus dem Ge- Wenige age vor dem Attentat Eine Szene aus dem Berliner CCc-Film„Der 20. Juli“, der zusammen mit dem in Munchen gedrehten Film„Es geschah am 20. Juli“ jetzt in der Bundesrepublik angelaufen ist. (Siehe unsere vergleichende Betrachtung auf dieser Seite.) Unser Bild zeigt, von lines nach rechts, Herbert Wilk als Oberst Mertz, Annemarie Düringer als Sekretärin Hildegard Klee, Wolfgang Preiss als Graf Stauffenberg und Robert Freytag als Hauptmann Lindner. Foto: CCC-Film/ Herzog-Film/ Krau fühl der Mitschuld, ohne Pathos, aber nicht ohne inneren Kampf zu dem Entschluß der befreienden Tat durchringt und trotzdem der überlegen planende, kühl rechnende Offizier bleibt. Der Verschwörer ist alles an- dere als ein romantischer Wirrkopf; seine Rolle ist von jener Shakespeareschen Auffas- sung her angelegt, wonach die gefährlichsten Männer die sind, welche denken. Genau diese Deutung aber bleibt das Drehbuch des anderen Filmes Werner Wicki schuldig, der damit bereits ohne sein Hin- zutun vor eine schwierigere Aufgabe gestellt ist als seine Parallelfigur Die überragende darstellerische Leistung beider Filme bietet indessen nicht Wolfgang Preiß, sondern Ernst Schröder in„Der 20. Juli“ als SS-Obergruppenführer und in- direkter Gegenspieler Stauffenbergs. In bis- her noch kaum erlebter Vollendung verkör- pert Schröder das nationalsozialistische Prinzip, wie es im Bewußtsein der Füh- rungsschicht bestand: der intellektuelle, blanke Zynismus, die elegante Form der Brutalität, die Intelligenz ohne Ethik und der grimmige„Humor“ jener, die Macht be- sitzen, aber keine Gnade kennen. Mit spar- samsten Mitteln vermag Schröder die kalte Härte des Regimes schauspielerisch wieder- zugeben, ähnlich wie es Carl Zuckmayer mit der Figur des Schmidt-Lausitz in„Des Teu- fels General“ in der Anlage gelang. Manfred L. Eberhardt * Zu beiden Filmen hat mittlerweile auch das„Hilfswerk 20. Juli 1944“, der Zusam- menschluß der Hinterbliebenen und Ueber- lebenden des 20. Juli, Stellung genommen und sich von ihnen eindeutig distanziert. In einer Erklärung beißt es:„Uebereinstim- mend— besonders auch mit den Familien Beck, Goerdeler und Stauffenberg— be- dauern wir, daß die beiden Filme das eigentliche Anliegen der Widerstandsbe- wegung in ihrer geistigen, moralischen und rechtlichen Bedeutung nicht genügend zum Ausdruck bringen.“ Ziel der deutschen Widerstandsbewegung sei es nicht in erster Linie gewesen, den verlorenen Krieg zu liquidieren, sondern dem totalitären Staat mit seiner Unmoral und seinem Unrecht von Innen her ein Ende zu bereiten. Die Filme, deren Ernsthaftigkeit anerkannt werde, stellten die Vielgestaltigkeit des Widerstandes gegen die Machtmittel eines totalen Staates nur unzulänglich dar. Auch seien wesentliche Einzelheiten von Charak- teren, Geschehnissen und Wertungen ver- zeichnet.„Die Filme vermitteln daher kei- nen nachhaltigen Eindruck vom Geist des deutschen Widerstandes und der in ihm wirkenden Männer.“(dpa) Aus dem Kindheitsstadium der Menschheit Erinnerung an die etruskische Ausstellung in Zörich Die große etruskische Schau in Zürich, die jetzt in Mailand gezeigt wird und über Den Haag und Paris wahrscheinlich auch noch nach Deutschland kommen wird, stellt sich als ein ganz besonderer Erfolg moderner wissenschlaftlicher Ausstellungsorganisation und-technik dar— um so erstaunlicher, als das dargebotene Material, genau besehen und mit dem ständigen Inhalt der großen Sammlungen in Florenz und Rom oder gar mit dem Eindruck der berühmten Nekro- polen verglichen, eher spröde zu nennen war , denn selbstverständlich hatte man die be- rühmtesten und wirkungsvollsten Stücke nicht nach Zürich schaffen können; viele Museen hatten nicht gerade immer ihr Be- stes, manche überhaupt nichts hergegeben. Im Grunde handelte es sich— mit Aus- nahme freilich der Schatzkammer mit den wundervollen Goldschmiedearbeiten— mehr um eine Studienschau, und dementsprechend war denn auch der Stoff in einem wesentlich didaktischen Rahmen dargeboten worden. Aber das Lehrhafte trat nicht langweilig und ermüdend auf, sondern verband sich mit einer geradezu an das Werbemäßige grenzen den Art, die Dinge und das Wissen um sie sinnfällig, einprägsam und interessant zu machen. Gerade diese„Aufmachung“, mochte sie auch dem altertümlichen Geist des The- mas nicht gerade angemessen sein, hat ge- wiß ihren Teil an dem schier verblüffenden Erfolg des Unternehmens, an einem Massen- andrang, der für den einzelnen Besucher oft lästig sein mußte. Noch stärker war freilich an diesem Effekt der ein wenig abenteuer- liche Ruf beteiligt, dessen sich das Etrus- Efruskische Aschenurne qs dem Besitz der Sammlungen des Mannheimer Schloß museums Aufnahme: Städt. Museen, Mannheim. kische und was damit zusammenhängt in unserem Jahrhundert erfreut: ein Ruhm, der sogar Kreise erreicht und erregt, die sonst an archäologischen und althistorischen Fragen kaum Anteil nehmen. Dieser Fama — welche übrigens doch nicht ohne echten Grund sein mag und die man nicht nur als bloße Modesache abtun sollte— ist es wohl vor allem zu verdanken, daß die Schaulusti- gen von weither gezogen kamen, auch aus dem Auslande und besonders aus West- deutschland. Unglaublich viele Menschen— auch solche, bei denen man einen solchen Eifer nicht ohne weiteres vermutet haben würde— fühlten sich verpflichtet, nach Zürich zu kommen oder holen den Besuch jetzt in Mailand nach. Leute, die kaum die Sammlungen ihrer eigenen Vaterstadt ken- nen dürften, ordneten sich willig und gedul- dig einem wißbegierigen und schaulustigen Besucherstrome ein. Daß es auch an Mannheimer Besuchern nicht fehlte, läßt sich denken. Wer aber von diesen wird beim Betreten der Tomba del triclinio, wie sie in Zürich rekonstruiert, ja mit den originalen Wandbildern ausgestattet werden konnte, daran erinnert haben, daß Wir einst in Mannheim selbst eine solche Grabkammer besessen haben! In der archäo- logischen Abteilung im Erdgeschoß der Schloßgsammlung gab es sogar ein ganzes etruskisches Kabinett. In der Grabkammer sah man farbige Kopien von Wandgemälden aus Kammergräbern des 5. und 4. Jahrhun- derts. Aber man bekam auch Originale zu sehen! In der Kammer standen 14 etruskische Aschenkisten aus Alabaster mit Reliefdar- stellungen aus der griechischen Sagenwelt. Diese Zeugnisse etruskischer Spätzeit(3. und 2. Jahrhundert) gehörten zum alten Mann- heimer Kunstbesitz: Papst Pius VI. hatte sie Kurfürst Carl Theodor geschenkt. Aber es war Professor Gropengiesser, dem unverges- senen städtischen Archäologen und Leiter der Antikenabteilung, auch gelungen, zur Ergänzung der etruskischen Bestände ein Stück aus derjenigen Periode zu erwerben, die uns heute als die eigentlich„etruskische“ besonders interessiert: ein Beispiel jener archaischen Entwicklungsstufe, auf welcher die antike Kunst in befremdlicher Weise dem Allgemein-Barbarischen, etwa dem Alt- mexikanischen oder dem Peruanischen, nahe- kommt. Erinnert man sich noch, daß vor dem Eingang in die kleine Grabkammer unter einem Glassturz eine besondere Aschenurne stand, ein beinahe erschreckendes Gebilde aus dem Kindheitsstadium der Menschheit? Die Urne, die die formlose Asche birgt, be- Wahrt mit ihren zwei dünn aufmodellierten germchen die Erinnerung an den Körper des Verbrannten: sie ist anthropomorph zu ver- stehen. Und wie der Lebende auf einem Ehrenstuhl gesessen haben mag, so ist sein urnenhaftes Abbild auf einen„Thron“ gestellt worden(in Mannheim moderne Nachbil- dung), einen Lehnsessel, auf welchem der seine Asche umschwebende„Geist“ des Toten gewissermaßen Platz nehmen kann. Der obere Verschluß des Urnengefäßes ist folgerichtig als Kopf gebildet. Ganz ähnliche Stücke sah man auch in Zürich. Der Katalog bemerkt dazu, daß im 7. und im frühen 6. Jahrhundert vor Chri- stus in der Gegend von Chiusi der Brauch herrschte, die Aschenurnen mit einem kopf- förmigen Aufsatz zu versehen. Es handelte sich nicht eigentlich um Porträts, sondern um altertümliche Idealtypen, die wahrschein- lich aus Matrizen hergestellt und darm über- arbeitet wurden. Sie seien aber fraglos als Bild des Toten gemeint gewesen, als Ver- ewigung seiner physischen Erscheinung. Nach etruskischer, nicht jedoch griechischer Auf- fassung habe dazu der Kopf allein genügt (bei dem Mannheimer Exemplar hat man freilich auch noch die Arme herangezogen). Trotz dieser Details ist die Mannheimer Urne schlichter als die in Zürich gezeigten Typen. Bei den letzteren sieht man soge- nannte Protome: Schlangen oder kleine ge- flügelte Götinnen, die wohl Unheil abwehren sollen. Dagegen fehlen, wie gesagt, die selt- samen Aermchen. Auch der streng eiförmige Kopf unterscheidet sich mit seinen großen flach eingeschnittenen Augen, dem leichenhaft eingeschrumpften Mund und dem Haar- schnitt von den Exemplaren der Ausstellung. Während die Reliefkisten alle den Bom- Henangriffen zum Opfer gefallen sind, ist die EKopfurne erhalten und befindet sich heute heil in den Zeughaussammlungen. Sie hätte in Zürich keine schlechte Figur gemacht. Wer sie mit den dort gezeigten Exemplaren vergleichen möchte, der nehme die wunder- schöne Publikation zur Hand, die der Atlan- tisverlag in Gemeinschaft mit dem Züricher Kunsthaus herausgebracht hat(„Etruskische Kunst“, 126 Aufnahmen von Walter Dräyer und Martin Hürlimann. Einleitender Text von Massimo Pallotino. Bilderläuterungen von H. und J. Jucker. Atlantis Verlag, Zürich). Das Buch enthält 126 große ganzseitige Auf- nahmen. Dazu hat ein hervorragender Etrus- kologe ein ebenso kenntnisreiches wie mit souveräner Eleganz geschriebenes Vorwort beigesteuert, nicht ohne leise dämpfende Ironie des Fachmanns gegenüber der„Etrus- komanie“ der Laien. Damit jedoch nicht ge- nug. Ein Archäologenpaar hat jeder Wieder- gabe eine ausführliche Erläuterung gegeben, die alle wesentlichen Nachweise mit einer ästhetischen Würdigung verbindet. So be- deutet diese Veröffentlichung— zumal auch die Literaturangaben nicht fehlen, an denen der Studierende sich weitertasten kann— ein für den Fachmann bequemes Kompen- dium, für den Liebhaber, der seine mehr oder weniger flüchtigen Eindrücke befestigen möchte, eine bleibende Erinnerungshilfe. G. F. Hartlaub Etrusker im Film Eine schweizerische Produktion Zwei Schweizer Filmleute, Walter Zollin und Georg Stilli, haben soeben die letzten Dreharbeiten für einen abendfüllenden Do- kumentar-Film über„Die Kunst der Etrus- ker“ beendet. Seit der exquisiten Ausstellung im Züricher Kunsthaus begann allerorten eine wahrlich erstaunliche Hochkonjunktur: Die Etrusker waren sozusagen über Nacht große Mode geworden. Die Schau in Zürich hatte ja auch keine vergleichbaren Vorläufer, und diese einmalige Tatsache haben die bei- den Schweizer geschickt auszunützen ver- standen, indem sie schon im Verlaufe der Ausstellung den Hauptteil der Aufnahmen für ihren Dokumentar-Film gedreht haben. Diese Einstellungen wurden anschließend durch Außenaufnahmen in Etrurien ergänzt, so daß zweifellos ein Film entstanden ist, der das breite Publikum ebenso sehr wie die wis- senschaftliche Fachwelt anzusprechen geeig- net ist. In den kommenden Wochen wird der Film fertiggestellt, man hofft, ihn bereits im Frühherbst öffentlich zeigen zu können. Wgęr. — Nr. 1 för Geschirr und 5 Besteck 5 8 5 för Haus tien c zumi verli. dara: F. Küchengerät 5 Man. die! Anla sond. nehn die und Einf gen Anke müss men zeiti und för stark 80 verschmutzte Une Arbeits wäsche 120 5 Bun Voll ese Ant 15 0 EI 8 e Ses 284786 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 11 Wohin führt Schäffers Weg? Bescheidenheit ist nicht des Bundes- nanzministers Zier. Die Wirtschaftsredak- teure baden-württembergischer Zeitungen, die vor kurzer Zeit zu einem zwanglosen Informationsgespräch von ihm in Bonn emp- 1 fangen wurden, können ein Lied davon sin- gen. Sinngemäß sagte er nämlich über sein amt und dessen Bedeutung aus:„Der Finanzminister ist innerhalb der Staatsver- waltung nicht nur dazu da, die Finanzen in Ordnung zu halten, sondern er ist auch dafür zuständig, das gesamte Wirtschafts- geschehen zu beeinflussen.“ Wie Fritz Schäffer von dieser Zielsetzung aus noch zu einer sich von staatskapitalisti- scher Ordnungsform unterscheidenden Poli- tik gelangen will, ist sein ureigenes Ge- hbeimnis. Volkswärtschaftler und Sozialwis- senschaftler streichen die Segel und beken- nen ihre Unfähigkeit die— wer ist nicht versucht zu sagen abgründige— Tiefe sei- ner Gedanken zu erforschen. Selbst bei unbefangenen Beobachtern muß folgende— von unserem Bonner Hi- Korrespondenten stammende Meldung— den Eindruck erwecken, der Bundesfinanz- minister strebe nur an, den Staat reicher zu machen, wenn auch darüber das Volk ärmer würde. „Anläßlich der Beratungen des Bundes- haushaltes kam es im Bundestag zu einem Zusammenstoß zwischen dem Bundesfinanz- minister und dem FDP-Abgeordneten Dr. Atzenroth, wegen der vorgesehenen Erhö- hung des Grundkapitals der AG für Berg- und Hüttenbetriebe in Salzgitter um 12 Mill. DM. Während dafür im außerordent- lichen Haushalt diese Summe vom Bundes- fmanzminister eingesetzt worden ist, bean- tragte die FDP-Fraktion, diesen Betrag durch eine Aktien-Emission am Kapitalmarkt zu beschaffen und damit Wenigstens zu einer leilprivatisierung zu gelangen. Atzenroth betonte, die ehemaligen Reichswerke lägen an der Rentabilitätsgrenze und sie würden sicherlich in den nächsten Jahren auch Divi- dende verteilen können. Der Bundesfinanz- minister bezeichnete jedoch eine Aktien- Emission als völlig unmöglich. Er erklärte örtlich, er wolle verhindern, daß die Ak- tien solcher Werke Spekulationsobjekte würden. Als Atzenroth die Beweisführung Schäffers, die staatliche Spekulationsgelüste zumindestens andeute, ablehnend erwiderte, verliess Schäffer den Bundestag. Er ließ sich darauf nicht mehr ein. Für die Bundestagsfraktion der christlich- demokratischen Fraktion kündigte Dr. Lind- rath(CDU- Abgeordneter des Wahlkreises Mannheim-Land) an, daß die CDU-Fraktion die Bundesregierung auffordern würde, als Anlage zum Haushaltsplan 1956/57 einen be- sonderen Wirtschaftsplan der Bundesunter- nehmen aufzustellen, der alle Angaben über die Vermögenslage sowie über die Ertrags- und Auf wandrechnung enthalten solle. Der Einfluß ges Parlaments auf die Beteiligun- gen des Bundes müsse verstärkt, und bei gen dieser Unternehmen bezeichnete Dr. Uindrath als recht dürftig, Ferner kündigte er an, daß die CDU-Fraktion des Bundes- tages sich für eine Auflösung der Massie- rung des gewerblichen Vermögens des Bundes einsetzen Werde. Wenn es unabwendbar er- scheine, daß der Bund im Zuge der Wieder- aufrüstung neues Vermögen erwerbe, ren Seite durch Privatisierung entgegenwir- ken. Dr. Atzenroth kündigte an, daß die Freien Demokraten sich einem solchen An- trag der CDU anschliegen würden. Beachtlich war auch die Bemerkung Dr. Lindratas, wonach die Aufwendungen des Bundes für die Bundesbeteiligungen an Zu- schüssen, Krediten und so weiter in den letzten drei Rechnungsjahren ein Deflzit von f 120 Mill. DM erbracht haben würden, wenn K UREZ NACHRICHTEN 1 Die französische Regierung senkte mit Wir- kung vom 23. Juni die bislang mit 15 v. H. be- 5 messene Ausgleichsabgabe für eine Reihe libe- kalisierter einen Beschränkungen unterliegen- er) Einfuhrgüter. Die neue Ausgleichsabgabe 1 5 1 gestaffelt. Sie beträgt je nach Warengattung bis 12 v. H. Die Ermäßigung der Ausgleichs- übsabe kommt in erster Linie Papier und Pappe, chemischen Pfodukten, NE-Metall- Erzeugnissen und gewissen Werkzeugmaschi- nen zugute. Eine Herabsetzung der Abgabe für veiters Produkte wird in Kürze erwartet, hachdem ein Sonderausschuß die derzeitige Wettbewerbslage bei den in Frage kommenden Maren geprüft hat. Schäkter über das DAF. vermögen Bundesfinanzminister Schäffer hat in Beant- wortung einer parlamentarischen Anfrage mit- geteilt, daß die Bundesregierung keine Unter- gen über das bei Kriegsende vorhandene Ver- mögen der Deutschen Arbeitsfront besitzt und daß er auch keine Angaben über die Höhe des Dap- Vermögens nach dem Stande von Ende load machen Kann. Ueber das DAF-Vermögen ist inzwischen entsprechend den Vorschriften des Kontrollratsgesetzes verfügt worden. Zu den Vermögenswerten, über die noch nicht ver- kügt worden ist, gehören nach Mitteilung des undesfinanzministers die Anteile an der olkswagenwerk-GmbfH, die von zwei Tochter- gesellschaften der DAF gehalten wurden. Die Anteile an der Volkswagenwerk-Gmbff werden 80 müsse man dieser Entwicklung auf der ande- nicht zum Beispiel in zwei von den sieben Bundeskonzernen, die 214 von den fast 500 Gesellschaften umfassen, an denen der Bund beteiligt ist, in den Rechnungsjahren 1952 und 1953 fast 290 Mill. DM als Sonderab- schreibungen gebucht worden wären. Der erwähnte Zusammenstoß zwischen dem Bundesfinanzminister und Dr. Atzen- roth hat nicht den Eindruck vermittelt, daß Schäffer privatisierungsfreundlicher gewor- den ist.“ Es bleibt vorläufig dahingestellt, ob der Bundesfinanzminister diesen Eindruck erwecken wollte, oder es sich um einen Schein handelt, den seine Verhaltensweise aAlslöste. Möglicherweise will nämlich der Bundeswirtschaftsminister— vielleicht aus rüstungs wirtschaftlichen Gründen die Rückführung in Privateigentum nur hinaus- zögern ohne sie im Bausch und Bogen ab- zulehnen. Klärung dieser Frage, Aufklärung über Schäckfers wirkliche Einstellung zu diesen Dingen wäre aber vonnöten. Schließlich in- teressiert es ja nicht nur die Wirtschaft, sondern das ganze Volk, ob der Finanzmini- ster mit staats wirtschaftlichem Pioniertum der Marktwirtschaft entgegenarbeiten will, oder ob ihm solches Trachten fern liegt. Bloße Lippenbekenntnisse, an denen es Herr Schäffer nie ermangeln ließ, können viel- leicht besch wichtigen. Aufklärende Sicher- heit verleihen sie dem Volke nicht. Tex Sozialpartner-Gespräch verlief freundlich a ber beschlußlos Der Bundeswirtschaftsminister empfing am 22. Juni in Bonn in Anwesenheit des Bundesarbeitsministers die Vertreter der Spitzenverbände der Wirtschaft sowie des Vorstandes des Deutschen Gewerkschafts- bundes zu einer ersten Unterhaltung über aktuelle wirtschafts- und sozialpolitische Probleme. Im einzelnen nahmen an der Besprechung teil: Für die Bundes vereinigung der Deutschen Arbeit- geberverbände Präsident Dr. Paulssen und der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dr. Franke, für den Bundesverband der Deutschen Industrie Hauptgeschäftsführer Dr. Beutler, für die Wirt- schaftsvereinigung Eisen und Stahl Dr. Schröder, ür den Deutschen Industrie- und Handelstag Präsident Dr. Hammerbacher und Hauptgeschäfts- führer Dr. Bayer, für den Groß- und Außenhandel Dr. Dohrendorf, für den Einzelhandel Präsident Effer und Bundestagsabgeordneter Ilerhaus, für den Gemeinschaftsausschuß der Deutschen Wirt- schaft dessen Vorsitzender Dr. Spennrath, für das Handwerk Dr. Wellmanns. Seitens des Deutschen Gewerkschaftsbundes war DGB-Vorsitzender Frei- tag mit Mitgliedern des Vorstandes erschienen. Die Tagesordnung dieser ersten Bespre- chung wurde von Gesprächen über die euro- päische Integration und die Arbeitsmarkt- lage ausgefüllt. Ein dritter Besprechungs- punkt— die Paritätsforderung der Land- Wirtschaft— wurde vorläufig zurückgestellt. Gründe: Die Gesprächspartner wollen zu- nächst die unterdessen erfolgte Stellung- nahme der Bundesregierung überprüfen; in dieser Frage bestehen übrigens Meinungs- verschiedenheiten zwischen den Spitzenver- bänden der Wirtschaft. Wenn auch bei dieser Zusammenkunft der Sozialpartner beim Bundes wirtschafts- minister keine Ergebnisse erzielt worden sind, die zu besonderen Beschlüssen geführt hätten, so wird in Bonn doch die Tatsache als bedeutsam vermerkt, daß die Bespre- chungen in gutem Einvernehmen stattgefun- den haben und daß beschlossen wurde, diese Gespräche fortzusetzen. Dabei sollen dann auch sozialpolitische Schlüsselprobleme be- sprochen werden.. Wie wir erfahren, wird die Frage der Arbeitszeitverkürzung(40-Stunden-Woche) bei einer Zusammenkunft des Verbandes der Metallindustriellen mit den Vertretern der Industriegewerkschaft Metall Anfang Juli in Königswinter erstmals zur Debatte stehen, Der Präsident der Bundes vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dr. Paulssen, hatte in einem Schreiben an den stellvertretenden Vorsitzenden des Deut- schen Gewerkschaftsbundes, Reuter, seine Bereitschaft zu solchen Gesprächen erklärt. Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard sagte in dem Gespräch mit den Sozialpart- nern zu diesem Thema, zwar stimme er grundsätzlich der Tendenz einer Arbeitszeit- verkürzung zu, doch sehe er bei der augen- blicklichen rüstungs- und wirtschaftspoliti- schen Lage keine Möglichkeit für eine gene- relle Kürzung der Arbeitszeit. Im allgemeinen überwiegt der Eindruck, daß der DGB- Vorstand aus der Schädlich- Keit des scharfen Kurses, den seinerzeit Dr. Agartz in den DGB-Kongreß von Frankfurt/ Main hineinbrachte, eine Nutzan wendung gezogen hat. So hat 2. B. das DGB- Vor- standsmitglied Ludwig Rosenberg auf der Tagung der DGB-Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen in Frankfurt ein Referat gehalten, das offensichtlich von der Absicht getragen war, als Ziel der Ge- Werkschaftspolitix vornehmlich praktische Arbeitnehmerbelange in den Vordergrund zu stellen. Walter Freitag selbst hat sich— Wie aus gutinformierten Kreisen verlautet — gegen den zugespitzten Meinungsstreit gewandt, der dadurch entstand. daß Dr. Agartz und dessen Kollege Horn Professor von Nell-Breuning attackierten. Schließlich wird noch sehr beachtlich, daß einer der bis- herigen Vertreter des radikalen Gewerk- schaftsflügels, der Vorsitzende der IG Me- tall— Otto Brenner— selbst versöhnlichere Töne anschlägt. Otto Brenner stellte in einer Erklärung fest, es zeichneten sich Möglich- keiten ab, einen Verhandlungsweg einzu- schlagen: 5 „Für die Unternehmer sei jetzt eine Ge- legenheit zu dem Nachweis gegeben, daß ihre 80 oft erklärte Bereitschaft auch in Wirklichkeit vorhanden sei und sich auf Ge- spräche erstrecke, die den Charakter von Verhandlungen tragen müßten. Die IG Me- tall habe auch Wesentliches Interesse an Ver- handlungen mit dem Metallhandwerk.“ Auf ablehnende Außerungen des Handwerks zur 40-Stunden-Woche eingehend, betonte Bren- ner:„Es Wäre aber verfrüht, aus einer solz chen Erklärung den Mangel an Bereitschaft Zur ernsthaften Prüfung dieser Frage her- auslesen zu wollen.“ BERICHTE AS UNTERNEEUN ET Rheinelektra— 7% Dividende ö Die HV der Rheinische Elektrizitäts- Aktiengesellschaft,. Mannheim, am 23. Juni, in der 14,41 von 16,80 Mill. DM Grundkapital ver- treten Waren, beschloß antragsgemäß, für 1954 bei einem Rohertrag von 21,03(16,35) Mill. DM sowie 1,48(1,19) Mill. DM Erträgen aus Beteili- gungen aus dem Gewinn von 1,15(1,02) Mill. DM, der sich um den Vortrag aus 1953 auf 1,29(1,15) Mill. DM erhöht, eine Dividende von 7(i. V. 6) Prozent auf 16,80 Mill. DM Stamm- aktien zu verteilen. 5 In allen Betriebszweigen des Unternehmens hatte im Berichtsjahr der Umsatz höher gele- gen als im Vorjahr. Die Steigerung der Strom- abgabe betrug im Mittel 18,6 Prozent gegen- über dem letzten Berichtsjahr und lag damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 13,8 Pro- zent. Im Bau-, Installations- und Handels- geschäft stieg der Umsatz gegenüber dem Vor- jahr um 31 Prozent. Die Organgesellschaft zur Zeit auf Grund alliierter Bestimmungen vom Lande Niedersachsen im Auftrag und nach den Weisungen der Bundesregierung treuhän- derisch verwaltet. Verzögerte Kartoffelernte (VWD) Durch die kühle Witterung hat sich der Beginn der deutschen Frühkartoffelernte in diesem Jahr um etwa 14 Tage gegenüber einem normalen Beginn verschoben. Obwohl seit dem 13. Juni die ersten deutschen Früh- kartoffeln in kleinen Mengen im Rheinland am Markt sind, kann mit einer für die Ver- sorgung ausschlaggebenden Anlieferung erst nach dem 20. Juni gerechnet werden. Die dies- jährige Einfuhr ausländischer Frühkartoffeln war jedoch nach Mitteilung des Bundesernäh- rungsministeriums so ausreichend, daß sich ein größerer Vorrat gebildet hat. Da zur Zeit auch alte Kartoffeln in befriedigender Qualität aus- reichend angeboten werden, sind in diesem Jahr Uebergangsschwierigkeiten zur neuen Ernte nach Feststellung des Bundesernährungs- ministeriums unwahrscheinlich. Käapitalmarktleistung der Versicherungen. (VWD) Rund 1,95 Md. DM hat die private Versicherungs wirtschaft der Bundesrepublik im Jahre 1954 über den Kapitalmarkt der west- deutschen Wirtschaft zur Verfügung gestellt. 1953 betrugen die Vermögensanlagen der Le- bens-, Kranken-, Schadens-, Unfall- und Rück- versicherungsunternehmen 1,46 Md. DM. Stierlen-Werke AG, Rastatt, und die dem Un- ternehmen nahestehende Schnellpressenfabrik AG, Heidelberg, erzielten ebenfalls günstige Ergebnisse bei weiteren Umsatzsteigerungen. Die Rheinische Hoch- und Tiefbau AG, Mann- heim, konnte trotz guter Beschäftigung bei der gedrückten Preisstellung im Baugewerbe kei- nen Gewinn erzielen. Aus der Bilanz zum 31. Dezember 1954: An- lagevermögen 34,47(32.82)— alles in Mill. DM einschl. 14,97(14,96) Beteiligungen bei 2,09(2,08) Abschreibungen und 3,18(4,04) Zugängen. Um- laufvermögen 15,19(13,03), darunter 1,80(1,90) Waren, 1,77(1,96) halbfertige Bauausführungen, 5,47(4,61) Forderungen auf Grund von Waren- lieferungen und Leistungen sowie 3,96(3,12) Forderungen an nahestehende Unternehmen. Andererseits Verbindlichkeiten 8,03(7,79), Rück- lagen unver. 3,49, Rückstellungen für ungewisse Schulden 3,28(3,69) und für Alters- und Hinter- bliebenenfürsorge 2,71(2,63). Wertberichtigung zum Anlagevermögen 10,17(9,44). Grundkapital unver. 16,80. 7 Phönix-Rheinrohr AG im Werden (Ap) Die Hauptversammlung der„Hütten- Werke Phönix AG“, Duisburg, hat am 23. Juni in Düsseldorf bei nur wenigen Gegenstimmen die für den 1. Januar 1956 vorgesehene Fusion mit der„Rheinische Röhrenwerke AG“, Mül- heim-Ruhr, gebilligt. Die Aktien der beiden Gesellschaften sollen nach dem Fusionsplan im Verhältnis eins zu eins gegen Aktien des neuen Konzerns, der Phönix-Rheinrohr AG, einge- tauscht werden. Der neue Montan-Konzern, der einer der größten in der Bundesrepublik sein wird, dürfte seinen Sitz voraussichtlich nach Düsseldorf verlegen, wo der Bau eines 24stöckigen Verwaltungshochhauses für die Phönix-Rheinrohr Ad vorgesehen ist. Der Bau- plan war am Vortag auf einer Geheimsitzung des Düsseldorfer Stadtparlaments gebilligt worden. Dividenden- Ausschüttungen Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert& Cie. AG, Frankenthal— 8%. Hüttenwerke Phönix AG, Duisburg— 5%(It. HV 22. 6.). Handels- und Gewerbebank Heilbronn 46, Heilbronn/ Neckar,— 7%(t. HV 22. 6.). Baumwollspinnerei Gronau, Gronau Westf.— 6%(It. HV 21. 6.). 5 Elektrizitätswerke AG, München 8%. Fränkische Licht- und Kraftversorgung A, Bamberg— 10%.. Bundesleistungsgesetz Nehmen groß Geben klein geschrieben In der für politischen Einfallsreichtum zeugenden Chronik der in der Zeit von 1948 bis 1955 parlamentarisch geäußerten Wün- sche wird der Geschichtsschreiber anmerken müssen:„Es war eine Zeit, in der dem Ge- setzgeber zugemutet wurde, alles Mögliche für alle nur erdenklichen Fälle vorzubereiten. Es war aber gleichzeitig eine Zeit, in der niemand willens war, nur einen Deut von einigen Rechten und Ansprüchen abzugeben, Wiewohl an den lieben Nächsten in dieser Hinsicht recht unbescheidene Forderungen mitunter gestellt worden sind.“ Ein Beispiel dafür, daß die Merkmale unserer Zeit krasse Gruppenselbstsucht sind, die darin besteht, daß ohne Bereitwilligkeit, Selbst zu gewähren, alles Mögliche gefordert wird, ist der Werdegang des sogenannten Bundesleistungsgesetzes. Eine Erläuterung ist fällig: Für Notfälle soll der Bund vorsorgen und vorgesorgt Haben. Er also soll leisten. Die Bundesregie- rung hat sich ausgerechnet, daß der von ihr zu erbringenden Leistung Leistungen des Volkes selbst, also einzelner, gegenüberste- hen bzw. vorauslaufen müssen. Das Bundes- leistungsgesetz ist also ein Gesetz, das nicht nur die Leistung des Bundes an das Volk, 8 auch des Volkes an den Bund fest- egt. Da meldet uns unser Bonner Hi.-Korre- spondent, daß bereits im Bundestag gegen dieses Bundesleistungsgesetz Bedenken gel- tend gemacht werden. Auch die Länderkam- mer soll— wie aus dem Bundesrat naheste- henden Kreisen verlautet— grundsätzliche Aenderungen des Gesetzestextes vorlegen. Die entscheidende Sitzung findet am 24. Juni statt. Der Bundesrat bestreitet der Bundes- regierung die in dem Gesetz ausgesprochene Zuständigkeit, über die Ländergrenzen hin- ausgehende Notstände zu regeln. Die Befug- nisse des Bundes müßten vielmehr auf die Regelung aller mit der Verteidigung zusam- menhängenden Fragen beschränkt bleiben. Auch die in dem Gesetz vorgesehene Anfor- derung von Wohnräumen zur Beseitigung eines öffentlichen Notstandes hält der Bun- desrat für zu weitgehend. Er sieht hierin einen Widerspruch zum Grundgesetz. Grund: Art. 13 des Grundgesetzes der Bundesrepublik lautet: „1. Die Wohnung ist unverletzlich. 2. Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen afideren Organe angeordnet und nur in der dort vor- geschriebenen Form durchgeführt werden. 3. Eingriffe und Beschränkungen dürfen im übrigen nur zur Abwehr einer gemeinen Ge- fahr oder einer Lebensgefahr für einzelne Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur Verhütung dringender Gefahren für die öffent- liche Sicherheit und Ordnung, insbesondere zur Behebung der Raumnot, zur Bekämpfung von Seuchengefahr oder zum Schutze gefähr- deter Jugendlicher vorgenommen werden.“ Weiter wird vom Bundesrat kritisiert, daß die Anforderungs- und Festsetzungs- behörden im Rahmen dieses Gesetzes prax- tisch eine Bundesleistungsver waltung schaf- fen würden. Er forderte die Uebertragung dieser Aufgaben auf die Länderbehörden, wie dies seinerzeit auch beim Reichs- leistungsgesetz der Fall gewesen ist. Der Bund greife durch das Gesetz auch in das kommunale Verfassungsrecht der Länder ein. Besondere Bedenken hat der Agraraus- schuß des Bundesrates gegen den Katalog möglicher Leistungs anforderungen geäußert. Die vorgesehene Ueberlassung von Gebäu- den oder Gebäudeteilen, unbebauten Grund- stücken oder freien Flächen von bebauten Grundstücken zum Gebrauch oder zur son- stigen Nutzung komme einer Enteignung gleich, wenn diese Inanspruchnahme mehr- kach wiederholt werde. Der Bundesrat will zu dieser Sonderfrage erst dann endgültig Stellung nehmen, wenn ihm das Land- beschaffungsgesetz vorliegt, Er will aber trotzdem schon jetzt die Bestimmung über Wiederholungsmöglichkeiten von Anforde- rungen dahingehend begrenzt wissen, daß nur eine einmalige Wiederholung gesetzlich erlaubt sein soll. Da beispielsweise Grund- stücke nur bis zu zwei Jahren im Rahmen dieses Gesetzes angefordert werden können, könnten diese also dann höchstens vier Jahre den Anfordernden überlassen bleiben. F. O. Weber Bergarbeiter- Wohnungsbau und Kohlenpreis Das Bundeskabinett hat am 22. Juni die Frage einer vollwertigen Ersatzlösung für einen etwaigen Wegfall der Bergarbeiter- wohnungsbauabgabe nicht behandeln können und die Beratung der für den 24. Juni vor- gesehenen Sitzung des Wirtschaftskabinetts überlassen. Ein Kompromiß über den Ersatz- lösungs vorschlag des Wirtschaftsministe- riums mit dem Wohnungsbauminister wird für wahrscheinlich gehalten. Sollte er im Wirtschaftskabinett gefunden werden, dann sind keine Schwierigkeiten für die endgül- tige Kabinettsentscheidung mehr zu erwar- ten. Wesentlich ist jedoch, daß die Entschei- dung bis zum 30. Juni fällt, weil sonst eine weitere Erhöhung des Kohlepreises für den Endverbraucher droht. Der Bergbau beab- sichtigt nämlich nach wie vor, den bisher ge- Währten Rabatt auf den höheren Kohlepreis ab 1. Juli zu streichen in der Erwartung, daß ihm von diesem Zeitpunkt an der für den Wohnungsbau vorgesehene Betrag von einer Mark je Tonne Steinkohle zufällt. Marktberichte vom 23. run! Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,90—4(3,904, 05); Rind 44,10(44,10); Kuh 3,30—3,60(3, 308,50); Bullen 44,10(44,05); Schweine 3,20—3,40(3,10 bis 3,30); Kalb 4,405(4, 404,90); Hammel 3,403, 50(3,20 bis 3,50). Tendenz: gut, für Importfleisch keine Notierung. 1 Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 100 Ferkel in der Vorwoche 112). Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 40 DM(35 bis 386 DMW), und über 6 Wochen alt 50—58 DM(40 bis 55 DRM) je Stück. Marktverlauf: langsam, Ueberstand. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Größere Anfuhr in Erdbeeren und Kirschen als an den Vortagen. Nachfrage normal bel gehaltenen Preisen. Es erzielten: Spartegl I 146—148; II 132—135; III 115—121; IV 3540; Erd- beeren IA 110-152; A 80104; B 52—76; C 40—50; Kirschen A 29-43; B 21—28; Zuckerkirschen 19 bis 36; Sauerkirschen 22—27; Stachelbeeren 16-24; Stachelbeeren 20—25. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) sehr große Anfuhr, in Erdbeeren und Kirschen zufriedenstellender Absatz. Gemüse- Absatz sehr schleppend, besonders in Kopfsalat, Wirsing, Blumenkohl und Kohlrabi verblieben große Ueberstände. Kopfsalat-Annahme bis auf Effektenbörse Frankfurt a. M., 23. Juni 1955 1 Börsenverlauf. VWD) Am Donnerstag setzte sich die anfängliche Befestigung an den Aktien- märkten auf Grund günstiger Wirtschaftsnachrichten im Verlauf weiter fort. Besonders für Werte mit ostzonalem Charakter, unter Führung von IG-Farbenliquis, wurde erneut größeres Interesse gezeigt. Am Montanmarkt ergaben sich bei verhältnismäßig ruhige erholungen bis zu 1 Punkt. Darüber hinaus Rheinisch-Westälische Elektro und Versorgungspapiere leicht erhöht, Motorenaktien gut behauptet. am Farbenmarkt erzielten IG-Farbenliquis, die zwischen 50% bis 518 Farben-Nachfolgegesellschaften im großen und ganzen wenig verändert. Ausgesprochen fest lagen Kali- und Erdölwerte, die Kursgewinne bis zu 14 verzeichneten. Von Spezialpapieren waren Degu auf Gerüchte Über eine Kapitalerhöhung stärker beachtet. Großbanken eher etwas rücklä N 1 bis zu 2 Punkten anziehend. ie Kaufhaus werte leicht uneinheitlich, Am Markt für festverzinsliche Papiere kam erneut Angebot au der Investitionshilfe an den Markt. Wandelanleihen leicht schwankend. 5 3 Bankenrestquoten dagegen Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. welteres gesperrt. Es erzielten: Erdbeeren in Schalen 129174; K 100134; B 15-95; C 6-7: Kirschen I A 36-50; A 28—35; B 20—27; Kopfsalat unverkäuflich, Treibhaussalatgurken 1 35570; II 40 bis 50; Weißkohl 8; Rotkohl 35—36; Wirsing 6—7; (großer Ueberstand); Blumenkohl stück AL 35 bis 40; A II 2630; A III 2022; K IV 16—19; B 10—415; (TCeberstanc); Kohlrabi Stück 5—9(Ueberstanch; Karotten Bd. 812;(Ueberstanch; Erbsen 25—26 Spargel 1 140—145; II 127—133; III 120424; IV 40 bis 46. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 406, 50412, 5% PM Blei in Kabeln 5 124,00—125,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,0 DM Westdeutscher Zinnpreis 395,0 DM Freie Devisenkurse 5 Gelid Brief 100 belg. Franes 8,358 8,378 100 franz. Francs 1,1970 1,1990 100 Schweizer Franken 95,715 95,915 100 holl. Gulden 109,89 110,11 1 kanad. Dollar 4.279 4,289 1 engl. Pfund 8 11,689 11,709 100 schwed. Kronen 80,885 81,045 100 dän. Kronen 60.30 60,42 100 norw. Kronen 58,42 58,54 100 Schweiz Franken(reh 98,22 98,42 1 Us-Dollar 4.2083 4,2183 100 OUM-W= 512,50 DM-O; 100 NůUò;-O= 20, 72 DM- W. Mannheim m Geschäft überwiegend Kurs- Eisen um 3½ auf 323 anziehend. Größere Umsätze gehandelt wurden. 18 884 u Textil- und 5. Zellstoffpapiere Aktlen 22. 6. 23 6. Aktlen 22 6. 23 6. Aktien 22.6. 23.6. AEG 270 270 Harpener Bergbau 138 136% Dresdner Bk. 5 24%. ᷣ 25% BHS 288 284 Heidelb Zement 288½ 288½[Rhein-Main Bank 244½ f 244 BNN 15 35 Bess) 18% 1557 Reichsb.-Ant. Ss.% 78 Conti Gummi. FVVVVV“ 2 8. 5 Daimler-Benz 3 720 Mennesmann 135 125„„ Pt. Erdöl 189%¾ 189 ¾ hn. Braunkohle 20 289 Nachfolger Degussa 204 Rheinelektra 184 183 Bergb. Neue Hoffg. 157 Bemaan 200 270 RW NW) 227 228½[ Dt. Edelstahl 203 Dt. Linbleum. 2 4% Sewon. 0 105 Dortm HördHütt. 1, Durlacher Hof 13 143 Siemens& Halske 274%½ 275 Sbennnnnn Eichbaum-Werger 173 17³ Südzucker. 201 202%[SHE Nürnberz 257 258 Enzinger Unſopv 247 2⁵³ Ver Stahlwerke) 7½ 2½ Ho ö 174 170 18 Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 188 187 Klöekn.-Humb. D, 24% 245 Ant.-Sch. 40% 50%[Badische Bank 194 194 Klöckner, BAS F/ 277% 275 Commerzbank) f 20 20% kHfütten Phönix 197 Farbenf. Bayer 272% 272% Commerz Rhein. Röhrenw. 199 Farbwerke Höchst 230 229% u. Sredit- Bank 207½ 207 Rheinst. Union 21% Felten& Gulll. 222 22½ Deutsche Bank)) 24½ 25½[Stahlw. südwestf. 181 17⁰ 25 Süddeutsche Bank 227 227 ½ Thyssenhütte. I7%! Grün& Bilfinger L RM- Werte.)= Restquoten 1 8 es in modischen Iisch sorgen kann. — Deshalb ganz„lar ä nn 5 f 5 Eumuen lien nut feu. und- nach besthmöck. Sie sehen auf duslität) wollen aber auch mit eigener Phantasie immer neue Vafistianen gestalten. 50 ist frogen, und so ist es in der Küche. MAGGI KLAR fikischsUPfk ist gerade deshalb s0 beliebt, weil die Hausfrau mit eigenen oder feftigen kinlagen, wie kierstich, Grieſlnockerin, Backerbsen, lade u. ö., leicht für einen abwechslungsreichen SppE von Mal KIARE Flkisch Seite 12 MORGEN Dieser Film nimmt am Wettbewerb der V. Internationalen Filmfestspiele in Berlin teil — i 1 98 Nkurk pREMIERE 1300, 1800, 1700, 1900, 21000 5 Der pockende Streß in Viener Charme siegt auf der ganzen Linie! N ö m die Wahren kreigoisse des HARD v Jahres 1944, als verantwor- ungsbe wußte Männer den Zusommenbruch Deutsch- 0 nds verhindern Wollten S c Freltag, 24. Juni 1955/ Nr. 141 — e eee. Telefon 446 47 Désirée mit Marlon Brando 1 2. WOCHE Der große SiINEMASCcOPE Farbfilm r ſean Simmons Merle Oberon Michael Rennie . 141 Zepp Tele Nach dem gleichnamigen Roman 344 von Annemarie Selin ko Anfangszeiten: 2 5 3 5 3 5 FE 0 0 0 0 A Ein heiteres Spiel von der Liebe und vom Glück 8 eie 8 8 1 20 Ur 25 M HERZOG-FITIM VERLEIH 0 Hardy KRUGER— Nicole BESNARD— Paul HGRRBIGER 1 Jean Wall— susi Nicoletti— Hubert von Meyerinck Im SoNDERZXKLUs Gusammen m. Filmclub) 15 Rudolf Carl— unter Mitwirkung von Renée Saint-Cyr Nur Sonntagvormittag 11 Uhr: 15.15 8 a 80. 2 e e n e e, Das Leben beginnt morgen a— 5 9 8 N f 0 8 3 8 5 25 5 17 SAMSTAG 23.15 Uhr SONNTAG 11.00 Uhr 5 6 VE COW˖IE NACE DEMA ö 7 Der hochinteressante Eine Reportage über die Welt der Zukunft* de Sun RUF Das Attentat 2'of H iler 5 4 Telefon 3 20 00 8 tre— 8— Picasso 5 Auf den Spuren R L 5 Sartre Ro tand 5 icasso Lagache Le Corbusier— Prévert— André Gide und des Meandertalers DER BERGE ü Jollot-Ourie Lie gesehene Aufnahmen von e n er an 8 Wolfgang 88185 Annemarie Döringef Robert ffeyfag in Originalfassung, deutsch untertitel)* Menschentypen, die auf der rung in das vielgerühmte g 3 5 8 08 Kulturstufe der Steinzeit noch Bergparadies des Berner Werner Hinz“ Ernst. Sch Sdef 9 Fritz Tillmann 8 pol Bilcht feue heute in der Wildnis des Oberlandes. Ein einzigartiges 5 5 Tele. australischen Busches leben. 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Juni 1958, 20 Uhr: ABEND ITATIIENISeRER NUS IK Es spielt das Pfalzorehester Dirigent: ERWIN BALTZER Eintrittspreis: 0,30 DM.— Dauerkarteninhaber frei. SO NNT A G, den 26, Juni 1955, 16 Uhr: 1 UNTERHATTUNGSKeNZERT 25 RI(MNMARD-WAdNER-A8EN des Pfalzorchesters Dirigent: ERWIN BALTZ ER Eintrittspreise: Nachmittags 0,30 DM.— Dauerkarteninhaber frei. 4 Abends: 0,50 DM.— Dauerkarteninhaber 0, 30 DM. dete! ein Ladlio kaulen. 1 fiöbrgerdle g Fuß ten Lieschen. 1 daß ca 800 bis 1000 Liter Milch für einen Laib noch am Lager 0 Schweizerkäse bei einem Gewicht von ca 60 bis 75 kg 5 8 ˖ erforderlich sind? 25 1 1 5 1 8 Unser Angebot der Voce: günstigen Preisen ele Wessen Echter Schweiterkäse ü N 9 2. B. RAD IG DM 300, 48% ͤ ren i r., schön gelocht. vollsaftig, Anzohlung. 30-1 200 g O ö Mondtsrate nur cd. 12, a 5 Somsbe-Küse 3096 Fett l. 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Rechte, die zur selben Zeit noch 8 im e N 1 3 getragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Auf- VV forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläu- N 5 8 bigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot Stellenangebote Oel-Kaltwellen b einschl. Waschen, Schneiden, Wasserwellen Haarfarben 0ompl. je DM unter Verwendung allererster Morkenfabrikate Salon Dieirich IUNGBUSCH STRASSE 2 röchtige Akzidenzsetzer mit gutem Formgefuühl nach Mannheim ee ee e nicht und bei der Erlös verteilung erst nach dem Anspruch des Gläu- gesucht. Küchenhlife für Milchbar gesucht. bigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. 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Juni 1955/ Nr. 141 n Ein Geschenk för den„Reichsmarschall“ Die Entführung des Sterzinger Moltscher-Altars endete quf einem römischen Speicher „Besuchen Sie das alte Fugger- Städtchen Sterzing“, hatte ein Wegweiser an der Bren- Nnerstraßge gelockt; ziellos, wie wir durch die Gegend streiften, waren wir der Einladung gefolgt; um so mehr, als es ja in Sterzing Auch den berühntten Altar des Ulmer Mei- sters Multscher zu sehen geben würde. Die Sten Einkehrgasthöfe mit ihren Wirtshaus schildern und Balkendecken; die Bürger- häuser mit ihren Lauben und Erkern, die Haustore mit ihren Spitzbögen und Marmor- rahmungen, Bergwerkswappen und Haus- marken— alles schien uns ins fünfzehnte Jahrhundert versetzt zu haben. Am nächsten Morgen machen wir uns elso auf die Suche nach dem berühmten Altar. Da wir unseren Aufenthalt hier nicht geplant haben, also kein Reisehandbuch mit uns führen, schauen wir in alle Kirchen hinein— keine umständliche Aufgabe, denn Sie alle liegen an der Hauptstraße, aus der die ganze Stadt eigentlich besteht. Aber wo iSt er? Nur noch eine Kirche bleibt uns, die etwa ein Kilometer vor der Stadt liegende Pfarrkirche. Sollte der Altar dort sein? Die Einheimischen, die wir unterwegs fragen, zucken die Achseln, als hätten sie das Wort Multscher noch nie gehört. Vielleicht ver- stehen sie nicht mehr genügend Deutsch, um zu anworten, wiewohl Sterzing noch immer einen ungleich deutscheren Eindruck macht als etwa Bozen. Aber wahrscheinlich hören sie nur nicht recht hin auf unsere Fragen, denn sie scheinen ungeheuer in Anspruch genommen: von der abseits gelegenen Kirche her kommt eine Prozession, gleichzeitig aber findet ein Motorradrennen durch die Gegend statt. Die Tore der Kirche, die wir nun errei- chen, sind festlich geschmückt und stehen Weit offen. Es ist ein spätgotischer Hallen- Bau, offensichtlich im Barock umgebaut. Einige mächtige Heiligenfiguren scheinen die Hand des großen schwäbischen Plastikers zu verraten. Hier sind die merkwürdigen Zunft- stangen der Schneider, Bäcker und Zimmer- leute, dort Besagt eine Inschrift, daß Kaiser Maximilian 1497 bei der Grundsteinlegung des Langhauses zugegen war, und ein Toten- schild, daß Melchior Fugger hier liegt. Die Einheimischen, die wir, die Kirche verlas- send, befragen, zucken auch hier die Achseln; hre Aufmerksamkeit gilt offensichtlich dem doppelten Schauspiel von Prozession und Rennfahren. Bis uns endlich ein Pfarrer, Wohl einer aus der Umgebung, der nichts mit der Prozession zu tun hat, die richtige Auskunft zu geben weiß. „Ja, der berühmte Multscher-Altar“, ant- Wortete er und lächelt vielsagend. Der sei schon vor geraumer Zeit auf Reisen gegangen. Koltur-Chronik Die Max- Planck- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft hat sich grundsätzlich be- reit erklärt, an einem internationalen Kon- greß für die friedliche Verwendung der Atom- energie teilzunehmen, der Anfang Juli in Moskau stattfindet. Sie wurde von der sowie tischen Akademie der Wissenschaften einge- laden, Vertreter zu entsenden. Neue Denkmalspflege-Gesetze und eine zentrale Ausbildungsstätte zur Heranbildung von Denkmalspflegern forderte Landeskonser- vator Dr. Theodor Rensing(Münster) vor der „Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland“, die hre Jahres- tagung in Soest abhält, zu der Teilnehmer aus dem Bundesgebiet, der Sowjetzone, aus Oester- reich, der Schweiz und den Benelux-Staaten gekommen sind. Das Kunsthaus Dr. Fritz Nagel hält seine Sommerauktion am 1. und 2. Juli im Gustav- Siegle-Haus in Stuttgart ab und bietet dazu 687 Katalognummern an, darunter eine große Zahl von Gemälden alter und neuerer Meister, Ost- Asiatika, Möbel, Skulpturen, Kunstgewerbe und Teppiche. Die Mannheimer Kunsthalle zeigt vom 25. Juni bis 31. Juli eine umfassende Ausstel- lung von plastischen und malerischen Werken des italienischen Bildhauers Marino Marini. Diese Austellung wurde vom Künstler nur drei europaischen Städten überlassen: Rotterdam, Düsseldorf und Mannheim. Zur Eröffnung am Samstag, dem 25. Juni, 16 Uhr, spricht Dr. Passarge einführende Worte. Ferdinand Raimunds romantisch-komisches Märchen„Der Alpenkönig und der Menschen- feind“, das in den letzten Jahrzehnten in Marmbeim nicht mehr aufgeführt worden ist, kommt am Montag, 27. Jun i, 19.30 Uhr, in der Inszenierung von Franz Reichert, Ber- Iin, heraus. Erst sei er vor langem aus Gründen des Denkmalschutzes aus dieser Kirche ins Rat- haus gewandert; dort seien noch einige Pla- stiken zu sehen, so wie ja auch hier noch einige seiner Figuren stünden. Er weist auf ein paar Statuen im Seitenschiff, die wir ja gleich richtig als Multschers Werk einge- schätzt hatten. Aber dann habe der Altar eine sehr viel weitere Reise angetreten, und Wahrscheinlich stünde ihm noch eine bevor. Als Mussolini im Jahr 1940 in Libyen ins Gedränge geraten war, suchte er Hilfe bei seinem größeren Waffenbruder. Was er vom Reich erhalten wollte, waren Waffen, die ihm aber vorerst nicht zugestanden wurden. Was tun, um den großen Waffenbruder um- zustimmen? Man weiß, daß Göring so kunst- gierig wie Goebbels theaterbeflissen war. Was lag näher, als Göring, dessen Sammlung ja schon so manches Stück von unermeßli- chem Wert geschluckt hatte, durch die be- rühmte Passion Christi Vernichtungsmaterial Abzuschmeicheln? Und wie sinnig, ihn mit einem urdeutschen Stück, dem Werk eines Ulmer Meisters, zu locken! Mussolini läßt den Sterzingern den Altar abkaufen, und die müssen sich nach schon längst geübtem Brauch mit dem Kauf einverstanden erklä- ren. Auch den Kaufpreis bestimmt Mussolini. Mit dem„Einverständnis“ der Sterzinger also wird der Altar dem hocherfreuten Reichsfeldmarschall zum Geschenk gemacht. Woraufhin Mussolini den Krieg in Libyen fortsetzen kann. Das war die zweite Reise des Altars. Die dritte beginnt nach Kriegsende, als die Amerikaner den Altar sicherstellen und ihn dem italienischen Staat zurückerstatten. Jetzt kommt er nach Rom, und die Ster- zinger haben noch immer das Nachsehen. Denn dort lagert er noch heute in einem Speicher, ist also praktisch weder in Rom noch in Sterzing zugänglich. Und wie steht die Sache heute? Im Rat- haus erklärt man uns, man werde keine Weitere Verschleppunz der Angelegenheit dulden, nötigenfalls sogar einen Prozess gegen den italienischen Staat anstrengen. Wieviel freilich die Gemeinde Sterzing von dem damals erhaltenen Kaufpreis wird zu- rückzahlen müssen, das sei noch völlig unge- klärt. Fachleute glauben, daß es in diesem wie in ähnlichen Fällen zu einem Vergleich kom- men wird. Der italienische Staat tut zur Zeit sehr viel für die Restaurierung und Erhal- tung des herrlichen Südtiroler Kunstgutes. Das Rathaus mit seinem Theatersaal— die Sterzinger Spiele waren im Mittelalter be- rühmt— hat nicht nur einige Multscher- Plastiken, sondern auch andere Kunstschätze zu betreuen; man hofft, daß der Multscher- Altar ohne Rückstellung des Kaufpreises zu- rückwandern werde aber wohl nur unter der Bedingung, daß Sterzing diesen verstreuten Kunstschätzen eine repräsenta- tive Heimstätte gibt. Hoffentlich also werden es nicht erst un- sere Kinder oder Enkel sein, die, wenn sie durch Südtirol reisen, den Multscher-Altar in dem heute noch nicht bestehenden Mu- seum in Sterzing werden bewundern können. Elisabeth Freundlich Johannes der Täufer qof einer russischen Ikone Johannes der Täufer, dessen Geburtsfest am 24. Juni, dem„Jokhannistag“, begangen wird, ist auf dieser russischen Ikone mit mächtigen Flügeln dargestellt, die ihn einem etrus- ischen Dämon ähneln lassen. Die Abbildung stellt ein Detail eines Metalltryptychons aus dem 17. Jahrhundert dar, das sich in einer Mannheimer Ionen- Sammlung befindet. Foto: Christoph Lenz „Der Wondteppich zu Fischbeck“ Urgofföhrung eines legendenspiels von Manfred Hausmenn in der Fischbecker Kirche Im Querschiff der schönen romanischen Stiftskirche zu Fischbeck an der Weser hängt ein alter Wandteppich. In sechs Bildern er- zählt er die Geschichte von Helmburgis, der Gründerin des Stiftes. Manfred Hausmann nahm diese Darstellung zum Vorwurf eines Legendenspiels„Der Wandteppich zu Fisch- beck“, das aus Anlaß der 1000-Jahr-Feier des Stiftes vor dem Altar der Kirche seine Uraufführung erlebte. Die Buchausgabe ist bei S. Fischer erschienen.) Der Dichter hat kür ein kirchliches Spiel— moderne und kühne Wege beschritten. Er braucht weder Kostüme noch Dekorationen und nur vier Personen, die in Straßenkleidern, eine der beiden Frauen in Hosen, die Handlung dar- stellen. Man sieht Merkwürdiges auf diesem Wandteppich, einen tot hingesunkenen Mann in einer Badewanne, eine Frau, die durch ein Feuer geht, zwei Frauen, die in rasen- der Fahrt in einem Wagen dahinbrausen. Improvisiertes Theater Drei Einakter von Thornton Wilder im Amerikqhaus Manheim So sehr neu ist es im Grunde gar nicht. Schon lange vor Luigi Pirandello und Thorn- ton Wilder trieb Ludwig Tieck vergnügt seine Scherze mit der Bühnenillusion; denn sie ist ein gar seltsam Ding: man kann sie verhöhnen und durchbrechen, man mag sie in hundert Stücke zerschlagen— ein paar glaubhafte Schauspielergebärden, zwei Minu- ten geschliffener Dialog, ein geschickter Appell an die Phantasie des Publikums, und schon beherrscht sie wieder die Bretter. Man erlebte es jetzt wieder im Mannheimer Ame- rikahaus, wo Horst Breitkreutz mit einer ungemein lebendigen, geistreichen Schau- spielergruppe einen Thornton-Wilder-Abend gab. Die jungen Hamburger Künstler hatten aus den„Drei-Minuten- Spielen“ die„Flucht nach Aegypten“ und aus der Folge der Ein- akter zwei der stärksten Stücke, nämlich „Schlafwagen Pegasus“ und„Die Königinnen von Frankreich“ ausgewählt. Was die Dar- steller in der Form des geistsprühenden Im- Pprovisationstheaters zu bieten hatten, schien Uns bei weitem die ein bißchen ferngeheizt wirkende, von Agonien durchschütterte Le- sung des ONeill-Dramas zu übertreffen, mit dem sie sich vor einem Jahr hier vorgestellt hatten. Diesmal wurde nicht gelesen, son- dern gespielt, und, wie es schien, nach Her- zenslust. Jedenfalls wurde manchmal mehr improvisiert als es Wilder vorschreibt, die Improvisation potenzierte sich, und doch glückte fast immer wieder nach jedem Des- illusionsulk elegant der Sprung zurück in die Imagination, was nicht nur der Suggestiv- kraft von Wilders Diktion, sondern vor allem auch den feinen schauspielerischen Einzelleistungen zu danken war. Mit den Stücken war man beherzt umgegangen und besonders am„Schlafwagen Pegasus“ hatte der Rotstift einiges zu benagen gefunden, Was freilich zur Folge hatte, daß der arme Philip vom Tode seiner Frau im Nebenabteil Überhaupt nie etwas erfuhr. Vielleicht wollte Horst Breifkreutz auf diese Weise sein ein- leitendes Versprechen einlösen, daß es nicht „so furchtbar ernst“ würde. Das wurde es nun wirklich nicht, wiewohl im Schlafwagen ja immerhin eine Tote und eine Wahnsinnige vorkommen. Die Welt blieb heiter, minde- stens an diesem charmanten Theaterabend, der zum Glück ein großes und dankbares Publikum gefunden hatte. Wa. Was mag es bedeuten?„Laßt es uns spie- jen?“', sagen die Vier. Und sie probieren es. Sie verteilen die Rollen. Eine der Frauen ist Helmburgis, eine ihre Dienerin, einer der Männer der Ehemann, Graf Rickbert,(spä- ter der Henker), der andere Gerichtsherr. Der Gatte— könnte es so gewesen sein?— hat Helmburgis mit der Magd betrogen, beide auch mit anderen Frauen. Als er auch der Magd überdrüssig ist, vergiftet sie ihn während des Bades mit einem Trunk Weins. Auch Helmburgis fühlt sich der Tat schuldig. Sie bereut tief. Doch unversehrt besteht sie das Gottesurteil des Feuerbran- des, unversehrt entsteigen beide Frauen des furchtbaren Gespann der wilden Rosse. Diese Wagenfahrt— Symbol der Gehetzt- heit unserer Zeit und in den beiden Frauen der Glaubenskraft und höchster verzweiflungs- voller Angst— wird zum Höhepunkt des Stückes. Dort, wo sie endet, gründet Helm- burgis das Stift. Nicht wie ein Festspiel alter Machart Aber schließt das Stück in Rathos, Pomp und Massenaufmarsch— der Wandteppich zeigt zum Schluß den thronenden Kaiser Otto—, sondern in stiller Besinnung. Dies alles ge- schieht auch heute tagtäglich. Der moderne Mensch kann zwischen Motorenlärm, Licht- spieltheatern und Zeitungsverkäufern in gröherer Einsamkeit leben als der mittel- alterliche hinter Klostermauern. Seine besondere Note erhält das Spiel durch die Fiktion, die vier Darsteller im- Provisierten, das Publikum sei garnicht da. Viele Male unterbrechen sie ihren Versuch, besprechen sich, kritisieren, überlegen, wie man sprechen, wie sich hewegen solle, kom- mentieren den Sinn der Vorgänge: was ist Gnade, wes Glaube, was Demut? Das schönste Lob, das man Hausmann sagen kann, ist wohl dies: die fünf Bilder des Stückes gewinnen Nachformung des alten Stoffes mehr Wirk- lichkeit und Leben, als wenn die vier tüch- tigen Darsteller, Studenten des Theater- wis senschaftlichen Seminars der Universi- tät Göttingen unter ihrem Leiter Eberhard Gaupp, in gold- und silbergestickten Kostü- men und mit anderen Requisiten als zwei armseligen Stühlen agiert hätten. Gerhard Weise in seiner eigenwilligen Philadelphia- Orchestro Umjuobeltes Sastkonzert in Berlin Auf seiner ersten Europa-Tournee machte das(mit 104 Musikern besetzte) weit. gerühmte„Philadelphia- Orchestra“ nun auch zu einem Festkonzert in Berlin, Uberküllten Titania-Palast. Halt. Auf dem Dirigentenpodest stand Eugene Ormandy der seit 1936, seit Leopold Stokowski die Tel tung abgab, Chef dieses Orchesters ist, das 1900 gegründet wurde und in den ersten Jahren deutsche Dirigenten hatte,. Fritz Scheel(19001907) und Car! Pohlig(1907 pig 1912). 24 000 Kilometer ist das Philadelphia- Orchestra jährlich unterwegs Höflich, sichtlich abwartend ist der Applaus, mit dem man jetzt in Berlin die Gäste aus Amerika empfängt. Ormandy, den man hier außerordentlich schätzen gelernt hat, tritt im nachtblauen seidenen Frack auf, das Programm beginnt mit den Haydn- Variationen von Brahms. Einige Minuten braucht das Orchester, um sich an die stumpfe Akustik des Raumes zu gewöhnen dann aber ist die volle Konzentration da. Die Befürchtung, man würde„hungrig auf. stehen“, das heißt, nur der Perfektion be. gegnen, erwies sich sehr bald als unbegrün- det. Es war durchaus ein„europäisches Mu- sizieren, beseelt voll Ausdruck und Span- nung, von faszinierender Genauigkeit und überwältigender Klangschönheit, vor allem in den Streichern. Ormandy liebt straffe Tempi, ohne daß darüber der Eindruck der Unruhe entsteht. Er weiß einen Satz auf. zubauen und zu entwickeln, daß es einem manchmal den Atem verschlägt, und er ent- deckt Linien, die man sonst kaum hört. Dem „Don Juan“ von Richard Strauß gibt er eine besondere Verschattung aus dem Bamoni⸗ schen, die gewöhnlich kaum als Andeutung herausgearbeitet wird. Die sechste Symphonie von Tschaikowsky, das vielstrapazierte, kaum noch„anzuhörende Stück, gewinnt durch den prononciert russischen Akzent und die schlanke Tongebung ein überraschend neues Gesicht. Der letzte Satz, das Andante lamentoso. wächst ohne Larmoyanz zu Wirklicher Größe. Nach diesen beiden Wer- ken nimmt der Beifall das Ausmaß von Ovationen an. Der Solist, den das Orchester mit- brachte, war ein alter Bekannter der Ber- liner: William Warfield, der vielgefeierte Porgy-Darsteller aus der unvergeßlichen Aufführung von Gershwins„Porgy and Bess“ in den Festwochen 1952. Der Künstler wird von den Berlinern mit überschweng⸗ lichem Applaus empfangen. Er singt ameri- kanische Lieder von Copland und Negro Spirituals. Wie schön ist dieser helle, ge- schmeidige Bariton. wie unbeschreiblich intensiv der Vortrag! Das unbegleitet ge- sungene„Crucifixus“, das er zugeben muß, ist wie ein Gottesdienst. Man glaubt gern, daß das amerikanische Publikum in Warfield seinen besten Liedgestalter sieht. Gertrud Pliquett Bachs Orgelmesse Aufführung in der Christuskirche Als„Dritter Theil der Clavier-Vebung“ erschienen von Johann Sebastian Bach im Jahre 1739 Choralbearbeitungen, denen ge- danklich die Glaubensgrundsätze des Luthe- rischen Katechismus' zu Grunde lagen. Im Gegensatz zu den drei anderen„Klavierübun- gen“, die von 1726 bis 1742 veröffentlicht wurden und auch tatsächlich für Cembalo geschrieben waren, richtete Bach diese Kom- position für Orgel ein, woraus sich dann die Bezeichnung des Werkes als„deutsche Or- gelmesse“ ergab. Nun wurde die Orgel- messe in der Mannheimer Christuskirche aufgeführt. Die Choralmelodien, die Bach benutzte, wurden jeweils vor den einzelnen Abschnitten von einem aus Mitgliedern des Bachchores gebildeten Frauenchor gesungen, den Eleonore Fink an der kleinen Orgel im Unisono begleitete. Die Orgelteile selbst spielte dann Dr. Oskar Deffner an der gro- Ben Orgel. Er gab die verschiedenen Teile des Werkes mit meisterhaftem Elan und wahrte die Einheit der großen Bögen und der verschlungenen Linien und ließ den er- habenen Geist der Komposition aufleuchten. So stand besonders die abschließende Tri- pelfuge in Es-Dur ganz im Banne barocker Fülle und Großräumigkeit. Nur zuweilen schien die Konzentration ein wenig zu 5 schlaffen, und es gab gelegentlich Ab- schnitte, bei denen Ebenmaß und Harmonie nicht immer in gleicher Reinheit zu spüren 1 r- Waren. Manuel erkennt seine Ein abenteverlicher Roman von Karl Lerbs Macht Copyright by C. Schönemann 48 Fortsetzung „Sie können ihn haben, wenn er heil her- auskommt“, sagte der Adjutant.„Und jetzt entschuldigen Sie mich wohl; ich muß dem Chef Bericht erstatten. Im Laufe des Vor- mittags lasse ich Sie wissen, was wir machen wollen.“ Josephe-Marie saß noch im Wagen und hatte sich ein Schläfchen geleistet, da der Strom der Ereignisse an dieser Stelle nicht an ihm vorüberrauschen konnte. „Na?“ sagte er, als Mister Wineman zu- rückkam. Mister Wineman lächelte. Sie sind auf die Butterseite gefallen“, sagte er wohlwollend. „Es stimmt, wie Sie es gehört haben, aber Sie werden den Mund halten, sonst geht doch noch alles schief.“ Schweigend, aber mit einem kleinen Seufzer schrieb Mister Wineman den verein- barten Scheck; weniger aus dem Drang nach moralischer Entbürdung als vielmehr in dem Wunsche, diesem nicht ganz ungefährlichen Partner den Mund zu stopfen. „Merci bien. Noch eins, Mister Wineman“, sagte Josèphe-Marie, nachdem er das Papier geprüft und in Ordnung befunden hatte: „Ich würde ganz gern ein bißchen an der Börse einsteigen. Wozu raten Sie mir?“ „Kaufen“, antwortete Mister Wineman prompt„Ich habe verkauft, und ich habe gekauft, und ich habe gefixt; aber ich hab immer dafür gesorgt, daß die Kurse runter- ingen. Heute und morgen ist alles noch flau, da muß man kaufen: Was Sie wollen, Presserechte: Europàischer Kulfurdienst Freilassing und was Sie kriegen können. Kommen Sie zu uns, Sie werden gut beraten. Und nicht zu schnell wieder abstoßen— es geht weiter nach oben. Ihnen gesagt. Und jetzt steigen Sie aus, ich will ins Bett.“ „Ich auch“, sagte Josèphe-Marie genuß- süchtig. Die Herren trennten sich mit einem Händedruck, der weniger der Kundmachung einer persönlichen Zuneigung, als der Be- stätigung einer durch gemeinsame Anschau- ungen geknüpften geschäftlichen Verbin- dung galt. Die beiden Wagen, die San Isidro geschickt hatte, waren ausgezeichnete Maschinen und dem starken Bereitschaftswagen aus Espe- ranza durchaus ebenbürtig. Man merkte es ihnen nicht an, daß sie in der Nacht schon eine harte Probe bestanden hatten. Der Oberleutnant war in den vorderen Wagen hinübergewechselt und zeigte, wenn sie an Brückenköpfen oder Straßensperren kamen, seine Papiere vor, so daß sie überall rasch und ohne viel Aufhebens durchkamen. Mehrmals mußten sie Wasser nehmen, die Motoren abkühlen lassen, Brennstoff und Luft ergänzen. Die Fahrer wurden dann und wann abgelöst. In einer scharfen Stra- Benkehre platzte am vordersten Wagen ein Reifen, und der Führer der Kolonne stand mit seinem Fahrzeug auf Handbreite am Abgrund. Die Sonnenverdecke waren hoch- gezogen, und der Fahrwind fing sich oft scharf und knatternd unter der Leinwand, aber er war nur in den Wäldern kühl, and der Lavastaub überzog die Uniformen, klebte widrig und juckend auf Gesicht und Händen, drang in Nase und Mund. Das flam- mende Gleißen der sonnenüberglühten Land- schaft brannte sich schmerzhaft sogar durch die Gläser der Sonnenbrillen in die Augen ein. Die schweren Wagen mahlten sich brum- mend durch die Lehmkruste ausgefahrener Radspuren, sprangen über Schlaglöcher, ar- beiteten sich durch verschlammte Schneisen und den stinkenden Mist auf Dorfstraßen, flogen mit befreitem Aufdonnern über aus- gebesserte Strecken, erkletterten mit zäher Kraft die Steigungen der Paßstraßge. Zwei- mal rasteten sie in kleinen Indiodörfern, und die aufgeregten Wirte der Tabernas mußten hergeben, was sie an Erfrischungen zu bie- ten hatten. Manuel nahm nur ein paar Ba- nanen und einen Becher Wein. Mehrfach stellte er fest, daß der Oberleutnant größere Ortschaften mied und es vorzog, sich auf furchtbaren Landwegen unter den Schutz der Götter zu stellen. Die orontistischen Flaggen waren längst von den Kühlern ver- schwunden; offenbar befand man sich bereits in den Bezirken, deren der General Esme- raldas sich sicher fühlte oder sich fühlen zu dürfen meinte. Dann und wann trafen oder überholten sie marschierende Kolonnen: In- fanterie, berittene Abteilungen, Feldartille- rie. Von den verstaubten Soldaten konnte man nichts anderes erwarten, als daß sie gleichgültig, nachlässig und schlampig ihres Weges zogen. An einer stark ausgebauten Straßensperre, die von einem Zeltlager um- geben war, verschwand der Oberleutnant in einer Baracke, und Manuel stellte fest, daß er von Stolz geschwellt zurückkam: das Hauptquartier hatte auf dem militärischen Draht die Meldung vom endgültigen Gelin- gen des Fanges erhalten. Weit hinter ihnen lagen nun schon die Palmenhaine, die Morastwiesen, Weiden und Pflanzungen, die saftig- grünen Wälder in den Talschluchten des Mittelgebirges; sie kuhren über die öden gelbbraunen Lava- felder und Geröllhalden der Hochebene. In die höllische Glut flog zuweilen wie eine tröstliche Ahnung ein kühler Windhauch, der von den zackigen Graten des Hochgebir- ges herüberkam. Ein Bild prägte sich Manuel ein: An einer Wegkreuzung, nahe einem Dorfe, dessen Lehmhütten am Berghang klebten, hielt ein berittener Indio und ließ die Wagen vorüber. Er trug mächtige Rad- sporen an den bloßen Füßen; sein roter Poncho leuchtete in der Sonne. Manuel sah nur das Gesicht— ein kupferbraunes, stren- ges, regloses Gesicht, mit schmaler, kühn vorspringender Nase, umrahmt von den schwarzen fettigen Strähnen des langen Haares. Sein Blick schien die vorüberfah- renden Wagen überhaupt nicht aufzuneh- men: er ging, als wären sie wesenslos, über sie hinweg zu den Schneegipfeln der Berge. Im übrigen starrte Manuel unverwandt auf den Rücken des Fahrers vor ihm und grübelte. Sonderbar ist das, dachte er. Da lebt man viele Jahre lang so hin, sammelt Kennt- nisse und verwertet sie nicht, hat tausend Erlebnisse und sieht keinen Sinn darin, klammert sich mit der Zähigkeit einer Katze ans Leben und weiß nicht einmal warum, macht steigend, fallend, stürzend, schlid- dernd und wieder klettelnd seinen Weg und weiß nicht, wohin. Dann sammelt sich in wenigen Tagen ein solches Unmaß von Zu- fällen, Fügungen, Begebenheiten, als würde man vom Schicksal mit atemversetzender Schnelligkeit einen Steilhang hinauf und auf einen Gipfel geschoben; man entdeckt Fä- higkeiten und Kräfte in sich, die man nicht einmal ahnte. Das ganze bisherige Leben scheint nur eine Vorbereitung, ein Auf- gespartsein für diesen Tag. Und dann geht irgendwer telefonieren, der dünne Draht trägt eine Nachricht nach San Isidro, an einer Straßengabelung stellt ein kleiner pomadi- sierter Oberleutnant eine Wildwestfalle, und der steile Aufstieg wird zur Kometenbahn, die im leeren Raum verzischt. Sonderbar ist das. Wo steckt der Sinn? 5 Er dachte: Warum habe ich weitergelebt warum habe ich die gute Gelegenheit, a geräuschvolle Art Schluß zu machen, 1 genützt? Nur de Souzas wegen? Vorwand. Ich muß wissen, wer mich verraten hat. Ich muß wieder an Juana denken können, ohne vor dem fürchterlichen Verdacht schaudernd zurückzuweichen— ich muß dieses eine höchste und tiefste Erlebnis meines Daseins von jedem Schatten des Zweifels befreien Ist es eine reine und wahre Erfüllung ge- wesen, so wird noch mein allerletzter Gs danke, mein allerletztes Gefühl überströ⸗ mender Dank dafür sein— so werde ich 5 mein und ihr Leben kämpfen mit allen 1 8 teln der List und der Gewalt. Wenn 95 Lüge war, dann ist das Ausgelöschtwer 8 Erlösung. Wer nicht mehr glauben kann, der kann auch nicht mehr leben, das W jetzt. Und dann schicke ich, wenn das Schi 0 sal mir wenigstens diese eine Gnade 3 gönnt, den schnauzbärtigen Operettenseter ral da oben in Concepcion als Vorre! voraus auf dem Wege zur Hölle. a 0 Er dachte: Und wenn ich nun Srindne sagen würde:„Ein kleiner Irrtum, 1 Herren, Sie haben mit viel List und 1 den falschen Fisch geangelt. Der Hecht, Sie kangen wollten, schwimmt immer 2 in den Küstengewässern herum, 0e im Brackwasser, und Sie werden in 1 Karpfenteich noch allerhand Nettes und 10 regendes mit ihm erleben.“ Wäre das 9 50 ein recht hübscher Frühstücksbissen, der am General Esmeraldas auf amüsante Weise 1 ürde? Halse steckenbleiben wü Fortsetzung folg gerausg erlag. uckere cbefred: nelly: fl. Hert⸗ ſeber; Ikales: r, Kot err; J KImp gell v. duk, N ud. Kon unnhe! r. 90 01 — , Jah ee 1 8 tler „kan Zug! skla“ nen „Seit unna Uebe der Auge oblen e Ra. ſunisti ratio bus“ F derte züstung en be It. 2 Bon ad Bur ats bes chärkt, s B ters o erunge 10 Vel s Bu en der ſeseher enderr deten. ei dun; leis ti Kung, iger Sod. ficht den andes pelle e Reg l, d. enn k egen er Zy „Die t dei gna fesch erkase fäglick Das ug fe ah! ing ſürde. yen enn im k