lere Ode Bi udien b, dg Als 0 Bülz en. Lyris r Ka artie; öner! h Spie Lebe enigst auß, ster g tuden! eben im w einez; entgez der 3 eser amal; doch atum Stutz nen ne Hz Wird niert Und! a per len ih Durst; dung en t bell Jann er Ru ber. Edu Stellen Weite ch A ucht f Sorgt Dram ese d Ikten ge Pig 8 gere Zune 18. rin über rt Jahn Origz Vell Sp ux wil on Wil lert, ie ert hrendt als e folge 5 cl Bt; eur t. i h in e pig Sogal WO d. 1 ein g rete M vor all atzt“ 108, kend. grell. ctwa Hand!“ angelt, in Sel⸗ und a b und! mit Witz Hen 1 räutig⸗ der ni ier fun 6. l Zall kiziete t wel und! ingen, Akten fallen atschel nicht! in.„e a hier! veißb e us kek folgt.! zelle Wu 1 Ge n sol den Hl. 1 eine über falls“ ale Ds Herausgeber: Mannnelmer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 018, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Munnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Zeschäftsstellen: Mannheim, R 1, 48, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 23, Tel. 7 12 41(Hdlbs. ragebl.); Ludwigshafen)/Rh., Amtsstr.&, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,23 DM zuzügl. 43 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 01 zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,23 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr, 10. Jahrgang/ Nr. 153/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 8. Juli 1955 Bundestag beseitigt Härtefälle Etwa 300 000 Witwen, deren Männer invalidenversichert waren, erhalten Rente Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach einem Beschluß des Bundestages vom Donnerstag erhalten vom 1. August an Witwen, deren Ehemann invalidenversichert war und vor dem 31. Mai 1949 starb, eine Rente, wenn sie das 45. Lebensjahr vollendet haben oder wenn ihre Kinder schulpflichtig sind oder noch ausgebildet werden. Durch diese Aenderung des Sozialversicherungs-Anpassungsgesetzes wird teilweise das Unrecht wieder beseitigt, daß den Witwen durch die Rentenregelung vom Jahre 1949 widerfahren ist. Alle Parteien des Bundestages bemühten sich seit langem darum. Da für die Regelung des Jahres 1949 lediglich finanzielle Gründe maßgebend wa- ren, so scheiterte bisher eine Neuregelung daran, daß der Bund einen großen Teil der Mehrbelastung übernehmen muß. In zähen Auseinandersetzungen mit dem Bundes- fanzminister haben nun die Koalitionspar- teien dessen Einverständnis erwirkt, daß zu- nächst die Witwen, die 45 Jahre alt sind, Rente bekommen. Auf Antrag der SPD, aber auch mit zahlreichen Stimmen aus der Koa- lition, beschloß der Bundestag darüber hin- aus, den Kreis der bezugsberechtigten Wit- wen auf diejenigen auszudehnen, die noch Kinder in der Ausbildung haben. Die Zahl der durch diesen Beschluß betroffenen Wit- Wen beträgt rund 300 000; rund 200 000 da- von sind über 45 Jahre alt. Kindergeld- Ergänzungsgesetz Der Bundestag überwies ferner an die zuständigen Ausschüsse das von der Re- gierung und der CDU/CSU-Fraktion vorge- legte Kindergeld-Ergänzungsgesetz. Durch dieses Gesetz, das noch vor den Parlaments- ferien verabschiedet werden soll. werden rückwirkend ab 1. Januar auch die Er- werbstätigen, die nicht bei einer Berufsge- Entscheidung erst im Plenum Spb verhinderte Beschluß des Aeltestenrats über Freiwilligengesetz Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Gegen den Einspruch der SPD be- standen die Vertreter der Koalitionspar- teien im Aeltestenrat am Donnerstag dar- auf, das Freiwilligengesetz am 15. Juli zu verabschieden. An diesem Tag soll die zweite und zugleich dritte Lesung stattfin- den. Da sich Regierungsparteien und Oppo- sition nicht einigen konnten, liegt das letzte Wort nunmehr beim Plenum des Bundes- tages. Der Bundestag wird voraussichtlich in seiner Sitzung am Mittwoch kommender Woche im Sinne der Regierungsparteien ent- scheiden. Im übrigen beschloß die SPD- Fraktion am Donnerstag nach der Sitzung des Aeltestenrats, vorläufig ihre Mitarbeit im Sicherheitsausschuß und im Rechtsaus- schuß fortzusetzen. Sie brachte einen eigenen Antrag zur gesetzlichen Verankerung des Personalausschusses ein. Hier liegt nach Auffassung der SPD„die entscheidende Frage“. Wenn auch die Sprecher der SPD im Aeltestenrat ankündigten, ihre Fraktion werde sich jeder Terminfestsetzung für die Verabschiedung des Freiwilligengesetzes widersetzen, so zeigt die Einbringung des Personalausschuß-Antrags, daß die SPD nicht darauf verzichten will, ihren parlamentari- schen Einfluß geltend zu machen. Nach Vorstellung der SPD sollte der Per- sonalausschuß aus 19 Mitgliedern bestehen, die von der Bundesregierung vorgeschlagen und vom Bundespräsidenten ernant werden. Der Vorschlag bedürfe der Bestätigung durch den Bundestag. Der Ausschuß hätte die Auf- gabe, Offiziere auf ihre persönliche Eignung zu prüfen, die für eine Verwendung als Ba- taillonskommandeure oder in einer ver- gleichbaren Stellung oder für höhere Dienst- stellungen oder Dienstränge vorgesehen sind. Solange der Personalausschuß nicht mit einer Zweidrittelmehrheit seiner Mit- glieder zugestimmt hat, soll der fragliche Offizier nicht verwandt werden dürfen. Anzeichen einer Entspannung Den Beschluß der SPD-Fraktion, vorläau- fig doch am Freiwilligengesetz und an den Wehrgesetzen mitzuarbeiten, bewertet man in Bonn allgemein als Zeichen für ein ver- bessertes Klima. Nach den Mißverständnis- sen, dem Mißtrauen und der Erbitterung der letzten Wochen, die bis zu der Drohung führten, die SpD werde aus dem Bundestag ausziehen, war am Donnerstag deutlich eine Entspannung zu verzeichnen. Dehler bei Adenauer Die seit einiger Zeit bemerkbare Verbes- serung des Koalitionsklimas wurde weiter gefördert durch eine Besprechung, die Bun- deskanzler Dr. Adenauer am Donnerstag mit dem FDP-Vorsitzenden Dr. Dehler und des- sen Stellvertretern, den Ministern Dr. Hauß- mann, Dr. Middelhauve und Dr. Nowack, hatte. In einer Mitteilung der FDP wird fest- gestellt, daß das 1½ stündige ausführliche Gespräch sehr fruchtbar verlaufen sei. Nach der Mitteilung von FDP-Seite wiederholte der Bundeskanzler seine Zusage, daß er nur für ein Wahlrecht eintreten werde, das eine breite parlamentarische Zustimmung finde. Der Bundeskanzler selbst werde die Sitzun- gen des kürzlich gebildeten Koalitionsaus- schusses für Wahlrechtsfragen leiten. Die Beratungen des Sicherheits- ausschusses über das Freiwilligengesetz wurden am Donnerstag zügig fortgesetzt. Grandvals Aufgabe in Marokko Mendeès-France und Bidault werden in die Tunesien-Debatte eingreifen Ven unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris. Die Diskussion über die Tunesien- Verträge in der Nationalversammlung ver- läuft weiterhin positiv. Man erwartet mit Spannung die Reden der ehemaligen Mini- sterpräsidenten Mendès-France, der für die Verträge sprechen wird(es wird seine erste Rede im Parlament seit Februar sein), und Georges Bidault der wahrscheinlich erheb- liche Bedenken äußern wird. Bidault tritt in der letzten Zeit immer mehr als der große Warner auf, nicht nur in Sachen der Ueber- seepolitik, sondern auch in bezug auf das Ost-West-Verhältnis. Seiner Meinung nach lägt sich die westliche Oeffentlichkeit durch die russischen Friedensschalmeien gefährlich einschläfern. Diese Haltung von Bidault ist auch seiner eigenen Partei, dem MRE(Ka- tholische Volkspartei), oft ungelegen. Einer- seits ist die Hoffnung, die der Mann auf der Straße in die Entspannung auf inter- nationaler Ebene setzt, so groß, daß Bidaults Warnungen recht unpopulär wirken; ande- rerseits hat das MRP— zumindest in der Theorie— immer eine fortschrittliche Poli- tik für Nordafrika vertreten. So wird Bi- dault— nach Ansicht politischer Beobach- ter— auch seine engeren Parteifreunde kaum daran hindern können, den Tunesien-Verträgen zuzustimmen. Anders liegen die Dinge in der Marokko- Frage, wo Bidault 1953 ganz persönlich die Verantwortung für die Absetzung des frü- heren Sultans auf sich gennommen hat, allerdings gegen die Meinnung seines Par- teikreundes Robert Schuman. Hier wird Bi- dault viel aufs Spiel setzen, um ein Wieder- aufrollen dieser Frage zu verhindern, die von gemäßigten marokkanischen und kran- z68ischen Persönlichkeiten als der Schlüssel- punkt des ganzen Komplexes angesehen Wird. Edgar Faure, der schon 1953 gegen die Absetzung Sidi Mohammed Ben Jussufs War, möchte schnell eine annehmbare Lösung enden. Sie zu entdecken, ist die erste Auf- gabe des eben in Marokko eingetroffenen neuen Generalresidenten, Grandval. Man denkt dabei mancherorts an einen Regent- schaftsrat, bei gleichzeitigem Ausscheiden sowohl des alten Sultans, der den Nationa- listen nahe steht, wie auch des neuen Herr- schers, der als ein Strohmann der franzö- sischen Verwaltung gilt. Die Frage ist aber, wie sich die französischen Kolonisten, wie sich Marschall Juin und seine marokkani- schen Freunde, die mächtigen Feudalherren im noch halb-öden Süden des Landes, ver- halten werden. Der Mächtigste unter den Grundherren des Südens, der Pascha El Glaoui von Marrakesch, hat gerade wieder in einer fast drohenden Stellungnahme seine Ablehnung gegen jede Aenderung in der Thronfrage geäußert. nossenschaft versichert sind, sowie Arbeits- lose in den Genuß des Kindergeldes kom- men, das vom 3. Kind an monatlich 25 Mark beträgt. Diese Personengruppen waren im Kindergeldgesetz und im Kindergeld-An- passungsgesetz noch nicht berücksichtigt.) Zur Kritik an diesem Gesetz sagte Bundes- arbeitsminister Storch, man solle die Ge- setzesmaßnahmen erst einmal anlaufen las- sen und sich dann über die Erfahrungen unterhalten. Es sei zu überlegen. ob nicht alle gesetzlichen Bestimmungen über das Kindergeld in einem einheitlichen Gesetzes werk zusammengefaßt wer- den können. Hilfe für ehemalige politische Häftlinge (AP/ dpa) Der Bundestag überwies dann einen Gesetzentwurf über Hilfemaßnahmen für ehemalige politische Häftlinge der Sowjetzone und anderer Gebiete außerhalb der Bundesrepublik zur schnellen Beratung den zuständigen Ausschüssen. Bei der ersten Lesung bekannten sich Bundesvertriebenen- minister Oberländer und die Sprecher aller Fraktionen zur Hilfe für die Opfer des Ter- rors als einer moralischen Verpflichtung. Die Leistungen sollen der Kriegsopfer- versorgung entsprechen. Unabhängig von dem Gesetz sollen an notleidende ehemalige Häftlinge Beihilfen aus einem 10-Millionen- Mark-Fonds gezahlt werden können. Verfassungsrichter sollen länger amtieren Zu Beginn seiner Sitzung hatte der Bun- destag gegen die Stimmen der SPD einen Initiativ- Gesetzentwurf der CDU/ CSU, FDP und DP an die Ausschüsse überwiesen, nach dem im September 1955 ablaufende ntszeit des Präsidenten und von sieben Richtern des Bundesverfassungsgerichtes um ein Jahr verlängert werden soll. Vorschläge des Vermittlungsausschusses, Ausnahmen vom Versammlungsverbot in den Bannmeilen um das Bundeshaus in Bonn und um das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe von den Präsidenten dieser Verfassungsorgane zuzulassen, wurde gegen die Stimmen der SPD abgelehnt. Vermittlungsvorschlag zum Mietengesetz Der Vermittlungsausschuß von Bundes- tag und Bundesrat hat am Donnerstag Emp- fehlungen zum Bundesmietengesetz ausge- arbeitet, die— wenn sie von Bundestag und Bundesrat akzeptiert werden ein Inkrafttreten des Gesetzes zum 1. August ermöglichen würden. Der Bundestag wird sich voraussichtlich in der nächsten Woche, der Bundesrat in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien am 22. Juli mit den Vermittlungsvorschlägen befassen.(Näheres siehe im Wirtschaftsteil.) Niedersachsens ehemaliger Ministerpräsident Hinrich Kopf würde beim Festzug des Bundessckützenfestes in Hannover mit Blumen überschüttet. Kopf ist Schirmherr der Veranstaltung. Im offiziellen Festprogramm steht er noch als „Minister präsident“, obwohl er dieses Amt nach der letzten Wahl abgeben mußte. Die Programme waren schon vor der Wahl gedruckt und zu einer Aenderung konnte man sich aus Kostengründen nicht entschließen. Bild: Keystone Europarat erörtert Erweiterung des Rates De Menthon auch für Aufnahme osteuropäischer Länder Straßburg.(AP/ dpa) Der Vorsitzende des Politischen Ausschusses der Beratenden Ver- sammlung des Europarates, de Menthon, hat der Versammlung am Donnerstag einen Vor- gchlag für die Aufnahme weiterer euro- päischer Staaten, unter ihnen die osteuro- päischen Länder, in den Europarat unter- breitet, nachdem sich der britische Außen- minister Macmillan und sein französischer Kollege Pinay am Vortage, offensichtlich als Vorbereitung für die Genfer Konferenz, für eine Erweiterung des Rates ausgesprochen hatten. De Menthon teilte auf einer Pressekon- ferenz mit, daß es drei Möglichkeiten für die Bindung anderer europäischer Staaten an den Europarat gebe: 1. Als assoziierte Mitglieder, nachdem die Assoziierungsbestim- mungen gelockert worden sind; 2. als Be- obachter unter Bedingungen, die in jedem einzelnen Falle vereinbart werden können; 3. die Einladung von Regierungsdelegationen zur Teilnahme an bestimmten Tätigkeiten des Rates. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Peking erhöht Ausgaben für Verteidigung In 40 bis 50 Jahren soll die sozialistische Industrialisierung erreicht sein Peking.(AP/dpa) Das kommunistische China hat ein Viertel seines Gesamtbudgets für 1955 für Verteidigungszwecke vorgese- hen, wie Finanzminister Li Hsien-Nien vor dem zweiten chinesischen Volkskongreß er- klärte(im Jahre 1954 waren es 23,6 Prozent). Er begründete die Höhe der militärischen Aufwendungen mit den„imperialistischen Einkreisungsversuchen“ und der dadurch be- dingten Notwendigkeit, Chinas Unabhängig- keit zu gewährleisten, sowie mit der Aufgabe der„Befreiung“ Formosas. Der Finanzmini- ster teilte mit, daß über 60 Prozent des Haus- halts auf den wirtschaftlichen Aufbau sowie auf soziale, kulturelle und volkserzieherische Leistungen entfielen.„Produktionssteigerung und Sparsamkeit“ seien die Richtlinien des Haushaltsplanes. Der stellvertretende Ministerpräsident, Li Fu- chun, berichtete über den Stand des 1953 angelaufenen Fünfjahresplanes und teilte mit, daß China noch im laufenden Plan mit der industriellen Verwertung der Atom- energie unter sowjetischer Hilfeleistung be- ginnen werde. Li gab das Produktionsziel für 1957 bei Stahl mit 4,12 Millionen Tonnen an und sagte, daß in den nächsten fünf Jahren über 16 000 Kilometer Bahnstrecke zusätzlich gebaut werden würden. Das Schienenver- kehrsnetz Chinas hat nach seinen Angaben zur Zeit rund 40 000 Kilometer Länge. In etwa 15 Jahren intensiver Arbeit sollten die Grundlagen der Industrialisierung Chinas gelegt werden. Er fügte hinzu, daß es 40 oder 50 Jahre dauern werde, bis im ganzen Land ein hoher Grad sozialistischer Industrialisie- rung erreicht sein werde. Zwischen Gesfern und Moroen In der heutigen Sitzung des Bundesrats steht der Bundesanteil an der Einkommen- und Körperschaftssteuer für das Rechnungs- jahr 1955 zur Entscheidung. Der Bundestag hat die Forderung des Bundesfinanzmini- sters auf einen 40prozentigen Bundesanteil gebilligt, der Bundesrat aber wird mit Sicherheit den Vermittlungsausschuß an- rufen, um eine Verminderung dieses von den Ländern zu zahlenden Anteils zu er- reichen. Die kirchliche Ost- Konferenz der Evan- gelischen Kirche in Deutschland beriet in Berlin unter Vorsitz von Bischof Dibelius über die Sicherung der Glaubens- und Ge- wissens freiheit in der Sowjetzone. Sie be- schloß, hierzu ein Wort an die Gemeinden zu richten und bei der Regierung in Pankow Vorstellungen zu erheben. Auf dem Gebiet des Arbeitsrechts sei es nötig, zur Wahrung des kirchlichen Selbstverwaltungsrechtes „dringliche Verhandlungen“ mit den zustän- digen staatlichen Stellen einzuleiten. Bei den Ermittlungen über das Spreng- Stoffattentat gegen den ehemaligen Slowaki- schen Minister Cernak hat das bayerische Landeskriminalamt am Donnerstag eine neue Spur aufgenommen. Es fahndet nach einem Mann, der sich wenige Stunden vor der Explosion im Münchner Postamt nach der Wohnung Cernaks erkundigte und die- sen vermutlich warnen wollte.— Inzwischen ist die Belohnung für die Ergreifung der Täter auf 10 000 Mark erhöht worden. Für Jugendfragen, die mit dem Aufbau deutscher Streitkräfte zusammenhängen, wurde vom Kuratorium für Jugendfragen eine Sonderkommission gebildet. Sie steht unter dem Vorsitz von Arnold Dannenmann (Evangelische Jugend). Durch ein Großfeuer im westfälischen Bahnknotenpunkt Altenbeken wurden am Donnerstag eine große Umladehalle und etwa 20 Güterwagen vernichtet. Der Sach- schaden an den Bahnanlagen beträgt 500 000 Mark, der Schaden an den verbrann- ten Gütern ist noch nicht zu übersehen. 42 weitere Heimkehrer aus der Tschecho- Slowakei trafen am Donnerstag im Bundes- gebiet ein. Auf die Erklärung Staatssekretär Hall- steins vor dem Bundestag am Mittwoch über die Frage der Rückgabe der unter belgischer und holländischer Verwaltung stehenden westdeutschen Grenzgebiete, antwortete ein Sprecher des niederländischen Außenmini- steriums, Verhandlungen über diese Frage hätten zwischen der niederländischen und der deutschen Bundesregierung noch nicht stattgefunden. Obgleich die Holland über- tragene Verwaltung über einige deutsche Grenzgebiete tatsächlich nur vorläufigen Charakter trage, solle eine endgültige Re- gelung über diese Gebiete erst in einem Friedensvertrag mit Deutschland getroffen werden. Zu einem kurzen Staatsbesuch traf der indische Ministerpräsident, Nehru, in Rom ein. Vor seiner Abreise aus Jugoslawien sagte Nehru:„Wir in Indien sind an der Deutsch- jandfrage stark interessiert, weil sie ein lebenswichtiges Problem für Europa und die Welt ist.“ Er habe während seiner Moskauer Besprechungen den Eindruck gewonnen, daß die Sowjetunion eine vernünftige Lösung der deutschen Frage wolle. Man könne allerdings darüber verschiedener Auffassung sein, was eine vernünftige Lösung sei. Eine Umbildung seiner Regierung nahm der portugiesische Ministerpräsident, Salazar, vor. Er ernannte fünf neue Minister. Zum Leiter der Präsidialkanzlei mit Ministerrang wurde Dr. Caetano bestimmt, der wiederholt als möglicher Nachfolger Salazars genannt worden ist. Ihre Zustimmung zum Auslandshilfegesetz gaben nunmehr sowohl der amerikanische Senat als auch des Repräsentantenhaus, nachdem der Vermittlungsausschuß beider Häuser ein Kompromiß ausgearbeitet hatte. Das Gesetz sieht Ausgaben in Höhe von 3,2858 Milliarden Dollar vor, also 123 Millio- 5 Weniger, als die Regierung beantragt Atte. Mommer hat einen solchen Vorschlag be- reits der Versammlung und dem Ministerrat unterbreitet. Nach dem jetzt gültigen Statut des Europa- rates müssen vollberechtigte und assoziierte Mitglieder ein westliches parlamentarisches System haben und die Menschenrechtserklä- rung beachten. Macmillan hatte erklärt, diese Vorbedingungen seien vielleicht zu scharf. De Menthon sagte, die große Mehrheit der Ver- sammlung lehne jede Verwässerung der Auf- nahmebestimmungen für vollberechtigte Mitglieder ab, da sie eine Aufgabe der west- lichen Prinzipien darstellten. Die Bestimmun- gen für die Aufnahme assoziierter Mitglieder könnten jedoch gelockert werden. Nach de Menthons Vorschlag soll der Poli- tische Ausschuß ersucht werden, Maßnahmen für die Erweiterung des Europarates auszu- arbeiten. De Monthon nannte Jugoslawien, Sbanien, Portugal, Oesterreich und die Schweiz als mögliche neue Mitglieder, schloß jedoch die Möglichkeit einer Aufnahme der osteuropäischen Staaten nicht aus. De Menthon sagte, eine der Vorbedingun- gen für einen echten Frieden sei eine Aende- rung in der Situation der Satellitenstaaten— ein Abzug der sowjetischen Truppen und eine Aenderung in dem Regime, das ihren Völkern auferlegt worden sei. Jugoslawische Beteiligung erörtert Der Generalsekretär des Europarats, Leon Marchal, hatte am Donnerstag eine Unterredung mit dem jugoslawischen Bot- schafter in Paris, Bebler. Trotz eines offi- ziellen Dementis nimmt man in Kreisen des Europarats an, daß dabei auch die Frage erörtert wurde, in welcher Form sich Jugo- slawien an den Arbeiten des Europarats beteiligen kann. Europarat lädt amerikanischen Kongreß ein Die Beratende Versammlung des Europa- rates hat am Donnerstag einen Vorschlag des dänischen Sozialisten Frode Jakobsen gutgeheißen, Delegationen des amerikani- schen Kongresses und des kanadischen Par- laments zu einer gemeinsamen Sitzung mit einer Abordnung der Beratenden Versamm- lung einzuladen. Dieses„europäisch- ameri- kanische Forum“ soll im Januar 1936 in Straßburg, Washington oder Ottawa statt- kinden und Gelegenheit geben, gemeinsame Probleme zu diskutieren.(AP/ dpa) Vertretung Asiens in Genf fordert Burmas Premier U Nu New Vork.(dpa/ AP) Der burmesische Mi- nisterpräsident, U Nu, forderte in New Vork eine Vertretung Asiens auf der bevorstehen- den Genfer Viererkonferenz. Im UN- Haupt- quartier erklärte er, zwei oder drei asiatische Länder sollten in Genf vertreten sein, denn die vier Regierungschefs würden sicher asia- tische und fernöstliche Probleme erörtern. Das britische Außenministerium hat be- kanntgegeben, daß die vier Großmächte den britischen Diplomaten Wilkinson zum Gene- ralsekretär der bevorstehenden Genfer Kon- ferenz ernannt haben. Wilkinson wird das Konferenzsekretariat leiten. Ihm zur Seite stehen je ein sowjetischer, französischer und amerikanischer Stellvertreter. Labour-Abgeordnete regten im britischen Unterhaus an, daß Premierminister Eden seinen Amtsvorgänger, Churchill, mit zu der Viererkonferenz nach Genf nehmen solle. Eden antwortete auf zwei Anfragen zu die- sem Thema ausweichend und teilte mit, dag ihn zu der Genfer Konferenz Außenminister Macmillan, Privatsekretäre und diejenigen Ratgeber begleiten würden, deren Anwesen heit möglicherweise erforderlich sein könnte. eite 2 MORGEN * Freitag, 8. Juli 1955/ Nr. IU Mone EN Kommentar Freitag, 8. Juli 1955 Peron huft zurück Als„Wachablösung alter Peronisten“ be- zeichnet Argentieniens Staatspräsident die Umbesetzungen der entscheidenden Ministe- rien seiner Regierung. Mit dieser schön- Tärberischen Darstellung kann er keines- Wegs darüber hinwegtäuschen, daß er seine engsten und vertrautesten Mitarbeiter ver- abschieden muß. Vor Ausbruch der anti- klerikalen Unruhen war es offensichtlich, dag Peron selbst sich die Toga des Volkstribunen umgeworfen hatte. Heute eifern die ge- steuerte Presse wie der Rundfunk, die Vor- gänge so darzustellen, als ob der von der Armee mit knapper Not gerettete Diktator ein Opfer seiner Ratgeber und Gewerk- Schaftsfunktionäre gewesen wäre. Bor- lenghi, der Innenminister, wird als Haupt- Verfechter der Trennung von Kirche und Staat angeprangert und Vuletich, der Gene- Talsekretär des argentinischen Gewerk- schaftsbundes, gilt als Hauptscharfmacher Segen den katholischen Klerus und die ka- tholische Aktion. Der Verkehrsminister, der Wirtschaftsminister und vor allem der Un- terrichtsminister mußten ebenfalls die Fol- gen des jüngsten Abenteuers ihres Herrn und Meister tragen und zurücktreten. 8 Peron hat wieder einmal seine Haut ge- rettet. Ob er dies mit einem Pferdewechsel wie 1945 bewerkstelligen will, als er vom Schlachtroß der Militärs auf das Packpferd der Gewerkschaften umstieg, oder ob er tat- sächlich in alter Weise weiterzureiten ver- sucht, ist noch unklar. Tatsächlich ist sein Heeresminister und Waffenfreund Ge- neral Lucero, nachdem er den Aufstand der Marine und Luftwaffe niedergeschlagen, wieder in den Hintergrund getreten, ohne sich die Macht anzumaßen, die sonst sieg- reiche Militärs nur zu gern ausüben. Sollte dieser alte Taktiklehrer es tatsächlich vor- gezogen haben, seinen Sieg in aller Unauf- källigkeit zu gebrauchen und dem älteren Kollegen und Staatschef die Ehren und die Popularität bereitwillig zu überlassen? Es entspräche nicht ganz den Gepflogenheiten von Offiziersbünden in anderen heißblüti- gen Nationen. Man wird abwarten müssen, Was weiterhin geschieht. Einstweilen hat Peron zum vollen innen- politischen Rückzug geblasen. Die verhafte- ten Priester sind wieder entlassen. Die katholische Aktion ist in ihre Rechte und Ehren wieder eingesetzt. Der Papst wurde mit einem Glückwunschschreiben angespro- chen, das auch erwidert wurde. Die„Exkom- munikation“, die nicht namentlich erlassen wurde, wird von Peron als ein„Mißver- ständnis“ abgetan. Er will sein Leben lang ein guter katholischer Mann gewesen sein, der nie gegen die Religion sondern nur ge- gen die Anmaßungen gewisser reaktionärer Kleriker angegangen ist. Bereits wurden mit dem päpstlichen Nuntius zu diesem Zwecke Gespräche eingeleitet. Ein Konkordat ist ins Auge gefaßt und der Primas von Argen- tinien, Kardinal Epello, will sich für eine „Beruhigung der Geister“ einsetzen. Kurzum, es scheint sich alles wieder zum alten zu wenden und der Koller des 16. Juni gilt als Werk böser Geister. 8 Aber so ganz ohne bitteren Nachge- schmack scheinen die Ereignisse doch nicht geblieben zu sein. Gewiß, die Kirche scheint in den Burgfrieden eingewilligt zu haben, aber die stärkste Oppositionspartei in Ar- gentinien hat den politischen Waffenstill- stand des Staatschefs keineswegs angenom- men.„Taten und nicht Worte“ hat sie ge- fordert. Der Abbau der Diktatur steht zur Debatte. Da genügt es freilich nicht, daß Peron die alte Eidesformel„bei Gott und den Evangelien“, vor wenigen Monaten erst durch Parlamentsbeschluß abgeschafft, wie- der einführt. Es geht um die bürgerlichen Freiheitsrechte, um die Beseitigung der Zensur, um die Freiheit der Presse und des Rundfunks und auch um die Beseitigung des Mehrheitswahlrechts, das sich als vorzüg- liches Mittel der verschleiertenn Diktatur erwiesen hat. Mit seiner Hilfe hat es Peron fertig gebracht, ein unumschränktes, parla- mentarisch unanfechtbares Regiment auszu- üben. Die Radikale Partei mit ihrem Drittel Aller Wählerstimmen ist dadurch höchst legal zu einem lächerlichen Häuflein von 12 Parlamentsabgeordneten degradiert. In kei- ner Weise kann sich die zersplitterte Masse der Staatsbürger gegenüber der geschlosse- nen Phalanx der Peronisten irgendwie durchsetzen. Im Besitze der Mehrheitskan- didaturen triumphiert die nachhelfende Taktik der Demagogen und Parteigewalti- gen in allen Wahlen. Wenn sich auch im Augenblick der Bür- gerfriede wieder über den Süden des ame- rikanischen Kontinents gebreitet zu haben scheint, trauen läßt sich diesem Zustand nicht mehr. Peron weiß dies. Daher seine Bereitwrilligkeit, mit der Kirche, der stärk- sten konservativen Kraft seines Landes, einig zu werden, und auf der anderen Seite die Arbeiterschaft als Stütze seiner Regie- rung nicht zu verlieren. Doch die Gegensatze wachsen ihm leicht über den Kopf. Ent- weder wird er sich entschließen müssen, sein Land den Anforderungen einer tat- sächlichen Demokratie zu erschließen und damit früher oder später auf seine Gewalt zu verzichten, oder die Armee wird wieder- um aus der Reserve herausgeholt werden missen, in die sie sich nach Niederwer- fung des Aufstandes zurückgezogen hat. Auf der Spitze des Schwertes zu balanzieren, wird aber auch dem gerissensten Diktator auf die Dauer nicht gelingen. Dr. Karl Ackermann Zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte ein Warschauer Gericht den früheren polnischen Ernährungsminister. Lechowiez. Lechowicz, dem die seit 1948 erlittene Untersuchungs- haft angerechnet wird, wurde des Versuchs beschuldigt, Polen in einen„faschistischen Staat“ zu verwandeln. Ergebnislos beendet wurden die israelisch- ägyptischen Verhandlungen über eine Ent- spannung der Lage in Ghasa- Grenzgebiet, Wie ein Sprecher des israelischen Außen- ministeriums in Jerusalem mitteilte. Die ägyptische Delegation habe sich allen Maß- nahmen für eine wirkungsvolle Zusammen- arbeit mit Israel zur Verhinderung von Grenzzwischenfällen widersetzt. Wahlrecht-Theorien im Mixbecher In Bonn wird eine Kompromißformel für ein Wahlgesetz ausgehandelt Bonn, 7. Juli Das Grundgesetz schreibt kein bestimm- tes Wahlsystem vor. Es legt lediglich Prin- zipien fest. Der Bundestag muß in allge- neiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt werden. So flammt in jeder Legislaturperiode erneut der Streit um das Wahlgesetz auf. Schon der Parlamentarische Rat wünschte von dem ersten Bundestag ein besseres Wahlgesetz. Aber in der Legislaturperiode 1949/53 geriet die Auseinandersetzung in die Schlugphase und endete in einem Kuhhan- del. Das einzig wirklich Neue und Gesunde war die Sperrklausel, welche die Splitter- Parteien ausschaltete. Auch der zweite Bun- destag kam wieder mit guten Vorsätzen. Das Wahlgesetz für 1957 sollte möglichst schon im ersten Drittel der Arbeitsphase festgelegt sein. Trotzdem konnte es nicht verhindert werden, daß auch hier wieder die Diskussion mitten in eine schwierige po- litische Situation hineinplatzte. Der Wunsch, alles besser zu machen, läßt sich anschei- nend auch heute nicht erfüllen. Nach die- ser ersten Lesung 8 wird wohl kaum noch jemand bes reiten, daß es im Hintergrund wieder um die Parteien, um ihre Machtansprüche, um interne Koalitions- erwägungen geht, und daß die staatspoliti- schen Gedanken erst in zweiter Linie kom- men. Von einem guten Wahlgesetz muß man zum mindesten drei Eigenschaften verlangen. Es soll 1. eine angemessene Vertretung der im Volk vorhandenen Willensrichtungen ge- währlleisten, 2. das Parlament zur Erfülung seiner gesetzgeberischen Aufgaben arbeits- fähig machen und 3. eine Regierungsbildung ermöglichen. In diesen Grundsätzen sind sich die Politiker auch einig. Die Meinungsver- schiedenheiten beginnen jedoch bei der Ver- Wirklichung. Eine große Gruppe schwört, daß das Verhältniswahlsystem, das in erster Linie den Einfluß der Parteien stärkt, der bessere Weg sei. Vor allem die Sozialdemokraten stehen aus Gründen der Tradition, aber auch Weil ihnen die Wahlliste immer bessere Mög- lichkeiten verspricht als der Wahlkreis, zum Verhältniswahlrecht. Die Befürworter der Verhältniswahl glauben, daß mit ihm mehr Fachleute für die harte Alltagsarbeit des Bundestages eingebracht werden können. Sol- chen Gedankengängen stellen die Anhänger des Mehrheitswahlrechts den Gedanken an den Staatsbürger gegenüber. Einmal nur in Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Vier Jahren kann sich der Wähler Gehör ver- schaffen. Infolgedessen müßte er bei der Aus- Wahl der Kandidaten bessere Chancen haben als die Parteien. Auch die innere Verbindung der Wähler zu einem Abgeordneten, der einen Wahlkreis eroberte, werde enger sein Als zu solchen, die über die Listen kamen. Der schwache Punkt des relativen Mehr- heitswahlsystems liegt in der Gefahr einer gewissen Ungerechtigkeit. Für den Deutschen ist es schwer verständlich, inwiefern eine Min- derheit an Stimmen zu einer Regierungs- mehrheit führen sollte. Es sei an den schwer- Wiegenden Vorwurf des verstorbenen sozial- demokratischen Parteivorsitzenden Dr. Schu- macher erinnert, die Bundesregierung reprä- sentierte in der Wehrfrage nicht mehr die Ma- jorität des deutschen Volkes. Diese Behaup- tung widerlegte zwar der 6. September 1953, aber sie ließ doch erkennen, wie gefährlich in Krisenzeiten derartige Unterstellungen werden können. Das alte absolute Mehrheits- Wahlsystem würde eine solche Sorge aus der Welt schaffen. Bei ihm kommt nur derjenige Kandidat zum Zuge, der von einer echten Mehrheit getragen wird. Aber bei den wider- sprechenden Interessen würde es wohl ein kompliziertes Verfahren und mehrfache Wahlgänge notwendig machen. So nützlich derartige Erwägungen auch sein mögen, die Realitäten verdammen sie zur Theorie. Die SPD wird sich einer Auf- gliederung des Bundesgebietes in 400 Wahl- Kreise weiterhin widersetzen. Auch die FDP muß dem vorliegenden CDU-Entwuf wider- sprechen, weil sie sich nicht selbst preis- geben kann. CDU/ CSU und DP wären zwar in der Lage, mit ihrer Mehrheit und bei strikter Disziplin ihrem Entwurf zum Siege zu verhelfen, aber im Hintergrund stehen die Koalitionsabsprachen, steht das Ringen um die Verfassungsänderung in der Wehr- krage, steht der Zwang für den Kanzler, sich auch weiterhin eine breite Mehrheit zu sichern, um eine einigermaßen ruhige Re- gierungspolitik machen zu können. Natür- lich könnte man an einen internen Austausch innerhalb der Koalitionsparteien denken. Aber weder FDP noch BHE werden sich mit der Rolle des bloßen Beiboots an dem gro- gen christlich- demokratischen Mutterschiff begnügen. Infolgedessen wird auch der zweite Bundestag kaum über ein Misch- system hinausgelangen, das auf der Basis des Verhältniswahlsystems gewisse Vorzüge der Persönlichkeitswahl aufzugreifen trachtet. Saar-Gesetze nicht wesentlich geändert Sie sollen heute verabschiedet werden/ Heftige Kritik Mommers Saarbrücken, 7. Juli Der Saar-Landtag wird am heutigen Freitag die vier Gesetze zur Volksbefragung in dritter Lesung beraten und, wie nach den gegebenen Mehrheitsverhältnissen zu erwar- ten ist, endgültig verabschieden. Am Don- nerstagabend hat er die Gesetze in zweiter Lesung mit den Stimmen der Christlichen Volkspartei(CVP) des Ministerpräsidenten Hoffmann und der Sozialdemokratischen Partei Saar(SPS) angenommen. Gegen die Vorlagen stimmten drei kommunistische Abgeordnete und der aus der SpS aus- getretene Abgeordnete Richard Rauch. Die von den noch nicht zugelassenen Deutschen Parteien an den Gesetzesvorlagen geübte Kritik hat nicht zu wesentlichen materiellen Aenderungen durch die Land- tagsausschüsse geführt. Wie sich aus der Be- In Frankreich wehren sich die Streiks Die Arbeiter besetzten Fabriken und hatten Zusammenstöße mit der Polizei Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 7. Juli Nachdem vor zwei Wochen Frankreich durch das Einlenken der Regierung und eines Teils der Gewerkschaften vor einem Streik der Staatsangestellten und Beamten bewahrt worden ist, häufen sich seit eini- Sen Tagen die Streiks in der Schwerindu- strie. In den Eisen- und Stahlwerken in Lothringen, bei den Autofabriken in der Gegend von Paris, auf den Schiffswerften von Saint-Nazaire am Atlantik ist es zu mehr oder weniger heftigen Unruhen, teil- Weise mit Besetzung der Fabriken durch die Streikenden, sund zu Zusammenstößen zwi- schen Polizei und Arbeiterschaft gekommen. In der Schwerindustrie sowie im Automobil- und Schiffsbau sind im Gegensatz zu den Staatsverwaltungen die gemäßigten sozia- listischen Gewerkschaften wenig einfluß⸗ reich. Dort überwiegen die kommunistisch gesteuerten CGT sowie der radikale Flügel der Christlichen Gewerkschaften, der mei- stens mit der CGT gemeinsam vorgeht. Die Bewegung scheint im Augenblick ausschließlich lohnpolitische Ziele zu ver- folgen. In der Tat ist die Lage in der fran- zösischen Schwerindustrie sowie in Teilen der metall verarbeitenden Werke für eine derartige Kampagne recht günstig, da die Unternehmungen voll beschäftigt sind. Auch hat in vielen Betrieben die Produktivität in den letzten Monaten stark zugenommen. so daß die Arbeiter Anspruch auf eine gewisse Beteiligung an diesen Fortschritten erheben können. Die sozialistische Gewerkschaft Force Ouvriere hat deshalb dem Arbeitgeberver- band vorgeschlagen, in Verhandlungen über eine allgemeine Lohnerhöhung zu treten. Die Kommunisten haben sich erst vor ein paar Tagen auf die von der wirtschaftlichen Wirklichkeit täglich widerlegte These von einer zunehmenden Verarmung der Arbei- terschaft festgelegt. Die wirtschaftliche Ent- wicklung in den verschiedenen Gegenden Frankreichs ist dabei keineswegs gleich- laufend. Während die schon immer wirt- schaftlich an der Spitze stehenden Gebiete im Norden und Osten, in der Gegend von Paris und Marseille sich sprunghaft weiter- entwickeln, leiden die zurückgebliebenen Provinzen im Westen und Südwesten an Stillstand, ja sogar an wirtschaftlichem Rlickschritt. Die sehr schwierigen Probleme Lines Ausgleichs, der nur durch eine staat- ich gestützte, systematische Entwicklung der Rückstandsgebiete vor sich gehen kann, Werden seit Monaten von Regierung und Verwaltung bearbeitet. Gerade in der letz- ten Woche sind einige wichtige Verordnun- gen erschienen, die auf diesem Felde etwas Neues schaffen wollen. Aenderungen kön- nen hier allerdings erst auf längere Sicht deutliche Folgen zeigen. Es ist unwahrscheinlich, daß die augen- blickliche soziale Unrast in den nächsten Wochen gefährliche Formen annimmt. Die Ferienzeit ist ja im allgemeinen keine Periode für Streiks und Ausstäne, obgleich die Entwicklung in den letzten Jahren diese alte Regel in manchen Ländern unterbro- chen hat. richterstattung am Donnerstag ergab, sind die erfolgten Aenderungen durchweg redak- tioneller oder formaler Art. Mommer griff Saargesetze an Nachdem Bundesaußenminister Dr. Hein- rich von Brentano am Mittwoch in Straß- burg„gewisse Vorbehalte“ gegen die saar- ländischen Gesetze zur Abhaltung der Volksabstimmung angemeldet hatte, richtete der Saarexperte der Sozialdemokratischen Partei, Karl Mommer, am Donnerstag einen scharfen Angriff gegen die— wie er sich ausdrückte—„Verbotsgesetze“ an der Saar. Mommer sagte unter anderem:„Eine Durchsicht der in erster Lesung angenom- menen Gesetze ergibt, daß es Verbots-, nicht Aber Freiheitsgesetze werden sollen. Ein Vergleich mit entsprechenden Gesetzen der westeuropäischen Demokratien, den die Bun- desregierung sofort schwarz auf weiß vor- nehmen sollte, wird diese Behauptung be- stätigen“. dpa Paris verzichtet auf Beteiligung am Saar-Rundfunk Ft.-Eig.-Ber.) Die Saarregierung veröf- Tentlichte am Donnerstag einen vom franzö- sischen Außenminister, Antoine Pinay, an den saarländischen Ministerpräsidenten, Johannes Hoffmann, gerichteten Brief, in dem sich die französische Regierung bereit- erklärt, auf ihre Beteiligung am saarlän- dischen Rundfunk zu verzichten. In dem Brief heißt es, das baldige Inkrafttreten des Sdarstatuts, in dem di evolle Autonomie des Saarlandes endültig bestätigt werden solle, gebe Veranlassung, die sich daraus ergeben den Folgerungen auf dem Gebiete des Rund- funkwesens zu überprüfen. Radio Saar- brücken stelle ein wichtiges Organ der öffentlichen Meinungsbildung dar, auf einem Gebiete also, auf dem das Statut ausdrück- lich jede Einmischung von außen untersage. In der Mitteilung der Regierung wird in diesem Zusammenhang angekündigt, daß in den nächsten Tagen mit der Ausarbeitung eines neuen Statuts für den saarländischen Rundfunk begonnen werde, das den Bestim- mungen des deutsch- französischen Abkom- mens und der Resolution des Ministerrates der Westeuropa Union entsprechen solle. Lehrstuhl für Kernphysik in Hamburg? Die Hansestadt möchte ein Zentrum der Atomforschung werden Von unserem Korrespondenten Gerd Klstenmacher Hamburg, 7. Juli Die Hansestadt Hamburg hat Aussichten, innerhalb der nächsten fünf Jahre ein deut- sches Zentrum für die Atomforschung zu werden, wenn der Bund sich finanziell an den Plänen beteiligt, die auf einer Sitzung des Hamburger Senats mit den Mitgliedern der Bürgerschaft zur Sprache gekommen sind. Hamburg steht damit vor einer schwer- wiegenden Entscheidung. Aus Anlaß der Neubesetzung des zur Zeit freien Lehrstuhls für Physik an der Hamburger Universität stellt sich die Frage, ob dieser Lehrstuhl wie bisher mit einem Vertreter der Normalphysik besetzt werden soll oder mit einem Forscher der Kernphysik, deren ständig wachsende Bedeutung außer Zweifel steht. Es handelt sich dabei um einen grundsätzlichen Be- schluß, denn wenn sich der Hamburger Senat wieder für Normalphysik aus- Rom beschwichtigt im Südtirol-Streit Aber Oesterreich besteht auf Erfüllung des Vertrages von 1946 Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, 7. Juli. Oesterreichische Regierungskreise demen- tierten Meldungen aus Rom, wonach Bespre- chungen über Südtirol mit„positiven Ergeb- nissen“ geführt worden sein sollen. Zu irgend welchen ernsthaften Unterredungen sei ja gerade während der Regierungskrise in Rom kaum ein Anlaß gewesen. Allerdings hat zwischen den Außenämtern in Wien und Rom ein diplomatischer Meinungsaustausch statt- gefunden, der klargestellt hat, daß Oester- reich nach wie vor zum Südtirol-Abkommen von 1946 steht und dessen restlose Erfüllung fordert. Die von der römischen Nachrichten-Agen- tur versandten Meldungen dürften nach An- sicht politischer Beobachter in Wien einen innenpolitischen Grund haben, der eng mit der schmalen Basis des neuen italienischen Kabinetts zusammenhängt. Die drei südtiro- ler Abgeordneten im italienischen Parlament haben nämlich Ministerpräsident Segni zu verstehen gegeben, daß sie nicht mehr bereit sind, der Regierung der Mitte einen neuer- lichen Vertrauensvorschuß zu geben, nach- dem sie so oft enttäuscht wurden. Man geht sicher nicht fehl in der Meinung, wenn man auch außenpolitische Interessen hinter der jetzt gezeigten Bereitschaft Roms nach Beilegung des jahrelanglen Streites ver- mutet. Diese Auffassung wird durch verschie- dene Berichte in italienischen Zeitungen ge- stärkt, in denen von einem angeblichen Ge- heimabkommen zwischen Moskau und Wien über Südtirol zu lesen war. Davon ist zwar keine Rede, doch ist es richtig, daß die So- Wijets seinerzeit Südtirol lieber bei Oester- reich gesehen hätten. Andererseits aber ist es in Rom sehr wohl bekannt, daß Nordtirol in seiner Verfassung als ein„selbständiges Land“ deklariert ist, das„jetzt einen Teil der demokratischen Re- publik Oesterreichs bildet“. Dies bedeutet so- viel, daß Tirol sich theoretisch ohne weiteres von Oesterreich trennen könnte, um ein selb- ständiger Staat zu werden. Daran könnte— so urteilen politische Beobachter— in erster Linie die NATO Interesse gewinnen, der ja die Neutralisierung Oesterreichs und der Al- penfestung Tirol wegen der gesperrten Brenner- Verbindung ein Dorn im Auge sei. Wenn Nordtirol je zu einem so weitgehenden Schritt bereit wäre, so nur unter der Voraus- setzung, daß Süd- und Nordtirol vereinigt werden. Diese Ueberlegungen mögen es sein, die hinter den Beschwichtigungsversuchen Italiens stehen. spricht, legt er sich auf einen längeren Zeit- raum, etwa 15 Jahre, fest. Entscheidet er sich dagegen für die Besetzung des Lehr- stuhls mit einem Vertreter der Kernphysik, so hätte diese Berufung weittragende Kon- sequenzen. Ein Atomphysiker, der ehemalige Wiener Professor Willibald Jentschke, der zur Zeit in den USA an der Universität Illinois als Atomforscher wirkt, ist bereit, nach Ham- burg zu gehen. Er macht seine Berufung jedoch davon abhängig, daß ihm für seine Grundlagenforschungen ein Synchron-Zyklo- tron zur Verfügung gestellt wird, eine Ma- schine zur Erforschung des Atomkerns. Das erfordert einen Aufwand von insgesamt 7,5 Millionen Mark, außerdem jährlich 600 000 Mark Unterhaltskosten, die je- doch zu einem großen Teil aus Forschungs- aufträgen wieder hereinkommen sollen. Zweifellos würde die Errichtung eines Lehr- stuhls für die theoretische Atomforschung eine große Chance für Hamburg bedeuten. Die Hamburger Universität könnte damit ein Zentrum der deutschen Atomforschung werden. 5 Der Hamburger Senat hat diese Pläne mit den Vertretern beider Fraktionen der Bürgerschaft und der zuständigen Kreise bereits besprochen und alle haben unter der Voraussetzung zugestimmt, daß der Bund eine grohzügige Hilfe gewährt. Hambur- gische Etatmittel können dafür nicht zur Verfügung stehen, da sie für den allgemei- nen Ausbau der Universität bereitgehalten Werden müssen. Für die Verwirklichung des Planes spricht, daß in München und Karls- ruhe die Forschungen, Atomenergie als An- triebskraft für wirtschaftliche Zwecke zu gewinnen, auf sogenannte ortsfeste Ma- schinen spezialisiert bleiben, während in Hamburg die Atomantriebsmittel für die Schifffahrt entwickelt werden würden. Diese Forschungsaufgaben sind für die Bun- desrepublik von sehr großer Bedeutung, da auf diesem Gebiet der Wissenschaft Deutsch- land infolge des seit 1945 bestehenden Ver- botes gegenüber den anderen Nationen weit zurückgeblieben ist. Die geplante Anlage in Hamburg würde lediglich der Forschung und nicht der Her- stellung von explosiven Atomgeräten die- nen. Sie würde auch nur kleine Mengen des Grundmaterials verarbeiten, so daß eine Gefährdung der Bevölkerung ausgeschlos- sen bliebe. —ʒ Geld wird benötigt für den Kampf gegen die Kinderlähmm Stuttgart, 7. Abgeordnete aller Parteien haben Rug Mai im Landtag von Baden- Württemben Anfragen und Anträge eingebracht, die zug mit den Möglichkeiten der Bekämpfung ce. in Europa immer mehr um sich Sreifende Seuche der spinalen Kinderlähmung befa, sen. Die Abgeordneten wollen von der R. gierung Auskunft darüber haben, welch Möglichkeiten zur Bekämpfung dieser Schwe. ren Krankheit schon bestehen. Sie verlange die Bereitstellung von erheblichen Geldbe trägen zur Errichtung zentraler staatlichz Behandlungsstellen und für die Ausstattun der Kinderkliniken mit den notwendiges Apparaten und Instrumenten. i So sollen für die Universitäts-Kinder, klinik in Heidelberg 187 000 Mark für dy Ausstattung einer zentralen Behandlung. stelle der Kinderlähmung und für die Aus. bildung entsprechender Fachkräfte bereit. gestellt werden. Es wird festgestellt, du auch in den Universitätskliniken Freibug und Tübingen unzulängliche Behandlung möglichkeiten gegeben seien. Außer an d drei Landesuniversitäten sollen auch Oberschwaben, etwa in Ravensburg, und n Stuttgart zentrale Behandlungsstellen eig. gerichtet werden. Es ist schon errechne worden, daß für die Behandlungsstelle n Tübingen ein Betrag von 105 850 Mark not. wendig wäre. 0 Daraus geht hervor, daß die Abgeordne. ten, die sich mit diesem Problem befaßt ha. ben. sich seit langem klar darüber sind, welchen Dingen es im einzelnen fehlt un wo der Staat Abhilfe schaffen sollte. Dab mutet es eigenartig an, daß die Landesrege rung in der letzten Landtagssitzung nicht der Lage war, zu den Anfragen und Ant.“ gen Stellung zu nehmen, da— wie Minister, präsident Dr. Müller sagte— die Erhebungen seitens der Regierung noch nicht abgeschlo, sen seien. Man kann der Abgeordneten Anm Hartnagel aus Heidelberg nur beipflichten die die Regierung geradezu beschwörend bat auf jeden Fall noch vor Eintritt in die Som- merpause Antwort zu geben und die nötigen Gelder zur Bekämpfung der erfahrungsge- mäß in den Hochsommermonaten besonder stark auftretenden Seuche bereitzustellen Daran, daß der Landtag diesen notwendigen Ausgaben zustimmen wird, ist wohl nicht zu Zweifeln. Fritz Treffz-Eichhöfer „Propaganda-Kompanien“ dürfen nicht wieder kommen, sagt DGB Köln.(AP) Das DGB-Organ„Welt der Arbeit“ hat sich scharf gegen den Versuch gewandt, bei der kommenden deutschen Wehrmacht eigene„Wehrberichter“ einzu- führen, die als Angehörige der Truppe- ähnlich wie früher die„Propagandakomps- nien“ PK)— die Presseunterrichtung über die Vorgänge bei Heer, Luftwaffe und Ma. rine übernehmen sollen. Die Berichterstat. tung über die Wehrmacht müsse unter allen Umständen Aufgabe der Presse bleiben deren Freiheit angesichts des Schwerge wid tes eines Militärapparates sonst unweigel⸗ lich in Gefahr geraten würde.„Bei allen Sinn für Fortschritt und Reformen sollt Blank im Frieden das Sprachrohr der Presse auf keinen Fall ausgehändigt werden.“ Das DBG-Organ wendet sich damit ener- gisch gegen einen in den„Bonner Heften veröffentlichten ungezeichneten Artikel 2 diesem Thema, der— nach„Welt der Arbei“ — offenbar aus dem Verteidigungsministe. rium stamme und als„Vortest“ zur Sondie- rung der öffentlichen Meinung gedacht sei. Die dahinter stehende Absicht sei deutlich erkennbar:„Man möchte nicht nur den In. halt, sondern auch die Tendenz der Berichte und Nachrichten, die zur Unterrichtung der Oeffentlichkeit(über die Wehrmacht) be- stimmt sind, unter Kontrolle bekommen und die übliche Methode der Nachrichtenbeschaf- fung der Presse auf den militärischen Bereich nicht angewendet wissen“. Die Bericht⸗ erstattung über die Wehrmacht müsse aber unter allen Umständen in Händen der i- vilen Redakteure bleiben, schreibt das DGB- Organ. DG will mithelfen bei der Sanierung der Textil-Industrie Frankfurt.(AP) Der Leiter des Wirtschaft- wissenschaftlichen Instituts der Gewerkschaf. ten, Dr. Agartz, hat am Donnerstag die Bereitschaft der Gewerkschaften ausgespro- chen, die zur Sanierung der Textilwirtschaft notwendigen Schritte gemeinsam mit der In- dustrie zu unternehmen. Agar tz sprach vor den Delegierten des 4. drdentlichen Kongresses der Gewerkschaft Textil und Bekleidung in Frankfurt. Höhere Löhne und Strukturände- rung der Textilindustrie, kürzere Arbeitszeit und Poduktionsplanung, Spezialisierung und Serienanfertigung bildeten eine Einheit, sagte Agartz. Er forderte seine Zuhörer auf, die gleiche Lohnpolitik zu betreiben wie die ame. rikanischen Gewerkschaften.. Von den Empfehlungen des europäischen Wirtschaftsrates befürwortete Agartz beson- ders die Zusammenlegung von Betrieben so: wie die durchgreifende Rationalisierung det S0 geschaffenen Großeinheiten. 4 Hochschul- Verbandstag in Münster eröffnet Münster.(Ap) Fragen der rechtlichen und wirtschaftlichen Sicherung der Hochschulleh- rer, insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Nichtordinarien, sowie eine Besoldungsreform stehen im Mittelpunkt des 5. Hochschulverbandstages, der am Don- nerstag von dem Vorsitzenden des Hochschul- verbandes, Professor Dr. Felgenträger, Ham- burg, in Münster eröffnet wurde. An der Ta- gung, die bis Feitag dauert, nehmen die Rek- toren und je ein Vertreter der Lehrstuhl inhaber und der Nichtordinarien als Dele- glerte der 31 wissenschaftlichen Hochschulen in der Bundesrepublik und in Westberlin teil Dem Verband gehören rund drei Viertel aller Westdeutschen Hochschullehrer an. Ein besonderes standespolitisches Anlie- gen sieht der Hochschulverband, wie zu Be. Zinn der Tagung erklärt wurde, darin, für die Nichtordinarien eine ihrer tatsächlichen Bedeutung im FHochschulbetrieb gerechte 1 Rechtsstellung zu erreichen. Die derzeitise Rechtslage habe sehr wesentlich die Nach, wuchsschwierigkeiten in vielen Fächern m verursacht. Nr. 153 e ee Was In eil angeblic Austræali und hat metern. Monater Ehefrau Rummel Auf Städtebe geschlag Eisenba! verkehr des ers pfohlen. „Der Ausstell nalen V. von der Sie den griffe ir Natur.! Australi gebrach die nat Oder: J affen, h Vernich Nagetie deten. Haustie. gleichen anderen tet wur Fischrei krankte die Ver. Der zö8ische einer E, Studiere vom 2. staatlich ner Hö! der ge Dieser Francs Zum gegenw/ Könige aus An Spor tles jen der Oeffent. Wie ist der Korallle das- Inis Pizai er rih. Aen! in Sen zei, als einer C eilendes gestellt ner, au senen versuch Platte f bei Wal Ural Grönlat der Ko dende“ tionsgr. land. S nach de Feu. abgebr. haus ir brand DM vel Der endete lichen Sieg ve 32 Part gespiel! ster Be Tes, S! Taimar bereits die Us gewonr lung 4 12 Was wi ae de. ES r gen de Erinner Seefahl den ve dem s. Zivilise er jun: große bekann Dingen decken kangen. Weil Ze das Le mantik die Tre rade Schwal zur Ve quem. Sehnsu die ma man ni Und von ihl einer v versteh burg, e Kamer seine alte Ja Jahre n wi seinen deckun flmen zählte wünsck r. 10 id, t un Daher rege. cht h tra. ister⸗ ungen chloz⸗ Ann chten, d bat, Som · tigen igsge· nder; ellen. digen cht a höfer n.. 1 DGB it der such schen einzu- be— mpa· über 1 Ma- rstat-· Allen eiben wich⸗ eiger⸗ allem S0llte Dresze ener · ten el zu beit“ niste· die- it sei. utlich n In- richte 8 der be- n und chat. reich richt aber T li- GB- trie chaft⸗ schaf- ig die s pro- schaft er In- or den besses ing in ande · itszeit g und Sagte k, die àme- ischen beson- n 80 8 der 2 n und ulleh⸗ lichen Sow-äe punkt Don- schul- Ham- ar Ta- a Rek- stuhl: Dele⸗ Hulen in teil, J aller Anlie- u Be- n, für lichen rechte eitige Nach- n mit Nr. 153 Freitag, 8. Juli 1938 MORGEN Seite Was sonst noch gescha ng. In einem Bristoler Krankenhaus starb der angeblich leks Mann der Welt“, der Australier Barney Worth. Er wog 530 Pfund und hatte ei illenweite von 228 Zenti- metern. Zusammen mit seiner vor sechs Monaten verstorbenen 308 Pfund schweren Ehefrau hatte sich Worth jahrzehntelang auf Rummelplätzen bewundern lassen. Auf der Jahrestagung des Instituts der Städtebau- Techniker in Brighton wurde vor- geschlagen, Ueberlandstraßen oberhalb der Eisenbahnstrecken anzulegen. Für den Stadt- verkehr wurden Fußgängersteige in Höhe des ersten Stockwerks der Häuser em- pfohlen. * „Der Mensch gegen die Natur“ heißt eine Ausstellung, die in Paris von der Internatio- nalen Vereinigung zum Schutz der Natur und von der UNESCO zusammengestellt wurde. Sie demonstriert Folgen menschlicher Ein- griffe in das biologische Gleichgewicht der Natur. Beispielsweise die Kaninchenplage in Australien: 1859 waren 24 Tiere in das Land gebracht worden, heute zerstören Millionen die natürliche und kultivierte Vegetation. Oder: Jamaica wird von den Mungos, Halb- affen, heimgesucht, man hatte sie einst zur Vernichtung der Ratten eingeführt, als Gie Nagetiere die Zuckerrohr-Plantagen gefähr- deten. Die Mungos greifen jetzt auch die Haustiere an und vernichten die Ernten in gleichem Ausmaß wie einst die Ratten. In anderen Ländern, wo die Fischotter ausgerot- tet wurde, verschwand inzwischen auch der Fischreichtum; denn die Ottern, die allen er- krankten Fischen nachstellen, hatten einst die Verbreitung von Seuchen verhindert. * Der Ausschuß für Volksbildung der fran- zösischen Nationalversammlung hat sich in einer Empfehlung dafür ausgesprochen, alle Studierenden der französischen Hochschulen vom zweiten Studienjahr an ein monatliches staatliches Studiengeld zu zahlen, das in sei- ner Höhe nicht unter dem Mindestlohn in der gewerblichen Wirtschaft liegen soll. Dieser beläuft sich zur Zeit auf etwa 23 000 Francs(276 DM) im Monat. 5 Zum ersten Male seit Kriegsende werden gegenwärtig in der ehemaligen Burg der Könige von Böhmen, im Prager Hradschin, aus Anlaß, der Spartakiade von Ostblock Sportlern die Krönungsinsignien und Juwe- jen der einstigen böhmischen Könige der Oeffentlichkeit gezeigt. * Wie aus Gerona(Spanien) gemeldet wird, ist der italienische Taucher Mario Pizzi beim Eoralllentauchen vor der Küste der Theme- das-Inseln im Mittelmeer tödlich verunglückt. Pizzi erstickte, als sein Luftschlauch plötzlich riß. * Aengstliche Rundfunkhörer alarmierten in Sen Mateo(Kalifornien) nachts die Poli- zei, als die Sendung ohne Erklärung am Ende einer Cowboy-Melodie abbrach. Die herbei- eilenden Beamten fanden den einzigen An- gestellten im Nachtdienst, Ansager Red Lod- ner, außerhalb des Hauses vor der verschlos- senen Tür, die er vergeblich aufzubrechen versuchte. Er hatte nach dem Auflegen der Platte frische Luft schnappen wollen, und da- bei war die Tür hinter ihm zugeschlagen. 1. Uran und Thorium werden unter dem Grönlandeis vermutet. Nach einem Bericht der Kopenhagener Zeitung„Berlingske Ti- dende“ startete die erste dänische Expedi- tionsgruppe nach Marsarssuak in Südgrön- land. Später soll auch an anderen Stellen nach den wertvollen Erzen gesucht werden. * Feuerwerkskörper, die von Jugendlichen abgebrannt wurden, haben in einem Lager- haus in Oakland(Kalifornien) einen Groß- brand mit einem Schaden von rund 900 000 DM verursacht. 1. Der Schachländerkampf UdSSR— USA endete in Moskau nach Erledigung der rest- lichen Hängepartien mit einem sowjetischen Sieg von 25:7 Punkten. Es wurden insgesamt 32 Partien in vier Runden an acht Brettern gespielt. Für die UdSSR spielten Weltmei- ster Botwinnik sowie die Großmeister Ke- res, Smyslow, Bronstein, Kotow, Geller, Taimanow und Petrosjan. Die UdSSR, die bereits den vor jährigen Länderkampf gegen die USA in New Vork mit 20:12 Punkten gewonnen hatte bestätigte damit ihre Stel- lung als derzeitig stärkste Schachnation. „Das Ueberleben wahrscheinlich machen“ Luftschutz auf neuen Wegen/ Verteidigung durch Dezentralisation/ Trabantenstädte geplant Der Luftschutz gehört zu den Aufgaben, über deren Notwendigkeit sich Bundesregie- rung und Opposition im Grundsatz einig sind; nur will die SPD dem Schutz der Zivil- bevölkerung den Vorrang vor allen militä- rischen Projekten geben, während nach An- sicht der Regierung Luftschutz und Aufbau der deutschen Streitkräfte Hand in Hand gehen sollen. Der Antrag der Sozialdemo- kraten, schon im laufenden Rechnungsjahr 1,2 Milliarden für den Luftschutz bereit zu stellen, wurde abgelehnt. Die Regierung ver- kündete statt dessen ein Programm, das den- selben Finanzierungsaufwand, allerdings für einen Zeitraum von drei Jahren vorsieht. Das Programm muß noch durch ein Luft- schutzgesetz ergänzt werden. Manchem mag nicht wohl dabei sein, Wenn er das Wort„Luftschutz“ hört. Im Zeitalter der Atombomben, so sagt er sich vielleicht, ist es sinnlos, Geld für Bunker und Schutzkeller auszugeben, die— wenn es darauf ankommt— zusammenfallen wie Kartenhäuser. Der einzige Schutz bestehe darin, zu verhindern, daß es jemals wieder „darauf ankomme“.„Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen“, antworten dar- auf die Verantwortlichen in Bonn. Den Frie- den zu erhalten, sei das Hauptanliegen der westdeutschen Politik. Aber da ja wohl nicht alles von der westdeutschen Politik abhänge, müsse man auch für das Schlimmste vorsor- gen, müsse Einrichtungen schaffen, die auch bei einem Atombombenangriff„das Ueber- leben wahrscheinlich machen“. Vernünftige Pläne seien schon vorhanden. Wer die Mög- lichkeit des Schrecklichen nüchtern in Rech- nung stelle, finde auch Wege, ihm zu be- gegnen. Es sind neue und ungewöhnliche Wege, die nach Meinung der Sachverständigen be- schritten werden sollen. Die„Luftschutzkel- ler 08/15“, mit Stützbalken und Eisentüren versehene Kellerräume in den Wohnhäusern, soll es nicht mehr geben. An ihre Stelle werden unterirdische Bunkerkästen treten, mit starken Betonwänden nach allen Seiten abgesichert und nach Möglichkeit außerhalb des„Schuttkegels“ der Häuser, also im Garten angelegt oder dort, wo in moder- nen Wohnsiedlungen jetzt die Kinderspiel- plätze und Teppichstangen sind. Unterirdi- sche Wege sollen diese kleinen Schutzräume miteinander verbinden, sollen ins Freie füh- ren und zum nächsten größeren Bunker, etwa in der Nähe eines Bahnhofs oder einer Fabrik. So entsteht ein ganzes Netz von Schutzzellen, die Menschen sind nicht mehr zusammengeballt auf engem Raum: das ist das Idealbild. Je besser es gelingt, die Men- schen auf große Räume zu verteilen, desto „angriffsunwürdiger“ wird eine Stadt. Wenn eine Bombe explodiert, sind die meisten Menschen so weit vom Einschlagsort ent- fernt, daß Hitze und Druck sie nicht vernich- ten können. Ein besonderer„Sandfilter“ an ihren Schutzräumen erlaubt es ihnen, in radioaktiv verseuchten Zonen zu verblei- ben, denn der Filter fängt Atomstaub und Strahlen auf, läßt aber die gereinigte Luft zum Atmen durch. Unsere Großstädte haben leider keine günstigen Voraussetzungen für solche„Ver- teidigung durch Dezentralisation“ aufzuwei- sen. Enge Straßen und Hochhäuser lassen die Vision von Trümmermassen und Feuer- stürmen entstehen, in denen kein Leben sich zu erhalten vermag. Deshalb wird auch eine Teilevakuierung der Städte ins Auge ge- koßt, um Viertel, die nach modernen Ge- sichtspunkten„luftschutzungeeignet“ sind, möglichst von vornherein zu entvölkern. Aber besser und produktiver ist es, das Bild der Städte mit der Zeit so zu verendern, daß eine Evakuierung unnötig wird. Bei der Stadtplanung beginnt der Luftschutz. Wo irgendwo in Stadtkernen noch Trümmer- flächen verblieben sind, da sollen keine Wohnhäuser und Geschäftsgebäude, sondern Parks und Grünflächen entstehen, fordern die Luftschutzexperten. Wo Straßen gebaut werden müssen, da sollen sie breit und groß- zügig angelegt werden, und neue Wohnvier- tel, Fabrikanlagen und Krankenhäuser dürf- ten nur noch am Stadtrand oder in neuen „Trabantenstädten“ errichtet werden. Das alles sind keine Theorien mehr. Mit dem Luftschutz wird jetzt ernst gemacht. Vom nächsten Jahre an, so ließ die Bundes- regierung wissen, sollen alle Wohnungsneu- bauten Schutzräume erhalten. Das Finan- zierungsproblem ist noch nicht endgültig ge- löst, aber neben dem Bund, den Ländern und Gemeinden müssen sich wohl auch die Bauherren und Mieter an den Kosten betei- ligen. Mit dem Bau von Schutzräumen und Bunkern ist es nicht getan. Ein Luftwarn- system muß aufgebaut werden, damit die Bevölkerung rechtzeitig in die Schutzräume gelangen kann. Ein Luftschutzhilfsdienst mit insgesamt 260 000 Freiwilligen ist in den Großstädten aufzustellen. Forschung und Aufklärung sollen vorangetrieben, Arznei- mittelvorräte angelegt werden. Heute noch mögen uns diese Vorstellun- gen neu und unheimlich sein. Morgen schon sind sie uns vielleicht alltäglich wie Hy- giene vorschriften oder die Straßenverkehrs- ordnung, ohne daß wir wie hypnotisiert nur immer an den Ernstfall denken. Hans-Henning Zencke Manche bitteren Erfahrungen sind überholt Aufgaben des Roten Kreuzes im Zivilen Luftschutz/ Planungen, zu denen ein gewisser Mut zur Unpopularität gehört Es ist ein besonderes Verdienst der Bun- desanstalt für Zivilen Luftschutz, daß sie mit ihren Tagungen„Gesundheitswesen im Zivi- j1en Luftschutz“ versucht, die im Dienste des Gesundheitswesens tätigen Kreise auf die Notwendigkeit einer verstärkten Mitarbeit im Luftschutz aufmerksam zu machen. Sie unterstützt damit eine Forderung, die das Deutsche Rote Kreuz seit Jahr und Tag immer wieder erhoben hat. Anfang Februar dieses Jahres hat das Präsidium des DRR eine Entschließung an die Bundesregierung gerichtet mit der Forderung, daß die von langer Hand vorbereiteten Planungen für Schutzmaßnahmen nun ohne weitere Ver- zögerung verwirklicht werden müssen. Wenn mit Recht darauf hingewiesen wird, daß die bitteren Erfahrungen, die wir in erhöhtem Maße im letzten Krieg gesammelt haben, heute vielfach überholt sind, so darf eine andere sehr wesentliche Aenderung der Situation auch nicht übersehen werden, Die Reihe der klassischen Genfer Rot-Kreuz-Ab- kommen ist seit 1949 um ein weiteres Ab- kommen erweitert worden, das den Titel trägt:„Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten“. Dieses von zahlreichen Staa- ten und auch von der Bundesregierung be- reits ratifizierte Abkommen enthält eine große Zahl von Empfehlungen. Diese Emp- fehlungen wenden sich an die Adresse der Staaten, die die Verantwortung für den Schutz ihrer Bevölkerung tragen. Als von der Bundesregierung im Sinne der Genfer Konfentionen bereits 1951 aner- kannte FHilfsgesellschaft hat das DRK ein „Katastrophenschutzprogramm“ entwickelt, das den organisatorischen Rahmen aller der Maßnahmen bildet, die es seinerseits als Beitrag zu den staatlichen Schutzmaßnah- men plant und vorbereitet. Es gehörte ein gewisser Mut zur Unpopularität dazu. als das DRK bereits 1950 an diese Planung heranging. Wenn heute der Staat sein Luft- schutzprogramm im sanitären Sektor auf ein gewisses solides Fundament Sründen kann, so ist das nicht zuletzt der verant- Wortungsbewußten Vorsorge des DRK zu danken, das mit Hilfe, an der Größe der Aufgaben gemessen, freilich bescheidener Zu- schüsse des Staates wertvolle Vorarbeiten geleistet hat. Auf Einzelheiten des Katastrophenschutz- programms soll hier nicht eingegangen wer- den; ihre gelegentliche Darstellung gehört in die laufende Berichterstattung. Bei der Entwicklung des Programms, das angesichts der Größe der Aufgaben bewußt nach ein- fachen Lösungen sucht,. waren zwei grund- sätzliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Einmal mußte die Forderung nach Dezen- tralisation aller Maßnahmen überall berück- sichtigt werden. Zum anderen wurde stets Sl CHO . Ol Fürſers N gl W'enn jelꝛt die Ferien- und Urlaubszeit he- ginnt, ist es doch sicher ein Jeichen innerer Ver- bundenheit mit dem notleidenden Teil unseres Volkes, der sich noch nicht wieder eine Ferien- erholung leisten kann, wenn die Feriengrüße eifrig mit Moſilfahrtsmarken frankiert werden. Dasselbe gilt fur die gesamte Gluctwunsch-Posl. Sollte an einzelnen Postanstalten der eine oder andere Wert der Wohlfahrtsmarken nicht melir zel haben sein, o sind sie vielfach noch bei den Dienststellen der Verbànde der Freien Wohl- fahirtspflege erhiältlich. Die Verlͤngerung der Vertriebszeit durci die Bundespost läßt wieder, wie Hei der letzten Serie, einen restlosen Verkauf der Auflage erhoffen. Für die Sammler sei noch bemerkt, daß am 2. November die neue Serie herauskommt, und daſß dann die immer heliebter werdende Misch- franfatur mit Wolilfahrtsmarken aus zwei Serien vorgenommen werden kann. Es empſiehilt sich also, noch vor dem 381. August sich einen kleinen Vorrat der gegenwärtig laufenden Serie ꝛu sichern. versucht, die Maßnahmen des Programms mit laufenden Alltagsaufgaben des Roten Kreuzes zu verbinden und damit zu er- reichen, daß die für dieses Programm er- forderlichen hohen Investitionen keinesfalls brachliegen. Wie gut sich die Planungen und Maß- nahmen des DRK auch im Alltag, also abseits jeglicher Luftschutzplanungen, bewähren, zeigte das Beispiel der Typhus-Epidemie im westfälischen Raum, wo das DRK in kürze- ster Frist das Material für zwei Notkranken- häuser zur Verfügung stellen konnte, das seinen im Rahmen des Katastrophenschutz- „„ angelegten Depots entnommen wurde. Im übrigen geht das Programm von der klassischen Aufgabe des Rettungsdienstes, der Ersten Hilfe, die in moderner Form ge- währt wird, bis zum Strahlenschutz. Mit dem Ziel, eine gewisse Zahl ärztlicher Sachver- ständiger zu gewinnen, stellt das DRK Stipen- dien bereit, mit deren Hilfe entsprechend ausgebildete Aerzte eine Fachausbildung im modernen Strahlenschutz erhalten. In der Bundesschule Mehlem ist das Muster eines technischen Strahlenschutzlehrgangs entwik- kelt worden, der in den kommenden Mona- ten in den Landesschulen des DRK laufen wird, um eine gewisse Anzahl der aktiven Einsatzkräfte mit Fachkenntnissen auf die- sem Gebiet vertraut zu machen. Es liegt in der Natur des Roten Kreuzes, daß es seine Arbeit im stillen unter Ver- zicht auf laute öffentliche Anerkennung lei- stet. Wer die Tagespresse laufend verfolgt, wird feststellen, daß unbeschadet dessen die Anteilnahme der Oeffentlichkeit an der Ar- beit des DRK in den letzten Jahren außer- ordentlich gewachsen ist. Wenn die Bundes- regierung jetzt ein Luftschutzprogramm an- kündigt, das andere europäische Länder längst durchgeführt haben, so fallen dem DRK umfangreiche und verantwortungsvolle Aufgaben zu. Es wird sie um so besser er- füllen können, wenn ihm die Unterstützung Aller dazu Berufenen, vor allem auch der medizinischen Fachpresse wie der Zeitschrif- ten des gesamten Gesundheitswesens, zuteil Wird. * Das Wetter Aussichten bis Samstagabend: Wechselnd wolkig, von Norden her Bewölkungsrück⸗ gang, Aufhören der Niederschläge, mäßig warm, Tagestemperaturen zwischen 19 und 23 Grad. Nachts Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad, abflauende nördliche Winde. Uebersicht: Weitere Besserung. Das Hoch über den britischen Inseln verlagert sich nicht mehr wesentlich. Der ausgedehnte Kaltluftpfropfen, der immerhin fast noch den ganzen mitteleuropäischen Raum be- deckt, verlagert sich weiter nach Südosten, so daß die erwartete Besserung sich von Norden her durchsetzen wird. Vothetsage- Harte füt 8.21887 Uhr . 2818 es 013 Pegelstand am 7. Juli Rhein: Maxau 561(3); Mannheim 434 (15); Worms 356(11); Caub 310(4 14). Neckar: Plochingen 125(2); Gundels- heim 185(6); Mannheim 433(14). Obdachlose Bonn. In Hamburg verloren 21,5 Prozent der über 3000 Menschen, die zu Anfang dieses Sommers obdachlos gemeldet waren, ihre Wohnungen wegen Mietschulden. In Essen sind aus gleichem Grunde 70 Prozent von den etwa 8000 Obdachlosen ausquartiert worden. Die Krupp- Stadt muß jährlich fast zwei Mil- lionen DM für„Dauergäste“ und„Ueber- nachter“ ausgeben. Frankfurt hat 3800 Ob- dachlose registriert, München fast 4000. „Unschuldig am Typhus“ Hagen. Die Zweite Zivilkammer des Land- gerichts in Hagen hat die Schmerzensgeld klage eines am 25. Mai en Typhus erkramk- ten Hageners gegen die Molkereigenossen- schaft Hagen-Ennepe-Ruhr bis zum Ab- schluß des staatsanwaltschaftlichen Ermitt- lungsverfahrens im Einverständnis beider Parteien ausgesetzt. Für die Oeffentlichkeit War dieser erste Zivilprozeß im Zusammen- hang mit der Typhus-Seuche deswegen inter- essant, weil die Molkereigenossenschaft durch ihren Prozegbevollmächtigten grund- sätzlich jede Schuld am Ausbruch der Typhusepidemie zurückwies. Sie bestritt allle„in der Klage behaupteten Tatsachen, aus welchen eine zivilrechtliche Haftung der Molkerei im Grunde und der Höhe nach“ hergeleitet werden könnte. In ihrem Betrieb sei zur Reinigumg von Geräten, die mit Milch und Milcherzeugnissen in Berührung gekom- men seien, kein typhusverseuchtes Wasser, sondern nur Wasser aus der städtischen Wasserleitung benutzt worden. Es sei vor- erst noch völlig ungeklärt, ob der auf dem Nachbargrundstück befindliche Brunnen für die Erkrankung des Klägers ursächlich sei. Reinheit des Bieres Bonn. Ein Gesetzentwurf zur„Reinheit des Bieres“, der die Verwendung von gerie- benem Reis und Mais, künstlichem Hopfen und Farbstoffen bei der Herstellung von Bier verbieten soll, wird demnächst von dem bayerischen CSU- Bundestagsabgeordneten Karl Kahn im Bundestag eingebracht wer- den. Die Vorlage sieht vor, daß nur noch Edelhopfen, hochwertige Braugerste und un- gechlortes Wasser beim Bierbrauen verwen- det werden dürfen. Was wir hörten: Aus fremden Ländern Es muß ein Erbteil aus den ältesten Ta- gen der Menschheit sein, eine unbewußte Erinnerung an Jäger und Hirten, Krieger, Seefahrer und die schweifenden Reiterhor- den vergessener Nomadenvölker, die auch dem seßhaften Bürger unserer modernen Zivilisation noch im Blute steckt. Solange er jung ist, möchte er immer wieder auf große Fahrten gehen, aufbrechen zu un- bekannten Zielen, nach neuen wunderbaren Dingen suchen, die Welt noch einmal ent- decken und ihr Bild mit eigenen Augen ein- kangen. Doch meistens wird nichts daraus, weil Zeit, Geld und Gelegenheit fehlen und das Leben überhaupt wenig Raum für Ro- mantik bietet. Im grauen Alltag ver welken die Träume, das bißchen Urlaub reicht ge- rade zu einer Erholungsreise in den Schwarzwald, Kreislaufstörungen mahnen zur Vernunft und Fettpolster machen be- quem. Aber vielleicht bleibt eine heimliche Sehnsucht wach, Sehnsucht nach Ländern, die man nie gesehen, nach Abenteuern, die man nie erlebt. Und so hört man gerne zu, wenn andere von ihren Reisen berichten, besonders wenn einer von weit her kommt und zu erzählen versteht wie der siebzigjährige Hans Schom- burg, der in der Sendung„Mit Büchse und Kamera“(Süddeutscher Rundfunk) über seine Erlebnisse in Afrika sprach. Dieser alte Jäger und Forscher, der vierundzwanzig Jahre im schwarzen Erdteil verbrachte und inn wie kaum ein anderer kennt, der mit seinen zoologischen und geologischen Ent- deckungen und seinen unvergeßlichen Tier- unen zu den großen Pionieren gehört, er- zählte von seinen abenteuerlichen Knaben- wünschen, die hier tatsächlich einmal Wirk- lichkeit wurden, von seiner Dienstzeit in der Natal Mounted Police, von seinen Expedi- tionen und Elefantenjagden, von der Weite und Großgartigkeit dieses Kontinents, dem er verfallen ist wie jeder, der längere Jahre in Afrika gelebt hat. Freilich war in diesem Geplauder— von Karl Ebert zwanglos ge- steuert— eine zur Kunst gereifte Routine spürbar, und der kritische Hörer mochte darin die Absicht der effektvollen Pointe ebenso finden wie eine gewisse persönliche Eitelkeit, die sich hinter gutgespielter Non- chalance verbarg. Aber man war fasziniert von der Leistung dieses Lebens und ver- zaubert von einer fremden Welt voller Ge- heimnisse und Gefahren. Eine ganz andere Seite Afrikas, gesehen mit den Augen eines Missionars, zeigte der Hessische Rundfunk in einer Sendung über die afrikanische Frau. Ein Pater vom Orden der Weißen Väter erzählte sehr anschaulich von dem schweren Los der Negerin, die keine Rechte hat und von der Gnade des Mannes abhängig ist, solange ihre Stellung nicht durch die fortschreitende Christiani- sierung der schwarzen Rasse verbessert werden kann. In seiner Reihe der großen Reportagen prachte der Südwestfunk den ersten Teil einer Reise von Baden-Baden nach Bagdad und Basra, über die Horst Scharfenberg be- richtete. Da wurden während der Fahrt im Simplon-Orient-Expreß Gespräche aufge- nommen, Menschen und Landschaften ge- schildert, die dem Reporter zwischen Basel, Verona, Laibach, Saloniki bis zur türki- schen Grenze begegneten. Es war nicht im- mer besonders interessant, was ihm gerade vors Mikrophon kam, aber es fielen einige Stichworte zu alten und neuen Balkan- problemen und man spürte einen Hauch von internationaler Luft. Das Rollen des Zuges, Bahnhofsgeräusche und fremde Sprach- brocken waren ein Reise-Ersatz für die Daheimgebliebenen. Aber wenn man solche Sendungen öfters hört, merkt man doch, daß sie sich in Aufbau und Ablauf wieder- holen und daß sogar ihre Atmosphäre fast immer die gleiche ist. Der Reiz des unmit- telbaren Miterlebens nutzt sich bald ab, wenn er einförmig wird. Der wesentliche Gewinn einer Reise stellt sich— jedenfalls für den Hörer— doch wohl erst in einem nachträglichen Résumée dar, in dem das Unwichtige weggelassen ist und das Erleb- nis eine ausgewogene geistige und sprach- liche Form gefunden hat, wie es seinerzeit in den großartigen Reiseberichten aus dem Orient von Peter Bamm der Fall war. Daß man auch ohne solche Aktualitäts- hascherei auskommt und dabei viel wir- kungsvoller sein kann, bewies eine kleine Sendung des Südwestfunks„Bilder aus Schweden“. Hier hatte Hartmut Schöfer Impressionen der schwedischen Land- schaft eingefangen, Nachtstimmungen im Wald und in den Schären, in denen die herbe, einsame Schönheit der nordischen Wildnis lebendig wurde. Wen es aber mehr nach dem Süden zieht, der konnte sich von Stefan Andres erzählen lassen, wie die zau- berhaften Terrassen von Positano aussahen, auf denen er viele gute und schwere Jahre seines Lebens verbrachte und seine Romane schrieb. Es waren die Erinnerungen eines Dichters an Menschen und Zeiten, die vor- übergingen, an Häuser, Gärten und sonnen- durchglühte Tage zwischen Felsen und Meer unter dem hellen Himmel Italiens. Rationalisierung bei Rundfunkgeräte-Industrie Die Rundfunkgeräte- Industrie der Bundes- republik(einschließlich Westberlins) rechnet für 1955 mit einem guten Geschäft, nachdem bereits das erste Halbjahr günstige Ergeb- nisse brachte. Wie der Geschäftsführer der Deutschen Philips GmbH, Dipl.-Ing. Kurt Hertenstein anläßlich des Beginns der Rund- funksaison 1955/56 vor Pressevertretern in Hamburg mitteilte, wird die Produktion im laufenden Jahr voraussichtlich wieder rund 2.9 Millionen Rundfunkempfänger erreichen und damit der vorjährigen Erzeugung ent- sprechen. Während der Inlandsabsatz wahr- scheinlich gegenüber dem Vorjahr leicht zu- rückgehen wird, dürfte die weitere Zunahme des Exports— vor allem nach Uebersee— einen Ausgleich schaffen. Man erwartet eine Steigerung der Ausfuhr von 880 000 Empfän- gern im vergangenen Jahr auf 1,1 Millionen Geräte im Jahre 1955. Günstige Preise, hohe technische Qualität und Sonderfertigungen kür die verschiedenen Absatzländer haben die deutsche Rundfunkgeräte-Industrie an die Spitze aller Exportländer gestellt. Der auherordentlich starke Konkurrenzkampf auf dem inländischen Markt zwingt die Industrie zu schärfster Kalkulation. Auch für 1955 rechnet Hertenstein nicht mit wesentlichen Preiserhöhungen, obwohl die gestiegenen Material- und Lohnkosten von einzelnen Un- ternehmen nur schwer aufgefangen werden können. Zum diesjährigen Neuheitentermin der Rundfunkgeräte- Industrie(1. Juli bis zum 15. September) werden alle Firmen wieder neue Empfänger herausbringen, die klanglich und in der Bedienung weitere Verbesserun- gen aufweisen. Die Beschränkung auf wenige Konstruktionen, die in verschiedenen Aus- kührungen und Kombinationen wiederkeh- ren, hat zur Rationalisierung und Typen- entwirrung beigetragen. Das Fernsehgeräte-Geschäft ist nach den Worten von Dipl.-Ing. Hertenstein, der den Vorsitz in der Fachabteilung Rundfunk und Fernsehen im Zentralverband der elektro- technischen Industrie führt, noch völlig im Fluß. Der im Januar dieses Jahres heraus- gebrachte Standard- Fernseher zum Preise von rund 700 DM brachte eine Belebung des Geschäftes auch in der absatzschwachen Zeit des Frühjahres, so daß der Verkauf von Fernsehgeräten im laufenden Jahr voraus- sichtlich 350 000 bis 400 000 Stück erreichen wird gegenüber 145 000 Geräten im Vorjahr. Für 1958 rechnet man bereits mit dem Ab- satz von einer Million Fernsehempfängern. Auch die Ausfuhr von Fernsehgeräten hat an Umfang gewonnen, doch sind die Mög- lichkeiten durch die unterschiedliche Zeilen- morm im Ausland begrenzt. Gute Erfolge wurden bisher vornehmlich in Italien und der Schweiz erzielt. * Die Ergebnisse des kanadischen Experi- mentes für Schulfernsehen vom vorigen November liegen jetzt vor. Die Programme, due für Volksschulen bestimmt waren, behan- delten Themen aus der Geschichte, Erdkunde, Verkehrserziehung, Gegenwartskunde und den Natur wissenschaften. Es wurden vor Alem graphische Darstellungen, Landkarten, Tichtbildreihen, Modelle und Versuche vor- eführt. Fünfhundert Lehrer aus 205 Schu- en drückten in Fragebogen die Meinung aus, das vor allem lebendige Direktsendungen nötig seien. Den Wert des Fernsehens als Interrichtsmittel schätzten 32 Prozent als noch“, 62 Prozent als„mittel“ und nur Prozent als„niedrig“ ein. Seite 4 MANNHEIM Leser haben das Wort: Eine offene Anfrage An die Stadtverwaltung Mannheim 2. H. von Herrn Stadtdirektor Schell. „Die noch heute im Ochsenpferch-Bun- ker lebenden Menschen erlauben sich hier- durch die Anfrage an die Stadtverwaltung und ihren Sozial-Direktor, wie lange die menischenunwürdigen Zustände in den Mannheimer Bunkern noch andauern sollen. Durch Augenschein wurde festgestellt, daß in dem einzigen Familienbunker, dem Ochsenpferch-Bunker, 90 Prozent keinen elektrischen Strom zum Kochen und Leuch- ten haben. Es dürfte dies nach unserem Dafürhalten beinahe einem„Todesurteil“ gleichkommen. während in den Junggesel- len-(Ausländer-) Bunkern Miete und Strom pauschal berechnet und kassiert werden. Warum? Was denkt die Stadtverwaltung dagegen zu tun? Wann werden Neueinweisungen von Fa- milien in Bunker endlich unterbleiben?(Am 7. Juni wurde eine Familie in den Ochsen- pferch-Bunker eingewiesen.) Wir kordern klare und verbindliche Be- nachichtigung, wie weit die für uns vor- gesehenen Wohnungen angefangen bzw. fer- tiggestellt sind und wann mit dem Einzug in dieselben zu rechnen ist. Ganz besonders möchten wir noch darauf aufmerksam machen, daß in den Mannhei- mer Bunkern noch 6 bis 8 Männer und Frauen im Alter von 70 bis 82 Jahren leben!! E. N., Ochsenpferch-Bunker und 48 Bunkerbe wohner Autobirnen-Verkauf durch die Verkehrsstreifen Aus Geislingen erreichte uns eine Mel dun 3 die sicher auch Mannheimer Kraft- fahrer interessiert: Die in der Gewerkschaft GTV organisierten Berufskraftfahrer des Geislinger Bezirks haben Oberbürgermei- ster Dr. Klotz, Karlsruhe, gebeten, bei der Geislinger Verkehrspolizei darauf hinzu- wirken, daß die Verkehrsstreifen stets einen Satz elektrischer Autobirnen mit sich füh- ren. Damit solle es den Kraftfahrern ermög- licht werden, bei den Streifen Birnen zu kaufen, wenn ein Scheinwerfer ausgefallen ist. Dr. Klotz will die Anregung weiter- geben und auch den Vorschlag prüfen, daß bei der Behandlung von Verkehrsdelikten vor den Friedensgerichten wenigstens ein Beisitzer Berufskraftfahrer sein sollte. Die„Dauerparker“ im Zentrum sollen vertrieben werden: Kalter Krieg um Parkzeituhren auch in Mannheim? Die ersten hundert Parkometer Den„Dauerparkern“ Mannheims— je- nen Kraftwagenbesitzern, die ihr Vehikel am Vormittag im Verkehrszentrum ab- stellen und den ganzen Tag stehen las- sen— soll endgültig der„Garaus“ gemacht werden. Die Parkzeituhren, deren Aufstel- lung zuerst einmal in den Planken schon im Januar beschlossen, aber nicht ausge- führt worden war, sollen in etwa drei Wochen eintreffen und auf beiden Seiten der Heidelberger Straße, vom Wasserturm bis zu den Quadraten P 2/0 2, aufgestellt werden. Es sind vorerst einmal hundert Parkometer, 50 von Kienzle, Schramberg, und 50 von der Normalzeit und Telefon- bau, Frankfurt. Eine halbe Stunde zu zehn Pfennigen oder eine ganze Stunde zu 20 Pfennigen laufen die Uhrwerke, je nach dem, wieviel Groschen der Benützer ein- wirft. Nachparken— d. h. weiterer„Ein- kauf“ von Parkzeit mit Groschenleistung— soll verboten sein(das bedeutet, daß die Parkometer in„Großaufnahme“ Hinter glänzenden Fassaden: Undurchsichtige Geschäfte mit Bauprojekt Vor dem Schöffengericht: Bauunternehmer wegen Betrugs angeklagt. Gestern begann vor dem Mannheimer Schöffengericht unter dem Vorsitz von Amts- gerichtsdirektor Eichele ein Prozeß, in dem ein Ziemlich dunkles Kapitel in der Geschichte des Mannheimer Wiederaufbaues aufgerollt wurde. Der Schriesheimer Bauunternehmer W. G. und sein früherer Bauführer E. M. sind wegen Betrugs angeklagt. Es wird men vorgeworfen, beim Aufbau eines gro- Ben Geschäftsbaues in der Innenstadt, der über zwei Milllonen Mark gekostet hat, dem Bauherrn mehr Material und Tagelobnstun- den berechnet zu haben, als tatsächlich ver- braucht wurden. Nachdem schon eine Anzahl von Zivil- prozessen in dieser Angelegenheit geführt und teilweise durch Vergleich beendet wur- den, geht es in diesem Verfahren vor dem Schöffengericht vor allem um den letzten Bauabschnitt dieses grogen Projektes, der ein„First- class“ Kino umfaßt. Für die Kinodecke wurden nach der Endabrechnung 7701 Kilogramm Eisen verwendet, während nach einem Sachverständigen-Gutachten nur 3200 Kilogramm festzustellen sind. Ebenso soll nur ein Bruchteil der angegebenen 4442 Stunden zu je 2,50 Mark für diese Arbeit notwendig gewesen sein. Der Bauherr be- Ziffert seinen Schaden auf 1,2 Millionen Mark, während der angeklagte Bauunter- nehmer dem eine Forderung auf 378 000 Mark gegenüberstellt. In einem Streit, in dem es um solche Millionenbeträge geht, prallen die Meinun- gen Hart aufeinander. Die gestrige Verhand- lung brachte dramatische Auftritte am lau- fenden Band, so daß der Vorsitzende die Prozeßbeteiligten, vor allem aber den Haupt- angeklagten W. G. ökters zur Ordnung rufen mußte. Schon zu Beginn stellte die Vertei- digung den Antrag, den Sachverständigen, Wohin gehen wir? Freitag. 8. Juli Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr: „Boulevard Soirée“. Filme: Planken:„Ich küsse Ihre Hand, Ma- dame“; Alster:„Amphitryon“; Capitol:„Duell im Dschungel“, 23.00 Uhr:„Blut im Schnee“; Palast:„Dürstende Lippen“, 22.20 Uhr:„Port Arthur“; Alhambra:„Der dunkle Stern“, 11.00, 23.00 Uhr:„Ver 12 600 Jahren“; Universum: „Griff nach den Sternen“; Kamera:„Unter den Lichtern von Paris“; Kurbel:„Die rote Schlinge“. Weitere Lokalnachrichten Seite 8 Regierungsbaurat a. D. Hopp. wegen Befan- genheit und mangelnder Sachkunde Azuleh-„gegangen. merkt, dag durch Schaffung neuer Arbeits- nen. Am späten Nachmittag gab es eine ernste Kontroverse, als auf Antrag des Ersten Staatsanwalts Dr. Müller ein Tonband als Beweismittel vorgeführt wurde. Die Ver- teidigung bezeichnete dies als einen Verstoß gegen das Grundgesetz und verlangte eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes. Das Gericht lehnte jedoch alle diese Anträge, auch eine Vertagung der Verhandlung ab, weil für das mechanisch festgehaltene Ge- spräch Zeugen vorhanden sind, es also nur Als Bestätigung der Aussagen dient, die ge- naue Betonung wiedergebe und von einer Bedrohung der Würde und Freiheit des Menschen nicht die Rede sein könne. Die traurigste Figur in dieser Verhand- lung ist der angeklagte Bauführer E. M. Er hatte(Tonbandaufnahme, Vernehmungen durch die Polizei und Untersuchungs- richter) die Geschichte ins Rollen gebracht. Nun stritt er alle damals gemachten Be- hauptungen ab. Die Angaben auf den Tage- lohnzetteln, die der Endabrechnung des Baues zugrunde liegen, seien alle in Ord- nung, erklärt er heute, während er früher behauptet hatte, sie enthielten auf Anwei⸗ sung seines Chefs zu hohe Angaben. Die Verhandlung wurde am späten Abend auf heute nachmittag vertagt. Wir berichten darüber ausführlich in unserer morgigen Ausgabe. Bt sind bestellt und sollen bis 15. August in den Planken installiert sein Parkometer samt den vor ihnen parkenden Wagen, wie bei der Einführung in Frank- kurt, von Polizeibeamten überwacht werden müssen). Apropos Frankfurt: Wird es auch in Mannheim einen„Par kometerkrieg“ geben? Die Geschäftswelt hatte dort pro- testiert und den Einwand vorgebracht, die Kunden würden die Parkometerstraßen wegen der Zwei-Groschen-Zahlung meiden. Eine Stunde genüge auch nicht für größere Einkäufe. Lange Zeit sah man in den Aus- lagen Schildchen stehen mit der Aufschrift, daß„von diesem Geschäft die Parkzeit- gebühr an die verehrlichte Kundschaft zu- rückerstattet wird“. Handelsvertreterver- bände protestierten ebenfalls und verwiesen darauf, daß sie bei ihren Geschäften unzäh- lige Kunde besuchen und sich so die Gro- schen im Verlauf längerer Zeiträume zu -zig Mark summierten, was eine unzumut- bare(steuerlich auch nicht voll abzugs- fähige) Belastung bedeute. Es kam auch ein juristischer Einwand: Die neuen Vor- schriften seien ein Eingriff in die Freiheit der Persönlichkeit; die Straße unterliege dem Gemein gebrauch aller Bürger. Dieser Argumentation traten die Frankfur- ter Verkehrsrichter entgegen, die sich in ihren Urteilen davon leiten ließen, daß der Dauerparker den Gemeingebrauch der Straße miß brauche; an der rechtlichen Zulässigkeit einer Parkzeitordnung unter den heutigen Verkehrs verhältnissen könne gar nicht gezweifelt werden. Alle Ver- kehrsteilnehmer müßten aufeinander Rück- sicht nehmen. Und wer länger als eine Stunde in der Innenstadt zu parken beab- sichtigt, dem sei zumutbar, daß er einen öfkentlichen Parkplatz aufsuche.—(Hieraus resultiert selbstverständlich die Pflicht für eine Stadtverwaltung, so sie Parkuhren auf- stellt, kür genügend unbewachte Park- plätze Sorge zu tragen.— Wieviel Park- plätze hat Mannheim eigentlich? Wie ist ihre Kapazität? Wo sollen noch welche an- gelegt werden? Aeuhßerungen des Tiefbau- amts in dieser Richtung wären interessant.) Heute, ein halbes Jahr später, stehen in Frankfurt schon über 1000 Parkzeituhren. Alles hat sich beruhigt, hat sich eingespielt (auch die steuerliche Abzugsfähigkeit in der Angelegenheit der Handelsvertreter soll eine beide Seiten befriedigende Lösung gefunden haben). Wird die Einsicht, die in Frankfurt immerhin einige Zeit benötigte, um das Feld zu erobern, in Mannheim von allen Beteilig- ten von Anfang an aufgebracht? Vielleicht sollten wir gerade Frankfurts Entwicklung auf diesem Gebiet mit besonderer Aufmerk- samkeit verfolgen. Nahezu in der ganzen Innenstadt wird dort der Verkehr heute voll-, zumindest teilautomatisch gesteuert. Und er fließt, dieser Verkehrsstrom. Die ersten tausend Parkuhren sollen sich, nach Angaben von Polizeipräsident Littmann, in etwa einem Jahr amortisiert haben. Ihre Einnahmen werden dann zweckgebun- den in die Stadtkasse gehen, die sich ver- pflichtet, mit ihnen die Parkverhältnisse zu verbessern, worunter auch der Bau von Parkhochhäusern in der Innenstadt zu ver- stehen ist. Eine andere Frage mag es sein, ob die Parkzeituhren als„Schmuckstücke“ am Stra- Benrand angesehen werden können. Eines unserer Bilder(aus Essen) vermittelt einen ungefähren Eindruck. Die Uhren kommen jedenfalls. Bis Anfang August wird die Aus- führung der Bestellung des Tiefbauamtes erwartet. Bis Mitte August soll die Instal- lation abgeschlossen sein. Zuvor müssen die Fundamente und Markierungen gearbeitet Werden. Die Uhren werden dann in einer Nacht aufgestellt. Und morgens sind sie A Kloth Die Arbeitslosenzahl ging weiter zurück Facharbeitermangel wird immer größer/ Abwanderung vom Handwerk Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich— wie der gegenwärtig mit der Leitung des Mannheimer Arbeitsamtes beauftragte Dr. Schäffner bei seiner monatlichen Pressekon- ferenz bekanntgab— weiter sehr günstig entwickelt. Das Amt ist bei weitem nicht mehr in der Lage, alle Anforderungen auf Fachkräfte zu erfüllen. Dies ist nicht nur in der Bauvrirtschaft so, sondern auch auf vie- len anderen Gebieten, vor allem in der Me- tallindustrie. Durch diese Knappheit wurde leider eine Abwanderung von Fachkräften vom Handwerk zur Industrie ausgelöst. Von Anderen Gebieten, einschließlich Bayern, können keine Facharbeiter mehr„importiert“ Wercken. Die Zahl der Arbeitslosen betrug am Ende des Monats Jun 4414 und ist damit gegen- über dem Vormonat wieder um 385, Zurück Besonders erfreulich wird ver- Plätze für Frauen, beispielsweise in einer Trikotagenfabrik, die in Mannheim schon chronische Frauenarbeitslosigkeit etwas ge- mindert werden konnte. Es gibt gegenwärtig noch 2880 weibliche, aber nur 1534 männ- liche Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote für Männer beträgt nur noch 1,4, für Frauen 4,9 (das heißt, auf 100 männliche Arbeitnehmer kommen 1,4 Arbeitslose, auf 100 weibliche Arbeitnehmer 4,9 Arbeitslose). Die Zahl der offenen Stellen ist mit 2416 um 49 geringer als im Vormonat, die Zahl der Vermittlungen mit 6719 um 630 geringer. Ent- sprechend der Abnahme der Arbeitslosen- zahl hat sich auch die Zahl der Unterstüt- zungsempfänger wieder um 634 auf 2994 ver- mindert. Vier Betriebe, davon allein drei Zigarrenfabriken mit 151 Frauen, haben noch Kurzarbeit angemeldet. Die berufliche Fortbildung zeigte auch im Juni wieder erfreuliche Ergebnisse. Ueber den Abschluß eines Refa- und eines Buch- haltungslehrgangs, bei dem sich die Teilneh- mer sehr gute Kenntnisse erwarben, haben wir bereits ausführlich berichtet. Außerdem wurde ein Kurs für Elektroschweißer abge- schlossen(die Absolventen sind bereits alle untergebracht), während ein Kurs für Auto- gensch weißen, vier Stenographie- und ein Motornznerinnenlehrgang noch läuft. Bei elf Notstandsarbeiten ware 405 Arbeiter ein- gesetzt. 71 Jugendliche wurden in drei Ar- deitsfürsorgerfafnähmen betreut. b-t Fürsorgestelle für Vertriebene 14 Tage geschlossen Durch den Ablauf der Frist für Ausstel- lung von Flüchtlingsausweisen ist eine Fülle von Anträgen bei der Fürsorgestelle für Vertriebene und Flüchtlinge eingegangen. Dieses Material muß gesichtet werden. Die Fürsorgestelle bittet deshalb um Verständnis dafür, daß die Abteilung für die Flüchtlings- ausweise in R 7, 24 von Montag, 11. Juli, bis Samstag, 23. Juli, für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Hoch auf dem gelben Wagen Interessante Filme über die Aufgabengebiete der Post Die Junghandwerkerschaft Mannheim hatte Inspektor Zittel von der Werbeabtei- lung der Postdirektion Karlsruhe zu einem Vortrag über die Entwicklung und Arbeits- weise der Post ins„Kanzlereck“ eingeladen. Inspektor Zittel skizzierte zunächst in knap- pen Worten den langen Weg, den die Post von den ersten privaten postalischen Ein- richtungen, die das Haus Thurn und Taxis im Auftrag Kaiser Maximilians I. übernahm, bis zum beinahe ganz Deutschland umfassen- den Postnetz des Norddeutschen Bundes, und Klub der Köche gab Waisenkindern ein Fest Strahlende Kinderaugen waren ein Dutzende fröhlicher Kinderaugen unter blonden Bubiköpfen, frisch gekämmten Rat- tenschwänzen und dunklen Zöpfchen konnte man im Bootshaus des Ruderclubs 1875 sehen und dazu ein fröhliches Geschnatter hören. Und soll man vielleicht nicht strah- len, wenn man zwar kaum über den Tisch gucken kann, aber eine riesige Portion Kuchen vor sich hat, Kakao trinkt und ab und zu noch mit vollem Mund ein paar Takte aus„Fuchs du hast die Gans gestoh- len“ zur Musik summen kann? Der Club der Köche hatte zu seinem nun schon tradi- tionellen Kinderfest 20 Waisenkinder aus Käfertal eingeladen, und er will dies fortan bei allen folgenden Kinderfesten tun, da der Nachwuchs— wie man resignierend fest- schöner Lohn für den Veranstalter stellte— in den eigenen Reihen gar zu spär- lich ist. Nachdem die kleine Gesellschaft hinreichend gesättigt war, ging es hinauf auf die Wiese der Rheinpromenade, deren Be- treten diesmal nicht verboten war. Die Preise; die es hier beim Sacchüpfen, Wurst- schnappen, Ringelreinen und anderen be- liebten Spielen zu gewinnen gab, waren ebenso wie die Verköstigung von Ludwig Wagner(erster Vorsitzender) und seinen Mannen aus eigenen Mitteln aufgebracht worden. Am Abend fanden sich die erwachsenen Mitglieder des Clubs zu einem gemütlichen Beisammensein, um selbst einmal bei Musik und Unterhaltung die Köstlichkeiten aus Küche und Keller zu genießen. Ch. Z. von dort bis zum heutigen Weltpostverein, dem die meisten Staaten der Erde an- geschlossen sind, gegangen ist. Auch heute sei der Nachrichtenverkehr das Hauptarbeits- gebiet der Post, aber während früher nur noch die längst durch Kraftomnibusse er- setzte Postkutsche posteigen war, besorgt die Bundespost heute Pakete, Zeitungen, Ge- schäftspapiere, sie ist am Sparkassenwesen beteiligt und erledigt den Fernmeldedienst. Inspektor Zittel veranschaulichte die man- nigfachen Aufgaben der Post durch einige sehr humor- und eindrucksvolle Tonfilme. Sie zeigten den Weg, den unsere Briefe gehen, nachdem sie dem gelben Kasten anvertraut wurden, die Arbeitsweise des Rundfunkent- störungsdienstes, sie ließen die Zuschauer eine landschaftlich herrliche Fahrt mit der Alpenpost erleben und umrissen die umfang- reiche Arbeit des„Fräuleins vom Amt“. Daß die Ausführungen von Inspektor Zittel reges Interesse fanden, bewies die anschließende lebhafte Diskussion über postalische Fragen. Ch. Z. Die große Wanderausstellung„Der deut- sche Osten“ im Mannheimer Börsensaal in E 4 ist nur noch bis zum 10. Juli geöffnet. Wie bereits berichtet, vermittelt die Ausstellung einen umfassenden Ueberblick über die Ge- schichte der deutschen Ostkolonisation und die Heimat in Pommern, Schlesien, den Su- deten und Ostpreußen. Oeffnungszeiten: werktags von 8.30 bis 19 Uhr, sonntags, von 10.30 bis 19 Uhr. „Schmuckstücke“ am Straßenrand? Aus dem Polizeibericht: Damenwäsche im Papierkotb Un gewöhnlicher Fund stellter(12 (492), Han- brikant(1 In einem Papierkorb beim Rosengat entdeckten spielende Kinder einen Unten rock, einen Demenschlüpfer, ein Damenhem und amdere Gegenstände. Seltsamerweise yz. ren die Damenwäschestücke alle zerschn ten und unbrauchbar gemacht. Es wird ver. mutet, daß sie von einem Diebstahl herrih ren. Dieb und Betrüger gingen ins Netz Schon um fünf Uhr wurde eine 25 jährig aus Worms auf der Weinheimer Straße v0 der Funkstreife aufgelesen. Sie war von de Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Dieb. stahls gesucht worden.— In einer Imbib. Stube machte sich ein junger Mann did großzügige Geldausgaben verdächtig. BA einer Kontrolle wurde in seiner Tasche eine Ladung zum Antritt einer zweimonatigen Gefängnisstrafe gefunden, der er nicht ge. kolgt war. Er wurde auf dem schnellsten Weg an den Ort seiner eee nämlich ö aneroffküu i ins Landesgefängnis gebracht.— Ein 45jdh. riger Angestellter, der wegen Betrugs gesudt wird, gab sich einen falschen Vornamen, mit konnte er die 2 1. r schen. 75 Jugendliche Schwärzhändler Stre Stuttga haus star den Folge setzung, d größeren gespielt b und einen zu einem der jünge legen mit schläge ir 28 jährige Le Möhrin auf der mit einen Lehrling mit einen der Motor: holte, die lebensgefé ringer Kr 201 Stuttge ger Zorro klagten eine soge Teil des Notzeiten selbst die ner Erinr Ein 16- und ein 17jähriger Hilfsarbelg aus Sandhofen wurden bei illegalen Geschd, amerikanischen Zigaretten g ten mit schnappt. Sie hatten von einem amerikan. schen Soldaten gerade drei Stangen gekauf als eine Polizeistreife auftauchte. Sie gabel zu, sich schon öfters gegen die Steuergeseti vergangen zu haben. Pistolenaufkäufer aufgestöbert Der Aufkäufer der fünf Pistolen, die ein junger Mann vor kurzem bei einem Einbrud aus einem Waffengeschäft der Innenstadt ge- stohlen hatte, wurde jetzt ermittelt. Die P,. stolen will er angeblich an einen Schiffer wel. tergegeben haben, nachdem er zuvor behaup- tet hatte, er habe sie in den Verbindung Kanal geworfen. Mark in 35 000 Taube! sind in d sema- ur Diese Mi des Land Schäufele sammlunę bischofshe Schäufele schlechte ordentlich den habe staatliche gebeten. Omi Dunni. unglück, 4 Dunninge Omnibuss den ware Rottweil, jährige 1 ses wurd letzung ut Verkehrszühklung an der Rheinbrücke: Gesteſ wurde sie: wie angekündigt, ausgefünrt. Del Polizeibeamten und Zählern bleibt zu attestie· ren, daß sie gut und flott gearbeitet habe Und die Kraftfahrer waren gewissenhaft Zdhlaettel- Transporteure. Bild: Salle Noch. S6 weitet Originalrezept besonders, 775 25 77777. 2 75 77777751, 77777 277 777777 42. 92 5 1„„ 2 ee,„e 5 5 e eee 776775. , 2 naten Ge ccheins fi urteilt. D. infolge 2 Kurve g. Baum ge 16 Arbei: Fahrer un tionen al Ritterord im Jahre Ordens 1 Deutschon 25 Bevꝭ Ordens v 1500 Dör⸗ und 350 0 eee r. Nr. 153 Freitag, 8. Juli 1955 45 ah; Jesuch, len. D t fäl Theile eschdl. n ge- rikani. ekault gaben gesetl lie ein nbruch adt ge Die Pi- er wei⸗ ehaup- dungs Gesteſſ t. Den ittesiie nabeſ enhaftt Steigel eee, DREI-LANDER-SEITE Seite 5 eee. UM SCHAU IN BAD EN-WURTIEMB ERG Student mit 62 Jahren Heidelberg. Der älteste Student der Hei- delberger Universität ist 62, der jüngste 17 Jahre alt. Wie aus einer vom Rektorat am Mittwoch veröffentlichten Statistik hervor- gent, wurde als häufigster Beruf des Vaters Beamter(2204) angegeben. Dann folgt Ange- stellter(1254), freier Beruf(984), Kaufmann (492), Handwerker(195), Arbeiter(178), Fa- prikant(139), und zum Schluß„berufslos“ (21). Von den 5667 inskribierten Studenten des Sommersemesters haben sich die mei- sten für die Fächer der philosophischen Fa- Kkultät entschieden. Neubau eingestürzt Pforzheim. Bei Ausschachtungsarbeiten stürzte in Pforzheim plötzlich die Seiten- wand eines erst bezogenen Wohn- und Fa- prikgebäudes ein und riß auch die Zwischen- decken mit. Von der im ersten Stockwerk gelegenen Wohnung stürzten das Schlafzim- mer, die Speisekammer und das Bad in die Tiefe. Zum Glück wurde nlemand verletzt. Noch 2573 Lager Freiburg. Nach Mitteilung des katholi- schen Lagerdienstes gibt es im Bundesge- biet zur Zeit noch 2573 Lager mit 283 086 EKriegsfolgehilfe-Empfängern. Der katho- lische Lagerdienst, dem eine Reihe von Fürsorge- und Jugendverbänden angehört, gab in Freiburg bekannt, daß die kleinsten Lager zwanzig und die größten bis zu elf- tausend Insassen haben. Streit mit tödlichem Ausgang Stuttgart. In einem Stuttgarter Kranken- haus starb ein 57jähriger Vorarbeiter an den Folgen einer tätlichen Auseinander- setzung, die sich fünf Tage zuvor in einem größeren Betrieb im Westen der Stadt ab- gespielt hatte. Zwischen dem Vorarbeiter und einem 28 Jahre alten Arbeiter kam es zu einem Wortwechsel, in dessen Verlauf der jüngere Arbeiter seinen älteren Kol- legen mit einem Stuhl und durch Faust- schläge ins Gesicht schwer verletzte. Der 28 jährige wurde vorläufig kestgenommen. Lebensgefährlich verletzt Möhringen. Unweit von Möhringen stieß auf der Bundesstraße nach Tuttlingen ein mit einem 17 und einem 18 Jahre alten Lehrling aus Tuttlingen besetztes Motorrad mit einem Personenwagen zusammen. Als der Motorradfahrer einen Fernlastzug über- holte, die beiden Jugendlichen mußten mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Möh- ringer Krankenhaus gebracht werden. Zorro-Bande hatte Notkasse Stuttgart. Im Prozeß gegen die Backnan- ger Zorro-Bande erwähnte einer der Ange- klagten vor dem Stuttgarter Landgericht eine sogenannte Rücklagekasse, in die ein Teil des Erlöses aus der Diebesbeute für Notzeiten zurückgelegt worden sei. Er habe selbst die Kasse längere Zeit verwaltet. Sei- ner Erinnerung nach seien stets über 300 Mark in dieser Kasse gewesen. 35 000 Bienenvölker eingegangen Tauberbischofsheim. 35 000 Bienenvölker sind in diesem Jahr in Baden an der No- sema- und der Milbenseuche eingegangen. Diese Mitteilung machte der Vorsitzende des Landesvereins Badischer Bienenzüchter, Schäufele, Karlsruhe, in einer KFreisver- sammlung der Bienenzüchter in Tauber- bischofsheim. Das naßkalte Wetter, sagte Schäufele, und der damit verbundene schlechte Ausflug hätten die Seuchen außer- ordentlich begünstigt. Der Landesverein Ba- den habe bereits die Regierung um eine staatliche Hilfe für die geschädigten Imker gebeten. Omnibusunglück vor Gericht Dunningen. Das schwere Verkehrs- unglück, bei dem am 26. März zwischen Dunningen und Seedorf zwei Insassen eines Omnibusses getötet und sieben verletzt wor- den waren, beschäftigte das Schöffengericht Rottweil, das in Dunningen tagte. Der 27 jährige Fahrer des verunglückten Omnibus- ses wurde wegen fahrlässiger Körperver- letzung und Verkehrsgefährdung zu acht Mo- naten Gefängnis und Entzug des Führer- scheins für die Dauer von drei Jahren ver- urteilt. Der von ihm gesteuerte Omnibus War inkolge zu hoher Geschwindigkeit aus der Kurve getragen worden und gegen einen Baum gerast. Im Fahrzeug befanden sich 16 Arbeiter. Die Blutprobe ergab, daß der Fahrer unter Alkoholeinfluß gestanden hatte. Ein Deutschordensmuseum Bad Mergentheim. Der Anfang für ein Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim ist jetzt gemacht worden Im Bezirksheimat- museum im einstigen Deutschordensschloß wurde eine Galerie von Portrait-Reproduk- tionen aller 35 Hochmeister des Deutschen Ritterordens eröffnet, die seit der Gründung im Jahre 1219 bis zur Säkularisation des Ordens im Jahre 1525 regiert haben. Das Deutschordens-Museum soll im Bewußtsein der Bevölkerung die große Leistung des rdens verankern, der im Osten 90 Städte, 1500 Dörfer und 60 Ordensburgen gründete und 350 000 Deutsche ansiedelte. 1 „Schee isch se, d Landes ausstellung, aber teuer.. Von Licht- und Schattenseiten einer großartigen Schau/ Einige Millionen Besucher und D-Mark dringend erwünscht Stuttgart. Mit diesem, auch dem Nicht- schwaben unschwer verständlichen Aus- Spruch eröffneten die Herren Häberle und Pfleiderer das reichhaltige Unterhaltungs- programm, das sich drei Monate lang in buntem Wechsel um die große Landesaus- stellung auf dem Stuttgarter Killesberg ranken wird. Häberle und Pfleiderer, diese durch Funk, Fernsehen und zahllose Tour- neen weit und breit bekannten erzschwä- bischen Originale, trafen mit dieser Fest- Stellung— wie so oft— mitten ins Schwarze. Zwar haben sich schon die ersten Tage der großen Schau trotz des nicht immer vorteil- haften Wetters gut angelassen, so daß man mehr denn je geneigt ist, zu glauben, daß das allen Kalkulationen zugrundeliegende Be- sucher-Soll von zwei Millionen schon einige Wochen vor dem 2. Oktober erreicht sein Wird. Weit weniger optimistisch scheint man aber darüber zu sein, ob man mit den bis jetzt vom Landtag bewilligten 4,1 Mill. DM auskommen wird. Die Nacht- und Schicht- arbeit der letzten Wochen hat nicht wenige Kostenvoranschläge recht erheblich gesprengt. Genz fertig geworden ist man denn trotz Aller Pressiererei doch nicht. Beim Rundgang der„Offiziellen“ fehlte noch manches Tüp- kelchen auf dem„i“. Mehr als einmal muhten der Bundespräsident und sein wohl 2000 Kköpfiges Gefolge von Ehrengästen über Sägemehlhaufen und Gipsbrocken, über Holz- latten und sonstiges Dekorationsmaterial steigen. die man trotz Bienenfleißges nicht mehr hatte verschwinden lassen können. Mit ihrem„Schee— aber teuer“ dachten die Herren Häberle und Pfleiderer sicher auch an ein großes, festlich geschmücktes Bierzelt, dem Haupteingang gegenüber, das inzwischen so still und leise, wie es errichtet worden war, wieder verschwunden ist. Seine einzige Aufgabe war, die 2300 Ehrengäste aufzunehmen, falls es am Eröffnungstage regnen sollte. Nur 17 000 Mark kostete diese wohlgemeinte Vorsichtsmaßnahme Geradezu betrüblich aber erschien nicht nur dem Chronisten etwas anderes: Während in dem weiten festlich geschmückten Hof die 2300 geladenen Gäste den Worten des Bun- despräsidenten und der sonstigen Festredner lauschten, stand das„Volk“, dem eine eigene Ausstellungshalle„Das Volk und sein Staat“ gewidmet ist, draußen vor den Absperrungen. In diesem Falle handelte es sich um einige hundert„gewöhnliche Sterbliche“, die den Bundespräsidenten und seine prominenten Vorredner hören und sehen wollten und für die in dem weiten Hof noch massenhaft Platz vorhanden gewesen wäre. Ja, nicht einmal die vielen fleißigen Männer und Frauen, die fast bis zur letzten Minute am Aufbau der Landesausstellung geschuftet hatten, konnten das festliche Ereignis aus der Nähe miterle- ben. Ob der in den Festreden so viel strapa- zierten„Weckung des Staatsgefühls“, der die Ausstellung doch in erster Linie dienen soll, dadurch ein guter Dienst erwiesen worden ist? „Schee— aber teuer“ läßt sich auch von den von der Landeshauptstadt anläßlich der Ausstellung unglaublich vorangetriebenen Straßen- und Verkehrsverbesserungen sagen, die bis auf die Kleinigkeiten termingerecht kertiggeworden sind. 7,5 Millionen wurden allein hierfür ausgegeben. Darüber, ob sie Such tatsächlich die erhofften Verbesserungen im zähflüssigen Stuttgarter Verkehrsablauf gebracht haben, wird noch gestritten. Der landeshauptstädtische Gemeinderat, die Spitzen der Stuttgarter Stadtverwaltung und eine Handvoll Presseleute, alles in allem vier Omnibusse voll, besichtigten am Vortag des„Termins der Termine“, dem Tag der Landesausstellungs- Eröffnung, die neuen Verkehrsanlagen. Wohl keiner der Omnibus- insassen dieser offiziellen Kolonne ist je zu- vor am hellen Nachmittag so schnell über den jetzt sehr großstädtisch wirkenden Bahnhofs- platz gekommen als an jenem Tag, so atem- beraubend flott ging alles. Kein Wunder: Schneeweiß gekleidete Polizisten auf Motor- rädern kündigten ihren verkehrsregelnden Kollegen schon von weitem an:„Grünes Licht! Se kommet!“ Doppelmörder fand keine Ruhe Vor zehn Jahren zum Tode verurteilt, irrtümlich befreit, jetzt verhaftet Karlsruhe. Der am 13. Oktober 1944 vom Kölner Schwurgericht zun Tode verurteilte heute 35 jährige Doppelmörder Gert Schmidt wurde Anfang dieser Woche von der Karls- ruher Kriminalpolizei wieder verhaftet. Nach seiner Verurteilung— er hatte 1942 ein Dienstmädchen, mit dem er ein Verhält- nis hatte, und dessen Arbeitgeberin nieder- geschossen und beide ihrer Ringe beraubt — kam Schmidt wegen der Evakuierung der Kölner Strafanstalt zunächst nach Frank- kurt, von dort nach Straubing und wurde „Unfäller“ sind Menschen, welchke . notorisch Pech haben/ Verkehrssünderkartei wurde ausgewertet Frankfurt. Vor mehr als einem Jahr haben die Justizminister der Bundesländer die Erfassung aller im Bundesgebiet regi- strierten Verkehrsunfälle und ihrer Ur- sachen in einer zentralen Kartei empfohlen. Seitdem wird heftig über diese„Verkehrs- sünderkartei“ diskutiert, deren Zentrale beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg errichtet werden soll. In aller Stille hat in- dessen die Frankfurter Polizei eine solche Kartei angelegt, die allerdings nur die Un- fälle verzeichnet, die sich innerhalb des Stadtgebietes ereigneten. Gegenwärtig wer- den die Eintragungen erstmals ausgewertet, vor allem zur Erforschung der Unfall- ursachen. Die Frankfurter Kartei erfaßt bereits alle Unfälle des Jahres 1954, insgesamt etwa 12 600. Ursprünglich wurde jeder, der an einem Verkehrsunfall beteiligt War, in die Kartei aufgenommen, mit Ausnahme der offenkundig Unschuldigen. Nachdem die Verkehrsunfälle des Vorjahres inzwi- schen durchweg vor Gericht verhandelt wurden, sortiert die Polizei nunmehr alle Verkehrsteilnehmer aus, denen ein gericht- liches Urteil keine Schuld zusprach; die Kartei enthält somit nur noch all jene, die schuldhaft einen Unfall verursachten. Aus den Eintragungen lassen sich bereits interessante Schlüsse ziehen, vor allem jener, daß es wesentlich weniger notorische Pechvögel gibt(die Polizei erfand eigens für sie die„hinreißend schöne“ Bezeichnung „Unfäller“), als allgemein angenommen wird; denn kaum drei Prozent der von der Kartei Erfaßgten haben im Laufe eines Jah- res mehr als einen Unfall verschuldet, und zwar 322 Kraftfahrer zwei, 34 drei, zwei Kraftfahrer vier und ein einziger fünf Un- fälle. Allerdings: die Eintragungen eines Jahres erlauben noch keine endgültigen Fol- gerungen; zudem registriert die Kartei die Unfälle nicht, die von Frankfurtern außer- halb der Stadtgrenzen verursacht wurden. Die Frankfurter Polizei will vorerst ihr besonderes Augenmerk den 37 Kraft- fahrern mit drei und mehr Unfällen schen- ken. Sie hofft, bei einem Vergleich des Ver- laufs der Unfälle bei einzelnen Kraftfah- rern bereits typische Merkmale feststellen zu können, die auf die Gründe ihres Ver- sagens im Straßenverkehr schließen lassen. Aubßerdem wird erwartet, auf Grund der Unterlagen der Unfallkartei wenigstens in einigen Fällen eine Ueberprüfung der Kraftfahrer, eine ärztliche Untersuchung oder andere Tests durchsetzen zu können. ber. dann auf dem Marsch in die„Alpenfestung“ von den Amerikanern befreit. Aus Angst, erkannt zu werden, gab er sich als KZ Häftling aus und hielt sich unter verschie- denen falschen Namen in zahlreichen deut- schen Städten auf. Durch Vermittlung eines Polen gelang es ihm, als Ingenieur eine Stelle in Polen zu erhalten. Als man dort feststellte, daß er kein Pole, sondern Deut- scher war, flüchtete er 1947 mit seiner Frau, die er 1946 geheiratet hatte. wieder in die Bundesrepublik und siedelte sich 1948 in Karlsruhe-Durlach abermals unter falschem Namen an. Die Karlsruher Kriminalpolizei, die Schmidt seit 1954 beobachtete, vermutete zunächst, daß er ein Agent sei, da er nicht nur Mitglied der KPD war, sondern auch häufiger seinen Arbeitsplatz wechselte. Eine Vernehmung am 29. Juni erbrachte dann eine Reihe von Unstimmigkeiten in seinen Personalangaben. Erst als seine vorüber- gehend in eine Heilanstalt eingewiesene Frau bei einer Vernehmung von einem Mord sprach, legte Schmidt ein Geständnis ab. Auf Grund seiner Angaben konnten auch die 1942 von ihm geraubten Ringe in einem Banksafe wiedergefunden werden. Auf dem Flugplatz Berlin-Tempelhof begann am 6. Juli 1955 die dritte Kinderluftbrüche. In den nächsten fünf Tagen werden täglien mit 14 Flugzeugen der amerikanischen Luft- waffe erkolungsbedürſtige Flüchtlings- und Berliner Kinder nach Müncken, Frankfurt, Humburg, Hannover und Köln geflogen, wo die Kinder fünf Wochen lang ihre Ferien verbringen werden. Insgesamt sollen 1970 Kinder aus der Vier-Sektoren- Stadt nach West- deutschland geflogen werden. Die ersten vier Flugzeuge trafen bereits auf dem Frank- furter Flugnafen ein. Sie brachten 100 Berliner Flücktlingskinder nach Westdeutschland. AP- Bild Jus der Hessischen Nachbarschait Zweckentfremdet verwendet? Wiesbaden. Der hessische Landtag hat auf Antrag der FDP einen parlamentari- schen Untersuchungsausschuß eingesetzt, der die Vergabe von Landesbaudarlehen in einer Gesamthöhe von 946 0% DPM an einen Bauherrn in Bad Soden am Taunus überprüfen soll. Ein Großteil der Gelder soll zweckentfremdet worden sein. Berufsringer starb nach„Alaska- Catch“ Frankfurt. Bei dem im Frankfurter Franz-Althoff-Bau zur Zeit laufenden Be- rufsringerturnier starb kurz nach dem „Alaska-Catch“, bei dem zwei Ringer gegen einen dritten kämpfen, der 45 Jahre alte Franz Krivinsk, der in den europäischen Catcherturnieren als der Staatenlose I. K. auftritt. Er stand mit Tarzan Zigulinoff aus Bulgarien gegen den französischen Studen- ten Vitos aus Tanger im Ring, den er am Schluss ohne irgendwelche Krankheits- erscheinungen verließ. Drei Minuten spä- ter zeigte er in seiner Umkleidekabine An- zeichen eines Uebelseins und erhielt von dem sofort herbeigerufenen Arzt eine Spritze. Wenige Sekunden später brach der Ringer unter den Händen des Arztes tot zusammen. Der Frankfurter Polizeiarzt konnte die Todesursache noch nicht genau Klären. Beerfelder Pferdeleistungsschau Beerfelden. Unter Mitwirkung der Mann- heimer Polizei-Reiterstaffel wird auch in diesem Jahr am Marktsonntag des Beer- felder Pferdemarktes, dem 10. Juli, ein Reit- und Fahrturnier veranstaltet. Bisher wurden über 150 Nennungen abgegeben, was den Schluß zuläßt, daß ein vorzügliches Pferdematerial aufgeboten wird. Dr. Paul Laven wird die pferdesportlichen Veran- staltungen kommentieren Erstmals nehmen Reiter von den Reitervereinen Griesheim, Wolfskehlen und Wallerstädten teil, sowie der Sieger vom Arheiliger Springcham- pionat, Schaffner und Goddelau. Die Rei- terprüfungen beginnen am Sonntag um 8.00 Uhr auf dem Turnierplatz. Nach Ferienbeginn reisen Frankfurt. Die Bundesbahn empfiehlt allen, die etwas freie Hand haben, nicht un- mittelbar nach Ferienbeginn zu reisen. Um Verkehrsballungen zu vermeiden, sollte die Reise auch nicht an einem Samstag, vor allem nicht am ersten Samstag nach Ferien- beginn, angetreten werden. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Im Trümmergrundstück ausgesetzt Mainz. In einem Trümmergrundstück in der Mainzer Innenstadt ist in der Nacht zum Mittwoch ein drei Jahre altes kleines Mädchen von bisher unbekannten Tätern ausgesetzt worden. Das nur mit einem Hemd bekleidete und weinende Kind wurde von Passanten gehört und geborgen. Die Er- mittlungen haben bisher noch nicht zur Auf- klärung des Falles geführt. Wertvolle Funde Speyer. Am südsstlichen Rand der Ge- meinde Rheinzabern in der Südpfalz sind bei Ausgrabungen mehrere Gräber freige- legt worden, die vermutlich aus der spät- römischen Zeit stammen. Die Skelette waren zum Teil gut erhalten. In der vorderpfälzi- schen Gemeinde Niederkirchen bei Deides- heim stießen Prähistoriker auf das Langhaus einer frühromanischen Kirche. Auf dem da- nebengelegenen Friedhof wurden mehrere alte Gräber entdeckt, deren Sandsteinsarko- phage allerdings zerschlagen worden waren. Ferner konnte bei Grabungen in Nieder- schlettenbach im Kreis Pirmasens eine Kir- chenanlage aus der frühromanischen Zeit angeschnitten werden. Eine weitere Grabung wurde am Ebersberg bei Bad Dürkheim ein- geleitet, bei der Gräber aus der Latene-Zeit, etwa 400 Jahre vor Christus, freigelegt wer- den sollen. Briefträger als Versuchskaninchen Pirmasens. Bei ihren Versuchen, der Zer- störung von Schuhwerk durch Fußschweiß Einhalt zu gebieten, ist die deutsche Schuh- Mank ohne Hung durch EK gored III die schwedische Milchdiät fachschule in Pirmasens auf die Idee ge- kommen, in mehreren Versuchsschuhen 17 verschiedene Arten von nichtschrumpfen- dem Leder zu verarbeiten. Als„Langstrek- kenläufer“, die diese Neuerung ausprobieren sollen, wurden nun 34 Pirmasenser Brief- träger engagiert, die treppauf treppab einen normalen und einen Schuh mit„Nicht- schrumpfleder“ tragen. Einige Briefträger haben schon festgestellt, daß das schweiß- feste Leder an heißen Tagen Brennen an den Füßen verursacht. Die erste offizielle Zwischenkontrolle ist jedoch erst für Mitte nächsten Monats vorgesehen. Anschließend sollen die Schuhe auch noch im Winter von den Briefträgern getragen werden, um dann von fachmännischen Händen auseinanderge- nommen und begutachtet zu werden. Auch die Briefträger sollen dann nach Herzens- lust loben oder kritisieren dürfen. Modernes Stethoskop wird erprobt Mainz. Das modernste Stethoskcp der Welt, ein in den USA hergestelltes Elektro- gerät, wird zur Zeit von der Abteilung Ge- werbemedizin im Sozialministerium von Rheinland-Pfalz ausprobiert, von deren Ur- teil es voraussichtlich abhängen wird, ob die- Ser teure Apparat im gesamten Bundesgebiet eingeführt wird. Das Elektro- Stethoskop gibt, wie ein Vertreter des Ministeriums in Mainz mitteilte, Herztöne tausendfach stär- ker wieder als ein gewöhnliches Stethoskop. Mit Hilfe dieses Gerätes ist es auch gelungen, die in der Lunge entstehenden Atemgeràu- sche auf ein Tonband aufzunehmen. Diese Aufnahmen wurden in einem Studio des Südwestfunks gemacht. Es zeigte sich dabei, daß nach dem Rauchen in der Lunge beim Atmen vorübergehend ein scharf pfeifendes Geräusch auftritt. Generelles Hupverbot Kaiserslautern. Der Arbeitsring für Lärm- bekämpfung in Kaiserslautern will sich so- fort bei allen dafür in Frage kommenden Instanzen für ein generelles Hupverbot in der Stadt einsetzen, Gleichzeitig sollen die Fahrlehrer aufgefordert werden, ihre Schü- ler zum möglichst lautlosen Fahren mit Kraftfahrzeugen zu erziehen. Was in Paris erreicht wurde, sagte ein Sprecher des Ar- beitsrings, müsse sich bei einigermaßen guten Willen auch in Kaiserslautern durch- setzen lassen. Wenn men in Fachkreisen Paris heute als die ruhigste Stadt Europas bezeichne, dann müsse Eaiserslautern die ruhigste Stadt in Rheinland-Pfalz werden. menen Auf dem Fernsehschirm Freitag, 8. Juli 16.30 17.00 19.00 Jugendstunde Moderne Saftgewinnung Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wetterkarte Bitte in 10 Minuten zu Tisch Ende des sechsten Stocks(III. Teil der Komödie von Alfred Gehri) Wer— was— wann? 20.00 20.20 20.35 22.00 Daguerre, e, U erhielt do toten Punkt an Als er jedo velichtete und und neu zu Ver „verdorbenen Er durchsuchte den per: die Quecksilber D DER TUBE g pelichtete deut zuletzt in einer dampfe matten 8 SEHRAANTX r Fotografie, peng er 0 101 2u kurz K einige ran abzuwaschen e e ee SALE M Ne 6 8. Juli 1955 Freitag, Seite 6 Der italienische Oberleutnant Als Erster der am Finale teilnehmenden vier Reiter ritt der Italiener Raimondo 5 dInzeo auf seinem neunjährigen braunen Wallach„Merano“ in die Bahn. Atemlose Spannung lag über den 55 000, als„Merano“ elegant und sehr sicher die acht Hinder- nise ohne Fehler nahm. Als zweiter Reiter Startete Olympiasieger Jonqueres d'Oriola Frankreich) auf der elfjährigen Schimmel- Stute„Voulette“, die vor dem dreifachen Sprung nicht richtig in Tritt kam und die letzte Stange der Kombination riß; vier Fehler für d'Oriola im ersten Umgang. Der Außenseiter des Finales, Major Dallas(Eng- land), ging auf„Bones“ als Dritter über die Bahn, der braune Wallach riß am Gatter- doppelrick und am Englischen Wall je eine Stange: acht Fehler. Als Letzter der vier Finalisten ging Titelverteidiger H. G. Wink- ler auf„Orient“ über den Parcours. Der elf- jährige Holsteiner Wallach schien etwas un- ruhig und riß an der Kombination das letzte Hindernis: vier Fehler für H. G. Winkler nach dem ersten Umgang. 8 Im zweiten Umgang ritt als Erster dOriola auf Raimondo d'Inzeos„Merano“ über die Bahn.„Merano“ nahm erneut alle Hindernisse sehr sicher, blieb aber um neun Zehntel Sekunden über der Mindestzeit von 78 Sekunden und brachte damit seinem Rei- ter einen viertel Zeitfehler ein. Major Dallas ging anschließend auf„Voulette“, dem Pferd des kranzösischen Olympiasiegers, auf den Parcours. Dallas ritt die Schimmelstute in einem ungeheuer schnellen Tempo, riß an der dreifachen Kombination zwei Hinder- nisse und kam auf acht Fehler. Als Dritter Startete H. G. Winkler auf„Bones“. Jeder Reiter hatte drei Minuten Zeit, um sich im Sattel mit dem fremden Pferd vertraut zu n achen und zwei Probesprünge zu nehmen. ich„Bones“ riß am letzten Sprung der Kombination, einer Mauer mit Stange in 1,50 Meter Höhe und ging mit vier Fehlern über den Parcours. An letzter Stelle startete in zweiten Umgang der Italiener Raimondo Nach dramatischem Stichkampf: MORGEN winbte/ bleib. Champion det Springreilet Raimondo d' Inzeo belegte mit acht Fehlern den zweiten Platz 133 Sekunden. Den dritten Platz in der zu reiten hatte, Hans Günther Winkler(Warendorf) holte am Donnerstag zum zweiten Male das Weltchampionat der Springreiter nach Deutschland. In einem dramatischen Stichkampf mit dem italienischen Oberleutnant Raimondo d'Inzeo siegte Winkler auf dem Aachener Turnierplatz mit vier Fehlern und 139,2 Umgänge über den 455 Meter langen Parcours vor d'Inzeo mit acht Fehlern und England) vor Jonqueres d'Oriola(Frankreich), Nach den vier Umgängen im Finale, in denen jeder Teilnehmer sein eigenes Pferd und die Pferde seiner Konkurrenten lagen Winkler und d'Inzeo mit je acht Fehlpunkten gleichauf, so daß ein Stechen notwendig wurde, bei dem jeder Reiter sein eigenes Reservepferd und das Reservepferd seines Gegners über den Parcours bringen mußte. Sekunden für zwei Weltmeisterschaft belegte Major Dallas d'Inzeo auf Winklers„Orient“ und blieb er- neut als einziger der vier Finalisten ohne Fehler. Major Dallas ging im dritten Umlauf auf dInzeos„Merano“ als erster Reiter über die acht Hindernisse. Wieder ritt der englische Major sehr schnell, blieb diesmal ohne Feh- ler und hatte damit nach den drei ersten Rit- ten insgesamt 16 Fehler. Titelverteidiger Winkler hatte aus den beiden ersten Um- gängen 8 Fehler, als er auf d'Oriolas Schim- melstute„Voulette“ zum dritten Male star- tete. Diesmal schaffte er die Hindernisse sehr sicher in einem fehlerlosen Ritt. Anschließend ging Raimonde d'Inzeo auf„Bones“ über den Parcours.„Bones“ schlug die letzte Stange der Kombinati on mit den Hinterhufen an, aber das Hindernis hielt. Erst am letzten Sprung, einem rot- weihen Stangen-Oxer, rig der Wallach die vordere, 1.30 Meter hohe Stange. Aber immer noch lag d'Inzeo, der jetzt vier Fehler hatte, an der Spitze der vier Finalisteh. D'Oriola, der aus den beiden ersten Umgängen 4½ Fehler hatte, ritt im dritten Umgang als Letzter auf Winklers „Orient“, der seinem Reiter vier weitere Feh- ler einbrachte.. Titelverteidiger Winkler trat beim letzten Umgang als erster Reiter auf„Merano“ an. Sehr ruhig nahm der neunjährige Wallach alle Hindernisse ohne Fehler. Die Gesamt- fehlerzahl für Winkler nach den vier Um- gängen: 8 Fehler. Raimondo d'Inzeo ritt als nächster auf„Voulette“ an den Start, Der Reaktion auf die öffentliche Meinung: Das Präsidium des Allgemeinen Deut- nerstag in Köln den Beschluß bekannt- gegeben, das für den 28. August vorge- schene„Internationale ADAC- 1000-kKm-Ren- nen für Sportwagen“ auf dem Nürburgring angesichts des Fehlens„einer dem Motor- sport aufgeschlossenen Atmosphäre“ abzu- sagen. Statt dessen werde der ADAC für den gleichen Termin ein internationales Rennen über 500 Kilometer für Grand- tourismewagen bis 1600 cem und für Renn- sportwagen bis 1500 cem ausschreiben, um auf der einen Seite„die Idee des Sportes Hhochzuhalten“ und zum anderen den Fah- rern Gelegenheit zu einem weiteren Mei- sterschaftslauf zu geben. In einer zu diesem Entschluß abgegebe- nen Erklärung des AbDñ AC heißt es, daß der Nürburgring, wie seine 25jährige Ge- schichte beweise, zwar eine der sichersten Lehrgang für Moskau Bundestrainer Sepp Herberger hat 23 Spieler für die Zeit vom 18. bis 29. Juli zu Sem Lehrgang in der Sportschule Grün- Wald bei München einberufen. Im Hinblick auf das Länderspiel gegen die Sowjetunion am 21. August in Moskau kommt diesem Lehrgang besondere Bedeutung zu. Folgende Spieler wurden nach München- Grünwald eingeladen: Herkenrath(Rot- Weiß Essen), Kubsch(FK Pirmasens), Posi- pal(Hamburger SVW), Erhard(SpVgg Fürth), Retter B Stuttgart), Juskowiak Fortuna Düsseldorf), Eckel(1. FC Kaiserslautern), Liebrich(1. FC Kaiserslautern), Mai SpVgg Fürth), Link(1860 München), Hoffmann (Vikct. Aschaffenburg), Harpers(SV Sodin- gen), Semmelmann(SpVgSE Bayreuth), Rahn (RW Essen), Waldner(VfB Stuttgart), Mor- lock(1. Fe Nürnberg), Kraus(Offenbacher Kickers), F. Walter(1. FC Kaiserslautern), Buchenau FSV Frankfurt), Röhrig(1. FC Kö), Biesinger BC Augsburg), Schäfer (. Fe Köln) und Haase(Werder Bremen). Fennen auf dem fütbuygring abgesagt ADaAc:„Dem Motorradsport fehlt zur Zeit die günstige Atmosphäre“ Rennstrecken der Welt sei, aber im Augen- blick eine„dem Motorsport aufgeschlossene Atmosphäre“ fehle, die durch die Absage des„Großen Preises von Deutschland“ auf dem Nürburgring durch den Automobil- Club von Deutschland(AVD) nicht verbes- sert, sondern sogar noch verschlechtert wor- den sei. Außerdem habe in den letzten Wochen die einem Veranstalter von Motor- rennen zumutbare Verantwortung in der öktentlichen Meinung eine derartige Ueber- forderung erfahren, daß es jedem Veran- stalter unmöglich sei, noch große Rennen auszuschreiben, wenn diese Auffassung von der Verantwortung der Clubs in dieser allen überkommenen Geflogenheiten wider- e Form F bleibe. Italiener verhielt den Schimmel vor jedem Hindernis, konnte aber trotzdem nicht ver- hindern, daß„Veulette“ am Gatterdoppel- rick riß. D'Inzeo und Winkler lagen damit mit je 8 Fehlern gleichauf, so daß beide Rei- ter auf ihren Reservepferden„Halla“ und „Nadir“ um Sieg und Titel stechen mußten. Olympiasieger d'Oriola, der im vierten Um- gang auf„Bones“ gleich das erste Hindernis, eine Mauer mit Stange, riß, gab gleich nach diesem Sprung res igniert auf. Als letzter Rei- ter der vier Umgänge startete der englische Major Dallas auf„Orient“, Dallas kam bei diesem Ritt auf 16 Fehler, so daß seine Ge- samtfehlerzahl 32 betrug. Trotzdem wurde er durch die Aufgabe d'Oriolas Dritter in der Weltmeisterschaft. Beim Stechen mußten die beiden Reiter zunächst ihr eigenes Reservepferd und dann das Reservepferd ihres Konkurrenten rei- ten. Die Spannung auf dem Turnierplatz in der Aachener Soers hatte sich noch ver- stärkt, als Raimondo d'Inzeo mit„Nadir“ auf die Bahn ritt. Ein Raunen ging durch die Zuschauer, als„Nadir“ das Gatterdop- pelrick umriß, sonst aber ohne Fehler blieb. Ergebnis: Vier Fehler, 76,6 Sekunden. Se- kunden später startete Winkler auf„Halla“, mit der er im vergangenen Jahr in Madrid den Titel geholt hatte. Winkler scheiterte bei diesem Ritt an dem 1,50 hohen Eng- lischen Wall und kam gleichfalls auf vier Fehler, blieb aber mit 66,5 Sekunden um 10,1 Sek. unter der Zeit seines Gegners. Winkler ging anschließend auf„Nadir“ zum entscheidenden Ritt auf den Parcours. „Nadir“ touchierte mit dem Hinterhuf die lezte Stange der Kombination Sie blieb jedoch liegen. Auch über die anderen Sprünge ging„Nadir“ in der Zeit von 72.7 Sekunden ohne Fehler. D'Inzeo, der als Letzter auf„Halla“ ritt, setzte alles auf eine Karte. Nur ein kehler- loser Ritt in der Zeit von 62,6 Sekunden konnte ihm noch den Titel sichern. Aber „Halla“ riß an der 1,155 Meter hohen grauen Mauer, so daß der Italiener bei den beiden Umgängen des Stechens auf acht Fehler kam. Handball-Weltmeisterschaft: Deulschtand und die Schweiz im Finale In Duisburg unterlag die Tschechoslowakei mit 8:11(4:6) Toren Titelverteidiger Deutschland und die Schweiz bestreiten am Sonntag in Dort- mund das Endspiel um die diesjährige Feld- Handball- Weltmeisterschaft, nachdem beide Nationen am Donnerstag mit zwei Erfolgen Sieger ihrer Gruppe werden konnten. Die Ergebnisse: Deutschland— Tschechoslowa- kei(in Duisburg) 11:8(6:4). Jugoslawien— Oesterreich(in Remscheid) 11:7(6:4). Saar- gebiet— Schweiz(in Essen) 8:13(6:8). Frankreich— Schweden(in Hamm) 9.18 (3:10). Titelverteidiger Deutschland kam vor 50 000 Zuschauern im überfüllten Duisburger Stadion mit einem 11:8(6:4)-Erfolg über die Tschechoslowakei wieder ins Endspiel der Handball- Welt meisterschaft. Der Sieg der deutschen Mannschaft in diesem letzten Hauptrundenspiel der Gruppe A wurde schwer erkämpft. Bei sonnigem Wetter lie- ferten sich beide Nationen in der ersten Halb- zeit ein wenig überzeugendes Spiel. Die Tschechen gingen keinerlei Risiko ein und verteidigten bei deutschen Angriffen mit der gesamten Mannschaft. Der deutsche Sturm konnte sich nur schwer in Szene setzen, ging jedoch durch drei Tore von Hermann Will. bis zur zehnten Minute 3:0 in Führung. Nach einem Gegentreffer durch Ruca stellte Schad- lich mit einem vierten Tor den alten Abstand wieder her. Die Gäste kamen nun gut ins Spiel und erreichten durch Tore von Eret, Ruca und ein 13-m-Strafwurftor von König sogar den 4:4- Gleichstand. Erst nun erkann- ten die deutschen Spieler den Ernst der Si- tuation und griffen energischer an. Die Folge Waren zwei Tore durch Schädlich, die Deutschland eine 6:4-Pausenführung ein- rachten. Verheißungsvoll für den Titelverteidiger begann die zweite Halbzeit, als der Vor- sprung durch vier Treffer von Schädlich, Horst Singer, Wintterlin und Dr. Isberg aus aufgelockertem Angriffsspiel heraus auf 10.4 ausgebaut werden konnte. Die Tschechen gaben sich aber noch nicht geschlagen und konnten durch Eret und Cermak bis zur 49. Minute noch einmal zwei Treffer erzielen. Ein sehr schöner Torschuß des alten Routi- niers und Mannschaftsführers Kempa brachte das 11:6 und damit in der 55. Mi- nute die Entscheidung. Die Tschechen blie- ben aber bis zum Schluß um ein besseres Ergebnis bemüht. Eret und Ruca schafften kür die Tschechoslowakei noch ein achtbares 8:11- Endergebnis. „Tour de France rollt: Mittwoch-Radrennen: Rudi Altig in Hochform Darüber kann kein Zweifel hertz Vor Der dreifache Badische Bahnmeister, der justizmi jährige Rudi Altig, ist augenblich zur Urh Hochform, top-fit sozusagen. Mit dieser zur Dis dition müssen wir ihn als Favoriten schien v nächsten Wettbewerb,„Das Goldene? Erich S. bezeichnen. und Ex Wer dabel war, wie Rudi mittwoch dem Tit Feld überrundete und in den Wer zur Ur überspurtete, wird zustimmen. Nach h Verlags Distanz des 100 Runden: Einze rennen Dieser überraschend gut beschickt war, hatte zeichnet sämtliche Sprints gewonnen, dann entlen ponister er eine Jagd. Gewiß, sein Bruder) hauer, d „bremste“ zeitweilig das Feld ab, aber! neuen hätte es auch ohne die„Mitarbeit“ g jenen Bruders geschafft. Der Rest fuhr nur der jur um die Punkte und auf den zweiten jetzt 8 Willy Altig endete schließlich vor Na abschiec der recht schnell geworden ist, Währen mehr v. übrigen nur eine untergeor anete Rolle die Mu, len. beriet?“ Die Er gebnisse. 100-Runden-Einzefr Man 1. Rudi Altig, 23 Punkte; 2. Willy Ag rechtser Punkte, eine Runde zurück; 3. Nawraf dings v Punkte, eine Runde zurück: 4. Rohr, 1. als nac eine Runde zurück(alle RRC„Endep sungsge 5. Merdes(RV Feudenheim), 1 Punkt bedauer Runde zurück. nur der Alt-Herren-Turnier beim Pai ehelte Es war erstaunlich, wie zäh die alten Grundr. mester um jeden Ball kämpften, auch tie betr. mitunter die Kräfte gegen Spielende g Nun und mehr nachließen. Bei der Eröffnung hebers die Elf des Veranstalters nach tor losem und Toi zeitstand noch zu einem wichtigen 2: ter, Ma die Straßenbahner. Der Gewinner des zesspra- niers im ersten Jahr, Jahn Seckenheim 19. Jah sich bis zum Wechsel ganz gut gegen Sat genauer heim, verlor dann aber hoch mit 2:6. Ine fechtlicl ausgeglichenen Treffen blieb Fortunzß Schöpfu desheim knapp mit 3:2 gegen Union nicht u berg in Front. Der letztjährige Pokale aber 20 ner Sc Käfertal unterlag Phönix Lu, tende U hafen mit 2:4 Toren. Die Veteranen gewähr Oppau führten mit einem einzigen Tu Urhebe wenige Minuten vor Schluß gegen 03 Ia ihm die burg und mußten dann den unerwa 1:1-Ausgleich hinnehmen. Fast mit dem der Verlängerung brachte ein zweites Ir Spanier poblel Sieger der ersten Ctapp Ueber 150 000 begeisterte Zuschauer beim Start in Le Havre Der Spanier Miguel Poblet Bat am Don- nerstag die erste Etappe der„Tour de France“, die über 102 Kilometer von Le Havre nach Dieppe führte, vor dem Fran- zosen Louis Caput und dem Belgier Edgard Sorgeloos gewonnen. Poblet benötigte für die bei strahlendem Sonnenschein und teil- weise leichtem Schiebewind meist entlang der Kanalküste gefahrene Etappe 2:39:31 Stunden., Vierter wurde der Niederländer Jennis: Des HMleisters Inton wackelt bedenklich TTC Mannheim führt gegen Schwarz-Gelb Heidelberg im badischen Meden-Endspiel mit 4:2 Beinahe wäre gestern abend die sieg- gewohnte schwarz-gelbe Tennisfahne Hei- delbergs auf Halbmast gezogen worden. So nahe war der achtfache badische Nachkriegs- Serienmeister in der Medenrunde noch nie am Rande einer Niederlage. Und so stark hat Mannheims Tennis noch nie gezeigt, daß es wieder im Kommen ist! 4:1 führte der Tennis- und Turnierclub(TTC) Grün-Weiß, als auf Platz 1 Junior Alex Rompe(17 J.), der über sich selbst hinauswuchs, im letzten der sechs Einzel dem Heidelberger„Veteran“ Boye einen großen Kampf lieferte und sich erst nach drei Sätzen 6:2, 5:7, 7:9 geschlagen gab, Das bedeutete den Anschlußpunkt für die Schwarz-Gelben. 4:2 steht es nach den Einzelspielen; die Doppel— die wegen der Dämmerung nicht mehr gespielt werden konnten— müssen nun den Ausschlag ge- ben. Drei Matchs sind zu spielen. Noch einen Sieg muß der TTC in ihnen erringen. Denn bei den Medenkämpfen gibt der berühmte „5. Punkt“ den Ausschlag. Die alten Meister— sie haben gekämpft wie die Löwen. Aber in Mannheims Team stand die Jugend. Die erste Ueberraschung War fertig, als Claus Adler(19 J.) den Spit- zenspleler Grathwol 6:2 schlug, dann den nächsten Satz 4:6 verlor, aber im entschei- denden dritten den Routinier 6:0 vom Platz „fegte“. Wunderbar die langen, steinharten Vorhand-Treibschläge des Loungsters, der über Kopf sehr sicher war und dem eigent- lich nur noch etwas größere Variationsbreite der Schläge zu wünschen wäre. Dreisatzkämpfe— sie beherrschten das Bild. Es gab überhaupt nur ein glattes„Ren- nen“; das lief Ranglistenspieler Helmrich (TTC) mit 6:2, 6:2 gegen Kuhlmann- Schüler Meya. Mit dieser Ballgeschwindigkeit konnte der Junge noch nicht mit. Die nächste Ueber- raschung brachte Wilhelm Bungert(16 J.), der den erfahrenen Crack Meinhard 7:5, 3:6, 8:6 schlug; er hätte das hohe Resultat inn Entscheidungssatz nicht benötigt, hätte er sich von Meinbhards„Löffelitis“ nicht zeit- weise verwirren lassen. Wenn Bungert an- griff, waren Meinhards beste Bälle nicht mehr gut. Der nächste„Knüller“: Beppo Behrle(26, J.) bezwang Könner und Alt- meister Kuhlmann 6.4, 4:6, 7:5. Bewunderns- wert, was Kuhlmann leistete, herrlich seine raffinierten Stops, aber 30 Prozent mißlan- gen, und von den restlichen 70 erlief Behrle (trotz einer Knieverletzung) die Hälfte. Wenn sein tadelloser Backhand nur eine etwas schärfere Angriffswaffe wäre! Hei- delbergs erster Gutpunkt resultierte aus einer Niederlage Suchaneks(der letzte„Oldtimer“ im Mannbeimer Team), der zwar wacker kämpfte, aber gegen Lamy 1:6, 6:4, 4:6 ver- 10r. Die entscheidenden Doppelkämpfe wer- den voraussichtlich erst nöchste Woche aus- getragen. Mannheim sollte den einen noch fehlenden Punkt in ihnen erringen können. H. Schneekloth wertvollen 2:1-Sieg. Für heute, Freitags schlieg! (um 18.20 Uhr) mit dem Spiel Strafen Schöpft Mannheim gegen Union Heidelberg der Eigentu takt zur Trostrunde der Unterlegenen ast materie Ausscheidungsrunde vorgesehen. A, ger, al gend wird die zweite Runde der Sieger? das Ge dem Spiel ASV Feudenheim— Schriet den ist. eingeleitet. Am Samstagmittag trifft Ps der In! Marmheim auf Fortuna Heddesheim. geblieb „Wi! Richare Urhebe Deutsch 0 Urhebe Wout Wagtmans, Fünfter der Belgier N Genechten. Die 130 Teilnehmer der Tour— wenigen Ausnahmen die Elite der Sti fahrer der Welt— waren am Donn vormittag in der französischen Hafe Le Havre gestartet. Etwa 150 000 pegel kite Zuschauer, die der langen Kolonne von ren NM. rern, Motorrädern, Autos, Begleitfahrzel Krager und motorisierten Teams von Zeit Kopfe Funk-, Wochenschau- und Fernsehben(Grash. tern an der Ausgangsstraße zujubelten Bie grügten vor allem den 30 jährigen Vor der gr sieger und Publikumsliebling Louison B Ijterati Punkt 11 Uhr fiel der Startschuß. B 98 trug das gelbe Trikot kür seinen Vorja nes Bi S1eg. nalist In dem Fahrerfeld sind in diesem d Brook! 47 Teilnehmer, die noch nie bei der Tou, den mm France gestartet waren, darunter die bel Es ble deutschen Ex-Weltmeister Heinz Hul eines d (Schwenningen) und Günther Pan er üben (Bielefeld), die in der gemischten interna 1 tion ai nalen Mannschaft mitfahren, sowie 1. 3 erstenmal zehn Engländer in einem bi 1 5 schen Team. Ob der ursprünglich gemel“ 1 80 Deutschland-Rundfahrtsieger Rudi Theis 58 (Flildesheim) mit am Start war, wurde 5„ bekannt. Auch die beiden Gsterreicher x 5 5 Schneider und Alfred Kain gehören“ 3 812 internationalen Mannschaft an. gebeue majest sischer Aufstiegsfeler beim„Phönix“, Der d sen WI ballelub„Phemix“ veranstaltet neute f. Seele tag, 20 Uhr, im Clubhaus hinter der Une, Volkes schule eine Aufstiegsfeier für die das ei Mannschaft. . Manheim ken seine Fachgeschäfte ond kauft Teppich- und Gardinen- Qualitäten seit Johrzehnten nur— ö Mit Band Brockk baden) knapp werk Sesam Adungei 3864 zu 5 1 vorlieg die hi 5 diet 0 ehen Bauer R AUMKCUN S7 Friedrichsplatz 3 Am Wasserturm Jelefon 42036 berx ren feleton 515 N 4, 11-12 Kunststroſse a 8 i Telefon 44587 kate derhardd Mennhelm-Tattersell entner fl p 2, 8-9 5 Telefon 31465 Tehnleh-Hutsch vorm. Kehrbaum& Kutsch Telefon 406 25 1 N 3, 9 Qu 1, 13 Kunststroße Tele fon 31311 Hermann Regen Röckseite Breite Straſse Kkes 2 dem N and lich. lich, k. 5 bildet. a Die das„ anator . ae Mit d. — Ha E dri Werner Jwele Mannheim, I 9, 7 Bismarckstraße Telefon 445 53 Woelnhelm, Hauptstraße 18 Es eonnt sick auf unsere Sonde Angebole in Sommer Schbuß Verlauf zu warten! Anato källt u eine zu dei geginn: 25. Juli 1985, 8 Uhr Wie(a Eknecht Sründ * ieger! riese t Polz n. 1 181er 1 Strahs Nnletse Lafense 20 Von 0 Ahrzeig Zeitung zehbeld elten, Vorſah on Boh 16. Boh, Vorjabl, sem J Tour“ rde fit, cher N, ören d Der Fo ute, E e Unla die e, e — eee es eee zessprache Nr. 153 Freitag, 8. Juli 1955 MORGEN Re cht und Un recht Eine Studie zur Utheberrechtsreform Vor knapp Jahresfrist hat das Bundes- justizministerium die Referentenentwürfe zur Urheberrechtsreform der Oeffentlichkeit zur Diskussion vorgelegt. Inzwischen er- schien von dem Generaldirektor der GEMA, Erich Schulze. die erste umfassende Analyse und Kritik dieses Gesetzesentwurfs unter dem Titel Recht und Unrecht“(Eine Studie zur Urheberrechtsreform, C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung, München und Berlin). Dieser zweifellos provokant wirkende Titel zeichnet präzis die Reaktion der Kom- ponisten, Schriftsteller, Maler und Bild- hauer, die vergeblich hofften, gegenüber dem neuen Urheberrechts- Gesetzentwurf nicht jenen Vorwurf erheben zu müssen, der in der juristischen Literatur gegenüber dem 5 jetzt gültigen, vom Reichstag 1901 ver- Aabschliedeten Urheberrechts- Gesetz nicht mehr verstummte:„Wo blieben Apollo und die Musen, als der Reichstag dieses Gesetz beriet?“ Man wird heute, wenn dieser Urheber- rechtsentwurf Gesetz werden sollte, aller- dings weniger nach Apollo und den Musen als nach dem Grundgesetz und dem Verfas- sungsgericht rufen. Was man früher für eine pedauerliche rechtliche Fehlentwicklung eines nur dem materiellen, nicht aber dem gei- stigen Eigentümer freundlichen Gesetzgebers gehalten hat, wird heute als handgreifliche Grundrechtsverletzung der Eigentumsgaran- tie betrachtet. Nun ist die rechtliche Stellung des Ur- hebers eines Werkes der Literatur, Malerei und Tonkunst— wie die Schriftsteller, Dich- ter, Maler und Komponisten in der Geset- genannt werden— bis ins 19. Jahrhundert völlig ungeklärt gewesen; genauer gesagt: der Urheber hatte keine rechtlich gesicherte soziale Position; seine Schöpfung gehörte ihm zwar ideel(und das nicht unbestritten), den materiellen Nutzen aber zog ein anderer. Erst das jetzt noch gel- tende Urheberrechtsgesetz von 1901 und 1907 gewährte dem Schöpfer eines Werkes ein Urheberrecht an seinem Werk. durch das ihm die ausschließliche Befugnis eingeräumt wird. das Werk auf die dem damaligen Stand der Technik entsprechenden Arten wirtschaftlich zu verwerten. Dieses„aus- schliegliche Recht“ des Urhebers an seiner Schöpfung ist aber in keiner Weise mit dem Eigentumsrecht zu vergleichen, wie es an materiellen Gütern besteht; dies um so weni- ger, als das„ausschließliche Recht“ durch das Gesetz in einer Weise ausgehöhlt wor- den ist, daß nur noch der Name, nicht aber der Inhalt eines„ausschließlichen Rechtes“ geblieben ist. „Wir müssen es mitansehen“, sagte hierzu Richard Strauß im Jahre 1934 vor dem Urheberrechtsausschuß der Akademie für Deutsches Recht,„wie unter der Geltung des Urheberrechtsgesetzes, das doch zum Schutz der Kunst bestimmt war, die Achtung vor der Kunst immer tiefer sank, wie die Kunst zum Tummelplatz von Geschäftemachern aller Art wurde und wie jene Geschäfte- macher unter Anwendung des Urheber- rechtsgesetzes mit Hilfe entsprechend ge- schäftstüchtiger Advokaten reichen, klingen- den Lohn erhielten, während ernsthaft stre- bende Künstler, die Wertvolles zu bieten hatten, Not leiden mußten und dadurch selbst in ihrem Schaffen gelähmt wurden.“ Es war also dringend notwendig, endlich einen neuen Urheberrechts-Entwurf vor- zulegen: nicht nur die unzulängliche Rege- lung der bisherigen Rechte erforderte dies, sondern auch die vielfältigen neuen Möglich- keiten, die dem Urheber heute zur Ver- fügung stehen, um sein Werk bekannt zu machen. Das alte Gesetz kannte weder den Rundfunk, die Mikrophotographie, den Film noch das Tonband. Daß sich der jetzt vor- gelegte Referentenentwurf nicht zu dem Prinzip des geistigen Eigentums, das dem materiellen gleichgestellt ist, bekennen Der Beste: Charles Dickens Charles Dickens Roman„Great Eæpectations“ („Große Erwartungen“) ist nach Ansicht einer franæösischen Jury der beste Roman, den ein nicht französischer Autor wahrend der letzten kundert Jahre geschrieben hat. Die Jury, der sechzehn hervorragende Persönlichkeiten des französischen Geisteslebens angehören, gab diesem Werk fünf Stimmen. In der Bewertung von insgesamt zwölf Romanen folgen Tolstois „Krieg und Frieden“, Thomas Hardys„Tess von d' Urbervilles“, Dostojewskis„Die Brüder Kara maso“, Nathaniel Hauthornes„Der scharlachrote Buchstabe“ und Rnut Hamsuns „Hunger“. An siebenter Stelle kommt Kafka vor Jens Peter Jacobsen, Katherine Mansfteld, Ernest Hemingway n einem anderen Land“), Kipling und Tschechow. Stefan Zeig legt an dreigehnter Stelle knapp außerhalb der Be- wertung. Thomas Manns„Zauberberg“ brachte es auf nur zwei Stimmen. dpa würde, war zu befürchten: es fehlte dazu nicht nur der Mut. sich von dem hergebrach- ten Rechtsinstitut des„ausschließlichen Rechts“ zu lösen. sondern auch die im modernen Staat anscheinend notwendige Macht eines Verbandes, angemessene Rechte durchzusetzen. Darüber hinaus aber wurden in dem Entwurf die Ausnahmen von dem ausschließlichen Recht des Schriftstellers, Malers und Komponisten auf sein Werk Weiterhin erweitert. So bestimmt der 8 46 des Entwurfs, daß öffentliche Aufführungen von Werken obne Genehmigung des Schöp- fers und ohne jede Vergütung zulässig sind: bei Volksfesten, staatlichen und kirch- lichen Feierlichkeiten, Jugend-, Wohlfahrts- und Betriebs veranstaltungen. Daneben wer- den weitere 40 Ausnahmen gezählt, von denen behauptet wird, sie seien zugunsten der Oeffentlicheit geschaffen. Wo immer der Staat oder die vom Staat autoritativ ge- nannte Oeffentlichkeit ein Interesse an einer kostenlosen Ueberlassung einer geistigen Schöpfung in Zukunft äußert, wird der Künstler, Schriftsteller, Bildhauer und Kom- ponist zurücktreten müssen. Das aber ist eine gesetzliche Enteignung ohne Entschä- digung, eine Sozialisierung der Urheber- rechte ohne soziale Gegenleistung. Denn darauf kommt es doch entscheidend an: Ein Staat hat nur dann das Recht, derartige Ein- griffe in die Eigentumssphäre seiner Bürger vorzunehmen, wenn er gleichzeitig dem Bürger eine Entschädigung gewährt. Das in dem Referentenentwurf immer wieder durch- schimmernde Schlagwort:„Die Kunst gehört dem Volk“ verpflichtet dann das Volk— und das ist der Gesetzgeber, das Parlament, das über diesen Gesetzesentwurf beschließt — dem Künstler die Möglichkeit zu seinem Schaffen zu geben. Erich Schulze, seit langen Jahren einer der rührigsten und erfolgreichsten Kämpfer für ein neues, gerechtes Urheberrecht, be- gnügt sich jedoch nicht damit, die Schwä- chen und die den Urheber treffenden Un- gerechtigkeiten des Referentenentwurfs auf- zuzeigen; er stellt vielmehr dem Ministerial- entwurf einen eigenen Urheberrechtsgesetz- entwurf entgegen, der in den rechtspolitisch ebenso nachdrücklichen wie juristisch be- gründeten Thesen gipfelt:„Die Urheber- rechte gehören zum Eigentum. Der Staat kann zwar Inhalt und Schranken des Eigen- tums durch Gesetze bestimmen, aber er darf in diesem Rahmen nicht Eigentum ent- ziehen; in gewissen Grenzen kann lediglich in einer allgemein verbindlichen Weise der Herrschaftsbereich des Eigentumsrechts ein- geengt, mit Pflichten belastet und sozial ge- bunden werden.— Der Staat darf das Eigen- tum nur zum Wohle der Allgemeinheit ent- eignen. Da die Eigentumsgarantie über- gesetzlichen Rang hat, darf sie auch auf die- sem Weg nicht in ihrem Wesensgehalt an- getastet, in ihrer Substanz angegriffen wer- den.“ Dieses Buch von Schulze kam zur rechten Zeit; und es brachte die rechten Argumente. Es steht zu hoffen, daß sie in unserem Land gehört werden, das immerhin zu den Mit- begründern der Berner Konvention gehört und damit sich zu einem besonderen Schutz der Kunst und des geistigen Eigentum ver- pflichtete. Nicht„Recht und Unrecht“, son- dern„Recht und Gerechtigkeit“ soll die Reaktion der Urheber auf das endgültige Urheberrechtsgesetz sein! Reinhold Kreile ch höre Amerika singen die honderfſöhrigen„Srashalme“ von Walt Whitman Amerika begeht in diesen Tagen ein terarisches Jubiläum ersten Ranges. Es ist jetzt 100 Jahre her, daß in Brooklyn ein schmaler Gedichtband von 95 Seiten in Wartformat erschien. Er hatte einen dun- kelgrünen Einband und zeigte neben der Titelseite das Bildnis eines bärtigen jünge- ren Mannes in einem Hemd mit offenem Kragen und mit einem dunklen Hut auf dem Kopfe. Das Büchlein hieß„Leaves of Grass“ (Grashalme), der Dichter Walt Whitman. Die„Grashalme“ sind zweifelsohne einer der größten Beiträge Amerikas zur Welt- Üteratur neben den Werken von Edgar Allan Poe. Whitman war bis zum Erscheinen sei- nes Büchleins ein mäßig bekannter Jour- nalist und Redakteur am„Daily Eagle“ in Brooklyn, und, wie gleich hinzugefügt wer- den muß, ein nicht sonderlich erfolgreicher. Es bleibt daher bis auf den heutigen Tag eines der Rätsel der Literaturgeschichte, wie er über Nacht als echter Poet vor seiner Na- tion aufsteigen konnte. Amerika hatte mit einem Schlage seinen Barden, gefunden.„Ich höre Amerika singen“, beginnt eines der be- rühmtesten Gedichte der„Grashalme“. Walt Whitman hat damit haarscharf gekennzeich- net, was das innerste Wesen seiner Dich- tung ausmacht: in ihm singt Amerika, das mächtige, weite Land mit seinen Prärien, seinen Gebirgen, Wäldern, Seen und der un- geheueren Vielfalt seiner Menschen. Aus den majestätisch dahinrollenden, oft zu diony- sischer Ekstase sich steigernden freien Ver- sen Whitmans tönt mit tausend Stimmen die Seele Amerikas, seiner Landschaft, seines Volkes. Die„Leaves of Grass“ sind daher Jas einzige wahre epische Gedicht in der Die Plot der Tatsachen 7„Der Große Brockhaus“ ist Mit dem kürzlich erschienenen siebenten Band ist die zweite Hälfte des„Großen Brockhaus“(Verlag F. A. Brockhaus, Wies- baden) in Angriff genommen worden. In knapp zwei Jahren wird das Nachschlage- Werk mit seinen zwölf Bänden, mit ins- gesamt 145 000 Stichwörtern, 30 000 Abbil- dungen, Karten und Plänen im Text und auf 864 zum Teil farbigen Tafelseiten fertig vorliegen. War bei den ersten drei Bänden, die hier jeder für sich ausführlich gewür⸗ digt wurden, die geplante Anlage des Wer- kes zwar schon zu erkennen, so ist jetzt mit dem Mittelstück, dem vierten bis siebenten Band, eine erste Gesamtdarstellung mög- lich. Umrisse eines„Systems“ werden deut- lich, kraft dessen die Stoffmasse ein Ganzes bildet. Die siebente Band bietet eine Attraktion, das„Modell vom Menschen“: ein kleiner anatomischer Atlas, gläserner Mensch auf Cellophan-Seiten in Schichten gegliedert. Mit dem Entblättern der bunten Schichten — Haut, Nerven, Muskeln, Organe, Skelett — dringt man gleichsam„spielend“ in die Anatomie ein. Das ist verblüffend. Doch ver- källt man, ist man des Spielens müde, auf eine andere Methode des Aanatomierens, zu der gerade dieser Band mit Stichworten wie(alphabetisch) Lenin, Liberalismus, Lieb- knecht, Karl Marx lockt. Man findet eine gründliche Studie zum Liberalismus, allzu- viel Biographisches zu Lenin und Lieb- knecht, aber wiederum ein scharf beleuch- tendes Kapitel zu Marx. Dennoch läse man gern mehr. Auch bei der Gegenüberstellung zweier so verschiedener Temperamente wie Th. E. Lawrence und Hermann Melville, amerikanischen Literatur, in dem Amerika sich auf das treueste widerspiegelt. Es ist nicht zuviel gesagt, daß man Whitman lesen muß, will man Amerika verstehen lernen. Die Erstausgabe von 1855 enthielt ledig- lich zwölf Gedichte. Sie war gewissermaßen nur die rudimentäre, die embryonische Form des Gesamtwerks. Ihre Bedeutung ist darin zu erblicken, daß sie im Keime schon die Hauptideen aller folgenden Ausgaben enthielt. Fast 30 Jahre lang hat dann Whit- man unausgesetzt an seinem Buche gefeilt, neue Gedichte hinzugefügt, Umgruppierun- gen der Abschnitte vorgenommen, den Text verbessert, bis endlich in der Ausgabe von 1881 das Werk jene abschließende Form gewonnen hatte, die der Dichter ihm zu geben wünschte und in der wir es heute kennen. Es existieren insgesamt neun Aus- gaben der„Grashalme“, und sie alle sind augenblicklich in der großen Zentenaraus- stellung der New Vorker Public Library in den Glaskästen der Berg- Collection zur Be- sichtigung ausgelegt. Doch Walt Whitmans dichterische Bedeu- tung erschöpft sich keineswegs darin, daß er „Amerika singen hörte“ und in neuartiger Versmusik von nur ihm eigenen Gepräge den tausendfachen Chor der Stimmen des amerikanischen Volkes in eine überwälti- gende Sinfonie anschwellen ließ. Walt Whit- man ist in noch weit höherem Maße der Sänger der modernen Demokratie und ihrer Massen, in denen er brüderlich aufgeht, so- wie der Verkünder eines ganz neuen Le- bensgefühls. Wie kein anderer vor ihm und nach ihm hat er(vielleicht mit der einzigen Ausnahme von Nietzsche) den Körper und wie sie der Band ermöglicht, findet man zu wenig Charakterisierendes, Unterscheiden- des; mit 15 Zeilen(Lawrence figuriert darin lediglich als Archäologe und Sprachforscher) läßt sich eben Erschöpfendes kaum sagen. Zwei so zufällig herausgegriffene Stich- wörter sagen zwar noch nichts. Sie geben nur einen Begriff von den Schwierigkeiten, universal zu sein und doch eine lesbare Stofkülle zu bieten. Der Brockhaus ist ja weit entfernt von der heute geläufigen Pra- xis, den Leser mit Bildern zu unterhalten. IIlustrationen im Text finden sich nur dort, Wo sie mehr sagen als Worte. Das erläu- tern im vierten Band die Themen„Frank- reich“ und„Film“. Beim Film wird die ge- samte Technik und die künstlerische Frage vornehmlich im Bild geschildert(darunter auch Beispiele berühmter historischer Filme); das ist eine absolut legitime Form moderner Lexikographie. Das Kapitel „Frankreich“, Politik, Geschichte, Literatur, wird hingegen bildlos abgehandelt, und auch dies ist legitim und sogar erforderlich(nur die französische Kunst erscheint in einigen übrigens ausgezeichneten Bildtafeln). Einige in diesem Band behandelte literarische Figuren des modernen Frankreich, André Gide, Giraudoux, erfahren eine gerecht wer- tende Deutung; ein noch so umstrittener Autor wie Jean Genet findet dabei schon eine erste Einordnung. Das Kapitel über Stefan George, vor allem über den George- Kreis und die dazugehörige Bibliographie, ist aufschlußreich und wichtig. Wie im vierten Band mit der Geologie, gaht es im künften mit der Mythologie: beide den Sexus hymnisch besungen— und dies zu einer Zeit, da niemand von solchen Din- gen zu sprechen wagte. Die„Grashalme“ galten denn auch nach ihrem Erscheinen als obszön und begegneten erbitterter Kritik, sofern sie nicht tofgeschwiegen wurden. Nur Emerson und Thoreau erkannten die Genia- lität des Dichters und seines Werkes. Und es ist gewiß bezeichnend, daß sogar noch im Jahre 1948, mehr als 50 Jahre nach Whit- mans Tode, dieses grandiose Werk der ame- rikanischen Literatur in Quebec als„sub- versiv“ gebrandmarkt worden ist. Dem Amerikaner ist Walt Whitman, der in seinen letzten Lebensjahren äußerlich einem biblischen Patriarchen glich, fast aus- schließlich der dichterische Herold, der Seher und Verkünder einer neuen Demokratie, der er einen geradezu mystischen Glauben ent- gegenbrachte. Whitmans politische Philoso- phie findet man weniger positiv in den „Grashalmen“ als in seinem berühmten Prosawerk„Democratic Vistas“ formuliert. Demokratie war Walt Whitman, dem gro- Ben geistigen Rebellen, letzten Endes eine Religion, die auf dem geistigen Wert der „Individualseele“, die er„Identität“ nennt, basiert. Sie liegt jenseits aller Analyse und muß gläubig hingenommen werden. Dieser mystische Glaube an die schöpferische Kraft der Demokratie gibt Whitmans Prophezei- ungen die Farbe der Leidenschaft. In den „Grashalmen“ stößt man immer wieder auf Whitmans demokratischen Idealismus, der einer der Grundzüge des amerikanischen Charakters ist und in unseren Tagen etwa in einem Woodrow Wilson am deutlichsten ausgeprägt war. Richard Van Dyck beim siebenten Band angelangt Themen kommen zu kurz. Auch solche Auf- sätze wie der zum Thema„Höhlen“: waren sie in früheren Nachschlagewerken nicht weitaus instruktiver? Dafür findet man un- ter„Hochfrequenz“ oder„Isotopen“ weitläu- fige, erschöpfende Auskunft. Die Kernphysik ist eine Art Mitte im sechsten Band, neben zufällig sich hier kreuzenden literarischen Namen, die Programm sind und einer gan- zen Epoche das Gesicht gaben: James Joyce, Franz Kafka, und dann noch Ernst Jünger (Friedrich Georg Jünger verschwindet nach- gerade mit fünf Zeilen hinter seinem Bru- der). Ziemlich fragwürdig ist die Deutung der Kurzgeschichte, die„ihre moderne Aus- prägung dem Unterhaltungsbedürfnis des Lesers verdankt“. Die Beilagen dieses Ban- des, besonders„Kinder zeichnungen“ und „Karikaturen“, versöhnen. Solche Stichproben sollen einmal die Licht- und Schattenseiten moderner Lexiko- graphie mit ihren fast unerfüllbaren Ansprü- chen in puncto Universalität und Totalität zeigen.„Der Große Brockhaus“ bewältigt das Dilemma immerhin mit Geschick und großem Elan. Neben dem„Großen Herder“ kindet sich im weiten Umkreis— neben den ausländischen Enzyklopädien— nichts Gleichwertiges. Die unübersehbare Flut von Tatsachen— die Brockhaus-Redaktion ging in jahrelanger Arbeit sozusagen auf die Suche danach— spiegelt so etwas wie den modernen Geist. Er ist analysiert und re- gistriert in Fakten und Ideen, Dogmen und Prognosen, Historien, Biographien, Litera- turen. Im Stadium seines Erwachens wurde er wie in einem Prisma festgehalten. W. Sch. 2 4 ——— e r 1 * . E. 5, ali t eg le.. daß wir unser Haus eröffneten. Unser Denk gilt heute cillen, die in den vergangenen Jahren den Weg zu uns fanden und treue Stammkunden des Hauses wurden. Mit unseren „Geburtstags-Angeboten för Sie“ danken wir unseren Kunden uns bewiesene Vertrauen. in Staclt und Land för das Mannheim p 4, An den Planken MORGEN 5„Der junge Mensch „Der junge Mensch in der sowjetischen Besatzungszone jäßt sich natürlich nicht in- nerhalb eines kurzen Referats behandeln. Ich will vielmehr einige typische Dinge her- Ausgreifen, die uns die Problematik des The- mas verständlicher machen soll“, mit diesen Worten begann R. Siefart von der Arbeits- gemeinschaft der Jugendleiter seinen Vor- trag über die Jugendlichen der Ostzone vor Mitsliedern des Clubs Folke Bernadotte. Er Sing von einer Begegnung mit Studenten der Maschinenbauschule Chemnitz im Dezember 1954 aus. Damals seien Bemerkungen, wie zum Beispiel„Warum habt ihr Angst vor dem Kommunismus? Wir haben erlebt, daß man auch unter den Kommunisten existieren Kann“, gefallen, Bemerkungen, die deutlich Werden ließen, daß die junge Generation drüben bestimmte Denkvorstellungen ange- nommen habe. Existieren können die Ju- gendlichen in der Zone zweifellos, ja sie ha- Den dort weit größere Chancen als in der B esrepublik. Die Zahl der jungen Bür- eister, Betriebsräte, Schulvorstände sei groß. Die jungen Menschen werden ernst genommen, sie haben Verantwortung, sagte Siefart, und sie haben auch Geld und Macht. Ein junger Leutnant der kasernierten Volks- olizei erhalte 900 Mark im Monat, 96,1 bozent aller Studenten bekommen 180 bis 300 Mark Zuschuß monatlich und eventuell noch Stipendien, von den übrigen haben 98 Prozent Gebührenerlasse. Wenn man das alles hört“, so fuhr der Referent fort,„fragt man sich, warum trotz- dem gerade in der letzten Zeit die Haupt- quote der Flüchtlinge aus der DDR von Ju- ichen gestellt wird.“ Die ganze Wohl- 1 einen Haken. Schon beim Abitur sei die Tätigkeit in der FDJ aus- laggebend für eine Eignung zum Hoch- schulstudium. Das Erlangen von Stipendien setzes gute Kenntnisse in den Gesellschafts- Wissenschaften(Leninismus und Stalinismus) voraus. Der FDꝗler sei verpflichtet. der DDR mliche Opfer zu bringen, die staatlichen Sicherheitsorgane zu unterstützen, die Hei- mat zu verteidigen. Er müsse bestimmte Bü- cher lesen(Titel:„Die junge Garde“,„Par- tisanen“, Philipp Müller, Held der Nation“ in der Sowjetzone“ Klub„Folke Bernadotte“ beschäftigte sich mit heiklem Thema usw.). Aber es habe sich gezeigt, sagte Sie- kart weiter, daß auch der überzeugteste Funktionär irgendwo Mensch sei, daß hier ein Hebel angesetzt werden könne, um ihn zurückzugewinnen. R. Siefart, der seine Ausführungen mit sehr viel Material(Bilder, Broschüren usw.) Aus der Zone unterbaut hatte. zeigte an- schließend noch einige Diapositive, die vor allem die militärische und industrielle Gleichberechtigung von Mann und Frau, und die Wirkung der Propaganda zum Ge- genstand hatten. Ch. Z. Kleine Chronik der großen Stadt Mannheims Hundesportfreunde treffen sich in Ilvesheim Am Sonntag, 9.00 Uhr, beginnt auf dem Uebungsgelände der Ilvesheimer Hunde- Sportler ein Schulungskurs für Uebungslei- ter, Richter, Figuranten und Richteranwär- ter. Dieser vom„Württemberg- Badischen Dressurverband für Schutz- und Polizei- hunde“ aufgerufene Kurs wurde auf dem letzten Verbandstag in Mühlacker den Ilves- heimern übertragen mit dem Wunsche. in zentraler Lage in der Nähe Mannheims, das als Hochburg der Hundesportler gilt, eine Veranstaltung zu starten, die dem Rufe die- ser großen Vereinigung gerecht wird. Auf dem neuangelegten Uebungsgelände am Neckar, direkt beim Schwimmbad, haben die Hundesportler mit dem 1. Vorsitzenden E. Thürer alles getan, um den Gästen aus nah und fern neben diesem Ereignis auch in jeder anderen Hinsicht das Bestmögliche zu bieten. Wilhelm Voigt wird geehrt Am Sonntag wird Wilheim Voigt, der verdiente Präsident der Mannheimer Lie- dertafel, 70 Jahre alt. Aus diesem Anlaß veranstaltet der Verein in seinem Gesell- schaftshaus in K 2 um 11 Uhr eine Feier- stunde. Führende Persönlichkeiten des Ba- dischen Sängerbundes und der befreunde- Tödlicher Sturz vom Balkon in der Traitteurstraßge Gestern, gegen 19 Uhr, stürzte in der Traitteurstraße, 38, ein etwa 30 Jahre alter Mann von einem Bakken im dritten Stock. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Ueber die Ursache des Unfalls— wahrscheinlich liegt kein Selbstmord vor— waren bei Redak- tionsschluß noch die Untersuchungen der Kriminalpolizei im Gang. Die Schülerräte aller höheren Schulen Mannheims treffen sich am 8. Juli, 18 Uhr, imm Karl-Friedrich-Gymnasium(Zimmer 81) zu einer wichtigen Aussprache. ten Vereine— auch Männer der Verwal- tung der Stadt— werden ihr beiwohnen. Der Festakt wird von Darbietungen des Männer- und Frauenchores sowie des Haus- orchesters umrahmt sein. Wilhelm Voigt wurde am 10. Juli 1885 in Osnabrück geboren. Mit 18 Jahren machte er sich auf den Weg nach„Süden“ und fand in Mannheim seine zweite Heimat. Schon immer hatte er Spaß am Gesang gehabt. Kein Wunder, daß er sich auch hier zu Gleichgesinnten gesellte und bald diesen, bald jenen Verein mit seiner klangvollen Stimme verstärkte. 1909 fand er sein blei- bendes Zuhause bei der Mannheimer Lie- dertafel, der ältesten Mannheimer Chorver- einigung, die damals unter Heinrich Küll- mer und Heinrich Irschlinger, den hervor- ragenden Vorsitzenden, und Hermann Bie- ling, dem vielgerühmten Chorleiter, weit über Mannheim hinaus einen guten Ruf und Ansehen durch ihre Gesangsleistungen er- worben hatte. Auch heute wird die Lieder- tafel gut geleitet, steht doch Präsident Voigt mit„Vize“ Georg Schmitt eine bewährte Kraft zur Seite, während die Chorleitung in Händen des weit über Mannheim hinaus bekannten Musikdirektors Max Adam liegt. Als Herausgeber der„Mitteilungen“ ergänzt Dr. Konrad Ott diese harmonierende Vor- standschaft.-kloth Warnung an die Badelustigen Gesundheitsamt: Das Rheinwasser ist stark verschmutzt auch an den bisher nicht ausdrücklich vet. botenen Stellen, nicht unbedenklich ist. M dem Eindringen von Rheinwasser in Mund und Nase können unter Umständen auc Krankheitskeime von Typhus, und spinaler Kinderlähmung in den Körper: gelangen und Krankheiten hervorrufen, alem muß vor dem Verschlußen von Was.“ ser gewarnt werden. Nach dem Baden sl.. ten die im Strandbad und in den Bädern au Stephanienufer vorhandenen Frischwasser. duschen benutzt werden. Das über die by. gienischen Verhältnisse des Rheinwasseg Gesagte trifft in gleichem Maße auch fd Das Staatliche Gesundheitsamt Mann- heim macht alle Badelustigen auf einige Ge- fahren aufmerksam: Der Rhein kommt schon erheblich verschmutzt nach Mannheim und wird durch Abwässer in unserem Be- reich noch weiter belastet, wie die behörd- lichen Wasserkontrollen in den letzten Jah- ren ergeben haben. Mit steigender Ver- schmutzung wird die Gefahr von Krank- heitserregern im Rheinwasser immer gröber. Die Bevölkerung wird deswegen darauf auf- merksam gemacht daß das Baden im Rhein, den Neckar zu. a Termine Rheno-Franconia besteht seit 50 Jahren „Rheno-Franconia“ heißt eine technisch- ser-IKepplerstrahe, Wissenschaftliche Verbindung an der Mann- sengarten; Thema: Dr. Adenauer muß nam Moskau— Verhandeln statt Wiederbewatl. heimer Ingenieurschule. Sie feiert an diesem Wochenende ihr 50. Stiftungsfest. Schon heute werden viele auswärtige Gäste in Mannheim eintreffen, die sich in der Con- stante(Stammlokal) der Verbindung, dem Pschorrbräu, treffen. Höhepunkt der korpo- rativen Veranstaltung wird die Weihe eines Banners im Musensaal sein, eine Stiftung von im Ausland weilenden Korporations- angehörigen, die dadurch ihre Verbunden- heit mit ihren in der Heimat lebenden Bun- desbrüdern ausdrücken wollen. Bei einem Festakt am Sonntag wird Dr. Ratzel, Direk- tor der Ingenieurschule Mannheim, die Fest- rede halten. Unter der Devise:„Moral, Wissenschaft und Freundschaft“ wurde die Verbindung vor 50 Jahren gegründet. Die geselligen Ver- anstaltungen sollten in erster Linie Vor- trägen allgemein wissenschaftlicher Art vor- behalten bleiben, um den Korporationsange- hörigen neben ihrem Berufsstudium Anre- gungen zu geben und einen Ausgleich zu einer einseitigen Berufsausbildung zu schaf- fen. bet Bechtle. sammlung. CD, Ortsbezirk Rheinau: 8. derungen der CDU“. Fotografische Gesellschaft: 8. bildern„Ferienfahrt nach Kap cher: H. Sigrist. Absolventenvereinigung der Ing. Gieraths. ber, leute Friedrich Schröder und terweg 41, Paul Klingler Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt 8. Juli,„Schwarzwälder Hof“, Ecke Rheinhau- Mitgliederversammlung. Kundgebung der KPD: 8. Juli, 20 Uhr, Bo. Paratyphm nung“; Sprecher: Md Erwin Eckert, Md. WII Landsmannschaft Berlin Mark Brande. 5 —— 8 burg, Kreisverband Mannheim: 8. Juli, 20 Uh. Lokal„Theater-KElause“, K 2, 9, Monatsper.“ Juli, 20 Un „Altes Relaishaus“, Versammlung. MdL Aug Kuhn spricht über„Die kulturpolitischen Fos, verband deutscher Soldaten: 8. Juli, 20 Un 1 Wartburg-Hospiz, Mitgliederversammlung. Juli, 20 Uh Hotel„Rheinhof“, Vorführung von Farblich, Corse“; Spre- Technischen Fachschulen Mannheim: 8. Juli, 18.30 Uhr, Ge. werbeschule, C 6, Lichtbildervortrag über nei. zeitliche Beleuchtungsanlagen. Sprecher: Dipl“ Wir gratulieren! Zeitungsträger Fritz We. Mannheim-Neckarau. 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Seite 9 Jetzt blunt sie wieder: Salpiglossis, die Brofxcat- blume oder Trompetenblume, eine unserer sch muckvollsten Einjahrpfanzen Gartenarbeit für zwei Wochen Upersicht Der Hochsommer steht nun vor der Tür, und obwohl wir uns nach gehabten Erfah- rungen auf alle vor- wie rückschauenden Wetteransagen kaum mehr verlassen mögen, 50 sei doch vermerkt, daß nach den Ergeb- nissen langjähriger Temperaturmessungen der Juli als wärmster Sommermonat gilt. Wie unterschiedlich sein Verlauf in Wahr- heit sein kann, haben wir in den letzten Jahren genugsam vordemonstriert bekom- men. Jeder Gartenfreund erinnert sich wohl noch der Rekordtemperaturen und der schweren Trockenheit in den Juliwochen von 1947 und 1949, während schon der Juli 1948 und erst recht der Juli 1954 nach einer Reihe relativ normal verlaufener Jahre fast im ganzen Bundesgebiet unternormale Tempe- raturen und weit mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Regenmengen brachten. Es ist also schwer zu sagen, was uns die nächsten Wochen bescheren werden. Sicher dürfte nur eine verstärkte Ge- Wittertätigkeit sein, denn der Juli ist auch im Normalfall nicht nur der wärmste, son- dern zugleich der gewitterreichste Monat des Jahres. Warme Gewitterregen aber be- deuten für den kundigen Gartenfreund keuchte Schwüle in seinem Revier, woraus wiederum für den Pflanzenschutz beson- dere Aufgaben erwachsen. Alle pilzlichen Erreger gedeihen bei„Treibhausluft“ beson- ders gut, während andererseits bei trocke- ner Hitze die lieben Schädlinge aus dem In- sektenreich bessere Lebensbedingungen haben. Wie also auch das Wetter wird,— schon von dieser Seite her wird uns auf Eden Fall genug Arbeit zuteil, wenn durch Spritzen oder Stäuben alle unsere Kulturen in Nutzgarten und im Ziergarten gesund- Pi den sollen. Daneben stehen, wie schon in den letzten Wochen, die sonstigen regel- mäßigen Pflegemaßnahmen im Vordergrund. Hackten, Jäten, Wässern und im Rahmen des jetzt noch Notwendigen auch Düngen sind unsere Hauptarbeiten. Gemüsegarten Anfang des Monats letztmals Som- mersalat ins Freilandsaatbeet säen. Ra- dieschen in Sommersorten nur noch an schattiger Stelle einschalten. Sp ats o m- Mer und Herbstrettiche Als Zwischenkultur in Dibbelsaat, Bis Mitte des Monats letzte Aussaaten von Busch- bohnen in Frühsorten. Nach Mitte Juli lohnt sich Buschbohnen-Anbau mit Rück- sicht auf erste Frühfröste im September nur noch im abgeleerten Frühbeet oder im Wanderkasten, zumal den ersten Früh- krösten meist noch mehrere Wochen tags- über warmen und daher wachstumsgünsti- gen Wetters folgen, während kühle Nächte deckenden Schutz erfordern. Im ersten Juli- drittel(z. B. als Nachfrucht hinter Erbsen oder Frühkartoffeln) letzte Freiland-Aussaat an Ort und Stelle von Roten Rüben für den Herbst- und Winterbedarf. Allseitiger Abstand 20 Zentimeter jeweils 2—3 Körner in die Erde geben und(ausnahmsweise) sehr fest andrücken. Keimlinge später bis auf das stärkste Pflänzchen verziehen. Weiterverwendung der gezogenen Pflänz- chen bei gründlichem Vorwässern und Ent- nahme ohne Wurzelbeschädigung möglich, jedoch pflegen ausgepflanzte Rote Rüben weniger gut zu schmecken als die an Ort und Stelle ausgereiften Exemplare. Grünkohl! je nach Sorte mit 40 Zenti- meter und mehr alls. Abst. auspflanzen. Beste Sorte: niedriger Mooskrauser, Som- merendivien alls. Abst. 30 Zentimeter. Spät kohlrabi 40 Zentimeter Reihen- abstand, 35 Zentimeter in der Reihe, sehr hoch pflanzen, da sonst keine Knollenbil- dung, nur einwandfrei gesundes Material verwenden. Rhabarber weiter durch Wasser- und Dunggaben kräftigen, Blumenkohl bin- den oder durch Einknicken der Deckblätter vor dem Verfärben der Blume schützen. Tomaten der ein- und zweitriebig ge- zogenen Sorten weiter laufend entgeizen und aufbinden. Blätterollen der bodennahen Laubteile ist oft sorteneigentümlich und witterungsbedingt,— also kein Anlaß zur Besorgnis. Plötzliche Welke- Erscheinungen der ganzen Pflanzen dagegen sehr gefähr- lich, weil ansteckend. Welkekranke Pflanzen sofort entfernen und verbrennen. Obstgarten Erdbeer kulturen nach Abschluß der Ernte: abgetragene Anlagen(je nach Sorte fängt der Ertrag bereits nach zwei, längstens nach vier Jahren stark nachzu- lassen an) abräumen, Pflanzen ausgraben, da Wurzelstöcke im Boden sehr schwer ver- rotten. Kompostierung aus gleichem Grund nur bei viel Zeit ratsam. Am besten an ab- gelegener Stelle trocknen lassen und später verbrennen. Abgeleerte Erdbeerländer mit ausreichender Zwischendündung versorgen und in den nächsten 2—3 Jahren anderwei- tig debauen Fruchtwechsel). Als Nach- frucht für diesen Sommer eignen sich die im Abschnitt„Gemüsegarten“ zum Säen und Pflanzen angegebenen Gemüse. Noch im Er- trag stehende Anlagen mit Ausnahme der schon früher gekennzeichneten Mutterpflan- zen vorsichtig entranken und düngen, Aus- läufer für Neuanlagen am besten in Töpf- chen mit guter Erde lenken und so beson- ders kräftige, gutbewurzelte Jungpflanzen gewinnen. Oder Jungpflanzen an der Aus- Iäuferspitze abnehmen und in ein Anzucht- beet pikieren. Die endgültige Verpflanzung erfolgt nach Erstarkung der Wurzeln frühe- stens im Laufe des Monats August. Obstbäume mit zu reichem Frucht- behang(vor allem auch Spätpfirsiche]) kön- nen noch ausgedünnt werden. Im übrigen kruchtschwere Zweige rechtzeitig stützen, Pfähle mit sicher befestigten Querlatten, Asthalter und ähnliche Hilfsmittel verwen- den. Alle Obstgehölze, insbesondere Wand- bäume und Hausreben im Bereich von Dach- vorsprüngen ausreichend wässern, allenfalls noch eine Kopfdüngung geben, An Form- obstbäumen das Entspitzen fortsetzen. Erste Julihälfte bester Termin zum Niederbinden Der Ladenburger Pflanzenschutz⸗Warndienst Für den Monat Juli gibt die Bera- tungsstelle für Obst-, Wein- und Gemüse- bau in Ladenburg unter Mitwirkung des Pflanzenschutzamtes Karlsruhe die folgen- den Richtlinien heraus. Obstbau Kernobst. Die feuchte Witterung im Mai/Juni ließ die im vergangenen regne- rischen Herbst entwickelten Schorfspuren zur Entwicklung kommen. So zeigt sich be- sonders an unseren schorfempfindlichen Sorten Gepfel: Cox's Orangenreinette, Deli- cious, Jonathan, Laxton Superb, Boskoop Birnen: Trèévoux, Clapps, Gellerts BB, Gute Luise, Köstliche aus Charneux, Wil- liam Christ) ein stärkerer Befall, als wir es in unserem warm- trockenen Klima ge- Wöhnt sind. Mit der Schor f- und Mehl- t a u bekämpfung kann gleichzeitig eine Madenspritz ung verbunden werden. (Bei Weißem Klarapfel nicht mehr notwen- dig) Außerdem werden San- Jos 6 Jungläuse, Blatt- und Blutläuse sowie Rote Spinne vernichtet. Spritzbrühe: 300 g Netzschwefel(nicht bei Sonne spritzen. Bei empfindlichen Sorten organische Pilzmittel, wie Nirit, Fuklasin, Orthocid, Dithane). 40 g E 605(Mittel erst in lauwarmem Wasser auflösen und dann in das Spritz- faßß geben). Unterkulturen entfernen oder abdecken! 50 g eines verstärkten Kupfer- Präparates. Klagen über schlechte Wirkung der Spritzmittel sind bei genauer Ueberprüfung immer auf liederliches Spritzen zurückzu- führen. Alle Früchte und Blätter sirid gut zu benetzen. Bäume von oben nach unten spritzen, nicht die unteren Par- tien doppelt und oben gar nicht! Birn- bäume, die durch den Blitz wurm (Birnprachtkäfer) erfahrungsgemaß gefähr- det sind, müssen eine Sonderbehandlung der Stimme mit einem langanhaltenden Mittel wie Viton-Oel oder Aktiv-Gesarol(500 g) erhalten. Steinobst. Mittelfrühe und späte Zwetschensorten gegen Pflaumen wiek- ler(Made) und Blattläuse mit E 605 (40 g) spritzen. N Achtung! Goldafter-Befallsgebiet! Bei Goldafter und Bàaumweiß- ling sind am besten die Jungraupen zu be- kämpfen mit E-605-Mittel(40 g) oder Hexa- Mittel(200 g). Das Entraupen im Winter ist eine sehr langwierige und unvollkommene Maßnahme. Die Empfehlung dazu stamimt aus der Zeit, als man noch keine wirksamen Pflanzenschutzmittel hatte. Mit der Som- merspritzung werden gleichzeitig eine Reihe anderer tierischer Schädlinge getroffen. Rote Spinne ist bis jetzt noch nicht aufgekommen. Bei warmem, trockenem Wetter muß mit einer Massenvermehrung gerechnet werden. Bei Gefahr ist mit einer kombinierten Spritzbrühe wie Malathion (200 g) und Chlorocid(100 g) zu arbeiten. Diese Maßnahme ist gleichzeitig gegen Apfelblattlaus, Blutlaus und Schildlaus wirksam. Beerenobst. Gegen Blattfall- krankheit anfälliger Sorten wie Fays Fruchtbare und Heros ist in diesem Jahr unbedingt sofort nach der Ernte mit Pilz- giften auf Kupferbasis zu spritzen. Sta- chelbeere n. Triebspitzen, die vom a me- rikanischen Stachelbeermehl- tau befallen sind, abschneiden und die Büsche mit Kupfer spritzen. Solche Mittel sind 2. B.: Grünkupfer: Kupferkalk-Wacker(1000 g) o. a. Grünkupfer verstärkt: Ob 21, Cupromaag oder Kupferkalk Pfropfe(500 g). Rotkupfer: Collavin(400 g). Rotkupfer verstärkt: Collavin pur, Cuprarot oder Rotkupfer Bayer(200 g). Alle Kupfermittel verursachen eine Wachs- tumsstockung und Reifeverzögerung, wer nicht genau zu kalkulieren braucht, ver- wendet statt der Kupfermittel Orthocid (200 g) oder Dithane(200 g). Diese Mittel wirken eher wachstumfördernd als hem- mend. Erdbeeren. Ein jährig Anbauen erspart teure Pflanzenschutzmaßnahmen ge- gen die Erdbeer milbe. Bei zwei- und mehrjährigem Anbau mehrmals nach der Ernte mit Basudin- Emulsion (150 g) spritzen. Himbeeren. Die sicherste Maßnahme gegen die Ruten krankheit ist zu- sagende Bodenpflege(Bodenbedeckung mit Hümusstoffen! Kein Kalk! Saure Düngemit- tell). Vorbeugend die jungen Triebe zwei- bis dreimal mit Kupfer(200 g mehr als angegeben). Rapidnetzer(50 g) spritzen.(Mit- telnachweis siehe oben.) Gemüsebau Tomaten. Alle zwei bis drei Wochen müssen die Tomaten am besten mit Rot- kupfer hinterläßt auf den Früchten keine sichtbaren Flecken) gegen Blatt krank- heiten gespritzt werden. Wer das nicht tut, wird keine Freude an der Ernte haben! Ebenso notwendig ist die Spritzung des Sellerie gegen Rost. Bei Bohnen werden braune Flecken mit schwarzem Rand an Hülsen und Blät- tern durch die Brennfleckenkrank- heit verursacht. Bekämpfen: Aus kranken Beständen kein Saatgut! Vorbeugend Kup- fer, Dithane(200 g) oder Orthocid(200 g) an- wenden! Dagegen beruhen wässrige Flecken auf den Hülsen und durchscheinende Flek- ken auf den Blättern auf Ansteckung mit Fettfleckenkrankheit. Kupfermit- tel spritzen!(Mittelnachweis siehe bei Bee- renobst.) Bei Spargel ist im Gegensatz zu den Vorjahren mit dem vermehrten Auftreten von Rost zu rechnen. Bei stechreifen An- lagen muß das junge Kraut vor Ansteckung durch Spritzung mit Orthocid(200 g, Dithane(200 g) oder mit einem der oben- genannten Kupfer präparate geschützt werden. Die Spritzung ist gegen Ende des Monats zu wiederholen! Werden Larven des Spargelkäfers beobachtet, so ist ein Insek- tengift(Achtung, nicht mit Bienengiften in die Blüte spritzen!) wie Aktiv-Gesarol-50 (200 g), Nexit(200 g) zuzusetzen. Das bienen- un gefährliche Toxaphen kann jederzeit, also auch während der Blüte(mischbar mit Kupfer) verwendet werden. Werden die Gemüsepflanzen von Insek- ten, wie Blattläus en, Erdflöhen, Kohlfliegen(Gießverfahren), Boh- nenkäfer(%hnach der Blüte) befallen, ist rechtzeitig mit den genannten Insektenmit- teln zu spritzen, Das bienen un giftige To- xa phen gegen Läuse als Emulsion S Prit zen. Weinbau Die Blüte der Reben ging in der letzten Juniwoche zu Ende. Die Nachblüte- spritzung ist die wichtigste Spritzung der Reben zum Schutze gegen Peron o- 8 POT a. Die weiteren Spritzungen gegen Peronospora sind vom Verlauf des Wetters abhängig und müssen nach dem Inkubations- kalender oder einer Spritz- und Stäubeuhr ermittelt werden.(Bezug durch Verlag J. Rimmler, Freiburg, Postfach 12.) Bei der Nachblütespritzung werden den unten se- nannten Kupfermitteln(200g) Netz- schwefel gegen Ascherich zugesetzt. In der zweiten Julihälfte ist die Sauer- 6 urmbekämpfung notwendig, außer den Mitteln gegen die Pilzkrankheiten ist ein Insektengift wie Aktiv- Ges ar ol 50 (200 g) oder Nirosan 6500g) oder E 605 (40 g) zu verwenden. von Spindelbüschen. Etwa schon anfallendes Frühobst kurz vor der Baumreife ernten. Ziergarten Zu dicht stehende Sommerblumen ausdünnen. Frühlingsstauden mit klumpigen Wurzelstöcken teilen und ver- pflanzen. Erstarkte Sämlinge von Stauden verpflanzen. Mit Ausnahme bezeichneter Samenträger am Stock keine verblühten Blumen oder Fruchtbildung dulden. Ref e Samen(z. B. Akelei) abnehmen, im Schat- ten nachtrocknen, in Tütchen füllen, genau bezeichnen, mäusesicher aufbewahren. Eige- ner Samenbau hat jedoch im Ziergarten fast ebensowenig Zweck wie im Nutzgarten, da die Sortenreinheit kaum gewährleistet 18. Anfang Juni gesäte Z weljahrsblüter jetzt im Abstand von 2025 Zentimeter auf Anzuchtbeete verstopfen. Zurückschneiden abgeblühter Stauden und Einjahrspflanzen wie KRittersporn, Löwenmäulchen, Ringelblume, Helenium und andere nicht vergessen. Auch Fingerhut blüht wesentlich länger, wenn der Blüten- stand jeweils soweit zurückgenommen wird, daß keine Samenbildung aufkommt. Bei Rosen nicht nur die verblühte Blume, sondern den Stengel mindestens bis zum zweiten Blatt unterhalb der Blüte ab- schneiden, um besseren Durchtrieb zu er- zielen. Moosbildung im Rasen ist Anzeichen für Versauerung des Bodens und zuviel Nässe. Moos ausharken, Kahlstellen neu ansäen, wenig gießen. Für Spätherbst oder Winter Kalkung vormerken. 7 M. S. Gartenfunk im Juli Südwestfunk /Landesstudio Rheinland-Pfalz Aus dem Landfunk- Programm Sendezeiten: Werktags 12 bis 12.10 Uur; sonntags 12 bis 12.13 Uhr So., 10. 7. Besuch der Bundesgartensckau. Di., 12. 7. Immergrün— Gedanken zum Zwisckhenfruchtbau. Fr., 15. 7. Die Ein machzeit ist da. Di., 19. 7. Hacken und Häufeln— Boden- pflege im Sommer. Mi., 20. 7. Winke für den Obstbau. Im Frauenfunk des Südwestfunks Mo., 25. 7., um 9.10 Ukr: Das vierte Garten- gespräch mit August- Vorschau. Paul Fischer:„Buntblättrige Pflanzen/ Ihre Kultur und Verwendung“. 130 Seiten Teæt mit 61 Abbildungen und vier farbigen Bildtafeln. Format R244, Kunst- druch papier, mehrfarbiger, gelackter Ein- band. Bayerischer Landwirtsckaftsverlag, München. Ein in seiner Art ungemein liebevoll aus- gestattetes Spezialbuch ist der schon außerlich sehr schmucke Band„Buntblätt-⸗ rige Pflanzen/ Ihre Kultur und Verwen- dung“ von Paul Fischer, Sein Wirkungs- kreis am Münchener Botanischen Garten mag dem Verfasser dieses aus dem Zeit- geschmack erwachsene Thema besonders nahegebracht und ihm vor allem die Mög- lichkeit einer so umfassenden Uebersicht gegeben haben. Der Nachdruck liegt dabei nicht nur für den Gartenfreund, sondern wohl auch für den Berufsgärtner auf den ungewöhnlich fein differenzierten Bildern nach Schwarz- Weiß-Fotos und Farbauf- nahmen des Verfassers, der jede Absonder- lichkeit des bunten Laubes von der zar- testen Aederung bis zur großflächigen Panaschüre mit seiner Kamera nachzuzeich- nen wußte. Im Vergleich zu dieser Wunder- welt der Formen und Farben erscheint der Text allerdings etwas knapp und trocken, zumal meist nur die Behandlung bis zur Verkaufsfähigkeit im Blumengeschäft dar- gestellt wird. Eine Erweiterung nach der Seite des Blumenliebhabers, ein Namen- verzeichnis und womöglich ein paar gute Tabellen über Standortbedingungen und Zimmerkultur der Hauptgruppen würden den Wirkungsbereich dieses in seiner Idee so schönen und aktuellen Buches wesent- lich vergrößern. M. S. Blutkreislauf- Störungen WURZELSEPP Blutkrei slauf-Tee (Herz- Arteriosklerose- Tee) Altelnverkauf: DROGERIE Gegr. 1883 wie erhöhten Blutdruck, Schwindelgefühl, Reizbar- heit, Herzklopfen, taubes Gefühl in den Fingern u. a. Dann eine gründliche Kur mit Mühlhan's beliebtem Packung DM 1. 75 Luduoig& Schü helm d Mannheim, O 4, 3 el. 4 29 19 u. 4 29 45 Huberl Hitscl 5 kratringe Am Paradeplatz— D 1, 2 gar ab le,. ON gestele bekannter N Das Haus der 1000 Uhren Bekanntmachungen ö Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH ver- Sibt folgende Arbeiten: 1. Kunsfsteinarbeiten Montagetreppen) für die Wohnbauten am Aubuckel, Punkthäuser, 2. 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Reidel, Ehefrau des Kaufmanns Hermann Klein in Mannheim, auf Gemarkung Mannheim. Die Versteigerungs- anordnung wurde am 4. Januar 1954 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaub- haft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 8 55 ZVd mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Grundstückswert wird gemäß 8 74a Zud auf 137 000, DM kest- gesetzt. Gegen diese Festsetzung ist nach vorheriger Anrufung des Amtsgerichts Mannheim die sofortige Beschwerde an das Landgericht Mannheim zulässig. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges nach hier einzureichen. Grundstückbeschrieb: Grundbuch von Mannheim Band 263 Heft 24 Lgb. Nr. 4857g: 4 Ar 96 am, Hofreite mit Gebäuden an der Prinz- Wilhelm- Straße 4(jetzt Stresemannstraße. Schätzungswert: 137 000, DM: Zubehörwert: 20,.— PM. Mannheim, den 28. Juni 1955 8 Notariat V als Vollstreckungsgericht. ir halten die alten Preise! Roggenmischbrot 1500 Gramm DM 1. 1000 Gramm DM 567 Vollkornbrot.. 1000 Sremm b, 0 Kümmelbrot„000 Sremm Pb„66 Kommisgsbroft. 1000 Stemm 9„84 Landbrot rund, nach Schwefzer Art n 1500 Gramm DM 1.08 1000 Sramm DM 72 Weißbrot 500 Sramm DM 40 1000 Sramm DM. 80 W* DM 8 paderborner Schnifibrot „05 500-Sramm- Paket Milch- und Tufelbrötchen GEO SS ENS CHAT T iNN NH ETA EG. N. E. H. Us retledeRE RUCcNVSRSU TIE dedetz Baud N Nods U AFN Schirmreparaturen Mannheim, o 7, 12, Planken,(Nähe Wasserturm). direkt bei Ihrem Schirmmachermeister. Preiswert, fachmännisch, kurzfristig. Schirme HANS GEN Stöcke — Telefon 5 11 96. Am Umbau beteiligte Firmen: . . Entwurf und Bauleitung Alfred Au: bil- Ing. Alexeinder Au JT Mannheim, Haardtstraße 42, Telefon 428 32 PETER KEMPF ve Gipser- und Stukkateurgeschäft VIERNHEIM, wuhelm- Leuschner- Straße 286, Telefon 2 11 J. G. KUHLWEIN Schreinerei— Glaserei Viernheim und Mannheim, Telefon Viernheim 2 66 Ausführung der Wandverkleidungen, Einbauschränke und Türen ALLGATER Elektrounter nehmen MANNHEIM, M 3, 10 Ausführung der elektr. KARI. 5 Telefon 3 10 48 Anlagen 0 Jahre Bau- und Möbelsehreinerei! ALBERT HERRMANN Waldhofstraße 74 MANNHEIM Telefon 5 19 36 Ausführung der Akustikdecken Holz BAU XAVER MAYER (früher A. Markert& X. Mayer) MANNHEINM-NECKARAU Telefon 4 86 55 Angeistrage 40 ——— 7 irkl Neues Geschäftshaus in der Breiten Straße gelien, Wäsche, Gardinen und Jeppiehe Die Breite Straße hat in den letzten Jahren mächtig aufgeholt. An vielen Stellen wurde sie wirklich breit. Großzügige, moderne Kaufhäuser und Läden locken zum Einkaufen. Ein neues Geschäft öffnet heute seine Pforten. Holm heißt die Firma in JI, ein Name der bisher in Mannheim noch nicht geläufig war. Sie kommt aus dem Norden Deutschlands. Ihr Stammhaus steht in Hamburg. Das Mannheimer Geschäft ist die zehnte Filiale im Bundesgebiet und die erste im süddeutschen Raum. 5 Eines der Geschäftsprinzipien dieser Firma heißt„Tempo“. Dafür hat sie mit der Einrichtung der Filiale einen ersten Beweis geliefert. Vor zwei Wochen wurde der Vertrag für das Haus in der Breiten Straße abgeschlossen. Vor zehn Tagen entwarf Architekt Alexander Au Pläne für einen Umbau, mit dem er Fassade und Innen- räume beinahe ganz ‚„umkrempelte“. Ibm auf dem Fuß folgten die Handwerker. Und heute, am Freitag, ist schon die Eröffnung. Wenn die ersten Kunden den Laden be- treten, werden ihn die letzten Handwerker durch die Hintertüre verlassen. Damit wird nicht nur der Beweglichkeif dieser neuen Firma, sondern auch der Verläßlichkeit und dem Arbeitstempo der Mannheimer Handwerker das beste Zeugnis ausgestellt. Den ersten Eindruck von dem neuen Geschäft erhielten wir kurz vor der Er- öffnung, als wir noch kellenschwingenden Gipsern und farbspritzenden Malern sorg- fältig aus dem Wege gehen mußten, während in einem anderen Teil der Verkaufs- räume schon die Regale aufgestellt und eingeräumt wurden. 14 große Schaufenster vermitteln einen Querschnitt durch das reichhaltige Warenangebot. Sie liegen zum Teil in einer Passage. Die Vorderfront des Erdgeschosses ist bereits so vorbereitet, daß sie ohne Schwierigkeiten bei der Verbreiterung der Breiten Straße„abgeschnitten“ und durch Arkaden ersetzt werden kann. 5 Ein„Eingangstrichter-“ schluckt den Kundenstrom und führt ihn in die Verkaufs- räume für Haushaltwäsche. Hier liegt in den Regalen„alles fürs Bett“ von den billigsten Nesselbezugstoffen bis zum feinsten Damast. Die übrigen Waren findet man in weiteren drei Etagen, von denen jede 350 Quadratmeter Fläche hat. Im Keller, dessen Wände, Säulen und Decke geschmackvoll mit Holz verkleidet sind, gibt es Matratzen und Bettfedern. Dort stehen auch die modernen Reinigungs- und Füll- maschinen. Im ersten Obergeschoß ist das Gardinenlager. Von innen beleuchtete Re- gale lassen dort die Stoffe für die Kunden in einem ganz neuen Licht erscheinen. Für jeden Geschmack gibt es etwas: vom altbackenen Blümchenmuster bis zum abstrakten Dessin. Im zweiten Obergeschoß ist das Teppichlager untergebracht. Dort sind preis- werte Sisal- und beste Markenteppiche aufgestapelt. Die Firma Peter Holm wurde 1841 in Hamburg gegründet. Sie beschäftigt 1500 An- gestellte, davon etwa 100 in Mannheim, und besitzt einen umfangreichen Fuhrpark. Für die soziale Betreuung ihrer Angestellten wurde eine eigene Versicherungskasse, arztliche Betreuung und ein Urlaubsheim an der Ostsee eingerichtet. 5 Dus ergibt für sie. gute Leistung für wenig Geld iche Vorteile machen zufrieden? n der umfongreichen Verkoufsproxis unseres Unternehmens werten wir die Anregungen und Wönsche unserer Kunden sorgfältig aus und erstellen daraus unsere Angebote . TkEppichk ab heute in Mannheim, J J, 3.4 Breite straße Semmel. Nr. 54206 asu„ HANNOVER MANN NEM„ AON e KEH„ tos ECK» ScAHNAESWN GS MEN DOEEERE STRAND Am Umbau beteiligte Firmen: werkstätten für Möbel und Innenausbau AUGUST KIEFER MANNHEIM, Burgstr. 35/37, Tel. 4 36 62 Unverbindliche Beratung in allen Fragen des Ladenbaues und der Innenraum- Gestaltung. 15 HEINRICH MoM 8 Werkstätte für Bau- und Möbelschreinerei Mhm.-Neckarau, Neckarauer Straße 71, Tel. 4 85 79 5 Schreinerei WILHELM NUVU SS G 7, 12 Mannheim Tel. 3 13 96 Werkstätte für Innenausbau vorm. Engelbert Fritz ENGELIBERT BAU MBUScH BAU SCHLOSSEREI Mannheim K 3, 25 Tel. 3 11 86 KARL SPRINGMANN Laden- und Innenausbau— Bauschreinerei 5 Elfenstraße 7 Mannheim Telefon 5 11 60 J. MAURER Zentralheizungen L 2, 12 MANNHEIM Tel. 5 15 15 FRITZ KC RNER Malermeister Seckenheimer Straße 80 Tel. 4 22 09 Mannheim 5 ens ends chest tos GaRbi NEN Bren WASCEE Telefon- Im desrat nach u gung regierb Bunde diesem wie in am 13 Die bildete darfsfe sehene tungsk durch lich be rechne lungsa Bunde: verglei halten. Neuvel Hierge ken er Die Zuschü einen Verein jährlic schieße jedoch daß de höhere verein 1. Jan Ar chi.) Gesam tallind striege das Pr In ein lich, di gesetzt Wie mit de tallind rakter punkte zenver tere 2 14 11 in 42 2 14 711 E Fr„ 00 eister. ristig. töcke 5 11 96. 62 79 A 96 86 Nr. 183/ Freitag, 8. Juli 1955 MORGEN Selte 11 ——— INDUSTRIE UND HANDEL Altmieten-Erhöhung nun doch beschlossen Im Vermittlungsausschuß zwischen Bun- desrat und Bundestag konnte am 7. Juli nach mehrstündigen Beratungen eine Eini- gung über das Mietengesetz der Bundes- regierung erzielt werden. Bundesrat und Bundestag können das Gesetz somit noch in diesem Monat verabschieden; es dürfte wie in Bundestagskreisen vermutet wird— am 1. August in Kraft gesetzt werden. Die Hauptschwierigkeit im Bundesrat pildete die Kostenvergleichsmiete. Im Be- darfsfalle sollte, nämlich wenn die vorge- sehene Mieterhöhung nicht die Instandhal- tungskosten deckt, der Mieterhöhungssatz durch Kostenvergleich mit anderen— ähn- lich beschaffenen— Mietobjekten eigens be- rechnet werden.) In der Sitzung des Vermitt- lungsausschusses wurde hinsichtlich der vom Bundesrat ursprünglich abgelehnte Kosten- vergsleichsmiete beschlossen, diese beizube- halten. Auch die freie Mietvereinbarung. bei Neuvermietungen soll bestehen bleiben. Hiergegen hatte der Bundesrat auch Beden- ken erhoben. Die Länder haben jedoch hinsichtlich der Zuschüsse des Bundes für Mietbeihilfen einen Erfolg erzielt. Es bleibt zwar bei der Vereinbarung, daß der Bund den Ländern jährlich 13 Mill. DM zu diesem Zwecke zu- schießen soll. Wenn eine Landesregierung jedoch dem Bundesfinanzminister nachweist, daß der Zuschuß. nicht ausreicht, dann kann höhere Dotierung erfolgen. Schließlich wurde vereinbart, daß das Gesetz in Berlin erst am 1. Januar 195% in Kraft treten soll. 40-Stunden-Woche Arbeitgeber- DGB- Gespräch hi.) In Königswinter fanden zwischen dem Gesamtvorstand der Arbeitgeber in der Me- tallindustrie und dem Vorstand der Indu- striegewerkschaft Metall Besprechungen über das Problem der Arbeitszeitverkürzung statt. In einem Kommuniqué dazu heißt es ledig- lch, diese Gespräche würden in Kürze fort- gesetzt. Wie verlautet, hatte dieses erste Gespräch mit den beiden Spitzenverbänden in der Me- tallindustrie lediglich informatorischen Cha- rakter mit dem Ziel, zunächst die Stand- punkte vorzutragen. Die Vorstände der Spit- zenwerbände werden nun zunächst über wei- tere Möglichkeiten der Arbeitszeitverkür- — Freie Devisenkurse vo m 7. Juli Geld Prief 100 belg. Franes 8,36 8,38 100 franz. Francs 1,1972 1,1992 100 Schweizer Franken 95,85 96,05 100 holl. Gulden 109,685 109,905 1 kanad. Dollar 4,274 4,284 1 engl. Pfund 11,669 11,689 100 schwed. Kronen 80,825 80,985 100 dänische Kronen 60,305 60,225 100 norw. Kronen 58,305 56,425 100 Schweizer Franken frei 98,22 1 US-Dollar 4,2086 4,2186 10 DOM-W= 500 DM-O;: 100 DPM-O= 21, 24 DM-W. zung beraten. Vorher hatten mit den beiden Spitzenverbänden von Druck und Papier ebenfalls solche Gespräche stattgefunden, wo- bei die Gewerkschaftsver treter wünschten, die Arbeitszeitverkürzungen in den Tarifver- trag aufzunehmen. Die Arbeitgeber- Vertre- ter lehnten dies jedoch ab. Auch die Vertreter der IG Metall wünschten bei den Bespre- chungen in Königswinter eine Aufnahme der Arbeitszeitverkürzung in die Tarifverträge. Die Arbeitgebervertreter lehnten einen sol- chen Einbau ab zugunsten einer einzelbe- trieblichen Regelung. Gesetzliche Neuregelung der Bausparprämien (hi.) Die Bundesregierung hat dem Bun- desrat den Entwurf einer„Verordnung zur Durchführung des Wohnungsbauprämienge- setzes zur Stellungnahme übersandt. Der Entwurf enthält die in Paragraph 9 des Ge- setzes vorgesehenen Vorschriften über die Anwendung von einkommensteuerlichen Vorschriften über Bausparverträge, über die Bestimmung der Genc senschaften, die zu den Bau- und Wohnungsgenossenschaften gehören, sowie über den Inhalt der Sparver- träge. Nach Paragraph 2 des Gesetzes werden Steuerprämien nicht gewährt, wenn vor Ab- K URZ NACHRICHTEN hi) Das Bundeskabinett hat dem Bundes- rat einen Verordnungsentwurf zur Aufhebung der Vorschriften für die Nachtarbeit Jugend- licher Zur Stellungnahme übersandt. In der Be- gründung heißt es, die Aufrechterhaltung der Eriegserlasse erscheine nicht länger vertretbar. Es geht dabei um die Nachtarbeit Jugendlicher in den Betrieben in der Papier- und Pappen erzeugung, sowie der Zellstoffherstellung. Diese Nachtarbeit diene überwiegend nicht der Be- rufsausbildung, sondern sei, durch betriebs- technische Gründe bedingt. Falls die Nacht- arbeit Jugendlicher wegen der Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses dringend erfor- derlich erscheine, könnten befristete Ausnah- men im Verwaltungswege gestattet werden. Baden- Württembergs Ausfuhr-Rekorde Waren im Werte von 337,97 Mill. DM sind im Mai aus Baden-Württemberg ausgeführt worden. Damit wurde das Ergebnis des Vor- monats um 30,7 Mill. DM oder 10 v. H. über- troffen. Gegenüber dem Mai des Vorjahres be- trug die Zunahme nach einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums sogar 23,8 v. H. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurde ein Ausfuhrerlös von insgesamt 1530,7 Mill. DM erzielt. Dieses Ergebnis liegt um 26, 7 v. H. höher als in der entsprechenden Vergleichszeit des Vorjahres. Im Bundesgebiet stieg die Ausfuhr in der gleichen Zeit nur um 19 v. H. an. Mit Fragebogen gegen Gewerkschafts-Abhängigkeit (AP) Der dreiköpfige Ausschuß der Inter- nationalen Arbeitsorganisation(ILO), der die Unabhängigkeit der Arbeitgeber- und Arbeit- nehmerorganisationen in den 70 Mitgliedstaa- ten prüfen soll, hat am 5. Juli seine erste Sit- zung abgehalten. Vor allem der Status der Ar- beitgeberorganisationen in den kommunisti- schen Ländern, der auf den ILO-Konferenzen wiederholt zu Auseinandersetzungen Anlaß gab, sowie der Status der Gewerkschaften in Südamerika, wo oft das Verhältnis zu den Re- gierungen unklar ist, dürften dabei untersucht werden. Die Mitglieder des Ausschusses, ein Brite, ein Mexikaner und ein Pakistani, be- schlossen, zunächst den Mitgliedstaaten Frage- bogen zuzusenden. Viel erhofft von Genf (AP) Obligationen des kaiserlich- russischen Reiches, die seit 1919 nicht mehr bedient wer- den und von der sowjetischen Regierung nicht anerkannt worden sind, wurden am 6. Juli an der amerikanischen Börse flott gehandelt. Ihr Kurs hat in den letzten beiden Tagen scharf angezogen. Sie notieren zur Zeit mehr als dop- pelt so hoch wie zu Beginn des Jahres, näm- lich mit 10 statt damals noch 4¾(100 bzw. 47,50 Dollar für die 1000-Dollar- Stücke) für die zaristische 6½prozentige Anleihe von 1919 und die 5/ prozentige von 1921. Im Jahre 1939 waren beide auf 0/0 gesunken. Die Raiffeisen-Hauptgenossenschaft Rheinland-Pfalz und die mit ihr verbundene Raiffeisen-Zentral- kasse haben am 7. Juli auf ihrer Jahreshaupt- versammlung in Neustadt ihre Jahresbilanzen vorgelegt. Der Umsatz der Hauptgenossenschaft betrug 1954 76 Mill. DM, 12 Mill. DM mehr als 1953. Damit kann für das abgelaufene Jahr eine Warenrückvergütung an die Mitgliedergenos- senschaften von rund 206 000 DM ausgeschüttet werden. Der Reingewinn beträgt 40 417 DM. Trotz erhöhter Unkosten konnte der Unkosten- satz im Verhältnis zum Umsatz von 3,32 auf 2,57 V. H. gesenkt werden. Die Delegierten be- schlossen den Reingewinn zur 4prozentigen Verzinsung der Geschäftsanteile und die rest- lichen 11 000 DM zur hälftigen Beschickung der gesetzlichen und freiwilligen Rücklage. Effektenbörse Mitseteilt: lauf von fünf Jahren die Bausparsumme ganz oder teilweise ausgezahlt oder Ansprüche aus dem Bausparvertrag ganz oder teilweise be- liehen werden. Bereits gewährte Prämien sind dann an das Finanzamt zurückzuzahlen. Ohne Berufsordnungen Un zuverlässige ausschalten hi) Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine Novele zur Aenderung und Neuge- staltung der Gewerbeordnung ausgearbeitet, die noch vor den Parlamentsferien in den Bundestag eingebracht werden soll. In Be- sbrechungen mit den Vertretern der Spitzenverbände der Wirtschaft wurde diese Novelle am 6. Juli in Bonn ausführlich be- raten. In der kommenden Woche sollen dar- über noch Besprechungen zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und den Län- dervertretern stattfinden. Unter anderem ist mit der Novelle auch eine Neugestaltung des 8 35 der Gewerbe- ordnung derart vorgesehen, daß eine Aus- schaltung unzuverlässiger Elemente aus dem Gewerbe gewährleistet wird. Die Novelle sieht darüber hinaus eine wesentliche Re- form der Gewerbeordnung vor. So soll die Vielzahl von Gewerbelegitimationskarten fallen, ebenso der Zwang für die Handels- vertreter, diese Karte mit sich zu führen. Weiter wird eine Vereinheitlichung der ver- schiedenen Gewerbescheine zu einem Reise- gewerbeschein angestrebt. Auch der Umfang der Meldepflicht nach 8 14 der Gewerbeord- nung soll genauer umrissen und eine Reihe auf Grund der Entwicklung der letzten Jahrzehnte antiquierter Bestimmungen aus- gemerzt werden. Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt/M., 7. Juli 1955 Börsenverlauf.(VWD) Geringe Unternehmungs üÜberließen die Kursgestaltung zumeist dem Zufall. die Pr.vatkundschaft keine größere Unternehmun lust und entsprechend nachlassender Ordereingang Da das Angebot überwog, und das Ausland und Sslust zeigten, stellten sich im allgemeinen Kurs- abschläge ein, die aber selten über 2 Punkte hinausgingen. Montane und IG-Farben-Nachfolgegesell- schaften gaben auf Gewinnmitnahmen mehrprozen auf 52 ermäßigt. Kaliaktien nach den letzten stark tro- und Versorgungswerte knapp behauptet. Sehr mit 215 einen Kursgewinn von 7 Punkten verzeich und konnten erst 6 Punkte schwächer zu 300 den der bekannten Aufbaupläne um etwa 12 Punkte tendierten unregelmäßig. Steigerungen bis zu 3 gegenüber, Bankenrestquoten etwa gehalten. In Umsätze nachgelassen, da sich die Käufer durch mutliche Umstellung zurückhielten. Fest verzinsli tig nach, IG-Farbenliquis bei lebhaften Umsätzen en Steigerungen bis zu 6 Punkten gedrückt, Elek- fest tendierten erneut Süddeutsche Zucker, die neten. Degussa unterlagen erneutem Abgabedruck Besitzer wechseln. Feldmühle zogen auf Grund an. Großbanken- Nachfolger und Regionalbanken Punkten standen Abschläge bis zu 4 Punkten Reichsbank- Neugiro- Sammelanteilen haben die die sich widersprechenden Gerüchten über die ver- che Papiere anhaltend freundlich. Aktlen 6. 7. 7 Aktlen 6.7. 75 Aktlen. 7.7. Ae 296/ 205½ Harpener Bergbau 137½ 137½[Dresdner Bk.)) 27 27 SCG 292 Heidelb Zement 281½ 280 Rhein-Main Bank 270 200 oo 2 5 85 Hoesch) 710* Relchsb.-Ant. Sa 82 80 ½ Conti Gummi Lang Daimler-Benz. 303 302 Mannesmann, 128 197%. Dt. Erdöl! 205 ½ 190 Rhn, Braunkohle 291 ¼ 2920 N Degussa 30⁰⁵ 300 Rheinelektra 175 176 Bergb. Neue Hoffg. 153½ 15 Demag 277 273 RWE. 2220 220 Dt. Edelstahl!. 230 220½ Pt. Linoleum 28 28 Sellwolft.„ 107 109 Dortm Hörd.Hütt 1%½ 151½ Durlacher Hof 143 143 Siemens& Halske 204 292½[ Selsenbere. 150 15404 Eichbaum-Werger 170 17⁴ Südzucker. 209 14 GHH Nürnbers 255½ 252 Enzinger Unſop 254% 254%½[ Ver. Stahlwerke) ½ 2½[ Hoesen 168%½ 107% IG-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 198% 195 Klöckn.-Humb. D. 203 8 Ant.-Sch.) 523/ 51¾% Badische Bank 194 194 Klöckner 1730 171 BAFF. 287 Sommerzbank))) 22 21½ Hütten Phönix—— Farbenf. Bayer 278 275½½[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 195½ 1921½ Farbwerke Höchst 233 232 ½ u. Credit- Bank] 220 22⁰ Rbeinst. Union 221 22⁰ Felten& Guill. 235 233½ Deutsche Bank)) 2% 27 Stahlw. südwestf. 185 182 Grün& Bilfinger! 190%— Süddeutsche Bank! 240 242 Thyssenhütte. 176 178 5 RM- Werte. 9= Restquoten BERICHTE AUS UNTERNEHMEN Dividenden- Vorschläge vereinigte Seidenwebereien AG, Krefeld 3/ auf Stammaktien und 6% auf Vorzugsaktien HAN 28.. Schluchseewerk AG, Freiburg/ Brsg.— 4%. Expreßwerke AG, Neumarkt/Opf.— 8%%(HV 5 See Kaiserslautern, Kaiserslautern— 5%(HV 9. 70. Dividenden- Ausschüttungen Rheinisch- Westfälische Eisen- und Stahlwerke Ad, Mülheim/Ruhr— 5% für 1953 und 6% für 1954(It. HV 5. 7.). Oldenburger Hefe- und Spirituswerke AG, O1 denburg(Oldb.)— 7%. Kampnagel AG, Hamburg— 6%. Concordia Lebensversicherungs-AG, (it. HV 6, 7.). Deutsche Erdöl AG, Hamburg— 7%. Marktberichte vom 7. Juli Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (Vp) Preise in DM je kg Vorwoche in Klam- mern). iInlandsfleisch: Ochsen 3,90— 4,00(3,704, 00); Rind 3,90—4, 00(3,90—4, 10); Kuh 3,30—3,50(3,30—3,50) Bullen 3,90—3,95(2,80—4, 10); Schweine 3,00—3,20(3,10 bis 3,30); Kalb 4, 204,60(4, 404,90); Hammel 3780 bis 3,50(3, 203,50). Tendenz: mittel, für Importfleisch Köln 8% keine Notierung. 5 Mannheimer Ferkelmarkt (Wo) Auftrieb: 69(in der Vorwoche 93); Ferkel und 1 Läufer. Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 30 DM(40 DM) und über 6 Wochen alt 43—58 DM (48—58 DM); Läufer gs DM( je Stück. Markt- verlauf langsam, Ueberstand. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) weiterhin reichliche Anfuhr. Nachfrage besonders nach Obst und guten Qualitäten in Ge- müse. Leichte Ueberstände in Salat, Rettich und minderen Kohlqualitäten. Es erzielten: Blumen- kohl 30—75; Bohnen ausl. 35—40; dto. 60; Erbsen 15—25; Treibhaussalatgurken ausl. 60—80; dto. dt. 55—70; Karotten Bd. 28-30; Kartoffeln 13,50—14,50; Kohlrabi Stück 6—8: Meerrettich 50—60; Petersilie 7—10; Radieschen Bd. 38—12; Rettiche Bd. 8-10; Rotkohl 20—25; Fhabarber 8—10; Kopfsalat Stück dt. I 10—14; II 6—10; Schnittlauch 7-10; Spinat 20; Tomaten holl, 85-90; dto. ital. 35—40; Frühweig- kohl 12—15; Frühwirsing 12—14; Zwiebeln dt. 20 bis 22; dto. ausl. 22—25; Aepfel ausl. 4050; Apfel- sinen 80—100; Aprikosen 65—70; Bananen Kiste 14 bis 16; Erdbeeren 40—65; Heidelbeeren 70-75; Johannisbeeren 28—30:; Eirschen 30—65; Grape Fruit 45—50; Pfirsiche ausl. 55—65; Stachelbeeren unreif 20; Zitronen Kiste 38-40; dto. Stück 15—18. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz in Obst be- kfriedigend, in Gemüse immer noch langsam. Ab Montag Beginn der Anlieferung 6.00 Uhr früh. Es erzielten: Erdbeeren A 50—65; B 38-48; Johannis- beeren rot 30—32; dto. Schwarz 132—136; Stachel- beeren unreif 20—25; Himbeeren 48-60; Heidel- beeren 60; Süßskirschen IA 4-55; A 30—41; B 20 bis 29; Sauerkirschen 35—47; Kopfsalat ohne Inter- esse; Treibhaussalatgurken I 35—50; II 20—30; Weigkohl 7—8; Rotkohl 14—15; Wirsing 4-6; Kohl- rabi Stück 3—6; Karotten Bd. 9—12; Erbsen 15-16; Tomaten A III 60; A II 55; A III 50; B 35. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr in Johannisbeeren rot und schwarz, gleichbleibend hoch. Flotter Absatz, ge- ringe Kirschen-Anfuhr., nachgebende Preise, lang- samer Absatz. Es erzielten: Erdbeeren 38-52; Süß- Kirschen A 30—53; B 24—29; C 16-22; Zucker- kirschen A 28-34; B 24—27; C 16-20; Sauerkirschen A 30-40; B 20—28; Stachelbeeren grün 15-24; dto. reif 28—33; Johannisbeeren rot 29—33; dto. schwarz 137—143; Himbeeren 50—88; Heidelbeeren 60-63; Salat 3—6; Bohnen 53; Erbsen 17-18. g NE-Metalle Kupfer 399,25—403,25 DM Blei 127,00 128,00 DM Aluminium 240,00— 242,0 PPM g Zinn 893,00 DM 4 eee fpomlllen-Machtiehten Schwiegermutter, Frau geb. Vollmer gegangen. Mannheim, den 7. Juli 1955 Jungbuschstraße 25 In tlefer Trauer: Hermann Söldner ö friedhof Mannheim. Schmiedemeister 1. R. im gesegneten Alter von 83 Jahren. Mm Neckarau, den 6. Juli 19535 Fischerstraße 7 gegangen. Mh m.- Friedrichsfeld, den 7. Juli Edinger Straße 38 Gertrud Schuler Nach schwerem Leiden ist gestern meine herzensgute Frau, unsere über alles geliebte Mutter, Oma und Luise Söldner im Alter von nahezu 62 Jahren aus unserer Mitte Hermann Söldner zun. ö Herbert Söldner u. Familie Irmgard Lantz geb. Söldner u. Familie ö Hildegard Funk u. Familie nebst allen Anverwandten Beerdigung: Samstag, den 9. Juli 1955, 10.00 Uhr, im Haupt- Nach kurzer Krankheit verschied mein lieber Mann, unser lieber Schwiegervater und treusorgender Opa und Onkel, Herr Philipp Wörns In tiefer Trauer: Katharina Wörns geb. Zeilfelder Settchen Wörns geb. Fath Elisabeth Wörns geb. Hirsch Enkelkinder u. Anverwandte Beerdigung: Samstag, 9. Juli 1955, 11 Uhr Friedhof Neckarau Mein geliebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwieger- vater, Großvater, Schwager, Onkel und Vetter, Herr Egon Schuler ist am 6. Juli 1955 im Alter von 51. Jahren für immer von uns Im Namen der Trauernden: Beerdigung: Freitag, 8. Juli 1955, 14 Uhr Friedhof Friedrichsfeld Allzu früh nahm Mutti, Frau Eigene Scholle 63 Beerdigung: Samstag, hof Käfertal. u. Familie Mann, Herr im Alter von 52 Jahren. Die Beerdigung fand in die vielen Kranz- und lichsten Dank. Hauptfriedhof Krematorium Ebert, Fritz, Rhein 0 Franziska Gries Mhm.- Waldhof, den 6. Juli 1955 Unerwartet schnell verschied am 30. Juni 1955 mein lieber, guter Felkx Hinz All denen, die in Wort und Schrift so innigen Anteil nahmen, meinem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben, und für Mannheim, den 7. Juli 1955 Steubenstraße(Behelfsheim) Bestattungen in Mannheim Freitag, 8. Juli 1955 Blaessing, Paul, Eisenstraße 100 3 Friedhof Friedrichsfeld Mitgeteilt von der Frledhofverwaltung der mir der liebe Gott meine liebe N nes ten geb. Balz 3 In tiefer Trauer: Heidi Gries und An verwandte Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme u. die zahl- reichen Blumen- spenden beim Hinscheiden mei- Franz Berberich sagen wir allen herzl. Dank. Ganz besonderen Dank der Herrn Oberamtmann Hirt, für seinen ehrenden Nachruf, den Hausbewohnern Freunden und Bekannten, die den Verstorbenen zur letzten Ruhestätte geleiteten. Mannheim, den 7. Juli 1935 Jungbuschstraße 22 und Kranz- lieden Mannes, unseres gu- Vaters, Herrn waltung der Bundesbahn, sowie allen Frau Hedwig Berberich und Kinder den 9. Juli 1985, 10.30 Uhr im Fried- Rohrhof bel Brühl statt. Blumenspenden sage ich meinen herz- uber 60 le Für uns alle noch unfaßbar, wurde unser lieber Bruder, Herr im Alter von 57 Jahren von uns genommen. Mhm.- Rheinau, den 5. Juli 1955 Relaisstraße 168 Feuerbestattung: Freitag, den 8. Juli 1955, um 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. Fritz Ebert Metzgermeister In tlefer Trauer: Die Geschwister und Angehörigen Stilmöbel In tlefem Schmerz: Anni Hinz geb. Habermeier au, Relaisstraße 188 225 Ka Wesch, Peter, Langer Schlag 1141»13.00 Schuler, Egon, Edinger Straße 3 14.00 Stadt Mannheim hne Gewähr Friedr. 1955 Ha waldh Ka Heidel Ha Schönausiedlung: Gertrud Kremer, Lampertheim: Hela-Werbung Hesse, Schreivberstraße 17. Tel. 6 15. Schriesheim: Georg Knäpple, Ladenburger Str. 32(Tel. 3 19) Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Heidlbg.-Rohrbacn: Fritz Bollmeyer, Brunnengase 18-24 Ladenburg-Neckarhausen: Sievertstraße 3 72 5 3 Unser Dieter hat ein schwesterlein dus allen Epochen 5 code . I* In dankbarer Freude: Elk AMR Al Gertrud Schwarz geb. Simmel Münnheim Kunststreße 3 Heidelberg Hauptst Mannheim, den 8. Juli 1988 8 8 Meerwiesenstraße 25(Reformhaus Riecker) z. Z. Heinrich-Lanz-Krankenhaus 3 7 2 Anzeigen- — Annahmestellen: 5 2 WIR HABEN UNS VERLO BT: Almenhof: H. Schimpf 3 5 Srentanostrene 18 Irmgard Henninger Neckarau: Walter Göppinger, 0 0 rischerstrage 1 Dipl.-Kfm. Gerhard Schiro Rheinau: Chr. Grall, nh. Luzia Dur-. F MANN HET NM, 8. 1011 1955 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323-325 5 * 7 ttowitzer Zeile 18 ichsfeld: Valentin Ihrig, genauer Straße 22 Immer bekömmlich: of: Ad. Heim, Oppauer Str. 20 rlsruher Straße 51 berg: Heidelberger Tageblatt, ns Schmieg, Ladenburg, 1 NMenmmelmer 5 MRT falls. Jalel-Notpon naturrein. I/ Flasche DM 2 17 ohne Glas Seite 12 MORGEN Treltag, 8. Juli 1938“ Nr. 1 yr 158 . 11 nnn n ie 1 1111111. 0 N N n g 0 11 nine een een nenen enen eee iin nee nee 5 0 8* N. 1 8 5 N ie. ä. e f 8 8 5 0 N Winnie —. 8 1 * 8 8 P LL N N K E N i a Isk Akppaf. MXTOR STAAt. MIA Kun 5 8 5* cc p NC 15 öker fuse Hanst Knoret Mok so ge Schöneg +* EU. 200 VORVER CAU 10* Siköfzikb Sgkükg bn. WERNER Sock 5 Alder fioAm* N HEUrE PREMIERE 1300, 1800, 1700, 1900, 2100 8* releton 4 4b fr Ein beschwingtes Fest der heitersten Laune! 1 0 Graziös und kapriziös— elegant und charmant 5 85 WOCHE BIN0 CRO SBV- JOAN FONMTAINE** DEUTSCHER FILMRKLASSIRER 88 ö 5 5 Freitag bis Sonntag 8 8* Reinhold Schünzel's *.* . 5 AMPHITRTYTON 3* mit * 5 WILLY FRTTSCH- KKTHE GOLD- PAUL. KEM ** SANp ROCK- BENRKHOFF- WASCHER * teik: neu* *. NKU kELS Tabor* Montag und Dienstag 1 *- 5* Karl Hartl's * roxl- der Liebling von Millionen- begeistert wieder in inrem neuesten, groffen Flim! 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Durst und Sant Hal N 2 ö Rebellen i i* 2 5 8 5 ue 99 93 5. 4 1 5 85 5 e — 5. een Ucenunge Spannung und Dramatik sind die Weg- 5* e marken dieses farbigen Abenteuers, das 65 vom sengenden Atem der Wüste und der Die unheimliche Wildheit des afrikanischen Dschungels rag heißen Glut menschlicher Leidenschaften durchweht ist. mit seinen überall lauernden Gefahren und seinem mörde- N rischen Klima ist der Schauplatz dieses sensationellen 4 rat Beg.: 9.45, 11.50, 13.45, 16.00, 18.00 20.20 Uhr Jgdl. zugel. Abenteurer- Farbfilms Täglich: 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Uhr ö Ein gewaltiges Werk deutscher Filmkunst Tägl. 22.20 Uhr Adolf Wwohlbrück, K. Hardt, R. Deltgen Spätvorstellung 8 Montag K Po 5 1 nutscmerf rrechheit, pikente e zerisietren chorak Freitag, Samstag 23.00 Uhr VICTOR MATURE- VINCENT PRICE- PIPER LAURIE BIUI INA SeHNEE 1 1400 1600, 1815, 205 keſeſen 7 een Jogendvetbot dritgerſd ernpionhet 45 9 E 0 N KARL MALDEN, BRTLAN AHERNE, O. E. HASSE in dem spannenden Film Abenteuerlich, beschwingt, voller Liebe 8 7, 10 Teleron 3 21 49 Zum Schweigen verurteilt Beg.: 15.43, 17.43, 20.00 Uhr, Sa. Spätvst. 22.00 Uhr Johannes Heesters, Willy Fritsch, Jester Naefe . STERN VN .. ͤ y ddddddTdſdddTddſdTdꝓdſſdſdſſſWWWTddddTTdTTſVTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT——TTWW ..... VT Jane Greer J IX 9 N 18.30 und 20.45 Uhr, Sonntag auch 16.15 Uhr Willi 2 di Telefon 3 1186 Liebe, schmissige Schlager und rassige Tänze 8 illi 0 Täslich: 16.00, 18.15, 20. Zeppelinstr. 23 D ET Iljebfe 1 elfe am ndix 1 8 8„„ 20.30 Uhr 1* Erlenhof Ein lustiger Traum von Sommersonne, Liebes- Ramon Novarro relefon 5 032 03 glück u. Ferienseligkeit mit Peter Pasetti, Rud.. Platte, Doris Kirchner, Hans Moser, Oskar Sima 300000 Dollar und die Ehre eines Sonntag 14.00 Unr:„AUr DES DEOENS sprrzr- Mennes stehen df dem Spiel UNloN FFF is ei Ul b Karl 5 Feudenhelim DiE GrabiaroeREN(Oinemascope) 0 2 E X Heute bis einschl. 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S0. 15 u. 22 Uhr en„K OLONNE SUD, Wildwest-Farbflim g 7 Ih e ut e. 5 1 EIN DENROr Attila. fer Aunnenkönig 8——————— ö Telefon 3 13 90 22.30 Uhr:„DER RETTER VvoN TULONGA“ f 1 I Freitag bi 3 3 IENInAIL Gregory Peck in dem großen Cinemascope-Film ADOII0 2— Drei vom Varieté Plissee die große Moge. ales DAs UNsIcHT BARE METZ mare ie e ggg Bits guenter 2d 0 Cie 10 ae nas burt Geschw. Nixe, N 4, 7 + filaiast EI DENTUNM NACH MFEcMRAu LADENSCHT USS Telefon 485 6s Taglich 20.30 Uhr, Sa. u. So. auch 16.00 Uhr Spätvorstell. Fr. u. Sa. 22.30 Uhr: James Mason: 18.30, 20.43 Uhr Telefon 4 92 76„AUsGESTOS SEN. So. auch 16.13 Uhr 5— 5 40 Freitag bis Sonntag jeweils 23.00 Uhr Spätvorst. l Fr., Sa. 22.45— 2529 65.—— und Sonntag 16.00 Uhr Jugendvorstellung: Nr H. Moser, R. Platte, O. Sima, in dem neuen Film 18.45 u. 21 Uhr(So. a. 16. roge Musikparade:„KAMPF UM DEN PIRATENSCHATZ N 7 Ball im Savoy Arstneer Lerliebfe Ceufe 85 Beginn tägl.: 20.30, Sa. u. So. 18.00 u. 20.30 Uhr mit Rudole Prack, Rudolf Platte, Bi Fonns, // Anxeigen u eee fe.— u 5 * 8 Caterina Valente, Bully Buhlan„ Die Veilchen der Kai— Fr. u. Sa. 22.30 Uhr Spätvst.:„Carmen in Texas Au 77 00 Samstagnacht 23.15 Uhr:„DIE STARKERE“ Telefon 1 66 58 Serin haben Er io f. 5 N N 7 Täglich 20.30, Sa. u. S0. 18.00 u. 20.30 Uhr Pre Telefon 5 98 88 i Pere der L 3 5 8 eleton Tur Sonntag 14 Uhr: Theater- Verein farmonie 90 kilatheeter Das Tal der Könige„ 0 Schönau. Kinder-Märchenvorst. auf der Bühne: „GANSELIE SEL. UND DER KUCRKUCK“ Heute 23 Uhr:. 8 Ur f 5 III Samstag 15 Uhr: 5 N 1 te N ECK ARAU Fr. u. Sa. 22.30:„SCHWARZE LAWINT ET R. Ryan 3 ——ͤ——————————̃ ͤ—ͤ—œ—e—— Nr. itag, 8. r. 10 15“ Freitag 8. Juli 1958 MORGEN Seite 13 1 Entflogen 5 Hellblauer Wellensittich entflogen. Dr. Hennenberger, Neuostheim, Konrad-Witz-Sstraße 1 Fut die Cedbee:- Zoiole! e eee Tägl. 18.00 und 20.30 Tägl. 18.30, 20.45 Uhr v5. auch 13.45, 15.5 Sonn. auch 16.18 Uhr Jugendl. zugelassen! 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Jull: Kindernachmittag, Handballturnier, festliche Illumination des Parkes. bletet viel! e rker SONNTAG, 10. Juli: Pfälzisches Trachtentreffen, Reitvor führungen, Windhundrennen— Aus losung der FParkkest-Lotterie-Prämien. 4 ein Schaufenster. Ryan N e .. Seite 14 MORGEN Freitag, 8. Juli 1955/ Nr. 1 Kunstausstellung Baden-Wäörttemberg 1955 Eine große Uberschob im Stuttgarter Kunstgebäbde Da die große Landesausstellung auf dem Killesberg für das, was heute im Lande Baden- Württemberg an moderner Kunst entsteht, keinen Raum zur Verfügung stellte, wird diese Uebersicht dankenswerterweise vom Württembergischen Kunstverein in den Wiederhergestellten Räumen des Kunst- gebäudes am Stuttgarter Schloßplatz(bis 28. August) gezeigt, zu denen jetzt auch wie- der der alte Kuppelsaal gekommen ist. 1270 Arbeiten wurden eingesandt. 158 Werke nur wurden von einer neunköpfigen Jury in Viertägiger Arbeit ausgewählt. Die Aus- stellung ist also in ihrem Umfange wirklich erlebbar.. Die ausgewählten Bilder sollen die heutige Zeit aussagen“. Es ist auch eine sehr lebendige Ausstellung voller Spannun- gen geworden, bei der man allerdings ge- radezu notwendigermaßen Namen vermißt, die in eine repräsentative Ausstellung Bineingehörten. Doch kann eine solche mög- lichst hieb- und stichfeste Schau ja kaum Aus Einsendungen allein entstehen, sondern müßte von einem Arbeitsausschuß in län- erer Tätigkeit in den Ateliers selber aus- gewählt werden. Stilistische Prinzipien waren also nicht entscheidend für die Aufnahme, sondern Allein die innere Lebendigkeit des einzelnen Werkes. Dennoch ist alles vertreten, was heute formal möglich ist, vom fast schon Historischen Pointillismus Eugen Stamm- bachs bis zur Gegenstandslosigkeit Willi Baumeisters, der eines seiner in verschat- teten Kontinenten drohenden Bilder aus der Montaru- Serie beigesteuert hat. Voll unmit- telbaren Lebens sind die Arbeiten der 76 jährigen Ida Kerkovius, vor allem das Stilleben in seinen starken, leuchtenden Far- ben. Während Erich Heckels„Küstenland- schaft“ und erst recht seine Darstellung eines Flirten die Gelassenheit des Alters ausstrahlen. So groß ist also bereits die Spannweite innerhalb einer Generation. Es Wäre deshalb Unfug, die Ausstellung auf einen Nenner bringen zu wollen. Es ist gesagt worden, die aus dem badischen Landesteil stammenden oder dort ansässig gewordenen Maler seien stärker nach dem Westen orientiert. Das trifft, Wenn man die Frage der ‚Peinture“, der schönen Malerei als Kriterium nimmt, zu auf Maler wie Adolf Strübe, Wilhelm Schnarrenberger, Artur Graf, Walter Becker und in einigen seiner neuen Bilder selbst Auf Otto Dix. Doch auch das großformatige Kriegsgefangenenbild des Stuttgarters Maxim Köhler hat in seinen verhaltenen, sorgsam aufeinander abgestimmten Tönen„Peinture“. Erschütterung aber geht von dem Ausdruck dieser drei Gestalten aus. Sie haben sich in ihr Schicksal ergeben. Eher charakterisiert die Schwaben das Ringen um den Ausdruck eines gedanklichen, ja religiösen Inhaltes. Beispiele dafür sind Wilhelm Geyer und der vergrübelte Volker Böhringer. Oft ist damit das Streben nach der großen Form verbun- den. Nach ihr suchen aber auch Manfred Henninger und Walter Wörn in ihren sin- nenhaft Ja zum Leben in dieser Welt Sagenden Bilder. Henninger tut es unmittel- bar aus der nun bei ihm wieder leuchtend gewordenen Farbe, Wörn aus der fast im Schlemmerschen Sinne gebauten Figur. So- gar die Farbholzschnitte von H. A. P. Gries- haber drängen zur großen Form und selbst der früher so kleinteilige Jakob Bräckle ist von diesem Drang erfaßt. Expressionismus zittert noch nach in den auf Zeichen gerich- teten Bildern von Hans Fähnle und schwingt Koltur-Chronik Die Geistliche Abendmusik in der Mannhei- mer Prinitatis-Notkirche(Wartburg-Hospiz) er- öftnete Ludwig Mayer mit einem sehr fein herausgearbeiteten Orgelwerk von Johann Sebastian Bach, dem Präludium und Fuge in C-Dur, dem die Choralbearbeitung„Von Gott Will ich nicht lassen“ folgte. Hier wie auch bei den im weiteren Verlauf des schönen, ein- drucksvollen Abends wiedergegebenen Orgel- kompositionen von Dietrich Buxtehude(„Nun bitten wir den Heiligen Geist“ und dem Prä- ljudium und Fuge D-Dur erwies sich Ludwig Mayer aufs neue als ein empfindsamer und zugleich gestaltungsfähiger Organist. Mit tra- gender Stimme gab Helene Schmuck drei Arien von Bach, zuerst„Die Armen will der Herr umarmen“(mit obligater Violine und Conti- nuo), dann„Hört, ihr Augen, auf zu weinen“ und schließlich„Ich bin vergnügt in meinem Leiden“ wieder. Nach den beiden Sätzen aus Georg Philipp Telemanns Violinsonate g-Moll die Eberhard Tautz spielte, sang Helene Schmuck dann noch mit schöner Einfühlung das„Vaterunser“ Dietrich Buxtehudes. ew in den Landschaften von Werner Houwalds. Geradezu in eine andere Welt entrücken die Landschaften von Heinrich Eberhard, Johan- nes Maier und Sepp Mahler. Bei den Gegen- standslosen fallen außer Baumeister die kul- tivierten Arbeiten von Max Ackermann, Heinrich Wildemann und Willi Müller-Huf- schmied auf. sowie ein technisch inter- essantes Reliefbild von Rolf Wagner. Mit das Erfreulichste an dieser Ausstellung ist, dag die jüngeren Künstler so zahlreich berücksichtigt wurden. Sie bewegen sich mit herzhafter Unbefangenheit zwischen den Polen der Naturnähe und Abstraktion. Es können auch für sie nur einige wenige Namen stehen. Bei den Malern und Graphikern sind das etwa: Heiner Bauschert, Hannelore Busse, Bert Jäger, Josef Kroha, Luitgard Müller, Walter Roßwag und Helmut Sieger; bei den Plastikern Iris von Boltenstern und Christa Drenhaus mit ihrer großen, stark verein- fachten Liegenden. Bei der Plastik sieht man die köstlich vereinfachten, daseinsgeschwellten Figuren von Altmeister Alfred Lörcher. Otto Baum zeigt neben der zeichenhaften Bronze„Pferd- chen“ und der noch mehr reduzierten Stein- arbeit„Wandlung“, ein sehr realistisches Frauenporträt. Rosmarie Dyckerhoff ist durch einen sehr sauber durchgeformten, vom Reiz der Frühe umwehten Knabenkopf und durch eine pointierte Kleinbronze„Frau mit Heu- rechen“ ausgezeichnet vertreten. Während Otto Herbert Hajek nur mit einer kleinen Bronze-Madonna erscheint. Edith Frdle- Wigler überzeugt mit ihren„Wollewicklerin- nen“ von neuem von ihrer kräftig zupacken- den Begabung. Ueberraschend der hohe Pro- zentsatz von Frauen gerade bei den Plasti- kern. Fritz Ruoff zeigt diesmal nur eine, Allerdings famose, Zeichnung. Bei der Gra- phik fallen außerdem Willibald Kramm durch eine formklare Landschaftszeichnung und Olly Waldschmitt durch die kraftvoll model- lierte Zeichnung eines Stieres auf. Mannheim ist in dieser strengen Auswahl sehr zahlreich vertreten. Von Paul Berger- Bergner sieht man einen„Sitzenden Jungen“ in sehr großem Format. Rudi Baerwind setzt in dem Oelbild„Nächtliche Stadt“ Zeichen, „Sein ist Schein“ von Lope de Vegd in Bad Hersfeld Johannes Klein, der Initiator und Intendant der Festspiele in Bad Hersfeld, führte die Regie in der Festspielauf führung von Lope de Vegas dramatischer Le- gende„Sein ist Schein“, in der Vasa Hochmann den Genesius spielte, von dem wir hier eine Portrũtzeichnung bringen. Zeichnung: Werner Knoth bindet aber die flimmernde Unruhe in einer straffen Komposition. Ursula Ludwig-Krebs erscheint mit dem eindrucksstarken Bild eimes„Invaliden“, vor dem man an Munch erinnert wird, und mit der stark graphisch bestimmten Landschaft„Bei Hemmenhofen“. Willi Wernz steuert ein blendend gemaltes Bild„Mädchen mit Katze“ bei. Lore Lina Schmidt zeigt ein apartes Frauenporträt, Trude Stolp-Seitz und Fritz Schmitzer kulti- 2 vierte Stilleben, während Hermann Stösser in Mischtechnik vom Leben und Treiben in einer Großstadtstraße erzählt und Paul Löff- ler in einer farbigen Monotypie von einer „Straße mit Somme“. Die Plastik„Stehende“ von Elfi Bohlinger-Weil ist in ihrem dunklen Eichenholz in der Vereinfachung sensibel durchgeformt. Das gilt auch für die großen Flächen ihres Steingusses„Sitzende Frau“. Hermann Dannecker Die Schaochin-Oper qus Schanghai Ungewöhnlich interesscntes und bezwingendes Gastspiel in der Ostberliner Volksbühne Zum Ende der Spielzeit überraschte Ost- berlin noch mit einer Sensation. In der Volksbühne am Luxemburgplatz gastierte die Schaochin-Oper aus Schanghai mit zwei Stücken. Im Theater sah man, wie bei allen interessanten Ereignissen, Publikum aus Ost und West und— in diesem besonderen Fall— zahlreiche Chinesen. Begegnungen mit exotischem Musiktheater sind nicht eben häufig und der europäische Zuschauer ist, sofern er nicht zu den Experten gehört, in hohem Maße auf die Programmeinfüh- rungen angewiesen. So erfährt man, daß die Schaochin-Oper(nur eine von vielen Arten„Oper“) aus einer Versuchstruppe hervorgegangen ist, die 1950 von der chine- sischen Regierung und der kommunistischen Partei im Konservatorium für dramatische Kunst Ostchinas gegründet und zu einer „echten Volksoper von künstlerischem Rang“ entwickelt wurde. Angestrebt wird eine Er- neuerung von Form und Inhalt des klas- sischen chinesischen Theaters und eine An- näherung an europäisches Theater. Bei der Lektüre des deutschen Textes stolpert man über Schlagworte wie„produktive Inhalte“, „kulturelle Front“, realistische Geste ng von„Text und Musik“ und wird zunächst etwas mißtrauisch. Ein Blick ins Orchester: Zahlenmäßig Kammerbesetzung; das Instrumentarium ist chinesisch,— lange, schmale Geigen mit schönen Schnitzereien, Zupfinstrumente, Flöten und reiches Schlagwerk(Trommeln aller Art, Klappern, Gongs). Das Schlagzeug ist das„führende Instrument“ im chinesi- schen Orchester, es ist Rhythmus- und Aus- drucksinstrument. Das Spiel beginnt. Der erste Abend bringt„Die Romanze vom Westzimmer“ von Wang Schih-fu, einem klassischen Dra- matiker, der im 13. Jahrhundert zur Zeit der mongolischen Luan-Dynastie gelebt hat. Das Stück, eine Bearbeitung des Originals (wobei offenbleibt, wie weit die Substanz verändert wurde), handelt von einem armen Studenten, der ein Mädchen aus großem Haus nicht heiraten darf, weil er ihm ge- sellschaftlich nicht ebenbürtig ist. Erst nach- dem er die Geliebte vor der Gefahr der Ent- führung durch einen Räuber bewahrt hat, gibt die Mutter des Mädchens zögernd und unter neuen Vorbehalten die Einwilligung zu einer späteren Vermählung. Die sozial- kritische Tendenz des Werkes ist es wohl, die im heutigen China besonders interssiert. Der erste Eindruck ist verwirrend. Eine fremde Welt. Seltsamer Klang der Sprache, ein wenig kehlig, vermischt mit hohen mau- zenden Lauten. Es spielen nur Frauen, auch in den Männerrollen. Auf das gesprochene Wort folgt oft unmittelbar der Ubergang zum Gesang. Die Melodien sind einfach, volks- liedhaft. werden unendliche Male wieder- holt. Sie bewegen sich, von den Koloraturen (Affekt!) abgesehen, meist im Bereich der Fünftonskala. Ein Ausladen und Strömen des Tones, exponierte Höhen(bei dramati- schen Ausbrüchen) wie sie die abendlän- dische Oper verlangt, kennt das chinesische Musiktheater offenbar nicht. Auffällig ist, daß der gequetschte, nasale Ton(das „Auher menschliche“, dem kultische Bedeu- tung zukommt) nicht verwandt wird. Für uns ist es ein„naturalistisches“ Singen ohne Registerausgleich. Das Orchester begleitet den Gesang, manchmal auch das gesprochene Wort. Die Instrumente laufen mit der Sing- stimme über liegenden oder ruhig fort- schreitenden Bässen. Es erweist sich bald, daß der Begriff Oper für diese Kunstform kaum anwendbar ist. Das tragende Element ist im Grunde der Tanz. In ihren kostbar, traumhaft schönen Kostümen, deren jedes in Linie, Ornamen- tierung und Farbkomposition ein hoher ästhetischer Genuß ist, bewegen sich die zartgliedrigen Darstellerinnen mit unend- licher Grazie. In den feinen, ausdrucksvol- len Bewegungen der Hände, der Arme, der edlen Haltung offenbart sich eine Jahrhun- derte alte Kultur. Nach anfänglicher Mühe und Ratlosigkeit beginnt man die Darstellung auch ohne Kenntnis der Worte zu verstehen. Die cha- rakteristischen Figuren, der Jüngling, das liebliche junge Mädchen, die verschmitzte Dienerin, die standesbewußte alte Mutter, sie agieren so ausdrucksvoll, Freude, Schmerz und Enttäuschung werden so deutlich, daß man immer mehr gefesselt und menschlich angesprochen wird. Eine tiefgreifende Aenderung haben durch den neuen Stil die Bühnenbilder erfahren. Von der Sparsamkeit der klassischen Aus- stattung, den„symbolischen Oertern“(Jo- seph Gregor), wie sie auch das Theater Shakespeares kannte, ist nicht mehr die Rede. Die Bühnenbilder sind durchaus natu- ralistisch. Inneneinrichtungen, Landschaften, Gärten sind mit liebevoller Gegenständlich- keit nachgebildet. Eine wundersame Atmo- sphäre liegt indessen über diesen Szenerien. Noch stärker beeindruckt der zweite Abend mit der rührenden Legende von Liang Schan-po und Tschu Ling-tai. Das schöne, reiche und kluge Mädchen Tschu LVing- tai soll, so berichtet die mündlich überlieferte Sage, um 350 nach Christi gelebt haben. Um studieren zu können, zog es in Männerklei- dern in die große Stadt, lebte drei Jahre mit einem Freund, Liang Schan-po zusam- men, der keine Ahnung hat, daß der Jüng- ling ein Mädchen ist. Erst die Frau des Leh- rers entdeckt dem Studenten, daß sein Freund ein Mädchen sei und ihn liebe. Die jungen Menschen wollen heiraten, aber der Vater Tschu Ling-tais hat andere Heirats- pläne. Liang Schan- po stirbt vor Gram und die Geliebte stürzt sich am Tage ihrer Hoch- zeit in das durch Unwetter aufbrechende Grab des Freundes. Als Schmetterlinge erle- ben sie das Glück der Vereinigung. Was die chinesischen Künstler mit diesem Stück auf die Bühne stellen, ist grogartigstes, hin- reißendes Theater. Die Intensität der Ab- schiedszene zwischen den beiden Liebenden, der selige Taumel des Schmetterlingstanzes werden zu unvergeßlichen Erlebnissen. Was sind Worte? Der Ton macht die Musik, Mu- sik der Herzen, die überall verstanden wird. Gertrud Pliquett Schöler von Max Beck mam] Ausstellung bei Hanna Griesebach 5 „Malerei und Graphik aus dem Frau furter Kreise von Max Beckmann“ he eine Ausstellung im Graphischen Kabine? Hanna Griesebach in Heidelberg, die Wer von fünf einstigen Schülern Beckmanns au seiner Lehrtätigkeit vor 1933 am Fran kurter Städel-Institut umfaßt. Von Geo 0 Tratt, dem im letzten Krieg gefallenen, g winnt man vor den drei Oelbildern frei keinen gültigen Eindruck, und die beide Arbeitsproben von Theo Garve vermöge sowieso nicht allzu sehr zu überzeuge Aber interessant und fesselnd ist doch db Begegnung mit den drei anderen Künstlen die sich erfreulich frei und selbständig we ter zu entwickeln vermochten. N Walter Hergenhahn aus Nierstein zeig eine Reihe graphischer Arbeiten, vornehm lich Pariser Motive, und Inge Hergenhahn“ Dinand. die in Mannheim bereits auf meh. reren Ausstellungen der Kunststätte Log Dauer vertreten gewesen war, überzeug auch hier wieder mit ihrem gefälligen Strich und der Sensibilität in der Empfindung. EI wirklicher Gewinn aber ist die Begegnutg mit Georg Heck, der trotz der Ablehnung des Abstrakten durch seinen Lehrer Bech mann sich nun— nach noch figuralen A. klängen in den ältesten hier gezeigten A8 beiten— auf eigene Weise das Nichtgegen ständliche gewann. Das ist nicht nur tech. nisch raffiniert durchgeführt, sondern es g auch in der Form zugleich kraftvoll wie vdl. ler Maß. die Farbe ist dabei mit Geschmad verwendet, und ein Blatt wie„Die stillen B., gleiter“, trotz ein paar Kandinsky-Ankläg. gen dabei, ragt bereits erfreulich weit übe den Durchschnitt der üblichen Abstraktione hinaus. Die Ausstellung bleibt bis zun 7. August geöffnet. 5 Französischer Charme Seorge Pretre in Heidelberg Mit demonstrativen, beschwörenden Ge. sten, mit einem Lächeln, das Lieblichkel und Süße der Musik begleitete und sogleich erstarb, wenn sich männliche, kräftige Tom hervortaten, dirigierte George Pretre a Toulouse das Städtische Orchester Heidelbeg in der sechsten Schloßhof- Serenade, Die Lampe des Dirigentenpultes, die eigentlid zur Einsicht der Partituren gedacht ist, lie der dunkelhaarige Franzose grell auf seit Gesicht strahlen, damit den Musizierenden nicht die mitgestaltende Mimik der Ge- sichtszüge entgehe, und zum Adagio vol Georges Bizets L'Arlésienne-Suite lest George Pretre seinen Taktstock weg, um da feinadrige Gebilde differenzierter mit den freien Händen vorzeichnen zu können. E War schon ein Genuß, diesem feinsinnigen charmanten, präzise formulierenden Dini. genten zu folgen, wenn auch mancher sei. ner Wünsche im musizierenden Orchester nicht immer adäquaten Widerhall fand. Das Städtische Orchester ist, wie sich auch schon in den vorausgehenden Serenadenkonzerten zeigte, durch die kurz aufeinanderfolgenden Neueinstudierungen und die stets wechseln. den Gastdirigenten überfordert, und dies zeichnet sich an der Qualität der Wieder- gaben ab. 9 1 0 Das Programm bot neuere französische Orchestermusik. Man hörte die elegische und vertrtumte Prélude aus der Suite„Pélles et Meélisande“ von Gabriel Fauré, dam Arthur Honeggers Symphonie für Streich. orchester, eine in ätherischen Höhen wan⸗ delnde Komposition. Schließlich das reis volle„Le Tombeau de Couperin“, das Mau- rice Ravel 1920 schrieb und mit dem er den Rokokokomponisten eine stilistische Refe- renz erwies. Immer wieder erfreut dieses heitere Werk, das die lichte Durchsichtigkeit des Satzes von den französischen Clave- einisten übernimmt und bei ihnen auch mamcherlei stilistische Eigenarten(wie die reichlich verwendeten Vorschläge und Ver- zierungen) findet, die mit französischem In- tellekt und Esprit in impressionistische Far- bigkeit getaucht werden. Begeistert und feu rig musizierte das Orchester die beiden kraftvollen und urwüchsigen L'Arlésienne- Suiten von Georges Bizet, womit dann auch die folkloristische Musik im Reigen der französischen Serenaden den gebührenden Platz erhielt. r. Der Kulturpreis 1955 der Stadt Wuppertal in Höhe von 5000 Mark ist dem Wuppertaler Generalmusikdirektor Hans Weisbach zuerkannt worden. Manuel erkennt seine Macht Ein abenteberlicher Romon von Karl Lerbs Copyright by C. Schönemann 60. Fortsetzung „Das können Sie halten, wie Sie wollen“, war die grobe Antwort.„Ich übernehme die Verantwortung ganz allein und stehe zur Verfügung, sobald die Lage geklärt ist. Wenn General Oronta meinen Vorschlag ablehnt, wird er noch in dieser Nacht durch das Standgericht abgeurteilt, und Major de Souza desgleichen. Das verstehe ich unter Handeln und klare Verhältnisse schaffen.“ Der Innenminister sprang auf. Er hatte einen sehr roten Kopf bekommen. „Das ist eine flagrante Rechtsverletzung“, rief er heftig. „Ich weiß“, sagte Esmeraldas kalt.„Aber wir haben es hier nicht mit einem Prozeß oder einem Verfassungsstreit, sondern mit eier Revolution zu tun. Deshalb verfahre ich nach Kriegsrecht. Uber das andere reden Wir später. Entscheiden sie sich, Herr Ge- neral Oronta.“ „Einen Augenblick“, sagte Manuel.„Ich werde Ihnen sogleich antworten.“ Er trat Auf das Fenster zu und sah hinaus. Es war in- zwischen dunkel geworden, eine schmale Mondsichel überspann das Tal mit einem schwachen silbergrünen Glanz. Es ist klar, dachte Manuel, daß die Lage sich für die Regierung wie für Esmeraldas sehr verschlechtert hat und daß sie nach einem letzten verzweifelten Rettungsmittel suchen. Es ist aber ebenso klar, daß dadurch ich in die Lage geraten bin, aus der es kaum noch einen Ausweg gibt. Ich könnte mich vor Esmeraldas ernied- rigen und seine Bedingung erfüllen: dann presserechte: Europòischer Kulturdienst Freilossing würd Oronta alles aufbieten, um den Betrug zu enthüllen und sein Ziel mit jedem Ge- Wwaltmittel zu erreichen. Ich aber bin noch in dieser Nacht als Betrüger entlarvt und finde ein schmähliches Ende. Ich könnte jetzt die volle Wahrheit sagen und erklären, daß der wirkliche Oronta mit Sicherheit schon in den nächsten Stunden losschlagen wird. Gewiß, das könnte ich aber man wird mir nicht glauben, man wird es für einen in Todesangst ersonnenen ver- zweifelten Trick halten. Und wenn die Ereig- nisse meine Behauptung beweisen, wird der lächerliche kleine Hochstapler vom Zorn des Generals Esmeraldas wie eine Laus zer- quetscht. In der Geschichte Nebradors aber ist mir eine Harlekinrolle sicher. Ich könnte schliefllich diesem pompösen Esel von General erklären, daß ich seine Forderung ablehne. Dann wird er mich ohne Zweifel erschießen lassen, und man wird sa- gen, daß ich in der geborgten Uniform wenig- stens in anständiger Haltung gestorben bin als Held. Mit mir stirbt de Souza— ein — ein kleiner Abenteurer, der ein großer General werden wollte und als kleiner Held auf dem Sandhaufen fiel— aber immerhin kleiner und bisher namenloser Offizier, der treu und furchtlos als großer Held endete. Dann aber verspiele ich meine letzte schwa- che Aussicht, dann kann ich nichts mehr für Juanas Rettung tun— dann werde ich nicht einmal ihr Schicksal erfahren. Ein Ausweg, dachte Manuel. Gibt es denn Wirklich keinen Ausweg? Es ist doch manch- mal verdammt schwer, eine sozusagen histo- rische Rolle zu spielen. Das Kohlentrimmen auf dem„Präsidente Dominguez“ war ent- schieden einfacher. Vielleicht wäre es wirklich am besten, die Komödie mit einer heroischen Dummheit zu beenden. Habe ich nicht in diesen Tagen Abenteuer und Glück eines ganzen Lebens als Geschenk erhalten? Viel- leicht kann ich dem braven de Souza das Leben retten. Für Juanas Schicksal wird Ro- cha sorgen. Ich werde ablehnen. Und er wandte sich, mit bleichem, aber zur Entschlossenheit gespannten Gesicht. Das Schicksal indessen, das ihm mit so erfinderischer Aufmerksamkeit zugetan war, hatte beschlossen, an seiner Stelle die Ant- wort zu geben. Ein Hauptmann von der Nachrichtenabteilung des Stabes kam hastig herein, suchte mit den Blicken erregt und verwirrt den Oberbefehlshaber, lief zum Tisch und nahm Haltung an. „Melde gehorsamst, Exzellenz“, stotterte er atemlos,„seit zehn Minuten sind alle tele- fonischen Verbindungen nach Esperanza und den Küsten provinzen unterbrochen. Auch nach allen Garnisonen im Norden und Sü- den des Landes. Wir reichen mit unseren Anrufen nur noch höchstens hundert Kilo- meter weit. Die Leitungen nach dem Westen und nach San Isidro funktionieren.“ Esmeraldas war auf gesprungen, hochrot im Gesicht.„Und der Telegraf? Die draht- lose Verbindung?“ keuchte er. „Wir wissen es noch nicht, Exzellenz. Aber es scheint das gleiche zu sein. Antworten haben wir bisher nicht erhalten. Das letzte Gespräch führte ich mit dem Bahnhof in San Agostino. Der fahrplanmäßige Abendzug aus Esperanza ist nicht eingetroffen.“ Die adretten Herren vom Generalstab hatten sich sehr plötzlich von ihren Plätzen erhoben und redeten aufeinander ein, ohne einander zuzuhören. 1 „Ich bitte um Ruhe!“ brüllte Esmeraldas. Sein Blick fiel auf Manuel.„Was bedeutet das?“ Manuel zuckte die Achseln. Oronta kommt, dachte er fast fröhlich. Möge er sie- gen und fünfzig Meter vor dem Hauptquar- tier schmerzlos vom Schlage dahingerafft werden. „Ich habe keine Ahnung, was es be- deutet“, sagte er.„Ich verstehe nichts von solchen technischen Sachen. Vielleicht eine atmosphärische Störung?“ „Abführen!“ tobte Esmeraldas.„Die bei- den Gefangenen sind strengstens zu bewa- chen und beim geringsten Fluchtversuch so- kort zu erschießen. Weitere Befehle erteile ich noch. Die Herren vom Stabe zur Bespre- chung!“ Manuel, im Hinausgehen, hörte Doktor Rocha sagen:„Unter diesen Umständen fliege ich sofort nach San Isidro, natürlich.“ „Ich bitte darum“, sagte die Stimme des Generals Esmeraldas. Oberstleutnant del Vecchio hatte sich so- eben nochmals rasiert und schloß den Kra- gen seines Waffenrockes. Eine Duftwolke von Gepflegtheit und Frische umgab ihn. Mütze, Handschuhe, Säbel und Pistole, die Aktentasche mit den Karten lagen bereit. Er setzte das Einglas ein, musterte sich im Spie- gel. Sein Gesicht, schien ihm, hatte einen neuen Zug von Hochmut und Härte bekom- men. Es war das Gesicht eines Mannes, der kühl und ohne Selbsttäuschung vor schwe- ren Entscheidungen steht. Der Ton der ab- schließenden Gespräche mit Oronta hatte keinen Zweifel darüber gelassen. Del Vecchio zuckte die Achseln. Sollte es gehen, wie es gehen wollte; einmal wäre das allles ja doch gekommen. „Den Säbel“, befahl er dem Burschen. In diesem Augenblick schnarrte der Fern- sprecher. Dienstgespräch aus dem Fort San Bonifacio. Der Adjutant nahm den Hörer: „Was gibt es?“ Major Samper meldete, es sei ein Offizier im Kraftwagen erschienen und habe einen von Exzellenz Oronta persönlich gesiegelten geschriebenen und unterschriebenen Befell vorgewiesen, daß ihm die Baronesa Pereira de Carvalho zu übergeben und nach Espe- ranza zurückzubringen sei. Er zweifle nicht sagte Major Samper, daß die Sache ihre Richtigkeit habe, möchte aber der Ordnung halber doch noch einmal um Bestätigung bitten. „Einen Augenblick“, sagte del Vecchio. Er überlegte, mit gefurchter Stirn und nachdenklich verkniffenen Lippen. Es wal völlig klar, dag San Isidro die Gefangene Wieder in seinen Besitz bringen wollte durch eine Wiederholung des Husarenstüf- kes, dem Manuel zum Opfer gefallen war, In diesem Doktor Rocha steckte doch mehr, ab man vermutet hatte. Der Adjutant sah i diesem Augenblick deutlich den Auftritt in Zimmer Orontas vor sich: das wutverzerrte Gesicht des Generals, das schöne, stolze Anl. litz Juanas, den feurigen Striemen und de Blut auf ihrer Wange. Sie hatte nicht einma gezuckt unter dem Schlag. Sie war aus edlen Blut— wie er selbst. Das bewahrt nicht vol Irrtum und Verstrickung; aber es blieb ein Verpflichtung— auch für ihn. Einmal mul der Anfang gemacht werden mit der Säube rung von Makel. Er hob den Hörer wiede ans Ohr. „Herr Major Samper—? Die Sache t in Ordnung. Ubergeben Sie dem Offizier di Gefangene.“ Als er den Säbel im Gehen befestige leuchteten seine Augen in einem seltsame“ triumphierenden Glanz, und er lächelte. Fortsetzung fold Heraus, verlas. drucke! Chetrec Stellv.: W. Her weber: Lokales Dr. Ke C. Serr; H. Kim Stellv. Bank, 1 Bad. Ko Mannhe Nr. 80 0 e 10. Ja! l Lan and erh Stir sch. und Del schuss legte! sprüng landw. Preise Er ver ken u Spiral wWicklu In versch sie de noch L. 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