er rasgegegne, Nr. 10 — Sehn einstein Berne lie Gleh er fasse lie Nie ter deg nt Wu! n phys roze sse e Reag abe mf Fried rikahau Nelatipi Einstel mbomh en Phe id sein ie trag enen de er seine i i trag de un aud edanken schlichen Lenschen! en Wer. ben ode tnis, dad Selbst, ing un edman inei tat r SeebO0 heit de des Ge. auch un: lerzliche länglich. zeigt de- führend ben her. sich, di ung ent sorie un ständlich it immer ie Dinge chnishalf rständn n be dür. nen Ein- 2 gewin⸗ 1„Denk- emischel Professo id eine dierenden e durch eltall und dagege en eine nußte, d eL fü hoch ge. „ . leg Sußens achfolge· Verein- der Ver. Früheren umskfrage s Presse. erlin mit. er meister barung e Berlin it Jahren le zu be- eri wer 1d Soweit zume zur urückge⸗ mer Ver- chsischen Dr. Suht Landes- ch künf⸗ n. Ueber ehemali- itscheidet n Berlin ein wird. at späte Deutsch. dps ä— und don rsalven 1send da des Blur ö on are Innen kann id geflüchte daten er. je. Bitte in einen 1e Augen ein! Un och, doc energisd telte,„e gen. Mal licht aud dem Wa sel fallen te, merki sie wal et tgefechtt ren 1 f iderstan flackern age, übe den Lan ele sag 8billigen n Koßp devolufie n herum s hinaus Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Gros- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth;: Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv. W. Kirches. Banken: südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Munmnhei mer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 8. Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- bers, Hauptstr. 25, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2. 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Bundesvertriebenen- minister Oberländer legte gleichzeitig seinen Posten als Bundesvorsitzender des Ge- samtdeutschen Blocks/ BHE nieder. Beide Minister erklärten ihren Austritt aus der Bundestagsfraktion des BHE. Man rechnet in Bonn damit, daß mindestens weitere acht Abgeordnete der BHE- Fraktion sich diesem Schritt anschließen und voraussicht- lich bei der CDU/CSU hospitieren werden. Mit diesen Vorgängen gelangte eine Spannung zur Entladung, die den Gesamt- deutschen Block /BHE seit Frühjahr 1954 be- lastete. Eine Gruppe— an ihrer Spitze die Abgeordneten Kather, Feller, Keller, Seiboth — verlangten seit längerer Zeit, daß der BHE aus der Regierung ausscheide. Sie be- gründeten ihre Forderung damit, die Bun- desregierung habe ihre sozialpolitischen Zu- sagen, die sie anläßlich der Kabinettsbildung machte, nicht gehalten. Im Herbst 1954 stellte die BHE-Fraktion ein Ultimatum. Damals einigte man sich darauf, die Koalition zu verlassen. Durch die Erfüllung einer An- zahl der Forderungen des BHE wurde die- ser Beschluß wieder hinfällig. Im Frühjahr 1955 übernahm dann die radikalere Gruppe durch einen überraschen den Handstreich die Führung in der Bun- destagsfraktion des BHE. Der Abgeordnete Häßler, den man der Gruppe um Oberländer und Kraft zurechnet. wurde in der Frak- jonsführung durch den Abgeordneten Mok- ker(Stuttgart) abgelöst. Die Spannungen verschärften sich, als einige BHE-Abgeord- nete die Saarklage der Opposition mit unter- zeichneten. Seit dieser Zeit verhandeln die verschiedenen Gruppen der BHE-Fraktion mit den anderen EKoalitionsparteien. Ein Teil — unter Seiboth— suchte Anschluß an die FDP, ein andere Teil plädierte dafür, zusam- men mit der Deutschen Partei und Abgeord- neten der Freien Demokraten einen Sozial- Konservativen-Block zu schaffen. Ober- länder. Kraft und der Gräfin Finckenstein sagt man nach, daß sie Verbindungen zur CDU/ es aufgenommen hätten. Neue Unruhen Einer der bekanntesten Sprecher des BHE, der Bundestagsabgeordnete Gille, sprach sich mit Nachdruck gegen einen Anschluß an andere Parteien aus. Nach seiner Auffas- sung stellt der BHE keine reine Vertriebe nenpartei dar, sonderen hat als bürgerlich soziale Partei eine bedeutsame Verpflich- tung. Diese sei den Abgeordneten durch die Wählerschaft auferlegt worden. Man könne das Vertrauen seiner Wähler nicht plötzlich solchen Parteien wie SPD oder CDU zu- schlagen, die man in der politischen Ausein- andersetzung als Gegner betrachtet habe. Wie jetzt bekannt wird, haben die Ver- handlungen der Abgeordneten Feller, Sei- both und Dr. Kather wegen einer Ueber- nahme durch die FDP deshalb nicht zu einem Erfolg geführt, weil man bei den Freien Demokraten die Person Dr. Kathers als un- tragbar abgelehnt habe. Im übrigen sollen von der im ganzen aus 27 Abgeordneten be- stehenden BHE-Fraktion fünf die Absicht haben, sich der SPD anzuschließen. In einer Erläuterung zu den Vorgängen erklärte Waldemar Kraft, bei der außer- ordentlichen Minderung des Ansehens von Partei und Fraktion in der letzten Zeit sehe er keine Chance mehr für eine Beteiligung des BHE an den nächsten Bundestagswah- len und überhaupt einer politischen Wirk- samkeit auf lange Sicht. Die politischen Ziele der Partei seien heute gefährdet, die Ein- heit der Linie in Bund und Ländern und die klare Haltung in außenpolitischen Fra- gen sei verloren gegangen. Wie wir erfahren, wurde der plötzliche Schritt der beiden BHE- Minister durch die in Argentinien Blutige Zusammenstöße bei Demonstrationen gegen Präsident Peron Buenos Aires.(AP/dpa) In der argenti- nischen Hauptstadt ist es am Sonntag erst- mals seit der Revolte vom 16. Juni wieder zu Unruhen gekommen, als katholische Demon- stranten vor der Kathedrale Polizisten mit Steinen bewarfen.„Freiheit und Frieden“ und„er muß gehen“— womit sie Präsident Peron meinten— riefen die auf der Plaza de Mayo Versammelten. Polizisten uad Feuer- wehrleute gingen mit Wasserwerfern gegen die Menge vor und zerstreuten sie. 60 De- monstranten wurden festgenommen. Andere Gruppen schlugen sich bis zum Marineklub durch und brachten Hochrufe auf die Marine aus, von der im vergangenen Monat die Re- volte gegen Staatspräsident Peron ausgegan- gen War. Bei der Demonstration wurden drei Polizisten durch Steinwürfe so schwer ver- „Das deutsche Volk letzt, daß sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Wenige Stunden zuvor wurde während des Gottesdienstes in der Kathedrale ein Hirtenbrief des Erzbischofs von Buenos Aires verlesen, in dem es hieß, daß alle Katholiken für Frieden und Einigkeit in der „grohen argentinischen Familie“ seien. Die- ser Friede könne jedoch nur erreicht werden, Wenn die Ursachen beseitigt würden, die zu den gegenwärtigen Spannungen und Unzu- kriedenheiten geführt hätten. Der Erzbischof warnte vor Demonstrationen ohne Geneh- migung der Kirche und forderte die Kirch- gänger zu friedlichem Verhalten auf. Die Gläubigen hielten sich jedoch nicht daran, sondern begannen unmittelbar nach dem Gottesdienst mit den Ausschreitungen. muß Geduld üben“ Angesichts der Genfer Konferenz appellierte Dr. Adenauer an alle Parteien Duisburg.(dpa) Bundeskanzler Dr. Aden- auer bat am Montag in Duisburg das deutsche Volk, angesichts der bevorstehen- den Genfer Viermächte-Konferenz maßvoll die Entscheidungen abzuwarten. Die Kon- ferenz solle ein weitgehende Entspannung in Europa und in der übrigen Welt herbei- führen. Das deutsche Volk müsse dabei Ge- duld haben und nicht auf eine schnelle Entwicklung hoffen, denn schnelle Ent- wicklungen würden keine guten sein. Dauer- lösungen könnten nur langsam heranreifen. Der Kanzler appellierte an die Par- teien, bei den zu erwartenden wichtigen Entscheidungen eng zusammenzuarbeiten. Wenn das geschehe, werde der deutsche Ein- fluß in der Welt ganz anders sein, als wenn das deutsche Volk in sich uneins sei. Für die bevorstehenden Aufgaben müßten alle zusammenstehen. Bundeskanzler Dr. Adenauer sprach zur offiziellen Inbetriebnahme einer Warm- Breitband- Straße auf der August-Thyssen- Hütte in Anwesenheit der Bundesminister Erhard und Dr. Schröder, von Minister- präsident Arnold, Wirtschaftsminister Dr. Middelhauve, Vizepräsident Dr. Etzel von der Hohen Behörde der Montan-Union so- wie Vertretern der in- und ausländischen Stahlindustrie und zahlreicher Wirtschafts- verbände. Französische Pläne für Genf Frankreich will auf der Genfer Kon- ferenz die Nitiative ergreifen, um die be- gonnene Ost-West- Entspannung voran- zutrelben. Der französische Ministerpräsi- dent, Faure, hat teils mit Außenminister Pinay, teils mit den maßgebenden Mitglie- dern der französischen Delgation in Genf, an dem Vorschlag gearbeitet, den er am Freitag bei der Zusammenkunft der drei westlichen Außenminister in Paris ent- wickeln und bereits zu Beginn der kom- menden Woche den drei anderen Regie- rungschefs in Genf vortragen will. Von allen Beteiligten wird völliges Still- schweigen über alle Einzelheiten bewahrt. Es ist nur bekannt, daß Faure die angel- sächsischen Mächte und die Sowjetunion nicht nur für eine Begrenzung, sondern so- gar für eine Herabsetzung der Rüstungs- haushalte gewinnen will. Die dadurch frei- werdenden, bisher für Wehrausgaben vor- gesehenen Gelder, sollen einem gemein- samen internationalen Aufbau-Fonds, vor allem für die„wirtschaftlich unterentwik- kelten“ Gebiete zufließen. Absicht der Fraktionsführung ausgelöst, auf der Fraktionssitzung am Montagnachmittag eine bindende Erklärung aller Mitglieder zu fordern, keine Uebertrittsverhandlungen mit anderen Parteien zu führen.— In Bonn glaubt man nicht, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer die Rücktrittsgesuche der beiden Minister, zu denen er ein gutes Verhältnis hatte, annehmen wird.(Siehe auch Seite 2.) Mocker: BHE- Fraktion wünscht neue Minister (dpa) Die Bundestagsfraktion des BHE beschäftigte sich am Montagabend in einer mehrstündigen Sitzung mit den Fraktions- austritten ihrer bisherigen Mitglieder Ober- länder und Kraft. Der Fraktions vorsitzende Dr. Mocker teilte anschließend mit, daß er voraussichtlich schon heute, Dienstag, mit Dr. Adenauer zusammentreffen werde, um die neue Lage zu beraten. Es sei klar, meinte Mocker, daß die Fraktion den Kanzler bit- ten werde, den Demissionensgesuchen der beiden Minister zu entsprechen. Die BHE- Fraktion werde selbstverständlich ihren An- spruch auf eine neue Vertretung in der Koa- litionsregierung erheben. Auf die Frage, ob die Partei den Ausschluß Oberländers und Krafts beschließen werde, meinte Mocker, daß dies eine Angelegenheit der Partei- gremien sei, für die er als Fraktionsvorsit- zender nicht sprechen könne. Der Bundes- vorstand sei für Mittwoch nach Bonn zu einer Sitzung einberufen worden. Indiens Premier Nehru bei seinem Flug von London nach Kairo zu im Namen des Bundeskanzlers vom Chef des Protokolls, Außerdem hatten sich der Ministerpräsident landete in Düsseldorf einem kurzen Zuischendauſenthalt. Er uurde Gesandter Dr. Mohr, begrüßt. von Nordrhein- Westfalen, Arnold, der Ober- bürgermeister von Düsseldorf, Gockeln, und eine große Menschenmenge zur Begrüßung Nehrus eingefunden. Unser Bild zeigt Minister präsident Nehru(weiße Mütze) während der Pressekonferenz auf dem Flugplatz Düsseldorf-Lokausen, ganz lines Minister präsident Arnold, kinter Nehru stehend Gesandter Mohr.— am Montagmorgen traf Nehyu bereits in Kairo ein, wo ef sofort Besprechungen mit dem ägyptischen Minister präsidenten, Nasser, führte. Bild: AP Spb unterschreibt den Personalausschuß-Antrag Die Abgeordneten der Opposition nahmen auch im Rechtsausschuß ihre Mitarbeit wieder auf Bonn. Nach einer langwierigen und heißen Ausein andersetzung beschloß die SPD- Fraktion des Bundestages am Montagabend, neben CDU/ CSU, FDP und BHE auch ihre Unterschrift unter den Initiativantrag zur Schaffung des Personlalgutachter-Ausschusses zu setzen. Diese Unterschrift Erich Ollen- hauers bedeute aber keine Zustimmung zum Freiwilligengesetz, erklärte ein Sprecher der SPD. Dem Beschluß der Sozialdemokraten waren interfraktionelle Besprechungen vor- ausgegangen, in denen sichergestellt wurde, dag an dem Personalgutachter-Gesetz, so wie es die Bundestagsfraktionen initiativ einbringen, in den Plenarsitzungen am Mitt- woch und Freitag keinerlei Aende- rungen mehr vorgenommen werden. In den Kompromiß einbezogen ist die Zustim- mung der SPD zur Liste der Mitglieder des Personalgutachter-Ausschusses. 38 Personen wurden aufgefordert, hierunter zwei Frauen. Sie sollen ihre Zustimmung— oder Ableh- nung— dem Bundestag bis spätestens Mitt- woch telegrafisch mitteilen. Der Personalgutachter-Ausschuß soll— Wie bereits berichtet— die für die Einstel- lung mit dem Dienstgrad vom Oberst an auf- Wärts vorgesehenen Personen auf ihre per- sönliche Eignung prüfen. Außerdem soll er Richtlinien vorschlagen, nach denen die per- sönliche Eignung der übrigen Offiziere ge- prüft werden soll. Vom Ausschuß abgelehnte Bewerber dürfen nach dem Gesetzentwurf nicht eingestellt werden. Die Mitglieder des Ausschusses sollen vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung berufen werden. Der Vorschlag der Bundesregierung Von uns er Bonner Redaktion bedarf der Billigung durch den Bundestag. Der Gesetzentwurf bestimmt ferner, daß die Mitglieder des Ausschusses nicht an Wei- sungen gebunden und zur Verschwiegenheit über ihnen bekanntgewordene Angelegen- heiten verpflichtet sind. DP lehnt Personalausschuß ab Das Direktorium der Deutschen Partei beschloß am Montag, dem Freiwilligengesetz zuzustimmen, damit die Pariser Verträge be- schleunigt verwirklicht werden können, den Personalausschuß jedoch ablehne. Die Be- stellung der Offiziere und Beamten der Streitkräfte dürfe der Bundesregierung nicht durch einen weder vereidigten, noch dem Parlament verantwortlichen Sonder- ausschuß abgenommen werden. Die Abgeordneten der SPD nahmen am Montag auch im Rechtsausschuß die Mitarbeit wieder auf. Dort wurde bei einer Stimmenthaltung festgestellt, daß gegenüber der Ausschußfassung des Artikels 26 keine verfassungsrechtlichen Bedenken bestünden. Kabinett gegen besonderes Organisationsgesetz Am Montagabend trat das Bundes- kabinett zu Beratungen über die poli- tische Situation, über das Freiwilligengesetz und über den Personalgutachterausschuß zusammen. Es wurden Bedenken laut gegen den Artikel 20, wie ihn der Sicherheitsaus- schuß des Bundestages einstimmig beschlos- sen hatte. Dieser Artikel lautet:„Die Orga- nisation der Verteidigung, insbesondere die Spitzengliederung und die endgültige Orga- nisation des Bundesministeriums für Vertei- digung bleibt besonderer gesetzlicher Rege- lung vorbehalten“. Nach Ansicht von Mit- gliedern des Bundeskabinetts und von Sach- verständigen der Bundesregierung enthält diese Formulierung zu große Unklarheiten. Sie halten es außerdem für notwendig, die Frage der Spitzengliederung im Zusammen- hang mit den übrigen Wehrgesetzen und noch nicht im Rahmen des Freiwilligengeset- zes zu regeln. Nach Auffassung der Bundes- regierung liegt die Entscheidung über den Aufbau des Verteidigungsministeriums, Zwiscpen Gesfern und Moroen Für den Wiederaufbau des neuen Schlos- ses in Stuttgart haben sich jetzt in drei Anträgen die Mehrzahl der Abgeordneten des badisch-württembergischeen Landtages ausgesprochen. Die Abgeordneten sind sich allerdings nicht darüber einig, ob in dem wieder aufgebauten neuen Schloß der Land- tag untergebracht oder ob an anderer Stelle ein eigenes Landtagsgebäude errichtet wer- den soll. i Im Postverkehr mit dem Saargebiet wer- den vom 15. Juli an die Gebührenbestim- mungen des Inlandsdienstes angewendet, teilte das Bundespostministerium am Mon- tag mit. Im Fernsprechverkehr gelten die Inlandsgebühren bereits seit dem 1. Juli. Aethiopiens Landwirtschaftsminister ist in der Bundesrepublik eingetroffen, um die hiesigen land wirtschaftlichen Verhältnisse zu studieren und die Beziehungen zu er- weitern, die Kaiser Haile Selassi bei seinem Besuch in der Bundesrepublik angeknüpft hat. Das neue Landwirtschaftsgesetz bezeich- nete der geschäftsführende Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Bau- knecht, als ein brauchbares Instrument, um der Landwirtschaft die Teilnahme an der fortschreitenden Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu ermöglichen. Künftig werde keine Regierung mehr an der Verpflichtung vorbeigehen können, die Mittel der allge- meinen Wirtschafts- und Agrarpolitik so einzusetzen, daß die naturbedingten und wirtschaftlichen Nachteile der Landwirt- schaft gegenüber anderen Wirtschaftsberei- chen ausgeglichen werden. 44 Rückwanderer aus Ohile trafen im Grenzdurchgangslager Piding bei Bad Rei- chenhall ein. Sie waren 1948 ausgewandert und kehrten jetzt wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten zurück. Das Münchener Sprengstoff-Attentat auf den slowakischen Exilpolitiker Matus Cer- nak hat jetzt ein drittes Todesopfer gefor- dert: der in Odessa geborene Verleger Ser- gius Jürgens erlag am Montag den bei der Explosion erlittenen schweren Verletzungen. — Die zur Aufklärung des Attentats ein- gesetzte Sonderkommission der Polizei hat bisher über 1000 Personen, vor allem aus Emigrantenkreisen, vernommen. Ein veto gegen die vom sadarländischen Landtag verabschiedeten Saargesetze hält die Bundesregierung für möglich. Mit dieser Er- klärung wies ein Sprecher der Bundesregie- rung die Meinung von Parlamentariern der Reglerungsparteien und der Opposition zu- rück, wonach die Bundesregierung keine Möglichkeit habe, gegen die vier Gesetze zur Volksbefragung an der Saar ein Veto einzu- legen. In eine politische Partei will sich die bis- her als Verein eingetragene kommunisten- freundliche„Demckratische Union“ in Oesterreich umwandeln. Die Demokratische Union“ hatte sich bei den letzten Wahlen „Oester- Kommu- mit anderen Splitterparteien als reichische Volksopposition“ der nistischen Partei angeschlossen. Als dritter Signatarstaat des österreichi- schen Staatsvertrags haben die Vereinigten Staaten die Ratiflzierungsurkunde des Ver- trags in Moskau hinterlegt. Ueber zwei Millionen Belgier lehnen das Schulneuordnungsgesetz der belgischen Re- glerung ab. Die Eingabe der christlich sozialen Massenorganisationen, die dem König der Belgier überreicht wurde, trägt 2 197 209 Unterschriften. Bei den letzten Wahlen vor einem Jahr stimmten 2 123 408 Wahlberechtigte für die Christlich-Soziale Partei. Eine ständige Friedenstärke von 578 000 Mann sieht die amerikanische Heeresleitung in ihrer Planung vor. Aus den jetzt erst veröffentlichten Erklärungen des kürzlich ausgeschiedenen amerikanischen Heeres- ministers, Stevens, geht hervor, daß diese Stärke um rund 450 000 Mann unter der augenblicklichen Heeresstärke liegt. Zwei Aufstandsversuche wurden im Laufe der letzten Monate in der rotchinesi- schen Provinz Hunan unterdrückt, meldet der Pekinger„Jen vih Pao“(Volkszeitung), das Zentralorgan der Partei Rotchinas. In dem Bericht werden der 17. März und der 9. April als Daten der gescheiterten Revolten bezeichnet. Rommunistischen ebenso wie bei den übrigen Ressorts, kraft der Organisationsgewalt der Regierung in deren Händen und könne deshalb nicht Par- lamentssache sein. Sonst werde die Gefahr heraufbeschworen, daß durch wechselnde Mehrheiten im Plenum widerspruchsvolle Konstruktionen entstehen, die das Primat des Politikers gegenüber dem Militär gefähr- den könnte. Moskaus Atomkonferenz endete ohne Ueberraschungen Stockholm.(dpa) Ueber ihre Eindrücke von der internationalen Konferenz für die kriedliche Verwendung der Atomenergie in Moskau berichteten die beiden schwedischen Atomforscher Stig Claesson und Sigvard Eklund nach ihrer Rückkehr nach Stockholm. Die beiden Forscher sagten, unter den rund 1000 Teilnehmern seien etwa 100 Ausländer gewesen, vornehmlich aus den Ostblockstaa- ten. Einige der Gäste seien aus Finnland, Schweden, Norwegen und den Niederlanden gekommen, dagegen hätten die Amerikaner und Engländer abgesagt— wie auch das westdeutsche Max-Planck-Institut die wichtigsten Vorträge seien von Russen ge- halten worden, die sich„erstaunlich offen“ gezeigt hätten. Die ausländischen Gäste durften den als erstes Atomkraftwerk be- zeichneten Reaktor besichtigen, der eine Leistung von 5000 Kilowatt hat. An der Kon- ferenz soll auch der Atomforscher Bruno Pontecorvo teilgenommen haben, der vor einiger Zeit aus Großbritannien in die So- Wietunion geflohen ist. Einige der ausläridischen Teilnehmer an der Moskauer Atomkonferenz trafen mitt- lerweile in Leningrad ein. Sie werden dort Forschungsinstitute besichtigen. Englands Hafenarbeiterstreit wird vor Gericht fortgesetzt London.(dpa) Der Streit der beiden eng- lischen Hafenarbeiter- Gewerkschaften hat 2u einem Gerichtsverfahren geführt. Vertreter von 10 000 Arbeitern, die aus der Allgemeinen- und PTransportarbeiter-Ge- Werkschaft ausgetreten waren und sich von der Stauer- und Hafenarbeiter-Gewerkschaft hatten werben lassen, sollen auf Anweisung der TUC, der Dachorganisation der britischen Gewerkschaften,„zurückerstattet“ werden. In ihrem Namen ist nun eine Einstweilige Verfügung beantragt worden, die der Stauer- und Hafenarbeiter-Gewerkschaft den Aus- schluß der 10 000 Mann untersagen soll. Zur Unterstützung der„Abtrünnigen“ hatten kürzlich rund 20 000 Hafenarbeiter sechs Wochen lang gestreikt. MORGEN Dienstag, 12. Juli 1955/ Nr. Albert Einsteins Vermächtnis an diese Welt ist der Zuruf:„Aechtet die Atomwaf- ten!“ Wenige Tage vor seinem Tode hat er diesen Appell, der jetzt von Bertrand Russel auch im Namen anderer berühmter Wissen- Schaftler der Weltöffentlichkeit mitgeteilt Wurde, unterzeichnet. Es ist nicht das erste al, daß hervorragende Wissenschaftler mren Schrecken über das, wozu rastlose Praktiker des Kriegshandwerks ihre Erkennt- nisse in satanischer Vollendung„ausgewer- tt haben, kundtun und mahnend, ja be- Wörend ihre Stimme erheben. Sie, die der omgewalten Entfesselung erforscht und tausendfach berechnet haben, sind glaub- Würdige Warner vor dem Untergang allen Menschenlebens, der unser Los wäre, wenn ſemals die Wahnsinnstat geschähe. Die Män- der der Wissenschaft, die genauer als die Laien die tödliche Gefahr sehen, die in dem kleinsten Baustein der Materie, dem Atom, ſchlummert, sie dürfen nicht schweigen, sie haben eine heilige Pflicht, zu mahnen. Und es ist gut, daß sie das jetzt abermals taten, unmittelbar vor der Genfer Konferenz von vier der Mächtigen unserer Erde. Doch das Mittel, welches die Wissenschaft- ler vorschlagen, ist ungenügend. Eine Aech- tung der Atomwaffen vermöchte vielleicht unzähligen Menschen, die von der teuflischen Verkettung dieses Problems wenig wissen, den Seelenfrieden zurückzugeben, und das Are schon viel. Doch in Wahrheit beseiti- gen Worte der Aechtung allein die Be- Arohung nicht. Solange auf dieser Welt Ver- trauen und Treue gebrochen und falsche Eide ſchworen werden, reichen auch noch 80 eierliche Worte nicht aus, um der Mensch- eit Sicherheit gegen die Anwendung von ktomwaffen zu geben. Die entscheidende Frage lautet: wie kann man erreichen, daß lle, die über Atomwaffen verfügen, ge- ungen werden, den Aechtungsschwur auch einzuhalten? Die Menschheit muß mit schonungsloser fenheit mit sich selbst zu Gericht gehen: cht die Atombomben sind die ursächliche Jefahr; auch die größte Wasserstoffbombe niemand etwas, so lange sich kein Mensch et, der sie entzündet. Nicht die Bomben sind die düstersten Feinde der Menschen— nein, die Menschen selbst sind es. Wäre der ensch nicht fähig, seinen Nächsten zu mor- en und zu meucheln, seinesgleichen zu usenden und Millionen in den Kriegstod u hetzen, nie wären jemals Atombomben baut worden. Von diesem Fluch haben wir auszugehen. Er ist die einzige Erklärung für den Wider- inn, der zum A und O der Weltpolitik unse- Tage erhoben worden ist: die einander 155 und stapelt Atombomben, damit Frieden sche! Mit dieser Feststellung ist zwar zu- leich der moralische Bankerott erklärt; aber 1 ver. FCC — e ee eee eee eee 5 tombombe der Menschheit ebenso viele e lang die besten Dienste erwiesen; denn n den möglichen Gründen, warum alle seit 1945„lokalisiert“ werden konn- en, ist derjenige am einleuchtendsten, daß ie führenden Männer der Großmächte die ernichtungsgewalt des Atoms über alles en. Doch wie lange mag das Rezept em Frieden der Angst Gültigkeit be- 2 4 s ist nicht unsere Absicht, mit diesen len die Angst zu mehren, die Millionen ischen noch mehr peinigt als die Poli- Wenn man gerecht ist, wird man zu- müssen, daß die Politiker nicht immer schlecht sind wie ihr Ruf. Wenn die Wis- schaftler auffordern, die Atomwaffen zu chten, so darf man sagen: nach mensch- chem Ermessen gibt es heute unter den Regierungschefs der Großmächte, die nf zusammentreffen werden, keinen, er im Prinzip nicht bereit wäre, es zu tun. erdings sind drei von ihnen der Ansicht, eine solche Erklärung sinnlos wäre, wenn nicht mit einer wirksamen Kontrolle ge- oppelt wäre. Und damit sind wir mitten in Weltpolitik der Gegenwart. Ihr Kern- roblem ist die Abrüstung. Es geht darum, den Frieden nicht länger durch gestapelte tombomben, sondern durch umfassende dontrolle der gesamten Rüstungen aller roßgmächte zu sichern. Die Abrüstung und ihre Kontrolle wird arscheinlich das Hauptthema der Genfer onferenz sein. Der Appell der Wissen- tler mag den vier Regierungschefs, die ewiß die Gefahren des Atomkrieges eben- gut kennen, ein Wegweiser sein. Wenn issenschaftler sagten, ein Krieg mit sserstoffbomben würde sehr wahrschein- das Ende der Menschheit bringen, so en wir nur noch die Folgerungen ziehen: elbst kür den überzeugtesten bolsche- chen Weltrevolutlonär muß es sinnlos ine Welt erobern zu wollen, auf der eben ausgelöscht wäre; auch der grimmigste Machtpolitiker muß ehen, daß es ihm nichts nutzt, einen ſeg zu führen, in dem seine Macht und Hrscheinlich auch er selbst umkäme; erade so unsinnig wäre es, Kreuzzüge die Freiheit führen zu wollen, wenn Ergebnis die Tatsache wäre, daß mit enschengeschlecht auch die Freiheit en würde. 5 der Entfesselung der Atomge walten mehr auf dem Spiele als Ideologien r politische Ziele; es geht um das nackte aller Völker und Menschen in Ost est. Diese Einsicht ist vorhanden, auch den Politikern, Sie sind dabei, sie mit ren Methoden zu verwirklichen. Möge die Konferenz sie ein gutes Stück vor- bringen. Doch auf die Dauer wird die heit Sicherheit vor Kriegen nur gewinnen, wenn sie endlich dem Ge- zu folgen lernt, das ihr schon seit drei- Jahren den Frieden verheißt: Du t nicht töten. 5 8 N Wilfried Hertz-Eichenrode Menschheit rüstet gegeneinan- Bonn, 11. Juli Die Bundeshauptstadt hatte am Montag wieder ihre politische Sensation. Kaum atmete die deutsche Oeffentlichkeit am Wochenende ein wenig auf, nachdem sich in der Wehrfrage doch ein bescheidener Aus- gleich zwischen Regierungskoalition und Opposition anbahnte, da entstand neue Ver- wirrung. Der Bundesvorsitzende des BHE, Oberländer, legte sein Amt nieder und stellte dem Bundeskanzler, gleichzeitig auch noch mit Sonderminister Kraft, den Kabinetts- posten zur Verfügung. Beide Minister er- klärten darüber hinaus ihren Austritt aus der Bundestagsfraktion des BHE. Nach den letzten Erklärungen der BHE- Sprecher vor dem Plenum und der Feststel- lung, die Fraktion werde in der Außenpolitik Weiterhin den Regierungskurs einhalten, kam dieser Schritt überraschend. Anderer- seits sprach man seit langem davon, daß ver- schiedene Gruppen des Gesamtdeutschen Blocks Anschluß an andere Bundestagsfrak- tionen suchten. Vom sogenannten Minister- flügel wußte man über Verbindungen zur CDU/ CSU zu berichten. Den Abgeordneten Feller und Seiboth sagte man Gespräche mit der FDP nach. Eine dritte Gruppe neigt stär- ker zur SPD hin. Seit dem Frühjahr 1954 füllten die Span- nungen im BHE die Spalten der Tagespresse immer wieder. Es hatte den Anschein, als wollte eine Gruppe, an ihrer Spitze Ober- länder, Kraft und Haagßler, in Erfüllung der Regierungs zusammenarbeit bessere Möglich- keiten für die eigene Partei finden, während ihre Widersacher den Erfolg imm Ausscheiden aus der Koalition und in der Herbeiführung einer scharfen oppositionellen Haltung zu suchen schienen. Nun kam die Krise Über- raschend zum Ausbruch. Die Fraktions- führung wollte auf einer Fraktionssitzung schriftliche Auskunft darüber, wer Ueber- trittsverhandlungen mit anderen Parteien geführt habe. Hierauf entschloß sich der Ministerflügel Farbe zu bekennen. Waldemar Kraft, der eigentliche Gründer des BHE, Sagte, daß nach seiner Ansicht die gegensätz- lichen Fronten hoffnungslos versteift seien und sich keine Aussicht mehr auf erfolgver- sprechende politische Arbeit biete. Die erwartete Spaltung dieser Partei scheint also nunmehr eingetreten zu sein. Es wird in diesen Tagen sehr deutlich, wie in den Auseinandersetzungen, in die der BHE verstrickt war, nicht eigentlich die Frage Regierungstreue oder Kanzlertreue, den Ausschlag gab. Nach 1946 bot sich ein poli- tischer Zusammenschluß der Vertriebenen geradezu an. Man empfand sich in den neuen Aufnahmeorten und gebieten iso- liert und fühlte sich oftmals gegenüber den Einheimischen benachteiligt. So entstand Von Hugo Grüssen eine echte Interessengemeinschaft, der man eine wichtige Funktion nicht absprechen konnte. Im Zuge der Eingliederung begann die Zugkraft jedoch zu schwinden. Zahl- reiche Flüchtlinge suchten andere Wege. Man fand zu Parteien, wie CDU, CSU oder FDP, denen man in der Vergangenheit nahe- gestanden hatte oder deren Programme den eigenen Anschauungen oder Vorstellungen entsprachen. 5 Nach außen hin bestritt die BHE- Füh- rung natürlich stets eine derartige allmäh- liche Aushöhlung. Aber schon die Anderung des Namens vom„Bund der Heimatvertrie- benen und Entrechteten“ in„Gèésamtdeut- scher Block“ bewies, daß sich Männer wie Oberländer. Kraft, von Kessel, Gille, im stil- len Kämmerlein keinen IIlusionen hingaben. Das Wort von der„Partei neuen Stils“ und von der„nichtmarxistischen Sozialpartei“ Wurde geprägt und die Ueberzeugung ver- treten, daß man eine wichtige Aufgabe als „Sozial-konservativer Block“ erfüllen könne. Die Zeit verdrängte zeitbedingte Ziele Der Gesamtdeutsche Block/ BHE scheiterte an seiner Struktur der reinen Interessengemeinschaft Man hoffte, auf der Rechten dort Gehör zu finden, wo die CDU zu christlich, die FDP zu„liberal“ im überkommenen Sinne schien. Wie die Ereignisse von Montag erkennen lassen, haben sich diese Wünsche nicht erfüllt. Wahrscheinlich ist es nutzlos, wieder ein- mal darum zu streiten, wer zuerst da war, das Ei oder das Huhn. Mit anderen Worten, ob der Rückgang des BHE mit den Mei- nungsverschiedenheiten oder ob die Strei- tigkeiten mit dem Schwinden der Chancen Hand in Hand gingen. Krafts Formulierun- gen in dieser Frage sind klar. Er glaubt micht mehr daran, daß der BHE noch eine Aussicht hat. Damit bestätigt sich die ver- breitete Auffassung, daß die Zeit der Split- terparteien und die Zeit der reinen Inter- essentengruppen dahin sind. Die Versuche der verschiedenen Teile der BHE-Fraktoin, Unterschlupf bei anderen politischen Par- teien zu finden, sprechen ihre eigene klare Sprache. Notiz zum Tage: P. M. F. wundert sich nicht. Auf Zypern krachen Papierböller Der politische Streit um den Anschluß der Insel an Griechenland ist neu entflammt Istanbul, im Juli Wie bereits gemeldet, Rat die britische Regierung Griechenland und die Türkei zu Gesprächen über die Lage im östlichen Mit- telmeer im allgemeinen und über Zypern im besonderen eingeladen. Beide Länder haben die Einladung bereits angenommen. Unterdessen halten die Sprengstoffanschläge und Unruken auf Zypern weiter an. „Unsere Geduld ist zu Ende!“—„Zypern erwartet Hilfe seitens des türkischen Vater- landes!“ So und ähnlich lauten die sechs- spaltigen Ueberschriften der türkischen Zei- tungen. Oeffnet man griechische Blätter, so kann man in großen Lettern lesen, daß die „Zypern-Frage“ nun endlich gelöst werden müsse. Warum erhitzen sich so die Gemüter in den beiden Staaten? In Zypern sind Pa- plerböller geworfen worden. In der Stadt Famagusta flog ein solcher Explosionskörper in ein von Engländern besetztes Kaffeehaus, in Nikosia krachte ein ähnlicher Böller in der Wohnung eines britischen Offiziers, Eine Gruppe von Terroristen ist am Werk und läßt da und dort solche Explosionskörper fallen. Es besteht offensichtlich die Absicht, die Augen der Welt auf Zypern zu lenken. Man könnte solche„Attentate“ als Laus- bubenstücke abtun, wenn sie nicht gerade auf Zypern geschähen, wo sich die Lage— vom strategischen Gesichtspunkt aus gese- hen— in den letzten Monaten wesentlich Die Aufgerufenen blieben gleichgültig Niederrheinischer Kirchentag konnte sein Ziel nicht ganz erreichen 8 Von unserem Korrespondenten Walter Först Duisburg, im Juli. Die junge Tradition der Evangelischen EKirchentage besteht erst fünf Jahre. Man ist daher noch immer bemüht, neue Wege auszuprobieren. Der Niederrheinische Kir- chentag in Duisburg am Wochenende ge- hörte in die Reihe dieser Versuche. Nach dem letzten Gesamtdeutschen Kir- chentag in Leipzig im vergangenen Jahr war beschlossen worden, für dieses Jahr keinen neuen gesamtdeutschen Termin anzusetzen. Erst 1956 wird in Frankfurt am Main wie- der eine derartige Veranstaltung stattfinden. Um trotzdem keine zweijährige Pause ein- treten zu lassen, wurde in Duisburg der regionale Kirchentag angesetzt, der in der Zahl der Teilnehmer doch eben auch recht begrenzt war. Es befanden sich unter den Teilnehmern nur einige hundert Christen aus der Sowjetzone und auch sehr wenige Teilnehmer von weither aus dem Bundes- gebiet. Der Versuch, in einer kleineren Region die Menschen besser zu erreichen als in einer großen gesamtdeutschen Veranstaltung, ist nicht in jeder Beziehung geglückt. Die Losung des Duisburger Kirchentages hieß „Gott will die Menschen an Rhein und Ruhr“. Aber die Menschen, die damit ge- meint waren, die Bergleute und die Indu- striearbeiter, blieben in weit höherem Maße gleichgültig als es die Veranstalter erwartet hatten. Die Diskussionen der fünf Arbeits- gruppen singen in Zelten auf einem Platz in der Innenstadt vor sich. Am Freitagnach- mittag waren Veranstaltungen in zwei Duisburger Betrieben angesetzt, auf denen Kirchentagspräsident Dr. von Thadden- Trieglaff, der Präses der rheinischen Kirche, Held, und der schwedische Pastor Birger Forell sprachen. Aber unter den Zuhörern sah man kaum Arbeiter der beiden Hütten- Werke. Vor allem fehlte auch die Arbeiter- jugend. In den Arbeitsgruppen fielen zwar häufiger Jugendliche auf, die sich lebhaft an den Diskussionen beteiligten, doch waren das, soweit sich feststellen ließ, zumeist höhere Schüler, Abiturienten und Studenten. Dabei wurde in den Arbeitsgruppen deut- lich und offen von den Problemen gespro- chen, die den Menschen an Rhein und Ruhr naheliegen. Man diskutierte die Frage, ob nur der Sonntag der Kirche gehören solle. Einzelne Redner meinten in diesem Kreis, daß es vielleicht besser wäre, die Menschen sonntags in Ruhe zu lassen und die Gottes- dienste an Werktagabenden abzuhalten. Eine andere Arbeitsgruppe erörterte das weit verbreitete und oft nicht erzwungene, son- dern gewollte oder hingenommene Ueber- maß an Arbeit.„Wenn wir den richtigen Sinn der Arbeit erfaßt haben“, sagte ein Berg- mann,„so arbeiten wir, um zu leben und nicht umgekehrt“. Präses Held unterstrich auf der Veranstaltung in der Kupferhütte, daß die Kirche den Arbeiter allzu lange in seiner Arbeitswelt allein gelassen habe. Wie jeder Kirchentag, so nahm auch der niederrheinische in Duisburg zu aktuellen politischen Fragen Stellung. Die Leitung des Kirchentages unterstützte nachdrücklich die Initiative der Evangelischen Gliedkirche, in den noch verbleibenden Tagen bis zum Be- ginn der Genfer Vierer-Konferenz für die Wiedervereinigung zu beten. Das geschah auch in Duisburg. Ost- und Westdeutsche schlossen in ihr Gebet das gleiche Anliegen ein. No or SAH HAHN SOWJET-UNign ScHARLES MEER TGRKE! Die Diskussion über den Standort Jugoslawiens auf dem weiten Feld der Weltpolitik ist durch die Ankündigung, daß Tito der Sonnet. schen Hauptstadt Moskau einen Staatsbesuch abstatten werde, neu ent flammt. Das allsei- tige Interesse an diesem Land ist zum Teil auf seine geographische Lage zurückzuführen, da es immerhin sieben unmittelbare Nachbarn nat(Italien, Oesterreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Albanien und Griechenland). Diese Staaten vertreten sowohl die NATO den Ostblock und neuerdings mit Oesterreich auch die neutrale Gruppe. 8 Wie 1 Von unserem Korrespondenten Franz von Caueig geändert hat. Seitdem im Jahre 1878 die Türkei Zypern an England abtrat, hat sich kaum jemand um das weitere Schicksal dieser großen, vor dem kleinasiatischen Fest- lande gelegenen Insel gekümmert, bis nach dem zweiten Weltkrieg die von Griechen bewohnte Inselgruppe des Dodekanes mit Rhodos, die ehemals Italien gehörte, an Griechenland zurückgegeben wurde, Seither 88. en e Rohrleitung erdo!. Sritischer Militäcstützp. N. erklärt man in Athen, daß sich von den rund 500 000 Einwohnern der Insel Zypern 420 000 bei einer Abstimmung im Jahre 1950 eindeutig als Griechen bezeichnet hätten, Gag auk Grund der UNO- Bestimmungen Zzüber die Menschenrechte auch diese Insel an Griechenland gegeben werden müsse. In Ankara ist man anderer Ansicht. Dort hebt man hervor, daß die Insel niemals grie- chisch war, denn im Jahre 1878 gehörte sie noch zur Türkei. Außerdem läge sie strate- gisch und geographisch innerhalb des türki- schen Machtbereiches, so daß es ein Unsinn Wäre, sie an das sehr entfernte Griechen land zu geben, außerdem lebten auch rund 80 000 Türken auf der Insel und schließlich gehöre ja Zypern als Kronkolonie zu Eng- land. Nachdem England sich gezwungen sah, seine Streitkräfte aus dem Suezkanal-Gebiet zurückzuziehen, wird Zypern zum englischen Hauptquartier im Nahen Osten ausgebaut. Einrichtungen, die Millionen kosten, werden geschaffen. Der strategische Schwerpunkt des Nahen Ostens hat sich vom Suezkanal nach Zypern verlagert, das jetzt zum Ver- Sorger aller jener Stützpunkte geworden ist, die England in Jordanien, im Irak usw. un- terhält. . In Zypern argumentiert man anders: Als in Aegypten der Drang nach Freiheit immer stärker wurde, sah sich England gezwungen, das Feld zu räumen; als Mittel-Nordafrika nicht mehr zu halten war, mußte England einwilligen, daß Libyen ein selbständiges Königreich wurde; als es jetzt galt, zwischen der Türkei und dem arabischen Königreich Irak einen Pakt zu schließen, mußte England 1 Moskau befiehlt Indiens KP neuen Kurs Dieses Rezept auch zur Heilung der deutschen Misere erfolgreich? Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 11. Juli Sir Anthony Eden und sein Außen- minister Macmillan scheinen durch die Un- terhaltungen, die sie während des Wochen- endes mit dem indischen Premierminister Nehru hatten, in ihrer vorsichtig optimisti- schen Beurteilung der Aussichten zur Gen- fer Konferenz bestärkt worden zu sein. Nehru, der aus unmittelbaren Eindrücken über die Einstellung der führenden Män- ner im Kreml sprechen konnte, hat ja auch der Oeffentlichkeit gegenüber aus seiner Ueberzeugung kein Hehl gemacht, daß die MWeltsituation an einem Wendepunkt zum Besseren stehe. Vielleicht hat auf die englischen Staats- männer den größten Eindruck Nehrus Be- richt über den vollständigen Frontwechsel der indischen Kommunistischen Partei auf Weisung Moskaus gemacht, weil er darauf schliegen lassen könnte, daß der Kreml auch das Grotewohl-Ulbricht-Regime fallen las- sen mag, wenn ihm das im Interesse einer von Moskau als notwendig erkannten euro- päischen Entspannung wünschenswert er- scheinen sollte. Das erste Zeichen dafür, daß Moskau bereit sein würde, die indischen Kommunisten dem Streben nach Neutralisie- rung Indiens zu opfern. geht schon auf den Februar dieses Jahres zurück. Damals, wäh- rend des Wahlkampfes in dem südindischen Staate Andhra, wo die Kommunistische Par- tei eine gute Chance auf eine absolute Mehr- heit im Staatsparlament zu haben glaubte, fiel die Prawda“ ihr unerwartet in den Rücken mit einem auch über den Moskauer Sender in verschiedenen indischen Sprachen verbreiteten Artikel, in dem Nehru und der jäh arti Auf einer Veranstaltung der Radikalsoe vor listischen Partei Frankreichs in Valence(s,? Ks Frankreich) ænupfte der ehemalige französisg Car Minister präsident Pierre Mendès-France 1 155 die Bekanntgabe einiger Zahlen über d n Lebens- und Zinkommensverhältnisse in Alge Mee rien die Frage, ob man angesichts dieser 2 su len erstaunt sein könne, daß ein erheblich hat Teil der algerischen Bevölferung sich so lei. Arn zur Revolte treiben lasse. Das durchschnittligg Jahreseinkommen eines algerischen Erwerh 1 tätigen beträgt nach den Angaben von Meß Dru dès-France knapp 500 Mark. Ein algerische 8 Kleinbauer und Landarbeiter komme auf et ö kon 250 Mark. Von den 8,3 Millionen arabische emp Einwohnern Algeriens seien 850 000 arbeitsſag auf Mehrere französische Großunternehmen Bis! Algerien dagegen verfügen— wie Mendes Ses France sagte— über ein steuerlich erfaßteg 551 Jahreseinkommen von einer Milliarde Frans Ir. (eta 12,4 Millionen Mark). a tige dier läßt Kart sich ser. Ein nachgeben und dem Irak bedeutende Kon die zesslionen machen, Warum sollte nicht aud Pate Zypern seine Freiheit erhalten, das heilt] sche an das griechische Mutterland angeschlosse er li werden können? 1 Hinzu kommt, daß Zypern, so wie e erle jetzt ausgebaut wird, gewissen Mächten en! Ber Dorn im Auge ist. Es ist leider dazu gekom bor, men, daß die orthodoxe Kirche von Zypem Jah die den Kampf um die Freiheit seit langen Zuf führt, sich aller Hilfskräfte bediente und u beh spät merkte, wie viele dieser Hilfskräfte Kommunisten sind. Wie könnte es sonst an. i ders sein, daß in mehreren der wichtigsten Ser! Gemeinden die Kommunistische Partei d 00 stärkste ist? Wenn heute Athen eigentlich Gef nichts anderes verlangt, als daß die Eng inn, länder auf Zypern freie Wahlen Zulassen, Fite damit sich vor den Augen der ganzen Well Fre zeige, daß die Insel griechisch werden wolle] ers dann ist es wohl verständlich, wenn London ß sich zu solchen Wahlen kaum Die 17 kann; denn nach dem Stande der Dinge wärt 1 es sehr leicht möglich, daß die Kommunisten 5 die sich als Nationalisten und Freiheitsdur“ Ser stige tarnen, eine klare Mehrheit erlangen an könnten. 5 a Die Türkei weist natürlich gerade aul teid diesen Umstand hin und stellt fest, daß de eine Türken die sichersten Antibolschewisten nisc seien, was ein weiterer Grund dafür wire daß die Insel der Türkei zurückzugeben. An zwe sonsten ist aber sowohl Ankara als aud pen Athen insgeheim der Meinung, daß es unter die den obwaltenden Umständen am vernünf.] wal tissten Wäre, die Insel bei England zu be.] wer lassen. Aber Terroristen, getarnte Kommu- nisten, wirkliche Nationalisten schüren das Feuer. Welche griechische Regierung kann es angesichts dieser Bewegung wagen, sich von der Zypern-Frage zu distanzieren? Man würde sie in der Oeffentlichkeit, in gan Hellas zur Verräterin an der nationalen Sache stempeln. N „Die Sowjets meinen es ehrlich“ Kopenhagen.(AP)„Die Sowjetunion heute keine Diktatur mehr, sondern wird von einer Art Kollegium regiert“, erklärte vor Pressevertretern der jugoslawische Ge-“ neral Miloje vie, ein Freund und Berater Präsident Titos, der zum internationalen Kriegsteilnehmerkongres in hagen weilt.„Dieses Regierungskollegium fürchtet einen Krieg nicht minder als die führenden Männer des Westens.“ N General Milojevic sagte, er habe beim sowjetischen Staatsbesuch in Belgrad den Eindruck gewonnen, daß die Sowjetunion Frieden halten wolle. In der Aera Stalins hätten wir es den Russen nicht geglaubt wohl aber jetzt“, äußerte er. Der General]! meinte, die Sowjets hätten sich für eine friedliche Politik entschieden, weil sie er- kannt hätten, daß die Koexistenz von Kom- munismus und Kapitalismus unumgänglich sei. Durch Drohungen würde man ihnen allerdings nichts abpressen können. indischen Kongreßpartei höchstes Lob ge- spendet wurde,. Die Kommunisten wurden dann bei den Wahlen geschlagen. 5 Als Ergebnis der Verhandlungen zwischen Nehru und Bulganin, die jetzt in Moskau geführt worden sind, soll die Kommunisti- sche Partei Indiens ihre Haltung gegenüber der indischen Regierung und der Kongreß- partei ganz grundsätzlich ändern. Für Mitte Juli ist ein Kongreß der indischen KP ein- berufen worden, auf dem beschlossen wer den soll, an die Stelle der bisherigen Par- teilinie, die darauf hinauslief, die gegen- wärtige indische Regierung als Handlanger des britischen Imperialismus, des indischen Großkapitals und der feudalen Elemente in Indien zu brendmarken, eine milde un sachliche Kritik an der Regierungspolitik zu setzen. 55 Daß fernöstliche Fragen bei den Bespre- chungen zwischen Eden und Nehru einen be- trächtlichen Raum eingenommen haben, gel auch schon aus der Auswahl der übrigen Teilnehmer hervor, zu denen u. 4. del indische Vertreter bei den Vereinten Na-“ sowie der neu- tionen. Krishna Menon, ernannte britische Hohe Kommissar bei def indischen Regierung, Malcolm Macponald gehörten. Nehru scheint Sorgen, die in eng lischen Regierungskreisen wegen des Wie: derauflebens der Kämpfe in Laos und det Schwierigkeiten in Südvietnam in den let ten Tagen laut geworden sind, nicht geteil zu haben Er scheint größeren Nachdruck 3 die Notwendigkeit gelegt zu haben, die Ver- K Open- 1 1 schi irdi in plöt nen Mor ber. jede Sch ist! ten beit Tun See 4 Wel vero alle: Ital. lion . Krii Doy *„Ne setz dem 8 — einigten Staaten zu Entgegenkommen a1 1 Peking in der Formosa- Straße zu bewegen als auf je Lage in Indochina. Nr. 1 . böht. icalsoeig nee(Sig a nzösisch rance 9 über g in Alge eser Zh hebliche So leich chntttlich Erwerbe von Meg gerische auf etug rabische arbeitsla men 1 Mendes erfaßte le Frang dpi ide 0 icht aud as heißt Schlosse Wie e ten ein 1 gekom- Zypern t langen e und u ilfskrätte sonst an. ſchtigsten artei di eigentlich die Eng- zulassen, zen Wel en Wolle 1 London schließen nge Wäre nunisten, heitsdur. erlangen rade auf „daß die ewisten ür wäre en. An als auch es Unter vernünk⸗ d. zu be- Kommu- üren das Eann es sich von n? Man in gan Ationalen rlich“ union is ern Wird erklärte sche Ge- Berater ationalen open tollegium als die be beim rad den jetunion a Stalins geglaubt Generel kür eine sie er- on Kom- gänglich n ihnen Urs 75 Lob ge- wurden zwischen Moskau munisti⸗ egenüber Tongreb- für Mitte KP ein- sen wer- gen Par- gegen ndlanget indischen mente in ide und gspolitik b Bespre. einen be. pen, gent übrigen . ten Na- ler neu- r bei gel e Donald in eng- des Wie⸗ und del den letl. at getell lruck auf die Vel men an bewegen, Nr. 156 Dienstag, 12. Juli 1953 MORGEN Selle —— Was sonst noch geschang. Fünf Taucher haben am Wochenende die jährliche Reinigung an einem der eigen- artigsten religiösen Denkmäler der Welt vorgenommen. Sie stiegen hierzu vor der Küste bei dem italienischen Rivierastädtchen Camolgi in die Fluten des Mittelmeeres, um die Bronzestatue des„Christis im Ab- grund“, die im vergangenen Jahr zum Ge- denken an alle Opfer der See auf dem Meeresgrund verankert worden war, zu säubern. Allerlei Meeresgetier und Seetang hatte sich auf der Statue mit den erhobenen Armen niedergelassen. * Der bereits eine Woche dauernde Aus- bruch des Aetna auf Sizilien hat sich am Sonntagabend etwas verstärkt. Unter hef- tigem Donnern schossen glühende Lava- kontänen in immer rascherer Reihenfolge empor, fielen jedoch wieder in den Krater auf der Nordostseite des Vulkans zurück. Bisher ist noch nicht abzusehen, ob die geschmolzene Lava sich über den Krater- rand in die Tiefe ergießen wird. Zahlreiche Pouristen, die an der Küste Siziliens ihren Urlaub verbringen, beobachten das gewal- tige Naturschauspiel, das den Himmel über dem Gipfel des Aetna nachts rot erglühen läßt. * 300 Zuschauer eines Schwimmwett- kampfes in Salerno in Süditalien befanden sich am Wochenende plötzlich selbst im Was- ser. als eine Tribüne zusammenbrach. Einige der besten italienischen Schwimmer, die gerade ein 100-m- Schwimmen austrugen, beteiligten sich an der Rettung der Zu- schauer, von denen fünfzehn Verletzungen erlitten. * Der Ostlondoner Stadtbezirk Chelsea erlangt wegen seiner Geburtsquote langsam Berühmtheit. 1952 wurden 787 Kinder ge- boren, 1953 ebenfalls 787, und im letzten Jahr waren es wieder 787.„Daß muß reiner Zufall sein“, meinten die Gesundheits- behörden. 4 Das oberste amerikanische Berufungs- gericht in Washington bestätigte jetzt das Podesurteil gegen den 26jährigen farbigen Gefreiten Abraham Thomas. Thomas hatte im vergangenen Jahr in Augsburg in einem Eifersuchtsanfall seine Geliebte, deren Freundin und zwei farbige Soldaten erschossen. * Zum ersten Male in der Geschichte des Staates New Vork wurde ein Neger, Harold A. Stevens, zum Richter am Obersten Staats- gerichtshof ernannt. Er war bisher Richter an einem Berufungsgericht. * Der Chef der amerikanischen Zivilver- teidigungsbebhörde, Val Peterson, hat vor einem Bewilligungsausschuß des amerika- nischen Repräsentantenhauses mitgeteilt, daß die amerikanischen Städte gegenwärtig zwei Stunden vor einem feindlichen Bom- benangriff gewarnt werden können. Wenn die Errichtung des vorgeschobenen Radar- Warngürtels der USA abgeschlossen sei, werde sich diese Zeitspenne auf vier bis chs Stunden erhöhen. * Dreizehn Arbeiter sind am Sonntag ver- schüttet worden, als die Decke eines unter- irdischen Tunnels, durch den das Kraftwerk in Otsu bei Kioto mit Wasser versorgt wird, plötzlich einbrach. Zwei der Eingeschlosse- nen konnten von den Rettungskolonnen am Montagmorgen geborgen werden. Einer war bereits tot, der andere bewußztlos, konnte jedoch wiederbelebt werden. Ueber das Schicksal der anderen elf Eingeschlossenen ist noch nichts bekannt. Ihre Hilferufe hör- ten bereits am Sonntagabend auf. Die Ar- beiter waren mit der Ausbesserung des Tunnels beschäftigt, der das Wasser des Biwa- Sees in das Kraftwerk leitete. E 480 Millionen Katholiken gibt es auf der Welt. Nach der in einer Missionszeitschrift veröffentlichten Schätzung leben 10 Prozent aller Katholiken in Brasilien. Danach folgen Italien mit 47.5 und Frankreich mit 35 Mil- lionen Katholiken. * Die Gebeine des berühmten britischen Kriminalschriftstellers Sir Arthur Conan Doyle und seiner zweiten Ehefrau sind im „New Forest“ bei Minstead erneut beige- setzt worden. Das Ehepaar war bisher auf dem zum Verkauf angebotenen Familien- besitz der Doyles in Crowborough beerdigt. Eine Geister zentrale im Herzen der Erde Wunderwerke 600 Meter unter Tag/ Personenzug mit zehn Kilometern „Unter Tage hören die Rechnungen auf“, sagt der Kumpel, der vor Ort die Kohle bricht. Hier beginnt die Leistung der menschlichen Arbeitskraft und der persön- liche Einsatz, der nicht immer mit Geld be- zahlt werden kann. Das weiß der Wirt- schaftler genau so wie der Bergbau-Tech- niker. Unser Förderkorb saust mit acht Meter pro Sekunde in die Tiefe auf 600 Meter. „Wenn die Kumpels zur Schicht fahren, hat er das Doppelte drauf“, wissen die Fach- leute. Jeder Meter, der in diesem Förder- schacht durchfahren wird, kostet 28 000 Mark, weil am Niederrhein über der Kohle trockener Sand liegt und der Boden für den Schachtbau„gefroren“ werden muß. Das heißt, ein Förderschacht, und wenn er nur bis auf 600 Tiefe geht, verschlingt einige hundert Millionen. Auf der 600-Meter-Sohle empfängt uns ein hoher, weißgekalkter, gewölbter Zu- fahrtsstollen. Eine voll eingerichtete Elek- trowerkstatt sorgt für die Notwendigkeiten der Grube und ein gelb lackierter„Per- sonenzug“, eine Kleinbahn, wie sie die Be- sucher von Gartenschauen durch blühenden Duft zu fahren pflegt, wartet auf ihre Fahr- gäste. Bis zu zehn Kilometer Entfernung bringt sie die Bergleute oft zu ihrer Ar- beitsstelle. Und während der Zug sich mehr und mehr dem Dunkel, den schmaleren Gängen der unterirdischen Stadt der Zeche Friedrich-Heinrich entgegenschiebt, die den Ruhm auf sich beziehen kann, als modernste Zeche Europas und— von vielen Fachleuten — sogar der Welt bezeichnet zu werden, verfolgt ein Mann im elektrischen Stellwerk auf der gleichen Sohle Weiche für Weiche, die das Fahrzeug passiert. Auf einer Leuchttafel, hinter geheimnis- vollen Hebeln und Schaltern, sitzt das Ver- kehrsgehirn der Grube. Die Zugführer sind durch Sprechfunk mit der Zentrale verbun- den, und ein Hebeldruck, eine leichte Dre- hung, legt diese Weiche links und jene rechts, dirigiert die mit Kohle oder Men- schenfracht beladenen Fahrzeuge an ihren Bestimmungsort für den Laien eine Geisterzentrale im Herzen der Erde. Als wir endlich dort stehen, wo die Kohle ge- brochen wird, wo sich die Arbeit Meter um Meter in das 1,80 Meter hohe Flöz hinein- krißt. wo zwei Bergleute in einer Sieben- stunden-Schicht 140 neue Stempel setzen, um das Streb anzustützen, leuchtet nur noch das Licht der Grubenlampen. Muf einer Strecke von 250 Meter fährt ein elektrischer Hobel an der Kohle entlang und bricht sie heraus. Zurückbleibende Brocken und die über- hängende Oberkohle werden von den Kum- pels mit dem Preßgluftbohrer nachgeholt. In dieser Schachtanlage werden die Koh- lenmassen, von laufenden Bändern trans- portiert, automatisch in die Grubenwagen verladen und nach dem Transport über die Zechenschle ebenso vollautomatisch wieder in einen Kipper und von dort in die Wag- gons verfrachtet. Vom Kumpel vor Ort und den Leuten, die die Gesteinsbrocken aus der Rohkohle aussortieren bis zum Kohlenhänd- ler berührt sie keine menschliche Hand mehr— nur noch Kontrollgriffe sind not- wendig, um den Transport zu überwachen. So ist es auch zu erklären, daß in„Friedrich- Heinrich“ von 8200 Betriebsangehörigen nur 730 mit der Kohle beschäftigt sind. Wenn man sie fragt, während ihre schwarzen Gesichter dem ungewohnten Gast ein schwitzendes„Glückauf“ zulachen, er- klären viele von ihnen:„Wir sind nicht von hier.“ Sie kommen aus Oberschlesien, Ost- preußen, Sachsen oder Bayern. Sie arbeiten im Akkord. Die wenigsten von diesen jun- gen Leuten wollen im Bergbau bleiben. Sie wollen Geld verdienen und später weiter Strecke/ Ein modernes Bergwerk sehen. Das ist in der Kohle an Ruhr und Niederrhein das Gleiche wie im sächsischen Uranbergbau. Männer aus Bergarbeiter familien, in denen schon Vater und Groß- vater 25 bis 30 Jahre in die Grube einge- fahren sind, bilden aber noch immer den Stamm der Bergarbeiter. Ihnen begegnet man sowohl als Steiger oder Obersteiger und in der Werksleitung, als auch in den Sechzig- Zentimeter-Flözen, wo die Arbeit heute noch so hart ist wie vor 20 Jahren, wo der Bergmann liegend seinen Akkordlohn er- arbeiten muß und die ganze Schwere des Untertageseins voll zu spüren bekommt. Aber je niedriger das Flöz, um so größer der Stolz alter, erfahrener Bergleute, auch einmal dort gearbeitet zu haben. Am grünen Tisch erklärt man heute, daß viele Deutsche im allgemeinen— und da- her auch ein großer Teil der Bergleute— durch Kriegs- und Nachkriegsschäden be- dingt, nicht mehr voll einsatzfähig seien. Die Durchschnittsleistung je Mann und Schicht ist von 2,5 Tonnen vor dem Kriege auf 1,8 Tonnen nach dem Kriege abgesunken. Und obwohl in der Bundesrepublik heute mehr Bergarbeiter beschäftigt werden als noch 1938, ist die Förderung nicht höher. Um ihnen dabei zu helfen, haben es sich die Bergleitungen angelegen sein lassen, ihre Leute mit ausgedehnten sozialen Einrich- tungen zu unterstützen. R. Winter Mehr Kohlenflöze als bisher angenommen Bergbau hat noch für lange Zeit Reserven/„Was liegt vor der Hacke?“ Durch die Bohrungen nach Erdöl hat sich in den letzten Jahren die Kenntnis von der Lage der Kohlenflöze in Westeuropa we- sentlich erweitert. Heute weiß man, daß sich das Karbon ununterbrochen von Aachen bis Amsterdam und von Hameln bis zum Düm- mersee erstreckt, ohne daß dabei bis jetzt die nördliche Grenze erreicht worden wäre. Im Ruhrgebiet ergibt sich somit folgender Ueberblick über die flöz führenden Stein- kohlengebirge: Südlich der Linie Essen, Bo- chum, Dortmund treten sie zutage; auf der Moers, Lippe Hamm sind sie unter den Deckgebirgen erschlossen; auf der Linie Gel- dern, Wesel, Münster sind die Flöze durch Ewiger Bergmann soll Kohleförderung verbilligen Experiment im Ruhrrevier/ Amerikanischer Kohleroboter im Einsatz Der Ruhrbergbau ist sich darüber im klaren, daß nur durch eine Modernisierung und Mechanisierung unserer Zechen, etwa nach dem Vorbild amerikanischer„Kohle- fabriken“, eine Verbesserung der Wirtschaft- lichkeit zu erzielen ist. Das gebrochene Gestein und die Kohle werden bei uns noch vorwiegend mühsam mit der Hand verladen. Das soll nun anders werden. Der Ruhrbergbau setzt jetzt neu- artige amerikanische Laderoboter höchster Leistung ein. Der„continous miner“, der „ewige Bergmann“, wie ihn drüben die —— Das Wort auf dem Bildschirm Die„Akademie für Sprache und Dichtung“ über das Fernsehen „Wir haben erkannt: Das Fernsehen ist ein Instrument eigener Art. Das Wort, er- zählend oder dialogisch, erhält in ihm einen sichtbaren Vorzugsplatz. Das Fernsehen ver- mag auch die ganze, künstlerisch geformte Wirklichkeit darzustellen; es enthüllt das Wesentliche. Durch die Beseitigung der Anonymität werden die Bedingungen ver- bessert, unter denen die Freiheit der Aeuße- rung möglich ist.“ Das waren— als Konzentrat wiederge- geben— die bemerkenswerten Schluß fest- stellungen von Eugen Kogon dem Diskus- sionsleiter auf der Hamburger Arbeits- tagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung“, zu der die Rund- Funkschule des NWDR in den letzten Juni- tagen geladen hatte. Anlaß zu dieser Ein- ladung war eine erste Begegnung der Aka- demie auf ihrer Frühjahrstagung in Baden- Baden mit Praktikern des Rundfunks und Fernsehens gewesen, bei der es aber ⁊zu einem fruchtbaren Gespräch nicht gekom- men war. Eugen Kogon sagte auch, warum. Die meisten Autoren der Akademie waren mit den Praktikern des Fernsehens über- haupt noch nicht vertraut. Das sollte nun nachgeholt werden. Vier Tage lang sahen die Tagungsteilnehmer und ihre Gäste Fernsehspiele, wurden durch das Lokstedter Studio geführt und hörten zwei Vorträge von Dr. Ludwig Berger und Erwin Piscator. Am letzten Tage kam es zur abschließenden Diskussion, zu der auch die Presse geladen war. Es war eine recht verwirrende Debatte, weil es allzuviel divergierende Meinungen ab. Die Opposition verwendete zum Teil pädagogische Argumente: Befürchtungen kür die Jugend wurden laut, die, vom Bild über- flutet, die Initiative zur eigenen Aeußerung verlieren könnte, wie sie ein Teil der Er wachsenen schon verloren habe. Vom Lyri- ker Wilhelm Lehmann stammte ein früher geäußertes Wort vom„Insektigid“, das mit den geflügelten Plagegeistern zugleich die ganze Flora abtötet. In Hamburg erklärte sich Wilhelm Lehmann dafür, daß auch im Fernsehen die erhöhende Wirklichkeit vom Wort mehr als vom Bilde ausgehen müsse — Giraudoux„Undine“ hat ihm mehr solche Wirklichkeit gebracht als die kritische Darstellung des Fließbandes. Eine Min- derung des Willens Jugendlicher zur Hand- jung durch Bildüberfütterung befürchten auch Günther Anders und Alfred Andersch. Als Element der Gegenwirkung forderte W. E. Süskind den politisch-literarischen Fernseh-Essay. Eine ausführliche Auseinandersetzung, in die auch der Generaldirektor des NWDR, Dr. Grimme, und Fernsehintendant Pr. Plei- ster eingriffen, entspann sich um das Pro- plem der geistigen und politischen Freizügig- keit von Funk und Bildfunk. Günther Wei- senborn sprach von der„tausendgesichtigen Pantoffel-Zensur machtvoller Interessenten gruppen“, Rudolf Pechel und Guntram Prü- ker schlossen sich an. Das führte dann zum eigentlichen Thema der Diskussion zurück, zu deren Beginn der Verhandlungsleiter vor allem die Qualitäts- krage(optimales Minimum), die Auswahl Se- eigneter Fernsehthemen und die Möglichkeit der Finanzierung für Experimente geklärt wissen Wollte. Durch den einstimmig gefaß- ä—— Kumpels scherzhaft nennen, rollt auf Raupenketten an seinen Einsatzort. Ein Mann dirigiert das stählerne Ungetüm durch Hebeldruck. Der neue Lader verwirklicht ein ganz eigenartiges Prinzip: Die Ladearme sind nach dem Vorbild von Krebsscheren geformt. Die mächtigen Scheren greifen mit ihren beweglichen Armen immer wieder in die Kohle und ziehen sie in einer Kreisbe- wegung an sich. Von dort geht die Reise weiter auf ein Förderband. Den Ruhrkum- pels ist es gelungen, mit dem Kohleroboter aus den USA bereits wahre Leistungs- rekorde zu erzielen. KHF — Bohrungen erschlossen; wahrscheinlich vor- handen sind Flöze auf der Linie Kleve, Bentheim bis in den Raum südlich von Minden. Der Bergbau hat also noch für lange Zeit Reserven, wenn auch die Teufen immer mehr zunehmen und die Mächtigkeit der Flöze geringer wird. Bei Coesfeld in West- falen haben zum Beispiel Bohrungen er- geben, daß die Kohle dort eine wasserhalti- gere Braunkohlenstruktur aufweist, es kann deshalb auf eine jüngere Steinkohlenschicht als die im Ruhrgebiet vorhandene geschlos- sen werden. Auf der Frühjahrstagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft in Krefeld stellte Bergwerksdirektor Oberste-Brink(Essen) hierzu fest, für den Bergbau sei einzig die Frage interessant:„Was liegt vor der Hak- ke?“ Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß nach Osten die Faltung der Flöze ge- ringer ist. Diese Erkenntnis ist bei der An- lage von Stollen wichtig. Die Wachstums- geschwindigkeit der einzelnen Sedimente (Ablagerungen) führte zu erheblichen Re- lief- Unterschieden. Dr. Teichmüller/ Krefeld betonte, daß„die Sedimentations-Geschwin- digkeit im Durchschnitt nur Bruchteile eines Millimeters im Jahr betrug und zeitweilig nur dann größer war, wenn ganze Wälder begraben wurden wie in den Sietlandmoo- Ten. Die Kenntnisse über die Entstehungszeit der Flöze ist durch einige Funde bereichert worden. Beim Abteufen eines Schachtes bei Kapellen am Niederrhein wurden in einer Tiefe zwischen 18 und 100 Metern kleine Fossilien— meist Schalentiere— entdeckt. Die Schalenresten sind so gut erhalten, daß häufig Oberflächenstruktur mit Wellenfor- men, die auf eine starke Brandung in der Karbonzeit hinweisen, sowie verblaßte Farbstreifen sichtbar werden. In der Nähe von Essen wurden bei Arbeiten in einer Ziegelgrube zahlreiche Stämme eines alten Karbonwaldes freigelegt; acht bis zehn Meter hohe Siegelbäume, deren Stämme zwischen dem Gestein gut erhalten sind. Diese Siegelbäume sind nach einer Ueberschwemmung aufrecht stehend im Schlamm begraben worden. Etwa 120 Meter darüber liegt heute Brandschiefer, der aus dem Moorwaldhumus hervorgegangen ist. Am südlichen Ende der Ziegelgrube aber tritt ein Kohlenflöz zutage. Das Amt für Bodenforschung in Krefeld überraschte die 160 deutschen und 30 aus- ländischen Gäste der Tagung dadurch, daß es die Blätter der geologischen Karte des rheinisch- westfälischen Steinkohlengebietes im Maßstab 1:10 000 vorlegte. Diese Karte zeigt sehr anschaulich die Karbonstufen und Flöze an der Oberfläche und unter dem Deckgebirge. ten Beschluß, von der Hamburger Rund- funkschule ein Fernseh-Seminar einrichten zu lassen, das auch mit den übrigen deut- schen Rundfunkanstalten zusammenarbeiten soll, wurde die Frage des„Versuchslabora- toriums“ im wesentlichen gelöst. Aber die Themenwahl blieb im FHintergrunde der Diskussion. Es wäre wohl auch verfehlt, ohne Berücksichtigung künftiger geistiger, sprachlicher und bildlicher Entwicklungs- möglichkeiten— von den politischen gar nicht zu reden— ein neues Ausdrucksmittel auf bestimmte Themen festzulegen. Auch über das„optimale Minimum“ konnte noch nichts Endgültiges gesagt werden. Die Dis- kussion bewegte sich im wesentlichen um die Notwendigkeit, dem Wort auch im Fern- sehen die Vorherrschaft zu lassen. Ludwig Berger, der sich in letzter Zeit als Regisseur des Fernsehens besonders an- genommen hat, fand einige glückliche For- mulierungen, um die Bedenken zu zer- streuen, daß im Fernsehen das Wort auf einen Nebenplatz verdrängt werden könnte oder, wie Rudolf Hagelstange anschaulich sagte,„uns von hinten wieder in die Tasche gesteckt wird“. Dem Dialog hört man im Fernsehen viel lieber zu als im Film, sagte er. In der Debatte war so viel von den ver- schiedenen Aspekten der Wirklichkeit und vor allem von der eigenen Wirklichkeit der darstellenden und reproduzierenden Kunst gesprochen worden, daß Generaldirektor Dr. Grimme am Schluß der Tagung Kafka zitierte:„Wirkliche Realität ist immer un- realistisch.“ Hermann Kasack, der Präsident der Akademie, sagte zusammenfassend, viele Vorurteile und Bedenken gegen das neue Instrument Fernsehen seien in Hamburg durch die Lehren der Praxis überwunden worden. Erich Hoogenstraat Was wir sahen: Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Heiter bis wolkig, örtliche Gewitterbildungen. Recht warm mit Höchsttemperaturen zwischen 25 und 28 Grad. Nachttemperaturen 15 bis 18 Grad. Meist schwacher Wind aus wechseln- den Richtungen. Uebersicht: Die geringen Luftdruckunter- schiede über Deutschland begünstigen in den feuchtwarmen Luftmassen die Ausbildung örtlicher Gewitter. Da ein Luftmassen wech- sel nicht zu erwarten ist, bleibt die hochsom- merliche Witterung einstweilen erhalten. Vorhersage 4 1ü8t. 12.2188. Uht I Pegelstand am 11. Juli Rhein: Maxau 555(—5), Mannheim 429 (7), Worms 352(6), Caub 317(2). Neckar: Plochingen 149(4), Gundels- heim 195(), Mannheim 425(—11). Tiragisches Ende Hann.-Münden. Der Fahrradausflug einer Klasse der Göttinger Felix-Klein-Oberschule nahm am Wochenende auf der Bundes- straße 3 bei Dransfeld im Kreis Münden ein kurchtbares Ende. Als eine Gruppe der Jungen, die von einem Lehrer begleitet wurde, von einem Göttinger Lastkraftwagen überholt wurde, kippten plötzlich zwei Schüler mit ihren Fahrrädern nach links um und wurden überfahren. Einer war sofort tot, der andere erlitt lebensgefährliche Ver- letzungen. Wie Zeugen aussagten, hätte einer der beiden Verunglückten kurz vor dem Sturz auf das Tachometer am Fahrrad seines neben ihm fahrenden Klassenkame- raden geblickt. Dabei sollen sich die Räder berührt haben. Kind durch„Speerwurf“ getötet Köln. Durch einen„Speerwurf“ spielender Kinder ist in Köln ein vierjähriges Mädchen getötet worden, teilt die Polizei mit. Das Kind hatte in einem Samdhaufen gespielt, Während zwei Jungen im Alter von sieben und zehn Jahren in der Nahe mit eisernen Bohnenstangen Speerwerfen übten. Eine der Stangen traf das kleine Mädchen am Kopf. Obgleich es sofort nach dem Unglück operiert würde, konnte sein Leben nicht mehr ge- rettet werden. Jugendlicher Tierquäler bestraft Marburg. Ein 15jähriger Junge aus einer Ortschaft in der Nähe von Marburg wollte seine Schäferhündin verkaufen. Zu diesem Zweck band er das Tier an einer ganz kur- zen Leine an sein Fahrrad an und fuhr die 15 Kilometer nach Marburg. Als er hier an- kam und von Tierfreunden angehalten wurde, war die Hündin schon so erschöpft und hatte so schwere Verletzungen an den Pfoten, daß sie sofort getötet werden mußte. Ein Marburger Jugendschöffengericht ver- urteilte nun den jugendlichen Tierquäler zu zweimal Jugend-Freizeitarrest, 10 DM Geld- buße und 40 Stunden freiwilliger Arbeit für einen Tierschutzverein. 13 000 Freimaurer Homer. In der Bundesrepublik gibt es gegenwärtig 13 000 Mitglieder der verschie- denen Freimaurerlogen. Dies wurde auf einer Tagung mitgeteilt, zu der die Evan- gelische Akademie Rheinland- Westfalen in Homer(Landkreis Iserlohn) Freimaurer eingeladen hatte. Photographiertes Theater Die vergangene Woche stand im Zeichen der Pferde und des Handballs. Es ging um zwei Weltmeisterschaften und einen„Preis der Nationen“— kein Wunder also, daß die Fernseh- Uebertragung dieser Kämpfe im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stand und die übrigen Sendungen vor solcher vitalen Konkurrenz etwas bläßlich in den Hintergrund rückten. Die Kunst war ohnedies nur mittelmäßig vertreten, wenn man von Georg Hartmanns interessanter„Bajazzo“- Inszenierung(mit Libero de Luca und Rosl Schwaiger) absieht, die in einer älteren Filmaufzeichnung des Nord westdeutschen Rundfunks wiederholt wurde. Was uns der gleiche Sender im Schau- spiel unter der Regie von John Olden als „deutsche Erstaufführung“ anbot—„Das Ende des sechsten Stocks“ von Alfred Gehri — war zugleich das Ende einer von ihrem Autor totgehetzten Komödien-Idee, die die- sen dritten und letzten Teil nicht mehr über- lebte. Sie starb an geistiger Erschöpfung. Die sentimentale Hamburger Aufführung erging sich in weitschweifigen Erinnerungen und Wiederholungen, die das Tempo lähmten, und eine gewisse hausbackene Betulichkeit, die statt der Pariser Atmosphäre deutsche Kleinbürgerluft verbreitete, machte die Sache nur noch langweiliger. Das bayerische Fernsehen hatte mit John Bradleys Kriminalspiel„Kopf in der Schlinge“ wenigstens einen psychologischen Reißer zu bieten, der an Spannung nichts zu Wünschen übrig lieg. Diese Geschichte von dem Staatsanwalt, der die Fragwürdigkeit eines lücklosen Indizienbeweises am eigenen Leib kennenlernte, ist gut konstruiert. Franz Josef Wild, der die Regie führte, ließ die Schauspieler zuweilen etwas verkrampft in der Gegend herumstehen und manchmal lauter reden als nach Lage der Dinge not- wendig und nützlich war. Hans Egon Koch bewegte seine Kamera in dem geschickt arrangierten Bühnenbild von Walter Dörfler mit sicherem Gefühl für Raumwirkungen, aber es blieb— bis auf einen filmischen Versuch im Anfang— eben doch photographiertes Theater. An diesem Problem wird sich wohl nichts ändern, so- lange man sich beim Fernsehen mit Bühnen- stücken begnügt und nicht häufiger als bisher Originalstoffe oder wenigstenscfernseh- eigene Bearbeitungen bringt, die von vornherein den Möglichkeiten der Kamera Rechnung tragen und neben den akustischen auch die optischen Handlungselemente zur Geltung bringen. E. P. Der erste Abschnitt der permanenten Fernseh verbindung zwischen England und dem Kontinent wird, wie die BBC dieser Tage mitteilte, von der britischen Postverwaltung im September fertiggestellt sein. Bis dahin wird ein Koaxialkabel für Zwei- Wege- Uebertragungen von London nach St. Mar- garet's Bay(Kent) gelegt sein. Der nächste Abschnitt, die eigentliche Ueberquerung des Kanals durch eine Radiowellenverbindung, wurde ebenfalls in Auftrag gegeben, dürfte aber nicht vor 1958 betriebsfertig sein. Damit bis dahin bereits der intereuropäische Pro- grammaustausch durchgeführt werden kann, werden einstweilen provisorische Koaxial kabel von St. Margaret's Bay nach Swingate bei Dover verlegt, MANNHEIM Am 19. Juli werden drei Beigeordnete Lom Stadtrat gewählt. Dann sind(mit Dr. ensenbecker- CDU) vier Oberbürgermeister- Stellvertreter vorhanden und der Stadtrat ist in Uebereinstimmung mit der Haupt- 5 satzung der Stadt Mannheim wieder voll- Ständig. Das Urteil des Verwaltungsgerichts- ers hatte unter anderem diese Nichtvoll- digkeit des Stadtrats beanstandet. Heute läuft nun die Frist für die Ein- reichung der Wahlvorschläge ab. Die sozial- demokratische Fraktion hat Bürgermeister akob Trumpfheller und den Landtagsabge- raneten Walter Krause, Dozent an der Ingenieurschule, als Kandidaten nominiert. Die CDU- Stadtratsfraktion schlägt Stadtrat Sopold Graf vor.— Leider hat die Haupt- Satzung nur die Zahl der Beigeordneten, aber nicht ihre Arbeitsbereiche festgelegt. Für welche Ressorts werden am 19. Juli Beigeordnete gewählt?„Frei“ geworden ist durch Urteil des Verwaltungsgerichtshofes das Wirtschaftsdezernat. Der wieder zu Wwählende Erste Bürgermeister wird seine Arbeitsbereiche auch wieder in Anspruch nehmen. Was für ein Arbeitsgebiet könnte der„dritte Mann“ bekommen? Wenn er als zus dem Polizeibericht: Ssilereien auf dem U-1-Platz Am späten Abend entbrannte auf dem Ul-Platz eine handfeste Keilerei unter amerikanischen Soldaten. Als die Militär- i eintraf, tauchten die Streithähne flugs ler großen Zuschauermenge unter. Nur in Soldat wurde erwischt.— Die Neugieri- gen hatten sich noch nicht zerstreut, als ihnen an der gleichen Stelle eine zweite„Schau“ eboten wurde. Ein 21jähriges Mädchen schlug nach einem Wortwechsel mit einem 23jährigen Arbeiter diesem solange einen hölzernen Schuh auf den Kopf, bis er— der Schuh— auseinanderbrach. Der Mann wurde rletzt ins Krankenhaus gebracht, das Mäd- chen vorläufig festgenommen. FCTTTVTTbTbTbTbTVb— Diebesgut im Unterrock In der Speyerer Straße machte ein Junge nen merkwürdigen Fund. In einem Trüm- mergrundstück fand er drei Paar Damen- schuhe, ein Paar Herrenschuhe, vier Damen- handtaschen, eine rote Pelzweste und einen errenrock. Alles war fein säuberlich in nen hellen Damenunterrock eingepackt und est verschnürt. Die Gegenstände rühren mrscheinlich von einem Diebstahl her. Der Besitzer hat sich jedoch noch nicht gemeldet. Touristin verlor die Nerven Eine Amerikanerin, die mit einer Reise- bac über Heidelberg nach Mannheim am und in einem Hotel abstieg, erlitt einen enzusammenbruch, weil ihr in Heidel- 85 Geld und Reisepapiere gestohlen wor- den waren. Da ihr Zustand ärztliche Betreu- ing notwendig machte, sollte sie ins Kran- aus gebracht werden. Als jedoch der Frankenwagen eintraf, flüchtete sie in ein nahegelegenes Trümmergrundstück und Setzte sich zur Wehr. Erst nach langem güt- lichen Zureden konnte sie bewogen werden, ieder auf ihr Zimmer zu gehen. Wer ist der Tote? Am 10. Juli verunglückte in Forst, Kreis Bruchsal, ein etwa 20 Jahre alter Motorrad- kahrer und starb später an den dabei erlit- tenen Verletzungen im Krankenhaus Bruch- 1. Der Tote konnte noch nicht identifiziert den, da er keine Ausweispapiere bei sich g. Das Motorrad war, wie inz vischen er- ttelt wurde, in Bretten gestohlen worden. Der junge Mann ist 1,68 Meter groß, hat dunkles Haar, graublaue Augen und ist von chlanker Gestalt. Er trug ein weißes Sport- erhemd, ein gelbes Texashemd mit auf- rucktem Flugzeug über Brusthöhe, graue mbasocken mit gelbem Ring, graue Cow- oy-Hosen mit aufgesetzten Taschen, braun- punktierten Sakko und braune Slipper- nuhe. Wo wird der beschriebene junge Mann vermißt oder wer kann sachdienliche Angaben machen? 4 40 2 so steht es in Schiff an der Angel, beinahe 8, das Schleppboot„Ms Lotte“, das da am ichen des Herkules- Kran in dem ihm e emden Element„Luft“ schaukelt. Es gerade wieder in das Wasser des Verbin- skanals gesetzt. Zum Erstaunen vieler en war es mit Polizei als Wegbereiter der Neckarvorlandstraße, wo es deim Baumgärtner el bis zur Mastspitze überholt und Kopf war härter als Holzschuh d breiter gemacht worden war, auf Testfall 19. Juli: Nachfolger von Professor Langer anzusehen 15 wird er dessen Funktionen übernehmen; Aber Wir haben ein nicht in allen Einzelheiten klares Nebeneinander von Beigeordneten und Stadtdirektoren auf dem Rathaus. Der Witz will es, daß drei Oberbürgermeister- Stellvertreter am 19. Juli gewählt werden, der Oberbürgermeister selbst aber im Sep- tember. Niemand weiß etwas über die Son- derwünsche des kommenden Stadtober- hauptes. Vielleicht werden Beigeordnete ge- wählt, die dem neuen Oberhaupt und der Richtung seiner Arbeitskraft im Wege stehen. Im April haben wir vielleicht eine neue Gemeindeordnung. Man hört viel von einem unechten Magistrat, einer Organisa- tionsform der Verwaltungsspitze mit vielen Unklarheiten. Eine neue Verteilung der Kompetenzen auf dem Rathaus wäre erste Es lassen sich sieben oder sechs Arbeits- bereiche denken. Wenn sie von je einem Beigeordneten(und dem Oberbürgermeister) Wahrgenommen werden sollten, hätten wir im Magistrat ein in Anbetracht der Mehr- heitsverhältnisse nicht günstige Zusammen- setzung zu erwarten, zumal da künftignin der Proporz wegfällt, der Minderheiten einen Schutz bieten konnte.(Minderheit ist eigent- lich alles, was gegebenenfalls den Wider- stand von SpD und KPD zu gewärtigen hätte). Vielleicht könnten durch Personal- union Zusammenfassungen versucht werden. Da wir zur Zeit fünf Stadtdirektoren haben, Wäre mit fünf Beigeordneten auszukommen. Wie sollen aber die Wahlen jetzt auf die Neuverteilung im kommenden Jahr Rück- sicht nehmen? Schlimm wäre es, wenn man am 19. Juli Beigeordnete wählen wollte, ohne ihnen ein genügend großes und klares Dezernat zuzu- Beigeordnete nicht auf Nebengleise abstellen Die Wahlen sollten Rücksicht nehmen auf Oberbürgermeisterwechsel und kommende Gemeinde-Neuordnung weisen. Man 2 mit der Durchführung der Hauptsatzung ernst machen müssen. Wenn dabei die kommenden Dinge— Oberbürger- meisterwahl und neue Gemeindeverfassung Sorgfältig mit erwogen werden, so kann es nur nützlich sein, wenn daran gedacht wird, daß ein Knopf im Faden sein muß, wenn genäht werden soll. Keiner der Kandidaten könnte es hinnehmen, als„Konzessions- schulze“ behandelt und auf Nebengleisen der Verwaltung abgestellt zu werden. Das dürfte die Meinung der Bürger und Wähler und Zahler genau treffen! f. w. k. Spielzeug, wie es sein soll Eine lehrreiche Ausstellung Der Deutsche Werkbund und das Institut für Erziesung und Unterricht zeigen bis zum 21. August eine Ausstellung unter dem Motto „Gutes Spielzeug“. Die Ausstellung wurde von dem Museum der Stadt Ulm zusammen- gestellt und war bereits in Stuttgart und Kaiserslautern zu sehen. Außer zahlreichen anderen Städten des Bundesgebietes hat sich auch das„Museum of modern Art“(New Vor für sie interessiert. Das gezeigte Spiel- zeug wurde nach pädagogischen und forma- len Gesichtspunkten ausgewählt und soll vor allem den Eltern helfen, für ihre Kinder in jedem Alter die richtigen Spielwaren auszu- wählen. In den Räumen des Deutschen Werk- bundes(N 1, 21) sind passende Spielsachen für Kinder im vorschulpflichtigen Alter, im Institut für Erziehung und Unterricht für ABC-Schützen und größere Jungen und Mädchen aufgestellt. Die Ausstellung wurde am Montag von Stadtdirektor Schell und Dr. Kadlelbach eröffnet. Eine ausführliche Wür- digung finden Sie auf der Frauenseite in unserer Mittwochausgabe. Ch. Z. Schwerbeschädigte beim MAC zu Gast Mit 115 Wagen fuhr sie der Automobilelub MAC in die Pfalz Morgendliche Spaziergänger konnten am Sonntagvormittag eine lange Autoschlange beobachten, die unter polizeilicher Führung langsam durch die Stadt geschleust wurde und in Richtung Autobahn Kaiserslautern verschwand. An den Windschutzscheiben der Wagen klebten Zettel mit der Aufschrift: „Mannheimer Automobilelub e. V. im ADAC, Fahrt der Schwerbeschädigten“. Es war die 12. Schwer- und Schwerstversehrtenfahrt des Clubs, wie der erste Vorsitzende, Direk- tor Klein, später in seiner Ansprache sagte. Die Fahrten konnten bis jetzt noch nicht regelmäßbig veranstaltet werden und waren jahrelang in den Kriegs- und Nachkriegs- wirren ganz unmöglich. Aber sie erfreuen sich jetzt immer größerer Beliebtheit, Die mädchenhaften Anmut und ihrer lieblichen Stimme die Zuhörer. Gulle Gulle zeigte seine Künste als versierter Musicalelown und ge- schickter Jongleur. Besonders gefielen die acht Männer vom magischen Zirkel, die vor den erstaunten Augen des Publikums ihre an „Hexerei“ grenzenden Kunststücke zeigten und mit einem einfallsreichen Sketch das gelungene Programm abschlossen. Der Con- ferencier, Robert Fleck, der aus den Reihen der Gastgeber kam, entledigte sich seiner Aufgabe mit Bravour, ebenso die unermüd- lich spielende Kapelle Soprani unter Leitung von Walter Deck. Zuvor hatten H. Kuhn, der Vorsitzende des VdK Königsbach, Hans Mack, VdK Mannheim, und H. Luksch vom Reichsbund Automobilisten hatten diesmal 115 Personen-(den beiden letztgenannten Organisationen wagen zur Verfügung gestellt, was gegen- über der Vorjahren einen Rekord bedeutete. Außerdem fuhr noch ein Autobus der Stadt mit. Bei herrlichem Wetter ging die Fahrt nach Königsbach in der Pfalz. Nach dem Mittag- essen, das wie alles andere vom Mad gestif- tet wurde, wurden die Gäste mit einem bun- ten Programm erfreut. Die drei Teddys be- gannen mit Musik und guter Laune, die kleine Ursula Schneider sang nette Liedchen und Renate Hansen bezauberte mit ihrer gehörten die Versehrten an) dem Auto- iobil-Club für diese grofzügige Fahrt ge- dankt. Es sei ein Trost, sagten sie, daß wenig- stens eine Vereinigung der Kriegsopfer ge- denke und diesen Menschen in ihr schweres Leben ein wenig Freude bringe. Gleichzeitig lasse diese Veranstaltung hoffen, daß sie an- deren ein Beispiel sein werde. Die strahlen- den Augen und die frohen Gesichter, mit denen am Abend Abschied genommen wurde, Waren für die Veranstalter der schönste Dank. Ch. Z. Dieser unternehmungslustige Affe und die beiden braven Kätke- Kruse. puppen möchten gern mit Mädchen nierte aufe H. am S im Alter von fünf bis sechs Jahren spielen. Gummibälle, Reifen und anderes Gerdt liegen für d ja genügend herum.— Diese Herrlickkeiten für Kinder sind in der vor allem für Eltern, Manr sehenswerten Ausstellung„Gutes Spielzeug“ in der Abteilung„Die Schule rückt naher“ au finden. achte Bild: Steiger liefer ständ hatte 50 Jahre Verbindung„Rheno⸗ Franconia“ e. Stiktungsfest vereinte alte und junge Kommilitonen in Mannheim Die technisch-wissenschaftliche Studen- ten verbindung Rheno-Franconia Ungenieur- schule Mannheim), die 1905 von zehn jun- gen Studenten aus der Taufe gehoben wurde, feierte am Wochenende ihren 50. Geburtstag. Altherrenverband und Akti- Vitas gestalteten das Stiftungsfest der Rheno-Franconen zu einem geistigen und gesellschaftlichen Ereignis und darüber hin- aus zu einer der bedeutendsten Aeußerun- gen des korporationsstudentischen Willens in Mannheim, seit die deutschen Korpora- tionen vor nun bald zwei Jahrzehnten im Dritten Reich in Bedrängnis gerieten und seit sie in den Jahren nach Kriegsende auf inmere oder äußere Ablehnung stießen. Das 50. Stiftungsfest der T. W. V. Rheno- Franconia, zu dem alte und junge Kom- militonen aus meheren Teilen des Bundes- gebietes nach Mannheim gekomemn waren, machte deutlich, daß die in den studenti- schen Lebensgemeinschaften übliche Pflege der Tradition und der Wille, mit allen An- forderungen der Gegenwart Schritt zu hal- ten, keine Widersprüche zu sein brauchen. Gesellschaftlicher Mittelpunkt der Feier War am Samstagabend der Festkommers und der große Ball im Musensaal des Rosengartens. Der Kommers, vom Erst- chargierten Hans Häfner geleitet, begann g mit dem Einmarsch der Chargen von mehr als zehn Verbindungen aus südwestdeut- schen Städten. Der Präside des Altherren- verbandes, Jos. Boch, zugleich der„spiritus rector“ dieses Festes, konnte die Vertreter von Ingenieur- und Baumeisterbünden aus Bingen, Bremen, Darmstadt, Eßlingen, Karlsruhe, München, Stuttgart, Wien und alle Mannheimer Bünde willkommen heißen und gab dann einen Rückblick auf das Wer- den und Wollen der Rheno- Franconia. Nach Kleine Chronik der großen Stadt Kirchen-Basar für den Kappes- Kindergarten Der„Kappes- Kindergarten“ ist für die Neckarauer ein Begriff. Dort finden immer mehr Kinder liebevolle Betreuung. Der Platz reicht kaum noch aus und auch sonst bleibt immer allerhand zu tun übrig. Aus diesem Anlaß wurde im Katholischen, zum Teil noch zerstörten Gemeindehaus ein Basar veran- staltet, wobei die vielen Helfer unter Leitung. von Eugen Lutz wahre Improvisationswun- der vollbrachten. Dank großherziger Spenden wurde eine reichhaltige Tombola ermöglicht. Im Garten war allein für 1200 bis 1500 Per- sonen Platz. Mehr als 10 000 Besucher dürf- ten dagewesen sein. Schießstand, Wurfbude usw. waren dichtbevölkert und die vielen Ehrengäste haten ihre helle Freude am Ge- lingen des guten Werkes. Auch die Jugen kam voll auf ihre Kosten. Kr. Garde-Mutter Lina Fahsold keierte Geburtstag Wenn man in Mannheim von der Prinzen garde des„Feuerio“ spricht, muß man auch gleich von Frau Lina Fahsold, der Gardemut- pen. ter, sprechen. Sie vertritt das zivile Element, ihr Rat wird in den allerhöchsten Gardekrei- sen gehört und respektiert. Am Samstag war sie 60 Jahre alt, ein Faktum, das natürlich alarmierend wirkte. Huschhusch war eine Geburtstagsfeier im Stammhaus Fahsold ausgerichtet, zu der außer dem Geburtstags- kind und der Garde in Sollstärke auch der Elferrat erschien. An Worten der Anerken- nung für die gute Lina hat es nicht gefehlt, aber auch nicht an Geschenken. Es hat über- haupt an nichts gefehlt, schon gar nicht an der glänzenden VE Auf neuem größerem Parkett Tan ZS hule Geisert Im Salamander-Haus in R 1, 1 eröffnete das Ex-Meisterpaar Geo und Lilo Geisert eine neue Tanzschule, nachdem die bisher benutzten Räume des Phora-Hauses für den Umfang der Schule nicht mehr ausreichten. 148 Quadratmeter ist der neue Saal groß, mit funkelndem Parkett, mit schalldämpfenden Azella bespannten Wänden, einer Spiegel- front mit Wasserspiel und Blumenanlage, in- direkter Beleuchtung und netten Tischlam- Moderne Sessel und Couchtische Ungerührt an der Schwelle zum Zuchthaus Halsstarriger Sünder ohne Ehrgeiz zu ordentlichem Lebenswandel Zwei Zeugen und der Angeklagte wurden adus der Haft vorgeführt. Es war also gewis- sermaßen ein„Händel unter Brüdern“. Keine große Sache: Ein angerostetes weißes Eisenbettgestell und einen Küchentisch soll der 26jährige Albert seinem einstigen Zellen- genossen im Kunsthallenbunker weggenom- men haben, als dieser ins Gefängnis um- ziehen mußte und nicht mehr auf seine Sachen aufpassen konnte. Die beiden trafen sich dann später wieder, auch in einer Zelle, aber dieses Mal im Gefängnis. Neben ande- ren Neuigkeiten aus der„freien Welt“ be- richtete Albert seinem Kumpan, daß ein Teil der Zimmereinrichtung verschwunden sei. Er verschwieg, daß er diese Dinge selbst bei sei- nem Auszug aus dem Bunker, der wegen Mietschulden ziemlich überstürzt erfolgte, mitgenommen hatte. Er sei damals moralisch verpflichtet gewesen, sich des Eigentums sei- nes Freundes anzunehmen, sagt er heute. Er habe das Bett ja nur kurze Zeit benutzt. Er habe gewußt, daß die Kriminalpolizei hinter ihm her sei, und daß ihn Vater Staat bald aller Sorgen entheben werde, wohin er am Abend sein müdes Haupt betten könnte. Albert ist genau das Gegenteil eines reu- * .. mütigen Sünders:„Ich spreche Ihnen die Führung des Prozesses ab, ich stelle den An- trag, meinen Fall einem anderen Gericht zu übertragen, Sie sind befangen!“, sagte er zum Richter. Man sieht, daß er als einschlägig Vorbestrafter über Gerichtserfahrung ver- fügt. Aber nicht genug. Befragt, wie er die- sen Antrag begründet, antwortet er zur Er- heiterung des Publikums:„Sie haben mich schon einmal verurteilt!“. Der Staatsanwalt gab sich Mühe, noch ein paar mildernde Um- stände zu finden. Eigentlich wäre Albert „dran“. Aber wegen einer Eisenbettstelle möchte er ihn doch nicht ins Zuchthaus schicken. Er beantragt sieben Monate Ge- kängnis. Auch der Richter redet Albert ins Gewissen. Vier Monate lautet sein Urteil. Er sagt ihm, daß dies die letzte Chance ist. Albert lümmelt sich auf der Anklagebank in die Ecke, hört gar nicht zu:„Sind ja alles Krämpf', das hab' ich schon hundertmal ge- hört!“ murrt er vor sich hin. Es sieht so aus, als ob für ihn die Station Zuchthaus bald kommen wird. Keine Abschreckung für ihn, und wenn es um noch weniger als um ein Eisenbett geht. Wie soll man zelche Men- schen zur Vernunft bringen? bet 8 machen die Räume wohnlich. Das Prunkstück ist aber die kleine(alkoholfreie) Bar, Wo Eifelturm, Brandenburger Tor, Tower Bridge, Frauenkirche und Wolkenkratzer die„große weite Welt“ darstellen. Die Dekorateure F. Monheimer und H. Dannhäuser besorgten die Innenausgestaltung. Dr. Streit gratulierte im Namen des Blau- Silber- Clubs zur Eröffnung; dann weihten Lilo und Geo Geisert mit einem schwungvollen Wiener Walzer das Parkett ein. Ierminkalender CDU, Ortsbezirk Neckarstadt-Ost: 12. Juli, 20 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168, Versammlung. Thema:„Die kulturpolitischen 1 der CDU“; Sprecher: Julius Köl- mel. Junge Union, Kreisverband Mannheim- Stadt: 12. Juli, 20 Uhr, N 5, 2, Ausspracheabend mit anschließender Diskussion. Thema:„Der Streik als gewerkschaftliches Kampfmittel“; Sprecher: Albert Ohl. ODU, Ortsbezirk Schönau: 12. Juli, 20 Uhr, Gemeindesaal(Katholischer Kindergarten), EKarlsberger Weg, Versammlung mit Filmvor- führungen. 5 Verband des Einzelhandels: 12. Juli, 9.30 Uhr,„Kanzlereck“, S 6, 20, Hauptmitglieder- versammlung. „Vom Negro Spirituals zum Jazz“, Vortrags- reihe mit Schallplatten-Beispielen am 12., 18., 20. Juli, jeweils 19.30 Uhr, Seminar für So- zlalberufe. Sprecher: Heinz-Werner Zimmer- mann. Blechner-Innung: 13. Juli, 18 Uhr,„Kanzler- eck“, S 6, 20, Generalversammlung. Deutscher Naturkundeverein: 13. Juli, 19.30 Uhr, Wohlgelegenschule, Vorführung von Farb- dias von der landschaftskundlichen Studien- fahrt des Vereins in den Bayerischen Wald; anschließend Photoaustausch. Verein für Naturkunde: 13. Juli Besichti- gung der Suberit-Fabrik Mannheim-Rheinau. Treffpunkt 14 Uhr, Werkeingang Düsseldorfer Straße 1-4. a g VdK, Ortsgruppe Innenstadt: 13. Juli, 20.00 1 85„Landkutsche“, D 5, 3, Monatsversamm- ung. ARRKRB„Solidarität“, Ortsgruppe Mannheim: 13. Juli, 20 Uhr, Vereins versammlung. Club berufstätiger Frauen: 13. Juli, 20 Uhr, Viktoriahotel, Vortrag von Frau Stübel, Neu- stadt:„Die französische Frau“. Arbeitsgemeinschaft der Gesundheitsvereine: 13. Juli, 19 Uhr, Atemgymnastik auf dem Ge- lände des den Vereinsvorständen und Reform- häusern bekanntgegebenen Bades. Wir gratulieren! Luise Herrmann, Mhm.- Waldhof, Stolberger Straße 18, wird 65 Jahre alt. Kar! Gärtner, Mannheim, Langerötterstr. Nr. 65, begeht den 70. Geburtstag. Marie Kropfinger, Mannheim-Käfertal, Diedesfelder Straße 16, konnte den 78. Geburtstag feiern. Die Eheleute Albert Friedrich Gräff und Eli- sabeth geb. Roland, Mhm.esSandhofen, Neurott- straße 14, haben silberne Hochzeit. Er delbe der Banner weihe, der Totenehrung und de III. S VUebergabe einer Bannerschleife, sprach Dr Ratzel; der Direktor der Ingenieurschue? teilte als Gast des Kommerses mit, daß det? Min.; achte 2. He Beirat der Schule am Freitag einstimmig Senic beschlossen habe, dem rat zu empfehlen, der Schule eine dritte Abteilung(Apparatebau für die chemisdde Industrie) zu bewilligen. Anschließend baten die schon bewährten und die noch werden- den Ingenieure ihre Damen zu einem Ball auf's Parkett. Mannheimer Stad. 8 cw 722155 75 Geistiger Mittelpunkt des Festes war amm Sonntag der Festakt im Mozartsaal mit der Darbietung von Kompositionen von Mozart, Schubert und Haydn und mit einer Fest- rede von Direktor Dr. Ratzel. Nach einem „8 mol 4%. Seife gibt mir die Selbstsicherheit zorbck! Morgens schon Wasche ich mich mit„g n 4, und bleibe frisch för den ganzen ſag. Kein unliebsamer Körper- geruch kann mehr entstehen. Ueberblick über einige Stationen der ten. nischen und politischen Entwicklung dess letzten halben Jahrhunderts schilderte Dr. Ratzel die augenblickliche Situation, die mit 5 der Verwertbarkeit der Atomkernenergiss? und dem Einsatz von Automaten, die von Elektronengehirnen gesteuert werden, zur industriellen Revolution führte, von der noch niemand zweiten, alles umwälzenden Weiß, wohin sie uns treiben wird. Die Ingenieurschule sei keine Fachschule,, sondern eine Bildungsanstalt; der gute Ingenieur benötige im Betrieb neben Fach- können auch Führungswerte. Er sollte des- halb über eine Allgemeinbildung verfügen, die ihn nicht nur die technische Seite seiner Arbeit sehen läßt. Hk Von Pkw angefahren Z Wei Verletzte Auf der Neckarauer Straße hatte ein Mo- torradfahrer in verkehrswidriger Weise an- gehalten und stand mit seiner Frau neben 0 dem Motorrad auf der Fahrbahn. Das Fhe- paar wurde von einem nachfolgenden PR angefahren, wobei der Mann einen kompli- 555 zierten Unterschenkelbruch, eine Rißgwunde am Oberschenkel und eine Kopfverletzung f erlitt, während seine Frau mit einer Gehirn- erschütterung und Prellungen ins Kranken- haus gebracht wurde.— An einem behelfs- mäßig zusammengebastelten Moped brach auf dem unausgebauten Weg zwischen dem Rohrhofer Sportplatz und der IG-Siedlung der Lenker. Der Fahrer, ein 18 jähriger Ar- beiter, stürzte und erlitt eine Gehirnerschüt- terung, Schürfwunden im Gesicht und an den Händen. Unfallserie auf der Autobahn bei Walldorf Auf der Autobahn in der Gemarkung Walldorf ereigneten sich gestern drei schwere Unfälle. Um 12.40 Uhr wurde ein Pkw durch einen plötzlich ausbiegenden amerikanischen 1 Lkw- von der Ueberholfahrbahn abgedrängt und überschlug sich. Vier Personen wurden Verletzt. Sachschaden 5000 DM. Beinahe an der gleichen Stelle wurde um 14.55 Uhr ebenfalls durch einen ausbiegenden Lastzus ein belgischer Pæw angefahren. Sachschaden 3000 DM. Schon zuvor um 12.30 Uhr war auch in der Gemarkung Walldorf ein Motor- roller von einem unbekannten Lastzug ab- gedremgt worden. Der Rollerfahrer wurde verletzt.— Um 8.30 Uhr fuhr bei Edingen ein Pkwy auf das Hinterrad eines Lx auf Sachschaden 1000 DM. 5 Wohin gehen wir? Dienstag, 12. Juli Theater: Nationaltheater 19.30 bis 21.45 Uhr: „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“; Mu- sensaal 20.15 bis 22.30 Uhr:„Catulli carmina“, „Carmina burana“. Filme; Planken:„Verdi— Ein Leben in Me- lodien“; Alster:„Wen die Götter lieben“ Capitol:„Gauner und Gangster“; Palast:„Die Piraten von Monterey“; 9.50, 11.50 Uhr:„Port Arthur“; 22.20 Uhr:„Hafenstadt“; Alhambra! „Vatertag“; Universum:„Griff nach den Ster- nend; Kamera:„Unter den Lichtern von Paris“ Kurbel:„Die rote Schlinge“. a 5 3 Vorträge: N 5, 2, 20.00 Uhr:„Der Streik als gewerkschaftliches Kampfmittel“, Spr.: K. Ohl (Junge Union); Seminar für Sozialberufe 19.30 Uhr:„Vom Negro Spirituals zum Jazz“, Spr. H. W. Zimmermann. 5 1 1 Wan fe 1 1 Nr. 180 Kruse- adchen liegen Eltern nelher“ Steiger V E. 1 und der rach Du. urschule daß der Stimmig r Stadt. 0 e dritte vemische id baten werden- War am mit der Mozart er Fest- einem nne. nir die röck! he ich bleibe n Jag. 5 rpef⸗ stehen. 14 er tet ing des erte Dr. die mit henergie die von len, Zur Striellen niemand schule, er gute n Fach- Ite des- er fügen, e Seiner Hk ein Mo- eise an- 1 neben as Ehe- en PR kompli- Bwunde letzung Gehirn- 6 1 ranken⸗ behelfs- 1 brach en dem ziedlung ger Ar- erschüt⸗ an den hn narkung schwere 1 durch mischen edrängt wurden nahe an 55 Uhr Lastzug schaden hr war Motor- zug ab- —— 1 wurde Edingen KW auf,. 45 Uhr: 3 Mu- 3 0 rmina, in Me- lieben“? st:„Die r:„Port aambra: n Ster- , Paris“ reik als A. Ohl fe 19.30 , Spr. Nr. 186/ Dienstag, 12. Juli 1955 MORGEN Seite 5 Gegen den Norden: Süddeutschlands Aufgebot Der Süddeutsche Fußballverband nomi- mierte am Montag das süddeutsche Spieler- auf gebot, das am 7. August in Hamburg an- läglich des 50 jährigen Jubiläums des Nord- deutschen Fußballverbands gegen den Nor- den spielen wird. Das Aufgebot, das aus 15 Spielern besteht, setzt sich wie folgt zu- sammen: Tor: Loy(Eintracht Frankfurt), Bögelein(VfB Stuttgart); Verteidiger: Ret- ter(VfB Stuttgart), Erhardt(SpVgg Fürth), Merz(Schweinfurt 05); Läufer: Mai SpVgg Fürth), Hoffmann(Vikt. Aschaffenburg), Link(1860 München), Schlienz(VfB Stutt- gart); Stürmer: Kraus(Kickers Offenbach), Morlock(1. FC Nürnberg), Buchenau(FS Frankfurt), Biesinger(BC Augsburg), Wald- ner(VfB Stuttgart), Weilbächer(Eintracht Frankfurt). Mit Ausnahme der beiden Tor- hüter, von Merz, Schlienz und Weilbächer sind die anderen zehn süddeutschen Spieler im Herberger-Aufgebot für Moskau, das sich vom 18. bis 29. Juli in München-Grünwald versammelt. In der süddeutschen Elf, die- die jüngste sein wird, die je den Süden ver- trat, stehen nicht weniger als fünf Fohlen- spieler. Heidelberg vor MRC Höhepunkt der Heilbronner Regatta war am Sonntagnachmittag der I. Seniorenachter, für den sich neben der Heidelberger RG der Mannheimer RC als Sieger des II. Senjoren- achters qualifiziert hatte. Die beiden Boote lieferten sich einen erbitterten Kampf mit ständigen Zwischenspurts. Die Heidelberger hatten schließlich den längeren Atem und slegten in 6:33 Min. vor dem Mannheimer RC, der 2,2 Sek. mehr benötigte. Ergebnisse: I. Seniorenachter: 1. RG Hei- delberg 6:33 Min.; 2. Mannheimer RC 635,2. III. Seniorenachter: 1. Mannheimer RC 6:36, 5 Min.; 2. RV Friedrichshafen 6:38. Junioren- achter: 1. Ludwigshafener RV 634,5 Min.; 2. Heilbronner RG Schwaben 6:38,6. Leichter Seniorenvierer mit Stm.: 1. Heilbronner RG Schwaben 7:21.4 Min,; 2. Mannheimer RC 721,5. Jungmann- Doppelzweier: 1. Gießener RG; 2. Stuttgart- Cannstatter RC. Fazit der Handball- Welt meisterschaft: Zeitpunbi de„ MWachablösung ist gekommen Der Leistungsabstand zwischen den Nationen hat sich verkleinert/ Tschechen ließen„Maske fallen“ Im„Großstadion Rhein/Ruhr“ ist nach zwölf Tagen großer internationaler Hand- ballkämpfe wieder Ruhe eingekehrt. Die IV. Weltmeisterschaft im Feldhandball ist zu dem bedeutsamen Ereignis geworden, als das sie angesehen werden durfte— nicht nur der Rekordzahl der Beteiligung nach, die mit 17 Länder-Mannschaften alle bis- herigen WM- Turniere übertraf, sondern auch der Qualität der Teams nach. Aller- dings muß in letzterem Punkt doch eine Einschränkung gemacht werden: es hat sich gezeigt, daß zwischen dem„Weizen“ sich doch allzuviele„Spreu“ befand. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Mannschaften wie die von Luxemburg und Norwegen gehören nicht auf ein solches Treffen um den böch- sten Titel, den der Handball zu vergeben hat. Resultate wie 0:23 und 4:31 des kleinen Großherzogtums gegen Schweden bzw. Saar- land, oder das 2:22 der Skandinavier gegen Deutschland erhärten diese Behauptung. Vom sportlichen Gesichtspunkt aus war das Männer-Turnier 1955 geeignet, wichtige Erkenntnisse zu sammeln. Die spannungs- volle Steigerung des Wettbewerbs, sich gründend auf einige überraschende Ergeb- nisse schon in der Ausscheidungsrunde (Schweden— Saarland 6:7, Oesterreich— Frankreich 8:8) und das beinahe unbe- merkte, zielstrebige Vordringen der Schwei- zer bis ins Endspiel, kam dem Veranstalter gewiß sehr gelegen. Auch die allgemein zu treffende Feststellung, daß sich der Ab- stand im Leistungsvermögen zwischen ver- schiedenen Nationen entschieden verringert hat, bedeutet für den Wettbewerb ein Sti- mulans. Mit Genugtuung darf konstatiert werden, daß beispielsweise die Jugoslawen gut vorangekommen sind, übrigens als Frucht der Lehrarbeit Bernhard Kempas. Auch daß die Saarländer— die der Wald- höfer Alt- Internationale Fritz Spengler seit Jahren trainiert— zumindest anfangs er- staunlich„mithielten“ und in Solingen mit ihrem Sieg über Schweden eine Sensation lieferten, gehört hierher. Abschluß in Hannover: Friia Eimmesmann Bundes- Schützenkönig Der Karlsruher Ex-Weltmeister Walter Gehmann belegte den dritten Platz Mit zwei Böllerschüssen wurde am Sonn- tagabend in Hannover-Wülfel das 21. Deut- sche Bundesschießen beendet, an dem sich rund 3000 Sportschützen aus zwölf Nationen beteiligten. Den erstmals vergebenen Titel eines Bundesschützenkönigs holte sich der 35 jährige Klemptner Fritz Zimmermann mit 157 Punkten vor dem Karlsruher Albert Sigl (156), dem Augsburger Alfred Kirner(155), Ex-Weltmeister Walter Gehmann(Karls- ruhe(154) und dem Bonner Forstmeier(153). Leichtathletik-Meisterschaften in Offenburg: USC teidelberg ertolgteiehster Verein Helga Erny-Klein und Lore Klute holten sich je drei Meistertitel Am zweiten Tag der badischen Leicht- athletikmeisterschaften im Offenburger Kin- zig-Stadion wohnten 2000 Zuschauer den Entscheidungen bei. Sie standen im Zeichen der Universitätssportelubs Heidelberg und Freiburg, von denen der Us Heidelberg mit acht Siegen erfolgreichster Verein war, Usc Freiburg errang sechs Meistertitel. Bei den Männern fielen die Kurzstreckentitel er- wartungsgemäß an die Sprinter des KSC, die 100 Meter an den hoffnungsvollen Nach- wuchssprinter Karl Kaufmann mit 10,7 Se- kunden und die 200 Meter an Heinz Füt- terer, der ganz überlegen mit 21,8 Sekunden Sieger blieb. Der Heidelberger Bührle(US0) kam durch seine Siege im Diskus und Ku- gelstoßen zu einem Doppelerfolg. In den Staffelkämpfen schied die favorisierte KSC- Staffel schon im Vorlauf aus, da beim letz- ten Wechsel Fütterer- Mayer letzterer die Marke überlief, was die Disqualifikation zur Folge hatte. Damit war am Sonntag der Weg für den Usc Heidelberg frei, der außerdem noch die 4 100-m-Staffel vor dem Usc Freiburg gewann. In den tech- nischen Uebungen war die Leistung des neuen badischen Hochsprungmeisters Fritz Weber vom Karlsruher TV 46 mit 1,84 m beachtenswert. Im Stabhochsprung blieb unter den vier letzten in der Entscheidung, die über 3,50 Meter sprangen, der deutsche Meister Julius Schneider, Sc Pforzheim, mit 3,30 m klarer Sieger. Bei den Frauen waren Lore Klute vom USC Heidelberg und Helga Erny-Klein(sq Mannheim) mit je drei Meistertiteln die erfolgreichsten Teil- nehmerinnen. Lore Klute gewann Kugel- Das lor der este Crrumd eum un Hause geit dem Zac geimen Cuudlusg ver. Ofaurem als den emtorches, znr Halti HermrigßpHererbrun, vunen AMatarbeiteim gate. Maqht biste Zqurrmem, aber nemmd g- Maget und einfach. git. Eich umd gement nie die Arbei berni lubaſteimtaigſ bei der- Mi- Sghiung im VLrmbeuktenc, gel Auch die Nerdnumq fair dus Outxsutz. Das nur dem bumuen dier Rauqper mpului, Al feuem Norte ceiner Nerbiumq.steun stoßen, Diskus und 80 m Hürden, Helga Erny-Klein 100 m. 200 m und Weitsprung. Die badischen Leichtathletikmeisterschaf- ten brachten folgende Meistertitel: Männer: 100 m: Kaufmann(KSC Karls- ruhe) 10,6— 200 m: Fütterer(KSC Karls- ruhe) 21,8— 400 m: Baas(SC Freiburg) 49,8 — 300 m: Klingbeil(USC Freiburg) 1:58,6 — 1500 m: Wendelgasser(VfB Gaggenau) 4:05,2— 5000 m: 1. Koschorke(USC Frei- burg) 15:56,0— 10 000 m: Schröder(USC Freiburg) 33:53, 4— 110 m Hürden: Heß(TS Kehl) 15,5— 200 m Hürden: Heß(TS Kehh) 26,7— 400 m Hürden: Joho(USC Heidel- berg) 57— 44100 m: USC Heidelberg 43,5 — 49400 m: Usc Heidelberg 327,0— 341000 m: Use Freiburg 7:51,6.— Weit- sprung: Bundschuh(TV Eberbach) 6,86 m — Hochsprung: Weber(KTV Karlsruhe 46) 1,84 m— Stabohochsprung: Schneider(SC Pforzheim) 3,80 m— Dreisprung: Bund- schuh(TV Eberbach) 13,77 m— Diskus- werfen: Bührle(USC Heidelberg) 43, Im Kugelstoßen: Bührle(USC Heidelberg) 13,67 m— Hammerwerfen: Brunner(VfR Mannheim) 49,99 m— Speerwerfen: Fischer (TV Offenburg) 56,31m. Frauen: 100 m: Erny-Klein(Ss Mann- heim) 12,5— 200 m: Erny-Klein(Sd Mann- heim) 25,7— 800 m Czech-Blasl(USC Frei- burg) 2:25,8— 80 m Hürden: Klute(USC Heidelberg) 12,5— 4 100 m SG Mannheim 51,0— Weitsprung: Erny-Klein(SG Mann- heim) 5,39 m— Hochsprung: Gerschler USC Freiburg) 1,57 m— Diskus: Klute(Us Heidelberg) 42,61 m— Kugelstoßen: Klute (OUsc Heidelberg) 13,27 m Speerwerfen: Sossie(Karlsruher Sc) 36,07 m. Der Erfolg des sympathischen Rheinfeldeners ist um so bemerkenswerter, als Zimmer- mann erst im Frühjahr 1954 mit dem Sport- schießen begann. Die letzten Ergebnisse des Schlußtages: Kampf um den Titel des Bundesschützen- königs: 1. Zimmermann(Rheinfelden) 157 P., 2. A. Sigl(Karlsruhe) 156, 3. Kirner(Augs- purg) 155, 4. W. Gehmann(Karlsruhe) 154. 5. Forstmeier(Bonn) 153; Luftgewehr, Fest- scheibe: 1. Wessanges(Burgdahl), 2. Finke (Hannover); Meisterscheibe: 1. Behner (Braunschweig), 2. Kraps(Kitzingen); Glücks- scheibe: 1. Schreiner(Nabburg), 2. Capell- mann(Hannover); Kleinkaliber, Festscheibe: 1. Seyfert Darmstadt), 2. Bühse(Neumün- ster); Meisterscheibe: 1. Reinhardt(Lands- Weiler), 2. Kieferle(Stuttgart); Glücks- scheibe: 1. Dr. Göbel(München), 2. Vestigen (Pattensen); Scheibengewehr, Meisterschaft: 1. Schulze(Bonn), 2. Dr. Pezzei(Oesterreich), Hassenforder Etappensieger Die 229 Kilometer lange fünfte Etappe der„Tour de France“ von Metz nach Kol- mar, die mit zwei Vogesenpassen zum ersten Male die Kletterfähigkeit der Fahrer auf die Probe stellte, gewann am Montag der Franzose Roger Hassenforder. Sein Lands- mann Antonin Rolland bleibt weiterhin Träger des gelben Trikot als Bester im Gesamtklassement. 5 Mit besonderem Interesse hatte man dem Auftreten der Ostblockstaaten Ungarn und Tschechoslowakei entgegengesehen. Die Ma- gyaren erwiesen sich zwar noch als„un- kertig“ in taktischer Hinsicht und konnten auch technisch kaum überzeugen, aber da- für wurden die Tschechen zum„Hecht im Karpfenteich“, d. h. urplötzlich zum schwer- sten Gegner des Titelverteidigers Deutsch- land. Sie hatten ihr wahres Können in Mün- chen gegen Dänemark(14:10) und Augsburg gegen Ungarn(12:8) geschickt zu verschlei- ern gewußt, so daß man schon von einer „unnötigen Angst vor großen Tieren“ zu sprechen sich erkühnte. Das Erwachen kam, als die CSR sozusagen die Maske fallen ließ“: Jugoslawien scheiterte 619 an dem übertriebenen Sicherheitssystem der Tsche- chen, die eine großartige Kondition mit- brachten. Oesterreich, in Wuppertal für Deutschland beim 18:21 ein fast unglücklich unterlegener Partner, wurde 12:3(8:10 ret- tungslos in Grund und Boden gespielt. Daß die Tschechen dann auch noch mit 13:10 gegen die Schweden sich die Bronzemedaille holten, war die verdiente Krönung Ueber die abermalige Erringung des Titels durch den 25:13-Sieg über die Schweiz freut man sich in Deutschland selbstver- ständlich herzlich. Aber dieser neus große Erfolg darf nicht darüber hinwegtäuschen, daſß jetzt ernsthaft an eine radikale Verjün- gung der deutschen Elf herangegangen wer- den muß. Das Mitwirken der Routiniers war gewiß noch einmal vonnöten; aber nun ist der Zeitpunkt der„Wachablösung“ gekom- men. Talente sind reichlich vorhanden und die taktische Schulung ist bei Fritz Fromm, Ernst Feick und Siegfried Perrey in besten Händen! Schwarz-Gelb wieder Meister: Alte Doppel gingen verloren Nicht geschafft!— Es war ein leises Stöhnen, aber es war auch ein Lachen da- bei. Im Tennis weiß man, daß Sport nicht Kopf und Kragen kostet! Im Gegenteil: Auf der Mannheimer TTC-Anlage war man gestern abend des Lobes voll über die großartige Leistung, die Schwarz-Gelb Hei- delberg mit dem Gewinn der drei Doppel — damit 5:4-Sieg und neunte Badische Meden meisterschaft— vollbrachte. Diese Nervenbelastung! Sie wurde ge- tragen— und gemeistert. Paar Nr. 1 Meya Kuhlmann schlugen Helmrich/ Bungert 6:1, 7:5, wobei beide Mannheimer(als nicht ein- gespieltes Paar!) unter Form blieben. Als zweite Formation„fegten“ die erfahrenen Füchse Meinhard Grathwol, ohne sich an- zustrengen, Adler/ Rompe 6:1, 6:3 davon, und im dritten Doppel gewannen die Gäste Boye Lamy gegen die einzige eingespielte Mannheimer Formation Pflaumer/ Behrle 7:9, 6:1, 6:4. Hier lag Mannheims große Chance. Aber Pflaumer, der sich alle Mühe gab, ist augenblicklich körperlich indisponiert. Er- kenntnis: Fleißig Doppel trainieren bis zum nächsten Jahr!-kloth Siegesfeier beim„Phönix“ Nach dem in letzter Minute doch noch ge- lungenen Aufstieg in die 1. Amateurliga war die Freude beim alten Mannheimer Fußball- pionier groß. Der seit Jahren angestrebte Erfolg fand beredten Ausdruck im Rahmen einer internen Feier, in deren Mittelpunkt die Ehrung der siegreichen Mannschaft stand. Ein reichhaltiges Programm sorgte für gute Unterhaltung. Die Meisterschaftsrunde der Privat- mannschaft erbrachte einen weiteren Phö- nixerfolg, denn die Schwarz-Weiß-Elf wurde Sieger. Auf der Jahresversammlung wurden die Erfolge der 14 Vereinsmannschaften ge- streift und die Nachwuchsfrage als sehr befriedigend bezeichnet. Nach dem so erfolg- reich verlaufenen Jahr wurde die Vorstand schaft mit J. Scharf an der Spitze fast ein- mütig wiedergewählt. Vollbtüte/„Zobel“ sehs formbe ständig Zielfoto bestätigt:„Zobel“ siegte ganz knapp vor„Der Unhold“ Zum 90. Male veranstaltete am Sonntag der Frankfurter Renn-Klub das„Wäldches- Rennen“, das älteste Rennen in der Ge- schichte des Klubs. Wenn auch, entsprechend den gegen die Vorkriegszeit verkürzten Preisen nicht die allererste Klasse am Start zu erwarten war, so konnte sich die Be- setzung qualitativ doch sehen lassen. Zobel und Der Unhold erneuerten ihre Begegnung aus dem Vorjahr, und es zeugt von der Formbeständigkeit des Vollblüters, daß das Ergebnis zwischen diesen beiden genau dem des Vorjahres entsprach. Mit Gabor befand sich ein weiterer Vertreter der ersten Handicapklasse im Feld. Den Derbyjahrgang Rahmenprogramm der Badischen Tennismeisterschaften: Talentierter Junior gewann die B-Klasse Vier große Tennistage in Mannheim sind vorüber,. Sie waren nach der„Pause“, die über 15 Jahre währte, ein erster geglückter Versuch, an eine große Tradition anzuknüp- fen. Mannheim hat einmal im weißen Sport eine führende Rolle gespielt. Das war in den 20er und 30er Jahren, als die Plätze des Tennisclub am Ring mitten in der Stadt lagen. Der geographisch günstige Standort brachte dem Tennis in Mannheim eine Volks- verbundenheit, die es in jener Zeit nir- gengdwo sonst gab. Diese Popularität wieder zu èrreichen, ist das große Ziel, das sich der TTC gesteckt hat. Das Rahmenprogramm der Badischen Mei- sterschaft am Wochenende war eine B-Klas- sen-Eonkurrenz. Ueber 100 Nachwuchsspieler und-spielerinnen tummelten sich in ihr. Bei den Herren besiegte der erst 15 Jahre alte Laus Neuerburg Pforzheimer Häcker den Mannheimer Mann im Endspiel 6:1, 0:6, 6:2. Der Sieger zeigte gute Ansätze. In der Damenklasse gewann die Weinheimerin Walter das Endspiel gegen die talentierte 17jährige Heidel- bergerin Rittershausen(Schwarz-Gelb) mit 12:10, 6:0. Das Mixed brachte noch einen schönen Mannheimer Teilerfolg, da Karin Islinger vom TTC mit ihrem Heidelberger Partner Bollmann gegen Lang/ Burkhardt siegreich blieben. In der Konkurrenz der Senioren zeigte die Tennis-A.H.-Klasse, daß dieser Sport jung erhält. Am Sieg von Altmeister Kuhl- mann— der das Endspiel gegen Heister- kamp von Rot-Weiß glatt 6:1, 6:0 gewann, hatte niemand gezweifelt. Trotz dieses er- warteten Favoritensieges ist zu sagen, 89155 alle -kloth auch Röchling, Brummer und Six Mannheim) gut spielten. vertrat allein Angela. Die Stute hatte im klassischen„Preis der Diana“ den vierten Platz besetzt, eine Leistung, die erst nach- träglich voll gewürdigt werden konnte, nachdem die Siegerin jenes Rennens, „Lustige“, inzwischen in Hamburg das Blaue Band gewonnen hat. In ruhiger Fahrt begab sich das Feld auf die Reise, erst auf die Tribünen zu wurde das Tempo rennmäßig. Hier lag Gabor vor Der Unhold und Angela, daneben Christof, am Schluß Zobel, der mit Rücksicht auf die kür ihn schon weite Strecke von 2500 Meter streng auf Warten geritten wurde. Im Tri- bünenbogen sah man vorübergehend Chri- stof auf dem dritten Platz hinter Gabor und Der Unhold. Gegenüber führte Gabor unent- wegt weiter vor der aufgerückten Angela und dem jetzt allmählich ins Treffen ge- führten Zobel. Zu Beginn der Geraden war Gabor geschlagen. Im Endkampf gewann Zobel ganz knapp gegen Der Unhold, wie durch Zielfoto bestätigt wurde, Angela ließ zum Schluß etwas nach, behauptete aber den dritten Platz gegen Gabor. TV Schwetzingen Pokalsieger Am Samstagnachmittag standen sich zum Pokalendspiel der Klasse B um den von Franz Morawetz, Spielausschußvorsitzender des Kreises, gestifteten Wanderpreis TV Friedrichsfeld und TV 64 Schwetzingen gegenüber. Friedrichsfeld war bis zum Schlußgpfiff ein ebenbürtiger Gegner und gab sich nur knapp 13:11 geschlagen.- 98 Sek- kenheim hatte den TV Heppenheim in einem Freundschaftsspiel, das erst nach ver- jorener erster Hälfte— 6:9— kurz vor Schluß von den 98ern gewonnen werden konnte. 2 DREI-LANDER-SEITE vn schau IN BADEN-NWURTTEM BERG Tagung der Nobelpreisträger Lindau. Die fünfte Tagung der Nobel- Preisträger der Natur wissenschaften, die zum zweiten Male die Chemiker vereinte, wurde am Montag im Lindauer Theater eröffnet. Anwesend waren 16 Nobelpreisträger, dar- Unter Prof. Adolf Butenandt, Gerh. Domagk, to Hahn, von Euler-Chelpin(Stockholm), Lipmann Boston), Frederick Soddy ton England), W. M. Stanley GBerkely/ S0, zahlreiche Rektoren und Dekane in- und ausländischer Universitäten und tech- Hischer Hochschulen, u. a. aus Wien, Lyon, Löwen, Innsbruck, Greifswald, Berlin-Ost, Jena, Halle, Leipzig, Rostock, Dresden, Tü- bingen, Mainz, Göttingen, München, Freiburg Sowie prominente Teilnehmer aus der chemi- schen Industrie, die durch ihre Spenden ermöglicht hatten, daß Studentengruppen aus West- und Ostdeutschland die Tagung besuchen konnten. Staatssekretär Dr. Albrecht Haas begrüßte die Teilnehmer im Namen der bayerischen Staatsregierung und wies auf die mwaälzenden Ergebnisse der Forschung und die Gefahren der Atomwaffen hin. Die Nobelpreisträger hätten ihre Forschungs- ergebnisse mit„reinen Händen“ erzielt. Jetzt Hänge alles davon ab, daß das Erforschte in reinen Händen bleibe. 85. Fest der Trachtenträger Tübingen. Fast 10 000 Besucher weilten bein Internationalen 5. Gau-Trachtenfest des Schwarzwaldgaues in Dußlingen. Ueber 30 Trachtenvereine und Ortsgruppen, beglei- tet von Musikkapellen und Festwagen aus dem Schwarzwald, dem Neckartal und Hohenzollern, vereinigten sich in einem kilometerlangen Festzug. Besonderes Auf- sehen und Bewunderung erregten die bis zu 15 Pfund schweren Schappeln, die Frauen von Trachtenvereinen aus dem Hochschwarz- wald auf dem Kopf trugen. Wahnsinnstat einer Mutter Lörrach. In einem Anfall geistiger Um- nachtung versuchte in einer Gemeinde des Schweizer Oberemmentales eine Mutter, sich und ihre fünf kleinen Kinder in einer Jauche- Srube zu ertränken. Vier der Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren konnten zu- sammen mit der Mutter von Nachbarn noch rechtzeitig aus der Grube geborgen werden, Während ein zweijähriges Mädchen erstickte. Die Frau war erst im Juni aus einer Heil- anstalt entlassen worden. Verschuldungsgr enze überschritten Freiburg. Das Regierungspräsidium Süd- baden hat als Gemeindeaufsichtsbehörde den auherordentlichen Haushalt von Freiburg für das Jahr 1955/56 beanstandet und der Stadt zur Auklage gemacht, die im Etat für un- rentierliche Aufgaben vorgesehenen Dar- lehensaufnahmen von 6,4 Millionen Mark auf 2,5 Millionen Mark herabzusetzen. Die im Aushaltsplan für die Stadtwerke zu In- Vestierungszwecken eingesetzten Darlehens- age in Höhe von 7 Millionen Mark wur- von der Aufsichtsbehörde dagegen unbe- anstandet gelassen. Das Regierungspràsidium teilte der Stadt mit, daß es einen weiteren Anstieg des Schuldefistands von Freiburg, zumindest, soweit davon die Stadtkasse be- troffen werde, nicht mehr dulden könne. Die Verschuldungsgrenze sei bereits überschritten. Sieben Jahre Zuchthaus . Freiburg. Das Freiburger Schwurgericht hat den 50 Jahre alten Sozialrentner Adolf hrenbacher aus Freiburg wegen vorsätz- icher Tötung in zwei Fällen zu einer Zucht- hausstrafe von sieben Jahren und Aberken- nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren verurteilt. Fehren- Bacher wurde für schuldig befunden, als apo in verschiedenen Konzentrationslagern 5„Dritten Reiches“ Häftlinge brutal miß- tandelt und in zwei Fällen den Tod junger Aktlinge verschuldet zu haben. Weiterhin Schulausflüge Calw. Der Landesschulbeirat von Baden- ttemberg ist übereinstimmend der An- daß auch künftig auf Schulausflüge md vor allem auf einen größeren Schulaus- Hug einmal im Jahr nicht verzichtet werden Soll. Diese Auffassung wurde in Calw im Anschluß an ein Referat von Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer zum Ausdruck ge- bracht. Das Thema kam zur Sprache, nach- dem darauf hingewiesen worden war, daß 1 Rechtsstellung des Lehrers bei stritti- 1 Fragen irgendwelcher Art im Zusam- mang mit Schulausflügen nicht aus- chend begründet sei. Die Vertreter der Lehrerschaft befürworteten eine starke Mit- beteiligung der Eltern bei Vorbereitung und chführung der Wandertage. Sowohl die rer wie auch die Elternvertreter spra- n sich für eine rechtliche Sicherung der jeweiligen Aufsichtspersonen bei solchen Wanderungen aus. Mutterfreuden— Pflegesorgen Stuttgart. Nur drei Tage konnte sich ein Kleines Tigerbaby in der Stuttgarter„Wil- helma seines Lebens erfreuen. Selbst in dieser kurzen Zeit mußte das Kleine schlechte Erfahrungen mit seiner Mutter, „ Königstigerin„Putra“ machen. Zur gro- Ben Sorge der Wärter hatte die Mutter über- Pt keine Anstalten gemacht, ihrem Jüng- sten zu einem glücklichen Start ins neue Leben zu verhelfen. Es blieb nichts anderes brig, als über den Rundfunk nach einer Hundeamme zu suchen. Aus der großen Zahl er angebotenen Tiere wurde eine Schäfer- hündin aus dem Kreis Göppingen ausge- mlt. Was die richtige Mutter an Liebe Ba te fehlen lassen, spendete die Amme in zu reichem Maße. Wohl in der Absicht, ihr helles Kind zu schützen, legte sich die Amme auf das Kleine, das dabei eine Nierenquet- chung erlitt und kurze Zeit später starb. Ein Gürtel von Bauernhöfen umspannt Heidelberg Großzügige e hung beseitigte Parzellenwirtschaft/ Appell zur freiwilligen Flurbereinigung Heidelberg. Am Westrand von Heidelberg zieht sich in der weiten Rheinebene jetzt ein Grüngürtel von 44 lebensfähigen Bauern- höfen entlang, denen zusammen etwa 700 Hektar Land gehören. Fünf von diesen Höfen gehören zum alten Pleikartsförster- hof; die anderen sind während der vergan- genen beiden Jahrzehnte, namentlich aber in den letzten Jahren durch eine systematische Siedlungspolitik neu errichtet worden. Bäu- erliche Betriebe, die im alten städtischen Wohngebiet von Heidelberg in die Enge ge- rieten und die ihr Land für Wohnsiedlungen abgeben mußten, und Bauern aus den städtisch gewordenen Vororten, deren Land Weitgehend für die amerikanischen Bauten und die Siedlung Patrick Henry- Village mit ihren 6000 Einwohnern in Anspruch genom- men wurde, erhielten im Tausch gegen ihren alten Besitz zusammenhängendes städtisches Gelände. Sie leben nun wieder im Grünen und können abseits des großstädtischen Ge- triebes rationell wirtschaften. Leicht ist ihnen diese Umsiedlung nicht gefallen und mancher hat sich sogar zögernd zurückgehalten, der jetzt doch gern in der musterhaften Siedlung leben würde, die jen- seits der Autobahn an der Straße nach Schwetzingen entstanden ist,. Acht moderne Höfe liegen dort um einen Dorfanger, auf dem eine— allerdings noch junge— Dorf- linde steht und wo in einem der Höfe auch die„Kurpfälzische Bauernstube“ als Dorf- krug nicht fehlt. Die Vorteile für die Bauern ergeben sich in der neuen Siedlung ganz von selbst. Einer von ihnen hatte vorher in Hei- delberg- Kirchheim 18 Hektar Land besessen, die sich auf 28 verstreute Parzellen verzet- telten. Die einzelnen Grundstücke hatten nur eine Durchschnittsgröße von je 61 Ar und ihre Entfernung zum Hof betrug insgesamt 69.3 km. Nun bewirtschaftet er zwei Parzel- len von je neun Hektar, und sein Arbeitsweg beträgt nur noch 1.9 km. was ihn vom Blei- gewicht der weiten Wege und des Leerlaufs befreit. Ihre Bauernhöfe vereinen in der gleichen Bauweise, wie sie auch in Weinheim bei den 22 Umsiedlerstellen im Allmendgebiet zu inden ist, die zweistöckige Wohnung und die modern angelegten Stallungen unter einem Dach. Beim Bau wurde zwar viel heimisches Holz verwendet, jedoch auch Kühlschrank und Bad nicht vergessen. Den Bauern ist übrigens bei der Umsiedlung nichts ge- schenkt worden. Sie müssen hohe eigene Beiträge leisten und zumeist auch noch Fut- tersilos und weitere Scheunen errichten. gegen hat die Stadt die Aufschließung des Geländes übernommen. Die Höfe in Heidelberg gehören zu einem Umsiedlungsprogramm, das von der Badi- schen Landsiedlung GmbH in Karlsruhe planmäßig gefördert wird. Zusammen mit den zehn neuen Höfen in Heidelberg, von denen zwei zu einer anderen Siedlung ge- hören, übergab Landwirtschaftsminister Leibfried— wie wir bereits kurz mel- deten— in einem ländlichen Festakt unter freiem Sommerhimmel am Söônntag in Hei- delberg die Besitzurkunden für 42 neue Bauernstellen. Davon liegen acht in einer ge- meinsamen Siedlung in Stühlingen, Kreis Waldshut, je fünf in Mannheim-Sandhofen, Langenbrücken im Kreis Bruchsal und in zwei Orten des Kreises Karlsruhe, während der Rest über ganz Baden verstreut liegt Minister Leibfried hob hervor, ohne eigene Anstrengungen der Bauern könne die bäuerliche Lebensform nicht erhalten wer- den. In den armen Förderkreisen Mosbach und Sinsheim betrage die Größe der ein- zelnen land wirtschaftlich genutzten Grund- stücke infolge der fortgesetzten Erbteilung nur noch 7 Ar, im wohlhabenderen Kreise Ghringen nur 31 Ar. Die Bauern müßten selbst Neid und Mißgunst überwinden und neben der Flurbereinigung die freiwillige Zusammenlegung von Grundstücken voran- treiben. In Baden-Württemberg seien für diese Zwecke aus öffentlichen Mitteln im Jahre 1954 insgesamt 76 Mill. Mark aus- gegeben worden, von den 1.9 Mill. landwirt- schaftlicher Fläche bedürften aber immer noch 1.4 Mill. der Flurbereinigung... Aachquelle wird nicht lahmgelegt Abdichtungsarbeiten im Donauflußbett Immendingen. Die Vorarbeiten zur Ab- dichtung des Donauflußbetts bei Immen- dingen wurden aufgenommen. Noch in die- sem Sommer sollen die Versickerungslöcher oberhalb des Stauwehrs mit zehn Zenti- meter starken Bitumenmatten belegt wer- den. Damit die Arbeiter an die Arbeits- stellen herankommen können, wurde das Wehr durchbrochen und der Spiegel des Stausees gesenkt. Der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Donaueschingen erklärte bei einem Besuch an der Baustelle, daß man mit dern Gesamt- projekt, das auf Anordnung des Regierungs- präsidiums Freiburg ausgeführt wird, nicht Die kostspieligen Abenteuer der Frau M. In zwei Monaten 100 000 DM verspielt/ Unterschlagungsprozeß Frankfurt. Drei Tage lang belagerten die Frankkurter geradezu den Verhandlungssaal eines Erweiterten Schöffengerichts, wo der für Frankfurt größte Unterschlagungspro- zeßg der Nachkriegszeit abrollte: Die 34jäh- rige Elli M. saß— zusammen mit ihrem geschiedenen Ehemann Adolf und ihren Freund, den 38jährigen Maschinenschlosser Rudolf F.— auf der Anklagebank. 140 000 Mark hatte sie unterschlagen; etwa 40 000 Mark fanden inzwischen zu den rechtsmäßi- gen Besitzern, zu den Inhabern einer Frank- fkurter Uhrengroßhandlung zurück, in der Frau M. als Geschäktskührerin erstaunliche Vollmachten besaß. Die fehlenden 100 000 Mark indes wurden von dem angeklagten Trio innerhalb von zwei Monaten verspielt in den Kasinos Bad Homburg, Baden-Baden und Lugano. Mit einer gewissen Beschel denheit, Wenn man so sagen darf, hatte Frau M. im ersten dieser zwei abenteuerlichen Monate in die Kasse ihres Chefs gegriffen und sich wäh- rend des Februars 1954„nur“ 4400 Mark an- geeignet; denn gerade hatte die Spielbank in Bad Homburg ihre sämtlichen Ersparnisse verschluckt. Entsprechend ihrer hohen Spiel- verluste wuchs auch ihr Mut. Das Schuld- konto war bereits auf, 15 000 Mark angestie- gen, als sie sich am 8. März mit Rudolf F. am Spieltisch anfreundete, Unter seinem Einfluß wurde die Ge- schäftsführerin zusehends dreister. Innerhalb von 14 Tagen hob sie 73 000 Mark von der Bank ab. 1 Am 26. März ging Frau M. zum letzten- mal zur Bank und plünderte das Konto ihrer Firma aus, das bereits um 100 000 Mark überzogen war. Sie löste einen Scheck über 52 000 Mark ein, und wenige Stunden spä- ter setzte sich das Trio in einer Gewalttour nach Süden ab, im neuen Wagen des frühe- ren Ehemanns. In Lugano wurde Station ge- macht, die Spielbank lockte. Das teuerste Hotel war gerade gut genug, kostbare Ju- welen und eine wertvolle Kamera wurden gekauft, dazu— Schiffskarten nach Vene- zuela. Die Endstation ihrer Abenteuer, Neapel, erreichte Frau M. am 5. April. Am Kai wurde sie verhaftet, das Schiff nach Venezuela vor Augen. Einen Tag zuvor hatte die Polizei bereits ihren früheren Gatten Aus der Zwel Düsenjäger abgestürzt Frankfurt. Zwei amerikanische Düsen- jäger stießen in den frühen Morgenstunden des Montag fünfzehn Kilometer südlich Frankfurt bei Mörfelden zusammen und stürzten ab. Wie die Polizei mitteilte konnte ein Pilot abspringen. Der andere wurde tot geborgen. Zeitungsträgerin niedergeschossen Aschaffenburg. In Aschaffenburg wurde die 29 Jahre alte Anni Staudt beim Aus- tragen von Zeitungen von dem 41 Jahre alten Johann Gospodarzyk überfallen und durch zwei Pistolenschüsse schwer verletzt. Die Zeitungsträgerin hatte mit dem Täter seit etwa vier Jahren ein Verhältnis, das in den letzten Wochen in die Brüche sing. Der Täter wurde verhaftet. Lebenslänglich für Giftmörderin Fulda. Zu lebenslänglichem Zuchthaus und Ehrverlust verurteilte das Fuldaer Schwurgericht die 28jährige Paula Schmitt wegen Mordes an ihrem 52jährigen Ehe- mann. Der mitangeklagte 42jährige Land- kestgenommen, der auf dem Rückweg von Neapel die italienisch- schweizerische Grenze passieren wollte. Vier Tage später war das Trio wieder komplett, Rudolf F. war inzwi- schen bis an Bord der„Lucania“ gelangt, erst in Barcelona spürte ihn die Polizei eben- alls auf. Zwei Monate lebte Frau M. auf großem Fuß, nunmehr wird sie sich zwei Jahre und neun Monate mit der Gefängniszelle be- scheiden müssen. Sie wurde außerdem zu 5000 Mark Geldstrafe verurteilt. Ihr Freund F. muß zwei Jahre im Gefängnis verbüßen und 2500 Mark zahlen. Adolf M., der wie F., Beihilfe leistete, sich der Hehlerei schuldig machte und den beiden außerdem zur Flucht Verhalf, wurde mit zehn Monaten Gefängnis bestraft. roe aufgenommen/ Großkraftwerk geplant die Aachquelle lahmlegen, sondern das Donauwasser sinnvoll lenken werde. Ent- sprechend dem Donau-Aach-Gesetz aus dem Jahre 1937 werde man beiden Teilen ge- recht werden. Bei den Arbeiten, die wäh- rend dieses Jahres im Donaubett vor- genommen werden, handle es sich nur um einen ersten Großversuch, der zeigen solle, ob überhaupt und in wie starkem Maße die Wasserschüttung der Aachquelle von den vorgesehenen Abdichtungen der Versicke- rungslöcher oberhalb des Wehres bstegeen werde. Wenn die Stadt Singen mit ihrem Vor- haben, eine einstweilige Verfügung zur Ein- stellung der Bauarbeiten zu erwirken, Er- kolg haben sollte, würden große Unkosten und Schwierigkeiten entstehen. Die Stadt Singen habe keinen Grund, sagte der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes, ein plötzliches Versiegen der Aachquelle zu befürchten. Man werde ständig Wassermessungen vor- nehmen und darauf achten, daß die Quelle weiterfließe. An der FHauptversickerungs- stelle im sogenannten Brühl bei Immen- dingen werde vorläufig überhaupt noch nicht gearbeitet werden. Der Gesamtplan sehe unter anderem vor, am Oberlauf der Donau, im Brigach- und Bregtal, Talsper- ren zu errichten. Man plane sogar, das na- türliche Gefälle zwischen Donau und Aach zur Energiegewinnung zu verwenden und in absehbarer Zeit ein Großkraftwerk am Aachtopf zu bauen. Später wolle man einen Umgehungskanal nach Tuttlingen zu bauen, der Wasser zu den württembergischen Donautalgemeinden führen und die gefähr- liche Verödung des Donaubettes während der Trockenzeiten verhindern solle Kleine, eigene Welt für jedermann Arbeitstagung des Deutschen Siedlerbundes Baden- Württemberg in Kastatt Rastatt. Mit Natur und Technik der EKleinsiedlerstelle beschäftigten sich in Ra- statt die Mitglieder des Deutschen Siedler- bundes Baden- Württemberg E. V. auf einer Arbeitstagung des Landesvorstandes. Dem Siedlerbund kommt es nicht allein auf das Häuschen an, sondern vor allem auf den damit verbundenen eigenen Wirtschafts- betrieb, auf den daraus gezogenen mate- riellen Nutzen besonders in Zeiten der Not und schließlich auf die Verbundenheit mit Landschaft und Natur. Das zu erreichen, kostet Geld und sorgfältige Planung. Mit eben dieser Planung der Siedlungs- pauherren sind die Siedler noch nicht zu- frieden. Man hat in den letzten Jahren zwar vielfach die Maßstäbe des sozialen Woh- nungsbaues bei der Gestaltung der Häus- chen angelegt, aber es wurde dabei ver- gessen, daß auch der Wirtschaftsteil der Siedlerstelle besondere Ansprüche an die Er- schließung des Geländes für Verkehr, Was- ser versorgung und Wasserabfluß stellt. Ueber diese Probleme sprach vor den Sied- lern Professor Dr.-Ing. Gassner, Leiter des Institutes für Bau- und Kulturtechnik an der Universität Bonn. Professor Gassner forderte von den Sied- lungsplanern universelles Denken und Pla- nen. Er übte heftige Kritik an der bisheri- gen Erschließung des Siedlungsgeländes. Entweder werde man den Wassernöten nicht gerecht oder die Wasserversorgung sei unrationell und daher für die Versorgungs- betriebe unrentabel gestaltet. In vielen Fällen werde die Beziehung außer acht ge- lassen, die zwischen Parzellierung, Abgabe- dichte an Wasser und Wassertarif besteht. Je rationeller sich die Parzellierung zum Stra- Bennetz verhält, je dichter die Siedlerstel- len nebeneinander an der Straße liegen, um so niedriger sind für den einzelnen Siedler die Straßenkosten, um so dichter ist die Wasserversorgung, um so rentabler das Rohrnetz, um so niedriger die Unkosten im Wassertarif. Der Präsident des Deutschen Siedler- bundes, Wilhelm Gisbertz, Düsseldorf, for- derte für Siedlerprojekte die zinsgünstigsten Mittel vom Staat und die Wiedereinführung eines zwanzigjährigen Grundsteuernachlas- Ses. H. W. S. Hessiscen Nacbarschaff wirt Gustav Gollbach aus Grüßelbach er- hielt wegen Beihilfe 12 Jahre Zuchthaus und 6 Jahre Ehrverlust. Paula Schmitt hatte am 31. Oktober vergangenen Jahres ihren Mann mit einem arsenhaltigen Wurmmittel für Pferde vergiftet. 120 km/st im Stadtgebiet: 2 Tote Wiesbaden. Bodenloser Leichtsinn am Steuer führte in Wiesbaden zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem zwei der Beteiligten getötet wurden und ein Dritter lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 km/ std raste ein von einem 27jährigen gesteuerter Wagen gegen einen Alleebaum und wurde vollständig zertrümmert. Der Fahrer und ein neben ihm sitzender 19jähriger waren sofort tot, der dritte Insasse wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen aus dem senkrecht an einem Baum haftenden Wagen geborgen. Beinahe im Gipsmehl erstickt Melsungen. Ein mit 15 Tonnen Gips be- ladener Lastzug aus Kassel fuhr gegen einen Wasserhochbehälter. Der Aufprall War so heftig, daß der Motorwagen völlig zertrümmert wurde. Erst nach drei Stun- den konnte der schwerverletzte Fahrer mit Hilfe von Schweigbrennern aus dem zZzu- sammengedrückten Führerhaus geborgen Werden. Auch der Beifahrer erlitt schwere Verletzungen. Für beide bestand während der Rettungsarbeiten die Gefahr, im Gips- mehl zu ersticken. Dem eingeklemmten Fahrer reichte der Gips, als er befreit wurde, bis zum Mund.. In letzter Sekunde verhindert Kassel. Durch die Geistesgegenwart eines Lokführers der Bundesbahn wurden zwanzig Berliner Ferienkinder vor einem Unglück bewahrt. Bei der Einfahrt in den 800 Meter langen Zierenberger Tunnel be- merkte er, daß ihm auf der eingleisigen Strecke ein Trupp Menschen entgegenkam. Durch sofortiges scharfes Bremsen brachte er seinen Triebwagen zum Stehen. Es stellte sich heraus, daß etwa zwanzig Berliner Ferienkinder ohne Aufsicht durch den Tunnel wanderten, ohne sich der Lebens- gefahr bewußt zu sein. unglück, BLICK NACxH RHEINLAND-PFALZ Das 3. Seifenkistenderby Neustadt. 53 Buben aus der Pfalz und dem Raum Mannheim-Heidelberg nahmen am dritten pfälzischen Seifenkistenrennen“ des Automobilelubs Neustadt teil, das 1 einer 400 m langen„Rennstrecke“ von Haardt nach Neustadt vor rund 2000 Zuschauern ausgetragen wurde. In der Klasse der Pfalz siegte Udo Heil(Ludwigshafen) vor Helmut Thate(Neustadt) und Albert Sebastian (Forst). Die badische Seifenkistenmeister. schaft gewann Helmut Gscheidler(Ziegel. hausen) von Rolf Bär(Unterschanheim) und Alfons Busald(Viernheim). Trauriger Rekord im Juni Neustadt/ Weinstraße. Einen neuen Ver. kehrsunfallrekord verzeichnet statistik kür die Pfalz im Juni. Nach einer Mitteilung der Polizeiabteilung bei der pfäl. zischen Bezirksregierung ereigneten sich in diesem Zeitraum 1151 Unfälle. bei denen“ es 21 Tote und 795 Verletzte gab. Verkehrsunfall— zwei Tote Daun. Ein Viehhändler fahrerin sind am Ortsausgang von Wies baum im Kreis Daun bei einem Verkehrs. unfall ums Leben gekommen. Das Auto ge- riet auf der regennassen Straße ins Schleu-“ dern und prallte gegen einen Baum. Beide Insassen waren auf der Stelle tot. Auf Lkw geprallt Pirmasens. Zwei Tote forderte ein Zu-“ Sammenstoß zwischen einem Motorrad undd 5 Lastwagen, der sich in Lemberg bel Pirmasens ereignete. Der Fahrer des Motor. die Unfall.“ und seine Bel. rades starb nach dem Unfall im Kranken- haus, Während sein Mitfahrer dem Transport seinen Verletzungen erlag Die Motorradfahrer hatten einen Personen- wagen vor der Einfahrt nach Lemberg über. holt, dabei einen Lastwagen übersehen, der aus einer Nebenstraße in die Hauptstraße einbiegen wollte. Der Aufprall war so hef- tig, daß nicht nur das Motorrad völlig zer- trümmert, sondern auch die stabile Stoß- stange und die kräftige Kühlerhaube des Lastwagens eingedrückt wurden. Feuerwehr fuhr zu schnell Zweibrücken. Ein schweres Verkehrs- das ein Todesopfer und vier Schwerverletzte forderte, ereignete sich bereits aul beim Abschluß des Feuerwehrtages 1955 des Kreises Zweibrücken in Contwig. Nach dem Ende der Veranstaltungen fuhr das Tank- keuerlöschfahrzeug der in Pirmasens stalio- nierten amerikanischen Streitkräfte rasender Geschwindigkeit das Schwarzbach- tal aufwärts in Richtung Thaleischweiler. Inkelge der hohen Geschwindigkeit geriet in der Wagen an einer abschüssigen Kurve ins Schleudern, überschlug sich und riß einen aus entgegengesetzter Richtung kommenden Motorradfahrer mit, der mit voller Wucht. auf die Seite geschleudert und auf der Stelle getötet wurde. Der Fahrer des völlig Zer- trümmerten Feuerlöschfahrzeuges und drei Weitere Feuerwehrmänner wurden schwer- verletzt und mußten in bedenklichem Zu- stand ins Kankenhaus eingeliefert werden. Musterprozeß gegen Barbesitzer Kaiserslautern. Gestützt auf die beiden Durchführungsverordnungen über den Voll- zug des Gaststättengesetzes vom 12. Sep- tember 1931 wird die Stadtverwaltung Kai- serslautern in Kürze vor dem Bezirksver- Waltungsgericht in Neustadt a. d. Wein- straße einen Musterprozeß gegen die Besit- zer mehrerer Bars und barähnlicher Betriebe in Kaiserslautern führen, um einer Förde- rung der„Unsittlichkeit und Völlerei“ vor- zubeugen. Auf Grund des 8 15 dieser Ver- ordnung hat die Stadtverwaltung in mehr als 10 Fällen jeweils den Inhaber eines sol- chen Betriebs eine Beschäftigungsbeschrän- kung auferlegt und festgesetzt, wieviel Per- sonal er in seinem Betrieb beschäftigen darf. Dies sei notwendig geworden, 80 wurde dazu von der Stadtverwaltung er⸗ klärt, weil in vielen Fällen die übliche Zahl der Bedienungskräfte überschritten worden sei. Viele Kräfte habe man nur zum Ani- mieren gebraucht. In allen Fällen haben die betroffenen Lokalinhaber eine Be- schwerde gegen diese Anordnung eingelegt Abschiedsparade der Luxemburger Bitburg. Mit einer großen Truppen- parade verabschiedeten sich die luxemburgi- schen NATO- Streitkräfte von Bitburg, wo sie zehn Jahre lang stationiert waren. Un- ter den Klängen der Nationalhymnen wurde die luxemburgische Fahne eingeholt und die französische Trikolore gehißgt. Anschliehend marschierten französische Truppen in die Kasernen ein. An der Feier nahmen der Prinzgemahl der Großherzogin von Pu- xemburg, Prinz Felix von Thamar-Bour- bon, und der Oberkommandierende der französischen Streitkräfte in der Bundes- republik, General Noiret, teil. Damit befin- den sich keine luxemburgischen Streitkräfte mehr auf deutschem Boden. Mumme, Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 12. Juli Kinderstunde Wir stellen Frauenberufe vor Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Eine Frau im Urwald 16.30 17.00 19.00 20.00 20.50 — ge fur Ourbitt —— Maxim auf Reisen(eine kabaret. tistische Sommernacht an der Ostsee 5 — Nr. Nr. 156/ Dienstag, 12. Juli 1955 MORGEN eee 8 Stellenangebote 412 Und 1 1 W dschmenbau-inqenileur arennen das auf i 3 a Haardt mit mehrjähriger praktischer Erfahrung zum chauern Am 13. Juli 1955 sofortigen Eintritt gesucht. 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Ceram: Enge Schlucht und schwarzer Bergs“, die Entdeckung des Hethiterreiches(Ro- Wohlt Verlag Hamburg). Der Welterfolg von Ce- rams Roman der Archäologie ‚Götter, Gräber und Gelehrte“, der sich bis zur Verfilmung in Hollywood steigerte, hat, wie zu erwarten, auf dem Büchermarkt zu einer Hausse auf dem Gebiet„Unterhaltsame Wissenschaft“ geführt. Verleger und Autoren durchmusterten die jüngsten Ergebnisse der Spezialforschung auf verschiedenen Gebieten und stellten mit Er- leichterung fest, daß hier noch viel Inter- essantes, Romantisches und Sensationelles einem breiten Publikum zu bieten sei. Und so begann ein munterer Run nach dem wis- senschaftlichen Unterhaltungsroman- Bestseller, bei dem freilich die meisten Konkurrenten auf der Strecke bleiben dürften. Denn hier liegt doch wohl, ganz abgesehen von der Frag- Würdigkeit der Verbindung Unterhaltung und Wissenschaft, ein Denkfehler vor. Was bei Ceram die Phantasie der Gebildeten wie der Massen angezogen hatte, war gar nicht die Wissenschaft gewesen, sondern ein uraltes Sagen- und Märchenmotiv, das in moderner Form dargeboten wurde: der Volks- und Kin- dertraum vom Schatzsuchen und Schatzfinden. Ceram, der den Stein der Unweisen ins Rol- len brachte, scheint dies erkannt zu haben. In seinem neuen Buch„Enge Schlucht und schwarzer Berg“, in dem er die Geschichte eines Froberungszuges in die Vergangenheit darstellt, zitiert er das Wort des Archäologen Woolley, daß„auf jeden Fall die Erwerbung von Kenntnissen höher zu schätzen sei als die Erwerbung von Gegenständen“, und verlegt dementsprechend den Schwerpunkt vom Aben- teuer auf den wissenschaftlichen Bericht, vom romanhaften Ausspinnen der Begleitumstände auf die genaue Aufzeichnung eines mühsamen Erkenntnisweges. Das neue Buch erforderte daher größere Vorarbeiten als der erfolg- reiche Erstling. Um seinem Thema, der Ent- deckung des Hethiterreiches als dritter Groß- macht des alten Orients zwischen Aegypten und Babylonien- Assyrien, gerecht zu werden, vertiefte sich Ceram nicht nur intensiv in die Fachliteratur, was ein fast zur Bibliographie angeschwollenes Literatur verzeichnis belegt, er nahm auch an einem Orientalistenkongreß in Istanbul teil und besuchte Ausgrabungs- stätten und Expeditionen. Auf diese Weise Wurde er fast zu einem Amateur-Hethitologen, jedenfalls aber zu einem weissenschaftlichen Reporter, der dem Leser nicht nur inter- essante Außenaspekte und Anekdoten aus diesem Spezialgebiet bietet, sondern ihn auch in die besonderen Methoden der Archäologie und der altorientalischen Philologie einführt. Höhepunkt des Buches ist die Darstellung der auherordentlich schwierigen Entzifferung der hethitischen Hieroglyphen, die erst in der Jüngsten Zeit völlig gelang. Hierin liegt das Verdienst des Berichts. gro Herbert Kühn:„Der Aufstieg der Mensch- heit“(Fischer Bücherei, Frankfurt a. M. und Hamburg). Auf das kleine Bändchen„Das Er- wachen der Menschheit“, das die Anthropolo- gie und die Kulturgeschichte der Eiszeit er- zählte, also vom Eolithikum bis zum Aus- Klingen der paläolithischen Kulturen, läßt der Mainzer Prof. Herbert Kühn nun die Entwick- lungsgeschichte der mittleren und der jünge- ren Steinzeit(des Mesolithikums und des Neo- Uthikums) folgen. Sie beginnt mit dem Ueber- gang von der Jagd zum Ackerbau, in Meso- potamien mit dem Jahre 4000 und in Nord- Ssuropa um 2000 vor Christus abschließend. Kühn schildert dabei nicht nur die Funde, sondern leitet daraus auch das geistige Leben im Mesolithikum und natürlich wieder Grund- Sätzliches über die Kunst dieser Zeit ab. Die jüngere Steinzeit ist für ihn die Zeit des Ackerbaus; in Mesopotamien, in Aegypten, in Indien, China und Japan, vor allem aber auch in Europa folgt er nun deren Spuren. Ein- geblendet in diesen Abriß ist dazu noch die nicht minder spannende Geschichte der wis- senschaftlichen Entdeckung und Erforschung all der Funde und ihrer Zusammenhänge. Und angeschlossen schließlich ist ein tiefgründiges und in dieser Art wohl zum erstenmal ge- sehenes Kapitel über das Forschungsergebnis im Lichte der modernen Philosophie. Große Zeittafeln und Tabellen, eine umfassende Bibliographie, 16 Bildtafeln, zahlreiche Karten und Skizzen, schließlich noch ein akribisch be- arbeiteter Index geben dem Bändchen den Charakter eines wissenschaftlichen Standard- Werkes. Es in der Taschenbuchreihe heraus- gebracht zu haben, ist eine verlegerische Tat. SE Karl Jaspers:„Wesen und Kritik der Psy- chotherapie“(R. Piper& Co., Verlag, München). Aus dem großen Werk„Allgemeine Psycho- Pathologie“ von Karl Jaspers, das erstmals 1913 erschienen war, werden nun in einem der kleinen Bändchen der Piper-Bücherei jene Kapitel als Sonderdruck vorgelegt, in denen der bekannte Philosoph den Sinn und die Praxis der psychotherapeutischen Behandlung darstellt. Wenn die Tiefenpsychologie in letz- ter Zeit immer mehr zu einer Modeangelegen- heit wurde, so gewinnt nun die(allgemein- verständlich gehaltene) Darlegung von Jaspers dadurch ihren besonderen Wert, daß sie nicht nur die Möglichkeiten und die Methoden der Seelenbehandlung aufzeigt, sondern daß sie auch auf deren Gefahren und deren unüber- windbare Grenzen hinweist. Gerade das knappe Kapitel„Die Schädlichkeit der psycho- logischen Atmosphäre“, das von religiösem Ethos getragen ist, gewinnt hier besondere Bedeutung. Auch die abschließenden Ausfüh- rungen, die sozusagen das Idealbild des Psy- chotherapeuten zu zeichnen versuchen, führen zu neuen Gesichtspunkten und grundlegenden Erkenntnissen, an denen man nicht vorbei- gehen darf. SE H. B. Gisevius:„Bis zum bitteren Ende“ (Fretz und Wasmuth Verlag, Zürich). Bei sei- nem ersten Erscheinen, 1946, erregte dieses Buch großes Aufsehen. Nun ist es als erwei- terte Neuauflage in einem Band heraus- gekommen. Es hat an Wert nicht verloren. Der Bericht eines Mannes, dem es vergönnt War, hinter die potemkinschen Dörfer des Dritten Reiches zu schauen, der scharf beob- achten, klar denken und schreiben kann, wird — als historische Quelle— immer bedeu- tungsvoll bleiben. Gisevius begnügt sich nicht mit einer flachen Reportage, er versucht, im Sinne der pragmatischen Geschichtsschreibung, die Ereignisse zu verstehen, zu deuten, der unerbittlichen Logik des Geschehens nachzu- spüren. Vom Reichstagsbrand(den er höchst dramatisch schildert), über den 30. Juni 1934, die Fritsch-Krise, die Tragödie, die sich in München abspielte(„Chamberlain rettete Hit- ler“), den Kriegsausbruch, die Katastrophe von Stalingrad, führt mit schauerlicher Konsequenz der Weg in den Abgrund. Und ebenso folge- richtig entwickelt sich im Verborgenen die Widerstandsbewegung; sie bricht in dem „schlecht vorbereiteten und mit sträflichem Leichtsinn viel zu spät ausgelösten Putsche“ des 20. Juli 1944 zusammen. Eine unendlich traurige Geschichte von hohem Idealismus, verpaßten Gelegenheiten und unseliger, echt deutscher Zersplitterung. Klar treten aus dem Zwielicht, in dem sie kämpfen mußten, die Gestalten der Verschwörer hervor. Da der Verfasser jede billige Idealisierung und Heroi- sierung meidet, wirken sie plastisch und le- bensnah: der prachtvolle Oster, der rätselhafte Canaris, der Landesknecht Helldorf, der sol- datische Revolutionär und Romantiker Stauf- fenberg alle überragend Carl Friedrich Goerdeler, dessen tragischer Untergang ein Verhängnis für die Nation und wohl für ganz Europa war.„Die Generäle haben dafür ge- sorgt“, klagte er,„daß wir den Kelch bis zur André Francois: Serenade Im Buchheim Verlag Feldafing(Obb.) erschien eine Sammlung der reizend frechen Zeick- nungen des aus Rumänien gebürtigen Franzosen André Francois unter dem Titel„Mit gesträubten Federn, ein eigenartiges Bilderbuch“, dem wir diese Kostprobe entnehmen. Neige trinken müssen.“ Wenn Gisevius auf die Generäle zu sprechen kommt, wird seine Stimme scharf. Mit überzeugender Eindring- lichkeit weist er nach, wie sie, zu„Befehls- empfängern“ berabgesunken, mit wenigen Ausnahmen politisch und menschlich aufs kläglichste versagten. Der 20. Juli, meint Gisevius, war der Selbstmord des preußisch- deutschen Militarismus. Uns Deutschen von 1955, die wir drauf und dran sind, das Beil auszugraben— natürlich nicht das Kriegsbeil, Gott bewahre—, kann die Mentalität derer, die es damals schwangen, nicht gleichgültig sein. Sollten wir immer noch, ohne uns des- sen bewußt zu sein, im Circulus vitiosus von damals stecken?„‚Wie wollten wir im Ernst behaupten“, fragt Gisevius, ‚das Ende dieser Katastrophe sei bereits abzusehen?“ Er warnt vor Illusionen und überkommenen Denkschemen, besonders vor der Anwendung militaristischer Methoden. Neue Ideen tun not, eine ganz neue politische Schau.„Noch bleibt uns die Freiheit, aktiv an der Entscheidung teilzuhaben, ob diese trügerische Waffenruhe in eine Fortsetzung des Revolutionskrieges münden wird oder in die Ordnung eines neuen Friedens.“ Worte, die wir nicht ernst genug nehmen können. Wenn sie den braven Geld- verdiener, der sich im Glanz des westdeut- schen Wirtschaftswunders sonnt, ein wenig erschrecken und aufrütteln, dann hat der Ver- fasser wohl seine letzte Absicht erreicht. Der stattliche Band— 700 Seiten— liest sich Wie ein spannender Roman, und nur dort er- lahmt das Interesse des Lesers etwas, wo sich der Autor(als ob er es nötig hätte!) in un- fruchtbare Polemik verliert. Ihren Höhepunkt kindet die Kunst der Darstellung in einigen Szenen, die in ihrer düsteren Stimmung an Tacitus erinnern. Der Stil läßt bisweilen er- kennen, daß man sich, auch als Widerstands- kämpfer, nicht ungestraft längere Zeit im Sprachgebiet des Völkischen Beobachters“ aufhält. Da ist zum Beispiel die Rede von einer„braunen Herrschsucht“, einem„brau- nen Feldentod“, einer„braunen Blitzes- schnelle“, einem„braunen Wahnsinn“, von „braunen Patbeständen“,„braunen Lautspre- chern“,„braunen Meinungsgärtnern“ usw. Aber derlei braunes Unkraut läßt sich aus- jäten; es mindert nicht den Wert dieses Bu- ches, das eine dunkle Vergangenheit erhellt und kräftig in die Gegenwart hinein 1 R. Sch. Ernst Hardt: Don Hjalmar(Verlag S. Fischer, Frankfurt a. M. und Hamburg). Die- ser„Bericht über vier Tage und eine Nacht“, das letzte Buch, das Ernst Hardt, der im Jahre 1947 verstorbene Dichter und Ueber- setzer veröffentlichte, liegt seit einiger Zeit als Bändchen der Fischer-Bücherei vor. Ein faszinierendes Buch, unter dessen taschen- buchmäßiger Schlichtheit sich eine verhaltene, fast esoterische Geistigkeit und eine ausgewo- ene, würdevolle Sprache bescheiden und Zu- gleich bewußt darbieten. Es hat sich hier gleichsam den einfachen Reisemantel umge- legt, wie Hjalmar Harfagr, sein Held, dieser sonderbare und liebenswürdige Skandinavier, der bei allem nordischen Beiwerk seines Cha- rakters zutiefst halber ein zeitloser Grieche ist und mit der andern Hälfte seiner Seele auch einer werden möchte. Bis in die latini- sierenden Partizipialkonstruktionen des Satz- baus hinein ist in dieser Erzählung die ernste, phrasenlose Hinwendung zu einem Humanismus im weitesten Sinne zu spüren. Wa. Siegfried Sommer: Weiß- blauer Knigge (Wilhelm Andermann Verlag, München). Wan- derer, kommst du nach Bayern, dann sind dir die Verkehrswege aus den Prospekten der Reisebüros wohlbekannt, dann hast du sämt- liche Berge schon im Film gesehen, dann bist du vom Hörensagen mit dem Oktoberfest ver- traut und dann sind dir die Sitten des Volkes vom Fensterln bis zum Watschentanz von un- berufener Seite schon längst geschildert wor- den. Der Fremdenverkehr hat dieses Land schon fast bis in die verstecktesten Täler und Höhen durchforscht und einschlägige Veröffent- lichungen bemühen sich sogar, den Wortschatz der Bayern unter die andersstämmigen Leute zu bringen. Erst jetzt aber fand sich einer, der es unternahm, das Seelenleben der Bajuwaren darzustellen und daraus Verhaltensregeln ab- zuleiten, für Joachim Schneese und Frau Wiese- brink, geborene Knuffke, sowie für alle an- deren, die es wagen wollen, den bayerischen Leu zu wecken. Wenn man Siegfried Sommer und seinem„Weiß-blauen Knigge“ folgen will, dann ist es eine sehr komplizierte Psyche, de sich da südlich des Weiß wurstäquators entwik kelt hat, wechselnd von krachlederner Derb. heit bis zu mimosenhafter Reizbarkeit. Späte. stens auf Seite 103, wo das Kapitel„Ueber deg Umgang mit der Bayerin“ beginnt, wird man überzeugt sein, daß ohne Knigge nicht durch dieses Land zu kommen ist, es sei denn, man hält sich allein an die auf Seite 32 angegebene Devise„Der Bayer will in Ruhe gelassen werden“, Für den reisenden Herrn Schuees wird, abgesehen von dem kuriosen Sprach. führer im Anhang, vor allem von Vorteil sein daß dieses Büchlein bequem in jeder Hosen. tasche Platz findet. Weniger gut ist dies gie die reizenden Illustrationen Ernst Hürlimanns die es verdient hätten, einmal über Brie. markenformat hinauszuwachsen. H. J. D. Olaf Gulbransson:„Und so weiter“(Piper Verlag München). Die Tiefe eines Humoristen läßt sich— paradox ausgedrückt— daran er- messen, wie hoch er sich über sich selbst erhebt Wenn Gulbransson in den Spiegel schaut, möchte er vor Lachen bersten Eine groteske Mischung von Kind und Kobold, nordischem Troll und bajuwarischem Urviech, täppisch und treu.“ herzig, sensibel und robust, kahlköpfig, mit riesigen abstehenden Ohren und urigen Bären. pranken— so stolpert er, sich selbst zum Ver. gnügen, durch dieses Buch der Erinnerungen, Hilflos, ein Fremdkörper in der Welt bürger licher Ordnung und Gesittung, gerät er in ab- surde Situationen, sei es vor dem Standes- amt oder im Labyrinth des nächtlichen Parig oder beim Baden im Schwabinger Bach— und nur dann scheint er sich im Einklang mit dem Universum zu befinden, wenn er in seliger Trunkenheit, den Maßkrug in der Faust, un- term Tisch liegt oder Arm in Arm mit einem Zechbruder durch die Straßen torkelt. Aber wie scharf beobachten seine Eskimo-Schlitzaugen Menschen, Tiere und Dinge, mit welcher Sicher. heit und Grazie führt seine klobige Tatze den Zeichenstift! In seinem ureigensten Olaf-Gul- bransson-Stil, mit sparsamen Strichen und Strichelchen, zaubert er eine ganze Welt aufz Papier. Wir finden viele alte Bekannte wie. der, zumal aus der Zeit um die Jahrhundert- wende, als die originellen Persönlichkeiten üppig ins Kraut schossen. Da sind die Männer des Simplizissimus-Kreises, dem auch Olaf an- gehörte, eine liebenswürdige Korona erwachse- ner Lausbuben. Kinder, waren das noch Zei- ten, als der Rechtsanwalt Ludwig Thoma seine antibürgerliche Gesinnung dadurch bekundete, daß er Knallerbsen unter die Röcke muffiger Kaffeetanten warf! Die Männer aus dem Nor- den machen einen problematischeren Eindruck: Knut Hamsun„mit seinen großen grauen Tier- augen“, Edvard Munch, der visionäre Maler, Seine Majestät Björnstjerne Björnson und der nicht minder majestätische Henrik Ibsen, der in einer köstlichen Szene als leibhaftiger In- dividualismus einer Gruppe biederer Massen- menschen gegenübersteht. Unvergeßlich das Bildnis der Duse, die mit weit aufgerissenen Augen in den Abgrund einer Tragödie starrt. Hier— wie in den anderen Porträts— hat der Künstler hellseherisch den Wesenskern der Persönlichkeit getroffen.— Viele und vieler lei Histörchen erzählt Olaf Gulbransson in die- sem Buch. Seine Kunst bewährt sich vor allem darin, daß er auch die belanglosesten Begeben- heiten verblüffend eindrucksvoll zu gestalten weiß. Manchmal trifft er den herben Ton der nordischen Saga. Dann wieder ist er unendlich zart, wie zum Beispiel in der rührenden Ge- schichte von der uralten Münchener Tauben-⸗ reserl,„die ein winzig zusammengeschrumpfter Haufen von lauter Liebe war, und sie liebte nur die Tauben“. Und es sind Geschichten da- bei, die.. Na ja, ein Bilderbuch für Kinder ist's halt nicht!— Daß ein so eigenwilliger Mann sich einer eigenwilligen Schrift und eines eigenwilligen Erzählerstils bedient, nimmt nicht wunder. Freilich, an innerer Geschlossen heit übertrifft der erste Band,„Es war ein- mal“, diesen zweiten, der mehr wie ein kon- terbuntes Mosaik wirkt, aber ein höchst amü- santes. Und so weiter, Olaf! R. Sch, * erhalten Sie mit Allelnzorkauf: Drogerie 0 4, 3 Schönes Parkett u. gennente LInOeumböden Eludes- Oel Das seit Jahrzehnten bewährte Reinigungsmittel. Ferner liefern wir alle Putz- und Waschartikel schnell und preiswert frei Haus. 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Am näch- Durch neuartige Untersuchungen wurde der natürlichen Feinde— auf einen festen durch 1 8 8 Sanz mühe Wasser gehalten, wodurch die Insekten halb sten Tag bekommt jeder Kasten von allen in einem Beobachtungsrevier bei Rissen in Stand reguliert wird. 4 losen, aber 8 15 räglichen Beschäftigung ertränkt werden. In diesem halb bewußt- Seiten einige leichte Schläge mit dem Ham- der Nähe von Hamburg festgestellt, daß ein Dieses Naturgleichgewicht wird vor allem ebene Kaum jeman Wei nämlich, daß der Groß- losen Zustand werden die Fliegen mit bei- mer, und ein Würkel getrockneter Fliegen Habichtpaar ein Gebiet von 3 000 bis 4 000 durch den Menschen, die Schaffung der Kul- lassen teil der getrockneten Fliegen, die als Vogel- den Händen in den Sack gestopft. 20 bis 25 fällt heraus. Dieser Würfel bäckt dann noch Hektar beherrscht. Man erkennt dies aus turlandschaft gestört. Die Forschungsstelle mess futter dienen, aus den morastigen Gründen Säcke voller Fliegen hält man für ein gutes einige Stunden in der Sonne, wird ge- den Mauser- und Fraßresten. Das Paar Soll den natürlichen Stand dieses Gleichge- 7 um San Vicente unter der Sierra Madres in Tagesergebnis. schnitten, gewogen, eingewickelt und ver- bringt jährlich etwa drei bis vier Junge wWichts feststellen und daraus dann Schlüsse 10 0 Mexiko stammt. Dort leben über dickem, i Der ganze Fang eines Tages wird dann packt. Dann treten diese Fliegenkuchen zu hoch. Weil die natürlichen Feinde des Ha- über mögliche„Abschöpfung“ des Bestandes 8 schwarzem Schlamm Fliegenschwärme, die in hölzerne Kästen geleert, die etwa die Schiff ihre Reise in die Ferne an, wo sie bichts(Uhu, Steinadler) fehlen, entsteht bei(Abschuß durch Jäger), über notwendige nanns einen Purchmesser bis zu einem Meter er- Maße eines Würfels von 13 em Kantenlänge von Vogelzüchtern und freunden gekauft dieser Vermehrung ein Ueberschuß an Ha- Verstärkung(etwa zur biologischen Schäd- Brief. zeichen umd so dicht sind, daß sie fast die haben. Einige Schläge mit einem leichten und verfüttert werden. bichten, wenn der Jäger nicht bestands- lingsbekämpfung) ziehen. l J. D Sonne verdunkeln. Diese Insekten sind regulierend eingreift. Aus den gesammelten Vor allem durch Schüler will man aus (Pi etwas größer als unsere gemeine Hausfliege 5 Fraßresten des Habichtspaares— insgesamt der„Hinterlassenschaft“ der Tiere ein mög- 1 und werden von den eingeborenen Fliegen- Von berühmten Leuten 5 2 700 Funde sind datiert worden— kann in- lichst komplettes Bild über Bestand, Nah- m er. kängern täglich tonnenweise gefangen. Diese 5 5 3 des geschlossen werden, daß der Habicht zu rungsaufnahme usw. gewinnen. Gewölle, rhebt. kleiden sich in weite Baumwollhosen, die Schriftsteller in unserer Zeit Kind, bevor ich Sie engagiere, müssen Sie Unrecht in dem Ruf des Rebhuhn-Räubers„Rupfungen“(Fragreste von Raubvögeln, bei nöchte bis zum Oberschenkel aufgerollt werden John Steinbeck wurde bei seinem letzten sich schon entkleiden, damft ich sehe, ob Ihr stent. Der Habicht schlägt nur zur Balzzeit denen die Federn von Fluswildbeute, it chung können: Dazu tragen sie ein dünnes Kat- Besuch in Paris gefragt, welche soziale Stel- Körperbau auch das hält, was Ihr Aeußeres Rebhühner, und zwar vorwiegend Hähne. charakteristischen Merkmalen des„Rupfers 1 und] tunbhemd, um Brust und Rücken vor der lung die Schriftsteller in den USA einneh- verspricht“, erklärte ihr der Künstler. Dar- Diese Aber sind viel zahlreicher vorhanden gesammelt werden), Fegestellen des Rehwilds treu Sonne und den Insektenstichen zu schützen, men und ob sich diese von der in den ande- auf erwiderte das Mädchen schnippisch: als die Hühner und der Habicht erfüllt damit usw. werden in festen Beobachte e und auf dem Kopf einen gewaltigen Som- ren Ländern der Welt wesentlich unter-»Gut, aber bevor ich Ihnen Modell sitze, eine notwendige regulierende Funktion. b Die e 15 58 5 Ver. brero. Weiter bestäubt jeder Arbeiter scheide. In Amerika“, antwortete er,„ist missen Sie mir schon einige Bilder zeigen, 5 3 a 11 1050 88575 en 3 N Eispie dnl 188— ingen sein Gesicht mit pulverisiertem Alaun und unsere Stellung sehr viel untergeordneter die Sie gemalt haben, op Ihr Name auch das„ 8 des störungslosen Einzgräffes ade ee ärger. weigem Pfefker. Die Ohren verstopft er mit als die der Filmstars. Aber um gerecht zu hält, Was er verspricht! Liebermann war tur gehören zu den Aufgaben der vor kur-.* in ab. leicht angeröstetem Brot, das von den In- sein, muß man zugeben, daß die Schriftstel- von dieser Schlagfertigkeit begeistert und zem gegründeten Forschungsstelle, Wald und Feuer im Kinderheim 1 sekten verabscheut wird. 5 ler immer noch ein wenig höher eingeschätzt stellte das Modell sofort ein. Wild“ des Landesjagd verbandes Schleswig- Eppenheim/ Taunus. Im Hauptgebäude N Das Fanggerät besteht aus einem großen werden als etwa dressierte Seehunde. Ab- Liebli Holstein und der Schutzgemeinschaft Deut- des der Stadt Frankfurt, gehörenden Rin- den Leinwand- oder Lederbeutel, der über den gesehen von Frankreich dürfte das heutzu- Der Lieblingsautor scher Wald. Geleitet wird diese Stelle von derheims in Eppenheim Taunus brach im eliger Rücken gehängt wird, und einem fein- tage wohl in allen Ländern der Welt nicht„Mein Lieblingsschriftsteller ist Mark dem Jagdzoologen Dr. Brüll. Man geht dabei Dachgeschof Feuer aus. Das Pflegepersonal t, un.“ maschigen, langstieligen Netz. Bis zu den sehr viel anders sein!“ Twain“, erklärte kürzlich Ernest Heming- von der Erkenntnis aus, daß der Tierbestand und zur Hülfe herbeigeeilte Einwohner einen] Achseln waten sie in den morastisen Strö per Maler und sein Modell way, als er nach seiner Privatlektüre ge- in seiner zahlenmäßigen und artenmäßigen brachten die fünfzig im Haus untergebräch- er wie men und fangen die Fliegen, indem sie mit 1 5 8 fragt wurde,„und zwar aus drei Gründen: Zusammensetzung nicht zufällig ist, sondern ten ein- bis siebenjährigen Kinder in len dem Netz um sich schlagen. Fast augen- Max Liebermann sucht ein neues Modell. Erstens schreibt er gut, zweitens macht er durch die unter anderem schon von Uxküll Sicherheit. Um an den Brandherd heran- 1 blicklich ist das Netz bis zu drei Vierteln Ein junges Mädchen stellt sich ihm vor und mir Spaß, und drittens ist er schon lange aufgestellten Grundbedingungen— Fort- zukommen, deckte die Feuerwehr das Dach 5 voll. Dann wird es mit einer geschickten machte keinen üblen Eindruck.„Na, mein tot!“ pflanzungsintensität, Nahrungsmenge, Zahl ab. vnd t auls Braas, Wie ndert- 2 keiten änner 85 1 8 Gott der Allmächtige hat heute meine liebe Nach schwerem, tapfer ertragenem Leiden ging in den b Zel. 5 1 Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, ewigen Frieden meine inniggeliebte Frau, Tochter, 88 5 Frau Schwiegertochter, unsere Schwester, Schwägerin und ndete, Nach langem schwerem Leiden verschied am 9. Juli 1955 um 6.30 Uhr 5 Anna Hemmer Tante, Frau ikiger unsere geliebte Schwester, Tante, Schwiegermutter und Großmutter, 1 1 f Elfriede Wyeisk a zeb. Leibold 7 7 Frau Wwe. Ferdinand Heyme g dle von dn, beben in birherkee hi gde. eee e e Sterbesakramenten, in sein himmlisches Reich gerufen. 5 5 8 . der geb. Cramer Mhm. Käfertal, den 11. Juli 1888 Ein Leben voller Güte und Hingabe für die Ihren fand r In. Tut der Sand 5 zu früh seine Vollendung. 1 im 79. Lebensjahr. Ihr liebes, gütiges Wesen wird uns immer begleiten. In stiller Trauer: 80 Friedel Hemmer Mhm.- Käfertal, den 11. Juli 1953 starrt, Godesberg, Hohenzollernstraße 73 Marie Ebert Mannheimer Straße 113. at der. und alle Anverwandten In tlefer Trauer: der Heidelberg, Am Habnenberg 15 5 Georg Wycisk und Angehörige ieler- In tiefer Trauer: Beerdigung: Mittwoch, 13. Juli, 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 55 155 Berta Neu geb. Cramer 1. Seelenamt: Donnerstag, 14. Juli, 7.00 Uhr in der Pfarrkirche Beerdigung: Mittwoch, 13. Juli, 11.00 Unr Hauptfriedhof Mhm. eben- Minny Stein geb. Cramer St. Laurentius Käfertal. talten Alice Roosen geb. Neu n der Erika Fischer verw. Heyme 1 Hans Günther Heyme 2. 11 5 Gott der Allmächtige hat am Sonntag, 10. Juli apfter 0 r ma ge hat am Sonntag, 10. 1 Nach langem schwerem Leiden verschied unsere liebe Mutter, lebts JjJJCCꝙꝙ:ö0eyñ 1955, plötzlich und unerwartet meine liebe Schwiegermutter, oma und Schwägerin, Frau n da- Mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau 1 nde Knell Margarethe Roth eines 5 Clot de ne E geb. Werle nimmt geb. Lacombe 8 im Alter von 65 Jahren. i 11 nach langem mit Geduld ertragenem Leiden zu sich in F Kun- sein ewiges Reich heimgerufen. 5 In tiefer Trauer: . Sch. Mh. Luzenberg, den 12. Juli 1968 Familie Gustav Roth e Glasstraße 16 und Sandhofer Straße 11 Herbert Augustin und Frau In stiller Trauer: Ruth geb. Roth Unsere liebe Tochter Dr. med. Hans Kneller u. Frau 2 1 8 ch, 13. Juli, 10.3 Soi Aer wü nie eerdigung: Mittwoch, 13. Juli, 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. In ebur 2 Ge Er Beerdigung: Mittwoch, 13. Juli, 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 4 8 N von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. wurde uns am Samstagnachmittag im blühenden Alter von 24 Jahren durch einen tragischen Unglücksfall entrissen. Bestattun gen in Mannheim — Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die Kranz- 4 . CFC spenden beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Dienstag, 12. Juli 1955 In uns ag barem Beid: Vaters und Opas, Herrn Hauptfriedhof i Zeit Ludwig Geyer und Frau Lina geb. Degel 5 o 1 2 1 5— 5 Sbuschstraße 6 11.00 nebst Angehörigen Paul Blaesing Maierhofer, Anna, Sandhofen, Karlstrage 59 11.30 sagen wir allen herzlichen Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Pradel, Fritz, Altrheinstraße 2% 13.00 Pfarrer Rupp für seine trostreichen Worte, den Hausbewohnern Häffner, Amalie, Neckarau, Rheingoldstraße 28 15.00 Beerdigung: Dienstag, den 12. Juli 1955, um 10.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 1 i . Thiele, Franziska, Wotanstraße 11 8 14.00 e N i 5„5 8 0 14.30 Die trauernden Hinterbliebenen VVV 5 15.30 Friedhof Sandhofen Grimm, Emilie, Allensteiner Weg 2:2 14.00 Friedhof Feudenheim Hoock, Elisabetha, Feudenheim, Kirchbergstraße, 14.30 f 4* ie vielen B ise aufrich- l 2 Durch einen tragischen Verkehrsunfall wurde am Sams- e ee ee e Mitgetent von der briednotverwaltung der Stadt Nännhelm 5 5 tag, dem 9. Juli 1955, unser Bezirksmonteur, Herr und Biumenspenden beim Hin- n n 3 Unser seit 1. Januar 1950 im Ruhestand lebender 45 N scheiden meiner geliebten Frau, trüherer Obermeister, Herr Heinrich Küpers unserer guten Butter, * 2 28 K ArlI Fuchs im Alter von 53 Jahren mitten aus einem arbeitsreichen Luise Söldner Leben gerissen. geb. Vollmer Der Verstorbene hat über 25 Jahre uns und der BV- möchten wir auf diesem wege 5 5 85 Juli im Alter von 71 Jahren nach kurzer Organisation seine Dienste gewidmet. Er war ein Vor- unseren Dank aussprechen. UNSER KAT NORMAN 5 i rankheit verstorben. bild treuer Pflichterfüllung. eee ee ee VVV Wir betrauern den Tod unseres langjährigen Mit- Durch sein ausgeglichenes Wesen hat er 15. 3 für seine trostreichen ö arbeiters, der 44 Jahre in unseren Diensten stand arbeiter und„ stets der größten Wert- 5 5355 Eva Ries-Fischer Karl Fischer und sich um unsere Firma große Verdienste er- schätzung erfreut. 5 e 1 5 2. Z. Privatklinik Kapellmeister worben hat. Wir werden dem Verstorbenen allzeit ein ehrendes eee een Prof. Dr. Runge in der Mannheim-Neuostheim . Andenken bewahren. Hermann Söldner C r 3 E, Me 1 1195 5. 1 N annheim, den 11. Juli 1955 17 Mannheim, den 11. Juli 1955. und Kinder 8 RAAB KARCHER GMBH Geschäftsführung u. Belegschaft 95 VEREIN 1 125 f 5 7 N Die Beisetzung findet am Mittwoch, 13. Ju 00 Uhr im 4. er DEUTSCHER OELFABRIKEN Friedhof in Eppelheim bei Heidelberg statt. 5 N eigen- ALS VERMAHL TH GRUSSR N:: Annahmestellen: Karlheinz Gräff Feuerbestattung: Mittwoch, 13. Juli, 13.00 Uhr im hiesigen 5 Kranentünf er 5 Krematorium. Almenhof: H. Schimpf Brentanostraße 19— Neckarau: Walter Göppinger, utta Cräff Fischerstrage 1 5 geb. Emler Rheinau: Chr. Grall, Inh. Luzia Dur- Mhm.- Sandhofen Mannheim 8 nischer Tisch 21 Neurottstraße 14 2, 8 Nach langem schwerem Leiden ist heute unsere liebe, gute 72 5 1 5 5 2 8 ler. Dänis 0 Mutter, S Großmutter, Urgroßmutter und Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie GPP 12. Ju11 195 5 0 Schwester, Frau die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- 5 5 N 1 i 1 Schönausiedlung: Gertrud Kremer, ang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 Susanna Dilger 8 EKattowitzer Zeile 18 geb. Fuchs 7— 5 8 heim: Hela-Werbung Hesse im Alter von 70 Jahren für immer von uns gegangen. Friedrich Au ust Erler Lampert. a Mannheim, den 10. Juni 19535 8 Schreiberstrage 17, Tel. 6 15. IHRE VERMRKHLUNG BEEHREN STCH ANZUZEHT GEN: 5 Zeppelinstraße 2. 2 8 2 . In stiller Trauer: sagen wir unseren herzlichen Dank. l. 8 3 3 Willi 0 er stn er Familie Karl Diiger und Frau 5 adenburger Str. el. a: geb. 0 Auch für den erhebenden Grabgesang der Gesang- 5 3 1 Zahnarzt i Familie Heinrich Bopp u. Frau a 8 8 ee 18 ir die Seckenbheim: Wilhelm Hartmann, Juliana geb. Dilger vereine Frohsinn und Sängerbund sowie für die trö Hauptstraße 60 5 Eli b th 5 a Anna Weber Wwe. geb. Pilger stenden Worte des Herrn Pfarrer Leiser tiefempfun- ö Sd be Oerstner 5 5 Erna Dilger 5 Friedrichsfeld: Valentin rig, geb. Lenmann 5 Luise Scheuermann geb, Fuchs denen Dank. Hagenauer Straße 22. 555 Die trauernden Hinterbliebenen VVV 1 5* 5 8 teuerbestattung: Mittwoch, 13. Juli, 13.30 Uhr Erematorium Ncnmemnheimer weidigstraßze 9 NM AEN — MORGEN Dienstag, 12. Juli 1985/ Nr. U — Nr. 156/ Ein guter 1 NIVEA- Vink! Nie mit nassem Korper sonneg boden] Jeder Wass ertropfeg Für d wirkt wie ein grennglos. Den schen de halb vor dem Sonnenbod die und der Haut gut abtrocknen und mi denen 5 NIVEA pflegen- immer Wie.“ schen 5 der. Mit VFA. Creme bròb. republik Dieser farbfilm ist ein Rausch für Auge und Ohr! und Telef. 5 20 00 8 50 Jg 1 PIANNEN z 15, 1, 4, 21 br AIHAN BRA 43, 15 17. 15,21 U. „ VERDI“ Gr. Weiser P. Westermaier Ein Leben in Melodien„VaTERTAG“ m. Willy Reichert 4 46 47 13.45, 16.00, ler 5 00 5 AlsrE— 20.30 detzd Tag) UNIUER5U 50 8 0 Mozart-„Griff n. d. Sternen“. Beiprogr.: Film Wen lle giolter Heben Dtsch. Fußballmeisterschaft 1955 Vovon Sie vor Ihrem Radio träumten, verchirllicht nun dieser Film: Im Rahmen eines bewegenden Spiels um die beiden großen Lieben Verdis Telefon 511 86 15 8 8 403 96 Bes! Cap IT ol 0, 48.30, 19.00, 21.0 DIE K ANME RR 16, 18.18, 20.30 5 5 8 f nen Sie leichter, Ihre den netten e singen die besten Sänger der Melt loch Bonner Gauner und Gangster 7 1 18 X bleibt von Ronzeln verschonf, 8 Unter den Lichtern von Paris x 0 1 5 1 N dem Bu 1 3 5 Verdis allerschönstè Opern- Melodien. deon sie trockne, nieht ois fand at patlAsf 13.50, 18.00. 15.10, 20,20 DiE KURBEI 13,30. 18.30. 19.45. 21 ö.. 5 1 W̃VEA-Ultra-Ol bietet stör prhard! „Die Piraten von Monterey“ Robert Mitchum— Jane Greer. Sie hören und sehen in größter Besetzung keren Schi der. Er ——„DIE ROTE ScHLIN GET N 5 Szenen aus Rigoletto, Troubadour, Traviata, e teilnehm 9.50, 11.50 Uhr., 5 5 ö g . Wohlbrüet. R. Deitgen*= nieht zusendtreii 5 e Strahlen und Im HI. 1 85 ö 35353 hilft schneller e Tägl. 22.20 Uhr Spätvorstellung 3 5 3 N 8 8 8 ein „HA PEN STADT“ Pierre Cressoy- Anna Maria Ferrero- G. André bräbnen. Jahresbe Es singen: blik an 3 5 Tito Gobbi- Mario del Monaco- O. Mosecucei(OEEC) Mitbürgerinnen! 27 2 2. 4 2 7 2. begleitet v. Chor u. Orchester d. Römischen Oper 3 Da ö Was trieben Ehemänner o. Junggesellen am Vatertag? ö Regie: Raffaello Matarazzo für den „ 14 1 Das verrät Ihnen Zzudlelocllemm* orerbe Weiser EINEN FN e d J. 00, 1.80 und 2.95/ große Tube 0.90 werden, in ihrem nebesten, herzhoften 8 0 HE UrE PREMI ERE 5 5 NIVEA- Ultra- O Floschen OM 0.75 und 1. 20 1 besonde! 2 1300 1500 170 1900 200 5 8 eee 10e 3 —— Außktes Höhe de — desrepul 8 i EUrE As 19 i den obzox coRNEL, WII DE in dem Farbfim 5 Einladung zur Modeplauderei ie 5 2 1e Zu 7,10 Die Burg der Verräter am Mittwoch, dem 13. Juli, von 13.30 bis 16.30 Uhr, acht v. Telefon 3 21 49 Beginn: 15.45, 17.45 und 20.00 Uhr ö trokken 5 5 Heute bis einschl. Donnerstag der glanzvolle O5, 13 5. 5 5 1 5 R.* 2 Operettenfum mit den Melodien von Leo Fall e Wir zeigen zwanglos und ganz unverbindlich die 1 . 8 Irntheater d. 1111 2 5 ö Schwetzingerstadi 9 IL R 0 3 E v0* STAM 8 L 1. e Kleidung für Augartenstr. 38044 Inge Egger— paul Hörbiger— Grethe weiser LANDSERDURST: 2 2 9 „ Anfangszeiten: 18.18 und 20.30 Uhr ie eee eee Sommer, Leise, Bad und Camping(AP) Di.-Do. 18.30 u. 20.45 Uhr.— Ein humorvoller 5 8 42 4 nichtmil I. II X 1 N Feldzug geg. Kurpfuscherei u. Wunderdoktoren 85 Unsere Devise: Gualitätskauf ist Sparkauf, vier Mo 8 8 2 Verkäufe 8 zeppeunztr s Sanatorium total verrückt 8 5 1(Paradies der Frauen) mit Ingrid Andree, Mady Schwarz- pol. Klavier zu verk., evtl. 5 Igesti ge Telefon 5 0303 Rahl, Harald Paulsen u. a. Ggdl. nicht zugel.) Tausch geg. Da.-Sportrad. Klima, 0 861 1d 5— Geibelstraße 7. 5 N 5 17.00 F 15 8 N ö f N a 8 5 PARR-Ineater 20.15 E 1 90 45 E 3— N F* 85 N Phönix-Palme zu verk. 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DM. des Herrn Kunsthistorikers Dr. Niels v. Holst Über: 3 8 statt.— Eintrittskarten sind in beschränktem Jähmaschinen-stucky, Mhm., G 7, 15„Verbrennt den Louvre“ 80ll 1 1 Umfang an der Abendkasse erhältlich. Vom Sinn und Unsinn der Museen. unters Sofakissen— Riesenauswahl Eintritt frei! Gäste willkommen. 15 5 FE 98 3 Betten-Flieger, Mannheim, U 4, 20. Der Vorstand: Dr. Bergdolt Mindes 1 2 2 5 Ludwigshafen- Friesenheim, Luitpoldstraße 144— Telefon 6 93 02 7 Tourist. 45 Heufe! PAINT Endstation der Linien 9 und 19) Aut Jekleidel Don Heldt. C 1. 3 7 5 Es freuen sich auf hren Besucm HEINZ und GISELA FETH Sobre 15 n 75 24. i 21 Dmas 1 5 g N 85 ene een e ee. 5 j Kaufgesuche vetschie denes weitere 11 mit 2 Darstellern von Format: 255 8 Rechen- u. Addier- n 1 Tel. 5 85 1 Maschinen neu und W 8 55 3 5 5 Jetzt 5 destsat⸗ 5 0 22 5 ges. Angeb. unt. A. d. Verl.! von Rothermel. ö MARIA MONTEZ ROD CAMERON 1835 5 5 gebraucht, auch in 200 auf 1 5. Dae uA. bequemen Raten g. 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Hausfrauen, die Einkäufe ent- 5 85 N Nik A 8 5 5 Nad a 3 5 N n sprechend zu legen. deden Gu WONs Ur AUS EM KUG Arelledes Sbehve SS ronle.„ 1— N 1 ö men Nr. 1 Nr. 156/ Dienstag, 12. Juli 1955 0 ink! sonneg. tropfen 7s. Des. bod die nd mii er wie. e bra. e Hou schon, h dus, 1 sktör, N Uhr, ing nichtmilitärischen Waren ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres gegenüber dem kauf, A 5 2 Mitt ol INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 11 . Zuwachsrate und Verteidigungsbeitrag Für den 13. Juli sind Besprechungen zwi- schen dem Botschafter der USA, Conant, und dem Bundeskanzler vorgesehen, bei denen die Größenordnung der amerikani- schen Verteidigungshilfe für die Bundes- republik näher umrissen Werden soll. An den Besprechungen sollen— wie uns unser Bonner Hi.- Korrespondent mitteilt- neben dem Bundesaußenminister Dr. von Bren- ano auch Bundes wirtschaftsminister Dr. Erhard und die Minister Blank und Schäffer teilnehmen. Im Hintergrund dieser Besprechung lauert die Bewertung der Zuwachsrate am Volks- einkommen. Am Ende dieses Monats ist der Jahresbericht fällig, den die Bundesrepu- plik an den Europäischen Wirtschaftsrat (OEEO) abgibt. Er enthält die Schätzung der Zuwachsrate des Sozialproduktes für 1955. Das Schätzungsergebnis ist ausschlaggebend für den Umfang der amerikanischen Ver- teidigungshilfe an die Bundesrepublik. Der deutsche OEEC-Bericht dürfte in wenigen Tagen vom Bundeskabinett verabschiedet werden, nachdem er gleichzeitig von einem besonderen Arbeitskreis bearbeitet worden zein wird. Die Festlegung des Sozialpro- duktes legt praktisch auch die endgültige Höhe des Verteidigungsbeitrages der Bun- desrepublik an die NATO für 1955 fest; seit 1952 ist dieses Sozialprodukt um über 30 lihiarden DA gestiegen. Dazu kommt, daß die Zuwachsrate des Vorjahres in Höhe von acht v. H. in diesem Jahr noch leicht über- trokken werden dürfte. u die Dollarlücke schrumpft a IImählich (AP) Die amerikanische Ausfuhr von gleichen Zeitraum des Vorjahres um 13 v. H. auf 4,64 Md. Dollar(etwa 19,50 Md. DMW) an- gestiegen. Die Einfuhr stieg um 4,3 v. H. Auf 361 Md. Dollar(etwa 15,15 Md. DMW. Die Steigerung der Ausfuhr wird insbesondere zul die verbesserten wirtschaftlichen Ver- hältnisse in Europa zurückgeführt, das ame- kikanische Waren im Werte von 1,07 Md. Dollar(rund 4,5 Md. DM) gegenüber 687,82 Mil. Dollar(etwa 2,90 Md. DW) im ersten Vierteljahr 1954. Wesentliche Exportzunah- men waren bei Getreide und Getreide- erzeugnissen, Maschinen, Chemikalien, Tabak und Eisen- und Stahlerzeugnissen zu ver- zeichnen. Weitere Auflockerung des Geld- und Kapitalverkehrs,. (VWD) Der Europäische Wirtschaftsrat hat eine Reihe neuer Maßnahmen zur Auf- lbockerung des Dienstleistungs- und Kapital- verkehrs beschlossen. Die Beschlußfassung hat mehr grundsätzliche als praktische Be- deutung, da die Liberalisierungsmaßnahmen der meisten Mitgliedsstaaten gegenwärtig bereits über die neubeschlossenen Sätze hinausgehen. Der neue erhöhte Planfonds soll jedoch von keinem Mitgliedsstaat mehr unterschritten werden. Im Zuge dieser Maßnahmen wird der Mindestsatz für Devisenzuteilungen im Touristenverkehr von bisher 100 auf 200 Dollar pro Person und Jahr erhöht, Wobei ein Land, das den 75prozentigen Liberali- slerungssatz nicht erreicht hat, nicht ohne weiteres mehr von dieser Verpflichtung be- treit wird. Für Auswanderer wird der Min- deestsatz des erlaubten Kapitaltransfers von + A- 0 0 * II. g 80. 2 S hr hr W hr 1 hr hr hr hr hr bestimmungen erheben. wachung der Läberalisierung der Dienst- 200 auf 300 Dollar erhöht. Neu ist der Ka- pitaltransfers für Rückwanderer nach ihrem Heimatland in Höhe von 10 000 Dollar. Diese Höhe gilt auch für den Trannsfer von Erbschaften und Mitgift. Die Mitglieds- staaten können bis zum 15. Oktober Ein- spruch gegen die neuen Liberalisierungs- Für die Ueber- leistungen und des Kapitalverkehrs soll ein ständiger Prüfungssausschuß bei der OEEC geschaffen werden. Zorn gegen Ausweitung der Staats wirtschaft (VWD) Auf der Jahres versammlung des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes am 8. Juli in München übte der geschäfts- kührende Präsident, Staatsminister a. D. Dr. Rudolf Zorn(SPD) scharfe Kritik an der Ausweitung der Staats wirtschaft. Zorn sagte, 1954 seien etwa 45 v. H. der gesamten lang- kristigen Finanzierungsmittel von der öffent- chen Hand, einschließlich der Kredite aus dem Lastenausgleichsfonds der Investitions- hilfe und den ERP-Gegenwertmitteln sogar 52 v. H. aufgebracht worden. In diesen neun Md. DM öffentlicher Finanzierungsmittel seien fast sechs Md. DM Steuergelder ent- Halten gewesen. Die Steuerbelastung von 36,6 Md. DM im Haushaltsjahr 1954/55 hätte also um sechs Md. oder 17 v. H. geringer sein können, wenn sich Bund, Länder und Ge- meinden nicht als Investoren betätigt hätten. Dr. Zorn räumte allerdings ein, daß die pri- vate Wirtschaft gewisse Investitionen wegen des Risikos und der mangelnden Rentabilität nicht durchführen könne oder wolle. Steuerliches Gleichgewicht Marktpreis- Berücksichtigung VWD). Die Bundesregierung hat dem Bundesrat den Entwurf einer Durchfüh- rungsverordnung zur Einkommensteuer 1955 übermittelt. Darin sind u. a. Bestimmungen über die Bildung einer Rücklage für Preis- steigerung zur Ausschaltung der sogenann- ten Scheingewinnbesteuerung enthalten. Da- nach kann für bestimmte Wirtschaftsgüter, deren Börsen- oder Marktpreis(Wieder- beschaffungspreis) am Schluß des Wirt- schaftsjahres gegenüber dem Börsen- oder Marktpreis am Schluß des vorangegangenen Wirtschaftsjahres um mehr als 15. v. H. ge- stiegen ist, im Wirtschaftsjahr der Preis- steigerung eine den steuerlichen Gewinn mindernde Rücklage für Preissteigerung ge- bildet werden. In Frage kommen Rohs, Hilfs- und Betriebsstoffe, Halbfertigerzeug- nisse, Fertigerzeugnisse und Waren, die ver- tretbare Wirtschaftsgüter sind. Die Rück- lage darf den steuerlichen Gewinn nur um den Unterschied zwischen 115 v. H. des frü- heren Marktpreises und dem tatsächlichen erhiehten Preis der mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewerteten Wirt- schaftsgüter mindern. Mit Zollmaßnahmen gegen unlauteren Wettbewerb Deutscher Industrie- und Handelstag beantragte Dumping- Vorbeugung (AP) Der Deutsche Industrie- und Handels- tag(DIHT) hat in einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium die Verbesserung und Ausdehnung der Bestimmungen für eine Antidumpingzollgesetzgebung in der Bundes- republik gefordert. Der DIHT verweist darauf, daß als Abwehr- mittel gegen die Ueberschwemmung des deut- schen Marktes mit Waren zu Dumpingpreisen künftig nur die Antidumping- und Ausgleichs- zölle zur Verfügung stünden, da nach erreich- ter Konvertibilität die Möglichkeit zu diskri- minierenden Einfuhrbeschränkungen auf Grund Heute ist es wohl unstrittig: Zölle sind ungeeignet, um das Wirtschaftsgeschehen zu internationalisieren. Hundertprozentige Frei- zügigkeit des Waren- und Zahlungsverkehrs müssen scheitern, wenn Zollbarrieren im Wege stehen. Unter diesen Umständen scheint das DIHT- Memorandum ein Querschuß gegen die Bemühungen zu sein, internationales Wirtschaftsgeschehen zu verflechten. Bei näherem Besehen jedoch erweist es sich, daß die vorgeschlagene Maßnahme eine Art Störkeuer gegen„unlauteren Wettbewerb“ ist. Dem deutschen Verbraucher könnte es egal sein, woher die Ware kommt, die er kauft. Ob aus Japan oder Rumänien, ob aus der Schweiz oder aus Schweden, oder aus Deutschland selbst ist einerlei. Hauptsache der Einkauf ist preis würdig. Nun werden Zölle niemals ohne morali- sche Begründung gefordert oder verwirklicht. der GATT. Bestimmungen nicht mehr bestehe. Die gegenwärtige Antidumping-Zollgesetz- gebung des Bundes bezeichnet der DIHT als nicht ausreichend, weil sie nur aus einer Kann- Bestimmung bestehe und ihr jegliche Ver- fahrens-Vorschriften fehlten. Der DIHT schlägt vor, verbindliche Vorschriften über die Er- hebung von Antidumping- und Ausgleichszöl- len zu schaffen. In Durchführungsbestimmun- gen dazu sollte das Verfahren geregelt wer- den, das bei der Behandlung von Anträgen auf Festsetzung derartiger Zölle einzuhalten wäre. Hierbei ist am beliebtesten die Behauptung vom Dumping(die Berechnung oder Fest- setzung von niedrigen Verkaufspreisen im Auslandsabsatz ohne Rücksicht auf Gewinn oder Verlust. Ziel ist, den ausländischen Wettbewerb auszuschalten) ist gewisser- maßen Urahne sämtlicher Zollforderungen. Wenn in einem Lande die Erzeugung dieses oder jenes Wirtschaftsgutes teurer ist als in einem anderen Land, dann wird gleich von Dumping gesprochen. Auch wenn das des Dumpings beschuldigte Ausland lediglich versucht seine Erzeugnisse zu Marktpreisen in einem Land abzusetzen, in dem nicht gleich billig produziert werden kann. Im allgemeinen und im besonderen ist das Wettbewerb und nicht Dumping. Dump- ing z. B. war, daß die Tschechoslowakei in den zwanziger Jahren Zucker nach den euro- päischen Staaten ausführte der etwa die Hälfte des Preises kostete, den der tschechi- Aufwärts-Entwicklung des Versicherungswesens splegelt Gerling- Geschäftsbericht wider Beim Gerling-Konzern(Köln) hat sich die Lebensversicherung nach den Mitteilungen der über eine stetige Aufwärtsbewegung be- richtenden einschlägigen Unternehmen seit der Geldumstellung sehr gut entwickelt. Die drei Gesellschaften umfassende Lebens-Ver- sicherungsgruppe des Konzerns(Gerling- Konzern Lebensversicherungs-AG, Friedrich Wilhelm Magdeburger Lebensversicherungs- AG und Friedrich Wilhelm Magdeburger Versicherungs-AG) erzielte von 1949 bis 1954 eine Zunahme der Prämieneinnahme von 32.3 auf 74 Mill. DM. Davon hat die Gerling- Konzern Lebensversicherungs-AG allein ihr Prämienaufkommen von 19,7 auf 52 Mill. DRM steigern können, Die erhebliche Er- höhung der Prämieneinnahme war möglich auf Grund eines in der gesamten Gruppe sich permanent ausweitenden Versicherungs- bestandes, der sich in dem angebenen Zeit- 1 von 662 auf 1596 Mill. DM vergrößert at. Der Natur der Lebensversicherung ent- sprechend beanspruchten die fälligen Aus- zahlungen der Gruppe mit 25,9 Mill. DM im Jahre 1954(bzw. 11,5 Mill. DM im Jahre 1949) nur einen Teil der Einnahmen. Es ist zu be- achten, daß der größere Teil der Prämien- einnahmen, da diese zum erheblichen Teil Sparkapital repräsentieren, regelmäßig zu- Tückgestellt wird und in den Deckungsrück- stellungen, dem weitaus stärksten Konto der Bilanz, seinen Niederschlag findet. Vor allem infolge dieses Vorganges lassen die Ver- mögenswerte der Lebensversicherungsgruppe für die Berichtszeit einen Zugang von 158 auf 351 Mill. DM erkennen, Verständlicherweise erfordern auch die Verwaltungskosten, die für die gesamte Gruppe nur bis einschl. 1952 zu erfassen sind, ständig zunehmende Be- träge; sie erhöhten sich von knapp 8 Mill. DM im Jahre 1949 auf etwas mehr als 10 Mill. DM im Jahre 1952. Im übrigen ist nicht zu übersehen, daß weitere Aufwendun- gen der Rückversicherungsprämien, Rück- käufe, Abschreibungen und sonstige Aus- gaben zu bestreiten waren. Zu berücksichtigen sind ferner noch die außer den Prämieneinnahmen erzielten son- stigen Einnahmen. Hier sind an erster Stelle die ständig vermehrten Kapitalerträge zu nennen, die von 1949 bis 1952 eine Steigerung von 4.52 auf 10,38 Mill. DM zeigen. Die Kapitalerträge waren ausschlaggebend durch KURZ NACHRICHTEN 1(Vp) Der Bundesrat hat gegen die von der Gandesresierung vorgesehene Aufstockung des 7 und Bürgschaftsrahmens des Bundes 15 9 deutsche Ausfuhrwirtschaft von 5 auf * 0 d. DM keine Einwendungen erhoben. Die 35 age wurde am 8. Juli im Bundesrat im rsten Durchgang behandelt. Preis- und Einkommens-Wettlauf 5 WD) In Jugoslawien sind am 11. Juli des wehshungen mit gleichzeitiger Anhebung 105 Einkommen in Kraft getreten. Die Preise r Butter und Speck wurden beispielsweise 55 ein Drittel, die Preise für Tabak und Ziga- 0 um 27 V. H. heraufgesetzt. Die Eisen- 20 tarife verteuern sich um 10 bis 35 V. H. 58 Ausgleich wurden alle Löhne, Gehälter 105 Pensjonen um monatlich 500 Dinar(etwas über 7 D) angehoben. Mittelstandsinstitut in Köln? bt Nachdem das Bundes wirtschaftsmini- sterium durch ein Gutachten der Professoren b Uler-Armack(Bundes wirtschaftsministerium) 5 Fritz W. Meyer(Bonn), sich für die Er- richtung eines Mittelstandsinstitutes ausge- een hat, dürfte die Entscheidung über leses Institut— indes scheinen die Finanzie- kungsmöglichkeiten geklärt worden zu sein— 8 Kürze fallen. Die erforderlichen Mittel sollen b das Bundeswirtschaftsministerium zur wirzüeuns gestellt werden. Sitz des Institutes 9950 vermutlich Köln sein, doch bewerben sich 0 cdlie Universitäten von Münster und Bonn 3 Das Institut, das unter Leitung des onner Professors Meyer stehen soll, dürfte mit dem Wintersemester eröffnet werden. Doppelbesteuerungsabkommen mit Kanada wo) Ein grundsätzliches Uebereinkom- men über den Inhalt eines Abkommens zur Beseitigung der Doppelbesteuerung wurde zwi- schen einer westdeutschen Delegation unter Leitung von Ministerialdirektor Mersmann vom Bundesfinanzministerium und der kana- dischen Regierung erzielt. Das Abkommen, das im nächsten Jahr den beiderseitigen Parla- menten vorgelegt werden dürfte, soll rück- wirkend vom 1. Januar 1954 an gelten. Mit den USA wurde eine Einigung über ein Abkommen auf dem Gebiet der Erbschaftssteuer erreicht. Abs und Klasen in der Saarländischen Kreditbank (AP) Bankier Hermann Abs vom Vorstand der süddeutschen Bank und das Vorstandsmitglied der Norddeutschen Bank, Dr. Karl Klasen, wurden in den Aufsichtsrat der Saarländischen Kreditbank Ad gewählt. Dieser Zuwahl ging ein Beschluß der außerordentlichen Hauptver- sammlung dieses saarländischen Bankinstitutes voraus, die neuen Aktien für eine Erhöhung des Grundkapitals um 50 v. H. auf 300 Mill. Fran- ken(rund 3,6 Mill. DM) den Nachfolgeinstitu- ten der Deutschen Bank anzubieten. Diese er- klärten sich bereit, die neuen Aktien zu einem Bezugspreis von 200 v. H. zu übernehmen. Die Saarländische Kreditbank übernahm 1947 das an der Saar gelegene Bankgeschäft der frühe- ren Deutschen Bank. Ehrenbürgerbrief für Paulssen (LSW) In einem Festakt in Singen ist dem Generaldirektor der Aluminiumwalzwerke in Singen und Präsidenten der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Dr. Hans- Constantin Paulssen, am 9. Juli der Ehren- bürgerbrief der Stadt überreicht worden. Dr. Paulssen trat vor 35 Jahren in das Werk ein. Er hat durch seine Arbelt entscheidend an der industriellen Entwicklung Singens mitgewirkt. die niedrig verzinslichen Ausgleichsforderun- gen des Bundes und der Länder bestimmt. Diese Forderungen machen immer noch einen beträchtlichen Teil der gesamten Ver- mögenswerte aus. Beispielsweise entfallen bei der Gerling-Konzern Lebensversiche- rungs-Ad Ende 1952 von den Gesamtaktiva von 181,7 Mill. DM nicht weniger als 79,4 Mill. DM auf Ausgleichs forderungen, Infolge der zunehmenden Neuanlage zeigt der durch- schnittliche Zinsertrag allerdings steigende Tendenz. Nach der Uebertragung des Lebensver- sicherungsbestendes von der Magdeburger Lebens- Versicherungs- Gesellschaft(jetzt Friedrich Wilhelm Madgeburger Versiche- rungs-AGdg— Alte Magdeburger) auf die Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-AG (jetzt: Friedrich Wilhelm Magdeburger Lebensversicherungs- Ad) ist der„Alten Magdeburger“ noch die Unfall- und Haft- pflichtversicherung verblieben. Sparten erhöhte sich die Zahl der Verträge von Ende 1949 bis Ende 1953 von 35 900 auf 68 600 Stück. Die Prämieneinnahme aus die- sen Versicherungszweigen stieg von 1949 bis einschließlich 1954 von 1,8 auf 7,5 Mill. DM, während die Leistungen der Gesellschaft gleichzeitig von 1,1 auf 4,2 Mill. PM erhöht wurden. Nach den DM-Eröffnungsbilanzen der drei Gesellschaften ist das Aktienkapital bei der Gerling-Konzern Lebensversiche- rungs-AG— ebenso wie bei der Friedrich Wilhelm Magdeburger Lebensversicherungs- AG— im Verhältnis 2:1 von 6 Mill. RM auf 3 Mill. DM und bei der Friedrich Wilhelm Magdeburger Versicherungs-AG im Ver- hältnis 1:1 von 2 Mill. RM auf 2 Mill. DM umgestellt worden. Bei der letztgenannten Gesellschaft ist im Hinblick darauf, daß sie künftig als reiner Sachversicherer eine bes- sere Kapitalausstattung braucht als die über ansehnliche Reserven verfügenden Lebens- versicherungsunternehmen, ein besonders günstiges Umstellungsverhältnis gewählt worden. Bei der Gerling-Konzern Lebens- versicherungs-AG ist von dem neuen Aktien- kapital 1 Mill. DM noch nicht eingezahlt (vor der Umstellung entflelen 2,5 Mill. RM Auf noch nicht eingezahltes Aktienkapitah. Bei der Friedrich Wilhelm Magdeburger Lebensversicherungs-Ad stehen dem neuen Aktienkapital Forderungen an die Aktionäre in Höhe von 0,36 Mill. DM(vor der Um- stellung 3,6 Mill. RM) gegenüber. Rh. Effektenbörse In diesen sche Verbraucher für Inlandszucker bezah- len mußte. Dumping wäre auch, wenn 2. B. eine amerikanische Automobilfabrik sagen würde,„um den deutschen Markt zu erobern, wollen wir unseren Wagen, der die Ameri- kaner 2000 Dollar kostet, nach Deutschland um 500 Dollar liefern. Wir setzen dabei zwar zu; diesen Verlust können wir durch den Ge- winn am Inlandsmarkt ausgleichen, aber wir haben Hoffnung, die deutschen Automobil- fabriken lahmzulegen, denn so billig können sie nicht liefern.“ Das sind die klassischen Formen des Dumping, die sich heute nur noch schlecht durchsetzen können, weil vom Dumping be- troffene Staaten sofort Preisvergleiche an- stellen und in den Handelsvertragsverhand- jungen auf Abstellung des Mißstandes hin- arbeiten. Anders ist es jedoch bei den neuen, bei den modernen Formen des Dumping; wenn beispielsweise durch Subventionen dem Exporteur die Möglichkeit gegeben Wird, billiger ins Ausland zu liefern. Weiter gibt es einen Währungs- und Valuta-Dumping; einen Dumping der Zahlungsmittel also. Es hat in der letzten Zeit schon Währungs- systeme gegeben, die bis zu 14 verschiedene Kurse kannten, je nachdem ob und was ein-, oder ob und was ausgeführt wurde. Beispiel: Nehmen wir an, ein Sack Kaffee kostet 100 Pantero(eine Phantasie währung). Wenn nun in dem Staat, dessen Landes wäh- rung Pantero heißt, selbst Kaffee angebaut wird, dann wird dieser Staat— um zu grö- Berer Ausfuhr zu gelangen— sagen, 1 Pan- tero 2 Mark. Auf diese Art und Weise käme der Sack Kaffee auf 50 Mark. Angenommen brasilianischer Kaffee würde— in unsere Währung umgerechnet— 80 DM kosten, dann hätet die Pantero-Regierung den brasiliani- schen Kaffeepreis unterboten. Nun wollen wir umgekehrt verfahren. Wir nehmen an, im Pantero-Sstaat wird Kaffee nicht angebaut, sondern nur getrunken.„Was, dafür sollen wir Devisen ausgeben?“, meint der Herr Finanzminister, und es wird gesagt „1 Pantero 1 Mark“. Mit anderen Worten gesagt, der Sack Kaffee kostet auf einmal 100 Mark. Die Einfuhr von Kaffee ist also ver- hindert. Die dritte Möglichkeit: Im Pantero-Staat wird Kaffee erzeugt und verbraucht, wobei sich die Pantero-Regierung gezwungen fühlt, zum Schutz der einheimischen Erzeuger die Kaffee- Einfuhren zu unterbinden, Also wird gesagt: 1 Sack Kaffee kostet 200 Pantero, egal ob er eingeführt oder ausgeführt wird. Für Ausfuhr- kaffee wollen wir einen Wechselkurs von 1 Pantero 50 Pf festsetzen. Also können wir einen Sack um 100 Mark nach Deutschland liefern. Beim Einfuhrkaffee wird jedoch be- stimmt, dag der Pantero-Kurs vervierfacht Wird. Es würde also Einfuhrkaffee so erheblich verteuert werden, daß allen Leuten zur Ein- fuhr die Lust vergeht. Auf diese Art und Weise kann man zwar nicht den Handel beleben; können inter- nationale Handelsbeziehungen nicht enger verflochten werden. Aber doch gibt es Staa- ten, die sich mit einem oder dem anderen Dumpingmittel behelfen. Besonders die Staa- ten jenseits des Eisernen Vorhanges, von denen sehr willkürlich gewirtschaftet wird. Es geht nicht darum, neuerlich die inter- nationalen Handelsbeziehungen dem Reiß- wolf des Zollwesens zu überantworten, son- dern es geht darum, hier und da angewandte Dumping-Maßnahmen in diesen Reißwolf zu tun. Die Schulden der Großstädte vom Statistischen Amt der Stadt Mün- chen sind Statistiken über den Schulden- stand von Großstädten nach dem Stand àm 31. März 1955 erarbeitet und ausgewertet worden. Es sei gegenwärtig nicht die Haupt- sorge, so wird in der Veröffentlichung ge- sagt, Kredite zu beschaffen, sondern die aus ihnen erwachsenden Zins- und Tilgungs- lasten in den Grenzen der Leitsungsfähig- keit der ordentlichen Budgets zu halten. Im folgenden sind die Pro-Kopf-Beträge der Schulden und der Einnahmen aus eigenen Steuern einander gegenübergestellt. Schulden Steuereinnahmen n 31. 3. 1955 in 1954 je Einwohner in DM Frankfurt 236 21¹ Mannheim 262 161 Augsburg 250 145 Düsseldori 105 195 Nürnberg 183 160 Köln 176 178 München 154 134 Stuttgart 147 20 Essen 142 129 Wiesbaden 129 126 Dortmund 127 136 Hannover 124 166 Duisburg 120 140 Folgende Schlußfolgerungen glaubt das Statistische Amt der Stadt München ziehen zu können: Die Städte mit einer im Vorjahr noch verhältnismäßig niedrigen Verschul- dung haben„aòufgeholt“(Steigerungen um rund 50 bis 100 v. H. bei Köln, Essen, Dort- mund, Stuttgart, Duisburg, Wiesbaden und Hannover), während die bisherigen„Spit- zenreiter“ offensichtlich vorsichtiger gewor- den sind(14 bis 22 v. H. Zuwachs bei Frank- furt, Düsseldorf, Mannheim). Als Städte, die wohl noch am weitesten von ihrem Ver- schuldungspotential entfernt sind, heben sich nach Meinung des genannten Amtes Stutt- gart, Hannover und Köln heraus. Schiffs- und Maschinenbau-AG dividendenlos gut beschäftigt (VD) Die Schiffs- und Maschinenbau Aktiengesellschaft, Mannheim, schloß das Geschäftsjahr 1954(31. 12.) bei einem Roh- ertrag von 4,28(4,53) Mill. und unver. 0,12 Mill. DM Anlageabschreibungen mit einem Gewinn von 67 908(112 184) DM, der sich um den Verlustvortrag aus 1953 auf 14 615 DM verringert. Die HV am 11. 7., in der 1,49 von 1,50 Mill. DM Grundkapital vertreten waren, beschloß, den verbleibenden Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Im Berichtsjahr war die in den Vorjah- ren angestiegene Fertigungsleistung rück⸗ ufig. Bis zum Herbst konnte die Werft⸗ kapazität nicht voll ausgenutzt werden. Im laufenden Geschäftsjahr sei jedoch die Ge- sellschaft voll beschäftigt, sagte der Vor- sitzende des Aufsichtsrates Direktor Erich Schuth, Mannheim, und auch für 1956 lägen bereits Aufträge vor, so daß wegen der Be- schäftigungslage für 1955 und voraussicht⸗ lich auch für 1956 keine nennenswerten Sor- gen beständen. Aus der Bilanz zum 31. 12. 54: Anlage- vermögen nach den bereits genannten Ab- schreibungen 2,01(1,95)— alles in Mill. DM. Umlaufvermögen 2,84(2,90), darunter 1,88 (2,10) Vorräte. Andererseits Verbindlich- keiten 2,50(2,46), Rücklagen 0,20(0, 20) und Rückstellungen 0,49(0,53) bei unver. 1,50 Grundkapital. Für das verstorbene Aufsichtsratsmitglied Direktor Fritz Fendel, Niederheimbach, wurde Generaldirektor W. G. Ahlers, Duis- burg-Ruhrort, in den Aufsichtsrat gewählt. Freie Devisenkurse vom 11. Juli Geld Brief 100 belg. Frances 8,351 8,371 100 franz. Francs 1,1975 1,1995 100 Schweizer Franken 95,925 96,125 100 holl. Gulden 109,74 109,96 1 kanad. Dollar 4,271 4,281 1 engl. Pfund 11,679 11,699 100 schwed. Kronen 80,90 61,06 100 dan. Kronen 60,36 60,48 100 nor w. Kronen 58,355 538,475 100 Schweizer Fr.(fre 98,215 98,415 1 US-Dollar 4,2088 4,2136 100 DM-W= 472,50 DM-O;: 100 Q̈Umw-O= 22,7 DM-W Marktberichte vom 11. uli Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (WD) Inl. Weizen alte Ernte nicht not.: inl. Roggen nicht not., Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 62—63, Type 550 59—60, Type 812 56—57, Type 1050 54—55; Brotmehl Type 1600 49—50; Rog- genmehl Type 997 5555,50, Type 1150 5353,50, Type 1370 5151,50, Tendenz belebt: Braugerste und Industriegerste nicht not.; Futtergerste inl. 4041,50, dto. ausl. 4142,50, Tendenz fest; In- landshafer zu Futterzwecken 36,50; Industriehafer nicht not.; Auslandsnafer 39; Mais 40,50—41; Wei- zenkleie prompt 24,75, dto. per Aug,. Sept. 24,25; Roggenkleie 23,50—24; Weizenbollmehl 26,50; Wei- zennachmehl 33,50—36,50; Sojaschrot 38,75; Erd- nußschrot nicht not.; Kokosschrot 28; Palmkern- schrot 27; Rapsschrot nicht not.; Leinschrot 44; Hühnerkörnerfutter 44-45; Malzkeime 23,50; Bier- treber 23,50; Trockenschnitzel lose 20— 20,50; Deut. sches Dorschmehl T7178; deutsches Fischmehl 64 bis 71, Tendenz ruhig; Kartoffeln per 50 kg 12 Mitgeteilt: COmmerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 11. Juli (wp) Börsenverlauf: Zum Wochenbeginn kam den Aktienmärkten, Günstige Meldungen aus Wirtschaft und gebot zu einer stärkeren Erholung an es bei lebhafterer Nachfrage und knappem An- Politik regten zu erneuten Anlage- und Meinungskäufen an, Für Werte mit Ostbesitz zeigte man Elektriztäts- und Versorgungswerte. AEG und Be nahme, Mlektrische Licht und Kreft mußten sogar gesprochen fest lagen ebenfalls Kaliaktien, Montane- und Bergbauaktien wiederum die Kursgewinne bis unregelmäßig, bei Veränderungen von s erneutes Interesse. Stark in Vordergrund rückten kula fanden 5 Punkte höher bereitwillig Auf- bezahlt werden. Aus- Punkten verzeichneten, 1 bis zu 2 Punk- 6 Punkte höher mit 196 zu 6½ ten nach beiden Seiten. 18-Farben-Nachfolgegesellschaften und 18-Farbenliquis auf Auslandskäufe insbesondere für Schweizer Rechnung fester. An papiere wie süddeutsche Zucker, den Lokalmärkten verzeichneten einige Spezial- Riedel de Haen und Fordwerke üÜberdurchschnittliche Kurs- gewinne. Zellstoff Waldhof gaben auf die unveränderte Dividendenzahlung sowie enttäuschende Kapitalaufstockung mehrprozentig nach. Großbankaktien allgemein erhöht. Fest verzinsliche Werte zumeist zu Vorwochenschlußkursen und Motorenwerte und Bankenreste anziehend. Maschinen- gesucht. Aktlen 7. 7. 11.7. Aktien 72 11. 7. Aktien 7.7. 1 A EW„ 295%½ 300 Harpener Bergbau 137 137 Dresdner Bk.)) 27 26 1 BBC. 4220 293 Heidelb. Zement 280 2³ͤ Rhein-Main Bank 1 5 o— 5 5 Hoesch 3— 5 Reichsb-Ant. Sa 1 5 mmi. 297 3 C 5 8 5 1 5 7185 dunnes men. 5 1— 5 1 1 . Rhn. Braunkohle 55 5— 5 208½[Rheinelektra. 140 170%[ Bergb. Neuehoffg 151 15010½ 8 550 75 3 5 119 105 Pt. Saen mt 11% 16 eil weg. 3 Dortm Hörd. t. 7 Bert der Ner- 142 143 Siemens& Halske 2945— Gelsenberzg 4 155 Blenvaum-Werger 124 125 Südzucker. 214. SHH Nürnberg 252 2⁴ Enzinger Uniop 254½ 25⁴ Ver, Stahlwerke! 205 2 90 Noeske 167% 106 18-Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 195 880 Klöckn.-Humb. D. 263 6 251½ Ant.-Sch.) 51 52 Badische Bank 194 855 Klöckner 171 171 BAF 287 Commerzbenkh nf 2½ 2 Hütten Phönix—— Farbenf. Bayer 27% 278 Commerz- Rhein Röhrenw 12% 191½ Farbwerke Höchst 22 22] u. Credit- Bank 220 2%( Abeilnst. Onion 152— Felten& Gulll. 2330 237 deutsche Bank) 9 27„ Stahlw. südwestt 5. Grün& Bilfinger!— 187 Süddeutsche Bank] 242 242 Thyssenhütte 7 j= RM- Werte. 9= Restquoten bis 12,50 frei Mannheim; Wiesenheu lose 9,30—10: Luzerneheu lose nicht not.; Weizen- und Roggen: stroh bindfadengepreßt 5,705,900; Hafer-Gersten- stroh nicht not., Tendenz ruhig Mannheimer Schlachtviehmarkt (VõWD) Auftrieb: 67/7 stück Großvieh; 268 Kül- ber; 1975 Schweine; 29 Schafe. Preise e ½ Rg Lebendgewicht: Ochsen A 109116, B 1051083 Bul- len A 107117, B 100107; Kühe A 894100, B 75—90, C 70—77, D 63—68; Färsen A 110116. B 98—110; Kälber Sonderklasse 172177, A 160170, E 150 bis 188, C 140—148, D 125; Schweine A 100—116, B I 100 bis 118, B II 100120, C 112120. P 114—120, E 110 bis 116; Sauen G1 92-95; Lämmer, Hammel 4—85. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lang- sam, geräumt; Kälber ruhig, langsam geräumt; Schweine belebt, ausverkauft; Speckschweine schwer verkäuflich; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (vy) Auftrieb: 16 Ochsen; 57 Bullen; 43 Kühe; 43 Färsen; 149 Kälber; 620 Schweine; 40 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 102—114; Bullen A 105—114. B 102—106; Kühe A 87100, B 75 bis 89, C 70—80; Färsen A 104—114, B 97—105; Kl ber A 160170. B 1435—158. C 130—143, D bis 120; Schweine A 96110, BT 100110, E II 103—112, G 106 bis 114; D 106114; Sauen GI 86-97; Schafe A 6388, B 7082, C 60.— Marktverlauf: Ochsen, Bullen, Färsen langsam, kleiner Ueberstand; Kühe rege, geräumt; Kälber langsam, kleiner Ueber- stand: Schweine langsam, geräumt; Schafe rege, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gering, Absatz mittelmäßig. Es erzielten: Erdbeeren A 40—458; Johannisbeeren rot 2630, dto, schwarz 147152; Stachelbeeren unreif 20—25, dto. reif 3040; Heidelbeeren in Schalen 55—60, dto. Industrieware 50; Süßkirschen Ta 40 bis 55, A 30—40, B 20—30; Sauerkirschen 30—40; Kopf- salat Stück 10—12; Treibhaus-Salatgurken I 35—50, II 25—33; Weißgkohl 6—8; Rotkohl 14—15; Wirsing 4-6: Blumenkohl Stück AI 45-55, A II 35—45, A III 25—35. A IV 15—25; Kohlrabi Stück 3—8; Karotten Bd. 710; Tomaten 50-60. Weinheimer Obst- und Gemũse- Großmarkt (éWp) Anfuhren in sämtlichen Obstarten ge- ringer als an den Vortagen, flotter Absatz nur bei schwarzen und roten Johannisbeeren; bei Kirschen nur beste Qualitäten gefragt. Es erzielten; Erd- beeren 35—61: Süßkirschen A 33—50, B 2432, C 16 bis 21; Zuckerkirschen 24—33; Sauerkirschen 30 bis 43; Stachelbeeren grün 22—29, dto. reif 14—35; Johannisbeeren rot 29-35. dto, schwarz 151—158; Himbeeren 4183: Heidelbeeren 55-60; Pfirsiche 20 bis 52; Tomaten 50. 5 NE-Metalle FElektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 408,50—412, 5% DPM Blei in Kabeln 126—127 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DPM Westdeutscher Zinnpreis 9% DM eee 35 — 7 Seite 12 MORGEN Der Eisbär und der Wärter Von Friedrich Bruegel Arno, der Polarbär, kroch aus seinem Schwimmbecken, tat ein paar Schritte in den Schatten und streckte sich aus. Er war müde von der Hitze seines ersten Sommers in der Gefangenschaft und langweilte sich auf dem Stück Erde, das man ihm mit Wasser, Fel- Sen, Höhle und Graben augestattet hatte, Wo es nichts zu tun und nichts Neues mehr zu entdecken gab. Müdigkeit und Unlust hatten jede seiner Bewegungen so verlang- samt, daß sie träge und unbeholfen schienen. Arno hatte das Wasser verlassen, weil sein Wärter, Herr Lemm, eingetreten war und mit Besen und Schaufel seine Arbeit begann. Langsam, sicher und immer auf der Hut, wie es ihn der lange Umgang mit Raubtieren gelehrt hatte. Arno kroch an Land und legte sich hin, um Lemm schnuppernd und blinzelnd zu beobachten. Er versäumte keine seiner Be- wegungen und fing jeden Luftzug auf, um den halb fremden, halb vertrauten Geruch prüfend zu wittern, der von seinem Fisch- bringer ausging. Wie lange ist es her, dachte Arno, daß ich meine letzte Robbe geschlagen habe? Sie War fetter als dieser Unerklärliche da. Ihre Fettschicht war zwei Bissen tiefer gewesen. Dieser riecht ein wenig wie eine Robbe. Er könnte eine Robbe sein, wenn da nicht noch Stärkere Gerüche um ihn wären, die ich nie- mals früher gerochen habe Als Lemm näher kam, hob Arno den Kopf, um bessere Witterung zu haben und Alle Gerüche zu erschnuppern, die von dem Unerklärlichen ausgingen. Dann ließ er den Kopf sinken: Nein, keine Robbe. Arno schloß seine Augen und lauschte den Ge- räuschen von Schaufel und Besen. Raubtier nennt man das, dachte Lemm. Jedesmal, wenn ich komme, steigt er aus dem Wasser, und wenn ich ihm am nächsten bin, hebt er ein wenig den Kopf, um mich zu begrüßen. Fast mit einer so sanften Be- Wegung, wie sie die Rehe hatten, mit denen ich vor achtzehn Jahren angefangen habe. Er lächelte bei der Erinnerung, daß er sich nicht ganz sicher gefühlt hatte, als er Arno zum erstenmal entgegengetreten war. Lemm betrachtete den lang ausgestreck- ten Polarbären. Ein Riesenkerl. Ein wun- derbares Fell, weiß und weich. Größer als das Fell, das im Salon des Direktors vor dem Kamin liegt. Wenn man eintritt, starrt einem der ausgestopfte Kopf mit den roten Glasaugen entgegen. So ein Fell habe ich mir immer gewünscht. Er sah den unbeweg- lich ruhenden Arno nochmals an, um die Größe seines Felles abzuschätzen. Er seufzte und ging. Arno schob sich faul dem Schwimm- becken zu und ließ sich ins Wasser gleiten. Keine Robbe, dachte er, doch einer Robbe ähnlich. Schwächer als eine Robbe, unge- schickter, langsamer. Ein kleiner Hieb würde genügen. Er schwamm ein wenig, dann ließ er sich treiben, nur die Schnauze aus dem Wasser haltend. Als sich Lemm in der Kanzlei vom Dienst abmeldete, fragte der Oberwärter: „Wie stehts mit Arno? Der Direktor hat Angst um ihn. Dieses Wetter für einen Po- larbären! Du kennst dich aus, ich muß dir nicht sagen, daß jede Abnormalität zu mel- den ist.“ Nein, dachte Lemm auf dem Heimwege, ich wünsche Arno nichts Böses. Dennoch er- tappte er sich in seinem Schlafzimmer bei der Ueberlegung, wieviel Raum das grohe, weiße Fell vor seinem Bett bedecken würde. Denn hierher gehörte es, wo es den nackten Füßen angenehm wäre, und nicht in einen Salon als nutzloses Zierstück. Nein, wiederholte er sich im Einschlafen, ich wünsche Arno wahrhaftig nichts Böses. Ich habe meinen Tieren nie Böses ge- wünscht. Ich habe meinen Dienst immer ernst genommen. Und dann: So ein Fell ist eine Menge Geld wert. Das wird man ver- kaufen; das ist nicht für unsereinen. Die nächsten Tage waren wie alle frü- heren. Lemm tat seinen Dienst mit gleicher Sorgfalt und gleichen Gedanken, nur daß er jetzt noch den Wunsch empfand, das Fell des Polarbären zu streicheln, um seine Weichheit zu fühlen. Doch dazu, spürte er, Waren sie noch nicht gut genug miteinander, auch wenn Arno den Kopf hob, sobald er ihm am nächsten war. Arno schnupperte, witterte, blinzelte wie immer. Ein unbekannter Geruch, dachte er. Er genoß seine Fische und den Lebertran, dem man allerhand beigemischt hatte, um seine Widerstandskraft zu stärken. Ein klei- ner Hieb würde für den Unerklärlichen ge- nügen, der bestimmt keine Robbe war und nicht genießbar roch. Dann kam die Krankheit. Doch nicht über Arno. Sie flel auf Lemm. Er kam hu- stend, niesend und mit Schmerzen im dick- umwundenen Hals in den Dienst. Der Ober- Wärter schickte ihn nach Hause.„Lächer- lich!“ wehrte sich Lemm.„Für einen Polar- bären ist ein Menschenschnupfen weniger als das Husten einer Fliege für unsereinen.“ Doch der Oberwärter entschied:„Wenn uns ein Fliegenstich plagen kann, warum sollte da ein Menschenschnupfen nicht einen Po- larbären krank machen?“ Der neue Wärter empörte Arno. Er sah noch weniger einer Robbe ähnlich und war magerer als Lemm. In seinem Geruch war nicht ein Hauch von Vertrautheit. Er war fremder, unerklärlicher, erschreckender als alle Gerüche bisher. Arno knurrte den Trä- ger des neuen Geruches an. Als dieser den- noch näher kam, richtete sich Arno auf und hob die Pranken, bereit, gegen die fremde Drohung zu kämpfen. Lemms Stellvertreter räumte schleunigst Arnos Gebiet. Später schob man vorsichtig dem Polarbären seine Fischration zu. Er beschnupperte sie von allen Seiten, nahm keinen Bissen und sprang mit heftiger Bewegung ins Wasser. Als er den ganzen Tag nichts zu sich ge- nommen hatte, rief man Lemm. Er brachte Arno eine neue Ration und nahm die alte mit. Als Lemm dann mit Schaufel und Besen wiederkam, lag Arno auf seinem Platz und schnupperte und blin- zelte wie immer. Keine Robbe, dachte er. Nur ähnlich. Ein kleiner Hieb würde ge- nügen. Er schloß seine Augen und lauschte den Geräuschen von Besen und Schaufel. „Du bist ein braver Junge, Arno!“ sagte Lemm leise. In der Direktion, dachte er, wissen die Gelehrten alles, Deshalb haben Hermann Schomberg als„Sötz“ Bei den Burgfestspielen in Jagsthausen spielt auck in diesem Jahr wieder Her- mann Schomberg die Titel- rolle in Goethes Jugend- drama„Götz von Ber- lichingen“. Foto: Scheer, Heilbronn sie ihm einen aus dem Löwengraben ge- schickt. Das mußte ihn doch mehr aufregen als mein Schnupfen. Er betrachtete liebevoll den lang ausgestreckten Polarbären: ein wunderbares Fell. Was für ein Bettvorleger Wäre das. Weiß, weich, angenehm. Aber Unsereiner, nein! Der kommt niemals zu so einer Kostbarkeit. Für Lemm und Arno ging alles wieder den gleichen Gang mit den gleichen Ge- danken. Sie haben einander bisher nichts getan. „Dir steht eine Zulage ins Haus“, sagte der Oberwärter.„Eine Spezialanerkennung für das Verständnis, das ihr einander ent- gegenbringt. Du dem Arno. Und Arno dir.“ Spiel im Heidelberger Schloßhof Die frellichtauffuhrungen haben eine bedeutsame Tradition Bald werden Gräfin Adele und ihr Kammerkätzchen Flora, Graf Leonhard und der pedantische Hofrat Fleder wieder durch die schein werferbestraͤhlten Büsche des Heidelberger Schloßhofes huschen und ihr unbeschwertes Liebes- und Scherzspiel trei- ben, wie Eichendorff es in seinen„Freiern“ aufzeichnete. Wenn die Premiere am 26. Juli stattfindet, werden die Gedanken in das Jahr 1938 zurückgehen, als der 150. Ge- burtstag des Dichters mit der Aufführung dieses romantischen Lustspieles im Schloß- hof gefeiert wurde. Damals hatten die „Reichsfestspiele“ ihren glanzvollen Höhe- punkt erreicht, kurz bevor der Weltenbrand den Aufführungen ein Ende machte. Gäste aus nah und fern, berühmte Mimen und Regisseure ließen den Ruhm Heidelbergs als Festspielstadt weithin erschallen, und dies nicht ganz ohne Zutun des damaligen Propaganda ministeriums, das aus Heidel- berg ein Zentrum der nationalen Festspiel- pflege machen wollte. Zu jenen Zeiten wußten nur noch we- nige, daß die Festspiele im Heidelberger Schloßhof schon lange vor ihrer Neuauf- nahme im Jahre 1934 aus gänzlich un- politischen und unpropagandistischen Motiven heraus entstanden waren. Auf einem Spa- ziergang von der Molkenkur zum Schloß besprachen Gustav Hartung, der damals in den zwanziger Jahren die Darmstädter Theaterbesucher mit expressionistischen Inszenierungen schockierte, und Rudolf Goldschmit-Jentner, seinerzeit Feuilleton- Redakteur in Heidelberg, die Möglichkeit von Freilichtaufführungen im Schloßhof. Die Idee gewannn Freunde und Anhänger, unter ihnen die Literar-Historiker Friedrich Gundolf und Richard Benz, auch den be- reits zu dieser Zeit als Oberbürgermeister amtierenden Dr. Neinhaus, und im Sommer des Jahres 1926 begann Gustav Hartung mit seinen Freilichtaufführungen. Nun nahmen sie vom Schloß, Ruinen, seinem Brunnen und den Bäumen und Sträuchern Besitz, die großen Schau- spieler, die Hartung aus Berlin mitbrachte, Eugen Klöpfer, Max Pallenberg, Hermann Speelmans, Heinrich George. Sie machten aus dem Geviert des Schloßhofes einen musischen Bezirk, in dem Natur und seinen Kunst, Abenddämmerung und Dichterwort, Vogelstimmen und Sprachgewalt, erhabene Schloßgruinen und behutsam korrigierende Theateraufbauten einen beglückenden Zu- sammenklang ergaben. Es kamen die leben- den und toten Dichter mit ihren Stücken, Shakespeare und Goethe, Kleist und Ger- hart Hauptmann und auch Thomas Mann, der 1929 die Festrede zur neuen Spielzeit hielt, ohne zu wissen, daß er den jungen Festspielen einen Schwanengesang halten Würde. Am 14. August jenes Jahres, nach eimer letzten Aufführung von Shakespeares „Troilus und Cressida“, zerbrachen die Träume an dem Realismus einer Zeit, die gerade ihren gefahrvollen wirtschaftlichen Erschütterungen entgegenging. Als die Festspiele dann fünf Jahre spa- ter wieder aufgenommen wurden, betreute sie der Reichspropagandaminister. Gleich- zeitig forderte der Staat für die großzügige Unterstützung, die er gewährte, seinen Tri- but: In das Festspielprogramm wurden in den ersten Jahren„nationale Spiele“ ein- gebaut, die auf der neu errichteten„Thing- stätte“ auf dem Heiligenberg das Regime verherrlichten. Aber auch dies konnte nicht den künstlerischen Ernst der Männer er- schüttern, die nun den Heidelberger Schloßhof wieder in eine Theaterstätte ver- wandelten. Gustav Hartung freilich hatte Deutschland schon 1933 freiwillig verlassen, und Regie führten jetzt Hanns Niedecken- Gebhard, Heinrich George und Albert Flo- rath, Paul Mundorf und Hans Schweikart, Walter Bruno IItz, Karl Heinz Stroux und Richard Weichert. Was Namen hatte, traf sich im Heidelberger Schloßhof und was noch keinen hatte, konnte hier zur Geltung kommen. Will Quadflieg wurde eigentlich erst entdeckt, als er im Heidelberger Götz den Knappen Franz spielte. Auch Horst Caspar, der im„Käthchen von Heilbronn“ (Maximilian), in„Was ihr wollt“(Orsino) und in„Minna von Barnhelm“(Major) spielte, lenkte hier die Augen des Publi- kums und der Fachwelt auf sich, ebenso wie Ludwig Linkmann und Gustav Knuth, die damals noch unbekant waren. Unberührt von Gerechten und Ungerech- ten spielte Heinrich George, dieser groß- artige Charakterdarsteller, seinen Götz, den Junker Tobias von Rülp, den Franz Moor, den Dorfrichter Adam. Die Pausen pflegte der streitbare Recke zu einem klei- nen Schläfchen zu benutzen, zu welchem Zwecke er dann jeweils, wenn der Götz ge- geben wurde, seinen Bart abnahm. Von 1934 bis 1938 mietete sich George jeden Som- mer in Heidelberg ein— zum Schrecken der Hoteliers, die sich vor diesem recht schwierig zu behandelnden Gast fürchte- ten— und bereitete nur einmal der Fest- Spielleitung Kummer. Das war, wie Kurt Erlich, der damalige Intendant und jetzige Chefdramaturg der Städtischen Bühnen Heidelberg(er packt gerade seine Koffer, um die Intendanz am Coburger Landes- theater zu übernehmen), zu berichten weiß, als George von einer Reise zur Götzenburg in Jagsthausen zurückkehrte. In seinem Bemühen, die Gestalt des Götz recht wahr- heitsgetreu zu geben, hatte er sich für die originale Rüstung des Ritters interessiert. Seine Begeisterung für dieses Requisit schlug aber rasch in äußersten Unmut um, als er in den viel zu kleinen, den histori- schen Götz geradezu diskriminierenden Panzer hineinsteigen wollte. George soll daraufhin, bedrückt von der körperlichen Armseligkeit seines Vorbildes, zum Weine Zuflucht gesucht haben, und dies mit einer Gründlichkeit, die ihn nicht nur am gleichen Abend, sondern auch noch am folgenden Tage nicht fähig sein ließ, das Schlog- theater zu betreten. 5 5 Die Zeiten, in denen Gustaf Gründgens (er spielte den Riccaut in„Minna von Barnhelm'“), Käthe Dorsch, René Deltgen, Paul Kemp, Werner Krauß(1938 Mephisto- pheles im„Faust“) und eine endlose Zahl bekannter Mimen die Straßen Heidelbergs in den Festspielmonaten durchschritten, sind vorüber. In bescheidenerem Rahmen haben 1950 wieder die Freilichtspiele be- gonnen. Aber auch heute sind es wie da- mals nicht große Namen, die den eigenen Zauber der„Festlichen Spiele“ bestimmen, sondern die Bäume und Sträucher, die Ruinen des Schloßghofes und die milde Luft, die ihn durchweht, das Singen und Weben der Natur, die sich mit künstlerischem Wol- len zu erlebnisreichen Aufführungen ver- binden. Egon Treppmann Dienstag, 12. Juli 1955/ Nr. nlerausge verlas. 5 druckerel Koltur-Chronik e Die Internationalen Musikfestwochen in 1— zern vom 6.-30. Aug. bringen unter der 80% 7 7 5 küährung von Ernest Ansermet, Herbert fene Karajan, Otto Klemperer, Eugene Orma Lokales: und Adolfo Argenta sechs Symphonie- R br, Kock zerte. Die zwei Aufführungen von Hay C. Serr; 5 Oratorium„Die Jahreszeiten“ mit Irm f. Kimpi Seefried(Sopran), Ernst Haflinger(Ten steuv. v und Heinz Rehfuß Baß) und dem Festwoche ank, Rh chor dirigiert Rafael Kubelik. Als Instrume 5 8 15 talsolisten wirken mit: Wolfgang Schneide 5850 han, Nathan Milstein und Arthur Grumal Mannheir (Violine), Clara Haskil, Paul Baumgart Nr. 80 016. Geza Anda und Robert Casadesus(Klapi und Andres Segovia(Gitarre). Ein Quarte abend, zwei Orgelkonzerte, Mozartserenaqdg 8 ein Liederabend mit Elisabeth Schwarza 10. Jahr und Edwin Fischer, ein Bachabend, ein I. abend, eine Serenade auf dem Bürgen mit dem Stuttgarter Kammerorchester un Karl Münchinger und ein Kammermusikaben vervollständigen das musikalische Progra Federico Garcia Lorcas Schauspiel„Maria J Pineda“ in der Uebersetzung von Enriqu Beck wird unter der Regie von Ernst Die (Luzern) mit Maria Becker(Zürich) in d Titelrolle im Stadttheater aufgeführt. Ein„Theater der Nationen“ mit Sitz in Path ist in diesen Tagen gegründet worden. Franb M. reich kann damit Salzburg, Edinburgh in leis Bayreuth etwas völlig Neuartiges entgegenste. 9 len. Die 1954 zum erstenmal veranstalteten h heute ternationalen Theaterfestspiele in Paris, die g Norda diesem Jahr einen starken Erfolg hatten, va, wurde den ab 1956, sobald das französische Parlamen breite die erforderlichen Mittel bewilligt hat, in rege mäßigen Abständen das ganze Jahr hindut In d stattfinden. Als Sitz dieser Veranstaltungs gume ist das Sarah-Bernhardt-Theater vorgeseheg Aru Julien wurde zum Direktor des„Theaters d Sowijetu Nationen“ gewählt. Eine entsprechende Resch peutsch tion war auf dem sechsten internationalen In Drohung aterkongreß in Dubrovnik von 21 Nationen en 5 stimmig gebilligt worden. Den nach Paris kom Staates menden Schauspielensembles steht das Thea Sowijetu kostenlos zur Verfügung. Die Einnahmen kom daß sie men ausschließlich den spielenden Theatern mu besieger Sute. Finanzschwachen Theatern sollen Kredit l gewährt werden. Das„Theater der Nationen Europas verfolgt keinerlei kommerzielle Zwecke., Ge Da die s stützt wird es von dem unter dem Patronat de habe sie UNESCo stehenden internationalen Theater-“ nd wir Institut, dem 33 Nationen einschließlich det 5 Deu Bundesrepublik angehören. ten Bundesverkehrsminister Seebohm hat bein Nach zuständigen Münchener Gericht gegen de Sowijetu Chefredakteur des„Simplicissimus“, Dr. Run Sicherhe Faßzmann, und gegen den Zeichner Henn Muster Meyer- Brockmann Strafantrag wegen Bele ische digung gestellt. Anlaß zur Klage gab das Tit] Zwisches bild der Nummer 22 des„Simplicissimus“, auf dieser dem Bundesverkehrsminister Seebohm gezeg Staaten wird, wie er dem Tod vor einer geöffneten Au d Bahnschranke einen Orden verleiht, weil 12 bereits hundert Fernlastfahrer auf dem Ge.„Tas wissen habe. Der Bundesverkehrsministe autorisi, Sieht darin eine Beleidigung, weil dadurch de dem be Eindruck entstehen könnte, als ob er Unfall Regieru an Bahnübergängen begrüße. Gleichzeitig m Grogbri dem Verkehrsminister hat die Gewerkschad pisse fi der Bundesbahnbeamten Klage gegen Pr. Fa Staatsm mann und Meyer-Brockmann eingereicht, vel deutsch durch dieses Titelbild das Schrankenpersoni dentsct der Deutschen Bundesbahn beleidigt wor mit die den sei. 0 geäußer 5 8. Interess Der nordrhein- westfälische Ministerpräs“ lands v dent Karl Arnold hat am Montag in einen eder Festakt in der Staatlichen Kunstakademie zu] Weder“ Düsseldorf zum drittenmal den„Großen Kunze 1 si preis des Landes Nordrhein- Westfalen“ pet. liehen, der in einer Gesamthöhe von 50 000 DM Regieru AlLjährlich zum Jahrestag des Inkrafttretes wieder“ der Landesverfassung vergeben werden 80. Mit Einzelpreisen von je 10 000 DM wurden fit In 0 Malerei Professor Georg Meistermann, Fra Is ist furt a. M., für Bildhauerei Professor Luduyg] Verträg Gies, Köln, für Baukunst Professor Prin nen für Schupp, Hannover, für Musik Professor Woll. Militari Sang Fortner, Detmold, und für Literatur dt daß di- 75 jährige Dichterin Gertrud von le Fon Oberstdorf, ausgezeichnet. eg d versper Verträge auch it Der Bildhauer Professor Fritz Klinisch (Saig im Schwarzwald) und Professor Richatt Engelmann(Kirchzarten/ Schwarzwald) wurden bleibt.“ mit dem Verdienstkreuz des Verdienstorden. der Bundesrepublik ausgezeichnet. Der 51a Die rige Klimsch, einer der bekanntesten Bildhauer pie vo. der Berliner Schule, lebt seit Kriegsende in land Schwarzwald. Von Professor Engelmann stam- 8 men viele öffentliche Kunstwerke, wie Toten. male und Brunnenfiguren. B. „Das Kunstwerk“, eine Zeitschrift für alle“ Gebiete der bildenden Kunst, deren achter Jahrgang soeben abgeschlossen ist, geht vom Beginn des neunten Jahrganges aus dem Woldemar-Klein-Verlag(Baden-Baden) in den Manuel erkennt seine Machit Ein abenteverlicher Roman von Karl Lerbs Copyright by C. Schönemann 63. Fortsetzung „Der Padre“, sagte Enrique Urbina beim Aussteigen,„hält Ihnen Reden, Baronesa. Der Sohn— guten Abend!— stellt sich Ih- nen mit seinem nagelneuen Wagen als Fah- rer zur Verfügung. Mit dem Omnibus kom- men Sie nämlich nie nach Concepcion. Das Biest ist viel zu schwer für die Schleichwege, die wir fahren müssen. Wenn Sie fertig sind, steigen Sie ein. Dann können Sie neben mir ruhig ein Nickerchen machen.“ Juana sah ihn an: sein kühnes braunes Jungengesicht leuchtete von Unternehmungs- lust, eine schwarze Locke fiel ihm malerisch in die Stirn. „Der Bengel“, sagte Pedro Urbina,„hat natürlich mal wieder gelauscht und macht sich wichtig. Willst du mich nicht wenigstens um Erlaubnis fragen?“ „Der Padre“, lachte der gänzlich unbe- kümmerte Sohn und suchte schon auf der Karte den Weg zusammen,„würde mir die Hosen stramm ziehen, wenn ich mich nicht für die Fahrt angeboten hätte.“ „Der Lauselümmel hat recht“, sagte Pedro Urbina und strich sich grimmig den Knebel bart.„Aber wenn du die Juana nicht heil hinbringst und dich womöglich anschießen Iassen solltest, kriegst du trotzdem den Hin- tern voll.“ „Abgemacht!“ Enrique öffnete den Schlag. „Fertig? Dann nehmen Sie bitte Platz. Wir haben noch allerhand zu klettern bis zum Morgen.“ „Aber ich kann doch nicht—, Juana mit schwachem Widerstreben. sagte presserechte: Europdischer Kulturdienst Freilossing „Richtig, nickte Enrique und faltete die Karte zusammen.„Sie können nicht, aber ich kann. Wenn Sie sagen, daß Sie nach Con- cepeion müssen, dann müssen Sie eben hin, und ich wäre ja wohl ein Jammerlappen, wenn ich Sie in dem erschöpften Zustand auf den Wegen, bei der Schießerei und in der Lokomotive da allein losfahren ließe.“ „Aber es ist gefährlich.“ „Das werden wir ja sehen. Bis nachher, Padre.“ „Mach's gut, mein Junge.“ Sie gaben sich die Hand, Juana spürte Pedro Urbinas knochige Finger mit schmerz- haftem Druck um ihre Hand, der Wagen ging aufjaulend in die Kurve und bohrte sich durch sprühenden Sand in die Nacht. Enrique Urbina fuhr rasch, gelenkig und mit vollkommener Beherrschung. Es schien ihm ein Spiel. Juana merkte, daß sein Blick einmal den Striemen an ihrer Wange streifte, aber er machte keine Bemerkung. Uber Feldwege, durch Schneisen, auf schmalen Pfaden durch peitschendes Gebüsch, in schar- ken Steigungen und jähem Gefälle ging die Fahrt. Sie umkreisten Ortschaften, wichen einmal einem aufflackernden Gefecht aus, kanden immer wieder die Richtung. „Sie fragen mich ja nichts.“ Juana sah im Dämmerlicht des Armaturenbretts das kühne, braune Gesicht, das mit wacher Spannung der Fahrtrichtung zugewandt war. „Ich bin neugierig wie ein altes Kreolen- weib, aber ich frage immer nur Leute, von denen ich annehme, daß sie reden wollen.“ Er lachte.„Später müssen Sie mir dann mal tagelang erzählen. Ja?“ Sie starrte in die Spukwelt des Schein- werferlichts, die heranfliegende und blitzhaft vergehende Welt der Stämme, der Büsche, der entsetzt flüchtenden Tiere. Dann, plötz- lich, entglitt sie ins Reich des mühelos schwebenden, erlösten, wohl traumlosen Dämmerns. Enrique Urbina sah kurz zur Seite und lächelte. Sie schlief. Daß ihre Hand den Kol- ben der Pistole umklammerte, merkte sie erst beim Erwachen. ZWGLFTES KAPITEL. Eine Nacht, wie Manuel sie in Concep- ion verbrachte, scheint sich unauslöschlich ins Gedächtnis einzubrennen; dennoch er- kennen wir später, daß von ihr nur einzelne scharfe Erinnerungsbilder zurückgeblieben sind: ein Geruch, der zum Fenster herein- Weht; ein plötzliches glühendes Erschrecken und eine ebenso jäh aufflammende Hoff- nung; Augenblicke der Verzweiflung, der Gleichgültigkeit, eines seltsam lindernden und lösenden Trostes, für den wir kaum eine Begründung wüßten; unser im Licht an der Wand mit uns wandernder Schatten. Ein Versinken in schweren Schlaf und ein er- schrockenes Auffahren, das alles für eine kurze Weile Vergessene wieder ins grelle Licht des Bewußtseins reißt. Manuel vernahm vom Hof her die Stim- me des Generals Esmeraldas, Schritte, Be- fehle, das Zuklappen einer Wagentür; das Scheinwerferlicht des wendenden Wagens streifte das Fenster. Das war nur so zu deu- ten, daß Esmeraldas ins Kampfgebiet fuhr. Es mußte wohl schlimm stehen, wenn er sich dazu entschloß. Man hatte Manuel eine Lampe gegeben; eine Weile saß er am Tisch und starrte gedankenlos auf die rote Mase- rung des Holzes. Er ertappte sich dabei, dag er in ihr Vormarschlinien verfolgte. Und dann trat er ans Fenster, unwillkür- lich, als vermöchte er dort etwas zu sehen — während er doch wußte, daß er nur blei- che Schatten unter dem Sternenhimmel Wahrnehmen konnte. Aber er hatte etwas zu hören gemeint, und es bestätigte sich: Frem- de Geräusche erfüllten die Nacht. Von fern- her klang Maschinengewehrfeuer, das un- regelmäßige Geklapper von Infanteriege- fechten, darüberher das gröbere, gereizte Geballer leichter Artillerie. Kein Zweifel: Der Umsturz in Nebrador war eine keines- wegs belächelnswerte Wirklichkeit gewor- den. Oronta hatte die Dunkelheit dazu be- nutzt, um die verwirrende Wirkung seines Losschlagens zu erhöhen. Und Manuel hatte ihm sozusagen die Steigbügel gehalten. Es ist zu befürchten, daß die Bemerkung, die Ma- nuel dazu machte, sich hier in wortgetreuer Ubersetzung nicht gut ausnehmen würde. Der Gefechtslärm schien näher zu kom- men, verlief sich wieder in der Ferne, er- starb ganz und zuckte schließlich als unre- gelmäßiges Geflacker da und dort um den Horizont. Manuel wußte, daß der Schall in den Bergen trügt und Fernes näher rücken, Nahes völlig verschlucken kann. Das Fenster saß ziemlich hoch in der Mauer, das Hin- ausspähen und Hinaushorchen ermüdete. Manuel streckte sich auf dem Feldbett aus. Draußen auf dem Flur schwatzten pau- senlos und aufgeregt die Wachen. Juana fuhr jetzt, wenn der Streich geglückt war, mit- ten durch das Kampfgebiet. Es war eigent- lich erstaunlich, daß man nicht wahnsinnig wurde vor Sorge. Aber man wurde nicht Wahnsinnig. Man schleuderte die hastig ge- öffneten Stiefel von den Füßen, legte den heißen, von schmerzendem Schwindel sum- menden Kopf auf das harte Kissen und wußte nichts mehr. Agis-Verlag(Krefeld und Baden-Baden) über Mär Die Redaktion pleibt bei Pr. Leopold Zim gundes dem am 8. Juli 65 Jahre alt gewordenen a Kunsthistoriker und Verfasser zahlreicher bi-] Lebiete graphischer und analysierender Schriften. 115 15 1 Im Mannheimer Kunstverein spricht n 24. Jur Mittwoch, 13. Juli, Dr. Niels von Folst über Hessen das Thema„Verbrennt den Louvre, Vom Sim tember und Un-Sinn der Museen“(20 Uhr, Kunst. FJeugli halle). a ber derver- werden Als die Sonne herauf war, erwachte Ia. bayeris nuel von einem sonderbaren Geräusch, de einstim er sich zuerst nicht zu deuten vermochte die Au- Es war ein tiefes, orgelndes, rasch anschwel. Feände lendes Brummen. Er stieg auf einen Schemel) Gründ sah zum Fenster hinaus: Der blaugoldene 8 Himmelsraum war erfüllt vom Motorenge 91 5 dröhn eines Flugzeuges. Jetzt kam die Me. irklic schine in brausendem Tiefflug über da 1 85 Tal herangefegt, sie flog ein paar Runden 11 no über dem Hauptquartier, als suche sie sich deskrep. ein Ziel. Plötzlich gab es einen schmetterm- 9895 den Krach: Manuel duckte sich unwillküiridt] ung et Sand sprühte zum Fenster herein. Der Fliege 5 55 hatte eine leichte Bombe mitten in den wel] dera ten Hof gesett, Szuberlich ins Ziel, sc, berech sagen als Kostprobe und als Beweis daf Ba. daß er, wenn es ihm gefiel, die ganze wun⸗ 0 5 derschöne Anlage des Generals Esmeralda 119 in ihre Bestandteile zerlegen konnte. Weitel Ba 5 geschah nichts. Als die Staubwolke sich ver. des 4 20g, War im Sande des Hofes ein ansehn- 5 liches Loch, und das Propellergebrumm ver, Rom klang schon in der Ferne.(AE Manuel lief zur Tür: Sie war verschlossen sion 21 Von den Posten war nichts mehr zu hören Wird r man konnte vermuten, daß ihr Verschwin. auf V. den mit dem Bombenabwurf zusammenhing lande! Fernsprecher klingeln, schrillten, Türe Klapp. Art ir ten, sporenklirrende Schritte eilten durd soll de die Korridore. Manuel setzte sich an den Nutzut Tisch. Es war klar: Wenn Oronta gesien ihren hatte— und was sollte ihn daran gehindert amm haben, zu siegen!—, so mußte der Vorsto berate sehr bald schon das Hauptquartier erreichen dem P Und Juana—? Manuels Hände ballten sid a n auf dem Tisch krampfhaft zu Fäusten u öffneten sich wieder, er atmete schwer. N E Nach etwa einer Stunde wurde del le f In Schlüssel herumgedreht, ein Offizier tr bayer ein, nahm Haltung an. Manuel erhob sich hung rortsetzuns fo Bayer