55/ Nr — 7 Jemd bes Spſz Aben Sch schule 8 Passen, id in Sm on Berz in der; chts n Handl ten Hau Vorspiel! Seitendl ichnamig t. Hier; n Bergen in Verdi ecklenbn Tof verlz er Flüch estdeutzch Knecht 00 t nichtz er nicht 1 Sob nichts au „immer Luffünrm zu gebe gen“ a lichen. lem Scha As kiert h leicht, d As Sepab, Als der ichter e Schmad 4 sprach nicht ein selbst a sondern:? ge auf de ch ich di me dich 2 ec rnünftige Standes ee nicht skk es Ballaq ib, der de ensche Dh vielerk r trefflid gesungen Versen de Tänze ut mancherk dung 2. lauptstüc rüchlein: t Regen. * akt Segen. eint, 150 d„Erbar⸗ siegen. 8 „„Chrong r 6. Akt ck modes Zesonderg ugnis ab. schule, di Sommer. führte. 2 joktor von ig an Bolt Wege nach er wandten Fahrschein Schweitzer s nahe an in Colmar 1 von sei- Brief au und regel- uf hindeu dung ent- erlich habe durch den“ gelitten— daß die in ingen über . 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H., Mannheim, am Marktplatz Bulganin zog die Bremse Er stoppte das Gespräch über die Deutschlandfrage aui höchster Ebene Genf,(AP/ dpa) Auf der ersten Arbeitssitzung der Genfer Konferenz hat der sowietische Ministerpräsident Bulganin am Dienstag erklärt, daß die Zeit für die Wiedervereinigung Deutschlands noch nicht gekommen sei, und vorgeschlagen, daß die vier Regierungschefs von der Behandlung der Deutschlandfrage zur Erörterung der anderen Tagesordnungspunkte übergehen. Auf den Hinweis der westlichen Re- gierungschefs, daß die Erörterung der Deutschlandfrage noch nicht abgeschlossen werden könne, da zu ihr noch viel zu sagen sei, beschlossen die Konferenzpartner, diese Frage den Außenministern zu überweisen. Bis zur nächsten Arbeitssitzung der Re- gierungschefs am heutigen Mittwochnachmit- tag sollen die Außenminister der vier Mächte Empfehlungen für das weitere Vorgehen in der Deutschlandfrage ausarbeiten und den Regierungschefs Bericht erstatten. Die Re- gierungschefs werden dann entscheiden, ob sie die Erörterung der Deutschlandfrage fort- setzen oder sich den anderen Punkten der Tagesordnung— in der Reihenfolge: euro- päische Sicherheit, Abrüstung und Ost-West- Beziehungen— zuwenden werden. Wie ein britischer Sprecher mitteilte, ver- traten die Sowjets die Auffassung, daß die Wiedervereinigung auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden müsse, so lange über einen Sicherheitspakt verhandelt wird. Die sowjetische Delegation erklärte, Siche- rungen und Garantien seien für einen mäch- tigen und starken Staat unmöglich. Der bri- tische Premierminister Eden wandte ein, Großbritannien sehe durchaus nichts Verlet- zelides in Garantien und werde sie gerne an- nehmen. Marschall Bulganin erklärte nach Mittei- lung des britischen Sprechers, er sei sich da- rüber im klaren, daß ein Verlangen, die Pa- riser Verträge außer Kraft zu setzen, un- realistisch sein würde. Nach seiner Ansicht seien die Voraussetzungen für eine Wieder- vereinigung Deutschlands noch nicht gegeben. Eisenhower versicherte nach Mitteilung eines amerikanischen Sprechers, daß die USA niemals an einem Angriffskrieg gegen die Sowjetunion teilnehmen würden. Die Ver- einigten Staaten würden einen Krieg nur zum Zweck der Selbstverteidigung führen. Den bewegendsten Augenblick der Diens- tagsitzung brachte nach Feststellung eines französischen Sprechers eine Erklärung Prä- „Spielraum für ernsthafte Verhandlungen“ Das Echo auf die Genfer Grundsatzerklärungen der Regierungschefs Genf.(AP /dpa) Die am Montag abgege- benen Grundsatzerklärungen der„Groben Vier“ sind in Konferenzkreisen mit gedämpf- tem Optimismus aufgenommen worden. Nach einem genauen Studium der Rede Bulganins vertraten amerikanische Kreise die Ansicht, daß die sowjetischen Vorschläge und Anre- gungen genügend Spielraum für ernsthafte Verhandlungen lassen. Sie wiesen darauf hin, mit Ausnahme der Fragen Osteuropas und des internationalen Kommunismus ent- halte die Rede Bulganins bezüglich Deutsch- lands, der Sicherheit Europas und der Ab- rüstung keine Mindest forderungen. Die amerikanische Auffassung geht dahin, daß die Sowjets den Weg zu einer„Aera der Konferenzen“ geöffnet haben. In einigen Kreisen wird aber befürchtet, den Russen gehe es in erster Linie um den Zeitgewinn, der ihnen den Ausbau ihrer Wirtschaft er- möglichen solle. Begrüßt wurde, daß die Sowjetischen Zeitungen am Dienstag den Re- den Edens, Faures und Eisenhowers be- trächtlichen Raum gaben, was auf der Ber- liner Konferenz nicht geschehen war. Die unabhängige britische„Times“ schreibt am Dienstag, es zeige sich leider, daß die Ansichten der vier Großmächte über„das Problem, bei dem eine Einigung am dringend- sten ist“, die deutsche Frage, sehr weit aus- einandergingen.„Dies braucht aber in den ersten Stunden der Konferenz noch nicht Bestürzung hervorzurufen“, Die Pariser Abendzeitung„Le Monde“ schreibt am Diens- tag:„Zwischen den Anschauungen über Deutschland besteht eine Kluft, die bisher unüberbrückbar scheint“. Im Zentralorgan der sowjetischen KP„Prawda“ heißt es:„Die heute veröffentlichten Reden der Vertreter der vier Mächte auf der Genfer Konferenz bezeugen, daß es Fragen gibt, in denen ein Meinungsaustausch notwendig ist, um eine Grundlage für die erforderliche Verständi- gung zu finden. Es gibt auch Fragen, die ein zusätzliches Studium verlangen. Es sind Fragen vorhanden, in denen die Regierungen der vier Mächte verschiedene Standpunkte haben. Dies sollte jedoch den erfolgreichen Verlauf der Konferenz nicht verhindern, Wenn alle in Genf vertretenen Mächte auf- richtig bestrebt sind, die Hoffnung der Völ- ker zu rechtfertigen, die ein friedliches und ruhiges Leben herbeisehnen.“ Die Pressedienste der CDU/CSU und der Sozialdemokraten nahmen am Dienstag in Bonn zurückhaltend Stellung. Die Christ- lichen Demokraten begrüßen die gute Atmo- sphäre des ersten Konferenztages. Die ruhige Erklärung Bulganins dürfe aber nicht dar- über hinwegtäuschen, daß die sachlichen Gegensätze nicht von heute auf morgen be- seitigt werden können. Der SPD- Pressedienst schreibt, daß bei wesentlich verbessertem Klima im Vergleich zu jeder vorangegange- nen Konferenz die sachlichen Unterschiede nach dem Beginn von Genf einstweilen un- verändert fortbeständen. Die große Frage bleibe, ob es gelingen wird, aus der Klima- veränderung politischen Nutzen für die Dauer zu ziehen. Wien entwarf Neutralitäts-Gesetz Einigung der Regierungsparteien über die allgemeine Wehrpflicht Wien.(AP) Der österreichische Minister- rat genehmigte Dienstag den Entwurf eines Bundesverfassungsgesetzes betreffend die Neutralität Oesterreichs. Der Entwurf des erfassungsgesetzes lautet: „Artikel 1.() Zum Zwecke der dauern- den und immerwährenden Behauptung sei- ner Unabhängigkeit nach außen, zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebiets sowie im Interesse der Aufrechterhaltung don Ruhe und Ordnung im Innern erklärt Oesterreich aus freien Stücken seine immer- währende Neutralität und wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln auf- rechterhalten und verteidigen.(2) Oester- reich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bünd- nissen beitreten und die Errichtung militä- rischer Stützpunkte fremder Staaten auf semem Gebiete nicht zulassen. Artikel 2. Mit der Vollziehung dieses Bundesverfassungsgesetzes ist die Bundes- reglerung betraut.“ Die beiden österreichischen Regierungs- parteien haben sich geeinigt, daß die Dienst- zeit im zukünftigen österreichischen Bundes- heer neun Monate auf der Basis der, allge- meinen Wehrpflicht betragen soll, gab ein Sprecher der Oesterreichischen Volkspartei bekannt. Das Uebereinkommen über die Dienstzeit und die weiteren Bestimmungen des Entwurfes eines österreichischen Wehr- Sesetzes wurde von einem Komitee erreicht, dem Bundeskanzler Raab(OVP), Vizekanz- ler Schärf(Sp), Innenminister Helmer 15 und Staatssekretär Graf(OVP) ange- örten. Der OVP- Sprecher erklärte ferner, daß der Entwurf des Wehrgesetzes bereits direkt dem österreichischen Parlament über- Wesen wurde, ohne dem Ministerrat unter- breitet zu werden. Am heutigen Mittwoch soll der Entwurf den zuständigen Komitees zugewiesen werden, die während der Som- merferien des Parlaments in Permanenz Sen werden, um den Entwurf bis zu Be- Sinn der Herbstsaison abstimmungsreif zu machen. Der österreichische Außenminister Leo- bold Figl hat kürzlich erklärt, daß bei zeit- gerechter Verabschiedung des Entwurfes im Parlament schon in diesem Herbst mit den ersten Einberufungen gerechnet werden kön- nen. Jedoch wurde von leitenden öster- reichischen Beamten erklärt, daß in der ersten Zeit der Stand des Heeres nur einige Tausend Mann betragen werde und daß erst im Verlaufe von einigen Jahren der ge- wünschte Stand von 40 000 Mann erreicht werden könne. sident Eisenhowers, daß er sich persönlich ebenso wie die amerikanische Regierung und das amerikanische Volk zum Frieden be- kenne, daß alle Probleme durch Verhand- lungen geregelt werden müssen, und daß ein neuer Krieg unmöglich sei. Eisenhower unterstrich dabei erneut, daß die NATO nur friedlichen Zwecken diene. Bulganin sagte in seiner Erwiderung, er sei Eisenhower für die wichtige Erklärung dankbar, die er zum Problem des Krieges gemacht habe.„Wir kennen ihn als militärischen Führer, als Soldaten und als den Präsidenten eines der großen Staaten der Welt, und wir glauben an seine Erklärung“. Bulganin erklärte nach Angaben eines sowjetischen Sprechers, die Lösung der Deutschland-Frage erfordere viel Zeit. Des- halb könne man bei der Behandlung dieses Problems nur Schritt für Schritt vorgehen. Die Lösung der Deutschland-Frage könne nicht getrennt von der„Remilitarisierung der Bundesrepublik und ihrer Beteiligung an militärischen Gruppierungen behandelt Werden. Der britische Premierminister, Eden, hielt Bulganin entgegen, alle seien sich dar- über einig, daß ein System gefunden wer- den müsse, in dem Deutschland keine Gefahr für Europa werden könne. Es sei sicherlich besser, Deutschland wäre in der NATO, als daß es außerhalb stünde. Eden fragte, ob es nicht möglich sein könne, eine Verstän- digung über die Streitkräfte in Deutschland und in den Nachbarländern Deutschlands zu suchen. Eine solche Verständigung würde eine Gelegenheit bieten, ein System inter- nationaler Ueberwachung praktisch auszu- Probieren. Sowohl Eisenhower als auch Bulganin schlugen vor, während der Konferenz noch einige andere Punkte zu behandeln. Eisen- hower schlug vor, außerdem das Problem der „Satellitenstaten“ und die Frage der inter- nationalen Kommunismus zu erörtern. Bul- ganin fordert die Diskussion der Probleme des Kalten Krieges, der Sicherung der Neu- tralität und der Fragen des Fernen Ostens, die er sämtlich in seiner Rede vom Montag angeschnitten hatte. Beide Regierungschefs erklärten sich aber damit einverstanden, die Behandlung dieser Fragen noch aufzuschie- ben. Von französischer Seite wurde die Atmo- sphäre der Sitzung als gut und freimütig bezeichnet. Alle Seiten seien bemüht gewe- sen, Spannungen und Schärfen im Ton zu vermeiden. Mittwoch, 20. Juli 1955 Mit größte nört sich die russische Delegation bei der Genfer Konferen:— in der ersten Reihe von lines nack rechts: Schuko, Chruschtsckew, Bulganin und Molotob— die Worte der west- lichen Konferenzpartner an, die auf eine Wieder vereinigung Deutschlands drängen. Da- nach, und zwar in der Siteung gestern nachmittag, erklärte Bulganin, die Voraussetzungen zu einer Wiedervereinigung Deutschlands seien noch nicht gegeben, und deshalb möge man zum nächsten Punkt der Tagesordnung den Widerstand seiner westlichen Kollegen mit dem Ergebnis: wurde zur Weiterberatung an die Außenminister überwiesen. übergeken. Bulganin stieß dabei jedoch auf Die Deutschlandfrage Bild: AP Saarkommission stärker einschalten Bonner Pläne zur Sicherung der demokratischen Freiheiten Von unser Bonner Redaktion Bonn. Außenminister Dr. von Bren- tano und Staatssekretär Hallstein reisten am Dienstag nach Mürren(Schwei), um den Bundeskanzler über die Verhandlungen an- läglich der Ministerratssitzung der West- europa-Union(WEU), die am 15. Juli in Paris stattfand, zu unterrichten. Im Mittelpunkt steht die Saar frage. Die deutschen Vor- schläge, die noch der Bestätigung des Bun- deskanzlers bedürfen, zielen darauf ab, durch besondere Garantien die demokratischen Freiheiten an der Saar zu sichern. Die vier durch den saarländischen Land- tag verabschiedeten Gesetze zur Durchfüh- rung des Volksentscheids haben in Bonn, so- Wohl bei der Bundesregierung wie auch bei den Parteien, erhebliche Bedenken ausgelöst. Dr. von Brentano nahm die Ministerratssit- zung der WEU zum Anlaß, den deutschen Schweres Grubenunglück bei Aue In einem Uran- Schacht der Sowjetzone kamen 24 Bergleute ums Leben Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. Bei einem Grubenbrand in einem der Schächte von Niederschlema, die zum sächsischen Uran-Bergbaugebiet von Aue (Sowietzone) gehören, sind 24 Bergleute dureh Rauchvergiftung ums Leben gekommen, Weitere 96 mußten ins Krankenhaus einge- liefert werden. Die Nachrichtenagentur der Sowjetzone teilte dies am Montag in einer kurzen Mel- dung mit, ohne auf die Ursachen und andere Einzelheiten einzugehen. Es wurde lediglich berichtet, Rettungsmannschaften und Feuer- Wehrleute hätten den größten Teil der in Gefahr befindlichen Bergleute gerettet. Wie es in der ADN- Meldung weiter heißt, hat die Regierung der Sowjetzone eine Sonderkom- mission unter Leitung des Ministers für die Schwerindustrie, Selbmann, eingesetzt, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligte, den Familien der Verunglückten Hilfe erwies und mit der Ermittlung der Ursache des Un- Slücks begann. Das gesamte Uran-Abbaugebiet südöst- lich von Zwickau ist Sperrzone und unter- steht der Verwaltung der sowjetischen Wis- mut-AG, einer der wenigen sowjetischen Aktiengesellschaften in der Sowjetzone, die den Behörden der DDR nicht als Volkseigen- tum zurückgegeben worden sind. 5 Als im April 1952 im Martin-Hoop-Schach des Zwickauer Steinkohlenreviers ein Gru- benbrand mehrere Tote forderte, bestätigten die Behörden der Sowjetzone das Unglück erst, nachdem inoffizielle Berichte darüber bekanntgeworden waren. Untersuchungsor- gane der Sowjetzone hatten damals festge- stellt, daß die Katastrophe durch unge- nügende Sicherheitsmaßnahmen verursacht worden war. 8 Zwischen Gesfern und Morgen Der Landesregierung in Stuttgart hat am Dienstag der Ministerpräsident von Rhein- land-Pfalz, Peter Altmeier, einen Besuch ab- gestattet. In einem Kommuniqué wurde mit- geteilt, daß im Gespräch mit Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller konkrete Einzel- heiten über die Neugliederung der Bundes- länder nicht behandelt worden seien, weil die Veröffentlichung des Gutachtens des Lutherausschusses noch ausstehe. In ihrer Besprechung hätten die Regierungschefs die Situation erörtert, die sich für beide Länder aus der Einführung des Zahlenlottos ergebe. Nach dem Kommuniqué haben die beiden Minister präsidenten ferner Fragen be- sprochen, die sich zur Zeit und für die Zu- kunft aus dem Staatsvertrag über den Süd- westfunk ergeben. Schußfolgerungen über die Neugliederung des Bundesgebietes sollten so lange unter- bleiben, bis das gesamte Gutachten des Neu- gliederungs-Ausschusses in endgültiger Fas- sung vorliegt. Dieses Ersuchen richtete der Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Luther, im Einverständnis mit dem Bundesinnenmini- ster am Dienstag an die Oeffentlichkeit. Zurückgewiesen haben der Ring christ- lich- demokratischer Studenten und der Kon- vent deutscher Korporationsverbände Ver- lautbarungen über ein Auseinanderbrechen des Ringes politischer Studentenverbände. Der Ring christlich- demokratischer Studen- ten werde alles daransetzen, das bisherige freundschaftliche Verhältnis zum Sozialisti- schen Studentenbund, zum Internationalen Studentenbund und auch zum Liberalen Studentenbund Deutschlands erhalten. Die westdeutsche Rektorenkonferenz wird auf ihrer Tagung Ende Juli in Münster prü- ken, wie weit das in der Sowjetzone abge- legte Abitur zum Studium an einer Hoch- schule der Bundesrepublik berechtigen Soll und wie weit Mittel für den wissenschaft- lichen Nachwuchs aus der Sowjetzone bereit- gestellt werden könne. Zu einem„freundschaftlichen Gespräch“ empfing der Bundespräsident am Dienstag in Bonn den indischen Erziehungsmimister, der zur Zeit die Bundesrepublik besucht. Die Verbundenheit Bonns mit Berlin soll ein„Bären-Brunnen“ bekunden, der am Dienstag von Bundesinnenminister Schröder auf dem Hof des Bundesinnenministeriums in Bonn enthüllt wurde. Schröder betonte dabei, Berlin sei ein Marschziel, das erreicht werden müsse; Bonn bleibe nur provisori- scher Amtssitz. Das ehemalige deutsche Eigentum in Oesterreich ist gegenwärtig Gegenstand von Verhandlungen in Wien. Der sowjetische stellvertretende Handelsminister, Juschin, befindet sich in der österreichischen Haupt- stadt, um mit den österreichischen Behörden über die Uebergabe des ehemaligen deut- schen Eigentums an Oesterreich zu ver- handeln. Zum Tode des früheren holländischen Sozialistenführers, Vorrink, sprach der SpPD- Vorsitzende, Ollenhauer, der niederländi- schen Sozialistischen Partei telegrafisch das Beileid im Namen des SPD- Vorstandes aus. aufrechtzu- Vorrink starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 64 Jahren in Amsterdam. Sachverständige der Montan-Union-Länder beraten in Brüssel über Vorschläge der be- teiligten Staaten für europàische Zusammen- schlüsse auf anderen Wirtschaftsgebieten als Kohle und Stahl. Entsprechend einem Be- schluß der ersten Sachverständigen-Konfe- renz vom 9. Juli wurden vier Ausschüsse und mehrere Unterausschüsse gebildet, die sich mit Teilproblemen befassen sollen. Der Aus- schuß für herkömmliche Energie und der Unterausschuß für Lufttransport haben deut- sche Vorsitzende erhalten. Für den Wiederaufbau Nordvietnams will die Sowjetregierung 400 Millionen Rubel(rund 400 Millionen Mark) unent- geltlich zur Verfügung stellen und technische Hilfe gewähren. Dies wurde in einem ge- meinsamen Kommuniqué der Sowietregie- rung und der Regierung des kommunisti- schen Nordvietnams in Moskau bekanntgege- ben. Der nord vietnamesische Staatschef, Ho Chi Minh, hat Moskau auf dem Luft- wege nach Hanoi wieder verlassen. Die Sowietunion stellt Atommaterial für die geplante internationale Behörde zur friedlichen Verwendung der Atomenergie zur Verfügung. Diese Ankündigung gab der sowjetische Ministerpräsident, Bulganin, in Genf. Die Bildung dieser Atom-Behörde hatte Präsident Eisenhower im Dezember 1953 vorgeschlagen. Die USA haben bereits 100 Kilo spaltbares Material zur Verfügung gestellt. Standpunkt vorzutragen. Am 23. Juli tritt in Paris die sogenannte„Ueberwachungskom- mission“ der Westeuropa-Union zusammen, um ihr Votum abzugeben. Deutscherseits hofft man auf den„europäischen und demo- Kratischen Geist“ dieses Gremiums, dem ein Engländer und Vertreter der Beneluxländer und Italiens angehören. Die Kommission hatte sich bislang mit der Gesetzgebung zum Volksentscheid an der Saar selbst zu befassen. Nunmehr soll er- reicht werden, daß sie künftig weitgehend eingeschaltet bleibt und eine Durchführung der Wahlen in demokratischem Sinne ge- währleistet. Das würde bedeuten, daß ge- wisse„Pferdefüße“ der saarländischen Ge- setzgebung ausgeschaltet werden könnten. Warnung der FDP (dpa) Der Pressedienst der FDP Warnte am Dienstag in Bonn vor einer deutschen Zustimmung zu den umstrittenen Saargeset- zen. Die Bundesregierung werde Anlaß zu „besorgter Kritik“ geben, wenn sie sich mit diesen Gesetzen trotz der ursprünglichen Vorbehalte im Vertrauen auf eine gute An- wendung einverstanden erklären sollte. Mit Recht habe der Pressebeauftragte der CDV/ CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Lenz, auf die zu weit gefaßten Rechte des saarländischen Innenministers zur Auflösung der Parteien und auf das saarländische Rund funkmonopol hingewiesen. In der Gesetzgebung anderer demokratischer Länder gebe es dafür keine Beispiele. Das FDP-Organ erinnert daran, daß der Saarbrücker Landtag in keinem Punkt auf die Bedenken der deutschen Oppo- sition an der Saar Rücksicht genommen habe. Nehru: Ende des Kominform durch Beachtung der Koexistenz- Prinzipien Neu Delhi.(dpa) Der indische Minister- präsident, Nehru, sprach in Neu Delhi die Ueberzeugung aus, daß die Koexistenz das Ende des Kominform bedeutet. Nehru sagte, bei seinen Gesprächen mit den sowietischen Staatsmännern in Moskau sei das Komin- form-Problem nicht direkt erwähnt worden. Er glaube jedoch, daß die Beachtung der Prinzipien der Koexistenz„logischerweise“ zum Absterben der Kominform-Tätigkeit in anderen Ländern führen werde. Die Situation im Fernen Osten ist nach Nehrus Ansicht viel explosiver als das deut- sche Problem. Der indische Ministerpräsident schlug eine Fernost-Konferenz unter Teil- nahme von Vertretern der Volksrepublik China nach gründlicher Vorbereitung vor. Die britische Regierung wird nach Ansicht diplomatischer Kreise in London einer Fern- ost konferenz nach dem Vorschlag Nehrus zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu- stimmen. Nach britischer Ansicht gibt es keine konkreten Anzeichen dafür, dag bei Verhandlungen über die umstrittenen Fern- ostfragen jetzt Fortschritte erzielt werden können. In der britischen Haupstadt ist man der Ansicht, daß auch Nehru vorläufig nicht ernsthaft daran glaube, daß eine derartige Konferenz wirklich in allernächster Zukunft zustande kommen könnte. Die Hitze läßt nach London.(AP) In Deutschland und in Großbritannien und den Niederlanden ist die bisherige Hitzewelle, die in den letzten beiden Wochen ungefähr 150 Todesopfer forderte, gegenwärtig einer etwas kühleren Witterung gewichen. Viele andere euro- päische Länder melden jedoch weiterhin sehr heißes Wetter, wobei Italien mit Tempera- turen von 35 Grad Celsius an der Spitze liegt. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 20. Juli 1955/ Nr. 163 Mittwoch, 20. Juli 1955 Terror in Marokko Nach einem blutigen Wochenende hat sich die Lage in Marokko beruhigt. Es ist die Ruhe nach dem Sturm; aber es gehört nicht viel Prophetie dazu, um vorauszusagen, daß es zugleich die Ruhe vor neuem Sturm sei. Scheint es doch nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die zu mörderischem Haß ent- fachten politischen Leidenschaften die Ord- nung, die Polizei-Panzer mit Feuergarben mühsam genug wiederhergestellt haben, durch neue Gewalttat niederreigen werden. Diese Ruhe zwischen den Stürmen ver- schafft Monsieur Gilbert Grandval eine Atempause. Frankreichs einstiger Machtha- ber an der Saar erweist sich in Marokko un- geschminkt als das, Was er in Saarbrücken durch Verbindlichkeit und Charme zu über- decken versuchte: als unbeugsamer, harter Mann. Er zögerte nicht, die bewaffnete Macht einzusetzen und schießen zu lassen, um den Terror der Extremisten zu brechen. Die Aufgabe, die Grandval in Marokko lösen soll, erfordert auch das ganze Selbst- vertrauen eines unerschrockenen, zum Aeußersten entschlossenen Mannes. Er kam in das vom Aufruhr durchtobte Land als Generalresident einer Protektoratsmacht, die mitschuldig geworden ist an dem Blutver- Sieben der letzten Wochen, weil sie den Wachsenden Selbstbehauptungswillen der einheimsichen Bevölkerung zu gering ge- schätzt hat. Grandval kam als Statthalter Frankreichs, um den radikalisierten Elemen- ten, die Mord und Totschlag zu ſhrer Kampf- methode erwählt haben, das grausige Hand- Werk zu legen. Doch zugleich kam er als Sendbote Frankreichs, um alte Sünden des Mutterlandes wiedergutzumachen durch den Versuch, auf besseren politischen Grundlagen den Haß der Marokkaner zu überwinden. Eine so zweiseitige Mission soll er erfüllen, obwohl gegen ihn eine zwiegesichtige Front anstürmtf: die Front des Terrors der einhei- mischen Nationalisten und des Gegenterrors der europäischen Kolonisten. Wie schwierig seme Aufgabe ist, erfuhr Grandval, als seine eigenen Landsleute ihn tätlich angriffen. Kann es überhaupt gelingen, Befriedung und Versöhnung zu erreichen, wenn es das einst- weilen offenbar einzig mögliche Rezept des Handelns ist, Gewalt gegen Gewalt zu setzen? Grandval wird in Marokko nichts ver- mögen, wenn ihm Paris nicht entscheidend zur Hilfe kommt. Die Verabschiedung jener Abkommen, durch die Frankreich dem Königreich Tunesien größere Selbständig- keit zubilligt, hat einen Wandel in der Hal- tung Frankreichs gegenüber den nord- Afrikanischen Territorien sichtbar gemacht, einen Wandel, der auch in Marokko die Dinge in neue Bahnen lenken kann. Mini- sterpräsident Faure hat den Willen, auch in Marokko politische Reformen durchzufüh- ren. Das setzt allerdings voraus, daß er unter den einheimischen Nationalisten hinreichend einsichtsvolle und autorisierte Gesprächs- partner findet. Grandval soll ihm dabei zur Seite stehen. Doch jedes vernünftige Ver- Handeln hat zur Voraussetzung, daß dem Blutvergießen ein Ende bereitet Wird. Wie es scheint, wird es Grandval mit einer sol- chen Politik der Vernunft bei den euro- päischen Gegenterroristen nicht weniger schwer haben, als bei den marokkanischen Terroristen. he Rheingrenze überwinden Die Neuordnung des mittel westdeutschen Gebiets, auf beiden Seiten des Rheins von Karlsruhe bis Rolandseck, ist der Kern des Gutachtens, das der Luther-Ausschuß über die Neugliederung des Bundesgebiets ausge- arbeitet hat. Unter staatspolitischen Gesichtspunkten war zu erwarten, daß ernst zu nehmende 16 sungsvorschläge die Rheingrenze überwinden müssen. Sie War ein seltsames und gefähr- liches Ueberbleibsel der napoleonischen Zeit, aber leider auch„legimitiert“ durch den Wie- ner Kongreß. Heute kann kein Anlaß mehr dafür gefunden werden, den Rhein als bin- nendeutsche Ländergrenze beizubehalten. An einer Verklammerung der Gebiete über den Rhein hinweg besteht ein aus bitterer ge- Schichtlicher Erfahrung schöpfendes Inter- esse und ein lange Jahre zurückgestautes Bedürfnis der Bevölkerung hüben und drü- ben. Ein Vorschlag sieht den Fortbestand des Landes Rheinland-Pfalz vor, folgerichtig vermehrt um die über den Strom greifenden Gebiete mit Mannheim, Heidelberg und Sins- heim, die rechtsrheinischen Vororte von Worms und Mainz und den Rheingau-Kreis. Umgekehrt wird der Anschluß der Pfalz an Baden- Württemberg erwogen oder die Schaf- kung eines Landes„Kurpfalz“ durch Zusam- menschluß der Pfalz mit dem ehemaligen Nordbaden. Ferner wird eine Verbindung der Pfalz mit dem ehemaligen Bundesland Baden geprüft. Man könnte meinen, daß die Aufmerksamkeit des Luther-Ausschusses gerade bei diesem Lösungsvorschlag mit be- sonderer Liebe verweilte, oder geht nur der von dpa übermittelte Auszug dabei stärker in die Details? Das alte Land Baden habe seine Lebensfähigkeit in seiner 140jährigen Geschichte bewiesen. Es mußte auch bei die- sem Vorschlag danach getrachtet werden, den Grenzlandcharakter des Landes weitgehend aufzuheben durch Angliedern von über den Strom greifenden Gebieten. Schließlich wird versucht, in einem neuen Bundesland„Mit- telwestdeutschland“ Hessen, Rheinland- Pfalz und Nordbaden zusammenzufassen, um den Südweststaat nicht zu amputieren. Die vielerlei Schwierigkeiten solcher Neu- gliederungs vorschläge sollen hier nicht er- örtert, aber auch nicht bagatellisiert werden. Wichtig bleibt die Feststellung, daß der Lu- ther-Ausschuß die Notwendigkeit erkannt hat, über den Rheinstrom greifende Länder zu haben. Wenn er in dem Gutachten eine „Grenze den Rhein entlang als wirtschaft- lich unzweckmäßig bezeichnet, dann stellt er das Problem gleichsam auf nur ein Bein. Das sollte auch der Luther-Ausschuß nicht tun. Dabei können nur Verkrampfungen her- auskommen. Aber darüber werden wir mit dem Luther-Ausschuß nicht rechten. Was er in dem Gutachten nicht erwähnte, ist kein Beweis dafür, daß er die Sachlage nicht in rem vollen Umfang vor Augen gehabt hätte. F. W. K. Keine Revolution- aber ein Fortschritt So nennt Simpfendörfer die eben veröffentlichten Lehrplanentwürfe für Baden-Württemberg Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer Stuttgart, 19. Juli Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer übergab am Dienstag die von führenden Pädagogen und Wissenschaftlern aus allen Lendesteilen in über einjähriger Arbeit fertiggestellten neuen Lehrplanentwürfe für die höheren Schulen in Baden- Württemberg der öffentlichen Diskussion. Die broschürt herausgebrachten Lehrplanentwürfe werden nunmehr allen am höheren Schulwesen un- seres Landes interessierten Kreisen zugeleitet. Alle fähigen Kräfte und alle guten Geister unseres Landes sind um sachliche Diskussion und Mitarbeit gebeten. Wie der Kultus- minister vor der Presse ausführte, enthält der Lehrplanvorschlag keine revolutionären Neuerungen, bemüht sich aber um eine sinnvolle Vereinheitlichung des noch stark voneinander abweichenden Schulwesens in den vier Landesteilen und versucht, die Stoffülle auf das Wesentlichste zu be- schränken. Im Herbst(Termin 15. Oktober) will das Kultusministerium die nötigen Schlußfolgerungen aus den in der öffentlichen Diskussion vorgebrachten Argumenten zie- hen und die endgültigen Pläne ausarbeiten, die nach Möglichkeit schon vom nächsten Schuljahr eingeführt werden sollen. Den Vorschlägen zufolge soll die Wochen- stundenzahl an den höheren Schulen von bis- her etwa 34 auf 30 beschränkt werden. Die Lehrpläne selbst sollen lediglich Richtlinien des Ministeriums sein, die es den Schulen freistellen, die Stoffpläne im einzelnen aus- zugestalten. Diese sind im übrigen mit Rück- sicht auf austretende Schüler so gestaltet, daß nach dem zehnten Schuljahr ein gewisser Abschluß erreicht ist. Die künftigen Lehr- pläne für die Mittelschulen und die Mittel- schulzüge sollen so beschaffen sein, daß be- gabte Schüler nach dem sechsten Schuljahr die Möglichkeit des Uebertritts haben, wie überhaupt besondere Möglichkeiten für Uebertritte begabter Volks- und Mittelschüler in die höheren Schulen geschaffen werden sollen. Durch die Beschränkung des Pflichtunter- richts der Oberklassen auf 30 Wochenstunden soll den Schülern die Möglichkeit gegeben werden, durch Teilnahme an freiwil- ligen Arbeits gemeinschaften be- sondere Fähigkeiten und Neigungen zu Großagrarier schafft Kleinbauerntum Italiens Ministerpräsident Segni und sein Regierungsprogramm Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Juli Die Regierungserklärung des neuen ita- lienischen Ministerpräsidenten, Antonio Segni hat, wenn auch nur zwischen den Zei- len, die Frage geklärt: Warum ging Scelba, warum kam Segni? Die Frage bezieht sich sowohl auf die Persönlichkeiten wie auf ihre Politik. Die Tatsache, daß Scelba von seiner eigenen Par- tei gestürzt worden war, hatte angezeigt, daß der zwischen rechts und links lavierende Kurs Scelbas auf die Dauer wenig den zeit- bedingten Forderungen entsprach. Daher die vom Vorsitzenden der Christlichen Demokra- ten, Fanfani, ziemlich gewaltsam herbeige- führte Lösung: An die Stelle des Mannes der Mitte, Scelba, des getreuen Fortsetzers der im besten Sinne liberalen Politik des verstor- benen langjährigen Regierungschefs, De Gasperi, ist nun der keineswegs liberale Segni getreten, der eigenwillige Sozial- und Bodenreformer großen Stils. Der Mann, der, selbst Grundbesitzer, dem Großgrundbesitz mit großen Enteignungen zwecks Schaffung eines selbständigen Klein- bauerntums zuleibe rückte, ist wirtschafts- und sozialpolitisch der Exponent des sich immer mehr durchsetzenden Linkskurses der Christlichen Demokraten.„Linkskurs“ inner- halb einer demokratischen Regierungskoali- tion bedeutet hier nicht so sehr ein politi- sches Glaubensbekenntnis, als vielmehr eine klar erkannte Notwendigkeit im Volks- und Staatsinteresse. Ohne Akzentuierung auch des sozialpolitischen Rhythmus, ohne vor allem die schnelle Bereinigung der seit Ian- gem anstehenden ökonomischen Probleme— gerechte Festlegung der die landwirtschaft- liche Arbeitsordnung beherrschenden Agrar- pakte zwischen Landeignern und Halbpäch- tern bzw. Pächtern, die Frage der zweck- mäßigen Bewirtschaftung der im letzten Jahrzehnt zahlreich entdeckten Bodenschätze, wie Erdgas und Erdöl— ist eine Befriedung weder im Lande noch im Parlament zu er- Warten. In der Programmrede Segnis standen diese und andere wirtschaftliche Fragen im Vordergrund. Auch die außenpolitischen hat- ten ihren gebührenden Platz. Die westliche Solidarität wurde bekräftigt, und auf die Notwendigkeit der internationalen Entspan- nung wurde besonders hingewiesen. Daneben drängte sich das soziale Moment mit vollem Gewicht auf: Resolute Fortsetzung der end- lich scharf zupackenden Steuergesetzgebung, die in erster Linie die früher vernachlässig- ten großen Einkommen und Vermögen zu er- setzen trachtet; energische Ingangsetzung des international anerkannten und mit Fremdkapitalien unterstützten Arbeitsbe- schaffungs- und Wirtschaftsförderungsplans des Budgetministers Vanoni, der in zehn Jahren die italienische ökonomische Struk- tur derjenigen der entwickelten Großstaaten Europas annähern will. Die im Regierungsprogramm Segnis mehr oder weniger deutlich hervorgekehrten wirt- schafts- und sozialpolitischen Notwendigkei- ten, die in der Mehrzahl keinen Aufschub dulden, sind das Neue, das die künftige Re- Sierungspolitik kennzeichnen wird. Scelba hatte sich, trotz größten Opfersinns und trotz umsichtiger Verhandlungskunst mit den sich zum Teil zerstreitenden kleinen Parteien, an den scharfen Widerständen seiner eigenen Partei wundgerieben. pflegen und durch die Freiwilligkeit der Ent- schließung die Arbeitsfreude zu stärken. Der planmäßige Ausbau und die systematische Vertiefung der Arbeitsgemeinschaften sollen wesentliche Bestandteile der inneren Neu- gestaltung der höheren Schule sein. An den bewährten Typen des altsprachlichen, neu- sprachlichen und naturwissenschaftlichen Gymnasiums soll festgehalten werden. Für die kleineren Anstalten ist jedoch eine mitt- lere Form vorgesehen. Für die Mädchen- schulen sollen die gleichen Schulformen wie für die Knabenschulen gelten. Da die besonders eingehenden Debatten über Art und Umfang des staatsbürgerlichen Unterrichts noch nicht abgeschlossen werden konnten, beschränkt sich der Vorschlag auf die allgemeine Feststellung, staatsbürger- liche Erziehung müsse Unterrichtsprinzip aller Fächer und Klassenstufen sein. Außer- dem solle den Schülern des 13. beziehungs- Weise 10. Schuljahres vor der Schulentlassung in einem Schullandheimaufenthalt die Mög- lichkeit geboten werden, sich intensiv mit Gegenwartsproblemen und politischen Fra- gen zu beschäftigen. Besonderer Nachdruck soll im Deutsch-Unterricht auf die Erziehung zur freien Rede gelegt werden. Schriftliche Reifeprüfung beschränkt (sw) Die schriftliche Reifeprüfung soll sich an allen Schultypen künftig auf vier Fächer beschränken. Beim altsprachlichen Gymnasium auf Deutsch, Mathematik, La- tein und Griechisch, beim neusprachlichen Gymnasium auf Deutsch, Mathematik, erste und zweite Fremdsprache, beim naturwissen- schaftlichen Gymnasium auf Deutsch, Mathe- matik, eine Fremdsprache und Physik oder Chemie und beim Gymnasium mittlerer Form auf Deutsch, Mathematik, eine Fremd- sprache und nach Wahl des Schülers auf eine zweite Fremdsprache oder ein naturwissen- schaftliches Fach Ehysik oder Chemie). Auch bei der mündlichen Prüfung sollen die Fächer beschränkt werden. Die Schulen sollen bei der Aufstellung der Stundenpläne für die Oberklasse die Mög- lichkeit haben, durch Zusammenlegen gleich- artiger Fächer auf ein- und denselben Tag sich in jeder Woche zwei deutschkundlich- musische, zwei sprachliche und zwei mathe- matisch-naturwissenschaftliche Unterrichts- tage einzurichten und außerdem einen ganzen Studientag für Arbeits gemeinschaften zu gewinnen. Japans KP wechselt das Gesicht Man sucht demokratische Zusammenarbeit mit den Sozialisten Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Juli Die japanischen Kommunisten haben plötzlich einen entscheidenden Frontenwech- sel vollzogen. Auf Weisungen von Moskau — die„inoffiziell“ noch bestehende frühere Sowaqetmission fungiert dabei als Verbin- dungsstab— haben sie plötzlich ihre Unter- grund- Organisation, ihre geheimen Zellen, ihre„Rollkommandos“ und„Einsatzgruppen“ aufgelöst und haben dazu erklärt, sie seien fortan eine friedliche demokratische Partei wie jede andere. Die japanische Polizei— längst sitzen dort wieder die bewährten Fachleute von dazumal!— hatte seit Ende Juni eine ungewöhnliche Aktivität festge- stellt. Ueberall schwelten in den„geheimen“ Parteibüros verbrannte Papiermassen— die Polizei kam etwas zu spät; aber kürzliche Verhaftungen hatten sie auf die richtige Spur gesetzt— und unter dem noch be- schlagnahmten Material befanden sich Per- sonalakten mit den Namen von insgesamt 60 000 Parteimitgliedern, Organisationstabel- len mit 5783 kommunistischen Zellen und ein Befehl der Parteiführung:„Vernichtet alle Geheimdokumente und beseitigt euere Da fehlen der Geschichte die Beispiele „Deutschland ist unteilbar“ hieß das Motto einer studentischen Arbeitstagung Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Deckert München, 19. Juli Mit einer Kundgebung vor der Münche- ner Universität wurde eine ganztägige Ar- beitstagung der bayerischen Studentenschaf- ten abgeschlossen, die unter dem Motto stand:„Deutschland ist unteilbar“. Der bayerische Ministerpräsident, Dr. Hoegner, faßte bei dieser Gelegenheit die Einstellung des deutschen Volkes zur Wiedervereini- Sungsfrage in den Worten zusammen, kein deutscher Mann und keine deutsche Frau Würden die Teilung als unabänderliches Schicksal hinnehmen.„Die Wunde der Tei- lung ist nicht nur dem deutschen Volke, sie ist Europa geschlagen, und Europa kann nicht gesunden, solange diese Wunde offen ist.“ Die vorausgegangene Arbeitstagung hatte sich in die vier Gruppen Außenpolitik, In- nenpolitik, Wirtschaftspolitix und Kultur- politik geteilt. As jeweilige Referenten spra- chen der Vorsitzende der Freien Demokra- ten, Dr. Thomas Dehler, Bundesminister Dr. Robert Tillmanns, der Leiter des Kieler Welt wirtschaftlichen Instituts, Professor Dr. Baade, und der Freiburger Historiker Dr. Gerhard Ritter. Sowohl Dehler wie Till- manns beklagten die mangelnde Fühlung- nahme mit dem Osten und forderten die Ju- gend auf, die menschlichen Beziehungen und den geistigen Zusammenhang mit der So- Wjetzone zu pflegen und sich mit dem Kom- munismus geistig auseinanderzusetzen. Deh- ler meinte, wir ständen vor einer neuen Friedensperiode und begründete dies mit dem Vorhandensein der Atomwaffen, deren bloße Drohung einen Krieg verhindere. Um so not- wendiger erscheine ihm eine„konstruktive Außenpolitik nach Osten“. Bundesmänister Tillmanns bezeichnete es als Kernaufgabe für die Bundesregierung, eine Sozial- und Rechtsordnung zu schaffen, die auch gegen- über dem anderen Teil Deutschlands begeh- renswert sei. Professor Baade polemisierte gegen zwei „Irrlehren“, von denen die eine behaupte, die Einbeziehung der Sowjetzone in unseren Wirtschaftsraum werde große Opfer von uns verlangen, während die andere zum Inhalt habe, daß Intregation und Wiedervereini- gung einander ausschlössen. Baade bemerkte dazu, daß sich diese beiden großen Ziele so- gar gegenseitig bedingten. Die Vergrößerung des deutschen Wirtschaftsraumes trage gera- dezu zum europaischen Wohlstand bei. Alle Rationierungen in der Zone könnten im Falle der Wiedervereinigung sofort beseitigt werden. Professor Ritter sprach angesichts der allem deutschen Wesen fremden Schulpolitik in der Sowjetzone die Sorge aus, daß sich die beiden Teile Deutschlands immer mehr entfremden könnten.„Was heute hinter dem Eisernen Vorhang geschieht, dafür gibt es in der deutschen Geschichte überhaupt kein vergleichendes Beispiel“. Ritter gestand zu, daß für die Wiedervereinigung Kompromisse geschlossen werden müßten, stellte aber für das Gebiet der Kulturpolitik fest, zwischen Geist und Ungeist gebe es„so wenig einen Kompromiß wie zwischen Feuer und Wasser“. pf. ,,. 258 2 n 9 . ee, 8 W .— — 7 a* e Da e n,. N aud. bier 5 UO-TEEETroREN * Waffen!“ Dieser Befehl soll zugleich mit der Ankündigung der neuen demokratischen Politik der KP noch im Juli, am 32. Jahres- tag der Begründung der Kommunistischen Partei in Japan, im Parteiblatt„Akahata“ (Rote Fahne) veröffentlicht werden. l Diese Enthüllung hat in Japan großes Aufsehen erregt. Zum zweiten Male unter- nimmt damit die japanische Kommunistische Partei eine Schwenkung. Im Jahre 1950 war ihr Führer Nosaka— er soll sich jetzt in China befinden— von der Kominform we- gen Mangel an„Linientreue“ gemaßregelt worden. Er sei ein verkappter„Bourgeois“ hieß es, wofür er mit der üblichen Selbst- bezichtigung Abbitte leisten mußte. Aber— damals hatten die Kommunisten 36 Abge- ordnete im Reichstag und in allen Gewerk- schaftsgremien waren sie führend. Diesen Einfluß verloren sie schlagartig durch die blutigen Mai-Unruhen 1952, mit der sie ihre „Aktion der Tat“ einleiteten. Dagegen hat das japanische Volk protestiert. Nicht ein einziger Kommunist wurde wiedergewählt, und die Führer, soweit sie nicht festgenom- men werden konnten, verschwanden ins Ausland. Seitdem besteht die kommunisti- sche Untergrundbewegung. „Jetzt haben die Kommunisten zum zwei- ten Male die Stimme ihres Herrn gehört“, stellt eine Zeitung fest.„Aber jetzt wird sich niemand mehr täuschen lassen.“ Nach den aufgefundenen Parteibefehlen soll die japanische KP jetzt die Aufgabe haben, die zur Zeit in London schwebenden Verhandlun- gen zwischen Moskau und Tokio„von innen her zu unterstützen“. Sie soll vor allem ein enges Zusammengehen mit den beiden so- zialistischen Parteien auf demokratischer Basis herbeiführen. Der neue Schafspelz paßt allerdings noch nicht recht. So leuchtet das Knallrot deut- lich aus der weißen Wolle, wenn die„Aka- hata“ vor dem Schreckgespenst eines Zu- sammenschlusses der beiden konservativen Mittelparteien warnt. Das läge im Interesse der USA und werde die Londoner Verhand- lungen sehr ungünstig beeinflussen. Statt- dessen fordert das rote Parteiorgan eine vereinheitlichte sozialistische Linke.„Das heißt also eine Volksdemokratie“ schrieb die japanische Presse.„Dafür haben wir genü- gend warnende Vorbilder in Osteuropa!“ feu. S 5 udkEsEN R amel e See na. 27 f Ml, Cinuohne. aun Ir mil Humosen Pfasnhoſs Il anpan L Ble 7 Helgfolſe EI bisen N Ain, Unsere Karte zeigt Franzö sch- Nordafrika, wo es in diesen Tagen erneut au blutigen Zusammenstößen zwischen der einheimischen Bevölkerung und Franzosen am. Zur Zeit ist Casablanca(Marokko) der Hauptunruheherd. — Die Karte vermittelt einen Eindruck von der wirtschaftlichen Bedeutung der drei Länder. Auch die amerikanischen Flotten- und Luftstütæpunkte sind eingezeichnet. — Telefonat aus Cenf: Der„rosarote Krieg“ Der zweite Tag der Konferenz hat keine Ueberraschungen gebracht, aber er hat dig außerordentliche Freundlichkeit, die zeitwei. lig sogar zur Herzlichkeit wurde, bestätigt, die zwischen den„Vier Großen“ zumindest est offlziell herrscht. Die Genfer Wärme unter. scheidet sich weltenweit von der grimmigen Kälte Berlins, aber auch von der hitzigen Spannung der vorjährigen Indochina-Kon- ferenz. Dabei darf man sich nicht verbergen, daß hier mit den Mitteln der Wärme und der Freundlichkeit ein hartes diplomatisches Ge. fecht bestritten wird. Die Russen gebrauchen mit vollendeter Kunst das Instrument der Freundlichkeit um eine Politik durchzusetzen, die sich den bisherigen Feststellungen nach nirgends we. sentlich gegenüber der einst unter Stalin testgesetzten Zielrichtung gewandelt hat. Die Amerikaner antworten auf Freundlichkeit mit noch größerer Liebenswürdigkeit. Herr Bulganin sagt Frau Faure französische Vers. lein auf und Präsident Eisenhower übergibt Marschall Schukow Hochzeitsgeschenke für seine Tochter. Die Russen haben wieder einmal die Inl. tiative ergriffen. Wir befinden uns sozusagen im„rosaroten Krieg“— eine Etappe, die man mit Recht den vorausgegangenen warmen oder kalten Phasen vorziehen darf. Die Rus. sen wollen offenbar ein Klima der Beruhi. gung in der Welt verbreiten, ohne dabei mit größeren konkreten Opfern bezahlen zu müssen. Sie wollen, daß die Genfer Konferenz zum Auftakt zu weiteren Gesprächen werde und daß die Erwartung der friedenshungri- gen Völker den Westen dazu bringt, ihnen in derjenigen Frage schrittweise nachzugeben, an der ihnen in erster Linie etwas liegt: in der Frage der amerikanischen Stützpunkte, die das Territorium der kommunistischen Welt wie eine Brandmauer umgeben. Aus dieser Sicht heraus ist es erklärlich, daß die Sowjets ohne Diskussion die engli- schen Vorschläge in bezug auf das Programm der weiteren Diskussionen zunächst ange- — nommen haben. Damit bewiesen sie wieder- um ihre Konzilianz in den Augen der Welt- öfkentlichkeit, genau so wie am Montag mit ihrem Vorschlag zur Demopbilisierung der in Oesterreich stationierten Truppen, der in seiner augenscheinlichen Harmlosigkeit in eine Wunde sticht, die am Leib der Freund- schaft zwischen Italien und Amerika schwärt, denn die Italiener wollen die aus Oesterreich evakuierten amerikanischen Ein- heiten nicht bei sich aufnehmen. Die russi- sche Konzilianz in dieser Form wird aber bis auf weiteres hart bleiben in bezug auf den Inhalt ihrer Politik. Ueber die deutsche Wiedervereinigung zu sprechen haben sie keine große Lust. Die Diskussion über das europäische Sicherheitspakt-System hingegen interessiert sie brennend, denn hier erscheint in ihren Augen ein Ansatzpunkt, um die ame- rikanischen Stützpunkte aus der Grenznähe der Sowjetunion zurückzuweisen. Auf die- sem Umwege könnte sogar die Wiederver- einigung wieder auftauchen, zum Beispiel, wenn man den Edenschen Vorschlag der De- militarisſerung auch auf Westdeutschland oder auf größere Teile der Bundesrepublik auszudehnen in Erwägung zöge. Könnten die Russen da nicht bereit sein, gewisse Schritte zur politischen Wieder vereinigung zu akzep- tieren? Derartige Gedankengänge sind aber heute noch zu verfrüht: doch die Konferenz wird wohl kaum länger als bis Samstag dauern, da Eisenhower entschlossen ist, am Sonntag in Washington zu sein. Die„Großen Vier“ werden voraussichtlich ihren Außenministern nur Richtlinien, vielleicht sogar nur Proze- durregelungen für weitere Gespräche über- lassen. Man könnte für den Augenblick sagen, daß die Russen die westliche Klar- sicht und den westlichen Zusammenhalt ab- tasten, um nach Genf weitreichende Ent- scheidungen zu treffen. ihnen„härtere“ und„weichere“ Positionen; aber auch im westlichen Lager stoßen harte Sicher gibt es bei und gemäßigte Tendenzen aufeinander. Die russische Freundlichkeit trifft vor allem bei einem von Natur aus freundlichen Mann wie Eisenhower auf mehr Entgegenkommen als bei Dulles, bei Faure vielleicht mehr als bei Pinay. Das warme Klima der ersten beiden Tage in Genf hat aber doch den groben Wert, daß es den gemäßigten Elementen Auftrieb gibt gegenüber den Extremisten. Joseph Rovan Notiz zum Tage: Armer Kreml-Nachtportier! Als vor kurzem die Fernsprechverbindung zwischen Westdeuschland und Moskau nach mehrjâhriger Unterbrechung wiederkergestellt war, kauften sick die Gespräche von West deutschland nach der sobjetischen Hauptstadt so sehr, daß sich sechsstündige Wartezeiten einstellten. Unsere Landsleute verdroß das jedoch keineswegs. Sobald sich Moskau mel- dete, begannen sie mit der russischen Fern- sprechvermittlerxin oder mit einem deutsch- sprechenden Redakteur der„Prauda“ oder — eee ee, auch mit dem Nachtportier im sowjetischen Außenamt Gespräche, deren Wichtigkeit in umgekehrten Verhältnis zu den aufgewandten Kosten stand. Das hörte sich dann so an: Moskau: Was wollen Sie? Deutscher Teilnehmer: Ieh möchte gerne Wissen, wie das Wetter bei Innen ist. b Moskau: Meinen Sie politisches oder an- deres? Deutscher Teilnehmer: hier ist es nämlich sehr heiß. Nein, das andere, Moskau: Ja, ja, hier auch sehr schön, seht fein, sehr heiß! Die„Prauda“, das regierungsumtliche Blatt, berichtet über die Neugier unserer Landsleute in nieht gerade schmeichelnhaften Ausdrücken. Sie registriert, daß der Portier im sowjetischen Außenamt in der Nacht zum 13. Juli zwischen 23 Unr und 2 Unr nicht weniger als 37 mal von westdeutschen Teilnehmern gebeten wurde, eine Verbindung mit Amtes, Herrn Ilgitschew, herzustellen. Man sollte es nicht für möglich halten! did dem Pressechef des im 2u une sin ges Kor stü WII vol gar leic anc ten kör gek del lich Seil den der für rau sin, Wa! sich her sell nur nac ar! Vol Ver Bile teri Wol dan Vor find Tall Dor Bes kec Moc der teil run Fali sich bes! spri des ohn Hüf wie sier Täc Pett Stre in 1 her! ob aus bei ben, den sich kält! run in zum Wire gebt bre neu die t Keing hat dis zeitwei⸗ estätigt, mindest unter. mmigen hitzigen la-Kon- bergen, und der hes Ge. endeter lichkeit, ich den ads we. Stalin hat. Die Uichkeit it. Herr 1 ie Vers- übergibt nke für die Inl. zusagen die man Wärmen Die Rus Beruhi. abei mit hlen zu onferenz n werde zungri- ihnen in zugeben, liegt: in punkte, stischen . Klärlich, e engli- ogramm t ange · wieder- r Welt. ag mit g der in der in keit in Freund- Amerika die aus nen Ein ie russi- aber bis auf den deutsche wen sie ber das Aingegen erscheint die ame- enznähe Kuf die- ederver- Beispiel, der De- etschland republik nten die Schritte u akzep- er heute enz wird dauern, Sonntag en Vier“ ninistern r Proze- ne über- genblick 1e Klar- alt ab- de Ent- t es bel sitionen; en harte ider. Die Ilem bei Lann wie men als r als bei n beiden groben 0 dementen remisten- h Rovan rtier! bindung cau nach ergestellt n West auptstadt artezeiten droß das eau mel en Ferf- deutsch· da“ oder bjetischen geit im ewandten o an: te gerne oder an- andere, nön, sehr che Blatt andsleute sdruccen. ojetischen zwischen 7 mal von wurde, chef des an. ten! dtd Nr. 163/ Mittwoch, 20. Juli 1953 fande l Neureut- ein Zuhause für gefährdete Madchen Das„Hardtheim“ der Inneren Mission erzieht zur freiwilligen Rückkehr/ Erste Erfolge mit neuen Prinzipien Ein freundliches, helles Haus, blühende Bäume, Vogelgezwitscher und ein großes Schild„off limits“, das ist auf den ersten Blick das„Hardtheim“ der Inneren Mission in Neureut bei Karlsruhe. Hier ist vor ein paar Jahren ein Haus der Gefährdeten- fürsorge entstanden, das wegen seines Prin- zips des„freiwilligen Bleibens“ einmalig sein dürfte. Gefährdete Mädchen nächtliche Autobahn, Fernfahrer, Brieftaschen, käuf- liche Liebe und Angst vor der Polizei. das alles kommt sehr rasch mit den Paragrafen der Landstreicherei, des Diebstahls und des Gewerbsmäßigen in Konflikt. Vierzehn Tage Gefängnis und das alte Leben beginnt da, wo es aufgehört hat. nächtliche Autobahn, Fernfahrer, Brieftaschen „Frauen und Blumen“ Ausstellung im Stuttgarter Gedokhaus Nach Stuttgart fuhren gestern zahlreiche Mitglieder der Mannheimer Gedok, um dort im neuen Haus der Gedok eine Ausstellung zu besichtigen, die unter dem Motto„Frauen und Blumen“ steht. In einem großen Raum sind Gemälde und Aquarelle mehr oder weniger bekannter Künstlerinnen aus- gestellt(darunter allerdings auch Ida Ker- korius), man sieht Plastiken, einige Schmuck- stücke, Gläser, Schals— alles in allem aber wird die kleine Ausstellung dem anspruchs- vollen Titel„Frauen und Blumen“ nicht ganz gerecht. Der Gedanke, daß hier viel- leicht nach japanischem Vorbild das eine oder andere Arrangement mit natürlichen Blü- ten zur Ergänzung hätte gewählt werden können. ist den Ausstellern offenbar nicht gekommen Umso überzeugender ist das helle, dekorative Haus der Gedok(wir veröffent- lichten bereits ein Foto) das vor kurzem seiner Bestimmung übergeben wurde und dem nicht zuletzt der interessierte Besuch der Mannheimerinnen galt. Hier ist ein Heim für 28 Künstlerinnen entstanden, deren Ein- raum wohnungen gleichzeitig ihre Ateliers sind. Glasfronten längs der ganzen Fenster- wand(im Süden mit Balkonen) machen diese Wohnungen hell, aufgelockert und— durch- sichtig. Sie sind ideal zum Arbeiten und herrlich zum Wohnen. Versteht sich von selbst, daß zu je ein paar Einzimmer-Woh- nungen ein Bad gehört, daß das Treppenhaus nach modernen Gesichtspunkten hell und farbig gestaltet wurde und daß ein größerer Vortragsraum(der jetzt die Ausstellung beherbergt) für Vorführungen aller Art zur Verfügung steht. Malerinnen, Grafikerinnen, Bildhauerinnen, haben hier ihre Ateliers, Schriftstellerinnen arbeiten und Vertre- terinnen der Gruppe Tanz und Gymnastik wohnen hier. Kein Zweifel, die Gedok hat damit eine gute Sache unternommen. Ob das Vorbild in anderen Städten Nachahmung finden wird? Die Mannheimerinnen jeden- falls sahen es sich sehr interessiert an; am Donnerstag wird eine zweite Gruppe zum Besuch nach Stuttgart starten. i-tu Der Kriminalbeamte, der manche Nacht auf der Autobahn Karlsruhe— Mannheim Streifendienst tut, sagt dazu:„Diese Mäd- chen haben so gut wie nie Papiere und das allein rechtfertigt eine vorübergehende Festnahme. Wenn sie nicht im Fahndungs- buch eingetragen sind, bleibt bei diesen Grenzfällen die Wahl, sie dem Richter vor- zuführen oder ein Auge zuzudrückei und ihnen das„Hardtheim“ vorzuschlagen. Na- türlich ziehen sie das Heim der kleinen Vorstrafe vor. Sie kommen: Ein bißchen renitent, reichlich gleichgültig(ich habe schon so viele Heime von innen gesehen, dies werd' ich auch überstehen!) und mit einer gehörigen Portion Aufsässigkeit. Was man ihnen in Neureut dagegen zu bieten hat, ist kein Moralin. Da werden uneheliche Kinder geboren(des Vaters Name ist nicht einmal bekannt) und nie- mand verliert ein ungutes Wort darüber. Sie werden als Menschen unter Menschen behandelt und das ist das Ueberraschende für sie. Niemand zwingt sie, in die Kirche zu gehen. Das Prinzip der„gelenkten Frei- willigkeit“(in der Gefährdetenfürsorge nur selten benutzt) läßt erstaunliche Möglich- keiten offen: Die jungen Mädchen und Frauen(von 18 bis 45 Jahren) dürfen drei- mal in der Woche abends ausgehen. Der Freund holt sie mit dem Buick, per Fahr- rad oder per pedes ab und in einer Wolke von billigem Parfüm und Zigarettenduft verschwinden sie auf hohen Absätzen. Aber um 23 Uhr schlägt für sie die Stunde. Wer nur eine Minute später kommt, muß beim nächsten Ausgang zu Hause bleiben. Um 23 Uhr, zu einem Zeitpunkt, da für diese Mädchen das Nachtleben sonst erst zu beginnen pflegte, hat es jetzt ein Ende. Die Devise, daß nicht das Extrem das Allheil- mittel sein kann, sondern daß nur der die Gefahr für immer überwindet, der ihr nahe bleibt, wird hier praktiziert. Natürlich, die eine oder andere verschwindet bei Nacht und Nebel auf Nimmer wiedersehen, aber das Gros der Mädchen ist pünktlich um 23 Uhr zurück. Es ist ja plötzlich jemand da, der sich um sie kümmert. Es erwartet sie ein gepflegtes, ja beinahe komfortables Zuhause mit Fernsehsendungen, Dusch- anlagen und hübschen, wohnlich eingerich- teten Zimmern. Und diese Mädchen, die oft aus recht gutem Holz geschnitzt sind, kräftig und wil- lig und arbeitsam, ziehen die handfeste Arbeit dem Nichtstun vor. Morgens um fünf beginnt die Große Wäsche und auf den Ruf: „Freiwillige vor!“ findet sich merkwürdiger weise immer jemand. Die Gartenarbeit wird eingeteilt, der Küchendienst, das machen sie untereinander aus. Das Leben ist plötzlich geregelt. Es gibt ein kleines Taschengeld am Monatsersten. Acht Wochen bleiben die Mädchen im Heim. In dieser Zeit werden ihnen auf Grund einer Sondergenehmigung Ausweis- Papiere ausgestellt. Dann können sie in Ar- beit vermittelt werden, in Fabriken, Büros, Wäschereien. Nach absehbarer Zeit, wenn sie„gefestigt“ erscheinen, können sie sich Faltenröcke Lieblingskind der Mode Schirmglocke und Sonnenplissee/ Faltenkleider wollen gepflegt sein Der Faltenrock mit seinem jugendlich kecken Schwung ist nicht mehr aus dem Modebild fortzudenken. Er ist sozusagen der Kontrapunkt zu dem schlichten Ober- teil geworden und übernimmt die Auflocke- rung. Ihm gilt jetzt das ganze Augenmerk. Grundsätzlich beginnen die modischen Faltenpartien erst an der Hüfte. Handelt es sich um einen Kostüm- oder Blusenrock, besitzt er einen glatten Sattel, ehe er auf- springt. Ist jedoch der Faltenrock ein Teil des Sommerkleides, ist das Oberteil meist ohnehin in leicht taillierter Form bis zur Hüftlinie gezogen, und die Frage ist nur, wie die Stoffbahnen zu legen oder zu plis- sieren sind. Sie sollen sich schön wie ein Fächer beim Schreiten entfalten oder leicht im Winde flattern, gestützt durch gerüschte Petticoats aus Taft und„Perlon“-Gaze. Beim vormittäglichen Tupfen- oder Streifenkleid werden die Falten am besten in mittleren Abständen gleichmäßig rund- herum gelegt, wobei noch zu überlegen ist, ob man die Falten nicht sogar ungebügelt ausspringen läßt. Am Nachmittag jedoch, bei den anspruchsvolleren Phantasiegewe- ben, den Honans und Shantungs oder bei den schönen seidenen Imprimès sollte man sich die Faltenwirkung des Materials sorg- kältig überlegen. So kann man einen teller- rund geschnittenen Rock sehr schmeichelnd in Sonnenplissee legen oder eine Glocke zum Schirmrock absteppen. Meist jedoch wird eine glatte Bahn rundherum in Falten gebügelt oder plissiert. Die meisten Plissee- brennereien haben sich sehr schnell auf die neue Mode umgestellt und sind in der Lage, die Faltenröcke in den mannigfaltigsten Schmuck Auf der Ausstellung „Württembergische- ba- dische Kunsthandwerker stellen aus“ in Konstanz, über die wir bereits berichteten, sind auch Arbeiten des Mannhei- mer Goldschmieds Mar- tin Schütze zu sehen. Seine Schmuckstücke fal- len durch ihre nicht all- täglichen, aber ruhigen Formen und die ge- schmackvolle Verarbei- ung verschiedener Ma- terialien auf. Unser Foto zeigt einen Ring des Mannheimer Künstlers: Ein Turmalin in einer kunstvoll estal Gold e alteten Mustern zu plissieren. Je breiter die Falten sind. desto leichter kann man sie nachbügeln. Daß man Wolle und Wollmischgewebe mit feuchtem Tuch bügelt, ist bekannt. Zellwolle und Mischgewebe, wie die sommerlichen Tweeds. kann man meist ohne Tuch von rechts bügeln. Am besten probiert man es jedoch erst am Saum von links. Bei kunst- seidenen Stoffen und allen Phantasieseiden, die glatt sind und springen, empfiehlt es sich, die Falten mit einigen grogen Heft- stichen zumindest oberhalb des Saumes zu- sammenzuhalten, damit man einen exakten Sitz erzielt. Schiefe Bügelkniffe oder meh- rere alte nebeneinander sehen unkorrekt aus. Inzwischen gibt es Permanent-Plissees, die dem Waschen standhalten. Aber selbst wenn die Faltenkleider eine gewisse Sorg- falt und Mühe erfordern, sind sie unzweifel- haft zu Lieblingen der Saison geworden. ein Zimmer in der Stadt nehmen und wer- den weiterhin betreut. Warum aber hat ihr Leben überhaupt seinen Sinn verloren gehabt? Was hat diese Mädchen dazu gebracht„gefährdet“ zu leben? Sehr viele von ihnen kommen aus der Ostzone. Sie wurden im Lager abgewiesen, die Notaufnahme wurde ihnen verweigert, weil keine Notwendigkeit zur Einreise be- stand. Sie wollten ja nur im Goldenen Westen mehr verdienen, schöne Kleider kaufen, leichter leben. Die Behörde, die die Notaufnahme ablehnte, hatte aber keine Handhabe, sie zurückzuschicken. Und 80 blieben die Mädchen im Westen. Sie such- ten Arbeit und sie fanden keine. Wer stellt jemanden ein, wer gibt jemandem Unter- kunft, der keine Papiere hat? Sie versuch ten es in Hamburg und dann in Kaisers- lautern. Und dahinter steht sie schon, die Gefahr: Autobahn, kein Geld, keine Pa- piere, keine Bleibe. Mädchen aus sehr guter Familie erliegen ihr. Manchmal ist es Lie- beskummer, Enttäuschung, die zu diesem kaltschnäuzigen„Mir ist alles egal“ führt, manchmal auch ganz einfach Labilität und Lust am Abenteuer, Entwurzeltsein und das Gefühl der Ausweglosigkeit. Im FHardtheim werden sie— sehr zu ihrer Ueberraschung— nicht als„gefallene Mädchen“ behandelt, sondern als Gleich- gestellte. Die Leiterin des Heimes, eine Frau von fröhlicher Lebendigkeit und schier unerschöpflichem Elan, müht sich um ihr Vertrauen. Und für viele dieser Mädchen ist das Heim ein neues Zuhause geworden. Mit Eltern im Osten, die vom Leben ihrer Tochter hörten und kategorisch erklärten: „Wir haben keine Tochter mehr“, wurde der Kontakt aufgenommen, manches Mäd- chen kehrte zu seiner Familie zurück. Die tatsächlichen Erfolge lassen sich nach zwei Jahren noch nicht ablesen. Man kann nicht wissen, wie weit ein Erfolg nur ein schein- barer ist. Aber die Mädchen werden auch aus der Entfernung weiterhin betreut und am meisten spricht für das Heim die Tat- sache, daß viele von weit her zu Fuß kom- men. um ihre Ferien im Hardtheim ver- leben zu können. Ilse Tubbesing Seite? Muddehen an der Tür Rembrandt, 1643 Die Aufnahme ist dem Bildband„Frauen gestern und heute“ entnommen, der im Constanze- Verlag in Hamburg erschienen ist.) Frisch vom Garten in die Glaser Juli und August sind Haupteinmachzeiten/ Köstlicher Reichtum Der Juli und der August bringen die Wochen der Haupteinmachzeit, denn in die- sem Abschnitt des Sommers sind fast alle Früchte und Gemüse in großer Menge und in der besten Qualität vorhanden. Vor allem die Bereitung von Marmeladen nimmt im Arbeitsplan der Hausfrau einen wichtigen Platz ein. Es stehen fast alle Beerensorten zur Verfügung, dazu aber auch schon Stein- und Kernobst und— wenn man einen eige- nem Garten hat— Fallobst. Zur Marmelade soll man nur reife und un- reife Früchte mischen, denn dadurch wird der beste Ausgleich geschaffen, süß und sauer, herb und milde. Auch die Farben mischen sich zu einem harmonischen Ganzen. Für die Geleezubereitung ist eine Mischung von rei- fen und unreifen Früchten zu empfehlen. Je unreifer die Früchte nämlich sind, um so besser gelieren sie, während reife Früchte den feinen Geschmack und den reifen Vita- mingehalt erzeugen. Ist die Gelierkraft nicht stark genug, kann Pektin nachhelfen. Pektin und die verwandten Erzeugnisse werden aus der natürlichen Gelierkraft des Apfels gewonnen. Man braucht also nicht zu be- fürchten, Gelees und Marmeladen mit „künstlichen“ Stoffen zu verderben, denn es handelt sich um ein natürliches Geliermittel, das Geschmack und Aroma der Masse in keiner Weise beeinflussen kann. Marmeladen und Gelees müssen in mög- lichst flachen breien Töpfen gekocht wer- den, die Flüssigkeit kann dann schneller verdampfen. Nach der Fertigstellung gibt man die Masse in saubere Gläser oder Stein- töpfe. Um die Haltbarkeit zu gewährleisten, streut man etwas Salizylpuder darüber oder taucht ein Stückchen Pergamentpapier in aufgelöstes Salizylpulver und legt es falten- los auf die Oberfläche des Eingekochten. Früher verwandten die Hausfrauen auch Alkohol und Rum oder man streute eine dicke Zuckerschicht über die Marmelade. Der Zucker verkrustete und bildete auf diese Weise eine sichere Abdichtung. Man kann auch Stearin oder Bienenwachs über die Mar- melade gießen. Es läßt sich später als Platte abheben und kann nach der Reinigung neu eingeschmolzen und wieder gebraucht wer- den. In der Regel werden Bindegläser mit Cellophan oder Pergamentpapier verschlos- sen. Cellophan ist am praktischsten, benutzt man Pergamentpapier als Verschluß, so müs- sen die Glasränder vorher mit Gummi Ara- bicum und nach dem Erkalten auch das ganze Pergamentpapier bestrichen werden. Im August beginnt die Gurkeneinlege- zeit. Dabei übernimmt wieder der Essig die Aufgabe des Konservierens, er darf eigent- lich neben dem Salz als das älteste Konser- vierungsmittel angesehen werden. Man sollte Aber nur eine gute Qualität wählen. Gerade bei Gurken spielen auch die Gewürze eine wichtige Rolle. Fast jede Hausfrau kennt ein Geheimrezept. Neben den notwendigen frischen Kräutern und Wurzeln sind beson- ders die Gewürzmischungen beliebt, die man fertig gemischt kaufen kann. Auch in Essig eingelegte Pflaumen sind im Winter wohl- schmeckend und erfrischend und sogar der Kürbis kommt bei den Hausfrauen wieder zu Ehren. Wenn diese Frucht mit Essig und den entsprechenden Gewürzen schmackhaft zu- bereitet ist, ist sie als Beigabe zu den Mahl- zeiten sehr beliebt. Salz ist unentbehrlich, wenn Sauerkraut eingestampft werden soll oder wenn man im Winter gern Faßbohnen ißt. In diesem Falle besorgt der Gärungsprozeß das Konservieren. Manche Früchte können auch roh konserviert werden, so daß sie sich im Winter kaum von Wer sorgt für die Besatzungskinder! Die Rechtslage ist noch ungeklärt/„Kranzgeld“ als Schadenersatz? Obwohl der Münchener Rechtsanwalt Dr. Luis Jedelhauser ausgerechnet an der Son- nenstraße wohnt, ist für ihn der Para- graphenhimmel meist mit düsteren Wolken verhangen. Er hat vor zwei Jahren mit eini- gen anderen Menschenfreunden den„Mütter- schutzverband unehelicher Besatzungskinder in Deutschland E. V.“ gegründet, der eine verstärkte Aktivität entfaltet, seitdem die Bundesrepublik ihre Souveränität erlangt hat. Diese Organisation will den Frauen und Mädchen helfen, die von ihren alliierten Freunden im Stich gelassen wurden, nachdem sie ein oder mehrere Kinder zur Welt ge- bracht hatten. Die Zahl dieser Kinder ist nicht genau bekannt, die Schätzungen schwanken zwischen 150 000 und 350 000, unter ihnen 3000 Mischlinge. In Bayern allein sollen die Besatzungstruppen— Amerikaner und in der ersten Nachkriegszeit auch Fran- zosen— 80 000 Sprößlinge zurückgelassen haben, für die kein Vater sorgt. Nach Paragraph 1708 des Bürgerlichen Gesetzbuches ist in der Bundesrepublik der Vater eines unehelichen Kindes dazu ver- pflichtet, diesem bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres einen dem Stand der Mutter entsprechenden Unterhalt zu gewähren. Man hat sogar in den letzten Jahrzehnten die auf dieser Bestimmung beruhenden Sätze lau- fend der fortschreitenden Teuerung ange- paßt. Gegenwärtig beziffert sich der monat- liche Unterhaltsbetrag für ein uneheliches Kind in einer Großstadt wie München auf mindestens 50, DM und auf dem Lande auf 40,— DM im Monat. Die amerikanischen, bri- tischen, französischen und sowjetischen Sol- daten brauchten sich jedoch bisher um diese Vorschriften nicht zu kümmern. Für sie galt auch in der Liebe das Recht des Siegers. Die deutschen Behörden, Frauenverbände und kirchlichen Organisationen liefen vergeblich Sturm gegen die menschlich und moralisch mhaltbare Einstellung der vier Besatzungs- mächte, daß der Paragraph 1708 des Bürger- — Gesetzbuches für sie keine Geltung habe. Diese Ansicht wird von dem Münchner Mütterschutzverband mit allen Mitteln be- Kämpft. Dr. Jedelhauser hat viele Briefe an iierte Dienststellen gerichtet, die jedoch bisher kein positives Ergebnis hatten. Nur ganz wenige Angehörige der Besatzungs- mächte haben sich freiwillig bereit erklärt, für ihre illegitime Nachkommenschaft zu sor- gen. Selbst wenn es der jetzt souveränen Bundesrepublik gelänge, entsprechende Ver- einbarungen mit ihren westlichen Verbünde ten zu treffen, kann man sich doch nicht recht Vorstellen, wie in der Praxis eine Zwangs- Vollstreckung gegenüber säumigen Zahlern durchgeführt werden könnte— gegenüber dem Gl, der längst wieder Fabrikarbeiter in Detroit oder Cowboy in Texas ist. Für die Bundesrepublik stehen hier rie- sige Summen auf dem Spiel. Dr. Jedelhauser glaubt, daß die Alimentenrückstände von Angehörigen der Besatzungsmächte in den letzten zehn Jahren die Höhe von rund einer Milliarde DM erreicht haben. Falls auch seine neuesten Vorstößhße auf diesem Gebiet keinen Erfolg haben, will er einen Musterprozeg eimleiten, durch den geklärt werden soll, ob die verlassenen Bräute nicht wenigstens einen Anspruch auf das„Kranzgeld“ als Schadenersatz haben. Die Unterhaltsverwei- gerung durch die Besatzungsmächte hat auch verschiedene unerfreuliche Nebenerschei- nungen. Viele Mütter, die ihre Kinder allein nicht mehr ernähren können, geraten mora- lisch auf die schiefe Bahn. Andere geben in ihrer Verzweiflung Deutsche als Väter an, die in Wirklichkeit mit den betreffenden Frauen oder Mädchen gar nichts zu tun hatten. Mög- licherweise wird heute in Unterhaltsprozes- sen mancher Meineid geschworen, zu dem es niemals käme, wenn sich die alliierten Väter zu ihren Zahlungsverpflichtungen bekennen würden. Max Baer für dunkle Tage reserviert frischen unterscheiden. Vor allem Beeren Rhabarber und grüne Bohnen eignen sich für dieses Verfahren. Als Gefäße dienen gut gereinigte Wein-, Sekt- oder Saftflaschen. Das Einmachgut wird gewaschen, gut abge- tropft und dann kleingeschnitten roh in die Flaschen gefüllt, so daß möglichst wenig Luft dazwischen bleibt. Darüber gießt man abge- kochtes kaltes Wasser, bis alles gut bedeckt ist. Die Flaschen werden mit ungebrauchten Korken verschlossen, die mean vorher 15 Minuten ausgekocht hat und nun heiß auf die Flaschen bringt. Nun läßt man die gefüll- ten Flaschen mit gutem Halt etwa eine Stunde umgekehrt stehen und macht an- schließend den Verschluß mit flüssigem Paraffin, Kerzenwachs oder Gipsbrei luft- dicht. Frische Bohnen werden ähnlich be- hamdelt, aber sie müssen nach dem Einfüllen und Uebergießen mit abgekochtem kaltem Wasser 24 Stunden offen stehen bleiben, natürlich wird während dieser Zeit ein sau- beres Tuch über die Flaschenöffnungen ge- legt. Nach dieser Zeit gießt man das Wasser vorsichtig ab, kocht es noch einmal, läßt es wie- der kalt werden und gießt es wieder über die Bohnen. Dann können auch die Bohnen- flaschen verschlossen werden. A. L. Beeren für heiße Tage Stachelbeersuppe. Zutaten: Ein Pfund Stachelbeeren(möglichst grüne), Zuk- ker, ein gestrichener Teelöffel Mondamin, ein Stuck Margarine oder Butter, Zimt, eine Zitrone. Stachelbeeren waschen, entstielen, gut einzuckern, und dann mit etwas Zimt und der Schale einer Zitrone unter Zugießen von Wasser zum Kochen bringen. Die Früchte so- lange locken, bis sie ganz weich sind, an- schließend durch ein Sieb rühren und die cremeartige Masse mit Mondamin dicken, „ kurz aufkochen lassen und abschmeł- en. Heidelbeersuppe. Zutaten: Ein bis zwei Pfund Heidelbeeren, eineinhalb bis zwei Liter Milch, Vanillezucker, Zucker. Heidel- beeren verlesen, einzuckern und mit der mit Vanillezucker gesußten Milch übergießen, kalt stellen. Einige Stunden ziehen lassen und mit verschiedenen Keksen oder Gebäck zu Tisch geben. Jokannisbeerereme. Zutaten: Ein nalbes Pfund Johannisbeeren, je nach Ge- schmack 100 bis 200 Gramm Zucker, Zimt, Mondamin oder 6 bis 8 Blatt weiße Gelatine. Zutaten zur Vanillesoße: Ein Liter Milch, Zuk- cer, Vanillezucer, zwei bis drei Kaffeelöffel Mondamin, ein bis zwei Eigelb. Johannisbeeren waschen, abpflücken, ein- zuckern, etwas Zimt zugeben und ohne Wasser- zugabe auf dem Feuer zusammenfallen lassen. Diese Fruchtmasse durch ein Steb rühren, so- dann mit Mondamin oder eingeweichter und ausgedruckter Gelatine dicken. Nach dem Er- kalten die Creme mit einigen zuruclgelasse- nen Beeren verzieren und mit einer Vanille- soße zu Tisch geben. Zeichnung: Christine Kalckreuth * Selte 4 MANNHEIM Mittwoch. 20. Juli 1955/ Nr. 10 der 31 Jahre alte neue Leopold Graf, CDVU- Beigeordnete ist Mitbegründer seiner Partei im Jahre 1945. Seit 1948 gehört er dem Stadtrat an. 1930 war Graf Mitglied des Kreistages und 1932 Stadtverord- neter der Zentrumspartei. In den endzwan- ziger Jahren war er Sekretär des Katholischen Arbeitervereins und Leiter der Rechtsaus- kunftsstelle des Volksbüros. Diese Stellung verlor er durch die NS-Zeit. Seit 1938 ist Graf Bezirksleiter einer Versickerung. Bild: Steiger Gestern im Stadtrat: Frostig trotz großer Hitze Der Andrang des Publikums im Stadtrats- börsensaal war gestern beachtlich. Warum nicht immer so? Manchmal sind die Tages- ordnungen mindestens genau so wichtig wie die gestrige. Es ging um drei Beigeordnete. Nehmen wir an, daß das Interesse an Men- schen eben doch größer ist als das an Sachen und Werten. Freilich: wenn ein 111-Millio- nen-Etat verabschiedet wird, pflegen die Stuhlreihen kahl zu bleiben. Das Mißver- hältnis ist und bleibt auffallend. * Vermutlich waren viele gekommen, um etwas über die Stimmung für kommende Er- eignisse zu erfahren. Die Stimmung War schwül und nicht eben gut. Stadtrat Geppert FDP) las eine Ausarbeitung vor, die es in sich hatte. Durch die Verwaltungsgerichts- klage und das Urteil sei eine parteitaktische Note in die Arbeit des Stadtrats gekommen. Wenn davon ausgegangen wird, daß dieses Urteil wie jedes andere auch, nur die Rechts- age klargestellt hat, wird man sich über diese Ausführungen wundern müssen. Wenn solche Meinungen Schule machen, darf nie- mand mehr um die Klarstellung einer Rechts- lage kämpfen, weil er sonst zum Störenfried gestempelt wird. Gepperts Appell, eine Kandidatur zu unterstützen, die nur von einer kleinen Gruppe gedeckt war, mußte an einem Tag, an dem SPD und CDU ihre eige- nen Sorgen hatten, ergebnislos bleiben. Die Geltendmachung des liberalen Elements auf dem Rathaus, wovon in der Ausarbeitung die Rede war, wird auf andere Weise versucht werden müssen(und können). Bei dem gestrigen Wahlergebnis bleibt beachtlich, daß für den Wahlvorschlag der SPD 25 Stimmen abgegeben wurden, also drei Stimmen mehr als das zu erwartende Resultat(21 und 1= 22). Auch auf den Wahl- vorschlag der CDU entfiel eine Stimme mehr als zu erwarten war(17 statt 15 und 1= 16). Nach dieser Wahl ist die durch Urteil fest- gestellte Zusammensetzung des Stadtrats in Uebereinstimmung mit der geltenden Haupt- Satzung. Aber die Laien im Saal hätten gern gewußt, für welche Sachgebiete die Neu- gewählten bestimmt sind. Die Enttäuschten Jeerten infolgedessen rasch die Reihen, als ein anderes Thema angeschlagen wurde. * Der von der CDU eingebrachte und von der FDP mit unterschriebene Antrag zu- gunsten des Johann-Sebastian-Bach-Gym- nasiums in Neckarau fand kein freundliches Echo. Der SpD-Fraktionschef wollte sich auf nichts einlassen ohne das Dabeisein des Bürgermeisters, dessen temperamentvolle Rede vor Wochen einem ähnlichen Antrag das Lebenslicht ausgeblasen hatte. Von ir- gendeinem sachlichen Eingehen auf das An- gebot des evangelischen Schulvereins war aus den kargen Worten des SPD-Fraktions- chefs nichts zu spüren. Oberbürgermeister Dr. Heimerich versprach zwar, sich für den Plan einzusetzen. Dadurch aber, daß er die Debatte darüber in den September verlegt haben wollte, wurde sein Einsatz dafür un- klar. Bei der Abstimmung über den von der SPD eingebrachten Vertagungsantrag fiel auch noch die FDP-Fraktion auseinander. Das Schicksal der höheren Schulen Mann- heims liegt auf der Schattenseite. * Schlechte Aussichten für die notwendige Tuchfühlung der Parteien untereinander, möchte man nach dieser Wahlsitzung sagen. Mitten im heißen Juli ging es frostig zu. F. W. Koch Nach den Grundsätzen der Verhältniswahl: Stadtrat: Beigeordnetenwahl ohne Ueberraschungen die SPD, 17 für die CDU/ FDP mit fünf Stimmen durchgefallen Resultat: 25 Stimmen für Jakob Trumpfheller(SPD) heißt der wie- dergewählte alte Bürgermeister, Walter Krause(SPD) und Leopold Graf(CDU) hei- Ben die beiden neuen Beigeordneten der Stadtverwaltung Mannheim. Der Stadtrat wählte sie gestern nachmittag— nun ord- nungsgemäß, laut Entscheid des Verwal- tungsgerichtshofs nach den Grundsätzen der Verhältniswahl— in seiner Sitzung im Bör- sensaal. Es gab keinerlei Ueberraschungen: Ex- Beigeordneter Paul Riedel(FDP) flel durch und das Wahlresultat somit so aus, wie man es sich zuvor an den Fingern abzählen konnte. Ueberraschend höchstens, daß Rie- del von sechs FDP-Stimmen eine fehlte; als Wahlleiter Geppert FDP) die Stimmen sei- nes ehemaligen Parteikollegen zählte, hatte er deren nur fünf. Nach Sitzungseröffnung durch Oberbür- germeister Dr. Heimerich erhielt FDP-Frak- tionschef Geppert— entgegen parlamentari- schen Gepflogenheiten— vor der Wahl noch das Wort zur Abgabe einer umfangreichen Erklärung, in der er erneut die verwaltungs- gerichtliche CDU-Klage beklagte, denn das Prozegurteil bringe— nach Meinung der FDP— in die„Arbeit des Stadtrates eine Heimtückischer Ueberfall Polizeibeamter getötet In der Nacht zum Montag wurden zwei Mannheimer Polizeibeamte in Zivil, die sich mit ihren Frauen auf dem Nachhauseweg befanden, gegen 1 Uhr in der Röntgenstraße von zehn bis fünfzehn halbwüchsigen Bur- schen umringt und niedergeschlagen. Wäh- rend der eine nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen wer- den konnte, ist sein Kollege, ein 42jähriger Beamter, an den Folgen der erlittenen schweren Gehirnerschütterung am Dienstag gestorben. Im Zuge der Ermittlungen wurden bisher neun an der Tat verdächtige Personen fest- genommen, die alle unter 21 Jahre alt sind. Das Motiv des brutalen Ueberfalls ist bis jetzt noch nicht bekannt; es wird aber an- genommen, daß die Täter nicht wußten, daß es sich um Polizeibeamte handelte. stark akzentuierte politische, sogar partei- taktische Note.. von der befürchtet wer- den müsse, daß sie die bisher gute und sach- liche Arbeit der Parteien im Stadtrat ge- kährden wird.“ Weitere Ausführungen Gep- perts befaßten sich mit augenblicklichen Streitigkeiten zwischen der Vorstandschaft des Stadtverbandes der FDP und der Frak- tion. Bedeutsam, daß der Sprecher sagte, eine von den Mannheimer Tageszeitungen veröffentlichte Presseerklärung zur Bei- geordneten- Kandidatur von P. Riedel könne gar nicht vom Vorstand des Stadtverbandes stammen, da dieser weder einberufen war, noch getagt habe. Die an die Presse gege- bene Erklärung sei von„einer kleinen Gruppe von Parteimitgliedern“ verfaßt ge- wesen. Geppert würdigte dann die Ver- dienste Riedels in siebenjähriger Amtsfüh- rung und leitete hieraus die Nominierung des bisherigen Beigeordneten durch die FDP- Fraktion ab. Für den Wahlakt hatte jeder Stadtrat (anwesend 47; Braun-CDU erkrankt), ferner der wahlberechtigte Oberbürgermeister und Beigeordneter Dr. Fehsenbecker vier Stimm- zettel: einen der SPD mit dem Vorschlag Mannheimer Kabarett: Trumpfheller-Krause, einen der CDU mit Vorschlag Graf, einen der FDP mit Vor- schlag Riedel und einen leeren Stimmzettel, auf dem gegebenenfalls drei Namen von elf weiteren Kandidaten, die eine Bewerbung eingereicht hatten, verzeichnet werden konnten(von den letztgenannten Stimmzet- teln wurde keiner benützt). Das Kräftever- hältnis vor der Wahl: SPD 21 Stadträte, CDV 15, FDP 6, KPL 4 und ein Parteiloser; ferner Oberbürgermeister Dr. Heimerich(SPD) und Beigeordneter Fehsenbecker(CDU). Die Stadtväter wurden von Amtmann Graben- stein namentlich aufgerufen und warfen je einen Stimmzettel in die Urne. Das Resultat nach Auszählung lautete für die einzelnen Parteivorschläge: SPD 25, CDU 17 und FDP 5 Stimmen. Zwei Wahlzettel waren ungültig. Damit gewählt: die beiden SPD-Männer und der CDU- Kandidat. Oberbürgermeister Dr. Heimerich be- merkte abschließend, daß die Gewählten ihr Amt noch nicht sofort antreten können. Nach Veröffentlichung des Wahlresultates im Amtsblatt läuft noch eine Einspruchsfrist von einer Woche. Uber Fragen der Ressortver- teilung flel kein Wort. 0 Punkt 2 der Tagesordnung betraf erneut das in Neckarau geplante musische Gymna- sium. Einem gemeinsamen Antrag von CDU- und FDP-Fraktion zufolge sollte„im Inter- esse der Einschränkung der Raumnot der höheren Schulen“ die veraltete und zu klein gewordene Kirchgartenschule in Neckarau mit dem dazugehörigen Gelände an den „Schulverein Johann-Sebastian-Bach-Gym- nasium E. V.“ verkauft werden. Gleichzeitig sollte dieser Schulverein ermächtigt werden, die für seine Zwecke erforderlichen Räume auf diesem Gelände unverzüglich zu erstel- len. Stadtrat Fischer(SPD) stellte sofort den erwarteten Vertagungsantrag, den Oberbür- germeister Heimerich für ihn in Worten for- mulierte: Vertagung mit der Maßgabe, daß der Stadtrat sich im September— nach Aus- arbeitung einer gründlichen Vorlage— mit der Angelegenheit befassen soll. Fischer hatte zuvor darauf hingeweisen, daß es unfair sei, die Abstimmung vorzunehmen, wo Bürger- meister Trumpfheller und Beigeordneter Krause, soeben gewählt, noch nicht mit- wählen könnten. Hierzu„konterte“ CDU- Fraktionschef Kuhn: Die gewählten Vertreter des Volkes sind der Stadtrat und der Ober- bürgermeister, nicht die Wahlbeamten des Stadthauses. Die Volksvertreter aber seien alle anwesend. Kuhn trat leidenschaftlich dafür ein, daß die Annahme des Antrages eine echte Maßnahme zur Steuerung der Schulraumnot sei: Der Volksschule werde (künf Jahre lang) kein Raum entzogen, den höheren Lehranstalten werde geholten. Der Vertagungsantrag der SPD fand eine Mehrheit, wobei eine an diesem Nachmittag offenbar sehr verwirrte FDP-Fraktion, die den Antrag mit der CDU gemeinsam einge- bracht hatte, teilweise mit der SPD stimmte, teilweise Enthaltung übte und teilweise gegen die Vertagung war. H. Schneekloth Privatinitiative schuf größere Schule Handelsschule Grone mit Zur Augenweide der Gymnasiasten der Tullaschule pflegten die Schülerinnen der Handelsschule Grone in ihrer Pause auf dem Bürgersteig auf- und abzuwandeln. Damit hat es jetzt bald ein Ende, weil sich die Handelsschule auf rückwärtiges Terrain er- weitern konnte. Ein kleiner, aber durch Blumen und Bänke freundlich gestalteter Schulhof ist im Werden. Sogar ein schatten- sbendender Baum soll dort in die Mitte ge- pflanzt werden. Aber damit nicht genug. Wo früher nur noch Ruinengemäuer und Stahl- skelett einer Kleiderfabrik übrig waren, ist ein schmuckes Rückgebäude mit drei neuen Schulsälen entstanden. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden sie gestern ihrer Bestimmung über- geben. Stadtdirektor Andritzky, der zusam- men mit Dr. Kadelbach und Stadtdirektor Riedel die Grüße von Stadtverwaltung und Oberbürgermeister übermittelte, staunte vor allem über die relativ geringen Aufbau- kosten. Aber nicht nur aus diesem Grund habe die private Handelsschule, die den neuen Räumen und Hof städtischen Schulen spürbare Entlastung bringe, ihre Berechtigung. Vielmehr sei der Leistungsstand, vor allem das Bemühen um Ganzheitsbildung durch musischen, sport- lichen und staatsbürgerlichen Unterricht, lobenswert. Gewerkschaftssekretär Kühnle, ein Vertreter des Lehrerkollegiums, der Schüler und des Hausbesitzers schlossen sich den guten Wünschen an. Zuvor hatte der junge Schulleiter Hellmuth Grone einen kurzen Rückblick auf die von seinem Vater vor 30 Jahren gegründete Schule gegeben. Täglich besuchen 300 bis 400 Schülerin- nen und Schüler die Tages- und Abend- kurse, um sich das Rüstzeug für Beruf und Leben anzueignen. Die neuen Räume, von Diplomingenieur Wilhelm Grone, dem Bru- der des Schulleiters entworfen, sind mit modernen technischen Einrichtungen und bequemem Möbel ausgestattet. In der stil- len Zurückgezogenheit des Rückgebäudes, mit dessen Hilfe der Schichtunterricht jetzt stark eingeschränkt werden kann, wird die Schule ihre vielfältigen Erziehungsziele noch besser erreichen können.— Aus dem Polizeibericht: Promenade im Adams kostüm Wette mit peinlichem Ausgang An der Stephanienpromenade wurde in den frühen Morgenstunden ein Mann im Adamskostüm beobachtet, der si chdort im Gebüsch verbarg. Eine sofortige Kontrolle ergab, daß der„Adonis“ nach einer durch- zechten Nacht von Ludwigshafen aus, wahr- Auch zweites Jjuli-Programm ansprechend Gloria Lindy— eine Akrobatin mit Zukunft Auch das Programm der zweiten Juli- hälfte in Mannheims Metropol- Kabarett wird — immer wieder berücksichtigt, daß in die- ser Branche jetzt eigentlich, Saure-Gurken- Zeit“ ist— vielen Ansprüchen gerecht. Bruno Ullmann ist ein charmanter Conferencier, dessen Satire einige Ansprüche(auch an das Publikum) stellt. Als Geiger ist er zwar kein Paganini, wie er„flaxt“, aber doch ein Kön- ner. Dieses Prädikat darf auch Gloria Lindy für mren guten Elastik-Akt gegeben wer- den. Eine Akrobatin mit Zukunft. Selbst die Warteminuten vor ihrem Auftritt benutzt sie zum Training. An Tänzerinnen ist das deutsche Kabarett nicht reich.„Bijou“ macht eine erfreuliche Ausnahme, weshalb sie gleich dreimal auf- tritt. Sympathisch(und vom Zirkus bekannt) sind die„Drei Otellos“, eigentlich die zwei Otellos, denn der Vater spielt nicht mehr mit seinen Söhnen. Er schaut ihrem Auftritt, der viel Beifall findet, nur noch wohlgefällig Zu. Selbst arbeitet er als„Professor Brusses und Assistent“ in einem humoristischen Ex- Zentrikakt, in dem sein mimisches Können nicht weniger gefällt als sein kabarettisti- sches. Den Vogel schießen diesmal„Bernd und Cora“, die Tanz- und Musikal-Exzen- triker ab. Bernds Glieder scheinen aus Gummi zu sein. Auf dem Schifferklavier ist er ein Virtuose. Die Klangeffekte, die er über den Verstärker erzielt, sind beachtlich. Nur auf geschicktes Dämpfen muß er achten. Musik mit zu viel Geräusch verbunden, wird störend oft empfunden Peter Puchelt, der Kabarettist am Piano, und seine Instrumentalsolisten haben sich sehr gut im„Metropol“-Milieu eingelebt, weshalb sie bis einschließlich August prolon- giert wurden. Auch die Schau des Bar-Trios „Drei Habaras“ spricht an. Kloth Gloria Lindy bei ihrem Elastik-Alet Bild: Steiger scheinlich in Erfüllung einer Wette, über den Rhein geschwommen war. Infolge seines „vollen Zustandes“ traute er sich jedoch nicht mehr zurück. Sein Begleiter, von dem zunächst jede Spur fehlte, meldete sich spa- ter bei der Ludwigshafener Polizei. Omnibusfahrer übersah Motorradfahrer An der Straßenkreuzung Möhl-/Augar- tenstraße mißachtete ein Omnibusfahrer die Vorfahrt und stieg mit einem Motorrad zu- sammen. Der Motorradfahrer wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Kran- kenhaus gebracht. Sachschaden 1500 Mark. Drei rabiate Burschen In der Ludwig-Jolly-Straße wurde um 1.30 Uhr ein 48 jähriger Mann aus der Schönau plutüberströmt angetroffen. Zwei junge Männer, mit denen er zuvor gezecht hatte, wollten ihm angeblich eine Reiseschreibma- schine aus seinem Lieferwagen wegnehmen. Im Verlaufe der Auseinandersetzung hatte ihm einer der Täter die Maschine auf den Kopf geschlagen und ihn schwer verletzt. Die peiden Burschen wurden von der Polizei fest- genommen. Herzanfall beim Baden Ein 42jähriger Mann erlitt am Strandbad einen Herzanfall und konnte gerade noch mit letzter Kraft das Ufer erreichen. Beim Ver- lassen des Wassers brach er zusammen und wurde mit einem Wagen des Roten Kreuzes ins Krankenhaus gebracht.— Auf dem Platz vor K 1 stürzte ein 43jähriger Mann infolge eines epileptischen Anfalls und blieb be- wußtlos liegen. Im Krankenhaus wurde eine Kopfverletzung und Gehirnerschütterung festgestellt. Autobahnräuber im Gebüsch Zwei Fürsorgezöglinge, die aus einem Er- ziehungsheim ausgerückt waren, wurden auf der Weinheimer Straße von einem Funk- streifen wagen aufgegriffen. Sie gaben an, daß sie kurz zuvor in der Nähe der Auto- bahnauffahrt Viernheim von zwei unbekann- ten Männern aufgefordert worden seien, einen vorbeifahrenden Personenwagen zu überfallen. Nachdem sich zwei weitere Funk- streifenwagen an der Suche beteiligten, wur- den die beiden Räuber in einem Gebüsch aufgestöbert. Was die beiden dunklen Exi- stenzen auf dem Gewissen haben, bedarf noch der Aufklärung. eee der 43 Jahre alte neue Walter Krause, Beigeordnete der Sp, ist auch Landtagsabgeordneter seiner Partei, Krause, ein Schlesier, lebt seit 1926 in Mann. neim. Er studierte Mathematik und Natur. wissenschaften in Heidelberg. Seit 1947 ist e. Dozent an der Städtischen Ingenieurschule. Schon 1931 gehörte er einer sogialistischen Studentengruppe an. Seit 1948 ist er Vor. stands mitglied in seiner Partei. Bild: Steiger Besuch aus Abessinien morgen in Mannheim Excellenz Balambaras Mahteme Selass Wolde Maskal, der Vetter des Kaisers von Aethiopien und gleichzeitig sein Landwirt. schaftsminister, wird am 21. Juli in Mann- heim und Ludwigshafen erwartet. Der Be- sucher wird die Heinrich-Lanz-AG. und an- schließend die Badische Anilin- und Soda- Fabrik besichtigen. Außer der persönlichen 40% A Wenn Sie MCH frogen- ROTBART Suite des abessinischen Landwirtschafts- ministers werden sich in seiner Begleitung Herren des Bundesernährungs ministeriums, des Landwirtschaftsministeriums und des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart befinden.. 5 Internationaler Jugendball im Rosengarten Am Samstag tut sich was im Rosengarten. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr plant der Deutsch- Amerikanische Frauenarbeits- Kreis eine Neuauflage des Internationalen Teenager-Balls von 19 bis. 24 Uhr im Musen- saal des Rosengartens. In erster Linie sind die ausländischen Gäste eingeladen, die gegenwärtig in Gruppen oder als einzelne bei Mannheimer Familien ihre Ferien ver- bringen, aber natürlich auch ihre deutschen Freunde und Freundinnen. Tanzspiele, ein Tanz wettbewerb und eine festliche Polonaise werden alle Teilnehmer bunt durcheinander wirbeln. Die Stadtverwaltung hat mit der Ar- beitsgemeinschaft der Architekten Dipl.-Ing. Herbert Schmidt, Albrecht Lange und Hans Mitzlaff einen Vertrag zur Erstellung des ersten Bauabschnitts des Gewerbeschul- zentrums auf dem Weißen Sand abgeschlos- sen. Dieser Abschnitt umfaßt die Gebäude für die Gewerbeschulen II und III, sowie die Werkstätten für die Gewerbeschule II. Die Planungsarbeiten haben bereits begon- nen. Mit dem Baubeginn ist bis zum Früh- U jahr 1956 zu rechnen. Stichbulladle Den einen schreckt die Rakerlake, Dem andern graust's vor Wespenbrut, Und ich kab Horror vor der Schnake, Die sommers stechend Böses tut. Fachleute dußern sich, man schreibe Ein ausgesproch'nes„Schnakenjahr“. Du jagst nicht nur zum Zeitvertreibe- Brutal die sirrende Gefahr. Die Opfer kleben an den Wänden: „Seit gestern achtzehn Stüch erlegt Pantoffeln wippen in den Häͤnden. Sobald ein Stachel sich bewegt. Was nützt's? Die gierigen Gesellen Vermehren sich mit wilder Kraft, Und aus gesckhwoll'nen Körperstellen Tropft Aerger, Juclereiz, Lebenssaft. Mit Mut, Geduld und weher Klage Schlägst du dir klatschend ins Gesicht. Vergiß dabei nicht, daß die Schnake Aus reiner Selbsterhaltung sticht Ma Nix 100 Weitere Lokalnachrichten auf Seite 8 — SopER SMHEll das einzige BENZIK BENZ O- GEMIS CH mit I. C. A. 9 Nr. 10 — 1 lte neue ler Spb, Partei. n Mann-. Natur- 47 ist er urschule, listischen er Vor- Steiger 1 n 1 Selass sers von andwirt. Mann- Der Be- und an- d Soda- önlichen ARI tschafts- gleitung steriums, ind des Stüttgart I hr plant larbeits- tionalen Musen- nie sind len, die einzelne ien ver- eutschen jele, ein olonaise einander ngarten. der Ar- Dipl.-Ing. nd Hans ung des beschul · geschlos- Gebäude I, sowie chule II. s begon- m Früh- 1 Nr. 163/ Mittwoch, 20. Juli 1955 DREI-LANDER. SEITE Seite 5 Unsere Aufnahme zeigt im Vordergrund rechts das Fahrgestell des Kesselwagens, dessen Aufbau durch die Wucht der Eæplosion abgerissen und zur Seite geschleudert wurde; der im Hintergrund sichtbare Wagen brannte völlig aus. Im Bild links sind die Lösckarbeiten an einem dritten Kesselwagen noch im Gange, der durch die Detonation umgestüret wurde. UMS CHAU IN BADEN-WURTIEMB ERG Zehnjahresplan für Straßenbau Aalen. Einen Aufwand von insgesamt 10 Mil. Mark für den Ausbau der Straßen im Kreise Aalen sieht ein Zehnjahresplan vor, der vom Straßenbauamt im Auftrag des Kreistages aufgestellt wurde. Nach dem Plan sollen 112 km der noch insgesamt 230 km Kreisstraßen ohne festen Belag ausgebaut werden. Der Haushalt des Kreises Aalen ist durch den Bau und die Erweiterung von Krankenhäusern sehr belastet, daß für die Verbesserung der Kreisstraßen im neuen Rechnungsjahr nur 300 000 Mark zur Ver- fügung stehen. Im Herbst„direkter Draht“ Lörrach. Der vollautomatische Fern- sprechverkehr zwischen der südbadischen Grenzstadt Lörrach und dem benachbarten Basel soll nach einer Mitteilung der Ober- postdirektion Freiburg noch in diesem Herbst aufgenommen werden. Die bau- lichen und fernmeldetechnischen Vorberei- tungsarbeiten sind im Gange. Die Zahl der Gespräche zwischen den beiden Grenz- städten hat sich in den letzten Jahren stän- dig erhöht. Schon jetzt sind zwischen Basel München und Basel Frankfurt direkte automatische Fernleitungen in Betrieb. Das „Fräulein vom Amt“ in Basel kann bereits sämtliche Fernsprechteilnenmer von Mün- chen und Frankfurt direkt wählen, ohne daß sich ihre deutschen Kolleginnen in Frankfurt und München einschalten müssen. Zu Tode geschleift Rottweil. Der erste Beigeordnete des Gemeinderates der Rottweiler Kreisgemeinde Winzeln, Ephraim Ott, starb im Schram- berger Krankenhaus an den Folgen eines schweren Unfalls. Der 54jährige Mann war mit dem Fahrrad einem scheuenden Pferd nachgefahren, das einen Heurechen hinter sich herzog. Als er vom Fahrrad auf das Ge- spann springen wollte, glitt er aus, geriet mit einem Bein zwischen Rechen und Rad und wurde in dieser Lage mehrere hundert Meter weit geschleift, ehe das scheuende Pferd aufgehalten werden konnte. Drei Tote, drei Schwerverletzte Tettnang. Bei einem schweren Verkehrs- unfall auf dem unbeschrankten Babhnüber- gang der Bundesstraße 30 bei Meckenbeuren im Kreis Tettnang gab es drei Tote und drei Schwerverletzte. Der Fahrer des mit sechs Insassen überbesetzten privaten Fahrzeugs eines französischen Besatzungsangehörigen versuchte trotz des roten Warnlichts, den Bahnübergang zu überqueren. Das Auto wurde von einem fahrplanmäßigen Trieb- Wagen der Bundesbahn erfaßt und 30 m mit- geschleift. Zwei Frauen, die in dem Wagen saßen, waren sofort tot. Der Fahrer starb kurze Zeit nach dem Unfall im Krankenhaus Tettnang. Erst mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr von Meckenbeuren war es mög- lich, die Schwerverletzten, eine Frau und zwei französische Soldaten, aus ihrer un- glücklichen Lage in dem ganz zertrümmer- Aufnahme: Heinrich Knapp an einer Katastrophe vorbei Kesselwagen mit Propangas explodierte/ Fünf Verletzte Ludwigshafen.„Das hätte leicht zu einer Katastrophe führen können, er- klärte gestern mittag ein Beamter der Bahnpolizei, die mehrere Stunden hindurch die Eisenbahnstrecke Ludwigshafen— Oggersheim für jeden Verkehr absperren mußte. In den gestrigen frühen Morgenstunden brach bei der Firma Willersinn& Walter an der Industriestraße, nördlich der Rheinischen Automobilwerke ein Brand aus, der sich rasch zu einem Großfeuer entwickelte. Nur dem Einsatz der Berufsfeuer- wehren von Ludwigshafen und Mannheim, die durch die BASF-Werkswehren unter- stützt wurden, war es zu verdanken, daß der Brand nach wenig mehr als einer Stunde gelöscht werden konnte. Nach Augenzeugen-Berichten entstand das Feuer, als aus einem vor dem neuen Werksgebäude abgestellten Kessel- wagen Propangas abgefüllt wurde. Aus bis- her ungeklärten Gründen riß der Abfüll- schlauch, der durch den Druck im Kreis her- umgeschleudert wurde. Er geriet dabei mehr- fach auf die Eisenteile des Kesselwagens. Durch die hierbei entstehenden Funken wurde das ausströmende Gas entzündet. Der Druck der Explosion war so stark, daß das Untergestell des Wagens auf eine Rampe, der schwere Kessel sebst etwa 20 Meter weit Wweggeschleudert wurde, Unmittelbar danach brannten viele Holzschwellen sowie das an- grenzende Gestrüpp. Die Löscharbeit der Feuerwehren beschränkte sich darauf, die in unmittelbarer Nähe des Brandherdes ste- henden gefüllten Kesselwagen abzukühlen, um weitere Explosionen zu vermeiden. Dieses Vorhaben ließ sich nicht voll- kommen durchführen. Kurz nach 9 Uhr ex- Sich kennen- und verstehenlernen Gäste aus der französischen Stadt Beaune besuchen die Bergstraße Bensheim. Der Kreisverband Bergstraße der Europa-Union unter Eeitung von Dr. E. G. Kolbenach, Bensheim-Auerbach, hat für die Sommerwochen ein großes Besuchspro- gramm für Bensheim und die Bergstraße Vorgesehen. Gäste aus der französischen Stadt Beaune werden Ferientage an der Bergstraße verbringen Den Auftakt bildet der Besuch von 20 Kindern aus Beaune, die bereits am kom- menden Samstag in Bensheim erwartet wer- den. Fünf Kinder hat Bürgermeister Günde- roth nach Lampertheim eingeladen. Sie wer- den ihre Deutschland-Ferien in Lampert- heimer Familien verbringen, während die übrigen Kindern bei Gasteltern in Bens- heim und Auerbach Unterkunft finden. Ausflüge, Besichtigungen und gemeinsame Weranstaltungen sollen einen nachhaltigen Eindruck bei den jungen französischen Gästen hinterlassen und mithelfen, das Ver- ständnis füreinander zu fördern. Am 9. August fahren die Kinder wieder nach Beaune zurück. Inzwischen läuft aber schon die nächste Aktion der Bergsträßer Europa-Union. Für dieses Vorhaben hat sie sich die Mitwirkung des Touring-Clubs ge- sichert, einer französischen Motorsportorga- nisation, die etwa dem ADAC entspricht. In den ersten August-Tagen werden sieben französische Reiter— denn der Club hat auch Reitergruppen— in Paris den Zug be- steigen, zur deutschen Grenze fahren und von dort hoch zu Roß in einer mehrtägigen Reitwanderung durch die Pfalz, über den Rhein., durchs Ried am Samstag, 6. August in Bensheim eintreffen Den Abschluß des umfangreichen Besuchs- Programms bildet der Besuch von etwa acht bis zehn Persönlichkeiten aus dem Leben Beaunes, die in Bensheimer Familien einige Tage verbringen werden. Bis jetzt ist noch nicht bekannt, welchen Berufsgruppen die Gäste angehören, jedoch ist anzunehmen, daß es sich vorwiegend um Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens handeln wird. Dem- entsprechend wird die Auswahl der Gast- familien getroffen, da beabsichtigt ist, ge- meinsame berufliche Interessen zum Binde- glied der Erwachsenen werden zu lassen. Auch für diese Besucher sind Rundfahrten in den Odenwald, nach Heidelberg, Darm- stadt und Mannheim vorgesehen. 5 plodierte ein zweiter Kesselwagen, in dem sich etwa 30 000 Kilogramm Propan-Gas be- fanden, mit einem Knall ähnlich der Detona- tion einer schweren Fliegerbombe. Ein etwa Vierzig Meter hoher Feuerstrahl schoß in die Luft. Die Explosion zerriß den Kesselwagen völlig. Das Wagengestell wurde mehrere Meter weit auf die Rampe eines Lagerhauses geschleudert, der Schienenstrang aufgerissen. Bei dieser Explosion wurden zwei Ange- hörige der Ludwigshafener Feuerwehr ver- letzt. Schon zuvor waren drei Werksange- hörige mit Verbrennungen und Fleischver- letzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der neue Bau der Firma Willersinn& Walter wurde durch den Druck der Explosion fast völlig vernichtet. Nur dem Umstand, daß sämtliche Werksangehörigen noch recht- zeitig gewarnt werden konnten, ist es zu ver- danken, daß keine Menschenleben zu be- klagen sind. Ueber die Höhe des entstande- nen Schadens waren noch keine Einzelheiten zu erfahren. Seit den frühen Morgenstunden ruhte auf der Strecke Ludwigshafen Oggersheim der gesamte Bahnverkehr. Drei vorüberführende Bundesbahngeleise wurden unbrauchbar und mußten in mehrstündiger Arbeit ausgebaut und erneuert werden. Gerade noch in letzter Minute hatten zwei Schnellzüge, die fahr- planmäßig die Brandstätte passieren mußten, im Ludwigshafener Hauptbahnhof gestoppt und über Mannheim umgeleitet werden können. Zu diesem Zeitpunkt bestand noch höchste Explosionsgefahr für zwei an der Unfallstelle abgestellte Kesselwagen, deren Inhalt etwa 60 000 Kilogramm Propan-Gas betrug! dpa/ fs. Lokomotive stürzte um Kirn. Einen mächtigen Dampfkran mußte die Bundesbahn von Ludwigshafen nach Kirn an der Nahe schicken, um dort eine 98 Tonnen schwere Lokomotive wieder auf die Beine zu stellen. Die Lokomotive war beim Verlassen des Bahnbetriebswerkes Kirn von einer zweiten Lokomotive gerammt wor- den, umgestürzt und hatte mehrere Stunden Lanig die Verbindung zwischen Bahnhof und Betriebswerk blockidrt. Personen wurden nicht verletzt. Die beiden Lokomotiven und die Gleisanlagen wurden beschädigt. Eine Kommission der Bundesbahndirektion Trier überprüft zur Zeit noch die Schuldfrage. Von der„auberinsel“ bis zur Inselstadt Das Gemeinsame von Lindau und Gießen Ein Stammbaum der Nobelpreisträger Lindau/ Gießen. Von allen Tagungen, die Lindau im Laufe eines Sommers anzieht, ist die jährliche Zusammenkunft der Nobel Preisträger sicherlich die reizvollste. Bei allen anderen spricht der Fachmann für den Fachmann und nur für diesen. Bei den No- belpreisträger-Tagungen steht der Fach- mann vor der Aufgabe, das Ergebnis sei- ner Forschung dem gebildeten Laien und dem Adepten, auch anderer Disziplinen, klar zu machen. Nach fünf Jahren sind diese Ta- gungen so etwas wie ein Familienfest eines sich von Jahr zu Jahr erweiternden Kreises geworden. 5 Die wissenschaftliche Ausbeute der Tagung, über die wir wiederholt berichte ten, festgelegt im Tonbandarchiv der Stadt, ist ein nicht zu unterschätzender Gewinn für die lebendigen Austauschbeziehungen der Wissenschaft, der Chemie und ihrer Rand- beziehungsweise Ausstrahlgebiete. In die äußerliche Ferienstimmung der Boden- seeinsel mischte sich also ein tiefer Ernst, der die Aufmerksamkeit der Welt auf die Kleine Inselstadt lenkte. Wer verstanden hat, was Professor Muller von der Universität von Indiana über die Gefahren der radio- aktiven Stoffe im täglichen Leben aller Völ- ker, oder was Professor Stanley von der Universität von Kalifornien über die Ge- fahr ungenügender Kontrolle von Impfstof- fen gesagt hat, wer den eindringlichen Appell Professor Heisenbergs zur Zusam- menarbeit in der friedlichen Verwertung der Atomkraft gehört hat und den weit- reichenden Forschungsergebnissen der ande- ren vortragenden Nobelpreisträger Staudin- Euler-Chelpin, Ruhn und Sody gefolgt ist und schließlich den Aufruf hörte, der die Weltlage mit großem Ernst betrachtend mit den Worten schließt:„Alle Nationen müssen zu der Entscheidung kommen, freiwillig auf die Gewalt als letztes Mittel der Politik zu verzichten. Sind sie dazu nicht bereit, so werden sie aufhören zu existieren!“, der hat mehr als nur einen Blick in die Werkstatt der geistigen Welt geworfen. Er hat das Ge- fühl bekommen, daß in unserer technisier- ten Massen-Welt die entscheidenden Lei- stungen doch immer noch von einzelnen vollbracht werden. Ein solcher einzelner war auch Justus von Liebig, der in Gießen den „Stammbaum der Nobelpreisträger“ begrün- dete. Es ist gewiß ein schönes Stück Wegs von Gießen nach Lindau. Man sollte es nicht versäumen, wenn man ihn wählt, dabei Heppenheim an der Bergstraße aufzusuchen, jenes idyllische Städtchen, das in wenigen Tagen seine 1200-Jahrfeier festlich begehen wird. Es hat neben vielen eine besondere Sehenswürdigkeit aufzuweisen, denn am schmucken Marktplatz steht ein Fachwerk haus, eine Apotheke, in der einst Justus von Liebig seine Lehrjahre absolvierte. Er gab ihr später seinen Namen. Justus von Liebig baute als kaum 21 jäh- riger Universitätsprofessor in Gießen mit Aller materiellen und geistigen Kraft, die ihm eigen war, sein Laboratorium auf. Wer hier Chemie studierte, der erhielt mehr als man bis dahin„schwarz auf weiß nach Hause tragen“ durfte: der lernte mit und neben einem großen Forscher das chemische For- Sie setzte sich durch und gilt noch heute. Friedrich Wöhler, der als Forscher und Mensch eng mit Justus von Liebig verbun- den war, schrieb:„Gleichwie jene Zauber- insel mit dem Magnetberg, die aus weiter Ferne alle Schiffe anzog und festhielt, so Wirkte Gießen.. auf alle Chemiker“, Das War vor hundertdreigig Jahren. Seit jener Zeit ist, um es so auszudrücken, wie es Theodor Heuss formulierte,„der Generalstab der siegreichen Feldzüge von Deutschlands chemischer Wissenschaft“ aus Gießen hervor- gegangen. Um die Wirkung der„Zauberinsel“ Lie- bigs bis in die Gegenwart zu veranschau- lichen, hat das Deutsche Museum in Mün- chen einen Stammbaum von Gelehrten aus- gearbeitet und in seinem Liebig-Laborato- rium befestigt. Die Aeste des Stammbaumes führen über Zwischenglieder zu Trägern des Nobelpreises, der ja erst seit 1901 verliehen wird. Unten findet man, als Wurzel des Bau- mes, Justus von Liebig und Teile seiner Schule, Ein mächtiger Ast des Baumes geht vom Liebigschüler August Kekulé aus. Den ersten Nobelpreis für Chemie erhielt J. H. Van't Hoff, ein Kekulé- Schüler. Auch Adolf v. Baeyer gehörte zu den Schülern Krekuleés, und aus der Schule Baeyers wiederum gin- Sen allein sechzehn Nobelpreisträger hervor. Aus der Kekulé-Schule entstammt auch Otto Hahn, dessen Arbeiten die Ausnützung der Atomenergie ermöglicht haben. Er konnte als Chemiker die Spaltstücke des Uranatoms bestimmen. Im ganzen beträgt der Stammbaum 33 Nobelpreis-Laureaten, die von Justus von Liebig abstammen und im weiteren Sinne hervorgegangen sind aus BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Immer noch Abhörvorrichtungen Neustadt/ Weinstraße. Die Fernsprech- abhörvorrichtungen der ehemaligen fran- zösischen Besatzungsmacht im Bereich der Oberpostdirektion in Neustadt sind auch nach Verkündung der Souveränität für die Bundesrepublik noch nicht beseitigt worden. Wie der zuständige Referent, Oberpost- direktor Eugen Winkler, in Neustadt mit- teilte, lege der französische Zivilverbin- dungsstab auf die Abhörvorrichtungen noch Wert, um die Sicherheit der in diesem Ge- biet stationierten Truppen gewährleisten zu können. Winkler vertrat die Auffassung, daß die Abhöranlagen aus dem Fernsprechnetz der Pfalz erst dann beseitigt würden, wenn die Bundesrepublik mit entsprechenden Vor- schlägen die Sicherheit der französischen Truppen im Gebiet der Pfalz garantiere. — 2 — ——. 890 richtig- för richtige Kenner Od Ollar Zuchthausstrafen beantragt Mainz. Vor einer Mainzer Großen Straf- kammer hat der Staatsanwalt gegen einen Bauunternehmer und gegen zwei Angehörige des Mainzer städtischen Hochbauamtes wegen Meineides und wegen Verleitung zum Mein eid Zuchthausstrafen von einem Jahr und von einem Jahr und sechs Monaten bean- tragt. Der Hauptangeklagte hatte im Jahre 1951 in einem Ermittlungsverfahren vor dem Amtsrichter erklärt, daß er eine statische Be- rechnung aus einem Architekturbüro erhal- ten habe, dessen Inhaber ihm persönlich aber nicht bekannt sei. Auf die Frage, ob ihm die Berechnung von den beiden mit- angeklagten Bauingenieuren vermittelt wor- den sei, hattè er damals unter Eid ausdrück- lich mit nein geantwortet. Inzwischen hat er ein Geständnis abgelegt und die Frage be- jaht. Die Beweisaufnahme wird am Don- nerstag noch einmal eröffnet werden. Als Zeuge soll dann der frühere Leiter des Main- zer städtischen Hochbauamts, der jetzige Mannheimer Stadtbaudirektor Richard Jörg, vernommen werden. Kleingärten müssen bleiben Mainz. Für die Förderung der Klein- gärtner hat sich Regierungsrat Dr. Foit vom Sozialministerium von Rheinland-Pfalz in einem Rundfunkvortrag ausgesprochen. Die Kleingärten dienten mit dem in ihnen für die Haushaltungen in erheblichen Mengen ge- ernteten Obst und Gemüse nicht nur der ge- samten Volkswirtschaft, sondern auch der Gesunderhaltung und Entspannung der Stadtbevölkerung. Auch für das moderne Städtebild sei der Kleingarten unentbehrlich. eee nme Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 20. Juli Jugendstunde Gäste an einem Sommerabend Vermißten- Suchdienst Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wetterkarte Aufstand des Gewissens (Den Toten des 20. Juli 1940) Unruhige Nacht(ein Fernsehspiel nach einer Novelle von Albrecht 16.30 17.00 17.20 19.00 20.00 20.15 20.55 ten und verklemmten Wagen zu befreien. ger, von Hevesy, Hahn, Lipmann, von schen, denn Liebigs Lehrmethode war neu. jener Zauberinsel Gießen. Goes) C1 ff, ß, d.Z. 8 u i ui u h u e ui u ie e ee ee ee ee ee eee ee ee eee ee ee ee ee ee ee e ee eee ee eee eee eee ee . a 5 War: ein großer, gütiger Mensch und eine bezaubernde, liebenswerte Frau! Aus Erohas Original- Tonbandaufnahmen, nach Aufzeichnungen und mit un veröffentlichten Fotos entstand der Bericht, der viele Ereignisse der letzten 50 Jahre in neuem Licht erscheinen läßt: K RON PRINZ ES SIN 2 erhielt meine Aufzeichnungen nicht deshalb zur Veröffentlichung, weil ich meine Person herausstellen will“, schreibt Hofrat Groha. „Es geht mir allein darum, das Bild der Kronprinzessin Cecilie von allen Verzerrungen zu befreien, die es durch Dummheit und Bös- willigkeit vieler in den letzten Jahren erlitten hat. Ich will sie als das schildern, was sie wirklich Hofrat Groha 4 — 7 400 Aus dem Inhalt: Wenn de Kronprinz Kaiser geworden wäre. „Ich würde ihn wieder heiraten!“ sagt die Kronprinzessin» Ebert wollte Cecilie zur Regentin ma- chen»Warum Prinz Wilhelm ver. zichten mußte„„Atsch: jetzt wirst du ooch keen Kaiser!“„ Auwi sagt, 0 Cecilie sei nicktarisch Ein Groß- 1 herzog verhungert„„Sie war eine wundervolle Frau“, sagt Hofrat Groha, der Stein des Anstoßes Wer komponierte die Lieder des Prinzen Lovis Ferdinand? Vo blieb der Romanow- Smaragd? Und vieles andere mehr. Seite 6 MORGEN. Mittwoch, 20. Juli 1955/ Nr. 10 Was sonst noch geschah Die Explosion und der darauf folgende Untergang des britischen Unterseebotes„Si- don“ Mitte Juni im Hafen von Portland ist auf einen Materialfehler in einem Torpedo zurückzuführen. Dies wurde auf einer Ge- Tichtsverhandlung festgestellt, auf der die Todesursache der dreizehn ertrunkenen Be- Sstzungsmitglieder der„Sidon“ untersucht wurde. * Drei Tage tropischer Wolkenbrüche ha- ben in der britischen Kronkolonie Hongkong schwere Ueberschwemmungen verursacht und bis zum Dienstag fünf Todesopfer ge- fordert. Neun Personen wurden schwer ver- letzt. Gewaltige, durch Erdrutsche auf die Straßen gedrückte Erd- und Gesteinsmen- gen haben zahlreiche Straßen gesperrt. * Die amerikanischen Versſcherungsgesell- schaften haben in den letzten zehn Monaten rund 250 Millionen Dollar(rund eine Mil- Harde Mark) für Schäden auszahlen müssen, die von Wirbelstürmen verursacht worden sind. Allein drei Orkane im Herbst des ver- Sangenen Jahres mit den Namen Carol, Edna und Hazel kosteten 225 Millionen Dollar. Der Gesamtschaden ist um ein Vielfaches höher. * Die Zahl der Menschen, die durch das schwere Eisenbahnunglück in Chile am Sonntag ihr Leben verloren, hat sich in der Nacht zum Dienstag auf 44 erhöht. Von den Schwerverletzten Fahrgästen, die ins Kran- kenhaus von Santiago eingeliefert wurden, sind inzwischen zehn ihren Verletzungen er- legen. Das Unglück ereignete sich etwa vier- zig Kilometer südlich der chilenischen Haupt- stadt Santiago. * Der nationalistische Politiker Sekadanya forderte in einer öffentlichen Versammlung in Kampala(Uganda) seine schwarzen Lands- leute auf, soviele Frauen zu heiraten, wie sie nur ernähren könnten. Sekadanya sagte, diese Maßnahme sei notwendig, um im Kampf„gegen die Ueberfremdung Ugandas durch Europäer und Asiaten“ die schwarze Bevölkerung des Landes in fünf Jahren zu verdoppeln. * Eine zweite„‚Cits radieuse“ wurde in Nantes-Réezé am 2. Juli eingeweiht. Auch diese„strahlende Siedlung“ stammt von dem französischen Architekten Le Corbusier. Es Handelt sich hierbei um eine zwar monumen- tale Siedlung mit 18-stöckigen Gebäuden von 52 m Höhe, die jedoch landschaftlich ideal gelegen und mit allem nur erdenklichen mo- dernem Komfort ausgestattet sind. Die Sied- lung verfügt über eine eigene Mütterschule, über einen Spielsaal und ein Schwimmbad. Eine weitere dritte derartige Siedlung wird in Kürze in Briey-en-Forèt im Departe- ment Meurthe-et-Moselle errichtet werden. * Das größte Walfangmutterschiff der Erde, die 44 000 Tonnen große„Willem Bardendsz“, wurde vor der holländischen Küste von den Erbauern der Niederlän- dischen Walfanggesellschaft übergeben. Das Schiff, das im November 1953 auf Kiel ge- legt wurde und drei Millionen Pfund kostete, fährt 14 Knoten und kann außerhalb der Walfangsaison als normaler Oeltanker ver- wendet werden. * Auf einer Tagung der skandinavischen Blindenorganisationen in Oslo wurde be- schlossen, ein öffentliches Angebot für ein Diktier- und Sprechgerät zu erlassen, das die Bezeichnung„Das sprechende Buch“ erhal- ten soll. Es soll für Blinde bestimmt sein, die keine Braille-Schrift lesen können oder liebr ein Buch hören. Es wurde auch eine „sprechende Zeitung“ mit aktuellen Berich- ten vom Tagesgeschehen vorgeführt, doch Wurde dies nur als ein Versuch und Zukunfts- Wunsch bezeichnet. Die Blindenorganisationen in Skandinavien streben danach, Diktierge- räte für ihre Mitglieder zu beschaffen und eine gesprochene Bücherei ins Leben zu ru- fen, um ihnen mehr Unterhaltung und Wis- sen zu vermitteln. Heringsdampfer gehen wieder auf Reise Bremerhaven feierte den„Tag des Hochseefischers“/ Thema: Absatzsteigerung für den Fisch Hier in Bremerhaven dreht sich alles um den Fisch, oder besser gesagt, um den Hering, gerade jetzt im Sommer und Herbst, wenn die Hochseedampfer in emsigem Fleig aus der Nordsee und dem Nordmeer die sil- berne Fracht in ihren Heimathafen bringen. An der Kaje vor den unvorstellbar grogen Auktionshallen legen die Dampfer an. Stun- denlang werden die 2000 bis 5000 Körbe mit Ein Fischkutter bereitet sich auf eine neue Ausfahrt in die Küstengewässer vor. dem Fang aus dem Bauch jedes Schiffes ge- hievt und rutschen auf einem Brett in die Hallen hinein. Da stehen Männer auf schlüpfrigem Boden inmitten einer Brühe von Oel und zertretenen Fischen, entleeren die Körbe in bereitgestellte Kisten oder schütten den Inhalt wie aus Mülleimern auf die Ladefläche eines Lastwagens. Dunst von Millionen Fischleichen, deren starre Augen ins Leere blicken. Rufe des Auktionators, der auf seinem fahrbaren Sitz über Tausende von gefüllten Kisten regiert, Händler, die auf diesen Kisten stehen, weil der Boden den Füßen einfach keinen Platz mehr läßt es herrscht eine geschäftige, aber auch unappetitliche Atmosphäre in einem solchen Fischbeschauhaus. Gleich nach der Verstei- gerung geht der Hering und der Rotbarsch, der Steinbutt und der Seelachs dann seinen Weg in die Kühlwagen, in die Filetier- räume und Konservenfabriken oder auch in die Fischmehlfabrik. in der die Meeres- bewohner, besonders die weniger schmack haften oder bereits leicht verdorbenen, ihr Oel und Eiweiß hergeben müssen. Andere Länder- andere Strafen Allenthalben in der Welt sucht man die ständig ansteigenden Verkehrsunfallziffern mit neuartigen Methoden herabzudrücken. Man dent sich die verschiedenartigsten Möglich- keiten aus, um die Verkehrssünder wirksam auf den rechten Weg des Gesetzes zurüchzu- führen. In Irland haben die Verkehrspolizisten neuerdings den Auftrag, bei geringfügigen Verstöhgen gegen die Vorschriften den fenl- baren Fahrzeugen einfach die Luft abzulassen. Im Schweiße ihres Angesickts müssen dann die Fahrer ihre zwei bw. vier Reifen mit der Handpumpe wieder auf vollen Umfang bringen. In Jugoslawien veröffentlicht die Presse all wöchentlich eine„Ehrentafel der Ungeschick- lichkeit“, auf der die leinen Verkehrssünder mit Namen und Adresse dem öffentlichen Ge- spött preisgegeben werden. In diesen Tagen hatte Bremerhaven sein Festkleid angezogen. Auch das Standbild des Bremer Bürgermeisters Johann Schmidt am Stadttheater erstrahlte im Scheinwerferlicht und im Schmuck wehender Fahnen. Die Stadt hat diesem Mann, der 1827 Bremer- haven gründete, weil der Tiefgang der We- ser bei Bremen für größere Schiffe unge- nügend war, viel zu verdanken: Heute ist die Hälfte der 212 deutschen Fischdampfer hier an der Wesermündung stationiert, und jeder zweite Fisch, der irgendwo in Deutsch- land gegessen wird, kommt aus Bremer haven. Nun trafen sich wieder Männer aus Wirtschaft und Handel, Gäste aus dem In- und Ausland, die Bundesminister Anton Storch und Hans-Joachim von Merkatz und Ministerpräsident Heinrich Hellwege von Niedersachsen übers Wochenende zum„Tag des Hochseefischers“, der 1953 zum ersten Male in Bremerhaven, im vergangenen Jahr in Hamburg und jetzt wieder in der Stadt an der Weser begangen wurde. Feierstunden, an denen Landesbischof Hanns Lilje und der Osnabrücker Erzbischof Wilhelm Berning teilnahmen, Besichtigungen und Veranstal- tungen häuften sich. Minister Storch vergab im Auftrage des Bundespräsidenten Ver- dienstkreuze an Kapitäne, Maschinisten und Matrosen der Fischdampfer. Und immer wieder wurde in Reden und Ansprachen von einer notwendigen Absatz- steigerung für den Fisch gesprochen. Männer der Fischwirtschaft klagten über die geringe Popularität des Fisches in Süddeutschland und auf dem Lande. Bayern verzehre ledig- lich 1,5 Kilo pro Jahr und Kopf der Bevöl- kerung bei einem Bundesdurchschnitt von 12 Kilo. Die Gebiete hinter der Zonengrenze, die früher rund 35 Prozent der Nordseefische aufnahmen, fallen heute fast ganz aus. Man rief nach Hilfe durch die Bundesregierung, mußte sich aber von den anwesenden Regie- rungsvertretern mehr oder weniger deutlich raten lassen, nicht so sehr auf die Hilfe des Staates zu vertrauen., sondern aus eigenen Kräften, durch geeignete Werbe- und Ratio- nalisjerungsmaßnahmen und durch Qualitäts- steigerung den Verbrauch zu heben. Erfreu- licher für die Beteiligten war da schon die Mitteilung, daß die Bundesregierung die Mittel für ein zweites deutsches Fischerei- schutzboot zur Verfügung gestellt habe und daß jetzt endlich die veraltete Seemanns- ordnung von 1902 durch ein neues Gesetz abgelöst werden soll. Während fünfhundert Gäste an der Co- lumbuskaje auf der„Seven Seas“, die seit Samstag als zweites Fahrgastschiff neben der„Berlin“ die deutsche Flagge trägt, beim festlichen Fischermahl zu Ehren der Hoch- seefischer saßen, machten eben diese Hoch- seefischer draußen ihre Dampfer klar zur Ausfahrt und gingen noch einmal an Land, in ihre Wohnungen in Bremerhaven, Cux- haven oder sonst irgendwo an der Küste, um sich für die nächsten zwei oder drei Wochen von ihren Frauen und Kindern zu verab- schieden. Bei strahlender Sonne und bei einer Wärme, die für norddeutsche Gebiete ganz ungewöhnlich ist, fuhren dann am Sonntagmittag in feierlichem Zeremoniell Zwölf über alle Toppen geflaggte Fangboote in die See hinaus, bis zum Leuchtturm„Ro- ter Sand“ von amerikanischen Minensuch- booten, dem deutschen Schutzboot„Meer- katze“ und dem jüngst in Dienst gestellten deutschen Fischerei- Forschungsschiff„Anton Dohrn“ begleitet. Damit war dann auch offi- ziell die diesjährige Heringsfangsaison er- ökfnet, die sich jetzt wieder bis in den De- zember hinein erstrecken wird. Ganz abseits vom Festtagsgeschehen, das einen großen Teil der 130 000 Bremerhavener in Bewegung brachte, fern von Ruderregat- ten und Fischerstechen, von Kinderfest und Feuerwerk konnten die„Landratten“ man- ches Erlebnis für sich verbuchen, das nicht im Tagesprogramm verzeichnet war. Etwa abends am Strand, als der glühende Sonnen- ball langsam in das tausendfältig glitzernde Meer tauchte, oder nachts an der Kolumbus- kaje, als der Passagierdampfer„America“ aus New Vork mit treibender Flut von klei- nen Schleppbooten in den Hafen gefahren wurde, ein Koloß, der sich aus der finsteren Wasserfläche riesengleich emporhob und mit den erleuchteten runden Seitenfenstern vor dem dunklen Nachthimmel einem vieläugigen Ungetüm ähnelte. Der Haken hat keine Ruhe; nicht der Tag und die Nacht, sondern der Rhythmus der Gezeiten bestimmt die Arbeit. Ueberall auf den kilometerlangen Kajen dominiert Ge- schäftigkeit und Unrast.„Buten un binnen, wagen un winnen“ Draußen und drinnen, wagen und gewinnen), so stehts geschrieben am Schütting, dem ehrwürdigen Haus der BRaufleute auf dem Bremer Marktplatz, und so steht es unsichtbar über jedem der zahllosen HEontore und der Reedereien in den Städten an der Nordsee, auf den Dampfern und auf den Stirnen der Männer, die hier an Land See im ewigen Wind ihrem Erwerb Egon Treppmann Und auf nachgehen. Eine stolze Reihe von Fischdampfern lief am Sonntag von Bremerhaven in die Nordsee zur ersten Reise der neuen Saison aus Bilder: MM schen Krefeld-Linn und Krefeld Oppum auf dem Zusammenstoß erheblich beschädigt. Die Das Wetter Aussichten bis Donnerstag früh: Anfang Wechselnde Bewölkung und noch einzelnes Schauer, zum Teil mit Gewittern. Dabei vor. übergehende leichte Abkühlung, später meist heiter bis wolkig, im allgemeinen trocken und wieder etwas wärmer. Höchsttempera. turen 25 bis 28 Grad. Nächtliche Tiefstwert um 15 Grad. Zeitweise böiger Wind um West Uebersicht: Die Tiefdruckstörung über: Mitteleuropa wandert unter Abschwächung ostwärts. Von den britischen Inseln folgt ein Hochdruckgebiet nach. Unter seinem Ein- fluß kommt es ab Wochenmitte zu einer Wetterbesserung. dorfer Norfe för 20.2 1558-7 Uhr Pegelstand vom 19. Juli Rhein: Maxau 567(18); Mannheim 488 (23); Worms 380(23); Caub 340(12). Mehr Hausbriefkästen Bonn. Künftig soll in jedem Neubau, der im sozialen Wohnungsbau errichtet wird, eine Hausbriefkastenanlage eingebaut wer- den. Sie soll im Erdgeschoß liegen und mög- lichst von außen bedient werden können. Eine entsprechende Uebereinkunft haben das Bundespost- und das Wohnungsbauministe- rium getroffen. Durch diese Hausbriefkästen, die sich bereits im Ausland und in zahl- reichen Städten der Bundesrepublik bewährt haben, soll die Zustellung vereinfacht und beschleunigt werden. Paul-Abraham- Gesellschaft gegründet Hamburg. Eine„Paul-Abraham- Gesell- schaft“ wurde am 15. Juli als eingetragener Verein in Hamburg gegründet. Sie tritt an die Stelle des bisherigen Paul-Abraham- Komitees und übernimmt sein Ziel, die Uebersjedlung des Operettenkomponisten aus der New) Vorker Nervenheilanstalt nach Deutschland zu betreiben. Vorsitzender der neuen Gesellschaft ist Frau Annemarie Per- gestorbenen Schriftstellers Walter Anatole Persich, der sich im Paul-Abraham-Komitee maßgeblich um die Rückkehr des Kom- ponisten bemüht hatte. 29 Verletzte bei Eisenbahnunglück Köln. Bei einem Eisenbahnunglück in der Nähe von Krefeld wurden am Dienstag- vormittag drei Reisende eines Eilzuges sowie der Lokomotivführer und der Heizer schwer und 24 Reisende leicht verletzt. Die leikter Verletzten, die meist einen Schock erlitten, konnten ihre Fahrt nach etwa zwei Stunden fortsetzen. Wie die Bundesbahndirektion Köln mitteilte, fuhr um 9.28 Uhr der Eilzug E 544 Kreiensen—Mönchen- Gladbach 2wI- sich(Hamburg), die Witwe des vor kurzem einen Arbeitszug auf. Beide Züge wurden bei drei schwerverletzten Reisenden des D-Zuges und der Lokomotivführer sowie der Heizer wurden sofort in ein Krankenhaus eingelie- fert. Mindestens E s unserer Kunden kaufen bei uns auf Empfehlung GARDINEN Daücksfoffk-Jullk- Sfogks TIEPPICHE BRUC KEN; LAUF ER 1 BE ETTUMRANDUNGEN 8 Wuereffnung 4 Fernsehapparate Elektro- Waschmaschinen EL EKTRO- RADIO Mhm.-Feudenheim, Schelmenbuckel 20. Tel. 7 1775 Große Auswahl in allen Marken-Rundfunk-Geräten Beleuchtungskörper Günstige Zahlungsmöglichkeit Kühlschränke— e Bekanntmachungen 3 Riedstragße, Gebäude) für die Feudenheim. Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb ver- gibt folgende Arbeiten: 1 Verputzarbeiten Außenputz) für die Einfachhfuser an der Oberen 2. 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Juli 1955 MORGEN Seite 1 Hamburg, Köln, Düsseldorf, Würzburg, Gießen und Mannheim: Deuischlands Vertteiung fur die Dreilände:-Negaiia Keine Vorhersage zu treffen: In fast allen Bootsgattungen fehlen echte Leistungsvergleiche Nach langen Jahren mühsamen Wieder- aufbaues erlebt der Mannheimer Rudersport am Wochenende sein größtes Ereignis seit Bestehen des über 75 Jahre alten Regatta- Vereins: Die Parade der besten Mannschaf- ten aus Oesterreich, Jugoslawien und Deutschland, bei der sechs der sieben olym- pischen Konkurrenzen ausgetragen werden. Die drei Nationen gehen im Einer, Vierer m. St., Vierer o. St., Doppelzweier, Zweier o. St. und im Achter auf die Strecke im Mühlau- hafen. Man müßte diese Regatta als Dreilän- derkampf der Ungewißheit firmieren; denn in fast allen Bootsgattungen fehlen echte Leistungsvergleiche. Daß auch Mannheim bei prälat ludwig Wolter Der deutsche Sport beklagt einen sehr schweren Verlust: Während eines Urlaubs in Cervia bei Ravenna verstarb plötzlich im Alter von 68 Jahren der hochgeschätzte Vor- sitzende des DSB-Sportbeirates, Prälat Lud- wig Wolker. Noch beim Endspiel um die Handball- Weltmeisterschaft sah man den langjährigen Generalpräses des Deutschen katholischen Jungmänner-Verbandes und Vorsitzenden der Deutschen Jugendkraft inmitten führen- der Männer des Sports. Ueber seine Heimat- stadt München fuhr Prälat Wolker zu einem Erholungsaufenthalt nach Italien. In den Abendstunden des Sonntags setzte ein Herz- anfall seinem arbeitsreichen Leben ein Ende. In einem Nachruf würdigte Willi Paume, der Präsident des Deutschen Sportbundes, die großen Verdienste, die sich der so plötz- lich verstorbene Prälat Wolker um den deut- schen Spoft und die Jugend erwarb: „Mit Prälat Wolker verliert die deutsche urn- und Sportbewegung eine ihrer mar- kantesten Persönlichkeiten. Die Verdienste dieses ungewöhnlichen Mannes in Jahrzehn- ten moderner Sportentwicklung sind in we- nigen Worten nicht abzugrenzen. Schon be- kannt und verehrt aus den Zeiten des Deut- schen Reichsausschusses für Leibesübungen vor 1933 bereitete Ludwig Wolker die Grün- dung des Deutschen Sport-Bundes vor, die er dann 1950 auch persönlich durchführte. Seitdem gehörte er dem DSB- Präsidium an und stand unserem Beirat vor. Obwohl in den letzten Jahren schon von angegriffener Gesundheit, hat er all seine Kraft und all seine Liebe an unsere Sache gesetzt. Oft hörte man sein vermittelndes Wort, gern seinen klugen und toleranten Rat, und immer freute man sich an seiner Herzensgüte und an seinem wundervollen Humor. Selten hat einer die deutsche Spra- che so Wohl gebraucht, so wohl verstanden, und immer wußte Ludwig Wolker mit ihr den Standpunkt des deutschen Sports tref- fend, aber auch mahnend zu vergegenwärti- gen. Er tat seine Aussage mit Anmut, aber auch mit einer Bestimmtheit, die alle über- zeugte, wenn es um wesentliche Dinge ging. Er war ein Wirklicher Sportsmann. Die Lücke, die Prälat Wolker hinterläßt, wird niemals zu schließen sein., Der deutsche Sport ist ärmer geworden.“ diesem Dreiländerkampf in letzter Stunde noch Berücksichtigung gefunden hat, gibt der Regatta den besonderen Reiz. Im Einer wird der Gießener Thomas Schneider für Deutschland an den Start ge- hen. Er hat es mit keinem geringeren als dem Ex- Europameister Vlasik von Molnar Split zu tun, der wohl sein Hauptwidersacher sein wird. Für Osterreich wurde der Linzer Wikingmann Rabeder, der in den beiden letz- ten 8 0 schon in Mannheim ruderte, ge- nannt. Der Doppelzweier sieht die Renn- gemeinschaft(Rgm) von„Lia/ Ellida“ Wien, die Mannschaft von Molnar Split und den Ratzeburger RR am Start. Sämtliche Mann- schaften haben sich bis jetzt sehr gut ge- schlagen. Der Zweier o st wird kür Oster- reich von Wiking Linz, für Jugoslawien von Sibenik und für Deutschland von der Rgm. Germania Düsseldorf/ Würzburger Bayern bestritten. Diese Konkurrenz zählt zu den schwierigsten im Rudersport und bringt oft Uberraschungen. Das Düsseldorf- Würzburger Paar wird jedenfalls keine schlechte Rolle spielen. Im Vierer o. St. hat der Deutsche Ruderverband mit Recht dem Vierer von Köln 77 das Vertrauen geschenkt, Die Mann- schaft verfügt über große Erfahrung und be- sitzt auch die für diese Bootsgattung erfor- derliche Technik. Der jugoslawische Vierervon Sibenik und der RV Ister Linz sind die Geg- ner der Kölner. Der Vierer m. St. wird von der Mann- heimer„Amicitia“ mit Deblitz, Tochtermann, Schüler, Eckert, St. Bichelmeier bestritten, die sich in letzter Zeit unter der sorgfältigen Betreuung von Fritz Gwinner in eine sehr beachtliche Form hineingerudert haben. Mol- nar Split für Jugoslawien und Donau Linz für Oesterreich sind die Gegner der„Ami- citia“, die sich im heimischen Wasser und vor heimischem Publikum sicher tapfer schlagen wird. Der Achter bildet auch im Dreiländer- kampf das letzte Rennen des Tages. In dem vorjährigen Länderkampf war er die über Sieg oder Niederlage entscheidende Konkur- renz, in der sich der Mannheimer Ruder- Club überraschend gut geschlagen hat. Diesmal vertritt die R&„Hansa“ Hamburg den deut- schen Rudersport. Die Hanseaten treffen auf die Wiener Rgm. Normannia/ Pirat und den Achter von Molnar Split. Mit diesen Mann- schaften haben die drei Rudernationen ihre derzeit verläßlichsten Vertreter genannt. Sie bestreiten am Samstag den Länderkampf und werden am Sonntag mit weiteren Geg- nern noch einmal aufeinandertreffen. Es ist leicht möglich, daß dabei das Ergebnis des Länderkampfes in der einen oder der ande- ren Bootsgattung eine Korrektur erfährt.— Wie bei allen Großregatten wird am Wochen- ende wieder der Regattazug die einzelnen Rennen begleiten. Fantini gewann die elfte Etappe Die elfte Etappe der Tour de France, die gestern über 236 km von Avignon nach Mil- lau führte, gewann der Italiener Alessandro Fantini in 6:53:50 Stunden vor dem Belgier Stan Ockers. Nello Lauredi Frankreich), Wim van Est Holland), Bernhard Gauthier (Frankreich), Alex Close Belgien), Jean Bo- bet(Frankreich) und Francois Mahe kamen mit der gleichen Zeit wie der Sieger auf die nächsten Plätze. In der Gesamtwertung blieb Antonin Rolland knapp vor seinem französi- schen Landsmann Louison Bobet weiterhin an der Spitze. „Traum-Meilen“-Läufer Hewson ist mit dabei— aber: Hordon Pirie bedart de Erholung Englands Aufgebot für den Leichtathletik-Länderkampf gegen Deutschland Großbritannien hat am Dienstag seine Leichtathletik-Auswahl bestimmt, die am 30. Juli und 1. August im Londoner„White- City“-Stadion zum Länderkampf gegen Deutschland antritt. Der Vier-Mniuten-Mei- lenläufer Brian Hewson wird über 880 Lard und eine Meile starten. Gordon Pirie, der hervorragende Langstreckenläufer, wird je- doch nicht von der Partie sein, da er am Freitag beim Sechs-Meilen-Lauf der Lan- desmeisterschaft aufgegeben hat und der Er- holung bedarf. Zu diesem seit 1937 erstmals wieder in London stattfindenden Länderkampf beider Nationen stellt Großbritannien: 100 Vard: Box, Sandstrom; 440 Yard: Peter Fryer, Michael Wheeler(die gemeinsam mit 47,7 Sekunden den Landesrekord halten); 880 Lard: Hewson und Derek Johnson; eine Meile: Hewson, Ken Wood(Bestzeit: 4:01, 6); drei Meilen: Chris Chataway, Derek Ibbot- son; sechs Meilen: Ken Norris, Frank Sando; 120 Vards Hürden: Peter Hildreth, Frank Parker; 440 Lards Hürden: Robert Shaw, Farrell; 3000 m Hindernis: Chris Brasher, John Disley; Hochsprung: William Piper, Stableforth; Weitsprung: Cruttenden. Ken Wilmshurst; Dreisprung: Field, Wilmshurst; Stabhochsprung: George Elliott, Ward; Ham- merwurf: Allday, Douglas; Diskuswurf: Carr, Mark Pharaoh; Kugelstoßen: Palmer, Pha- rach; Speerwurf: Cullan, Tucker; 44110 Lards: Ellis, Box, Sandstrom, Brian Shen- ton; 4440 Lards: Higgins, Wheeler, Fryer, Johnson. Bei den Frauen startet die bekannte Langstreckenläuferin Diana Leather über 880 Lards. Die Hochspringerin Dorothy Ty- ler, Olympiateilnehmerin 1952, ist ebenfalls dabei, Die junge Mary Francis wird über 100 Vards und 80 m Hürden antreten. Das sind sie, die Männer, von denen man spricht: Studenten der Pennsylvania- Universität, die den besten Achter bilden, den der internationale Rudersport zur Zeit kennt. Am Sonntag wird die Mannschaft im Mannheimer Münlau- hafen an den Start gehen. Wer ihren karten und rationellen Stil schon beim Training be⸗ obachten will, Rat dazu täglich um 10.30 unck 16.30 Uhr vor dem Amicitia-Bootshaus Ge- legenkeit. Unser Bild wurde nach ihrer Ankunft in Mannheim aufgenommen. Die Bur- schen haben einen mächtigen Zug, nickt nur auf dem Wasser Foto: Oestreich Für das Länderspiel gegen die UdSSR: Vorbereitungen nach Spieze- ffluste: Acht Spieler der„Berner Elf“ trainieren in Grünwald/ Herkenrath fehlt Neunzehn von insgesamt 23 Spielern, die zum Vorbereitungslehrgang für das Länder- spiel eingeladen waren, nahmen am Dienstag unter Leitung des Bundestrainers Herberger das Training in München-Grünwald auf. Der Essener Rahn wird infolge einer akuten Nierenentzündung erst heute erwartet, Kraus (Kickers Offenbach) und Schäfer(Köln) kom- men aus dem Urlaub, dagegen fehlt Torwart Herkenrath(Essen) infolge Prüfungen für seinen Lehrerberuf. Von den 33 Aktiven sollen 16 für die Ex- pedition nach Moskau ausgewählt werden. „Sie haben nach dem Urlaub alle wieder Hunger nach dem Ball“, sagte Herberger nach den ersten Trainingsübungen. Die Tage in der Sportschule Grünwald bis 29. Juli sollen nach„Weltmeisterschaftsmuster“ des Vorjahres auch der Kameradschaft und den Besprechungen über Fußballtaktik dienen. Die Spieler werden besonders den Film vom Länderspiel Sowietunion Schweden(1954) studieren. Da vom Weltmeisterschaftsaufge- bot nur Turek, Otmar Walter und Kohl- meyer fehlen, dürften sich die„Berner Elf“ wenig ändern. Die Aufstellung für Moskau ist jedoch erst am 14. August zu erwarten. Kohlmeyer in der Kontinent-Eli Die Europäische Fußball-Union hat die Mannschaft des Kontinents nominiert, die am 13. August gegen Großbritannien in Bel- kast antreten wird. Von der deutschen Welt- meisterschafts-Elf wurde nur Kohlmeyer als Verteidiger aufgestellt, alle anderen Deut- schen blieben unberücksichtigt. Die Aufstel- lung lautet: Buffon(Italien); Hanappi (Oesterreich, Kohlmeyer Deutschland; Ocwirk(Oesterreich), Gustavson(Schweden), Boskov(Jugoslawien); Sorenson(Italien), Kocsis(Ungarn), Kopa(Frankreich), Puskas (Ungarn) und Vincent(Frankreich). Ersatz: Erikson(Dänemark), van Brandt(Belgien), Schleger(Oesterreich) und Jonquet Frank- reich). Neuer Sieg der Altigs? Auch heute abend wird auf der Feuden- heimer Zementbahn an der neuen Kanal- brücke das traditionelle Mittwoch-Radren- nen ausgetragen. Die tropische Hitze kann die Aktiven nicht hindern, ab 18.30 Uhr eine „Americaine“ herunterzukurbeln. TV 77 kann sich sehen lassen Am Sonntag standen die Turner und Tur- nerinnen beim Werbe-Schauturnen des TV 1877 im Mittelpunkt des sportlichen Gesche- hens auf dem Waldhof. Schon am frühen Morgen warteten die Schüler im Prei-, die Schülerinnen im Geräte-Fünfkampf und die Turner bei den Pflichtübungen mit erfreu- lich guten Leistungen auf. Zum Höhepunkt des Tages wurden die Darbietungen am Nachmittag mit Fahnenschwingen, Reifen- und Geräteübungen der Frauen, dem Auf- treten der Waldhof-Feudenheim-Kätertaler Kunstturnriege und den technisch ausgefeil- ten Ubungen, mit denen Landes-Runstturn- Wart Peter Hafner auf wartete. Ein großes Vereinsturnen, eine Festgymnastik und ein 4 200-m-Staffellauf beschlossen den sport- lichen Teil der Veranstaltung. Zei Hlecen- und auclecla cult Ueberkinger Adeibeidduelle 0 Hihisch etpfobt mi! gohe gk folgen prospekte durch die Mineralbrunnen A. G., Bad Ueberkingen-Wöürtt. 5 Kroftfoht zeuge i Verkauf Die Maschinen von NSU sind bekannt für ihre sorgfältige Ausstattung. Schauen Sie sich mal die neue Superlux von NS an, das bildschöne Motorrad mit 200 cem-Zweitakt-Motor. Natürlich m. Zentralpregrahmen, Rennbremsen, Beruhigter Luft. Preis nur: 1595, DM. Kleine Anzahlung. VW DKW RT 125 f. 350,- bar sof. zu vk. Adr. einzus. unt. Nr. A 02723 f. V. Hellblauer VW-Export in gut. Zust. bis Monatsende v. Privat zu verk. Adr. einzus. unt. A 02694 im Verl. 1 Moped, 250,-, u. 1 Expreß(9s cem) 300, DM, zu verk. Mhm., F 7, 23. Stand., überholt, zu verk. Angeb. u. PS 59432 a. d. 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Juli 1955% Nr. 10 Mannheim: Die Großtankstelle Süddeutschlands 80 Millionen Liter Oel und Benzin lagern im Hafengebiet/ Größte Anlage auf der Neckarspitze In den Mannheimer Häfen lagern die Oel- und Benzinreserven, die in Freiburg, Baden-Baden, Lörrach, im schwäbischen Oehringen, Welzheim, Ravensburg, Stuttgart, in ganz Bayern und in der Pfalz verkauf werden. Alle großen Mineralölflrmen haben ier ausgedehnte Tanklager mit einer Ge- SAmtkapazität von 80 Millionen Liter. Der Gesamtumschlag in Mineralölen im Mann- heimer Hafen hat ständig zugenommen. 1952 Jag er bei 380 000 Tonnen, 1953 waren es 40000 Tonnen mehr und 1954 wurde die 500 000-Tonnen-Grenze überschritten. All- gemein rechnet man im Mannheimer Hafen mit der Faustregel, daß rund zehn Prozent des Gesamtumschlags Mineralöle sind. Den Löwenanteil hat immer noch die Kohle mit 40 bis 50 Prozent der Umschlagmenge.) Die Bedeutung Mannheims als süddeut- scher Umschlagplatz für Mineralöle hängt mit der geographischen Lage der Stadt zu- sammen. Mannheim liegt als Verkehrs- und Wirtschaftsknotenpunkt äußerst frachtgün- Stig. Nicht allein die umfangreichen Hafen- Anlagen(zweitgrößter Binnenhafen Europas) Waren bestimmend dafür, daß bereits um 1890 Oellager entstanden. Die Neckarspitze War für feuergefährdete Tankanlagen ge- radezu prädestiniert. Als spitz zulaufende Landzunge zwischen Neckar und Rhein ist sie von zwei Seiten her von Wasser umgeben und nach der Stadt hin durch vielerlei Vor- sichtsmaßnahmen gesichert. Hier war es also leicht, große Tanklager aufzubauen, die allen Erfordernissen des Feuerschutzes durch die natürliche Lage Rechnung trugen. Auf der Neckarspitze steht heute auch die größte Tankanlage Süddeutschlands. Bei Ha- fenbesichtigungen ist es für den Fremden immer wieder ein imposantes Bild, wenn er die Front der 60 Tanks umfassenden Anlage abfährt. Auf dem 48 000 Quadratmeter großen Gelände sind allein zwei Kilometer Gleise verlegt. Zwei Schiffsanlegestellen und ein ausgedehntes Rohrnetz sorgen für schnelle Entladung. Die via Rotterdam aus der Raf- kinerie Harburg bei Hamburg kommenden Tankschiffe werden von vier leistungsfähi- gen Löschpumpen geleert. Nur sechs bis sie- ben Stunden brauchen die Pumpen, um die Fracht eines 1000- Tonnen- Tankers Zu löschen. Die Tanks, die das kostbare Naß aufnehmen, sind aus Sicherheitsgründen je- weils in sogenannte Tankhöfe mit drei bis sieben Behältern, die wieder von Betonwäl- len umgeben sind, zusammengefaßt. Der größte dieser Behälter auf der Neckarspitze faßt fünf Millionen Liter. Allein mit dem Inhalt dieses Tanks könnte eine Kolonne von rund 64 000 Volkswagen eine Strecke von 1000 Kilometern zurücklegen, ein Volks- wagen also 1600mal um die Erde fahren. In Tankwagen verlassen die Mineralöle wieder die Mannheimer Behälter. Sie gehen in geschlossenen Tankzügen auf der Schiene zu den Zapfstellen nach ganz Süddeutsch- land. Tanklastwagen pumpen sich dort täg- lich voll, um das Tankstellennetz im ganzen Gebiet beliefern zu können. Allein eine der Firmen hat einen täglichen Ausgang von 80 Eisenbahn- Kesselwagen. Dazu kommt noch der Lastwagenverkehr mit rund 60 Tank- Wagen im Tage. Mannheim ist tatsächlich die„Großtank- Stelle“ Süddeutschlands. Sie rangiert ihrer Kapazität nach in der Bundesrepublik hinter den Anlagen von Hamburg und Duisburg an dritter Stelle. Blick auf die Leinwand Palast: „Der Schürzenjäger von Venedig“ Bop Hope als falscher Casanova. Das be- deutet einen Reigen schöner Frauen um den drolligen Tollpatsch, der sich mit Witz, Frechheit und viel Klamauk durch gefähr- liche Situationen hindurchschwindelt. Es bedeutet ferner heiße Liebesabenteuer, die stets mit einer kalten Dusche enden. Bildlich und wörtlich-feucht, denn es wird sehr eifrig Letzter Schrei: Schlank durch Schaumbäder Mannheimer sind gern gesehene Die ersten Kurgäste am wiedereröffneten Heidelberger Trinkhäuschen im Stadtgarten Waren Mannheimer. Die Heidelberger sehen das mit Freude. Denn schon vor dem Krieg kamen viele Badegäste(bis zu einem Drittel) aus der Quadratstadt und die Heidelberger Boffen, daß ihr Radium-Solbad eines Tages wieder so populär wird. Schon heute machen die Mannheimer wieder 15 Prozent der Badegäste aus. Das Bad ist erst 1952 von den Amerika- nern wieder freigegeben worden. Aber schon im ersten Jahr nach der Wiedereröffnung Waren 25 000, im zweiten Jahr sogar 27 000 Badegäste gezählt worden. Bei solcher Ent- Wicklung liebäugelt man sogar mit dem Bau eines erstrangigen Badehotels, für das schon Pläne in der Schublade liegen. Das Heidel- berger Wasser hat gerade im Atomzeitalter Chancen,„populär“ zu werden. Die seit 40 Jahren aus 1000 m Tiefe sprudelnde Quelle enthält nämlich außer zahlreichen Mineralien Radiumsalze. Nach der Quelle in Oberschlema in Sachsen, wo die Russen seit Jahren Uran abbauen, ist die Heidelberger An der Kreuzung Gäste im Heidelberger Sol-Bad Quelle sogar die radiumhaltigste der Welt, die zu Heilzwecken verwendet wird. Die Radiumsalze sind in ihrem Wasser gelöst, eine Besonderheit, die ihr vor anderen Quellen eine Ausnahmestellung gibt. Sie wirken so durch direkte Strahlungen und durch sich immer neubildende gasförmige Zerfallsstrahlungen. Auch den übrigen, im Heidelberger Was- ser enthaltenen Mineralien wird Heilwir- kung zugesprochen. Der Badearzt verordnet Badekuren beispielsweise bei konstitioneller Schwäche(auch bei Kindern), in der Rekon- valeszens. bei rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien, Ischias, Frauenleiden und Ge- kägberkrankungen. Trinkkuren empfiehlt er bei Störungen der Darmtätigkeit, ungenü- gender Düsenfunktion und bei Stoffwechsel- störungen. Katarrhe, Erkrankungen der oberen Luftwege, der Nase, des Rachens und Kehlkopfes werden in besonderen Räumen durch Inhalationskuren behandelt. Um neuesten Bedürfnissen gerecht zu wer- den, sind sogar Schlankheitskuren durch Schaumbäder eingerichtet worden. G. W. 8 Rollbunlstraße/ Auf dem Sand stieß gestern, gegen 14 Uhr ein aus Kdfertal kommender Zug der Okd mit einem nack rechts einbiegenden Lastzug zusammen, weil er dem Schienenfahrzeug die Vorfahrt nicht ein- rdumte. Beide Fahrer wurden bei dem Zusammenprall leicht verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden; der Führer des OkG-Zuges wurde bereits wieder adus der Behandlung entlassen. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest, dürfte aber nicht allzu erkeblick sein. Bild. Steiger tags 20 Uhr. in die Kanäle Venedigs gefallen. Was aber den trockenen Humor keineswegs verwäs- sert. Daß ein Schneider die Qualität eines Stoffes durch beißen prüft wie ein Perlen- händler, daß man eine Maus auf Katzen ab- richten kann, und daß die bildhübsche Joan Fontaine ficht wie der Flynn— das sind ein paar von den Neuigkeiten, die man in dem von N. Z. MeLeod schmissig und ein- fallsreich inszenierten Film erfährt. gebi Universum: „Der Hauptmann und sein Held“ Diese„ergötzliche Geschichte“ des Re- kruten Kellermann ist kein handelsüblicher Soldatenschwank. Jeder, der einmal in eine Kaserne gerochen hat, spürt darin die er- lebte Wirklichkeit und auch bei komischen Situationen— sie sind höchstens für den unbeteiligten Außenstehenden komisch; für alle anderen sehr peinlich— lacht man nicht ohne ein beklemmendes Gefühl. Dieser Film packt mutig ein Problem an: indem er näm- lich auf 08/15-Exzesse verzichtet und nur die kür die Schlagkraft einer Truppe notwendige Disziplin walten läßt, zeigt er das Dilemma eines Zivilisten, der in einer solchen Maschi- nerie zum„Menschenmaterial“ geschmiedet werden soll, ein Prozeß, der offenbar ohne Aufgabe eines Teiles der menschlichen Per- sönlichkeit nicht gelingt. Aber auch die Frag- würdigkeit der Phrase„Heldentum“ wird klar; denn man muß zu dem Schluß kommen, daß der unbrauchbare Soldat Kellermann, der Angsthase, der wegen Feigheit vor dem Feinde in letzter Kriegsminute zum Tod verurteilt wird, ein Held ist: ein Held als Mensch. Jo Herbst spielt hier die Rolle sei- nes Lebens, in jeder Geste, in jedem Wort überzeugend. Hauptmann Eisenhecher(Ernst Schröder) gleitet manchmal in die Karrika- tur ab. Regisseur Max Nosseck ließ die Zü- Kleine Chronik Noch einmal: Amerikahaus ... ändert Oeffnungszeiten Das Amerikahaus Mannheim bittet Be- Sucher und Leser, die folgenden Aenderungen — die wir zum Teil bereits veröffentlichten— zu beachten: Während des Monats Juli sind Bücherei und Leseraum dienstags und sams- tags nur von 13 bis 17.30 Uhr, dagegen mitt- wochs, donnerstags und freitags von 13 bis 20 Uhr geöffnet; die Kinderbibliothek ist dienstags bis freitags von 13 bis 15 Uhr offen. An Montagen bleiben alle Büchereiräume ge- schlossen. Dagegen sind Veranstaltungen, un- geachtet dieser Zeiten, wie folgt: Regelmäßige Filmvorführungen montags 18 Uhr, mittwochs 16 und 18 Uhr und samstags 15 und 16.30 Uhr; Schallplattenkonzerte mittwochs und don- nerstags jeweils 19.30 Uhr; Diskussionen mon- Die Daten der Sonderveranstal- tungen stehen im Programmheft. Im Monat August bleibt das Amerikahaus ganz ge- schlossen.. Soldatenfrauen sammeln Kleider für Flüchtlings kinder Der„Plaudertaschenklub“(Chatterbox Club), eine Vereinigung von Us-Soldaten- frauen, gab bekannt, daß der Klub gegen- wärtig eine Kleidersammelaktion für Flücht- Iingskinder aus der Ostzone durchführt, die im Knabenheim Blumenau leben. Mrs. A. E. Reyna, die Leiterin dieser Aktion, hat er- fahren, daß das Heim dringend Kleidung gel etwas zu locker. Im ganzen jedoch ein ehrlicher, sauber gedrehter Film, mit des- sen Thematik sich auseinanderzusetzen sich lohnt. Capitol:„Das Geheimnis der Inkas“ Der Kampf der Eingeborenen-Bevölkerung von Nord- und Südamerika gegen die weißen Eroberer, ihr Ringen um die Erhaltung ihrer Existenz und kulturellen Eigenart, bietet der Filmindustrie eine Menge wahrlich faszinie- render Themen zur Bearbeitung an. Dieser Film paßt sich keiner Schablone an und läßt optisch großartig festgehaltenes, mit land- schaftlichen und volkskundlichen Details ausgemaltes süd amerikanisches Kolorit mit der Psychologie besessener Schatzsucher den Bund zu einem spannenden, aber nicht über- spannten Abenteuer schließen. vermied das Reißerische ebenso wie die Langatmigkeit; Fachmann des bewegten Bildes, der Schnitt ist einwandfrei und das Darsteller-Ensemble zeigt eine geschlossene, ausgewogene Lei- stung, mit der nur Nicole Maurey nicht Schritt zu halten vermag. Hk der großen Stadt für Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jah- ren benötigt. Eine Sammelstelle befindet sich auch im„Zylinderhut-Klub“(Top Hat Club), einem Soldatenklub in Ben Franklin Village in Mannheim-Käfertal. Alle, die zu dieser Sammelaktion beitragen wollen, werden ge- beten 74812 anzurufen, damit die Kleidungs- stücke abgeholt werden können. Sommernachtsball beim Tennisclub Der sportlichen Aktivität des Tennisclubs„Blau-Weiß“, der seine hinter dem Leichtathletik-Gelände der MTG ge- legne Platzanlage in diesem Jahr verschönt und vergrößert hat, steht die Pflege der Ge- selligkeit nicht nach. So hatten am Wochen- ende viele Mitglieder den Tennisdreß mit Abendkleid und Gesellschaftsanzug ver- tauscht, um in den Räumen des Victoria- Hotels ihren Sommerball zu erleben. Vor- sitzender Zinser konnte auch Gäste befreun- deter Clubs aus Ludwigshafen und Pirma- sens willkommen heißen. Man bevorzugte naturgemäß das„Mixed“, wobei Terpsichore, von einem vielseitigen Drei-Mann-Ensemble trefflich unterstützt, als Schiedsrichterin den Takt angab. Trotz drückender Schwüle ka- men keine Konditionsschwächen auf, so dag für die Tanzbeflissenen der Matchball erst am frühen Sonntagmorgen geschlagen wurde. Man hofft, das nächstjährige Sommernachts- fest im eigenen Clubhaus feiern zu können. Mietgesbche Möbl. 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Juli, 190 abhär Uhr, Wohlgelegenschule, Farbdiabericht über gefur die Korsikafahrt des Vereins und Vorführung Konv eines Korsika-Films von W. Schuler. 15 Der Schul- und Volkskinodienst Alfrel] Ae! Grom, Waldshut/ Baden, zeigt am 22. Juli in schen Gasthaus„Zum Stern“, Feudenheim, den Film erfor- „Pastor Angelicus“. lungs Badischer Verein„Eintracht“: 23. Juli, 1 Uebe Uhr, Saal des Turnvereins 1846, Ecke Strese. damit mann-/ Rathenaustraße, Stiftungsfest. gelte! Wanderfreunde: 24. Juli Wanderung: Lam: 2 U- Die Regie brecht— Stoppelkopf— Forsthaus— Silber. 5 tal— Neustadt. Abfahrt 8.18 Uhr(Eilzuh Sear in Hbf. Ludwigshafen. ö an der Kamera stand ein Pfälzerwald- Verein, Ortsgruppe Ludwigs. hafen-Mannheim: 24. Juli Wanderfahrt Zach En Speyer. Abfahrt 9.01 Uhr, Hbf. Ludwigshafen. Freiwillige Feuerwehr der Stadt Mann- l heim: 23. bis 25. Juli Teinnahme am 50. Jubi. Verk⸗ jäum des Löschzuges Mannheim- Friedrichs ein E feld.— Die für 25. Juli vorgesehene Uebung tenve der Löschzüge Innenstadt ist auf 1. August nete verlegt. die E Vortragsabend der Gesangsklasse Susanne 1 Laube(Musikhochschule), 25. Juli, 20 Un] Saia! Kunsthalle. den! Wir gratulieren! Michael Weimann, früher den Mannheim, Keplerstraße 14, jetzt Weiher mehr (Odenwald), wird 80 Jahre alt. Elisabeth Gölz such, Mannheim-Käfertal, Ruppertsberger Straße 1 eines vollendet das 87. Lebensjahr. den 1 7 3 Stoß Wohin gehen wir? Norde Mittwoch, 20. Juli gewa! Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr gitter 5„Macbeth“. „ BIAu WSe IB Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- 1 platten-Konzert; Kunsthalle 20.00 Uhr: Kon- Junsen zert der Gesangsklasse Leni Neuenschwander Philip (Musikhochschule).(V Filme: Planken:„Verdi“; Alster:„Ein furt/ M Mädchen vom Lande“; Capitol:„Geheimnis der späten Inkas“; Palast:„Der Schürzenjäger von Vene- jm er dig“; 9.50, 11.50 Uhr:„Skandal im Sportpalast ich h 22.20 Uhr:„Die Piraten von Monterey“; Al- des v. hambra:„Vatertag“; Universum:„Der Haupt- versar mann und sein Held“; Kamera:„Titanic! purde Kurbel:„Der Glöckner von Notre Dame“ laufen Amerikahaus 16.00, 18.00 Uhr:„Vom Dreirad abgew zum Fließband“; 20.00 Uhr:„Der Maulkorb“ fiefpe (Filmklub); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Gesam „Der Glöckner von Notre Dame“(DGB, Ju- Masch gendsekretariat). tert. P Vorträge: Seminar für Sozialberufe 19030 gebnis Uhr:„Vom Negro Spirituals zum Jazz“, Spr. sich d H. W. Zimmermann. interes Sonstiges: Gemeindesaal Eggenstraße 6, 1 d 20.15 Uhr: Ausspracheabend und Film„Die Auftre Kinder von Hiroshima“ Unternationaler Ver- Vorsic söhnungsbund); Wohlgelegenschule 19.30 Uhr: Der Farbdiabericht über Korsikafahrt Oeutscher Stamn Naturkundeverein); Stadion 14.00 Uhr: Sport- wurde fest der Gewerbeschulen. Lindés 1. U masch 8 satz g I- ocler 2. Familien- Wohnhaus e in ruhiger Wohnlage Mannheims oder Umgebung Umsat gesucht.— Angeb. unt. Nr. 02759 an den Verlag. gang bei di — währe anwuc amm! Seit d men 1 auf de erung e A. Notlei. (V sterpre Bunde port m der der bis liegen würde er B empfir Das die Eu kungen wird, stellen Zinsse V chener einer dung zentig. Mlittei! nahezt neuen liche vorges die aus Tank- stellen⸗ r Organ. kommis. uli, Rat- : 20. Jul juli, 19. cht über rführung t Alred Juli in den Film Juli, 2 e Strese- ag: Lam- — Silber- (Eilzug Ludwigs hrt vigshafen. t Mann- 50. Jubi⸗ riedrichs · Uebung . August Susanne 0 20 Uhr, krüher Weiher eth Gölz, Straße 1% n, 2.45 Uhr; Schall- ar: Kon- chwander r:„Ein mnis der on Vene rtpalast“ ey; Al- laulkorb“ 30 Uhr: GB, Ju- ufe 19.30 20, Spk.: traße 6, um„Die ler Ver- .30 Uhr: — heutscher : Sport- cee ebung erlag. 0 Nr. 103/ Mittwoch, 20. Jul 1958 INDUSITIRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 eee Mit sehr viel Krücken in die Konvertibilität marschieren Es ist merkwürdig still geworden um die lauthals angekündigte Freizügigkeit im internationalen Währungsverkehr. Das Pro- plem war zu schwierig, denn alle beteiligten Staaten waren nur von Angstgefühlen be- herrscht vor dem Sprung ins kalte Wasser. Nunmehr hat das EZ U- Direktorium dem Rat der OEEC termingemàß Vorschläge über das künftige europäische Zahlungs- system unterbreitet. Diese Vorschläge sehen für den Fall des Uebergangs zur Konvertier- barkeit die Errichtung eines europäischen Fonds vor, zu dem alle OEEC-Mitglieder Beiträge leisten und aus dem die Mitglieder an Stelle der bisherigen automatischen Kre- dite der EZ U von Fall zu Fall zur Ueber- windung vorübergehender Zahlungsbilanz- schwierigkeiten Kredite erhalten können. Außerdem wurde ein System ausgearbeitet, das nach Uebergang zur Konvertierbarkeit den Ausgleich der in ihm vereinigten Wäh- rungen auf multilateraler Basis vorsieht. Wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit dazu feststellt, wird diese Lösung des EZ U- Direktoriums zuverlässig die Billigung des Ministerrates der OEEC finden. Sie ermögliche zunächst den Fort- bestand der für den intereuropäischen Han- dels- und Zahlungsverkehr förderlichen EZU und sei zugleich ein weiterer Schritt auf dem Wege zur Konvertierbarkeit. Die Einigung sel ein erneuter Beweis für den Willen der europäischen Völker, die bisherige euro- phische Zusammenarbeit in der OEEC weiter zu entwickeln. Die deutschen Vertreter hät- ten sich nachdrücklich für diese Einigung eingesetzt. Die Einzelheiten des zukünftigen Zahlungssystems werden in einem euro- päischen Währungsabkommen niedergelegt, das der Rat der OEEC in Kürze billigen soll. Die Vorschläge des EZ U- Direktoriums gehen auf die Beschlüsse des Ministerrats der OEEC von Anfang Juni dieses Jahres zurück, die grundsätzlich die Verlängerung der EZ U für ein weiteres Jahr vorsehen. Die wesentlichste Verbesserung ist die Erhöhung des Goldausgleichs von 50 auf 75 v. H. Das Inkrafttreten dieser Regelung war davon abhängig gemacht worden, daß eine Lösung gefunden wird, die beim Uebergang zur Konvertierbarkeit die weitere Zusammen- arbeit in der OEEC verbundenen europäi- schen Länder sichert. Es war infolgedessen erforderlich, eine Einigung über das Zah- lungs- und Kreditsystem zu finden, das nach Uebergang zur Konvertierbarkeit und der damit eintretenden Beendigung der EZ U gelten soll. Die Lösung mußte durch das EZ U- Direktorium bis zum 15. Juli aus- gearbeitet sein. Zurück statt vorwärts Ent- statt Reprivatisierung (Hi) Zu der Vertagung des geplanten Verkaufs der Howaldts-Werke, Hamburg, an ein Konsortium des Dortmund-Hörder Hüt- tenvereins, erklärt der Bundestagsabgeord- nete der Freien Demokraten, Dr. Atzenroth, die Entscheidung des unter Führung eines Sozialdemokratischen Vorsitzenden stehen- den Haushaltsausschusses des Bundestages, den Fall vor den Parlamentsferien nicht mehr zu verhandeln, habe dem ersten Ver- such, zu einer praktischen Privatisierung eines Bundesunternehmens der verarbeiten- den Industrie zu kommen, einen schweren Stoß gegeben. Auch die Tatsache, daß die Nordchemie im Rahmen der Dispositions- gewalt der Bundesregierung in den Salz- gitter-Konzern übergeführt werden solle, ohne daß hierzu die Genehmigung des Par- laments erforderlich sei, zeige einen weite- ren Mißstand in der Kontrollmöglichkeit über das Bundesvermögen. Gemeinsam und kombiniert gegen deutsche Werftarbeiter (VWD) Die neuseeländische Gewerk- schaftsorganisation„Federation of Labour“ will mit den britischen und australischen Gewerkschaften wegen der Vergabe briti- scher Schiffsbauaufträge an deutsche Werf⸗ ten verhandeln. Sie wird den britischen Ge- Werkschaftskongreß(TU) und den austra- lischen Gewerkschaftsrat ersuchen, gemein- same und kombinierte Maßnahmen zur Sicherung der Interessen der britischen Werftarbeiter und indirekt der Interessen jedermanns in Neuseeland“ zu erwägen. Oesterreich strebt nach besseren Handels- beziehungen Auf die beunruhigende Entwicklung des deutsch- österreichishen Handelsverkehrs und die Bemühungen Oesterreichs, wieder zu einer einigermaßen ausgewogenen Handels- und Zahlungspilanz zu gelangen, wies der österreichische Handelsdelegierte in der Bundesrepublik, Ing. Ludwig Riedl, kürzlich auf der Arbeitstagung des Gesamtverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels in Bad Homburg hin. Er appellierte an die deutschen Kaufleute, mehr österreichische Erzeugnisse einzukaufen, damit der deutsche Export nach Oesterreich im bisherigen Um- fange aufrechterhalten werden könne. Oesterreich bemühe sich, einen Ausgleich der Handels- und Zahlungsbilanz gegenüber der Bundesrepublik nicht durch Einfuhrbe- schränkungen, sondern durch erhöhte Ex- portleistungen näherzukommen. Dies beweise die Ausdehnung der Liberalisierung zu Be- ginn des Monats auf 83,5 v. H., die zum größten Teil dem deutschen Export zugute komme. Oesterreich erwarte daher eine ent- gegenkommende und liberale deutsche Im- Portpolitik. Werbung. Deutsche und ausländische Bücher und Zeitschriften. Heft 1 der Reihe„Gablers Fach- buchkataloge“. Wird auf Verlangen kostenlos ab- Segeben von der Fachbuchhandlung Carl Gabler GmbH., München 2). In dem Verzeichnis sind die derzeit liefer- baren Bücher und Zeitschriften über Werbung, Absatzwirtschaft, Markt- und Meinungsfor- schung, Verkauf und damit zusammenhängende Probleme zusammengestellt. Gute Geschäfte in der Kork wirtschaft 1954 Er fol gsjahr für Vereinigte Korkindustrie AG Die Vereinigte Korkindustrie AG, das größte und bedeutendste Unternehmen der Korkbranche, in welchem Verarbeitungs- betriebe für Flaschenverschlüsse, Preßkork und Isoliermaterial vereinigt sind, berichtete anläßlich der am 19. Juli zu Mannheim ab- gehaltenen 22. ordentlichen Hauptversamm- lung über eine weitere lebhafte Aufwärts- ebwegung der Umsätze. Der Umsatzwert des Unternehmens habe im Jahre 1954 mehr als 50 Mill. DM betragen. An dieser Entwicklung habe in erster Linie der große Bedarf des Inlandes im Zuge des Wiederaufbaues der deutschen Wirtschaft einen beachtlichen An- teil. Daneben sei das Auslandsgeschäft bei allen Betrieben der Vereinigten Korkindu- strie AG erfolgreich gewesen. Die Großhan- delsabteilung für Rohkork verzeichnet im Berichtsjahr einen Rückgang der Umsätze in Schnittkorkholz, dagegen aber eine ver- mehrte Einfuhr von Halb- und Fertigfabri- katen für Flaschenverschlüsse; eine Erschei- nung, die die Unternehmensleitung als Aus- Wirkung der fortschreitenden Liberalisierung erklärt. Alle Jahre wieder- Lohngespräche fällig Arbeitszeit verkürzung als Zugabe und Verbrämung Vielfältig sind die Gegenwartssorgen des westdeutschen Verbrauchers. Irgendwie be- steht ein mittelbarer oder unmittelbarer Zu- sammenhang zwischen ihnen. Was dem auf- merksamen Beobachter des wirtschaftspoli- tischen Geschehens Sorge bereitet, ist— in zeitlicher Reihenfolge dargestellt— das Pro- blem des Kohlenpreises. Ausgelöst wurde es durch die jüngste Lohnerhöhung im Kohlenbergbau, von der eigentlich noch nie- mand weiß, wer sie berappen soll, wenn nicht der Verbraucher. Hierbei ist es gleich- gültig, ob er jetzt sofort höhere Kohlen- Preise bezahlt, oder über steuerliche Aus- gleichs- und Förderungsmagnahmen die durch Lohnerhöhungen verteuerte Zeche be- gleichen. An zweiter Stelle der Sorgenfülle kommt der drohennde Kohlenmangel. Er hängt eng damit zusammen, daß durch steuer- und lohnpolitische Ueber forderungen zu wenig Mittel für den Neuaufbau und Ausbau von Zechen übrig bleiben. In mittelbarem Zu- sammenhang mit lohn- und steuerpolitischer Entwicklung steht die drohende Erhöhung der Beförderungstarife für den Autobusver- kehr der Bundesbahn. Hier werden beson- ders jene Verbraucher betroffen, die bis- lang bei der Einkommenssteigerung im Schatten standen, deswegen vergessen und übergangen wurden. Also jene Leute, die noch nicht in der Lage waren, sich Motor- räder oder Automobile anzuschaffen. Eine weitere Gefahr sind die ungestümen Forderungen der Landwirtschaft, die— noch bevor das vom Bundestag verabschiedete Landwirtschaftsgesetz Wirksam werden kann— eine Erhöhung des Trinkmilchprei- ses um 4 Pf anstreben. Dies ist eine Forde- rung, der selbst der Agrarexperte der SPD, Herbert Kriedemann, für nicht unberechtigt hält, denn der bäuerliche Milcherlös ist ja Wirklich erbärmlich gering dank der wirt- schaftlichen Fortschrittlichkeit, den die Milchwirtschaftsbetriebe(Molkereien) im Hinblick auf„Rahm-abschöpfen“ bewiesen. Aergstes Kopfzerbrechen jedoch ver- BERICHTE AUS UNTERNEHMUNCGEN Philipp Holzmann AG.: Anstieg der Aufträge (VWD) Die Philipp Holzmann AG., Frank- kurt/ Main, erzielte trotz des verhältnismäßig späten Beginns der diesjährigen Bautätigkeit im ersten Halbjahr 1955 im Inland beträcht- lich höhere Umsätze als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres, wie auf der Haupt- versammlung am 19. Juli in Frankfurt erklärt wurde. Der Auftragsbestand hat sich durch die laufenden Zugänge trotz der Steigerung des abgewickelten Umsatzes weiter erhöht. Der Tiefbau erweiterte nochmals seinen Anteil am Gesamtumsatz. Im laufenden Jahr wurde der Maschinen- und Gerätepark erheblich erwei- tert. Für 1955 wird ein zufriedenstellendes Er- gebnis erwartet. Im Auslandsgeschäft bemüht sich das Unternehmen, durch Beteiligung an interessanten internationalen Ausschreibungen und durch Bearbeitung von Projekten diesen Auftragsbestand unter Wahrung der gebotenen Vorsicht ständig zu ergänzen bzw. zu erhöhen. Der Abschluß mit 8 v. H. Dividende auf Stammaktien und 6 v. H. auf Vorzugsaktien wurde genehmigt. Lindés Eis: Vollbeschäftigt wie noch nie (VWpD) Die Gesellschaft für Lindes Eis- maschinen AG., Wiesbaden, die 1954 ihren Um- satz gegenüber dem Vorjahr um 16 v. H. auf 202 Mill. DM steigerte, erzielte in den ersten künk Monaten dieses Jahres eine nochmalige Umsatzzunahme um 13 v. H. Der Auftragsein- gang vermehrte sich sogar um 22 v. H., wo- bei die Auslandsaufträge um 50 V. H. stiegen, während die Inlandsaufträge nur um 16. v. H. anwuchsen. Dies wurde auf der Hauptver- sammlung am 19. Juli in Wiesbaden mitgeteilt. Seit der Währungsreform hat das Unterneh- men rund 100 Mill. DM investiert. Im Hinblick auf den Export werden die letzten Preisstei- berungen für Kohle und Eisen bedauert und die Aufrechterhaltung der bisherigen Förde- rungsmaßnahmen seitens des Staates für not- wendig gehalten. Wie in der HV weiter mit- geteilt wurde, wird der Investitionsbedarf der Gesellschaft auch künftig den normalen Er- weiterungsbedarf erheblich überschreiten, da zur Aufrechterhaltung des Marktanteils neue EKapazitätserweiterungen erforderlich sind. Für 1954 werden 9 v. H. Dividende verteilt aus einem Gewinn von 3, 10(einschließlich Vortrag 3,22) Mill. DM. Dividenden- Ausschüttungen Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther& Co., Waldsassen— 8%ñͤP auf Stammaktien und 7% auf Vorzugsaktien. a 5 Deutsche Linoleumwerke AG, Bietigheim— 10%%(It. HV 15. 7.). Hüttenwerke Siegerland AG, Siegen— 6%(It. .. 5 Mansfeld AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, Hannover 6%%. Busch-Jäger, Dürener Metallwerke AG, Lu denscheid— 4 Proz.(HV 20. 7.). E. Merck AG, Darmstadt— 8 Proz. Papierfabrik Kabel AG, Hagen-Kabel— 8 Proz. Losenhausenwerk, Düsseldorfer Maschinen- bau AG, Düsseldorf-Grabenberg— 8 Proz. Bausparkasse der deutschen Volksbanken AG, Schwäbisch Hall— 5 Proz. Kapitalerhöhungen Feldmühle Papier- und Zellstoff werke AG, Düsseldorf-Oberkassel— um 11,4 Mill. DM auf 370 Mill. DM(HV 21. 7.). Salzdetfurth AG, Hannover— um 12, 28 Mill. DM auf 61,4 Mill. DM(HV 2. 8.). 1 Esso AG, Hamburg— um 1,65 Mill. DM auf 138,65 Mill. DM(It. HV 15. 7.). 5 Bausparkasse der deutschen Volksbanken A, Schwäbisch Hall— um 3,0 Mill. DM auf 5,0 Mill. DM. K URZ NACHRICHTEN Notleidender Dosenschinken-Export WD) Der schleswig-holsteinische Mini- sterpräsident Kai-Uwe von Hassel hat die undesregierung am 18. Juli gebeten, den Ex- port von Schweinefleisch und Dosenschinken n den Dollarraum nicht durch den Fortfall ger bisherigen Förderungsmaſffnahmen zum Er- liegen zu bringen. Neben der Landwirtschaft 1 sonst einer der wesentlichen Zweige er Ernährungsindustrie Schleswig- Holsteins empfindlich getroffen. 9 as Bundesfinanzministerium beabsichtigt 1 Exportförderung, die aus den Abschöp- usen für die Fuftergetreideeinfuhr gespeist aird, rückwirkend vom 1. Juli 1955 an einzu- stellen. Zinssenkende Umschuldung ace Die Verhandlungen mit einer Mün- 1 Bankengruppe über die Auflegung 7 555 neuen baeyrischen Anleihe zur Umschul- 5 der zum Jahresende gekündigten 8pro- Mitten Schatzanweisungen von 1952 sind nach 1 nezlung des bayerischen Finanzministeriums auegu abgeschlossen. Der Gesamtbetrag der euen Anleihe soll 120 Mill. DM, die jähr- 5 Verzinsung 5½ v. H. betragen. Von den orgesehenen 18 Laufjahren bleiben die ersten sechs Tilgungsfrei. Der Ausgabekurs wird vor- aussichtlich 97 v. H., der Rückzahlungskurs 103 v. H. betragen. Inhabern von Stücken der 8prozentigen Schatzanweisungs-Anleihe von 1952, die Stücke der neuen Anleihe erwerben, wird ein Umtauschbonus von 1 v. H. gewährt. Der Zeitpunkt der Auflegung der neuen An- leihe wird noch bekanntgegeben. Mit dem end- gültigen Abschluß der Verhandlungen wird in Kürze gerechnet. Demag liefert ägyptisches Hüttenwerk (VWD) Am 23. Juli, dem Jahrestag der ägyptischen Revolution, wird bei Heluan (Aegypten) der Grundstein für ein neues Hüt- tenwerk gelegt, das von der Demag in Duis- burg komplett geliefert wird. Die Funda- mentierungsarbeiten haben begonnen. Wie die Demag am 18. Juli mitteilte, ist der Ausstoß des Hüttenwerks zunächst mit 260 000 Tonnen Rohstahl vorgesehen, der später auf 500 000 Tonnen erhöht werden soll. Auf einer Block- straße, einer Profilstraße und einer kombinier- ten Grob-, Mittel- und Feinblechstraße solI das Werk als Enderzeugnisse Schienen, Pro- file und Handelsbleche in einer Gesamt- tonnage von 200 000 Tonnen pro Jahr her- stellen. ursacht die Arbeitsmarktlage. Die auf dem Papier stehenden Arbeitslosen können nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß uns micht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Mehr als 17 Millionen Menschen werden wohl in den westdeutschen Arbeits- Prozeß eingegliedert sein. Dabei beträgt die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit etwa 49 Stunden. Das heißt, im gewogenen Durchschnitt wird wöchentlich von jeder- mann eine Ueberstunde geleistet. Das ist natürlich unterschiedlich. Während in eini- gen Wirtschaftszweigen nur 45 Stunden ge- arbeitet wird, oder gar nur 43, können an- dere Sparten nicht unter 54 und 56 Stunden Wöchentlich auskommen. Rein rechnerisch bedeutet das für die Beschäftigten in den zur Ueberstundenleistung gezwungenen Wirt- schaftsgebieten Mehrlohn durch Ueberstun- denbezahlung. Da kommt nun die— auch im Ausland, 2. B. in Belgien— immer populärer werdende gewerkschaftliche Forderung nach Arbeits- zeitverkürzung. 5 40-Stundenwocke keißt die Parole Die Gewerkschaften wissen, daß die 40- Stundenwoche bei der gegenwärtigen Ar- beitsmarktlage nicht verwirklicht werden kann. Wollten wir nämlich von heute auf morgen auf die 40-Stundenwoche übergehen, dann wäre zusätzliche Beschäftigung von mehr als 20 v. H. erforderlich; also von 17 Millionen Beschäftigten müßten wir auf 20,4 Millionen gelangen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Kein Wunder, daß die Verhandlungspart- ner der Gewerkschaften— die Arbeitgeber behaupten, den Gewerkschaften ginge es nur um eine Tarnung der Lohnforderungen. Mit eamderen Worten gesagt: Während jetzt— wie oben ausgeführt— im gewogenen Durch- schnitt eine Arbeitsstunde mit Ueberstunden- lohn bezahlt wird, wären in Zukunft Wöchentlich 9 Ueberstunden zu entlohnen. Dreijahresplan der Arbeitszeitverkurzung Die Gewerkschaften— genauer gesagt die Industriegewerkschaft Metall— gaben sich keine Mühe, dieser Behauptung der Arbeit- geber zu widersprechen. Sie versuchten je- doch, durch Entwicklung eines Dreijahres- Planes zur Verwirklichung der 40-Stunden- Woche den unternehmerischen Widerstand zu brechen. Danach sollte die wöchentliche Arbeitszeit im ersten Jahr auf 45 Stunden, im zweiten auf 42½ Stunden und im dritten schließlich auf 40 Stunden gekürzt werden. Demgegenüber erklären die Arbeitgeber, bei der zweiten„Arbeitszeitkonferenz“ in Bad Wildungen hätten sich die metallindu- striellen Arbeitgeber für 1955/56 zur Einfüh- rung einer von bisher 48 auf 46 Stunden er- mäßigten tariflichen Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich in der westdeutschen Metallindustrie bereit erkläyt, was sie mit einer Lohnerhöhung von rumd sieben v. H. Sleichsetzten. Die Vertreter der IG Metall hätten diesen Vorschlag grundsätzlich gut- geheißen., außer der Verkürzung, der tarif- lichen Wochenarbeitszeit um zwei Stunden jedoch eine gleichzeitige Erhöhung der Eck- löhne um zusätzlich sieben v.H. gefordert. Der Krach ist da Diese gewerkschaftliche Forderung ist vom Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände als unannehmbar ab- gelehnt worden. Wie dpa am 19. Juli meldet. hat der Hauptvorstand der Industriegewerkschaft Metall erklärt: „Es muß damit gerechnet werden, daß in einem großen Teil der Metallindustrie des Effiektenbörse tseteit: Frankfurt/ M., Bundesgebietes Auseinandersetzungen über die von der Gewerkschaft geforderte Lohn- erhöhung um 12 v. H. bevorstehen. Die Kün- digung der Lohntarifverträge in Baden- Württemberg ist Auftakt zu diesen Ausein- andersetzungen.“ Die IG Metall wolle mit ihren Aktionen erreichen, daß noch in diesem Jahr auch den Arbeitnehmern ein höherer Anteil an den von ihnen erzeugten Werten zukomme. Die Entwicklung in der Metallindustrie hätte die These der Arbeitgeber widerlegt, daß Lohn- erhöhungen nicht möglich seien, weil sie die Konkurrenzfähigkeit der Exportindustrie ge- Tährden, Preissteigerungen verursachen, da- durch den Auftragsbestand schrumpfen lie- Ben und zur Massenarbeitslosigkeit führen. Seit dem Vorjahr wäre die Beschäftigten- zahl in der Metallindustrie um 8,6 v. H. ge- stiegen. Die Umsätze hätten einen erheb- lichen Auftrieb genommen und die Ge- winne seien höher als zuvor. Die Löhne haben jedoch mit der höheren Produktivität nicht Schritt gehalten. Gleichzeitig hätten Preissteigerungen die Kaufkraft der Löhne geschmälert. Rein wirtschaftlich betrachtet ist die Be- geisterung der IG Metall anfechtbar, weil a) im Zuge des Strebens nach Vollbe- schäftigung einem Wirtschaftszweig höch- stens zum Vorwurf gemacht werden könne, er habe die Beschäftigtenzahl vermindert. Wenn es gelang, die Beschäftigtenzahl zu er- höhen, dann ist das sozialpolitisch gesehen vielleicht wertvoller, als mit Lohnerhöhung verbundener Anstieg der Arbeitslosigkeit; b) die Ursachen und Wirkungen des Wechselspiels zwischen Lohn- und Preis- erhöhungen verkannt werden. Die eingangs erwähnte Schwierigkeit bei der Kohlen- preisbildung ist ja nur eine Rückwirkung der Lohnentwicklung auf diesem Gebiete. Daß der IG Metall selbst etwas bange ist, geht aus der von ihr verbreiteten Ab- schlußerklärung zu der, Arbeitszeitkonferenz“ in Bald Wildungen hervor. Es wird näm- lich gesagt:„Da beide Verhandlungspartner nicht von ihrem Standpunkt abwichen, muß- ten die in sehr sachlicher Form geführten Verhandlungen unterbrochen werden. Die Verhandlungspartner haben jedoch festge- stellt, daß beide Vorschläge kein Ultimatum darstellen und eine Wiederaufnahme der Gespräche möglich ist.“ Im Interesse des westdeutschen Verbrau- chers, im Interesse der westdeutschen Ar- beitnehmer wäre es ein Glück, wenn diese Gespräche bald wieder in Gang kämen. Nur unheilvoll könnte sich sowohl zu große Hartnäckigkeit im Widerstand der Arbeit- geber als auch maßloses Ueberfordern sei- tens der Gewerkschaften auswirken. Zwischen dem Arbeitgeberverschlag von 46 Stunden bei völligem Lohnausgleich und der Gewerkschafts forderung, die auf zu- sätzliche Lohnerhöhung um 7 v. H. hinaus- lauft, müßte sich ja schließlich ein Mittel- weg finden lassen. F. O. Weber Der der Hauptversammlung vorgelegte Jahresbericht 1954 schließt mit einem Rein- gewinn von 460 559,75 DM ab. Bilanzvergleich (in 1000 DM) Aktiva 1954 1953 55 Anlagevermögen 4602 4426 + 178 Vorratsvermögen 24¹ 79 + 162 Wertpapiere 9 9*— Forderungen 7286 7062 + 224 Wechsel 250 126 + 124 flüssige Mittel 33 64— 31 Bankguthaben 336 163 + 173 Passiva Grundkapital 4500 4500 4X— Rücklagen 1063 1072— 9 Wertberichtigungen 246 233* Rückstellungen 3874 3957— 83 Verbindlichkeiten 2610 1892 + 718 Gewinnvortrag) 3— 4 Verlustvortrag)— 258— 258 Jahresreingewinn) 461 531— 70 Bilanzsumme) 12 758 11 928 + 830 Gewinn- und Verlustrechnung (in 1000 DW) Aufwendungen 1954 1983 Verlustvortrag— 258 Gehälter 31¹³ 295 soziale Abgaben 10 8 Abschreibungen 509 669 Steuern 1808 1090 Zuweisung an Wohlfahrtsstock und Pensionen 126 205 außerordentliche Aufwendungen 488 1125 Gewinnvortrag) 3— Verlustvortrag)— 250 Jahresreingewinn?) 46¹ 531 Ertràge Gewinnvortrag 3— ausweispfl. Rohüberschuß 40 269 Beteiligungs-Erträge 2850 3022 Zinserträge) 161 132 außerordentliche Erträge 295 501 Totale) 3718 3923 ) jeweils aus dem Vorjahr;) jeweils des lau- fenden Geschäftsjahres;) Auf- und Abrundungen eingeschlossen;) soweit Zinserträge Zinsaufwen- dungen überschreiten. Die Hauptversammlung genehmügte den Dividendenvorschlag des Vorstandes, für das Jahr 1954 eine achtprozentige Dividende aus- zuschütten, sowie zur Entschädigung der Ak- tionäre für die im Zuge des Wiederaufbaues dividendenfrei gebliebenen Geschäftsjahre 1949 bis 1952 eine einmalige Zusatzdividende von 2 v. H. zu verteilen. Suberit AG blieb bei 4 v. H. Dividende Anläßlich der am 19. Juli abgehaltenen Hauptversammlüng gab der Vorstand der Suberit-Fabrik AG, Mannheim-Rheinau, fol- gende Erklärung zur Geschäftslage ab: „Wenn der Verlauf der Konjunktur des Jahres 1954 für die Branche Pregkork auch keine besonderen Spitzen aufzeigte, so führte allein schon die Stetigkeit des Be- schäftigungsgrades zu rationellerer Produk- tion. Dazu kam, daß die Betriebseinrichtung weiter modernisiert und den neuzeitlichen Erfordernissen angepaßt wurde. Der Beginn des neuen Geschäftsjahres zeigt eine günstige Entwicklung der Um- sätze. Unter der Voraussetzung, daß die Rohstoffpreise nicht wesentlich weiter stei- gen, erwartet die Geschäftsleitung für das Jahr 1955 einen angemessenen Ertrag! Die vorgelegte Bilanz für das Jahr 1954 weist nur geringfügige Abweichungen gegen- über den Vorjahreszahlen aus. Hingegen weist die Gewinn- und Ver- lustrechnung gegenüber dem Jahre 1953 dem gestiegenen Umsatzvolumen entsprechend eine beträchtliche Erhöhung auf(in 1000 DMW): Aufwendungen 1954 1953 Löhne, Gehälter, soziale Abgaben 1122 1175 Freiw. soziale Leistungen 34 36 Abschreibungen 149 10¹ Steuern 509 343 außerordentl. Aufwendungen 160 164 alle übrigen Kosten 654 572 Zuweis. an gesetzliche Rücklagen 3 3 Gewinn einschließlich Vortrag 49 9 Erträge Rohüberschuß 2719 2289 sonstige Erträge 35 31 außerordentliche Erträge 12 75 Gewinnvortrag 9 5 Totale!) 2775 2399 ) Auf- und Abrundungen eingeschlossen. Die Hauptversammlung, die den Ge- schäftsbericht widerspruchslos billigte, be- schloß aus dem Reingewinn des Geschäfts- jahres 1954 eine 4prozentige Dividende aus- zuschütten. Marktberichte vom 19. Juli Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr lebhafter Absatz be- sonders in Obst. Gemüse wenig gefragt, Qualitäts- ware jedoch geräumt. Es erzielten: Blumenkohl 50 bis 65; Bohlen ausl. 32—38; dto. dt. 3040; Erbsen 20—24; Gurken ausl. 65—75; dto. dt. 40—70; Karot- ten Bd. 20-22; dto. Gewichtsware 8—10; Kartoffeln 11,50—12,50; Kohlrabi St. 5—3; Petersilie 7—10; Ra- dieschen Bd. 1012; Rettiche Bd. 10—14; dto. St. 6 bis 10; Rotkohl 10—14; Kopfsalat St. I 14—18; II 8 bis 12; Schnittlauch 7—10; Spinat 20—26; Tomaten holl. 75—85; dto. ital. 35—40; Weißkohl 10—14; Wir- sing 8—12; Zwiebeln dt. 18—20; dto. ausl. 22-26; Aepfel ausl. 40—50; Apfelsinen 60-80; Aprikosen 70 Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim 19. Juli 1955 Börsen verlauf. WD) Die zuversichtliche Tendenz des Vortages konnte sich nicht mehr durch- setzen, so daß es bei freundlicher Grundtendenz zu einer uneinheitlichen Kursentwieklung an den Aktienmärkten kam. Besonders Ostwerte mußten ihre gestrigen Kursgewinne auf Gewinnmitnahmen des Berufshandels und der Privatkundschaft wieder hergeben. Bekula gaben um ca. 6 Punkte und Schultheig-Stammaktien um etwa 4 Punkte nach. einzelt leicht nachgebend. IG-Farben-Nachfolge ben-Liquis um 1½ Punkte leichter im Handel. Mo nach. Elektropapiere abgeschwächt, Großbanken Montane und Bergbau-Aktien behauptet, nur ver- gesellschaften wenig verändert, lediglich IG-Far- torenaktien uneinheitlich, BMW gaben um 4 Punkte bis zu 2 Punkten nach beiden Seiten schwankend. Banken- Reste uneinheitlich, Kaufhaus-Aktien weiter anziehend. Von Spezialpapieren gaben Riedel de Haen auf das Nachlassen der Mehrheitskäufe schwächer lagen ebenfalls Felten und Guilleaume. starke Nachfrage nach Reichhold-Chemie an, so Rentenmärkte ohne besondere Kursabweichungen. erneut um 10 Punkte nach, über durchschnittlich An der hanseatischen Wertpapierbörse hielt die daß das Papier bei 211 zugeteilt werden mußte. Aktlen 18 7 7. Aktlen 18 7. 19 7. Aktlen 18. 7. 19. 7. AE 309/ 305 Harpener Bergbau 137% 137% Dresdner Bk.)) 29 ½ 30 BBG 295 292 Beidelb Zement. 290 289 Rhein-Main Bank 266 205 SN. 5 Hoesch)ßh 1295 5 Reichsb.-Ant. Sa. 80%½[80 ummi o 1 7e * 8 375⁵ 373 Mannesmann 194% 194% Montan Dt Erdöl! 202 100 Rhn. Braunkohle 291½ 20%[Nachfolger Degussa 300% 307 Rheinelektra 177 179%[ Sergb. Neue Hoffg. 154¼ 1543¼ Deng 2 270 VVVVVVVVo]l! 220 Dt. Edelstahl 22 221% Dt. Linoleum 305⁵ 204½[ Seilw oft 114 114 Dortm Hörd.Hütt. 153 153 Durlacher Hof 143 143 Siemens& Halske 302½ 300/[ Gelsenberz·g 159 ¾ 161 Eichbaum-Werger 174 174 Südzucker 5 221 SHH Nürnbers 262 260 Enzinger Unſop 257¾ 259% ver Stahlwerke) 1.20 neee s, 0 [G- Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 183% 182½[ Klöckn.-Humb. D. 250 255 Ant.-Sch. i) 50% 55½[Badische Bank 194 194 Klöckner 170 170 BAF 29%: 288 Commerzbenkhy) 22¾ 23¾ Hütten Phönix 189 ½ 189 Farbenf. Bayer 280% 280%[Commerz- Rhein. Röhrenw. 5 8 Farbwerke Höchst 237 2230 u. Credit- Bank 245 2⁴⁰ Bheingzt Union 2000 Felten& Guill. 250 244 Deutsche Bank) 29%½ 0 Stahlw. Südwestf. 178 178 Grün& Bilfinger! 191½ l 194¼ Süddeutsche Bank l 247 247 Thyssenhütte 190 190 ) D RM-Werte.) Restduoten bis 80: Bananen Kiste 13—16; Erdbeeren I 60—70; II 50—55; Heidelbeeren 60—65; Himbeeren 50—70; Johannisbeeren rot 25-35; dto. schwarz 140160; Süßkirschen 35—65; Sauerkirschen 3040; Pfirsiche ausl. 40—46; dto. dt. 40—55; Pflaumen 35-45; Sta- chelbeeren unreif 18-24; dto. reif 25—40; Zitronen Kiste 34—38: dto. Stück 16—18. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Obstanfuhr gering, Absatz zufrieden- stellend. Ueberreiche Gemüseanfuhr, dann schlep- pender Absatz besonders für Kohlarten und Kopf- salat, auch Bohnen-Absatz langsam. Es erzielten: Johannisbeeren rot 30—35; dto. schwarz 150-157; Stachelbeeren grün 15—25; rot 20—35; Himbeeren in Schalen 60—70, Industrieware 50—55; Süßkirschen 20—34; Sauerkirschen 20—30; Schattenmorellen 35 bis 50; Pfirsiche 25—40; Pflaumen 18-30; Lützel- sachsener Frühzwetschgen 30—36; Kopfsalat St. 4 bis 10(gr. Ueberst.); Treibhausgurken 35—50; II 20 bis 32; Weigkohl 4-6;(Ueberst.); Rotkohl 9 Ueber- stand); Wirsing 4—6(ohne Interesse); Erbsen 11 bis 13; Buschbohnen 25—30; Stangenbohnen 32 bis 35; Tomaten A III 50—355; A II 45—50; A I 40-43. Weinheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Größere Anfuhren als am Vortag. Bei normalem Absatz etwas nachgebend. Es erzielten: Johannisbeeren rot 35-37; dto. schwarz 154157; Himbeeren Auslese 89-117; A 55—84; B 40-33; Pfirsiche A 32—41; B 18-30; Ruth Gerstetter 20 bis 24: Lützelsachsener Frühzwetschgen 37-42; Sauer- Kirschen A 44-62; B 3142; C 20-29; Stachelbeeren A 19—27; B 12—17; Birnen A 20-37; B 14-18; Aepfel A 30—40; B 20—29; Bohnen 18-22; Tomaten 35; Gurken 18-20; Zwiebeln 10. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 423,25—427/ 25 BM Blei in Kabeln 129,00—130,00 DNN Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,00 DM Westdeutscher Zinnpreis 918,00 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Francs 8,356 3,376 100 franz. Franes 1.1992 1,2012 100 Schweizer Franken 95,955 96,155 1 holl. Gulden 109,74 109,96 1 Kanad. Dollar 4,2765 4,2865 1 engl. Pfund 11,669 11,689 100 schwed. Kronen 81,00 81,16 100 dän. Kronen 60.325 60,445 100 norw. Kronen 58,305 53,425 100 Schweizer Franken frei 98,22 99,42 1 US-Dollar 4,2087 4,2187 100 DA W= 492,50 PM-O: 100 DM-O= 21, 56 DM- w Mittwoch. 20. Juli 1958 5 D auf dem Hauptfriedhof. Tiefbewegt erfüllen wir die schmerzliche Pflicht, davon Kenntnis zu geben, daß am 17. Juli 1955 Dr. rer. pol. h. e. Hug O Zinßer Mitglied des Vorstandes der Dresdner Bank und der Rhein-Main Bank AG Der Aufbau der Rhein-Main Bank ist zum großen Teil sein Werk; ihr galten bis in die letzten Tage seine Gedanken. Die Krönung seiner Arbeit sah er in dem Wiedererstehen der Dresdner Bank, das zu erleben ihm nicht mehr vergönnt war. Sein vorzeitiger Tod bedeutet für uns einen un- ersetzlichen Verlust. Die Dresdner Bank und ihre Nachfolgeinstitute verlieren mit ihm eine ihrer hervorragenden Persönlichkeiten, wir alle, die um seine warme Menschlichkeit wußten, einen Freund. Sein Name wird unvergessen bleiben. Berlin/ Frankfurt a. M., 18. Juli 1955. Trauerfeier in Frankfurt a. M. am Donnerstag, dem 21. Juli 1953, um 11 Uhr in der Paulskirche. Anschließend Beisetzung im engsten Familien- und Freundeskreis Be im 56. Lebensjahr nach schwerer Krankheit verschieden ist. 5 b Vier Jahrzehnte hat der Verstorbene der Dresdner Bank angehört, davon mehr als die Hälfte als Mitglied des Vorstandes. In seiner überragenden 85 Persönlichkeit vereinigten sich die Gaben hoher Klugheit und eines von reicher Erfahrung getragenen Wissens mit Herzensgüte und steter Hilfs- 1 bereitschaft. 1 9 DRESDNER BANK RHEIN-MAIN BANK AG Aufsichtsrat, Vorstand und Aufsichtsrat, Vorstand und Angestelltenschaft Angestelltenschaft N Oeloken mit n herd, Wascl Adr. Guterh. verscl Haug Kombis beson verschieden ist. geblich mitgewirkt. Mannheim, den 138. Juli 1955. Tiefbewegt geben wir davon Kenntnis, daß Herr Dr. h. e. Hugo Zinßer Mitglied des Vorstandes der Dresdner Bank und der Rhein-Main Bank AG am 17. Juli nach schwerer Erkrankung, für uns aber doch völlig unerwartet, Der Verstorbene war seit mehr als 20 Jahren mit uns eng verbunden. Er ge- hörte seit 1934 dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft an. Mehrere Jahre hatte er den Vorsitz inne. Seit 1951 war er stell vertretender Vorsitzer. Der Heimgegangene hat an dem Geschick unserer Gesellschaft immer großen Anteil genommen und uns seine reichen Erfahrungen zur Verfügung gestellt. An der Entwicklung unserer Gesellschaft in der Nachkriegszeit hat er maß- Sein Andenken werden wir stets in hohen Ehren halten. Aufsichtsrat und Vorstand der Süddeutschen Zucker-Aktiengesellschait berge 1 Kühle preis“ Altrip 5 5 1 3 Gebr. s Nach kurzer Krankheit verschied heute mein lieber Mann, unser guter 8 W. H Vater, Großvater, Bruder und Schwager ö ein 5 8 Cr. Eis Dr. Carl Rothmund* Arzt bre im Alter von 78 Jahren.. 55 Mannheim, Kaiserslautern, Celle, den 18. Juli 1955 K 2fl. E. Haardtstraße 13 verk. In tiefer Trauer: Peitz. E Else Rothmund geb. Agricola Marm Dr. med. Karl Rothmund. Ilse Schmöe geb. Rothmund g Jun Dr. med. Emmi Rothmund geb. Woll Dr. med. Fritz Schmöe Gesel und 5 Enkelkinder Rhei Frieda Rapp dem n Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, dem 21. Juli 1933, 13 Uhr im Krema- Schrä torium Hauptfriedhof Mannheim statt. Bässe 1 Anzeigen- 0 8 Statt Karten 4 I U I 1 9 Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme, n 8 mes e en. die uns in Wort, Schrift, Kranzspenden und beim Heim- Almenhof: H. Schimpf gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 Brentanostrage 19 Neckarau: Walter Göppinger, 1 ti 11 1 Fischerstraßge 1 * 2 en In 1 2 Rheinau: Chr. Grall, Inh. Luzia Dur ler, Dänischer Tisch 21 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323.1 Besonderen Dank den Herren Aerzten und den Schwe- Schönausiedlung: Gertrud Kremef stern des Diakonissenhauses, Herrn Dr. Schäfer, Herrn Kattowitzer Zeile 18 Pfarrer Fuchs, für seine trostreichen Worte, dem Lampertheim: Hela- werbung Hes Männergesangverein Ev. Kirchenchor, der FDP. Nicht Schreiberstrage 17, Tel. 6 15. zuletzt Dank all denen, die unserem Verstorbenen das schriesheim: Georg Knàpple, letzte Geleit gaben. Ladenburger Str. 32(Tel. 3 10 Heddesheim, den 19. Juli 1955 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Inrig, Hagenauer Straße 22 Heidlbg.- Rohrbach: Fritz Bonlmebel g Karlsruher Straße 51 neidelberg: Heidelberger Tageblat Brunnengase 18-24 Ladenburg- Neckarhausen: Todesanzeigen tu, ade Montag- Ausgabe kans Senmeg Ladenbur, Sievertstraße 3 werden sonntags bis spätestens 18.00 Uhr beim Pörtner im Neckarstadt-Ost: Heinz Bauma Rückgebäude, R 1, 12/13, entgegengenommen. Friedrich-Ebert-Straße 46 Neckarstadt: Hans Portenkirchne Aunnneimer MGRUEN Waldhofstraße 1 anzeigen-Abieilung 5 Ademmelnner MRT zuteil geworden sind, danken wir herzlich. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Katharina Fath Wwe. geb. Bauer . — N Nr. 1 63/ Mittwoch, 20. Juli 1953 MORGEN Seite 11 unsere tochter, geb. im Alter von 57 Jahren nach unserer Rathausstraße 81 lieben unvergessenen verwaltung Mannheim. Meerwiesenstraße 7 Bestattungen Hauptfriedhof Lenck, Emma, Sandhofen, Stumpf, Otto, Krematorium Engel, Marie, B 5, 19 Friedhof Käfertal Für die herzliche und tröstliche Anteilnahme an dem schweren Verlust, der uns durch den Heimgang unseres Ludwig Reinhardt betroffen hat, sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Hettinger, Ehrw. Schwe- ster Intemerata und Schwester Oberin sowie der Stadt- Mannheim, den 20. Juli 1955 Mittwoch, 20. Juli 1955 Hagenunger, Anna, D 2, 7 Hilkert, Luicia, früher Mannheim, 8 6, 29 Hamberger, Ludwig, Meerfeldstraße 41. Bock, Berta, früher Mannheim, 8 4, 3. früher Mannheim, R 6. * 0 5 5 Endreß, Friedrich, Garnisonstraße 1b Schmitt, Philipp, Auerhahnstraße 8. Knauf, Wilhelmine, Alte Frankfurter Mitgetellt von der Frledhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr o bvertlöbte dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Fra 5 gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwieger- Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Neudörffer Seib schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, wohlvorbereitet mit den Tröstungen hl. Kirche, zu sich zu rufen. vlernheim, den 18. Juli 19538 In tiefer Trauer: Jakob Neudörfer und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 21. Juli, 16.30 Uhr Friedhof Viernheim Frau Rosa Reinhardt und Angehörige in Mannheim Zelt 8.30 9,30 10.00 10.30 11.00 11.30 Jute-Kolonie 79 — 252«„U 2 „25„„„ 00 3„13.00 13.30 14.00 Strage 1. 14.30 ee eee * ett eee 1BBC-RKühlschrank, fabrikneu 995, für 700, ein komb. Homann- Gas- Kohleherd, fabrikneu 886,-, f. 650, DM umständehalber geg. bar zu verk. qungbuschstraße 20 part. Oelofen, Küchenmasch. Bauknecht mit mehr. 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Er hatte einen schweren, vier- kantigen Schädel und zog andächtig an sei- ner Pfeife. „Kennen Sie meinen Bruder Albertus?“ kragte er dann. Ich schüttelte den Kopf.„Ich bin hier unbekannt“, sagte ich. „Ja“, nickte der Mann und blickte immer noch verträumt auf mein Motorrad. „Was ist es mit Ihrem Bruder Albertus?“ fragte ich.„Hat er auch ein Motorrad?“ „Nein“, antwortete der Mann,„er ist aus- Sewandert. Er war der erste hier aus der Gegend. der auswanderte“. „Wohin?“ fragte ich. „Nach Neuseeland, antwortete er,„er Wollte eigentlich nach Australien, aber er ist nach Neuseeland verschlagen worden.“ „Geht es ihm gut?“ fragte ich weiter. Der Mann zog lange an seiner Pfeife. „Hundert Gulden pro Woche“, sagte er,„und ein eigenes Auto.“ Er hielt immer noch seine verträumten Blicke auf mein Motorrad geheftet. Wir schwiegen eine Zeitlang. Dann sagte er: „Haben Sie schon einmal etwas von mei- nem Schwager Joris gehört?“ „Leider nicht“, antwortete ich,„ich habe hier von niemandem je etwas gehört. Ich bin zum erstenmal in der Gegend. Aber ist er Vielleicht auch ausgewandert?“ Der Mann schüttelte den Kopf.„Er sagt Z War. daß er auch auswandern will, aber in Wirklichkeit will er nicht.“ „Woher wissen Sie das?“ fragte ich. „Meine Schwester steckt dahinter“, sagte er.„Meine Schwester hetzt ihn auf. Schau Dir meinen Bruder Albertus an, sagt sie zu ihm, dem geht es gut, er hat hundert Gul- den in der Woche und ein eigenes Auto. Und Wir. Ich hätte auch ganz gern ein eigenes Auto.“ „So ist das“, sagte ich. „Ja, so ist das“, antwortete der Mann. „Wollen Sie auch auswandern? fragte ich. „Ich bin ausgewandert“, antwortete er. Ich blickte ihn verwundert an.„Wenn ich mich nicht irre, sitzen Sie hier neben mir“, sagte ich. „Ich bin schon wieder zurück“, sagte er und schaute andächtig auf mein Motorrad. „Hat es Ihnen nicht gefallen?“ fragte ich. „Ich werde Ihnen mal was erzählen“, sagte er,„ich habe, soweit ich mich erinnern kann. in meinem Leben bloß zwei Wünsche gehabt. Ich will nah an der Stadt wohnen, und ich will ein Motorrad, kein großes, son- dern ein kleines. Das ist doch ein seriöser Grund zum Auswandern, oder?“ „Allerdings“, antwortete ich. „Schön“, sagte er,„also wanderte ich aus. Ich wollte nach Neuseeland. aber ich wurde nach Australien verschlagen.“ 8„Und hat es Ihnen dort gefallen?“ fragte ich. „Ich kam zu einem Schafbauern“, sagte er,„und verdiente fünfzig Gulden pro Woche.“ „Das ist viel“, bemerkte ich. „Ja“, sagte er,„und ich bekam ein gro- Bes Haus. Eine Sechszimmer-Villa mit Bad.“ „Na“, sagte ich,„da haben Sie's aber gut getroffen.“ „Ja“, sagte er,„und es lag in einer präch- tigen Landschaft, einer Landschaft, wie man sie nur auf Gemälden sieht.“ „Herrlich“, sagte ich. Und ich bekam einen Stall und ein eigenes Reitpferd zur Verfügung gestellt“, fuhr er fort. „Sie sind ein Glückspilz“, sagte ich. „Ja“, sagte er,„aber alles, was ich wollte, War: nahe an der Stadt wohnen und ein Motorrad, kein großes, sondern ein kleines.“ „Und damit war's nichts?“ fragte ich. „Nein“, seufzte er,„damit war's nichts. Nach drei Monaten war ich wieder zurück.“ Er zog langsam an seiner Pfeife und sah nachdenklich auf mein Motorrad. Wir schwiegen eine Zeitlang. Dann stand ich auf, um im Lokal meinen Kaffee zu bezahlen. Während ich mit dem Wirt abrechnete, hörte ich plötzlich Motorenlärm. Ich raste hinaus, Aber es war zu spät. Ich sah nur noch den Mann auf meinem Motorrad davonstieben. Er hatte die Lederjacke, die ich über den Lenker gehängt hatte, über seinen blauen Kittel gezogen. „Wer ist der Mann?“ fragte ich den Wirt aufgeregt. „Welcher Mann?“ fragte der Wirt zurück. Ich sagte: Der Mann, mit dem ich mich hier die ganze Zeit unterhalten habe. Er ist mit meinem Motorrad durchgegangen.“ „Ich habe ihn heute früh zum erstenmal gesehen“, sagte der Wirt. „Ist er denn nicht hier aus der Gegend?“ fragte ich verwundert.„Kennen Sie denn nicht seinen Bruder Albertus und seinen Schwager Joris?“ Der Wirt zuckte die Achseln.„Ich habe ihn noch nie vor heute früh gesehen“, sagte er. Ich war erledigt. Bei der Heimfahrt im Zug mußte ich dreimal umsteigen und zwei- mal eine Stunde warten. Meine Stimmung War auf dem Gefrierpunkt, als ich zu Hause ankam. Aber zu meinem stummen Erstaunen Sah ich direkt vor der Haustür ein Motorrad stehen. Meine Lederjacke hing wie vorher über dem Lenker. und an die Jacke war ein Zettel geheftet, auf dem mit Bleistift ge- schrieben stand: „Alles, was ich will, ist ein Motorrad, kein großes, sondern ein kleines. Das Ihre ist leider ein großes.“ Autorisierte Uebertragung aus dem Nieder- ländischen von Marga E. Thierfelder) Neberwerbung der Kunsthalle Von Marino Marini, dem italienischen Bildhauer, dem gegenwärtig eine große Ausstellung in Mannheim gewidmet ist, Rat die Mannheimer Kunsthalle für ihre Sammlung moderner Pla- stil diese Darstellung eines sich aufbäumenden Pferdes mit herabstür- zendem Reiter(I Mara- colo— das Wunder) er- worben.(Vergleiche kier- zu unseren Aufsatz„Zen- taurenkunst aus dem Etruskerland“ in der Aus- gabe vom 25. Juni). Welche Unterhaltung sucht die jugend? Margaret Mitchell, Ludwig Sanghofer und Karl May sind die meistgelesenen Autoren der Jugendlichen Auf die Frage, welche Bücher, Filme und Theaterstücke sie interessieren, haben 1500 Jugendliche und junge Erwachsene vor kur- zem Antworten gegeben, die Buchautoren, Filmproduzenten, Lehrer und Publizisten sehr genau studieren werden. Unsere heu- tige Jugend, so sagte auf einer mit ihren Problemen beschäftigten Tagung ein nam- hafter Fachmann,„ist belastet mit dem Erbe der weitgehenden Entseelung durch die Sa- kKularisierung und Technisierung unserer Aera. Sie ist im besonderen psychologisch und sozial erschüttert und überempfindlich geworden durch die Krise der Familie, durch den Wandel in den biopsychischen Entwick- lungs- und Reifungsvorgängen und durch die Wirrnis globaler politischer und sozialer Um- strukturierung.“ Derselbe Kritiker bestätigte dieser Jugend aber auch Mut und Sachlich- Keit, wachsendes Verantwortungsgefühl und ihr Ringen um neue Ideale. Eine EMNID-Umfrage hat jungen Men- schen, die zwischen 1930 und 1940 geboren sind, die sehr begrüßenswerte Gelegenheit gegeben, sich selber über ihre geistige Situa- tion zu äußern. Insbesondere die Angaben, die über das Verhältnis zu Literatur, Presse, Film, Theater und Musik gemacht wurden, scheinen hier— neben anderen natürlich— aufschlußreich zu sein. Sie alle helfen, die Vorstellungswelt des Jugendlichen zu for- men. Sie lösen in ihm aber auch entsprechende Reaktionen aus. Ueber Zweidrittel der Be- fragten lesen regelmäßig Zeitung, und das Interesse an der Zeitungslektüre wächst mit dem Alter. Dreiviertel hören Rundfunk. Da- bei werden die unterhaltenden Sendungen weitaus am meisten bevorzugt. Rund die Hälfte hatte in den letzten vier Monaten vor der Befragung ein Buch gelesen. Zweidrittel gehen mindestens zweimal im Monat ins Kino. Unter den Kinofreudigen sind auch die häufigeren Theaterbesucher. Mit diesen Ergebnissen werden an sich bekannte allgemeine Beobachtungen stati- stisch untermauert. Auch die Feststellung ist nicht neu, daß der Wunsch nach Unterhal- tung im weitesten Umfang für die Auswahl bestimmend ist. Das geht insbesondere Buch, Film und Theater an. Aufschlußgreich sind die Antworten vor allem durch die Angaben dar- über, welche Bücher gelesen, welche Filme gern gesehen werden, ob Theater- und Kon- zertbesuch in den Kreis der Wünsche ge- hören. Auf die Frage nach den bevorzugten Bü- chern sprachen sich 37 Prozent für die an- spruchsvollere Unterhaltung aus, das heißt für die Darstellung problematischer Schick sale, für Romane aus fremden Umwelten, für historisch- biographische Bücher. klassi- sches und modernes Literaturschaffen und ähnliches. Lieber leichte Unterhaltung woll- ten 31 Prozent, die Jungen besonders span- nende Abenteuer-, Reise- und Kriminalge- schichten, die Mädchen mehr Liebes- und Gesellschaftsromane und überhaupt mehr für Herz und Gemüt. In der Reihe der am häu- figsten gelesenen Bücher standen— die Um- frage fand im November vorigen Jahres statt — Margaret Mitchells„Vom Winde verweht“ und Ludwig Ganghofers Werke mit je sieben Prozent vor immer noch— Karl May (fünf Prozent) an der Spitze. Es folgten John Knittel(drei Prozent), Trygve Gulbranssen und William von Simpson(je zwei Prozent). Von je einem Prozent wurden genannt die Autoren Ernest Hemingway, Felix Dahn, Erich Kästner, Theodor Kröger, Albert Schweitzer, Edgar Wallace, Theodor Storm, Mark Twain, Heinrich Spoerl, Saint-Exu- Koltur-Chronik Der Stuttgarter Galerieverein hat am Sams- tag eine Ausstellung mit Werken des Spät- Impressionisten Enrico Ludolf Verworner er- öffnet, der in Deutschland so gut wie vergessen ist. Verworner wurde 1864 in Leipzig geboren, studierte an der dortigen und an der Dresde- ner Akademie. Er lebte dann über drei Jahr- zehnte im Ausland, vor allem in Fiesole bei Florenz. Seine Kunst ist der südländischen Atmosphäre. so sehr verhaftet, daß ihn die Italiener als einen der ihrigen ansehen. Dies kam unter anderem durch gut aufgenommene Ausstellungen in Mailand und in Florenz im Jahre 1953 zum Ausdruck. Nach seinem Tode im Jahre 1927 wurde Verworner in Deutschland lediglich mit einer kleinen Gedächtnisausstel- lung in Leipzig geehrt. 5 Gustaf Gründgens wird am 1. August in sein neues Amt als Intendant des Deutschen Schauspielhauses Hamburg eingeführt. Er WII sich im September den Hamburgern mit der Uraufführung von Zuckmayers„Das kalte Licht“ vorstellen. Justus Ringelberg, der bisherige erste Kon- zertmeister des Städtischen Orchesters Aachen, ist kür die neue Spielzeit in gleicher Eigen- schaft an das Mannheimer Nationaltheater- Orchester engagiert worden. Er kommt als Nachfolger des an das Landestheater Darm- stadt über wechselnden Helmut Mendius, der sich hier in Mannheim auch als Kammer- musiker— als Solist wie als erster Geiger des „Mannheimer Streichquartetts“— vor allem bei der Wiedergabe zeitgenössischer Kompo- sitionen einen guten Namen gemacht hat. Seine Dozentenstelle bei der Städtischen Hochschule für Musik und Theater in Mann- heim wird Mendius bis zum März nächsten Jahres weiter betreuen. Friedrich Gröndahl, der mit Ablauf dieser Spielzeit Mannheim verläßt, verabschiedet sich am Donnerstag, 21. Juli, in der Titelrolle der Aufführung„Die Verschwörung des Fiesko zu Genua. 5 Kammersänger Heinz Sauerbaum wurde von Generalintendant Dr. Günther Rennert eingeladen, an der Hamburger Staatsoper in der Uraufführung der Oper„Pallas Athene weint“ von Krenek den Feldherrn Alkibiades zu singen. péry, Ernst Wiechert, Paul Anton Keller und Gottfried Keller. Von gelesenen Werken der Klassiker wurde Goethes„Faust“ am häu- figsten angeführt. In ganz ähnlicher Richtung laufen die Wünsche, die die Umfrage auf dem Gebiet der Filmunterhaltung ermittelte. Die ausge- sprochenen Ausstattungs- und Revuefilme mußten mit 13 Prozent erheblich hinter den von 22 Prozent bevorzugten Problemfilmen („Rampenlicht“, Has doppelte Lottchen“, „Lili“,„Geliebtes Leben“ u. a.) zurücktreten. Die historischen und biographischen Filme, etwa um Sauerbruch, Robert Koch, Albert Schweitzer wurden von 12 Prozent, ernste Kriegs- und Militärfilme(,Die letzte Brücke“, „Verdammt in alle Ewigkeit“,„Caine“) von zehn Prozent zuerst genannt. Sie rangieren damit vor oder neben den Gruppen der Heimat- und verwandten Filme(10 Prozent) und der Abenteuer-, Kriminal- und Wild- Westfilme(7 Prozent). Die Heimatfilme sind besonders bei der Landjugend beliebt. All- gemein ist das Interesse für Problemfilme bei der weiblichen Jugend stärker als bei der männlichen. Die Möglichkeit des Theaterbesuches hängt nicht nur von der finanziellen Lage der jungen Menschen, sondern auch von dem Vorhandensein eines Theaters in erreichbarer Nähe ab. Schon deshalb ist es nicht verwun- derlich, daß in dem Halbjahr vor der Um- frage nur 31 Prozent der Befragten im Thea- ter waren und 34 Prozent— vor allem in den Landgemeinden und Kleinstädten überhaupt noch keine Theateraufführung ge- sehen hatten. Am stärksten beeindruckt er- klärten sich die jungen Theaterbesucher von bekannten klassischen Dramen, erfolg- reichen Opern und vielgespielten Operet- ten(Schillers Werke)„Carmen“,„Das weiße Röss!“, Der Vogelhändler“ usw.). Aber auch neuere Dramen(Werke Gerhart Hauptmanns;„Peer Gynt“,„Des Teufels Ge- neral!) wurden häufiger erwähnt. Mit den beschränkten Möglichkeiten hängt auch die Feststellung zusammen, daß die Hälfte der befragten Jugendlichen noch nie an einer musikalischen Veranstaltung teilgenommen hat. Von den Konzertbesuchern sprachen sich jedoch die Hälfte für gehaltvolle Musikpro- gramme und nur 10 Prozent für die leichtere Muse— von Tanz- bis Marschmusik— aus. Ofkensichtlich gilt dieses Verhältnis nur für Konzertveranstaltungen im engeren Sinne. Bei den Rundfunkmusik- Wünschen ist es mindestens umgekehrt. So vielfältig die Antworten sind, und so bedingt ihre Allgemeingültigkeit ist, so gewiß lassen sie doch manchen Schluß auf die Wertmaßstäbe und die Lebensvorstellungen der heute Fünfzehn bis Vierundzwanzig- jährigen zu. Es scheint, daß die Antworten durchaus verdienen, von den heute Erwach- senen auch gehört zu werden. A. E. Hochbetrieb in Bayreuſ Die Festspiele beginnen am Freltog Im Bayreuther Festspielhaus sind 4 letzten Vorbereitungen für die Eröftnungd diesjährigen Festspielzeit in vollem Am 22. Juli geht der Vorhang zu dem 0 Wolfgang Wagner neuinszenierten„Flieg den Holländer“ auf, der die diesſaht Festspielsaison einleitet. Seit Wochen l die intensiven Proben. und die Lichter Festspielhaus erlöschen oft erst nach Mite nacht. Die Solisten des Festspielensend bevölkern, den Bayreuthern längst bekam seit langem wieder das Traditionslokal 5 Eule“. Begegnungen mit ihnen und Bert vom Hügel bilden das willkommene Lag gespräch. ö Astrid Varnay, einer der Stars, hat de mal bei einigen Bayreuthern Unwillen regt, weil sie sich mit dem Stundensch einer nahen Turmglocke nicht recht anfren den Konnte. Von ihrem Kummer untert tet, ließen die galanten Stadtväter Läutewerk abstellen. Doch die Nachbarn Künstlerin, seit Jahr und Tag gewohnt 90 Frühstücksbrot nach dem Glockenschlag; bereiten, schrieben geharnischte Protest Dabei ist es vorläufig geblieben. 1 „Der fliegende Holländer“, das balladed Frühwerk Richard Wagners, löst in Festspielinszenjerungen den„Lohengrin der in diesem Jahr nicht wieder gegeg wird. Bayreuth bringt jedes Jahr eine e inszenierung, die es jeweils für zwei gab im Programm behält. Nur der„Ring Nibelungen“ und„Parsifal“ sind ständig: dem Spielplan.„Der fliegende Holland wird sechsmal gegeben. Hans Knappen busch und Joseph Keilberth dirigieren drei Aufführungen. Hermann Uhde H. Hotter(beide München) singen den h länder, Ludwig Weber(Wien) den Dal Astrid Varnay(New York) die Senta, Wi. gang Windgassen(Stuttgart) und Rud Lustig(Aachen) den Erik, Luise Wil (München) die Mary und Josef Traxel(Stu gart) den Steuermann. 0 Für den„Tannhäuser“, der in 1 Inszenierung von Wieland Wagner aus d Vorjahr übernommen wird, mußte noch! diesen Tagen ein neuer Dirigent gewontt werden. Prof. Eugen Jochum hat, nachde sein einziger Sohn gestorben ist, die pe spielleitung gebeten, ihn von seinen d pflichtungen zu entbinden. An seiner 10 übernahm Andre Cluytens von der Pari Oper die musikalische Leitung der ölen lichen„Tannhäuser“- Aufführungen. Cluyte ist bereits in Bayreuth eingetroffen und 1 die Proben mit dem Festspielorchester u den Solisten aufgenommen. Er ist in d. romanischen Ländern als hervorragend Wagner-Interpret in Erscheinung getretz Mit sieben Aufführungen wird der„Tam häuser“ in diesem Jahr am häufigsten 9 geben. Er bildet auch den Abschluß der Fe, spiele am 21. August. Ramon Vinay N Vork) und Wolfgang Windgassen wechse sich in der Titelrolle ab. Josef Greindl dg lin) singt den Landgrafen, Dietrich Fisch Dieskau(Berlin) den Wolfram, Josef Tran den Walther, Toni Blankenheim(Hambu den Biterolf. Gerhard Stolze(Berlin) d Heinrich, Theo Adam Dresden) den Rel mar, Gre Brouwenstijn(Amsterdam) die I sabeth, Herta Wilfert Hannover) die Ven und Volker Horn Gayreuth) den Hirten. Den„Parsifal“, der viermal in wird, Hotter und Fischer-Dieskau als Greindl und Adam als Titurel, Weber Greindl als Gurnemanz, Vinay und Wi gassen als Parsifal, Gustav Neidling (Stuttgart) als Klingsor und Martha M (Wien) als Kundry. Josef Keilberth betreut den von Wielen Wagner inszenierten„Ring“-Zyklus, d zweimal gegeben wird. Hans Fotter S den Wotan, Wolfgang Windgassen den Sies kried, Astrid Varnay im ersten Zyklus d Brünnhilde und im zweiten die Siegling Martha Mödl übernimmt, mit ihr altern rend, diese Partien in umgekehrter Reiben folge. Für die übrigen Rollen wurden g wonnen: Georgine von Milinkovic aus Wie (Fricka), Maria von Ilosvay aus Hambul (Erda und Waltraute), Ilse Hollweg aus Wie, (Waldvogel), Paul Kün aus München(Mime Herta Wilfert Greia), Gre Brouwenstijn(du. trune). Blankenheim Oonner), Traxel(Froh Lustig(Loge), Neidlinger(Alberich), Weber Fasolt), Vinay(Siegmund), Greindl Cafner Hunding und Hagen) und Uhde(Gunben Die Chöre leitet wieder Wilhelm Pitz. 9 ——— Spiel im Sommerwind Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler Copyright 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 36 2. Fortsetzung Und morgen, vier Uhr nachmittags Werde sie sich am Bismarckdenkmal ein- Finden, auf der Bank neben dem Häuschen, „Zwecks Bekanntschaft“, ein Aurikelsträuß- chen in der Linken. Das Wort„Linken“ War unterstrichen. 8 Nun wurde ihm doch ein bißchen ängstlich zumute. „Geschätzte Offerte“ war ja allerhand! Scheinbar kleines Fräulein am Büro. Das Sollte ihn nicht kümmern, wenn sie nur jung War und lustige Augen hatte. Na, man würde ja sehen. Nur gut, daß sie das mit der Linken sorgsam betont hatte; die Wahrscheinlichkeit, er werde auf eine falsche Aurikeldame her- eimfallen, war damit auf beruhigende Weise herabgemindert.— Das Fräulein wartete schon. Auf der auhersten Kante der Bank sitzend, deutete sie die Ruhestellung nur eben an; beide Hande mit dem Sträußchen darin ruhten auf einem sehr kurzen Schirm, der, weit vorn Körper entfernt, in die Erde gebohrt zu sein schien. Ubrigens waren die Fußspitzen stark nach innen gewandt, wodurch das Bild entschlosse- ner Sprungbereitschaft auf eindringlichste verstärkt wurde. „Eine Sitzriesinl“ dachte Percy erschrocken und fühlte sich versucht, den Gefahrenbereich mit der Miene eines unbeteiligten Spazier- gängers schnell hinter sich zu lassen, allein, sein verwrirrtes Zögern mußte wohl genug gesagt haben. „Habe ich die Ehre mit Herrn Averhoff?“ Die Frage wurde mit flötender Stimme vor- getragen, wobei sich die Lippen spitz nach vorn hoben. als sprächen sie die Zahl fünf- undfönkzig asus. Gleichzeitig erhob sich die Dame, wie es übrigens zu erwarten gewesen War, mit einem energischen Hochwerfen des ganzen Körpers. Er bekam einen roten Kopf und sagte: Ja, er wäre der Herr. „Wir könnten hier ein wenig verweilen, Zwecks Informierung und Bekanntschaft“, schlug sie vor und nahm sofort wieder Platz. Er befand sich in einem Zustand äußerster Bestürzung. Sie schlug die langen Beine über- einander.„Wie lautete doch Ihr werter Name?“ „Percy Averhoff.“ „Pörzi. Wasn Name!“ „Es ist englisch.“ „Ach so!“ Dann herrschte längere Zeit Schweigen. Perey brachte kein Sterbenswort heraus; diese Haustochter hatte ihn mattgesetzt. Sie räusperte sich, und das war keineswegs er- mutigend. Also in Gottes Namen: Wie denn das gnädige Fräulein heiße? Es habe in sei- nem Schreiben diskreterweise nur mit den Anfangsbuchstaben unterzeichnet. „Hartwig“, sagte sie. „Und der Vorname, wenn ich so frei sein darf?“ „Amalie.“ Es ließ sich nicht vermeiden, er lächelte etwas. Um ihren Mund, der übrigens mit seiner schwellenden Oberlippe hübsch war, legte sich ein bitterer Zug.„Ich weiß nicht, ob Pörzi feiner klingt“, erklärte sie beleidigt. „Sie können Male zu mir sagen, wenn wir uns auf der Reise nun doch alle Tage sehen. Ich habe zwei Wochen Zeit.“ Er wurde ein bißchen bockig.„Es ist bis- her nichts abgemacht. Wir kennen uns ja noch gar nicht.“ „Oh! Ihre roten Backen gefallen mir ganz gut. Manche mögen ja kein Semmelhaar leiden, aber ich bin nicht so.“ „Herzlichen Dank. Wieviel wiegen Sie eigentlich, Fräulein Hartwig?“ „Sie meinen wegen meiner Dünnigkeit? 108 Pfund vor dem Essen.“ „Na, ich weiß nicht—“ Sie blickte ihn besorgt an.„Sie sind wohl mehr für das Quellende und Grübchen und So, nech? Kein Mensch schwärmt heute noch für so was.“ „Was heißt kein Mensch? Ich fürchte, unser Geschmack stimmt nicht überein“, er- klärte er fest. a Sie war kein bißchen beleidigt.„Lassen Sie man“, beruhigte sie ihn,„ich gewinne mit der Zeit. Vielleicht nehme ich ja in den nächsten Tagen auch noch etwas zu. Was haben Sie für'n Wagen?“ „Hanomag.“ „Welchen?“ „Drei— sechzehn.“ „Du meine Güte! höchstens bis Soltau.“ Verstehen Sie was von Autos?“ „Bloß von Backwaren. Ich bin angestellt als Verkäuferin in einer Konditorei. Aber nun habe ich vierzehn Tage Urlaub. Wann fahren wir los?“ Gerechter! Diese Haustochter mußte ja wohl den Teufel im Leibe haben.„Ich weiß noch nicht. wie es mit meiner Zeit paßt“, stotterte er. „Na, hören Sie mall Sie reagieren auf ein ernstes Inserat Sie bestellen eine Dame hierher. Und nun wissen Sie nicht?“ „Ich schreibe Ihnen, Bestimmt! Wollen Sie mir Ihre Adresse geben?“ „Postlagernd 1234“. Sie warf ihr Aurikel- sträußchen mit gewaltigem Schwung hinter Damit kommen wir sich in die Büsche.„Ich muß jetzt los. Mein Chef denkt. ich bin beim Zahnarzt.“ Beim Gehen schlenkerte sie mit den Armen. Alle Bewegungen machten den Ein- druck gelockerter Zweckmäßigkeit: gewiß trieb sie Sport. Ihre Beine waren lang und gut gewachsen. Sie gefiel ihm plötzlich. „Wohin soll es gehen?“ fragte sie. „Wenn es Ihnen recht ist, an den Main, ins Land der Franken.“ Das bedeutete schon eine feste Zusage. Er war sich dessen gar nicht bewußt. Sie sah ihn mit einem leuchtenden Blick an.„Ich freue mich, Herr Averhoff!“ Er fand. dieser Blick mache allerlei wie- der gut.„Sie bekommen Nachricht“, er- klärte er. Die Straßenbahn wartete schon. Von der Plattform herunter drückte sie ihm etwas in die Hand.„Ich habe mächtig gespart.“ Fünfzig Mark. Percys Verlegenheit hätte einem Pflasterstein Erbarmen einflößen kön- nen. Das Fräulein, auch seinerseits in lieb- licher Verwirrung, blickte auf ihn herab.„Ja, Was hatten Sie sich denn gedacht?“ hauchte sie.„Natürlich bezahle ich meine Ferien- reise selber.“ Er starrte der Elektrischen mit geöff- netem Munde nach. Einen Augenblick noch war Fräulein Hartwigs Gesicht hinter der Scheibe zu erkennen. Es lachte jetzt, und in Höhe des rechten Ohreès flatterte ein weißer Handschuh zum Abschied. „Möchte bloß wissen, was der Aal hierzu sagen würde“, dachte Percy. Dann schritt er ziemlich verstört auf die Hochbahn zu.— Vier Tage später fand Herr Heinrich Averhoff morgens auf seinem Platz am Frühstückstisch folgenden Zettel:„Lieber Papa! Meine Gesundheit hat in letzter Zeit so sehr gelitten, daß ich mich der Firma gegenüber verpflichtet fühle, umgehend den gütigst bewilligten Urlaub anzutreten. Sei nicht böse. alter Herr! Ich werde von nil hören lassen. Viele Grüße an Mama und da, Schwesterlein. Dein Percy“. Zweite Teilstrecke: Von Hamburg bis Hameln Worin jemand vorgestellt wird, der auf dt Namen„Mäxchen“ hört— Ueber den e. zieherischen Wert der„Gehobenen Abl lung“, und zu welchen Betrachtungen 0 Baukunst des Mittelalters Anlaß gibt Male legt keinen Wert auf Morgensonne!“ Schlafzimmer— Fahrtleistung: 25 km Nun fuhren sie also wirklich, Percy Aue hoff und seine Zeitungsbekanntschaft; 9 nahe vor Tau und Tag waren sie aufgeht chen. Der Hafen lag in einem Purpurnel Ueberfüllte Barkassen trugen ihre Me schenlast zu den Arbeitsplätzen jenseits d Flusses. Masten wuchsen in den roten Fr dunst hinein: vom Ruhwärder Hafen herübe drang der abgründige Ruf einer Sirene. Voh, bei an Marktwagen, deren Kette nicht 15 reißen wollte, trug sie der kleine Wat durch die himmelhohen Gitter der Elbbrüc — In der Ferne aber, weitab von aller 10 schäftigkeit ringsum, von Tagewerk u Pflicht, wartete ihrer die Freiheit, locke“ und mit lachenden Augen. 1 Sie spürten sie, die winkende Fer Herrgott, ihre Herzen begannen der Fi heit entgegenzustürmen. Der verführers 5 Zauber teilte sich ihnen mit in der 10 die vom Wasser emporstieg, in dem pl, deutschen Zuruf eines Fuhrmannes, 0 einem süßen Gemisch von Andacht und ruhe, das ihre Sehnsucht trug. Beide schl gen: ihr Fuß hatte die Schwelle eines fre den schönen Gartens überschritten, du zwischen Baum und Blume tausendfältt Geflüster hing, das elle lauten Worte velb (Fortsetzung fol 10. J. nale de J. Kard ökkne aus 5 sche dratn ersten Kong päpst sisch dazu nächt Niter Janei Hunc begle Rio brach einer zum Wo! Segen V. ten 1 ten Straf genen und 4000 heran