Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstenen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 25, Tel. 7 12 41(Hdibs. Tagebl.); Ludwigshafen) R. Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 43 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DNN zuzügl. 53 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3.28 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 55/ Nr. 1 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlas. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. onteſ chetredakteur: E. f. von Schilling: eranstg stellv.: Dr. K. ackermann: Politik: iSt ma w. Bertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. e gegag weder; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; bunte Lokales: H. Schneekloth;: Kommunales: er Mus pr. Koch; Sport: K. Grein: Land: uspiehm C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: 7200 UU k. Kimpinsky: Chef v. D.; O. Gentner; Ste zu 10 stellv. W. Kirches. Banken: südd. srammm Bank, Rhein-lain-Bank. Städt. Spark., comme Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. SS volle neim. Postscheck-K to.: Karlsruhe rlich E55 Nr. 80 016, Lud wisshafenſ Rh. Nr. 26 743. ischen 1 vewichte 10, Jahrgang/ Nr. 170 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 28. Juli 1955 ee Klassik 5 Se War chen Erüg Wert di Man he ett von Ohzert Atzücken Kt nur innger Die Erklärung der Bundesregierung hat folgenden Wortlaut:„Die Viermächte-Kon- ferenz der Regierungschefs, die in der Zeit vom 18. bis 23. Juli 1955 in Genf getagt hat, Sollte nach Auffassung der beteiligten Mächte begrenzten Zielen dienen: Es kam darauf an, in den Erörterungen Klarheit über die Nmerord grogen Spannungsprobleme zu gewinnen tenrolen und hre Ursachen und Gründe festzustel- Aufführe len. Darüber hinaus war der Konferenz die dzerte Aufgabe gestellt, das Verfahren für die wei- den fag tere Behandlung dieser Probleme festzu- ie guten ſegen. Die Westmächte haben sich mit der 1 Sowjetunion über eine Konferenz der vier sten außenminister geeinigt, die im Oktober in mann Genf stattfinden soll. Dabei ist es gelungen, ell N eine gemeinsame Direktive der Regierungs- en ende chefs an die vier Außenminister zu verein- omen baren, in der die Verknüpfung der Wieder- e briln vereinigung mit dem Problem der Sicherheit ur die su kestgelegt worden ist.“ dervol gg, m einem umfassenden Meinungsaus- Vornhes tausch sind Gründe und Charakter der Es war Spannungsprobleme geklärt worden. Die wogene u estmächte haben in überzeugender Weise heit imp nachgewiesen, daß es keine Sicherheit und damit auch keine friedliche Entwicklung in Tritte Ble Höhepun hessen Wi + Bonn.(dpa) Der Personalgutachter-Aus- schuß für die deutschen Streitkräfte wählte auf seiner ersten Sitzung am Mittwoch in Bonn einen vorläufigen geschäftsführenden Vorstand, dem Staatssekretär a. D. Dr. Wil- helm Rombach(Aachen), Justizminister a. D. ner Lido Viktor Renner(Tübingen) und General A. D. enen wur Adolf Kuntze Elannover) angehören. Ein be- len 196% sonderer Ausschuß soll! eine Geschäfts- 18 Eunpel ordnung für den Personalausschuß aufstellen. reis dolle Nach Abschluß dieser Vorarbeit will der Ge- Witwe de samtausschuß im August wieder zusammen- treten. Zu Beginn der Sitzung hatte Bundes- verteidigungsminister Theodor Blank die 98 Mitglieder des Ausschusses begrüßt und „ * ö eis, der n Paderbon von Pall ö Orchester) auf die Wichtigkeit ihrer Aufgaben hin- ten und vol de. 1928 wal 4 dene, Oesterreich feierte hochsch Staatsvertrag trat in Kraft/ 1955“ 11 Wien.(AP/ dpa) Nach zehnjähriger Be- 1e 1 0 Satzungszeit hat Oesterreich am Mittwoch 145 1 beige Unabhängigkeit und Souveränität wie- fusländisc dererlangt. Als letzter der Unterzeichner- jen in db staaten hat Frankreich am Mittwochmorgen hein“, De in Moskau die Ratifizierungsurkunde zum Salzburg österreichischen Staatsvertrag hinterlegt, der am 15. Mai von den drei Westmächten, der dc wietunion und Oesterreich unterzeichnet worden war. Damit haben die ehemaligen en Vor se Besatzungsmächte gegenüber Oesterreich n sich aua keinerlei Rechte mehr und müssen ihre Straße en Truppen innerhalb von 90 Tagen aus dem en 5 Land abziehen. 81 Zum Zeichen der wieder gewonnenen eta Freiheit Oesterreichs trat der alliierte Rat te, Soft zu seiner letzten Sitzung zusammen. In einer en Gesel letzten Entschliegbung erklärten die vier dehrte. D. Hohen Kommissare die Tätigkeit des Alliier- illen hein ten Rates für beendet und übermittelten dem zu sche sterreichischen Volk und seiner Regierung 125 die besten Wünsche für eine gedeihliche schere zukunft. migen u Als die vier Hohen Kommissare zusam- u dem d men mit dem österreichischen Bundeskanz- usgang g ler, Raab, und Vizekanzler Schärf das Ge- ſeberscht bäude verlassen hatten, spielten die Musik- istert: i kapellen der vier Besatzungsmächte die guten E. Nationalhymnen der vier Mächte, und unter en Wir é] dem Jubel der Bevölkerung senkten sich er Deutsch nacheinander die Flaggen Frankreichs, der owjetunion, der Vereinigten Staaten und zedeutsn Großbritanniens. Der Jubel der Bevölkerung m. 1 war am größten, als die sowjetische Flagge Weile 00 eingeholt wurde. Die Franzosen waren durch formiert eine Formation Alpenjäger vertreten, die aren die Sowjets stellten ein Kontingent Garde- er mite intanterie, die Amerikaner hatten Militär- Vände polizei mit weigen Mützen geschickt, und die Rat Gos! Engländer stellten eine Infanterieeinheit in 5 Umske Shorts und Khaki-Hemden mit aufgekrem- pelten Aermeln. Besondere Begeisterung löste die amerikanische Musikkapelle aus, dis sie unter den Klängen des Radetzky- Marsches abmarschierte. 8 00 25 ene Vor der Sitzung des Alliierten Rates hatten manche Bundespräsident Körner und Bundeskanz- sucher 9 5 Raab in Rundfunkansprachen an die waren 10 völkerung das Ende der Besatzungszeit heit“ u esrült. Zur Eeier des Tages hatte Wien, a obwohl von offiziellen Feierlichkeiten ab- zung 0 gebenen wurde, bis der letzte fremde Soldat Gsterreichischen Boden verlassen hat. ein Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung sieht der weiteren internationalen Entwicklung nach der Genfer Konferenz mit, maßvollem Optimismus“ entgegen, erklärte Bundes- außenminister Dr. von Brentano am Mittwoch in Bonn. Mit dem Außenminister sind auch Staatssekretär Hallstein und der Genfer Beobachterstab der Bundesregierung in der Bundeshauptstadt wieder eingetroffen. Nach dem Kabinett, das am Mittwoch- vormittag unter dem Vorsitz von Vizekanzler Blücher tagte, wurde dem Außen- politischen Ausschuß des Bundestages, dessen Mitglieder aus dem Sommerurlaub zu- rückgerufen worden sind, ein eingehender Bericht über die Verhandlungen in Genf erstattet. In einer Erklärung der Bundesregierung, die im Anschluß an die Kabinetts sitzung veröffentlicht wurde, wird den Regierungen der drei Westmächte für ihre konsequente Haltung in den Verhandlungen mit der Sowjetunion gedankt.. Europa geben kann, wenn nicht zuvor das Problem der Spaltung Deutschlands und da- mit Europas überwunden wird. Die West- mächte haben in den Verhandlungen weiter bewiesen, daß für sie die in den Pariser Verträgen übernommene Verpflichtung, mit der Bundesrepublik an der Wiederver- einigung zusammenzuwirken, eine lebendige politische Aufgabe bedeutet. Sie haben schließlich durch vielfältige konstruktive Vorschläge für ein umfassendes Sicherheits- system außer Zweifel gestellt, daß das vor- nehmste Ziel des Westens die Herstellung eines dauerhaften Friedens ist. Die Bundes- regierung sieht es als ihre Pflicht an, den Regierungen der Vereinigten Staaten, Groß- pritanniens und Frankreichs für ihre auf der Konferenz eingenommene konsequente Haltung zu danken.“ „Die Bundesregierung muß andererseits mit schmerzlichem Bedauern feststellen, daß die Kluft zwischen den Auffassungen der Westmächte und denen der Sowjetunion, vor allem hinsichtlich der Ueberwindung der Spaltung Deutschlands, noch außerordentlich Weit ist und daß die Sowjetunion bis jetzt keinen Fortschritt in ihrer auf der Berliner Gutachter-Ausschufß wählte Vorstand Aufgabe dieses Gremiums ist die Ueberprüfung der höheren Offiziere gewiesen. Blank betonte noch einmal, daß der Personalausschuß von Regierung und Parlament unabhängig sei. Es werde kein Bewerber eingestellt werden, der nicht die Billigung des Ausschusses gefunden habe. Der Ausschuß hat die Aufgabe, alle Offiziere vom Oberst an aufwärts politisch und charakterlich zu begutachten. Er erläßt auch die Richtlinien für die Einstellung der übrigen Freiwilligen. Der Personalausschuß besteht aus unabhängigen Persönlichkeiten aus allen Lebensbereichen. Ihm gehören zwei Frauen und sieben ehemalige Generale an. Das älteste Mitglied ist Staatsskretär a. D. Dr. Wilhelm Rombach mit 70 Jahren, das jüngste der Münchener Verleger Dr. Gün- ther Olzog mit 36 Jahren. „Tag der Freiheit“ Alliierter Rat löste sich auf festliches Kleid angelegt. Die Wiener Zei- tungen erschienen mit grogen Schlagzeilen und teilweise in rot-weiß- roter Umrandung. Aus aller Welt gingen am Mittwoch in Wien Glückwünsche zum Inkrafttreten des Staatsvertrages ein. Unter den Gratulanten wären Eisenhower, Eden, der italienische Staatspräsident Gronchi und der französische Ministerpräsident Faure. Bonner Kommentar zu Genf Die Bundesregierung beurteilt die Lage mit vorsichtigem Optimismus Konferenz eingenommenen Haltung in dieser Frage hat erkennen lassen“. „Ein neuer Verhandlungsabschnitt ist nunmehr eröffnet. Es muß mit äußerst schwierigen Verhandlungen gerechnet wer- den. Es bedarf großer Zähigkeit und großer Geduld, damit der Westen seine Ziele er- reicht. Ein gutes Vorzeichen ist die Einmütig- keit, die die Regierungschefs der Vereinig- en Staaten. Großbritanniens und Frank- reichs auf der soeben beendeten Konferenz in eindrucksvoller Weise bekundet haben. Die Bundesregierung wird in der großen Frage der deutschen Wiedervereinigung unbeirrt das Ziel weiter verfolgen, das in den wie- derholten Entschließungen und Stellungnah- men des deutschen Bundestages, insbeson- dere auch in seiner Sitzung am 16. Juli die- ses Jahres, einmütig kundgetan worden ist: Ein in Frieden und Freiheit wiedervereinig- tes Deutschland in einer Welt, in der die Sicherheit aller Völker gewährleistet ist.“ (Siehe auch Seite 2) Sowjetischer Staatsbesuch in Großbritannien im Frühjahr 1956 London.(AP) Der britische Premier- minister, Eden, gab am Mittwoch zum Schluß seiner Berichterstattung über die Genfer Viermächte- Konferenz vor dem Unterhaus bekannt, daß der sowzetische Ministerpräsi- dent, Bulganin, und der erste Sekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Chruschtschew, im kommenden Frühjahr Großbritannien besuchen würden. Eden teilte mit, daß eine entsprechende Verein- barung, die gleichzeitig auch in Moskau be- kanntgegeben werde, aus seinen persön- lichen Besprechungen mit den sowjetischen Staatsmännern hervorgegangen sei, in denen Einmütigkeit darüber geherrscht habe, daß der in Genf hergestellte persönliche Kontakt gewahrt und gefestigt werden müsse. Eden erklärte, er sei sicher, daß das Unterhaus und ganz Großbritannien den bevorstehen- den sowjetischen Staatsbesuch„als einen Schritt zur Beendigung jenes Zustandes ge- genseitigen Mißtrauens, den wir Kalten Krieg nennen, willkommen heißen“ würden. Lauter Beifall des gesamten Hauses, bei dem sich langsam ein Lächeln über das Ge- sicht des in der Diplomatenloge sitzenden Sowjetbotschafters Malik verbreitete, be- grüßte Edens Ankündigung. 2 Der Wahlkampf an der Saar hat begonnen und bereits die ersten Proteste der deutschen Oppositionsparteien hervorgerufen. Denn in den Durchführungsbestimmungen über die Plakatanschläge der Parteien im Wahlkampf nat die Saarregierung genau festgelegt, in welcker Reihenfolge die Plakate der Parteien an den Plakat flächen anzubringen sind. Dabei werden die jetzt im Landtag vertretenen Parteien bevorzugt, so daß an alen Plakatsãulen und Klebeflächen die Reinenfolge CV, SPS, Kommunistische Partei und dann erst deutsche Oppositions- Parteien lautet. Ferner durfen Wahlplakate nur an solcken Stellen angeschlagen werden, an denen alle Parteien der Sadr Platz haben, 2w¾ei Plakate von der Größe Din A I anzubringen. Unser Bild Zeigt Wahlplakate der deutschen Opposition und der Regierungsparteien. Bild. dpa Bulgarische Flak schoß Flugzeug ab 57 Passagiere einer israelischen Verkehrsmaschine fanden dabei den Tod Athen.(dpa) Ein viermotoriges Verkehrs- flugzeug der israelischen Luftverkehrsgesell- schaft„El Al“ ist nach einem amtlichen Be- richt griechischer Behörden am Mittwoch ali dem Fluge von Wien nach Istanbul mit 58 Personen an Bord dicht vor der bulga- risch- griechischen Grenze nördlich von Petritsi von bulgarischer Flak abgeschossen worden. Nach Beobachtungen von Soldaten der 10. griechischen Heeresdivision, die das Flugzeug um 10 Uhr auf bulgarischem Gebiet in Flammen aufgehen sahen, sind alle Insassen bis auf vielleicht einen ums Leben gekommen.. Kurz vor dem Absturz hatte das Flug- zeug in einem SOS-Funkspruch gemeldet, Keine absolute Mehrheit für Ben Gurion Ueberraschungen bei den Wahlen zum israelischen Parlament Jerusalem.(dpa) Die israelischen Parla- mentswahlen vom Dienstag haben der So- zialistischen Partei(MAPA) des ehemaligen Ministerpräsidenten David Ben Gurion nicht die angestrebte absolute Mehrheit im Parla- ment gebracht. Nach den am Mittwoch vor- liegenden Ergebnissen hat die Partei sogar einen prozentualen Stimmenverlust zu buchen. Die MAPAI erhielt danach 33,5 Pro- zent der Stimmen gegenüber 37,3 Prozent im Jahre 1951. ö Der starke Stimmenzuwachs der extrem nationalistischen Freiheitspartei(CHERCUTE) war die größte Ueberraschung der Wahl. Diese Partei erhielt 11,5 Prozent der Stimmen im Gegensatz zu 6,6 Prozent im Jahre 1951. Sie hat damit die Allgemeine Zionistenpartei aus ihrer Stellung als größter bürgerlicher Partei verdrängt. Die Allgemeinen Zionisten erhielten nur 8,25 gegenüber 16,2 Prozent. Auch bei den religiösen Parteien ist eine Abwanderung von der der MAPAI nahe- stehenden MISRACHI zu der konservativ orientierten AGUDAT Israel zu verzeichnen. Wegen dieser Stimmenverschiebung er- Warten politische Beobachter Schwierigkeiten bei der Bildung des neuen Kabinetts. Das offizielle Endergebnis wird nicht vor Sonn- tag erwartet. zwischen Gestern una NMoroen Der neue Landtag für Baden-Württem- berg wird nach einem Beschluß des Stutt- garter Ministerrats am 4. März 1956 gewählt werden. Die Legislaturperiode des der- zeitigen Landtags endet am 31. März 1956. Die freiwillige Flurbereinigung soll durch eine Gesetzesvorlage gefördert wer- den, die der Ministerrat von Baden- Würt⸗ temberg verabschiedet hat. Der Entwurf sieht u. a. vor, daß bei einem Tausch land- und forst wirtschaftlich genutzter Grund- stücke beträchtliche Steuererleichterungen gewährt werden sollen. Aus der Tschechoslowakei sind— seit- dem am 12. März nach längerer Unter- prechung wieder ein Transport in Bayern ankam— bis Mittwoch 914 Heimkehrer ins Bundesgebiet entlassen worden. In der glei- chen Zeit sind auch Heimkehrertransporte aus der Tschechoslowakei in der Sowjetzone und in Oesterreich eingetroffen. Die Heim- gekehrten sind durchweg Männer und Frauen, die zu langen Haftstrafen ver- urteilt waren und amnestiert worden sind. Sechs deutsche Kriegsverurteilte, die 1949 von einem französischen Kriegsver- brecher-Gericht zum Tode und später zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren, sind jetzt nach Deutschland entlassen worden.. Ein deutsch- alliierter Ausschuß wird An- kang August mit der Ueberprüfung der Schuldsprüche von 88 deutschen Kriegsver- Urteilten in Landsberg, Werl und Wittlich beginnen. Der Ausschuß wird jeden einzel- nen Fall sorgfältig durchleuchten und danach mit Mehrheit seine Beschlüsse fassen, Die Beschlüsse sind für die Gewahrsamsmächte pindend. Zuständige Bonner Stellen sind überzeugt, daß if diese Weise eine be- friedigende Lösung der Kriegsverurteilten- Frage erreicht wird. Erste informelle Besprechungen über das deutsche Vermögen in Oesterreich will Bun- desfinanzminister Schäffer während seines Urlaubs mit Vertretern der österreichischen Regierung in Tirol führen. Schäffer ist be- reits aus seinem bayerischen Urlaubsort in Tirol eingetroffen. Kritik an der Bundesregierung übte Ju- goslawiens Staatschef Tito. Er beanstandete die Haltung der Bundesregierung zu den jugoslawischen Forderungen an die Bundes- republik aus der Vorkriegs- und Kriegs- zeit(100 Millionen Dollar, etwa 420 Millionen Mark) und stellte fest, Jugoslawien habe versucht, sich mit der Bundesrepublik zu einigen. Alle diese Versuche seien jedoch keene OTV kündigt Tarifabkommen Stuttgart.(AP) Die Große Tarifkommis- sion der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr(OTV) hat am Mitt- woch in Stuttgart beschlossen, sämtliche im öffentlichen Dienst der Bundesrepublik be- stehenden Tarifabkommen zu kündigen. Von der Kündigung sind rund 800 000 Arbeit- nehmer beim Bund, bei den Ländern, den Gemeinden und bei den Körperschaften des öffentlichen Rechts in der Bundesrepublik und Westberlin betroffen. Die Gewerkschaft erklärte, Löhne und Gehälter der im öffent- lichen Dienst Beschäftigten seien bei weitem hinter denen der Industrie zurückgeblieben. Die GTV weist außerdem auf„die bereits erfolgten sowie in Aussicht genommenen er- heblichen Preis- und Mieterhöhungen“ hin. bisher fehlgeschlagen. Tito gab in diesem Zusammenhang bekannt, daß die Sowjet- union der jugoslawischen Regierung Schul- den von mehr als 90 Millionen Dollar er- lassen habe, die durch sowjetische Waren- lieferungen vor dem Bruch mit dem Komin- form entstanden waren. Den geplanten Sonderfonds der UNO zur wirtschaftlichen Förderung ungenügend ent- wickelter Gebiete wollen die USA und die Sowjetunion unterstützen, sobald eine Uber- einkunft über internationale Abrüstung er- zielt ist. Dies erklärten vor dem in Genf tagenden Wirtschafts- und Sozialrat der Ver- einten Nationen der amerikanische und der sowjetische Delegierte. Zum vorläufigen türkischen Außen- minister ernannte Ministerpräsident Men- deres Fatin Rustu Zorlu. Bisher hatte Men- deres die Geschäfte des Außenministers selbst wahrgenommen. Staatsminister K6- prülü wurde stellvertretender Minister- präsident. 5 Nach Moskau zurückgekehrt sind am Mittwoch Ministerpräsident Bulganin und Parteisekretär Chruschtschew. Sie hatten sich nach der Genfer Konferenz zu einem mehrtägigen Besuch in der Sowjetzonen- Republik aufgehalten. In einem von der Sowjetzonen- Regierung veröffentlichten Kommuniqué über diesen Besuch wird mit- geteilt, daß ein Meinungstaustausch über den „verbliebenen Teil der ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen“ stattgefunden habe, die „eine Strafe für von ihnen gegen das So- Wjet-Volk begangene Verbrechen verbüßen“. Es sei beschlossen worden, diese Frage un- ter Berücksichtigung der Wünsche der Re- gierung der DDR fortzusetzen. daß die Maschine beschossen worden sei, Feuer gefangen habe und an Höhe verliere. Gleich darauf riß die Funkverbindung ab. Die Maschine war am Dienstagabend in London mit 13 Passagieren gestartet- und i hatte in Paris und Wien weitere Fluggäste an Bord genommen. Nach Angaben der israelischen Luftverkehrsgesellschaft, die von insgesamt 57 Passagieren spricht, setz- ten sich die 13 Londoner Passagiere aus vier Südafrikanern, drei Engländern, drei Amerikanern, zwei Israelis und einer Schwe- din zusammen. Nach einer am Mittwoch- abend in Wien ausgegebenen Mitteilung der Gesellschaft waren in Wien drei Deutsche, drei Israelis, ein Oesterreicher und eine Amerikanerin zugestiegen. Weiter gab die Gesellschaft bekannt, daß sich unter den In- sassen fünf Inhaber sowjetischer Pässe be- kunden haben. Die israelische Gesandtschaft in Sofia ist vom israelischen Außenministerium an- gewiesen worden, sofort die Umstände zu überprüfen, die zum Absturz des Verkehrs- flugzeuges geführt haben. Aus Bulgarien lagen bis Mittwochabend noch keine Mel- dungen über den Zwischenfall vor. Ausgewiesene Saarländer Sollen sich zur Volksabstimmung melden Saarbrücken.(dpa/ AP) Die Behörden und politischen Organisationen im Saargebiet treffen jetzt technische und organisatorische Maßnahmen zur Volksbefragung am 23. Ok- tober über das von Frankreich und der Bun- desrepublik abgeschlossene Saarstatut. Wäh- rend am Mittwoch zwei der drei deutschen Oppositionsparteien, die Demokratische Par- tei Saar OPS) und die Deutsche Sozialde- mokratische Partei OSP), offiziell gegründet wurden, veröffentlichte die Saarregierung Durchführungsbestimmungen zu den Geset- zen über die Volksbefragung. Die dritte Oppositionspartei, die CDU, will erst am 7. August zu ihrer Gründungs versammlung zusammentreten. Die saarländische Regierung fordert alle Saarländer. die am 23. Oktober das 20. Le- bensjahr vollendet haben und aus politischen Gründen nach dem 8. Mai 1945 aus dem Saarland ausgewiesen wurden, auf, beim Landesabstimmungsleiter in Saarbrücken ihre Eintragung in die Stimmliste zu be- antragen. Dieser Antrag muß spätestens bis zum 30. Tag vor der Volksbefragung, also bis zum 23. September, eingereicht sein. In einem Wahlaufruf der Deutschen Oppositionspartei. CDU, wird die Bevöl- kerung im Saargebiet in 34 Leitsätzen auf- gefordert, sich zur CDU zu bekennen und sich von denen abzuwenden, die„Volk und Vaterland aufgegeben, ihre Gesinnung ver- kauft und die Zukunft ihrer Kinder verraten haben.“ In den Leitsätzen wird u. a. gefor- dert, die Grenzen zur Bundesrepublik zu öffnen, die Zölle zu senken und den Lebens- standard zu heben, eine wirtschaftliche Zu- sammenarbeit mit Frankreich auf der Basis echter Partnerschaft anzustreben, sich für die Wiedergewinnung der saarländischen Rechte an der Warndt-Kohle einzusetzen und die einseitigen Wirtschaftsbeziehungen zu Frenkreich aufzulösen. Der französische Generaldirektor des saarländischen Rundfunks. Billmann, hat seinen Rücktritt erklärt. Er sagte, er wolle jeder Verdächtigung einer fremden Ein- mischung in den saarländischen Rundfunk den Boden entziehen. MORGEN Donnerstag, 28. Juli 1955 Der sowjetische Ministerpräsident, Bul- Sanm, und der erste Parteisekretär, Chruschtschew, sind gestern nach ihrem dreitägigen Besuch in Ostberlin und in der Sowjetzone wieder nach Moskau zurückge- hrt. Der letzte Eindruck: die korpulenten ussen ergreifen vor den Demonstranten uf dem Marx-Engels-Platz in Ostberlin die Hände des Ministerpräsidenten Grote- Wohl und des Mitglieds des Zentralkomitees er SD Schirdewan und halten sie hoch über das Feld eder roten Fahnen, begleitet Von den Freundschaftsrufen der hellen Kin- rstimmen der Jungen Pioniere. Zuvor Aatte Chruschtschew erklärt, man könne die eutsche Frage nicht auf Kosten der Inter- essen der DDR lösen. Er sprach als der all- mächtige Parteimann der Sowjetunion zu en deutschen Genossen, die nach der Ein- adung Adenauers nach Moskau dringend einer Rückenstärkung bedurften. Dennoch sollten seine Worte nicht unterschätzt werden. Die Spitzenvertreter der Sowjetunion schlugen in Ostberlin fernab dem milden Klima der Genfer Konferenz eine andere, eine härtere Sprache an. Was in den Gen- fer Direktiven an die Außenminister als owjetische Absicht noch verklausuliert for- muliert wurde, haben Bulganin und ruschtschew auf deutschem Boden klar and deutlich ausgesprochen. Zwei Forderun- n, die sich als sowjetische Grundsätze bei er Lösung des Deutschlandproblems abzu- zeichnen scheinen, wurden in den zahlrei- chen Reden dieser Tage dauernd wiederholt: 1. Die Wieder vereinigung ist in erster Linie eine Sache des deutschen Volkes selbst; 2. Keine Lösung der deutschen Frage. ber den Kopf der PDR hinweg. Chruschtschew sagte, eine mechanische edervereinigung sei eine irreale Sache. E„mechanischen Wiedervereini- Sung“ kann er nur den westlichen Stand- punkt gemeint haben, wonach unter en Großmächten vereinbarte. freie Wah- en zu einer gesamtdeutschen Regierung ühren sollen. Was verstehen dann Chrusch- nach seiner Ansicht zur Wiederherstellung der„deutschen Soldateska“ führen. Als ein- en Weg zur Wiedervereinigung nannte Die Schaffung eines kollektiven Sicher- itssystems und die Annäherung zwischen beiden Teilen Deutschlands. N Im Stile eines Volkstribuns fragte hrutschtschew: Können die Werktätigen der DR auf die Beseitigung aller ihrer politi- chen und sozialen Errungenschaften und er ihrer demokratischen Umgestaltungen en? Er nahm die Antwort, die eben er Entscheidung der Wähler in freien Wah- len vorbehalten bleiben sollte, vorweg, in- g er erklärte: Die Sowjetregierung sei überzeugt, daß die Werktätigen niemals inen solchen Weg gehen. Die Reden der sowjetischen Staatsmän- ner in Ostberlin ließen deutlich das sowie- ische Bestreben erkennen, bei einer Wie- dervereinigung von den„Errungenschaften er DDR in ein Gesamtdeutschland soviel derüberzuretten, was zu retten ist. Auf diese Weise soll versucht werden, einen Einfluß uf das künftige gesellschaftliche Gefüge esamtdeutschlands zu nehmen und eine esellschaftliche Umformung zu erreichen, 2 Zwar nicht auf eine Sowjetisierung Ge- deutschlands, wohl aber auf die Sozia- lisierung der Grundstoffindustrie und auf ine Bodenreform abzuzielen scheint. An- zäherung der beiden deutschen Teilstaaten Vorbedingung für die Wiedervereini- 8 d die Anerkennung der„politischen Alität der DDR“, die bei einem Zusam- schluß nicht unberücksichtigt bleiben — das dürfte auf deutscher Ebene inie der sowjetischen Politik bis zur Benministerkonferenz im Oktober sein. n den Direktiven an die Außenminister ist Allerdings weder die eine noch die andere r jetzt in Ostberlin aufgestellten Forde- ungen erwähnt. Angela am Ende(Berlin) g Bonn, 27. Juli Der vorsichtige Optimismus, der die Bonner Regierungserklärung über die Ergeb- nisse der Genfer Konferenz(siehe Seite 1) kennzeichnet, klang auch auf einer Presse- konferenz durch, die Außenminister Heinrich von Brentano am Mittwoch abhielt. Direkte Verhandlungen mit Pankow über die deut- sche Wiedervereinigung und auch über die von Eden vorgeschlagene entmilitarisierte Zone werden in Bonn weiterhin entschieden abgelehnt. Die Parole„Deutsche an einen Tisch“ gelte, so sagte Dr, von Brentano, nicht für zwei Regierungen, die auf so völlig verschiedenen Grundlagen beruhen. Von maßgeblicher Seite wurde erklärt, daß Re- gierung und Opposition in dieser Hinsicht absolut fest bleiben würden, weil sonst„alles ins Rutschen“ käme. Auf eine Anfrage erklärte der Außen- minister, Bundeskanzler Dr. Adenauer werde bei seinem Besuch in Moskau selbstverständ- lich auch über die deutsche Wiedervereini- gung sprechen. Die von der Bundesregierung Vorgeschlagenen vorbereitenden Gespräche zwischen dem deutschen und dem sowje- tischen Botschafter in Paris seien noch nicht in Gang gekommen, da die Antwort der So- Wietregierung noch ausstehe. Alle Meldun- gen über die Zusammensetzung der Dele- gation, die Dr. Adenauer nach Moskau begleiten wird, wurden von Brentano als verfrüht bezeichnet. Es seien noch keine Dispositionen getroffen. Dem außenpoli- Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen tischen Ausschuß des Bundestages sei zuge- sagt worden, daß er auf jeden Fall vor der Moskau-Reise Adenauers unterrichtet wer- den wird. Nach Ansicht der FDP wurde in Genf kein Silberstreifen für Deutschland sichtbar. Die„Freie Demokratische Korrespondenz“ forderte deshalb am Mittwoch, daß der Kanzler in Moskau die Wiedervereinigung an die erste Stelle seiner dortigen Ge- spräche rücke. Die Verlockung sei groß, sich mit dem sicheren Gewinn, der Normalisie- rung der Beziehungen zwischen der Sowiet- union und der Bundesrepublik, zu begnügen. Dieser Versuchung müsse aber widerstanden werden. Es enthalte ein hartes Maß von Verantwortung, wenn die Reise des Kanz- lers mit der Erwartung eines Fortschrittes in der Wiedervereinigungspolitik belastet Werde. Diese Last würde am besten dadurch aufgeteilt werden, wenn Repräsentanten der Opposition und der Koalition mit nach Mos- kau führen, Die sowjetische Einladung habe ja ausdrücklich nicht nur vom Bundeskanz- ler, sondern auch von anderen Persönlich- keiten der Bundesrepublik gesprochen. Herbert Wehner, den die SPD-Fraktion des Bundestages zur Beobachtung nach Genf entsand hatte, erklärte am Mittwoch in Bonn, daß Wiedervereinigung Deutschlands und Mitgliedschaft Deutschlands in der NATO unvereinbar seien. Das habe die Kon- ferenz verdeutlicht. Ein Weg zur Wieder- vereinigung wäre nur dadurch zu finden, daß die Mächte in Ost und West sich verpflich- Malaya auf dem Wege zur Unabhängigkeit Zum ersten Male fanden in diesem Land allgemeine Wahlen statt Zum erstenmal trat die Bevölkerung des malalischen Staatenbundes am Mittwoch zu allgemeinen Wahlen an die Wahlurnen. Fast 1,3 Millionen Wahlberechtigte des bri- tischen Protektorates werden 52 Mitglieder der ersten Gesetzgebenden Versammlung wählen. Die anderen 46 Mitglieder werden von der Zinn- und Gummi- Industrie des Landes und anderen Handelsunternehmen ernannt. dpa Neben Indiens dynamischem Unabhängig- keitserfolg von 1947 nimmt sich der Weg Malayas zur Souveränität auffallend lang- sam aus. Das einigende nationale Element begann sich in Malaya erst unter dem ge- meinsam erlittenen Druck aus dem Dschun- gel' zu regen und ließ die politische Gleich- gültigkeit der Bevölkerung in fast loyale Ge- fühle für die staatliche Autorität umschla- gen. Der von den kommunistisch- chinesischen Guerillas nie erwartetestimmungsumschwung im Volk erhielt starken Auftrieb durch die bereits im April abgehaltenen allgemeinen und geheimen Wahlen in der Kronkolonie Singapore, die eine klare Absage an den röt- lichen Radikalismus erbrachte. Im Zuge die- ser Entwicklung erklärt sich auch die lang- sam herangereifte Sympathie für den Süd- ostasienpakt, der des Staates Malaya nach erlangter voller Souveränität als neuntes Mitglied sicher sein darf.. Als der militärisch wie politisch gleicher maßen erfolgreiche britische Hochkommissar, Sir Gerald Templer, im Juni 1954 zurück- berufen wurde, waren in Malaya bereits die ersten Gemeinde- und Kreivertretungen mit frei gewählter Majorität zustande gekom- men. Die Parteien der Koalition sehen ihre Aufgabe weiterhin in der Ueberbrückung der Gegensätze zwischen den 2,8 Millionen Ma- laien, 2,2 Millionen Chinesen und der halben Million Inder. Die beiden Parteien— die „Allianz“ mit Malaien und Chinesen und die alle drei Rassen ziemlich gleichmäßig umfas- sende„Negara“-Partei— repräsentieren die überwiegende Mehrheit des Volkes. In einem gemeinsamen Programm wird die volle Un- Abhängigkeit des Landes gefordert. Die Par- teien vertrauen dabei dem aufrichtigen Wil- len Londons, Malaya so rasch wie möglich die volle Souveränität zu gewähren. In der nun erfolgten ersten Wahl in Malaya waren nur Abgeordnete wählbar, welche die Amtssprache Englisch in Wort und Schrift beherrschen Da sie ihre Wähler auch in den verschiedenen Umgangssprachen ansprechen müssen, hatten nur recht viel- seitige Kandidaten Aussichten. In dem ge- räuschvollen Wahlkampf wurde von allen Arten der Unterhaltung des Volkes Gebrauch gemacht— vom indischen Gauklertrick und chinesischen Kabarett bis zu den lärmenden Umzügen mit viel Papierschlangen und bunten Lampions. Parteien wie Kandidaten verschmähten textreiche Wahlplakate, die der Ungebildete doch nicht lesen kann. Noch mehr als in Singapore bedienten sich die Parteien der ihnen eigenen Symbole, so z. B. die„Allianz“ wieder der ineinander ver- schlungenen Hände und die„Front der Gummiarbeiter“ des charakteristischen La- tex-Bechers samt Grätenmuster. Viele Kandidaten hatten ihre eigenen„Erken- nungszeichen“— etwa eine Ananas, weil zum Beispiel Mr. Su Lung als Plantagen- besitzer im ganzen Land bekannt ist. Am 27. Juli durften Malayas Wähler mit festen Vorstellungen zu den Urnen gehen und mit ihrem in der Wirkung bald sicht- baren Beispiel späterhin auch jene ermun- tern, die dieses Mal vielleicht noch zu Hause blieben, weil sie trotz geheimer Wahl dem „Frieden nicht ganz trauen“. Das ist begreif- lich in einem Land, das noch niemals gewählt hat. Das Ansehen der westlichen Welt in Südostasien aber wird mit einem in abseh- barer Zeit völlig unabhängigen und souve- Tränen Malaya eine beachtliche Stärkung er- fahren, deren es dort so dringend bedarf 5 C. A. weisung Wer fährt mit nach Moskau? 6 FDP: Repräsentanten der Opposition und Koalition sollten den Kanzler begleiten/ Pressekonferenz Brentanos teten, weder die Teile Deutschlands noch das Vereinigte Deutschland in einen Militärblock einzugliedern. Ein solcher Verzicht öffne nach sozialdemokratischer Auffassung den Weg für ein Sicherheitsabkommen und damit auch zur Lösung der deutschen Frage. Weh- ner forderte eine zunehmende Aktivität der Bundesregierung, um bessere innerdeutsche Voraussetzungen für die Wiedervereinigung zu schaffen. Es sollte versucht werden, Er- leichterungen für den Zonenverkehr, Grund- sätze für den Austausch von Personen und Personengruppen, von Gütern und Gedanken zwischen den Teilen Deutschlands zu er- reichen. Eine völkerrechtliche oder politische Anerkennung der Regierung und des Regimes in der Sowjetzone lehnte der sozialdemokra: tische Sprecher jedoch nachdrücklich ab. Aber nach seiner Meinung liegt zwischen der de jure- und der de-facto- Anerkennung ein Spielraum, der Abmachungen zulasse, die das Miteinanderleben der Deutschen erleich- tern könnten. „Ieh glaube den Deutschen nicht“ Die Polen bangen um den Erhalt ihres Landes in der heutigen Form Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, Ende Juli Moskaus Einladung an Dr. Adenauer hat in ganz Osteuropa sehr überrascht. Am größten war wohl der Schock in Polen und Ostdeutschland, die selbstverständlich im Falle einer sowjetischen Kursänderung die Hauptbetroffenen sind. Daher war es natür- lich, daß die Machthaber in Pankow und Warschau das Bedürfnis hatten, in dieser kritischen Situation, da diesseits der Neiße Gerüchte vom Fallenlassen der SED- Machthaber, jenseits aber solche von der Aufgabe der neuen Westgrenzen kursierten, die Einigkeit wenigstens ihrer beiden Staa- ten zu demonstrieren. Heute, vier Wochen nach dem Besuch der ostdeutschen Regierungsdelegation in Warschau, kann man bereits ein deutliches Bild von der Unsicherheit gewinnen, die sich nunmehr in den ehemals deutschen Ge- bieten breit macht. Man braucht sich dabei nur an die polnische Presse zu halten, die in der letzten Zeit genötigt ist, sich mit die- sen Stimmungen zu beschäftigen. Schon Mitte quni bemühte sich das kommunistische Zentralorgan, die„Trybuna Ludu“, in einem Kommentar ihren Lesern zu versichern, daß „die neue Initiative der Sowjetunion in der deutschen Frage nichts mit einer Aenderung des bisherigen sowjetischen Kurses gegen- über Polen zu tun hat“. Was konnte aber eine solch wohldosierte Stellungnahme an- deres bedeuten, als die indirekte Zurück- jener weitverbreiteten Psychose, die Polen schon ein fünftes Mal geteilt sleht? 9 Die— kaum berechtigte— Furcht, ein solcher Vorgang könne sich heute wieder- Statt fünf nur ein Landes arbeitsgericht Kabinetts-Entwurf zur Neuordnung des Arbeitsgerichtswesens von unserer Stuttgarter Redaktion 5 Stuttgart, 27. Juli Die Landesregierung von Baden, Würt⸗ temberg verabschiedete ein Gesetz zur Neu- ordnung des Arbeitsgerichtswesens, durch das die bisher bestehenden organisatorischen Verschiedenheiten in den Landesteilen be- seitigt werden. Das Gesetz sieht eine Verrin- gerung der Zahl von bisher fünf Landes- arbeitsgerichten auf ein Landesarbeitsgericht vor, das seinen Sitz in Tübingen haben soll. Für die Errichtung von zwei Landes- arbeitsgerichten, von denen eines seinen Sitz in Mannheim haben sollte, fand sich im Kabinett keine Mehrheit. Die Kammern der bisherigen Landesarbeitsgerichte in Mann- heim, Freiburg, Stuttgart, Tübingen und Ravensburg sollen als Außen- Senate weiter- arbeiten. Außerdem sieht das neue Gesetz 20 Arbeitsgerichte erster Instanz vor, wobei auch Mannheim und Heidelberg Sitz eines solchen Gerichts werden sollen. Arbeitsminister Hohlwegler sagte dazu, bei der Neuregelung habe sich das Arbeits- ministerium ausschließlich von Gesichts- punkten der Zweckmäßigkeit leiten lassen. Um der Bevölkerung weite Wege zu ersparen, sei vorgesehen, diese Gerichte auch außer- Halb ihres Sitzes Gerichtstage abhalten zu lassen. 5 Etatberatung nicht verzögern Die Landesregierung in Stuttgart hat sich in ihrer letzten Sitzung vor den Sommer- ferien gegen eine Verlängerung des dies- jährigen Haushaltsplanes bis nach den am 4. März 1956 stattfindenden Landtagswahlen ausgesprochen. In Uebereinstimmung mit den Landtagsfraktionen soll der neue Staatshaushaltsplan im Februar 1956 verab- schiedet werden und termingerecht am 1. April in Kraft treten. Finanzminister Dr. Frank erklärte dazu, die in diesem Jahre erstmalig erreichte rechtzeitige Verabschie- dung des Etats solle nicht durch einen „Ueberrollungshaushalt“ wieder preisgege- ben werden. Deutsche Offiziere den NATO- Stäben zugeteilt Paris.(AP) Zehn ehemalige deutsche Of ziere sind am Mittwoch in Paris einget fen, um ihre Tätigkeit bei den integrierte Stäben aufzunehmen. Die Obersten a. NU Bayer, von Plato(beide Heer), Heu (Luftwaffe), Kapitän zur See a. D. Busch 8. Wie die Oberstleutnante a. D. Schwerdtfege und Hückelheim(Heer) sind zum Stab d, alliierten Oberbefehlshabers in Eura (SHAPE) abgestellt worden. Die Ober. sten a. D. Freyer und Göhring, Oberstled nant a. D. Neuhaus und Major a. D. Kriege wurden zum Stab des Oberkommandieren den des NATO-Abschnittes Mitteleuropz 3 Marschall Juin, abkommandiert. Das Bu. desverteidigungsministerium betonte, d die Abordnung der zur Wiederverwendu! in den neuen deutschen Streitkräften von gesehenen ehemaligen Offiziere Vorläufig Sell Ihre endgültige Ernennung werde erst er. folgen, wenn sie von dem Personal gutachter ausschußg überprüft worden seien. Sie fun gieren einstweilen als„Zivilberater“ A militärischer Vertreter der Bundesrepubli beim NATO- Oberkommando wird Oben A. D. Graf Kielmannsegg tätig sein. ö holen, war im ganzen Land zu spüren, 8% gar in der Wojwodschaft Krakau, die wel weg von der Westgrenze liegt, begannen n“ den letzten Wochen die Bauern mit der Ab. lieferung zu zögern. Noch schlimmer stau!“ es aber in den neupolnischen Gebieten. Einen anschaulichen Bericht von den heutigen“ Verhältnissen in den sogenannten polnischen Westgebieten veröffentlichte kürzlich dg „Gazeta Pomorska“(Bromberg), die schrie) die Berichte des Agrarausschusses des Volks. rates hätten ergeben, daß die Bauern a0 vielen Orten ihre Produktion herabsetzten. „Sie verminderten die Saatfläche, sie woll ten keine Reparaturen mehr durchführen N und einige begannen sogar davon zu mun- keln, daß sie in ihre frühere Heimat in All“ polen zurückzukehren gedenken“, schrieb das Blatt. g 7 Und die Partei? Diese Frage beantwor⸗ tet Marjan Prus im„Glos Koszalinsk“ (Köslin):„Sie ist zu schwach, um die fal-“ schen Ansichten und Gerüchte zu zerschla. gen und die aktuelle internationale Lage 1 erörtern.“ Augenscheinlich sind sich selbst die Funktionäre innerlich nicht so ganz im klaren.. Daher vermögen auch die Ant- worten der Zeitungen auf die Bedenken jener Bauern, die sich gern in den noch brachliegenden Gebieten niederlassen möch-“ ten, keine Beruhigung zu vermitteln. Die Erklärungen der sowjetdeutschen Minister in Warschau, in denen sie von der „Unabänderlichkeit der Friedensgrenze u Oder und Neiße“ sprachen, finden in Pom nur ein geringes Echo. Was man im Ve über diese Freundschaftsbeteuerungen denkt zeigt am besten ein Bericht der Tageszeitung der Jugend„Sztandar Mlodych“, Dort hies es, daß bei einer Versammlung ein junger Mann aufgestanden sei und gesagt habe: „Redet was ihr wollt, ich glaube den Deut- schen nicht. Für mich ist es egal, ob er ein Deutscher aus der DDR oder aus der Bun- desrepublik ist.“ Flüchtlingsproblem ist Weltproblem Frankfurt a. M.(AP) Aus Deutscher aus den Ostgebieten bezeichnete Bundeskanzler Adenauer am Mittwoch in einem Artikel der in Frankfurt erscheinen: den Wochenzeitung„Ost-West-Kurier“ das Flüchtlingsproblem als ein Weltproblem, das „für uns noch keine Angelegenheit der Ver- Sangenheit“ sei.„Erst eine allgemeine Be- triedigung in der Welt und die Beachtung der allgemeinen Menschenrechte in allen Ländern wird den Flüchtlingsstrom zum Versiegen bringen. Die allgemeinen Men- schenrechte müssen nach Auffassung det Bundesregierung auch das Recht auf die Heimat einschließen“, heißt es abschließend in dem Artikel.. 8 Dublin, im Juli. Der Taoiseach(sprich Tieschäck) erwar- Sie um 12 Uhr“, sagt der liebenswürdige der Informationsabteilung des Außen- listeriums in Dublin.„Schönen Dank, mor, aber erlauben Sie eine Frage: was ist genaue Bedeutung des Wortes Taoiseach?“ Kurzem Ueberlegen kommt die Ant- „Genau genommen: der Führer.“ Dann Verlegen:„Nein, vielleicht irre ich das Wort Taoiseach hat ursprünglich eine politische Bedeutung, es kommt ads Soldatischen und bezeichnet einen der kommandiert. Schon einer, der kleine Gruppe ins Gefecht führt, wurde ctirischen als Taoiseach bezeichnet. Bei chte besehen stimmt also doch, was ich akangs sagte: der Führer. Aber die Aehn- chkeit ist nur äußerlich.“„Wenn ich ht Verstehe, haben Sie doch eine Kabi- ettsreglerung ähnlich wie in England und Taoiseach hat ähnliche Vollmachten wie englischer Premierminsiter.“—„Ganz unsere Verfassung ist ziemlich genau le die englische sein würde, wenn sie schrieben wäre.“ 5 Als ich mich um viertel vor 12 Uhr im erungsgebäude melde, empfängt mich Freundlicher Herr, der sich als„Privat- ir des Premierministers“ vorstellt. Er wändet für ein paar Minuten und er- mir als er zurückkehrt:„Der Premier- 1 erwartet Sie.“ So sitze ich schon Minuten vor der vereinbarten Zeit dem rungschef der Republik Irland, John sius Costello, in seinem Arbeitszimmer gegenüber. Der mittelgroße untersetzte Mann mit un Gespräch mit dem„Führer“ Irlands „Fartition“ ist sein Problem— wie für Deutschland die Wiedervereinigung Advokat seines Landes in den Jahren 1932 bis 1943, in denen de Valera regierte und Costellos Partei die stärkste Oppositions- gruppe war. Seine Antworten auf meine Fragen sind vorsichtig und abwägend. Seine hellen Augen betrachten mich prüfend, wäh- rend er spricht. Wie steht Irland zu den gro- Ben Problemen? Natürlich steht Irland im Lager des Westens und an der Seite der christlichen Völker gegenüber der marxi- stischen Bedrohung. Die wird allerdings in Irland nicht unmittelbar empfunden. Die Zahl der aktiven und überzeugten Kommu- nisten in der Republik schätzt der Premier- minister auf weniger als Hundert,„ein paar Dutzend“. Die starke Anhänglichkeit an die Katholische Kirche läßt die Marxisten in Irland nicht vorankommen. Aber das ist nicht entscheidend dafür, daß die Republik zwar aktiv in Straßburg am Europarat mit- arbeitet, jedoch außerhalb der militärischen Allianzen bleibt. Solche Beteiligung ist für jeden Iren solange indiskutabel, wie Irland selbst geteilt ist.„Partition“— Abtrennung der sechs gewöhnlich als Ulster bezeichneten Grafschaften im Norden— ist das dominie- rende Problem, wie für Deutschland die Wieder vereinigung. i Und damit sind wir bereits bei der Kern- frage aller irischen Politik, den Beziehungen zu Grohbritannien. 8 gilt bei seinen Landsleuten als ein Vorkämpfer für gute Be- ziehungen zur großen Nachbarinsel. Er mag kein Probrite sein, wie seine politischen Geg- ner ihm vorwerfen. Aber dieser nüchterne Nachfahre eines normannischen Ritter- geschlechtes, das im 12. Jahrhundert bei den irischen Teilkönigen von Connaught Dienste nahm, ist im Gegensatz zu seinem farbigeren Vorgänger, de Valera, undoktrinär, ist prak- tisch- empirisch eingestellt. Anders als de Valera hat der jetzt 64jährige auch nicht aktiv an den Kämpfen gegen die Engländer im Jahre 1916 und am Bürgerkrieg Anfang der zwanziger Jahre teilgenommen. Costello spricht über das Verhältnis zu England. Naturgemäß, solange die Abtren- nung Ulsters fortbesteht, wird ein Schatten über den Beziehungen zwischen beiden Län- dern liegen. Aber er meint, daß auch in Ulster die dort regierenden Unionisten(die für die Union mit Großbritannien einstehen) im Grunde ihres Herzens wüßten, daß die Vereinigung ganz Irlands eines Tages un- vermeidlich sei. Costello bejaht meine Frage, ob das nicht zum guten Teil eine Generations- frage sei. Solange die alten Kämpfer des Bürgerkrieges auf beiden Seiten noch am Leben sind. ist an eine Vereinigung kaum zu denken. Und wie steht es mit der Sinn- Fein-Bewegung und der sogenannten„Iri- schen Republaknischen Armee“? Mas sind geduldete, mehr oder weniger geheime Or- ganisationen, deren Mitglieder noch von fanatischem„patriotischem“ Haß gegen die Engländer aus den Zeiten des Bürgerkrieges erfüllt sind.) Gerade kürzlich hat es ja in Belfast wieder einen mißglückten Bomben- anschlag gegeben.— Der Premierminister schüttelt den Kopf und sagt:„Die Leute sind lästig, sie richten viel Unfug an, vor allen Dingen jenseits der Grenze in Ulster.“ Aber er sieht weder in der Sinn-Fein-Partei(„sie bezeichnet uns alle in der Regierung und im Abgeordnetenhaus als Verräter und Usur- patoren, aber bei den Wahlen kriegen sie nur ein paar tausend Stimmen und kein Mandat“) noch in der I. R. A. eine ernste Ge- fahr.„Wir arbeiten sachlich auf vielen Ge- bieten mit der nordirischen Regierung zu- sammen. Mit Großbritannien haben wir enge Wirtschaftsbeziehungen. Sie sind drüben auf Unsere Viehausfuhr— speziell Rindvien— angewiesen. Hinsichtlich der Einfuhr von irischem Schweinefleisch und Speck könnten sie entgegenkommender sein. Aber im all- gemeinen kommen wir ganz gut aus mit- einander und Irland ist ja ein Mitglied des Sterlingblocks“., Solange Costello, den man als einen liberalen Konservativen ansehen kann, re- glert, ist sichergestellt, daß die überzeugten Republikaner ihren Wunsch nach einem Bruch mit dem Sterlingblock nicht verwirk. lichen können. Es mag für den Kontinental- europäer paradox klingen, aber es ist in englischen und in irischen Augen ganz nor- mal, daß der gleiche Costello, der àuf der Weltreichskonferenz in London im Jahre 1929 eifrigen Anteil am Entwurf des Sta- tuts von Westminster nahm, das dem da- maligen Irischen Freistaat seinę Rolle als Dominium innerhalb des Britischen Im- periums zuteilte, zwanzig Jahre später als Regierungschef durch die Republic-of-Ire- land-Act die Verbindung zum Common- Wealth endgültig löste, aber jetzt wiederum für kreundschaftliche Beziehungen zwischen beiden Inseln arbeitet. In Irland ist manches normal, Was den Kontinentaleuropäern paradox erscheinen mag.„Wir wollen keine Sozialisierung der Medizin, wie sie sie in England haben, weil sie das persönliche Verantwortungsgefühl untergraben müßte“, sagt mir ein Premier- minister, dessen Koalitionsregierung von den Stimmen der Irischen Labour Party abhän- gig ist. Allerdings ist dieser gemäßigte Kon- servative, der für Wirtschaftsfreiheit und Verantwortung des Individuums eintritt, ein Sozial empfindender Mann, und er wird zum ersten Male in unserer Unterhaltung warm, als er von dem Wohnungsbaupro- gramm seiner Regierung und der Beseiti- gung der„Slums“, der Elendsviertel Dublins 7 spricht, ein Werk, das in sechs oder sieben Jahren beendet sein soll. Seine Augen leuch- ten, als er erläutert, wie in der neuen Um- gebung am Rande der Großstadt die aus den „Slums“ Ausgesiedelten nicht nur hysgie- nische Quartiere finden, sondern einen ganz neuen Gemeinschaftsgeist entwickeln. Ganz nebenbei bemerkt der Premierminister auch, daß unter seiner Regierung die Arbeits- Anlaß des zehnten Jahrestages der Vertreibung losigkeit in der Republik den niedrigsten Stand seit 1921 erreicht hat. Meine Zeit ist um. Ich danke dem Premier- minister für die Zeit, die er mir geschenkt hat. Er drückt nicht etwa auf den Klingel- knopf, um den Privatsekretär herbeizurufen, Er geleitet mich höchstpersönlich durch das Vorzimmer in den großen Warteraum, in dem mein Hut und Mantel hängen. Er greiſt nach meinem Mantel. Aber im Augenblick ist gerade die Sonne hinter den Wolken her vorgekommen. Ich nehme rasch den Mantel über den Arm und bin so der Ver- legenheit enthoben, mir vom Taoiseach, vom „Führer“ Irlands, in den Mantel helfen 2 lassen. Ein Händedruck, ein guter Wuns für Deutschland, die Audienz ist vorüber. a K. H. Abshagen Die Möglichkeit eines Außenministertref. fens mit Rotchina räumte der amerikanische Präsident Eisenhower auf seiner Pressekon- ferenz ein. Er sagte, es könne notwendis werden, auf Außenministerebene mit Peking über die zwischen den USA und Rotchins stehenden Fragen zu verhandeln. Außen-“ lange minister Dulles erklärte, er sei 80 lang gegen eine Konferenz mit Tschou En-lai, bis entschieden sel, ob Peking einer Waffen- ruhe in der Formosastraßge zustimme. 1˙4 In Ferienlager der Sowietzone sind bisher 1 über 4700 Kinder, vorwiegend aus Nieder- sachsen und Hessen, über die Grenzkontroll- stellen Wolfsburg, Helmstedt und Herleshau sen gereist. 5. 18 Sta che Off. Ingetraz, Egrierteg en a,) Heuze Zusch 90. erdtfegz Stab de Europ 8 Ober. erstleut. a Krlegg f dieren) eleurcpz a8 Bun. ite, daß Wendung ten vor. Aulig sel erst er. utachter. Sie 91 er“. AB republit Oberg m tren, 80. die welt Annen in der Ab. er stand en. Einen heutigen „nischen lich dig schrieb, 2s Volks. uern an bsetzten. zie woll. 9 chführen zu mun- t in Alt. schrieb zantwor⸗ zalinski“ die fal- zerschla- Lage zu h Selbst ganz im lie Ant- edlenken en noch n möch- 1. eutschen von der ze an n Polen n Volk n denkt. Szeitung ort hieß J junger t habe: n Deut- b er ein er Bun- Anlaß treibung eichnete woch in heinen- er“ das em, das ler Ver- ine Be- achtung n allen m zum Men- ing der auf die Nießend — n leuch- en Um- aus den hygie⸗ den ganz n. Ganz er auch, Arbeits- drigsten remier- schenkt Klingel- zurufen, ich das aum, in ir greit genplick Wolken ch den er Ver- ch, vom fen zu Wunsch über. oshagen 0 tertref⸗ ranische Ssekon- twendis Peking dotchina Außen- o lange 18, bis Waffen- J bisher Nieder- ontroll⸗ leshau- Nr. 170/ Donnerstag, 28. Juli 1955 e MORGEN Seite 3 . Was sonst noch geschah. Ein 68 jähriger Farmer, der seinen acht- zährigen Jungen eine Woche lang als Strafe am Hals in einem schmutzigen Stall an- kettete, ist in Drumheller(Kanada) zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt worden. Der Vater war der Ansicht, daß sein Junge mit der Kette ebenso zu erziehen sei wie sein Hund. * Heißfeuchte Südwinde brachten am Dienstag den südlichen und mittleren Teilen der Vereinigten Staaten Temperaturen bis zu 36 Grad im Schatten. Chikago schmorte bei 37,5 Grad Celsius, was die höchste Tem- peratur an einem 26. Juli seit 1910 bedeutet. * Der Präsident des Verbandes amerikani- scher Puppenhersteller hat Präsident Eisen- hower telegraflsch einen„offiziellen Protest“ zugestellt, weil Eisenhower in einem Genfer Geschäft einige Puppen gekauft hat, um sei- nen Enkeln etwas mitzubringen. Die„ge- samte amerikanische Spielzeugindustrie“ sei schockiert über diese Herausstellung auslän- discher Puppen ** Die Verkehrspolizei von Los Angeles hat die Anschaffung von Helikoptern beantragt, die zum Abschleppen stehen gebliebener oder beschädigter Fahrzeuge von der Hohywood- Autostraßge eingesetzt werden sollen. Auf dieser Straße verkehren zur Zeit täglich 168 000 Wagen, und der geringste Unfall ver- ursacht bereits stundenlange Verstopfungen, die nach Ansicht der Verkehrsexperten auf dem Luftwege am raschesten behoben wer- den können. 5 Nach einer Reise von 16 000 Kilometern. trat George Shepherd in London ein, um auf einem Bürgersteig des Bayswater-Platzes eine Pfundnote(11,70 DWZ) fallen zu lassen. Shepherd, ein heute wohlhabender Holz- händler in Britisch-Borneo, hofft, mit dieser Fat irgendeinem Menschen in Not zu helfen; denn vor mehr als 20 Jahren hatte Shepherd mit einem Vermögen von zehn Pfennig in der Tasche an der gleichen Stelle eine pfundnote gefunden, die für ihn der Anfang zum Erfolg gewesen War. * Die meisten Häuser der jatlienischen Ort- schaft Oriago in Venetien mußten geräumt werden, weil sie völlig von Termiten zer- kressen sind und einzustürzen drohen. Die gefährdeten Häuser hofft man durch Me- tallgerüste retten zu können. * Den Parisern blieb am Dienstag der Mund vor Staunen offen, als sie ein eigen- ertiges Automobil, Rauchwolken ausstoßend, mit 18 Kilometer Geschwindigkeit über die Champs Elysees rattern sahen. Zwei Hel- fer waren am Hinterende des Wagens eifrig damit beschäftigt, Kohlen unter einen Kup- ferkessel zu schaufeln, über dem sich ein hoher Schornstein erhob. Ein Chauffeur mit Zylinder steuerte das seltsame Gefährt, das im Jahre 1873 von Amedée Bollée gebaut worden war. Es machte seit Jahren zum ersten Male wieder eine Ausfahrt für die Fröffnungszenen in einem neuen französi- schen Film, in dem die Geschichte des Auto- mobils dargestellt wird. * Fünfzig Mark brachte dem 82jährigen Ludwig Ditsch aus Antdorf im Landkreis Weilheim eine Wirtshauswette ein. Freilich nicht ohne Anstrengung. Am Stammtisch war die Rede gewesen von den schönen alten Zeiten, da so mancher Einwohner den Weg nach München über Percha— das sind 60 km — an einem Tag auf Schusters Rappen zu- rücklegte. Die sind vorbei, meinte ein Auto- kahrer. Ditsch aber, der diese Zeiten noch erlebt hat, widersprach auf seine brummige Art. So setzte der Kraftfahrer fünfzig Mark aus, wenn.. Der 92jährige stiefelte mor- gens um 3.30 Uhr los, am Ostufer des Starn- berger Sees entlang nach München. In Percha machte er Brotzeit mit ein Paar Weiß wür- sten und zwei Halben Weißbieren. Auto- fahrer, die anhielten und den alten Mann mitnenmen wollten, ließ er abblitzen. Gegen 17.30 Uhr erreichte er die Landeshauptstadt, telefonierte nach Antdorf, und sein Wett- partner holte ihn mit dem Auto wieder ab. * In der ganzen Welt sind zur Zeit 570 Fern- sehsender in Betrieb. Ihr Programm wird von 42 Millionen Empfangsgeräten auf- genommen. Diese Zahlen nennt die UNE SCU in einer neuen Veröffentlichung„Das Fern- sehen in der Welt“, die sich mit der Ent- Wicklung auf diesem Gebiet in 58 Ländern und Territorien befaßt. Erbschädigungen durch Strahlungen Folgen eines Atomkrieges/ Auch leichtsinnige Anwendung von Röntgenstrahlen und Radioaktivität gefährlich Die Erbmasse kann durch Strahlung ge- schädigt werden; Röntgen-Laboranten oder Laborantinnen zum Beispiel, die die Schutz- vorschriften nicht strikte beachten, sind oft zur Fortpflanzung nicht mehr imstande oder zeugen Nachkommen, die mit Schäden ge- boren werden. Die Strahlung, die von einer Atom-Explosion ausgeht— sie ist zum Teil mit der Röntgenstrahlung nahe verwandt ruft ebenfalls Veränderungen in den Trä- gern der Erbanlagen, den Genen, hervor. Mit anderen Worten, sie führt zu sprung- haften und erheblichen Veränderungen in der Erbmasse, zu Mutationen. Der Mensch ist indes ständig einer soge- nannten mutagenen Strahlung ausgesetzt, auch Wenn keine Atom-Explosionen oder keine Röntgen- Bestrahlung stattfindet. Aus dem Weltall erreichen uns die kosmischen oder Höhenstrahlen und rufen, wenn sie die Keimzellen treffen, Mutationen hervor. Tier- Versuche haben ergeben, daß eine Bestrah- lung mit etwa 40 Röntgen-Einheiten ebenso viele Mutationen verursacht wie in einer Generation„von selbst“, das heißt durch kosmische Strahlen, entstehen. Professor H. J. Muller von der Universität Indiana, der dieses Thema auf dem 5. Nobelpreisträger- Treffen in Lindau behandelte, ist der An- sicht, daß beim Menschen eine Dosis bis zu 80 Röntgen-Einheiten nötig sein könnte, um so viele Mutationen zu erzeugen, wie sie von selbst im Laufe eines Lebens entstehen. Jede Person besitzt im Durchschnitt un- gefähr acht veränderte, mutierte Gene, bei einer Gesamtzahl von vielen tausend, unge- zählten Genen. Diese mutierten Gene haben die Tendenz, von Person zu Person ver- schieden zu sein, sie geben jedem Menschen die charakteristischen Erbanlagen von Schwa- chen und Leiden. Stammen diese mutierten Gene nur von einem Elternteil, so ist die Aussicht, daß der Träger eines bestimmten mutierten Gens vorzeitig stirbt oder sich nicht fortpflanzen kann, im allgemeinen ge- ring. Im Laufe einiger Dutzend Generatio- nen wird das mutierte Gen zwar vererbt, aber es wird dann auch beseitigt, und zwi- Pflanzen werden markiert Lehrreiche Versuche mit radioaktivem Schwefel in Weihenstephan Seit einiger Zeit sind in der Bundes- republik Versuche im Gange, die Radio- aktivität für die landwirtschaftliche For- schung nutzbar zu machen. Ueber die Ar- beiten an der Land wirtschaftlichen Fakultät der Technischen Hochschule München, die sich in Weihenstephan bei Freising befin- det, berichtete jetzt auf der alljährlichen Hochschultagung der Agrikulturchemiker Professor Dr. E. Hofmann. Untersucht wurde bisher in Weihen- stephan vor allem die Funktion des Schwe- fels in der Pflanze. Man stellte sich die Fragen: Was tut der Schwefel? Wie rasch wird er in die Pflanze eingebaut? Wie wan- dert er? Das Prinzip dieser Versuche ist folgen- des: Man stellt im Atomreaktor eine Form des Schwefels her, die Strahlen aussendet. Chemisch ist dieser Schwefel mit dem nichtstrahlenden Element gleich; er unter- scheidet sich aber in seinen physikalischen Figenschaften, das Atomgewicht des strah- lenden Schwefels beträgt 35, das des nor- malen Schwefels 32. Schwefel 35 hat die Eigenschaft, im Laufe der Zeit wieder zu — nichtstrahlendem— Schwefel 32 zu wer- den. Da der Schwefel in reiner Form in der Pflanze nicht gebunden wird, muß man zu solchen Versuchen an Pflanzen den Schwe- kel in Schwefelverbindungen, etwa in Salze der Schwefelsäure einbauen. In dieser Form kann Schwefel dann am Aufbau von Ei- weißkörpern beteiligt werden, und zwar auf dem Wege über Aminosäuren, die ja Bau- steine der Eiweißkörper sind. — Die Radioaktivität selbst wird festge- stellt mit dem Müller-Geiger-Zählrohr: werden von einem Atom Strahlen ausge- sendet, so knackt es im Zählrohr, und man kann diese Wirkung durch Lautsprecher noch verstärkt hörbar machen. Die feinere Methode des Nachweises von radioaktiver Strahlung ist die Aufnahme durch die Foto- platte, die sogenannte Autoradiographie: die vom Atom ausgesandten Strahlen schwär- zen eine Fotoplatte. Stellt man nun etwa eine junge Bohren- pflanze in eine Lösung, die radioaktiven Schwefel enthält, so läßt sich schon in kur- zer Zeit mit Hilfe der Fotoplatte oder des Geiger-Zählrohres feststellen, wohin dieser Schwefel gewandert ist. Innerhalb von vier Stunden, so fand man in Weihen- stephan, sind die Schwefelteilchen bereits 10 bis 20 Zentimeter vorangekommen; sie werden mit dem normalen Wasser in der Pflanze befördert, und die Pflanze kann offenbar nicht von sich aus die Placierung des Schwefels bestimmen. Man findet ihn deshalb beispielsweise auch in den Gran- nen der Gerste, in denen ja kein Eiweiß gebildet wird. Die Versuche im Labor von Professor Hofmann zeigten, daß Schwefel schon nach 24 Stunden Bestandteil von Aminosäuren geworden ist. Man fand, daß die Amino- säure Methionin in der Lage ist, andere schwefelhaltige Aminosäuren zu ersetzen, den Aminosäuren Cystin oder Aneurin aber gelingt dies nicht. 0 schen dem erbmäßigen Erlöschen und dem neuen Entstehen mutierter Gene kommt es zum Mutations- Gleichgewicht. Eine zusätz- liche Bestrahlung von 40 bis 80 Röntgen- Einheiten führt zwar zu einer Verdoppelung der Mutationsfähigkeit, erhöht aber die vor- handenen mutierten Gene nur um einige Wenige Prozent, weil sich von vielen Gene- rationen her schon andere mutierte Gene angesammelt haben. Eine derartige zusätz- liche Bestrahlungsdosis verursacht also nur eine kaum feststellbare erbmäßige Ver- schlechterung. Nach Ansicht von Professor Muller könn- ten die Ueberlebenden eines Wasserstoff- Uranium- Bombenkrieges durchschnittlich einer Dosis von über 1000 zusätzlichen Rönt- gen-Einheiten ausgesetzt sein. Das Würde ausreichen, um den Bestand an mutierten Genen mit einem Schlag zu verdoppeln. Die Verschlechterung wäre nicht nur nächsten Generation merkbar, und für einen Teil der Bevölkerung sogar unerträglich, sie würde auch tausend oder mehr Jahre wei- ter bestehen und nur ganz allmählich ge- ringer werden. Kaum weniger gefährlich als die Folgen eines Atomkrieges sind nach Ansicht von Professor Muller die erbverändernden Ein- flüsse anderer Art. Zum Beispiel die„zu- nehmende leichtsinnige medizinische und in- dustrielle Anwendung von Röntgen-Strah- len und Radioaktivität, das Einnehrzen und Applizieren von mutagenen Chemikalien Als Nahrung, Reizmittel, Drogen usw.“ Und noch ein Punkt wurde in diesem Zusammenhang von Professor Muller her- vorgehoben, nämlich die zunehmende Ge- wohnheit, noch im fortgeschrittenen Alter Nachkommen zu zeugen, in einem Alter also, in dem die Wahrscheinlichkeit ver- mehrter Erbänderungen größer ist als in normalem Heiratsalter. Dien: Probleme mö- gen, so meint Professor Muller, im Augen- plick noch nicht schwer wiegen, aber sie soll- ten doch aufmerksamer als bisher studiert und kontrolliert werden. Die Praktik der Zivilisation, einen großen Teil gerade der Personen, die erblich be- lastet sind, für die Fortpflanzung zu erhal- ten, muß zu einer ständigen Erbanlagen- Verschlechterung der Bevölkerung führen. Durch sie könnte am Ende ein viel größerer Erbschaden angerichtet werden als durch einen Atomkrieg. Daher ist der einzige Aus- weg, die Vorteile der Zivilisation zu sichern, die freiwillige Kontrolle der Fortpflanzung unter dem Gesichtspunkt der Sicherung der bestmöglichen Erbanlagen für die Nachkom- men. Die damit verbundenen Aenderungen der menschlichen Einstellung würden, so meint Professor Muller, gleichzeitig zu einer bewußten Wahl führen und diejenigen An- lagen der Erbmasse begünstigen, welche die Menschheit veredeln. Felix Hackländer Radioisotope helfen der Wirtschaft Heinzelmännchen Isotop/ Automatische Kontrolle/ Erforschung von Naturgeheimnissen Die Meldungen, dag ein deutscher Atom- meiler bei München oder Karlsruhe errichtet werden soll, daß sich hierfür eine indu- strielle Studiengesellschaft gebildet habe, und daß in Bonn ein Atomforschungsinstitut mit einem kleinen Zyklotron geplant sei, richten erneut das Allgemeininteresse auf die riesi- gen Möglichkeiten einer friedlichen Nutzung der Atomenergie. Bisher müssen die radio- aktiven Isotope noch unter großem Kosten- aufwand aus dem Ausland bezogen werden. Isotope sind chemische Elemente, welche die gleiche Kernladung, aber verschiedene Gewichte haben. Sie unterscheiden sich nicht in ihren chemischen Eigenschaften voneinan- der, Wohl aber dadurch, daß die einen stabil pleſben, während andere zum Verfall neigen. Die letzteren sind es, die bei dem mathema- tisch berechenbaren Zerfall radioaktive Strahlen aussenden. Wenn man in diesem Zusammenhnag von„Halbwertzeiten“ liest, so ist das gewissermaßen der Vergleichs- mäßstab für die Elemente, nämlich genau die Hälfte der Zeit bis zum Zerfall, wobei diese Zeit zwischen Sekundenbruchteilen und Jahrtausenden liegen kann. Forschung und Technik haben es in den letzten Jahren ver- Standen, sich diese Strahlenwirkung immer umfassender zunutze zu machen. Auch für die Industrie ist der praktische Nutzen Sol- cher radioaktiver Isotope, mit deren Hilfe man Arbeitsvorgänge aufklären, kontrollie- ren und beschleunigen kann, außerordentlich groß. 5 So nutat man beispielsweise jetzt die Strah- lungen der Isotope aus, um schon während des Fabrikationsprozesses die gleichmäßige Dicke des Bleches, einer Folie aus Kunst- Stoff oder anderen Walzmaterials bis auf einige tausendstel Millimeter genau zu kon- trollieren. Die Walzen oder Maschinen wer- den dabei sogar automatisch korrigiert. Wann ein Hochofen, der ja ununterbrochen in Betrieb gehalten wird, neu ausgemauert werden muß, läßt sich jetzt leicht feststellen. Weitere Anwendungsgebiete sind die Prü- tung der Qualität von Gußstücken und Schweißnähten. Da die Strahler nur wenige Millimeter groß sind, können auch Hohlkör- per von innen geprüft werden. Man kann also Vorgänge in Rohrleitungen und Kesseln durch Isotope kontrollieren, ohne den Be- trieb stillegen zu müssen. Für viele Verwendungszwecke ist eine gamz besonders feine Mischung verschiede- ner Substanzen notwendig. Auch hier kann die Kontrolle leicht mit Hilfe einer geeig- neten radioaktiven Substanz erfolgen, die dem Mischgut zugegeben wird. Ebenso wie die Abnutzung im Hochofen lassen sich Ab- nutzungsvorgange an Metallflächen in be- wegten Maschinenteilen einfach und zuver- Jässig kontrollieren, wenn eine der gleiten- den Flächen mit radioaktivem Material be- deckt ist. Radioaktive Strahlen machen die Luft für den elektrischen Strom leitfähig. In ihrer Gegenwart fließen auftretende elektrische Ladungen ab. Man verwendet daher radio- aktive Isotope, um die unerwünschten La- dungen beim Aufspulen nicht leitender Fo- lien, Garne und Gewebe zu beseitigen. Man probiert bereits Innenanstriche bei großen Fabrikschornsteinen aus, denen radioaktive Isotope beigemischt sind. Sie sollen die fein- sten Ruß- und Ascheteilchen besonders gut abfiltern lassen. Die radioaktive Strahlung ist auch in der Lage, chemische Veränderungen zu bewir- ken. Damit zeichnet sich ein ganz neues Ge- biet der Chemie ab, die Strahlenchemie, deren technische Bedeutung sich noch gar nicht abschätzen läßt. Strahlenchemische Vorgänge sind auch die Ursachen für die biologische Wirkung radioaktiver Strahlen. Hier bieten sich zahl- reiche Anwendungs möglichkeiten für die Schädlingsbekämpfung. Für die Lebensmit- telkonservierung wird die Strahlenwir- kung der Isotope noch eine große Rolle spielen. Diese Art der Sterilisation, die alle Nachteile großer Hitzeeinwirkung ausschal- tet, steckt allerdings noch in den Anfängen. . in der Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Wolkig mit Aufheiterungen. Nur einzelne gewittrige Schauer, keine wesentliche Temperaturände- rung. Tageswerte auf 22 bis 25 Grad an- steigend. Nachtwerte auf etwa 15 Grad ab- sinkend. Schwacher, nordöstlicher Wind. Uebersicht: Die Hochzelle über Skandi- navien schwächt sich weiter ab, so daß die nordöstliche Strömung schwächer wird. Eine neue Hochzelle, die morgen westlich Schott- jands erwartet wird, dürfte erneut nach Skandinavien vorstoßen, womit eine der bis- herigen Druckverteilung ähnliche Lage her- gestellt wäre. Vothetsdge- Harte% för 28.1983 e 1005. 25 Pegelstand am 27. Juli Rhein: Maxau 558(12), Mannheim 443 (20), Worms 365(23), Caub 340 26). Neckar: Plochingen 145(12), Gundels- heim 177(13), Mannheim 440(— 20). Leuchtende Zeltschnüre Krefeld. Für Camping-Zelte sind jetzt Zeltschnüre entwickelt worden, die im Dun- keln grünlich leuchten. Wie zuständige Tex- tilfachkreise erklären, sollen die leuchtenden Zeltschnüre einen mühelosen Zeltaufbau auch in der Nacht ermöglichen. Die Leucht- farbe ist absolut reib- und wasserfest. Sie Ward bei der Herstellung im Spinnfärbever- fahren bereits der flüssigen Schmelzmasse des vollsynthetischen Fasermaterials vor dem Spinnprozeß zugesetzt. Die Farbkörper sind auf diese Weise in der Perlon-Faser eingeschlossen. * Kind auf Luftmatratze in der Nordsee Bremen. Nach zweistündiger Suche hat die Besatzung des Motorrettungsbootes„Carl Laeiß“ der Deutschen Gesellschaft zur Ret- tung Schiffbrüchiger in der Nacht zum Dienstag einen Siebenjährigen aus Wies- baden in der Nordsee aus höchster Lebens- gefahr gerettet. Der Junge hatte bei Büsum gebadet und war auf einer Luftmatratze, ohne von den Badegästen bemerkt zu wer- den, ins offene Meer hinausgetrieben. Sechs Kilometer von der Küste entfernt wurde der völlig erschöpfte Junge aufgefunden. Auf Bürgersteig gerast Köln. Drei Fußgänger sind in Köln ge- tötet, zwei Personen schwer und zwei wei- tere leicht verletzt worden, als in kurzer zeitlicher Folge ein Kombiwagenfahrer und ein Motorradfahrer beim Ausweichen auf der Straße die Herrschaft über ihr Fahrzeug verloren und auf den Bürgersteig rasten, teilt die Poligei mit. 5 Siamesische Zwillinge gestorben Berlin. Professoren und Fachärzte des Westberliner Rudolf-Virchow-Krankenhau- ses wagten den Versuch, die seit Anfang des Monats dort liegenden siamesischen Zwil⸗ linge aus der Sowjetzone durch eine Opera- tion zu trennen. Kurze Zeit nach der Tren- nung der etwa elf Monate alten Mädchen versagte jedoch der Kreislauf. Alle Ver- suche einer künstlichen Wiederbelebung blieben nach dem ärztlichen Bulletin erfolg- 10s. Beide Kinder starben. Trinkwasser rationiert Husum. Auf den Nordseehalligen und auf den Kögen, die keinen Anschluß an das Lei- tungsnetz haben, wird infolge der Trocken- heit das Trinkwasser knapp. Auf der Hallig Hooge ist es seit Montag rationiert. — ere Deutsche Schüler singen „Sur le pont d' Avignon“ Ausländische Lehrer unterrichten an deutschen höheren Schulen New Vork, 27. Juli. An Bord des deut- schen Schiffes„Berlin“ sind am Dienstag 31 amerikanische Lehrer nach Deutschland abgereist, die ein Jahr lang an deutschen Schulen Englisch- Unterricht geben werden. Aus dem Klassenzimmer der Quarta des neusprachlichen Gymnasiums einer süd- westdeutschen Stadt dringt der Gesang eines Liedes durch die weit geöffneten Fenster auf den Schulhof. Wer aufmerksam zuhört, erkennt das französische Volkslied „Sur le pont d' Avignon“, gesungen von den hellen Stimmen der Schüler. Vor der Klasse stent ein junger Franzose und dirigiert. Nach Beendigung des Liedes schildert er den Quartanern in französischer Sprache, die Stadt Avignon als Ausgangspunkt nehmend, den Reiz und die besondere Eigenart der südfranzösischen Landschaft. Durch geschickte Fragen bringt er auch die Schüler selbst zum Reden und bald entwickelt sich ein an- seregtes Wechselgespräch mit vielen Fra- sen und Antworten. Aehnlich wie in dieser Klasse geschieht es in allen andern des Gymnasiums. Je- weils eine Stunde in der Woche erscheint zum französischen Unterricht der junge Franzose und spricht in seiner Sprache mit den Schülern. Da diese Unterrichtsstunden Sehr abwechslungsreich gestaltet werden, ist es kein Wunder, daß sie bei den Schülern sehr beliebt sind und sie sich freudig und aufgeschlossen daran beteiligen. Der Fran- 208e, der sie erteilt, ist einer von den zahl- reichen jungen französischen Lehrern, die als kranzösische Assistenten an höheren ſchulen in der Bundesrepublik und West- erlin tätig sind. Da fast im gleichen Um- kang wie französische auch englische oder amerikanische Assistenten an deutschen Schulen wirken, kann einer großen Zahl von Schülern zusätzlich zum normalen Unterricht die Möglichkeit geschaffen wer- den, im lebendigen Kontakt mit Lehrern, deren Muttersprache Französisch oder Eng- lisch ist, ihre Kenntnisse in diesen Sprachen zu vertiefen und zu erweitern. Der Unterricht, den die Assistenten er- teilen, geht in den meisten Fällen weit über den Rahmen von bloßen Konversations- übungen hinaus. Er dient nicht nur der Ver- mittlung von Sprachkenntnissen, sondern es wird vor allem auch versucht, den Schülern ein ziemlich umfassendes Bild vom Heimat- land des Lehrers zu geben. Wenn der Assistent den Schülern vom täglichen Leben in seinem Heimatland erzählt, ihnen die eigentümlichen Schönheiten der verschiede- nen Landschaften und die besonderen Sit- ten und Gebräuche der Bewohner schil- dert, so bringt er ihnen dadurch in hervor- ragender Weise das Land und die Menschen nahe, deren Sprache die Schüler erlernen. Er vollbringt damit ein überaus nützliches Werk, denn er macht die jungen Menschen für die anderen Völker aufgeschlossen und Weckt in ihnen das Verständnis für deren Eigenart. Manches Vorurteil, das die Schüler von zu Hause aus mitbringen, wird dabei abgebaut, und jeder Assistent freut sich, wenn recht viele Fragen gestellt wer- den. Der Unterricht geht so in recht leben- diger Weise vor sich und die Assistenten bemühen sich, ihn nie langweilig werden zu lassen, N Mit Schallplatten spielen sie den Schü- lern Volkslieder vor, die dann gemeinsam gesungen werden oder sie zeigen ihnen Gurch Lichtbilder die landschaftlichen Eigen- heiten ihrer Heimat und das Leben der Menschen in Dörfern und Städten in seiner vielfältigen Art im Alltag. Viele Assistenten beschränken ihren Kontakt mit den Schü- lern nicht auf das Klassenzimmer, sondern treffen sich mit ihnen in freien Stunden oder unternehmen mit ihnen Fahrten über die Grenzen hinweg, damit sie durch eigene Anschauung das andere Land kennenlernen und das im Unterricht Gehörte durch das Erlebnis der lebendigen Wirklichkeit be- stätigt kinden. Auch herzliche Freundschaf- ten zwischen Schulen und einzelnen Schü- lern in den verschiedenen Ländern sind vielfach durch Assistenten angebahnt wor- den. 4 Für die Assistenten selbst besitzt der Aufenthalt in Deutschland einen unschätz- baren Wert. Sie können nicht nur ihre deutschen Sprachkenntnisse vervollkomm- nen, denn sie werden später in ihrer Heimat als junge Lehrer Deutschunterricht erteilen, sondern sie können wiederum durch unmit- telbare Anschauung und persönliche Berüh- rung ihr Gastland und dessen Menschen kennenlernen. Besonders begehrt von den ausländischen Lehrkräften Universitätsstädte, wo ihnen naturgemäß die besten Möglichkeiten geboten werden, um ihre Weiterbildung in deutscher Sprache und Literatur zu betreiben, zumal sie sich Während ihrer Assistentenzeit oftmals noch auf Prüfungen vorbereiten müssen. Die Vermittlung und Bezahlung der Fremd- sprachen- Assistenten, die gewöhnlich ein Schuljahr lang ihre Tätigkeit ausüben, übernehmen die Kultusministerien der Länder. Im Austausch dafür sind deutsche Assistenten, meistens junge Studienreferen- dare oder Assessoren, mit der entsprechen- den Aufgabe im Ausland betraut. sind deutsche „Beseitigung von Haß und Feindschaft“ Passau veranstaltet zum vierten Ihrer britischen Majestät irische Husaren eröffneten mit einem Konzert die Vierten Europäischen Wochen der Stadt Passau. Die Passauer haben nicht den Ehrgeiz, Festspiele im üblichen, überhandnehmenden Sinn zu veranstalten, sondern sie wollen in einer Reihe europäischer Begegnungen, nach den Worten ihres Oberbürgermeisters,„das er- reichen, was manchem großen Politiker un- serer Zeit versagt geblieben ist: die Beseiti- gung von Haß und Feindschaft und die An- bahnung und Festigung freundschaftlicher Beziehungen mit dem Ziele eines einigen, freien und friedlichen Europas.“ Die herrliche Barockstadt Passasu an den drei Flüssen Donau, Inn und IIz,„eine der sieben schönsten Städte der Welt“, wie sie Alexander von Humboldt genannt hat, ist nicht nur durch seine geographische Lage als östlichste Stadt der Bundesrepublik dazu be- stimmt, der kulturellen Aufgabe Europas zu gedenken. Seine 2000 jährige Geschichte als Tor zum Südosten zeigt in großartiger Weise, welche Rolle dem Donauland in der Ver- gangenheit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zukam. Kelten, Römer und Bajuwaren erkannten nacheinander die Be- deutung dieses Platzes am Zusammenfluß dreier Flüsse. Im Mittelalter reichten die Grenzen des reichsunmittelbaren Fürstbis- tums Passau bis ins westliche Ungarn. Es paßt in das Bild, wenn Passau dieser Tage auch eines großen Heiligen gedenkt, der durch die Erschließung dieses Gebietes kür die christliche Kultur in die Geschichte eingegangen ist. Während man vor kurzem in Augsburg anläßlich der Tausendjahrfeier der Schlacht auf dem Lechfelde den tapferen Male seine Europäischen Wochen Bischof Ulrich feierte, der sich im Kampf gegen die Ungarn ausgezeichnet hat, erin- nert man sich in Passau des weniger kriege- rischen Heiligen Gunther, der den Bayeri- schen und den Böhmer Wald für das Abend- land gewann. Die Ackermann-Gemeinde, eine der ältesten Selbsthilfe- Organisationen der Heimatvertriebenen, in der sich die ehe- maligen Angehörigen katholischer Organi- sationen im Sudetenland zusammengeschlos- sen haben, wird sich zu Ende der euro- päischen Wochen in Passau versammeln und zu Ehren des heiligen Gunther an einem Pontifikal gottesdienst teilnehmen, zu dem Kardinal Innitzer aus Wien erwartet wird. Das Festprogramm der Europäischen Wo- chen gibt der Stadt vom 23. Juli bis zum 7. August ein internationales Gepräge. Die Tanzkunst ist mit zwei Solisten der, Pariser Oper und mit dem gesamten Ensemble des Niederländischen Staatsballetts in Amster- dam vertreten. Aus dem musikalischen Pro- gramm verdienen ein Serenadenabend mit der Bläservereinigung der Wiener Phil harmoniker und ein Festkonzert der Wiener Symphoniker unter der Leitung von Volk- mar Andreae(Zürich) besondere Bedeutung. Die Orgel des hohen Doms wird ein Konzert begleiten, mit dem der Chor des Straßburger Münsters zu den Europäischen Wochen bei- trägt. Einen Höhepunkt der Festwochen bil- det das dritte europäische Jugendtreffen der „Jeunesses Européennes Fédéralistes“. Damit ist ein alter Plan der Stadt Passau in Erfül. lung gegangen, ihre Europaischen Wochen mit einem interr/ lonalen Jugendtreffen zu verknüpfen, um damit dem Appell zur kon- tinentalen Einigung einen verstärkten Wider- hall zu verleihen. * I Seite 4 MANNHEIM Immer wieder Proteste gegen die Schulraumnot Harte Worte gegen die Stadtverwaltung in einer Elternversammlung des Liselotte-Gymnasiums Im Mittelpunkt einer Elternversammlung des Liselottegymnasiums stand das Thema Schulhausneubau. Ueber eineinhalb Stunden ang wurde dieses Problem diskutiert und die Möglichkeiten zur Durchsetzung des termingerechten Umzugs erwogen. Denn der Schichtunterricht, der den beiden Mädchen- schulen jetzt schon zehn Jahre lang das Leben schwer macht, nagt an den Nerven Aller Beteiligten.„Das Elisabethgymnasium und wir, wir bleiben räumlich up ewig unge- deelt“, hatte Oberstudiendirektor Dr. König einmal bei einer anderen Gelegenheit gesagt. Die Stadtverwaltung hatte dem Liselotte- Snmasium versprochen, daß es im Früh- jahr 1957 wieder Herr im eigenen Haus sein soll: Nach der Vollendung eines Bauab- Schnittes im geplanten Gewerbeschulzentrum 3 ere 5 a rtetenattle⸗ 0 des gibt neuen Schwung! Es War sagenhaft: Die Wundersteine Märmer bummeln gern an jenen Markt- ständen vorüber, die es, wie in der guten alten Zeit, auch heute noch gibt(, Wahre Jakobe“ heißen sie in Mannheim). Leider kaufen sie auch mitunter etwas ein. Leider — sagen die Frauen. Ich tat es kürzlich auch, notgedrungen, denn ich konnte nicht widerstehen. Stand doch da ein Mann vor einem Stapel grüner Seifenstücke. Sie fühl- ten sich hart an, und er nannte sie seine „Wundersteine“, Dazu hatte er auch das Recht, denn er führte unter atemberauben- der Spannung der Umstehenden vor, wie er mit einem einzigen dieser Wundersteine nach kurzem Reiben, ebenso kurzem Weg- wischen mit etwas Wasser alle Flecken ver- tilgen konnte als da sind Obst-, Kakao-, Fett-, Likör-, Farb-, ja sogar Rostflecken. Zu diesem Behufe benutzte er das untere Ende seines Oberhemdärmels. Wie gesagt, das„Wunder“ geschah, der Aermel erstrahlte blütenrein. Was sollte ich tun! Ich kaufte, nicht nur ein Stück, son- dern gleich drei, ging heim und brannte darauf, die Sache vorzuführen. Nun war Aber nichts Fleckenhaftes da. Ehe es noch meine Frau, der ich lakonisch mitteilte, sie solle sich auf etwas Besonderers gefaßt machen, ja, ehe sie es verhindern konnte, zog ich aus dem Wäschekorb eines meiner Oberhemden, goß im Handumdrehen einen noch vom Frühstück unserer Tochter her- rührenden Kakaorest darüber, zog demon- strativ den Wunderstein und rieb, während ich gleichzeitig einen Vortrag hielt. Ich rieb also und wischte, wischte, so wie es der Mann getan hatte. Die Flecken blieben. Ich Wiederholte den Vortrag, dem aber nicht ge- glaubt wurde. Dann sagte ich noch etwas; meine Frau sagte noch viel mehr. Und dann wanderten wir beide zum Markt. Doch der sagenhafte Mann war verschwunden. Nur die benachbarten Händler grienten und er- klärten, es seien da noch andere gekommen, Auch einige„von den Dummen“ „Mit eigenen Augen habe ich es ge- sehen“, resignierte ich.„Es war Kakao, ohne Zweifel“, fuhr ich zaghaft fort.—„Und der Kermel war imprägniert“, ergänzte meine Frau.„Sag mal, was hattest du in Chemie in der Schule?“— Ich vermochte mich nicht zu erinnern.—„Und wenn schon, jedenfalls sitzen Leute, die alle Flecken der Welt in Sekundenschnelle beseitigen können, in Vil- len mit zwei Garagen und nicht auf dem Markt; das wenigstens siehst du doch ein!“ Und so nahm ich mir vor, nie wieder ohne meine Frau auf dem Markt etwas zu kaufen, nicht einmal Petersilie; sie soll Aehnlichkeit mit Schirling haben O. F. Heinrich Termine Der Vertriebenen-Ausschuß der CDU hält am 28. Juli, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge N, 2 ab. Fotografische Gesellschaft: 28. Juli, 20 Uhr, Vortragssaal der Firma Phora, O 7, 5, Einfüh- rung in die Agfa-Color-Fotografle, Theorie und Praxis. Sprecher: Hans Zäpke.— 29. Juli, 20 Uhr, Hotel Rheinhof“, Informations- und Ausspracheabend. Jazz- Club: 28. Juli, 20 Uhr, Pschorr-Bräu, O 6, Clubabend. CDU, Ortsbezirk Kaäfertal-Nord: 28. Juli, 20 Uhr, Katholisches Vereinshaus, Obere Ried- straße, Versammlung Thema:„Die kultur- politischen Forderungen der CDU“; Sprecher: Kreisvorsitzender Julius Kölmel. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim- Stadt und Land: Sprechstunde am 28. Juli, 17 bis 20 Uhr, Rat- Haus, E 5, Zimmer 5. i Hausbesitzerversammlung, 29. Juli, 19.30 Uhr,„Zähringer Löwe“, Thema: Das neue Bundesmietengesetz“. 5 Deutscher Verband für Schweißtechnik, Ortsverband Mannheim-Ludwigshafen: 29. Juli, 19.15 Uhr,. Mozartsaal, Mitgliederversammlung und Lichtbildervortrag über„Innereuropäische schweißtechnische Studienreise durch elf Län- der“; Sprecher: Dipl.-Ing. W. Krauß, Walds- Hut. Wir gratulieren! H. Isele, z. Z. Pörtschach zam Wörthersee, wird 70 Jahre alt. Valentin Schmitt, Mhm.-Feudenheim, Höhenstraße 3, Anna Ludwig, Mhm.-Sandhofen, Jute-Kolonie Nr. 48, vollenden das 85. Lebensjahr. soll die Mollschule frei werden und für das Liselottegymnasium zur Verfügung stehen. Aber man hat in der Zwischenzeit ausge- rechnet, daß sich dieser Umzug noch gut drei Jahre verzögern kann. Und die Stadtver- Waltung hat den Termin 1960, den man ihr „Als verschleierte Frage“ vorlegte, nicht de- mentiert. Die Disukussion zwischen Schule und Stadt hat sich— dies zeigte die Versamm- lung— in eine recht scharfe Polemik ver- wandelt. Direktion und Eltern wollten end- lich einmal klar sehen, wollten wissen, war- um man nicht mit dem Bau des Gewerbe- schulzentrums beginne(„am Geld liegt's nicht“, sagte Stadtrat Hennig), und Worte Wie„schärfere Maßnahmen ergreifen“, „Schulstreik“,„Steuerstreik“ konnte man immer wieder hören. Es gab auch zur Be- sonnenheit mahnende Stimmen: Md. Wal- ter Krause(„ich spreche als Vater, nicht als Beigeordneter“), meinte, die Stadtverwal- tung sei nicht eine isolierte Instanz, die in stiller Abgeschlossenheit über Wohl und Wehe des Bürgers entscheide, sondern eine Bürger vertretung, mit der sich reden lasse. „Verhandeln Sie mit den zuständigen Stel- len, präzisieren Sie ihre Argumente und lassen Sie sich die Widerstände, die sich Ihren Wünschen entgegenstellen, sachlich aduseinandersetzen.“ Aber dazu sagte Ober- studiendirektor König, er sei der Verhand- lungen mit dem Schulreferat jetzt überdrüs- sig. Er wolle nicht weiter Trostphrasen und vage Versprechungen hören, sondern eine sachliche Antwort, die diese Instanz anschei- nend nicht geben könne.(Schade, daß keiner der gemeinten Herren bei dieser Versamm- lung anwesend war.) Stadtrat Hennig schlug schließlich vor. den Stadtrat anzusprechen. Es wurde ein Gremium bestimmt und mit der Abfassung einer Resolution beauftragt, die Verwaltung und Stadtrat zugeleitet werden soll. 11 Heilsarmee bekommt Besuch aus England Portsmouth-Citadel-Musikkorps gastiert im Wartburg-Hospiz Wer kennt sie nicht die Frauen und Män- ner des Korps Mannheim der Heilsarmee, die in ihren blauen Uniformen mit den roten und blauen Bändern mit Musikbegleitung auf den Marktpletz ziehen und Zeugnis ablegen für mren Glauben der in der Liebe zu allen Menschen gipfelt? Die Mannheimer Heils soldaten— ja, sie sind„Soldaten“, aber sie sind die friedlichsten dieser Welt— be- kommen im Monat August Besuch aus England. Das Portsmouth- Citadel Musikkorps wird zu Gast sein und im Wartburg-Hospiz ein Konzert geben. Heilsarmee und Musik, das sind zwei Dinge, die recht eng zusammengehören, denn schon der Gründer dieser mildtätigen christ- lichen Mission, William Booth, erkannte früh- zeitig den Wert der Musik für Evangelisa- tionsversammlungen. Wenige Jahre nachdem Booth im Osten Londons im Jahre 1865 den Kampf gegen Armut, Gottlosigkeit und La- ster aufgenommen hatte, wurde 1879 die erste Musikkapelle in Consett, England, gegründet. Seit jenen Tagen ist die Fahie der Heils- Armee in 85 Ländern und Kolonien dieser Welt auf gepflanzt worden. Es gibt heute rund 50 000 Amateurmusiker unter den Heilssoldaten. Das Portsmouth- Citadel- Musikkorps ist allerdings nicht irgend eine Gruppe unter ihnen, sondern eine der be- kanntesten. Bereits 1880 gegründet, liegt die Leitung der„Band“ seit 1934 in den Hän- den der Familie Nobes. Vater Alfred folgte Sohn Harold Nobes, der jetzige Kapellmeister. Unter seiner Leitung hat die Kapelle in zahlreichen großen Städten in England und Wales gespielt und in der Nachkriegszeit eine Tour durch die Niederlande gemacht. Sie ist oft im Programm der britischen Rundfunk- gesellschaften zu hören und war schon zwei- mal bei dem berühmten„Bandmasters Coun- cils Festival“, einem festlichen Treffen der besten Heilsarmeekapellen aus aller Welt Die Musiker aus Portsmouth gehören verschie- densten Berufen an. Sie sind zum Teil Ar- beiter der königlichen Werft in ihrer Heimat- Stadt, vier sind Schullehrer und einige sind Angestellte der britischen Elektrizitätsgesell- schaft von Portsmouth. Das Mannhemer Korps der Heilsarmee weist besonders darauf hin, daß die eng- lische Stadt Portsmouth im Kriege— wie Mannheim— ebenfalls schwere Opfer brüin- gen mußte. Sie wurde im Rahmen von Hit- lers Coventry„Ausradierungsprogramm“ schwer bombardiert. Nach Schluß des Krieges aber waren es gerade die aktiven Mitglieder englischer Stationen— mit an der Spitze jene von Portsmouth— die sich bei freiwilligen Hilfsdiensten für die Betreuung heimkeh- render deutscher Kriegsgefangener einsetz- ten. Wie wahr diese Angabe ist, wissen gerade jene ehemaligen Kriegsgefangenen, die aus Amerika, Kanada oder England entlassen wurden und durch die Lager in den briti- schen Hafenstädten gegangen sind. Nicht zuletzt diese Erinnerung ist es, die die Geldbeutel der ehemaligen„Landser“ bereitwillig öffnet, wenn einer der treuesten Mannheimer Heilssoldaten—„die Sergean- tin Liesel“— mit der Spendenbüchse durch das abendliche und nächtliche Mannheim geht. 5-kloth Angriff auf den Dompteur? Man ist versucht, diese Frage beim Anblick des Bildes zu stellen. Aber es ist nicht so. Was wir sehen ist vielmehr ein„liebevolles Spiel“ zwischen Dompteur Franz Lukas und seinem Lieblingstiger. Diese Nummer ist eine der Zirzensischen Spitgenleistungen im Programm des Wiener Circus„Medrano“, der in der nächsten Woche nach Mannheim kommt. ——— Aus dem Polizeibericht: Am Strandbad ertrunken Schwächeanfalloder Herzschlag Am Nachmittag ertrank etwa 50 Meter stromabwärts vom Strandbad, 10 Meter vom Ufer entfernt, ein Mann, der wahrscheinlich einen Herzschlag oder einen Schwächeanfall erlitt. Er ging ohne Hilferufe unter. Sofort unternommene Tauchversuche durch das Badepersonal blieben ergebnislos. Da bis 20.30 Uhr die Kleider des Ertrunkenen auf dem Strandbadgelände nicht gefunden werden konnten, wurden die Badegäste über den Lautsprecher eines Funkstreifen- Wagens aufgefordert, sich zu ihren Kleidern zu begeben. Dann wurde ein herrenloser Wäschebeutel mit Inhalt, unter anderem ein Autoschlüssel, gefunden. Mit Hilfe des Schlüssels wurde auf dem Parkplatz der Personenkraftwagen des Ertrunkenen fest- gestellt, in dem auch die Kleider und Aus- Weispapiere lagen. Es handelt sich um einen 39 jährigen Kaufmann aus Ludwigshafen Mundenheim. Ausverkaufshyänen aktiv Die Warenhausdiebe stehlen im Ausver- kauf munter fort. Unter den zahlreichen Kleiner Schwindel mit den Paketkarten .. brachte sieben Angeklagten kein Glück/ Postbeamte vor Gericht Sieben Angeklagte im Alter zwischen 23 und 58 Jahren, darunter eine Frau, saßen vor dem Richtertisch der Strafkammer. Alle hatten sie einmal auch zusammen gearbeitet: Am Paketschalter und in der Ortspaketkam- mer des Postamtes II Mannheim, das Ende Juni 1954 Unregelmäßigkeiten in der Paket- karten-Abfertigung feststellen mußte. Die Ermittlungen im Verlauf der umfangreichen Untersuchung ergaben, daß ein Gesamtbetrag von 3235 Mark in der Zeit vom 1. Januar 1954 bis zur Aufdeckung der Post von ungetreuen Beamten entzogen worden war. Es würde zu weit führen, die Einzelheiten zu erläutern, die das Strafgesetzbuch mit den Tatbeständen der Beamtendelikte gleich- setzt. Es sei nur gesagt, daß der„Anführer“ der beteiligten Postler, ein damals 22 Jahre alter Schalterbeamter, Nachgebühr-Paket- karten von Selbstabholern durch die eigen- mächtige Angabe eines höheren Gewichtes und einer höheren Portosumme fälschte und den Ueberschuß“ für die Deckung von Fehl- beträgen in seiner Kasse und für persön- lichen Bedarf verwendete. Es sei nur gesagt, daß der Hauptangeklagte von seinen Kol- legen sogenannte„nicht zugeschriebene“ Pakefkarten verlangte, und den auf ihnen vermerkten gefälschten Wert ebenfalls in die eigene Tasche steckte. Und es sei gesagt, daß er— neben der„kollegialen“ Hilfe für klei- nere Fehlbeträge der Mitangeklagten, denen er großzügig unkontrollierte Paketkarten zu diesem Zweck überließ— seinem Nachbarn zweimal einen Stoß Postkarten stahl, um seine unausgeglichenen Bestände zu decken. Kurz gesagt:: Dieser Hauptangeklagte gab Paketkarten aus— und kassierte Be- Zwanzig perfekte Verkäuferinnen Sie zeigten ihr Können bei der Gesellenprüfung der Fleischerinnung Zwanzig junge Mädchen aus Mannheim und Umgebung hatten sich dieses Jahr zur Gesellinnenprüfung als Verkäuferin im Fleischerhandwerk gemeldet. Die Klippen der theoretischen Prüfung, bei der nach einem Punktsystem, das ein Höchstmaß an Objektivität garantiert, werfahren wurde, 1 waren glücklich überwunden worden. Bei der Firma G Rosenfelder, die ihre Räume zur Verfügung gestellt hatte, wurde den Debütantinnen praktisch auf den Zahn ge- kühlt. Kenntnisse in Verkauf, Kundenbera- tung, Schaufenster dekoration u. a. mußten bewiesen werden. Der„sichtbarste“ Erfolg der dreijährigen Lehrzeit offenbarte sich aber in den leckeren Wurst- und Fleisch- platten, die jede zukünftige Verkäuferin bereitete. Hier konnte jede von ihnen zei- gen, daß sie nicht nur im Laden stehen kann, sondern auch dann noch. wenn für beson- dere Festlichkeiten kleine Arrangements verlangt werden, Hand anzulegen weiß. Auf silbernen Platten lagen rosa Schin- kenröllchen neben Hartwurstrosetten, gold- gelbe Sülze fügte sich mit geschmäckvollen Pumpernickelscheibchen zu einem harmoni- schen Ganzen und zarte Braténstücke ließen unterstützt von geschickt gefertigen Gurken- fächern dem Beschauer das Wasser im Munde zusammenlaufen.— Und er gratulierte ge- nau wie die Prüfungskommission allen 20 Mädchen zum bestandenen Examen. 5 Ch. Z. träge— für die keine Belastung erfolgte, weil sie nicht den vorgeschriebenen„Dienst- Weg“ gingen. Seine Arbeitskameraden hal- fen ihm dabei, oder ließen sich wieder von ihm helfen. Nach seinen eigenen Angaben in der Hauptverhandlung flossen ihm auf diese Weise etwa 750 DM zu. Der Weg des restlichen Betrages ließ sich, trotz einer gründlichen Beweisaufnahme, nicht mehr rekonstruieren. Diebstahl, Amtsunterschlagung, Urkun- denfälschung und übermäßige Gebühren- erhebung(ein Sondertatbestand des Betrugs) hießen die Paragraphen, für die der jetzt 23 jährige neben seiner Entlassung aus dem Postdienst nun ein Jahr Gefängnis und 150 DM. Geldstrafe erhielt. Zwei seiner Kolle- gen, die ohne eigenen Vorteil mit seiner Hilfe einmal ein Deflzit„ausglichen“, wur- den wegen Sachhehlerei mit Geldstrafen bis zu 1700 Mark belegt; zwei weitere müssen, Weil sie durch Ueberlassung der„nicht zu- geschriebenen“ Karten an den Hauptange- klagten Beihilfe zur Amtsunterschlagung oder diese Tat selbst begangen haben, zwi- schen 220 und 250 Mark an den Staat zah- len. Und zwei Angeklagte wurden freige- sprochen, weil ihre Beteiligung in der Hauptverhandlung nicht nachgewiesen wer- den konnte. 5 „Es lag mit an einer mangelnden Ueber Wachung durch die Post“, sagte der Vor- sitzende in seiner ausführlichen Urteilsbe- gründung. Es lag aber auch an den Beamten, von denen einer sich, als die seltsamen Ma- nipulationen entdeckt wurden, vor einen Zug warf. Wer Beamter ist und in dieser Eigenschaft straffällig wird— den trifft das Gesetz schwerer. Und das Päckchen, das diese Beamten sich aufgeladen haben, wiegt schwerer als die Pakete, die zum Nachteil von Post und Kunden den Schalter 4 pas- sierten. lex Bei drei Minuten Sprechzeit: Telefonat nach Moskau kostet 15,0 DM Das Gebiet der UdSSR ist in vier Gebührenzonen eingeteilt Der 12. Juli 1955 war ein denkwürdiges Datum in der Geschichte des Telefonverkehrs der Bundesrepublik. Seit diesem Tag kann wieder— wie alle Tageszeitungen auf ihren Hauptseiten meldeten— mit Rußland tele- foniert werden. Inzwischen sind die nach- stehenden Einzelheiten bekannt geworden über zugelassene Gesprächsarten und die ver- schiedenen Gebührensätze. Zugelassen sind Notgespräche, dringende Staats- und Privat- gespräche, gewöhnliche Staats- und Privat- gespräche, V-Gespräche und Auskünfte. Das Gebiet der Udssk ist in vier Gebühren- zonen eingeteilt. Die 1. Zone umfaßt unter anderem Moskau, Leningrad, Kiew, Riga, Odessa, Wilna, Die 2. Zone umfaßt Baku, Astrachan, Batum, Molotow, Saratow) und talingrad, die 3. Zone Irkutsk, Taschkent, Frunze sowie Teheliabinsk und die 4. Zone Wladiwostok, Blagevestchenks und Jakutsk. Ganz so hermetisch abgeschlossen ist der Eiserne Vorhang also nicht mehr. Bildlich gesprochen hat man kleine Löcher gebohrt, durch die man Kabel legte. Die Gespräche werden über Frankfurt am Main geleitet. Betriebszeit ist nach Mitteilung des Post- ministeriums täglich durchgehend. Nähere Auskünfte erteilen die Fernsprechämter. Wer also Wirklich aus irgendeinem Grund mit Moskau sprechen will, kann das tun. Und was kostet der Spaß? Die Gebühr für ein ge- wöhnliches Drei-Minutengespräch von Mann- heim nach Moskau beträgt 15,60 DM, nach Stalingrad 20,70 DM, nach Taschkent 40,20 DM und nach Wladiwostok 56,70 DM. Um ein paar Groschen billiger als in der Bundesrepublik kann man von Berlin aus mit Rußland telefonieren. Dort gilt ein anderes Gebührenfeld, dessen Sätze 50, 60 bzw. 70 Pfennige unter denen der Bundesrepublik liegen.— Die Wiederaufnahme des Telefon- verkehrs wurde mit Ueberraschung aufge- nommen. Hoffen wir, daß diesem ersten Schritt zur Normalisierung des deutsch- russischen Verhältnisses weitere folgen. der Bild: Repar Festgenommenen waren zwei, die es besoh“ ders toll trieben. Eine 34jährige Frau aus de Nähe von Mannheim war in einem Ge. schäft beim Diebstahl von zwei Damen strümpfen ertappt worden. In ihrer Ein. kaufstasche wurden noch eine Tischdeckg ein Herrenhemd, vier Kinderpullover und elf Kinderstrümpfe entdeckt, die auch ge. stohlen waren. Die Polizei veranlaßte dat. aufhin eine Haussuchung. Sie war sehr er- giebig: 180 Coupons Stoffe in verschiedener Art und Größe im Wert von etwa 1000 DA die in Kaufhäusern von Mannheim und Heidelberg gestohlen worden waren, wur. den gefunden. Eine zweite Diebin hatte be. reits zwei Badeanzüge, ein Herrenhemd fünf Paar Damenstrümpfe, zwei Damen- röcke, drei Damenunterröcke, drei Herren- Polohemden, drei Damenblusen, einen fe. genmantel, eine Umhängetasche und einen Geldbeutel gestohlen, als sie beim Diebstall von zwei weiteren Pullovern, zwei Herren. unterhosen und einem Tragbeutel in einem Kaufhaus von einer Aufsichtsperson ertappt und der Polizei übergeben wurde. Wieder ein Verkehrstoter Ein Motorradfahrer aus Rheindürtheim der— wie bereits berichtet— am 2. quli auf der Scharhofer Straße vor der Gast- Wirtschaft„Taverne“ von einem amerikani. schen Wagen angefahren und lebensgefahr. lich verletzt wurde, ist inzwischen im Kran- kenhaus gestorben.— Auf der Casterfeld. straße fuhr ein Lastkraftwagen auf einen anderen auf, dieser wiederum auf einen anhaltenden Omnibus. Ein Lkw.-Fahrer wurde am Kopf verletzt. Sachschaden 2000 Mark.— In den ersten 20 Tagen des Juli ereigneten sich 323 Verkehrsunfälle, bei denen fünf Personen getötet und 2235 ver- letzt wurden. Segelflieger landete auf Flugplatz Ein 32jähriger Segelflieger aus Forch⸗ heim in Oberfranken geriet über Mannheim in„Luftnot“ und landete ohne Zwischen- fälle auf dem zum Starten und Landen ge- sberrten Flugplatz in Neuostheim. Aufgeklärter Kleiderdiebstahl Am Abend des 12. Juli entwendete ein Matrose auf der Neckarwiese zwischen Kur- Pfalz- und Jungbuschbrücke eine blaue Ar- beitshose, ein blaues Handtuch, ein Paar braune Halbschuhe, ein gelbes Herrenhemd, Schon morgens wasche ich mich mit /d nel 4,— de fühle ich mich den ganzen ſag frisch und bin befreit vom ein Paar Strümpfe und ein Lederetul mit verschiedenen Schlüsseln. Der noch unbe: kannte Geschädigte wird gebeten, sich mit Wasserschutzpolizel, Fruchtbahnhol⸗ straße ba, Telefon 32893, in Verbindung 2 setzen.. Haltlose Anschuldigungen In den Nummern 157 und 159 des„Mann: heimer Morgen“ brachten wir die Nachricht“ daß ein 43jähriger Maler aus Neuostheim (es handelte sich um Rudi Baerwind) auf Grund schwerer Anschuldigungen in Unter- suchungshaft genommen und nach einigen Tagen wieder entlassen worden War. Wie uns mitgeteilt wird, hat sich au erfolgten Ermittlungen del Grund der Staatsanwaltschaft die Haltlosigkeit det gegen R. Baer wind erhobenen Anschuld- gungen herausgestellt. Der Denunziant, des. sen Anschuldigungen eine größere Anzahl hiesiger Persönlichkeiten einbezog, befindet sich zur Zeit in der Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch. Es ist zu bedauern, daß durch die Veröffentlichung der Vorgänge ein irrige! Eindruck über den wahren Sachwerhalt in der Oeffentlichkeit entstehen konnte. Eine behördliche Stellungnahme wird in Kürze erfolgen. 5 1 Weitere Lokalnachrichten Seite 6 „ FTT , rere, Nr. 1 — liche des Vas wir seinem ogramm : Reper es desc u aus. nem Ge. Damen. zer Eig. ischdeche over uni auch ge. aßte dar. Sehr er- chiedener 1000 Dal, eim und en, wur. hatte be. renhemd Damen- Herren. inen Re. ind einen Diebstall i Herren. in einem ni ertappt jürkheim, 1 21. Juli ler Gast- nerikani. nsgefdhr. im Kran- Asterkeld. zuf einen uf einen V.-Fahrer den 2000 des Juli lle, bel 220 ver- lain s Forch- lannheim zwischen- inden ge- hl adete ein hen Kur- blaue Ar- ein Paar renhemd, ee ere che h 0 fühle f en ſag ait vom % vom geruch 5 retul mit ch unbe⸗ sich mit bahnhol⸗ dung ad „Mann- Jachricht, uostheim rind) aut n Unter- einigen r.* sich auf gen der eit der nschuldi- ant, des. Anzahl befindet geanstal jurch die 4 irriget erhalt in unte. wird 4 — e 6 Nr. 170/ Donnerstag, 28. Juli 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite Sansa UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMBERC Vermißtenbilder-Ausstellung Heidelberg. Der Bund ehemaliger deut- scher Fallschirmjäger E. V führt in Zusam- menarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz vom 30. Juli bis 2. August in Heidelberg eine Vermißtenbilder-Ausstellung durch, die am Semstag in der Stadthalle eröffnet wird. Die Suchausstellung umfaßt in 6500 Bildern und den namentlichen Vermißtenlisten des Deut- schen Roten Kreuzes Angehörige aller Waf- fengattungen, des Volkssturms und des soge- nannten Wehrmachtsgefolges(Arbeitsdienst, Organisation Todt, Luftwaffenhelfer). Auber- dem sind Verzeichnisse der„Lagerverscholle- nen“ ausgelegt, jener Soldaten, die nach 1945 noch aus Kriegsgefangenenlagern Nachricht gegeben haben, von denen seitdem aber jede Spur fehlt. Der Suchdienst Will mit dieser Ausstellung alle ehemaligen Soldaten an- sprechen, sie zum Besuch und damit zur Mit- hilfe an der Aufklärungl von Schicksalen auffordern. Postarbeiter wollen mehr Lohn Stuttgart. Die Abwanderung von Post- hilfs- und Postfacharbeitern zur Privatindu- strie hat im Bezirk der Oberpostdirektion Stuttgart Ausmaße angenommen, die einen ordnungsgemäben Postverkehr ernstlich ge- kährden, teilte in Stuttgart der erste Vor- sitzende der Bezirksleitung der Deutschen Postgewerkschaft, Fischer, mit. Als Gründe dafür nannte er die auberordentlich niedrige Bezahlung, sowie die langen Wartezeiten bis zur Uebernahme in das Beamtenverhältnis. Das Arbeitsamt Stuttgart habe sich, so sagte Fischer, auf Grund der schlechten Arbeits- bedingungen auherstande erklärt, die An- forderungen der Post zu erfüllen, vor allem, weil vorwiegend jüngere Kräfte und be- stimmte Voraussetzungen verlangt würden. Es sei ferner unhaltbar, daß etwa im Fern- meldebau der Postfacharbeiter 50 oder 60 Pfennige je Stunde weniger erhalte als sein pei einer im Auftrag der Post arbeitenden privaten Firma beschäftigter Kollege. Die Gewerkschaft verlange, daß die im Stuttgar- ter Bezirk besonders kritische Situation durch Gewährung von Sonderzulagen und eine Anpassung der Löhne und Gehälter an die gestiegenen Lebenshaltungskosten ge- mildert werde. Kläranlagen ausbauen Stuttgart. Die Landesgruppe Baden- Würt⸗ temberg der Abwassertechnischen Vereini- gung(ATV) hielt in Stuttgart eine Beirats- sitzung ab, wobei der, Vorsitzende der Lan- desgruppe, Oberbaurat Grotz, darauf hin- Wies, daß die Verunreinigung der Gewässer immer mehr zunehme, weil die Kläranlagen der Gemeinden und Städte in vielen Fällen mangelhaft und zu stark überlastet seien. Ein umfangreicher Ausbau der Kläranlagen, vor allem der Vorreinigungs- Und Neutrali- sdtionsanlagen, seien deshalb im Interesse der Volksgesundheit unumgänglich. Die Ab- Wasserleitung und Reinigung sei heute eben- so wichtig wie die Wasserversorgung. Die großen Aufgaben der Städte und Gemein- den auf diesem Gebiet könnten allerdings ohne umfassende Hilfe des Bundes und des Landes nicht bewältigt werden. Bau der Bodensee-Leitung beginnt Stuttgart. Die Planungen für die Anlagen und Leitungen der Bodensee-Wasserversor · gung sind jetzt soweit abgeschlossen, daß mit den praktischen Bauarbeiten begonnen Wer- den kann. Der Vorsitzende des Zweckverban- des Bodensee- Wasserversorgung, der Stutt- garter Oberbürgermeister Dr. Klett, teilte mit, daß das gesamte Projekt bis Ende 1957 fertiggestellt sein wird. Mit dem Bau der Hauptleitung werde Ende August im Raum Stuttgart- Kornwestheim und im Raum Rott- weil begonnen. Neben dieser Hauptleitung müßten noch rund 100 Kilometer Anschluß- leitungen verlegt werden. Mit dem Bau des Seepumpwerks in Sipplingen und der Filter- station auf dem Sipplinger Berg soll im Oktober begonnen werden. Neue Bahnhöfe Bad Friedrichshall. Die Bundesbahn konnte jetzt die mit Hilfe von Landesmitteln wieder aufgebauten Bahnhöfe Lauffen am Neckar und Bad Friedrichshall-Jagstfeld einweihen. Präsident Hagner von der Bundesbahndirek- tion Stuttgart teilte mit, daß die Strecke Bietigheim— Heilbronn— Bad Friedrichs- hall in nächster Zeit mit einem Aufwand von 26 Millionen Mark elektrifiziert werden solle. Auch der Heilbronner Hauptbahnhof werde pald aufgebaut werden. Innenminister Ulrich sagte, der Verkehr in Baden- Württemberg habe in allen Zweigen jetzt ein größeres Volumen erreicht als jemals zuvor.— Die alten Bahnhöfe beider Städte waren durch Luftangriffe zerstört worden. Schwäne attackierten Lebensretter Rorschach. Nicht nur mit den Wellen, sondern auch mit einer Schwanenfamilie hatte ein achtjähriger Lebensretter zu kämpfen, der in Staad bei Rorschach seinen drei Jahre jüngeren Spielgefährten aus dem Bodensee barg. Der fünfjährige war über die Kaimauer in den See gestürzt und drohte au ertrinken. Die Rettungstat gelang, obwohl die angriffslustige Schwanenfamilie dem mutigen jungen Retter heftig zusetzte. Gute Schulen schaffen bessere Gemeinden Hessisches Experiment bewährte sich: vom Kindergarten bis zum Abitur im„Schuldorf Bergstraße“ Darmstadt. Ein paar Kilometer südlich von Darmstadt, am Rande des Odenwaldes, liegt Deutschlands erstes Schuldorf. Als es vor einem Jahr seiner Bestimmung über- geben wurde, schickten alle Landesregie- rungen ihre Vertreter zu dem Festakt. Die Fachwelt fragte sich gespannt, was wWohl hinter dem„hessischen Experiment“ stek- ken mochte. Nun, nach einem Jahr der Probe, lautet das Ergebnis der Unter- suchungen: das„Schuldorf Bergstraße“ hat sich bewährt! In einem Kiefernwald zwischen den Ge- meinden Jugenheim und Seeheim, auf einer Fläche von 75 000 Quadratmetern, sind Schulgebäude verschiedenster Bestimmung zu einer Einheit zusammengefügt: Volks- schule, Mittelschule, Oberschule, daneben eine Berufsschule und eine Hilfsschule. Auch ein Kindergarten ist dabei. Das Schuldorf, dem außerdem noch ein 100-Betten-Internat angegliedert ist, steht unter einheitlicher Leitung. Der Landkreis Darmstadt und die Gemeinden Jugenheim, Seeheim und Bik- kenbach benutzen gemeinsam die Einrich- tungen und haben zusammen mit der Elternschaft ein Gremium geblidet, das die Schulleitung in wesentlichen Fragen berät. Das„Schuldorf Bergstraße“ entstand nach amerikanischem Vorbild. 1949 hatte der Beauftragte des US-Landeskommissars für Zahlenlotto auch in Hessen in Schul angelegenheiten, Mr. Ken- neth A. Bateman(zur Zeit Mitarbeiter des US-Erziehungsministeriums in Washington), der hessischen Landesregierung den Vor- schlag unterbreitet, nach dem Muster der in 90 großen Schulbezirken in den Staaten bewährten Community Schools eine den deutschen Verhältnissen angepaßte Anlage zu schaffen. Eine deutsche Studiengruppe fuhr daraufhin über den Atlantik, um ame- rikanische Gemeinschaftsschulen zu besichti- gen. Die hessische Regierung War von den Empfehlungen begeistert, und 1952 wurde mit den ersten Arbeiten begonnen. Hessen gab zwei Millionen Mark, das Hohe Kom- missariat 800 000 Mark, eine weitere Million kam vom Landkreis Darmstadt und den drei Gemeinden an der Bergstraße. Schon jetzt steht fest, daß sich der Auf- wand, auf lange Sicht gesehen, gelohnt hat. Die Schulleitung ist mit den Ergebnissen des ersten Unterrichtsjahres sehr zufrieden. Die Noten der annähernd 1400 Schüler liegen über dem Landesdurchschnitt, und sämliche Abiturienten in dem idyllischen Schuldorf bestanden ihre Prüfung. Diese Erfolge fan- den ein starkes Echo. Immer wieder künden Gruppen von Fachléuten, auch aus dem Ausland, ihren Besuch an. Vom Kindergarten bis zum Abitur soll die Jugend unter einheitlichen Gesichts- Baden- Württemberg Die Regierung hat jedoch nach wie vor schwere Bedenken Stuttgart. Die Landesregierung in Stutt- gart hat sich trotz schwerer moralischer Be- denken entschlossen, das Zahlenlotto auch in Baden- Württemberg zuzulassen Nachdem sich mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg alle übrigen Bundeslän- der bereits für das Zahlenlotto aussprachen, habe sich— so sagte Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller— die ablehnende Haltung der Stuttgarter Regierung nicht mehr Auf- rechterhalten lassen. Finanzminister Dr. Frank teilte mit, die Regierung habe sich nach eingehenden Ueberlegungen unter voller Aufrechterhaltung ihrer moralischen Beden- ken gegen diese neue Spieleinrichtung doch für den Anschluß an das Zahlenlotto ent- schieden, da sonst die Gefahr bestünde, dag die Einwohner Baden- Württembergs in den Nachbarländern spielen würden und so das Geld hinausflösse. Es sei beabsichtigt, die Er- träge aus dem Lotto wertvollen kulturellen Einrichtungen zukommen zu lassen. Techni- sche und organisatorische Einzelheiten seien noch nicht geklärt. Im Februar dieses Jahres hatten die Mi- nister präsidenten der Bundesländer die Ber- liner Stellen aufgefordert, das Zahlenlotto das von Berlin ausging— in der Bundes- republik einzustellen. Da Berlin diese Forde- rung ablehnte und das Berliner Zahlenlotto vor allem in de norddeutschen Ländern im- mer größeren Zuspruch fand, entschloß sich dahn ein Land nach dem anderen sich selbst diese Einnahmequelle zu erschließen. In einem Musterprozeg hat das Oberlandesge- richt Braunschweig festgestellt, daß es sich beim Zahlenlotto um kein Glücksspiel, son- dern um eine Lotterie handle. Wie Dr. Mül- ler mitteilte, will Baden- Württemberg in die- ser Frage eine Entscheidung des Bundesge- richtshofes herbeiführen. Die Aussichten auf eine Revision des Braunschweiger Urteils seien jedoch sehr gering. tz punkten erzogen und ausgebildet werden. Dies ist der Grundgedanke, unter dem die Arbeit im Schuldorf steht.„Good schools make better communities!“ sagten die ame- rikanischen Berater, die bei der Einrichtung mithalfen. Gute Schulen schaffen bessere Gemeinden! Volks- und Oberschüler sollen sich nicht feindselig gegenüberstehen, und beide zusammen sollen auch nicht verächt- lich auf den Hilfsschüler herabsehen. Alle müssen lernen, daß sie Mitglieder der Ge- meinschaft sind. Das gemeinschaftsféördernde Moment zeigt sich auch in der Arbeit des Elternbeirats, wo der Vater des Hilfs- schülers gleichberechtigt neben dem Vater des Volksschülers und dem des Oberschülers seine Stimme abgibt. Das„Schuldorf Bergstraße“ ist nach den modernsten Gesichtspunkten eingerichtet. In den Schulzimmern mit den bequemen Arbeitstischen, den großen Fenstern und hellen Wänden müssen sich die Kinder ja wohl fühlen. In einer solchen Atmosphäre steigert sich ohne Zwang und Härte die Lernbegierde, und weit abseits vom Ver- kehrslärm der Straßen ist die Kozentra- tionsfähigkeit wesentlich größer als in an- deren Schulen. Das erleichtert wiederum die Arbeit der Lehrerschaft und gibt auch Ge- legenheit zu mancherlei Experimenten. Mit jedem Jahr soll das„Schuldorf Bergstraze“ um neue Anlagen erweitert werden. In diesem Sommer wurde eine Freilichtbühne fertigegstellt, die 750 Sitz- plätze und über 2000 Stehplätze umfaßt. In regelmäßigen Abständen wird hier die Schülerschaft mit Schauspielen aufwarten, zu denen die Eltern und die Dorfbewohner eingeladen werden. Im kommenden Jahr 80lI ein kleines Sportstadtion entstehen, für das 75 000 Mark bewilligt wurden. Die Verwaltung und Betreuung einer 80 weiträumigen Unterrichtsstätte ist natür- lich mit Kosten verbunden, die etwas über dem Durchschnitt liegen. So kostet das „Schuldorf Bergstraße“ im ersten Haus- haltsjahr rund 250 000 Mark, die vom Land, dem Kreis Darmstadt und den drei Gemein- den aufgebracht werden mußten. H. R. Meinungsstreit um Lehrerbildung Weitere Argumente für und gegen den Entwurf des Kultusministeriums Stuttgart. Der Entwurf des Gesetzes für die Ausbildung der Volksschullehrer in Baden-Württemberg ist von einer Dozenten- versammlung der Arbeitsgemeinschaft der Pädagogischen Institute abgelehnt worden. Würde dieser Entwurf Gesetz, so heißt es in der entsprechenden Mitteilung, bekäme Baden- Württemberg die„rückschrittlichste Lehrerbildung des Bundesgebietes“. Die Arbeitsgemeinschaft fordert in einem Appell Der Sternhimmel im August Die Sonne wandert dem Herbst entgegen. Im Laufe des Monats verliert sie 9½ Grad an Höhe. Der lichte Tag wird merklich kürzer. Von etwas über 15 Stun- den am Anfang seht er bis auf 13 Stunden 36 Minuten am Monatsende zurück. Die„Sternen- stunden“ beginnen darum schon wieder gegen 20.00 Uhr. Die großen hellen Sterne des grogen Som- 0 merdreiecks Wega in der Leyer; Deneb im Schwan und Atair im Adler sieht man um diese Stunde pereits ohne Mühe. Ge- gen 21.00 Uhr tauchen dann auch die schwä⸗ cheren Sterne auf. Der Augusthimmel wird reich an Fixsternen sein, aber arm an Planeten. Selbst die Beobachtungszeit des Saturn, der im Vor- monat bis nach Mitter- nacht in günstiger Sicht- position stand, verringert sich auf etwa 2 Stunden. Der Ringplanet steht im Stern- pild Waage. Geübte Sternenfreunde kön- nen unter günstigen Horizontverhältnissen Ende August Jupiter am Morgenhimmel beobachten. Die Sternschnuppenbeobachter erwarten in der ersten Monatshälfte die Perseiden. Dieser Sternschnuppenschwarm, der viele helle Objekte bringt, tritt seit Jahrhunderten auf. Der Perseus steht bei Beginn der Dunkelheit am Auf gangshori- zont im Nordosten, Der Wechsel der Mond- phasen beginnt mit dem Vollmond am 3. 8. im Sternbild Steinbock. Letztes Viertel ist am 11. 8. im Bild Widder. Am Neumonds- tag, am 17. 8., steht unser Trabant im Bild Krebs. Erstes Viertel ist am 25. 8. im Bild Waage. In Erdnähe steht der Mond am 14., in Erdferne am 26. August. dpa-Bild 5 * b. aloE¹ .* Gr Bür KAsstopeia* r ie* 3 N 5 „ N N Berenice to Jagd 0 an den Landtag eine Ausbildung der Volks- schullehrer an eigenständigen pädagogischen Hochschulen, denen das Recht zur Selbstver- waltung und die Rektorats verfassung gege- ben werden müsse. Die pädagogischen Hoch- schulen müßten im allgemeinen simultanen Charakter bekommen, auf Wunsch solle je- doch eine evangelische und eine katholische Hochschule eingerichtet werden. Die Zahl der pädagogischen Hochschulen soll auf sechs beschränkt werden und die Studiendauer soll sechs Semester betragen, zwischen denen Sozial-, Land- und Stadtschulpraktikum liegen müßten. Als Voraussetzung für dieses Studium wird die Hochschulreife gefordert. Der Tübinger Professor für Pädagogik und Hamburger Kultursenator Dr. Hans Wenke dagegen hat in einem Brief an Kul- tusminister Simpfendörfer dem Gesetzent- wurf über die Volksschullehrerbildung in Baden- Württemberg voll zugestimmt. Die Sicherstellung des Lehrernachwuchses für die Volksschule, so schreibt Professor Wenke, könne nach seiner Kenntnis der Verhältnisse nur zuf dem in dem vorliegenden Plan vorgezeichneten Weg erreicht werden. Eine Ausdehnung der Ausbildungszeit an den pädagogischen Akademien von vier auf sechs Semester würde diesem Studium viele wert- Volle Kräfte entziehen. Außerdem bestehe die Gefahr, daß die Verwurzelung in einem heimatlichen Bezirk und das Gefühl für die besondere Aufgabe und Sendung des Dorf- schullehrers verloren gingen. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Lehrerverbände in Baden- Württemberg hat sich inzwischen den von Kultusminister Simpfendörfer erhobenen Vorwurf, die Ver- pände hätten bei ihren Vorschlägen zur Neu- gestaltung der Lehrerbildung den Stand, aber nicht den Beruf des Lehrers im Auge gehabt, in einem Schreiben an den Minister Als Unterstellung verbeten. Die Eltern sind verantwortlich Sie müssen ihre Kinder bei gefährlichen Spielen streng beaufsichtigen Karlsruhe. Der sechste Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat mit einem jetzt ver- öfkentlichten Urteil entschieden, daß an die Aufsichtspflicht der Eltern strenge Anfor- derungen zu stellen sind, wenn ihre Kinder mit gefährlichen SchieBwerkzeugen spielen. Erfahren die Eltern von solch einem gefähr- lichen Spiel ihres Kindes, oder müssen sie den Umständen nach damit rechnen, haben sie r Kind ernstlich zu verwarnen und gegebenenfalls auch angemessen zu bestrafen. Eine Ueber wachungspflicht der Eltern be- steht— laut Urteil— schon dann, wenn sie davon Kenntnis erhalten, daß die Spiel- kameraden ihres Kindes mit gefährlichen Spielzeugen wie Flitzbogen und Pfeilen spie- len. Es sei eine Lebenserfahrung, daß gewisse Spiele von den meisten Kindern eines Dorfes oder Stadtviertels zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen werden, 80 daß verständige Eltern, wenn sie ein solches Spiel gefähr- licher Art bei anderen Kindern beobachten, auch bei ihren eigenen Kindern mit der Teil- nahme daran rechnen müssen. Ursache für die Entscheidung des Bundes- gerichtshofes war ein Fall, in dem ein neun- jähriger Junge mit einem Flitzbogen- Pfeil seinem siebenjährigen Kameraden so ins Auge schoß, daß das Augenlicht für immer ausgelöscht wurde. Der Vater des unglück- lichen Schützen wurde wegen Verletzung seiner Aufsichtspflicht auf Schadensersatz verklagt, den nach seinem Ableben sein Erbe leisten muß. dt. BLICK NACłiI RHEINLAND-PFALZ „Hallo Saar“ jetzt öfter Neustadt. Seit der Gebührensenkung im Fernsprechverkehr zwischen der Bundes- republik und dem Saargebiet ab 1. Juli hat sich die Zahl der Gespräche, die vom pfälzi- schen Gebiet nach der Saar geführt wurden, um zehn bis zwanzig Prozent erhöht. Wie die Oberpostdirektion für die Pfalz in Neu- stadt mitteilte, dürfte diese Zunahme auch für das gesamte Bundesgebiet zutreffen. Mit einer Steigerung der Zahl der Gespräche in Richtung von der Saar zur Bundesrepublik kann nach Ansicht der Oberpostdirektion erst gerechnet werden, wenn auch in Saar- gebiet der Tarif ermäßigt werden wird. Ge- genwärtig sind die Gebühren für Gespräche von der Saar zur Bundesrepublik im Schnitt vier- bis fünfmal teurer als für Gespräche in umgekehrter Richtung. Mehr Schulen— weniger Schüler Mainz. Die Zahl der Volksschulen in Rheinland-Pfalz hat sich im Verlauf des letz- ten Jahres um 11 auf 3156 erhöht, teilte das Statistische Landesamt auf Grund des Er- gebnisses einer Erhebung mit. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Schüler um über 10 000 auf 362 995. Auf jeden Lehrer kommen jetzt nur noch 37 Schulkinder gegen- über 38 im Jahre zuvor. Von den Volksschulen sind 48,6 Prozent katholische Bekenntnis schulen, 25,8 Prozent evangelische Bekennt- nisschulen und 25,6 Prozent Simmultan- schulen. Neben den Volksschulen gibt es noch 30 Hilfsschulen und 24 Sondschulen, darunter zwei Blindenschulen und drei Schulen für Gehörlose und Taubstumme. Sommer macht Diebe Koblenz. Die Zahl der Vergehen und Ver- brechen in Rheinland-Pfalz ist— wie das Landeskriminalamt mitteilte— mit dem Be- Sinn des Sommers um 8,6 Prozent gestiegen. Die Zahl der Diebstähle schnellte im Juni so- gar um 48,4 Prozent empor. Auch Sittlich- keitsdelikte und unzüchtige Handlungen an Kindern nahmen zu. Rund 77,5 Prozent der Straftaten konnten aufgeklärt werden. Das Ansteigen der Zahl der saisonbedingten Diebstähle an Badeplätzen wird vom Landes- Kriminalamt als alarmierend bezeichnet. In vielen Fällen durchstreiften„Spezialisten“, die es zumeist auf Uhren und Geldbörsen ab- gesehen haben, die Freibäder. Pleisweiler Mühle wird gerettet Neustadt. Zur Sicherung technischer Kul- turdenkmäler hat der Verband der pfälzi- schen Industrie mehrere tausendi Mark zur Verfügung gestellt. Als erstes Kulturdenkmal dieser Art soll in der Südpfalz die aus dem 16. Jahrhundert stammende Pleisweiler Waf⸗ fenschmiede vor dem Verfall gerettet wer- den. Das gesamte Räder werk der Pleisweiler Schmiede ist aus Eichenholz gefertigt. Für die Instandsetzungsarbeiten werden 10 000 Mark benötigt. Revision verworfen Koblenz. Der holländische Unglücksfahrer de Baat hatte sich in Koblenz in einem Re- vislonsverfahren erneut vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts zu verantworten, die ihn wieder wegen fahr- lässiger Tötung und Körperverletzung zu einem Jahr Gefängnis verurteilte. De Baat war schuld an dem bisher größten Unglück an der Wiedbachtalbrücke im vorigen Jahr, das sechs Todesopfer forderte. Schmuggelring aufgeflogen Kaiserslautern. Gummischwämme, Mund- Harmonikas, Kugellager, Nähmaschinen- nadeln, Ringe, Uhren und Armbänder im Wert von rund 350 000 Mark sind in der Zeit vom Sommer 1954 bis zum März 1955 von einem deutsch- französischen Schieber- ring aus der Bundesrepublik nach Frankreich geschmuggelt worden. Wie die Zollfahndung in Kaiserslautern mitteilte, hat sie dieser Tage die langwierigen Ermittlungen über diesen Schmuggel vorläufig abgeschlossen. Sie wurden im engsten Einvernehmen mit den zustämdigen ausländischen Stellen ge- führt. Die Artikel waren von einem bisher noch unbekannten Mann in Frankfurt ange- kauft, mit dem Wagen einer in Deutschland stationierten ausländischen Transporteinheit über die Grenze in das Saargebiet geschafft und dort in französischer Währung bezahlt worden. Bis auf den Aufkäufer sind alle Beteiligten ermittelt worden. Mumiekintgetittebktii i iMbntnpim nikki untntimeeeeee Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 28. Juli Jugendstunde Ferngesteckt— zu Haus genäht Die Münchener Abendschau Die flimmernde Leinwand Die verhexte Geiß(ein bayerisches Schelmenstück von Alois Johannes Lippl) Die Viertelstunde mit Paus Eipper 16.30 17.00 19.00 20.00 20.35 21.40 Seite 6 MORGEN Eine kleine Anfrage: Warum keine Nennmax ft.. P futte:? Für den deutschen Motorsport steht 5 8 rika eine Weltmeisterschaft auf dem Spiel oder die NSU-Werke stellen ihrem „Werksfahrer in Urlaub“ doch noch eine Werksmaschine zur Verfügung! Gerade das hat aber NSU„aus Prinzip“, Wie es in der Werksmitteilung heißt, nicht vor. Nach dem jetzigen Stand muß H. P. Müller in Ulster und Monza mit seiner „Sport-Max“ an den Start gehen— und deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Weltmesiterschaftstitel verzichten! NSU hat beschlossen, in diesem Jahr nicht an der Weltmeisterschaft teilzuneh- men. Dieser Entschluß war zu Beginn der Saison absolut richtig. Inzwischen hat sich aber die Situation doch etwas verändert— verdient es H. P. Müller nach seinen un- erwarteten Erfolgen nicht, von Deutschlands erfolgreichstem Motorradwerk unterstützt zu werden und den Lohn für seine große Lei- 5 Der deutsche Motorsport hat in dieser 5 f Saison bereits zwei groge Erfolge errungen: Juan Manuel Fangio gewann mit seinem 1 ö Mercedes-Rennwagen den Weltmeistertitel und die BMW-Gespannfahrer Faust /Rem- mert sicherten sich durch ihren Sieg in Assen ebenfalls den höchsten Titel, den der internationale Motorsport zu vergeben hat. Viel zu wenig fand dabei die Tatsache Anerkennung, daß die beiden Fuldaer prak- tisch keine Werksunterstützung erhielten und mit einer Privatmaschine, wie sie jeder Rennfahrer kaufen kann, Weltmeister wur- den. Noch eine dritte Weltmeisterschaft ist für den deutschen Motorsport erreichbar: H. P. Müller führt vor den beiden letzten Rennen in Ulster und Monza die Tabelle knapp vor dem MV- Werksfahrer Bill Lomas an. Müller übri ten das jedoch für unmöglich, es sei denn a 5 wurden, darf nicht darüber hinwegtäuschen Lomas scheidet durch Maschinenschaden aus. 5 daß die„Renn-Max“ doch noch schneller ist. Ohne Konkurrenz wurde ihre Leistungs- reserve im Vorjahr zweifellos nicht ausge- nützt. Auch in diesem Jahr wäre sie für Bobet weiter in Führung 0 über 195 km nach Bordeaux seine Führung im Gesamtklassement, die er sich am Mon- tag in den Pyrenäen erkämpft hatte. Sieger dieser Etappe wurde der Holländer Wout Wagtmans. Günther Pankoke(Bielefeld) hielt sich auch auf dieser Etappe wieder hervorragend und beendete das Rennen im Hauptfeld, das etwa fünfeinhalb Minuten nach der von dem Holländer Wagtmans angeführten sechsköp- figen Spitzengruppe das Ziel passierte. Zu- sammen mit den in der Gesamtwertung führenden Franzosen Louison Bobet und Antonin Rolland hatte er die gleiche Zeit von 5:21:08 Stunden und rangierte damit Als 26. Der französische Radsportverbandspräsi- dent Achille Joinard gab bekannt, daß er durch seinen Anwalt eine Klage gegen die Urheber des Doping-Skandals auf der Etappe von Marseille nach Avignon einreichen 8 werde. Joinard will nicht davor zurück- 3 schrecken, die Verhaftung des Pflegers Cel- Iini zu verlangen, falls sich herausstellen sollte, daß die Gift enthaltenden Dopingmit- tel durch ihn an die Fahrer gelangt sind. 1 Während der elften Etappe von Marseille g nach Avignon brach, wie bereits berichtet, der Fahrer Jean Mallejac Frankreich) beim Aufstieg zum Ventoux zusammen. Die Untersuchung ergab, daß der Franzose zur Steigerung seiner Leistungen gefährliche Reizmittel eingenommen hatte. Der Arzt der Tour de France sprach noch am gleichen Abend die Vermutung aus, dag Mallejac nicht der einzige gewesen sei, der sich mit Gikten aufputscht. i Ferrari erhielt sechs Lancias Große Freude herrschte am Dienstag bei 1. den Ferrari-Werken in Modena, denn sechs 2.5 Liter-Rennwagen der Turiner Laneia- Werke einschließlich der Ausrüstung und Konstruktionspläne wurden an Ferrari über- geben. Damit machte Lancia sein Verspre- chen wahr, die ehemalige Konkurrenzfirma durch Uebergabe der sechs Rennwagen zu stärken und in Zukunft nur noch Serien- Wagen zu bauen. Mim Feldbergrennen abgesagt Das internationale Feldbergrennen, das als fünfter Lauf zur deutschen Motorrad- Meisterschaft am 14. August ausgefahren werden sollte, wurde vom hessischen Innen- ministerium im Einvernehmen mit dem Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr aus Sicherheitsgründen abgesagt. Eine grundsätzliche Ablehnung der Motor- radrennen bestehe nach Erklärung der Re- gierung nicht, doch könne die Rennstrecke nicht ohne umfangreiche Baumaßnahmen in den Zustand gesetzt werden, der für die Sicherheit der Fahrer und Zuschauer un- erläßlich sei. Der Vorsitzende des MSC Feldberg, Alois Brendel, bedauertre die Absage im Hinblick auf die bereits vorliegenden Meldungen namhafter ausländischer und deutscher Fah- rer. Brendel wies darauf hin, daß es bisher auf dem Feldbergring keine Unfälle gege- ben habe, bei denen ein Zuschauer zu Schaden gekommen sei. deutsche Rocky USA), Jackson(US), 4. Don Cockell England), 5. Nino Valdes(Kuba), 6. Ezzard Charles(USA), 8. John FHolman (Italien), 10. Halbschwergewicht Moore USA): 1. schauern freudig, ger jedoch Nat Fleischers Boxrangliste: Gerhard Recht auf Platz vier In der monatlichen Boxrangliste des ame- nischen Boxmagazins Europameister „Ring“ gen Positionen der Marciano, USA): 2. Bob Baker(US), 3. Kanm jedoch nur Weitmesiter werden, wenn stung zu erhalten? Die Tatsache, dag auf 7. Earl Walls(Kanada),. er mindestens noch einen Wieltmeister- vielen Rennstrecken die Vorjahresrekorde OS), 9. Francesco Cavicchi schaktslauf gewinnt! Fast alle Experten hal- von den„Sport-Max“-Fahrern verbessert Rex Layne(US). (Meister Whitlock(USA), 10. Bob Satterfleld(US). Mittelgewicht(Meister Carl Olson, USA): Charles Humez Frankreich), s USA), 3. Ray Robinson im Falbschwer- Sewicht, Gerhard Hecht Berlin), vom fünf- ten auf den vierten Platz aufgerückt. Die deutschen Boxer blieben unverändert. Heinz Neuhaus Oort- mund) und der Berliner Hans Stretz fehlen. Der Neuhaus-Bezwinger Francesco Cavicchi (Italien) kam in der Schwergewichtsklasse auf den 9. Platz. Ein beachtliches Come- back feiert der Amerikaner„sugar“ Ray Robin- son, der in der vorigen Rangliste überhaupt nicht vertreten war, nach seinem Erfolg ge- gen Rocky Castellani(US) aber wieder den dritten Platz belegt. Die Wertungen: Schwergewicht(Meister 1. Archie Moore Floyd Patterson(US), 2. Harold Johnson(USA), 3. Lolande Pom- ey(Trinidad), 4. Gerhard Hecht Deutsch- 2. Holly (US), 4. Rocky Castellani(USA), 5. Gustav Scholz (Deutschland), 6. Eduardo Lausse(Argenti- mien), 7. Bobby Dykes(USA), 8. Gene Full- mer(US), 9. Gil Turner(USA), 10. Pat MeaAteer(England). ist der Widerhall, Melde-Ergebnis wie noch nie: Jast 400 beim J- ugendspoitest Die Auslese des deutschen Leichtathletiknachwuchses trifft sich im Stadion Die Leichtathletik-Abteilung im TSV 46 hat am Sonntag wieder ihren großen Tag, richtet sie doch im Mannheimer Stadion ihr VI. Nationales Jugendsporttest aus. Veranstaltung, die sich im Jahresprogramm des DLV längst einen festen Platz gesichert hat, weist in diesem Jahr mit 365 Meldun- Sen aus 49 Vereinen eine Besetzung auf, wie sie in den Nachkriegsjahren noch nicht er- reicht worden ist. Sie fand bei den Vereinen im gesamten Bundesgebiet einen so großen daß zahlreiche Nachmeldungen Diese (darunter leider auch die von„Phönix“ Lud- konnten. Tommy Ein Blick burg, Laufen, wigshafen) nicht mehr angenommen werden ins Programm: OSV Förde, Eintracht Trier, Saar 05 Saarbrücken, Wolfs- Sc Heidelberg, Schwandorf, Grün-Weiß Frankfurt und TSG Neustadt sind am Start. Dazu kommen die Meldungen der Mannheimer Vereine, MTG, TSV VfR, Sc Käfertal usw., deren Jugend einen Archie tagsprogramm mit den erfreulichen Leistungsanstieg zu verzeichnen hat und einen Kräftevergleich mit den Gast- mannschaften nicht zu scheuen braucht. Fast nicht zu überblicken ist das Vormit- Ausscheidungs- 0 Frankreichs Radsport-Liebling Louison eine Weltmesiterschaft gut, auch wenn sie land), 5. 9 kastrano(OGS, 6. Joe kämpfen in über 30 Disziplinen. Für den Bobet verteidigte auch am Mittwoch auf der nur in den beiden letzten Rennen eingesetzt Maxim(US), 7. Randy Turpin England), Nachmittag(ab 14.30 Uhr) sind nach dem 19. Etappe der Tour de France“ von Pau wird. P. L. 8. Willi Hoepner Oeutschland), 9. Dave feierlichen Einmarsch aller Teilnehmer die Schlußkämpfe angesetzt, wobei die Schul- staffel besonderes Interesse finden dürfte. Wer tritt an Kempas Stelle? Der Mannschaftskapitän des dreifachen Deutschen Handballmeisters, TC„Frischauf“ Göppingen, Bernhard Kempa, hat Meldungen dementiert, wonach er wegen Differenzen mit dem Deutschen Handball-Bund seine internationale Laufbahn beendet habe. 0 Steherrennen in Bonn: ehilter und Schorn ohne Konkurrens bei Im ersten Lauf übernahm Jean Schorn sofort die Spitze, die er gegen hartnäckige Angriffe sicher bis zum Ziel verteidigte. Be- sonders Holthöfer zeigte sich sehr einsatz- Europakriteriums- Sieger Schiller in diesem Lauf ziemlich re- serviert verhielt. Dafür ging der Nürnber- im zweiten Lauf sofort nach vorne. In Zusammenarbeit mit Schorn wies er die Vorstöße des Engländers Bunker zu- rück und war gegen Ende des Rennens nicht mehr gefährdet. Etwas enttäuscht hat der während sich Die Ergebnisse: Schorn(Köln) * 2. Exmeister Karl Kittsteiner holte sich in Nürnberg das„Goldene Rad“ Die Steherrennen in Bonn, bei denen Schorn und Schiller die beiden 40-km-Läufe sicher gewannen, hatten mit über 6000 Zu- strahlendem Sonnenschein einen schönen Publikumserfolg. holländische Exweltmeister Pronk, der auf der 400-m-Bahn in Bonn schon wesentlich bessere Leistungen zeigte. Lauf(40 km): 35:04 Min., 1. Holthöfer (Bielefeld) 70 m zurück, 3. Bunker(Eng- tagsniederlage land); 2. Lauf(40 km): 1. Schiller 36:18 Min., 2. Schorn 30m zurück, 3. Bunker. Beim 35. Rennen um das„Goldene Rad“ in Nürnberg nahm der vorjährige deutsche Stehermeister Karl Kittsteiner vor über 5000 Zuschauern Revanche für seine Vor- in München durch seinen Landsmann Jakobi. Kittstemeèr gewann das Rennen über eine Stunde mit 700 m Vor- sprung ganz überlegen. Vorher mußte er sich allerdings beim 25-km-Lauf hinter Ja- kobi mit dem zweiten Platz begnügen. Kempa erklärte, es sei allerdings richtig, di er in vollem Einvernehmen mit dem DRB. Lehrwart Fritz Fromm seinen Posten a0 Mittelstürmer der Nationalmannschaft mib Beendigung des Weltmeisterschaftsturniei N tür den Nachwuchs freigemacht habe. Sei nem Verein wird Kempa, besonders in Wich. tigen Spielen, nach wie vor zur N stehen. Er ist auf“ Göppingen. Auch Moss“ Zeit unterboten Weltmeister Juan Manuel Fangio verbez. Seinen serte gestern den am Vortage von englischen Stallgefährten Stirling Moss aug gestellten neuen inoffiziellen Nürpurgring rekord. Im Verlaufe der Versuchsfahrten de Mercedes- Benz Rennmannschaft mit den Formel-Rennwagen durchraste Fangio den 22,810 km langen Kurs in 933,3 Minuten 143,23 km/yst und blieb damit um zehn 8. kunden unter dem noch immer gültigen Streckenrekord, den Hermann Lang im Jahre 1938 aufstellte. Moss war am Dienstag 92300 Minuten gefahren. i DFB entschied sich für Ling Die Sektion Fußball der Sowjetunion schlug dem Deutschen Fußballbund, wie be. reits gestern berichtet, in einem Brief drei Schiedsrichter für das Länderspiel am 21. August in Moskau zur Auswahl vor. Unter ihnen befand sich neben einem finnischen und einem tschechoslowakischen Schiedsrichter auch der Engländer Ling d das Endspiel um die Weltmeisterschaft lei- tete. Der DFB entschied sich für Ling Außerdem wünscht er zwei englische Linien. richter als Assistenten. Auch zu dem Vor. geschlagenen Rückspiel in Deutschland 80d 5 mit zwei Landsleuten verpflichtet wer- en. Der Holländische Fußballverband wurde von der„Fußballunion Europa“ gebeten, zum Spiel Großbritannien gegen Europa am 13. August in Belfast drei Schiedsrichter zu nominieren. von denen einer Ausgewäbn werden soll. 0 Kontinent-Elfi ohne Kohlmeyer Am Dienstag wurde die Aufstellung der Kontinent-Elf bekanntgegeben, die am 13. August in Belfast gegen Großbritannien antritt. Der ursprünglich als einziger Deut- scher auf dem linken Verteidigerposten vor- gesehene Werner Kohlmeyer(Kaiserslautern) wurde durch den Belgier von Brandt ersetzt. Die Elf des Kontinents spielt jetzt in fol- gender Aufstellung: Buffon Italien); Han- napi(Oesterreich, von Brandt(Belgien); 5 Verfügun auch Trainer des TC 1 N Ocwirk(Oesterreich), Gustafsson(Schwe. den), Boskov Jugoslawien); Sörensen (Schweden), Boniperti(Italien), Kopa(Frank- reich), Vukas Jugoslawien) und PVincent Frankreich). Famillen-Nachelechten 1 Kraftfahrzeuge 0 VW- Standard- Vertrag abzg. Lieferg. August. Angeb. u. 03243 à. d. Verl. LKW, 3-S-Kipp-Anhänger, Bij. 53, 4—5 t, sehr gut erh., zu verkaufen. Angeb. unt. 03244 an den Verlag. Meine innigstgellebte Frau, unsere herzensgute und treu- sorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Maria Effner geh. Metzger ist nach kurzem, schwerem, mit unendlicher Geduld ertrage- nem Leiden, am Dienstag, dem 26. Juli 1955, im Alter von 55 Jahren, sanft entschlafen. Mhm.-Seckenheim, den 27. Juli 1955 Freiburger Straße 66 rc VW- Standard- Kauf vertr., kurzfristig lieferbar, abzugeben. Adresse ein- zusehen unter A 03261 im Verlag. . Balcke-Rompressor mit Deutz-Diesel-Motor, FzꝛM 417, 3 cbm/ min., àachsig. sofort ab La- ger lieferbar. Rheinische Feld- bahnen, Mannheim, O 7, 10. Telefon: 4 42 72—5 07 30.„ gut erh., für Zündapp- DB 201 400, zu verk. Janz, U 5, 28, nach 19.00 Uhr. ( ͤ Mercedes 189 9 BJ. Februar 55, Motor 12 000 zm, Schiebedach, Becker-Au- In tlefem Leid: 8 August Effner Hertha Effner, Tochter Viktor Brechter und Frau Irmgard geb. Effner und alle Angehörigen 1 Die Beerdigung findet am Donnerstag, 28. Juli 1985, 10.30 Uhr . im Hauptfriedhof Mannheim in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Schonbezug, Doppelhorn, in best. Zustand von Privat zu Vk. Angeb. unt. P 61697 a. V. Mein guter Lebenskamerad, mein bester Vater, unser lieber Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Neffe und Onkel Fritz Dölling ist, kür uns alle unfaßbar, nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 48 Jahren von uns gegangen. Metorradschau von A-2 gebr. Moped, Roller u. Kraft- räder in jeder Stärke- nirgends 50 preiswert mit Garantie. Täglich Neueingänge. el Koso Dog Kanns ANNE 88 27 Mhm.- Käfertal, den 26. Juli 1955 Dürkheimer Straße 4a In stiller Trauer: Elsbeth Dölling geb. Wenzel Tochter Inge Familie Fritz Dölling(Eltern) Ernst Herbold u. Frau Minni geb. Dölling und alle Anverwandten Feuerbestattung: Freitag, 29. Juli, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. R 25/— das Motorrad von Klasse, 250 cem, 13 PS, bewährt in aller Welt, Anzahlung 300,— DM, Rest bis zu 16 Monatsraten, sof. lieferb. BNW Bestattungen in Mannbeim Donnerstag, 28. Juli 1935 SDS) a i i Der Motorroller mit den vielen Vorzügen 150 cem und 200 cm 1625, DM a. W. u. 1750, DM s. W. nun mit elektr. Anlasser FRANZ ISLIN GER tomatic-Super— Liegesitze, ö MANNHEIM Augartenstraße 84, Telefon 43765 5 Schneller VERKAUF Ihres Wagens mit Barauszah- lung durch Automarkt Schmidt Qu 3, 6-7, Ausstellung F 7, 26-27 VW. wis, neu synchr. Pkw frei Haus VW-Bus Auto- und Motorrad- Verleih Delp-Garage, Telefon 5 29 66 320 02 Fahrten aller Art Telefon 4 87 72. Autoverleih Schwind T 6. 17 u. T 6. 27. Tel. 6 28 13 tenen Telefon 4 41 71 nach 17 Uhr Telefon 4 62 74 VW- Busse, Pkw frei Haus. T. 5 96 46 Autoverleih SCHMID TKE Rekord u. VvW-Exp. 53 el. 400 60 Rheinhäuserstrage 31 fabrikneu, fopeb- eplel 24 Std. nux 5, DM Kadfertal-Süd, Forster Straße 10. Bus, VW, billig. Viernheim, Ruf 349. Auto-Verlein- Opel-Rekord Jene, Kä., Mannh,. Str. 65, T. 764 52 Unterricht g K a u f gegen bar zu kaufen gesucht. Preisangeb u. P 58507 a. d. V. VV Tausch N 8 200 beten 0 9 2 Od. ähnl. zu tauschen gesucht. Tel. 5 92 32 Verleih A ure-uERL EI 8 1 Selbstfahrer · Union b fel. 32581 Aute-Verleih Mitgeteilt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 1 1 F. 75 180. Rekord u. Kapita Hauptteiedhof a0. Zeiss& Schwärzel g ener el on 150. Meißner, Klaus, Richard-Wagner-straße 74 9.00 G 7, 20-22 Mannheim Ruf 32284 Rheinhäuserstraße 51/53 Effner, Maria, Seckenheim, Freiburger Str. 66 10.30 Fischer, Otto, Sehlerstrass 11 1.06 — Bie, e I!... 8 11.30 Vogel, Marie, Feudenheim, Talstraße 82 114.30. Krematorium„%— e Scheurer, Elisabeth, Uhlandstraße 12a. 3. 8 Amend, Renate, Fuchsienweg s. 13.30 1 5. 5 5 Pfeil, Anna, Max-doseph- Straße 5„14.00 5 a 5 5 Schreyer, Philipp, Stamitzstraße 1„„00. gesundllieit kel alten 5 288 5 0 Rommeis, Wilhelm, fr. Obere Clignetstr. 14 135.30 8„„ ö 3 8 5 Friedhof Käfertal 5„ 5 i Bradl, Margarethe, Waldstraße 34d 14.00 1. f eEinoc er 5 pru 2 5 Friedhof Rheinau. 5.„. 5 Strauß, Rosine, Relaisstraße 1666 14.00 g 5 2 0 b * 1 5 S Sen Jef dau ung Frospekte durch die Mineralbrunnen&. G., Bud Ueberklingen-Wärtt. 1 Engl. u. Franz.„Privat“ Tel. 4 31 74 0 Entflogen Blauer Wellensittich entflogen, Ab- zugeben bei Edinger, J 2, 14 mm Kampf um den Kunden leistet Ihnen die Zeitungs- Anzeige gute Dienste. Solan Sle irgendetwas verkaufen wol- len, werden sie um den Kun- den werben müssen. Sie siegen aber leicht, wenn Sie einen guten Verbündeten besitzen IH RT VE RMAHLUNG GEBEN BERKAN NT; Dr. rer. nat. Guido Bellomonte ud Kirchliche Trauung: 14 Unr, Christuskirche Mannheim 0 run Bellomonte geb. Hildebrandt MANNHEIM Richard-Wagner-Str. 15 28. JULI 1955 5 Bek Manatmachongen Nrn. Vetsteiget ungen 5011000. Schlachthof Freibank. Freitag, 29. Juli 1935, von 7.30 bis 10,00 Uhr Ver- kauf auf Fleischkonserven. Verkauf von Freibank-Frischwurst und 1 Zwangsversteigerung. 4 steigert im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, 28. Juli 1955, 14.00 Uhr in Mannheim-Lindenhof: 1 400 Bahnen Gerrix-Glaswolle-Matten(beides für Fußboden-Isolierung), 120 tr. griechischer Euboä-Magnesit und Bauholz gegen Barzahlung. Treffpunkt vor dem Postamt Mhm.-Lindenhof um 14.00 Uhr. Mannheim, den 27. Juli 1935. Der Vollstreckungsbeamte der Allgem. ortskrankenkasse Mannheim. Die Allgem. Ortskrankenkasse Mannheim ver- 120 Rollen Kokosfaser-Dämmatten, cle 2225 den MANNHEIMER MORGEN. * 1 182 iii 2 für ein 55 Rezeptheft nferesscnte Bildrezepte fin- Pakef. Wer sich för Weitere Serichte der feinen Köche interessiert, erhäſt kostenlos bei Einsendung dieses Gut- scheines unsef hezeptheff. Birksl-Köche Stoffgort 27 GUTSCHEIN Sie guf jedem Birkel- FN 14 250 9 mit hem Eigehalt 1 LIIILIIIIIIIII * 5— 80 8e Nr. Nr. 170 0 Donnerstag, 28. Juli 1933 MoRGEN Seite * Auck Sie ben lassen. Sie verlieren also] rungen, die sich auf Ihrem] einem Konto sicher aufgeho- Ihnen als Termin- oder viel- können sich freimachen keine Zeit, wenn Sie Zahlun- Konto ergeben, auf dem Ta- ben. Müssen Sie zum Beispiel leicht auch als Spareinlage 1. 0 4 5 5 gen zu leisten haber oder gesauszug, der Ihnen regel-] Ihr Geld längere Zeit ver- mehr Nutzen. Unter Um- ö e ieee 5 von vielem, was unnötige Zahlungen empfangen sollen. mäſtig zugeschickt wird, so wahren, weil eine gröſtere ständen ist es auch richtig für Stadio 1 Telefon 5 20 00 AlgaMBOg 1; Soso. gugendtr. Kräfte verbraucht. Oft genug Noch einfacher macht es Ihnen daf Sie laufend im Bilde sind. Rechnung in 3 Monaten fällig Sie, mehrere Konten zu unter- 1 pi ANKE 13, 15. 17, 19. 21 Uhr N 1 n d 8. de Technik des Bann ie e en ee une 5 5 5 5 Der neue Farbfilm Der nine ist nie zusver kauft hängt unser berufliches Fort- ie Technik des Bankzah wie hoch sich Ihr Guthaben wird, so können Sie dieses halten. n„Der Pfarrer von Kirchfeld- Morg.„Frauen um R. Wagner. kommen davon ab, dafl wir lungsverkehrs bei allen Ver- beläuft. Geld als Termineinlage ein- in Od, 5 16 Telefon 8 00 57 a ic tau⸗ klichtungen, die regelmälfli zahle illt, Si rab- osten e AIs TER 1718.75 1 UNwEN rd 15.30, 15 00, 20.30 unsere Krüfte nicht an tau- Pf gen, reg 8 zahlen. Das heiftt. Sie verab- Hnken Sie auch daran, chakt n Cinemas Tbl.„Die Spinne“& 2 Joe Stöckel 11 Grethe Weiser send Kleinigkeiten verzetteln, wiederkehren. Mieten, Bei- Ein Bankkonto lohnt sich! reden einen Fälligkeitstermin tsturnien 20.30 keine öffentl. Vorstellung er doppelte Fhemann“ sondern uns für wenige, aber träge, Schulgelder sind zum mit uns, zu dem Sie Ihr Geld dafl Sie auch in speziellen gabe, ge.— 1 IE KAMERA Heute letztmals entscheidende Aufgaben frei- Beispiel solche laufenden Ver- Sie sparen Arbeit, Sie ge- zurücchaben wollen. Der Fragen, wie sie Geldüberwei- in wi ö cap TO l und MU LE RLE 14, 16, 16.15. 20.30 f 2 2 indlichkei W. Si 5 8 1 5 5 5 3 8 1 ich. 0 halten. Die Fähigkeit, vor- bindlichkeiten. Wenn Sie uns Vvinnen Zeit, Sie brauchen[ Zinsgewinn für Sie ist dann 1 d Länd derfügun Am Meßplatz Mittelstraße 41 Geheimnisse des Mee es 5 S Keit, sungen in andere Länder „Frisch Heute, B0., 26. 7., geschlossen! Wärts zu kommen, liegt nicht Europas oder nach Ubersee ( e 14.30, 16.30, 18.48, 21. 1 37 85 i 8 pA E 1 11.80 1670 5105 2040 DiE Rugs Frangoise Arnoul zum wenigsten darin, Arbeit. mit sich bringen können, Aus- TERROR AM RIO GRANDE. Raymond Pellegrin— Philippe die man nicht unbedingt kunft und Beratung durch ten 51 inserat). Jugendfrei Lemaitre. Ein ungewöhnl. Film 5 1 4(Siehe Großinserah. Jus„ZUR LIEBE VERDAMMT“ x selbst machen mull, anderen, unsere versierten Fachkräfte n 90 1707 4 5 r e* deren Aufgabe sie, ist, zu 0 erhalten. Unser Weitver- en Weige Sklavin 3 3 l 3* i 5 Moss aul, 2227 Uhr Spätvorst. Letztmals:* nicht jusendfreli Ubertragen. uU 12 zweigtes Korrespondenten r weise Frau im Dschungel Zu teuer bezahlen Sie sonst 1 5„ 3 5 en der F N a ählige in Ib 05 b ewähr dafür, daf Sie. ent- onde Hffaſſungen eee eee ngio des 01¹¹ a 2 Vela. 255 1 2. lauf anfallende Dinge, die 5 dem 2 15 inuten AaMeRA Ein Film von unruhigem Blut zwar getan werden müssen, er Bestimmungen aller in Zehn ge. 1 8 1 je E 15 Ieh 45 der, beraten und bedient gülti Samstag- 23 Unr* b 1. 5 nnen si e 5. e Sullten Wederholung E 8 ESNe E Per aus rüführen brauchen. werden Ebenso b sorgen ui 15 Jahre 5 i e D 1 Beisl Ihnen Devisen, die Sie für ag 9739) 5 A azu gehôren zum Beispie 8 1 8 8 8 9˙000 die vi f zahl 8 55 Möglichkeiten bargeld Ihre Auslandsreisen benöti- a Letztmals! 3 en. Unsere Reiseschecchefte Li pak A-ſnegter 1200. 20.15 die 7 Kleider der Kathrin die sich dauernd ergehen losen Zahlungsverkehrs 555 n Ing IF Hp 1545 U. 21.00 Uhr.— Bin Sebironin sei es, daß Sie Rechnungen ee P Fiel 0 der alle begeistert! LII. DAGOVER in 5 l Deviseneinwechslungen und Jetunion K T E N TA a bezahlen müssen, sei es, daf zunutze machen. ut 8i Geld 1 be. Telefon 7 66 56 Das Geheimnis Jom Berge Sie Geld erhalten sollen—. 8 zen Sie 18 3 rief dref 5 5 5 5 Ein Ciro-K ff lusten. Verschiedene Publi- piel am Wieviel Wege müssen Sie sich ue ene ene kationen, die wir herausge- ae ee e eden be. i b vor machen, wenn Sie jeden Be In lle Vortelle, di geben haben, geben Ihnen 1 trag in bar überbringen oder nen alle Vorteile, die i vakischen A 8 H t U 1 E: 5 1 85 1 i auflerdom die Möglichkeit, die ing, det 5 FFC0GC00%0VVCCCTCVT0TTTbTbb der Bankzahl keh wichtigsten Vorschriften für chaft Jel. Ein Abenteuer-Farb- konto macht solche Wege er Bankzanlungsrerkem; ür 117 film.— Ein Wett- I 1. 6 Breite Str. uberklüssi 3 Reisen in das Ausland in e 1 renden 1 8 Ard in Telefon 8 02 70 überflüssig. Wenn Sie ein bietet einer übersichtlichen Form Inlen- senden 0d. in 1 8 2* 22 2 lem por. Himmelfahrtskommando in den. 1 kön-. bei sich zu führen. So findes land 800 wilden Schluchten Kolorados.— nen Sie ren Zahlungsver- f 1 tet 1 0 Ein Sensationsfiim voll packender K 8 f* Sie in unserer Broschüre er. Eindrücke. ehr bequem und ein. ach„Reisen in das Ausland“ ne- d b e e, 1.50, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr erledigen. Sie küllen einen i ben den erläuterten Devisen- ten 5. ict r Jugendfrei Uberweisungszeitel Aus und* 1 bestimmungen der einzelnen opa 0 754 0 Dea N wir überweisen die entspre- Länder auch Ausführungen g n 0 9.50, 11.30 Uhr 22.20 Spätvorst. ene 80 Ih 2 5 3 ichter 20 N 11 Mn 1 e ende Summe von Ihrem 5 Über die von Ihnen benötig- 1. eue ue kaeeene RHEIN-MAIN BANR. ſur fanger im Dschun-⸗ jeder. der Ihnen Zahlungen AK Lie NOE SE IS c MU A f T Anschriften der Konsulate meyer zu leisten hat, diese Gelder us W. 1 ö auf Ihr Konto überweisen IN MANNHEIM er i oder aber das Geld am Bank- f lie am SaMSTHAG 3 n e FRUHER DRESDNER BANK 8 Fragen Sie uns! bitannien Pestlliener Beginn Mietgesuche schalter zu Gunsten Ihres er Deut- 8 Kontos einzahlen. FILIALE MANNHEIM In unseren Geschäftsstellen a. Gutmöbllertes erhalten Sie Auskunft Über 1.* 8 2 1 M M E N 5 alle Möglichkeiten, die ein 5 NN Man zahlt durch Scheck, entsprechende Daueraufträge J nicht mehr an unzählige Zah- entsprechend gröſter, und Sie Bankkonto für Sie bietet. Wir 117 1 1 N* 5 man 5. erteilen, erledigen wir für lungstermine zu denken. können dennoch Ihrer Zah- beraten Sie individuell, wie Belglenn Ain nen oer Oststadt. wenn man nicht jede Minute Sie diese Zahlungen, ohne dal Ohne Risiko, wie es Geld in lungsverpflichtung pünktlich] Sie die Technik des Bankzah- S0 55 Rheinische um sein Geld besorgt sein Sie sich selbst noch einmal der Tasche oder in Schub- nachkommen. lungsverkehrs am besten für 1 Gummi- und Celluloid-Fabrik 8 E Sörensen n e will, besonders wenn man es darum zu kümmern brauchen. laden immer mit sich bringt, Sagen Sie uns den ungefäh- sich nutzen können und füh- rank. ö Telefon 4 88 51 für längere Zeit oder für Auch Wechsel und andere Do- können Sie Ihre Verpflich- ren Zweck, der Sie mit der ren Ihre Aufträge schnell und Vincent l 1 5 ee ö weite Strecken bei sich füh- kumente können Sie ohne ei- tungen bequem vom Schreib- Eröffnung Ihres Bankkontos zuverlässig für Sie aus. HEBE PARKETT Junge, ruhige Frau, alleinsteh., ren muff. Gegen den Schede genen Arbeitsaufwand durch tisch aus begleichen. verfolgen. Es ist Ihr Vorteil, Vielleicht haben wir auch ee, 5 3 12 ohne Anhang, sucht kann das Geld von Ihrem uns vorlegen und den Gegen- Bargeld, das man nicht gleich] wenn Sie die für Sie pas- über besondere Sachgebiete, 5 allabendlich von Mößhl. Zimmer Konto abgehoben werden, wert einziehen lassen. Den ausgeben darf, weil man es sendste Kontoart wählen. die Sie gerade interessieren, 5 5 2 Ne 2 85 Ur evtl. teilmöbliert. oder aber der Gläubiger kann eingezogenen Betrag finden für bestimmte, später fällige Geld, das Sie über längere eine entsprechende Publika- KABARETT Angeb. u. P 61196 an den Verl. es seinem Konto gutschrei-] Sie dann, wie alle Verände- Zahlungen benötigt, ist auf J Fristen nicht benötigen, bringt J tion zur Hand. mit Tanz 5 Ab 24 Uhr intimes 7 Nachtprogramm Werkstudent sucht ab 1. August n mit sendnen Frauen f 5 f flaschenschwenkmaschine sbelk auf 1115 möbl. Zimmer u. Einweichkkasten, billig zu verk. Möbelk au tr. 15 0 Kobellstr. 14, parterre. f 2 5 7 h 11 g in Mannheim oder e Sele ge mae 1 Angeb. u. Nr. Ps 03142 à. d. V. 5 Wir nehmen Ihre gebrauchten a ö 2 725 5 Tuscia I- Und U-Iräger Möbel als Anzahlung in Kauf. 2 suche Pen Jeg 1 8 3.2 eee e Ocker neu und gebraucht CCC — uche rischer. Tel. 516 71„3. t 20 000 Glas Biert u verk. R. u. R. Berner, Mann- db enn u Landserdurst: G Nn II 2, 6-7 Leeres oder tellmöbliertes Straß 52. 7 D e 3 25 Einige Vor führ- Waschmaschinen e eee Anzeigen- 2 M M E N preis w. abzug. Rothermel, L 14, 13. 5. WI. Küchenherd für 20,.— 2. verk. Ann ahm est el! eg: von alleinsteh., ruhigen Frau ges. Prachenfelsstraße 9. a ö 8 Angeb. unt. Nr. P 61195 a. d. Verl.] Gebr. Küche, 2tür. Kleiderschrank, 2 a 5 Roeder-Kül.-Herd, Gasherd, f. neu, MM Sonderzug am 25. Juli 1935 Aimenhof: H. Schimpf 1—2 leere Räume für Bürozwecke Meins Aide Arlt. 11. 9 8 5 9 5 oder 1-Zi.-Wohng. m. Bad in ruh.] Kleine Riedstr. 2. Freit. 11— 15. Brentanostraßge 19 reste dn, 85 10 e e Fortschritt- Durchschreibe-Buchhal- 882 Neckarau: 5 ges. Angeb. unt. Nr. d. V.] tung, neuwertig, zum halb. Preis, VUVil 3. od. 4-Zimmer-Wohnung gesucht. sowie kl. Wäsche- oder Bücher- 8 Ein Fischerstraße 1 Angeb. unt. Nr. P 6177/2 an d. V. schrank 2z. vk. Schmitt, Mollstr. 27. 1 1. od. 2-Zimmer-Wohnung gesucht.] Eisschrank(Fink), neuw. 100 K55K 50 2 8 kheinau: Chr. Grell, h. Luzia Dur. Angeb. unt. P 61771 an den Verl. billis zu verkaufen.— Richard- f ler, Dänischer Tisch 21 Baue Akktlengesellsenaft eu pr 3118. 3 2. großes Teſt 1955 für Dipl.-Ing. gutmöbl. Zim: epper-Padde— er, 5 5 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323-323 möglichst Mane Chfistuskirene— zu verk. Angeb. U. Ps 61808 a. V. Fahrt mit Triebwagen oder Schienenomnibus durch das Oststadt, mit Zentral-Heizung. An- Gebr. Schreibmaschinen, große An- f Schänausledlung: Gertrud Kremer gebote unt. P 61698 an den Verl. 22111 8 ab 30, N 2 Dor landschaftlich schönste Gebiet des Fheins. Besuch des 1 Kattowitzer Zelle 18 2 Zim., Kü., Bad, Miete bis 90, DPM, Röder, D 2, 11 Bundeshauses und der sonst. Sehenswürdigkeiten Bonns. 5 von Fliegergesch.(LAG) per sof.] Gasbadeofen Vaillant), Waschbeck., 22 . Lampertheim: Hela-Werbung Hesse oder zum g. 55 evtl. geg. Bz Perserprücke, Stehlampe, Fisch- der Lür 5 Schreib 8 ges. Angeb. Ut. Nr. 08260 a, d. V.] uhr(Westminster), weg. Umz. bill. Fahrplan: 6.87 Uhr ab Heidelberg.. an 22.27 Uhr ö relberstraße 17. Tel. 6 15. Kostenfr. Mieterzuwsg. Tel. 4 07 86 abzug. Richard-Wagner-Str. 2, II. 7.28 Uhr ab Mannheim. an 22.00 Uhr Schriesheim: Georg Rnäppie, Angest., sucht ein. möbl. Zimmer. Sehr wertvoller Famillenschmuck 85 7.40 Uhr ab Ludwigshafen... an 21.44 Uhr ö 5 a Angeb. unt. Nr. PS 61261 a. d. V.] 1, 1½, 2 und 2½ Kar., lupenrein, 8 11.34 Uhr an Bonn. ab 17.60 Uhr Ir Ver- adenburger Str 32(rel 30 amerik. Ehepaar sucht möpl. 2- bis Wein, blau-weiß. mehrere Britlant- 30. Juli- 3. August WEINH M 1 5 rst und Seckenheim: Wilh. 3- Zimmer-Wohnung mit Kü. und] Kolliers u. versch. Alianz-Ringe, A b. BROS TN. ö m: elm Hartmann, Bad(mögl. mit Zentralheizung.) alle. 5 5 Fahrpreis: ab Heidelberg.. 16.50 N Hauptstraße 00 4 Angeb. unt. Nr. 08188 an den Verl.] fu, ge an dd e. ab Mannheim. 16,50 DNT Friedrichsfeld: valentin Thrig, i Kiehn billig zu verk. Sonntag, 31. Iult, 14 Uhr Sroßer Historischer Festzug ab Ludwisshafen.... 16580 PBR 72 elefon e 5 Hagenauer Straße 22 Verkäufe sport-Räder von Rieker, 0 4, 14. Sonntag, 7. August, 14 Uhr Festzug der Bürgerwehren f 1 e eldlbg.- Rohrbach: Fri. 5 1 alt e 1 1 55 1 3 Bollmeyer 0 er f 05 98 97 donNExsrae In allen lagen folksfksf Fahrkarten in der Schalterhalle des MANNHEIMER matten er Straße iger de epi MoRGEN am Marktplatz, ab Heidelberg beim Heidel- lnieruns, U. wird der Tipzettel ausgefüllt.— 2 5 8 zahluns.(Junker se Ruh), 3fl., mig Sg en Das geht prima mit berger Tageblatt, Heidelberg, Hauptstraße. und 2 Abstellblechen für 80, 33 zi verkaufen. Adresse einzusehen Rheinkönig Halb und Halb unheim. unter Nr. A 60965 im Verlag. dem naturreinenpeinschnitt-Tabak — 5 eee Abo Ein MSM. Farbfilm mit Ann BHC Howard I pkEMIERE 2„5 F IN TIER RLIC HEN FARBENM · Mir PERSPECTA STEREO PHONScTIEM TON Fernando ä i * Ein einmaliger Film voller Pracht, Spannung, Musik und Schönheit! lieder, die die ganze Welt singt. U A M A S * Fhemann“; Kamera: MORGEN Filmspiegel Flanken:„Der Pfarrer von Kirchfeld“ Mit herzigen Seelengrübchen, dem Volks- stück Ludwig Anzengrubers emsig nach- gegraben, wird die Geschichte eines der Weiblichen Versuchung ausgesetzten Pfar- rers vor prächtiger Alpenkulisse treu, brav und bieder— aber auch sauber und kamera- technisch einwandfrei— nacherzählt. Der Trunk und die Liebe, das Flüchtlingsmädel und der geistliche Herr, die bösen Nachbarn und der stramme Bua erfahren die für heimlich- unheimliche Begebenheiten dieses Genres vorgeschriebene Darstellung, ohne ihr das Auge betörende Glanzlichter aufzu- Setzen. Das erfährt Ulla Jacobsson genau So wie Claus Holm, die zwar als verbotenes Liebespaar vor der Kamera bestehen, die angedeuteten Gewissensqualen aber nur schwer überstehen können. Der von Hans Deppe mit sicherem Gefühl für die Gefahr von Ueberzeichnungen inszenierte Film gibt Heinrich Gretler und Annie Rosar zwei prächtige Nebenrollen. hwW] 8 Mäusebussarde, Steinkäuschen und Waldokr- ädule auf der Transportkiste, mit der Jäger Witte aus Darmstadt zur Zeit die Schulen des Raumes Frankfurt- Mannheim besucht. Bild: Dr. Knoll Wohin gehen wir? Donnerstag, 28. Juli Konzerte: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- platten-Quizprogramm für Musikfreunde. Filme: Planken:„Der Pfarrer von Kirch- feld“; Alster:„Die Spinne“; 20.30 Uhr:„A young Man with à Horn““(Arbeitskreis Film und Jugend); Capitol:„Rosemarie“; Palast:„Weiße Sklavinnen für Tanger“; 22.20 Uhr:„Weiße Frau im Dschungel“; Alhambra:„Der Himmel ist nie ausverkauft“; Universum:„Der doppelte „Geheimnisse des Mee- res“; Kurbel:„Zur Liebe verdammt“. Vorträge:„Wartburg-Hospiz 16.00, 20.00 Uhr: „Wie ernähre ich meine Familie gesund und billig“, Spr.: Milchspezialistin Morstadt(Mann- heimer Milchzentrale); Phora-Haus, O 7, 3, „Gasfriede“ zwischen Mannheim und Heidelberg Ein neues Abkommen zwischen den Stadtvätern/ Mannheim darf noch zehn Jahre liefern Die Stadtväter von Mannheim und Hei- delberg, die seit qanuar dieses Jahres den so- genannten„zweiten Gaskrieg“ führten, haben jetzt— wie am Samstag auf der Dreiländer- seite kurz berichtet— die Friedenspfeife entzündet. Es ging bei den Schmarmützeln darum, daß Heidelberg, das bis jetzt sein Gas zum großen Teil aus Mannheim bezog, eine eigene Gaserzeugungsanlage baut und seine Geschäftsverbindungen mit dem Mann- heimer Gaswerk lösen will. Jetzt hat man sich entschlossen, die Mannheimer Gasliefe- rungen allmählich zu reduzieren: Nach Er- öffnung seiner neuen Gaserzeugungsanlage mit einer Tageskapazität von rund 100 000 ebm wird uns Heidelberg auf die Dauer von fünf Jahren noch jährlich zehn Millionen Kubikmeter abnehmen. Von 1960 bis 1965 dann nur noch fünf Millionen, und ab 1965 besteht dann weder Lieferungs- noch Ab- nahmezwang. Im laufenden Jahr bezieht Heidelberg rund 23 Millionen Kubikmeter Mannheimer Gas; das sind etwa zehn Pro- zent unserer Jahresgesamterzeugung. Es ist daher verständlich, das man in Mannheim keine sehr frohe Miene zu diesem Ausgang des Spiels macht. Aber Oberbaudirektor Wiese von den Stadtwerken meint, es sei Mannheim wenig daran gelegen, die Atmo- sphäre zwischen den beiden Nachbarstädten zu vergiften. Schon der„erste Gaskrieg“, der mit dem Projekt eines Sulfatzellsoff werkes in Rheinau zusammenhing, hat dem nach- barlichen Einvernehmen geschadet. Ende Januar 1955 hatte Heidelberg mit- geteilt, daß es an den Neubau einer eigenen Kokerei denke. Mannheim erhob Einspruch nud wies darauf hin, das seine Gaskokerei die gleiche Leistung wie der geplante Heidel- berger Betrieb mit einem Bruchteil von des- sen Kostenaufwand erzielen könnte. Er er- innerte noch einmal an die schon 1952 vor- geschlagene Gründung einer gemeinsamen Gaserzeugungsgesellschaft und machte dann der Stadt Heidelberg ein Lieferangebot, nach dem sich Heidelberg verpflichten sollte, seinen Gasbedarf nur von Mannheim zu be- ziehen. Mannheim garantierte dafür eine ausreichende Gaslieferung. Mit beiden An- geboten— dem der gemeinsamen Gaser- zeugungsgesellschaft und dem Lieferungsan- gebot haben sich die Mannheimer verhand- lungs- und kompromißbereit gezeigt. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar erwog ebenfalls die Notwen- digkeit eines Gemeinschaftsunternehmens ähnlich dem Großkraftwerk und gründete AuREaumnd EN.„ BESCSHN WEIDEN Nicht gegen Architektengesetz oder Architektenkammer In Ihrer Ausgabe vom 18. Juli brachten Sie einen Artikel„Bauen ist kein Abenteuer mit ungewissem Ausgang“ in dem Sie auch den Baumeisterbund erwähnen. Sie schreiben, daß der Baumeisterbund Widerstände bei der Frage eines Architektengesetzes leistet. Wir müssen demgegenüber feststellen, daß dies in keiner Weise der Fall ist, sondern daß unser Bund seit geraumer Zeit ein Architekten- gesetz fordert und bereits mit dem Bundes- ministerium für Wohnungsbau seit langer Zeit in Verhandlungen wegen des Erlasses eines Architektengesetzes steht. Zur Frage einer Naturkunde am„fliegenden Objekt“ Raubvögel und Eulen besuchen Schulen des Raumes Mannheim-Frankfurt „Alle Vögel sind schon da.. singt es hundertstimmig im Kinderkreis. Aber nicht Alle Vögel sind gekommen, sondern nur zwei Mäusebussarde, zwei Steinkäuze und eine Waldohreule. Mit den jungen Raubvögeln ist Jäger Witte aus Darmstadt- Eberstadt unterwegs durch die Mannheimer Schulen und gibt lebenden Naturkunde- Unterricht, der das Großstadtkind wieder der freien Na- tur näher bringen möchte. Im Frühjahr haben wir einer„Fuchsstunde“ beigewohnt; mit dem gleichen Vergnügen nahmen wir an der Raubvogellektion teil. a Sieben Wochen alt sind die Bussarde und die Eule Susi, fünf Wochen die Steinkäuz- chen. Mit kindlichen Vergleichen und Bil- dern werden die Tiere den kleinen Zuhörern nahe gebracht, aber dabei nicht„vermensch- licht“.„Zeigt mal, Max und Moritz, wo euer liebster Platz ist“: Und die niedlichen Käuz- chen schlüpfen unter den zurückgeklappten Deckel ihres Spankorbes, wo sie im Dunkel geborgen sind. Hans und Grete, die beiden Bussarde, verzehren ihre rohes Rindfleisch- frühstück, während die Eulen merken lassen, daß ihnen das Klassenzimmer für eine ge- nußreiche Mahlzeit zu hell ist. Susi, deren lustige„Federöhrehen“ noch doppelt so lang werden, demonstriert ihren niederen, laut- losen Eulenflug.„Totenvögel“ hat man im Odenwald und anderswo angstvoll die Stein- käuzchen genannt, nach ihrem nächtlichen Ruf„Komm mit, komm mit“, aber die Kin- der lachen jetzt angesichts der kleinen Eulen, über diesen Aberglauben. Begeistert sind sie und hellwach in Frage und Antwort. Und die Lehrer sitzen dabei und freuen sich über die unmerkliche Pädagogik des Erzählers. Mit Kontrollringen versehen, sollen die Vögel bald wieder in die Freiheit entlassen werden; die beiden Steinkäuze in das Ge- Winkel einer alten Mühle. Ausdrücklich warnt der Jäger seine Zuhörer, Tierkinder in Wald und Feld ihren Eltern wegzuneh- men— trotz der Versuchung, sich einmal selbst einen solchen Spielgefährten zu suchen. Für das nächste Jahr versprach Witte, mit jungen Wildschweinen wieder zu kommen. Jammerschade, daß ein solch eindringlicher Naturkundeunterricht, der Verstand und Gemüt des Kindes zugleich anspricht, so sel- ten ist. Ak einen„Gasausschuß“ mit Vertretern von Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen. Fran- kenthal und dem Kreis Ludwigshafen. Aber das Ziel des Gasausschusses, ein Sachver- ständigenurteil über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Gasversorgung, wurde nicht erreicht: Einmal war der Direktor des Hei- delberger Gaswerks erkrankt; dann erschien die Stadt Heidelberg nicht auf einer ent- scheidenden Sitzung. Jetz hat man also den„Friedensvertrag“ unterzeichnet. Heidelberg glaubt, für seine eigene Gaserzeugnung weniger ausgeben zu müssen als für die Lieferunng von Mannheim. Nach zehn Jahren, wenn die Mannheimer Gasversorgung nach Heidelberg abgelaufen ist, wird sich das herausstellen. Vielleicht ist dann die Zeit für neue Verhandlungen gekommen. f 11 Architektenkammer haben wir bislang, da sie offiziell noch nicht an uns herangetragen wurde, weder positiv noch negativ Stellung genommen. Wir müssen es deshalb als eine bewußte Entstellung von Tatsachen betrachten, wenn seitens des„Bundes Deutscher„Architekten“ zum Ausdruck gebracht wird, daß wir gegen ein Architektengesetz oder gegen eine Archi- tektenkammer seien. Wir wären Ihnen dank- bar, wenn Sie diese Berichtigung veröffent- lichen würden. gez. Bund Deutscher Baumeister Architekten und Bauingenieure Auch ohne blaue Punkte eln wandfref geführte Geschätt Die Konsumgenossenschaft Mannhen schreibt uns:„In diesen Tagen ging d 0 die Tageszeitungen eine Mitteilung,; Die Württ. tembe blaue Milchpunkte an Mannheimer Mid 29. 9 händler verteilt wurden, die einwandt ben G geführte Geschäfte erhielten. Es handelt su für L. um eine Privatangelegenheit eines Fraud 1 8 nach kfurter Vereins. Die Konsumgenossenschi auch Mannheim unterhält elf Milchverkaufsste Mpros len, die von diesem Verein nicht getest Zu 5 1 5 8 5 Löhne und nicht in die Prämiierung einbezog iu er wurden. Diese Milchverkaufsstellen gehöte einer zu den Geschäften. die mit als erste u modernen und hygienischen Einrichtung, ner ausgestattet wurden und auch ohne blade Punkt einwandfreie Milch und Milchpr“ dukte verkaufen, was von amtlicher Set anerkannt wurde.“ Könnte man sonst verstehen, daß sie ihren Kindern das Spielen auf dem Rasen, ja dh nämli gar das Abreißen von Blumen und ganze dern Gerten der Büsche erlauben? Dies geschieh runge besonders am östlichen Ende der Ponnet Verdi bergstraße. Gehel Vielleicht trägt diese Mahnung zur Abhilk 1 0 bei? Wenn nicht, so wären Mabnahmen u 5 gebracht, die den Geldbeutel direkt 5e. lasten 5 F.) 45 N N große Auf, ins Wellenbad. 3 einen So und ähnlich Rieß es bei vielen Mann. heimern. Hieg es., denn seit einiger 2e In ist eben NNXXX 2 U denn sie hat diesen vollen 28 79 Lassen Sie sich's gut schmecken! Sie wissen ja: Frisch kommi Rama zum Kaufmann und genau 80 frisch zu Ihnen! Und immer wieder erweist es sich: Mit ihrem vollen, naturfeinen Geschmack wird diese Delikateß-Margarine auch kritische i Zungen verwöhnen. Man kann ruhig sagen: Für die gute Küche ist Rama un- entbehrlich, und belegte Brote schmecken einfach delikat mit ihr. Jeder aus dem großen Kreis der„Rama- Freunde a wird es Ihnen bestätigen, und Ihre Familie wird begeistert sein wie Sie selbst. * naturfeinen Geschmack Rama ist garantiert frei von künstlichen Farbstoffen geruchbindend Erhitzte Füge? Wer unter heißen und feuchten Füſßen leidet, sollte Aktiv-Puder anwenden: verblüffend auftrocknend und Feuchtigkeit und Wundsein— vor allem zwischen den Zehen! Stellenongebote Fügen. Ferner gesucht: Bekanntes Industriewerk sucht 1—2 eingearbeitete Pprivatvertreter die nach kurzer Einweisung in der Lage sind, sich in die Grup- penarbeit einer bestens arbeitenden Verkaufsorganisation einzu- Wir verlangen einwandfreie kaufmännische Gesinnung, ordentl. korrektes Auftreten u. Fleiß. Arbeitsgebiet: Vorderpfalz. — B On n ist dieses Wellenbad nicht mehr. Warun Vielfe i wohl? Defizit? Wohl kaum, denn gerade à bedan 11. September— schlechter Wahltermin diesen Sonntagen war das Herschelbad meh gegeb Ich begrüße Ihre Anregung den Termin zur als gut besucht, so daß von einer Unrentab. Pohl Oberbürgermeisterwahl vom 11, September auf lität kaum die Rede sein kann. Warum wurde dann einen der folgenden Sonntage zu verlegen, denn also diese Wellenmaschine, die doch die ein. Temp tatsächlich befinden sich zu dem ersten Termin zige ihrer Art in ganz Süddeutschland war piese sehr viele Mannheimer noch im Urlaub.. und. e der en Ohren kam, nach 1 Gleichzeitig wären sicher viele Mannheimer ünchen verkauft? Warum wohl? 15 dankbar, wenn sie rechtzeitig bzw. laufend dar- Ich glaube diese Frage im Namen vieler 75 über unterrichtet werden, welche Persönlich- Mannheimer und besonders der Jugend an die 3 keiten sich zwischenzeitlich um den Posten be- Badeverwaltung gestellt zu haben. W. Sch Wänt worben haben, Auf keinen Fall dürfen die teten Mannheimer Bürger damit eee 75 Was sagt die Post dazu? besch aß ihnen von Bonner oder sonstigen Partei- 5 g en ein Kandidat befohlen wird. Warum 1 vorigen Woche brachte der„Mühle im 110 kürnnmert man sich nicht darum, alte Mann- Flinblick auf die kommende Landes ausstellung heimer Bürger und Verwaltungsfachleute, die in Bild, das zeigte, wie die Bundespost die] gen, in anderen Städten Hervorragendes leisten, in Aufmerksamkeit der Bevölkerung durch Sch. Jasta ihre Heimatstadt zurückzuholen, um in ihrer derbriefmarke und Werbestempel auf dieses konn Vaterstadt diesen Posten zu besetzen und zum Ereignis lenken will. Wenn dieses Bemiihen dal Wohle ihrer Heimatstadt zu wirken. Ich denke auch erfreulich ist, macht die Post dem Brief. mögl. gerade an Herrn Rechtsrat Dr. Keidel, gebür- markensammler dadurch wenig Freude, de fuß tiger Mannheimer, heute der„Motor“ der die, die Briefmarken in philatelistisch wenig de Karlsruher Stadtverwaltung. F. M. schöner Weise entwertet. In letzter Zeit sind 5 8 85 7 12555„ durch krum erbestempel festzustellen. Muß dies sein?(öneru Klagen aus der Donnersbergstraße a 27272 0 0 Zu dem am 15. Juli erschienenen Artikel öffentlichte Bild sei gefragt, ob der Werbe- nicht über den Pfalzplatzbunker möchte ich ergän- stempel nicht links vom Rundstempel gesetit Fink, zen: Wenn ein Mann sich vor seinem Hause werden kann, was eine saubere Entwertung einen schönen Garten anlegen läßt, so achtet der Briefmarke gewährleistet. Kann die Bun. Gset⸗ er darauf, daß seine Anlagen auch gepflegt despost den vielen Briefmarkensammlern noch bleiben. Versieht aber die Stadt den Pfalz durch saubere Abstempelungen ein wenig ent- oben platz unter gewiß großen Kosten mit Anlagen, gegenkommen, zumal heute schon so viele Stadi so gibt es anscheinend seit einiger Zeit An- Postsachen mit Frankotypmaschinen frei-“ He wohner, die nicht wissen, daß diese Kosten gemacht werden und für den Sammler somit pie indirekt auch auf ihrem Geldbeutel lasten. ausfallen? 9 6. J. gal stung schaf lung nehn keits“ N 2 2 Gut frisiert, 10 bekämpft er.. mehr Erfolg! da Gott Wide einig terne halte Kork sTRAl- N 5 FRISIER CREME daß Werk l 2 ö brau Weil für's Ho dcr, nur beim Friseur zu haben! b ern Sratistube von Wella-Dbarmstadt. Abteilung 6 bew. e Wegen Erkrankung Geregelte Freizeit, Hilfe möglichst sofort Hausgenifin Geschäfts- oder Wohnhaus gesucht sauber u. tüchtig, oder zuverl. Angeb. unt. P 6177 an den Verlag, Tageshilie. kür gepflegten Haushalt, 3 Erw. bei guten Bedingungen gesucht. bzw. Wochenende frei. Eigenes Geschäfts- u. Wohnhäuser zu verk. Schwarz, Immob., Mannheim, O5, Planken, Telefon 5 02 42 der jetzig. 0 vermie tungen samstags, 2 Herren die sich zur Umschulung als Privatvertreter eignen. Besondere Vorkenntnisse nicht erforderlich. Bewerber Wohnsitz melden sich schriftlich. ohne Originaldokumente sofort erbeten unter PL 72 a. d. Verlag. nur mit festem Kurze Bewerbung, sachlich und zum 1. 9. 1955 zu besetzen. Bei Dienstwohnung ist vorhanden. zu Art. 121 GG. bevorzugt. testens 9. 8. 1955 bei einzureichen. Weinheim, den 25. Juli 1935 Stellenausschreiben. Bei der Stadt Weinheim a. d. B., Hlär- und Dumpenmeisters hältnis erfolgt die Vergütung nach Gruppe VIII TO A, bei einer solchen im Beamtenverhältnis nach Gruppe A 8a RBO. g Bewerber müssen die Gesellenprüfung im Elektro- oder Maschi- nenfach mit gutem Erfolg abgelegt haben und eine längere praktische Tätigkeit nachweisen. Die Einstellung erfolgt mit einer Probezeit von 1 Jahr. Während dieser Zeit ist in Essen ein Kursus für Klärwärter zu besuchen. Bei gleicher Eignung werden Bewerber aus dem Personenkreis Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen Lebenslauf, Zeug- nisabschriften, Lichtbild und Unterbringungsschein) sind bis spä- der Stadtverwaltung Weinheim a. d. B. 26 500 Einw., ist die Stelle eines Einstellung im Angestelltenver- Der Oberbürgermeister 2&x wöchentl., Schreibkraft mselldkst vor- mittags, bei guter Bezahlung ge- sucht.— Telefon. Anruf erbeten unter Nr. 3 28 06 oder 7 60 97. Tüchtiger, gewissenhafter Markiver käufer m. Führersch. v. Obst- u. Früchte- Großhandlung sofort gesucht. An- gebote unt. Nr. L 0379 a. d. Verl. Herren-Friseur oder Friseuse sof. oder später gesucht. Salon J. Anton, Mhm.- Sandhofen. Leinen- straße 1, Telefon 5 63 71. Waschsalon sucht Mädchen für Haushalt. Langmantel, G 3, 10. Fleiß, ehrl. Frau od. Fräulein für Zimmer u. Haushalt sof. gesucht. (Evtl. auch aushilfsweise.) Schloßhotel Mannheim, M 5, 8-9 Jüngere, tücht. Bedienung für 3 Std. täglich gesucht. Speise- Restaurant „Frankeneck“, M 2, 12 Deriekte Buglerin u. Heimbüglerin in Dauerstell. sof. ges. Angeb. unt. 03230 a. d. Verlag. perfekte Köchin für abends in kleinen Hotelbetrieb nach Schwetzingen gesucht. Adr. einzus. unt. A 61191 im Verlag. gewissenh. u. sauber, putzfrau zmel wöchentl. ges. Hoyer, N 4, 2 1. Etage Zimmer. Vorstellen ab 10 Uhr. Näheres: Am Friedhof 13 Küchenhilfe, Kochkenntnisse erwü., für Gaststätte per sofort gesucht. Adr. einzus. unt. A 61701 im Verl. 0 Stellengesuche Kraftfahrer, 30 J. alt, Führerschein I, II, III, IV, guter Wagenpfleger, sucht sich zu verändern. Angeb. unter Nr. 03245 an den Verlag. Ruinengrundstück, ca 500 qm, gute Geschäftslage, zu verk. Angebote unter Nr. 03226 a. d. Verlag. Garten in Stadtnähe m. Stallung u. Hüh- nerlauf, Flügelpumpe sowie 1 zer- legb. Baracke m. gr. Fenst., zu vk. Angeb. unt. Nr. P 61699 a. d. Verl. Neubau 2 5 Familſen 8 Haus Friedrichsfeld 2*-Zim.-Wohng., Bad, Garage, be- Ziehb., b. 20 000,— Anz. zu verk. Angéb. unt. PS 617/74 an den Verl. MI. en Anwesen in der Oststadt mit 2x&4-Zimmer- Wohnung, Hausmeister wohnung u. gr. Garten. Kaufpreis 35 000,- DM. W. MAYER, IMMOB., gegr. 1904. Büroräume zu vermiet. Mannheim, P 7, 1617, Baubüro DBV, Telefon Nr. 5 30 64(Bahlinger). Garage zu verm. Drachenfelsstr. d. Möbl. Zimmer(Waldhofstr.) zu ym. Adr. einzus. unt. A 03283 l. Verl, Möbl. Zim., Lindenhof, sof. Angeb. unt. Nr. 03222 à. Käfertal, Lichte Zeile 16. Mehrere Läden und Büros zu verm. Schwarz, Immob., Mannheim, O5, Planken, Telefon 5 02 42 Gutmöbl. Zi., fl. W., Friedrichsring, zu vm. Adr. einz. u. A 0320/ l. V. Möbl. u. leere Zimmer u. Wohnun gen Ifd. zu vermieten u. zu miet, gesucht, Schwarz, Immob., Mahn. 0 5, 7, Planken(neben Engelhorn & Sturm). Telefon 5 02 42. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz. Ifd. zu verm. u. zu 9 geés., auch für Amerikaner, dur Immob. Jos. Huber vorm. Grabler, Augusta-Anlage 19, part. links, Tel. 4 33 70, Nähe Wasserturm. Nöbl. Zimmer durch Fischer, S 5 LEE Tausch wohnungen vermittelt: a 9 van Loosen, Schwetzinger Str. 2. Balk., Nähe Erlenhof, suche 10 3 Zim. Wohng. Neckarstadt: Os, Ud4, 3. Telefon 4 33 03. zu vm. d. Verl. ö schöne Schlafstelle zu verm. Sonn- tags-Heimfahrer bevorzugt. Mhme 1 Biete schöne 2-Zim.-Wohng. m. Bad, Angeb. unt. Nr. 03253 an den Ven, Grunds fc in Neuostheim- Dürerstraße zu kaufen gesucht. Angebote unter Nr. P 61775 an den Verlag. N b Nr. 1 — Nr. 170/ Donnerstag, 28. Juli 1955 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT 3 kte schäkt Löhne und Preise als soziale Verpflichtung Mannhen Die Industriegewerkschaft Metall in Baden- ing dun württemberg und der Verband Badisch-Würt- iu mbergischer Metallindustrieller wollen am ung, dal 1 Juli zu Lohnverhandlungen zusammentre- er Mich 2 Wie die Unternehmer erklären, wollen sie Wand den Geweakschaften„ein großzügiges Angebot“ delt au für Lohnerhöhungen unterbreiten. Sie halten Aa aue grundsätzliche Forderung der I Metall 8 Frath nach Lohnerhöhungen für berechtigt, wenn en auch die volle Anerkennung der geforderten kaufsst NU IZproz. Zulage nicht möglich sei. 5 05 u der Forderung der Gewerkschaft, die t Setesiſ nne um 12 v. H.„mit effektiver Auswirkung“ inbezoge zu erhöhen, wird von den Arbeitgebern in n gehöbe einer längeren Stellungnahme erklärt, die erste. wirklich gezahlten Effektivlöhne lägen in der te ii ürttempergischen Metallindustrie erheblich ichtunge über dem Tarif, und zwar im Durchschnitt um ne blaue etwa 25 Pfennig oder rund 15 v. H. Der Er- Milch örterung der gewerkschaftlichen Forderung er Pee nach ekfektiver Erhöhung der Löhne, also zu- er Seiz satelich zu den mit den einzelnen Firmen oft vertraglich oder individuell gezahlten Lei- stungszulagen, konime daher im Rahmen der Verhandlungen erhebliche Bedeutung zu. Die Höhe der Forderung der Gewerkschaften, 80 wird betont, müsse nicht zuletzt nach Gesichts- unkten der übrigen Industriezweige und auch sie ihten der Allgemeinheit gesehen werden. Es gebe en, ja 0 namlich nicht nur eine Lohn-Preis-Spirale, son- id Same dern auch eine Lohn-Lohn- Spirale. Abwande- b gesch rungen aus anderen Industriezweigen in den Donnen Verdienstsog der Metallindustrie seien kein e(eneimnis ebensowenig die Tatsache, dag diese Branchen einem dadurch eintretenden ur Abhile arbeitskräktemangel ebenfalls nur durch Lohn- hmen au. ernöhungen abhelfen könnten. Dieser Wes ekt de Fürde Arbeitnehmer und Verbraucher, die ja b. I grogentells identisch seien, in die Lohn- Preis-Spirale hineinziehen, wovon niemand einen Nutzen hätte. 15 Mann. In Zeitläuften, in denen Lohneinkommen 1 kelkach gleichbedeutend war mit Mindest- gerade 1 bedarf für die Lebenshaltung, War jeder zu- bad meh gegebene Pfennig für den Arbeiter eine Unrentab. Wohltat; der Unternehmer hingegen hatte um wurde dann nur in Kauf zu nehmen, daß sich das 1 en. fempo des Reichwerdens verlangsamte. 125 wer Dieses Stadium— Wissenschaftler sprechen an nach fer von Frühkapitalismus— hatte absolut unerfreuliche Seiten, denn die Einkom- zen vieler mensvertellung war wirklich zu ungerecht. 1 die pynrend die Grubenbarone Paläste errich- Sch teten, die sie— Tatsachen verfälschend bescheiden als Villen bezeichneten, hauste die Arbeiterschaft— dieser Zustand Wẽar absolut nicht anormal— in Elendssiedlun- gen, gegen die heutiger Wohnungsbau pa- „MM im usstellung espost die genommen auch nicht schwer. Echte soziale Leistung ist jedoch die Ueberwindung jeg- lichen Mangels; ist die Versorgung breite- ster Bevölkerungskreise mit Dingen, die ihnen jetzt noch vorenthalten sind. Ueber Motorräder soll nicht gesprochen werden; ihre Zahl vermehrt sich von Tag zu Tag; sie werden nachgerade Allgemeingut der arbei- tenden Bevölkerung. Aber es gibt noch an- dere Sachen, die ebenfalls Allgemeingut aller Haushalte werden könnten: die Wasch- maschine, die der Hausfrau das Leben er- leichtert; der Fernsehapparat, bessere und reichlichere Ausstattung mit Bekleidung usw., usw. Abschließend: Bei aller Großzügigkeit im Fordern und im Bieten soll der Sinn und der Zweck volkswirtschaftlichen Handelns nicht vergessen werden. Er besteht darin, zu möglichst billigen Preisen möglichst gro- Ben Bedarf, möglichst viel Bedürfnisse mög- lichst breiter Bevölkerungskreise zu befrie- digen. F. O. Weber Europäische Gemeinschaft vielseitig angepackt (VWD) Die Verhandlungen im Rahmen der von der Messina-Außenministerkonfe- renz eingesetzten Brüsseler Sachverstän- digenausschüsse zum Studium einer weiteren europäischen Integration sind in den ersten beiden Wochen günstig verlaufen, verlautet in Luxemburg. Besonders im Ausschuß für den gemeinsamen Markt sollen bedeutende grundsätzliche Fortschritte erzielt worden sein. Die französische Haltung sei hierbei weitaus positiver als von vielen Seiten be- fürchtet worden war. Sehr beachtet wurde, daß die französischen Delegierten ausdrück- lich konkrete Untersuchungen über die Etappen vorgeschlagen haben, in denen die Handelshemmnisse beseitigt werden können und eine allgemeine Zollpolitik gegenüber dritten Staaten in Kraft gesetzt werden kann. Im Falle eines Einvernehmens soll die fran- zqösische Regierung bereit sein, ihre Zustim- mung zu einer gemeinsamen Erklärung über eine Wirtschaftsunion mindestens der jetzi- gen Montanstaaten im Rahteaen des GATT zu geben. Während auch im Ausschuß für klassische Energie die Arbeiten zügig vorangehen, sollen im Ausschuß für Transportfragen so- wie auch demjenigen für Atomeneèrgie vor- erst nur weniger sichtbare Fortschritte er- zielt worden sein. Die Brüsseler Integra- tionsverhandlungen werden zunächst bis zum 6. August fortgesetzt und nach einer kurzen Urlaubspause am 22. August wieder aufgenommen. Obwohl noch nicht feststeht, ob die Ausschußverhandlungen bis zum fest- gesetzten Termin, dem 1. Oktober, beendet werden können, rechnet man auf jeden Fall damit, dag die Außenminister spätestens Ende Oktober/ Anfang November auf Grund der Ausschußergebnisse Beschlüsse über die weitere europäische Integration fassen können. Die Binnenschiffahrt wirft geringen Ertrag ab 5 Fendel Schiffahrts-AG. Bei der am 27. Juli abgehaltenen Hauptversammlung der Fendel Schiffahrts AG, Mann- heim, wurde nach kritikloser Entgegennahme des Geschäftsberichtes gemäß Vorstandsvor- schlag Ausschüttung einer vierprozentigen Dividende beschlossen. „Die Entwicklung der Massengutverkehrs- träger(gemeint ist Binnenschiffahrt und Bun- desbahn— Anm. d. Red.) bleibt immer mehr hinter dem raschen Tempo des Wiederauf- baues der deutschen Fertigungsindustrie zu- rück. Wenn im Verkehrssektor in Zukunft Engpässe entstehen so ist das nicht zuletzt darauf zurückzuführen daß die Frachten seit Jahren keine Kostendeckung ermöglichen. Die schnellere Motorisierung der deutschen Binnenschiffahrt wird wesentlich davon ab- hängen ob die allgemeine Prosperität auch die unzulänglichen Frachten zu verbessern ver- mag.“ Dies ist der Tenor der Ausführungen. die anläßlich der Aktionärshauptversammlung der Fendel Schiffahrts- Aktiengesellschaft Aufsichtsratsvorsitzender Dr.-Ing. Hans- Werner von Dewall machte. Ueber die Ent- wicklung bei Fendel wurde folgendes ausge- sagt: Im Jahre 1954 habe sich die fonnen- kilometrische Leistung der Binnenschiffahrt im Bundesgebiet von rund 23 Md. to. km auf rund 25 Md. tokm erhöht. Das entspricht eimer Leistungssteigerung von 8,7 v. H. In fast gleichem Verhältnis sei auch die Trans- portleistung der Fendel Schiffahrts-AG an- gestiegen, wobei die Mehrleistung auf den inmerdeutschen und den grenzüberschreiten- den Bergverkehr entfällt. Im innerdeutschen Talverkehr sowie auf den Kanälen sei die Trensportleistung zurückgegangen. Der Ree- dereibetrieb konnte infolge der fast ständig ausreichenden Beschäftigung, aber auch auf Grund der Differentialrenten, welche die neuen Einheiten abwerfen, im Geschäftsjahr 1954 zwar aus der Verlustzone herauskom- men, einen Gewinn- habe aber die Flotte bei petriebs wirtschaftlicher Betrachtungsweise auch in diesem Jahr nicht erzielen können. Der Bericht des Vorstandes stimmt mit dieser Schilderung überein. Es ist noch zu erwähnen, daß die Zahl der Beschäftigten am 31. Dezember 4680 Personen erreichte. Hin- sichtlich der Beteiligungen wird erwähnt, daß auf Grund der Verträge zwischen der schwei- zerischen Eidgenossenschaft und der Bundes- zahlt 4. v. H. Dividende „Beteiligungen“ um 3,7 Mill. DM). Zwei Drit- tel davon sind der gesetzlichen Rücklage zu- geführt worden, während das restliche Drittel (Gegenwert des Lösegeldes) unter„Verbind- lichkeiten“ eine Vermehrung der Passiva ver- ursacht. Hinsichtlich des Umfanges der übri- gen Beteiligungen sind keine erwähnenswer- ten Veränderungen eingetreten. Als wesent- ichste Tochter gesellschaften sind anzuführen: die Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedi- tion und Lagerei mbH., Frankfurt a. M., die Bremen- Mindener Schiffahrt AG, Bremen, und die Schiffs- und Maschinenbau- AG, Bei der Gewinn- und Verlustrechnung fällt auch diesmal wieder der hohe Anteil der Arbeitnehmer am Rohertrag auf. Er be- lief sich— ausschließlich freiwilliger sozialer Leistungen, die vorher saldiert wurden— sowohl im Jahre 1953 als auch 1954 auf rund 60 v. H. der ausgewiesenen Ertragssummen. In Anbetracht der großen Investitions- tätigkeit scheint die Dividendenbemessung wohl übertrieben vorsichtig. Der Umstand, dag die Rückgabe beschlagnahmter Ver- mögenswerte in der Schweiz laut Gesetz gewinneutral in der Bilanz verbucht werden muß(DM-Eröffnungsbilanzgesetz), ist keine Begründung für Zurückhaltung bei der Gemeinsamer Schrotteinkauf unter Strafandrohung verboten Die Hohe Behörde veröffentlicht in ihrem Amtsblatt vom 26. Juli eine mit dem 1. August 1955 in Kraft tretende Entscheidung, in der sie den Antrag der„Westdeutschen Schrott- einkaufsvereinigung“ auf gemeinsamen Ein- kauf von Schrott ablehnt. In einem an die „Vereinigung“ gerichteten Schreiben stellt die Hohe Behörde mit Befremden fest, daß diese seit dem 1. April 1955 eine gegen Art. 65 des Vertrages verstoßende und nich- tige Vereinbarung getroffen hat. Die Schrotteinkaufsvereinigung habe die Vereinbarung durchgeführt, ohne vorher einen Antrag auf Genehmigung einzurei- chen oder auch nur die Hohe Behörde zu verständigen. Nach Art. 65 8 1 des Vertrages seien jedoch alle, das normale Spiel des Wettbewerbs auf dem gemeinsamen Mark“ beschränkenden Vereinbarungen verboten. Soweit solche Vereinbarungen gebilligt wer- den können, sei eine vorherige Genehmigung nötig. Die Schrotteinkaufsvereinigung wird in dem Schreiben aufgefordert, innerhalb von zwei Monaten der Hohen Behörde mit- zuteilen,„welche Maßnahmen sie zur Auf- lösung der gegen Art. 65 8 1 verstogenden Vereinbarungen und Organisationen, insbe- sondere zur Liquidierung der Westdeutschen Schrotteinkaufsgesellschaft mbH. unter- nommen hat“. Diese Gesellschaft fungierte als Geschäftsstelle der Schrotteinkaufsver- einigung. Die Hohe Behörde betont, daß sie gegen jede Fortsetzung der verbotenen Tä- tigkeiten mit den in Art. 65§ 5 des Ver- trages vorgesehenen Sanktionen vorgehen wird. In der Begründung zu ihrer Entscheidung weist die Hohe Behörde darauf Hin, daß die Vereinbarungen weitergehende Ein- schränkungen enthielten, als für eine merk- liche Verbesserung der Schrottversorgung notwendig gewesen wären. Die Verein- barung sei bis zum 30. September 1957 ohne Riicksicht auf Aenderungen der Marktlage geschlossen worden. Der gemeinsame Ein- kauf habe sich auf etwa 97 v. H. des Bedarfs an Zukaufschrott der deutschen schrottverbrau- chenden Stahlindustrie und auf etwas über 40 v. H. des gesamten Schrottverbrauchs der Gemeinschaft erstreckt. Marktberichte vom 27. Juli urch Son. lastartig anmutet. Mit Fug und Recht republik Deutschland die„Rhenus Aktien- Bes! 1. ut diese konnte damals davon gesprochen werden. gesellschaft für Schifahrt und Spedition in Dividendenausschüttung. Im Gegenteil der nandsenunsheimer Obst. und Gemüse- Gronmarlet Bemühen dab das Wirtschaftssystem dem Reichen Bilanzvergleich Basel“ gegen Zahlung des Lösegeldes in Höne innere Wert des Unternehmens hat dadurch(u-,ẽ§ Anguhr und Absatz mittelmäßig, Zut ge- em Brief. möglichst viel gab; daß ungeheurer Ueber- 5(in 100% PM) 475 1185 eines Drittels des Gesamtwertes zurückerwor- eine Befestigung, ja eine bedeutende Aus- 1 8 8 r a0. U Qualität. Es erziel- 158 daß fuß auk einen Tisch geladen wurde in der Aktiva: 5„ 2 ben werden konnte. Bilanzmäßzig ist diese Be- weitung gefunden. Allerdings spricht für ind 4 i 83 2 0 Annahme, es würden davon einige Brot- ee 5 1 3 75 teiligung mit dem von der schweizerischen eine Beibehaltung der vorsichtigen Pividen- Pfrsiche I 35-85. II IT—83. 5 n en für die Armen, für die anderen Vorratsvermögen 1400 2 035 Verrechnungsstelle ermittelten Wert zu Buch denpolitik die bereits eingangs gestreifte Brye 25—32; Lützelsachsener Frühzwetschgen 20 en durch krum 5 8 1 f 8 ies Sein nerunter-) abfallen. Wertpapiere 2 813 9 genommen(Hrhöhung der Aktiv-Position ungeklärte Ertragslage der Binnenschiffahrt. bis 36; Aepfel 4. 28—45, B 820; Birnen. 20.88. MM ver. Diese Zeiten sind vorbei. Wer sagt da Waren- u. Leistungs forderungen 912 2281 a K il 1 1 Fanden Sede f 1 c. . 4 8 25 Ford. an Konzernunternehmen 4 881 3 12 6 1 111. 2 n in annhe 50, 7 eigkO er- r. Werbe. nicht„Gott sei Dank?“ Die Lohn- bzw. Wechsel 55 6 Effektenbörse Mitgeteilt: Rhein- Main Ba stanc); Rotkohl s(Uberstanch; Wirsing 5—6: Busch- el geetn pnkommensbildung gehorcht heute anderer flüssige Mittel 77 43 Mannheim i bohnen 18—23; Stangenbohnen 20-25; Tomaten 1 Csetzmäßigkeit. Dies trotzdem hie und da mantfgetnencle 1 5 5 Frankfurt a. M., 27. Juli 1955 1. 80 5 35 8 18—225 1. 4 f 5 sonstige Forderungen 5 8 5 1 1 1 3 Ati 1 1 1 imer st- un emüse-Großmarkt sammler noch versucht wird, die Gegenwart mit dem Rechnungsabgrenzung 730 545 Börsenverlauf: Angebot und Nachfrage ziemlich ausgeglichen. Geschäftstätigkeit hielt sich in o An fmfen norma in, l i frühkapitalistische mittleren Grenzen, war jedoch von Ultimo-Sstimm ung beherrscht. Montane- und Bergbauwerte stan- prühzwetsch 155„ venig ent. oden geschilderten rühkapitalistischem passiva: den im Vordergrund des Interesses und verzeichneten zumeist Kursgewinne bis zu 2 Pundten ka st eee lassend. Guter Absatz bei so diele Ladium zu verwechseln. Grundkapital 20 400 20 400 Parpen-Nachfolgegesellschaften sowie 16-Farbenliguis gaben auf pesrenzte Abgaben leicht nach. eee e ee 255. e en frei. fleute geht es— Gewerkschaftlern ebenso Rücklagen 6081 2935 Badische Anilin Bezugsrechte fanden zumeist zu 52% Aufnahme, Testil- und Sellstoktwerts zu. Auslese 8„ eee aler somit ze Unternehmern— darum, die Arbeiter- Wertberichtisunsen 52 68 zlehend. Namentlich Phrixwerte. Bankaktien gut behauptet bis fest, Commerzbanknachtolger star- delbeeren 4851; Schattenmorellen 30—52, B 18— G.. f 3 1 Rückstellungen 5 941 5314 ker anziehend, da man nier erneut eine Kapitalerhöhung erwartet. Elektro- und Versorgungs- 27, Mirabellen 1330; Pfirsich 33 8 8 schakt zu Nutznießern am Anstieg der Lei- Verbindlichkeiten 18621 10 119 papiere etwa gehalten, Motorenwere stärker schwankend. Daimler gaben bis zu 7½ Punkten nach, Ni 5 5* 3 5 2 — dcungsfahigkeit zu machen. Die Gewerk- Rechnungsabgsrenzung 267 242 während Fordwerke 4 Punkte höher Aufnahme tan den. Reichsbank-Neugiro-Sammelanteile verzeich. Hützelsachsener n ee 8 9 2517 cchaktler sprechen hierbei von der Herstel- Gewinnvortrag(er 23 neten lephaftere Utnsätze und schlössen Ga. mit 60 bezahlt. Reiennoldt chemie verzeichneten in Fisenthäler A 31—38, B 2428; 4 3701„ 5 85 gerechten Zustandes. Die Unter- Verlustvortrag(ex 1952)— 1 Hamburg mit 238½½ bezahlt, einen neuen Höchstkurs. An der Münchener Börse lagen Amper Werke, bis 50. A 2342. B 5. 8 2 85 55 lung eines Serec* 5 i Jahresreingewinn) 876 636 Krauss Maffei und Löwenbräu ausgesprochen fest. Fest verzinsliche Werte zumeist zu letzten Kur- Anmerkung: am Sonntag, dem 5: Juli und 8015 1 3 5 solches Gerechtig- Bilanzsumme) 52 261 39 714 sen gesucht.„ des dem 7. August sind wegen der 1200-Janrfeier 0 85 8 n. 5. 25 7. 277 Aktlen 7. 7. 7. er Stadt weinheim sämtliche Sammelstellen ge- Nur hinsichtlich des Tempos bzw. des Gewinn„ e ee e. eee 8 Aae„„ ist an dlesen Pee 3 715 5 1 N. agen vormittags 5 Ausmaßes der Arbeiterbeteiligung am, durch Aufwendungen: 1934 1953 AEG„„ 308½% 308½[ Harpener Bergbau 137 137% Dresdner Bk.)„ 2 75 8 1 5 ethönte Leistungsfähiskeit vermehrten Er- verlustvortrag be 1982)— 1 50: 2% 2%½%ꝗ geideb Zement 280% 2 Sheng Men Benn, 2 iektrolpt-Kupter tür Leltweécke 430, 8443,15 bg trag platzen die Gegensätze zwischen Ge- Personalkosten 9 329 3 912 BMW 1 5 Hoesch)„8. Reichsb.-Ant. Sa Ble in 2581. 2 werkschaft und Arbeitgeber aufeinander. Abschreibungen 3 92 3 75 Conti Gumm. 388% 383— 0 eee 193•%ò Montan Aluminium für Leitzwecke 240242 PN Gott sei Dank, denn dieser ganz natürliche n ö 1 1895 3 157 190 Rn Braunkohle 290 ½ 155 Nachfolger Westdeutscher Zinnpreis 922 DN Widerspruch der Interessen gewährleistet außzerordentl. Aufwendungen 62 3 75 1 5 25 224% F 1250 2250 Freie Devisenkurse einigermaßen Maßghalten. Maßhalten mit un- Verlustvortrag(er 1982 585 1 Bemaa 203 V Berag i n ternehmerischem Betriebsegoismus; Maß- 5 1 1958)— 15 8 7 5 55 Siemens& Halske 208, 85 Gelsenberrn 158 16 100 belg. Francs 3,391 3.411 balten mit gewerkschaftlicher Forderungs- 85 55 Eienbaum. Werger 259 287% 3 0 5 6 123 174 105 See e 1 f träge: 2 er a 5 4 Hes 1 7 zer Franken 5 19 „ bendiekeit. i 5 Gewienvbrtras der 1080 3„55 Zellstoff Waldhof 10 170% Elöckn.-Humb D 2 221 100 hell. Sulden 110.068 110,305 III Dennoch droht eine Gefahr, nämlich die, Ronüberschuß 16 309 14 360 ant Sch. 5½ 51 ½[Sadische Ban„120 1%[ Flöckner„„ 180 184% 1 kanad. Dollar 4.277 4,267 daß in dem Uebereinkommen zwischen Ge- Bäeteiligungserträge 5 1 SSN S 5— 225 ee ee 20 ½ 20%½[Hütten Phönix 189% 189ù 5 2 3 1 8 11 51 U. 1 außerordentliche Erträge 95 106 Farbenf. Bayer 0 erz. Rhein. Röhrenw 588 55 wed. Krone 5 30 .„ 7 5 5 16 775 15 085 Parbwerke Höchst 235 25 u. Credit: Bank 3 2 Rheinst. Union 115 1 5 100 dan. Kronen 60,455 60,575 b teresse nicht hinläng Felten& Gulll. 287 ½ oeutsche Rank) 248 Stahlm südwestt 201% 202 100 norw. Kronen 58,45 56,57 ben sichtigt wird. Stets höhere Löhne zu for- J ſcwells des laufenden Geschäktslsmres Grün& Bilfinger 194 194 Süddeutsche Bank 2 2⁴⁸ Thyssenhütte* 3 5 Fr.(reh 91255 98,425 585 dern, ist nicht schwer. Stets höhere Löhne zu) Auf- und Abrundungen eingeschlossen„5 Dollar 2092 4.2192 1113 1 1 1 2 1 0 1— 8— 100 VUůM-W] 5 0: 0 M- Ing 66 bewilligen, ist schon pitterer, aber im Grunde) soweit sie Ertragszinsen übersteigen= RR. werte. 0= Restauoten 0 W= 502,50 DM-O; 100 D-= 21,1 QůUUM- — 5 r zu verk. 5 wen Kein Schlaf! f N ö 85 Unruhe, nervöse Herz- und Magen- U 43 Ubgen Ffauen seher zel 1 Geschäfts- Ane! gen 1. 5. 5 5 5 5 Hofapotheker Schäfers 5 Mix- Barbarossa und Nopfweh, Rheums, Nervenschmerzen. . 1 ohne schädliche Nebenwirkung. 5 8 e 5 5 Prospekt und Verkauf in Raltwellen. dels 8 de el Mannheim, 5 Drogerie Ludwig& Schütthelm KG. V, Tele einschl, Waschen, Schneiden, Wasserwellen 2. aten Maarfärben Daunendechen 10 au un J) für d unten Geschmack 33 1. Verl. ür den verwöhnten Geschmac 1 ö unter Verwendung allererster Markenfabrikate„ 01. 9 . d. Verl. S PEZ IAL-DAMEN SALON Soll E 1 EN ist jetzt im Sommer besonders kräftig und aus- Betten-Flieger 125 Mhm- O 85 1 O K O G giebig. Köstlich schmeckende, auserwählte Kaffee- Steppdecken- u. Wäschenähere! 993 sorten in allen Preislagen, täglich röstfrisch! Mannheim. U 4, 20 el. 5 18 00 75 5 a N 20 Nähe OEG-Bhf..(welde-Bräu) s zu Verm Telefon 3 21 62 740 7, 33 24 mod. Arbeitsplätze Unsere beliebte Sorte am Freitag: 2 eim, O5, 1 r e f CCCFCCFFCFCCCCCCC köstlich— ergiebig— würzig 5 0 ee 3 maler-Auftrag 03207 J. F. Uhren- Reparaturen 1 Peleten 5 l n pm er MANNHEAMM. ff. T7 0 f e ö N und preiswert. 3 Sreite Streß e 1 l, 5 1. Blech- u. Gußteilen führt aus . 8 MME R am Tattersall. m..—— 8 3 3 telefon 423 02 Meisterbrand-Herdfabrik Bagehen 2 fesſchenuuger 3 Kaffee-Rösterei Darmstadt 2 Bettfedernr einigung N ̃ 8 ſohnunzen Desinfizieren mit der modernsten NVyVI 5 . zu 1 de in Ihrem Beisein. N 6 3 N zer; durm Beftfeclern- Inlet„ 0 55 Verschiedenes 11 Seeberger, 8 3, 15, Telefon 4 37 70 28 1 Eu d 7 8 Leolle Luftmatratzen och N 3 7 Einhorn- Kreuztee— ö 5 Wird kostenſos abgeholt u. gebracht e 5 8 Altbewährt bei Kreislauf-Störung. Badeeinrichtungen billig und fein, 2 0 rtur 8 9 F Leber- u. Gallebeschwerden. In all richtet Meister Rothermel ein 12 er ein 5c 00 Nan und e n. U.. 4 5 er, S 3, 2. Apotheken. 1,50 DM.. Hersteller:: Wochenraten ab 2,6 DM. 8. 2 5 er, Matratzen-RNufarbelten Imzuge Lyncker. Tel. 8 61 91 eee. 1 5 3 88 Ones U se u. Neuanfertig 5 N 3, 13. amsta hrmö— 8 8. 45 Und billig.„.. 0 6— burg. Tel. Viernh. 6 48 ab 20 Uhr Mit Möbeln 7 a nur beim Fa 5 8 3 3 imlene Betttedern. deins Einmalig!— Fabrikneues II 1 3 3 4 Halbleinen und Damast billigst. 5 1 base, 0 Im Sommer erst recht Reinmuth-Honig verwenden! MARIA IIK EA 1 5 0 i Kaufgesuche 5 1. 5 e er Bienen-Schleuder-Honig, wg 8 Holzstraße 9, Telefon 3 13 35 0 NZimmer 0 g. M. Fa. st, ist keinem Verderb durch die sommerliche Hitze aus- 8 7 1 0 5 er ist immer wieder eines der wertvollsten Nahrungs- 1 90 55 uterhaltene seilwinde. tadt-„— und 80 gesund! Uszugtisch, m. 55 rag den Verl. Feiner Blütenhoni 18 1 sonst auch in 3 un! ges. Angeb. unt. P 61700 a, d. V. unten een ene 2 Gardinenleisten 1 i Und 1,40, 1,60, 1,90 DM. 10 Vorhangschienen u. Zubehör ee„„ Westil-Ladenteke ed 2 im, und 5 1 jetzt n* Glas-Vitrine zu kaufen gesucht. ä 5 1 A 5 275 0 Des 5 Huanlagen 5 Sonnenrollos 6 E 2, 11 Angeb. unt. P 03255 an den Verl. 1* 1 Ur 8U—— mit Arat. Abhandlung und vlslen wertvollen Rezepten, kostenlos. 5 6 1. 7 MOUGREL- MEI EI. 5 bür m. nächste Versteigerung suche sucht. N 0 Vorkeufsstelle. s 5 ien Schlafzi., Küchen, gebr. Möbel. NI G- REINNMNUT H een hen 142 reite straße Witt, Versteig., G 7. 20, Tei. 537 81. erlag. nur d 2, 3, am Markt— eee Anzeigen im wehrm.-Reitstiefel, Gr. 42/13 gesucht. haben Erfolg! Angeb. unt. Nr. 03262 a. d. Verl. Seite 10 MORGEN Der Sommernachtstrabm der debtschen Romantik Joseph von kichendorffs„Freier“ bei den Heidelberger Schloßhof- Spielen 1955 Es War ein glücklicher Einfall, Eichen- dorffs romantisches Lustspiel, das Ernst Leopold Stahl für das deutsche Theater neu entdeckt hat, in das Programm der Heidel- berger Schloßhof-Spiele aufzunehmen. Es kommt aus einem Märchenreich, darinnen Poesie und Phantasie ein übermütiges Spiel treiben und Zärtlichkeit und Spott, Schel- merei und Narrenpossen, Traum und Wirk- lichkeit einander ablösen in einem wogen den Maskenzug. Das ist so recht ein Spiel Für die immer neue Zauberlandschaft des Schloßhofs über dem Neckartal: Hier also ist das Feenreich?— Nicht übel! Die Büsche flüstern heimlich miteinander, Und Wasserkünste singen Zauberlieder— Auf lust'ger Höhe zwischen schlanken Wipfeln, Das ist ein guter Sitz für einen Sänger! Hier hat es guten Klang und reinen Ton (wie die fröhlich melodische, oft volkslied- hafte Begleitmusik, die César Bresgen dazu erfand). * „Die Freier“, das ist ein Sehnsuchts- traum des Geheimrats Josef von Eichen- dorff, eine Erinnerung an die Heidelberger Studentenzeit: Denkst du des Abends noch in Heidelberg? So standen auf dem Söller wir der Burg, Bis alles still und nur die Wälder rauschten Noch über uns und unter uns der Neckar. Da kam ein Schifflein auf dem Strom gezogen Mit Waldhornsklang und Fackelschein. Es ist ein Sommernachtstraum, der Som- mernachtstraum der deutschen Romantik, erfüllt von Liebesgeflüster und Neckerei, Mit spitzer Zunge Es ist nickt etwa so, als ob die ersten hei- ßen Tage nur Farnkräuter aufrollen, Schwam- merlxn erweckten und Erdbeeren erröten mach- ten. Ueber dem weich gewordenen Asphalt rollen sie Markisen auf, bräunen entblößte Damenbeine, erhöhen den Bierkonsum und las- sen an Stelle leuchtender Fliegenpilze Eisbuden aus dem Boden schießen. Nicht nur auf Fluren und Auen, auch an den mannigfachen Zweigen der Wirtschaft und in der Kunstbrancke blüken neue Perspek- tiven auf. Womit wir nack einem Seitenblich auf Festspielepidemien, æüklen Jazz und leicht dis seicht geschürzte Sommerspielpläne wieder bei den Eisbuden und Eiswagen wären. Auch ier hat die Kunst im weiteren Sinne ein Do- mizil. Wenn sie auck hier nicht nach Brot, son- dern nach Waffeln geht. Eistütchen gehören zur Hitzwelle wie Ta- schentücher zum Novemberregen. Sie sind kli- matisch oder sdisonbedingt, sie sind geschmacłh- lich bedingt und schließlich bedingt geschmack- voll; was ihren Inhalt betritt, so sind dessen gutem oder schlechtem oder überhaupt nicht vorhandenem Geschmack zwischen Vanille und Erdbeer kaum Grenzen gesetzt— was dagegen den Gesch mach ihrer Verehrer und Verzehrer anbelangt, so verrät er sich kier in einer koetten Eistütchenlutsch- Attitude und dort, wo dem Gierigen keine Engelszunge zum Halse Reraushängt, in hilfloser Klecterei. Am Stil oder im Fütcken: stilvoll nehmen sich die vereisten Himbeer- oder Zitronen- erinnerungen in klebrigen kleinen Patsckhänd- chen aus, deren zugehörige Herzen schon beim Anblick der rosagelben Genüsse dahinschmel- zen wie jene in ihren Fäustcken. Innerlich und dußerlich zerlaufene Wonnen— welche Selig- keit zu kleinen Preisen.. Natürlick gibt es auch Stiftsdauamen, Brief- träger und Senatoren, denen an heißen Tagen beim Anblick eines Eistütchens das Wasser im Munde zusammenläuft. Es gibt greise Dauer- lutscher, Dichter und Denker, die mit respek- tablem Ernst und deutscher Gründlichkeit den leinen Eisberg symmetrisch abtragen; Back- fische, die mit gespreiztem kleinen Finger und Klappaugen Eisrevue passieren und alte Jung- ferchen, die mit spitzer Zunge eilige Furchen ziehen, ängstlich den lecken Stellen ihres Eis- tütenens nackspurend. Die Kunst und das Kunsteistutehen dem Volke. vom Eise befreit sind Magenkranke, Aestheten, die's nötig haben und meinethalben auch die, denen's nicht schmeckt. Troll von Feiterkeit und prallem Gelächter. Es ist eine Liebesgeschichte zwischen hohen Herrschaften(„die beiden pas- sen zusammen wie zwei scharf gezahnte Räder), die von der Zähmung zweier Widerspenstiger handelt, die, wie sich her- ausstellt, gar keiner Zähmung bedürfen. Da zieht Graf Leonhard in der Maske eines fahrenden Gesellen aus, sich die Gräfin Adele anzuschauen, die ihm von seinem Onkel zur Frau bestimmt ist. Doch sie er- fährt davon und tauscht die Kleider mit der Zofe Flora. Der alte Hofrat Fleder aber hat den Auftrag dieses vermögenden Onkels (Selbst wiederum vermummt als Flöten- virtuose), dem Spiel der beiden zuzuschauen und, wenn es nötig, hilfreich einzugreifen. Der Zufall, als hilfreicher Lenker der Ro- mödie, führt noch zwei andere Gesellen auf den Weg zum Schloß Adelens: zwei lustige Vagabunden, Flitt, den Schauspieler, und Schlender, den Musikanten. Die vier„Freier“ allein schon richten viel köstliche Verwir- rung an, doch hilft auch Victor noch, der Jägerbursch der Gräfin, und schließlich auch die Zofe, die aus dem Kleid der Gräfin in die Uniform eines Leutnants schlüpft, den Spaß zu schüren und das Unterste zu oberst zu kehren. Am Ende verschleppt Flitt sei- nen Kumpanen, den der Jäger in Weiber röcke gesteckt hat, und vermeint die Gräfin zu entführen. Der junge Graf aber fordert die Zofe vor seine Klinge, weil er sie in ihrer Verkleidung für einen Nebenbuhler hält. Doch löst sich natürlich alles in Wohl- gefallen und schöner Ordnung auf: der Graf bekommt die Gräfin(die er schon immer geliebt hat), die Zofe den Jäger, und der Hofrätliche Flötenbläser Fleder, dem das ge- fühlvolle Herz angesichts der falschen Grä- fin durchging, bleibt als Geprellter übrig. * Das ist ein herrlicher Spuk und eine fröh- liche Jagd, ein toller Wirbel und buntes Allotria,. Ein bißchen stammt davon aus Shakespeares Reichen, ein bißchen auch aus der spanischen Comédia de capa y espada, das meiste aber aus dem Herzen eines poeti- schen Gemütes als Ausdruck fröhlichen Lebensmutes und komödiantischer Laune. Vor Jahren schon sind diese„Freier“ auf dem Heidelberger Schloßhof gespielt wor- den: mit Fred Liewehr als dem jungen Gra- fen, mit Berny Clayrmont als Adele, Franz Pfaudler, Paul Hoffmann, Ernst Sladeck, Adolf Ziegler, Arnim Süßenguth— es mag sich mancher noch daran erinnern. Jetzt hat sie Rudolf Meyer, der Intendant der Hei- delberger Bühne, festlich eingerichtet und mit liebevoller Hand anmutig aufgeputzt. Das beginnt damit, daß eine Postkutsche klappernd in den Hof fährt, und verteilt sich in zauberhafter Vielfalt über die breite Kulisse des Schloßhofes in vielen reizvollen Bildern und immer wechselnden Szenerien, mit Treppen, die von zierlichen Geländern eingefaßt sind, und einem blumengeschmück- ten Balkon. Eine Fontäne steigt aus dem Rund des Brunnens zum nächtlichen Him- mel auf und vermischt ihr spielerisches Geplätscher dem Tändeln und Seufzen ver- liebter Gespräche und dem kichernden Ge- flüster lustiger Kabalen. Im dunklen Weben solcher Stunde scheint die sehnsuchtsvolle Lyrik der Liebesromanze wie von selbst dem närrischen Maskenspiel verwachsen, und alles fügt sich zu schöner Einheit und harmonischem Ausklang zusammen.„Vivat! und Feuerwerk und FHochzeitskarmen“, heißt es zum Schluß bei Eichendorff, und sq steigen denn auch die bunten Raketen aus den Ruinen des Schlosses gegen den sternbestickten Himmel. Vivat und Feuerwerk! Das bedarf keines Kommen- tars mehr(den Ernst Leopold Stahl an- kügte und Dr. Meyer zu streichen vergaß). Es war also eine hübsche Aufführung, leicht und liebenswürdig hingebreitet und getragen von der duftigen Atmosphäre der Vielbesungenen nächtlichen Märchenkulisse des Heidelberger Schloßhofes. Und welch herrliche Gestalten bevölkerten die Szene, schlichen durch die Büsche, begegneten sich in immer neuen Verkleidungen, plänkelten in munteren Wortspielen und Wechselreden. Günther Erich Martsch war der alte Hof- rat Fleder, eine Gestalt wie aus einem Bild von Spitzweg, eine putzige Kruke mit unter- tänigster Beflissenheit, betulich und gravi- tätisch verschroben, wie eben ein kurpfäl- zischer Hofrat zu sein hat. Und welch prächtige Type machte Horst Otto Reiner aus dem Schauspieler Flitt. Das ist ein durchtriebener Filou, mit allen Wassern ge- waschen und von bezwingender Komik, eine sehr eigenwillige Schöpfung herzhafter und geistvoller Humorigkeit. Seinen Kompag- non, den dümmlichen Schlender, spielte Artur Bauer mit herzhafter Freude an der Gaudi; und Kurt Peter Bittler in ständigem Kampf mit der Tertianer-Bildung des von ihm verkörperten Knoll vervollständigte das Gaunertrio. Einen sehr lebhaften, pfiffigen Jägerburschen hatte Rudolf Meyer in Willi Schneider gefunden, und in Ursula Dinkgräfe eine verführerische Flora. Gert Geiger spielte einen Gärtner und Leonhard Horak einen Boten. Wie schade, daß gegenüber solcher grell-bunten Maskenwelt die beiden Haupt- Akteure(oder zum mindesten die, deren Glück der Maskerade zum Vorwand dient) ein bißchen blaß geraten sind in der sprö- den Ernsthaftigkeit ihrer Liebesgeschäfte und daß darum auch für Johanna von Koe- zian(die Gräfin) und Werner Korn(den jungen Grafen) nicht so viele Möglichkeiten komödiantischer Entfaltung geboten waren wie für die anderen. Sie waren trotzdem ein reizendes Paar! * Die Bankreihen auf dem Schloßhof waren zur Premiere bis auf das letzte Eckchen be- setzt. Geheimrat Eichendorkf hätte zufrieden sein können mit dem Erfolg seiner liebens- würdigen Romanze, denn es gab sehr warm- herzigen Beifall, der Dr. Meyer und sein Ensemble immer wieder herausrief. Werner Gilles Die traurige Hochzeit des Hirten cus dem Hochland Mannheimer Neuinszenierung von koügen d' Alberts„Tiefland“ „Ins Tiefland gehst du?“ fragt der Hirte Nando seinen Kollegen Pedro mit allen Zei- chen entsetzter Abneigung. Er warnt, aber Pedro geht schließlich doch— und mit dem Opernpublikum ist es im Grunde doch ganz ähnlich. Mag immerhin Eugen d' Alberts ein- zige große Erfolgsoper, die sich nach einem recht wenig verheißungsvollen Start(1903 in Prag) langsam, aber sicher die Opernspiel- pläne auf der ganzen Welt eroberte, ein nicht eben sehr origineller deutscher Ableger des italienischen Verismus sein; mag die Partitur mit ihren krassen, dem bewegten Bühnengeschehen musikalisch recht unge- niert Rechnung tragenden Aufschwüngen und mit ihren sentimentübersäàttigten, erbar- mungslos ausgiebigen Motivwiederholungen zugegebenermaßen ihren Platz durchaus nicht im Hochland der Opernmusik haben: d' Alberts„Tiefland“ lockt immer wieder mit seinen nebelschwangeren Reizen. Nebelschwanger? Das ist vielleicht ein bißchen zu viel gesagt. Gewiß, in der Musik, die sich, weltmännisch offen wie ihr weit- gereister, lebenserfahrener Schöpfer, frem- den Einflüssen keineswegs verschließt, weht auch von Claude Debussy mitunter eine leichte Brise herüber. Aber im allgemeinen sind die Umrisse doch recht derb und hand- -greiflich, vor allem freilich, was die Hand- lung angeht. Sebastiano, der reiche Guts- besitzer, der seine Geliebte aus wirtschaft- „Die Freier“ in Heidelberg Als zweite Premiere der Festlichen Spiele im Hei- dlelberger Schloßhof kam am Dienstagabend das ro- mantische Lustspiel„Die Freier“ von Joseph von Eichendorff heraus. Unser Bild zeigt Johanna von Koczian als Gräfin und Werner Korn als Grafen Leonhard. Aufnahme: Busch lichen Gründen anderweitig verheiraten und doch weiter besitzen will, ist ein Schurke, wie er im Buche steht; Marta ist als schwach- starkes, haßliebendes Weib so schuldlos schuldig und vor allem so unglück- lich wie nur irgend eine; Pedro, der Starke, Tumbe, Reine, ist, wiewohl ihm mit der trostlosesten Hochzeitsnacht der Opernlite- ratur eine Ausnahmeleistung aufgebürdet wird, ebenfalls stark im Typischen verhaftet. Auch ist es völlig regelrecht, daß er es ist, der schließlich den scheußlichen Sabastiano Wie einstmals den Wolf zu kurzen Rhyth- men des vollen Orchesters erwürgt, womit, da in dem Stück keine lästige Staatsanwalt schaft auftritt, dem befreiten Paar der Auf- stieg in die reinere Bergwelt eröffnet ist. Das Gute siegt, wenn auch blutbesudelt, und das Böse geht unter, daß es eine Art hat, denn Sebastiano stirbt nicht ohne weiteres, sondern erlebt vorher noch seinen finanziel- len Bankrott, und wird erst, nachdem er dies durchkostet hat, außerdem noch um- gebracht. Es ist ein deutliches Stück, und, beim Mannheimer Nationaltheater hat man sich bei der Neueinstudierung durchaus nicht darum bemüht, ein Kammerspiel daraus zu machen, was man dem Inszenator Joachim Klaiber wirklich nicht verdenken kann. Er ließ der Oper, was der Oper ist, sorgte für einen handgreiflichen Ablauf des Bühnen- Koltur-Chronik Das Pfalzorchester wird in der kommenden Saison, die am 13. September mit einem Kon- zert in Pirmasens beginnt, in 18 Städten ins- gesamt 91 Sinfoniekonzerte geben und soll ferner bei 16 Chorkonzerten, und bei sechs Festakten mitwirken. Zu den in früheren Jahren besuchten Städten kommen noch Wein- heim, Offenbach, Bad Kreuznach und Berg- zabern hinzu. Die Programme für Ludwigs- hafen nennen als Solisten Wolfgang Schnei- derhan(Violine), Pierre Fournier(Cello), Carl Seemann(Klavier) und Josef Greindl(Baß). Sechs Abende leitet Generalmusikdirektor Karl Rucht, für ein Konzert, wurde Robert Heger als Gastdirigent gewonnen. Der neu verpflichtete Konzertmeister, Miklös Hegedüs, von den Wiener Sinfonikern, stellt sich als Solist mit dem Violinkonzert von Mendels- sohn vor. In anderen Städten der Pfalz wer- den als Solisten zu hören sein: Julian v. Karo- ljyi(Klavier), Stanley Weiner Violine) und Joseph Schuster(Cello). Da im BASF-Feier- abendhaus alle Plätze abonniert sind und die Jugend kaum Gelegenheit hat, ein Konzert zu hören, sollen zwei Generalproben öffentlich gegeben und außerdem im Pfalzbau-Festsaal Zwei Jugendkonzerte veranstaltet werden. Der alte Plan, die Konzertreihe zu verdoppeln, wird zwar noch nicht realisiert, jedoch durch diese Sonder veranstaltungen wenigstens teil- weise verwirklicht. Kammersänger Prof. Theodor Scheidl, einst einer der bedeutendsten Wagnersänger, begeht am 3. August in seiner Wahlheimat Tübingen seinen 75. Geburtstag. Der in Wien geborene Sänger war in seiner Jugend auch ein bekann- ter Sportsmann und nahm 1906 aktiv an den Olympischen Spielen in Athen teil. Die„Gesellschaft der Freunde von Olevano“ hat unter der Schirmherrschaft des italieni- schen Ministerpräsidenten den internationalen „Olevano“-Preis 1955“ für Malerei gestiftet, für den bis zu drei Werke eingereicht werden kön- nen, die durch die Landschaft von Olevano an- geregt wurden. Es werden zwei Preise zu je 300 000 Lire(je etwa 2000 DM) vergeben. Aus- künfte erteilt die Gesellschaft„Amici di Ole- vano“, Rom, Via del Traforo 146. Das Deutsche Musikgeschichtliche Archive in Kassel konnte mit Hilfe des hessischen Kultus- ministeriums eine wertvolle Bildsammlung er- werben, die sowohl in ihrem Umfang als auch in ihrer Anlage einmalig in Deutschland sein dürfte. Es handelt sich im wesentlichen um etwa 3000 Fotoporträts bedeutender Musiker und einige Stiche. geschehens, dem die realistischen, zweck. mäßigen Bühnenbilder Hartmut Schönfeld eine wirksame IIlusionsstütze waren. Allez blieb nach Kräften veristisch, abgesehen vielleicht von den hellseherischen Fähigkel. ten, die man gelegentlich den Darstellern zu. billigen mußte, wenn sie, offenbar auf zu- verlässige Innenschau gestützt, Ankömm⸗ linge meldeten, ohne vorher nach inen ausgeschaut zu haben. Kapellmeister Eugen Hesse legte vid Wert auf die große Linie. Er hatte die ab.“ rupten Klangsteigerungen sehr Sorgfältig ausgearbeitet und sorgte für Präzision und Feuer, schien aber bei den nuancenreichen Motivübernahmen durch die Bläser bei der Premiere die subtilen Möglichkeiten des Nationaltheater-Orchesters nicht überall voll auszuschöpfen. Es blieben, wie bei den von Joachim Popelka einstudierten Chören, Nahtstellen spürbar, die sich nach einigen Vorstellungen gewiß noch glätten werden. Was die Stimmen angeht, hatte das Mann- heimer„Tiefland“ unstreitig hohes Niveau, ja es fehlte nicht an beachtlichen Gipfeln, Erich Witte sang den Pedro vielleicht um einige Grade zu kraftbetont, was in der Höhenlage durch eine gewisse Einbuße an Wohllaut bezahlt werden mußte., Den Se bastiano gab Theo Lienhard mit blendender Charakterisierungskunst ohne von der mu- sikalischen Schönheit seines Parts das Ge- ringste aufzuopfern. Unter den Kleineren Rollen fand man durchweg zuverlässige, ja einige sehr hübsche Leistungen, etwa die keingezeichnete Nuri von Petrina Kruse, und dann Walter Streckfuß(Tommaso), Hans Rößling(Maruceio), Max Baltruschat Nando) und Edith Jäger, Hannelore Ludwig, Irene Ziegler, Heinrich Schlenke. Das Haupterleb- nis des Abends aber blieb der Gesang von Gertrud qahoda als Marta. Aus der wohl be- wut gepflegten Verhaltenheit der kargen, fast spröde wirkenden Mittellage wuchs die sehr vibrierende, ungemein ergiebige Stimme in der Höhe zu einer Leuchtkraft, die sich blühend im Klang des vollen Orchesters be. hauptete. Man wünscht der vornehmen Ma. nier, in der die Sopranistin spielerisch und stimmlich ihre Rolle gestaltet, wie über- haupt der im ganzen recht geglückten Auf. kührung, außer dem angeregt applaudieren- den Premierenpublikum noch viele Bewun- derer, wozu freilich im größeren Umfang erst nach der Sommerpause Gelegenheit sein wird. Die Ferien winken, die wohlverdien. ten.(Klang es nicht so, als ob das mehrfache Forte der kurios gesteigerten letzten Tab mit ihrem„Hinauf in die Berge!“ von ge. heimen Urlaubsahnungen befeuert war!) Hermann Waßnet — Spiel im Sommerwind Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler Copyright 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 39 9. Fortsetzung Mit einem leichten und ganz seltsamen Gefühl von Schwindel ward er sich bewußt, wie diese Tische und Sessel schon lange aus dem Bereich des Zweckhaft- Alltäglichen herausgetreten waren. Verklärt von der Er- innerung an einen großen Menschen, schie- nen sie eine stumme und eindringliche Sprache zu führen, vor der einem Kauf- manmssohne aus Hamburg schon sein frisch- fröhliches Selbstbewußtsein abhanden kom- men konnte. Während, aus dem Gartenzimmer her- überdringend, eine einschläfernde Stimme von dem Königsleutnant Graf Thoranc er- zählte, stand Fritz mit rückwärts ver- schränkten Armen allein auf dem weiträu- migen Flur, um nachdenklich einen kunstvoll gearbeiteten Schrank zu betrachten. In mehr als einem Bezug stand er dort ratlos und Alleingelassen. Wieder entsann er sich ge- wWisser Stunden, wo ihn aus irgendwelcher Belanglosigkeit der fremden und nebelrei- chen Stadt London heraus ganz plötzlich das Heimweh nach Deutschland angefallen hatte. ein schmerzliches Ziehen und Drängen, das sich festzukrallen wußte bis in die Zitternde Unruhe des Schlafes hinein. Solche ver wir- rende Stimmungen, die einem Motorfahrer nicht wohl anstanden, und deren Fritz sich jedesmal später zu schämen pflegte, hatten inn wohl am Abend über, ein Goethesches Gedicht gebeugt oder bei„Dichtung und Wahrheit“ finden könnnen. Noch heute erin- nerte er sich deutlich an jenen brennenden Londoner Wunsch, es möchte sich ihm über die Stütze des Alltäglichen und Allzumensch- chen dieser berühmten Heimatschilderung unversehens ein Weg in das wahre Zuhause des Dichters auftun. Begreiflicher weise war nichts Rechtes daraus geworden; jene ge- legentlichen Streiche des Heimwehs mußten notwendig am Ende auf die gleiche Ratlosig- keit hinauslaufen, von der jetzt eben, hier vor diesem schönen Möbel im Goethehaus zu Frankfurt, seine Gedanken verwirrt wurden. Ein Arm schob sich in den seimen.„Hat der große Johann Wolfgang deine Kamera- din abgesetzt?“ Male blickte ihn lächelnd an. Ein zaghaftes Suchen schien das allzeit Spottbereite in dem sonnenbraunen Antlitz fortgewischt zu haben. Aus seiner Grübelei erwachend, preßte er ihren Arm heftig an sich.„Du liebe Zeit, Male, was soll unsèreiner wohl mit deinem großen Johann Wolfgang anfangen? Ich fände es durchaus in Ordnung, wenn mir der Blaubemützte als unerwünschtem Eindring- ling die Tür weisen würde.“ Sie lachte.„Ich schätze, mit Hinblick auf Goethe werden Minderwertigkeitskomplexe zulässig sein. Aber es tut mir so leid, Junge, daß unser Besuch im Hirschgraben dich zu reuen scheint. Vielleicht hätten wir uns bes- ser den Dom angesehen, oder—?“ „Nein, so ist es nicht“, widersprach er eifrig.„Ich weiß nicht, ob du es verstehst: wir haben Hameln gesehen und die Schloß- kapelle in Marburg; und was deinen Kir- chenstuhl des lieben Gottes angeht: so hat sich auch dieses Bild in mir festgesetzt. Nun ist es Goethe, über den ich sogar einen Auf- satz schreiben mußte.— Was wollte ich gleich sagen? Ja, richtig: eine ganze Menge Bilder und Eindrücke und meinetwegen Er- inmerungen kommen auf uns zu, von denen scheinbar jedes für sich besteht. Sie sind Wie einzelne Orchesterstimmen, aber erst im Zusammenklingen liegt ihre Bedeutung. Geht es dir nicht auch so?— Wälder und Flüsse und die Städte mit ihren Menschen darin, das alles klingt ineinander und stürmt Wie großartige Musik auf uns ein. Ach, Male. Wie gut, daß ich wieder in Deutschland bin.“ Sue blickte ihn gespannt an. Und als liege in ihren Augen der Zwang zum Weiter- sprechen, fuhr er etwas verlegen fort:„Ich meine, aus dieser Vergnügungsfahrt. und, wenn man so sagen darf, dem Fünf- gerade- sein-lassen ist am Ende etwas richtig Ernstes geworden. Bedenk doch mal— Er brach Verwirrt ab. „Gehört hierher auch ein gewisses Zei- tungsinserat?“ Male blickte zum Fenster hinaus. i „Unbedingt. Als ob man eine Auslassung der Presse auf die leichte Schulter nehmen dürfte!“ „Du bist nicht mehr böse, das ist gut“ murmelte sie und zog ihn mit diesen Worten zur Treppe, die sie Arm in Arm hinab- schritten. Ob er noch böse war, mochte dahinge- stellt bleiben; Male konnte nicht übersehen haben, daß sein Gesicht bei inren Worten den heiteren Ausdruck verlor. Um so nötiger mochte ihr darum die kaum verhüllte Bitte um Verzeihung erscheinen. Es war heute früh zu einem Streit gekommen, gleich nach der Abfahrt von Marburg. Schuld daran trug Fritzens Versuch, sein gestriges Verlobungs- märchen richtigzustellen. Nicht das geringste war daraus geworden. Seine Begleiterin hatte die lachenden Worte, kaum, daß sich übersehen ließ, worauf sie hinaus wollten, lebhaft unterbrochen, um nun ihrerseits mit einer Darstellung der Beziehungen Male Jonny Bauermeister aufzuwarten, so als Wolle sie auf einen Trumpf einen zweiten und höheren setzen. Ihr Bericht ließ in der Tat an Bedenklichkeit nichts zu wünschen übrig. Kann sein, er war auf den Mann von der Wasserkante abgestellt, auf einen rich- tigen Hamburger Jung. Jeder aus Oevel- gönne oder Blankenese wußte eben, Was es mit der christlichen Seefahrt auf sich hatte, soweit das schmückende Beiwort in Frage stand, nicht wahr? Und wenn nun gar ein mit Elbwasser Getaufter, ein Mann wie Fritz, den Nachweis erbracht hatte, daß er auch sonst im Leben bereit war, fünf gerade sein zu lassen, warum hätte man diesem er- zählen sollen, die Sitten im Boot oder im sommerlichen Zelt seien dem Katechismus entnommen? Nein, Male wickelte ihr Garn Ab, gerade drauflos und handfest, wie dies einem Seebefahrenen zukommt. Es roch nur so nach frischer Brise und Freiheit und„Gott mich euch, ihr alten Scharteken hinter dem Ofen.“ Kaum zu glauben, daß Males Begleiter in diesem Falle eine Enttäuschung darstellte. Nachdem der Bericht schon eine gute Weile ungestört dahinfloß, ohne daß sich ab- sehen ließ, welch ungeahnte Höhepunkte er noch werde zu bieten haben, sagte Fritz ganz ruhig:„Wollen wir nicht lieber von etwas anderem sprechen?“ Sie blickte maßlos erstaunt auf seine zu- sammengepreßten Lippen. Merkwürdiger- weise schien ihr dieser Anblick Freude zu machen, ihr Lachen nahm etwas Strahlendes an.„Oha! Ob ich wohl ins Fettnäpfchen ge- treten hätte? Wenn ich dir jetzt so vor mir sehen tu, wie als ob du ausn Gesangbuch aufsagen willst— nein. wie gediegen!“ Ihre Worte mußten ihn recht getroffen haben.„Keiner weiß besser als du, daß Moral einige Löcher hat“, entgegnete er hart, „trotzdem wünsche ich nicht mit diesen Herren Wasserfreunden verglichen zu wer- „Römers“ ihr Mittagessen ein. den. Du bist ungeheuer stolz auf deine sog. nannte Großzügigkeit, was gern zur Kennt, nis genommen wird. Weitere Beweise ein mithin überflüssig.“ In seiner Antwort las ein gequälter Ton. Das war neu und seht spannend für Male; sie hatte viel Zeit, bet die Sachlage nachzudenken. Sie tat es grünt lich und mit manch heimlichem Seitenblic dessen Bedeutung nicht ganz feststand. Die Fahrt bis Frankfurt verlief unter bi. drückendem Schweigen, wobei eigentli keiner recht wußte, was der andere von ihm dachte.— Jene leise gesprochenen Worte Males im Goethehaus durften also wohl al Ergebnis dieses langen Schweigens angese hen werden, wenigstens soweit Fritzens Be. gleiterin in Frage stand. Aber hatte diesel nicht als Antwort ihren Arm gedrückt?- Die Zeil, Frankfurts helle und belebte Geschäftsstraße, hinterließ bei den Ham burgern keinen besonderen Eindruck.„n Mönckebergstraßen zu sehen. hätten dl unser Mäxchen nicht anspannen zu bre chené, erklärte Male und ließ sich von einen jungen Mann den Weg zum Römerberz zeigen. b Unter dem Sonnendach eines der kleine Gasthäuser nahmen sie im Angesicht de Gegenübel auf den Marktbrunnen zu, fiel der 1 sanft ab. Er neigt sich gegen eine Wand 3 Bauten. aus deren Reihe das gotische Sta 1 haus mit seinen Arkaden, der langen Gülel, und der stolz geschmückten Hohe dee Giebel wie ein König aus dem King 1 Vasallen heraustrat. Während eine, 1 Sonne die Pracht des Aufmarsches nut ne und Gesprüh bis zur Unwahrscheinlich verklärte, sagen die beiden Betrachter 5 dem Norden, lässig in ihre Stühle zurn lehnt und blinzelten schweigend durch a i igaretten. e Gortsetzung folg neh. Arbe men kern führ banc Pers bad meis Fest 1928 Zeit Wel nich Weis grö und bau hab gen lei Leb bell bels erre hab Leb mit wes und Idee dem Ihre wol rem Tru Ide D Nen Nat küh küh. wWur kon den zer. der nat! Gel den Mor stre Eng gen in rine rar 2681 Fül ter