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Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Sozlales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsk y; Chef v. D.: O. Gentner; stellv., W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. i.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, WN Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM . vostbez. 3,25 DN N„u. 54 Pf Zu- bx zusügl. He im verlag 3.25 DRI. Er- Zur Zeit gilt Anz.-Ltg.: R. aust. Bei Nicht- Feiks u. höh. Ge- d. Bezugspr. Für ipte keine Gewähr. 10. Jahrgang/ Nr. 143/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 27. Juni 1953 Wahlen entschieden werden.“ Auf einer überraschend einberufenen pressekonferenz unterstrich Molotow, die So- wWetunion befürworte die Wiedervereinigung Deutschlands„auf friedlicher und demokra- tischer Grundlage“. Beide Teile Deutschlands könnten an dem von der Sowjetunion vor- geschlagenen kollektiven Sicherheitssystem kür Europa teilnehmen. Nach der Wiederver- einigung könne sich auch Gesamtdeutschland diesem System anschließen. Molotow be- merkte dabei, auch die Vereinigten Staaten könnten sich an einem gesamt- europäischen Bonn.(AP) Einen Tag vor der Abgabe der Regierungserklärung im Bundestag über die Grundsätze der künftigen Wehrpolitik hat die FDP-Fraktion noch einmal die Einhal- tung der Koalitions vereinbarung vom Fe- bruar vergangenen Jahres über die Ver- ankerung des Oberbefehls der deutschen Streitkräfte, der Wehrverwaltung und der landsmannschaftlichen Gliederung im Grund- gesetz gefordert. In einer Stellungnahme zu den Koalitionsbesprechungen über die Re- gierungserklärung heißt es am Sonntag in der „Freien Demokratischen Korrespondenz“, die Wehrmacht sei zwar ein Teil der Exekutive, doch sei sie ein ganz besonderer Teil, dem man eine gewisse Eigengesetzlichkeit nicht bestreiten könne. Daher könne man nicht einfach mit der Grundgesetzbestimmung, daß der Bundeskanzler die Richtlinien der Politik bestimme, auch alle Fragen um Soldaten, unc Kriegserklärung meistern Wollen, Ein Instrument, das imstande sei, nicht nur das eigene Volk, sondern auch andere Völker in Ausnahmezustand zu ver- setzen, verdiene verfassungsrechtlich eine besondere Beachtung. Es müsse besonders kestgelegt werden, bei wem der Oberbefehl liege.„Da das Grundgesetz nichts vom Ober- befehl weiß, muß man es ergänzen.“ Eine Abweichung von der Koalitions- vereinbarung, die bei der Ergänzung des Grundgesetzes im Zusammenhang mit dem Vertrag über die Europäische Verteidigungs- Gemeinschaft(EVG) zustande kam, wird von seiten der FDP als nicht denkbar bezeichnet, Stuttgart. Führende Persönlichkeiten des Landesverbandes Baden-Württemberg im Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegs- hinterbliebenen und Sozialrentner(Vdk) haben Ministerpräsident Dr. Gebhard Mül- ler in der letzten Woche im Namen ihrer 260 000 Mitglieder gebeten, sich im Bundes- lat nachdrücklich für die Bildung von Bei- räten für Wehrfragen sowohl in den Län- dern, als auch im Bund einzusetzen. Die Bei- käte sollen ein echtes Mitspracherecht in allen mit dem Aufbau der künftigen Wehrverwal- tung zusammenhängenden Fragen haben. Innen sollen u. a. Vertreter der Kriegs- opferorganisationen und der Gewerkschaft angehören. Durch die Bildung derartiger Beiräte möchte der Vdk eine Stärkung des vilen Elements in der neuen Wehrmacht erreichen. Der Ministerpräsident wurde ge- deten, sich im Sinne einer vom Welt- rontkämpferverband, dem über 18 Millionen Kriegsteilnehmer aus 29 Nationen angehören, ausgearbeiteten Proklamation zu verwenden. Vor der Presse sprach sich der Landes- verbandsvorsitzende, Ludwig Hönle, gegen eine zentrale Wehrverwaltung aus. Er for- derte die Aufrechterhaltung des föderalisti- schen Prinzips auch auf diesem Gebiet. Die sesamte Wehrverwaltung müsse so weit wie möglich in zivile Hnäde gelegt werden. Das gelte vor allem für die Standortverwaltun- zen und die Musterungsbehörden, ein- schlieglich der Musterungsärzte. Der VdRk könne sich des Eindrucks nicht erwehren, daß man die früher vom Amt Blank vertre- tene These des Bürgers in Uniform weit- gehend über Bord werfen wolle. Der Ver- band werde sich jedoch energisch für die Durchsetzung dieses Prinzips einsetzen. Die art und Weise, wie das Freiwilligengesetz masebracht worden sei, müsse zu erhöhter Wachsamkeit aufrufen. Mit Entschiedenheit wird von den Kriegs- opfern die Schaffung einer eigenen Ver- sorgungsverwaltung für die Streitkräfte ab- gelehnt. Die bestehenden Versorgungsämter zelen in der Lage, die neuen Aufgaben mit zu übernehmen. Das Bundesversorgungs- Sesetz müsse auch für die neuen Truppen zelten. Keinesfalls dürfe durch die Schaf- kung verbesserter Versorgungszulagen ver- zucht werden, leichter Soldaten zu gewinnen. enn dem Bundesverteidigungsminister das gegenwärtige Bundesversorgungsgesetz als ausreichend genug erscheine, müsse Sicherheitssystem in einer Form beteiligen, die ihnen als angemessen erscheine. Auf die Frage, ob das Deutschlandproblem auf der Genfer Viererkonferenz erörtert Werden wird, antwortete der sowjetische Auhßenminister, die Regierungschefs würden die Tagesordnung der Konferenz selbst fest- legen. Die Deutschlandfrage könne dabei er- örtert werden. Molotow, der sich der Presse sehr auf- geschlossen stellte, verneinte entschieden, daß die letzten Monate einen Wechsel in der sowjetischen Politik gebracht hätten. Die Oberbefehl im Grundgesetz verankern N Die FDP erinnert an Koalitionsabreden über die Wehrpolitik weil dadurch jedes künftige Regierungs- Wort zweifelhaft würde. Nach Ansicht der Freien Demokraten muß der Bundespräsident den Oberbefehl über die Wehrmacht habe. Eine wirksame Gegenkontrolle des Staatsoberhauptes, das keiner parlamentarischen Kontrolle unter- steht, sei durch die im Grundgesetz festgelegte Befugnis des Bundeskanzlers zur Gegen- zeichnung, die von den Freien Demokraten auch hinsichtlich der des Oberbefehls be- jaht werde, gegeben. Ein nicht gegen- gezeichneter Befehl sei eben kein Befehl. Moderne Beispiele bewiesen, so wird in der FDR hinzugefügt, daß es nicht einmal eines Rechts zur Kriegserklärung, sondern nur eines Schußbefehls bedürfe, um Kata- strophen vom Ausmaß Pearl Harbours oder Koreas auszulösen.„Allein dieser Hinweis Sollte eindrucksvoll genug sein, um davor zu warnen, die Verantwortungslast des Oberbefehls auf einen einzigen Mann zu laden, der eines Tages nicht mehr Adenauer heißt und der Unwiderrufliches über die Nation bringen kann, ehe die Kontrolle des Parlaments wirksam wird.“ Die FDP wünscht, daß die künftigen deutschen Streitkräfäte wieder„Wehr- macht“ heißen und in„Heer“,„Marine“ und „Luftwaffe“ gegliedert sind. Der FDP- Bundestagsabgeordnete Dr. Erich Mende teilte in Kiel mit, daß die FDP einen ent- sprechenden Antrag am Dienstag in der Wehrdebatte des Bundestages einbringen Wolle. Die Kriegsopfer sind wachsam VdK fordert eine Stärkung des zivilen Elements im neuen Heer Von unserer Stuttgarter Redaktion es im Sinne einer Verbesserung der jetzi- gen Leistungen weiter entwickelt werden. Die Kriegsopfer der beiden Weltkriege, die sich in ihren Forderungen bisher größte Zu- rückhaltung auferlegt hätten, würden äauf die Straßen gehen“,, wenn versucht werden sollte, sie ‚abzuhängen“. Weiter wird eine strenge Auslese bei dem für die Ausbildung verantwortlichen Vor- gesetzten unter Mitwirkung der Kriegsopfer in den zuständigen Ausschüssen gefordert. Den Musterungskommissionen müsse grund- sätzlich ein Schwerbeschädigter angehören. Auch bei der Stellenbesetzung in der neuen Wehrmachtsverwaltung müßten Schwer- beschädigte berücksichtigt werden. Moskau hat es nicht eilig Molotows Zeitplan für die Wieder vereinigung ist unverändert San Franzis ko,(dpa/ AP) Der sowjetische Außenminister, Molotow, erklärte am Samstagabend auf einer Pressekonferenz in San Franzisko, ein wiedervereinigtes Deutschland solle sein Regime selbst bestimmen. Weder das Regime in der DDR noch das in der Bundesrepublik bestehende Regime sollten auf ein wiedervereinigtes Deutschland ausgedehnt werden.„Die Frage, welches Regime ein vereinigtes Deutsch- land haben soll, muß von dem deutschen Volk selbst durch freie gesamtdeutsche Ereignisse der letzten Wochen stimmten viel- mehr mit der von der Sowjetunion schon immer eingeschlagenen Richtung überein. Zur Genfer Konferenz teilte Molotow mit, die vier Mächte seien übereingekommen, die Konferenz der Regierungschefs zeitlich nicht zu begrenzen. Ursprünglich hatte Präsident Eisenhower darauf bestanden, daß die Kon- ferenz nur drei, höchstens vier Tage dauern solle. Diplomatische Londoner Kreise begrüßten am Sonntag den allgemeinen Tenor der Aus- führungen Molotow auf seiner Pressekonfe- renz in San Franzisko. Von seinen Vorschlä- gen zur Deutschland-Frage hatten sie jedoch den Eindruck, daß sie sich nicht ohne weite- res mit dem Eden-Plan, der als ersten Schritt zur Wieder vereinigung freie Wahlen vor- sieht, vereinbaren lassen. Der Eden-Plan wird auf westlicher Seite als Ausgangspunkt für Verhandlungen über die Deutschland- Frage betrachtet. Aus der von Molotow erklärten Bereit- schaft, der Bundesrepublik und der Sowijet- zonen-Republik einen Platz in einem euro- päischen Sicherheitssystem einzuräumen, fol- gerten politische Beobachter in San Fran- Zzisko, das der Kreml mit der Möglichkeit einer langen Fortdauer der Teilung Deutsch- lands rechne. Brentano: Bonn nicht unvorbereitet Außenminister Dr. Heinrich v. Brentano stellte am Samstag in Berlin fest, daß die deutsche Frage jetzt in den Mittelpunkt des Weltpolitischen Geschehens gerückt sei. Die- ser Wunsch sei Wirklichkeit geworden, weil die Welt begriffen habe. daß von der Lösung des deutschen Problems die Ent- spannung abhänge, die alle wünschten. Vor der Presse versicherte Brentano, daß die Bundesregierung nicht unvorbereitet in die bevorstehenden Konferenzen gehen werde. „Wir wissen, daß der deutsche Standpunkt Berücksichtigung findet.“ Die Vorbereitun- gen für die Reise des Bundeskanzlers nach Moskau bestünden nicht darin, dag eine Tagesordnung festgelegt wird oder Vor- bedingungen gestellt werden. Selbstver- ständlich werde aber die Bundesregierung nicht ohne bestimmte Vorstellungen oder Mindestanforderungen in dieses Gespräch hineingehen. Die Einbeziehung Berlins in das politische Geschehen des Bundes sei eine Selbstverständlichkeit.„Eine Internationali- sierung dieser Stadt ist eine Frage, die nicht diskutiert wird.“ Rot-Weiß Essen wurde Deutscher Fußballmeister Vor 80 000 Zuschauern erkämpfte sich im Niedersachsen- Stadion in Hannover der west- deutsche Meister Rot-Weiß Essen durck einen 4. Sieg über den Südwestmeister I. FC Kaiserslautern den höchsten Titel im deutschen Fußballsport.— Unser Bild zeigt das für die Meisterschaft entscheidende Tor, das Islacre(rechts) durch Kopfball erzielt. Tor- wart Hölz(ins) muß sich geschlagen geben, auch Baßlers„Abseits“-Protest(mit erhobe- nem Arm) kann an der Niederlage nichts mehr ändern. Gayer-Funkbild Vierzehn Bergleute verloren das Leben Explosion im Schacht/ Weitere Unfälle und Katastrophen Gelsenkirchen.(AP) Bei einer Explosion auf der Zeche„Nordstern“ der Rhein-Elbe- Bergbau Ad sind am Sonntag 14 Berg- arbeiter getötet worden, teilte die Berg- behörde mit, nachdem sie das Unglücks- Flisz befahren hatte, Die Rettungsmann- schaften konnten bis zum frühen Abend zwölf der Opfer bergen, Die Bemühungen um die Rettung der übrigen zwei Bergleute dauerten bei Redaktionsschluß noch an. Die Explosion ereignete sich am Sonntag, um 10.45 Uhr, in 840 Meter Tiefe im Flöz„G“ bei Schießarbeiten. Nach Mitteilung der Bergbehörde wurden die Bergarbeiter durch die Heftigkeit der Explosion getötet. Die Schlesier wollen keine Rache Aber sie fordern Heimat und Eigentum zurück Hannover.(dpa) Rund 300 000 Schlesier trafen sich am Wochenende in Hannover, um zehn Jahre nach der Vertreibung die For- derung nach Rückgabe ihrer Heimat zu er- neuern. Der niedersächsische Ministerpräsi- dent, Heinrich Hellwege, erklärte auf einer Kundgebung am Sonntag:„Wir sind bereit, in Zukunft mit allen Völkern des Ostens, die sich freiwillig in eine neue europäische Ord- nung einfügen, gut nachbarlich zusammen- zuleben. Aber das, was Jahrhunderte hin- durch nach allgemein gültigem Völkerrecht zu Deutschland gehörte und auch heute noch gehört, muß uns wieder zurückgegeben wer- den“. Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, versicherte den Schle- siern, daß die Bundesregierung mit ihnen in der Forderung auf Rückgabe der Heimat übereinstimme. Kaiser unterstrich die Not- Wendigkeit, im Schulunterricht mehr als bis- her das ostdeutsche Kulturgut zu pflegen. „Wir lehnen ausdrücklich jede Rache ab, aber wir fordern unsere Heimat und unser Eigentum als Voraussetzung für ein Fried- liches und freundschaftliches Zusammen- leben in Freiheit mit unserem polnischen Nachbarvolk“, sagte der Bundesvorsitzende der Schlesier, Dr. Julius Doms. Hitler habe dem polnischen Volk schweres Unrecht zu- gefügt und dieses Unrecht müsse wieder gutgemacht werden. Das gleiche gelte aber für das von den Polen an Deutschen be- gangene Unrecht. Auf dem Kirchentag der evangelischen Schlesier in Hannover wurde Oberkonsi- Storialrat i. R. Walter Schwarz(Göttingen) zum neuen Vorsitzenden der Gemeinschaft evangelischer Schlesier gewählt. Er ist Nach- kolger von Bischof i. R. D. Otto Zänker, der mit Rücksicht auf sein Alter und seinen Ge- sundheitszustand auf eine Wiederwahl ver- zichtet hatte. Der Kirchentag beschloß, Bi- schof Zänker um die Ubernahme des Ehren- Vorsitzes in der Gemeinschaft zu bitten. Zwischen Gesfern und Morgen Als Nachfolger Schlüters hat die FDP- Fraktion des niedersächsischen Landtags den Oberstadtdirektor i. R. Erich Schmidt aus Göttingen für das Amt des Kultusministers Vorgeschlagen. Schmidt ist Ehrenbürger der Universität Göttingen und der Stadt Göt- tingen. Ein Wahlgesetz mit Mehrheitswahlrecht forderte die Deutsche Wähler gemeinschaft in einer in Frankfurt verabschiedeten Ent- schliegung. Billy Graham, der amerikanische Evan- gelist, predigte im Stuttgarter Neckarstadion vor etwa 60 000 Menschen. Der evangelische Landesbischof von Württemberg, D. Dr. Mar- tin Haug, verlas das Schriftwort. Das Reichskonkordat trage sowohl in territorialer als auch in personeller Hinsicht den Bedürfnissen einer gesamtdeutschen Politik Rechnung und sei daher geeignet, auf dem wichtigen Gebiet der Beziehungen der katholischen Kirche zum Staat die Wieder- vereinigung Deutschlands wirksam zu för- dern, schreibt das Bulletin der Bundesregie- rung in seiner Ausgabe vom Samstag. Das Reichskonkordat gewährleiste den Fortbe- stand gesamtdeutscher Bindungen. Das gelte vor allem für die Diözesan- Organisation der katholischen Kirche, die nach dem Konkor- dat nur mit Zustimmung der Reichsregie- rung— jetzt der Bundesregierung— ge- andert werden könne.„Demnach kann die katholische Kirche auch in den gegenwärtig noch unter fremder Verwaltung stehenden früheren Reichsgebieten keine Neuordnung vornehmen, die den gesamtdeutschen In- teressen zuwiderliefe und daher den Wider- spruch der Bundesregierung begegnen würde.“ Die streikenden Seeleute in Southampton und Liverpool haben beschlossen, die Arbeit Wieder aufzunehmen. Ihr dreiwöchiger Streik hat zeitweise den Passagierverkehr nach Uebersee nahezu lahmgelegt. Die Ratifizierung des Staatsvertrages für Oesterreich durch die USA ist abgeschlos- sen. Präsident Eisenhower hat das Rati- fizierungsgesetz am Samstag unterzeichnet. 529 Tote haben die Unruhen in Algerien bisher gekostet. Nach französischen Meldun- gen wurden insgesamt 122 Franzosen oder franzosenfreundliche Algerier von den Auf- ständischen umgebracht. 105 Soldaten fanden den Tod bei Gefechten oder durch Unfälle. Die Verluste der Aufständischen wurden mit 302 Toten, 49 Verwundeten und 347 Gefan- genen angegeben. Eine Verschärfung der Spannungen zwi- schen Frankreich und Rumänien ist dadurch eingetreten, daß Rumänien sich weigert, fünf Franzosen freizulassen, die von rumä- mischen Gerichten zu Freiheitsstrafen ver- urteilt worden sind. Die französische Regie- Minen Cavicchi Europameister Franco Cavicchi(Italien) schlug am Sonntagabend in Bologna Heinz Neuhaus Dortmund) in einem 15-Runden-Kampf nach Punkten und wurde damit neuer Box- Europameister im Schwergewicht. rung hat Anweisung gegeben, alle Ausfuh- ren nach Rumänien einzustellen. Daraufhin beschuldigte die rumänische Regierung Frankreich am Wochenende, das beidersei- tige Handels- und Finanzabkommen ge- brochen zu haben. Ihr Bedauern hat die Regierung der So- Wijetunion den Vereinigten Staaten wegen eines Flugzeugzwischenfalls über der Beh- ringstraße ausgesprochen und sich bereit- erklärt, die Hälfte des Schadens zu bezahlen. Die USA hatten zuvor bekanntgegeben, daß ein amerikanisches Beobachtungsflugzeug von zwei sowjetischen Jägern über internationa- len Gewässern zwischen Alaska und Sibirien angegriffen worden sei. Sieben Besatzungs- mitglieder seien erletzt worden. Außenmini- ster Dulles hatte sich bei Molotow über den Zwischenfall beschwert. Die Verhaftung des Generals Nguyen Van Hinh, des ehemaligen Stabschefs der südviet- namesischen Armee, wird aus Saigon be- richtet. Der General war im Herbst durch Ministerpräsident Ngo Dinh Diem seines Postens enthoben worden und später zu der Zeit, als die Regierung Diem am stärksten Sefährdet war, als Sonderbeauftragter des Staatschefs Boa Dai aufgetreten. Zu einem Staatsbesuch in Peking weilt gegenwärtig der Staatschef von Nordviet- nam, Ho Chi Minh. Auf einem Bankett sagte er, sein Land sei bereit, zu allen Staa- ten ohne Rücksicht auf ihre Gesellschafts- ordnung freundschaftliche Beziehungen auf- zunehmen. Das gelte auch für Frankreich. an einem Kindergartenneubau in Regen- stauf(Kr. Regensburg) ist am Samstagvor- mittag eine Betonmauer eingestürzt und hat fünf Bauarbeiter unter sich begraben. Bei dem Unglück fanden ein 18jähriger und ein 25 jähriger Hilfsarbeiter den Tod, während zwei der Verschütteten lebensgefährlich ver- letzt in ein Regensburger Krankenhaus ge- bracht wurden. Der fünfte Arbeiter erlitt nur geingfügige Verletzungen. In der Nacht zum Sonntag stürzten über Westdeutschland drei alliierte Militärflug- zeuge ab, wobei mindestens fünf Personen getötet wurden. Kurz nach Mitternacht stieß in der Nähe von Neuerburg(Kreis Bitburg) in etwa 1000 Meter Höhe ein viermotoriger britischer Bomber mit einem amerikanischen Düsenjäger zusammen. Der Pilot des Jägers sprang mit dem Fallschirm ab. Aus den Trümmerm des brennend abgestürzten Bom- bers konnten bisher fünf Leichen geborgen Werden. Ein Gewitter über der Westpfalz, beson- ders über Münchweiler an der Alsenz und Wartenberg(Kreis Rockenhausen), hat, von schweren Hagel- und Regenschauern beglei- tet, am Samstagnachmittag innerhalb weni- ger Minuten Straßen, Wiesen und Felder in Kraterlandschaften verwandelt. Die vom Heuberg bei Wartenberg zu Tal strömen den Wassermassen führten so viel Schlamm und Geröll mit sich, daß sowohl die Dorf- straßen als auch die Bundesstraße 40 unpas- Werbar wurden. Während eines schweren Gewitters ist am Samstagnachmittag in einem Schamotte- Werk von Elz(Kreis Limburg, Lahn) ein 60 Meter langes Ringofengebäude in Brand geraten und in etwa einer Stunde völlig nie- dergebrannt. 5 a Italiens neue Regierung soll Antonio Segni bilden Rom.(AP) Der italienische Staatspräsi- dent, Gronchi, hat am Sonntagabend den 64 Jahre alten ehemaligen Landwirtschafts- minister Antonio Segni, der dem gemäßig- ten linken Flügel der Christlich-Demokra- tischen Partei angehört, mit der Bildung einer neuen italienischen Regierung beauf- italienische Boden- tragt. Segni, der das 7 reformprogramm entwarf, soll mit den poli- tischen Parteien Besprechungen führen und dem Staatspräsidenten am Donnerstag be- richten, ob eine Regierungsbildung unter seiner Führung möglich ist.(Siehe auch S. 2.) Ollenhauer und Schärf zum deutsch- österreichischen verhältnis Wien.(dpa) Der Vorsitzende der SpD, Erich Ollenhauer, traf am Samstag in Salz- burg mit dem Vorsitzenden der österreichi- schen Sozialisten, Vizekanzler Dr. A. Schärf, zusammen, In der Aussprache wurde, nach einer Meldung der österreichischen Nach- richtenagentur APA, übereinstimmend fest- gestellt, dag sich die beiden sozialistischen Parteien in ihren Ländern für die Wieder- herstellung der freundschaftlichen Beziehun- gen zwischen Oesterreich und der Deutschen Bundesrepublik einsetzen werden. Dieses Ziel solle sobald wie möglich durch eine verständnisvolle Zusammenarbeit erreicht und nicht durch egoistische Einzelinteressen oder durch Anhäufung von Ressentiments gefährdet werden. An der Unterredung zwischen Ollen- hauer und Schärf nahm der Vorsitzende der österreichischen sozialistischen Parlaments- fraktion, Dr. Pittermann, teil. ee dd. Seite 2 MORGEN Montag, 27. Juni 1955 Nr. 143 Notiz zum Tage Titos Orden wieder begehrt Sowjetische Politiker und Militärs, die re jugoslawischen Orden nach dem Bruch der kommunistischen Internationale„Kominform“ mit Jugoslawien 1948 nach Belgrad zurückge- Schickt haben, wollen diese Auszeichnungen jetzt wieder haben. Wie aus gut unterrichteten Kreisen Belgrads verlautete, gehen bei den jugoslawischen Behörden seit der Wiederher- stellung freundsckaftlicher Beziehungen zwi- scken Belgrad und Moskau Anträge auf Rück- gabe der Orden ein. Jugoslawische Träger sowjetischer Auszeichnungen hatten diese Orden zwar nicht zurückgeschickt, doch in der Oeffentlichkeit nicht getragen.(dpa) Nehru in Wien zu zweitägigem Staatsbesuch eingetroffen Wien.(dpa) Auf seiner Europareise ist der indische Ministerpräsident, Jawaharlal Nehru, am Sonntagvormittag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Wien einge- troffen. Am Dienstag wird er in Fuschl(bei Salzburg) mit den in Europa akkreditierten Vertretern Indiens zu einem politischen Ge- dankenaustausch zusammentreffen. Nehru hatte am Wochenende während seines Staatsbesuchs in Polen das ober- Schlesische Industriegebiet besucht. Er war unter anderem in Kattowitz und Krakau und besichtigte das nach dem Kriege neu errichtete polnische metallurgische Kom- pinat Nowa Huta am Oberlauf der Weichsel. Der polnische Ministerpräsident, Jozef Cyrankiewicz, und Nehru unterzeichneten am Samstagabend in Warschau eine gemein- Same Erklärung, deren Wortlaut noch nicht veröffentlicht wurde. Die polnische Haupt- stadt hat Nehru die Würde eines Ehrenbür- gers von Warschau verliehen. Die von Nehru und dem sowjetischen Regierungschef, Bulganin, in Moskau ver- ökkentlichte gemeinsame Erklärung über die Prinzipien der Koexistenz wird in politi- schen Kreisen Neu Delhis als ein„still Schweigendes Aufgeben des Kominform“ gewertet. Die Moskauer Erklärung hatte kestgestellt, daß die Sowjetunion auf jeg- liche Einmischung in die inneren Angele- genheiten anderer Länder„aus irgendwel- chen wirtschaftlichen, politischen oder ideologischen Gründen“ verzichtet. Der Gründungstag der CDU wurde in Berlin begangen Berlin.(dpa) In Anwesenheit von 16 der 34 Unterzeichner des CDU-Gründungsauf- rufes vom 26. Juni 1945 begingen am Wo- chenende die Exil-CDU und die Berliner CDU die zehnjährige Wiederkehr des Grün- dungstages der Partei. Bundesminister Jakob Kaiser erinnerte an die ersten Gründungs- jahre seiner Partei in der Sowjetzone, Wo er und Ernst Lemmer von den Sowjets als Par- teivorsitzende abgesetzt wurden. Er sagte: „Wir haben die sowjetische Besatzungsmacht nie und zu keiner Zeit im Zweifel gelassen, daß wir uns zu einer Welt der freien selbst- verantwortlichen Persönlichkeiten beken- nen Der Ehrenpräsident des deutschen Bauernverbandes und Mitbegründer der DU, Dr. Andreas Hermes, erinnerte daran, daß die ersten Ortsgruppen der Partei in Städten der Sowjetzone entstanden. Außen- minister Dr. Heinrich von Brentano warnte vor dem Gedanken einer Isolierung Deutsch- lands, dessen mögliche Macht nirgendwo bes- ser aufgehoben sei als im Kreis der freien Völker. Propst Grüber lobt Nuschke Der Bevollmächtigte des Rats der evan- gelischen Kirche in Deutschland bei der So- Wjetzonen-Regierung, Propst Dr. Heinrich Grüber, gratulierte dem Vorsitzenden der Sowijetzonen-CDU, Otto Nuschke, zum zehn- ten Gründungstag der Partei. Nach einem Bericht des Parteiorgans„Neue Zeit“ sieht Grüber in der Entwicklung der CDU in der Bundesrepublik das Eintreffen früherer Be- fürchtungen. Ueber Nuschke meint der Propst:„Um so mehr darf ich dankbar be- stätigen, daß Sie sich nicht nur in diesen zehn Jahren, sondern in den letzten dreißig Jahren— als einer der wenigen aktiven Po- litiker in Deutschland— selbst treu geblie- ben sind“. Italiens Vierer-Koalition soll bleiben Scelbas Sturz war sinnlos/ Kabinettsbildung wird nicht leicht sein Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Juni Selten hat die Geschichte der parlamen- tarischen Demokratie einen größeren Wider- sinn offenbart als in diesen Tagen des Sturzes der Regierung Scelba, der einem „Opfertod“ gleichzukommen scheint. Statt sich nach vollzogener personeller Umbildung dem für den 23. Juni einberufenen Parla- ment zu stellen und hier, bei den verfas- sungsmäßigen Volksvertretungen der Kam- mer und des Senats, das von der Rechten beantragte Migtrauensvotum entgegenzuneh- men oder abzuwehren, ist die Regierung auf Grund eines Direktionsbeschlusses ihrer Partei, der christlich- demokratischen, zurück- getreten. In dürren Worten hatte dieser Be- schluß besagt, daß nach der Weigerung der Republikanischen Partei, an der Koalition der Christlichen Demokraten, der Liberalen und der Sozialdemokraten verantwortlich teilzunehmen und sie mit ihren fünf Stim- men in jedem Fall zu unterstützen, die Vor- aussetzungen für gedeihliche Zusammen- arbeit der verbleibenden demokratischen Parteien in der Regierung nicht mehr ge- geben seien. Dieser Beschluß der eigenen Partei ent- 20g dem Ministerpräsidenten Scelba das Vertrauen und setzte den Schlußpunkt hin- ter seine mehrwöchigen rastlosen Bemühun- gen, sein Kabinett für die zu erwartenden schwerwiegenden wirtschafts- und sozial- politischen Aufgaben in Form zu bringen. „Opfertod“ also insofern, als der Rücktritt von der Partei Scelbas veranlaßt wurde, außerhalb des Kampfplatzes der beiden Häuser des Parlaments und, viel wichtiger noch, nach einer 16 monatigen aufreibenden Bewährungsprobe, die hervorragende außen- umd innenpolitische Erfolge in sich Schließt. Das gleiche gilt für die Wirtschaft. Bei den vor kurzem abgehaltenen Wahlen in der Region Valle d' Aosta(Norditalien) und in Sizilien haben sich die demokratischen Parteien— weitaus an der Spitze die christ- lich- demokratische kräftig gegen die Links- und Rechtsradikalen durchgesetzt. Ferner: Bei den Betriebsratswahlen in den Großbetrieben Norditaliens haben die Ge- Werkschaften der demokratischen Richtung gegen die bis dahin zahlenmäßig überwie- genden Organisationen der Kommunisten und Nenni- Sozialisten überwältigend gesiegt. Auf eine einfache Formel gebracht, bat die öffentliche Meinung heute ein größeres Vertrauen zur Führungspartei als etwa bei Das Lächeln der Sowjets ist verflogen Die Londoner Verhandlungen stürzten die Japaner aus ihren Illusionen Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Juni Als Japans Ministerpräsident Hatoyama im Wahlkampf zu Beginn dieses Jahres seine Unabhängigkeits-Politik verkündete, flogen mim die Herzen des Volkes zu. Eine Welle des Optimimus ergoß sich über Japan, als die Russen sich im Ernst zu Verhandlungen über die Beendigung des„technischen“ Kriegszustandes bereit erklärten und dabei anerkannten, dag Japan durch Verträge an die USA gebunden sei. Dann kam die große Schwenkung der Moskauer Politik— der Oesterreichische Staatsvertrag, der Belgra- der Besuch und die Einladung an Adenauer. Gleichzeitig hatten die Russen in Tokio vor- fühlen lassen, welchen Preis Japan für eine Neutralität fordern würde. Darin sah man ein günstiges Omen. Das schien bestätigt durch die überaus freundliche Art und Weise, mit der Jakob Malik die Verhandlungen mit seinem einstigen Kollegen Matsumoto in London eröffnete. Das japanische Außen- ministerium ließ sich allerdings nicht täu- schen. Auch die Liberalen, die konservative Oppositionspartei, meldeten denken gegen diese Verhandlungen an. Sie snid der Meinung, daß eine eindeutige Freundschaft Japans mit USA dem Lande wesentlich größere Vorteile bringen würde, als jeder Flirt mit den roten Festlandsmäch- ten. Das ist die Meinung des alten Loshida, Hatoyamas Vorgänger, der in der Partei der Läberalen wieder wachsenden Einfluß ge- nießt. 5 Wie es scheint, haben die Skeptiker recht behalten. Die Russen Waren auf einmal gar nicht entgegenkommend. Sie lehnten den japanischen Standpunkt, dag eine Wieder- aufnahme diplomatischer und wirtschaft- licher Beziehungen an die vorherige Lösung gewisser politischer und territorialer Streit- Fragen gebunden sei, kurzerhand ab. Das Außenministerium wirft die Flinte aber nicht inis Korn. Es ist für die Fortführung langwieriger, geduldiger Verhandlungen. Man verweist in diesen Kreisen auf die Tat- sache, daß man 1924— bei Japans mer- kermung der Sowjetunion— nahezu 60 vor- bereitende und über 70 Hauptverhandlungen gebraucht habe, um zu einem einigermaßen befriedigenden Ergebnis zu kommen. Darauf richtet man sich auch jetzt ein. In Japan hat das, nach den so hohen Erwartungen, wWie ein kalter Wasserguß se- Wirkt. Jetzt ist eine realpolitische Ernüch- terung eingetreten. Es besteht Eimmütigkeit darüber, daß zunächst Japans Forderungen angenommen werden missen, Wenigstens ein Mindestmaß! Dazu gehört die Rückgabe der Japans Nordinsel Hokkaido vorgelager- ten kleinen Inselgruppen, einschließlich zu- mündest eines Teils der Kurilen. Dazu ge- Stärkste Be- hört natürlich auch die Rückkehr der noch in Ruhland festgehaltenen Japaner. Die Russen behaupten, das seien nur noch 1000 „Verbrecher“.„Aber was geschah mit den anderen 12 500 Japanern?“ fragt eine Zei- tung. Von ihnen weiß man, daß sie noch vor Halbjahresfrist am Leben waren. Und die übrigen 120 000„Vermigten“? Darüber schweigen die Russen. Moskau sucht einen Frieden zu„ diktie- ren“, Das steht so im Widerspruch zu seiner sonstigen Gegenwartspolitik, daß man darin ein polltisches Manöver vermutet. Aber die japanische Außenpolitik sieht sich vor gro- Ben Schwierigkeiten. den Generalwahlen im Juni 1953. Deshalb auch kommt gerade in der parteilosen Presse — genannt seien der„Messaggero“(Rom), der„Tempo“ Rom), der„Corriere della Sera“(Mailand), die„Stampa“(Turin)— die grenzenlose Verblüffung dieser ökkent- lichen Meinung darüber zum Ausdruck, daß der als selbstlos anerkannte Versuch Scel- as, mit dem Fortbestehen des„QAuadripar- tito“ der Vierparteienkoalition die Demokratie zu festigen, von Männern sei- ner eigenen Partei vereitelt wurde. Hier- bei haben persönliche Ambitionen und Ani- mositäten Zweifellos eine große Rolle ge- spielt. In allen erwähnten Zeitungen werden die mutmaßlichen Urheber dieser zumindest leichtfertig herauf beschworenen Krise Scharf getadelt. Besonders dem rechten Flü- gel innerhalb der christlich-demokratischen Partei, der„Concentrazione“, wird vorge- worfen, daß er, obwohl er die Verantwor- tung für den Sturz des Kabinetts Scelba trage, keine neue Regierungsformel und kei- nen geeigneten Nachfolger Scelbas präsen- tiere. Der Staatschef Cronchi, dem verfassungs- mäßig die Ernennung des Ministerpräsiden- den und, auf dessen Vorschlag, der Minister Obliegt, steht vor einer schwierigen Auf- gabe. Nach Anhörung der führenden Poli- tiker aller Parteien muß er ein politisch wirksames, die schmale demokratische Par- lamentsmehrheit ausdrückendes Kabinett zustandebringen. Nach wie vor plädiert die Presse der demokratischen Mehrheit für eine Erneuerung der Vierer-Koalition, die sich ein politisches Mindestprogramm zum Ziele setzen müsse, dem alle Regierungsparteien von vornherein zustimmen können. Selbst- redend wird nun eine Auswechslung der Märmer verlangt, wobei auch in der öffent- lichen Meinung Klarheit darüber besteht, daß der Regierungschef der großen Füh- rungspartei, eben den Christlichen Demo- kraten, entnommen werden soll. Im allge- meinen werden die Aussichten für die Bil- dung einer arbeits- und funktionsfähigen Regierung ungünstig beurteilt. Wien will nicht tatenlos zusehen Italiens Versuch, Südtirol zu unter wandern, stört die guten Beziehungen Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im Juni Die Vorgänge in Südtirol, Wo ein Mit- glied der Regionalregierung aus Protest gegen die Nichterfüllung des Versprechens auf Eigenständigkeit durch die italienische Regierung von seinem Amt zurücktrat, haben in Wien große Beachtung gefunden. Oesterreich ist Signatar des Pariser Ab- kommens von 1946, in dem Italien Südtirol völkische Selbstverwaltung zugesichert hat. Bei der Ratifizierung des Staatsvertrages im Wiener Nationalrat haben die Sprecher der Volkspartei, der Sozialisten und der Unab- hängigen deutlich auf die Mißstände in Sud tirol hingewiesen und Abhilfe verlangt. Wenn auch die Bundesregierung zur Zeit damit beschäftigt ist, die Ernte des Staats- vertrags in die Scheunen zu bringen, 80 ließ Bundeskanzler Raab doch erklären, daß er die Vorgänge in Südtirol genau verfolge und bereit sei. die in dem erwähnten Abkom- men festgelegten Rechte der Südtiroler jederzeit zu vertreten. Und zu gleicher Zeit war in einem deutschen Blatt von Aeußerun- gen Raabs und des Außenminister Figl zu lesen, die feststellten, Oesterreich werde in nächster Zeit direkt eingreifen müssen, um den Verletzungen des Rechtes auf Eigen- ständigkeit durch Italien ein Ende zu be- reiten. In einem Leitartikel der„Neuen Tageszeitung“, die das Sprachrohr Raabs ist, wurde festgestellt, das Volk erwarte von der Regierung, daß sle in Rom energische Schritte gegen die zunehmende Benachteili- gung der Südtiroler unternehme. In sechs Punkten wird u. à, die Unterbindung der weiteren Unterwanderung der deutsch- sprachigen Provinz Bozen durch Italiener, die Uebertragung von Befugnissen an die Südtiroler Selbstverwaltung, die Sicherung der echten Doppelsprachigkeit und die Ga- rantie der ihrem Bevölkerungsanteil ent- sprechenden Vertretung der Südtiroler in allen öffentlichen Körperschaften gefordert. Und auch der Aͤkademikerbund, dessen Prä- sident der einflugreiche Finanzminister Dr. Kamitz ist, hat sich für ein Einschreiten der Regierung ausgesprochen. Die Wortführer der Südtiroler in Wien sind die Abgeordneten aus Nordtirol, die in Professor Gschnitzer einen wortge wandten und im ganzen Land angesehene Sprecher haben. Nicht zu vergessen ist ferner, daß die Tiroler Volkspartei für den Bundes- Kanzler eine wichtige Stütze darstellt. Wie stark die Macht der Tiroler innerhalb der Oesterreichischen Volkspartei ist, kann man am besten daraus ersehen, daß die im Vor- jahr vom Vatikan in Angriff genommene Kirchliche Trennung Nord- und Südtirols, Wie sie im Konkordat(1934) vorgesehen ist, Wieder eingestellt werden mußte, da die Piroler Volkspartei mit dem Austritt aus dem Verband der Oesterreichischen Volks- partei drohte. Wenn die italienische Regierung das Ab- kommen von 1946 nicht seinem Geist nach erfüllt. wird eine ernste Krise der Bezie- hungen zwischen Wien und Rom nicht zu vermeiden sein. Das sehen auch italfenische Blätter ein. Die Turiner„Stampa“ oder aber die„Orizzonti“ stellten unabhängig von- einander fest. daß wohl oder übel die ita- lienische Zuwanderung nach Südtirol ge- stoppt werden müsse. Solche Stimmen wer- den aber in römischen Regierungskreisen nicht gern gehört. Das Wetter Aussichten bis Dienstagabend: Oft heſter, zeitweise aber auch wolkig. Trocken. Warm. Tagestemperaturen 24 bis 26 Grad, zeitweise schwül. Nächtlicher Temperaturrückgang auf Frühwerte um 15 Grad. Schwacher Wind, anfangs aus nördlichen Richtungen. Uebersicht: Ein Keil hohen Druckes, der vom Azorenhoch ausgehend nach Osten vor- stößt, bestimmt in den kommenden Tagen unser Wetter. Nur das nord westdeutsche Küstengebiet wird von den Ausläufern der über den Nordatlantik nordostwärts ziehen. den Störungen gestreift. Vorhersage Harfe füt 22815887 Uhr 8 f 3 1 b 104: 5 5 0 5 7 sterreichische Heimkehrer berichten von deutschen Gefangenen Wiener Neustadt.(AP) Oesterreichische Heimkehrer, die am Samstag aus der Sowjetunion in Wiener Neustadt eintrafen, berichteten, daß in dem sowietischen Lager Potma ein Transport von deutschen Gefan- genen zusammengestellt werde. In den sowietischen Lagern befänden sich„mehrere tausend“ Deutsche. Der neue österreichische Heimkehrer transport bestand aus 186 Per- sonen, darunter 45 Frauen. Vier Heim- kehrer waren völlig gelähmt, während drei andere an Krücken gingen. Die Heimkehrer erklärten, daß als letzter Transport mög- licherweise in der kommenden Woche noch 73 österreichische Kriegsverurteilte in die Heimat zurückkehren würden. Die jetzigen Heimkehrer, in den meisten Füllen Zivilisten, waren von den Sowjets nach dem Abschluß des Staatsvertrages amnestlert worden. Unter ihnen befindet sich auch die Ministerialrätin Margarete Ottilinger, die frühere Leiterin der Pla- nungssektion des Ministeriums für Ver- mögenssicherung und Wirtschaftsplanung, die 1948 bei einer Dienstfahrt von den Sowjets verhaftet und wegen angeblicher Spionage zu 25 Jahren Arbeitslager verur- téllt Worden War. Ste würde auf einer Trag- bahre aus dem Zug getragen, da sie eine Rippenfellentzündung hat. „Leuchtturm der Hoffnung“ nannte Truman die UNO San Franzisko.(dpa) Der frühere Prä- sident der USA, Truman, bezeichnete die UNO am Samstag als einen„Leuchtturm der Hoffnung für eine Welt, die keine andere Wahl hat, als zusammen zu leben oder zu- sammen zu sterben“. Auf der Jubiläums- tagung der UNO sagte Truman, die gegen- wärtige Generation stehe vor der groben Aufgabe, die beiden starken Mächte, näm- lich die UNO und die Entwicklung der Atom- Wissenschaft, miteinander in Einklang 2 bringen.„Die eine muß genutzt und die an- dere in Schranken gehalten werden, damit wir beide zum dauernden Nutzen der Mensch- heit vereinigen können.“ Truman appelllerte an die Nationen, auf das Ziel hinzuarbeſten, daß kein Staat s0 stark bewaffnet sein dürke, 15 er einen erfolgreichen Krieg führen Kann.. — — WIRTSCHAFTS-KABEL Schutz des Privateigentums Deutscher Handwerkstag Hjd) Der Dritte Deutsche Handwerkstag ging am 26. Juni in Augsburg mit einer ökkentlichen Kundgebung zu Ende, auf der Josef Wild, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, die programma- tischen Forderungen des Handwerks zu einer künftigen Mittelstandspolitik formulierte. Wild Kritisierte die Benachteiligung mittel- Ständischer Betriebe durch das gegenwär- tige Steuersystem, die Zentralisierung des ökkentlichen Auftragswesens und der„nicht mehr vertretbaren“ Regietätigkeit der öfkentlichen Hand. Als Grundforderungen bezeichnete er die Dezentralisierung des Wirtschaftslebens und den Schutz des Pri- vateigentums. Solange noch kein europä- ischer Markt geschaffen sei, bestehe die Ge- fahr, daß„eine weitere Expansion der Grob wirtschaft auf Kosten des dezentrali- sierten Gewerbefleißes“ gehe. Bundeskanzler Adenauer, der ursprüng- lich die Festrede halten sollte, entschuldigte sich in einem Brief mit unaufschiebbaren diplomatischen Besprechungen, kündigte jedoch an, er wolle Präsident Wild in Kürze zu einer persönlichen Aussprache über ein Politisches Handwerksprogramm empfangen. Sonderminister Franz Joseph Strauß, der für die Bundesregierung sprach, warnte die Vertreter des Handwerks vor der Erstar- rung lebendiger Tradition zur Stagnation, Was bedeute, daß das Handwerk vom Großbetrieb verdrängt werde. In den ver- gangenen sechs Jahren sei die Zahl der Handwerksbetriebe um 60 000 zurück- gegangen, Daneben sei zu beobachten, daß der Prozentanteil des Einkommens aus Selbständiger Arbeit am gesamten Volks- einkommen laufend zurückgehe. Bei aller Dringlichkeit von Einzelwünschen müsse jedoch beachtet werden, daß die Hilfe für einen Berufszweig nicht einem anderen Schaden bringe. Das Handwerk müsse, 80 betonte Strauß, bei zu erwartenden Groß- aufträgen bei der Verteidigung angemessen beteiligt werden. Auf der Vollversammlung des Zentral- verbandes des Deutschen Handwerks, der 800 000 Betriebe mit etwa 4 Millionen Be- schäftigten und einem Gesamtumsatz von 37 Md. DM im Jahre 1954 vertritt, wurden eine Reihe von Entschließungen zur Ge- werbepolitik der Bundesregierung gefaßt. Unter anderem wurde darin gefordert, die Gewerbeförderung beschleunigt und unter Einsatz von ordentlichen Haushalt- mitteln auszubauen, das Gesetz gegen den unlauteren Wett- pewerb unter Berücksichtigung von Maß- nahmen gegen Schwarzarbeit zu refor- mieren, pei der Kartellgesetzgebung Vorschriften gegen marktbeherrschende Unternehmen vorzusehen, die Kreditversorgung, langfristigen Mitteln, zu verbessern, Gewerbesteuer umzugestalten und das zweite Wohnungsbaugesetz noch in diesem Jahre zu verabschieden. Der Zentralverband meldete Bedenken gegen eine„Lösung des Agrarprôblems mit vor allem, mit die Hilfe einer schematisierenden Paritätspolitik an, nachdem bereits vorher die Vollver- sammlung des Deutschen Handwerkskam- mertages den Entwurf des Bundesarbeits- ministeriums zu einem Jugendarbeitsschutz- gesetz als in seinem wichtigsten Teile„über- spannt, schädlich und gefährlich“ abgelehnt hatte. Den Schaden trage nicht nur die unter Facharbeitermangel leidende Wirt- schaft, sondern auch die Jugendlichen selbst, die bei steigenden Anforderungen auf eine gediegene Ausbildung angewiesen seien. Vereinte Nationen ziehen Wirtschaftsbilanz (VWD) Der Welthandel hat im Jahre 1954 einen neuen Höchststand erreicht, der das bisher beste Ergebnis des Jahres 1953 noch um 7 v. H. übertraf. Dennoch kann der Welt- handel in seiner gegenwärtigen Verfassung nicht seinen Vorkriegsumfang wieder er- reichen, selbst wenn die zur Zeit bestehenden Restriktionen beseitigt würden. Eine echte Expansion der Weltwirtschaft erfordert eine Koordinierung des wirtschaftlichen Handelns der einzelnen souveränen Staaten und eine Stärkung ihrer eigenen Verantwortlichkei- ten, so heißt es in einem am 26. Juni ver- öfkentlichten Wirtschaftsbericht der Verein- K URZ NACHRICHTEN (VWD) Anträge auf Rückgabe deutscher Altschutzrechte in Kolumbien müssen bis zum 23. Oktober 1955 heim„departamento de pro- piedad industrial, ministerio de fomento“ ein- gereicht werden, wWie die deutsche Botschaft in Bogota dem Bundesjustizministerium berich- tet hat. Steigender Mineralölwerbrauch (VWD) Die FErdölraffinerien und Hydrler- werke in der Bundesrepublik haben 1954 ins- gesamt 8,69 Mill. t Rohöl sowie 150 000. Halb- Fertigprodukte und Zusätze verarbeitet und daraus 8,62 Mill. t Fertigprodukte gewonnen. Den größten Antell an den Endprodukten haben Motorenbezin einschließlich Benzol mit 2,5 und dieselversteuerte Produkte mit 2,3 Mill. t. Die Produktion der Raffinerien und ——.-——— Aydrierwerke hat sich gegenüber 1953 um 34 V. H. erhöht. Wie der Minerslöl wirtschafts- verband in seinem Geschäftsbericht für 1954 tmttellt, betrug die Zuwachsrate des Mineral- ölverbrauchs in der Bundesrepublik im Be- richtsjahr 26,4 v. H. gegenüber 19,5 v. H. 1953. US-Buntglashersteller fürchten europäische Konkurrenz (AP) Der Verband amerikanischer Buntglas- hersteller hat beschlossen, Maßnahmen gegen die europäische Konkurrenz zu ergreifen, Die Buntglashersteller behaupten, Marshallplangel- der seien zum Wiederaufbau der europäischen Buntglasindustrie verwendet worden. Dies mache sich auf dem amerikanischen Markt jetzt zum Schaden der einheimischen Buntglas- Fabrikanten bemerkbar. ten Nationen, der im Juli im Wirtschafts- und Sozialrat diskutiert werden soll. Den größten Anteil an der Zunahme des Welthandelsvolumens hatten die Industrie- jänder Westeuropas. Die industrielle Pro- duktion nahm in diesen Ländern im Be- richtsjahr weiter zu mit besonderen Schwer- punkten in Belgien, Holland, Frankreich, Italien und der deutschen Bundesrepublik. In den meisten westeuropäischen Ländern stieg das Sozialprodukt 1954 gegenüber 1953 um rund 6 v. H. an. In den zentralgeplanten Wirtschaften Osteuropas hat die Industrieproduktion ebenfalls ihren Anstieg fortgesetzt, wobei nur in der Sowjetunion die Zuwachsrate von 13 V. H. größer war als in den beiden voran- gegangenen Jahren. In den anderen Ländern War der zusätzliche Ausstoß wesentlich ge- ringer als im Vorjahr. Zu der zweimaligen Schwerpunktverlagerung in den Ostblock ländern in den Jahren 1953 unnd 1954 be- tont der Bericht, daß die durch das Zurück- bleiben der Landwirtschaft bedingte Roh- stoffænappheit eine anhaltende und wesent- liche Produktionsausweitung der Leicht- und Ernährungsindustrien gehemmt habe. In der Volksrepublik China war die Ver- minderung der Zuwachsrate in der indu- Striellen Hrzeugung dadurch bedingt, daß im Berichtsjahr die freien Kapazitäten zum größten Teil erschöpft waren. Das neue In- Vestitionsprogramm, das Ende 1953 anlief, Konzentrierte sich daher auf die Errichtung neuer Schwerindustrien im großen Stil, von denen ein beträchtlicher Teil Ende 1954 noch im Bau war. Angesichts dieser besonderen Lage Chinas hat dieses Land die Umstellung Osteuropas auf eine erhöhte Konsumgüter erzeugung nicht mitgemacht, sondern seine „ in starkem Rhythmus fortge- Setzt. Zu der Lage in den unterentwickelten Ländern stellt der UNO- Bericht fest, daß der Prozeß der deflationären Anpassung an den Preissturz bei Rohstoffen, von dem die mei- sten von ihnen 1953 betroffen wurden, 1954 im allgemeinen beendet war. Zollfreie Einfuhr von Aluminium (VWD) Die zollfrele Einfuhr von Au: münſum in einer Gesamtmenge bis zu 20 0 Tonnen im zweiten Halbjahr 1955 sieht ein Verordnungsentwurf der Bundesregierung vor, der dem Bundesrat und dem Bundes- tag gleichzeitig zugeleitet wurde. Der bis- herige Zollsatz beträgt 12 v. H. vom Wert. Wie es in der Begründung heißt, ist die Bun- des republik zur Zeit nicht in der Lage, den Bedarf an Rohaluminium zur Versorgung der inländischen Verarbeiter aus eigener Erzeugung voll zu decken, Da sich seit Beginn dieses Jahres die preisgünstigen Einkaufs- möglichkeiten auf dem Weltmarkt für die Bundesrepublik verringert hätten, Wirke sich der l2prozentige Aluminiumzoll ungüns auf die Preisgestaltung der Verarbeiter aus. Neue Zuckerpreis verordnung Auflockerung und vereinfachuns (VWD) Die Bundesregierung hat dem Bun- desrat eine Verordnung fiber Zuckerprelze zugeleitet, die an Stelle der am 30. Sepfembef 1955 außer Kraft tretenden Zuckerpreisder- ordnung Nummer 7/53 treten soll. An em bisherigen System der Festpreise für ue wird im Grundsatz festgehalten, jedoch Stel der Entwurf zahlreſche Auflockerungen un Vereinfachungen gegenüber der bisherigen Regelung vor. f Der Verkaufspreis der Zuckerfabriken und-raffinerien sowie der Importeure 65 trägt für die Grundsorte bei der eee von 100 t und mehr Abnahme binnen 4e n Tagen) 112 PM je 100 kg netto frachtfrei un ist für Mindermengen gestaffelt bis zu 116, D-Mark für zwei t(Abnahme an einem 2214 Der Großhandel muß einen Mengenabs 5 von 0,50 DM je 100 Kg netto gewüänren, 28 6 der Käufer mindestens 500 kg an einem 1 55 bezieht, Die Elnzelhandelspreise für Zu werden wie folgt festgesetzt: Grundsorte 1.32 PM je kg Sandzucker 1,34 DM ſe kg EKristallraffinade 136 DM Je kg gemahlene Raffinade 1,6 BA Je 8 De tei Me Ni tag u Perso niede sonde ballm spuck Grüp gen Stadt ter. Gehr. hier tel lachte gtimn Währ vorzu mitte stadt Rot- wicke hatte quart hatte des 1 spiele 14 regen Rings der E und uns Mens, bände len u 14. Im N. vor d er wal Di Kapit terer Mann tional und schall Spiel und schaf Meiß Re Köch! Islack * meye ler, P 311 Essen lest? Pause Sel elne wird muß läßt Gleicl reiche placie als R. Aber wiede Herrl lack sroße drück Ein b ein I liche Schef lettet Und falle mit iter, arm. else auf ind, der Vor- agen sche der hen rer 1 Usche der dafen, Lager ekan- den rere nische Per- eim 1 drei ehrer mög- noch n die elsten Wiets trages Hndet garete Pla- Ver- mung, den licher erur- Trag- Eine ng f Prü- te die m der andere er zu- äums⸗ gegen- großen näm- Atom- 48 2 je an- damit ensch⸗ Ilierte. heiten, dürfe, Uhren Nr. 143/ Montag, 27. Juni 1985 DER SPORT VOM WOCHENENDE Seite 9 e Vor 80 000 Zuschauern im Niedersachsen-Stadion: Nicht das Schlesiertreffen, das am Sonn- tag mit einer Beteiligung von etwa 300 000 personen seinen Höhepunkt fand, gab der niedersächsischen Hauptstadt das Gepräge, sondern das Endspiel um die Deutsche Fuß- ballmeisterschaft. Immer neue„Fans“ spuckte der Bahnhof aus, Gruppen und Grüppchen aus Kaiserlautern und Essen 20 gen mit Fahnen und Fähnchen durch die Stadt, mit Gesang und Trompetengeschmet- ter. Der 1. FCK hatte seit Donnerstag in Gehrden sein Quartier bezogen. Man konnte hier lesen, die Walter-Elf hätte sich im Ho- tel als Gesangverein getarnt.„Unsinn“, lachte Trainer Schneider,„da hat sich be- stimmt ein Kellner einen Spaß erlaubt.“ Während die Kaiserslauterer die Ruhe be- vorzugten, haben die Essener ihr Quartier mitten im Trubel der Hannoverschen Innen- stadt bezogen. Fritz Szepan, der Trainer der Rot- Weißen:„Nur nicht die Spieler in Wolle wickeln. Vor den schweren Punktespielen hatten wir auch kein weltfernes Trainings- quartier.“ Wie vor dem Spiel zu hören war, hatten die Kaiserslauterer auf die Auslosung des Trikots verzichtet und werden in Blau spielen. Endspiel-Atmosphäre 14.50 Uhr: Man ist sofort von der er- regenden Endspielatmosphäre gefangen. Rings um das Stadion flattern die Fahnen der Bundesrepublik, des Landes, der Stadt und des DFB. Im satten Grün liegt unter uns der Rasen. Kopf an Kopf stehen die Menschen. Sprechchöre ertönen, Spruch- bänder werden herumgetragen, Sirenen heu- len und Autohupen gellen. 14.55 Uhr: Der Augenblick, den die 80 000 im Niedersachsen- Stadion und die Millionen vor den Lautsprechern und Fernsehgeräten erwartet hatten, ist endlich da: Die Endspielteams, geführt von ihren Kapitänen, betreten den Rasen, die Lau- terer in Blau, Essen in Rot-Weiß. Diese Mannschaften stellen zusammen neun Na- tionalspieler. Spielführer sind Fritz Walter und der Zwei-Zentner-Mann August Gott- Schal; gleichzeitig Sturmdirigenten und Spielmacher. Es folgen Wimpelaustausch und Platzwahl. Dann stellen sich die Mann- schaften dem Nürnberger Schiedsrichter Meißner in der Aufstellung: Rot-Weiß Essen: Herkenrath; Jänisch, Köchling; Jahnel, Wewers, Grewer; Rahn, Islacker, Gottschalk, Röhrig, Termath. 1. FC Kaiserslautern: Hölz; Basler, Kohl- meyer; Mangold, Liebrich, Render; Scheff- ler, F. Walter, Eckel, Wenzel, Wanger. 3:1 steht es bei Halbzeit für Rot-Weiß Issen. Steht der neue Meister damit schon lest? Das ist die Frage, die man sich bei der Pause vorlegt. Aber blenden wir zurück. Frühes 1:0 durch Wenzel Schon nach drei Minuten bringt Scheffler eine Planke herein, Fritz schießt, der Ball wird aber abgewehrt. Auf der Gegenseite muß dann Liebrich zweimal klären. Rahn läßt eine Bombe los, aber weit daneben. Gleich darauf ist Fritz Walter in aussichts- leicher Position, aber Herkenrath hält den blaciert getretenen Ball. Erstes Pfeifkonzert, als Render etwas hart bei Islacker einsteigt. Aber die Gemüter beruhigen sich gleich wieder. Der Strafstoß bringt nichts ein. Herrliche Zweikämpfe liefern sich Penny klacker und Liebrich. In der 12. Minute großer Jubel im Lager der Lauterer. Wenzel rückt nach einer Flanke von Kohlmeyer ein. Un billiges Tor, zugegeben, aber immerhin ein Tor, bei dem Herkenrath eine unglück- che Figur machte. Zwei Minuten später ist Scheffler durchgebrochen, aber Herkenrath gettet durch entschlossenes Herauslaufen. Ind dann kommt der Konterschlag der do erfolgreich begann Kaiserslautern, Bild im dunklen Trikot) den Essene fallen 9 5 llenge lassen hatte, zum ersten Male beꝛwingen. Für den Lordid 1 8 nittlere Bild, auf dem Herkenrath, von seinem Verteidiger Röchling unterstiitat, goeben vor dem anstürmenden Liebrich und Eckel. In einem temperamentvollen, harten, im wesentlichen aber doch fairen Spiel von unerhörter Dramatik schlug die Gottschalk-Elf im ausverkauften Niedersach- sen-Stadion in Hannover den Südwestmeister 1. FC Kaiserslautern durch Treffer von Penny Islacker(3) und Röhrig mit 4:3 Toren. Die Gegentreffer erzielten: Wenzel 2) und Baßler(Elfmeter). Zwanzig Namen sind bisher im Ehrenhuch der deutschen Fußballmeister verzeichnet. Essen ist der Einundzwanzigste. In ihrem ersten Endspiel gelang dieser Mannschaft, die sich ihre große Erfahrung in zahl- reichen Auslandsspielen erwarb, auf Anhieb die Meisterschaft gegen einen Gegner, der zum fünften Male im Finale stand und sich den Titel schon zweimal sicherte, den 1. FC Kaiserslautern. Der Westmeister gewann dieses Endspiel recht glück- lich, denn nur in der ersten Hälfte spielte er wie der wahre Meister.. An sei- ner eigenen Taktik scheiterte der 1. FCk: dem Doppel- Stopper- System mit Not-Weib Essen Deutscher Meister Weitere Sportereignisse: Boxen: Cavicchi neuer Europameister im Schwergewicht/ Im Fußball: Deutschlands„Fohlen“ erreichten Unentschieden gegen Jugoslawien Siegen deutscher Ama- teurmeister/ Vik Mannheim Gruppensieger im Oberligavergleich/ Weltmeisterschaftslauf der Motorräder auf dem Nürburgring mit schönen deutschen Erfolgen/ Hoher Leichtathletik- Sieg Istacher setzte den Noi- Meißen die Mone aul Zwischenspurt kostete den 1. FCK zuviel Kraft/ Rot-Weiß Essen— 1. FC Kaiserslautern 4:3(3:1) Sonderbericht unseres Sportredakteurs Kurt Grein aus dem Niedersachsen-Stadion Essener in der 17. Minute. Gottschalk wirft ein, der Ball kommt zu Rahn, von da zu Islacker, der wunderbar einschießt. Zwei Minuten später fällt Essens zweites Tor. Schwerer Fehler von Hölz Rahn läuft an der Linie entlang, flankt butterweich zu Röhrig, ein„Nicker“ und es steht 2:1 nach 21 Minuten. Gleich darauf eine sehr gefährliche Situation vor dem Lauterer Tor. Hölz verliert zweimal den Ball, aber Termath kann nicht vollstrecken. Rot-Weiß ist im Moment die stärkere Mannschaft. Resigniert der 1. FCK schon? Wieder eine schöne Kombination der Essener, eingeleitet im Mittelfeld. Hölz verfehlt den Ball, aber Kohlmeyer kann ihn gerade noch ins Aus schlagen. Dann ein scharfer Freistoß Kohl meyers, doch Herkenrath ist auf dem Posten. Kurz darauf ist Rahn schon wieder durch, die Lauterer Schlachtenbummler halten den Atem an, er schießt, doch Liebrich kann noch klären. Endlich scheint sich der FCK wieder gefangen zu haben, trägt einige planvolle Angriffe vor, aber in Herkenrath steht ein Meister seines Fachs im Tor. In der 44. Minute stellte Islacker mit einer keinen Einzelleistung den 3:1-Pausenstand her. Er setzte sich, obwohl von Läiebrich und Basler bedrängt, souverän durch und schoß den Ball aus etwa 10 Metern Entfernung an dem verdutzten Hölz vorbei in die lange rechte Ecke. Die zweite Halbzeit Mit Liebrich als Mittelstürmer tritt der 1. FCK in der zweiten Halbzeit an. Ein Foul von Wanger an Rahn 10 m vor dem Strafraum bringt einen Freistoß, den Rahn hoch über das Tor schießt. Rahn bleibt auch weiterhin— neben Islacker— die größte Gefahr für das Kaiserslauterer Tor. Kohl- meyer hat seine liebe Not mit ihm. Eine Ecke für den 1. FCK kann der an- geschlagene Herkenrath ins Feld zurück- schlagen, aber genau Baßler vor die Füße, der weit neben das Tor schießt. Liebrich verletzt sich, als er mit einem Fotografen zusammenprallt. Schiedsrichter Meißner läßt die Fotografen zurückgehen und stoppt die Zeit. Ein Zusammenspiel zwischen Fritz Walter und Scheffler bringt Wanger in beste Schußposition, aber er wird von Jänisch „elfmeterreif“ gestoppt. Die„Lauterer“ legen einen Zwischenspurt ein und kämpfen ver- zweifelt um den Anschlußtreffer. Wenzels Anschlußtor In der 56. Spielminute glückt er. Liebrich hebt den Ball weich vor das Essener Tor, und Wenzel köpft das Leder zum 3:2 ins Netz. Beim Gegenstoß muß Hölz vor Termath durch Fußabwehr klären. Wenig später die gleiche Situation: Wieder bleibt Hölz Sie- ger. Liebrich erkämpft eine weitere Ecke für den 1. FCK, wobei Kohlmeyers Weit- schuß knapp das Essener Tor verfehlt. Allmählich bringen die Essener wieder Ruhe in ihr Spiel, und wieder muß Hölz zweimal in höchster Not retten und Render muß für den bereits geschlagenen Hölz denn bereits in der 10. Minute konnte Wenzel(auf dem linfen Schluß mann Herkenratli, der eine Flanke Mangers Tordrang des I. FC Kaiserslautern spricht auch das einen Schuß Rahns aus dem leeren Tor ab- Wehren. Die Sparmung nimmt immer mehr zu, der 1. FCK wird bei seinen Aktionen plötzlich mehr angefeuert als die Essener. Gottschalk fällt durch sein ausgezeichnetes Stellungsspiel auf, einen Alleingang von Rahn kann Hölz im letzten Augenblick ab- bremsen. Aber die Lauterer lassen nicht nach, aber sie laufen sich immer wieder an Wewers und Herkenrath fest. Zweimal hilft den Essenern auch die Abseitsfalle. Vorüber- gehend sind zehn Essener im Feld, da Islacker hinter dem Tor massiert wird. Elfmeter-Ausgleich In der 65. Minute kommt die Sensation: Scheffler wird bei einem Alleingang vor dem Essener Tor gelegt. Meißner deutet unerbittlich auf die Elfmeter-Marke. Baßler läuft an, und der Ball sitzt unhaltbar in der rechten oberen Ecke zum 3:3 in Herken- raths Tor. Islacker fehlt den Essenern an allen Ecken und Enden. Großer Applaus, als er wieder eintritt. Liebrich geht nach dem 3:3 wieder zurück. Der 1. FCK versucht es vorübergehend mit einem Drei-Männer-Sturm, um etwas Luft zu schöpfen, die der Zwischenspurt gekostet hat. Die Lauterer Abwehr wird Abgekämpft, aber glücklich stellen sich die Spieler des neuen Deut- chen Fußballmeisters, Rot-Weiß Essen, dem Fotografen. Begeisterte Anhänger sind in den Innenraum eingedrungen und halten stolz das„Meister- Transparent“ über ihre Mannschaft. Besonderen Anteil am Titelgewinn, kat Essens Trainer und Schalkes Alt internationaler Fritz Szepan Dritter von rechts in Zivil). immer sicherer und bringt ihre Abschläge so unter Kontrolle, daß sie meistens brauch- bare Vorlagen ergeben. Hölz muß erneut einen Schuß Rahns zur Ecke abwehren. Da ist plötzlich der Leuterer Sturm durch, er- zielt auch ein Tor, aber vorher hatte Meiß- ner„Abseits“ gepfiffen. Islacker köpft ein Da fällt in der 85. Minute wohl die end- gültige Entscheidung: Termath umdribbelt Kohlmeyer, flankt und der angeschlagene Islacker köpft zum 4:3 ein. Die Lauterer protestieren stürmisch auf „Abseits“, aber Meißner ist unerbittlich, und auch der Linienrichter Burmeister ver- neint die Reklamation. Noch einmal versucht der wieder nach vorne gegangene Liebrich einen Rückzieher, Aber der verfehlt um zwei Meter die Quer- latte. Die letzte große Chance für den 1. FCK ist dahin. Rot-Weiß Essen ist Deutscher Fußball- meister 1955. Hoher russischer Fußballsieg Die Sowjetunion besiegte am Sonntag in Stockholm im Fußball-Länderkampf Schwe- den mit 6:0(4:0) Toren. Sowjetunion B— Schweden B 6:1 Im Fußball-Länderspiel der B-Mann- schaften siegte am Sonntag in Moskau So- wjetunion B gegen Schweden B mit 6:1 Toren. Die 23 unter de Lupe de, Kritik Herkenrath, wie schon im Spielbericht erwähnt, war Meister seines Faches. Das erste Tor geht aber allein auf sein Konto. Verteidigung und Läuferreihe der Rot- Weißen lieferten ein sauberes, planvolles Spiel, sehr solide, mit Wewers als über- ragender Spielerpersönlichkeit. Der Sturm war das Glanzstück der Essener. Angefangen bei Rahn, der wieder seine Weltmeister- schaftsform erreicht hat, über den dreifa- chen Torschützen Penny Islacker— bei noch etwas mehr Spielübersicht könnte er die Rolle Fritz Walters bei Essen übernehmen— bis zu Tank Gottschalk, der bei aller Ro- bustheit ein überaus agiler, nach den Seiten rochierender Spielführer war. Etwas schwa cher erschien die linke Seite mit Röhrig und Termath. Nehmen wir einen Ausdruck von Röhrigs Freunden, um ihn zu charakteri- sieren: Sie nennen ihn„La Jana“. Termath flel gegenüber seinem Verbinder etwas ab, allerdings hatte er in Baßler einen Gegen- spieler, dessen körperliche Ueberlegenheit und dessen konzessionslose Arbeit ihn an einer vollen Entfaltung hinderte. Hölz hat nicht nur das dritte Tor auf dem Gewissen, er war auch auffallend un- sicher und ließ jedes Stellungsspiel vermis- sen, worüber auch einige schöne Paraden nicht hinwegtäuschen können. Baßler, der Elfmeter-Schütze, schlagsicher und einsatz- freudig, ließ seinem Gegenspieler wenig Raum, während Kohlmeyer auf der linken Seite unbeweglich und langsam wirkte. Allerdings hatte er mit Rahn, dem ungemein schnellen Linksaußen der Essener, den ge- Fährlichsten Stürmer als Gegenpart. In der Läuferreihe des 1. FCK überragte wieder Werner Liebrich. Er spielte sicher wie im- mer, war unerbittlich hart, aber doch fair, zeigte ein fehlerloses Stopper-Spiel, kam aber im Sturm nicht voll zur Wirkung. Man- gold war sehr eifrig und zeigte besonders nach der Pause wirkungsvolle Aufbau- arbeit. Renders Hauptverdienst war wohl die Abwehr eines von Rahn aufs leere Tor getretenen Balls, den er mit letztem Einsatz gerade noch wegschlagen konnte. Im Sturm kam Scheffler nur langsam ins Spiel, zwar erfaßte er sofort die Gelegenheit, zögerte aber zu sehr mit dem Schluß. Fritz Walter, oft auf offener Szene mit Beifall bedacht, war zwar vom Berliner Spiel noch etwas angeschlagen, als Taktiker aber wieder voll- endet, in seiner Technik mit einzigartigen Tricks unübertrefflich und kämpfte bis zur letzten Minute. Bei etwas mehr Verständnis von den Nebenspielern hätte das Endergeb- nis anders lauten können. Hinzu kam, daß Eckel als zweiter Stopper dem Sturm zu sehr fehlte. Wenzel hätte man noch etwas mehr Zielstrebigkeit gewünscht. Wanger, im allgemeinen recht gut, nur im Erfassen der Situation mehrmals zu langsam. Schiedsrichter Meißner(Nürnberg) mit der Leitung eines Endspieles zu beauftragen, hat sich mit erschreckender Deutlichkeit als Fehl- Disposition erwiesen. Schelfler retten kann. Da aber his zum Sqhlußpfilf des nicht überzeugenden Schiedsrichters Meitner die West- deutschen ein Tor meſir als die Pfülzer geschossen hatten, konntè der Spielführer von Rot-Meiſß Essen, August Gottschall, vom Prũsidenten des Deutsdien Fuß ballbundes, Dr. Pecco Bauwens, die begehrte, Viktoria“ in Form einer Schale enigegennehimen. Stimmen Zum Spiel Spielführer Gottschalk:„Wir kaben ver- dient gesiegt auf Grund besserer Konditionen. Unser Spiel bot mehr Druck nach vorn. Das entscheidende vierte Tor war nicht ungerecht, sonst hätte der Schiedsrichter das Spiel ab- gestoppt. Wir haben die Mißfallenskundgebung des Publikums nicht verdient.“ Fritz Szepan, Trainer von Rot-Weiß Essen: „Das Spiel hat mich zufrieden gestellt und unser Gegner war jederzeit sehr gefährlich. Mit Otmar Walter wäre der Sturm der Pfäl- zer noch mehr zum Zuge gekommen. Meine Mannschaft hat aber trotzdem verdient ge- wonnen.“ 5 Trainer Schneider vom 1. FC Kaiserslautern: „Beim 3:3 mußten wir offensiver spielen. Wir waren dem vierten Tor näher als Essen. Un- ser Gegner war eine ausgesprochene Kampf- mannschaft. Der Entscheidung des Schieds- rickters mussen wir uns beugen.“ Werner Liebrich:„Das Aufkolen zweier Tore kostete uns viel Kraft. Essen war körper- lick stärker und setzte sich mehr ein.“ Torwart Hölz:„Das letzte Tor hat mich sehr deprimiert und überrascht. Wir waren gerade dabei, zum letzten entscheidenden An- griff anzusetzen.“ Karl Laue vom Fußbellverband Nieder- sachsen:„Es ist schade, um das vierte Tor Essens. Kohlmegyer wurde mit der Hand glatt weggedruckt. Eine Verlängerung nach dem 873 wre dem Spielverlauf nach gerechter gewesen, und wir hätten vielleicht noch einmal die Freude eines Wiederholungsspiels gehabt.“ War Ihr Tip riehtig! West-Süd-Block 1. FC Klautern- Rot-Weiß Essen 3.42 Bayer Leverk.. Werder Bremen] 3:3 0 Phönix Lhafen- Eintr. Frankf. 2.2% BC Augsburg. Duisburger 8 10 1 Eintr. Braunschw.- TSV Frankf. 2.20 Tus Neuendorf- SsV Reutlingen] 4.31 Eimsbüttel Hambg. VfR Mhm. 0.0 0 Saar 05 Saarbr. Preuß. Dellbr. 0.2 2 Bor. Neunkirchen Spygg Fürth 3.1 1 Altona 93 Schweinfurt 05 20[1 Minerva 93 Berlin- FC St. Pauli] 1:2 2 Berliner Sv 92 VfR Frankenth. 0.5 2 Bor. Dortmund FK Pirmasens 52[1 Hannover 96. Fortuna Düsseld. 3.1 1 Nord- Süd- Toto: 1 1-2 0-1-0 1— 0— 0—2—1— 2—2—1—1. Gayer-Funkbilder Seite 4 MORGEN Montag, 27. Juni 1955 Nr. 149 Zahlenspiegel Fußball-Endspiel 1. FC Kaiserslautern— Rot-Weiß Essen 3:4 Deutsche Amateur-Meisterschaft: Endspiel: Spfr. Siegen— Bad Homburg 5·0 Junioren-Länderspiel: Deutschland— Jugoslawien 3:3 Oberliga-Vergleichsspiele: Gruppe 1: Tus Neuendorf— Ss Reutlingen 4:3 Bayer Leverkusen— Werder Bremen 313 Werder Bremen I 13812 84 Bayer Leverkusen 6 3 1 2 18:17 7.5 Tus Neuendorf rind 88 SSV Reutlingen 6 1 1 4 14:20 3:9 Gruppe 2: Borussia Dortmund— FK Pirmasens 5·2 Altona 93— Schweinfurt 035 2·0 Borussia Dortmund 6 4 1 1 20:10 913 Schweinfurt 05 C 84 Altona 93 6 1 1 8 8s 18 FK Pirmasens 6 1 1 4 12:20 3:9 Gruppe 3: Phönix L'hafen— Eintracht Frankfurt Hannover 96— Fortuna Düsseldorf Hannover 96 r Eintracht Frankfurt 6 14:8 Fortuna Düsseldorf 6 8:12 Phönix Lhafen 6 6:15 Gruppe 4: Eintr. Braunschweig— FSV Frankfurt Tura Ludwigshafen— TeBe Berlin FSV Frankfurt 6 4 2 0 18:6 Eintr. Braunschweig 6 3 1 2 2018 Tennis Bor. Berlin 6 2 1 3 17:19 Tura Ludwigshafen 6 1 0 5 921 Gruppe 5: BOC Augsburg— Duisburger 8 Berliner SV 92— VfR Frankenthal BC Augsburg 3 5 1 0 1878 Duisburger Sp 173 VfR Frankenthal 12:13 Berliner SV 92 2.21 Gruppe 6 Minerva Berlin— St. Pauli Preußen Münster FC St. Pauli Schwaben Augsburg Minerva 93 Berlin 2:2 3·˙1 S 9: 3 8: 2 0 4 4: 3 32 3 6 4 6 2 6 0 S— S —— 0 2 6 4 6 2 6 2 6 0 * 0 e 85 Gruppe 7: TB Eimsbüttel— VfR Mannheim Saar Saarbrücken— Pr. Dellbrück VfR Mannheim 81 1 1511 Preußen Dellbrück 6 17:8 Saar 05 Saarbrücken 6 8:14 6 3 0 3 3 0 3 TSV Eimsbüttel 1 1 4 838 8 8 Gruppe 8: Borussia Neunkirchen— SpVgg. Fürth Bor. Neunkirchen 6 4 0 2 11714 VfL Osnabrück 555 Spyg. Fürth F Alemannia Aachen 6 2 0 4 13:17 Um die gesamtbadische Meisterschaft: Amicitia Viernheim— FC Rastatt Freundschaftsspiele: Homberger Spy— Schalke 04 Karlsruher SC Inter Mailand Freiburger FC— Hamburger SV S Wiesbaden— BO Luckoeppnig 1. FC Köln— Kickers Offenbach VfB Helmbrecht— 1. FC Nürnberg Spandauer SV— Hassia Bingen WIL. Wolfsburg— Joung fellows Zürich SN * U NN N Aufstieg zur 1. Amateurliga: Rohrbach— Forchheim 22 Limbach— Hagsfeld 1:3 TSG Rohrbach 8 3 4 1 1712 1058 Spfr. Forchheim 8 4 2 2 14:10 10:6 ASV Hagsfeld 3 9 Phönix Mannheim 8 4 1 3 18:20 97 Freya Limbach 8 1 0. ⁹ Qualifikationsrunde 1. Amateurliga: Nürburgring: Rennen mit negativem Zuschauer-Rekord: . P. flute: fuhr seinen 201. Sieg nach Hause Der NSU. Privatfahrer führt in der Weltmeister rchaftswertung der Klasse bis 250 cem Nach 24jähriger Pause fand am Sonntag zum ersten Male wieder ein großer Preis von Deutschland für Motorräder auf der Nord- schleife des Nürburgrings statt. Die Hoff- nungen des deutschen Motorsportverbandes, daß sich der Nürburgring als beste Motorrad- Grand-Prix-Strecke Deutschlands erweisen würde, erfüllten sich jedoch nicht. Vielleicht war das Fußballendspiel in Hannover eine zu große Konkurrenz; vielleicht ist der Nürburg- ring mit seinen 22,8 km den Zuschauern zu lang— sicherlich trug auch die Katastrophe von Le Mans dazu bei—. Kurz nachdem sich der starke Nebel am Sonntagvormittag lichtete, konnte der DNV höchstens 50 000 Besucher zählen. Diese Zahl bedeutet zweifellos einen negativen Rekord in der Geschichte der deutschen Motorrad- Weltmeisterschaftsläufe. Der schwache Be- such ist umso erstaunlicher, als es bisher wohl kaum ein internationales Rennen ge- geben hat, das eine bessere Besetzung auf- zuweisen gehabt hätte. Zwar beteiligten sich in diesem Jahr die Werksmannschaften von Deutschland und England mit Ausnahme von DRW nicht offiziell am Straßenrennen, aber von den Elitefahrern aus aller Welt fehlten nur die Ex-Weltmeister Oliver und Loren- zetti, die zu hohe Spesensätze forderten und deshalb völlig vom Start ausgeschlossen wurden. Damit waren allein schon bis zur letzten Runde spannende Kämpfe in nahezu allen Klassen garantiert. Der Nürburgring liefert immer neue Ueberraschungen: Einmal schneit es beinahe im Hochsommer, dann aber kann man im Frühjahr die Badehose mitbringen; diesmal sahen die in den Morgenstunden eintref- fenden Zuschauer kaum die Hand vor den Augen. Eine dichte Nebeldecke hüllte die höher gelegenen Streckenpunkte ein, so daß der erste Start von 9.30 Uhr auf 10.30 Uhr verschoben werden mußte. Bei den„Bienen“ der 125-αę,jq/ ꝗK Klasse hat- ten die deutschen Privatfahrer mit ihren mindestens vier Jahre alten Maschinen nicht die geringste Chance gegen die dreiköpfige MV-Werksmannschaft, die genau so souverän dem Feld vorausfuhr wie im Vorjahr das NSU-Werksteam. Ubbiali, Taveri, Venturi lautete schließlich die Reihenfolge und da- hinter folgte der Privatfahrer Kar! Lottes mit seiner betagten MV vor den beiden IVA- Werksfahrern aus der Ostzone. Runden- und Klassenrekord des Oesterreichers Hollaus blieben unangetastet. Daß der Name NSU auch in diesem Jahr in aller Munde bleibt, dafür sorgte H. P. Müller in einem tollen Rennen der 250- C em- Klasse, das ihm dem 201. Sieg seiner nun- mehr 25jährigen Rennfahrerlaufbahn und die Führung in der Weltmeisterschafts- wertung einbrachte. Mehrfach wechselte zwischen ihm und dem MV-Werkfahrer Lomas die Führung, doch mutete dieser sei- nem Motor zu viel zu, so daß H. P. Müllers Sieg nicht mehr zu gefährden war. Der siebenfache Deutsche Meister brachte sogar das Kunststück fertig, mit 123,8 km /st den von Werner Haas gehaltenen Klassen- rekord zu brechen. Die Zweifler, die H. P. Müller als verkappten Werksfahrer bezeich- nen, dürften durch den zweiten Platz des jungen NSU-Nachwuchsfahrers Brand eines Besseren belehrt worden sein! Die vier DRW- Werksfahrer gingen in der 350-c e m-Klasse„ab wie die Feuerwehr“. Wünsche, Hoffmann und der junge Bodmer konnten sich zwar nicht lange behaupten, aber Hobl, der ein Nürburgringsspezialist zu sein scheint, saß bis zum Ziel dem hohen Favoriten Lomas(dies überraschend auf Guzzi) gefährlich im Nacken und behauptete mit nur knappem Rückstand seinen zweiten Platz. Auch Hoffmann(Sechster) und Wünsche (Siebter) hielten sich in diesem Klassefeld von 42 Fahrern besser als erwartet. Wie schnell dieses Rennen war, ging daraus her- vor, daß Lomas den Rekord von 123,3 km /st auf 127,9 km /st schraubte und mit 129,3 km /st die auf dem Ring bisher überhaupt schnellste Runde eines Motorradfahrers drehte. 0:2-Rückstand wurde aufgeholt In der Gespannklasse fehlte leider die Konkurenz für die BMW- Gespanne, denn Oliver„war“ zu teuer und Smith hat sich in England einen Arm gebrochen. Dadurch verlief dieses Rennen etwas eintönig und wurde so sichere Beute der jetzt in der Weltmeisterschaft klar führenden Faust/ Remmers, zumal die Vorjahres weltmeister Noll/ Cron seit Wochen mit ihrem BMW-Ge- spann viel Kummer haben und auch dies- mal nur auf den zweiten Platz vor Schnei- der/ Gronwald kamen. Faust verbesserte den Klassenrekord, obwohl ihn niemand jagte, auf 116,6 km)st. Das Abschließende Rennen der 500- C m- Solowagen-Klasse bildete den Höhepunkt des Tages. Am Start waren die Zuschauer zwar enttäuscht, denn der BMW- Privat- fahrer Walter Zeller, der im Training die zweitschnellste Rundenzeit erzielt hatte, mußte lange schieben, ehe seine Maschine ansprang, während der Favorit Geoffry Duke wie ein„geölter Blitz“ davonschoß und schon am Start gut 100 Meter gewonnen hatte. Nach dem ersten Lauf lag aber Walter Zeller, der das Rennen seines Lebens fuhr, schon auf dem zweiten Platz, den er sicher bis zum Ziel hielt. Auf einigen kurven- reichen Streckenabschmitten war Zeller sogar schneller als der fünffache Weltmeister Duke, der den Nürburg-Ring bisher noch nicht kannte, auf den Geraden aber die lang- samere PrivatrBMW- Maschine Zellers nicht zu fürchten hatte. Duke fuhr mit 131,7 km/st einen neuen absoluten Motorrad-Runden- rekord, konnte aber trotzdem Zeller in neun Runden(205 km) nur 24 Sekunden abneh- men. Hinter Zeller fuhren die bekannten Werksfahrer Bandioroli, Masetti und Colnsgo sowie Weltmeisterschaftsspitzenreiter Arm- strong um die nächsten Plätze. Zellers zwei- ter Platz rundete den unerwarteten Gesamt- erfolg der deutschen Fahrer, die zwei Siege und vier zweite Plätze errangen, zur Freude der Zuschauer und der deutschen Industrie eindrucksvoll ab. Ludwig Deulsche Junioren- uswalit erküimpfte llnenischieden Kraus zweifacher Torschütze/ Jugoslawien technisch reifer/ Deutschland— Jugoslawien 3:3(1:2) In einem Spiel, das die 12 000 Zuschauer auf dem FSV-Patz bis zur letzten Minute in Spannung hielt, kam die deutsche Junioren- Auswahl zu einem 3:3 gegen Jugoslawien. Dieses Ergenbis ist zwar etwas schmeichel- haft, aber es spiegelt den großen Ehrgeiz wider, mit dem die körperlich unterlegenen Deutschen in das Spiel gegen einen technisch großartigen Gegner gingen. Daß die Jugo- Slawen nach einer 2:0- Führung durch Kurto- vie und Popovic und einem Gegentreffer von Kraus nur zu einem 2:1-Pausenvorsprung kamen, verdankte die DFB-Auswahl einigen großartigen Paraden des Schalker Torhüters Orzessek. Das deutsche Spiel besserte sich nach dem Wechsel grundlegend. als der Offenbacher Wade durch den Gonsenheimer Sauer ersetzt wurde. Mit einem Male kam Schwung ins deutsche Spiel. Dem Ausgleich von Sanmann(48. Min.) folgte zwar zehn Minuten später die erneute jugoslawische Führung(Kurtovic), aber in der 64. Minute erzielte Kraus abermals den Gleichstand. Was die Jugoslawen an Spielkultur de- monstrierten, war verblüffend; dazu hatten sie auch körperliche Vorteile, die sie im Nahkampf rücksichtslos, aber zumeist sehr fair einsetzten. Erst als die deutsche Elf sich auf dieses Spiel eingestellt hatte und nach der Pause den Ball laufen lieg, gab es auch Sehr kritische Situationen vor dem Tor der Gäste. Absolut internationales Format hatten Mittelstürmer Liposinovic, der Halblinke Prlincovie und der wendige Rechtsaußen Kurtovic. Dazu taten sich die beiden Außen- läufer Ljubenovic und Kranjcic als Aufbau- spieler hervor. Zweifellos bewiesen die Jugoslawen, die bereits seit Jahren mit der- artigen Nachwuchsmannschaften arbeiten und in deren Besetzung sechs Spieler der Jugendelf des Fifa-Türniers von 1953 stan- den, wie richtig ihr Weg ist und welche Vor- teile er für den Aufbau einer Nationalelf pietet. a Deutschland steht auf diesem Gebiet erst im Anfang; manchem jungen Spieler fehlt doch noch die größere Erfahrung. So war der linke Verteidiger Eder recht schwach, und der linke Läufer Mayer deckte seinen Gegner zu wenig. Neben Orzessek glänzte in der Abwehr Mittelläufer Hoffmann, während der Düsseldorfer Verteidiger Vigna später auf der linken Seite weit besser zur Geltung kam als vorher, und Faller sich als stärker erwies als Eder. Eine angenehme Ueber- faschung war der rechte Läufer Rehbein. Der stärkste Stürmer war Sauer nach dem Wechsel, Buchenau sehr umsichtig, sehr le- bendig Linksaußen Sanmann, durch seine Schnelligkeit überzeugend der zweifache Torschütze Kraus, und nur Däscher kiel etwas ab. Bonah lief über 800 m Jahresbestzeit Der französische Schiedsrichter Fauxuem- berghe leitete etwas großzügig; er ließ das Spiel zum Vorteil für beide Mannschaften laufen. Und so ergaben sich viele spannende Szenen, die nur teilweise zu Erfolgen ausge- Wertet wurden. Drei Minuten nach dem zweiten jugoslawischen Treffer hatte Däscher Pech, als sein Kopfstoß den Pfosten traf. Eine Minute später glückte Kraus auf Steil- vorlage von Buchenau mit unhaltbarem Schuß das Anschlußtor. Bei der Pause gab es in der DFB-Auswahl zwei Umbesetzun- gen; Sauer spielte für Wade halblinks und Faller ersetzte den Verteidiger Eder, wech- selte aber mit Vigna den Platz. Nach dem Ausgleich durch Sanmann(48. Min.) tausch- ten die Jugoslawen ihren Torwart aus; Radenkovie spielte an Stelle von Vidinic, und in der 70. Minute trat als Mittelläufer Cokie ein, als Jankovski sich bei einem Zu- sammenstog mit Däscher den Arm ausgeku- gelt hatte. Vorher hatten die Gäste die siebente von insgesamt zwölf Eckbällen aus- gewertet und in der 64. Minute hatte es im Anschluß an einen Freistoß von Vigna das dritte deutsche Tor gegeben. Die Aufstellung der deutschen Auswahl: Orzessek: Vigna(nach der Pause Faller), Eder(Vigna); Rehbein, Hoffmann, Mayer; Dächert, Kraus. Buchenau, Wade(Sauer), Sanmann. luberraschend htarer Sieg der deulschen Ceichlalhleten Jugoslawien im Gesamtergebnis mit 119:88 Punkten distanziert/ Vier deutsche Doppelerfolge am ersten Tag Deutschlands Leichtathleten gewannen am Sonntag in Augsburg den Länderkampf gegen Jugoslawien überraschend glatt mit 119:88 Punkten. Der zweite Tag des Länderkampfes be- gann im Augsburger Rosenau- Stadion mit Donnergrollen. Obwohl sich die Gewitter Wolken zunächst verzogen, setzte im letzten Teil der Veranstaltung leichter Regen ein. Die deutschen Nachwuchskräfte schoben sich auch am Sonntag wieder in den Vorder- grund. Die Ueberraschung des Tages war der deutsche Doppelerfolg im 3000-m-Hin- dernislauf. Im Stabhochsprung scheiterte der Augsburger Brauß bereits an der Anfangs- höhe von 3,60 m und schied punktlos aus. Vier aufeinanderfolgende Doppelsiege im Anschluß an Stanko Lorgers eindeutige Hür- den-Revanche an dem Europadritten Bert Friedrichsfeld— Bretten 11 Germ. Friedrichsf. 4 1 3 0 63 5˙3 VIB Bretten FF 4:2 VfR Pforzheim T 2 Rudermeisterschaften mit Ostzone Die gesamtdeutschen Rudermeisterschaf- ten am 13/14. August auf der Olympia- strecke in Berlin-Grünau sind nach Be- sprechungen zwischen dem Deutschen Ruder- verband und der sowjetzonalen Sektion Rudern gesichert. Dr. Walter Wülfing(Han- nover), der Präsident des Deutschen Ruder- verbandes DRV), und Heinz Dose, der Präsident der Sektion Rudern, damen bei mren Besprechungen am Samstag in Berlin überein, die Europameisterschaften und die Olympischen Wettkämpfe gemeinsam zZzu beschicken. Nach der in Paris erfolgten vorläufigen Aufnahme des sowietzonalen NOK in das Internationale Olympische Komitee(CIO) War Dr. Wülfing über die Berliner Be- sprechungen sehr befriedigt. Er versicherte, dag es nach seiner Ansicht keinerlei Schwierigkeiten geben würde, alle Dinge 80 abzustimmen, daß nur die Besten den deut- schen Rudersport vertreten werden. 5 Dr. Wülfing betonte außerdem, daß eine golche Regelung in allen Sportarten möglich sein müßte, wo die Besten durch Stopuhr oder Bandmaß festzustellen seien. Steines ließen Deutschlands Leichtathleten am ersten Tage mit 62:42 Punkten zu einer unerwartet klaren Führung kommen. Die Jugoslawen hatten den Trost, daß ihr 23 jähriger Hochsprungmeister Vlado Marja novic mit 2,03 meinen neuen Landesrekord von europäischem Format aufstellte und mit dieser Höhe gleichzeitig die beste Lei- stung des ersten Länderkampftages erreichte. In der deutschen Mannschaft imponierte vor allem 400-m-Hürdenrekordmann Kurt Bonah mit der 400-m-Jahfesbestzeit von 48,0 Sek. Bonahs Steigerung auf der flachen Strecke verspricht für die Höhepunkte der Saison über 400 m Hürden sehr viel, da der Bremer Rekordmann auch im Schrittrhyth- mus zwischen den Hindernissen und in der Hürdentechnik besser geworden ist. Ergebnisse des 1. Tages: 100 Meter: 1. Heinz Fütterer(D) 10,7; 2. Pohl(D) 10,8; 3. Lorger(D) 10,9; 4. Dra- gasevic(J) 11,2.— 400 m: 1. Bonah(D) 49,0; 2. Pörschke(D) 49,2; 3. Grujic 49,4; 4. Sabo- lovie 50,0.— 1500 m: 1. Lawrenz(D) 3:53,23 2. Dohrow(D) 3:54,2; 3. Mugosa(J) 3:55,4; 4. Racisic(J) 4:01,44.— 10 000 m: 1. Mihalic ) 30:46,4; 2. Steller(D) 31:36,2; 3. Cetinic (J 31:44, 2; 4. Eberlein(D) 32:08, 4.— 110 m Hürden: 1. Lorger(J) 14,6; 2. Steines D) 14,8; 3. Schottes(D) 15,0; 5. Puc(J) 15,5; Amal 100 m;: 1. Deutschland(POhl, Kaufmann, Fütterer, Kluck) 41,6; Jugoslawien wegen Stabverlust disqualifiziert.— Kugelstoßen: 1. Lingnau D) 15,93 m; 2. Wegmann(D) 15,58 m; 3. Skiljevic(J) 15,29 m; 4. Sarcevic J) 14,93 m.— Diskuswerfen: 1. Krivokapie (J) 47,98 m; 2. Rosendahl(D) 47,51 m; 3. Hipp(D) 45,53 m; 4. Mandic(J) 44,71 m.- Weitsprung: 1. Molzberger(D) 7,09 m; 2. Miler(J) 6,96 m; 3. Radovanovie(J) 6,91 m; 4. Bolay(D) 6,84 m.— Hochsprung: 1. Mar- janovic(J) 2,03 m; 2. Jens(D) 1,93 m; 3. Bähr(D) 1,90 m; 4. Bojovic(J) 1,85 m. Ergebnisse des zweiten Tages: 200 m: 1. Fütterer(D) 21,6 Sek. vor Kauf- mann(D) 21,9. 800 m: 1. Friedrich O) 1:53, 1 Min. vor Hocevar(J) 1:53,6. 5000 m: 1. Stri- tiof(J) 14:30,2 Min. vor Laufer(D) 14:47,8. 400 m Hürden: 1. Bonah(D) 53,4 Sek. vor Fischer(D) 53,8. 3000 m Hindernis: Thumm (D) 9:07, Min. vor Hesselmann O) 915,2. 4-mal-400-m-Staffel: Jugoslawien 3:25, 0 Min. Deutschland in 3:17,6 wegen Bahn- verlassens disqualifiziert; Dreisprung: Stroh- schnieder D) 14,86 m vor Trozowski(D) 14,31 m. Stabhochsprung: Milakow(J) 4,20 m vor Lukmann(J) 4,00 m. Hammer werfen: Gubijan(J) 58,12 m vor Galin J) 56,29 m. Speerwerfen: Will OD) 66,81 m vor Rie- derer(D) 65,89 m. Durch Schäfers großartige Regie: Amateur- Jilel bleibi im Westen Siegen bezwang Bad Homburg mit 3:0(3:0) Der Titel eines deutschen Fußball-Mei- sters der Amateure geht zum dritten Male in drei Jahren in den Westen. Vor 14 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion von Wetzlar trat Spfr. Siegen mit einem sehr sicheren 5:0(3:0) gegen Hessen-Meister SV 05 Bad Homburg die Nachfolge von Bergisch Gladbach 09 und TSV Marl Hüls an. Siegen, von seinem Amateur-Nationalspieler Schäfer als Halbrechten hervorragend dirigiert, spielte von Beginn an sehr ruhig und über- legt, erkannte sehr bald die Schwächen der Homburger Deckung und hatte schon zur Pause durch Tore von Mittelstürmer Nauroth und Haase(2) die Entscheidung in diesem fünften Amateur-Endspiel seit 1951 erzwungen. Nach dem Wechsel zogen die Westfalen Schäfer als zweiten Mittelläufer zurück, ließen auch Haase weit zurück- hängen und gingen betont auf Sicherheit. Trotzdem gelangen gegen die zeitweise etwas kopflose Hintermannschaft Homburgs noch weitere Treffer von Kurth und Nau- roth, während Bad Homburg beim Stande von 4:0 seine größte Chance zum Ehrentor vergab, als Stopper Zöänger einen Handelf- meter nicht verwandeln konnte. Siegens Torwart Steffe hob den Ball über die Latte. Nach dem Spiel dauerte es einige Zeit, bis DFB-Präsident Dr. Bauwens die Siegerehrung vornehmen konnte, da ein Teil von Siegens starkem Anhang auf das Feld stürmte und seine Elf begeistert feierte. Siegen zeigte sofort das systemvolle Spiel, das der Mannschaft schließlich auch den verdienten Sieg sicherte. Auf der an- deren Seite operierte Bad Homburg mit viel Tempo und Elan— aber die Elf überhastete sich im Angriff und zeigte in der Deckung gegen einen so überlegten Gegner zu viel Lücken. Das 1:0 gab Siegen noch mehr Auftrieb. Ein Musterbeispiel dafür, wie Siegen die Homburger Hintermannschaft mit wenigen Zügen ausspielte, war das 3:0. Zwei Spiel- züge aus dem Hinterhalt, von Schäfer ein- geleitet, überwanden den weit aufgerückten Abwehrriegel der Hessen. Kurth nahm das Steilspiel auf, flankte— und Haase setzte den Ball aus der Luft ins Netz. Nach der Pause setzte Bad Homburg noch einmal dlles auf eine Karte, warf zeitweise neun Leute nach vorn und gab sich dabei die Blößen, die zum vierten und fünften Tor führten. Oberliga-Vergleichsrunde: Drei Süd- Gruppensieger Der sechste und letzte Durchgang der Oberliga-Vergleichsrunde brachte durchweg die erwarteten Ergebnisse, wenn sich auch das Tabellenbild in einigen Gruppen noch wesentlich änderte. Am erfolgreichsten war der Süden mit drei Gruppensiegern(FSV Frankfurt, BC Augsburg und VfR Mann- heim) vor West-(Borussia Dortmund und Preußen Münster) (Werder Bremen und Hannover 96) mit je zwei, während für den Südwesten nur Borussia Neunkirchen zum Endsieg kam. Werder Bremen genügte das 3:3(1:1) in Leverkusen, um mit einem Punkt Vor- sprung zum Sieg in Gruppe 1 zu kommen. Mittelstürmer Schröder, bester Mann der Norddeutschen, schoß alle drei Tore, wäh⸗ rend für Bayer vor 3000 Zuschauern Bering und Nußbaum(zwei Handelfmeter) erfolg- reich waren. Tus Neuendorf führte bereitz 3:0(Eigentor Vaas, Schmutzler und Müller) gegen Ss Reutlingen, als der Südzweite Plötzlich stark aufkam und durch Meßmer, Grziwok und Ludwig aufholte, um dann aber doch noch 3:4(0:1) durch einen Treffer von Schmutzler zu verlieren. In Gruppe 2 wurde Schweinfurt 05 aus- gerechnet am letzten Spieltag von der Spitze verdrängt, die Borussia Dortmund mit dem 5:2(2:1) über FK Pirmasens über- nahm. Die Entscheidung in diesem tech- nisch guten Spiel fiel kurz nach der Pause innerhalb von drei Minuten, als Kapftulski und Preißler Foulelfmeter) den Vorsprung auf 4:1 erhöhten. Niepieklo, Preißler und Flügel schossen die übrigen Borussen- Tore. Für Pirmasens kamen Lenk und Grewenig zum Zuge. Auch ohne Spundflasche und Erb hielt Altona 93 den FC Schweinfurt 05 nach Treffern von Gorska und Surm 270(210 nieder. Hannover 96 schaffte in Gruppe 3 mit 3:1(2:0) über Fortuna Düsseldorf den End- sieg, der vor 7000 Zuschauern nicht schwer flel, da Fortuna erneut im Sturm enttäuschte. Erst nach den Toren von Zielinski und Tkotz(2) kam der Gast durch Sehl zum Ehrentreffer. In einem ziemlich matten Spiel mußte sich Eintracht Frankfurt bei Phönix Ludwigshafen mit einem 2:2(0:0) zufrieden- geben. In Gruppe 4 stand der Sieg des FSV Frankfurt schon am Mittwoch nach dem 3.0 bel Tura Ludwigshafen fest, so daß das 22 (1:0) in Braunschweig gegen Eintracht keine besondere Bedeutung mehr hatte. Ueber- raschend verlor Tura Ludwigshafen das Heimspiel gegen„Te Be“ Berlin 2:6(18). Nach dem 3:3 in Duisburg trennten sich die Favoriten der Gruppe 5 im Rückspiel mit einem 1:0(0:0) für den BC Augsburg, der vor 3000 Zuschauern im Sturm mit Nationalspieler Biesinger ein Plus hatte. Biesinger schoß auch das entscheidende Tor in der 60. Minute. Kraußer, Gaa, Degen(% und Kilian waren die Torschützen beim 510 (4:0) des VfR Frankenthal in Berlin über den ohne jeden Pluspunkt gebliebenen BSV 92. In Gruppe 6 war die Entscheidung eben- falls schon am Mittwoch zu Gunsten von Preußen Münster(2:0 über Schwaben Augsburg) gefallen. St. Pauli holte sich bel Minerva 93 Berlin mit 2:1(211) die Punkte und noch den zweiten Tabellenplatz. Preußen Dellbrück kam durch das 200 (1:0) bei Saar 05 Saarbrücken noch auf den zweiten Platz der Gruppe 7 hinter dem VfR Mannheim, der in Eimsbüttel 070 spielte. Dellbrück gelang demit auch die Revanche und Norddeutschland furte nen Verl. sich eins Verf. Vere Dopfp wan! Acht vor Tag gege erste Wan Mit und Boot — für die 2:3- Heimniederlage im ersten Spiel. Torschützen waren Busch und Weiland. Das letzte Spiel in Gruppe 8 brachte nun doch noch Borussia Neunkirchen den End- sieg mit 3:1(3:0) über Spvgg Fürth. Be- merkenswert, daß die Südwestdeutschen trotz des ersten Platzes ein Minustorver. hältnis aufweisen. Emser erzielte alle drel Treffer gegen die ohne Mai, Erhardt und Appis antretenden Fürther. Kickers gefielen in der Ostzone Vor 18 000 Zuschauern schlug am Sams- tag im Otto-Grotewohl-Stadion in Aue die süddeutsche Fußballoberligamannschaft der Stuttgarter Kickers den 80 Wismut Aue mit 3:2(3:0). Die Süddeutschen dominier- ten in der ersten Spielhälfte eindeutig dank ausgezeichnetem Stellungsspiel, konseqduen, ter Deckung und größerer Schnelligkeit, Die Platzherren wirkten zusammenhanglos f allem das Abspiel wies große Schwächen auf, So kamen die Kickers bis zur Halb. zeitpause durch Rühle(30. Min), Ritter (40.) und Gloger(41.) zu einem beruhigenden, 3:0-Vorsprung, von dem sie in der zun Hälfte zehren konnten, als die Wismut, besser ins Spiel kam und die Gäste star bedrängte. Das 10:0-Eckenverhältnis in 1 5 sem Zeitabschnitt spiegelte eindeufe en Spielverlauf dar. Zu mehr als Zwei Trelle durch Müller und Viertel reichte es jed 15 nicht, obwohl der Ausgleich in den Schlu minuten bedrohlich nahe war. Tödlicher Unfall auf dem„Ning Beim Abschlußtraining für den 2 0rob Preis von Deutschland“ für Motorräder 5 l dem Nürburgring wurde am Samstag. N 1 mittag der argentinische Fahrer 1 Calvagni bei einem Sturz in der Nähe 11 Fuchsröhre tödlich verletzt. Sein e Armando Poggi, mit dem er erst am 5 5 tag auf dem Nürburgring eingetroffen den stürzte fast auf der gleichen Stelle 1 falls und erlitt einen Arm- nud einen 0 schenkelbruch. Nach Mitteilung der Rennleitun die beiden Argentinier, die erstmals auf 995 Nürgburgring fuhren, auf ihren 5 016 Nortons mit zu hoher Geschwindiglel 1 5 Schlängelkurve bei der Fuchsröhre al 5 gangen und simd dabei gestürzt. Cavagnl der litt einen Genickbruch und War au Stelle tot. Waldhof gewann in Saarbrücken Der süddeutsche Zweitligaverein in Waldhof gewann am Samstag bei 1 7 5 der vergangenen Saison aus der 1. Fuß cker Liga Südwest abgestiegenen Saarbrü 15 Sportfreunden ein Fubball-Freundecs. spiel mit 3:1(1:1) Toren. Obwohl die 85 länder über weite Strecken des Spieles 5 legen waren, gelang ihnen nur ein Tor 5 Hermann. Die von den Sportfreunde, aBen gesetzten Nachwuchsspieler hinter 1 einen guten Eindruck. Für Waldhof. Hohmann(2) und Lehn erfolgreich. 9 haben da 14 Nr. 143/ Montag, 27. Juni 1955 MORGEN Seite 5 Nur je ein Ruder-Sieg für Amicitia und MRC Vorwarſs Berlin- die große lberraschung Ruder-Club von 1884. Der Frauen- Senior- Doppelzweier der Amicitia in der Besetzung Krause /Schlenk verwies Wissenschaft Leip- zig auf den zweiten Platz. Es war eine schöne Leistung der Mannheimer Frauen, die damit den einzigen Sieg für die Ami- citia errangen. Der Mannheimer Ruder-Club hatte drei Meldungen abgegeben und kam zu einem Sieg, den der Jungmann-Vierer mit Steuer- mann gegen Universität Frankfurt heraus- ruderte. Die wichtigsten Ergebnisse: 1. Senior-Vie- rer mit St.: 1. Gießener RG 6:24, 5; 2. Amicitia Mannheim 626,5; 3. Vorwärts Berlin 6:27.— Frauen- Senior- Doppelzweier: 1. Amicitia Mhm. (Krause/ Schlenk) 3:42; 2. Wissenschaft Leipzig 3:48; 3. Frankfurter Frauen-Ruderverein 4:17. — 1. Senior-Achter: 1. Vorwärts Berlin 5:46, 3; 2. Germania Frankfurt 5:49.— 1. Senior-Vierer m. St.: 1. Gießener RG 6:21,1; 2. Mainzer RV 6:26,9; 3. Frankfurter RK 6:33,8.— 1. Senior- Vierer o. St.: 1. RG Heidelberg 6:32; 2. Main- zer Ruder- Verein 6:32,7.— 3. Jungmann- Vierer: 1. Mannheimer Ruder-Club(Kuber. Bieder- mann, Fröhlich, Schulz; Steuermann Trabold) 6:35,45 2. Universität Frankfurt 637,2. 1. Senior-Achter: 1. Vorwärts Berlin 553,8; 2. Amicitia Mannheim 559,4; 3. Germania Frankfurt 6:09. J. Etz Platzverweis für Stiefvater % lannlieim kassiert die Joloptämie Jöckel hielt Elfmeter/ TSV Eimsbüttel— VfR Mannheim 0:0 Heftiger Regen, der erst 15 Minuten vor Beginn des letzten Gruppenspiels der Ober- liga-Vergleichsrunde aufhörte, ließ die Be- fürchtung aufkommen, daß der Besuch des VfR unter Ausschluß der Oeffentlichkeit auf dem recht ungepflegten Rasen Eimsbüttels stattfinden müßte. Beim VfR fehlte erneut Torjäger Meyer. Vielleicht hätte er dem Spiel„ein paar Lich- ter“ aufgesetzt. So blieben die 90 Minuten obne erregenden Höhepunkte. Allein die 70. Minute war mit Spannung geladen. Schieds- richter Präfcke(Kiel) nahm einen verzwei- felten Abwehrversuch von Stiefvater gegen den allein durchbrausenden Maack fast auf der Torlinie zum Anlaß, auf einen Elfmeter für Eimsbüttel zu erkennen. Theo Uppen- kamp schoß jedoch so wenig placiert, daß der griffsichere Jöckel in mutigem Sprung abwehren konnte. Töricht, daß sich der schon vorher ermahnte Stiefvater nach Jök- kels Leistung zu einer Bemerkung hinreißen ließ, die ihm einen Platzverweis eintrug. Die erste VfR-Chance bot sich nach einem Freistoß de la Vignes, den der am rechten Flügel stürmende Wirthwein vor dem Tor verpaßte. Riedel machte es bei einem Flankenball Kurt Manjas nicht bes- ser. Ein famos getretener Eckball Rohrbergs köpfte Keuerleber vor Manja ins Feld, aber auf den Fuß des talentierten Ahrens, der sofort hoch ins von Jöckel ungedeckte Eck hob, doch Jöckel hatte die Richtunng erahnt. Nach dem Wechsel erschien Heinz in der Sturmmitte. Schönig stand dafür auf dem linken Flügel. Fast hätte sich der kleine Heinz mit einem Kopfball auf eine genaue Flanke Laumanns gut eingeführt, doch ETV- Torwart Schwarz fand in seinem Stopper Ertel wertvolle Hilfe. 1 der weg 2 2 1 8 1 Erfolgreichster Verein bei der Frankfurter Ruderregatta noch 3 3 8 0 1 Die zweitägige Internationale 78. Frank- die Teilnahme sei 1 5 580 furter Ruder-Regatta nahm einen sehr schö- am Vortage. 9 5 5 Hann- nen und vor allen Dingen aufschlußreichen Die ausgezeichnete Berliner Mannschaft 5 1 und Verlauf. Zur großen Ueberraschung zeigten stimmte das Rennen vom Start Weg. Ami- lane sich die Mannschaften des ostzonalen Ver- eitia hielt sich bis 1000 Meter dicht 17 5 dem nit je eins Vorwärts Berlin in ausgezeichneter führenden Boot, mußte jedoch bei 1200 m nur Verfassung. Sie Waren der erfolgreichste vor einem großartigen Zwischenspurt der 5 Verein dieser Regatta, schlugen im Junior- Vorwärts-Leute kapitulieren. Die Berliner 121 in Doppel-Zweier Karlsruhe und Gießen, ge- ließen die Mannheimer eine gute Länge hin Vor- wannen anschließend den zweiten Senior- ter sich. Die Frankfurter Germanen la en nmen.] Achter und sicherten sich den großen Achter vollkommen aussichtslos auf dem aritten n der vor der Frankfurter Germania. Am zweiten Platz. Gießen gewann den ersten Senior- wäb⸗ Tag gewann der Berliner Junior-Achter Vierer mit Steuermann gegen Amicitia Vor- sering] gegen Mainz und Frankfurt. wärts Berlin und den Mainzer Ruder- Ver- 1 pas Hauptrennen des zweiten Tages, der ein, wobei der Amicitia-Vierer sich stark ver- füllen erste Senior-Achter, ging um den wertvollen bessert zeigte. Im Ziel trennte die beiden 7 Wanderpreis der Frankfurter Germania. Boote nur etwa eine halbe Länge. Die Gieße- mer Mit Vorwärts Berlin, Amicitia Mannheim ner wiederholten ihren eindrucksvollen Sieg dann 1 und Germania Frankfurt singen nur drei am zweiten Tag und zwar gegen den Main- vreffer Boote ins Rennen, da Vorwärts Berlin auf zer Ruder-Verein und den Frankfurter 5 aus- „ der Kreislaufstörungen, Bluthochdruck Arterienverkal kung 1 durch Antisklerosin erfolgreich bekampſt wer- den. Der bekannte Erfolg beruht auf der sinnvollen 1 une Vereinigung eines erprobten Blutsalz- Gemisches mit Schwindelgefünhl blutdrucksenkenden Heilkräutern und Medorutin, das besonders die Adernwände günstig beeinflußt. Ohronsausen 5 Kopfaruck Antisklerosin 5 a senkt den Blutdruck, fördert den Kreislauf, beruhigt Leistungsrückgang Herz und Nerven. Hunderttausende im In- und Aus- Depression land gebrauchten in den letzten Jahren Antisklerosin. 255 Es verdient auch Ihr Vertrauen. 60 Dragees 1 2.45. Vorzeitiges Altern Kurpackung 360 Dragees t 11. 80. In allen Apotheken. 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Juni 1955 Nr, 143 Pohmann/ Vollmer in Wimbledon eine Runde weiter: Vier Curopäet erreichten das Viertelfinale Maureen Connolly:„Pietrangeli ist der talentierste Nachwuchsspieler der Welt“/ Abe Segal ausgeschieden Die All-England- Championship in Wim- bledon brachten erneut Ueberraschungen: Die eine war, daß mit dem Amerikaner Shea gegen den hochtalentierten Italiener Nicola Pletrangeli und dem Südafrikaner Abe Segal gegen Dänemarks Finalisten von 1953, Kurt Nielsen, zwei Spieler ausschieden, denen man nach den unerwarteten Siegen über die„gesetzten“ Vie Seixas und Rex Pokalspiele der Kreis- Hartwig gute Chancen für die nächsten Runden einräumte, Die zweite ist die Tat- sache, daß erstmals seit 1946 das Ueber- gewicht der Uebersee-Nationen im inter- nationalen Tennis nicht schon im Viertel- finale klar ausgedrückt ist. Denn mit Sven Davidson(Schweden), Nicola Pietrangeli (Italien), Kurt Nielsen Dänemark) und dem Vorjahrssieger Jaroslav Drobny(Aegypten) und Amateurklassen: Abseitstot besiegelie S- Hiedertlage Polizei Mannheim blieb auch bei den Waldhof-Amateuren mit 3:1 siegreich Die Gastgeber waren gegen die voran- gegangenen Spiele kaum wieder zu erken- nen, so daß Wallstadt Mühe hatte, seinen knappen Vorsprung zu halten. Bald nach Spielbeginn hieß es durch Schäfer 1:0. Durch Siegfried kamen die Gäste zum Ausgleich und zum Führungstreffer, während Am- bacher noch vor der Pause auf 1:3 erhöhte. Nach dem Wechsel hatten sich die Gast- geber wieder gefunden und vom Anspiel Weg kormte Schäfer auf 2:3 verkürzen, Ob- wohl nun die Platzherren leicht überlegen spielten, wurde ihre Niederlage durch ein unglückliches Abseitstor, das Gerstner in der 50. Minute erzielte, besiegelt. SV Waldhof(A)— Pol. Mannheim 1:3 Mit 1:3 konnte der PSV auch die Hürde auf dem Waldhofplatz etwas glücklich neh- men. Obwohl die Gastgeber in der ersten Halbzeit mit dem Wind spielten und da- durch leicht überlegen waren, gelang den Gästen in der achten Minute durch Links- außen Seitz, der eine Flanke von Gerstung Überlegt einschob, der Führungstreffer. In der 27. Minute schoß Oswald einen Freistoß aus 25 Meter scharf zum 0:2 ein. Zwei Mi- nuten nach dem Wechsel erzielten die Gast- geber durch Otto das längst verdiente Ehren- tor. Bald darauf verloren die Gäste einen Spieler durch Feldverweis. Mit nur zehn Mann konnten sie mit einer guten Abwehr- leistung, wobei sich vor allem Torhüter K. JoO8S besonders auszeichnete, das Ergebnis bis zum Schluß halten und in der 88. Minute durch K. Schwöbel noch auf 1:3 erhöhen. SV Ilvesheim— 98 Seckenheim 1:1 Ein denkbar schwaches Spiel sah man in Ilvesheim. Während die Platzherren so ziem- lich plan- und lustlos spielten, sah man von den Gästen immerhin einige brauchbare An- griffe. Auch in bezug auf Einsatzfreudigkeit und Kondition waren die Gäste den Ein- heimischen um einiges voraus. Nachdem auf der Ilvesheimer Seite einige faustdicke Ge- legenheiten ausgelassen wurden, konnte Steinlein nach einem Deckungsfehler die g9ger in Führung bringen. Auch in der zweiten Halbzeit waren die wenigen Ilvesheimer Angriffe äußerst harm- 108. Es hätte sich an diesem knappen Resul- tat wohl nichts mehr geändert, wenn nicht kurz vor Schluß Bauer mit einem Scharf- schuß den Ausgleich hergestellt hätte. 100-m-Freistil- Weltrekord Bei einem Schwimmwettkampf auf Hawaii hat der Australier Jon Hendricks über 100 m Freistil mit 55,8 Sek. einen neuen Weltrekord für lange Bahnen aufgestellt. Der bisherige Rekord stand seit 1954 auf 56,1 Sek. stehen vier Europäer den beiden Amerika- nern Tony Trabert und Budge Patty und Australiens Hoffnungen Ken Rosewall und Lewis Hoad gegenüber. Das ist ohne Zwei- tel ein Erfolg des europäischen Tennis, wenn sich die Lage auch schon in den nächsten Spielen Rosewall- Davidson, Pietrangeli- Nielsen, Patty Hoad und Drobny— Trabert grundlegend ändern kann. Bei den Damen stehen bisher die„gesetzten“ Doris Hart, Darlene Hard, Louise Brough(alle US) und Ann Buxton(Großbritannien) unter den„letzten Acht“. Für Deutschland erfreu- lich war der 7:5, 613-Sieg des Damen- doppels Inge Pohmann/ Erika Vollmer in der ersten Runde über Kelleher/ Weiß(8A/ Argentinien). In den sechs wichtigen Einzelspielen der Herren hatten Tony Trabert beim 6:4, 6:2, 6:2 über den Inder Kumar, Drobny mit 8:6, 6:3, 6:4 über Perry(USA) und Ken Rose wall mit dem Italiener Merlo, der bei 4:6, 1:6, 1:2 verletzt aufgab, die wenigste Mühe. Freundschaftsspiel hinter der Uhlandschule: Nielsen gab gegen Segal den ersten Satz 4 5 4:6 ab, um dann aber in großer Form mit Weitere krgebniste: 6:1, 6:4, 6˙3 glatt abzuschließen. Nicola Badische Jugendmeisterschaft: Pietrangeli, nach dem Urteil der jetzt. jour- A. Jugend: nalistisch tätigen dreimaligen Wimbledon- Amieitia Viernheim— Karlsruher Fy 10 siegerin Maureen Connolly, der talentier- B-Jugend teste Nachwuchsspieler der Welt, lag gegen 5 1 85 521 Ka 80 Shea gleichfalls 2:6 zurück, erkämpfte dann ockenheim— Karlsruher 1¹2 aber mit 6:4, 64, 6˙4 den prächtigen Erfolg. C-Jugend:. Eindrucksvoll war das Netzspiel von Lewis 09 Weinheim— Karlsruher SC Hoad beim 6:4, 6:4, 6:8, 6:3 über den Ame- Freundschaftsspiele: 2:2 n. v. rikaner Art Larsen, der vor allem im letz-— Viktoria N ö ten Satz eines der bisher schönsten Spiele 3. a 5 des diesjährigen Turniers den Australier Phönix Mannheim— VfI. Neckarau 25 nicht aufzuhalten vermochte.— Die wich- S0 Pfingstberg— FV Altrip 371 tigsten Ergebnisse: Herren-Einzel, Achtel- Eintracht Plankstadt— VfB Wiesloch 8:6 finale: Rosewall(Australien)— Merlo ta- lien) 6:4, 6:1, 2:1 zurückgezogen; Pietrangeli (Italien)- Shea(USA) 2:6, 6:4, 6:4, 6:4; Nielsen 5 5 3 1 FVVCVTTTTTTCTCTCCCCCC 10 6˙4, 613; Hoad(Australien)— Larsen(USA) Sd Mannheim— SV Wallstadt 15 13 1˙7 Pokalspiele: Alemannia Rheinau— 92 Friedrichsfeld 38 6:4, 6:4, 618, 6:3; Drobny(Aegypten) gegen SV Waldhof Amateure— Polizei- SV Perry(USA) 8:6, 6:3, 6:4; Trabert(US) Straßenbahn SV- VfR Amateure gegen Kumar(ndien) 6:4, 6:2, 6:2.— 8 1 5 Damen-Einzel, Achtelfinale: Hart(U) Handball-Ergebnisse:. gegen de Riba(Spanien) 6:1, 6:3; Buxton 18 1846— MTG Mannheim 17713 (Großbritannien)— Hoad(Australien) 61, TSV 1846— TSV Pfingstberg 16:8 6:0; Hard(USA)— Carter(Australien) 6:3, g 6:3; Brough(USA)— Brewer(Bermudas) VfR Pforzheim steigt ab Nach zweijähriger Zugehörigkeit zur 6:2, 6:2. ersten nordbadischen Fußballamateurliga müssen die Pforzheimer Rasenspieler wieder in die zweite Amateurliga absteigen. Bereits nach ihren Heimniederlagen gegen Bretten und Friedrichsfeld verschlechterten sich ihre pfünix ſflannlieim unte: Wert geschlagen VfB Bretten ist der Abstieg Gewißheit ge- Arnold erfolgreichster Torschütze/ Phönix Mannheim— VfI. Neckarau 2:5 worden. Aus der nordbadischen Amateutliga Beide Mannschaften benützten die Gele- genheit zu einem Privatspiel, ehe man sich vielleicht in Punktekämpfen messen muß. So hatten beide Vereine die Möglichkeit, Nach- wuchskräfte zum Zuge kommen zu lassen. Es gab ein ganz nettes Spiel, das durch- aus in freundlich nachbarlicher Harmonie verlief. Zwar gab es keine überragenden Lei- stungen, doch konnte man mit dem Gebote- nen zufrieden sein. Bedauerlich war, daß der Schiedsrichter Pfeil aus Plankstadt dem Spiel mit seinen Entscheidungen mehr schadete als nutzte. Dem Führungstor für Phönix durch den 8 5 2 müssen demnach die Vereine Olympia KRirr- schnellen, jedoch unerfahrenen Linksaußen lach, VfR Pforzheim, die Amateure des KS Leitz folgte bald der Ausgleich durch den 8, 75 durchstürmenden Linksaußen Neckaraus. Ein und der SV Schwetzingen absteigen. sehr gewandter und rasch antretender Stür- 2 mer war Arnold beim VfL. Er sorgte zu- Fort. Edingen— Post Mannheim 8:0 nächst durch ein feines Kopfballtor für das Nur in der ersten Halbzeit konnten die 2:1. In höchster Not mußte sodann Neckaraus Mannheimer Gäste das Spielgeschehen eini- Torwart außerhalb seines Strafraums die germaßen offen gestalten, um dann in der Hand zu Hilfe nehmen Den Freistoß hob zweiten Hälfte vollkommen unter die Räder Harter über die Mauer: 2:2. Es schien als ob zu kommen. Die Fortunen beherrschten die Gastgeber wieder in Führung gehen soll- ihren Gegner vollkommen und erzielten ihre ten. Da stieß Schneider in eine Lücke: 2:3. Treffer in gleichmäßigen Abständen. Das Zwei weitere Treffer durch Arnold stellten Spiel verlief infolge der Hitze recht langsam. das Resultat auf 2:5, was nicht ganz dem Die Treffer erzielten Fieger, Diesbach und Spielverlauf entsprach. Müller je zwei, Seitz und Maurer. 0 Ein Moped kauft mon nicht alle Tage. Mon tut deshalb gut daran, gründlich zu öberlegen, be- vor mon sich zum Kauf entscheidet. Hier Wollen Wir Ihnen sagen, welche Gründe, ganz sachlich gesehen, för die NSU-Ouickly sprechen: gei der Quickly stommen Motor und Fohrgestell ous einem Werk, aus dem großen Werk von NSU. Die Quickly ist also aus einem Guß, Motor und Fohrgestell Wurden zur selben Zeit miteinander und för- einander entwickelt. Die Quickly besitzt seſbstwerstäöndlich den hochmodernen Zentrolpreß- rahmen, der mehr und mehr das Merkmal fortschrittſicher Fahrzeuge wird. Soſch ein Zentrolpreßrohmen ist notörſich fevrer in der Herstellung ols ein Rohrrohmen und nur ein großes Werk konn sich die kostspielige Einrichtung leisten. Zum Ns. Zentrolpreßrohmen wöte noch zu sagen, doß bei seiner Ent- wicklung bekannte Schyingungsforscher mitgewirkt haben. Das sieht mon ihm notörlich nicht von außen on, ober mon merkt es nach Laufzeiten von 50, 70 und 100 000 Kilometer. 9 Selbswerstöndlich besitzt die NSU-Ouickly keine billige Ffohrrodfederung, sondern eine moderne Preßgobel mit Schwinge, die mon im gleichen prinzip bei det Soperlux und der beröhmten NSU-Mox findet. 9 gei der Quickly broucht mon nicht loszustrompeln Wie ein Radfahrer, Wenn man storten Will, sondern mon tri den Motor im Stand on. Dos ist einer der berühmten Quickly-Vorzöge. Genu so wie die großen Brüder Superlux und Mox besitzt ouch die Quickly die Beruhigte Lofffiſterung, die den Verschleiß gof ein bisher nicht gekonntes Maß herunterdröckt. Nech vielen tausend Kilometer merkt der Quickly- Fahrer an seinem Portemonndie, daß es got Wor, die NSU-Ouickhy zu kgofen. Mit Absicht röstet NSU die Ouickhy mit den 26 Rödern aus, die 20 den menschlichen Abmessungen am besten passen. Hoben Sie schon einmol gesehen, Wie drollig ein Fachs ener auf einem Kinderrod aussieht? 9 Selbswerständlich ist die Quickly komplett ausgestfoſſef. Sie besitzt einen Gepäckträger und- im Preis von DM 495.— enthelten- ein Sicher. heitslenkschloß. Schließlich Wöre zu sagen, doß die Quickly mit weitem Abstand Deutschlands erfolgreichstes Moped ist. ln 21 Mondten worden öber 250 000 Quicklys gebaut, nicht Einzelmototen, sondern kompleſte Fahr- zeuge. Uberall in Deutschland und in allen größeren Städten des Auslandes finden Sie den Quickly-Dienst. Das ist eben der Vorteil, den ein geoßes Werk zo bieten vermag. Und zeit neuestem hoben Sie die Wahl zwichen 2 Farben: Steingrau oder Jadegrön. Legen Sie Ihr Geld gut an. Es het etw/eis für sich, die NSsU-Quickly zo fahren, Deutschlands erfolgreichstes Moped aus dem größten deutschen Zweiradwerk. Wohl dem, der eine — 495. 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Juni 1965 MORGEN Seite 7 Im Rückspiel reichte es Zwar nur zum 4:4, aber: Wer nach dem 3:1 des Vorsonntags ge- glaubt hatte, das Rückspiel um die(moffi- zielle) gesamtbadische Meisterschaft der Amateure würde für die Viernheimer zu einem Spaziergang werden, der sah sich am Samstagabend auf dem Amicitia-Platz arg getäuscht: Nach einem Spiel, dessen Drama- tik an die entscheidenden Begegnungen bei der„Nordbadischen“ erinnerte, sah der Fc Rastatt bis weit in die zweite Hälfte als sicherer Sieger aus und nur der gewaltige Endspurt, den Linksaußen Chluba in der vorletzten Minute mit dem alles entschei- denden Ausgleichstreffer krönte, brachte der Amicitia mit insgesamt 7:5 Toren und 3:1 Punkten den Titel eines badischen Meisters. Dabei hatte es in den Anfangsminuten nach einem ganz klaren Sieg der Gastgeber ausgesehen. Aber dann wurden die Gesichter der gut 1000 Amieitia-Anhänger lang und immer Viernheim ist badische: Amateumeistes Bei Halbzeit noch 1:4-Rückstand/ Amicitia Viernheim Fe Rastatt 4:4 1:4) Periode fiel nach neun Minuten Spielzeit durch Linksaußen Scheib, der von Rastatts Spielmacher, dem Halbrechten Jung, präch- tig eingesetzt worden War, der Führungs- treffer der Gäste. Und in der 22. Minute hieß es durch Jung, der Torwart Klein keine Chance lieg, gar 0:2. Neun Minuten später kam Viernheim zwar durch Neff, der einen Bolleyer-Strafstoß in die kurze Ecke spitzelte, zum Anschlußtreffer. Aber es dauerte nicht lange, bis es 1:3 durch den agilen Linksaußen der Südbadener und 1:4 durch Mann hieß. Triumph überlegener taktischer Einstellung über Routine und Spielwitz war das Fazit der ersten 45 Minuten. Daß Torwart Klein nach dem vierten Einschlag seine Kameraden im Stich lieg und sich in die Kabinen verzog, ließ für die„Grünen“ das Schlimmste fürchten. Klein tauchte auch nach der Pause nicht wieder auf. An seiner Stelle hütete Rechts- außen Koch das Viernheimer Gehäuse, wäh- und auf dem linken Außenstürmerposten ein neuer Spieler auftauchte: Der kleine Chluba, der entscheidenden Anteil am Viernheimer Teilerfolg hatte; denn es wurde wahr, was keiner mehr zu hoffen wagte: Vom Anspiel weg sahen sich die Gäste in den eigenen Strafraum zurückgedrängt; eine vielbeinige Abwehr, die mit dem zu unentschlossen operierenden Innensturm Viernheims mühe los fertig wurde, ein überragender Tormann und— Fortuna liegen die Viernheimer zwar zunächst nicht zum Erfolg kommen, doch als Rhein in der 63. Minute auf 2:4 verkürzte, schien der Bann gebrochen. Schon wenige Minuten später war das 3:4 fertig, als Mittelläufer Weidner, in der Verteidigung, wie als offensiver Läufer überragender Spie- ler auf dem Platz, den siebten Eckball an Torwart Heini vorbei ins Netz beförderte. Was dann kam, war ein verzweifelter Kampf gegen die Zeit. Mit Alter und Weid ner kanonierten zuweilen sieben Viernhei- mer aufs Rastatter Tor, eine schöne Einzel- aktion des rechten Läufers brachte Neff in aussichtsreiche Position; Nägel stand wenige Meter frei vor dem Kasten— und drosch in den dritten Stock. Linksaußen Chluba blieb es dann vorbehalten, den hochverdien- ten Ausgleichstreffer zu erzielen. Womit wir der Amieitia zur badischen Meisterschaft Terminliste der 1. und 2. Liga Süd: „tub“ erste Hegnet des U, lflannkeim Saisonbeginn wegen des Moskauer Länderspiels erst am 27./ 28. August Der Süddeutsche Fußballverband gab bereits vor Saisonschluß den Terminplan für die erste Serie 1955/56 der Meisterschafts- spiele in den Vertragsligen bekannt. Wegen des für den 21. August vereinbarten Länder- spiels mit Sowjetrußland in Moskau ist der Punktspielbeginn auf das letzte August- Wochenende hinausgeschoben worden. Für die ersten beiden Spieltage lauten die An- setzungen: 1. Liga: 27.28. Aug.: Kickers Offenbach Viktoria Aschaffenburg(Sa.), Jahn Regens- burg— Schwaben Augsburg, VfB Stuttgart SpVg. Fürth, Eintracht Frankfurt 1860 Mün- chen, Karlsruher Sc- SSV Reutlingen, Schweinfurt 05— Stuttgarter Kickers, BC Augsburg FSV Frankfurt, 1. FC Nürnberg gegen VfR Mannheim. 4. September: VfR Mannheim Schwein kurt 05, Vikt. Aschaffenburg VfB Stuttgart, Stuttgarter Kickers—Eintr. Frankfurt, FSV Frankfurt Kickers Offenbach, 1860 München BC Augsburg, Schwaben Augsburg 1. FC Nürnberg, SpVg. Fürth Karlsruher SC, 2. Liga: 28. August: VfB Helmbrechts FC Hanau 93, VfL Neustadt- FC Penzberg, I. FC Bamberg Karlsruher FV, ASV Cham Bay. Hof, 1. FC Pforzheim Fc Singen 04, Fe Freiburg SV Darmstadt 98, Waldhof Mann- heim— SV Wiesbaden, Hessen Kassel TSG Ulm 1846, Bayern München— Straubing; Rohrbach und Forchheim am Ziel TSG Rohrbach— Sportfr. Forchheim 2:2 Wohl selten war ein Spiel so spannend wie dieses letzte Aufstiegsspiel in Rohrbach. Denn der Sieger dieses Treffens stand als erster Aufsteiger zur 1. Amateurliga fest. Bei einem Unentschieden hatten beide Mann- schaften das ersehnte Ziel erreicht. Nun, am Ende trennte man sich doch 2:2, und damit sind sowohl die TSG Rohrbach wie auch die bergstr. 7, Telefon 3 22 67 u. 7 61 87 f 59646 üb.-Dsee frei Haus — N Perschakteltstrage 9-10— Tel. 8 05 79 länger: Mitten in der Viernhei mer Drang- rend Nägel auf die rechte Seite wechselte gratulieren dürfen ill gegen Jahn Regensburg, SSV Reutlingen Sportfreunde Forchheim aufgestiegen. 7 Prospekte dorch die Mineralbrunnen A. G., Bad Ueberkingen-Wäörtt. Stephan Stuttgart ö Kraftfahrzeuge 1 ö Verkäufe ö Verkauf Sachs-Bauer, 180 cem, m. Anhänger günst. zu vk. Herxheimer Str. 16. 200 Goggo Lux., 53, Motorroller, für 850,- DM zu verk. Tel. 5 24 83. Anzuseh. bei Kfzg. Haag, B 6, 1. Horex-Gespann, 400, Bij. 54, 4000 km, günstig, auch einzeln, zu verk. Adelmann, Wa., Spiegelfabrik 246. 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Der Kranführer war pünktlich um 22.30 Uhr abgelöst worden und aus dem Führerhaus heruntergestiegen, als er von seinem Arbeitskollegen, der noch eine kurze Besorgung zu erledigen hatte, gebeten wurde, den Dienst noch für weitere zehn Minuten zu übernehmen. Er kletterte wieder die Leiter zum Führerhaus hinauf und wurde dort kurze Zeit später tot gefunden. Die bisherigen Ermittlungen konnten die Ur- sachen des tragischen Todesfalles noch nicht aufklären. Es ist möglich, daß der Verun- glückte— er ist 29 Jahre alt. verheiratet und hat ein Kind— einer Starkstromleitung zu nahe kam, vielleicht ist er aber auch einem Herzschlag erlegen. Es muß jetzt das Ergeb- nis einer Sektion abgewartet werden. Neugliederung nicht verzögern fordert Verein„Kurpfalz“ Der Verein„Kurpfalz“ in Mannheim hat am Samstag den Wunsch der Bundesländer, eine Neugliederung des Bundesgebietes erst nach der Wiedervereinigung vorzunehmen, scharf kritisiert. Nach Ansicht des Vereins, der eine Wiedervereinigung der rechts- und linksrheinischen Gebiete der ehemaligen Kurpfalz anstrebt, ist dieser Wunsch Wohl Weniger durch länderrechtliche Probleme be- dingt, als durch die Befürchtungen einzelner Bundesländer, Gebiete oder Machtpositionen zu verlieren. Der Artikel 29 sehe für das Neu- gliederungsverfahren einen Zeitraum von drei Jahren vor. Bei der Länge dieser Frist könne der Verein Kurpfalz im jetzigen Zeit- punkt keine zwingende Notwendigkeit für eine so einschneidende Maßnahme sehen wie sie eine Aenderung des Grundgesetzes be- deuten würde. Für besondere Probleme, die nach der Wieder vereinigung auftreten könn- ten, sehe der Artikel 29 zudem die Möglich- keit einer Sonderregelung innerhalb von zwei Jahren nach„dem Beitritt eines anderen Tei- les von Deutschland“ vor. Es erscheine aber mehr als zweifelhaft, ob sich solche Probleme, abgesehen von kleineren Grenzberichtigun- gen, überhaupt ergeben. Schwerer Verkehrsunfall a uf der Autobahn Am Sonntag um 6.30 Uhr wurde ein mit vier Personen besetzter Personenkraftwagen von einem Fernlastzug, den er überholen Wollte, auf der Autobahn bei Sandhausen (Kilometer 583) abgedrängt und überschlug sich mehrmals. Der Wagen, der schon in Höhe des vorderen Teils des Lastzuganhän- gers fuhr, stürzte nach rechts die Böschung Rinunter. Die rechts vom Fahrer sitzende Wagenbesitzerin fiel schon auf der Fahrbahn aus dem Wagen und war sofort tot. Ein Mädchen wurde ernstlich verletzt. Die bei- den anderen Insassen kamen mit leichten Verletzungen davon. Wieder gutes Standkonzert A m Wasserturm Ideales Sommerwetter begünstigte am Sonntag das Standkonzert am Wasserturm durch den Deutschen Berufsmusikerverband unter der Leitung von Kapellmeister Max Maurer. Die flotten Weisen des die Spiel- Folge eröffnenden Steinmetz-Marsches ließen micht nur die Stammbesucher ihren gewohn- ten Platz einnehmen, sondern lockten noch viele Fremde, darunter mehrere Reisegesell- schaften aus Saarbrücken und Idar-Ober- stein zum Verweilen. Diese Gäste waren des Lobes voll über die gepflegten Blumen- Tabatten und die Schönheit der Wasserspiele). Mit der Ungarischen Lustspiel-Ouvertüre (Kehler-Bela), Meisels„Lustigem Wien“, Franz von Suppès Suite„Das Pensionat“ so- wie einigen Märschen zum Ausklang, traf Maurer den Geschmack aller, so daß ihm samt seinen 30 Mitwirkenden herzlicher Bei- fall dankte. k Humor auf der Schönau deim Motors port-Club Klein aber ordentlich war der vom Dür- kopp-Club Schönau in den überfüllten Räu- men des Hauses Erny-Brauch gestartete bunte Abend. Die Stimmung erfuhr nach dem Gruß durch Vorsitzenden Heinrich Bader mit dem Auftreten des jungen Humo- risten Kurt Wilhelm eine erste Steigerung. Als Maurer und Sportmatador brach er eine gute Lanze für den beim„Feuerio“ beheima- teten gesunden Humor. Als weitere große Zugnummer zeigte sich„Cherri“, der Origi- nalelowmn, der als Bauchredner arbeitete und seinen kleinen„Emil“ im Handumdrehen zum Liebling des Abends werden ließ. Paul Huber und seinen Mannen fiel es nicht schwer durch volkstümliche Weisen eben- falls zum Erfolg beizutragen, was auch für die Tombola zu sagen wäre. Kr Rotes Kreuz, Suchdienst. Gesucht werden a) ein jetzt etwa 40 Jahre alter Herr Rau aus Mannheim, der 1945 Adjutant beim Batl. Kdr. bei der 100. Jägerdivision in Ober- schlesien war. Der Gesuchte wird als Zeuge vor dem Sozialgericht benötigt; b) die An- gehörigen eines etwa 35 bis 40 Jahre alten Josef Krug, der von 1944 bis 1946 im Hafen- lager 158 Odessa war. Zweckdienliche Mit- teilungen erbeten an den Suchdienst Qu 7, Nr. 12. Termine Club Graf Folke Bernadotte: 27. Juni, 19.30 Uhr. Nietzschestraße 10, Vortrag von Dr. W. Kadelbach:„Die kulturpolitische Situation Mannheims“. 0 Schwerhörigenverein: 27. Juni, 19 bis 21 Uhr, D 1, 3, Ablesekurs mit Filmvorführung.— 29. Juni, 16 bis 18 Uhr, Uhlandschule, Sprech- stunde. Abendkonzert, durchgeführt von der Mann- heimer Abendakademie ünd Volkshochschule in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft der Sandhofer Vereine, am 27. Juni, 20 Uhr, im „Morgenstern“-Saal. 5 Deutsche Orchideen- Gesellschaft: 28. Juni, 19.30 Uhr, Moll- Gymnasium(Woblgelegen- schule), Lichtbildervorführung von Orchideen. Sprecher: Inspektor Fritzen und Dr. Ewald. Wir gratulieren! Leo Schäfer, Mhm.-Käfertal, Rollbühlstraße 76. wird 75 Jahre alt. Susanne Höfling, Mannheim, J 2, 4, begeht den 78. Ge- burtstag. Die Eheleute Heinrich Würth und Katharina geb. Schuck, Mannheim, H 7, 31,7 haben goldene Hochzeit. Fritz Heckmann, Mäm- Käfertal, Morgenröte 31, vollendet das 78. Lebensjahr. 5 Der arbeitende Mensch— Maß wirtschaftlichen Denkens: Ziel: Dauerhafter Frieden durch soziale Gerechtigkeit Gewerkschaften feierten zehnte Wiederkehr des Neugründungstages/ Feststunde im Nationaltheater Aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr der Neugründung der Gewerkschaften ver- anstaltete der Ortsausschuß Mannheim ge- stern im Nationaltheater eine würdige Mor- genfeier. Von der mit reichem Blumen- schmuck ausgestatteten Bühne leuchtete vom schwarzen Vorhang die schwarz- rot- goldene Flagge mit dem Symbol des Gewerkschafts- bundes. Im Mittelpunkt der von Lied-, Rezi- tations- und Orchestervorträgen umrahmten Feier stand die Ansprache von Bürgermeister Jakob Trumpfheller, in der er den Neuaufbau der letzten zehn Jahre schilderte und die Zu- kunftsziele umriß. „Erinnern und nicht vergessen“. Dieses Motto stellte Stadtrat Schweizer, Vorsizender des DGB-Ortsausschusses der Feierstunde voran, nachdem er die vielen prominenten Gäste aus dem politischen Leben, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Vertreter der Be- hörden und Verwaltung, vor allem aber die alten Gewerkschaftsveteranen begrüßt hatte. Innen dankte er besonders für die Mithilfe beim Aufbau der Gewerkschaft. Im Grunde lege die Gewerkschaft keinen Wert auf das Feiern. Aber es sei wichtig, an das Jahr 1945 zu erinnern, an all die Not und das Elend, die Hinterlassenschaft Hitlers, an die geleistete Aufbauarbeit, aber auch an die Versprechun- gen, die damals den arbeitenden Menschen gegeben worden seien. Jakob Trumpfheller führte seine Zuhörer zehn Jahre zurück und schilderte anschaulich die damaligen Zustände: Wie die Menschen damals schlecht gekleidet, eingefallen und ausgehungert waren, ohne Hoffnuag im Her- zen, wie kurz nach dem Ei. marsch der alli- jerten Truppen der Oberkommandierende General Eisenhower die Bildung der Ge- Werkschaften gestattet und wie man sich die erste mündliche Genehmigung eingeholt hatte. Trumpfheller erzählte von der Werbe- tätigkeit, die gleich von Anfang an auf eine einheitliche Gewerkschaft hingezielt habe, in der Beamte, Arbeiter und Angestellte an einem Strang ziehen und von der ständig zu- nehmenden Mitgliederzahl, die 1946 schon bei 40 664 lag. Trotz anfängl'cher Beschränkung der Organisation durch die Besatzungsmächte auf betrieblichen und örtlichen Wirkungs- kreis habe man damals schon in der Satzung die Mannheimer Gewerkschaft als Glied des zu schaffenden allumfassenden Gewerk- schaftsbundes gegründet. In den Büroräumen der ehemaligen Arbeitsfront, wo man damals den ersten Unterschlupf gefunden hahe, sei sogar noch ein Kassenschrank gestanden. Ein Kassen- Höchstrichterliches Lob für Kriminalpolizei Landgerichtsdirektor Huber sprach es am Wochenende aus „An dieser Stelle darf der Arbeit der Mannheimer Kriminalpolizei unter der vor- züglichen Leitung von EKriminaldirektor Riester Lob und Anerkennung gezollt wer- den. Ihrer schnellen, gründlichen Arbeit ist es zu danken, daß der Raubmörder Erwin Schwinn unmittelbar nach der Tat gefaßt werden konnte und unter der Last des Beweismaterials seine Täterschaft gestand“. Diese Worte des Lobes sprach Land- gerichtsdirektor Dr. Huber in seiner Urteils- begründung zum Fall Schwinn aus, der am Wochenende mit dem Urteilsspruch:„lebens- länglich Zuchthaus wegen Mordes und be- sonders schwerem Raub“ abgeschlossen wor- den war. Direktor Dr. Huber zog durchaus in Zweifel, ob die Ermittlungsarbeiten 80 reibungslos verlaufen wären, wenn die Kri- minalpolizei nicht so konsequent, hart und schnell gearbeitet hätte,— Schwinn als Zeit gefunden hätte, die Blutspritzer an Sei- ner Kleidung zu entfernen, er vor allem Zeit gehabt hätte, sich zu fassen und einen ge- nauen Lügenplan zurecht zu legen. Schwinn hat— auch dies unterstrich Dr. Huber— am 17. März viel getan(durch das Anlaufen verschiedenster Ortlichkeiten und Personen), um sich Alibis für die Zeit unmittelbar vor und nach der Tat zu verschaffen. Wir ergänzen: Man wäre bei Abgrenzung des für die Tat in Frage kommenden Per- sonenkreises ohne Zweifel auf diesen Mann gestoßen. Aber ob man Tage nach der Tat auf dem Ermittlungswege noch einen so lückenlosen Indizienbeweis hätte führen können, daß der hartnäckige Leugner ge- standen hätte, und ob die Ermittlungs- unterlagen dann noch ausgereicht hätten, um die Wahrheitsfindung durch das Schwur- gericht zu ermöglichen, muß dahingestellt pleiben.— So hat denn das Lob, das der Land- gerichtsdirektor einer tüchtigen Kriminal- Polizei am höchstem Orte aussprach, seine volle Berechtigung! Die Ausführlichkeit der Worte Dr. Hubers mag noch einen Hintergrund haben: Schwinn War— immer wieder einmal— einer jener Verbrecher, die vor den Schranken des Ge- richtes ihre Geständnisse der Vorunter- suchung widerrufen Mit der uralten Masche des„Ich-bin- unter-Druck-gesetzt-worden.“ „Ich war an jenem 14. April nach stunden- langem Verhör soweit, daß ich zu allem ja gesagt habe, was mir die Beamten vor- hielten“, sagte er u. a. Was haben die Beamten in jenem Verhör wirklich getan? Wie sieht dieses„Unter- Druck-setzen“ aus? Nicht anders, als daß dem Verbrecher(jedem nicht nur Schwinn), wenn eine genaue Tatrekonstruk- tion möglich gewesen ist, in aller Schärfe vorgehalten wird:„Nein Mann, so, wie Sie sagen, kann es gar nicht gewesen sein. Ab- gespielt hat sich die Sache so und so. Was sagen Sie dazu.“ Ein Verbrecher, der nicht bereut und zu seiner Tat steht, lügt. Immer! Und die Beamten halten ihm die Wahrheit vor Augen. Solche Verhöre sind beileibe nicht angenehm. Schon hartgesottenere Burschen als Schwinn sind in ihnen zusammengebro- chen. Und haben dann die Wahrheit zugegeben. Und später widerrufen. Meist ohne Erfolg. Weil die einmal ermittelte Wahrheit schlüs- siger ist, als die neu erhobene Lüge cloth Wiedervereinigung schrank, der leer gewesen sei, symbolisch da- für, wie das Naziregime des Vermögen des ganzen Volkes einschließlich dem der Ge- Werkschaften dem Moloch Krieg und der Par- tei geopfert habe. Die Gewerkschaften hätten zu jener Zeit fast mittellos vor der Aufgabe gestanden, das Problem eines sozialen Um- bruchs zu lösen Diese Aufgabe habe nur ge- meistert werden können, weil das Vertrauen zu den alten Funktionären erhalten geblie- ben sei. Obwohl auch die Gewerkschaften in der Besatzungszeit nur Objekt des Gesche- hens gewesen seien, hätten sie am Aufbau einer volks wirtschaftlichen und sozialen Ord- nung nach Kräften mitgearbeitet. Den arbeitenden Menschen als wichtigsten Produktionsfaktor in den Mittelpunkt allen wirtschaftlichen Denkens zu stellen, sei das Hauptstreben der Gewerkschaften gewesen. Die Arbeiter, die bereitwillig in schlechtester Zeit für die bestmögliche Versorgung der Be- völkerung gearbeitet und beigetragen hätten, neues Eigentum zu schaffen, seien berechtigt, ein neues Wirtschafts- upd Eigentumsrecht zu fordern, das Recht mitzureden, mitzuver- antworten und mitzubestimmen Das sei die gewerkschaftliche Idee von der Demokrati- sierung der Wirtschaft. Aber auch aus dem kulturellen Leben sei die Arbeit der Gewerk- schaften nicht mehr wegzudenken. Verkürzte Arbeitszeit habe dem Arbeiter erst die Mög- lichkeit zur Teilnahme gegeben und gestärk- tes Selbstbewußtsein seine moralische Wider- standskraft geweckt. Man versuche, den Ar- beiter für Geist und Gemüt, für alles Gute, Schöne und Edle empfänglich zu machen. Die internationale Aufgabe der Gewerkschaften sei, einen dauernden Frieden durch soziale Gerechtigkeit zu untermauern. Das Orchester des Nationaltheaters, das sich zur musikalischen Ausgestaltung der Feier zur Verfügung gestellt hatte, spielte unter Leitung von Professor Herbert Albert die Ouvertüre zu„Zauberflöte“ von Mozart und das Vorspiel zu„Die Meistersinger“ von Wagner. Kammersänger Heinrich Hölzlin sang„In diesen heiligen Hallen“ und Natio- naltheater- Schauspieler Karl Marx rezitierte einen Vorspruch:„Das Lied vom Menschen“, in dem in starker Sprache gesagt wird, daß der Mensch das Maß aller Dinge, aber auch daß Maß aller Leiden ist, und daß es nur an ihm liegt, sich aus dem Staub zu erheben. b-t und Moskau-Reise Gut besuchtes Forum der Deutschen Jugend- Gemeinschaft Die Deutsche Jugend- Gemeinschaft Did) veranstaltete dieser Tage ein Forum der Jugend über das Thema„Welche Möglich- keiten bieten sich uns bei einer Reise Dr. Adenauers nach Moskau?“ Dieses Forum war von den Veranstaltern als„Gelegenheit zum Kennenlernen“ gedacht und soll der Auftakt zu Gesprächen unter Jugendlichen sein, die— so sagte man sehr optimistisch „vielleicht einmal so etwas wie die Kölner Mittwochsgespräwe werden“. Kennenzuler- nen war vor allem einmal die Dꝗad. Eine Organisation, die sich als parteipolitisch und konfessionell unabhängig bezeichnet und „ihre Stimme gegen die geplante Rekrutie- rung erhebt“, daneben aber aucli jugend- pflegerisch arbeiten will. Leute, die von Amts wegen Bescheid wissen sollten, spre- chen bei der Dad von einem roten Kern unter der idealistischen Schale. Davon war bei diesem Forum wenig zu spüren. Jedenfalls vermied man es gut, etwas spürbar werden zu lassen. Politisch außerordentlich gut informiert, sprach man eifrig über die Möglichkeit der Wiederver- einigung, die bei einem Moskauer Gespräch diskutiert werden müsse, war sich einig, daß der Kanzler nach Moskau reisen solle und meinte, normale Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der UdssR seien wirt- schaftlich und kulturell sehr wünschenswert, sollten aber bei einer eventuellen Begeg- nung zugunsten des Problems der Einheit Deutschlands zurückgestellt werden. Es sei wichtig, das diplomatische Klima zu reini- gen, denn„wir wollen mit allen Völkern ein Verhältnis der guten Nachbarschaft halten“. Parteipolitische Themen wurden vermie- den. Als ein Besucher fragte:„Will Adenauer überhaupt die Einheit Deutschlands?“, meinte der Diskussionsleiter Fred Stroh- meyer Ouisburg), der anfangs kurz über die russische Einladungsnote referiert hatte: „Wir wollen keine Propheten sein. Das weiß man erst, wenn er von Moskau zurück ist“. Das Beispiel Oesterreich wurde mehrmals „lobend erwähnt“, und die jungen Leute wollten lieber die Pariser Verträge auf- gegeben wissen als die Wiedervereinigung. Sie wollen nicht Soldaten werden. Sie sprachen auch viel vom„Willen des Volkes“ in der Frage der Einheit Deutschlands; es sei bedauerlich, daß sich dieser Volkswille anscheinend nur auf Motorräder, Wasch- maschinen und Fernsehapparate erstrecke. Die Diskussion war interessant, nur waren im Grundsätzlichen alle einer Mei- nung. Man hätte gern einmal handfesten Widerspruch gehört. Warum sich wohl un- sere Parteien und ihre Politiker diese Ge- legenheit, ihren Standpunkt vor einem interessierten jugendlichen Publikum dar- zulegen, entgehen ließen? Das ist um 0 unverständlicher, als viele Forumsteilneh- mer gewiß nur kamen, um zu sehen,„was sich bei denen tut“. Ein beachtenswerter- weil mit Gefahren verbundener Gedanke daß diese Neugierigen immer nur eine Seite zu hören bekommen! ila Palasthotel„Mannheimer Hof“ wirft Probleme auf Das seit 1945 beschlagnahmte Hotel wurde am Samstag freigegeben Am Samstag wurde das in den Jahren 1926/29 erbaute Palasthotel„Mannheimer Hof“, das seit August 1945 von der amerika- mischen Besatzungsarmee beschlagnahmt War, wieder in deutsche Hände zurück- gegeben. Der rechtliche Eigentümer(die Stadt Mannheim) und der wirtschaftliche „Eigentümer“(die Mannheimer Hotelgesell- schaft mbH., deren Alleingesellschafterin die Stadt ist), betrachten sich die Freigabeszene mit einem lachenden und einem weinenden Auge, macht die Freigabe doch eine lange Reihe schwieriger, überwiegend finanzieller Fragen aktuell. Die Verantwortlichen sehen sich dabei einem Hotelgebäude gegenüber, das— einst„erstes Haus am Platze“— heute immer noch kriegsversehrt ist, dessen In- terieurs inzwischen weitgehend auf ameri- kanischen Geschmack abgestimmt wurden und dessen Wiederaufbau und Wiederein- richtung etwa 3,5 Millionen DM kosten würde, wenn es für den modernen Hotel- gast wieder attraktiv werden soll. Für die- sen Zweck würde aus der Nutzungsentschä- digung, die die Amerikaner monatlich an die Stadt zahlten, und aus der Gesamtentschä- digungssumme, über deren Höhe augenblick lich noch verhandelt wird, in jedem Fall nur ein kleinerer Teil der 3,5 Millionen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig mit dem„Mannheimer Hof“ gingen am Samstag vier Wohnhäuser(im Landkreis Mannheim) und ein Wohnhaus (im Stadtkreis) wieder in deutschen Besitz über. Wenn man diese Freigaben unbe- rücksichtigt läßt, sind im Stadtkreis Mann- heim heute noch 123 Mehrfamilienhäuser (mit 477 Wohnungen) und 71 Einfamilien- häuser mit 71 Wohnungen von den US- Streitkräften beschlagnahmt. Im Landkreis jubiläum bei Adam Riehls Zither- Verein Veranstaltung„Grüße aus Wien“ eröffnet Reigen der Feste Der Zither-Verein 1920 Mannheim-Wald- hof, der in der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs gegründet wurde, verzeichnete einen großen Aufschwung und erreichte innerhalb einiger Jahre eine Mitgliedszahl von 300. Der Chor unter Leitung des be- kannten Rundfunk-Zither- Solisten Adam Riehl war weit über Mannheim hinaus be- kannt und wurde bei mehreren Musik- Wettstreiten ausgezeichnet. Im zweiten Weltkrieg ging durch Fliegerschaden das ge- samte Vereinsvermögen(Noten, Instumente usw.) verloren. Viele der Spieler kehrten nicht zurück. 8 Lange Jahre nach dem Ende dieses un- seligen Krieges wurde von einer kleinen —— Schar alter Idealisten der Spielbetrieb wie- der aufgenommen. Durch unermüdlichen Fleiss hat der Zither-Verein musikalisch wieder ein achtbares Niveau erreicht. Er darf in weitem Umkreis als führend bezeich- net werden. Durch den Krieg und schwere Nachkriegszeit war es unmöglich, das 25 und 30. Jubiläum festlich zu begehen. Das soll nun beim 35jährigen Bestehen nach- geholt werden. Auftakt zu diesem Jubiläum ist am kommenden Sonntag, 16 Uhr, im Gesellschaftshaus Brückl- Bernauer“, Wald- hof, eine Veranstaltung unter dem Titel „Grüße aus Wien“, bei der neben dem Ge- samtchor auch Schrammeln und namhafte Gesangssolisten mitwirken. befinden sich heute noch insgesamt 43 Ein- familienhäuser(mit 43 Wohnungen) und 18 Mehrfamilienhäuser(mit 47 Wohnungen) in amerikanischem Besitz. Auch über den Umfang der Freigaben ist nun einiges Zahlenmaterial bekannt gewor- den: Seit 1953 wurden im Stadtkreis 71 Mehr-, 52 Einfamilienhäuser, im Landkreis 39 Einfamilienhäuser und 23 Mehrfamilien- häuser an Deutsche zurückgegeben. Die Kurve der Freigaben ist in den letzten Mo- naten auffallend angestiegen. In Auswir- kung der Pariser Verträge und der wieder erworbenen Souveränität darf mit einer weiter anhaltenden Beschleunigung der Räumungen gerechnet werden. Auch die Räumung des Hotels„Mannheimer Hof“ ist kein Einzelfall; sie erfolgt im Rahmen einer größeren Zahl von Freigaben in mehreren Teilen des Bundesgebietes. Das Hotelgebude an der Augusta-Anlage, dessen unterstes und oberstes Stock werk ausgebrannt ist, verfügt heute noch über 182 gegenüber früher 220 Betten. Die Möbel des Hauses sind älter geworden, ein Teil des Mobiliars, des Geschirrs, der Bilder vnd Wertgegenstände steht nicht mehr zur Ver- fügung; das Haus ist sauber, aber die Rãume sind mit einem Plastikanstrich versehen, dessen Beseitigung sehr kostspielig ist. Was wird werden? Auf jeden Fall. so teilten der Geschäftsführer der Mannheimer Hotelgesellschaft, Oberverwaltungsrat Dr. Hahn und Stadtsyndikus Dr. Watzinger mit. bleibt es bei der Entscheidung, daß der Hotelcharakter des Gebäudes nicht geändert wird. Bekannt ist auch die Meinung dessStadt- rates aus der Sitzung vom 30. November 1954, daß Wiederaufbau und Wiedereinrich- tung nicht durch die Stadt selber erfolgen sollen.. —— , Stadtdiretor(Bürger- meister) Jakob Trumpf. heller und Stadtrat und 1. Ortsausschuß- Vor- sitzender Schweizer hatten am Sonntag allen Grund, sick strahlend die Hände zu schütteln: Sie waren vor zehn Jahren die Initiatoren der Wiedergründung der Gewerheschaften in Mann- „Alte Kämpen Reim. Aus dem Polizeibericht: Bild: Steiger Vermutlich Brandstiftung in Bundes bahnschuppen Während der Nacht brach in einem Schuppen der Bundesbahn in der Neckarvor- landstraße ein Brand aus, der auch auf den Dachstuhl eines benachbarten zweistöckigen Wohnhauses übergriff. Während sich die alarmierte Berufsfeuerwehr sofort an die Bekämpfung des Brandes machte und in knapp einer Stunde die Löschaktion beendet hatte, beschäftigte sich die ebenfalls an den Brandort geeilte Kriminalpolizei mit der Ursache der Brandentstehung; nach Lage der Dinge dürfte Brandstiftung vorliegen, Ein Verdächtigter wurde bereits festgenommen, Der Brandschaden beträgt einige tausend Mark. Straßenraub um Mitternacht Kurz nach Mitternacht stürzte sich ein Unbekannter auf der Straße zwischen KK? auf eine Frau und entriß ihr mit Gewalt die Handtasche, in der sich ein Geldbetrag von 17 DM befand. Ehe die überraschte Frau noch zur Besinnung kam, war der Straßen- räuber verschwunden. Eine 15 jährige war das Opfer Auf def Sandhofer Straße versuchte ein 20 jähriger gegen 23.30 Uhr ein auf dem Nach- hausewege befindliches 15 jähriges Mädchen zu notzüchten. Er warf das Mädchen mit Ge- walt auf den Boden. Obwohl er seinem Opfer den Mund und den Hals zudrückte und mit Fäusten auf es einschlug, gelang es ihm nicht, sein Vorhaben auszuführen. Mit letzter Kraft setzte sich das Mädchen zul Wehr und konnte schließlich davonlaufen, Der Täter wurde von zwei Straßenpassanten verfolgt, festgehalten und der Polizei über⸗ geben. Sozia fiel vom Moped Am Samstag wurde eine Frau mit einem lebensgefährlichen Schädelbruch ins Kran- kenhaus eingeliefert. Sie hatte einen Moped- fahrer gebeten, mitgenommen zu werden Das Moped kam ins Rutschen und stürzte wobei der Fahrer nur leicht, die Frau jedoch schwer verletzt wurde. Nichtbeachtung der Vorfahrt An der Straßenkreuzung Speyerer- Meer wiesenstraße prallte ein Motorradfahrer der die Vorfahrtsregel nicht beachtete— mit einem auf der Speyererstraße in Richtung 13 1— i 5 — 3 1 7 Almenhof fahrenden Personenkraftwagen zusammen und wurde erheblich verletzt. Im Krankenhaus wurde eine Schulterblattfrab. M tur festgestellt.— Auf der Straßenkreuzung ge Schönauer-Taubenstraße kam es zu einem Ul kräftigen Zusammenstoß zwischen Personen- kraftwagen. Ein im Wagen mitfahrendet Vertreter erlitt eine schwere Gehirnerschüt⸗ terung. Gefaßter Fotodieb 18 wenn nicht alles trügt, wurde jetzt au 72 Finbrecher gefaßt, der vor kurzer Zeit in ein Fotogeschäft in der Innenstadt einbrach und Ih zahlreiche Fotoapparate mitgehen lieb. 10 handelt sich um einen 45jährigen Mann aus N Mannheim. Ueber die Herkunft der von ihm Ur in Mannheim und teilweise in Mainz ver- kauften Fotoapparate machte er wider. sprechende Angaben. Nach seinen Angaben will er die Apparate von einem Unbekannten erworben haben. Bis jetzt konnten in Mains drei und in Mannheim vierzehn der gestonle· nen Fotoapparate sichergestellt werden. Dieb besorgte sich Glasschneider 15 Auf der Rheinau mußte sich ein bis zeit noch unbekannter Dieb erst einen Glu,. schneider besorgen, bevor er seinen geplen- ten Diebstahl verwirklichen konnte. Pas fe von wünschte Werkzeug fiel ihm durch 119 e date Einstieg in eine Schreinerwerkstätte in g Hände. Mit dem Glasschneider ritzte ef 35 an einer Gaststätte eine Fensterscheibe 1 an kletterte hinein und verschwand mit 8 0 Sete waren, Getränken und einem Geldbetro? f 5 von 160 DM. Wac Wohin gehen wir? Montag. 27 Juni 1175 Bee Tnester: ſrationalehegter nen. 1 9 1 „Der Alpenkönig un er Mens jer⸗ Konzerte: Amerikanaus 2000 Uhr. Lien e abend mit Catalina Zandueta;„Morgenste nd Nac Sandhofen, 20.00 Uhr: Sandhofer singen ents musizieren(Abendakademie) plauen led Filme: Planken„an der schönen Pavo-⸗ Ope Donau“; Alster:„Désirée“; Capitol„Der Uhr: rit“; Palast:„Bei Anruf Morde 22550 0 „Schleichendes Gift“; Alhambra: Der ant Bel Unjversum: Der Hammel mit den Wee Ma nen“; Kamera:„Die lockende Venus 18.00 „Die. Lawine“, Amerikahaus Uhr: The Film Hour, 1 Vorträge: Nietzschestraße 10, 10 50 ne, „Die kulturpolitische Situation Mann Folke Bee Spr.: Dr. W. Kadelbach(Club Graf W K Bernadotte). 1 28— 25 8 225 N 3„ 5 9 75 r 3 8 2 5 5 5 e 5. 5 3 1 5 52 85. 5. 8 5 85... e 8. e 5 ur 143/ Montag, 27. Juni 1955 5 10. MORGEN Seite 9 55 Familien- Nachrlehten Urger⸗ umpf. -Vor. allen Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben, herzensguten Vater, Schwiegervater und Großvater Heinrich Friedrich Ladeschaffner l. R. im Alter von 70 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim Rheinau, den 25. Juni 1953 Herrensand 20 In tiefem Leid: Karl Friedrich und Familie Eugen Friedrich und Frau Martha Rauch geb. Friedrich und Familie Beerdigung: Dienstag, 28. Juni, 13.00 Uhr im Friedhof Rheinau. itteln n der Mann- teiger 8 einem arvor- I den ckigen h die m die nd in eendet m den it der ige der n. Ein mmen. ausend ich ein K 1/K N alt die Unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Katharina Ries geb. Jäger ist heute nach kurzer Krankheit im 75. Lebensjahr sanft entschlafen. Ihr Leben war Mühe, Sorge und Hingabe für die Ihren. Mannheim, den 24. Juni 1955 Krappmühlstraße 33 In stiller Trauer: Albert Ries, Transportunternehmer Dipl.-Kfm. Arthur Ries, Regierungsrat Dipl.-Ing. Hugo Ries(vermißt) Agathe Ries geb. Müllerhartung und alle An verwandten Finsscherung: Dienstag, 28. Juni, 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. f seinem drückte lang es en. Mit, zen zur Meer- guten Vater, Schwiegervater und besten Opa, Herrn Hans Gleiter Verw.-Insp. à. D., Helfer in Steuersachen nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nahezu 64 Jahren für immer zu sich zu rufen.. Mannheim Käfertal, den 25. Juni 1955 Mannheimer Straße 66 Beerdigung: Dienstag, den 20. Junt, 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren herzens- In stiller Trauer: Anna Gleiter geb. Grünzinger Hans Gleiter und Frau Richard Gleiter und Frau Maria Gleiter Wwe. Enkelkinder Rolf und Rosemarie ihrer- e— mit dichtung ftwagen etzt. In attfrak- reuzung u einem 1 ersonen- render erschüt⸗ etzt der it in ein ach und ließ. EE ann aus von ihm inz ver- wider- Angaben kannten in Main! gestohle- den. ler pis jet n Glas- geplan- Das ge- m einen e in die er dann jeibe an, t Rauch- edbetrag 4 Wachtstrage 4 Beerdigung: Dienstag, 28. Juni, 10.30 Uhr Haupteriedhot Nihm. Meine Uebe Frau, unsere herzensgute Mama, Schwie- germama und treusorgende Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Martha Burkhardt geb. Ullmann ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren sanft entschlafen. Ir Leben war übervoll von Güte und Hilfsbereitschaft für ihre Angehörigen und Mitmenschen. Mannheim, den 27. Juni 1955 Untermünlaustrage 210 In tiefem Schmerz: Anton Burkhardt Alois Schmidt u. Frau Else geb. Burkhardt Hugen Werner u. Frau Ella geb. Burkhardt die Enkelkinder und Geschwister im Erzgebirge nebst Verwandten Beerdigung: Dienstag, 26. Juni, 11.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Vong unerwartet ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß- Vater, Bruder, Onkel, Schwager und Schwiegervater, Herr Wilhelm Rothermel am Freitagmorgen im Alter von 70 Jahren für immer von uns segangen. uh m.- Waldhof, den 24. Juni 1955 In tiefer Trauer: Anna Rothermel geb. Klein im Namen aller Hinterbliebenen Beerdigung: Montag, 27. Juni, 13.30 Uhr im Friedhof Käfertal. Nach kurzer, Lutschlief am leber Mann, pa, Herr schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit 25. Juni 1955 Kurz vor seinem 70. Geburtstag mein unser guter Vater, Schwiegervater und herzlieber Otto Hoffrichter Kirchenbeamter i. R. Mannheim, Weyl straße 40 l 8 In tiefer Trauer: Ida Hoffrichter Kinder und Enkelkinder N n 1 vetmie tungen 1 Wohnungs- und Zimmernachweis van Loosen, Schwetzinger Str. 53. Zimmer u. Kü. zu verm. geg. Bz, sofort beziehbar. Angebote unter Nr. 01311 an den Verlag. Büro- Gemeinschaft geboten. Angeb. unt. Nr. 01341 an den Verlag. 1-Raum-Wohnung m. Kochnische zu verm. Angeb. unt. 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Juni 1955, wohlvorbereitet mit den heil. Sterbesakramenten, unser lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Valentin Banschbach Rektor i. R. im Alter von 86% Jahren. Mhm.-Seckenheim, den 24. Juni 1955 Hauptstraße 76 In tiefer Trauer: Geschwister Banschbach und Angehörige Beerdigung: Montag, 27. Juni, 14.00 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus. Malvenweg 28 In Bestattungen Hauptfriedhof Leiser, Karl, Erlenstraße Friedhof Käfertal Friedhof Neckarau Friedhof Sandhofen Friedhof Seckenheim Beerdigung: Dienstag, 28. Junt, 14.30 Uhr Friedhof Käfertal. Montag, 27. Juni 1935 Gastiger, Elisabeth, Beethovenstraße 11. Steinsberger, Eugen, Nuitsstraße 16 Roth, August, Wormser Straße 50a Rothermel, Wilhelm, Wachtstrage 4444 Adler, Katharina, Viernheim, Neubaustraßge 12 Weber, Anna, Friedhofstraße 00 Arz, Johanna, Sonnenstraße 22-24 Banschbuch, Valentin, Seckenheim, Hauptstraße 76 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Völlig unerwartet ist am Samstagnachmittag, 25. Juni 1955, unser lieber, herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Viktor Haffenmeyer im Alter von 73 Jahren für immer von uns gegangen. Mhm.- Gartenstadt, den 27. Juni 1955 stiller Trauer: Die Kinder und Anverwandten in Mannheim Zeit 10.30 11.00 11.30 13.00 „„ „* 8 * 22 13.30 13.30 14.00 14.30 14.00 Veimle tungen flibere Auszadungs- Ind lagenaue in Walldörn an der Bundesstraße 27 gelegen, ab 1. Juli 1935 zu vermieten. Angebote unter Nr. P 52254 an den Verlag. Kleines Maus in Berchtesgaden sofort beziehbar, langjähr. zu ver- pachten. Angeb. u. P 01351 4. d. 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Am selben Abend, an dem das mondäne„Tout-Paris“ mit Maharad- schas und dem Herzogspaar von Windsor, im Beisein des Republikpräsidenten, der Galapremiere der berühmten amerikani- schen Musik- Komödie„Oklamaha“ bei- wohnte, drängten sich die Intelektuellen aller Tendenzen ins Theater Sarah-Bern- Hardt, zur Pariser Erstaufführung von Brechts „Kaukasischem Kreidekreis“ Als lange nach Mitternacht der Vorhang zu stürmischem Schlußapplaus für das„Berliner Ensemble“ ein gutes Dutzendmal auf- und nieder- gegangen war, drehte das Publikum im Parkett der Bühne den Rücken, um Brecht, der einen Augenblick in einer Mittelloge sichtbar wurde, eine Ovation darzubringen. Sartre und Camus, die beiden feindlichen Brüder, die seit ein paar Jahren ein tiefer ideologischer Streit trennt, schienen sich diesmal in ihrer Zustimmung einig zu sein. Solche Einmütigkeit symbolisiert die außer- gewöhnliche Situation Brechts, der einzigen dichterischen Persönlichkeit aus der Ost- zone, der auch im Westen, wie gerade jetzt zu den Ruhr-Festspielen, die Theater offen stehen. Der Prolog, der bei der Frankfurter Auf- kührung fortgefallen war und der den Kon- flikt zwischen Angehörigen zweier Kolcho- sen schildert, wobei die marxistische Raison slegt,— dieses Vorspiel zum„Kaukasischen Kreidekreis“ wurde hier von Vielen als eine Art Tarnkappe aufgefaßt, die sich der Autor aufsetzte, um nicht gegen die Generallinie zu verstoßen, als eine Konzession an die herrschende Ideologie, wie sie bei Wahrung aller Proportionen, auch von Shakespeare und Moliere gemacht wurde. Einige Spitz- Findige wollten sogar in der Figur des tyrannischen kaukasischen Gouverneurs Abaschvili oder in der Selbstanklage des be- soffenen Stadtschreibers und späteren Rich- ters gewisse Anzüglichkeiten sehen. Jeden- falls ist der„Kaukasische Kreidekreis“ in Paris bisher kaum als ein sogenanntes„kom- munistisches Lehrstück“ angesehen worden, sondern als bestes, wenn auch fremdartiges, die Klassische Einheit von Handlung, Raum und Zeit nicht beachtendes Theater. Der bedeutende und einflugreiche Kri- tiker des rechtsstehenden„Figaro“, Jean- Jacques Gautier, der noch vor wenigen Tagen Sartres„Nekrassow“ in Grund und Boden verrissen hat, äußert sich über den „Kaukasischen Kreidekreis“ durchaus mit Begeisterung und drückt den Wunsch aus, das Berliner Ensemble möge lange genug in Paris bleiben, damit viele Theaterliebhaber die Möglichkeit hätten, sich in die Geheim- nisse, die Ueberraschungen und Wunder einer stark persönlichen Schöpfung einzu- weihen. Was ihn besonders fasziniert, ist weniger das Stück selbst, als die Mittel die Vas ist das? Daß es Spargel ohne Kopf gibt, aber keine Spargel, die oben und unten einen Kopf haben — das ist das Leben. 1 * Ein Tag, der genau so ist wie alle anderen Tage, um den aber soviel Wesens gemacht Wird, als wäre es ein ganz besonderer Tag— das ist der Alltag. * Einer, der wenig uber Vieles weiß, aber viel über Weniges— das ist der Fachmann. * Eine Stelle, von der Leute, die kein Geld gaben, Geld bekommen, wenn sie nachweisen önnen, daß sie Geld haben— das ist die Banke. * Ein Mann, der eine Frau, einen Sohn, zwei Töchter und einen Viersitzer hat— das ist der Fußgãanger. * Vier Wochen lang viel Geld ausgeben für Unbequemlichkeiten, für deren Vermeidung man achtundviereig Wochen lang nur sehr wenig Geld auszugeben braucht— das ist die Urlaubsreise. * Der Ort, wo am genduesten auf Formen ge- achtet wird— das ist der Badestrand. Bernhard Zebrowski angewandt sind, um ihm seine szenische Form, sein Relief und seine plastische Schön- heit zu geben. Er ist nicht der einzige, der den Einflug des chinesischen Theaters auf Brecht kon- statiert, und mit allen seinen französischen Kollegen teilt er die Bewunderung für die magistrale Inszenierung, die raffinierte Pracht der Kostüme und Bühnenbilder und die hohe Kunst der Schauspieler. Vor allem Ernst Busch, gleichzeitig Sänger und Akteur — er spielt den Armeleute-Richter Azdak, der trotz seiner menschlichen Unzuläng- lichkeit nach dem gesunden Menschenver- stand Recht spricht— wie auch Angelika Hurwiez, die simple, in ihrer schlichten Hu- manität pathetische Dienstmagd Groucha, werden von der französischen Kritik aus dem Ensemble hervorgehoben, ohne Helene Weigel in ihrer herben Komposition der egoistischen Gouverneurs-Gattin zu verges- sen. In diesem Zusammenhang ist es nur zu bedauern, daß das Gastspiel des Stuttgarter Staatstheaters mit Schillers„Maria Stuart“, das die Bundesrepublik repräsentiert, erst nach dem 14 Juli in Paris zu sehen sein wird, wenn schon ein groger Teil der Pariser auf Urlaub ist. Im vergangenen Jahr waren die beiden Theater aus Deutschland, das Berliner Ensemble mit der„Mutter Cou- rage“ und das Schillertheater aus Berlin mit der Inszenierung von Kafkas„Schloß“, die großen Triumphatoren der Pariser Fest- Spiele. H. v. R. Sir Winston Churchill Dieses lebensgroße Bronze- den mal Sir Winston Chur- chills, das der englische Bildhauer Oscar Nemon geschaffen hat, ist seit kurzem in dęr Londoner Guildhall zu sehen. Keystone-Bild Der Geist, das Geld und der gute Wille Zur vierten ordentlichen Mitgliederversommlung des„Stifterverbandes för die deutsche Wissenschaft“ in Baden-Baden Geist und Geld— das alliteriert so hübsch, und man mag ein geheimes ästhe- tisches Vergnügen daran haben, daß der Stabreim hier wieder einmal das Gegen- sätzliche so amüsant zusammenzwingt. Denn starren sich die beiden Wörter, nur im An- laut einig, nicht feindselig über den Zaun der hier nicht ohne weiteres eine Verbin- dung schaffenden Konjunktion„und“ hin- weg an? Betrachten sie sich nicht mit schlecht verhohlenem Ingrimm, bereit, hef- tig aufeinander zu stoßen, wenn etwa der Titel eines„nervus rerum“ zu vergeben ist? Es ist eine uralte Antithese, die oft genug nur durch empfindliche Teil- oder Total- kapitulationen des Geistes gelöst wird, schon weil er in einer Welt, wo hart im Raume sich die Sachen stoßen, nicht unter den günstigsten Bedingungen ficht.„Vom bloßen Nachdenken wächst kein Halm, funktioniert keine Verwaltung“, sagte denn auch Professor Dr. Hermann Heimpel, der Göttinger Historiker, konziliant und einsich- tig gleich in der Einleitung seiner Rede bei der festlichen öffentlichen Vortragsveran- staltung, die der„Stifterverband für die deutsche Wissenschaft“ anläßlich seiner vier- ten ordentlichen Mitglieder versammlung in Baden-Baden durchführte. Professor Heim- pel, der zur Zeit Präsident der westdeut- schen Rektorenkonferenz ist, nahm als Ver- treter der Wissenschaften an der Tagung des Stikterverbandes teil, eines Mäzenatenkol- lektivs, in dem nicht nur eine ansehnliche Gruppe von gebefreudigen Industriellen und Wirtschaftlern, sondern auch zahlreiche Verbände der gewerblichen Wirtschaft ver- einigt sind, mit dem Ziele, die deutsche Wissenschaft durch beträchtliche Geldzuwen- dungen bei der Erfüllung von Forschungs- aufgaben und bei der Ausbildung des Nach- wuchses zu unterstützen. So einfach, das sieht man bei näherem Zusehen bald, ist es mit unserem polemi- schen Gegensatz— Geld und Geist keines- Wegs. Denn einesteils ist ja die Wissenschaft in unserer Zeit von Haus aus Gottseidank nicht ganz ohne Mittel. rofessor Heimpel bezeichnete es als eine nicht genug zu prei- sende Konsequenz der modernen Staats- führung, daß auch Leute, die niemals ge- schichtliche Bücher lesen, dank der Steuern an der Honorierung der Geschichtsprofessoren beteiligt werden.)— Und andererseits ist man auch dort, wo sich das Geld massiert, durchaus nicht immer von allem Geist ver- lassen, wofür sich ja auch im Kurhaussaal zu Baden-Baden erfreuliche Beispiele finden ließen. Da rückten zum Beispiel Dr. h. c. Ri- chard Merton, der bisherige Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende des Verbandes, als auch sein Nachfolger im Amt Dr. Dr. h. c. E. V. Vits, der Generaldirektor der Vereinig- ten Glanzstoffwerke, in ihren Ansprachen nachdrücklich von einer kommerziellen „Do ut des“-Politik ab. Der Verband will, so War zu erfahren, seine Spenden nicht als Investitionen angesehen wissen und er be- schränkt sich daher nicht auf die Unter- Stützung von Wissenschaftszweigen und For- schungsarbeiten, deren Ergebnisse übermor- gen die Industrieproduktion beeinflussen werden. Es geht ihm vielmehr um die Wis- senschaft als geistige Potenz, die gerade auch in den geisteswissenschaftlichen Zweigen ge- stärkt und am Leben erhalten werden muß; nicht der eventuelle wirtschaftliche Nutzen, sondern der menschenbildende Wert der Wissenschaft sei letztlich das Hauptanliegen. Wo sich die Vertreter der Wirtschaft so entgegenkommend ideell faßten, mußte Professor Heimpel, dem die Festrede über- lassen war, in äquivalenter Freundlichkeit möglichst real und praktisch bleiben. Er sprach über„Hochschule, Wissenschaft, Wirtschaft“. Um sich„aus der Banalität der Fragestellung vielleicht ins Historische zu retten“, entwickelte er zunächst ausführlich die an skurrilen Einzelheiten reiche Ge- schichte der finanziellen Fundierung des Universitätswesens von den frühesten An- kängen bis ins neunzehnte Jahrhundert, aber Kultur-Chronik Der westfälische Literaturpreis 1955(Annette von-Droste-Hülshoff-Preis) in Höhe von 5000 Mark wurde auf dem Westfalentag in Siegen zu gleichen Teilen an die Schriftsteller Walter Vollmer(Arnsberg/ Westfalen) und Paul Schal- lück(Köln) verliehen. Sozialistische Buchhändler und Verleger fanden sich in diesen Tagen im Heidelberger Schloß zu einer ersten internationalen Kon- ferenz und anschließend zu ihrer 8. Jahres- tagung zusammen. Dabei waren auch rund hundert Verleger, Buchhändler, Autoren, Bi- bliothekare und Gäste aus dem Ausland an- wesend, um den Eröffnungsvortrag„Der Kampf um den Begriff der Vernunft im 20. Jahrhun- dert“ von Professor Dr. Siegfried Marck, Chi- kago, und eine vor allem mit Gottfried Benn und Wilhelm Lehmann sich beschäftigende Untersuchung über die„Deutsche Lyrik nach Rilke“ von Rudolf Hagelstange zu hören, Zu- vor hatte die internationale Konferenz be- schlossen, ein internationales Komitee zur Pflege des fachlichen und menschlichen Kon- taktes der sozialistischen Buchverleger aller Länder zu errichten. er verstand es vorzüglich, an diesem Ma- terial seine Hauptfragen zu entwickeln: Was nimmt, was erwartet die Wissenschaft von der Wirtschaft— und: Was erhält, was muß erwarten die Wirtschaft von der Wis- senschaft. Er sprach von zweckgebundenen Gaben, die willkommen, und von zweck- ungebundenen, die hochwillkommen seien. Er sieht weniger die Möglichkeit, daß die von der Hochschule getrennten Spezial- korschungen versiegen könnten, als Gefahr drohen, sondern die Aussicht, daß die Ein- heit von Forschung und Lehre, wie sie an der Universität herrschen soll, allmählich aufgegeben wird, womit diese Bildungs- stätten zu sterilen Instituten bloßer Wis- sens vermittlung würden. Er plädierte daher vor allem für die Nachwuchs förderung, für die Vermehrung von Assistenten- und Dozentenstellen an den Hochschulen, also für die Stärkung des„akademischen Unter- baus“, der nur dann den belebenden Kon- takt von Forschenden und Lernenden stiften könne, wenn er auch zahlenmäßig der Masse der Studierenden gewachsen sei. In Ham- burg beispielsweise sei die Zahl dieser Stel- len noch unverändert, obwohl sich die Studentenzahl von 2000 auf 8000 erhöht habe. Hier müßten Verbesserungen eintreten, denn die Gegengabe, die die Wissenschaft der Wirtschaft als Dank für ihre Hilfe zu überlassen habe, sei der Akademiker, der nicht nur ein Spezialist seines Fachs, son- dern eine geformte, zur Menschenführung befähigte Persönlichkeit sei. Professor Heimpel wurde, nachdem er sich seiner Aufgabe mit kastalischer Bered- samkeit entledigt hatte, mit Beifall über- schüttet. Er hatte, gleichsam als Höflich- keitsäquivalent für den prachtvoll gedruck- ten Bericht über die fünfjährige Wirksam- keit des Stifterverbandes, ein Kabinettstück akademischer Rhetorik überreicht, wobei ihm zustatten gekommen war, daß er nicht als Bittsteller hatte auftreten müssen; denn er sprach ja zu den ohnehin Gebefreudigen. Und selbst was den Wunsch nach zweck- ungebundenen Mitteln angeht, braucht an der bisherigen Praxis kaum viel geändert zu werden, denn der Stifterverband übergibt ohnehin den weitaus größten Teil der auf- gebrachten Mittel(rund 25 Mill. DM in fünf Jahren) direkt an die„Forschungsgemein- schaft der deutschen Wissenschaft“, der sie die sinngemäße Verteilung überläßt. Man sieht: so grausam streng sind die Lager des Geldes und des Geistes offenbar doch nicht getrennt; jedenfalls lassen sich Brücken der Einsicht und des guten Willens bauen, trag- kähige und hoffentlich reich benutzte. Dr. Hermann Waßner —— Wein und Poesi „Literarische Weinstunde“ in Neustadt Niemand soll nach Weine lechzen! Doch kein Dichter soll heran, Der das Aechzen und das Krächzen Nicht zuvor hat abgetan! Goethe:„Rechenschaft Es hatten sich zusammengefunden: Schrift. Steller und Musiker, Maler und Publizisten im trauten Verein mit Männern, die ihr Leben dem Weine geweiht haben, als da sind die Erzeuger und Händler, die Kaufleute und Absatzorganisatoren. Männer, die der Schutz. verband Deutscher Schriftsteller, die Pfalz. weinwerbung und die Weinbruderschaft der Pfalz eingeladen hatten, um eine Tradition aus einer Zusammenkunft zu machen, die im vergangenen Jahr zum ersten Male Literaten und Weinkenner zu geselligem Gespräch ver. einigt hatte. Da saßen sie nun an langen Tischen im Neustadter Goethesaal und liesen den jungen Pfälzer Wein über die Zunge gleiten, den Ellerstadter und den Königs bacher, den Duttweiler und den Mußbacher die stolze Reihe erdiger Produkte der Weinstraße. „Der Wein, er erhöht uns, er macht uns zum Herrn und löset die sklavischen Zun- gen“, meint Goethe. Und der Wein löste auch die Zungen der anwesenden Herrschaften. Aber, beim Zeus, es waren zunächst nicht immer nur literarische Monologe, die vom Rednerpult den Gästen entgegenschallten, nicht immer waren die Worte der Sprecher von Erato und Kalliope, den Göttinnen der Dichtkunst, gezeugt.„Wein ist des Poeten heiliger Geist“, zitierte Dr. Sartorius in Sei- nen Begrüßungsworten den Dichter Rudolf Binding. Wein fällt aber auch in den Bereich des Hermes, und das ist der Gott des Han- dels und der Kaufleute. So blieb es nicht aus, daß sich manch profanes Wort in die Stunde mischte, die den Dichtern und Ken- nern geweiht sein sollte. Von Absatz und Ertragssteigerung sprach Oskar Stübinger, der rheinländisch- pfälzische Minister für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten, in seiner„Weinrede“. Nur spärlich schwangen sich seine Gedamken, ermuntert durch die eifrig in den Raum getragenen Flaschen, zu epikureischen Sätzen empor. Dann aber stieg Leopold Reitz, Ordensmeister der Pfälzer Weinbruderschaft und Verfasser des„Wein- pfarrers von Wachenheim“ würdevoll aufs Podium, schaute in die Runde der zechen- den Musensöhne und Handelsleute und sang eine Hymne auf den Wein, mit funkelnden und schwebenden Worten, seine These be- kräftigend, daß der Wein keine materielle Angelegenheit sei. sondern eine esoterische, und damit reiner Geist. Jener beschworene Geist des Weins pe- ganm auch schon, liebliche und gewiß unge- duldig zur Entfaltung drängende Gedanken in die Köpfe seiner Anhänger zu füllen, Doch hielt Oskar Bischoff erst noch seine kleine Plauderei über den„Wein in der Vers- dichtung“, eine kurze„lyrische Weingeo⸗ graphie“, bei der die modernen Lyriker nach mrem Verhältnis zum Wein befragt wurden, Auch ohne die pfälzischen und rheinländi- schen Dichter blieben noch einige Sänger des Weines übrig, die Oskar Bischoff zitierte Angefangen von Josef Weinheber, über Georg Trakl und Georg Britting mit seiner Sammlung„Lob des Weines“ bis zu dem Franken Friedrich Schnack. Damit war dann, unter leisem Aufatmen der Gäste, der offf- zielle Teil der Weinstunde zur Neige gegan- gen, und es begann, gemütlich und literarisch zu werden Max Barthel, Schöpfer von Romanen, Lyrik und Liedtexten, entledigt sich seines Rockes und hielt hemdsärmelig eine Rede. Langsam rückten all die Pfälzer Dichter und Schriftsteller ins Blickfeld, det Lyriker Rudolf Rupp(„Drum sollt ihr den Wein mir, den goldenen, preisen“), der Er- zähler Willi Gutting, Kurt Kölsch, der „Hymniker der Pfalz“, der Romancier Alfred Petto, und auch die Frauen, die Lyrikerin Elisabeth Maier-Mack und die Novellistin Erni Deutsch-Einöder. l Anmutige Mädchen, Dienerinnen der bel den Honoratioren thronenden Pfälzischen Weinkönigin, brachten neue Flaschen und Brot, und beim Hambacher und Dirkweiler teilten sich die Gäste in gleichgestimmte Gruppen oder in trinkende Einzelgänger (Georg Britting:„Weil ich allein bin, hab ich den Wein mir zum Gefährten gemacht). Und während sich das abendliche Pämmern übel das altehrwürdige Neustadt senkte, lieben sich drinnen im Goethesaal Begnadete unt Unbegnadete vom Odem der Reben insb rieren, die schon der Meister, der diesem Zimmer seinen Namen gab, für ein Mittel hielt, Gott frischer ins Angesicht zu blicken, Egon Treppmann — Manuel erkennt seine Ein abenteuerlicher Roman von Karl Lerbs Macht Copyright by C. Schönemann 50 Fortsetzung „Bitte.“ Oronta ging im Zimmer auf und ab, die leichten Möbel und Schränke schüt- terten und klirrten von seinen schweren Schritten.„Zunächst einmal wird Ihr Freund Manuel dem Idioten Esmeraldas triumphie- rend erzählen, daß er alles andere als Oronta Sei.“ „Das glaube ich nicht, Exzellenz“, lächelt del Vecchio.„Er ist klug genug, sich zu sa- gen, daß ihm das kein Mensch glauben Würde. Er trägt keine abnehmbare Maske. Die Umstände, unter denen er gefangen wurde, lassen keinen Zweifel zu. Und das Ganze klingt, unter solchen Voraussetzungen erzählt, einfach wie ein Märchen. Man würde ihn auslachen. Ich bin überzeugt, daß er durchhält und auf den Ausbruch des Kampfes Wartet, in der Hoffnung, daß die Regierungs- truppen von uns überrannt werden und er Vielleicht doch noch eine Gelegenheit zum Entkommen findet.“ „Die Aussicht ist gering“, sagte Oronta grimmig.„Wenn ich den Kerl lebend fange, brate ich ihn auf dem Rost.“ „Zunächst“, begann del Vecchio mit seiner unbewegten Stimme, entsteht die Frage, ob San Isidro die vermeintliche Gefangennahme des Generals Oronta sofort bekannt geben Wird. Sollte das geschehen, etwa im Laufe des heutigen Tages, so können Exzellenz die Nachrächt durch sofortiges Hervortreten ent- kräften und unmittelbar losschlagen. Wir können gamz einfach sagen: Bitte, die Regie- rung hat gelogen. Die Folge wäre eine unge- heure Schockwirkung bei der Gegenpartei Presserechte: Europdischer Kuſturdienst Freilassing und ein starker Auftrieb auf unserer Seite. Aber ich persönlich glaube, daß man es 80 eilig nicht haben wird. Gewig wird Esme- raldas geneigt sein, in blinder Wut das be- rühmte Exempel zu statuieren; aber Ex- zellenz kennen doch den Präsidenten und seine Neigung zum Vermitteln, zum legalen Vorgehen' und zum korrekten Aktenweg. Er wird die Gegner der Regierung nicht er- schrecken und einschüchtern— er wird sie durch Vernunft gewinnen wollen. Und Es- meraldas ist schließlich nicht nur Oberbe- fehlshaber— er ist auch Kriegsminister und Als solcher Mitglied des Kabinetts. Man wird sich streiten, meine ich, und zwar telefonisch. Kriegsgericht gegen Staatsgerichtshof. Daß die Revolution inzwischen losbrechen könnte, wird droben niemand auch nur vermuten. da man ja glaubt, daß man ihr den Kopf ab- geschlagen hat. So eröffnet sich für uns der zweite Weg, den ich persönlich vorziehen würde, da er das Uberraschungsmoment voll ausnutzt, aber größere Sicherheit bietet.“ „Richtig“, sagte Oronta und stemmte die geballte Faust schwer auf den Tisch.„In Es- peranza geht alles seinen Gang, als wäre gar nichts passiert. Heute gegen Abend schneiden wir sämtliche Verbindungen nach Concepcion und San Isidro ab, und bei Ein- tritt der Dunkelheit schlagen wir los. Das wird eine Nacht, an die San Isidro denken wird Bis dahin bleibe ich hier. Können Sie alles Erforderliche durchführen?“ „Gewiß, Exzellenz. An den Plänen selbst andert sich ja nichts. Der Termin wird ledig- lich um acht Stunden vorverlegt. Diese acht Stunden Dunkelheit werden entscheiden.“ Er erhob sich.„Ich werde Ew. Exzellenz gegen Mittag Bericht erstatten.“ „Halt“, sagte Oranta da.„Sie haben mir nur erzählt, daß Mr. Wineman seine Kenntnis durch einen Agentenbericht bekam. Wie war das doch: Der Agent hatte seinerseits die Spit- zel der Regierung belauscht, nicht wahr? Eine verrückte Geschichte. Warten Sie mal wo hielten sich die Spitzel der Regierung denn auf? Im Hotel? Oronta sah mit plötz- lich erwachendem Mißtrauen, daß del Vecchio seinem Blick auswich. Das war ihm neu. Er setzte sich auf den Schreibtischsessel und wurde sachlich.„Hier stimmt etwas nicht mein Lieber, und ich will wissen, was es ist. Es muß ein Zusammenhang mit früheren Spitze- leien bestehen. Wer hat die Pläne ihres Freundes Manuel an die Regierung verraten? Ich bitte um Antwort.“ Der Adjutant fuhr sich in leichtem Un- behagen mit zwei Fingern in den Rockkra- gen. Diesmal war es offenbar unmöglich, das Unwetter durch Auffangen abzuschwä⸗ chen. Er liebte es nicht, wenn sein Chef vor entscheidenden Handlungen in Hitze geriet — die Folge davon war, daß er Fehler be- ging, und die Folgen von Fehlern kommen auf das Haupt des Adjutanten. Dann aber fiel ihm ein, daß er diesmal mit Recht be- haupten konnte, unschuldig zu sein. Die Be- ziehungen zur Baronesa waren eine rein private Angelegenheit des Generals; ihre Uber wachung gehörte nicht zum Dienstplan. Ein kaum merkliches Zucken lief um del Vicchios Mundwinkel. „Ich bedauere es sehr, Ew. Exzellenz in einem solchen Augenblick eine menschliche Enttäuschung bereiten zu müssen. Es wäre mir lieber gewesen— „Orakeln Sie nicht“, sagte Oronta grob. „Ich will Namen hören.“ „Sefiora Mastado hat dem Innenminister Doktor Rocha den ganzen Plan gemeldet. Oftenbar im Rahmen eines regelmäßigen Dienstes. Ich nehme an, daß eine geheime telefonische Verbindung bestand. Ermitt- lungen sind eingeleitet.“ „Sefiora Mastado—? Das ist doch die Ge- sellschaftsdame der Baronesa? Woher hat denn die alte——“ Mit einem jähen Ruck sprang Oronta auf; sein Gesicht färbte sich dunkel.„Wollen Sie damit etwa sagen, daß die Baronesa von diesem Spitzeldienst wußte?“ Der Adjutant hob mit bedauernder Geste die gespreizte Hand.„Leider nicht nur das, Exzellenz“, sagte er behutsam.„Ich habe feststellen müssen, daß die Baronesa selbst eine Abmachung mit Doktor Rocha hatte. Sie hat die Mastado nur als unauffällige Mittels- person benutzt. Allerdings vermute ich, daß die Dienerin weit fanatischer war als die 1 treibende Kraft, wenn man so sagen Ar f.“ „Weiter.“ Orontas Gesicht war verzerrt, er hielt das Lineal, das auf dem Kartentische lag, in krampfhaft geballten Fäusten.„Dann hat also die Baronesa auch meinen— Stell- vertreter durch die Mastado verraten las- sen? In der Meinung,— mich damit zu ver- raten?“ Del Vecchios Stimme war gedämpft, aber klar: verständnisvolle, taktvoll verhaltene Teilnahme. „Exzellenz müssen noch Schlimmeres an- nehmen. Die Mastado hat völlig auf eigene Rechnung gehandelt, nachdem sie ein Ge- spräch zwischen der Baronesa und Manuel belauscht hatte. Das ergibt sich aus dem Be- richt, den Mr. Winemans Agent erstattete Es kam zu einer heftigen Auseinanderset- zung zwischen den beiden Frauen nach Ma- nuels Abfahrt. Die Baronesa selbst hat sich in der Nacht von Manuel für seine Pläne gewinnen lassen. Das Gespräch ergab. — ich bitte um Vergebung, Exzellens, 00 ich berichte nur Tatsachen—, daß sie 7 Geliebte geworden ist. Manuel war in 15 Morgenstunden bei ihr. Wohlbemerkt, imm in der Maske—“ Das Lineal in Orontas Fäusten brach mn einem hellen Knacken entzwei; er sch 45 derte die Hälften auf den Tisch. Es gab langes Schweigen. „Wo ist die Person jetzt?“ Orontas Stim- me klang heiser. unter scharfer „In ihrem Hotelzimmer, Bewachung. Die Mastado—“ 10 „Zum Teufel mit der alten Hexe! 7 Sie sie in den Hafen schmeißen! Die 5 dere—“ Plötzlich erhob sich die he ort Stimme zum Gebrüll:„Vorführen! 805 vorführen!“ „Exzellenz—“ 235 „Hierher bringen! In dieses Zimme erl. genblicklich! Sonst hole ich sie mir 8e. 10 Die Karten und Schreibgeräte flogen e einer krampfhaft zuckenden Bewege iner zitternden Fäuste weggewischt, ins e Auf Orontas Stirne standen dicke 1 n dle tropfen, die verzerrten Lippen, 128 lte 5 Zähne blos.„Vorführen! Sofort! röche 4 U „Wie Exzellenz befehlen.“ Der Adjutant hob die Hacken 2“ den Säbel an, rückte knapp war ein sol. sammen, ging. In seinen Augen 8 derbares Flimmern, sein Mund 2 5 2⁰¹ schmalen Strich zusammengeprebs. . 1886n Man wird vielleicht mit h r leer Befremden feststellen, daß im Ablau 5 Geschichte Geheimdienste, bel auschte 5 spräche und Spitzelberichte eine große vielfach entscheidende Rolle spielen. Fortsetzung folg 2 glaub erfül sechs stello dies bereit geset. satio! gen, Schwe Wehr richts geset, prozè Bund Blan! Auffe der v Die 1 daß lange diese, und werde einge schuß an au 31. M den! Bund Entsc Vebyw. Senor (l regie. Verte arbeit tionie liche Wicht ren 0 Mile trolle Wahz. Ue Staat daß c antwie Der! Bestil 5 B. aulsta West rung verne gieru terne amn Schlu Kom: „in 1 des deien gekon wird deine Staat noch des e besuc ten der Politi arbei akt Crun lägt, men nicht bakt Criec tag“ Zusa. ora wien atlan bindi Türk betor nicht mutn blem Genf unior Milit ment einer Vanc leihe