5 Md Inn, egg ent n f 180 Ua Ang ran Ute ne lernt gz ist 8 N Manz 1. Sobz der e 1 1 f. mlig Doß n de Bil Pal Bi Ad inch ret en d Lad onze, 21 2% ms 1 Gi m R Man Wei tow AStspik nit c ssen.“ Hed end d stellt Tsch ter( J. ags tha Spielt. weist. (Düss Schal Gerbe s Able rden? Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Sozlales: F. A. Simon; L'hafen: H. KImpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, städt. Spark., Bad. Kom. Lan desbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 243. 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Der saarländische Landtag hat am Dienstag die vier von der Saarregierung zur Vorbereitung der Volksbefragung über das Saarstatut ausgearbei- teten Gesetzentwürfe nach einer kurzen Begründung der Vorlagen durch Minister- präsident Johannes Hoffmann mit den Stimmen der CVP und der SPS gegen jeweils zwei kommunistische Stimmen in erster Lesung angenommen und an den Rechts- ausschuß überwiesen. Es handelt sich um die Entwürfe zu einem Durchführungs- gesetz für die Volksbefragung und zu Gesetzen zur Neuregelung des Vereins-, des Presse- und des Versammlungswesens. Die Vorlagen, die dem Parlament am Dienstag, einen Tag nach der Berichterstattung über die Entwürfe durch die europäische Kon- trollkommission beim Ministerrat der Westeuropa-Union in Straßburg, zugegangen sind, werden. in dem Entwurf des Durchführungsge- setzes wird die Volksbefragung als„allge- mein, gleich, geheim und frei“ gekennzeich- net. Stimmberechtigt sollen auch diejenigen personen sein, die aus politischen Gründen nach dem 8. Mai 1945 ausgewiesen worden sind; Ausnahmen davon sollen durch Ent- scheidung der Kontrollkommission vorbehal- ten sein, Als„allgemeine Grundsätze“ für den Abstimmungskampf wird festgelegt, daß die„politischen Parteien im Abstimmungs- kampf gleiche Rechte und gleiche Einwir- kungsmöglichkeiten nach den Bestimmungen dieses Gesetzes“ haben und daß niemand wegen seiner Haltung während der Vorbe- reitung und Durchführung der Volksbefra- gung einen Nachteil erfahren darf.(Eine aus- känrlichere Inhaltsangabe der vier Vorlagen veröffentlichen wir auf Seite 2). Bereits gegen diese Bestimmungen er- heben die deutschen Parteien aber den „schwerwiegenden Einwand“, es kehle die ausdrückliche Versicherung, daß allen Par- Bestimmungen, über die Bei dem Entwurf zu dem Vereinsgesetz richten sich die„ernstesten Bedenken“ der deutschen Parteien gegen die Bestimmun- gen über die Auflösung von Vereinen und Parteien. Danach soll ein Verein aufgelöst werden können, wenn er die freiheitliche demokratische Grundordnung angreifen oder gefährden, die verfassungsmäßig garantier- ten Freiheiten und Rechte aufheben oder untergraben will, oder wenn er einen„poli- tischen Kampfverband“ darstellt. Dazu kom- men für Parteien zwei weitere Auflösungs- gründe: Die Bestellung von Vorstandsmit- gliedern, die nicht das Wahlrecht zum saar- ländischen Landtag haben und die nachweis- bare mittelbare oder unmittelbare Annahme von Beihilfen und Unterstützungen von Stellen und Personen außerhalb des Saar- landes. Im Gegensatz zu den Vereinen soll die Auflösung von Parteien vom Innenminister auf dem Klageweg beim Oberwaltungsge- richt erwirkt werden, wobei das Gericht die sollen bereits am Donnerstag in zweiter und dritter Lesung verabschiedet teien gleiche Rechte und Einwirkungsmög- lichkeiten hinsichtlich jeder Art von Wer- bung zu gewährleisten sind. Die Kritik der deutschen Opposition rich- tet sich im übrigen gegen die einschränken- den Bestimmungen über den Wahlkampf, die nach Ansicht der deutschen Parteien eindeu- tig im Widerspruch zu den Beschlüssen des Ministerrates der Westeuropa-Union stehen, und die es für die bisher noch nicht zugelas- senen Parteien unmöglich machen, den ge- samten Kreis der Wahlberechtigten über den Sinn der Abstimmung aufzuklären. So soll nach dem Entwurf der Regierung Hoffmann jede politische Propaganda durch Lautspre- cher auf öffentlichen Straßen und Plätzen untersagt sein, ebenso werden öffentliche politische Versammlungen unter freiem Him- mel und politische Aufzüge nicht zugelassen. Rundfunk- und Fernsehstationen sollen kei- ner Partei zur Verfügung gestellt werden. Weitere Einschränkungen betreffen im Saarland erscheinende periodische Druck- schriften politischen Charakters. Auflösung von Parteien Möglichkeit haben soll durch Einstweilige Verfügung die Betätigung der Partei bis zur endgültigen Entscheidung zu untersagen. In der Stellungnahme der CDU-Saar heißt es, diese Bestimmungen bedeuteten die totale Auslieferung der Parteien an Willkür und Polizeigewalt. Die Parteiauflösung werd nicht von dem Vorliegen eines ent- sprechend schwerwiegenden Verbotstatbe- standes abhängig gemacht, sondern von der Entscheidung des saarländischen Innenmini- sters Hector, der selbst Partei sei, da er an führender Stelle einer zugelassenen und Priviligierten Partei tätig sei. Das spätere Fortbestehen der bisher nicht zugelassenen Parteien hänge also davon ab, ob und wie lange die gegenwärtig bereits existierenden Parteien dies für gut befän- den. Weiter wird kritisiert, daß der Tatbe- stand des mittelbaren oder unmittelbaren Bezuges von Beihilfen so weit gefaßt sei, daß selbst aus unerbetenen und unbekannten Vorgängen außerhalb des Saarlands eine Be- Warum die KPD verboten werden soll Ritter von Lex begründete den Karlsruhe.(AP-dpa) Mit dem Antrag, die Kommunistische Partei Deutschlands KPD) kür verkassungswidrig zu erklären, beschloß am Dienstag Staatssekretär Ritter von Lex die Plädoyers der Vertreter der Bundes- regierung vor dem Bundesverfassungsgericht. Er beantragte im Namen der Bundesregie- rung die Auflösung der KPD und das Verbot für diese Partei, Ersatzorganisationen zu schaffen Oder eine bereits bestehende Orga- nisation als Ersatzorganisation weiterzufüh- ren. Das gesamte Vermögen der EFD solle zugunsten der Bundesrepublik für gemein- nützige Zwecke eingezogen werden. Zur Begründung dieses Antrages erklärte der Staatssekretär, die Gefährlichkeit einer Partei, deren Grundziele gegen die freiheit- lüch- demokratische Ordnung gerichtet seien, dürke nicht nach der Zahl ihrer Mandate oder ihrer Mitglieder beurteilt werden. Dies dürke besonders dann nicht geschehen, wenn das Hauptgewicht ihrer Tätigkeit schon immer auf der außerparlamentarischen Ar- beit beruht habe und diese Arbeit noch durch den Parteiapparat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands(SED) und die Machthaber der sowjetischen Besatzungs- zone gestützt werde. Die KPD bilde eirien gefährlichen Infektionsherd im Körper des deutschen Volkes, der„Giftstoffe in die Blutbahn des staatlichen und gesellschaft- lüchen Organismus der Bundesrepublik“ sende. Die zu Hütern der Verfassung be- stellten Staatsorgane könnten nicht tatenlos zusehen, wie die KPD darauf ausgehe, die staatliche Selbständigkeit der Bundesrepu- blix im kommunistischen Herrschaftsraum untergehen zu lassen. Zu den Wiedervereinigungsparolen der Kommunisten erklärte der Staatssekretär, die Wiedervereinigung in Frieden und Frei- heit, wie sie das deutsche Volk wolle, habe mit einer Wiedervereinigung im kommuni- stischen Sirne nicht das geringste zu tun. Eine Wiedervereinigung in den Formen der revolutionären Entmachtung und Unterdrük- kung der legitimen politischen Kräfte der Bundesrepublik würde einer totalitären Ge- walt- und Willkürherrschaft auch in der Bundesrepublik den Boden bereiten, die demokratische Grundordnung beseitigen und Antrag der Bundesregierung die staatliche Selbständigkeit der Bundes- republik in verfassungswidriger Weise preis- geben. Vor Ritter von Lex hatte Rechtsanwalt Dr. Kalsbach in seinem Plädoyer als Ergeb- nis der Beweisaufnahme festgestellt, daß sich der Kampf der KPD gegen das„Adenauer- Regime“ nicht, wie sie behaupte, gegen die amtierende Regierung oder eine bloße Inter- essengruppe richte, sondern gegen die Insti- tutionen des Verfassungslebens der Bundes- republik. Der revolutionäre Klassenkampf, die gewaltsame Machtergreifung durch das Proletariat und die Beseitigung der beste- henden Staatsordnung leiteten sich Zwangs- ufig aus der Ideologie des Marxismus- Leninismus ab, zu der sich die KPD klar und eindeutig bekenne. gründung zum Parteiverbot hergeleitet wer- den könne. Ein solcher Verbotstatbestand sei in der gesamten Rechtspraxis der freien Welt ungewöhnlich. Beim Entwurf über das Pressewesen ste- hen im Mittelpunkt der Kritik die Bestim- mungen, die dem Innenminister die Ent- scheidungen über das Verbot in- und aus- ländischer Druckerzeugnisse zusprechen und der Regierung zugestehen, Pressebetriebe, die mit Mitteln ausländischer Herkunft be- trieben werden, zu schließen, wenn sie das Ziel verfolgen, entgegen dem Artikel VI. des Statutes auf die öffentliche Meinung an der Saar einzuwirken. Als Verbotsgründe gelten bei inländischen Druckwerken unter anderem die Aufforderung zu Ungehorsam gegen Gesetze oder Verordnungen, gegen Anordnungen der Regierung oder der Be- hörden oder die Aufforderung zu sonsti- gen strafbaren Handlungen und die Ver- herrlichung begangener strafbarer Hand- jungen. Ausländische Druckwerke können auch verboten werden, wenn sie Abhand- lungen enthalten, die entgegen den Sta- tutsbestimmungen auf die öffentliche Mei- nung im Saarland einwirken sollen. Wäh- rend des Abstimmungskampfes soll aller- dings nach den Bestimmungen des Durch- kührungsgesetzes ein Verbot erst nach Kon- sultierung der Kontrollkommission ausge- sprochen werden können. Die deutschen Parteien bezeichnen diesen Entwurf als einen Versuch, die Genehmi- gungsfreiheit auf dem Gebiet der Presse, die sich aus dem Saarabkommen ergibt, durch die Schaffung polizeilicher Verbotsmöglich- keiten zu umgehen. Der Entwurf liefert nach ihrer Ansicht die Presse jedem polizeilichen Eingriff aus. Volksentscheid am 16. Oktober? (dpa) Wie unterrichtete Kreise mitteilen, ist es möglich, daß die Gesetzentwürfe in den einzelnen Punkten abgeändert werden. Nach der dritten Lesung wird die euro- päische Kommission dem Ministerrat der Westeuropa-Union Bericht erstatten. Die dreimonatige Anlauffrist für den Volksent- scheid und das Abstimmungsdatum könnten dann bestimmt werden. Man nimmt an, daß die Abstimmung am 16. Oktober stattfindet. Gelegenheiten zu inoffiziellen Gesprächen bieten die Pausen in den Sitzungen des Ministerrats und der Parlamentarischen Ver- sammlung der Westeuropa- Union(WEU) und des Ministerausschusses und der Beratenden Versammlung des Europarats, die alle in diesen Tagen in Straßburg tagen. Unser Bild zeigt von links nach rechts: (Frankreich), Staatssekretar Hallstein und Außenminister Außenminister Bech(Luxemburo), Außenminister Pina Macmillan(Großbritannien). Hallstein vertrat bei der Eröffnungssitzung des Ministerrats der WEU Außenminister Dr. von Brentano, der durch den Besuch Lord Ismays in Bonn bis zum Abend des Tages un- ableömmlick war. Versammlung der Bild: dpa WEU konstituiert Spaak: Ziel der Mitgliedstaaten ist die Politik des Friedens Straßburg.(dpa) Am Dienstagnachmittag hat sich in Straßburg die parlamentarische Versammlung der Westeuropa-Union konsti- tutiert. Zum Präsidenten des„Parlaments“ der sieben Staaten des Brüsseler Paktes wurde der konservative britische Abgeordnete John MacClay gewählt. Als Präsident des Ministerrates der West- europa-Union richtete der belgische Außen- minister, Spaak, eine Botschaft der Minister an die Versammlung. Spaak sagte, es sei das Ziel aller Mitgliedstaaten der Westeuropa- Union,„eine Politik des Friedens zu verfol- gen, die Sicherheit zu stärken, die Einigkeit Verzögerungsversuche der SPD Noch kein Termin für Freiwilligengesetz/ Heute Adenauer— Ollenhauer von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Koalition besteht darauf, daß das Freiwilligengesetz noch vor den Som- merferien des Bundestags(18. Juli) verab- schiedet wird. Offensichtlich versuchen die Sozialdemokraten gegenwärtig, den Termin- Fahrplan der Regierungsparteien umzuwer- fen. Deshalb mußte man sich am Dienstag im Aeltestenrat ergebnislos trennen. Das angekündigte Gespräch zischen Dr. Adenauer und Erich Ollenhauer findet heute, Mittwochabend, im Palais Schaumburg k statt. Angesichts der angespannten Atmosphäre verspricht man sich jedoch in politischen Kreisen von dieser Unterredung keine Ent- lastung. In Bonn wurde am Dienstag bekannt, daß in spätestens drei Wochen die ersten deut- schen Militärs, die auf Grund des Freiwilli- gengesetzes einberufen werden, bei den Stä- ben der„Shape“(militärisches Haupt- quartier der NATO für Europa) eintreffen werden. Dieses teilte NATO-Generalsekre- tenr Ismay mit und wurde von Verteidi- gungsminister Blank bestätigt. Diese Ent- schlossenheit der Bundesregierung, so rasch wie möglich den militärischen Beratungs- gremien der NATO beizutreten, wird in Bonn als weiterer Beweis dafür bewertet, daß man willens ist, die Verzögerungsver- suche der SpD nicht mitzumachen. Am Montag hatte der Kronjurist der SPD, Arndt, im Rechtsausschuß eine Verta- gung der Beratungen des Freiwilligengeset- zes erreicht, indem er eine Verhinderung der SPD-Mitglieder durch eine Parteiveranstal- tung geltend machte. Am Dienstag trug Pro- fessor Carlo Schmid im Aeltestenrat vor, daß maßgebende Mitglieder seiner Fraktion am 13. Juli an dem internationalen Sozia- listenkongreß in London teilnehmen würden. Schmid bat aus diesem Grunde, die von der Koalition für diesen Tag vorgeschlagene zweite Lesung des Freiwilligengesetzes ab- zusetzen. Auf Anfrage teilte er mit, die Ab- ordnung sei am Freitag, dem 15. Juli, wie- der zurück. Daraufhin erklärten sich die Koalitionspartner bereit, die zweite und dritte Lesung an diesem Tage gemeinsam durchzuführen. Kurz nach der Sitzung des Aeltestenrates erklärte die SPD jedoch, die Auskunft von Schmid sei unzutreffend. Die SPD- Delegation werde auch am 15. Juli noch nicht aus London zurück sein. Am Dienstagabend traten Vertreter der Koalitionsparteien zusammen, um die Grund- züge der Ergänzungen des Freiwilligen- gesetzes redaktionell zu bearbeiten. Zuiscen Gesfern und Morgen Nach Besprechungen mit dem Bundes- kanzler, Außenminister von Brentano, Ver- teidigungsminister Blank und anderen Ka- pinettsmitgliedern, deren Ressorts mit Ver- teidigungsfragen befaßt sind, hat der Gene- ralsekretär der NATO, Lord IS may, die Bundesrepublik wieder verlassen. Der Kongreß der Gewerkschaft Textil und Bekleidung im DGB wurde am Diens- tag in Frankfurt eröffnet. Bundesarbeits- minister Storch setzte sich erneut für die Selbstverantwortlichkeit der am Wirt- schaftsprozeß Beteiligten und gegen jedes Staatliche Schlichtungswesen ein. Die Arbeit der Hausfrauen müsse endlich genau so geachtet werden wie jede männ- liche Tätigkeit außerhalb des Hauses, er- klärte am Dienstag die Alterspräsidentin des Bundestages, Frau Dr. Lüders FDP), auf dem Delegiertentag des Deutschen Haus- krauenbundes in Kassel. Zur Durchsetzung des Prinzips der vollen Gleichberechtigung der Frau bedürfe es der Mitarbeit aller Frauen„und nicht nur der Arbeit einer Handvoll weiblicher Bundestagsabgeordne- ter, die den Kohl genau so wenig fett machen, wie zehn Gramm Margarine im Kochtopf“. Eine erneute Reise nach Moskau werden der sterreichische Außenminister Dr. Figl und Staatssekretär Dr. Kreisky voraussicht- lich in Kürze antreten, verlautete es von amtlicher Seite aus Wien. Die Verbhandlun- gen der österreichischen Beamtendelegation in Moskau über österreichisch- sowjetische Wirtschaftsfragen, die sich aus dem Abschluß des Staatsvertrages und dem Bestreben nach Normalisierung der FHandelsbeziehungen zwischen beiden Ländern ergeben, befänden sich gegenwärtig in einem kritischen Sta- dium, das ihre Fortsetzung unter Hinzu- ziehung von österreichischen Regierungsmit- gliedern geboten sein lasse. Eine Klärung über Südtirol brachten diplomatische Fühlungnahmen zwischen Rom und Wien. Oesterreich hat nach italienischer Darstellung nun in aller Form versichert, daß es den Boden des Abkommens über Südtirol nicht verlassen und die herzlichen Beziehungen zu Italien aufrechterhalten wolle. Ein Großbrand wütete im Hafenviertel der norwegischen Stadt Bergen. Die Hälfte der hölzernen Speicherhäuser an der Deut- schen Brücke, dem um 1530 gegründeten damaligen Hauptkontor der Hansa in Ber- gen, fiel den Flammen zum Opfer. Wegen Spionageverdacht wurde der bul- garische Vizekonsul in Istanbul, Cholakoff, von der türkischen Polizei verhaftet Parlamentarier aller 15 NATO-Staaten treffen sich auf Einladung des Präsidenten des kanadischen Parlaments in der Zeit vom 18. bis 22. Juli zu einer Arbeitstagung in Paris. Vorerst ist nur ein allgemeiner Meinungs- austausch vorgesehen. Man hält es jedoch für nicht ausgeschlossen, daß sich aus diesem ersten Treffen eine Art NATO-Parlament entwickelt, das in Ergänzung zum Atlantik- rat arbeiten könne. Das rotchinesische Parlament, der Natio- nale Volkskongreß, traf zu seiner zweiten Sitzung in Peking zusammen. Wichtigste Tagungsordnungspunkte dieser alljährlichen Parlamentssitzung, die 1954 erstmals statt- fand, sind: 1. Annahme eines Fünf-Jahr- Planes zur Entwicklung der Volkswirtschaft; 2. Prüfung des Haushalts 19854 und An- nahme des Haushalts 1955; 3. Verabschie- dung des Gesetzes für die militärische Dienstpflicht; 4. Annahme des Planes zur Regulierung des Gelben Flusses. Die Zahl der Opfer bei Ueberschwemmun- gen auf der japanischen Nordinsel Hokkaido Stieg bis Dienstagmittag auf 80 Tote, Ver- letzte und Vermißte. Rund 100 Häuser wur- den völlig zerstört, 24 000 weitere Hauser und rund 20 000 Hektar Kulturboden unter Was- ser gesetzt. 32 000 Menschen sind obdachlos. zu fördern und die fortschreitende Integra- tion Europas durch eine enge Zusammen- sit mit allen anderen europaischen Orga- isationen vorzubereiten“. Der Versammlung stellte Spaak zwei spezielle Aufgaben, die im Vertrag festgelegt sind: Die Rüstungskontrolle und die Kontrolle der Tätigkeit des künftigen Saarkommissars. „Wir sind alle überzeugt“, sagte Spaak, „das eine kontrollierte Rüstungsbegrenzung das Fundament einer guten internationalen Politik ist. Wir gehen daran, dieses Funda- ment aufzubauen. Indem wir es tun, geben wir der übrigen Welt ein Beispiel. Wenn wir Erfolg haben, werden andere vielleicht den Willen haben, uns nachzueifern“, Spaak erinnerte die Abgeordneten an das Wort des amerikanischen Außenministers Dulles, daß die Schaffung der Westeuropäischen Union als Gegengewicht gegen den Ostblock einen Schritt vorwärts bedeute und allen beteiligten Staaten die Möglichkeit gebe, sich zu verteidigen, aber nicht anzugreifen. Zur Saarfrage erklärte Spaak, daß so- wohl die Saarkommission und ihr Vor- sitzender, der belgische Senator Dehousse, als auch der Ministerrat in allen Entschei- dungen zum Saarproblem„mit einer rigo- rosen Unparteilichkeit“ vorgehen würden. Spaak versicherte, daß die Westeuropa- Union eng mit allen anderen europäischen Institutionen zusammenarbeiten wird. Er forderte die Versammlung auf, diese Zu- sammenarbeit zu fördern. Bei der Wahl der sechs Vizpräsidenten der Versammlung der Westeuropa-Union ist der deutsche sozialdemokratische Abgeord- nete Dr. Gerhart Lütkens zum Vizepräsi- denten bestimmt worden. Eütkens hatte bereits vor dem Scheitern der EVG vorge- schlagen, die Brüsseler Paktorganisation als Grundlage für ein westeuropäisches Vertei- digungssystem zu wählen. Die übrigen Vize- präsidenten sind: Bichet Frankreich), Pico (Italien), Bchy Frankreich), Fens(Holland) und der Luxemburger Schaus. Sprengstoffpaket explodierte in einem Münchener Postamt München.(Dt.-Eig.-Ber.) In dem im Stadtteil Schwabing gelegenen Postamt Mün- chen 13 ereignete sich am Dienstagnachmit- tag eine Sprengstoffexplosion, die bis zum Abend zwei Todesopfer forderte. Von den 20 Verletzten schweben drei in Lebensge- fahr. Beamte des bayerischen Landeskrimi- nalamtes und des Morddezernates der Mün- chener Kriminalpolizei versuchten, in den Trümmern der Schalterhalle Anhaltspunkte für den Hergang und die Usache des Un- glücks zu finden. Nach den bisherigen Ermittlungen befand sich der Sprengstoff in einem Paket, das ein Mann in der Schalterhalle öffnen wollte; er hatte es an einem Schalter abgeholt. Bei diesem Mann— der bei der Explosion ge- tötet wurde— handelt es sich wahrschein- lich um den ehemaligen slowakischen Kul- tusminister Matus Cernak, der seit 1948 in München im Exil lebt. Cernak übte sein früheres Amt während der Zeit der natio- nal sozialistischen Herrschaft unter Minister- präsident Tiso aus und war in München in den letzten Jahren als Herausgeber der, Slo- wWakischen Korrespondenz bekannt, des Mit- teilungsblattes des„Slowakischen National- rates in Deutschland“. Der Tote konnte allerdings noch nicht mit Sicherheit identifiziert werden. Die Um- stände des Falles lassen jedenfalls, wie auch die Polizei vermutet, auf einen politischen Anschlag schließen. — Seite 2 MORGEN Mittwoch, 6. Juli 1955 Koalition einigte sich Die Entscheidung ist gefallen. Das Frei- Willigengesetz wird noch vor den Sommer- ferien durch den Bundestag verabschiedet Werden. Daran ändern auch die Schwierig- keiten nichts, die sich am Dienstag im Aeltestenrat des Bundestages efgaben. Sie drehen sich nicht mehr um die Grundsatz- fragen, sondern lediglich um ein gewisses Entgegenkommen gegenüber der SPD, deren führende Politiker am 13. Juli an einem Sozialistenkongreß in England teilnehmen Wollen. In dem Willen, vorwärts zu kom- men, ist sich die Koalition einig. Vermutlich hat auch der Bundesrat nach der Umformu- lierung der Regierungsvorlage kaum noch so große Bedenken, daß er den Vermitt- lungsausschuß anrufen wird, wodurch wei- tere Monate verlorengehen würden. Jeden- falls konnte der Verteidigungsminister, Theo Blank, dem NATO-Generalsekretär, Lord Ismay, in Bonn versichern, daß in etwa drei Wochen die ersten deutschen Militärs bei den westlichen Stäben auftauchen werden. Der Streit um das Freiwilligengesetz, der seit Pfingsten die Politik in Bonn über- schattete, brachte wichtige Lehren. Er lieg Wieder einmal erkennen, wie falsch am Platze bei so schwierigen Entscheidungen allzu viel Aufgeregtheit, allzu viel Mißtrauen, allzu viel Gerüchtemacherei sind. Aber er deckte auch auf, welche Möglichkeiten Bundestag und Bundesrat haben, um ihre Vorstellun- gen zur Geltung zu bringen, wenn sie zu einer positiven Zusammenarbeit hinfinden. Beispielsweise war die gesetzliche Veranke- rung des Personalausschusses, dessen Auf- gabe die Auswahl der oberen militärischen Führer sein wird, nicht in der ursprüng- lichen Regierungsfassung enthalten. Es wäre verfehlt anzunehmen, daß der Bundeskanz- ler oder der Verteidigungsminister die Schaf- kung dieses Gremiums abgelehnt hätten. Im Gegenteil: alle Beteiligten sind sich darin einig, dag die Persönlichkeiten, die in der neuen Bundeswehr die Schlüsselpositionen einnehmen werden, sorgfältig ausgesucht werden sollen. Die Regierung hatte lediglich ein Gefühl der Unsicherheit und befürchtete Verzögerungen, die nunmehr durch die EKoalitions vereinbarung vermieden werden. Die Fraktionen der Koalition vermochten mre Wünsche auch in anderen entscheiden- den Fragen durchzusetzen. Sie erreichten, daß mit diesem Gesetz weder Verbände, noch Einheiten aufgestellt werden können. Sein vorbereitender und vorläufiger Charak- ter wird manifestiert. Man ebnete also einen Weg, der die Teilnahme deutscher Militärs an den internationalen Stäben und Planun- gen, die Abnahme alliierter Ausrüstungen, das Anlaufen der technischen Maßnahmen, der Pilotenausbildung und anderes mehr, zu- lägzt, ohne daß der eigentlichen Wehrgesetz- gebung vorgegriffen würde. So gewann man Zeit zur gründlichen Beratung des umfang- reichen Materials. das die Grundlagen für den Verteidigungsbeitrag festlegt. Das Wort „Ermächtigungsgesetz“ hört man nun nicht mehr. Der NATO- Generalsekretär, Lord Ismay, begrüßte am Dienstag in Bonn die rasche mMitiative der deutschen Stellen zur Verwirk- lichung der Pariser Verträge und betonte noch einmal, wieviel dem Westen an den zwölf Divisionen der Bundesrepublik liegt. Er bestätigte mit seinen Ausführungen jene Argumente, die der Kanzler im Streit der Meinungen für eine rasche Verabschiedung des Freiwilligengesetzes ins Treffen führte. Der Bundesregierung ist es darum zu tun, möglichst noch vor der Viermächtekonferenz in Genf Tatsachen zu schaffen, die weder durch die Sowjets, noch durch die neuen Ver- bündeten— die Amerikaner, die Engländer und Franzosen— außer Acht gelassen wer- den können. Es wäre wohl verfehlt, wollten die deutschen Politiker jetzt, nachdem die Vertragspolitik die Einladung des Kanzlers nach Moskau auslöste, die Hände in den Schoß legen und auf das Licht aus dem Osten Warten. Nach der amtlichen Bonner Auffas- sung erleichtert jeder Schritt vorwärts in die Zusammenarbeit mit der freien Welt letzten Endes das kommende deutsch- sowjetische Gespräch. Jeder Schritt vorwärts hilft die Illusion zerstören, daß man Deutschland zu einer Schaukelpolitik verleiten und damit in die Isolierung hineinmanövrieren könne. Die kührenden Politiker der Koalition haben sich diesen Gesichtspunkten gebeugt, als sie nun- mehr geschlossen der schnellen Verabschie- dung des Freiwilligengesetzes zustimmten. Gleichzeitig haben sie jedoch ihre Anliegen bezüglich einer Verbesserung der in Eile ge- schaffenen Regierungsvorlage durchgesetzt. Hugo Grüssen(Bonn) Beitritt der Bundesrepublik zur Konvention über Menschenrechte Straßburg.(dpa) Die Bundesrepublik und Belgien sind dem Zusatzabkommen zur Europäischen Konvention über Menschen- rechte beigetreten. Die Urkunde wurde für die Bundesrepublik von Außenminister Dr. von Brentano dem Generalsekretär des Europarats, Marchal, überreicht. Vor der Bundesrepublik und Belgien hatten bereits Irland, Island, Dänemark und Schweden unterzeichnet. Die Bundesrepublik hat gleichzeitig ein zweites Zusatzabkommen zur Menschenrechts- Konvention unterzeichnet, das die Errichtung eines Gerichtshofes zur Wahrung der Menschenrechte vorsieht. Die praktische Folge der Unterzeichnung ist, daß jetzt jeder Staatsbürger in einem der sechs Unterzeichnerstaaten bei der Menschenrechtskommission in Straßburg Klage führen kann, wenn er in einem der Unterzeichnerstaaten seine Menschenrechte verletzt sleht. Auf die Klage hin muß die Menschenrechtskommission eine eingehende Untersuchung führen. Kommt die Kommis- sion zu dem Urteil, daß die Klage zu Recht geführt wird, dann kann sie die Regierung des betreffenden Landes anweisen, gegen die Verletzung der Menschenrechte einzu- schreiten. Weigert sich die Regierung, dann kann die Kommission für Menschenrechte in Straßburg unmittelbar den Ministerrat des Europarates anrufen. Hoffmanns vier Gesetz-Entwürfe Die Vorlagen sollen rechtliche Voraussetzungen für den Volksentscheid im Saarland schaffen 5 Saarbrücken, 5. Juli Der Gesetzentwurf für die Durech- führung der Volksbefragung über das Saar-Statut, den die Regierung Hoffmann am Dienstag dem Landtag vor- legte, umfaßt 55 Paragraphen. Danach soll ein Landesabstimmungsausschuß gebildet werden, dem Vertreter der Parteien ange- hören. Vorschläge der Parteien für die Be- setzung können nur berücksichtigt werden, wenn sie innerhalb eines Monats nach Be- kanntgabe des Abstimmungstages mit einer Erklärung über die Stellungnahme der Partei zu dem„Europäischen Statut für das Saarland“ eingereicht worden sind. Stimmberechtigt sind nach dem Entwurf Personen, die am Abstimmungstag das 20. Lebensjahr vollendet haben und nach saar- ländischer Gesetzgebung als Saarländer be- zeichnet werden oder im Saarland geboren sind und am 23. Oktober 1954 ihren Wohn- sitz oder dauernden Aufenthalt im Saarland hatten, oder, falls sie nicht im Saarland ge- boren sind, an diesem Tage mindestens seit fünf Jahren Wohnsitz oder dauernden Auf- enthalt im Saarland hatten. Stimmberech- tigt sind auch Personen, die aus politischen Gründen nach dem 8. Mai 1945 ausgewiesen wurden, es sei denn, die Kontrollkommis- sion entscheide im Einzelfalle anders. Wäh- rend der Vorbereitung und Durchführung der Volksbefragung sollen Vorstandsmit- glieder einer politischen Partei alle Perso- nen sein können, die abstimmungsberech- tigt sind und ihren Wohnsitz im Saarland haben. Während des Abstimmungskampfes dür- ken nach den Bestimmungen der Gesetzes- vorlage im Saarland erscheinende perio- dische Druckschriften politischen Charak- ters nur im Saarland gedruckt werden. Verleger und verantwortliche Redakteure müssen abstimmungsberechtigt sein. Die Saarregierung kann, nach Konsultierung der Kontrollkommission, die Einfuhr aus- ländischer Druckschriften, die auf die öffentliche Meinung im Saarland einzuwir- ken suchen, untersagen. Im Hinblick auf die Volksbefragung ist das Anbringen von Aufschriften an Häuserfronten und Zäunen und das Beflaggen von Privatgebäuden verboten. Plakate dürfen nur an hierfür freigegebenen Stellen angebracht werden. Lautsprecher- Propaganda ist verboten. Rundfunk- und Fernseh-Stationen dürfen während des Abstimmungskampfes keiner Partei zur Verfügung gestellt werden. Eigene Berichte der Sendestationen müssen neutral gehalten sein. Aufzüge und Ver- sammlungen unter freiem Himmel sind verboten. Auf dem vorgesehenen Stimmzettel soll von einem„europäischen Statut für das Saarland“ gesprochen werden. Der Kontroll- Faure kam um die Algerien-Debatte herum Er wird nun die Tunesien-Abkommen durchzusetzen versuchen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 3. Juli Die große Debatte der Nationalversamm- lung über die Entwicklung der Dinge in Algerien, die für Dienstag angesetzt war, ist von einer großen Mehrheit der National- versammlung überraschend auf Ende Juli vertagt worden. Die Vorgänge, die zu dieser Vertagung geführt haben, sind komplizier- ter Natur und können weder eindeutig als eine Niederlage noch als ein Erfolg der Re- glerung Faure ausgelegt werden. Die De- batte war ursprünglich von den Gegnern der Nordafrika-Politix Faures angesetzt worden, die verhindern wollten, daß die Re- gierung die schon lange von dem General- gouverneur Soustelle geplanten sozialen und politischen Reformen in Algerien anlaufen läßt. Gerade in den letzten Tagen hat aber im Parlament ein ziemlich starker Stim- mungsumschwung stattgefunden, der es den Gegnern der Reformen als unwahrscheinlich erscheinen lassen mußte, daß sie eine Mehr- heit zur Verurteilung der Reformen zusam- menbringen könnten. Dazu hat wesentlich der Bericht einer Parlamentskommission beigetragen, die unter dem Vorsitz des frü- heren sozialdemokratischen Ministerpräsi- denten Pineau in Algerien weilte und schonungslos die sozialen Mißstände in den dortigen Departements ans Licht gebracht hat. Unter dem Eindruck dieser Stimmungs- änderung beschlossen die Vertreter der algerischen Kolonisten, ihre Taktik zu ändern und nun von der Diskussion ihrer Interpellation abzusehen. Der Regierung kommt diese Entschei- dung nicht ungelegen, weil ihr von Anfang an sehr daran lag, die Tunesien-Abkom- men, deren Diskussion ursprünglich am Donnerstag beginnen sollte, schnellstens durch das Parlament zu bringen. Die Tune- sien-Debatte wird nun voraussichtlich einen Tag früher beginnen können. Ministerpräsi- dent Faure, der für die Tunesien-Abkom- men auf die Unterstützung der sozialdemo- kratischen Opposition rechnen kann, hat die Hoffnung, noch vor der Genfer Konferenz die Verträge von beiden Zweigen des Par- laments bewilligt zu bekommen. Die Gegner der Verträge werden allerdings alles daran setzen, ihre Behandlung, zu mindest im Se- nat, zu verschieben, so daß eine Entschei- dung erst nach der Genfer Konferenz fal- len würde, wobei dann die außenpolitischen Rücksichten, die im Augenblick eine Re- gierungskrise gänzlich unmöglich machen, wegfallen könnten. Politische Beobachter halten es jedoch für unwahrscheinlich, daß diese Rechnung aufgeht, denn die etwa aus- fallenden Stimmen von der Rechten würden durch die sozialistische Unterstützung weit- gehend zugunsten Faures wettgemacht wer- den. So wird die Verschiebung der Algerien Debatte letzten Endes als der Regierung eher günstig denn ungünstig beurteilt. Aller- dings werden auf diese Weise die schon lange geplanten Reformen in Algerien wie- der um Wochen verzögert, und das kann bei der dramatischen Zuspitzung der dortigen Lage ernste Folgen haben. kommission werden nach dem Gesetzent- wurf diplomatische Immunitäten zuge- sichert. Vereine und Parteien sind anzumelden Nach dem Gesetzentwurf über das Vereinswesen müssen Vereine bei der Ortspolizeibehörde zur Registrierung an- gemeldet werden. Nicht-Saarländer bedür- fen zur Vereinsbildung der Zustimmung des Innenministers. Der Anschluß eines Vereins an einen Verband, der seinen Sitz außer- halb des Saarlandes hat, muß ebenfalls der Innenminister genehmigen. Vereine können aufgelöst werden, wenn sie versuchen, ga- rantierte Freiheiten und Rechte durch„Ge- walt oder Mißbrauch formaler Rechtsbefug- nisse aufzuheben oder zu untergraben“, einen politischen Kampfverband darstellen oder gegen Gesetze verstoßen oder rechts- und sittenwidrige Zwecke verfolgen. Vorstandsmitglieder einer Partei können nur Personen sein, die das Wahlrecht zum Saarlandtag besitzen. Für die Abstimmungs- zelt sind im Abstimmungsgesetz Ausnahmen festgelegt. Parteien sind ebenfalls anzumel- den. Programm und Satzung, das Grün- dungs-Protokoll und ein Verzeichnis der Vorstandsmitglieder müssen dabei vorgelegt Werden. Eine Partei kann u. a. aufgelöst Werden, wenn sie„nachweisbar von Stellen oder Personen außerhalb des Saarlandes mittelbar oder unmittelbar Beihilfen oder Unterstützung angenommen hat.“ Der In- nenminister hat bei dem Oberverwaltungs- gericht eine entsprechende Klage zu er- heben. Eine Anpassung des Gesetzes an die ver- kassungsmäßige Neuordnung im Saarland soll einer besonderen Regelung nach Inkrafttre- ten des Saarstatuts vorbehalten bleiben. Auf kirchliche Vereine findet das Vereins-Gesetz keine Anwendung. Druckwerke können verboten werden Nach dem Pressegesetzentwurf kann verantwortlicher Redakteur nur der sein, der im Saarland seinen Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt hat, im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte und unum- schränkt geschäftsfähig ist. Inländische Druckwerke können vom Innenminister verboten werden, vor allem dann, wenn „zum Ungehorsam gegen Gesetze oder Ver- ordnungen oder gegen die innerhalb ihrer Zuständigkeit getroffenen Anordnung der Regierung oder der Behörden oder zu son- stigen strafbaren Handlungen aufgefordert „Nicht mit gebrochenen Beinen nach Genf“ Chruschtschew in der US-Botschaft: Moskau, 3. Juli Zum ersten Male seit über zwanzig Jahren nahmen am Montag führende Män- ner der Sowjetunion an einem Empfang der amerikanischen Botschaft zum Unabhängig- keitstag teil. Unter Führung von Minister- präsident Bulganin erschienen, verbindlich lächelnd, Chruschtschew, Marschall Schukow, Malenkow, Mikojan, Kaganowitsch, Perwu- schin, Saburow und weitere sowietische Po- litiker. Chruschtschew nahm im Garten der Botschaft den amerikanischen Geschäftsträ- ger Walmsley zur Seite und sagte ihm, er habe eine kleine Rede zu halten. Als sich die westlichen Korrespondenten um ihn versam- melt hatten, erklärte er: „Wir gehen nicht mit gebrochenen Beinen nach Genf. Wir gehen aufrecht wie Soldaten, um gleichwertige Partner zu treffen. Und das ist der einzige Weg. Wenn wir auf der Grundlage der Gleichberechtigung verhan- deln, alle Parteien, und wenn wir ehrlich und aufrichtig sprechen, als Gleiche zu Gleichen, dann wird dabei etwas herauskommen.“ Bulganin entfernte sich, als Chruschtschew zu sprechen begann; als Chruschtschew bemerkte, betonte er, ein Glas Whisky in der Hand haltend:„Bulganin wußte, was ich sa- London: Wieder vereinigung hat Vorrang An dem Prinzip freier Wahlen darf nicht gerüttelt werden von unserem Korrespondenten K. H. London, 53. Juli. Die am 8. Juli in Paris zusammen- tretende alliierte Sachverständigengruppe, welche die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Bonner Studiengruppe mit sonstigen Vorstudien, die von verschiedenen alliierten Stellen zu den auf der Vierer-Konferenz anstehenden Problemen angestellt worden sind, koordinieren soll, wird in diploma- tischen Kreisen Londons beträchtliche Be- deutung beigemessen. Im britischen Außen- ministerium wendet man sich energisch gegen Berichte amerikanischer Blätter, wo- nach der Westen sich schließlich doch mit der Bildung einer provisorischen gesamt- deutschen Regierung noch vor der Abhal- tung freier Wahlen einverstanden erklären werde. Doch gibt man in Londoner Re- gierungskreisen zu, daß naturgemäß in den alliierten Vorbesprechungen das Bestreben zutage getreten sei, den Eden-Plan, der ja schließlich schon 18 Monate alt sei, nach Möglichkeit so zurechtzustutzen, daß er für Moskau annehmbar werde. Die hieraus resultierenden Abänderungen würden aber die grundsätzliche Einstellung der West- mächte nicht beeinträchtigen. An dem Prin- zip freier Wahlen unter wirksamer inter- nationaler Kontrolle dürfe nicht gerüttelt werden. Ein gewöhnlich gut unterrichteter britischer Diplomat setzte hinzu:„Wir kön- nen und werden die in der DDR derzeit herrschenden Charaktere nicht als Vertre- ter des deutschen Volkes anerkennen“. In Regierungskreisen wird nach wie vor der Standpunkt vertreten, daß das Problem der deutschen Wieder vereinigung eine über- ragende Bedeutung habe und die Priorität in den Verhandlungen in Genf verdiene. Von der Oder-Neiße-Linie spricht man da- gegen vorläufig nach Möglichkeit nicht, um die ohnehin schon schwierige Situation nicht noch weiter zu komplizieren. Aber in maßgebenden Kreisen scheint die Auffas- sung zu herrschen, daß es unrealistisch wäre, von Moskau in der gegenwärtigen Situation außer dem Verzicht auf die Herr- schaft in der Sowjetzone im gleichen Atemzug auch noch eine Regelung der deutschen Ostgrenze zu erwarten, welche das Verhältnis Polens zu dem kommunistischen * ———— Abshagen Rußland schweren Belastungsproben aus- setzen müßte. Sachverständigen- Verhandlungen abgeschlossen (AP) Der deutsch- alliierte Sachverstän- digen-Ausschußg zur Vorbereitung der Gen- fer Konferenz hat am Dienstag in Bonn seine Arbeiten abgeschlossen und seine Vor- schläge zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands den beteiligten Regierungen übermittelt. Grundlage der Vorschläge ist der„Eden-Plan“, der in den zweiwöchigen Sachverständigenberatungen den derzei- tigen Verhältnissen angepaßt wurde. Einzel- heiten wurden nicht mitgeteilt. Doch hatte ein Regierungssprecher wiederholt betont, daß an dem Eden-Plan grundlegende Aende- rungen nicht vorgenommen wurden. Gute Worte bei einem Glas Whisky gen wollte. Ich hatte mit ihm darüber ge- sprochen und er ist damit einverstanden. Auch Mikojan und Kaganowitsch sind das. —— Ich habe Ihnen das gesagt, weil noch Zeit zum Nachdenken ist. Wenn wir als Scha- cherer nach Genf gehen, dann brauchen wir gar nicht zu gehen.“ a. 5 Bulganin, der inzwischen wieder heran- gekommen War, fiel ein:„ja, ich unterstütze ihn.“ Und Kaganowitsch ließ sich verneh-⸗ men:„Ja, wir alle unterstützen ihn.“. Als der amerikanische Geschäftsträger Walmsley einfließen ließ, wenn die Groß- mächte sich einig wären, bräuchte man keine Genfer Konferenz, sagte Chruschtschew mit erhobenem Zeigefinger:„Wir gehen gern nach Genf, aber wenn Ihr nicht bereit seid, ernsthaft zu verhandeln, dann können wir auch weiter warten und uns zurückhalten.“ In einem Gespräch mit dem französi- schen Botschafter, Louis Joxe, sagte Chruschtschew:„Ich glaube, Frankreich be- nötigt die Entspannung dringender als wir. Ich möchte Sie nicht beleidigen, aber ich glaube, wir sind stärker als Sie. Deutsch- land bedroht uns weniger als Sie.“ Zu Walmsley sagte Chruschtschew:„Die Leute im Westen schenkten wenig Auf- merksamkeit dem, was wir sagen. Sie ziehen es vor, im Kaffeesatz zu lesen. Sie wun- dern sich, warum die Sowjetunion so viele Vorschläge macht, die dem Westen so gut gefallen. Natürlich haben wir die Vorschläge nicht gemacht, um jemand Freude zu machen. Wir haben diese Entscheidungen getroffen, weil es die einzig richtigen sind. Das war für uns der Grund. Es gibt so viele Leute in den Vereinigten Staaten, aber auch in Frankreich und Großbritannien, die das nicht verstehen.“ Chruschtschew blickte dann um sich und fragte, ob Damen zu- gegen seien; fast flüsternd fuhr er fort: „Wir haben über Leute, die so denken, ein Sprichwort: Wenn eine Schwiegermutter un- treu ist, wird sie niemals an die Treue der Frau ihres Sohnes glauben.“ Chruschtschew bestritt energisch, daß die Sowjetunion jetzt aus einer Zwangslage heraus handele. Die Sowjetunion wünsche eine ehrenhafte Uebereinkunft. Das Gerede von einer innenpolitischen Krise entspringe der Phantasie.„Ich kann diesen Leuten ver- sichern, daß unsere Lage nie fester war als jetzt.“ AP Es wird nichts aus Brandts Berlin-Plan Er wollte überparteilichen Aufruf zur Wiedervereinigung zustande bringen von unserer Korrespondentin Angela Am Ende Berlin, 5. Juli Der Präsident des Westberliner Abge- ordnetenhauses, Willy Brandt(SPD), hat seinen Plan, in einem überparteilichen Gre- mium führender Persönlichkeiten ein Ber- lin- Programm zur Wiedervereinigung auszu- arbeiten, nicht durchsetzen können. Dieser Berlin-Plan, der als besonderer Vorschlag für die Bundesregierung und die Besat- zungsmächte gedacht war, stieß auf Wider- stände innerhalb der CDU und der SPD. Die erste Beratung zwischen den Vorsitzen- den der Berliner Parteien, den Bürgermei- stern, den Rektoren der Hochschulen und Vertretern der Wirtschaft, die für den ver- gangenen Mittwoch vorgesehen war, wurde abgesagt. Nunmehr hat der Aeltestenrat des Abgeordnetenhauses am Dienstag beschlos- sen, daß das Abgeordnetenhaus und der Se- nat eine Proklamation Berlins erörtern solle, in der die Bundesregierung und der Bun- destag aufgefordert werden sollen, eine ge- meinsame außenpolitische Basis zu finden, um den Willen aller Deutschen zur Wieder- PPT vereinigung vor der Oeffentlichkeit zu be- kunden. Wie aus Kreisen der Abgeordneten ver- lautet, hat sich der Vorsitzende der West- berliner SPD, Franz Neumann, gegen den Plan Brandts mit der Begründung ausge- sprochen, daß ein solcher Aufruf Berlins ausschließlich eine Angelegenheit der Par- teien sei. Im Abgeordnetenhaus stellt die SPD die größte Fraktion. Auch der Präsi- dent der Industrie- und Handelskammer, der als enger Freund des Bundeskanzlers gilt, hat sich von dem Vorhaben distanziert. Bei den Abgeordneten fand der Plan Brandts zu einer überparteilichen Initiative Berlins in der Frage der Wiedervereinigung wenig Anklang. Man gab zu bedenken, daß zum Beispiel die Rektoren der Universitäten nicht als Teilnehmer zu den geplanten Beratun- gen hinzugezogen werden könnten, da sie über kein politisches Mandat verfügten. S0 wird es nun bei einem Appell des Westberliner Abgeordnetenhauses an die Bundesregierung bleiben, wie er auch schon in der vergangenen Zeit wiederholt ausge- sprochen wurde. 8 regierung, die von dem christlich-demokra- — Mittwoch, 6. Jul 1955 0 wird. Außerhalb des Saarlandes erscht nende Druckwerke können verboten y Nr. 151/! den, wenn versucht wird, durch sie 1— die öffentliche Meinung im Saarland eig zuwirken. Pressebetriebe, die mit Mitte ausländischer Herkunft arbeiten, haben di. dem Innenminister anzuzeigen. Sie könne( geschlossen werden, wenn das Ziel verfolg wird, entgegen dem Artikel VI des Saat statuts auf die öffentliche Meinung dg Saarlandes einzuwirken, Als Strafen geg Was m Vorschriften des Pressegesetzes sind dg, von einer fängnis- und Geldstrafen vorgesehen. Chance“ b Das vorgelegte Gesetz über da werden? 5 Versammlungswesen trifft in 3 der Chefr Paragraphen genaue Vorschriften über h Vo wenig berufung und Durchführung von öfen Europe ns lichen Versammlungen. Versammlungen k Tin gerate nen u. à. verboten werden, wenn die fre, Leben der heitlich-demokratische Grundordnung ang es bisher griffen oder gefährdet wird, wenn bewa, essieren d neten und uniformierten Teilnehmern zu fen, Misse tritt gewährt wird. Oeffentliche Versamm trag Zusst lungen unter freſem Himmel müssen m Photos Tage vor der Veranstaltung angemels Die junge werden. Nach dem Abstimmungsgesetz sint Photosrar während des Wahlkampfes vor der Volg z lla, ha befragung Versammlungen unter freien französlsc Himmel verboten. de börte eine 1 35 ere „Beratende Versammlung igen Blie soll offizielles Forum Westeuropas werden 1 Straßburg.(AP) Die Beratende Versamm. e lung des Europarates trat am Dienstag 3. 83 rer Frühjahrssitzung 1955 zusamme werk 1755 Durch Zuruf wurde der Generalsekretär de Schön französischen Sozialistischen Fartei, G rer Bode Mollet, in seinem Amt als Präsident besti schen, kla tigt. Zu Vizepräsidenten wurden ebenfel an, Sie m durch Zuruf gewählt: Kiesinger(CD. die gerin Deutschland), Boggiano-Picco(Christliche Stunde Demokrat, Italien), Celikbas(Türkei), Lon fig 2u K Layton(Liberal, Großbritannien), Mars (Christlich-Sozial, Luxemburg), Smitt-Ing bretsen(Konservativ, Norwegen). In einer kurzen Ansprache betonte Md let, er hoffe, daß Deutschland seine zurüc gewonnene Souveränität zum Schutze det Demokratie und zur Mitarbeit an der Ein, gung Europas nutzen werde und daß di Beratende Versammlung zum offizielle Forum Westeuropas werden könne und ihre Empfehlungen dadurch größeres Gewicht er. halten würden. Ende der Regierungskrise in Italien durch Vierparteien- Koalition Rom.(dpa) Vertreter der vier italien schen Mittelparteien— Christliche Demo- kraten, Liberale, Republikaner und Sozial. demokraten— einigten sich über das Pro- gramm einer neuen italienischen Koalition. tischen Politiker Antonio Segni geleitet weir. den soll. Die italienische Regierungskris ist damit beendet. Ein Ultimatum an Diem stellte Vietnams Revolutionsausschuß Saigon.(AP) Der IlSköpfige Revolution Ausschuß Vietnams, der während der Stig. Benkämpfe im Mai vorübergehend die Mad übernommen hatte, hat die eskerune Ministerpräsidenten Diem heftig angegriffen und die sofortige Verwirklichung des vor zwei Monaten vorgeschlagenen Revolutions, programms gefordert. Danach sollte def Staatschef Bao Dai abgesetzt, die Regierung Diem aufgelöst und von Diem ein proviso. risches republikanisches Regime gebilde werden. Der Vizepräsident des Revolutions ausschusses, Ho Han Son, erklärte, fall Diem nicht sofort eine klare Antwort gebe, werde der Ausschuß an das Volk appellie- ren, das dann darüber entscheiden werde ob die Prinzipien der südvietnamesischen 8 mit Gewalt durchgesetzt werden sollen. Arbeitslos sind jetzt weniger Männer als Frauen Nürnberg.(dpa) Die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet ist im Juni erneut um 80 605 auf 650 499 zurückgegangen. Sie lieg um rund 357 200 niedriger als im Juni vori- gen Jahres und um rund 170 400 unter dem An! im Oktober 1954 erreichten bisherigen Tiel- 7 1 punkt seit der Währungsreform. Zum ersten Schuh 8 mal ist die Zahl der arbeitslosen Männet 598 8 niedriger als die Zahl der weiblichen Ar- c 5 beitslosen. 805 5 uhe Der neuerliche Rückgang der Arbeits- das Led losigkeit beweist nach Ansicht der Bundes“ vom wa anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits“ und reit losenversicherung, daß aus dem Kreis des stark e gemeldeten Erwerbslosen noch laufend gleich f. brauchbare Kräfte vermittelt werden kön es langs nen.(Siehe auch Wirtschaftsteil.) Ofen. Das“ Das Wette gende 0 ten: Scl Vorfetzäge- Röfe 8 bürstch Für. E. 1 Unt 8 Samisch ä einen L. ee tuch. 7 3 Schuher weiß, Milch gewisse handlur nach ih Arbe einmal wenn s men kl net und (Tran) mals g. Wichse einwirk glänzer Far! grau, 1 Bürste dunkle sie von man si 5 ner) C. Aussichten bis Donnerstagabend: Heute Weiche noch wechselnd wolkig, im wesentlichen Soll me schon niederschlagsfrei. Tagestemperaturen in Mile um 21 Grad. Tiefsttemperaturen der Nacht mit Be zu Donnerstag zwischen 11 und 13 Grad uin sch. Am Donnerstag teils heiter, tagsüber auch teln, s wolkig. Trocken. Etwas wärmer als am Wild- Vortag. Abflauender, anfangs nördlicher mit ei Wind. 92 JStaub neee 0 — dre elde Sind Olk. reien dp argut Inge. Mol. rück · 2 det Ein 8 dis ellen 1 ihre nt er. 8e tion lien! emo · zial, Pro · tions · Okra· Wel. SKrise uß tions- Stra ⸗ Macht g. des riffen 8 vor ons- der erung bildet tions. Tall gebe dellie- verde, ischen erden n slosen t um liegt vori r dem Tiel- sten. Anner n Al- beits· indes · beits· s der ukend kön- Heute lichen aturen Nacht Grad. auch 5s am licher Nr. 151) Mittwoch, 6. Juli 1955 — Ylla- eine Frau wird durch Iieraufnahmen berühmt Sie photographierte im Was macht eine junge Photographin, die von einer großen Zeitung die„einmalige Chance“ bekommt, ständige Mitarbeiterin zu werden?„Bringen Sie uns Tierphotos“, hatte der Chefredakteur der New Vork Times der vor wenigen Wochen mit ihrer Mutter aus Europa nach Amerika emigrierten Bewerbe- rin geraten;„Tierphotos, die das ganz intime Leben der Tiere zeigen. Das sind Photos, die es bisher noch nicht gab. Solche Bilder inter- essleren unsere Leser. Wenn Sie das schaf- ken, Misses EKoffler, machen wir einen Ver- trag zusammen.“ Photos, die es bisher noch nicht gab. Die junge Dame War nicht unerfahren im Photographieren. Unter ihrem Pseudonym „Ila“ hatte sie vor dem letzten Kriege für französische Illustrierten gearbeitet. Es ge- hörte eine Zeitlang in Paris zum guten Ton, seine vierbeinigen Lieblinge von Vlla photo- graphieren zu lassen. LIla besaß den rich- tigen Blick dafür. Eigentlich hatte Llla ja einmal Bildhauerin werden wollen. Aber als es sie dann mit ihrer Mutter, einer gebürti- gen Rumänin, von Wien nach Paris ver- schlug, sattelte sie aufs Photographenhand- werk um und lernte es von der Picke auf. Schön und gut— Amerika war ein ande- rer Boden. Hier kam sie mit ihren idylli- schen, klassisch anmutenden Tierphotos nicht an, Sie mußte aber ankommen! Schon waren die geringen Ersparnisse aufgebraucht. Stundenlang strich Vlla unruhig von Kà- fig zu Käfig durch den New Vorker Z0o. Katzensprünge Schließlich blieb sie vor dem Zwinger einer Bärin stehen. Die Bärin hatte kurz zuvor ein Junges bekommmen, einen reizenden, zottigen, kleinen Balg. Vlla knipste das Idyll von allen Seiten. Aber überwältigend waren die Aufnahmen nicht, das mußte sie sich selber eingestehen. Und sie sollte doch Pho- tos bringen„die es bisher noch nicht gab“. Den Wärtern des New Lorker Zoos ver- schlug es fast den Atem, als sie am späten Nachmittag dieses ereignisvollen Tages eine junge schlanke Frau mit einer Kamera in der Hand in den Bärenzwinger klettern sahen. Noch ehe die von allen Seiten her- beistürzenden Wärter die Tollkühne zurück- reißen konnten, hatte sich diese der Bären- mutter bereits unerschrocken genähert. Da erhob sich die Bärin zu ihrer vollen Gröge und stampfte mit hoch erhobenen Pranken auf den Eindringling zu, in dem sie wohl eine Gefahr für ihr Baby witterte. Ein kurchtbarer Prankenhieb: LVlla sank blut- überströmt zu Boden. Nur mit Mühe konn- ten sie die Wärter von dem wütenden Tier befreien und das Schlimmste verhüten. Am selben Abend hatten die New LVorker Blätter ihre Sensation: Ein die ganze erste Seite füllendes Bild einer wütenden Bärin — und auf der nächsten Seite die„story“, Wieso die tollkühne„Vlla aus Paris“ in den Bärenzwinger geklettert war. So wurde VIla auch in Amerika mit einem Schlag berühmt. Ihre Tierbücher fanden rei- Benden Absatz. Um ihre Expeditionsaufnah- men rissen sich die JI- lustrierten. Julian Hux- ley, der berühmte eng- lische Biologe, beauf- tragte sie, sein Werk „Die Sprache der Tiere zu illustrieren. Und schließlich ging auch VIlas größter Wunsch in Erfüllung: Für Keep- lings„Dschungelbuch“, diesem wunderbaren Werk, entsprechende Tier aufnahmen im in- dischen Dschungel zu machen. Ein indischer Maharadscha war von diesem Plan so angetan, daß er für VIla auf, einem geländegängigen Lastwagen eine beson- dere Plattform montie- ren ließ. Von dieser Plattform aus wollte Vlla die Tiere des Dschungels belauschen, Wieder Photos machen, „die es bisher noch nicht gab!. Als die Expedition schon aufgebrochen wax, geschah gleich am er- sten Tag das Entsetz- liche: Vllas Wagen kam mit leerer Plattform im vereinbarten ersten Dschungellager an. Der Fahrer, mit dem VIla von ihrem luftigen Sitz aus durch elektrische Anlagen verbunden war, wußte von nichts. Vor etwa einer Stunde, sagte er aus, hätte VIla ihm die letzte Anwei- sung gegeben. Diese be- sagte, auf dem schnell- sten Wege ins Lager zu fahren, da die Beleuch- tung für Aufnahmen nicht mehr geeignet sei. Kleines Ahe der Schuhpflege Jeder Schuh verlangt seine besondere Behandlung An kein anderes Kleidungsstück werden so hohe Anforderungen gestellt, wie an den Schuh. Zum Dank dafür wird er nach Ge- brauch naß und schmutzig abgestreift und achtlos in eine Ecke geworfen. Schmutzige Schuhe ungeputzt stehen zu lassen, schädigt das Leder. Am besten gibt man die Schuhe vom warmen Fuß sofort auf einen Leisten und reinigt sie vom größten Schmutz. Sehr stark durchnäßtes Schuhwerk stopft man gleich fest mit Zeitungspapier aus und läßt N trocknen; also nicht am warmen en. Das Schuhputzkästchen soll ungefähr kol- gende Gerätschaften und Putzmittel enthal- ten: Schmutz- und Glanzbürste, Anstreich- bürstchen, weiche Bürste für Samt- oder Samisch-Schuhe, Stahlbürste, Schwämmchen, einen Leinenfleck und ein wollenes Polier- tuch. An Reinigungsmitteln: verschiedene Schuhereme, Oel, Benzin, Magnesia, Feder- weis, Spiritus. Auch Seifenwasser und Milch sind zur gelegentlichen Säuberung gewisser Lederarten erforderlich. Die Be- handlung und Reinigung der Schuhe ist je nach ihrer Beschaffenheit eine andere. Arbeits- und Sportschuhe werden zuerst einmal gründlich vom Schmutz gereinigt, wenn sie sehr schmutzig sind, mit lauwar- men klarem Wasser abgewaschen, getrock- net und am nächsten Tag mit Oel oder Fett (Tran) eingerieben. Dann läßt man sie aber- mals gut austrocknen und bestreicht sie mit Wichse oder Schuhereme, die man etw-as einwirken läßt. Hierauf bürstet man sie glänzend. Farbige Lederschuhe(gelb, braun, grün, grau, rot, beige) müssen mit einer eigenen Bürste behandelt werden, die nicht für dunkle Schuhe verwendet wird. Nachdem sie vom Straßenstaub gereinigt sind, streicht man sie mit weißer(eventuell gleichfarbe- ner) Creme ein und poliert sie mit einem weichen Lappen glänzend. Braune Schuhe soll man zur Reinigung ab und zu mit einem in Milch getauchten Tuch abwischen, Flecke mit Benzin entfernen. Helle Schuhe werden in schwarzem Seidenpapier oder in Schach- teln, staub- und lichtgeschützt aufbewahrt. Wild- und Sämischlederschuhe befreit man mit einer Gummi- oder Drahtbürste vom Staub und behandelt sie mit einem, der Farbe entsprechenden Putzstein oder mit einem sogenannten„Dressing“. Lackschuhe sind vor Költe, die das Lackleder bricht, zu schützen. Man behandelt sie möglichst selten mit Creme und verwendet ein Lackleder- Spezial- Reinigungsmittel. Es ist ratsam, Lackschuhe zeitweise mit einer Zwiebel ab- zureiben und hierauf mit einem weichen Tuch glänzend zu putzen. N Der weiße Leinenschuh wird trocken ab- gebürstet, wenn er sehr beschmutzt ist, mit jauwarmem Seifenwasser und einer alten Nagelbürste gesäubert und, wenn er trocken ist, mit einem Leinenputzmittel, wie man es überall zu kaufen bekommt, bestrichen. Man läßt ihm Zeit zum Trocknen. Zuletzt pürstet man ihn mit einer dafür allein be- stimmten kleinen Bürste leicht ab. fem 200 und im Dschungel/„Bilder, die es bisher noch nicht gab“ Die Expeditionsteilnehmer fuhren die Strecke zurück. Etwa nach einer Stunde fan- den sie Vlla unbeweglich und unverletzt im Dschungel liegen, so, als ob sie schlief. Sie mußte, vielleicht bei einer jähen Wendung des Wagens, von der Plattform herunter- gefallen sein. Aber ihr Tod, so wurde er- mittelt, war bereits vorher eingetreten: Eine der kleinen heimtückischen Schlangen des indischen Dschungels war ihr zum Verhäng- nis geworden. VIla lebt nicht mehr. Aber ihre wunderbaren Tierporträts sind in ihren über die ganze Welt verbreiteten Büchern über Katzen und Enten, Bären und Löwen erhalten. Die Tiere, in deren geheimnisvolle Welt sie mit der Kamera wie kaum eine an- dere Frau eindrang, brachten ihr Ruhm und Tod.. Große Mode: Schottentwee Im Herbst soll die Schottenmode wieder kommen. Das internationale Wollsekretariat in Düsseldorf will jedenfalls die Tweed- Mode in diesem Sinne modernisieren. Danach sollen die neuen Wollstoffe wie hand- gewebte und-gesponnene schottische Er- zeugnisse aussehen. Daneben sind Tweed sorten vorgesehen, die schottischen Decken ähneln, Jacquard-Tweeds, die mannigfaltige Motive zeigen und auch ganz glatte Tweeds mit sehr dezenten, kleinen Effekten. Auch Fischgratmuster sollen wieder zu sehen sein. Unter den bäuerlichen, oft ein wenig harten Stoffen soll der nach den gleichnamigen In- seln beannte Shetland-Tweed mit diagona- jen Streifen erscheinen.— Tiefe, volle Far- ben, wie rubinrot, saphirblau oder amethyst, sind ebenfalls neu. Dazu würden Woll gewebe treten, deren Oberfläche dicht ver- streut vielfarbig bunte Noppen zeigt, klar sichtbar oder durch eine Haardecke ver- schwommen. Noch lebendiger werde das Bild, wenn graue oder weiße Stichelhaare eingewebt sind. Sommerschlußverkauf Der Sommerschlußverkauf findet in die- sem Jahr vom 25. Juli bis zum 6. August statt. Zum Verkauf kommen folgende Wa- ren: Textilien, Bekleidungsgegenstände, Schuhwaren, Damenhandtaschen, Damen- handschuhe, Lederblumen und Damengürtel. Reste werden während der letzten drei Tage, von 4. bis 6. August, verkauft. Die Aufnahmen sind dem Bildband:„Katzen“ von Vlla, Christian Wegner Verlag, Hamburg. entnommen. Im Zeitalter der Gleichberechtigung: Er soll dein Gott sein der„Gattenverehrung“ lebt in Indien wieder auf Der Ritus Das indische Parlament hat kaum das neue Hindu-Ehegesetz verabschiedet, das der Befreiung der Frau von entrechtenden ortho- doxen Gebräuchen dienen soll, und schon beginnt die Opposition reaktionärer ortho- doxer Kreise einzusetzen. Die fortschritt- lichen indischen Frauen und Vorkämpferin- nen für Frauenrechte in der Hauptstadt rau- fen sich verzweifelt die Haare über die Rück- ständigkeit vieler ihrer Schwestern. Diese hatte sich gerade wieder in Lucknow egezeigt, Wo über tausend verheiratete Frauen an einem fünftägigen sogenannten„Pati Pujan Mahayagna“, das heißt,„Hochopfer der Gattenverehrung“, teilgenommen hatten, um nach uralter Hindusitte ihre Ehemznner „göttlich“ zu verehren. Die ganze Veranstal- tung—„Operation Gattenverenrung“ wie sie die„Hindustan Times“ sarkastisch be- zeichnete— ging von einem Hinduheiligen, Sheshaji Mahraj von Sultanpur, aus, der, wie er sagte, als Protest gegen das soeben erlassene Scheidungsgesetz den altehrwür- digen Ritus der„öffentlichen Gattenver- ehrung“ wieder beleben Will. Bevor es zu der Veranstaltung in Lucknow kam, gerieten sich verschiedene„Heilige“ in die Haare, denn die Gegner dieses längst eingeschlafe- nen Brauchs behaupteten, daß dieser Ritus nicht von den Shastras, den orthodoxen Schriften der Hindus, sanktioniert sei. Das veranlaßte die Anhänger des Ritus zu der Wette, jedem 1000 Rupien zu zahlen, der nachweisen könnte, daß der Ritus gegen die Shastras verstoße. Man wandte sich sogar an den Erstminister von Uttar Pradesh, Dr. Sampurnanand, um in der Sache zu inter- venieren. Die gattentreuen Frauen von Lucknow warteten jedoch nicht erst Entscheidung und Ausgang der Wette ab, sondern begannen sogleich mit der Veranstaltung. Prozessionen von Frauen zogen unter starker polizeilicher Bewachung durch die Hauptstraßen von Lucknow und riefen:„Nieder mit der Schei- dung:“ Brahmanen wachten darüber, das die Frauen täglich ihre Ehemänner wie eine Siamłkater Gottheit anbeteten— und zwar in der Oeffentlichkeit! Es war ganz so, wie es der mythenhafte Heilige und Seher der Hindus, Vasishta, in den Puranas vorschrieb:„Auf der Erde gibt es für das Weib keinen Gott außer seinem Gatten. Das erhabendste Werk, das eine Frau vollenden kann, ist der Ver- such, ihrem Gatten zu gefallen, indem sie ihm vollkommen Gehorsam leistet. Darin sollte die einzige Richtschnur für ihr Leben liegen. Ob auch der Gatte entstellt, alters- schwach, gebrechlich, von schlechten Manie ren, cholerisch, unzüchtig, unmoralisch, trunksüchtig sei, ob er häufig Spielhäuser besuche oder mit anderen Weibern in Sünde lebe, ob er wahnsinnig, ehrlos, verkrüppelt, taub oder stumm sei— eine Frau soll ihn stets als hren Gott betrachten und ihn mit all ihrer Aufmerksamkeit und sorgenvoller Liebe überschütten, ohne Rücksicht auf Sei- nen Charakter zu nehmen oder ihm irgend- wie Aergernis zu geben Die Frauen natürlich müssen Sitas, Sa- vitris und Gauris sein: Vorbilder der ehe- lichen Treue, Keuschheit und Unterwürfig- keit. So mag noch heute das Ideal vieler orthodoxer Hindus aussehen, aber die jungen Inderinnen wollen nichts mehr davon wis- sen. Der Höhepunkt des großen Opfers der „Gattenverehrung“ in Lucknow war am letzten Tag die feierliche Prozession von Tausenden von Menschen am festlich be- leuchteten Strande des Gomati River, bei der am Abend Statuetten von Gauri und Sita unter Absingen von Hymnen und Streuen von Blüten in die Fluten des hei- ligen Flusses versenkt wurden. Unverhei- ratete Mädchen sangen Sanskrithymnen dazu und beteten für einen„gottgleichen“ Brauti- gam. Der Chor wurde von 51 Brahmanen in Saffrankutten geleitet. Schließlich warfen sich die Frauen vor ihren Ehegatten in den Staub. Einige der teilnenmenden Ehepaare gehörten den reichsten und gebildeten Fa- mälien Lucknows an. Sheshaji, der offenbar mit dem Erfolg seines Experiments zufrieden ist, beabsich- tigt nun, weitere„Gattenverehrungs“-Ver- anistaltungn an anderen Orten Indiens vor- zunehmen, und man versteht die ohnmäch- tige Wut der Vorkämpferinnen für die Frei- heit und die Rechte der Frau. Es war ein bezeichnendes Zusammentreffen der Ereig- nisse, daß sich am letzten Tage der Luck now- Zeremonien eine 27 Jahre alte Witwe in Chariya, einem Dorfe in Bikaner, in den brennenden Scheiterhaufen ihres am Vor- tage verstorbenen Gatten warf, nachdem sie die Todesriten gebührend vollzogen hatte. Dreihundert Dorfbewohner schauten diesem extremen Ausdruck der„Gattenverehrung“ zu, ohne auch die geringsten Anstrengungen zu machen, die junge Frau vor dem Flam- mentod zu bewahren. G. Z. Zeszezynskl Die Metallographin ist gut bezahlt und sehr gesucht Hohe Anforderungen/ Kein Fehler darf ihr entgehen Tag und Nacht dröhnen die Maschinen einer großen Metallwarenfabrik. Die Arbeit läuft auf Hochtouren. Aber der Lärm der Werkhallen dringt nicht bis in die Räume des Betriebslaboratoriums, in denen die kühle Ruhe wissenschaftlicher Arbeit herrscht. Hier ist das Reich der Metallo- graphinnen, jener Frauen, die sich der Wis- senschaft von den Metallen und ihren Le- glerungen verschrieben haben und ohne die heute kein größeres Werk der Metallbranche auskommen kann. Die Metallographin fertigt von Proben 31 ler zu verarbeitenden Metalle spiegelglatte Schliffe und bestimmt dann mit Hilfe des Mikroskops und fotografischer Aufnahmen an Hand des Kristallisationsbildes die Zer- reißfestigkeit und chemische Zusammenset- zung des Metalls. Sie gibt dem Werkstoff- ingenieur mit jeder Untersuchung einen Be- richt in die Hand, der die etwa gefundenen Fehlerquellen genau beschreibt, auf die Fol- gen dieser Fehler aufmerksam macht und es somit ermöglicht, eine ungeeignete Legie- rung nicht zu einer bestimmten Verarbei- tung zu verwenden. Sie schafft die Voraus- setzung für den ungestörten Lauf der Ma- schinen in den Werkhallen, die Möglichkeit zugleich, dem Betrieb große Schäden zu er- sparen. Das blonde junge Mädchen, das am La- poratoriumstisch sitzt, sieht mit gespann- ten Zügen in ein Mikroskop von der Größe eines Kinderwagens. Die Metallkunde, die Wissenschaft von den 20 000 verschiedenen Legierungen mit ihren hundert verschiede- nen Eigenschaften, hat sie gepackt. „Ich habe nach dem Abitur das Lette- Institut in Berlin besucht“, erzählt die junge Metallographin.„Vier Semester waren nötig, dazu während der Sommerferien sechs Wo- chen Praktikum einer Schlossergrundausbil- dung und drei Wochen Laboratoriums- Grundausbildung. Die Anforderungen sind hoch, ohne sehr gute physikalische und che- mische Grundkenntnisse kann man ihnen nicht gerecht werden. Wir schmolzen von 36 Studentinnen auf 18 zusammen, und 17 bestanden die Abschlußprüfung. Aber die Mühe lohnte sich auch. Die Nachfrage der Industrie nach Metallographinnen ist groß. Vom Institut weg wurden wir alle in Stel- len vermittelt. Auch finanziell lohnt sich die harte Ausbildungsarbeit: Wir bekommen ein Anfangsgehalt von 350,— bis 400,— DM.“ Das Lette-Institut bildet mit besonderer Sorgfalt junge Mädchen in dem ausgespro- chenen Frauenberuf der Metallographin aus. Auch mit Obersekundareife werden Mädchen nach einem Vorsemester mit Abschlußprü- fung aufgenommen. Gegenwärtig sind es in jedem Semester etwa 30 Studentinnen und alle finden einen Platz in der Industrie. Auch einige Universitäten und Technische Hoch- schulen, so z. B Göttingen, Braunschweig und Stuttgart, bilden Metallographinnen aus, aber hier erfolgt kein staatliches Ab- schlußexamen. „Es ist ein interessanter Beruf“, meinen die Metallographinnen übereinstimmend. Und was sagt die Industrie dazu?„Eine gute Metallographin kann durch richtige Analy- sen ein Werk vor großen Schäden bewahren. Je höher die Ansprüche an die Verarbeitung werden, desto ausgedehnter werden die Un- tersuchungsmethoden und desto mehr Me- tallographinnen brauchen wir.“ Deutsche Frauen in Paris Zu Ehren einer Gruppe von etwa dreißig Vertreterinnen deutscher Frauenorganisatio- nen fand in der französischen Nationalver- sammlung ein feierlicher Empfang statt. Die Paris-Reise der Delegation ist von der Europa-Union organisiert worden und er- kolgt als Gegenbesuch zu einer früheren Reise von Vertreterinnen französischer Frauen- Organisationen nach der Bundes- republik. 1 e e MANNHEIM Mittwoch, 6. Juli 1955/ Nr. 1 Zu Mozarts 200. Geburtstag: „Hochzeit des Figaro“ eröffnet die neue Spielzeit „Uebergangsmiete“ bis zur Eröffnung des neuen Nationaltheaters Das Mannheimer Nationaltheater legt so- eben einen geschmackvoll ausgestatteten Prospekt vor, der mit dem Spielplan der Saison 1955/56 und der Zusammensetzung des Ensembles bekannt macht. Die neue Spielzeit wird am 17. September mit einer Neuinszenierung von Mozarts„Hochzeit des Figaro“ eröffnet, die eine Veranstaltungs- reihe aus Anlaß des 200. Geburtstages des Komponisten einleitet. In diesem Zyklus sind Aufführungen von„Idomeneo“,„Don Giovanni“,„Cosi fan tutte“, der„Zauber- flöte“ und der„Entführung aus dem Serail“ vorgesehen, deren Premiere auf den Ge- burtstag Mozarts, den 27. Januar, gelegt wurde. Im übrigen sieht der Opernspielplan neben zahlreichen Wiederaufnahmen fol- gende Neuinszenierungen vor:„Fra Dia- volo“ von Auber,„Martha“ von Flotow, „Jenufa“ von Janacek, ferner Puccinis„Ma- dame Butterfly“ und„Manon Lescaut“, die Heidelberg gestern abend in einer Inszenie- rung des früheren Nationaltheater-Inten- danten Erich Kronen herausbrachte, dann von Richard Strauß„Ariadne auf Naxos“ von Tschaikowsky„Pique Dame“ und das „Dornröschen“-Ballett sowie den„Vogel- händler“ von Zeller. ACHTUNG Die nachste Wochenend- Ausgabe bringt das große Schauma. Preisausschreiben „Erfullter Traum: durch Schauma- Schaum J“ S 1 oo 000 Zu gewinnen sind: Opel, Rekord“, Volks. wagen, Musiktruhen, Fernsehgeräte,, Lam- bretta“- Motorroller, Elektro-Kühlschränke, Fotoapparate, Nähmaschinen, Rundfunk- gerate und viele andere wertvolle und schöne Dinge! Auch Ihr Traum kann in Erfüllung sehen! Machen Sie mit! HANS SSHWARITKOF F. HAMBURG entschieden, An Erstaufführungen sind geplant: das „Turandot“-Ballett von Gottfried von Einem ein Milhaud-Abend mit den Ein- aktern„Der arme Matrose“„Die Leiden des Orpheus“ und„Die Geschichte der Prinzes- sin Europa“ von Strawinsky„Persephone“ und„Le sacre du Printemps“ von Suppé „Banditenstreiche“ und als moderne Ope- rette Schröders„Hochzeitsnacht im Para- dies“. Außerdem ist beabsichtigt ein Büh- nenwerk von Werner Egk, Ernst Krenek oder Gian-Carlo Menotti zu bringen. Für den Silvester-Abend ist ein buntes Pro- gramm unter dem Titel„Fledermausereien“ vorgesehen. Das Schauspiel eröffnet am 22. Septem- ber mit Goethes„Urfaust“ und bringt dann am 27. September im Mozartsaal die eben in Berlin zum ersten Male in Deutschland gespielte Nestroy-Variation„Die Heirats- vermittlerin“ von Thornton Wilder. Der Spielplan sieht außerdem etwa achtzehn Premieren vor, die nach Ergänzung durch wesentliche Neuerscheinungen aus folgenden Werken ausgewählt werden sollen: Aristo- phanes„Lysistrata“, Shakespeare„Hein- rich IV.“,„Der Widerspenstigen Zähmung“ und„Ende gut— alles gut“, Moliere„Der Misanthrop“ und„Tartüff“, Schiller„Jung- frau von Orleans“, Kleist„Amphitryon“, Ostrowskij„Der Wald“, Shaw„Frau War- rens Gewerbe“, Hauptmann„Schluck und Jau“, Wedekind„Der Marquis von Keith“, Brecht„Der kaukasische Kreidekreis“, Faulkner„Requiem für eine Nonne“, Fry „Venus im Licht“, Giraudoux„Intermezzo“, Haecker„Piavara““, Hochwälder„Das hei- lige Experiment“, Lorca„Dona Rosita“, Zuckmayer„Das kalte Licht“, Rehfisch „Nickel und die sechsunddreißig Gerechten“, Sarauw-Neumann„Der kleine Napoleon“ und Smith„Der erste Frühlingstag“. In den Kreis der Vorstände des Na- tionaltheaters tritt neu Heinz Joachim Klein aus Nürnberg als Oberspielleiter des Schau- spiels. Als Gastregisseur sind Mary Wig- man, Erwin Piscator, Franz Reichert, Diet- rich Haugk, Sigurd Baller und Heinrich Sauer(dessen neues Wirkungsfeld Heidel- berg sein wird) verpflichtet worden. Zum Ensemble des Schauspiels kommen neu hin- zu Thessy Kuhls aus Lübeck, Wolfgang Amerbacher aus Karlsruhe, Horst Boll- mann Aus Essen und Hans Peter Thielen vom Deutschen Schauspiel- haus in Ostberlin. Das Opernensemble nimmt Gertrud Jahoda aus Düsseldorf, Hannelore Ludwig aus Nürnberg und Peter Walter aus Essen auf. Das Ballett bekommt mit Inga Weiß und Roger George aus Hei- delberg, die als Gäste soeben in Carl Orffs „Catulli Carmina“ und„Carmina Burana“ vom Mannheimer Publikum herzlich gefeiert wurden, interessanten Zuwachs. Die bisherigen Platzmieter wird eine „Uebergangsplatzmiete zum neuen Na- tionaltheater“ interessieren, die für die Zeit vom September 1955 bis zur Eröff- nung des neuen Nationaltheaters Anfang 1957 aufgelegt wird. In dieser Abonne- ments-Reihe werden statt bisher zwanzig, insgesamt dreißig Vorstellungen angeboten. i e Vierzehn Aufführungen ausverkauft Trost für die nächste Spielzeit Ausverkauft sind alle 14 Aufführungen von Orffs„Catulli Carmina“ und„Carmina Burana“, die das Nationaltheater im Musen- sdal vorgesehen hatte. Es werden jedoch in beschränkter Zahl noch Kartenbestellungen angenommen, für den Fall, daß Platzmieter Plätze umtauschen wollen. Die Erfüllung dieser Kartenwünsche kann aber nicht ver- sprochen werden. Das Nationaltheater teilte außerdem mit, daß Herbert Maischs erfolg- reiche„Tartüff“- Inszenierung in die nächste Spielzeit übernommen wird. „Urlaub von der Weltgeschichte ist zu Ende“ MdB Franz Lenz: Die außenpolitische Situation in der Sicht der FDP Trotz knapper Redezeit verstand es Bundestagsabgeordneter Franz Lenz aus Trossingen in einem klaren, präzisen Vor- trag, zu dem der FDP- Stadtverband in die Landkutsche eingeladen hatte, die außen- politische Situation der Bundesrepublik in der Sicht der FDP zu zeigen. Mit wenigen Worten skizzierte er, wie die Bundesrepu- blik an die Aufgaben ihrer Außenpolitik, nämlich die Schäden des Zusammenbruchs zu reparieren und für Sicherheit zu sorgen, herangegangen ist; wie sich die westliche Welt, aufgeschreckt durch die Schüsse in Korea, 1950 mit dem Gedanken vertraut machte, die Bundesrepublik in ein Sicher- heitssystem der„Sieger“ aufzunehmen. Man habe sich für die Pariser Verträge dieser Mischung eines Frie- dens-, Bündnis- und Tributvertrages. Seit- Bergwacht auch im Sommer zur Hilfe bereit Einsatzorte der Ortsgruppe im Nordschwarzwald und Odenwald Was die Deutsche Lebensrettungsgesell- schaft für die Besucher der Bäder, das ist die Bergwacht für die Wanderer, Alpinisten und Skifahrer: eine auf Idealismus aufgebaute Organisation der Nächstenliebe und Hilfsbe- reitschaft. Sie ist in unserem Gebiet weniger bekannt, denn um in die Berge, Felsen oder in das nächstliegende Skigebiet zu kommen, bedarf es einer mehr oder weniger langen Anfahrt. Zeitungsleser und Radichörer ken- nen die Bergwacht von ihren großen Einsat- ten bei der Dachsteinkatastrophe irn kleinen Walsertal oder von sonstigen Hilfsaktionen. Auch in Marnheim-Ludwigshafen gibt es seit über zwei Jahren eine Ortsgruppe der Berg- wacht Schwarzwald. Sie hat schon oft Natur- freunden und Sportlern erste Hilfe und Ret- tung gebracht. Sonny and Richard: Jitterbug— ganz verrückt. Bild: Steiger Wohin gehen wir? Mittwoch. 6. Juli Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr: „Kabale und Liebe“; Musensaal 20.00 bis 22.30 Uhr:„Catulli carmina“,„Carmina burana“. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr, Musik- pücherei, U 3, 1, 20.00 Uhr, Phora-Haus, O 7, 5, 20.00 Uhr: Schallplatten-Konzerte. Filme: Planken:„Die große Hoffnung“; Alster:„Désirée“; Capitol:„Massai, der letzte Apache“; Palast:„Mädchen verschwinden“, 22.20 Uhr:„Die Piratenbraut“; Alhambra:„Der dunkle Stern“; Universum:„Griff nach den Sternen“; Kamera:„Engel oder Sünderin“; Kurbel:„Simba“; Amerikahaus 16.00, 18.00 Uhr: „Ein amerikanisches Vermächtnis“, 20.00 Uhr: „Viva Zapata“(Filmclub). Die Einsatzorte für diese Ortsgruppe lie- gen im Nordschwarzwald und im Odenwald, wo eim gut organsierter Unfallschutzdienst ausgebaut ist. So wurde zum Beispiel im be- kemmten„Morgenstern“ bei Siedelsbronn im Odenwald, dem Skigebiet für alle Mann- heimer und Ludwigshafener Sportler, eine Unfallstation eingerichtet, die auch im Som- mer über die Wochenende besetzt sein wird. In 36 Fällen wurde im letzten Winter verun- glückten Skifahrern Hilfe geleistet. Daß die Bergwacht nicht nur im Winter eimsatzbereit ist, bewies die Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen bei einer großen Sommerübung in Annweiler. Im schön gele- genen Naturfreundehaus wurde die Unfall- Station eingerichtet. Von kleinen Verbands- päckchen bis zur großen Tragbahre war alles vorhanden. Die Bergwachtmänner zeigten bei hohen Anforderungen viel Körmen und Geschick; von einfachen Handverletzungen bis zum„offenen“ Bruch und Rückgratver- letzungen ging die Prüfungsskala. Der schwer- ste Teil der Ubung war den Kletterern vor- behalten, die aus dem Felsen zwei Verletzte bergen mußten. Nachdem die Verbände auf dem Berg angelegt waren, ging es an das schwierige Abseilen. Auch hier bewiesen die Bengwachtmänner ihre gute Schulung. Der Vorsitzende der Bergwacht Schwarz- wald, Staden(Karlsruhe), zollte der jungen Ortsgruppe und ihrem Vorsitzenden H. Schick Anerkermung. Kr Mannheimer Kabarett: dem wurde unter anderem der österreichi- sche Friedensvertrag unterzeichnet, eine Viererkonferenz vereinbart und Dr. Aden- auer nach Moskau eingeladen. Franz Lenz sagte, er sei überzeugt, daß die Einladung angenommen werde. Es bleibe abzuwarten, was dabei herauskomme. Außenpolitik sei eine Kunst, sie könne nicht von Fraktionen und Parteien, nur von einzelnen gemacht werden. Nach mancherlei Rückschlägen (Veräußerung der Röchlingwerke z. B.) habe aber diese Einladung wieder Wind in die Segel der bundesrepublikanischen Außenpolitik gebracht. Man müsse auf die- sem Wege weiter gehen und die Pariser Verträge loyal erfüllen, trotz aller Beden- ken, Befürchtungen und Belastungen, die Franz Lenz freimütig zitierte: Der finan- zielle Aufwand für eine Armee von 500 000 Mann sei kolossal. Vom Haushalt, der global 30 Milliarden umfasse, und von dem neun Milliarden für Sozialleistungen ge- braucht werden, müssen weitere neun Mil- liarden für die Streitkräfte abgezweigt wer- den. Man müsse an die psychologischen Hemmnisse denken, jetzt wieder„Gestel- lungsbefehle“ auszuschreiben, man müsse die Gefahren und Chancen sehen für eine zivile Vorrangstellung, man müsse Siche- rungen einbauen, daß die Schutzfunktion nicht— wie in Argentinien— zu einer Machtfunktion werde:„Wer schützt uns vor den. Beschützern; zwei Drittel aller Regie- rungen der Welt sind Militärregierungen“, sagte Franz Lenz warnend. Es bleibe aber keine Wahl. Der„Urlaub von der Weltge- schichte sei für Deutschland zu Ende.“ p-t Vor einer Woche wie Startversuche use war dieser Wagen noch fahrbereit, schreibt uns der Leser J. H, nalbwücksiger Buben bewiesen. Heute sieht er dem Veteran auf dem Robinson-Spielplatz nicht unähnlich. Wer und wo ist der Eigen. tümer dieses Wagens mit der Berliner Nummer, der auf dem Neumarkt in der Neckarstadt gerade vor der Tür einer Polizeiwache steht. Hat er ausgedient? Aber der Neumarkt ist doch kein Schrottplatz. Ist er gestohlen? Aber dann hätte doch der Eigentümer An- spruch darauf, duß ihn die Polizei besser verwahrt?— Es muß noch Hinzugefügt werden, daß die kletterlustigen Buben auf unserem Bild für den łklapprigen Zustand der blauen Limousine nicht verantwortlich sind. Unser wegen) mit einer Tüte Bonbons aufs Dach gelockt Fotograf hat sie(der besseren Bildwirkung Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: 12 800 Mark unterschlagen . und in Nachtbars verpraßt Vor einiger Zeit stellte sich— wie schon be- richtet— ein Angestellter der Polizei und be- zichtigte sich, 6000 Mark unterschlagen zu haben. Offenbar hatte er selbst den Ueber- plick verloren, wieviel Geld, das ihm nicht gehörte, durch seine Finger geschlüpft war. Genaue Ermittlungen brachten inzwischen an den Tag, daß der junge Mann, der eine Vertrauensstellung in seiner Firma inne- hatte, tatsächlich 12 809 Mark unterschlagen hat. Davon hat er— nach seinen eigenen Angaben— etwa 8000 Mark in Bars und Ver- gnügungsstätten verpraßt und die restlichen 5000 Mark für andere persönliche Zwecke ausgegeben. Sittenstrolch verhaftet Im Herzogenriedpark wurde am Nachmit- tag ein 53jähriger Hilfsarbeiter festgenom- men, der sich an zwei Schülerinnen unsitt- lich vergangen hatte. Der Festgenommene streitet alles ab, obwohl die beiden Mädchen glaubwürdige Angaben machten und noch weitere Zeugen vorhanden sind. Er wurde ins Landesgefängnis eingeliefert. Versuchte Vergewaltigung Eine 14jährige Hausgehilfin wurde auf dem Nachhauseweg gegen 23 Uhr auf der Schönau, Ecke Sonderburger-JLilienthal- straße von einem amerikanischen Soldaten gewaltsam in ein Gestrüpp neben der Straße gezerrt. Das Mädchen wehrte sich mit aller Kraft und konnte sich losreißen. Nach drei- stündiger Fahndung wurde der Täter, den das Mädchen bei einer Gegenüberstellung wiedererkannte, von der amerikanischen Militärpolizei in der Coleman-Kaserne in Sandhofen festgenommen. Leiche tauchte wieder unter Etwa 500 Meter unterhalb der Jung- buschbrücke beobachtete ein Mädchen vom Ruderboot aus, wie der Kopf einer Leiche aus dem Wasser auftauchte. Die sofort ale. mierte Berufsfeuerwehr konnte jedoch nid Finden. Es wird vermutet, daß es sich u den bei einer Bootspartie am Wochenend verunglückten und ertrunkenen Fernlas. fahrer E. Kremt handelt. Die Ermittlunge über die Unfallursache dieses Falles sind- Wie die Wasserschutzpolizei mitteilt- nod nicht abgeschlossen. Rückgang der Unfallzahl Am Montag ereigneten sich im Stadtge biet zehn leichte Unfälle, bei denen sed Personen geringfügig verletzt wurden. Die Juni- Statistik zeigt einen erfreuliche Rückgang der Unfallzahl. Gegenüber 50 Unfällen im Mai wurden im Juni nur 4 registriert. Allerdings wurden im Mai nu zwei Personen, im Juni aber acht Persone bei Unfällen getötet. Die Zahl der Verletzte verringerte sich von 307 im Mai auf 284 in Juni. Von den 441 Unfällen werden neu als schwere, 42 als mittlere und 390 al leichte bezeichnet. 5 Termine Verband deutscher Soldaten: 6. Juli, 16 Uh Damenkaffee im Café am Wasserturm. Schallplatten-Opernabend im Phora-Hau O 7, 5, am 6. Juli, 20 Uhr. 4 Filmelub Mannheim-Ludwigshafen: 6. Jul 20 Uhr, Amerikahaus,„Viva Zapata“. Deutscher Camping-Klub, Ortsklub Manz, heim: 6. Juli, 20 Uhr, Lokal„Kleiner Roser garten“, U 6, 19, Treffen der Tischrunde. Musikbücherel, U 3, 1, 6. Juli, 20 Uhr, Schal, platten-Konzert mit Werken von Strawinsd Tschaikowsky, Dvorak. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 6. Jul 20 Uhr, Haus R 7, Versammlung; Thema: u. gend vor dem Richter“; Sprecher: Dr. Fonk. HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Organ. sationen der Heimatvertriebenen, Kreiskommi, sion Mannheim-Stadt: Sprechstunden, 6. un 8. Juli, 17.30 bis 19 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer! Wir gratulieren! Johanna Krastel, Mann, heim-EKäfertal, Niersteiner Straße 14, WI 90 Jahre alt. Mina Neumann kann auf ein 40 jährige Tätigkeit bei Firma Boehringer 6 Söhne, Mannheim, zurückblicken. Bela Barenyis Pläne hatten Hand und Fuß Vergleich vor der Mannheimer Patentkammer im„Volkswagenprozeß“ Gestern fand vor der Mannheimer Pa- tentkkammer ein Prozeß durch einen Ver- gleich ein gütliches Ende, der in breitesten Kreisen interessierte. Stein des Anstoßes waren einige Absätze des Buches„Porsche, der Weg eines Zeitalters“, das der Schrift- steller und frühere Porsche-Pressechef, von Frankenberg, 1951 unter dem Pseudo- nym„Quint“ im Steingrüberverlag, Stutt- gart, veröffentlicht hatte. Ingenieur Bela Barenyi, Oesterreicher, 48 Jahre alt, zur Zeit bei Benz in Stuttgart als Konstrukteur tätig, kühlte sich durch einige Formulierungen in diesem Buch in seiner Erfinderehre gekränkt Trotz Saure-Gurkenzeit gutes Programm „Metropol“: Drei Nummern mit Niveau gefallen Die Sommermonate Juli/ August tragen — auch im Jargon des Kabaretts— den Na- men„Saure Gurkenzeit“. Man meint damit einmal die durch die Hitze bedingte Be- sucherflaute. Zum anderen bedeuten weni- ger Besucher schwächeren Umsatz; schwä- cherer Umsatz bedeutet kleineres(und be- scheideneres) Programm. Deshalb schränken manche Betriebe in diesen Wochen ihr Ka- barett erheblich ein. Nicht so das„Metro- pol“, das die erste Juli-Hälfte mit einer munteren Sommerschau startete, die dem Begriff„Saure Gurkenzeit“ gar nicht ent- spricht. Drei gute Nummern sind zu sehen, und eigentlich fehlt nur ein Conferencier. Aber man merkt das kaum, denn die Wiener Joe und Joker„kalauern“ durch das Programm in ihrem ausgeprägten eigenen Stil, der das Zwerchfell erheblich strapaziert. Joker er- innert in seiner glänzend verkauften Doof- heit tatsächlich an den alten Karl Valentin. Daß diese beiden Komiker noch nebenbei gute Musikal-Exzentriker mit einer ausge- eilten Banjo-Arbeit sind. unterstreicht den Wert ihrer Nummer.— Das Parkett des Ka- paretts ist bekanntlich kein leichter Arbeits- boden für einen Zauberer. Die Italiener „Vilman und Wally“ stört das gar nicht. Ausgezeichnet sind diese Manipulationen. Ganz schnell muß man schauen, sonst sieht man nichts(man sieht sowieso nichts). Frage: Wie kommt der Kanarienvogel aus der Papiertüte in die Glühbirne?— Das italienisch- französische Jitterbug-Tanzpaar „Sonny und Richard“ arbeitet seine glän- zende akrobatische Nummer im„Pariser Stil“, Hier wird dieser verrückte Tanz ein- mal so dargeboten, daß er tatsächlich eine artistisch- athletische Leistung ist. Die bei- den jungen Menschen bieten als„Charlotte und Charly“ noch eine Stummfilm-Parodie auf Charlie Chaplin und Asta Nielsen, die als an- und entsprechend bezeichnet wer- den darf. Schwächer im Programm: Carmen Beels Tänze. Um so besser der musikalische Rahmen der Kapelle Peter Puchelt. Der„Chef“ zeich- net sich als Kabarettist am Flügel aus. Der Ludwigshafener Ex- Pfalzorchestermusiker Imperto besticht mit seiner elektrischen Gitarre. Das Bar-Trio„3 Habaras“ gefällt als zusätzliche Programmnummer mit klei- nen Chansons. Kloth und beleidigt. Er hatte deshalb gegen den Autor geklagt. Das eingehende Studium der Vorgeschichte durch die Patentkammer, unter dem Vor- sitz von Landgerichtsrat Kellermann, ergab, daß der Konstrukteur Barenyi Grund zur Beschwerde hatte. So stand zum Beispiel auf Seite 171 des umstrittenen Buches, daß Porsche das erste Automobil der Welt er- dacht habe, bei dem Stromlinienform, Heck- motor, Leichtbauweise, Zentralrahmen und Vollschwingachsen vereint gewesen seien. Bela Barenyi konnte jedoch beweisen, daß er schon 1926 in Wien sehr fortschrittliche Pläne in der Schublade hatte, die alle diese Eonstruktionsmerkmale aufwiesen, daß er diese Pläne einem Franzosen mit Namen Caputo gezeigt hatte, der sie 1934 in der französischen Automobilzeitschrift„Omnia“ veröffentlichte. Noch härter trafen Bela Barenyi, der als Konstrukteur einen Ruf und zahlreiche Pa- tente hat, die etwas abfälligen Bemerkun- gen auf Seite 188/189 des Buches, wo von einem Konstrukteur namens Barenyi die Rede st, einem Ungarn, der nach dem Krieg DP-Status hatte und der die absurde Idee verbreitete, daß Porsche fünf Millionen Mark für die Lösung des Heckmotorproblems ver- wendete, während er. Barenyi, die Lö- sung schon 1934 parat hatte. Wörtlich heißt es:„Entweder kennt Barenyi die histori- schen Zusammenhänge nicht, oder er treibt bewußt Geschichtsfälschung“. Der Autor von Frankenberg erklärte vor Gericht, daß er keineswegs die Absicht ge- habt hätte, den Konstrukteur Barenyi zu be- leidigen. Er habe nur Porsche vor Anwürfen verteidigen wollen, die in der amerikanischen Zeitschrift„Weekend“ aufgestellt wurden. In dieser Zeitung war behauptet worden, For- sche habe seine Ideen„zusammengestohlen“ und er habe nur deshalb den Konstruktions- auftrag für den Volkswagen erhalten, weil er Remter bei der Partei bekleidet habe, während Barenyi der NSDAP nicht beige- treten sei. Als Quelle für diese Informatio- nen nannte die Zeitung ein Interview mit Barenyi. Barenyi bestreitet diese Aeußerun- gen jedoch, so daß sie jetzt der Phantal des Reporters unterschoben werden. ebenso unrichtig haben sich die diffam renden Bemerkungen über ihn(er war m. Ungar im DP-Status) herausgestellt. Nach dem Vergleich werden die strittige Absätze in von Frankenbergs Buch bei alle künftigen Neuauflagen gestrichen; Franken. berg versichert, sie auch nicht mehr als Be. hauptungen aufzustellen. Barenyi verzicht auf einen Schadenersatz. * Gegenwärtig ist noch ein zweiter Prot im Gange gegen den Autor des Buches„U, Autostadt“, Horst Mönnich. Es geht dabeé um ähnliche Behauptungen, mit dem Unte- schied, daß sie noch krasser zum Schadet von Barenyi formuliert sind. Dieser Profe ist vor dem Oberlandgericht in Karlsrult anhängig. Aber auch dort wird wahrschell lich die Entscheidung in ähnlicher Richtun wie in Mannheim zustandekommen. b Filmspiegel Alhambra:„Der dunkle Stern“ Man hatte wohl an eine Fortsetzung d' erfolgreichen Filmes„Toxi“ gedacht, d. gleiche kaffeebraune Hauptdarstellerin ens giert und das Problem der Mischlingskinde aufgegriffen. Aber wie verwässert präsel tiert sich dieses„Problem“ hier: Moni, d. kleine Mulattin, möchte Bäuerin werde Ihre erwachsenen Freunde meinen, im l, kus falle ihre Farbe weniger auf, werde il die Zukunft leichter gemacht. Aber Moni be kommt Heimweh, singt sehnsüchtig„ schömsten Wiesengrunde“ und läßt Tränlel die Backen hinunterkullern. Dann komm die traurige Wanderung ‚änach Hause“, 9 treu von„Toxi“ kopiert, und schließe wendet sich alles, wie erwartet, zum Gubel Dazwischen ein paar Milieu- und Schickse“ schilderungen aus dem Zirkusleben und 56h viel Sentimentalität. Traurig, traurig. jeder Beziehung. Regie für Hermann Kuge stadt, Viktor Staal, Hansi Knoteck und Il Steppat sind die prominenten Namen 4 der Darstellerliste, 1 Nr.! jähr drei selbs sters hatte letzt eine Rhei verl. Die zur eine delte 60 4 Wirt erhe mit deut Absp Nor Nor und Leit Obe eine dies dig! Ort: Ges. wer und 500 Stop tabe ob zun bote und nun 111 „8. ent gen. tadt ar kt An · den, zuen cung iger t alas. nicht enen rnlast. lunge sind- — nod ade sech en. uliche r 000 ur 44 a1 nu, rsonet letzte 284 in 1 neuu 390 al antast n. A fam var. rittige ei allet ranken. als Be. zicht Prole“ es„U, t dabe Unter. Schade. Proel rlsrußt rscheln ichtunt rn“ ung de cht, di in enge, gskinde präsen oni, dh werden im 21, erde iu Loni be. g v Tränlel komm se“, ge. Aließlid 1 Gutel nicks, ind sel ig.. Kuge“ und I nen . Nr. 151/ Mittwoch, 6. Juli 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite 5 UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEM BERG Die eigene Tochter erschossen Freudenstadt. In Loßburg erschoß ein 35 jähriger Gastwirt mit einer Pistole seine drei Monate alte Tochter und dann sich selbst. Die Frau des Loßburger Bürgermei- sters, die das Kind gerade auf dem Arm hatte, wurde durch einen Streifschuß ver- letzt. Der Wirt, der das Gasthaus erst vor einem Jahr übernommen hatte und aus dem Rheinland stammt, ist infolge einer Hirn- verletzung zu 100 Prozent kriegsbeschädigt. Die Polizei nimmt an, daß der Mann, der zur Zeit der Tat schwer betrunken war, in einem Anfall geistiger Umnachtung han- delte. Massenschlägerei Ulm. Zu einer Schlägerei zwischen 50 bis 60 amerikanischen Soldaten kam es in einer Wirtschaft in Neu-Ulm. Ein Soldat wurde erheblich verletzt. Die Militärpolizei rückte mit fünf Fahrzeugen an, während die deutsche Polizei die Straße vor dem Lokal absperrte und den Verkehr umleitete. Feuer bedrohte Häuserzeile Lomersheim. Eine zusammenhängende Häuserzeile in Lomersheim wurde durch einen Brand bedroht, dessen Ursache bisher noch nicht geklärt werden konnte. Das Feuer brach in einem Wirtschaftsgebäude aus, grift dann auf das dazu gehörige Wohnhaus über und setzte schließlich noch eine zweite Scheune und ein weiteres Wohnhaus in Brand. Die beiden Scheunen prannten mit den darin lagernden Stroh- und Heuvorräten vollständig aus, während es den Feuerwehren gelang, die Wohn- gebäude teilweise zu retten. Zwei Tote, vier Schwerverletzte Göppingen. Zwei Todesopfer forderte ein schwerer Verkehrsunfall in Göppingen. Vermutlich infolge zu hoher Geschwindig- keit kam auf der Bundesstraße 10 ein ame- rikanischer Personenwagen zu weit nach links ab und prallte auf ein entgegenkom- menden Motorrad mit Beiwagen, dessen In- sassen, ein Mann und eine Frau, 30 Meter durch die Luft geschleudert wurden und tödliche Verletzungen erlitten. Der Wagen überschlug sich und landete in einem Gar- ten. Alle vier Insassen des Wagens wurden Schwer verletzt. Der Sachschaden ist be- trächtlich. Nicht abgeblendet Kehl. Als auf der Bundesstraße 36 beim Helmlinger Bahnhof ein Personenwagen anhalten mußte, weil der Fahrer durch einen entgegenkommenden Lastwagen, der nicht abgeblendet hatte, unsicher geworden war, fuhren zwei 20jährige Motorradfahrer, die ebenfalls geblendet wurden, auf den haltenden Wagen auf. Beide erlitten lebens- gefährliche Kopfverletzungen. Auch die Beifahrerin des einen Fahrers wurde schwer verletzt. Das Kennzeichen des Lastwagens wurde festgestellt. Die Ermittlungen der Polizei sind im Gange. Eine Stunde vorher war an der gleichen Stelle ein Motorrad- fahrer durch einen Omnibus auf die neben der Straße liegenden Schienen der Klein- pahn abgedrängt worden. Er stürzte und plieb mit schweren Knochenbrüchen liegen. Wilde Flucht vor Blutprobe Sigmaringen. Infolge zu hoher Geschwin- digkeit fuhr ein mit vier Personen besetzter Wagen gegen das Geländer der Sigmaringer Donaubrücke. Die Insassen wurden ver- letzt. Als dem 21 Jahre alten Fahrer eine Blutprobe entnommen werden sollte, stürzte er sich zunächst über die Brücke in den Fluß, kletterte dann in der Dunkelheit auf einen Felsen und sprang von dort etwa 15 Meter tief hinab. Auf seine Hilferufe hin wurde er in den frühen Morgenstun- den geborgen und ins Landeskrankenhaus eingeliefert. Neues Hallenbad fertiggestellt Karlsruhe. Mit dem Tullabad, das kürz- lich seiner Bestimmung übergeben wurde, verfügt Karlsruhe im Augenblick über das modernste Hallenbad in der Bundesrepu- blik. Die große Schwimmhalle mit ihrem den internationalen Ausmaßen entsprechen- den Becken von 15,425 Meter bei einer Wassertiefe von 2,20 bis 4,50 Meter ist mit einem Zehnmeter- Sprungturm ausgestattet. Durch eine Glaswand abgetrennt, ist an der Nordseite des Hallenbades für die Nicht- schwimmer ein 8.15 Meter großes Becken mit einer Wassertiefe von 70 bis 130 Zenti- meter errichtet worden. Ueberdimensionale Glasflächen begrenzen die Süd- und West- seite des Bades. An der Ostseite wurde eine Zuschauertribüne errichtet, die bei Wett- kämpfen 700 Personen Platz bietet. Funkstopp wurde eingeführt Karlsruhe. Mit der Einführung des Funk- Stoppverfahrens im Regierungsbezirk Nordbaden will die Landespolizeidirektion Nordbaden der„Raserei“ auf den Bundes- und Landstraßen ein Ende bereiten. Wie der Leiter der nordbadischen Landespolizei, Oberregierungsrat Dr. Heinz Gerecke, auf einer Pressekonferenz mitteilte, wird nach diesem Funk- Stoppverfahren die Geschwin- digkeit der Fahrzeuge kontrolliert. In einer Ortschaft oder auf der Landstraße, die einer Geschwindigkeitsbegrenzung unterliegen, werden drei Funkwagen im Abstand von 500 und 1000 Meter aufgestellt. Auf den ersten 500 Meter wird die Fahrzeit der Wagen ge- stoppt und an Hand einer Geschwindigkeits- tabelle dann durch die Polizei festgestellt, ob der Fahrer die Geschwindigkeitsbegren- zung eingehalten hat. Hat er diese„über- boten“, wird er nach 1000 Meter angehalten und erhält eine gebührenpflichtige Ver war- nung oder eine Anzeige. Sie spielen nicht und gewinnen doch Die Länder bangen um ihre Spielbanken/ Droht ein Verbot am innerpolitischen Horizont? Stuttgart.„Machen sie ihr Spiel“ sagt der Croupier am Roulett und die launische Kugel spielt Schicksal, gibt und nimmt, und scheidet die Spieler in Gewinner und Ver- lierer. Ihre volle Gunst wendet sie aber stets den größten Glücksspielern zu, die nie einsetzen und doch immer gewinnen: den Ländern, in denen die elfenbeinerne Kugel rollt. Sie kassieren zu achtzig Prozent die Brutto-Spieleinnahmen der Spielbanken, und zwar Baden- Württemberg in Baden- Baden und Konstanz, Rheinland-Pfalz in Bad Dürkheim und Neuenahr, Hessen in Bad Homburg und Wiesbaden und Schles- wig-Holstein in Travemünde. Die Abgaben der achten westdeutschen Spielbank Lindau fallen dem Kreis Lindau zu. Jetzt sind die Länder um die ergiebigen Einnahmen besorgt. Sie waren es schon ein- mal, als der CDU-Bundestagsabgeordnete Paul Bausch gegen Ende der Legislatur- periode des ersten deutschen Bundestages das Verbot aller Spielbanken forderte. Er gab damit das Stichwort für die Diskussion der Frage, ob der Spielbankenbetrieb in die Zu- ständigkeit des Bundes oder der Länder falle. Auf dem Politischen Roulett begann die Kugel zu kreisen. Ihren Lauf bestimmte nicht das Glück, sondern die Geschicklich- keit der Bundes- und Ländervertreter.„Der Spielbankenbetrieb ist Gewerbe und damit Bundesrecht; er ist Polizei— und damit Landesrecht“ lauteten die Thesen. Dem Bund konnten die Länder ein Abkommen abrin- gen, das war dem Bundessäckel einen An- teil von 6,5 Prozent an den Spielbanken sicherte, im übrigen aber den Ländern die Zuständigkeit beließ. Und da sich die Länder einig waren, keine neuen Spielbanken zu konzessionieren, wurde auch im Bundestag der Verbotsantrag nicht mehr weiter behan- delt. Seitdem steht die Kugel am politischen Roulett still. Doch scheint sie gerade jetzt wieder ins Rollen kommen zu wollen durch die neue Konzessionierung von Spielbanken in den bayerischen Kurorten Garmisch, Bad Reichenhall und in Bad Kissingen, die dern- nächst ihren Spielbetrieb aufnehmen. Schon vor längerer Zeit hat die CDU-Fraktion im Bundestag einen Gesetzentwurf angekün- digt, der die Inbetriebnahme neuer Spiel- banken im Bundesgebiet untersagen will. In das von Bayern angefachte Feuer wird Elefantenkinder unter deutschen Tannen Exotische Tiere tummeln sich im Taunus/ Ein neuer Wildpark Kronberg/ Taunus. In einem Naturschutz- gebiet zwischen Königstein und Kronberg im Taunus, wo die heimische Tierwelt noch besonders vielfältig vertreten ist, tummeln sich seit Tagen ungewöhnliche Neulinge: Vier afrikanische Elefantenbabies, die erst nach großen Schwierigkeiten mit den Behör- den Eingang in das Naturschutzgebiet fan- den. Hier, auf einer saftigen Wiese. unter deutschen Tannen, bieten die jungen Dick- häuter— aus Kenia gebürtig—, die unbe- kümmert die frisch eingesäten Sudangras- büschel rupfen, einen wahrhaft grotesken Anblick. Denn ungehemmt. an keine Kette gefesselt, von keinem Gitter eingeengt, tol- len sie hier ihren Jugendübermut aus, in Gesellschaft von durchaus unexotischen Hühnern und Hunden. Dennoch, diese vier Elefantenbabies sind zwar die größte, aber nicht die einzige Uber- raschung in dieser Taunuslandschaft. Anti- lopen, Steinwild, Kraniche, Flamingos, Strauße, japanische Enten, Vögel aus China und Indien und dazu ein träges Nilpferd bevölkern den Wildpark. Diese Tiere sind vorerst das lebende Inventar einer neuen Großtierhandlung neben Hagenbeck in Ham- burg und Uhe in Ahlfeld die dritte in 3535 die erste indes in Süddeutsch- and. Dr. Georg von Opel hat diese Großwild- handlung auf einem 20 Morgen großen Ge- lände eingerichtet. Sein junges Unterneh- men knüpft an die Erfahrungen Hagenbecks an, der die erste Tierhandlung dieser Art in Deutschland gründete. Bestärkt wurde er in seinem Vorhaben durch die Gutachten der Klimatologen, die die Taunusluft als be- sonders, zuträglich für exotische Tiere emp- fehlen. An kühlere Regentagen indes müssen sich die Neuankömmlinge, die Kenia-Elefanten, erst noch gewöhnen, zweimal zwei Stunden machen sie an solchen Tagen mit unfreund- licher Witterung Bekanntschaft, verbringen de übrige Zeit in der warmen Streu ihrer Boxen. Bei Sonnenschein hingegen fühlen sie sich schon fast wie zu Hause. Allerdings werden sie diese Freiheit des Taunus- Wildparks nicht allzu lange genie- Ben. Ihr Besitzer, Georg von Opel, hat be- reits Beziehungen zu vielen Zoologischen Gärten und Tierparks angeknüpft, die künf- tig seine Tiere übernehmen werden. roe. weiteres Oel gegossen durch die Diskussion um die Roulettakasinos im oberbadischen Weil am Rhein, die als„Geschicklichkeits- spiele“ nicht konzessioniert werden mußten. Gegen die Spielunternehmen in der deut- schen Grenzecke, die sehr viele Schweizer anlocken, ist von eidgenössischer und von deutscher Seite heftige Kritik laut gewor- den. In gerichtlichen Verfahren soll unter- sucht werden, ob es sich bei den Rouletta- kasinos doch um konzessionspflichtige Glücksspiele handelt. Im baden-württem- bergischen Innenministerium wird befürch- tet, dag sowohl durch die„unkontrollier- baren“ Spielbetriebe in Weil am Rhein als auch durch die neuen Spielbanken in Bay- ern deren Gegner im Bundestag heraus- gefordert werden, ein Bundesspielbanken- gesetz zu beantragen. Dieses Gesetz hätte aber auch über die Verwendung der Ab- gaben der Spielbanken zu bestimmen, die sich, so meint man, der Bundesfinanzmini- ster nicht entgehen lassen würde. Außerdem wird mit einem generellen Verbot der Spiel- banken gerechnet. Im südwestdeutschen Bundesland hätte man dann einen Verlust von weit über zwei Millionen Mark zu ver- buchen, die beispielsweise die Spielbank in Baden-Baden jährlich an Abgaben einbringt. Nicht uninteressant ist in dieser Verbin- dung die Einstellung der eidgenössischen Presse. Die Auffassungen sind geteilt. Eine Schaffhausener Zeitung bezeichnete jetzt die im Basler Kantonsparlament erhobene Forde- rung, die Schweizer Bundesregierung solle von Deutschland die Schließung der„Spiel- höllen“ an der Grenze verlangen, als ab- wegig. Die Abwanderung so vieler Schwei- zer„Fränklis“ in die Kassen der deutschen Spielunternehmen könne nur dadurch ver- hindert werden, daß man in der Eidgenos- senschaft selbst einen Spielbetrieb in er- träglichem Maßstab gesetzlich zulasse. Die Zeitung meint abschließend, eine Lockerung des Spielbankverbots in der Schweiz wäre nicht einmal zu bedauern. Es ergäben sich in diesem Falle sicher zusätzliche Einnahme- quellen für allgemeine soziale Zwecke. Wahrscheinlich würde sich auch der Frem- denverkehr beleben. Die„Weinhex“ regiert in Oberwesel Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart Oberwesel. Mit dem traditionellen„Ober- weseler Weinmarkt“ wurde die Reihe der beliebten Weinfeste am Rhein eröffnet. Die- sen über eine Woche dauernden Veranstal- tungen in der 2000 jährigen Stadt mit ihren uralten Mauern und Stadttürmen zu Füßen der sagenumwobenen Schönburg kommt eine besondere Bedeutung zu. Zum ersten Male veranstalten die Oberweseler Es geht um die Wurst Lebensmittel- Untersuchungsamt warnt vor„neuartigen Verfälschungen“ Reutlingen. Ein Verstoß gegen den Be- griff der Redlichkeit und gegen den Sinn des Lebensmittelgesetzes liege vor, wenn ein Metzger beispielsweise„gehackte Leber“ verkaufe, in der überhaupt keine oder nur zwischen 5 und 30 Prozent Leber enthalten sind, stellte nun auch der Leiter des Chemi- schen Untersuchungsamtes für Südwürt⸗ temberg-Hohenzollern in Reutlingen, Dr. Umbrecht, in einer Erwiderung auf kri- tische Aeußerungen der Reutlinger Metzger an den Untersuchungsmethoden seines Amtes fest. Es sei nach der Wurstbinde- mittel- Verordnung auch nicht zulässig, Mehl zur Herstellung von„Leberkäse“ zu ver- wenden. Eine Wurst, die keine oder zu wenig Leber enthalte, sei keine„Leberwurst“, entsprechendes gelte für Zungenwurst. Das Amt müsse auch„neuartige Verfälschun- gen“, wie zu hohen Schwartenzusatz zur Wurst, ablehnen. Mettwurst dürfe höch- stens 60 Prozent Fett enthalten. Pr. Um- brecht fordert abschließend die Metzger auf, den„unbedingten Qualitätsstandpunkt“ ein- zunehmen. Der Obermeister der Fleischerinnung Reutlingen, Johannes Flad, hatte vor kur- zem in einer Fleischerversammlung dem Chemischen Landesuntersuchungsamt vor- geworfen, daß es die Metzger mit seinen ständigen Reklamationen schikaniere.„Che- miker sind keine Wurstmacher“, die Reut- linger Fleischer ließen sich keine„Rezept- wurst“ vorschreiben und arbeiteten weiter mit denselben Herstellungsmethoden wie seit vielen Jahren. Wenn strengere Bestim- mungen zur Anwendung kämen, müßten sie landseinheitlich sein. Im übrigen scheide die immer schärfer werdende Konkurrenz von selbst minderwertige Ware aus. Ergänzend teilte Flad am Montag mit, die anfallen- den Mengen an Speck und Fett könnten beim besten Willen nicht mehr voll ver- wendet werden, da die Verbraucher immer mehr mageres Fleisch bevorzugten. Des- halb würden Braten, Schnitzel und Kote- letts voraussichtlich in absehbarer Zeit teurer. nämlich eine Heimatwoche besonderer Art, die in den kommenden Jahren noch fortent- wickelt werden soll. Aus den verschiedenen Veranstaltungen ragen zwei durch ihre be- sondere Eigenart hervor: Eine Ausstellung „Oberweseler Schatzkästlein“ gibt einen Ueberblick über die Entwicklung der Stadt und ihrer Landschaft aus der Vorzeit bis zur Jetztzeit und enthält zahlreiche sehr wertvolle Zeugnisse der Vergangenheit, die in mühevoller Kleinarbeit zusammengetra- gen worden sind. Ein interessantes Experiment verspricht die Veranstaltung„Heimat im Lichtbild und Film“ zu werden. Die Oberweseler haben hierfür neben Lichtbildern alle Filme zu- sammengesucht, in denen ihre Stadt eine Rolle spielt. Unter den mit großen Schwie- rigkeiten zusammengetragenen Exemplare befinden sich auch ein amerikanischer Schulfilm und ein englischer Werbefilm, Wochenschauberichte sowie Streifen aus der Zeit der Stummfilme, zu denen jetzt noch Tonbänder besprochen werden. Selbst die Festschrift enthält außergewöhnliche Bei- träge: Illustrationen mit Motiven aus Ober- wesel, die Bundespräsident Heuss in frühe- ren Jahren in dem romantischen Städtchen mit seinen dankbaren Motiven gezeichnet hat und die jetzt mit seiner Zustimmung veröffentlich werden. Der Oberweseler Weinmarkt selbst wird noch in Form des alten echten Weinmarzkts veranstaltet, bei dem die Winzer selbst aus der ganzen Umgebung zusammenkommen, um ihre Erzeugnisse zu zeigen und anzu- bieten. Während der Weinmarkttage regiert in Oberwesel die„Weinhex“ mit ihren Weinnixen und den„Hächselmeistern“— legendären Figuren eines alten Brauchtums. Eine neue Stadt mit tausend Häusern Vierzig Millionen Mark für ein bemerkenswertes Siedlungsprojekt Offenbach. Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre wird im Landkreis Offenbach im wahrsten Sinne des Wortes: aus dem Nichts eine neue Stadt erstehen, eine Gar- tenstadt, die etwa 10 000 Menschen aufneh- men soll. Von den Großstädten Frankfurt, Offenbach und Darmstadt etwa gleich weit entfernt, soll die Großsiedlung vor allem sogenannten Fernpendlern eine Wohnung geben, Auswärtigen, die gegenwärtig aus großer Entfernung in den Wirtschaftsraum dieser Städte zur Arbeit fahren miissen. Eine Frankfurter Baugesellschaft, der„Sied- lungsverein Heimat“, hat auf freiem Gelände zwischen den Gemeinden Sprendlingen und Dreieichenhain, etwa zwölf Kilometer süd- lich von Frankfurt, bereits mit der Erschlie- ung des Baugrunds begonnen. Die ersten 200 der geplanten 1000 Zweifamilienhäuser sollen noch in diesem Jahr im Rohbau voll- endet, jeweils etwa 300 weitere in den fol- genden Jahren erstellt werden. Mehr als 40 Millionen Mark wird der Siedlungsverein bei diesem außergewöhn- lichen Projekt verbauen, das in mancherlei Hinsicht als beispielhaft gelten kann; bei- spielhaft nicht nur wegen der Erschließung eines geradezu idealen Wohngebietes zwi- schen den drei südhessischen Großstädten, sondern vor allem wegen des ausgeklügel- ten Finanzierungssystems, das einem Bau- interessenten mit einem Eigenkapital von mur 6000 Mark erlaubt, Eigentümer eines Zweifamilienhauses zu werden. Als künftige Besitzer eines Hauses können alle Inter- essenten auftreten, die über das erforder- liche Barkapital verfügen, einheimische oder auswärtige. Die zweite Wohnung des Hauses muß jedoch an einen Mieter vergeben wer- den, der Anspruch auf ein Landesbaudar- lehen und auf ein Aufbaudarlehen aus dem Lastenausgleichfonds erheben kann, in die- sem Falle an einen anerkannten Umsiedler, e in einer der Großstädte Arbeit and. Der Bauherr selbst bringt also 6000 Mark oder mehr auf; für seine eigene Wohnung er- hält er ein Aufbaudarlehen von 4300 Mark; einem Hessenplan-Umsiedler, dem Mieter der zweiten Wohnung stehen ein Landes- baudarlehen von 7000 Mark und ein Lasten- ausgleich-Aufbaudarlehen von 3200 Mark zu. Der Rest der auf rund 37 000 Mark ver- anschlagten Gesamtbausumme eines Hauses wird durch Hypotheken gedeckt. Mit diesen Mitteln läßt sich zwar keine exklusive Villa erstellen; doch der für diese Siedlung ent- Wickelte Standardtyp erfüllt vollauf seinen Zweck: einem der zahlreichen ‚nichtbevor- rechtigten“ Bauinteressenten für verhält- nismäßig wenig Geld zu einem Eigenheim und einem„bevorrechtigten“ Wohnung- suchenden ohne eigene Barmittel zu einer Wohnung zu verhelfen. Nach Ablauf einiger Jahre kann der Hauseigentümer ohnehin die beiden Wohnungen vereinigen, die zusam- men etwa 110 qm Wohnfläche umfassen. Das Land Hessen, das in diesem Jahr 15 Mill. Mark für die Unterbringung von Umsiedlern nach dem„Hessenplan“ vor- gesehen hat, fördert das bemerkenswerte Projekt nach Kräften, während die Groß- städte ihm einigermaßen uninteressiert gegenüberstehen. Verständlich, da die künf- tigen Bewohner schließlich nicht von den Städtischen Steuerämtern erfaßt werden. Die Steuerkraft der neuen Siedlung kommt vielmehr vor allem dem Landkreis Offen- bach und der kleinen Gemeinde Dreieichen- hain zugute, deren Einwohnerzahl sich mit den Siedlern fast vervier fachen wird. Land, Landkreis und Gemeinde werden zudem lediglich für die Errichtung der not- wendigen Volksschulgebäude finanziell in Anspruch genommen. Alle anderen Folge- lasten— die Kosten von Straßen, Kanalisa- tion, Wasser- und Lichtinstallation, von Spielplätzen, Grünflächen und Kindergarten, Alles in allem etwa vier Mill. Mark— fängt die Siedlungsgesellschaft selbst auf und legt sie auf die einzelnen Grundstücke um, die teils verkauft, teils in Erbpacht abgegeben werden.-er. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Ferienfreiplatzaktion erfolgreich Koblenz. Die Ferienfreiplatzaktion für Berliner Kinder hat in Rheinland-Pfalz ein gutes Echo gefunden. Dies teilte der Landes- verband Rheinland-Pfalz des Verbandes der EKriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands in Koblenz mit. Mehrere hundert Kriegerwaisen und Kinder Schwerbeschädigter aus Berlin tref- fen heute mit dem Interzonenzug in Frank- kurt am Main ein. Sie werden dann an die in Süd- und Südwestdeutschland zur Ver- kügung gestellten Ferienfreiplätze weiterge- sandt. 31 Kinder werden von rheinland- pfälzischen Familien aufgenommen. Lärmbekämpfer werden energisch Kaiserslautern. Der Kaiserslauterer Ar- beitsring für Lärmbekämpfung hat ein generelles Verbot für das Ueberfliegen der Stadt und ein Verbot von Sturz- und Tief- flügen amerikanischer Düsenjäger über Städten und Dörfern in der Westpfalz ge- fordert. Der Arbeitsring begründet seine Forderung damit, daß durch den Lärm von Düsenjägern die Bevölkerung derartig in Goll Dollar richtig- för richtige kenner ihrer Nachtruhe gestört werde, daß sich ein Leistungsabfall besonders bei Schulkindern und Schwerarbeitern bemerkbar mache, der nicht verantwortet werden könne. Säugling ertränkt Neuwied. Im Lauf eines Familienstreites hat die 28 Jahre alte Ehefrau Helene Sch. aus Stockhausen ihr sechs Wochen altes Kind umgebracht. Sie hielt den Säugling, den sie gerade badete, solange unter Wasser, l bis der Tod eintrat. Dann wickelte sie die Leiche in eine Decke und brachte sie auf das Amtsgericht in Asbach, das sofort Haft- befehl erließ. Wie bekannt wurde, hatte sich die Frau mit ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter gezankt. Schifferstechen zum Abschluß Nierstein. Zahlreiche Zuschauer verfolg- ten vom Niersteiner Rheinufer aus das große Schifferstechen, mit dem der erste Rheinschiffertag ausklang, zu dem Delegierte der Schiffervereine vom Niederrhein bis Speyer zusammengekommen waren. Sieger des spannenden Stechens wurde Hans Dilg Nierstein). Turnerische und tänzerische Vor- führungen auf einem Fhheinschiff und ein großes Feuerwerk beendeten die dreitägige Veranstaltung. Fünf Schwerverletzte Alzey. Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich auf der Bundesstraße 40 in der Ge- markung Freimersheim im Kreis Alzey er- eignet. Ein mit fünf Personen besetzter Per- sonenwagen aus Zweibrücken geriet infolge überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern, überschlug sich und landete in einem Stra- Bengraben. Die fünf Insassen wurden schwer verletzt. Mörderin ist unzurechnungsfähig Mainz. Die Ingelheimer Einwohnerin He- lene Brahm hat ihren Ehemann, den Lager- verwalter Eduard Brahm, im Zustand dauernder Unzurechnungsfähigkeit ermor- det. Zu diesem Ergebnis gelangte nach einer mehrwöchigen Untersuchung der Mainzer Psychiater Prof. Dr. Kranz, nach dessen Be- urteilung die Täterin an Schizophrenie lei- det. Die 49jährige hatte in der Nacht zum 24. April 1955 ihren sechs Jahre älteren Mann, während er schlief, mit der Axt er- schlagen. Als Beweggrund für das Verbre- chen gab sie Eifersucht an. enen Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 6. Juli 5 Minuten mit Adalbert Dicchut anschließend Jugendstunde Applikationen und Stickereien Wir helfen suchen Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) 16.30 17.00 17.20 19.00 20.00 Tagesschau 20.15 Wege übers Land 20.30 Patent— aber nicht patentiert 21.00„Der Zeit gewinn (Betrachtung der Ruhrfestsplele) General Faber du Faur pries: Donnerstag, 20 Uhr im Nosengarien Macht und Ohnmacht Deutschlands G * P der Begründer der deutschen panzerwaffe sprieht gegen die Wiedesraufrüstung, gegen die Polleik der angeblichen Stärke u. für die Verständigung mit allen Besatzern. Er kennt Stalin, Mussolini. Dr. Adenauer u. 8. persöndien — eee eee eee eee. Seite 6 MORGEN Mittwoch, 6. Juli 1955/ Nr. 181 Drei Jubiläumstreffer beim 23:12 gegen Jugoslawien: Zweiter Tag der Hauptrunde um die in dem Spiel gegen Jugoslawien zeigte die deutsche Elf vor 30 000 Zuschauern eine Leistungssteigerung gegenüber dem Treffen gegen Oesterreich. Allerdings brauchte sie auch in Oberhausen einige Anlaufzeit. An- Fkängliche Nervosität nutzten die Jugoslawen bis zur 13. Minute zu einem überraschenden 6˙2-Vorsprung aus. Dann sing Deutschland durch sechs Tore hintereinander(davon vier von Will. zwei von Kempa) bis zur 21. Mi- nute auf 8:5 davon und lag beim Seitenwech⸗ sel bei einem 13-Meter-Gegentor der Jugo- Slawen, damm nach einer vierfachen Treffer serie mit 12:6 im Vorteil. Weitere fünf Tore nach der Pause stellten das Resultat auf 1716, womit das Rennen endgültig für Deutschland gelaufen War. Einige jugoslawische Gegentreffer gestalteten das Ergebnis bis zehn Minuten vor Schluß mit 19:11 etwas freundlicher. doch gehörten die letzten Spielminuten erneut einwandfrei gund um die welimeisterschaft Von den ausgeschiedenen Nationen bei der Handball- Weltmeisterschaft kaben Ken die Vertretungen von Dänemark. Finnland und Belgien entschieden, noch bis zum Finale zu bleiben, Sie wollen als Zuschauer den wich- tigsten Begegnufigen deiwohnen und Erfah- rungen schöpfen. r Das saarländische Team bekam Berge von Glückwunscktelegrammen, nachdem ihm der 7b Sieg über Schweden glücſete. Die Schweden waren vom Spiel der Saarländer ebenso be- geistert und als ihnen in der Hauptrunde in Rheydt der 12:9-Erfolg üder die Saar gelang, naben sie spontan erklärt(durch ihren Präsi- denten Hogberg, Stockholm, und ihren„Hand- ball-Herberger“ Curt Wad mark, Lund):„Wir Schweden haben in Solingen das letzte Mal Beton gespielt.“ Und der Grund:„Der schwe- dische Beton bröckelt im Feld!“ * Die ackt an der Hauptrunde teilnehmenden Nationen sind in dem nerrlichen Sportheim in Duisburg- Wedau einquartiert. Sie nehmen ge- meinsam in einem großen Speisesaal das Essen ein. Das Haus ist sehr weitläufig und in den zahlreichen Konferenzsälen können die Mann- schaften hinter verschlossenen Türen ihre Schlachtpläne für die nächsten Spiele ent- werfen. Alle sind vergnügt und harren der Dinge, die da men. In ihrer Freizeit spielen die Vertreter der einzeinen Nationen in der Hauptsache Tisch- tennis oder sie kegeln. Dem Tischtennis haben sie sich besonders die Jugoslawen verschrie- den. Rund um den Tisch sind die Spieler ver- sammelt und in der vorgeschriebenen Reihen- folge wird der Ball geschlagen. Es gleicht einem Hanz um den Tisch. Teilweise besuchen die Spieler auch in der zur Verfügung stehen- den Freizeit Berg- und Industriewerke. * el Schweiz— Fran bereich konnte sich der französische Neger Claude Sagna vor anstürmenden Autogrammjagern kaum erwehren. Nack dem Spiel ließ er sich für eine Stunde lang freiwillig von der Polizei in Schutzhaft nehmen, um sich weiteren Auto- grammwünschen zu entziehen. * Wie hock ein gutes Abschneiden gegen den Weltmeister und Titelverteidiger Deutschland gewertet wird, geht aus dem Beifall für Oster- reich nach dem glänzenden 18:21 von Wupper- tal am Abend nach der Rückkehr in die Sport- schule Duisburg-Wedau hervor. Als die Oster- reicker ker eintrafen, würden sie von allen Teams, auch von der deutschen Mannschaft(0 stürmisch gefeiert. In Bochum beim Spi Beim Spiel Deutschland— Norwegen in Hannover wurde mit 39 000 Zuschauern ein neuer Besucherrekord fur Handballspiele auf- gestellt. Bisher kielt ier die Begegnung Deutschland Osterreich(32:16) am 24. April 1953 in Augsburg mit 33 600 die Rekordmarke. Allerdings erreichten die Einnahmen von 60 O00 Mark nicht die von Augsburg mit 62 000 Mark. * Beim Abschiedsbunkett in Hannover gab es Uu. d. auch Schnitzel. während des Essens meinte plötzlich Hannovers Oberbürger meister, da 6 es ein Schnitrel d la„Lola Montez“ sei. Den Vergleich zwischen Schnitzel und der Film- schauspielerin erklärte er mit den Worten:„So zan und scharf und trotzdem noch mit weichen Stellen!“ Merbotragendes Spie des rechten deulscken Flügels Handball-Weltmeisterschaft brachte wieder eine Niederlage der Schweden dem Titelverteidiger, der schließlich mit 23:12 Toren sicher gewann. Torschützen für Deutschland: Will(7, Sin- ger(6), Kempa(/), Dr. Isberg(2), Stahler(2), Dahlinger(1), Schädlich(ein 13-Meter); kür Jugoslawien: Dolenec(), Patic G), Pzo- Die Ergebnisse vom Dienstag: Gruppe A: In Oberhausen: Deutsch- fand— Jugoslawien 23:12(12:6); in Krefeld: Tschechoslowakei— Oesterreich 12:3(8:1). Gruppe B: In Düsseldorf: Saarland gegen Frankreich 13:12(7:5); in Hagen: Schweiz— Schweden 7:5(3:3). dan(3, davon 2 13-Meter), Tomljanovinic(I), Tambic()). Besonders beeindruckt war man von dem hervorragenden Spiel des rechten deutschen Flügels Will-Singer, der zusammen nicht we- niger als 13 Tore auf sein Konto brachte. Schiedsrichter Kling(Schweden) gab zwei Tore für die Jugoslawen, die wegen Wurf- Kreisüberschreitung zumindest umstritten en Unter den deutschen Toren waren drei Jubiläumstreffer: Das 3:2 bedeutete Wills 50. Länderspieltor. Kempa kam beim 11:6 auf die stolze Zahl von 90 und nochmals Hermann Will schraubte mit dem 7:5 die Ge- samtzahl der in 30 Jahren deutscher Hand- FFF erzielten Tore auf 1200. Schade lief eine Runde zuviel Der Verdacht, daß der deutsche Lang- streckenrekordmann Herbert Schade(Solin- gen) am Sonntag in Frechen bei seinem Zles- jährigen 5000-m- Debut eine Runde zuviel gelaufen sei, wurde später durch eine genaue Nachprüfung bestätigt. Die Kampfrichter hatten sich geirrt. So findet also die schwache Zeit von 15:33,4 Min., die für den Solinger trotz seines hohen Sieges über den gewiß nicht schlechten Günther Hesselmann(Loh- berg) gestoppt worden war, ihre Erklärung. Für die zuviel gelaufene 350-m-Runde muß demnach eine Minute abgezogen werden, so daß Schade in Wirklichkeit an die 14:30,0 Min. gelaufen ist. In Anbetracht der weichen, spitzkurvigen Laufbahn ist das eine hervor- ragende Zeit, die Schades ausgezeichnete Verfassung beweist und für die dem Solinger später auch der Ehrenpreis für die beste Leistung des Tages zuerkannt wurde. Mittwoch-Radrennen: Kopie kommender Kämpfe Die badischen Bahnmeisterschaften Wur- den am vergangenen Sonntag einigermaßen glücklich über die Distanz gebracht.— Heute abend gilt es nun für ein anderes Ereignis am kommenden Wochenende, für das„Gol dene Rad von Mannheim“ nämlich, das tra- ditionelle internationale Einzelrennen über 150 Runden„Maß zu nehmen“. Die Ver- anstaltung auf der Feudenheimer Zement bahn an der neuen Kanalbrücke bringt um 18.30 Uhr(kreier Eintritt) eine kleine Kopie der kommenden Kämpfe. Verbesserte Wettbestimmungen Die Fußballwerter im West-Süd-Toto Werden künftig am gleichen Wettsonntag in den Genuß der Gewinnausschüttungs-Sum- men von Rängen kommen, deren Quoten unter 1.— DM liegen und die bisher dem gleichen Rang des nächsten Wettbewerbs zugeschlagen wurden. Erreicht die Gewinn- quote nach der neuen Regelung auch in dem Fall, daß die gesamte Ge vinnausschüttungs- summe einer Wettart nur in einem Rang aus- zuzahlen wäre, nicht den Beitrag von 1.— DM. so wird die gesamte Gewinnausschüt- tungssumme dieser Wettart der entsprechen- den Gewinnausschüttungssumme des näch- sten Wettbewerbs zugeschlagen. 4 Mit dem Wallach„Orient“: Jileloerteidige? Winblet im Finale Seine Konkurrenten für Donnerstag: Für das Finale um die dritte Weltmeister- schaft der Springreiter, die im Mittelpunkt des 19. internationalen Aachener Reittur- niers steht, haben sieh nach der dritten Plazierungsprüfung am Dienstag H. G. Wink- ler Deutschland), Raimonde d'Inzeo(Ita- lien), Jenqueres d'Oriola(Frankreich) und Major Dalles England) qualifiziert. Diese Reiter wurden in den drei Weltmeister- schaftsvorentscheidungen als die vier besten Nationalchampions der zehn teilnehmenden Nationen ermittelt. Im Vorfinale des Weltchampionats um den„Preis des Bundesministers für Ernäh- rung. Landwirtschaft und Forsten“ einen 800 Meter langen Parcours der Klasse Sa mit 13 Hindernissen in einer Höhe von 1,20 bis 1,60 Meter siegten H. G. Winkler über d'Oriola, d Inzeo und Major Dallas auf„Hala“ und Raimondo d Inzeo(Italien) auf„Merane“(beide null Fehler in beiden Umläufen) vor Jenqueres d'Oriola Frank- reich) auf„Voulette“(4 Fehler). Vierte wurden Major Dallas(England) auf„Mar- mion“ und der Italiener Piero d'Inzeo auf „Uruguay“(je 8 Fehler). Auf den sechsten Platz kam Raimond Lombard Gelgien) mit „Dandy“(9 Fehler) vor Fritz Thiedemann auf„Finale“(12 Fehler). H. G. Winkler hat für das Championats- finale am Donnerstag den elfjährigen Hol- steiner Wallach„Orient“ gemeldet und ver- zichtet damit auf„Halla“, mit der er im letz- ten Jahr in Madrid den Titel holte. Die Pferde der übrigen Fimalisten stehen noch nicht endgültig fest. „Tour der Leiden“ über 4458 km: Noch genz dußer Puste nung erwarteten 200-m-Lauf mit 21,4 Sek. weißer 400-m-Läãufer in den Staaten. Dritter mit 21,9 Sek. terer nach seinem Weltklasse aus den USA im Düsseldorfer Rheinstadion. ist hier Deutschlands bester Sprinter Heinz Füt- Sieg über die Leicktatkletik- Fütterer siegte in dem mit Span- Led(Mitte), der Welt schnellster Deutsche Leonhard Pohl.(rechts) Keystone-Bild vor im wurde der Endlich ist der Groschen gefallen: Die Sache mil„ Hiotelbet/ieb-Junklionten“ Südbadische Fußballer wetterten Ein Bravo den südbadischen Fußballern! — Sie haben es als erste gewagt, bei einem kleinen Bezirkstag in scharfer Form segen ein Verbandsheim zu wettern. Seither tat dies nur die Presse. Worauf der DFB sich vor einiger Zeit zu einer Erwiderung ent- schloß, die mit Zahlen gespickt war. Es hieg darin u. a., daß von den zwölf aus Mitteln des Fußballtotos geschaffenen Sportschulen sieben Sporthallen besäßen und alle Spiel- felder besitzen würden. Der Bau von Sport- schulen und Verbandsheimen habe 29,5 Mil- lionen DM gekostet. Bescheiden wird dann angefügt, daß sechs der Heime daneben in beschränkter Anzahl auch Gäste aufnehmen würden. Nun, seien wir offen, die Anzahl der anderen Gäste ist zumeist gar nicht beschränkt, sondern jeder ist Willkommen, weil größtenteils die Leute in den Ver- pandsheimen als Gäste fehlen, für die man die Heime erbaut hat: die Sportler selbst. Das hat seine guten Gründe und die süd- badischen Fußballvereine haben ein offenes Wort riskiert. Die Südbadener sagten nämlich rem Verband klar und deutlich:„Das Verbands- heim in Saig(das erst kürzlich eingeweiht worden ist. Die Red.) ist kein Sporterho- lungsheim, Sondern ein Hotel, In ihm wird ein Hotelbetrieb für Funktionäre entfaltet; der kaum mehr zu verantworten ist. Jungen Sportlern, die in der Mehrzahl aus ein- fachen Verhältnissen kommen, Kann ein solcher Hotelbetrieb nicht das bieten. Was er bei seiner finanziellen Leistungsfähigkeit sucht. Dazu ist das Verbandsheim viel zu Janbreich zchwört aut Wellmeister Couison Sobel wieder drei Deutsche/ 36 Millionen Francs an Preisen und Prämien Unter 130 Fahrern erstmals Henri Desgrange wurde einmal gefragt, wie er sich die unvergleichliche Popularität des größten Radrennens der Welt erkläre, das drei Wochen lang ganz Frankreich in Atem hält und Politik und Wirtschaftskrisen peinahe zu Nebensächlichkeiten degradiert. „Es ist die Achtung vor den unvorstellbaren Leistungen und Leiden“, erklärte der„Vater der Tour“, Nur wer einmal gesehen hat, wie sich die Fahrer bei sengender Sonnenglut, bei klirrender Kälte, in Sturm und Regen die himmelhohen Alpen- und Pyrenden- pässe hinaufquälen, abends todmüde ins Bett fallen, um doch am nächsten Tage wie- der neue große Strapazen zu überwinden, kann begreifen, mit welchem Enthusiasmus die„Giganten“ überall begrüßt werden. Am Donnerstagmorgen starten in Le Havre 130 Teilnehmer— darunter mit Mül- ler und Pankoke erstmals nach dem Kriege wieder zwei Deutsche— zur 42, Tour de France, die in 22 Etappen über insgesamt. 4458 Kilometer bei nur zwei Ruhetagen nach Paris führt, wo am 30. Juli der Sieger sei- nen triumphalen Einzug ins Prinzenpark- stadion halten wird. Nur selten ist in der 52jährigen Ge- schichte der Tour ein Fahrer so hoch favo- risiert ins Rennen gegangen wie in diesem Jahre Louison Bobet. Aber es gibt auch Fachleute, die einem erneuten Erfolg des Weltmeisters sehr skeptisch gegenüber stehen. Der ehemalige Bäckergeselle aus der Normandie siegte 1953 und 1954 und kann auch diesmal mit der stärksten mannschaft- lichen Unterstützung rechnen. Aber niemand sollte die Gefahr übersehen, die von den fast namenlosen„hungrigen“ Talenten der Regionalteams droht. Fast in letzter Stunde erhielten Exwelt- meister Heinz Müller, Günter Pankoke und Rudi Theissen ihre Tour-Verträge, die es innen ermöglichen, als erste deutsche Fah- rer seit 1939 in der„Tour der Leiden“ zu starten. Sie gehören dem Internationalen Team an, in dem ferner Kapitän Gaul, Gel- hausen, Morn, Kemp(alle Luxemburg), Kain, Schneider(beide Oesterreich), sowie Mockridge und Beaslen(beide Australien) stehen. Da der kleine Charly Gaul— 1954 bei der Solinger Weltmeisterschaft Dritter hinter Bobet und Schär— von vielen als ein Geheimtyp bezeichnet wird, haben Mül- ler und Pankoke in erster Linie strenge Stalldisziplin zu wahren, und es würde für beide schon ein großer Erfolg sein, wenn sie das schwerste Rennen der Welt Über- haupt durchstehen. Mit 36 685 000.— Franes(rund 440 220.— DM) an Preisen und Prämien wird der Einsatz der 130 Teilnehmer aus elf Nationen fürstlich belohnt. Der Gesamtsieger erhält davon rund 25 000 Mark, während der erste Preis in der Mannschaftswertung mit 36 000 Mark ausgeschrieben ist. Man schätzt, daß Louison Bobet bei seinen Siegen 1953 und 1954 einschließlich der damit verbundenen zahllosen Starts unmittelbar nach der Tour jeweils weit über 60 000 Mark verdiente. Die Strapazen sind riesengroß— aber sie lohnen sich. gegen das Verbandsheim in Saig luxuriös eingerichtet und spricht auch nicht den Mann mit dem kleinen Geldbeutel an.“ Die Fußballer haben recht. Die Kritik, die sie an ihrem Verbandsheim in Saig übten, kann auf fast alle derartige Verbandsheime übertragen werden. Die Verbandsheime sind Hotels mit tiefen Clubsesseln, weichen Tep- pichen, Obers, die im Frack umherhuschen, Diners mit schweren Tafelsilber, Speise- karten und Getränken, die an den Geld- beutel des kleinen Mannes zu hohe Anfor- derungen stellen. Man muß sich wundern, daß bisher in anderen Ländern der Bundes- republik die Fußballvereine nicht ähnliche geharnischte Kritiken losgelassen haben. Verbandsheime sind zu begrüßen,. Dann aber sollten sie einfach und doch gediegen ausgestattet sein, so, daß sich jeder in ihnen Wohlfühlt. Dem Sport sind heute durch den Toto Mittel in die Hände gegeben worden, mit denen er vieles Gute tun kann. Ueber die Verwendung dieser Gelder bestimmen offen- par oft Leute, denen der wirkliche Wert des Geldes verloren gegangen zu sein scheint. Das ist mit ein Grund, weshalb Bauten er- stellt werden, die dem Sport dienen sollen, in Wirklichkeit aber ihm schon halb zweck- entfremdet sind. Warum werden keine Er- holungsheime oder Verbandsheime gebaut, die einfachen, sauberen und doch gemüt- lichen Pensjonen gleichkommen, Heime, in denen der Sportler, der Mann mit derm Klei- nen Geldbeutel, sich wohlfühlen kann? Aus diesem Grund ist die Revolte der südbadischen Fußballer zubegrüßen. Es Wird Zeit, daß aus den eigenen Reihen des Fuß- balls heraus all den Leuten der Kopf ge- schaffen wird, die über das Maß des üblichen hinaus einen Aufwand treiben, der mit dem Gedanken des Sports nicht mehr zu ver- einbaren ist. Der Protest gegen den„Hotel- betrieb der Funktionäre“ wird den Stein ins Rollen bringen. SVM startete in Kehl Die Stadt Kehl eröftnete am letzten Wochenende ein neues Schwimmbad. 2 dessen Einweihung auch der SV Mannheim eingeladen worden war. Gisela Müller(SVM) belegte über 100 Meter Kraul in der Zeit von 1:18,9 den zweiten Platz hinter Inge Hoffmann-KSN(1:18). Die 41 00-Meter- Frauen-Kraulstaffel Haas, Keller, Kretzsch- mar und Müller) konnte hinter ESN 99 und vor SN Straßburg einen weiteren guten Platz belegen. Im 100-Meter-Herrenkraul blieb der Straßburger Neubauer in 17004 siegreich vor Voellmer(1. BSC Pforzheim) in 1:02,5, während Manfred Machill(SVD in 103,3 den dritten Platz belegte. Einen gro- gen Erfolg feierten wieder die SVM-Flamin- Vor- gos mit ihrem Kunstschwimmen. Ihre Tührungen wurden von den Zuschauern Wie⸗ derholt mit starkem Beifall bedacht. Anläßlich eines Abendfestes im Rahmen des IUS-Unabhängigkeitstages waren die SVM. Flamingos Gast des US-Headquarters Heidelberg und wurden von Zuschauern sehr gefeiert.— Auch die Kleine Ingeborg Busch von der Mannheimer Springerschule zeigte sehr beachtliche Leistungen. ö Kleider und Pelze pete ist es Höchste Teit. Vetwenden sie den sicher wirkenden ELUODES-N vor Mottenfraß zu schützen! OoTTENS(HUT Hettenszcka in verschiedenen Ausführungen Alleinverkduf: Drogerie Lieferung frei Hous Ludwig& Schütthelm 60, 04, 3 Telefon 4 29 19 und 45 KorfERSchREISMAScHAEN Vorführmasch. m. Er. Preisnachlaß Raten ab 10,- DM. 1. Rate b. Lief. Gebr. Masch. in reicher Auswahl mit Garantie. Raten ab 5, DMI. Schreiben Sie bitte an MARINUS Büromaschinen, Frankfurt a. M., Mainzer Landstraße 52. Schreibtisch, runder Tisch, Sessel. 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Engelhardt im 62. Lebensjahr zu sich berufen. Mannheim, den 4. Juli 1955 Mollstrage 25 In tie ter Frauer: Paul Lüngen Dr. med. Marlis Gross-Lüngen Gerhard Gross und Enkelkind Barbara Beerdigung: Donnerstag, 7. Juli, 13 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Erstes Seelenamt: Donnerstag, 7. Juli 1955, 8 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche. TT—bĩ——p Durch einen tragischen Unglücksfall wurde am Sonntag unser lieber, unvergessener Sohn Kurt Kammerer im Alter von 16 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, den 5. Juli 1955 Große Merzelstraße 39 Ir dr dus Anni Kammerer Familie Karl Kammerer(Großeltern) Familie Karl Lapp(Großeltern) und alle Anver wandten Beerdigung: Donnerstag, 7. Juli, 14.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Unser lieber, treusorgender Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Adam Schröder wurde im Alter von 82 Jahren durch einen tragischen Unglücks- Tall für immer von uns genommen. Mannheim, den 2. Juli 1955 Seckenheimer Straße 28 In tlefer Trauer: Die Kinder und Angehörige Feuerbestattung: Donnerstag, 7. Juli 1955, 15.30 Uhr im Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 6. Juli 1955 Hauptfriedhof Kerner, Karl, Krematorium Hoffmann, Elisabeth, Herxheimer Straße 7 Friedhof Käfertal Jakob, Elise, Ladenburger Straße 42. Friedhof Neckarau Koerner, Joseph, Angelstraße 108 Harler, Josef, Morchfeldstraße 4141 Friedhof Feudenheim Lauth, Margarete, Weinbergstraße 9. Untere Clignetstraße 10 14.00 13.30 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Mit einem glücklichen Familienfest beginnt ein neuet Lebensobschnitt. Ober den Kreis der nöchsten Angehörigen hinous öbermitteſt die Fomilienonzeige allen freunden und gekonnten die frohe Nachricht und knöpft neue Bande der Sympathie. in Mannheims großer Zeitung MANNHEIMER MORGEN Heute nacht verschied unsere liebe Mutter, Großmutter und Tante, Frau Katharina Ruh geb. Schlessmann nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren. Mannheim, den 5. Juli 1955 Alphornstraße 38 In tiefer Rosa Ruh Kurt Kenngott u. Frau Luise geb. Ruh Erwin Kromer u. Frau Paula geb. Ruh rauen nebst Enkelkindern Feuerbestattung: Donnerstag, den 7. Juli 1958, 14.00 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten, die beim Heim- gang meines lb. Mannes, unse- res guten Vaters, Herrn Wilhelm Rothermel so innigen Anteil nahmen, sa- gen wir herzlichen Dank. Ganz besond. Dank Hrn. Pfr. Rupp für d. tröstenden Worte, sowie der Direktion und den Arbeits- kollegen der Fa. Daimler-Benz AG für den so zu Herzen gehen- den Nachruf, d. Ev. Gemeinde- verein u. den Kleintierzüchtern für die dem Verstorbenen er- wiesene letzte Ehre. Mhm.-Waldhof, den 3. Juli 1955 Wachtstraße 4 Im Namen der Hinterbliebenen: Anna Rothermel Wwe. Ohne Risiko kaufen Sie Aussfeuer- Dusche preiswert von Wäsche- Speck N 3, 12 Kunststraße 3 Ummer mit We u. 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UND HANDELSBLATT Seite Arbeitsbehörden vor neuen Aufgaben Die Arbeitslosigkeit im Bundesgebiet hat einen seit der Währungsreform nie gekann- ten Tiefstand erreicht. wie aus nachstehen- der Tabelle hervorgeht: Be- Arbeitslose Männer Frauen a1 insgesamt u Fun 1948 451 091 338 506 112 885 im Juli 1948 665 016 478 390 191 626 ng. Jum 1949 1283 302 931 344 351 758 Juni 1950 1 538 066 1 081 838 456 228 ge. Juni 1951 1325 747 974 942 450 905 Juni 1952 1 239 966 783 897 436 069 n 7 150 396 300 7 9 Juni—f— 650 499 336 681 5 148 R Gegenüber den bisherigen im Laufe der Jahre erreichten Tiefständen— erst im — Jahre 1953 unterschritt in manchen Monaten — die Arbeitslosigkeit die Millionengrenze— ergibt sich folgendes Bild: gen September 1953 941 179 Arbeitslose Oktober 1954 829 919 Arbeitslose f. Mai 1955 731 104 Arbeitslose Das Absinken der Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat führt die Bundesanstalt auf die Hochsaison in den Außenberufen und den anhaltenden Konjunkturaufschwung in der Bauwirtschaft sowie in der Investitions- und Verbrauchsgüterindustrie zurück. Sai- zonüblich sei zwar im vergangenen Monat Juni bei der Textil- und Schuhindustrie eine 8e. erhebliche Anzahl weiblicher Arbeitskräfte entlassen worden, demgegenüber habe je- An. doch das Fremdenverkehrsgewerbe viele lag, neue Kräfte eingestellt. Auch die Landwirt- schaft habe erheblichen Bedarf an weip- — ichen Arbeitskräften angemeldet. — Nach Ansicht der Bundesanstalt zeigte der Rückgang der Arbeitslosigkeit, daß aus dem Kreis der arbeitslosen Männer noch laufend brauchbare Kräfte vermittelt wer- den können. Unter den rund 314 000 arbeits- nd- losen Männern seien mindestens 250 000 Handarbeiter, die bei anhaltender Konjunk- olle fur untergebracht werden könnten. Bei dieser optimistischen Einstellung der Bundesanstalt wird allerdings schonungsvoll eim die Tatsache übergangen, daß seit mehr als vier Wochen rund 200 000 freie Arbeits- — nlätze in der Bundesrepublik nicht mehr d. J. n Lor) In dem— der für den 26. Jul 1955 den. einberufenen Hauptversammlung vorzu- chr. legenden— Vorstandsbericht der Enzinger erl. — Union-Werke AG, Mannheim, wird aus- geführt, die Geschäftsentwicklung im Be- — nichtsjahr 1954 sei mit weiterer Steigerung lisse 9 10 ist viel- lisse rlag des Umsatzes verbunden gewesen. Gleiches wird von dem als lebhaft bezeichneten Auf- tragseingang aus In- und Ausland aus- gesagt. Ein erheblicher Auftragsbestand wird für das neue Jahr übernommen wer- den können. Die Kapazität der Werke sei im Berichtsjahr voll ausgenutzt gewesen. Der weitere Ausbau der Fabrikationsstätten, die Modernisierung der Werkseinrichtungen, sowie technische Weiterentwicklung der Maschinen und Apparate seien vorangetrie- ben worden. Das Geschäftsjahr 1955 habe sich ebenfalls bisher günstig gestaltet. In dem Werk Pfeddersheim wurden die Montagehallen weiter ausgebaut; ein neues Kantinengebäude errichtet. In Mannheim ist das Verwaltungsgebäude erweitert worden. Maschinenpark und Fabrikeinrichtungen Bilanzvergleich (in 1000 D-) besetzt werden können. Das hängt damit zu- sammen, daß Arbeitskräfte ja schließlich Menschen sind und nicht beliebig austausch- bar. In gleicher Weise wie ein Feinmechani- ker als Schweizer im Kuhstall eingesetzt wenig Erfolge ernten dürfte, wird es nicht gut möglich sein, etwa alle arbeitslosen Krankenpfleger in Bauberufen einzusetzen. Der Arbeitsmarkt ist keine statische Größe, sondern muß sowohl hinsichtlich des Angebotes an Arbeitskräften als auch be- züglich der Nachfrage nach solchen entwick- lungsmäßig betrachtet werden. Hierzu ge- hört auch die gebietliche Streuung der Ar- beitslosigkeit, wie sie sich aus nachstehen- der Aufstellung dartut: Bayern 147 649 Niedersachsen 126 527 Nordrhein-Westfalen 119 906 Schleswig-Holstein 70 435 Hamburg 59 061 Hessen 53 812 Baden- Württemberg 36 082 Rheinland-Pfalz 22 445 Bremen 15 582 Westberlin 140 080 Die Arbeitsbehörden stehen vor neu- artigen— ihnen bislang nicht geläufigen— Aufgaben. Aus dem Millionenbeträge ver- schlingenden Eintopf eingezahlter Arbeits- losenversicherungsbeiträge im Schalterbe- trieb Arbeitslosen unterstützung anzuweisen und auszuzahlen und nebenbei mehr Arbeits- platzbesetzungen zu registrieren, als Ar- beitsplatz zu vermitteln, war und ist ja keine Kunst. Jetzt aber, da sich die Aufgabe stellt, der Wirtschaft Arbeitskräfte zur Ver- fügung zu stellen, die angeblich vorhanden sind, in Wirklichkeit jedoch fehlen, jetzt harrt dieser Stellen die Bewährungsprobe. Eine Bewährungsprobe, die sie nicht nur deswegen bestehen müssen, weil— abge- sehen von der Kostspieligkeit ihrer Verwal- tungsbauten— die Arbeitsverwaltung ja ziemlich viel Geld kostet, sondern auch des- wegen, weil dies wirtschaftspolitisches An- liegen des gesamten Volkes ist. Es wäre nämlich nicht nur verhängnisvoll, sondern auch urkomisch, wenn der wirtschaftliche Aufstieg Westdeutschlands am Mangel an Arbeitskräften scheiterte. Tex Enzinger Union-Werke A6 vollbeschäftigt Das Geschäftsjahr 1954 war gut; 1955 entwiekelt sich noch besser wurden durch Ersatzbeschaffung für demon- tierte Anlagen und durch moderne Werk- zeugmaschinen weiter ergänzt. Demgemäß haben sich die Zugänge auf den Konten des Anlagevermögens wie folgt entwickelt(in 1000 DMW): DM- Eröffnungsbilanz 2116 Zugang Abgang Abschreibungen 463 74 279 31. 12. 1949 31.12. 1950 433 2 406 31. 12. 1951 456 5³ 40³ 31. 12. 1952 3⁴9 4 368 31. 12. 1953 810 1 368 31. 12. 1954 1135 35 531 Stand am 31. 12. 1954 3138 Die steuerlichen Abschreibungsmöglichkei- ten stets voll ausgenüzt wurden. Im glei- chen Maße, wie sich der Geschäftsumfang erhöhte, vermehrten sich die Warenvorräte. Die Pläne des Bundesfinanzministers Verbrauchssteuern erträglich gestalten; auf Wagnis verzichten Am Rande nur nimmt der steuerzahlende Bürger Anteil daran, wie die Gelder, um die er geschröpft wird, verteilt werden. Ver- teilt heißt nicht verwendet. Die Verwendung der Steuergelder interessiert ihn dagegen sehr. Doch im Grunde dünkt es ihm einer- lei, ob diese Gelder auf Bonner Stellen, oder solchen in Stuttgart, Wiesbaden, Hannover bzw. in den Hauptstädten der westdeutschen Bundeslzmder verteilt werden. Hingegen in- teressiert den Steuerpflichtigen— wie be- reits erwähnt— außerordentlich, wie das von ihm an die Staatskassen abgeführte Geld verwendet wird. Er nimmt deshalb großen Anteil daran, weil er hofft, daß ihm hier und dort Einsparungs möglichkeiten ein- fallen könnten.„Gelingt es, Ausgaben ein- zusparen, so muß ich weniger Steuern 2ah- len“, so denkt er. Dieser Betrachtungsweise trug der aufschlußzreiche Mannheimer Vor- trag des Staatssekretärs im Bundesfinanz- ministerium, Dr. Alfred Hartmann(vgl.„MM“ vom 5. Juli„Wandel der Finanzpolitik des Bundes“), vollauf Rechnung. Es ziemt sich jedoch auch auf jene Randbemerkung Hart- manns während dieses Vortrages einzugehen, deren finanz wirtschaftliche Bedeutsamkeit dadurch nicht abgeschwächt wird, daß der Staatssekretär sie nur so nebenher machte. Da ist vor allem die Erwähnung künf- tiger steuergesetzgeberischer Aufgaben. Es erschreckt, wenn bekannt wird, daß die Länderfinanzminister— merkwürdiger weise besonders jene Herren, die der SPD ange- hören— der Ansicht huldigen, das Gewicht der steuerlichen Belastung sei auf die in- direkten Steuern zu verschieben. Auf Ver- brauchssteuern also, zu denen die Umsatz- steuer, Kaffeesteuer, Tabaksteuer usw. se- hören. Aus sozialen Gründen ist eine der- artige Gewichtsverschiebung unerwünscht, denn sie träfe ja ausnahmslos alle Einkom- mensschichten; die Minderbemittelten ebenso wie jene Kreise, die Verdienen groß schrei- ben. Wirtschaftspolitisch ergibt sich in die- sem Zusammenhange die Gefahr, daß schwarze und graue Märkte entstehen, auf denen steuerhinterziehend Waren gehandelt werden. Auf der anderen Seite ist— das konnte man aus den Ausführungen Hartmanns her- auslesen— nach der letzten Steuerreform nicht so bald mit neuerlicher weitgehender Senkung der Einkommen- und Körper- schaftssteuer zu rechnen. Wenn also Ent- lastungen geplant sind, dann scheint die Bundesregierung— im Gegensatz zu den Absichten der Länderfinanzminister— ge- rade dabei an die Verbrauchssteuern zu denken. Hier ist es vor allem die Umsatz- steuer, an deren Ertrag jedoch kein Finanz- minister rütteln wird, weil keine Möglich- keit besteht, auf dieses Aufkommen zu ver- zichten. Es sei denn, zusätzliche Einnahme- quellen könnten erschlossen werden. Hier sind jedoch die Aussichten gering. Die Zölle vertragen keine Erhöhung. Nicht nur des- wegen, weil die Bundesregierung an inter- Der Vorstand bemerkt dazu, daß die Bewer- nationale Abmachungen(GATT usw.) Se- tung der einzelnen Posten in vorsichtiger Weise erfolgte. Der Wertpapierbestand er- höhte sich infolge inzwischen stattgefundener Zuteilung aus den mvestitionshilfezahlun- gen. Die Warenforderungen sind dem Ge- schäftsumfang entsprechend angestiegen. Auf der Passivseite schlagen die Wert- perichtigungen des Umlaufvermögens von 5e-Darlehen auffallend zu Buche. In den bunden ist, sondern auch deswegen, Weil Wir dadurch unsere Ausfuhr gefährden wür- den. So wird denn der Bundesrepublik— dies ließ Hartmann durchblicken— nichts ande- res übrig bleiben, als gerade bei den ande- ren Verbrauchssteuern— 2z. B. bei der Ge- nußzmittelbesteuerung usw.— mit Senkun- gen anzusetzen. Das kennzeichnet den Wan- steuer gesetzgeberische Tätigkeit von der Königin der Steuern— der Einkommens- steuer— auf andere Gebiete verlagert. Dazu gehört allerdings auch die Vorbereitung eines Gesetzes über Neubewertung. Die letzten gesetzlichen Bestimmungen auf die- sem Gebiete stammen aus dem Jahre 1935, und es ist nunmehr hoch an der Zeit, hier mit Reformen einzusetzen. Diese Maßnahme ist jedoch abhängig von der bis dato nicht feststehenden endgültigen Fassung des Bundesmietengesetzes. Sollen nmlich für den gesamten Grundbesitz neue Bewertungsrichtlinien aufgestellt werden, so muß ja zuerst geklärt sein, welche Er- tragschancen bestehen. Noch eine der Hartmannschen Rand- bemerkungen verdient besonders hervor- gehoben zu werden. Der Staatssekretàr er- klärte, der Bund habe nicht die Absicht, auf dem Anleihemarkt stark hervorzutreten. Mit Ausnahme der bereits in der Oeffent- lichkeit erörterten Lastenausgleichsanleihe Bundespostanleihe (kleinen) Berlin-Anleihen bestünden keine Pläne, auf den Kapital- markt zu gehen. Hier verschließt sich das Bundesfinanzministerium den(teilweise sehr berechtigt dünkenden) Wünschen der Bank- und Finanzwelt(vgl. MM vom 25. Juni „Hypothekenbanken im Wandel der Auf- gabenstellung!), und es zeichnet sich auch hier ein— ziemlich merkwürdiger— Wan- del in der westdeutschen Finanzpolitik ab. Bislang wurde der öffentlichen Hand der Vorwurf gemacht, sie strapaziere zu stark den Kapitalmarkt. Jetzt ist der Vorwurf fällig, sie strapeziere ihn zu wenig. F. O. Weber Bundes-Butterranzen preisgestaltend auffüllen (VWD) Das Bundesernährungsministerium hat nunmehr genehmigt, daß die Ein- und Vorratsstelle(EVSt) als Ausgleichsvor- rat für die produktionsknapperen Winter- monate 10 000 t Butter einlagert. Man rech- net damit, daß in den nächsten Wochen die Butterproduktion langsamer zurückgeht als im vorigen Jahre und noch einige Mengen zur Einlagerung frei werden. Die EVSt wird die Butter zu den jeweiligen Marktnotie- rungen aufnehmen. Ganz unabhängig da- von, ob die inländische Erzeugung in dieser Sommersaison noch einen Ueberschuß in Höhe der geplanten Einlagerung erbringen wird, ist man an zuständiger Stelle ent- schlossen, den Ausgleichsvorrat auf jeden Fall auf 10 000 t zu bringen, damit in den preiskritischen Wintermonaten die amtlichen Stellen einen Regulierungsvorrat an der Hand haben, der aàusreicht, um die Butter- preise unter Kontrolle zu halten. Wenn es erforderlich sein sollte, wird die EVSt-Fette den Einlagerungsplan auch unter Rückgriff auf Importe erfüllen. Deutsches EZU-Guthaben weiter gewachsen WD) Die Abrechnung der EZU für Juni 1955 schließt mit einem deutschen Ueber- schuß von 61,2 Mill. Rechnungseinheiten (RE) gegenüber einem Ueberschuß von 36,0 Mill. RE im Mai, wie die Bank deutscher Länder mitteilt. Der Ueberschuß wird je zur Hälfte durch eine Gutschrift bei der EZU und durch eine Gold- bzw. Dollarzahlung seitens der EZ U an die Bundesrepublik aus- geglichen. Unter Berücksichtigung der fran zösischen, isländischen und italienischen Ratenzahlungen in Höhe von insgesamt 2,5 Mill. Dollar aus den EKonsolidierungsverein- barungen ergibt sich per Ende Juni ein Gut- haben der Bundesrepublik bei der EZU von 533,3 Mill. RE gegenüber 505,4 Mill. RE am Ende des Vormonats. K URZ NACHRICHTEN Die Ansiedlung macht Fortschritte (VWD) Im Rechnungsjahr 1954 wurden in der Bundesrepublik 18 052 Neusiedlerstellen mit rund 64 000 ha an Siedlungsbewerber überge- ben. Davon waren mehr als 14 500 Vertriebene. Für 1955 sind wiederum 19 000 Siedlerstellen geplant. Schwindel mit Alteiern (VWD) Die holländische Regierung will den Exportversand in Leihkisten in absehbarer Zu- kunft verbieten. Diese Absicht wird vom Eier- importhandel in Hamburg begrüßt, weil der Eierversand in Kartons eine größere Qualitäts- kontrolle garantiere. Beim Umpacken der Eier aus den Leihkisten in andere Behältnisse könn- ten ältere Eier miteingepackt werden. Dies sel bei den mit Originalverschlüssen versehe- nen Kartons unmöglich.. Enge Zusammenarbeit der Wirtschaft (VWD) In dem Wunsch, die Zusammenarbeit mit den führenden Fachorganisationen der Wirtschaft möglichst eng zu gestalten, hat der Hauptausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages einer Mitteilung vom 5. Juli zu- folge am 29. Juni folgende Herren in den Vor- stand zugewählt: Fritz Berg, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Dr. Hans Constantin Paulssen, Präsident der Bun- des vereinigung der deutschen Arbeitgeberver- bände, und Hans Schmitz, Präsident der Haupt- gemeinschaft des deutschen Einzelhandels. Aus der Kammerorganisation selbst wurde der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der I. und H.-Kammern in Baden- Württemberg, Dr. Ulrich Dörtenbach, Stuttgart, hinzugewählt. Steuervergünstigung für Polizisten Kleiderbeihilfen und Verpflegungsgeld der Polizisten sind steuerfrei. Das sieht die zweite Lohnsteueränderungs verordnung 1955 vor, die jetzt von der Bundesregierung dem Bundesrat zugeleſtet worden ist. Die Verordnung be- stimmt auch, daß Entschädigungen nach dem e und Kindergeld steuerfrei sind. Pfälzische Hypothekenbank: 7/ Dividende (LRP) In einer Sitzung des Aufsichtsrates der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigs- hafen ist am 5. Juli die Bilanz zum 31. Dezem- ber 1954 festgestellt worden. Aus dem Jahres- ergebnis werden 1 200 000 DM der gesetzlichen Rücklage zugeführt. Die Verwaltung wird der zum 29. Juli einberufenen Hauptversammlung vorschlagen, aus dem verbleibenden Rein- gewinn von 350 00 DM 7 v. H. Dividende zu verteilen. Dividenden- Vorschläge Salzdetfurth AG, Hannover— 9%(HV 2. 8.). Concordia Bergbau AG, Oberhausen— 5 9% (HV 8. 7.). Minimax Ad, Stuttgart— 6%(HV 23. 7.). Hessen-Nassauische Gas-Aktiengesellschaft, Frankfurt/ M.-Höchst— 4%(HV 12. 7). Hannoversche Landwirtschaftsbank AG, Han- nover— 5%. Dividenden- Ausschüttungen Kammgarn- Spinnerei Bietigheim, Bietigheim (Württ.)— 8%. Marktberichte vom 5. Jul! Mannheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (wp) Reichliche Anfuhr bei gutem Absatz in obst, weniger gut in Gemüse. Es erzielten: Blu- menkohl 30—75; Bohnen ausl. 35—40; dto. dt. 60; Erbsen dt. 15—25; Treibsalatgurken ausl. 6090; dt. 55—70: Karotten Bd. 12—14; dto. Gewichtsware 30: Kartoffeln 16—17; Kohlrabi Stück 6—8; Meer- leti 5 4 8 1 5 3 4 98 5 5 —. 8 31. 1. 2636 Rückstellungen sind Rückstellungen für del in der steuerpolitischen Lage. Es wird eiten 0 0b, Peter alte 7.10 Racltsschen 80. b ble — Vorratsvermögen 2 325 3100 J 775 Altersversorgung im der steuerlich zulässi- 3 a 12 d credtt-Bank AG. fee 28 2 10 WN Wertpaplere 35 90 45 gen Höhe von 382 00 DM enthalten ferner Effi ktenbörse Mitgeteilt: Commerz. un„8.10; Kopfsalat 1 11; II 4-12; Schnittiauch 7 bis Apotheken 35 28— 10 ein Betrag aus der Exportförderung. Das. Filiale Mannheim 101 Spinat 20; Tomaten holl. 65.—50; dito. it. 35403 eee 1 15 2 7 85 2 Anwachsen des unter Verbindlichkeiten aus- Frankfurt/ I., 5. Juli 1955 o 1„„ Wechsel 551 304— 47 gewiesenen Postens der Altersversorgung- Börsenverlauf. FWD) Obwohl der Ordereingang gegenüber dem vortag geringer war. über wosen inen 80—1od; Aprikosen 70 Bananen Kiste 14 * klüssige Mittel 10 70— 33 und Unterstützungsenirichtung e. V. ist wiederum die Käufe. da die Bankenkundschaft und das Ausland zu Weiteren Kapitalanlagen in pis 16; Erdbeeren 4065; Heidelbeeren 70—75; Bankguthaben 7³⁴ 46— 299 durch eine weitere Verbesserung der Lei- Wertpapieren Schritte. Die Nachfrage stieß erneut überwiegend auf enße Märkte, so daß die 5 Johannesbeeren 35; Kirschen dt. 3560; Grape und sonstige Forderungen 149 412 4 2863 0 pedingt. Ueber dies Positio echt essenten ihre Gebote durchschnittlich um 1 bis zu 3 Punkten heraufsetzen mußten. Eine Sonder- fruit 45—50; Pfirsiche ausl. 75; Stachelbeeren t-. Passiva stungen ing„Ue lese 1 8 6 bewegung hatten Elektrische Licht und Kraft zu verzeichnen, die auf größere Käufe fur 3 unreif 20: Zitronen Kiste 386—40; dto, Stück 15—16. ich Grundkapital 3 045 306— a den vorliegenden Bilanzen hervor, daß Rechnung erst 12 Punkte höher mit 196 den Besitz er wechseln konnten. Pie 9 8 A un Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt i gesetzl. Rücklage 305 305 T sie erst im Jahre 1953 bilanziert Wurde, und Versorgungspapiere verzeichneten Kurssteigerungen bis au 3 28 78 210 ae 5685(VoD) Anfuhr mittel, Absatz in Gemüse teil- ens kreie Rücklage 461 461 1— zwar mit 444 O00 DM Am 31. Dezember 1954 schlossen wenig verändert. Kallaktien weiter anziehend, Salz. etfur ekestigte Heise langsam. Es erzielten: Erdbeeren A 60-78; cht. wertberichti 30 336 J 306 1 5 sichtigte Kapitalerhöhung im Verhältnis 4 zu 1 fn weitere 4 Punkte auf 329. 1 8-Farbennachtolge- B 48—58; Johannisbeeren rot 3-45, schwarz 120 8 12 183 885 erreichte sie den Wert von 652 000 DM. gesellschaften gut behauptet bis gest. 18-Farben liduis fanden etwa zu letzten Kursen Aufnahme. 5s 132; Himbeeren 1 6010; kaddgtrie e Verf. Verbindlichkeit 2 633 3969 71 036 jah ljedigli die bereits Montene und Bergbauaktien nach festerem Beginn im Verlauf auf Tauschoperationen und Gewinn- Heidelbeeren 75: Süßkirschen I A 4689; A 32—45; ung 67 92 7 23 Im Vorza r wurden Je 85 ich 8 8 8 mitnahmen leicht uneinheitlich. Zellwoll- und Zell stoffpapiere allgemein 3 1 B 24—31; Kopfsalat Stück 7—12; Treibsalatgurken f — Gewinnvortrag!) 52 66 + 14 oben erwähnten 440 000 DM in der ewinn setzten ihre Aufwärtsbewegung Fort, Bankenreste durchschnittlich bis zu 1 Punkt fester. enten. 45—70; II 30-44; III 23—29; Weigkohl 7—8; Rotkohl Jahresreingewinnn) 258 269 11 und Verlustrechnung ausge Wiesen. Unter märkte annaitend freundlich. 1415; Wirsing 46; Blumenkohi Stück A 1 35—40; e Bilanzsumme) 8 185 10 111 71 526 Berücksichtigung dieser außerordentlichen 1 5 Aktien 1. 35 Aktlen 4.7. 3. 7. 5 A III 2320; K IV 16—22; Karotten Bd, bayer Gewinn- und verlustrechnung kreiwilligen Leistungen ergibt sich für das a 3 8 W Buschbohnen 5565; Tomaten 1 6.00 Um,(in 1000 D-) Jahr 1954 folgende Errechnung des Arbeit-„5 255%½ Herpener Bergbau 137 138% Dresdner Bk. U 250 23 NR⸗bfstalle Aufwendungen 31. 12. 1959 31. 12. 1934 nehmeranteils am mit 1,77 Mill. DM aus- 200 201 Heidelb. Zement 281 281 ½ Rhein-Main Bank Kupfer 398,50—402.50 D 5 ö E ö 5 121 ies Beichsb.-Ant. S3. 3 Lönne und Gehälter 3 749 4 579 gewiesenen Rohertrag des Unternehmens: BMW. 38% 183 Hoesch). 393 100 elchsb.-An. Blei 125,00—126,00 DM 8 sozlale Abgaben 344 395 Conti Gummi. 293 297 ens„ 47% 188 Montan Aluminium 240.00—242,00 PN stin Abschreibungen 968 531 Löhne und Gehälter 4,58 Mill. PMT Daimler-Benz 300 362 Mannesmann 14 Nachfolger Zinn 892,00 DM Steuern 898 986 soziale enen 1 0,40 WMIII. DM 215„ 1157 700 8 5 5 1— Ber Nauen. 125 155 Freie Devisenkurse engl. Berufsvertretungen 9 18 Zukunftssicherung der Degussa 8 4 einelektra 220 225 5 5 8 0 1 i 3 2 t. Edelstahl 25 228 vom 5. Jul! t. Zuweisg. aus Altersversorgun 4⁴⁴ 590 Arbeitnehmer 0,59 Mill. DM 8. 271 273 RWE.. 1 Genen ee 1 zusammen 5,57 MIII. BII- 21,6 v. H. Ber kaaceug„ Nene e malcke W e 5„ 100 belg. Francs 1 . 5 ewinn vortrag) a. Durlacher Ho—— 8 1 5 ke ʒ1ñ; ́&ikO«ß ß — Urräge gen, aus dem bilanzmäßig ausgewiesenen tarben Lidl„ Zellstoff Waldhof 200 20 Eleckn.-Humb. D. 2 193% 100 oll. Gulden 109,728 109,945 Gewinnvortrag) 52 66 Reingewinn eine achtprozentige Dividende N Liqui. 52½ 32% Badische Bank 194 194 Riäckner. 175 173 1 kanad. Dollar 4,273 4,283 Lahresertrag 5 923 1 832 11 0 Pie nen e e 90 288% Commerzbank h) 2 22½ Hütten Phönix—— 1 engl. Pfund 11,88 11,70 E ingen 55 89 auszuschütten und den verbleibenden Re As„„„278% 2% Semen 1 195 150 80.875 81.038 r All: auberordentl. Erträge 53 22 betrag 01 000 Duc) auf neue Rechnung wer- A 235 237 u. Credit-Bank 247 220 Rheinst. Union 220 218 100 dan. Kronen 60,335 60,255 sen un Totale) 6 12¹ 1768 zutragen. Außerdem wird die Hauptver-. Gul. 234/384 deutsche Bante))„% 2%[ Stenlw. süd estt. 186. 1 100 norw. Kronen 58.38 55,50 reiben, 9. 1 sammlung über die vom Vorstand vorge- arün& Bilfinger 19¹ 191 süddeutsche Bank! 237 27[ Thyssenhütte.. 180½ 100 Schweizer Franken frei 98,21 98,41 en aun Lem Vorgergehen ten gttsſen t: schlagene Erhöhung des Grundkapitals un V 82 jeweils aus dem laufenden Geschäftslahr; 77. 8 5 W 2 O0:-O= 21, W. 50. U Auf- und Abrundungen eingeschlossen. 1,55 Mill. DM zu befinden haben. ij RM-Werte.)= Restquoten i — Neubau 5* Lan dhaus vord. Odenw. VERZOGEN Biete: 5 Zim., Bad, Garten, 1 rei, BOTZ 5 282 für 18 50 DM zu verkaufen.— R. 5 fa im mo h ilien cke Angeb. unt. Nr. PS 55241 a. d. Verl. 25 Zahnarzt 2 Zimmer. Küche. Bad ö 8 2 von Lange Rötterstraße 51(Altbau) part. in Stadtmitte. guten 5 nach Lange Rötterstraße 43 Suche: m und 1 1 ertig, etwa 12* 24 m; mit Strom- und Wasseranschluß, ent- 5* 2 5 gebote Wir suchen in Umgebung von Heidelberg- Weinheim naltend 4 Büroräume, We, Waschraum sowie kaserhetentral Freie Betute 2-3 Zimmer. Küche, Bad Verlag. 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St.. b.*. 2 1055 K 8 EIL ANN Kari-Ladenpurgs-strage unter Nr. 01893 waren g eee pet. F fg an eim welefon 8 91 36 l Anus ust 4 610 im Werl. 1 Seite 10 MORGEN Mittwoch, 6. Juli 1955/ Nr. Berausgebe verlag. D 8 K 8 1 druckerei. 0 5* dc 1 chefredakt Porträt eines Musiklehrers/ Ven Albard von der Borch Sropbitk cos Sachsen ere Hans Körnig im Kunstverein wW. Hertz-E Im zarten Alter von fünf Jahren besaß ich italienisches Cello aus dem achtzehnten.. in; weber; Fei neben anderen Fähigkeiten, wie etwa Re- Jahrhundert, einen modernen Tonbandappa- 1 1— 4 8 5 1 8 4 1 Lokales: H kordleistungen im Kirschkernspucken, die rat mit Mischtish— und außerdem eine.. 8 5 1 11 Dr. Koch; 38 unter den Schallplatten meiner Eltern Frau und drei Kinder. een e 3 jetzt a Ber C. Serr; 80. Allein am Etikett Caruso von der Mühle im Wenn ich i 5 8 5 8 im un k. Kimpin: Schwarzwald unterscheiden zu können. Meine finde 80 1 5 8 e ee rungen und Aduatintablättern beim u sten, w. Mama hielt mich deshalb für sehr musfka- part eines der großen Violinkonzerte für ene wen een ee e e Usch und engagierte mir einen Klavierleh- einen seiner Schüler auf Band spielt. Oder 19 n 35 an Ie en e Bad. Kom. L rer. Er besaß eine über den Rockkragen wal- er repari 1 chei 1 ü FFG artec unhelm. lende schwarze Mähne und roch nach Veilchen VVV 0 Wasser. Mit dem Versuch, mir an Hand von Aepfeln, die er mit dem Federmesser hal- blerte, den Unterschied zwischen halben und ganzen Noten beizubringen, vernichtete er einen kompletten Winteräpfel-Vorrat meiner Mutter. Als der Versuch daran gescheitert War, daß ich eine Stunde Klavierunterricht mit genau sechzig Minuten lauten Heulens ausfüllte, gab er es auf. Mein Vater, der sehr tierlieb war, belobigte mich ob meines Widerstands; denn er wiederum hielt seinen Jagdpointer für ungewöhnlich musikalisch, weil dieser herzzerreißend zu jaulen be- gann, sobald ich nur eine Taste anrührte. Als gehobener Mittelschüler sollte ich es noch einmal versuchen. Dieses Mal kam ich zu einem gedrungenen Magister, seine Mähne war weiß, er hatte einen Namen als Korrepetitor großer Musikfestspiele, ver- langte daher zuerst und vor allem Ehr- kurcht und unterstrich solchen Autoritäts- anspruch dadurch, daß er mir beim Ton- leiterüben im Takt mit einem Lineal auf die Handknöchel schlug. Freiheitlich, wie man mit fünfzehn Jahren ist, fühlte ich einen Carlsschüler-RKomplex in mir aufwallen und quittierte die Mißhandlungen mit einem frechen Abschiedsbrief an den berühmten Lehrer. Mein Vater bezahlte ein halbes Jahr lang fünf Märker wöchentlich an den Maestro, ohne daß ich die Gegenleistung des Musikunterrichts in Anspruch nahm, und den großen Mann konnte seine Würde nicht hindern, diese Beträge kommentarlos in die Taschen seiner weiten Samtröcke zu stecken. Nun, wenn ich hieran zurückdenke oder wenn ich mich beispielsweise auch daran er- innere, unter welchen Quallen wir in der Unterprima die Jungfrau von Orleans mit verteilten Rollen lasen, um dann einen je- ner berüchtigten Aufsätze zu schreiben, etwa mit dem Thema:„Was meint die Jung- frau, wenn sie im dritten Akt sagt: Hier bin ich!“?“, dann bestätigt sich mir eine von je gehegte Meinung: Wir lernen alles zu früh in unserem Leben. Diese Ueberzeugung war es vor allem, die mich fünfundzwanzig Jahre später wie- der zu einem Musiklehrer wandern ließ, Etuden- und Sonatenhefte unterm Arm. Viel Zeit war vergangen seit meinen ersten Er- fahrungen mit Musikpädagogen, ich war ein rüstiger Vierziger und gewappnet, alle Ar- ten von Allüren, Extravaganzen und körper- lichen Mighandlungen über mich ergehen zu lassen, ich big, Mozart und Beethoven zu- liebe, von vornherein die Zähne zusammen. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen: Der Klavierlehrer, den man mir empfohlen hatte, enttäuschte mich geradezu beim er- sten Anblick. Mäßiger Haarschnitt, saubere Finger, drahtige Figur— das Aeußere eines Skilehrers etwa. Er war freundlich, aber sachlich. Keine lange Anleitung— ich mußte vorspielen. Der Klavierhocker wurde unver- sehens wieder zur Schulbank.„Ganz schöne Routine im falschen Fingersatz!“ war sein erster Kommentar, und., so sehr er zutraf, so wunderte ich mich doch, wie er zu dieser Feststellung kam, denn er war während des Vorspielens wie von ungefähr ins Neben- zimmer gegangen. Und dann begannen wir zu arbeiten. Mittlerweile ist das Jubiläum meiner fünfzigsten Stunde bei ihm gefeiert und ich kenne ihn. Mein Musiklehrer war früher musikalischer Leiter einer großen Rund- funkstation. Am Ende des Krieges mußte er fliehen. Er spielte bei verschiedenen Radio- orchestern, um schließlich eine Stelle als Mu- Siklehrer an einer Mittelschule anzunehmen. Er spielt Cello, Violine, Klavier, alle drei Instrumente erprobtermaßen konzertreif. Er gibt an seiner Schule vierzig Stunden je Woche. Daneben hat er vierzehn Privat- schüler. Er leitet drei Chöre und wirkt all- wöchentlich bei den Darbietungen eines Kammermusikkreises mit. Zur Faschingszeit bläst er gelegentlich die Jazztrompete in einer Tanzkapelle. Der Jägerschaft der Um- gebung hat er die klassischen Signale auf dem Jagdhorn beigebracht. Er stimmt Flügel seiner Bekannten und vermittelt hie und da einen Klavierverkauf. Er besitzt ein altes sein Moped und nickt mir zu:„Wollen wir noch ein wenig musizieren?“ Es ist dann neun Uhr abends, und er hat sechs Unter- richtsstunden in der Schule, zwei Privat- stunden und drei Chorproben hinter sich. Wenn ich mich kurz vor Mitternacht verab- schiede, setzt er sich an den Schreibtisch, eine Kritik des letzten Symphoniekonzerts des städtischen Orchesters zu schreiben. „Zum Ausruhen sind die Ferien da“, sagt er. Er ist Pädagoge, Wissenschaftler, aus- übender Künstler, Techniker und Kaufmann in einem. Und doch ist nichts verloren gegangen: Er ist vor allem Musiker. Er kann ernstlich böse werden, wenn jemand abfäl- lig und mit Vorurteilen von moderner Musik spricht. Er spielt lächelnd Chopin. Aber er wird ernst, wenn die Noten der Klassiker auf den Pulten stehen. Seinen Schülern ver- bietet er, auch nur eine Mozart-Note auf- zuschlagen, ehe sie nicht ein ganz großes Maß an technischer Perfektion erreicht haben.„Mozart ist heikel“, sagt er.„Mozart ist heilig“, meint er. Neulich hat ihn eine liebe, alte Tante von mir spielen hören.„Er spielt ja wunderbar“, sagte sie.„Aber es fehlt ihm doch alles, was einen Künstler ausmacht.“ Unsere Zeit hat nun einmal eine neue Währung. Unsere Stimmen sprechen die alte Sprache, aber im neuen Dialekt, und viele von uns verstehen ihn nicht. Mose: Achtung Schule! „Frivolitäten“ ist ein neuer Bilderband des Buchheim Verlags Feldafing(Obb.) über- schrieben, der eine Reihe köstlicher parodistischer Zeichnungen von André Frangois, Cha- val und Mose und darunter auch das hier wiedergegebene Blatt enthält. Bes ch bei And re Maurois Zu seinem 70. Geburtstag am 6. Jul Der Regen klopfte mit einfallsloser Monotonie auf den Asphalt des Boule- vard Maurice Barrès am Bois de Bou- logne in Paris- Neuilly. Am Garten- tor des Hauses Nr. 86 fehlte der Name des Dichters André Maurois. Es fehlten die Namen aller Hausbewohner. Der Concierge wirkte hinter seiner Glastüre wie der Emp- fangschef seiner wohlhabenden Mieter und Besitzer. Er gab bereitwillig Auskunft. Ich War ein bißchen nervös., als ich der Sekretä- rin André Maurois meinen Namen nannte, nahm das Papier von meinen Blumen, die ich für die Dame des Hauses, für jene Simone Maurois mitgebracht hatte, deren Leben und Erlebnisse in den Memoiren „Auf den Flügeln der Zeit“ verzeichnet Waren. Noch Marcel Proust, von dem sie eine Reihe Briefe besaß. war von ihr als Kind entzückt gewesen. Ach, als die Sekretärin hinter der Tür des Arbeitszimmers verschwand, wußte ich leider viel zu sehr. daß André Maurois, Mit- glied der Academie Francaise, einer der vierzig Unsterblichen Frankreichs, mit Gide und Kipling, Paul Valéry und Ernst Robert Curtius, mit Staats- und Ministerpräsidenten und Marschällen, mit fast allen großen Menschen seiner Zeit— und unserer Zeit— bekannt und zusammen gewesen war. Mar- schall Pétain hatte ihm vorgeschlagen, sich kür den Sitz in der Akademie zu bewerben. Die Tür zum großen Arbeitszimmer wurde geöffnet, eine helle, junge und sympathische Stimme telefonierte noch. André Maurois Stimme. der bald schon mit kleinen schnel- len Schritten und lebhaften Bewegungen auf mich zukam: er war so, wie wir uns ihn vor- gestellt hatten nach seinem Brief:„Ich bin in Paris, wenn Sie kommen, genügt es, mich anzurufen.“ Seine deutschen Sprachkennt- nisse, bis auf ein paar lustige Zwischen- bemerkungen, waren schlecht, obwohl seine Eltern Elsässer waren. Er sagte, daß ihm seine Deutschlehrerin, eine massige und gutmütige Jungfer, ernst und fromrn, die Tante des Reichskanzlers Brüning, Bertha Bussmann, nicht viel Deutsch beigebracht habe. Er hatte mit ihr ein Theaterstück übersetzt:„Gott sei Dank, der Tisch ist gedeckt“, und sie hatte ihn singen lassen:„Ich hatt' einen Kameraden.“ Es klang lustig, wenn Maurois ein paar deutsche Worte nachsprach, und man glaubte ihm sofort. daß er keine Aversion gegen Deutschland habe. wo er Millionen Leser seiner Bücher wußte: die Hinwendung zum Englischen, sagte er, wäre aus einem Zufall geschehen. Wir sprachen schon bald über seine Romane und Biographien. In seinem Büro, das wie ein Bibliotheksraum wirkte— Tau- sende von Büchern in riesigen Regalen aus Mabagoniholz. die bis an die Decke reich- ten— schienen alle seine Gestalten ange- siedelt zu sein: Der Oberst Bramble, der diesmal nicht schwieg, Bernard Quesnay, Denise Herpain aus dem„Kreis der Fami- lie“. Claire und ihr Land der Verheißung, Ariel-Shelley in seinem Boot am Tyrrheni- schen Meer, Disraeli, Englands Premier und George Sand. Ich hörte Maurois sagen: „Wenn ich versuche, mir ein Paradies aus- zumalen, kann ich es mir gar nicht als eine Stätte ewiger Muse vorstellen, wo geflügelte Müßiggänger einander unter Harfenbeglei- tung Lobhymnen vorsingen würden, son- dern als ein Arbeitsraum. in dem ich in alle Ewigkeit an einem herrlichen Roman schrei- ben würde. mit jener heiteren Kraft und ruhigen Gewißheit, wie sie mir hier auf Erden nur in den seltensten Minuten be- schert waren.“ Ich sagte, daß dieses Zimmer, mit diesen Tausenden von Büchern, alles andere als die Idee aufkommen liege, ein Paradies, ein Raum der Erholung zu sein. Es schiene sich Sher auszunehmen als der unbestreitbare Beweis einer unermeßlichen Arbeit. Und zwangsläufig kamen wir auf seine neuen Arbeiten.„Ich arbeite augenblicklich über die Dumas. Vater und Sohn“, sagte er,„was sich aus meiner Arbeit über Victor Hugo und George Sand ergeben hatte— um die- ses Jahrhundert vollständig zu machen. Nebenbei arbeite ich an einem neuen Roman, der zur Hälfte fertig ist. Ich fange immer Verschiedenes zur gleichen Zeit an und arbeite auch an mehreren Themen zur gleichen Zeit.“ „Das Schweigen des Obersten Bramble“, Maurois Erstling, im ersten Weltkrieg er- schienen, und„Die Wandlungen der Liebe“ haben in Frankreich allein eine Auflage von mehreren Millionen erreicht. Auch in anderen Ländern hat Maurois große Erfolge gehabt, mit seiner Biographie„Ariel oder das Leben Sheljeys“, mit seinem Roman„Im Kreis der Familie“ und seinen drei phantastischen Er- zählungen, auf die wir zu sprechen kamen: „Die Reise ins Land der Artikolen“,„Die Seelenwaage“ und die„Gedankenlese- maschine“ Aber bei jeder Bemerkung des Dichters spürt man die Wahrheit seines Wortes:„Man muß die Nichtigkeit des Ruh- mes ermessen haben“. Er ist äußerst be- scheiden und vorurteilsfrei. Der grohe Romancier der bürgerlichen Ehe und Fami- lie,„Rationalist und Moralist bester fran- 26sicher Tradition“ war äußerst sensibel, intelligent und charmant. Er wollte mir für meine Arbeit über ihn fast alle seine neuen deutschsprachigen Bücher schenken. Er nannte mir Adressen in der Schweiz und verwies mich an seine Verleger. Er war sehr aufmerksam. Ich fragte ihn, welche Biographien ihm besonders am Herzen lägen, da nannte er sofort„Disraeli“ und „Lyautey“, denn„diese Gestalten sind Män- ner der Tat. Wenn ich nicht Schriftsteller geworden wäre, wäre ich am liebsten Poli- tiker geworden, ein Mann der Tat. Aber beides kann man nicht sein, und das Schrei- ben kann ich nicht lassen.“ Er lachte. Und als ich ihn noch fragte, ob er die Feiern zum 6. Juli, zu seinem 70. Geburtstag fürchte, meinte er:„Nein. Es wird sicher nicht so schlimm werden. In Frankreich feiert man eigentlich erst den 80. Geburtstag richtig.“ Als ich ging, war es schon spät geworden, die Bäume des Bois de Boulogne waren in schwimmendes Abenddunkel getaucht, das boshafte Gurgeln des Regens in den Dach- rinnen hatte aufgehört, in der Ferne, links, brannte das ewige Feuer des Are de Triomphe, und ganz Paris lag mir wie ein flimmerndes Meer zu Füßen. Unwillkürlich kamen mir Maurois Worte aus seinem Brief an die jungen Freunde in Erinnerung:„Seid bescheiden und kühn! Unzählige Menschen- geschlechter vor euch haben zwischen zwei Schattenwüsten den schmalen Lichtstreifen des Lebens durchschritten. Was fürchtet ihr? Nur kurze Zeit steht ihr auf der Bühne. und euer Publikum ist sterblich wie ihr selbst.“ Gerhard Marx-Mechler Zum 200. Geburtstag von Dorothea Vieh- mann, der„Märchenfrau“, nach deren Erzäh- lungen die Brüder Grimm die meisten ihrer Märchen aufgezeichnet haben, begann in Kas- sel-Niederzwehren eine Märchen-Festwoche. Bis einschließlich Donnerstag wird allabendlich eine Bearbeitung des„Gestiefelten Katers“ auf einer besonders gebauten Freilichtbühne aufge- führt. Die Regie liegt in den Händen des Schauspielers und Regisseurs der Laienspiel- bühnen auf Schloß Waldeck, in Niederelsungen und Burghasungen, Axel Herwig. Bei dem Spiel wirken 150 Schulkinder mit. Die„Mär- chenfrau“ hatte 1777 in dem damals noch selb- ständigen Dorf Niederzwehren den Schneider Nikolaus Viehmann geheiratet und 1813 die Brüder Grimm kennengelernt. Realismus her, wie er in der sächsiee Kunst schon seit langem wirksam ist h sich etwa auch in Otto Dix einmal ausgepi hatte. Ein Schüler von Dix ist Körnig nicht. doch sind gewisse Einflüsse oder: mindest Anregungen nicht zu übersen Darüberhinaus schließt der Künstler; weitgehend an den Jugendstil der Jahre dertwende an, und gerade dessen Reize Ornamentalen geben seinem Schaffen 00 vielfach einen seltsam altväterlichen Chan ter. Wären unter seinen in Mannheim; zeigten Blättern nicht die Jahreszahlen; gegeben, würde man die Mehrzahl von it wohl ein halbes Jahrhundert zurückzudt ren geneigt sein. Nr. 80 016, — 10. Jahrg eee 0 Es mag sein, daß sich im Oeuvre B O Körnig die Unsicherheit jener Künstler in den Sowjetzone ausspricht, die nicht ln Dr. Ae treu auf den„sozialistischen Realism sprach hinsteuern wollen. Daß Körnig ein won treten licher Handwerker ist, daß er vor allem“ Krone, Aduatinta- Verfahren zu wunderbaren Union: ohne Effekthascherei raffinierten Löst dieser kommt, sichert ihm ohne weiteres. werde recht achtbaren Rang. Gerade wern n einmal sich länger und aufmerksamer in sein: striche nächst so düster und fast deprimiert scheinendes Werk vertieft, wird man“ Nach kostbare künstlerische Feinheiten d des Rech entdecken. Im Stilistischen dagegen, woch der er sich nicht über Erprobtes hinaus u zialdemo von Munch über ein paar surrealist fragen de Anklänge bis zu gewissen figuralen d tagsabge positionen von Fernand Léger läßt sich, Journalis Bekanntes hier finden. Auch Rössing sch Sinne. Es bisweilen nahe zu sein, aber zuletzt de Vorschlä doch alles wieder unlösbar in den Kreis) willigene Jugendstil und proletarischem Realin die Sozie eingeschlossen. werden. Ob sich nicht vielleicht auch an h mitmach. Körnig die Tragödie jener deutschen km SPD nur lergeneration offenbart, die erst kurz) 1933 ihren Weg begann und diesen d eben unter dem Druck der nationalsou Die U listischen Kunstpolitik und schließlich é“ auer u nicht allzu viel geringeren Druck der schaumb tigen sowietzonalen Kunstpolitik fortsen der Auss mußte? mit den Koltur-Chronik Giovanni Guareschi, der Autor der) Camillo und Peppone“-Romane, ist jetzt u Verbühßung von zwei Dritteln seiner Haftstu aus dem Gefängnis von Parma entlassen. den. Guareschi war wegen Verleumdung Wa verstorbenen italienischen Ministerpräsid Bonn ten De Gasperi und Beleidigung des ehem wochabe gen Staatspräsidenten Italiens Einaud patte die Zwanzig Monaten Gefängnis verurteilt word der FD Der Staats-Sicherheitsdienst der Sowieln bildende hat, wie jetzt bekannt wird, am 27. Juni e unh raschend das antimilitaristisene Karikae buch„Disziplin ist alles— der Selbstves digungsbeitrag des letzten Zivilisten“ Kurt Halbritter und Werner Finck besd Bärmeier und Nickel(Frankfurt) war, wurde von dem sowietzonalen„Verlag Nation“ als Lizenzausgabe in einer Auflage 30 000 herausgebracht. Zum Zeitpunkt des/ bots waren bereits 10 000 Exemplare ausge! kert und zum größten Teil verkauft. Bei d überraschenden Beschlagnahme verlangten“ SSD- Organe von den Buchhändlern auch d Einzug aller schon verkauften Bücher, sou. die Kunden noch zu ermitteln waren,„Dis plin ist alles“ greift das Militär und die.. militarisierung an. Werner Finck fordert!“ Vorwort die Leser auf:„Rührt euchl, ihr 2 listen in letzter Stunde, sonst werdet ihr Se. schnell weggetreten!“ Das Buch war eines d ersten, um dessen Lizenz sich ein Verlag 05 Sowjetzone nach dem von Pankow eingel teten gesamtdeutschen Kulturaustauschabhos men bemühte. 5 Der Tänzer Alexander Volumine ist Alter von 73 Jahren in der Nacht zum Mont in Paris gestorben. Er war von 1914 bis der Partner von Anna Pawlowa auf den 5. nen der Welt. Der in Moskau geborene d Manuel erkennt seine Macht Ein dbenteverlicher Roman von Karl Lerbs Copyright by C. Schönemann 58. Fortsetzung Doktor Rocha schüttelte den Kopf.„Sie Uberschätzen mich. Solche erschreckenden Kühnnheiten dürfen Sie mir nicht zutrauen. Ich habe soviel eigenen Mut nicht— so sehr mein Gefühl und mein Verstand Ihnen recht geben. Ich sah das böse Ende kommen und abe mich nicht dagegen gewehrt. Ich habe nicht das Zeug zum Reformator der Faust.“ „Diese Rolle“, sagte Manuel,„hätten Sie ruhig mir überlassen können, glaube ich. Ehrlicher und kluger Rat hätte mir genügt. Die Baronesa Juana hatte in mir den Glau- ben erweckt, daß ich das bei Ihnen finden Würde. Jawohl, Sie hören recht: die Baronesa Juana.“ Er zuckte mit den Schultern. Ich hätte das alles versucht— wenn Senora Mastado nicht nach San Isidro telefoniert hätte.“ Doktor Rocha stand am Tisch, mit gesenk- tem Kopf. In seinem Gesicht arbeitete es. „Ich glaube Ihnen“, sagte er langsam.„Ge- rade well das alles so neu, so namenlos un- Wahrscheinlich ist, glaube ich Ihnen. Aber werden Ihnen jetzt noch die anderen glau- ben? Esmeraldas bestimmt nicht; schon weil er gar nicht will, natürlich. Wenn er merken Würde, daß Sie irgendeine noch so entfernte Hoffnung auf Rettung hätten, würde er Sie Sofort beseitigen.“ Er schüttelte den Kopf. „Da stehe ich nun und erfahre, daß die ein- zige wirkliche Handlung, die mir in meiner Amtstätigkeit vergönnt gewesen ist, viel- leicht eine tragische Dummheit war.“ „Sie sprechen von erschreckender Kühn- heit“, sagte Manuel.„Bitte glauben Sie mir, presserechte: Europòischer Kolturdienst Freilassing daß es nicht nur Kühnheit gewesen ist. Ich stand so im Wirbel der Ereignisse, daß ich zu Entschlüssen gezwungen war. Warum— das werden Sie vielleicht später einmal er- kahren. Es war verlockend, den bequemen Weg zu gehen. Ich hatte mich für den schwe- ren— den anständigen entschieden. Viel- leicht wäre ich gescheitert. Das wird nun eine Frage ohne Antwort bleiben.“ Doktor Rocha trat vom Tisch zurück. „Schade“, sagte er.„Sehr, sehr schade. Ich kann jetzt nur noch eines tun: alles versu- chen, um Sie doch noch nach San Isidro zu bringen. Bis zur Entscheidung darüber bleibe ich hier. Hören Sie mir zu, General Oronta: Wenn ich Erfolg habe— ich sage: wenn—, und wenn dann gegen Sie ein Verfahren vor dem Staatsgerichtshof eröffnet wird, erkläre ich meinen Rücktritt vom Amt und über- nehme Ihre Verteidigung.“ „Ich danke Ihnen“, sagte Manuel einfach. „Und nun muß ich nnen noch eines sagen: Was ich niedergeschrieben und was ich Ihnen jetzt geantwortet habe, ist die Wahrheit. Dennoch habe ich Ihnen noch etwas ver- schwiegen: das Letzte und Eigentliche. Es wird vielleicht nicht mehr lange verborgen bleiben. Aber ich muß es verschweigen, weil ich vielleicht noch eine ganz schwache, ganz entfernte Aussicht auf eine Wendung habe. Nein, keine Aussicht: eine fast verrückte Hoffnung— aber eben doch— ich drücke mich falsch aus. Es ist ein Strohhalm in einer Sturmflut. Nicht mehr. Wenn ich reden wollte, würde kein Mensch mir glauben, auch Sie nicht. Und ich darf es Ihnen ver- schweigen, weil sich gar nichts ändern wür- de, wenn ich redete. Werden Sie mir diese Unaufrichtigkeit verzeihen?“ Das kluge, feiste Gesicht des Innenmini- sters leuchtete einen Augenblick von einem fast heiteren Lächeln. „Natürlich“, sagte er.„Darüber haben Sie selbst zu befinden. Noch bin ich ja Innen- minister— und nicht Ihr Anwalt.“ Er gab Manuel die Hand, wollte noch et- Was hinzufügen, ließ es aber mit resignier- tem Achselzucken ungesagt und ging hinaus. Die Sonne stand schräg und dunkelte zu rotem Gold. Der Duft der blühenden Ran- ken zog süß und schwer in die Zelle. Draußen auf dem Flur schwatzten und lachten die Posten. Manuel stützte die Arme auf den Tisch, legte das Gesicht in die Hände und saß unbeweglich. ELFTES EAPITEL. Von Major Julio Samper, dem Nom- mandanten des Forts San Bonifacio, hatte einmal ein boshafter Kamerad gesagt, es wäre für ihn nicht von Vorteil gewesen, daß er den Oberstleutnant del Vecchio gesehen hätte. Von diesem Tage an nämlich trug der kleine, magere, hakennasige Herr sein etwas zu großes Einglas, das die peinliche Ge- pflogenheit hatte, ihm immer in besonders auf Repräsentation gestellten Augenblicken Wegzufallen; er vergewaltigte sein welliges und etwas mitgenommenes Haupthaar mit reichlicher Fettanwendung zu einer straff an den Kopf geklebten Glätte; er versetzte den besten Uniformschneider von Esperanza durch verwegene Bestellungen in Bestürzung und vergällte ihm das Leben durch Inan- spruchnahme eines beklemmend hoben Kre- dits; er bewehrte sich mit beinahe echt sil- bernen Sporen und nahm eine kühle und hochmütige Miene an. Daß sie ihm das Aus- sehen eines magenleidenden Kakadus gab, wußte er nicht. Vor solchen Erkenntnissen pflegt die gütige Natur ihre Lieblinge zu be- wahren. Daß Major Samper von General Oronta mit dem Kommando im Fort San Bonifacio betraut wurde, war eine Ehre für ihn, aber er trug sie mit gemischten Gefühlen, da sie seinen angestrengten Bemühungen, in Espe- ranza als Lebemann zu glänzen, ein Ziel setzte. Um nicht in Lethargie zu verfallen, ergab er sich dem Dienst und trieb seine Okliziere und Mannschaften zielbewußt dem Wahnsinn in die Arme. Vom Fort San Bonifacio ist zu sagen, daß das geräumige, wohlerhaltene alte Kastell eigentlich nur noch aus Pietät als Befesti- gungsanlage geführt wurde, da es in der kriegerischen Geschichte Nebradors eine rühmliche und romantische Rolle gespielt hatte. Die von der Garnision in San Ago- stino gestellte Besatzung war nur eine Ehrenwache, denn die alten Geschütze, die durch die Schießscharten martialisch ins Tal hinunterdrohten, taten niemanden mehr et- Was zuleide. Der Kastellan, ein ehemaliger Feld- Webel, hatte das Recht, Ansichtskarten zu verkaufen, Ausflüglern die Burgräume zu zeigen und ihnen für Erfrischungen be- trächtliche Preise abzunehmen. Dieses be- schauliche Dasein wurde durch den militä- rischen Weitblick Orontas jäh zerstört. San Bonifacio lag über der Landstraße, auf der bei der geplanten Aktion der mittlere Stoß- keil gegen Concepcion und die Hauptstadt vorgetrieben werden sollte. Sie war., sozu- sagen als Nahtstelle des langgestreckten Lan- des, der kürzeste Weg zwischen der Küste und San Isidro, und durch ihre Beherrschung war das Land in zwei verbindungslose Teile zerschnitten. Oronta legte in aller Stille zwei Batterien leichter Motorgeschütze, eine Ab- teilung mit leichten Waffen in das Font: Sie sollten gleich zu Beginn rasch vorstoßen und mine war bereits mit 17 Jahren ein Star i, Der alten Kkaiserlich-russischen Balletts. Die let Honora. Jahrzehnte lebte er in Paris. Ueidelb Die Freiburger Städtischen Bühnen wer Willy E die Eintrittspreise in der um den 1. Oktob im Alte beginnenden neuen Spielzeit für die Eini Störben und die Mietplätze bis zu etwa 7 Prozent“ torbe a höhen, um den Fehlbetrag in ihrem Haus? sterben nicht noch höher anwachsen zu lassen. die im Vormarschbereich liegenden Klein und größeren Abteilungen zum überrumpe Fran den Stoß gegen die Regierungstruppen 1 reißen. Major Samper hatte eine wicht Aufgabe, und er ging umher, als hätte! Fari der Kriegsgott persönlich zu seinem 8 sisch-tu vertreter eingesetzt. Daß er insgeheim“ Mittwo⸗ einen verhältnismäßig unblutigen Vert ssamml der ganzen Angelegenheit hoffte, behiel!“ recht g für sich. Er hatte Aussicht auf Befördern bung d und er sagte sich, daß er persönlich da, Diensta nur in lebendigem Zustande Freude he Schlosse konnte. 0 Erfolg Als ihm ein Dienstgespräch seine Gen Diskuss gene ankündigte, geriet er in eine ken schleun wegs unangenehme Aufregung. Der Aa In d tant hatte unmiß verständlich den Wu soꝛzielis geäußert, daß die aus politischen Grüns rend d. in Gewahrsam genommene Dame stren?“ zösische bewachen, aber anständig zu behandeln gehen s unterzubringen sei. Die Frau des Kastel! Fkere E habe ihr für persönliche Wünsche zur/ sicher fügung zu stehen. Major Samper liel? tionspa gleich ein Zimmer so herrichten, daß es Politik ner Auffassung von anständiger Unterbn Ratte gung entsprach. Er rasierte sich zum aue“ geordn Male an diesem Tage und benutzte alle werfen kügbaren Mittel zur Pflege und Ausschm Durch kung seiner äußeren Erscheinung. Und Paur begab sich zum Empfang höchstperson 8 auf den Hof hinaus, in der Haltung el 18 hohen Funktionärs, der zwar gewillt Nac streng und unnachsichtig seiner Pflicht Gaulle genügen, aber dabei auf überlegene Art“. 1 ritterliche Form zu wahren. Natürlich wl 8 er, wer die Baronesa war, und er hatte“ Sen nie von Orontas Bemühungen um ihre d träge. vernommen. Eine gestürzte Favoritin“ Nation keine üble Aufmunterung vor dem Be, felt w der großen, wenn auch hoffentlich und dessen gen Aktion. Man konnte nicht wissen. 135. Fortsetzung ful er eee