f Nr. 10 — Uth tag ind 0 nung q 1 Gang dem v5 Fliege jährig n lag chter g 1 Mitte, nsembg bekam Kal„D Berich e Tagge hat die illen el. lenschlz anfrem nterrich iter q barn q 5 19 chlag z Prot alladeg in de Srine Segebe ine Nen ei qah Ring dt indig E olländer Zapper zieren hde un den Hu Dalau ta, Woh 1 Rudi e Wilke el Stu in d aus de noch! ewonne nachde die Fes aden Ves ver Stel r Parig 1 öffen Clupten und be ster un t in d ragen getrete⸗ r„Tam sten g der Fes ay(Nef Weck ndl(Be. Fischen 1 . ef Trax Teidlinge n 1 1 ö Wielaah us, de tter sing den Sieg yklus d. Siegling Altern Reihen rden ge. aus Wie! Hambus aus Wiel n(Mime stijn Gu. el Froh U, Weben 1 Cakner Gunthen dpa —— — von mil und dag eln r auf de, den el n Abte ngen di gibt sonne i 25 km rey Awel laft; be aufgeben purnebe re Met Aseits d en Frül n herübe ene. Vol nicht b e Wage Apbrüch aller G. erk ul „ locken e Ferit ler File hrerisc er Kühl! Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; Lhafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.; O. Gentner; Stellv. W. Kirches. Banken: südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 60 616, Lud wigshafenpRh. Nr. 26 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 4 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 25, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 48 Pf Trägerl., Posthez. 3, 25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 10. Jahrgang/ Nr. 164/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 21. Juli 1955 d Die Westmächte lassen nicht locker Sie wollen die Deutschlandirage auf höchster Ebene noch einmal ins Gespräch bringen Genf,(dpa AP) Die vier Regierungschefs beauftragten auf ihrer Sitzung am Mittwochnachmittag die Außenminister, am heutigen Donnerstag vormittag einen Ent- wurf für die weitere Behandlung des Problems der europäischen Sicherheit und der Wiedervereinigung Deutschlands auszuarbeiten, nachdem die Außenminister am Vor- mittag empfohlen hatten, das Deutschland-Problem wegen der vorläufigen unüber- brückbaren Meinungsverschiedenheiten erst später wieder zu behandeln. Die Ankunft einer amerikanischen Militärdelegation mit USA- Generalstabschef Admiral Radford NATO- Oberbefehlshaber Gruenther, dem stellvertretenden Verteidigungsminister Ander- son und Eisenhowers Berater in Abrüstungsfragen, Harold Stassen, in Genf am Mittwoch deutet darauf hin, daß Abrüstungsprobleme im Mittelpunkt der nächsten Besprechungen stehen werden. Als Grundlage für die Beratungen der Außenminister soll ein Vierpunkteplan dienen, den der britische Premierminister, Eden, vorschlug, nämlich: Prüfung 1. der Frage der deutschen Wieder vereinigung unter Berücksichtigung der Ansichten aller Be- trofkenen, 2. der Frage eines Sicherheits- paktes für Europa oder einen Teil Europas, 3. der Frage einer Beschränkung und Ueber- wachung der Streitkräfte und Rüstungen in Deutschland und den benachbarten Ländern, und 4. der Möglichkeit zur Bildung einer entmilitarisierten Zone in Europa zwischen Ost und West. In ihrer Sitzung am Vormittag sahen sich die Außenminister außerstande, den to- ten Punkt in den Deutschland- Verhandlun- gen zu überwinden. In einem anschließend veröffentlichten Komuniquèé von lakonischer Kürze heißt es:„Die Außenminister hatten eine weitere Besprechung über die miteinan- der zusammenhängenden Probleme Deutsch- land und europäische Sicherheit. Sie stimm- ten dem Vorschlag zu, den Regierungschefs zu empfehlen, in ihrer Nachmittagssitzung den Punkt zwei der Tagesordnung zu be- handeln.“ Präsident Eisenhower brachte in der Sit- zung der Regierungschefs seine Ueberzeu- gung zum Ausdruck, daß die Sowjetunion einen dauerhaften Frieden genau so wünsche Wie die Westmächte. Es sei aber unbedingt notwendig, die Differenzen in den Fragen der europäischen Sicherheit und der Wieder- Vereinigung Deutschlands zu überwinden. Die vier Mächte müßten der Welt zeigen, daß diese Probleme gelöst werden könnten. Die sowjetische Delegation forderte er- neut die Bildung eines gesamteuropaischen Sicherheitssystems. Dabei legte Bulganin diesen Plan als Entwurf vor. Bulganin ist damit der erste der vier Regierungschefs, Adenauer wurde unterrichtet Brentano, Hallstein und Grewe trafen in seinem Schweizer Urlaubsort ein Mürren(Schweiz).(AP/dpa) Bundeskanz- ler Adenauer hat am Mittwoch in sei- nem Schweizer Urlaubsort Mürren Außen- minister von Brentano, Staatssekretär Hall- stein und den Leiter der Politischen Abtei- lung des Auswärtigen Amtes, Professor Grewe, zu einer Unterredung über den bis- herigen Verlauf der Genfer Konferenz empfangen. Grewe brachte die letzten In- formationen der deutschen Beobachterdele- gation in Genf mit. Ueber den Verlauf der Dienstagsitzung der Regierungschefs war die deutsche Delegation erstmalig auch von dem französischen Ministerpräsidenten Faure unterrichtet worden. Wie von deutscher Seite verlautet, ist der Bundeskanzler von der eindeutigen Haltung der Westmächte in der deutschen Frage sehr befriedigt. Eine Stellungnahme des Kanzlers zum Msherigen Verlauf der Genfer Konfe- renz sei erst später zu erwarten. Der Eindruck, den die Ausführungen des sowjetischen Ministerpräsidenten Bulganin über die deutsche Wiedervereinigung am Dienstagnachmittag bei der deutschen Be- obachterdelegation hervorgerufen haben, wurde am Mittwoch als„außerordentlich negativ“ bezeichnet. Man könne nicht über- sehen, so hieß es, daß Bulganin die Deutsch- landfrage als„Unterproblem“ dargestellt habe, welches vielleicht später einmal ge- löst werden könne. Man könne sich nicht vorstellen, wie die Sowjets auf der einen Seite gute Beziehungen zur Bundesrepublik anstreben könnten, wenn sie auf der ande- ren Seite das Hauptanliegen der deutschen Wiedervereinigung auf ein Nebengleis schöben. Keine deutsch- sowietischen Kontakte Ein Sprecher der deutschen Delegation in Genf dementierte nachdrücklich alle Berichte über eine angebliche Kontaktaufnahme zwischen deutschen und sowjetischen Diplo- maten in Genf. Der Sprecher betonte, bisher sei„nicht die geringste“ Kontaktnahme er- folgt. Man habe deutscherseits auch keiner- lei Anzeichen eines dringlichen sowjetischen Wunsches zu einer Kontaktaufnahme fest- gestellt. Der Sprecher wies darauf hin, daß den Russen für eine Kontaktnahme jeder- zeit der schon beschrittene Weg über ihren Botschafter in Paris, Winogradow, und den dortigen deutschen Botschafter von Maltzan offenstehe. Eucharistischer Kongreß begann in Rio Hunderttausende von Katholiken aus aller Welt nehmen daran teil Rio de Janeiro.(dpa) Der 36. Internatio- nale Eucharistische Kongreß wurde in Rio de Janeiro in Anwesenheit des päpstlichen Kardinallegaten Aloisi Masella offiziell er- ökknet. Hunderttausende von Katholiken aus aller Welt, unter ihnen auch eine deut- sche Delegation, füllten den 250 000 Qua- dratmeter großen Kongreßplatz zu der ersten großen Glaubenskundgebung des Kongresses. Kardinal Masella verlas die päpstliche Bulle in Latein und Portugie- sisch und rief die Welt in einer Ansprache dazu auf, dem Wort Christi festzuhalten. Den Abschluß des Tages bildete eine nächtliche Prozession auf dem Meer. Von Miteroi, der Hauptstadt des Staates Rio de Janeiro, überquerte ein kleines Schiff, von Hunderten hellbeleuchteter Fischerboote begleitet, die Guanabara-Bucht und legte in Rio an. Kardinal Augusto Alvaro da Silva brachte vom Schiff das Allerheiligste in einer Monstranz an Land. Es wurde dann zum Altar auf dem Kongreßplatz geleitet, o Kardinal Masella den eucharistischen Segen erteilte. Vor dem Empfang des päpstlichen Lega- ten und der Eröffnung des Kongresses hat- ten Gottesdienste für die Kranken und die Strafgefangenen stattgefunden. Die Gefan- senen kommunizierten in Gefängnissen, und auf dem Kongreßgplatz empfingen etwa 4000 Kranke, die zum Teil auf Tragbahren erangebracht worden waren, den Segen. Demonstration in Saigon gegen die Waffenstillstandskommission Saigon.(AP) Mehrere tausend antikom- munistische Demonstranten haben am Mitt- woch in Saigon die Hotels„Majestic“ und „Gallieni“ gestürmt und völlig demoliert, in denen die Mitglieder der internationalen Waffenstillstandskommission für Indochina untergebracht sind. Die Polizei konnte im erein mit französischen Truppen erst nach Weieinhalb Stunden und nach Einsatz von ränengas und Wasserwerfern die Ruhe wie- derherstellen. 50 Demonstranten, acht Poli- zsten, ein französischer Gendarm und die rau des Majestic-Besitzers wurden verletzt. Der Sturm auf die beiden Hotels setzte nach einer Massenkundgebung ein, auf der 40 000 Menschen gegen das Genfer Waffen- stillstandsabkommen und die nach ihrer An- sicht die Kommunisten unterstützende Tätig- keit der Waffenstillstandskommission demon- striert hatten. Der Kommission gehören unter dem Vorsitz Indiens Vertreter Kanadas und des kommunistischen Polens an. Die süd vietnamesische Regierung hat auf einer Sondersitzung beschlossen, für alle an- gerichteten Schäden aufzukommen. der eine schriftliche Arbeitsunterlage unter- breitete. Der Entwurf trägt die Ueberschrift „Grundsätze“ und befaßt sich im einzelnen mit dem von Bulganin in seiner Montagrede vorgetragenen Zwei-Phasen-Plan zur Bil- dung einer gesamteuropäischen Sicherheits- organisation einschließlich der Vereinigten Staaten. Bulganin schlug jedoch vor, daß eine Regelung des Problems der europäischen Sicherheit nicht von der Regelung des Pro- blems der Wiedervereinigung Deutschlands abhängig gemacht werden solle. Obgleich die Delegationen der West- mächte wiederum geltend machten, daß die Wieder vereinigung Deutschlands der erste Schritt zu einem wirksamen europäischen Sicherheitsprogramm sein müsse, hielten die Russen an ihrer Ansicht fest, daß ein Sicher- heitssystem den Vorrang habe. Wegen die- ser unüberbrückbaren Gegensätze übergaben die Regierungschefs beide Fragen dann ihren Außenministern. Eisenhower hatte vorher erklärt, es sei jetzt an der Zeit, die Außenminister um Vorschläge darüber zu ersuchen, wann eine Konferenz zum detaillierten Studium des Problems der deutschen Wiedervereinigung und des Sicherheitsproblems einberufen wer- den solle. Die offiziellen Begegnungen in Genf werden von einer Serie von Kontakten auf gesellschaftlicher Ebene außerhalb des Kon- ferenzsaales begleitet. Die wichtigsten waren am Mittwoch ein Essen Bulganins für Eden, Faure und Dulles, ein Frühstück Edens bei Eisenhower, wobei„Fragen von beiderseitigem Interesse, die nicht mit der Konferenz zusammenhängen“, erörtert wur- den, und ein Essen Eisenhowers mit dem sowjetischen Verteidigungsminister, Mar- schall Schukow. Gedenkfeiern für die Opfer des 20. Juli Berlin.(dpa) In zahlreichen Städten der Bundesrepublik wurde am Mittwoch der Op- fer des 20. Juli 1944 im Widerstand gegen Hitler gedacht. Auftakt war am Vorabend eine Gedenkfeier an der Hinrichtungsstätte im Gefängnis Plötzensee in Berlin. Am Mitt- woch wurde die Berliner Bendlerstraße in Stauffenbergstraße umbenannt. Im Hof des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht in Berlin, am Denkmal für Widerstandskämpfer, hatten sich Vertreter des öffentlichen Lebens der Bundesrepublik und Berlins mit Angehörigen und Hinter- pliebenen der Opfer des 20. Juli versammelt. Der Vorsitzende des Kuratoriums der„Stif- tung des 20. Juli 1944“, Dr. Bauer, umriß den Sinn der deutschen Wiederstandsbewegung, die dazu beigetragen habe, nach dem Zusam- menbruch das Mißtrauen gegen Deutschland aufzutauen und eine neue Staatsordnung zu schaffen. Es sei der feste Wille der Wider- standskämpfer gewesen, die Erde von einem Regime zu befreien, das Gottes Gebot miß- achtete und das Recht und die Freiheit der Person und anderer Völker mit Füßen trat. Der Leiter des Zentralverbandes der de- mokratischen Widerstandskämpfer- und Ver- folgten- Organisationen Deutschlands, Dr. Hans-Joachim Unger, überreichte dem Re- gierenden Bürgermeister von Westberlin, Dr. Otto Suhr, als„Symbol der Verbundenheit des europäischen Widerstandes“ zwei Urnen mit Erde von den Ehrenmalen für die Wider- standskämpfer in Straßburg-Struthof und Baronvillieres in Belgien. Die Urnen sollen auf dem Vorgelände der Gedenkstätte für die Opfer des 20. Juli in Plötzensee beige- setzt werden. Die Ehefrauen der Staatsmänner der Genfer Konferenz nützen die Tage in der Schioeiꝛ ꝛu häufigem Kaffeeklatsch. Allerdings ist bei den Damen nur die eine Seite der an der großen Konferenz beteiligten Weltkälften vertreten, denn die sowjetischen Konferenzteilnehmer ließen ihre Gattinnen am näuslichen Herd zurück. Unser Bild zeigt vor der Villa des französischen Ministerpräasidenten Faure von rechts nach links: Madame Faure, dahinter(nur im Profil zu sehen) Lady Eden, dann(im„Leoparden- kleid“) Mammie Eisenhower und linkes hinten an der Wand(lachend) Mrs. Macmillan. Bild: Keystone Bürgerbegehren vom Landtag gebilligt Keine wahlweise Einführung der Magistratsverfassung Stuttgart.(dpa) Der Landtag von Baden- Württemberg hat am Mittwoch bei der dritten Beratung der Gemeindeord- nung die Bestimmungen über eine Wahl- weise Einführung der Magistratsverfassung gestrichen. Die lange Zeit umstrittenen Be- stimmungen über Bürgerentscheid und Bürgerbegehren fanden dagegen, wie in der zweiten Beratung des Entwurfs, eine sehr große Mehrheit. Die überwiegende Zahl der Abgeordneten stimmte ferner einem Antrag der CDU zu, wonach die Amtszeit der Bürgermeister acht und bei unmittelbarer Wiederwahl zwölf Jahre betragen soll. In der zweiten Lesung war die Amtszeit der Bürgermeister auf sechs beziehungsweise zehn Jahre verkürzt Zwiscsen Gesfern und Morgen Der BHE besteht auf Abberufung der Minister Kraft und Oberländer, erklärte der zweite Landesvorsitzende der Partei in Nie- dersachsen, Professor Hunke. Für den Fall, daß sich der Bundeskanzler in dieser Frage weiterhin„passiv“ verhalte, werde der BHE geeignete Schritte unternehmen. Bundesaus- schuß unnd Bundesvorstand der Partei sind zum Wochenende zu einer Sitzung nach Bonn einberufen worden. Der Bundesvor- stand des BHE ist nach den Worten Hunkes darüber verstimmt, daß Dr. Adenauer in Ur- laub gefahren ist, ohne sich klar zum Thema Ministerwechsel zu äußern. Von 258 Vorschriften zum allgemeinen Beamtenrecht hat der nordrhein- westfälische Innenminister, Dr. Meyers, 239 aufgehoben, so daß nur noch etwa acht Prozent der bis- herigen Vorschriften auf diesem Gebiet gül- tig bleiben. Zuvor waren in 19„Bereini- gungserlassen“ zur Verwaltungsreform be- reits mehr als zwei Drittel von mehreren tausend Vorschriften aus dem Polizei- und Ordnungswesen als überholt und segen- standslos aufgehoben worden. Der hessische Staatshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1955, der mit einem Defizit von über 91 Millionen Mark ab- schließt, wurde am Mittwoch mit den Stimmen der SpD und des BHE bei Stimm- enthaltungen beziehungsweise Gegenstim- men der CDU und FDP verabschiedet. In der vorangegangenen Debatte hatte sich der Vorsitzende der FDP-Fraktion, Dr. Kohut, für eine Selbstauflösung des Landes Hessen eingesetzt. Die Länderreform— so sagte Kohut— solle sofort in Angriff genommen werden. Da die Länder jedoch keine echte Funktion mehr besäßen, sollte man sie durch Provinzen ablösen. Hochschul-Rektoren Westeuropas sind in der englischen Universitätsstadt Cambridge zu einer von der Westeuropa-Union ein- berufenen neuntägigen Konferenz zusam- mengekommen, die am Mittwoch vom Her- zog von Edinburgh, dem Gemahl der briti- schen Königin, eröffnet wurde. Von deut- scher Seite nahmen 19 Professoren daran teil.(Siehe auch Seite 2.) Die Haftung für Kredite an USIA- Betriebe in Oesterreich bis insgesamt 800 Millionen Schilling übernimmt die österreichische Re- gierung. Der Nationalrat in Wien hat am Mittwoch ein entsprechendes Gesetz ange- nommen. Die USIA- Betriebe hatten bislang ihre Betriebsmittelkredite von der sowieti- schen Militärbank in Oesterreich erhalten, die jetzt ihren Betrieb einstellte. neee Todessturz auf dem Hockenheimring Bei Versuchsfahrten, die Daimler-Benz am gestrigen Mittwoch auf dem Hockenheimring durchführte, wurde der von dem 34jährigen Stuttgarter Fahrer Eitel gesteuerte Wagen bei hoher Geschwindigkeit aus der Bahn ge- tragen. Der Wagen raste gegen einen Baum, der abgeknickt wurde und blieb dann an einem zweiten Baum völlig zertrümmert hängen. Der Fahrer, der aus dem Wagen ge- schleudert wurde, war auf der Stelle tot. Der Militärhaushalt Frankreichs, den die französische Regierung nach monatelanger Verzögerung nunmehr der Nationalver- sammlung vorlegte, ist mit 945,5 Milliarden Francs(etwa 11,5 Milliarden Mark), um rund 55 Milliarden Francs höher als die im Dezember vorgelegte Schätzziffer. Die Vor- lage des endgültigen Militärbudgets, das als letzter Teil des Gesamtbudgets noch vom Parlament gebilligt werden muß, hatte sich immer wieder verzögert, weil das Ver- teidigungsministerium keine endgültige Vor- anischläge zusammenstellen konnte. Für die Bildung einer marokkanischen Regierung trat der französische Generalresi- dent für Marokko, Grandval, ein. In einem Interview mit der französischen Zei- tung„Figaro“ unterstrich Grandval die Not- wendigkeit, der direkten französischen Ver- waltung ein Ende zu setzen. Die Franzosen sollten sich in Zukunft darauf beschränken, die Rolle von Ratgebern zu spielen und auf gewissen Gebieten eine Kontrolle auszu- üben. Zum Besuch der Sowzetunion traf eine Gruppe von zwölf amerikanischen Farmern in Charkow(Ukraine) ein. Die Amerikaner, die unter anderem land wirtschaftliche Musterbetriebe auch in Zentral-Asien und Sibirien besichtigen werden, wurden in Charkow von einer großen Menschenmenge freundlich begrüßt. Zur gleichen Zeit halten sich zwölf sowjetische Landwirte im ameri- kanischen Staat Iowa auf, wo sie ebenfalls land wirtschaftliche Einrichtungen studieren. Heidelberg und Tübingen worden. Die dritte Lesung der Gemeinde- ordnung wird heute, Donnerstag, fortgesetzt. Ebenfalls in dritter Lesung wurde der Gesetzentwurf über die Rechtsstellung der in den Landtag gewählten Angehörigen des Oeffentlichen Dienstes verabschiedet. Nach diesem Gesetz müssen die Beamten vom Range eines Amtmanns an aufwärts sowie Richter und Staatsanwälte mit dem Tage der Annahme der Wahl in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. Diese Regelung gilt für Beamte, die bei einer obersten Lan- desbehörde, einem Reglerungspräsidium, einer Landesoberbehörde oder einer höhe- ren Sonderbehörde planmäßig angestellt sind. 5. 5 g Ohne Debatte billigte das Plenum den Gesetzentwurf über das am 17. Februar 1955 zwischen den Bundesländern abgeschlossene Abkommen zur Vereinheitlichung des Schul- Wesens.. Auf eine Große Anfrage der CDU teilte Innenminister Ulrich mit, daß voraussicht- lich bis zum Herbst vier zentrale Behand- lungsstellen für die- spinale Kinder- lähmung an den Universitäten Freiburg, Sowie in Stuttgart ihre Tätigkeit aufnehmen können. Ulrich stellte fest, daß von einer gefährlichen Kinderlähmungsepidemie in Baden-Würt⸗ 3 zur Zeit nicht gesprochen werden önne. Landwirtschaftsminister Leibfried gab bekannt, daß Erhebungen über den voraus- sichtlichen Bedarf an Beihilfemitteln für Umstellungen der landwirtschaftlichen Be- triebe als Folge der Flurbereinigung bereits im Gange seien. Zu Beginn der Sitzung gedachte Land- tagspräsident Dr. Neinhaus des kürzlich ver- storbenen CDU-Abgeordneten und Ober- bürgermeisters von Rastatt, Max Jäger, und des früheren badischen Staatspräsidenten, Profesosr Dr. Willy Hellpach. In einer Son- dersitzung vereidigte Präsident Neinhaus die Mitglieder des neugebildeten Staatsge- riehtshofes von Baden- Württemberg, des höchsten Gerichtes des Landes. Nach der Plenarsitzung besichtigten die Fraktionen den Stuttgarter Rosensteinpark, der als Gelände für den Bau eines Landtags- gebäudes in die engere Wahl gezogen wird. Für heute wird eine Entscheidung in der Frage des Parlamentsgebäudes erwartet. —— Seite 2 MORGEN Donnerstag, 21. Juli 1955/ Nr. 16 More Kommentar Donnerstag, 21. Juli 1955 Bulganins Nein a Die freundliche Atmosphäre, die bisher die Genfer Konferenz kennzeichnete. wird in allen Landen viel gerühmt. Doch was hilft das: ein Nein bleibt ein Nein. auch wenn es in verbindlichem Tone ausgesprochen wurde. Bulganin hat am Dienstag ein offenes und deutliches Nein zu den westlichen Plänen für eine baldige Wiedervereinigung Deutschlands Zesagt.. Für uns Deutsche bedeutet Bulganins Nein, daß die Grenze an der Elbe unser Va- terland weiterhin zerreißen wird, daß zwei deutsche Teilstaaten sich in ideologischer Verbitterung wie bisher bekämpfen werden. Die politische Unsinnigkeit, die sich in der Spaltung Deutschlands ausdrückt, wird nach wie vor über die Sinnhaftigkeit menschlicher Zusammenhänge gestellt sein., die alle Deut- schen auf beiden Seiten der Elbe verbinden. Wie in den vergangenen gahren soll uns ver- sagt bleiben, was allgemein als Naturrecht eines jeden Volkes anerkannt ist: das Recht auf Einheit. Es wird berichtet, Bulganin habe gesagt: es sei schwierig, die Deutschlandfrage ohne vorherige Sicherheits vereinbarungen zu lösen..(das heißt, die Sowjets geben dem Sicherheitsproblem Vorrang vor der Wiedervereinigung) und gesamtdeut- sche Wahlen seien wichtig, aber sie sollten zur geeigneten Zeit abgehalten werden (das heißt, gesamtdeutsche Wahlen spielen in den sowjetischen Ueberlegungen eine sehr untergeordnete Rolle)., ferner: die Lösung der Deutschlandfrage erfordere viel Zeit..(das heißt, die Sowjets halten den Zeitpunkt noch nicht einmal für voraus- bestimmbar).. und. schließlich: diese Er- klärung sei eine überlegte Darstellung des sowjetischen Standpunktes, mehr könne er nicht sagen..(soll das heißen, dies sei sein letztes Wort?) Gegen eine so klare Ablehnung einer baldigen Wiedervereinigung unseres Lan- des wiegen die wenigen positiven Anmer- kungen Bulganins leicht. Er sagte, man Könne in der Deutschlandfrage Schritt für Schritt vorgehen. Beide Teile Deutschlands sollten einander in der Zwischenzeit all- mählich im Interesse der Verminderung der Spannungen näher gebracht werden. Mit anderen Worten: Wir Deutschen sollen uns mit der Teilung zumindest für„eine Zwischenzeit“ abfinden. Doch das können wir nicht, weder heute, noch morgen, noch übermorgen Dieses so furchtbar enttäuschende Ergeb- nis des zweiten Konferenztages sollte uns Deutsche begreifen lehren, wie sinnlos der ganze innenpolitische Streit über das bessere Rezept für die Wiedervereinigung gewesen ist. Ob SPD, ob CDU— alle haben doch in diesen Tagen das Bild der unbestreitbaren Wirklichkeit vor Augen: da sitzen in Genf die Regierungschefs von vier Großmächten und bestimmen einfach das Schicksal unse- res Volkes; weil einer von ihnen die Wieder- vereinigung zumindest gegenwärtig nicht Will, bleibt es bei der Spaltung. Und wir Deutschen können daran nichts ändern. Darüber innenpolitisch zu hadern, bringt niemand etwas ein. Das sollte nun auch die SP einsehen und zugeben. Da wir uns mit der Existenz zweier Teil- staaten nicht abfinden werden, wäre es da- gegen äußerst sinnvoll, wenn Koalition und Opposition in Zukunft ge meins am alles nur Mögliche unternähmen, um die Entwick- lung zur Wiedervereinigung hinzulenken. Die Plattform für eine solche gemeinsame Politik hat Bulganin in Genf geschaffen, als er keinen Zweifel darüber ließ, daß die Wie- dervereinigung nicht sofort auf direktem Wege, sondern nur auf dem langen Umweg über das Sicherheitsproblem erreicht wer- den kann. Wilfried Hertz-Eichenrode Das Ende einer Diktatur Augen und Ohren der Welt sind nach Genf gerichtet. Unter dem Eindruck des Kongresses der großen Vier verliert sich beinahe die nicht minder epochemachende Haupt- und Staatsaktion des Rücktrittes des argentinischen Staatspräsidenten Juan Peron vom Vorsitz seiner Partei. Damit vollzieht sich wieder einmal das wenig rühmliche Ende eines Führers. Das Zeit- alter hat die theatralische Uebermenschen- pose kleiner Gewaltmenschen überlebt und Will sich auch in Argentinien langsam wie- der in normaler Weise einrichten. Zwar ist Peron noch nicht von der Staatsführung zu- rückgetreten, aber er hat immerhin ange- kündigt, daß er sich einer Wiederwahl nicht stellen werde. Man könnte allerdings sagen, bis zum Jahre 1958 fließt noch viel Wasser in den Rio de la Plata, aber es gilt schon als ausgemacht, daß die Neuwahlen zu einem viel früheren Zeitpunkt stattfin- den werden, Es ist ziemlich offenbar gewor- den: Peron hat seine Partie verspielt. Mit des Diktators Ausscheiden aus der Partei haben auch gleichzeitig alle Partei- kunktionäre ihre Staatsämter niederzulegen. Da wird ja den Amtswaltern die Entschei- dung recht schwer fallen. Es ist kaum anzu- nehmen, daß die von ihrem Führer verlas- sene Partei sie für die fette Staatspfründe entschädigen kann, die sie seit Jahren zu genießen gewohnt waren. Das Erwachen der betrogenen Betrüger wird am Morgen nach Perons Proklamation ziemlich unlustig ge- wesen sein. Die Beendigung der Peronistischen Re- volution soll nun in Argentinien wieder ver- fassungsmäßige Verhältnisse schaffen. Ins- besondere wird die neugeschaffene Christ- lich- Demokratische Partei, um deretwillen ja hauptsächlich der Krawall in Argentinien ausbrach, nunmehr kräftig in die Speichen der Staatsmaschine greifen. Sie hat bereits in einem Manifest die religiöse, politische und wirtschaftliche Freiheit gefordert. Wird sich Peron als Staatspräsident mit einer möglichen antiperonistischen Mehrheit ab- finden können? Zwar ist in Südamerika das Unwahrscheinlichste wahrscheinlich, aber wenn tatsächlich eine Normalisierung des Lebens im südlichsten Teil des amerikani- schen Kontinents eintreten soll, so wird sei- nes Bleibens in der Staatsstellung nicht mehr lange sein. Es sei denn, der Dollar und die päpstliche Hierarchie wollten ihm wieder auf die Beine helfen.. Unser Land hat zu wenig Mittelstädte Gesichtspunkte der Landesplanung in Baden-Württemberg/ Größte Bedeutung für jeden Landesangehörigen Stuttgart, im Juli Kaum zwanzig Meter lang ist die mit zunächst recht trocken anmutenden Karten und Schaubildern behängte Wand genau gegenüber der ständig umlagerten siebzig Quadratmeter großen„sprechenden“ Land- karte Baden- Württembergs auf der Stutt- garter Landesausstellung, die dem Thema „Landesplanung“ gewidmet ist. Ein Thema, das für jeden einzelnen Bewohner unseres Landes außerordentliche Bedeutung hat. Denn von einer geschickten Landesplanung wird es nicht zuletzt abhängen, ob die Fehler der Vergangenheit— ungesunde Industrie- zusammenballungen auf der einen, wirt- schaftlich und verkehrsmäßig unterent- wickelte Gebiete größten Umfangs auf der anderen Seite— verewigt oder gar wieder- holt werden. Es ist unmöglich, die vielgestaltigen Pro- bleme, mit denen sich eine sinnvolle Landes- — NSN 92 Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer planung im einzelnen herumzuschlagen hat, auch nur aufzuzählen. Allen Arbeiten ge- meinsam aber ist die Sorge um den Menschen durch eine gesündere, zeitgemäße Landes- entwicklung, durch die zugleich auch die Srößgtmögliche volks wirtschaftliche Leistung erreicht werden kann. Kein Wunder, daß gerade die Probleme von Arbeit und Woh- nung im Mittelpunkt aller Ueberlegungen der Landesplaner stehen, die lapidar nachweisen, daß die Grundrechte„Freizügigkeit“ und „Freie Arbeitsplatzwahl“ in der Praxis heute weithin Fiktionen sind, denn Arbeitsplätze gibt es praktisch nur in den Industriezentren. Untrennbar damit verbunden ist das„Fern- pendlerproblem“. Eine Karte zeigt die ge- Waltigen Pendlerströme gerade im nord- badischen Raum. Hier sind Arbeitstag für Arbeitstag weit über 75 000 Menschen oft von Weither„auf der Achse“, die jährlich weit über 24 Millionen Mark allein für Fahrt- 3 1 5 7 5 2 Mannheimer Neugliederungstrdume kosten ausgeben und jährlich weit über 68 Millionen Stunden unproduktiv verlieren. Nicht weniger eindrucksvoll wird auf- gezeigt, wie durch eine mehr oder weniger dem Zufall überlassene Entwicklung immer mehr guter Ackerboden verloren geht, während an anderer Stelle genügend Platz für Industrieansiedlungen und großhzügigen Wohnungsbau vorhanden ist und wie da- durch gerade die unterentwickelten Gebiete aus ihrem Aschenbrödeldasein herausgeführt werden könnten. Weitere Karten zeigen, wo Vorhandene Verkehrsnetze ungenügend aus- genützt oder wo Verkehrserschließungen dringend geboten sind. Die systematische und organische Ent- wicklung sogenannter Zentraler Orte— weit- hin krisensicherer Mittelstädte mit größerem Einzugsgebiet auf dem Weg über regionale Zusammenarbeit von Unternehmern, Bau- herren, Gemeinden und Stadtverwaltungen — ist eine weitere Forderung der Landes- planer. Ja, die Landesplaner glauben sogar, daß auch in Baden- Württemberg noch knapp ein halbes Dutzend wirtschaftsstarker und lebensfähiger Mittelstädte neu geschaffen Werden könnten und sollten. Nachdrücklich setzt man sich mit den Zweiflern auseinander, die meinen, die Planung käme 80 Jahre zu spät, man könne heute doch nichts mehr ändern oder unser Raum sei zu eng. Nur in den dichtgedräng- ten Städten, so argumentiert man, sei der Raum zu eng, aber auch hier nur aus Mangel an Vor-Ueberlegung. Es fehle, ganz grob gesagt, nur an der vernünftigen Verteilung der Arbeitsplätze, der Siedlungen und der Investitionen. Hier beratend, notfalls auch mit leichter Hand lenkend einzuwirken, ist Ziel und Aufgabe der personell völlig un- zureichend besetzten Landesplanungsabtei- lung des Innenministeriums und seiner Außenstellen bei den Regierungspräsidien— einschließlich der Schreibkräfte nicht einmal ein volles Dutzend Staatsbediensteter! Immer noch fehlt eine sich aus Staat, Kommunen und Wirtschaft zusammensetzende Landes- planungsgemeinschaft, um die oft aus- einandergehenden Interessen sinnvoll zu koordinieren.„Man braucht nur das, was sich bereits bildet, in gute Bahnen zu lenken“, ist die erfreulich unbürokratische Auffassung des obersten Landesplaners Baden-Württem- bergs, des Regierungsbaudirektors Ziegler. Herzog von Edinburgh in scharlachrotem Ornat Als Ehrenrektor der Universität Edinburgh eröffnete er die europäische Rektoren-Konferenz in Cambridge London, 20. Juli Zum ersten Male seit mindestens 200 Jah- ren treffen sich in diesen Tage die Rektoren der Mehrzahl der europäischen Universitäten in der altehrwürdigen englischen Universi- tätsstadt Cambridge. Es fehlen allerdings die Universitäten von jenseits des Eisernen Vor- hanges. Die Rektorenokaferenz, die unter den Auspizien der Westeuropäischen Union tagt, zu der aber auch die nicht an dieser Union beteiligten Mitglieder des Europa- rates Vertreter ihrer akademischen Institu- tionen entsandt haben, soll eine erste De- monstration des der Westeuropàischen Union zugrunde liegenden Willens zu fortschreiten- der europäischer Integration nicht nur im militärischen, sondern vor allen Dingen auch im kulturellen Bereiche sein. Die Bundes- republik ist auf der Konferenz durch die Rek- toren von 20 Universitäten und Technischen Hochschulen vertreten und stellt damit nach den Engländern die stärkste Delegation. Die britische Regierung hat diesem Tref- ten tätige Förderung angedeihen lassen. Der Herzog von Edinburgh übermittelte in seiner Eigenschaft als Ehrendoktor der Universität Edinburgh in einer feierlichen Eröffnungs- ansprache den versammelten Rektoren eine Begrüßungsbotschaft der Königin, in der die Monarchin die Konferenz als einen Wesentlichen Beitrag zur Einigung Europas bezeichnet und ihr die Rolle als Wahrerin des gemeinsamen kulturellen Erbes der europäischen Völker einräumt. Der Herzog von Edinburgh selber forderte die Univer- sitäten auf, an die Aufgaben, welche sie im Mittelalter gemeinsam mit der Kirche er- füllt hätten, wieder anzuknüpfen und nach zwei trennenden Kriegen für den engeren Zusammenschluß der Nationen Europas in einer gemeinsamen Kultur zu wirken. Der Herzog griff eines der Hauptthemen der Konferenz auf, indem er auf die aus der Spezialisierung der Studien erwachsenden Gefahren hinwies und betonte, wie wichtig es sei, daß die Studenten aus ihrer akade- Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen mischen Erziehung als ganze Menschen her- vorgehen. In der ersten Arbeitssitzung an der der Herzog von Edinburgh gleichfalls teil- nahm, unterstrich der Rektor der Univer- sität Cambridge, Willink, ebenfals die Be- deutung des Problems, auf den Univer- sitäten das Gleichgewicht zwischen Spezia- lisierung und allgemeiner Bildung zu wah- ren. Besonderen Beifall erntete Professor Willink, als er erklärte:„Ist es nicht der wesentliche Sinn unseres Treffens, daß wir uns nach den Kalamitäten, welche West- europa im letzten halben Jahrhundert durchgemacht hat, in Freundschaft zusam- menschließen müssen, daß Qualität unser Wahlspruch sein muß, und daß die Uni- versitäten dabei die höchste Verantwort- lichkeit haben?“ Das Senatsgebäude der Universität Cam- bridge, das auf der einen Seite von der Kapelle des Fings College, einem der schönsten Denkmäler englischer Gotik, auf der anderen Seite von dem ehrwürdigen Trinity College flankiert ist, bildete einen prachtvollen Rahmen für den feierlichen Einzug der Rektoren aus ganz Westeuropa, die in ihren Amtsroben und im Barett, die Nationen in alphabetischer Ordnung, um den grünen Rasen des Ehrenhofes zogen, ehe sie im Portal verschwanden. Den Schluß der Prozession bildete der Herzog von Edinburgh, selber im scharlachroten Ornat des Ehrenrektors der Universität Edin- burgh, geleitet von Luftmarschall Lord Tedder, dem Ehrenrektor von Cambridge, und Rektor Willink, der als Präsident der Konferenz fungiert. Jeder Umsiedler kostet 3000 Mark Die schwerste Arbeit am Umsiedlungs programm des Bundes ist getan 8 Von unserem Korrespondenten Ernst Weger Hannover, im Juli In diesen Wochen aktivieren Bund und Länder noch einmal alle finanziellen Mög- lichkeiten und sozialpolitischen Kräfte, um formell das gesamte Programm der„Aeuße- ren Umsiedlung“ der Flüchtlinge und ver- triebenen der Umsiedlung von einem Bun- desland in ein anderes— zu Ende zu brin- gen. Die Masse der für die Umsiedlung vor- gesehenen Heimatlosen, etwa 800 000 Men- schen, haben bereits im Westen und Süden des Bundesgebietes eine vorläufige dauer- hafte Bleibe gefunden. Jetzt geht es darum, auch für die restlichen der amtlichen Um- siedler, etwa 120 000 Personen, Arbeits- plätze und Wohnungen zu beschaffen. Nach dem 1950 vom ersten deutschen Bundestag gefaßten Beschluß war die Bun- desregierung aufgefordert worden, dafür zu sorgen, daß innerhalb kürzester Zeit und unter menschenwürdigen Umständen 900 000 Vertriebene aus ihren Elendsquartieren in Schleswig- Holstein, Niedersachsen, Hessen und Bayern möglichst gleichmäßig auf die In Laos wird wieder geschossen Kommunistische Rebellen eröffneten den Kampf mit Regierungstruppen Saigon, im Juli Im gebirgigen Nordteil des selbständigen Staates Laos in Indochina wird wieder ge- schossen. In den zwei Landesprovinzen Phongsaly und Samneua stehen die weni- gen, schlecht ausgerüsteten Truppen der Re- Slerung erneut roten Rebellen gegenüber. In- dem die Roten jetzt den offenen Kampf gegen die Regierung aufnahmen, ist eine Lage ent- standen, welche das Kabinett des Minister- präsidenten Kathay Sahorit berechtigt, die SEATO-Mächte anzurufen, denn Laos zählt zum Schutzbereich des Südostasienpaktes. Washington zeigt sich bereits seit länge rem über die faktisch bestehende Teilung des Landes besorgt. Faktisch nur insofern, als Laos seit Genf zwar ein souveräner Staat mit garantierten Grenzen ist, doch mit dem Schönheitsfehler, daß die Regierung ihre Gewalt in den beiden Nordprovinzen seither nicht ausüben konnte. Dort sind immer noch jene von den Kommunisten unterstützten Rebellen die wahren Herren, die 1953/4 im Zuge des Vorprellens der Streitkräfte Ho Cho Minhs bis fast an die Tore der alten Königsstadt Luang-Prabang ins Land einsickerten. 5 Die Provinz Phongsaly ist mit dem größten Teil ihres Territoriums zwischen Rotchina und Nordvietnam eingekeilt und hat nur im Süden Verbindung mit der Pro- vinz Luang-Prabang. Samneua liegt südöst- lich davon und grenzt im Norden gleich- falls an den Bambus-Vorhang. Diese Abgelegenheit begünstigte in hohem Maße das Festsetzen der regierungs- feindlichen Rebellen. Es steht dabei außer Zweifel, daß sie über die unkontrollier- baren Nordgrenzen mit Waffen und Muni- tion versorgt werden. Die Regierung von Laos bereitet deshalb ein Weißbuch über die Verletzung des Genfer Abkommens durch die Kommunisten vor und bekundete ihren Entschluß, mit umfassenderen mili- tärischen Maßnahmen ihre Souveränitäts- rechte in den beiden Nordprovinzen herzu- stellen. Seit ihrer Gründung sieht sich die SEATO in Südostasien einer Lage gegen- über, die noch nichts von ihrer Gefährlich- keit eingebüßt hat. Im diesseitigen Indo- china, in Burma, Malaya und Thailand be- stehen seit Jahren nicht auszuwvottende Re- bellenherde, auch wenn sie seither noch leidlich voneinander isoliert werden konn- ten. Ein durch gemeinsame Aktionen be- dingtes Ineinanderfließen der Rebellen herde müßte die SEATO vor gänzlich un- lösbare Aufgaben stellen. C. A. übrigen Bundesländer verteilt werden. Die mit deutscher Gründlichkeit vorbereiteten, eingeleiteten und durchgeführten vier Pha- sen der Umsiedlung, bei denen aufeinander- folgend zweimal je 300 000 und mit der jet- zigen Aktion je zweimal 150 000 Deutsche samt Hab und Gut umzuquartieren waren und noch sind, ziehen sich also schon über sechs Jahre hin. Erst im nächsten Jahr wird die Aeußere Umsiedlung der 920 000 Personen von den rund elf Millionen in Westdeutsch- land lebenden Vertriebenen und Flüchtlin- gen aus Ost- und Mitteldeutschland abge- schlossen sein. Für das ganze Programm sind, rechnet man die noch bevorstehenden Aufwendun- gen bis 1956 hinzu, über drei Milliarden Mark von der westdeutschen Bevölkerung auf- gebracht worden. Diese Summe enthält alle Ausgaben der Umsiedlung(Transport, Ver- waltung, Wohnungsbau usw.). Im Durch- schnitt also kostet jeder Umsiedler 3000 Mark. Bei aller anfänglichen Kritik an diesem Werk, das heute allgemein im In- und Aus- land als eine hervorragend gute Leistung der Bundesrepublik anerkannt wird, taucht nun die Frage auf, ob die Bundesregierung auf- gefordert werden soll, noch ein zweites, staatlich gelenktes Flüchtlings-Umsiedlungs- programm in die Wege zu leiten. Die Verhältnisse haben sich inzwischen doch soweit verändert, daß bei der jetzt be- ginnenden Diskussion zwischen den Ländern und dem Bund zuerst einmal Klarheit über Sinn und Zweck eines neuen Programmes gewonnen werden muß, Auf der einen Seite, so argumentieren die Zonengrenzländer, voran Niedersachsen, liegen aus den Reihen der Flüchtlinge noch viele unerledigte Um- siedlungsanträge vor, allein in Nieder- sachsen noch 112 000. Im Widerspruch dazu erklären die anderen Länder, teilweise in Uebereinstimmung mit der Ansicht im Bundesvertriebenenministerium, man dürfe die Zonenrandgebiete nicht noch weiter ent- Völkern. Neben der Aeußeren Umsiedlung, die 1956 ausläuft, führen die Flüchtlings- notstandsländer schon seit Jahren einen ge- wissen Einwohner-Ausgleich im eigenen Lande durch. Auch diese Aktionen, die Millionen kosten, führen zwangsläufig zur Verminderung der Zahl der Wohnbevölke- rung unmittelbar an der Zonengrenze. Das hat wiederum zur Folge, daß die vom Bund für die Notstandsgebiete im Grenzbereich eingesetzten Mittel nicht die gewünschte Wirtschaftliche Initialzündung auslösen, weil dazu die Menschen fehlen. Es ist also noch immer ein Kreislauf der Schwierigkeiten ohne absehbares Ende. — Telefonat aus Cenf: Und am dritten Tag: Regen Genf am Morgen des dritten Tages: gut die pralle Sonne des ersten Konferenztagez und den schon etwas umwölkten Himmel de; zweiten ist am Mittwochmorgen Regen ge. folgt. Soll man diese himmlischen Verände. rungen als ein Symbol für eine Verschlechte. rung des Klimas auf der Konferenz ansehen Nicht unbedingt, obgleich bei vielen Mit. gliedern der amerikanischen Delegation und den mit ihr in Verbindung stehenden Jour. nalisten am Dienstagabend recht pessim!. stische Töne laut wurden. Aber die Tonart derartiger Aeußerungen gehört ja so offen. sichtlich zur Taktik der psychologischen Kriegführung auf internationalen Konfe. renzen. Man braucht sie eben so wenig oder: so viel ernst zu nehmen wie den strahlenden Optimismus der Russen, die weiter leutselig durch Genfs Straßen fahren und sich freund. lich den Fotografen stellen. Die Russen haben mittlerweile deutlich gezeigt, daß sie in der Deutschlandfrage keine Eile haben, so deut. lich, daß sie sogar die Belastung, als die hauptsächlichsten Verzögerer der deutschen Wiedervereinigung zu gelten, auf sich ge. nommen haben. In den westlichen Dele. gationen nimmt man an, daß sie ihre kon. struktiven Vorschläge für das Zusammen- treflen mit Adenauer aufbewahren. Man kann sich natürlich fragen, was die Russen eigentlich Bundeskanzler Adenauer auzu- bieten in der Lage sein werden, da in bezug auf den wesentlichsten Punkt, das Aus- scheiden des wieder vereinigten Deutschland; aus der NATO und der Westeuropa- Union, von Dr. Adenauer bestimmt keine Kozes. sionen zu erwarten sind. Die Deutschland. frage bleibt eben im Grunde in Genf aul einer rhetorisch propagandistischen Ebene gestellt und auch nach Genf ist da kein großer Wechsel vorauszusehen. Die ver- antwortlichen Männer der deutschen Diplo- matie trafen in Mürren bei Dr. Adenauer ein, wo Botschafter Blankenhorn über die äußerst genaue und gewissenhafte Informa- tion berichten konnte, die ihm am Dienstag durch Ministerpräsident Faure zuteil ge- worden ist. Diese in deutschen Kreisen sehr positiv empfundene Begegnung zeigt wieder, Wie sehr die französische Haltung in Genf von dem Wunsch beherrscht ist, in Deutsch- land etwa noch bestehendes Mißtrauen gegenüber den französischen Absichten zu beseitigen. Die offiziellen Beratungen der„Großen Vier“, so sehr sie auch im Brennpunkt des öffentlichen Interesses stehen, treten an Be. deutung immer mehr hinter den privaten inoffiziellen Begegnungen zurück. Die Rus- sen wollen um jeden Preis die von ihnen bewirkte Klima- Aenderung vertiefen und verstärken, in der sie nicht mehr als der böse Feind und die Verkörperung des Uebels in der ganzen Welt erscheinen. Sie umwer- ben deshalb besonders Eisenhower, da sie klar erkannt haben, wie stark bei dem amerikanischen Präsidenten die emotionellen Elemente mitspielen. In den Privatgesprä- chen beim Mittag- oder Abendtisch kann auch Herr Chruschtschew zu Worte kom- men, während der starke Mann der russi- schen Delegation in der offiziellen Sitzung schweigen muß. Chruschtschew entschädigt sich am Konferenztisch für die ihm auferlegte Zurückhaltung durch häufige kleine Zettel, die er Bulganin zusteckt. Das emotionelle Element war auch sehr stark in der Inter- vention Eisenhowers am Dienstag spürbar, als er, sich an Marschall Schukow e wendend, die Russen beschwor, an seinen und des amerikanischen Friedenswillen zu glauben. Einer der Haupteindrücke, die die Gen- fer Konferenz vermittelt, ist und bleibt doch ihre Improvisation. Im Grunde wußten und wissen die Großen Vier gar nicht genau, was sie hier zu treiben haben und wie es wei- tergehen soll. Sie stimmen nur in dem Wunsch überein, sich gegenseitig abzutasten und gleichzeitig durch ihr freundschaftlich- ruhiges Gebaren die Kriegsgefahr zu bannen. Joseph Rovan Die Besoldungssätze für die Freiwilligen Bonn.(dpa) Ungediente Soldaten, die nach dem Freiwilligengesetz zunächst bis zum 31. März nächsten Jahres als Bundes- beamte auf Probe eingestellt werden, sollen 203 Mark im Monat verdienen. Dies sieht die Rechtsverordnung über die Besoldung der 6000 Freiwilligen vor, die am Montag vom Bundeskabinett verabschiedet wurde und am Freitag vom Bundesrat endgültig gebilligt werden soll. Der Gefreite soll 250 Mark, der Obergefreite 261 Mark und der Hauptgefreite 263 Mark im Monat er- Halten. Aus dem Bundesfinanz ministerium ver- lautete am Dienstag, daß der Generalleutnant ein Monatsgehalt von 2800, der Generalmajor ein Gehalt von 2217 und der Brigadegeneral ein Gehalt von 1866 Mark beziehen sollen. Oberste sollen je nach Dienstalter 980 bis 1470 Mark, Oberstleutnante 875 bis 1132 Mark, Majore 747 bis 980 Mark, Hauptleute 560 bis 817 Mark, Oberleutnante 443 bis 537 und Leutnante 414 bis 513 Mark erhalten. Diese Gehälter sollen bis zu einer end- gültigen besoldungsgesetzlichen Regelung gelten. Die Freiwilligen werden ihr Gehalt nach den Lohnsteuerbestimmungen versteuern müssen. Soweit sie in der Kaserne verpflegt werden, soll ihnen ein gewisser Verpfle- gungssatz vom Gehalt abgezogen werden. Wohnungsgeld sollen sie nur dann erhalten, Wenn sie außerhalb der Kaserne unterge- bracht sind. Dienstkleidung soll kostenlos gestellt werden. Mehr Steuerfreiheit für Freie Berufe— fordert die FDP Bonn.(dpa) Die Bundestagsfraktion der FDB hat nun einen Gesetzentwurf ein- gebracht, nach dem die teilweise Be- kreiung freiberuflich Tätiger von der Umsatz- steuer auf einen größeren Personenkreis ausgedehnt werden soll. Der Entwurf sieht vor, daß Umsätze aus einer Tätigkeit in einem freien Beruf steuerfrei bleiben, so- weit sie 18 000 Mark im Kalenderjahr nicht übersteigen. Haben die freiberuflich Täti⸗ gen einen höheren Umsatz, so soll die Steuer nur insoweit erhoben werden, als sie aus zehn Prozent des 18 000 Mark übersteigenden Betrages gedeckt werden kann. Nr. 1 Wa De Kalig zwel explo ren 1 aber word. gefäh seine! jetzt. De Auto käller War präsi⸗ der träch. nur d fahre Tatsd mehr mer? Be den beute Glase Schei bis 4 480 00 vor rend besch. die 1 kierte starte Fahrt Band gekle Wäch den als A. säcke wurd Radi Verfe Enge ten e teten weite 25 urugt Omn in de Fahr übers rissel des 4 Ei Farir 7 8 durch Ame. Must zu se Anki. von begri In schei richt. Der 15 0 nach Esser kür d setze Deut ker reich werd ruf) hat. D nete in R. riesi; Vark Nege Wohr 1.65 10 00 regel D 1954 Amt. liard um: Bevẽ schät — 51 du 1 Mars 26818 Freu einn: seine gena ten bezo und Mare „Pat lang dern Hols ginn! Spra NM Bäur „Chi ein 39 M 14 J. hier vor. gehil der sich Flag Die das Allen 8 mus; finde nen, Urte Juge eine chte. hen Jour. 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Als einer der Bergleute, von dem gefährlichen Sprengstoff nichts ahnend, mit seinem Pickel auf sie hieb, explodierte die jetzt. * Das vor einem Jahr über die Pariser Autofahrer verhängte Verbot, außer in Not- fällen von der Hupe Gebrauch zu machen. war ein voller Erfolg. Der Pariser Polizei- präsident teilte der Presse mit, daß die Zahl der schweren Unfälle in diesem Jahr be- trächtlich zurückgegangen sei. Dies sei nicht nur der erhöhten Aufmerksamkeit der Auto- fahrer zu verdanken sondern vor allem der Tatsache, daß das ständige Hupen nicht mehr an den Nerven der Verkehrsteilneh- mer zerre. 5 Bei einem tollkühnen Raubüberfall auf den Geldtransportwagen einer Bank er- beuteten mehrere Gangster am Dienstag in Glasgow einen großen Geldbetrag. Der mit Scheinen und Münzen im Werte von 30 000 bis 40 000 Pfund Sterling(rund 350 000 bis 480 000 DM) beladene Transportwagen parkte vor einem Bankgebäude Glasgows. Wäh- rend der Fahrer und ein Bankbote damit beschäftigt waren, das gebündelte Geld in die Bank zu tragen, sprangen zwei mas- kierte Räuber in den Führersitz des Wagens, starteten den Motor und fuhren in höchster Fahrt davon. Zwei andere Mitglieder der Bande waren inzwischen in den Laderaum geklettert und schlugen den dort sitzenden Wächter bewußtlos. Straßenpassanten wur- den auf den Zwischenfall erst aufmerksam, als aus dem Transportwagen mehrere Geld- säcke fielen und aufplatzten. Die Straße wurde mit Geldmünzen übersät. Mehrere Radiostreifenwagen der Polizei nahmen die Verfolgung auf. Als sich die Gangster in die Enge getrieben sahen, rasten sie in den Gar- ten eines leerstehenden Hauses und flüch- teten mit einem großen Geldbetrag zu Fuß weiter. Bisher fehlt von ihnen jede Spur. * 25 Menschen ertranken in der Nähe der uruguayanischen Stadt San Ramon, als ein Omnibus vom Hochwasser von einer Brücke in den Santa-Lucia- Fluß gerissen wurde. Der Fahrer des Wagens hatte versucht, vor der überschwemmten Brücke zu halten, doch rissen die Fluten den Wagen mit. 16 Insassen des Autobusses konnten sich retten. Eine Gruppe von zwölf amerikanischen Farmern ist in Charkow eingetroffen, von wo aus sie eine 30tägige Besichtigungsreise durch die Sowjetunion antreten wird. Die Amerikaner. die auch land wirtschaftliche Musterbetriebe in Zentralasien und Sibirien zu sehen bekommen werden, wurden bei der Ankunft auf dem Charkower Hauptbahnhof von einer großen Menschenmenge freundlich begrüßt. 2 In Köln wurde dieser Tage bei Kerzen- schein und mit erlesenen Weinen und Ge- richten ein„Club der Goumets“ gegründet. Der Club der Feinschmecker, dem zunächst 15 ordentliche Mitglieder angehören, will nach französischem Vorbild die Kultur des Essens und Trinkens pflegen. Er will sich kür die Wiederentdeckung guter Rezepte ein- setzen und mitsprechen, wenn einmal in Deutschland ein Reiseführer für Feinschmek- ker geschaffen wird, wie es ihn in Frank- reich seit langem gibt. Mitglied kann jeder werden, der aus Liebhaberei(nicht aus Be- ruf) Feinschmecker ist und Lust am Kochen hat. 1 Durch die Betätigung eines Schiebers öff- nete der israelische Staatspräsident Ben Zvie in Rus El Ein bei Tel Aviv eine neuerbaute riesige Wasserleitung, die das Wasser des Larkon-Flusses zur Bewässerung in die Negev-Wüste leitet. Etwa 10 000 Zuschauer wohnten der feierlichen Einweihung der 1,65 m starken Leitung bei, die nunmehr 10 000 Hektar bisher unfruchtbaren Landes regelmäßig bewässern wird. * Die Zahl der Erdbewohner betrug Mitte 1954 nach Schätzungen des Statistischen Amtes der Vereinten Nationen rund 2,53 Mil- liarden und ist damit innerhalb eines Jahres um 35 Millionen gestiegen. Die sowjetische 5 wurde auf 214,5 Millionen ge- schätzt. Sternfahrt der Autoveteranen in England Schnauben und Funkensprühen auf britischen Straßen/ Unser„Allgemeiner Schnauferl-Klub“ war beteiligt Ein einzigartiges Schauspiel rollte dieser Tage über Englands Straßen. Uralte Autos aus allen Teilen Europas und Amerikas ver- anstalteten eine Rollye, um das Silber jubi- läum des„Klubs der Auto- Veteranen von Großbritannien“ zünftig zu feiern. Unter den mehr als zweihundert hoch- betagten Automobilen, deren Geburtsdatum oft um die dämmerige Frühzeit der Autoge- schichte fällt, befanden sich zwei deutsche Wagen, die normalerweise ein ehrenvolles Pensionärsdasein im Mercedes- Benz Mu- seum zu Stuttgart führen. Einer der Wagen war ein Benz von 1912, der von H. G. Schoof aus Wiesbaden gefahren wurde, der andere ein Mercedes 1914, an dessen Steuer B. Rauch saß, ein Beamter des Deutschen Mu- seums in München. Diese frühen Pioniere des modernen, serien produzierten Automobils sind Vierzy- linder-Wagen. Mit ihrem immer noch blitzen- den Messinggestänge und der Emailleplattie- rung ziehen diese Erstprodukte der deutschen Automobilindustrie mit gleichem Elan steile Hügel hinauf, wie sie es in den längst ver- gangenen Tagen ihrer Jugend getan haben. Sie Waren als Vertreter des deutschen„All- gemeinen Schnauferl-Klubs“(Präsidium und Hauptgeschäftsstelle in Mannheim) nach Eng- land gekommen. Die Anhänger dieser Orga- nisation wollen die freundschaftlichen Bezie- hungen zwischen allen jenen pflegen, die an der Weiterentwicklung des Motorsports arbeietn. Jach ihrem Start von fünf Punkten in verschiedenen Teilen Englands— London, Cambridge, Vork, Chester und Bristol fuhren die Teilnehmer der Rollye zunächst durch die mittelenglischen Grafschaften und trafen zum ersten Mal in Shakespeares Ge- burtsort. dem berühmten Stratfort-on-Avon zusammen. An den nächsten beiden Tagen führte sie ihr Weg durch die furchtbare Wiesen- und Hügellandschaft im Herzen Englands. Schließlich erreichten sie die Vor- orte von Birmingham und besuchten dann die britische Automobilfirma Austin, die in diesen Tagen das Goldene Jubiläum ihrer Gründung feierte. Hier wurden die Vete- ranen scharfen Prüfungen im Rückwärts- fahren, Anhalten und Parken auf vorge- schriebenem Raum unterworfen. Eine schwierige Angelegenheit, wenn man be- denkt, daß die Bremsen der alten Fahrzeuge im allgemeinen primitiv genug sind, um in den Augen eines heutigen Fahrprüfers als überhaupt nicht existent zu erscheinen. Zum festlichen Abschluß fand in Leaming- ton, dem anmutigen mittelenglischen Bade- ort, ein Schönheits-Korso statt, an dem alle die Fahrzeuge teilnahmen, die alle An- strengungen des„Rennens“ erfolgreich über- standen hatten. Neben den beiden deutschen Wagen nah- men Vertreter aus Belgien, Irland. Frank- reich, Norwegen, Schweden, und den USA am Rennen teil. Die teinehmenden Wagen wurden alle zwischen 1898 und 1916 gebaut. Das älteste Fahrzeug war ein 57 Jahre alter „Dogcart“ von Stephens, das„jüngste“ ein Morris„Cowley“ von 1916. Die Vereinigten Staaten hatten einen Chadwick 1907, einen Hubmobile 1909, einen Jackson-Simplex 1910 und einen Ford„Flivver“ 1915 über den gro- Ben Teich geschickt. Unter den Vertretern vom europäischen Kontinent befanden sich ein Renault, Baujahr 1902, ein Roy 1902, ein Clement-Bayard 1906, ein Delahaye 1908 und ein Panhard 1911 aus Frankreich und ein Soania Vabis 1914 aus Schweden. Der„Klub der Auto- Veteranen von Groß- britannien“ wurde im Jahre 1903 gegründet. Er verdankt seine Entstehung einer zufäl- ligen Unterhaltung zwischen Fahrern, die in jenem Jahr an dem berühmten Rennen von London nach Brighton teilnahmen, dem größ- ten motorsportlichen Schauspiel des Jahres in Großbritannien. Es wird vom Königlichen Automobilklub organisiert und soll in jedem November an jenes Gesetz erinnern, das im Jahre 1896 vom britischen Parlament ver- abschiedet wurde und auf Grund dessen Au- tos die Erlaubnis erhielten, die Straßen Groß- britanniens zu befahren, ohne daß jemand mit einer Fahne vor dem Auto herzulaufen brauchte. 1939 hatte der Klub rund 250 Mitglieder, die zusammen etwa 150 vor 1905 gebaute Automobile besaßen. Nach dem Kriege jedoch stieg das Interesse an alten Automo- bilen rapide an, der Klub fand neue An- Hänger im ganzen Land und hat heute be- reits mehr als 1 300 Mitglieder. P. Gregory Auch die modernsten Maschinen veralten Deutsche Druckereifachleute besuchten die„Internationale Ausstellung für Druckmaschinen“ in London Der Engländer ist dafür bekannt, daß er sich stundenlang über das Wetter unter- halten kann. In der vergangenen Woche Wurde es ihm aber anscheinend doch zu viel, das heißt, er fand die Hitze einfach undisku- tabel. London schien so sehr aus dem üblichen Trott geworfen zu sein, daß kaum noch schwarze Anzüge oder steife Hüte zu sehen waren. Wir unglücklichen Deutschen, die wir die große„Internationale Ausstel- lung für Druckereimaschinen“ besuchten, waren die einzigen, die sich aus Höflichkeit gegenüber dem Gastland in chwarz herum- quälten. Wir müssen sehr steif gewirkt haben gegenüber unseren Gastgebern, die sich entgegen ihrer angeblichen Gepflogen- heit äußerst gelockert und aufgeschlossen gaben. Die großen Hallen des Olympia-Ausstel- lungsgeländes ließen allerdings den feucht- warmen Dunst über Britannien noch einiger- maßen erträglich finden. Vielleicht lag es daran, daß wir mit einiger Spannung der Schau entgegensahen, die so vieles an Ent- Wicklungen und Neuheiten aus der ganzen Welt zusammentrug. Jedenfalls wurde uns der stundenlange Rundgang auf dieser ein- zigartigen Fachmesse kaum unerträglich. Was wir sahen und hörten, bot zwar dem Fachmann. der etwa die Deutsche Druckerei- fachausstellung alljährlich zu besuchen pflegt, kaum Ueberraschungen. Er durfte nur registrieren, daß die seit einiger Zeit einsetzende Neuorientierung im Druckerei- wesen sich weiterhin energisch weiter ent- wickelt. Seit der Erfindung der beweglichen Typen durch Gutenberg ist eigentlich 500 Jahre lang nichts mehr so Umwälzendes eingetreten, wie die neuerdings einsetzende Lichtdrucktechnik verspricht. Gewiß sind die Erfindung der verschiedenen Maschinen von der Setzmaschine Mergenthalers bis zu den Unser Bild zeigt eine Lichtsetzmaschine, die ei- nen neuen Weg der Ver- vielfältigungsform weist. Statt fester Bleidruck- zeilen wird ein kopier- fähiger Film geliefert. riesigen Rotationsdruckmaschinen, wie sie etwa bei uns in Frankenthal hergestellt wer- den, gewaltige Fortschritte gewesen; sie blieben aber im Grunde bei der Setz- und Walztechnik unserer Urahnen, wenn sie auch noch so schnell und präzis arbeiten mögen. Nunmehr aber tritt das fotografische Verfah- ren im Druckwesen seinen Siegeszug an. Unsere besondere Aufmerksamkeit erreg- ten daher die foto- mechanischen Klischier- Automaten, wie sie etwa die deutsche Firma Hell oder die amerikanische Firma Fairchild zu entwickeln beginnen. Es sind kleine hand- liche Apparate, die mittels elektronischer Steuerung und heißer Graviernadeln foto- grafische Bilder auf druckfähige Metallplat- ten kopieren. Von großem Interesse waren uns auch die Lichtsetzmaschinen, die statt fester Bleidruckzeilen einen kopierfähigen Film liefern und damit einen Weg weisen zu einer neuen Vervielfältigungsform der Zeitung, der eines Tages bei der Licht- ratationsmaschine oder auch bei der durch Fernsehaparate ins Haus gelieferten Zeitung enden wird. Einstweilen sind zwar alle diese Maschinen noch in ihrem Anfangs- stadium und eignen sich nur beschränkt für den praktischen Gebrauch. Unerwähnt soll nicht bleiben, daß auch die englische Firma „Monotype“, deren außerordentlich fort- schrittlichen, modernen und sauberen Fabrik- anlagenwir besichtigen durften, das Verfahren der lichtelektrischen Entwicklung ihrer Setz- und Gießmaschinen eingeschlagen hat. Es wird nicht ausbleiben, daß innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Druckerei ohne diese modernsten Maschinen hoffnungslos veraltet. Soviel Pessimismus oder Optimismus, je nachdem wie man die Welt betrachtet, mag vielleicht etwas übertrieben klingen. Die Engländer jedenfalls— sei es auch unter dem schweißtreibenden Eindruck des Wet- ters— schwören auf diese Entwicklung. Das will immerhin etwas heißen, wenn man das ziemlich konservative Verhalten dieser Na- tion auch in Dingen des Druckwesens in Betracht zieht. In Deutschland werden wir zedenfalls aufmerksam auf diese neue Rich- tung im Vervielfältigungswesen achten müs- sen. Gerade da wir vor der Erneuerung unseres ganzen Maschinenparks stehen, wird es darauf ankommen. daß wir nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen. Noch sind die neuen Maschinen und Apparate nicht so reif wie wir sie für die Praxis brauchen, anderer- seits sind die überkommenen Systeme, was die unglaublichen Geschwindigkeiten und die praktische Verwendbarkeit etwa im Farbdruck anbetrifft, so hochwertig und raffiniert, daß es schwer fällt von ihnen Abschied zu neh- 7 Dr. K. A. Das Wetter Aussichten bis Freitagfrüh: Wechselnd bewölkt mit zunehmenden Aufheiterungen, überwiegend trocken, wieder wärmer, mit Tageshöchsttemperaturen um 25 Grad. Schwache, umlaufende Winde. Uebersicht: Der von den Azoren zur Nordsee reichende Hochdruckkeil schwenkt weiter langsam südostwärts. Die über Süd- deutschland lagernde Gewitterluft wird weiter in die Alpengebiete abgedrängt. In der zweiten Wochenhälfte ist wieder mit einem freundlicheren Witterungscharakter zu rechnen. Vorhersage Nate 5 för 21. 21358-7 Unt 55 N 0 3 S 8 8 We 7 f Hoporonde 1 85 es 2 Han 10 d Steg Hach Pegelstand vom 20. Juli Maxau 559(—8); Mannheim 441 (17); Worms 363(—17); Caub 328(12). Rhein: Neckar: Plochingen 135(6); Gundels- heim 178(—20); Mannheim 438(25). Esperanto-Weltkongreß Bonn. Am diesjährigen Esperanto-Welt⸗ kongreßg vom 30. Juli bis 16. August in Bo- logna nimmt auch eine hundertköpfige Dele- gation der deutschen Esperantisten teil. Zu dem Kongreß werden 1 500 Teilnehmer aus 29 Ländern erwartet. Vom Auswärtigen Amt wird der Vorsitzende des Deutschen Espe- rantobundes, Dr. Hermann, zu dem Kongreß entsandt. Von der Straßenbahn überfahren Mülheim/ Ruhr. Zwei Arbeiter einer Gleisbaukolonne wurden am Dienstag in Mülheim/ Ruhr von einem Straßenbahnzug überfahren und getötet. Es handelt sich um zwei Brüder. Da die Strecke auf Hunderte von Metern zu übersehen ist, waren keine Warnposten aufgestellt worden. Die beiden Brüder, die mit Preßlufthämmern arbeiteten, überhörten offenbar die ständigen Klingel- zeichen der herannahenden Bahn und wur- den überfahren. Schüler kreisten Diebe ein Lemgo/ Lippe. Schweinfurter Schüler hal- ten bei ihrem Ferienaufenthalt in Lippe bei der Festnahme von zwei jugendlichen Auto- matendieben. Die 43 Jungen und Mädchen kreisten die emsig mit dem Ausplündern eines Automaten beschäftigten Diebe ein und blieben so lange unbeweglich stehen, bis die Polizei erschien. Hohe Zuchthausstrafe für Ausbrecher Düren. Die fünf Gefangenen, die im August vergangenen Jahres aus dem Dürener Gefängnis ausgebrochen waren und bei der Flucht den Tod des 55jöhrigen Gefängnis aufsehers Josef Salentin verursacht hatten, wurden in Düren zu Zuchthausstrafen bis zu zehn Jahren verurteilt. Sie hatten Salentin unter einem Vorwand in der Nacht in die Zelle gerufen, niedergeschlagen und dann so stark geknebelt, daß er erstickte. Nach der Flucht hatten sie schwere Diebstähle und Einbrüche verübt. Vier der Ausbrecher wur- den schon nach wenigen Tagen wieder ge- faßzt. Der fünfte konnte sich nur vierzehn Tage seiner Freiheit erfreuen. Der Gerichts- vorsitzende nannte die Angeklagten„ausge- sprochen kriminelle Elemente“ wenn sie auch den Aufseher nicht töten wollten, so hätten sie doch in ihren Ausbruchsplan ein- bezogen, ihn„mundtot zu machen“. Sprachverwirrung- nur bei Erwachsenen „Pitite Claire, la lumière déja luit, hors du lit!« krähte der 12jährige Maurice aus Marseille durch das Haus. Mit diesem fran- 268ischen Morgenlied weckte er seine Freunde. Morgen früh wird Gary aus Cin- einnati— wegen seiner Strubbelhaare und seiner kräftigen Statur kurz„Texas-Bill“ genannt— die fröhliche Schar aus den Bet- ten schreien. Uebermorgen ist die blond- bezopfte Renate aus Schwaben an der Reihe und dann vielleicht Björn aus Stavanger, Margit aus Finnland oder die kaffeebraune „Pat“ aus den USA. Einen ganzen Monat lang wird jeden Morgen um 7 Uhr im mo- dernen Franz-Spliedt-Heim in Lütjensee Holstein der Tag mit einem Weckgesang be- Sinnen. Immer umschichtig in einer anderen Sprache. Mitten im Grünen, zwischen Hügeln, daumen, Wiesen und Teichen ist hier ein „Children's International Summer Village“, ein internationales Kinderdorf entstanden. 9 Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren aus acht Nationen leben der Welt hier ein Beispiel an Völkerverständigung vor. Jeden Morgen wird die UNO-Flagge gehißt, daneben flattert ein zweites Tuch mit der Abbildung der Erdkugel, um die herum sich Kinder die Hände reichen. Es ist die Flagge der internationalen Kinderdörfer. Die Erfinder dieser friedliebenden Idee sind 80 amerikanische Ehepaar Mrs. und Mr. en. „Um einen weiteren Krieg zu verhindern, müssen Kinder der ganzen Welt Gelegenheit finden, sich in einem Alter kennen zu ler- nen, das noch nicht von weltanschaulichen Urteilen getrübt ist. Sie sollen schon in ihrer Jugend Freundschaften schließen. Ferien in emem internationalen Kinderdorf sind ge- radezu ideal, Kindern in vierwöchiger Unge- bundenheit nahe zu bringen, den Völkerhaß aus der Welt zu verbannen.“ Auf Papier geschrieben sind das große Worte. Aber wer einmal in Lütjensee war, wird der' Sache rasch beipflichten. Von außen sieht man ihnen nichts an, den 39 Kinder- gesichtern, abgesehen von„Pat“, die zufäl- lig braun ist, was aber gar nichts weiter be- deutet. Erst wenn man mit den Kindern spricht, erkennt man, daß man sich hier mit- ten in den bedauernswerten Folgen der babylonischen Sprachverwirrung befindet, die sich bis heute erhalten hat, aber nur bei den Erwachsenen. Die Kinder untereinander sind überhaupt nicht verwirrt. Ihnen ist es völlig schnuppe, ob Gary amerikanisch spricht, oder Maurice französisch oder Brit norwegisch. Sie ver- stehen schon, was gemeint ist. Und wenn die Sprache nicht ausreicht, dem anderen be- greiflich zu machen, was man von ihm möchte, dann helfen Gebärden nach. Die Sprache des Herzens verstehen alle. Man kann ständig feststellen, wie sehr sich diese Jungen und Mädchen bemühen, die Fremd- sprache ihrer Freunde zu erlernen. Sie be- obachten sich gegenseitig. Ein kleiner Fran- zose schließt vielleicht mit einem Finnen Freundschaft, ein Engländer mit einem Ne- ger, ein Deutscher mit einem Norweger. Und die Kinder fühlen, daß trotz der Verständi- gungsschwierigkeiten der andere genau 80 ein Mensch, so ein Kind ist wie er selbst. Ein Kind. das Vater und Mutter hat, das morgens auch die Zähne putzen muß und abends gern länger spielen möchte statt ins Bett zu gehen. Vielleicht entdecken sie dann noch, daß sie die gleichen Streiche spielen. Der eine in Norwegen, der andere in Italien. So empfangen diese Kinder in einem ein- drucksfähigen Alter unauslöschliche Ein- drücke und vor allem ein Gefühl dafür, daß die Menschen anderer Völker und Rassen zwar bisweilen andere Gewohnheiten haben, daß aber in allen wirklich entscheidenden menschlichen Dingen die Menschen der gan- zen Welt einander grundähnlich sind. 1951 wurde die Idee des amerikanischen Ehepaares zum ersten Mal in Ohio verwirk- licht. Damals waren sechs Hamburger Kin- der als Vertreter der Bundesrepublik dabei. Das Kinderdorf am Lütjensee ist das neunte Camp. Manchmal geht es hier sehr lebhaft zu, wobei die kleinen Amerikaner einwand- frei über die größte Lautstärke verfügen. Gleich danach aber kommen die Deutschen. Die Franzosen und Italiener haben zwar mehr Temperament, im Ganzen aber sind sie ruhiger als ihre gleichaltrigen Freunde. Edmundi, der kleine Italiener, gab schon in den ersten Tagen eine Modenschau und„Te- xas-Bill“ demonstrierte seinen Freunden seine Geschäftstüchtigkeit, als er sich ür 13,50 Mark eine Box kaufte und sich unter die Berufsphotographen mischte, um dann seine Photos an die Presse zu verkaufen. Sicher ist auch, daß Paul aus Luxem- burg ein Lümmel ist. Er hat es besonders auf die Mädchen abgesehen, die er mit allem Möglichen neckt. Nur vor der klei- nen,, stillen Anne aus Paris hat er gewal- tigen Respekt. Vielleicht, weil sie so zer- brechlich ist. Als Gary aus Cincinnati sich eines Morgens ankleiden wollte, waren seine Blue Jeans verschwunden. Edmundi hatte sie an und fühlte sich ganz als Ame- rikaner: Hände in den Taschen, Fußspit- zen etwas auswärts mit einem Gang, der stählerne Kraft ausstrahlte. Maurice brüllte vor Lachen:„C'est formidable, merveil- leux regardez!“ Schließlich wechselten alle drei ihre Kleider und bescslossen, sie sich gegenseitig zu schenken.„lil ever remenber you“ sagte Gary.„Meine Mam wird zwar schimpfen, denn die Blue Jeans sind ganz neu, aber ich werde einfach zu Vati sagen, er soll dich einladen, dann kannst du sie mir ja mal wiedergeben.“ Es gibt kaum einen Besucher dieses in- ternationalen Kinderdorfes in Lütjensee, dem hier nicht der Wunsch auftaucht, sich mehr mit Kindern zu beschäftigen und dem nicht wieder die Hoffnung kommt, daß aus dieser vorurteilslosen Jugend etwas Besseres entsteht. Eine Hoffnung, die man trotz aller Erfahrung mit der Wirklichkeit nicht aufgeben möchte. G. K. Rationelleres Bauen Etwa 1000 Architekten aus 39 Ländern, darunter Vertreter der Sowjetunion und der chinesischen Volksrepublik, bekräftigten bei Abschluß des sechstägigen Architekten-Kon- Sresses in Den Haag das Recht des Menschen auf eine eigene Wohnung. Ferner befürwor- tete der Kongreß, auf dem die Vertreter Ost- und Westdeutschlands als geschlossene deutsche Sektion auftraten, eine inter- national genormte Benennung der Bauteile und die industrielle Anfertigung von aus- wechselbaren Bauelementen. Schönes Bauen, wurde erklärt, sei und bleibe für den Architekten oberstes Gesetz. Bei aller Be- achtung des sozial wirtschaftlichen und ratio- nellen Bauens dürften Schönheit und Kom- kort nicht außer acht gelassen werden. Fer- ner empfahlen die Architekten, die Moskau zum Kongreßort 1957 wählten, Wohnblocks und Bauwerke, die nicht„für die Ewigkeit“ bestimmt sind, so einzuplanen und an- zulegen, daß sie leicht umgebaut und später, wenn sie unzeitgemäß und unpraktisch ge- worden sind, ohne Verlust abgerissen wer- den können. Der Kongreß verpflichtete die Teilnehmerländer zu internationaler Zusam- menarbeit auf dem Gebiete der Rationalisie- rung und Industriealisierung mit dem Zweck, billigere, zweckmäßigere und schönere Woh- nungen zu bauen. Spanien will nicht Die spanische Regierung sei offensichtlich nicht bereit, Visumerleichterungen für Deut- sche, die nach Spanien einreisen wollen, zu gewähren, teilte das Auswärtige Amt dem Deutschen Industrie und Handelstag DIHT) mit. Die erneuten deutschen Vorstellungen in Spanien hätten zu keinem Ergebnis geführt. Auch in der Frage der Sichtvermerksgebüh- ren könne sich Spanien nicht entschließen, den wiederholt vorgetragenen Wünschen entgegenzukommen. Der DIHT hatte im Interesse der deutschen Außenhandelswirt- schaft und des Fremdenverkehrs eine Ab- schaffung des Visumzwanges bei Reisen nach Spanien, die mit erheblichen Kosten und Formalitäten verbunden ist, gefordert. Europa- Jugend an der Saar Die Sozialistischen Jugendverbände der Saar und Hollands halten vom 23. Juli bis 7. August im Saargebiet ein internationales Jugendlager ab. Der Bremer Senatspräsident Kaisen und die beiden holländischen Par- lamentarier van der Goes von Naters und Alfred Mozer haben ihre Teilnahme zuge- sagt. Hotelausstellung Die zweite Internationale Hotelausstellung wird vom 10. bis 21. November in Paris ab- gehalten. Die erste im Jahre 1954 zählte 300 Teilnehmer und 40 000 Besucher. Aus- künfte erteilt das Commissariat Général du Salon Technique International de IEqui- pement Hôtelier, 13, rue de Liége, Paris. eee x 1 1 2 . ** 25 1 eee Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 21. Juli 1958/ Nr. 10 Der erste Bauabschnitt ist fast vollendet: Atomsicherer Luftschutzkeller unter dem Theater Keine Terminschwierigkeiten mehr für den Hochbau/ Zweiter Bauabschnitt beginnt in Kürze Der erste Abschnitt für den Neubau des Nationaltheaters geht seinem Ende entgegen. Er umfaßt die Arbeiten unter der Erdober- fläche und im Bunkerbereich. Bereits in etwa 14 Tagen Soll der zweite Abschnitt, der Bau des„großen Hauses“ beginnen. Mannheim wird unter seinem neuen Theater den ersten atombombensicheren Luftschutzbunker erhalten; nicht nur für Theaterbesucher, sondern auch für die All- gemeinheit. Dies ist eines der bedeutungs- vollsten Ergebnisse längerer Vorverhand- lungen mit den zuständigen Stellen des Bun- desluftschutzes. Bevor sich der Theaterbau über dem Bunker erheben kann, mußten die Pläne für diesen„Keller“ auf die letzten Er- kenntnisse des zivilen Luftschutzes abge- stimmt werden. Im Innern wird der alte Bunker umgebaut: Aus dem großen Raum werden vier getrennte Räume entstehen, die zusammen etwa 3000 Personen aufnehmen können. Allgemein geht das Bestreben dahin, „Luftsumpfgutachten“ über Mannheim- Ludwigshafen Vertreter der Stadtverwaltungen von Mannheim und Ludwigshafen, des Regie- rungspräsidiums Nordbaden(Karlsruhe), der Bezirksregierung Pfalz(Neustadt) sowie der beiden Gesundheits- und Gewerbeaufsichts- ämter faßten gestern vormittag in Ludwigs- hafen eine Entschließung, nach der das „Institut für Wasser-,. Boden- und Luft- Hygiene“ in Berlin-Dahlem mit der Unter- suchung der Luftverhältnisse über Mann- heim- Ludwigshafen beauftragt werden soll. Bei dieser Untersuchung sollen nicht nur die Verunreinigungen durch die Industrie, sondern auch Rußbelästigung, Staubentwick- lung, Haushaltsfeuerung und Auspuffgase der Verkehrsmittel berücksichtigt werden. Mit der Regelung der Finanzierung(die Kosten des Gutachtens belaufen sich auf rund 10 O00 DMM), für die die Städte Mann- heim und Ludwigshafen je 3000 Mark, und die beiden Bezirksregierungen je 2000 DM aufbringen werden, wurde die Kommunale Arbeits gemeinschaft Rhein-Neckar betraut. Ein Wolkenbruch ergoß sich gestern vormittag uber Mannheim. 72 Millimeter Niederscklagshöke wurden von 7.30 bis 13 Uhr vom Wetteramt gemessen. Das sind pro Quadratmeter— ge- rade die Flùche eines Schreibtisches- 72 Liter! Die normale Niederschlagsmenge für den gan- zen Juli beträgt 67 Millimeter. Kein Wunder, daß die Kanäle diese Wassermassen nicht mehr schlucken konnten, daß sie Straßen uberschwemmten und sich in Keller ergossen. Die Berufsfeuerwehr war den ganzen Tag über mit allen verfügbaren Leuten auf den Beinen. Ein Löschzug der Mannheimer und ein Löschzug der Weinheimer Freiwilligen Feuer- wehr leisteten Unterstützung und wurden zu über 80 Hilfeleistungen gerufen. Davon waren über 45 Einsätze von längerer Dauer. Der Regenguß ist genau über dem Stadtgebiet von Mannheim Ludwigshafen niedergegangen; die Alarmnachrichten kamen von Norden nach Süden, von Sandhofen bis Neckarau, während Rheinau, Seckenheim und Friedrichsfeld nur noch„gestreift“ wurden. Die Firma Bopp& Reuther wurde so schwer getroffen, daß der Betrieb für kurze Zeit stillgelegt wurde; bei der GEG war ein Mehlsilo bedroht. Bei meh- reren Apotheken, Metzgereien und Bäckereien, Wo Arznei- und Lebensmittel im Keller gela- gert waren, eilte die Feuerwehr mit ihren Pumpen zuerst zu Hilfe. b-t/ Bild: Steiger Wohin gehen wir? Donnerstag, 21. Juli Theater: Nationaltheater 19.30 bis 21.43 Uhr: „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“ (Miete D und freier Verkauf); Musensaal 20.15 bis 22.30 Uhr:„Catulli carmina“,„Carmina bu- rana“(Miete A und B und Theatergemeinde Gr, A) Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- Konzerte: platten-Konzert. Filme: Planken:„Verdi“; Alster:„Ein Mäd- chen vom Lande“; Capitol:„Das Geheimnis der Inkas“; Palast: Der Schürzenjäger von Ve- nedig“, 9.50, 11.50 Uhr:„Skandal im Sport- palast“, 22.20 Uhr:„Die Piraten von Monterey“; Alhambra:„Vatertag“; Universum:„Der Haupt- mann und sein Held“; Kamera:„Titanic“; Kur- bel:„Der Glöckner von Notre-Dame“. Vorträge: Viktoria-Hotel 20.00 Uhr:„Die Ar- beit der Frau in der chemisch- pharmazeutischen Warenabfassung“, Spr.: Bruno Clages(Mann- heimer Frauenring). keine Großbunker mehr zu bauen. Bunker und Theater sind zwei völlig getrennte Pro- jekte, die lediglich optisch zu einer einzigen Baumaßnahme verschmolzen sind. Die Bauarbeiten begannen damit, daß als tragende Elemente für den Hochbau über 250 starke Betonpfähle von zehn bis zwölf Meter Länge in den Erdboden gerammt wur- den. Da der Bunker aber zum Teil als Grün- dungsplatte mitbenutzt wird und gewisse Lasten auf ihn abgewälzt werden müssen, ist es notwendig, auch noch in seinem Innern eine Anzahl Betonpfähle zu setzen. Alle noch vorhandenen Aufbauten, wie die massiven Lüftungsanlagen, die Rampen und anderes sind weggestemmt oder weggesprengt wor- den. Auch eine der in den Bunker hinabfüh- renden Treppen mußte— da sie dem Bau- vorhaben im Weg ist— abgetragen werden. Der gesamte Goetheplatz soll bis zur Höhe der noch verbleibenden niedrigen Rampe des Bunkers mit Erde aufgefüllt werden; die Bunkerdecke wird Erdgeschoßfußboden der großen Wandelhalle und ihrer Nebenräume. Da der Bunker für keine anderen Zwecke verwendet werden darf, besitzt das gesamte Theater keine Unterkellerung für seinen eigenen Bedarf. Es kann lediglich neben dem Bunker— und zwar in dessen ganzer Länge— ein schmaler Keller gebaut werden, der sämtliche Verteilungsstellen für die zahl- reichen technischen und Versorgungsanlagen des Theaters aufnehmen soll. Heizkeller sind insofern nicht erforderlich, da das Theater an die Fernheizung angeschlossen wird. Für die in Kürze beginnenden Hochbau- arbeiten ist alles vorbereitet. Der gesamte Stahl ist bereits vorhanden. Alle wichtigen technischen Anlagen und Einrichtungen sind vergeben, so daß es keine Terminschwierig- keiten mehr geben dürfte. Um die Jahres- wende soll das Theater im Rohbau fertig sein. Mutwillig ein Menschenleben vernichtet Tödliche Verletzungen rühren offenbar von Schlagringen her Die Ermittlungen zu dem heimtückischen Ueberfall auf zwei Polizeibeamte— über den wir gestern bereits berichteten— sind im großen und ganzen abgeschlossen: Aus Mut- willen und Kraftprotzerei wurden zwei Men- schen angegriffen und brutal zusammenge- schlagen, so schwer, daß einer an den Folgen der dabei erlittenen Verletzungen starb. Noch in der gleichen Nacht wurden fünf der Täter festgenommen. Vier weitere Verhaftungen folgten am nächsten Tag. Alle Festgenom- menen sind unter 21 Jahre alte, polizei- bekannte, ehemalige Fürsorgezöglinge. Die Rowdys waren, bevor sich der Ueberfall gegen 1 Uhr in der Röntgenstraße abspielte, schon beim Gartenfest auf der Sellweide auf- gefallen, wo sie mehrmals Händel gesucht hatten. Die beiden Beamten wurden auf dem Nachhauseweg von ihnen angepöbelt, nach kurzem Wortwechsel umringt und angegrif- fen. Ob als Motiv des Ueberfalls ein Rache- Akt vorliegt, konnte noch nicht eindeutig ge- klärt werden. Die Aussagen der trotz ihrer Jugend sehr verstockten und abgebrühten Verbrecher gehen hier auseinander. Die Auf- klärungsarbeit der Kriminalpolizei hat zwar den FHauptschläger ermittelt, schwierig (Wenn nicht gar unmöglich) dürfte es sein, den Rowdy herauszufinden, der den tödlichen Schlag(oder die tödlichen Schläge) geführt hat. Fest steht jedoch, daß alle neun Bur- schen zugeschlagen haben. Bei dem ver- storbenen 42jährigen Beamten wurde als Todesursache eine Gehirnblutung und Schädelverletzungen festgestellt. Die Ver- letzungen rühren offenbar von Schlagringen her. Bei einem der Festgenommenen wurde ein solches Mordinstrument in der Tasche gefunden. Vermißter Mischlingsjunge Clarence Michael Jeffries aufgefunden Eine erfreuliche Nachricht betrifft den zweieinhalb Jahre alten kleinen Misch- lingsjungen(MM vom 19. Juli), der als ver- mißt gemeldet worden war. Vollkommen entkräftet und in bedauernswertem Zustand wurde der Kleine auf dem Dachbocten eines Wohnhauses in der Benjamin-Franklin- Village, der großen amerikanischen Wohn- siedlung in Mannheim- Käfertal, aufgefun- den. Drei Tage und drei Nächte hatte der Junge in der Gluthitze der letzten Tage unter dem Dach des Hauses ohne Nahrung zubringen müssen, bis er zufällig durch eine deutsche Hausgehilfin entdeckt wurde. Der kleine Junge, Adoptivkind eines Haupt- manns, wurde sofort in das Heidelberger Armee-Hospital gebracht. Bisher ist nicht geklärt, wie das Kind in den Speicher kam. An der Suche nach dem vermißten Jun- gen hatten sich rund 1000 Soldaten beteiligt. Außerdem hatten die deutsche und die ame- rikanische Polizei Fahndungen eingeleitet. — Vr. 164 — g N Die schwierigen Gründungsarbeiten am neuen Nationaltheater sind nahezu abgeschlossen. Aus dem Polizeibericht: Blitz fuhr in den Schornstein in Sandhofen In der Petersauer Straße in Sandhofen schlug während eines Gewitters am Abend der Blitz in ein Haus ein. Kamin und Dach wurden beschädigt. Eine im dritten Stock- Werk wohnende Frau, die gerade das Dach- fenster schließen wollte, erlitt einen leichten Nervenschock.— Bei einem weiteren Blitz- einschlag in Sandhofen erlitten zwei Frauen Kleine Chronik der großen Stadt Einspruchsfrist bis 29. Juli für Beigeordnetenwahl Die Pressestelle der Stadtverwaltung teilt mit: Durch Beschluß des Stadtrats wurde Beigeordneter Jakob Trumpfheller als dienstältester Beigeordneter zum ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters mit der Amtsbezeichnung„Bürgermeister“ be- Stellt. Die Amtszeit des wiedergewählten Bürgermeisters beträgt zehn Jahre, wäh- rend die Amtszeit der beiden neugewählten Beigeordneten Krause und Graf sechs Jahre beträgt. Die Wahlverhandlungen lie- gen in der Zeit vom 23. bis 29. Juli im Rathaus, E 5, Zimmer 111, öffentlich auf. Innerhalb dieser Frist kann die Wahl beim Oberbürgermeister oder bei der Staatsauf- sichtsbehörde schriftlich oder mündlich(zur Niederschrift) mit sofortiger Bezeichnung der Beweismittel angefochten werden. Bilder aus dem Bayerischen Wald Ausbeute einer Pfingstfahrt Von ihrer Pfingstfahrt in den Bayrischen Wald brachten Mitglieder des Deutschen Naturkundevereins eine reiche Fotoausbeute mit, die nun in einigen Serien gezeigt wurde: Farbaufnahmen vom behäbig- freundlichen Dinkelsbühl, von Nördlingen mit seinem dünnen Bangen Daniel, der Donauenge bei Weltenburg, vom regennassen Passau, von den immer noch eindrucksvollen Restbestän- den des alten Nürnberg. Die Bilder vom Bayerischen Wald selbst— ein bergkiefern- bestandenes Hochmoor, der Arber, das lieb- liche Regental, der(150 km lange) Quarz- felsrücken des Pfahl, das mittelalterliche Bergwerk- Silberberg weckten Ferien- sehnsucht nach der einsamen ursprünglichen Landschaft Adalbert Stifters. Die zierliche Soldanella montana, die Pfingstzierde des Bayerischen Waldes, wird als Mitbringsel im Herzogenried-Schulgarten versuchen, wieder zu blühen.— Den Bildern des Naturkunde- vereins ist eine Nutzung im geographischen Schuluntericht zu wünschen. Ak Termine BVD- Kreisverband(Flüchtlings vereinigung): Sprechstunden täglich von 12 bis 13 Uhr, außer- dem montags und donnerstags noch von 17 bis 18 Uhr in U 4, 5. Büro durchgehend von 10 bis 15 Uhr, samstags bis 13 Uhr geöffnet. Der Vertriebenen-Ausschuß der CDU hält am 21. Juli, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge in N 5, 2 ab. Christlich-Demokratische Union, Ortsbezirk Schönau: 22. Juli, 20 Uhr, Gemeindesaal(Kath. Kindergarten), Karlsberger Weg, Versamm- lung. Thema:„Die kulturpolitischen Forderun- gen der CDU,; Sprecher: Kreisvorsitzender Julius Kölmel. Casterfeld- Siedlung: 23., 24. und 25. Juli Sommerfest. FC Alemannia 1918 Mannheim-Rheinau: Am 23. Juli, 20 Uhr, Vereinslokal, Generalver- sammlung. Wir gratulieren! Katharina Arnold, Mann- heim, G 7, 8, wird 65 Jahre alt. Anna Klug, Mannheim-Feudenheim, Talstraße 22, voll- endet das 70. Lebensjahr. AmnaeuneEN.„ BESAGHW EN Friedhofbesucher nicht mehr gefährdet Auf den im„Mannheimer Morgen“, Aus- gabe Nr. 129, veröffentlichten Leserbrief„Ge- Fährdete Friedhofbesucher“ erwidern wir Folgendes: Wir haben bereits an Tagen, an denen mit starkem Besuch auf dem Haupt- friedhof zu rechnen war, den Fahrzeugverkehr über die Käfertaler Straße umgeleitet. Diese Verkehrsumleitung werden wir in Zukunft auch auf den Muttertag und auf die Weih- nachtsfeiertage ausdehnen. Gleichzeitig wer- den wir mit dem Städt. Tiefbauamt Mann- heim in Verbindung treten, damit evtl. durch bauliche Aenderungen eine Verbesse- rung in der Zu- und Abfahrt zum und vom Friedhof geschaffen werden kann. Amt für öffentl. Ordnung Abteilung III Schlaflose Nächte Ueber die Lärmbekämpfung der Kraft- fahrzeuge ist vor einiger Zeit in den Zeitun- gen viel geschrieben worden. Aber die zustän- digen Stellen haben noch keine Taten folgen lassen. Jeder hat Nachruhe nötig. Für Erwach- sene sollen sieben Stunden Schlaf ausreichen, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu er- halten. Uns scheint, daß gerade die Fernkraft- fahrer mit weniger Schlaf auskommen und deshalb die Nachtruhe in der Hafenstraße stören müssen. Die Hafenstraße wird gegen 23 Uhr von den Fernlastern zum Parken an- gefahren, die Bremsen quietschen, ein letzter, kräftiger Druck auf das Gaspedal, die Motoren heulen auf, die Wagentüren werden noch einige Male zugeschlagen, weil das„zarte Ge- schlecht“ das Wageninnere zur nächtlichen Stunde besichtigen will. Um 3 Uhr dröhnen bereits wieder die Motoren und die schrillen Sirenen rufen die Beifahrer zur Abfahrt. In der Werftstraße, Beilstraße, Jungbusch- straße, Kirchenstraße und Akademiestraße ist in den Nachtstunden Parkverbot für Lkw. Sind die Bewohner der Hafenstraße nicht genau so Steuerzahler? Warum mißt man hier mit ungleichem Mas? Am Schleusenweg ist ein großer Parkplatz, der nachts meist leer liegt. gez. L. Sch. und 39 Bewohner Hafenstraße 36, 38 und 40 Wo sollen Mannheimer baden? Das Staatliche Gesundheitsamt Mannheim hat in den Zeitungen öffentlich auf die starke Verschmutzung des Rheins sowie auf die Ge- fahren, die mit dem Baden im Rhein verbun- den sind, hingewiesen. Dieser Hinweis ist ge- wiß wertvoll, aber es entsteht sofort die Frage, wo denn die Mannheimer jetzt baden sollen. Die Mannheimer sind nun einmal „Wasserratten“ und lieben den Rhein, wie die starke Benutzung des Strandbades zeigt. An- dererseits haben die Warnungen des Gesund- heitsamtes Hemmungen bei vielen Bade- lustigen ausgelöst. Was soll also jetzt geschehen? Hierüber schweigt sich das Staat- liche Gesundheitsamt aus. Das Gesundheitsamt müßte bei der Stadt Mannheim darauf drän- gen, daß solche Badegelegenheiten geschaffen werden. Noch ein Wort zu der Verschmutzung der ökfentlichen Gewässer. Seit Jahr und Tag wird darüber geklagt. Fabriken und Gemein- den lassen ihre Abwässer in die Flüsse und Bäche laufen. Die Verschmutzung ist so stark, daß sogar schon der Ausdruck„Kloake“ gefallen ist. Der Fischbestand nimmt rapid ab. Das sind bedenkliche Tatsachen. Wie stellt sich die Regierung dazu? Seit Jahren erwägt sie die Schaffung eines Schutzgesetzes. Anschei- nend bleibt es bei den„Erwägungen“. Wd. Augusta-Anlage— eine Unfallstraße Die Unfälle in der Augusta-Anlage häufen sich immer mehr, aber nicht allein unvor- schriftmäßiges Fahren ist die Hauptursache. Jeder Kraftfahrer, der von einer Nebenstraße in die Augusta-Anlage einbiegen oder sie überqueren will, wird feststellen, daß die Sicht durch parkende Wagen behindert ist. Noch schwieriger wird es, wenn man das Mittelstück der Augusta-Anlage erreicht hat, denn dann kann die Straße durch die dort stehende Baumreihe kaum übersehen werden. Hinzu kommt die hohe Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf dieser Zu- bzw. Abfahrt der Autobahn. Nach meiner Ansicht wäre erfor- derlich, um weitere Unfälle auf der Augusta- Anlage zu verhüten: 1. Geschwindigkeitsbegrenzung oder Ueber- holverbot, 2. Entfernung der Baumreihen an den Kreuzungen; Parkverbot in unmittelbarer Nähe der Kreuzungen, auch außerhalb der vorgeschriebenen Meterzahl. Ich möchte die maßgebenden Herren der Verkehrswacht oder des Amtes für öffentliche Ordnung bitten, einmal selbst während den Hauptverkehrszeiten mit einem Kraftfahrzeug die Ueberquerung der Augusta-Anlage von der Otto-Beck-Straße oder der Karl-Ludwig- Straße aus zu versuchen und das Einbiegen nach der Abfahrt von der Autobahn in eine dieser Straßen vorzunehmen. Sie werden ohne Zweifel von der Notwendigkeit vorstehender Vorschläge überzeugt sein. H. B. Schäferhunde aus dem ganzen Bundesgebiet . kommen zur Landeszuchtschau nach Feudenheim/ Ehrenpreise der Stadt Ein großes Ereignis für die Hundesport- freunde steht bevor: Am Sonntag zeigt der Verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Feudenheim, auf seinem Uebungsge- lände am Neckarplatt die ihm zur Ausrich- tung übertragene große Zuchtschau der Lan- desgruppe Baden im„Verband Deutsche Schäferhunde“. Vorsitzender Wilhelm Kess- ler und sein Mitarbeiterstab wurden für ihre zeitraubenden Vorbereitungen mit einem ausgezeichneten Meldeergebnis aus dem gan- zen Bundesgebiet belohnt. Edle und bild- schöne Schäferhunde werden vor einer ge- strengen Jury bestehen müssen und Fach- leute und Laien begeistern. Welchen An- klang die Zuchtschau auch bei kommunalen Stellen findet, zeigt sich in der Förderung durch Oberbürgermeister Dr. Heimerich und dem Protektorat, das Altbürgermeister Böttger übernommen hat. Die Stadt Mann- heim trägt ihrem Ruf als„hundefreund- liches Gemeinwesen“ Rechnung und hat zwei Ehrenpreise zur Verfügung gestellt. Das Ministerium für Landwirtschaft und Forsten von Baden- Württemberg hat ebenfalls einen wertvollen Preis für Spitzenzuchtleistungen gestiftet. Die über die Landesgrenzen hinaus Auf- sehen erregende Zuchtschau wird am Sams- tag, 23. Juli, mit einem Ehren- und Be- grüßungsabend im Lokal„Zum Schwanen“ in Mannheim-Feudenheim eröffnet. kr leichte Verbrennungen und mußten ärztlich Behandlung in Anspruch nehmen. Stick- und Nähnadeln geschluckt An der Straßenbahnendhaltestelle in Feudenheim flel einem Einwohner kurz nach Mitternacht ein weinendes, schluchzendez Mädchen auf, das ziellos umherirrte. Die 20 jährige gab an, sie habe am Nachmittag Stick- und Nähnadeln geschluckt, weil se nicht mehr nach Hause wollte. Sie wurde so. fort ins Krankenhaus eingeliefert. Mit Steinschleuder gegen Schaufenster Mit einer Steinschleuder schoß vermutlich ein unbekannter Einbrecher ein Loch in die Schaufensterscheibe eines Juweliergeschäf- tes in der Innenstadt. Dabei wurde jedoch eine Alarmanlage ausgelöst, so daß der Täter ohne etwas zu stehlen flüchtete. Sachschaden 1200 Mark. Einsturzgefahr in J 7 An einem Anwesen in J 7 drohte aus bis jetzt noch nicht geklärten Gründen ein Kamin einzustürzen. Er neigte sich schon gefährlich weit zur Seite. Eine darauf auf- N merksam gewordene Polizeistreife alarmierte die Feuerwehr, die mit einem Baùtrupp den baufälligen Kamin einriß. Mopedfahrer tödlich verunglückt Die Polizeiberichte der Bundesrepublik melden übereinstimmend ein sprunghaftes Ansteigen der Verkehrsunfälle. Grund: Die durch die gegenwärtige Hitzewelle verur- sachte verminderte Reaktionsfähigkeit der Verkehrsteilnehmer. Vielleicht war dies auch der Grund für den Unfall, der sich auf der Weinheimer Straße ereignete: Kurz vor der Einmündung in die Ladenburger Straße ge- riet ein in Richtung Mannheim fahrender Lastzug beim Bremsen ins Schleudern, wo- bei sich der Motorwagen quer zur Fahrbahn stellte und mit einem Jepp zusammenstieß, der gegen einen rechts haltenden Pkw ge- drückt wurde. Am schwersten betroffen wurde ein in Richtung Weinheim fahrender Mopedfahrer, der ebenfalls mit dem Lastzug zusammenprallte und sich offene Schädel- verletzungen zuzog, so daß er ins Kranken- haus eingeliefert werden mußte, wo er seinen Verletzungen erlag. Der Sachschaden wird mit 6000 Mark angegeben. Zechgelage in einer Bunkerzelle in einer Zelle des Wohlgelegenbunkers tüch⸗ BAD Ux-A Hei Aufsat⸗ Gesells Heidelt mitteilt den ere eine Ei nalen P Sell vom 26 „Klei Sulz Landes 18t es g. nchen nehme! Samt 1. hat. D nanger men. aut Re sucher und st. bruch meinde einem fanteri. gestellt Sch! sledlun maschi klärten Straße, ter tief rieten Fahrer kam, b Junge, 2 Stu Frage, Verbote gericht Württe die das antrag Ras unfälle Bunde Zunäck entgeg samme torrad: folgen ab, üb maschi 18 jähr. an dei wagen gefähr Auswe wurde hender Hand fahrer zunger davon, gefahr Ra Weite ger He durch Stadt Schüle Nachdem zwei polnische Staatsangehörige tig gezecht hatten, schlug der eine seinen Gastgeber nieder, raubte ihm seinen Geld- beutel mit 50 Mark und seinen Anzug und verschwand. Er wurde bis jetzt noch nicht gefaßt. Kind überfahren Gestern, gegen 19 Uhr, wurde ein fünf- jhriges Kind beim Ueberdqueren der Fahr- bahn an der Kreuzung Schwetzinger/ Wall- stattstraße von einem Kombiwagen ange- fahren. Das Kind mußte mit einer Gehirn- erschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Kennense den—? Drei Kalauer „Kalauer sind nur doofe Wortspiele. Aber erfinden Sie mal drei gute.“(„„ MM“ vom Sams- tag, 16. Juli, Glosse im Lokalteil.) Nun hier wären drei. Ob sie gut sind, ist eine andere Frage. 0 „Zwei Männer, ein Wohlbeleibter und ein „schmales Handtuch“, gehen über die Breite Straße. Stõhnt der Dicke uber die Hitze: „Mensch bei dem Wetter hann man nicht mehr laufen, sondern nur noch riechen.“ Antwortet der Dürre:„Ja, drum heißen die Menschen in Südosteuropa, wo es sehr heiß ist, die Griechen 5 Mann sitzt in D-Zugabteil. Legt ständig den Heizungshebel von warm auf kalt, dann wie- der auf warm und wenig später wieder auf kalt. Befragt, warum er solches tue, sagt der Brave:„Wissense, ich bin aus der Gegend von Görlitz; wir können warm und kalt nicht haben, wir sind nämlich die Lausitzer.“ Mann sitzt im Kaffeehaus. Starrt trübsinnig in sein Teeglas. Sagt sein Freund:„Starr doch nicht so melancholisch in deinen Tee; macht einem ja ganz krank.“— Antwortet der Tee- glasstarrer:„Verstehst du nicht? Heimat- gefühle, Heimuenh... Ich bin doch ein Tee- gernseer Kloth Ein a r Ouerlitat —— Darboh ne aue, Gau Freer Verlangen Sie Derbohne bei mhrem Kaufmann ten, b „Alten von de ganz gekom tionell bei mi hölzer A e 1 e in nach endes nittag 11 sle le 80. itlich n die chäf- doch Täter aden 18 bis schon auf- lierte den inen reld- nicht Aber ams hier dere ein reite itze: nehr ortet n in die den wie auf der von uicht Nr. 164/ Donnerstag. 21. Juli 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite 3 e UMS CHAU IN BADEN. WURTTIEM BERG UMN-Aufsatzwettbewerb abgeschlossen Heidelberg. Ueber 75 Arbeiten zum UN- Aufsatzwettbe werb 1955 sind der deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen in Heidelberg zugegangen. Wie die Gesellschaft mitteilte, erhielt Dr. Irmgard Remme, Berlin, den ersten Preis im deutschen Wettbewerb, eine Einladumg zur Teilnahme am internatio- nalen Ferienkurse des Weltverbandes der Ge- sellschaft für die Vereinten Nationen. der vom 26. Juli bis 3. August in Genf stattfindet. „Kleine Zorrobande“ festgenommen Sulzbach(Murr). Der Kriminalstelle der Landespolizei Backnemg in Sulzbach(Murr) ist es gelungen, eine Bande von sechs Jugend- chen im Alter von 15 bis 17 Jahren festzu- nehmen, die innerhalb weniger Tage insge- amt 19 Diebstähle und Einbrüche begangen hat, Die Burschen hatten sich die Back- nanger„Zorrobande“ zum Vorbild genom- men. Auch diese„kleine Zorrobande“ wollte aut Raubzüge ausgehen. Zu diesem Zweck suchten sich ihre Mitglieder zu bewaffnen und stahlen Sprengstoff. Durch diesen Ein- bruch in das Sprengstoffmagazin der Ge- meinde wurde die Polizei aufmerksam. Bei einem 13jährigen Jungen konnten ein In- fanteriegewehr und eine Stockflinrte sicher- gestellt werden. Zugmaschine stürzte ab Schönau. In der Nähe der Lindenbach- sledlung bei Schönau geriet eine Zug- maschine mit Anhänger aus bisher unge- klärten Gründen gegen einen Randstein der Straße, kippte um und stürzte eine sechs Me- ter tiefe Böschung hinab. Beide Insassen ge- rieten unter das Fahrzeug. Während der Fahrer mit leichteren Verletzungen davon- kam, brach sich der Beifahrer, ein 17jähriger Junge, das Genick. Zahlenlotto vor Bundesgericht Stuttgart. Baden- Württemberg will die Frage, ob das Zahlenlotto als Glücksspiel verboten werden kann, bis vor das Bundes- gericht in Karlsruhe bringen. In Baden- Württemberg ist gegen einige Unternehmer, die das Zahlenlotto propagieren, schon Straf- antrag gestellt worden. Unfallkette bei Rastatt Rastatt. Eine Folge schwerer Verkehrs- unfälle ereignete sich am Mittwoch auf der Bundesstraße 3am Ortsausgang von Rastatt. Zunächst stieß ein Motorradfahrer mit einem entgegen kommenden Beiwagen-Motorrad zu- sammen. Um den gestürzten Fahrer des Mo- torrads nicht zu überfahren, bog ein nach- folgender Lastwagen nach links in den Wald ab, überrollte dabei jedoch die Beiwagen- maschine, die völlig zertrümmert wurde. Der 18jñährige Fahrer des Motorrads starb noch an der Unfallstelle, während sein im Bei- Wagen sitzender 60 Jahre alter Vater lebens- gekährliche Verletzungen erlitt. Durch das Ausweichmanöver des Lastwagenfahrers wurde außerdem einem am Straßenrand ste- nenden Radfahrer das Fahrrad aus der Hand gerissen und zertrümmert. Der Rad- fahrer selbst blieb unverletzt. Ohne Verlet- zungen kam auch ein anderer Motorradfahrer davon, der beim Ausweichen in den Graben gefahren War. Rutenfest in Ravensburg Ravensburg. Am„Rutendienstag“, dem Weiten Hauptfesttag des großen Ravensbur- ger Heimatfestes, zog ein stattlicher Festzug durch die fahnengeschmückten Straßen der Stadt zur Kuppelnau. Es waren etwa 400 Schüler der höheren Lehranstalten mit bun- ten, blumengeschmückten Mützen und die „Alten“, über 800 ehemalige höhere Schüler, von denen viele aus dem Ausland und aus ganz Westdeutschland in ihre Heimatstadt gekommen waren. Höhepunkt dieses tradi- tionellen Festes ist das„Adlerschießen“, wo- bei mit der Armbrust der Reichsapfel eines hölzernen Adlers abgeschossen werden muß. Deutsche Atomkraftwerke nicht vor zehn Jahren Größtes südwestdeutsches Kraftwerk wird noch für Kohle gebaut/ Vorerst keine Gaspreiserhöhungen? Stuttgart. Mindestens zehn, wahrschein- lich aber noch fünfzehn Jahre werden ver- gehen, bis in der Bundesrepublik die ersten großen Elektizitätswerke nicht mehr mit Kohle sondern mit Atomkraft betrieben wer- den dürften, erklärte der Generaldirektor des größten südwestdeutschen Energiever- sorgungsunternehmens., der Stuttgarter Tech- nischen Werke, dieser Tage vor der Presse. Generaldirektor Dr. Kaun teilte mit, man habe in Stuttgart in den letzten Wochen ein- gehende Ueberlegungen darüber angestellt, ob es noch verantwortet werden könne, Mil- lionen und Abermillionen für die Errichtung eines neuen Dampfkraftwerkes auf Kohlen- basis auszugeben oder ob der Uebergang zur Atomenergie nicht wirtschaftlicher und zweckmäßiger wäre. Die Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß die Verwendung von Atomkraft gerade auf diesem Gebiet in Deutschland wohl noch zehn bis fünfzehn Jahre auf sich warten lassen dürfte. Da auf der anderen Seite aber der Ener- giebedarf des Stuttgarter Raumes von Jahr zu Jahr rapid ansteigt, bleibt der Landes- hauptstadt nichts anderes übrig, als unver- züglich mit dem Bau eines neuen großen Dampfkraftwerkes zu beginnen, das rund 44 Millionen Mark kosten wird und bis spätestens 1958 in Betrieb genommen sein muß, wenn nicht die Stromversorgung dieses Wirtschaftszentrums ernstlich in Frage ge- stellt werden soll. Die Möglichkeiten, über das Verbundnetz die dem Stuttgarter Raum fehlenden Strommengen zu beziehen, werden sehr skeptisch beurteilt. Das neue Kraftwerk, das in der Nähe des mit Hochdruck vorange- triebenen Stuttgarter Neckarhafens liegen wird, wird eine einzige Maschine von 100 000 Kilowatt Leistung enthalten. Es wird die größte Stromerzeugungsmaschine des ganzen südwestdeutschen Raumes sein. Die bisher größte Dampfkraftmaschine Baden-Württem- bergs kann 64 000 Kilowatt abgeben. Generaldirektor Dr. Kaun, der vor der Presse den Geschäftsbericht der Stuttgarter Zehn Millionen Mark für Sportanlagen Erste Rate als Geburtstagsgeschenk für das 600jährige Höchst Höchst. Zehn Tage lang feierte Höchst am Main, heute ein Stadtteil Frankfurts mit 22 000 Einwohnern, die 600. Wiederkehr der Verleihung seiner Stadtrechte. Erst 1928 wurde die seit dem 14. Jahrhundert selb- ständige Stadt in Frankfurt eingemeindet. In krüheren Jahrhunderten waren es die Por- zellanmanufaktur— die Modelle der wert- vollsten Stücke schlug der berühmte Johann Peter Melchior— und Schnupftabak, die Höchst mit dem Welthandel verbanden; heute sind es vor allem die Farbwerke Hoechst AG, die mehr als 12 000 Leute be- schäftigen. Die großzügige Gabe zur 600-Jahr-Feier des Stadtteils kam ebenfalls von den Farb- werken, die damit gleichzeitig alle übrigen westlichen Vorerte Frankfurts beschenkten: 250 000 Mark für die Errichtung eines Schwimmbades, das bis zur nächsten Bade- sdison eingeweiht werden soll. Nach den Plä- nen der Werksleitung ist diese Summe jedoch nur ein Bruchteil dessen, was im Laufe der kommenden Jahre für den Bau weiterer sportlicher Erholungsstätten ausgegeben wer- den soll. Eine große Hauptkampfbahn wird entstehen, von hohen Zuschauerrängen um- säumt, dazu mehrere Sportplätze, Tennis-, Hockey-Felder und ein Gesellschaftshaus. Der erste Bauabschnitt indessen wird aus- schließlich dem geplanten Schwimmbad ge- widmet sein. Obwohl bereits einige hunderttausend Mark auf einem Sonderkonto der Farbwerke bereitstehen, wird sich vorläufig nur die Bü- rokratie mit diesen Vorhaben beschäftigen; Stadtverwaltung und Landesregierung müs- sen eingeschaltet werden, um die Bebauungs- pläne zu ändern, die das 70 000 Quadratmeter große künftige Sportgelände gegenwärtig noch als Wohngebiet ausweisen. Die Farb- werke selbst hatten sich den Boden für Werkseigene Siedlungen reserviert, wollen nun jedoch diese Bauten außerhalb des Stadtgebietes errichten, da ihnen eine Erho- ljungsstätte für die Bevölkerung vordringli- cher erscheint. Die Frankfurter Stadtverwaltung unter- stützt die Projekte nach Kräften. Sie hatte selbst bereits erwogen, eigene Sportanlagen für die Höchster zu errichten, war jedoch durch die Erweiterung des Waldstadions finanziell allzu sehr in Anspruch genommen. Nun kann sich die Stadt damit begnügen, das Gartenamt einzuschalten und die geplante Sieben-Hektar- Sportanlage am Stadtrand von Höchst mit großen Grünflächen auszu- Weiten.-er. Techmischen Werke für das Jahr 1954 er- läuterte, konnte daraufhinweisen, daß sich die Stromabnahme im Stuttgarter Versor- gungsgebiet im Laufe des Berichtsjahres um über 16,3% erhöht hat, während die Ver- brauchszunahme im Bundesdurchsnitt bei knapp 13,7% lag. Noch stärker ist die Stei- gerung der Gasabgabe der landeshauptstädti- schen Technischen Werke, die noch zahl- reiche andere Städte und Gemeinden im näheren und weiteren Bereich Stuttgarts mit Gas beliefern. Hier betrug der Zuwachs so- gar über 17,5% gegenüber knapp 7-1% im übrigen Bundesgebiet. Auch der Wasserbe- darf der Landeshauptstadt hat sich 1954 um fast 9% erhöht. Zur Sicherung des weiterhin ansteigenden Elektrizitäts-, Gas- und Was- serbedarfs haben die TW im vergangenen Jahr für den Ausbau der Werksanlagen rund 58,8 Millionen DM. investiert. Während die Stuttgarter Stadtwerke bei der Stromerzeu- gung und Stromverteilung rund 38 Millionen DM Ueberschuß heraus wirtschaften konnten, schlossen die Erfolgsrechnungen für die Gas- versorgung mit einem Defizit von rund 14,4 Millionen DM und für die Wasserversorgung mit einem solchen von rund 4,1 Millionen DM ab. Auch weiterhin werden die Stutt- garter Gas- und Wasserpreise durch Zu- schüsse aus der Elektrizitätswirtschaft ge- stützt werden müssen. Ausführlich äußerte sich Kaun auch zu der nach wie vor äàußerst angespannten Koh- lenversorgungslage der südwestdeutschen Gaswerke, wobei er allerdings die Auffas- sung vertrat, daß die Erhöhung der Gas- preise für die Verbraucher vemieden werden könnte— sehr im Gegensatz zu verschie- denen seiner Kollegen. Zwar müßten die deutschen Gaswerke in immer stärkerem Maße auf die Verwendung erheblich teuererer amerikanischer Kohle zurückgreifen, da nicht genügend deutsche Kohle zur Verfü- gung stünde. Die deutschen Gaswerke beab- sichtigen jedoch, so ließ Dr. Kaun wissen, die ihnen in diesem Jahr fehlenden 300 000 Tonnen Kohle gemeinsam in den USA ein- zukaufen und nach Möglichkeit in den küstennahen Gebieten zu verkoken, um wei- tere Frachtkosten etwa nach Süddeutschland zu vermeiden. Die Mehrkosten für die ameri- kanische Kohle sollen dann auf alle Gas- werke umgelegt werden, also auch auf solche, die nicht auf die Verwendung der teueren Auslandskohle angewiesen sind. Auf diesem Wege, so glaubt man, könnten die sonst für einzelne Werke kaum vermeidbaren Tarif- erhöhungen zumindest vorerst aufgefangen werden. Aus der Hessischen Nachbarscaff Kinderlähmung forderte zehn Opfer Frankfurt. Die in diesem Jahr ungewöhn- lich früh aufgetretene Kinderlähmung hat im Raum von Frankfurt und Bonn bereits fünf Todesopfer gefordert. Seit Anfang Juli sind in Kelsterbach bei Frankfurt 15 Kinder erkrankt, von denen drei starben, und in EKüdinghoven erlagen zwei von elf erkrafk- ten Kindern der gefürchteten Krankheit. Die Gesundheitsämter heben vor allem den hef- tigen Verlauf der Erkrankung hervor. Auch in Ulm sind von insgesamt 30 an Kinder- jähmung erkrankten Personen bisher fünf gestorben. Während der Fahrt abgebrannt Darmstadt. Gespenstisch wurde die Auto- bahn Frankfurt Mannheim in der Gemar- kung Gernsheim durch den Brand des An- hängers eines in Richtung Mannheim fah- renden Lastzuges erhellt. Als der Fahrer des Lastzuges anhielt, konnte er nur noch den Motorwagen durch Abhängen des Anhängers vor dem Uebergriff des Feuers retten. Der Anhänger, der in Neu-Isenburg mit Auto- reifen und Fellen beladen worden War, brannte aus. Dabei entstand ein Schaden von 30 000 Mark. Schon einige Kilometer vorher hatte der Kraftfahrer des Lastzuges aus Frankfurt bemerkt, daß ein Reifen seines Anhängers in Brand geraten war. mm war es jedoch nicht gelungen, das Feuer zu lö- schen. Auf den Rat mehrerer Fernfahrer hängte er den Anhänger wieder an den Mo- torwagen und fuhr weiter in der Annahme, der brennende Autoreifen würde sich wäh- rend der Fahrt von der Reifentrommel lösen. Stattdessen griff das Feuer jedoch auf den Anhänger über. Lkw aim Parfümerieladen Kassel. Große Aufregung verursachten in Kassel zwei belgische Militär-Lastkraftwa- gen. Der erste fuhr, ohne den Kreisverkehr zu beachten, über den Bebelplatz hinweg. Der kurz danach folgende zweite Lkw wollte in letzter Sekunde noch in den Kreisverkehr einbiegen, fuhr dabei gegen einen Laternen- pfahl und landete in einem Parfümeriege- schäft, das völlig zertrümmert wurde. Der schwere Wagen stand nur noch mit seinem Hinterteil außerhalb des Ladens. Die ge- samte Ladeneinrichtung und die Hausfront wurden demoliert. Glücklicherweise befan- den sich im Augenblick des Unglücks keine Kunden im Geschäft. Die beiden belgischen Soldaten im Führerhaus des Lastwagens wurden verletzt. Omnibusunternehmer protestierten Biedenkopf. Die Omnibusunternehmer des Kreises Biedenkopf protestierten gegen eine Anordnung des Kreisschulamtes, daß sie künftig keine Schulklassen mehr zu Aus- Flugs- und Lehrfahrten über die Kreisgren- zen hinaus befördern dürfen. Diese Anord- nung stützt sich nach Angabe des Kreisschul- amtes auf eine Verfügung des Regierungs- präsidenten, die aber in anderen Kreisen nicht angewandt werde. Die Unternehmer wollen Regreßansprüche stellen, weil einige Schulen vorbestelite Ausflugsfahrten wieder rückgängig machten. „Trinkstube“ für Hunde Frankfurt. Die tropische Hitze läßt im Augenblick die meisten Menschen nur daran denken, wie sie selbst ihren Durst mit küh- jen Bieren, Eis oder Limonaden löschen kön- nen. Aber ein Frankfurter Geschäftsmann hat auch an die Hunde gedacht, die mit hän- gender Zunge und trockenen Lefzen durch die wasserlose Asphaltwüste laufen. Vor sei- nem Geschäft in der Kaiserstraße hat er darum eine Hunde-Wasserbar eingerichtet, über der ein Schild alle durstigen Vierbeiner zu einem kostenlosen kühlen Trunk einladet. BI CK NACH RHEINLAND-PFALZ Embargo-Schmuggel zieht Kreise Ludwigshafen. Im Zusammenhang mit der Fahndung nach den Urhebern des im Juni aufgedeckten Embargo-Schmuggels mit Nickel und Kadium in die Ostblockstaaten ist jetzt ein dritter Schmuggler verhaftet worden. Wie die Zollfahndung in Kaisers- lautern mitteilte, wurde in Düsseldorf ein Holländer festgenommen, dem zur Last ge- legt wird, 57 Tonnen dieser Edelmetalle ille- gal in die Ostblockstaaten eingeführt zu ha- ben. Bereits vor mehreren Wochen war es gelungen, einen als Aufkäufer für Auftrag- geber in der Sowjetzone tätigen 32jährigen ehemaligen Jagdflieger und Ritterkreuzträ- ger am Zonengrenzübergang Helmstedt fest- zunehmen. Er wurde in das Untersuchungs- gefängnis von Ludwigshafen gebracht. Dort befindet sich bereits der Haupttäter, ein Ludwigshafener Kaufmann. Kadium und Nickel sind für Rüstungszwecke unentbehr- liche Metalle. Die Schmuggler schädigten mit ihren Geschäften die Bundesrepublik, da sie keinen Zoll bezahlten. Außerdem kam die Bundesrepublik auf diese Weise nicht in den Besitz der ihr zustehenden Mengen dieser Edelmetalle, für die ein Embargo besteht. Lebensmittelschmuggel aufgedeckt Kaiserslautern. Einem umfangreichen Le- bensmittelschmuggel in den Landkreisen Kaiserslautern und Zweibrücken ist die Zollfahndung in diesen Tagen auf die Spur Seen Fluss jucuiin gekommen. 139 Kisten zu je 24 Pfund Erd- nußbutter, 4000 Stück verschiedene Lebens- mittelkonserven, sowie Tee, Kaffee, Zucker und C-Rationen aus amerikanischen Bestän- den, die von den Beteiligten in Kellern, Schränken und anderen Verstecken aufbe- wahrt worden waren, konnten sichergestellt werden. Vom Unwetter heimgesucht Alzey. Ein wolkenbruchartiger Gewitter- regen entlud sich eine Stunde lang über der Gemarkung Wöllstein im Kreis Alzey. Dabei entstand beträchtlicher Schaden in den Wein- bergen. Der Mutterboden wurde zum Teil weggeschwemmt. Die Winzer und Landwirte der Gemeinde bezeichneten das Unwetter am Mittwoch als das bisher schwerste, das je über der Gemarkung Wöllstein nieder- gegangen sei. Das Wasser stand in den Stra- Ben der Gemeinde fast einen Meter hoch und überflutete fast sämtliche Keller der Wohn- gebäude. Die Feuerwehr von Wöllstein und der Nachbargemeinden wurden zum Aus- pumpen der Keller eingesetzt. Dureh Blitz- einschlag ist ein Wohngebäude beschädigt worden. Die Landstraße Alzey Bad Kreuz- nach mußte gesperrt werden, da Geröll- massen aus den Weinbergen und den an- grenzenden Heckern die Straße an ver- schiedenen Stellen überschüttet hatten. Auch die Gemeinde Fließem im Kreis Bitburg wurde schwer heimgesucht. 35 Häuser wur- den beschädigt und 60 starke Bäume ent- wurzelt. Ein Stall brach zusammen. Drei Kälber wurden von den Trümmern begraben und getötet. F Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 21. Juli Jugendstunde Porzellan-Malerei Die Münchener Abendschau ur über Sender Wendelstein) Don Carlos(Oper von Verdi) 16.30 17.00 19.00 20.00 HAUS NEUERBURG Maur, mit Mam und Ne, fiir die znmer glerch one Oudlubdl aer Orehsroιπ Dumme due rnb, esrb, Aunpulie gun Mſiscpunꝶ nac bene, Aeucbt Arms As behlilliimeis lechmisch volitommmene Ibrrurhrurilug, Seite 6 MORGEN Donnerstag, — 2 Nur noch heute piANKEN 1 1,2 vn Der Farbfiim„VERDI“ Ein Leben in Melodien (Wieder eisgekühlt) 50050 2. 15, 17, 19. 21 U. mit Grethe Weiser AIHAM BRA 195 „Vatertag“ Morgen:„Der Himmel ist nie Ausverkauft“ Telefon 3 00 51 UNWERSUN 15.30, 18.00. 20.30 Der Hauptmann u. sein Held& 41 SIE 13.45, 16.00, 18.15, 20.45 „Ein Mädchen v. Lande“ x Kriegsheld wider Willen! Telefon 403 96 DiE KAMERA 14, 16, 16.15. 20.30 Heute letztmals:„TITANIC“, Ab Fr.: Geheimnisse des Meeres Capi 0 Telefon 5 11 86 14.00, 16.39, 19,00, 21.00 Letzter Tag! Charlton Heston „Das Geheimnis der Inkas“ 6 Tel. 5 02 76 Telefon 5 18 95 13,30, 16. 13.30, pATLAs5T 1 16.00, 18.10, 20,20 „Der Schürzenjäger v. Venedig“ Dl KUNBEI 2¹ Farbfilm. Jgd. ab 16 J. zugl. 8 7 N Maureen O'Hara, Ch. Laushton 9.50, 11.59. Heute letzter Tas!„Der Glöckner von Notre-Dame“ „Skandal im Sportpalast“ 22.20 Uhr letztmals x&» nicht jugendfrei! „Die Piraten von Monterey“ Letzter Tag! 17.00, 20.15 U. PARK-Inealer Musik, Musik und nur Musik Donnerstag und Freitag 18,45 und 21.00 Uhr Charles Loughten in d. preisgekrönten Lustspiel Herr im Haus bin le H LIN K NFNR TAI Telefon 7 66 56 m bfahrtstelle: BISMARCK PLATZ 7 — PFIZER WAI P fFfAIZE N lsenachtal— Hochspeyer— DM 3 Waldleiningen— Lambrecht. 4,50 Morgen, Freitag, 13,30 Uhr: OopENWALD-RUNDFTAHRT. einschl. Kaffee und Kuchen in Walderlenb ach 4,50 Samstag, 23. Juli, 13.30 Uhr: Worms— Harxbeim,- Zell— Bockenheim— Kallstadt. 4.50 Sonntag, 24. Juli, 8.00 Uhr: FRANKFURT- 200 6. Sonntag, 24. 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Einer kontinentalen Auswahl war ein solcher Erfolg noch nicht vergönnt. Die Briten behielten 1938 in London mit 3:0, dann 1947 in Glasgow mit 6:1 die Oberhand und zogen 1953 beim 4.4 gerade noch den Kopf aus der Schlinge. Jupp Posipal wirkte dabei als Stopper der von dem Holländer Lotsy betreuten Kontinent-Elf mit. Ungari- sche Spieler waren damals in London nicht dabei. Am 13. August aber werden in Bel- kast zwei Magyaren— nämlich Puskas und Kocsis— den FIFA-Dreß tragen, wenn die vierte Begegnung zwischen einer britischen Auswahl und einer Kontinent-Vertretung steigt. Werden die Schußkanonen aus Buda- pest, von ihrem Verbandskapitän Gustav Sebes betreut, den Briten so einheizen, daß sie erstmals auch vor einer„Europa-Elf“ kapitulieren müssen? Werfen wir einmal einen Blick auf die von Sportminister Sebes (Ungarn) aufgestellte Mannschaft. Das Problem für alle Auswahlmann- schaften besteht darin, aus der Vielzahl der Spieler, der Unterschiede der Systeme und trotz der sprachlichen Schwierigkeiten eine Einheit zu bilden. Das ist in der Vorkriegs- zeit keinem kontinentalen Team gelungen. Es war deshalb für die Briten ein leichtes, ihren Gegner„auseinander zu nehmen“. Erst 1953 war auf dem Rasen von Wembley beim Tour de France: Noch 76 sind im Rennen: Daan de Gtool- de- Held de: 13. Clappe Rolland in der Gesamtwertung an der Spitze/ Pankoke hält sich tapfer Der Held der 13. Etappe der„Tour de France“, die am Mittwoch von Millau nach Albi über 203 Kilometer führte, war der Hol- länder Daan de Groot. Schon bald nach dem Start machte er sich von den übrigen noch insgesamt 76 Teilnehmern frei und beendete die Etappe als Erster. Der 23 Jahre alte Holländer, der in diesem Jahr zum erstenmal an der„Tour de France“ teilnimmt, erreichte das Ziel nach einer Fahrzeit von 5:52:41 Stunden mit einem sen- sationellen Vorsprung von über 20 Minuten. Darrigade(Frankreich) belegte in 6:13:12 Stunden den zweiten Platz vor seinem Landsmann Georges Gay und dem Oester- nis und stellte in einer offiziellen Verlaut- barung fest, daß sich verschiedene Mann- schaftsleiter und Pfleger nicht an die gene- relle Bestimmung gehalten hätten, nach der den Rennfahrern gewisse Drogen nur auf Arztliche Verordnung gegeben werden dürf- ten. Die Angelegenheit scheint weitere Kreise zu ziehen, denn die Rennleitung hat das internationale Kampfgericht der Tour auf- gefordert, unverzüglich Untersuchungen ein- zuleiten, ob und in welchem Umfange ver- potene Drogen verabreicht wurden, die eine anormale und für die betreffenden Fahrer schädliche vorübergehende Leistungssteige- 4:4 fußballerisch etwas wie eine„Europa- Union“ festzustellen, nachdem man vorher in Amsterdam einen Probegalopp unternom- men hatte. Sebes stützt sich diesmal auf Spieler von sieben Nationen, wobei über- raschend kein Russe berücksichtigt wurde. Aber wahrscheinlich legte man in Moskau angesichts des Spieles gegen Deutschland gar keinen Wert auf Berufungen in das ge- mischte FIF A-Team. Als Nachfolger von Olivieri, Italien(1938), Da Rui, Frankreich(1947), und Beare, Jugo- slawien(1953), wird in Belfast der junge Mailänder Buffon das Kontinent-Tor hüten. Mit Buffon errang heuer der Milano auch das italienische Championat. Als Verteidiger sind der 26jährige Wiener Gerhart Hanappi, der bereits zweimal gegen England spielte, und der 22 fache deutsche Nationalverteidi- ger Werner Kohlmeyer, Kaiserslautern (31 Jahre), vorgesehen. Als Stopper fungiert der 27jährige Schwede Bengt Gustavsson, bei seinem Verein Norrköping und als Kapi- tän der Schweden-Elf oftmals Turm der Schlacht. Die große Linie im Spiel dürften die Sei- tenläufer garantieren. Der 29jährige Ernst Ocwirk(Austria Wien) war schon vor zwei Jahren Kapitän der FIFA-Elf, und ist mit seinen weiten Paßbällen ein unübertreff- licher Motor schneller Angriffsaktionen. Der zstenreiche 24jährige Jugoslawe Boskov ist ebenso offensiv veranlagt. Das Paradestück der FIF A-Mannschaft ist aber der Sturm. Auf den Flügeln stehen zwei sehr schnelle Leute, nämlich der beim FC Mailand spielende Skandinavier Sören- sen und der junge Franzose Jean Vincent. Der Sturmtank Raymond Kopa aus Reims ist mit 23 Jahren der Benjamin der Elf. Groges vorgenommen München trainieren sie seit Dienstag für das Brocen schaffen werden? haben sich— wie man sieht— unsere Fußball- Nationalspieler. In der Sportschule Grunwald bei Spiel gegen Rußland in Moskau. Ob sie den * Keystone- Bild Bei der Eberbacher Regatta: ſflannlieims Nuderet schöpften alm ab Fünf erste Plätze für den„Club“/ Jungruderer-Gig-Vierer m. St. für VW Die von den Mannheimer Rudervereinen stets gern besuchte Eberbacher Regatta der gleichen Bootsgattung wurde die MRG „Baden“ sicherer Sieger. g reicher Kurt Schneider, der in der internatio- 0 i 8 1 1. 1 nalen Mannschaft führt. Nur 14 Sekunden rung bezwecken sollten. Außerdem wurde Wenn er sich mit den beiden berühmten nahm auch in diesem Jahr wieder den er- eee„ 1 n. U später überfuhr der Franzose Louis Caput der Rennarzt Dr. Dumas beauftragt, seine Budapester Verbindern Sandor Kocsis wartet schönen Verlauf und brachte den pen“, 3. Club“ Jungmann Hier: 1. Flörs- d. Ve.. in 6:13:26 Stunden die Ziellinie vor Barozzi Untersuchungen, fortzusetzen. Der franzö-(25 Jahre) und Ferenc Puskas(28 Jahre) ver- Mannheimer Vereinen in der Seniorenklasse eim; 2. Stuttgarter RG; 3. RG Rheinau. — Adtalien) und dem Holländer van Breenen. sische Radsportverband wurde zum Ein- steht, dann sollte es mehrfach im Tor Groß- und in den Leistungsgruppen der Jugend- I Jungruderer-Gig-Achter: 1. Heidelberger Dann folgte in 6:13:50 Stunden das von dem schreiten aufgefordert. britanniens einschlagen. lichen zahlreiche Erfolge. So belegte der RR; 2. Club“ Jungmann-Gi„Vierer: 1 RG Spanier Poblet und dem Belgier Ockers an- I. 5 Rheinad 2. Würzburger KV. Ak- Gis-Vierer: eln eführte Hauptfeld, in dem sich auch der a 5 8 ürzburger mit seinen beiden Booten die lub⸗ a Ine 8 1 5 zose Antonin Rolland befand, der auch Ungewißheit vor dem Traber-Derbz: ersten Plätze und gewann auch den leichten o Fran„ 1 5 r Gig-Vierer Leistungsgruppe D: 1.„Schwa- bel, ges garant legt und das Geis rr. l F)) FFT. 11 0 der Gesamtwertung liegt und das Gelbe Tri-„Schwaben“ Im Junior- er gab es einen 3 5 e e de e e e die Komm Permil- Sohn Wulf an den fbtauf? nent er in eden a Berbel Urban im Nahenatrhtet eau.“ Pankoke kam mit dem Hauptfeld an.„Club/Rheinau vor den„Schwaben und Ko. 3 1 Auf 25 15 wenne, e e nan Heitmanns Hengst in Hochform hat in Mariendorf nur wenig zu fürchten 33) ͤ] q—8 F S La- vignon brach am Montag der zur franzö-. n. u- i Stra zischen Nationalmannschaft gehörende Renn- Ueber den Ausgang des deutschen Traber- der über 5000 mi erst auf dem letzten 400 Me-. i 5 i 6, e Ben ierer m. St. 5 ewann im ersten fahrer Jean Mallejac zusammen. Bei dem 27 Jahre alten Rennfahrer, der 1953 im Gesamtklassement der Tour de France den zweiten Platz belegte, zeigten sich Symptome, die auf den Genuß eines ver- potenen Dopingmittels hindeuteten. Die Rennleitung befaßte sich am Dienstagabend im Etappenort Millau mit diesem Vorkomm- Nachwuchs läßt aufhorchen In Weil am Rhein fanden am Wochen- ende die gesamtbadischen Jugendmeister- senkraftsport und Gewichtheben hatten die Derbys(3200 m, 30 000 DW), das am Sonntag in Berlin-Mariendorf entschieden wird, herrscht ziemliche Ungewißheit. Der hohe Favorit Wulf zog sich vor einigen Wochen eine fiebrige Erkrankung zu. Der Permit- Sohn hat sie zwar inzwischen überwunden, Aber sie kostete ihn eine Menge Kraft. Es dreht sich nun alles darum, ob der Fuchs- Hengst an den Ablauf kommt, oder ob er von seinem Züchter und Trainer Walter Heit- mann geschont wird, nachdem es in den letzten Tagen nur ein sehr leichtes Training gab. Die gefährlichsten Gegner des Ham- ter den deutschen Meister 1953, Heinz Lau- ker(Schwenningen), abhängte und mit 14:17, 2 Minuten wesentlich schneller war als bei seinem Vortagssieg(14:31, 2) in Karlsruhe. Peter Müller wieder„salonfähig“ Dem früheren deutschen Mittelgewichts- meister der Berufsboxer, Peter Müller, wurde auf Antrag des Kölner Verbandes durch den Bund Deutscher Berufsboxer die Genehmi- gung erteilt, auch wieder in Titelkämpfen zu boxen. Dem Kölner war nach seiner langen Sperre zunächst eine Notlizenz und dann Lauf der MRV„Amicitia“ und im zweiten Lauf der„Club“. Einen weiteren„Club“-Sieg gab es im II. Jungruderer-Gig-Vierer vor Lauffen und Wiking Karlsruhe. Auch der VW Mannheim sicherte sich einen ersten Platz und zwar den II. Jung- ruderer-Gig- Vierer m. St. vor dem„Club“ und der„Amicitia“. In einem weiteren Lauf Generalprobe zur Schwimmverbandes, Dr. Gebhardt Nürn- berg), hat für das Kunstspringen die süd- deutsche Meisterin vom TSV 46. Bärbel Ur- ban, aufgestellt. Damit trägt die 15jährige Gymnasiastin zum drittenmal das National- trikot. In Straßburg wird sie einen sehr schweren Stand haben, da die französischen Springerinnen zur europäischen Spitzen- klasse zählen. Weltmeisterschaft: d. Verl. b Pferd d ich in di Jah 5 1 1 7 8 f. J. T 1 Nordbadener, die besonders aus den Hoch- burgen Karlsruhe und Bruchsal stark ver- treten waren, ein leichtes Uebergewicht. Trotzdem gab es auch für den südbadischen Verband mehrere beachtliche Erfolge. Die Ergebnisse: Rasenkraftsport-Dreikampf, Federgewicht: 1. W. Sammel(Kollmarsreute) 258,75 P., Leichtgewicht: 1. K. Krieg(Germ. Karlsruhe) 295,5 P., Mittelgewicht: 1. R. Rathgeb(Inz- lingen) 268,0 P., Schwergewicht: I. H. Fink (Altenheim) 280,0 P.; Mannschaftswertung: 1. Germania Karlsruhe 1043,7 P., 2. Germa- nia Obrigheim 850,5 Punkte. Bei dem beachtlichen Niveau des Ringer- nachwuchses schnitt Süd- und Nordbaden gleich gut ab. Vier Titel gingen an Süd- und Mer an Nordbaden. Klasse bis 80 Pfd.: 1. Beierer(Schries- heim), 2. Rühle Kirchheim); Klasse bis 90 Pfd.: 1. Fischer Freiburg/ Haslache); Klasse bis 100 Pfd.: 1. Krimm(Heidelberg), 2. Kel- ler(Urloffem); Klasse bis 110 Pfd.: 1. Hart- lieb(Oestringen), 2. Ehred(Urloffen), 3. Brau (Sandhofen); Klasse bis 120 Pfd.: 1. Seger Klasse über 140 Pfd.: 1. Fink(Altenheim), 3. Geschwil(Brühl). N fach um die Chancen brachte, sind die Ber- liner Eboli(J. Mills), Eifriger(Chr. Buhs) und Meister Flott, der von Gerhard Krüger ge- steuert wird. Deutschlands Champion Frömming, der zur Zeit in Mai- land beschäftigt ist und zum Derby-Tag in seine Heimatstadt Berlin kommt, entschloß sich, an Stelle der indisponierten Hamburger Stute True Love den kürzlich siegreichen Nuntius zu fahren. Haas mit neuer 400-m- Bestzeit Karl-Friedrich Haas(1. FC Nürnberg) ge- wann am Montag vor 10 000 Zuschauern beim internationalen Leichtathletiksportfest in Nürnberg den 400-Meter-Lauf in der neuen deutschen Jahresbestzeit von 46,9 Sekunden und verbesserte damit die von ihm selbst am Vortage aufgestellte Bestleistung gleich um 0,9 Sekunden. Haas, der nach langer Pause damit wieder an seine hervorragenden Zeiten von 1953 (46,7) anknüpfte, lief bestechend flüssig und verwies den Schweizer Meister Haegg mit 48,2 Sek. auf den zweiten Platz. tschechoslowakischen Leichtathleten. Starke Ovationen erhielt wiederum Emil Zatopek, mehrfacher TSV-Erfolge in Darmstadt Beim hessischen Landesturnfest in Darm- stadt starteten im schwierigen Jahnkampf der Jugendklasse A die Jugendturner des TSV 46, Martin Wendler, Gerhard Adler und Volker Kurz, als Gäste. Die von 45 Teilneh- mern belegte Vielseitigkeitsprüfung, beste- hend aus Reckturnen, Gymnastik, 100-m- Lauf, Kugelstoßen, 50-m- Brustschwimmen und Kunstspringen vom I-m-Brett, wurde nur von neun Teilnehmern mit der Mindest- punktzahl erfüllt. Sieger wurde Gerhard Adler mit 53,85 Punkten vor Martin Wendler mit 47,75 Punkten. Erst dann kamen die besten Hessenturner. Volker Kurz belegte den fünften Platz. Boxen auf der Schönau Zu einem Vergleichskampf seiner jun- gen Boxstaffel gegen Lampertheim lädt der VIk Schönau ein. Am Samstag, 20 Uhr, wollen die Gastgeber in einer Freiluftver- anstaltung die in Lampertheim erlittene Niederlage durch einen überzeugenden Sieg F. Müller vom Ac 92 Weinheim gegen- über. Krämer(Sandhofen) überragte beim Kanu-Länderkampf auf dem Untersee Der vorletzte Start der deutschen Natio- nalauswahl im Kanu- Slalom vor den Welt- meisterschaften in Tacen/ Jugoslawien(29. bis 31. Juli) brachte in Salzburg zwei wert- volle Mannschaftssiege über Osterreich. Auf dem reißenden Wasser der Sazach wurde die erste Garnitur der Weltklasse-Nation Oesterreich mit Fabian, Klepp und Radels- beck durch die in 273,0 Sekunden siegreiche Auswahl des Deutschen Kanu- Verbandes (Würfmannsdobler, Vogt, Holzbauer) um genau zehn Sekunden geschlagen. Dieser schöne Erfolg gewinnt noch an Gewicht, da der DRV mit dem Hanauer Manfred Schnei- der in 207,0 Sekunden für die rund 800 Meter lange Strecke den strafpunktfreien Sieger stellte. Süddeutschlands starke Kanuauswahl kam auf dem Untersee in Mammern/ Eschenz bei Schaffhausen mit 92 Punkten zu dem erwarteten Sieg über die Saar(75) und der süddeutschen Auswahl, die sich aus Kräften des WSV Sandhofen, der Mannhei- mer KG und den Mädels von Rheinbrüder Karlsruhe zusammensetzte. Die Saar ver- dankt ihren zweiten Platz in erster Linie der konditionsstarken Weltmeisterin Therese Zenz, die nach ihrem Samstag-Langstrecken- erfolg(3000 Meter) im Einer-Kajak über 500 Meter erwartungsgemäß die deutsche Meisterin Gisela Amail schlug und mit ihrer Vereinskameradin Klau auch den Zweier- Kajak über die Sprintstrecke vor Amal/ Krombholz gewann. Ohne Sieg blieb die Schweiz. Zu den Stützen der Süd-Auswahl gehörte Günther Krämer. Der 23jährige Sandhofe- ner, der sich in dieser Saison zur deutschen Spitzenklasse vorgearbeitet hat, holte sich überlegen den Langstrecken-Einerkajak, gewann mit seinem Lehrmeister, dem Re- Kord-Titelträger Helmut Noller, den Zweier über 1000 Meter, startete im siegreichen Sandhofer Kajak-Vierer über die Mittel- strecke und gehörte der überlegenen Süd- Freiburg /St. J Kl is 130 Pfd.: 5. f. 85 5 8 0 1 Ras, W Pfd.: 1. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand wieder ausbügeln. Im Fauptkampf des die Schweiz(36). Sieben Siege in elf Piszi, Staffel an. Im Einer über 500 Meter aller- Weber Kirchheim), 2. Schmidt(Heidelberg); der zweite und letzte Deutschlandstart der Abends stehen sich Schuhmacher und plinen unterstreichen die Ausgeglichenheit dings blieb Zweier- Weltmeister Ernst Steinhauer in 2:23,2 Minuten genau eine Minute vor Krämer. ie 3-Zl.-Wng., Ostst. mit od. oh, Bkz. 2-Zim.-Whg., Sandhofen, 65,.— Bkz. Mietgesuche f Elegante - H- Aummer-wonpnumd per sofort in bester, ruhiger Lage, möglichst mit Garage und Garten gesucht. Angebote unter Nr. P 59731 an den Verlag. 4- bis 5-Zl.-Wohng. mit od. oh. Bkz. ges. Ang. u. Nr. 02870 an den Verl. Gr., leer. od. teilmöbl. Zim. f. 2 Per- sonen mit Kochgelegenh. zu miet. ges. Angeb. unt. 02692 a. d. Verl. Frau, 46 J., sucht Wohng. bei allein- stehend. Herrn, dem sie den Haus- halt versorgen kann. Angebote unter Nr. 02764 an den Verlag. Ladenlokal in gut. Lage mit od. oh. Bkz ges. Eilangeb. u. 02871 a. d. V. Leer. Zimmer ges. Miete 35,- bis 40, Angeb. unt. Nr. 02849 a. d. 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Juli 1955/ Nr. 10 5 8 5 5 Die KPD vor dem Hohen Gericht 5 7 e. a 8 6 8* TO. III EINEN Eine Uebersicht über den Verlauf des Prozesses vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Acne T scwe S— ä 0 Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker A 8. — Der Erste Senat des Bundesverfassungs- 1955 mit den rechtlichen Grundlagen des mancherlei demagogischen Ausfälle gegen r— Zerichts kann aufatmen, denn im Verfahren Verfahrens. Die KPD beantragte überhaupt Regierung, Gesetzgebung und angebliche Y ä—— über die Vertassungswidriskeit der Kommu- dessen Einstellung, weil es dem Gebot des Klassenjustiz der Bundesrepublik, um noch* 5——— S— Nistischen Partei Deutschlands ist nach einer Grundgesetzes auf Wiedervereinigung zu- an Hand der Prozeßäußerungen selbst die 0 D Prozeßdauer von acht Wochen endlich die widerlaufe Gräambel und Artikel 146). Das Verfassungsfeindlichkeit der KPD zu bewei- 5 ä mündliche Verhandlung beendet worden. Die„Adenauer-Regime“ wolle nur die politisch sen. Sie hätte außerdem schon wegen der. 9 vielköpfigen beiderseitigen Prozeßdelegatio- müßliebige Partei ausschalten, Nach Ansicht Wirkung auf die Oeffentlichkeit gern Beweis 1 der Bundesregierung handelte es sich bei— nen haben sich aufgelöst. Für die Bundes- regierung waren mit den Hilfskräften im Durchschnitt 29 Personen unter der Leitung von Staatssekretär Dr. Ritter von Lex aus dem Bundesinnenministerium und Ministe- rialdirigent Hopf tätig, während einer Woche der höchsten Beanspruchung sogar einmal 46. Sachverständige kamen jeweils nur für Wenige Tage nach Karlsruhe. Immerhin ent- standen der Regierung Prozeßkosten von etwa 550 000 Mark ohne die Gehälter. Der KPD erwuchsen vermutlich noch viel höhere Ausgaben, die sogar auf eine runde Million geschätzt werden. Ihre Prozeßdelegation war noch umfangreicher. Die vier Mitglieder des Parteivorstandes, die zur kommunistischen Prozeßdelegation gehörten, traten wenig in Erscheinung, weil das Wort nach der Verfahrensordnung den Anwälten zustand. Max Reimann erschien ohnehin niemals vor dem Gericht, Friedrich Rische nd Josef Ledwohn kamen aus der Untersuchungshaft unter dem Verdacht des Hochverrats und genossen für die Dauer des Verfahrens einige Vergünstigungen, und Walter Fisch, dem freies Geleit bis zum 17. Juli zugesichert worden war, zog sich schon am 10. Juli wieder aus der Oeffent- lichkeit zurück. Von den acht Juristen der KPD identiflzierten sich nur Professor Krö- ger und Dr. Kaul aus Ostberlin mit der Par- teilinie. Von den übrigen Anwälten legten Zwei ihr Mandat im Laufe des Verfahrens nieder. Eingeleitet worden war das Verfahren durch den Antrag der Bundesregierung vom 21. November 1951. die KPD für verfassungs- Widrig zu erklären und aufzulösen. Er wurde vorwiegend aus innenpolitischen Rücksichten gestellt. Nicht durch Verschulden des Ge- richts zogen sich die Vorbereitungen drei Jahre lang hin, bis endlich am 23. November 1954 die mündliche Verhandlung eröffnet Werden konnte. Gegenüber der politischen Kritik an dem Verfahren beruft sich die Bundesregierung darauf, daß sie auf Grund des Grundgesetzartikels 21 verpflichtet sei, ohne Rücksicht auf Zweckmäßigkeitserwä- gungen gegen jede verfassungswidrige Partei vorzugehen. Von kommunistischer Seite wurde auf die Gefahr einer ausgedehnten Auslegung des Artikels 21 hingewiesen, durch die jede Opposition mundtot gemacht wer- den könme. Die erste Phase der mündlichen Verhand- lung beschäftigte sich bis zum 31. Januar einem KPD- Verbot um eine innere Angele- genheit der Bundesrepublik, die nach rein juristischen Maßstäben zu messen sei und keine rechtlichen Auswirkungen auf die Wie- dervereinigung habe. Außerdem betonte die Bundesregierung die fortbestehende deut- sche Einheit gegenüber der von den Kom- munisten verfochtenen Zweistaatenlehre, die das Bestehen von zwei souveränen deutschen Staaten, der Bundesrepublik und der DDR, behauptet. Das kommunistische Lehrgebäude wurde im zweiten Prozeßabschnitt nicht in seiner Gesamtheit untersucht, sondern nur insoweit, als nach der Ansicht der Bundesregierung die Theorie des Marxismus und Leninismus verbindliche Richtlinien für das praktische Handeln der einzelnen kommunistischen Par- teien und ihren revolutionären Klassen- kampf enthält. Wissenschaft und Welt- anschauung entziehen sich darüber hinaus ohnehin der gerichtlichen Beurteilung. Die KPD versuchte trotzdem, diesen Prozeß als Verfolgung einer geistigen Bewegung im Sinne der früheren Ketzerprozesse hinzustel- len, während sie andererseits inkonsequent genug war, dem Gericht vorzuwerfen, daß es nicht Beweis für ihre gesamte Theorie er- hoben habe. Die Beweisaufnahme über Ziele und Pro- paganda der KPD gab der Bundesregierung Gelegenheit, Material aus über dreihundert Strafprozessen und vor allem aus den Hoch- verratsver fahren vor dem Sechsten Straf- senat des Bundesgerichtshofes vorzulegen. Sie zog daraus den Schluß, daß die KPD selbst die deutsche Wiedervereinigung nur als Mittel zum Zweck des revolutionären Klassenkampfes benutze. Die KPD dagegen bemühte sich, einen scharfen Trennungs- strich zu ziehen zwischen den Grundsätzen und Zielen ihrer Deutschlandpolitik, die nach ihrer Ansicht vollkommen mit den nationalen Interessen des deutschen Volkes übereinstimmen, und den kommunistischen Fernzielen. Vom Bundesverfassungsgericht stammt zu diesem Beweisthema der wichtige Beschluß, daß ein Widerstandsrecht gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bun- desrepublik und ein„nationaler Notstand“, auf den sich die KPD berufen hatte, „schlechthin ausgeschlossen“ sind, solange die Verfassungsgerichtsbarkeit als Kontrolle funktioniert. Die Bundesregierung benutzte auch die erheben lassen über das tatsächliche Ver- halten der KPD, ihre innere Organisation und Finanzierung und die Praxis des Kom- munismus im Ausland. Das Gericht ließ je- doch diese Beweise nicht mehr zu, obwohl sich auch die KPD auf ihr tatsächliches demokratisches Verhalten berufen hatte. Nun gilt es, an Hand von 4500 Seiten Protokoll und unübersehbaren Beweismit- teln ein Urteil zu fällen und vor allem die eingehende Begründung dazu auszuarbeiten. Mit der Urteilsverkündung ist vor Ende Oktober kaum zu rechnen. 2 N REPUBLIK INDONESIEN Suni elneit alen, Lier gmubeegiingei, Islamische Banden machen Indonesien unsicher Die junge Republik steht in dauerndem Kampf mit„Privatarmeen“ Diakarta, im Juli „Sie können nur auf eigenes Risiko nach der Kautschukplantage bei Pengalengan fahren, denn im Süden von Bandung ist es noch recht unsicher und nach sechs Uhr abends werden Sie kaum ein Transportmittel finden“ erklärte mir ein indonesischer Beamter in Bandung. Indonesien besitzt ein Heer von 250 000 Mann, daneben aber noch zahlreiche Privatarmeen, die der Republik den Krieg erklärt haben. Die stärkste mili- tante Untergrundorganisation ist zweifels- ohne der„Darul Islam“, dessen Anhänger fanatische Mohammedaner sind, und die bereits vor Jahren den„Islamischen Staat von Indonesien proklamierten. Ihre Haupt- aktionsfelder sind das südwestliche Java, das nördliche Sumatra, das südliche Celebes und nunmehr auch die Küstenstriche Borneos. Daneben existieren noch, wie gesagt, un- zählige Privatarmeen, wie die von Kahar Musakkar in Celebes, die allerdings dem „Darul Islam“ nahesteht, die Unabhängig- keitsbewegung der Molukken(RMS) und viele andere. Schätzungen zufolge soll der „Darul Islam“ in Java alleine 20 000 Mann unter den Waffen haben. Obwohl die Regie- rung des öfteren erklärt, die Banden unter Kontrolle zu haben, so ist in weiten Landes- strichen Ruhe und Ordnung noch keineswegs eingekehrt. In einigen Gegenden, wie in dem südlich von Bandung gelegenen Garut, hat der „Darul Islam“ sogar eine eigene Verwaltung Von unserem Korrespondenten Christian Roll eingesetzt und in Atjeh ist es den Regierungs- truppen noch nicht gelungen die Pschungel- festung der Aufständischen einzunehmen. Nach sechs Uhr abends dürfen viele Straßen nicht befahren werden, da nächtliche Ueber- fälle an der Tagesordnung sind. An den Fahr- Wegen zeigen gewöhnlich Schilder an, daß man sich nunmehr auf dem Boden der Banditen befindet. Der Großteil der„Indo- nesischen Armee“ ist in der Bandenbekämp- fung eingesetzt, ohne daß dadurch die Situa- tion wesentlich geändert wurde. Das Leben auf den Plantagen ist alles andere als sicher, obwohl auf den Pflanzun- gen in Java und Sumatra wieder gut ver- dient wird. Doch es ist schwierig eingeborene Arbeitskräfte für die Unternehmungen zu bekommen, die es vorziehen in den sicheren Städten zu bleiben. Es ist keine leichte Auf- gabe, die Banditen zu fassen, denn der un- durchdringliche Urwald läßt sich nun einmal nicht durchͤkämmen— und von der Fläche Indonesiens ist nur ein Zehntel bebaut. Es heißt, der„Darul Islam“ sei mit den modernsten amerikanischen Waffen aus- gerüstet, und dort, wo er die Kontrolle aus- übt, befinden sich viele amerikanische Dol- lar im Umlauf. Es besteht kein Zweifel daran, die amerikanischen Stellen lassen in Asien heute allen antikommunistischen Gruppen großzügig Gelder zukommen, und der„Darul Islam“ ist nun einmal die be- deutendste millitante antikommunistische Organisation in Indonesien. Das Bandenunwesen hat den Bau der jungen indonesischen Republik in seinen Grundfesten erschüttert, es hat den Verkehr gelähmt und der Produktion einen erheb- lichen Schaden zugefügt. Als der Sultan von Djokja vor Jahren Verteidigungsminister War, erbat er die Regierung um Vollmachten, energischen Maßnahmen zur Ausrottung des Bandenunwesens ergreifen zu dürfen. Doch Indonesiens„humaner“ Präsident Soekarno meinte, Indonesien habe bereits genug Blut verloren und könnte sich einen weiteren Verlust nicht leisten. Die einzige Partei, die aber wahrscheinlich in der Lage ist, mit dem „Darul Islam“ fertig zu werden, ist die islamische„Masjumi“, die die Aufständischen nicht nur mit den Waffen bekämpfen, son- dern die auch deren Herzen gewinnen will. Das Vermögensübernahme-Gesetz, das die rechtlichen Voraussetzungen für die im österreichischen Staatsvertrag vorgesehene Uebernahme der deutschen Vermögenswerte in Oesterreich durch die Wiener Regierung schaffen soll. wird erst im Herbst dem Na- tionalrat vorgelegt werden. Das Gesetz soll vorher noch gründlich beraten werden. Parlamentarier aus 15 NATO- Staaten traten am Mittwoch in Paris zu einer öffent- lichen Diskussion zusammen, die dem Thema „Geschichtliche Entwicklung und augenblick. liche Situation der Atlantikpakt-Gemein- schaft“ gewidmet War. Mhm.- Gartenstadt, Waldfrieden 36 Mein lieber Mann, unser lieber guter Vater, Schwiegervater und Groß- vater, lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Waldemar Reinacher Studienrat i. R. ist nach einem arbeits freudigen Leben am 19. Juli unerwartet verschieden. friedhof Mannheim. Mhm.- Friedrichsfeld, Edinger Straße 53 „den 20. Juli 1955 In tede fer Trauer: Mina Reinacher geb. Reinacher Herbert Reinacher, prakt. Arzt Käthe Reinacher geb. Herweck Fritz Reinacher, Zeichenlehrer Hilde Reinacher geb. Kober und Enkelkind Herbert Feuerbestattung: Freitag, den 22. Juli 1955, 13.30 Uhr im Krematorium Haupt- Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Drogist Mannheim, den 19. Juli 1955 H 6, 1 und G 6, 10 geb. Zöller Nach langer, schwerer Krankheit verschied am 19. Juli 1955 mein lieber Mann, unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Schwager, Herr Ernst Hörner Gastwirt im Alter von 60 Jahren. Mannheim, den 21. Juli 1955 . In tiefer Trauer: Frau Anna Hörner geb. Braun Frau Anneliese Flor geb. Hörner Rolf Flor und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 22. Juli 1955, 11 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Nach langer, schwerer Krankheit verschied heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr David Friedrich Straßburger im Alter von 35 Jahren. Mannheim, den 20. Juli 1955 Wallstattstraßge 39 Im Namen der Trauernden: Christina Straßburger geb. Sutter Beerdigung: Samstag, 23. Juli 1955, 10 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Bäckermeister Bürgermstr.-Fuchs-Str. 35 und Angehörige Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- sdenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herrn Gustav Mutschler sagen wir auf diesem Wege allen unseren herzl. Dank. Mannheim, den 21. Juli 1935 Wilhelmine Mutschler TOD ES- ANZEIGEN für die Montag- Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ neh- men wir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an d. Pförtner im Rückgebäude des Verlages am Marktplatz. Meerwiesenstraße 10 Statt Karten lieben Entschlafenen, Herrn Dörfer für seine trostreichen Worte. Mh m.- Waldhof, den 21. Juli 1953 Korbangel 7 1 Untertleht Hauptfriedhof Ron, Ottilie, Thorner Straße 17. Engl. u. Franz.„Privat“ Tel. 4 31 74 0 Freie Betufe Krematorium Rothmund, Dr. Carl, Gott der Allmächtige nahm mir heute meinen über alles geliebten Mann, meinen treusorgenden Vater, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Walter von Helden nach schwerem Leiden im Alter von 72 Jahren. In tiefem Schmerz: Frieda von Helden und Sohn Kurt Beerdigung: Samstag, 23. Juli, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, Frau Marie Engel wwe. wurde nach schwerem, mit groger Geduld ertragenem Leiden am 17. Juli 1955, kurz vor Vollendung ihres 86. Lebensjahres, in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, Ludwigshafen/ Rh., Genf, den 20. Juli 1955 Im Namen aller Angehörigen: Margrit Engel Die Einäscherung hat in aller Stille stattgefunden. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres 4 Albin Skudlarek sagen wir allen herzlichen Dank, besonders Herrn Stadtpfarrer Frau Lisa Skudlarek geb. Fischer und Sohn Horst nebst Angehörigen Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 21. Juli 1955 Florath, Josef, Mannheimer Straße 143 8 Hennlich, Ferdinand, Rheinhäuserstrage 3 Haardtstraße 144 Mitgeteilt von der Friedhof verwaltung der 2 Ohne Gewähr In Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen! Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Pflege der gesunden und kranken Haut! Höchste Zeit daß man Urlaub macht: die Nerven wurden genug strapaziert im langen Arbeits jahr Zu Ihrer Erholung sollte der echte KLOSTER. FRAU MELISSENGEIST mithelfen: morgens, mittags und abends nach Gebrauchsanwei- sung verdünnt genommen— das wird auch Ihnen wohltun, vor allem bei nervösen Herz- und Magenbeschwerden sowie aui der Reise! Bekaonmntmachon gen Schlachthof, Freibank. Freitag, den 22. Juli 1955, von 7.30 bis 10 Uhr Verkauf auf Nrn. 1-500. Verkauf von Freibank-Frischwurst und Fleischkonserven. eingeschritten. Klein- und Großtierhaltung. Bereits im März 1954 hatten wir an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß bis zum Frühjahr 1955 mit einem Verbot der Klein- und Großtierhaltung in gewissen Stadtteilen zu rechnen sei. Diese Gemeinde verordnung ist am 1. März 1955 in Kraft getreten; sie ist im August 1954 im Amtsblatt der Stadt Mannheim und in den hiesigen Tageszeitungen veröffentlicht worden. Die Ausführungsbe- stimmungen über die Festsetzung der Bezirke sind im Juni 1955 er- schienen. Im Interesse der Tierhalter wird heute nochmals und letzt- malig an die genaue Beachtung dieser Bestimmungen erinnert und gleichzeitg empfohlen, die noch immer vorhandenen Tierbestände in den betroffenen Gebieten entweder zu verlegen oder abzuschaffen. Die Polizei hat Anweisung erhalten, jeden Tierhalter, der nach dem 15. August 19355 noch Kleintiere Hühner, Enten usw.) bzw. nach dem 15. Oktober 1955 noch Großtiere(Schweine, schafe usw.) in den Ge- bieten hält, in denen die Haltung verboten ist, zur Anzeige zu bringen. Das durch die nochmalige Fristverlängerung bewiesene Entgegen- kommen kann jedoch nur dann aufrechterhalten werden, wenn das Halten der Tiere in der Zwischenzeit nicht die Nachbarn belästigt. In solchen Einzelfällen wird auch schon vor den genannten Terminen Mannheim, den 20. Juli 1953 Städtisches Amt für öffentliche Ordnung, Abteilung 11 Arbeitsvergabe. Die Elbinger Weg in Angebotsvordrucke Max-Joseph-Straße Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb vergibt folgende Arbeiten: 5 1. Entwässerungsarbeiten für die Umformer- und 20-kV-Sstation àm Aubuckel in Mhm.-Feudenheim, 2. Entwässerungsarbeiten für die Wohnbauten am Karlsberger Weg in Mhm.-Schönau, 3. Schlosserarbeiten(Geländer) für die Wohnbauten am Karlsberger Weg in Mhm.-Schönau, Wasser- und Abwasserinstallationsarbeiten für die Wohnbauten am Mhm.-Schönau. können— solange Vorrat reicht— in der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mb, 1(Auskunft), abgeholt werden. Mannheim, den 20. Juli 1955 Gemeinnftzige Baugesellschaft Mannheim mblI Zeit 10.30 11.00 11.30 abgeholt werden. 13.00 Stadt Mannheim 1 Ausschreibung. Die Maurer-, Zimmer- und Dachdecicerarbeiten für den Umbau des Lokomotiv-Sschuppens 3— BwðWy Mannheim Hbf— sollen im öffent- lichen Ausschreibeverfahren vergeben werden. Angebotsunterlagen können am 22. 7. 1955, soweit der Vorrat reicht, von leistungsfähigen Firmen auf meinem Amt, Zimmer 20, von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr gegen eine Bezugsgebühr von 1. DM Eröffnungstermin: 29. Juli 1955, um 10 Uhr beim Bundesbahn- Betriebs- emt Mannheim 2, Tunnelstraße 5—7, Zimmer 20. Die Pläne liegen bei der Hochbaubahnmeisterei Mannheim, Empfangs- gebäude Mannheim Hbf, aus. Mannheim, den 15. Juli 1955 Vorstand des Bundesbahn-Betriebsamts Mannheim 2 Verschiedenes Zwei Ferienkinder finden in ländl. Gasthaus(Pfalz) gute Pflege und Erholung. Speisegaststätte Großen Meyerhoff“, Kleinbetrieb Orehere übern, ab sofort Dreharbeiten(mögl. Serien- fertigung). Telefon 4 87 20 Badeeinrichtungen billig und fein, „Zum Neuhofen/ Pf, 7 J Ich bin als Helfer in Steuersachen Vertstei gerungen für den Bezirk der Oberfinanz-. dirsktion Karlsruhe zugelassen. wangsversteigerung. Die Allg. ortskrankenkasse Mannheim versteigert HELENFE K] R S7 im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 21. Juli 1938, 14 Uhr 5 in Mannheim-Neuosthelm 1 Betonmischer mit Motor(130 1 Inhalt) und geb. Drigalla Geräte eines Gipserbetriebes. Treffpunkt: Stragzenbahnhaltestelle Neu- Mannheim, Haydnstraße 7 ostheim, Endstation. Telefon 4 44 29 Mannheim, den 19. Juli 1955 * 3 Der Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim 3.53 t Mot.-Mipper richtet Meister Rothermel ein, 5 Wochenraten ab 2,65 DM. Tel. 5 10 60 Manschetten. Glasstraße 20. Der Hemden- Doktor erneuert hre Kragen und Annahme: Textilhaus Grimm, Luzenberg, VW-Lieferwagen(auch f. Pers.) ganz- oder halbtags an Selbstfahrer zu verm. Angeb. u. 02819 a. d. Verl. Wer übers verleiht ſioinpr oller Wochenend? Angeb. unt. Nr. 02840 a. d. Verl. Nr. 16 Bi. Kohle ständi gaben von e keinel allem prauck Index rungs! Brenn dexste Behau zu er gestel Stahli Durch rund habt! dem am hẽ trizitä 672 00 allerd werke 15 Ta stiege im Ju 1954. vorra steige Da rikan über und 4 gestei durch Kohle 15 Mi den. Ne der I. werde naten Grün. wisse in Te ist es gekor menh Instit Indus 1955 zusät 9 v. 1954 auch dazu schle- keit i In Preis stieg Lohn lich, Zent: hand V schni in de 1,60! liege Eckle A Hilde beru 22 liche sond gute: sich selbs Thes als indu die weib Zu b 2 Hau eine mini in di erwe Leh stieg kräf 05 des den Wer! hygi ten, 8 der einen kehr cheb- 1 von lister ten, g des Doch 0 Farno Blut teren I, die dem die schen son- Will. is die im ene Werte rung Na- z Soll aten kent⸗ lema lick. ——— lein- rden jahr! IER- ſens, wei- auch 58en auf Sie laut!, Uhr lieser erbot n sei. 1; sie den gsbe- 5 er⸗ letzt- und de in Hen. dem dem Ge- ngen. egen; das t. In unen g. ibn am Weg erger n am Ge- mb, ml. des kent- echt, 9 bis DM iebs· angs⸗ eim 2 . ab rien; fein, ein. ganz- r Zu Verl. end? Verl. — Nr. 164/ Donnerstag. 21. Juli 1955 INDUSTRIE- UND HAND ELSBLATI Seite 8 eee Statt Kohlenmangel ros aroter Optimismus (hi.) Die in der letzten Zeit viel diskutierte Kohlenversorgungslage wird jetzt von zu- ständigen Bonner Stellen durch neue An- gaben peleuchtet, aus denen hervorgeht, daß von einem katastrophalen Kohlenengpaß in keiner Weise gesprochen werden kann. Vor allem wird betont, daß der Brennstoffver- prauch mit der Steigerung des Produktions- Indexes keineswegs konform gehe. Erfah- rungsgemäß sei es vielmehr so, daß der Brennstoff verbrauch in der Relation zur In- dexsteigerung immer zurückbleibe. Zu den Behauptungen, daß die Bevorratung an Kohle zu ernsten Sorgen Anlaß gebe, wird fest- gestellt, daß die Industrie einschliehlich der Stahlindustrie im Mai dieses Jahres und im Durchschnitt der Industrie gesehen, nur etwa rund 300 000 t Kohle weniger auf Lager ge- habt habe als im September vorigen Jahres, dem Monat, in welchem die Lagerbestände am höchsten waren. Die Bestände der Elek- trizitätswerke sind von April bis Juni von 672 000 auf 848 000 t gestiegen gegenüber allerdings 915 000 t im Juni 1954. Die Gas- werke sind im Durchschnitt mit Vorräten für 15 Tage versorgt. Die Vorräte der Gaswerke stiegen von 247 000 t im April auf 255 000 t im Juni gegen allerdings 326 000 t im Juni 1954. Die Bundesbahn habe ihren Kohlen- vorrat in der letzten Zeit von 9 auf 10,6 Tage steigern können. Dazu kommt, daß auch die Einfuhr ame- rikanischer Kohle von 95 000 f im Februar über 196 000 t im März, 264 000 t im April und 427 000 t im Mai auf 478 000 t im Juni gesteigert werden konnte. Außerdem ist durch ein Abkommen mit Polen die bisherige Kohlen-Importmenge im Werte von 5 Allf 15 Millionen Dollar vor kurzem erhöht wor- den. Neben der Steigerung der Bestände und der Importe müsse außerdem berücksichtigt werden, daß der Verbrauch in diesen Mo- naten àus saisonalen und auch klimatischen Gründen falle. Eine angespannte Lage in ge- wissen kohlenfernen Gebieten, so offenbar in Teilen Bayerns, wird nicht bestritten. Doch ist es bisher zu ernsten Störungen nirgendwo gekommen. Man verweist in diesem Zusam- menhang auf die Feststellungen des IFO- Institutes, nach welchem die Zuwachsrate der Industrieproduktion im zweiten Halbjahr 1955 um 12 v. H. wachsen und damit ein zusätzlicher Kohlenverbrauch von etwa 9 v. H. gegenüber dem zweiten Halbjahr 1954 eintreten wird. Das Institut habe aber auch mit Recht festgestellt, daß viele Firmen dazu neigen würden, ihre Versorgungslage schlechter darzustellen, als sie in Wirklich- keit ist. Auch Friseure verdienen zu wenig Im Friseurhandwerk sei eine wesentliche Preiserhöhung, wegen der allgemein ge- stiegenen Lebenshaltungskosten und der Lohnerhöhungen in nächster Zeit unumgäng- lich, wurde auf der Jahres versammlung des Zentralverbandes des Deutschen Friseur- handwerks erklärt. e Vom Zentralverband würde ein durch- schnittlicher Ecklohn für die Beschäftigten in den einzelnen Landesverbänden von etwa 1560 DM angestrebt werden. Der Spitzenlohn liege zur Zeit bei 1,77 DM. Als niedrigster Ecklohn werde etwa 1,14 DM gezahlt. Als zweites Hauptproblem bezeichnete Hildebrandt die Nachwuchsfrage im Friseur- beruf, denn es gebe zur Zeit nur noch 22,2 v. H. männliche, jedoch 77,8 v. H. weib- liche Lehrlinge. Der Verband wolle nun be- sonders den männlichen Nachwuchs auf die guten Aufstiegsmöglichkeiten hinweisen, die sich nicht nur im allgemeinen Friseurberuf selbst, sondern auch bei einer Tätigkeit als Theater-, Film- und Fernsehfriseur sowie als Demonstrateur bei der Bedarfsartikel- industrie böten. Im Augenblick gebe es nur die Möglichkeit, noch stärker als bisher weibliche Arbeitskräfte auch im Herrenfach zu beschäftigen. 5 Zum Abschluß des ersten Tages der Hauptversammlung richteten die Teilnehmer eine Resolution an das Bundes wirtschafts- ministerium mit der Forderung, die Lehrzeit in diesem Handwerkszweig auf 3½ Jahre zu erweitern, da es nicht möglich sei, bei einer Lehrzeit von 3 Jahren auf Grund der ge- stiegenen Anforderungen gute Nachwuchs- kräfte heranzubilden. Die Friseure forderten weiter Ausdehnung des Gesetzes gegen die Schwarzarbeit auf den Auftraggeber. Gerade im Friseurhand- werk, wurde betont, sei es allein schon aus hygienischen Gründen nicht zu verantwor- ten, daß sich Schwarzarbeiter breitmachten. Mehr ausgeben und doch im Rahmen bleiben Der Verteidigungshaushalt und die Vergabe von Aufträgen bereiten Sorgen Der Haushaltsausschuß des Bundestages soll kommende Woche Geld locker machen für das Bundesverteidigungsministerium. Das geschieht mit Zustimmung des Sicher- heits ausschusses. Geht es doch um die Verwirklichung des Freiwilligengesetzes. Die vorgesehenen Mittel sind für in diesem Zusammenhang zu erstellende Planstellen erforderlich. Anschließend an den Beschluß des Haushaltsausschusses wird die Bundes- regierung einen entsprechenden Nachtrags- haushalt sowohl dem Bundestag als auch dem Bundesrat vorlegen. Zur Behandlung dieses Haushaltsnachtrages ist jedoch ein Termin nach den Parlamentsferien vor- gesehen. Zwischendurch wird aber noch der Bundesrat das Freiwilligengesetz, sowie den Entwurf einer Besoldungs verordnung für Freiwillige zu verabschieden haben. Der Bundesfinanzminister bezieht vor- sichtigerweise jetzt schon Igelstellung. Er sagt, in den Jahren 1956 und 1957 können auf keinen Fall höhere Verteidigungsauf- wendungen im Haushalt eingesetzt werden als im Rechnungsjahr 1955. Mit anderen Worten gesagt: Ueber 9 Md. DM jährlich ( 27 Md. DM in drei Jahren) soll nicht hinausgegangen werden. Schäffers Plan für das Jahr 1955 sieht folgende Aufgliederung vor: Stationierungskosten fremder Truppen 3,2 Md. + 0,6 Md.) S 3,8 Md. DM Haushalt des Verteidigungs- ministeriums 5,2 Md. DM Schäffer glaubt jedoch nicht daran, daß diese Summe im Laufe des Etatjahres 1955 ausgegeben werden kann. Dennoch lehnt er jede Kürzung der festgesetzten Beträge Ab. Leicht möglich, daß im Laufe der kom- menden Jahre mehr als die vorgesehenen 9 Md. DM jährlich ausgegeben werden, so- mit aufzubringen sind. Ein Vortrag nicht aufgewendeter Mittel sei jedoch besser— sagt Schäffer— als laufende Verände- rung des Verteidigungshaushaltes. Uebri- ) Differenz. die sich aus den bis zur Souveräni- ſtätserklärung angefallenen Besatzungskosten ergibt. gens handle es sich im ersten Jahr im Wesentlichen um sogenannte einmalige Auf- wendungen. Jonglieren mit Ueberschüssen Mit dieser— in der letzten Zeit mehrfach wiederholten— Erklärung will Schäffer sei- nem SPD-Kritiker aus Bundesratskreisen, dem hessischen Finanzminister Troeger, den Wind aus den Segeln nehmen; will die Be- hauptung widerlegen, der Bund mache EKassenüberschüsse und betreibe Haushalts- verschleierung. Schäffer bekennt offen, daß a) am 31. März auf Sonderkonto der Bd aus nicht abberufenen Besatzungskosten der Betrag von 4,02 Md. DM sich ansam- melte; p) die Alliſerten im Jahre 1955 2,4 Md. DM. anfordern dürften; e) zu einem späteren Termin der gesamte Restbetrag in Anspruch genommen würde. Darüber hinaus behauptet Schäffer, daß nach dem tatsächlichen Kontostand die Rest- forderungen der Alliierten nicht gedeckt seien. Diese Behauptung ist sehr umstritten. Wenn die Restforderung sich tatsächlich auf 2,4 Md. DM beschränken würde, dann resul- tiert aus dem Kassenbestand von 4,02 Md. 5 noch immer ein Ueberschuß von 1, 62 Md. Hoffnung auf Steuersenkung Weiter wird Schäffer vorgehalten— das Institut Finanzen und Steuern äußerte dies- bezügliche Zweifel—, daß im Jahre 1955 äußerstenfalls vom Verteidigungsministe- rium zwei Md. DM ausgegeben werden könn- ten. Bei dem FHaushaltsvoranschlag von 5,2 Md. DM ergebe sich ein unverbrauchter Kassenrest von drei Md. DM. Haushalts- und steuerpolitisch ist es sehr fragwürdig, hin- sichtlich dieses„Blank-Ueberhanges“ eine Blanko-Vollmacht auszustellen. Nach Mei- nung des Institutes Finanzen und Steuern ge- nüge es, lediglich eine Md. DM als unveraus- gabten Kassenrest vorzutragen, während mit den überschiegenden zwei Md. DM ein Fonds Mit Energie zur Atomenergie Parlamentarier befürchten Kon kurrenzmanöver Kaum sind die Nobelpreisträger von mrer Tagung aus Lindau zurückgekehrt, stellt sich heraus, daß die mahnenden Worte dieser Persönlichkeiten auch Politiker beein- druckt haben. Wie unser Bonner Hi.-Korre- spondent mitteilt, soll nach den Parlaments- ferien größerer Eifer auf diesem Gebiet ent- Wickelt werden. Der Ansporn geht dabei von der interparlamentarischen Arbeitsgemein- schaft, der Abgeordnete des Bundestages und der Länderparlamente aus allen Frak- tionen angehören, aus. Es ist zwar mit einem Atomenergie- gesetz zu rechnen, die ständige Verzögerung bei dieser gesetzgeberischen Arbeit hat den Eindruck erweckt, daß die Bundesregierung in der Atomforschung einen zögernden Standpunkt einnehme. Es sollen dabei offen- bar gewisse Empfehlungen ausländischer Diplomaten in Bonn eine Rolle spielen. Wenn von dieser Seite dem Bundeskanzler nahe- gelegt werde, Deutschland solle sich auf die- sem Gebiet zurückhalten, so könnten diese Empfehlungen auf ähnliche Gründe zurück- geführt werden, wie sie beim Lizenzverfah- ren für die Lufthansa in den Vereinigten Staaten aufgetreten sind. Die Parlamentarier haben den Eindruck, daß aus rein wirtschaft- lichen Gründen Zurückhaltungsempfehlun- gen gegeben werden, weil man Vielleicht eine deutsche Konkurrenz unterbinden will, bis die eigenen Industrien entsprechend ange- laufen sind. Die Mitglieder des interparlamentarischen Ausschusses sind der Meinung, das schwer- wiegendste Problem sei der umfangreiche Investitionsbedarf. Die Industrie müsse aber dieses Problem schnell lösen. Wenn es schon unvorstellbar gewesen wäre, daß sich Deutschland etwa an der Entwicklung von Kraftwagen, Lokomotiven, Dynamomaschi- nen und Walzwerken nicht beteiligt haben würde, so wäre eine Nichtbeteiligung an der HKernenergie-Entwicklung noch unvorstell- barer, weil deren Bedeutung noch größer sei als die der vorgnenannten Entwicklungen. Die Verantwortung trage derjenige, der hier et- Was versäume. Zur Frage des Standortes für den ersten Atom-Reaktor wird in Bonn bekannt, daß Professor Heisenberg kaum bereit sein dürfte, das Projekt Karlsruhe gutzuheigen. Vielmehr solle nach Heisenberg München Standort werden. Die Errichtung einer Atomenergie-Kom- mission wird immer dringender von den an diesem Problem besonders interessierten Bundestagsabgeordneten gefordert. Zu der Atomenergie- Konferenz, die im August in Genf stattfindet, werden die Bundestags- fraktionen über die inter parlamentarische Arbeitsgemeinschaft die Abgeordneten Gei- ger(CSU), Ruhnke(SPD), Dr. Drechsel FDP), Dr. Schild ODP) und Elsner(BHE) als Beobachter entsenden. Die Bundesregierung wird eine offizielle Delegation nach Genf schicken, die durch 15 Wissenschaftler, dar- unter Professor Heisenberg, ergänzt sein wird. Efiektenbörse Wtsetent. angelegt werden könnte und sollte, über den haushaltsrechtliche Verfügung dem Gesetz- geber zustünde. Das die Interessen der gewerblichen Wirt- schaft vertretende Institut für Finanzen und Steuern sieht in einem solchen Verfahren die Möglichkeit, den Bedarf an Steueraufkommen um 0,75 Md. DM zu senken(von den ver- bleibenden 2 Md. DM würden nämlich die restlichen Fehlbeträge aus den vorhergehen- den Haushaltsjahren abgedeckt werden kön- nen). Bei Zusammenrechnung des Ueber- schusses dus Besatzungskosten von 1,62 Md. DM und der hier errechneten drei Md. DM ergäbe sich sogar ein Ueberschuß von mehr Als 4% Md. DM. In dieser Angelegenheit dürften gewiß noch erbitterte Diskussionen geführt werden. Leicht anzunehmen, daß die heutigen Mahner mit dem Kreuz hinter dem Begräbniszug ein- herhinken werden, denn die eingamęs er- wähnnte Beschlußfassung des bundestäglichen Haushaltsausschusses ist Startschuß für die ersten öffentlichen Ausschreibungen im Rahmen der Aufstellung einer neuen deutschen Wehrmacht. Wie uns unser Bonner Hi.- Korrespondent mitteilt, will das Beschaf- fungsamt in Koblenz bereits im kommenden Monat Angebote anfordern. Hinsichtlich der beschränkten Ausschrei- bung, die bei gewissem Spezialmaterial auf Grund der Geheimhaltungsvorschriften der NATO notwendig sein wird, ist zur Sicherung der markt wirtschaftlichen Ordnung in der Rüstungs wirtschaft festgelegt, daß das Bun- deswirtschaftsministerium durch Einschal- tung eines Beauftragten beim Beschaffungs- amt mit entscheiden kann. Dieser Beauf- tragte schaltet seinerseits bei beschränkten Ausschreibungen die Länder ein, die wiede rum die in Frage kommenden Firmen für solche Aufträge bekannt geben. Der Beauf- tragte des Bundeswirtschaftsministeriums überläßt jedoch die Verantwortung für die Firmenvorschläge den Wirtschaftsministern der Länder. Außerdem ist festgelegt, daß bei solchen Ausschreibungen keine Organisatio- nen Angebote machen können, die auf Pro- visionsbasis arbeiten. Grundsätzlich wird an- läßlich des jetzigen Startes für die Beschaf- kung zunächst von Uniformen seitens des Bundesverteidigungs ministeriums erneut be- tont, das Verhältnis zum Bundes wirtschafts- ministerium und seiner Wirtschaftspolitik sei so gut, daß mit grundsätzlichen oder organi- satorischen Schwierigkeiten kaum zu rechnen sei. Auch wenn eine öffentliche Ausschrei- bung eine Unmenge von Angeboten nach sich ziehe, so müsse man doch im Sinne der zwi- schen den beiden Ministerien vereinbarten Leitsätzen die marktwirtschaftlichen Grund- sätze gutheißen. Es widerspricht zwar— wie alles, Was mit Militär zusammenhängt— den Gesetzen politischer und wirtschaftlicher Vernunft, das Beschaffungsamt in Koblenz zu einer Bundesoberbehörde zu machen und nach Bonn zu verlegen. Jedoch kommt dieser— vom Bundes wirtschafts- und Bundesverteidi- gungs ministerium unterstützte Vorschlag den Wünschen der Parlamentarier entgegen. F. O. Weber Rhein-Main Bank A G. in Mannheim Mannheim 5 Frankfurt/M., 20. Juli 1935 Börsenverlauf.(VWD) Der unbefriedigende Verlauf der Genfer Konferenz hinsichtlich der Deutsch- landfrage löste an der Mittwochbörse Zurückhaltung aus. Das Kursniveau erwies sich als sehr wider- standsfähig, denn größtenteils kam es nur zu Abschwächungen überwogen. gung, so daß sich hier zum Teil kleinen Kursschwankungen, wobei jedoch kleinere In östlich orientiert en Werten zeigte sich vornehmlich Abgabenei- über durchschnitt liche Kursverluste ergaben. Bekula und Elektrische Licht und Kraft sowie IG-Farben-Liquis verloren auf Gewinnmitnahmen der Spekulation bis zu 4 Punkten. Montane und Bergbauaktien unregelmä 2 Punkten nach beiden Seiten hielten. IG-Farben- Nachfolge gesellschaften gut behauptet, Big, wobei sich die Schwankungen im Rahmen von Elektro- und Kali-Werte leicht ermäßigt. Kaufhaus-Aktien bis zu 5 Punkte höher im Handel, an der han- seatischen Wertpapierbörse setzten Reichhold-Che mie mit 226 repartiert Geld ihre hausseartige Auf- wärtsbewegung fort. Riedel de ändert, Bankenreste leicht uneinheitlich. Motoren werte knapp behauptet, Haen gaben um 9 Punkte auf 205 nach. Bankenmarkt wenig ver- Textil- und Zellstoff- papiere uneinheitlich. Festverzinsliche Werte vereinzelt bis zu 1 Punkt anziehend. Aktien 19.7. 20 7. Aktlen 19.7. 07. Aktien 19.7. 20.7 AE 305 303½ Harpener Bergbau 137/ 137% Dresdner Bk.)) 30 3⁰ BBC. 44292 299 Heidelb. Zement 289 291 Rhein-Main Bank 205 2⁵⁰ BAMF den Hoesch).. 170— Reſchsb.-Ant. 8a. 80 79 Conti Gummi 2 287 285 nns 159% 150 Dalmler-Benæa 10 300 Mannesmann, 194% 193% Montan · Pt. Erdöl 7 2 128 Rhn. Braunkohle 291% 293 Nachfolger Degussa 5 307 3⁰³⁰ Rheinelektra 179% 180%½ Bergb. Neue Hoffg. 154 157 „ 209 RNP 0b 220 2210 5 Doo Dt. Edelstahl 12 222 204 ½ 295 Seil wolff 114 114 153 Dt. Linoleum. 143 143 5 208½ Dortm Herd. Hutt 1513 Durlacher Hof 175 Slemens& Halsk 1 2 Gelsenberz 101 103 Biebbeum-Werge 6, 2[Juen eren l, A Nürnders 18 105 Enzinger Unlop 2590 Ver. Stahlwerke)— Höss dib 1 109% 16. Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 182% 152? Kleckn.-Humb. D 255 252 Ant.-Sch. i) 557 53¼ Badische Bank 194 194 Klöckne 170 108 5 287% Commerzbank) n 23½ f 21% Hütten Phönix 189 189 Farbenf. Bayer.* 7 Commerz Rhein. Röhrenw.„— Farbwerke Höchst. 23 227 u. Credit- Bank 246 246 Rheinst. Union 2096 ½ 5 Felten& Gulll. 704 242 beutsche Banki))„0 2% Stahlw. Süd westt. 178 178½ Grün& Bilfinger 1940. 194 süddeutsche Bank] 247 247 I Thyssenhütte, 190 191 j= RM-werte.) Restauoten Abgabesätze für Geldmarktpapiere erhöht (ck) Mit Wirkung vom 20. Juli hat die Bank deutscher Länder die Abgabesätze für Geldmarktpapiere um/ v. H. erhöht: bisher jetzt V. H. V. H. Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn mit einer Laufzeit zwischen 60 und 90 Tagen 2⁵%0 2% zwischen 30 und 59 Tagen 202 291 Unverzinsliche schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost mit einer Laufzeit 5 von ½ Jahr 3 37 von 1 Jahr 354 3⁵% von 1½ Jahren 35% 3/1 von 2 Jahren 35/ 4 Vorratsstellenwechsel mit einer Laufzeit zwischen 60 und 90 Tagen 20 258 zwischen 30 und 59 Tagen 2% 204 Schuldenbremse in die EZ U eingebaut (VWD) Für den Zeitraum der Weiterfüh- rung der EZ U, in den die Abrechnung zu 75 V. H. in Gold und zu 25 v. H. in Kredit er- folgen soll, erhöht sich der deutsche Anteil pei Annahme der Vorschläge des EZ U-Direk- toriums durch den Ministerrat auf 1 200 Mill. Verrechnungseinheiten(i VE=I Dollar) bei einem unveränderten Kreditanteil von 300 Mill. VE. Die deutsche Rallonge(Aufstok- kung) wird dementsprechend erhöht. Für den Fall des Ueberganges einiger Währungen zur freien Umtauschbarkeit (Konvertipilität) ist eine Trennung von Ver- rechnungsfunktion und EKreditfunktion vorgesehen. Zur Ausübung der Verrech- nungsfunktion ist ein Mechanismus ausge- arbeitet worden, mit dem konvertible und nichtkonvertible Währungen, Währungen mit schwankendem und festem Wechselkurs, Währungen mit fester Goldparität, sowie Währungen, deren Parität im Verhältnis zu anderen Währungen festgelegt ist, miteinan- der verrechnet werden können. Während die Salden zum Monatsende zu 100 vH. Dollar ausgeglichen werden sollen, ist vorgesehen, die Zwischenfinanzierung im Laufe eines Monats beizubehalten. Den Ländern ohne Devisenzwangswirt- schaft soll dagegen die unmittelbare Abrech- nung untereinander vorbehalten bleiben. Sie sollen verpflichtet werden, dem Agenten des Abrechnungssystems die Wechselkurse und Schwankungsbreiten anzuzeigen und den Saldenstand täglich zu melden. Der europäische Fonds, der die Kredit- funktion ausüben soll, wird den Vorschlägen des Ez U-Direktoriums zufolge mit 600 Mill. Dollar ausgestattet. Davon sollen 271 Mill. Dollar aus dem bisherigen Kapital der E. U und 329 Mill. Dollar durch Beiträge der Mit- glièdsländer aufgebracht werden. Zunächst soll jedoch nur eine Summe von 296 Mill. Dollar eingezahlt werden, und zwar je zur Hälfte aus dem EZ U-Kapital und von den Mitgliedsländern. Der Rest soll bei Kredit- bedarf aufgebracht werden. Vergl. auch MM vom 20. Juli„Mit sehr viel Krücken in die Konvertibilität marschieren“) Marktberichte vom 20. Juli Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VoD) Bei guter Anfuhr mittelmäßiger Absatz. Es erzielten: Johannisbeeren rot 3435; dto. schwarz 150134; Stachelbeeren grün 13-25; dto. rot 20—35; Himbeeren A 60—70; B 30—55; Süß- kirschen 23-38; Sauerkirschen 20—35; Schatten- morellen 30-49: Pfirsiche 25—40; Pflaumen Ruth- Gerstetter 2028; Lützelsachsener Frühzwetschgen 34—40; Aepfel 1a 40—50; A 25—35; B 15—23; C 10 bis 15: Birnen A 2035; B 10—19; Kopfsalat Stück 5—8; Treibhaussalatgurken 1 35—50; II 25—35; III 20 bis 25; Welßkohl 5; Rotkohl g; Wirsing 486; Erbsen 12—13; Buschbohnen 23—25; Stangenbohnen 28—30; Tomaten A III 50—55; A II 45—50; A I 40—45; Zwie- beln 14. weinheimer obst- und Gemũse- Großmarkt (VWD) Normale Anfuhr in sämtlichen Obstarten, guter Absatz bei stabilen Preisen, Markt geräumt. Es erzielten: Johannisbeeren rot 34—37; ckto. schwarz 151—1358; Stachelbeeren A 21—30; B 1020; Himbeeren Auslese 86—112; A 56—85; B 40—55; Sauerkirschen A 39-49; B 25—37; Pfirsiche A 36 bis 47; B 22—34; Ruth-Gerstetter 22—28; Lutzel- sachsener Frühzwetschgen 38—44; Spillinge 36—40; Aepfel A 28—42; B 13—27; Birnen A 10-30; B 9 bis 17; Weigkohl 3—86; Bohnen 18-25; Erbsen 18; To- maten 48; Salat 6; Pfifferlinge 95105. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 420, 2424,25 DM Blei in Kabeln 129,00—130, 00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,00 D Westdeutscher Zinnpreis 913,00 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 belg. Franes 8,358 3,376 100 franz. Francs 1.1992 1,2012 100 Schweizer Franken 95,96 96,16 100 holl. Gulden 109,745 109,965 1 Kkanad. Dollar 4,2775 4,2875 1 engl. Pfund 11,669 11,689 100 schwedische Kronen 81,01 81,17 100 dänische Kronen 60,33 60,45 100 norw. Kronen 58,32 39,44 100 Schweizer Franken frei 99,22 98,42 1 Us-Dollar 4,2087 4,2187 100 ůUw‚J-W= 497,50 DM-O 100 DM-O= 21,34 DM-W. Gut frisiert · guck Ihr Zub! KolksTRAL- FRS ERCREME H.- Fahrrad mit Flink-Rollenmotor Querschlag 34 gut erhalten, zu verkaufen. Mannheim- Gartenstadt, Märker Große Mengen Motorrad- u. Regen- bekleidung eingetroffen und sehr billig abzugeben. Us- Warenlager W. Lang, Filiale Mannheim, Breite Straße Hadefabau) Nach wie vor ist der Andrang we gen unserer Kinder-, Damen- und Herrenschuhe sowie Sandalen und Campingschuhen, sehr groß. US- Warenlager W. Mannheim, Breite str. Hadefabau) Lang, Filiale Weißer Kleiderschrank, stürig z. vk. Dr. Landsberg, Karl-Ludwig-Str. 9 Mieinklaviere T und U-Iräger neu und gebraucht zu verk. R. u. R. Berner, Straße 52, Telefon 5 16 44 heim, Lager Bürgermeister-Fuchs- 2 neu u. gebraucht bei bequem. Teilzahlung. Inzahlungnahme gebr. Instrum. Haclte AB T. KKAvikse Mann- Kundenkredit. Couches u. Sessel. E. Holz, N 3, 13. MANNHEIM. 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Zwischen mir und einigen ihrer Inventarstücke haben sich im Laufe der Zeit Vertrauliche Beziehungen entwickelt. Jedes- mal bleibe ich zuerst vor einem Lebensmit- telgeschäft stehen und betrachte eine Zwei- pfundbüchse mit Ananaskonserven. Sie hat oben rechts eine eingebeulte Pruckstelle, und über dem zweiten„a“ der Aufschrift sitzt ein Schwärzlicher Fleck. Ich überquere nun den Fahrdamm und gelange zur schmalen Aus- lage eines etwas willkürlich geführten An- tiquitätengeschäfts. Hier fesselte mich eine sbannenhohe bronzene Büste Napoleons. Sie hört genau dort auf, wo Napoleon die rechte Hand in die Weste zu schieben gehalten ist. Jeder kennt diese Büsten, Ueberraschungen sind schwer denkbar, trotzdem findet hier eine solche statt: Denn eine goldfiligranene Kette mit dunkelroten Karneolscheibchen ist guf Grund der erwähnten Willkürlichkeit des Geschäfts dem Kaiser umgehängt worden. Wie ein breites Ordensband läuft sie von der rechten Schulter bis zur nicht mitgeschaf- tenen linken Hüfte und verliert sich in einem Gewirr von Chinadöschen, elfenbeinernen Zigarettenspitzen und ungefaßten Halbedel- Steinen. Fällt ein Sonnenstrahl ein, so glüht die patinierte Bronze grünlich auf, das Gold blitzt, und die Karneolscheibchen nehmen ein dunkles Blutrot an. Diese Farben freuen mich. An bedeckten Tagen, wenn mir solche Augenlust verwehrt bleibt, richte ich mein gelegentlich einer unfruchtbaren Idyllik zu- neigendes Innenleben an diesem Rocher de Bronce auf. Dem schief und unglücklich danebenstehenden Achatkästchen, dem von seinen vier säulenartigen Füßen einer fehlt, gönne ich einen flüchtigen Blick, gewisser maßen aus Gutmütigkeit, denn das offenbar Aussichtslose seines Daseins stimmt mich zum Mitleid. So geht das durch Monate. Ich darf sagen, daß mich jenes interesselose Wohlgefallen leitet, das als Kennzeichen ästhetischen Genusses gilt. Nie würde ich darauf verfallen, mir den Besitz dieser Ge- genstände zu wünschen. Aber ihr Dasein, unveränderlich und getreu, ist mir eine Bürgschaft für den unverstörten Fortbestand der Welt. Eines Tages war die Ananasbüchse ver- schwunden. Eine Mortadellawurst hatte Neuer Kannibalismus Das vorletzte Schlagwort kieß„echt“. Es wur und ist sozusagen ein echtes Schlagwort. Keine Bundestagsrede, keine wissenschaftliche Untersuchung, kein pädagogischer Vortrag ohne„Probleme“, nein: ohne echte Probleme. Ist schon der hochgestochene Ausdrucl Problem, statt einfach Frage zu sagen, eine unnötige Uebertreibung, so erst reckt der Ver- such, dem Problem das Eigenschaftswort echt anzufügen. Im Stadtparlament sagen die Ver- kekrs- und Baudezernenten nicht etwa schlicht: „Wir beschäftigen uns mit der Frage, ob wir den immer wachsenden Verkehr zur Müller- straße durck die Straßenbahn oder durch eine Autobuslinie besser regeln können“, sondern sie formulieren folgendermaßen:„Ob schienen- gebundene oder motorisierte Fahrzeuge künf- tig die Bevölkerung aus der Innenstadt zur Müllerstraße schleusen werden, das ist ein echtes Problem.“ Gibt's eigentlich auch unechte Probleme? Der Untersckied zwischen einem falschen und einem echten Fünfziger mag einleuchten. Aber zwischen echter und uneckter Soforthilfe, echtem und unechtem Mann, echter und un- eckter Straßenbeleuchtung, sucht der Sprach- empfindliche vergebens hin und her. Und nun kommt eine neue Seuche, eine echte Seuche, auf ihn zu. Sie kündigt sich in einer echten Repräsentativbefragung an(auch ein schönes Wort), in einer Rundfrage also, die der Nord- westdeutsche Rundfunk unternommen hat. Als deren Ergebnis wird mitgeteilt— wie wichtig dock Statisti ist—, dag Fernsekteilnehmer weit weniger Rundfunk hören als die Nicht- Fernsehteilnehmer. Welch' wichtige Erkenntnis. Dann geht es weiter:„Während des Abend- programms entfällt im Schnitt auf drei Fami- nienangekörige nur ein Gast. Meistens sind abends nur zwei Personen(30 Prozent der Fälle) oder drei Personen(20 Prozent) vor dem Bildschirm der privaten Fernsehteilnehmer an- zutreffen.“ „. im Schnitt auf drei Familienangehö- rige“. Dieser moderne Kannibalismus kann ja heiter werden. Käse und Wurst im Schnitt zu präsentieren— gut. Aber Menschen und sogar Familien angehörige Was steht uns da noch bevor?! Der echte Schnitt wird ein echtes Problem werden. G. Sch. ihren Ort eingenommen. Ich runzelte ein wenig die Stirn. Aber wenn man eine Ana- nasbüchse ist. muß man damit rechnen, ver- kauft zu werden! Schließlich kann man sich auch an Mortadellawürste gewöhnen. Napo- leon ist über andere Dinge hin weggekommen. Aber wir sollten kleine Veränderungen nicht leicht nehmen. Es hat immer alles mit Kleinigkeiten angefangen. Die stabile Welt War auf abschüssige Bahn geraten; sie rollte einer gänzlichen Unordnung zu. Am folgen- den Tage fehlte die Kette mit den Karneol scheibchen. Napoleon starrte wie das nackte Schicksal. Halben Herzens suchte ich mir einzureden, es sei ihm eine neue Ordens- Verleihung zugedacht: Eine Bernsteinkette, ein Amethystkollier, ein tibetanischer Ro- senkranz. Morgen, übermorgen wird die Sonne von Austerlitz ein tausendfarbig ge- schliffenes Feuerwerk aufblühen lassen. Nichts geschah. Aber am nächsten schwar- zen Freitag war auch Napoleon fort. Was ist das nun? Kein Zweifel, es ist in meine Rechte eingegriffen worden. Den Schuldigen erblicke ich im Ladenbesitzer; dem Käufer lege ich Anstiftung und Be- Sünstigung zur Last. Darf ein wildfremder Mensch etwas aus meinem Dasein entfer- nen? Wie, er weiß nichts davon, daß sein Napoleon eine Bedeutung für mich hatte? Ach was, soll er sich darum kümmern, was er anrichtet! Alle Kulturvölker kennen den Begriff des Gewohnheitsrechts. Ich habe mir einen gewohnheitsrechtlichen Anspruch auf Napo- leon und seine Kette erworben. Vom acha- tenen Dreifuß will ich nicht reden, den kauft ja keiner.) Nun könnte man mir einwenden, ich hätte den Napoleon ja nur betrachtet, nicht aber mit Duldung seines Eigentümers einen gewohnheitsmäßigen Gebrauch von ihm gemacht, aus dem ein Recht hätte sprie- Ben können; etwas anderes wäre es, wenn ich durch Generationen unter Zulassung des Antiquitätenhändlers auf einer ihm gehöri- gen Wiese geweidet oder in einer ihm ge- hörigen Quelle meine Taschentücher ge- Waschen hätte. Hierauf erwidere ich, daß, wenn Wiesen zum Abweiden, Quellen zum Taschentücher waschen da sind, bronzene Korsen lediglich zum Betrachten geschaffen wurden, ich mithin von dem fraglichen Ge- genstande den einzig vorgesehenen und legalen Gebrauch gemacht habe. Ich bin nicht rechthaberisch, ich weiß, daß noch so häufige Beschauung mir kein Recht an einer Lieselotte Das große Rendezvous der Theater zieht sich nun schon beinahe zwei Monate hin und nach so viel Gastspielen in fremder Sprache, nach so viel faszinierenden, aber oft auch enttäuschenden Abenden, beginnt das Fest- spiel-Publikum— mit der steigenden Som- merhitze— reichlich müde zu werden. Trotz solchen Handicaps war das Theater Sarah- Bernhardt nahezu voll besetzt, als sich der Vorhang zur dritten„Medea“ des überrei- chen Programms hob. Die erste, die im Ver- lauf dieser Woche zu sehen war— die ame- rikanische Fassung—, war ein Fehlschlag; die zweite nur ein Torso, denn die norwegi- sche Tragödin, Tore Segelke, stand allein, ohne Partner, auf der Bühne, als sie mit großer künstlerischer Sensibilität Auszüge aus der Anouilhschen„Medea“ interpretierte. Mit der Wahl des Grillparzerschen Dra- mas— der dritten Partie seiner um 1820 entstandenen Trilogie„Das goldene Vlies“ — haben es sich die Wiener Schauspieler nicht leicht gemacht und dennoch war ihre „Medea“ die einzige, die ins Herz traf, weil sie von einer starken Persönlichkeit inkar- niert war, die mit ihrem Können wirklich ihr Herz einsetzte. Lieselotte Schreiner wirkt schon ihrem Typus nach, mit dem profilierten Kopf einer Indianerin, wie prädestiniert für die Rolle der unglückseligen Gattin Jasons, der barbarischen Landfremden, die, nach des Dichters Worten,„die Wildnis ausgespien“ hat. Sie war durchaus und ganz Medea, die von Liebe und Haß Besessene, die schmerz- zerrissene Mutter, die dämonische Magierin — nicht nur ein Monstrum, sondern eine Frau mit allen Fasern. Obgleich sie das En- semble sehr hoch dominierte, soll die künst- lerische Leistung ihrer Gegenspieler— Jo- hanna Matz als Kreusa, August Punkosdy als Kreon und Heinz Moog als Jason— nicht Hermann Herzberger: Vater mit Töchterchen Der in Mannheim behei- matete Künstler ist mit einigen seiner Arbeiten auf der„Kunstausstellung Baden- Württemberg 1955“ vertreten, die bis zum 28. August vom Württember- gischen Kunstverein in Stuttgart gezeigt wird. Pri vatfoto eingelegten Ananas sichert; denn diese will gegessen werden, während von Imperatoren einen anderen Gebrauch als den des An- guckens zu machen weder empfehlenswert noch statthaft ist. Auf der Suche nach Rechtsbelehrung schlage ich ein Handbuch auf. Ich lese:„Im Interesse der Rechtssicherheit haben die Ge- setzbücher in neuerer Zeit die Kraft des Ge- wohnheitsrechts stark beschränkt.“ Da haben wir's! Auf Schutz ist in meinem Falle nicht zu rechnen. Der Antiquitätenhändler kann machen, was er will. Aber tue ich selber nicht am Ende des- gleichen? Vielleicht wohnt in meiner Nach- barschaft ein altes häkelndes Fräulein, das mich seit langem bei leidlichem Wetter jeden Vormittag mit meinem Hunde vor- übergehen sieht? Vielleicht ist es ihr Ge- wohnheitsrecht, meinen Hund und seinen Herrn vorbeikommen zu sehen und hieran die Leidlichkeit des Wetters zu erkennen. Darf ich, wenn die Laune mich ankommt, ihr meinen Anblick entziehen und nun ganz einfach nach Modena fahren? Aber welche verletzlichen Gewohnheitsrechte wiederum könnten sich aus meiner Anwesenheit in Modena entwickeln? Dergestalt sind wir alle in Rechtsbezie- hungen verstrickt. Wir können kaum ein Streichholzrestchen wegwerfen, ohne damit auf irgendeine Weise in die Rechte anderer einzugreifen.. Ich vergebe dem Antiquitätenhändler und seinem Mitschuldigen. Das Häkelfräulein wird mir vergeben. Wir Menschen müssen verträglich sein. Schließlich kann man sich auch an Achatkästchen aufrichten. Schreiner als„Meded“ in Paris Bemerkenswerte Gastspielcufföhrungen des Wiener Burgthegters bei den internationclen Theqaterfestwochen gering eingeschätzt werden. Es war ein Ge- nuß für das Ohr, dank der Schauspieler aus Wien, wieder einmal ein wundervolles Deutsch von der Bühne zu hören. Es war aber auch ein starkes Erlebnis, Grillparzer, seine dichterische Ausdruckskraft, seine so tiefe psychologische Durchleuchtung, auf französischen Brettern begegnen zu dürfen. „Was ist der Erde Glück?— Ein Schatten. Was ist der Erde Ruhm?— Ein Traum.“ Die Inszenierung, so sehr sie sich anson- sten an das Konventionelle hielt, über- raschte durch die— schon von Anduilh an- gewandte— Idee, die Gestalten der Tragö- die von Anfang bis Ende auf der Bühne zu versammeln. In einem weiten Halbrund sit- zen sie, wie versteint, auf schweren Thron- sesseln, zu denen Stufen führen, und war- ten, bis die Handlung sie ans Rampenlicht führt, um dann wieder im Halbdunkel zu verschwinden. Noch stärker war freilich der Beifall am zweiten Abend des Wiener Gastspiels, der im Zeichen Arthur Schnitzlers stand.„Lie- belei“ ist hier schon einmal in einer franzö- sischen Adaptierung, es war im Jahr 1933, im kleinen Avantgardetheater des„Vieux Colombier“ gegeben worden, doch daran er- innerten sich wohl nur die wenigsten. In einem bekannten deutschen Volkslexikon stehen neben Schnitzlers Namen nur die zwei lapidaren Worte:„geistreiche Deka- denz“. Aber mit welcher Kunst führt er uns vom scheinbar Heiter-Unverbindlichen mit- ten in die Tragik hinein, wie unaufdringlich und doch wie schonungslos im Grunde ist seine Diagnose(er war ja Arzt) einer Ge- sellschaft der Jahrhundertwende, die mit seichter Moral über dem Abgrund tanzt; wie melancholisch ist der Unterton dieses be- deutendsten Dichters des Wiener Naturalis- mus, selbst im Schwank! Die Wiener haben „Liebelei“ in diesem Sinn mit Takt und Fein- gefühl zur Darstellung gebracht und vor allem Hans Moser, in der Rolle des alten armen Geigers Weiring, hat sehr gerührt. Inge Konradi, herb aber ergreifend, war seine unglückliche Tochter Christine. Die„Comtesse Mizzi“ brachte den Ab- schluß mit echt österreichischem Charme in des Wortes vollster Bedeutung. In der Auswahl des Repertoires, im tra- ditionell wirkenden Stil der Aufführung, in der Gepflegtheit der Diktion, drängte sich den französischen Zuschauern mehr als ein- mal im Verlauf der beiden Abende der auch historisch gerechtfertigte Vergleich mit der Comédie Frangaise auf, selbst in dem leisen, kaum fühlbaren Hauch von Verstaubtheit, der manchmal wie ein leichter, dunstiger Schleier über dem Spiel lag. HI. V. R. Eine Seite des Hildebrandsliedes, das wert- vollste Zeugnis und älteste deutsche Sprach- denkmal, wurde vom hessischen Kultusmini- ster der Landesbibliothek in Kassel freierlich zurückgegeben. Die kostbare Handschrift war von zwei Mönchen der Klosterschule Fulda in den ersten Jahren des neunten Jahrhun- derts angefertigt worden. In den Nach- kriegswirren 1945 war die Handschrift aus einem Bunker in Bad Wildungen, wohin sie mit anderen Kostbarkeiten ausgelagert worden war, verschwunden. Erst nach langen Be- mühungen konnte das Dokument deutscher Kulturgeschichte in den Vereinigten Staaten aufgefunden und zu Beginn des Jahres nach Deutschland zurückgebracht werden. Seitdem lagerte es in dem Tresor eines Bankinstituts. Die Suche nach dem zweiten Blatt des Hilde- brandsliedes ist bisher erfolglos geblieben. Donnerstag, 21. Juli 1955/ Nr. 16 — Shakespedre in Amerika Festspiele in Stratford(Connecticut) Zwei Autostunden von New Tork ent. fernt, an der malerischen Küste des ameri- kanischen Staates Connecticut, liegt daz Städtchen Stratford. das mit dem be. rühmten Shakespeare— Stratford-on-Avon inn England von nun ab nicht mehr nur den Namen gemein haben wird, sondern, genau wie dieses, dem Gedenken und Werk dez großen Dichters gewidmet sein wird. Im späten Frühjahr hatte sich in Strat. ford ein Kreis theater freudiger Menschen zusammengefunden, um mit der Begehung des Richtfestes des neuen Shakespeare-Fest. spielhauses die Erfüllung eines langgehegten Traumes feierlich und würdevoll zu begehen. Urheber dieses Projektes ist Lawrence Lang. ner, der Leiter der amerikanischen„Theatre Guild“. Ein waldreiches Gelände am Ufer des Long-Island-Sunds und auf einer An- höhe über dem Housatonic-River war genau das Richtige, und mit der finanziellen Hilfe der Theatre Guild und der Rockefeller. Stiftung sowie durch Spenden amerikani. scher Theaterfreunde wurde das Festspiel. haus nach dem Vorbild des berühmten „Globe- Theaters“ in London errichtet. Am 12. Juli war Premiere mit„Julius Cäsar“, bei der fast 1500 Personen den Zu- schauerraum des achteckigen Holzbaues füll. ten. Obwohl das Theater dem alten„Globe. Theater“ genau nachgebildet ist, hat es doch alle technischen Einrichtungen einer moder- nen Bühne erhalten, unter anderem einen Raum für ein größeres Orchester, damit das Festspielhaus auch für Konzerte benützt werden kann. Außer Stratford aber werden noch drei andere amerikanische Städte im Sommer Shakespeare-Festspiele abhalten: San Diego in Kalifornien, Ashland in Oregon und Vel. low Springs in Ohio. ad. Koltur-Chronik Der Kasseler Architekt Paul Bode, der mit dem zweiten Entwurf zum Neubau des Kasse. ler Staatstheaters beauftragt worden ist, hat nach Mitteilung des Deutschen Werkbundes 7 Hessen seinen Austritt aus dem Werkbund er. klärt. Der Vorstand des hessischen Werkbun- des hatte am 20. Juni ein Ausschlußverfahren gegen Bode wegen seines Verhaltens bei der Vergebung von Arxchitektenaufträgen für das Neubauprojekt eingeleitet und Bode anheim- gestellt, seinen Standpunkt darzulegen. Bode hat seinen Austritt erklärt, bevor das Verfah- ren eröffnet worden ist.— Bode hatte, wie hier berichtet wurde, im Auftrage der hessi- schen Landesregierung einen neuen Entwurf für den Neubau des Kasseler Staatstheaters ausgearbeitet, nachdem Bauarbeiten, die nach dem ersten Entwurf der Professoren Hans Scharoun und Hermann Mattern ausgeführt wurden, auf Geländeschwierigkeiten gestoßen waren. Die Arbeiten waren daraufhin abge- brochen worden. Beide Professoren hatten ge- Sen den neuen Auftrag an Bode protestiert. Nach ihrer Ansicht ist durch diese unvorher- gesehenen Schwierigkeiten der Vertrag mit der Landesregierung nicht gelöst worden. In- zwischen war gegen Bode ein Ehrengerichts⸗ verfahren vom Bund Deutscher Architekten eingeleitet worden, weil Bode entgegen der üblichen Praxis des Architektenbundes den umstrittenen Auftrag nach Zurückweisung des Scharoun-Mattern-Entwurfes übernommen ha- ben soll, ohne daß die Angelegenheit endgültig geklärt gewesen sei. Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Eberhard Beckmann, hat es abgelehnt, der For- derung eines Mitgliedes des Rundfunkrates nachzukommen und dem Conferencier Hans Joachim Kulenkampff für längere Zeit ein Mikrophonverbot zu erteilen. Bie Forderung war von dem CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Hans Wagner mit der Begründung erhoben worden, Kulenkampff habe in einer kürzlichen Sendung des Nord westdeutschen Rundfunks be- wußt die deutsche Nationalhymne verunglimpft. Gegen Kulenkampff, der in einer Quiz- Sen- dung nach dem Text der dritten Strophe des „Deutschland-Liedes“ gefragt und keine be- friedigende Antwort erhalten hatte, was vom Publikum mit Gelächter quittiert wurde, ist in Braunschweig ein staatsanwaltschaftliches Er- mittlungsverfahren eingeleitet worden. Inten- dant Beckmann schreibt in einem Brief an Dr. Hans Wagner, wer Kulenkampff kenne, müsse wissen, daß er sich selbst und seine Gesinnung verleugnen würde, wenn er tatsächlich das Deutschland-Lied verunglimpft hätte. Kulen- kampff habe offenbar nichts anderes vorgehabt, als bei einer Unterhaltungssendung etwas staatsbürgerliche Erziehung zu betreiben. Eine„Sommerliche Serenade“ bringt am Samstag, 23. Juli, 20 Uhr, im Gasthaus des „Ochsen“ in Mannheim-Neckarau Chor- und Instrumentalmusik von Mozart, Franck, Lemlin, Haydn, Schulz, Trunk, Striehl und Ahle. Es wirken mit: das Evangelische Gemeinde- orchester und der Evangelische Kirchenchor Mannheim-Neckarau unter der Leitung von Studienrat Hans Müller und Dr. Hans Striehl. Spiel im(Sommerwind Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler Copyright 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 39 3. Fortsetzung Doch noch etwas anderes versiegelte ihre Lippen, etwas Ueberraschendes und Bestür- zendes, auf das wohl keines von beiden vorbereitet gewesen war, sie fühlten sich schrecklich verlegen. Hätte man nach jener krisch- fröhlichen Unterhaltung am Bismarck- denkmal das wohl erwarten können? Nun ja, wollte Percy ganz gleich ehrlich sein, dann mußte er zugeben, daß ihm der end- gültige Entschluß zu diesem Abenteuer nicht leicht geworden war.„Weiß der Himmel, Wie es abläuft!“ hatte er mehr als einmal in den letzten Tagen gemurmelt. Am Schluß aber war alles doch immer wieder angekom- men bei der altbewährten Beschwichtigung: Was wollen Edith und die Eltern? Niemand ahnt etwas von dem Dasein Fräulein Hart- wigs. Und überhaupt: sollen sie nur über ihre Bedenklichkeitsbrille weg auf den Kalender sehen. Wir haben Juli und Som- mertag, und Percy Averhoff will Deutsch- land seinen Antrittsbesuch machen. Dazu gehören fröhliche Augen, den Teufel auch. Schweigt also still! Und sie hatten geschwiegen, wie dies von den Ahnungslosen ja auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Merkwürdig immer- Hin: auch die beiden Reisenden schienen das rechte Wort nicht finden zu können. Perey blinzelte verstohlen zu seiner Nach- barin hinüber. Die saß wie auf der Schul- bank, hielt die Hände brav im Schoß ver- schränkt und nagte leicht an der Unterlippe. „Nag du nur“, dachte er ein bißchen boshaft, gleich darauf begann er wild zu pfeifen. Er hatte bemerkt, daß er gleichfalls die Unter- üppe mit den Zähnen festhielt. Die Harburger Straßen ließen an Uber- sichtlichkeit mancherlei zu wünschen übrig, ohne Winker war nicht auszukommen. Percy streckte die Hand nach dem Hebel aus. Auch Fräulein Hartwig mußte die Kreuzung be- merkt haben, sie beugte sich ebenfalls vor. Ihre Hände stießen gegeneinander. „Verzeihung“, sagte er erschrocken. „Bitte.“ Die Schulmädchenhände kehrten eilig in den Schoß zurück. Dort lagen sie nun; Percy konnte hier und da einen blitzschnellen Blick darauf werfen, ohne das Steuer zu vernach- lässigen. Sie waren jetzt lebendig gewor- den, die Mädchenfinger, sie vollführten die Bewegung des Händewaschens. Percy wandte erschrocken die Augen ab, ihm war die Wendung eingefallen:— und rang die Hände in Schmerzensgewalt.“ Zu blöd! „Angst?“ murmelte er. „Wir müssen rechts fahren.“ Gott sei Dank, sie hatte den Unsinn nicht verstanden. Eine ganze Weile später, in der Kurve bei Appelbüttel, dort, wo der Wald begann und man höllisch aufpassen mußte, wendte sich Fräulein Hartwig nach einem aufholenden Wagen um und sagte zum Straßenpflaster dahinten:„Was bilden Sie sich ein?“ „Wie bitte?“ „Ich habe nichts gesagt.“ „Nicht? War mir doch so.“ „Ach—!“ Plötzlich lachten sie beide hell auf; es war, als habe jemand gleichzeitig auf zwei Klin- gelknöpfe gedrückt; eine helle und eine tiefere Glock. Sie paßten im Ton prächtig zusammen. Aus dem überholenden Wagen rief eine frische Stimme:„Gute Reise!“ „Danke schön“, antworteten Fräulein Hartwig und Percy wie aus einem Munde. Dann lagen die letzten Häuser hinter ihnen; es gab nur mehr das Schnurren des Wagens und den Fahrwind, der sich um die Wangen legte, schmeichelnd und wie eine kühle Hand, die es sehr gut meint. Der Frühdunst hatte sich verzogen, nur ein paar dünne Schleier schwammen über den Wiesen im Grunde. Das Geschmetter einer Lerche stürzte aus der Höhe herab, so laut, daß es den Lärm des Motors übertönte. „Das Mäxchen läuft wie ein leibhaftiges Automobil“, sagte sie und blickte über sei- nen Arm hinweg auf den Geschwindigkeits- messer. Der Hanomag hüpfte durch ein paar Schlaglöcher; offenbar gefiel ihm sein neuer Name. Als man wegen der Dümpelei ohne Gefahr wieder die Zähne auseinanderneh- men konnte, erklärte Percy:„Fräulein Hart- wig ist hinderlich; ich schlage Brüderschaft vor.“ „‚Pörzi! hingegen ich schlage Fritz vor.“ „Sehr originell!“ „Bitte schön, Fritz ist deutsch.“ „Also in Gottes Namen.“ Somit hießen sie von jetzt an Fritz und Male: keines von ihnen versprach sich in der Folge auch nur ein einziges Mal, gerade, als gehöre der Abschluß von Brüderschaf- ten zu ihrem täglichen Brot.— Zwischen Sprötze und Soltau lag die schnurgerade Heidestraße. Das Mäxchen besann sich auf seine 774 Kubikzentimeter und kletterte auf sechzig. Es war Juli; ein Wetter zum Lämmerhüpfen, wie Fritzens Nachbarin erklärte. Sie hatten das Verdeck heruntergelegt: Males kurzes Blondhaar stand wie eine gelbe Flamme im Ge- ist unmöglich: bläse. Vor ihnen bohrte sich die gescheckte Doppelfront der Birken in unabsehbare Weite. Die Bäume standen wie ein Spalier junger Mädchen, die sich im goldenen Dunst der Ferne lachend in die Arme sanken. Dort mußte der Eingang zum Himmel liegen; er glitzerte mit seiner blauen Unendlichkeit über sanft gewellten Heiderücken. Sie fuhren auf Celle zu, Stunde um Stunde, durch einen prickelnden Morgen, der wie Sekt schmeckte. Wintermoor Soltau— Bergen,— die Sonne lachte. Male hatte seit einer halben Stunde kein Wort gesprochen. Das gefiel ihrem Begleiter aus- nehmend gut. Hin und wieder blickte er verstohlen zur Seite. Das Mädchen saß vorn- übergebeugt, hielt die Unterarme auf den Knien und blickte in das Geleucht der Heide. Ihr Haar aber stand gelb im Winde.— Mit einmal fing sie an zu reden, messingsch, wie ein Barmbecker Briet, will sagen, wie ein Bewohner jenes Stadtteils, dem man die eigenwilligste Bewahrung hamburgischer Sprechweise zutraut: „Is aber auch Bu und gu ärgerlich. Mann! nu muß ich doch warraftig mein Päsonal- papieren vegessen!“ „Nicht schlimm. Ich habe ja meinen Füh- rerschein.“- „Hach! Steht da verleicht ein, daß du dich mit dein Fräulein Schwester auf Reisen begeben tust?“ „Idee!“ rief er bestürzt. Schwester!“ 5 „Da bist du wohl Bu stolz Bu? Eine, die Brötchen und Koppenhagener verkaufen tut, nech? Was foren königlichen Kaufmann, der Herr Averhoff!“ Er steuerte vor Schreck auf den Som- merweg. Vielleicht war mit Vernunftsgrün- den noch einiges zu retten.„Bedenke doch bloß“, sagte er eifrig,„Amalie Averhoff, „Mit meiner das geht schon wegen der scheußlichen Alli- teration nicht.“ „Wegen wen?“ „Na, die beiden A.“ „Vesteh ich nicht.“ Er gab es auf.„Sind deine verehrten Eltern auch des Glaubens, du gondeltest in prüderlichem Schutz an den Main?“ fragte er bissig. Sie konnte auch hochdeutsch sprechen. Das geschah jetzt, wobei ihre Augen mit treuherziger Besorgnis seine roten Backen besahen.„Zu Punkt eins“, ihr Zeigefinger schoß aus der geballten Faust hervor.„Was haben wir heute? Wir haben Mittwoch. Ich wiege mich also augenblicklich auf den Wegen der Nordsee zwecks Kuraufenthalt in We- sterland, allwo man sein Sparkassenbuch restlos auf den Kopf zu hauen gedenkt.“ Und was ihre„verehrten Eltern“ angehe, 80 wäre zu sagen, daß Herr Averhoff es mit einem Waisenkind zu tun habe. Papa sei Postsekretär in Bärwalde gewesen. In Pom- mern. Eine angenehme Stadt, und das Stra- Benpflaster sei ausgezeichnet. Uebrigens hätte Fräulein Male der väterlichen Ge- haltsgruppe den weithin bekannten Unter- richt der„Gehobenen Abteilung“ daheim zu danken gehabt.„Ich durfte eine reichhaltige Bildung genießen“, sagte sie, richtete den Oberkörper steil auf und legte befriedigt die Hände in den Schoß. Fritz beglückwünschte sie zu den päda- gogischen Segnungen der Stadt Bärwalde. „Aber“, fuhr sie fort,„nun lebe ich schon seit drei Jahren im Hause von Onkel Sören- sen und verkaufe bei Mahlmann Brötchen. Kennst du die Konditorei von Mahlmann? Bahnhof Dehnhaide.“ Er kannte sie nicht. „Zu und zu schade!“ „Warum?“ Fortsetzung folgt) 5 Herau Verla, druck Chefr. Stellv. W. He Weber Lokal. Dr. F C. Ser. H. KI. Stellv. Bank, Bad. K Mann! Nr. 80 10. Je Er b beit Gro ein. pra; Ver den Eis kolgen 15 5 vollste ihre 1 Ende legen. Prints zeigen 2. 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