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Juli 1955 Die Bundesregierung gab nach Streit um besonderes Gesetz für die Verteidigungsorganisation beigelegt Von unserer Bonner Redaktion B On n. Der Streit zwischen der Bundesregierung und allen Fraktionen des Bun- destages wegen der verfassungsmäßigen Bedeutung des Praragraphen 2e im Frei- willigengesetz, der vom Sicherheitsausschuß eingefügt worden war und der dem Parlament die gesetzliche Regelung der Verteidigungsorganisation vorbehält, ist in- zwischen bedeutungslos geworden. Nach zweitägigen Koalitionsbesprechungen hat die Regierung am Mittwoch erklärt, daß sie sich den Vorschlägen des Sicherheitsaus- schusses nicht weiter widersetzen wolle. Der Entwurf des Freiwilligengesetzes wird nunmehr dem Bundestag zur Beratung in zweiter und dritter Lesung am Freitag und Samstag in der Ausschußfassung vorgelegt. In Bonn hält man dieses Einlenken der Regierung für einen Rückzug, der aus prak- tischen Gründen notwendig war, um die Verabschiedung des Freiwilligengesetzes vor den Parlamentsferien nicht unmöglich zu machen. In parlamentarischen Kreisen wird dazu— wie AP meldet— erklärt, daß das Gesetz nach seiner Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat der Regierung zu- geleitet werde. Diese habe dann die Möglich- keit, den Vermittlungsausschuß anzurufen, wenn sie eine Aenderung des Gesetzes er- reichen wolle. Wie verlautet, hat die unnachgiebige Hal- tung der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion we- sentlich zur Aufgabe des bisherigen Stand- punktes des Bundeskanzlers beigetragen. Dem Kanzler sei es trotz persönlicher An- wesenheit in einer Sitzung der Fraktion nicht gelungen, sie davon zu überzeugen, daß die Gestaltung des Verteidigungsmini- sterium allein Angelegenheit der Bundes- regierung sei.(Siehe auch Kommentar.) Personalausschuß-Gesetz an Ausschuß (dpa) Der Bundestag hat am Mitt- woch den von allen Fraktionen mit Aus- nahme der Deutschen Partei eingebrachten Initiativgesetzentwurf über den„Personal- gutachter-Ausschuß für die Streitkräfte“ ohne Debatte in erster Lesung an den Sicherheitsausschuß überwiesen. Das Gesetz soll bereits am Freitag in weiter und drit- ter Lesung verabschiedet werden. Der Gut- achterausschuß soll die Soldaten, die für die Einstellung der Dienstgrade vom Oberst auf- Wärts vorgesehen sind, auf ihre persönliche Eignung prüfen. Ferner soll der Ausschuß Verwaltungsreform praktisch gescheitert Es bleibt fast alles beim alten/ Enttäuschung und Selbstanklage Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Verwaltungsausschuß des Landtags von Baden- Württemberg hat die Beratungen über das Landesverwaltungs- gesetz und über das Gesetz zur Neuordnung der Landkreise(Kreisgrenzänderungsgesetz) beendet und die Vorlagen an den Landtag weitergereicht. Nach den Beschlüssen des Ausschusses soll es bei der Einteilung des Landes in vier Regierungsbezirke bleiben. Dem Regierungsbezirk Nord württemberg sollen der Stadt- und Landkreis Pforzheim und der Landkreis Calw, dem Regierungs- bezirk Nordbaden der Landkreis Rastatt zu- geteilt werden. Im übrigen soll alles beim alten bleiben. Ueber den Vorschlag einer Einteilung des Landes in fünf Regierungsbezirke wurde im Ausschuß gar nicht diskutiert, weil sich niemand für ihn einsetzte. Dagegen fand der Plan der FDP/DVP, Baden- Württemberg in drei Regierungsbezirke einzuteilen, mehrere Befürworter. Nach Abschluß der Beratungen äußer- ten sich verschiedene Abgeordnete zu den Ergebnissen. Abgeordneter Lausen(SPD), der Vorsitzende des Auschusses, erklärte, die Abgeordneten seien glücklich und unglück- lich— je nach Couleur— über das erzielte Ergebnis. Er sei auf das tiefste enttäuscht. Wenn ein Landtag nicht den Mut habe, so meinte Lausen, aus eigener Entscheidung Beschlüsse über eine Verwaltungsreform zu fällen, komme sie niemals zustande. Der Ausschuß aber habe diesen Mut nicht ge- habt. Damit sei der Gedanke einer groß- zügigen Verwaltungsreform für diese Legis- laturperiode des Landtags begraben worden. Abgeordneter Kalbfell(SPD) äußerte erregt, man habe die ganzen Monate über im Ausschuß ein einmaliges Fiasko erlebt. Nun bleibe nichts übrig als der Status quo. Man müsse den Mut haben, zu bekennen, daß; nicht nur die Abgeordneten versagt hätten, sondern auch die vielen Menschen im Lande, die ständig über den kompli- zierten Verwaltungsaufbau schimpfen, aber nicht über ihren eigenen Kirchturm hinaus- sähen. Der Abgeordnete Paulus FDP) äußerte sich ebenfalls tief enttäuscht über das ma- gere Ergebnis. Abgeordneter Gog(CDU) dagegen er- klärte, er stehe auf dem Standpunkt, daß die vorgeschlagenen Reformlösungen später jede große Verwaltungsreform verbaut hät- ten. Das Hin- und Herschieben von Ge- meinden habe mit der Verwaltungsreform nichts zu tun. 5 Vorsitz des BHE übernahm von Kessel Bedingungen für weiteren Verbleib in der Koalition Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundesvorstand des Gesamt- deutschen Blocks/ BHE erörterte am Mittwoch in Bonn die Situation, die durch das Aus- scheiden der beiden Bundesminister Ober- länder und Kraft und sechs weiterer Bun- destagsapgeordneter aus dem BHE entstan- den ist. Der Bundesvorstand beauftragte den stellvertretenden Parteivorsitzenden, Lan- desminister von Kessel(Niedersachsen) mit der Führung der Partei und der Vorberei- tung des Parteitags, der am 17. September in Fulda stattfinden soll. Vor der Presse erklärte von Kessel, der Bundesvorstand habe keinerlei Zerfalls- erscheinungen in der Partei feststellen kön- nen. Auf der Vorstandssitzung seien sämt- liche Landesverbände vertreten gewesen. von Kessel gab bekannt, daß der„Block“ die ausgetretenen Abgeordneten zur Nieder- legung des Bundestagsmandats auffordern werde. Den weiteren Verbleib in der Bonner Koalition machte von Kessel davon abhän- gig, daß der BH eine Vertretung im Kabi- nett erhält. Er betonte zugleich, daß der Block keinen Wert auf den Posten eines Sonderministers lege. Falls der BHE aus der Koalition ausscheide und in die Oppo- sition gehe, würde dies, wie von Kessel Sagte, auch in den Ländern Rückwirkungen haben. Auf die Frage, bis wann der BHE die Entscheidungen des Kanzlers verlange, erwiderte von Kessel: Wir sind nicht so unhöflich, gleich ein Ultimatum zu stellen“. Den ausgeschiedenen Abgeordneten wifd vorgehalten, daß sie den ehren wörtlichen rklärungen hätten ausweichen wollen, welche die Fraktion jetzt von ihren Mitglie- dern zu Gerüchten über Verhandlungen mit anderen Parteien verlangt. Der Bundes- Vorstand habe festgestellt, daß die Verhand- lungen mit der FDP ohne jede Ernsthaftig- keit geführt worden seien. Eindeutig sei er- wiesen, daß es sich bei Gerüchten über Ver- handlungen mit der Spp um„Brunnen Vergiftung gehandelt habe. „Alte Ziele von neuer Plattform“ (dpa) Die aus der BHE-Fraktion ausgetre- tenen 8 Abgeordneten, an der Spitze die Bun- desminister Kraft und Oberländer, Saben am Mittwoch bekannt, sie würden die alten Ziele der Partei„von neuer Plattform aus weiter verfolgen“. Der BHE sei daran gescheitert— so erklärten sie weiter—, daß es ihm nicht gelungen sei, aus einer Inter- essentengrupe zur echten Vertretung aller Volksteile zu werden. Die Mehrzahl der Landesverbände habe sich geweigert, wich- tige Entscheidungen mit der Gesamtpartei abzustimmen, und die Außenpolitik der Bundesregierung sei einem„krankhaften Mißtrauen“ begegnet. Richtlinien vorschlagen, nach denen die per- sönliche Eignung aller übrigen Soldaten ge- prüft wird. Der Ausschuß soll aus 30 bis 40 Mitgliedern bestehen, die nach dem Antrag der Parteien vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung berufen wer- den. Der Vorschlag der Bundesregierung muß vom Bundestag bestätigt werden. In seiner nur 50 Minuten dauernden Sit- zung behandelte der Bundestag 22 Tages- ordnungspunkte. Die meisten Gesetze be- trafen reine Verwaltungs- oder spezielle Wirtschaftsfragen und wurden einstimmig verabschiedet oder ohne Berichterstattung und Beratung zur Weiterarbeitung an die Ausschüsse überwiesen. Unter den an die Ausschüsse überwie- senen Gesetzentwürfen ist eine Vorlage, die bestimmt, daß ein Spielfilm, der lebende oder verstorbene Personen darstellt, vor der öffentlichen Aufführung den dargestellten Personen oder deren nächsten Angehörigen vorgeführt werden muß. Diese Vorschrift entfällt, wenn seit dem dargestellten Ereignis 30 Jahre vergangen sind. Ferngespräche mit Moskau ab sofort möglich Bonn.(AP) Der Telefonverkehr zwi- schen der Bundesrepublik und der Sowzet- union ist am Mittwoch aufgenommen wor- den, teilte das Bundespostministerium mit. Nach telegraphisch geführten Verhandlungen mit dem sowjetischen Postministerium hat die Bndespost ihre Direktionen am Mittwoch davon unterrichtet, daß ab sofort Fern- gespräche mit Moskau möglich sind. Die Ge- spräche laufen über Frankfurt/ Main, Leipzig und Warschau. Die Gebühr für ein Drei- Minuten- Gespräch nach Moskau kostet 15,60 Mark. Verhandlungen zur Aufnahme des Tele- fonverkehrs mit Moskau waren von deut- schen Journalisten angeregt worden. Die kürzlich in der Sowzetunion weilenden westdeutschen Journalisten sowie Sport- organisationen hatten die fehlende Telefon- verbindung zwischen der Bundesrepublik und der Sowietunion wiederholt bemängelt. Ein Regierungssprecher erklärte, einer der Gründe für die Aufnahme des Fernsprech- verkehrs sei der„wahrscheinliche Besuch des Bundeskanzlers in Moskau“. Eine Serie von Staatsbesuchen in Moskau Regierungsdelegation eröffnet. Den öster- reichischen Staatsmännern folgte Indiens Ministerpräsident Nehru, über dessen Reisebilanz wir auf Seite 2 dieser Ausgabe berichten. Nun traf der Staatsprasident Nordvietnams, Ho Chi Minn, aus Peking kommend in der sowjetischen Hauptstadt ein, wo er sich auf dem Flugplatz gleich für einen freundlichen Empfang bedanken konnte(unser Bild). Und wünrend Ho Chi Minh seine Besprechungen im Kreml aufnahm, traf dort aus Teheran wurde im April von der österreichischen die Nachricht ein, daß auch der persische Schah die Einladung von Staatspräsident Woroschilowbw angenommen habe und zu einem noch nicht bestimmten Zeitpunkt ebenso wie Tito, Bundeskanzler Adenduer und der canadische Außenminister Pearson zum Staats- besuch nach Moskau kommen will.—„Diesse Herren sollen den Kreml kennen lernen, heißt die Parole der Entspannung in Moskau. Bild: AP Das Echo auf Moskaus neue Erklärung Eine Stellungnahme Dr. Adenauers wird für Samstag erwartet Von unserer Bonner Redaktion Bonn. In der Beurteilung der neuen Moskauer Deutschland-Erklärung üben die amtlichen Stellen in Bonn noch Zurückhal- tung. In Regierungskreisen meint man, daß die jüngsten Aeußerungen wenig Neues ent- halten und im Grunde identisch sind mit den Vorschlägen, die Molotow auf der Ber- liner Konferenz unterbreitete. In politischen Kabinett treibt Sozialreform voran Minister-Ausschuß unter Adenauer und weitere Sonderausschüsse Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett beschloß am Mittwoch nach eingehender Aussprache, die Arbeit an der Sozialreform zu intensivieren. In spätestens zwei bis drei Monaten sollen die Grundzüge kabinettsreif sein, damit die Wichtigsten Teile noch in dieser Legislatur- periode vom Bundestag verabschiedet wer- den können. Zu diesem Zweck wurden ein Ministerausschuß und ein interministerieller Ausschuß gebildet. Ferner richtete die Bundesregierung an Bundestag und Bun- desrat die Aufforderung, Sonderausschüsse zu schaffen, die schon im gegenwärtigen Stadium an der Ausarbeitung und Planung beteiligt werden sollen. Zur Koordinierung der gesamten Arbeit ist ein Generalsekre- tariat unter Leitung von Ministerialdirektor Jantz(Bundesarbeitsministerium) ent- standen, das dem Bundeskemzleramt unter- steht. Arbeitsgrundlage der Beratungen sind ein Memorandum des Arbeits ministeriums, das in erster Linie auf Reformen der Sozial- versicherung hindrängt, und ein Gutachten, das vier namhafte Sozial wissenschaftler zur Neuordnung der sozialen Leistungen dem Bundeskanzler erstattet haben(siehe auch Seite 2). Dr. Adenauer übernimmt selbst den Vorsitz im Ministerausschuß, Stellvertreter ist Vizekanzler Blücher. Außerdem gehören die Minister Storch, Schröder, Schäffer, Er- hard, Oberländer. Würmeling und Schäfer diesem Gremium an. Der inter ministerielle Ausschuß, der die Sitzungen des Minister- ausschusses vorzubereiten hat, wird aus folgenden Ressorts gebildet: Arbeit, Innen, Finanzen, Vertriebene. Familienfragen und Sonder ministerium Schäfer. Hier liegt der Vorsitz in Händen des Generalsekretärs für die Sozialreform Dr. Jantz. Zu den Sitzun- gen sollen auch von Fall zu Fall Parlamen- tarier und Sachverständige hinzugezogen Werden. Zwischen Gesfern und Morgen Ueber die Einzelheiten der geplanten amerikanischen Militärhilfe für die Bundes- republix unterrichtete der amerikanische Botschafter, Conant, Bundeskanzler Aden- auer. Wie von amerikanischer Seite mit- geteilt wurde, ist der Bundesregierung be- reits eine Liste der amerikanischen Aus- rüstungsgegenstände für die deutschen Streitkräfte übergeben worden. Es wurde vereinbart, daß von Zeit zu Zeit Bespre- chungen zwischen Adenauer und Conant über die Ausführung des Militärhilfepro- gramms stattfinden sollen. Mit den Problemen der Brandbekämpfung im Falle eines Krieges beschäftigt sich zur Zeit in Bonn ein Unterausschuß des NATO- Ausschusses für zivile Verteidigung. Der Vor- sitzende des Ausschusses. Smith, General- inspekteur der Feuerwehren in Großbritan- nien, erklärte, der Tagung in der Bundes- republik komme besondere Bedeutung zu, da kein Land der Welt sich dem Problem der Brandbekämpfung im zweiten Weltkrieg in einem solchen Umfange gegenüber gesehen habe wie Deutschland. Die Auswertung die- Ser Erfahrungen sei daher besonders wichtig. Auf dem deutsch- tschechischen Grenz- bahnhof Schirnding traf am Mittwoch wie- der ein Heimkehrertransport mit 17 Män- nern und sechs Frauen aus der Tschecho- Slowakei ein. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Bundespressechefs beauftragte Bundeskanz- ler Dr. Adenauer den bisherigen stellver- tretenden Bundespressechef, Ministerialdiri- gent Forschbach. Gleichzeitig wurde Gesandt- schaftsrat Dr. Dvorak beauftragt, die Ge- schäfte des Stellvertreters des Bundespresse- chefs wahrzunehmen. Ein Gesetz über„Befriedung des Land- tags“ beschloß der saarländische Landtag. Es schafft auch für den Saarlandtag eine Bannmeile. Innerhalb des„befriedeten Be- zirks“ sind Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel verboten. Ausnahmen kann das Landtagspräsidium gestatten. Ein sowjetischer Lastwagen explodierte mitten in der Marktgemeinde Furth in Nie- derösterreich. Nach ersten Berichten kamen zwei Oesterreicher und zwei Angehörige der sowjetischen Besatzungsmacht ums Leben. Mehrere Häuser wurden erheblich beschä- digt. Die Unfallstelle wurde von sowjeti- schen Soldaten völlig abgesperrt. Lange Zeit nach dem Unglück explodierte noch immer Munition, die auf dem Anhänger des Last- Wagens gelagert hatte. Der sowjetische Hohe Kommissar, Botschafter IIjetschow, versicherte der österreichischen Regierung, daß die Sowjetregierung alles unternehmen werde, um den entstandenen Schaden wie- der gutzumachen. Eine größere Umbildung der französi- schen Verwaltung in Marokko führte der neue französische Generalresident, Grandval, durch. Er entließ sieben seiner elf Abtei- lungsleiter und zwei andere hohe Beamte. In einer offiziellen Erklärung teilte Grand- val mit, daß er zu einer neuen Politik in Marokko entschlossen sei.„Aus wesent- lichen psychologischen Gründen“ seien die mit der alten Politik verbundenen Männer ür die Durchführung seiner neuen Politik nicht geeignet. 5 Ein Militärgericht in Algerięn verurteilte fünf Aufständische zum Tode und drei Per- sonen zu lebenslänglicher Haft. Ein Untersuchungsausschuß des ameri- kanischen Senats unter Senator Smathers (Demokrat) soll sich mit der Aushandlung und Unterzeichnung des kürzlich abge- schlossenen Luftfahrt-Abkommens zwischen den USA und der Bundesrepublik befassen, nachdem die Lufthansa Boston, Phila- delphia, New Vork und amerikanische Ha- ken auf dem Wege nach Mittel- und Süd- amerika anfliegen darf. Smathers nannte die Bildung dieses Ausschusses„ein Zei- chen dafür, daß der Kongreß nicht untätig dazusitzen und zuzusehen gedenkt, wenn die amerikanische Luftfahrt ernstlich ge- fährdet wird durch übereilte und unverant- Wortliche Diplomatie der gestreiften Hosen.“ Der britische Frachter„Geologist“ ist am Mittwochmorgen nach einem Zusam- menstoß mit einem Erzfrachter vor Trinidad gesunken und hat 20 Mann seiner 42 Rköpfi- gen Besatzung mit sich in die Tiefe geris- sen. Ein Mann konnte bisher tot geborgen werden, 19 sind noch vermißt. Kreisen der Bundeshauptstadt hält man die Erklärung der sowjetischen Regierung nicht für einen geeigneten Ausgangspunkt erfolg- versprechender Verhandlungen in Genf, hat aber den Eindruck gewonnen, daß es sich hierbei noch nicht um das letzte Wort Mos- haus handelt. Bundeskanzler Dr. Adenauer oder Außen. minister Dr. von Brentano werden vermut-⸗ lich am kommenden Samstag in Form einer Regierungserklärung zur jüngsten Sowjet⸗ note Stellung nehmen und bei dieser Ge- legenheit den Plänen für eine Lösung des Sicherheitsproblems durch Beibehaltung der Spaltung Deutschlands entgegentreten. Von SPD- Seite wurde festgestellt, sie habe seit Jahren darauf hingewiesen, daß die Wieder vereinigung nur zu erreichen sei, wenn man darauf verzichte, Teile Deutsch- lands oder Gesamtdeutschland in einen der beiden Militärblöcke einzubeziehen. Statt- dessen müsse das wiedervereinigte Deutsch- land an einem System der kollektiven Sicherheit im Rahmen der Vereinten Na- tionen mit allen Rechten und Pflichten be- teiligt sein. Washington: Neuauflage alter Vorschläge (dpa) Zu der Moskauer Deutschland- erklärung wurde in Kreisen des USA-Außen- ministeriums gesagt, sie sei nur eine Neu- auflage früherer ähnlicher Vorschläge, die von den Westmächten und von der Deut- schen Bundesrepublik wiederholt als völlig indiskutabel abgelehnt worden seien und auch jetzt nicht als Diskussionsgrundlage akzeptiert würden. Begrüßt wurde nur die Tatsache, daß auch Moskau die Lösung der Deutschlandfrage als vordringlich bezeich- nete und daß die Sowjets im Falle einer Nichteinigung zum jetzigen Zeitpunkt eine Lösung„Schritt für Schritt“ vorschlugen und damit zu erkennen gaben, daß sie die Ge- spräche, die jetzt in Gang kommen, später fortsetzen wollen. Mit dieser Erklärung sei völlig klar geworden, daß die Deutschland- frage in Genf den ersten Platz einnehmen werde. 5 London: Mischung wie gehabt (AP) Ein Sprecher des britischen Außen- ministeriums bezeichnete den sowjetischen Vorschlag zur Wiedervereinigung Deutsch- lands im Rahmen eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems als„die gleiche Mischung wie gehabt“. Großbritannien hoffe, daß sich auf der Genfer Konferenz ein gewisser Spiel- raum zwischen den Standpunkten der So- Wets und der westlichen Regierungen fin- den lasse. Paris: Keine Polemiken vor Genf (dpa) Im französischen Außenministerium wurde jede Stellungnahme zu der sowijeti- schen Erklärung mit Nachdruck abgelehnt. Polemiken noch vor der Genfer Konferenz seien wenig zweckmäßig. Außerdem gebe die Erklärung längst bekannte Thesen wie- der. MORGEN Donnerstag, 14. Juli 1955 5 Nr. 130 Kommentar Donnerstag, 14. Juli 1935 7 Das Parlament i setzte sich durch Sang- und klanglos ging Punkt eins der 7. Sitzung des Deutschen Bundestages am Mittwoch über die Bühne. Mit erheblicher Mehrheit Wurde der„Entwurf eines Ge- Setzes über den Personalgutachter-Ausschug kür die Streitkräfte“ in erster Lesung an die Zuständigen Ausschüsse überwiesen— ohne Aussprache und ohne Begründung. Aende- ungen sind hier nicht mehr zu erwarten. Welch ein Wandel, kann man nur sagen. Als der Kanzler vor einigen Wochen das reiwilligengesetz einbrachte, schien es, als rohe das Parlament auseinanderzubrechen. einung prallte auf Meinung.„Ermächti- Sungsgesetz“ nannten die sozialdemokrati- schen Sprecher die Vorlage. Auch den Koa- 11 onspartnern war bei der ganzen Ge- ſchichte nicht wohl ums Herz. Als aber die sachliche Arbeit in den Ausschüssen ein- Setzte, ließ sich sehr bald erkennen, daß die rundsätzlichen Standpunkte gar nicht 80 Weit voneinander entfernt waren. Die sozial- demokratische Bundestagsfraktion ver- aochte einige ihrer eigenen Ideen durchzu- rücken und entkräftete auf diese Weise den Vorwurf, in starrer Negation zu ver- arren— sicherlich keine kleine Chance, die Von der Vertretung der Sp im Sicherheits- Ausschuß rechtzeitig erkannt und genutzt Wurde. Auf der anderen Seite gelang es den Koalitionsparteien, in erster Linie auch dem orsitzenden des Sicherheitsausschusses Jäger(CSU), eine Zusammenarbeit auf brei- tester Basis herbeizuführen. Sie beinhaltete zwar keine Zustimmung der Opposition zu den Pariser Verträgen, wohl aber ein Ver- en für die Zukunft, soweit es um die tung des Parlaments gegenüber der bee geht. Der Bundesregierung war bei dem Ge- en an ein Sondergesetz für den Per- sonalgutachter-Ausschuß nicht ganz behag- ch. Sie befürchtete Verzögerungen und neldete verfassungsmäßige Bedenken an. Der Schwung des Bundestages überwand diese Schwierigkeiten. Dafür tauchten sie an einem anderen Punkt wieder auf, nämlich bei dem Paragraphen 2c, den der Sicher- Beitsausschuß dem„Freiwilligengesetz“ ein- ügte. Er lautete:„Die Spitzengliederung der Streitkräfte und die endgültige Organisation des Bundes ministeriums für Verteidigung. leiben besonderer gesetzlicher Regelung drbehalten“. Das war eine schwerverdau- che Pille. Zum erstenmal in seiner Ge- chichte machte sich der Bundestag auf den g, die Organisationsgewalt der Bundes- a rung einzuengen. Bis Mittwochvormit- tag zog sich das Ringen um dieses Problem Hin. Noch am Dienstagnachmittag unter- hm der Bundeskanzler einen energischen orstoß bei seiner eigenen Fraktion, um ne Umformulfierung zu erreichen. Sein Ar- ment, daß hier mit einer sozialdemokra- ischen Verfassungsklage zu rechnen sei, wurde jedoch durch die SpD- Bundestags- jon widerlegt, die ausdrücklich beschloß, erfassungsmäßigkeit des 8 20 nicht in zu stellen. Für Juristen mag die Diskussion über esen Punkt einen Leckerbissen bedeuten. her Kanzler wurde daran erinnert, daß er selbst die Organisationsgewalt schon einmal gte, nämlich, als er vom Parlament die sstätigung Bonns als Bundeshauptstadt rlangte. Zwei Grundgesetzartikel lieferten das Hin und Her die Argumente. Artikel sagt:„Der Bundeskanzler bestimmt die linien der Politik. Innerhalb dieser htlinien leitet jeder Bundesminister sei- Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung“. Die Regierungs- experten fragten, warum diese Prinzipien, die bislang für alle Ressorts Anwendung r lötzlich für das Verteidigungsmini- um nicht mehr gültig sein sollten. Dem- über beriefen sich die Parlaments- ten auf den Artikel 86. Er schreibt vor, ß die Bundesregierung die Einrichtung der Behörden regelt,„soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt“. Aus diesem Zu- erlas der Sicherheitsausschuß das Recht, Frage der Spitzengliederung der Streit- e und der Organisation des Bundes- ministeriums für Verteidigung durch ein besonderes Gesetz zu klären. 5 leicht, in dieser Frage eine allein gül- Uuslegung zu finden. Wenn der Rechts- i keststellte, daß gegen den 8 20 Vverfassungsmäßigen Bedenken be- so dürfte das den Kern der Sache Bei CDU und SpD ist man sich mig darin, daß die jetzige Formulierung inerlei sperrende Funktion beinhalte und halb auch keine Einschränkung der Orga- nsgewalt der Bundesregierung be- Die Bundesregierung könne, wie bei rigen Ministerien, die Dinge voran- die sie für notwendig halte, dem ent aber bleibe es unbenommen, von us zu gegebener Zeit ein Initiativgesetz ubringen. Das Verdienstvolle der gan- iskussion liegt im politischen Raum. ganisationsfragen bleiben Machtfragen. der Bundestag so um den 8 20 ann läßt sich ein klares Urteil erst innen, sobald die verschiedenen Seiten 1 dargelegt haben, welche Konstruk- 0 nen vorschweben. Auch die Namen, dann genannt werden, dürften Pro- e bedeuten. Ob die Mehrheit des tages sich dann für eine Ausklam- des Verteidigungsministeriums aus onstruktiven Migtrauensvotum und me besondere parlamentarische Kon- entscheidet. ob man einen General- hekteur der Truppen schafft oder nur tärische Abteilungen innerhalb des Ver- digungsministeriums, ob man etwa an die e einer jeden Waffengattung einen zivi- taatssekretär setzt— jede dieser Vor- Bat ihr Für und Wider. Sorgfältigste g ist notwendig. Es scheint verständ- s der Bundeskanzler die Entschei- gen möglichst aus der Gefahr wechseln- 1 Aiehrhetten. wie sie durch verschiedene nteresen bedingt entstehen können, heraus- Wollte. Hugo Grüssen(Bonn) New Lork, im Juli Jeder Versuch, Prognosen über die ame- rikanische Verhandlungstaktik bei der be- vorstehenden Konferenz in Genf zu treffen oder mögliche Meinungsverschiedenheiten unter den westlichen Alliierten zu entdecken, endete in den letzten Wochen selbst für den schärfsten Kritiker der amerikanischen Re- Slerungspolitik mit einem Migerfolg. Der Grund hierfür war einmal die in den Vor- besprechungen der westlichen Alliierten er- reichte Uebereinstimmung in prinzipiellen Fragen, und zum anderen die von der Eisen- hower- Regierung mit großer Vorsicht und Geduld geübte„Politik der verringerten Lautstärke“. Seit der Abreise der Außen- minister der„Großen Vier“ von der Jubi- läumsfeier der UNo in San Franzisko kamen die meisten offlziellen Verlautbarungen über das Genfer Treffen aus London, Paris und Straßburg. In den USA hörte und las man mit Interesse vom Eden-Plan zur Wieder- vereinigung Deutschlands, vom Eden-Plan zur Abrüstung und von der von Macmillan und Pinay in Straßburg diskutierten Ko- existenz der europäischen Nationen. Eine der wichtigsten Reden, die in San Franzisko für die Sache des Westens gehal- ten wurden, war nach amerikanischer An- sicht die des französischen Außenministers Pinay. Er setzte allen Spekulationen und (amerikanischen) Befürchtungen ein schnel- les Ende, als er sich eindeutig für die Bei- behaltung des Nordatlantikpaktes aussprach. Es wird nicht als Zufall angesehen, daß die amerikanische Delegation in San Franzisko nach der Rede Pinays den Zeitpunkt für ge- kommen hielt, von sich aus die Idee eines All- europäischen Sicherheitspaktes ins Ge- spräch zu bringen. Das Aufgreifen des Ge- dankens durch den britischen und französi- schen Außenminister zwei Wochen nach Beendigung der Konferenz in San Franzisko kann als ein Anhaltspunkt dafür angenom- men werden, daß die zuerst in Washington und dann in Paris, London und Bonn ge- führten Vorbesprechungen nicht nutzlos waren. Ein Punkt bedarf in diesem Zusammenhang der Erläuterung. Aus London stammende Nachrichten, wonach sich verschiedene amerikanische Politiker unter Umständen dazu bereitfinden würden, der Errichtung einer provisorischen gesamtdeutschen Re- gierung vor der Abhaltung von freien Wahlen zuzustimmen, wurden in den USA mit Ueberraschung aufgenommen. So weit politische Kreise feststellen konnten, hat sich die amerikanische Ansicht zum deut- schen Problem in keiner Weise geändert und deckt sich völlig mit den von Eden gemach- ten Vorschlägen für die Wieder vereinigung Deutschlands. Von nachgeordneter Bedeutung ist nach amerikanischer Ansicht die Frage des Vor- fangs des deutschen Problems oder des Pro- blems der Abrüstung bei der Diskussion in Genf. Es ist den Vereinigten Staaten nicht entgangen, daß europäische Politiker und Publikationen die Wiedervereinigung Deutschlands an die Spitze der zu debat- tierenden Fragen stellten. In Washington Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke neigt man zu der Ansicht, beide Fragen selen so eng miteinander verbunden, daß eine Lösung der einen ohne die gleichzeitige Regelung der anderen nicht denkbar wäre. Die politischen Beobachter in den Ver- einigten Staaten konnten in den vergange- nen Wochen feststellen, daß die sich seit dem vergangenen September anbahnenden Erfolge bei den Abrüstungsgesprächen zwischen Ost und West nunmehr in ihrer vollen Bedeutung verstanden würden. Die von Präsident Eisenhower auf einer Presse- konferenz gestellte rhetorische Frage, ob die Vereinigten Staaten dazu bereit sein wür- den, jede einzelne ihrer Produktionsstätten für Inspektionen zu öffnen, brachte eine Ernüchterung für die Verfechter einer „Alles- oder Nichts“-Politik. Diese Ernüch- terung hat zur Folge, daß heute weniger von den vor acht Jahren durch Bernard Baruch vorgetragenen Abüstungsvorschlägen ge- sprochen wird und anstatt dessen die Idee einer schrittweisen Verringerung des Waf- fenpotentials auf beiden Seiten des Eiser- Münchener Sprengblitz erhellt ein Schattendasein Eine Betrachtung über Situation und Bestrebungen der Emigranten in der Bundesrepublik Hamburg, im Juli Der gewaltsame Tod des ehemaligen slowakischen Kultusministers und späteren Gesandten, Matus Cernak, hat erneut ge- zeigt, daß politische Emigration nicht vor Verfolgung schützt. Zugleich hat der Münch- ner Anschlag aber auch ganz allgemein ein grelles Licht auf das Schattendasein der Emigranten geworfen, die zum größten Teil schwer um ihre materielle Existenz ringen und obendrein für eine Aenderung der Ver- hältnisse in ihrer Heimat kämpfen. Diese Tragik kennzeichnet das Leben vieler ost- europäischer Flüchtlinge im Bundesgebiet. Erschwert wird der Kampf der Emigran- ten(außer durch Geldsorgen) durch ihre Un- einigkeit. Das geflügelte Wort„Wo zwei Emigranten zusammensitzen, prallen drei (oder mehr) politische Auffassungen hart aufeinander“ ist so wahr wie grotesk. Das Mißtrauen der einen in die Haltung der an- deren ist oft unüberbrückbar. Ein Muster- beispiel politischer Verwirrung bieten die besonders zahlreichen russischen Emigran- ten in aller Welt. Unter den emigrierten Polen, Tschechen, Slowaken und anderen Osteuropäern ist es nicht viel anders. Sie alle streiten untereinander unablässig um des Kaisers Bart, nämlich über den Weg, der einzuschlagen sei, um eine Restauration der Lage in ihren Herkunftsländern herbei zuführen. Es mutet nachgerade höchst welt- fremd an, wenn viele der in den Tagen der russischen Oktoberrevolution oder später in den Westen geflohenen Russen noch heute einander feindlich gegenüberstehen, weil für die einen der Zarismus, für andere Kerenskij und für wieder andere Trotzkij Niemand 80lI unverschuldet Vier Professoren haben für den Bundeskanzler ein Gutachten zur 5 Bonn, 13. Juli Auf Anregung von Bundeskanzler Dr. Adenauer haben vier Sozial wissenschaftler ein Gutachten zur Neuordnung der sozialen Leistungen des Staates erstattet. Dieses Gutachten dient neben Vorschlägen des Bundesarbeitsministers Anton Storch und den Plänen des Beirats für die Neuordnung der sozialen Leistungen beim Bundesarbeits- ministeriums gegenwärtig als Diskussions- grundlage für die Erörterung der Sozial- reform innerhalb der Bundesregierung und der interessierten Oeffentlichkeit. Die vier Sozial wissenschaftler sind die Professoren Dr. Hans Achinger Frankfurt), Joseph Höff- ner(Institut für christliche Sozialwissen- schaften an der Universität Münster), Dr. Hans Muthesius(Frankfurt) und Dr. Lud- wig Neundörfer Direktor des soziographi- schen Institutes der Universität Frankfurt). Die vier Verfasser gehören auch dem Bei- rat beim Bundesarbeitsministerium an, von dessen Vorschlägen sie aber in vielen Punk- ten abweichen. Die Gutachter schlagen unter anderem vor, den Staat von einer Reihe von Zu- schüssen zur sozialen Hilfe zu entlasten und ihn statt dessen an wenigen Stellen über- schaubar zu beteiligen. So soll er einen ver- trauensärztlichen Dienst einrichten und finanzieren sowie eine Rehabilitationshilfs- kasse,(das heißt: eine Kassenreserve für Fälle, in denen nachträglich Hilfsbedürftig- keit durch ärztliche Untersuchung festge- stellt wird) und eine Ausgleichskasse für besonders FHilfsbedürftige(Witwenhaus- halte, Ausbildungsbeihilfen, langfristige Ar- beitslose, Altersfürsorge) übernehmen. Diese Staatskassen würden lediglich die Funktion des Spitzenausgleichs haben. Die Verantwortung soll bei den Gemeinden lie- gen. In die Ausgleichskasse würden die bis- her vom Bund gezahlten Beträge für Ar- beitslosenfürsorge sowie der Anteil an den Aufwendungen für Kriegerwitwen und -waisen fließen. Diese Summe wird mit jährlich zwei Milliarden Mark veranschlagt. Nach Ansicht der Gutachter ist bei der Gestaltung der gesetzlichen Altersversiche- rung der Fortlauf der wirtschaftlichen Ent- wicklung zu berücksichtigen. Invaliden-, An- gestellfen- und Knappschafts versicherung sollen bestehen bleiben, aber vom Risiko der Invalidität und den damit zusammenhängen den Heilverfahren entlastet werden. Nur Vollinvaliden unter 65 Jahren sollen einbe- zogen werden, während alle Hilfen, die Lohnersatz bei Krankheit und Unfall bieten, künftig von den Betrieben über die Betriebs- genossenschaften übernommen werden sol- len. Eine spezielle Unfallversicherung im bisherigen Sinne könnte entfallen. Durch diese Verlagerung würden die Altersrenten- versicherungen um rund 700 Millionen Mark entlastet, was etwa die Hälfte der gegen- Wärtig vom Staate an die Rentenversiche- rungen zu leistenden Zuschüsse ausmacht. Die Beiträge zur gesetzlichen Altersver- sicherung sollen nicht der Ansammlung eines Deckungskapitals, sondern nur der Zahlung der Renten an die jeweilige Rentnerschicht und der Bildung einer Sicherungsreserve dienen, die beispielsweise Baugelder für Eigenheime an junge Versicherte ausleihen Soll. Dabei sollte erreicht werden, daß die Bauschulden vor dem 65. Lebensjahr abge- tragen sind, so daß der Versicherte dann in den vollen Genuß seiner Rente käme. Die Gutachter sehen die Altersrente als einen verbrieften Anteil des alten Menschen an dem jeweils vorhandenen Sozialprodukt an. Für die Krankenkassen wird vorgeschla- gen, sie von den Bagatellfällen zu entlasten. Auch die weit überwiegende Mehrheit der Pflichtversicherten sei beute in der Lage, Ausgaben etwa in Höhe von 10 bis 15 Mark monatlich für Arzneien selbst zu tragen. Die Beiträge sollen auch in allen gesetzlichen Krankenkassen nur von den Versicherten getragen werden, die auch Selbstverwaltung der Kassen zu übernehmen hätten. Die ge- setzlichen Krankenkassen sollen künftig immren Mitgliedern verschiedene Tarife zur Wahl anbieten, aus denen die Höhe der Bei- träge umd die dafür gewährten Leistungen ersichtlich sind. Die heute angemessene Form der Krankenversicherung sei eine der Mannigfaltigkeit des Lebens rechnungs- tragende Vielzahl von Krankenkassen. Sie sollen nach Ansicht der Gutachter unter für alle verbindlichen Grundformen stehen, aber in der Ausgestaltung der Einzelheiten durch Satzung frei entscheiden und so in Leistungs- wettbewerb miteinander treten können. Mit„verringerter Lautstärke“ nach Genf Die USA sehen die Probleme der Abrüstung und der Wiedervereinigung in unlösbarem Zusammenhang nen Vorhanges, also quer durch Deutschland. Anhänger findet. Dies ist der Zusammenhang, den viele Amerikaner die Verbindung zwischen der deutschen Frage und dem Problem der all- gemeinen Abrüstung sehen. Die amerikanische Haltung zu einem drit- ten möglichen Gesprächsthema in Genf kann mit wenigen Worten skizziert werden: Da sich die amerikanische Delegation ohne ihre Asienspezialisten nach Genf begibt, ist damit zu rechnen, daß Eisenhower sich einer Dis- Kussion der von Nehru in London geforder- ten Themen Asiens widersetzen wird. Eine Debatte über Korea. Formosa oder die von der Sowjetunion gewünschte Fernost-Kon- ferenz würde die Einschaltung der rot- chinesischen Regierung erforderlich machen. Und dazu ist die amerikanische Regierung genau so wenig bereit wie vor einem Jahr. Wie schnell sie ihre Ansicht ändern wird, hängt nicht zuletzt von den Gesprächs- erfolgen auf den Gebieten der Abrüstung und der Europa-Politik ab. oder Tuchatschewskij der Angelpunkt ihres politischen Glaubensbekenntnisses ist. Aehnlich liegen die Dinge bei der tschechoslowakischen Emigration. Viele der Tschechoslowaken sind ausgesprochene „Tschechoslowakisten“, d. h. Tschechen und Slowaken, die für die Wiederherstellung eines Tschechen und Slowaken gemeinsamen nichtkommunistischen Staates eintreten, in dem aber kein Raum für die Sudeten deutschen sein soll. Einer anderen Gruppe, den Tschechen unter der Führung des schon zu Hitlers Zeit nach London emigrierten Generals Prchala, schwebt eine Tschecho- Slowakei vor, in der die vertriebenen Su- detendeutschen volles Bürgerrecht haben sollen. Eine dritte slowakische Gruppe wäll von den Tschechen nichts wissen. Sie träumt von dem Neuaufbau einer souve- ränen Slowakei, wie Hitler sie begünstigte. Zu dieser Gruppe gehörte der ermordete Politiker Cernak. Schließlich strebt eine sehr aktive tschechische Gruppe die Wie- dergeburt des Benesch-Staates an. Einer ihrer radikalsten Vertreter ist der frühere Prager Minister Ripka, einer der glühend- sten Deutschenhasser. Einige hunderttausend Serben, Kroaten, Slowenen und Montenegriner Grie- chisch-Orthodoxe, Katholiken und Moham- medaner— leben heute vorwiegend in den USA, in Kanada, Frankreich, England, Deutschland(West) und Oesterreich. Ihr „deutsches Zentrum“ ist München. Ihre Kampfparolen, veröffentlicht in und in Lateinschrift gedruckten Zeitungen, streben kraß auseinander, es fehlt ihnen Völlig eine einigende Idee. Nur dann und wann kommt es vor, daß Emigranten die Gastfreundschaft im Aus- Not leiden Sozialreform ausgearbeitet In dem Gutachten an den Bundeskanzler wird schließlich betont, daß die vorgeschla- gene Neuordnung später in einem einheit- lichen Gesetzeswerk Gestalt annehmen müsse. Ehe aber dafür Vorschläge und Ge- danken entwickelt werden könnten, müßten die Voraussetzungen und Möglichkeiten der Neuordnung der sozialen Leistungen geprüft Werden. Die Reform könne nur Erfolg haben, Wenn sie langfristig und umfassend geplant und verwirklicht werde. dpa Nehru sah binter Bilanz der großen Reise des indischen Minister präsidenten Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg . Neu Delhi, im Juli Als Indiens Ministerpräsident vor einem Monat seine Reise hinter den Eisernen Vor- hang antrat, veröckfentlichte die angesehene „Times of India“ eine Karikatur, die dem Reisenden als freundliche Warnung mit auf den Weg gegeben wurde. Die Karikatur zeigt eine düstere steinige Landschaft, durch die Bulganin und Chruschtschew im Eil- schritt einen mit Rosen gemusterten Teppich rollen. Ueber diesen Teppich schreitet ein strahlender Nehru. Unterschrift:„Rosen, nichts als Rosen— Ueberschrift:„Die Straße zum Himmel.“ Inzwischen hat Nehru seine russisch- europäische Odyssee beendet. Was der in- dische Ministerpräsident unterwegs an Er- klärungen abgegeben hat und was aus sei- nen vertraulichen Gesprächen mit den ver- schiedenen gastgebenden Regierungschefs bekannt geworden ist, läßt den Schluß zu, daz Nehru nirgends die politische Wirklich- keit mit dem propagandistischen Rosen- teppich verwechselt hat. Wie schon auf sei- nere Chinareise im vergangenen Jahr, so War Nehru auch jetzt bestürzt über die gei- stige Isolierung, in der die kommunistischen Völker leben, isoliert nach außen und nach innen. Ein indischer Korrespondent schrieb aus Rußland:„Wir hatten manchmal den Eindruck, als würden die sowjetischen Füh- rer erst durch Nehru ihrem eigenen Volke vorgestellt und nicht umgekehrt.“ cyrillisch — Notiz zum Tage: Platzwechsel im Bundestag N Der Bundestag mußte kurz vor Beginn sel. ner Sitzung am Mittwoch die bisherige Sitz. ordnung der Fraktionen etwas abändern, un den früheren acht BHE- Abgeordneten, die jetzt als fraktionslose gelten, neue Plätze zu. zuweisen. Bisher gab es im Bundestag nur zue fraktionslose Abgeordnete, den früheren Fpp. Abgeordneten Arthur Stegner und den Zen- trumsabgeordneten Johannes Brockmann, die in den rückwärtigen Bänken zwischen BHE und CD/ CSU ihre Plätze hatten. In ihrer Nahe sind nun auch die neuen Ffraktionslosen Oberländer, Kraft, Grän Finckenstein, Ben. der, Ecchurdt, Hausler, Samwer und Körner un. tergekommen. Zu Beginn der Sitzung gab Vize. präsident Dr. Jäger bekannt, daß diese acht Abgeordneten dem Prũsidium schriftlich ihren Austritt aus der BHE-Fraktion mitgeteilt naben. Als neuen Bundestagsabgeordneten der“ Fp begrüßte er Carlo Graaff, der als Nach. folger für den ausgeschiedenen Abgeordneten Robert Dannemann in den Bundestag eintrat, dpa *** * land migbrauchen und unmittelbar gegen hier wirkende Diplomaten ihrer Heimat- länder auftreten. In Europa war in dieser Hinsicht im vergangenen Jahr der Ueber- fall auf die rumänische Gesandtschaft in der Schweiz eine Sensation. Häufiger ist es“ umgekehrt. Wie skrupellos Emigranten von ihren Gegnern„liquidiert“ werden können, beweist wieder das Münchner Attentat auf Matus Cernak. Wer aber sollte Emigranten eine Leibwache stellen? Das Los der Emigranten ist so alt wie die Geschichte der Politik. Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die die Fremde einer auch nur geistigen Unterdrückung, ge- schweige denn einer Freiheitsberaubung hinter Gefängnisgittern, vorzogen. Und zu allen Zeiten fanden Emigranten— wen überhaupt— nur vorübergehend Wirkliche Hilfe im Gastland und volle Sicherheit vor Häschern. O. M. Sicherbeits-Debatte auf dem Sozialisten-Kongreß in London London.(dpa) Der SPD-Vorsitzende Ollen- hauer forderte auf dem Kongreß der Sozia- listischen Internationale in London, bei Ver- handlungen über die deutsche Wiederver- einigung und das Sicherheitsproblem die Frage der NATO-Mitgliedschaft Deutsch- lands offenzuhalten.„Wir waren und wir sind der Meinung, daß die Eingliederung Westdeutschlands in die NATO die Be- mühungen um eine deutsche. Wiederver- einigung gerade in den Augen der Sowiet⸗ union erschwert.“ Ollenhauer sprach zur Be- gründung eines Untschliegungsentwurfs über die europäische Sicherheit, den er ein- gebracht hatte. Er betonte, daß in dem Ent- Wurf keine engen Vorbedingungen im Hin- blick auf Deutschland aufgestellt seien und daß er eine Aufforderung an die Regierun- gen enthalte, jeden Vorschlag und jede sich bietende Möglichkeit zur Schaffung eines vereinten Deutschlands ernsthaft zu prüfen. Der französische Delegierte Jules Moch forderte, daß die Abrüstung in den Mittel- punkt der Genfer Konferenz gestellt werde. Moch, der französischer Delegierter im Ab- rüstungsausschuß der UNO war, vertrat die Ansicht, daß das deutsche Problem nur in Rahmen eines Abkommens über die Ab- rüstung gelöst werden könnte. den Rosenteppich Sicher war es ein Hauptziel der Nehru- Reise, zur Beseitigung des Eisernen Vor- hanges beizutragen, d. h. jener Atmosphäre des gegenseitigen Mißgtrauens entgegenzu- wirken, die im Kalten Krieg die Fronten 80 hoffnungslos verhärten ließ. In diesem Be- mühen hat Nehru den Sowjets bemerkens- werte Zugeständnisse abgehandelt. Das Mos- kauer Abschlußkommuniqué, das von der ersten bis zur letzten Zeile Nehrus Autoren- schaft verrät, enthält z. B. den sowjetischen Verzicht auf die traditionelle Kominform- Politik sowie die Verpflichtung zur fried- lichen Lösung des Formosa-Problems. Diese sowjetischen Konzessionen— 80 wird man im Westen sagen— sind nicht zuletzt eine Frucht der westlichen„Diplo-⸗ matie der Stärke“. Aber Früchte müssen auch geerntet werden können, und sicher haben die Dienste des ehrlichen Maklers aus Neu-Delhi dazu verholfen, daß zwischen den östlichen und westlichen Positionen der Stärke ein anderes Gespräch als das mit Kanonen möglich wurde. Es ist, wenn auch ursprünglich unbeabsichtigt, nicht ohne Be- deutung, daß Nehru am Vorabend der Viererkonferenz mit den sowjetischen Po- litikern alle vorgesehenen Konferenz- Themen erörterte und daß er anschließend den britischen Premierminister Eden in London vom Ergebnis seiner Moskauer Ver- handlungen unterrichtet hat. 5 Nehru wird in Prag und Warschau gewiß das Satelliten-Klima gespürt haben. Der alte Freiheitskämpfer hat eine natürliche Witterung für nur fiktive Selbständigkeit. Aber wie er der sehr viel geringeren Ab- hängigkeit Pekings von Moskau dadurch entgegenzuarbeiten versucht, daß er sich für eine Zusammenarbeit zwischen der Chi- nesischen Volksrepublik und den asiatischen Demokratien einsetzt, so glaubt er auch, da die europäischen Satelliten unabhängiger werden, wenn sie die Möglichkeit wirtschaft- licher und politischer Kontakte mit anderen europzischen Staaten erhalten. Eine solche Fntwicklung ist nach der Moskauer Ko- Existenz-Erklärung, jedenfalls möglich, 5 im Prinzip; disc Ver Lei. bis Un: unt Ber Kat Walt Ast nich gev dad lich Sti! geg fei kei Unt a8 zus nic ber mit Sch tigt oh- Nr. 18 —— stag inn gel. ge Sitz. ern, um en, die ätze zu- nur aubeſ Nn Fp. ö en Zen. unn, die n BHE In ihrer onslosen n, Ben- ner un. ab Vize. ese acht eh ihren vitgeteilt 9 ten der s Nach. rdneten eintrat, dpa in gegen Jeimat- dieser Ueber- haft in r ist es ten von Können, tat aut granten alt wie iten hat le einer 8, Be- aubung Und zu Wenn ürkliche zeit vor O. 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Ein Schiffer, der mit seinem Rhein- kahn vorbeikam, ruderte auf die Ertrin- kende zu und brachte Mutter und Kind an Land. Die Wiederbelebungsversuche bei dem Kind blieben erfolglos. Die unglück- liche Mutter erholte sich wieder. * Der Staatsanwalt von Le Havre hat den Stemdesbeamten der umliegenden Landbezirke einen scharfen Rüffel erteilt. Sie hatten unter Verletzung eines 1802 von Napoleon erlassenen Gesetzes bei Geburtsanmeldun- gen Namen wie Nelly“ oder Nadja“ regi- striert. Das Gesetz. das immer noch gültig ist, erlaubt als Vornamen nur solche, die entweder im Kalender. in der Bibel oder in der antiken Geschichte auftauchen. * Die Explosion eines Fabrikkessels bei Florenz, die am Montag drei Arbeitern das Leben kostete, hat noch vier Todesopfer gefordert. Bis Dienstagabend starben vier der Schwerverletzten. Bei einem schweren Gewitter wurden in einem abgelegenen Haus an der Straße nach Zabljak in den montenegrinischen Bergen neun Menschen vom Blitz getötet, darunter zwei Kinder. Insgesamt 12 Personen mußten vor dem plötzlich hereinbrechenden Gewit- ter, das sich in den Bergen entlud, Schutz in einem einsamen Haus suchen, das seit langem von seinen Bewohnern verlassen worden war. Wenig später traf ein Blitz das Haus. * Der 15jährige Chorknabe Richard Egan aus Westbury-on-Trym(England) wurde das Opfer eines seltenen Unfalls. Er ging zu einer ULebungsstunde im Chorgesang und bat in der Kirche darum, sich die Glocken ansehen zu dürfen. Bald darauf erschienen die Glöckner in der Kirche und begannen zu läuten, ohne zu wissen, daß sich der Junge Egan im Glockenstuhl befand. Egan wurde von einer Glocke an die Wand ge- gchleudert und zu Tode gequetscht. * Der Intendant des Militärflugplatzes Aalborg in Nordjütland hat einige Tonnen Mottenkugeln eingekauft, um die Sicherheit seiner Düsenjäger zu erhöhen. Die Motten kugeln sollen auf dem Flugplatz ausge- streut werden und durch ihren Geruch die zahlreichen Möwen vertreiben, die sich ständig auf dem Platz aufhalten. In letzter Zeit sind häufig Möwen gegen startende oder landende Flugzeuge geflogen, wobei die Maschinen beschädigt wurden. ** Sieben Jungen im Alter von dreizehn bis sechzehn Jahren wurden am Montag- nachmittag am Mount Temple in den kana- dischen Rocky Mountains von einer Lawine verschüttet. Fünf von ihnen wurden als Leichen geborgen, zwei der Jungen waren bis Dienstagabend noch nicht gefunden. Der Unfall ereignete sich sechshundert Meter unterhalb des Gipfels des 3780 Meter hohen Berges. * Auf 500 000 Dollar Schadenersatz hat der Kaufmann Frederick Osborne àus Mil- waukee das groge New Vorker Waldorf- Astoria-Hotel verklagt, weil er kürzlich nicht— wie bestellt— um 9 Uhr früh geweckt wurde. Osborne erklärte, er habe dadurch eine wichtige geschäftliche Verab- redung versäumt und damit einen beträcht- lichen kinanziellen Verlust erlitten. * Im Londoner Holloway- Gefängnis ist am Mittwochmorgen die 28jährige Ruth Ellis gehenkt worden, deren Fall in der briti- schen Offentlichkeit die Auseinandersetzung über die Todesstrafe wieder entfacht hat. Frau Ellis, eine geschiedene Frau und Mut- ter zweier Kinder, die als Photomodell und Empfangsdame in Nachtlokalen arbeitete, hatte am Ostersonntag ihren 24jährigen Ge- liebten David Blakeley auf offener Straße aus Eifersucht erschossen. Alle Bemühungen aus Kreisen der Oeffentlichkeit, eine Be- madigung ger zum Tode Verurteilten zu geblich geblieben. Die chinesische Schrift wird réeformiert Phonetische Schreibweise soll Erlernung der Sprache erleichtern/ Alte Bildercharaktere sollen verschwinden Einer Weisung von Mao Tse-tung aus dem Jahre 1940 folgend, setzte die Regie- rung der Volksrepublik China im Mai 1951 einen vorbereitenden Ausschuß ein, der die seit 60 Jahren wirksamen Bestrebungen zu einer Reform der chinesischen Schrift zu untersuchen hat. Es handelt sich um das Problem der Schaffung einer phonetischen Schreibweise an Stelle der Jahrtausende alten Bildercharaktere, deren Erlernung nicht nur dem Ausländer, sondern auch dem Chinesen außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Das Chinesische ist eine ideographi- sche Sprache; die geschriebenen Schrift- zeichen symbolisieren eine Idee und werden nur unzulänglich als Hieroglyphen, als Bil- derschrift, gekennzeichnet. Nur in verhält⸗ nismäßig wenigen Fällen lassen sich die Charaktere aus zeichnerisch-maturalistischen Ursprüngen deuten, die etwa eine mensch- liche Figur oder ein Haus zur Grundlage haben. Die chinesische Schrift ist nicht nur in ganz China verbreitet, wird nicht nur im Süden wie im Norden verstanden, sondern sie bildet auch einen erheblichen Teil der japanischen Schrift und ist in Korea und Vietnam verbreitet. Dabei ist Chinesisch und Japanisch als Sprache völlig verschieden. So ergibt sich, daß ein bestimmtes Schrift- zeichen in vielfacher Weise gelesen werden kann. Das Ziel der Reform. die Schaffung einer phonetischen Schrift, kann nur eine teilweise Lösung auf großen Umwegen sein. Ernsthafte Bemühungen um Methoden für eine Latinisierung setzten bereits bald nach dem Sturz des Mandshu-Throns 1913 ein. Seitdem sind zahlreiche praktische Teil- j6sungen versucht worden, die in keinem Falle zu befriedigen vermögen. Es bedurfte erst der politischen Konzen- tration, der Schaffung eines neuen Mittel- punkts für das Reich der Mitte, um die Vor- aussetzungen dafür zu schaffen, daß eine einzige Lösung angestrebt wird, der schließ- lich autoritative Kraft verliehen werden kann. Ueber die Prinzipien des einzuschla- genden weiten Weges hat der Ausschuß ver- hältnismäßig schnell eine Einigung erzielen können. Es geht zunächst darum, dem Pekinger Dialekt, dem sogenannten Man- darin-Chinesisch, Geltung zu verschaffen. Aus der Unzahl der mit fünftausend nur annähernd gekennzeichneten gängigen Cha- raktere, die dem gebildeten Literaten geläu- fig sein müssen, wurde zunächst ein Voka- bular von rund zweitausend Begriffen aus- gewählt, die für die Vorstellungswelt der Arbeiter und Bauern ausreichend erscheinen. Zugleich wurde eine Liste von rund fünf- hundert Worten zusammengestellt, die als Schriftzeichen verschiedene Formen haben und unterschiedliche Bedeutung besitzen, in der Aussprache aber gleich oder fast gleich sind. In einzelnen Fällen kann ein gespro- chenes Wort auf achtfache Weise geschrie- ben werden. Die wissenschaftliche Verein- fachung der Sprache ist bereits eine ungeheuer verantwortungsvolle Aufgabe, die an den geistigen Grundlagen der chinesi- schen Kultur rührt und die gesellschaftliche Struktur erschüttert. Hier bereits wird die politische Revolution zugunsten der breiten Massen des Volkes, die von der klassen- mäßigen Gliederung der Vergangenheit fort- führt, als Voraussetzung der Külturaufgabe deutlich. Eine nächste Aufgabe ist die Verein- fachung der Schreibweise der einzelnen Charaktere. Der Pinsel, der in die Tusche getaucht ist, muß oft bis zu fünfzehn Mal ansetzen, um ein einziges Zeichen festzuhal- ten. In einer vorläufigen Auswahl hat der Ausschuß etwa fünfhundert vereinfacht geschriebene Charaktere festgelegt, die den- noch keine Zweifel bei ihrer Bedeutung und Aussprache offen lassen. Zunächst ist vor- gesehen, daß die so entstehende(an der Vergangenheit gemessen primitive) Volks- sprache über die Volksbildungswege, Schule 2zuarbeiten. und Zeitung, weitgehende Verbreitung findet. Es versteht sich, daß hierzu nicht Jahre ausreichen, sondern Jahrzehnte, ja vielleicht Generationen notwendig sind. Erst in einem sehr viel späteren Zeit- raum kann daran gedacht werden, schritt- Weise zur Popularisierung von neuen Schriftzeichen überzugehen, die aus laut- lichen Bestandteilen Worte und Begriffe formen lassen. Für diejenigen Chinesen, denen der Pekinger Mandarin-Dialekt nicht geläufig ist, bedeutet dies die Erlernung einer neuen Sprache. Der revolutionäre Enthusiasmus beflügelt den Optimismus der Reformer, die es für möglich halten, auf solch weiten Umwegen zu einer Vereinheitlichung der Sprache und der Schrift bei endlicher Umgestaltung der Schreibweise nach den Grundsätzen phone- tischer Regeln zu gelangen. Die Frage der Bewahrung des kulturellen Erbes stellt sich bereits heute und zwingt zu behutsamem Vorgehen. Während die Klassiker als kon- tinuierliche Quelle der geistigen Leistung von Jahrtausenden dem Gebildeten sich auch heute noch erschließen. werden sie künftig nur noch denjenigen Auserwählten zugäng- lich sein. die sich der Mühe unterziehen, die ideographische Sprache zu beherrschen. Zu solchem Ziel zu gelangen wird größere Schwierigkeiten bereiten, als den Wissen- schaftlern des Abendlandes das Studium etwa des Griechischen oder Hebräischen. Der vorbereitende Ausschuß der Schrift- reform wünscht so vorzugehen, daß ein Bruch mit der Vergangenheit und eine Ver- schüttung des lebendigen Kulturerbes ver- mieden wird. 5 Der chinesischen Schuljugend sowie den Ausländern. die sich die chinesische Welt zu erschließen wünschen, wird es noch lange nicht erspart bleiben, sich mühselig in die Geheimnisse der klassischen chinesischen Mitteilungsart durch die Pinselschrift hinein- A. W. Just Drastische Strafen für Analphabeten Spanier, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken, verlieren Kinderbeilage/ Abendkurse in Betrieben Nun soll es also ernst werden mit dem Kampf gegen den Analphabetismus, den Spanien schon seit der Jahrhundertwende mit einem bisher nur provisorischen Erfolg führt. Im Staatsanzeiger wurde vor kurzem ein Dekret veröffentlicht, das drastische Maßnahmen gegen den Teil der Bevölkerung ankündigt, der des Lesens und Schreibens unkundig ist und keine Anstalten macht, diesen Mangel zu beheben. Die amtliche Statistik hat zwar errechnet, daß seit dem ersten Weltkrieg der Prozentsatz der An- alphabeten von über 50 auf knapp 16 Pro- zent der rund 28 Millionen Spanier zurück- gegangen ist. Aber gerade in diesem Fall kann man sich auf die Statistik noch weniger verlassen als in anderen Fällen. Es ist schwer, ja beinahe unmöglich, darüber zu entscheiden, welche Spanier zu den An- alphabeten zu zählen sind und welche nicht. Wo soll man die Grenze zwischen denen ziehen, die überhaupt keine Vorstellung von geschriebenen Worten haben, und den ande- ren, die immerhin über einige rudimentäre Kenntnisse auf diesem Gebiet verfügen? Das Ergebnis von 16 Prozent, zu dem die behördlichen Erhebungen gelangten, gibt also keine rechte Vorstellung vom Ernst des Problems, denn man wird dazu nicht die große Masse der Halbalphabeten rechnen müssen, die zwar nach dem Gehör Wort- bildungen zu Papier bringen können, aber sich dabei an keinerlei Regeln der Recht- schreibung, Grammatik, des Satzbaues, ja nichteinmal der Worttrennung halten. Damit Soll es jetzt anders werden. Das Regime hat in diesem Zusammenhang bemerkenswert energische Vorsätze. Alle land wirtschaftli- chen und industriellen Betriebe, deren Ar- beitnehmer zusammen mehr als 30 Kinder im schulpflichtigen Alter haben, müssen nach dem neuen Gesetz für den Nachwuchs der Betriebsangehörigen auf eigene Kosten Schulen einrichten, die der Aufsicht des Arbeits ministeriums unterstehen. Sofern ein Betrieb Arbeiter beschäftigt, die nicht lesen und schreiben können, ist er ver- pflichtet, Abendkurse zu veranstalten, die nicht eher eingestellt werden dürfen, bis alle Mitglieder der Betriebsgemeinschaft die erforderlichen Kenntnisse erworben haben. Besonders auf dem Lande soll die Ein- haltung dieser Vorschriften genau überwacht werden. Das Problem des Analphabetismus War in Spamien von jeher ein regionales Problem, das auch heute noch im Süden der Halbinsel weitaus akuter ist als in den nördlichen Provinzen. Während es in Nord- spanien Gegenden gibt, in denen die Frage praktisch zu bestehen aufgehört hat, werden in der andalusischen Provinz Huelva noch immer 44 Prozent Analphabeten ausgewie- sen. Am ungünstigsten ist das Bild in den großagrarischen Gebieten, das heißt vor al- lem in Andalusien. Estremadura und der Mancha, wo neben einer feudalistischen So- zialordnung auch die ungeheuren Entfer- nungen der extensiv bewirtschafteten Zo- nen die Kampagne gegen den Analphabetis- mus behindern. Auf den Latifundien der Granden besteht noch heute eine lebhafte Nachfrage nach Kinderarbeit, die sich vor allem in der Zeit der Ernten massiert. Das Interesse an dieser billigen Arbeitskraft steht in dauerndem Konflikt mit den Inter- essen der Schule die— soweit sie über- haupt vorhanden ist— in den kritischen Epochen des Jahres halb verwaist bleibt. Der zweite Großtanker der deutschen Handelsflotte, die 26 650 Tonnen, tragende„ESSO erwirken, waren in den letzten Tagen ver- Düsseldorf, ist von der ad Weser-Werft in Bremen an die Hausreederei der ESSO AG in 0 8 Be die Waried Tankschiff- Reederei, abgeliefert worden. Das Schiff fährt 17 Knoten. Gegen diese Zustände wendet sich der Staat, indem er neuerdings die Eltern mit empfimdlichen Strafen bedroht, wenn sie ihre EKirider nicht in den Unterricht schicken. Wo der Schulbesuch notorisch unregelmäßig ist, wird dem Vater die Hälfte der Kinderbeilage vom Lohn abgezogen. Fehlen die Kinder mehr als 20 Tage im Monat beim Unter- richt, so hat das Familienoberhaupt die Ein- behaltung der ganzen Kinderbeilage zu er- Warten. Dehnt sich aber das unentschuldigte Fernbleiben auf mehr als einen vollen Mo- nat aus, so büßt der Vater zwei Tage von seinem Jahresurlaub ein; außerdem muß er auf 25 Prozent der Sondergratifikationen ver- zichten, die in der Regel zwei Monatsein- kommen ausmachen. Sofern in einem Be- trieb Lehrlinge beschäftigt sind, die nicht lesen und schreiben können, muß der Un- ternehmer ihnen, wenn keine andere Unter- richtszeit vorhanden ist, drei Monate lang je eine Arbeitsstunde am Tag freigeben, da- mit sie an den von den Betrieben einzu- richtenden Sonderkursen teilnehmen können. Neueinstellungen von analphabetischen Ar- beitern dürfen nur provisorisch erfolgen. Erwirbt der neu Eingetretene mit Hilfe der Sonderkurse nicht im Laufe von zwei Jah- ren die erforderlichen Kenntnisse, so verliert er automatisch seinen Arbeitsplatz. Es handelt sich also um sehr einschnei- dende Verfügungen, die freilich nur dann Wirksam werden können, wenn sie so kom- promißlos durchgeführt werden, wie es offenbar in der Absicht des Gesetzgebers liegt. In der Praxis dürften aber die Dinge, Vor allem auf dem flachen Land, oft ganz anders aussehen. Wenn die Kampagne gegen den Analphabetismus wirklich mit einem durchschlagenden Erfolg enden soll, wird dem Regime nichts übrig bleiben als die Durchführung der strengen Vorschriften in jeder kleinen Provinzstadt und jedem Dorf durch Aufsichtsorgane zu überwachen, die nicht durch lokale Rücksichten und örtliche Freundschaften in ihrer Ueberwachungs- pflicht eingeengt sind. Das ist nicht wenig verlangt in einem Land, in dem die Rück- sicht auf persönliche Beziehungen bisher meist schwerer wog als die bestgemeinten Gesetze. H. Barth Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Heiter bis wolkig, anfangs noch örtlich Frühnebel. Nachmittags und abends Bildung von Wärme- gewittern, besonders im Bergland. Recht warm, zeitweise schwül. Tagestemperaturen 25 bis 28 Grad. Nächtlicher Temperaturrück- gang auf Frühwerte von 15 bis 17 Grad. Schwacher Wind aus wechselnden Richtun- gen. Uebersicht: Die sehr flache Druckvertei- lung besteht fort und läßt auch vorerst keine Aenderungen erwarten. Mit der Austrock- nung der bei uns lagernden Luft wird die Neigung zu Wärmegewittern langsam nach- lassen. Vorhetsdge- Karte für 4. 8-7 Unt 10¹8⁸ 12 2 8 N 8 5 1 17 2 — Pegelstand am 13. Juli Rhein: Maxau 545(3), Mannheim 413 (8), Worms 336(—13), Caub 302(8). Neckar: Plochingen 158(23), Gundels- heim 188(5), Mannheim 408(—9). Canaris-Straße Dortmund. Die Stadt Dortmund will jetzt eine Straße in Dortmund-Aplerbeck nach Admiral Canaris benennen. Canaris wurde ar 1. Januar 1887 in Dortmund- Aplerbeck geboren. Großfeuer Regensburg. Durch ein Großfeuer wurde in Abendsberg(Kreis Kehlheim) eine Kunst- blumenfabrik vollständig vernichtet, teilte die bayerische Landpolizei mit. Bei dem Brand, dessen Ursache bisher noch nicht fest- gestellt werden konnte, entstand ein Sach- schaden von etwa 250 000 DM. Personen ka- men bei dem Feuer nicht zu Schaden. Bahnschranke zwischen Lastzug Würzburg. Durch Seilriß fiel eine Bahn- Schranke auf der Strecke Würzburg- Aschaf- fenburg bei Erlabrunn(Kr. Würzburg) zwi- schen den Motorwagen und den Anhänger eines Lastzuges. Ein fahrplanmäßiger Ell güterzug, der nicht mehr rechtzeitig aufge- halten werden konnte, erfaßte den Anhänger und schleifte ihn etwa 150 Meter mit. Der Fahrer des mit Kies beladenen Lkws war rechtzeitig abgesprungen. Apotheker für Armee schon verpflichtet Kassel. Die Delegierten der Arbeitsge- meinschaft der Berufsvereinigungen Deut- scher Apotheker protestierten in einer Ent- schließung in Kassel dagegen, daß in der be- vorstehenden Sozialreform die öffentliche Krankenversicherung auf Kreise ausgedehnt werden soll,„die einer staatlichen und sozia- jen Fürsorge nicht bedürfen“. Hams Meyer vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft teilte mit, dag die von der neuen Wehrmacht be- nötigten 250 Apotheker bereits verpflichtet seien. An den Universitäten der Bundesrepu- blik und Westberlin gebe es rund dreitausend Pharmaziestudenten, von denen etwa jähr- lich tausend approbierten. Der Beruf sei je- doch nicht überbesetzt weil die Industrie viele Pharmazeuten aufnehme. An der Ta- gung nahmen auch 150 Apotheker aus der Sowjetzone teil. eee eee eee, Modernes Gesundheitswesen Schadet Aufregung? Nicht jeder Aerger und nicht jede Auf- regung machen krank. Gewiß können seelische Erregungen, denen wir in unserem Alltag immer wieder ausgesetzt sind, durch- aus unsere Widerstandskraft beeinträchtigen und zu Erkrankungen führen. Allzu leicht schlägt, wie wir wissen, Aerger auf den Magen und löst unter Umständen Gallen- koliken und Herzbeschwerden aus. Infolge andauernder Aufregungen entwickeln sich mitunter auch Kreislaufstörungen und Fie- berzustände, wobei es sich um das berühmte „Nervenfleber“ handelt. Seit die moderne Medizin jedoch diese Zusammenhänge zwischen seelischen Ein- flüssen und Krankheitsauslösung oder ver- schlimmerung sozusagen amtlich bestätigt hat, scheint die Zahl derer, die schon nach geringfügigsten Meinungsverschiedenheiten oder Stimmungsschwankungen glauben tod- krank und arbeitsunfähig zu werden, immer mehr anzuwachsen. Gedankenlos redet man den Satz, Aerger mache krank, nach und suggeriert sich dadurch geradezu in die Stimmung eines Kranken. Zuckt es irgend- wo im Körper, so ist damit schon das erste Leidenssymptom festgestellt und ein Grund gegeben, zum Arzt zu rennen und krank zu feiern. Wie steht es denn damit in Wirklich- keit? Gibt es überhaupt keine„Kerle“ mehr unter uns, sondern nur noch„nervös Ueber- lastete“? Ist unser allgemeiner Gesundheits- zustand wirklich so schlecht, daß wir uns nichts mehr zumuten können, sondern glau- ben, die Arbeit nur noch mit Aufputsch- mitteln meistern zu können? Sind wir 80 schwächlich geworden, daß wir ohne„Kräf- tigungspräparate“, ohne Schlafmittel und ohne Tabletten und Pillen für jedes Ach und Weh nicht mehr auszukommen meinen? Dies wäre fürwahr ein armseliges Einge- ständnis. Wir sind gesünder, als wir es oft wahr- haben wollen, in uns steckt viel mehr Kraft, viel mehr Schwung und Ausdauer, als wir ahnen. Wir sollten nur nicht so oft von Krankheiten sprechen. Und schon gar nicht von„krankmachenden“ Aufregungen. Wir müssen mehr Selbstvertrauen in uns und unsere Kräfte setzen. Widerstände und Schwierigkeiten stählen unsere Tatkraft. Wer im Leben Erfolg haben will, muß dafür auch einige Aufregungen in Kauf nehmen. Das ist nun einmal so in der Welt. Wer immer nur jammert und klagt, sich durch jeden Aerger aus der Bahn werfen läßt und nur noch als Hypochonder mit Tabletten und Kräftigungspillen in der Tasche herum- läuft, der wird es nie im Leben zu etwas bringen. Ob wir darüber nicht etwas mehr nachdenken sollten? Sehvermögen Zwischen Sehvermögen und Leistungs- fähigkeit(Arbeitserfolg) in der Industrie- arbeit besteht ein unmittelbarer Zusammen- hang. Nach Untersuchungen von Dr. B. Fitz und G. Moll in der Zeitschrift„Werkstech- nik und Maschinenbau“ verfügten von mehr Als 3000 überprüften Arbeitern aus der Metall- und Textilindustrie schon in der Jugendgruppe(14—19 Jahre) 35 Prozent Nahsehen und 45 Prozent beim Weitsehen nicht über die normale Sehschärfe. Mit zu- nehmendem Alter nimmt die Sehfähigkeit ab, so daß in der Altersgruppe über 40 Jahre nur 31 Prozent auf die Weitsehentfernung von 8 Meter und 27 Prozent auf die Nah- schentfernung von 33 Zentimeter als noꝝ- malsichtig gelten konnten. Mit einer guten Arbeitsplatzbeleuchtung ist es also allein nicht getan. Augen untersuchungen in regel- mäßigen Zeitabständen dürften dazu bei- tragen, Unfallgefahren und Ausschuß zu mindern, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und den Arbeitern gleichbleibende Lohn- höhe zu sichern. Gesundheits physiker In den USA bildet sich zur Zeit ein neuer Berufsstand heraus, der des sogenannten Gesundheitsphysikers. Es handelt sich hier um Spezialisten, die insbesondere Fragen des Atomschutzes bzw. des Isotopenschutzes in der Industrie zu begutachten haben, bei- spielsweise Desinfektionen, Schutzkleidung vor Isotopen usw. Außerdem gibt es weiter- hin in USA die Gesundheitsingenieure. Ruhige Erholungsorte „Unser Haus liegt in lärmfreier, ruhiger Lage abseits vom Durchgangsverkehr.“ So und ähnlich heißt es heute schon in vielen Anzeigen und Werbeschriften. Man hat er- kannt, daß der erholungsbedürftige Städter, vor allem der Geistesarbeiter, in den Ferien nicht vom Regen in die Traufe kommen will. Er sucht Ruhe für seine Nerven und möchte ungestört vom Lärm der Lastwagen, Motorräder usw. einmal ausschlafen können. Er liebt auch keine Radioberieselung in je- dem Restaurant, am Strand, in Freibädern oder auf Berghütten. Ruhe ist heute dem Erholungssuchenden vielfach wichtiger ge- worden als gutes Essen, schöne Anlagen und gekachelte Bäder, so gern er natürlich alles zusammen haben möchte. Aber 70 Prozent aller chronischen Erkrankungen sind sehr wesentlich psychisch bedingt oder über- lagert. Und hierbei ist Ruhe der wichtigste Heilfaktor. Der Deutsche Arbeitsring für Lärmbe- kämpfung hat daher damit begonnen, ein Verzeichnis ruhiger Erholungsorte, Hotels und Pensionen aufzustellen, das später allen an ruhigen Ferien Interessierten sowie Aerzten und Reisebüros an die Hand ge- geben werden soll. Zahlreiche dieser Häuser werden voraussichtlich in den anerkannten deutschen Heilbädern und Kurorten liegen, sofern sich deren Gemeindeverwaltungen für eine ausreichende Lärmbekämpfung ein- setzen, sich die natürliche Lage günstig aus- wirkt und der Durchgangsverkehr einge- schränkt wird, viele andere werden aber in landschaftlich schönen und klimatisch geeig- neten Gegenden zu finden sein, die nicht ohne weiteres durch den Verkehr erschlos- sen werden können und sollen. Diese Orte und Häuser werden bald erkennen, daß es recht lukrativ sein kann, wenn man zu- gunsten der Urlaubsgäste wirksam den Lärm bekämpft. Es dürfte zu erwarten sein, daß bald auch die Forderung nach einer Liste ruhiger Hotels in den Städten erhoben wird, in denen vor allem die berufstätigen Durch- gangsreisenden wirklich schlafen können. Mit der Fertigstellung dieser Verzeichnisse ist jedoch nicht vor Ablauf eines Jahres zu rechnen. Erste-Hilfe-Ausbildung für Reiseleiter Nach Abschluß der diesjährigen Ferien- saison wird es zweckmäßig sein, gemeinsam mit den Reise- und Omnibusgesellschaften die Frage der Ausbildung in Erster Hilfe für Reiseleiter und einer entsprechenden Ausstattung der Reiseomnibusse zu er- örtern. In Betracht kommt hier nicht nur die Erste Hilfe bei Verletzungen, gegebenen- falls auch bei Verbrennungen, sondern ebenso bei akut auftretenden Erkrankun- gen, einschließlich der„Reisekrankheit“. Wichtig ist auch ein Hinweis für die Reise- teilnehmer, sich vor Auslandsreisen aus- reichend mit eventuell benötigten deut- schen Medikamenten einzudecken, da ent- sprechende Präparate im Ausland wegen der fehlenden Inhaltsangabe der deutschen Medikamente meist nur unter Schwierig- keiten beschafft werden können. Vier Liter AlKOhOI In der Bundesrepublik wurde nach Fest- stellung des IFO-Institutes im Jahre 1954 weniger Alkohol getrunken, und zwar 4,01 Liter Alkoholerzeugnisse(Bier, Spirituosen, Wein und Sekt) je Kopf gegenüber 5,03 Liter im Jahre 1938. Milchautomat In Kassel wurde der erste Milchautomat der Bundesrepublik aufgestellt. Gegen Ein- wurf von 20 Pf liefert der Automat elektrisch- automatisch einen Pappbecher mit gekühlter, frischer Milch. DDT in Nahrungsmitteln Auf einem amerikanischen Gesundheits- kongreß wurde nach Mitteilung der Ar- beitsgemeinschaft für Ernährungsfragen, Hannover, festgestellt, daß heute in den USA praktisch jedes in Restaurants und in Kantinen ausgegebene Frühstück, Mittag- und Abendessen DDT enthält. Besonders reich daran sind fettreiche oder in Fett gekochte Nahrungsmittel. Trotz der sehr intensiven Anwendung von DDT in Nord- amerika soll aber kein Grund zur Beun- ruhigung hinsichtlich gesundheitlicher Schä- digungen bestehen, da Versuche mit Frei- willigen ergeben haben, daß man monate ang ohne erkennbare Schäden DD zu sich nehmen kann. Die Versuchsmengen waren etwa 200mal größer als die üblicherweise mit der Nahrung aufgenommenen Durch- schnittsmenge an DDT. 1 1 3 5 5 5 ee e 535 1 ee eee 3 8 Selte 4 e 8 a e Donnerstag, 14. Juli 1955/ Nr. 188 Aus dem Polizeibericht: Drei Selbstmordversuche an einem Tag Auf der Frankenthaler Straße wurde verheirateter blutüberströmt ein junger Mann angetroffen, der sich mit dem Rasier- messer in Ober- und Unterarm geschnitten Hatte. Als er die Polizei bemerkte, flüchtete er in ein Kornfeld und wurde erst nach 20 Minuten langem Suchen in einem An- Wesen entdeckt und ins Krankenhaus ge- bracht.— In einem Weinlokal trank ein Gast Salzsäure, die er mit Sekt vermischt hatte. Er bekam große Schmerzen und wurde ins Krankenhaus gebracht.— In der Küche sei- ner Wohnung hatte ein Mann alle drei Gas- Hähne seines Herdes geöffnet. Sein Nach- bar, der den Gasgeruch wahrnahm, drang mit Gewalt in die Wohnung ein, wo er den Lebensmüden auf dem Boden liegend fand. Durch das schnelle Eingreifen wurden ernstere Folgen verhütet. 74 Fotoapparate gestohlen Nach einem Monat gelang es jetzt, den Einbrecher festzunehmen., der in der Nacht vom 11. auf 12. Juni mit Gewalt in ein Foto- geschäft in der Innenstadt eingebrochen und Aaraus 74 Fotoapparate im Wert von 4800 Mark gestohlen hatte. Er gab sogar noch Weitere Diebstähle zu, war aber zunächst noch nicht bereit. darüber nähere Angaben Zu machen. 5 5 Gefährliche Mädchen-Neugierde Aus Neugierde kam eine 14jährige Volks- schülerin aus Frankenthal nach Sandhofen und trieb sich in den Abendstunden vor der Colemen-Kaserne herum, wo sie von einer Polizeistreife aufgegriffen wurde. Sie habe sehen wollen, wie die anderen Mädchen mit Soldaten anbandeln, gab sie an. Das neu- Sierige Kind wurde von seiner Mutter in Mannheim wieder abgeholt. Bei der Einlieferung bereits tot Gegen 1.15 Uhr ereignete sich auf der Unteren Riedstrage ein tödlicher Verkehrs- unfall,. Ein 47 jähriger Mann vom Waldhof, der unter Alkcholeinwirkung stand und offenbar betrunken war. daß er nicht mehr gehen konnte, wurde auf der Fahrbahn von einem in Richtung Luzenberg fahrenden Per- sonenwagen angefahren und lebensgefähr- lich verletzt. Obwohl der Verletzte sofort in ein Krankenhaus gebracht wurde, war er bei seiner Einlieferung bereits tot.— Auf der Straßeneinmündung Friedrichsring—Collini- straße stieg ein amerikanischer Personen- wagen mit einem auf dem Friedrichsring in Richtung Kurpfalzbrücke fahrenden Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer erlitt eine Unterschenkelfraktur, eine Ge- hirnerschütteung und eine Kopfverletzung. Griff in die Ladenkasse Ein Lehrling, der in einem Geschäftshaus Auf der Blumenau arbeitete, konnte der Ver- suchung nicht widerstehen, aus der Laden- kasse einen 50-Mark-Schein zu stehlen. Er Versteckte ihn in der Badehose, die er am Körper trug. Man fand dort auch noch einen Zehn-Mark- Schein, so daß die Vermutung nahe liegt, daß auch dieses Geld gestoh- len ist. Beim Zeltbau gestürzt Auf dem Waldhof stürzte ein 56jähriger ann beim Aufbau eines Vereinszeltes aus Lier Meter Höhe ab und wurde mit inneren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.— Am Strandbad rutschte ein dreijähriges Kind 80 unglücklich aus, daß es mit dem Hinter- kopf auf den Betonstreifen flel und sich ernstlich verletzte. Der Brandherd im Rhenus-Lagerkhaus auf dem Hähepunkt: Die sechs Stockwerke des großen Gebdudes stehen in hellen Flammen. Auch im Siloteil, der xeine Fenster hat, brennt es. Werden die Mauern bersten? So lautete die bange Frage gegen 3 Uhr. Benzin- und Oeltankwagen standen in unmittelbarer Nähe auf den Gleisen Uinxes Bild, Vordergrund). Sie wurden von nächtlichen Heimkehrern und Zuschauern aus dem Gefahrenbereich geschoben. Später besorgte eine Rangierlokomotive diese Arbeit. Der gewaltige Umfang des Brandes veranlaßte Oberbürger meister Dr. Heimerich und Burgermeister Trumpfheller(neben ihnen ein Vertreter der Rhenus- Gesellschaft) noch in der Nacht an die Brandstätte zu eilen. Das rechte Bild zeigt die dem Hafen zugekehrte Rilclefront des Lagerhauses, wo von Feuerlöschbooten aus an der Brandbekämpfung ge- arbeitet wurde. Brandursache noch nicht geklärt— vermutlich Selbstentzündung: 7000 JIonnen Getreide wurden ein Raub der Flammen Rhenus- Speicher am Mühlauhafen brannte bis auf den Grund aus/ Schaden beträgt etwa vier Millionen Mark In dunklem, mit grauen Rauchschwaden vermischtem Rot glühte in der Nacht zum Mittwoch der Himmel über dem Mannheimer Hafen. Das große sechsgeschos- sige Lagerhaus der Rhenus am Mühlauhafen stand in Flammen. Sieben Stunden lang kämpften die Feuerwehren unermüdlich gegen den immer mehr um sich greifenden Brand. Das Lagerhaus Egentümer: Staatl. Hafenamt, Pächter: Rhenus) war nicht mehr zu retten. 7000 Tonnen Brotgetreide im Wert von etwa 2,8 Mil- lionen Mark wurden ein Raub der Flammen. 6000 Tonnen davon waren aus der sogenannten Bundesreserve eingelagert. Der Wert des Gebäudes, das bis ins Erd- geschoß ausbrannte, muß mit mindestens einer Million Mark veranschlagt werden. — Dieser Brand war— abgesehen von Bränden nach Fliegerangriffen— der größte im Mannheimer Hafen seit dem Lagerhaus der Oelfabriken aus. Eine Viertelstunde nach Mitternacht wurde Feueralarm gegeben. Die Löschzüge rasten durch die stillen Straßen der Stadt, die blauen Scheinwerfer blinkten: Sirenen Waren überflüssig. Nur wenig Leute waren auf dem Heimweg, sie sammelten sich zu kleinen Gruppen auf der Kurpfalz-, auf der Jungbuschbrücke und am Neckarufer und sahen nach dem rötlichen Schein, der immer heller und größer in den Himmel hinein- wuchs. Am nördlichen Ende des langen sechs- geschossigen Rhenus-Speichers, dort wo kensterlose Wände die Silokammern um- schließen, lag der ursprüngliche Brandherd. Zunächst waren es nur das Dachgebälk und Stadtverwaltung beantwortet„Offene Anfrage“: Schließung eines weiteren Bunkers in Kürze Zahl der Bunkerbewohner wurde von 1800 auf 760 verringert Zu der Offenen Anfrage von 49 Bewoh- nern des Ochsenpferch-Bunkers, die der „MM“ am Freitag, 8. Juli, veröffentlichte, nimmt die Stadtverwaltung Mannheim— Referat III— wie folgt Stellung: „Es darf wohl als bekannt vorausgesetzt Werden, daß die Stadt Mannheim die erste roßstadt war, die durch Erstellung von 61 Wohnungen für die in den Bunkern wohnenden Familien im vergangenen Jahr die Lösung des bedrückenden Bunkerpro- plems aus eigener Initiative in Angriff ge- ommen hat. Im Zuge dieser Aktion ver- ringerte sich die Zahl der Bunkerbewohner von rund 1800 auf rund 760 Personen. Von den damals bestehenden zwölf Mannheimer Wohnbunkern konnten bisher fünf geschlos- sen werden. Die Schließung eines weiteren Bunkers steht jetzt unmittelbar bevor. Zur schrittweisen Leerung der Bunker hat die Verhinderung unberechtigter Einzüge durch entsprechende Ueberwachung wesentlich beigetragen. Neueinweisungen in die Bunker sind grundsätzlich untersagt. Der von den Ein- sendern erwähnte Fall der Einweisung eines kinderlosen Ehepaares in den Ochsen- Wohin gehen wir? Donnerstag. 14. Juli Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr: „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“; Mu- Sensaa! 20.00 bis 22.15 Uhr:„Catulli carmina“, „Carmina burana“(für die Theatergemeinde). Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- platten-Konzert. Filme: Planken:„Verdi“; Alster:„Träume rei“; 20.30 Uhr:„Hamlet“(Arbeitskreis Film und Jugend); Capitol:„Gauner und Gangster“; Palast:„Die Piraten von Monterey“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Hafenstadt“; Alhambra:„Vatertag“; Universum:„Marianne“; Kamera:„Unter den Lichtern von Paris“; Kurbel:„Königin der Berge“. pferchbunker ist ein Ausnahmefall. Der Ehemann wohnte schon vor seiner Verehe- lichung in einem Männerbunker und nahm nach der Eheschließunng seine Frau ohne Genehmigung in seine Bunkerzelle auf. Da dies nicht geduldet werden konnte, wurde die Frau aus dem Männerbunker aũsgewie- sen. Sie hatte jedoch ihre frühere Unter- kunft bereits aufgegeben, so daß unter die- sen Umständen nichts anderes übrig blieb, Als das Ehepaar in den Ochsenpferchbunker einzuweisen. In diesem Bunker wohnen noch elf Ehepaare, die 2z. T. erst nach Fer- tigstellung der 261 Wohnungen geheiratet haben. Die Stadtverwaltung hofft, auch sie im Rahmen eines Bauprogramms für Ob- dachlose anderweitig unterbringen zu kön- nen. Ebenfalls ist die Stadtverwaltung um die anderweitige Unterbringung der weni- gen noch in den Bunkern wohnenden Hoch- betagten bemüht. Im Ochsenpferchbunker hat jede Zelle Stromanschluß und eigenen Zähler. Wenn die Einsender behaupten, der größte Teil der Bunkerbewohner(angeblich 90%) habe keinen Strom zum Kochen und Leuchten, So entspricht dies nicht den Tatsachen. Nach Mitteilung der Stadtwerke sind gegenwärtig in diesem Bunker von 152 Stromanschlüssen 35 gesperrt, weil die Stromrechnungen nicht bezahlt wurden. N Bekanntlich gewährt das Wohlfahrtsamt im Falle der Bedürftigkeit eine finanzielle Beihilfe zur Begleichung der Stromrech- nungen. Der Bitte der Einsender, die Miet- und Stromgebühren nach einer Pauschale zu berechnen, kann nicht entsprochen wer- den. Eine Pauschale wird nur in den Bun- kern erhoben, in denen keine Zähler vor- handen sind; dabei werden aber die Bun- kerbewohner benachteiligt, die wenig Strom verbrauchen.“ 15. November 1927. Damals brannte ein Wenige Fenster des Obergeschosses, aus denen die Flammen prasselnd und knisternd herausschlugen, Aber der Wind trieb sie vor sich her. Sie fragen sich am Dach entlang, in dle unteren Stockwerke und loderten dann Wild in den Himmel hinauf, zeitweise in der doppelten Höhe des Lagerspeichers.— Alle verfügbaren Kräfte der Feuerwehr waren angefahren. Aus Ludwigshafen war Hilfe gekommen und im Hafen lagen drei Feuer- ljöschboote die ihre Wasserkaskaden gegen die Fassade schleuderten. Auf dem Gleis- gewirr vor dem Lagerhaus standen Treib- stofftankwagen. Leute aus der Nachbar- schaft. Heimkehrer aus einer Kino-Spät- vorstellung und Bahnbeamte schoben sie mit vereinten Kräften aus der Gefahrenzone bis schließlich eine Rangierlokomotive eintraf unck ihnen diese Arbeit abnahm. Ein faszinierendes Bild: Aus fast allen 120 Fenstern der langen Speicherfront glüht der Feuerschein. Immer wieder fliegen Fun- kenwolken, vom Wind getrieben, aus dem Dach und regnen auf die Gleise. Als der Elevatorturm Feuer fängt und krachend in sich zusammenstürzt, schießen wie Feuer- Werks-Sternenregen ganze Garben von grün- blauen Leuchtkugeln heraus. Auf der Hafen- seite sehen die sprühenden Wassergarben der Feuerlöschboote aus wie angestrahlte Leuchtfontänen. Flimmernd spiegelt der Feuerschein im schwarzen Hafenwasser und in den vielen hundert Fenstern der gegen- überliegenden Lagerhäuser. Die kleinen Menschen stehen dabei und können nicht mehr viel tun, denken an all das Brot, das aus diesem Getreide hätte ge- backen werden können, bewundern die ver- bissen arbeitenden Feuerwehrleute, die mit fünf bis sieben Rohren an der Vorderfront durch die Fensteröffnungen zielen und die Fassaden kühlen. Mit einem Schlauch an der Spitze einer ausgefahrenen Feuerleiter rük- ken sie dem Brand von oben zu Leib. Sie stehen in Schutzkleidung und Helmen stun- denlang in der beinahe unerträglichen Hitze. Niemand weiß. ob die Mauern unter dem Druck des Feuers nicht auseinanderstürzen. Mit einem Scheinwerfer werden sie stän- dig nach Rissen abgesucht. Branddirektor Dr. Magnus ist überall. Polizeidirektor Glunk leitet die Absper- rungsmaßnahmen der Polizei. Im Laufe der Nacht treffen auch Oberbürgermeister Dr. Heimerich, Bürgermeister Jakob Trumpfhel- ler und Erster Staatsanwalt Müller ein und beobachten mit sorgenvollen Minen das Zer- störungswerk, dem ein kurz vor der Jahr- hundertwende gebauter Speicher zum Opfer fällt, der sogar den letzten Weltkrieg ohne Schäden gut überstanden hat. Die Feuerwehr war gestern den ganzen Tag über noch mit dem Löschen der letzten Brandnester und ersten Aufräumungsarbei- ten beschäftigt. Auf der Hafenseite hatte man gleich zu Beginn des Brandes die Silos geöffnet und den Inhalt herausfliegen las- sen. Inwieweit Reste des Getreides noch zu verwenden sind. steht noch nicht fest. Auch die Brandursache— es wird Selbstentzün- dung angenommen— dürfte sich nach Ver- nichtung aller Anhaltspunkte kaum noch klären lassen. Wie wir erfahren, wurde das Feuer etwa gleichzeitig von der Anilin her, von wo aus die Ludwigshafener Feuerwehr benachrichtigt wurde, und einem Heizer der Rhenus, der die Trockenanlage überwachte, entdeckt. Dieser Heizer hatte jedoch keinen Zugang zu einem Telefon; im Hafengebiet gibt es keinen Feuermelder, so daß er bis zur nächsten Gastwirtschaft rennen mußte und kostbare Minuten vergingen, in denen sich das Feuer rasch ausbreitete, bis er Alarm schlagen konnte. Mac Barchet Waldspielplatz beim Karlstern geplant Kindlicher Tatendrang soll sich austoben können Mütter der Innenstadt mögen manchmal alis ferner Sicht die„Stadtrandmütter“ be- neiden, deren Kinder auf verkehrsstillen Straßen, auf Oedland und im nahen Wald spielen und toben können. In Wirklichkeit aber bewegen sich auch hier die Kinder- spiele vielfach zwischen Gefährdung und Verboten, zwischen rasenden Motorrädern und den forstgrünen Ermahnungen, denn auch bei wilden Indianerspielen werden die Kulturen zertrampelt, die Bäumchen der Schonungen geknickt, und die lebenden Ehrung wanderfreudiger Mannheimer Nächste Hauptversammlung des Odenwaldklubs in Schriesheim Mit über 720 Mitgliedern hat Mannheim die stärkste der 116 Ortsgruppen des Oden- wWaldklubs. Bei der 68. Hauptversammlung in Groß-Umstadt war Mannheim wegen der großen Entfernung nur mit 60 Mitgliedern vertreten; aber das wird im nächsten Jahre anders sein, denn 1956 soll die Hauptver- sammlung des Gesamt-Odenvraldklubs in Schriesheim stattfinden, Da Groß-Umstadt gleichzeitig sein 1200 jähriges Orts jubiläum feierte, war der Tag für die Odenwald klübler ein besonderes Erlebnis; weit über 3000 Wanderer dürften an dem großen Fest- Zug teilgenommen haben.— Der Hauptaus- schuß wurde in seinen leitenden Stellen auf drei Jahre wiedergewählt; auch der Vorsit- zende der Mannheimer Ortsgruppe, Her- mann Hügin, bleibt als Vertreter der badi- schen Ortsgruppen im Hauptausschuß. Von der Ortsgruppe Mannheim wurden mit dem silbernen Ehrenzeichen für treue Klubarbeit Paul Hermann und Heinrich Hockenberger ausgezeichnet. Für fünfzigjährige Mitglied- schaft verlieh der Hauptausschuß das gol- dene Ehrenzeichen an Kaufmann Friedrich Gläser, Baurat a. D. Adam Enders und Kauf- mann Otto Schiefer. Zum Hauptjugendwart des Gesamtvereins wurde Wolf Höchtl, Mannheim, gewählt. In herkömmlicher Weise findet die Jubilar- und Wanderer- Ehrung der Ortsgruppe Mannheim am 24. Juli auf der Mannheimer Hütte in Nek- karsteinach statt. 5 el. — Bilder: Steiger Arbeitskreis„Film und Jugend“ bringt heute„Hamlet“ „Hamlet“: in seiner düstersten Lebens- periode hat ihn Shakespeares geschaffen- einen Typ und mehr: Eine jener Gestalten, die ihr Geheimnis vor dem leidenschaftlich fragenden, abendländischen Geist bis heute behielten. In der klassischen englischen Auffassung vom„kühnen Hamlet“ weht der große Atem mittelalterlicher Turnierplätze. Mit seiner außerordentlichen Verfilmung hat sich Laurence Oliver dieser klassischen Auffassung angeschlossen. Diesen wertvollen Film führt der Arbeitskreis„Film und Ju- gend“ am Donnerstag, 20.30 Uhr, seinem Publikum im„Alster“ vor.— Ebenfalls großen Anklang sollte am Donnerstag, dem 28. Juli,„A young Man with a Horn“, die Verfilmung des Lebensweges eines berühm- ten Jazztrompeters, finden. Ierminkalender Der Vertriebenen-Ausschuß der CDU hält am 14. Juli, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge in N 5, 2, ab. Arbeiterwohlfahrt, Ortsausschuß Mannheim: 14. Juli, 17 bis 19 Uhr, Renzstr. 11-13, Sprech- stunde für Jugendliche(Stadtrat Esser).— Am gleichen Tag, 19.30 Uhr, Jugendwohnheim, Schnickenloch, Besprechung für Helfer der Er- holungsfürsorge.— 15. Juli, 18 bis 20 Uhr, Renzstraße 11-13, heilpädagogische Beratungs- stunde(Frau A. Kantzke). Sprechstunden der SPD: 15. Juli, Volkshaus Neckarau, 18.30 bis 19.30 Uhr: MdL Walter Krause, Stadträtin Hilde Baumann, Rudi Tron (Arbeiterwohlfahrt). Memellandgruppe Mannheim: 16. Juli, 20.00 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße, Zu- sammenkunft. Wir gratulieren! Georg Kramm, Mhm.-Feu- denheim, Andreas-Hofer-Straße 36, wird siebzig Jahre alt.— Emil Fahrbach, Mannheim, Alp- hornstraße 18, vollendet das 74. Lebensjahr. 2 „Kletterbäume“ können nie mehr gerade wachsen. N Beim Karlstern zwischen Sandhofer Allee und Neuer Poststraße soll nun ein Spielplatz ö errichtet werden, der viele der kleinen Wald- 0 streuer anlocken wird. Die Planung liegt in Händen des Gartenbauamtes. Ungefährdet und ohne selbst Schaden anrichten zu kön- nen, sollen sie sich hier in gesunder Wald- luft austoben können; was kindlicher Taten: drang benötigt, wird hier geboten sein. In seiner Ausführung wird sich der Spielplatz mit seinen massigen Holzspielgeräten har- monisch der Umgebung anpassen. Der Sand- kasten wird mit Baumstämmen eingefaßt, ein aàabgesägter Baumstamm stellt einen Spieltisch dar. Großen Spaß wird ein Klet- terturm machen, aus senkrecht eingeramm- ten verschiedenen hohen Stämmen, auf denen man trittweise von einem zum andern steigt. Es werden nicht Schaukeln, Klettergerüst, Kletterbaum und ein grimmiges Fabeltier fehlen. Den„Höhepunkt“ aber wird ein Wachturm darstellen, der mit seitlichen Lei- tern erklommen wird. Von der Sitzbank sei- ner Plattform aus können alle, die sich müde gespielt haben, die anstrengenden Kunststücke der Spielkameraden begut- achten. 5 Der Platz soll abends abgesperrt werden, damit er vor Halbwüchsigen gesichert bleibt, auf deren Konto auch beim Robinsonplatz die meisten Beschädigungen kommen. Ein ähnlicher Spielplatz ist für den Rheinauer Wald vorgesehen auf einem Sandhügel des Hallenbuckels nahe dem Wasserwerk. alk — Sogar viele Nervöse, Herz-, Magen-, Leber-, Galle- und Sodbrennen- Empfindliche vertragen: K AfFEk im Reformgeschöf- oder bel ihrem Kufmonn 1. vperm keine Arbe kann eine rück, Stadt eine frühe hörte stam! gesch Teile Suso Fr Sonn Insel tet. P eigne auf d ape! Wöhn Himsn Freib einen Minu mach die B aufge von entw Kuro des! mer lich, Unte auf zurüt des weist wald see f gute sich An recht suche wird tions lich gart. Fuad Tage tige besu der Nige eintr eine! und Nr. 156 hyte ge- iger end“ ebens. ken— stalten, naftlich heute lischen cht der plätze. mung age 1 ö sischen tvollen nd Ju- seinem denfalls g, dem n“, die erühm- hält de für Btlinge nheim: Sprech- — Am mheim, ler Er- 0 Uhr, atungs- IK Sshaus Walter i Tron li, 20.00 e, Zu- n.-Feu- siebzig a, Alp- ahr. it gerade Allee elplatz Wald- jegt in ährdet u kön- Wald- Taten- ein. In elplatz 1 har- Sand- gefaßt, einen Klet⸗ ramm- denen steigt. gerüst, peltier d ein Nn Lei- k sei- e sich genden begut- erden, bleibt, nplati Ein inauer el des ak Nr. 158/ Donnerstag, 14. Juli 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite eee UMS CHAU IN BAD EN-WOURTTEMB ERG Schweres Unwetter Hechingen. Ueber den Gemeinden Ran- gendingen, Grosselfingen und Weilheim im Kreis Hechingen entlud sich ein Unwetter, das katastrophale Ueberschwemmungen zur Folge hatte. In Rangendingen schossen die Fluten über einen Hochwasserrückhalte- damm hinweg und überschwemmten alle Straßenzüge im Talbereich. Das Wasser hatte solche Gewalt, daß es eiserne Stege abrig und wie Spielzeug stromabwärts trug. Viele Keller und Ställe wurden überflutet. In einigen Häusern drangen die Wasser in die Wohnungen ein. Nur mit Mühe gelang es, Kinder und das Vieh zu retten. Holz- Stölle, land wirtschaftliche Geräte und Fahr- zeuge wurden weggeschwemmt. Viele Stra- zen mußten für den Verkehr gesperrt wer- den. In Grosselfingen wurde durch Hagel- schlag ein 70- bis 100prozentiger Entescha- den verursacht. Das Land war stundenlang nach dem Unwetter noch weiß wie im Win- ter. In Grosselfingen und Weilheim stieg das Hochwasser so rasch, daß man Mühe hatte, das Vieh zu bergen. Kleinvieh und sogar Schweine wurden von den Fluten mit- gerissen, an einigen Häusern die Außen- wände eingedrückt. In Grosselfingen wur- den in den Ortsstraßen— insbesondere beim Rathaus Wassertiefen von vier Metern gemessen. Die Gesamtschäden sind noch nicht zu übersehen. Feuerwehr. Polizei und Einwohner stehen noch in Abwehr- bereitschaft. Ausgrabungen erfolglos Um. Nachforschungen über das in Ulm vermutete Grab des heiligen Suso haben zu keinem Erfolg geführt, wie die mit den Arbeiten beauftragte Museumsleitung be- kanntgab. Die Untersuchungen gingen auf eine Bitte des Bischofs von Rottenburg zu- rück, der sich mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung gewandt hatte. Es wurde eine alte Mauer entdeckt, die wahrscheinlich früher zum Reflektorium eines Klosters ge- hörte. Sie dürfte aus dem 14. Jahrhundert stammen. Außerdem wurden Reste des Erd- geschosses des früheren Klosters entdeckt. Teile eines Kreuzganges, in dem das Grab Susos in erster Linie vermutet wurde, sind noch nicht gefunden worden. Fraunhofer-Institut auf Capri Freiburg. Das Fraunhofer-Institut für Sonnen forschung in Freiburg hat auf der Insel Capri ein Filial- Observatorium errich- tet. Für die direkte Beobachtung der Sonne eignet sich der Standort der neuen Filiale auf der italienischen Insel im Golf von Ne- apel besonders gut. weil es dort im Jahr ge- wöhnlich mehr als 300 Tage mit wolkenlosem Himmel gibt. Die neue Zweigstation des Freiburger Fraunhofer-Instituts wurde mit einem Gerät ausgerüstet, mit dem man jede Minute eine Filmaufnahme von der Sonne machen kann. Mit einem andern Gerät sollen die Magnetfelder der Sonne kartographisch aufgenommen werden. Beide Geräte wurden von den Fachleuten des Freiburger Instituts entwickelt und hergestellt. Viel Ausländer, wenig Deutsche Freiburg. In den rund 200 Fremden- und Kurorten des südlichen Schwarzwaldes und des Bodenseegebietes ist es in diesem Som- mer seit Jahren zum erstenmal wieder mög- ich, ohne größere Schwierigkeiten eine Unterkunft zu bekommen. Das ist vor allem auf das starke Ansteigen der Auslandsreisen zurückzuführen. Nach den Feststellungen des Badischen Fremdenverkehrsverbandes weisen aber die Hotelbetriebe im Schwarz- wald und die Bade- und Kurorte am Boden- see in diesem Sommer im allgemeinen eine gute Frequenz auf. Besonders günstig hat sich der Ausländerreiseverkehr entwickelt. An verschiedenen Plätzen wird damit ge- rechnet, daß die Zahl der ausländischen Be- sucher in diesem Jahr erheblich größer sein wird als im Vorjahr. Ausländischer Ministerbesuch Stuttgart. Der türkische Minister für na- tionale Erziehung. Vardimici, weilte kürz- lich als Gast der Landesregierung in Stutt- gart. Am Mittwoch traf der Kabinettchef des Erziehungs ministeriums von Libanon, Fuad Rida, in Stuttgart ein. er wird einige Tage als Gast des Kultusministeriums wich- tige Erziehungseinrichtungen des Landes besuchen. am kommenden Samstag wird der Verkehrs- und Luftfahrtminister von Nigeria, Mr. K. O. Mbadiwe in Heidelberg eintreffen. Der Minister befindet sich auf einer Europareise zum Studium des Post- und Telegrafenwesens. Hauptaufgabe: Weiterentwicklung modernster Motoren Raketenforscher Dr. Sänger sprach Über die Arbeit des Forschungsinstituts für Physik der Strahlantriebe Stuttgart. Der Leiter des Forschungs- instituts für Physik der Strahlantriebe in Stuttgart- Echterdingen, der deutsche Ra- ketenforscher Dr. Ing. Eugen Sänger, be- zeichnete die Weiterentwicklung modernster Düsenmotore ohne bewegliche Teile, die sogenannten apparativen Strahltriebwerke, als Hauptaufgabe seines Instituts. Sänger, der auf einer Mitglieder versammlung des als Verein eingetragenen Forschungsinsti- tuts sprach, sagte, die Entwicklung der Antriebsmittel für besonders rasche Flug- körper laufe immer eindeutiger auf die reinen Stautriebwerke, die überhaupt erst bei Geschwindigkeiten nahe der Schall- grenze benutzbar seien, und auf die Flüssig- keitsraketen hinaus, sogar für die zunächst noch theoretische Entwicklung der soge- nannten Photonen-Rakete, die— so phan- tastisch es auch klingen mag— durch den Druck des Lichtes angetrieben wird, gebe es in der amerikanischen Industrie ernsthafte Interessenten, die solche Grundlagenfor- schungen mit harten Dollars bezahlten. Sein Institut sei beauftragt worden, über die Möglichkeiten von Experimenten zur Erfor- schung dieses Antriebsprinzips Vorschläge auszuarbeiten. Im Auftrag des Bundesverkehrsministe- riums beschäftigt sich das Institut zur Zeit mit der Entwicklung der Heiß wasserraketen als Starthilfe für Großflugzeuge mit Strahl- triebwerken, für die die Brennstoffkosten für den Start einer solchen Maschine bis auf den 1000. Teil der bisher aufgewendeten Beträge gesenkt werden sollen. Eine Feierstunde für das badische Land Jahresversammlung des Landesvereins„Badische Heimat“ in Karlsruhe Karlsruhe. Zu einer Feierstunde für die badische Landschaft und seine Bevölkerung und für den badischen Dichter Johann Peter Hebel machte der Landesverein Badische Heimat E. V. die diesjährige Landesver- sammlung in Karlsruhe. Der stellvertre- tende Minister präsident Dr. Veit, der dazu die Grüße der badisch-württembergischen Landesregierung überbrachte und zugleich deren Wünsche für eine erfolgreiche Arbeit des Landesvereins, sagte zu den Versam- melten:„Sie haben sich eine Aufgabe gesetzt, die zu den edelsten gehört, die sich Menschen stellen können: die Pflege der Heimat, die vergleichbar ist mit der Liebe zur eigenen Mutter. Lassen wir dies Hei- matgefühl nicht sterben in dem Vermas- sungstreiben unserer Zeit!“ Der erste Vorsitzende der Badischen Heimat, der Freiburger Professor Dr. Schwarzweber, gedachte des Todes von Pro- fessor Hellpach, der seit den zwanziger Jahren Ehrenmitglied der Badischen Hei- mat war. Mit Befriedigung stellte er fest, daß im verflossenen Geschäftsjahr 362 neue Mitglieder, darunter viele Jugendliche auf- genommen wurden, so daß die Mitglieder- zahl heute 6754 beträgt. Prof Schwarz- weber rechnete mit den vermassenden Ein- klüssen von Technik, Verkehr und Wirt- schaft ab. Er erinnerte an die Wutachschlucht, an die Energieprojekte am Hochrhein, an den Rheinseitenkanal und eine Reihe an- derer wirtschaftlicher und technischer Unter- nehmen, die dem Heimat- und Land- schaftsschutz zuwiderlaufen und die natür- lichen Lebensbedingungen zerstören. Der künstlerische Teil der Landesver- sammlung war eine Huldigung für Johann Peter Hebel, den Hermann Burte und der Liedkomponist Franz Philipp bestritten. Die diesjährige Landes versammlung der Badischen Heimat wurde mit dem Besuch der Türkenlouis-Ausstellung in der Karls- ruher Orangerie eingeleitet. Danach fand im kleinen Saal der Stadthalle ein Heimat- abend statt. Im Laufe der Veranstaltung berichtete der Direktor des Landesdenk- malamtes, Dr. Lacroix, über die Denkmals- pflege. An Hand von Lichtbildern zeigte er das Bemühen, altes, wertvolles Kulturgut zu erhalten oder wiederherzustellen. Als Beispiele nannte er die Mannheimer Jesuiten- kirche, das Heidelberger Schloß, das Bruch- saler Schloß und die Stephanskirche in Karlsruhe. Für die Entwicklung dieser Heiß wasser- raketen hat das Institut erstmals auch mit praktischen Experimenten begonnen. Der Versuchsstand allerdings hat nicht mehr als 500 Mark gekostet und die Geräte sind aus Altmetall zusammengeschweißt worden. Wie Dr. Sänger mitteilte wurde ihm von staat- licher Seite zugesagt, daß das Institut noch im Laufe dieses Jahres im Rahmen der Technischen Hochschule Laboratorien erhal- ten und Dr. Sänger selbst einen Lehrstuhl für Strahlenantrieb einnehmen soll. Aller- dings soll er weiter in Personalunion den eingetragenen Verein des Forschungsansti- tuts weiterleiten, dessen Kuratorium neben anderen Wissenschaftlern hauptsächlich Per- sönlichkeiten der ehemaligen deutschen Luftfahrtindustrie und sonstige am Düsen- antrieb interessierte Firmen angehören. Dr. Sänger meinte abschließend, daß sich die Zwangsverpflichtung deutscher Wissen- schaftler ins Ausland nach Kriegsende nach- träglich als eine wertvolle Epoche der Fühlungnahme mit der Wissenschaft und Forschung des Auslandes herausgestellt habe. An der Tagung am Dienstag nahm als Gast der Direktor des französischen Flug- zeugwerkes teil, an dem Dr. Sänger nach Kriegsende als dienstverpflichteter Wissen- schaftler tätig war. Rund ein Drittel der 250 000 Mark, die dem Institut seit seiner Gründung im August vergangenen Jahres zur Verfügung standen, stammt aus For- schungsaufträgen ausländischer Firmen. Als Nachfolger von Professor Schütte ist Dr. Eugen Sänger dieser Tage zum ersten Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Weltraumforschung gewählt worden. Dr. Sänger war von 1950 bis 1952 Präsident der damals neu gegründeten Internationalen Astronautischen Föderation. Wie bekannt wurde, wird der 6. Internationale Astronau- tische Kongreß vom 31. Juli bis 6. August in Kopenhagen stattfinden. Odenwaldwanderer in Groß-Umstadt Jahres versammlung des Odenwaldklubs/ Schriesheim nächster Tagungsort Groß-Umstadt. 4000 Wanderfreunde und -kreundinnen aus dem Odenwaldklub trafen sich am Wochenende in dem hessischen Städtchen Groß-Umstadt, das soeben seine offizielle 1200-Jahrfeier hinter sich gebracht hatte. Im Mittelpunkt dieses Treffens stan- den die 68. Hauptversammlung des Oden- waldklubs und ein großangelegter Festzug, der von Feuerwehr-Blechmusik bis zu histo- rischen Reminiszenzen und Trachtengruppen den weiten Bogen heimatlichen Brauchtums spannte und eine farbenprächtige Huldigung an die Wanderer darstellte. Jüngste„Pipeline“ Deutschlands in Betrieb Senkungsschäden gaben Anlaß zum Rheinfelden. Nach einer Bauzeit von rund neun Monaten wurde am Hochrhein eine neue unterirdische Soleleitung in Betrieb ge- nommen. Die jüngste„Pipeline“ Deutschlands mit einer Länge von 49 Kilometern transpor- tiert die bei Rheinheim im Bezirk Waldshut gewonnenen Solelösung nach Rheinfelden, Wo sie von der dortigen chemischen Industrie verarbeitet wird. Der Bau der„Pipeline“ war notwendig geworden, nachdem der jahr- zehntelange Abbau der Salzvorkommen im Raume von Rheinfelden zu nicht unbedenk- lichen Senkungsschäden von dieser Stadt ge- führt hatte. Man war gezwungen., nach neuen Salzvorkommen zu suchen, die schließlich im Gebiet von Waldshut gefunden wurden. Der Bau der Soleleitung ergab sich aus Renta- bilitätsgründen, denn der Transport der Sole von den neu erschlossenen Salz vorkommen Aus der 70 000 Eheschließungen Wiesbaden. Im ersten Vierteljahr 1955 sind im Bundesgebiet 69976 Ehen geschlos- sen worden. In Westberlin waren es 3182. Nach einer vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Uebersicht wurden im glei- chen Zeitraum 199 444 Lebendgeborene registriert, darunter 102 620 Knaben und 96 824 Mädchen. Auf 100 lebendgeborene Mädchen kamen 106 Knaben. 16 085 Kinder waren unehelich. Außerdem wurden 4281 Totgeburten verzeichnet. Gehirntumor war Hauptursache Darmstadt. Aus dem Gutachten des Pa- thologischen Instituts der Universitätsklinik Bau einer unterirdischen Soleleitung bei Rheinheim nach Rheinfelden über die Straße wäre erheblich teurer gekommen. Die jetzt fertiggestellte„Pipeline“ sollte schon 1938 in Angriff genommen werden, je- doch verhinderte der Kriegsausbruch den Bau. Das nun beendete Projekt ist eine be- achtliche technische Leistung. Es wird auf Jahrzehnte hinaus für die Industriestadt Rheinfelden von Bedeutung sein. Die Sole- leitung war bereits im Frühjahr dieses Jah- res fertig, doch mußten immer neue Spülver- suche mit Wasser unternommen werden. Die Sole wird durch eine Pumpenanlage in einen Hochbehälter bei Hauenstein, dem höchsten Punkt der„Pipeline“, gedrückt und fließt dann in freiem Gefälle bis Rheinfelden. Ent- lüftungsanlagen und Abschaltungsvorrich- tungen garantieren die Betriebssicherheit der Leitung. Die Hauptversammlung eröffnete Staats- minister a. D. Metzger mit einer eindrucks- vollen Totenehrung. Er erinnerte dabei daran, daß gerade der Wanderer, der sich noch die Verbindung zur Natur bewahrt habe, nie vergessen dürfe, daß er wie alle seine Mit- menschen in der Hand eines Höheren stünde. Regierungspräsident Arnoul, selbst ein Wanderer des Odenwaldklubs, beleuchtete die staatspolitischen Werte, die aus dem se- gensreichen Wirken des Odenwaldklubs er- wichsen: Heimatliebe, Menschenverbunden- heit, Kameradschaft und echter Gleichklang der Herzen. Das Wandern sei heute notwendiger denn je, betonte auch der Vorsitzende des Bruder- vereins„Taunusbund“, Rötting, der zugleich die Grüße des 47 Gebietsvereine mit 1892 Ortsgruppen und 225 000 Mitgliedern um- fassenden Verbandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine überbrachte. Die Menschen, die alle zu Knechten ihrer Terminkalender zu werden drohten, fänden hier noch Oasen der Ruhe. Schließlich wählte die Hauptversammlung Hauptvorstand, Hauptausschuß und Rech- nungsprüfer in der bisherigen Zusammen- setzung wieder. Einstimmig hatte sich die Versammlung zuvor dafür entschieden, Schriesheim als Tagungsort der Hauptversammlung des Jah- res 1956 zu bestimmen. In einer anschließen- den Mitgliederehrung konnte zahlreichen Mitgliedern für die treue Klubarbeit das Ab- zeichen in Gold bzw. in Silber verliehen werden. Hessischen Nacbarscgaff in Mainz geht hervor, daß der acht Jahre alte Schüler Erwin Schulmayer aus Rüs- selsheim an einem Gehirntumor gestorben ist, nachdem er während des Religionsunte- richts eine Ohrfeige erhalten hatte. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß das Kind Wahrscheinlich in absehbarer Zeit auch ohne Schädigung von außen, dem unaufhaltsamen Wachstum des Tumors erlegen wäre, Ande- rerseits besteht nach dem Sektionsbefund auch die Möglichkeit, daß durch die Schläge des Lehrers der Tod des Kindes beschleunigt herbeigeführt wurde. Von diesem weiteren Gutachten wird es abhängen, ob der Lehrer wegen Körperverletzung im Amt oder wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt werden wird. Liga für Waisenkinder Wiesbaden. Die amerikanische Liga für Waisenkinder in Europa, die für die unehe- lichen Kinder amerikanischer Besatzungs- angehöriger und deutscher Frauen Paten- eltern in den USA suchen will, richtet ihr europäisches Büro in Wiesbaden ein. Die Organisation, die kürzlich vom amerika- nischen Außenministerium anerkannt wurde, will dem Amtsvormund beim Eintritt der Kinder in den Existenzkampf 900 Dollar für Berufsausbildung und spätere Aussteuer übermitteln. B Ucx NAcli RHEINLAND. PFALZ Deutsch- Französische Gesellschaft Ludwigshafen. Die Deutsch- Französische Gesellschaft Ludwigshafen-Mannheim wählte aus ihrem Direktionsausschuß den Chef- redakteur des„Mannheimer Morgen“, E. F. Freiherr von Schilling, zum Präsidenten, so- Wie Dir. Fr. Puton und Dir. L. Arnsperger zu Vizepräsidenten. Der bisherige Präsident, Dir. Arnsperger, der seit fünf Jahren die Gesellschaft mit großem Erfolg geleitet hatte, bat wegen seiner starken beruflichen Beanspruchung um Ablösung. Zwei schwere Verkehrsunfälle Kusel. Auf der Glantalstraße bei Alten- glan stieß ein Volkswagen aus Kaiserslau- tern mit einem Volkswagen aus Ulmet in voller Fahrt zusammen. Die fünf Insassen beider Fahrzeuge wurden zum Teil schwer verletzt ins Krankenhaus Kusel eingeliefert. Ebenfalls bei Altenglan verunglückte auf der Straße nach Kaiserslautern eine mit vier Personen besetzte Beiwagen maschine aus Heidelberg, die eine 3 Meter hohe Böschung hinabstürzte. Drei der mitfahrenden Per- sonen wurden verletzt. Bohrversuche werden fortgesetzt Dudenhofen. Die Deutsche Erdöl-AG hat in. Verbindung mit weiteren interessierten Gesellschaften seit 1945 in Süddeutschland über 20 Versuchsbohrungen nach industriell verwertbaren Gasen und Erdöllagern unter- nommen, von denen die Bohrungen bei Pfungstadt in Hessen, bei Untergrombach in der Nähe von Bruchsal und bei Dudenhofen im Landkreis Speyer fündig geworden sind. Von der Dudenhofener Quelle seien war bisher nur Erdölspuren festgestellt worden, sie werde jedoch weiterhin als förderreif be- trachtet. Bei Versuchsbohrungen in der Nahe von Rülzheim in der Südpfalz ist jetzt Methangas gefunden worden. Die Versuche zur Gewinnung dieses Gases sollen fort- gesetzt werden. Dagegen wurden die von der Deutschen Erdöl-AG in Verbindung mit ver- schiedenen Gesellschaften betriebenen Ver- suchsbohrungen in Harthausen(Landkreis Speyer) und Scheibenhardt in der Südpfalz zunächst eingestellt. Katastrophe im Weinbau Oppenheim.„Die Ernte in vielen Wein- bergen der Traubensorten Müller-Thurgau und Portugieser ist jetzt schon als gelesen zu betrachten“, sagte Weinbaudirektor Heinrich Rodrian, der Leiter der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Garten- bau in Oppenheim. Während Schädlinge wie die„Rote Spinne“ in diesem Jahre weniger aufgetreten seien, habe die„Peronospora“ im rheinhessischen Weinbau zu einer Kata- strophe geführt. Diese Feststellung gelte für Alle vier Kreise Rheinhessens, vor allem aber für den Kreis Worms. In Schiffsschraube geraten Worms. Eine aus Lampertheim stam- mende 13jährige geriet beim Baden im Rhein zwischen Worms und Lampertheim in den Sog der Schiffsschraube eines Bootes der amerikanischen Armee. Ehe die Besatzung des Bootes die Schraube abstellen konnte, wurde das Mädchen erfaßt und unter das Boot gerissen. Sofort eingeleitete Rettungs- versuche blieben ebenso erfolglos wie das Bemühen, die Leiche mit Hilfe von Tauch- geräten zu bergen. Die Mutter des Kindes, die vom Ufer aus zuschaute, erlitt einen Nervemzusammenbruch. atem Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 14. Juli Jugendstunde Wir baden unseren Hund; anschließend Vorschau auf das Abendprogramm Die Münchener Abendschau 8 (nur über Sender Wendelstein) 100 Jahre Bayerisches National- museum La Gondola(eine Traumfahrt mit Melodien aus„Eine Nacht in Vene dig“ von Johann Strauß „F“ muß sich zusammennehmen won und mit Werner Finck) 16.30 17.00 19.00 20.00 20.50 21.35 DUBE C- eine exzellente, 80 Orient-Cigarette, deren besondere Stärke ihre besondere Milde ist. REINE ORIENT ODU vermieten. Laden- Durg- und prawisraume am Kais erring preisgünstig, Angebote unter Nr. P 56336 an den Verlag. ohne Bkz zu am Paradeplatz, beste Lage, sind in Neubau ohne Bkz, erst. Obergesch, 3 gewerbl. Räume m. Zubehör, geeign. f. Büro, Praxis aller Art u. 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Juli 1935 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Selte ek Britischer Bewunderung mußte Neid weichen Seit Jahr und Tag muß die deutsche Indu- strie in der englischen Presse den Prügel- znaben abgeben, wenn man im Grunde sich über die ewigen Streiks, über die Stänke- reien zwischen verschiedenen englischen Gewerkschaften und über die noch aus der Zeit der Massen arbeitslosigkeit datierenden Gewerkschaftsregeln beschwert fühlt, die es etwa einem Former verbieten einmal einen Schweißapparat zu bedienen, und einem Tischler, einen anderen als einen Leimpinsel in die Hand zu nehmen. Da ist es ganz erfreulich, daß die DAILY MAIL. einmal eine andere Tonart anschlägt in einem Bericht über einen Besuch, den drei britische Werftarbeiter der Deutschen Werft und den Howaldtwerken in Hamburg ab- gestattet haben. Darin ist nicht mehr die Rede von deutschem„Dumping“, von deutschen Hungerlöähnen und deutscher Menschenschinderei als Grund für die er- folgreiche deutsche Konkurrenz auf den ausländischen Märkten und selbst auf dem britischen Markt. Wenn englische Schiffe in Bremen oder Hamburg repariert werden und deutsche Werften Aufträge auf Neu- bauten für die britische Handelsflotte bu- chen konnten, so ist das, wie der Schiff- fahrtskorrespondent der DAILY MAIL. sei- nen Lesern klar macht, nicht das Ergebnis einer Schmutzkonkurrenz. Er faßt das Ur- teil der drei britischen Werftarbeiter über ihre Eindrücke auf den deutschen Werften vielmehr in den Worten zusammen:„Die Werftarbeiter in Deutschland sind glücklich in ihrer Arbeit. Sie haben nicht härter zu arbeiten als wir. Ihre Löhne vergleichen sich in ihrer Kaufkraft günstig mit den in Großbritannien gezahlten. Zwar sind ihre Arbeitsstunden länger, aber ihre Wohl- fahrtseinrichtungen sind besser.“ Der Kor- respondent der DAILY MAIL fügt hinzu: „So wurde der Mythos zerstört, daß die Deutschen unter Sklavenarbeitsbedingungen für Sklavenlöhne unter der über ihren Häuptern schwebenden Drohung der Ar- beitslosigkeit arbeiten müssen.“(Vergl. auch MM vom 13. Juni„Britischer Lohnvergleich hinkt“.) Was aber den britischen Beobachtern bei ihrem Besuch der deutschen Werft⸗ industrie ganz besonders imponierte, das ist die Harmonie in den Betrieben. Sie er- klärt nach dem Bericht des englischen Blattes in erster Linie die wirtschaftlichen Erfolge der deutschen Werften. Die eng- lischen Werftarbeiter stellten fest, daß von dieser Harmonie, von dem„beneidenswer- ten Verhältnis zwischen Betriebsleitung und Arbeitern“ und dem Fehlen von Reibungen zwischen verschiedenen im gleichen Betrieb miteinander rivalisierenden Gewerkschaften, m erster Linie die Arbeiter profitieren in Gestalt von„Ferien in den bayerischen Bergen, Motorrädern, Fernschapparaten, billigen modernen Wohnungen, freier Ar- beitskleidung, Milch und Pensionen.“ Dem- gegenüber stellten die englischen Besucher test, daß in Großbritannien der Unter- nehmergewinn im Schiffbau viel höher sei als in Deutschland. Zum Erfolg der deutschen Werften trage die Modernisierung der Werften, deren bessere Anlage im Hinblick auf den freien Fluß der Materialien zu den Hellingen, die weitgehende Verwendung von vorfabri- zierten Konstruktionsteilen und das Drei- schichtensystem, das eime bessere Ausnutzung der Anlagen gewährleiste, bei.„Aber es ist die Harmonie, die alle diese Gründe zusam- menbimdet und die den schnelleren Bau von Schiffen ermöglicht und die es den deut- schen Werften gestattet, die Vorherrschaft des britischen Schiffbaus in die Schranken zu fordern.“ Abshagen Hermann Görings Reichserbe fand Verteidiger Der Haushaltsausschuß des Bundestages Wartete mit einer Ueberraschung auf. Der Verkauf der Howaldtswerke Hamburg wurde nicht gebilligt. Die diesbezüglichen Beratun- gen sind vertagt worden. Dieser Beschluß ist auf die von der SPD vorgetragenen Be- denken zurückzuführen, Es wird geltend gemacht, der Verkaufspreis(26,25 Mill. DM) sei zu niedrig; er entspräche weder dem von der SpD auf 50 Mill. DM geschätzten Abschluß der Kartellgesetz- Beratung 11eß viel Unklarheit offen Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages hat die Kartellberatungen vor- läufig beendet und wird erst nach den Par- lamentsferien am 23. September wieder zu- sammentreten. Hauptthema des letzten Be- ratungstages war die Preisbindung der zweiten Hand, sowie die Organisation der künftigen Kartellbehörde. Außerdem wurde erwogen, die Preisbindung der zweiten Hand auf die Festsetzung von Höchtspreisen zu beschränken. Unter Preisbindung zweiter Hand wird fol- Sender Vorgang verstanden: Der Erzeuger schreibt dem Einzelhändler einen strikt einzu- haltenden Verkaufspreis vor. Durch die Preis- bindung der zweiten Hand soll vermieden wer- den, dag a) unter Einstandskosten, b) zu Wucherpreisen verkauft wird. Die Schwierigkeit liegt darin, daß bei dieser Preisbindung der zweiten Hand für bestimmte, Standortvorteile geniegende Einzelhändler höherer Ertrag abfällt als für Einzelhändler, deren Geschäfte ungünstiger liegen, bzw. mit größeren Allgemeinkosten be- lastet sind, ohne daß letztere in der Spanne zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis aufge- fangen werden können. Allerdings kann in Mangelzeiten die Preis- bindung der zweiten Hand gute Früchte tra- Sen. Sie verhindert nämlich übermäßige Preis- aufschläge seitens des Einzelhandels. In der Diskussion über die Definition des Begriffes„Markenartikel“ wurde betont, daß die Bezeichnung„Markenartikel“ nicht den Verbänden allein überlassen werden dürfe. Uebereinstimmend wurde jedoch festgelegt, die Qualität der Markenartikel laufend von einem— sich aus Erzeugern, Händlern und Verbrauchervertretern zusammensetzenden Gremium kontrollieren zu lassen. Ohne zu einem Entscheid zu kommen, erörterte der Ausschuß die Frage, ob Markenartikel zu registrieren seien. Bei der Beratung über die künftige Form des Kartellamtes entwickelte Bundestags- abgeordneter Dr. K. J. Schoene(SpD) kom- Plizierte Möglichkeiten einer Auflockerung dieser Behörde. Nach der Auffassung Dr. Schoenes sollte an der Spitze der Kartell behörde ein Senat stehen, in dem der Bun- deswirtschaftsminister mit einem Veto— recht gesetzlich„eingebaut“ werden könnte. Diesem Senat soll dann nach Schoene eine Art von Gerichtshof, sowie ein besonderer parlamentarischer Kontrollausschuß gegen- überstehen. Schoene stellt sich vor, daß die Kartellstelle nicht behördlichen Charakter trägt, sondern eine Körperschaft des öffent- lichen Rechtes darstellen soll. Der Verkehrsausschuß des Bundestages beschäftigte sich am 13. Juli erstmals auch mit dem Kartellgesetz, soweit davon das Verkehrswesen betroffen wird. Ein Vertre- ter des Bundesverkehrsministeriums legte dabei die Auswirkungen der vorliegenden Gesetzentwürfe auf die gegenwärtige Rechts- lage im Verkehrswesen dar. K URZ NACHRICHTEN (dpa) Der französische Außenminister Antoine Finay teilte am 13. Juli im Ministerrat mit, daß zwischen der deutschen Bundesregierung und der französischen Regierung eine Verstän- digung über das Mosel-Kanalisierungsprojekt erzielt worden sei. Die Verständigung wurde bei der Besprechung erzielt, die Pinay Mitte letzten Monats in New Fork mit Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte. Es ist vorgesehen, daß je fünk deutsche und französische Persönlichkeiten die Einzelheiten eines Planes für die Mosel Kenalisierung ausarbeiten und die Bedingun- zen für dessen Verwirklichung festlegen sollen. Der Ministerrat ermächtigte Staatspräsident Coty, die neuen Konventionen über die künf- tige wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und dem Saargebiet zu ratifizieren. Arbeiterwohnheimbau fördert Arbeitsmarkt- ausgleich (dpa) Die Bundesanstalt für Arbeitsvermitt- lung und Arbeitslosen versicherung(IBA) in Nürnberg teilte am 13. Juli mit, daß sich der Arbeiter wohnheimbau günstig für den Arbeits- marktausgleich ausgewirkt habe. Er ermög- Uche es, an Brennpunkten des Kräftebedarfs Wohnraum bereitzustellen, In den Rechnungs- jahren 1953 und 1954 seien durch die Bundes- anstalt über 30 Mill. DM zur Teilfinanzierung von rund 160 Arbeiter wohnheimen mit etwa 14 000 Heimplätzen aufgewendet worden. Für 1955 stünden 13,5 Mill. DM bereit. Damit soll der Bau von 90 Heimen mit etwa 6500 Heim- plätzen gefördert werden. Neue Investment-Pläne (VWD) Auf einer im Juni abgehaltenen Be- sprechung zwischen den Verbänden der In- dustrie, sowie des Kreditwesens und Vertre- tern von vier Bundesministerien ist die Frage der Errichtung weiterer Investmentgesell- schaften unter wirtschafts- und kapitalmarlet- politischen Gesichtspunkten und einer gesetz- lichen Regelung dieses Komplexes von den Teil- nehmern grundsätzlich bejaht worden. Von seiten des Bundesverbandes der Deutschen In- e dustrie ist dabei betont worden, daß die an die Wirtschaft herantretenden Finanzierungs- aufgaben eine Ergänzung des derzeitigen kapitalmarktpolitischen Instrumentariums not- wendig machten. Eine Störung des Kapital- markts sei, da Investmentgesellschaften keine künstliche Nachfrage hervorrufen würden, nicht zu befürchten. Für die Lebensfähigkeit der Investmentgesellschaft sei allerdings eine Son- derregelung unentbehrlich, die das Investment- zertifikat mit den Wertpapieren, die es re- Präsentiert, gleichstellt. Eine Diskussion des Neuburger-Entwurfs von 1953 hat, wie der BDI mitteilt, zahlreiche Anregungen für die Ausgestaltung eines Investmentgesetzes er- geben, besonders hinsichtlich der staatlichen Aufsicht und anderer Vorschriften, mit denen den Kapitalanlage gesellschaften das öffentliche Vertrauen gesichert werden soll. Die Beratungen über den Gesetzentwurf sollen fortgesetzt wer- den, sobald den Ministerien die Stellungnahme der Spitzenverbände zu einigen Teilfragen vorliegen. Industrielle Kreditgarantiegemeinschaften (VWD) Der Bundesverband der Deutschen Industrie(BDI) hat die Mitgliedsverbände um ihre Stellungnahme zu der Frage gebeten, ob sie die Errichtung von Kreditgarantie-Gemein- schaften der Industrie nach Muster der ent- sprechenden Gemeinschaften in Handwerk und Handel für notwendig halten. Die Errichtung von Kreditgarantie-Gemeinschaften zur Ver- sorgung der Industrie mit Kleinkrediten wäre nach Ansicht des BDI nur dann sinnvoll, wenn die bestehenden Kreditinstitute den langfri- stigen Darlehenswünschen gesunder Klein- betriebe nicht entsprechen könnten. Voraus- setzung wäre, daß sich eine größere Zahl von Betrieben eines Wirtschaftszweiges zum Auf- bau einer Selbsthilfeorganisation einschließlich der Aufbringung des Stammkapitals und des Haftungsfonds bereitfinde. Die Beteiligung der zuständigen Wirtschaftsorganisationen und von Kreditinstituten an den Garantie-Gemein- schaften wird für zweckmäßig gehalten. In einer dazu ausgearbeiteten Uebersicht über die einzelnen Gesetzentwürfe werden die Vorschläge des Bundestagsabgeordneten Prof. Boehm(CDU) und auch der sogenannte Hoecherl Entwurf in ihren wichtigsten Punkten abgelehnt. Der Boehm-Entwurf, so heißt es, werde dazu zwingen, bei nahezu allen Tarifmaßnahmen um die Genehmigung der Kartellbehörden nachzusuchen. Eine solche Regelung führe dazu, daß die Zuständigkeit für die Genehmigung von Taräfen, die dem Bundesverkehrsminister Obliegt, auf die Kartellbehörde über- gehe. Dies sei mit Rücksicht auf die Ver- knüpfung der Tarifpolitik mit der allgemei- nen Verkehrspolitik und wegen der Sonder- stellung des Verkehrs nicht tragbar. Die Regelung, die der Boehm-Entwurf vorsieht, sei für die Seehäfen und die Seehafenwirt- schaft nicht geeignet, weil nach Auffassung des Bundesverkehrsministeriums die See- häfen und Seehafenbetriebe von dem Ver- bot, kartellrechtliche Bindungen einzugehen, befreit sein müßten. Nach Auffassung des Bundesverkehrs ministeriums würde nach dem. Boehm-Entwurf die Bundesbahn als marktbeherrschendes Unternehmen unter der Bundesaufsicht der Kartellbehörde ste- hen und könnte dadurch unter Umständen, wie es in der Stellungnahme heißt, in ihrer Geschäftsführung erheblich betroffen wer- den. Auch sei die für die deutsche Schiff- fahrt vorgesehene Regelung nach dem Boehm-Entwurf un annehmbar. Wenn man die Seeschiffahrt auf den Weg der Ausnahme- Erlaubnis verweise, dann werde der deutsche Reeder„konferenzuntauglich“. Das heißt, er könne— im Rahmen internationaler Schiff- fahrtskonferenzen keine Abmachungen treffen, weil solche Abmachungen von der Kartellstelle jeweils für unwirksam erklärt werden können. Substanzwert dieses Unternehmens, noch dem mit 25 bis 30 Mill. DM bezifferten Er- tragswert. Es wird geltend gemacht, daß der letzte Jahresumsatz auf 128 Mill. DM gestie- gen sei. Seit mehr als einem Jahr laufen die Be- sprechungen über die Reprivatisierung die- ses Unternehmens, von dem auf Seite 315 des Verzeichnisses der Beteiligung der Bun- desrepublik Deutschland an wirtschaftlichen Unternehmen ausgesagt wird, es beliefen sich am 31. März 1954 das Nennkapital auf 10 Mill. DM der Anteil des Bundes am Nennkapital auf 10 Mill. DM das buchmäßige Eigen- vermögen auf 13,7 Mill. DM der Jahresreingewinn auf 102 00 DM Von verschiedenen Interessenten wurde schließlich das Kaufangebot eines Kon- sortiums. bestehend aus der Dortmund-Hoerder Hüttenunion 48 v. H. der Siemens-Gruppe 26 v. H. der Norddeutschen Bank 26 v. H. in nähere Erwägung gezogen. Sogar das jeden Verlustverkauf ablehnende Bundes- finanzministerium war begeistert, als ihm 26,25 Mill. DM angeboten wurden. Das ist nicht verwunderlich, denn wenn ein Unter- nehmen mit 10 Mill. DM Aktienkapital nur 102 000 DM Reingewinn ausweist, dann han- delt es sich um ein glattes Verlustgeschäft. Wer wollte wohl Kapital gegen so ge- ringe Verzinsung anlegen? Schließlich be- deutet das nichts anderes, als daß die Steuerzahler den Schaden aus der geringen HKapitalverzinsung tragen müssen. Es ist eines nicht zu vergessen: Erst im März 1937, als des(un-)seligen Hermann Görings Reichswerke den nationalsozialisti- schen Wehr- und Staatskapitalismus schran- kenlos ausweiteten,„erwarb“ das damalige Reich(mit sanftem Gestapo-Druck) das Unternehmen. Wie es nun weitergehen soll, ist vorläu- fig unklar. Die Angelegenheit ist vertagt. Die durch diese Vertagung entstehenden Kosten hat die öffentliche Hand zu tragen. Möglicherweise treten indes die Kaufinter- essenten von ihrem Angebot nicht zurück. Es ist jedoch möglich, daß dann ein Bank- institut in die Bresche springt, das sich mit der Verwaltung laufender Organisations- beiträge befaßt. Diese Annahme ist des- wegen nicht von der Hand zu weisen, weil der Beirat der Industriegewerkschaft Metall am 13. Juli eine Entschliegßung veröffent- lichte, in der die IG Metall den geplanten Verkauf der bundeseigenen Howaldtswerke BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Veränderungen im Vorstand der Adam Opel AG In seiner Sitzung vom 8. Juli 1955 hat der Aufsichtsrat des Rüsselsheimer Werkes Herrn T., J. Radl zum ordentlichen Mitglied und die Herren Heinrich Barsch, Alfred W. Gaedertz, Joh. Günther, Kurt Mees, Friedrich Netzband Als stellvertretende Mitglieder des Vorstandes der Adam Opel AG bestellt. Keine kugelgeschriebenen Wertpapiere (VWD) Die deutschen Unternehmen, die als Wertpapier-Aussteller in Betracht kommen, werden vom Bundesverband der Deutschen In- dustrie darauf hingewiesen, daß die Verwen- dung von Kugelschreibern bei der Ausferti- gung von Wertpapieren, der Ausfüllung von Folien und der Entwertung von Wechselsteuer- marken nicht zulässig ist. Dividenden- Vorschläge Vereinigte Filzfabriken AG, Giegen/ Brenz 4%(HV 28. 7.) Aktiengesellschaft für Feinmechanik, Tuttlin- gen/ Württ.— 5%(HV 20. 7.) Portland Cementfabrik Hemmoor,(Oste)— 9% (HV 29. 7.) Dynamit-Actien- Gesellschaft, Troisdorf(Bezirk Köln)— 9%(HV 26. 7.) Riedel-de Haen AG, Hannover-Seelze— 5% (HV 18. 8.) Buderus'sche Eisenwerke, Wetzlar— 8% Hamborner Bergbau A6, Duisburg-Hamborn — 4%(HV 22. 7.) Kammgarnspinnerei Stöhr und Co. AG, Wup- pertal-Elberfeld— 4% auf Stammaktien und 6% auf Vorzugsaktien(HV 19. 7.) Rheinpreußen AG für Bergbau und Chemie, Homberg/ Niederrhein— 6%(HV 21. 7.) Effektenbörse Mtseteitt: Ag in Hamburg eine Verschleuderung ökkentlichen Vermögens nannte. Tex Wayss& Freitag AG, Frankfurt a. M.— 8% (HV 28. 7.) Dividenden- Ausschüttungen Mülheimer Bergwerksverein, Essen— 6%(It. P Andreae-Noris Zahn, Frankfurt a. M.— 9% (It. HV 8. 7.) Concordia Bergbau AG, Oberhausen— 5%(It. HV 8. 7.) Bergbau AG Lothringen, Bochum— 3% Gt. HV 8. 7.) Continental Gummiwerke AG, Hannover- 10% (It. RV 8. 7) Scheidemantel-Motard Werke A8, Berlin— 80% Vereinigte Industrie- Unternehmungen 46, Berlin Bonn— 5% Friedrich Heinrich AG, Kamp)/Lintfort— 9% i Zwirnerei AG, Heilbronn- Sontheim— 60% Maschinenfabrik Weingarten AG(Württ, 8% Wintershall AG, Celle— 8%(It. HV 12. 7.) Kölnische Gummifädenfabrik, Köln— 8%(It. Hy 12 Gesellschaft für Getreidehandel, Düsseldorf— 6%(It. HV 12. 7.) Expreßwerke AG, Neumarkt/Opf.— 8% Schiffsbaugesellschaft Unterweser AG, Bre- merhaven— 8% Wm. Klöpper A8, Hamburg— 5% Gt. HV 12. 7.) Kapitalerhöhungen Riedel-de Haen AG, Hannover-Seelze— um 4 Mill. DM auf 14 Mill. DM(HV 18. 8.) 5 Didier-Werke AG, Wiesbaden— um 2,85 Mill. DM auf 14,85 Mill. DM(HV 30. 7.) Commerz und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 13. Juli 1955 (VWD) Börsenverlauf: Obwohl die Bereitschaft Moskaus, in Genf über das Problem einer Wie- dervereinigung Deutschlands zu verhandeln, den Erwartungen der Börse entsprach, waren nach den gestrigen teilweise überdurchschnittlichen Kurssteigerungen verschiedentlich Gewinnmitnahmen Testzustellen. Da sich andererseits erst auf mehrprozentig ermäßigter Basis neue Kaufneigung zeigte, liegen sich an den Hauptmärkten Kursverluste von durchschnittlich 1 bis zu 3 Punkten und vereinzelt darüber nicht vermeiden. Der Grundton blieb trotzdem zuversichtlich. Oestlich orientierte Werte auf Gewinnmitnahmen der Spekulation und des Berufhandels nachgebend, Montane und Bergbauaktien bis zu 3 Punkten nach beiden Seiten schwankend. IG-Farbennachfolge gesellschaften allgemein leicht nachgebend, IG-Farbenliquis in Reaktion auf die gestrige starke Steigerung auf 55 nachgebend. Kali- und FErdölwerte sowie Elektropapiere knapp behauptet. Maschinen- u. Motoren- aktien unregelmäßig. Zellstoff Waldhof unterlagen erneutem Verkaufsdruck u. gaben abermals um mehrere Punkte nach, An den Lokalmärkten setzten die in den letzten Tagen bevorzugt gewesenen Spezialpapiere größtenteils ihre Aufwärtsbewegung fort. Großbank-Aktien gut behauptet, teilweise sogar leicht anziehend. Bankenreste uneinheitlich. Festverzinsliche Papiere anhaltend fest. Aktlen 12. 7. 13 7. Alktien 12.7. 13 7. Ak tlen 1 AE 310 304 Harpener Bergbau 137 137 Dresdner Bk.))] 28½ 30 BBBHBHFVVVVVVV 207½[ Heidelb Zement 282½ 284 Rhein-Main Bank 263 272 C— 785 Hoesch) 1 5 Reichsb.-Ant. Sa 82½ 80—84 Conti Gumm FCC U 2 Daimler-Benz 3⁵ 36⁵ Mannesmann. 192 ¾ 103 3 8 Dt. Erdöl! 2091 100 Rhn. Braunkohle 297 205 a cehfolger Degussa„ 302 304 Rheinelektra 17% 175½ Bergb. Neue Hoffg 15 133 Demag. 21 200 fW MB 220 22½[Pt. Edelstanl!. 225 221 ½ Bt. Linoleum. 299 ¾ 297 Sellwolft 18/ 118%¼[ Dortm Hörd.Hütt 151 151 Durlacher Hof 143 143 Siemens& Halske 300 GelsenherxK 1 188 Eichbaum-Werger 175 12⁵ Südzucker 224 220% SEH Nürnbergs 258 200 Enzinger Unſop 253 254 Ver. Stahlwerke] 7,20 VVV 108 108 I- Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 187 183 Klöckn.-Humb. D 255 257 Ant.-Sch. i) 350 55 Badische Bank 104 194 Klöckner 171 168 ½ AKA( 287½ Commerzbank) 22½ 22[Hütten Phönlie—. Farbenf. Bayer 278/ 278[ Commerz- Rhein. Röhrenw. 192 ½ 190 Farbwerke Höchst 234% 2339ù u. Credit- Benk 240 T 240 Rheinst, Union 208 f 200 Felten& Guill. 250 1250 Deutsche Bank)) 28½ 3⁰ Stahlwesüdwestf. 180 178 Grün& Bilfinger! 187 188 süddeutsche Bank] 245 24⁰ Thyssenhütte, 178½ 177 )= RM- werte. 9 Restquoten Das Flugnetz der Lufthansa wird vertraglich gesichert (Hi.) Kurz nach der Unterzeichnung eines Mustervertrages der Deutschen Lufthansa mit den Vereinigten Staaten dürfte noch in dieser Woche ein Staatsvertrag auch mit Großbritannien unterzeichnet werden. Ein entsprechender Vertrag mit Frankreich steht vor dem Abschluß. 5 5 Durch den Vertrag mit England wird die Lufthansa berechtigt, über Zwischenlande- plätze London, Manchester, Glasgow und Edinburgh anzufliegen, über Manchester in Dublin zu landen, sowie eine Linie über Manchester nach Kanada und den Vereinig- ten Staaten zu befliegen. Nach dem Vertrag wird die Lufthansa weiterhin berechtigt sein, auf den Azoren und den Bahama-In- seln zwischenzulanden und von dort nach Mexiko, Venezuela und Peru zu fliegen. Wie in diesem Zusammenhang verlautet, ist die Lufthansa für Flüge von Südamerika nach Europa bereits bis September ausverkauft. Für die Strecke Frankfurt- London muß jetzt eine zweite Maschine eingesetzt wer- den. Der Vertrag mit Großbritannien erlaubt der Lufthansa ferner das Befliegen einer Fernost- Strecke über Süd- und Südosteuropa nach Aegypten oder der Türkei, dem Mitt⸗ leren Orient, Pakistan und Indien bis Ral- kutta. Ein weiterer Flugstrang dieser Strecke wird über Bangkok und Hongkong nach Japan, sowie über Ceylon und Singapur nach Indonesien und Austral-Asien führen. Schließlich ist in dem Vertrag auch eine Be- fliegung der Südafrikenischen Union sowohl über die Ostküste(Nairobi) wie über die Westküste(Nigeria) vorgesehen. Sonderabschreibungen für Abwässer-Anlagen (AP) Der Bundestag beschloß am 13. Juli eine Aenderung des Einkommensteuergeset- zes, wodurch der Bundesfinanzminister er- mächtigt wird, zusätzliche Abschreibungs- möglichkeiten für Abwasseranlagen zu ge- währen. Voraussetzung für die Sonderab- schreibungen ist, daß die Anlagen aus- schließlich dazu dienen, Schädigungen durch Abwasser zu beseitigen, und in der Zeit vom 1. Januar 1955 bis 31. Dezember 1960 ange- schafft oder hergestellt werden. Der Bundesfinanzminister hat bereits an- gekündigt, daß er auf Grund der Ermäch- tigung im Rahmen des Investitionshilfe- gesetzes für derartige Anlagen einen Ab- schreibungssatz von 50 v. H. für das erste, bzw. zweite Jahr zulassen wolle. Der Rest solle auf die Nutzungsdauer der Anlage ver- teilt werden. Für Gebäude ist ein Sonder- abschreibungssatz von 30 v. H. vorgesehen. Arbeitnehmer-Abjindungen a uf Unterstützung anrechenbar (dpa) Abfindungen an Arbeitnehmer kön- nen auf die Arbeitslosenunterstützung ange- rechnet werden. Das stellte der Siebente Senat des Bundessozialgerichts am 12. Juli in Kassel bei einer Revisionsverhandlung grundsätzlich fest. Die 1924 im Gesetz über die Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver- sicherung eingeführte Bestimmung, Abfin- dungen dürften nicht angerechnet werden, sei 1931 beseitigt und bisher noch nicht wieder eingeführt worden. Auch das Kün- digungsschutzgesetz von 1951 habe daran nichts geändert. Das Gericht entschied damit die Frage, ob die Abfindung eines Arbeit- nehmers den Bezug von Arbeitslosenunter- stützung für eine bestimmte Zeit ausschließt. Diese Abfindung sieht das Kündigungs- schutzgesetz für den Fall vor, daß eine Kun- digung sozial ungerechtfertigt, die Weiterbe- schäftigung aber nicht zuzumuten sei. Marktberichte vom 13. Juli Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Die Erdbeeren- und Kirschenernte neigt sich dem Ende zu. Gefragt waren rote und schwarze Johannisbeeren bei anziehenden Preisen. Absatz in Stachelbeeren langsam, Gemüseabsatz ganz schleppend. Es erzielten: Erdbeeren A 70-80; Johannisbeeren rot 30. schwarz 156-169; Stachel- beeren unreif 1 20—25, II 14-19, dto. reif 25—35; Himbeeren A 60-80, Industrieware 50; Süßkirschen Ja 35—50, A 28—34, B 20—27; Sauerkirschen 25-35; Schattenmorellen 35—45; Kopfsalat Stück 3-10; Treibhaus-Salatgurken 30—45; Weißkohl 5-7(Uber- stanch; Rotkohl 10; Wirsing 4—6; Blumenkohl Stück AT 35—50, A 25—33, A III 15—25; Kohlrabi unverkäuflich; Karotten Bd. 6—8; Erbsen 12—15; Buschbohnen 40—43; Tomaten A III 50-55, A II 45 bis 50, A 1 35—40. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhren in Johannisbeeren rot und schwarz gleichbleibend hoch, Absatz gut. Erste Anfuhren in Pflaumen. Absatz in Pfirsichen etwas lebhafter als an den Vortagen. Es erzielten: Erd- beeren 30-57; Süßkirschen 23—53; Zuckerkirschen 17-32; Sauerkirschen 22—47; Stachelbeeren grün 12-23, dto. reif 16-27; Johannisbeeren rot 28-33, dto. schwarz 161—170; Himbeeren A 84-113, B 43 bis 84; Heidelbeeren 42-48; Pfirsiche 20—44; Birnen 24—30; Pflaumen 40—44; Tomaten 43; Erbsen 15 bis 18; Bohnen 40—48; Weißkohl 6—9; Kohlrabi 5—7. NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 410,78—414, 5 DM Blei in Kabeln 128—129 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 900 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Francs 8,355 3,375 100 franz. Francs 1.1977 1,1997 100 Schweizer Franken 95,945 96,145 100 holl. Gulden 109,745 109,965 1 Kkanad. Dollar 4.273 4,283 1 engl. Pfund 11,67 11,69 100 schwed. Kronen 80,915 81,075 100 dan. Kronen 60,345 60,465 100 norw. Kronen 58.32 58,44 100 Schweizer Fr.(frei) 98,21 98,41 1 US-Dollar 4,2086 4,2186 100 DM-W= 465.— DM-O; 100 Qů6M-O= 22,84 Qͥ‚3l- mit dem Krafffahrzeug liefert der europdische ESSO TOURING SERVICE, PARIS, kostenlos Kartenmoteriol mit eingezeichneter Relseroute ncich Ihren persönlichen Wönschen. För Auslandsreisen Vorgedruckte Anfragekarten dafür erhalten Krofffohrer an allen ESSO Stationen. 5 Seite 8 MORGEN Donnerstag, 14. Juli 1955/ Nr. U 1 f 5* 0 Kraftfahrzeuge Verkauf Motorrad, 150 cem, Sachs-Motor, sehr lohẽ Telefon 3 20 00 8 ˙00 809 gut erhalten, zu verkaufen. Adr. PIANKEN 5 15, 47, 1,1 nr AHA BRA 18, 577, 15, 21 U. e 8, De 55 3„VERDI“ Gr. Weiser P. Westermaier e. Ia Zu- schloſ in Leben in Melodien„VATER TAG m. wi 1 5 stand, von Privat für 2500,— DM 8 f N. eee 5 zu verkaufen. Telefon 5 93 93. 9 eute nur orstllg. 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MORGEN In Hamburg unterzeichnet: johansson- ten Hoff unter Vertrag 8 Der Göteborger Promoter Edwin Ahlquist schloß in Hamburg die Verträge für einen Kampf zwischen dem ungeschlagenen schwedischen Schwergewichtler Ingemar Johansson und Exeuropameister Hein ten Hoff ab. Als Termine stehen der 19., 26. oder 28. August zur Wahl. Das genaue Da- tum muß Ahlquist noch mit der Göteborger Stadtverwaltung ausmachen, da nicht genau feststeht, an welchem Tag das 28 000 Zu- schauer fassende Ullevi-Stadion durch den Fußball besetzt iSt. Ungeklärt ist auch noch die Besetzung des Kampfgerichtes. Der von Manager Kirsch vorgeschlagene Schwede Koch, der ten Hoff— Walcott in Mannheim leitete, kann nach einer erst kürzlich überstande- nen Operation nur als Punktrichter ein- gesetzt werden. Möglicherweise zieht man nunmehr Max Schmeling als Ringrichter heran. Hein ten Hoff wird bereits zehn Tage vor dem Kampf mit seinem Sparringspart- ner Simon Ayankin zum Abschlußtraining nach Schweden übersiedeln. 5 Ke Der Westfale vertraut auf seine Kampfkraft: ietetelde: Huniliet Pankoke ist volle, Zuversicht Aber Straßen-Exweltmeister Heinz Müller hat jetzt endgültig alle Sympathien verloren Die 42. Tour de France rollt. Erstmals nach 17jähriger Pause erhielten mit Gün- ther Pankoke und Straßen- Exweltmeister Heinz Müller wieder zwei Deutsche die Chance, sich im längsten und schwersten Radrennen der Welt zu bewähren. Doch schon während der vierten Etappe von Na- mur nach Metz streckte der Schwenninger Heinz Müller die Waffen. Erst fünf der 225 km hatte er zurückgelegt, da hing er aussichtslos am Schluß und die Folge war, dab er weitere zwei Kilometer später die Flinte ins Korn warf, sich in den Begleit- wagen setzte und von Metz aus nach Paris fuhr, um von dort mit dem eigenen Wagen wieder die Heimreise anzutreten. Das Ver- halten von Heinz Müller und die Art und Weise seiner Aufgabe hat dem Weltmeister von 1952 nicht nur bei seinen Teamkame- raden der internationalen Mannschaft, son- dern auch bei den anderen Tourteilnehmern Wird Duke wieder Weltmeister? 7., P. fflütter in Hssen bor größter Chance Der Ingelstädter kann die Grundlage Im Mittelpunkt des Interesses bei der 4 sich ö 25. holländischen Tourist Trophy. die auf 10k dem neuen, 7,675 km langen Stichting Cir- cuit van Drenthe in Assen als sechster Lauf SEN findet, steht für die deutsche Fachwelt 8 zur Motorrad-Weltmeisterschaft 1955 statt- „Renntiger“ H. P. Müller auf der NSU- Sportmax. Zwar gilt die Aufmerksamkeit zuch der Frage, ob der fünfmalige Welt- e meister Geoff Duke in der Halbliter- oder Exweltmeister Ubbiali in der 125-c m- Klasse praktisch bereits jetzt durch neuer- liche Siege die höchsten Titel holen, zwar verfolgt man mit Spannung das Duell WI schen DKW, Guzzi und MV bei den 350 ern oder den Ausgang des„ewigen“ BMW Norton-Kampfes mit Noll/ Cron, Schneider Straub, Faust/ Remmert, Oliver/ Bliss und Smith/ Dibben.. Aber„HP“ und sein Ab- schneiden bedeuten mehr. Gelingt es näm- ch dem Altmeister, wie auf dem Nürburg- ring die Guzzi-Elite mit Lomas und Sand- tord oder seine NSU-Markengefährten Brand —— und Baltisberger zu schlagen, dann könnte der Ingolstädter die Grundlage zum abso- 5 luten Höhepunkt seiner Karriere legen. rin“ — Denn trotz sieben deutschen Titeln, einem zweiten Platz in der Rennwageneuropa- meisterschaft und 202 Rennsiegen gelang ihm bis zum„Ring“ nie ein Grand- Prix- geg, hatte er nie die geringste Chance, Moforrad weltmeister zu werden. Gewinnt 15 5 er aber in Assen, dann ist er— jetzt mit 01 9 12 Punkten vor Sandford(10) und Lomas(8) ctplate)— bei nur zwei noch ausstehenden Läufen „ diesem Ziel näher als je zuvor! III de drei Siege holten Duke und Ubbiali bieher heraus. Der fünfmalige Weltmeister M 39,30 bt in der Halbliterklasse klar Überlegen, 80 1 29,50 Afsäcke, 5 he in Heinsen gewann 7. Etappe Die siebente Etappe der Tour de France —— über 275 km von Zürich nach Thonon-les- a8 134 Bains, bei der die Fahrer unter Regen zu leiden hatten, gewann am Mittwoch der h Niederländer Joseph Heinsen vor dem Ita- liener Alessandro Fantini und dem Fran- ——ꝗosen Louis Caput. zum Höhepunkt seiner Karriere legen daß bei normalem Verlauf kein Zweifel über den vierten Sieg und damit praktisch die sechste Weltmeisterschaft besteht— trotz seiner Markengefährten Armstrong, Col- nago und Milani. Ubbialis schärfster Gegner steht mit Taveri(26 Punkten) im eigenen MV-Stall. Alles andere kommt für eine Ent- scheidung schon jetzt nicht mehr in Frage. Ungeklärt ist nach wie vor jedoch der BMW-Kampf bei den Gespannen. Oliver/ Bliss und Smith /Dibben sind hoffnungslos abgeschlagen, Faust/ Remmert(22), Schnei- der/ Strauß(16) und Noll/ Cron(14) liegen aber noch so dicht zusammen, daß höchstens dann eine Vorentscheidung ein- tritt, wenn zwei der Favoriten ausfallen und der lachende Dritte zu einer vollen Wertung kommt. Leistungsmäßig besteht im Augen- blick kein Unterschied. schweren Abbruch getan. Einhellig war man der Meinung, daß der Schwenninger ein Mann ohne Kämpferherz ist, keinen Mut habe, eine aufkommende Schwäche und den toten Punkt gut hinter sich zu bringen. Der zweifache Tour- Sieger Nicolas Frantz, der technische Direktor der internationalen Mannschaft, kann es immer noch nicht fas- sen, daß Müller so sang- und klanglos aus- scherte, Er erzählte uns, wie er alles daran setzte, Müller mit beruhigenden Worten zum Weiterfahren zu bringen. Doch es war umsonst! Frantz hat trotz seiner Enttäu- schung doch noch eine Art Entschuldigung für Müller gefunden, denn er sagte:„Es ist möglich, daß Müller einen Tag zuvor zu viel kämpfen mußte, um den Anschluß wieder- zufinden und sich dann durch die Zuschauer zu schlängeln, die in dichten Reihen auf der Straße standen.“ „Mit Pankokè dagegen bin ich sehr, sehr zufrieden. Der kräftige Bursche rollt sich ein und wird von Tag zu Tag besser. Ich bin sicher, daß, wenn ihm unterwegs nichts passiert, er in Paris ankommen und einen für den Anfang guten Platz belegen wird. Daß wir ihn verpflichteten, hat uns nicht ge- reut. Der kann wirklich fahren und ich glaube, daß, wenn es in die Berge geht, er uns ebenfalls nicht enttäuscht.“ Uebrigens ist Frantz der Ansicht, daß auch im nächsten Jahr die Möglichkeit besteht, daß der eine oder andere Deutsche die Tour mitfahren kann. Der Bielefelder ist von großem Ehrgeiz beseelt. Er will unter allen Umständen durchhalten und dies um so mehr, da er sich als Repräsentant des deutschen Radsports nach dem Ausscheiden Müllers geradezu dazu verpflichtet fühlt. Glücklich ist Pan- koke, daß es bei ihm bisher so gut gerollt ist.„Ich brauche eine Einfahrtzeit. Und wenn der tote Punkt dann überwunden ist, dann wird es täglich besser bei mir. Gegen die Weltelite Bäume ausreißen zu können, das habe ich mir nie eingebildet. Aber mit unter ihnen zu sein, mit ihnen zu fahren und ihre Eigenarten zu beobachten, das Im neuen Wildparkstadion: Levanchebegegnung Fütterer anacel Auch Emil Zatopek startet beim„Internationalen“ des Karlsruher SC Leichtathletik-Höhepunkt des dritten Juli- Wochenendes ist das ausgezeichnet be- setzte„Internationale“ des Karlsruher SC. Allein der Start des dreifachen Olympia- siegers Emil Zatopek(CSR) wird Tausende ins neue Wildparkstadion locken. Der viel- fache Weltrekordmann will sich in Karls- ruhe über 5000 m an Walter Konrad für die Kürzliche Belgrader Niederlage revanchieren. Auch in den Sprints gibt es eine sehr inte- ressante Revanche: Weltrekordmann Heinz Fütterer trifft über 100 m und 200 m auf den CSR-Rekordmann Vaclav Janacek, der vor fünk Wochen in Prag die Erfolgsserie des Doppeleuropameisters unterbrach. Der weige Amerikaner Thane Baker, 1952 in Helsinki Olympiazweiter über 200 m, ist vor allem auf der längeren Sprintstrecke so stark, daß er Fütterer und Janacek se- kährden kann. Neben diesen besonderen Leckerbissen bringt das Karlsruher„Internationale“ noch einige andere Wettbewerbe von Bedeutung. Der belgische Weltrekordanwärter Roger Moens, sein im vergangenen Jahre noch stärkerer Landsmann Lucien Demuynck und Friedel Stracke Barmen) versprechen sehr gute 800-m-Zeiten. Der 110-m-Hürdenlauf pringt das erneute Zusammentreffen von Meister Bert Steines und seinem kürzlichen Bezwinger Karl-Ernst Schottes, die beide bis auf eine Zehntelsekunde an den deut- schen Rekord von Erwin Wegner(14,5 Sek.) Berankamen. Deutschlands junge Kugelstoß- Talente Hermann Lingnau, Dieter Urbach und Karl-Heinz Wegmann wollen gegen den tschechischen Europameister Jiri Skobla (Eruoparekord 17,54 m) ihre Verbesserung beweisen. Olympiasiegerin Dana Zatopkova, die Gattin des Weltrekordläufers, Welt- Tekordläuferin Christa Stubnick, Gisela Köhler(beide aus der Ostzone) und die stark verbesserte Münchnerin Zenta Gastl überragen bei den Frauen. kreut mich sehr. Man kann hier so viel ler- nen. Und Erfahrungen habe ich schon so viel gesammelt, wie noch bei keinem Rennen seit meiner Profilaufbahn, die 1948 begann.“ Der bescheidene Bielefelder bedauert, daß er sich nicht so gut auf dieses Rennen hat vor- bereiten können, wie es vielleicht erforder- lich gewesen wäre.„Leider hat mich mein damaliger Sturz in Hannover für einige Zeit außer Gefecht gesetzt und nur ein Ren- nen habe ich vorher noch bestreiten können. Aber die Erfahrungen, die ich bei der Fern- kahrt Paris-Nizza, bei der Spanien-Rund- kahrt und der Tour de Suisse gesammelt habe, kommen mir jetzt hier doch zu Hilfe.“ Seinem hervorragenden Abschneiden bei der Spanien-Rundfahrt hat es übrigens Pankoke zu verdanken, daß er einen Vertrag für die Tour erhielt. Schon dort wurde er vorläufig unter Vertrag genommen, und als die Be- richte der„Spione“ günstig beim Veranstal- ter aufgenommen wurden, kam seine end- gültige Berufung in die gemischte Mann- schaft. Auch Otmar dabei: Südwest mit sieben, Nationalen“ Für das Repräsentativspiel gegen Nord- deutschland am 13. August in Hannover anläßlich des 50jährigen Bestehens des Norddeutschen Fußball- Verbandes hat Süd- west sein vorläufiges Aufgebot festgelegt. Da auch Otmar Walter, der bereits seit einigen Tagen trainiert, dabei ist, stehen sieben Nationalspieler Fritz Walter, Lieb- rich, Eckel, Kohlmeyer, Kubsch und Miltz) unter den 19 Namen, von denen nach den Spielen des 8. August einige gestrichen Wer- den sollen. Die Betreuung der Mannschaft übernimmt Richard Schneider, der Trainer des 1. Fc Kaiserslautern. Die 19 Spieler Por: Kubsch F Pirmasens), Bär(Wormatia Worms); Verteidigung: Baßler, Kohlmeyen (beide 1. FC Kaiserslautern), Ertel(FK Pir- masens), Faller(Fhönix Ludwigshafen); Läuferreihe: Eckel, Werner Liebrich(beide Kaiserslautern), Laag, Weber(beide FK Pir- masens), Rehbein(Eintr. Kreuznach), Mech- nig(Wormatia Worms), Drews(VfL Neu- wied); Sturm: Fritz Walter, Otmar Walter, Wenzel, Schroer(alle 1. FC Kaiserslautern), Miltz(Tus Neuendorf), Dächert Fhönix Ludwigshafen). Nach siebenstündiger Sitzung: Heinz fleulaus muß nicht„hummen Das Urteil des Bochumer Schöffengerichts wurde erheblich gemildert Vor der Vierten Bochumer Strafkammer wurde am Dienstag die Berufung des Ex- Europameisters im Schwergewichtsboxen Heinz Neuhaus Dortmund) gegen das Ur- teil des Bochumer Schöffengerichts vom 4. April 1955 verhandelt. Das dem deutschen Schwergewichtschampion vom Schöffen- gericht aufgebürdete Strafmaß— vier Wochen Gefängnis wegen fahrlässiger Körperverletzung, Verkehrsgefährdung durch Trunkenheit am Steuer, 1500 Mark Geldstrafe wegen Fahrerflucht und Ent- ziehung der Fahrerlaubnis auf die Dauer von sechs Monaten— wurde erheblich ge- mildert. Nach fast siebenstſindiger Sitzung ver- kündete das Gericht die Aufhebung des von Neuhaus angefochtenen Urteils. Von einer Bestrafung wegen Trunkenheit am Steuer wurde Abstand genommen, weil sich durch ein Sachverständigengutachten ergab, daß Neuhaus während der Unfallzeit nur ein Promille Alkohol im Blut gehabt haben kann. Eine Bestrafung wegen grobfahrlässi- gen und rücksichtslosen Fahrens entfiel ebenfalls. Ubrig blieb eine Geldstrafe von 100 Mark wegen fahrlässiger Körperverletzung und eine weitere Geldstrafe von 1500 Mark wegen Unfallflucht. Das Urteil wurde mit Beifall begrüßt. Die Verhandlung begann mit reichlicher Verspätung, weil zwei Zeu- ginnen, die Neuhaus seinerzeit bei der Poli- zei angezeigt hatten, erst mit dem Funk- streifen wagen aus Wanne-Eickel in das Ge- richtsgebäude geholt werden mußten. Der Staatsanwalt hatte die Ververfung der Be- rufung beantragt, pflichtete aber dem Ver- teidiger bei, der feststellte, daß ein klares Bild über diese fast ein Jahr zurückliegen- den Vorfälle nicht mehr möglich sei. MTG vor VfR und Seckenheim Am Wochenende herrschte im Mannhei- mer Stadion wieder einmal Hochbetrieb: Manmschaftsmeisterschaften! In der Schüler- Klasse A erwies sich die C-Jugend des VfR als stärkste Gruppe. Bei den B- Schülern kam die Mr zum Erfolg vor dem VfR Mann- heim. Dagmar Meinhardt erreichte bei den Schülerinnen im Vierkampf allein 2715 Punkte und verhalf so den VIR-Leichtath- letinnen zu einem klaren Sieg. Am Sonntag- vormittag beteiligten sich auch die Hand- ball-Vereine 98 Seckenheim, TV Brühl. MTG und VfR. Nach verhältnismäßig guten Lei- stüngen siegte bei den Männern die Mrd mit 35 Punkten Vorsprung vor VfR und 98 Seckenheim. Hervorstechende Ergebnisse: 100 m: Reinhardt(MTC) 11,6 Sek. Weit- sprung: Richter MTC) 6,15 m. Kugelstoßen: Hentzsch(VfR) 11,63 m. 1000 m: Curth(VfR) 2:58,8. Bei den Frauen war VfR allein am Start und schaffte 3570 Punkte. Am kommenden Sonntag fällt die Ent- scheidung in der A-Klasse. Um den Titel bewerben sich TV Rheinau, die schon über 13 000 Pumkte erringen konmte die MTG der TSV 46 und der VfR. Die beste Mann- schaft wird im September am Endkampf um die„Badische“ teilnehmen. Amerikanische Tennis-Cracks geben Schaukämpfe in Heidelberg Zur Zeit bereisen vier amerikanische Ten- nisspitzenspieler auf Einladung der Armee die Befehlsbereiche in Deutschland und tragen Schaukämpfe aus. Die viere Sportler — 2zwei Frauen und zwei Männer— haben in Wimbledon an den„All England-Cham- pionships teilgenommen und teilweise gute Erfolge erzielt. Es sind Beverly Fleitz Baker, die das Endspiel der Damenklasse nur gegen Louise Brough verlor, Beverlys Mann, Mr. Fleitz, ferner Doris Hart, eine ebenfalls bekannte internationale Spielerin und der noch nicht so bekannte George Droudlin. Sie spielen am Donnerstag und Freitag auf den amerikanischen Tennisplät- zen in Heidelberg(am Neckar) jeweils um 17.30 Uhr. Die deutsche Bevölkerung ist ein- geladen, der Eintritt ist frei. eee e ee e kein schier: B nen! Nach la ch Leiden ist unser guter Vater, Nach langer schwerer Krankheit, und doch unerwartet, a Nane 22 8 5 Honig- längerem schwerem Leiden 1 8„ chied mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwie- Hofapotheker Schäfers S On G D 72 ISIUn 9. e Schwiegervater, Großvater und Bruder, Herr 1 2885 151 1 Gren ter f 8 Mix Barbarossa 5 Wohlge⸗ Al 1 0 h 5 85 5 olg Seda h.„ 155 2 rospekt un er KaU Nn c wi WIn Grohmann Philipp Kemm. ennie fa 0 es f 22 Drogerie Ludwig& Schütthelm KG. 9 DM im Alter von 78 Jahren sanft entschlafen. Polizeimeister a. D. 19 5 1 5 eim, den 14. Juli 1955 im Alter von 76 Jahren. 8 0 4 1 a 2, 42 f 5 Für die vielen Beweise auf- j 8 1 eim En e Mannheim, den 12. Jult 1088 lernen einen ee e eee„ 3 995. Käfertaler Straße 8 Kranz- und Blumenspenden Age 2 Um Preise von Die Kinder In tiefer Trauer: beim Heimgang unseres lieben 5 9 5 eee ee ee. 8 e Marie Remm geb. Fränger Entschlafenen, Herrn bei geringster Anzahlung und monatlichen kleinen Raten euerbestattung: Freitag, den 15. Ju 55, 13. m milie Erich Kemm 8 5 a s — matorium Hauptfriedhof Mannheim. 5 N Heinrich Gänsbirt 5 5 55 1.. 5 ö Feuerbestattung: Freitag, den 15. Juli, um 11.30 Uhr im Haupt- möchten wir auf diesem Wege 5* 8 8 5 friedhof Mannheim. unseren Dank aussprechen. N 0 2 1 8 5 R 5 Besonderen Dank 5 Stadt-. 8 5 5 5 5 farrer A. Weber r seine 5 krostrelchen Worte. 1 Das fachgeschôff för gesunden Schlaf 7 Mannheim, den 13. Juli 1955 8. 8 Am 13. Juli 1955 verstarb unser langjähriges Beleg- 1 Reimgekehrt vom Grabe unse- Kuge-Wolk-Str. 10 b. Haupigeschäff: Gu 2, 7. 8 schaftsmitglied, Herr 5 5„ Filiale: Frledrichsplotz 16(Ecke Augusta- Anlage) 2 85 Für die vielen Beweise herzl. 8 Telefon 5 28 10 0 Anteilnahme sowie die über- Richard Bieber 1 Alwin Grohmann aas, eanreeder ene e——. N Selene unseren lieben Ensch, f ies Läden Herr. N 1 1——. 3 nis, für die vielen Beweise herz- Er war in seiner sehr langen Reiten 5 tenen, Herrn licher Ante damen 50 die Vveischiedenes tr. f 8 itarbeiter, dessen Kennt- Kranz- und Blumenspenden zu euer und pflichtbewußter Mitarbeiter, EEC— 8 Georg Ullrich Wo kann werkstatt od. Sonstiges miterst. werden? Baumat. vorh. Will, Viernheim, Fr.-Ebert-Str. 17 Bade zu Hause! Bade einrichtungen komplett von 255,.— DM an bei Rothermel. Alte Kunden ohne An- zahlung, neue nach Vereinbarung. Welche Baufirma kann sofort einen 4i½⸗t-Dreiseitenmotorkipper, Mer- z. Z. Entbindungsheim Reichenbach cedes, neu, beschäftigen? Angeb. Abtlg. Dr. Hch. Graeff an Karl Stahl, Speyer, Merch- 5 7 gasse 17, Telefon 28 98. 2 Herrenhosen werden modernisiert. Kleiderpflege Schmitt, L 14, 19. Suche Wonnwagen 1 bis 44. Aug. 1955 zu mieten. Telefon 7 67 20. Der Hemden-Doktor nisse wir alle sehr schätzten. Die Belegschaft hatte in ihm einen stets hilfsbereiten Kollegen. Wir bedauern das Ableben unseres Mitarbeiters und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Geistlichen von St. Peter für seine trostreichen Worte, Herrn Betriebsleiter Neumann und den nächsten Arbeitskollegen der Firma Hch. Lanz Ad und dem Billardelub„Grüner Hut“. Rolf und Gerd haben am Sonntag o ein Schwesterchen bekommen. Thea Steeger geb. Reinhard Fritz Steeger P 7, 4 zur letzten Ruhestätte gelei- teten, sagen wir unseren innig- sten Dank. oe we Mannheim, den 14. Juli 1958 Böckstraße 8 Rosa Ullrich geb. Kraft nebst Angehörigen Mannheim, den 13. Juli 1955 Mannheim, den 14. Juli 1955 TPraitteurstraße 38 Geschäftsleitung und Belegschaft der Maschinenfabrik A. RIDINGER Mannheim Familie August Bieber CCC ˙ ũ BB Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 14. Juli 1955 5 N N Wir haben uns über die Glück- vyülnsche u. Geschenke zu un- serer Vermählung sehr gefreut und möchten uns hiermit recht Feuerbestattung: Freitag, 18. Juli, 13.00 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 52— — Zeit Hauptfriedhof ich bedanken. ee 9 5 Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn eee e ee 8 15„ 1123 a. h me:* 5 Sie wissen doch: 8 0 Kocgel, elm,. 3 Textilhs. B. u. K. Sigrist, Waldhof, Martin Fröscher kiseo 2itron, die engenshme SebflenkhefHZ NN Albert, Münldorferstraße 6. 114.00 e Waldstraße 46 „, und den U. Bisce Zitron f und Frau Renate 5* Verkaufstelle für Mannheim: Drog. Ludwig& Schütthelm KG, 0 4, 3 Philipp Wörns Schmiedemeister i. R. ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die teilnanme und die zahlreichen Kranz- und Blume Krematorium Unrath, Anns, Heidestraze 3. 3453.00 und Konstr. jeder Zeichnungen techn. Art fuhrt aus. Techn. Büro, S 2, 3. Tel. 4 32 95 herzliche An- nspenden un- Friedhof Käfertal seren i chen. Vor allem danken wir. kenn Br. Tes türen een rede deer Bern Kober, Hans, Käfertal, Specdeweg 112 14.00 ee e eee e F ichsfeld Hochzeit erwiesenen Aufmerk- 0 Pfarrer Mühleisen für seine trostreichen Worte, der Schmiede- Friedhof Friedrichsfe e. samkeiten danken wir auch im Innung für die Kranzniederlegung und all denen, die dem Ver- Kündinger, stephanie, Mülhauser Straße 16 10.00 Erbschafts Neigen dnserer Hitern Entlaufen tür 2 Wochen in Mannheim, übernimmt Aufträge. Telef. Anfr. u. Kaub, Parkhotel storbenen die letzte Ehre erwiesen. Mh m.- Neckarau, den 14. Juli 1955 5 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Katharina Wörns geb. Zeilfelder und Angehörige 2 ͤ ²˙ Willi Hamm Doris Hamm geb. Benz Mh m.- Feudenheim, Ringstr. 26 Hund entlaufen. Weißer kurzhaari- ger„Fox“, Ohren hellbr., runder Mitgeteilt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim Fleck in ders. Farbe a. d. r. Seite ohne Gewähr am Rücken. Belohng. zuges. Frau Rosa Hess, Mhm., J 7, 1, 5. St. 1——— — eee — 5 e Seite 10 TTT MORGEN Donnerstag, 14. Juli 1955/ Nr. 1 r n Die schwerste Kunst/ Ven Gesherd F. Heng Eine Kunst, die wir alle verlernt haben, ist das Zuhören. Im Lebenslauf des„Beicht- Vaters“ in Hermann Hesses„Glasperlen- spiel“ treffen wir auf eine in dieser Hin- sicht sinnbildliche Gestalt. Der Büzer Josephus hat die Gabe des Zuhörens. Er ist in langen Jahren gleichsam Ohr geworden. Klage und Geständnis, Anklage und Ge- Wissensangst, Totschlag und Verzweif- lung— was auch immer ihm zugetragen Werde aus dem Reich der Dämonen, es geht in sein Gehör ein wie Wasser in den Wüstensand. Er trägt möchte man sagen, das Leid der Welt mit dem Ohr. Zuhören als eim Amt, als der höchsten Aemter eines, erscheint in Beichtvater Josephus als das Vermögen, Vertrauen zu erwecken und zu empfangen, geduldig und liebevoll zuzu- hören, dadurch der noch nicht fertig ge- Sstalteten Beichte vollends zur Gestalt zu ver- helfen, das in der Seele verstaute oder Ver- krustete zum Fluß und Abströmen einzu- laden, es aufzunehmen und in Schweigen einzuhüllen. Zuhören in diesem Sinne ist: Verstehen schlechthin; Mitschuld auf sich nehmen; tragen helfen. Vom rechten Hören als vom rechten Re- den miteinander, untereinander und— da- rüber hinaus, handelt eine tiefsinnige jüdi- sche Legende, die Martin Buber aufgezeichnet und erläutert hat. Ein gottbegeisterter Mann, so wird erzählt, seil einst aus den Bereichen der Geschöpflichkeit in die große Leere gegangen. Da wanderte er, bis er an die Pforte des Geheimnisses kam. Er pochte. Von drinnen rief es ihn an:„Was willst du hier?“—„Ich habe“, sagte er,„den Ohren der Sterblichkeit dein Lob verkündet, aber Mit untauglichen Mitteln.. „Bitte vorbeigehen zu durfen“ ist der rei- herische, viel verͤkeißende Titel eines Buches von Alerander Korff, das jetzt im Verlag „Kunst im Druck, Opacher 48“(München) herauskam. Er steht in keiner Beziehung zur Handlung. Zeit: etwa 1957. Ort: Die Bundesrepublik. Handlung: Bauernsohn Michael und Magd Ursula lieben sick. Der alte Bauer ist da- gegen: Ursula ist Flüchtling. Zwei Herren aus der neuen Bundeswehrmacht stellen Ursula nach: Unteroffizier Lang, früher untauglicher Knecht, und Leutnant von Hugenberg— Ver- zeihung: Hugenstein. Den Unterofſtzier schlägt Michael auf dem Tanzboden zusammen, den Leutnant maßregelt, am lieblichen Waldsee aus dem Busch tretend, der Herr General persön- lich, weil Hugenstein das Mägdelein bei der Ausübung von Nacktkultur belausckt. Natür- nich wird Michael eingezogen. Natürlich in Unterofſiaier Langs Gruppe. Natürlich rächen sich die erotischen Verstrickungen. Michael wird„geschliffen“. Hugenstein betrügt mit der Tochter des Kompaniechefs seine edle Frau, die ihrerseits im noch edleren Hauptfeldwebel den vermißt geglaubten frünheren Geliebten Wied erfindet. Der Leutnant erpreßt den Spieß wegen seiner anrüchigen Vergangenheit als Fremdenlegionär. Den biederen Michael aber treiben die Schikanen des rachsüchtigen Unter- Offiziers Lang(„Sie Wurzelsau!“) ins Lager der Kriegsdienstverweigerer. Er kommt vom Re- gen in die Traufe: Die„KV's«“ bilden eine eigene Hiwi-Gruppe im Bataillon, gebrand- markt durch den gemeinsamen schwarzen Ausgek-Drillich. Sie sind hilflos der Schi- kane ihres Feldwebels wie der Verachtung der Bevölkerung preisgegeben. Es kommt, wie es kommen muß: Auch die flmgerechte Auto- Retzjagd des prächtigen Hauptfeldwebels kann nicht verhindern, daß Michael samt Braut über die grüne Osteonengrenze entſflieht, nicht ohne dag Ursula noch der heimtückischen Kugel der Vollespolizei zum Opfer fällt. Soweit die Handlung. Die Sprache, ermüdend im konstanten Prä- sens, malt rabenschwarz oder blütenweig. Die Guten hauchen edle Schwüre, die Schlechten Raben Pickel und rissige Gesichter. In den Bauernhofszenen herrscht ein unfreiwillig parodierter Karl- Schönkerr-Ton, der Rest ist Courths-Malheur. Soweit der Stil. Das ist alles mehr erheiternd als schlimm. Ernst ist nur, daß hier die Absicht, einem wirlelichen Zeitproblem künstlerischen Aus- druck zu geben, fehlging. Eine Aufgabe— schwer, vielleicht als Satire durchführbar— blieb ungelöst. Mut Rätte zu ihr gehört. Hier War nur Aberwitz am Werk. Man mag zu ihm stehen, wie man will: ein solcher Angriff mit untauglichen, veralteten Waffen kann Theodor Blank nur recht sein. „Das Leben ist gar nicht so. Es ist ganz anders“, sagte Kurt Tucholsky. Wie recht er Ratte Alhard v. d. Borch Sie waren mur taub. So komme ich zu dir, daß du selber mich vernähmst und mir erwi- derst.“„Kehr um“, rief es von drinnen, „hier ist dir kein Ohr. In die Taubheit der Sterblichen hab ich mein Hören versenkt.“ Und der Sinn der Legende? Oben und unten sind aneinander gebunden. Wer mit den Menschen reden will, ohne mit Gott zu reden, dessen Wort vollendet sich nicht. Aber wer mit Gott reden will, ohne mit den 8 28 zu reden, dessen Wort geht in die Tre. Die Kunst des Redens als eine Kunst des Hörens entwickelte ein bedeutender Geist der Romantik, der heute weithin verschollen ist: Adam Müller. Unser Ohr, so meint er, dürfe nicht nur offen stehen und über sich ergehen lassen. Schließlich empfange man ja durch den Sinn des Ohres Großes und Kleines, Gewaltiges und Schwaches, Unver- geßliches und Geringfügiges. Sich hörend un- tätig zu verhalten, das wäre tatenlos in der Lebenskunst. Aber: Mit Verstand und Würde zu empfangen, das ist überall eine ebenso Sroße Kunst, als zu handeln.“ Die Eitelkeit der Menschen, so meint dieser Autor, habe bewirkt, daß das Sprach- organ viel mehr geübt werde als das Ohr; daß in jeder Gesellschaft viel mehr Per- sonen reden wollten als hören. Die Natur hätte aber das Entgegengesetzte beabsichtigt. In der Tat: Von der Schöpfung her ist an- Seordnet, dag zwar viele hören können, was einer spricht, unmöglich aber einer hören kann, was viele zu gleicher Zeit reden. Auch die verschiedenen Grade und Gestalten des Zuhbörens wären zu bedenken: Im Theater und in Versammlungen; im Konzert und in Gesellschaften; in der Zwiesprache vom Ich zum Du. Welche möglichen Stufen der Stille im Lauschen, bildet man die Kunst des Zu- hörens nur recht aus! Ist sie, diese Kunst, schließlich nicht das Vermögen, die Wahrheit richtig zu ver- nehmen? Und ergibt sich hieraus nicht das Grundgebot: Man höre nicht jedem zu? Hört nicht, wer allen zuhört, keinem zu? In diesem Sinne läßt Jean Paul sich ver- nehmen:„Wahrheitsfreund! Deine Kraft zu hören ist ein Organ, das Zeugnis der Wahr- heit aufzufassen. Aber, um der Wahrheit Wolfgang Wagner am Spinnrad Im Festspielhaus Bayreuth gaben die Proben zu den diesjahrigen Richard Wag- ner-Festspielen begonnen die am 22. Juli mit eine Neueinstudierung des „Fliegenden Holländer eröffnet werden. Unse Bild zeigt Wolfgang Wag ner, den Regisseur diese Aufführung, bei einer Probe; er führt gerade am Spinnrad vor, wie er es gerne haben möchte, beim Chor der Mädchen im zweiten Akt. Die musika lische Leitung nat Han- Knappertsbusckh, der auc den„Parsifal“ dirigiere: wird. Für den„Tann hduser“ ist Eugen Jochum für den„Ring des Nibe- lungen“ Joseph Keilberth Wieder gewonnen worden Foto: Festspiele Bayreuth, Lauter wasser willen! Zersplittere dieses Organ nicht! Sammle vielmehr die ganze Hörkraft auf einen Punkt, auf einen Sprecher hin.“ In gleichem Geiste schließlich hat Jo- harmes Michael Sailer vom richtigen Hören der Wahrheit gehandelt, der große Theologe und christliche Humanist. Von ihm unter- Wiesen, erkennt man in die Kunst des Zu- hörens alles Aufmerken schlechthin einbe- zogen, weit über das Hören und Lauschen hinaus. So die Zucht des Auges, daß uns das Sichtbare nicht zerstreue; die Zucht der Zunge, aß sich die Aufmerksamkeit nicht ablenken lasse; die Herrschaft über alle Sinne und Leidenschaften; die völlige Sammlung auf den geheimsten Punkt; das Hören, alles in allem, nicht nur mit dem Ohr, sondern mit Leib und Seele. Können wir das noch? Sollten wir nicht versuchen, es wieder zu üben? Mehr Routine als Wagemof Den Ruhrfestspielen 1955 in Recklinghausen fehlte der überzeugende geistige Grundriß Hamburger Bühnenkünstler„kungelten“ 1947 mit Bergleuten von der Ruhr:„Kunst für Kohle“ nannte sich die Kompensation, und daraus entstanden die Ruhrfestspiele. Heute, im Jahre 9 dieses inzwischen inter- national berühmt gewordenen Zyklus' spürt man von dem spontanen Beginn der„Kul- turtage der Arbeit“ nichts mehr: sie sind zu einem riesigen Unternehmen geworden, das höchste Ansprüche stellt. Auch in diesem Sommer lockten sie wieder Experten und Liebhaber der Künste von nah und fern, und wenn man sich vergegenwärtigt, daß von künfzehntausend schriftlichen Kartenbestel- lungen für die beiden Burgtheater-Auffüh- rungen mit„Kabale und Liebe“ nur ein- tausend berücksichtigt werden konnten, drängt sich die Frage auf, ob denn wohl der Kumpel, für den die Ruhrfestspiele ver- anstaltet werden, überhaupt mit in den Saal gekommen sein kann. Mit dieser Frage stößt man gleich zu ver- schiedenen Problemen des von der Stadt Recklinghausen und dem Deutschen Ge- werkschaftsbund gemeinsam durchgeführten Unternehmens vor. Ernst Schnabel, Schrift- steller und ehemaliger NWDR- Intendant, sprach in seinem gescheiten Eröffnungsvor- trag der diesjährigen Festspiele vom„her- rischen Anspruch“ des Arbeiters auf das Beste im Bereich der Kunst. DGB-Kultur- chef Burrmeister bemüht sich als Leiter der Ruhrfestspiele mit Idealismus und gutem Willen, dieses Beste nach Recklinghausen zu holen. Aber von der Frage abgesehen, ob denn der Arbeiter auch wirklich in die Ver- anstaltung hineingeht— in den Premieren sieht man Fachleute und Ehrengäste, und in den späteren Vorstellungen sollen, wie man hörte, aus den Betrieben des Industriege- bietes nicht die Arbeiter, sondern vorwie- gend Angestellte in Omnibussen herbeige- fahren sein—, bleibt das Problem, ob das Programm für das Publikum, das man an- sprechen will, ausreichend zusammenge- setzt ist. Dag Shakespeares„Hamlet“ zum „Besten“ der Weltliteratur gehört und des- Halb uneingeschränkt würdig ist, vom fest- spieleigenen Ensemble in Recklinghausen herausgebracht zu werden, versteht sich. Nur— Karl Heinz Stroux bot eine Insze- nierung, die für die„Leute vom Bau“ von Interesse war, aber entscheidender Mängel in Besetzung und Darstellung wegen nicht zur gültigen Interpretation wurde. Will Quadflieg hatte in der Titelrolle großartige Momente, spielte mit sichtlicher Hingabe, konnte aber nicht den magischen Hinter- grund der Partie umsetzen. Die Akzente verschoben sich, zumal Walter Richter als König Claudius kein ebenbürtiger Gegen- Spieler war. Elisabeth Flickenschildt gab eine ungewöhnliche Deutung der Königin: aus Vereinsamung und Gewissensqual schuf sie eine Gestalt von tragischer Faszination. Wenn Walter Dirks im Vorjahre von der Funktion der Kunst als„Herausforderung“ gesprochen hatte— auch Schnabel griff die- ses Grundanliegen der Festspiele wieder auf —, dann mag im Programm 1955 Brechts „Kaukasischer Kreidekreis“ solchem An- spruch am nächsten gekommen sein. Die Wahl dieser vom Frankfurter Ensemble be- strittenen Aufführung hatte heftige Proteste der Katholischen Arbeiterbewegung ausge- löst: man befürchtete einen Theaterskandal. Statt dessen gab es tosende Ovationen, die mit Recht die wagemutige Loyalität feier- ten, die von der Festspielleitung bekundet worden war und die bestätigte, daß unser Theater an einer künstlerischen Potenz wie Bert Brecht nicht vorübergehen kann. Wo- bei es nicht immer leicht sein mag, diesem Respekt mit der Distanz zu vereinbaren, die dem Politiker Brecht gegenüber ge- boten ist. Bei den drei weiteren Aufführungen konnte von„herausfordernder“ Wirkung kaum mehr die Rede sein. Peter Lotars Ver- such über den 20. Juli,„Das Bild des Men- schen“, gespielt von Barlogs Berliner Schloßg- park- und Schillertheater(Regie: Stroux) blieb ein redlich gemeintes, aber blutloses, den Erfordernissen der Bübhnenpraxis nicht entsprechendes szenisches Gebilde. Schillers „Kabale und Liebe“, vermittelt von der Wiener„Burg“, bot das Paradoxon einer all- zu konventionellen Regie und grogartigen darstellerischen Leitbildern(Käthe Gold als Luise, Ewald Balser als Präsident) und er- Wies sich, besonders durch sein Rühr- und Schauerfinale, gerade vor dem Forum der Ruhrfestspiele als thematisch überholt. Mo- lières„Der eingebildet Kranke“ endlich, vom Wuppertaler Theater aufwandreich mit gekonntem, aber illustrativ bleibendem Ballett angeboten, war ein Schlußpunkt von liebenswürdiger Belanglosigkeit. Daß man in diesem Jahr auch der Fest- spiel ausstellung— Thema ebenfalls„Das Bild des Menschen“— nur einen Achtungs- erfolg bescheinigen konnte, ergibt sich aus der an dieser Stelle erschienenen Bespre- chung(„Morgen“ vom 16. Juni). Um so mehr wurde vom Europäischen Gespräch erwartet, das nach dreijähriger Pause zum Schluß der diesjährigen Festspiele wieder auflebte. Leider jedoch führte man es praktisch hin- ter verschlossenen Türen: über das Thema „Gewerkschaften und Parlament“ diskutier- ten in der wunderschön, aber auch weitab gelegenen IG-Bergbau- Schule bei Haltern 24 Kenner der Sozialpolitik vor zwanzig ge- ladenen Journalisten und einigen Ehren- gästen drei Tage lang. Der Eindruck dieser am Rande der Fest- spiele durchgeführten Diskussion, die in ihren Mittelpunkt gehört hätte, bestätigte das Gesamtbild der diesjährigen„Kultur- tage der Arbeit“: über aller Bemühung, die so spontan entstandenen Ruhrfestspiele „lebendig“ zu erhalten— denn ihre Krisen Waren und sind nicht nur finanzieller Natur , ist man zu einem Experimentieren ge- langt, das eher aus der Unsicherheit als aus der„Herausforderung“ zu stammen scheint. Für das nächste Jahr sollte sich die Fest- spielleitung darüber klar werden, daß sorg- fältige Konzeption und mutiger Versuch ein- ander nicht auszuschließen brauchen. Das eine ist gerade für dieses Unternehmen ebenso wichtig wie das andere.. Sonja Luyken Das Eisteddfod Deutsche Sänger in England erfolgreich Nach den großen Erfolgen der Lände Spanien, Schweden, Deutschland und Oester. reich hat England auf dem Internationale Musikfest in dem walisischen Städtche Llangollen im Wettbewerb für Semischt Chöre bis zu 80 Sängern die drei ersten Plätze belegt. Auf den vierten Platz kam dez Stuttgarter süddeutsche Madrigalchor, Wäb. rend sich den fünften der Wiener Philhar monische Kammerchor und der Chor de Staatsuniversität von Ohio teilten. An den sechs Stunden dauernden Preissingen de gemischten Chöre beteiligten sich die Chor Vereinigungen von elf Nationen. Den Simm des traditionellen„Eisteddfod des alljährlichen Sängertreffens in Wales umriß der britische Innenminister un Minister für Wales, Gwilym Lloyd- Georgs auf einer der Veranstaltungen mit folgen. den Worten:„Das wichtigste Ziel diese Eisteddfod ist— abgesehen von der groben Freude, die es den Mitwirkenden bereite — die Förderung des Friedens und der ge. genseitigen Verständigung unter den Natio, nen durch die Künste, besonders durch di Musik. Zu einem Zeitpunkt, da sich die Re. gierungschefs auf eine Konferenz vorberei. ten, die, wie wir alle zutiefst hoffen, Ge. legenheit zu einer Milderung der internatio. malen Spannung bieten wird, scheint es mi ein höchst ermutigendes Zeichen zu sein, dal Wir hier auf einer schlichteren Ebene einen solchen Beweis internationaler Freundschaft erleben.“ Um das„Blaue Band“ des Eisteddfod in großen Preissingen für gemischte Chöre be. warben sich insgesamt 32 Chorvereinigun. gen. Von den vier Chören, die aus Deutschland kamen, bestieg in diesem bei glühende: Hitze ausgetragenen„Marathonkampf“ des Stuttgarter süddeutsche Madrigalchor ah erster das Podium. Sein Dirigent, Thoma Christian David, Sohn des Komponisten Johann Nepomuk David, erklärte, daß diese: Chor erst vor wenigen Jahren gegründet worden sei und bisher Konzertreisen dur Deutschland, Oesterreich und Spanien un- ternommen habe. In einem der benachbar. ten Täler ist das unter der Leitung von Wilhelm Gebhardt singende Münchener Col. legium Musicum Vocale untergebracht, ein aus 37 Studenten und Studentinnen im Alter von 19 bis 26 Jahren bestehender Chor. Sie sind zum erstenmal hier. Ihre Reise hatte das britische Konsulat in München angeregt Aus Bremen kam der aus 43 Sängern be. stehende Abendchor Vegesack. Die Anregung für die Fahrt— auch dieser Chor ist zum erstenmal in Llangollen— hatte hier eine Zeitschrift gegeben, in der man einiges über das Eisteddfod gelesen hatte. Im Wettbewerb der Solisten, der meist am Vormittag aus- getragen wurde, errang im übrigen eine junge Hamburgerin, Gisella Ohrt, im Preis- singen der Altstimmen den dritten Platz. B. J. f. Koltur- Chronik Das Saarland-Museum in Saarbrücken hat für seine Galerie moderner Kunst jetzt zwei Plastiken des niederdeutschen Künstlers Ernst Barlach erworben:„Der Rächer“ und„Lesende Mönche“, die 1923 und 1933 entstanden sind. In der letzten Zeit sind für das Museum 141 Werke angekauft worden, darunter Werke von Lovi Corinth(Mutter und Kind, 1911), Karl Schmidt- Rottluff(pommersche Moorlandschaft, 1930, Oskar Kokoschka Die Schlacht, 1916), Otto Müller(Badende am Waldteich, 1930, und 21. geuner und Sonnenblume, 1917), sowie Christian Rohlfs Hügellandschaft, 1922, Ministerpräsident Hoffmann hat dem Museum ein Werk des in St. Ingbert geborenen Albert Weißgerber ge- stiftet(Heuernte, 1913). Auch Radierungen von Otto Dix(Der Krieg) sind erworben worden. Die Proben für die diesjährigen Bregenzer Festspiele haben unter der Leitung des Regis- seurs der Festspiele, Burgtheaterdirektor Dr. Adolf Rott, und des musikalischen Leiters, Prof. Anton Paulik, begonnen. Der österreichische Bundespräsident Dr. Körner wird die Fest- spiele, die in diesem Jahr auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken, am 21. Jul eröffnen. Eine Gedächtnisschrift für den kürzlich ver- storbenen Heidelberger Staatsrechtslehrer Pro- fessor Walter Jellinek ist soeben unter dem Titel„Forschungen und Berichte aus dem öffent- lichen Recht“ im Isar-Verlag in München erschienen. Jellinek wäre am Dienstag 70 Jahre alt geworden. In der 668 Seiten starken Publi- kation machen 40 führende Autoren des öffent- lichen Rechts, fast alle Ordinarien oder Do- zenten deutscher Universitäten, Politiker und mehrere ausländische Gelehrte, wertvolle For- schungsergebnisse über ihr Fachgebiet der Oef- fentlichkeit zugänglich. Zum Nachfolger Pro- 0 kessor Jellineks an der Universität Heidelbers? ist Professor Dr. Hans Schneider, Tübingen, ernannt worden. Manuel erkennt seine Ein abenteuerlicher Romen von Karl Lerbs Macht Copyright by C. Schönemonn 65 Fortsetzung Durch den dämmerigen Flur kam eine Anzahl von Herren, Staubmäntel über den Uniformen, rasch und mit lauten, sicheren Schritten von Leuten, die sich als siegreiche Eroberer fühlen und keinen Anlaß sehen, Weshalb sie das nicht mit allem ihnen mög- chen Nachdruck betonen sollen. Oberst- leutnant de Flores, ermutigt durch den bis- herigen Erfolg seiner rednerischen Bega- ung, wollte eben vortreten und durch eine vermittelnde Ansprache die Krise abfangen, Als ihm schon das erste Wort im Hals stek- kenblieb. Der erste der Herren, ein schwerer, breitschultriger Mann, hatte die Sonnen- Schutzbrille abgenommen und war der Ge- neralleutnant Oronta. Die Blicke des bedauernswerten Oberst- leutnants irrten zu dem Manne, der regungs- 10s, mit gekreuzten Armen, den Ankömm- lingen entgegensah, ein seltsames. undeut- bares Lächeln um die Lippen. Hier begab sich ein toller Spuk, eine unerklärliche, un- faßbare Erscheinung. Am hellen Tage, im Hauptquartier Concepcion, bei strahlendem Sonnenschein und in Gegenwart vieler Zeu- gen. Diese Zeugen aber starrten mit dersel- ben entsetzten Verblüffung auf die gedop- pelte Erscheinung. Denn auch der Mann dort an der Tür war Generalleutnant Oronta. Zug um Zug der Generalleutnant Oronta. Bei den Herren, die im Gefolge Orontas kamen, schien das Erstaunen nicht geringer. Auch sie standen stumm und ratlos. Nur einer von ihnen beobachtete den Vorgang kühl, mit einer fast ironischen Aufmerksam- keit: Oberstleutnant del Vecchio, der Adju- Presserechte: Europdischer Kolturdienst Freilassing tant. Er schien nicht geneigt, in den Gang der Ereignisse irgendwie einzugreifen. Sein schmales, braunes Gesicht war unbewegt wie immer, sein Einglas flimmerte. Es erging dem Generalleutnant Maximine Oronta, der seinen Kampf gewonnen hatte und nun Diktator von Nebrador war, selt- sam in dieser entscheidenden Minute. Er hatte diesen anmaßenden Tramp, diesen ausge- dienten Doppelgänger wegblasen wollen wie ein lästiges Insekt. Man kann ein solches Insekt mit einem Schlage der flachen Hand vernichten— man kann aber auch großmütig sein und ihm ein kümmerliches kleines Le- ben lassen. Also würde man diesem Manuel die Maske herunterreißen und ihn wieder zum Tramp machen. Später würde man ihn in aller Stille abschieben. Seinen Dienst hatte er getan, und gefährlich konnte er nicht mehr werden. Den Diktator Oronta Aber würde das beifällige, belustigte Geläch- ter der Welt für den trefflich ausgedachten Streich, die witzige und nützliche Komödie belohnen. Es war eine Steigerung, eine Würze des Sieges, und er kostete sie aus. Unter dem ruhigen, festen, klaren Blick seines Doppelgängers aber wurde Oronta von einer sonderbaren Schwäche befallen. In diesem Blick war etwas wie gelassene Ver- achtung, wie eine überlegene Kraft Das war plötzlich keine Komödie mehr, der man mit einem einzigen Satz, einem einzigen Griff der Faust ein Ende machen konnte. Das Spiegelbild, der selbstgeschaffene Schatten hatte ein gespenstiges und doch sehr wirkli- ches Eigenleben bekommen. Es war, als hätte es sich mit dem Blute des Urbildes vollge- sogen, von seinen Kräften genährt. Oronta spürte eine wunderliche zitternde Schwäche in den Knien. Er hatte in diesen Tagen des Eingesperrtseins der mühsam gebändigten Ungeduld unmäßig getrunken, er hatte häu- figer als sonst nach der kleinen flachen Dose gegriffen, die der lächelnde Mister Johnson ihm bereitwillig füllte. Die Anspannung und Schlaflosigkeit dieser Nacht, die Fahrt durch die Hitze, das kühle Dämmerlicht dieses Kor- ridors— es wirkte vieles zusammen, um den General Oronta in dieser Minute mit einer Anwandlung von Schwäche zu lähmen., wie er sie nie zuvor gekannt hatte. Ihm wurde heiß unter den Blicken der verblüfften Zeu- gen. Mit einer heftigen Bewegung riß er Staubmantel und Kappe ab und schleuderte sie zu Boden.. Und dann, mit einem harten Ruck, be- kam er sich wieder in die Gewalt. „Aha“, sagte er.„Da ist er ja. Mit dem Herren da möchte ich mich mal eine Minute unter vier Augen unterhalten.“ Es klang höh- nisch, aber seine Stimme war rauh und hei- ser. Manuel trat stumm ins Zimmer zurück, Oronta folgte ihm und schmetterte die Tür hinter sich ins Schloß. Knirschend drehte sich drinnen der verrostete Schlüssel. Der Adjutant hatte seine aufmerksamen Blicke zwischen den beiden Doppelgängern wandern lassen. Einen Augenblick hatte es geschienen, als wollte er rasch noch hinter ihnen ins Zimmer treten. Aber er blieb, wie aus plötzlich geändertem Entschluß, stehen, im Rahmen der geschlossenen Tür, unbe- weglich. Niemand wagte eine Frage an ihn zu richten, obwohl alle spürten, daß er der einzige Wissende war. Sein schmales braunes Gesicht war eine starre Maske, sein Einglas flimmerte kalt und abweisend. Er sah, trotz Nachtfahrt und Staub, gepflegt und untadelig elegant aus wie immer. Man vermochte nicht zu sagen, ob das Absicht war— aber er stand da, als Wollte er die Entscheidung, die drin- nen flel, vor fremdem Eingreifen bewachen. Enrique Urbina nahm die Schutzbrille ab, wischte sich mit dem Handrücken über das gerötete, staubbedeckte Gesicht und stellte den Motor ab, der klopfend und unregelmä- Big lief. Es war ein Wunder, daß die Ge- schichte gut gegangen war. Das hatte wirklich nur ein Mann schaffen können, der in diesem gesegneten Lande jeden Termitenhügel kannte— und der obendrein ein sagermaftes, ein geradezu unverschämtes Glück hatte. Der Padre würde es nicht nötig haben, er- Zzieherische Maßnahmen gegen seinen Sohn zu treffen. „Sie können nicht weiterfahren“, sagte der Unteroffizier von der Kraftradabteilung. „Bevor ich keine Anweisungen habe, lasse ich niemanden durch.“ Urbina sah sich um. Ueberall in der Dorf- straße, in den Höfen und auf den Feldern standen Soldaten der Besatzung, waffenlos, und teilten ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Vorgang auf der Straße und dem Na- tionalgericht, das sie emsig und friedfertig aus Blechnäpfen löffelten: Maisbrei mit Pfefferschoten. Und überall an den Wegen entlang hatten die Kraftfahrer Posten be- zogen, grimmig und mit betonter Entschlos- senheit, ihre Karabiner schußfertig in den Händen. „Was ist denn los?“ fragte Juana mit mühsam beherrschter Stimme. „Unsere Vorhuten haben das Hauptquar- tier besetzt“, anwortete der Unteroffizier mit hörbarem Stolz.„Weitere Abteilungen müs- sen jeden Augenblick eintreffen. Die Revolu- tion hat gesiegt. General Oronta ist im Stabs- gebäude.“ „Oronta—!“ Es klang wie ein Schrei. Juana öffnete die Tür und sprang aus dem Wagen. „Ich muß sofort— Großer Gott, ich mul sehen, was—“ Sie schien taumeln zu wollen, Ting sich wieder, wendete sich an den Unter- offizier:„Ich bin auf besonderen Befehl des Generals Oronta hierhergebracht worden. Wir sind die ganze Nacht gefahren.“ „Die Señora kann natürlich in den Ort gehen. Aber ob ich auch den Sefior“ „Ich komme besser allein durch“, sagte sie hastig. Sie gab Enrique die Hand.„Haben Sie Dank— und warten Sie hier— Sie hören von mir— Und sie lief davon. Enrique Urbina sah ihr nach, besorgt und ein wenig ratlos. Wenn er geahnt hätte, wie es um sie stand, wäre er nicht zurückgeblieben. 5 „Kann ich etwas für Sie tun, Sefior! fragte der Unteroffizier höflich. „Wasser brauche ich“, sagte Enrique „Schatten. Und ein Frühstück. Und ein Bett Oder eine Bank.“ „Dort drüben ist eine Taberna. Sefior.“ „Danke.“ Enrique zog sich den Gü hoch, schüttelte den Kopf. Er hatte sich das anders gedacht. Langsam und müde schlenderte er u Schenke hinüber. Mister Stephens war so ergriffen, daß et seines Klemmers erst nach einer verzweifel ten Jagd durch das halbe Direktionszimmer des Bankhauses Atkinson& Wineman wie⸗ der habhaft werden konnte. 5 „God bless my soul“, sagte er ehrfürchtig „Was für eine story!“ 175 Mister Wineman hatte, wie das in müßi- gen Augenblicken die Gewohnheit dieses rast- los tätigen Mannes war, sorgsam und lie- bevoll seine sämtlichen Bleistifte gespitat und ordnete sie nun nach der Größe. „Der Herr wird ihre Seele nicht segnen Wenn sie die story jetzt schon schreiben, sagte er trocken.„Damit werden Sie Gott be- hüte warten, bis der General es Ihnen er- laubt. Spaß versteht er nur, wenn es sen eigener Spaß ist.“ Fortsetzung folg Her ver drus che Stel W.! wel Lok Dr. C. S. H. I Stel Bad. Man Nr. 10.4 am Sitzt der App den land Eure schr. dürf zum eing Glei Bu! sich heite Foro Wes drin in il gern Spre dere nich. Zusi die? die! trale ordn erka einig gege geor. 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