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Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gllles. K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth: Kommunales: Dr. Koch; Sport; K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner; stellv. W. Klirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Stadt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafenſſth. Nr. 26 743. Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschaftsstellen: Mannheim, R I, 6-8, Tel. Sa.-Nr. 4 41 51 u. 3 12 45; Heidel- bers, Hauptstr. 25, Tei. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh.. Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl., 3.25 DM zuzügl. 45 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 UN zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- steilgeb., Kreuzbandbez. 3.25 DM zuzügl. 2,40 DM porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreististe Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; Werhg.: C. Faust, Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt, d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 2 10. Jahrgang/ Nr. 169/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 27. Juli 1955 47,6 Millionen für Freiwillige Haushalts- und Verteidigungsausschuß haben diese Summe bereits vorweg bewilligt Von unserer Bonner Redaktions Bonn. Haushalts- und Verteidigungsausschuß des Bundestags haben am Dienstag durch die Vorwegbewilligung von 47,6 Millionen Mark die finanziellen Voraussetzun- gen für die Einstellung der ersten 6000 freiwilligen Soldaten geschaffen. In einer Entschließung erklärten die beiden Ausschüsse, daß das Gehalt des höchsten deutschen Offiziers unter dem eines Staatssekretärs liegen solle. In einer Koalitionsbesprechung, die der Ausschußsitzung vorausging, waren durch ein Gutachten des Bundesfinanz- ministeriums die rechtlichen Bedenken gegen die Vorwegbewilligung ausgeräumt worden. Jedoch haben die Ausschüsse in ihrer Entschließung klargestellt, daß die Vorwegbewilligung neu beraten werden müßte, falls die neue Besoldungsverordnung der Bundesregierung, die am 5. August dem Bundesrat vorgelegt wird, die Gruppe der Generale gehaltlich anders einstuft, als die Ausschüsse vorgesehen haben. Man erwartet aber, daß das Kabinett den Generalleutnant eine Gehaltsgruppe tiefer einstuft, als dies in der zurückgezo- genen Vorlage des Verteidigungsministeri- ums der Fall war, und auf diese Weise für den sogenannten„Vier-Sterne-General“, den die Streitkräfte später einmal erhalten werden, eine Gehaltsstufe freiläßt, die un- ter der des Staatssekretärs liegt. Dieser Re- gelung ist in Bonn große Bedeutung bei- gemessen worden, Wðeil man auch die Rang- ordnung klarstellen wollte. Der vom Verteidigungsministerium vor- gelegte Stellenplan wurde in den Ausschuß beratungen mit Zustimmung des Ministers in der Weise geändert, daß die 1141 Plan- stellen für Soldaten im Verteidigungsmini- sterium um 300 gekürzt und die Außen- dienststellen entsprechend um 300 Plan- stellen vermehrt wurden. Ausschlaggebend war hierfür der Wunsch, die Zahl der Sol- daten im Verteidigungsministerium nicht zu groß werden zu lassen. Der geänderte Stel- lenplan sieht ferner statt eines zwei Gene- ralleutnants und statt vier drei General- majore vor. Die Zahl der Brigadegenerale ist bel 21 geblieben Dienstgrade siehe auch Seite 2). Der insgesamt 6000 Stellen um- kassende Plan sieht ferner vor: 275 Oberste, 600 Oberstleutnants, 966 Majore, 970 Haupt- leute, 400 Oberleutnante und Leutnante, 200 Oberstabs- und 400 Stabsfelwebel, 450 Oberfeldwebel, 500 Feldwebel, 300 Stabs- unterofflziere, 150 Unteroffiziere, 300 Haupt- gefreite und 383 Obergefreite. Vorbewilligt wurden Dienstag ferner die Kosten für den Personalgutachter-Ausschuß für die Zeit vom 1. August d. J. bis 31. März 1956 in einer Gesamthöhe von 660 500 Mark. Der Ausschuß wird heute, Mittwoch, seine konstituierende Sitzung abhalten, sich eine Geschenftsordnung geben und seinen Vor- sitzenden wählen. Deutsche Offiziere im NATO-Hauptduartier (AP) Das Bundesverteidigungsministe- rium hat jetzt die ersten ehemaligen deut- schen Offiziere zur Mitarbeit in den inte- grierten Stäben der NATO nach Paris ab- geordnet. Sechs ehemalige Offiziere sind zum Stab des alliierten Oberbefehlshabers, General Gruenther, und vier zum Stab des Oberkommandierenden des NATO- Abschnitts Mitteleuropa, Marschall Juin, versetzt wor- den. Gleichzeitig wurde Oberst a. D. Graf Kielmannsegg als nationaler militärischer Vertreter der Bundesrepublik zum alliier- ten Oberkommando in Paris entsandt. Bei den sechs Offizieren, die in den Stab Gruenthers entsandt werden, handelt es sich um die Obersten a. D. Bayer, von Plato (beide Heer), Heuser(Luftwaffe), Kapitän zur See a. D. Busch, und die Oberstleut- nante a. D. Schwerdtfeger und Hückelheim (Heer). Zu Marschall Juin werden entsandt: die Obersten a. D. Freyer und Goehring, Oberleutnant a. D. Neuhaus und Major a. D. Krueger. In einer Verlautbarung des Bundesver- teidigungsministeriums hierzu Feißt es, die Abordnung dieser Offiziere sei nur vorläufig, bis die notwendigen gesetzlichen Regelun- gen für eine endgültige personelle Besetzung dieser Posten geschaffen seien. Die ehe- maligen deutschen Offiziere sollen sich zu- nächst einen Einblick in die Aufgaben und die Arbeitsweise der integrierten Stäbe ver- schaffen. Sie werden spätestens am Don- nerstag in Paris eintreffen. Fünf Sitze für Wehrbereichskommandos (dpa) Von den sechs Wehrbereichskomman- dos, die für die neuen deutschen Streitkräfte geschaffen werden sollen, stehen für fünf die Sitze bereits fest. Es sind dies, wie aus dem Verteidigungsministerium bekannt wurde, Kiel, Hannover, Stuttgart, Düssel- dorf und München. Der Sitz des sechsten Wehrbereichskommandos, die sich nach Möglichkeit mit den Landesgrenzen decken sollen, steht noch nicht fest, doch rechnet man mit Frankfurt, Mainz oder Wiesbaden. Tödliche Atom-Hitzewellen sind durch Rauchvorhänge abzufangen Washington.(AP) Die im Zuge einer Explosion von Atom- und Wasserstoffbom- ben entstehenden tödlichen Hitzewellen können durch die Erzeugung künstlicher Rauchvorhänge bis zu neunzig Prozent ab- gefangen werden, geht aus einem Bericht der Abteilung für chemische Kriegsführung der USA-Armee hervor. Generalmajor Wil- liam Creasy, der Leiter dieser Abteilung, teilte mit, daß derartige künstliche Rauch- vorhänge während der letzten Versuchs- serie mit Atombomben in Nevada erprobt worden sind und sich bewährt haben. Ein wirkungsvoller Rauchvorhang lasse sich durch Abbrennen von Oel in 15 Minuten erzeugen. Die Hitzewellen atomarer Ex- plosionen können noch in einer Entfernung von 45 Kilometern vom Explosionszentrum schwerste Verbrennungen verursachen. Bulganin winkte-Chruschtschew sprach „Eine mechanische Vereinigung Deutschlands ist nicht durchführbar“ Von unserer Korrespondentin Angela Am Ende Berlin. Der erste Sekretär der Kom- munistischen Partei der Sowjietunion, Chruschtschew. erklärte am Dienstag bei einer Kundgebung auf dem Marx-Engels- Platz in Ostberlin vor nahezu 80 000 Arbei- tern, die in geschlossenen Formationen mit Fahnen und Transparenten aufmarschiert Waren, man könne die deutsche Frage nicht auf Kosten der Interessen der DDR lösen. Die PDR könne nicht damit einverstanden sein, daß sie in den Nordatlantikpakt und die Westeuropäische Union mit einbezogen werde. Die Lösung des deutschen Problems sei schwierig, deshalb müsse sich in erster Linie das deutsche Volk selbst dafür ein- setzen. Eine mechanische Vereinigung sei unter den gegebenen Verhältnissen nicht durchführbar. Die Annäherung zwischen der DDR und der Bundesrepublik in politischen Eisenhower: Atomkrieg wäre Selbstmord Rundfunk- und Fernsehrede des Präsidenten zur Genfer Konferenz Washington.(dpa/ AP) Der amerikanische Präsident, Eisenhower, hat den Wunsch des amerikanischen Volkes und der Regierung unterstrichen, einen gerechten Frieden durch internationale Zusammenarbeit und Ver- ständigung herbeizuführen. Die USA woll- ten zur Verwirklichung dieses Zieles mit den Sowjets und allen anderen Völkern zusam- menarbeiten, solange eine solche Zusammen- arbeit von allen Ländern aufrichtig ge- wünscht wird. In einer Rundfunk- und Fernsehrede nahm Eisenhower zur Genfer Viermächte⸗ Korrferenz Stellung und erklärte, er unter- schätze nicht die lange und schwierige Arbeit, die noch geleistet werden müsse, ehe wirk- liche Ergebnisse bei der Herbeiführung eines gerechten Friedens erzielt werden könnten. In Genf sei ein Fortschritt auf dem Wege zu einem gegenseitigen. Verstehen zwischen Ost und West und zu einer ver- söhnlichen Haltung erzielt worden. Eisen- hower bezeichnete die bevorstehende Außen- ministerkonferenz im Oktober in Genf als einen„Prüfstein“ für die Bemühungen der ier Großmächte zur Beendigung des Kalten Krieges“. Hauptaufgabe dieser Konferenz Sei die Festlegung der allgemeinen Methoden Zur Lösung der Probleme, die die Regierungs- chefs der vier Großmächte in Genf erörtert haben. Eisenhower bezeichnete es als die Aufgabe des amerikanischen Volkes,„den Funken am Leben zu erhalten, der in Genf angezündet wurde“. Alle Länder würden in wachsendem Maze einsehen, daß die Atomkriegführung einem Selbstmord der Menschheit gleich- komme.„Man erkennt jetzt, daß Verhand- jungen ohne Propaganda, Drohungen und Beschimpfungen geführt werden können“. Die Verwirklichung seines Genfer Vorschlags aul Austausch von Verteidigungs-Infor- mationen zwischen Ost und West könne der Anfang eines wirkungsvollen Abrüstungs- stems sein. Eisenhower erwähnte, er und Außen- minister Dulles hätten in Genf die Besorgnis des amerikanischen Volkes über das Schick- Sal der osteuropäischen kommunistischen Staaten und über die Tätigkeit des inter- nationalen Kommunismus zum Ausdruck gebracht. Dulles äußerte auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz die Ueberzeugung, daß die Wiedervereinigung Deutschlands in der Luft liege und dieses gehegte Ziel schlieglich er- reicht werde. Dulles betonte ferner, die USA beabsichtigen, bei den am Montag in Genf beginnenden Besprechungen mit Vertretern Rotchinas die Bereitschaft Pekings zu einer Waffenruhe im Formosagebiet festzustellen. zu dem Vorschlag Senator Georges für ein Zusammentreffen zwischen den Bußen- ministern der USA und Rotchinas sagte Dulles, er sei gegenwärtig nicht für eine solche Konferenz. Doch schließe er Möglichkeit nicht aus, falls die Botschafte in Genf Fortschritte machten. ö ihre. und wirtschaftlichen Fragen könne aber große Bedeutung für die Wiedervereinigung innerhalb eines kollektiven Sicherheits- systems in Europa haben. Die sowjetische Regierungsdelegation hatte den Parteisekretär Chruschtschew auf der deutschen Ebene vorgeschickt, um in Berlin zu erklären, was die Genfer Konferenz für das deutsche Volk bedeute, Bulganin sprach nicht und beschränkte sich auf freundliches Winken und Hutschwenken. Chruschtschew redete die Kundgebungsteilnehmer wieder- holt mit„Genossen“ an und richtete freund- liche Grüße des Zentralkomitees seiner Par- tei und des Obersten Sowiets an die Ein- wohner Berlins und der DDR. Ministerpräsident Grotewohl kündigte an, die Volkskammer der Sowjetzone werde in den nächsten Tagen über neue Vorschläge zur Wiedervereinigung Deutschlands be- raten. Er sprach von der Genfer Konferenz als einem historischen Wendepunkt in der Geschichte. Der Versuch der Westmächte, ein wiedervereinigtes Deutschland in das Atlantikpaktsystem einzubeziehen, sei für die Sowjetzone völlig und für alle Zeit unannehmbar. Auf der Rednertribüne wehten die Fah- nen der DDR und der Sowjetunion, die so- Wietischen Gäste wurden mit minutenlangen Hurra-, Hoch- und Freundschaftsrufen emp- fangen. Vor der Kundgebung waren den jungen Pionieren Blumensträuße und rote Tücher und den Kundgebungsteilnehmern Papp- Porträts von Bulganin ausgegeben Worden. Auf der Tribüne saßen sowjetische Offiziere neben den Delegationen aus Korea, China und den Satellitenstaaten. Unterschrift überflüssig Bild: Keystone Deutsche Saarparteien erklären sich Erster Zusammenstoß mit Regierung Hoffmann wegen des Rundfunks Saarbrücken.(AP/dpa) Die drei bisher an der Saar nicht zugelassenen deutschen Par- teien haben anläßlich der Vorbereitungen für die Volksabstimmung am 23. Oktober Er- klärungen abgegeben, in denen sie ihre Ausgangspositionen erläutern. Als einzige der drei Partejen nimmt die Demokratische Partei Saar(DPS) in ihrem Aufruf zum Pro- plem der Volksabstimmung selbst Stellung. „Wir betrachten das dem Bundeskanzler aufgezwungene Saarstatut nicht als eine ge- sunde Grundlage der saarländischen und der europäischen Entwicklung“, heißt es in dem Aufruf der DPS. Aus diesem Grunde müsse die DPS das Statut ablehnen und neue Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich über die Saar verlangen. In der Erklärung der CDU/ Saar heißt es U. A.:„Die Gesetze zur Durchführung der Abstimmung sind in der von der saarlän- dischen Regierung vorgeschlagenen Fassung in Kraft gesetzt worden. Wir haben den- noch volles Vertrauen in die europäische Kommission für die Abstimmung und sind überzeugt, daß sie nach demokratischen Grundsätzen verfahren wird, wenn sie von Zuwiscen Gesfern und Morgen Drei Fragen zur Sozialreform richtete die SpD an die Bundesregierung: 1. Welche Gesetzentwürfe zur Vereinfachung des So- zialrechts sind vorbereitet? 2. Welche Mag- nahmen sind zur Intensivierung der vor- beugenden Gesundheitsfürforge geplant und wie ist der Gedanke einer präventiven Me- dizin mit der beabsichtigten Kostenbeteili- gung Zu vereinbaren? 3. In welcher Weise soll das Versprechen des Bundesarbeits- ministers, den Alten und Arbeitsunfähigen eine Rente von 60 bis 70 Prozent des realen Arbeitseinkommens zu gewähren, ver wirk- licht werden? Weitere fünf Heimkehrer aus der Tsche- choslowakei trafen am Dienstag in Schirn- ding ein. Die Fernsprechgebühren mit Schweden werden mit Wirkung vom 1. August 1955 unter gleichzeitiger Verringerung der deut- schen Gebührenzonen ermäßigt. Fragen der europäischen Wirtschafts- integration besprach der frühere Präsident der Hohen Behörde der Montan-Union, Monnet, in Bonn mit dem SpPD- Vorsitzen- den, Olienhauer, und den anderen SpD-Mit- gliedern der Gemeinsamen Versammlurig der Montan-Union. Der Fernsehsender Aalen- Braunenberg des Süddeutschen Rundfunks hat seinen Be- trieb aufgenommmen. Die 40-Stunden-Woche betrachte die In- ternationale des Personals der Post-, Tele- grafen- und Telefonbetriebe(PPT) als eines rer wichtigsten Probleme, erklärte Gene- ralsekretär Gmuer(Bern) auf dem 15. PPT. Kongreß in Wiesbaden. Eine auf weltan- schaulichen Gründen basierende Spaltung der Gewerkschaftsbewegung lehnte Gmuer ab. Zum Weihbischof von Meißen und Titular- pischof von Christopolis wurde im Petridom zu Bautzen der bisherige Erzpriester von Leipzig, Dr. Spuelbeck, geweiht. Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich auf der Strecke Rawitsch Breslau durch einen Zugzusammenstoß. Dabei wurden 9 Personen getötet und 48 weitere zum Teil schwer verletzt. Den 80. Geburtstag feierte am Dienstag der durch seine„analytische Psychologie“ international bekannte Schweizer Psychiater und Psychologe, Carl Gustav Jung. Die Aufnahme diplomatischer Beziehun- gen zu Rotchina erwägt die französische Re- gierung. Außenminister Pinay erklärte vor dem Rat der Republik, daß er gegenwärtig die Möglichkeiten hierfür prüfe. Es sei be- absichtigt, zuerst über wirtschaftliche und kulturelle Fragen mit Peking Besprechungen zu führen. ö 10 000 Morokkaner nahmen an der Be- stattungsfeier für die Todesopfer der Un- ruhen in Meknes teil. Generalresident Grandval verhängte eine Ausgangssperre für die 160 000 Einwohner dieser drittgrößten Stadt von Französisch- Marokko. Grandval unterbrach seine Reise durch Französisch- Marokko, nachdem Unruhen aus Anlaß sei- ner Ankunft in Marrakesch und Meknes insgesamt 25 Menschen das Leben gekostet haben. 0 Von einem möglichen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion sprach der japanische Ministerpräsident, Hatoyama. Er sagte, 2 Wi- schen der japanischen und der sowjetischen Delegation bei den Verhandlungen über einen Friedensvertrag in London sei„etwas von der Art eines Nichtangriffspaktes“ be- sprochen worden.— Sowjetbotschafter Malik teilte seinem japanischen Kollegen Matsu- moto in London mit, daß 16 Japaner, die seit 1945 als„Kriegsverbrecher“ in sowjetischen Lagern gefangengehalten werden, jetzt ent- lassen werden sollen. Außerdem kündigte er die UDeberreichung einer Liste von 1016 japa- nischen Soldaten und 357 Zivilisten an, die sich als„Kriegsverbrecher noch in der Sowjetunion befinden. Nach dem Rücktritt der Peron-Partei- führung wählten die peronistischen Mitglie- der des argentinischen Abgeordnetenhauses eine fast völlig neue Parteiführung. Sie ent- sprachen damit einem Ersuchen Staatspräsi- dent Perons. Die Gewerkschaftsführer unter den Peronisten konnten sich bei der Neu- wahl kaum durchsetzen. Die Verlegung des US- Hauptquartiers Fernost und des Hauptquartiers der 8. ame- rikanischen Armee von Japan nach Korea gab der Oberkommandierende der ameri- kanischen UN- Streitkräfte General Lem- nitzer, bekannt. Die neuen Hauptquartiere sollen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul eingerichtet werden. den Parteien in Anspruch genommen wer- den sollte. Wir begrüßen es, daß wir nun- mehr politisch aktiv werden können und dag damit erstmalig in der Oeffentlichkeit die Politik des herrschenden Regimes zur Diskussion gestellt wird“. Die Erklärung der Deutschen Sozialdemo- kratischen Partei Saar OSP) bringt ebenfalls zum Ausdruck, daß ihre Bedenken gegen die vom Saarlandtag verabschiedeten Gesetze nicht berücksichtigt worden sind.„Dennoch glaubt die DSP, daß die Wahlkommission nach demokratischen Grundsätzen verfahren und die freie Willensbekundung der Saar- bevölkerung garantieren wird. Die DSP ist bereit, den Wahlkampf sachlich und fair zu führen und ist sicher, daß es ihr gelingen wird, der gerechten Sache aller Deutschen an der Saar zum Durchbruch zu verhelfen.“ Knapp zwei Tage nach Beginn des Wahl- kampfes an der Saar gab es den ersten Zu- sammenstoß zwischen der deutschen Oppo- sition und der Regierung Hoffmann. Die Opposition wirft der Regierung vor, sie habe den saarländischen Rundfunk für ihre Zwecke mißbraucht, obwohl der Rundfunk keiner Partei für eine Propaganda zur Ver- fügung stehen soll. Richard Becker von der Demokratischen Partei Saar kündigte an, daß seine Partei gegen diesen Mißbrauch bei der Westeuropàischen Union Protest einlegen Wird. Anlaß des Protestes ist eine Sendung im saarländischen Rundfunk am Montag- abend, in der Ausschnitte aus alten Reden von Ministerpräsident Hoffmann gebracht wurden, in denen er für das Saarstatut Stel- lung nahm. Neue Regel für Stimmabgabe in der französischen Nationalversammlung Paris.(AP) Die französische Nationalver- sammlung hat den Beschluß gefaßt, daß die Abgeordneten bei Abstimmungen über Ver- trauensfragen, die Investitur eines neuen Ministerpräsidenten und Tadelsanträgen ihre Stimme persönlich abgeben müssen. Außerdem kann die persönliche Stimm- abgabe auch bei der Ratifizierung von Ver- trägen gefordert werden, wenn eine vor- herige Unterrichtung der Abgeordneten er folgt ist. In allen anderen Fällen können die Abgeordneten wie bisher einen Partei- freund mit der Abgabe ihrer Stimme be- trauen.. Die neue Regelung kommt für Frankreich kast einer Revolution gleich. Sie ist in der Vergangenheit schon häufig angestrebt Wor- den, aber selbst Clemenceau hatte im Jahre 1910 mit einem entsprechenden Antrag kein Glück. Seite 2 n + 1 MORGEN Mittwoch, 27. Juli 1955/ Nr 10 Ln ORG E [Nommentar Mittwoch, 27. Juli 1955 Bonn hat in Asien eine Aufgabe Von seinem Urlaubsort Mürren aus hat Bundeskanzler Dr. Adenauer wissen lassen, er würde einen Besuch des indischen Mini- Sterpräsidenten Nehru begrüßen. In einem Interview mit den beiden indischen Zeitun- gen„Hindustan Stadard“ und„The Hindu“ Sagte er:„Wir betrachten Ministerpräsident Nehru als einen großen Staatsmann und sind der Ansicht, daß seine Anstrengungen wirk- Sam dazu beitragen können, die internatio- nalen Spannungen zu vermindern“ Das gleiche Thema stand vor einiger Zeit im Bundestag zur Debatte. Die damals an Dr. Adenauer gerichtete Frage, warum denn Ministerpräsident Nehru während seiner Europa-Reise nicht in Bonn Station gemacht Habe, wurde mit dem Hinweis beantwortet, „Sowohl Nehru als auch seinem Sonderbot- schafter Krishna Menon sei zur Kenntnis ge- bracht worden, daß ihr Besuch in Bonn will- kommen wäre; doch hätten beide Politiker andere Reise- Dispositionen getroffen. Die- jenigen, die sich mit dieser Antwort nicht zu- frieden gaben, sondern, weiter forschten, warum denn die beiden indischen Politiker „anders disponiert“ hatten, kamen dann dem Problem— der Problematik deutsch- indi- scher Beziehungen überhaupt— um einiges näher. 8 Es ist bekannt, daß Nehru, der die Tei- lung Deutschlands als eine ernste Friedens- bedrohung betrachtet, diese Frage auf bei- nahe allen Stationen seiner Reise mit den gastgebenden Regierungschefs erörtert hat. Vermutlich wollte er sich dabei über Mög- lichkeiten einer indischen Vermittlung in- formieren. Erklärungen, die der indische Ministerpräsident nach seiner Rückkehr in Delhi abgab, lassen darauf schließen, daß er die Furcht mancher europäischer Staa- ten vor einem aufgerüsteten Deutschland nicht für ganz unbegründet hält. Man hörte aus dieser Erklärung. deutlich die Stimmen Moskaus und Warschaus, Prags und Bel- grads heraus. Als um so bedauerlicher mußte man es empfinden, daß es— aus welchen Gründen immer— nicht möglich war, von Bonn aus dieser einseitigen Beeinflussung Nehrus entgegenzuwirken. Dabei besitzt die Bundesregierung mit ihrer ausgezeichnet besetzten Botschaft in Delhi eine Position, die der„anderen Seite“ fehlt. Erstens ist die Sowijetzonen-Regierung bislang von Indien nicht anerkannt worden, und zum anderen hat es der Botschafter der Bundesrepublik in Delhi hervorragend ver- standen, trotz außenpolitischer Meinungs- verschiedenheiten zwischen Delhi und Bonn eine Atmosphäre des besten Willens zu Schaffen. Leider scheint die Bundesregierung damit weniger anzufangen gewußt zu haben, Als im Interesse beider Länder wünschens- Wert gewesen wäre. So hat sie zwar vor einiger Zeit den indi- schen Ministerpräsidenten tatsächlich wissen lassen, daß sein Besuch in Bonn willkommen Sei. Aber die Form, in der das geschah, war So, daß die Inder— gleich, ob zu Recht oder zu Unrecht— die Einladung als eine höfliche Aufforderung empfanden, ihr nicht nachzu- kommen. Vielleicht hätte Nehru ohnehin Bedenken gehabt, Bonn einen Staatsbesuch Abzustatten, und zwar aus Rücksicht auf die nichtanerkannte Sowietzonen- Regierung.— Dennoch würde der sehr sensitive indische Staatsmann von einem wirklich aufrichtigen Wunsch der Bundesregierung nach einem engeren und persönlicherem Kontakt mit Delhi sicher sehr beeindruckt sein. Selbst wenn man unterstellt, daß über die Frage der deutschen Wiedervereinigung in einem Kreise und unter Aspekten entschie- den würde, die mit den deutsch-indischen Beziehungen wenig zu tun hätten, sollte man nicht die Möglichkeiten verkennen, die eine Aktive deutsche Außenpolitik in Indien und in Asien überhaupt besitzt. Denn auch un- abhängig von der Frage der deutschen Wieder vereinigung wäre ein engerer politi- scher Kontakt Deutschlands— wenn man im nicht kommunistischen Asien von Deutsch- land spricht, meint man die Bundesrepublik — mit den jungen unabhängigen asiatischen Staaten eine lohnende Aufgabe. Ein Be- mühen in dieser Richtung würde in vielen Fällen geradezu offene Türen einrennen. Eine Vernachlässigung dieser Möglichkeiten würde nicht etwa als„Bescheidenheit“ Bonns gewürdigt, sondern von den jungen und empfindlichen Nationen aber als ein unge- nügendes Maß an Achtung und Wertschät- zung empfunden werden. Das Interview, Welches Adenauer in Mürren gab, läßt die Hoffnung zu, daß die Bundesregierung dieser Aufgabe nicht uninteressiert gegenübersteht. Dr. Hans Walter Berg Ridgway- Denkschrift über die Atomstrategie Washington(AP). Eine Denkschrift, die General Ridgway kurz vor seinem Rücktritt Als Chef des Generalstabes des amerikani- schen Heeres dem Verteidigungsministerium einreichte und in der er die derzeitige miltä- rische Planung der Vereinigten Staaten we- gen ihrer Betonung der Atom- Waffen scharf kritisierte, ist zur Veröffentlichung freigege- ben worden. Ridgway Wwägt die militärischen Positionen des westlichen und des östlichen Blocks gegeneinander ab und kommt zu zwei hauptsächlichen Schlüssen: 1. Zu einem Zeitpunkt, der zwischen 1958 und 1962 liege, werde die Sowjetunion das Gleichgewicht in den Atomwaffen und in der dazugehörigen Luftausrüstung erreicht haben. Dieser Ausgleich werde seinen Ausdruck entweder in der gegenseltigen Vernichtung Mit Atomwaffen oder in der Selbstaufhebung Mrer militärischen Werte finden, indem keine Seite sie verwenden werde, da sie durch ren Einsatz keinen entscheidenden Vorteil mehr erlangen könne. 2. Der kommunistische Block verfolge bei seiner aggressiven Politik eine Strategie, die — Wahrscheinlich absichtlich— auf der Um- gehung des Einsatzes von Atomwaffen be- ruhe. Um ihr entgegenzutreten, benötige die freie Welt schlagkräftige Streitkräfte von Vielseitiger und dabei ausgeglichener Zusam- mensetzung. 8 Elefanten müssen rennen für den Sieg Steht Ministerpräsident Ngo Dinh Diem im Kampf um die Demokratie in Vietnam auf verlorenem Posten? Saigon, im Juli In der Hauptstadt von Südvietnam, Saigon, sitzt im Palais Norodom Ministerpräsident Ngo Dinh Diem, der sein Volk liebt, von ihm aber durch das hohe Eisengitter, das den Park des Palastes umgibt, getrennt ist. Vom Schicksal wurde ihm die Aufgabe auferlegt, Südvietnam für die freie Welt zu erhalten — eine Aufgabe, die vielleicht über die Kräfte selbst dieses Mannes geht. Zu dem ungünstigsten Zeitpunkt, den man sich denken kann, nämlich als vor einem Jahre auf der Genfer Konferenz Vietnam in zwei Teile gespalten wurde und eine Million Flüchtlinge aus dem Norden ihren Marsch gegen Süden begannen, übernahm Ngo Dinh Diem die Regierungsgeschäfte. Der 54jährige, aus einer alten Mandarinfamilie in Hue stammende Präsident, wurde bereits mit 30 Jahren zum Innenminister am Hofe von Hue ernannt. Seit seiner Jugend war er ein heftiger Gegner der französischen Kolonial- regierung gewesen, und er reichte damals seinen Rücktritt ein, als sein Reform- programm abgelehnt wurde. Im Jahre 1944 verhafteten ihn die Franzosen. Nach seiner Flucht erhielt er ein Jahr darauf von den Japanern, die inzwischen die Macht an sich gerissen hatten, den Auftrag zur Regierungs- bildung, den er jedoch ablehnte. Als die Bomben auf Hiroshima der japa- nischen Periode ein Ende bereiteten, wurde er als Vertreter Südvietnams nach Norden gesandt, um an der Aufstellung einer Natio- nalregierung mitzuwirken. Doch die Vietnam verhafteten Ngo Dinh Diem in Phan-Hiet, entließen ihn aber später und forderten ihn sogar auf, sich an einer Regierungskoalition zu beteiligen. Diem weigerte sich, als Stroh- mann der Kommunisten aufzutreten, und schlug seinerseits die Bildung einer sich aus Vertretern des Volkes zusammensetzenden „Nationalen Studienkommission“ vor, die mit den Franzosen die Probleme der Unab- hängigkeit und der Einheit Vietnams disku- tieren sollte. Im Jahre 1949 wurde er dann vom Staatsoberhaupt, Kaiser Bao Dai, zur Regierungsbildung aufgefordert, aber wieder schlug Diem ab. Erst als Vietnam in einen politischen Sturm geriet, aus dem es keine Rettung zu geben schien, entschloß sich Ngo Dinh Diem, die Verantwortung der Regie- rung auf seine Schultern zu nehmen. Als Ngo Dinh Diem seinen Einzug in den Palast Norodom hielt, verfügte er weder über eine Partei, noch über ein Heer oder eine Polizei. Nichts war vorhanden als ein vom Krieg zerstörtes Land. Um einiger- maßen geordnete Verhältnisse zu schaffen, mußte Diem zuerst einmal die Armee und die Polizei in seine Hände bekommen. Als der Ministerpräsident den Generalstabschef, Ge- neral Hinh, entließ, glaubten seine Gegner, das Land in einen neuen Bürgerkrieg ver- wickelt zu sehen. Doch bereits ein halbes Jahr später hatte Diem die Armee hinter sich, aus der er ein einheitliches National- heer gemacht hat. Die Polizei und die Sicherheit waren noch in den Händen der Bien Xuyen-Gruppe, die diese sich für eine Geldsumme von Diems Vorgänger gekauft hatten. Die„Bien Xuyen“ wurden nach blutigen Kämpfen aufgerieben, und die von ihnen kontrollierten Spielsäle, die dem Staate jährlich 300 Millionen Piaster einge- bracht hatten, geschlossen. Der nächste Schlag richtete sich gegen die Sekte der Hoa-Haos, die Vorrechte be- anspruchte und die wichtigsten Regierungs- posten einnehmen wollte. Die Armee brachte Von unserem Korrespondenten Christian Roll den Hoa-Haos eine Niederlage nach der an- deren bei, so daß der Feldzug als abge- schlossen betrachtet werden kann. Wenn nun in Anbetracht der bevorstehenden ge- samtvietnamesischen Wahlen die Einheit des Landes nicht gefährdet wäre, würde der Vom Armstreifen bis zum Eichenlaub mit Stern . Die Dienstrang- und Dienstgradabzeichen bei den neuen deutschen Streitkräften Bonn, 26. Juli Die Liste der Dienstgradbezeichnungen der künftigen deutschen Streitkräfte, die am Dienstag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden ist, enthält folgende Dienstgrade, die es früher bei den entsprechenden Wehr- machtsteilen nicht gegeben hat: den Brigade- general im Heer und in der Luftwaffe und entsprechenden Flottillenadmiral in der Marine, sowie den Oberstabsfeldwebel und Stabsunterofflizier bei Heer und Luftwaffe. Mit der Einführung des Flottillenadmirals und Brigadegenerals will man sich an die Dienstgradbezeichnungen und Dienststellun- gen der Westmächte anpassen. Künftig wird in der Bundesrepublik ein Generalmajor Divisionskommandeur und ein Generalleutnant Korpskommandeur sein. Der Brigadegeneral ist für höhere Stabsstellungen vorgesehen. Der höchste vom Bundespräsi- dent für die freiwilligen Soldaten festgèesetzte Dienstgrad ist bei Heer und Luftwaffe der Generalleutnant, bei der Marine der Vize- admiral. Heer und Luftwaffe haben gleiche Dienstgradbezeichnungen, während die Ma- rine ihre traditionellen Dienstgrade behält. Die Offlziersränge sind: Generalleutnant (Vizeadmiral), Generalmajor(Konteradmirah, Brigadegeneral(Flottillenadmiral), Oberst (Kapitän zur See), Oberstleutnant Fregatten- kapitän), Major(Korvettenkapitän), Haupt- mann(Kapitänleutnant), Oberleutnant(Ober- Ohne die Westmächte geht es nicht Bonner Betrachtungen zur Deutschland-Frage nach der Genfer Konferenz Von unserem Korrespondenten Hugo Gr üssen Bonn, 26. Juli Will man die Genfer Konferenz der vier Großen werten, dann ist es notwendig, sich ihren eigentlichen Ausgangspunkt in Er- innerung zu rufen. Am 10. Mai 1955 nahmen die Westmächte den Notenwechsel mit der Sowjetunion wieder auf und schlugen„einen neuen Versuch zur Lösung der großen Pro- bleme, denen wir gegenüberstehen“, vor. Drei Grundgedanken beherrschten dieses Dokument: Man werde Zeit und Geduld auf- bringen müssen, um ein neues Verfahren und neue Methoden zu finden. Deshalb sollen die Regierungschefs, falls sie zusammen- kämen, nicht danach trachten, sich bereits über konkrete Lösungen zu einigen, sondern durch ein solches Treffen„einen neuen An- stoß geben, in dem es die Grundlage für die erforderliche detaillierte Arbeit schafft.“ Ziel Sollte es sein, für weitere Verhandlungen und Konferenzen Weisungen zu finden, bis man zu einem stufenweisen VJebereinkom- men gelangt. Alles in allem genommen kann man sagen, daß die Genfer Konferenz nach Bonner Auf- kassung diese Anforderungen erfüllt Bat. Darüberhinaus begrüßt man in Regierungs- Kreisen die Tatsache, daß die Wiedervereini- gung Deutschlands nicht nur an der Spitze der Tagesordnung stand, sondern auch zum Punkt eins der Direktiven an die Außen- minister zählt. Der sowjetische Versuch, die deutsche Frage in die zweite Linie abzu- drängen und vor allem die Koppelung von Sicherheit und Wiedervereinigung aufzu- 168en, scheiterte an der Geschlossenheit der Westmächte. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat die feste Halzung der Partner der Pariser Verträge ausdrücklich begrüßt. In Bonn glaubt man, daß sich in Genf die These vom wachsenden Sicherheitsbedürfnis der Sowjets bestätigt habe. Die Folgerung daraus liegt auf der Hand. Die westliche Vor- aussetzung lautet:„Keine Sicherheit ohne Wieder vereinigung.“ Anders Der Westen ist bereit, dem Sicherheitsbe- dürfnis Moskaus in Europa Zugeständnisse zu machen für den Fall, daß diese der Wieder vereinigung in Freiheit zustimmen. Man erkennt hieran, welche Bedeutung die Festigkeit und Geschlossenheit des Westens auf der Genfer Konferenz in dieser Frage Wirklich hatte. Ob und inwieweit bei der Moskau-Reise des Bundeskanzlers die Sowjets versuchen werden, durch Angebote die deutsche Hal- tung aufzuweichen, kann auch in der Bun- deshauptstadt noch niemand sagen. Im Westen sind gewisse Befürchtungen laut ge- ausgedrückt: worden. Dr. Adenauer könnte etwa ver- suchen, nunmehr sein eigenes Schäfchen hin- ter dem Rücken der Vertragspartner ins Trockene zu bringen. Das ist sicherlich eine falsche Schau. Bundeskanzler Dr. Adenauer dürfte— nach Ansicht Bonner Kreise— den Sowjets gegenüber kaum eine andere Sprache sprechen, als sie die Regierungs- chefs der USA, Englands und Frankreichs in Genf gebrauchten. Auch für ihn gilt die Konzeption der Koppelung von Sicherheit und Wiedervereinigung in Freiheit. Niemand hat jegliche Form der Schaukelpolitik so ein- deutig abgelehnt wie er. Aber auch die Mög- lichkeit einer Stabilisierung auf der Basis der Zweiteilung Deutschlands wurde sowohl vom Bundeskanzler wie vom Oppositions- führer, Erich Ollenhauer, entschieden zurück- gewiesen. Nach dem Urteil politischer Be- obachter spricht vieles dafür, daß die So- Wjets im Augenblick alles daransetzen, um ihre Position in Mitteldeutschland aufrecht zu erhalten. Sie zu einer Preisgabe zu be- Wegen, ohne daß Deutschland als Ganzes ge- fährdet wird, oder in eine Isolierung hinein- gerät, kann aber nur in Gemeinschaft mit den Westmächten erreicht werden, da diese allein in der Lage sind, dem sowjetischen Sicherheitsbedürfnis Genüge zu tun. Noch ein anderes Problem hat in den vergangenen Tagen den deutschen Poli- tikern Kopfzerbrechen bereitet. In der West- note vom 10. Mai war die Rede davon, daß man„stufenweise zu Uebereinkommen zu gelangen“ wünsche. Im Verlauf der Genfer Konterenz entstand vorübergehend der Ein- druck, als werde man sich unter Umstän- den schneller auf ein Sicherheitssystem eini- gen. Damit schien diedefahr heraufzuziehen, daß die deutsche Frage in einen toten Win- kel geraten könne. Eine erste Prüfung der neuen Direktiven vermochte diese Befürch- tung nicht ganz zu bannen., Inzwischen hat jedoch der britische Premierminister Eden die Sorgen ausgeräumt. Er stellte— wohl auch im Namen seiner Kollegen— fest, dag das Zwillingsproblem deutsche Wiederver- einigung und europäische Sicherheit weiter- hin untrennbar verbunden sei. Verhandlun- gen könnten parallel laufen, die Lösung müsse jedoch gleichzeitig sein. Selbstverwaltung für Singapur fordert die gesetzgebende Versammlung von Sin- gapur in einer Resolütion an die britische Regierung. In der Resolution heißt es, die Bevölkerung Singapurs sei entschlossen, „den Kolonialismus zu beenden und sich durch ihre selbstgewählten Vertreter zu re- gieren“. 8 Ministerpräsident auch der Sekte der Cao Dai den Fehdehandschuh hinwerfen. Doch ist ihm, wie es scheint, im Augenblick mehr an einem Kompromiß, als an einer militä- rischen Auseinandersetzung gelegen: denn die Caodisten bilden eine entschieden ein- flußreichere und auch größere Sekte, als die beiden anderen. Die Vietminh haben nicht umsonst bereits Fühler nach den Sek- ten ausgestreckt, um sie zu gewinnen. Die Franzosen werfen nun gerade in die- ser Hinsicht Diem politische Kurzsichtigkeit vor. Sie sind der Meinung, daß die Kampf- ansage. an die Sekten die Einheit des Landes nur noch mehr untergraben habe. Zweifellos stammen die Bomben und Gra- naten, die fast täglich in Saigon und Cho- lon geworfen werden aus den Händen der Terroristen der Bien Kuyen und Hoa Haos. Es läßt sich andererseits jedoch nicht leug- nen, daß der Ministerpräsident durch seinen erfolgreichen Feldzug gegen die Sekten etwas an Popularität im Volke gewonnen hat. f. Ngo Dinh Diem hat keine leichte Aufgabe zu lösen. Er muß sein Volk aus der Apathie Wecken und sich mit den Franzosen und Amerikanern auseinandersetzen. Der ein- fache Mann aus dem Volke steht dem poli- tischen Geschehen gleichgültig gegenüber, die Franzosen sind mit ihrem„corps expeditio- naire“ noch immer im Lande und die ameri- kanischen Ratgeber hören nicht auf, von „Slobaler Strategie“ zu reden. Die Aufgabe, Südvietnam für die freie Welt zu retten, ist nicht leicht für diesen Mann, von dem der Redakteur eines Oppositionsblattes sagte: „Der Präsident ist kein Politiker, er hat vor allem schlechte Berater, wenngleich er selbst völlig integer ist“. In der Regierung sitzen zweifellos viele Freunde und Familien- leutnant zur See) und Leutnant Leutnant zur See). Bei den Unterofflzieren wird es folgende Dienstgrade geben: Oberstabsfeldwebel (Oberstabsbootsmanm), Stabsfeldwebel(Stabs- bootsmanm), Oberfeldwebel(Oberbootsmann), Feldwebel Gootsmann), Stabsunterofflzier (Obermaat), Unterofflzier Maat). Bei den Mannschaften sind die Dienst- grade: Hauptgefreiter, Obergefreiter, Gefrei- ter und Soldat, dieser mit den Bezeichnungen Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzer- grenadier, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, Sanitätssoldat, Flieger und Matrose. Die Dienstgradabzeichen werden auf den Aermeln, auf Schulterklappen, auf dem Mützenschirm und als Kragenpaspelierung getragen. Feldwebel, die Offiziersdienst tun, tragen ihre Dienstgradabzeichen bei Heer und Luftwaffe auf den Schulterklappen, bei der Marine auf dem Unterarm. Der Ge- reite trägt einen altgoldenen Streifen auf den Oberarmen, der Obergefreite zwei und der Hauptgefreite drei Streifen. Vom Unter- offlzier bis zum Oberstabsfeldwebel bei Heer und Luftwaffe ist der Kragen mit einer altgoldenen Paspel eingefaßt. Auf den Oberarmen trägt der Unteroffizier einen, der Stabsunteroffizier zwei Winkel. Der Feldwebel hat auf der Schulterklappe einen Winkel, der Oberfeldwebel zwei, der Stabs- feldwebel drei und der Oberstabsfeldwebel Vier Winkel. Bei den Offlzieren wird vom Leutnant bis zum Oberst eine Silberpaspel an Mütze und Kragenrand getragen. Außerdem sind die Schulterklappen mit einer Silberpaspel umrandet. Der Leutnant trägt auf der Schulterklappe einen altgoldenen vierecki- gen Stern, der Oberleutnant zwei und der Hauptmann drei Sterne. Der Major hat auf der Schulterklappe ein quergestelltes Eichenlaub und einen Stern, der Oberst- leutnant zwei und der Oberst drei Sterne. Bei den Generalen sind die Paspelierungen an Mütze, Kragen und Schulterklappen so- wie die Knöpfe am Uniformrock golden. Die Generale tragen eine doppelte Eichenlaub- stickerei auf dem Mützenschirm, ein gol- denes Eichenlaub auf rotem Kragenspiegel und einen halbkreisförmigen goldenen Eichenkranz auf den Schulterklappen. Der Brigadegeneral hat dabei einen, der Gene- Stellvertreter Allahs auf dem Pfauenthron? Priester, Feudalherren und Kommunisten hemmen die Pläne des Schahs Von unserem Korrespondenten Franz von Caucig Istanbul, im Juli Jedermann in Persien weiß, daß der Schah nach der Rückkehr von seiner Auslandsreise erklärt hat, es müsse nun endlich mit Refor- men begonnen werden. Ueberstürzen läßt sich im Orient nichts, im Laufe einiger Jahrzehnte müßte jedoch der Iran auf eine Stufe ge- bracht werden, die ihn als Kulturstaat und starke Macht kennzeichnen würde. Zu diesen Reformen gehört neben der Beschneidung der übergroßen Gewinnspannen und der Einführung von Steuern auf den Großgrund- besitz wohl am vor dringlichsten die Boden- reform, die Einschränkung der Macht der Feudalherren, was bereits unter Mussadegh begonnen, aber niemals zu Ende geführt wurde. Der Hunger, der in weiten Gebleten Persiens heute noch herrscht, kann nur be- kämpft werden, wenn der Bauer sein eigenes Land bebaut und nicht nur für Großggrund- besitzer arbeitet, die ihm kaum das Lebens- notwendigste lassen. Durch die Regelung der Frage der Feudalherrschaft läßt sich aber auch in wirksamer Form die Tude-Partei, die verbotene Kommunistische Partei des Landes, bekämpfen. Nun haben sich die Leiter der schiitischen Islam-Sekte an den Schah gewandt, damit er sie unterstütze, die Religion im Lande zu festigen, Dabei wird allerdings der Hinter- gedanke gehegt, den Einfluß des Schah er- heblich herabzusetzen. In der heiligen Kum, südlich von Teheran, versammelten sich un- längst die obersten Ulemas unter dem Vor- sitz von Ayatollan Burudscherdi, dem geistigen Führer der Schiiten; es wurde be- schlossen, den Schah aufzufordern, eine „Gottesherrschaft“ in Persien aufzurichten, mitslieder des Präsidenten, an deren R. petenz und Integrität gezweifelt werden muß. Doch Ngo Dinh Diem ist andererseſt der erste Politiker Vietnams, der die her. kömmlichen Mittel der asiatischen Politik Korruption, Gewalt und Betrug— ven abscheut, wenngleich nicht abgestritten wer. den kann, daß auch seine Regierung eine gg. wisse Diktatur ist. In seiner Regierung dg mehr oder weniger von ihm persönlich aug. geübt wird, stützt er sich vornehmlich 3 die Katholiken, wenngleich das Katholisch Element nur zehn Prozent der Bevölkerun Vietnam ausmacht. Von katholischer Seit wird ihm wiederum vorgeworfen, die Kirch in Vietnam zu einem politischen Instrumeg gemacht zu haben, Seine zu engen Beziehung. gen zu den Amerikanern bieten den Rom munisten einen Angriffspunkt. Andererset aber könnte sich seine Regierung ohne di 7 . finanzielle Hilfe der Vereinigten Staaten nicht einen Tag über Wasser halten. A Pluspunkt für den Präsidenten ist zu ver. zeichnen, daß er 500 000 Flüchtlinge aus den kommunistischen Norden ansiedelte und eig Bodenreformprogramm begonnen hat, da; 800 000 Acres Land an landlose Bauern veg. teilen soll. Wie sein Gegner im Norden, Ho Chi Mind, so hat auch Diem mit den Spielsälen, Opium. divans und Bordellen aufgeräumt. So Wird auch Saigon genau wie Hanoi bald eine tog Stadt sein, in der spartanhisches Leben herrscht. Es bestehen im übrigen manche Gemeinsamkeiten zwischen Ho Chi Minh und Ngo Dinh Diem. Aber der einsame Jung. geselle im„Palais Norodom“ ist getrennter von seinem Volke als Ho Chi Minh es igt. Wenn in Vietnam die Demokratie zum Zug kommen soll. dann muß Diem die Jugend gewinnen. Doch sie bleibt ihm fern, denn gie will von Cliquen und Feudalherren nicht mehr wissen. Um sich Popularität zu ver. schaffen, läßt der Präsident in seinem Wahl. keldzug Elefantenrennen veranstalten. Doch niemand in Vietnam glaubt so recht an den Sieg der Demokratie durch diese Wahlen selbst der Präsident nicht. * ralmajor zwei und der Generalleutnant dre! Sterne. Bei der Marine trägt der Bootsmann auf dem Unterarm einen, der Oberbootsmann zwei, der Stabsbootsmann drei und der Oberstabsbootsmann vier glodene Winkel. Der Leutnant zur See hat je einen mittel- breiten goldenen Aermelstreifen auf dem Unterarm, der Oberleutnant zur See einen mittelbreiten und einen schmalen Aermel- streifen und der Kapitänleutnant zur See zwei mittelbreite Aermelstreifen. Der Kor- vettenkapitän trägt zwei mittelbreite und dazwischen einen schmalen Aermelstreifen, der Fregattenkapitän drei und der Kapitän zur See vier mittelbreite goldene Aermel- streifen, Die Admirale tragen auf dem Müt⸗ zenschirm eine doppelte Eichenlaubstickerei und auf dem Aermel einen handbreiten gol. denen Aermelstreifen. Der Flottenadmiral hat darüber einen schmalen, der Konig admiral einen mittelbreiten und der Vize- admiral zwei mittelbreite Aermelstreifen 00000 Ostblock i plant Arbeitskräfte-Pool Berlin.(dtd) Vom„Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ in Warschau werden, nach Informationen aus der polnischen Hauptstadt, zur Zeit Pläne für einen gemeinsamen Ar- beitskräfte-Pool der Ostblockstaaten ausgear- beitet. Diesem System liegt die Moskauer Anweisung zugrunde, bewegliche Arbeits- kraftreserven aufzubauen, die innerhalb des gesamten Sowietblocks an Krisen- oder Schwerpunktstellen eingesetzt werden kön- nen. Die vorgesehenen Pläne seien, so wird von informierter Seite erklärt, ein erneuter Be- weis dafür, dag alle Bemühungen der So- wjetunion und der Volksdemokratien, die In- dustrie- Produktivität durch Normerhöhun- gen, Wettbewerbe und ähnliche sozialistische Mabhnahmen zu steigern, um dadurch Ar- beiter für die notleidende Landwirtschaft freimachen zu können, als unzulänglich an- gesehen werden müssen. Nur die Einfuhr moderner Maschinen aus dem Westen biete der östlichen Wirtschaft einen Ausweg aus diesem Dilemma, die Produktivität zu er- höhen, ohne durch Abzug weiterer Land- arbeiter die Agrarproduktion noch mehr 2 vermindern. das heißt, Allah als den Inhaber der Staats- gewalt anzuerkennen, so daß der Schah nur sein Stellvertreter sein würde. Dies würde aber nichts anderes bedeuten, als daß det Schah sich dem Willen der Ulemas, mit Ayatollan Burudscherdi an der Spitze, 2 fügen hätte. Jede Reform würde dann von dem größeren oder geringeren Einfluß der Feudalherren auf die Ulemas abhängig sein, Der Schah hat sich zu alledem bisher nicht ausgesprochen. Indessen ist es begreiflich, daß die Ule- mas gerade jetzt die Errichtung eines theo- kratischen Regimes wünschen, da doch die Einladung des Schahs zu einem Besuche nach Moskau erfolgte. 1 durch diese Reise könnten„Sympathien“ für die Sowjetunion geweckt werden, was zu einer gefährlichen Entwicklung in einem Lande führen müßte, in dem kaum fünk Prozent der Einwohner lesen und schreiben können. Es wurde sehr beachtet, daß die sowjetische Botschaft in Teheran eben jetat gegen eine Sendereihe des persischen Rund- funks protestierte, die unter dem Titel„Das Leben im versprochenen Paradies“ lief un der Bevölkerung zeigen sollte, wie Unfrei die Menschen jenseits der Grenze leben. 25 In Persien sind zur Zeit gewaltige Strö⸗ mungen am Werke: Die Feudalherren, die um die Erhaltung ihrer Macht kämpfen, di- Ulemas, die in der Auseinandersetzung mi dem Kommunismus ihren Einfluß vergrößern wollen, die unterirdische Bewegung del Tudehs, die sich vom Moskau- Besuch des Kaisers größere Bewegungsfreiheit erhoffen. Dazwischen steht der Schah, der den Fort- schritt des Landes will. Die Ulemas befürchten, 1 1 0 10 2 unc seu Sol nen Zug fan Sch rich nal zur der den die 8e Nr. 100 — Kom. Werden rerseltz ie her. litik Ver. en Wer. eine ge. Ing, dig ch aus. ich aut Aolischt kerung r Seitz Kirche —— rumen ziehun- Kom- rerseitz ane die Staaten n. Az zu ver. us dem undd ein at, das rn ver. i Mink Opium. 50 Wird ine tote * Leben manche inh und Jung- rennter Es ist. m Zuge Jugend lenn sie 1 nicht zu ver. 1 Wahl. n. Doch An den Wahlen, 1 ant drel ann aut otsmann nd der Winkel. mittel uf dem e einen Aermel- zur See er Kor- ite und streifen, Kapitän Aermel- m Müt- Stickerei ten gol Admiral Konter r Vize- reifen. pe) 01 seitige en, nach iptstadt, nen Ar- — usgear-⸗ oskauer Arbeits- zalb des oder — n kön- vird von iter Be- der So- die In- rhöhun⸗ listische rch Ar- irtschaft lich an- Einfuhr en biete veg aus zu er- Land- nehr 20 on? hahs Staats- hah nur Würde daß der las, mit tze, 2 mn von auß der zig sein, ler nicht ie Ule- es theo- loch die me nach ürchten, ien“ für Was 2 einem im füntk reiben daß die en jetat a Rund- tel„Das lief und rei die ze Strö⸗ ren, die Ken, die ung mit größer ng der uch des hoffen. n Fort- Nr. 169 Mittwoch, 27. Juli 1955 8 Woch ist der Sommer nicht vorbei, und dieses freche leine Teenager- Kleid xommt ⁊u hren, Es besteht aus rot-weiß gestreiftem und uni Seidenpopeline und erhält durch den gesteiften Linonkragen und die lang nerabhängende Samtsckleife seinen amüsanten Col- lege- Charakter. Am Roch ist der Uebergang zum gestreiften Saumteil durch eine Borte garniert. Modell: Oestergard Foto: MK Seite 3 Das Abc hat in der Mode ausgedient Die Tunika beherrscht das Modebild der kommenden Saison/ Die Taille ist wieder da, wo sie hingehört Im Sommerschlußverkauf gehen die leichten Kleider, die sommerlichen Stoffe, noch reißend ab. Man verspricht sich noch allerlei von den kommenden Wochen. In Berlin aber wurde längst die Mode für Herbst und Winter vorgeführt. Welche Linie wird das modische Bild 1955/56 be- herrschen? Eines sprach sich in Fachkreisen sehr schnell herum: eine neue Modesensation bahnt sich nicht an, und das Alphabet— im letzten Jahr als Symbol der Modetendenzen ausgiebig mißbraucht— hat glücklicherweise ausgedient. Aber dennoch überrascht die kommende Herbst- und Wintermode mit sehr charakteristischen Tendenzen, die das Bild der Dame unterstreichen werden. Verschwunden sind glücklicherweise die schmal- und flachbrüstigen Linien und ebenso die nie sehr beliebt gewordene Tail- lenlosigkeit mit der kaschierenden Weite. Aus den stilisierten H- und A-Linien haben sich logisch zwei Silhouetten entwickelt: die Tunika und die Prinzeßlinie im Empirestil, wobei die Tunika oder der Kasack zweifellos als große modische Neuheit bald das Ren- nen gewinnen wird. Gemeinsam ist den Linien die graziös modellierte Taille, die einmal höher und einmal tiefer unterstri- chen wird. 5 Nach wie vor verfolgen die Modeschöpfer die Tendenz, die Figur schlank und ge- streckt erscheinen zu lassen, deshalb liegt der Ansatz der Tunika auch meist auf der Hüfte. Ihre Länge ist variabel. Es gibt Tuni- ken mit geradem, engem Schnitt, wie sie besonders das Haus Staebe-Seger pflegt, wie auch glockig weite Schöße über bleistift- engen, oft hinten durchgeknöpften Röcken. Die Mäntel sind weiter geworden und ver- folgen die bereits begonnene Pyramiden- Silhouette. Das heißt, sie sind in den Schul- tern schmal, haben eingesetzte Aermel und schwingen zum Saum hin aus. Neuerdings liegt die Weite ausschließlich bei den Seiten- teilen, während Vorder- und Rückenfront glatt herabfallen. Allerdings liebt man es, die Weite durch überdimensionale Taschen, durch Patten und Riegel zusammenzuhalten. Der dachartig große Kragen ist verschwun- den, statt dessen gibt man jetzt langgezoge- nen pelzverbrämten Schalkragen den Vor- zug., die verschiedentlich bis zum Saum her- unterreichen. Großer Luxus wird bei den Pelzbesätzen entfaltet, besonders beim Per- slaner, den man genau auf den Ton des Mantels einfärbt und in Blau, Grün, Rost oder Violett bewundern kann. Viele Mäntel sind aus Cordsamt und seidigen Flauschen. Selten wurde das modische Bild von 80 viel Kostüm-Modellen belebt wie in diesem Winter. Eines jedoch haben sie alle gemein- sam, das ist die betonte Taillierung, während die Schöße zwischen Hüftlänge und 90 em pendeln. Der modische Akzent verlegt sich allerdings auf den kasackartigen Schoß, der oft versteift und abstehend gearbeitet, be- sonders bei den Modellen des Hauses Schwichtenberg schick und damenhaft wirkt. Neben dem Kostüm stellen alle Häuser sehr groß das winterliche Komplet heraus. Zum schlanken Kostüm gehört ein bis% langer Paletot, der aus gleichem oder abge- stimmtem Composé material besteht und oft noch durch Pelzbesatz oder Pelzfutter„win- terkest“ gemacht wird. Das Deux-Pièces wird also mehr und mehr zum Trois-Pièces. Neben der Tunika entwickelt die Kleider- Mode Ideen von großer Vielfalt. Es gibt ebensoviel schlicht und schlank geschnittene leider mit sanfter Taillierung, mit kunst- vollen Hüftdrapierungen und blenden als auch Modelle mit ausladend schwingenden Weiten, die von steifen Unterröcken getra- gen werden. Stufenröcke sind ebenso mo- disch wie Röcke, deren Weite ausschließlich Das interessiert die Frau In englischen Behörden sind etwa 200 blinde Frauen als Stenotypistinen ange- stellt, eine erhebliche Anzahl arbeitet auch in Handel und Industrie. Der britische Blin- denverband berichtet, daß diese Kräfte sehr gesucht seien. Sie haben gelernt, Diktate auf Blindenkurzschriftmaschinen aufzuneh- nien und schreiben etwa 140 Silben in der Minute. Von der Braille-Kurzschrift über- tragen sie den Text auf gewöhnliche Schreib- Mit Kind und Koffer in die Ferien bei der Bahn/ Arbeitsgruppe der Bundesbahn sucht neue Wege „Mutter- und-Kind-Abteile“ Warum gibt es eigentlich keine„Mutter- und Kind-Abteile“, Wird sich manche Mutter geukzend fragen, wenn sie sich in der hoch- sommerlichen Hauptreisezeit mit ihren klei- nen Kindern mühsam durch den überfüllten Zug drängt. Auch der Beirat des Bundes- familienministeriums hat kürzlich die Ab- schaffung dieser„guten und bewährten Ein- richtung“ bedauert und der Bundesbahn nahegelegt, diese Sonderabteile wieder ein- zurichten, um das Reisen mit kleinen Kin- dern zu erleichtern und auch den Mitreisen- den die Unruhe zu ersparen, die nun einmal die Jüngsten der Reisenden verursachen. Die Bundesbahn hat zunächst einmal ab- gewinkt:„Nirgends in Europa gibt es das. Das hat es auch bei uns früher nicht gege- ben, erst Anfang des Krieges wurden wegen der Verminderung der Zahl der Reisezüge diese Sonderabteile eingeführt!“„Und wer verlangt das eigentlich?“ fragen die verant- wortlichen Bundesbahner.„hier werden Dinge angerührt, die im alltäglichen Zug- verkehr reibungslos über die Bühne gehen“. Gewig, Beschwerden gebe es schon: wegen der Schwerbeschädigtenabteile, in denen Leute sitzen, die nicht hineingehören; wegen der Nichtraucherabteile— daß es sie über- haupt gibt, daß es zu viele davon oder zu wenige gibt. Oder wegen der Raucher, die Der Blaustrumpf 5 Der englische Dichter Alegander Pope hatte 1 1 55 die Schriftstellerin Lady Montagu ver- iebt. Seine Liebe aber wurde nicht erwidert. Hafür rächte er sich. Die geistvolle Frau besaß zwei wunde Punhete: ungepflegte Hände und nimmelblaue Strümpfe. Pope verfaßte nun zahllose Epigrumme, in denen er sich darüber lustig machte und die er unter die Leute kommen ließ. . Bald sprach gane London von dem Blau- strumpf, und ein internationales Spottwort war geprägt. 5—. in Nichtraucherabteilen die Augen nicht- rauchender Fahrtgenossen zum Tränen brin- sen. Aber wegen des Fehlens von Kinder- abteilen habe sich noch kein Mensch be- schwert. Sicherlich haben die Muttis auch nach einer anstrengenden Reise etwas an- eres zu tun, als sich hinzusetzen und an die Bundesbahn zu schreiben! An erster Stelle weisen die Eisenbahner jedoch auf die Notwendigkeit zur Rationali- sierung hin, die dazu zwingt, nach Möglich- eit alles zu vermeiden, was den Betrieb noch komplizierter macht. Der Reisende Wird sich fragen, ob es denn wirklich 80 schlimm sein kann. an einem Abten ein Schild anzubringen„Für Reisende mit Kin- derne, wie man das Schild„Schwerbeschä- digten anbringt? Es macht mehr Arbeit, als 3 zunächst glaubt. Die meisten Züge ahren ja nicht im Pendelverkehr auf be- Sagen Strecken, so daß man einfach die childer hängen lassen könnte. Die Wagen müssen, so verlangt es der moderne Reise- .„freizügig“ sein, müssen heute auf leser, morgen auf jener Strecke eingesetzt werden können, sie rollen auch über die Grenze. Und wie will man es machen, wenn sie zurückkommen— so fragen die Leute Von der Bundesbahn— sollen an der Grenze einfach die Reisenden aus einem Abteil hinausgewiesen werden, weil dort ein „Mutter- und Kind-Abteil“ eingerichtet wer- den soll? Die Eisenbahner fürchten auch eine zu große zusätzliche Belastung der Zugschaffner, die mit Türenschließen. Nachlösen, Aus- kunfterteilen alle Hände voll zu tun haben. Und wie ist es mit reisenden„Vätern mit Eindern?“, fragen sie außerdem. So stoßen sich Erwägungen der Hilfs- bereitschaft und der Menschlichkeit mit dem harten Zwang, den Betrieb der Bahn ren- tabel zu gestalten, und es sieht nicht so aus, als Ob hier leicht ein Mittelweg zu finden ist, Auf weitere Sicht scheinen zwei Wege aus diesem Dilemma zu führen: mehr Wagen Längst haben oder Ausbau des Platzkartensystems. Es ist eben zu spüren, daß die Bundesbahn 6000 Wagen zu wenig hat, 2000 für die D-Züge, 2000 für die Eilzüge und 2000 für den Vor- ortverkehr. Und jeder Wagen kostet runde 200 000 DM. Des zweiten Weges hat sich be- reits eine Arbeitsgruppe in der Hauptver- waltung der Bundesbahn angenommen. Bei- des wird. wenn nicht alles täuscht, noch gute Weile haben. Fürs erste bleibt uns, wenn wir mit Kind und Koffer in die Ferien wollen, nicht viel anderes übrig, als sich getrost ins Getümmel zu stürzen, auf die Rücksicht der Mitreisenden zu hoffen, mit anderen Verkehrsmitteln zu réisen oder zu Hause zu bleiben. Dr. Hanns H. Reinnardt die Jackenkleider und die Deuæ- pièces die herrenmäßige Strenge des klassi- schen Kostums zugunsten phamtasievoller, modischer Linien aufgegeben. Dieses kleine Kostüm wirkt mit seiner adretten weißen Garnitur und den bis zur Perfektion ausge- arbeiteten Details besonders charmant. 5 maschinen. Man rühmt ihnen besonders fehlerfreies Arbeiten nach. 8* Nach einem Gesamtplan des berühmten Architekten Le Corbusier baut die englische Architektin Jane Beverley Drew die neue Hauptstadt des indischen Staates Pandschab auf. Sie wurde von Pandit Nehru dorthin berufen, nachdem sie durch ihre städtebau- lichen Erfolge in Westafrika bekannt gewor- den war. 25 Mehr denn je scheiden heute berufs- tätige Frauen lange vor Erreichen der Altersgrenze(65. Lebensjahr) aus dem Beruf aus. Während in den Altersgruppen von 20 bis 60 Jahren schon 1950 980 000 mehr Frauen im Beruf standen als im Mai 1939, sind es bei den über 60jährigen 40 000 weniger. Diese Tendenz hat sich in den letzten Jahren weiter fortgesetzt. 8 Im. Haushaltforschungsinstitut in Stock- holm arbeiten erfahrene Hausfrauen zusam- men mit Wissenschaftlern an der Ueber- prüfung aller neu auf den Markt kommen- den und bisher schon in der Küche ver- wendeten Geräte. Der Markt soll allen Haushaltungen nur beste Geräte anbieten. Der Staat finanziert das Institut zur Hälfte mit. Meisterhaft wurde hier kostbarer Stoff zu hinten liegt. Die glatten, haarigen, seidigen Stokke, die in diesem Winter im Vordergrund stehen, ermöglichen die fließende Linie. Für die Cocktail-Sstunde haben, wie auf Verabredung, alle großen Häuser das Ko- stüm aus Brokat oder Lamé kreiert. Meist ist es schlicht wie ein Schneiderkostüm ge- halten, mit geradem Rock und tallierter hüft- langer Jacke, um die Schönheit des Materials nicht zu beeinträchtigen. Unerschöpflich sind die Modelle für den Abend. Sie haben meist unter schlanken glatten, bis auf die Hüften reichenden Oberteilen weit ausspringende Röcke in Ballerinalänge. Nur die ganz groge Robe ist bodenlang. Auch hier bewunderte man viel die sehr weiblich wirkenden Tuni- ken mit ihren unglaublich engen Röcken, die fast an die Mode der Jahrhundertwende er- innern. Eine Fülle neuartiger Jacquard- gewebe läßt die Abendmode in diesem Jahr besonders vielfältig erscheinen. Mk-Ebõ Mindestens Kleopatra. Ein sehr widerborstiges Buch hat Eva Heuter für junge Mädchen geschrieben und ihre stach- lige Feder in Pfeffer und Paprila getaucht. Der Paulus Verlag, Rechlinghausen, brachte es in kRubscher Aufmachung unter dem anspruchs- vollen, aber treffenden Titel.„Ich werde min- destens Kleopatra“ heraus. Ein widerborstiges — aber ein vernünftiges Buch Es wendet sich gegen die jungen Mädchen, die mit ihrer Um- welt ständig in Widerspruck leben, gegen die „un verstandenen Siebzehn“, die nichts Besseres und nichts Wichtigeres zu tun wissen als stän- dig zu Hause zu sitzen und mit zugestopften Ohren Liebesgeschichten zu lesen. EVud Heuter gent rigoros mit ihnen um. Sie liest innen die Leviten und spornt ste an, etwas zu werden, etwas aus sich zu machen und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Kein bequemes Buch, ein Buch, das aufstackelt, den Ehrgeiz schürt und damit vielleicht gerade den„unver- standenen Siebzehn“ das richtige Medikament verrät. i-tu (Wir verößfentlickhen nachstehend einen Aus- zug aus dem Buch, das„gar kein Jungmädchen- buck ist, wie es die Erwachsenen gern nät ten.“) Verzweifle nicht, wenn du weniger sprach- begabt bist als die kleine Ptolomäerin, viel- leicht hast du andere Möglichkeiten, dich zu vervollkommnen. Aber wenn du eins von die- sen Widerwärtigen Neißigen Mädchen bist, glaube ja nicht, daß du dir mit deinen Vokabeln und Geschichtsdaten einen Cäsar einfangen wirst. Wasch dir lieber die Haare etwas öfter und achte auf deine Strumpfnähte. Um Kleo- patra zu werden, mußt du schon etwas mehr tun. Ich habe dick im Verdacht, du ißt dein Abendbrot aus dem Papier, und wenn du dei- nen Nachbarn auf der Straße anrempelst, sagst du„Hoppla“. In unseren Landstrichen pflegt man ja auf diese und ähnliche Weise zu do u- mentieren, duß man ein ernsthafter Mensch ist. Sei so ernsthaft, wie du willst, aber leg dieses Buck nier weg. Ich kab's mit Kleopatra, die du und deinesgleickhen für leichtfertig kalten Weil sie sehr gewandt war, sich wunderbar auszu- drucken wußte und bestrickende Umgangsfor- men hatte. Aber das ist nock nicht alles, mein liebes Mädchen mit den fettigen Haarsträhnen und den schiefen Absätzen, Kleopatra wußte außerdem, daß sie eine wohlklingende Stimme und einen sehr schönen Körper katte. Was sie für ihre Schönheit tun konnte, das hat sie ge- tan. Und sie muß eine Menge davon verstan- den haben: in Alecandrien wurde eine Schrift über Schönheitspflege verkauft, die sie verfaßt hatte. Du siehst jetzt wohl ein, daß man seine Zeit nötig kat, wenn du zum Beispiel nur vier oder fünf Sprachen lernen und dazu immer in tadellosem Make-up erscheinen wolltest, dann hättest du kaum noch Zeit für die Jünglinge deiner Umgebung einem festlichen Modell drapiert. Dekorativ die Anordnung des freien Rüdcens und des tief angesetzten Rockcteils. Als Material wurde ein Satin imprimé mit großem Blumendessin gewählt. 0 Modell: Hans Gehringer(2) 4 Foto: B. Kürten rr 2 tor Elsaesser auf rund 100 Millionen. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 27. Juli 1955/ Nr. 10 8 f In der letzten Arbeitssitzung vor der Sommerpause: Der Stadtrat bewältigte noch ein großes Pensum Rheinbrücken-Projekt, erster Nachtragshaushalt 1955 und Rechnungsabschlüsse 1951/52 verabschiedet Letzte Arbeitssitzung des Stadtrates vor den großen Ferien. Gewichtige Vorlagen und Aktenbündel häuften sich auf dem Tisch der Verwaltungsfachleute, der Beigeordneten, des Bürger- und Oberbürgermeisters. Und umfangreich war auch das Vorlagenmaterial, in dem die Stadtväter pausenlos blättern mußten. Kernpunkt der Sitzung war die Vorlage über die„Wiederherstellung der kriegszerstörten Straßenbrücke über den Rhein zwischen Mannheim und Ludwigs- hafen im Züge der Bundesstraße 37“,— ein Projekt, von dem Oberbürgermeister Dr. Heimerich in bewegten Worten sagte, daß es das größte Bauwerk in unserem Raum in der Nachkriegszeit sei und„eine Krönung des Lebens werkes“ unseres befähig- ten Stadtbaudirektors Elsaesser. Gestern im Stadtrat: Monopol der Fachleute? Durch Zufall kam der Stadtrat gestern zu einer keineswegs vorgesehenen Schul- debatte. Es war ja wohl richtig, daß die lange Dauer der Instandsetzungsarbeiten am Gebäude der Lessingschule bemängelt Wurde, aber was für ein Durcheinander hätte es gegeben, wenn nach dem Auszug der Wirtschaftshochschule sofort die Les- Singschule mit ihren 1000 Schülern einge- zogen wäre? Ganz abgesehen davon, daß 13 Klassenzimmer fehlen, das Nebeneinander von Unterricht und Bauarbeiten hätte sich für beide ungünstig ausgewirkt. Gestern wurde im Stadtrat dieser Umzug der Les- singschule für den Herbst gefordert. Auch psychologischen und optischen Gründen. Wegen der Bevölkerung(Stadtrat Barber: Schüttet halt e bissel Schutt auf die Stra- Ben, damit etwas zu chen ist). Es war durchaus anzuerkennen, daß sich diesmal alle Parteien und die Spitzen der Verwaltung über die Raumnot der höheren Schulen ereiferten. Wenn das nun auch noch mit etwas Detailkenntnis geschehen wäre, hätte man mit so viel Eifer zufrieden sein können. So aber wurden lediglich „Schuldige“ gesucht. Als ob die nur unter den Ausführenden zu suchen wären! Dieses „Sommergewitter“ war nicht ganz echt. Eine besondere Abteilung für Schulbau im Hoch- Dauamt(die Dr. Heimerich forderte) wird leider auch nicht hexen können. Immerhin darf angenommen werden, daß der Stadt- rat in seiner Gesamtheit auf zwei Termine achtet: Ostern 1956 soll die Lessingschule fertig sein(mit oder ohne Anbau?) und Ostern 1957 soll die Liselotteschule ihr Ge- bäude beziehen. Gemessen an der diesen Fragen gestern gewidmeten Heftigkeit müßte es mit diesen(großzügig angesetzten) Terminen Klappen. Bezüglich des zweiten Datums sollen Zweifel trotzdem nicht un- terdrückt werden. Ansonsten war die gestrige Sitzung ein neuer Beweis dafür, daß im Stadtrat gewisse Themen immer„fachlicher“ werden. Ein Laie(auch Stadträte sind Laien) kommt kaum noch mit. Die von Stadtdirektor Pr. Spuler gegebene Darstellung des Vermögens und der Schulden zum 31. März 1953 war ein Konzentrat, das der Auflösung bedurft hätte. Es wird in diesen Darstellungen et- Was zu viel mit Verhältniszahlen gearbeitet. Nur einmal erscheinen in der Vorlage klare Begriffe: 1952 ist das Brutto-Gesamtvermö- gen von 169 244 718 DM auf 178 155 337 DMͤ gestiegen, dagegen haben sich die Schulden von 20 auf 31 Millionen erhöht. Mit gutem Grund wurde um einen Hinweis über die damalige Verwendung eines größeren Uber- schusses gebeten. Wer soll das alles im Kopf pehalten! Man gebe also Stadträten(und anderen Laien) eine kleine Hilfe und nenne nicht nur Beträge, sondern auch ihre Ver- wendung: eine Million zusätzlich für den Wohnungsbau und 3,6 Millionen für den Theaterneubau. Und wenn auch die Zeitungen die Ab- schlußgergebnisse und andere Unterlagen haben könnten, wäre das nicht übel. Wir leben in einer schnellebigen Zeit, sagte Ober bürgermeister Dr. Heimerich im Verlauf der Sitzung. Wir bereiten bei Vor- lage des ersten Nachtragshaushalts bereits den zweiten vor. Die Ausgaben wären schon da, nur mit der Deckung müssen wir uns bis Dezember gedulden. Wieder einmal Wurde, etwas schüchtern, die Frage aufge- worfen, ob es nicht besser wäre, bedeuten- dere Projekte durch Nachtragshaushalte zu finanzieren, statt einer Verzettelung der Mittel durch viele Klein-Ansätze. Auch hier gilt das bereits zuvor Gesagte: Gewisse Buchungstechniken, die bei Aufstel- lung solcher Haushalte angewandt werden, mögen jedem Oberbuchhalter geläufig sein. Im Stadtparlament vergibt sich kein Experte etwas, wenn er sie erläutert. Unsere Stadt- Väter mögen im Lesen von, Haushaltsposio- nen schon einige Uebung haben. Aber wenn in letzter Minute noch Aenderungen ange- bracht werden, dann können sich auch ge- übte Augen nur sehr schwer zurechtfinden. * Die Rheinbrückendebatte hatte ein wenig den Charakter einer Sommerschluß-Apo- theose. Ein wehmütiger Blick auf eine stolze Vergangenheit(das kurfürstliche Schloß) verlief in Dr. Heimerichs Worten parallel mit einem hoffnungsfrohen Blick in die Zu- EKkunft. Aber ist das nicht immer so, wenn Neues geboren wird? Nur Stadtrat Weber (KPD) schloß sich nicht dem Lob, das Stadt- baudirektor Elsaesser gespendet wurde, an. „So etwas gibt es ja am ganzen Rheinlauf nicht“ attackierte er Moloch Verkehr, von dessen herrschsüchtigen Wesen her er das Brückenprojekt bestimmt sah. Weber vergaß zu sagen, daß andere Großstädte am Rhein nicht nur auf eine Brücke angewiesen sind, sondern deren drei und mehr haben. Interessanter Ausklang: Die Summe aller notwendigen und nützlichen Verkehrsver- besserungen in Mannheim bezifferte Direk- Armer Stadtsäckel! F. W. Koch Die Vergangenheit mit dem größten Bau- Werk ihrer Zeit, dem kurfürstlichen Schloß, und das modernste Bauwerk dieser Zeit, die Brücke mit ihren Zu- und Abfahrten, werden sich gegenüberstehen. Eine neue Architek- tur bricht sich Bahn. Dreistöckige Straßen- bauten Werden nach amerikanischem Vorbild über- und untereinander hinwegführen. Zwei Welten werden sich gegenüberstehen und mancher Reiz der Vergangenheit— auch dies, sagte das nun bald von uns scheidende Stadtoberhaupt wird verloren gehen. Trotz spürbarer Traditionsgebundenheit war des Oberbürgermeisters Begeisterung für eines der kühnsten Brückenprojekte, das es am gesamten Rheinlauf gibt, unverkennbar. Stadtbaudirektor Elsaesser aber gab in seiner bescheidenen Art die ihm in der Diskussion allseits gezollte Anerkennung(Ausnahme: Stadtrat Weber, KPD) an seine Mit- Arbeiter weiter:„Diese Brücke und die Projektierung ihrer Straßenführungen auf der Mannheimer Seite sind eine Team- arbeit!“— In der Abstimmung wurde die Vorlage einstimig bei zwei KP-Enthaltun- gen angenommen. Bis die Sitzung jedoch soweit fortge- schritten und in diesem interessaten Stadium angelangt war, brauchte„gut Ding lange Weile“. Relativ schnell wurde Tagesord- nungspunkt 1— Abschlüsse für die Rech- nungsjahre 1951 und 1952— erledigt. Aus der übersichtlichen Arbeit des Rechnungs- prüfungsamtes ging hervor, daß 1951 der Zu- gang in der Vermögenskasse 3,4 Mill. DM, in der Rücklagenkasse 2,5 Mill. DM, zusammen 5 950 813 DM betrug. Die gleichen Werte für 1952: 6,8 Mill. DM und 9,8 Mill. DM, zusam- men 16 710 082 DM. Es ist zu berücksichtigen, daß Vermögenszugämge nicht aktiviert wer- den, wenn es sich um„ertragloses Vermögen“ handelt(Brücken, Kanäle, Straßen, Park- plätze, Grünanlagen usw.). Diese im Rein- vermögen als Werte unsichtbaren Zugänge mußten teilweise mit Darlehen finanziert Werden. Die Auswirkung ist eine Belastung des Vermögens mit Schulden, eine sogenannte „Vermögenseinzehr“ ohne sichtbaren Ver- mögenzuwachs. Deshalb weist die Hauptver- migens- und Schuldendarstellung Mannheims vom 31. März 1952 eine Minderung des Rein- vermögens(gegenüber 1951) von 1,9 Mill. DM auf. Jedoch ist das Brutto-Gesamtvermögen von 169 Mill. DM auf 178 Mill. DM gestiegen. Die Schulden haben sich von rund 20 Millio- nen DM auf rund 31 Mill. DM erhöht. Die gleichen Werte am 31. März 1953 zeigen ein Anwachsen der Verschuldung um rund 23, 5 Mill. DM, während sich das Reinvermögen um 6, 7 Mill. DM verminderte. Die Vorlage fand einstimmige Annahme. Entsprechend der Gemeindeordnung ist sie zur Anerken- nung der Staatlichen Aufsichtsbehörde vor- zulegen. Diese beschließt nach Prüfung über die Entlastung. Erste Rate für neue Rheinbrücke: 3,8 Millionen DM Bedeutend schwieriger war die Ver- abschiedung des ersten Nachtragshaushaltes für das Rechnungsjahr 1955. Hier wurde durch Aenderungen in letzter Minute eine berichtigte Fassung für den außerordent- lichen Haushalt notwendig, was weiteres umfangreiches Vorlagenmaterial bedingte, das den Stadtvätern teilweise in Anbetracht der kurzen Frist noch nicht sehr vertraut schien. Der Nachtragsplan schließt im ordent- lichen Haushalt auf der Einnahmen- und Ausgabenseite mit 4028 965 DM ab. Diese Vier-Millionen- Verbesserung der Einnahmen (112 Mill. Reineinnahmen im ursprünglichen Haushalt) sind zum größten Teil(3,6 Mill.) auf Uberschüsse in den Haushaltsjahren 1953 und 1954 zurückzuführen. Die Vorlage sah folgende Verteilung des Vier-Millionen-Be- trages vor: Für Maßnahmen, die bereits frü- her beschlossen wurden. Mehrausgaben in Höhe von 710 660 DM: für zwangsläufige Ausgaben(früher beschlossene Maßnahmen, deren Fortführung Mehrsummen erfordert) einmal 239 905 und einmal 146 500 DM; fer- ner Anteilsbeträge des ordentlichen Haus- halts an den außherordentlichen 2,5 Mill. und Neuvorschläge 430 400 DM. An den außer- ordentlichen Haushalt überweist der ordent- Kleine Chronik der großen Stadt Lebensmittelgeschäfte Mittwoch nachmittag geschlossen Der Einzelhandelsverband Baden E. V., Bezirk Mannheim Stadt und Land, Fach- abteilung Lebensmittel, teilt mit: Die Le- bensmittelgeschäfte zwischen Schwetzinger Straße und Augusta-Anlage, Tattersall und Schlachthof schließen in Verfolg des allge- meinen Mittwochnachmittag-Ladenschlusses bereits am kommenden Mittwoch, 27. Juli, ab 13 Uhr aus sozialen und arbeitsrecht- lichen Gründen, bis eine gesetzliche Rege- lung erfolgt ist, laut Beschluß der General- versammlung des Lebensmittel-Einzelhan- dels. Circus Medrano kommt nach Mannheim Ab 2. August wird der Wiener Circus „Medrano“, der in diesem Jahr zum ersten Male Deutschland bereist, für eine Woche sein Zelt in Mannheim aufschlagen. Damit kommt in diesem Jahr— nach Krone— ein zweiter Zirkus in unsere Stadt und erfüllt das jährliche„Höchstmaß“ der von der Stadtverwaltung zugelassenen Gastspiele des fahrenden Volkes. Medrano hat in den letzten Jahren Griechenland, die Türkei, Syrien, Libanon, Aegypten und Italien be- reist und spielt sich nun, aus der Schweiz kommend, das Rheinland hinauf. Sein Sechs-Masten-Kuppelzelt kann 4000 Besu- cher aufnehmen; das 23 Darbietungen um- liche einen 1.8-Mill.-Anteil für die Rhein- brücke. ferner Anteile für den Kanalbau in der Obdachlosensiedlung(240 00 DM), An- teile für die Uberdachung des Großvieh- marktplatzes, den Neubau der Schweißtech- nischen Lehr- und Versuchsanstalt(190 000 DW) und schließlich 140 000 DM für die Er- schließung von Industrieglände. Die Mehreinnahmen im außerordentlichen Haushalt betrugen 7,5 Mill. DM, womit Ein- nahmen und Ausgaben im Nachtrag auch abschließen Summe im ursprünglichen Haus- haltsplan 71,5 Mill. DMW). Größter Betrag in der 7,5-Mill.-Aufgliederung ist die Bereit- stellung von 3,8 Mill. als erste Rate für den Rheinbrückenbau. Hier ist Mannheim be- kanmtlich federführend für die über 17 Mill. DM Gesamtkosten von Brücke und Mann- heimer Zu- und Abfahrten. Weitere hohe Beträge sind lediglich für die Ablösung von Darlehen durch solche mit günstigeren Be- dingungen erforderlich gewesen. Der vor- sorgliche Ansatz beträgt hier etwas über 2 Mill. DM. Auch diese Gesamtvorlage wurde einstimmig angenommen. Damit war der Stadtrat beim Höhepunkt seiner Sitzung, dem neuen Rheinbrücken- Projekt, angelangt, das der„MM“ bereits in mehreren einführenden Artikeln dargestellt hat. Direktor Elsaesser erläuterte die um- fahgreiche Vorlage, deren Gesamtkosten sich nach dem jüngsten Preisstand für die 30,20 Meter breite Brücke sowie die beiden Brük- kenköpfe auf 27 187 000 DM. belaufen. Die Kostenaufteilung: 5 7 550 000 DL 9 900 000 DM 9 737 000 DM Insgesamt 27 187 00 DM Die beiden kühn projektierten Brücken- köpfe mit völlig kreuzungsfreien Auf- und Abfahrten werden von den beiden Städten jeweils für ihren Bereich in eigener Regie und Verantwortung ausgeführt. Für den Brückenbau selbst ist das Mannheimer Tiefbauamt federführend. Mannheim muß deshalb zunächst folgende Mittel bereitstel- len: Reiner Brückenbau Brückenkopf Mannheim Reiner Brückenbau Brückenkopf Mannheim Brückenkopf L'hafen 7 550 000 DM 9 900 000 DM Insgesamt 17 450 00 DM Die Zusammensetzung dieser Kosten und die Verteilung auf die einzelnen Kosten- träger ist interessant und bietet folgendes Bild bei den zu erwartenden Zuschüssen: Bund: 4 329 000 DM Land Baden- Württemberg 3 186 000 PM Land Rheinland-Pfalz 1 143 000 DM Stadt Ludwigshafen 1 489 000 DM Bundesbahn 808 000 DM Stadt Mannheim 6 495 000 DM Zusammen 17 450 000 DM Das Projekt führte zu einer Diskussion, die in allseitige Zustimmung zu Stadtdirektor Elsässers Leistung mündete. Nur Stadtrat Weber war dagegen. Ihm war der„Polyp“ der kreuzungsfreien Auf- und Abfahrten zu „amerikanisch“ und er meinte, wenn dieser Brückenkopf mehr koste als die ganze neue Brücke, sollte man mit diesem Geld einfach eine neue Brücke bauen. Eine Rechnung, die vom Stadtbaudirektor schnell widerlegt war. Eine neue Brücke erfordert an anderem Ort neue Pfeiler und Widerlager; ferner umfang- reichste Aufschüttungen für die Brücken- köpfe. Eine Nordbrücke, die beispielsweise das gesamte Hafengebiet überspannen müßte, wäre unter 35 bis 40 Millionen gar nicht zu bauen. Stadtrat Kuhn(CDU) war der Mei- nung, daß Mannheim mit einem Anteil von knapp einem Viertel an den Kosten(sechs Millionen bei 27 Millionen) sehr zufrieden- stellend abschneide. Lob als Fachmann spen- dete Stadtrat Henning(FDP):„Andere Städte, die in den letzten Jahren Brücken bauten, müssen jetzt schon wieder über neuen Projekten brüten. Mannheims Zu- kunftsplanung aber wird auch kommenden Verkehrswellen standhalten.“ Die Wichtig- keit der Brückenköpfe unterstrich für die SPD noch Stadtrat Heckl:„Warum kann unsere moderne Kurpfalzbrücke vom Ver- kehr nicht voll ausgenutzt werden? Weil die Zu- und Abbringer(Kurpfalzkreisel!) unge- nügend sind.“ Dann war Abstimmung. Und dann ging der Stadtrat in eine wohlverdiente Arbeits- pause. 5 H. Schnéekloth fassende Programm will bewußt„hundert- Gestern nachmittag krönte ihn ein präch- Prozentigen Circus“ bringen. Einem gro- Ben Teil des deutschen Publikums ist Me- dran aus dem Film„König der Manege“, der 1954 in Salzburg gedreht wurde, bekannt. Programm, Tradition, Tierpark und Aus- stattung berechtigen zu der Hoffnung, dag er der Weanerstadt koa Schand' machen Wird. 8 hwWb Karitatives Sommerfest der Bonifatius- Gemeinde Großer Andrang herrschte auch in die- sem Jahr wieder beim Sommerfest der St.- Bonifatius-Gemeinde auf den Sellweiden. Stadtpfarrer Pater Konstantin wußte die Ge- meindeglieder der Neckarstadt richtig zu mobilisieren und kann nun für karitative Zwecke aus dem Erlös einer Tombola manche Mark zur Verfügung stellen. Die„Sopranis“ sorgten für musikalische Unterhaltung. Im übrigen gab es viel Abwechslung, das Fest brachte einen schönen Erfolg. Kichtfest bei Hugo Stinnes Ein neues Verwaltungsgebäude Ein wenig abseits vom Getriebe des Groß- stadtverkehrs, Ecke Sophien- und Karl- Ludwig-Straße, wurde in den letzten Mo- naten ein fünfgeschossiges Verwaltungs- gebäude errichtet, das 100 Bürokräften Platz bieten wird. In 60 Arbeitstagen wurde unter Leitung von Architekt Hiefner der Rohbau fertiggestellt, in dem 45 Tonnen Stahl und 350 Kubikmeter Beton verarbeitet wurden. Das Rote Kreuz der bis Dezember soll. Die Architebten Wilhelm Platen und ist der Baukerr dieses fünfgeschossigen Rohbaues in L 2, 11-12, bezugsfertig sein und als Wohnheim dienen Dr. Ing. W. W. Hoffmann haben das Haus geräumig und zweckvoll konstruiert und 120 Betten in Ein- und Zweibettzimmern vor- gesehen. Die künftigen Mieter sind vor allem ältere Mannheimer, die des Untermieter- daseins überdrüssig sind. Daneben wird auch die Geschäftsstelle des Roten Kreuzes, die bisher in Q 7 untergebracht war, mit den Abteilungen Krankentransport und Suchdienst hierher umsiedeln. Wenn dieser für soziale Zwecke bestimmte Bau vollendet ist, wird die immer nock recht trostlose Oberstadt um ein repräsentatives Gebäude reicher sein. us tiger Richtbaum mit flatternden bunten Bändern, während ein Zimmermann dem neuen Haus eine gute Zukunft wünschte. Die Arbeiter hatten sich versammelt und betrachteten stolz ihr Werk, und Dr. Nägels- bach von Hugo Stinnes GmbH. lieg das Büro- personal einen ersten neugierigen Blick in die repräsentative Empfangshalle, die hellen Büroràume und das Dachgeschoß tun, wo ein geräumiger Speisesaal und eine Sonnen- veranda der Belegschaft die Pausen ver- schönen sollen,. Der Neubau wird mit dem bereits stehen- den Gebäude in der Karl-Ludwig- Straße verbunden, wodurch ein neuer großer Ver- waäaltungskomplex, in dem sechs bedeutende Firmen untergebracht sind, entstehen 2 t. * Fahrt des Kunstvereins nach Wiesbaden Der Mannheimer Kunstverein unternahm am vergangenen Sonntag unter der Führung des Kunsthistorikers Dr. Niels von Holst eine Fahrt nach Wiesbaden, wo zum letzten mal die Schätze der ehemaligen Berliner Museen unter dem Titel„Alte Kunst am Mittelmeer“ zu sehen Waren. Diese Kunst- Werke kehren nun, nachdem sie zehn Jahre lang in Wiesbaden gelagert haben, nach Ber- Iin zurück. Die Besichtigung begann mit den 3000 Jahre alten ägyptischen Skulpturen und erstreckte sich über die Funde von Amarna, die spätägyptischen Plastiken, rö- mische und griechische Vasen und früh- christlich- byzantinische Ikonenkunst bis zu den Original- Meister zeichnungen von Dürer, Grünewald, Holbein und vielen anderen. Nach dem Besuch des Museums ging die Fahrt weiter nach dem Zisterzienserkloster Eberbach, wo man später bei Kaffee und Rheinwein noch gemütlich beisammensaß. Der Odenwald klub Großes Treffen auf der Mannheimer Hütte mit zahlreichen Gästen Mannheims Odenwaldklübler haben Glück mit dem Wetter, wenn sie alljährlich ihre Jubilare und Wanderer auf ihrer Hütte in Neckarsteinach ehren. Auch am Sonntag erfreuten sich Mitglieder und Gäste auf der Terrasse des schönen Blicks auf den Dils- berg, die Steinacher Burgen und die Neckarschleife und genossen den schönen Sonnentag. Vorsitzender Hermann Hügin begrüßte die Nachbarortsgruppen Laden- burg und Bammental, die an diesem Sonn- tag die Mannheimer Hütte als Ziel ihrer Wanderung gewählt hatten, und zahlreiche auswärtige Mitglieder. Nach einem Vorspruch von Irene Bieler wurden die Namen von 182 Mitgliedern ver- lesen die für die vorgeschriebene Zahl von Wanderungen das Ehrenzeichen erhielten. Vielen Wanderern wird dieses goldene Eichenblatt Jahr um Jahr zuteil; Vorsitzen- der Hügin wurde zum 40. Male ausgezeich- net. Sein Wanderfreund Freudenberger konnte ihm als besondere Anerkennung nur OW vereinigten Wandexrer, Aus dem Polizeibericht: Sieben Frauen im Aus verkau Wollten nicht bezahlen Schon am ersten Tage des Sommer. schlußverkaufs wurde wieder tüchtig gs. stohlen. Sieben Frauen wurden in flagran ertappt, die sich bereits ausgiebig mit Neu tilien eingedeckt hatten. In vier Weitere Fällen meldeten sich vier Frauen bei det Polizei, denen der Geldbeutel gestonle wurde. Sie vermißten zusammen 740 Ma Mutwillige Soldaten Drei oder vier bis jetzt noch unbekannt amerikanische Soldaten wußten in ite! Freizeit nichts besseres anzufangen, als v0. einem Lokal in der Rollbühlstraße herum. zustehen und einem vorbeifahrenden No. torradfahrer auf den Arm zu schlagen. E. geriet ins Schleudern und konnte nur dank seiner schnellen Reaktion einen schweren Sturz verhindern. Die Uebeltäter machten sich vor dem Eintreffen der Polizei aus den 7 Staub. N Mit Gas vergiftet Eine 57jährige Frau öffnete im Bade. zimmer ihrer Wohnung den Gashahn, un sich das Leben zu nehmen. Als sie gefun. den wurde, war sie bereits bewußtlos, 8 starb kurz nach ihrer Einlieferung ins Kran. kenhaus. Ein Nervenleiden hat sie Wahr- scheinlich zu diesem Verzweiflungsschrit veranlaßt. Drei schwere Verkehrsunfälle Auf der Sandhofer Straße stieß ein ni vier Personen besetzter Pkw agegen den An. hänger eines Straßenbahnzuges, der Zum Rangieren abgestellt worden war. Alle In. sassen des Kraftfahrzeuges wurden verletzt zwei von ihnen wurden nach ambulante Behandlung wieder entlassen. Nicht beachtung der Vorfahrt verursachte auf de: Straßenkreuzung Relais-/ Otterstadt Straße einen Zusammenstoß zwischen zwe Motorrollern. Beide Fahrer wurden ver. letzt.— Auf der Straßenkreuzung Märker Querschlag/ Föhrenweg stieß ein Personen- kraftwagen mit einem Motorrad zusammen, wobei dieses gegen ein gerade vorbeifah. rendes Moped geschleudert wurde, Der Motorradfahrer wurde mit einer Gehirn- erschütterung und anderen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, Der Mopedfahre: wurde leicht verletzt. Sachschaden etwa 1000 Mark. g Filmspiegel Universum:„Der doppelte Ehemann“ „Doof, aber niedlich“, möchte man zu die- sem Ferdinand-Dörfler-Film sagen, der nach dem bekannten Lustspiel-Rezept fabriziert Wurde: Man konstruiere eine tolle Ver- Wechslung, nehme eine Handvoll zur Komik verurteilte Schauspieler, lasse sie ihre Platte Abspielen und sehe zu, was dabei raus kommt. Trotzdem wurde Dörflers Film eine recht ulkige Sache. Gewiß, es ist Holzham- merhumor, was da auf die Zuschauer los. gelassen wird. Aber die Witze sind See tiert frische Ware“, die Situationskomik. ebenfalls nicht aus Urgroßvaters Zeit, un vor allem wird der Klamauk mit ein paa parodistischen Zügen verziert und überzeu- gend angeboten. Grethe Weiser und Joe Stöckel sind die-„Seele von's Janze“ um die Ingrid Pan, Peer Schmidt, Ingeborg Corne- Iius und Oliver Hassencamp in den Neben- rollen gefallen. i Termine Mannheimer Hausfrauen- Verband: 27. Jull, 15 Uhr,„Amicitia“, Lichtbildervortrag„Das Neueste vom Fisch“, Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 27. quli, 5 Uhr, neues Kolpinghaus, R 7, Versamm- ung. Schallplattenkonzert Hören— Erkennen“, 33 1 5 20 Uhr, Städtische Musikbücherel, „Wie ernähre ich meine Familie gesund und billig“, Vortrag der Milchspezialistin Morstadt von der Landeswerbung Milch und Milch. erzeugnisse, Stuttgart, am 27. Juli, 16 und 20 Uhr, Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168, und am 28. Juli, gleiche Zeiten, Wartburgs-⸗ Hospiz, F 4, 7-8. HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Orga- nisationen der Heimatvertriebenen, Kreiskom- mission Mannheim-Stadt: Sprechstunden am 27, und 29. Juli, Rathaus E 5, Zimmer 5. Im August fallen die Sprechstunden aus. Das Hundebad im Herschelbad bleibt im Monat August 1955 geschlossen. Wir gratulierenl Die Eheleute Franz Flügler und Greta geb. Münd, Ilvesheim, Mühlenweg Nr. 5(früher Mannheim), können goldene Hoch- zeit feiern. Wohin gehen wir? Mittwoch, 27. Juli. Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr, Städtische Volks- und Musikbücherei, U 3, 1, 20.00 Uhr: Schallplatten-Konzerte. 15 Filme: Planken:„Der Pfarrer von Kirchfeld“ Alster:„Die Spinne“; Capitol:„Heißes Pla. ster“; Palast:„Weiße Sklavinnen für Tanger! 22.20 Uhr:„Weiße Frau im Dschungel“: gl, hambra:„Der Himmel ist nie ausverkauft Universum:„Der doppelte Ehemann“; Kamele“ „Geheimnisse des Meeres“; Kurbel:„Zur Liebe verdammt“; Amerikahaus 186.00, 18.00, 2000 Uhr:„Flug mit dem Clipper“. ehrte seine jubilare noch einen grünen Zweig aus dem Wald überreichen, denn Hermann Hügin besitut bereits alle Auszeichnungen, über die der Odenwaldklub verfügt. Wanderleiter Kamm hatte dann Freude, auch zahlreiche Angehörige der Jugendgruppe für fleigßiges Wandern zu be⸗ lobigen. Schließlich wurden Georg Bäuerle, Emilie Fröhlich, Emma Gohe, Hans Heck- mann, Helmut Kerschinsky, Karl Klein Karl Köhler, Karl Lenz und Friedrich Bort kür 25 jährige und Adam Enders, Friedrich Gläser und Otto Schiefer für 50 jährige Mit- gliedschaft geehrt. Die Feier wurde von Ge- sangsvorträgen der Sängerhalle Mannheim unter Chorleiter Bürkle umrahmt; spätel sorgte die Stadtkapelle Neckargemünd 4 Unterhaltung, während für die Kinder àu der großen Wiese unterhalb der Mannhei mer Hütte Wettspiele aller Art ausgetragen wurden. Nur zu schnell kam die Stunde del Abfahrt heran für die große Familie a die ö Nr.! bass tritt „Wes ten Roye bede sond des! Bune Walt teil Das! dort riert Bun Fö! liche körp stell diese abge will auch Aieht zu e verg ganz sche Mite dene Stra der mer Stra ren nis mit fälle und gliec len, Cas! Gun kan! akti erbr Wöc! sche vers ren Wor lune halt zone * — 4 rauf n mmer. tig 8. dagran lit Tex.. veiteren bei der 7 estohleg O Marx ekanntz n ihrer als vc herum. en Mo- igen. Er ur dank chweren machten aus dem“ 1 Bade. ihn, um gekun. tlos. Sie 28 Kran. Wahr. gsschritt e ein den Au. ler Zum Alle In- verletzt bulanter Nicht. auf der rstadter en zwe en ver. Märker ersonen- sammen, rbeifah- de. Der Gehirn- ngen ins edfahrer n etwa mann“ u die- der nach abriziert le Ver- r Komik re Platte ei raus im eine Lolzham- uer los- „Saban. omik, eit, und ein paar, überzeu- nd Joe um die Corne⸗ Neben- 118 27. Jull, ag„Das 27. qull, ersamm · kennen“, büchere zund und Morstadt 1 Milch- 16 und raße 1686, artburg- r Orga- reiskom- den aàm er 5. Im bleibt im Flügler ihlenweg ne Hock · täcltische 0.00 Uhr: rchfeld es Pfla- Tanger“ zel“; Al- erkauft“ Kamers! ur Liebe 00, 20000 re en n Wald besitzt die der nn die ige der 1 zu be: Bäuerle, 8 Heck⸗ Klein ich Bort briedrich ige Mit von Ge: annheim später Und für ider auf lannhel⸗ getragen inde der der im el Nr. in 0 Ar 169/ Mittwoch, 27. Juli 1955 IL REI-LANDER-SEIT 0 1 Seite 3 een UMS CHAU IN BAD EN-WURTIEMB ERG Schloßhotel Heidelberg freigegeben Heidelberg. Das bisher von den Ameri- kanern beschlagnahmte Schloßhotel in Hei- delberg ist am Dienstag freigegeben wor- den. Es wird voraussichtlich zu Ostern 1956 wieder eröffnet werden. Das Hotel wurde im Jahre 1872 gebaut. Es hat seither eine große Anzahl von berühmten Gästen beher- dergt. So unter anderem Mark Twain, Ri- chard und Cosima Wagner, Gerhart Haupt- mann, Henry Ford, Lloyd George, Gustav Stresemann, Königinmutter Wilhelmine von Holland, Dr. Hugo Eckener, Präsident Eisenhower mit seiner Gattin und den ehe- maligen Hohen Kommissar Mecloy. Das„Gift“ war Kartoffelmehl Heidelberg. Einen üblen Scherz leistete sich ein bisher unbekannt gebliebener Täter, der Früchte, die vor dem Schaufenster eines Heidelberger Obstgeschäftes ausgestellt wa- ren, mit einem weißen Pulver überstreute. Da neben den Früchten eine kleine Glas- röhre mit der Aufschrift„Gift“ lag, rief der Geschäftsinhaber die Kriminalpolizei. Die amtliche Untersuchung ergab jedoch, daß es sich nicht um Gift, sondern um Kartoffel- mehl handelte. „Aufstand“ der Gemeinderäte Bartenbach. Zehn von zwölf Mitgliedern des Gemeinderats der 1600 Einwohner zäh- lenden Gemeinde Bartenbach haben das Landratsamt Göppingen als Aufsichtsbe- hörde um Entbindung von ihren Zemtern gebeten. Bis zu einer Entscheidung des Land- ratsamtes wollen die Gemeinderäte nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen. In ihrem Schreiben erklärten sie, ungeachtet der Ent- scheidung der Bürgerschaft seien sie nach wie vor der Meinung, daß eine Eingemein- dung Bartenbachs nach Göppingen im Inter- esse der Gemeinde liege. Die Einwohner- schaft hatte sich mit 477 gegen 452 Stim- men gegen die Eingemeindung ausgespro- chen. Die zehn Gemeinderäte erklärten, wenn das Landratsamt sie nicht von ihren Zemtern entbinde, würden sie bei einer Ab- stimmung des Gemeinderats erneut für die Eingemeindung nach Göppingen stimmen. Weiler Spielkasino geschlossen Weil am Rhein. Eines der beiden um- strittenen Spielunternehmen in Weil hat wegen Unrentabilität“ freiwillig die Pfor- ten geschlossen. Es handelt sich um das Royalball-Kasino, das im Gegensatz zu dem bedeutend größeren Rouletta-Betrieb nie be- sonders stark besucht war. Die Unternehmer des Royalball-Betriebes erklärten, die Schlie- hung ihrer Weiler Filiale stehe in keinem Zusammenhang mit dem schwebenden Ver- waltungsgerichtsverfahren, in dem das Ur- tell Ende dieses Monats erwartet wird.— Das Royalball-Kasino kam erst nach Weil, als dort das Rouletta- Unternehmen bereits flo- rierte. Zwischen den beiden Spielunterneh- men besteht auch an anderen Orten des Bundesgebietes eine heftige Rivalität. Förderungslehrgänge für Jugendliche Stuttgart. Für schulentlassene Jugend- liche, die noch nicht die nötige geistige und körperliche Reife besitzen, um eine Lehr- stelle antreten zu können, sollen auch in diesem Jahr wieder Förderungslehrgänge abgehalten werden. Das Arbeitsministerium will in diese Lehrgänge in verstärktem Maße auch körperbehinderte Jugendliche einbe- niehen, um ihnen den Weg ins Berufsleben zu ebnen. Von den 938 Jugendlichen, die im vergangenen Jahre an den Förderungslehr- gangen teilgenommen haben, konnten inzwi- schen die meisten eine Lehrstelle finden. Prozeß gegen die„Zorrobande“ Stuttgart. Im Prozeß gegen die neun Mitglieder der Backnanger„Zorrobande“, denen weit über 150 Diebstähle und andere Straftaten zur Last gelegt werden, stellte der Staatsanwalt vor der Jugendstrafkam- mer des Stuttgarter Landgerichts seine Strafanträge, die zwischen zweieinhalb Jah- ren Jugendstrafe und sieben Jahren Gefäng- nis liegen. Die„Zorrobande“ hatte von 1949 mit 1953 mit ihren Einbrüchen und Ueber- källen die Bevölkerung der Stadt Backnang und deren Umgebung terrorisiert. Die Mit- glieder waren mit alten Wehrmachtspisto- len, Trommelrevolvern, Schreckschuß- und Gaspistolen sowie Messern und schweren Gummiknüppeln bewaffnet. „Glücklicher Sommer für Kinder“ Heidelberg. Die von den deutsch- ameri- kanischen Klubs durchgeführte Sammel- aktion„Glücklicher Sommer für Kinder“ erbrachte 6700 Mark. Damit soll ein vier- wöchiges Ferienlager für 67 bedürftige deut- sche Kinder finanziert werden. Diese Ferien- Veranstaltungen sollen zusammen mit ande- ren von öffentlichen Stellen und freien Wohlfahrtsverbänden finanzierten Erho- ungslagern den Propaganda-Ferienaufent- halten westdeutscher Kinder in der Sowjet- zone entgegenwirken. „Ausverkauf der Landschaft“ verhindern Aufgaben des Naturschutzes Ludwigsburg. Im Ludwigsburger Park- schlößchen„Favorite“, dem einstigen Jagd- haus des Herzogs Karl Eugen und heutigen Sitz des Landesamtes für Landschaftsschutz, steht dem Besucher ein Modell des Natur- schutzes vor Augen. Hier wird gleichsam in einer„Trutzburg der Natur“ die Ver- teidigung der Landschaft Baden-Württem- bergs geleitet. Ein Bretterzaun schließt das 72 Hektar große Naturschutzgebiet gegen Verkehrsreiche Straßen ab, trennt Zivili- sation und Technik von der Natur, die Un- ruhe von der Beschaulichkeit, den Lärm von der Stille. Wichtige soziale Aufgaben sind dem Na- turschutz gestellt, der sich früher im we- sentlichen auf die Erhaltung seltener Pflan- zen und einzelner Bäume als besonders schöner Naturdenkmäler beschränkte. Jetzt gilt es, einer schrankenlosen Ausbreitung der Städte in die Natur und dem„Ausver- kauf der Landschaft“ zu wehren. Das Er- holungsgebiet des„kleinen Mannes“, der nahe an der Stadt den Wald und die Wiese braucht, ist zu schützen. Dorthin drängt aber auch die Siedlung. Mit dem Bau von Villen, Wohn- und Wochenendhäusern in der Landschaft werden ständig Stücke des Allgemeingutes„Natur“ zu Privatgut. Die Staatliche Naturschutzbehörde will den Zug ins Grüne, das Streben nach dem Wochenendhaus nicht hemmen. Sie will aber die Siedlung in der Landschaft steuern. Dazu gehört ein gerechtes Abwägen der Interessen der Allgemeinheit mit den Wün- schen des einzelnen. Die Wochenendhäuser dürfen den Anspruch des„kleinen Mannes“ auf seinen Anteil in der Natur nicht be- schneiden, sie müssen sich in den Baufor- men in die Umgebung einfügen und sollen sich abseits von vielbegangenen Wander- wegen auf einzelne Hänge konzentrieren, so lauten die Grundsätze des Landschafts- pflegers als des Sachwalters der Natur- liebenden. Der Leiter des Landesamtes für Land- schaftsschutz, Dr. Buchwald, kommt von der Wasserwirtschaftsbehörde in Tübingen. Er kann daher wohl kaum verdächtigt werden, ein Feind aller Technik zu sein, als den man sich den öffentlichen Hüter der Natur vor- stellen könnte. Der Landschaftspfleger sucht die Verständigung mit dem Techniker. Im allgemeinen kommt es zu Kompromissen. Ein solcher wurde beispielsweise im Lauter- tal erzielt, wo die Techniker einen raschen Abfluß des stark gekrümmten Baches, der die Wiesen überschwemmte, durch eine wie mit dem Lineal gezogene Begradigung er- reichen wollten. Die charakteristischen Züge Landschaftspfleger und Techniker müssen Kompromisse schließen dieses schönen Wandergebietes wären damit verloren gegangen. Man emigte sich, die Lauter in leichten Schwingungen durchs Tal zu führen. Keine Zugeständnisse will jedoch der Naturschutz gegenüber den Plänen der Schluchseewerk A.-G. machen, das Wasser der Wutach für die Energiegewinnung zu verwenden. Man hält den wirtschaftlichen Nutzen nicht für ausreichend genug, als daß er die Zerstörung einer reizvollen Land- schaft rechtfertigen könnte. Dagegen konnte sich die Naturschutzbehörde nicht den Ar- gumenten des Südwestfunks verschließen, daß der Feldberg der einzig mögliche Stand- ort für eine Fernseh-Sendeanlage sei. Bei jedem Eingriff in die Landschaft, sei es durch den Bau von Häusern, Industrie- werken oder von Straßen, Brücken, Eisen- bahnen und Kanälen, hat der Landschafts- pfleger mitzusprechen. Das Recht dazu leitet er aus dem Paragraphen 20 des Reichsnatur- schutzgesetzes her, das im Jahre 1935 er- lassen wurde. Eine für den Naturschutz verbesserte Fassung kann der Landschafts- pfleger von dem künftigen baden-württem- bergischen Naturschutzgesetz erwarten, des- sen Entwurf nach dem Vorbild des süd- badischen Naturschutzgesetzes ausgearbeitet wurde. Adenauer-Rose entspricht nicht mehr der Mode Statt dunklem Rot werden jetzt die Pastellfarben Orange und Lachs bevorzugt 5 Frankfurt. Die Rosenschau, die der Frank- furter Palmengarten alljährlich veranstaltet, hat guten Ruf in ganz Südwestdeutschland. Zehntausende Besucher kamen auch in die- sem Jahr teils von weither, um die Pracht von 30 000 Schnittrosen zu bewundern, die in den letzten Tagen die Ausstellungshallen mit Duft und Farbe füllten. 200 verschiedene Rosensorten zeigten ihre Vollkommenheit, als Knospen, als erblühte und schließlich als ermüdete Schönheiten. Eine unvergleichliche Schau, von Fachleuten und Blumenfreunden gleichermaßen bestaunt. In kleinen Räumen gruppierten sich die Rosen, nach Farben abgestuft. umrahmt von Wasserspielen und sattgrünen Dekorations- pflanzen. Diese neuartige raumbildnerische Anordnung erwies sich als weit eindrucks- voller als die sonst übliche Manier, selbst bei einer Schnittblumen-Schau die Garten- landschaft nachzuahmen. In solch stilvollem Rahmen wirkte das Prunkstück der Aus- stellung um so pompöser: ein Drahtgebilde über einem Wasserbassin, mit tausend Rosen besteckt, von Scheinwerfern angestrahlt. In Foto: Leppink seltener Deutlichkeit wurde bei der Frank- furter Rosenschau bewußt, welcher Kult mit dieser Blume getrieben wird., in alier Welt. Neben wenigen Sorten, die noch aus Ur- großvaters Zeiten stammen, drängten sich in- und ausländische Neuerungen— teils unter amtlichem Musterschutz— in den Vordergrund, vor allem Neuzüchtungen in zarten Farben, die auch die letzte Damen- mode bevorzugt. Dernier eri der Rosen- mode: Die Pastellfarben Orange und Lachs in allen Schattierungen, von gelblich bis rosa. Die dunkelroten Rosen, von denen alte Liebeslieder singen, traten auffällig in den Hintergrund. Auch die eben ein Jahr alte Adenauer-Rose, von dunklem Rot, dicht ge- küllt, entspricht nicht mehr dem Mode- geschmack. Selbst bei den Formen der Rosen deutet sich ein Geschmackswandel an; wie etwa vom New Lock zur betont schlanken H-Linie. Neben den bekannt-üppigen Rosenkelchen stellte die Schau die soge- nannte„schmale Rose“ heraus, deren wenig geöffnete Knospen wahrhaft elegant wirken; erblüht besitzen sie allerdings kaum einen Reiz, zumal sie nur wenig duften. Noch schlichter muten die Miniaturrosen an, die sich sogar im Blumentopf auf der Fenster- bank ziehen lassen.— So machte der Pal- mengarten gewissermaßen mit der Sozlo- logie der Rosen vertraut, auf eine Weise, die den Anspruch Frankfurts unterstreicht, die dritte Rosenprüfstelle der Bundesrepu- blik am Main zu errichten, neben Zweibrük- ken und Baden-Baden. rr. Müll wird wertvoller Kompost Heidelbergs neue Kompostierungs-Anlage hat sich gut bewährt Heidelberg. Heidelberg wird neuerdings auch wegen seines— Mülls besucht. Seit einem halben Jahr besitzt die Stadt die größte EKompostierungsamlage der Bundesrepublik. in der Müll zu wertvollem Kompost umgear- beitet wird. Trotz der kurzen Zeit hat sich das Werk so günstig entwickelt, daß es andere Städte nur ermutigen kenn, dem Heidelber- ger Beispiel zu folgen. Delegationen aus deut- schen Städten, aber auch aus dem Ausland, aus Schweden, Holland, USA und kürzlich aus Südafrika, besichtigten die Heidelberger An- lage und ließen sich über Experimente und Erfahrungen berichten. Aehnliche Kompostie- rungsanlagen bestehen noch in Baden-Baden und Blaubeuren. Die Heidelberger Anlage verarbeitet rund 200 Kubikmeter pro Tag. Daraus entstehen im Winter rund 40 Prozent Kompost, im Sommer werden wegen des höheren Feuchtigkeits- gehaltes nur 20 Prozent erzielt. Der Müll wird sofort vom Müllauto auf ein Schüttelband ge- jaden, in eine Zerkleinerungsmaschine wei- tergeleitet, dann zu kleinen Wällen im Freien aufgeschüttet und zum Gären gebracht. Nach etwa 52 Stunden herrscht im Innern der Wälle eine Temperatur von 58 bis 60 Gred, die im Laufe von 12 Wochen wieder auf den jeweili- gen äàußeren Temperaturstand zurücksinkt. Als un verwertbar scheiden nur etwa 10 bis 12 Prozent aus. Weitere 12 bis 15 Prozent liest der Altmetallhändler aus, der dafür eine an- sebhnliche Pacht bezahlt. Büchsen und Eisen- teile werden mit einem großen Magneten aus- gesondert und von einer Maschine zu Blöcken von je einem Zentner zusammengepreßt. Der Kompost findet guten Absatz und bringt der Stadt 5,50 Mark pro Kubikmeter ein. Dieses Verfahren hat verschiedene Vor- teile: Die Stadt ist zumindest in der nächsten Zeit der Sorge enthoben, wo sie die ständig wachsenden Müllmengen unterbringen soll. Der Müll, in dem sich alle Substanzen wieder- finden, die der ausgelaugte Boden braucht, wird zur wertvollen Humusquelle, anstatt, wie bisher, vergeudet zu werden. Die hygie- nischen Gefahren der Müllplätze, Ratten und Ungeziefer, Grundwasserverschmutzung und Brandgefahr, verschwinden. Ueber die Erfeh- rung mit Müllkompost liegen bis jetzt nur Einzelergebnisse vor, die jedoch alle günstig ausfielen. Versuche mit verschiedenen Ge- müsesorten auch auf den Experimentierfel- dern der Staatlichen Lehr- und Versuchs- anstalt für Gartenbau in Heidelberg brachten hervorragende Resultate. Mit Kompostmüll erzeugter Humus hat sich auch auf den Was- serhaushalt des Bodens vorteilhaft aus- gewirkt. Aus der Hessischen Nachbarschaft Michelstadts größter Etat Michelstadt. Den bisher größten Etat in der 1200 jährigen Geschichte der Oden wald- stadt haben die Stadtverordneten von Michel- Stadt jetzt verabschiedet. In den 2,5 Millionen des Gesamtetats sind die Wirtschaftspläne der Stadtwerke enthalten. Auf Anregung des Bür- germeisters beschloß die Versammlung, aus Anlaß der im August stattfindenden 1200- Jahr-Feier der Stadt eine Ehrenplakette für besondere Verdienste auf kulturellem, wirt- schaftlichem und sportlichem Gebiet zu stiften. Der 153. Eulbacher Markt Erbach. Der 153. Eulbacher Markt das größte Volks- und Heimatfest des Odenwal- des, wurde in der Kreisstadt Erbach mit neun Böllerschüssen eröffnet. Fast die gesamte Be- völkerung Erbachs und Tausende von Gästen von nah und fern waren auf dem Marktplatz versammelt, als Graf Franz zu Erbach-Erbach, ein Urenkel des Stifters dieses Marktfestes, Bürgermeister Leonerd Volk und ein 15jähri- ger Erbacher Junge die traditionellen Eröff- nungsansprachen hielten. In geschlossenem Zug marschierten Stadtvàter, Ehrengäste, Ver- eine und Körperschaften sowie die übrige Be- völkerung hinaus zum Festplatzgelände, auf dem dann der allgemeine Volksfestrummel seinen Anfang nahm. Der Erbacher Wiesen- markt, der bis zum 31. Juli dauert, hat wegen einer Reihe land wirtschaftlicher Veranstal- tungen und Viehmärkten auch große wirt- schaftliche Bedeutung. „Bohrer“ Gubitz gestand 232 Einbrüche Wiesbaden. Der in Darmstadt festgenom- mene Friedrich Karl Gubitz, der in Ver- brecherkreisen unter dem Spitznamen„Der Bohrer“ bekannt ist, hat jetzt nach monate- langen Ermittlungen und Vernehmungen ins- gesamt 152 Einbruchdiebstähle in Hessen zu- gegeben. Gubitz gestand außerdem, 80 wei- tere Einbrüche in den Ländern Rheinland- Pfalz, Baden- Württemberg, Bremen und Nordrhein-Westfalen verübt zu haben. Diese Zahl beruht allerdings nur auf Schätzungen. Gubitz, der anfänglich hartnäckig leugnete, kormte erst durch Vorhalte ständig neuer Be- welse zu einem umfassenden Geständnis ge- bracht werden. Zwei Tote bei Verkehrsunfall Darmstadt. Zwei Tote und einen Verletz- ten forderte am Dienstag ein schwerer Ver- kehrsunfall auf der Autobahn bei Darm- stadt. Einem auf der Fahrbahn haltenden Lastzug konnte ein nachfolgender Lastzug nicht mehr ausweichen und fuhr auf den Anhänger auf. Während der Fahrer nur leichte Verletzungen davontrug, wurden sein Beifahrer und dessen 25 jährige Ehefrau ge- tötet. Imker fordern neues Seuchengesetz Lindenfels. Im Odenwald, im Bezirk Lin- denfels, sind trotz strenger tierärztlicher Mabnahmen fast alle Bienenstände von der Nosemaseuche befallen. Die Odenwälder Im- ker fordern ein neues Seuchengesetz, denn die Lücken des bestehenden Gesetzes unter- binden die Bekämpfung der Seuche. Die Im- ker wenden sich gegen das Wandern mit Bie- nenbeständen weil damit die Krankheiten in seuchenfreie Gebiete getragen würden. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Hundert Studenten mehr Mainz. Die Zahl der an der Landesuni- versität in Mainz eingeschriebenen Studie- renden hat sich in diesem Semester wieder erhöht, jedoch noch nicht ganz die Zahl des Sommersemesters 1954 erreicht. Es sind jetzt 2882 Studenten immatrikuliert gegenüber 2771 im vergangenen Wintersemester. Im Sommersemester 1954 waren 2920 Studie- rende eingeschrieben und im vorangegan- genen Wintersemester 2855, also ebenfalls weniger als jetzt. Vor kurzem wurde unter starker Beteiligung ausländischer Studie- render an der Universität ein Internationa- ler Studentenclub gegründet. Die Lage im Handwerk Mainz. Der durch die wirtschaftlichen Verhältnisse seit der Währungsreform in Erscheinung getretene Reinigungsprozeß hat ganz offensichtlich seinen Höhepunkt überschritten und ist im Absinken begrif- fen“, stellen die Handwerkskammern von Rheinland-Pfalz in einem jetzt veröffent- lichten Bericht zur Lage im Handwerk des tichtig- för richtige klenner Landes fest. Die Eintragungen in die Hand- Werksrolle zeigten zwar noch eine leicht rückläufige Tendenz, die Entwicklung deute Aber auf eine allmähliche Konsolidierung der seit dem Jahre 1948 ständig im Sinken begriffenen Betriebszahl hin. Sie werde nicht nur durch eine Verminderung der Betriebsabgänge, sondern durch ein gleich- zeitiges Ansteigen der Zugänge gekenn- zeichnet. Wenn diese Entwicklung weiterhin anhält, wird nach Ansicht der Handwerks- kammern in absehbarer Zeit der Tiefpunkt der Abwärtsentwicklung der Betriebszahl erreicht sein. Ausgerechnet Alzey. Pech brachte einem Maurergesel- len aus Weinheim(Kreis Alzey) eine Spa- zierfahrt mit einem gestohlenen Motorrad. Ausgerechnet durch den Wohnort des Be- sitzers des Motorrades brauste der 20jährige. Dabei wurde die Maschine von dem Bruder des Besitzers erkannt. Beherzte Einwohner nahmen per Motorrad, Auto und Fahrrad die Verfolgung auf und konnten den Dieb im Nachbarort stellen und der Gendamerie übergeben. Bei der Vernehmung gab der Maurergeselle noch einen weiteren Motorrad- und einen Fahrraddiebstahl zu. Schließ- lich konnte er noch eines schweren Ein- bruchdiebstahls überführt werden. Förder versuche unterbrochen Dudenhofen. Die Förderversuche an der ersten fündig gewordenen pfälzischen Erd- ölquelle bei Dudenhofen im Landkreis Speyer mußten erneut unterbrochen werden. Ein Blitzschlag in die Transformatorenstation setzte die Förderanlage außer Betrieb. Eine neue Trafostation soll noch im Laufe dieser Woche eingebaut werden. Mit der Erweite- rungsbohrung Dudenhofen II, die zur bes- seren Erschließung des angeschnittenen Erd- öllagers dienen soll, konnte inzwischen eine Tiefe von 500 Metern erreicht werden. ieee Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 27. Juli Jugendstunde Einen Augen— Blick bitte! (Für die Frau) Vermißten- Suchdienst Die Münchener Abendschau Tagesschau Sind Sie im Bilde? Hollywood-Melodie Menschen im Hafen 16.30 17.00 17.20 19.00 20.00 20.15 20.30 21.00 7 „Biers fall. 91, 14 die Scinell- und Speisegasfsſäſſe an der Kurpfalzbrücke Eröffnung: Heuſe, Miſfwocg J. Heyer und Frau freut sich der Vater und die ganze familie eee ee. I. Seite 6 MORGEN Zweimal leitete er in schwerer Zeit die Geschicke Mannheims: Dr. Hermann Heimerich nimmt Abschied vom Rathaus Der„lebendigen Stadt“ bleibt der scheidende Oberbürgermeister auch weiterhin eng verbunden Der Name Hermann Heimerich hat in den Annalen der Stadtgeschichte einen angesehe- nen Platz. Als Dr. Heimerich 1928 nach Mannheim kam, um Oberbürgermeister Dr. Theodor Kutzer abzulösen, der sich 25 Jahre lang als„Meister der Bürger“ hervorragend bewährt hatte, löste der damals Zweiund- Vierzigjährige einen Auftrieb im Stadtleben Aus, der in Erinnerung geblieben ist. Seine Antrittsrede ließ bereits aufhorchen: Er be- trachte es als seine Aufgabe, die Daseins bedingungen der Stadt zu verbessern, ihr Wirtschaftliches Leben zu fördern und ihre geistigen und kulturellen Werte zu mehren. Nach langer entbehrungsreicher Zeit schienen glanzvolle Tage gekommen zu sein und alle Schwierigkeiten einer Nachkriegszeit mit Währungszerfall und Not in vielerlei Gestalt sich meistern zu lassen. Mit tatkräftigen Helfern griff Dr. Heime- rich herzhaft zu. Handelskammer-Jubiläum, Theater jubiläum und Jubiläum der Musika- lischen Akademie wurden als große Anlässe gefeiert, Mut zu schöpfen für einen Weg, auf dem täglich die Schatten wuchsen. Es sind damals bedeutende Anstrengungen gemacht worden. Aber Mannheim ist in das Schicksal des Vaterlandes u. der Welt eng verflochten, Weltwirtschaftskrise und politische Unter- Wanderung der demokratischen Kräfte durchkreuzten Pläne und Entwürfe, brachten Stadt und Reich in einem unaufhaltsamen Ablauf der Begebenheiten an den Rand des Verderbens. Dr. Heimerich hat sich dem Niedergang mit Geist und Initiative(Arbeitsbeschaf- kungsmaßnahmen)) entgegengestemmt und sich gerade damit bei Hitlers Anhängern verhaßt gemacht. Nachdem die Volksseele „gargekocht“ war, wurde er gewaltsam aus dem Amt entfernt und vorübergehend in Haft genommen. In Berlin fand er als bera- tender Volkswirt einen neuen Wirkungskreis. Die amerikanische Militärregierung setzte ihn nach dem Zusammenbruch als Ober- regierungspräsident für die Provinzialregie- rung Mittelrhein-Saar ein. Nach dem Ueber- gang des Besatzungsregimes an die Franzo- sen ließ sich Dr. Heimerich als Rechtsanwalt in Heidelberg nieder. 1949 kehrte er nach Dr. Cabhn-Garniers beklagenswert frühem Tod nach Mannheim zurück, das durch schwere Zerstörungen entstellt und seiner führenden demokratischen Schichten beraubt war. Pro- duktion, Versorgung und Verkehr lagen dar- nieder, die unter grauenhafter Wohnungsnot leidende Stadt machte einen niederschmet- ernden Eindruck. Wer sich ihr widmete, mußte sich auf stärkste Inanspruchnahme und hohen Verschleiß der Energie gefaßt machen. Es gab lockendere Betätigungsmög- lichkeiten für einen Mann mit Weitblick und großem Können. Aber wieder einmal be- währte die Stadt eine dem Rechenschaft ab- legenden Verstand rätselhafte Anziehungs- kraft. Aufgaben von einmaliger Größe und Fülle Nur ein Kenner der in Mannheim schon einmal verwirklichten Möglichkeiten konnte dem schwer getroffenen Gebilde 1949 noch Lebenskraft zutrauen und neue Entwick- lungslinien bahnen. Damals wich endlich die groge Betäubung, die notgedrängten Kräfte rührten sich. Trümmer und Ruinen ver- schwanden, mit den ersten Neubauten der Produzierenden Industrie und der verteilen- den Wirtschaft wurde bedeutende Unter- nehmungslust sichtbar. Für ein Stadtober- haupt und seine Mitarbeiter gab es Aufgaben Von einmaliger Größe und Fülle. Dr. Heime- rich selbst hat die Tätigkeit eines modernen Oberbürgermeisters gern mit der eines Ge- neraldirektors an der Spitze eines vielseiti- gen Konzerns verglichen. Zu den bewahrenden Eigenschaften des guten Verwalters mußten ausgesprochen unternehmerische kommen, um die sich bietenden Möglichkeiten zu nut- zen, die immer kleiner bleiben als die Fülle der Aufgaben. In seiner Antrittsrede 1928 hatte Dr. Hei- merich gesagt, ‚daß wir in der heutigen Großstadt ein gehobenes soziales Gewissen haben müssen und daß auch die breite Masse des Volkes Anspruch auf die Güter der Kul- tur hat“. Dieses Programm galt unter völlig veränderten Umständen völlig unverändert. Aber damals war Mannheim gut ausgestattet gewesen. Wichtige Maßnahmen wurden aus Fondsmitteln finanziert, nach dem zweiten Weltkrieg blieb der ausgebluteten Stadt nur der Weg. der Anleihen, um das Fehlende nicht zu lange entbehren zu müsssen. Die Ver- sorgungs- und Verkehrsbetriebe waren aufzubauen, Technisches Rathaus, Rosen- garten, Altes Rathaus, Zeughaus, Kunsthalle mußten wieder in Ordnung gebracht werden. Jugendherberge und Jungarbeiter wohnheim im Schnickenloch, Jugendheim Erlenhof, Kinderkrankenhaus und Musterkindergärten wurden errichtet. Mit Almenhofschule, Neu- ostheimschule und Schönauschule begann die Schulneubautätigkeit, die bereits mit dem Anbau der Elisabethschule und dem Ausbau der Mollschule über das Flickwerk an teil- zerstörten Schulgebäuden hinausgegriffen hatte. Der schnellwüchsigen Siedlung Schönau widmete das Stadtoberhaupt beson- dere Aufmerksamkeit. Mit Hilfe der Gemein- nützigen Baugesellschaft wurde dem Wohn- elend nach Kräften abgeholfen, durch Mitbeteiligung der Stadt an Aufbaugesell- schaften der private Wohnungsbau gefördert, durch ein Sonder-Wobhnbauprogramm vielen in Bunkern lebenden Familien wieder ein Dach über dem Kopf verschafft. Den völlig veränderten Daseinsbedingungen trug Dr. Heimerich mit neuen Einrichtungen(Kultur- und Dotumentar-Filmwochen) Reclmung: Neben Abendakademie und Volkshochschule traten die für die Gegenwartskunde wichti- gen Vorlesungsreihen Akademischer Win- ter“ und die Veranstaltungen der Vereini- gung Zeitgenössisches Geistesleben. Die „Mannheimer Hefte“ pflegten neben man- cherlei Orientierung Dokumentation und Chronik in Wort und Bild. Den Elan der „Lebendigen Stadt“(1929 bis 1931) konnten die Mannheimer Hefte allerdings nicht über- bieten. Nach reiflichen Erwägungen kam die Stiftung Nationaltheaterneubau zustande, um der Stadt wieder eine Mitte zu geben, die sie entbehrt. Sechs entscheidende Jahre Die Aufzählung des gedrängten Inhalts dieser sechs Jahre der zweiten Amtsperiode Dr. Heimerichs könnte Seiten füllen, ohne Spannkraft und Zielwillen begreiflich zu machen, die ein Oberbürgermeister entfalten mußte, der sich von den Ereignissen nicht treiben lassen, sondern zusammenfassen und gestalten wollte. Bei dieser Fülle der unter neuen materiellen und methodischen Vor- aussetzungen zu leistenden Arbeiten mochte es denn vorkommen, daß sich ein Stadtober- haupt reserviert verhalten mußte, um nicht durch tausend Beanspruchungen täglich in ebensoviele Stücke zerlegt zu werden; auch wird die Ungeduld begreiflich, die einen Mann überwältigen kann, der seine Ziele durch echte oder vermeintliche Widersacher gehemmt oder gefährdet wähnt. Jeder hat schließlich auch die Fehler seiner Vorzüge. In stürmischen Zeiten akzentuiert sich deut- licher, was in geruhigeren sich verschleift und ausgleicht. Dr. Heimerich hatte Ideen und Weitblick, Geschicklichkeit und große Durchsetzungsenergie. Sein Stadtrat machte es ihm nicht immer leicht und fand ihn durchaus nicht immer bequem, aber in allen entscheidenden Situationen hat Dr. Heime- rich die Zögernden überzeugen und gewinnen können, mochten sie sich anfänglich auch ge- sträubt haben. Offenbar angeregt durch die gewaltige Fülle der in den Jahren 1949 bis 1955 bewäl⸗ tigten Objekte und das Ringen mit Willigen und Widerwilligen um die Verwirklichung hoher Ziele, verläßt der im 70. Lebensjahr stehende Oberbürgermeister das Rathaus in beneidenswerter Beweglichkeit und Frische. Mit Mannheim bleibt Dr. Heimerich inner- lich und äußerlich weiterhin eng verbunden. Nationaltheaterneubau und Stadtjubiläum 1957 empfangen von ihm entscheidendes Gepräge. Darauf darf der Mann, der unmit- telbar vor Beginn der Katastrophe und bald nach ihr an die erste Stelle berufen war, die unsere Stadt zu vergeben hat, Anspruch er- heben. Ist doch bereits ein großer Teil seiner Lebensarbeit in die Stadtgeschichte einge- gangen. Seine sprudelnde Energie wird auch außerhalb des Rathauses den Daseinsbedin- gungen dieser Stadt, ihren inneren geistigen und kulturellen Werten zugewandt bleiben. Aus festlichen Abschiedsreden werden Dr. Heimerich am Donnerstag in der Aula der Wirtschaftshochschule viele Wünsche ent- Erinnerung Dr. Hermann Heimerich Amt als Ober bürgermeister eingeführt. Auf unserer Stadt auf die Verfassung. Die Vereidigung nahm damals im Auftrag der Landes. regierung der Landesbegirkspräsident von Baden, Dr. Kaufmann, vor. gegen tönen. Wir sollten uns mit einem be- sonderen Begehren an ihn wenden: Er möge in einer Rede oder Studie aussagen, wie sich nach der Katastrophe Stadtgeist und Stadt- persönlichkeit Mannheims in dieser Wieder- aufbauzeit ihm darstellen. Solche Leitbilder können Impulse geben für ein Wirken, das die gegebenen Ansätze zu glückhafter Vol- lendung bringt. Ff. W. K. Am Donnerstag: Feierstunde im Stadtrat für Dr. Heimerich Am Donnerstag, 28. Juli, um 11 Uhr wird sich der Mannheimer Stadtrat, wie bereits berichtet, in einer feierlichen Sitzung in der Aula der Wirtschaftshochschule von Ober- bürgermeister Dr. Hermann Heimerich ver- abschieden.(Seine Amtszeit endet offiziell am 20. August, ein Termin, der in die großen Ferien fällt und auch in jene, die unserem Ober bürgermeister zustehen.) Festredner der Feierstunde werden Bürgermeister Trumpf- heller, der Minister präsident von Baden- an einen Tag vor nahezu sechs Jahren: Am 20. August 1949 wurde Mittwoch, 27. Juli 1955 1 in dler Wirtsckaftskochsckule feierlich in sein unserem Bild schwört er unter dem Wappen Bild: Lenz-Archiy Württemberg, Dr. Müller, und der Vor sitzende des Städteverbandes Baden-Würt temberg, Oberbürgermeister Kalbfell eu lingen), sein. Kräfte des Nationaltheater. orchesters werden die Feier umrahmen, di; als große Ehrung für einen Mann ge. dacht ist, der zweimal in schwerer Zeit di Geschicke Mannheims leitete. Arbeitskreis Film und Jugend N zeigt„Loung man with à horn Der Arbeitskreis„Film und Jugend zeigt seinen Mitgliedern am 28. Juli um 200 Uhr in den„Alster“-Lichtspielen den vd den Filmdiensten beider Konfessionen empfohlenen Spielfilm„Loung man with horn“, dessen deutscher Titel„Rhythmus Leidenschaft und Liebe“ lautet, Es handel sich um den Aufstieg und die Schicksal. stationen eines jungen amerikanischen Ja. trompeters, den Kirk Douglas in einer pak kenden Rolle verkörpert. Der nach der Kri- tik„psychologisch vertiefte“ Film, desen Trompetensoli Harry James bläst, a 0 seine Künstlerischen Elemente auch den Nicht-Jazzenthusiasten ansprechen. Kraftfaht zeuge 596 46 U- Ser: tel Han. 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Etappe, die über 206 km von Saint Gaudens nach Pau führte, in 6:39:39 Stunden knapp vor Bobet, dem fkabelhaft fahrenden Luxemburger Charly Gaul und dem Franzosen Raphael Geminiani. Gaul sicherte sich die Bergprämie der Tour in Höhe von 500 000 Franes(6000 DMͤ). Bobet konnte dem jungen Kletterer aus Luxemburg nicht folgen und kam nur auf den zweiten Platz der Bergwertung. Diese letzte Pyrenäenetappe mit drei Pässen, darunter der 2113 Meter hohe Tour- malet, stellte Bobet vor die letzte große Probe, da sein am Vortage herausgefahrener Vorsprung gegenüber Rolland und dem Ita- liener Pasquale Fornara nur 3:08 bzw 3:57 Minuten betrug. Den Tourmalet, 85 km vom Start, erklet- terte Miguel Poblet(Spanien) mit zehn Me- tern Vorsprung vor Gaul und Bobet, wäh- rend das Feld hier schon 2:40 Min. zurück- Den Lishiocken- Sport hal endlich seinen„ſerberge Aufgabenbereiche klar umrissen: Karli Wild stellt Nationalteam auf/ Kanadischer Trainer hat nur zu unterrichten Im DEV scheinen neue, bessere Zeiten an- zubrechen. Hoffen wir, daß der Optimismus, mit dem man dem kommenden olympischen Winter entgegensieht, sich auch erfüllt. Deutschlands neuer Obmann im Eishockey. der Krefelder Willi Overath, wer jedenfalls Klug, als er sich mit den Bayern an einen Tisch Setzte, um sich über Eishockey zu unterhal- ten. Mam kennt ja die Aversion der Bayern gegen alles, was von nördlich des Mains kommt. Nun, das Eis ist geschmolzen, Overath beauftragte den früheren Kapitän der deut- Erlenwein/ Weimer siegten leicht Am Sonntag nahmen im„Wittelsbacher Hof“ in Ludwigshafen die Dinge den erwar- teten Verlauf: Die hohen Favoriten der Rad- ball-Meisterschaft des Landesverbandes Baden Pfalz im ARRKB„Solidarität“, die Oggersheimer Erlenwein/ Weimer, siegten leicht. Praktisch hatten die Vertreter der deutschen Spitzenklasse keine Gegner; nicht Weniger als 39 mal trafen die Pfälzer„ ins Schwarze und liegen nur drei Gegentore zu. Umso interessanter wurde vor vollem Haus um den zweiten Platz gekämpft. Hier Waren in der A-Klasse vier Entscheidungs- spiele notwendig, ja, die Begegnung Leimen- Sandhofen mußte sogar noch verlängert werden. Schließlich behielten die Leimener Benz Waßmuth gegen Kohr/ Noack(Mann- heim) die Oberhand. Einen Weiteren Sieg Oggersheims gab es in der B-Klasse: Mit gleicher Ueberlegenheit spielten Kling Falhbusch ihre Konkurrenten aus.— Dagegen verlief das Turnier der Jugend, das Leimen gewann, ausgeglichener. Oggersheim I und II— da Leimen auf ein Entscheidungsspiel gegen die B-Klassen- sieger verzichtete— und die Jugendlichen aus Leimen haben somit die Teilnahme- berechtigung am Südwestdeutschen Cham- pionat am 27. und 28. August in Singen am Hohentwiel erworben. Endstand A-Klasse 5 Tore Punkte Erlenwein/ Weimer(Oggersheim) 39:3 10:0 Benz Waßmuth(Leimen) 19:19 6˙4 Kohr/ Noack(Sandhofen) 22:16 6˙4 2 Klasse B: Kling Fahlbusch(Oggersheim) 8725 10:0 Sandhofen 5 18.23 6˙2 Leimen II 31:14 6˙2 Jugend: Leimen 13:1 8:0 Pforzheim 1325 62 Wilhelmsfeld 2326 6˙2 -thal schen Eishockey-Nationalmannschaft, den 37 jährigen Karli Wild, mit der Aufstellung und Betreuung des deutschen Nationalteams. Da- mit hat der deutsche Eishockey-Sport nun endlich einen„Herberger“ und jeder Spieler Weiß, an wen er sich zu wenden hat und wer für die Nationalmannschaft verantwortlich ist. Darüber hinaus wird der DEV noch einen kanadischen Trainer verpflichten, der eng mit Karli Wild zusammenarbeiten wird. Der Trai- ner hat aber lediglich die Auswahlspieler im „Handwerklichen“ zu unterrichten. Zum drit- ten wurde beschlossen, daß der Eishockey- Kommission nur noch Spielabschlüsse und organisatorische Fragen unterstehen. Damit simd die Aufgabenbereiche klar umrissen. Das Hauptziel für den kommenden Winter wird sein, eine schlagkräftige deutsche Eis- hockey mannschaft für die Olympischen Win- terspiele in Cortina d'Ampezzo heranzubilden. Man wird dazu auch u. a. frühere National- spieler zu Aussprache-Abenden einladen. Apropos Altinternationale: der DEV will künftig bei jedem Spiel an Altinternationale Ehrenkarten verteilen. Eine schöne Geste! Offen ist auch noch, ob man eventuell eine gesamtdeutsche Mannschaft nach Cortina schicken wird. Der DEV erwägt auf alle Fälle diesen Plan.„Ausschlaggebend ist jedoch ein- zig und allein für eine gesamtdeutsche Mann- schaft das Können“, erklärt dazu Willi Overath. Die neue Meisterschaftssaison wird vor- eussichtlich am 5. November beginnen. Die letzten Entscheidungen werden jedoch erst nach den Olympischen Spielen fallen, weil man die Meisterschaft nicht bis Mitte Januar durchpeitschen will. Und das ist auch richtig SO. Zwischen der Meisterschaft müssen ja noch Länderspiele ausgetragen werden, um die richtige Form für Cortina zu bekommen. Das Der Nachwuchs wehrte gegen die Tschechoslowakei Anfang Dezem- ber vorgesehene Länderspiel wird bis nach Cortina zurückgestellt, weil man die deut- schen Spieler nicht schon vorher in die schwersten Spiele schicken will, sondern leich- tere Aufbaugegner vorzieht. Die Vorberei- tungen sollen systematisch vor sich gehen. Noch etwas Erfreuliches: in der sommer- lichen Hitze des Jahres 1955 ist das Eis ge- schmolzen, das die beiden großen deutschen Traditions-Clubs zu Feinden gemacht hat. Man erinnere sich: Am 4. März 1953 traf ein Schlag von Markus Egen das linke Auge von Karli Wild, das daraufhin operativ entfernt werden mußte. Und dieser Schlag beendete auch eine große Freundschaft zwischen Füs- sen und Riegßersee. Jetzt haben sich Markus Egen und Karli Wild ausgesöhnt. Der Eis- hockey-Frieden zwischen Garmisch und Füs- sen ist damit wieder hergestellt. Rekordbesuch lag. Die Spitze hielt ihren Vorsprung auch auf der Abfahrt, mußte dann aber beim An- stieg zum 1449 Meter hohen Soulorpaß Bu- chonnet und den Spanier Jesus Lorono auf- schließen lassen. Bobet und Gaul erreichten aber auch diesen Paß als erste und schlieg- lich erkletterte Gaul den 1710 m hohen Aubis- quepaß zehn Sekunden vor seinem Rivalen Bobet. Beide wurden auf der Abfahrt von Brankart und Geminiani, die auf dem Gip- fel 1:10 Min. zurücklagen, eingeholt, und diese vier Fahrer fuhren die letzten 69 km von Laruns nach Pau zusammen, wWo Brat. kart im Spurt den Etappensieg herausfuhr Der Bielefelder Günther Pankoke kan zusammen mit sechs Fahrern im Mittelfeli“ in das Etappenziel Pau und benötigte 7:02749 Stunden. Er hatte die schwierigen Pyrenzen. Pässe inmitten des dicht zusammenliegen. den Hauptfeldes bezwungen und war auch in der Abfahrt etwa 20 km vor dem Zi noch gut placiert. Dann aber setzten die großen Asse der Tour zum Endspurt an, und Pankoke fiel etwas zurück. Oesterreich gilt als Favorit: liber Hetallstufen und Wildwasse- Slalom-Weltmeisterschaften der Kanuten auf der Save in Jugoslawien Zum vierten Male treffen sich zu Welt- meisterschaften im Kanu- Slalom die Wild- Wasserfahrer von über zehn Nationen. In diesem Jahr ist am 30./31. Juli Jugoslawien Gastland, das die Welttitel auf einer herr- lichen Strecke auf der Save bei Tacen in der Nähe von Ljubljana(Laibach) vergeben Wird. Drei Weltmeisterschaften im Kanu- slalom waren bisher treffliche Demonstra- tionen dieser Sportart. Im Jahre 1949 in Genf kamen 81 Wettkämpfer an den Start. 1951 im österreichischen Steyr waren es be- reits 117 und vor zehn Jahren in Meran so- gar 152. Wenn nun 1955 nach Jugoslawien über zehn Nationen mit 180 Kanuten ein- reisen, so kann man feststellen, daß sich der Gedanke des„Fahrens auf Wildwassern“ durchgesetzt hat. Die Naturstrecke auf der Save weist zum Teil sehr bewegtes Wasser und eine starke Strömung auf. Der Wehrüberfall beträgt etwa 150 bis 200 Zentimeter. Der schnelle Ablauf ist gefürchtet. Drei bis vier Gefäll- stuken und eine turbulente Strömung mit verschiedenen Widerwassern sind dabei zu meistern. Dieser Teil der Weltmeister- schaftsstrecke gilt als besonders schwierig, obwohl es sich nur um 80 Meter handelt. Man muß schon erhebliche Kraft aufwen- den und geschickt sein, um diese Partie ohne Kentern zu meistern. Einige heimtückische Stellen zieren das zweite Streckenstück. Erst die letzten 150 bis 200 Meter sind dann aus- gesprochenes Zahmwasser. Raffiniert ausge- steckte Tore erschweren hier aber wiederum die Aufgaben, ehe man Weltmeister wer- den kann. in Frankfurt: Fu 66 leisterschaften 1852 ffleldungen Von den Titelverteidigern fehlt nur Die 55. Deutschen Leichtathletik-Meister- schaften, die vom 4. bis 7. August in Frank- furt erstmals die Titelkämpfe für Männer, Frauen und Jugend vereinigen, haben eine Rekordbesetzung gefunden. Bis zum Nen- nungsschluß erhielt der ausrichtende Hes- sische Leichtathletik- Verband 1852 Meldun- gen für die 66 Meisterschaften! Die Zahl der Nennungen verteilen sich auf 822 bei den Männern, 267 bei den Frauen, 526 bei den Jungen und 266 bei den Mädeln. Die gün- stige Lage Frankfurts hat namentlich bei sich zwar tapfer, aber: „ iene“ und NSU mußten sich beugen Mannheims Ringerstaffeln unterlagen in Hanau und beim VfSK Oppau 3:5 Zwei 3:5-Niederlagen werden aus dem Lager der Mannheimer Ringer gemeldet, die am Wochenende auswärtigen Freundschafts- verpflichtungen nachgekommen waren. RSC „Eiche“ Sandhofen(beim kampfstarken Namensvetter in Hanau) wie auch der ASV Feudenheim(in Oppau) hatten die General- probe vor der„Punktehatz“ dazu benutzt, 12-0: Der„Morgen“ Toto 1. VfB Stuttgart— Hamburger SV: Das Straucheln kurz vor dem Ziel(Endspiel) schien den HSV schockiert zu haben; auf seiner Schwarzwald-Reise schnitt er uner- wartet schlecht ab. Uwe Seelers Bruder Dieter, der von Altona 95 zurückkehrte, sollte aber im Neckarstadion den Angriffs- schwung steigern. Dennoch ist der VfB Fa- Vorit, auch wenn er für Rolf Blessing Ersatz Stellen muß. Unser Tip: 1(0). 2. Schwarz-Weiß Essen— Alemannia Aachen: Zwei alte Gegner der 1. Liga West, bei deren Punktespiele bisher meist der Platzvofteil entschied. Da diesmal in Gel- dern gespielt wird, lautet unser Tip: 0(J). 3. Tus Neuendorf— Eintracht Frankfurt: Im Tus-Tor steht wieder Karl Adam; zwei Stürmer-Talente, Drews Neuwied) und Roth(Limburg) werden vielleicht den An- griff verstärken. Man erwartet ein technisch hochstehendes Spiel, in dem es keinen Fa- Voriten gibt. Tip: 0(I, 2). 4. Borussia Neunkirchen— 1. EC Kai- serslautern: Auch bei den„Roten Teufeln“ gilt nach den Aufregungen des Endspiels Wieder;„Auf ein Neues“. Mit Otmar Wal- ter und dem Neuzugang Schroer hat der deutsche Vizemeister auch im Ellenfeld die größeren Chancen. Unser Tip: 2. 5. Hessen Kassel— VfL Bochum: Kas- sels Hintermannschaft wurde durch Tor- Wart Schmeilzl(Weiden) und Stopper Wer- ner Müller Reutlingen) verstärkt. Der Ab- steiger der Oberliga Nord erwies sich in seinen letzten Spielen als angriffsschwach, was den Ausschlag für einen deutlichen Hessen- Sieg geben sollte. Unser Tip: 1(0). 6. Wormatia Worms— VfR Mannheim: Der VfR stützt sich auch in der neuen Sai- son auf seinen bewährten, durchschlagskräf- tigen Angriff, während den Wormsern der talentierte Sauer(Gonsenheim) doch noch entgangen zu sein scheint und Schroer aus- geschieden ist. Unser Tip: 2(0). 7. Union Krefeld— Wuppertaler SV: Die Wuppertaler schafften in überzeugendem Stil den Aufstieg. In den bisherigen Begeg- nungen verlor Union zu Hause 1:2 und in Wuppertal 0:4. Unser Tip: 2(0). 8. Schweinfurt 05— Saar 05 Saarbrücken: Die Schweinfurter zeigten in den letzten Punktespielen einen erfreulichen Form- anstieg. In der Vergleichsrunde wurde Dort- mund 4:1 und Pirmasens 6:1 geschlagen. Unser Tip: 1. 9. Düren 99— Meidericher SV: Leistungs- mäßig und in der Spielanlage scheint der Gast stärker. Düren hat in der Rückrunde 18 von insgesamt 25 Pluspunkten einge- heimst. Unser Tip: 0(2). 10. STV Horst Emscher— Borussia Dort- mund: Trotz des Leistungsanstiegs in der Rückrunde hat der STV gegen den Vierten der 1. Liga West in diesem Pokalkampf nur wenig Chancen. Unser Tip: 2. 11. Rot-Weiß Essen— Spfr. Siegen: Im Duell der deutschen Meister sind natürlich die Vertragsspieler Favorit, obwohl sie auf Islacker verzichten müssen. Unser Tip: 1. 12. VfL Köln— Preußen Dellbrück: Die „Preußen“ versprechen sich mit dem Neu- zugang Granderath eine Belebung ihres Angriffs, so daß trotz des Platzvorteils von Köln ein Sieg der Gäste durchaus möglich ist. Unser Tip: 2(0). 13. Darmstadt 98— Karlsruher SC: Der Zweitligist wird es gegen den spielstärksten Pokalsieger nicht leicht haben. Die Karls- ruher spielen zwar in der neuen Saison ohne Strittmatter, haben ihren Angriff je- doch durch Berni Termath wesentlich ver- stärkt. Unser Tip: 2. 14. Borussia Fulda— SV Wiesbaden: Die Aufstiegsspiele zur 2. Liga Süd bewiesen zur Genüge die Heimstärke der Borussen. Daran dürfte auch der SV Wiesbaden scheitern. Unser Tip: 1(0). den Nachwuchs einzusetzen, was zwar die Ergebnisse zugunsten der Gastgeber ausfallen ließ, den Mannheimer Staffeln jedoch wich- tige Aufschlüsse gegeben haben dürfte. Für Sandhofens Team war nach einem unerwarteten 0:2- Rückstand(Rokiki und A. Feth bezogen im Fliegen- und Bantam- gewicht gegen Hopf und Lauer Punktnieder- jagen) nicht mehr viel zu erwarten. Die Hanauer fügten diesem 2:0 weitere Sieg- punkte durch Schultheiß(gegen Zorn) im Leichtgewicht, und Dix(über W. Weber) im Mittelgewicht hinzu. Sandhofen konnte zwar durch drei überzeugende Siege von Maslack, P. Weber und Rupp auf 3:4 herankommen, Schillers Punktsieg über Christ(Sandhofen) in der schwersten Gewichtsklasse brachte dann aber die endgültige Entscheidung. Aehnlich erging es dem mit nur sieben Ringern angetretenen ASV Feudenheim, der ebenfalls mit einer 3:5- Niederlage von Oppau zurückkehrte. Durch den Einsatz einiger junger Talente, war die ASV-Acht kaum wiederzuerkennen, obwohl sie sich recht be- achtlich schlug. Beinahe hätte es sogar noch zu einem 4:4- Unentschieden gereicht, doch mußte sich Brugger im Schwergewicht seinem Gegner Lenz nach Punkten beugen. Zoll(O) kam im Mittelgewicht kampflos zum Sieg- punkt, während die Oppauer König(über Kern im Fliegengewicht), Reisch(über Gölitz im Federgewicht) und Ebersbach(über Schmitt im Leichtgewicht) zu drei entschei- denden Erfolgen kamen. Wer die drei ASV- Punkte holte?— Bauer über Brossart(Ban- tamgewicht, 1:30, Armhebel) und Benz über Koch albschwergewicht, 4:02, Rückfaller) warfen ihre Gegner aufs Kreuz, während sich der energievolle Höfer gegen Häge im Wel- tergewicht mit einem Punktsieg zufrieden geben mußte.—.4l1 Mercedes bei der Ulster-TIT Mercedes-Benz hat am Montag drei Wa- gen mit vermutlich Weltmeister Juan Ma- nuel Fangio, Stirling Moss und Piero Ta- ruffi für die Ulster Tourist Trophy am 17. September gemeldet. Maserati wird eben- falls mit drei Wagen vertreten sein, die Jean Behra(Frankreich), Luigi Musso(ta- lien) und Roberto Mieres(Argentinien) steuern. Beilagenhinwe is Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipp- zettel des Württemberg- Badischen Totos im West-Süd- Block für den 1. Wettbewerb am 30. 31. Juli 1955 bei. Speerwurfmeister Herbert Koschel Männern und Frauen zu einer Teilnehmer- steigerung geführt. So haben bei den Senio- ren allein 1005 Männer und Frauen ihren Start angekündigt. Bei den Männern fehlt von den Titel- verteidigern lediglich Speerwurfmeister Herbert Koschel(RW Koblenz), während bei den Frauen alle vorjährigen Meisterin- nen vertreten sind. Drei vorjährige deutsche Jugendmeister können noch einmal bei der Jugend starten: der 400-Meter-Läufer Hel- muth Kropf(Kasse), der Hürdenläufer und Fünfkämpfer Martin Lauer(Köln) und der Speerwerfer Heiner Bort(TSG Oehringen). Ganz erstaunlich ist bei der Jugend, daß ein so schwieriger Wettbewerb wie der 110 Meter Hürdenlauf mit 40 Meldungen das größte Interesse beim Nachwuchs gefunden hat. Frankreich dominierte Frankreich war die überlegene Nation bei den zehntägigen zweiten Mittelmeer- spielen, die von Sportlern aus neun Natio- nen in Barcelona ausgetragen wurden. In den leichtathletischen Wettbewerben, in denen die Franzosen auch die meisten Siege holten, gab es folgende herausragende Leistungen: 44 100-m- Staffel: Italien 41,0 Sek; 4“ 400-m- Staffel: Frankreich 312,8 Min; 400 m Hürden: Guy Cury Frankreich) 52,4 Sek; 800 m: Ekrem Kokak(Türkei) 1:50,0 Min; 1500 m: Kokak 3:50,22 Min; 10 000 m: Alain Mimoun(Frankreich) 30:23, 6 Min; Stabhochsprung: Guilio Chiesa(Ita- lien) 4,26 m; Speerwurf: Michel Macquet (Frankreich) 69,00 m. Um den Meistertitel auf dem Wildwasser Start wartet. Westdeutschland entsendet mit 33 Peil. nehmern das stärkste Aufgebot vor PDR (29), CSR(28), Frankreich(24), Oesterreich (23), Schweiz(21). Jugoslawien(12), Grob. britannien(6), Schweden(). Die Teilnahme von Finnland. Norwegen, Italien und Saar- land ist noch ungewiß. In die bisherigen Titel teilten sich nur fünf Nationen, wobei Oesterreich mit 9 an der Spitze steht tr CSR 3 und Frankreich 7, Schweiz 4, Deutschland mit 1 Welt meisterschaft, die vo zwei Jahren durch Walter Kirschbaum im Einer-Faltboot errungen wurde. Oesterreich Silt auch in Tacen als der größte Favorit Man nimmt an, daß bei den Siegesfeiern, die von volkstümlichen jugoslawischen Tänzen und slowenischen Liedern umrahmt Sein werden, die rot-weiß- rote Flagge Oester- reichs am meisten geschwungen wird. Die acht Weltmeistertitel von 1953 hat. ten errungen: Männer: Einer-Faltboot: W. Kirschbaum-Deutschland, Nationenwer- tung: Oesterreich; EFiner-Canadier: Dussnet. Schweiz, Nationen: Tschechoslowakei; Zweier- Canadier: Engler-Dussnet(Schwei), Nationen: Frankreich. Frauen: Einer- Faltboot: Schnigl- Oesterreich, Nationen: Tschechoslowakei. Langs„Ring“-Rekord unterboten Auf dem Nürburgring verbesserte ge- stern der britische Mercedes Fahrer Stirling Moss den seit 1939 von Herrmann Lang ge- haltenen Rundenrekord von 943,1 Min. (140,8 kKm/st) auf 9:39,7 Min.(141,6 km/s. Lang hatte den für unschlagbar gehaltenen Rekord mit einem Zwölfzylinder-Dreiliter- wagen erreicht, dessen Motor etwa 500 PS leistete. Moss benutzte einen 2,5-Liter-For- melwagen mit etwa 300 PS. a Die Rekordfahrt von Moss fand im Rah- men eines ausgedehnten Streckentrainingss der Mercedes-Rennmannschaft statt, an dem sich Fangio, Moss, Kling, Simon, Graf Trips und Dipl.-Ing. Uhlenhaut beteiligten. Es wurden Versuche zur technischen Verbesse- rung des Formelrennwagens angestell, Außerdem hatte der„300 SLR“-Rennsport⸗ wagen Dauerproben über eine Distanz von 1500 Kilometern zu bestehen. Leitet Ling in Moskau? Die Sektion Fußball der UdSSR hat dem Deutschen Fußball-Bund eine Mitteilung zugehen lassen, nach der der Englände: Ling als Schiedsrichter für das Länderspiel UdssR— Deutschland am 21. August in Moskau vorgeschlagen wird. Es besteht wei⸗ terhin der Wunsch, neutrale Linienrichter heranzuziehen. E. Liebrich beendet aktive Laufbahn Der Verteidiger des 1. FC Kaiserslautern, Ernst Liebrich, hat jetzt wegen beruflicher Ueberlastung seine aktive Sportlerlaufbahn beendet. Der 31 Jährige Spieler stand 406mal in der ersten Mannschaft seines Vereins und gehörte der Kaiserslauterner Elf bei den Fußball-Endspielen 1948, 1951 und 1953 an, Auch in diesem Jahr nahm er noch an meh- reren Gruppenspielen teil. Faustballtitel für„Germania“ Bei den nordbadischen Faustballmeister- schaften in Niefern errang der Turnerbund „Germania“ Mannheim zwei Titel: Die Ju- nioren blieben im Kampf gegen die Kreis- meister von Pforzheim, Karlsruhe und Hei- delberg- Mannheim Sieger, während die Frauen-Mannschaft kampflos Meister wurde. 5. kämpften auf de oberen Ammer bei Oberammergau eta 75 deutsche und ausländische Kajak- Fahrer und fahrerinnen. Unser Bild zeigt einen Blick vom Start auf die Streche, die gerade von der späteren Sie gerin Rose Hierl(mit der Schwimmweste auf dem Rücken) in Angrih genommen wird, während die Augsburgerin Liesl Hauser, die Zweite wurde, in der kleinen Bucht auf ihren dpa- Bild — 9 — ö der res Fra Fra Det B V N f 1. 8 4 Ze 4 1 1 — 2— Fl e ——— o Braz. Ausfuhr. ke kam ittelkelt 7970 2ʃ90 renden. nliegen.. ar auch em Ziel ten die An, und — . ien 33 Teil. or DDR sterreich „ Groh. ilnahme id Saar. rigen a. Wobel teht vor 3 und „ die vor aum im sterreich Favorit dern, die Tänzen mit sein Oester- rd. 953 hat. Faltboeot. nenwer⸗ Dussnet⸗ lowakei; schweig), Einer- ationen boten —— rte ge- Stirling ang ge- „1 Min. km/ sh. haltenen reiliter- 500 PS ter-For- im Rah- trainings an dem af Trips ten. Es erbesse· gestellt. unsport-⸗ ö 0 anz von 2 hat dem itteilung agländer iderspiel gust in eht wei⸗ 0 enrichter ive slautern, ruflicher aufbahn 1 406mal eins und bei den 1953 an. an meh⸗ mia“ meister nerbund Die Ju- e Kreis- ind Hei- end die r wurde. ö F der er bei en. en Sie- wird, f ihren da-Bild 5 MORGEN Seite 9 Nr. 169% Mittwoch, 27. Juli 1955 N. 12— Was sonst noch gescha ng. Küchenunterofflzier James Swindle von der dritten Kompanie des ersten amerika- nischen Pionierbataillons in Kitzingen konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, daß sein Speisesaal beim sonntäglichen Frühstück von 7.30 bis 8 Uhr fast ständig leer blieb. Die meisten Soldaten verschliefen die Früh- stückszeit, und in der Küche wurden Kaffee, Toast und Rühreier kalt. Seit kurzem hat er nun die Frühstückszeit an Sonn- und Feiertagen bis 11.30 Uhr ausgedehnt und der Erfolg gab ihm recht. Sergeant Swindle ist nicht der Meinung, daß er die Soldaten sei- ner Kompanie verwöhnt. Seine Meinung als er Küchenunteroffizier ist:„Was nützt das beste Frühstück, wenn niemand kommt und ißt.“ 5 Der 5613 Tonnen große britische Frachter Empire Claire“ trat von Wigtown in Schott- jand aus mit einer Ladung Bomben an Bord im Schlepp seine letzte Reise an, die irgend- wo im Nordwest-Atlantik weit ab von allen Schiflahrtswegen auf dem Meeresboden en- den wird. Wie das Luftfahrtministerium mitteilte, handelt es sich bei den Bomben um überalterte Bestände, die zum Abwurf aus modernen Flugzeugen ungeeignet sind oder deren Zünder aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr arbeiten. Der Frachter, der dem Transportministerium gehört, hat eben- falls ausgedient. Der kanadische Pilot Jean de la Bruyere suchte die kühne Tat des französischen Luft- ſahrt-Pioniers Louis Bleriot zu Wiederholen, der vor 46 Jahren zum erstenmal den Kanal bei(Alais über flog. Der Kanadier hatte eine Flugmaschine bauen lassen, die bis in die letzten Einzelheiten eine geriaue Nachbildung des Apparats war, den Bleriot bei seinem Flug penutzbe, der seinerzeit eine Weltsensation war. De la Gruyere startete in Le Tonquet in der Nähev on Calais, geriet jedoch über der Küste in dichten Nebel und mußte mit seiner zerbrechlichen, aus Holz und Leinwand ge- bauten Maschine mitten unter den Badegasten am Strand von Wissant landen. Niemand wurde dabei verletzt. 0 In einer wirtschaftlich besonders benach- teiligten Gegend Frankreichs, in dem Depar- tement Haute-Loire, gelit man jetzt daran, verlassene Bauernhöfe bescheiden, aber trotz- dem komfortabel, für den Ferienaufenthalt von Familien einzurichten, die Ruhe auf dem Lande suchen, aber nur über beschränkte 7 Mittel verfügen. Diese Arbeiten dienen Zu- nächst dem lokalen Handwerk, während der Zustrom von Feriengästen den Handel und auch die Landwirtschaft beleben soll. Der Staat unterstützt die Aktion durch Subven- tionen und Kredite mit geringem Zinssatz. 15 Mit 128 347 Personen stellten die Englän- der in den ersten sechs Monaten dieses Jah- res den höchsten Anteil der Touristen in Frankreich. Im gleichen Zeitraum besuchten Frankreich: 117894 Amerikaner, 93 648 Deutsche, 46 292 Belgier. 85 Spemien hatte im vergangenen Jahr nach der am Montag veröffentlichten amtlichen Statistik 29 064. 404 Einwohner. Die Einwoh⸗ nerzahl hat sich damit gegenüber 1952 um 600 000 Personen erhöht. * Der indische Mimisterpräsident Jawaharlal vehru teilte vor dem indischen Parlament mit, indische Atomwissenschaftler würden bald in die Sowietunion reisen. Sie sollen über ein sowjetisches Angebot verhandeln, Hilfe bei der Entwicklung der Atomenergie in Indien zu gewähren. Arbeit an der Arbeit Was ist„REFA“?/ Höhere Leistung durch bessere Arbeitsbedingungen/ Leistungsgerechter Lohn Arbeit ist wissenschaftlich ausge- drückt— jede zweckbestimmte Tätigkeit zur Befriedigung geistiger und materieller Bedürfnisse des persönlichen und des ge- meinschaftlichen Lebens. Arbeit ist also z weckgerichtet und fordert daher eine in bestimmter Weise geartete Leistung, soll sie die jeweils gesetzte Aufgabe erfüllen. Sie vollzieht sich zwischen einem Subjekt, dem arbeitenden Menschen nämlich, und einem Objekt, dem zu bearbeitenden Material. Da- mit sind die beiden Pole einer Wechsel- beziehung genannt, die im Zeitalter der Industrialisierung in Theorie und Praxis Gegenstand der Arbeits wissenschaft und der Arbeitsstudien wurden.„Arbeit an der Ar- beit“ nannte es ein Sachverständiger dieser modernen Wissenschaft. Es geht darum, durch die Verbesserung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsvorgan- ges bei gleichem— oder sogar geringerem — Aufwand an Arbeitskraft eine höhere Produktivität zu erzielen. Der Verband für Arbeitsstudien— REFA“ in Darmstadt hat sich das Ziel gesetzt,„Grundlagen und Ver- fahren der rationellen Gestaltung und der leistungsgerechten Entlohnung menschlicher Arbeit zu erforschen, zu entwickeln und in allen Zweigen der Wirtschaft und der Ver- waltung zu verbreiten.“ Er geht davon aus, daß in einer scharf konkurrierenden Wirt- schaft die Produktionskapazität nicht allein durch technische Mittel gehoben werden kann, sondern daß zugleich auch für den arbeitenden Menschen gesorgt werden muß, ohne den trotz aller Mechanisierung und Automatisierung der Fertigungsverfahren keine Produktion möglich ist. Arbeitsstudien werden in größerem Um- kange erst seit Ende des 19. Jahrhunderts betrieben. Der amerikanische Ingenieur Frederick Winslow Taylor veröffentlichte 1903 sein inzwischen„klassisch“ gewordenes Werk über wissenschaftliche Betriebsfüh- rung„Shopmanagement“. Er gewann die Ueberzeugung, daß die Arbeiter jener Zeit in den Betrieben 1. nicht das leisteten, was sie eigentlich leisten könnten, 2. daß ihre Kräfte vergeudet würden. Dafür glaubte er zwei Ursachen annehmen zu können, näm- lich mangelnden Arbeitswillen und Un- zweckmäßigkeit der Arbeitsvorgänge sowie der Betriebsmittel. Er entwickelte deshalb Methoden, um die Leistungen einmal durch sogenannte„Zeitvorgabe“, in der eine be- stimmte Arbeit getan werden muß, zum an- deren durch besondere Lohnsysteme, die einen Anreiz bilden sollen, sowie durch zeit-, bewegungs- und kraftsparende Ar- beitsverfahren und Anpassung der Arbeits- mittel an den Arbeiter zu steigern. Dem„Taylorismus“ ist besonders in Deutschland vorgeworfen worden, sein Sy- stem, Mehrleistungen zu erwirken, schädige den Arbeiter, der gleichsam„ausgepumpt“ werde. Der Psychologe Walter Poppelreuter hat diese Kritik einmal in dem Satz zu- sammengefaßt:„Steigerung der Leistung bedeutet nicht Steigerung der Leistungs- fähigkeit,“ Er meinte damit, daß eine Lei- stungssteigerung nur dann auf die Dauer möglich sei, wenn man von der Leistungs- fähigkeit des arbeitenden Menschen aus- gehe und sie erhalte. In der Tat steht die Bewahrung der Leistungsfähigkeit heute im Mittelpunkt der arbeits wissenschaft- lichen Bemühungen. Das geschieht teils durch die Ermittlung psychologisch und physiologisch angemessener Arbeitstempi, durch Pausen, durch besondere Prinzipien der Arbeitsteilung— die Zerlegung und Verteilung des Arbeitsvorganges auf meh- rere Personen darf nicht zu- einer Lähmung des Arbeitsinteresses führen—, durch Ratio- nalisierung und Verbesserung von Arbeits- ablauf und Werkzeugen sowie durch plan- mäßige Schulung und Unterweisung der Arbeitskräfte. Der 1947 neu gegründete„Verband für Arbeitsstudien— REFA“—, sein Vorgänger war der 1924 auf Anregung des Gesamt- verbandes deutscher Metallindustrieller ge- gründete Reichsausschuß für Arbeitszeit- ermittlung“(später: Arbeitsstudien)— und seine Landesverbände verfolgen nun alle diese Ziele nicht nur durch eigene Unter- suchungen und die Herausgabe von Fach- literatur. Vielmehr veranstaltet der Ver- band auch regelmäßig Tagungen und Lehr- gänge, auf denen„REF A-Männer“ ausge- bildet werden. 1953/54 zum Beispiel Waren es 355 Veranstaltungen dieser Art, mit über 13 000 Teilnehmern. Industriebetriebe stel- len„REFA-Männer“ für folgende Auf- gaben ein: Organisation des Arbeitsablaufs im Betrieb, zeitlich und mengenmäßig rich- tig abgestimmter Einsatz von Mensch, Ma- schine und Werkstoff, Gestaltung des Ar- beitsvorganges und des Arbeitsplatzes, Vor- gabe richtiger Akkordzeiten, Mitwirkung an der Arbeitsbewertung und an der richti- gen Unterweisung und Anlernung der Ar- beitskräfte sowie Beurteilung der Wirt- schaftlichkeit der Fertigungsverfahren. William E. Simmat Beinamputierte lernen gehen „Nicht gedacht, daß ich wieder aufs Fahrrad steigen könnte“/ Tanzen besonders wichtig/ Viele Dankbriefe 142 000 Beinamputierte gibt es im Bundes- gebiet. Für diejenigen unter ihnen, die ein Bein oder gar beide Beine oberhalb des Knies verloren haben, ist das Gehen mit einer Prothese besonders schwierig. Des- halb sind für solche Amputierten Geh- schulen in Tölz(Bayern), Bad Pymont(Nie- dersachsen) und in Wentorf beim Hamburg eingerichtet worden. Jeweils 35 Beinamputierte, in der Mehr- zahl Schwerkriegsbeschädigte, aber auch Männer, Frauen und Kinder, die bei einem Verkehrs- oder Arbeitsunfall ein Bein ver- loren, kommen zu einem Vier-Wochenkursus nach Wentorf. Für die Kriegsversehrten tra- gen die Landesversicherungsämter die Ko- sten und zahlen auch den Verdienstausfall für diese Zeit. Für die„Zivilisten“ steuern Sozialversicherungen oder Arbeitgeber bei. Die Freiwilligkeit und eine Befreiung von finanziellen Sorgen ist eine wichtige Vor- aussetzung für ein positives Absolvieren der Gehschule, sagt der Anstaltsleiter. Nur dann kann dem Amputierten die Anstrengung des Kursus mit gutem Gewissen zugemutet wer- den, vorausgesetzt, daß auch der Arzt nach einer gründlichen Untersuchung keine Be- denken hat. Doch ehe der Kursus beginnt, prüft der Arzt, ob das Kunstbein seines Schützlings auch wirklich paßt; manchmal schrumpft der Beinstumpf und dann sitzt die Prothese nicht mehr. Mancher Amputierte hat deshalb das lästige tote Bein abgeschnallt und in die Ecke gestellt. Das Gehenlernen beginnt mit Uebungen zur Lockerung der durch die ein- seitige Belastung verkrampften Muskeln. Dafür sind Heilgymnastikerinnen engagiert worden. Frauen haben meistens mehr Ge- duld und verstehen es besser als Männer, mit den Kursusteilnehmern umzugehen ohne „harte Worte“ zu gebrauchen, die eine Er- innerung an den Kasernenhof wachrufen könnten. „Bitte meine Herren und Damen, ver- suchen Sie doch einmal das Kunstbein zu be- lasten, ja, so ist es schon ganz schön, aber bitte nicht mogeln, das hat keinen Zweck.“ Diesen Frauen gelingt es immer wieder, den Ehrgeiz der Amputierten zu wecken.„Jetzt bitte das gesunde Bein vorstellen, und jetzt das Kunstbein vorschnellen.“ Wieder geht es in die Grundstellung, und wieder wird Schritt für Schritt geübt. So weit die Am- putierten nicht eine gewisse Sicherheit im Gehen bereits in die Gehschule mitgebracht haben, wird sie dort bald erlangt. Dann greift die Heilgymnastikerin zum Tamburin und schlägt den Takt zum Schritt. Natürlich strengen die Uebungen an, und die Amputierten sind am Abend rechtschaf- fem müde. Dennoch finden sich erst einzelne, dann ganze Gruppen von ihnen nach dem Essen im Gemeinschafts- oder im Lesesaal zusammen. Und da sind es dann die„alten Hasen“ die zum zweitenmal einen solchen Lehrgang absolvieren, die den Zweifelnden Mut zusprechen. Ich hätte auch nicht ge- dacht, daß ch noch einmal wieder aufs Fahr- rad steigen könnte“, sagt ein 29 jähriger, der vor zwölf Jahren in Rußland sein rechtes Bein verloren hat. Und ein anderer erzählt die Geschichte eines Hamburger Lehrers, der nur mit Widerwillen nach Wentorf ging, und nur. weil ein Kollege ihm das immer wieder geraten hatte. Das Gehen fiel ihm so unendlich schwer, daß er immer froh war, wenn er daheim sein Kunstbein abschnallen konnte. Auch in Wentorf wollte er in den ersten Tagen noch kapitulieren. Aber er kapitulierte nicht. Er lernte das tote Bein mit den Gesäbmuskeln gerade nach vorn setzen, während er es vorher jahrelang mit einem Ruck aus der Hüfte im seitlichen Bogen vorwärts schleuderte. Als er Wentorf verließ, ging er fast wie ein Gesunder. Aber er hatte nicht nur gehen, sondern auch wie- der lachen gelerfit. Darüber freuten sich nicht nur seine Kollegen, sondern auch seine Schüler. Dankbriefe bringt die Post nicht selten nach Wentorf. Sie kommen nicht nur von den Amputierten und deren Angehörigen, sondern häufig auch von Arbeitgebern. Die Gehübungen werden mit zunehmen- der Sicherheit der„Schüler“ auch aufs Trep- pensteigen ausgedehnt. Zuerst dürfen sie sich noch am Geländer halten, allmählich geht es auch„freihändig“. Sie lernen es, über eine schmale Wippe zu gehen, sie lernen Rad- fahren und Tanzen„Tanzen ist besonders wichtig“, sagt der orthopädische Leiter der Schule, Dr. Koschnick, denn es bestätigt den Amputierten, daß sie wie jeder Gesunde zur Gesellschaft gehören und nicht als Krüppel außerhalb stehen. Es gibt ihnen ihr Selbst- vertrauen wieder. Um zu verhindern, daß die Absolventen der Gehschule daheim wie- der das lästige Kunstbein in die Ecke stellen, wird ihnen geraten, sich einer Versehrten- sportgruppe anzuschließen. Heinz Henke Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Heiter bis wolkig, meisten Orts trocken. Tages- erwärmung auf 28 bis 27 Grad. Frühtempe- raturen um 15 Grad. Leichter, tagsüber mäßiger Nordost- bis Ostwind. Uebersicht: Unter dem Drängen der atlantischen Zyklonen weicht der Hochdruck- rücken unter Abschwächung nach Süden, 80 daß Norddeutschland weiter unter seinem Einfluß bleibt. Infolge des Zuströmens der Kaltluft in den Mittelmeerraum ist dort eine lebhafte Störungstätigkeit im Gange, die zeitweise auch auf das südliche Süd- deutschland übergreift, unserem Raume aber höchstens gelegentliche Bewölkung bringt. 175 Närfe för 27 2288.7 Unt. 907 993 01 Woyige. 1888 „E 2 Pegelstand am 26. Juli Rhein: Maxau 570(25), Mannheim 466 (28), Worms 388(19), Caub 366(2). Neckar: Plochingen 157(15), Gundels- heim 190(20), Mannheim 460(—25). Zugvogel-Kalender Bonn. Wohl als der erste Zugvogel ver- läßt die Mauerschwalbe Europa, nämlich seit nunmehr 50 Jahren nachweislich in der Nacht vom 27. zum 28. Juli— außer in Schaltjahren, wo sie bereits in der Nacht vom 26. zum 27. abzieht. Eine wissenschaftliche Erklärung für diese Kalender- Kenntnis steht noch aus. Bergmüder Minutenzeiger München. Es ist nicht mehr ganz einfach, mit einem Blick die genaue Uhrzeit von dem weltbekannten Münchener Wahrzeichen, den Frauentürmen, abzulesen. Wer nämlich von den sechs Uhren zufällig die an der Nordseite „erwischt“, muß eine besondere„Umrech- nungsregel“ berücksichtigen: Wenn der Minu- tenzeiger„bergauf“ wandert, bleibt er vier Minuten zurück. Diese Zeiteinbuße holt er aber„bergab“ wieder ein, da er danm vier Minuten seiner Zeit vorauseilt. Wie das Städ- tische Hochbauamt mitteilte, kann der Fehler vorerst nicht korrigiert werden, da dafür der gesamte Nordturm mit einem Gerüst ver“ schen werden miügßte. 5 Seltener Unfall Berlin. Durch einen Unfall kam in einem Westberliner Krankenhaus ein Patient ums Leben. Der 61jährige stürzte vor seinem Bett und schlug mit dem Kopf so unglücklich auf dem Nachttisch auf, daß er sich einen Hals- wirbel brach. 5 Kostenfr. Mieterzuwsg. Tel. 4 07 66 Mieder lebens fro. Darmträgheit uncl ihre erfolgreiche naturgemäße Bekämpfung d durch Jogburt-Mlikitten. Joghurt-Milkitten sind ein von chemi- schen Zusätzen freies, rein diätetisches Naturmittel in Würfelform · hergestellt unter Verwendung von Joghurt-Kulturen, Milchzucter, Waldhonig, Pflaumen, Feigen und anderem Pflanzenzusatz und mit einem biologischen Vitaminöl angereichert. Die wohlschmeckenden Joghurt-Milkitten bewirken ebenso regelmäßzige wie leicht und angenehm sich voll- ziehende Stuhl- Entleerungen, wie sie von Natur aus sein sollen. 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Jul 1957 Erhard hofft t Disziplin der Tarifpartner Die Aufrechterhaltung geordneter und stabiler Lohn- und Preis verhältnisse be- zeichnete Bundeswirtschaftsminister Prof. 1 Erhard am 26. Juli im Hessischen k als wichtigste Aufgabe der kom- menden Wirtschaftspolitik. Die Lohnerhö- bungen missen in den Grenzen gehalten werden, die aus dem Produktivitätszuwachs (dpa) Bundfun te url raus tragbar erschienen, sagte er zu der — Ange 7 a. 69 — und L oBhandg a 8 vongelaufen ch a Bergarbeiterlönnen davongelaute 1 Verlag Wenn nun Lohner Eintritt ter, r oder Sewöhnt dec des gangen slauf und en unter lag. —— Feghende ——— tages ein, Industriegewerkschaft Metall gefor- berten 12% igen Lohnerhöhung. Die Lohnforderungen der Bergarbeiter geien vor einigen Monaten damit begründet worden, daß die Metallarbeiterlöhne den seien. die Metallarbeiter die gleiche höhung forderten wie die Bergarbei- stehe die Wirtschaft in Kürze vor der gleichen Situation wie vor zwei Monaten. ollte die Fortführung dieser Politik ein tabiles Preisniveau in der Bundesrepublik gekährden, dann müßte die für das Schicksal Volkes und für die Währung ver- antwortliche Regierung ihren Einfluß auf die Tarifpartner geltend machen. Der Minister ging auch auf die bevor- gesetzgeberische Arbeit des Bundes- der nach den Parlamentsferien das von der —Feaertellgesetz in der Endrunde behandeln em Miet. g Vintermo⸗ zer(The. beruflich näheren r P 615 — —— — 055 huster rtal 7175 — —— — er später strie. P 61510 1. müsse. Die Beratungen darüber sollten in ruhiger und sachlicher Atmosphäre fort- eführt werden, damit das Gesetz mit der Wettbewerbs wirtschaft in Einklang gebracht werden kann. Auch die Mittelstandspolitik müsse besonders beachtet werden. Ueber das Ladenschlußzeiten-Gesetz werde es zu keiner ernsten Ausein andersetzung zwischen Bun- desregierung und Bundestag kommen. Zur künftigen Außenhandelspolitik sagte Erhard, die alten klassischen Handelsverträge hätten gegenüber der modernen, multilatera- len und weltweiten Handelspolitik an Bedeu- tung verloren. Es werde wohl auch in Zukunft Freundschafts- und Schiffahrtsverträge ge- ben. Die Handelspolitik von morgen müsse aber unter Anerkennung gewisser Spielregeln von einer gleichen, weltweiten Behandlung aller Partner gekennzeichnet sein. Der Eisen- und Stahlmarkt in der Bun- desrepublik gebe keinen Grund zur Beun- ruhigung, meinte der Minister zu Speku- lationen gewisser Wirtschaftskreise in Er- wartung der kommenden Rüstungsaufträge. Ueber diese Aufträge seien heute noch keine ziffernmäßigen Unterlagen vorhanden, und es sollten bis zur völligen Klarheit über die notwendigen Ausgaben nicht zu viele spe- kulative Momente in die Diskussion gewor- ken werden. Auch in der Bauwirtschaft und in der Verarbeitenden Industrie sgreche nichts da- für, daß die gute Konjunktur in eine nicht mehr kontrollierbare ausarten wird. Die Zusammenarbeit mit dem Wohnungsbau- ministerium sei ausgezeichnet. Die Sorge auf dem Baumarkt betreffe weniger den sozialen Wohnungsbau als die zu starke Zunahme an Industriebauten. Von da drohe eine gewisse Preissteigerung oder wenigstens eine Ten- denz dazu. Reform der Gewerbeordnung (VWD) Ein im Bundeswirtschaftsmini- sterium ausgearbeiteter Referentenentwurf zieht eine Reihe von Aenderungen der Ge- perbeordnung vor. Danach soll u. a. die Ausübung eines Ge- I werbes untersagt werden, falls die durch tatsachen belegte Unzuverlässigkeit des Ge- werbetreibenden eine Gefährdung der All- gemeinheit, der öffentlichen Ordnung oder der im Betrieb Beschäftigten befürchten läst. Unzuverlässigkeit Soll insbesondere dann angenommen werden, wenn eine rechtskräftige Verurteilung oder ein rechts- kräftiger Strafbefehl wegen Betrugs, Wu- chers, groben Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, sowie Wegen wiederholter Verstöße gegen die für schrikten vorliegt. Neu formuliert wurden auch die Vor- achrikten kür das Wandergewerbe, das künf- lig als„Reisegewerbe“ bezeichnet wird. Der Feferentenentwurf enthält einen langen Katalog der Tätigkeiten und Waren, die dem heisegewerbe verboten sein sollen. Alle Lärminstrumente verursachen Schlaflosigkeit Wenigstens eine ruhige Nacht pro Woche das betreffende Gewerbe geltenden Vor- 9. zur termingerechten Be- oder Entladung von Eisenbahnwagen oder Binnenschiffen, 10. Fahrten im Post- und Fernmeldedienst, 11. Fahrten zum Standort des Fahrzeuges, wenn dieser bis 12 Uhr erreicht werden kann, 12. Fahrten, deren Ausgnagspunkt oder Ziel außerhalb des Bundesgebietes liegt. Der Chronist runzelt sorgenvoll die Stirn und meint:„Das ist ganz gut und schön. Aber was ist mit den knatternden, rattern- den, tobenden, tosenden, lärmenden Motor- rädern?“ Hier wird mit Kanonen zwar nicht gegen Spatzen geschossen. Leider! Denn der Spat- zenlärm ist auch nicht zu überhören und be- gründet Schlaflosigkeit. N Tex Ost-Handels-Chancen gründlich prüfen Kombinationen, Spekulationen und nüch- terne Ueberlegungen werden in Bonn an die Andeutung des Bundeskanzlers, noch vor der Oktoberkonferenz der Außenminister nach Moskau zu fahren, angeknüpft. Wie unser Bonner Hi.- Korrespondent meldet, findet insbesonders der Umstand Beachtung, daß der Bundeskanzler sich u. à. auch von Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard und Sachverständigen aus dem Bundeswirtschaftsministerium begleiten las- sen will. Daraus wird geschlossen, daß in Moskau auch die Chancen einer Normali- sierung der handelspolitischen Beziehungen besprochen werden sollen, Optimisten gehen weiter. Sie hoffen, daß zwischen der Bun- desrepublik und der UdssR ein Handels- vertrag zustande kommen könnte. Nicht gerade von Pessimisten, aber von Leuten, die die Dinge sehr nüchtern an- sehen, wird darauf hingewiesen, es sei not- wendig, über die Lieferfähigkeit Sowjet- rußlands einen klaren Ueberblick zu erhal- ten. Bislang beherrsche in dieser Hin- sicht die westeuropäische Vorstellungswelt bloße Illusionen Illusionen im negativen Sinne, wenn in bestimmter Hoffnung auf die politische und wirtschaftliche Pleite der UdssR von totaler Lieferunfähigkeit der Sowjetunion gesprochen wird; Illusionen im positiven Sinne, die darauf hinausmünden, der Kreml brauche nur zu wollen, dann könnte er schrankenlos liefern und beziehen. In diesem Zusammenhang ist zu beach- ten, daß der westdeutsche Export nach der Sowjetunion— nach vorübergehender Zu- nahme im vorigen Jahr— unterdes wieder abflaute. Ueber die Ursachen streiten sich die Fachleute. Die Meinung, daß diese Ent- wicklung mit der begrenzten Lieferfähigkeit Moskaus zusammenhänge, überwiegt. Eine nicht unerhebliche Rolle dürfte jedoch der Umstand gespielt haben, daß die internatio- nalen Embargo-Bestimmungen— sie werden von der Bundesrepublik nach wie vor ge- nauestens eingehalten— gerade jene Liefe- rungen beschränken, welche den Sowjets am interessantesten erscheinen. Es scheinen— nach allem, was man hören kann— die wirtschaftlichen Vor- arbeiten für die Moskau-Reise des Bundes- kanzlers offenbar ziemlich weitreichend zu sein. Daraus kann leicht geschlossen werden, daß den Russen wirtschafts- und handels- politische Vorschläge gemacht werden sollen, die dem Kreml interessant genug erscheinen könnten, um vielleicht das Problem der Wie- dervereinigung durch gewisse wirtschaftliche Opfer der Bundesrepublik endlich einen ent- scheidenden Schritt weiterzubringen. Verhaltungsmaßregeln 1 ür Mieter Der Deutsche Mieterbund gab Erläuterun- gen zum neuen Mietengesetz, das am 1. August 1955 in Kraft tritt. Danach kann der Vermieter die am 1. Januar 1955 gültige Miete einer vor der Währungsreform bezugsfertig gewordenen Wohnung vom 1. September 1955 an erhöhen, wenn er dem Mieter bis zum 15. August diese Absicht mit Begründung und Art der Berechnung schriftlich mitteilt. Die Miete kann nieht erhöht werden, wenn in dem Mietvertrag ausdrücklich vereinbart wurde, daß dies auch bei preisrechtlicher Zulässig- keit ausgeschlossen ist. Der Vermieter muß vor Erhebung der Mietzuschläge alle bisher gezahlten Zulagen des Mieters abziehen, wie zum Beispiel Zah- lungen für Wassermehrverbrauch, Unter- mietzuschläge, Brennstoffkosten usw. Aus- gangspunkt für die Berechnung der Mietzu- schläge ist die letzte Mietvereinbarung vor dem 1. Januar 1955. Außerdem muß bei den sogenannten„Uraltwohnungen“ die vor dem 1. April 1924 bezugsfertig waren, der Mietzu- schlag in Höhe von 10 v. H. vom 1. Oktober 1952 abgezogen Werden. Uebersteigt die bisher gezahlte Miete die neue zulässige Miete um mehr als 10 v. H., kann der Mieter bis 31. Dezember 1955 bei der Preisbehörde eine Herabsetzung bean- tragen. Der Deutsche Mieterbund macht fer- ner darauf aufmerksam, daß die Zuschläge nach dem Mietengesetz in zahlreichen Fällen nicht oder nur unter bestimmten Voraus- setzungen erhoben werden dürfen. Habe der Mieter oder für ihn auch ein dritter(2. B. der Arbeitgeber) notwendige Aufwendungen in der Wohnung gemacht oder einen erheblichen Finanzierungsbeitrag zur Schaffung, Instandsetzung oder Instand- haltung der Wohnung geleistet, so könne der Vermieter die Mieterhöhungen so lange nicht vornehmen, als diese im Hinblick auf die Höhe der Leistungen des Mieters nicht ge rechtfertigt seien. Die Leistungen des Mie- ters würden dabei so bewertet, daß eine Leistung z. B. in Höhe einer Jahresmiete durch eine Mietdauer von vier Jahren als getilgt anzusehen sei. Umsätze und Lohnaufwendungen erhöht Zellstofffabrik Waldhof AG. zahlt wieder 6% Dividende für 1954 Die Zellstoff wirtschaft in der Bundes- republik war an dem allgemeinen konjunk- turellen Aufschwung beteiligt. Die Zahl der in der Zellstoff-, Holzschliff-, Papier- und Pappenfabriken Beschäftigten stieg während des Jahres 1954 von 63 000 auf 68 000 Per- sonen an. An Papier und Pappe wurden 2,3 Mill. t, das sind um rund 14 v. H. mehr ö Lean den Bundesbürgern gegönnt sein. Im 8 g a 5 Rel Pundesverkehrsministerium wird an einer 3 5 3 1 rstellung keuen Vorschrift gewerkt. Es handelt sich el Dach den Verb rallch Je Ein- gesucht un die Erfüllung der Forderung des Pun- wohner aus, der über det gesamtdeutschen a. d. V. bestages vom 14. Juli 1955. Die Parlamen- Vorkriegss tand(4938 48 kg) liegt. Das da- laler batten nämlich Beschränkung des mali Westdeutsche Verbrauchsniveau das Lasteraftwagenverkehrs an gesetzlichen e— e 1 feiertagen auf die Beförderung dringend 1 9 nwesentlich höher als der Reichs- upetrieb kbensnotwendiger Güter gefordert. Das e 5 n Wird ei Bundesverkehrsministerium will diesen 5 3 f 8 edc ard er ellen un bemüht zich, durch Er- napr erreicht udrden sen mn eine elterung des 8 4 der Straßenverkehrsord- tel des gegenwärtigen Fapierverbrauches— J g 5 3 und hier vor allem Zeitungsdruckpapier— er nung den Anwohnern von Straßen wöchent⸗ 7 indischen Er im eine ruhige Nacht zu sichern; mit an- muß noch zusätzlich zu der inandissen in Edel. 0 ö 8 zeugung eingeführt werden. Die Leistungs- uren ge. deren Worten gesagt, die Straßen an den ani it d deutschen Papier- und wüde. keiertagen dem lebensnotwendigen Verkehr igkeit der Westdeu 5 ugnisab- Jörzubehalten Pappeindustrie, die im Zuge des Wiederauf- 5 Wen. lt Ausnahme von Personentahrzeugen und ee 5 5 5 8 3 1 0 1 5— Wurde, war nahezu voll ausgenutzt. — Fahrzeugen in der Größe von Personen- Dies berichtete der Vorstand der Zell- kraktwagen sollen alle Kraftfahrzeuge mit und kleb einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als gesucht.- 300 kg und ebensolche Anhänger vom Feier- en Verlag dagsverkehr ausgeschlossen werden, soweit ihr —— Hsgtz nicht aus besonderen Gründen unver- ztund. ges meidbar ist. o im Verl, — dienung u Ce. gesucht. Als solche Gründe nennt der 8 4a Fahrten: J. Zur Verhütung oder Beseitigung einer fahr für Leben oder Gesundheit eines Men- schen oder für bedeutende Sachwerte, stofkkabrik Waldhof Ad anläßlich der Ver- ökkentlichung der Unternehmensbilanz für 1954, über die eine für den 10. August 1955 einberufene Aktionärs- Hauptversammlung zu befinden hat. Es wird weiter berichtet, daß die Zellstoff-Fabrik Waldhof AG an der geschilderten günstigen Entwicklung ange- messen beteiligt war. Die Nachfrage— ins- besonders nach den Haupterzeugnissen des wetzingen, 5 —— ur Befriedigung unaufschiebbarer land- Unternemmens— War während des ganzen nung z Wirtschaftlicher Bedürfnisse, 8 Berichtsjahres lebhaft; die Kapazitätsaus- en Vetg] 8. zur Versorgung von Messen, Märkten nützung nahezu vollkommen. Der Verkaufs- — Station inlung ges „Tel. 27 — — kängerin r Lehr- Bewerb. a. d. V. 0 Spezial tellen bed oder sonstigen Großveranstaltungen mit Le- ſens- und Genußmitteln und Getränken, 4. zur Versorgung der Bevölkerung mit Milch und Frischfisch, sowie mit Getränken, wenn yegen besonders warmer Witterung ein un- vorhergesehener Bedarf entsteht, 5 5. zur Beförderung lebender Tiere oder le- dender Pflanzen, 6. zur Versorgung der Bevölkerung mit Lageszeitungen, ö J. zur termingerechten Be- und Entladung Jon Transporten mit Umzugsgut, 8. zur termingerechten Be- und Entladung aer Ausbesserung von Seeschiffen und Luft- dahrzeugen, 2 Efiektenbörse geteilt; U. el jedoch an den Hauptmärkten Kursbesserungen überwog das Angebot,. Anscheinend wurden hier junger Anilinaktien vorgenommen. Badische Anili nbezüge zogen um Während die Mehrzahl der Bergbau- und Stahlak tien bis zu 1 Punkt anzaogen, und Guß-Stanlwerk Witten bis zu 9 Punkten höher im Handel. Bei umsatz stieg von 214 Mill. DM im Jahre 1953 auf 245 Mill. DM(einschließlich der Tochter- gesellschaften sogar auf 297 Mill. DM). Es erhöhte sich der Umsatz aber nicht nur wertmäßig, sondern auch mengenmäßig. Eine geringfügige Preisanhebung im Anfang 1954 schlägt nicht stark zu Buch. 88 Hinsichtlich des zukünftigen Geschäfts Verlaufes und der in Zukunft einzuhaltenden Geschäftspolitik heißt es in dem Vorstands- bericht: 4 „Während der ersten Monate des laufen- den Jahres ist eine wesentliche Aenderung in den Produktions- und Marktverhältnissen Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 26. Juli 1955 (cp) Börsenverlauf: An den Aktienmärkten blieb die freundliche Grundtendenz bestehen, Je- doch nielt sieh das Geschäft in ziemlich engen Grenzen. Die Kursgestaltung war uneinheitlich, wo- Etwas lebhafter lag der Montanmarkt. lagen Klöcknerwerte den 18 Farbennachfolgern weitere Geldbeschaffungsverkäufe für den Bezugs ½ Punkt an, während die Nach- Über wogen. —eesesellschaften einschließlich der Liquis leicht, nachgaben. Elektropapiere gut behauptet bis test, n beusersungswerte uneinheitlich, Von Motorenaktlen setzten Daimler ihre Hausseartige Aufwärts- ewegung fort. Riedel de Haen zegen auf erneut einsetzende Mehrheitskäufe mehrprozentis an. ich, fur Reichnoldt Chemie konnten ihren gestrigen Kursverlust von 11 Punkten Wieder aufholen. Textil- Angeb, und Zellstoffwerte freundlicher, Phrixaktien zogen auf cle Zusammenschlußbestrebungen im Phrix- Verlag. Barer bis zu 2 Punkten an. Kaufhausaktien unter Bevorzugung von Kaufhof tester. Banken- und — ankenreste leicht schwankend. An den Rentenm ärktem steuerbegünstigte Papiere bevorzugt. — — Aktien„ Aktien 25 7. 20 7 Aktlen 5 1 8 5 Ha Bergbau 137 137 Dresdner BR.)) 29 28 en s::% 8 rener rte 28, 289% Ahein-Maln Ben 29 209 BAW„%%% 6 Reichsb-Ant. 83 77 78 5 Hesch!) 5 8 5 5. 1 Conti Gummi 285½% 8288 Lanz dee, eh 1 dalmler-Benz 382 388½[Mannesmann 393 103 e Dt. 85 196 197 2953 290 ½ Nachfolger ur mo- Erd ẽ Rhn Braunkohle D 308 300 180 180 Bergb Neue Hoffg 157 1500 5 pee. 270 N 225/ 22½[ Ot. Edelstahl 227 128 55 S. N. 5 f I Dt. Linoleum 297 23 SellwW int 11¹5⁵ Bort Hörd.Hütt 154 154% Durlacher Hof—— I Sdemens& Halske 20 13% Seleendera. 108 5 md d bichbsum-Werger I24½, Südzucker.. 2% 2%[Sn Nürnbers 17% 173 tellung Faelager Unſop 250 250 ver Stahlwerke 00,. Hoeren e 11 und, Farben Liqui. Zellstoff Waldhof 180% 180 Klöckn- Humb. D 55 Ank-Sch F e%, 5½% J Sedische Bank i% beiesener. 4% 188 5 5 285%[Commerzbank)) 21 20%½% tlötten 3 189 65 arbent. Bayer 279 270/[Commerz- Rhein. Röhrenw 503 5 a babe rekibeßs 80% 2 Du Credn. Benn 239%% Sbelgst den, 1 18 erden& Gun. 76% Le, peutsche Ban kn) 248 20 Stanlw Südwest. 303 201 . 108 B 192 104 Süddeutsche Bank! 28 248 Tnyssenhütte 5 1 5 g N — u. werte.)= Restduoten nicht eingetreten. Für den weiteren Verlauf ist damit zu rechnen, daß die Nachfrage nach Zellstoff und Papier lebhaft bleiben wird. Allerdings wird auch der Druck der aus- ländischen Konkurrenz voraussichtlich wei- ter zunehmen. Wir dürfen aber erwarten, daß unser Unternehmen in einem, seinem bisherigen Marktanteil entsprechenden Um- fange an der Entwicklung teinehmen wird. Unser Bestreben wird auch für die Zu- kunft darauf gerichtet bleiben, den hohen Beschiftigungsgrad unserer Werke aufrecht zu erhalten, die Betriebsanlagen und Pro- duktionsverfahren weiter zu rationalisieren, die Herstellkosten zu senken und die Ver- sorgung des Marktes mit hochwertigen Er- zeugnissen zu günstigen Preisen zu ermög- lichen.“ Ueber die Entwicklung der Erzeugung wird folgende Aufstellung angeführt: 1951 1953 1954 t* t Zellstoff habs. trocken) 205 000 190 000 214 000 Holzschliff(abs. trocken) 2 70⁰ 2 200 3 100 Papier 64 000 39 000 63 000 Säcke 5 700 5 500 6 300 Zewa-Faltkisten u. Wellpappe—— 5100 Hefe 4 800 6 100 6 400 Sprit ch) 97 000 82 000 100 000 Gerbstoffe 3 300 4 400 5 400 Die hohen Investitionen seien— s0 er- klärte Generaldirektor Max H. Schmid— bei der Erläuterung des Jahresabschlusses in Frankfurt/ Main vor der Presse, zur Auf- holung des technischen Rückstandes des Un- ternehmens gegenüber Skandinavien und den USA erforderlich gewesen. Die mit 16,34 (i. V. mit 10,70) Mill. DM erheblich höheren Abschreibungen seien einerseits durch einen höheren Grundbetrag und zum anderen durch verstärkte degressive Abschreibungen bedingt. Die Investitionshöhe des laufenden Jahres dürfte die des Vorjahres nicht mehr erreichen, zumal an eine Kapazitätsauswei- tung schon aus Gründen der schwierigen Faserholz-Beschaffung nicht gedacht werden könne, Generaldirektor Schmid machte in diesem Zusammenhang die interessante Fest- stellung, daß Deutschland— vor dem Kriege ein klassisches Zellstoff-Exportland— heute zu einem klassischen Einfuhrland für Zell- stoff geworden sei. Das Jahr 1954 sei für den Weltzellstoffmarkt insofern von großer Be- deutung, als in diesem Jahre erstmals der nord amerikanische Zellstoff-Export größer war als der Import von Zellstoff. In diesem Zusammenhang ergeben sich auch Umdispositionen im Hinblick auf das Mannheimer Projekt. Es wäre wenig sinnvoll, bei dieser Marktlage die Voraussetzung für eine Erzeugung zu schaffen, die kostenmäßig mit dem Weltmarkt nicht konkurrieren kann. Neben dem althergebrachten Schema der Gewinn- und Verlustrechnung macht der Vorstand des Unternehmens eine interessante Erfolgsrechnung auf, die von den Erlösen aus Verkaufsumsätzen und anderen Erlösen, sowie Bestands veränderung der Erzeugnisse und der selbsterstellten Betriebsanlagen aus- geht. Sie— diese Erlöse, bzw. Wertzunah- men— werden mit 276.95 Mill. DM beziffert. Es steht ihnen folgender Verbrauch gegen- über: 1953 1954 (100 DM) Stoffe für Erzeugung. Betrieb An- lage-Erhaltung u. Erweiterung 135 165 166 160 Löhne, Gehälter und andere Per- sonalkosten 40 279 45 399 Steuern 15 141 14 877 sonstiger Aufwand 21 805 25 315 Abschreibungen 10 704 16 333 Reinergebnis 9 340 8 860 Veruendung des Reinergebnisses Vermögensabgabe 1 906 1 908 Rlickstellung für Pensionen 4 820 4 280 Dividende auf Aktien 2 945 2 992 Gewinnvortrag(Veränderung) 133 320 Insgesamt 9 540 8 860 Daraus ist ersichtlich, daß es gelang, den Arbeitnehmern einen größeren Anteil am Ertrag einzuräumen. Dagegen ist die Dividendenpolitik des Unternehmens von einer beachtlichen Kon- servativität. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine 6%ige Dividende zu ver- teilen und den aus dem Reingewinn resul- tierenden Restbetrag von 280 00 DM auf neue Rechnung vorzutragen. Die Hauptversammlung, die übrigens auch über die beabsichtigte Kapitalerhöhung um 12.5 Mill. DM zu befinden haben wird(bis- heriges Aktienkapital 49 875 O0 DM; zukünf- tiges Aktienkapital 62,4 Mill. DW), ver- abschiedet auch den bisherigen langjährigen Unternehmensleiter. Generaldirektor Max H. Schmid. an dessen Stelle Dr. rer. pol. Hans-Carl Rademacher treten soll. Pünktchen Bilanzvergleich (in 1000 DW) 1953 1953* Alctiva: Betriebsanlagen u. Anlagenanzahlungen 87 283 97 318 710 035 Beteiligungen u. a. 5 927 5 799— 128 Warenvorräte 50 239 534 562 + 4323 Forderungen und Geldmittel 2 027 32 846 + 6 819 Aktive Abgrenzposten 483 532 + 49 Passiva: Grundkapital 49 875 49 875— Rücklagen 15 370 15 370— Wertberichtigung (S 7e/d EStq) 5 777 6 089 +* 812 Rückst. f. Pensionen 22 420 286 700 +* 4 280 Rückstellungen für unge w. Schulden 10 37/1 12 018 1647 Verbindlichkeiten 56 265 73 231 714 966 Passive Abgrenzposten 4 336 4 501 + 1685 Gewinn 3 5⁴⁵ 3273 + 22 Bilanzsumme 169 959 191 057 721 058 Einen noch eingehenderen Einblick in das Gefüge der Bilanz bietet die nachstehende Darstellung(in v. H.) 1951 1952 1953 1954 Anlagevermögen 38 4¹ 55 5⁴ Umlaufvermögen) 62 59 45 4 Eigenmittel 5 40 35 39 34 Wertberichtigung(S 7d ESt) u. Pensionsrückst. 12 12 16 17 langfr. Verbindlichkeiten 19 16 17 16 mittel. u. kurzfr. Verbind- Uchkeiterd) 29 37 23 33 ) einschl. Abgrenzposten. Einige Forderungen sind teilweise als langfristig anzusehen;) Grund- kapital, Rücklagen u. Gewinn, soweit er nicht zur Ausschüttung bestimmt ist;) einschl. Rück- stellung für ungewisse Schulden, Abgrenzposten u. Gewinn, soweit er zur Ausschüttung bestimmt ist. Neue Unternehmensleitung bei der Zellstoff Waldhof A Wie in nebenstehender Wiedergabe des Geschäftsberichtes der Zellstoff Waldhof AG bereits erwähnt, wird am 10. August 1955 bei diesem Unternehmen der Vorstand neu besetzt. 5 Max H. Schmid, der bisherige Vorstands- vorsitzer, tritt in Ruhestand, bzw. wird in den Aufsichtsrat berufen. Damit erreicht der Lebenslauf eines geborenen Unternehmens- leiters(Manager) einen neuerlichen Höhe- punkt. Ueber die Persönlichkeit Max H. Schmids gibt am besten folgende Erinnerung Auskunft: Als sich Schmid er hatte kurz zuvor das Diplomkaufmannsexamen an der„Hoch- schule für Welthandel“ in Wien abgelegt um eine Stelle bei der Heinrich Hanz AG bewarb, wurden Erkundigungen eingezogen, ob es sich wirklich um eine ausgezeichnete Kraft handle. Der bei dieser Gelegenheit befragte Hochschullehrer anwortete:„Ein Musterschüler scheint er nie gwesen zu sein; er war auch kein Musterstudent. Aber der gescheiteste unter allen Studenten, mit denen wir zu tun hatten, ist er.“ Kein Wunder, daß nach dieser Auskunft dem jungen Schmid die Aufgabe zuteil wurde, die russischen Interessen der Hein- rich Lanz Ad Mannheim wahrzunehmen, d. h. deren russische Tochtergesellschaft zu kontrollieren. Während des ersten Weltkrie- ges wurde Schmid interniert. Als Direktions- sekretär kam er nach Mannheim zurück und wurde später kaufmännisches Vorstandsmit- glied der Heinrich Lanz AG. Die Deutsche Bank entdeckte sein Talent und machte es sich alsbald nutzbar. Wäh- rend der großen Wirtschaftskrise führte Schmid im Auftrag der Deutschen Bank Sanierungen bei mehreren großen Unter- nehmungen durch. Im Jahre 1933 wurde er dann in den Vorstand der Zellstofffabrik Waldhof berufen. Eine Persönlichkeit vom Format des heute 64jährigen Schmid kann ihr Wirken nicht auf einen Betrieb beschränken. So kam es, daß der Generaldirektor der Zell- stoff Waldhof gleichzeitig zum Vorsitzenden und Mitglied einer Reihe von Aufsichtsräten gewählt wurde. Vor dem Krieg war er Vor- sitzender des Deutschen Zellstoffsyndikates und Vorstandsmitglied der europaischen Zellstofforganisationen; nach dem Kriege u. a. stellvertretender Vorsitzender des OEEC-Ausschusses Zellstoff und Papier und der deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer. Dr. rer. pol. Hans-Carl Rademacher ab 10. August 1955 stellvertretender Vor- sitzender des Zellstoff- Waldhof-Vorstandes — entstammt einer alten rheinischen Fami- lie. Er ist 51 Jahre alt und verdiente seine Sporen bei der Krupp AG in Essen, deren Vorstand er durch lange Jahre hindurch an- gehörte. Die Verwicklung in die politische Turbulenz der Zeitläufte Entflechtung der Krupp AG usw.) brachte es mit sich, daß Dr. Rademacher nach dem zweiten Weltkrieg in die Theo Goldschmidt AG eintrat(sieben Jahre Vorstandsmitglied). 3 Mit Dr. Rademacher gelangt eine ver- hältnismäßig junge Persönlichkeit in den Vorstand der Zellstofffabfix Waldhof, des- sen Vorsitz jetzt an das langjährige Mitglied des Vorstandes Dr. phil. Franz Kiel fällt. F. O. Weber BERICHTE AUS UNTERNEHMEN Kapitalerhöhung bei Enzinger Union Die HV der Enzinger-Union-Werke AG (Kellereimaschinen und Apparatebau), Mann- heim, am 26. Juli, in der 2.04 Mill. DM von 3,05 Mill. DM Grundkapital vertreten waren, beschloß, für das Geschäftsjahr 1954 wie im Vorjahr 8 Prozent Dividende auf 3,05 Mill. DM Grundkapital zu verteilen. Ferner stimmte die HV der Erhöhung des Grundkapitals um 1,55 Mill. DM auf 4,60 Mill. DM zu. Die neuen Aktien sollen den Aktionären im Verhältnis 2:1 zum Kurs von 100 angeboten werden und sind ab 1. Januar 1955 dividendenberechtigt. (Vergl. auch MM vom 6. Juli Enzinger Union- Werke AG vollbeschäftigt“.) Das Vorstandsmitglied Robert André sagte zu der Kapitalerhöhung, daß die neuen Mittel zum weiteren Ausbau der Werke und zur Er- weiterung der Fabrikation notwendig seien. Die Erhöhung führe zu einer folgerichtigen Kapitalausstattung der Gesellschaft, da auch im laufenden Geschäftsjahr die Entwicklung günstig und durch reichliche Aufträge eine Be- schäftigung bis weit in das nächste Jahr ge- sichert sei. Insbesondere habe der Flaschen- kellereimaschinenbau infolge der Steigerung des Flaschenbier- und Flaschenmilchabsatzes neue Aufträge erhalten. Während von 1950 bis 1953 die Umsatzsteigerung ständig 20 Prozent betragen habe, sei 1954 eine weitere Umsatz- steigerung von 11 Prozent und im ersten Halb- jahr 1955 von 14 Prozent zu verzeichnen ge- wesen. Der Vorstand wurde ermächtigt, die näheren Bedingungen der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzu- legen.. Dividenden- Ausschüttungen Württembergisches Portland-Cement-Werk zu Lauffen a. Neckar, Heilbronn— 9%(It. HV 25. Juli) Saline Ludwigshalle AG, Bad Wimpfen a. N.— 10% Marktberichte vom 2 b. 1Ju11 Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Anfuhr und Absatz gut. Lebhafter Marktverlauf. Vereinzelt Ueberstände, besonders bel Qualitätsminderung. Es erzielten: Blumenkohl 2550; Buschbohnen o. F. 2430; Stangenbohnen o. F. 3034; Erbsen 18-24; Gurken ausl. 5060, dto, dt35—70; Karotten Gewichtsware 1822; Kar- toffeln 9½—10; Kohlrabi 68; Petersilie 710; Ret- ner Frühzwetschgen A 30-37, B 2430; Eisentaler A 21-34, B 12-20; Aepfel& 2340, B 622; Birnen A 18—35, B 1015; Bohnen 10-13; Salatgurken 12418. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (Wo) Anfuhr mittel, Obstabsatz mit Ausnahme von Aepfeln gut, Gemũseabsatz schleppend. Es er- zlelten: Johannisbeeren rot 35; Stachelbeeren 15 bis 25; Himbeeren 50-55; Sauerkirschen 1 35—50, tiche Bd. 8-10, dto. Stück 6—8; Radieschen Bd. 10 II 27-34; Pfirsiche I 35—60. II 22-30; Aprikosen bis 12: Rotkohl 610; Endiviensalat 6—12; Kopfsalat 6075; Pflaumen Gute v. Brye 25—32; Lützelsachse- I 1216, II 8—12; Schnittlauch 7—10; Spinat 2022: ner Frünzwetschgen 2734; Kepfel 25—45, B 1020; Tomaten holl. 5060, dto. ital. 30-36, dto. dt. 50 bis Birnen A 2035, B 12—19; Kopfsalat Stück 6—12; 60; Weigkohl 8—10; Wirsing 8—10; Zwiebeln dt. 16 Treibhaus-Salatgurken 1 35—50, II 25—35, III 13—25; bis 18, dto. ausl. 22—26; Aepfel 4 40—50, B 20.35. Weigkohl s; Rotkohl 8; Wirsing 5—6; Buschbohnen dto. ausl. 4050; Apfelsinen 60-80; Aprikosen 60 20-23; Stangenbohnen 2125; Tomaten A III 30—41, bis 80; Bananen Kiste 15—16; Birnen A 25—35, B 15 A II 3437, A I 28—31, B 1620. bis 24: Heidelbeeren 30-60; Himbeeren 5060; NE-Metalle Johannisbeeren 3842, dto, schwarz 150—170; Süß- e S Sauerkirschen 30—50; Pfirsiche ausl. Elektrolxt-Kupfer für Leitzwecke 432, 25436, PUT 50—55, dto. dt. 30—60; Pflaumen 25—35; Stachel- Blei in Kabeln 130—131 DM becren unreif 1626, dto, reif 25—35; Zitronen aluminium kur Leitz wecke 240—242 DM Kiste 3636, dto. Stück 1718; Zwetschgen 3848. Westdeutscher Zinnpreis 92 DM weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt Freie Devisenkurse (WD) Anfuhr und Absatz normal. Bei Pfir- Geld Brief schen, Himbeeren und Schattenmorellen leichter 100 belg. Franes 9,338 3,408 Preisrückgang. Am Sonntag, dem 31. Juli und 100 franz. Franes 1.1997 1,2017 Sonntag, dem 8. August, sind wegen der 1200-Jahr- 100 Schweizer Franken 95,97 96,17 feler der stadt Weinheim sämtliche Sammelstellen 100 holl Gulden 110,20 110,42 geschlossen. Versteigerung ist an diesen beiden 1 kanad. Dollar 4.28 4,29 Tagen vormittags 9 Uhr. Es erzielten: Johannis- 1 engl. Pfund 11,678 11,698 peeren rot 37-40; Stachelbeeren A 19—31, B 10 bis 100 schwed. Kronen 81,12 81,28 18; Himbeeren Auslese in Schalen 59—67, A 40—57, 100 dän. Kronen 60,385 60,505 B 2037; Heidelbeeren 46-48; Schattenmorellen 100 norw. Kronen 58.35 38,48 A 3546, B 2039; Mirabellen Flotow 1829; Spil- 100 Schweiger Fr.(frei) 98,22 98,42 lip ger 20-27; Pfirsiche A 31-42, B 2030; Aprikosen 1 US-Dollar 4,2092 4,2192 65; Gute von Brye& 26-31, B 15-25; Lützelsachse- 100 UͤÄ-W] 505, DM.-O; 100 DM-O= 21,0 DM-W 7 Seite 12 OSollivers Flohzirkos von Eugen Skasd-Weis Wenn der Soziologe ermessen will, wie Weit sich die Physiker in den letzten hundert Jahren nach vorn gearbeitet haben, rate ich mm, einen Blick auf das ungeweihte Grab des Innsbrucker Physikers Tanner zu werfen. Tanner wurde 1659 als unehrlicher Gesell hinter der Kirchhofmauer verscharrt, und diese Schmach widerfuhr ihm wegen eines haarigen Teufels, der dem zitternden Be- Sucher seines Laboratoriums aus einem Mikroskop entgegentrotzte. Der haarige Teu- fel war ein vergrößerter Floh. Noch heute schwankt der Lohn für die umbegreiflichen bohen Werke der Physiker erneblich; nach den letzten Ermittlungen bewegt er sich zwischen Nobelpreis und 5 Gouillotine. Den haarigen Teufel Floh haben diese Leute mit dem Beelzebub Atom inzwi- schen gründlich ausgetrieben. Den Physikern und Biologen, die Flöhe unter dem Mikroskop betrachten, blickt schon längst ein seelenvergnügter Gulliver mit der Lupe über die Schulter: der Flohdompteur, dessen Beruf ich hemmungslos bewundere. Sehen Sie, das Evangelium auf eine Brief- marke zu schreiben, ist eine unbedeutende Seduldsarbeit neben dem Vorhaben des Floh- dompteurs, diese Krümelchen von Kreaturen Wie intelligente Geschöpfe zu behandeln und Mre gymmastischen Anlagen einer mikrosko- pischen Pädagogik zu unterziehen. Viel Ab- Wegiges unternimmt der Mensch, sich über bbezeiten hinwegzubringen, aber auf Floh- dressur umzusatteln, muß etwas sein, das säkularen Charakter verlangt. Flohdomp- teur, denke ich mir, ist ein ausgesprochener Mangelberuf. An welchen Anzeichen ein junger Mensch erkennt, daß er für diesen Beruf geeignet ist, wie es sich mit der Lehrlingszeit, der Buch- Führung und dem Gewerbeamt verhält, das scheint mir alles schleierhaft und spannend. Es würde mich fesseln, aus einer alten Chro- mik zu erfahren, welcher Grübler zuerst auf dien hagestolzigen Gedanken gekommen ist, derartige Tiere zu zähmen und seine Nerven- kraft an einen so quecksilbrig winzigen und unstet vagierenden Kerl zu verschwenden. Es fehlt überhaupt ein Lexikon der abwegigen 8 Pioniere: wer tat den ersten begeisterten Biß min eim Pfefferkorn, welcher Tollwütige setzte es durch, daß Meerrettich ein Genußmittel Wurde, wer setzte sich zuerst mit einem Floh Die Filla Als Feli siebzehn Jahre alt war und als er es über alles liebte, in der Odyssee des Dickters Homer zu lesen, kam er eines Abends an der weigen Säulenvilla vorüber. Die Villa mit den Weißen Säulen lag am See in einem blühenden Garten, und unter den weißen Säulen saß ein stiller alter Herr und las in einem Buch. Da Nammte in Feli der Wunsch auf, auch einmal So still dazusitzen unter weißen Saulen vor dem See und die Odyssee des Dichters Homer zu lesen, immerzu. 1 Und er kniete nieder und schwor, daß er diiese Villa einmal besitzen werde, koste sie nun, was sie wolle. r warf sick in den Kampf hinein; er arbei- tete, um essen zu können, und aß, um arbeiten e leönnen, er stieg schiefe Treppen kinauf, schrieb Zahlen in seine Notizbücher und stritt um jeden Taler; er machte Geschäfte, speku- lierte an der Börse und konnte die Abendzei- tung nie erwarten; er berecknete sick die Kon- zjunfturen schon wochenlang vorher, und dann War es eine große Freude, wenn alles gestimmt hat. Er hatte große Erfolge, ruinierte alle seine Gegner, wurde eine große Finanzmacht, und Wenn ein neues Syndikat gegründet werden sollte, so ging das nicht ohne inn. Und so bekam er nack zwaneig Jahren sehr viel Geld zusammen, und erinnerte sich an sei- nen Schwur und kaufte die Villa mit den weigen Säulen schlanłk vom Platze weg für 40 000 Mark mit 10 000 Mark Anzahlung. Aber als er unter den weißen Säulen saß und den Kurszettel zu Ende gelesen hatte, dae sagte er sich, daß man schlie hlich doch etwas tun musse, und lud telefonisch seine zwei Freunde zum Abend ein. Mit denen saß er dann unter den weißen Säulen, und sie sprachen lange und Waren sick einig darüber, daß jetzt zwar eine tille Zeit sei, daß in Stahlwerken aber immer- kin nock etwas verdient werden könne. Im Kasten unten irgendwo lag die Odyssee des Dichters Homer. Und sie hatte noch immer dasselbe wie damals, als man siebzehn Jahre war: das Abenteuer des Helden, das stille War- ten großer Frauen am Webstuhl, den Rat der Götter oben auf dem Schneeberge und das un- ermeßliche Flimmern der mittäglichen Meere. 5 Victor Auburtin 8 zusammen, um eine Nummer daraus zu machen? Die Dressur eines blutrünstigen Tigers scheimt dem, der sich fest in die täglichen Experimente eines derartigen Bastlers zu ver- tiefen gewillt ist, gefahrloser, übersichtlicher und im Effekt weitaus lohnender, als die Dressur eines kleinen Flohs. Kein Tiger wird seinem Herrn so häufig und erfolgreich zu Leibe rücken Es muß im Zeitalter der ersten Brillen und Vergrößerungsgläser geschehen sein, denn mit Neros ins Auge geklemmtem Smaragd wäre den seriösen Künsten des Meisters Floh (Wer nannte ihn seherisch zum ersten Male Meister?) keiner auf die Spur gekommen. Scheiterten die großen artistischen Leistun- gen eines Flohs vor dem Auftauchen des Brillenschleifers Spinoza nicht bejammerns- wert an den kurzsichtigen, auf monumentale Erfolge erpichten Augen der Zuschauer? Der Flohzirkus, den ich zuletzt betrachtete, enthielt eine Truppe von 87 kleinen Floh- Equilibristen, die im Charakter verschieden Waren. Es gab Primadonnen, Soubretten, Magnanis und verwegene Gesellen darunter, wie in jeder Truppe, nur bezüglich des Salärs herrschte Einmütigkeit. »Wie kommt es“, fragten die Kinder, die diese braunberockten Artisten mit entzückten Augen durch die Lupe anstarrten,„wie kommt es, daß sie nicht forthüpfen?“ Und die einen vermuteten, daß ihre Hüpfbeine vorsorglich fortoperiert seien, die anderen, daß sie Fes- seln aus kleinen Golddrähten um die Gelenke trügen. Taschenberg, der Insektenforscher, behauptet, daß die Flohdompteure ihre Flöhe längere Zeit in flachen Döschen einsperrten, wo sie sich bei Springversuchen jedesmal den Kopf stoßen, und auf diese Weise gewöhnten sie den Flöhen die atavistische Unart des Springens allmählich ab.„Wir haben hierin“, Sagt er,„einen neuen Beweis dafür, daß den Tieren eine gewisse höhere geistige Fähigkeit innewohnt, die unmöglich durch den bloßen Naturtrieb erklärt werden kann.“ Was treiben diese hoch verständigen Flöhe demnach in ihrer Arena:(Und was treiben sie in ihrer Freizeit?) Sie handeln wie Men- schen, schultern Gewehre und schieben Kanonen ab, dies alles in einer netten, zier- lichen und mustergültigen Weise. Lautlos und ohne Rauhheit spielen sie Fußball. sie sind Wie Ballettmädchen gekleidet und tanzen, doch stets in den schicklichen Grenzen. Da ist keine Schönheitstänzerin und keine Sün- derin, die unter ihresgleichen oder bei uns pikante Lorbeeren ernten könnte. Ihre Geschicklichkeit, ihr Gehorsam, ihr gutes Benehmen untereinander sind ohne Beispiel. Tacitus hätte sie verherrlicht. Der Dompteur ernährt seine Artisten auf eine schlichte, preiswerte und ammenhafte Weise. Nach geleistetem Tagewerk setzt er Sie abends auf seinen Arm und gewährt ihnen dort die Befriedigung ährer leiblichen Be- dürfnisse. 5 c Walter Stalhwyitz Mannheim): Schlatender Mann Deutsche Graphik und Kleinplastik Eine Ausstellung des Debtschen, Was bei der Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Hannover nicht mehr gezeigt werden konnte, ist nun unmittelbar anschließend(und noch bis zum 34. September) in der Staat- lichen Kunsthalle Baden- Baden zu sehen: Aquarelle, Zeichnungen, Graphik Kleinplastiken, insgesamt 227 Arbeiten von 91 Künstlern. Es fehlen freilich manche be- deutende Namen des zeitgenössischen deut- schen Kunstschaffens darunter, da eben nur Mitglieder des Künstlerbundes hier vertre- ten sein konnten; doch läßt sich andererseits auch erkennen, in welch erfreulich weitem Umfang hier eben doch bedeutende Namen innerhalb dieses Künstlerbundes vereint Werden konnten. Unter ihnen sind im abge- laufenen Jahr vier Todesfälle zu beklagen gewesen. Werner Heldt, der in Baden-Baden noch einmal mit seinen so bestechend klar gebauten Berliner Stadtlandschaften hervor- tritt, der mit einigen erschütternden Aqua- rellen aus seinen letzten Lebenswochen und mit einer noch einmal sein ganzes künstle- rerisches Wesen umfassenden„Fomposition“ vertretene Carl Hofer, der Kölner Hans Mül- ler-Dünwald und schließlich Josef Scharl, von dem zwei Tuschzeichnungen„Portrait Albert Einstein“ gezeigt werden. Der älteste Aussteller innerhalb des Künstlerbundes ist der 1871 geborene Lyonel Eisen als Material des plasfikers kine internationale Ausstellung in der Berner Kunsthalle Das Eisen liefert dem Menschen seit Jahrtausenden Werkzeuge. Wenn es in der Kunst verwendet wird, dann seit langem meist nur zu Gittern, Toren und Geländern, also als sogenanntes Kunstgewerbe. Jetzt aber zeigt Arnold Rüdlinger, gruppiert um eine Gesamtausstellung des Spaniers Julio Gonzalez(1876 bis 1942), eine internationale Ausstellung von weiteren achtzehn Eisen- plastikern in der Berner Kunsthalle. Es handelt sich fast durchweg um getriebene oder geschmiedete oder aus Eisenblech her- ausgeschnittene und dann in Flächen ver- lötete oder verschweißte Arbeiten. Auf die sich dehnende und wölbende Körperhaftig- keit der plastischen Masse des Eisengusses wird also meist verzichtet. Der Raum wird nicht durch die Figur verdrängt, sondern von ihr in Flächen umschlossen. Das entspricht weitgehend heutiger, oft gleichsam negativer Form. Die neue Formvorstellung lockte die ihr entsprechende Technik heraus. Das Werk von Gonzalez ist ein Spätwerk. Erst mit 51 Jahren wandte sich der seit lan- gem in Paris lebende Spanier von der Ma- lerei ab und der in der Jugend in der väter- lichen Werkstatt erlernten Metallbearbeitung wieder zu. In nur 15 Jahren ist über die um 1910 entstandenen wenigen Frühwerke hin- aus ein faszinierendes Werk geschaffen wor- den. In den frühen Arbeiten trieb Gonzalez durchaus realistisch noch die Form relief- haft aus einer dicken Kupferplatte durch Hammerschläge heraus. Seit 1927 dann ent- stehen die suggestiven Eisenfiguren, bei denen schmale geschmiedete Bänder für Glieder stehen oder in den Raum hinein schwingen oder als Haare wegwehen. Von der Naturform wird also weitgehend abstra- hiert, der geschlossene Kern der Plastik auf- gerissen. Immer wieder jedoch entstehen dazwischen hinein kompakte Köpfe, zuerst kubistisch zugeformte, dann masken- oder zeichenhafte, zuletzt aber auch bisweilen wieder realistische. Der Höhepunkt des Schaffens von Gonzalez ist die„Montserrat“ genannte Figur, von 1936, eine aus Eisen- platten gefügte Bäuerin mit ihrem Kind. In seiner großartigen Einfachheit ein Hauptwerk der modernen Plastik überhaupt. Um das Werk von Gonzalez gruppieren sich die anderen Eisenplastiker. Das reicht von den wie technische Gebilde wirkenden Arbeiten von Lardera über die Tropffiguren des Engländers Thornton, die unheimlich sich blähenden Formen von Müller-Robichon, die sensiblen Mobiles von Calder und dem Schweizer Linck bis zu den kräftigen Stahl- plastiken des Deutschen Uhlmann und zu den luftigen, keck in den Raum hinein sto- genden Stangenplastiken seines jungen Landsmannes Kricke. Wie für das Bauen Benton und Glas, wirkt der alte Werkstoff Eisen für die Plastik neu, weil ungewohnt, und ausgesprochen„technisch“. Doch will er handwerklich bearbeitet sein, geschmiedet, gebogen und verlötet, immer aber indivi- duell geformt. 7 Hermann Dannecker und Könstlerbundes in Baden-Baden Feininger, dessen beide Aquarelle nicht mehr den konstruktivistischen Bauhausstil zeigen, sondern wieder näher an die Wirklichkeit fanden; der jüngste ist der noch nicht 25jäh- rige Arno, dessen abstrakter„Polyphem“ frei- lich noch nicht allzuviel Eigenes erkennen läßt. Doch der nur wenige Monate ältere Dietmar Lemcke, der schon durch die Aus- stellung der Berliner Neuen Gruppe bekannt geworden war, hat sich inzwischen von den allzu getreulichen Anlehnungen an die ein- stige Pittura Metafisca zu lösen vermocht. Und zwischen diesen beiden Altersgrenzen, die 60 Jahre umspannen, breitet sich das Panorama der zeitgenòssischen deutschen Kunst in erfreulicher Reichhaltigkeit aus. Ida Kerkovius hat zwei Pastellzeichnungen süd französischer Landschaften beigesteuert, Friedrich Ahlers-Hestermann zwei sensible und farbschöne Stilleben, der Norddeutsche Hans Meyboden mehrere schwermütig ge- stimmte und doch farbig glühende Aqua- relle, und als Gast aus Oesterreich ist Oskar Kokoschka mit zwei lockeren und dennoch Wieder packend verdichteten Lithos dabei. Ueberraschende Ausdruckskraft haben die neuen graphischen Arbeiten von Erich Hek- kel, die Realismus und Expression mit ge- Wissen Anregungen aus Frankreich vereinen. In den— wenn auch mißverstandenen— Spuren des französischen Surrealismus wan- deln weiterhin Mac Zimmermann und der zumindest vom Gedanklichen her fesselnde Edgar Ende. In breiter Phalanx schließlich kommen die Abstrakten: am stärksten da- runter Georg Meistermann mit symbolkräf- tigen Lithos, Hap Grieshaber mit kraftvoll- monumentalen, wenn auch angesichts des Themas etwas verwunderlich abstrakten „Babies“, vor allem auch der Karlsruher Willi Müller-Hufschmied mit feinsinnigen Tempera- Blättern. Der jetzt 61 Jahre alte Werner Gilles, der immer mehr zur Natur- Mittwoch, 27. Juli 1955/ Z Gast in Siegen Kurpfälzische Kammeèrorchestef-Konzg Dem allgemach ein wenig übe rang wirkenden Ausdruck„Festspiele“ 180 Stegen bescheiden aus dem Wege geg „Schloßspiele“ nennt sich die sehr bunte. anstaltungsreihe, bei der neben der Mus N allen Höhenlagen) auch die Schauspie die Tanzkunst, ja schließlich, mit 7200 pro Minute, selbst die Wasserkünste Zu h Ton und Strahl kommen. Das Programm spricht den Gästen für die Komme Wochen noch manche verheißungsvolle gegnung, aber es werden schwerlich 5. nisse dabei sein, die den Künstlerischen takt der Festveranstaltungen an Gewich Rang übertreffen. Da wer schon der he Serenaden-Abend mit Werken der heimer Schule ein imponierender An der nicht nur dem glänzend dispo ten Kurpfälzischen Kammerorchester eG lebhaften Publikumserfolg eintrug, Sous, auch für diese lebendige, urbane, lich frische Musik der VorklasE einer wWeit eindrucksvolleren Weise Ward es die gediegensten wisserischaftlichen Eri rungen über den historischen Wert Schöpfungen hätten tun können. Man h freilich mit einem Orchesterquartett von Stamitz, mit dem von Oskar Landed g prachtvoll geblasenen Oboenkonzert Franz Xaver Richter, mit den entzückes Entre-Actes von Christian Cannabich Carlo Giuseppe Toeschi, geschickt nur schönsten Blüten der„Schwetzinger e spiele“ zu einem sehr attraktiven Stra“ ordnet, der denn auch mit viel Herzlh angenommen wurde. Das Kurpfälzische merorchester unter Eugen Bodart trifft nen geschmeidigen, sehr leicht und locker gebotenen Interpretationen ganz hen ragend die musikalische Ausdrucksart dieser Musik angemessen ist, und man e sagen, daß sich diese Musikergruppe-t, ihre künstlerisch gediegene Wiederbelebm arbeit, die durch die zahlreichen Rundu sendungen stark in die Breite wirkt, b sehr beachtliche Verdienste um die u, Pflege, und nicht nur um die lokale, erg ben hat. Daß sich das Kurpfälzische Kammerord ster dabei nicht auf eine Spezialistenrolle: rückzieht, bewies die glänzende Auff der Sechs Brandenburgischen Konzerte Johann Sebastian Bach an den beiden füge den Tagen, Es waren nicht nur die guten jästischen Leistungen, die diesen Konze Glamzlichter aufsteckten, wiewohl nebe bekannten und bewährten Bläsersolisten kar Landeck, Professor K. Lauschmann, ter Sonntag, Clemens Dannhausen, A Zeyer) und dem sehr zuverlässigen Cem listen Martin Schulze vor allem Konze ster Helmut Mendius durch seine brille männliche Wiedergabe der Parts für die Violine und dann durch das wundervoll; spielte Es-Dur-RKonzert Nr. 2 von vornh die Publikumswirkung sicherten. Es War! 0 besonderem Maße auch die ausgewogenen jeden verborgenen Zug der Schönheit im! tail bemühte Ensemble-Leistung, es wa sorgfältige Berücksichtigung der Mittels men durch Eugen Bodart, es war die subt Klangreinheit der präzise reagierenden 8 chergruppe, die die stürmische Reaktion Publikums auch beim Anlegen erns künstlerischer Maßstäbe vollauf gerechter erscheinen lieg und die etwa das dritt denburgische Konzert zu enem Höh machte, den man nicht leicht vergessen nähe und Gegenständlichkeit zurückdrängt, hat mit seiner„Schlucht 2“ vielleicht sogar eines seiner bisher schönsten Aquarelle bei- gesteuert. 5 5 Die Kleinplastik ist nicht in jedem Fall überzeugend vertreten. Künstlerisch wirklich vollendet erscheint nur der„Sitzende Kra- nich“ von Gerhard Marcks, während Marcks eↄmsonsten nur mit eigenwilligen, komposi- tionell kompakten Holzschnitten hervortritt. Ewald Mataré hat ein paar Portrait-Zink- ätzungen eingesandt. Bernhard FHeiligers „Heitere Figur“ in Zement stimmt angesichts dessen, was man sonst von dem Bildhauer sah, etwas trübe. Toni Stadler, der oft so nutzbringend die Vorbilder Marinis zu ver- arbeiten wußte, hat leider nur aquarellierte Zeichnungen geschickt. SE. ——n—j———— Der Auftritt des Balletts der Städtischen Oper Berlin bei den diesjährigen Bregenzer Festspielen gestaltete sich zu einem einzig- artigen Triumph. Nach der Vorstellung des Faustballetts„Abraxas“ von Werner Egk kam es unter den 1500 Zuschauern in der Bregenzer Stadthalle zu wahren Beifallsstürmen. In den Hauptrollen tanzten die beiden Solisten des Berliner Balletts, Jockel Stahl als Faust und Liselotte Köster als Archisposa. zeichnete die Stadt nachträglich den 1940 Italien gefallenen Komponisten Hans Humpe aus. Die 2000 Mark, mit denen der Preis dotie ist, erhalten zu gleichen Teilen die Witwe de Komponisten und die vor Jahresfrist gegrinn dete Hans-Humpert-Gesellschaft, die mit Hi, dieses Geldes den musikalischen Nachlaß Hun“ perts herausgeben soll. Der 1901 in Paderbom geborene Komponist, ein Schüler von Pa Hindemith, schuf mehrere Sinfonien, Orcheste.“ . musiken, Orgelwerke, Kirchenmusiken und 90 allem Chor- und Kammermusik werke. 1926 Wal Humpert mit dem Mendelssohn-Preis der Stad Berlin ausgezeichnet und 1940 auf den Lehr. stuhl für Komposition an die Musikhochschu in Münster berufen worden. 1 Die„Bad Hersfelder Festspiele 1965“ wil, den am Sonntag mit Lope de Vegas„Sein! Schein“ beschlossen. Während der gane Festspielzeit— vom 2. bis zum 24. Jul wurden insgesamt 28 000 in- und ausland Besucher gezählt. Aufgeführt wurden in di ser Saison„Hamlet“,„Sein ist Schein“, 100 Braut von Messina“ und„Das Salzburg große Welttheater“. 5 ö Spiel im Sommerwind Co pyr * 8. Fortsetzung— Zur Rechten schossen himmelwärts schmale Treppen auf, wahre Kaskaden, über dieren geriffelten Schlund rotes Abendlicht tropfte. Hin und wieder gab einer dieser inschnitte den Blick auf das Schloß frei. Turmgekrönt und schlank zwängte sich dort ein dünnfenstriger gotischer Chor in den Häu- Serrahmen, zitterte hoch, ließ seine Wetter- fahne vom blauen Licht auffressen. Im Hotel gab es diesmal keine schwie- n Minuten, die„Geschwister“ fanden mühelos eine ihrem Verwandtschaftsgrad entsprechende Unterkunft. Fritz bestand da- rauf, daß man den Tag mit einer kleinen eier beschließe,„Als Ersatz, weißt du. Ich bin für heute Abend daheim eingeladen.“ 15„Bei deiner Braut?“ „Allerdings.“ i „Fällt mir nicht ein“, erklärte sie be- . 8 „Hör mal zu Male“, sagte er,„du hast deinen Jonny, und ich habe meine Aenne, md im übrigen sind wir Bruder und Schwe- Ster. Ich denke, klarer können die Verhält- nisse überhaupt nicht liegen. Nun sei als nicht bockig.“. Ihre Augen schielten ihn aus den Win- keln an. Offensichtlich war sie bemüht, den Tatsachen Rechnung zu tragen. Plötzlich arf sie den Kopf zurück und rief heftig: Das sage ich dir wenn du mich noch ein Inziges Mal auf den Armen spazieren trägst, ann soll ja wohl gleich ein Zehntonner ber dich weggehen. Und nun wollen wir f Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler ight 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 39 Die drei Flügel ließen einen schmalen Hof zwischen sich. Als Male und Fritz an dessen östlichem Ende den aufschießenden Kapellenbau umschritten, fanden Sie sich unversehens auf einer geräumigen, brü- stungsumwehrten Terrasse. Die schaute über das Dachgewirr der Stadt hinweg in das Lahntal. Noch spendete der sinkende Tag reichlich Licht. Das Auge durfte dem ver- goldeten Flußband folgen bis weit in ver- daämmernde Schatten hinein, dorthin, Wo es sich zwischen einem Dorf, dem versinkenden Grün der Wiesen, dem Pastellblau heran- Kriechender Berge im Frieden des Horizonts verlor. Male hockte auf der niedriges Brü- stung, hielt, wie sie das liebte, die hochge- zogenen Beine umarmt und träumte. Ihr Be- gleiter jedoch bewunderte Wachen Blicks ein kunstvolles Häuschen, das sich über einer kräftigen Bogenstellung mit seiner ge- schweiften Giebelkante dem Untergeschoß des Kapellenbaues anschmiegte. ihm Maß- stab und Bedeutung verleihend. Beide schwiegen. Einmal drückte Male mimisch den Wunsch nach einer Zigarette aus. Dann saß sie wieder, das Kinn auf die Knie ge- stützt, wohlig in sich zusammengezogen und hing ihren Gedanken nach. Die gütige Stunde hielt ihre Herzen gefangen; jedes fühlte, wie das gemeinsame Schweigen unversehens zum Ausdruck einer Kameradschaft wurde, über die man weiter keine Worte zu verlieren brauchte. b Auf dem Wege zur Stadt hinunter schob Male ihren Arm unter den seinen und fragte zutraulich:„Fühlst du eigentlich gar keine Gewissensbisse? Ich denke an deine Verlo- * bung, und daß du nun hier mit einer ande- ren in der Welt herumfährst.“ Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft an einem zweck entsprechenden Bild der Dame Anne Osterkamp.„Unter gewöhnlichen Ver- hältnissen würde ich natürlich nie auf den Gedanken gekommen sein“, gab er zu und senkte bedeutsam seine Stimme,„aber du mußt dir meine Braut ungeheuer großzügig vorstellen. Zwar ist sie nicht Mitglied eines Paddelklubs; dafür gehört sie jedoch einem Segelverein an. Und die freien Sitten auf dem Wasser kennt ja niemand besser als du, nicht wahr? In den nächsten Tagen wird Aenne mit zwei Herren und einer Dame nach Dänemark segeln, wozu ich ihr recht viel Vergnügen wünsche.“ „Dollé, rief Male ehrlich erschüttert. „Und denn gleich Braut und heiraten? Na, hör mal!“ 5 Er gab sich große Mühe, ihr die schwie- rigen Zusammenhänge klar zu machen.„Laß mich ganz ehrlich sein, Male. Wenn es auch mit Bruder und Schwester eine Liige ist. die ich nicht gutheißen kann, so sind wir doch zwei Freunde, die einander vertrauen dür- fen. Kurz gesagt: meine Braut hat einen Berg Geld. Man muß auf seine Zukunft be- dacht sein, nicht wahr? Deshalb verstehe ich dich ja auch so gut, wenn du von dem rau- hen Kampf ums Dasein sprichst und von Jonny und den 235 Mark bei Blohm und Voß. Wir befinden uns also beide in genau der gleichen Lage. Ich glaube, darum kommen Wir so fein miteinander aus.“ „Kommen wir gar nicht!“ rief sie wild. „Bei mir ist das überhaupt alles ganz anders. Jonny und ich lieben uns doch!“ „So? Glaubst du etwa, Aenne und ich liebten uns nicht?“ Er war jetzt richtig wü⸗ tend.„Auf den ersten Blick, soviel will ich dir nur sagen! Sie ist ein bißchen klein, 80 bis hierhin“, er deutete auf die Mitte seiner Brust,„aber ich habe ja nun einmal eine Schwäche für das Kleine und Mollige.“ „Und dann fährst du mit einem so langen Besen, wie ich es bin?“ fragte sie atemlos. Er brachte es wirklich fertig, verlegen auszusehen.„Bei unserer ersten Zusammen- kunft am Bismarckdenkmal wußte ich ja noch nicht, welch feiner Kerl du bist— also Male: aus dieser Reise wäre nie etwas ge- worden, wenn du mir damals nicht die fünf- zig Mark in die Hand gemogelt hättest. Ich konnte doch nicht mit deinem Geld über den Deich gehen, nicht wahr?“ „Du meinst also, ich hätte mich dir auf hinterlistige Weise aufgedrängt?“ Sie hatte gelbe Augen, wie eine Katze, die zum Sprung ansetzt. Fritz rieb sich im Geist die Hände. So, jetzt würde ihr wohl die Lust vergangen sein, ihn künftig von Herrn Jonny zu unter- halten] Sie starrte noch immer ungläubig in sein zufriedenes Gesicht. Plötzlich brach sie in ein ungeheures Gelächter aus, wandte ihm den Rücken und ging davon, das heißt, sie lief, von atemlosem Lachen erschüttert. Be- vor er noch das, Wðãsrs hier geschah, begriffen hatte, war sie im Sprintertempo drüben beim Hotel angelangt und in der Tür ver- schwunden. Fritz durfte, allein gelassen, über sein Talent als Märchenerzähler nachdenken. Er beschloß, gleich anderntags zu beichten. Vierte Teilstrecke: Von Marburg über Frankfurt bis Wertheim Ein großer Mann aus Frankfurt bringt sich in Erinnerung— Was jemand nicht im Kopf hat, das muß er in den Beinen haben — Man kann so und so im Auto reisen— Wer weiß, wo die Stadt Münder liegt?— Fahrtleistung: 220 Km. „— und dann hatte er etwas Schulmeister- liches an sich, der Herr Rat. Wie im häus- chen vorgesehen, sehr zum Vorteil Mol gangs, für den das erleuchtete Eckiim des Vaters eine Warnung bedeutete, sooft spät nachts aus der zweifelhaften schaft im Hause Gretchens heimkehrte.! Goethe pflegte sich in solchen Fällen hel lich und auf Umwegen ins Haus zu sd chen.“ So der blaubemützte Führer. Fritz und Male waren im Hirschera zu Frankfurt, in jenem weiträumigen selbstbewußten Bürgerhause, von dem große Johann Wolfgang seinen Ausgang? nommen hatte. Male, die kurze Ueberschtl ten liebte, hatte vor der Tür geflüstert: auf, Fritz Averhoff, daß du einen guten F. druck machst. In Bärwalde haben wir““ lernt: Hier ist das Empfangszimmer Peu lands.“ Ihr Begleiter schien sich der we ö a, Sei keit des Ortes wohl bewußt zu sein. Ehrfurcht hatte sogar eine gute Weile de abgenutzten Vortrag des uniformier Führers standgehalten,. Da waren schönen Räume, das Gartenzimmer mit- ner fröhlichen Tapete und jene Wände, 0 zugeschaut hatten, so oft der Herr Rat schulmeisterlich und mit einigem Ummstes seine Bleistiftlinien um die Zeichnungen jungen Sohnes führte. Da gab es die Kü geräumig und ein bißchen dunkel, aber die Gemäldegalerie betraf, den tisch, daran„Werther“ und„Götz“ ent den waren, Möbel, Bilder und man Gerät, so erinnerte sich der Besucher dieser Dinge sehr wohl. Sie Waren längst aus„Dichtung und Wahrheit traut. f(Fortsetzung fo 0 das kungsfeld der Rätin, geborenen, i che war eine eine Sou infa poli Eng Sb pelt 8 löst. 21 oby ges ö8te