Nr. Ig 75— Selz erg 1 König. den 8g ten dels ler Witte te diesng zens a kantige 1 des G8 mitbrum. tig dispy Se wogen einer Ie. leidelbe 1 1080 „ an I ichnis 90 Sewogen ment de; erklange ne zweit s Menue destmuslt ig Schye, 5 len Sollte uenz, man Sonntags. nd un zeleuchte, nem farb man dam 1 2 0 N Serenade mes acht. schriebene t, das von chen Of. dunkelten urde. Die rogramm Sinfonte mehr ein ebt hätte noch die e ja gepiſ ohl kaun 8e bean Auch hier hrung der prechend: genom- m„Som- ik nicht timmung ster ent. Werk des Desarzens vallungen eine kon. lk. nt egaleſle rluste der ch„ame- den Sein )-Zeitung . Danach vernichtet em Aus- Bautzen Schlosses, —— 1945. Die Künktigen ahnender rden. Die berichtet vesentlich der alten. fer“ von rand von Oehme, ntag, das tin Meu- gen“, das das Bild- von Ma- chter, die Klinger, Iams Ma- , In der die sehr Magda- und ihr tarbilder nal“ von eino, das eti, zwei lere. Von mehrere ner die as„Bild- am Ba- tilleben“ Snayers brannten dpa n ott, Herr ng,„Was len? Ian wollten an“, und mäß den 2 war es daß es rrosteten kunkel⸗ Keiner n, wenn man n vill bloß mit der ser Zeit uch den H ihrem 0 er Herr tten den en müs- Lächeln lich und ein ganz n ihren 1 ließen. rer Ab- festge· en Wor- ziergang rm un men des ien. Die n nächt⸗ kür Lie- itte das and da, zah die vannung g folgt) ö er: Mannheimer Morgen * Mannheimer Gros- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredakteur: E. F. von Schilling: Stellv.: Dr. K. Ackermann: Politik; W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv. W. Kirches. Banken: Suüdd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Lud wisshafen/Rh. Nr. 26 743. Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6, Tel. Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 25. Tel. 7 12 41(Halbe. Tagebl.); Ludwigshafen) R. Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3.25 DM zuzügl. 45 Pt Trägerl., Postbez. 3.25 DUN zuzügl. 53 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- steilgeb., Kreuzbandbez. 3.25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.23 DM. Er- scheint tägl. auff. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreististe Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbs.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 10. Jahrgang Nr. 176 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 4. August 1955 eee Moskau erwartet den Kanzler In einer neuen Sowjet-Note wird die Wiedervereinigung nicht als Gesprächsthema vorgeschlagen Bon n.(AP/ dpa) Die sowjetische Regierung hat der Bundesregierung am Mittwoch in einer Note vorgeschlagen, daß der geplante Besuch Bundeskanzler Adenauers in Moskau Ende August/ Anfang September stattfindet. Sie erklärte sich gleichzeitig mit dem Vorschlag der Bundesregierung einverstanden, daß die Botschafter der beiden Staaten in Paris informelle Besprechungen über die Themen und ihre Reihenfolge führen, die Gegenstandsder Moskauer Erörterungen sein sollen. In der Note werden für die deutsch-so- wjetischen Besprechungen in Moskau die folgenden drei Hauptpunkte vorgeschlagen: 1. die Herstellung normaler diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik, 2. Aufnahme von Han- delsbeziehungen und gegebenenfalls Ab- schluß eines Wirtschaftsabkommens, 3. Auf- nahme kultureller Beziehungen. Die sowietische Antwortnote wurde von dem sowjetischen Botschafter in Paris, Wino- gradow., am Mittwochnachmittag dem deut- schen Botschafter von Maltzan überreicht und sofort an Bundeskanzler Adenauer an dessen Urlaubsort Mürren in der Schweiz übermittelt. Die Note stellt eine Antwort auf die deutsche Note vom 30. Juni dar, in der die Bundesregierung den sowjetischen Vor- schlag grundsätzlich akzeptiert hatte, die Frage der Herstellung diplomatischer, wirt- schaftlicher und kultureller Beziehungen zwischen den beiden Staaten zu erörtern. Die sowjetische Note kam den deutschen diplomatischen Kreisen in Paris nicht uner- Wartet. Winogradow war am Montag nach Besprechungen mit seiner Regierung in Moskau wieder in Paris eingetroffen, und man hatte damit gerechnet, daß er neue Wei- sungen seiner Regierung mitbringen würde. Neue Kanzler- Konferenz in Mürren (gn-Eig.-Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat unmittelbar nach Bekanntwerden der sowjetischen Antwort auf die deutsche Note an Moskau vom 30. Juni seine engsten Mit- arbeiter, an ihrer Spitze Bundesaußenmini- ster von Brentano. Staatssekretär Professor Hallstein und den Leiter der politischen Ab- teilung, Professor Grewe, zu Beratungen nach Mürren gebeten. Die russische Einladung an den Bundes- kanzler ist in Bonn allgemein begrüßt wor- den. Vizekanzler Blücher verwies darauf. daß Dr. Adenauer bereits in Mürren aus- drücklich erklärte, die Einladung der sowjetischen Regierung anzunehmen. Die Bundesregierung erwartet nunmehr den Be- Bonner Vorbehalte zu den Saar-Gesetzen Memorandum der Bundesregierung und Kommissionsbericht veröffentlicht Bonn.(dpa) Das am 21. Juli von der Bun- desregierung dem Rat der Westeuropa-Union zugestellte Memorandum über die Bedenken der Bundesregierung gegen einige Punkte der saarländischen Gesetze für die Volks- abstimmung ist am Mittwoch vom Auswär- tigen Amt in Bonn veröffentlicht worden. in dem Aide Memoire an die europäische Kontrollkommission für die Saar stellt die Bundesregierung fest, daß die Saargesetze bemerkenswerte Abweichungen von der ent- sprechenden Gesetzgebung der Staaten der Westeuropa- Union enthalten. Sie gäben den Organen der Saarregierung unter sehr all- gemein gefaßten Voraussetzungen weit- gespannte Befugnisse, mit Verboten, die tief in die freie Entwicklung des politischen und ökkentlichen Lebens an der Saar eingreifen. Die Bundesregierung weist darauf hin, daß die Saargesetze nach ihrer Ansicht nicht den an die Freiheit der politischen Willensbil- dung gestellten Anforderungen, wie sie den in der westlichen Welt gültigen Normen gemäß sind, entsprechen. Die Grundsätze der Kontroll- Kommission Die europäische Kommission für die Volksabstimmung im Saargebiet will sich bei ihrer Aufgabe von drei Grundsätzen leiten lassen: I. Dem Schutz der Saar bevölkerung, die ein Recht auf Ruhe und Frieden hat; 2. Ehrlichkeit der Volksabstimmung, aus der sich in gültiger Weise der Wille der Bevöl- kerung ergeben muß und 3. dem Bestreben, ihm Rahmen ihrer Zuständigkeit zur Erhal- tung der deutsch- französischen Beziehungen sätzen übereinstimmen. wie sie in Gegenwart und Zukunft beizutragen. In dem Abschlußbericht der Kommission, der am 15. Juli in Paris abgefaßt und am Mitt- woch vom Auswärtigen Amt in Bonn ver- öffentlicht wurde, heißt es, daß die Kommis- sion, um ihr Werk zum guten Ende zu führen, besonders der Hilfe Deutschlands und Frankreichs bedürfe. Zu den von der Saarregierung erlassenen Gesetzen stellt die Kommission fest, daß die rechtlichen Vor- aussetzungen erfüllt seien. Kritiken, daß die neuen Gesetze hinsichtlich der Achtung der demokratischen Grundfreiheiten keine aus- reichende Garantie böten, könnten nur dann begründet sein. wenn die Saarregierung nicht die Absicht hätte, nach Treu und Glau- ben zu verfahren.„Nichts gestattet der Kommission, einen solchen Zweifel zu zußern und auf dieser Grundlage bringt sie ihre Billigung zum Ausdruck.“ Die Entschei- dung über die saarländischen Gesetze habe sich nicht darauf zu erstrecken, ob sie mit den Texten, sondern ob sie mit den Grund- in dem deutsch- französischen Abkommen formuliert wurden. Die Kommission ist von der Saarregierung zu der Erklärung ermächtigt worden, daß sich die Saarregierung in allen wichtigen politischen Fragen an die Kommission wen- den werde, ehe sie Durchführungsmaß- nahmen zu den vier Gesetzen ergreift. Ihrer- seits werde die Kommission der Saar- regierung diejenigen politischen Fragen be- kanntgeben, die sie für wichtig hält. Hahn leitet deutsche Atom-Delegation Ihr gehören 43 Sachverständige— darunter zwei Gewerkschaftler— an Bonn.(AP) Der deutschen Delegation bei der„Internationalen Konferenz über die friedliche Verwendung der Atomenergie“ vom 8. bis 22. August in Genf werden 43 Vertreter der Behörden, Wissenschaft, Wirt- schaft und der Gewerkschaften angehören, verlautete am Mittwoch aus dem Auswärti- gen Amt in Bonn. Als Hauptdelegierte wur- den Professor Otto Hahn ODelegationsleiter), Professor Wolfgang Gentner(Freiburg) als Wissenschaftler, Gesandter Professor C. F. Ophüls vom Auswärtigen Amt, Ministerial- dirigent Diplom-Ingenieur Walter Hinsch vom Bundeswirtschaftsministerium und Ge- neraldirektor Professor Karl Winnacker von den Farbwerkeri Höchst als Vertreter der Wirtschaft genannt. Außerdem gehören der Delegation als einkache Delegierte acht Vertreter des Aus- Wärtigen Amtes, des Bundeswirtschafts- ministeriums und des Bundesarbeitsministe- riums, fünfzehn Wissenschaftler der Uni- Versitäten Göttingen, Heidelberg, Bonn, Mainz, Frankfurt und Marburg sowie der Technischen Hochschule Hannover an. Die 13 Vertreter der Wirtschaft kommen durchweg aus der chemischen und der Elek- tro-Industrie sowie aus der Elektrizitäts- Wirtschaft. Für die Gewerkschaften nehmen udwig Rosenberg und Karl Osterkamp an dem Kongreß teil. Unter den delegierten Wissenschaftlern befindet sich auch Profes- or Fritz Strassmann(Mainz). dem zusam- men mit Professor Hahn die erste Kern- spaltung in Deutschland glückte. Atom-Reaktor für Hamburg Der Hamburger Senat hat die Errichtung eines Forschungs- und Lehrinstituts für Kernphysik beschlossen, das mit dem Bau eines Atom-Reaktors rund 7,5 Millionen DM erfordern wird. Die Zustimmung der Bürger- schaft zu dem Projekt, das Teil eines Sofort- Programms für den Ausbau der Hamburger versität ist, erscheint gesichert. 8 8 des Instituts soll der aus Wien ende Atom- Physiker Professor Dr. W. Jentschke werden. Der Gesamtplan wird zur Zeit in einer Denkschrift erläutert, die in den nächsten Wochen erscheinen soll. Das Insti- tut wird sich voraussichtlich auf die Ent- Wicklung atomarer Schiffsmaschinen spe- zialisieren. richt ihrer Pariser Botschaft über die Ver- einbarung hinsichtlich der zu führenden Vor- gespräche. Für die CDU/ CSU-Bundestags- fraktion begrüßte das Vorstandsmitglied, Dr. Lenz, den Eingang der Note und sprach die Erwartung aus, daß die Moskauer Gespräche sich als fruchtbar erweisen würden. Auch von seiten des SPD- Vorstandes wurde die soWjetische Antwortnote und die darin ent- haltene Festlegung des Termins der Mos- kau-Reise des Bundeskanzler begrüßt. In Bonner Regierungskreisen war schon vor Eintreffen der Note erklärt worden, daß die Reise des Kanzlers jederzeit möglich sei. Es werde sich selbstverständlich in erster Linie um einen politischen Besuch handeln. Von Geschäften könne man erst später sprechen. Natürlich sollten auch die Bro- bleme des Handelsaustausches mit der So- wjetunion und den Oststaaten sowie eine stärkere Pflege kultureller Beziehungen an- geschnitten werden. Sie spielen jedoch, nach Bonner Ansicht, nicht die erste Rolle. Ueber die Zusammensetzung der deut- schen Delegation für Moskau wird in der Bundeshauptstadt immer noch Schweigen ge- Waährt. Man stellt fest, daß erst die vor- kehrenden Gespräche abgewartet werden müssen. Diese werden zwischen dem deut- schen Botschafter in Paris, Freiherr von Maltzan, und dem sowjetischen Botschafter, Winogradow, anlaufen. Selbstverständlich bereite man sich auf alle nur denkbaren Ge- sprächsthemen vor. Diese Vorbereitungen seien so gut wie abgeschlossen. Einladung des Kremls an Faure und Pinay Paris.(AP) Der französische Minister- präsident, Faure, hat am Mittwoch Staats- präsident Coty aufgesucht, um ihm einen Bericht über die Einladung zu geben, die im Und Außenminister Pinay aus Moskau zugegangen ist. Die Einladung wurde am Dienstagabend von dem sowjetischen Bot- schafter Winogradow übermittelt. Obwohl noch eine Reihe von Formalitäten zu klären ist, ist man allgemein der Ansicht, daß die Einladung angenommen werden wird. Faure wird außer der Zustimmung des Staatspräsi- denten auch noch die Billigung des Kabi- netts für eine Moskaureise einholen müssen. Größtenteils glaubt man, daß Faure und Pinay im Oktober reisen werden. Man nimmt kaum an, daß die französischen Staatsmänner in Moskau sein werden, be- vor Bundeskanzler Adenkuer seinen Besuch dort abschließt. Wie eine riesengroße Hummel sieht dieses Jagdflugzeug der amerikanischen Kriegsmarine aus, das senkrecht starten und landen kann. Unser Bild zeigt die neue Maschine während eines Probeflugs über San Diego, Kalifornien. Das Kreuz, das auf dem Rollfeld eingezeichnet ist, kenngeicknet die nur eta vier Quadratmeter große Fläche, die dieses Flugzeug zum Aufsetzen braucht. Bild AP Vor neuen Verhandlungen Bonn- Belgrad Jugoslawien fordert mehr als zwei Milliarden Mark Entschädigung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Von zuständiger Stelle wurde in Bonn bestätigt, daß die im Dezember 1954 abgebrochenen deutsch- jugoslawischen Be- sprechungen, deren Gegenstand die Fest- stellung der deutschen Verbindlichkeiten gegenüber Jugoslawien ist, in Kürze wieder aufgenommen werden. Von deutscher Seite wird betont, daß keineswegs die Absicht vorgelegen habe, die Verhandlungen in fahrlässiger Weise zu verschleppen, doch hätte das bisherige Gespräch unter dem Mangel an brauchbaren und verlässigen Un- terlagen gelitten. Darum sei es auch nie ge- lungen, die Unterschiede in der rechtlichen Beurteilung der von Jugoslawien geltend ge- machten Forderungen zu überbrücken. In seiner Rede zum 10. Jahrestag des Volksaufstandes in Kroatien hatte Marschall Tito die jugoslawischen Gesamtforderungen an das wiedervereinigte Deutschland mit 2686 Millionen Mark beziffert. Von deutscher Wieder 300 deutsche Schulen im Ausland Der„Verein deutscher Lehrer im Ausland“ wurde neu gegründet Mainz.(dpa) Nachdem 1945 noch zwei An- stalten in Kopenhagen und Mailand in Be- trieb waren, gibt es jetzt wieder rund 300 deutsche Schulen im Ausland. Der Leiter der Schulabteilung im Auswärtigen Amt, Le- gationsrat Dr. Simmon, teilte dies auf der Gründungsversammlung des„Vereins Deut- scher Lehrer im Ausland“ in Mainz mit. Das dichteste Netz von deutschen Schulen be- Steht in Südamerika. Allein in Chile gibt es 40 Anstalten. Auch im vorderen Orient, in Afrika und im Fernen Osten wird an deutschen Schulen unterrichtet. Die für Aus- landsschulen zur Verfügung stehenden Gel- der seien leider unzureichend, sagte Dr. Simmon. In den nächsten fünf Jahren wür- den wenigstens 30 Millionen Mark benötigt, um diese Schulen mit den erforderlichen Ein- richtungen zu versehen. Den Vorsitz des neugegründeten„Vereins Deutscher Lehrer im Ausland“ übernahm Dr. Göttling(Brüssel). An der Gründungsver- sammlung in der Mainzer Johannes-Guten- berg Universität nahmen auch der Präsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister, Dr. M. Löffler, und Vertreter der Landes- regierung von Rheinland-Pfalz teil. Die deutschen Lehrer im Ausland hatten sich be- reits 1897 zu einem ersten Landesverband in Australien zusammengeschlossen. Aus zahl- reichen Zweigverbänden entstand dann 1928 die erste zentrale Organisation. Zwischen Gesfern und Morgen Gegen Geheimnistuerei im Verteidigungs- ministerium wendet sich der Pressedienst der FDP in einer Stellungnahme zur Ver- setzung des bisherigen Pressereferenten in diesem Ministerium, Major a. D. Guhr, und zu einem angeblichen Plan der Organisation Gehlen, einen„Schweigering“ um das Ver- teidigungsministerium zu legen. Damit scheine— so schreibt die FDP— die vom Bundestag geforderte Veröffentlichung der Pläne über die militärischen Institutionen und Vorhaben als wesentlichste Vorausset- zung für die zivile Kontrolle erneut ge- fährdet. Der Deutsche Beamtenbund sprach sich am Mittwoch gegen eine überstürzte Reform der Bundesbeamten-Besoldung aus und for- derte stattdessen als Zwischenlösung den Erlaß eines vierten Besoldungsänderungs- Gesetzes, in das auch die Soldatenbesoldung einbezogen werden soll. Der vom Bundes- kinanz ministerium dem Bundeskabinett zu- geleitete Entwurf eines„Besoldungs-Neu- regelungsgesetzes“ entspreche in keiner Weise den Erwartungen der Beamtenschaft. Eingestellt wurde das dienststrafrecht- liche Ermittlungsverfahren gegen den frü- heren Gestapochef Rudolf Diel s. In die- sem Verfahren sollte geprüft werden, ob die von Diels veröffentlichte Broschüre„Der Fall John“ nach Form und Inhalt ein Dienstvergehen darstellt, das zu einem förmlichen Dienststrafver fahren Anlaß geben würde. Wie des miedersächsische Innenministerium mitteilte, wurde das Ver- fahren eingestellt, weil Diels als amtsent- hobener Beamter unter die Gesetze zu Ar- tikel 131 des Grundgesetzes falle und gegen Beamte zur Wiederverwendung nur einge- geschritten werden könne, wenn sie sich so schwer gegen ihre Beamtenpflichten ver- gangen haben, daß bei einem aktiven Beam- ten die Entfernung aus dem Dienst ge- rechtfertigt wäre. Mit dieser böchsten Dienststrafe sei im Fall Diels nicht zu rechnen gewesen. Der dritte Gewerkschafts- Jugendtag der 18 Metall, auf dem 120 Delegierte die etwa 70 000 organisierten jungen Bergarbeiter vertreten, wurde am Mittwoch in Kassel er- öffnet. Das Treffen steht unter dem Motto: „Einheit— unsere Stärke“. Paketsperre besteht nach den Ermittlun- gen der Westberliner Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit seit dem 1. August für die Gefangenen in den Strafvollzugsanstalten der Sowjetzone. Einige Haftanstalten sollen jedoch gestatten, einen bestimmten Geld- betrag an die Häftlinge für den Kauf von Lebensmitteln zu überweisen. Als„nationale Gedenkstätte“ übergab die SowW²jetzonenregierung der Oeffentlichkeit in einer Feierstunde das Haus in Babelsberg bei Potsdam, in dem Stalin während der Potsdamer Konferenz 1945 gewohnt hat. An- lag dazu war der zehnte Jahrestag der Un- ter zeichnung des Potsdamer Abkommens. Zu deutsch- argentinischen Handelsver- handlungen traf der Ministerialdirektor im Butdesernährungsministerium, Dr. Meyer- Burkhardt, mit anderen Beamten der Bun- desregierung in Buenos Aires ein. Die Ver- handlungen betreffen den dreijährigen Han- delsvertrag, der in Bonn im vergangenen Jahr unterzeichnet wurde. Für eine bedingte Freigabe des deutschen Vermögens in Amerika setzte sich der ame- rikanische Bankier Bernard Baruch, der mehreren amerikanischen Präsidenten als Berater zur Seite gestanden hat, ein. Das heftig umstrittene belgische Schul- gesetz wurde am Mittwoch von König Bau- douin unterzeichnet. Es wird wahrscheinlich noch in dieser Woche im Staatsanzeiger ver- öfkentlicht und damit in Kraft treten. Das amerikanische Auslandhilfegesetz in Höhe von 2 765 875 000 Dollar unterzeichnete Präsident Eisenhower am Dienstag. Die Summe ist um 560 Millionen Dollar niedri- ger als von der Regierung beantragt worden War. Die Freilassung süd koreanischer Gefan- gener fordert das südkoreanische Außen- ministerium von der Volksrepublik China. Es soll sich dabei um 2263 Kriegsgefangene und 17 504 Zivilisten handeln. Eine Einladung nach Washington erhielt der japanische Außenminister Shigemitsu. Sbigemitsu soll Ende August oder Anfang September mit Außenminister Dulles Be- sprechungen über Probleme des Fernen Ostens führen. Shigemitsu wollte bereits im April nach Washington reisen. Dulles hatte damals erklärt, Außenminister wegen Zeitmangels nicht empfangen. er könne den japanischen Seite wurde zugegeben, daß im Verlauf der bisherigen deutsch- jugoslawischen Verhand- lungen Forderungen in einer Größenord- nung von mehr als zwei Milliarden Mark tatsächlich atigemeldet worden seien. Davon könne jedoch der weitaus größte Teil auf Grund der Bestimmungen des Londoner Schlugabkommens erst in einem künftigen Friedensvertrag eine Regelung finden. Ein weiterer großer Teil der gestellten Forde- rungen lasse eine Regelung auf der Basis eines Staatsvertrags nicht zu, sondern müsse individuell behandelt werden. 5 Im einzelnen verlangt Jugoslawien eine Entschädigung für die Leistungen jugosla- wischer Arbeiter an Sozialversicherungen für insgesamt 1 140 000 Versicherungsjahre, von denen 40 Prozent vom Bund und 60 Pro- zent vom Versicherungsträger getragen Werden müßten. Weitere Forderungen sind gestellt worden über verbrauchtes Kupfer, das nach jugoslawischer Auffassung nicht zurückerstattet wurde. Weitere beträcht- liche Summen wurden aus Arbeitsleistun- gen während der Kriegszeit und aus Forde- rungen gegenüber Reichsbank, Reichsbahn, Post, deutsche Banken sowie aus angeblich nicht beglichenen Forderungen aus dem Wa- renverkehr der Vorkriegszeit geltend ge- macht. Tito: Sowzetunion keine Gefahr (AP) Die am Dienstag mit einwöchiger Verzögerung veröffentlichten Aeußerungen des jugoslawischen Staatschefs Tito gegen- über amerikanischen Besuchern liefern nach Ansicht vieler westlicher Beobachter in Bel- grad eine umfassende Erklärung für die jugo- slawische Politik. Als besonders bedeutsam wird die Erklärung Titos angesehen, die so- wietischen Führer seien zu der Ueberzeu- gung gekommen, daß ein einziges System nicht automatisch in anderen Ländern ein- geführt werden könne. Diese sicherlich erst nach reiflicher Ueberlegung gewonnene Ueberzeugung Titos gilt als Hauptgrund da- für, daß Tito die politischen und wirtschaft- lichen Beziehungen mit dem Osten wieder angeknüpft hat.. Tito sagte den amerikanischen Besuchern, die Sowjetunion stelle nach seiner Ansicht keine Gefahr für den Westen dar und habe zuviel eigene Probleme zu lösen, um sich auf irgend einen Konflikt einzulassen. Diplomatische Kreise Belgrads messen ferner der Mitteilung Bedeutung zu, daß die in Bündnissen engagierten Großmächte den bündnisfreien Staaten Garantien geben soll- ten. Da Tito die Sowjetunion als dazu bereit hinstellte, nimmt man in Belgrad an, dag Länder wie Jugoslawien, Indien und Burma sich auf diplomatischem Wege bei den Großmächten um eine solche Garantie be- mühen können. Auswanderer-Kurve steigt leicht an Bonn.(AP) Mindestens 62 000 Personen sind, nach Angaben des Statistischen Bun- desamtes, im Jahre 1954 aus der Bundes- republik ausgewandert, davon 58 000 Deutsche und nahezu 4000 Ausländer und Stesatenlose. Gegenüber 1953 hat sich der Umfang der Auswanderung leicht erhöht. Rund 25 000 Auswanderer gingen nach Kanada., 18 000 nach den USA und 14 000 nach Australien, sowie jeweils mehr als tausend Personen nach Brasilien und in die Südafrikanische Union. Besonders stark Waren Personen zwischen 20 und 30 Jahren vertreten, für die sich ein um das zweiein- halbfache höherer prozentualer Anteil ergab als für die entsprechende Altersgruppe der Gesamtbevölkerung. Seite 2 3 MORGEN r 1* Kommentar Warum in's Grüne fliehen? Die beredter Ausdruck gewordene Mei- nung des Volkes hat, sofern sie nicht in Wahlurnen mündet, für die Oberen des Staates etwas Beklemmendes, wie der„Fall Schlüter“ jüngst bewies. Aehnlich mag es dem Stuttgarter Landtag ergehen, der gegen seinen Beschluß über den Parlaments-Neu- bau in breiter Front Sturm laufen sieht. Freilich, wohl niemand mißgönnt den ba- disch-württembergischen Volksvertretern ein repräsentatives Gebäude, haben sie doch bisher brav mit einer recht primitiven Un- terkunft vorlieb genommen. Aber daß sie das Neue Schloß verschmähen, bringt die Gemüter in Wallung. Und mit Recht! Das Neue Schloß im Herzen der Metro- pole, ehedem Residenz der württembergi- schen Regenten, ist eine Ruine. Nur die Fassaden überstanden den Bombenkrieg. Nach jahrelangem Hin und Her ist sein Wiederaufbau beschlossene Sache. Kosten- punkt: etwa 10 bis 20 Millionen. Die erste Rate wurde bereits bewilligt. Auch ein Landtagneubau wird 10 bis 20 Millionen Mark verschlingen. Was liegt näher, so frag- ten sich die steuer zahlenden Landesbürger und auch viele Abgeordnete, als das Parla- mentsgebäude in das Neue Schloß hinein- zubauen und dabei zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Ueberdies: welch vor- züglicher Platz, der Sitz des Souveräns der monarchistischen für den Souverän der de- mokratischen Zeit! Indes, der Landtag entschied anders. Ge- nauer gesagt: eine Mehrheit von fünf Stim- men, wobei 13 Abgeordnete fehlten. Man ist versucht, von einem„Schwabenstreich“ Zzu sprechen, wenn nicht gerade die Mehrheit der badischen Abgeordneten den Ausschlag gegeben hätte. Ihre der umstrittenen Mehrheit— Lösung ist der Rosensteinpark, eine Erholungsoase am Randee der Stadt, verkehrsfern und inmitten der Natur. Und hiergegen erhob sich der große Sturm. Ironie des Schicksals, daß dies einem Parlament Widerfährt, das eben erst auf Gemeinde- Ebene die Bürger zu Begehren und Ent- scheiden ermunterte Gemach, gemach! werden die Befürworter des Rosenstein-Projektes einwenden, für unser Votum gibt es gewichtige Gründe. Und sie werden das Preisgericht zitieren, das vor einigen Monaten bei der Auswertung eines Architekten- Wettbewerbs zu dem Schluß kam, das Neue Schloß sei für den Ein- oder Anbau des Landtagsgebäudes ungeeignet. Folglich habe man dem Zwang ge- horchend, nicht dem eigenen Triebe— einen anderen Bauplatz suchen müssen. Wahrlich Einwände, an denen man nicht Vorbeigehen könnte— wenn nicht Fach- leute dargelegt hätten, ein solcher Einbau sei doch möglich. Angesichts dieser Feststel- lung steht der Beschluß der mageren Mehr- heit vollends auf tönernen Füßen, senkt sich die Waage der Argumente tief zugunsten des Neuen Schlosses. Welcher volksverbundene Volksvertreter wollte es da noch verantwor- ten, ins Grüne zu fliehen? Dem Steuersäckel doppelte Millionenkosten zu verursachen, statt auf die Stimme der Bevölkerung zu hören und seinen Arbeitsplatz dorthin zu legen, wo der Puls des Volkes am hörbarsten schlägt, im Zentrum der Stadt? Die Regierung hat bereits zur Notbremse gegriffen. Sie lieg wissen, über die Verwen- dung des Rosensteinparks als eines Kron- gutes entscheide sie. Nun bedarf es noch einer Portion Mut des Landtags, nach den Ferien seinen Zufallsmehrheits-Beschluß zu revidieren. Dieser Mut ist eine Notwendig- keit! Günter Weisbrod Donnerstag, 4. August 1955 Noch 420 000 Evakuierte warten auf ihre Rückführung in ihre frühere Wohnsitz gemeinde, erklärte Bundesvertriebenenmini- ster Prof. Theodor Oberländer vor der Presse in Bonn. Für sie seien 140 000 Woh- nungen erforderlich. Es sei zu hoffen, daß die Rückkehr der Evakuierten Fortschritte machen werde. Der Bundesvorstand der FDP wird nach Beendigung der parlamentarischen Sommer- pause unter Vorsitz von Dr. Dehler am 8. September in Bonn zu seiner nächsten Arbeitssitzung zusammentreten. Rheinwasser wird den Atommeiler kühlen Die Karlsruher ziehen fertige Baupläne für die umfangreiche Anlage aus der Schublade Karlsruhe, 3. August Die jahrelangen Bemühungen der Stadt Karlsruhe, ihren vor allem durch Heinrich Hertz und die nach ihm benannte elektrisch- physikalische Maßeinheit begründeten Ruf als Stätte der technisch-wissenschaftlichen Forschung durch den ersten deutschen Atom- meiler aufzufrischen, haben mit Hilfe der badisch-württembergischen Regierung zum Erfolg geführt. Ueber zwei Jahre hat Karls- ruhe mit München um das Projekt gerungen. Nunmehr soll es Aufgabe eines Gremiums sein, das vom Max-Planck- Institut in Göt- tingen berufen wird, die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für die Errich- tung des Atommeilers am Rhein zu schaffen. Zunächst ist eine große ingenieurtech- nische Leistung die Voraussetzung für die Gestaltung der Einzelheiten. Indessen gibt es bereits Baupläne, die Professor Schelling, der Erbauer der Karlsruher Schwarzwald halle, angeblich in Uebereinstimmung mit dem Max-Planck-Institut für die Errichtung des Reaktors geschaffen hat. Danach ist nördlich der Stadt. unterhalb Maxau am östlichen Ufer des Rheins, ein 100 Hektar großes Gelände für die Station vorgesehen. Es soll nach den bisherigen Feststellungen eine Reaktorstation zur Atomforschung, zur Entwicklung und zur Produktion von Atom- energie entstehen. Die Pläne sehen im einzelnen ein Reak- torgebäude mit einem sogenannten Lüfter- haus. Werkstätten. Auswertungsinstitute, Weitere Zentralwerkstätten, Garagen und Gebäude der Feuerwehr, Betriebsgebäude, eine Halle für Elektronik— vermutlich zum Steuern der gesamten Anlagen— und wei- tere Institutsgebäude vor. Insgesamt handelt Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt es sich um 14 weit auseinanderliegende Bau- lichkeiten, die ergänzt werden können. Der erste Bauabschnitt soll 1.3 Millionen Mark kosten. Es ist bisher jedoch nicht bekannt, wie hoch die Kosten des Atommeilers ins- gesamt sein werden, der eine kostspielige Physikalische Anlage erfordert. Der nötige Wasserumsatz, der unter an- derem zur Kühlung der Anlage dient, ist durch den Fhein gesichert. Elektrische Energie steht aus dem Rheindampfkraft- Werk des Badenwerks und dem Städtischen Elektrizitätswerk ausreichend zur Verfügung. Die bedeutendste Wirkung verspricht man sich von dem ersten Atommeiler der Bundesrepublik auf die physikalische und chemische Wirtschaft. Professor Dr. Gerth- sen, der das Physikalische Institut der Tech- nischen Hochschule Karlsruhe leitet, gilt seit Jahrzehnten als ein Kenner der Materie. Außerdem ist eine Zusammenarbeit zwi- schen dem Forschungsmeiler und den Kern- Physikern an den Universitäten Heidelberg und Freiburg vorgesehen. Es werden hoch- gespannte Erwartungen an das Atompro- jekt geknüpft. Man nimmt sogar an, der Atommeiler werde als Energieproduktions- stätte bald die Leistungen eines beachtlichen Kraftwerkes liefern können Dabei wird er- wartet, daß die Selbstkosten pro Kilowatt- stunde bei zehn Pfennig liegen. Besondere Bedeutung wird daneben der Herstellung von Isotopen beigemessen, die heute in der Medizin und im technischen Materialprüfungsverfahren nicht zu erset- zende Helfer sind, da sie Besseres leisten und billiger sind als Röntgenstrahlen. Die Isotopen stellen einen marktgängigen Be- darfsartikel für die wissenschaftliche und In hundert Minuten rund um die Erde Neue Enthüllungen auf dem Astronautiker-Kongreß in Kopenhagen London, 3. August. Ein britisches Programm für den Bau von Weltraumraketen wurde am Mittwoch bekanntgegeben. Statt wie die USA und die Sowjetunion künstliche Erdsatelliten zu bauen, will Großbritannien innerhalb von zwei Jahren Raketen mit einem Zentner wissenschaftlicher Instrumente in Höhen bis zu 120 Meilen, etwa zweihundert Kilometer, steigen lassen. In einer Erklärung der „Königlichen Gesellschaft“, der ältesten Wissenschaftlichen Gesellschaft der Welt, heißt es, daß in erster Linie die Erforschung der„Ionosphäre“ geplant sei. Sie sei wich- tig, weil zum Beispiel Funkverkehr auf Weite Entfernungen nur infolge der reflek- tierenden Schichten in 100 Kilometer Höhe und höher möglich sei. Auch elektrische Strömungen, die Variationen im Magnetfeld der Erde verursachten, seien in dieser Höhe zu suchen. Das Programm soll vom Indu- strieministerium mit Unterstützung durch fünf Forschungsgruppen der Universitäten durchgeführt werden. 8 Deutscher Forscher baut„Satelloid“ Der deutsch- amerikanische Raketenfor- scher Krafft-Ericke beschäftigt sich bereits mit der Konstruktion eines„Satelloiden“, der ein Erreichen der Oberflächen anderer Planeten ermöglichen soll. Einzelheiten über diesen neuen Typ eines künstlichen Erd- trabanten hatte Krafft-Ericke bereits am Dienstag in der Kopenhagener Zeitung„In- formation“ veröffentlicht. Wie Krafft-Ericke am Mittwoch auf dem Kopenhagener Astro- nautiker-Kongreß erläuterte, soll ein„Sa- telloid“ in rund einhundert Minuten einmal die Erde umkreisen können. Von den bis- her geplanten künstlichen Satelliten unter- scheidet sich der neue Typ dadurch, daß er mit eigenem Antriebsstoff versehen wird, einer Mischung aus Sauerstoff und Benzin. Für einen Flug um die Erde in rund 150 Kilometer Höhe würde der Trabant nur fünfzehn Kilo Brennstoff benötigen. Weltkonferenz der Wissenschaftler in London Auf. der Eröffnungssitzung einer dreitägi- gen internationalen Konferenz für atom- Wissenschaftliche Fragen hat der britische Philosoph Bertrand Russell auf die tödlichen Gefahren eines Atomkrieges für die gesamte Menschheit hingewiesen. Den 70 Wissen- schaftlern aus 24 Ländern, unter ihnen auch drei Deutsche und vier Russen, legte Russell eine Resolution vor, die die Regierungen der Welt zu dem Eingeständnis auffordert, daß sie ihre Ziele nicht durch einen Weltkrieg verwirklichen könnten, und die an die Wis- senschaftler appelliert, den Laien in ge- eigneter Form die Auswirkungen eines Atomkrieges ins Bewußtsein zu bringen. Die Konferenz geht der am Montag beginnenden atomwissenschaftlichen Konferenz der Ver- einten Nationen in Genf voraus und wird von der Internationalen Parlamentarischen Vereinigung für eine Weltregierung veran- staltet. Sowjetisches Atomkraftwerkmodell enthüllt Ein sowietischer Ingenieur enthüllte am Mittwoch im Genfer Völkerbundspalast erst- malig für die Presse das Modell eines so- Wjetischen Atomkraftwerkes, das nach sei- nen Angaben im Juni 1954 in der Gegend von Moskau in Betrieb genommen wurde und den erzeugten Strom in das allgemeine Kraftstromnetz abgibt. Die formelle Enthül- lung des Modells soll am Sonntag, einen Tag vor der Eröffnunng der Genfer Atomkonfe- renz, erfolgen. AP/ dpa Notiz zum Tage: Die Sowjets fragen viel Ziemlich neugierig sind die sowjetischen Behörden in ihrem Fragebogen, den jetzt auch 1500 Fußballfreunde in Mittel- und West- deutschland ausfüllen mussen, um ein Visum für die Reise zum Länderspiel in Moskau zu erlangen. So wollen die Sowjets unter ande- rem wissen, ob der Antragsteller an„Kriegs- aktionen gegen die UdSSR“ teilgenommen hat, und zwar:„An welcher Front? Wann? Bei welchem Truppenteil, in welchem Grad, mobi- lisiert oder freiwillig?“ Die Sowjetbehörden fragen auch, ob der Antragsteller„schon frü- her in der UdSSR(oder, vor der Revolution, in Rußland)“ gewesen ist, wo und wie er dort beschäftigt war, und:„Wann und unter wel- chen Umständen sind Sie angereist, mit wel- chem Dokument und über welche Grenazstelle?“ Die übrigen Fragen beziehen sich kauptsäch- lich auf Dauer und Zweck des Aufenthaltes sobie auf die Personalien. Dabei ist allerdings auch anzugeben, ob man Mitglied einer poli- tischen Partei ist oder war, und— gegebenen- falls— wann und aus welchem Grunde man ausgetreten ist. Außerdem wird gefragt:„Hat; ten Sie Grundbesitz in der UdSSR, was für einen?“ AE technische Praxis dar und mußten bisher aus dem Ausland bezogen werden. Es muß allerdings gelernt werden, mit ihnen umzu- gehen und eben das soll auch die Aufgabe der Karlsruher Institute sein. Nach einem Vorschlag der Stadt Karls- ruhe sollen in nächster Zeit Mitglieder des Stadtrats, des Landtages von Baden- Würt- temberg, der Regierung, der Wirtschaft und der Wissenschaft die bereits in Europa be- stehenden Atomreaktoren studieren, um Er- fahrungen für die Karlsruher Atomstation zu sammeln. Es ist besonders an die schwei- zerischen, französischen und schwedischen Atommeiler gedacht. Sokia: Voreiliges Handeln der Flak verursachte Flugzeugabschuß Sofia.(dpa) Bulgarien hat am Mittwoch einen Teil der Verantwortung für den Ab- schuß des israelischen Verkehrsflugzeuges übernommen, bei dem am Mittwoch vergan- gener Woche 58 Menschen ums Leben ka- men. In einer amtlichen Erklärung wird der bulgarischen Flak vorgeworfen, sie habe übereilt gehandelt und nicht alle notwen- digen Maßnahmen getroffen, um das israeli- sche Flugzeug zu einer Aenderung seiner Flugrichtung zu zwingen. Gleichzeitig gab die bulgarische Regierung zum erstenmal zu, daß die israelische Maschine von zwei Jä- gern abgeschossen worden ist. Die Regierung Wiederholt ihre Zusage, den Angehörigen der Opfer eine Entschädigung zu zahlen und auch einen Anteil an der materiellen Wie- dergutmachung zu übernehmen. Die für den Abschuß Verantwortlichen würden be- straft werden. Die bulgarische Regierung betont, daß die bulgarische Grenze in den letzten Jahren Wiederholt durch Flugzeuge unbekannter Nationalität überflogen worden sei, die Sa- boteure und Agenten abgesetzt hätten. Nach der amtlichen bulgarischen Darstellung wur- den zwei Jäger vom Flak- Oberkommando angewiesen, den Einflug der Maschine in den bulgarischen Luftraum zu untersuchen und sie zur Landung zu zwingen. Entspre- chende Signale der beiden Jäger habe das Flugzeug nicht beantwortet.„Als die Ma- schine über die Grenze zu fliehen versuchte, eröffneten die Jäger das Feuer, wodurch die Maschine in Brand geriet und abstürzte.“ Moskau-Reisen stehen hoch im Kurs Kehraus der französischen Politik/ Der Streik in Saint Nazaire Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 3. August Die Pariser, die jetzt noch ihrer Stadt treu geblieben sind, kommen sich in den alten lieben und augenblicklich verhältnis- mäßig leeren Straßen ein wenig überflüssig vor. 900 000 Stadtbewohner sind zwischen dem 28. Juli und dem 2. August mit der Bahn in die Ferien gefahren, weitere Hun- derttausende per Auto und Motorrad. Die verspäteten Politiker setzen alles daran, bis zum Freitagabend mit ihrer Ar- beit fertig zu werden. Seinem Schlußbericht, den er am Freitag vor der Nationalversamm- lung ablegen will, hat Faure nun eine be- deutende Neuigkeit hinzuzufügen: die Ein- ladung nach Moskau. Höchst wahrscheinlich wird er mitteilen, daß er mit Pinay nach Adenauer die führenden Persönlichkeiten der Sowjetunion besuchen will. In vielen politischen Kreisen ist man hier über die Ein- ladung erfreut, zeigt sie doch, wie wenig ernst es die Russen mit der vor einigen Wo- chen verbreiteten Kündigung des franzö- sisch- russischen Nichtangriffspaktes meinen. Noch vor Faures und Pinays Reise werden zahlreiche Abgeordnete und Senatoren un- ter der Leitung des Kammerpräsidenten Schneiter und des Senatspräsidenten Mon- nerville nach Moskau fahren. Manche Diplo- maten fragen sich allerdings, ob wir nicht schon mitten in der vor der Genfer Konfe- renz befürchteten Phase stehen, in der die Russen die Deutschen und Franzosen gegen- einander ausspielen wollen. Erst Adenauer, damm Faure.— Was werden die Herren in Moskau ihren westlichen Gästen zu bieten haben? Das bedeutendste innerpolitische Ereig- nis der letzten Tage war ein großer und Brief an die Herausgeber Der äußere Schein kann trügen Auch nach einer Auflösung des Kominform würde alles beim alten bleiben Der in der Ausgabe des MM Nr. 173 vom 1. August abgedruckte Aufsatz Ihres Mit- Arbeiters F. K. Haas„Todesschatten über dem Kominform“ enthält einige Feststellun- gen, denen im Interesse sachlicher Informa- tion widersprochen werden muß. 1. Die Behauptung des Verfassers, der Propagandaapparat des Kominform habe sein Netz um die ganze Erde gespannt, seine wichtigsten Organe seien der Welt- friedensrat, der Weltgewerkschaftsbund usw., dürfte nicht den Tatsachen entsprechen. Das Kominform ist im Gegensatz zur Komintern immer nur eine Zusammenfas- sung der kommunistischen Parteien im Westlichen Vorfeld der UdssR gewesen, Während die vom Verfasser erwähnten so- Wjetkommunistisch gesteuerten oder infil- trierten Weltorganisationen eine sowietkom- munistische Färbung ihres Firmenschildes vermeiden und dafür unter sozialen, huma- nitären, wissenschaftlichen und ähnlichen Gesichtspunkten prosowjetische Propaganda treiben. Die sich dabei abzeichnende Tendenz zum Ersetzen politisch-ideologischer Propaganda- argumente des Marxismus— Leninismus durch„unpolitisch“ erscheinende zeigt sich beispielsweise darin, daß nunmehr die Welt- friedensbewegung als„Massenbewegung der Vernunft“ deklariert wird und in Auswir- kung dieser Sprachregelung schon seit eini- ger Zeit von sowjetzonalen, der SED nahe- stehenden Wissenschaftlern mit der Ueber- sendung der Schrift des ungarischen kom- munistischen Philosophen Georg Lukacs „Zerstörung der Vernunft“ unter westlichen Wissenschaftlern und anderen geistig Inter- essierten eine philosophische Propaganda für den Kampf„gegen den westlichen Irrationa- lismus“ betrieben wird. 2. Bereits seit 1950 zeichnete sich immer deutlicher die Entwicklung zur Ablösung der Kominformtätigkeit durch die der über- nationalen Weltorganisationen ab. Schon damals übernahm zum Beispiel die asiatische Coordinierungsstelle des 1947 gegründeten kommunistischen Weltgewerkschaftsbundes für diesen Raum über das eigentliche Arbeitsgebiet hinausgehende Aufgaben, die in Europa durch das Kominform erledigt Wurden. Es darf auch nicht übersehen werden, daß im deutschen Bereich weder die SED noch die formal von dieser getrennte KPD bis heute Mitglieder des Kominform gewor- den sind. offenbar weil eine solche Verbin- dung taktisch unzweckmäßig und durch die Entwicklung überholt erscheint. In Wirklichkeit ist die Lenkung zumindest der kommunistischen Parteien des Ostblocks soweit innerlich und äußerlich mit der Mos- kauer Zentrale verbunden, dag es des Kominform nicht mehr bedarf. Man ver- gleiche für die Sowjetzone dazu etwa die totale Anpassung des SED-Statuts von 1954 sowie des Statuts des Freien Deutschen Ge- Werkschaftsbundes von 1955 an das sowjeti- sche Vorbild. Auf den Einwand hin, nach der Zurück- nahme der Beschuldigungen der Komintern gegen Tito aus den Jahren 1948/49 gelegent- lich des Besuches von Chruschtschew bei Tito am 2. Juni 1955 könne man auf eine Aufgabe der führenden Stellung der KPdSU innerhalb der kommunistischen Parteien schließen, muß auf zwei Aeußerungen in der französischen KP- Zeitung„'Humamitéè“ hin- gewiesen werden, aus denen ersichtlich ist, dag zum Beispiel für die französische KP offenbar keine Aenderung in der Anerken- nung der zentralen Führungsstelle der KPdSU für möglich gehalten wird. Schon am 7. Juli 1955 äußerte der Leiter des Aus- landsdienstes der Zeitung, Pierre Courtade, man könne nicht Kommunist sein, wenn man im Gegensatz zur Sowjetregierung stünde, und am 8. Juni schrieb E. Fajon, Sekretär der französischen KP. die erste Kominform- Resolution vom Juni 1948. in der die Führer der jugoslawischen KP als antikommunistisch und antisowjetisch verurteilt wurden, hätte nur eine ganz normale Kritik enthalten. 3. Natürlich würde eine feierliche Auf- j6sung des Kominform etwa als Antwort auf die Forderung Nehrus einen beachtlichen Propagandaerfolg in der durch solche Ober- flächenmaßnahmen leicht zu täuschenden Westlichen Welt erzielen. An der Wirklichkeit würde sich aber nichts ändern. Der ständige Wechsel von Aufbau, Um- wandlung und Auflösung von offenen oder getarnten kommunistischen Organisationen gehört zum ABC der sowjet kommunistischen Strategie und Taktik. Genau so, wie der aufmerksame Beobachter kommunistischer Tarnorganisationen in Westdeutschland diese Tatsache feststellen kann, so zeigen sich die gleichen Erscheinungen auch auf internatio- naler Ebene. Es wäre zudem ein Irrtum anzunehmen, daß etwa mit der Auflösung des Kominform nun auch die„Weltorganisationen“ ver- schwänden, wie das wohl der Fall sein müßte, wenn diese entsprechend der Meinung des Verfassers dem Kominform untergeordnete Organisationen wären. Im Gegenteil, ihre Vermehrung ist beispielsweise aus der An- kündigung der Gründung einer neuen inter- nationalen Gewerkschaftsvereinigung der Werktätigen des öffentlichen Dienstes auf einer Delegiertenkonferenz in Wien zu er- sehen, von der das sowjetzonale FDGB- Organ„Die Arbeit“ in Heft 3/1955 berichtet. Eine verfeinerte Methode, die sowjetische Lenkung zu vernebeln, zeigt das vermehrte Zurücktreten festgefügter Organisationen— zum mindesten in der Oeffentlichkeit— hinter indirekt gelenkten Kongressen auf kontinentaler Ebene, wie etwa der Euro- Päischen Arbeiterkonferenz in Leipzig im April dieses Jahres, die zwar vom Welt- gewerkschaftsbund inszeniert wurde, ohne daß dieser jedoch als Leiter in Erscheinung Ira Für die zentrale Lenkung der kommuni- stischen Parteien selbst aber kann fest- gestellt werden, daß obgleich die Komintern seit 1943 aufgelöst ist, dennoch die Grund- Sätze des VI. Kominternkongresses von 1927 über die Volksfronttaktik noch heute für alle kommunistischen Parteien der west- lichen Länder maßgebend sind, genau so wie die vom II. Kominternkongreß aufgestellten Organisationsgrundsätze für die kommuni- stischen Parteien(zum Beispiel planmäßige Besetzung der verantwortlichen Posten der Arbeiterbewegung mit Kommunisten oder Verpflichtung zur Schaffung eines illegalen Apparates neben der offlziellen Partei), wie das Berichte über die kommunistischen Par- teien Frankreichs und Italiens immer wieder durchblicken lassen Aufsätze wie„Todesschatten über dem Kominform“ bergen die Gefahr in sich, das unrealistische Wunschdenken westdeutscher Kreise zu nähren und damit gerade in der Periode der sowjetischen Koexistenzpropa- ganda die notwendige Aufmerksamkeit ein- vor der Rückkehr nach Deutschland. Donnerstag, 4. August 1955/ Nr. N i 176 1 Freigelassene Chinesen kehrten aus den USA zurück g Was London.(AP) Zwölf chinesische Studen. Der ten sind am Dienstag aus den Verein dona h. Staaten kommend in Rotchina eingetroff falsche meldete Radio Peking. Es handelt si sinken“ wahrscheinlich um einen Teil der 76 St, eine 1 denten, die Anfang dieses Jahres die r. ausbele g 5. i kr. ierrei laubnis erhalten hatten, die Vereinigten n W Staaten zu verlassen, falls sie dies Win. 13 da schen. Der amerikanische Außenminister gekunk Dulles hat am Dienstag erklärt, weniger als künkzig Studenten, die in ihre Heimat Au Der rückkehren wollten, befänden sich noch un perban den USA. a Lierte Die amerikanisch-rotchinesischen Bespre. 3 chungen auf Botschafter-Ebene in Gem rend wurden vereinbarungsgemäßß am Mittwoch schweiz ausgesetzt, um den Vertretern beider Seiten der ein Gelegenheit zu Rückfragen bei ihren Re. 5 Sierungen zu geben. Der seit Dienstag in Seit Genf weilende UN- Generalsekretär Ham. 8 marskjoeld suchte am Mittwoch nacheinan- 3 der Botschafter Johnson und seinen rot. a chinesischen Verhandlungspartner Wang 7 küh Ping- nan auf. Ueber den Inhalt der Bespre- 15 chungen wurde nichts bekannt. dane und die 2 5 0 gelegt. Endgültige Sitzverteilung e h im neuen israelischen Parlament Im Tel Aviv.(AP) Im neuen israelischen eum, Parlament, das am 26. Juli gewählt wurde des W. Werden nach der endgültigen Sitzverteilung halts 11 12 Parteien sich in die 120 Sitze teilen. zu spr Stärkste Partei ist die sozialdemokratisce] widers Mapai mit 40 Mandaten, gefolgt von der Alter rechtsextremen Heruth mit 15, den liberalen eine U allgemeinen Zionisten mit 13 und dem rel. Entzün giösen Block der Hapoel Hamizrachi und 1 Mizrachi- Parteien mit 11 Sitzen. 255 Die übrige Aufteilung: Die religiös. beging orthodoxe Agudath Israel 6, die linkssozia. stellte listische Mapam 9, die linksliberale Fort- der 47 schrittspartei 5, die Kommunisten 6, die links. zei ber stehende Arbeiterpartei Achduth Avodah schen 10, die demokratische israelisch- arabische anzug Partei 2, die Fortschritt- und Arbeit-Par. nassen tei 2 und die Landwirtschafts- und Entwick. Kupfe lungspartei 1 Sitz. Sieben Araber werden in ein En dem neuen Parlament sitzen, das am angesc 15. August zum ersten Male zusammen- mit ei tritt. Fünf der Araber stehen der Mapal“ zeichne nahe, zwei gehören zur kommunistischen artigst Gruppe. J unters Der mit Fe sten und d. sehens reichis heftiger Streik der Werftarbeiter in der süd. bretonischen Hafenstadt Saint Nazaire, einer Inn. der Altesten Hochburgen des Sozialismus. Die Schwe Werftarbeiter, zu denen aus Solidarität auch des a 5 3 4 3 rend die Bauarbeiter stießen, die in dem stark 8 zerstörten Saint Nazaire zahlreich sind, ver: tung langten eine bedeutende Loherhöhung, Die ein Sc Direktion wollte nur einen Teil der Forde- 0 Migtre rung annehmen und antwortete auf den dgente Streik ihrer 10 000 Arbeiter mit einer Aus- 0 Sperrung. Es kam zu schweren Unruhen, wo- 8 bei über 50 Arbeiter und über 60 Bereit- aufkor schlaftspolizisten nicht unerheblich verletzt jonett wurden und auch Sachschaden entstand. Der bis de sozialdemokratische Gemeinderat trat auf der k die Seite der Arbeiter und setzte die Haft- 8— entlassung aller Arrestanten durch. Bemer- 5 kenswert war die Disziplin der Arbeiter, von ä denen nur ein kleiner Teil gewerkschaftlich Es organisiert ist. Allerdings traten die drei in de Gewerkschaften(die kommunistische, die( konnt katholische und die sozialistische) ge- 11 schlossen neben die Streikenden. Auf Bitten 1 50 der Gewerkschaften hat nun der Arbeits- 1 8 minister einen Schlichter ernannt, der den galten Arbeitern genehm ist, und die Direktion ben k hat ihre knock-out-Entscheidung zurückge- 13 500 z0gen. nen F „ 5. a Sekun Für die Regierung Faure ist die Bewe- gung in Saint Nazaire eine Warnung: Nach Mi den Ferien kann es leicht zu schweren 50 gegen zialen Unruhen kommen, wenn die Regie- Wie e rung sich nicht entschließt, den Anteil der kanis Arbeiterschaft an den Ergebnissen der ra- Forur pide ansteigenden Pdoduktion beträchtlich] toren zu erhöhen. im St zuschläfern, auch wenn dabei nur die Ab- 1 sicht verfolgt wird, die Kenntnisse der Leser zu erweitern. ö De Die westliche Welt neigt allzusehr dazu, schen den taktischen Lehrsatz von Lenin aus sei- morg nem Buche„Der Radikalismus- die Kin- eiln derkrankheit des Kommunismus“ zu ver- g Vorn gessen:„Man muß zu allen und jedweden f des 5 Opfern entschlossen sein, und sogar(wũenn wählt es sein muß) zu allen möglichen Kniffen, fenkt, Listen, illegalen Methoden, zur Verschwei. Pech gung, Verheimlichung der Wahrheit bereit sein“. Deutsche Ausgabe 1946, S. 36.) 8 R. Siefart Nachwort der Redaktion 5. Diesen Leserbrief veröffentlichen wWir 0 als einen in seinen sachlichen Feststellun- 105 2 gen und in seinen Argumenten sehr inter- eben essanten Diskussionsbeitrag. Gleichwonl nalst, möchten wir darauf hinweisen, daß der 1 Verfasser des Artikels„Todesschatten über ö chil dem Kominform“ nach unserer Ansicht dem nicht ganz so gutgläubig an sein Thema her- die e angegangen ist, wie es sein Kritiker dar- ten stellt. Das geht unter anderem aus dem Heut Schlußgabsatz des Artikels hervor, der 80 g einge lautete:„Es bleibt nun abzuwarten, ob die bes b von Nehru angedeutete Auflösung des 1 Se Kominform Tatsache wird und ob es 81 1 dabei nicht wieder um das Begräbnis eines iche Scheintoten handelt, dem die Gründuns ert 2 einer neuen, der Fünften Internationale A kolgt'. M, wee nehn Zeichner Barlog gestorben N Berlin, 4. Aug.(dpa) Der aus Berlin stam- 2 mende e Zeichner Ladislaus 1 5 Barlog ist, wie erst jetzt bekannt wird, am 185 8 6. Juli in Columbia in Südkarolina( 15 drei Monate vor seinem 60. Geburtstag an 10 8 einem Schlaganfall gestorben. Barlog stan 0 Nr. * vr. 176 Ponnerstag. 4. August 1955 — MORGEN Seite 3 8 en. i Was sonst noch gescha n. 21 jährige Bootsmann Thomas Mal- 1 e 19 New Vork gestanden, am 7. Juli eta falsche Funkmeldungen über ein angeblich en, inkendes Fischerboot ausgesandt und damit elt g 3 riesige Suche per Schiff und Flugzeug 76 Stu. Ausgelöst zu haben. Maldona hat nach einer die gr. Bierreise seinem 17jährigen Begleiter zei- einigten gen wollen,„wie ein Funkgerät arbeitet“ es Wün- und dann die Falschmeldung über das Schiff minister: gekunkt, auf dem er früher tätig war. niger ds) 8 5 mat zu. Der Vorsitzende des amerikanischen noch in verbandes der Puppenfabrikanten demen- Eierte jetzt alle Presseberichte, nach denen er sein Befremden darüber ausgedrückt Bespre. haben soll, daß Präsident Eisenhower wäh- n Gent rend seines Genfer Aufenthalts einige dittwoch Schweizerische Puppen für seine Enkelkin- r Seiten der einkaufte. 2* n Seit Jahren werfen Touristen von einer ustag in pestimmten Stelle aus Münzen in den Nia- r Ham. gara-Fall, in der Hoffnung, daß es Glück cheinan. Ibringen werde. Jetzt hat es Glück gebracht ben rot. für einige Arbeiter, die dort Bauarbeiten Wang ausführen. Vor kurzem wurde ein Fang- Bespre- damm zur Ableitung des Wassers gebaut, und die Silbermünzen wurden dabei trocken- gelegt. Die Gesamtausbeute wird auf meh- ung 9 rere hundert Dollar geschätzt. nt Im Amtszimmer des Richters von Hobbs lelischen( Feumexiko), Robert Bensing, hängt folgen- wurde des Warnungsschild:„Während des Aufent- teilung halts in diesem Büro bitte ich in ruhigem Ton e tellen zu sprechen und mir in keiner Weise zu cratische widersprechen. Bei einem Marm in meinem von der Alter verursachen Lärm und Widerspruch iberalen eine Ueébersekretion von Magensaft und eine em rell. Entzündung der Magenschleimhaut und ich chi und ö werde ungemütlich. 8 i Einen der eigenartigsten Selbstmorde religiös. beging am Dienstag in Ottawa ein Ange- Kssozia- gtellter des kanadischen Statistischen Amtes, le Fort. der 47jährige Thomas Peters. Wie die Poli- lie links. zei berichtet, tötete sich Peters durch elektri- Avodah schen Strom, wobei er einen Damenbade- rabische anzug trug. Er hatte den Badeanzug mit eit-Par- nassen Hand tüchern ausgestopft, einen antwick. Kupferdraht um den Leib geschlungen und erden in ein Ende dieses Drahtes an ein Abfluß rohr jas am angeschlossen; das andere Ende verband er ammen- mit einer Lampenfassung. Die Polizei he- Mapa zeichnete diesen Fall als einen der eigen- istischen artigsten Selbstmorde, die sie bisher zu untersuchen hatte. 1* 7 Der österreichische Rundfunk begann der süd- re, einer mus. Die ität auch m stark ind, ver- ung. Die r Forde- auf den ver Aus- hen, wo- Bereit- verletzt and. Der rat auf ie Haft- Bemer- iter, von ſchaftlich lie drei he, die he) — ge. 1 Bitten Arbeits- der den Direktion urückge⸗ e Bewe- 18: Nach eren so- e Regie · nteil der der ra- rächtlich — mit Fernseh-Versuchssendungen. In der er- sten Sendung wurden Landschaftsbilder und das Zeichen des österreichischen Fern- sehens, der Stephansdom mit dem öster- reichischen Wappen, gezeigt. . Immer neue Geschichten tauchen in der Schweiz über die Tätigkeit auf, die Beamte des amerikanischen Geheimdienstes wäh- rend der Genfer Konferenz zum Schutz Prä- sident Eisenhowers entfalteten. Wie die Zei- tung„La Suisse“ berichtet, erregte sogar ein Schweizer Soldat auf Urlaub das höchste Migtrauen eins amerikanischen Geheim- agenten. Als er, in einer Menge stehend, die Ankunft Eisenhowers zu einem Kirchenbe- such erwartete, schob sich plötzlich eine Ge- stalt neben ihn, die ihn leise, aber bestimmt aufforderte, sein vom Gürtel hängendes Ba- jonett zu übergeben. Es brauchte einige Zei, t bis der Agent davon zu überzeugen war, daß der Bajonett-Träger keine Mordabsichten gegen Eisenhower hege und Schweizer Sol- daten gewöhnlich ihre Waffen mit herum tragen. 4 Es ist kein Wunder, daß die Römer sich in den Tagen der Cäsaren Bäder leisten konnten: Rom hatte damals mehr Wasser als heute. Dies erklärte Senate Guido Corbellini auf die zahlreichen Beschwerden der Ein- wohner, daß die Wasserversorgung Roms bei diesem heißen Wetter unzureichend sei. Im alten Rom flossen auf vier großen und sie- den kleineren Aqädukten in jeder Sekunde 13 500 Liter Wasser in die Stadt. Im moder- nen Rom liefert die Wasseranlage in jeder Sekunde nur 8500 Liter. * Mindestens 42 Atomreaktoren sind ge- gegenwärtig in der ganzen Welt in Betrieb. Wie aus einem Bericht der privaten ameri- kanischen Organisation Atom- Industrie- Forum hervorgeht, werden 21 Atomreak- toren gegenwärtig gebaut. 48 Reaktoren sind im Stadium der Planung. In Australien herrscht jetzt sommerlicher Winter Nur Verweichlichte tragen Handschuhe/ Einwanderer sollen keine„Einheitsaustralier“ werden Vor kurzem zog der Winter in Austra- lien ein. Tagsüber ist es in Sydney freilich häufig so warm wie an einem Spätsommer- tag in Europa, so daß man seinen Mantel zu Hause lassen kann. Die Kälte macht sich meist erst gegen Abend bemerkbar. Auch der Einwanderer aus Europa spürt sie dann, da die Häuser nur ungenügend geheizt sind, die Ernährungsweise dieselbe ist wie im Sommer und dünnere Anzugstoffe getragen werden als beispielsweise in Deutschland und Englend. Der Einwenderer trägt daher abends auch Handschuhe, auf jeden Fall in den ersten Winterwochen, die er auf dem künften Kontinent verbringt. Wenn er erst einmal einige Zeit in Australien gelebt hat, erfährt er zu seiner Bestürzung oder Be- lustigung— je nachdem, welche Bedeutung er dem beimißt, was seine Mitmenschen von ihm denken—, daß der Australier Hand- schuhe als ein Zeichen der Verweichlichung betrachtet. Einwanderer, die es sich leisten können, fahren zum Wintersport in die australischen Alpen, wo man in den Hotels und den Hütten der Skivereine oft mehr Europäer als Einheimische antrifft. In Syd- ney, wo Skimoden in den Schaufenstern ge- zeigt werden, schneit es nur alle paar Jahre einmal, wobei sich die Schneeflocken ge- wöhnlich in Wasser auflösen, sobald sie den Boden berühren. Sydney wird gern als die am meisten amerikanisierte Stadt Australiens bezeich- net. Der starke Einfluß Hollywoods auf den Massengeschmack, die Sensationslust der Presse und der materialistische Blickwinkel, unter dem alles betrachtet wird, sind die äußeren Symptome für diese Entwicklung. Alles, was in Amerika erfunden, hergestellt, erdacht, geschrieben, gemalt oder gedruckt wird, übt auf die Menschen in Sydney einen nahezu magischen Reiz aus, während in Melbourne, der zweitgrößten Stadt Austra- liens, England das große Vorbild ist. In Sydney wird dazu auch ein Vorgang offen- sichtläch, der Amerika den Ruf eines Schmelz- tiegels der Nationen eingebracht hat: die Assi- millerung der Einwanderer aus England und dem kontinentalen Europa. Nur stellt man sich, wie der australische Einwanderungs- minister auf einer Versammlung in Sydney erklärte, unter einem Schmelztiegel eine Retorte vor, aus der nach vollendetem che- mischen Prozeß ein einheitlicher Stoff her- vorgeht. Die australische Regierung, 80 meinte Einwanderungsminister Holt, wolle jedoch aus den Einwanderern keine„Ein- heitsaustralier“ machen. Viel mehr liege ihr daran, daß die„Neu-Australier“ ihre kultu- relle Eigenart auch weiterhin pflegen und dadurch die australische Kultur und Lebens- weise bereichern. Es ist noch gar nicht so lange her, daß sich eine Straßenbahnschaffnerin in Sydney weigerte, das Abfahrtssignal zu geben, da sich zwei Fahrgäste auf deutsch unter- bielten. Sie forderte die beiden auf, aus- zusteigen oder englisch zu sprechen. Heute denkt sich in Australien kaum noch jemand etwas dabei, wenn auf der Straße, in der Bahn oder im Restaurant auch in fremden Sprachen geredet wird. Man verhält sich jetzt den Einwanderern gegenüber nicht nur toleranter, sondern versucht auch, ihnen das Einleben zu erleichtern. In Sydney sind einige Rundfunksender dazu übergegangen, in wöchentlichen Sendungen die neuesten europäischen Schlager zu spielen. Bei diesen Sendungen sprechen die Ansager auch deutsch, holländisch und italienisch. Selbst die Rundfunkreklame bedient sich in letzter Zeit gern deutscher Texte. Noch ist Sydney die amerikanischste Stadt des fünften Erdteils. Ob das aber bei Auf der Suche nach einer Nationalhymne „Walzende Mathilde“ ist textlich nicht geeignet Als der australische Ministerpräsident Menzies in Paris einen Kranz am Grab- mal des Unbekannten Soldaten niederlegte, spielte eine Militärkapelle ihm zu Ehren ein australisches Volkslied, in dem ein hunger- leidender Tramp ein Schaf stiehlt und sich auf der Flucht vor der Polizei in einem Wasserloch ertränkt. Menzies, der diesen Vorfall im Parlament schilderte, meinte, er habe sich daran gewöhnt, daß man ihn und andere offizielle Vertreter Australiens im Ausland mit den Klängen dieses Liedes be- grüßt, das in der Welt irrtümlicher weise für die australische Nationalhymne gehalten wird. Das Lied, dessen Melodie eine alte schottische Weise ist, ist in Australien als „Waltzing Mathilda“ bekannt, hat jedoch nichts mit einer walzertanzenden Austra- lerin zu tun. Der Titel ist der Ausdrucks- weise der alteingesessenen Farmer entnom- men und bedeutet soviel wie„mit einem Proviantsack auf dem Rücken als Tramp im Lande herumziehen“. In Australien spielt man bei feierlichen Anlässen God Save the Queen“, die eng- lische Nationalhymne. Das soll auch weiter so bleiben, wie Ministerpräsident Menzies im Abgeordnetenhaus sagte. In letzter Zeit ist jedoch vielfach der Wunsch geäußert worden, dem Beispiel Kanadas und der Süd- afrikanischen Union zu folgen und sich eine zweite, für die engere Heimat bestimmte Nationalhymne zuzulegen. Die„Walzende Mathilda“, darin stimmen sämtliche Par- teien überein, ist für diese Rolle jedoch textlich nicht sehr geeignet. Im letzten Kriege hatte die Labourpartei, die sich damals an der Regierung befand, versucht, das Lied„Advance, Australia Fair“ durch zwangsmäßiges Abspielen im Rund- kunk volkstümlich zu machen. Ihre Hoff- nung, das patriotische Lied zu einer neuen Nationalhymne zu machen, hat sich jedoch nicht erfüllt. Ministerpräsident Menzies jedenfalls hält das Lied vom schafstehlen- den Tramp in musikalischer Hinsicht für weitaus geeigneter. Es wurde vongeschlagen, einen Textdichter- und Komponistenwett- bewerb zur Schaffung einer zweiten Natio- nalhymne zu veranstalten. Man erinnerte daran, daß die australische Flagge aus einem internationalen Preis ausschreiben hervor- gegangen ist, das 1901 von der Regierung Veranstaltet wurde. Der australische Regie- rungschef hält jedoch nichts von diesem Vorschlag. Er meint, es sei irrig, anzuneh- men, daß ein Preisrichterkollegium eine Nationalhymne aus eingesandten Kompo- sitionen auswählen und sie dem Volk auf- zwingen könne. Die Australier hoffen, daß sie auf die neue Nationalhymne nicht allzu lange war- ten müssen. Am liebsten sähen sie es, wenn im nächsten Jahr auf der Olympiade in Melbourne die siegreichen australischen Athleten durch das Spielen der neuen Nati- nalhymne geehrt werden könnten.„God Save the Queen“ ist doch nun einmal in erster Linie das Lied der Engländer. zunehmender Einwanderung aus Europa so bleiben wird? In den letzten Wochen weh- ten in der Innenstadt italienische Flaggen: drei große Warenhäuser hatten australische und englische Erzeugnisse aus den Regalen und Schaukästen geräumt, um für die Aus- fuhrwaren der italienischen Industrie und Gewerbebetriebe Platz zu schaffen.„Italien kommt nach Australien“, hieß das Motto. Man hatte neben einer Gondel aus Venedig auch italienische Mannequins nach Sydney gebracht. um die neuesten Modeschöpfungen Roms vorzuführen. Das sonst nur Tee trin- kende Sydney traf sich im italienischen Cafè Espresso, sprach von Italien, träumte vor italienischen Reiseplakaten und gab sich ganz dem Reiz des Südens hin, der auf Australien bezogen, ja eigentlich der Reiz des Nordens sein sollte. Man schien verges- sen zu haben, daß Australien ein ähnliches Sommerklima hat wie Italien. Fast zur gleichen Zeit zeigten die euro- päischen Einwanderer auf einer Ausstellung, zu deren Eröffnung die Vertreter der deut- schen Botschaft, der italienischen Gesandt- schaft und des Schweizer Generalkonsulats erschienen, auf welch verschiedene Weise sie zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben in Australien beigetragen haben. Neben für Australien neuen Herstellungsverfahren und Erzeugnissen wurden Aufnahmen von Neu- bauten und Wohnungseinrichtungen gezeigt, um ein Bild davon zu geben, wie euro- päische Archtitekten, die in den letzten Jahren in Australien eingewandert sind, den Baustil und die Innenausstattung des austra- lischen Heims beeinflußt haben. Walter Gropius, der Begründer des Dessauer Bau- hauses, der im Vorjahr Ehrengast auf einem Architektenkongreß in Sydney war, hat auch unter den jüngeren australischen Archi- tekten begeisterte Anhänger. Ueberall in Sydney wird gebaut, muß gebaut werden; mit jedem Passagierschiff treffen neue Einwanderer ein, und die Be- völkerung der Stadt hat in diesem Jahr be- reits die Zahl von 1 900 000 überschritten. In den Vorstädten haben verschiedene Ein- familienhäuser mit flachen Dächern und Glaswänden, die der aus Oesterreich stam- mende Architekt Harry Seidler, der„Revo- lutionär“ unter den Architekten Australiens, entwarf, auf konservative Baubehörden eine Zeit lang wie ein rotes Tuch gewirkt. Man versuchte, den neuen Baustil zu verbieten, da man ihn als wenig schön empfand. Bis vor kurzem baute man in Australien im Stil des Englands der zwanziger Jahre. Heute sieht man ein, daß das australische Klima eine andere Bauweise erfordert. Das ist vor allem den europaischen und in Deutschland ausgebildeten australischen Architekten zu verdanken, sowie den Ein- wanderern, die sich von ihnen ihr Heim entwerfen lassen. Gerald Stewart Die Folgen einer Ausrottungsaktion Keine Kaninchen mehr in Australien/ Zahl der Schafe erhöht sich Millionen von Kaninchen haben daran glauben müssen. Mit Hilfe der berühmt- berüchtigten Myxomatose ist es den Austra- liern gelungen, das Land von der Plage die- ser kleinen Tierchen zu befreien. Doch was jetzt? Zweifellos hat die Myxomatose vielen Tausenden australischer Schafe das Leben gerettet. Gleichzeitig jedoch hat sie mehr als 100 Hutmacher in Melbourne brot- und arbeitslos gemacht. Kaninchenfelle sind kaum noch zu haben. Die wenigen, die noch zum Verkauf angeboten werden, sind vier- mal so teuer wie vor fünf Jahren. Die mei- sten der noch verfügbaren Fellmengen sind dabei von amerikanischen Filzhut-Fabrikan- ten aufgekauft worden. Man rechnet in Australien damit, daß schon im nächsten Jahr alle Hüte doppelt so teuer sein werden Wie heute. Kehnliches gilt für Pelzmäntel aus Ka- ninchenfell und für Hüte, die mit Kanin- chenfell besetzt sind.. Als Lebensmittel wird Kaninchenfleisch nur noch ganz selten angeboten. Den Schaf- züchtern, die früher in ihrer Freizeit Kanin- chen in Fallen fingen und so zahlreiche Fa- milien mit einem köstlichen Sonntagsbraten versorgten, macht es heute viel zu viel Mühe, auf die wenigen noch übrig geblie- benen Kaninchen zu warten. Doch halten alle diese wirtschaftlichen Verluste keinen Vergleich aus mit den Vor- teilen, die die Wollindustrie aus der Aus- rottung der Kaninchen gezogen hat. Das Büro für Agrarwirtschaft schätzt in einer sehr vorsichtig abgefaßten Verlautbarung die jährliche Zunahme des Gesamtumsatzes im Wollhandel auf rund 20 Millionen Pfund Sterling. Zu diesen Gewinnen müßten, so erklärt das Büro, noch die eingesparten Kosten für die immer wieder notwendig gewordenen „Feldzüge“ gegen die Kaninchen und der erhöhte Wert der Weiden hinzugerechnet werden. Es gibt heute etwa 127 Millionen Schafe in Australien, verglichen mit 116 Millionen im Jahre 1950/51. Vielleicht ist der Haupt- grund für diese überraschende Entwicklung in den hohen Wollpreisen zu suchen. Doch hat die Myxomatose gewiß keine un wesent- liche Rolle dabei gespielt. J. E. Holdsworth Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Wechselnde, vielfach starke Bewölkung, zeitweise Regen oder Schauer, vereinzelt auch gewittrig. Höchste Tagestemperaturen zwischen 19 und 21 Grad, tiefste Werte bei 14 Grad. Schwache, zeitweise mäßige nördliche Winde. Uebersicht: An der Restflanke des atlan- tischen Hochdruckgebietes dringt frische Meereskaltluft nach Deutschland vor und wird morgen auch unseren Raum erreichen. Unter ihrem Einfluß hält die veränderliche und für die Jahreszeit zu kühle Wit⸗ terung an. Vorhersage- Karfe. 77 0 Unt— 72 bis. ö el Pegelstand am 3. August Rhein: Maxau 595(8); Mannheim 482 (14); Worms 404(10); Caub 362(76). Neckar: Plochingen 162(15); Gundels- heim 174(3); Mannheim 478(12). Wasserhose Berlin. Eine Wasserhose, begleitet von heftigen Gewittern, ging nach einer Mel dung von ADN am Montag bei Mühlberg im Kreis Gotha nieder. Einige Straßen von Mühlberg standen vorübergehend bis zu einem Meter unter Wasser. Etwa drei Kilo- meter Straßendecke wurden unterspült und ein Brückenpfeiler weggerissen. Auf den Rapsfeldern der Umgebung wurden durch das Unwetter starke Schäden angerichtet. 1961 alle Autobahnen mit Notrufsäulen München. Bis 1961 werden alle Auto- bahnen im Bundesgebiet mit Notrufsäulen versehen sein. Wie ein Sprecher des Autobahn- bauamtes München mitteilte, werden jähr- lich etwa zweihundert Kilometer Autobahn — meist im Abstand von zwei Kilometern mit solchen Telefonen ausgerüstet, über die die nächste Straßenmeisterei von Pannen, Unfällen und Verkehrsbehinderungen ver- ständigt werden kann. Keine radioaktiven Fische Bonn. Die Bundesforschungsanstalt für. Fischerei in Hamburg hat seit Monaten die Fischlandungen deutscher und ausländi- scher Fischereifahrzeuge mit Geigergeräten untersucht, um eine mögliche radioaktive Verseuchung des Fanges festzustellen. Wie das Bundesernäàhrungsministerium mitteilte, haben die Untersuchungen ergeben, daß die deutsche und die eingeführte Ware völlig frei von Radioaktivität ist. Diese Messungen sollen fortgesetzt und auf alle deutschen Fischereihäfen ausgedehnt werden. Hamburg baut Zyklotron Hamburg. Der Senat der Hansestadt Hamburg hat beschlossen, mit einem Ko- stenaufwand von 7,5 Millionen Mark im Rahmen der Universität Hamburg ein For- schungs- und Lehrinstitut für Kernphysik zu schaffen. Das geplante Institut wird die Wirkungsstätte des nach Hamburg berufe nen deutschen Atomforschers Prof. W. Jentschke sein, der zur Zeit an der Uni- versität Illinois in den USA lehrt. Kernstück des Projektes ist ein Zyklotron(Teilchen Beschleuniger), das zur Erforschung der physikalischen Eigenschaften des Atomkerns unerläßlich ist. die Ab- isse der hr dazu, aus sei- die Kin- 2u ver- edweden ir(wenn Kniffen, rschwei⸗ it bereit en Wir tstellun- ir inter- eichwohl laß der en über Ansicht ma her- cer dar- us dem der 50 „ob die ng des es sich us eines ründung lationale MM ben in stam- adislaus vird, am a(USA) tstag an g stand .) . Siefart — Europäische Krankheit- schwierig zu heilen Der Selbstwähl-Fernsprechverkehr zwi- schen Düsseldorf und Rotterdam könnte morgen eingeführt werden, der deutsche Teilnehmer im Rheinland brauchte nur die Vornummer und dann die Ortsrufnummer des Fernsprechteilnehmers in Rotterdam zu wählen und schon wäre das Gespräch per- lekt, falls Minherr van Leyden zu Hause ist. Technisch ist das kein Problem mehr, nur — Dem Menschlichen treu „Offenbar sind wir alle, die wir in die- ser zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts leben, sehr stark einem Denken in natio- nalstaatlichen Kategorien unterworfen, ofkenbar sogar sehr viel stärker als es Schiller und seine Zeitgenossen waren. Aus dem Leben dieses Dichters, aus der Haltung, die er eingenommen hat, aus seinen Schrif- ten und seinen Dichtungen können wir keutigen die heilsame Lehre ziehen, dieses 8 eingeschachtelte, dieses eingeengte und die- des bornierte Denken zu überwinden und es in ganz Europa durch eine bessere, welt- aufigere, in unseren Tagen auch unumgäng- liche und geradezu lebensnotwendige Denk- art zu ersetzen. Aus Schillers Werken ist für uns und für zukünftige Geschlechter noch so viel zu ent- nehmen— aus seinem Kult des Edlen, Wah- ren, Guten, vor allem aber dem der Freiheit daß wir wahrlich schlechte Europäer Wären, wollten wir nicht Friedrich Schillers voller Dankbarkeit gedenken. Jenem Kult müssen wir treu bleiben, den Schiller, über alle Fährnisse seines Lebens hinweg, stets 1 85 in Ehren gehalten hat, dem Kult des enschlichen.“ Botschafter André Frangois-Poncet, die„europäische Krankheit“—„jenseits der Grenze ist alles anders“— steht dem im Wege. Nicht nur die Sprache ist anders— das brauchte die Bundespost nicht sehr zu kümmern, denn die sprachlichen Schwierig- keiten haben die Sprecher selbst zu über- winden— auch technische Hindernisse tau- chen auf: zunächst die unterschiedlichen Gebühren. Beim Selbstwähl-Sprechverkehr regelt ein automatischer Zähler, der auf ganz bestimmte Zeit- und Entfernungsintervalle abgestimmt ist, die Gebührenberechnung durch Impulsanschlag. Wenn nun weder die Zählgeräte noch die Impulstechnik, we- der die Zeitintervalle noch die Entfernungs- intervalle übereinstimmen, entstehen Schwierigkeiten, die nicht so rasch aus dem Wege zu räumen sind. Hinzu kommen die Unterschiede in den Meldezeichen und Wartezeiten. Dem Selbst- wähler ist der Meldeton in Rotterdam unbe- kannt, er verwechselt ihn vielleicht mit dem Besetztzeichen oder mit„toter Leitung“. Es kann aber auch sein, daß im Ausland be- stimmte Wartezeiten nach einer Nummern- gruppe vorgeschrieben sind. Erst nach einer solchen Wartepause gibt ein neues Zeichen die nächste Wählstufe frei. Nach Meinung und Erfahrung der Fach- leute ist kaum zu hoffen, daß in naher Zu- kunft durch intereuropäische Vereinbarun- gen oder auf anderem Wege die Melde- und Wartezeichen übereinstimmend gestaltet werden. Meldezeichen der Post, Kleinstge- pühren für Ferngespräche und viele andere technische Einzelheiten gehören zu den Din- gen, an denen diesseits und jenseits der Grenzen streng festgehalten wird. Die Post hat sich daher schon überlegt, wie man die fremdländischen Zeichen und Pausen„ins Deutsche“ übersetzen Könnte. Das„fremde“ Meldezeichen müßte dazu durch eine Apparatur in Deutschland lau- fen und hier durch eine entsprechende Um- wandlung der Impulse den Tod des deut- schen Meldezeichens auslösen, wobei auch zeitliche Verschiebungen geordnet werden müßten. Sehr schwer wird eine fremde Wartestufe zu„übersetzen“ sein. Das alles kostet Geld. Es wird um 80 mehr Geld kosten, je verschiedener die bei- den Systeme voneinander sind. Geringe Ab- weichungen werden am schnellsten und bil- ligsten bereinigt werden können. So ist an- zunehmen, daß der automatische Selbstwähl- verkehr über die Grenzen hinweg zunächst mit den Staaten eingeführt wird, deren Fernsprechsystem und Meldezeichen mit den deutschen weitgehend übereinstimmen. Da- nach dürfte die erste intereuropäische auto- matische Selbstwählverbindung im Fern- sprechverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz hergestellt werden. Aber auch an der Leitung zwischen Düsseldorf und Rotter- dam wird einmal die Vermittlungsbeamtin samt ihrem Klappenschrank der automati- schen Schaltzentrale das Feld räumen. Der Fernsprechteilnehmer im Rheinland braucht den Hörer nicht mehr einzuhängen, wenn er das Fernamt gewählt hat und dort die in Holland gewünschte Nummer nannte, er kann selber den Anschluß herstellen— so- bald sich automatisch unbekannte Melde- zeichen in bekannte und Gulden in Mark „übersetzen“ lassen. J. Sch. Unfallverhütung 11 Arbeitnehmervertreter aus verschie- denen europaischen Ländern, Spezialisten auf dem Gebiet der Unfallverhütung, sind auf Initiative der Europäischen Produktivitäts- zentrale(EPZ) zu Studienzwecken für 5 Wochen nach den USA gereist. Sie werden sich unter anderem mit Fragen der Unfall- verhütung, mit Sondermaßnahmen für be- sonders gefährdete Berufe und mit der Feuerverhütung beschäftigen. Reallohnentwieklung 8 Frankreich und Schweden weisen für den Zeitabschnitt 1950 bis 1954 nach Berich- ten der Europäischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen die größten Er- höhungen im Reallohngefüge Europas aus. Die Steigerung betrug in Frankreich 5,7% in Schweden 5%. Dann folgen die Bundes- republik mit 4,7, England mit 2,9, Italien mit 2,3 Holland mit 1,5—2 und Belgien mit 0,9%. Geringere Ernte Die Ernte Westeuropas wird heuer etwas geringer sein als 1953/54, meldet der Euro- pälsche Wirtschaftsrat(OEEC). Die Kapa- zität der Länder sei indessen so gefestigt, daß keine Engpässe in der Versorgung auf- treten können. Ueberdies sei die tierische Produktion wie im letzten Jahr um 3% angestiegen. Armes Europa Etwa 30 Farmer aus Südafrika, zumeist Großviehzüchter, studieren gegenwärtig auf einer Europareise die Landwirtschaft des Kontinents. Auch der Bundesrepublik wurde im Süden und im rheinhessischen Wein- baugebiet ein Besuch abgestattet. 7 von 10 teilnehmenden Farmern besitzen ein eigenes Flugzeug. Europa- Arbeit der FAO Die Ernährungs- und Landwirtschafts- organisation FAO) der Vereinten Nationen hat für das nächste Frühjahr nach Rom eine europäische Konferenz über Lebens- und Arbeitsverhältnisse der ländlichen Bevölke- rung einberufen. Auch sonst wird die FAO ihre europäische Arbeit intensivieren mit dem Schwergewicht auf Fragen der Wirt- schaftsberatung, der Berufsausbildung, der Landjugendförderung und der Flurberei- nigung. Von berühmten Leuten Gut gerüstet Jean Cocteau bereitet sich nach seiner Wahl zum Mitglied der Academie Frangaise auf seine feierliche Aufnahme in den Kreis der„Unsterblichen“ vor. Die goldbestickte grüne Uniform liegt schon bereit, und seine Freunde, darunter Pablo Picasso, werden ihm den dazu gehörenden goldenen Degen zum Geschenk machen. Cocteau wird aber noch einen zweiten Degen erhalten, den ihm ein unbekannter Verehrer gestiftet hat. Auf die Frage, wozu er eigentlich gleich zwei Degen brauchte, antwortete er:„Die kann ich sehr gut gebrauchen, um mich gegen die lästigen Besucher 21 verteidigen, die mich in Zukunft aufsuchen werden, um meine Stimme für die Wahl in die Akademie zu erbitten!“ Geburtsstunde eines Romans Bei einem literarischen Cocktail, der kürz- lich in Paris stattfend, berichtete die bekannte Schriftstellerin Anita Loos, wie ihr seinerzeit die Idee zu dem Roman„Gentlemen prefer blondes“(Blondinen bevorzugt) gekommen sei, der Ende der Zwanziger Jahrę einen Welterfolg erzielte und in fast alle Kultur- sprachen übersetzt wurde.„Ich fuhr von New Vork nach San Franzisko“, so erzählte Anita Loos,„und in meinem Abteil saß eine fürch- terliche, geschwätzige Person, die allen Pas- sagieren lang und breit ihre Abenteuer be- richtete, die sie im Hotel Ritz in Paris erlebt und angestellt hatte. Ihre zynische Geschwät⸗ zigkeit war einfach unausstehlich, und nach- dem ich mir das eine Weile mit hatte an- hören müssen, war ich drauf und dran, diese Person umzubringen. Aber dann kam mir eine bessere Idee: ich machte mir Notizen von All ihrem Geschwätz— und das hat mir sehr viel Geld eingebracht. Leider ging es dann 105 beim großen Bankkrach wieder ver- e Seite 4 MANNHEIM — ö en Donnerstag, 4. August 1955/ Nr. iq Wann fallen die Würfel? Situationsbericht vor einer OB-Wahl . Ein Blick auf den Kalender genügt: In mem Monat, am 11. September, werden die Mannheimer zur Urne gerufen, Die Ober- bürgermeister-Neuwahl steht an. Und wer die Schatten, die dieses wichtige Ereignis vorauswarf, in schönen Sommertagen über- schen haben sollte, bemerkte sie jetzt: Die Kandidatur des Bundestagsabgeordneten W. Jacobi wurde bestätigt: Die Meinung der SPD zur Oberbürgermeister-Wahl Bürgermeister Trumpfheller begründete sie und sprach über bisher geführte Verhandlungen mit der CDU Eine Funktionärs versammlung der SpD Mannheims bestätigte am Dienstag in der Kantine der Motorenwerke— wie wir be⸗ reits kurz berichteten— den Beschluß der erweiterten Vorstandschaft und der SPD- Ceschäftigkeit der um Professor Dr. Heime- Stadtratsfraktion über die Kandidatur des Tichs Nachfolge bemühten Parteibüros ist in Delegiertenkonferenzen übergegangen, die Beschlüsse fassen sollen(und bei der SpD auch faßten). Damit aber hat der Bürger zum ersten Male Konkretes erfahren über die in den letzten Wochen geführten vorbereitenden Verhandlungen und Gespräche der politi- schen Kräftegruppen. Und dieser Bürger Sstutzt! Hört er doch plötzlich viele Dinge, von denen er nichts gewußt hat.— Ein Situa- tionsbericht mag aufklärend wirken. * Die Fronten zwischen den beiden stärksten politischen Gruppen Mannheims— der SPD (24 Stadtratssitze) und der CDU(16 Stadt- ratssitze)— hatten sich über die Wahlanfech- tungsklage um die Beigeordnetenstellen in einer Weise verhärtet wie selten zuvor.„Bil- Miger und nutzloser Effekt, Quertreiberei“, kommentierte die SPD, als die CDU schließ- uch durch höchstrichterliches Urteil obsiegte und klargestellt war, daß ihr tatsächlich ein zweiter Beigeordneter rechtmäßig zustand. „Nur ein jahrelanges Unrecht wollten wir gutgemacht sehen“, begründeten die christ- chen Demokraten ihren Anfechtungsschritt und mußten dann im Stadtrat den harten Vorwurf der„politischen Leichenfledderei“ eimstecken.— Das war starker„Tobak“ da- mals. Vielleicht zu starker, wie sich bald zei- Sen sollte. Nach der Beigeordneten-Neuwahl ergab sich die Notwendigkeit einer Auflockerung der verhärteten Fronten, ein Unterfangen, das sich als recht schwierig herausstellte. Zu kurz war die Zeitspanne, die zwischen den Ereignissen lag, zu frisch noch waren die Wunden. So konnte in bürgerlichen Kreisen die Auffassung Fuß fassen, daß für die be- vorstehende OB-Wahl ein überparteilicher Wahlausschuß— unterstütz von CDU und FDP— eine von politischen Bindungen freie Persönlichkeit vorschlagen sollte, eine Idee, die den SPD-Zielen— als stärkste Partei be- emsprucht sie den Oberbürgermeister— ge- nau entgegengesetzt war. * Im Hintergrund mag noch eine jahrelange Unzufriedenheit eine Rolle gespielt haben. Stellt die stärkste Gruppe den Oberbürger- meister, dann räumt sie im allgemeinen den Posten des Stellvertreters der zweitstärksten eim. Es war nicht so gewesen in Mannheim. Oberbürgermeister und Bürgermeister waren Von der SpD gestellt worden. Dieser Bürgermeister-Posten war nun Angelpunkt der SpD- Angebote, die in Sachen Oberbürgermeisterwahl zu einem Burgfrie- den— das heißt zur Einigung beider Parteien auf einen SPD- Kandidaten— führen sollten. Wie weit diese Angebote in fest verbindlicher Weise gemacht würden, ist unklar. Es erhob sich die Frage, ob ein derartiges Angebot erfolgt diese„Bürgermeister-Neuwahl“ nicht sofort— auf einen späteren Zeitpunkt, etwa das Ausscheiden Bürgermeister Trumpfhel- lers aus dem Amt, überhaupt von einer Par- teileitung als fest verbindlich gegeben werden kann. 7 Bürgermeister Jakob Trumpfheller hat in der SPD-Funktionärskonferenz mit offenen Karten gespielt. Demnach liegt seiner Partei viel daran, daß kein Gegenkandidat präsen- tiert wird. Drei geeignete Sozialdemokraten hatte seine Partei deshalb den anderen poli- tischen Gruppen als mögliche Kandidaten genannt. Nicht geaußert hat sich der Bür- germeister darüber, warum sich die SPD für MdB Jacobi entschied, gegen dessen Kan- didatur von Anbeginn an eine leichte Aver- sion der Verhandlungspartner spürbar war. Es wäre interessant zu wissen, warum nicht der Gelsenkirchener Oberstadtdirektor Hüls- mann nominiert wurde, nachdem sowohl die CDU-Seite als auch führende Köpfe des ge- planten überparteilichen Wahlausschusses Zustimmung geäußert hatten. * Der keiner Partei angehörende Kandidat eines eventuellen gesamtbürgerlichen Blok- kes wäre der frühere Geschäftsführer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein- Neckar und heutige Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mann- heim, Dr. Reschke. Die Förderer seiner No- minierung— darunter zahlreiche führende CDU-Politiker— verweisen darauf, daß er ein Experte kommunaler und öffentlicher Verwaltungsfragen sei und seine nun schon Jahre in Mannheim währende Tätigkeit ihn als Kenner der örtlichen Verhältnisse aus- weise. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, daß die Oberbürgermeister-Wahl eine Per- sonen und keine Parteienwahl sei, wenn auch politische Gruppen die Kandidaten Aufstellten. 5 Hinter solchen Meinungen steht die Auf- Fassung, daß ein Burgfriede zwischen den beiden großen Kräftegruppen auf lokaler Ebene nach einem Wahlkampf— wenn die Bürger entschieden haben, ergo einer der Kandidaten durchgefallen ist— immer wie- der hergestellt werden könne. Anders die SPD: Sie hält einen Wahlkampf in einer Sache, bei der es um das Gemeinwohl geht, Für störend und nicht zweckmäßig. Deshalb wohl ihre äußersten Anstrengungen, Aner- kennung für„ihren Mann“ bereits vor der Wahl bei den Gegengruppen zu finden und iam demit einen Alleingang, der sicheren Sieg bedeutet, zu sichern. Deshalb auch das neuer- liche Angebot der SPD an die CDU, das deren endgültige Entscheidung, die gestern fallen sollte, wieder aufgeschoben hat. * Der Wähler und Bürger draußen im Leben hat mitunter für die Handlungswei- sen der Funktionäre in den Parteimaschi- nen nicht allzu viel Verständnis. Gar leicht gebraucht er das Wort vom politischen Kuhhandel hinter den Kulissen. Das mag Vielleicht nicht immer richtig sein, denn hochpolitische Dinge bedürfen sorgsamen Prüfens und Wägens. Eine Frage drängt sich aber über der jüngsten Entwicklung in Mannheim nun doch auf: Fürchten die bei- den großen Kräftegruppen die Wählerent- scheidung? 5 H. Schneekloth Bundestagsabgeordneten Werner Jacobi für die Oberbürgermeisterwahl am 11. Septem- ber. Bürgermeister Jakob Trumpfheller schil derte in einem ausführlichen Referat die fachliche Qualifikation des 47jqährigen Dort- munders, die nach Auffassung der Sozial- demokratie so groß ist, daß Jacobi im Falle seiner Wahl— mit der die SPD bestimmt rechnet— das Aufbauwerk der Mannheimer Oberbürgermeister Braun, Dr. Cahn-Garnier und Prof. Dr. Heimerich kontinuierlich fort- führen könne. Bürgermeister Trumpfheller begründete auch, warum seine Partei den OB-Posten beanspruche: 1. sei sie die stärkste Fraktion im Stadtrat; 2. sei ein Sozialdemokrat auf Grund seiner politischen Einstellung ein be- sonders geeigneter Leiter einer Gemeinde, und 3. habe ein Sozialdemokrat— damit meinte Trumpfheller den soeben verabschie- deten Dr. Heimerich— sein Können schon einmal unter Beweis gestellt. Der Redner vertrat darüber hinaus die Auffassung, daß der Oberbürgermeister einer großen Stadt ein Parteimann sein müsse. Denn die poli- tische Ueberzeugung sei jener Quell, aus dem ein OB Kraft für seine Arbeit schöpfe. Im Zeitalter der Demokratie sei ein Unab- hängiger nicht tragbar, denn man müsse wissen, wo ein Mann politisch steht. Weil die Sozialdemokratie immer für gute Zusammenarbeit auf dem Rathaus ein- getreten sei und das auch weiter tun werde, habe sie den anderen Fraktionen die Per- sönlichkeiten genannt, die sie für geeignete Kandidaten halte. Es waren dies einmal der Bundestagsabgeordnete und Beigeordnete des Städtetages, Werner Jacobi, Köln, 47 Jahre alt, der außerordentlich bekannt ge- worden sei als SPD-Sprecher in Bonn für alle Wohnungsfragen, ferner durch seine Tätigkeit in den Ausschüssen des Deutschen Städtetages und durch seine publizistische Arbeit in kommunalen Fachzeitschriften. Jacobi genieße nicht zuletzt Ansehen durch seine Emsigkeit und seinen Fleiß. Weiter in Betracht gezogen worden sei der Gelsen- kirchener Oberstadtdirektor Hülsmann, ein 50 Jahre alter Verwaltungsfachmann, des- sen Fähigkeiten als Organisator Trumpf heller mit Prof. Dr. Heimerich verglich. Schließlich sei auch der 52jährige Offen- bacher Oberbürgermeister Dr. Klüber in Erwägung gezogen gewesen. ‚Drei Sozial- demokraten überdurchschnittlicher Quali- fikation in jeder Beziehung“, meinte Trumpf- heller. Der CDU sei in Verhandlungen sogar Gelegenheit gegeben worden, Jacobi per- sönlich kennenzulernen. Weitere Gesprächs- möglichkeiten der interessierten Gruppen hätte der Städtetag in Frankfurt gebracht. Die in den Verhandlungen geäußerten Zukunftswünsche der CDU seien der Sozialdemokratischen Parteileitung„durch- Aus akzeptabel“ erschienen.„Wir stellen den Oberbürgermeister— und nach mei- nem Ausscheiden erhält die CDU den Bürgermeister-Posten“, sagte Trumpfhel- ler wörtlich. An dieser Stelle seines Refe- rates erntete er deutliche Mißfallens- Außerungen der versammelten 120 SPD- Funktionäre, und schloß dieses Kapitel mit dem Hinweis, daß in der demokra- tischen Gemeinde alle Kräfte zum Ge- meinwohl der Bürger eingesetzt werden müssen. Alle Verhandlungen hätten einen guten Verlauf genommen, bis der Gedanke eines überparteilichen Wahlausschusses zugunsten eines nicht parteigebundenen Kandidaten aufgetaucht sei. Als Exponent einer solchen Kräftegruppe bezeichnete Trumpfheller den Mannheimer Ehrenbürger Dr. jur. Florian Waldeck; als Kandidaten, der gegebenen- falls präsentiert werde, den Hauptgeschäfts- führer der Industrie- und Handelskammer Mannheim, Dr. Hans Reschke. Ihn nannte Trumpfheller eine in kommunalen Berei- chen fähige, versierte Persönlichkeit,„die auch von uns geachtet wird“. Die Verhandlungen mit beiden Persön- lichkeiten seien fair verlaufen—„bis zu- letzt“. Pr. Reschke habe sogar eine Erklä- rung abgegeben, daß er nicht kandidiere, Wenm die SPD Oberstadtdirektor Hülsmann benenne. Dann aber sei Dr. Reschke nach neuerlichen Verhandlungen einer weiteren Verabredung ausgewichen, sei abgereist und habe ihm, Frumpfheller, am 30. Juli einen Brief geschrieben. Sein Inhalt: Dr. Reschke steht zu seinem Wort, nicht gegen Hülsmann zu kandidieren. Er kandidiert auch nicht, Wenn kein anderer bürgerlicher Gegenkan- didat aufgestellt werde. Er muß jedoch we- gen der fortgeschrittenen Zeit— und weil er den seine Kandidatur anstrebenden Kräf- ten eine bindende Erklärung geben muß— auf einer SPD- Entscheidung bis zum 1. Au- gust bestehen. Diese Terminstellung nannte Trumpfheller„eine Enttäuschung“. Sie habe die Verhandlungen für die gemeinsame Auf- stellung eines SPD-Kandidaten vorerst zum Scheitern gebracht. Bürgermeister Trumpfheller ging noch einmal ausführlich auf den Lebenslauf des SPD- Kandidaten Jacobi ein(den der„Mann- heimer Morgen“ am 15. Juli bereits ver- öfkentlichte). In der Diskussion sprachen Fraktionschef Fischer und Stadtrat Mayer als Ko-Referenten für Jacobi, nachdem zu- vor der Gewerkschafts vorsitzende Schweizer den Kandidaten„als unseren Mann“ bezeich- net hatte. Wohl hätten die neutralen Ge- werkschaften jüngst für die Ausgabe von Wahlparolen„Prügel einstecken“ müssen, aber gegebenenfalls müsse auch bei der der- zeitigen Mannheimer Situation geprüft wer- den, ob der Gewerkschaftsbund seine Mei- nung nicht doch äußern solle. Die Funktionäre bestätigten dann mit allen Stimmen, bei einer Enthaltung, die Kandidatur Jacobi. Kloth Professor Dr. Heimerich am Grabe von Oberbürgermeister a. D. Braun: „Ein braver Mann ist von uns gegangen 44 Eindrucksvolle Trauerfeier für Mannheims erst- Oberbürgermeister nach dem großen Zusammenbruch Viele hundert Menschen, die maßgeben- den Männer der Stadtverwaltung, Stadt- räte, Vertreter der Wirtschaftshochschule, der Ingenieurschule, fast aller städtischen Aemter und der amerikanischen Verwaltung, hatten sich gestern nachmittag auf dem gro- Ben Platz vor der Leichenhalle des Mann- heimer Hauptfriedhofes eingefunden, um dem verstorbenen Oberbürgermeister a. D. Josef Braun das letzte Geleit zu geben. Vor dem in einem Meer von Blumen und Kränzen stehenden Sarg zelebrierte der aus dem Urlaub abgerufene katholische Stadt- dekan Otto Michael Schmitt mit zwei wei- teren Geistlichen die!kirchliche Weihehand- lung und ergriff dann— nach einem lang- samen Satz für Streichquartett— das Wort zu einer sehr persönlich gehaltenen An- sprache, in der das erfüllte Leben des Ver- storbenen,„dessen Glaube die gestaltende Formkraft seines Lebens“ gewesen sei, ein- gebend gewürdigt wurde.„Das katholische Mannheim trauert um diesen tief frommen Mann“, sagte der Dekan, der besonders der Ereignisse der Karwoche des Jahres 1945 in Mannheim gedachte und der Familie Braun die Anteilnahme des Freiburger Erzbischofs, Exzellenz Dr. Eugen Seiterich, überbrachte. Pfarrer L. Mönch, der Geistliche der St. Lau- rentius-Pfarrei in Käfertal, erwähnte die großen Verdienste des Heimgegangenen bei der Unterstützung kirchlicher Organisatio- nen. „Ein braver Mann ist von uns gegangen“, eröffnete Oberbürgermeister Professor Dr. Heimerich seine Gedenkrede.„Von allen Oberbürgermeistern seit dem Jahre 1891 war dieser der durch die Schicksalsumstände am meisten Belastete. Ich weiß nicht, ob ich das hätte leisten können, was Josef Braun auf Schiedsgericht für Mietstreitigkeiten? Tausend Hausbesitzer wollten Dr. Slanina hören Je näher der Stichtag rückt, den das Bun- desmietengesetz festgelegt hat, desto größer wird naturgemäß das Interesse, das den neuen Vorschriften entgegengebracht wird. Es mögen annähernd tausend Hausbesitzer gewesen sein, die am Dienstagabend im Wartburg-Hospiz die Erläuterungen, die Dr. Slanina zu dem neuen Gesetz gab, hören Wollten. Da der stark überfüllte Saal nicht alle Interessierten aufnehmen konnte, soll die Veranstaltung am Freitag wiederholt werden. Dr. Slanina schilderte in klaren Ausfüh- rungen die wesentlichsten Teile des Geset- zes; wir geben im folgenden nur jenen Teil seines Vortrages wieder, der die bisherigen Veröffentlichungen im„Mannheimer Mor- gen“(23. Juli, 30. Juli und 1. August) noch ergänzt. Ein Sprecher gab außerdem im Laufe des Abends bekannt, daß der Verband in Zusammenarbeit mit der Mieterorgani- sation und den zuständigen Behörden daran arbeite, ein Schiedsgericht zu schaffen, vor dem alle zwischen Vermieter und Mieter auftretenden Meinungsverschiedenheiten be- reinigt werden können, ohne daß dabei die ordentlichen Gerichte angerufen werden müssen. Voraussetzung ist lediglich, daß beide Parteien über die Anerkennung des Schiedsgerichtes einig sind. Dr. Slanina hob noch einmal die Dring- lichkeit der neuen gesetzlichen Regelung für die Eigentümer von Altbauwohnungen her- vor; das Gesetz könne zwar die Not in den Altbau wohnungen nicht einmal annähernd beheben, aber es sei doch ein Schritt auf dem Wege zur wirtschaftlichen Freiheit des Alt- wohnungseigentums. Für Vermieter und Mieter ist gleichermaßen wichtig, daß der Ausgangspunkt für die Mietanhebung nicht die ganze Dezembermiete sein darf, da der Mietzins dann vielleicht um 12,17 oder 22 Prozent, also stärker erhöht werden würde als der Gesetzgeber dies erlaubt. Aus- gangspunkt ist die sogenannte Grundmiete, jener Mietsatz, der übrig bleibt, wenn von der ganzen Dezembermiete die im Gesetz genannten Umlagen und Zuschläge abgezo- gen werden. Die Berechnung der Umlagen und Zuschläge sowie die Art der Erhöhung (um 10, 15 oder 20 Prozent) darf der Vermie- ter nicht als„Geheimsache“ behandeln, er muß sie in einer schriftlichen Erklärung dem Mieter vorrechnen, da ohne diese Angaben seine Erklärung unwirksam ist. Wegen der über 10 Prozent hinausgehen- den Zuschlags möglichkeiten erläuterte Dr. Slanina: Unter einer„Badeeinrichtung“ ver- stehe der Gesetzgeber eine Badewanne und einen Warmwasserbereiter; es genüge nicht, daß an Stelle einer Badewanne eine Dusch- anlage eingebaut sei. Das Souterrain gelte nicht als Kellerwohnung im Sinne des Ge- setzes. Dr. Slanina begrüßte es, daß der Ge- setzgeber bei der Berechnung der neuen Mietanhebung endlich von der Stichtags- miete des 17. Oktober 1936 abgegangen sei. Die Pflicht des Vermieters, dem Mieter ge- nau die Berechnungsgrundlagen mitzuteilen, sei eine günstige Gelegenheit, über die Höhe der eigentlichen Miete zu orientieren und Klarheit darüber zu geben, daß die reine Miete niedriger und daher nicht identisch sei mit dem höheren) Gesamtmietbetrag, der oft als die eigentliche Miete bezeichnet werde. Hk sich genommen hat.“ Professor Heimerich erinnerte an die der Stadt Mannheim ge- leisteten Dienste Brauns als technischer Be- amter, Stadtrat und Oberbürgermeister; sein Name sei in die Geschichte Mannheims, dem er weitere Zerstörungen erspart habe, einge- mauert. Das Andenken an seine Persönlich- keit und Leistung müsse stets wachgehalten werden. Md August Kuhn sprach für den CDU- Kreisverband Mannheim und die Stadt- ratsfraktion:„Er sah das politische Leben als eine Verpflichtung an, den Menschen zu helfen.“ Als Mitbegründef der Mannheimer CDU und Angehöriger der früheren Zen- trumspartei habe Josef Braun in echtem christlichem Geiste unermeßlich viel für Mannheim getan.— Nach Professor Dr. Be- low, der in Vertretung des Rektors der Mannheimer Wirtschaftshochschule dank- bare Worte für den Ehrensenator Braun fand(„die neue Wirtschaftshochschule ist mit das Verdienst des Entschlafenen“), trat der amerikanische Stadtkommandant Mann- heims, beim Einmarsch der Alliierten, Char- les D. Winning, vor das Mikrofon und nannte den damals von ihm als kommissari- schen Oberbürgermeister eingesetzten Ver- storbenen, der sich zahlreiche amerikanische Freunde geschaffen habe, einen Mann, der stets kür andere Gutes getan habe und im- mer ein Vorbild gewesen sei. Als letzte Redner sprachen Bernhard Meier, der Vorsitzende des Akademikerver- bandes, für seine Heidelberger Verbindung, und ein Vertreter der„Markomannia“ an der Ingenieurschule Mannheim, der Josef Braun seit seiner Studentenzeit angehört hat. Ein stattlicher Trauerzug folgte dann dem Sarg, der von Stadtdekan O. M. Schmitt der geweihten Erde übergeben wurde. hwW- ⅛/Sꝛ Mit dem Messer in der Rechten, aber auch mit viel Fingerspitzengefühl und „Köpfchen“ bemühen sich wackere Fleischergehilfen hier in einer Fleisch- und Wurstfabrik ein Schwein in seine Teile zu zerlegen. Daß es nicht einfach ist, besonders wenn kxitische Augen der Prüfungskommission jeden Fehlschnitt genau registrieren, zeigen die gerunzelten Stirnen, 44 Metagergehilfen aus dem Bezirk der Mannheimer Hundwerkskammer legen gegenwürtig inre Prüfung ab, die etwa zwei Wochen dauert. Die Anforderungen sind sehr hoch. Mit dem Lied aus dem„Zigeunerbaron“— „Jd das Schreiben und das Lesen, das ist nie mein Fall gewesen, denn schon seit Kindes- beinen befass' meister werden. ich mich mit Schweinen“— kann man sckon lange nicht mehr Metzger Bild: Thomas — CDU. Entscheidung vertagt SPD wiederholt Angebot Eine Entscheidung darüber, ob die U Mannheim im Falle einer Nominierun durch einen unabhängigen Wahlausschi den Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer Mannheim, 5 Reschke, in einem Oberbürgermeister. Wall kampf unterstützt, oder ob sie doch Un Anhänger zur Wahl des Spb-Randige * W. Jacobi aufruft, ist gestern nicht be. J fallen. 1 Aus kommunalpolitisch informierte) Kreisen verlautet hierzu, ein führend! SPD- Funktionär haben den ODU-Vorstan sestern wissen lassen, seine Partei stehe aud nach ihrer Funktionärskonferenz zu den vorgeschlagenen Abmachungen: 1. Einräu. mung des Bürgermeisterpostens an die CDU nach Ablauf der Trumpfhellerschen Amt., zelt; 2. Schaffung der Stelle eines fünften(be. ö amteten) Beigeordneten-Postens in der Ver. waltung durch Aenderung der Gemeinde. satzung und Besetzung dieses Postens dug einen weiteren CDU-Mann.— Diese Ver. einbarung werde, so soll der SPD-Sprecher erklärt haben, in diesen Tagen schrift Hxiert und von SPD-Parteileitung und Sp. Fraktionschef unterschrieben der CDU über. reicht werden. Wie verlautet, wird die DU. vorstand. schaft für Freitagabend erneut eine Dele. gierten- Konferenz zur Beschlußfassung eil. berufen. Autos„hängen“ an Ballons Wer wird sie gewinnen: Am Samstag läuft in Wolfsburg der mil. Iionste Volkswagen vom Band. ein Ereignis das gebührend gefeiert werden soll, Bir Anzahl von Volkswagen wird verschenl und jedermann soll Gelegenheit haben, gt zu gewinnen. Zu diesem Zweck werden an Freitag von allen VW- Händlern der Bundes. republik einige Hunderttausend Ballone hochgelassen, die alle eine Losnummer tus. gen. Auto- Islinger wird am Freitagmorgen beginnen, 5000 rote, gelbe und blaue Rinder. ljuftballons aufzublasen und hochzulassen, Ig ist natürlich durchaus möglich, daß die Mannheimer Ballons alle abgetrieben wer- den und daß dafür, bei Westwind beispiels- Weise, einige Ballons aus Kaiserslautern hier landen. Am Samstagvormittag werden in Wolfsburg feierlich die Glückstreffer geo- gen. Ob ein Mannheimer Gewinner dabe! sein wird? b. f f Keine„faulen Schiffe“ in Rhein und Neckar „Faule Schiffe“, so nennen die Schiffer Frachtkähne, die in den Häfen festliegen, Sie werden meist als Lagerraum benutat. Mannheimer Reedereisachverständige ent- gegneten jetzt auf eine Erklärung des Bun- desverkehrsministerium, wonach Schiffraum zu Lagerzwecken verwendet werde, daß es im Rhein-Neckar-Gebiet keine„faulen Schiffe“ gebe. Die Binnenflotten der groſſen Mannheimer Schiffahrtsgesellschaften seien voll ausgelastet und auf Fahrt. Bei der ge- genwärtigen Frachtenlage sei ungenutzter Schiffsraum nicht rentabel. Wenn in Aus- nahmfällen tatsächlich einige Schiffe fest- lägen, so liege das an dem empfindlichen Mangel an Personal für die Binnenschiff fahrt. Aus dem Polizeibericht: Falscher„Gasmann“ geht um Vorsicht ist geboten in Wohnungen der Innenstadt sprach gestern ein bis jetzt noch unbekannter Mann vor, um angeblich Gasgeräte in Haus- haltungen zu prüfen. Auf Verlangen eines Wohnungsinhabers sich auszuweisen, er- klärte er, er komme nicht vom Gaswerk, sondern vom Kundendienst. Einen Ausweis zeigte er nicht vor, wollte jedoch die Poli- zei zu seiner Legetimation rufen. Er kam dann nicht zurück. Es muß deshalb ange- nommen werden, daß er unlautere Absich- ten verfolgte. Sollte er nochmals auftauchen wird es ratsam sein, Vorsicht zu üben und die Polizei zu verständigen. Soldat vom Zug überfahren Kurz nach Mitternacht erfuhr die Poll. zei auf der Schönau von einem Leichenfund auf dem Bahnkörper der Bundesbahn bel der Station Blumenau. Es handelte sich um einen amerikanischen Soldaten aus den Coleman-Barracks, der wahrscheinlich aul dem Heimweg zur Kaserne auf dem Bahn- körper gehend von einem Zug erfaßt und grausig verstümmelt wurde. 1 a Unter die Räuber gefallen Einem 42 jährigen Installateur, dem in einem Lokal der Innenstadt eine Armband. uhr gestohlen worden War, bot sich ein dem Namen nach bekannter 27jähriger Arbeiter ö als„Detektiv“ an. Er gab an, das Versteck des Diebes zu kennen. Beide marschierten in Richtung Rheinauer Wald. Dort sprang det Arbeiter den Bestohlenen plötzlich an un würgte ihn am Hals. Dabei zog er dem Ueberfallenen den Geldbeutel aus der Tasche, nahm 50 Mark heraus und ließ den leeren Geldbeutel zurück. Die Polizei ist dem Räuber auf der Spur. Kind von Lastwagen erfaßt f Auf der Düsseldorfer Straße in Rheinat wurde ein siebenjähriger Junge, der u 5 auf den Verkehr aufpaßte, von einem 1 805 ö wagen erfaßt und erlitt eine lebensgefähr⸗ liche Schädel verletzung. Motorroller stürzte 80 Auf der Autobahn bei Heidelberg stütae gestern nachmittag ein italienischer Motor- 0 roller. Der Fahrer wurde dabei schw-er ver letzt. 22— Wohin gehen wir? Donnerstag, 4. August 5 1— Filme: Planken:„Der Pfarrer von Fa feld“; Alster:„Der weiße Hengst“; 2 955 „Rose-Marie“; Palast:„Die Wölfin von 8 brien“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Reiter 8 Sitting Bull“; Alhambra:„Svengall“; Un 0 sum:„Der doppelte Ehemann: Kam 155 „Todeszelle 2455“ Kurbel:„Duell in Sonne“. Sonstiges: Meßplatz(hinter der rauer gen 15.30 und 20.00 Uhr: Vorstellungen des Medrano. Nr. 17 * J schen nur nerur Sinne zunge lügen: rührt schon logen blem schie. Mein Liebl die liebh Hunc Scha! Kabe gute gehe Tast Zu Was nene mul Aul eins sein Ken rett und Pfen Tric und sche mei grir 1 und ver. bes der Exe „U kre Seb We ein Nrein — tagt ot lie Cf. ainierutz ſausschul ndustrig. m, Dh. er-Wabl. loch iht indidateg cht ge.) 6 ormierte, ührende Vorstand tehe auch Zu den Einräu. die Ch n Amtz. aten dhe. der Ver. emeinde. ens duc ese Ver. Sprecher schriftlich ind SPD. DU über. Vorstand. mne Dele. zung ein. lons n? der ml. Freten, oll. Fine erschenkt aben, sis rden an Bundes. Ballone mer tra- agmorgen Kinder. Assen. Eg daß die den wer- beispiels- tern hier erden in ker geꝛo⸗ er dabel, bt 8 + Schiffer estliegen. benutzt. ige ent- des Bun- hiffraum „ daß es „faulen r großen en Seien der ge⸗ genutzter in Aus- fe fest- indlichen enschiff⸗ t um 1 sprach er Mann 1 Haus- U en eines sen, er- Jaswerk, Ausweis die Poli- Er kam lb ange- Absich- tauchen, ben und 0 lie Poll menfund zahn bel sich um aus den lich auf n Bahn- aß und 4. dem in rmband- ein dem Arbeiter 7 Versteck jerten in rang der an und er dem 1 Tasche, n leeren ist dem Rheinau er nicht m Last- sgefähr- 2 stürzte 5 Motor- 3 ver ver- MORGEN Seite 5 Nr. 176 Donnerstag, 4. August 1955 Z Skeptiker werden es zwar nicht glauben wollen, aber „Dogrin“ beweist— Tiere verfügen über Intelligenz Tierlehrer und Artist Oskar Schallmann ließ seinen Hund von„Morgen“-Reportern prüfen Besitzen Tiere eine natürliche(und men- schenähnliche) Intelligenz oder verfügen sie tr über Instinkte, gegebenenfalls Erin- nerungsvermögen und feine ausgeprägte Sinne(Geruchsinn und Gehör), die Hand- jungen herbeiführen, die menschliche Intel- Ugenz vortäuschen? Das Sestellte Thema be- rührt eine wissenschaftliche Streitfrage, die schon alt ist. Universitätsprofessoren, Zoo- logen vornehmlich, haben sich mit dem Pro- beschäftigt und sind zu völlig ver- blem 5 i 5 schiedenen Ergebnissen gekommen. Die Meinung der Tierliebhaber ist klar: Ihre Lieblinge besitzen Intelligenz. Das ist auch die Meinung des bekannten Wiener Tier- liebhabers und Artisten Oskar Schallmann. Schallmann arbeitet zur Zeit mit seinen Hunden und Affen einer glänzenden Schau— jeden Abend in dem Mannheimer Es ist erstaunlich, Kabarett„Rote Mühle“. Wenigstens die Ueberschrift wollte„Dogrin“ für seinen Artikel selbst verfassen. Eine gute Idee hat er— dem Bild nach— offenbar gehabt. Aber es kat nicht ganz geklappt. Die Tastatur war für seine Hundepfötchen doch zu eng Was allein sein„Dogrin“ leistet. Dieser rech- nende persische Pudel„zählt“ nicht nur Zahlen, sondern addiert, subtrahiert und multipliziert im Bereich von 1 bis 20. Außerdem kann„Dogrin“ die Zahlen von eins bis zehn lesen. So jedenfalls behauptet sein Herr und Meister. Ungläubige und Kenner— Kenner vor allem des Kaba- rett-, Varieté- und Zirkusmilieus— lachen und winken ab. Rechnende Hunde und Pferde, Denkaufgaben lösende Elefanten, das ist allles schon dagewesen und wird mit Pricks(unbemerkte Zeichen zwischen Tier und Dresseur) gemacht.„Jo mei, es stimmt scho“, sagt Schallmann,„so is' es im allge- meinen— aber fei net bei mei'm Do- gin Wie es sich mit dem Wiener Artisten und seinem dreieinhalb Jahre alten„Dogrin“ verhält, wollten wir genau wissen. Deshalb besuchten uns beide, Hund und Herr, auf der Redaktion zu einem gestrengen Hunde- Examen. Der Herr wurde dabei teilweise „ausgeschlossen“. ES war eine spannende Sache, Im Halb- kreis saßen sie, die Redakteure, Reporter, Sekretäre und Sekretärinnen der Redaktion. Vor ihnen, auf einem Tisch,„Dogrin“. Ein wenig unsicher, das war unverkennbar. Aber eine Redaktion ist ein geräuschvoller„La- den“. Da rasseln Telefone, klappern Schreib- maschinen, stürmen Menschen aus und ein, dringt der Marktplatzlärm in die Stuben. Und doch rechnete„Dogrin“ bald munter bellend drauf los. Sein Glanzstück: Abseits steht Tierlehrer Schallmann. Eine Journa- listin schreibt eine Zahl auf ein Blatt Pa- Pier, hält es Dogrin vor die Nase. Es war eine Acht. Acht muntere„Beller“ waren die Antwort. Das war nicht nur eine frap- pierende Leistung, sondern auch der un- 2 wei felhafte Beweis für seine In- telligenz. Mag es die Intelligenz einer niederen Stufe sein. Ohne jegliche Intel- ligenz jedenfalls wäre die Leistung unmög- lich!—„Dogrin“ hat auch eine komplizierte Rechenaufgabe gelöst: 34 4 8 2 n? Ja, Wieviel ist es denn? Man muß selbst rech- nen. Es ist 18. Und die 18„Beller“ schafft Dogrin beim dritten Anlauf. Daß es der dritte war, würde wissenschaftlicher Prüfung nicht standhalten, sagt ein Herr:„Ung'stört schafft der Dogrin dös sofurt..“ Oskar Schallmann ist ein alter„Fahrens- mann“, Sein Großvater war Tierarzt, seine Eltern Zirkusleute. Schon als Junge hat er Wiener Hunde dressiert. Er hat auch mit Löwen, Pferden und Affen gearbeitet, aber die Hunde sind sein Steckenpferd. 1927 war er schon einmal in Mannheim. Es war in dem damals in ganz Südeutschland bekann- ten Großkabarett„Libelle“, wo sein„Me- phisto“ staunende Bewunderung erweckte. Trotz des Namens war das eine Hündin. Hündinnen sind, wie Tierfreunde wissen, oft gelehriger. Auch völlige Rassenreinheit ist eventuell störend. Der Dogrin, sagt Schall- mann,„ist auch à bisserl gemixt“.— Ein Sky-Pinscher und ein Pfeffer- und Salz- schnauzer haben in seiner Ahnenreihe eine Rolle gespielt. Auf die Welt gekommen ist er in einem Zigeunerlager bei München. Dort hat ihn Schallmann als Junghund gekauft und„Dogrin“ gab unverzüglich ein glänzen- des Filmdebüt. Er hat noch niemals Schläge bekommen. Er bekommt sie auch nicht, weil die guten Methoden, mit denen man einem Tier etwas beibringen kann, andere sind. Liebe und Geduld heißen sie. Es waren nette und interessante Experi- mente. Aber das Netteste war der„Dogrin“ selbst. Er kann so drollig schauen, Er ist ein lieber Kerl. Er ist, wie man in Wien sagen würde, halt ein„süßes Viecher!“ Peter Puck Da„staunten“ die Zungen der Weinkenner Südbadische Weine bewiesen Die Mannheimer sind„doppelzüngig“, natürlich nur was den Wein angeht. Sie füh- len sich als traditionsverbundene Kurpfälzer dem Rebensaft der pfälzischen Weinstraße verpflichtet und sind mit Eifer dabei, durch kräftigen Konsum den dort wie an einer Perlenschnur aufgereihten Weinorten ihre Reverenz zu erweisen. Aber sie sind auch Badener und wissen, daß in diesem Ländle manch kostbarer Tropfen von der Sonne geküßt wird. Damit dies nicht in Vergessen- heit gerät, kam eine Abordnung von der Verkaufszentrale Badischer Winzergenossen- schaften nach Mannheim, um mit heimeli- gem alemannischem Akzent für ihre Erzeug- nisse zu werben. Sie wollte jedoch nicht mit Worten, son- dern Taten überzeugen: Anläßlich der Er- öffnung einer badischen Weinstube im Vik- toria-Hotel hatten sie eine reiche Auswahl badischer Weine mitgebracht, die sie einer geladenen Schar von Mannheimer Wein- freunden ans Herz und auf die Zunge legten. Aus einer Zahl von 34 Nummern wurden 16 der Reihe nach eingeschenkt. Das war ein Schlürfen und ein Schmatzen. In Nasen, Zungenspitzen, Gaumen hatten die Ge- schmacksnerven„alle Hände voll“ zu tun, in Mannheim ihre Qualität während Geschäftsführer Bender fachkun- dig kommentierte. Er gab dabei zu verste- hen, daß er keineswegs den Pfälzern— sei- nen besten Freunden— Konkurrenz machen wolle. Aber man strebe an, die badischen Weine, die ja ganz andere Geschmacks- und Charaktereigenschaften hätten, wieder 80 populär wie vor dem Krieg zu machen. Die Probe war gut abgestimmt: Eingelei- tet mit einem Spätburgunder Weißherbst, einem kräftigen bekömmlichen Saft aus Oberrotweil, ging es über Jechtinger Rot- wein zur Kaiserstühler Vulkanperle. Dieses perlende sektähnliche Getränk sei trotz sei- ner Preiswürdigkeit keineswegs aus„Sauer- ampfer“ gemacht, betonte der Kommentator, sondern im Rahmen der Weingesetze ausge- baut. So ging es Stufe um Stufe höher zu Weinen, die mit dem Gütezeichen des Ba- dischen Weinbauverbandes ausgezeichnet sind, bis zur„Krone“, dem Jechtinger Eichert Ruländer, wo selbst der Kommentator „sprachlos“ war. Die Weine, die erst in den letzten Jahren durch genossenschaftliche Förderung sich Auf ren speziellen Charakter und Namen be- sonnen haben, machen dem Musterländle alle Ehre. bet Wie sahen Mannheims erste Zeitungen aus? Schon 1767 erschien das erste„Blättchen“ in bescheidenem Quartformat Die Landesausstellung Baden-Württem- berg, dieser vielseitige Spiegel unserer süd- westdeutschen Heimat, zeigt auf dem Stutt- garter Killesberg in einer Sonderabteilung Zeitungen; auch Zeitungen aus Mannheim: zum Beispiel die alte, Mannheimer Zeitung“ vom 27. Mai 1773. Meldungen aus Regensburg und Paris standen an jenem Tag auf der Titelseite. Die„Mannheimer Zeitung“ erschien mit dem Jahresanfang 1767 zum ersten Male in bescheidenem Quartformat. Die Akademie- Sekretäre Lamey und Kremer waren ihre Gründer, Redakteure und Zensoren in Per- sonalunion. Sie erschien dienstags und don- nerstags(das waren noch Zeiten); ab 1779 ging das durchaus hoftreue Blättchen zum dreimaligen Erscheinen über. Die französische Revolutions- und Kriegsgeschichte machte die Mannheimer so nachrichtenhungrig, daß die„Mannheimer Zeitung ab 1792 gar vier- mal wöchentlich erscheinen mußte. 1790 be- kam die„Mannheimer Zeitung“ Konkurrenz. In Stuttgart liest man auf dem Killesberg: Der„Mannheimer Morgen“, 1790 als„Mann- heimer Intelligenzblatt“ gegründet wurde 1819„Mannheimer Tageblätter“, und ab 1837„Mannheimer Journal“ genannt. Die „Mannheimer Tageblätter“ vom 10. Februar 1820 werden im Original gezeigt. Gedruckt und verlegt wurden sie im Katholischen Bür- gerspital. Die Titelseite brachte damals ein schwülstiges Huldigungsgedicht auf„Groß- herzogs“. Diese Anfänge des Zeitungswesens waren in Mannheim recht bescheiden. Erst die bürgerliche und soziale Bewegung im 19. Jahrhundert hauchte ihm Leben und Feuer ein. In Stuttgart auf dem Killesberg kam es darauf an, die Anfänge zu zeigen, nicht die Höhepunkte. F. W. k. Krokodile in der Manege— steht ein Geheimnis dahinter? IL. Kocka:„Ich hypnotisiere die Krokodile“ Am Hofe eines Maharadschas erlernte der Ungar diese„Kunst““ Krokodile in der Manege, das ist keine alltägliche artistische Arbeit. Schon gar nicht, was Ludwig Kocka, der 53jährige Ungar, vorführt. Fünf Ungetüme sind es, die er mit seinem Gehilfen hereinschleppt. Ein ge- schickter Griff linker Arm unter der Kehle, rechter Arm knapp oberhalb des ge- fährlichen Schwanzes und die durch- schnittlich zwei Meter großen, hundert Kilo schweren„Brocken“ lassen sich tragen. Im- mense Körperkräfte gehören allerdings dazu und Vorsicht vor dem wild um sich peit- schenden, gepanzerten Schwanz ist immer noch angebracht. Kocka war früher Löwen- und Tiger- dompteur. Der Maharadscha von Farah Khawak lud ihn in den dreißiger Jahren einmal auf seine Besitztümer ein. Der Ma- haradscha war ein„Zirkusnarr“ und ver- brachte damals viel Zeit in London. Dort hatte er Kockas Arbeit als Dompteur gese- hen. Sie war gut. Er führte mit einem sei- ner Löwen einen regelrechten Ringkampf vor. Was kommen mußte, kam: eine schwere Verletzung. Da nahm der Ungar die groß- zügige Einladung au,„Löwen?“, hatte der Fürst gesagt,„Löwen und Löwendompteure gibt es Legionen in der internationalen Zir- Kuswelt. Ich hätte vielleicht etwas Besseres Tür In Indien lies der Maharadscha seinem Gast eine Massenhypnose gefährlicher Kro- kodile vorführen. Auf Wunsch wurde Kocka später— nach Anweisung des Maharadschas — von einem alten Inder in der Kunst der Tierhypnose unterwiesen. Der Inder, so er- zählt der Ungar, machte ihn mit den Eigen- heiten der Krokodile bekannt, zeigte ihm die Kunstgriffe, durch die man sie beherrschen kann. Verfügte Kockas Lehrer über irratio- nale Kräfte? Hat sie der Dompteur selbst? Wir wissen es nicht. Wir wissen nicht, ob hinter Kockas Arbeit ein Geheimnis steht. Er selbst sagt nein.— Es ist jedenfalls ver- plüffend: Ein Spreizen der ausgestreckten Hand über dem Genick und die Alligatoren, die mit aufgesperrtem Rachen bis zur ersten Publikumsreihe gekrochen sind, verharren still. Wie im Starrkrampf. In einem Spezialwagen, halb Wasserbas- sin, halb Liegeplatz, durch Heizungsrohre ständig auf einer Temperatur von 24 bis 30 Grad gehalten, hausen Kockas Krokodile. Zwölf im ganzen. Fünf führt er vor. Die Einmaligkeit seiner Leistung— nur die englische Artistin„Coringa“ hat früher einmal mit zwei Krokodilen gearbeitet— bringt ihm Vertragsabschlüsse in aller 1 -klot Termine Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau: 4. August, 20 Uhr, Lokal„‚heinauhafen“ glieder versammlung. (Flörch), Mit- Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: 4. August, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zim- mer 5, Sprechstunde. Heinkel-Roller-Club Rhein-Neckar im MAC: 4. August, 19.30 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfer- taler Straße 170, Zusammenkunft. Gesamtdeutscher Block BHE: versammlung, 4. August, 20 Uhr, Nürnberger Brauhauskeller, K I, 5. Haus- und Grundbesitzer-Verein: 5. August, 19.30 Uhr, Wartburg-Hospiz, F 4, 79, Haus- besitzerversammlung. Thema:„Das neue Bun- desmietengesetz“. Wir gratulieren! Goldene Hochzeit haben die Eheleute Karl Dreikorn und Margarete geb. Fick, Mannheim, Kleinfeldstraße 3. Ebenfalls goldene Hochzeit, verbunden mit dem 50. Ge- schäftsjubiläum, konnten Friseurmeister Fried- rich Schenzel und Sophie geb. Schlarp, Mann- heim- Waldhof, Sandhofer Straße 25, feiern. Mitglieder- Restaurant „ HAus NEUuERBUuRG Baue mut Mamem and Nlanpeis fair due mmer, eic Hue, dla, de ON! Dumm die rene Auma! Ge ver- A ebe, Aug Ale gonpbuune Mſiscpiumq nach Benuhgrtem Acep, dluſ Ae hesuisumt, lech; vol omn mene mpeg. VER STOLZ 82 DREI-LANDER-SEITE Donnerstag, 4. August 1955/ vr. in UMSCHAU IN BAD EN-WORTTEM BERG Odenwald braucht noch Hilfe Hardheim. Die Fortsetzung des Oden- Waldprogramms der Regierung forderten die Gemeindevertreter aus den Kreisen Buchen, Tauberbischofsheim und Mosbach in einer Versammlung in Hardheim. In einer an die Landesregierung gerichteten Entschließung erklärten sie, man könne dieses Programm erst aukgeben, wenn die Gemeinden der Förderbezirke in der Lage seien, sich selbst zu helfen. In eiher zweiten Entschließung wurde eine gleichmäßige Verteilung der Wohnbaumittel zwischen Großstädten und Landgemeinden gefordert. Die Landgemein- den seien, so wurde betont, bei der Zuteilung der Wohnbaumittel sehr stark benachteiligt. Die Strafen für die„Zorro-Bande“ Stuttgart. Im Prozeß gegen die„Zorro- Bande“ aus Backnang verurteilte die Zweite Große Strafkammer des Landgerichts Stuttgart nach über einmonatiger Verhand- Iungsdauer die 12 Angeklagten zu Gefängnis- strafen oder Jugendstrafen zwischen einem Jahr und sieben Jahren. Insgesamt hatten sich die Angeklagten wegen über 170 Straf- taten— schwerer Diebstähle, schweren Rau- bes und versuchter räuberischer Erpressung — zu verantworten, mit denen sie von 1949 bis 1953 die Bevölkerung der Stadt Back- nang und deren Umgebung terrorisiert hat- ten. Von den neun aktiven Mitgliedern der Bande ist der älteste heute 27 Jahre alt, der jüngste steht im Alter von 20 Jahren. Die höchste Strafe erhielt mit sieben Jah- ren Gefängnis der 27jährige ehemalige Chef der Bande, Willi Stapf, der wegen versuch- ter räuberischer Erpressung und 103 schwe- ren Diebstählen verurteilt wurde. Weiler Spielkasinos müssen schließen Freiburg. Die Rouletta-Kasinos in der badischen Grenzstadt Weil sind Glücks- spielunternehmen und müssen deshalb ge- schlossen werden. Diese Entscheidung gab das Verwaltungsgericht Freiburg in dem Rechtsstreit zwischen den Weiler Rouletta- Kasinos und dem Lörracher Landratsamt bekannt. Die Kasinobetriebe hatten das Verwaltungsgericht angerufen, weil ihre Betriebe, die im Frühjahr dieses Jahres er- öffnet worden waren, bald darauf vom Landratsamt gesperrt wurden. Die Schlie- Bung der Betriebe war dann wenige Tage später durch eine einstweilige Verfügung des Gerichtes bis zu einem endgültigen Ur- teil aufgehoben worden. Inzwischen hat eines der beiden Kasinos Wie bereits gemeldet— seine Klage zurückgezogen und seinen Betrieb wegen Unrentabilität ein- Sestellt. Das andere muß nun schließen. Zusammenarbeit der Vertrauensärzte Stuttgart. Zwischen den Landesversiche- rungsanstalten Baden und Württemberg und dem Landesarbeitsamt Baden-Würt- temberg ist unter Mitwirkung des Arbeits- ministeriums eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im vertrauensärztlichen Dienst getrofken worden. Damit sollen Künftig soziale Härten ür die Versicherten vermieden werden. Die Vereinbarung sieht vor, daß der jeweilige Arzt des einen Ver- Sicherungsträgers sein Gutachten über den Gesundheitszustand des Versicherten dem Arzt des anderen Versicherungsträgers vor- legt. Erst wenn über eine unterschiedliche ärztliche Beurteilung keine Einigung mög- lich erscheint, soll auf Kosten der Landes- Versicherungsanstalt ein Obergutachten ein- geholt werden, das für beide Versicherungs- träger verbindlich ist. Aladin mit falscher Wunderlampe Göppingen.„Gerade für Ihre Krankheit ist meine Lampe das Richtige, in vier bis fünf Wochen sind Sie so gesund wie ein Fisch im Wasser“. Mit diesen Worten pries der Vertreter einer Bestrahlerapparatefabrik im Filstal seine„Wunderlampe“ an. Er ver- schaffte sich von Gemeindeschwestern die Anschriften von Kranken und gab sich bei diesen als Arzt und Vertreter des Gesund- heitsamtes aus. Die Methode, mit der die Hausärzte bisher die Gicht behandelt hätten, sei Unsinn, erklärte der Mann und fügte hin- zu. daß die Besteller des Bestrahlungsappa- rats Aussicht auf einen kostenlosen Aufent- Halt in einem Erholungsheim hätten. Wegen Betrugs wurde er jetzt vom Göppinger Amts- gericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Von der Tulpe bis zum Sauerkraut Die Kasseler Bundesgartenschau 1955 pflegt das Schöne und demonstriert das Nützliche Kassel. Die Bundesgartenschau 1955, de- ren wechselvolle Attraktionen den Garten- freunden immer wieder neuen Gesprächs- stoff llefern, erwartet bald den zweimillion- sten Besucher. Die Geschichte von den ersten Gästen, die im Frühjahr die 50-Hektar-An- lage zwischen dem Kasseler Stadtgebiet und dem Ufer der Fulda besichtigten, klingt nun schon legendär: Kurz vor der Eröffnung der Schau kamen sie über das Wasser geschwom- men, trotteten durch die Baumschulen, be- trachteten Stauden und Blumen, achteten allerdings weder der geharkten Pfade noch der gepflegten Beete— und wurden kurzer- hand verjagt. Es waren Wildschweine. Offen gesagt: Auch den eintrittzahlenden Besuchern zeigte sich die Bundesgartenschau anfänglich nicht sehr gastlich; doch daran war vor allem das launische wetter schuld, das sich keineswegs den Terminen der Veranstalter anpassen wollte. Inzwischen grünt und blüht es neben den 19 Kilometer Wegen und Stegen sommerlich. und mit der Rosenblüte ist die hohe Zeit der Bundesgartenschau gekommen. Auf einer Terrassenanlage, die aus einem riesi- gen Berg Kasseler Häusertrümmer gestaltet wurde, flammen zwischen 50 000 Stauden und Gehölzen 25 000 Rosen. In diesem Teil der Bundesgartenschau, nur Wenige Meter vom Haupteingang, erkennt der aufmerk- same Beobachter bereits eines der Prinzipien, welche die Anlage beherrschen: Nicht nur das Schöne zu zeigen, sondern auch das Nützliche, Erbauliches und Zweckmäßiges zu verbinden, gleichzeitig Freude und Anregung zu schenken. Von der Tulpe bis zum Weis kraut(einschließlich der Einschneidemaschi- nen), vom Zierstrauch bis zur Musterpflan- Zung, von Kamille und Brennesseln zur Kompostbereitung reicht das gärtnerische Spektrum der Schau, die auf solche Weise den Fachmann und den„Sehmann“, den Landschaftsgestalter und den Kleingärtner Sleichermaßen anspricht. Die Eindrücke wechseln wie im Kalei- doskop, von Monat zu Monat. Tulpen mach- ten den Anfang. Längst wurden sie auf den tropfenförmigen Beeten rund um die„Karls wiese“— eine bescheidene Bezeichnung für 40 000 Quadratmeter englischen Rasen— von den Sommerblumen abgelöst, gefauer gesagt: von den Einjahrsblumen, von Löwenmaul, Astern, Zinnien, Studetenblumen, Salvien und vielen anderen. Den Stauden ist eine eigene Schau gewidmet, ein ausgedehntes Gelände zwischen einem Kanal mit sprühen den Wasserspielen und einer luftigen An- höhe,„Schöne Aussicht“ genannt. Von Berg zu Tal spannt sich darüber eine Drahtseil bahn. Aus ihren Sitzkörben läßt sich aller- dings von den Stauden nicht viel erkennen. Von nahem besehen: Auf 187 kleinen Schau- beeten wachsen je drei Staudenpflanzen, eine niedrige, eine mittlere und eine größere, Nelken, Akelei, Glockenblume, Ehrenpreis, Wucherblume, Eisenhut und manch andere mehr. Dicht neben der Kleinen Fulda, einem ge- mütlichen Bach, ließ sich in den letzten Wo- chen ein besonders farbenprächtiger Garten bewundern, der Irisgarten. Nicht aufzuzäh- len, Wieviele Sorten und Arten der Tris, der Schwertlilie, hier blühten, unzählige neuere Züchtungen aus Süd- und Norddeutschland, aus Holland, England, vor allem jedoch aus den USA. Die Iris ist zu einer Modeblume geworden, die den Dahlien, Gladiolen, Chry- santhemen den Rang abblühen will. Den Baumschulen wurden in einer Lei- stungsschau regelrechte Schulaufgaben ge- stellt: Gehölz-Pflanzungen für Schatten, für Zwangsabfindung Sonne, für nassen und sandigen Boden. Eine gärtnerische Industrie- und Lehrschau gibt technische Tips, zeigt Maschinen, Heizkessel, Gewächshäuser und als letzte Neuheit die „Folienhäuser“, bei denen das zerbrechliche Glas durch Kunststoff ersetzt ist. Ein Apo- thekergärtchen führt in die Welt der Heil- kräuter ein. Ein Musterfriedhof beschäftigt sich mit dem kleinsten Garten, dem Grab. Nicht weit davon, im Kleingartenpark, pfle- gen Kasseler Pächter vor aller Augen ihre Beete und Sträucher, neue Obst- und Ge- müsezüchtungen. In zahlreichen Sonderschauen in einer groben Glashalle demonstrieren die Garten- baubetriebe aus der Bundesrepublik und aus Mitteldeutschland bis in den Herbst hinein ihre Leistungsfähigkeit, wetteifern um Prä- mien und Medaillen. Doch selbst dieser Be- rufswettkampf bereitet den Besuchern nur Genuß, wohl bis zum letzten Ausstellungstag im Oktober. Getreu einem chinesischen Sprichwort, das der originelle Katalog der Bundesgartenschau kleingedruckt verzeich- net:„Wer einen Tag glücklich sein will, der betrinke sich. Wer eine Woche glücklich sein Will, der schlachte ein Schwein und esse es aul. Wer einen Monat lang glücklich sein Will, der heirate. Wer ein Leben lang glück- lich sein will, der werde Gärtner. roe verfassungswidrig Ansprüche der Spruchkammermitglieder müssen neu geregelt werden Karlsruhe. Der Erste Senat des Bundes- verfassungsgerichts hat entschieden, daß das Württemberg-badische Gesetz Nr. 953 vom 12. März 1951 über die einmalige geldliche Zwangsabfindung für die Tätigkeit bei der Entnaziflzierung mit dem Gleichheitsgrund- satz unvereinbar und daher verfassungs- widrig und nichtig ist. Mit diesem Gesetz hatte das damalige Land Württemberg⸗ Baden bestimmt, daß Personen auch gegen ihren Willen mit einem einmaligen Seld- lichen Betrag für ihre Tätigkeit bei der O- litischen Befreiung abgefunden werden kön- nen, wenn ihre Unterbringung im öffent- lichen Dienst wesentlich erschwert ist. Es Fünf-TIage-Woche auch in der Schule? Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft setzt sich für freien Samstag ein Kassel. Zu den Erörterungen, die jetzt in Hessen zwischen Vertretern der Lehrer- schaft und der Schulbehörde über die An- passung des Schulunterrichts an die Pläne kür eine Fünftage- Woche geführt werden, erklärte der Leiter der Schulabteilung beim Regierungspräsidium in Kassel, Regierungs- direktor Trost, daß sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft den Forderun- gen nach Einführung der Fünftage-Woche voraussichtlich anschließen werde. Aehnlich wie in Amerika und Großbritannien sollte man den Unterricht am Samstag ausfallen lassen. Die ausfallenden Stunden könnten jedoch nicht einfach gestrichen werden. Sie müßten auf die übrigen Wochentage ver- teilt werden. Trost betonte, dag nach Ansicht der Pädagogen für die Einführung der Fünf- tage- Woche an den Schulen eine umfang- reiche Stundenplanreform erforderlich sei. Durch diese Neuerung werde die„Tages- heimschule“ noch größere Bedeutung be- kommen. Die Schule dürfe nicht nur Lern- anstalt, sondern müsse mehr als bisher auch Trägerin der Erziehung sein. Konkrete Pläne für die Anpassung des Schulunterrichts an die Fünf-Tage-Woche liegen zur Zeit noch nicht vor, erklärte der Leiter der Schulabteilung im hessischen Mi- nisterium für Erziehung und Volksbildung, Professor Lemberg. Selbstverständlich müßte aber bei Einführung der Fünf-Tage- Woche in der Wirtschaft überlegt werden, wie der Familie das gemeinsame, verlängerte Wo- chenende gesichert werden könne, ohne daß die Leistungen der Schule dabei absinken würden. handelt sich um einen kleinen, nicht näher bezifferten Kreis von Personen, die auf Grund des 1948 verkündeten zoneneinheit- ichen Gesetzes vom Land Württemberg⸗ Baden die Zusicherung erhalten hatten, daß sie nach Beendigung ihrer Tätigkeit bei der Entnazifizierung ihre Unterbringung im öf- fentlichen Dienst verlangen könnten, die aber in Wirklichkeit nicht untergebracht worden waren. Auf Grund von Verwaltungsklagen war der württemberg-badische Verwaltungs- gerichtshof zu der Feststellung gekommen, daß das Aenderungsgesetz von 1951 mit der Bestimmung über die zwangsweise geldliche Abfindung einer Enteignung gleichkkomme. Das Bundesverfassungsgericht hat nun zwar den Tatbestand der Enteignung verneint, hat aber dennoch einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz gegenüber den bereits untergebrachten Spruchkammer- Mitgliedern kestgestellt. Das Recht aller in der Entnazi- fizierung Tätigen auf Unterbringung im Staatsdienst sei zu Lasten einer kleinen Restgruppe beseitigt worden, obgleich stich- haltige Gründe hierfür nicht gegeben seien. Es sei auch nicht zulässig, daß die Gerichte von sich aus die geldliche Abfindung er- höhten, wenn die Abfindung durch ein Enteignungsentschädigungsgesetz geregelt werde, das nicht den Grundsätzen des Grundgesetzes(Artikel 14) entspreche. Da- gegen sei es dem Land nunmehr unbenom- men, ein neues Gesetz mit einer verfassungs- mäßigen Entschädigungsregelung zu erlas- sen oder überhaupt einé Neuregelung der Abfindung zu unterlassen und die letzten Anspruchsberechtigten aus der Entnaziflzie- rung noch im öffentlichen Dienst unterzu- bringen. dt Aus der Hessischen Nacbar schaff Neue Omnibuslinie nach Mannheim Heppenheim. Zur Verbesserung des Be- rufsverkehrs im Ried und der Verbindung nach Mannheim hat die Bundesbahn im Kreis Bergstraße eine neue Omnibuslinie von Hofheim über Bürstadt und Lampert- heim nach Mannheim in Betrieb genommen. Heppenheim behält seine Staatskasse Heppenheim. Die Staatskasse in Heppen- heim wird auf Intervention des CDU-Land- tagsabgeordneten Dr. Hans Wagner, Hep- Penheim, nicht aufgelöst. Das hessische Finanz ministerium berücksichtigt damit, wie Wagner mitteilte, die besonderen Verhält- nisse im Kreis Bergstraße und in der Kreis- stadt Heppenheim. Auch die Staatskasse in Heppenheim sollte bei der Verringerung der Staatskassen in Hessen von 28 auf 15 aufgelöst werden, weil Heppenheim nicht Sitz eines Finanzamtes ist. Fahnenschmuck zum„Tag der Heimat“ Wiesbaden, Die hessischen Dienstgebäude werden am kommenden Sonntag zum„Tag der Heimat“ flaggen. Der Innenminister bittet die Bevölkerung, sich ebenfalls an der Beflaggung zu beteiligen. Der Landesver- band Hessen des Bundes der vertriebenen Deutschen hat in einem Schreiben an den Minister die besondere Bedeutung des dies- jährigen„Tages der Heimat“ hervorgehoben, da sich der Abschluß des Potsdamer Abkom- mens zum zehnten Male und die Verkün- dung der Charta der Deutschen Heimatver- triebenen zum fünften Male jähre. Schloß Hirschhorn soll Staatshotel werden Heppenheim. Das Schloß Hirschhorn im hessischen Neckartal soll nach Plänen der hessischen Landesregierung in ein modernes Hotel-Restaurant umgebaut werden. Dieses Projekt wird vom Kreisausschuß Bergstraße lebhaft begrüßt. Der Kostenvoranschlag für den Ausbau des Schlosses beläuft sich nach den bereits vorliegenden Entwürfen auf etwa 600 000 Mark. Die Arbeiten sollen die Zusage des hessischen Wirtschaftsministers vorausgesetzt— begonnen werden, sobald für die im Schloß untergebrachten Förster andere Wohnungen beschafft sind. Dies wird, wie Kreisbeigeordneter Jäger erklärte, noch bis zum Herbst dieses Jahres möglich sein. Federvieh darf nicht über die Landesgrenze Wiesbaden. In einer Viehseuchenanord- nung, die am 1. Oktober in Kraft tritt, ver- bietet der hessische Innenminister die Ein- und Durchfuhr von lebendem Hausgeflügel aus dem Ausland. Als Hausgeflügel gelten Gänse, Enten. Hühner einschließlich Perl- hühner, Truthühner, Tauben, Pfauen und Schwäne. Geschlachtetes Hausgeflügel darf nur gerupft und, abgesehen von Enten und Gänsen, nur im ausgenommenen Zustande aus dem Ausland eingeführt werden. * BLICK NA Cx RHEINLAND-PFALZ Wird Nierstein. lasse der klärte der frühere Vorsitzende des Rn hessischen Weinbauverbandes, Franz zu wenig Wein getrunken? Trotz niedriger Weinpreis Weinabsatz zu wünschen übrig, er. ein- mann Schmitt in Nierstein. Schmitt Sprach sich für eine, Wein-Einfuhrschleuse“ aug und sagte, daß die Winzer ablehnten. Die Weineinfuhr mäßig konstant bleiben, doch sollten gute Weine eingeführt werden. eine freie Einfuhr müsse mengen. Doppeltes Mißgeschick Mayen. Ein doppeltes Mißgeschick hat In 7 diesen I agen einen Einwohner aus Ettrin. gen im Kreis Mayen ereilt. Der Ettringer kuhr nach Koblenz zum Sommerschlußver. kauf. Als er nach seinem ersten Einkauf in einem Geschäft bezahlen wollte, mußte er zu seiner Bestürzung feststellen, daß er Seine B gröheren Kummer eftasche mit Personalpapieren und einer Geldmenge verloren hatte, Aus über diesen Verlust ging der Ett- ringer in eine Gastwirtschaft, um dort mit einem Glas Bier seinen Aerger hinunterzu- spülen. Dabei kam er mit einem jungen Mann ins Gespräch, dem er schließlich von seinem Mißgeschick erzählte. Mann behauptete plötzlich, Der junge er habe eine Brieftasche gefunden und ließ sich genau erklären, wie die Brieftasche des Ettringer Einwohners aussah und was in ihr enthalten War, Danach zeigte er die von ihm gefun- dene Brieftasche vor, aber es war nicht die. jenige, die der Pechvogel verloren hatte, Am nächsten Tag meldete sich der Ettringer auf dem Fundbüro und forschte nach seinem Ei. gentum. Beamten Groß war sein Erstaunen, als die ihm sagten, daß eine solche Brief. tasche zwar abgegeben, aber bereits von einem jungen Mann, der Aussehen und In- halt genau beschrieben habe, abgeholt wor- den sei Brennholz mit Patronen Trier. Frau aus Bergweiler, plötzlich Entsetzen erfaßte eine 32jährige Kreis Wittlich. als mit lautem Knall die Türe ihres Küchenherdes aufsprang und die Herdplatte in die Luft flog. Der Vorgang ereignete sich, nachdem die Frau ein Stück Holz auf das Feuer gelegt hatte. Die Ermittlungen er- gaben, daß es sich um ein Stück Holunder- holz handelt, in dessen beide Enden zwei Gewehrpatronen eingedrückt waren, dle dann im Herd explodierten. Erfolgreiche Operettenfestspiele Koblenz. Die Veranstalter der Operetten; festspiele auf der bühne in ten, das schwimmenden Dreh- der Koblenzer Rheinlache erwar- ir diesem Jahr über 100 000 Be- sucher von den Aufführungen der Operette „Eine Nacht in Venedig“ angelockt werden, Wie die Stadtverwaltung mitteilte, hat der Besuch der Operettenfestspiele in diesem Jahr, begünstigt durch das bisher gute Wetter, gegenüber den Vorjahren erheblich zugenommen, Monats Juli im Jahre 1953 etwa 37 000 und 1954 etwa 30 000 Besucher gezählt wurden, ist die Zahl in diesem Jahre bis zum glei- Während bis zum Ende des chen Zeitpunkt trotz des späten Beginns der Aufführungen, bereits auf weit über 50 000 angestiegen. Dem 60 000, Besucher, der noch in dieser Woche erwartet wird, soll ein Ge- schenk überreicht werden.— Entgegen dem ursprünglichen Plan sollen in den nächsten Tagen auch die Hauptszenen der Operette für den abendfüllenden Kulturfilm„Be- glückendes Reiseland Rheinland-Pfalz“ auf- genommen werden. Der Film wird nach sei- ner Fertigstellung der Fremdenverkehrs- werbung dienen. neee Auf dem Fernsehschirm 16.30 17.00 17.20 20.00 20.30 21.20 ab 22. Donnerstag, 4. August 5 Minuten mit Adalbert Dickhut anschliegend Jugendstunde Für kühle Sommerabende (für die Frau) Vermißten-Suchdienst Estancias und Schlachthäuser (ein Filmbericht aus Argentinien) Der Spazierstock(ein Fernsehspiel) Piano, Piano (ein musikalischer Kräutertee) 00 Aida(Oper von Giuseppe Verdi) vom italienischen Fernsehen 0 Verkävfe f Behelfsheim zu verk. Angebote unt. Nr. P 63803 an den Verlag. Neuw. Damenfahrrad, 70,.— DM, zu verk. Angeb. unt. P 03681 a. d. V. Verschied. guterh. Wirtschaftsstühle und Tische preisgünstig zu verk. Adr. einzuseh. u. A 03674 im Verl. He.-, Da. u. Ki.-Fahrräder u. ver- schied. Nähmaschinen bill, abzug. Haußer, Neckarau, Friedrichstr. 1. Weißes gr. Kinderbett u. fast neuer Kinderroller billig zu verkaufen. Nischwitz, Gr. Merzelstr. 39, III. Schwere„Eberhard“-Scheibenegge preiswert abzugeben. Zickgraf, Rheingönheim, Luitpoldstraße 4. Guterh. Herrenrad, 40, DM, zu verk. Zellerstraße 15, I, Mitte. Regenumhänge sowie Damen- und] Gebr. Kinderwagen neuwert. z, ver- Herrenregenmäntel jetzt ganz bill. abzugeben. UsS-Waren- u. Testil- lager W. Lang, Filiale Mannheim, Breite Straße(Hadefabau) 1 neuer schwarzer Maßanzug, aus feinstem Material, Gr. 52, für nur 150,— DM zu verk. 1 Smoking- Anzug auf reiner Seide, wenig ge- tragen, Gr. 52, preiswert abzugeb. Mannheim, O 6, 8(Laden). Waren Sie schon auf der Camping- ausstellg.? Dann kommen Sie bitte! Us-Waren- u. Textillager W. Lang Ludwigshafen a. Rh.,- Mundenheim am Bahnhof. 1 Kleiderschrank, neu, billig zu vk. Mai, Heustraße 13, ab 17 Uhr. Kinderwagen zu verk. Karl Schmitt, Hafenstraße 36, 9.00 15,30 Uhr. 2 Bettstellen mod. Form, Eiche four- niert, zu verkaufen. Adresse ein- zusehen unt. Nr. A 63885 im Verl. kaufen. Fels, Mhm., R 7, 8. Kinder-, Damen- u. Herrenschuhe sowie Sandalen ganz bill. abzugeb. UsS-Waren- u. Textillager W. Lang Filiale Mannheim, Breite Straße (Hadefabau) Kinderkorbwagen, guterh., billig zu verk. Erdmann, Fratrelstrage 13 Jetzt den Ofen von Rothermel. delesenheltskauf BMW- Gespann R 5/3, 500 cem, Ia Zustand, 1950.— DM(auch getr.) zu verk.evtl. Teilzahlg. Lindenmeier, Feudenheim, Hauptstraße 38 Campingzelte u. Zubehör jetzt sehr billig abzugeben. IUS-Waren- u. Textillager W, Lang Filiale Mannheim, Breite Straße (Hadefabau) * meer 5„„%„%„„ 2 e e e e e eee e e 983 0 UT UANIELE gegeg Fragegb zund Kopfweh, Rheume, Nervenschmerzen. Loftmatratzen Schlafsäcke usw. Lale dach, N 3. 7 9 Fenster, zweiflügelig, m. Oberlicht (110x160), m. Schlagläden günstig abzugeb. Tel. Schwetzingen 25 08. 9 Fenster, zweiflügelig, m. Oberlicht (110160), m. Schlagläden günstig Abzugeb. Tel. Schwetzingen 25 08. 2:0 für Sie, wenn Sie während des Aus verkauſs hel uns kaufen. Unsere herrl. Angora-Dechen jetzt 2 Stück nur 49,90, rein well. Da. Kostüme leicht. u. schwer. 39,—, 49,.—, 39,—, reinwoll. Da.-Mäntel 49,— bis 39,.—, Oberbetten Halb- daunen 69,90, Oberbetten Daunen 99,90, Kopfkissen Halbdaunen 19.90 u. V. a. Marquis& Co, Schiller- schule, Straßgenb.-Haltest. 7 u. 16. . Haben Sie sich schon die billigen Gabardinehosen angesehen? Bitte kommen Sie!— Us-Waren- und Textillager W. Lang, Filiale Mann- heim, Breite Straße Hadefabau) Zimmerseen in sehr großer Auswahl ein- getroffen. Günstigste Zahlungs- bedingungen, unverbindl. Be- ratung durch unsere Fachkräfte. Nerahaus Serre fr Mannheim, N 7, 11. Tel. 3 18 87 Flügel(180 em) umständeh. zu verk. Adr. einzus, unt, Nr. A 03703 1. V. 1 U ZHore rent 5 2 Immer die richtige Suppen-Einlage Hausfreiuen bevorzugen hierfür„Birkel 7 Höhn- chen“ kiernudleln, die durch den hohen kige- heilt so besonders koch- fest sind. im 8. S. V. 2 DM 6,90 v. Hepplhosen roch, N 3, Sport-Räder von Rieker, 0 4, 14. 8 II 1 Heitaten 11 Unterrieht f Her. nur 3 Lang 1. FC K im Wal reufel“ Nene 2 Beziehu. verein v zeskrist Frauere Walter! begleich man au. Wort be J reden 80 warten chen di etzten Juschau hach ei petrus dürften waldho gegen E von ihr sich auc meister ohne H rühmte — und bessere 4 Itali. Tußball nische! in der Manns zweiten Mai 19. bestoch entsche . * 8280 Daunendecken Waschbar— für höchste An- sprüche! Sehr große Auswahl. Betten-Flieger Steppdecken- u. Wäschenäherei. Mannheim- U 4, 20 Tel. 5 18 00 Nähe OEG- Bhf.(Welde- Bräu) I- und U-Träger neu und gebraucht zu verk., R. u. R. Berner, Mann- heim, Lager Bürgermeister-Fuchs- Straße 52, Telefon 5 16 44 Möbelk auf leicht gemacht! Wir nehmen Ihre gebrauchten Möbel als Anzahlung in Kauf. Rest in bequemen Monatsraten. Mhm., H 2, 6-7 Fiir mein. Freund, Rheinländ., 38/1, 78, in sich. Position, v., aufgeschloss., rohen u, liebenswürdig. Charakt. (armamputiert), su. ich ein gebild., feinsinnig. Mädel mit heiter. We- sen zw. späterer Heirat. Völlige Diskretion ist Ehrensache! Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit Bild unter Nr, 03654 an den Verlag. 1 Verlotfen Briile verloren am 2. 8. auf d. Weg Luisenpark— Amicitia entlang der Angeigen m Haben Erfolg Rennwiese nach Neuosth,, Feuer- bachstr. 11. Geg. Belohng, abzug. deim Portier Karl-Ludwig-Str, 38. Engl. u. Franz.„Privat“ Tel. 4 81 78 0 Geschäfte ö Lbensmie geschah Umsatz 100 000, DM, noch aus- baufähig, Nähe Mannheim, zu verkaufen. Miete 100, DM. Angeb. unt. Nr. 03667 a. d. Verl. Der nege ale r eit. A den 2 wurde, stratior einen I Tußbal mußter Zaun 2 planen Elf ein berief schloss des Ful löst. Das der ko: 9%. Harl 5 Der rekord am Mi Moens bigs M War a1 worden 9 ö schafté bereits A-Lige in den der ne Verba. macht Tippe 2 — * Donnerstag, 4. August 1955 MORGEN Seite *. 17 .— 80 Die„Waldhof-Buben“ bestanden ihr Examen glänzend: Spiel begann mit einem enorm schnellen Start beider Mannschaften. Wald- hof, dessen junge Angriffsreihe in der Be- setzung Hohmann, Lehn, Lebefromm, Zeiss, T gleich prächtig ins Spiel kam, fühlte der Hintermannschaft des deutschen Vizemeisters mächtig auf den Zahn. Die Deckungsreihen hatten mit dem Lauterer Angriff, der sich in den ersten Minuten sicht- lich Schonung auferlegte, leichtes Spiel, Lip- poner, der als linker Läufer mit der Sonder- bewachung Fritz Walters beauftragt war, kand daneben immer noch Zeit, sich wir- Kkungsvoll mit in den Angriff einzuschalten. In der 11. Minute hatte er sich fein durch- gespielt, flankte nach halbrechts zu Lehn, doch dessen Kopfball sah Hölz auf dem Posten. Tolle Szenen vor beiden Toren, als zwei Mi- nuten später Wenzel durchbrach(Lennert meisterte die Situation durch tollkühnen Hechtsprung vor die Füße des Lauterers Halblinken) und im Gegenzug Lebefromms Schuß abgewehrt und Lipponers Nachschub von Hölz gehalten wurde. Fritz Walter er- wies sich im Mittelfeld als bester Mann der Pfälzer. Mit unnachahmlichen Hakentricks setzte er immer wieder seine Nebenspieler ein, brachte weite Querpässe hinüber zum offensiven Läufer Eckel— doch im Straf- raum schien der Faden gerissen.“ Fußball- Sæandal um„ Undinese“ Anhänger des Meisterschaftszweiten planen„Marsch auf Mailand“ Möglicherweise geht bereits am Samstag, in der nächsten Sttzung des Fußballverban- des, ein zweiter Verein„hoch“: Catania, dem Unregelmäßigkeiten vorgeworfen werden. Darüber hinaus ist zu erwarten, daß die Udineser alles versuchen werden, die Kor- ruptheit der ganzen Fußballorganisation zu beweisen. Ein ehemaliger Vorsitzender der „Udinese“ erklärte:„Wenn ich auspacke, wan- dern mindestens noch drei andere Mann- schaften aus der A- in die B-Liga. Galdhots Kampigeist bezwang die, oten Jeutel“ 0:2-Rückstand aufgeholt/ Vor 12 000 Zuschauern: SV Waldhof— 1. FC Kaiserslautern 3:2(0:0) Beide Mannschaften kamen in etwas ver- änderter Aufstellung wieder aufs Spielfeld: Bei Kaiserslautern tauchten Kohlmeyer, Kern(für Wenzel) und Ahrens(für Ottmar Walter) auf, während es die Blau-Schwarzen mit Sänger(an Stelle des enttäuschenden Hohmann) und Cornelius als Läufer ver- suchten. Verteiltes Feldspiel bis zur 53. Mi- nute, als die Gäste zum ersten Tor des Tages kamen: Kern hatte sich auf Halbrechts durchgespielt, sein harmloser Roller rutschte (kein Wunder bei dem Wetter) Lennert „durch die Hosenträger“. Anspiel der Wald- höfer, von Halblinks kam der Ball zu Kern, der setzte Ahrens prächtig ein und fertig war das 02. Wer aber geglaubt hatte, die jungen Spie- ler des Gastgebers würden resignieren, sah sich gründlich getäuscht. Frisch und un- beschwert spielten sie ihren Fußball, und kaum zehn Minuten später(Hölz war zuvor schon mehrmals das Glück zur Seite ge- standen) glückte der vielumjubelte Anschluß- trefler, als Sänger eine Flanke von Teig- esser zum 1:2 eindrückte. Und dann in der 70. Minute erzielte Lehn das schönste Tor des Tages, als er aus 16 Meter Entfernung zum 2:2-Ausgleich einkanonierte. Punktspielatmosphäre herrschte jetzt im Stadion. 12 000, von den Leistungen„ihrer“ Waldhöfer begeistert, feuerten den blau- schwarzen Sturm an, gefährliche Situationen lösten sich vor Hölz Heiligtum ab, zweimal rettete Kohlmeyer in höchster Not, aber dann, vier Minuten vor Schluß glückte Cornelius doch noch das entscheidende Tor. Waldhofs neue Talente hatten ihre Examen glänzend bestanden. Der 3:2-Sieg über den komplett antretenden Vizemeister läßt in der Punktspielsaison einiges er- warten. W. Trill Auch Rot-Weiß Essen besiegt Bor. Neunkirchen— Rot-Weiß Essen 2:1 Ihren Höhepunkt erreichten die Jubi- läums- Festwochen von Borussia Neunkirchen aus Anlaß des 50jährigen Vereinsjubiläums am Mittwoch mit dem 2:1-Sieg der Borussen über den Deutschen Fußball-Meister Rot- Weiß Essen. 5 Rechtscußen Scheffler graben. In der Mitte Leutwein, ganz links Schrör. kam um Sefundenbruckteile Schlußmann Lennert kann den Ball unter sich be- zu spät. Waldhof⸗ Bild: Steiger Jugendbestenkämpfe der Ruderer: .- bieret bertiit Mannkeims Jatben Elite des Ruderer-Nachwuchses trifft sich am Wochenende in Heidelberg Am Wochenende werden auf der Regatta- strecke in Heidelberg die Jugendbesten- kämpfe im Rudern ausgetragen. Zu den zwölf Rennen sind so viele Nennungen ein- gegangen, daß für Samstag(ab 15 Uhr) Vor- rennen angesetzt werden mußten. Allein im Jungruderer-Vierer mit Steuermann Lei- stungsgruppe I bewerben sich 14 Mannschaf- ten um den Titel. Aus allen Gebieten der Bundesrepublik vom Rendsburger Ruderverein im Norden, von Berlin, Bremen und aus Westdeutsch- land, vom Saargebiet, vom Iheinland und auch aus unserer näheren Umgebung— sind Mannschaften im Start. Mannheim ist aller- Fast 2000 Nennungen für die Leichtathletik-Meisterschaften in Frankfur In vie, Jagen werden 66 Jitel vergeben Heinz Fütterer hofft auf drei Meisterschaften/ 18 jährige mit Titelchancen: Annekatrin Lafrenz, Püll und Lingnau Die 55. Meisterschaften im umgebauten Frankfurter Wald- Stadion werden zum bis- her größten nationalen Fest der deutschen Leichtathletik. Erstmals sind die Titelkämpfe für Männer, Frauen und Jugend vereint. So gab es mit 1 852 Nennungen für 66 Meister- schaften ein Rekord- Meldeergebnis, das auch von der erstaunlichen Breite in der Spitze der deutschen Leichtathletik zeugt. Ueber Heinz Fütterers Start in Frankfurt ist 2war das letzte Wort noch nicht gespro- chen, aber schon allein die Freundschaft zu seinen Staffel- Kameraden wird den Doppel- europameister nach Frankfurt treiben. wenn es die kaum überstandene Verletzung zuläßt. Der Karlsruher Weltrekordmann hat die Chance, erstmals neben 100 m und 200 m auch die 4x 100-m- Staffel zu entscheiden und damit eine Leistung zu vollbringen, die in der deutschen Leichtathletik-Geschichte bis- her nur Richard Rau(1920) und Helmuth Körnig(1927) gelang. Friedel Stracke hörte auf der Länder- kampfreise nach London manche Warnung vor dem jungen Trierer Horst Liell.„Unter 1:50 Min, kann Liell sicherlich laufen“, meinte Dr. Wischmann, der erfahrene Be- treuer unserer erfolgreichen Japan-Mann- schaft. Werner Lueg dagegen schwört auf Klubkameraden, fügte allerdings hinzu:„Wenn Olaf Lawrenz antritt, könnte er erneut den Titel holen.“ Lawrenz aber schwankt noch zwischen dem 800-m- und dem 1500-m-Lauf. Werner Lueg enttäuschte in London über 1500 Meter sehr, und den- noch hörten wir überall in der deutschen Nationalmannschaft:„In Frankfurt wird Werner wieder Meister!“ Etwas gutzumachen hat der Lambert-Schüler auf jeden Fall. Die jungen Talente bewiesen beim Lon- doner Länderkampf fast ohne Ausnahmen ihre Nervenstärke, aber Meisterschaften ha- ben ihre Tücken. So war es schon verständ- lich, daß die Trainer Dr. Berno Wischmann, Woldemar Gerschler und Ferdi Kisters über- einstimmend betonten:„Das Abschneiden der 18 bis 20 jährigen in Frankfurt interessiert uns besonders stark!“ Es gibt unter den Ju- nioren eine ganze Reihe von Titelanwärtern. Im Kugelstoßen, wo die Junioren fast unter sich sind, gibt es mit Hallenmeister Her- mann Lingnau Hannover) einen 18 jährigen Titelanwärter, obwohl der 21ährige Dort- munder Karl-Heinz Wegmann zuletzt in vier aufeinanderfolgenden Wettkämpfen um einige Zentimeter stärker war. Besonders aufmerksam muß man die jungen Hoffnun- gen in Wettbewerben beobachten, die zu den Schwächen der deutschen Leichtathletik ge- hören. Frankfurt dürfte nicht nur bei den Män- nern, sondern auch bei den Frauen unge- wöhnlich viele Titelwechsel bringen. Viel- leicht geht selbst Maria Sander(Dinslaken), die mit 15 Meisterschaften erfolgreichste deutsche Nachkriegs-Athletin, ohne Titel aus. Die junge Münchenerin Zenta Gastl hinter- ließ in London einen so guten Eindruck, daß Käthe Krauß der 22jährigen Volksschulleh- rerin die Unterbietung des deutschen Hür- den-Rekordes zutraut, den Maria Sander, Anneliese Seonbuchner und Zental Gastl ge- meinsam mit 11,1 Sek. halten. Neben Maria Sander errang auch Ma- rianne Werner(Greven) vor Jahresfrist in Hamburg zwei Meisterschaften. Im Kugel- stoßen ist die Olympia-Zweite trotz einer kleinen Formkrise erneut Favoritin, aber London bewies eindrücklich, daß die 18jäh- rige Landwirtstochter Annekatrin Lafrenz den Diskus sehr beständig wirft, als sie mit einer gleichmäßigen Serie und einem Sieges- wurf Von 46,02 m über Marianne Werner er- folgreich blieb. Die Braunschweigerin Inge Kilian riß in London die deutsche Rekord- höhe von 1,65 m nur ganz knapp. Springt die 20jährige in Frankfurt erneut so konzen- triert, dann ist erneut eine Leistung von über 1,60 m möglich. dings nur im Jungruderer-Vierer mit Steuer- mann Leistungsgruppe 1 durch den Volks- tümlichen Wassersport Mannheim vertreten. In der Besetzung Gerhard Knoll, Hans Nörr, Hermann Bentzinger, Wolfgang Heck., Stm. Müller lief die Marmheimer Vertretung bei ihren letzten Rennen zu emer ansprechen- den Form auf, Was ein gutes Abschneiden erhoffen läßt. Phönix klar überlegen Karlsruher FV— Phönix Ludwigshafen 1:3 Bis auf Ritter und Greiner in stérkster Aufstellung antretend, zeigte Phönix Lud- wigshafen am Mittwoch in einem Freund- schaftsspiel beim Karlsruher FV das tech- nisch bessere, zweckmäßigere und auch systematischere Kombinationsspiel und hatte nie Schwierigkeiten, um den Endsieg sicher- zustellen. In dem schnellen Quintett zeichnete sich besonders der spritzige dribbelsichere Links- außen Oster, der von Bingen kommende Mittelstürmer Fuchs, sowie die beiden tech- nisch versierten Halbstürmer besonders aus. Für Ludwigshafen waren Fuchs, Däschert und wiederum Fuchs erfolgreich, während kür den KFV Hochmuth das Tor schoß. Knapper Sieg von Weinheim Stadtauswahl Weinheim— VfR Mannh. 4:3 Weinheim hatte anläßlich der 1200-Jahr- feier die Mannschaft des VfR Mannheim zu einem Freundschaftsspiel gegen eine Stadt- auswahl eingeladen. Vor 4000 Zuschauern entwickelte sich ein interessantes Spiel, das zuerst die Gastmannschaft im Vorteil sah. In der 5. Minute schoß der süddeutsche Schützenkönig Meyer das erste Tor für den VfR. Der Halbrechte Mayer erzielte in der 15. Minute den zweiten Erfolg. Drei Minuten später verkürzte Weinheims Rechtsaußen Seidel auf 1:2 Bei einem Durchbruch wurde Meyer im Strafraum unfair gelegt; Lau- mann verwandelte den Elfmeter zum 3.1 für seinen Verein. Dann kam Weinheim auf, der Halblinke Heinzelbecker konnte nach einer prächtigen Einzelleistung mit 2:3 den Halp- zeitstand herstellen. Nach dem Wechsel glich in der 55. Minute der Halblinke der Weinheimer, Schmelzinger aus., In der 73 Minute kam Weinheim durch den Rechtsaußen Seidel zum 4:3-Sieg. den? preiss ig er. ang, lang ist's her..— seitdem der Das Rliem. FO Kaiserslautern zum letzten Male Gast r nen i waldholstadion war. Für die„Roten 00 reufel“ Ling es treilich gestern abend um Peigesser Einfuhr Imehr, als nur die alten kreundschaftlichen 1 aengen.(gezienungen zum Mannheimer Traditions- len nur a hrzunehmen. Es galt, die seit Jah- mur verein Wa estrist oftenstehende Rechnung(an den Frauereien wurden die Spieler um Fritz halter mit 0.5 glatt an die Wand gespielt) zu hat! begleichen, und— es Salt zu zeigen, dag 115 N man auch in der neuen Saison ein ernstes tri 17 Wort bei der Vergebung der Viktoria mitzu- b reden gedenkt. Er 0: Man durfte einiges er- K ö warten von diesem Spiel, um das seit Wo- Agte 91 chen die Gedanken der auf Sparration 82 er 181 getzten„Fans“ kreisten Nun, die gut 12 000 d 1 uschauer, die trotz des trüben Wetters f 1(hach einer halben Stunde Spielzeit ökknete er Et. petrus seine Schleusen) die Ränge füllten, ort„ dürkten auf ihre Kosten gekommen sein. 10 05 t waldhofs„Buben“, die sich schon beim 15.0 n gegen Berlins Amateurligisten Sc Westend ch 12 von ihrer besten Seite zeigten, präsentierten 193 sich auch im Spiel gegen den deutschen Vize- e eie meister in ausgezeichneter Form, eingen eine ohne Hemmungen und Respekt vor dem be- 1 rühmten Namen ihres Gegners aufs Spielfeld n und behielten am Ende mit 3:2 Toren das gelun. besere Ende für sich. n- nt die. f te. Am Wegen Spielerbestechung„degradiert“: ger aut em Ei. als die Brief- ö ts von ind In- t wor. fallen wird seit Montagabend dureh einen rubballskandal in Atem gehalten: Der italie- nische Fußballverband gab bekannt, daß die min der letzten Saison überraschend gute ebenfalls jährige Mannschaft von Udinese, die in der Liga den ch. als zweiten Platz hinter Mailand einnahm, im e ihres Mai 1953 mehrere Spieler von„Ero Patria“ dplatte bestochen hat, um ein für den Ligaverbleib te sich, entscheidendes Spiel zu Se winnen.“ 5 uf das Der Fußballverband verhängte über Udi- en er- nese als Strafe den Abstieg in die B-Liga und under. sperrte u. a. vier Spieler auf unbestimmte n zwei Leit. Als die Nachricht am Montagabend von n, die den Zeitungen in Schlagzeilei verbreitet 5 5 wurde, kam es in Udine zu großen Demon- strationen. Die erregte Menge stürzte dabei ele einen Kraftwagen aus Mailand, dem Sitz des 0 Fußballverbandes, um. Ueberfallkommandos retten- nußten eingreifen, um die Demonstranten im Dreh- zaun zu halten. Wie weiter berichtet wird, N planen die erzürnten Anhänger der Udinese- 0 Be. Elk einen„Marsch auf Mailand“. Der Verein bereits berief eine Vorstandssitzung ein, auf der be- erden. schlossen werden soll, ob er die Entscheidung at der ges Fußballverbandes annimmt oder sich auf- diesem 1550 ute Das Urteil hat zur Folge, daß die A-Liga in 40 5 U der kommenden Saison statt 18 nur 17 Mann- e de 00 und% ꝙ%,,j urden, 1 ale, Harbigs Weltrekord gebrochen 5 7 Roger Moens lief 1245.7 r noch Der seit 1939 bestehende 3800-m-Welt⸗ in Ge- rekord des Deutschen Rudolf Harbig wurde n dem am Mittwoch in Oslo von dem Belgier Roger chsten Moens mit 1:45,7 Minuten gebrochen. Har- perette biss Weltrekord lautete 1:46,6 Minuten und „Be- war am 15. Juli 1939 in Mailand aufgestellt auf- worden. tene. eeοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοστ 1 schaften umfassen wird. Inzwischen ist aber me bereits ein Solidaritätstelegramm der Triester A-Liga-Mannschaften in Udine eingegangen, min dem erklärt wurde:„Wir werden nicht an der nächsten Runde teilnehmen, wenn der Verband seine Maßnahme nicht rückgängig chut macht. Auch rühren sich bereits findige Toto- Lipper. seinen f 8 lien) 1 spiel) 0 Verdi) eee 2 5 — — — 222 Sus TSSSNS SIN Vor kSFEIN D. r 2 Wird der Haupidarsteller zu hid bezahlt? Daß der berühmte Schauspieler eine höhere Gage erhält als die Träger der Nebenrollen, wen wird das verwundern? Gerade er sorgt ja schließlich dafür, daß das Publikum begeistert ist, und daß ein Stück viele, viele vollbesetzte Häuser erlebt. Aud bei der Cigarette gibt es eine Gagenfrage Bei der Assuh wurde die Hauptrolle dem Tabak zugeteilt. Also war es von vornherein klar, daß bei der Auswahl der Tabake nicht mit dem Gelde geknausert werden durfte. Aber wir sind der Meinung, daß diese Ausgabe sich immer lohnt, denn früher oder später wird ja der Raucher diesen Vorzug erkennen und ihn zu nutzen wissen. aus reiße Sue. 1 d— eee. ccc 8 ö FE N N DD — — = 1 gesonders für ſeidenschaftliche Raucher: bie feine Roucherfreude * 0 10 Der Assuh-Impefial-Fiſtet, det modernste kiktet der großen Welt, garantien die größtmögſiche Punfkazion(adsordfſog), ohne ein Quentchen des vollen Jabak-AHtomas zu beslgbrächtigen. 8 10 r 25 * 4 8 Seite 8 MORGEN Jeder kann heute Manager werden/ ven br. med. Warnins, Eine Zeitlang schien es so, als ob nur Bankdirektoren, Industriekapitäne, Gewerk- Sschaftsbosse, Politiker, reisende Kaufleute und rasende Reporter die sogenannte Mana- Zger krankheit bekommen könnten. Man glaubte, es müßten mindestens 5 Telefone Auf einem Schreibtisch stehen, um dem hin- ter diesem Tisch sitzenden Menschen ein der- artiges Maß von Arbeit einzubringen und ihn unter ein solches Hetztempo zu zwängen, daß dabei Krankheitserscheinungen sich ein- Stellen würden, die wir nach dem aus Ame- ika importierten Wort als„Managersymp- tome“ bezeichnen. In irgendeiner Form sind alle Menschen Unserer überhetzten Zeit gefährdet, wie man S0 sagt,„managerkrank“ zu werden. Gehen Wir den Ursachen nach, so ist eigentlich un- sere ganze komprimiert lebende Zeit dafür geschaffen, dieser modernen Zeitkrankheit zu verfallen. Die Anforderungen zweier Jahrzehnte des Wiederaufbaues, einmal von 1918 bis 1928, zum anderen von 1945 bis 1955, haben einen unerhörten Verschleiß der Kräfte mit sich gebracht, so daß hierbei ganz allgemein der Boden für eine Entwick- lung aufbereitet wurde, als deren Endergeb- nis wir heute den„nervösen Menschen“ vor uns sehen, und der nervöse Mensch und der an„Managerkrankheit“ leidende Mensch sind ja weitgehend ein und derselbe. Die Umweltverhältnisse haben sich in überwältigendem Maße geändert— der menschliche Körper aber ist der gleiche ge- blieben wie zu Pharaos Zeiten Wollen wir die Scherung ausgleichen, die sich im Laufe der Zeit zwischen Natur und Technik erge- ben hat, so müssen wir ganz zwangsläufig natürlich zu leben versuchen. Dies gilt ganz besonders für das Herz, das als Zentral- organ unseres Kreislaufes und der Blut- und Säfteversorgung, an dem das Leben jeder Zelle hängt, die Schädingungen unse- rer heutigen Umweltverhältnisse im beson- deren Maße erlebt. Unser Herz ist ja nicht nur eine Pump- station und als besondere Spielart eines Muskels zu verstehen, sondern nach wie vor auch das symbolische Erlebnisorgan, denn Alle Krisen unserer Zeit und alle Fehler un- serer Lebensweise bekommt das Herz aus erster Hand zu spüren. Um seine Kraft zu erhalten und seine Funktionen zu normali- sieren, ist ein im ganzen naturgemäßer Le- bensstil zwingend. Regen wir uns also nicht unnütz auf und schieben wir alles Aerger- liche weit von uns, füllen wir vielmehr unser Herz mit Freude und ergötzen wir uns an der Schönheit, dem Rhythmus und der überwältigenden Gesetzlichkeit der Natur und alles natürlichen Geschehens, dessen Teil wir sind. In diesem Sinne ist eine optimale Er- nährung mit vollwertiger Kost auch für das Herz unentbehrlich. Bewegung in reiner, frischer Luft durch bewußt vertiefte At- mung muß hinzukommen, um das in hohem Maße sauerstoffbedürftige Herz richtig zu versorgen. Die Herrgottsapotheke hat für das ermüdete Herz so vielerei Hilfen bereit, daß man nur danach zu greifen braucht, um sich morgen besser zu rüsten als heute. Man bedenke, daß auch der Herzmuskel trainierbar ist! Selbst wenn nur noch Reste des Trainierbaren am Herz- und Kreislauf- system vorhanden sind, sollte man sich nicht nur auf passive, spezifische Behandlung allein verlassen, so unentbehrlich diese im Extremfall ist. Die Leistungsfähigkeit unse- rer biologischen Kurheime und Kuranstal- ten ist glücklicherweise vielfach über- raschend gut, so daß man auch dem müden und kranken Herzen zurufen darf:„Ver- zage nicht, Du Häuflein klein!“ Kleine Hilfestellung für Herzkranke/ von r. Das leistungsschwache Herz und die ge- schädigten Blutgefäße sind dankbar für jede kleine Hilfe, die wir zu geben bereit sind. Es sind meist nur ein paar ganz einfache Regulationen in der Lebensweise und Er- nährung, mit denen die schönsten Erfolge erzielt werden können. Nicht mehr gehört dazu, als ein wenig freudiger Mut, um mit solch einfachen, kleinen Tilfestellungen Ernst zu machen, und zwar nicht erst mor- gen, sondern heute. Wer es versäumt, bei einer Herz- und Kreislauferkrankung seine Nahrung mit Verstand und Vernunft auszuwählen, wird auch mit den teuersten Kurmitteln keine optimalen Erfolge erzielen. Die kochsalz- arme, entlastende, basenreiche Frischkost mit Vitamin-E- reichen Vollkornprodukten Allerlei Unglaubliches Ruhestörende Zeichen Ein Taubstummer wurde von einem New Lorker Gericht zu zwei Tagen Gefängnis be- dingt verurteilt, weil er sich in Zeichen- sprache„laut und lärmend“ aufgeführt habe. Dankbare Familie Ein reicher Kanadier hinterließ seinem Schwager durch testamentarische Verfügung 8000 Pfund Sterling(etwa 95 000 Mark)„als Zeugnis der tiefempfundenen Anerkennung für den unschätzbaren Dienst, den er der Familie geleistet hat, indem er meine Schwe- ster heiratete, die sonst kein Mann von Zu- tem Geschmack zur Frau genommen hätte.“ Belohnte Schlamperei Um seine Bestände wieder hereinzube- kommen, teilte der Inhaber einer Leih- bücherei in New Jersey seinen Kunden mit, daß er für überschrittene Ausleihfristen eine Belohnung auswerfen werde. Daraufhin er- hielt er ein Buch zurück, das volle 12 Jahre lang ausgeliehen war. Donnerstag, 4. August 1955 NM und die Kombination von Milcheiweig u Pflanzenölen bildet die Grundlage kür 5 solche Kost. Die basenreiche Frischkost b steht aus Obst, Gemüsesäften und ganz 8 sonders schmackhaft zubereiteten 8 Und die Vitamin-E- reichen Lebensmitte Das sind vor allen Dingen die Weizenkeim die nicht entkeimten Haferflocken. Frischgetreideschrot, das Vollkornbrot 7 reine pflanzliche Oele aus Maiskeimen. e sich also auskennt, Wo Vitamin E 0 85 5 in der Nahrung zu finden ist, kann sich reich Quellen dieses wertvollei Herzvitamb öffnen. 12 Nun erst dürfen wir daran denken 00 es viele Kurmittel gibt, die für die Behar. lung einer Herz- und Kreislauferkrankum geeignet sind. Eines der wirksamsten Ku nittel ist ein reines Weizenkeimöl, Gehalt an Vitamin E etwa 0,2 bis 0,3% be. trägt. Vitamin E und seine Begleitstoff schützen die Herzmuskelfasern vor Weite ren Schädigungen und verbessern die Le. bensbedingungen der Herzkranzgefäße Und der übrigen kleinen Haargefäße im Körper Schließlich gibt es vielerlei Pflanzensdite die uns als Kurmittel behilflich sind, en Krankes Herz wieder auf die Beine zu brin- gen. Für die Herzerkrankungen eignet aid am besten eine Kur mit Weißdorn un Schafgarbensaft und für die Erkrankungen der Blutgefäße der Bärlauch- und der Knob. lauchsaft. dessel med. auenla f Nr. 1 7 * „el 5 Die gute Gelegenheit! Wie den Pelzmantel, kaufen Sie auch Ihr Radio besonders günstig im sommer. Suchen Sie die gute Gelegenheit, wir bieten Sie Ihnen: 100 Nadio Serie 5455 nur fabrikneue Markengeräte mit voller Garantie ⁊u gan wesentlich Herabgeseglen Preisen Gut frisiert, schönes Haar! KOLESTRAL- N FeistkgcREAME Rado a D 4,— Eühischrank- sonder- Angebote: 85 Phonoschränkke ab DM. 99,.— 50 Ltr. Absorber nur DM 275,.— Musikschränke 88 ab DM 339,.— Ganzstahlgehäuse 60 Ltr. Absorber nur DM 298,.— Beachten Sie bitte unsere Schaufenster, Sparstrom-Aggr., Stromverbr. I, KWh je Tag wir zeigen Ihnen alles völlig unverbindlich, was sie aus unseren Angeboten interessiert. Und dann noch eins: Weil för's Hadr, nur beim Friseur zu haben! Statistuobe von Wella- Darmstadt Abteilung 86 Ihr altes Gerät nehmen wir s0 günstig wie möglich als Anzahlung. Bis zu 24 Monatsraten, Und igen Sie schon: 1. Rate erst im September. Ist Ihnen der Weg zu uns zu weit, dann bitten wir um eine Postkarte oder wir kommen auch gerne unverbindlich zu Innen. RADIO-WwöüöLLRNIER ene 18 Filialen im Bundesgebiet; zwei davon in Schwetzinger Platz 1 NIANNHEINI Stellenangebote Anruf, 8 0 0 Am Donnerstag, dem 4. August 1955 beginnen wir mit der Ausbildung von 2-3 jüngeren Herren im Außendienst. Der Beruf des freien Handelsvertreters bringt viel Freude, Annehmlichkeiten und ein bedeutend bes- seres Einkommen. Mhm.-Feudenheim, Hauptstraße 41 .. E Herren von 20 bis 30 Jahren mit guter Garderobe stellen sich am 0 85 U Donnerstag, 4. August, von 10 bis 12 Uhr im Restaurant„Deut- 7. 12 sches Ecke, Mannheim, Seckenheimer Straße 20, vor.. 8 Stellengesuche Kroftfobfzeuge e i, 225 0 Jg. Herrenfriseur gesucht. Montags Anständ. zuverl. Fräulein als Büfett- Buchhalter mit steuerl. Kenntnissen 2. 0* Sanz frei.— Angebote unter Nr.] fräul. zum Verkauf u. evit. Be- sucht Halbtags- Beschäftigung. An-— F 63883 an den Verlag. dienen 35 Konditorei-Café(vor- gebote unt. Nr. 03669 a. d. Verlag. 2 tüchtige, zuverlässige 3. Uke) gesucht. Angebote welcher kl. od. mittl. Betrieb sucht IN 8 Stückgutkahrer unter Nr. F 6zabs an den Verlag. Jg. Kfm. für sämtl. Büroarb., auch 1 N (Klasse II u. III) und Haushilfe gesucht. Ganz oder halb- Lohn- und Finanz-Buchhaltung? Lagerarbeiter tags. Zimmer vorhanden. Angeb. Angeb. unt. Nr. 03644 à. d. Verlag... 11 gesucht. Telefon 7 22 88. unter Nr. P 03641 an den Verlag. Bilanzbuchhalter(Rentner) steuer- d 5 0 5 Jüng., tüchtig. Tapeziergehilfe in Ehrl. fleiß. Fräulein z, bald. Eintritt] kund. u. m. a. Büroarb. vertraut 95 5 8 Dauerstellung sofort gesucht. Adr. als Hausgeh. für Gesch.-Haushalt sucht wöchti. an 2—3 Tg. Beschäft. 1%½ t, in fahrbereitem Zustand zu verkaufen. einzusehen u. Nr. A 03634 im Verl. gesucht. Betzler, Hotel-Restaurant, Angeb. unt. Nr. 03663 à. d. Verlag. 92 Sn qlles Her. f JFFFFCCCFFCFFCT. Margarine-Union AG, Zweigniederlassung„ 0 2 4 5 J., ti„ Se- 8. H.-Fr Secur 8 TIüchlige Verkäuferin wissenhaft, sucht sich im Raum Werk Mannheim-Industriehafen. Es Ist E auch Täg Wochenlohn 75-80 DM, in Dauer- Luhafen-Mannheim in nur größ. Friesenhei Strahge 12 70 Stellung sesucht. Kost u. Wohnung im Haus, sowie Werk als Senheimer Straße 12a alles drin—— Salon K. Frey, K 2, 33. 1 Lehrmädchen gesucht. Metzgerei Leiter der Lagerverwaltung 77„ ö Ott, Mannheim, Qu 3, 19. 5 zu verändern.— Angebote unter 3-t-Ford BB, 3-Seiten-Kipper, günst. abzugeb. Tel. Schwetzingen 25 08. Junger Hann mit Führersch. f. Lieferwagen in Großhandelsunternehmen gesucht. Adr. einzus, u. Nr. A 3650 1. Verl. Vertreter bei Polster- u. Möbelgeschäft. gut eingeführt, zum Verkauf einzel. LTD chens n g. Friedrich-Ebert- Straße 12—14 I Die neue Max Ein Meximum an Leistung Nr. L 0397 an den Verlag. Höller In Steuersachen sucht Mitarbeit od. Beteiligung in entspr. Steuerpraxis. Zuschr. erb. unt. Nr. L 0367/0 a. d. Verl. Suche bis zum 15. August perfekte Verkäuferin tüchtige, ehrl. Kraft. Frau Emil Wesch, Metzgerei, Mhm., U 6, 1. SEKNRETARIN Motorradschau von A-2 gebr. Moped. Roller u. Kraft- räder in jeder Stärke- nirgends so preiswert mit Garantie. Täglich Neueingänge. für Mannheimer Anwaltsbüro zum sofortigen Antritt gesucht.— Be- werbungen unt. P 63801 a. d. Verl. Zäng. Artikel gesucht. Angebote Unter Nr. 03707 an den Verlag. Fümvor führer zum sofortigen Eintritt gesucht. Angeb. unt. L 75 a. d. Verlag. Chie Damenbekleidung GmbH Mannheim— Luisenring 28 sucht dringend cd. 20 Kontekonsnanerinnen 1 Bandlenerin und Helmarhellerinnen Persönliche Vorsprache erbeten Für Haushalt und Pension tüchtiges Mädchen oder Frau ge- Sucht. Möbus, Mhm., K 3, 10 Fleißiges, ehrliches Mädchen sofort gesucht. Metzgerei Loser- Böckle, Unt. Riedstr. 26, Luzenberg Eingeführter Konzern stellt noch 2 DAMEN ein, die über gute Allgemeinbildung verfügen und Tücht. Bedienung, gesetzten Alters, su. Stellg. in kl. Lokal, evtl. 4—5 Tage. Angeb. unt. 03659 a. d. V. Verschiedenes Bade zu Hause! Badeeinrichtungen komplett von 255,— DM an bei Rothermel. Alte Kunden ohne An- Zählung, neue nach Vereinbarung. Mitfahrgelegenheit in die Schweiz vom 12. 8. bis 4. 9. geringe Kosten- beteilig. Angeb. u. P 03653 a. d. V. PKW- mit n. Berlin gg. Unk.-Beteil.? Zuschr. erb. unt. Nr. 03660 a. d. V. Erfahr., freiberufl. arbeit. Chemiker, m. eig. Labor, untersucht, berät u. bearbeitet chemisch. Probleme, auch auf dem Lebensmittelsektor. Angeb. unt. Nr. L. 0399 a. d. Verl. Gehallte Kraft für jung und alt in jedem Päck- chen Demosana- Traubenzucker. 50 Pf. in Apoth. und Prog. Wann startest Du auf NS U 7 Teilzahlung bis 18 Monqte pfaffenhuber Werkvertretung Mannheim, H 1, 14 Wer nimmt Ehepaar am 16. 8. 35 im]; R 25/%— das Motorrad von Klasse, 250 cem, 13 PS, bewährt in aller Welt, Anzahlung 300,— DM, Rest bis zu 18 Monatsraten, sof. lieferb. Zeiss& Schwärzel G 7, 20-22 Mannheim Ruf 32284 Bus, VW, billig. Viernheim, Ruf 349. im M Otorräcer schnell, daher billigst, zu verk. BM]W— Horex NSU DKW— Zündapp u. and. Auro FFls, Mannheim Schwetzinger Str. 74, Tel. 4 28 42 Auto-VWerleih Mercedes 180, Rekord u. Kapitän F. WACHTER Telefon 4 25 34. Rheinhäuserstraße 51/3 M AN N H E IM ER MOPED VERLEIH Gmb Telefon 4 84 4 Einführ.-Miete 35, DM pro Tag. 10 Verleihstellen in Mannheim. Auftrag unserer Kunden Schneller VERKAUF Ihres Wagens mit Barauszah- lung dureh Qu 3, 6-7, Ausstellung F 7, 26-27 Automarkt Schmidt Kauf Freude an einer leichten Außendiensttätigkeit ha- ben. Bezahlte Einarbeitung durch bewährte Fach- kräfte. Kleinwagen(Renault, Fiat, Morris Minor, Lloyd) zu kaufen gesucht. 1500 DM bar. Angeb. an AzZ-Wer- bung, Heidelberg, Postfach 458 VSV 1 Kraftfahfrzeuge 0 Gebr. NSU-Quick, Bauj. 1948, preis- Näheres erfahren Sie durch persönliche Vorstellung am Freitag, dem 3. August 1955, von 9.30 bis 11.00 Uhr im Lokal„Planken- gegen bar zu kaufen gesucht. stuben“, Mannheim, P 4, 13 kauballMehun, 4.80 Columbia 8090 240 tail, 1.5 SpetialMusun; 2.8 o keln, Mischung günstig zu verkaufen. Adr. ein- Zusehen unt. Nr. A 03673 im Verl. DKW, 700 cem, in sehr gut. Zustand billig zu verk. Boger, Dammstr. 4. Anhänger(6—7 t) in best. Zustand, kKriegsmodelle, DKW S600 u. 700 cem, Kadett, u. a. billig zu verkaufen. Weinheim, Johannisstraße 10. neuw., 200 com, BEILA-ROILER 4500 km gelauf., Weg. Anschaffg. ein Pkw e preisg. abzug. Mhm., N 7, 11, Tel. 5 18 87. Isdbelle 54 J 20 000 km mit Schiebedach Mercedes 220, Baujahr 52 Fiat 1400, Limousine, 5-6 Sitze Borgward 1800, Limousine Opel- Kapitän in best. Zustand Messerschmidt u. a. billigst zu verkaufen. AUTO-FELS, Mannheim Schwetzinger Str. 74 N 7, 13/15 ö 8 durch 197 cem, 11,3 PS, 2,8-I· verbr. elektromagnet. Schaltung weitgehendste Verkleidung, bester Schmutzschutz. Die Vietoria-Swing bietet eine in schwersten Wettberwerben erprobte technische Sensation zu einem erschwinglichen Preis! DM 1425,— a. W. FRRNZ ISTLINGER MANNHEIM Augartenstraße 84, Tel. 4 27 65 Preisangeb u. P 58507 a. d. V. PRw.Rombi gez s fahr. Angeb. erb. unt. P 63886 a. d. Verl. Auto- u. Motorrad- Verleih Delp Garage, Telefon 5 29 66 Autoverlein SCHMID TKE Rheſenzuse straße 51 Il. Abl öh fabrikneu, onen-Verleln 24 Std. nur 3, DM Käfertal-Süd, Forster Straße 10. AUTo-UERLEIE Selbstfahrer- Union 2 8 fel. 32581 H 7. 50 „ neu synchr 5 20 92 Pkw frei Haus mit Möbeln von günstig zu verkaufen. Tel. 4 86 26. Verleiu DKW RT 125, Teleskop, tadellos. schw-ebende VW- Busse, Pkw frei Haus. T. 5 96 46 1 1 zu. 5 2 1 1 5 8 15 5 afen, v.-d.-Tannstraße 36, II, laslengescha i f 5 I 7 50 N Volkswagen sowie verschied. Vor- autererlein Schwing 18 er eln 50 Ones 1 se 1 en, ger Erin plane) Jgdl. nur 14 u. 16 U. Ab Freitag:„Geliebte Feindin“ brot un 158 511 86 0 am Mef pl., T 511 Telefon 4 03 96 men e Cap Tl 1400, 15.30, 10 00, 21.00 DiE KRNAERA 1e 16, 16.45, 20.80 E in de Letzter Tag!— Cinemascope TODESZZELLE 2455 ch beide„RO SE- MARIE“„Chessman Story“ 0 g 2vitamig J 1, 6 Tel. 5 02 76 Geünd. Anfangsz.! 0 1 palAs! 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 DiE KURBE 13, 15.30, 18.18, 21 8 jen“& DuELL INx DER SONNET* 80 a0„Die Wölfin v. Kalabrien Fr.:„Vier bleiben a. d. Strecke“ 5. Kr haut. Heute letztmals 1 9.50, 11.50 u. 22.20 Spätvorstellg. sten Kb. Rod Cameron*= nicht jugendfrei 6 0 Reiter gegen Sitting Bull“ 0% be. 5 gleitstoſz or weite. 1 die Le. dkäße Und* n Körper 1 nzensätts sind, ein e, rb EGARD ignet sich 3 alen KNEP's Ankungen der Knob. Durchbruch zum Weltruhm eee 6 5 20 00 pl ANRKEN 1 45. 17 19, 21 Uhr Asten pft Theme MORGEN Seite 9 Ill che 927 Pfarrer von Kirchfeld“ T. 5 00 50- Jgdvb. 13, 15, 17, 19, 21 U. Hildeg. Knef 1. d. faszinieren den Farbiflm:„SVENGALI“ IRAN SNA Tel. 4 46 47. Letzt. Tag 14.00, 16.00, 18.15, 20.45 DER WEISSE NUNGST“ Telefon 5 00 51 UNIVERSUN 15.30, 18.00, 20.30 „Der doppelte Ehemann“ 1 Die Geschichte einer dämonischen Liebe aus dem Künstlerviertel„Montmartre“ nach einem Roman von George du Maurier mit DONALO WOlflT- Faszinierend und ungewöhnlich: Ein unheimlicher Musiker kormt ein schönes Malermodell durch Hypnose zum willenlosen Geschöpf und zur großen Sängerin! Ein packender Farbfilm! ist jetzt im Sommer 125 Gramm köstlich— ergiebig. würzig a eee. Kaffee-RGSsterei giebig. Köstlich schmeckende, auserwählte Kaffee- sorten in allen Preislagen, täglich röstfrisch! 5 Unsere beliebte Sorte am Freitag: e adden 90 Nee wudeen besonders kräftig und aus- DM 2²² 115 MANNHEIM Breite Straße Telefon 423 02 Hausbzs Mar- Uer sammlung Freitag, 5. August 1955, um 19.30 Uhr im großen Saal des Wartburg- Hospiz, F 4, 7/9, findet eine nochmalige, dritte Versammlung statt, in der das lleue undes mielengesete x eingehendst erläutert wird. Auch in dieser Versammlung werden wiederum die For- mulare der Mieterhöhungserklärungen gegenüber den Mie- tern und die Erläuterungsbogen für die Hauseigentümer ausgegeben. Es ist dies die letzte Versammlung, in der allen Haus- eigentümern Gelegenheit gegeben wird, sich über die neuen Bestimmungen zu orientieren. Haus- und Grundbesitzer-Verein E. V. Mannheim I RENCE MORGAN heute 12, 15, 17, 19, 21. Jugendfrei. T. 500 50 —— 2 Letztmals! 17.00 u. 20,15 Uhr: Den cold 2 51 Vi 18.45 und 21.00 Donnerstag u. Freitag Die harfüßige Gräfin Uhr: Von Fachleuten im Siemens- HKassenzuschüsse Schwerhörige Hörgeräte kauft man beim Fachmann, deshalb IEEENS-HURCERAITE Von Fachleuten erdacht und gebaut Von Fachleuten vorgeführt und angepaßt Eleinste Geräte ohne Röhren und ohne Anodenbatterie Montag bis Freitag von 7.30 bis 12.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr, Samstag von 7.30 bis 13.00 Uhr. Siemens-Reiniger-Werke AG Geschäftsstelle Mannheim, L 7, 12 (Nähe Hauptbahnhof) Mietgesuche Kundendienst dauernd betreut. Auf Wunsch Hausbesuche Ta HEUTE AB 20 UHR O5, 13 zwWiscHEft PlA NE. UND GOCKHSMARKT glich Marschmusik u. Stimmung! M E R LEIH on 484 46 pro Tag. innheim. e Ide enn zum Spicken lad Un Schug. Aachen 3 50 h l 10 . 1. 2 2.7/0 f fad fag .. 300 9 er pech 1000 A laufende Eingänge von jungen Soppenhöhnern und jungen 5 Hahnen 100 9 und 3% Rabatt wle immer! SeſfſH SFD Sc g Geschäfts- Annelgen Settfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in Ihrem Beisein. Bettfedern- Inlet Seeberger, 8 3, 15, Telefon 4 37 70 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht Uhren- Reparaturen fachmännisch und preiswert. ZIMMER am Tattersall. N 5 7 Gardinenleisten Vorhangschienen u. Zubehöt Hulanagen- Sonnenrollos 5 0* 7 Di 2 vreite straße Telefon 3 19 33 fal ratzen ves engeferdgt ERTEL, R 3, Ba, fel. 40771 2 e e ee, p N f e H ERON/MͤI: 2 0%%. Lü, S EIL TRANSPORTE rneuwissen ür Jungtechniker, Telefon 4 50 41. Einfach möbliertes Zimmer karau, Rheinau gesucht. Joseph Vögele AG, Mannheim, Neckarauer Straße 164/228 im Gebiet Neuhermsheim, Nek- Zimmer u. Küche ohne Bkz, v. ig. Ehepaar baldigst gesucht. Miete bis 60, Angeb. u. 03710 an d. Verl. 30;zähr. Zimmermann su. ab sof. möbl. Zim. Angeb. unt. PS 63806 a. d. V. Amerik. Ehepaar sucht 2 möbl. Zim. Angeb. unt. PS 63684 an den Verl. Laden mit 1 bis 2 Schaufenstern im Stadtzentrum gesucht. Angeb. unt. Nr. 03645 an den Verlag. Mod. 2½-Zim.-Wohng. in gut. Wohn- lage m. Ztrl.-Hzg. u. Garage ges. Angeb. unt. Nr. P 03495 a. d. Verl. Berufstätige Frau sucht Wohnung. Angeb. unt. Nr. 03636 a. d. Verlag. Angest. sucht einf. möbl. Zimmer. Angeb. unt. PS 54733 an den Verl. 1, ½- oder 2- Zimmer-Wohnung in Mhm. od. Umgeb., Miete bis zu 70, DM, von berufst. Dame ges. Angeb. u. Nr. 03679 a. d. V. Preisw. Zimm. sucht Fischer, S 3, 2. Auel leer und möbliert, sucht Immob.-Strauss, Theodor- Kutzer- Ufer, Tel. 5 08 17 DTeneng sen 0 Tausch wohnungen vermittelt: van Loosen, Schwetzinger Str. 53 bis 2.5 t.— Telefon 68 1462 Tpma. Ware zu angem 5 GUTE Preisen kaufen Sie im Seiſenhaus Böck, Qu 2.13 u. Neuanfertigung, fachmännisch und billig. Seeberger, 8 3, 15. 9 Vermietungen N Anständig. Mann findet Unterkunft mit voller Verpflegung. Adresse einzusehen unter A 03652 im Verl. Lagerkeller(etwa 80 qm) zu verm. Angeb. unt. Nr. P 03640 a. d. Verl. 1 oder 2 Leerzimmer m. Bad gegen 1 Jahr Mietvorauszahlg. zu verm. Angeb. unt. Nr. P 03664 a. d. Verl. Lagerraum od. Werkstatt in Rheinau ab 1. Sept. 1955 zu vermieten.— Angeb. unt. Nr. P 63882 a. d. Verl. Lagerraum, trocken, hell, 70-90 qm mit Garage, Neckarau, zu vermiet. Morchfeldstr. 80, Telefon 4 81 16 Möbl. Zimmer sofort zu vermieten. 8, 16, parterre. Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 40332 Richard-Wagner- Straße 17. N möbliert und leer Zimmer Fischer, Tel. 51571 83.2 Möbl. u. leere Zimmer u. Wohnun- gen lfd. zu vernueten u. zu miet. gesucht. Schwarz, Immob., Mhm., 3, 7, Planken(neben Engelhorn & Sturm). Telefon 5 02 42. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz. Ifd. zu verm. u. zu miet. ges., auch für Amerikaner, durch Immob. Jos. Huber vorm. Grabler. Augusta-Anlage 19, part. links, Tel. 4 33 70, Nähe Wasserturm. IM AUS SCHANK Karg 1 Unseren Freunden und verehrten Gästen geben wir hiermit bekannt, daß wir nach Umbau die gastsane Y S T. PAULI Grüner„Stadt Rotterdam') Mannheim, Zungbuschstrage 30, in origineller Ausstattung und neuer Hinrichtung übernommen haben. Wir würden uns freuen, auch Sie als unsere Gäste begrüßen zu dürfen. Wiedereröffnung Donnerstag, 4. August 1955 Die Gaststätte ist täglich ab 6.00 Uhr früh geöffnet. Heinrich Bichler und Frau Die Kühleinrichtungen lieferte: DUTC EDS! Autorisierter FRIGIDAIRE- Generalvertreter u. Kundendienst Mannheim Tel.: Sa.-Nr. 4 53 66 e 0 Rheinhäuserstr. 27-29 muß werden · deshalb raus zum kleinsten Preis im sSommer-Schlußs-Verkavf bis 6. August TEPPICHE Restposten 5. schwerer Bouclé-Teppiche in modernen Mustern ca 240/335 69, 32 39, 9²² 29˙¹ 49, 79, 98, Einzelstücke an Teppichen, Brücken, Vorlagen, Bettumrandungen und Läuferstoffen zu stark herabgesetzten Preisen. SARDINEN Grobtölle r. Bw., ca 200 em brt. Meter 95 Bunte Druckstoffe in besonders schönen Dessins 1 120 em brt., Mtr. 1,75 80 em brit., Meter 1 12² 1 95 50/100 ca 190/290 49, 190/50 Restposten schwerer Tournay-Vorlagen Reine Wolle, ea 50/100 Restposten 5 schwerer plösch-Teppiche ca 180/240. Restposten schwerer Relief- plösch-Bettumrendungen in schön. Pastellfarben, vollk. durchgew., Ztlg. Restposten 5 schwerer Tournqay- Teppiche 100% Wolle, 170/255, m. Frans. Restposten 5 schwerer mech. smyrna-Teppiche 1. geschmackv. Persermust., vollk. durchgew., ca 190/90 Spennstoffe gemustert, r. Bw., ca 200 em brt. Srobtüll-Stor es r. Bw., mit Handurchzug, ca 180 hoch, Meter Jaquard Dekorationsstoffe in vielen Farben 120 em brit., Mtr. 2,75 ca 90 em brt., Mte. Abwaeschbare Tischdecken bedruckt u. transparent, 110/140 BETTEN Trikot Reformauflage 90/100 Trikot Einziehdecke 130/190 Oberbert 130/180, 5 Pfund Federfüllung Kopfkissen 80/80, Pfund Federfüllung VAS CHE Staubtöcher sehr weich 1 8 Geschirrtöcher Halbleinen, 50%0 1,18 500„78 Frottiertücherin verschied. Farben 45/0 1,68 45/90 88 Kissenbezöüge Linon, blütenweiß 68 75/0 1.98 750 1 Damast- Decken 130/160 8,90 Bettbezüge Linon, blütenweiß 130/00 8,90 Meter 12 Stück 12 132 132 ab 122 ab 3 120/16 42 25 130/00 62 Annahme von Warenkreditschecks GARDñI NEM BETTEN WASchE E ppichk MANNTHEIM. J 1, 3-4 sreite Straße Ruf; Sammel- Nr. 5 42 06 HAMSU REG MAMER. MANN KE Aon TUsEck cn ESWii E TifAAENMDORFER TNRAND Seite 10 5 Vermietungen Mein geliebter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Alfred Wehinger ist am 31. Juli 1955 für immer von uns gegangen. Mannheim, den 2. August 1955 Kantstraße 3a In tie ker Fauer: Line Wehinger geb. Labroisse Dr. med. Herbert Anke u. Frau Dr. med. Ilse Anke Jakob Herrmann u. Frau Hildegard geb. Wehinger Dr. med. Helmut Schneider u. Frau Elisabeth geb. Wehinger 7 Enkelkinder und An verwandte Die Feuerbestattung hat auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille stattgefunden Donnerstag, 4. August 1955 Nr. 5 N nern Nach kurzer Krankheit verschied der Seniorchef unserer Firma, Herr Alfred Wehinger Wir werden ihm stets ein S Andenken bewahren. H. Ristelhueber's Nachfolger Mannheim Waldshut Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, ist meine liebe Frau, unsere herzensgute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Tante, Frau Katharina Wolfgan geb. Wühler am 2. August 1955 im 85. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Mhm.- Käfertal, den 4. August 1955 Obere Riedstraße 48 In tiefer Trauer: Georg Wolfgang sen. und Angehörige Beerdigung: Freitag, den 3. August 1955, 14 Uhr Friedhof Käfertal Im Alter von 51 Jahren verschied nach langer schwerer Krankheit unser langjähriger Mitarbeiter, der Maschinenschlosser, Herr Franz Klingel Der Entschlafene stand 29 Jahre in unseren Diensten. Sein Fleiß, sein kreundliches Wesen und seine kameradschaftliche Hilfsbereitschaft ver- schafften ihm bei allen Mitarbeitern Wertschätzung und Anerkennung. Ein ehrendes Andenken ist ihm gewiß. Mannheim, den 3. August 1955 Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Firma MARGARINE- UNION AG Werk Mannheim-Ludwigshafen Tieferschüttert geben wir die traurige Nachricht, daß mein lieber Lebenskamerad, unser treusorgender Vater, Opa, Bru- der, Schwager und Onkel, Herr Valentin Hildenbrand kurz vor seinem 61. Geburtstag für immer von uns gegangen ist. Bauaufseher Mh m. Feudenheim, den 31. Juli 1955 Feldstraße 18 In tiefer Trauer: Frau Anna Hildenbrand geb. Steigleder Familie Karl Hildenbrand Familie Georg Hildenbrand Familie Walter Hildenbrand Feuerbestattung: Freitag, 3. August 1955, 13.30 Uhr im Krema- torium Haupfriedhof Mannheim. Von Kranz- u. Blumenspenden bitten wir absehen zu wollen. Nach langem schwerem Leiden ist am 1. August 1955 mein lie- ber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Franz Klingel im 51. Lebensjahr sanft ent- schlafen. 5 Mannheim, den 4. August 1935 Dammstraße 46 Instiller Trauer: Frau Emma Klingel geb. Schmidt Tochter Irmgard nebst Angehörigen 5 Beerdigung: Donnerstag, 4. Au- gust 1955, 14 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. Nr. 176 UCCCCCCCCCC0C0 ͤàVVGVbVGVbVbVbGTbCbGbbCbPbPbVbVbPbCbDbCVbVbVPVPVPVPVTVTPTVTVTPTGCGTGTbTVTV—T—WT—WWTTTWWTWTW—WW—WTW—W—WW—WVWTWVWVWWWWWwWw 7 Nach langer schwerer Krankheit, jedoch unerwartet, ist Herr Mit tralban Hans Scheller aue, um Direktor der Rhespag Mannheim Rheinische Speditions- im Gesicht und em kötpet Landes 3 entfernt sofort von und Schiffahrts- Gesellschaft mbll. chmertlos de e 155 5 8 8 8 schädliche viel: er LO heute im 62. Lebensjahr verschieden. 8 dewäöhtte Loe der Di creme 85 8 Mannheim, den 3. August 1955 1 2233 1 55 Otto-Beck-Straße 12 In tiefer Trauer: 1 5 f 7 5 + IsSin auf 3% Die Angehörigen tube 01 2.80. J. 80. 80 1 Ferr 5 destres- Beerdigung: Freitag, den 3. August 1955, 14 Uhr ab Kapelle Bergfriedhof Heidelberg Hg UH FEA Hf rA tige 8! Zu neben: Verbin- Planken-Drog. Hans Erle, D 2.9 1. Septe Lange-Rötter-Drog. Hofmann, Bel Krec Lange Rötterstraße 14 reserve. Orog. Ludwig& Schütthelm RG, einlage 8 55 0 4. 3 N 5 von 50 5 5 DOrog. Michaelis, Marktplatz für Sic Nizza-Parf. An d. Planken, O8 4 Bank Storchen-Drogerie A. Gossmann, tür Si. H 1, 16 e Vich * Parf. Treusch. N 1, 27. tür be Drog. Willier, Schwetzinger Str. für Sp In Schwetzingen: Bei 1 2 2 2— n Nach schwerem Leiden ist unser allseits verehrter e nent In Weinheim: von 5 Fach-Drog. Eichhorn ii für Sie 5 1 5 nb Herr Direktor eee 15 S0 5— Nich 5 für be a Hans Scheller. ae 5 5 ei Kre 8 Immobilien ame i keiten 5 a 5 Lagerplatz in Rheinau(750 qm unten heute nacht im Alter von 61 Jahren verschieden. Verp, Angeb, unt, 9802 455 3 1 8 n 8 8 3 8 3 1 5 kür Sie Wir verlieren mit ihm eine Persönlichkeit, welche weit über seine für Wochenend- oder Pensionistenhelm, Nich unser Unternehmen geleistete Arbeit in der Rheinschiffahrt und insbe- 5 21. Gart. 2 Morg. Wald in Kur. f fur be 1 8 3 ort Caxlsberg sof. beziehbar, 2u für Sp sondere in der Getreidespedition hohe Achtung und Anerkennung genossen verkaufen.— Scheffel& Zipsin, Dan hat. Seine großen Erfahrungen, gepaart mit seinem liebenswerten Wesen V 8 und steter Bereitschaft zur Verständigung in allen Dingen, machten ihn 1. bis 3-Fam.-Haus zu kauf, gesucht Maßna! von jeher zu einem wertvollen Mitarbeiter unserer Firma und zu einem Angeb. unt. 6370s an den Verlag, flüssiek beliebten Verhandlungspartner unserer Kundschaft. 9. Aug 8000 am Land, bestens geeignet als rung 8 Insbesondere beklagen seine Vorgesetzten, Kollegen und Untergebenen 9 0 f 7 1. 0 Lur die schmerzliche Lücke, die sein Tod gerissen hat, da seine Tüchtigkeit II 8 IIg- allge ll 0 wichtes und Umsicht sowie Güte und Freundschaft jedem gegenüber, ihm die in Mhm.-Rheinau liegd., zu verk.— Herzen aller, die ihn kannten, gewonnen hatten.. Angeb. unt. F 63807 à. d. Verlag. 8 ber Uns verbleibt nur noch die traurige Verpflichtung, ihm ein ehrendes An- A 1 denken zu bewahren. 0 g 1905 0 nete A Mannheim 5 Höhe 8 1955 N Ludwigshafen den 3. August teilzerstört, 430 am, Nähe Stroh- bank b markt, zu verkaufen. Angeb. derung unter Nr. P 63805 an d. Verlag, Zentra! Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Mitarbeiter der 5. 81 * 5 8 80 Rulnen- Grundstück markte Rhespag Mannheim Rhespag Ludwigshafen 20 een de n. agen wrde ——— 1 5 1 332 qm zu verkaufen. f Rheinische Speditions- und Rheinische Speditions- und Zuschrift. unt. Vr. 08888 8. d v 5 115 Schiffahrts-G. m. b. H. Schiffahrts-G. m. b. H. 4 1 erhöhu N als v ante grüßen;( chien. Die Beerdigung findet am Freitag, dem 5. August 1955, 14 Uhr ab Kapelle Berg- s Verm e g 8 nicht; Friedhof Heidelberg statt. Opl. Richard L. Johnson böhune Kitty Johnson lich de geb. Pütz 95 Mannheim, Pozzistraße 1 Celdlet 4. August 1955 1 Die dieses — N gezogel! Statt Karten i 5 7 Die wohltuenden Beweise liebevoller und aufrichtiger Teil- DipLoMu RER POL. pR. WINFRIED BOHLN nahme, die uns beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen 5 Nl Gü Di Ar DipLOM-KAUTMANN MARGO T BC 0 Vor ünter Dittm 5 mr 85 1 geb. Schmid zuteil wurden, waren uns ein Trost in unserem großen 5 Aber Schmerz. Wir danken allen herzlich für die erwiesene letzte VE RMA HL T E erstens Ehre und die herrlichen Kranz- und Blumenspenden. 115 Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Scharnberger, den Herren Heidelberg, Am Hahnenberg 14-16, den 4. August 195⁵ nehme Aerzten und Schwestern des Theresienkrankenhauses, dem. f zur Re Herrn Vorsitzenden der Bundesbahn, der Eisenbahner-Gewerk- Trauung: Friedenskirche, Handschuhsheim, 12.30 Uhr der Pr schaft, den Kollegen, dem VdK Mhm., den Gesangvereinen 8 auch i „Flügelrad“ und„Arion“, den Hausbewohnern und all denen, 4 3 rike a die unserem lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 8 5 75 5 Er. Mannheim, den 4. August 1955 92 81 F 6, 2 l 45 5 i N ie Le e Kaufgesuche 90 8 Lieselotte Dittmar u. Kind Gerhard 1 Lohne. 5 Wahre Statt Karten Warmwasser 60 00070 000 WE, gesucht. Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme sowie für die Kranz- 1 f(V und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau, un- chem. Fabrik Laudenbach/ Bergstr., Tel. Weinheim 36 25 zunäch serer guten Mutter, Frau 9 der Be Forder M aria Pfeiffer Etwa 20 Siedröhren, 2,30 m Ig. etwa] Für m. nächste Versteigerung 1955 1 55 90 mm G, od. àhni. z. Einzäunen ich Schlafzi., Küchen, gebr. M. 1 5 501 geb. Rein zu kaufen ges. Telefon 3 34 26 Witt, Versteig., G 7, 29, Tel. 57 An ns sage Wir unseren herzlichsten Dank 5 e 00 1 50 3 25 g 5 a masch. Ang. u. PS 03642 4. d. Ver. perzeie Mannheim, den 4. August 1955 Rohlenbadeofen Kleiderschrank, gebr., zu 5 11 Das U 5, 5 5 gebr., u. Wanne zu kauf. gesucht. Angeb. unt. P 68801 a. d. Ve„ Leichni Georg Pfeiffer u. Angehörige Angeb. unt. Nr. 03712 a. d. Verlag. Gebr. Möbel zu kf. ges. Heck, G2 hener zeichni l Sparbi gen oc worder 2 2* 1 Bestattungen in Mannheim 1510 gleichs Donnerstag, 4. August 1955 desa lis Hauptfriedhof Zelt 0 Zitzer, Karl Huthorstweg 9 13.30 1 5 Krematorium 5 f Sparbi Dr. Egger, Friedrich, Werderplatz 7 13.00 meldel Klingel, Franz, Dammstraße 46 8 14.00 5 nach Mehr Friedhof Sandhofen 5 a 7 Eifler, Georg, Karlstraße 25.00 i 0 192 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim a III urg 8 2E golf Nane ohne Gewähr„ fem 3 5 9 5 minist 26 bis 29. August bert 26. 8. 1935 Bundesbahnfahrt nach Hamburg(ue igolandl- enge 5 8. 27. 8. 1955 1 Hamburg 1 a Secba ö(05 8 amburg mit dem neuesten 5 ge ¹ùnhnema ehen 990 dampfer„WAPPEN VON HAMBURG Bunde 5 28. 8. 1953 Aufenthalt in Hamburg 5 158 5 Schlachthof Freibank. Freitag, 5. August 1955, von 7.30 bis 10.00 Uhr 4 a Gelegenheit zur Stadt- und Ha 8 575 Verkauf auf Nrn. 1001-1500. Verkauf von Freibank-Frischwurst und rundfahrt(5,50 DMW). mit uni Freibank-Fleischkonserven. Preis: Spät abends Abfahrt ab Hamburg monat 113 oN dier Bundesbahn. 55 rund * J 7.30* 0 Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb 8 29. 8. 1955 Ankunft in Mannheim gegen 15 155 0 vergibt folgende arbeiten: Im Preisslnd eingeschlossen: Bundesbahnfahrt 8 en, 8 0 1. Fliesenarbeiten für die Wohnbauten am Karlsberger Weg; Schönau; Schiffahrt, Unterkunft in mittleren Hotels oder Hotelpensionen, 8 Sat, 2. Fliesenarbeiten für die Punkthäuser K, L, Mam Aubuckel; zmal Abendessen, zmal Frühstück und Bedienung, Reiseleitung. omm 3. Rolladenarbeiten für das Einfamilienhaus Nr. XIX am Aubuckel;„ für C. 4. Lieferung von inneren und äußeren Fensterbänken für die Punkt- Anmeldung und Fahrkarten bei: häuser K, L, M am Aubuckel in n 1. 5 7 UR fe Kosts! Angebotsvordrucke können— solange Vorra rei— be er Ge-. schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max- H A PAG 2 L U O* D R E 1 5 E 2 0 9 55 Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. N 1, 1 HADETA) p 4, 2(Knörzerbau) ö tür. Mannheim, den 3. August 1955 5 0 11 5 5 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH.— J a Nr. 185 A — det en ch „ 80 Nl. N. 1 259 nann, im KG, atz 06,4 smann, zer Str. ite 1 INDUSTRIE- UND HANDELSBLAIT Seite 11 Nr. 176/ Donnerstag, 4. August 195. g. 2— Diskont-Bremse angezogen Nit Wirkung vom 4. August hat der Zen- tralbankrat der Bank deutscher Länder auf Feiner Sitzung am 3. August den Diskontsatz un J v. H. erhöht. Demnach beträgt bei den tralbanken Landeszen 5 der Diskontsatz 375 der Lombardsatz 5 12 der Diskontsatz für Schatzwechsel Der Zinssatz der Bd. und der Landeszen- tralbanken für Kassenkredite ist ebenfalls auf 353 v. H. heraufgesetzt worden. „ Ferner hat der Zentralbankrat die Min- destreservensätze für mindestreservepflich- tige Sichtverbindlichkeiten. für befristete Verbindlichkeiten und mit Wirkung vom 1. September Spareinlagen wie folgt erhöht: Bel Kreditinstituten mit einer Summe an mindest- reservepflichtigen Verbindlichkeiten(ohne Spar- inlagen) n 20 pis 100 Mill. DM und darüber für Sichtverbindlichkeiten an — 5 N — am 2 3. d. — stenheim, d in Kur- bar, zu 5 Zipsin, 8 — „ Sesucht. n Verlag. eignet als 22 L J Zu verk. . Verlag. — N 8 f ö ö Stroh- Angeb. Verlag. uadrat) a. d. V. „ ü hen: nson nd 8 land- bäder- 3URG“ Hafen- rg mit 0 Uhr. t 3. Kl. sionen, eitung. — erbau) Bankplätzen. für Sichtverbindlichkeiten an Nichtbankplätzen 5 10 v. H. ö für befristete Verbindlichkeiten 8 v. H. für Spareinlagen 5 V. H. Bel Kreditinstituten, mit einer Summe an mindestreservepflichtigen Verbind- lichkeiten l von 5 bis unter 50 III. DM ie für sichtverbindlichkeiten an Bankplätzen. 11 v. H. für Sichtverbindlichkeiten an Nichtbankplätzen i a 9 v. H. für befristete Verbindlichkeiten 7 v. H. für Spareinlagen 5 v. H. Bei Kreditinstituten mit einer Summe an mindestreservepflichtigen Verbindlich- keiten i unter 1 Mill. DM bis unter 5 Mill. DM für Sichtverbindlichkeiten an Bankplätzen 5 10 v. H. für Sichtverbindlichkeiten an Nichtbankplätzen g 5 g 9 v. H. tür befristete Verbindlichkeiten 6 v. H. für Spareinlagen 5 V. H. Damit erfüllt sich eine bereits seit eini- gen Tagen als bevorstehend diskutierte Mabnahme, die zur Minderung der Geld- MM vom flüssigkeit beitragen soll(vgl. 8 . August„Gralshüter der deutschen Wäh- rung sind gerüstet“). Zur Aufrechterhaltung des Gleichge- pichtes zwischen der Geldmenge und den vorhandenen Gütern bedient sich das mo- derne Notenbankwesen der Diskontpolitik. sie beruht darauf, daß die Geschäftsbanken (den Geldbedark bei den Zentralbanken decken, indem sie Wechsel- oder andere f Forderungen verkaufen. Der hierbei berech- nete Abzug heißt Diskontsatz. Je nach der Höhe des Diskontsatzes, den die Zentral- bank berechnet, wenn sie den Banken For- derungen abkauft, wird mehr oder weniger Zentralbankgeld beansprucht. Skeptiker allerdings, Skeptiker meinen, es sei bei der starken Flüssigkeit des Geld- marktes möglich, die Diskontsatzerhöhung würde nicht wirksam werden. Grund: Es dei gar nicht erforderlich, Geld durch Rück- grit auf das Zentralbanksystem zu beschaf- ten. In diesem Falle würde die Diskontsatz- erhöhung ihre einschneidende Wirkung ver- fehlen. Die BdL scheint diesem Pessimismus nicht ganz abgeneigt zu sein. Mit der Er- höhung der Mindestreservensätze wird näm- lich der zweite— Geldflüssigkeit vermin- dernde— währungspolitische Hebel ange- setzt, den marktwirtschaftlich orientierte Geldlehre kennt. Die Zukunft wird darüber entscheiden, ob dieses Zweite Hebel werkzeug noch mehr àn- gezogen werden fuß. g Warnschuß vor den Bug Vorbeugung tut not. Die Wirtschaftsent- J wicklung zeigt nunmehr tatsächlich Kenn- 7 zeichen einer gewissen Ueberhitzung. Da ist erstens das Arbeitsmarktproblem. Der zu- nehmende Mangel an Arbeitskräften drängt zur Rationalisierung, drängt zur Steigerung der Produktivität. Mehr und mehr werden auch in Westdeutschland automatische Fa- briken geplant und gebaut. Damit vermin- dert sich der Bedarf an Arbeitskräften, und das muß auf weitere Sicht von Einfluß auf die Lage am Arbeitsmarkt sein, auch im Sinne der Begrenzung eines überstürzten Lohnanstiegs. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben eine enge Wechselbeziehung 7 WD). Eine Senkung der Umsatzsteuer um zunächst ½ v. H. fordert der Bundesverband der Bekleidungsindustrie. Begründet wird die Forderung mit den überhöhten Sätzen der Umsatzsteuer und dem über die Haushalts- In hinausgehenden Steueraufkom- en. Verzeichnis von Vvertriebenensparbüchern Das Bundesausgleichsamt hat zu dem Ver- zeichnis der herrenlosen Sparbücher Vertrie- bener einen Nachtrag herausgegeben. Das Ver- zeichnis enthält im Bundesgebiet aufgefundene Sparbücher, die auf der Flucht verloren gegan- sen oder anderen zum Verwahren übergeben Vorden waren. Der Nachtrag wie das Haupt- verzeichnis können von den Geschädigten bei allen Geschädigtenorganisationen und Aus- sleichsämtern eingesehen werden. Das Bun- desausgleichsamt ist bemüht, alle noch vor- handenen Sparbücher Vertriebener, die ein wichtiges Beweismittel für Lastenausgleichs- ansprüche sind, festzustellen, und bittet, solche Sbarbücher bei den Ausgleichsämtern zu melden. Mehr Mittel für Heimkehrer „ Zusätzliche Mittel für den Härtefonds im Lastenausgleich in Höhe von 13 Mill. DM und Hohe onraumbeschaktung für Heimkehrer in 11185 von 12,5 Mill. DM hat der Bundes- anzminister auf Wunsch des Vertriebenen: ministeriums bis spätestens 1. Oktober 1955 bereitgestellt. 1 Mengenkonjunktur von Preisdruc begleitet Bult, D), Die Seiden- und Samtindustrie im Lem desgebiet ist augenblicklich in einer gewis- 118 Mengenkonjunktur, wobei jedoch die reise unvermindert unter Druck stehen. Im 85 konnte im Vergleich zum Voxjahres- N eine Steigerung der Produktion von 5 1 8 50 v. H., des Umsatzes von 13,8 v. H. 9 55 es Versandes von 10,7 v. H. erzielt wer- N erfreuliche Bild, das sich aus der 585 Zzlage ergibt, gilt sowohl für die lichte 10 merware wie für Winterartikel, besonders r Cocktail- und Abendkleider. Kostspieliger Dung 1 AP) Die Landwirtschaft im Bundesgebiet 155 im vergangenen Jahr eine Milliarde DM 55 Handelsdünger ausgegeben. Wie der In- ormationsdienst des Bundesernährungsmini- mit der Entwicklung am Kapitalmarkt gezeigt. Wegen der Zinshöhe wurden manche Investitionsvorhaben zurückgestellt oder begrenzt. Dazu war von den Werken häufiger zu hören, daß trotz fortschreiten- der Mechanisierung die Produktionskosten nicht oder nur unerheblich gesunken seien, weil der Kapitaldienst die Ersparnisse an Arbeitsaufwand weitgehend oder ganz auf- zehrte. Die andere Sorge resultiert aus der sich abzeichnenden Lohnbewegung. Wenn die Löhne jetzt nochmal steigen, so wird auch die Rationalisierung und ein etwaiger Zins- rückgang damit verbundene Mehrkosten nicht mehr auffangen können. Die Lohn- politik muß daher von der selbstverständ- lichen Voraussetzung ausgehen, daß dem Arbeitnehmer ein angemessener Anteil an der Steigerung des volks wirtschaftlichen Wertzuwachses zukommt, zum anderen aber alle Forderungen ihre Grenze dort finden, wo das Preis- und Kostengefüge und somit die gesunde Entwicklung der Volkswirt- schaft ins Wanken kommt. Eines der Hauptziele ist somit auch die Stabilhaltung der Währung. Mit seinem an anderer Stelle dieses Blattes erwähnten Be- schluß. hat der Zentralbankrat der Bank deutscher Länder dies zu erkennen gegeben. Die Erhöhung des Diskontsatzes gilt nicht so sehr der Zunahme der Wirtschaftskredite — obwohl sich auch in ihr das beschleunigte Wachstum der volks wirtschaftlichen Umsätze Der Interzonenhandel bleibt Wenig Chancen für„innerdeutschen“ Warenverkehr a Schon das Wissen darum, welche Stelle in beiden Deutschlands— dies- und jenseits des Eisernen Vorhanges— zuverlässig Be- scheid geben kann, wieviel Waren und Güter im Handelsverkehr zwischen den Zonen ausgetauscht worden sind, könnte beglücken. Gegenwärtig allerdings verhalten sich die Dinge so, daß weder östliche noch westliche Auskünfte befriedigend zur Auf- klärung beitragen. Während Herr Woratz, der Leiter der Interzonenhandelsabteilung im Bundeswirtschaftsministerium, am 29. Juli einer geduldigen Presse erzählte, daß die Sowjetzone mit Lieferungen im Werte von insgesamt 16,2 Mill. DM im Rückstand sei (Vergl. MM vom 30. Juni„Interzonenhandel nach wie vor schwierig“), behauptet sein Ostberliner Kollege Erich Freund das Gegenteil: Die Interzonenhandelsbilanz weise unter Berücksichtigung aller Konten am 31. Juli 1955 eine Schuld der Bundesrepu- blik an die Deutsche Volksdemokratie in Höhe von 18 Mill. Verrechnungseinheiten Aus. Anscheinend haben sich die Interzonen- handels-Künstler— sowohl die westlicher als auch die östlicher Prägung— in dem kunstvollen Knäuel ihrer Unterkonten ver- heddert. Die gibt es nämlich im Interzonen- handel in vielfältiger, mehrfach sich über- schneidender Art, wie aus nachfolgender— dem Interzonenhandelsabkommen 1954 ent- nommener— Aufstellung hervorgeht: Unterkonto I Westdeutsche Lieferungen Fleisch Kartoffeln Oele und Fette sonstige Ernährungsgüter Hopfen Phosphate Gießereierzeugnisse sowie Kesseltrommeln Häute und Felle Zubehör für ostzonale Strumpffabrikation Sowjetzonen-Lieferungen Zucker Ernährungsgüter Vergaserkraftstoff Dieselkraftstoff Rohmaterialien korstwirtschaftiche Lieferungen In beiden Richtungen jeweils Unterkonto II Westdeutsche Lieferungen Hand wirtscrraftliche Erzeugnisse chemische Grundstoffe Textilroh- und Fertigfabrikate Sonstiges Sowjetzonen-Lieferungen Textilerzeugnisse chemische Grundstoffe, Halb- und Fertigfabrikate Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnise, Steine- Und Erden, Maschinen und Fahrzeugbau, Büro- maschinen, elektrotechn., feinmechanische und optische Erzeugnisse, Kurzwaren, Sportartikel. Musikinstrumente. Zellstoff, Papier, Papier- waren In beiden Richtungen jeweils Unterkonto III Dienstleistungen, Austausch von Gas u. Energie Unterkonto IV Westdeutsche Lieferungen Eisen und Stahl Zechenkoks Diverse Sowjietzenen-Lieferungen Braunkohlenbriketts Grubenholz Kohle Grubenerz, Ferromangen Jeweils in beiden Richtungen Schon aus dieser Aufstellung erhellt, daß der Interzonenhandel kein freier Handel ist, sondern sehr eng von dem zwischen dei bei- den Währungsgebieten getroffenen Handels- abkommen abhängt. Nun müßte jedermann meinen, diese scharfe Kontrolle trüge zur K UR Z NACHRICHTEN steriums mitteilt, sind dies rund 10 v. H. der gesamten Betriebsausgaben. Gegenwärtig be- trägt der Verbrauch rund 8 Mill. Tonnen im Jahr und liegt damit erheblich über dem der Vorkriegszeit. Umtauschangebot RWE: Rh. Braunkohle (VWD) Die Rheinisch Westfälische Elek- trizitätswerke Aktiengesellschaft in Essen und die Rheinische Aktiengesellschaft für Braun- kohlenbergbau und Brikettfabrikation in Köln teilten am 3. August in einer gemeinsamen Verlautbarung mit, daß den freien Rhein- praun-Aktionären noch im Laufe dieses Jah- res ein freiwilliges Umtauschangebot des RWE auf der Basis von 5000 DM Rheinbraun-Aktien gegen 7000 DM RWE-Aktien vorgelegt werden soll. Die nähere Ausstattung des Umtausch- angebotes wird in der für 25. August fest- gesetzten Hauptversammlung von Rheinbraun bekanntgegeben und einer außerordentlichen Hauptversammlung des RWE am 29. Septem- per zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Soweit nach dem Dividendengarantievertrag eine Anmeldung von etwaigen Ausgleichsan- sprüchen binnen einer Frist von drei Monaten nach der am 30. Juli im Bundesanzeiger er- folgten Bekanntmachung der RWE-Kapital- erhöhung vorgesehen ist, erklären die beteilig- ten Gesellschaften verbindlich, diese Frist freiwillig bis zum 31. Dezember 1955 auszu- dehnen und sämtliche bis zu diesem Zeitpunkt eingehenden Meldungen als fristgerecht zu be- handeln. Die Verlautbarung ist das Ergebnis von Aufsichtsratssitzungen der beiden Gesell- schaften, die am 1. August stattgefunden haben. Die letzte Hauptversammlung des RWE hatte beschlossen, das Aktienkapital der Gesellschaft von 246 Mill. DM auf 369 Mill. DM zu erhöhen. Dividenden- Vorschläge Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG, Er- langen— 8%(HV 27. 8.). Dividenden- Ausschüttungen Salzdetfurth AG, Hannover— 9%(t. HV 2. 8.). Main Kraftwerke AG, Frankfurt/ M.- Höchst — 6%. 5 Kapitalveränderungen Salzdetfurth AG, Hannover— Erhöhung um 12,28 Mill. DM auf 61,0 Mill. DN(It. HV 2. 8.). Lederfabrik C. F. Roser GmbH, Stuttgart- Feuerbach— Herabsetzung um 1,65 Mill. DM auf 5,0 Mill. DM. Uebersichtlichkeit bei. Das Gegenteil ist der Fall, denn— wie bereits erwähnt— jeweils in Ost- und West-(Deutschland) wird be- hauptet: Wir sind Gläubiger, das andere Deutschland ist Schuldner. Ostberlins Ministerialdirektor Erich Freund wirft in diesem Zusammenhang der Bundesregierung vor, sie mache den inner- deutschen Handel zum Objekt staatlicher Willkür; störe ihn ständig durch behördliche Eingriffe. Vor allem sei die Bundesrepublik im Rückstand mit der Lieferung von Eisen und Stahl, Zechenkoks und Ruhrkohle und einer Reihe von Versorgungsgütern, wie 2. B. Kaffee. 5 Der Bonner Ministerialrat Woratz deu- tete jedoch an, daß mit den weiteren Aus- schreibungen von Einfuhren aus der ande- ren Zone sich die Situation endgültig klären würde, denn entweder wird die Zone liefern oder nicht. In diesem Falle wüchse ihre Schuldenlast noch weiter, denn sie wird ja in der Zwischenzeit beliefert. Woratz ver- wies auch darauf, daß die bewilligten Aus- schreibungen niemals voll erschöpft würden. Daraus folgert er, daß die Deutsch-Demo- kratische Republik sich in Lieferschwiefig- keiten befände. Wie dem auch immer sei. Ob Liefer- schwierigkeiten. oder— nach dem Rezept: Haltet den Dieb— Pankower Willkür, wir können darauf gefaßt sein, daß in der Buch- haltung Erich Freunds die Schuld West- deutschlands wächst. Warum wohl? Nun, sehr einfach. In Pankow wird jede west- deutsche Ausschreibung dem Konto der Bundesrepublik voll zur Last geschrieben, und erst nach geraumer Zeit— wenn es sich herausgestellt hat, wie wenig von der Ausschreibung erfüllt werden konnte— er- folgt die Korrektur. In einem Punkt muß Herrn Erich Freund beigepflichtet werden. Er sagte u. a., der auswirkt— als vielmehr das unentwegte Fortschreiten der wirtschaftlichen Expansion. Hier hielt die Bank deutscher Länder offen- bar den Augenblick für gekommen, der Ge- fahr einer Ueberhitzung vorzubeugen, die unter der Oberfläche— zum Teil ausgelöst durch nicht gerechtfertigte Rüstungserwar- tungen— vorhanden ist. Preisbewegungen, steigende Kurse an der Börse und nicht zu- letzt die auf die Wirtschaft in den nächsten Monaten zukommenden Lohnwellen sind erste Anzeichen, die einen„Warnschuß vor den Bug“ zu rechtfertigen scheinen. Ein Warnschuß, der nicht nur der Wirt- schaft gilt und den Wirtschaftlern, sondern auch der Politik und somit den Politikern. tor vernebelt inmmerdeutsche Handel sei eines der Gebiete, auf dem besonders viel für die Annäherung beider Teile Deutschlands und zur Lösung des deutschen Problems getan werden könne. Das ist richtig. Aber vor allem muß ein Ende gemacht werden mit der Verschleie- rung der effektiven Umsätze. Von Reden und politischen Parclen kann weder die Wirt- schaft leben noch ein Warenverkehr erhal- ten werden. Der innerdeutsche Handel seit der Existenz des Eisernen Vorhanges heißt er Interzonenhandel— ist vernebelt; wird es bleiben, solange er sich nicht in den inner- deutschen Handel verwandelt, der keine Zonen kennt(und keine nur der Vernebe- lung dienende Kontroll- und Befehlswirt- schaft). F. O. Weber Neue Ausschreibungen (AP) Im Bundesanzeiger sind am 3. Au- gust neue Ausschreibungen für Bezüge aus der Sowjetzone im Rahmen des Interzonen- handels erfolgt. Zur Verrechnung auf Unter- konto II werden folgende Waren aus dem Zuständigkeitsbereich der Verwaltung für die gewerbliche Wirtschaft zum Bezug frei- gegeben: Spinnereimaschinen, Webereimaschinen, Veredelungsmaschinen, Flecht- und Klöp- pelmaschinen, Papierherstellungs- und Pa- pierzurichtungsmaschinen sowie die jeweili- gen Ersatzteile. Außerdem werden freige- geben: Tabakpfeifen, Holzschuhe und Schuh- bedarf aus Holz, Sturmlaternen, Lötgeräte, Ersatzteile für Kleinmusikinstrumente und Flachglas. Im Bundesanzeiger wird gleichzeitig darauf hingewiesen, daß die Wertgrenzen für den Bezug von Pöpferschamotte er- schöpft sind und Anträge für diese Position nicht mehr berücksichtigt werden könnten. Anrecht der Aktionäre auf Dividende Steinzeugwaren verlor in 2 Weiter Instanz „Wir schlagen vor, von dem Reingewinn von DM 488 210,31 einen Betrag von DM 480 000 wegen der Notwendigkeit der Durch- führung umfangreicher Rationalisierungs- arbeiten einer entsprechenden Rücklage zu- zuführen und die verbleibenden DM 8210,31 auf neue Rechnung vorzutragen.“ Dieser Passus des Geschäftsberichts 1952 der Deutschen Steinzeugwarenfabrik für Ka- nalisation und chemische Industrie, Mann- heim-Friedrichsfeld, löste einen Prozeß aus. Die am 20. Februar 1954 abgehaltene Haupt- versammlung beschloß nämlich gegen die von Lorenz Hahn, Essen, geführte Opposi- tion, auf eine Gewinnausschüttung laut Vor- stands vorschlag zu verzichten. Lorenz Hahn hingegen berief sich auf die in den Satzun- gen des Unternehmers enthaltene Dividen- dengarantie, in der davon gesprochen wird, daß vom Reingewinn den Stammaktionären eine Gewinnbeteiligung von„bis zu“ 4 v. H. zustünde. „Wir haben einen Tunnelofen gebaut, das kostet mehr als 480 000 DM und war not- wendig“, sagte die andere Seite und ließ es auf eine Klage ankommen.(Vgl. MM vom 22. Februar 1954„Aufstand der Aktionäre mißlang“.) Diese andere Seite ist die Cre- mer& Breuer KG, in deren Besitz sich 51 v. H. des Gesellschaftskapitals befinden. Von der ersten Kammer für Handels- sachen am Landgericht in Mannheim(vgl. MM vom 9. Juli 1954„Zur Dividendenver- teilung verurteilt“) wurde am 8. Juli 1954 der Beschluß der Hauptversammlung aufge- hoben; der Anfechtungsklage des Aktionärs Lorenz Hahn stattgegeben. Das Gericht ging davon aus, das Aktiengesetz garantiere den Anspruch des Aktionärs auf Reingewinn, so- weit er nicht nach Gesetz oder Satzung von der Verteilung ausgeschlossen sei. Die Hauptversammlung habe nicht generelle Er- mächtigung, zu Lasten des— schutzbedürf- tigen— Kleinaktionärs auf eine Verteilung des Reingewinns zu verzichten. Gegen dieses Urteil wurde Einspruch er- hoben. In der Bilanz 1953 wies das Unter- nehmen auf der Passivseite unter der Posi- tion„Rücklagen für Rationalisierungsarbei- ten“ den Betrag von 480 O00 DM aus und schüttete(für 1953) ein sechsprozentige Di- vidende aus. 0 Nunmehr hat das Oberlandesgericht Karlsruhe die Anfechtung des Urteils zu- rückgewiesen. Das Gericht kommt in der Begründung seines Urteils u. a. darauf zu sprechen, daß 51 v. H. der Aktien im Besitze der Cremer& Breuer KG. sind, die aus steuerlichen Gründen kein Dividendeninter- esse habe. Die Gesellschaft sei jedoch durch- aus in der Lage gewesen, eine Dividende zu zahlen. Der HV sei verschwiegen worden, daß der Vorstand der Gesellschaft ursprüng- lich die Verteilung von 6 v. H. Dividende vorgeschlagen habe. Durch diese Dividenden- politik werde der Aktienkurs gedrückt. Dem Großaktionär Dr. Cremer sei es dadurch möglich gewesen, billig weitere Aktien zu erwerben. Der als Grund für die Dividen- denverweigerung angeführte Bau eines Tun- nel-Ofens sei nicht stichhaltig. Der Bau sei eine langfristige Investition, die normaler- weise nicht aus dem Gewinn, sondern aus der Aufnahme neuen Kapitals finanziert werde. Die Gesellschaft habe über genügend flüssige Eigenmittel verfügt. Dazu erfahren wir vom Vorstand der Deutschen Steinzeugwaren AG, daß die Ent- scheidung darüber, ob das Unternehmen sich dem Urteil beuge oder Revision einlege, noch ausstehe. Diese Entscheidung zu treffen, stünde dem Aufsichtsrat zu. Zu dem Urteil selbst wird behauptet, daß die Cremer& Breuer KG keine steuerlichen Interessen an Nichtausschüttung des Gewinnes habe. Es wird ferner erklärt, daß der Großaktionär in der Zeit der Dividendenlosigkeit keine Aktien— um so weniger zu gedrücktem Kurs— zusätzlich erworben habe. Im Falle der Aufsichtsrat auf Einlegung der Revi- sion beim Bundesgerichtshof verzichtet, müßte eine neuerlich einzuberufene Aktio- närshauptversammlung über die Gewinnver- wendung beraten. Der Fall der Friedrichsfelder Steinzeug ist ebenso interessant(wirtschaftlich und juristisch) wie unerfreulich. In Zeitläuften, in denen Kapitalbildung durch Aktienerwerb mühevoll gepflegt wird; in Zeitläuften, in denen davon gesprochen wird, man müsse vom Führerprinzip bei den Aktiengesell- schaften abgehen und das Aktiengesetz refor- mieren, könnte von Mehrheitsaktionären größere Berücksichtigung der Kleinaktionäre verlangt werden. Auf der anderen Seite wiegt natürlich der Einwand, daß sich die Konjunkturentwicklung im Jahre 1952 noch nicht übersehen ließ, schwer. Vielleicht war es damals nicht nur riskant, sondern— we- gen der Schwierigkeiten am Kapitalmarkt auch unmöglich, auf die Selbstfinanzierung mittels Dividendenlosigkeit zu verzichten. Indes sind wohl viele der damals zum Divi- dendenverzicht führenden Beweggründe weggefallen. Bilanzmäßig würde es genügen, die ausgewiesene„Rücklage für Rationalisie- rung“— wenigstens teilweise— aufzulösen und Dividende auszuschütten. Mit anderen Worten gesagt: Die friedliche Beilegung eines — nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern für das westdeutsche Aktienwesen peinlichen— Prozesses wäre jetzt nicht nur möglich, sondern auch empfehlenswert. Pünktchen Eifektenbörse Rücksicht auf Herbstverkehr erbittet die Bundesbahn Die Bundesbahndirektion Karlsruhe wendet sich —— 1 Appell an die verladende Wirt- Aft: „Die erfreuliche Wirtschaftsbelebung in der Bundesrepublik wirkt sich selbstver- ständlich auch im Verkehr auf der Straße, auf der Schiene und in der Binnenschiffahrt deutlich aus. Dabei ist es aber dringend not- wendig, daß sich die Wirtschaft auch bei der Benutzung des Laderaumes dem beschleu- nigten Tempo des Wirtschaftsablaufes an- paßt. Die Beladung und Entladung der Güterwagen durch die Wirtschaft hat sich gegenüber dem Vorjahre erheblich ver- schlechtert. Die bereits jetzt aufgetretenen Schwierig- keiten in der Bereitstellung von Güterwagen würden völlig behoben sein, wenn sämtliche Wagen rechtzeitig beladen und entladen würden. Diese Frage ist von ganz beson- derer Bedeutung im kommenden Herbstver- kehr. Die Ausfälle in der Wagenstellung könnten auch während des Spitzenverkehrs erheblich vermindert werden, wenn die ge- samte Wirtschaft mithilft, die Wagen 80 schnell wie nur irgend möglich zu beladen und zu entladen. Je schneller die Transport- mittel umlaufen, desto größer wird der täg- lich zur Verfügung stehende Transportraum 3 damit die Transportkraft der Bundes- ahn“. Billige Kredite kür die Landwirtschaft (VWD) Für die Zinsverbilligung neuer Agrarkredite, die der Finanzierung von In- vestitionen zur Leistungssteigerung der Be- triebe, Förderung der Qualität und des Ab- satzes im Sinne des Lübkeschen Agrarpro- gramms dienen, werden im Haushaltsjahr 1955 rund 17,5 Mill. DM bereitgestellt. Nach den neuen Richtlinien wird in diesem Jahr zu derartigen Krediten ein fester Zuschuß von zwei bzw. drei v. H.(je nach Verwen- dungsz weck) zu dem Zinssatz gegeben, den der Kreditnehmer mit dem Kreditgeber aus- handelt, während im Vorjahr die Kredite auf einen Zirissatz von vier bzw. fünf v. H. für den letzten Kreditnehmer verbilligt wurden. Dies wird im Endeffekt für den Kreditnehmer etwa zu demselben Ergebnis wie bei der alten Methode führen, läßt je- doch dem Wettbewerb mehr Raum und regt den Kreditnehmer zur sorgfältigen Auswahl der günstigsten Kreditbedingungen an. Zinsverbilligungen werden künftig auch kür die Anschaffung von Getreidetrock- nungsanlagen als Gemeinschaftseinrichtun- gen gewährt. Für den Obstbau sind jetzt auch Neuanlagen als förderungswürdig an- erkannt. Hierbei ist vornehmlich an die Umstellung der alten Kulturen auf die marktgängige Produktion gedacht. Neu ist ferner die Begünstigung der Wohnraum- erstellung für Landhandwerker sowie des Neu- und Umbaues von Fahrzeugen der Hochsee- und Seeflscherei. 5 Seit Beginn der Zinsverbilligung im Jahre 1954 ist ein Volumen von 730 Mill. D-Mark an längerfristigen Kreditmitteln, aus dem freien Kapitalmarkt für die Lande und Ernährungs wirtschaft bezuschußt wor- den.. Marktberichte vo m 3. August. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Am Obstmarkt gute Qualitäten von Zwetschgen und Pflaumen gut gefragt. Bei min- derwertigen Qualitäten Preisrückgänge. Gemüse- absatz immer noch langsam, bei Tomaten unbe- dingt Sortierungsvorschriften beachten. Es erziel- ten: Sauerkirschen A 40—72; B 25; Mirabellen 20 bis 32; Pfirsiche I 30—60; II 20-30; Pflaumen Gute von Brye 23-30; Hauspflaumen 20-23; Zimmers 40 bis 48; Tafeläpfel A 20—35; B 8—18; Tafelbirnen A 18—33; B 10—17; Ersinger A 30—37; B 20—25; Thecza 25—28: Endivien 812; Treibhaussalatgurken 1 30 bis 55; II 15—28; Weißkohl 5; Rotkohl 8; Wirsing 6; Buschbohnen 19-23; Stangenbohnen I 23—30; II 19 bis 22; Tomaten A 38—44; 35—40; 2834; B 18—23. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Groganfuhr in Zwetschgen, Pflaumen und Mirabellen. Absatz zufriedenstellend, abfal- lende Preise. Es erzielten: Stachelbeeren 14—27; Brombeeren 59—65; Himbeeren 30-55; Schatten- morellen A 45—59; B 25—44; Mirabellen A 28—34; B 20—27; Pfirsiche A 30-42; B. 21-29; Reineclauden 15—22; Gute von Brye A 24—29; B 10-20; Pflaumen A 21—27; B 10—20; Eisenthäler A 24—34; B 10-23; Zimmers A 35—45; B 20—33; C 10—18; Aepfel A 28 bis 51; B 5—24; Birnen A 29—39; B 12—28. NE-Metalle 5 433—437 DM Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke Blei in Kabeln 130—131 DM Aluminium für Leitzwecke 240—24 DOM Westdeutscher Zinnpreis 920 DM Freie Devisenkurse a Geld Brief 100 belg. Frances 8,398 8,418 100 franz. Francs 1,2016 1,2036 100 Schweizer Franken 96,04 96,24 100 Holl. Gulden 110,01 110,23 1 kan. Dollar 4,279 4,289 1 engl. Pfund 11,696 11,716 100 schwed. Kronen 81,25 81,41 100 dän. Kronen 60,475 60,595 100 norw. Kronen 58,47 58,59 100 Schweizer Franken, frei 98,22 98,42 1 US-Dollar 1,2092 1.2192 100 DM-W]W= 505 DM-O; 100 DM-O= 21, DM-W. Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim. Frankfurt a. M., 2. August 1955 Börsenverlauf.(VWD) Bei ziemlich ruhigem Geschäft führte die geringe Aufnahmeneigung eher zu einem Abbröckeln der Kurse, für verschiedene Spezialwerte blieb die Haltung jedoch weiter fest. Am Montanmarkt kam es auf Gewinnmitnahmen des Berufshandels und der Privatkundschaft vereinzelt zu Kursabschlägen von 2 bis zu 4 Punkten. Versorgungspapiere nach der gestrigen starken Steigerung durchweg etwas schwächer, lediglich HEW W setzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Am Kalimarkt blieb die Kursgestaltung uneinheitlich. während Burbach Kali um ca, 4 Punkte nachgaben, zogen Salzdetfurth um 3 Punkte an. In Rückwirkung auf die letzten teilweise über durchschnitt- lichen Kurssteigerungen kam es in Banken-Nachfolgern wiederholt zu Gewinnmitnahmen, worauf hin. sich beiderseitige veränderungen bis zu 4 Punkten einstellten. An den übrigen Märkten ergaben sich im großen und ganzen nur kleinere Kursveränderungen, darunter auch für IG-Farben- Nachfolger, die im Verlauf teils eine Kleinigkeit höher gehandelt wurden. Schiffahrtsanteile unter Bevorzugung von Norddeutscher Lloyd anhaltend freundlich, Rentenmärkte gut behauptet bis fest. Aktlen 3 Aktien 2 8 38 Aktien 2. 8 3.8. 0 304 Harpener Bergbau 137½ 136 Dresdner Bk.) 0 20 26 5— 2 303 Heidelb. Zement. 292 2900 Rhein-Main Bank 280 280 BMW 3 180 Hoesch)— Reichsb.-Ant. Sa. 79-82 79-81 Conti Gummi. 289% 288 Lanz: 188% 388 Daimler-Benz 370 372 Mannesmann 198 100% Montan- Dt. Erdöl 103 192 Rhn. Braunkohle 303 30⁵ Nachfolger Degussa 303% 304 Fheinelektra. 191½ 200 Bergb. Neue Hoffg. 158 1560½ Demag 22 208 RW WW.) 240% 240 Dt. Edelstahl!. 228 228 Dt. Pinoleum 292 291 Seilwolftf 113 111 Dortm. Hörd. Hütt.“ 153 152½ Durfacher Hof)— Siemens& Halske 200/ 296% Gelsenberg 168 167 Eichbaum-Werger 185 190 Südzucker 3 219 GHH Nürnberg 260 265 Enzinger Unſon) 204½ 263 Ver. Stahlwerke) 6% 6% Hoesch 175 174 IG-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 177%¾ 170 Klöckn.-Humb. D. 254 254 Ant.-Sch.) 50½ 50 Badische Banki 201 20⁰ Klöckner werke 182 179 BASF 3322 231¾ Commerzbank)) 20% 195% Hütten Phönix Farbenf. Bayer 27% 270% Commerz Rheinrohr. 192 189 ½ Farbwerke Höchst 222 3 230 u. Credit-Bank 278 2³⁰ Rheinst. Union 217 215 Felten& Guill. 200 200 Deutsche Banki)) 25½ 20 Stahlw. Südwestf. 182 182½ Zrün& Bilfinger 195 190% Süddeutsche Bank 251½ũ l 252½ Thyssenhütte 204%½% 206% )= RM-Werte,)= Restquoten 17 Seite 12 MORGEN 1 5 Donnerstag, 4. August 1955 N iy Erich Kleiber Wit Düsseldorf für ein Jahr als Opernchef ans d füntundsechzig Am 5. August feiert der Dirigent Erich Kleiber seinen fünfundsechzigsten Geburtstag. In Wien geboren, in Prag ausgebildet, kam er über Darmstadt, Elberfeld- Barmen und Nationaltheater Mannkeim(Spielzeit 1922/23) und ging von hier aus an die Staatsoper Berlin. Dort gehörte er bald zu den führenden Persönlichkeiten des deutschen Musiklebens. 1935 emigrierte Erich Kleiber, der vor allem durche seine Aufführungen moderner Werke, darunter der Uraufführung von Alban Bergs „Wozzeck“, bekannt geworden war, ins Ausland, gastierte in Kuba, Buenos Aires, Glynd- dourne und Edinburgh. Ende vergangenen Jahres Ratte er sich bereit erklärt, die neu auf- zubauende Berliner Staatsoper(im Ostsektor ) zu leiten, löste diese Bindung aber wieder vor fünf Monaten, weil er durch das Abreißen der friderizianischen Widmungsinsckrift vom Neubau der Staatsoper davon überzeugt worden sei, daß„Politik und Propaganda vor der Tür dieses, Tempels“ nicht haltmachen werden.“— Unser Bild zeigt Erich Kleiber während einer Konzertprobe in Hamburg. dpa-Bild An einem Sommertag von 8 Birabeau Germaine Lalmat ist das, was man früher ein Küchenmädchen nannte, jetzt heißt es „Küchengehilfin“. Und Ernest Chalumeau ist — für diesen Beruf hat man vorläufig noch keine andere Bezeichnung zu finden ver- mocht— Handlungsgehilfe in einem Lebens- mittelgeschäft. Sie tragt eine Schürze, er einen blau-weiß gestreiften Leinenkittel. Aber am Sonntag!... am Sonntag trägt Ernest eine karierte Hose, Modell„Prinz von Wales“; und eine Sonnenbrille— bei jedem Wetter. Wenn er zahlt, zieht er aus der Jackentasche eine wundervolle Brieftasche hervor, kurz, er hat alles, was zu einem sehr sportlichen, eleganten, hübschen jungen Mann gehört. Nun, bei Germaine ist es genau so: Sie trägt die Kleider, die Schuhe, ja sogar die Wäsche, die ihre„Dame“, eine Filmschauspie- lerin, ihr geschenkt hat. Und auf ihrem fri- schen Gesicht leuchten Puder, Rouge und Lippenstift, die immer das erste sind, was sie sich von ihrem Monatslohn kauft. Kurz, man kann sie beide sehr gut für das halten, was sie nicht sind. Und das ist doch der Traum der meisten unserer Zeitgenossen. Allerdings hat es auch seine kleinen Nach- teile. Das Tragen eleganter Kleider zum Bei- spiel verlockt zur Freude am Luxus. Gewiß, zum Teufel, es macht Spaß, eine schöne Brief- tasche herauszuziehen. Aber diese Brief- tasche müßte auch genügend Banknoten ent- halten. Wenn manaber alle seine Banknoten durch den Ankauf dieser Brieftasche ausge- geben hat Eines Sonntags schlug Germaine vor:„Ich möchte nächste Woche furchtbar gern einmal aufs Land. Du nicht auch?“ „Ja, gewiß. Aber nicht erst in der dritten Klasse und dann weiter zu Fuß.“ „Nein, das nicht. Zu dumm, daß wir Demand kennen, der ein Auto hat.“ „Ja, mit dem Auto, das wäre das Richtige“, meint Ernest gedankenverloren... Und eines Ein Pfennig för das beste unbekannte Buch Vergessene und Als das„beste unbekannte Buch“ haben die Pariser Bouquinisten in diesem Jahr den Roman„Le Voleur“ von George Darien mit ihrem 1952 gestifteten Literaturpreis be- dacht. Obwohl dieser Preis der Antiquare, deren Buchkisten auf den Ufermauern der Seine eine Sehenswürdigkeit der französi- schen Hauptstadt sind, in nominell nur einem Franc oder etwa einem Pfen- nig besteht, ist er einer der sinnvollsten Literaturpreise der Welt. Denn er wird all- jährlich von einer aus sieben Bouquinisten bestehenden Jury einem Autor verliehen, dessen Werke zu Unrecht von seiner Mit- welt übersehen und später vergessen wur- den. George Dariens im Jahre 1898 erschiene ner Roman„Le Voleur“ ist das typische Bei- spiel eines verkannten Buches. Der vor 34 Jahren gestorbene Autor war nur ein- mal flüchtig durch einen— mißglückten Stinkbombenanschlag auf eine Opernauffüh- rung bekannt geworden. Dann hatte man inn und seine ungelesenen Bücher verges- Sen, bis ihn die Bouquinisten jetzt wieder- entdeckten und auch die Kritiker von seinem Talent überzeugten. Außer solchen von vornherein verkann- ten Werken gibt es zahlreiche ursprünglich durchaus anerkannte Bücher, die erst spä- ter vergessen oder nicht wieder aufgelegt wurden. Eine Liste der in den letzten fünfzig Jahren mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichneten Autoren umfaßt beispiels- weise Namen wie José Echegaray, Verner von Heidenstam, Karl Gjellerup, Henrik Pontoppidan, Carl Spitteler, Wladislaw Rey- mont, Erik Axel Karlfeldt und Frans Emil Sillanpää, die dem großen Lesepublikum kaum noch bekannt sein dürften. Es soll hier nicht darüber befunden wer- den, ob gerade die genannten Autoren zu Unrecht vergessen wurden. Denn auch ohne ihre Werke ist die Zahl der vergessenen oder vernachlässigten Bücher so groß, daß sich außer den Pariser Antiquaren auch franzö- sische, amerikanische und deutsche Kriti- ker und Autoren bewogen fühlten, gegen die- sen Verschleiß an Geist aufzustehen. Und solche Hinweise auf verschüttete literarische Schätze, die nach den Worten des französi- schen Schriftstellers Clebert nicht unbedingt zur„großen Literatur“ gehören und doch „ganz einfach erregend sind“, stimmen um verkannte Literatur in Frankreich, Amerika und Deutschland so nachdenklicher, als sie aus Ländern stam- men, die mit jährlich rund 10 000 veröffent- lichten Titeln zu den führenden Buchprodu- zenten der Welt zählen. In Frankreich haben sich namhafte Schriftsteller wie Giraudoux schon im Jahre 1923 gegen die„frivole Inkonsequenz des Ruhms“ aufgelehnt und eine Gruppe gebil- det, die mit dem Verleger Emile-Paul eine „Sammlung der Verkannten“ herausgeben und einen Literaturpreis für das beste ver- kannte Buch schaffen wollte. Ihr Plan ist jedoch der„Unordnung der Zeit“ zum Opfer gefallen, wie Paul Morand, ein ehemaliges Mitglied jener Gruppe, 1954 anläßlich einer Umfrage der Pariser Zeitschrift„Arts“ nach lesenswerten, aber unbeachtet gebliebenen Romanen der letzten hurdert Jahre schrieb. Das Ergebnis dieser vermutlich auch von dem schon 1952 gestifteten Literaturpreis der Bouquinisten inspirierten Umfrage waren umfangreiche Bücherlisten, aus denen die Amn häufigsten genannten Titel ausgewählt und von einem Buchklub neu herausgegeben Werden sollten. Zu der stattlichen Zahl von etwa 100 000 Buchtiteln, die gegenwärtig von 674 ameri- kanischen Verlegern angeboten werden, stellt ein Kritiker einschränkend fest:„Man kann ruhig sagen, daß eine Liste der ver- Sriffenen amerikanischen Schriftsteller auf- schlußreicher und interessanter als eine Liste derjenigen ist, die im Buchhandel zu haben sind.“ Abgesehen von bisher überhaupt un- veröffentlichten Manuskripten gibt es Hun- derte von Autoren, deren Werke nur noch in großen Bibliotheken oder zuweilen in Antiquariaten aufzutreiben sind und drin- gend einer Neuauflage bedürften. Mit Aus- nahme von„Standard- Klassikern“ wie Emerson oder Hawstorne sind fast alle guten älteren Autoren wie etwa Lafcadio Hearn aus den Verlagslisten verschwunden, und selbst Werke zeitnaher Prominenter wie F. Scott Fitzgerald und William Faulkner Waren jahrelang vergriffen. „Die Notwendigkeit eines schnellen Um- satzes im Verlagsgeschäft“, die der amerika- nische Kritiker für die Lage in den USA verantwortlich macht, scheint sich auch in Deutschland auszuwirken. Jedenfalls wurde Herbert Franks Erstlingsroman„Der Stum- me“ bereits an die Antiquariate abgestoßen, als erst etwa 500 Exemplare verkauft waren. In diesem Falle war es übrigens besonders verfehlt, das scheinbar unverkäufliche Buch eines noch unbekannten Autors in Verges- senheit geraten zu lassen. Denn schon knapp Zwei Jahre später erhielt Frank für seinen zweiten Roman den„Welt-im-Buch- Preis“ 1954 und die Garantie einer Mindestauflage von 100 000 Exemplaren. „Vergessene, unvergängliche Werke“ der älteren deutschen Literatur erwähnt ein Aufsatz von Wolfgang Hirsch, der auf die nirgends erhältlichen Werke Johann Beers, eines Romanschriftstellers des 17. Jahrhun- derts, auf den kaum greifbaren Roman „Trutz Simplex“ von Grimmelshausen und auf die unzugänglichen Werke des 1885 jung verstorbenen Berliners Walter Gottheil ver- Weist. Hirsch hat sich mit nur wenigen mar- kanten Beispielen vergessener oder verlege- risch vernachlässigter deutscher Bücher be- Snügt. Es ist jedoch kaum daran zu zwei- feln, daß eine Leserumfrage eine ähnlich umfangreiche und mindestens ebenso er- schreckende Liste brachliegenden Geistes- gutes zeitigen würde, wie sie in Frankreich und den USA schon vorliegt. Karl Graak Abends— eines Abends, an dem Ernest sei Bluse auszog und sie ihre Schürze. sch er sie, ganz ungewöhnlich gut gelaunt, in die Arme. „Am Sonntag machen wir zusammen eine Autotour in die Umgebung von St. Cloud.“ Am nächsten Sonntag sind sie wirklich in ihren schönsten Kleidern unterwegs. Als Ger- maine herunterkommt, wartet kein Auto auf der Straße, und sie benutzen bescheiden die Straßenbahn. Bis St. Cloud. Aber Ernest lächelt. Einige Minuten durch die Stadt und dann bleiben sie vor einem Haus stehen. An der Türe ein Schild:„Verkauf und Vermie- tungen von Immobilien“. Ernest lächelt wieder und tritt mit ihr ein. Ein älterer, vornehm aussehender Herr emp- kärngt sie.„Herr Ernest Chalumeau?. Bitte nehmen Sie Platz. Auf Ihren telephonischen Anruf hin habe ich mich nach Villen umge- sehen, die Ihren Wünschen entsprechen dürf- ten. Sie wollen doch etwa folgendes: Schöne Herrenhaus, Garage für zwei Wagen. 5 nerhaus, Kleinen Park, Nutzgarten und ange- nehme Nachbarschaft.“ „Ganz recht.“ — Germaine in ihrem Sessel sperrte Mund und Augen auf. „Und was den Preis betrifft: drei bis vier Millionen Franc?“ ce „Das ist aber schon das Aeußerste. un- terbricht Ernest lebhaft.„Mehr als vier Mil- lionen kann ich keinesfalls ausgeben.“ Germaine in ihrem Sessel sperrt Mund geworden sein. „Nun, Herr Chalumeau, ich habe drei Vil- len ausfindig gemacht, die ungefähr dem ent- Sprechen, was Sie suchen und die Sie im Laufe des heutigen Nachmittags besichtigen können. Mein Teilhaber wird Sie hinbringen. Das Auto steht schon bereit.“ Jetzt begreift Germaine. Der Teilhaber öffnet die Wagentüre: Ger- maine läßt sich, noch etwas schüchtern, in die Polster fallen; Ernest lehnt lässig neben ihr und zieht seine Bügelfalten zurecht. Es war ein herrlicher Sommertag. Wie schön ist cer grüne Rasen von Longchamps durch die Scheiben eines Autos gesehen! Die Straßen waren sehr belèebt. Autos— zu denen man ja auch gehörte— folgten und überholten einander; Radfahrer— auf die man mitleidig berabsah— traten schnaufend die Pedale. Man überholte einen Autobus, über den man nur lächelte, so plump gedrängt voll Men- schen war er. Man sah auch einen armen, an die Schienen gebundenen Zug mit seiner lan- gen Kette von Waggons vorbeikeuchen. Und das Auto flützte vorüber. Es hielt vor einer Art normannischem Herrensitz— welche Pracht! Germaine reißt wieder die Augen auf. Aber dieses Mal vor Entzücken. In harmoni- schen Linien umgibt das Haus der Park. Sau- ber gepflegte Baumgänge, Rasenplätze und Bosketts. Und sie besichtigen genau jeden Winkel. „Nicht übel“, meint Ernest und verzieht den Mund.„Aber die Zimmer genügen uns nicht! Findest du nicht auch, liebes Kind? Sehen wir uns das zweite Objekt an!“ Auch das zweite Haus ist nicht schlecht aber es fehlt das Billardzimmer, das es in ersten gab... das dritte ginge an, aber es gibt Koltur-Chronik Die Europäische Studententheater- Union (ESt) beschloß auf ihrem Jahreskongreß in Erlangen, Studentenbühnen der Sowjetzone gleichberechtigt aufzunehmen. Die Studenten- bühne der Ostberliner Humboldt- Universität erklärte daraufhin ihren sofortigen Beitritt. Mitglieder der Studententheater-Union sind zur Zeit 33 Universitätsbühnen aus fast allen Westeuropäischen Staaten. Der Fritz-Reuter-Preis 1955 für erzählende Dichtung in niederdeutscher Sprache wurde dem Hamburger Autor Heinrich Bebnken zu- erkannt. Der Preis, der mit 1000 Mark dotiert ist, wird im Abstand von zwei Jahren verlie- hen. Behnken ist der niederdeutschen Oeffent- lichkeit durch 15 dramatische Werke, von denen drei preisgekrönt wurden, bekannt geworden. Der Preis wird ihm am 12. August bei der Er- öffnung der 8. Bevensen-Tagung der nieder- deutschen Schriftsteller und Wissenschaftler im Kloster Medingen übergeben. Eine Adolph-von-Menzel-Ausstellung mit 520 Zeichnungen des Künstlers wurde in der Ostberliner Nationalgalerie nachträglich zum 50. Todestag Menzels(9. Februar) eröffnet. Wie der stellvertretende Generaldirektor der Staat- lichen Museen, Prof. Carl Blümel, mitteilte, besitzt die Nationalgalerie in Ostberlin ins- gesamt 5300 Zeichnungen und 73 Skizzenbücher Menzels, von denen eine Auswahl aus allen Epochen und allen Richtungen des Künstlers getroffen wurde. Mit der Ausstellung wurden gleichzeitig elf wiederhergestellte Räume im Obergeschoß der Galerie der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. München wird während des„Festlichen Som- mers 1955“ erstmals Freilichtaufführungen ver- anstalten. Das Theater am Gärtnerplatz hat den See vor der Pagodenburg im Nymphen- burger Schloßpark zum Schauplatz der Ope- rette„Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß gewählt. Insgesamt sind zwischen dem 11. August und 11. September in der Inszenie- rung von Willy Duvoisin 22 Aufführungen vorgesehen. 5 Thaddäus Troll, von dem der„Mannheimer Morgen“ zahlreiche humorig- pointierte Feuille- tons veröffentlichte, hat ein Hörspiel„Mein Haus, meine Burg“ geschrieben, das vom Süd- westfunk Baden-Baden am Dienstag, 9. August, 20.45 Uhr auf Mittelwelle und am 13. August, 21 Uhr, im UK W- Programm urgesendet wird. Spiel im(Sommerwind 0 Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler Copyright 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 39 15. Fortsetzung Nein, sie hatte keine Lust. Sie blickte ein bißchen abwesend und schüttelte nur träumerisch den Kopf. Da war nun also diese kleine mütterliche Regung in ihr auf- geblüht wie die erste Rose im Frühlings- wind und hatte das Mädchen Male verlockt, an einem Jungenbett zu sitzen, obschon weit und breit von Krankheit nicht die Rede sein konnte. Da gab es ein Paar Kinderaugen, gufmerksam und ein ganz bißchen verwun- dert. Daß hierin nur solch zitterndes Glück beschlossen sein konnte!— Nein, zu einem Spaziergang im Mondenschein konnte sich Male nicht entschließen. Fritz verlor die Geduld. Warum bloß? Nun, das tat nichts zur Sache. Was diese merkwürdige Laune bedeuten solle, fragte er. Der Junge wäre ja völlig gesund. Und schließlich sei er, der Fritz, wohl auch noch da. Sie lachte ihn hell an, beide Arme bis an die Ellbogen in den Hosentaschen ver- graben. Seh bloß mal einer an, was for'n Pascha da zum Vorschein kommen tut!“ sagte sie kopfschüttelnd. 5 „Richtig messingsch kannst du ja auch reden. Ich glaubte schon, du hättest es ver- lernt. Willst du also mitkommen?“ „Nein“, antwortete sie sehr hochdeutsch. Er wandte sich auf den Hacken um und stürmte davon. Male blickte ihm verstört nach.„Mein Gott, was war das?“ flüsterte sie. Nachdem die Jungen zur Ruhe gebracht waren, legte auch sie sich schlafen.— Fritz schritt die Herrengasse herab. In seinem Herzen brodelte und tobte die Wut Und noch etwas anderes trieb darin ein be- klemmendes und unruhiges Wesen, etwas, das er nicht mit Namen zu nennen wagte; sogar sein Zorn schlug vor diesem Atem- raubenden um, mit einmal fand er sich als wehrlose Seligkeit mitten zwischen Weihnachtslichtern. Aber der Aerger kam wieder, er war keineswegs endgültig ver- raucht; darüber mochte sich eine gewisse Person nur keinen Täuschungen hingeben! Der Brunnen lag im Vollmond. Das Burg- tor sah aus, als sei es mit chinesischer Tusche auf einen weißgrauen Karton ge- zeichnet. Zwei Männer kamen die Straße herauf; im Vorübergehen stieß Fritz einen der Herren ungewollt an. Die Leute blieben kurz stehen und wandten sich um. Er achtete nicht darauf. Hinter dem Tor begann gleich der Burg- garten. Auf einer Bank saß ein Liebespaar; das Mädchen lachte in einer merkwürdig hohen Stimmlage, die am Ende in einem aufreizenden Gekicher wieder herunter- kletterte. Fritz machte kurz kehrt, als ärgere ihn das harmlose Getändel. Einen Seitenpfad einschlagend, befand er sich bald auf halber Höhe des Abhanges; nach Süd- westen hinüber sah man die Türme der Stadt wie erstarrte Wachtposten dunkel im Monde stehen. Unten lag blinkend der Fluß. Ein Zelt schimmerte auf. Dort mußten sich Paddler niedergelassen haben. Jawohl, in solch rostroten Zelten pflegten sie zu hau- sen. Fritz war erst kürzlich über diesen Sportzweig ein wenig unterrichtet worden; eine sachverständige Person hatte ihn unter anderem ins Bild gesetzt, was es gegebenen Falles mit einem solchen Zelt auf sich haben konnte. Die Leute da unten badeten; man hörte ihre Stimmen und das Plätschern im Wasser. Fritz warf sich ins Gras und zündete eine Zigarette an. Das erste Streichholz wurde vom Winde ausgeblasen. Er schleu- derte es mit einem Fluch beiseite. Das nächste brannte sofort. Sein Gesicht stand als verzerrte Maske in dem hüpfenden Schein. Dann lag er lange und starrte den Mond an. Wer mochte nur auf die blödsinnige Idee gekommen sein, dem Monde ein Ge- sicht anzudichten?— Dies war schon die dritte Zigarette. Das Mädchen sprang zuerst ans Ufer. Sie war klein und, soweit man erkennen konnte, ziemlich dick. Sie trug einen roten Trikot. Ihre kurzen Beine liefen mit komisch abge- hackten Schritten auf das Zelt zu.„Beeile dich und vergiß nicht, das Boot an Land zu ziehen“, rief sie zum Fluß zurück. Nach einer Weile erschien auch der Mann. Er ging rückwärts und zerrte das Fahrzeug hinter sich her, ein Kanu. Sein freier Arm hielt die Paddel geschultert. Fritz sah von seinem erhöhten Platz aus den beiden zu. Sie gingen ihn nichts an, bewahre, aber er saß nun hier allein und versäumte nichts. Warum sollte er sich nicht ein paar Gedanken machen, eben blog, um die Zeit hinzubringen? Auf dem Heimwege lief Fritz beinahe. Males Zimmer war unverschlossen; er nahm nicht einmal die Zigarette aus dem Munde, als er eintrat. Die Schläferin er- wachte augenblicklich. „Mach das Licht wieder aus“, sagte sie leise. Ihr Gesicht war Kalk weiß. Er stand vor ihrem Bett und sah auf sie herab. Seine Hände waren geballt. 5 „Geh bitte wieder hinaus, Fritz.“ Ihre Stimme klang völlig ruhig. „Stört dich ein Mann in deinem Schlaf- zimmer? Ich glaubte, du wärest diesen An- blick gewöhnt. Oder sollte ich dich falsch verstanden haben?“ Er prällte erschreckt zurück. Sie hatte die Decke beiseite geschleudert und war mit einem einzigen Satz aufgesprungen. Vor sei- nen Augen riß sie die Trainingshose über den Schlafanzug. Während ihre wild ru- dernden Arme noch durch die Blusenärmel fuhren, stand sie schon vor ihm. Ihre Augen sahen grün aus.„Was hast du eben gesagt?“ Er lachte wild auf. „Sei ruhig!“ kam es zischend.„Die Jun- gen schlafen nebenan.“ Jetzt erst verlor sie die Beherrschung. Mit einmal packte er ihre Schulter, schüt- telte sie, daß der Kopf haltlos pendelte. Seine Stimme klang wie rostiges Blech.„Er- Wartetest du, ich würde an deinem Zimmer vorüberschleichen, als ob die heilige Cäcilie oder sonst was Biblisches darin schlafe? Hast ja nicht einmal die Tür abgeschlossen.“ Sie war jetzt frei, stand einige Schritte von ihm entfernt und blickte in sein auf- gewühltes Gesicht. Es war nicht deutlich, ob ihre Züge Entrüstung, Furcht oder einfache Neugier ausdrückten. Bei seinen letzten Worten jedoch überzogen sich die Wangen mit einem glühenden Rot.„Du bist also zu mir gekommen, um sozusagen deinen Chauf- feurlohn abzuholen?“ fragte sie leise, und es lag nichts wie unsägliche Verachtung darin. Einen Augenblick starrte Fritz sie ver- blüfft an, dann sagte er ganz ruhig:„Du bist verrückt. Ich will mit dir reden.“ Male ließ sich am Fenster nieder und beschrieb eine einladende Geste, genau als befinde sie sich im Salon und fordere einen fremden Besucher zum Sitzen auf. Ihre Hände jedoch zitterten heftig. Dieser An- Herau verlas drucke 5. 5 chetre dort keine Bibliothek. Und um von Nunme] stel. eins zu Nummer zwei und von Zwei Zu dit w. He eu gelangen und an den Ausgangspunkt weder rückzukehren, hat das Auto Höhen erk! 4 Lokale men, ist Abhänge hinuntergesaust, über 1 Dr. B nen gefahren und mitten durch Wälde 1 c. Seri eine herrliche Fahrt!. 5 8 H. KIr „Herr Dupont“, erklärte Ernest beim Als stellv. steigen zu dem Häuseragenten,„die Vile Bank, die Sie mir gezeigt haben, sind alle nicht 00 Bad. K das, was ich suche. Haben Sie nicht 1 Mannk etwas anderes? Sehen Sie sich noch 19 Nr. 80 um, und wir können die Objekte dann 1908* sten Sonntag besichtigen. Ich sage Sonne weil ich Geschäftsmann bin und mich an 1 chentagen nicht frei machen kann.“ Und e. 10. Ja fügte hinzu:„Es kann auch etwas weiter 190— Paris entfernt sein, etwa eine Autostunde 0 hier. auch zwei. Wenn es sein muß é Weiteres.“ 8 „Ausgezeichnet“ erwiderte der Agent zunter diesen Umständen ist es auch bed.. tend leichter, etwas zu finden.“. 1 Und Ernest und Germeine stiegen wiege brav in ihre Straßenbahn. 1 »Das schönste dabei ist“, sagte Erne 5 Stwas später,„daß das jetzt so weitergeht ner lange wir wollen. Derselbe Agent fährt nd lich bestimmt vier- bis fünfmal spazieren. Und a Mö der Umgebung von Paris gibt es Agenten. mir Sar d am Meer,. Was meinst du dazu? 3 Ger diese Weise werden wir uns den ganzen Wal ho von Chantilly ansehen und das Tal von Che list reuse und dann Fontainebleu und. unt zun ausgeschlossen, daß sie mißtrauisch werden ich habe ihnen deine Adresse gegeben: 0 20 wohnst in der Avenue Velasquez, Dorin ane kann man dir schreiben. Das macht sich au. die S. Kein Mensch kommt auf die Idee, daß du er 1 Küchengehilfin bist! Sie halten mich 11 darin, einen jungen Bankier, der seiner Klee land Freundin ein Landhaus spendiert.“ oder Und am nächsen Sonntag sind sie wieder 155 in St. Cloud. Tatsa- „Ich hätte was sehr Schönes“, meint de verei Agent,„aber der Preis ist eine Kleinige schen höher als der von Ihnen limitierte: 5 Milo sagte: nen zweihunderttausend.. Der Agent un sein Teilhaber beobachten diskret die At Wie ihr Kunde die Zahl aufnimmt. Der f Kunde zuckt nicht mit der Wimper.„Sehen wir es uns einmal an“, sagt er nur. D. Der Agent und sein Teilhaber Germaine. entgeht nichts— tauschen einen hoffnung. Be vollen Blick. hnerste Und die Autofahrt ist wundervoll. Ger: Bund maine lehnt sich in die Polster zurück, ale“, ur f sie darin geboren wäre. Ernest raucht lisig Gente eine englische Zigarette nach der anderen Berei Und da ist schon die Besitzung: ein herrliche allen Schloß! Aber Ernest und Germaine sehen es bVeran mit bereits blasierten Augen an. Ein Haus- alles wart empfängt sie.„Eines der Zimmer kön- präcl nen Sie heute leider nicht besichtigen, Auge! flüstert er dem Agenten zu,„den Salon nam. Blüch lich. Die Frau Herzogin ist hier. Sie ist übe? zum Sonntag herausgekommen.“ 8 „Wir können ja auch ein andermal her-) 115 kommen“, schlägt Ernest bereitwillig vor. Gewa Aber dem Agenten liegt daran, innen sd f Ausdr viel wie möglich zu zeigen. Der Park wird an- Eigen gesehen, die Treibhäuser, die Nebengebäude des Im Haus selbst die Schlafzimmer, der Ban- Leitra kettsaal, das Holbein- Zimmer.„Nidit]! Weg schlecht“, gibt Germaine ohne große Begei. deuts sterung zu..„Es fehlt das Ankleidezimmer, antwe sagt Ernest. Oder auch:„Ein Glück, daß ich erset⸗ die Möbel nicht mitkaufe.., schrecklich ge- De schmacklos!“ Sie kommen in die Küche, Das sOW§ôep ganze Personal ist dort versammelt. 5 „Das macht nichts“, beteuert der Agent 0 1 O doch! Das macht schon etwas! Denn die Vexel Köchin springt bei Ernests Anblick wie von rung der Tarantel gestochen auf. Da schau mal an! exken Herr Ernest! Sie wollen sich wohl bei mir die 8 entschuldigen? Da haben Sie auch recht“ nicht Und zur nötigen Erklärung für die anderen Regie fügt sie hinzu:„Er ist Handlungsgehilfe in land- dem Lebensmittelladen in Paris, wWo ich im- darar mer einkaufe. Dieser elende Kerl hat mir beset gestern ein Huhn angehängt, das nicht mehr 15 ganz frisch war. Ich hatte mir schon vor- 8 genommen, Ihnen morgen eine Standpaule zu halten, Herr Ernest! Aber da Sie von selbst Co kommen, wollen wir nicht mehr darüber Er reden.. Sie trinken doch ein Gläschen Wein mit uns?“ 83 im Auto sind Ernest und Germaine 1 nicht mehr wieder gekommen. Wahl Wirts blick mußte ihn wohl von neuem, und jetit 15 5 ganz und gar um den Verstand gebrach 1 15 haben. Ehe sie es noch hindern konnte, las Ne sein Kopf in ihrem Schoß, und der brave 5 5 Fritz Averhoff sprach Worte aus, von denen unte Male nie geglaubt hätte, daß er sie über die 55 Lippen bringen könnte. Es waren Worte, die 7 alle Rücksicht auf Haltung und männliches 155 t Selbstbewußtsein vermissen ließen; ein hen. der mungsloses, ziemlich konfuses Gestamme n Wofür das nächtliche Schlafzimmer eines D. jungen Mädchens auf gar keinen Fall der 155 geeignete Ort sein konnte. 5 Male schloß wie unter einem Zwang die Sonn Augen; für kurze Zeit ließ sie sich von die- ernte sem wilden Geständnis mitnehmen, wider- Strat standslos überrumpelt und selig, aber d prak gleich, während schon ihr Herz seine Türen gen öffnen wollte, fühlte sie, wie eine schreck Pfralz liche Angst hochkam, die gleich einem ei- land stickenden Qualm über alle jubelnde Be. eqn reitschaft dahinzukriechen begann. Merk. der würdig war das, merkwürdig und ein biß⸗ chen unheimlich. Wurde ihr vielleicht aun C. ersten Mal bewußt, auf welches gefährliche) 0 und gar nicht übersehbare Wagnis sie sich B 4 3 2711 gte ohn hier eingelassen hatte? Womöglich mu CDU sie sich sagen, daß mit einem Schlage jene ger leichte und lustige Zügelführung in Frage tiker gestellt wurde, mit der sie bisher den Kame- 8455 raden hatte leiten können..(D Hieran aber, an der Unverfänglich⸗ ökfer keit und Unantastbarkeit des gemem Pnts samen Abenteuers gedachte wohl des gere Fräulein Male aus mehr als 995 tisch Grunde nicht rütteln zu lassen. Daher die neue Angst, vor der alles Glück hilflos zurdg, zung wich. Wahrbaftig, jetzt erst bekam Ma, zolf jene Furcht zu spüren, die vorhin, als. Wah vor ihrem Bett erschienen war, nicht ha chle aufkommen wollen. heißt 5 Cortsetzuns fols)“ rer die aufs