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Nr. 26 743. gerausgeber: — Mannheimer CE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I,-, Tel.-Sa.-Nr.(d 51 u. 12 48; Heidel- bert, Hauptstr. 28, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen)Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 483 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 UN zuzügl. 33 Pr Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2,40 D Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Ex- scheint tägl. auf. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. eee 10. Jahrgang Nr. 181/ Einzelpreis 20 Pf 2 Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplats Mittwoch, 10. August 1955 2388 Streiks auch ohne Urabstimmung 1 N pie Generalversammlung der 1G Bergbau hat eine entsprechende Statutenänderung beschlossen El Von unserem Korrespondenten Dr. Siegfried Löffler Kassel. Die Generalversammlung der Industriegewerkschaft Bergbau geneh- migte am Dienstag auf Antrag des Hauptvorstandes eine Satzungsänderung, nach der der Hauptvorstand oder eine von ihm ein berufene Funktionärskonferenz berechtigt ist,„bei Angriffen auf die Existenz der Gewerkschaften oder auf die demokratische Grundordnung des Staats einen Streikbeschluß zu fassen und den Streik ohne vor- herige Urabstimmung durchzuführen.“ Anlaß zu dieser Satzungsänderung war ein beim letzten Lohnkampf im Steinkohlenbergbau von den Unternehmensleitungen des Aachener Reviers verfügtes Verbot, die von der 16 Bergbau gewünschte Urabstim- mung auf Zechengelände durchzuführen. Die Hauptvorstandsmitglieder Gutermuth und Scheppmann hatten vorher in der Dis- kussion versichert, daß der Hauptvorstand mit der Satzungsänderung nicht die Absicht verfolge, die demokratische Urabstimmung zur Durchführung eines Streiks zu unter- binden. Nur dort. wo sie von den Unterneh- men in den Betrieben verboten würden, solle eie dazu dienen, der Situation entsprechend schnelle Entscheidungen zu ermöglichen. Franz Rumpenhorst Wattenscheid om christlichen Gewerkschaftflügel warnte die Delegierten, dem Hauptvorstand so viel Macht in die Hände zu geben. Er könne sich mit einer solchen Regelung nur einverstan- den erklären, wenn man einen einstimmigen Beschluß des Hauptvorstandes voraussetze. „Wir haben einmal eine Generalvollmacht gegeben und es hinterher bitter bereut. Ich bes möchte davor warnen, auf dem gewerk- a Taillez 1 schaftlichen Sektor eine ähnliche General- vollmacht zu geben und werde notfalls von meinem Stimmrecht Gebrauch mechen, wenn mein Zusatzantrag nicht berücksichtigt wird“. Vorstandsmitglied Heinrich Schepp- mann(Bochum) begründete die Satzungs- nderung damit, daß der Hauptvorstand eine Möglichkeit haben müsse, schnell zu handeln, wenn es die jeweilige Situation er- fordere. Scheppmann versicherte, daß der Vorstand die gewünschte Vollmacht nicht mißbrauchen werde. Auch der zweite Vor- sitzende, Guter mut h, gab die feierliche Erklärung ab, daß der Hauptvorstand nie daran denke, die erwürpchte Vollmacht zu gebrauchen, wenn die Möglichkeit zur Ur- abstimmung bestehe. Wörtlich sagte Guter- mutn:„Wir wären schlechte Demokraten und dumme Taktiker, wenn wir diese riesige Verantwortung auf die Schultern von 31 Kameraden abwälzen würden.“ Gutermuth bat den Delegierten Rumpenhorst, seine Be- denken gegen den Vorschlag aufzugeben, schließlich gehe es bei der Abstimmung um das Ansehen der Verbandsleitung. Wie die meisten Delegierten, forderte Gutermuth eine 100prozentige Billigung des Antrages. Bei der Abstimmung wurde dann der An- trag gegen zwei Stimmen unter großem Beifall angenommen. Ein Antrag, die Gewerkschaftsmitglieder zuszuschlieben, die in den gesetzgebenden Körperschaften gegen die Beschlüsse und Forderungen der Gewerkschaft stimmen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Einen breiten Raum der Aussprache nahm die vom Hauptvorstand geforderte„An- gleichung“ der Beiträge ein, die in den mei- sten Fällen einer Erhöhung gleichkommt. Ein Delegierter erklärte, er könne nicht ein- sehen, daß der Hauptvorstand erhöhte Bei- träge wünsche, obwohl die Gewerkschaft über ein Vermögen von fast 55 Millionen Mark verfüge. Der zweite Vorsitzende, Gu- termuth, erklärte dazu:„Was sind die 54 Millionen?“ Vorsitzender Imig sagte, von den 54 Mil- lionen seien nur 37 Millionen flüssig. Dieser Betrag würde höchstens ausreichen, um im Ruhrgebiet drei Wochen lang zu streiken. Der Antrag wurde trotz dieser eindring- lichen Appelle nach einer ausgesprochenen Kampfabstimmung mit 167:110 Stimmen Abgelehnt. Der Begriff der Neutralität (dpa) Heinrich Gutermuth betonte auf der General versammlung der Gewerkschaft, daß die satzungsmäßig festgelegte parteipolitische Neutralität der Gewerkschaften nicht zu- gleich auch ihre politische Neutralität be- deute. Würde eine Gewerkschaftsbewegung ihre politische Neutralität proklamieren, so hätte sie jede Existenzberechtigung verloren. „Eine Gewerkschaftsbewegung, die sich um ihre eminenten Lebensinteressen in den politischen Räumen nicht kümmert, ist keine Interessenvertretung mehr“. Gutermuth un- terstrich den Willen der Gewerkschaften, das Aktionsprogramm des DGB in die Tat umzusetzen. Die vom DGB bestimmte Rang- ordnung mit der Forderung nach der allge- meinen Einführung der Fünf-Tage-Woche an der Spitze miüsse auch von der IG Berg- bau eingehalten werden. Einzelheiten über Atomkraftwerke Berichte amerikanischer und sowjetischer Forscher auf der Genfer Tagung Genf.(dpa) Die Genfer Atomkonferenz stand am Dienstag, dem zweiten Konferenz- tag, im Zeichen der Berichte amerikani- scher und sowjetischer Wissenschaftler über die in den USA und in der Sowjetunion arbeitenden Atomkraftwerke. Außerdem wurden atom wirtschaftliche Probleme und Fragen in Zusammenhang mit dem Schutz der Zivilbevölkerung vor Strahlungen er- örtert. Durch den amerikanischen Wissenschaft- ler Dr. Zinn und die sowjetischen Atom- forscher Blochintsew und Nikolajew erfuhr die Oeffentlichkeit zum erstenmal Einzel- heiten über arbeitende Atomkraftwerke. Das amerikanische Atomkraftwerk ist ein Kochend-Wasser-Reaktor, der Ende des ver- gangenen Jahres in Idaho erbaut wurde. Das Kraftwerk zeichnet sich durch Einfach- heit der Konstruktion, leichte Bedienung und niedrige Kosten aus. Es arbeitet mit Hilfe von Uranplatten, die bis auf 90 Prozent mit spaltbarem Uran 235 angereichert sind, und erzeugt den für Turbo-Generatoren verwen- deten Dampf unmittelbar im Reaktor-Raum. Das sowjetische Atomkraftwerk arbeitet Hoffnung auf weitere Rußland-Heimkehrer Anzeichen für Vorbereitungen zur Bonn.(dpa) In der Sowjetunion werden seit Mitte März noch zurückgehaltene deut- sche Gefangene in bestimmten Lagern Zen- tralrußlands zusammengezogen, teilten am Dienstag zuständige Stellen in Bonn mit. die näheren Umstände dieser bisher in Wei großen Aktionen vorgenommenen Zu- sammenlegung der Gefangenen lasse darauf e daß eine Entlassung vorbereitet erde. Nach dem letzten Stand der Erhebungen des Suchdienstes befanden sich deutsche Ge- kangene noch zumindest in den folgenden 22 Hauptlagern der Sowjetunion: Sswerdlowsk (Lagernummer 5110%%2, 28 und 45), Per wo- Uralsk(5110/3), Rewda(5110/4), Degtjarka 6110½5), Asbest(5110/6), Perwomaika 6110/%7), Inta-Abes(5110/1), Norilsk(5110/ 2, Dsheskasgan(5110/34), Kolyma(5110/35), Workuta(5110/6), Tajschet(5110/7), Kara- Fand(5110%8), Omsk(5110/9), Ekibastus- Ug0¹(5110/0), Wojkowo(5110/2) Potma 6110/3 und 43), Stalingrad(5110/47), Hinskaja 6110/8), Wladimir(5110/9), Alekssantrowski 6110%1) und Schachty(5110/53). Die bei den zuständigen Bonner Stellen ekanntgewordenen Einzelheiten über die Verlegungsaktionen wurden in den letzten agen und Wochen durch Rußlandheimkeh- der bestätigt, die nach Oesterreich entlas- sen worden sind. Die deutschen Kriegs- gekangenen in den neuen Sammellagern brauchen— nach diesen Berichten— nicht mehr zu arbeiten und für den Lagerbereich 5 ihnen eine Art Selbstverwaltung zuge- billigt worden. Russische Aerztekommis- Kopen seien dabei, den Gesundheitszusfand der Gefangenen zu überprüfen. In zahlrei- chen Fällen seien die Akten von Gefange- nen, die unter verschiedenen Beschuldigun- zen verurteilt worden waren, den gericht- lichen Instanzen zur erneuten Ueberprü- kung zugeleitet worden. In Bonn weist man auch darauf hin, daß Entlassung deutscher Gefangener Kreuzes der Sowjetzone über den Stand von Verhandlungen zur Rückführung ver- urteilter Deutscher aus der Sowjetunion Unterrichtet hat. Bereits Ende August könne — laut dieser Unterrichtung— mit den ersten Transporten gerechnet werden. Das Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes in der Bundesrepublik ist allerdings vom sowjetzonalen Roten-EKreuz- Präsidium in Dresden von dieser oder ähnlichen Infor- mationen aus der Sowjetunion nicht in EKenntnis gesetzt worden. eee Ein Bekenntnis zur Einheitsgewerkschaft legte der CDU- Bundestagsabgeordnete Heinrich Scheppmann, Angestellten- Vertreter im geschäftsführenden Vorstand der Industriegewerkschaft Bergbau, ab. Die Einheits gewerkschaft, so sagte er, sei aus der bitteren Erfahrung der nationalsoziali- stischen Zeit gewachsen. Eine starke, saubere und umfassende Gewerkschaft sei heute mehr denn je notwendig. Ihr würden bei der Wiedervereinigung große Aufgaben zu- fallen. Um die Einheit der Arbeitnehmer- schaft aufrecht zu erhalten, dürfe die Ein- heitsgewerkschaft nicht den Charakter einer Richtungsgewerkschaft annehmen. Das be- deute jedoch nicht, daß ihre Mitglieder ihre politischen Auffassungen aufgeben müßten. Allerdings dürfe keine politische Richtung Anspruch auf ein Monopol in der Meinungs- bildung der Gewerkschaften erheben. Auf- tretende Meinungsverschiedenheiten müß- ten sofort durch rücksichtslose Offenheit geklärt werden. Ausschluß Blanks abgelehnt Die Generalversammlung hat einen An- trag abgelehnt, Bundesverteidigungsminister Blank, der nach dem Kriege dritter Vorsit- zender der 16 Bergbau war, aus der Ge- Werkschaft auszuschließen. Wie Gutermuth mitteilte, sei die Forderung, Blank auszu- schließen, damit begründet worden, daß sich der Minister in den vergangenen Jahren zum Hauptsprecher für die Remilitarisierung der Bundesrepublik gemacht habe. Der Haupt- vorstand habe aber den Delegierten die Ab- lehnung des Antrags unter Hinweis darauf empfohlen, daß sich Blank maßgebliche Verdienste um die Einführung der Sieben- einhalb-Stunden- Schicht im Steinkchlen- bergbau erworben habe. mit auf fünf Prozent angereichertem Uran, verwendet Graphit als Moderator und arbei- tet mit Kühlwasser unter 100 Atmosphären Druck. Die bei den Kettenreaktionen ent- stehende Hitze wird durch Austausch- Aggregate an den nicht mehr radioaktiven „zweiten Kreislauf“ abgegeben, an den ein 5000-Kilowatt-Turbo- Generator angeschlos- sen ist. f In den Referaten und in der Diskussion über die Kosten für den Bau von Atomkraft- werken wurde festgestellt, daß sich die Auf- Wendungen nach und nach verringern wer- den. Außerdem wurde erklärt. daß Energie aus Atomkraftwerken in 15 bis 20 Jahren im Preis mit dem Strom aus Kohle- oder Wasserkraftwerken konkurrieren kann. Ein britischer und ein amerikanischer Delegierter setzten sich für staatliche Maß- nahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlungen ein. Der dänische Atomphysiker und Nobel preisträger Professor Niels Bohr forderte die Zusammenarbeit der Wissenschaftler der ganzen Welt zur Förderung engerer Kon- takte und besseren Verstehens zwischen den verschiedenen Kulturen. Sein Vortrag über „physikalische Wissenschaft und die Stellung des Menschen“ wird als der geistige Höhe- punkt der beiden ersten Konferenztage an- gesehen. Professor Otto Hahn, der erste Wissen- schaftler, dem die Atomspaltung gelang, er- klärte vor Pressevertretern und Fernseh- reportern in Genf, er sei darüber erstaunt, welche Fortentwicklung die Atomforschufg seit dem Gelingen seines Versuchs im Jahre 1938 genommen habe. Bei der Atomspaltung vor 17 Jahren habe er keine genaue Vor- stellung von deren Auswirkungen gehabt. Als er 1945 yon dem Atombombenangriff auf Hiroshima hörte, sei er froh gewesen, daß Deutschland technisch nicht in der Lage war, solche Vernichtungswaffen herzustellen. Albert Schweitzer verbringt seinen Urlaub in Europa und besuchte zuerst die Kirche seiner elsässiscken Heimatgemeinde Günsbach. Zur Freude der Kirchenbesucher spielte der 80 Jahre alte Urwualddoktor von Lambarene“ wieder ein- 2 mal auf der Orgel. Albert Schibeitzer will einen großen Teil seines Urlaubs in Günsback 0 verbringen und in der. dörflichen Stille ein Buck beenden, an dem er seit langem arbeitet. Bild: dpa Hoffmann bläst zur Gegenoffensive „Jeder Eingriff westdeutscher Saarbrücken.(AP/dpa) Die saarländische Regierung hat am Dienstag angekündigt, daß sie jeden Eingriff westdeutscher Politiker in den Saar wahlkampf unterbinden werde. In einer Mitteilung des Saarbrücker Innen- ministeriums heißt es, die Saarregierung be- trachte die Anwesenheit deutscher Politiker als eine unzulässige Einwirkung auf die poli- tische Meinungsbildung im Lande gemäß Artikel 6 des Saarabkommens.— Das Innen- ministerium teilte weiter mit, daß das Aufenthaltsverbot für den CDU-Abgeord- neten Karl Walz nach wie vor Gültigkeit habe. Walz habe zwar das Recht, bei der Volksabstimmung seine Stimme abzugeben — und dazu wäre ihm eine Einreisegeneh- migung für die Dauer von 24 Stunden zu erteilen— seine Anwesenheit in der Zeit des Wahlkampfes verstoße jedoch gegen das Aufenthaltsverbot. Diese Ansicht sei auch von der Saarkommission gebilligt worden. Außenminister von Brentano hat dem Präsidenten der Europäischen Kommis- sion für die Saar abstimmung, dem belgischen Senator Dehouss e, mitgeteilt, daß er die Parteileitung der CDU bereits gebeten habe, keine Vertreter der Partei mehr ins Saar- land zu entsenden, von Brentano kam damit einem entsprechenden telegrafischen Appell Zwiscsen Gesfern und Moroen Mit neuen Direktiven für die deutsch- sowjetischen Vorverhandlungen ist Bot- schafter von Maltzan am Dienstag von Bonn nach Paris zurückgereist. Die Vorverhand- lungen in der französischen Hauptstadt sol- len aufgenommen werden, wenn der Bun- deskanzler seine Besprechungen mit Außen- minister von Brentano und Staatssekretär Hallstein in Mürren beendet hat. zu einem freundschaftlichen Gespräch empfing Bundespräsident Heuss am Diens- tag den Außenminister von Liberia, M. Du- kuly. Eine ausreichende Kohleversorgung der Elektrizitäts- und Gaswerke forderte das Präsidium des Deutschen Städtetages am Dienstag in Köln. Die Kohleversorgung der Werke sei zur Zeit in einer Krise, die, wenn sie nicht bald beseitigt werde, leicht zu weittragenden Entscheidungen der Energie- erzeuger führen könnte. Einen kleinen Atommeiler für For- schungszwecke will die bayerische Regie- rung für 360 000 Dollar(rund 1,5 Mill. DN) in den USA kaufen und die in München be- stehenden Institute für Kernphysik unver- züglich ausbauen, gleichgültig, ob das Max- Planck Institut von Göttingen nach Mün- die Sowjetunion das Präsidium des Roten chen verlegt wird oder nicht. Mit dieser Mitteilung erläuterte Kultusminister Rucker am Dienstag in München den Beschluß der bayerischen Landesregierung, das Wett- rennen mit Karlsruhe um den Atomreaktor durch ein selbständiges Vorgehen Bayerns unabhängig von den Beschlüssen der Bun- desregierung zu beenden. Der als Nachfolger Schlüters von der FDP für das Amt des niedersächsischen Kultusministers vorgeschlagene 72jährige Oberstadtdirektor a. D. Rudolf Schmidt aus Göttingen hat mitgeteilt, er sei nicht mehr bereit, das Amt zu übernehmen. Die Gründe kür Schmidts Verzicht sind noch nicht be- kannt. Das Ordenskapitel des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste(Frie- densklasse des Pour le mérite) hat den Dichter Thomas Mann, den Philologen Pro- fessor Dr. Werner Jäger und den Maler Professor Hans Purrmann in den auf 30 Ritter begrenzten Kreis der Ordensmitglie- der aufgenommen. Die Genannten sind Nachfolger der verstorbenen Ordensmitglie- der Ludwig Curtius, Wilhelm Furtwängler und Karl Hofer. N Die Marokko-Frage bildete Gegenstand eines Gesprächs zwischen dem Direktor des französischen Kabinetts, Duhamel, Verteidi- Sungsminister General Koenig, dem Mini- ster kür marokkanische und tunesische An- gelegenheiten, July, und dem Generalresi- denten in Marokko, Grandval. Grandval ist inzwischen wieder nach Rabbat zurück- gekehrt. Wie von gut informierter franzö- sischer Seite mitgeteilt wird, soll eine An- näherung der abweichenden Standpunkte Grandvals und Verteidigungsminister Koe- nigs in der Sultanfrage erzielt worden sein. Um einen 24stündigen Aufschub der näch- sten Sitzung bat der rotchinesische Dele- gierte bei den Genfer amerikanisch-chinesi- schen Verhandlungen über die Heimführung festgehaltener Zivilisten, Botschafter Wang Ping-nan. Der amerikanische Delegierte, Botschafter Johnson, erklärte sich einver- standen. Die nächste Sitzung ist daher erst für Donnerstag anberaumt worden. Weitere Maßnahmen zur Abschnürung des portugiesischen Kolonialbesitzes Goa in Indien ordnete die indische Regierung an. Goa kann jetzt vom Festland aus nur noch über die Grenzübergangsstelle Castle Rock erreicht werden. Da der Eisenbahnverkehr über Castle Rock nach Goa bereits vor eini- ger Zeit eingestellt würde, bedeutet die Maßnahme praktisch eine Ausreisesperre für alle Ausländer nach Goa. Politiker wird unterbunden“ der Europäischen Kommission nach. Der Außenminister betonte jedoch, daß seine Bitte an die CDU keine Stellungnahme zu der von der Kommission aufgeworfenen Frage bedeute, ob durch den Besuch deut- scher Politiker im Saarland der Artikel 6 des Statuts verletzt werde. Die für die Annahme des Saarstatuts ein- tretenden Parteien des Saarlandes, die Christliche Volkspartei(CVP) des Minister- präsidenten Hoffmann und die Sozialistische Partei Saar(SpS) werden mit ihren promi- nentesten Rednern am Samstag den Abstim- mungskampf gemeinsam eröffnen. Poli- tische Beobachter sehen darin eine Antwort auf die Ankündigung der gegen das Statut auftretenden Parteien, CDU-Saar, Deutsche Sozialdemokratische Partei OSP) und Demo- kratische Partei Saar OPS), den Abstim- mungskampf bei aller Verschiedenheit der politischen Meinungen gemeinsam zu führen. Stimmen aus Paris Sozialdemokratische Persönlichkeiten in Bonn. protestierten am Dienstag gegen eine aus Paris kommende Erklärung„zuständiger französischer Kreise“, daß eine Ablehnung des Saarstatuts sowohl für die Saarbevöl- kerung als auch für die deutsch- französischen Beziehungen sehr ernste Folgen haben würde. Die SpD fordere die europäische Kommission auf, zu dieser„tatsächlichen Einmischung“ in die Angelegenheiten an der Saar umgehend Stellung zu nehmen. In der französischen Stellungnahme heißt es, es sei eine IIlusion anzunehmen, daß die Ableh- nung des nach langen Verhandlungen er- zielten Saarstatuts Wangsläufig zu neuen deutsch- französischen Verhandlungen über das Schicksal der Saar führen werde. Die Ablehnung werde lediglich automatisch zur Wiederherstellung des Zustandes vor dem 23. Oktober vorigen Jahres führen, an dem sich Bundeskanzler Dr. Adenauer und der damalige französische Ministerpräsident Mendeès-France über eine europäische Saar- 16sung einigten. 3000 Ruhrbergleute seit 1950 tödlich verunglückt Düsseldorf.(dpa) Mehr als 3000 Bergleute sind seit Anfang 1950 im Ruhrgebiet unter Tage tödlich verunglückt. Die großen Kata- strophen im Ruhrbergbau sind, wie aus den statistischen Unterlagen hervorgeht, an die- ser Zahl nur mit einem geringen Prozent- satz beteiligt. Weitaus die meisten der töd- lich verlaufenen Unfälle forderten jeweils nur ein Opfer. 168 Bergleute sind seit 1950 bei Unglücksfällen ums Leben gekommen, bei denen gleichzeitig fünf und mehr Per- sonen getötet wurden. Auf die Zeche Dahl- busch in Gelsenkirchen entfallen davon 78 im Jahre 1950 und 41 in der vergangenen Woche dieses Jahres. ieee r 3 37FFFTFFTF matischen 9 MORGEN ** Mittwoch, 10. August 1955 Eine folgenschwere Entscheidung Der Hauptvorstand des IG Bergbau hat sich die Ermächtigung geben lassen, ohne Urabstimmung den Streik ausrufen zu kön- nen. Laut Satzung war dies bisher nicht möglich. Nun soll der Vorstand, sobald er einen Angriff auf die Existenz oder die Rechte der Gewerkschaft oder der Demo- kratie für gegeben hält, gewissermaßen den Ausnahmezustand proklamieren dürfen. Zur Beruhigung von Argwöhnischen wird ver- sichert, dag der Vorstand seine Vollmacht bestimmt nicht migbrauchen und sie nur im Notfall anwenden werde. Die Generalver- sammlung in Kassel erteilte dem Vorstand diese Handlungsvollmacht gegen nur zwei Stimmen Widerspruch. So weit sind wir also schon entfernt von der feierlichen demokratischen Urständ der ersten Nachhitlerjahre, dag von allen Sei- ten her wieder auf Notverordnungen hinge- Arbeitet wird. Wir wollen dabei beileibe nicht behaupten, daß etwa die Gewerkschaf- ten die ersten gewesen wären, die den Fehdehandschuh hingeworfen hätten. An Uunternehmerischer und gouvernementaler Willkür war und ist durchaus auch kein Mangel. Ob es aber der Entwicklung der Demokratie zuträglich ist, wenn die gegen- seitige Herausforderung bis zur Erbitterung Sesteigert wird, ist eine andere Sache. Glaubt denn irgendeiner, daß die lachenden Dritten, die Volksfeinde schon ausgestorben Wären? Es warten ihrer genug darauf, so- wohl der freien Volksherrschaft wie auch der Freiheit der Gewerkschaften und der Unternehmer den Dolchstoß zu versetzen. Wenn dann beide, Arbeitgeber und Arbeit- nehmer wieder gleich verdrossen hinter der Arbeitsfront hermarschieren müssen, wer- den verschiedene Kampfhähne vielleicht zu spät begreifen, wie sie gefehlt haben. Damit sei nicht gesagt, daß wir etwa den Vorstand der Gewerkschaft nicht für durchaus besonnene und echt demokratische Männer hielten. Im Gegenteil, wir fürchten vielmehr, daß er in Vorsorge aber auch im Mißtrauen gegen eine Entwicklung, wie sie Vereinzelt auf unternehmerischer Seite an- gestrebt wird, nämlich gegen das Pochen auf den Herrn-im-Hause- Standpunkt(wie er an- scheinend im Lohnkampf im Steinkohlen- bergbau von der Unternehmungsleitung des Aachener Reviers völlig unnötigerweise ein- genommen wurde) sich auf Belagerung ein- richtet. Wer Urabstimmungen praktisch un- möglich macht, muß natürlich auf eine mas- sive Reaktionsweise der Abstimmungs- behinderten gefaßt sein. Daß die Gewerk- schaften aber zu dem salomonischen Rat- schluß gelangen würden, unter solchen Umständen auf Abstimmung überhaupt zu verzichten, heißt den Teufel mit Beelzebub Austreiben. Wir bestreiten der Gewerkschaft durchaus nicht das Recht, im wirklich äußersten Notfall drastische, schnelle und durchgreifende Ver- teidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Wovor Wir aber Bedenken haben, ist die satzungs- mäßige Festlegung der Ausnahme. Wie jeder- mammn weiß, wurde der Kapputsch auch ohne Vorherige Satzungsänderung niedergeworfen und wäre der Hitlerputsch von 1933 auch mit der vorsorglichsten Satzungsänderung nicht niedergeworfen worden. Nunmehr gibt aber die Gewerkschaft allen Feinden der Gewerk- schaf tsbewegung und der Volksherrschaft die schönste Handhabe, das Grundrecht der Demokratie nach Bedarf aus den Angeln zu heben. Und noch eines: ie Führung der Gewerkschaft ist genau wie die Führung der Industrie oder irgendeiner anderen Organi- sation den soziologischen Gesetzen von Mas- senkörpern unterworfen. Vereinsführungen — man nennt sie im Volksmund wenig schön Bonzen— neigen von Haus aus zu diktatori- schem Vorgehen. Nicht zuletzt krankt unsere Demokratie— wie mehr oder weniger jede nicht unmittelbare Volksherrschaft— an die- sem Zug zur Eigenmächtigkeit der Häupter. Mit dem Beschluß der Generalversamm- lung in Kassel ist dieser strukturellen Eigen- lebendigkeit von Funktionärskörpern in be- dauerlicher weise abermals Rechnung getra- gen worden. Die gewerkschaftlich organi- sierte Arbeiterschaft wird früher oder später für diese vorschnelle Selbstentmün- digung zugunsten eines schlagfertigeren Zentralismus bezahlen müssen. Was bereits in beängstigender Weise im Staatsorganis- mus eingerissen ist, das ist eben das von Jahr zu Jahr stärkere Wuchern des Appa- ratismus, eines Denkens und Handelns, das ohne Rücksicht auf die Lebens- oder Inter- essengefährdung des jeweils größeren Gan- zen nur noch aus der augenblicklichen und speziellen Situation zu reagieren vermag, also einseitig ist. Wir betonen es, wir be⸗ greifen sehr wohl das Anliegen und die Sorge der Gewerkschaft, wir bezweifeln nur, ob sie in ihrer Sorge richtig gehandelt hat. Es gibt allmählich etwas zu viel Fehl- entscheidungen bei uns in Deutschland. Die Sorge müßte eigentlich viel mehr die sein, alle Entscheidungen so sorgfältig wie mög- lich und so zurückhaltend wie angängig zu treffen. So aber wird in allen Körperschaf- ten so eifrig und herausfordernd wie man sich nur denken mag darauflos entschieden, ohne daß sich die Verantwortlichen letzt- lich die Frage stellen: Wem nutzt das alles eigentlich? Dr. Karl Ackermann „Unnachgiebig bleiben“ Washington.(Ap) Zur Eröffnung einer viertägigen Südostasien-Konferenz an der Johns-Hopkins- Universität bekannte sich der Unterstaatssekretär und Asien-Fachmann im amerikanischen Außenministerium, Robert- son, nachdrücklich zur bisherigen unnachgie- bigen Haltung gegenüber dem kornmunisti- schen China. Robertson sprach sich gegen eine Lockerung des amerikanischen Handels- embargos mit der Begründung aus, dag es „etwas naiv“ sei,„zu glauben, Rotchina würde sich weniger aggressiv aufführen, Wenn es stärker würde“. Es habe mit dem Einfall in Nordkorea„das Weltgewissen mißachtet“, MeArthurs„Umerziehung“ entwurzelte Japan Miß verstandene Demokratie ist ein aus der Besatzungszeit Tokio, Anfang August „Wenn Du nur Sieg und Eroberung kennst und weißt nichts von Nieder- lage— dann wehe über Dich! Es wird Dir übel ergehen!“ Dieses Wort des Shogun Ieyasu(1542 bis 1612), der als einer der Größten der japani- schen Geschichte die Hausmeier-Dynastie der Tokugawa begründete, könnte als Motto für das Jahrzehnt gelten, das seit dem 14. August 1945, dem Tage der japanischen Kapitulation, vergangen ist. Er brachte Japan den tiefsten Sturz in seiner Ge- schichte, Seine erste entscheidende Nieder- lage seit 2000 Jahren— und zum ersten Male betraten siegreiche Eroberer seine Inseln. Für jeden, der es miterlebte, wird unvergeßglich bleiben, wie am Taga darauf, am 15. August, der Tenno, Japans Kaiser, seine historische Rundfunkansprache an sein Volk hielt. Wie er mitteilte, daß er die Unterwerfung befohlen habe und daß die fremden Soldaten in Japan landen würden: „Ihr habt sie als meine Gäste zu empfan- gen!“ Ausdrücklich verbot der Kaiser Hara- kiri, den Samurai- Selbstmord;„Ihr sollt leben, damit Japan leben kann!“ Das war mehr, als selbst der„Mann auf der Straße“ Japans zu fassen vermochte. Aber damals hat Kaiser Hirohito sein Volk und Land gerettet vor endgültigem Unter- gang. Die Kapitulatien war fast ausschließ- lich sein Werk. Sie war nicht die Folge der beiden Atombomben— und nicht verursacht durch den Eintritt Rußlands in den Krieg. Hirohito hat gegen den Willen der politisch- militärischen Führung die Uebergabe er- Zzwungen. Er hat Japan die Grundlage er- Ausschreitungen gegen Korea-Kommission US-Truppen wehren mit Tränengas und Wasserwerfern die Demonstranten ab Seoul, 9. August. Die gewaltsamen Demonstrationen gegen die Neutrale Ueberwachungskommission für den Waffenstillstand in Korea, die am Mon- tag an mehreren Orten Südkoreas begonnen hatten, dauerten am Dienstag an. Etwa 20 amerikanischen Soldaten wurden nach den bisherigen Berichten verletzt, als sie die Posten der neutralen Kommission gegen an- stürmende Südkoreaner schützten. Hunderte von südkoreanischen Kriegsteil- nehmern versuchten am Dienstagmorgen die Insel Wolmi bei Inchon zu stürmen, auf der Mitglieder der neutralen Waffenstillstands- kommission untergebracht sind. Ein Sprecher der amerikanischen Armee berichtete, daß viele der Demonstranten betrunken gewesen seien. Der Haupttrupp der Angreifer ver- suchte vom Festland über den Damm auf die Insel vorzudringen. Eine andere Gruppe Sing bei Ebbe über des Watt und griff eine amerikanische Postenstellung von hinten an. Mit Warnschüssen, Tränengas und Wasser- werfern wurden die Südkoreaner zurück- gewiesen. Ein halbes Dutzend amerikanischer Soldaten wurde als verletzt gemeldet. Unter- dessen rücken 1200 Eisenbahnarbeiter aus Seoul zur Verstärkung der Demonstranten auf Inchon an. während in Kunsan, Taegu und Kangnung die Arbeiter in einen Protest- streik traten. Schon am Montag hatten Süd- koreaner versucht. mit Booten zur Insel Wolmi vorzustoßen, Sie wurden aber jedes- mal von den amerikanischen Wach-Mann- schaften zurückgeschlagen. Bei Ausschreitungen in der Hafenstadt Pusan im Südosten Koreas waren bereits am Montag 6 amerikanische Soldaten verletzt worden. Sie waren von Steinen getroffen worden, mit denen koreanische Demonstran- ten sie bewarfen, als sie gegen die Gebäude der neutralen Kommission vorgingen. Auch Hiel setzten die Amerikaner Tränengas und Wasserwerfer ein, um die neutralen Kommis- sionsmitglieder zu schützen. In der Nacht zum Dienstag erneuerten etwa 2000 Koreaner ihre Angriffe. Die Mitglieder der neutralen Ueber- Wachungskommission, die aus Vertretern Schwedens, der Schweiz, Polens und der Tschechoslowakei besteht, wollen am heu- tigen Mittwoch die schwierige Lage bespre- chen, die durch das Ultimatum der süd- koreanischen Regierung entstanden ist. Süd- Korea hat verlangt, daß die Angehörigen der Kommission das Land bis zum Samstag ver- lassen. Die Regierung Syngman Rhee macht den polnischen und tschechoslowakischen Mitgliedern der Kommission den Vorwurf, in Südkorea Spionage zu treiben. Die Schweiz und Schweden wünschen bereits seit länge- rem die Auflösung der Kommission, doch wurde dies bisher von Polen und der CSR Abgelehnt. Die Beendigung des koreanischen Waf- kenstillstandes und Wiederaufnahme des „Kampfes für die Vereinigung“ Koreas haben der südkoreanische Generalstabschef, Gene- ral Li Hjung Kjun, und der Stabschef des Heeres, General Tschung Il Kwon, in einer Erklärung gefordert, die vom Informations- amt der südkoreanischen Regierung am Dienstag veröffentlicht wurde. dpa/AP Von unserem Korrespondenten Werner Crome halten für einen späteren Wiederaufstieg. Am 28. August landete die erste Gruppe Amerikaner auf dem Flughafen Atsugi bei Tokio, zwei Tage später der siegreiche Feld- herr MeaArthur, der sechs Jahre über Japan herrschen sollte wie ein altrömischer Pro- Kurator. Japan lag am Boden. Seine Millio- nen hungerten. Von 4½½ Millionen Wohn- häusern waren 2 259 879 ausgebombt oder verbrannt und 600 000 waren niedergerissen, um Feuergassen für die Flächenbrände zu schaffen. Fast neun Millionen Einwohner waren wohnungslos geworden dazu kamen allmählich sechs Millionen Flücht- linge; fast zwei Millionen Familien hatten ihre Ernährer verloren. Kaum noch ein Drittel der Produktionsbetriebe War intakt und von zehn Schiffen waren neun ge- sunken. Japan hatte das Glück, es nur mit einer Besatzungsmacht zu tun zu haben. Sie verhielt sich anders, als nach asiatischem Rezept er- Wartet. Die Hinrichtung der ehemaligen Füh- rer und die Verurteilung von nahezu tausend von ihnen zu Gefängnishaft, das war ein ver- Ständlicher Akt von Sieger willkür, ebenso wie die Verbannung von mehr as 80 000 Offi- zieren und Beamten aus dem politischen Leben. Aber unbegreiflich war das mora- lische Mäntelchen, das man darüber breitete. Und ebenso unbegreiflich waren die„Re- formen“ der Besatzung. So wie die Spanier einst ihre südamerikanischen„Heiden“ zu Christen machten, sollten die Japaner plötz- lich amerikanische„Demokraten“ werden. Die Japaner hatten Verständnis für De- montage und Entflechtung; sie hatten Ver- ständnis für die Beseitigung des Kaiser- und Familiensystems, für die Aechtung ihrer alten Tradition(die MeaArthur mit „Reaktion“ ver wechselte). Sie sahen darin Siegermaßnahmen. Aber sie waren fas- sungslos, als sie hörten, daß all dies zum Heile ihrer„demokratischen“ Umerziehung, zu ihrer höheren politischen Gesittung diene. Damit hat die Besatzung ein Lehr- beispiel dafür gegeben, wie man es nicht machen sollte! Und dann warfen die Ame- rikaner ihre ganze„Umerziehung“ über den Haufen und verlangten kategorisch, daß die Japaner wieder Soldaten werden sollten An dieser Seite ihrer Niederlage haben de Japaner heute noch am schwersten zu tragen. Die miß verstandene Demokratie hat in Japan wie Gift gewirkt. Und all die Begleiterscheinungen amerikanischer Zivili- sation, die in Japan zu Korruption und Sit- tenverwilderung und politischen Skandalen führten und zu einem geradezu grotesken Versagen des parlamentarischen Systems— der Reichstag nimmt heute die Stellung des Großbritannien wird nicht weich Die Haltung der Regierung in der Deutschland-Frage ist unverändert Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 9. August. Hohen Regierungsstellen nahestehende Kreise in London sind bestrebt, übertrie- bene Erwartungen hinsichtlich der Ergeb- nisse der im Oktober zusammentretenden Außenminister-Konferenz zu dämpfen, zu- gleich aber die in der letzten Zeit immer Wieder laut gewordenen Zweifel daran zu beseitigen, daß die britische Regierung fest entschlossen ist, an ihrer Forderung nach der Wiedervereinigung Deutschlands als Voraussetzung für ein europäisches Sicher- heitssystem festzuhalten. In einem offenbar inspirierten Bericht des diplomatischen Korrespondenten des„Daily Telegraph“ Wird die Erwartung ausgesprochen, daß es im Oktober in Genf zu einer entscheiden- den Kraftprobe zwischen Ost und West über die Lösung der deutschen Frage kom- men werde. In dem Bericht wird als das Ziel der derzeitigen Taktik des„guten Wil- lens“ der Sowjiet-Machthaber die Schaf- fung einer Atmosphäre bezeichnet, die es für den Westen schwer machen solle, fest zu bleiben, ohne sich in den Ruf des Spielver- derbers zu bringen. Der diplomatische Kor- respondent des„Daily Telegraph“ meint hierzu: „Die aufgeworfenen Fragen sind aber so ernst, daß, wie ich erfahre, Großbritannien seinerseits bereit sein wird, die Außenmini- ster-Konferenz lieber in offener Uneinig- keit enden zu lassen, als daß sie in Gegenstän- den von vitalem Interesse ein Kompromiß machen würde, Das Fortbestehen eines ge- teilten Deutschlands auf eine längere Reihe von Jahren ist ein Ausblick, der als gefähr- lich sowohl für die europäische wie für die britische Sicherheit angesehen werden würde.“ Weiter heißt es in dem Bericht, daß die Anerkennung des Fortbestandes des mittel- deutschen kommunistischen Regimes durch den Westen weit und breit als die Hin- nahme der Diktaturen und der Sklaven- arbeit in anderen kommunistischen Ländern ausgelegt werden könnte. Im britischen Außenministerium wurde nachträglich sehr energisch der bereits in voriger Woche erschienene Bericht eines Westdeutschen Blattes in Abrede gestellt, Wonach die britische Regierung direkte Verhandlungen zwischen Bonn und Pankow begünstigen würde. Die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen Dr. Adenauer und Sir Anthony Eden ist— dem Vernehmen nach— dazu bestimmt, dem Bundeskanzler den Rücken zu stärken bei seinen Bemühungen, in Vor- Verhandlungen mit der Sowjet-Regierung sicherzustellen, daß die vom deutschen Standpunkt aus wichtigen Themen in Mos- kau zur Sprache gebracht werden können. Mittwoch, 10. August 1935 1 1 8 ——ſbenn fortwirkendes Gift zum„Symbol“ degradierten Kaisers ein werden heute als bleibende Schäden aug* Besatzungszeit angesehen. 0 Japan macht seine ersten tastenden U suche, als souveräner Staat sich auch 0 Regierungs- und Wirtschaftsform zu Such Vr. 18 — W Die der ge die ihm und seiner Eigenart entspricht. Da den un ist noch ein langer Weg, erschwert dum] sen, is 0 die wirtschafts- — Das Duell Faure gegen Mendès-France Eine Bilanz nach sechs Monaten Amtszeit der gegenwärtigen Regierung Frankreichs Von Joseph Rovan Paris, 9. August. Genau sechs Monate nach der Nacht, in der das Kabinett Mendeès-France gestürzt wurde, ist das französische Parlament in die Ferien gegangen. Ministerpräsident Edgar Faure hat ihm einen Rechenschaftsbericht mit auf den Weg gegeben, aus dem, wenn auch mit Vorsicht und Maß vorgebracht, doch ein gewisser Stolz auf das vollbrachte Werk berausklingt. Der Regierungschef, dem die Intrigen, die auf der äußersten Rechten seiner Mehrheit gegen ihn geschmiedet wer- den, keineswegs unbekannt sind, sprach wie ein Mann, der seiner Sache sicher ist. In der Tat schwimmt sein Regierungsschiff im Augenblick munter auf den Wogen der in- ternationalen Entspannung; trotz der dra- Zuspitzung der Dinge in Marokko, trotz des schleichenden Krieges in Algerien scheint es zur Zeit ziemlich aus- geschlossen, daß der Regierung vor der Reise nach Moskau und vor der Genfer Konferenz der Außenminister gröhgere Schwierigkeiten entstehen. Zwei der dringendsten Probleme, die Oeffentlichkeit und Parlament jahrelang be- schäftigten, die deutsche Aufrüstung und die innere Autonomie für Tunesien, hat Faure einer Lösung zuführen können, die von der großen Mehrheit im Volk wie bei den Volksvertretern als befriedigend ange- schen wird. Allerdings sind diese Lösungen nicht seiner eigenen Entscheidungskraft ent- sprossen; auf beiden Gebieten hat Faure sich darauf beschränkt, die von seinem Vorgänger mit dramatischer Energie be- schlossene Lösung klug und geschickt end- gültig werden zu lassen. Dort, wo Mendes- France die Zeit gefehlt hat, entscheidend einzugreifen, in Algerien, in Marokko, in Südvietnam, hat auch Faure sich bisher nur abwartend verhalten. In der nun über- reif gewordenen Marokko-Frage wird er zum erstenmal beweisen müssen, ob er fähig ist, aus eigener Energie und Erfin- dungsgabe heraus einen gangbaren neuen Weg zu finden und Regierung, Parlament und Nation auf diesen Weg festzulegen. Ma 10 Auch auf dem großen Feld der Gesamt- beziehungen zwischen Ost und West sind während der Regierungszeit Faures zu- mindest wichtige Klimaveränderungen ein- getreten, an deren FHeraufkommen der gegenwärtige Ministerpräsident allerdings wenig aktiven Anteil genommen hat. Die Innenpolitik hat in den letzten Monaten nur eine Nebenrolle gespielt. Es ist bisher zu kei- nen größeren Sozialkonflikten gekommen (der Streik in Saint Nazaire war ja nur ein erstes Geplänkeh), die Expansion der Wirt- schaft hat sich fortgesetzt, ohne daß die Inflationsgefahr bisher bedrohliche Formen angenommen hätte. Hingegen ist es ihm, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, gelungen, woran noch keiner sei- ner Vorgänger auch nur zu denken gewagt hatte: den Staatshaushalt für 1955 auf ein Weiteres Jahr zu verlängern. Hunderte von aufreibenden Parlamentssitzungen werden auf diese Weise eingspart. Um den bisherigen Erfolg der Regierung Faure würdigen zu können, muß man sich in der Tat zwei eng zusammenwirkende Um- stände vor Augen halten: zuerst den Schrek- ken, den Mendeès-France nicht nur fast der gesamten Rechten, sondern auch vielen Ver- tretern und Nutznießern der augenblicklich in Frankreich bestehenden Form des Par- lamentarismus bis weit nach links hin, ein- gejagt hat— und zweitens die spätestens im Juni 1956 fälligen Wahlen zur National- versammlung. Mendès-France, der in das festgefahrene und eingefrorene Getriebe der französischen Parteien einen aufreizend neuen Wind ge- bracht hatte, wurde in dem Augenblick ge- stürzt, in dem er sich anschickte, dem Par- lament ein neues Wahlgesetz vorzulegen und damit das gesamte Manöver der Wahl- vorbereitung unter seine Initiative zu brin- gen. Die Erwartungen und Hoffnungen, die Mendeès-France in der breiten Masse, beson- ders in der Provinz, zu erregen verstanden hatte, konnten aber nicht einfach sich selbst überlassen bleiben, besonders da voraus- zusehen war, daß der gestürzte Mann den Versuch wagen würde, die Wahlen zu seiner Revanche zu machen. So ist es zu erklären, daß die konservativen und reaktionären Kräfte, die den Sturz von Mendès-France betrieben hatten, darauf verzichteten, selbst den Nachfolger zu stellen. Die Rückkehr zur alten Ordnung konnte am besten ein Politiker durchführen, dem zuzutrauen war, daß er „Mendesismus ohne Mendeès“ betreiben Würde, Edgar Faure, der dem gestürzten Staatsmann jahrelang politisch und persön- lich nahegestanden, gleichzeitig aber als orthodox-liberaler Finanzminister die kon- servativen Kreise nie beunruhigt hatte, er- schien hier als der richtige Mann und stellte sich auch zur Verfügung. Edgar Faure, heute erst Mitte der Vierzig, ein begabter und talentierter Advokat aus bürgerlichem Haus(der Vater war Militär- veterinär), bei Kriegsende Kabinettsdirektor von Mendes- France, dann sehr schnell Staatssekretär im Finanzministerium, Finanz- minister und Ministerpräsident, gehört der- selben Radikalen Partei an wie sein Vorgän- ger und ehemaliger Freund, derselben Par- tel, die auch Herriot und Daladier, René Mayer und Queuville und viele, viele andere ganz junge und ganz alte Politiker in ihren Reihen zählt. die immer reich an Persönlich- keiten und arm an Programmen war und die seit 70 Jahren die bleibende Mitte in der französischen Politik bildete. Gerade diese alte, komplizierte, vielerfahrene Mittel- gruppe sucht ja nun auch Mendeès-France, der ihr immer nur als Außenseiter zugehörte, zu verjüngen und zu erneuern, um an ihrer Spitze in den Wahlkampf 1956 zu ziehen. Wie im Staat, so ist auch in der Partei Faure der geeignetste Mann, um dem Angriff von Mendès-France die Spitze abzubrechen. Wenn es der Rechten gelingen sollte, der von Mendes geplanten Allianz der Linken Mitte eine Koalition unter Edgar Faure entgegen- zusetzen, die einen Teil der für Mendes Pläne notwendigen Wähler der Radikalen Partei an sich zieht, dann wäre, so meint man bei den besonnenen Kräften der Rech- ten, die Weiterführung des gegenwärtigen Regierungssystems auf mindestens fünf Jahre praktisch garantiert. Dieser Hoffnung widerspricht allerdings manches. Faure hat nicht ohne Geschick versucht, auf mehreren Gebieten das Pro- gramm seines Vorgängers weiterzuführen. Dabei mußte er aber auf eines verzichten: auf den unnachahmbaren persönlichen Stil von Mendes-France, der ihm im Parlament so viele Gegner und im Volk so viele An- hänger erworben hat. Den persönlichen Ein- satz, den persönlichen Ruf und die drän- gende Uberzeugungskraft, die in jeder Rede von Mendes-France aufklang, besitzt Edgar Faure nicht. Er ist ein Parlamentarier, kein Mann des Volkes; er ist nicht einmal un- beliebt, nur von den Massen unbeachtet, wie fast alle französischen Regierungschefs seit de Gaulle mit der Ausnahme von Pinay und eben Mendés- France. Das fehlende Charisma der führenden Persönlichkeit, auf das auch Demokratien in ihren schweren Stunden(siehe Churchill) nicht verzichten und weltpolitisch 5 1 stände. Aber das Schlimmste ist 888 80 9 1 mit seiner Ueberlieferung, der es Wurzel tätiger machte. Gegen 2 700 Sozial Jugoslawische Wünsche mah für die Weiterentwicklung des Balkanpektz 45 Belgrad.(AP) Das Organ der jugoslau, und K schen kommunistischen Partei„Borbet der 2 meldet in einem Artikel anläßlich des Ja. Steiger restages der Unterzeichnung des Balkan bei de paktes mit Griechenland und der Türe nicht! daß gegenwärtig beträchtliche Anstrengtb vor al gen unternommen würden, um die B. ben a ziehungen zwischen den Mitgliedstaaten al lähigk politischem, wirtschaftlichem und Kulturel, daß Se lem Gebiet zu festigen und neue Formen gef ten. 2 Zusammenarbeit zu entwickeln. Aus dem zug. heran slawischen Außenministerium nahesteher, Dauer den Kreisen verlautet in diesem Zusammen. solche hang, die jugoslawische Regierung habe m im Sit eine baldige Verwirklichung des Abhon- verricl mens über die Bildung einer beratenda zkkul; Versammlung der Balkanpaktländer nad] harrer gesucht. Wie es heißt, werden zur Zeit Va. die 8, bereitungen für eine Wirtschaftskonfere] Wegur der drei Mitgliedstaaten getroffen. Die beistw Hohe Behörde 1 7 5 der Montan-Union besteht drei Jahre Mang Luxemburg.(AP) Der Präsident d“!— Hohen Behörde der Montan-Union, Rent Mayer, hat am Mittwoch anläßlich de dritten Jahrestages der Tätigkeitsaufnahm: 0 der Behörde erklärt, nur ein vereintes“ Europa werde in der Welt der Zukunft de! Un Gewicht haben, das ihm zukomme. Nayn und 9 sagte:„Die Tätigkeit der ersten eurcpl. fünfze schen Institutionen hat, wie die Erfahrung währe dieser drei Jahre beweist, neue wirtschaft. bder liche Bedingungen für die Grundstoffindu- mache strien eines Marktes von 160 Millionen sicher Verbrauchern geschaffen. Die Methoden, de en Fl bei der Anwendung des Vertrags entwickelt] gaben worden sind, haben bereits eines der wich, den i tigsten Ziele des Schuman-Plans erreichen gestor lassen: die Beseitigung der nationalen Ge. und f gensätze“. Die Erfahrung der Gemeinschaft ums! habe ferner gezeigt, daß ein gemeinsamer kulose Markt das Bestehen einer von den Län- mung dern unabhängigen Autorität erfordere, de] den 1 mit klaren Vollmachten ausgestattet sei und] Unter über die finanziellen Mittel verfüge, um de] tod e durch die Freiheit des Güteraustausches] Jahre und die verstärkte Konkurrenz notwendig zwisc gewordenen Schutzbestimmungen anzuwen- 34,3 den und um die Anwendung gemeinsamer, Jahre Regeln zu überwachen und durchzusetzen enen Die Sozialreform er 1 ist für Adenauer„Thema Nummer 1“ derla Frankfurt.(dpa)„Für mich ist die Sozial- 120 reform das innerpolitische Thema Nummer 1953 eins schlechthin, dem ich schon seit langem 1161085 meine besondere Aufmerksamkeit widme, 51075 Sagte Bundeskanzler Dr. Adenauer in einem Made an seinem Urlaubsort Mürren(Schwein n. aufgenommenen Interview mit dem Hessi- 1 2 schen Rundfunk. Dr. Adenauer erklärte(tet daß die Vorarbeiten zur Sozialreform seit 520 zwei Jahren im Gange seien und der Bun- De desregierung nunmehr eine Fülle von iris Reformvorschlägen zur Verfügung stünden. die es ihr ermöglichten, die Grundsätze für 935 die Durchführung der großen Reform zu 5680 1 entwickeln.„Es kommt nicht nur darauf Unt an“, sagte der Bundeskanzler, der den Vor- 11 nt sitz in dem unlängst gebildeten Minister. weg ausschuß für die Sozialreform persönlich der übernommen hat,„die bestehende soziale Zikke Gesetzgebung, die in einer Vielzahl on achte Gesetzen und Verordnungen verstreut 180 161 10 neu zu ordnen, sondern es muß das 2e einer echten Sozialreform sein, die Wand- jung unserer Gesellschaftsstruktur seit Bis- marck in unserer Sozial gesetzgebung zu he. rücksichtigen, mit dem Ziele der Schaffung 10 der sozialen Sicherheit.“ tune aus 1 5 stofkn können, braucht das heutige Frankreich] rück. aber auf das Notwendigste. Faure, gestüttt des auf eine Koalition der Besitzenden und Pfl. 5 viligierten, kann, auch wenn er an inge 3 55 Möglichkeit glaubte, keine durchgreifenden 3 5 wirtschaftlichen und sozialen Reformen auf merk sein Programm setzen. In gewisser Hinsich soll er sie auch geradezu verhindern, indem er die anfallenden Krisen geschickt mit vel. De z6gernden Mittelchen vor dem Aufplatzen] jung bewahrt. Hier auf dem Gebiet der Wirt. 35 schafts- und Sozialneuordnung hat di Pers Regierung Faure so gut wie nichts geleistet! der Auch Mendés-France war hier allerding der nicht zum Zuge gekommen, durch 1 außenpolitischen Dringlichkeiten verhindert doch weiß jedermann, daß die Wirtschalte reform für ihn der einzig mögliche 5 gangspunkt einer echten Gesundung Fran reichs war und bleibt. N Faure, der geschickte und kluge Pol. tiker, entwickelt nicht die Kraft, hiet 85 lend einzugreifen, obwohl er wie en wissen wird, daß die französische Wirtecte trotz ihrer augenblicklichen Teilprosperit auf wackligen Beinen steht. Nach aufen bin setzt er die„Politik der Bewegung 15 Mendes-France fort, im Inneren aber 15 tritt er, nur geschickter als die sich of 15 zu der Rechten bekennenden Kräfte, di alte Politik des Beharrens und des„Weiter. wurschtelns“, Die öffentliche Meinung 1 nach Mendeès Sturz in ihre alte Apathie 3 rückgefallen. Ein gescheiter Beobachter 5 französischen Politik, der dieses Land 8 6 liebt, sagte unlängst: Man hätte 1 können, die Katastrophe von Dien Bien P! wäre schwer genug gewesen, um 1 1 zu zwingen, umzudenken. Ihre Wirkung 5 sieben Monate gedauert. Welcher 17 Katastrophe in Nordafrika oder im Wir schaf tsleben wird es bedürfen, um die 660 Ben gesunden Kräfte dieses Volkes auf län gere Dauer zu mobilisieren? 42 Nr. 181 Mittwoch, 10. August 1955 — Wird die Berufstätige überfordert! Forschungsinstitut untersucht vorzeitige Invalidität s ein m aug a0 den Ve. a f auch dh Die Zahl der Frauen. die vor Erreichung zu suche der gesetzlichen Altersgrenze invalide wer- richt de den und ihre Erwerbstätigkeit aufgeben müs- ert dum sen, ist besorgniserregend gestiegen. Die Ent- hen Um wicklung der letzten zehn Jahre hat gezeigt, ler Brut dab der Gesundheitszustand der berufs- Wurzel tätigen Frauen ständig schlechter wird. Gegenwärtig scheiden etwa 85 Prozent aller Sozlalversicherten Frauen Wegen Berufs- ehe unfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben Aus. An Kanpakte erster Stelle der Berufsschäden stehen Herz- ugosla und Kreislaufstörungen. Auch die Fehlzeiten „Borde der arbeitenden Frauen zeigen eine auf- des Jab. Steigende Linie. Sie sind wesentlich höher als ö Balken. hei den Männern. Die Gründe dafür sind 7 1 nicht nur geschlechtsbedingt, sondern liegen strengn vor allem darin, daß die Frau im allgemei- die de. ren an der oberen Grenze ihrer Leistungs- aaten 05 ſänigkeit arbeitet. Es hat sich auch gezeigt, Eule daß gerade die sogenannten„leichten“ Arbei- o rmen dh ten, zu denen die Frauen in erster Linie denz herangezogen werden, ermüdend und auf die Been Dauer gesundheitsschädigend Wirken. Bei Sammeen. solchen leichten Arbeiten. die im Stehen oder habe m im Sitzen— zum Beispiel am Fließband Abkon verrichtet werden. wird häufig die Blut- eratende zrkulation durch das stundenlange Ver- ler nach. harren in der gleichen Stellung oder durch Zeit vu. dis gleichen immer wiederkehrenden Be- Konfertn wegungen gehemmt. Die Forschungsergebnisse bedeutender Ar- peistwissenschaftler haben dies bestätigt. Sie zünren die vorzeitigen Invaliditätserschei- nungen der berufstätigen Frauen auf einen Jahre Mangel an ausgleichender Bewegung und zu lent der on, Ren— 1 uch de Spiel auf der Straße muknahm Todesursache Nummer 1 vereintes. 5. 8 5 Kunkt dag Unfälle sind gegenwärtig bei Kindern e. Mayer und Jugendlichen im Alter zwischen ein und europa. fünfzehn Jahren die Todesursache Nr. 1, fahrung während Todesfälle durch Kinderlähmung irtschat. dbder Tuberkulose nur einen Bruchteil aus- tokkindu. machen, teilt der Gesamtverband der Ver- Millionen sicherungswirtschaft(Köln) in einem Appell odeh, de en Eltern und Erzieher mit. Nach den An- ntwickel gaben des Verbandes sind zum Beispiel von er Wich. den im Jahre 1953 in der Bundesrepublik erreichen estorbenen Kindern im Alter zwischen eins alen Ge. und fünf Jahren 27,4 Prozent durch Unfälle einschat ums Leben gekommen, während die Tuber- einsamer kulose nur 4,4 Prozent und die Kinderläh- en Län. mung nur 0,8 Prozent der Todesopfer unter dere, de den Kindern dieser Altersklasse forderten. t sel und Unter den älteren Kindern hält der Unfall- „ um die tod eine noch reichere Ernte: von den im ztausches] Jahre 1953 gestorbenen Kindern im Alter otwendig zwischen fünf und fünfzehn Jahren kamen nzuwen⸗ 343 Prozent bei Unfällen ums Leben. Im einsamer Jahre 1954 war die Quote der Unfalltodes- zuseen fälle unter den Kindern dieser Altersklasse bereits auf 37 Prozent angestiegen, während von den insgesamt verstorbenen nur 2,8 der Tuberkulose und 1,1 Prozent der Kin- zer 1“ derlähmung zum Opfer fielen. 8 80 Jungen sind in beiden Altersklassen be- Nn trächtlich unfallgefährdeter Als Mädchen: langen 1953 entfielen von den tödlichen Unfällen in Wide der Altersklasse eins bis fünf Jahre 64, 11 81060 Prozent auf Jungen und 35,6 Prozent auf Schweiz Mädchen. In der Altersklasse Fünf bis künf- n Hessi⸗ zehn Jahre war der Unterschied noch Kras- erklärte er: hier waren von den bei Unfällen Ge- 1 921 töteten 72,5 Prozent Jungen und nur 27,5 ler Bün⸗ 0 Prozent Mädchen. 5 le vonn! Per Gesamtverband der Versicherungs- stünden lirtschaft betont zu diesem Zahlenmaterial, 1 755 kü bei den Kindern im schulpflichtigen Alter korm zu cpiele der Unfall als Todesursache eine r daraut besonders große Rolle. Die meisten tödlichen jen Vor- Unkälle von Kindern ereigneten sich aber inister⸗ nicht auf der Straße oder auf dem Schul- ersönlich Wes, sondern in erster Linie im Haus, in Soziale der Wohnung, im Hof und im Garten. Diese ahl von Litkern sollten die Eltern und Erzieher be- reut 18, achten, um die unfallgefährdeten Kinder das 24e nach Möglichkeit vor Schäden zu bewahren. Wand- f seit Bis. g Zu be- Sac Totgeburten und Todesfälle in den ersten Stunden nach der Geburt gehen in den weit- adus meisten Fällen auf kurafristigen Sauer- 5 stofkmangel und Versagen der Atmung Zu- ankreich rück. Die ständige Kontrolle des Herzschlages gestüttt des Kindes vor und während der Geburt er- und Pri.“ möglicht ein in Amerika konstruiertes, zuver- an ihte lässiges Instrument. Durch farbige Lichtsignale eikenden Mrd der um die Mutter bemühte Arzt auf das men aul damächer werdende Herz des Kindes auf- Hinsicht merksam gemacht. „, indem* mit ver, dem Beispiel des Christlichen Vereins platzen] junger Männer(VMC) folgend, der 1844 ge- r Wirt- sründet wurde, schlossen sich im Jahre 1855 nat die junge Engländerinnen zu einem Christlichen geleistet erein junger Frauen zusammen. Im Verlauf erding 455 100 Jahre wurde dieser Verein zu einer urch die er größten Frauen- Organisationen der Welt, hindert tschafts-· ae Aus- Frank- ge Poll. lier hei- Mendes irtschalt speritat igen hin 180 von er ver- h offen kte, die Weiter. ung ist thie Zu- iter der nd sehr meinen jen Phu inkreich ung hat neuen 1 Wirt- lie gro- ruf län- hohem Anteil an statischer Arbeit zurück, die eine— für den weiblichen Organismus wenig zuträgliche— ständige Haltungsanspannung erfordert und dadurch eine übermäßig große Kraftleistung der Frau bedingt. Diese sta- tischen Abeitsformen bringen eine vorzeitige Ermüdung der Nacken-, Rücken-, Bein- oder Armmuskulatur mit sich. Eine andere Gefahr liegt im„Monotonie-Erlebnis“ einer Arbeit, bei der ständig die gleiche Bewegung aus- geführt werden muß. Entscheidend ist oft auch die sogenannte „Vereitelungssituation“, die dadurch eintritt, daß ein eingefahrener rhythmischer und automatisierter Arbeitsvorgang durch äußere Einflüsse verändert oder gestört wird. So kann beispielsweise eine Unfallverhütungs- vorschrift. nach der eine Maschine anders zu bedienen ist als bisher. zunächst zu einer stärkeren Belastung der Arbeitenden und infolgedessen zum Nachlassen der Leistung führen. Ist damit eine Lohnminderung ver- bunden, so wird die arbeitende Frau diese durch erhöhte Anspannung auszugleichen suchen. Die„Vereitelungssituation“ wird auf diese Weise außerdem zu einer höheren psychischen Belastung führen, die ihrerseits wieder nachteilig auf den Organismus wirkt. Das Forschungsinstitut für Arbeitspsycho- logie und Personalwesen in Braunschweig FORFA) erklärte hierzu, daß das Problem der vorzeitigen Invalidität der berufstätigen Frau grundsätzlich von zwei Seiten bekämpft werden kann: Einmal werden die Maßnah- men für eine zweckmäßige, physiologisch wie psychologisch richtige Gestaltung des Arbeits- platzes noch mehr als bisher darauf gerichtet sein müssen, die besonders körperliche und seelische Situation der Frau im Arbeitsprozeß zu berücksichtigen. Besonders das Problem der Pausengestaltung, über das das For- schungsinstitut größere Untersuchungsreihen durchgeführt hat, steht hierbei im Vorder- grund. Zum anderen sind sowohl die Schu- lung der Vorgesetzten in richtiger Menschen- behandlung als auch der eignungsmäßige Einsatz der Frau am richtigen Arbeitsplatz weitere Grundvoraussetzungen, um den Ueberforderungserscheinungen Einhalt zu gebieten. Alfred Rudolf Peplow e 2 Seite 3 Der Traum vom Urlaub— wenn er nur nicht ins„Wasser“ fällt.. schmerzhaftes Erinnern von Hiroshima Dunkelster Tag im Leben der Kinder/ Das Waisenhaus am Lahetefluß will eine neue Heimat sein Anfang August jährte sich zum 10. Male der Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima. Es ist in der Frühe des Morgens. Lang- sam sind die nächtlichen Konzerte der Frö- sche und Grashüpfer abgeklungen, die aus den Reisfeldern herüberdrangen. Klar und nüchtern tönen die Sirenen der kleinen Küstendampfer, die an der sagenumwobenen Insel Miyazima vorübergleiten, eine lange verwehende Schaumfahne im Kielwasser. Von irgendwoher hört man das zitternde Blöken einer Ziege und über alles spannt sich weit und hoch ein klarer Himmel an diesem friedlichen Frühjahrsmorgen. Etwa zehn Kilometer westlich von Hi- roshima, den Tahatefluß entlang, beleben neue Holzhäuser mit knallroten Dächern das Bild der Landschaft. Es sind die Kriegs- Waisenhäuser von Hiroshima. Siebzig Kin- der, deren Eltern und Geschwister von den verheerenden Atomblitzen getötet wurden, die dem zweiten Weltkrieg ein Ende berei- teten, fanden hier eine Heimstatt. Ihr junges Leben nimmt nun schon eine ganze Reihe von Jahren einen behüteten Verlauf. In der Frühe weckt sie die Glocke, und nach der Morgenwäsche gehts den gegenüberliegen- den Hügel hinauf zum Buddahtempel, der in hölzernen Schreinen die Seelen der Verstor- Kurz notiert die besonders in Amerika zahlreiche Mädchen und Frauen umfaßt. Nach amtlicher Schätzung arbeiten zur Zeit etwa 60 000 deutsche Mädchen als Hausgehil- finnen im Ausland, 30 000 allein in England, 10 000 in Frankreich, viele in den skandina- vischen Ländern, aber auch in Südafrika und Australien. Die Angebote sind verlockend, aber viele packt das Heimweh, das zu überwinden die kirchlichen Organisationen im Ausland bemüht sind. 5 In den Kosmetikschulen der USA werden jährlich rund 50 000 Kosmetiker und Kos- metikerinnen zum Dienste an der Schönheit ausgebildet. Kosmetik ist zur Zeit der größte Job in Amerika. Die Umsätze an Kosmetik- Artikeln sollen sogar die der amerikanischen Automobilindustrie übersteigen. 0 benen birgt, wie es dem Ritus der japani- schen Weltanschauung entspricht. Fünf kleine„Missa- Boys“— man könnte sie auch Kinderpriester nennen mit schwarzen Röcken bekleidet, zünden die Kerzen an, und elf- bis zwölfjährige Knaben und Mädchen mit roten Rosenkränzen be- ginnen laut das Gebet. Eine kurze Predigt des Laienpriesters beendet die Frühandacht, denn in der Frühe eines Augustmorgens vor zehn Jahren war es, als die erste Atom- bombe fiel und Blut und Not und Tränen Einter lies In unbeschwerter Jugendlichkeit gehts den Hügel wieder herunter zum gemein- samen Frühstück, und, von der Heimleiterin herzlich verabschiedet, in die Stadtschule. Man sieht es den Kindern an, daß die seeli- schen Narben zu heilen beginnen. Nicht mehr gar so groß und nachhaltig ist die Trauer über den Verlust der Angehörigen, wenn auch hin und wieder immer noch einmal das schmerzhafte Erinnern zum Durchbruch kommt. Dazu stehen die etwa 240 000 Toten, allein von Hiroshima, als ewige Mahner im Leben ganz Japans. Auch jetzt noch, an die zehn Jahre danach. 8 In der Schublade eines Jungen fanden sich zwei Kieselsteine, grau und unschein- bar. Er hatte sie sich aus den Trümmern ge- holt, wo seine Eltern starben. Damals war er gerade drei Jahre alt. Und noch immer nimmt er diese Kieselsteine nachts zu sich ins Bett. Man vermeidet es möglichst, in Gesprä- chen mit den Kindern auf den dunkelsten Tag ihres Lebens und das des ganzen ja- panischen Volkes zurückzukommen. Es ist besser so, und überdies sagen die vorliegen- den„Dokumente der Atombombenstadt Hi- roshima“ auch genug aus für den, der es wissen Will:„Im weiten Ausstrahlungsfeld eines Atombombenvolltreffers befand sich ein vollbesetzter Straßenbahnwagen. Wie sie im Wagen saßen oder standen, und sich an den Haltegriffen festhielten, starben alle Fahrgäste. Keiner konnte dem unsichtbaren schlag entgehen.„Freiwillige qugend und Studenten arbeiteten halb nackt unter der glühenden Augustsonne, um Holzhäuser zu zerlegen. Der Atomblitz verbrannte ihre ent- blößten Oberkörper, daß die Haut in weni- gen Augenblicken abfiel. Körperlich ge- schwächt und schmerzerfüllt wurden viele von ihnen ein Opfer des um sich greifen- den Flammenherdes...„Hier arbeiteten ein paar Gruppen unter dem Stahlhelm. Auch sie wurden vom Blitz getroffen. Nach- her fand man nur Schädelknochen im Stahl- helm, alles andere ihrer Leiber war zu Asche geworden.“ Nachdem der Herausgeber der amerikani- schen Zeitung„Saturday Evening-Post“ vor einigen Jahren das Waisenhaus besucht hatte, rief er die amerikanische Oeffentlich- keit auf, Patenschaften für die Kinder zu übernehmen. Dies ist inzwischen bei allen der Fall und geistige wie materielle Hilfe wird ihnen von ihren„Müttern“ und„Va- tern“ in Amerika in größtem Umfang zuteil. * Vor zehn Jahren, am 9. August 1945, um 11.02 Uhr Ortszeit, detonierte die zweite und letzte Atombombe des zweiten Weltkrieges über Nagasaki. Während das drei Tage vor- her zerstörte Hiroshima das schreckliche Symbol der neuen Vernichtungswaffe blieb, flel das Grauen von Nagasaki der Verges- sSenheim anheim. Die Ueberlebenden gedach- ten an diesem 9. August, zehn Jahre da- nach, ihrer 73 000 Toten. Zu ihrem Anden- ken enthüllten sie ein 15 Meter hohes Bron- zedenkmal. Völlig zerstört wurde die Shi- royama- Volksschule, 800 Meter vom Explo- sionszentrum der Bombe entfernt, unter den Trümmern wurden 28 Lehrer und mehr als 1300 Kinder begraben. N Heute erhebt sich über der gleichen Stätte eine neue Schule. In jedem Monat einmal versammeln sich die Kinder auf dem Schulhof um ein Denkmal, das einen Schul- jungen mit zwei Tauben zeigt. Sie sagen ein Gebet und hören eine Gedenkansprache ihres Rektors Tatuso Oi, der ihnen ein- dringlich die Gefahren der völligen Ver- nichtung der Welt durch die Atombombe vor Augen hält. Im Unterricht wird in den japanischen Volksschulen der zweite Weltkrieg nicht be- handelt. Man will es vermeiden, daß Kinder, deren Väter nicht heimgekehrt sind, von Revanchegelüsten erfüllt werden. Erst in der höheren Schule erhalten die Kinder einen kurzen Abriß des Krieges, der mit der nüchternen Feststellung anfängt, daß der Pazifikkrieg mit dem Angriff japanischer Flugzeuge auf Pearl Harbor begann. Bademodlen gestern und heute Sportlich und chie zugleich geht man heute baden. Der kurze Mantel und der fesche An- zug beweisen es. Vor 70 Jakren war das Thema: Wie geht die Dame baden? noch ein drennendes Problem. Auf unserer Zeichnung, die einem 1891 erschienenen Journal entnom- men ist, trägt sie ein„Badecostüm aus rother Leinwand“ und„eine Strandtoilette aus rosa Pique Foto: map/schmutz, Modell Egeria und Foto: Tenca-Zürich, Modell Vetrix. . Lektion für Romfahrerinnen Fr die arbeitswütigen, managerkrankkeits- gefährdeten Männer Westdeutschlands stelit der Ferienplan wohl fest: Wassertreten, Diät- uche, Waldspaziergange. Bei den energischen, Zielstrebigen, emanzipierten Frauen fekit's an- derswo: Auffrischung des weiblichen Selbst- bewußtseins, neue Leichtigkeit in Gang, Geste und Grundsätzen und Erlangung jener leisen. bescheidenen Souveränität, die der Frau so gut zu Gesichte steht. Weniger eine äretliche als eine zärtliche Kur benötigt sie also. Sie lasse sich daher(schlimmstenfalls von sich selbst) 14 Tage, oder besser noch, einen Monat Rom verschreiben. Nicht das ewige, jahrtausend- alte Rom, das nach hartem Tagesplan æu ab- solvieren ist, sondern das heutige, jetzige, täg- liche Rom; das Rom, das dem Augenblich ver- fallen ist wie keine andere Stadt, ſenallheiß, lar mend, quich, kontaõtfreudig, dabei aber un- austbeichlich zur Form und æu Formen zwin- gend. Der erste Weg der deutscken Romfahrerin direkt und unmittelbar von der Stazione Ter- mini führe in einen Schuhladen. Der bleibt ihr nicht erspart, und hätte sie ein Leben lang Reformsandulen getragen und wäre der Geld- beutel auch auf tägliches Piaza-Essen einge- stellt. Unsere Schu sehen zwiscken den Brun- nen, Treppen, Cafeteria- Stühlen, auf den Mar- mor-Mosaiken der Basiliken und den Karrees der Pidzze nach Gewalt marsch, Fußkrunkheit, Eigenständigkeit und Sport aus, nach dem Schlimmsten also, was einer Frau hier pas- sieren kann. Zusammen mit dem Streifenkleid oder der weißen Bluse(die in Rom fad wirkt) stempeln sie zur„Tedesca“ und Kellner, Taæi- chauffeur oder Gepächträger rufen der sauer Léchelnden schon von weitem ein allzu ver- trauliches„Gutten Tagg“ statt des üblichen „Buon giorni“ entgegen. Es ist nicht übertrie- ben: die spitzen, dünnsohkligen Schungebilde mit dem hohen, geschweiften Absatz sind die wicktigsten Mittler, geheimnisvolle Medien, die auf römischem Pflaster keimisch machen. Sie sind das ausschlaggebende Attribut der Frauen- Kleidung. Herr von Montaigne nennt in seinem Reise- tagebuch die Haltung der Römerin„imponie- render, weicher und sanfter“ als die der Pari- serin. Die Pariserin wird von tausend gescklif- fenen Spiegeln gezwungen, sick zu kontrollie- ren;(die Deutsche von den Uhren an jedem Straßeneck:) die Rõmerin aber von den Augen und Mienen aller Vor übergehenden. In Rom interessiert jeder jeden. Die Straßen sind von gegenseitiger Anteilnahme, Neugierde, Beach- tung geladen. Die Frauen mustern kalt, sach- lick, prüfend. Die Blicke der Männer sind im- mer kuldigend, werbend, aggressiv, wenn sie auf eine Frau treffen, ganz egal wo, wer, wie, was. So glaubt nack einer Wocke jede deutsche Romfakhrerin— und sei sie von Natur auch du ßgerst unfreundlich behandelt— der Capito- linischen Venus nicht unähnlich zu sein. Und das beſcommt ihr gut. a Eætravaganzen bringen in Rom statt Beach- tung Läckerlichkeit. Verrutsckter Gürtel, flache Büste, Burschikos ttt und Knabenhaftigkeit- nicht denkbar. Für zwei bildschöne, junge Französinnen, teuer aufgemacht d la Sartre in Dreiviertel-Hosen, Pferdeschwanz-Frisur und lautem Make-up, wurde das Schlendern auf der Via Nazionale zum Spießrutenlaufen. Ungeniert lachend blieb man in Gruppen stehen. In sol- cher Auf machung mag sich die Römerin drau- ßen in Ostia, Fregene oder Anzio zeigen, in der Stadt trägt man sich konservativ.(Noch vor dem Kriege konnten Herren ohne Jackett- die man hier selten sieht— nicht die Straßen- bahn benutzen.) Man sieht die Frauen in klas- sischen Kostümen aus Seide, die Röcke so eng. daß sie zu noch feleineren Schritten zwingen als vor drei Jahrtausenden die dünnen Gold- cettchen zwischen den Fesseln. Oder in Som- merkleidern, die Röcke so weit, daß bei jeder Bewegung die Boote, Brücken, Schmetterlinge, Turme, die Stickereien, Reliefs, Arckitekturen darauf beùngstigend zu wippen und schwanken beginnen. Wo immer die Fußgängerin den Auto- und Vespa- Strom durchquert, ergibt sich eine Furt. Die Signori stoppen zwar nicht wie die höf⸗ lichen Gentlemen in den Staaten, sie umfah- ren die Dame, gelenkig und geschmeidig, im- mer ohne Unwillen, ohne das Tempo zu ver- ringern und immer ohne zu hupen. Die herz- erfrischende und nervenzerreißende Huperei, die bei uns an jeder Kreuzung zu vernehmen ist, kört man in Rom nur, wenn die tausend Autos und Busse auf dem Petersplatz„II Papa“ am Fenster grüßen. Der Umgang mit dem Motorfahrzeug ist hier neben dem Flirt der beliebteste Sport. Kein Kino- Vorprogramm, in dem nicht zehn Minuten lang irgendein Vehikel kreuz und quer über die Leinwand rattert und knattert, begleitet von rasanter Musik, die wiederum ein ehrgeiziger Sprecher sowokl in Lautstärke wie Schnelligkeit zu uberflügeln sucht. Zwischen den vielen Wagen und den elegant- gemütlichen Pferde-Drosch- en, immer und überall, auf Roms Straßen ge- boren und zu Hause wie nirgendwo anders: die Lambretta. Rechts am Soꝛiaus-Sitz ist oft die leine Lehne angebracht, der Damensattel un- seres Jahrhunderts. Vorn, vor dem Fahrersitz ist ein kleines, verchromtes Stühlchen aufmon- tiert. Dort sitzen selbständig und selbstver- ständlich die Bambini, die leinen Mädchen mit den Stokhütchen und die Buben mit der Fliege.(Beides scheinen sie bereits im Mutter- leibe zu tragen.) Wenn es bei einem Zusam- menstoß einen Kratzer am Schutzblech gibt, versammelt sich halb Rom. Als bei einem Vespa-Unfall ein Toter zu beklagen war— der einzige Verunglückte an jenem Wochen- ende in der Miilionen-Stadt— brachte der „Messaggero“ anderntags einen Zweispalter auf der ersten Seite. Rom ist eine relativ verkehrs- sichere Stadt. Die leichte glückliche Hand. überall zeigt sie sich. Auf den Simsen der Dachgärten steken die Pflanzen in einer Anordnung, die nicht um einen Zentimeter verschoben werden durfte. Alles scheint für den Augenblick kin geworfen, eine Ewigkeit aber wurde daraus. Nichts Gescheiteres kann die Romfahrerin tun, als sich allein am Augenblick zu freuen. Nack ihrer Rüchehr merkt sie dann, daß andere Maßstäbe in ihr Leben gekommen sind und ein neuer Blick fürs Wesentliche. Anneliese Steinhoff Selte 4 MANNHEIM Mittwoch, 10. August 1955/ ln 1 Großstadtjugend erholt sich im schönen Taubertal Gewerkschaftsjugend zeltet in Wertheim/ Buntes Treiben herrscht im alten Schloß von Külsheim Die Industriestadt Mannheim ist schon nmer eng mit dem Taubertal verbunden gewesen. Gegensätze ziehen sich an: Hier Industrie, Großstadtluft, Hast und Unruhe — dort beschauliche Ruhe, Wald, Wiesen und fruchtbare Felder in der schönen ba- disch- fränkischen Landschaft. Ueber 140 junge Menschen aus Mannheim weilen ge- genwärtig dort zur sommerlichen Erholung. Vor der Stadt Wertheim mit ihren zahl- reichen historischen Sehenswürdigkeiten und ihrem anziehenden Stadtbild zelten 73 Lehrlinge aus Mannheimer metallver- arbeitenden Firmen, darunter allein 30 Lehrlinge der Mannheimer Motorenwerke, Ferner Lehrlinge von Lanz, Stahlwerke, Vögele usw. Das Jugendsekretariat der In- dustriegewerkschaft Metall, Mannheim, ver- anstaltet dieses Lager, um den junge Menschen eine gute und billige Erholung zu bieten. An der Finanzierung haben sich ne- ben der Gewerkschaft auch die Firmen in anerkennenswerter Weise beteiligt. Die erste Zeltlager-Freizeit läuft vom 81. Juli bis zum 14. August, die zweite vom Nach einem Sturz: Gute Ratschläge. Kürzlich gehorchte ich der Erdanziehungs- beruft und Rel eine Treppe hinunter, deren Stufenanzakl ich hochmütig übersenen hatte. Es war amüsant. für die andern, denn sie lachten, weil ein Mann, auf dem Boden aus- gest recht, immer einen seltsamen Anblick bie- tet. Später wurde ich gewahr, daß der Unter- arm anschwoll und kundtat, daß er nicht ge- Willt sei, sich wie zuvor bewegen zu lassen. Die Mitteilung an mich war schmerzhaft, so daß ich inn in eine Binde steckte. e Das aber fel der Umwelt auf, mehr noch, mr Interesse, sonst Marktpreisen und Fußball- ergebnissen zugewandt, senkte sich lotrecht auf mich. Und so mußte ick an jeder Straßenecke Auskunft geben: wie das gekommen wäre, was ich unternommen hätte, weiter zu tun gedenke, Beispiele wurden angeführt, wie einer bei dergleichen Unfällen ein ganzes halbes Jahr in einer Klinik.. und so weiter. Dann aber kamen die Ratschläge. Ich darf sie nacheinan- der andeuten, wenigstens die wenigen, die ich mir gemerkt nabe. Kollege B.:„Arm verstaucht? Da gibt's nur eins, fealte Umschläge, jede halbe Stunde wie- derholt, dann wird's von allein besser.“ Der Metzger:„Oho, das sieht aber böse aus, machen Sie Umschläge so heiß wie möglich, und hin- terker kalte, das regt den Blutkreislauf an. Bei jungen Kälbern beispielsweise, wenn sie etwas gebrochen haben Dann begegnete ich einer Freundin, die mich zunächst vor lauter Schreck über die Bandage hart anfaßte und empfahl:„Massieren, nichts ubie Mabsteren, vor allem abends vor dem Schlafengehen.“ Als ien dakeim berichtete, lachte man mich aus:„Mas- sieren? Das Verkehrteste, was einer tun kann, Wer so was rät, dem müßte die Polizei“ Mein Zigarettenhändler besak sich den Schaden stirnrungelnd und schickte mick ins nahegelegene Milchgeschäft: dort solle ick frischen Weiß käse holen und ungesalzen auflegen, früh, mittags und abends. Der Friseur hingegen nannte mir etliche Salben, darunter eine violette, deren Namen er vergessen habe; man könne inn aber leicht in der Apotheke erfahren Und so ging es ein paar Tage weiter. Ick habe fast alles durchprobiert, und der Arm reagierte jedesmal mit neuen Schwellformen und neuen Farben. Bis ich es meinem Axt beichtete, was ich unternommen hatte. Der schwieg. Sein Gesicht„triefte“ vor Mitleid, als er mich schließlich nach meinem Alter fragte. Wegen seiner Kartei natürlich nur! Ohe Wohin gehen wir? Mittwoch, 10. August Konzerte: Phora-Haus, O 7, 3, 20 Uhr: Schall- platten-Symphonie-Konzert. Filme: Planken:„Wie werde ich Filmstar“; Alster und Capitol:„Urlaub bis zum Wecken“; Palast:„Brot, Liebe und Fantasie“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Seemann, paß auf“; Alhambra: z Svengali“; Universum:„Geliebte Feindin“; Kamera:„Anna“; Kurbel:„Vier bleiben auf der Strecke“; Kunsthalle 20.00 Uhr:„Das himmel- blaue Abendkleid“(Film- Club). Sonstiges: Meßplatz(hinter der Feuerwache) 15.30, 20.00 Uhr: Vorstellungen des Circus Medrano. 14. August bis zum 29. August. Beide Lager stehen unter der Leitung von Jugendsekre- tär Holzhauer, der sich in beispielhafter Weise um seine Schützlinge bemüht. Für das leibliche Wohl— eine Propangas-Großg- küche wurde aus Mannheim mitgebracht— sorgen zwei Wertheimer Frauen. Viel Frei- zeit ist der erste Grundsatz; Sport, Wandern, Schwimmen bilden das Tagesprogramm. Ein bekannter Wertheimer Arzt steht als Lagerarzt zur Verfügung und die Stadtver- waltung sowie das Ortssekretariat des Ge- Werkschaftsbundes tun alles, um ihren Gä- sten den Urlaub so angenehm wie möglich zu machen. Die Abende sind ausgefüllt mit Diskussionen, Lichtbildervorträgen, Film- Vorführungen oder Schmökern in den Bü- chern der Lagerbibliothek. Die Betriebe der Wertheimer Glasindustrie wurden einge- hend besichtigt. Die Eltern daheim werden beruhigt sein, wenn sie erfahren, daß im Wertheimer Zeltlager alles wohlauf ist; die jungen Menschen werden ausgeruht und er- holt wieder heim kommen. „Mannemerisch“ im Külsheimer Schloß Ein buntes Treiben herrscht im alten Schloß der Brunnenstadt Külsheim, wo Pfarrverweser Glückert und Schwester Mi- chaela von der Pfarrei„Unsere liebe Frau“ mit 74 Kindern zu einem dreiwöchigen Er- holungsurlaub eiengetroffen sind.„Manne- mer“ Ausdrücke schwirren durch den Rit- tersaal und über den efeuumrankten Schloßghof, so daß die Külsheimer Kinder Gorerst) mit dem Kopf schütteln, weil sie diese Sprache nicht verstehen. Zeigt der Himmel ein freundliches Gesicht, verlieren sich die Feriengäste am frühen Morgen in kleinen Gruppen in die schöne Umgebung der Stadt, um mit Wandern und Spiel die Stunden auszufüllen. Nach dem Essen ist eine zweistündige Mittagsruhe, bis man sich zum Nachmittagskaffee wiedertrifft. Die anschließenden Stunden sind ebenfalls dem Wandern und dem Spiel gewidmet. Nach dem Abendimbiß kommen die heimeligen Stunden, in denen Buch und Gesang, Rei- gen und Film und fröhliche Plauderei zu ihrem Recht kommen. Um 20.30 Uhr ist Schlafenszeit. Schwester Michaela ist stets darauf be- dacht, daß sie ihre Schar gut„füttern“ Kann. Es gelingt immer, dank der tatkräfti- gen Unterstützung durch drei Küchen- frauen, die aus Mannheim mitkamen. Vom Külsheimer Lager ist zu sagen, daß es Be- treuung und Unterstützung auch vom Bür- germeister des Ortes erfährt, der schon im- mer viel für die Kinder getan hat. Auch diese kleinen Mannheimer werden gut er- holt und mit schönen Erinnerungen in die Großstadt zurückkehren. N P. Pflaster wird umgebettet auf der Rollbühlstraße Die Fahrbahn der Unterführung an der Rollbühlstraße ist gegenwärtig zur Hälfte abgesperrt. Die Pflastersteine hatten sich im Laufe der Jahre„geworfen“ und verkantet und müssen herausgenommen und umgebet- tet werden. Die Steine, die beim Neubau der Casterfeldstrage überflüssig geworden sind und an der Rollbühlstraße wiederver- Wendet wurden, sind an der Unterführung eingesetzt worden, weil gerade dort ein Asphaltbelag im Laufe der Jahre glatt und gefährlich werden könnte. Das allerdings ist kein Freibrief für„Rennfahrer“, Schon oft Wurden in letzter Zeit dort Personenkraft- wagen und Motorräder mit übermäßiger Geschwindigkeit aus der Kurve getragen, stürzten oder überschlugen sich. Weitere Geschäfte Schließen Mittwoch nachmittags Ab heute sind auch die Einzelhandels- geschäfte in Mannheim-Wallstadt jeden Mitt- Wochnachmittag geschlossen. Die gleiche Regelung haben die Feudenheimer Apothe- ken getroffen, von denen Flora- und Brunnen- Apotheke jedoch abwechselnd ab 13 Uhr dienstbereit sind.— Schlieglich haben sich die Mannheimer Reformhäuser ebenfalls für einen freien Mittwochnachmittag(ab 13 Uhr) entschieden. Aus dem Polizeibericht: Tödlicher Betriebsunfall Vom Aufzug eingeklemmt In einem Industriebetrieb auf dem Wald- hof ereignete sich gegen elf Uhr ein Be- triebsunfall, der einem 33jährigen Arbeiter das Leben kostete. Der Arbeiter, der eine Spezialmaschine einstellen wollte und dabei auf einem in der Maschine eingebauten Auf- zug stand, muß unbeabsichtigt einen Schalt- hebel verstellt und dadurch den Aufzug in Bewegung gesetzt haben. Er wurde zwischen einer Leitwalze und einem Umfassungs- geländer des Aufzugs eingeklemmt. Er er- litt dabei so schwere Quetschungen am Brustkorb, dag er nach seiner sofortigen Einlieferung ins Krankenhaus starb. Lehrling als Langfinger Ein 15 jähriger Glas- und Gebäudereini- gerlehrling wurde dabei ertappt, wie er im Umkleideraum einer Firma, wo er Fenster zu putzen hatte, einen Schrank öffnen Wollte. Der Hausmeister übergab den jugendlichen Dieb der Polizei, die ihm noch andere Die- bereien nachweisen konnte. Er hatte unter anderem in der Schwetzingerstadt nach Alt- metall gesucht, war dabei über eine Mauer geklettert und hatte versucht, im Hof einer Schankwirtschaft Flaschenbier mitzunehmen. 17 Verkehrsunfälle Bußer 15 leichten Verkehrsunfällen er- eigneten sich zwei schwerer Art, bei denen Sachschaden im Wert von 4500 Mark ver- ursacht wurde. Zum Glück kamen keine Personen zu Schaden. Mannheimer Amateurtanzpaare errangen beim südwestdeutschen Städtetanzturnier in Wildbad schöne Erfolge. Die Farben des Blau-Silber-Clubs vertraten die Ehepaare Perino(I. Preis, B-Klasse), Wessolowsky (1. Preis, C-Klasse) und Jaspers(3. Preis, C-Klasse) Einen 4. Preis in der B-Klasse erreichte das Paar Bieneck vom Blau-Gold Club. 5 Die Deutsche Lebensrettungs- Gesellschaft beginnt am 10. August im Herschelbad neue Lehrgänge für den Grund- und Leistungs- schein im Rettungsschwimmen. Es finden je- Weils mittwochs zwei Lehrgänge statt, und zwar für Jugendliche um 19 Uhr und für Erwachsene um 20.30 Uhr. Anmeldungen bei Kursbeginn im Herschelbad. Ein Versehen in der Setzerei: Mannheimer Lehrlinge Berufsberatung: Was Jahresstatistik: Mannheimer„Pflaster“ bietet viele Möglichkeiten „Ich möchte gern Friseuse werden“, sagt eines Tages ein junges Mädchen und steht zwei Wochen später auch im weißen Arbeits- mantel an der Trockenhaube. Aber so ein- fach ist die Berufswahl nur in den wenig- sten Fällen. Das zeigt die Statistik der Be- rufsberatung des Arbeitsamtes, die dieser Tage für das abgelaufene Jahr bekannt- gegeben wurde. Genau 11 568 Personen hol- ten sich bei den fünf Männern und Frauen dieser Abteilung Rat. Das ist eine Zahl, die sich hören läßt: pro Tag kommen danach im Durchschnitt mehr als 30„Klienten“. Das entspricht jedoch nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Die meisten sprechen vier und fünf Mal beim Arbeitsamt vor, bis sie zu aller Zufriedenheit untergebracht sind. Da schütten oft die Eltern ihr Herz aus (jede Mutter hält natürlich ihren Jungen für den Besten). Es kommen auch Pfarrer und Lehrer. Alle müssen angehört werden. Der Kontakt mit den Ratsuchenden ist in Mannheim vorbildlich ausgebaut. Noch in der Schule machen die Kinder die erste Be- kanntschaft mit ihren Beratern. Schulvor- träge und Erstaufnahme geben die Gewähr dafür, daß jedes Mannheimer Mädel und jeder Junge einmal mit den Berufsbera- tern in ein persönliches Gespräch kommt. Von den 11 568 Personen, etwa zur Hälfte Mädchen und zur Hälfte Jungen, waren nur 3183 Schulentlassene. Die übrigen werden von der Berufsberatung als„Aeltere“ be- zeichnet. Zu dieser Kategorie gehören je- doch auch alle Jugendlichen, die nach ihrer Schulentlassung ein Jahr oder länger ge- wartet haben, ehe sie mit der Ausbildung begannen; außerdem Fachschüler und ein kleiner Teil von wirklich Aelteren, Leuten im Alter bis zu 35 Jahren, die ohne Beruf waren oder ihren Beruf wechseln möchten und deren Beratung und Unterbringung am schwierigsten ist. Die Unterbringung der Schulentlassenen war in diesem Jahr besser als je zuvor. Von Darf die Ehefrau 50 heißen, wie sie gerne möchte? „Gleich Berichtigtes“ zum Thema„Gleichberechtigung“/ Der Mann hat doch das letzte Wort Der Inseratenteil bringt nicht nur Geld ein. Er ist eine Fundgrube für die Kleinig- keiten des Lebens. Viele beginnen dort mit dem Zeitungslesen und ackern sich fleißig vom Standesamtsregister über gebrauchte Kohlenherde, verlorene Geldbeutel, Darm- trägheiten, Wanzen und Zahnstein-Entferner bis zu flotten Endvierzigerinnen durch. Es ist ja auch so interessant, dieses vielseitige Ablagerungsfeld menschlicher Wünsche, Sor- gen und Bedürfnisse. Jeden Tag neu Kürzlich aber entdeckte ich beim diago- nalen Durchpflügen dieses Feldes etwas Be- sonderes. Es flel aus dem dünnen, feinen Rahmen, den der Setzer in der Mettage kunstvoll drumherum gelegt hatte, und es handelte sich um eine Vermählungsanzeige mit dem Wortlaut:„Ihre Vermählung geben bekannt: Peter Lustig und Hilde Heiter.“— Mit anderen Worten: Das frühere Fräulein Heiter heißt jetzt Frau Heiter, obwohl sie Circus Medrano, Medrano- Musketiere, die als farbenpräüchtiges, dessen Gastspiel in Mannheim bisher recht erfolgreich war, wird seine Zelte noch nickt abbrechen. Unser Bild zeigt zwei der drei lebendes Gemülde nach Alerander Dumas eine tadellose hohe Schule reiten. Eine fabelhafte Dressurleistung: der„Diener“, den das Pferd im Vordergrund unter seinem Reiter macht. Bild: Steiger Herrn Lustig geheiratet hat und deshalb eigentlich Frau Lustig heißen müßte. Ein Druckfehler? Oder nur eine Verlobung? Oder war hier eine Frau Manns genug, aus qahrhunderte währender Anonymitàt her- auszutreten, als sie vor den Altar trat? Man Könnte meditieren: Fräulein Heiter hat bei ihrer Heirat mit der Gleichberechtigung Ernst gemacht, Sie hat sich nicht„sklavisch“ dem Namen ihres Mannes unterworfen, sie hat bewiesen, daß sie auch nach der Eheschließung„wer“ ist. Daß diese„mutige Tat“ Konsequenzen nach sich ziehen wird, ist klar: Denken Sie an den Briefträger, an den Hauseigentümer, an ge- selliges Leben, an die liebe Nachbarschaft oder den Gerichtsvollzieher— bis die alle die wahren Zusammenhänge ahnen, wird es zu schwerwiegenden Verdächtigungen kom- men:„Haben Sie schon gehört, daß Herr Lustig mit einer Frau Heiter zusammen- haust?“ Und sie sagt ganz schamlos, sie wäre seine Frau Man könnte weiter denken: Das Ehepaar Lustig Heiter wird es nicht leicht haben. Aber es wird recht haben, gleiches Recht, in mühsamer Emanzipation erkämpft,, nament- lich“ in die Tat um- und damit ein Vorurteil Abgesetzt zu haben Leider entspricht diese Meditation nicht den Tatsachen. Es war nur ein Versehen, daß der Name der Frau in der Anzeige anders lautete, als der ihres Angetrauten. Der Schwur meines Freundes, er werde, wenn er demnächst das Fräulein Müller ehelicht, deren Geburtsnamen annehmen, ist illu- sorisch, wie seine ursprüngliche Absicht, sich nach der Heirat Max Müller, geborener Nix, Zzu nennen. Schade. * Die gegenwärtige Rechtslage ist ganz an- ders— trotz der lange verkündeten Gleich- berechtigung der Frau, zu der unser Parla- ment die einzelnen Vorschriften noch nicht erarbeitet hat. Die herrschende Meinung— in der Neuen Juristischen Wochenschrift nachzulesen— steht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß der Familienname des Mannes für beide Ehegatten maß- gebend ist. Auch die Gegenmeinung, daß es sich beim bisher fechtsverbindlichen Para- graphen 1355 BGB lediglich um eine„Ord- nungsvorschrift“ handle, kommt zum glei- chen Resultat, Der Name des Mannes soll auch der Familien name sein, Die Frau darf aber, wenn sie das wünscht, hren Mäd- chennamen beibehalten und ihn als eine Art „Appendix“ dem Familiennamen hinzufügen. Dann entsteht, in unserem Beispiel, der Lustig Heiter. Uad sie braucht, wenn sie sich zu diesem Entschluß durchgerungen hat, nicht wie früher gegenüber dem Standes- beamten einen entsprechende Erklärung ab- zugeben. So will es der„Regierungsentwurf zur Reform des Familienrechtes“. Jammerschade um den schönen Setzfehler. Frau Hilde Heiter muß notgedrungen zur Frau Lustig werden und darf sich höchstens Lustig-Heiter nennen. Gleich berichtigte Gleichberechtigung: Die Männer habe eben doch das letzte Wort hwWb haben auf dem Wertheimer Messegelände ihre Zelte aufgestellt. Das Jugendsehretariat der Industriegewerb. schaft Metall veranstaltet dieses Ferienlager, um den 73 jungen Menschen eine gute ung billige Erholung zu bieten. Bei gar zu schlechtem Wetter steht den Jungen das Heim im Hintergrund— das Haus der Wertheimer Gewerkschaftsjugend— azur Verfügung. . 1 f 17 möchten Sie werden l 3183 Jungen wurden 2026 in Lehrstelle vermittelt. Für die Mädchen sieht ds Situation auf den ersten Blick nicht so gib. stig aus. Nur 758 von 2711 fanden Sof eine Lehrstelle. Eine fast gleich große Zl besucht aber noch die höhere Handelsschule (733), 434 wurden als Hilfsarbeiteringeg vermittelt, eine Anzahl wird in Haushalt- clcis belebt und anderen Kursen ausgebildet und etys 100 müssen zu Hause bei den Eltern hel- Kel Juli 4 franzö Pablo lung e öffnun reicht es die Fecge franz eber. desgek die W. tel des ö nämlic brücke zeichn Schwe pie! Ka! Thera! bis Zu kongre storbet Deutsc Schitte ag de sor 8 Schüle Rheun im Mi Wiede andli Behan rufsscl V erkran werde entzün Behan werde us dle Mediz woche Schwe Aegyp Stu fen, so daß die Zahl der wirklich„Sitzen lähmt gebliebenen“ sehr gering ist. Gesun Kaufmännische Berufe stehen bei 40 bereic Berufswünschen der Mädchen an der Spitze steher Von etwa 2000 angebotenen Stellen konnten der 1708(durch Schulentlassene und„Aeltere] Jahre besetzt werden. Es ist also immer noch eine] behör kleine Reserve an offenen Stellen vorhan- 200 F. den, die begabten Mädchen angeboten wer- i den können. An zweiter Stelle bei den i Wünschen rangieren 150 Friseusen; es fol- Sti gen Schneiderinnen und Hausangestellte. rat in Bei den Jungen nimmt naturgemäß die] im R Metallindustrie den Löwenanteil auf, In Geleg dieser Hinsicht konnten bei einem Angebot des 1 von 2000 Lehrstellen fast alle Wünsche er- sollen füllt werden. Eine Mannheimer„Speziali-) bei V. tät“ war schon immer das graphische Ge- stütze werbe. Guter, intelligenter Nachwuchs wird von 1 hier gesucht. Erfreulich, daß die Berufs. bei de beratung auch auf diesem Gebiet Erfolg werde gehabt hat. bt Fälle nehm Termine 3255 ARKB„Solidarität“, Mannheim: 10. August, die „Braustübl“, U 5, 1, Monats versammlung. Erlaß DHV: 10. August, 20 Uhr,„Kanzlerect“ S 6, 20, Monats versammlung, Tonfiumvorfäh⸗ rung und Delegiertenwahl zum Gautag. g Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: zm 11 August, 20 Uhr, Kolpinghaus, R 7, Mitglieder- versammlung. Wir gratulieren! Margarethe Schätzle, Mhm.⸗ Neckarau, Germaniastraße 6, wird 79 Jahre alt, Die Eheleute Willi Sebastian und Friedel geb. Schweinfurt, Mhm.-Neuhermsheim, Reiterwes Nr. 14, Heinrich Mattler und Rosa geb. 1 heimer, Mannheim, Untermühlaustraße konnten silberne Hochzeit feiern. ö Vereinsregister- was es so alles gibt Kennen Sie die„Räuberhöhle“ e. V.?/ Mannheim hat 550 Vereine Wer kennt die Vereine, nennt die Na- men,— möchte man frei mit Schiller nach einem Blick auf das Mannheimer Vereins- register sagen. Rund 530 eingetragene Ver- eine führt es auf. Dazu kommen ungefähr zweimal soviel nicht eingetragene Vereine. Eine stattliche Anzahl für Mannheim. mit seinen 280 000 Einwohnern. Worin besteht überhaupt der Unterschied zwischen einem eingetragenen und einem nicht eingetragenen Verein? Zuerst einmal kann der eingetragene Verein klagen und verklagt werden. Weiter: während beim ein- getragenen Verein die Haftung auf das Vereinsvermögen beschränkt ist, haftet und handelt beim nicht eingetragenen Verein der Vorsitzende. In der Praxis sieht das etwa so aus: vom Gesangverein„Fröhliche Lunge“! werden für 200,— DM Noten be- stellt. Der Betrag ist in der Vereinskasse gar nicht vorhanden. Beim eingetragenen Verein wird mit dem vorhandenen Vereins- vermögen gehaftet, beim nicht eingetrage- nen Verein haftet über das Vereinsvermö- gen hinaus der Vorstand mit einem Privat- vermögen. Die Vereine dürfen nur ideelle, keine wirtschaftlichen Ziele verfolgen. Etwas an- deres dagegen ist die Förderung wirtschaft- licher Ziele. Für den Lajen mag auch das sehr umständlich klingen, doch ist es an einem Beispiel leicht verständlich zu machen, Firmen etwa können sich zu einem Verein zusammenschlieben, um gemeinsame Werbemaßnahmen zu besprechen, einen ge- meinsamen Vertreter für das Finanzamt zu ernennen oder das gesellige Beisammensen zu pflegen. Dagegen können sie sich nich zu einem Verein zusammenschliegen, um durch weitere Filialen ihren Umsatz steigern. Diese kleinen Beispiele mögen& jenen einen Einblick vermitteln, die dem, nächst beabsichtigen sollten, weitere Verein zu gründen. 5 Welene Vereine gibt es in Mannher Da findet sich neben allen Arten von Sport Vereinen für Fußballfreunde, Kegelbrüde. Ringer und Tennispieler, Ruderer 75 Angler Vereine für Tanzvergnügen,. Vals veranstaltungen, Tneaterauffünrung und Ferienreisen. Im Vereinsregister fin 10 sich weiter ein Verein der Losverkäuler e Dürrkopp- und ein DRW- Klub, eine In 45 essengemeinschaft Badischer Kundtur hörer, eine kameradschaftliche Vereinigun kraftfahrender deutscher Beamten, ein 3 1 kür freie Lebensgestaltung und 1 Räuberhöhle e. V. Die Liste ließe sich liebig erweitern. 5 inen Es ist auch aufschlußreich, einmal el 5 Blick in die Satzungen der Vereine zu 1. fen. Da erweist sich dann Räuberhöhle N als harmloser Verein zur Pflege von Ge 5 ligkeit und Eintracht, Freundschaft 11 5 Frohsinn. Ausdrücklich ist vermerkt. 1 darf nicht getrieben werden. Und der 1. für freie Lebensgestaltung sieht seine 5 gabe in einer hüllenlosen Naturverbun 0 heit, So kann also jeder, der des Aalen e ö müde ist, in einem Verein die Gesellen 0 Pflegen oder, falls er eine neue W einen eigenen Verein gründen 8 0 Nr. In „ e Zelte gewerk. ute ung eim im den! n chrstellen zieht di t 80 gun. en sofoßt ogze Zall delsschule iterinnen aushaltz, ur 181/ Mittwoch, 10. August 1955 DREI-LANDER-SEITE Selte 3 UMS CHAU IN BADEN-WCURTTEMB ERG Rekordverkehr nach Frankreich Kehl. 1 235 000 Personen passierten im juli an den 22 Uebergängen die deutsch- französische Grenze. Dies ist nach einer vom pabkontrollamt Kehl veröffentlichten Mittei- ö lung die höchste Zahl, die seit der Wieder- ötknung der Grenze in einem Monat er- reicht wurde. Sie ist umso beachtlicher, als es die im Verkehr mit der Schweiz aus- e 1 gegeben en Grenzscheine für den deutsch- französischen Grenzverkehr nicht gibt. Die Vebergänge von Frankreich nach dem Bun- desgebiet und umgekehrt halten sich etwa die Waage. Kehl registrierte fast zwei Drit- tel des deutsch- französischen Grenzverkehrs, namlich 763 000 Reisende an der Rhein- brücke und 71 O00 am Bahnhof. Breisach ver- zeichnete 123 000 Srenzübertritte Schweigen in der Pfalz 82 000. pie Tagesordnung der Therapiewoche Karlsruhe. Die diesjährige Deutsche Therapiewoche in Karlsruhe vom 28. August bis zum 3. September wird als Gedächtnis- kongreß für den im vergangenen Jahr ver- E storbenen langjährigen Ehrenpräsidenten der Deutschen Therapiekongresse, Professor Dr. Schittenhelm. veranstaltet. So wird der erste Tag des Kongresses dem Wirken von Profes- zor Schittenhelm gewidmet sein, dessen Schüler Vorträge über die Behandlung des Rheumas halten werden. Im übrigen stehen im Mittelpunkt der Diskussionen Fragen der Wiederbelebung und ersten Hilfe, der Be- handlung von Blutungen, der Verhütung und Behandlung von Berufskrankheiten und Be- rufsschäden und der Behandlung von Haut- erkrankungen. Gespräche am runden Tisch werden über die Behandlung der Venen- entzündungen und den heutigen Stand der Behandlung der Lungentuberkulose geführt werden 250 Referenten werden Vorträge zus den verschiedensten Fachrichtungen der Medizin halten. An der Deutschen Therapie- woche 1955 werden Delegierte aus der 0 Schweiz, Frankreich, Italien. Oesterreich, Aegypten, Holland und den USA teilnehmen. und Kinderlähmung nur vereinzelt Stuttgart. Die Fälle von spinaler Kinder- lähmung, die in Baden- Württemberg in die- sem Sommer nur vereinzelt auftreten, geben mnen ministeriums keinen Grund zur ernst- hakten Besorgnis. In keinem Gebiet des Landes hat die Krankheit, die erfahrungs- gemäß in der warmen Jahreszeit stärker auftritt als im Winter und im Frühjahr, den Charakter einer Epidemie angenommen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres er- krankten in Baden- Württemberg insgesamt % Menschen an spinaler Kinderlähmung. Sieben erlagen der Krankheit. In der glei- chen Zeit des Vorjahres hatte die Kinder- 1 1 5 Auskunft der Gesundheitsabteilung des Wer sitzen bleibt, ist selten heiter Ein Frankfurter Forschungsinstitut untersuchte die Gründe für das Versagen in der Schule 5 Frankfurt. 30 Prozent der Volksschüler können das Ziel der Schule nicht erreichen. Sie werden bei Ende der Schulzeit entlas- sen, ohne den Lehrstoff der Abschlußklas- sen auch nur gehört zu haben. Diese Fest- stellung nüchterner Statistik läßt die Angst nur ahnen, in der Tausende von Kindern monatelang leben, bevor das Jahreszeugnis ausgehändigt wird; der Vermerk„nicht Versetzt“ bedeutet Vorwürfe der Eltern, för- dert Minderwertigkeitsgefühle und bereitet große Schwierigkeiten beim späteren Fort- kommen. Nur wenigen der Sitzenbleiber gelingt es, eine Lehrstelle zu bekommen. Dennoch erreicht mehr als die Hälfte von ihnen— allerdings unter schwierigsten Be- dingungen— später einen verhältnismäßig hohen Lebensstandard, vor allem als Spe- zialarbeiter. Diese offensichtlichen Wider- sprüche zwischen schulischer und beruf- licher Leistung legen die Schlußfolgerung nahe, daß ein Drittel unserer Kinder wäh- rend der Schulzeit stark benachteiligt wird. Ueber die Ursachen dieser Benachteili- gung werden in der Pädagogik die unter- schiedlichsten Meinungen vertreten. Man macht in erster Linie die überlieferte Or- ganisationsform der Volksschule verant- wortlich, deren sogenannter„Frontalunter- richt“ sich gleichzeitig an Kinder mit ver- schiedensten Anlagen wendet. Der erste Versuch zur Lösung des Sitzenbleiberpro- blems war daher auch eine Aenderung des Schulaufbaus, wie sie Josef Anton Sickinger um die Jahrhundertwende in Mannheim einführte. Dieses„Mannheimer Schulsystem“, das die Kinder in vier Gruppen verschiede- ner Leistungsfähigkeit einteilt und die lei- stungsschwachen Schüler in Förderlelassen zusammenfaßt, hat sich bisher nur vereinzelt durchgesetzt. Neuere Forschungen, vor allem von Professor Artur Kern Heidelberg), zie- len auf den Nachweis ab, daß die unter- schiedliche Schulreife der Sechsjährigen ver- antwortlich zu machen sei. Anderen Päda- gogen dient das Milieu, dem die Kinder entstammen, als Erklärung für schlechte Schulleistungen. n Die Hochschule für internationale päda- gogische Forschung in Frankfurt, die em- pirische Tatsachenforschung mit modernsten technischen Hilfsmitteln betreibt, hat nun- mehr das Sitzenbleiberproblem mit neuen Methoden analysiert. Einmalig für die deutsche Pädagogik dürfte das Ausmaß die- ser Untersuchung sein, die 12 000 Kinder und Jugendliche mit schwachen schulischen Leistungen erfaßt hat, sowie die Eltern die- ser„Problemfälle“, mehr als 5000 Lehrer und etwa 60 000 Kinder mit normalen Lei- stungen. Die ersten Ergebnisse dieses For- schungsprogrammes, von Herbert Fromm- berger zusammengefaßt, wurden inzwischen von der Hochschule herausgegeben. Sie be- mühen sich um den Nachweis, daß es sich bei allen bisherigen Versuchen um Teil- einsichten handle, also um Schlußfolgerun- gen aus Einzelbeobachtungen und Einzel- erfahrungen. So werde beispielsweise von den meisten Pädagogen die unterschiedliche intellektuelle Begabung überbewertet: als Faktor, der ausschließlich das Leistungs- niveau bestimme. Die Sitzenbleiber, 80 werde argumentiert, versagen vor allem in Rechnen und Rechtschreiben. Ihr Leistungs- index steigere sich erst, sobald der soge- nannte sachkundliche Unterricht der Ober- klassen mehr in den Vordergrund tritt. Die Untersuchungen der Frankfurter Hochschule lehren dagegen, daß keinerlei spezielle Begabung die Leistungs unterschiede der Schüler entscheidend bestimme. Selbst nach schulischen Maßstäben könne ein Vier- tel aller Sitzenbleiber als intellektuell völlig normal begabt gelten. Auch die weitverbrei- tete Ansicht, daß Kinder, die auf sprach- lichem oder mathematischem Gebiet ver- sagen, sich durch manuelle Geschicklichkeit auszeichneten, habe sich keineswegs bestä- tigt. Weder in praktischer, organisatorischer noch in musischer Begabung unterschieden sich die Leistungsschwachen von ihren Mit- schülern. Dagegen kommen die Frankfurter Forschungsergebnisse zu dem Ergebnis, daß die Hauptursache des Sitzenbleibens in der kindlichen Psyche zu suchen sei. Die Willens- Kraft, beispielsweise, setzt bei den Sitzen- bleibern selten ein. Die leistungsschwachen Kinder litten vielfach unter Angstzuständen; sie seien wesentlich nachgiebiger als ihre Kameraden, ihre Aufmerksamkeit leichter ablenkbar. ihre Phantasie weniger beherrscht, die Gemütsstimmung in seltenen Fällen hei- ter, das Se bstgefühl äußerst schwach ent- wickelt. Bei 41 Prozent der Problemschüler hätten sich ausgesprochen verschlossene Charaktere ergeben, was dagegen nur bei 9 Prozent der Durchschnittsschüler zutreffe. Diese entscheidenden Leistungshemmnisse würden in schlechten häuslichen Verhältnis- sen, bei Fehlbehandlungen durch den Lehrer oder bei zu frühem Schuleintritt durch die sofort einsetzenden Mißerfolge noch ver- stärkt. 0 Durch eine Art„innere Reform“ der Schul- organisation, so erkennt der Forschungs- bericht an, habe sich bereits vieles gebessert: vor 50 Jahren hätten noch 60 Prozent der Einder das Ziel der Volksschule nicht er- reicht. Inzwischen werden an vielen Schulen die Kinder gleicher Leistungsfähigkeit in Unterrichtsgruppen zusammengefaßt, um ihre Leistüngshemmnisse überwinden zu können. Die Einstellung der Lehrer zu den Leistungs- sciwachen hat sich vielfach gewandelt, auch die Eltern werden zur Bewältigung der schu- lischen Probleme hinzugezogen. Zweifellos müßte dieser„inneren Reform“ die Organi- sation der Volksschule noch angepaßt wer- den, um die Atmosphäre an sämtlichen Schu- len zu bessern. Auf diesem Wege ließe sich auch das oft kritisierte allgemeine Leistungs- niveau der Volksschule heben; denn im Gruppenunterricht können die Lehrer alle Schüler zu besseren Leistungen führen. H-n „Warum gerade auf dem Feldberg?“ Eine Dorfgemeinde wehrt sich gegen den Bau eines Fernsehsenders Feldberg. Die Gemeinde Feldberg im Schwarzwald läßt in ihrem Kampf gegen den Bau eines Fernsehsenders des Südwest- kunks auf dem Seebruck nicht locker. Sie hat gegen das Regierungspräsidium Frei- burg, von dem die Sondergenehmigung für den Bau des Senders im Natur- und Land- schaftsschutzgebiet des Feldbergs erteilt wor- den war, beim Verweltungsgericht Freiburg Klage erhoben. Die Klägerin hält die Ent- scheidung des Regierungspräsidiums für sachlich nicht gerechtfertigt. Sie habe nicht überzeugt werden können, daß der Sender unbedingt auf dem Feldberg errichtet wer- den müsse. Wenn man aber schon so eine Anlage auf dem Feldberg baue, brauche es nicht ein Turm zu sein, der das Landschafts- pild beeinträchtige. In beiden Fällen hätte es andere Lösungen gegeben. Das Regierungspräsidium Freiburg ord- nete unmittelbar nach der Klageerhebung an, daß seine Ausnahmegenehmigung einst- weilen vollzogen werde. Hiergegen hat die Gemeinde Feldberg beim Verwaltungsgericht wieder Einspruch erhoben, über den das Ge- richt jedoch noch nicht entschieden hat. Auf Grund der Ausnahmegenehmigung hatte der Südwestfunk die Arbeiten für den Bau des Senders bereits aufgenommen. Die Ausschach- tung wurde beendet und zur Zeit werden die Fundamente gelegt. Vorgesehen ist ein 40 Meter hoher Rundturm, auf den eine über 30 Meter hohe Antenne gesetzt werden 801I. An die Ausnahmegenehmigung hatte das Regierungspräsidium als höhere Natur- schutzbehörde für Südbaden die Bedingung geknüpft, daß der Turm weder vom Feld- see noch vom Raimartihof aus sichtbar sein darf. Ferner müssen alle elektrischen Lei- tungen unterirdisch gelegt werden, und die Quellen, die dem Feldsee zufließen, dürfen für die Wasserversorgung der Fernseh- anlage nicht in Anspruch genommen werden. Aus der ſessischen Nacburschaff 133 Vermißten-Schicksale geklärt Wiesbaden. Mit Hilfe einer Wanderaus- stellung mit 6500 Aufnahmen konnten in Wiesbaden 133 Vermißten-Schicksale auf- geklärt werden. Unter den 211 Erklärungen, die während der fünf Ausstellungstage ab- gegeben wurden, befinden sich außerdem 64 Wertvolle Hinweise, die nach ihrer Ueber- prüfung zu weiteren, endgültigen Aufklärun- gen führen können. Die Ausstellung, die vom Bund ehemaliger Fallschirmjäger in Zusam- menarbeit mit dem Suchdienst des Roten Kreuzes veranstaltet wird, ist jetzt in Heidel- berg. Bäuerinnen sind überlastet Wiesbaden. Hessens Bäuerinnen sind mehr überbelastet als Frauen in anderen Gewerbezweigen, stellt das Landwirtschafts- ministerium in einer Uebersicht fest. So sei der Anteil der hauptberuflich tätigen Frauen in der Landwirtschaft mit 50 Prozent weit größer als etwa in Handel und Verkehr(37 Prozent) oder in Industrie und Handwerk (21 Prozent). Der Anteil der hauptberuflich tätigen Frauen über 65 Jahre betrage in der Landwirtschaft 75, bei Handel und Ver- kehr, 15, bei Industrie und Handwerk aber nur acht Prozent. Landesjugendamt mit neuen Aufgaben Wiesbaden. Dem Hessischen Landes- jugendamt sind zu den bisherigen Obliegen- heiten noch weitere Aufgaben übertragen worden, wie der Minister des Innern den Regierungspräsidenten und Jugendämtern mitteilte. So wirkt das Landesjugendamt jetzt auch mit bei der Anstellung hauptamt- licher Bewährungshelfer, bei der Behand- lung jugendlicher illegaler Zuwanderer aus der Sowjetzone oder aus Ostberlin sowie bei der beruflichen und gesellschaftlichen Ein- gliederung der aus der Sowjetzone geflüch- teten qugend. Der Aufsicht des Landes jugend- amtes unterstehen ferner sämtliche Jugend- gemeinschaftswerke. Außerdem spricht das Landesjugendamt mit bei der freiwilligen Erziehungshilfe und der Fürsorgeerziehung sowie bei der Durchführung des Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Oeffentlich- keit. Von den weiteren Befugnissen des Lan- desjugendamtes wurde noch die Regelung der Aufsichtsbefugnisse über Pflegekinder und die Durchführung der Verordnung zum Schutze der heimatlosen Jugend genannt. Luftschutzlehrgänge mit Atom- Erfahrungen Frankfurt. Mitte August werden in Frank- kurt wieder Luftschutzlehrgänge aufgenom- men werden. Beim Unterricht und künf- tigen Uebungen sollen Erfahrungen, die bisher über Atomwaffen bekannt wurden, berücksichtigt werden. Der Luftschutzver- band wird von der Bundesregierung über die neueste Entwicklung auf dem laufenden ge- halten. Die Lehrgänge, die jetzt gestartet Werden, gelten hauptsächlich dem Feuer- löschwesen. Sanitätsausbildung wird vorläu- fig nicht erteilt. B II CK NA Cl N RHEINLAND-PFALZ Bauern sollen sonntags ruhen Alzey. Die Gendarmerie des Ereises Alzey will Landwirte, die an Sonn- und Feiertagen auf dem Feld arbeiten, künftig anzeigen. Sie erklärte, dag während der letzten Sonntage zahlreiche Landwirte im Kreise Alzey arbei- tend auf dem Felde angetroffen worden seien. In Zukunft sollen alle Landwirte unnachgiebig angezeigt und bestraft werden, wenn sie trotz wiederholter Hinweise der Gendarmerie die Arbeit an den Sonn- und Feiertagen nicht einstellen. Motorisierte Landwirtschaft Mainz. Jeder neunte land wirtschaftliche Betrieb in Rheinland-Pfalz habe jetzt einen Schlepper, teilte das Statistische Landesamt in Mainz mit. Die Motorisierung in der Land- Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren in ungewöhnlich starkem Maße zugenommen, mch alſe Ihre Se Weln würzig nach 1950 gab es nur in jedem 46. Betrieb einen Schlepper. Die Anzahl der Schlepper in der Landwirtschaft erhöhte sich in den letzten fünf Jahren von rund 4 600 auf fast 23 500. Allein zwischen 1953 und dem Jahres- ende 1954 wurde eine Zunahme um mehr als 50 Prozent verzeichnet. Am stärksten ist die Landwirtschaft im Regierungsbezirk Rhein- hessen motorosiert. während die des Regie- rungsbezirks Montabaur an letzter Stelle steht. Eine Königin wurde gekrönt Bad Kreuznach. Helene Schwegel aus Odernheim an der Nahe wurde anläßlich des Weinfestes des Nahegaues in Langen- lonsheim(Kreis Kreuznach) zur Nahewein- königin 1955/56 gewählt. Erstmals für den Nahegau wurden auch zwei Weinprinzes- sinnen gekürt. Die Aktion dient der Wer- bung für den Nahewein. Neben dem Vor- sitzenden der Nahewein werbung, Graf Egg- bert von Plettenberg, gratulierten die deutsche Weinkönigin Erika Hofmann und die deutsche Edelsteinkönigin aus Idar- Oberstein. Trumpf. Landstuhl. Beim allzu begeisterten Skat- spielen hat sich der 21 jährige Sohn eines Landtagsabgeordneten in Landstuhl einen Finger gebrochen. Er mußte sich ins Kran- kenhaus begeben, um den Finger schienen zu lassen. Die Spielbegeisterung der Skat- runde hatte sich so gesteigert, daß die Skat- brüder ihre Trümpfe mit Schwung und Wucht auf den Tisch knallten. wobei der eine den anderen an Schlagkraft zu über- treffen versuchte. Als der junge Mann einen Trumpf besonders kräftig auf den Tisch knallte, zeigte er kein triumphierendes, son- dern ein schmerzverzerrtes Lächeln: beim Aufschlagen seiner Hand hatte er sich den Mittelfinger gebrochen. neee Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 10. August 5 Minuten mit Adalbert Dickhut, anschließend: Jugendstunde Abschreibung von Fernsehgeräten (unser kleiner Steuertip) Vermißten- Suchdienst Tagesschau Der nächste Zug nach Krumme Lanke Ferien in Europa Filmreise durch den menschlichen Körper 16.30 17.00 17.20 20.00 20.20 21.00 21.40 ind eis] lanmung unter 109 Erkrankten acht Todes- tern hel- opfer gefordert. Schon die Zahl der Kinder- „Sitzen lähmungsfälle des Jahres 1954 war von der . Gesundheitsbehörde als durchaus normal bei den] bezeichnet worden. In keinem Vergleich er Spitze stehen die diesjährigen Erkrankungen zu konnten der Verbreitung der Kinderlähmung im Aeltere Jahre 1952. Damals waren der Gesundheits- noch eine behörde allein aus dem Raum von Stuttgart vorhan- 200 Fälle gemeldet worden. ten wer 5 bei den Predigten für den Tierschutz 1 es fol“ Stuttgart. Der Evangelische Oberkirchen- tellte. rat in Stuttgart hat die Pfarrämter gebeten, mäß die] im Religionsunterricht und, bei passender auf,. In Gelegenheit, auch in der Predigt das Thema Angebot des Tierschutzes zu behandeln. Außerdem Asche el, sollen die Pfarrämter die Tierschutzvereine Spezial-) bei Verhandlungen nach Möglichkeit unter- sche Ge. stützen. Konkrete Fälle der Mißhandlung ichs wird von Tieren sollen zum Anlaß der Fürsprache Berufs- bei den verantwortlichen Stellen genommen t Erfolg werden.„Angesichts der um sich greifenden bet Fälle von Tierquälerei, die auf eine zu- nehmende Gefühlsroheit und Entartung der Sitten schließen lassen, bedarf die Sache des Tierschutzes der ständigen Förderung durch . August, gie christliche Gemeinde“, heißt es in dem ng. Erlaß des Oberkirchenrates. nzlereck, Am I. itglieder- le, Mhm- Jahre alt, edel geb. zeiterwes Meckes· rabe 40 C t 10 amensein ich nicht zen, um Watz Il 1ögen al lie dem- Vereine nnheim! n Sport- elbrüder, er un Karne- ihrungen r finden ufer, ein le Inter- indfunk⸗ einigung in Bund 1 Verein sich be al einen 2 Wer- nle e. V. n Gesel att und „ Politik er Bund ne Auf- bunden leinseins zelligket dee nat, schie- 1 9 8 n . 3 e * mee Diese Notiz aus dem Tabak- Tagebuch des Senior-Chefs gilt bei Haus Neuerburg als Grund- satz. Seine gewissenhafte Beachtung hat die Overstolz zu einer großen Marke gemacht. Sie bekommt genau so gut wie sie schmeckt. Ja- leichtbekömmlich ist die Overstolz. 0 . eite 6 MORGEN Mittwoch, 10. August 1355/ Nö mitglied, Herr im Alter von 74 Jahren. Heidelberg statt. Am Sonntag. dem 7. August 1955, verstarb nach schwerer Krankheit unser früheres Vorstands- Dr.-Ing., Br. Ing. E. R. Heinrich Meyer-Delius Herr Dr. Meyer-Delius hat während 4 Jahrzehnten seine überragenden geistigen und mensch- lichen Eigenschaften in den Dienst unseres Unter nehmens gestellt. Von 1941 bis zu seinem Ueber- tritt in den Ruhestand im Jahre 1948 gehörte er unserem Vorstande an. Herr Dr. Meyer-Delius hat die Entwicklung der Stromrichter maßgeblich beeinflußt und die Gleichrichter in die Bahnstromversorgung und in die Elektrolyse eingeführt. Diesen Pionier- leistungen verdankt die Gleichrichtertechnik ihre heutige Bedeutung. Wir werden dem hochgeschätzten Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft der BROWN, BOVERI& CIE Aktiengesellschaft Mannheim Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem 10. August 1955, 10.30 Uhr, im Krematorium des Bergfriedhofs nommen. Für die aufrichtige Anteil- nahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Hinschei- den unseres lieben, unverges- senen Entschlafenen, Herrn Valentin Hildenbrand Bauaufseher sagen wir allen unseren herz- lichsten Dank. Mnm.-Feudenhelm, 10. Aug. 1938 Feldstraße 18 Anna Hildenbrand geb. Steigleder und Angehörige Mannheim, den 8. August 1955 Laurentianum, Laurentiusstraße 19 Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 Cäcilia Weiß geb. Nufer im Alter von 71 Jahren von ihrem Leiden erlöst und zu sich in die Heimat ge- Beerdigung: Donnerstag, 11. August 1955, um 11.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. In tiefer Trauer: August Weiß Cord Söllner geb. Weiß Cilli Leiling geb. Weiß Dr. Ottheinz Leiling Otto Weiß und Frau Lina sowie 7 Enkelkinder geb. Hay . Am 8. August 1955 verstarb an den Folgen eines tragischen Betriebsunfalles im Alter von 33 Jahren unser Belegschafts- mitglied, Herr Ludwig Kissel Allzu früh hat der Tod diesen fleißigen und jederzeit hilfs- bereiten Arbeitskollegen, der 10 Jahre in unserem Werke tätig war, aus unserer Mitte genommen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mhm. Waldhof, den 10. August 1955 DIREKTION und BETRIEBSRAT der ZELLSTOFFFABRIR WALDHOF WERK MANNHRINN Beerdigung: Donnerstag, 11. August, 14.00 Uhr im Friedhof Sandhofen. Nach kurzem Leiden ist unser Vater, Schwiegervater u. Groß- Vater, Herr Georg Frey Rentner im Alter von 73 Jahren in die Ewigkeit abberufen worden. Mannheim, 8. August 1955 Gärtnerstraße 40 In tiefer Prauer: Gertrud König geb. Frey Hans König und Enkel Schmerzerfüllt geben wir die traurige Nachricht, dag unsere über alles geliebte Tochter, Frau Toni Weber- Hohl verw. Lenzer nach längerem schwerem Leiden in die Ewigkeit ab- gerufen wurde. Mannheim, den 9. August 1955 Rathenaustraße 7 In tlefem Leid: Franz Hohl und Frau Therese geb. Bürger Beerdigung: Donnerstag, 11. August, 10.30 Uhr im Hauptfried- hof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Muleru! So bekonnt ist s, daſg eln. gelegte Gurken öber den Win- ter hindus knackfest bleiben durch Alba- Gurkendoktof vnd doß die Gurken e mit Alb- Finmach. Gewörz besonders delikol schmecken SENRHNNG& NEW EIS ER. BIELEFELD 1 Stellenangebote Plötzlich und unerwartet verstarb meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Frau Maria Klauer geb. Gautsch im Alter von 38 Jahren. Mannheim, den 7. August 1955 J 5, 8 In tiefer Trauer: Karl Klauer Horst, Karl-Heinz u. Monika und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 10. August, 10.30 Uhr Hauptfried- hof Mannheim. Durohratt für Karteiarbeiten u. Post- Abfertigung gesucht. Bewerbungsunterlagen unt. Nr. P 65249 an den Verl. erb. Internationales großes Speditionsaus mit augedehntem in- u. ausländischem Filial- netz, sucht per sofort für ausbaufähige Po- sition bei gutem Gehalt, befähigten Akquisiteur mit Wohnsitz in Mannheim oder Umgebung. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschrif- ten und Gehaltsansprüchen sind unter Nr. P 65474 an den Verlag zu richten. PRIVAT-VERTRETER zum Verkauf eines neuen Zusatzgerätes zu jedem Fernsprecher gesucht. Sehr gute Verdienstmöglichkeit. Gute Garderobe, gutes Auftreten.— Bewerbungen unter Nr. P 0401s an den Verlag. 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August 1955 Hauptfriedhof Zeit e d Keinasth, Leopold, Untermühlaustrage 1 11.00 on, de eee.), nie Frey, Georg, Gärtnerstraße 9c: 13.30 Krematorium Klemm, Otto, Blütenweg 111i 0 Kalame, Alwine, Meeräckerplatz 4 JW Weiße, Frieda, Böcklinstraße 2 14.30 Friedhof Sandhofen Bauer, Hanni, Lillenthalstraße, B 4.. 1114.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Ohne Gewähr Stadt Mannheim I& läuten. Witwer, Privatler, 64, sucht Frau bis 45, zur Haushaltführung. Zu- schriften unt. P 65476 a. d. Verlag. 2-3 Damen finden in d. Vertriebsabteilung (Außendienst) eines Großunter- nehmens im Raum Mannheim- Ludwigshafen sichere Existenz (Angestellten verhältnis, hohe Bezüge, Spesen usw.) Damen mit gutem Ruf werden um pers. Vorstellung am Don- nerstag, dem 10. August, vorm. 10 Uhr, im Hotel„Kaiserring“, Mhm., Kaiserring 18, gebeten. Oder schriftlich unter P 65545 an den Verlag. 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Winkeler Seit langer Zeit die erste Niederlage in einem schweren Springen erlitt Weltmeister H. G. Winkler(Warendorf) im Kanonen- springen des Lübbecker Reitturniers. Vor 6000 Zuschauern setzte sich im zweiten Ste- chen über Mauer(1,90 m) und Oxer(1,80 m) der Olympiadritte Fritz Thiedemann(Elms- horn) mit Firale nach fehler freiem Ritt gegen den Warendorfer durch, dessen Halla den Oxer riß. Mit Meteor kam Thiedemann nach vier Fehlern im ersten Stechen noch auf den dritten Platz. Von den 21 Teilnehmern hatten nur Thiedemann und Winkler den Parcours mit sieben Hindernissen und acht Sprüngen ohne Fehler zurückgelegt. Winkler holte sich das M- Springen auf skala im Stechen von 23 fehlerlosen Teil- nehmern in 28,4 Sekunden vor Magnus von Buchwaldt(Helmstorſ) auf Tabitha(29,6). Generalprobe gegen die„Wölfe“ bewies: „Umſassungstabli“ zol deulsche Nbwellt auftollen Herbergers Schützlinge erwartet am 21. August beim Länderspiel gegen die UdssR eine schwere Aufgabe Noch elf Tage sind es bis zum Moskauer Länderspiel UdssSR— Deutschland. Beide Mannschaften treffen die letzten Vorberei- tungen zu dieser mit Spannung erwarteten Begegnung. Aber während die Kummer- falten auf Herbergers Stirn tiefer und tiefer werden,(erst mußte er Ehrhardt aus seinem Notizbuch streichen und jetzt zwingt Posi- pals Nasenbeinbruch möglicherweise schon wieder zu neuen Dispositionen), herrscht im russischen Lager nach der„Generalprobe“ gegen die Wolverhampton Wanderers eitel Freude und Wonne. Den„Wölfen“ wurde nachgerühmt, der- zeit die beste Vereins-Elf der Welt zu be- sitzen. Kennner waren allerdings skeptisch. kau sehen, die das Gerippe der russischen Nationalelf stellt. Nun, dieses Duell hat zur gleichen Stunde stattgefunden als sich die Vertretungen von Nord- und Süddeutsch- land im Hamburger Repräsentativ-Spiel gegenüberstanden, und endete mit einem eindeutigen 3:0-Sieg von Spartak. Zwei der drei Tore in diesem Spiel waren für die UdssR typisch: der Rechtsaußen Tatuschin, der auch gegen Deutschland spie- len soll, raste im Sprinter-Tempo die Außen- linie entlang, kurvte kurz vor der Eckfahne nach innen, flankte zurück, wo einmal Par- schin und das andere Mal Issajew lauerten und nur einzuschießen brauchten. Die Rus- sen nennen dies„Umfassungs-Taktik“. Sie wurde von keinem Geringeren als WSsewold Bobrow ausgebrütet, der früher selbst Mit- telstrümer spielte und auch ein bekannter Eishockeystar war. Die Russen praktizierten diese Methode erstmals beim Eishockey mit gutem Erfolg, wie ihre Weltmeisterschaft im vorletzten Winter bewies. Sie erreichen da- mit gegen Deutschland viererlei: Werner Liebrich, den sie als gefährlictisten Mann der deutschen Abwehr ansehen, wird umgangen; Abseitsstellungen werden vermieden, der Torschütze erhält den Ball aus überaus gün- stigen Winkel zugespielt und die gegnerische Abwehr muß frontal zum eigenen Tor an- greifen, was immer nachteilig ist. Die große Aufgabe für die deutsche Elf in Moskau wird also sein, die beiden Flü- gelstürmer Tatuschin und IIjin zu halten. Wer soll das fertigbringen? Im Fußball der ganzen Welt wurden in den letzten Jahren neue taktische Manöver ausgedacht. Man begnügte sich nicht mehr mit WM, man erfand den Riegel, den Halb- riegel, die Diagonale, man spielte mit System und ohne. Auf die frappant einfache Art der Russen ist bis jetzt noch niemand gekommen. Die Russen haben die„Umfassungstaktik“ eingeführt und damit große Erfolge erzielt. Das bewiesen ihre Länderspielerfolge und die Siege gegen die besten Vereinsmann- schaften der Welt. Man erinnere sich nur, daß gerade die„Wölfe“ es waren, die im letzten Jahr Spartak Moskau noch mit 4:0 deklassierten. Die gleichen„Wölfe“ mußten nun bei der letzten Generalprobe der Russen vor dem Moskauspiel Deutschlands die tak- tische und auch spielerische Ueberlegenheit von Spartak anerkennen. Vor noch etwas sei die deutsche Elf ge- warnt: Auch dieses Mal warteten die Russen mit einem Blitzstart auf, um ihren Gegner zu überrumpeln. Die ersten 20 Minuten dürkten also die gefährlichsten der deutschen Elf werden. Darüber hinaus zeichnete die Russen eine ungeheuere Kondition aus, die es ihnen erlaubte, das Tempo bis zum Schluß durchzuhalten. Gerade das Spiel Spartak gegen die„Wölfe“ zeigte, wie schwer es die deutsche Elf am 21. August in Moskau haben wird. BDR meldete 24 Fahrer für die Weltmeisterschaften: We/ wird Deulsckhtand in Nom verlreien? Endgültige Entscheidung fällt am Sonntag in Salzdetfurth und Schweinfurt Zwölf Profis(darunter auch Günther Pankoke) und zwölf Amateure hat der Bund Deutscher Radfahrer für die Weltmeister- schaften der Straßenfahrer(27/28. August in Rom) gemeldet. Aber erst die deutsche Straßzen meisterschaft der Profis am Wochen- ende in Bad Salzdetfurth und das Amateur- Prüfungsrennen in Schweinfurt werden endgültig über die„Fahrkarten“ entschei- den. Gemeldet sind folgende Amateure: Ley (Fürth), Backat, Meier Geide Dortmund), W. Becker, Ziegler(beide Schweinfurt), Greife (Herford), Frohnen(Trier), Grünefeld Oel- menhorst), Bugdahl(Berlin), Funke. Brink- mann(beide Hannover) und Hardt. Bei den Profis wurden gemeldet: Preiskeit(Mün- chen), Junkermann(Krefeld), Ebbers(Bo- cholt), Holzmann, Scholl(beide Frankfurt), Pankoke(Bielefeld), Müller(Köln), Reitz (Wiesbaden), Liebolt(Gelsenkirchen), Theis- sen(Hildesheim). Schwarzenberg(Aachen) und Müller(Schwenningen. Man kann sich also ausrechnen, mit welchem Einsatz am kommenden Sonntag bei der Straßenmei- Ssterschaft der Profis„gebolzt“ werden wird. Op sich Heinz Müller hierbei noch einmal etwas„Kredit“ verschaffen kann, der nach seinen vielen vorzeitigen Rennbeendigungen sehr geschwunden ist. bleibt noch ab- zu warten. Italien gewann Galea-Pokal Im Finale des Tennisturniers um den Galea-Pokal errang Italien in der Begegnung mit Spanien im Doppel den entscheidenden dritten Punkt. Der Galea-Pokal geht damit wiederum wie im Vorjahr nach Italien. Die erfolgreichen Italiener Jacobini/Drisaldi schlugen die Spanier Gimeno/KArilla mit 6.3, 6:4, 2:6. 2:6, 6:1. Deutschland kam nach Sei- ner 2:3-Niederlage gegen Frankreich auf den 4. Platz. „Potz“ scheiterte an Derksen Fliegermeister Werner Potzernheim(Han- nover) schied beim Großen Preis von Kopen- hagen im Viertelfinale gegen den hollän- dischen Exweltmeister Jan Derksen aus. Vorher hatte der Olympiadritte, der sich durch eine Reihe von Rennen sorgfältig auf seine erste Profi-Weltmeisterschaft vorberei- tet, so starke Fahrer wie den Franzosen Bel- lenger und den ins Berufsfahrerlager über- getretenen englischen Amateur- Weltmeister Cyril! Peacock ausgeschaltet. Sieger im Finale bileb Reg Harris(England), der von den drei Endläufen zwei gegen Arie van Vliet (Holland) gewann. Sportfest des TV Rheinau 1893 Die Karlsruher Staffel am Start Der Turnverein 1893 Mannheim-Rheinau veranstaltet am Samstagnachmittag auf Sei- nem Sportplatz am Heuweg in Rheinau leichtathletische Wettkämpfe, die eine große Anzahl hervorragender Sportler aus nah und fern zu interessanten Kämpfen vereinen werden. Europameister Heinz Fütterer, der neue deutsche 200-Meter-Meister Karl Kauf- mann, sowie die beiden hervorragenden Sprinter Lothar Knörzer und Hans-Peter Meier, also die komplette 4x 100-m- Staffel des Ksc Mühlburg-Phönix, werden am Start sein. Die vier Läufer werden außer der 4x 100-m- Staffel auch über die 100 und 200 m starten. Neben den Läufen von 100 bis 3000 werden Wurf- und Sprungkonkurrenzen den Nachmittag ausfüllen. 2 Vorgesehen sind auch Jugendkämpfe, bei denen nach den eingegangenen Meldungen ebenfalls interessante Kämpfe zu erwarten sind. Hier ist von besonderem Interesse der Start des Zweiten bei den deutschen Jugend- meisterschaften über 1000 m, Manfred Scho- ber, der am Sonntag bei den deutschen Leicht- athletik-Meisterschaften ein hervorragendes Rennen lief und dem Sieger Heiland aus * erst auf den letzten Metern unter- Ag. Sonderzug nach Belgrad e bequem sollen es diesmal die Fußball-Anhänger haben, die zum Fußball- Länderspiel zwischen Jugoslawien und Deutschland(am 25. September in Belgrad) die deutsche Mannschaft begleiten wollen: Die Deutsche Bundesbahn wird von Frank- kurt aus einen Sonderzug einsetzen, der bereits am 23. September abends abfährt und am 27. September um die Mittagszeit wieder zurückkommt. Die Teilnehmer kön- nen im Zug sowohl schlafen als auch sämt- liche Mahlzeiten einnehmen. Außerdem sind auf der Hinfahrt ein Aufenthalt(Stadtrund- fahrt) in Salzburg und auf der Rückfahrt ein Besuch Klagenfurts und des Wörther sees vorgesehen. Alle diese Leistungen ein- schließlich des Schlafens und des Essens sind im Preis von 149 Mark einbegriffen, der für Fahrgäste ab Frankfurt und Mainz gleich ist. Nur der Eintritt zum Fußball-Länderspiel muß gesondert bezahlt werden. Auch um ein Visum für die Einreise müssen sich die Fahrtteilnehmer selbst bemühen. Der Son- derzug fährt über Frankfurt, Mainz und Mannheim, wo ebenfalls Fahrgäste zu- und auf der Rückfahrt aussteigen können. Fochschulmeisterschaf ten: Hünther flund gewa nn das Jurmsptingen Im Hockey unterlag Deutschland der Vertretung Spaniens 0:3 Zum erstenmal erschien Deutschland am Dienstag bei den Vierten Internationalen Hochschulmeisterschaften in San Sebastian auf der Siegerliste. Der Deutsch-Chilene Günther Mund, der sich am Vortag für die Ausscheidung im Turmspringen qualifiziert hatte, gewann den Wettbewerb mit der Punktzahl 143,532 vor dem Osterreicher W. Röhrig mit 122,451 und dem Aegypter El Rawy mit 103,233 Punkten. Josef Kuhr (Deutschland), der ebenfalls in der Entschei- dung war. blieb mit 91,750 Punkten Vierter. Im Mannschaftsfechten blieb Italien nach einem 914-Sieg über Aegypten erfolgreich vor Aegypten und Großbritannien. Die Bun- desrepublik war mit zwei Niederlagen in der Endrunde gegen Aegypten und Italien ausgeschieden. Im 100-m-Freistilschwimmen der Frauen, das die Niederländerin Catharina Simmons in 1:15,2 Min. gewann, belegte die Deutsche, Dietrichs, in 1:18,4 den vierten Platz, nach- dem sie im Vorlauf mit 1:19,3 Dritte gewor- den war. Das 200-m-Butterfly-Schwimmen der Männer gewann der Oesterreicher Josef Statter in 2:40, Minuten. Der Deutsche, W. Hole, wurde in 2:51,4 Min. Fünfter. Statters Zeit ist ein neuer Rekord der Hochschul- spiele.— Im 100-m- Rückenschwimmen der Männer wurde Hans Buckhardt Deutsch- land) in 114,5 Sechster. Sieger war der Schweizer Hermann G ricke in 1:10, 7. Im Hockey unterlag beutschland der Ver- tretung Spaniens mit 0:3 Toren. Auch die Russen starten in Rom An der Straßen-Welt meisterschaft, die am 27. und 28. August in Rom ausgetragen wird, nehmen in diesem Jahre erstmals auch sowjetische Radrennfahrer teil, nach- dem sich die Sowjetunion bereits im Vor- jahre an den Bahnweltmeisterschaften in Köln beteiligt hatte. Wie das Organisations- komitee am Dienstag bekannt gab. sind bis- her Teilnehmer aus 24 Nationen gemeldet worden. Toto-Quoten West-Süd- Block: Zwölfer wette: I. R.: 35 753 DM; 2. R.: 962,15 DM; 3. R.: 75,65 DM. Zehner- wette: 1. R.: 4016,20 DM; 2. R.: 197, 50 DM; 3. R.: 18,45 DM. 5 Beilagenhin weis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipp- schein des Württemberg-Badischen Sport-Totos im West-Süd-Block für den 3. Wettbewerb vom 13./14. August 1955 bei. Helga Köhler, Deutschlands erfolgreichste Sie wollten erst ein Duell mit Spartak Mos- der Nachkriegszeit, belegte mit a wazone e 1 Armalva(30,6) den dritten Platz. Daneben te sie auch in der L- Dressur, bei der 1 i 8 1. Attaché gleichfalls zu einem dritten Nur Günter Ziegler gefiel MaubR. is kam. Sieger war hier Harry Boldt 5. 47 ö 000 auf Ostkind vor Rainer Klimke Die deutschen Bahnfahrer mußten beim 5 Ken ter) mit Nette. Landerkampf gegen Dänemark, der wegen meiner Müns: der ungünstigen Witterungsbedingungen von Neuer Gewichtheberrekord Samstagabend auf Sonntagnachmittag ver- am ersten Tage der Gewichtheber- Wett- legt werden mußte, eine überraschend glatte kämpfe, an denen auch Athleten aus der Niederlage einstecken. Beim 775:4,5-Erfolg —— Zindesrepublik teilnehmen, stellte der so- der Dänen konnte auf deutscher Seite ledig- —— Vietische Bantamgewichtler Wladimir Sto- lich, der deutsche Fliegermeister Günter gow am Dienstag im Rahmen der„Welt- ie Sler(Schweinfurt) überzeugen. Eine Ent- : ugendtestspiele- in Warschau mit 325 Kilo- täuschung bereitete den wenigen Zuschauern amm im olympischen Dreikampf einen der Solinger Beeckers, der im 4000-m Ver- neuen Weltrekord auf. Er verbesserte damit folgungsfahren nicht nur von Pedersen leicht den alten Weltrekord des Persers Namdjou geschlagen wurde, sondern mit 5.23, Minu. aus dem Jahre 1949 um genau zehi Ello- ten auch erheblich unter der Zeit blieb, mit 5 der er acht Tage vorher in Frankfurt seine 9 85 5 erste deutsche Meisterschaft gewonnen hatte. 953 Chata way beim Fernsehfunk Im Tandemfahren wurden die Kölner Re- Englands Weltrekordläufer Chris Chata- magen/ Steffenhagen in beiden Läufen be- way hat eine Berufung als Sprecher für siegt. Der Frankfurter Gierga gab im 4000-m- —„ Kommerzielle Sendungen peim Britischen Mennschaftstahren auf. Mit drei Fahrern ] pernsehfunk angenommen. Da in England hatte Deutschland gegen die konditionsstar- die Amateurbestimmungen besonders streng ken Dänen dann keine Chance mehr. gehandhabt werden und bereits eine sport- 5 dag bibltetstsche Tatiskeit als Verstoß betrach- Lorenz deutscher Jugendmeister eschente et wird, hat Chataway sich vor seitter An- ARK B-Erfolge in Nürnberg m Wee ctellung ausbedungen, daß er mit dem sport- Bei den deutschen Bahnmeisterschaften 15 chen Teil der Sendungen nichts zu tun habe des ARRB„Solidarität“ auf der Nürnberger und sein Name für keinerlei Reklame mig Radrennbahn kam die Ortsgruppe Mannheim ind Frau] braucht werde. Um über diesen Punkt von zu schönen Erfolgen. Günter Lorenz sicherte alzmann vornhereim alle Mißzdeutungen auszuschlie- sich erneut die Jugendmeisterschaft, Alfred ben, gab Chataway darüber am Dienstag Rebtin drang bis in den Endlauf Vor(Wo es eee,. 8 3 4 allerdings nur zum vierten Platz reichte) und —— ene offizielle Erklärung ab. Er will auf jeden ie Man elne Vereinen a init rden pall seinen Amateurstatus behalten, um im ihrem Kapitän Karl Ziegler belegte im 4000 nächsten Jahr für England bei den Olym- m-Verfolgungsfahren hinter Nürnberg und pischen Spielen starten zu können. Hannover einen beachtlichen dritten Platz. Dauer- 1 itenlos. WEST. SUD. Slock 4.30 bis a RGSEN/-F . 1.2.0 DERMO 5 b 1 Letzte 6 Punktsp.] Letztes Punktsp) 1 r Platzverein heim Ceusw. I beim“ ausw Gastverein- a2 b e W. 1 Nord 1 5 a Südwest 1 0 2 1 2 0 2 Preuß. Münster 1 11 /012(101/ 101 RW Essen 2 1 1 2 2 1 1 5 vin Mannheim I 1 1/1 2 01 11/0 10 FsV Frankfurt 0 1 0 2 1 0 — J Fo st. Pauli 0 0 1/2 0 11 0%% 2% sv Sodingen 1 0 1 0 01 5 5 Hessen Kassel 2 0 0% 2 2122/2 0 2 Schalke 04 1 2 1 6 0 1 1 5 6. Fintr. Frankfurt 1 1 1/ 2 0 0[1 01 U 1 1 2 Duisburger Sy I 1 11 11 7 Bor. Dortmund 0 1 1/ 2 1 1[1 1 0% 2 1 2 E. Braunschweig 10 11 1 0 g II. Regensburg 1 2 0/2 2 2111/1 2 2 B. Neunkeirenen d 1 1 1 11 1. FC Pforzheim 1 0 2/ 0 2 2 11/2 2 2 1. EC Nürnberg 2 122 10 Fe Freiburz 2 2 1/2 221 01/10 2 Karlsruher 80 2 2 52 I Andernaamm I I 2/0 1 1211/ 2 2 1 Preuß. Dellbrück 2 0 2 2 0 2 Hine 12 sy Waldhof 1 1 0/21 2222/1 2 2 Tura Ludwigsh. 1 1 1 1 1 0 5475 13 Singen 04 11 1/2 0 02 12/2 2 0 ssV Reutlingen 2 0 2 1 22 14 Wuppertaler SV I I I/ 0 2 0 0 1 2/222 Erkenschwick 1 1 1 1 11 a) Tip: nach der MM- Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln o) Reportertip che in Fertis sucht Ne. 1 bote untet b ung, mit in Bau- in der icht sich te unter g. — n Kalkulat, ition, best. - U. Inse⸗ 8.-Metteur, ch zu ver- 32 à. d. V. —— ann e Allge- tändiges cht slch rändern d. Verl entl. Stelle den Verl. le., Angeb. Verlag. ertraue Maschine dte un 8 ertrag von lestfalls ns- ter 2 eine Filtercigarette, die Sie unbeschwert genießen können 8* be N Ubebee, 0 2 N 5 3 222... 8) PFENN 4906. FF- FILTER NATURRKORK 18 3 1 um Unterstützung. Seite 8 .— 1 MORGEN 8 Allerlei Unglaublich es Polizei am Rendezvous Ein Polizeikommissar in Kopenhagen traute seinen Ohren nicht recht, als er kürz- lich nachmittags gegen 4 Uhr von auswärts angerufen und von einem offensichtlich über beide Ohren verliebten jungen Mann instän- dig gebeten wurde, doch einen seiner Beam- ten an die Autobusstation von Kongstorg zu schicken, um dort ein Rendezvous mit einer hübschen Dame zu haben. Nach längeren Er- Klärungen stimmte er jedoch schmunzelnd zu. Denn der Anrufende hatte unterwegs eine Autopanne und konnte beim besten Willen nicht zur versprochenen Zeit, nämlich 16.30 Uhr, am verabredeten Treffpunkt seine Nlamme in Empfang nehmen. Warten wollte er sie auf keinen Fall lassen, weil er befürch- tete, damit ihre Gunst zu verlieren, und so bat er das„Mädchen für alles“, die Polizei, Der Kommissar erteilte also einem seiner Beamten den dienstlichen Befehl, an der Bushaltestelle von Kongstorg eine genau beschriebene junge Dame in Emp- fang zu nehmen und ihr schonend ihr Miß geschick mitzuteilen. Pünktlich war er zur Stelle, mußte aber„nur“ eine Dreiviertel- stunde warten, bis er sich seines Auftrags ent- ledigen konnte. „Steuerneurosen“ In einem Schreiben an das Gesundheitsamt stellt der schwedische Provinzarzt Dr. E. G. Lundberg(Alunda) aus den Beobachtungen seiner Praxis fest, daß die Zahl der nervösen Erkrankungen in ständigem Zunehmen be- griffen ist. Die Ursache dafür ist nach seiner Ansicht in den erhöhten Anforderungen an die Leistung und in wirtschaftlichen Schwie- rigkeiten zu suchen, die durch die unerträg- lich steuerliche Belastung entstanden sind. Er bezeichnet es als eine harte Aufgabe für den Arzt, Steuerneurosen zu heilen. Da er gegen das Uebel selbst machlos ist, bleibe ihm nichts anderes übrig, als beruhigende Mittel zu verschreiben. Dennoch sei es bei vielen seiner Patienten infolge der Steuern zu nervösen Zusammenbrüchen gekommen. Nackte Tatsachen 5 Mit affenartiger Geschwindigkeit klet- terte dieser Tage ein Mann an der Fassade des Regierungsgebäudes der britischen Ko- lonie Frinidad empor und schwang sich durch das offenstehende Fenster in das Zim- mer des Gouverneurs Ihrer Majestät, Sir Edward Beetham. In höflichen Worten ent- schuldigte er sich bei dem Beamten für die etwas ungewöhnliche Art seines Eindrin- gens, erklärte dies jedoch mit der außer- ordentlichen Wichtigkeit seines Anliegens. Er sei soeben aus der Irrenanstalt entwichen und müsse den Gouverneur dringend ersu- chen, dort unverzüglich eine Untersuchung durchzuführen. Denn die Mehrzahl der In- sassen sei geistig völlig normal, genau wie er selbst.„Kommen Sie doch bitte noch ein- mal zu mir, wenn Sie angekleidet sind. Dann wollen wir die Frage erörtern!“ erwiderte im geistesgegenwärtig der Gouverneur, was dem Besucher auch einleuchtete. Denn er hatte in seiner großen Eile vergessen, Stwes amzuziehen und war splitternackt. Treffende Antwort Zu wohltätigen Zwecken hatte die Feuer- wehr in Atlanta(Georgia), einer Stadt mit rund 300 000 Einwohnern, ein Preisausschrei- ben erlassen, über das sich die Mehrzahl der Bevölkerung den Kopf zerbrach. Die Frage lautete kurz und schlicht:„Was sind die drei häufigsten Brandursachen?“ Der glückliche Gewinner des ersten Preises, einer Schmalfilmkamera, war ein dreizehnjähri- ger Schulbub. Seine Antwort lautete:„Män- ner, Frauen und Kinder.“. Wundlerliche Rettung aus Seenot Zehn Meilen vor der Küste von Falmouth England) kenterte ein Segelboot mit drei Insassen, und nur seiner Brille hatte es Frank Hewitt zu verdanken, daß alle geret- tet wurden. Während er um sein Leben schwamm, glitzerte sie derart in der Sonne, daß ein vorbeifahrendes Schiff aufmerksam Wurde, beidrehte und die Schiffbrüchigen an Bord nahm. Kanada importierte einen Helden Davy Crockett, der Wildwestmann aus Ganz Kanada besingt in diesen Wochen die Heldentaten des Wildwestmannes Davy Crockett. Seine Lebensgeschichte wird von den Halbstarken verschlungen, und die Ho- senmätze kleiden sich wie er. Die Tatsache aber, daß Davy Crockett aus dem einstmals wilden US-Staate Tennessee kommt, ärgert kanadische Erzieher und läßt sie verschnupft sein. Es begann damit, daß der große Walt Disney in Hollywood einen Fernsehfilm über das Leben Davy Crocketts herausbrachte. Die Wellen, die der darin enthaltene Schla- ger„Davy Crockett, King of the Wild Fron- tier“ schlug, waren so stark, daß sie sich an der Grenze zwischen den USA und Kanada nicht brachen. Wenige Tage später folgte ihnen der Rest des in den Staaten ausgebro- chenen Davy-Crockett-Rummels: die Davy- Orockett-Bücher und die Davy-Crockett- Mützen, Davy-Crockett-Spielgewehre und so- gar Davyv-Crockett-Brot(„Kinder, verlangt von Mutti das gesunde, stärkende Crockett- Brot!“). Bis heute sind in Kanada 200 000 Schall- platten mit dem Crockett-Schlager verkauft worden. 250 000 Crockett-Mützen kamen auf den Markt; Lederkappen mit einem Wasch- bärenschwanz, wie sie die amerikanischen Wildwestler einstmals trugen. 150 000 Crok- kett-Hosen wurden abgesetzt, und eine über Nacht entstandene Crockett-Industrie stellt Manschettenknöpfe, Pistolen, Geldbörsen, dem US-Staat Tennessee/„Verlangt das gesunde, stärkende Crockett-Brot“ Pulverhörner, Pistolengürtel, Ausschneide- bilder, Gefängnisschlüssel und selbst Puppen her, alle im Crockett-Stil gehalten. Das Copyright für Davy wird von Dis- neys kanadischen Agenten vergeben. Aber bei der Eile, in der der Held auch Kanada eroberte, haben sich manche Firmen nicht um die Lizenzierung gekümmert. Heute ist es unmöglich, alle Crockett-Artikel, die auf den Markt kamen, zu kontrollieren. Mit Besorgnis blicken Kanadas Profes- soren und Lehrer auf den Crockett-Taumel. Aus Kanadas eigenständiger Kultur, Litera- tur und aus dem Nationalgefühl werde nie- mals etwas werden, erklärte Professor Salter von der Universität Alberta, Kanada folge blindlings dem Crockett- Rummel und ver- gesse seine eigenen Helden. Ein anderer Pä- dagoge forderte Kanada in einem Radio- Vortrag auf, auf Crockett zu verzichten und ihn durch den kanadischen Entdecker Sa- muel de Champlain(um 1600) zu ersetzen. Zeitungen erhielten Zuschriften mit ähn- lichen Vorschlägen. Aber kein kanadisches Kind hörte auf die weisen Professoren. Draußen im Westen wurden sogar erwach- sene Frauen mit Crockett-Mütze und Crok- kett-Bluse gesehen. Und hier offenbart sich der ernstere Hintergrund des kanadischen Crockett-Rummels. Crockett war ein witziges Original des amerikanischen Westens. Er lebte von 1786 bis 1836, und seine Autobiographie strotzt Mit dem Geisterbären ist nicht zu spaßen Warnplakate stoßen bei abergläubischen Indianern auf Widerstand Die kanadischen Forstbeamten auf der Manitoulin-Insel am Nordrand des Huron- sees standen vor einem Rätsel. Tagsüber hingen sie die neuen Feuerschutzplakate aus — nachtsüber verschwanden die Plakate. Die Plakate, die die Touristen mahnten, mit Feuer vorsichtig zu sein, um Waldbrände zu verhindern, waren in diesem Jahre beson- ders schön und bunt ausgefallen. Sie zeigten einen„vermenschlichten“ Bären, der den Besuchern der diehtbewaldeten Insel zu- rief:„Bitte, seid mit Feuer besonders vor- sichtig!“ Als eines Tages aus einigen Plakaten le- diglich die Figur des Bären herausgerissen War, kam den Förstern eine Idee: Die In- dianer waren wahrscheinlich die Uebeltäter, und ihre Abneigung gegen den Bären mußte mit irgendeinem Aberglauben zu tun haben. Sie hatten richtig vermutet. Die Indianer erzählten, daß die Bärenfigur sie zu stark an den Geisterbären erinnere, der in den Wäldern hause und von Zeit zu Zeit viel Unheil anrichte. Um den Geisterbären nicht unnötig herauszufordern, hätten sie die Pla- kate vernichtet. Um keinen Preis aber woll- ten die Indianer erzählen, was es denn mit dem Bärengeist für eine Bewandtnis habe. Das kam erst zutage, als kürzlich ein 33jäh- riger Hurone von der Manitoulin-Insel in einem Mordfall vor Gericht aussagen mußte. Beim Verhör kam dann folgendes zutage: Wer in einem Indianerdorf mit seinem Nachbarn abzurechnen hat, ruft die Kräfte des Geisterbären an, der dann, so glauben die Indianer, in der Gestalt irgendeines Tie- res oder als Feuerball den Gegner heim- sucht und ihn schwer erkranken läßt. Der Medizinmann des Dorfes kann versuchen, ihn mit einem auf die Stirn aufgelegten Pflanzenbrei zu kurieren, oder er kann das Zelt des Erkrankten ausräuchern. Wenn das nicht hilft, müssen die Verwandten des Kranken den Geisterbären zu erlegen ver- suchen. Sie lauern dem Geist in einer Voll- mondnacht im Walde auf. Als Waffe benut- zen sie einen alten Vorderlader, der mit einem kleingehackten kanadischen Fünf- Cent-Stück geladen sein muß. Wenn das Un- tier auftaucht, schießt man, aber der Schütze darf nicht in die Schußhrichtung blicken, um nicht selber krank zu werden. Streift oder trifft ein Stück der zerkleiner- ten Münze das Spukbild, löst es sich auf und verschwindet. Am nächsten Morgen wird im Dorf ein Indianer tot aufgefunden— der- jenige, der sich mit dem Bärengeist verbün- det hatte. Für die Förster auf der Insel war die Sache einfach, sie benutzen jetzt Warnpla- kate, die statt des Bären einen Biber zeigen. Das größere Problem haben die örtlichen Verwaltungsorgane, die sich jetzt fragen, wie sie den Aberglauben unter den India- nern ausrotten sollen. Am Mussombo-See in Portugiesisch-Angola liegt Caduhaphu, der„Wald der zehntausend Gespenster“. Nicht daß es dort irgendwelchen alten Sagen zufolge spuken soll— nein, Caduhaphu ist ein wirklicher Gespenster- wald; denn die Natur hat dort Bedingungen geschaffen. die selbst den am Rande jenes Urwaldgebietes hausenden Eingeborenen das Gruseln beibringen. Deshalb wird auch jener in ständigem Dämmerlicht liegende Dschun- gelabschnitt selbst von den Jägern gemieden, und auch fanatische Botaniker suchen ihn nur zu kurzen Abstechern während des Tages auf. Caduhaphu war einst der Mittelpunkt eines fast die ganze Provinz Gangella ein- nehmenden Sumpfes. Allmählich aber trock- nete das Erdreich aus, und die Bodenkruste festigte sich. Ein bis zwei Meter tief bildete sich ziemlich sicheres Erdreich, das wie eine 19 qkm große Scholle auf einem schwam- migen Untergrund schaukelt. In wenigen Jahrzehnten schoß eine üppige Vegetation hervor, Urwaldriesen, die sonst zu ihrem himmelstrebenden Wuchs hundert und mehr Jahre brauchen, erreichten hier dieselbe stattliche Höhe in der Hälfte der Frist. Das in diesem Waldabschnitt herrschende feucht- heiße Klima brachte die sonderbarsten bota- nischen Gebilde hervor S.chlangen, Kriech- tiere, Insekten, Skorpione, Vögel, Klein- und Großtiere sammelten sich in einer kaum je in Afrika gesehenen Vielfalt an. Alles, was eine Margarine wirklich gut macht, ist in Sanella enthalten. SANEIL Mietgesuche Wir suchen für einen unserer Herren per 1. 9. 1955 gur möbliertes Zimmer möglichst mit Badbenützung und Zentralheizung in Rheinau, Neckarau oder auf dem Almenhof. SUNLICHT GESELLSCHAFT Ad, Mannheim- Rheinau — Angebote erbeten an Wir suchen in Mannheim-Ludwigshafen auch nähere Umgebung 200-400 qm Lagerhalle möglichst ein Raum ebenerdig.— Gleisanschluß nicht notwendig. Angebote unter Nr. P 65473 an den Verlag. 1 Zim. u. Küche ges. 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Vr. 18 — Das Wetter K Aussichten bis Donnerstagabend: Zug noch vielfach stärker bewölkt 1 ane 8 Regen oder Schauer. Kühl. Tagestempera Da nur so von Hinterwäldlerhumor. Er kam ren 18 bis 20 Grad, Später stärkere Ben zwisch aus Tennessee und wurde dreimal in den kungsauflockerung. Etwas wärmer. Nen Badis0 Kongreß gewählt. Er starb in Texas, wo ihn raturen bis 22 Grad ansteigend, Früh ide. ler ke die Indianer bei Alamo zusammen mit fünf raturen 10 bis 12 Grad. Schwacher, ne die 4 anderen überlebenden Weißen einer Schlacht nördlicher Wind. mei samme massakrierten. Uebersicht: Durch weiteren Druckanstie: 196 „Er war schon ein toller Mann“, sagen 8 15 das Tief über Nordwestdeutschla Juni 1 die kanadischen Lehrer,„aber er war nicht 5: 81 8 Druckgegensätze aber J willige unser Mann. Warum verehren und feiern 158 5 55 5 9 lanssam abfflefen zu ne! wir nicht unsere eigenen Wildwestler?“ Die b 85 1 985 5 4 55 10 zWar in den Rand. verha Erklärung ist einfach. Hinter Davy Crockett 1 1 405 9 5 rücke über den br vertas steht der riesige Apparat der amerikanischen 575 N 70 55 ist deren weitere pe, In Vergnügungs- und Neuheitenindustrie. Ka- lagerung nach Süden noch nicht völlig ge. Arbei nada wurde einfach mit erfaßt. Außerdem sichert. aus aber steht ein Mann wie Crockett dem ka- Mösli nadischen Gefühl so nahe, daß es keinen na- Vorhertge Rafe pf. türlichen Widerstand gegen seine Populari- Höt 10.8.1855-7 Unt au bes sierung gibt. seit 4 ekkekt Seit Kanada ein unabhängiges Land ist, im ge arbeitet es an der Schaffung einer eigenen beläut Kultur, eines eigenen Nationalcharakters. Effekt Die Crockett- Besessenheit läßt jetzt in nach- des te denklichen Gemütern die Besorgnis auf- kommen, ob denn Kanada jemals in der Lage sein wird, im Schatten der schwungvol- würde len USA etwas Eigenes zu sein. Wirtschaft- ö Stutte lich und politisch überschatten die Staaten heute ihre kanadischen Nachbarn. Die kana- Hoe dischen Wirtschaftler und Politiker nehmen Aus das als selbstverständlich hin. Wenn Davy Son Crockett den Beweis bringt, daß es auf kul- An turellem Feld nicht anders ist, dann zeigt dem! man sich jedoch bestürzt. tem 8 Vielleicht fällt nur dem als Gast im Lande lebenden Beobachter auf, daß die Sonst Kanadier seit Jahrzehnten die gleichen Zeitschriften lesen wie die Amerikaner, die gleichen Schlager singen, der gleichen Mode Au folgen und das gleiche amerikanische Eng- ids: TI. böhur lisch sprechen. So gern man auch Davy durch ten L den alten Champlain ersetzen möchte, eine Pegelstand am 9. August werks künstliche Begeisterung für ihn kann selbst Rhein: Maxau 561(8), Mannheim 4 mache der gescheiteste Professor nicht auslösen. In(Ach, Worms 362(220), Caub 5 1 eim a unter Ottawas größtem Kino ist inzwischen der N en 129 6 Cc. wurd Kinofilm„Davy Crockett“ eingetroffen, den heim 178(114 1 440„Hunde. echo Disney seinem Fernsehfilm folgen lieg. Rie- see 8 7 1 1 e Jahre sen-Leuchtbuchstaben laden die kanadischen e eins: 17,8 Gral. gesan Hauptstadtbewohner ein, die Taten des aus 1U f IIk 5 Tennessee importierten Helden zu bewun- 1 it dern. Und sie kommen. K. E. Neumann 85 92 1 steigt Wirts Bonn. Die Zahl der Getöteten bei Stra. Betri- Benverkehrsunfällen ist auch im ersten N N Halbjahr 1955 leicht gestiegen. Gegenüber Der Wald der zehntausend Gespenster dem ersten Halbjahr des vorigen Jae nat ö Caduhaphu in Afrika, ein Paradies für Wissenschaftler 1 5 1 e 4 1 der 51 5 er · 0 1 höht. Die Unfälle mit Personenschäden ha- Spriti Wer den Fuß in den Gespensterwald setzt,. 1. tritt auf quietschendes Moos. Die dadurch 118 um 159 3 rozent und die Unfälle, dur 12 70 entstehenden Erschütterungen führen sogleich de 85 Sachschaden entstand, um 27 Fp. einig zu einem Bombardement heulender Blatt- i e des Sta. beline 1 a 55 258 8 5 5 der Verkehrsunkfälle 118 770 9 5 nacken au 1 68e! e. a 5 3 über Wie 2105 8 5 3 Weise durch die gröbere Verkehrsdichte be- und die Ghren sausen. Wer nachts dem wald dingt sein. 1155 5 5 1 e 1 8 bald Warnung vor Hochgebirgstouren 8 erkennen, da 1e Tier we esonders un- 18 177 N l verfroren gegen unerwünschte Eindringlinge.. 1 1 1 vorgeht. Säbeleulen stürzen sich mit glim- erneut Schnee gefallen. Auf dem Zugspitz. diesel menden Augen wie Raubvögel auf ihn, observatorium wurden am Montag 9 0 hacken mit ihrem spitzen Schnabel nach sei- zehn Zentimeter Neuschnee gemessen. ln dend. nem Kopf und stoßen dabei ein keifendes den le en 2 Stunde 1 ch ein Bave Schimpfen aus. Kleine Sumpfreste lassen den Temperatursturz von null Grad auf minus Di Fluß oftmals unversehens weit über den i g ich im Monet Gese! Knöchel einsinken. während sich links und August höchst 90 5 N 5 1 12 und rechts zischende Schlangen zur Abwehr er- abe 7 1 05 5 1 5 Reim heben. Hier leben achtmal soviel Schlangen R.. 5 eee e wie in den schlangenreichsten Gegenden der Sen Rutschgefahr gewarnt werden. 8915 Welt. Giftige Skorpione durchpflügen in Wiederaufbau der Berliner Gedächtniskirche bleib Massen das dichte Unterholz. Vogelspinnen Berlin. Der Berliner Senat hat der Aus. küns huschen die Baumstämme empor und herab. schreibung eines beschränkten Wettbewerbs Leve Myriaden von Fliegen, Moskitos, Faltern, zum Neubau der Kaiser- Wilhelm-Gedächt- àuf, Tse Tse- Stechfliegen und Springraupen niskirche zugestimmt und damit praktismm machen den Aufenthalt zur Qual. Viel Getier den umstrittenen Wiederaufbau dieses er wacht erst mit Sonnenuntergang und ent- Wahrzeichens Berlins gebilligt. Durch den kaltet in der Dunkelheit sein unheimliches Wettbewerb soll der Wiederaufbau der Treiben. Eirche neu entwickelt werden. Die Landes- Für die europäischen Wissenschaftler ist leitung der Evangelischen Kirche Berlin- Caduhaphu ein Forschungsparadies. Allein in Brandenburg wird sich am 18. August mit einem Jahr konnten sie dort 134 neue Pflan- dem Projekt des Wiederaufbaues der Ge- zen- und 38 neue Tierarten entdecken. dächtniskirche befassen. 2 1 Zim. u. Wohnungen 5 In. Z. 8 u. 5 3 m m O bh 5 1 1 2 n 155 1 1 49 Unterrie nt 100 v mmob.. m. Haus mit Gastwirtschaft oder Haus i Wer erteilt 16 jährigem Unterricht in oder Grundstück, welches dafür Tel. 4 33 70, Nie Wasserturm. Rechtschreibung? Preisangeb. unt, 5 TFCFFVFCC nel ooo e e ne,. be gene wen ee pacht. od. zu kf. ges. Tel. 4 06 54. Saag, e e 5 8 Anstatt Miete auf Teilzahlg.] 6000, DM, p. 15. 9. 55; komf. 4-Z1.—* 1 BLUM-Fertighaus, Kassel 559. Wohng., eingeb. 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August Mperathu zwischen der IG Metall und dem Verband e Bepil, Badisch-Württember gischer Metallindustriel- „Tempe. ler keine Einigung erzielt wurde, haben sich üntemde. die Arbeitgeber am 9. August in einer Zu- er, wein ammenkunft des Vorstandes und des Haupt- ausschusses entschlossen, die Verhandlungen ckanste? nicht mehr weiterzuführen, sondern die im utschland Juni mit der 18 Metall abgeschlossene frei- atze abe willige Schlichtungsvereinbarung in Anspruch abflielern zu nehmen(Vgl. MM vom 9. August„Lohn- in Metallindustrie erneut en Rand, verhandlungen den bei vertagt“). tere Ver. völlig ge. In einer Pressekonferenz begründeten die Arbeitgeber ihre Einstellung damit, daß sie aus Volks wirtschaftlichen Gründen keine Möglichkeit sehen, mehr als die angebotene YDpf-Erhöhung Auf den Ecklohn(1,62 DM) 20 bewilligen. Die Ar beitgeber führen an, dag seit August 1954 eine stetige Anhebung der ektektiv gezahlten Löhne stattfand, die sich im gewogenen Durchschnitt auf 4 bis 5 Dpf Vpeläüft. Insbesondere wurde bezüglich der Eflektivlohnbildung behauptet, daß an Stelle des tariklich vereinbarten Stundenlohnes für Zeitlöhne 1,62 DM Akkordlöhne 1,586 + 0,24 1,9 PN würden beispielsweise in der Metallindustrie 0 Stuttgart folgende Löhne gezahlt: . Zeitlohn Akkordlohn DN DM Hochqualiflzierte Kräfte 2,31 2,48 Qualifizierte Kräfte 2,11 2,33 Sonstige 1.99 2,31 Angelernte Arbeiter hingegen, die unter dem Ecklohn mit 1.46 DM tariflich vereinbar- tem Stundenlohn liegen, bekämen im Zeitlohn 1,95 DM Akkordlohn 2,19 DM Sonstige Arbeiter im Zeitlohn 1.82 DM U im Akkordlohn 2,05 DBM Auf die Frage, wieviel die gesamte Er- nöhung der in Baden- Württemberg gezahl- ten Lohnsumme durch Bewilligung der ge- N werkschaftlichen Lohnforderungen aus- . mache, wurde— unter Berücksichtigung der heim a) unter dem Ecklohn liegenden Frauenlöhne O. Vvurde eine Durchschnitts-Stundenlohn- Gundelz., erhöhung von 16 Pf angenommen— bei einer 9. Jahreskopfquote von 360,— DM eine Jahres- 78 Grad gesamterhöhung von 150 Mill. DM geschätzt. 3 Bei dieser Gelegenheit wiesen die Ar- t beitgeber besonders auf die unterschiedliche 5 Wirtschafts- und Ertragslage der einzelnen bei Stra. Betriebe und Sparten hin, die sich auch in n ersten degenüber ahres hat „ die der Endgültige Liquidation bei Pfälz. Preßhefe 1014 er- Der Vorstand der Pfälzischen Preßhefe- und aden ha- Spritfabrik, Ludwigshafen a. Rh., deren Ak- lle, durch] tienkapital in Höhe von 0,60 Mill. PM sich zu 27 Pro. 00 Prozent im Besitz der Wirtschaftlichen Ver- des Sta. einigung der Deutschen Hefe- Industrie, Berlin, 15 bekindet, schlägt der zum 27. August einberufe- Erhöhung] gen Hauptversammlung die Beschlußfassung zent teil- über die endgültige Auslösung der Gesellschaft lichte be-] und die Bestellung von Liquidatoren vor. Be- reits in der HV vom 10. Oktober 1954 wurde der Antrag einer Aktionärgruppe auf Still- lren legung des Unternehmens dahingehend er- 1 Bayerl ledigt, daß nur die Stillegung der Hefe- und 0 die Spiritusherstellung beschlossen wurde. Für diesen Entschluß war die sich ständig ver- dcchlechternde Lage der Hefe- Industrie entschei- dend. herunter Zugspitz. ag sogar der gegenseitigen Abwerbung von Arbeit- nehmern kennzeichnet. Es sei im Hinblick darauf nicht möglich, einer einheitlichen Lohnerhöhung in dem von den Gewerk- schaften geforderten Ausmaß zuzustimmen. Dr. Otto Fischer Bosch, Stuttgart) wies darauf hin, daß in dem unternehmerischen Angebot von 7 Dpf ein Beweis für Friedens- liebe der Unternehmer zu sehen sei. Man habe diesmal keine Minimalangebote ge- macht, sondern eine großzügige Verhand- lungsbasis geschaffen. Da die Gewerkschaf- ten davon keinen Gebrauch machten, er- scheine ein weiteres Verhandeln der beiden Sozialpartner aussichtslos und rufe die Not- wendigkeit hervor, die Schlichtungsverein- barung in Anspruch zu nehmen. Wie be-, kannt wird, wird den Vorsitz der Schlich- tungskommission Professor Sitzler führen. Pünktchen Kosten für Studien Weiterhin Zinsverbilligung ür Agar kresgite (VWD) Seit Beginn der landwirtschaft- lichen Zinsverbilligung im Jahre 1954 sind der Land- und Ernährungswirtschaft rund 730 Mill. DM längerfristige Kreditmittel des freien Kapitalmarktes zinsverbilligt zuge- flossen. Diese Mittel verteilen sich nach An- gaben des Bundesernährungsministeriums auf etwa 55 000 Kreditnehmer. Notwendig war diese Aktion, weil sich die Versorgung der ländlichen Wasserwirtschaft und Lan- deskultur mit Investitionskrediten als unzu- reichend erwies Um der Zinsverbilligung auch weiterhin den Charakter einer„gezielten Hilfe“ zu verleihen, bleibt sie auch 1955 auf bestimmte agrar- und ernährungs wirtschaftlich vor- reisen ins Ausland nieht unbedingt absetzbar Die Kosten für Studienreisen ins Aus- land werden häufig als Werbungskosten gel- tend gemacht, weil die Reise zur Förderung des Berufes gedient habe. Ein neueres Urteil des BFH(vom 27. Januar 1955— IV 199/54 U) hat die Grenzen für die Anerken- nung solcher Kosten als Werbungskosten ab- gesteckt. Im Falle des Urteils handelte es sich um einen Richter, der eine Studienreise von lediglich achttägiger Dauer nach Paris im Rahmen des Europäischen Kulturaus- tausches ausgeführt hatte. Die Anregung sing vom Richterverein aus; Teilnehmer Waren nur deutsche Richter und Staats- amwälte. Der BFH erkanmte die Auf wendun- gen für eine solche kurze Studienreise ins Ausland nicht als abziehbare Werbungs- kosten an. Um die Abzugsfähigkeit zu recht- fertigen, müßte die Reise ausschließlich oder mindestens weitaus überwiegend beruflichen Interessen dienen. Der BFH weist insoweit auf sein früheres Urteil vom 29. Juli 1954 BStBl. 54 III S. 264 hin. Wesentlich erscheint dem BFH hierbei der Gesichtspunkt, ob der Arbeitgebér die Kosten einer solchen Reise ersetzt. Verneinendenfalls neigt er primar zur Bejahung persönlicher Motive als Reise- anlaß, wobei es genüge, wenn solche per- sönliche Gründe zwar nicht entscheidend ge- wesen seien, jedoch immerhin mit herein- gespielt hätten. Der BFH sieht den Zweck BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN den technischen und kaufmännischen Erfah- rungen zur Verfügung zu stellen. Das Stamm- kapital der Haarmann und Reimer GmbH be- trägt 2,2 Mill. DM. Natronag erhöht Grundkapital auf 5 Mill. DM Die Natronzellstoff- und Papierfabriken AG (Natronag), Sitz Mannheim, Hauptverwaltung Goslar— eine Tochtergesellschaft der Zell- stotftabrik Waldhof—, wird von der ihr durch Beschluß der Hauptversammlung vom 8. Sep- tember 1953 erteilten Ermächtigung, das Grund- kapital von 4 auf 5 Mill. DM zu erhöhen, nun- mehr Gebrauch machen, teilt die Zellstoff- Fabrik Waldhof mit. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt im Einvernehmen mit dem Auf- sichtsrat zum Kurse von 130 Prozent. Die Zell- stöff-Fabrik Waldhof übernimmt als Haupt- aktionär der Natronag das gesamte neue Kapi- von Reisen jeder Art in der Regel darin, sich zu erholen, das persönliche Wissen zu be- reichern, d. h. er sieht sie als persönliches Vergnügen an, womit die Zugehörigkeit zur allgemeinen Lebensführung festgelegt sei. Dabei bloß mitwirkende berufliche Inter- essen sind nach dem BFH steuerlich unbe- achtlich. Anders sei es nur, wenn das beruf- liche Interesse eindeutig erkennbar von ganz überragender Bedeutung für die Durchführung der Reise gewesen sei. Aber auch hierfür werden strenge Voraussetzun- gen aufgestellt. Die bloße Gewährung be- zahiten Urlaubs durch die Dienstbehörde soll allein nicht ausreichend sein. Ist jedoch die Reise nach ihrer gesamten Planung sowie ihrer Art und ihrem Umfang nach auf die beruflichen Interessen besonders ausgerich- tet. wobei der beruflichen Fortbildung be- sondere Bedeutung zukommt, können auch kurze Auslandsstudienreisen den Abzug als Werbungskosten rechtfertigen. Im Falle des oben genannten Urteils sah der BFH lediglich eine nach Art der üblichen kurzfristigen Besuchsfahrten von Reiseunter- nehmen ausgestaltete Reise als gegeben an. Ihren Schwerpunkt erblickte er in der För- derung allgemeiner kultureller Interessen, die jedoch in den Kreis der persönlichen Lebensführung einzubeziehen seien. Dabei hob der BFH auch darauf ab, daß die Reise keine straffe Organisation nach Art eines Lehrgangs aufwies. Die Reisedauer war in der Hauptsache durch Besichtigungen aus- gefüllt. Als lehrgangähnliche Planung sah der BFH dabei das Bestehen eines beson- deren Besuchsplanes für Richter zur Besich- tigung ausländischer Justizeinrichtungen nicht an. Nach seiner Meinung war dieser Besuchsplan im Rahmen der Gesamtcharak- terisierung als private Reise nicht ausschlag- gebend. Der Abzug der Reiseauf wendungen unter dem Gesichtspunkt der Werbungs- kosten wurde deshalb versagt. K- Effektenbörse dringliche Maßnahmen beschränkt. Die bis- herigen Verwendungszwecke sind daher im wesentlichen beibehalten worden. Neu hin- zugetreten sind lediglich zwei fischwirt- schaftliche Verwendungszwecke, insbeson- dere zur Unterstützung des Logger- und Kutterneubauprogramms. Bei den übrigen beibehaltenen Verwendungszwecken sind teils geringfügige Ausdehnungen, teils ge- wisse Einschränkungen auf Grund der Er- fahrungen des vergangemen Jahres vorge- nommen worden. So wurden beim Obst- und Gemüsebau die Anlagen von Obstkulturen neu aufgenommen. Dagegen ist bei der Mol- kereiwirtschaft der Verwendungszweck ein- geengt worden. Der Rationalisierungseffekt, insbesondere durch Zusammenlegungen, steht in der Molkereiwirtschaft im Vorder- grund, während eine Kapazitätsausweitung vermieden werden soll. Die Methodik der Zinsverbilligung wurde 1955 der veränderten Situation auf dem Kapitalmarkt angepaßt. Während im Vor- jahr um einen variablen Satz auf einen festen Zinssatz von 4 bzw. 3 v. H. für den letzten Kreditnehmer verbilligt wurde, vird in diesem Jahr um einen festen Zins- satz(um 3 bzw. 2 v. H.) verbilligt. Der Unterschied liegt darin, daß bei der neuen Methode der Zinssatz für den letzten Kre- ditnehmer nicht gleichmäßig bei 4 oder 5 V. H. liegen wird, sondern je nach der Bonität des Kreditnehmers und der Lei- stungsfähigkeit seiner Hausbank gewissen Schwankungen nach oben oder unten um die vorgenannten Sätze unterliegt. Flick-Beteiligung an der französischen Industrie (VWD) Die Flick-Gruppe hat eine Betel- ligung an der Societé des acieries et trefile- ries de Neuves-maisons-chatillon erworben. Gelegenheit hierzu bot die Umgruppierung der Compagnie des Forges de Chatillon- commentry et Neuves-Maisons, bei der die zuerst genannte Gesellschaft das Hütten- Werk Neuves-Maisons, sowie die mit die- sem verbundene Erzgrube Maron-val-de-fer und die Drahtzieherei übernommen hat. Bei der Umgruppierung wurde das eigent- liche Hüttenwerk in Neuves-Maisons, dessen jährliche Stahlproduktion bei 500 000 Ton- nen liegt, zusammen mit den erwähnten an- deren Anlagen in die neue Firma eingebracht. Das Kapital der neuen Firma beträgt 3,68 Md. ffrs, während das Kapital des alten Konzerns unter 3 Md. Ffrs lag. Kreditgemeinschaiten des Handwerks (dpa) In allen Ländern der Bundesrepu- blik sind jetzt organisierte Bürgschaftshil- fen für Handwerkskredite als gemeinsame Gründung des Handwerks und der mittel- standsnahen Bankengruppen wie Sparkas- sen, Volksbanken oder Raiffeisenkassen er- richtet worden. Wie der Zentralverband des deutschen Handwerks am 9. August in Bonn mitteilte, beträgt das Stammkapital der Garantie-Gemeinschaften meist 100 000 PM. K URZ NACHRICHTEN Lohnerhöhung für pfälzische Mühlenarbeiter (LRP) In der Mühlenindustrie von Rhein- land-Pfalz sind die Löhne der gewerblichen Arbeiter vom 1. August an erhöht worden. Wie die Bezirksleitung der Gewerkschaft Nahrung und Genuß, Gaststätten am 9. August in Lud- wigshafen mitteilte, wurden die Stundenlöhne der Arbeiter in den Großmühlen um 10 Pfennig erhöht, die der gewerblichen Arbeiter in den Handelsmühlen(mittlere und kleinere Mühlen) um durchschnittlich sechs bis sieben v. H. Ueber eine Erhöhung der Angestelltengehälter in der Mühlenindustrie von Rheinland-Pfalz soll am 30. August verhandelt werden. Bürgschafts volumen der„Finag“ gestiegen (LSW) Das Bürgschaftsvolumen der Staat- lichen Finanzierungs-Aktiengesellschaft„Finag“ in Speyer, deren Arbeitsbereich neben Rhein- land- Pfalz auch Südbaden und Südwürttem- berg-Hohenzollern(ehemalige französische Zone) umfaßt, stieg 1954 gegenüber dem Vor- jahr von 11,8 Mill. auf rund 14,4 Mill. DM an. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Jahres- bericht der Gesellschaft hervorgeht, hatte sich am Bilanzstichtag 1954 das Gesamtbürgschafts- volumen der Gesellschaft, verglichen mit dem Geschäftsjahr 1949, um rund 6,9 Mill. DM (= 92 v. H.) erhöht. Insgesamt wurden seit 1949 vom Kreditinstitut Bürgschaften in Höhe von 25,5 Mill. DM beansprucht. Der jetzige Stand von 14,4 Mill. DM— so heißt es in dem Ge- schäftsbericht— lasse erkennen, daß der Rück- Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim. Frankfurt a. M., 9. August 1955 (Wp) Börsenverlauf: An den Aktienmärkten überwog das Angebot, so daß mes bei ruhigem bis mittlerem Geschäft größtenteils zu einer weiteren Abschwächung, des Kursniveaus kam, Vielfach wurden die Kurse um 3 bis zu 4, vereinzelt noch etwas stärker heruntergesetzt. Montane- und Elek- tropapiere, sowie IG-Farben-Nachfolge- Gesellschaften auf Auslandsverkäufe mehrprozentig nach- fluß der verbürgten Kredite mit 11,1 Mill. DM in den letzten Jahren durchaus befriedigend gewesen sei. Vereinigung pfälzischer Schuhfabrikanten (LRP) Eine neue„Vereinigung pfälzischer Schuhfabrikanten“ hat am 8. August in Pir- masens ihre Tätigkeit aufgenommen. Der Ge- schäftsführer der neuen Fachvereinigung, Willi Gaubatz Pirmasens), erklärte dazu am gleichen Tag, daß die Vereinigung die zeitweilige man- gelhafte Beschäftigungslage der pfälzischen Schuhindustrie auf den Verlust der früheren Absatzgebiete in der heutigen Sowjetzone zu- rückführe. Eine der Hauptaufgaben der Fach- vereinigung werde es deshalb sein, beim Bun- deswirtschaftsministerium eine stärkere Be- rücksichtigung der pfälzischen Schuhindustrie beim Inter zonenhandel zu erreichen. Die Ver- einigung wolle zur intensiven Betreuung ihrer Unternehmen auch den Erfahrungsaustausch besonders fördern. Marktberichte vom 9g. August Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr, normaler Absatz, ver- elnzelt Ueberstände. Es erzielten; Blumenkohl 9—9 /, dto. deutsch 35—65; Buschbohnen o. F. 25 bis 30; Stangenbohnen o. F. 33—38; Salatgurken ausl. 34—38, deutsch 40—60, Gewichtsware 2028; Karotten 16—18; Kartoffeln 9½ 10; Kohlrabi Stück 6—8; Petersilie 7—10; Radieschen Bund 10—14; Ret- tich Bund 8-10, Stück 6—8; Rotkohl 8-10; Kopf- salat deutsch I 20—22, II 10—16; Endiviensalat 10—14; Schnittlauch 7-10; Knollensellerie Stück 2535; Spinat 20—24; Tomaten holl. 50—60, ital. 2530, deutsch 45—55; Weißskohl 8—10; Wirsing 8—10; Zwiebeln deutsch 16—18; Aepfel A 25—45, B 15—25; Apfelsinen 60; Aprikosen 70—80; Bananen Kiste I bis 18; Birnen A 2540, B 15—24, ausl. 40-60; Hei- delbeeren 50-60; Himbeeren 50-60; Johannisbeeren 35—46; Sauerkirschen 40—50; Mirabellen 2530; ausl. Pfirsiche 50—60. deutsche 30—60; Pflaumen 20 5 In Bayer-Leverkusen: Haarmann& Reimer tal mit der Verpflichtung, den freien Aktio- gebend. Kalisnctien nieht einneitlich bei Veränderungen bis zu 4 Punkten nach beiden Seiten. am„ 3* 5 1 A 2233, sich eln 5 a 8 1 nären Natronag-Aktien im Verhältnis 4:1 zum Metall- und Maschinenmarkt standen den Abschwächungen bis zu 2 Punkten ebenfalls Besserungen uf minus Die Bayer-Leverkusen ist jetzt alleinige Kurs von 130 Prozent zuzüglich Börsenumsatz- im gleichen Ausmaß gegenüber., Entgegen der Allgemeintendenz könnten Schiffahrtspapiere ihre Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt m Monat Gesellschafterin der ältesten deutschen Rien eier um biet 5 Aufwärtsbewegung infolge anhaltender Nachfrage fortsetzen. Hapag und Norddeutscher Lloyd lagen w) Anfunr gut. Absatz bel nachgebengeg ze] und Geschmackstoff-Firma Haarmann und* zug anzubieten. 8 bis zu 3½ Punkten höher im Handel. Für Banken setzte sich die rückläufige Bewegung bis zu preisen normal Markt bis auf Kohlarten geräumt e Einmal Reimer Chem. Fabrik zu Holzminden GmbH, Hermann von Siemens 70 Jahre 4 Punkten fort. Zellwoll- und Kaufhaus-Aktien unregelmäßig, östlich orientierte Werte abgeschwächt. Es erzielten: Brombeeren 60; Schattenmor ellen muß we. Holzminden, wie die Geschäftsführung bei(dpa) Der Enkel des Gründers von Siemens 50 5 Pfandbriefe gut behauptet, Wwährend hochverzinsliche Industrieanleinhen teil- Mirabellen 2828; Pfirsiche 3033; Reineclauden 12 einem Richtfest mitgeteilt hat. Das Produk- 1 ni 1 5 else le 2* bis 18; Hauspflaumen 12—16; Zimmers Früh- . tionsprogramm von Haarmann und Reimer„ 886 5 3 5 zwetschgen A 2736; Ersinger 16—25: Aepfel A 30 niskirche bleibt weiter die Herstellung natürlicher und a 5 3. Aktien 8.8. 9 8. Aktien 8 8. 28 Aktlen 3 bis 32, B 20—27, Ausfall 10—25; Birnen& 2530, 5 1 5 Geburtstag. Der bayerische Ministerpräsident B 1327, Ausfall 616; Kopfsalat Stück 1215; der Aus. Fünstlicher Riech- und Geschmackstoffe. Bayer- Pr. Wilhelm Hoegner hat in einem Schreiben e e ee Seltz 5 tbewerd leverkusen beschränkt sich ausschliehlich dar- in dem die hohen Verdienste des Jubilars um BBS. 300 300 e 287 287 7 e en 88 270 205 1. 5589, Weldon 7 Rotkohl 5, Wirsing 65 Busch. a 1 1 2 5 8 8 RE Mai 2— 39; 5: f— Gedacht.) auf, die zur Auswertung in Betracht kommen- das Land Bayern und seine Wirtschaft ge- 1 5 19955 180. 855 2[Reſchsb.-Ant. Sa. 7680 77.80 bohnen 1522; Stangenbonnen 2226 Kematen praktisch rühmt werden, herzlich gratuliert. Conti Gummi. 238 286 Lanz. 156% M5 A 38-50, 36—43, B 25—36, Ausfall 15—20; Zwiebeln 11. dieses Dividenden- Vorschlk N 8 1155 1 8 5 1 1 7 N 4 5 1 Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt f 3 ividenden-Vors ge Dt. Erdè 8 n. Braunkohle 1 1 8 urch den Freie Devisenkurse 2 15 10l„ Beguss.%„ eine.„ 1 Pergp, eus Hofs. 1850. 185 up) Anguhren pel Steinepst Insolte schlech- bau der Arminia Rheinisch- Westfälische Kalkwerke 48, 5 200 2085 RWE 235½% 232 Dt. Edelstahl 2200 221 ten Wetters gering, Kernobst normal, Absatz zu- 8 Pornap- 3% für 1953 und 4½ für 1954(HV Bt Lindleum„— Hoörim Hard- Hütt 3 triedenstellend. Himbeerernte auslaufend. Es er- Landes. Geld Brief 5 5 14571 145 T Dane 203½¼ 290%[ Gelsenberg. 8 15 1* zielten: Himbeeren 30; Brombeeren 40—58; Schat-⸗ Berlin. 100 pelg. Francs 9,393 3,416 gew Vork— Hamb Gummi- Waren Com- Eichbaum. Werger 102 128 Südzucker 221 221% GHff Nürnberg 260 155 tenmoxellen 25—40; Mirabellen 4 2230, B 1020; igust mit 100 franz, Frances 1,2002 1,2027 New Tork— Hamburger 2 2 en m Enzinger Union) 260 7. 289 Ver Stahlwerke) 75 0,55[ Hoesch 170½ 1675/ Pfirsiche A 22—42, B 15—25; Reineclauden 10-21; der 0 100 Schweizer Franken 96,02 96.22 vagnie, Hamburg-Harburg— 7½(HV 12. 8.) Farben Liqui Zellstoff Waldhor 177 1 Klöôckn. Humb. D. 25½ 253% Ptlaumen 21; The Ozar. 1628, P 618, Eisen. 0 100 Holl. Sulden 110.00 110,22 a ütt W% Badiscne Bank) 21 T 2% f Klöcknerwerke 18 174% asler 4 15e, B er Emmer a, 1 kanad. Dollar 4.219 4,289 Dividenden- Ausschüttungen 5 22% 22% Sommerzbank)) 23 2% kititten Pier bis 20; Aepfel& 20—29, B 3—17; Birnen A 22-28, 1 engl. Pfund 11,69 11,71„Nordsee“ Deutsche Hochseefischerei A8, Bre- Farben. Bayer 27½ 27% Commerz- Phönix Rheinfohr 188 185 B 12—20; Bohnen 15—22; Gurken 10-24. „ 18 6 55 l merhaven— 8% 5 5 1 Farbwerke Höchst 28805 5 u. Credit-Bank 5 22 Rheinst. Union 151 125 NE-Metalle 5„ Aachener und Münchener Feuerversicherungs- Feiten& Guill. Deutsche Bank)) 22ʃ½ ½ Stahlw. Südwestf. Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 434, 28—439,25 DN VVV Gesellschaft, aachen— 30(it. Hy 8.3) run& Bfiünger! 1%— Süddeutsche Bank 24% 2% Fnössenhütts.. 20 ½ 251% gie in Kabeln 123.129 BUN ˖ r 1.2092 12192 Mittelschwäbische Ueberlandzentrale AG, Gin- F 1 Aluminium für Leitzwecke 24024 DNN 0 DM-W= 500,— DM-O; 100 DM-O= 21,84 DUM-wW gen/ Brenz 5% 9-Werte, estquoten Westdeutscher Zinnpreis 9¹⁷ DM terricht in 5 5 ingeb, unt, 5 — 2 Völlig neuw. 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Mengen. 1 Die Brown Boveri& Cie Aktiengesellschaft wurde im Jahre 1900 errichtet und hat ihren Sitz in Mannheim. Gegenstand des Unternehmens ist a) die Herstellung elektrischer Maschinen und Apparate, Dampfturbinen und Kreiselverdichter sowie die Herstellung von Maschinen und maschinellen Ein- richtungen anderer Art; b) der Handel mit solchen und verwandten Artikeln; 8 c) die Erbauung elektrischer Zentralen, Bahnen und anderer ähnlicher Anlagen für eigene Rechnung oder für Rechnung Dritter; d) der Betrieb derartiger Anlagen für eigene oder für fremde Rechnung. Die Gesellschaft kann zur Erreichung ihrer Zwecke Grundstücke erwerben, Fabriken errichten, Unternehmungen gründen oder sich bei solchen beteiligen und alle Geschäfte betreiben, die geignet sind, den Zweck der Gesellschaft zu Fördern. Das Fabrikationsprogramm der Gesellschaft umfaßt die Herstellung aller Maschinen, Apparate und Geräte zur Erzeugung, Umformung, Fortleitung und Anwendung elektrischer Energie, ferner von Dampfturbinen und Kreiselver- dichtern. Es handelt sich im wesentlichen um: a) Elektrotechnik: Generatoren zur Stromerzeugung für alle Leistungen, Spannungen und Strom- arten. Motoren für Gleich- und Wechselstrom in verschiedenen Bauformen und für vielseitigste Anwendung. Elektrische Spezialmaschinen zur Umfor- mung, Netzkupplung usw., Transformatoren bis zu den höchsten Spannungen und Leistungen, Regeltransformatoren, Erdscnlußlöschspulen und Drossel- spulen mit Eisenkern, Stromrichter mit Eisengefäßen als Gleich-, Wechsel- und Umrichter zum Erzeugen von Gleichstrom und zum Umformen von Stromart und Frequenz für Licht- und Bahnnetze, Elektrolysen, Walzwerks- und Förderanlagen; Großrundfunksender; Schaltapparate wie Olschalter, Wasserschalter und Druckluftschalter für jede Spannung und Leistung, Trenn- schalter, Strom- und Spannungswandler, Schnellschalter, Selbstschalter, Schütze, Motorschutzschalter, Schalttafeln, gekapseltes Niederspannungs- und Hochspannungsmaterial. Regel- und Schutzeinrichtungen: Parallelschaltappa- rate, Synchronisierregler, Schutz- und FHilfsrelais. Elektrische Ofen zum Schmelzen, Glühen, Härten usw. Elektrische Schweiß maschinen, Mehr- Stellenschweigß maschinen und Schweißzentralen, Kühlschränke, Kühlanlagen und Klimaanlagen, Elektrowärmegeräte. b) Maschinenbau: Dampfturbinen für Land- und Schiffsanlagen für alle Leistungen in Aus- führung als Kondensations-, Entnahme-, Abdampf-, Zweidruck-, Gegendruck- und Vorschaltturbinen für alle Drüeke und Temperaturen mit dazugehörigen Zahnradgetrieben und Kondensationsanlagen; Turboverdichter; Turbogebläse und Gassauger für Bergwerke, Hochofenanlagen, Stahlwerke. Kälteer zeugung; Aufladegebläse mit Antrieb durch Abgasturbinen zum Spülen und Aufladen von Verbrennungsmaschinen; Gasturbinen; Veloxdampferzeuger für Gl- und Gasfeuerung, für Kraftwerke, Schiffe und Hochofenanlagen. 3 Weitere Arbeitsgebiete: Zur Erzeugung, Umformung und Fortleitung elektrischer Energie werden übernommen: Planung, Bauleitung und Ausführung von Dampfkraftwerken, Wasserkraftanlagen, Freileitungen und Leitungsnetzen. Zur Anwendung elek- trischer Energie werden entworfen und ausgeföhrt: Elektrische Bahnen: Voll- und Nebenbahnen, Straßen-, Berg-, Industrie-, Seil- und Schwebebahnen für alle Stromarten, Wechselstromtriebwagen, dieselelektrische Triebwagen, Abraum- und Grubenlokomotiven, Akkumulatorenfahrzeuge, benzinelektrische Fahrzeuge, Oberleitungsomnibusse, Bahn-Fernleitungen aller Ausführungs- und Stromarten, Warn- und Signalanlagen, Zugbeleuchtung, Zugheizung und Lüftung, Einzelteile für elektrische Ausrüstung von Bahnen jeder Art, Elektrische Ausrüstung für die Industrie, z. B. für Bergwerke, Kokereien, Hütten- und Walzwerke, chemische Fabriken, für die Textil-, Papier- und Zementindustrie, Druckereien, Zucker- fabriken, Brauereien, Glasindustrie, ferner für Wasserwerke, selbsttätige Pump- Werke für Be- und Entwässerung. Elektrische Ausrüstungen für Werkzeug- maschinen, Hebezeug- und Transportanlagen, Bagger, Abraumförderbrücken, Dreh-, Hub- und Klappbrücken, Wehranlagen, Bau von Sendeanlagen, Radio- Telefonie- Anlagen, Richtstrahlanlagen. Beteiligt ist die Gesellschaft an Unternehmen zur Herstellung von Kabeln und isolierten Leitungen, Spezialpreßmassen, Installationsmaterial, blanken, um- sponnenen und lackierten Drähten, Proflleisen, Isolierlacken. Ein Vertrag mit der Aktiengesellschaft Brown, Boveri& Cie., Baden/ Schweiz, die als Mitbegründerin der Gesellschaft an dieser aktienmäßig beteiligt ist, sichert der Gesellschaft für Deutschland das Recht, gegen Zahlung einer jährlichen Grundgebühr und einer Umsatzbonifikation sämtliche Erfindungen, Patente, Konstruktionen, Verfahren und Erfahrungen des schweizerischen Unternehmens für eigene Zwecke auszunutzen und zu verwerten. Der Vertrag läuft auf unbestimmte Zeit mit beiderseitiger jährlicher Kün- digungsmöglichkeit, jedoch verbleibt der Gesellschaft nach Vertragsablauf noch ein zehnjähriges Fabrikationsrecht. 8 Das Grundkapital der Gesellschaft betrug vor der Währungsreform RM 24 000 000.—; es wurde entsprechend den Vorschriften des DM-Bilanzgesetzes vom 21. August 1949 gemäß Beschluß der Hauptversammlung vom 25. Mai 1951 im Verhältnis 1:1 auf DM 24 000 000.— umgestellt. 5 Auf Grund eines Beschlusses der ordentlichen Hauptversammlung vom 22. August 1952 wurde das Grundkapital von DM 24 000 O00. um DM 12 000 000.— auf DM 36 000 000.— erhöht. Die Aktien sind an den Börsen zu Frankfurt a. M. und Berlin zum amtlichen Handel und zur Notierung zugelassen. Zur Finanzierung wichtiger Investitionsvorhaben beschloß die außerordentliche Hauptversammlung vom 21. Dezember 1934, das Grundkapital von DM 36 000 000.— um weitere DM 9 000 000.— auf DM 45 000 000.— durch Ausgabe von neuen Aktien zu je DM 1000.—, DM 200.— und DM 100.— unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Die neuen Aktien, die vom 1. Januar 1955 an gewinnberechtigt sind und auf den Inhabèr lauten, wurden von einem unter Führung der Rhein-Main Bank AG., Frankfurt a. M., stehenden Bankenkon- sortlum übernommen, das den Aktionären die neuen Aktien im Verhältnis 4:1 zum Kurse von 150% zuzüglich Börsenumsatzsteuer zum Bezuge angeboten hat. Von dem Aufgeld wurden nach Abzug der Kosten DM 3 730 000.— der gesetzlichen Rücklage zugewiesen. 7 Nach Durchführung der Kapitalerhöhung, die am 22. Dezember 1934 in das Handelsregister eingetragen worden ist, beträgt das Grundkapital nunmehr DM 45 000 000.— und ist eingeteilt in auf den Inhaber lautende Stück 35 200 Aktien zu je DM 1000.— Nr. 1—22 000, 5 Nr. 33 501—45 000, Nr. 55 501—57 200, Stück 70 Globalurkunden über je 100 Aktien zu je DM 1 000.— 5 DM 100 000.— Nr. 48 501—55 500, Stück 11 000 Aktien zu je DM 200.— Nr. 22 00130 500, Nr. 45 001—46 500, 8 9 Nr. 57 201—58 200, Stück 6 000 Aktien zu je DM 100.— Nr. 30 501—33 300, 1 Nr. 46 501—438 500, 5 5 Nr. 58 201—39 200. 5 Die aus der Kapitalerhöhung von 1934 stammenden DM. 9 000 000.— Aktien bilden den Gegenstand des vorliegenden Prospektes. Diese neuen Aktien sind eingeteilt in . Stück 1 700 Aktien zu je DM 1000.— Nr. 55 501—57 200, Stück 70 Slobalurkunden über je 8 100 Aktien zu je DM 1 000.— . 5 DM 100 000.— Nr. 48 50155 500, Stück 1 000 Aktien zu je DM 200.— Nr. 57 201—58 200, Stüek 1 000 Aktien zu je DM 100.— Nr. 58 201—59 200 und tragen das Ausstellungsdatum vom 22, Dezember 1954. Die Aktien sind mit Gewinnanteilscheinen Nr. 610 und Erneuerungsschein versehen und tragen die im Wege der mechanischen Vervielfältigung hergestellte Unterschrift zweier Vorstandsmitglieder sowie des Aufsichtsratsvorsitzers und sind von einem Kon- trollbeamten eigenhändig unterzeichnet. 5 Der Vorstand besteht satzungsgemäß aus zwei oder mehr Personen. Die Zahl der Vorstandsmitglieder setzt der, Aufsichtsrat fest. Dem Vorstand gehören zur Zeit an die Herren: Dr. jur. et. rer. pol. Hans Leonhard Hammerbacher, Heidel- berg, Vorsitzer; Dipl-Ing. Josef Kröll, Mannheim; Dr.-Ing. Karl Neuenhofer, Mannheim; Dipl-Ing. Werner Salvisberg, Heidelberg; Dr. rer. pol. Konrad Schuster, Mannheim.— Der Aufsichtsrat kann einzelne Mitglieder des Vor- standes ermächtigen, die Gesellschaft allein zu vertreten, wovon jedoch noch kein Gebrauch gemacht wurde. Dem Aufsichtsrat, der nach der Satzung aus fünfzehn Mitgliedern bestehen muß, von denen zehn von der Hauptversammlung, fünf von den Arbeitnehmern gewählt werden, gehören gegenwärtig an als von der Hauptversammlung ge- Wählte Mitglieder die Herren: Dr.-Ing. h. c. Theodor Boveri, Delegierter des Verwaltungsrates der AG. Brown, Boveri& Cie., Baden/ Schweiz, Vorsitzer; Geheimer Regierungsrat Johannes Gassner, München, setllv. Vorsitzer; Dr. rer. pol. Hermann Richter, Düsseldorf, stellv. Vorsitzer, Dr. rer. pol. Hanns Deuss, Mitglied des Vorstands der Bankverein Westdeutschland AG., Düsseldorf; Dr. jur, Robert Frowein, Mitglied des Vorstands der Süddeutsche Bank A., Frank- kurt a. M.; Hermann Schlosser, Vorsitzer des Vorstands der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler, Frankfurt a. M.; Dr. jur. Ludolf Schwenkow, Neckargemünd; Ständerat Dr. jur. h. e. Ernst Speiser, Direktor der AG. Brown, Boveri& Cie,, Baden/ Schweiz Ennetbaden/ Schweiz; Dr. Paul Wald- Vogel, Direktor der AG. Brown, Boveri& Cie., Baden/ schweiz, Ennetbaden/ Schweiz; Emil Zaugg, Delegierter des Verwaltungsrates der AG Brown, Boveri& Cie, Baden/ schweiz; als von den Arbeitnehmern gewählte Mitglieder die Herren: Roman Bartkowiak, Schlosser, Dortmund; Konrad Haas, Dreher, Mannheim; Oskar Hasenfuß, Schlosser, Mannheim; Dr. Gustav Kolb, Buchhalter, Mannheim; Karl Wagner, Techniker, Mannheim. Die Bezüge des Aufsichtsrats einschließlich der hierauf entfallenden Sonder- steuern beliefen sich für das Geschäftsjahr 1954 auf DM 272 000.—. Die Hauptversammlungen finden am Sitz der Gesellschaft in Mannheim oder an einem deutschen Börsenplatz, an dem die Aktien zum Handel und zur Notierung zugelassen sind, statt. Die ordentliche Hauptversammlung wird innerhalb der ersten sieben Monate eines jeden Geschäftsjahres abgehalten. In der Hauptversammlung gewähren je DM 100.— Aktien des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals eine Stimme. 5 Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Bundesanzeiger. Außer- dem werden sie in je einem Pflichtblatt der Berliner und der Frankfurter Börse veröffentlicht. Zur Rechtsgültigkeit genügt die Veröffentlichung im Bundes- anzeiger.„ 5 3 g Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf zugesicherte Gewinnanteile wie folgt verteilt: 1* 5 a) Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4%᷑ als Gewinnanteil ausgeschüttet, b) der Rest wird an die Aktionäre als weiterer Gewinnanteil verteilt, soweit die Hauptversammlung Keine andere Verwendung beschließt. 7 Die Gesellschaft verpflichtet sich, in Frankfurt a. M. und Berlin Stellen zu BROWN, BOVERI& CIE AKIIENCESELLSCHAET MANNHEIM PROSPEKI für die Börsenzulassung der DM 9000000, neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien aus der Kapitalerhöhung von 1954 Stück 1 700 Aktien zu je DM 1 000.—, Nr. 55 501— 57 200, Stück 70 Globalurkunden über je 100 Aktien zu je DM 1 000. DM 100 000.—, Nr. 48 501— 55 500, Stück 1 000 Aktien zu je DM 200.—, Nr. 57 201— 58 200, Stück 1 000 Aktien zu je DM 100.—, Nr. 58 201— 59 200. neue Gewinnanteilscheinbogen erhoben, Bezugsrechte ausgeübt, Aktien zwecks Teunahme an den Hauptversammlungen hinterlegt sowie alle sonstigen die Aktienurkunden betreffenden, von einem der Geselischaftsorgane beschlossenen Maßnahmen kostenfrei bewirkt werden können. Die Gesellschaft hat seit der Währungsumstellung folgende Geschäftsergebnisse ausgewiesen: Verlängertes Geschäftsjahr vom 21. 6. 1948 bis 31. 12 1949: Die Bilanz schließt ohne Gewinn oder Verlust ab. Geschäftsjahr 1950: Die Bilanz zum 31. 12. 1930 weist einen Gewinn von DM 1 440 000.— aus, der in vollem Umfange zur Ausschüttung einer wurde. Geschäftsjahr 1931: Es wurde ein Gewinn von DM 1 440 000. erzielt, der in vollem Umfange als Dividende von 6%è auf das Grundkapital von DM ü 24 000 000.— ausgeschüttet wurde. Geschäftsjahr 1952: Die Bilanz zum 31. 12. 1952 schliest mit einem Gewinn von DM 1 800 000.— ab, der in vollem Umfange als Dividende von 6% mit DM 1 440 000.— auf das alte Grundkapital von DM 24 000 000.— und mit DM 360 000.— als 3% Dividende(für ein halbes Jahr) auf die neuen Aktien von DM 12 000 000.— ausgeschüttet wurde. Geschäftsjahr 1958: Es wurde ein Gewinn von DM 3 240 000.— erzielt, der in vollem Umfange als Dividende von 9% auf das Grundkapital von DM 36 000 000.— ausgeschüttet wurde. Geschäftsjahr 1954: Die Bilanz zum 31. 12. 1934 weist einen Gewinn von DM 3 600 000.— aus, der in vollem Umfange als Dividende von 10% auf das für 1954 dividendenberechtigte Grundkapital von DM 36 000 000.— aus- Seschüttet wurde. Der Jahresabschluß für das Geschäftsjahr 1954 lautet: Bilanz am 31. Dezember 1934 Aktiva Stand am Zugang Abgang Abschrei- Stand am 1. 1. 1954 im Laufe des Geschäfts- bungen 31. 12. 1954 Anlagevermögen jahres Bebaute Grund- N 1 3 8 8 stücke mit Ge- schäfts- und Wohngebäuden.. 5 210 000.— 2 286 736.61 273 352.21 203 384.40 7020 000.— Fabrikgebäuden und anderen Bau- lichkeiten. 11 500 000.— 2 120 979.96 187 957.91 633 022.05 12 800 000.— Unbebaute Grund- 5 Sc 90 000.— 1541.— 3 084.— 8 457.— 80 000.— Maschinen und maschinelle An- 5 lagen 5 14 200 000.— 9 814 532.86 1000 943.24 4 813 589.62 18 200 000.— Werkzeuge, Be- triebs- und Ge- schäfts ausstattung, 7 000 000.— 4 586 423.11 256 798.80 3 629 624.31. 7.700 000.— 38 000 000.— 18 810 213.54) 1 722 136.1650 9 288 077.38 45 800 000.— Beteiligungen 1083 308.——.——.——.— 1 0833 308.— 39 083 308.— 18 810 213.54 1 722 136.16 9 288. 077.38 46 883 308.— ) Umbuchungen DM 1 360 212.32 Umlaufvermögen DM DM Roh-, Hilfs- und Betriebsstoff.e. 28 955 456.17 Halbfertige Erzeugnisse 439 714 506.86 Fertige Erzeugnisse, Waren und bestellte Anlagen im Bau 2„354292 28171 „ 160 962 244.74 11 186 940.— 2 323 640.02 777. leistete Anzahlag ens Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und. J7G%%%%%ꝙ00%%%%%%%%%%%%%TV%VT Forderungen an nahestehende Gesellschaften. 234 866 618.55 Wech ge!. 33 2330 381.33 Schecks„) 720 871.23 Kassenbestand einschließlich Landeszentralbank und 0 Fostscheckgutgaab ens 777 100.66 Andere Bankgutha ge na s Sonstige Forderungen. 22 837 603.71 3156 392 100,47 Bürgschaften„%%% DN nn 363 275 408.47 Gewinn- und Verlustrechnung für 1934 Aufwendungen DM DM Löhne und Selislte nn 32 021 103.62 Soziale Abgaben S832 m 7 076 115,14 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 9 288 077.38 Steuern vom Einkommen, vom Ertrag und vom 5 Vermögen 7 8 3 438 988.60 Vermögensabgabe% 8 1 259 342.45 2 Sonstige Steuern und Abgabe nn 8 487 790.68 13186 121.73 Außerordentliche Auf wendungen.. 14 391 946.18 Gewinn des laufenden Jahres 92 3 600 000.— 129 763 364.05 Passiva. 1 5 g DM Sint ꝗ¶ñ p˖S—kl/d do d Gesgezliene Rückla ae Un 20.64 Werkerhaltungs-Rücklage 2 G22 10 000 000.— Sonde l dodo 90 Berichtigung nach 8 7eſd Este„3j 117130 000. Rückstellung für Altersversorgung c„ 306 763 461.— Sonstige Rückstellungen 8 8 Verbindlichkeiten 13 DM An- und Abschlagszahlungen von Kunden 13791 282 056.45 Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen 5 und Fin Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Geschäften JJVVVVVVVFVVV Verbindlichkeiten gegenüber Banken Sonstige Verbindflengei tens 18 010 502.66 1378 035.58 7 703 366.30 210 855 093.09 Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen Gewinn des lautenden Janfesͤůss Bürgschaften e e e e,, eee Vermögensabgabe 5 Gegenwartswert vd. DM 22 089 000.— Vierteljahresbetrag wd. DM 375 000.— 921 531.08 3 600 000.— 363 275 408.47 Erträge 15 DM Ausweispflichtiger Rohüberschuß(nach Organschafts abrechnung) 127 029 691,77 F000 UFUPFUC(C( ⁵—TVVVVJVJJVJVJ%J%(ÿöbͤ ß Außerordentnene Eee. ⅛ðᷣͤ 18. 129 763 364.05 Mannheim, im Mai 1933 0 55 Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft Nach dem abschliegenden Ergebnis unserer pflichtmäßigen Prüfung auf Grund der Bücher und der Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht, soweit er den Jahresabschluß erläutert, den gesetz- lichen Vorschriften. Mannheim, im Mai 1955 Industrie-Treuhand-G. m. b. H. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. J. D. Auf fer mann Wirtschaftsprafer Erläuterungen zum Jahresabschluß 1934 Das Sach- Anlage- Vermögen erfuhr bei restloser Ausnutzung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten eine Erhöhung auf DM 45 800 000.—. Die Zugänge enthalten Aufwendungen für die weitere Verbesserung und Modernisierung der Fabrikationsstätten und für die Errichtung von Bürogebäuden in der Außen- organisation. Beteiligungen werden mit rd. DM 1 100 000.— ausgewiesen.: 5 Die Erweiterung des Geschäftsumfanges bedingte ein Ansteigen der Waren- Vorräte auf rd. DM 161 000 000.—, darunter als größten Posten„Bestellte Anlagen im Bau“. Der Bestand an Wertpapieren von rd. DM 11 200 000.— enthält neben DM 5 000 000.— 5% Anleihe der Bundesrepublik Deutschland stéuerbegünstigte Staatsanleihen, Hypotheken- Pfandbriefe und Industrie- Obligationen. 5 Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen betragen 1d. DM 34 200 000.—; etwaigen Risiken wurde durch direkt abgesetzte Wertberich- tigungen Rechnung getragen. Die Zunahme der flüssigen Mittel auf rd. DM 60 000 000.— rührt zu einem Teil aus den bei der Kapitalerhöhung zugeflossenen Mitteln her, deren verwendung für Investitionen noch nicht erfolgen konnte, zu einem anderen Teil aus von der Kundschaft geleisteten Anzahlungen, für die Aufwendungen erst im Jahre 1955 entstehen. 5 n a Die Position Sonstige Forderungen von rd. DM 22 900 000.— enthält u. a. DM 17 130 000.— Darlehen nach s 7eſd EstG, die den steuerlichen Vorschriften entsprechend aktiviert und durch einen Ausgleichsposten in gleicher Höhe unter den Passiven wertberechtigt sind. 5.. 5 Durch die auf 1d. DM 36 800 000.— erhöhte Rückstellung für Altersversorgung sind die bereits laufenden Versorgungsansprüche der Angestellten voll gedeckt und die Anwartschaften mit dem Ziel der Ansammlung der erforderlichen Beträge während der jeweils restlichen Dienstzeit in der steuerlich zulässigen Höhe berücksichtigt.. 5 3 5 5 g Die Sonstigen Rückstellungen sind mit rd. DM 18 000 000. ausgewiesen; sie enthalten ausreichende Beträge für noch zu erwartende Aufwendungen, Steuern und sonstige aus bestehenden Verträgen möglicherweise er wachsende ver- unterhalten und jeweils bekanntzugeben, bei denen fällige Gewinnanteile und Dividende von 6% auf das Grundkapital von DM 24 000 000.— verwendet hin ansteigende Tendenz. An- und Abschlagszahlungen von Kunden sind, bedingt durch den er Auftragseingang, auf 1d. DM 191 300 000.— angestiegen. Die zugeflossen 1 sind zum Teil bestimmungsgemäß für Material- und Lohnaufwendun braucht worden, zum Teil haben sie zur vorübergehenden Erhöhung 9 88 sigen Mittel beigetragen.. Das Wechsel-Obligo belief sich am 31. 12. 1954 auf DM 2 920 316.66: Obligo hat DM 3 500 309.35 betragen. Nennenswerte Verluste 15185 1505 8 schaft hieraus nicht entstanden. 1 In einigen Fällen wurden für Anzahlungen Eigenwechsel begeben; d samtbetrag stellte sich auf DM 1 087 1185.10. e Die mit dem Fabrikationszweig der Gesellschaft üblicherweise verbund Durchführungs- und Gewährleistungsgarantien sind nicht unter Bürgschaften ausgewiesen. Soweit mit einer manspruchnahme aus derartigen Gar 55 höhten en Beträge enthalten. Der Grundbesitz der Gesellschaft einschließlich eines gepachteten Fabrikgelz des in Dortmund, welches zum Teil mit einem bis zum Jahre 1968 e 5 Erbbaurecht zugunsten unserer Gesellschaft belastet ist, jedoch ohne D nahmte 213 268 qm Grundstücke in Wien und Teplitz, hat eine Gesamtgröße 1908 783 716 qm, von denen 226 780 qni bebaut sind.. Durch Kriegseinwirkung entstanden bei der Gesellschaft und ihren Tocht gesellschaften beträchtliche schäden an Werkstätten sowie Büro- und Won. gebäuden. Der Wiederaufbau und die Instandsetzungen der zerstörten ole beschädigten Anlagen wufden unverzüglich nach Kriegsende in Angriff 10 nommen und konnten mit dem Jahre 1951 im wesentlichen als e 5 4 abgeschlossen Die Tochter gesellschaften verfügen über einen Grundbesitz von 2 596 202 am, von denen 118 352 am bebaut sind. e Besitz- und Betriebs beschreibung 1. Mannheim-Käfertal. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs liegt das mehrstök. kige Zentralverwaltungsgebäude sowie das aus rd. 50 massiven Gebäuden be⸗ stehende Hauptwerk. Das Werk, dem eigene Versuchsanlagen sowie eine mit Wis senschaftlichen Hilfsmitteln ausgerüstete chemisch- physikalische Material- Prüfungsstelle angegliedert sind, stellt im wesentlichen elektrische Maschinen, Transformatoren, Dampfturbinen und Turboverdichter größter Leistungen her. 2. In Groß-Auheim ist in den an der Bahnstrecke Hanau— Aschaffenburg gelege- nen Werksanlagen der Gesellschaft die Apparatefabrik untergebracht die unter Verwendung moderner Werkzeugmaschinen elektrische Apparate tür Nieder- und Hochspannung sowie Kühlschränke, Kühlaggregate, Elektroherde und Heigwasserspeicher produziert. 3. Das Werk Dortmund ist mit einem neuzeitlichen Maschinenpark und Trans- Portanlagen ausgestattet und dient hauptsächlich zur Instandsetzung von elektrischen Maschinen und Dampfturbinen aller Art so vie zum Neubau von elektrischen Industrieöfen. 5 tuschen Apparaten und Geräten. 5. In Lampertheim befinden sich in 15 Gebäuden die Anlagen zum Bau von Gleichrichtern(Großgleichrichtern und pumpenlosen Gleichrichtern) mit sämt- lichem Zubehör. 6. 8 Werk in Augsburg-Neusäss dient zur Reparatur von elektrischen Ma- schinen. 7. Das Werk Ladenburg stellt im wesentlichen Kälteanlagen her. Weiter unterhält die Gesellschaft Technische Büros und Installationsapteilun- Zen, zum Teil mit Lagern und Instandsetzungswerkstätten, in Augsburg, Berlin Bochum, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Frankfurt a. M., Freiburg 1. Br., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kassel, Koblenz, Köln, Mann- heim, München, Münster i. W., Nürnberg, Regensburg, Rheydt, Siegen, Stuttgart Tiengen, Trier, Ulm, Wetzlar, davon in eigenen Geschäftshäusern in Berlin, Essen, Frankfurt a. M., Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Tiengen. Die Versorgung der Gesamtbetriebe mit elektrischer Energie erfolgt auf Grund von Stromlieferungsverträgen durch öffentliche Elektrizitätswerke. Der Gesamt- Jahresverbrauch beträgt durchschnittlich 22 700 00 KWh. In Mannheim. Käfertal ist eine eigene Kraftzentrale mit 3500 KW Leistung zur Reserve vorhan- den; die zugehörige Dampfkesselanlage mit 1d. 2400 qm Heizfläche dient gleich zeitig zur Speisung des Dampfturbinenversuchsstandes. Für den Güterverkehr innerhalb der Werke besitzt die Gesellschaft auf eige- nen Gleisanlagen(10, km Normalspur, mit Schiebebühnen und Drehscheiben) 2 elektrische und Dampflokomotiven sowie 5 Waggons, für den Ferntransport schwerer und großer Maschinenteile 4 vier-, sechs- und zehnachsige Tiefgang wagen und 1 Landtransportwagen. 5 An sonstigen Transportmitteln verfügt die Gesellschaft über etwa 320 Kräne mit einer Tragkraft bis zu 100 t, ferner über 52 Aufzüge, etwa 340 Personen- und Lastkraftwagen sowie eine große Anzahl Elektrokarren und Raupenschlepper. Die Beteiligungen der Gesellschaft setzen sich im wesentlichen wie folgt zu- sammen: Name der Tochtergesellschaft Sitz Grund- bzw. Höhe der 0 Stammkapital Beteiligung 1. Rheinische Draht- und Kabel- Werke GmbH. Köln DM 2 500 000.— 100% 2. H. Römmler Gmbff. Mannheim- 5 Groß-Umstadt DM 2 500 000.— 100% 3. Stotz- Kontakt Gmb. Mannheim- Heidelberg DM 2 500 000.— 100% 4. Isolation AG. Mannheim DM 1500 000.— 100% 5. Sigma-Frigo-Therm GmbH. Mannheim DM 50 000.— 100% 6. Elektra-Lack GmbH. Bruhsal/ Bad. DM 40 000.— 100% 7. Saar Brown Boveri GmbH. Saarbrücken frs. 500 000 000.— 100% 8. Sigma-Frigo-Therm GmbH. Saarbrücken ffrs. 2 000 000.— 100% Mit den Gesellschaften 1—5 bestehen Organschaftsverträge. Zu 1: Rheinische Draht- und Kabelwerke GmbH., Köln Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung isolierter Leitungen aller Art, Schwachstrom-(Post-) Kabel sowie Starkstromkabel bis zu den höchsten Spannungen. 1 8 Die Werksanlagen umfassen das Verwaltungs- und die Betriebsgebäude; letz- tere bestehen aus dem Draht- und Kabelwerk, einer Gummiaufbereitungsanlage, einer Drahtzieherei, einer Glüherei und einer Verzinnerei. Die einzelnen Pro- duktionsstätten sind mit den notwendigen Spezialmaschinen ausgestattet. Zu 2. H. Römmler GmbH., Mannheim- Groß-Umstadt Die Gesellschaft ist aus der im Jahre 1867 gegründeten H. Römmler AG. Spremberg/ NL., die unter Beibehaltung ihres Fertigungsprogramms in eine GmbH. umgewandelt wurde, hervorgegangen.. Gegenstand des Unternehmens ist die Erzeugung und der Vertrieb von Kunst- stoffen und die Herstellung von Gegenständen daraus. Die Fabrikationswerkstätten befinden sich in Groß-Umstadt. Zu 3. Stotz-Kontakt GmbH., Mannheim- Heidelberg 5 Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von elektrischem Installa- tionsmaterial, wie Schaltern, Steckvorrichtungen, Sicherungsautomaten und Mo- torschutzschaltern; elektrischen Apparaten, wie Schützen, Reglern, Reihenschal- tern und Spezialapparaten, Die Werksanlagen befinden sich in Heidelberg, haben eigenen Gleisanschluß und sind mit einem Maschinenpark von 601 Arbeitsmaschinen verschiedenster Art und modernster Konstruktion ausgerüstet. Zu 4. Isolation Aktiengesellschaft, Mannheim Zweck des Unternehmens ist das Ziehen und Isolieren von Drähten, die Her- stellung von blankgezogenem Handelseisen, Profilen und Furbinenschaufel- stäben in Eisen und Stahl. e Die Werksanlagen haben eigenen Gleisanschluß und bestehen aus 29 Gebäuden und Hallen, die durch Gleise, Kräne und Laufkatzen verbunden sind. Zu 5. Sigma-Frigo-Therm GmbH., Mannheim Zweck des Unternehmens ist der Exporthandel mit allen Ländern in Kälte- maschinen und Elektrowärmegeräten. Zu 6. Elektra-Lack GmbH., Bruchsal/ Baden 1 Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von Farben und Isolier- lacken. Zu 7. Saar Brown Boveri GmbH., Saarbrücken Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von Erzeugnissen der Elektroindustrie und des Maschinenbaues, insbesondere von Elektromotoren und Kältemaschinen sowie der Handel mit solchen Erzeugnissen. Zu 8. Sigma-Frigo-Therm GmbH., Saarbrücken Die Gesellschaft bezweckt die Herstellung von Erzeugnissen der Elektroindu- strie und des Maschinenbaues, insbesondere der Kältetechnik und der Elektro- wärme und aus anderen verwandten Gebieten, den Handel mit solchen Erzeug. nissen und die Projektierung und Ausführung von Anlagen auf den genannten Arbeitsgebieten. Im übrigen war die Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft bei weiteren 2 Unternehmungen mit mehr als 50% des Grundkapitals und 2 Unternehmungen mit bis zu 50% des Grundkapitals beteiligt. Diese Beteiligungen standen am 31. Dezember 1954 mit insgesamt DM 4.— zu Buch. Die Gesellschaft ist Mitglied folgender Berufsverbände: 1. Zentralverband der elektrotechnischen Industrie e. V., Frankfurt à. M., 2. Verein Deutscher Maschinenbau- Anstalten e. V., Frankfurt a. M. Die Belegschaft der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen e sich am 30. April 1955 auf insgesamt 22 092 Personen, und zwar wurden schäftigt:: von der von den Tochter- 3 Gesellschaft unternehmen 1 Arbeiter 11 46 4131 5 15 617 kaufm. und techn. Angestellte 5 374 1 101 6 47 — 16 860 5 232 22 092 Im laufenden Geschäftsjahr zeigen bei der Gesellschaft und ihren e unternehmen sowohl Auftragseingang als auch Umsatz und Export we Mannheim, im Juni 1955 Pflichtungen. 5 8 Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft gerechnet werden kann, sind die geschätzten Beträge in den Rückstellungen 90 4. In Eberbach befindet sich ein Werk zum Bau von EKleinelektromotoren, elek- 0 — „ zum zu F Fran En Düss Ban B Com geünden KHeftunt des Bu. B 90 Wohnu! Akred A ¹ 4 14 erlosch A4 19 zukgelö 4 20 erlosch — Maler l 1 rutt Mn fülhalt N 1487 Erich — . Mhm., polst Sehn Veru Rota W. I mi L Otto Me N MORGEN 1 181 Ilittwoch, 10. August 1953 r. Grund des vorstehenden Prospektes sind— l 85 M 85 DM 9 000 000.— Studien neue, auf den Inhaber lautende Aktien aus der Kapitalerhöhung und Erholungsreisen der 85 „ 3 1054 1 u je DM 1 000 Nr. 58 501 i Stück 1700 Aktien zu je! 55 501—57 200, Mannheimer abendakademie Telefon 8 20 00 T. 5 00 50- Jgdvp. Stück ee 7 58 3e 100 5 zu je 1 AMK E 18, 15, 17. 19. 21 Unr ATNAN BRA 13, 15, 17, 19, 21 U. 1. 9„ 3 und Volnshochschuls vie Michael-Jary-Flim-Revue Hlideg. Knef 1. 45 Fu 4115 5 5 25 2 2⁰ F 2 2 5 1000 Aktien zu je Dh 100.— Nr. 58 201—59 200„Wie werde ich Flimstar? den Farbifim:„—5 der 8 41 51 E 1. Telston 4 46 47 UNWERSU Telefon 5 i 1 1 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 15.30, 18.00, 20.30 Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft, Mannheim e 5 3 T. 3 116 R. Leuwerlk Geliebte Teindin& zum amtlichen Handel und 115 N an 1 Wertpapierbörsen n* i 5 cApl 101 18.45, 16.15, 18.48, 21,45(Aufnahmen Kairo und Sahara) 9 zu Frankfurt a. M. und Berlin zugelassen worden. 5— V f— 1 A einem, 5lk Kania ee Beankkunrte dan bürg, im vu 1085 0 DANO MARINA unauh bis zum Wecken ans höhten Düsseldork, 5 n 5 e ee 1 e 1 3 5 van Heflin— Aldo Ray Mangano in: ANNA Zeträge ein-Main Ban. Sept. bis 28. Sept. 195 n v. Aktiengesellschaft J 1, 6 Tel. 5 02 76 Telefon 5 18 95 r fle 8 VOILLIAUTOMATISCHE Preis 225. DN ol T 1588, 16.60, 18.10, 20.20 Die KUR BEI 1430, 18.50, 16.48, 21 Us. 3 ö. ia Grah L. Harvey Hamburger Kreditbank Rhein-Ruhr Bank Gina Lollobrigida im Lustspiel] gien! Bascnart 5 Gch. Atiengesellschgtt 2 OELFEZEUERUNGEEN„F Bret, Liebe u. Fantasie ier bleiben aur d. 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Juli 1955 wurden die 0 Waldhof, Föhrenhof 2. Ruth Stephan 64(Grundkapitah, 9 Worstanch und 23(Stimmrecht) der Satzung ge- N Oskar Sima n Ma- andert. Der Umtausch der auf Reichsmark lautenden Aktien in Aktien, 8 de auf Deutsche Mark lauten, ist durchgeführt. 1 1 Theo Lingen B 795— 2. 6. 1955 Bahnhofshotel Mannheim Gesellschaft mit beschränk- Srloeten f ter Haftung in Mannheim. Durch Gesellschafterbeschluß vom 7. Juni 1955 1 1 f— 5 enn. burde g 1(Firma) und 8 4 Abs. 1(Gegenstand) gehndert. Pie Firma ist Tür Kopfpante mit Spitzenhähe 600 mm, Plan A zern, zeindert in: Bundesbahnnotel Mannheim Gesellscnakt mit peschränkter scheiben C 850 mm, Drehlänge 750 mm, wer- Karton tal, Rollbühlstraße, bis 55. kaftung. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Die Bewirtschaftung den noch entge enommen Kaserne Lerloren. Der ehrl. 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Er ist der wohl bekannteste satiri- sche Schriftsteller Sowietrußlands, den man auch lange Jahre gewähren ließ, bis er dann doch nach dem zweiten Weltkrieg„gemaß- regelt“ wurde. In zahllosen Kurzgeschichten hat Sostschenko die menschliche Unzuläng- lichkeit und die Mißstände des Alltags, der Bürokratie, des Parteireglements verspottet und sich dabei bewußt nicht an die Intellek- tuellen, sondern an den einfachen Menschen gewandt. Für seine Lust am Erfinden immer neuer parodistischer Szenenbilder wie für seinen eigenen Stil— eine bewußt holprige Sprache— zeugt die nachfolgend wiedergege- bene Geschichte„Die Nervenheilkunst“, die einem Bändchen in der Reihe„Bürgers Ta- schenbücher“(Verlag Das goldene VlIieß, Darmstadt) entnommen ist, das unter dem Titel„Schlaf schneller Genosse“ sowietrussi- sche Satiren von Katajew, Romanow, Schisch- kow und Sostschenko enthält. Gestern war ich in der Poliklinik, um mich kurieren zu lassen. Waren verteufelt viel Menschen dort. Fast wie in der Tram- bahn. Vor allen Dingen war es interessant, festzustellen: Die längste Reihe wollte zum Nervenarzt. Ich sage zu meinem Nachbar: „Wissen Sie, ich wundere mich, wieviele Nervenkranke es doch gibt! Welch unver- hältnismäßige Mehrheit!“ Ein ziemlich beleibter Bürger, wahr- scheinlich ein ehemaliger Markthändler oder wein der Teufel sonst was, meinte:„Was wäre da schon sonderbar? Die Menschheit will Handel treiben! Hier aber heißt es: Gucken Sie gefälligst nur zu! Und drum eben bin ich krank!“ Ein anderer, so ein gelbgesichtiger, dür- rer in einer alten Uniformjacke sagt gleich: „Sie da, sprengen Sie gefälligst Ihre Gedan- „Der Ruf nach Piqvara“ in Mannheim und Hannover Ein Blick gouf die Urqufföührungspläne der deutschen Thedter in der kommenden Saison Das Theater wird auch in der kommen- den Winterspielzeit nicht in die Katakom- ben gehen müssen. Daran kann niemand zweifeln, der die Fülle der für den Spiel- Verlauf 1955/56 vorgesehenen Ur- und Erstaufführungen auf sich wirken läßt. Eines allerdings steht nach den Vorankün- digungen der Bühnen schon heute fest: Die große Renaissance der deutschen Dramatik läßt noch auf sich warten. Trotzdem hat man den Eindruck, daß die deutschen Autoren mit nicht weniger Eifer gearbeitet haben als ihre ausländischen Kollegen. Auch jüngere Dramatiker erscheinen auf den Programmen der Theater und ihrer Studios. Da sind zunächst die geplanten Urauf- kührungen. Das neue Atomspionage-Stück Carl Zuckmayers Das Kalte Licht“ Deut- sches Schauspielhaus Hamburg, Inszenie- rung Gründgens) steht dabei im Vorder- grund; viele Bühnen haben es bereits an- Senommen. Gründgens inszeniert im Früh- jahr 1956 in Hamburg auch Hans Henny Jahnns Drama„Thomas Chatterton“. Das Thalia- Theater Hamburg bringt Marcel Pagnols„Tochter des Brunnengräbers“ ach seinem gleichnamigen Film) als Ur- aufkführung heraus. Auch Hans J. Rehfisch läßt seine Dramatisierung der Balzac-No- velle„Oberst Chabert“ in Hamburg urauf- führen. Das Deutsche Theater Göttingen sieht Herbert Asmodis„Jenseits vom Para- dies“ vor. Drei Uraufführungen bringt das Landestheater Oldenburg: die„Iphigenie in Amerika“ von Egon Vietta, O. H. Pfeiffers „Brief des Urias“ und das Lustspiel„Das unerwünschte Wunder“ des Türken Vedat Nedim Toer. Hans Joachim Haeckers„Der Ruf nach Piavara“ ist von Hannover und Mannheim geplant, Herbert Maisch in Köln spielt das Nachlaßwerk Garcia Lor- cas„Sobald fünf Jahre vergehen“, das auch in Spanien noch nicht aufgeführt wurde. Das Düsseldorfer Schauspielhaus leitet die Spielzeit mit Gerhart Hauptmanns nachgelassenem Stück„Magnus Garbe“ ein. Bremens Zimmertheater„Das Experiment“ kündigt die Tragikomödie„Irrgang kämpft mit Automaten“ von Hanns Gobsch an, Saarbrücken das Schauspiel„Hiob“ des ver- storbenen Rolf Lauckner, das Darmstädter Landestheater eine Neuübersetzung von Sophokles“„Elektra! durch Professor W. Schadewaldt.„Der Traum vom schöneren Leben“, ein Stück des in die Schweiz emi- grierten deutschen Autors Zimmermann, wird vom Mainzer Schauspiel uraufgeführt, das Schauspiel„Schwarze Strahlen“, die Schicksalstragödie eines Forschers von Ste- fan Andres, erscheint im Schauspielstudio Mainz. Platos„Symposion“(„Das Gast- mahl“) in neuer Uebersetzung von Harald Kaufmann bringt Osnabrücks Studiobühne. Auch die Münchner Kammerspiele planen eine Uraufführung.— Im Berliner Theater am Kurfürstendamm wird die Farce„Die chinesische Mauer“ des Schweizers Max Frisch uraufgeführt, am Wiener Burgthea- ter Richard Billingers Dramatisierung von Knut Hamsuns„Viktoria“ und Fritz Hoch- wälders Legende„Die Herberge“. Zahlreich und vielseitig sind die deut- schen Erstaufführungen, vor allem ameri- kanischer, englischer und französischer Stücke. Richard Nashs„Regenmacher“ steht mit an erster Stelle. In Düsseldorf bringt Stroux den neuen Tennessee Williams„Die Katze auf dem beißen Blechdach“ heraus. Beide Stücke stehen auf vielen Spielplänen. Essen und Kassel planen Samuel Taylors „Sabrina“. In Heinricli Kochs Regie kom- men im Frankfurter Schauspielhaus„Mar- cos Millionen“ von O'Neill heraus. Erwin Piscator inszeniert bei Boleslaw Barlog in Berlin„Das Requiem für eine Nonne“ nach William Faulkner, das auch in den Mün- chener Kammerspielen herauskommt.„Der Tag des Heiligen“ des Engländers John Whiting wird in Darmstadt erstaufgeführt. Hildesheim spielt„Eine unscheinbare Frau“ („What every woman knows“) von J. M. Barrie. Das Schauspiel„An einem Tag wie jeder andere“ des Engländers Joseph Hayes ist von Lübeck und vom Thalia-Theater Hamburg vorgesehen. Das in Paris mit einem Kuriositäts- erfolg uraufgeführte neue Stück„Ping- Pong“ von Arthur Adamov wird im Ber- liner Schloßparktheater erstaufgeführt. Um bei den Avantgardisten Frankreichs zu bleiben: Eugene Ionesco kommt mit seiner „Nachhilfestunde“ und dem„Opfer der Pflicht“(das auch das Bremer Zimmer- theater übernimmt) auf der Experimentier- bühne des Landestheaters Darmstadt zu Worte. Ionescos Farce„Wie wird man ihn Ios?“ wird im Kleinen Haus Bochum erst- aufgeführt. Auf den Kölner Bühnen er- scheint Julien Greens Schauspiel„Der Feind“. In Saarbrücken wollen die Kam- merspiele Thierry Maulniers„Das Haus in der Nacht“ und Gabriel Marcels„Meine Zeit ist nicht die Eure“ zum ersten Male herausbringen. Das Berliner Schillertheater spielt Maulniers„So lebt der Mensch“, nach Malraux'„Condition humaine“. Die Wiener Burg bereitet Henry de Montherlants reli- giöse Tragödie„Port Royal“ vor, das Düs- seldorfer Schauspielhaus die deutsche Erst- aufführung zweier noch unbekannter Stücke von Jean Giraudoux:„Supplément de voyage de Cook“ und„Tessa“.„Le mari, Ila femme et la mort!(, Der Mann, die Frau und der Tod“) von André Roussin wird von der Berliner Komödie gespielt. Auch andere französische Autoren stehen auf den Theaterplänen. Diego Fabbri, der bedeutendste italieni- sche Gegenwartsdramatiker, den man in Deutschland kaum kennt, erscheint auf dem Programm des Staatstheaters Kassel mit seinem im März in Mailand uraufgeführten „Prozeß Jesu“(Uebersetzung Albert Fischel). Das Deutsche Theater Göttingen wird Paolo Levis„Der Fall Pinedus“ gleichzeitig mit Oldenburg erstaufführen. Bielefeld, das Ugo Bettis„Inspektion“ vorgesehen hat, plant eventuell auch, das„Nächtliche Ge- spräch mit einem verachteten Menschen“ des Schweizers Friedrich Dürrenmatt zu bringen. An Werken der heiteren Muse herrscht im deutschen Theater noch immer Mangel. Das Bayerische Staatsschauspiel bringt ebenfalls Thornton Wilders jüngste Komö- die„The matchmaker“ Die Heiratsvermitt- lerin). Curt Goetz präsentiert in Kiel und an anderen Bühnen„Nichts Neues aus Hollywood“. Frankfurts Kleines Haus bringt Cole Porters Musical:„Kiss me Kate“ nach Shakespeares„Widerspenstiger“ in Günther Neumanns Bühnenfassung. Hannover greift auf die Antike zurück: Es wird an einem Abend„Die Schöne von Samos“ des Griechen Menander und„Der Mehlwurm“ des Römers Plautus in der Be- arbeitung des Belgiers Charles Cordia spielen. Erich Hoogestraat ken nicht allzu heftig aus! Sonst werde ich mal gleich an die richtige Adresse telefonie- ren! Man wird Ihnen schon zeigen: die Menschheit!“ Ein Mann mit angegrautem Schnurrbärt- chen versuchte Frieden zu stiften:„Ach, was fallen Sie auf diese Art Leute drauf!“ wendet er sich an den Gelbgesichtigen.„Das ist doch einfach ihre Unbildung! Sie wissen es eben nicht anders! Nein, die Nervenkrankheiten haben viel tiefere Ursachen. Die Mensch- heit ist auf dem falschen Wege! Die Zivili- sation: Großstadt, Trambahn, Bäder— das sind die Gründe für das Aufkommen der Nervenkrankheiten. Unsere Vorfahren der Steinzeit lebten tüchtig und tranken tüchtig und dieses und jenes und verspürten keine Nerven. Sogar Aerzte hatten sie, glaube ich, damals nicht!“ Zetert der Gelbgesichtige:„Ach, Ihnen gefällt wohl die Zivilisation nicht, wie? Un- sere Verwaltung nicht, wie? Aeußerst liebe Worte höre ich da in einer Sowietanstalt! Sie“, sagt er,„vermanschen Sie die Wissen- schaft nicht mit Ihren bürgerlichen An- schauungen! Wissen Sie, was es dafür S In dem Augenblick aber ruft der Arzt: „Der nächste!“ Und der Gelbgesichtige im alten Uniformrock eilte, ohne den Satz zu beenden, hinter den Wandschirm. Bald darauf hören wir, wie der Kranke hinter dem Schirm sagt:„So bin ich ja ganz gesund, nur leide ich an Schlaflosigkeit. Ich schlafe schlecht. Verschreiben Sie mir irgend Welche Tropfen oder Pillen!“ Der Arzt antwortet:„Nein, Pillen ver- schreibe ich Ihnen nicht! Die schaden bloß. Ich halte mich an die neueste Methode des Heilens. Ich suche die Ursache der Krank- heit und gehe dagegen an. So sehe ich: Bei Ihnen ist das Nervensystem zerrüttet. Ich stelle nun an Sie die Frage: Haben Sie nicht irgendeine Erschütterung gehabt? Denken Sie mal nach!“ Zuerst versteht der Kranke nicht recht, dann redet er verschiedenen Unsinn zusam- men und behauptet schließlich mit aller Ent- schiedenheit, daß er keinerlei Erschütterung je erfahren habe. i „Besinnen Sie sich nur!“ sagt der Arzt. „Es ist sehr wichtig, sich auf den Grund zu besinnen. Wir werden ihn schon finden, ihn analysieren und dann werden Sie vielleicht Wieder gesund werden!“ Der Kranke sagt wieder:„Nein, Erschüt- terungen habe ich keine gehabt!“ „Nun“, meint der Arzt,„vielleicht haben Sie sich über irgend etwas aufgeregt? Irgend eine starke Aufregung? Eine Erschütterung? „ Nun? a „Ja, eine Aufregung hatte ich mal, aber das ist schon lange her. Das ist vielleicht schon zehn Jahre her!“ „Nun, nun, erzählen Sie!“ sagt der Arzt. „Das wird Sie erleichtern! Das heißt also: Zehn Jahre lang haben Sie sich damit ab- gequält! Nach meiner Methode müssen Sie mir nun von diesem belastenden Erlebnis erzählen. Und dann wird Ihnen wieder ganz leicht werden, und Sie werden wieder schla- fen können!“ Der Kranke stottert ein wenig, besinnt sich und fängt an zu erzählen. „Ich kam damals von der Front zurück. Zu Hause war ich ein halbes Jahr nicht ge- wesen. Nun, ich komme also ins Haus und gehe die Treppe hinauf. Meine Kleidung war natürlich ziemlich vernachlässigt. Mantel wie Hosen! Ueberall krochen die Läuse. Und in Kolfur-Chronik Ein internationaler Kongreß von Kari- katurenzeichnern beschwerte sich in dem Riviera-Badeort Bordighera über den un- rechtmäßigen Nachdruck ihrer Werke durch Zeitungen und Zeitschriften. Die UNESCO wird in einer Entschließung aufgefordert,„die legitimen Interessen der Karikaturisten in der gleichen Weise schützen zu helfen, wie das bereits bei Schriftstellern, Bühnenautoren und anderen geschieht“. Eine Jury verlieh den ersten Preis, die„Goldene Palme“, an den Franzosen Tetsu, dessen Karikaturen in vie- len europäischen Zeitungen erschienen. Andere Preise gingen an Joseph Zeis(USA) und Pierre Farinole(Frankreich). Bei den Salzburger Festspielen erhielt jetzt das Ensemble des Pariser Theatre National Pophlaire, das als letzte Schauspiel-Premiere Molieres„Don Juan“ dort aufführte, begei- sterten Applaus. b Das Ballett der Großen Oper Paris gastierte im Rahmen der„Sechsten Siegener Schloß- spiele“ in Siegen(Westfalen). Seine Vorfüh- rungen wurden, zum Teil auf offener Szene, mit stürmischem Beifall aufgenommen. Das Ballett zeigte zuerst in der choreographischen Leitung von Lycette Darsonval unter dem Titel„Drei Jahrhunderte Tanz in der Pariser Oper“ Tänze vom 18. bis zum 20. Jahrhundert von Rameau, Chopin, Tschaikowsky, Minkus und Lalo. Höhepunkt des Gastspiels war Lalos„Suite en Blanc“ in der Choreographie von Ballettmeister Serge Lifar. Das Ballett wird auch noch in Kassel im Rahmen der Bundesgartenschau gastieren. Albert Herzog, der ehemalige Chefredakteur der„Badischen Presse“ in Karlsruhe, ist nach kurzer Krankheit im Alter von 88 Jahren in Baden-Baden gestorben. Albert Herzog, ein Bruder des Romanschriftstellers Rudolf Her- zog, war als 78jähriger im Sommer 1945 noch einmal aktiv in das Berufsleben eingetreten und hatte kurzfristig das„Badener Tagblatt“ redigiert. Mittwoch, 10. August 1955/ Ny W — 8 einem solchen Aufzug gehe ich Ehegattin, welche ich ein halbes Jahr mich gesehen hatte. Ich gehe also und denke, d t es nicht schön ist, in solch einem un ö lichen Aufzuge vor der Gemahlin zu 0 nen. Ich trete ins Zimmer, sehe, ein Tian steht da. Und auf dem Tisch Schnaps und Hering. Am Tisch aber sitzt mein Nel Mischka und hält mit seiner Tatze den fab zu meiner meiner Gemahlin umschlungen, Nein 0 hat mich noch gar nicht aufgebracht! Nen ich denke: Das ist eine junge Frau 3 soll man sie nicht umhalsen! Jetzt haben de beiden mich erblickt. Mischka nimmt amel die Schnapsflasche und versteckt sie unter dem Tisch. Meine Gemahlin aber sagt: Ad auten Tagl. Das hat mich weiter auch nich aufgeregt, und ich will auch schon guten Tag sagen. Da schaue ich auf Mischka und sehe: er hat meine Joppe an. Sehen Sie i War ja nie ein Spießbürger, habe nie 15 Eigentumsrecht gepocht, aber dieses Betragen verletzte mich tief. Und es packte mich der Kummer und das Herzeleid!— Mischka ag Eure qoppe habe ich nur zur Maskerade an. gezogen! Nur zum Spaß!! Ich schreie: Zich die Joppe aus, Schweinehundl' Mischka 838. Wie kann ich vor der Dame die Joppe aug. ziehen! Ich schreie: Und wenn sechs Damen“ hier säßen— zieh die Joppe aus, du Schwei. nehund!“ Plötzlich nimmt Mischka die Schnapsflasche und haut sie mir auf den Schädel. Hier unterbricht der Arzt die Erzählung und sagt:„So, so, nun ist uns alles verstand. lich! Und seit dieser Zeit also leiden Sie an Schlaflosigkeit Und schlafen überhaupt schlecht?“ „Nein“, sagt der Kranke,„damals schlte ich noch gut. Gerade zu der Zeit schlief 10 ausgezeichnet!“ Der Arzt meint:„Aha! Aber wenn Ste sich an jene Beleidigung erinnern, dann al können Sie nicht schlafen? Ich sehe es ja: Die Erinnerung hat Sie ganz aufgebracht.“ Der Kranke antwortet:„Nun ja. Jetzt in Augenblick vielleicht. Aber sonst habe ich schon lange vergessen, daran zu denken, Seit ich mich von meiner Gemahlin scheiden lieg habe ich nicht ein einziges Mal mehr daran gedacht!“ „Ach, Sie haben sich scheiden lassen?“ „Ja, ich habe mich scheiden lassen, Und habe eine andere geheiratet. Und dann eine dritte, und danach noch eine vierte. Und habe immer ausgezeichnet geschlafen. Aber seitdem meine Schwester aus dem Dorf ge. kommen ist und sich mit all ihren Kindern in meinem Zimmer niedergelassen hat, seit. dem habe ich aufgehört zu schlafen. Komme vom Dienst nach Hause, lege mich nieder- und kann und kann nicht schlafen. Die Kin- derchen laufen herum, vergnügen sich, spie- len und zerren mich an der Nase., Und da kanm ich eben nicht einschlafen!“ „Erlauben Sie mal!“ sagt der Arzt. Die Kinder hindern Sie also am Einschlafen?“ „Nun ja, natürlich, sie stören mich! Aber auch sonst kann ich nicht schlafen. Das Zim- mer ist klein und ist ein deen —— * Und Arbeit gibt es viel! Und die Ernährung — mittelmäßig. Da wird man schon müde. Legst du dich aber hin— kannst du nicht schlafen!“ e „Nun, aber wenn die Kinder fort sind' Wenn es— angenommen— im Zimmer ganz still ist?“ „Kann ich auch nicht schlafen. Während der Feiertage war meine Schwester mit den Kindern aufs Land gefahren. Als ich anfing einzuschlafen, kommt meine Nachbarin, dies Luder, mit glühenden Holzkohlen durch mein Zimmer. Stolpert und streut die Koh- len auf mich. Ich will schlafen und merke: Ich kann nicht einschlafen— die Bettdecke glimmt! Und nebenan spielt jemand auf der Mandoline. Und meine Füße brennen!“ „Hören Sie!“ sagt jetzt der Arzt,„was zum Teufel kommen Sie da zu mir? Ziehen Sie sich an. Gut, gut, ich werde Ihnen Pil len verschreiben!“ Hinter dem Wandschirm hört man Seuf. zen und Gähnen, und bald darauf erscheint der Gelbgesichtige wieder. „Der nächste!“ sagt der Arzt. Der dicke Mann, der sich vorhin so besorgt um den freien Handel zeigte, eilt hinter den Wand- schirm. Auf dem Wege aber winkt er ent- täuscht mit der Hand und murmelt:„Kein bedeutender Arzt! Zu oberflächlich! Der wird mir auch nicht helfen!“ Ich schaue sein Gesicht an und denke daß er wohl recht hat. Die Medizin kann ihm nicht helfen. Spiel im Sommerwind 0 Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler Coppright 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 39 20. Fortsetzung „Ja, ja, tut das“, flehte Male angstvoll. Er sah sie besorgt an.„Beunruhige dich nicht“, flüsterte er ihr zu.„‚Selbstverständ- lich werden Edith und diese komischen Leute, die sie da aufgelesen hat, nichts von dir erfahren. Man hat mich ja nur in Be- Sleitung Fräulein Mechthilds gesehen. Nie- mand ahnt, daß es eine Male Hartwig über- Haupt gibt.“ In ihrem Antlitz ging die Morgensonne Auf. Zuerst war es nur ein zaghaftes Flak- kern und Blitzen, als wage sich der helle Schein noch nicht recht hervor, aber plötz- lich brach das Leuchten jubelnd aus ihren Augen, Male lachte, daß die Domfront Widerhallte.„Da soll einer warraftig ja woll nüdlichen Spaß zu sagen!“ rief sie begei- Stert.„Denn nimm ihr man fix ins Gebet, diese Edith oder wie das Mädchen gleich CC Herr Fred Lessow war dem allen mit verständnislosein Blicken gefolgt. Seine Mechtild zuckte nur die Achsel, als könne sie an der. närrischen Aufführung dieser Leute auch nichts ändern. Endlich wandte er sich in etwas spitzem Ton an Male:„Wenn Sie also durchaus nicht im Kronprinzen wohnen wollen, dann können wir ja etwas anderes suchen, während Mechthild und Ihr Gatte die Zimmer abbestellen.“ „Machen wir, Lessow.“ rief Male be- geistert.„Fahren Sie los!“ Edith saß in der Halle. Als sie ihren Bruder mit jener seltsamen Dame eintreten sah, derer sie sich auf den ersten Blick nur allzu gut erinnerte, da drohte ihre Beherr- schung sie im Stich zu lassen. Fritz würde beim Anblick der schwesterlichen Züge ver- mutlich nicht weiter in Erstaunen geraten sein, wenn jene im Stil der seligen Niobe ihre Arme voll verzweifelter Abwehr zum Himmel erhoben hätte, Sie tat es nicht. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und sagte, als handle es sich um eine Begegnung auf der Mönckebergstraße:„Guten Tag. Hübsch, dag Wir uns treffen.“ „Nicht wahr?“ Fritz strahlte.„Dies ist Fräulein Mechthild Wendt, eine liebe Reise- bekanntschaft. Sie wird auch dein Herz im Sturm erobern.“ „Zweifellos“, murmelte Edith. Sie be- trachtete die Berliner Kriegsbemalung mit leicht erhobenen Brauen, bevor sie sich zögernd entschloß, ihre Hand auszustrecken. Mechthild war ganz groß in Form.„Ich habe soviel Reizendes von Ihnen gehört, Fräulein Averhoff“, kam sie der blonden Dame stürmisch entgegen.„Bezaubernd, mit Welcher Verehrung Fritz von seiner Schwe- ster zu erzählen weiß.“ N „Heißt du Fritz?“ fragte Edith schwach. Der lachte. Er lachte wie Casanova àuf dem Gipfel seiner Laufbahn.„Ich reise incognito“, antwortete er vertraulich. Zum Ueberfluß setzte er noch hinzu:„Begreif- licherweise.“— Mechthild lächelte lieblich „Eine reizende Stadt! Nicht wahr, Fräu- lein Averhoff?“ begann sie die Unterhal- tung.„Balthasar Neumann und Tilman Riemenschneider und Tiepole! Unsere ruhm- volle Vergangenheit tut sich auf. Ich bin ja s—0 kroh, daß Fritz mich nach Würzburg gebracht hat. Und morgen in aller Frühe soll es nach Rothenburg gehen.“ Edith erwiderte, der gesellschaftlichen Vorschrift entsprechend, etwas hierauf Pas- sendes. Unverkennbar jedoch war ihr gei- stiges Auge zur Zeit nicht sonderlich fest auf die Kunsthistorie gerichtet. Wiederholt Warf sie angstvolle Blicke zum Treppen- haus hinüber. „Wir wohnen übrigens gleichfalls im „Kronprinz, warf Fritz mit dem berufs- N Gleichmut eines Henkersknechtes in, Edith Averhoff war auf mancherlei ge- faßt. Kein Schrecknis, so schien ihr selbst, konnte sie heute noch tiefer in Verzweiflung stürzen. In diesem Augenblick jedoch war die Aermste nichts als eine um Gnade fle- hende Niobe.. 5 „Hübsch!“ sagte Fritz voll Anerkennung. „Aber, Fritz!“ rief Mechthild, sichtlich be- eimdruckt von der klassischen Gebärde. „Vielleicht ist es deiner lieben Schwester gar nicht recht, daß wir hier wohnen.“ „Ausgeschlossen! Mit Edith kann man Pferde stehlen.“ Er wischte sich eine Träne aus dem Auge. Mechthild jedoch bestand plötzlich darauf, daß man die Zimmer abbestelle. Sofort, un- verzüglich! Sie werde es sich nie verzeihen, Fräulein Averhoff irgendwelche Ungelegen- heiten bereſtet zu haben. Edith sah sie dank- bar an, um gleich darauf wieder unruhig nach der Treppe hinüberzublicken. „Was suchst du eigentlich dahinten?“ fragte Fritz und setzte sich behaglich in seinem Stuhl zurecht. „Der Konsul—“ stammelte sie. „Richtig, die närrischen Leute! Willst du vielleicht die Güte haben, mir zu sagen, was deine Postkarte bedeuten soll? Du hast Mechthild und mich ziemlich beunruhigt.“ Edith starrte die Begleiterin ihres Bru- ders mit einer Art Grauen an; gleich darauf wanderten ihre Blicke wie hypnotisiert wie- der zur Treppe hinüber. Dort wurden in diesem Augenblick zwei Hosenbeine sichtbar, zwei gewaltige, braun- karierte Beinkleider, die vorn in messer scharfen Bügelfalten zusammenliefen. Eine ungeduldige Stimme rief:„Mathilde, ich habe Hunger! Dalli! Dalli!“ Fritz rig erschrocken seine Füße zurück. Der Stuhl, auf dem noch soeben Edith Averhoff gesessen hatte, war umgestürzt. Von dieser selbst jedoch bot sich nur noch der Anblick zweier wohlgeratener Beine, die in ungestümer Hast auf den Fahrstuhl los- steuerten. Der Boy erhielt einen gelinden Stoß, und die Tür flog zu. l Mechthild sagte nachdrücklich:„In der Veterinärkunde nennt man sowas wohl eine Pferdekur. Da ich kein Viehdoktor bin, darf ich unser Benehmen Ihrer netten Schwester gegenüber also abscheulich finden.“ „Ach was“, lachte er unbekümmert,„dies alles war nötig, um Male zu schützen. Ich hätte übrigens nicht geglaubt, daß sich Edith Während meiner Abwesenheit von Deutsch- land zu einer solch sittenstrengen Dame entwickeln würde; die Gute hat Sie ja mit ihren wilden Augen beinahe verschlungen. — Warum haben Sie nur gesagt. wir wür- den morgen nach Rothenburg fahren?“ „Habe ich das gesagt?“ fragte die kleine Wendt so scheinheilig, als könne sie kein Wässerchen trüben.„Na, es ist hier so viel zusammengeschwindelt, daß es auf ein biß- chen mehr oder weniger nicht ankommt. Und die Ansicht Ihrer Schwester über meine Wenigkeit werde ich tragen müssen; es ist ein Freundschaftsstück, Sie werden das hof- fentlich zu würdigen wissen.“ 8 In diesem Augenblick ging der Herr mit den scharfen Bügelfalten vorüber. Sein Ge- sicht fiel auf: der graue, fast weiße See- hundsbart hob sich gegen die kupferroten und ziemlich derben Züge ab. Der breitge- baute Mann warf einen gleichgültigen Blick auf die jungen Leute. Es sah nicht so aus, * als sei mit ihm gut Kirschen essen. Mech hild betrachtete ihn ohne jede Zurücchal. tung.„Haben Sie gesehen, Averhoff) fl, sterte sie.„Er hat trotz aller Bärbeißigkel nette Augen. So mit Krähenfüßen in den Winkeln. Sicher lacht er gern.“. „Soll ihm gegönnt sein; ich habe nichts davon. Kommen Sie, Fräulein Wendt. Vie. len herzlichen Dank für Ihre Hilfe, obschon bei Licht besehen alles umsonst war, uni ich meine Schwester morgen noch einmal aufsuchen muß.“ „Ganz vergeblich ist unser Besuch dat doch nicht gewesen“, meinte sie lächelnd »Ich bin ja nun als Ihre Reisebegleiter bestätigt, und eine gewisse andere jung Dame darf sich weiterhin hinter meinem breiten Rücken verbergen.“ Damit hob 8 ihre Hände, zupfte mit spitzen Fingern di Aermel an den Schultern auseinander un machte vor Fritz Averhoff einen zierlichen Knicks. 5 0 Wie es sich für Würzburg gehört, sten der gemeinsame Abend für die neuen Freunde unter dem Zeichen des Bocksbeu tels. Herr Fred, dessen FKenntnis von Automobilbau sich als nicht völlig lücken ausgewiesen hatte, verstand es, diese Mangel durch beachtliches Wissen über die Erzeugnisse des deutschen Weinbaues de der auszugleichen. Angestachelt von dem Ehrgeiz, seinen offenbaren Vorsprung 925 den anderen weiter auszubauen. gelang 5 ihm in der Tat, ein wenig aus jenem 9 5 ten herauszutreten, der sein Charakter ger bisher ungebührlich verhüllt hatte: blasse Herr Fred Lessowy lebte auf. 45 Schon einmal, im Hinblick auf e 0 gleiterin, waren Male und Fritz veran 15 worden, ihr anfängliches Urteil zu 1 len. Nun geschah ihnen dasselbe eee dest in gewissen Grenzen— bei dem Ze ten Insassen der Maharadschadroschke. 0 (Fortsetzung fol Aub eine Süd! auf Die ihre lie kom Dull Besc — t Vert weit Kon als irgen der einiz man rung Sege für In Sleic Seit Lan renc Fer. um Mal dens Wire gen Wire zah tier kon chut Pan auf Reg L288 Spr übe bek nis fü gler Stis Saum Saur Nac