zeschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, rel. Sa. Nr. 4 41 51 u. 12 45; Heidel- bers, Hauptstr. 25. Tel. 7 12 41(Hdlbg. ragebl.); Ludwigshafen/ Rh. amtsstr. 2. rel. 6 27 68. Berugspr.: Monatl. 3,25 DN zuzügl. 45 Pf Trägerl., Vosthez. 3,25 UN zueugl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- steungeb., Kreuzbandbez. 3,25 UM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. aA delmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mittwoch, 17. August 1955 Die Zwergrepublik San Marino im italienischen Apennin nat sich in allgemeinen Wahlen am 14. August erneut 1 Von beiden Demokraten und den linlsstehenden Sozialdemokraten, listische Regierung entschieden. zahlen durch Heranbringen der im Ausland die Christlichen Demokraten dafür gesorgt, da aus den Vereinigten Staaten kamen, während und sogar in Belgien lebenden Arbeiter aus Wahl kerunbrachte. Unser Bild Wahl am Sonntag. ur eine kommunistisch-linssozia- den rechtsstehenden Christlichen zwar man bemüht, die Stimmen- lebenden Bewohner zu erhöhen. So halten 6 hundert Bürger per Flugzeug zur Wahl der Linsbloc die in Italien, Frankreich t Omnibussen zur Seiten, San Marino rechtzeitig mi zeigt einen Blick in eines der Wahllokale während der Bild: AP In Marokko droht der Generalstreik Französische Truppen den wichtigsten marok- wurden Flugblätter ver- Paris.(dpa) In kanischen Städten ver: Mannheimer Morgen * dars: Mannheimer Groß- E mueberen Verlagsleitung: H. Bauser. f Ströbg cbelredakteur: E. F. von schulung: . 5 tells. Dr. K. Ackermann; Politik: preis 4 nerts · Eicnenrode; Wirtschaft: F. 0. resten. geullleton: W. Gilles. K. Heinz; m Son ales: H. Schneekloth; Kommunales: neinde 4 Koch Sport: K. Grein land, Thoma, 0.Serr Sozlales: F. A. Simon; Lhafen: Bildhz l. Kinpinsky: chef v. D.: O. Gentner: nach i dee, u. Rürenes. nannten naa. vreter 4 iu, Kheln-lain-Eank. Stadt. Spar. nahe 25d. Rom. andesbank, Bad. Bank. samt! 15 dun eim. Postscheck-K to.: Karlsruhe 55 8 5 0 bete r ane Unabh 2 Bad d der Pfal e een. nr. i a0 nabhängige zeitung Badens und der FIdlzZ rat Au ne n 10 Jahrgang/ Nr. 187 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 0 bedeuten a Heimat tammt; 8 5 Neue Atom- Konferenzen gewünse 1 Berz Ste 10 8 22 2 22 2 2 2 2 2— 16 Eisenhower schlägt vor, sie als ständige Einrichtungen alle zwei bis drei Jahre tagen zu lassen teil Sen. 8 5 rden 1 Genf. 0 Es sei die Absicht der Vereinigten Staaten, die Genfer Atomkonferenz: Radioaktivität und hierdurch zu Erbschädi- und win zu einer ständigen Einrichtung zu machen, die alle zwei bis drei Jahre zusammen- gungen führen. Hinton wies vor allem dar- ichen 0 treten solle, gab der Vorsitzende der amerikanischen Atomenergiekommission, auf hin, daß sich die Wissenschaftler selbst Leiter 00 Strauss, am Dienstag in Genf bekannt. Strauss deutete an, die Vereinigten Staaten nicht darüber einig seien, wann der gefähr- atte Ac würden voraussichtlich bereits auf der nächsten Vollversammlung der Vereinten liche Punkt erreicht werde. Die Gefahr sei mockschl Nationen, die am 20. September beginnt, einen entsprechenden Antrag einbringen. Weit geringer, als im allgemeinen angenom- erhalte Strauss betonte. Präsident Eisenhower Hohe Kommissar für die Atomforschung, 85. 6 5 h deutlich ei von den bisherigen Ergepnissen der Perrin, erklärte, der amerikanische Vor- 5 d 1„ 5 Pol 1 ich aba Konferenz hoch befriedigt und habe bereits schlag finde die volle Unterstützung Frank- 8 Fꝙ%))))))CCCCò N res Lein Einverständnis zu einer zweiten Kon- reichs. aber regung ferenz im Jahre 1957 oder 1958 erklärt. Die Konferenz befaßte sich am Diensta 3 chlog a zpei bis drei Jahre Zwischenraum seien vor allem mit technischen ren Westliche Besprechungen bereiche d erkorderüch. damit genügend neues wis- komplizierter Art, so unter anderem mit der über Koreas Waffenstillstandsbedingungen 4 senschaftliches Material zusammengetragen Messung von Elektronen, der Herstellung Washington.(dpa DAP) Die Us befür e Stief werden könne. von Uranmetall und Thorium und der Ver- 5 3. 125 2 mit e] Pie amerikanische Anregung hat in wei- wendung radioaktiver Isotopen in der Bio- worten eine Abänderung der Bestimmungen 1 17 ten Kreisen der Konferenzteilnehmer Unter- chemie. Der Vertreter der britischen Indu- 988. au dtützung gefunden. Mitglieder der sowieti- strie auf der Konferenz, Hinton, wandte.. 8 80 ademie: e“ 1 i; 5 j f 5 5 5 Frage mit ihren Verbündeten. Der amerika- schen Delegation nannten sie eine„gute sich dabei gegen die von einigen Vererbungs- j 5 f es Strühz Idee“ Aehnlich äußerten sich Vertreter Wissenschaftlern am Montag geäußerten Be- 8„„ Dulles, sagte 1 1937 Var. Grogbritanniens, die hervorhoben, der bis- fkürchtung, die steigende Jerwendung der 1 855„ ne,„ der aud gerige Verlauf der Konferenz habe alle Atomenergie kür industrielle Zwecke Könn jede Entwickelung. die auf eine. olf Cron pee üb 17 5 5 85 1 5 ne und Abberufung der neutralen Ueber- e ball krwartungen übertroffen. Der französische zu einer Verseuchung der Natur mit freier wachungskommission oder auf eine Ein- 0 schränkung ihrer Funktionen hinziele, für 17 3 wünschenswert. Das Vorgehen der USA gage Europa-Union Saar stellt Strafantrag diss sede du einem eulen Ten ven denn kannt; 21 3. 2 5 5 ünsch. li eit⸗ prebüs Saarbrücker Regierung spricht von organisierten und gelenkten Aktionen FF. Hung, Un! Won unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht. Dulles erklärte, die von der sowjetischen de Strübes ü 3801 j Regierung bekanntgegebene Absicht, di tellt 55 Saarbrücken. Der saarländische Innen- auf der Straße sollen von einem auf der Stift 18 e. als l. mhister, Dr. Flector, hat am Dienstag in gegenüberliegenden Strahens eite geparkten kr ate der don een en eee ich mee einer Pressekonferenz in Saarbrücken den Rute aus gelenlet F. Anerkennung der nstlerisz drei deutschorientierten Saar-Parteien vor- rende Mitglieder der deutschen Parteien ge- kriedlichen Absichten 8 e N me Brus worfen, daß ihre Anhänger sich bei den bessen haben sollen. In der Pressekonferenz 155 nc rer i 5 Farbige] bemonstrationen em Samstagabend Während teilte Dr. fraun mit, daß er gegen Demon- Trotz dieser Teildemobinsierung würden rden wi ind nach der Großkundgebung der Huropa- strationsteilnehmer Strafentrag wegen die sowzetischen Streitkräfte aber noch Me- vor alen Bewegung mit Ministerpräsident Hoffmann Hausfriedensbruches gestellt habe.%% Vereins Stillebe und. 5 1 115 Red- In der Pressekonferenz wandte sich Jo- 5 8 J ber des Landes Nieckens ruches schuldig ge- hannes Hoffmann, ebenso wie die anderen Dulles sprach sich gegen die Abhaltung macht hätten; außerdem seien„eine ganze Politiker, scharf gegen die Berichterstattung einer Fernostkonferenz über Rores, als. Autan anderer Gesetzesverletzungen fest- deutscher Zeitungen über die Kundgebung. we sie vor einigen Tagen von den Regie- gestellt worden„Hector sagte, es stehe test, Per Ministerpräsident ging außerdem auf rungschefs Nordkoreas und Rotchinas vor- sölen daß Mitglieder aller drei deutschen Parteien eine Reußerung des CDU-Vorsitzenden Dr. geschlagen worden war. Dulles sagte, soweit er sehen könne, enthalte der kommunisti- 7 in 800 n überaa nt 67 Oel. olzschnitt Auf ach Wartburg Ein Fer. ht, und e recht er. gilchkeiten r nun al n 1951 bb kältig und malt, aber darin. Dis bstporträt nen Por- einer Ita. obachtung r hat sich Blumen- um Natur- jente ver. stlerischen hen. Vol. Aquarellen echt reiz. Man will mal nich geschrie⸗ dern aud inaus ge. l. c h habe ny noch Klich“ icht glau- erschwell gesagt!- k in de chen fl rwirrend. er:„Ihe Schrocken — und 1 drauben ibst? Da 9 heitel be. Anspruch und der Kommunisten àn den Störversuchen teilgenommen hätten und diese Aktionen organisiert gewesen seien. In der Pressekonferenz, an der auch Mi- nisterpräsident Johannes Hoffmann und mehrere andere prominente Saarpolitiker teilnahmen, hatte zuvor der frühere Justiz- minister Dr. Braun, der am Samstag als Präsident der saarländischen Europa-Union die Kundgebung geleitet hatte, einen Be- richt über die Vorgänge gegeben, der im wesentlichen der Darstellung entsprach, die schon am Montag von der Europa-Bewegung veröffentlicht worden war. Danach sollen sich„Störtruppsé der deutschen Parteien be- reits gegen 18 Uhr in einem Saarbrücker Lokal gesammelt haben; es soll ihnen dann trotz des eingesetzten Ordnungsdienstes ge- lungen sein, in den Saal zu kommen. Die Kommunisten sollen ebenfalls Störtrupps eingesetzt haben, zu denen auch KP-Mit- glieder aus dem Bundesgebiet gehört haben wollen. Das Kabel der Lautsprecheranlage zur Uebertragung der Kundgebung ins Freie soll zerschnitten worden sein. Die Aktionen Hubert Ney ein, der in einer Versammlung davon gesprochen hatte, daß er selbst und Ministerpräsident Hoffmann„gehen“ und anderen Männern das„Feld der Aussöhnung“ überlassen sollten. Hoffmann sagte dazu, er habe den Auftrag zum Regieren nicht von Dr. Ney erhalten, der ihn daher auch nicht zum Rücktritt auffordern könne. Das könne nur der Landtag. Klage über saarländischen Rundfunk (dpa) Der Vorsitzende der Demokrati- schen Partei Saar OPS), Dr. Heinrich Schnei- der, will am Dienstag Strafantrag gegen den saarländischen Rundfunk wegen Verlet- zung der Neutralitätspflicht des Rundfunks und wegen unwahrer Behauptungen stellen. Der Protest Dr. Schneiders richtet sich gegen eine nach seiner Meinung unwahre Bericht- erstattung des saarländischen Rundfunks über die Kundgebung mit Hoffmann vom Samstag. Dr. Schneider betonte, daß die deutschen Parteien die Demonstrationen vor dem saarländischen Rundfunk nicht or- ganisiert hätten. USA: Erst Kontrolle- dann Abrüstung Amerikas Vorschläge für die neuen Fünf-Mächte- Verhandlungen Washington.(Ap) Die Vereinigten Staaten genen in die am 29. August in New Lork Wederbeginnenden Fünfmächte-Abrüstungs- verhandlungen nicht so sehr mit einem fest- umrissenen Plan als vielmehr mit Einzel- anregungen, die alle darauf abzielen, auf der Grundlage der von Präsident Eisen- hower in Genf zur Diskussion gestellten gegenseitigen Inspektion aus der Luft nur noch die Möglichkeit eines Ueberraschungs- angriffs auszuschalten. Amerikanische Regierungskreise, die dies im Anschluß an Mitteilungen des Ab- rüstungsbeauftragten, Stassen, erklärten, er- läuterten dazu:„Wenn sich der Ueber- raschungsfaktor ausschalten läßt, ist damit 1 8 jede Angriffschance ausgeschal- Die neue amerikanische Einstellung zur Abrüstungsfrage beruht auf der schon von Eisenhower selbst in den letzten Monaten mehrfach angedeuteten Erkenntnis, daß der Sogenannte Baruch-Plan, der eine„narren- sichere“ Kontrolle aller Atomrüstungs- anlagen und vorräte als möglich unter- stellte, nicht mehr anwendbar ist. Als Haupteinwand wird angegeben, daß es heute möglich sei, Atomrüstungsmaterial 80 leuchtun zu lagern, daß es keine durch Mehinstru- Er rie So! Uebe erst ein niger Ze eTSöJ gleich ind gin her. Sell e vor de. jort? E. e er sich en Atem, h dranz Und dann ich, wenn — Eilige der a ö ing folgt) mente feststellbare Strahlung abgibt. 1 Die Inspektion aus der Luft wird ameri- aischerseits als unerläßlich für jedes Kontrollsystem angesehen, weil sie in vielen Fällen die einzige Möglichkeit darstellt, Vor- 9 am Boden zu entdecken und zu ver- 98 5 Der Luftinspektion sollen im Be- l zur Aufklärung von Einzelheiten e durch Bodenbeobachter-Gruppen olgen können. Als weitere Sicherungsmaß- mme gegen die Möglichkeit einer Ueber- ennssenerittes ist an eine beiderseitige e Kontrolle des gesamten Verkehrs- 5 1 gedacht, indem Beobachtergruppen 0 in den wichtigeren See- und Flughäfen Wen Eisenbahnknotenpunkten stationiert 0 e Im Gegensatz zur mutmaßlichen 8 1 Auffassung sollen die Beobach- r aber an festgelegte Kontrollpunkte nicht gebunden sein, sondern sich frei im Lande bewegen können. Die amerikanische Regierung wird vor allem an dem Grundsatz festhalten, daß ein wirksames Kontrollsystem dieser Art be- stehen muß, bevor die Rüstungen selbst ver- mindert werden. Es wird betont. daß dies erforderlich sei, um eine Basis des Ver- trauens zwischen den abrüstungswilligen Ländern zu schaffen. Nur so könne sich ein jedes überzeugen, daß das andere wirklich ernst mache. Zwischen Gesfern und Morgen Ein Bundesministerium für Heimatver- teidigung soll nach den Parlamentsferien in Bonn eingerichtet werden. Das Bundes- kabinett wird sich mit dieser Frage vor- aussichtlich bereits in Kürze befassen, Wie am Dienstag verlautete. Dem Ministerium sollen unter anderen der Bundesgrenzschutz, der Luftschutz, das Technische Hilfswerk und andere Organisationen unterstellt werden. Volle Uebereinstimmung sei zwischen Bundesverteidigungsminister Blank und den beiden großen christlichen Kirchen hinsicht- lich der Grundsätze für die künftige Wehr- machtsseelsorge erzielt worden, heißt es in der Dienstagausgabe des Inf ormationsblattes für die Evangelische Kirche in Deutschland. Nach einer vorläufigen Vereinbarung sollen die leitenden Militarbischöfe der beiden Konfessionen nur nebenamtlich tätig sein und nicht in die Wehrmacht eingebaut wer- den. Die übrigen Geistlichen werden in der Regel sechs bis acht Jahre und nur in Aus- nahmefällen ständig in der Wehrmachtsseel- sorge stehen. Ein deutsch- alliierter Ausschuß zur Ueberprüfung der Strafen von deutschen Kriegsverurteilten hat jetzt seine Arbeit aufgenommen, wurde von britischer Seite in Bonm mitgeteilt. Der Ausschuß, der sich aus je einem Pritischen, amerikanischen und französischen sowie drei deutschen Vertre- tern zusammensetzt, tritt nach Mitteilung sche Vorschlag kein Wort über die vom We- sten geforderten gesamtkoreanischen Wah- jen unter Aufsicht der UNO. Auch die südkoreanische Regierung lehnte offiziell den Vorschlag der kommuni- stischen Regierung Nordkoreas ab, eine internationale Konferenz einzuberufen, deren Ziel„die Erforschung von Möglich- keiten zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas auf demokratischer Grundlage“ sein Sollte. teilt, in denen die Bevölkerung zum Gene- ralstreik und zu Großkundgebungen am kommenden Samstag, dem zweiten Jahres- tag der Absetzung des Sultans Sidi Moham- med Ben Jussuf, aufgerufen wird. Sie sind von dem„schwarzen Halbmond“ unterzeich- net, einer Terrororganisation, die nach den in Paris vorliegenden Berichten Revolutions- komitees in den großen Städten eingerichtet Bat. Von französischer Seite wird inzwischen fleberhaft an einem umfassenden, von Poli- zei und Soldaten gebildeten Sicherheits- Die Russen suchen ein Haus mit Garten Die Bundesrepublik nimmt Linienverkehr mit rotchinesischen Häfen auf von unserer Bonner Redaktion Bonn. Russische Diplomaten bemühen sich seit einigen Tagen inoffiziell um ein geeignetes Gebäude, das nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion be- nutzt werden kann. Das Interesse schwankt zwischen Schloß Ernich, dem bisherigen Amtssitz des französischen Botschafters, und einer Villa in der Nähe der Koblenzer Straße. Als Bedingung wird ein dazugehöri- ger Garten genannt. Das Auswärtige Amt hat der sowieti- schen Botschaft in Paris Vorschläge über Vorfragen protokollarischer Art im Zusam- menhang mit der geplanten Reise des Bun- deskanzlers nach Moskau überreicht. Wie verlautet, betreffen die überreichten Fragen unter anderem, ob der Kanzler mit dem Flugzeug oder mit der Bahn fahren wird, wie viele Personen die deutsche Delegation umfassen soll, sowie ihre Unterbringung in Moskau. Darüberhinaus soll auch eine Liste von Journalisten überreicht worden sein, die den Wunsch geäußert haben., die Dele- gation nach Moskau zu begleiten. Wie Wei- der britischen Botschaft mehrmals in der Woche zusammen. Die Empfehlungen des Ausschusses haben bindende Wirkung für die Gewahrsamsmächte Kriegsverurteilter. Nach Bonn bestellt wurde überraschend der deutsche Botschafter in Washington, Heinz Krekeler. Er ist vom Auswärtigen Amt zur Berichterstattung geladen. Wie aus Regierungskreisen dazu mitgeteilt wurde, wird Krekeler bereits„in Kürze in Bonn erwartet“ Nähere Einzelheiten über die Art der vom Auswärtigen Amt gewünschten Be- richterstattung wurden nicht genannt. Der bayerische Ministerrat bekräftigte am Dienstag den Willen der Staatsregierung, in Bayern alle Voraussetzungen für eine er- folgreiche Arbeit auf dem Gebiet der Atom- forschung zu schaffen. Kultusminister Prof. August Rucker und Staatssekretär Dr. Willi Guthsmuths vom bayerischen Wirtschafts- ministerium reisen in diesem Zusammen- 3 noch zur Atomenergie-Konferenz nach Genf. Den Kauf land wirtschaftlicher Maschinen und die Uebernahme vieler landwirtschaft- licher Methoden von den Vereinigten Staa- ten kündigte der Leiter der sowjetischen Landwirtschafts-Delegation, die zur Zeit die USA bereist, amtierender Landwirtschafts- minister Mazkewitsch, in Chikago an. Vor allem werde die Sowjetunion Dieseltrakto- ren kaufen. ter verlautet, soll bei einer Luftreise des Kanzlers die Frage eine Rolle spielen, ob er ein deutsches oder sowjetisches Flugzeug kür den Flug benützen solle. Der regelmäßige Linienverkehr zwischen der Bundesrepublik und rotchinesischen Häfen wurde nach mehr als 15jähriger Unterbrechung wieder aufgenommen. In Bonn wird diesem neuen Liniendienst be- sondere Bedeutung beigemessen, weil dort die westdeutsche Industrie günstige Absatz- möglichkeiten habe. Ausschuß für Sozialreform Der vom Bundeskabinett eingesetzte Ministerausschuß für die Sozialreform ist am Dienstag zu seiner ersten konstituieren- den Sitzung zusammengetreten, wie in Bonn mitgeteilt wurde. Der Ausschuß habe sich einen Ueberblick über die Gesamtproblema- tik der mit der Sozialreform zusammen- hängenden Fragen verschafft und einen Ar- beitsplan zur Behandlung der Grundsatz- fragen gebilligt, heißt es in der Verlaut- barung. 0 * Auch die siebente Sitzung der amerika- nisch- rotchinesischen Botschafterverhand- jungen in Genf hat am Dienstag offenbar noch keine Einigung in der Frage der beiderseitigen Heimführung von Staatsange- hörigen des anderen Landes gebracht. Ofkfi- ziell wurde nur mitgeteilt, daß diese Frage in einer weiteren Sitzung am Donnerstag behandelt werde. Eine neue Verschwörung oppositioneller Kreise, deren Ziel angeblich die Ermordung des argentinischen Staatspräsidenten, Peron, und der drei Minister der argentinischen Streitkräfte war, wurde in Buenos Aires nach amtlicher Mitteilung zerschlagen. Zahl- reiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Notwendigkeit einer Wiederbewaff- nung Japans betonte der japanische Minister- präsident Hatoyama. Er kündigte an, daß er eine Politische Entscheidung über die Klau- sel der japanischen Verfassung herbeiführen werde, die eine Wiederaufrüstung Japans verbietet. Hatoyama geb anläßlich des zehn- ten Jahrestages der Beendigung des Krieges im Pazifik eine Erklärung ab, in der er mit- teilt, daß er Neuwahlen wünsche, deren Hauptthema eine Verfassungsänderung sein solle, die Japan die Wiederbewaffnung ge- stattet. Neue Kämpfe brachen zwischen Truppen der kommunistisch beeinflußten„Pathet- Lao“(Freies Laos)-Bewegung und der lao- tischen Nationalarmee aus. erstärkungen sollen ab Donnerstag einsatzbereit sein system gearbeitet, der alle am Samstag möglicherweise auftretenden Unruhen im Keime ersticken soll. Schiffe brachten Ver- stärkungen aus Frankreich, während mit der Eisenbahn in Algerien eingetroffene Indo- china-Einheiten nach Nordmarokko geschafft Werden. Aufklärungsflugzeuge kreisen über den großen arabischen Siedlungen. Bis Don- nerstag soll der Abwehrapparat stehen. Der französische Generalresident, Grand- val, empfing inzwischen zahlreiche marok- kanische Persönlichkeiten und nahmhafte im Protektorat ansässige Franzosen. Ferner hatte er eine Unterredung mit dem ameri- kanischen Generalkonsul in Rabat, Porter. In Paris verlautete dazu von gut informier- ter Seite, daß Porter gewisse Aufschlüsse über die französischen Reformpläne wünschte, so weit sie sich auf die strate- gisch wichtigen großen amerikanischen Luft- Stützpunkte in Marokko auswirken. Bei erneuten Zwischenfällen in Marokko und Algerien wurden am Montag wieder sechs Zivilisten, darunter ein Franzose, Se- tötet. Neue Lohn vereinbarung in der südwestdeutschen Metallindustrie Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Lobnstreit in der südwestdeutschen Metallindustrie konnte in den Abendstunden des Dienstags nach einer mehrstündigen Sitzung der von den Metallindustriellen angerufenen Schlich- tungsstelle beigelegt werden. Die Tarifpart- ner einigten sich auf eine Lohnerhöhung um durchschnittlich 12 Pfennig je Stunde für Facharbeiter in der Ortsklasse Ia. In einem gemeinsamen Kommuniqué er- klärten die Tarifpartner:„Die Lohnver- handlungen in der Metallindustrie Nord- württembergs und Nordbadens sind heute zum Abschluß gekommen. Beide Tarifpar- teilen haben einen Vermittlungsvorschlag der Herren Prof. Dr. Sitzler(dem Vorsitzenden der Schlichtungsstelle) und Landesarbeits- gerichtsdirektor Dr. Gros angenommen, Wo- nach die Ecklöhne für Facharbeiter der, Ortsklasse Ia um 13 bzw. 11 Pfennig, im Schmitt also 12 Pfennig, erhöht werden sol- jen. Das Abkommen tritt am 1. September 1955 in Kraft und kann frühestens auf den 30. September 1956 gekündigt werden.“ Der Einigungsvorschlag, der von der gro- Ben Tarifkommission der 18 Metall bereits gebilligt wurde, entspricht mit einer Lohn- erhöhung um 7,3 Prozent der am letzten Wochenende getroffenen Vereinbarung der Tarifpartner in der südwürttembergischen Metallindustrie. Der Tarifausschuß der Ar- beitgeber verbände der Metallindustrie Nord- württembergs-Nordbadens wird heute, Mitt- woch, zu dem Ergebnis Stellung nehmen. Wie von Arbeitgeberseite jedoch am Diens- tagabend verlautete, besteht kein Zweifel darüber, daß auch die Metallindustriellen dem neuen Lohntarif zustimmen werden. Tarif gekündigt für 120 000 Arbeiter der Bundespost Frankfurt.(dpa) Der Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft hat am Diens- tag in Frankfurt beschlossen, den Lohntarif für 120 000 Arbeiter der Deutschen Bundes- post zum 30. September zu kündigen. Die bisher für die Arbeiter der Bundespost gezahlten Löhne reichten für die Lebens- haltungskosten nicht aus, sagte ein Sprecher der Postgewerkschaft. Die Erhöhung der Löhne für die Postarbeiter im Dezember 1954 habe sich als unzureichend und durch die Entwicklung als überholt herausgestellt. MORGEN Mittwoch, 17. August 1955 Den Versuch wagen Die weltpolitische Bühne ist gewisser- maßen in zwei Etagen geteilt. Auf der oberen steht der große Konferenztisch in Genf, an dem die vier Mächtigen jenes neue Klima schufen, globale Entspannung ge- nannt, ohne dabei auch nur eine konkrete Frage zu lösen. Das bleibt ihren Außenmini- stern vorbehalten, die sich am 27. Oktober um den gleichen Tisch versammeln werden; das ist Aufgabe der Botschafter der USA und Rotchinas, die ebenda schon einige Wochen verhandeln. Inzwischen geben sich dort auch Wissenschaftler in großer Zahl aus Aller Herren Länder ein Stelldichein und überbieten sich schier darin, Erkenntnisse Preiszugeben und zu erläutern, was noch vor wenigen Monaten Verrat gewesen wäre. „Atome für den Frieden“ heißt die Parole, und Friede durch Entspannung ist das Motto der ganzen oberen Etage, der Etage des grünen Tisches und der schönen Gesten. Auf der unteren hingegen, der Etage der konkreten Fälle, geht es recht unerfreulich zu, Süd koreanische Demonstranten gegen die meutrale Ueberwachungskommission wurden blutig abgewehrt. In Indochina flammen Par- tisanenkämpfe immer wieder auf, und auch in der Formosa-Straße brüllen hin und wie- der noch die Kanonen,. Im Drama Wieder- Vereinigung Deutschlands schließlich prallen die Argumente und Beschuldigungen mit unverminderter Wucht aufeinander. Dieses Schauspiel in zwei Etagen hat den- selben Autor, und der heißt Kalber Krieg. „Oben“ wird versucht, ihn ad acta zu legen; „umten“ aber ist er, sieht man recht hin, 80 Aktuell wie eh und je, nur daß die Positio- nen der Agierenden sich geändert haben. Den sichtbarsten Ausdruck in Europa anden diese veränderten Positionen in der Einladung Dr. Adenauers nach Moskau. Eine Welle der Hoffnung wogte durch die deut- schen Lande, gespeist aus dem Gefühl. nicht Aus kritisch-verstandesmäßiger Uberlegung. Nun aber ist diese Welle abgeebbt. und mehr und mehr wird Pessimismus Trumpf. Die Stimmen häufen sich, die da meinen, der Kanzler solle am besten zu Hause blei- ben, denn nach dem derzeitigen Stand der Dinge könne er doch nichts erreichen. Die Gründe für den Umschwung liegen offen zutage: als der erste verhaltene Jubel auf Genf verklungen war, stellte sich her- Aus, daß die Russen die Wiedervereinigung ja immer noch nicht wollen, es sei denn unter Bedingungen, die dem Westen untrag- Har erscheinen. Die Pankower Machthaber, Hierdurch in ihrem Selbstbewußtsein frisch bestärkt, blasen noch viel kräftiger in die- Ses Horn. Im Grunde genommen haben sich — so meinen jetzt die Skeptiker mit mes- Serscharfer Ratio— die Ausgangsstellungen gar nicht verändert. Freundliche Gesten könnten darüber nicht hinwegtäuschen. Nun gewiß, das Unternehmen Moskau- Reise ist durch die Entwicklung der letzten Wochen nicht gerade leichter geworden. Die Gefahr eines Mißerfolges liegt auf der Hand. Er würde bedeuten, daß die starren Fronten Weiterbestehen, jedenfalls bis zur Konferenz der Außenminister im Oktober. Demgegen- über steht aber die Möglichkeit, in direktem Gespräch mit den sowjetischen Machthabern diese Konferenz zumindest taktisch vorzu- bereiten, den Boden zu sondieren für viel- leicht doch gangbare Wege zur Wieder- vereinigung. Nicht minder schwer wiegt die Möglich- keit, sich an der einzig zuständigen Stelle für die Freilassung der noch festgehaltenen Gefangenen und Internierten einzusetzen, dies um so mehr, als verschiedene Anzeichen auf eine aus Anlaß des Adenauer-Besuches geplante größere Entlassungsaktion hindeu- ten. Welcher verantwortliche deutsche Politi- ker wollte das Odium auf sich nehmen, diese Chance nicht genutzt zu haben? Auch wenn die Akzente der sowjetischen Einladung ganz Woanders liegen. Um im Bilde zu bleiben: Der„Spielplan“ der unteren Etage muß dem der oberen an- geglichen, der Autor„Kalter Krieg“ endgül- tig von der weltpolitischen Bühne verbannt Werden. Das zu erreichen, wird es noch zahlreicher Vorschläge, Reisen und Konfe- renzen bedürfen. Der Weg dorthin ist vol- ler heimtückischer Schlaglöcher. Dennoch: für uns führt er über den Kanzler-Besuch in Moskau. Günter Weisbrod Die Wehrgesetze brauchen ein solides Fundament Die Probleme der Wehrverfassung sollten durch ihre Einbeziehung in das Grundgesetz entschieden werden Mit der einmaligen Chance, die deutsche Wehrgesetzgebung als einheitliches und um- fassendes Gesetzgebungswerk aus einem Guß zu schaffen, ist auch der rechtzeitige Einbau der Wehrverfassung in das Grund- gesetz außer acht gelassen worden. Man- gelndes Gestaltungsvermögen für ein 50 großes Werk, taktische Erwägungen und der Zeitdruck der politischen Entwicklung haben vielmehr dazu geführt, die Wehrgesetz- gebung in kleinen Stücken und vielen Ein- zelgesetzen, denen ein Rattenschwanz von Verordnungen folgen wird, in die Welt zu setzen. Diese Entwicklung hatte bereits mit der Grundgesetzänderung vom 24. März 1954 be- Sonnen, mit der unter anderem in Arti- kel 73, Ziffer 1, die Zuständigkeit der Bun- desgesetzgebung für Verteidigung und Wehrpflicht festgelegt worden war. Schon damals zeigten sich alle Anzeichen für die seither geübte Praxis, als nämlich wichtige Punkte der künftigen Wehrverfassung aus der Grundgesetzänderung ausgeklammert wurden, weil Meinungsverschiedenheiten und Schwierigkeiten auftraten. Bei den jüngst verabschiededen Wehrgesetzen von zeitlich begrenzter Geltung, dem Freiwil- ligengesetz und dem Eignungsübungsgesetz, hat sich das alles erneut bestätigt. Zugleich Aber schufen diese beiden Gesetze hinsicht- lich der Verteidigungsmacht Tatsachen, ehe überhaupt die Wehrverfassung festgelegt War. f Von Erhard Becker Nach Ansicht der Bundesregierung wäre es unzulässig, sämtliche weiteren Wehr- gesetze zu verkünden, ohne daß das Grund- gesetz nach seiner Ergänzung vom März 1954 noch einer weiteren Ergänzung oder Zenderung bedürfte. Der feierlichen Koali- tionsvereinbarung vom Februar 1954, nach der die Regelung des Oberbefehls, die lands- mannschaftliche Gliederung der Streitkräfte und die bundeseigene Wehrverwaltung in das Grundgesetz eingebaut werden sollten, besäßbe dann zwar eine politische Bedeutung, hätte aber keine rechtsverbindliche Wirkung. Sollte sich die erforderliche Zweidrittelmehr- heit für derartige Ergänzungen des Grund- gesetzes nicht erreichen lassen, dann müß- ten und dürften diese Angelegenheiten nach Meinung der Bundesregierung eben auch mit einfacher Mehrheit und als ein- faches, jederzeit änderungsfähiges Gesetz geregelt werden. Demgegenüber äußert der Bundesrat in einzelnen Punkten wesentlich andere Auffassungen. Auch verfassungs- rechtliche und verfassungspolitische Ge- sichtspunkte sprechen für eine weitgreifende Verankerung der Wehrverfassung im Grund- gesetz. 5 Selbst wenn sonst ihr Standpunkt zutref- kend wäre, dürfte die Bundesregierung ohne ausdrückliche Aenderung des Grund- gesetzes weder das Notstandsrecht, noch die Militärgerichtsbarkeit und etwa wieder die Todesstrafe für militärische Verbrechen ein- Neue Propaganda-Walze für das alte Ziel Linksradikaler Angriff auf Italiens Demokratie auch nach Genf nicht abgeblasen Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im August Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt die öffentliche Meinung Italiens die Re- aktionen der führenden Männer der extre- men Linken auf die Ergebnisse der Genfer Konferenz der Großen Vier. In Italien, wo dank dem Zusammengehen der Togliatti- Kommunisten und der Nenni-Sozialisten die stärkste Zusammenballung moskauhöriger Umsturzkräfte innerhalb der westeuro- päischen Demokratien gegeben ist, fällt die Beobachtung solcher Reaktionen nicht allzu schwer. 5 Die Presse der extremen Linken, in erster Linie die kommunistische„Unità“ und der sozialistische„Avanti“, versucht den seit Jahren erbittert geführten Kampf gegen die „Westorientierung Italiens“ vom Beitritt zum Atlantik-Pakt 1949 bis zur Mitglied- schaft bei der Westeuropa-Union nachträg- lich zu rechtfertigen, um dann zu der schein- bar überzeugenden Schlußfolgerung zu kom- men: Genf hat gezeigt, daß das stets fried- lich gewesene Sowjetrußland keinen Krieg plant und die bestehende Ordnung im Westen nicht mit Gewalt umstoßen will. Seine Aufrüstung erfolgte lediglich aus Furcht vor den kriegerischen Absichten der von den Vereinigten Staaten mit ungeheu- ren Mitteln organisierten Länder West- europas. Diese Gedankenführung hat in Italien bis vor kurzem unter den Mitgliedern und Wählern der Linksparteien Millionen An- hänger gehabt. Der Glaube, Rußland und der internationale Kommunismus seien von Amerika dauernd bedroht gewesen, war ge- rade beim kleinen Volk stark verbreitet. Seit der Genfer Konferenz aber hat sich diese Meinung weitgehend geändert. Nicht so sehr die entwaffnenden und überzeugen den Beteuerungen tiefer Friedenssehnsucht durch den Präsidenten Eisenhower als viel- mehr das öffentliche Bekennntis der sowie tischen Machthaber, sie trauten den Ver- einigten Staaten und auch den Ländern Westeuropas keine Angriffspläne gegen Rußland zu, hat diese Millionen durch die kommunistische Propaganda ein Jahrzehnt lang bei der Stange gehaltenen Friedens- anhänger irregemacht. 5 Aber an diesem Punkt setzt neuerdings die Minierarbeit der kommunistischen Pro- paganda ein. Wenn— so heißt es— durch die Genfer Beratungen erwiesen ist, daß weder Rußland noch die Vereinigten Staa- ten eine Krieg wollen, dann ist das, was bis dahin Blendwerk schien, dann ist die Ent- spannung, die friedliche Koexistenz blutige Wirklichkeit geworden. Wozu also solche „Offensiv- Organismen“ wie der Atlantik pakt, wozu die kostspielige Aufrüstung, wozu die Unterbindung von Handel und Verkehr mit dem Osten, wozu die kulturelle Entfremdung? Sleichzeitig erklärt der mit den Kommu- nisten verbündete Sozialist Nenni in einem Interview mit der Moskauer„Prawda“: „Unsere politische Aktion wird die inneren Widersprüche im Block der vier Regierungs- Parteien in Italien zur Explosion bringen und den sogenannten Anschluß nach links beschleunigen.“ Dieses Gauzkelspiel, das Nenni seit den Juni-Wahlen von 1953 in allen Varianten betreibt, würde mit der außenpolitischen Aktion, d. h. der Heraus- lösung Italiens aus der westlichen Solidari- tät, Hand in Hand gehen, um die italienische Demokratie den Kommunisten auszuliefern. führen. Das Grundgesetz kennt bisher nur die eng begrenzte Möglichkeit, daß sich die Bundesregierung im Falle des Notstandes die Polizeikräfte der Länder ihren Weisun- gen unterstellen kann; auf Verlangen des Bundesrates ist diese Maßnahme rückgängig zu machen. Mit dem Entstehen einer deut- schen bewaffneten Macht muß deren Einsatz bei Störungen der inneren Ordnung sofort eindeutig geregelt werden und nicht erst dann, wenn der akute Fall eintritt und kein Bundesverfassungsgericht mehr angerufen werden kann. Bisher hatten sich die Besat- zungsmächte das Notstandsrecht vorbehalten und dieser leere Raum muß nun durch deut- sches Verfassungsrecht ausgefüllt werden. Da der Abschnitt IX des Grundgesetzes über die„Rechtsprechung“ die Militärgerichte noch nicht ausdrücklich unter den Bundes- Serichten erwähnt, müßten auch hier Er- Sänzungen vorgenommen werden. Der Bundesrat möchte auch die bundes- eigene Wehrverwaltung im Grundgesetz ver- ankert sehen und wendet sich ausdrücklich gegen alle Regelungen„aus der Natur der Sache“, die der Bundesregierung ohne wei- teres irgendwelche Zuständigkeiten zu- sprechen möchten. Auch aus dem gern her- angezogenen letzten Satz des Artikels 87 des Grundgesetzes über die Errichtung von mitt- leren und unteren Bundesbehörden„bei dringendem Bedarf“ und bei Hinzutreten von neuen Aufgaben des Bundes läßt sich offenbar eine solche Verwaltungszuständig- keit nicht einfach herleiten. Ebenso scheinen die Befugnisse des Bundespräsidenten, die Offiziere und bestimmte Gruppen von Sol- daten zu ernennen, in den Ruhestand zu versetzen oder zu entlassen, sowie das be- reits ausgeübte Recht des Bundespräsiden- ten zum Erlaß von Vorschriften über die Uniform nach Ansicht des Bundesrates durch den derzeitigen Wortlaut des Artikels 60, Absatz 1, über die Ernennung von Beamten nicht gedeckt zu sein. Hier müßte eine Er- gänzung des Grundgesetzes erfolgen oder der Regierungsentwurf für das Soldaten- gesetz geändert werden. Verfassungsrecht- liche Bedenken, das Grundrecht auf Ge- Währleistung des Eigertums könnte durch die Eigentumsbeschränkungen des geplanten Bundesleistungsgesetzes und des Schutzbe- reichsgesetzes verletzt werden, scheinen in- zwischen ausgeräumt worden zu sein. Der Tradition der Weimarer Verfassung, der Gewaltenteilung und den soldatischen Er- kordernissen entspricht es, daß der Ober- Thomas Mann ruht am Züricher See Schlichte Beisetzungsfeierlichkeit in der Gemeinde Kilchberg Zürich, 16. August In der kleinen Gemeinde Kilchberg hoch Über dem Züricher See, wo Thomas Mann seine letzten Lebensjahre verbracht hat, nahm die Welt am Dienstag Abschied von dem großen Dichter. Auf Wunsch der Fa- milie Mann wurde von einer Begräbnisfeier im offiziellen Rahmen abgesehen. Dennoch vermochte die kleine Dorfkirche von Kilch- berg kaum die große Schar der Trauergäste aus aller Welt zu fassen. Das dörfliche Gotteshaus hatte sich in ein Meer von Blumen verwandelt.„Theodor Heuss“ stand schlicht auf einem großen Kranz gelber Rosen, der in der vordersten Reihe Platz gefunden hatte. Kränze mit Schleifen in den deutschen Bundesfarben hatten außerdem der Bundesaußenminister, zahl- reiche deutsche Städte, Bühnenverlage und Rundfunkanstalten geschickt. Ein Eranz von 1,50 Meter Durchmesser vom Präsiden- ten der Sowietzonenrepublik, Wilhelm Pieck, War außerhalb der Kirche am Portal auf- gestellt. Wie es heißt, soll die Kranzspende zu spät eingetroffen sein. 5 Blauer Himmel wölbte sich über dem Züricher See, als sich die Trauergemeinde zum letzten Abschied von dem Dichter vor der Dorfkirche versammelte. Die Bundes- republik wurde vom deutschen Gesandten in der Schweiz, Dr. Friedrich Holzapfel so- wie dem deutschen Generalkonsul in Zürich, Dr. Walter Zimmermann, vertreten. Außer- dem erwiesen Rektoren zahlreicher deut- scher Hochschulen, Intendanten westdeut- scher Bühnen und eine Delegation der Hei- matstadt Lübeck dem toten Dichter die letzte Ehre. Aus der Sowietzonen-Republik nahm u. a. Kulturminister Johannes R. Be- cher an der Trauerfeier teil. Nach einleitendem Orgelspiel stellte der evangelische Pfarrer von Kilchberg die Be- gräbnisfeier unter das Psalmwort:„Unser Leben ist Mühe und Arbeit“, Der Schweizer Autor Richard Schweitzer, ein enger Freund des verstorbenen Dichters, hielt auf Wunsch der Trauerfamilie als einziger eine Gedenk- rede. Er sagte, mit Thomas Mann sei die Welt um einen großen Geist ärmer gewor- den. Thomas Manns Lebensinhalt sei es im- mer gewesen: Empfangen und Erleben, Ge- stalten und Mitteilen.„Wenn sich einmal Schmerz und Erschütterung über den Ver- lust des Dichters gelegt haben, dann möge jene Heiterkeit über uns kommen, von der sich der Dichter im Leben immer leiten ließ.“ Ministerpräsident Dr. Gebhard Müll- ler hat an Frau Katja Mann zum Tode ihfes Gatten telegraflsch das Beileid der Landesregierung von Baden- Württemberg ausgesprochen.„Wir verehren in dem Ver- storbenen den grogen Menschen und Dich- ter, der sich stets selbst treu geblieben ist“, heißt es in dem Telegramm. Die Regierung der Sowjetzone veranstal- tete am Dienstagnachmittag in Ostberlin eine Trauerfeier für Thomas Mann. Die Gedenk- rede hielt der Minister für auswärtige An- gelegenheiten, Dr. Lothar Bolz. Die Trauer- feier fand zur Stunde der Beisetzung des Dichters in Kilchberg im Plenarsaal der soWjetzonalen Akademie der Künste 1 5(dpa Mittwoch, 17. August 1955 Nr. — befehl und die Eingliederung der bewag, Nr.! neten Macht in die staatliche Ordnung 20 1 sammen mit dem Notstandsrecht in der 9 fassung geregelt werden, und nicht ur durch einfaches Gesetz. Gerade weil der Verfassungseid des Heeres an Stelle der per, sönlichen Bindung an den Landesfürstg hierzulande erst sehr spät eingeführt dd. den ist, weil zudem Bundespräsident Bundeskanzler als mögliche Oberbefeblz.* haber und Repräsentanten des Staates rege.. mäßig wechseln, erscheint der Einbau 60 in 5 Wehrverfassung in das Grundgesetz als veg. 3 pflichtender Akt für den Soldaten besonden 1995 wesentlich. Das Erreichen der hierfür erfer. Geld derlichen Zweidrittelmehrheit mag unde. 8 0 quemer sein als das taktische Lavieren mf 5 einfachen Mehrheiten, für ein solides Fun. gerie dament der Wehrgesetzgebung wäre aber nate eine solche Mühe nicht umsonst. lag 2 ets Die Vertretung Grotewohlk] nns hat Willi Stoph übernommen Penn Berlin.(dpa/ AP) Der Ministerpräside hobe der Sowjetzone, Otto Grotewohl, der qt statt einigen Tagen seinen Jahresurlaub ange] Pen treten hat, wird in dieser Zeit von den die stellvertretenden Ministerpräsidenten Will! etws Stoph(SED) vertreten. Dies geht aus eine Mac ADN-Meldung über einen Empfang de Har, nordkoreanischen Botschafters in Ostbern h diese hervor, in der Stoph als amtierender mie auf sterpräsident genannt wird. Stoph war vor unge einigen Wochen vom Ministerrat seine] labe Funktionen als Innenminister entbunden ene worden. In der letzten Volkskammersitzung geno hatte er auf der Regierungsbank den Plan] cha des ersten Stellvertreters des Ministerpfä- sche! sidenten eingenommen, der bisher von Wal Ur. ter Ulbricht besetzt war. 15 Alarm in England 5 wegen der Ueberfälle irischer Patrioten Ges London.(dpa) Der größte Teil der Wal. 8 ken, die Angehörige der„Irisch-Republika. PFrar nischen Armee“(IRA) am vergangenen Wochenende bei einem Ueberfall auf de Militärlager von Arborfield erbeutet hatten Ab ist am Dienstag von der Polizei in einem Trödlerladen in London wiedergefunden K worden. In allen Teilen Großbritannienz! Keis herrscht höchste Alarmbereitschaft, da wel- und tere Ueberfälle der IRA auf britische Mil-“ were tärdepots befürchtet werden. lebe Das neue Aufflammen der IRA- Tätigkeit dün- War am Montag Gegenstand von Bespre. eine chungen„auf höchster Ebene“. Premier- bene 4 minister Eden hatte eine längere Unter. redung mit Innenminister Lloyd George Das Schachspiel um Deutschland Frage der Wiedervereinigung im Stadium der Verhandlungen zwischen Ost und West Von Dr. K. H. Abshagen 5 London, im August. Die Reise des Bundeskanzlers Dr. Aden- auer nach Moskau fällt zeitlich zwischen die Genfer Konferenz der Großen Vier und das Außenminister-Treffen am 27. Oktober. Will man sich ein Urteil über Adenauers Verhandlungschancen in der sowjetischen Hauptstadt bilden, so muß man sich ver- gegenwärtigen, welche Vorschläge von den Vier Mächten auf der Genfer Konferenz vorgebracht worden sind und welche Linien tür die nächste Verhandlungsphase der Außenminister sich daraus ergeben. Trotz des dramatischen Vorschlages auf dem Gebiet der Abrüstung, mit dem der amerikanische Präsident die Aufmerksam- keit der Weltöffentlichkeit auf sich zog, kann es nicht zweifelhaft sein, daß sich die materiellen Verhandlungen über das eigent- liche Thema der Konferenz, die deutsche Frage in Verbindung mit der europäischen Sicherheit, im wesentlichen zu einem Schachspiel zwischen Sir Anthony Eden und Bulganin entwickelten. Die Schwierigkeit in der Bewertung der im Laufe dieses Spie- les getanen Züge liegt darin, dag, wie die „Times“ in einem Bericht aus Genf richtig bemerkte, die wirklichen Verhandlungen Hinter der Kulisse öffentlicher Reden und mit äàuherstem Geschick abgefaßter amt- licher Erklärungen und Pressekommuniqués in geheimen Gesprächen der Regierungs- chefs und ihrer Außenminister geführt wur- den. Daraus erklärt es sich beispielsweise Wohl, daß— für den Außenstehenden über- raschend— bereits Edens öffentliche Vor- schläge am ersten Konferenztage sich in wichtigen Punkten von denen unterschie- den, die er wenige Tage vorher in einer Rede in London umrissen hatte. Hatte ihm in London noch die Idee einer Ausdehnung der in der Westeuropa- Union vorgesehenen Methoden für Begrenzung und Kontrolle der Rüstungen auf die Län- der des Ostblocks vorgeschwebt, so sprach er in Genf von einem Sicherheitspakt der vier Mächte unter gleichberechtigter Ein- beziehung des vereinigten Deutschlands. Eng damit verknüpft war als zweiter Punkt die Anregung einer Diskussion über die gesamten Streitkräfte, die in Deutschland und durch dessen Nachbarn unter gegen- seitiger Kontrolle und unter der Ueber- wachung der vier Mächte plus Deutsch- land— unbeschadet der Möglichkeit spä- terer weiterreichender Abrüstung— künf- tig unterhalten werden sollen. Edens dritter Punkt war die in der britischen Presse schon seit geraumer Zeit diskutierte Idee einer entmilitarisierten Zone zwischen Ost und West, als die offenbar die derzeitige deutsche Sowjetzone in Aussicht genom- men ist. Da besonderst der zweite Punkt Edens in seiner vielleicht bewußt zweideutigen Formulierung bezüglich der„aòuf beiden Seiten in Deutschland und durch seine Nachbarn unterhaltenen Streitkräfte“ auf deutscher Seite auf Mißtrauen stieß, wurde von britischer Seite nachträglich klar- gestellt, daß der ganze Drei-Punkte- Vor- schlag des Premierministers unter der Vor- aussetzung der deutschen Wiedervereini- gung beurteilt werden müßte. Aber es ist verständlich, wenn trotzdem auf deutscher Seite das Migbehagen erneut wach wurde, als zwel Tage später Sir Anthony mit sei- nem völlig neuen Vorschlag für eine sofor- tige gegenseitige Inspektion der Streit- kräfte auf beiden Seiten des Eisernen Vor- hanges hervortrat. Der hätte noch viel mehr Staub aufgewirbelt, wenn er nicht von Eisenhowers sensationellem Angebot überschattet worden wäre. Der Premier- minister hat am 27. Juli im Unterhaus klargestellt, daß er dieses„keine praktische Exerzitium auf dem Gebiet der Abrüstung“, das nur für eine begrenzte Periode gedacht sei, unabhängig von den Plänen für die Vereinigung Deutschlands oder für einen europäischen Sicherheitspakt ins Auge ge- faßt habe. Auf die Frage des Abgeordneten Denis Healey gab er zu, daß er an die Hin- zuziehung der westdeutschen Regierung zu den Inspektionsgruppen denke, während er auf die weitere Frage, ob denn auch das Pankow- Regime mitwirken sollte, eine klare Antwort schuldig blieb. Dies sei einer der Punkte, die diskutiert werden müßten, meinte er. Eden darf sich nicht wundern, wenn das als eine Konzession an Bulganins Vor- schläge angesehen wird. Denn die laufen ja darauf hinaus, das System der europäi- schen Sicherheit und das deutsche Problem in zwei Phasen aufzulösen, in deren erster jedenfalls die deutsche Frage nicht geregelt Werden soll, vielmehr die beiden deutschen Regierungen nebeneinander fortbestehen sollen. Aus Bulganins Vorschlägen, die er in Genf entwickelte, ging hervor, daß sich sachlich der sowjetische Standpunkt gegen- über dem von Molotow 1954 auf der Ber- liner Konferenz vertretenen nicht grund- legend geändert hat. Allerdings ist die Sowjetunion nunmehr bereit, an ihrem System der kollektiven Sicherheit aller europäischen Nationen auch die USA teil- nehmen zu lassen. Es ist wohl auch eine mindestens taktische Konzession in Rul- ganins Vorschlägen vom 21. Juli insofern zu sehen, als er in der ersten Phase einen Nichtangriffspakt zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt ins Auge faßte und damit zunächst wenigstens den Fortbestand der Nordatlantikpakt- Organisation hinzu- nehmen bereit war. Wahrscheinlich tut der Kreml das in dem Gefühl, daß es leichter ist, die NATO im Zeichen der Entspannung zu erweichen als durch einen politischen Frontalangriff zu zerbrechen. In Deutsch- land zu wenig beachtet wurde Bulganins Anregung, den Abrüstungsvorschlag der Sowjetunion, der im Mai der Unterkom- mission der Vereinten Nationen unterbreitet wurde, beschleunigt bezüglich der konven- tionellen Streitkräfte in Kraft zu setzen. Nach diesem Vorschlag sollen die Streit- kräfte der USA, der Sowjetunion und Chinas auf je 1½ Millionen, diejenigen Großbritanniens und Frankreichs auf 500 000 und die aller anderen Staaten auf je 150 000 bis 200 000 Mann begrenzt werden. Durch eine Verwirklichung würden also die Pariser Abmachungen über die Wieder- bewaffnung der Bundesrepublik auf kal- tem Wege zunichte gemacht, mindestens aber die rüstungsmäßige Parität zwischen Bundesrepublik und DDR festgelegt werden. Wenn, wie gesagt, Edens Experiment in Abrüstung als eine Konzession an Bul- ganins Forderung nach zwei Phasen auf- gefaßt werden konnte, so zeigt doch die Weitere Entwicklung der politischen Mei- nung in Großbritannien seither, daß Groß- britannien anscheinend auf der Außen- minister-Konferenz auf der Forderung nach der Wiedervereinigung Deutschlands als Voraussetzung für einen Sicherheitspakt bestehen will. Man spricht in London da- von, daß man eher die Außenministerkon- terenz scheitern lassen oder doch auf ein europäisches Sicherheitssystem verzichten werde, als der Vertagung des deutschen Problems seine Zustimmung zu geben. Da ten und Generalstabschef Harding, dem Ver- F antwortlichen für die Sicherheits- und Ab- zwei Wehr maßnahmen. eine 3 2 lau Unabhängigkeit des Sudans ere vom sudanesischen Parlament ausgerufen 1550 Khartum.(dpa) In einer historischen Ent- 600 schliegung erklärte das sudanesische Parla- 15 ment am Dienstag die britisch- ägyptische 55 Herrschaft als beendet und forderte die Re. 10 glerungen der beiden Mächte auf, sofort 105 mit der Räumung des sudanesischen Gebiets zu beginnen. Die britischen und 55 0 Truppen, heißt es in der Entschließung, soll. bis ten innerhalb von 90 Tagen abgezogen wer- 101 den. 5 Die britische Regierung hat den Vorschlag 1 Aegyptens angenommen, die umstrittene 99 Frage, welche Nationen der internationalen 15 Ueberwachungskommission für die Selbstbe.“ 100 stimmung des Sudans angehören sollen, dem Ech sudanesischen Parlament zur Diskussion 2u lie Überlassen. en Generalstreik in Indien 0 zu Ehren der Toten des„Marsches auf Goa“ Neu Delhi.(dpa/ AP) Mit einem eintägi- gen Generalstreik ehrte die Bevölkerung Indiens am Dienstag die Satyagrahis(ge. waltlose Demonstranten nach dem Vorbild Gandhis), die bei dem„Marsch auf Goa“ am N Montag ums Leben gekommen waren. Mit 5 dem Ruf„Nehru, führe uns nach Goa Ein stürmte eine fanatisierte Menge nach einem 068te zweistündigen Handgemenge mit der Poli- teil 281 das leerstehende portugiesische Konsu. zun lat in Bombay, zerstörte die Einrichtung nen und hißte auf dem Dach die indische Fahne, mo! Der Polizei gelang es trotz Schuß waffen- 5 gebrauchs nicht, den Sturm auf das Ge- 1 bäude zu verhindern.„ bal Portugal hat bei der indischei Regierung 1 formal gegen die„ernste Verletzung“ seiner 55 Souveränität protestiert, die der Weltöffent⸗ 5 lichkeit die dahinter verborgene Provo“ a5 kationsabsicht klar vor Augen geführt habe. man aber sicher versuchen wird, einen vol: len Mißerfolg der Konferenz zu vermeiden,* könnte sehr wohl das Abrüstungsproblem wieder an die erste Stelle rücken. Präsident Eisenhower überraschender Vorschlag des Austausches von Küstunss- J informationen und der gegenseitigen In- 0 spektion aus der Luft war nicht 80 impro visiert, wie er auf den ersten Blick er-* scheinen konnte, sondern war von dem mit der Abrüstungsfrage speziell betrauten Vertrauensmann des Präsidenten,. vorbereitet worden. An seine 1 lichung ist aber trotz der Begeisterung, die diese Idee in einem Teil der amerikani schen Oeffentlichkeit ausgelöst hat, Kaum zu denken. Es wird wenige Fachleute Bebel die viel an Bulganins Feststellung 4 setzen haben, wonach die USA Urn 00 Sowjetunion— von China ganz zu. gen— zu groß seien, als daß man. von Eisenhower vorgeschlagene Weise W 5 liche Gewähr gegen die Existenz e Rüstungen erhalten könnte. e A scheint sich in Genf auf allen Seiten 5 5 Ueberzeugung durchgesetzt zu haben, da“ J eine wirklich umfassende Abrüstung trolle unter den gegebenen 5 kaum zu realisieren sein wird. Der 1 5 schlag des französischen Ministerpräs! 455 9 ten Faure, der eine budgetäre Kontrolle 5 5 Rüstungsausgaben in Verbindung 3 5 5 Verwendung der so eingesparten Mitte 5 8 die Erschliegung rückständiger Länder 10 b regte, ein Vorschlag, der zunächst nicht 1250 Hc Gegenliebe fand, könnte vielleicht in 1 Sch künftigen Verhandlungsphase 1 ne tische Bedeutung finden. Vor allen 115 ü. aber ist es möslich, daß die Außenmin! 15 b — um überhaupt ein positives Erfe ben. 5 Herbst registrieren zu können 5 17 5 5 haft mit dem von Sir N Rüstungs⸗ de geschlagenen„Exerzitium in de kontrolle“ in Mitteleuropa befassen werden, 0 sonden. ir erfor. E 2 Unbe. eren mi les Fun- ire aber vohlz 1 1 D räsident der vor b ange. on dem en Will Us einer ang des Ostberlin er Mini. ö War vor Seiner itbunden ersitzung en Platz isterptä. on Wal. 0 trioten ler Wal. Publika- angenen Auf daz t hatten, n einem gefunden tannienz da wei- he Mil- Tätigkeit Bespre. Premier- Unter. George m Ver- ind Ab- dans erufen ien Ent- Parla- yptische die Re. „ sofort Gebiets ptischen ng, soll- en wer⸗ orschlag trittene tionalen elbstbe. en, dem sion 20 On uf Goa“ eintägi⸗ erung nis(ge- Vorbild o am en. Mit n Goa“ einem r Poli- Konsu- ichtung Fahne. Waffen- las Ge- gierung f seiner tökkent⸗ Provo- rt habe. — en vol⸗ meiden, problem chender tungs- en In- impro- ick ex- n dem trauten tassen, erw.irk⸗ ing, die rikani- kaum geben, auszu- ndl die schwei⸗ auf die 2 Wirk- eimer zächlich en die n, daß gskon- tnissen 1 Vor- äsiden- „le der git der tel für er an- Bt viel 1 einer prak- Dingen nister mis im ernst- n Vol ztungs⸗ verden. — A Nr. 187/ Mittwoch, 17. August 1955 —(— 3 Was kostet ein gebrochenes Herz! In England wird die verlassene Braut noch immer mit klingender Münze entschädigt Wieviel ist ihre Frau wert? Ich meine in DM und Pfennig. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht? Im all- gemeinen pflegt man in Deutschland den Wert seiner Ehefrau kaum in Geld und Geldes wert 2 veranschlagen. In England ist das etwas anderes. Dieser Tage stand das Ehepaar Rowe vor dem Scheidungs- gericht in Plymouth. George Henry Rowe hatte gegen seine Frau auf Scheidung ge- klagt wegen EFhebruchs mit einem Alt- metallhändler namens Penney und darüber hinaus hatte er gegen eben diesen Herrn penney einen Schadenersatzanspruch er- hoben. Der Richter gab der doppelten Klage statt. Die Ehe wurde geschieden und Herr penney wurde verurteilt, an Herrn Rowe die Summe von 800 Pfund Sterling, leich etwa 9500 DM zu zahlen. Der Richter machte in seiner Urteilsbegründung ganz klar, warum er dem getäuschten Ehemann diese Summe zuerkannte. Bis Herr Penney auf der Bildfläche erschienen sei, sei die Ehe ungetrübt gewesen. Durch sein Vorgehen nabe Mr. Penney den Mr. Rowe„einer an- genehmen Gefährtin beraubt, von der er gehofft habe, daß sie ihm in seinem Ge- zenäkt dehüklich sein würde. Deshalb er- scheint mir der Schadenersatzanspruch des Mr. Rowe gerechtfertigt und ich glaube, daß der Betrag von 800 Pfund Sterling für den Verlust der Ehefrau um keinen Penny zu hoch ist“. So weil also nun Frau Pauline Rowe genau, wWieviel sie in den Augen des Gesetzes wert ist, nämlich 9500 DM. So billig wie Mr. Penney kam Herr Francis Pollard nicht davon, der dieser — Aby yechslung im Küchenzettel Reis auflauf mit Leber: Eine Tasse Reis wird in Brühe cörnig gedünstet, gesalzen und abgegossen. Sobald der Reis abgehühlt ist, werden 250 Gramm blättrig geschnittene Kalbs- leber— eine Minute in heißer Butter ange- dünstet— und drei Eier damit vermischt, in eine gefettete Backform gestrichen, mit gerie- denem Parmesan- Käse bestreut und 20 Minu- ten im heißen Ofen uberbacken.— * Pflaumen enödel: 500 Gramm Mehl, zwei Eier, 50 Gramm zerlassene Butter, Salz, eine Prise Zucker, 20 Gramm Hefe und etwas Jautbarme Milch werden zu einem Hefeteig verarbeitet. Er wird tüchtig geklopft— bis er sich vom Rand der Schüssel löst— und am nicht zu warmen Platz eine halbe Stunde Z⁊um Genen aufgestellt. Aus diesem Teig formt man Kugeln, verpacht darin eine frische, entkernte pfluume und läßt die Knödel nock einmal kurz aufgehen. In viel Wasser kocht man sie in 15 Minuten siedend gar. * Gefüllte Paprikaschoten: Funf bis sechs Paprikaschoten am Stielende ab- schneiden, gut aushöhlen, waschen und im Salz- wasser einmal aufkochen. Eine Tasse Reis wird in ö0 Gramm würflig geschnittenem Schinhen- speck glasig angeröstet, mit ½ Tasse Bruhe aufgegossen und Körnig gedunstet. Wenn er gar ist— aber nicht zu weich— gibt man eine Ecke Käse dazu und läßt sie in dem Reis zer- ließen. Mit der Masse der Paprikaschoten fül- len, in neißem Fett gut anrösten und bei klei- nem Feuer 29 Minuten gardünsten. Mit To- matensoße servieren. Tage vor dem Londoner Gericht verurteilt wurde, seinem alten Freunde Johnson 2000 Pfund Sterling, also erheblich über 20 000 DM, zu berappen, weil er ihm die Frau, mit der Herr Johnson 20 Jahre ver- heiratet war, ausgespannt hatte. Zwar hat- ten sowohl Mr. Pollard wie Frau Johnson unter Eid ausgesagt, daß von einer Verfüh- rung durch Herrn Pollard keine Rede sein Könnte, daß vielmehr die Zuneigung gegen- seitig allmählich gewachsen sei, bis schließ- lich Frau Johnson aus eigenem Antrieb ihrem Manne davongelaufen sei. Der Rich- ter erklärte auch rund heraus, daß er Herrn Pollard keineswegs als einen rücksichtslosen Eindringling betrachte, der mit Vorbedacht seinen alten Freund um dessen getreue Ehefrau habe bringen wollen, aber er habe nun einmal Mr. Johnson einen nicht wieder gutzumachenden Schaden zugefügt, und da- für müsse er berappen. Warum der Wert von Frau Johnson über doppelt so hoch ist, wie der der Mrs. Rowe, das bleibt der Phantasie des Publikums überlassen, denn die Richter entscheiden nach freiem Ermes- sen. Vielleicht meinte der Richter im Falle Johnson, diesen für sein durch die Untreue des Freundes gebrochenes Herz besonders entschädigen zu müssen. Gebrochene Herzen werden in England nicht nur im Falle des Ehebruchs in barer Münze bewertet. Bare Kasse spielt auch eine vordringliche Rolle in den immer wie- der stattfindenden Prozessen wegen Bruch des Verlöbnisses. In diesem Fall sind es meistens die betroffenen Frauen oder Mäd- chen, die als Schmerzenspflaster auf ihr ge- brochenes Herz eine tüchtige Geldsumme von dem treulosen Verlobten einklagen. Der junge Mann, besonders wenn er ver- mögend ist, überlegt sich in England des- halb besser sehr gründlich, ehe er die ver- hängnisvolle Frage stellt, denn wenn sie einmal ja gesagt hat, dann ist sie so leicht nicht wieder loszuwerden. In diesem Falle ist es wiederum in das Ermessen des Rich- ters gestellt, wie hoch der Wert des Treu- losen zu veranschlagen ist. Und die Richter sind verschiedener Meinung. Sie ziehen allerlei Begleitumstände bei der Festset- zung ihres Urteils in Betracht, beispiels- weise ob die Verlobte für ihre Ausstattung und Aussteuer Geld aufgewandt hat, das nunmehr als nutzlos ausgegeben betrachtet werden muß. Das ist ein Gesichtspunkt, der ziemlich allgemein anerkannt wird. Da- gegen werden nicht alle Richter es als be- rechtigt ansehen, wenn die enttäuschte Ver- lobte sich an dem Treulosen dadurch rächen möchte, daß sie von ihm eine möglichst hohe Geldbuße herausholt. Ein anderer Ge- sichtspunkt, der häufig berücksichtigt wird, ist, ob der treulose Verlobte reich ist, so daß das Verzicht auf die Ehe für die verlassene Braut einen ernsten materiellen Verlust bedeutet, und schließlich wird in Betracht gezogen, ob im Vertrauen auf die bevor- stehende Ehe die Verlobte schon in eheliche Beziehungen mit dem Zukünftigen einge- willigt hatte. Auch der Charakterwert des Verlorenen kann in Ansatz gebracht wer- den. Ein hoher Richter erklärte der Klä- gerin, die sich beschwerte, daß der verflos- sene Verlobte ein Verführer und ein Lump sel:„Wenn Sie glauben, daß der Mann sich als ein Lump erwiesen hat, dann schaltet Er war der Retter der Mütter Zum 90. Todestag des österreichi Wohl der schönste Titel, den die Welt einem Menschen geben konnte, wurde dem österreichischen Arzt Ignaz Semmelweis zu- teil, dessen Todestag sich am 13. August zum 90. Male jährte: Retter der Mütter nennt man ihn, seit er 1847 die Ursache des mörderischen EKindbettfiebers entdeckte, seit er zeigte, daß die Anwendung einfach- ster hygienischer Maßnahmen imstande ist, Tausenden von Kindern die Mutter zu er- halten. Was er sagte, klingt heute selbst- verständlich: Sauberkeit in allem, was eine werdende Mutter umgibt, und vor allem Händewaschen mit einer desinfizierenden Schuhmode im Herbst 8 Die Schuhmode im Herbst diktiert den Damen, vom Ballerina-Schuh bis zum klas- chen Pumps. eine neue„sanfte“ Linie, die „okt Lines, während für die Herren die Abkehr vom sportlich-burschikosen gilt. 80 Pumps, die vorn mit zwei Oesen ge- schnürt sind, werden stark gefragt. Der neue Herrenschuh verzichtet ganz auf wul- stige Rahmen und derbe Steppnähte, übernimmt dafür die spitze, flache Form mit Ein- oder Zweiösenschnürung und nur ein- kacher, eng an den Schaft gearbeiteten Le- dersohle ohne breiten Rand. schen Arztes Ignaz Semmelweis Lösung für alle, die bei einer Geburt helfen, verhindert die Uebertragung des Kindbett- fiebers. Trotz dieser Einfachheit der Regel und des leicht zu kontrollierenden Erfolges bei der Anwendung seiner Lehre wurde der Widerstand gegen ihn so stark, daß er daran zerbrach. 8 Semmelweis hatte, seiner Zeit weit vor- auseilend, einige Grundsätze der modernen Hygiene aufgestellt, obgleich das Zeitalter der Bakterien noch nicht begonnen hatte, obgleich man von der Ansteckbarkeit ge- Wisser Erkrankungen nicht mehr als eine vage Ahnung gehabt hatte. Hierin liegt die Größe Semmelweis: daß er erkannte, daß das enge Zusammenleben der Menschen auf einem kleinen Raum eine besondere Art der Hygiene erforderte, und daß er diese Hy- giene auf seinem Gebiete, der Geburtshilfe, zuerst an wendete. Daß man sich die Hände besonders gründlich im Umgang mit Kran- ken, Kindern und Wöchnerinnen waschen muß, ist heute allgemeines Wissensgut. Zu Lebzeiten von Semmelweis war diese Idee etwas umwälzend Neues. Dieses Neue ein- geführt zu haben, ist das geschichtliche Ver- dienst dieses großen Arztes. das in gewisser Hinsicht Schadenersatzan- sprüche aus. Je größer der Lump, um 80 froher sollten Sie sein, der Verheiratung mit ihm entgangen zu sein“. Diese Einstel- lung kann natürlich hart sein für den Mann, der seine Verlobte ehrlich geliebt und ver- wöhnt. sie mit Geschenken überschüttet und dann schließlich doch entdeckt hat, daß sie nicht die Richtige ist. Denn da man ihm nicht vorwerfen kann, ein Lump zu sein, sondern er sich als ein wirkliches Juwel er- wies, müßte in einem solchen Falle der Verlust besonders hoch veranschlagt wer- den. Es fehlt natürlich nicht an Stimmen in der Oeffentlichkeit, die diese ganze Bewer- tung gebrochener Herzen in Geld als ein verwerfliches Ueberbleibsel aus einer Zeit ansehen, in der die Ehefrau als Vermögens- bestandteil des Mannes betrachtet wurde, als es noch keine Karrieren für Frauen außer der Ehe gab und von gleichen Rechten der Geschlechter keine Rede sein konnte. Der staatlich unterstützte Nationalrat für Ehe- beratung hat sich verschiedentlich scharf gegen Schadenersatz wegen gebrochenen Verlöbnisses ausgesprochen und erklärt: Besser ein rechtzeitig aufgelöstes Verlöb- nis, als später eine zerbrochene Ehe. In einem der seltenen Fälle, da ein junger Mann von den Eltern seiner treulosen Verlobten Schadenersatz verlangte, sagte der Richter dem Kläger sehr deutlich Be- scheid:„Glauben Sie wirklich, daß eine Frau, die unter der Drohung einer Klage mit Ihnen zum Altar geht, mit Ihnen in glücklicher Ehe leben würde?“ Dem jungen Mann blieb angesichts dieser Einstellung des Richters nichts anderes übrig, als seine Elage zurückzuziehen. Die öffentliche Mei- nung scheint ziemlich einig zu sein in der Ablehnung der materialistischen Beurtei- lung des Wertes von Ehegatten und Ver- lobten, aber die Regierung hat bisher noch keine parlamentarische Zeit gefunden, um dieses Ueberbleibsel aus dem Mittelalter im englischen Gesetz zu beseitigen. Eine Londoner Zeitung meinte dieser Tage, dies sei eigentlich eine Aufgabe, um die sich die so sehr um die Gleichberechtigung ihres Geschlechtes besorgten weiblichen Abgeord- neten im Parlament kümmern sollten. K. H. Abshagen Seite 8 Vor dem Schaufenster Foto: Friedel Fiedler Das Drama vom indischen Nschenbrödel Polizei verhindert Selbstmord auf dem Scheiterhaufen/ Ein Schicksal für Millionen Vier Menschen wurden getötet und zahl- reiche verletzt, als die Polizei kürzlich ein Krankenhaus in der Nähe von Indore gegen eine vieltausendköpfige Menschen- menge mit Waffengewalt verteidigen mußte. Die Menge, die von zwei nackten Naga, Mönchen, angeführt wurde, wollte Gand Kunwar Bai, eine vierundzwanzigjährige Inderin— aus dem Krankenhaus heraus- holen und zum Scheiterhaufen geleiten, der in der Nähe des Krankenhauses errichtet worden war. Die hübsche junge Inderin batte Tage zuvor ihre Absicht verkündet, auf diesem Scheiterhaufen an der Seite ihres toten Mannes den rituellen Selbst- mord zu begehen, der in der Hindu-Sprache „Sati“ genannt wird und der jahrhunderte- lang weniger Pflicht als Vorrecht streng- gläubiger Hindu-Frauen war, bis er durch das Gesetz verboten wurde. In Befolgung eben dieses Gesetzes hatte die Polizei Gand Kunwar Bai in„Schutzhaft“ genommen Hier erzählte Gand Kunwar Bai die er- schütternde Geschichte ihres Lebens und ihrer Ehe, eine Geschichte, wie sie— bis auf den Sati-Entschluß vermutlich auch Millionen andere indische Bauernmädchen ähnlich berichten könnten: Gand Kunwar Bai war im Alter von zehn Jahren einem Manne verheiratet worden, der damals be- reits an RKnochener weichung als Folge einer frühen Geschlechtskrankheit litt. Als die Ehe kinderlos blieb, wurde die Schuld nicht bei dem Manne, sondern bei dem Mädchen gesucht. Die junge Frau wurde wegen ihrer angeblichen Unfruchtbarkeit von der Fami- lie verachtet und mußte sich unvorstell- bare Demütigungen durch ihre Schwieger- eltern und ihrem Mann gefallen lassen. Sie wurde durch Dutzende von Tempeln ge- schleppt, zu immer neuen„Fruchtbarkeits- Zeremonien“ durch religiöse Quacksalber, die sie körperlich und seelisch ruinierten. Der bevorstehende Tod ihres Mannes ließ Gand Kunwar bai mit Schrecken an das Los der Witwenschaft denken, die sie ihren Schwiegereltern auf Gnade und Ungnade als Dienstmagd ausgeliefert haben würde. In ihrem zerrütteten Zustand empfand Gand Kunwar Bai den Entschluß, Sati zu begehen, als das einzig mögliche Ende einer hoffnungslosen Existenz. Von der Möglich- keit einer Scheidung, die das moderne in- dische Ehegesetz ihr bietet, hatte sie nie gehört. Von dem Augenblick an, da Gand Kunwar ihren Sati-Entschluß bekannt gab, wandelte sich ihr Los; die gedemütigte Dienstmagd wurde von Stund an von der ganzen Familie wie eine Heilige verehrt. Aus der ganzen Provinz strömten zigtau- sende von Menschen in dem kleinen Dorf zusammen, die der„‚Sati-mata“(Mutter) huldigen wollten. Auf Schritt und Tritt wurde sie jetzt von einer ehrfurchtsvollen Menge begleitet, die Hymnen sangen und die„Heiligen Trommeln“ schlugen. Je näher der Tag rückte, an dem Gand Kunwar Bai an der Seite ihres Mannes Siddhinath den Flammentod erdulden wollte, desto mehr Menschen versammel- ten sich in dem Dorf Tukral. Ein Bahn- hofsvorsteher in einer Nachbarstadt wurde gezwungen, ganze Sonderzüge fahren zu lassen. Der Scheiterhaufen war bereits mit Blumen, Kokosnüssen, Butterschmalz, neuen Gewändern, Münzen, Sandelholz und ande- ren Opfergaben geschmückt. In der Nähe war ein Thron aus Erde errichtet, auf dem Gand Kunwar Bai vor ihrer Verbrennung von der Menge angebetet werden sollte. Als die Vorbereitungen soweit gediehen waren, griff die Polizei ein und brachte Gand Kunwar Bai in das Krankenhaus, aus dem sie später die Menge herausholen wollte. Im gleichen Krankenhaus liegt Siddhinath, dessen Tod übrigens von seiner Frau zu früh vorausgesagt worden war. In- zwischen hat Gund Kunwar Bai ihren Sati- Entschluß öffentlich widerrufen und er- klärt, sie wolle sich, sollte ihr Mann am Leben bleiben, von ihm trennen. Danach Für die Hausfrau notiert: wird sie das Krankenhaus wohl nur unter starkem Polizeischutz verlassen können, und sie wird sich eine neue Heimat in wei- ter Entfernung von ihrem Dorf Tukral suchen müssen. Denn die Bauern von Tukral haben— wie die meisten indischen Dörfler— weniger Verständnis für das moderne indische Ehegesetz als für ihre uralten religiösen Bräuche. Dr. Hans Walter Berg Markt und Garten schwelgen in Gemüse Nur mit wenig Wasser kochen— Vitamine müssen erhalten bleiben Beim Kochen von Gemüse begehen viele Hausfrauen immer wieder den Fehler, daß sie es zu lange und zu heftig kochen und daß sie wertvolle Teile wegwerfen oder wegschütten. Grundsätzlich sollte jede Haus- krau sich merken, daß die Wurzeln des Ge- müses wertvolle Salze enthalten, die der Körper zu seinem Aufbau benötigt. Die Blätter, die ja die Lungen der Pflanze sind, enthalten bestimmte Vitamine, die der Kör- per nicht weniger nötig braucht als die Salze. Die vorsorgliche Hausfrau wird des- halb ihren Speisezettel so einteilen, daß es abwechselnd Wurzel- und Blattgemüse gibt. Das Kochen von Gemüse soll so vorge- nommen werden, daß die wertvollen Mine- ralsalze und die Vitamine nach Möglichkeit erhalten bleiben und dem menschlichen Kör- per zugeführt werden können. Die meisten Hausfrauen begehen den Fehler, das Ge- müse in Wasser zu tauchen, es in Salzwas- ser weich zu kochen, das Wasser wegzu- schütten und das Gemüse so zubereitet auf den Tisch zu bringen. Dadurch gehen die meisten wertvollen Bestandteile der Ge- müse verloren. Gewöhnliches Salz ist in Wasser löslich, ebenso sind es die Mineralsalze der Ge- müse. Gerade diese Salze schüttet sie in den Ausguß um nachher eisenhaltige Tabletten zu kaufen, weil der Junge blutarm ist, oder Calcium zu besorgen, weil dem Körper der notwendige Kalk fehlt. Aeußerst sorgfältig ausgewählte Versuche haben bewiesen, daß das in Wasser gekochte Gemüse nicht weni- ger als ein Viertel, manchesmal sogar bis zu 50 Prozent der gesamten Mineralsalze ein- büßt. Wenn Gemüse gekocht werden muß, so nimmt man am besten die kleinstmög- liche Menge Wasser, bringe das Wasser zum Kochen, füge Salz hinzu und lege dann nach und nach das Gemüse ein, sodaß das Wasser weiterkocht(das Wasser soll rasch aber nicht heftig kochen). Das Gemüse selbst sollte nur solange gekocht werden, bis es beinahe weich ist. In einen besonders hierfür bereitgestell- ten Topf schüttet man alle die wertvollen Flüssigkeiten, die sich beim Kochen des Ge- müses ergeben, und bereitet daraus eine Gemüsesuppe, und zwar gleich am nächsten Tag. Diese Suppen enthalten Teile des Ge- müses, die gewöhnlich weggeworfen werden, es sind aber wertvolle vom menschlichen Körper benötigte Mineralstoffe: grüne Blät- ter von Karotten, von Runkelrüben, von Sellerie— alles ist zu verwenden. Gemiise, das für Suppen bestimmt ist, darf nicht lange gékocht werden. Das zum Kochen vorgesehene Fett sollte noch vor der Flüs- sigkeit hinzugefügt werden. Manchmal ist es vielleicht gut, etwas Mehl, Sago, Grieß oder Eigelb beizugeben, denn diese Stoffe verbin- den das Fett und die Flüssigkeit mitein- ander. fem. Dieser hübsche Schreibtisch aus dem WRS.- Programm ist ein ideales Möbel: er enthält eine Nähmaschine, die ⁊ugeklappt so gut wie unsichtbar wird. . Michelstadt. Selte 4 MANNHEIM Rundreise zu renovierten Klassen Kein„Sommerschlaf“ für die Schulen Neben den Großbaustellen im Schulprogramm werden 520 000 Mark für Wer da glaubt, die Mannheimer Schulen Würden jetzt in den großen Ferien in sticki- Sem Sommerschlaf vor sich hindöôösen, irrt: Ste kommen nicht zum Schlafen, weil sie durch Hämmern, Schweigen, Verputzen und Tünchen seit dem 1. August ständig„wach- gehalten“ und auf Hochglanz gebracht wer- den. Hochglanz dieser Art kostet Geld, viel Geld sogar: 520 500 Mark hat die Stadt be- Teitgestellt, um an 15 Schulen und auf fünf Schulhöfen die dringendsten Reparaturarbei- ten vornehmen zu lassen, und diese Arbeiten erfolgen quasi„unter Ausschluß der Oet- Tentlichkeit“ ganz im Stillen; abseits von den drei„Schul-Großbaustellen“ Käfertal-Nord, Almenhof und Lessingschule. Eine informa- tive Rundreise am Dienstag mit Stadtober- Schulrat Dr. Kamm, Schulrat Heitzelmann, Baurat Fröhner und dem städtischen Schul- referenten Dr. Gerd Kadelbach zeigte, daß diese 520 000 Mark wirklich gebraucht wer- den und daß mit ihnen noch lange nicht alle Wunden, die Kriegs- und Nachkriegszeit den Spatzen sind nützliche Tiere Fritzcken Spatz, ältester Sohn des bekann- ten Pferdeapfelforschers Emil Spatz, nahm seine erste Flugstunde. Nachdem Papd Emil ein dutsendmal mit ihm Lektion römisck eins, „Hüpfen von Ast au Ast mit leichten Flügel- bewegungen“ geübt katte, mußte er einen Mo- ment verschnaufen und sich die schmerzende Stirn mit dem rechten Vorderflügel streichen— er hatte die Nacht zuvor durchgebummelt. Diesen Moment der Unaufmerksamkeit be- nützte Fritzchen und ging im Volgefühl seiner 20 Tage zu Lektion zehn„Herabflattern auf den Gehsteig mit Futtersuche“ über, trotz des durchdringenden Angstgezeters, das seine ge- plagte Mutter auf einem benachbarten Allee- baum anstimmte. Die Strafe für diesen jugendlichen Leicht- sinn folgte auf dem Fuße, oder vielmehr unter dem Fuße: Die Straße entlung kam ein Mann, offensichtlich ein echter„Manager“. Seine Füge schienen, wie weiland die Flügelsandalen des Gottes Merkur, die Erde kaum zu berüh- ren, und diesem Umstand hatte es Fritzchen Wohl zu verdanken, daß ihn die Fußsohle nur leickt streifte. 5 Der stets wache Volkszorn war sogleich auf seiner Seite:„Sie hawwe des Dierle getrete“, sagte vorwurfsvoll die resolute Frau mit bunt- karierter Schürze und großer Einkaufstasche, unc„daß manche Leit net guche kenne, wose hidappe“, pflichtet ihr die Nachbarin bei Der Uebeltäter hatte inzwischen das nun recht kleinlaute Spätzckhen fürsorglick und et- Was verlegen in die Hand genommen, wofür nm Fritzchen eine beachtliche Probe seiner ausgegeichneten Verdauung auf die Manschette kleckerte.„Das ist die Rache“, meinte ein junger Mann aus dem Kreis, der sich um den „Unfall« gebildet hatte. Alles lachte, und der Volkszorn schlug in spontane Hilfsbereitschaft um:„Vielleicht zum Tierarzt? jeh habe den Wagen dal“ erklärte ein seriöser Herr mit „Arbeitgeberkhut“.„Nein, ich nehme inn nach Hause mit, mein Töchterchen wird inn mit Vergnügen pflegen“, meinte der Schuldige an der Sache.„Do brauche Se dqwwer Mehlwürm zum Fittern, ich bring Inne q Dutt voll vorbei“, meldete sick ein kleiner Knirps.„Un losse Se inn nor widder an der gleiche Stell uff, wann er gesund is, daß'in sei Familje find“, gab ein älterer Spaziergänger zu bedenken. Das war vor einer Woche. Gestern rief ich den„Spatzensamariter“, der mir zufällig bekannt ist, an, um mich nach dem Befinden des verunglückten Flugschülers zu erkundigen. „Der ist quietschndel und wurde gestern schon von seiner beglückten Familie wieder in Empfang genommen. Uebrigens sind Sie schon der Dritte, der anruft und sich erkundigt, und zwei wildfremde Leute haben mich auf der Straße nach dem Patienten gefragt; komisch, Was so ein fleiner Spatz Staub aufwirbelt.“ Manckmal sind Spatzen doch nutzliche Tiere. Weil! sie nämlich verstopfte Gefünlsquellen Fretlegen. Fis. 2 zum 200 Meter langen betonierten Eingang Stollen, der unter dem Gleis- gewirr des Rangierbahnhofs durchführt und bald die ein Meter dicken Rohre der Wasser- leitung und ein Kabel der OEG aufnehmen Wird. 8 Bild: Steiger Termine Kolpingfamilie Mannheim Zentral: 17. August, 20.30 Uhr, Haus versammlung für alle Mitglie- der in R 7. Es spricht Stadtpfarrer Winterhalter. Wanderfreunde Mannheim: 21. August, Wan- derung Erbach Würzberg—Eulbach— Fürstenau Abfahrt 7.47 Uhr Mannheim Hauptbahnhof.. Odenwaldklub, Ortsgruppe Mannheim: Am 21. August Wanderung ins Blaue. Abkahrt 6.55 Uhr Hauptbahnhof Ludwigshafen. Umtausch- karten in den Vorverkaufsstellen. Freiwillige Feuerwehr der Stadt Mannheim: 22. August, 19 Uhr, Uebung der Löschzüge Innenstadt. Antreten an der Hauptfeuerwache. Klassenzimmern, Treppenhäusern und Kor- ridoren geschlagen haben,„gepflastert“ wer- den können. Erste Station war K 5, Mannheims älte- stes Schulhaus, das nun, für 16 000 DM, zwei neue seitliche Ausgänge erhält und dessen ausgetretene Sandsteintreppen wieder„Ver- Kkehrssicher“ gemacht werden. Vor 30 Jahren wurden diese Stufen schon einmal herum- gedreht, dann wurde ihr Profil umgebaut, und jetzt haben sie einen neuen Belag er- halten.— In der Hildaschule wird zur Zeit eine neue Warmwasserheizung für 125 000 Mark eingebaut; in der Humboldtschule, dem größten Schulhaus der Stadt, müssen Trep- Penhäuser und Gänge renoviert und drei Klassenzimmer frisch gemacht werden. Die- Ser riesige Steinkasten, 1907 erbaut, dessen zerstörter Flügel nun wieder hergerichtet ist, verfügt über eine nicht alltägliche„Se- henswürdigkeit“: den schiefen Turm von Mannheim“. Eine Fassade hat sich um 23 m nach vorne geneigt und dann wieder„festen Fuß“ gefaßt. Jetzt steht sie wieder, aber Wenn man genau hinschaut, erkennt man an den Klinkersteinen die Verschiebung. Emsige Handwerker, zischende Schweiß- flammen, aufeinandergestapeltes Mobiliar und Kübel mit Kalkbrei fanden wir auch in der Wohlgelegen-, der Feudenheim-, Seckenheim-, Rheinau- und Wilhelm Wundt- Schule. In der Uhlandschule werden 36 neue Fenster eingezogen, in Feudenheim müssen 16 Klassenzimmer und die Abort- anlagen instandgesetzt werden, denn bisher konnte men, wegen der noch in der Schule untergebrachten Notmieter, nicht viel un- ternehmen. Im Hinblick auf die Fertigstel- lung der Aubuckel- Siedlung jedoch war es jetzt höchste Zeit, für den zu erwartenden Schülerzustrom ausreichende Unterbrin- Sungs möglichkeiten zu schaffen. In der, Waldhofschule werden Umkleide räume für die Turnhalle gebaut, das Schul- haus in Rheinau erhält eine neue Dach- rinne, Ablaufrohre und Dachbleche(denn die giftigen Dünste der benachbarten chemischen Industrien zersetzen jedes Me- tall in relativ kurzer Zei, und in der Wil- helm-Wundt- Schule in Neckarau, die seit Ostern 1955 in ihrem aufgesetzten, moder- nen Stockwerk die schönsten Klassenzim- mer Mannheims besitzt, wird gerade wieder zimmern und Gängen dringende Reparaturen ausgegeben eine ganze Etage renoviert. Dise Renovie- rung ist dringend nötig: Zerfetzte Fußböden und verschmutzte Wände beweisen, daß hier etwas getan werden mußte. Und, wie wir sahen, wird zur Zeit sehr viel getan. Für eine halbe Million Mark nämlich. In der Neckarschule allein werden für 25 000 DM Klassenräume für die bisher ausgelagerten Abteilungen der Handelsschule II herge- richtet. Zukunftsprojekte, über denen Dr. Kadel- bach im Vorbeifahren den Schleier des Ge- heimnisses lüftete, sind einmal der Plan, spä- ter in der Aubuckel- Siedlung selbst für die ersten vier Jahrgänge eine eigene kleine Schule zu bauen, und zweitens, zu Beginn des Schuljahres 1956/57 sechs Klassen des überfüllten Moll-Gymnesiums im Ostflügel der Wohlgelegenschule vorübergehend„aus- Zlisiedeln“. Das in Frage kommende Quartier, über das die Verhandlungen bereits ab- Seschlossen sind, ist ein Trakt der ge- genüber in der Röntgenstraße liegenden Kleiderfabrik, in dem nun sechs Räume für einen provisorischen Schulbetrieb gemietet und hergerichtet werden. Diese Uebergangs- lösung wird so lange dauern müssen, bis die Gewerbeschule III aus dem Gebäude in C 6 in das Gewerbeschulzentrum am Weißen Samd umziehen kann und damit der Platz für die geplante vierte Jungen- Oberschule Mannheims geschaffen ist. Die Großbaustellen im Mannheimer Schulprogramm machen ebenfalls Fort- schritte: Die Schule in Käfertal-Nord, deren Ostflügel für die Hauswirtschaftliche Be- rufsschule instandgesetzt wird, soll bis zum 10. September im Rohbau stehen; der Roh- bau der Almenhofschule wird mit sechs Pa- villons und vier weiteren Klassenräumen bis Ende des nächsten Monats fertig sein; und die Arbeiten am Lessing- Gymnasium(Alt- bau) sind bis zum Februer 1956 abgeschlos- sen, meint Dr. Kadelbach, der zugleich den Beginn der ersten Unternehmungen am Neu- bau der Städt. Ingenieurschule und den Ab- Schluß der Pfahlgründungen für die schweig technische Lehr- und Versuchsanstalt be- kanntgeben durfte.. Da sage einer, Mannheim sei keine schul- freundliche Stadt! Wenn die Ferien vorbei sind, werden seine Schulen wieder freundlich Sein. hw) b Aus dem Polizeibericht: Sturz aus vier Meter Höhe endete tödlich Ein Pensionär, der mit dem Ausbessern des Daches seines Wohnhauses beschäftigt Wär und dabei auf einer sechs Meter hohen Leiter stand. stürzte aus vier Meter Höhe ab. Der 68jährige verheiratete Verwaltungs- inspektor à. D. würde beim Aufprall auf den Zementboden des Hofes so Schwer verletzt, daß er an den Folgen im Krankenhaus starb. Verführer üherkührt 5 Ein 24jähriger Oester reicher, der sich an einem 15jährigen Mädchen vergangen hat, Wurde festgenommen. Zunächst erregte das Verschwinden des Mädchens Verdacht. Die Spur führte auf einen im Neckar vor Anker liegenden Schleppkahn. Eine polizeiliche Visite brachte eindeutige Beweise. Der Stief- vater des Mädchens hat Strafantrag gegen den Oesterreicher gestellt, der die Schuld an seiner Sinnesverwirrung auf den Alkohol schieben will. Rückfälliger reingefallen Ein 32 jähriger, der schon mehrmals vor- bestraft ist, wurde jetzt festgenommen, weil er 30 Kilogramm Schrott gestohlen hat. In diesem Fall ist er geständig. Es besteht je- doch Verdacht, daß er auch an anderen Straftaten beteiligt ist. 20 Verkehrsunfälle Außer dem bereits gemeldeten tödlichen Unfall auf der Friedrich-Ebert-Straße er- eigneten sich 20 weitere Zusammenstöße. Dabei erlitten 13 Personen leichte und mitt- lere Verletzungen. Nur in einem Fall ent- stand größerer Sachschaden. Angebliche Kriminalisten Waren Kriminelle Eine 26jährige Hausangestellte war um Mitternacht in einem Café der Innenstadt in Streit mit zwei Mädchen geraten. Dabei verlor sie ihre Schuhe, erlitt Verletzungen und ihre Kleider trugen Blutspuren. In die- sem ziemlich zerzausten“ Zustand wurde sie auf der Straße von drei, in einem Kraft- wagen vor fahrenden Männern angehalten, die sich als amerikanische Kriminalbeamte ausgaben und sie aufforderten, mit zur Wache zu kommen. Die Fahrt ging aber stattdessen auf die Friesenheimer Insel. Die drei„Herren“, die auf Grund der Anzeige ermittelt wurden, werden sich jetzt wegen Amtsanmagßung und versuchter Notzucht zu verantworten haben. 5 Neun Meter unter der Erde: Mit Böllerschüssen und begeistertem Beifall wurden gestern abend die Frisch 9 gebackenen„D von einigen Hundert Mannheimer Freunden der„Amicitia“ empfangen. Der erste Pos sitzende des MRVYV„Amicitia“, Josef Schneider, konnte in einer kurzen Begrüßungs. ansprache eine stolze Bilanz ziehen: es ist der 700. Sieg eines„Amicitia“-Rennbootes, die 23. deutsche Meisterschaft und der 11. Sieg der jetzigen Bootsbesatzung. Eine besondere Freude war die Mitteilung, daß die Mannschaft bei den Europamelsterschaften in Gent, vom 25. bis 28. August, die deutschen Farben vertreten wird. Eine Triumphfahrt im offe.“ nen Wagen führte durch die Planen und die Breite Straße ins„Amicitia“-Bootsnuus 00 ein offizieller Empfang, mit Vertretern Steiger-Bild zeigt, noch etwas benommen von dem festlichen Empfang: Deblitz, Tochter- mann, Schüler, Eckert und Steuermann Bichlmeier. 5 gen Geldgierige Köpfe werden aufgesetzt 5 Ab Freitag müssen sich die Kraftfahrer an die Parkometer gewöhnen Automaten üben immer einen eigen- artigen Reiz aus. Ohne Rücksicht auf ihre Groschen-Gefräßigkeit tobt sich an ihnen der Spieltrieb aus. Ob allerdings die Parkometer an den Planken auf die— im allgemeinen geizigen— Autofahrer eine ebensolche Anziehung ausüben werden, muß abgewertet werden. Am Freitag wird das Spiel beginnen. In der Nacht zuvor werden die„Heinzelmännchen“ der beiden beauf- tragten Firmen(Kienzle und Telefon und Normalzeit) ihren„Sprößlingen“ die Köpfe aufmontieren. Etwa 50 Stück sind es auf jeder Straßenseite der Planken. Zwei ver- schiedene Systeme werden ausprobiert: Auf der einen Seite braucht der parkende Kraftfahrer nur einen oder zwei Groschen einzuwerfen und der Mechanismus setzt sich automatisch in Bewegung, bis er nach Ab- lauf einer halben oder vollen Stunde sein- schnappt“. Dafür müssen aber diese Auto- maten einmal in der Woche aufgezogen Werden. Die anderen Automaten brauchen diese Wartung nicht. Das Aufziehen der Uhr wird dem Benutzer übertragen, der— wie bel einem Briefmarkenautomaten— naeh Einwurf seines Geldstückes die Kurbel ein- mal umdrehen muß.. Am Freitag werden die Parkometer mit krischpolierten Köpfen die Kraftfahrer an- grinsen und wie hungrige junge Spatzen ihre Schnäbel(Geldschlitze) aufsperren. Für die Kraftfahrer wird es dann Zeit, sich an diese Genossen zu gewöhnen. Die Polizei- beamten sind angewiesen, vermittelnd ein- zuspringen und in den ersten Tagen noch nicht die Strenge des Gesetzes mit gebüh- renpflichtigen Verwarnungen walten zu las- sen. Apropos Gesetz: In der letzten Zeit gingen Gerichtsentscheidungen durch die Presse, in denen die Legalität der Parko- meter bestritten wurde. Das Amt für öffent- liche Ordnung meint jedoch, daß dieser „Maulwürfe“ des Wasserwerks untergraben Gleise Elf Kilometer lange Zubringerleitung von Rheinau nach der Stadt erreichte den Rangierbahnhof Wasserleitungen— Aquaeducte—, die vor 2000 Jahren gebaut wurden, gehören zu den eindruckvollsten Bauwerken der Römerzeit, zu denen noch heute Fachleute und Touristen mit Bewunderung aufblicken. Nicht weniger imponierend aber sind die Wasserleitungen, die unsere Techniker heute verlegen, Am Stadtrand von Mann- heim ist gegenwärtig ein Unternehmen in Gang, über dessen Ausmaße man sich als Laie kaum eine Vorstellung macht. „Eine neue Zubringerleitung vom Was- serwerk Rheinau zur Innenstadt“ lautete recht harmlos im Frühjahr die Vorlage im Stadtrat. Was sich dahinter verbirgt, ist jetzt auf den Feldern hinter Rheinau und am Rangierbahnhof bis zur Autobahn bei Seckenheim schon zu sehen: Ueber Feld- wege erreicht man die Baustelle, schon weithin sichthar durch goldgelb sich tür mende Kiesberge zwischen reifenden Feld- früchten und gebündelten Getreidegarben. Ein roter Kranbagger frißt sich Meter um Meter in den sandigen, gewachsenen Boden. Mindestens vier Meter tief ist die Sohle des breiten Grabens, in dem später die ein Meter dicken nahtlosen Mannesmann-Stahl- mantelrohre verlegt werden. Ganze elf Kilometer sind zu überwinden. Unsere Skizze zeigt den Verlauf. Vom Was- serwerk Rheinau führt die Leitung zunächst nördlich bis zum Neckar, macht dort bei- nahe einen rechten Winkel und erreicht, dem Neckar entlang, das Rohrnetz der Innenstadt. Die Leitung nimmt— wie man auf den ersten Blick sieht— nicht den direkten Weg. Zwei Gründe sind dafür maßgebend: vor allem wurde erzielt, daß jetzt leicht unter dem Neckar und dem Neckarkanal hin durch eine Verbindung zum Feudenheimer und Käfertaler Wasser- Werk hergestellt werden kann. Außerdem wäre es natürlich ungeschickt, die zweite Hauptleitung genau neben die alte zu legen; denn bei Störungen würden dann ja beide Leitungen außer Betrieb gesetzt. Vor drei Monaten begannen die Vor- arbeiten für die Leitungsverlegung. Seit zwei Monaten wird„gebuddelt“, Schon auf dieser ersten Teilstrecke waren schwierige Hindernisse zu nehmen. Die härteste Nuß gab die Untertunnellung des Rangierbahn- hofes zu knacken: In einer Breite von 200 Metern mußte das Gleisgewirr unterhöhlt werden. Keine Minute durfte der Rangier- bahnhof und der fahrplanmäßige Zugver- kehr auf der Hauptstrecke nach Friedrichs- feld(Frankturt, Heidelberg) unterbrochen Werden. Vor dem Rangierbahnhof senkte sich die Sohle langsam schräg abfallend bis auf neun Meter Tiefe. Eine Spezialfirma fing alle Rangiergleise mit Brücken aus Eisenkonstruktion ab. Dann konnte die Wühlarbeit weitergehen. Hassenmegie und faupffei fungen der Stoob Mannheim Tide cbm 1. 4 2 vuiceldory Die dicke gestrichelte Linie zeigt die Lage der neuen Zubringerleitung vom Wasserwerk Rheinau zur Stadt, die bereits den Hangier- bahnhof erreicht hat. In Loren auf Feldbahngleisen wurde 80 der Bundesbahn der Boden unter den Schwellen weggezogen. Ein Mann mit Eisenbahnertrompete blies ständig seine Warnungen in den Wind, damit die Arbei- ter rechtzeitig unter dem Gleis verschwin- den konnten, wenn ein Zug kam. Und es kamen oft Züge, durchschnittlich alle fünf Minuten. Man wußte ja nie, ob sie nicht Glut oder kochendes Wasser verlieren. Der Schacht wurde mit Rundhölzern und Bohlen wie im Bergwerk abgefangen. Dann erhielt der Stollen eine Eisenbetonschale. So wur- den die ersten 150 Meter in offener Bau- Weise vollendet. Jetzt begann das letzte schwierige Stück. Der Bahnkörper mit den Hauptlinien mußte Wie von einem Maulwurf unterhöhlt wer- den. Jeweils 75 Zentimeter lang war eine Etappe, in der sich die Stahlmesser in den Boden fraßen. Manchmal stießen sie auf „Findlinge“, bis zu einem Kubikmeter groß, die freigelegt und herausgeschafft werden mußten. Stück für Stück wurde der Stollen gleichzeitig ausbetoniert. Das Haupt- gleis hat sich im Verlauf der Arbeiten nur um 17 Millimeter gesenkt. Jetzt ist der ganze Stollen fertig. 2,20 Meter beträgt seine lichte Höhe. Bequem kann man auf- recht hindurchgehen. In weiten Abständen hängen Lampen, damit man nicht über die Schwellen der Feldbahngleise stolpert und ganz am anderen Ende schimmert das Licht durch die Oeffnung. Es sieht aus wie ein Kleines Mauseloch Weitere Hürden stehen den„Maulwür⸗ fen“ noch bevor. Dreimal muß die Auto- bahn, dreimal der Neckardamm und der OEG- Bahndamm„iuntergangen“ werden. Man hofft, bis zum Herbst nächsten Jahres einen Teil der Leitung bereits unter Druck setzen zu können(auf 20 atü wird sie ge- Prüft, 12 atü wird das höchste sein, Was sie aushalten muß, 6 atü sind normal). Darüber, wie sich diese Wasserleitung in das Gesamtnetz Mannheims einfügt und Wie es um unseren Wasserhaushalt bestellt ist, werden wir morgen berichten. MacBarchet eutsckhen Meister im Vierer mit Steuermann 8 der Stadtverwaltung, die Sieger ehrte. Unser Streit zugunsten der Parkometer sehr bald beigelegt sein wird. Es sei schon eine Aen⸗ derung der Straßenverkehrsordnung Vorge⸗ sehen, die der Bundes verkehrsminister dem. e Cell. des erfrischſſ nächst vorlegen und die die Parkomeler Seésetzlich untermauern wird. 78 Eine ausführliche Beschilderung Wird gie Kraftfahrer instruieren. Zunächst steneß dort also die bekannten Parkverbotschilde die das Parken zwischen 7 und 19 Uhr ver- bieten. Daran knüpft sich der Zusatz, daß Parken in der Zeit von 10 bis 19 Uhr hel Benützung der Parkometer erlaubt ist. (Zwischen sieben und zehn Uhr ist nur Hal- ten zum Be- und Entladen erlaubt.) Parken ist nur in den markierten Zonen gestattet. Vor Kinos muß es aus Sicher- heitsgründen untersagt bleiben. An den Parkometern hängt auch eine„Gebrauchs- anweisung“, die unter anderem besagt, daß nur einmal zehn oder zwanzig Pfennige ein- geworfen werden dürfen und daß eine Ver- längerung der Parkzeit mit weiteren Zen nern nicht erkauft werden darf. Grund: Di Parkometer sollen sich ja gegen die Dauer- parker richten und den Kunden der Plan- kengeschäfte ein Vorfahren ermöglichen. Nach Ansicht des Amtes für öffentliche Orc nung kein Allheilmittel, aber ein Versuch, untragbar gewordene Verhältnisse 2 bessern. b. Im August werden folgende Häuser von den Amerikanern für die Bevölkerung frei- gegeben: Mhm.-Feudenheim, Am Bogen 30, Gneisenaustraße 1. Rückertstraßge 11, Arndt- straße 15, Scheffelstraße 51. Filmspiegel 7 Universum: 5 „Wenn der Vater mit dem Sohne Er geht ans Gemüt, dieser Film, weil er die Geschichte vom Artisten Teddy und sei- nem DOflegekind Ulli glaubwürdig und dar- stellerisch hervorragend(denn Heinz Rüh- mann spielt die Titelrolle) nacherzählt. Aber er wWill auch— und das muß man ihm zum Vorwurf machen— bewußt an die Tränen drüsen gehen; und auch das schafft er mit Bravour, traurigen Weisen von Heino Gale und zarten Eastmancolor-Aufnahmen. Trotz: dem überwiegt die Herzlichkeit in diesem Film, den Hans Quest mit mehr Behutsam- keit, als mit Klamauk und billigen Effekt- haschereien inszeniert hat, Die Schlußszene allerdings— der Auftritt des zu seinem Be- rut zurückgekehrten Clowns— ist trotz des hinreißenden Schwungs, mit dem sie der große Komödiant Rühmann spielt. zu 15 in die Länge geraten und büßt dadurch Ae von ihrer Wirkung ein., Starkind Oliver Grimm überzeugt in jeder Phase, und die Nebenrollen sind mit Waltraut Haas. Ro- bert Freytag, Sybil Werden, Carl- Hein Schroth und Fita Benkhoff einfühlend 35 Setzt. hyb. Wohin gehen wir? Mittwoch, 17. August 5 1 i Umstar! Filme: Planken:„Wie werde ich Films 1 Alster: keine Vorstellung; Capitol: 5 4 Ketten brechen“; Palast:„Polizeichef 15 hambra:„2. Teil 08/15,“ Universum: ace 11 Vater mit dem Sohne“; Kamera:„MCallaghan schlechter Gesellschaft; Kurbel:„ schlägt zu“. N —U— p— 1 Frische mange Vofe Gungs. 28, die ondere Gent, w offes mals, Unser chter⸗ ges. ( ien hr bald 1e Aen⸗ vorge⸗ r dem- zer von ig krel⸗ gen 30, Arndt 04 me Weil er nd sei- id dar- Rüh⸗ t. Aber m zum ränen- er mit o Gaze Trotz- diesem utsam- Effekt⸗ IBszene m Be- otz des ie der u sehr ch viel Oliver nd die S. Ro- -Heinz ad be- Hyyb. 8 und evangelischen Geistlichen der 7. Armee N 6 —U——— 1. 157 Mittwoch, 17. August 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite 8 8 Ms CHAU IN DEN. WO RTTEM BERG Gedenkfeier für Katastrophen-Opfer Karlsruhe. Etwa 2000 Amerikaner, Deut- che Franzosen, Belgier und Engländer, Sol- deten und Zivilisten, wohnten am Dienstag Karlsruhe einer öffentlichen Trauerfeier 5 die 56 amerikanischen Pioniere bei, die 8 Donnerstag vergangener Woche bei dem tire der beiden amerikanischen Trup- 1 transportflugzeuge über Freudenstadt im wWwarzwald ums Leben kamen. Unter em Himmel hatten die Soldaten der Pioniergruppe im Hof ihrer Kaserne 1 Altar für die Trauergottesdienste auf feilen einer Pontonbrücke errichtet, die ts und links von Zwei schweren amerikanischen Räumgeräten flankiert wur- den. Die Fahnen und Flaggen der Truppen- teile Blumen, Immergrün und reiche Kranz- e schmückten den Feldaltar. Hohe iziere der amerikanischen und der fran- z;8ischen Generalität und Vertreter der badisch-württembergischen Regierung urid des Landtages Waren bei den Trauergottes- diensten anwesend, die von katholischen abgehalten wurden. dt Beschwerde der Automatenbesitzer Karlsruhe. Die Besitzer von Spielauto- maten in Rheinland-Pfalz und in Baden- württemberg haben beim Bundesverfas- zungsgericht gegen die Vergnügungssteuer- gesetze der peiden Länder Verfassungs- beschwerde erhoben. Nach ihrer Ansicht perstoßen die in den Gesetzen für Spiel- automaten vorgesehenen Steuererhöhungen gegen die Artikel 12 und 14 des Grundgeset- 16s. Die neue Steuer mache ihnen praktisch die Ausübung ihres Gewerbes unmöglich, erklären die Spielautomatenbesitzer. Der konfiskatorische Charakter der Steuer sei mit der Garantie des Eigentums unverein- bar. Im Artikel 12 des Grundgesetzes heißt es alle Deutschen haben das Recht Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte krei 2u wählen. Der Artikel 14 garantiert das Eigen- tum. 1 Protest gegen Zahlenlotto Karlsruhe. Der Vorsitzende der SPD- Fraktion und des Finanz ausschusses des Landtags von Baden- Württemberg, Dr. Alex Möller, ist gegen die Einführung des Zah- lenlottos in Baden- Württemberg. Er setzt ach dakür ein, daß die dem Finanzmini- gterium erteilte Ermächtigung, vorbereitende Verhandlungen zur Einführung der Zahlen- Jotterie zu führen, sofort zurückgezogen Wird. in einem Schreiben an den Landtag vertritt Dr. Möller die Ansicht, daß das Zahlenlotto im Endeffekt eine weitere staatlich sanktio- nierte Weckung und Förderung der Spiel- leidenschaften mit fiskalischen Hintergedan- ken“ sel. Es müsse die Frage aufgeworfen werden, ob es nicht eine wichtige Aufgabe dies Staates sei, zielbewußt eine Einengung des Glückspielunfugs anzustreben. Verfehlungen eines Vertrauensarztes stuttgart. Das Arbeitsministerium von Baden-Württemberg hat das Ergebnis der Untersuchung über die Unregelmäßigkeiten peröfkentlicht, die sich ein ehemaliger Ver- tragsarzt des Versorgungsamt J in Stuttgart zuschulden kommen lieg. Nach den Feststel- lungen der Untersuchungskommission Sind von den 2690 Gutachten, die der Arzt von 1953 bis 1955 angefertigt hat, 766 fehlerhaft. In 178 Fällen sind die Fehler so schwervrie- gend, daß; Nachuntersuchungen notwendig sind. Sie wurden vom Arbeitsministerium bereits angeordnet. Die Kommission kommt zu dem Ergebnis, daß die Motive für die Ver- tehlungen des Arztes undurchsichtig sind. Das Arbeitsministerium stellt ausdrücklich lest, daß es sich um einen sehr bedauerlichen Einzelfall handle, der in der Geschichte der Aerzteschaft einmalig sei. Der Bundespräsident in Lörrach Lörrach. Bundespräsident Professor Heuss Ist in Lörrach eingetroffen, wo er bei seinem Sohn Dr. Ernst Eudwig Heuss einen drei- wöchigen Erholungsurlaub verbringen wird. Experimente um„fliegende Ofenrohre“ Stuttgarter Forschungsinstitut entwickelt Pläne für den Antrieb von Ueberschallflugzeugen Stuttgart. Das„Forschungsinstitut für die Physik der Strahlantriebe“ in Stuttgart be- schäftigt sich sehr ernsthaft mit Plänen für den Antrieb von Ueberschallflugzeugen, die der zivilen Luftfahrt dienen könnten. Das Institut, das seit einiger Zeit von der Bun- desregierung mitgetragen und im übrigen vom Land Baden- Württemberg, der Stadt Stuttgart und einigen großen Industrie- firmen unterhalten wird, ist offenbar auf diesem Weg schon weit vorangekommen. „Ich bin fest davon überzeugt, daß es in internationaler Zusammenarbeit im Laufe der kommenden zehn Jahre möglich sein wird, ein Passagierflugzeug zu bauen, das in 20 Kilometer Höhe eine Geschwindigkeit von über 3000 km /st erreichen kann“, sagte im Gespräch der Stuttgarter Thermodynamiker Hans Joachim Käppeler. Die zehn Forscher des Stuttgarter In- stituts gehen bei ihrer Arbeit von dem Standpunkt aus, daß das„Staustrahl- triebwerk“ das bleibende Triebwerk für die Luftfahrt werden wird. Ein Staustrahltrieb- werk ist ein Düsentriebwerk. das man laien- haft am besten mit einem„fliegenden Ofen- rohr“ vergleichen kann. Dieses Ofenrohr ist vorn und hinten verengt. Auf der einen Seite wird Luft in das Rohr hineingepreßt, dann in der Mitte ungeheuer verdichtet, mit Hilfe von Brennstoff verbrannt und dadurch am anderen Ende herausgepreßt. Mit einem solchen Triebwerk, das sich nach den Er- gebnissen der Stuttgarter Forschung heute schon bauen ließe, können Fluggeschwin- digkeiten zwischen 2 500 und 5 000 Stunden- kilometern erzielt werden, also das zwei- bis vierfache der Schallgeschwindigkeit. Die Stuttgarter hoffen, daß sie das Ergebnis ihrer Forschungen in nicht allzu ferner Zeit auch experimentell erproben können, wenn ihr Institut, wie vorgesehen, der Technischen Hochschule in Stuttgart angeschlossen ist. Allerdings bedeutet die Fertigstellung des Staustrahltriebwerkes noch nicht, daß dann auch sofort mit dem Bau entsprechen- der Flugzeuge begonnen werden kann. Wohl sind die Stuttgarter keineswegs im Zweifel, daß mit einem solchen Triebwerk ein 200 Tonnen schweres Flugzeug in 20 Kilometer Höhe mit über 3 000 Kilometer Geschwin- digkeit fliegen kann. Ehe das der Fall ist, wird man aber noch jahrelang experimen- tieren müssen, um das Flugzeug betriebs- sicher zu machen. Mit der Frage der„Starthilfe“ beschäf- tigen sich die Stuttgarter ebenfalls. Sie ex- perimentieren an der Konstruktion einer „Heiß wasserrakete“. Nach ihrer Ansicht liegt auf dem Gebiet der Heißwasserrakete eine Chance für die deutsche Forschung, einen eigenen Beitrag für die gesamte For- schung zu liefern, mit dem sie keineswegs hinter Forschungsergebnissen aus anderen Ländern herzuhinken braucht. Der Vorteil der Heißgwasserrakete liegt in ihrer Wirt- schaftlichkeit. Es wird wahrscheinlich mög- lich sein, eine solche Rakete, die man beim Starten der geplanten Ueberschallflugzeuge verwenden will, so billig herzustellen, daß sie nicht mehr kostet, als gegenwärtig ein Flugzeug an Landegebühren auf einem Flughafen zu zahlen hat. Zehn Forscher ar- beiten in Stuttgart an diesen Fragen. Ihr Leiter ist Dr. Eugen Sänger, der schon in früheren Jahren einen Namen auf dem Ge- biet der Raketenforschung hatte. Wenn man bei der Sitzung der Internationalen Astro- nautikerföderation in Kopenhagen kürzlich hören konnte, wie viele deutsche Forscher heute auf diesem Gebiet in den USA und auch anderen Ländern, wie Aegypten und Argentinien— tätig sind, so mag die Frage berechtigt erscheinen, wie groß auch heute noch die Gefahr der Abwanderung deutscher Forscher aus der Bundesrepublik ist. Dazu war von einem der Stuttgarter zu hören: „Das Klima der Forschung, die Atmosphäre, in der wir heute in Europa arbeiten können, ist so gut, daß vielleicht mancher von drü- ben' sich wünscht, wieder in Deutschland arbeiten zu können. Voraussetzung dafür, daß niemand mehr abwandert, ist allerdings, daß entsprechende materielle Voraussetzun- gen für die deutschen Forscher geschaffen werden. Mit anderen Worten: Wir wollen Möglichkeiten zur Arbeit haben. Sie brau- chen nicht lukrativ zu sein, aber sie sollten einen gehobenen Lebensstandard gewähr- leisten.“ Sozialismus und Christentum Deutliche Selbstkritik bei den Diskussionen der religiösen Sozialisten Frankfurt. Mit einer Diskussion über das Thema„Die Situation des Sozialismus in Europa“ nahm die Konferenz der religiösen Sozialisten Westeuropas in Frankfurt ihre Arbeit auf. Referenten aus der Schweiz, England, der Bundesrepublik und aus Frankreich erklärten übereinstimmend, der Sozialismus in Europa könne nur dann eine Chance im modernen Gesellschaftsleben haben, wenn er sich auf die geistlichen Grundlagen jeden menschlichen Zusammen- lebens, nämlich das Evangelium und das Christentum besänne. Der hessische Minister für Erziehung und Volksbildung, Arno Hennig, eröffnete die Diskussion mit grundsätzlichen Ausführun- gen über den Sozialismus, der mit dem Um- bruch des Zeitalters konfrontiert worden sei. Dies habe sich auf die sozialistischen Par- teien in allen Ländern ausgewirkt und Gute Nachbarschaft in Wort und Bild „Düsenjägerzeitung“ in Sembach informiert Deutsche und Amerikaner Kaiserslautern. Um die Flieger des ame- rikanischen Horstes Sembach(Kreis Rocken- hausen) mit ihren deutschen Nachbarn be- kanntzumachen und um andererseits den Bewohnern dieser Gemeinden die amerika- nischen„Nachbarn“ vorzustellen, läßt die amerikanische Flugplatzleitung jetzt regel- mäßig im Abstand von 14 Tagen ihre„Dü- senjägerzeitung“, die„Sembach jet Gazette“ mit einer zweisprachigen Beilage in 28 Ge- meinden der Landkreise Kaiserslautern, Rockenhausen und Kirchheimbolanden ver- teilen. Die Bürgermeister erhalten vorerst jeweils fünf Exemplare zugeschickt. An der „Aktion der guten Nachbarschaft“ interes- sierte deutsche Leser haben so Gelegenheit, sich bei ihren Bürgermeisterämtern über Vorgänge, Lebensweise und sie interessie- rende Einrichtungen des benachbarten Flug- platzes zu informieren. Gemeinden, über die in der„Düsenjägerzeitung“ gerade berich- tet wird, erhalten 50 Zeitungen. ö Die Redaktion vermittelt andererseits ren Soldaten-Lesern in Wort und Bild das Leben ihrer Nachbardörfer. Sie ruft dabei die Erinnerung an die Juli- und August- tage von 1953 zurück, als die Angehörigen des 66. Taktischen Aufklärungs-Geschwaders auf dem Bahnhof Enkenbach(Kreis Kai- serslautern) erstmals pfälzischen Boden be- traten. 8 Sembach und Enkenbach spielen im All- tagsleben des Geschwaders eine große Rolle. Hier wird der gesamte Nachschub ausgela- den. Getreu der amerikanischen Gepflogen- heit fehlen in der„Sembach jet Gazette“ auch nicht die biographischen Angaben über die deutschen Gemeindeoberhäupter von Enkenbach, Alsenborn und Sembach.„Sie haben durch ihr umsichtiges Verhalten und ein aufgeschlossenes Wesen maßgeblich zu der Entwicklung eines ausgezeichneten Ver- hältnisses zwischen den Gästen aus Ueber- see und der pfälzischen Bevölkerung beige- tragen.“ Die derzeitige Auflage der zwei- seitigen„Düsenjägerzeitung“ beträgt 2 000 Exemplare. Sie soll in zwei Wochen, wenn die vierte amerikanische Wohnsiedlung in der Westpfalz, die„Housing Area Sembach- Heuberg“ bezogen ist, auf 3 000 erhöht werden. a mache sich in einer Strukturwandlung be- merkbar. Hennig stellte den Verstaat- lichungstendenzen der Sozialdemokratie das Bestreben von Marx gegenüber, die All- macht des Staates zum Abklingen zu brin- gen. Der Sozialismus dürfe keine Welt- anschauung, sondern müsse eine Lebens- anschauung sein. Der Schweizer Soziologe und Publizist Dr. Hugo Kramer vertrat die Ansicht, daß der Sozialismus heute nicht mehr das sei, was er nach der Ansicht seiner Vorväter sein sollte. Das Programm des internationalen Sozialismus erinnere an eine schillernde Seifenblase, die jedoch bei der Berührung mit der Wirklichkeit zerplatze. Die Soziali- sten seien von ihrer eigentlichen Aufgabe, der Bekämpfung des Kapitalismus abgekom- men. Sie betrachteten ihn nicht mehr als ein schreckliches Ungeheuer, was er sei, son- dern glaubten, das Ungeheuer durch die Ein- führung des Wohlfahrtsstaates gezähmt zu haben. Die Sozialisten hätten sich ferner mit den kapitalistischen und bürgerlichen Schich- ten zusammen zum Kampf gegen den Kom- munismus entschlossen. Damit versage der Sozialismus jedoch gegenüber seiner entschei- denden Aufgabe, die Weltgesellschaft vom Kapitalismus, der Unterdrückung der Mas- sen und dem Imperialismus zu befreien. Der Vortrag Kramers wurde von einer Reihe Konferenzteilnehmer, unter ihnen der Präsident der Konferenz, Prof. Dr. Willem Banning(Folland) und die ehemaligen Staatsminister Ludwig Bodenbender und Pr. Gotthilf Schenkel, scharf kritisiert. Sie ver- traten die Ansicht, daß nur ein Mann, der selbst noch keine politische Verantwortung getragen hätte, solche Aeußerungen, vor allem über die Rolle des Kommunismus, machen könne. 5 Sorgen um künftigen Landbedarf Schutzgemeinschaft bittet um Schonung des Waldes in Rheinland-Pfalz Koblenz. Als in seinen möglichen Aus- wirkungen schon jetzt besorgniserregend hat der Landesverband Rheinland-Pfalz der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Koblenz den Landbedarf der künftigen deutschen Streitkräfte bezeichnet. Die Tech- nik der modernen Waffen verlange nach weiten Räumen. Es sei daher zu befürchten, daß beim Aufbau der Verteidigungsbereit- schaft der Landschaft neue Wunden geschla- gen werden. Dies gelte besonders für die Gebiete links des Rheines und könne für das Land Rheinland-Pfalz, dessen Bestand von einer gesunden Land- und Forstwirtschaft abhänge, zu einer Schicksalsfrage werden. Die schutzgemeinschaft fordert daher, sehr behutsam zu Werke zu gehen, wenn Platz geschaffen werden solle für militärische An- jagen. Nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes werde erfahrungsgemäß im- mer zuerst und bevorzugt nach dem Wald gegriffen, besonders nach dem Staatswald. Die Schutzgemeinschaft hofft. daß Landwirt- schaftsminister Oskar Stübinger, Landtags- präsident August Wolters sowie Oberland- korstmesiter Bornmüller auf der Tagung der „Grünen Farbe“ Anfang September in Trier Antwort auf die Fragen geben werden, die sich in Rheinland-Pfalz im Zusammenhang mit der Aufrüstung ergeben. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Verwaltungsreform als Preisfrage? Mainz. Ein Preisausschreiben unter den öffentlich Bediensteten von Rheinland-Pfalz zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung hat der Bund der Steuerzahler den drei Fraktionen des Landtags vorge- schlagen. Nach Ansicht des Bundes der Steuerzahler sind die Angehörigen des Oefkentlichen Dienstes am ehesten in der Lage, geeignete Vorschläge zur Verwaltungs- vereinfachung zu machen. Die CDU Fraktion wurde ersucht, nach dem Vorbild ihrer hes sischen Parteifreunde einen entsprechenden Antrag im Landtag zu stellen. Die besten Vorschläge und Anregungen sollen prämiiert und der Wettbewerb aus Mitteln des Mi- nister präsidenten und der Ressortminister finanziert werden. Das Land ist unzuständig Neustadt. Die Gesundheitsabteilung der Bezirksregierung Pfalz in Neustadt hat mit- geteilt, daß kein Landesgesetz über die rich- tige Isolierung von an offener Tuberkulose erkrankter Personen zu erwarten sei. Als im Frühjahr dieses Jahres durch ein sozialge- richtliches Urteil festgestellt worden war, daß auch ein an offener Tbe Erkrankter nicht ge- gen seinen Willen in eine Heilstätte eingelie- fert werden dürfe, war von den Gesundheits- behörden des Landes auf die Notwendigkeit eimer neuen gesetzlichen Regelung hingewie- Sen worden. Es mußte aber festgestellt wer- den, daß in diesem Falle der Bund zuständig Sei. Die Landesregierung von Rheinland- Pfalz Sei daraufhin an die Bundesregierung berangetreten und habe bereits eine Stel- lungnahme für ein künftiges Gesetz über die Unterbringung von schwer an The erkrank- ten Personen abgegeben.— Bis ein neues Ge- Setz die Abschirmung Tbe-Kranker von Ge- sunden regelt, soll in der ganzen Pfalz dafür Sorge getragen werden, daß durch den Bau besonderer Wohnungen, die Trennung der Tbe-Erkrankten von den übrigen Haushalts- mitgliedern ermöglicht wird, ohne daß die Gesungheitsbehörde Zwangsmaßnahmen er- greifen muß. Fünf Jahre Finanzschule Mainz. Die Finanzschule Rheinland-Pfalz in Edenkoben besteht in diesem Sommer fünf Jahre. Seit ihrer Gründung durch das Finanzministerium im Jahre 1950 wurden 65 Lehrgänge abgehalten, die von 2489 Teil- nehmern besucht waren. Aufgabe der Schule, die über fünf ständige Lehrer verfügt, ist die Ausbildung des Nachwuchses der Finanz- verwaltung in drei- oder sechsmonatigen Kursen, die Abhaltung von Ausleselehrgän- gen für den Uebergang von Beamten vom mittleren in den gehobenen Dienst und die Fortbildung der übrigen Angehörigen der Finanzverwaltung durch kurze Sonderlehr- gänge. Koblenzer Wünsche an Blank Koblenz.„Ich würde mich freuen, wenn Koblenz wieder Garnison werden würde“, sagte der Koblenzer Oberbürgermeister Jo- sef Schnorbach auf die Frage, ob die Stadt- verwaltung ein Angebot des Verteidigungs- ministeriums annehmen würde, in der Stadt Einheiten der künftigen deutschen Streit- kräfte zu stationieren. Koblenz blicke als Militärstadt auf eine alte Tradition zurück. Falls der Verteidigungsminister andere Pläne habe, dann werde er darauf bestehen, dag Koblenz als Ausgleich eine große Bun- des- oder andere Verwaltungsbehörde er- Halte. Da das Beschaffungsamt des Vertei- digungs ministeriums sich bereits in Koblenz befinde wäre es das einfachste, dieses Amt nach dem vorgesehenen Ausbau auch in der Stadt zu belassen. 5 5 Aenne Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 17. August Jugendstunde Wegweiser für eine gesunde Ernährung Vermißten-Suchdienst Tagesschau Bitte in 10 Minuten zu Tisch Schölermann grollt Unsere Nachbarn heute abend) Baden- Baden. Bagdad- Basra 16.30 17.00 17.20 20.00 20.15 20.30 21.05 5 U 0 2 5. 000 . eine Filtercigarette, die Sie unbeschwert genieſßsen können 2288 Heenevge 9 . ß. FF. FILTER NATURKORK 8/ PFPENNIG Seite 8 MORGEN 585 Rund um das Moskau-Spiel: Nationalelf im Abschiußtraining Alle 16 für das Länderspiel vorgesehenen deutschen Spieler waren bis Montag im Ber- ner Verbandsheim am Wannsee eingetrof- fen. Der Nachmittag war mit Auflockerungs- training ausgefüllt. Anschließend wurden Ausschnitte des Films vom Länderkampf Schweden Sowjetunion gezeigt. Herbergers Meinung:„Sehr aufschlußreich. Es sind Wohlgelungene Lehrszenen dabei.“ Die Mannschaft wird heute mit einem Sonderflugzeug der sowjetischen Aeroflot von Berlin- Schönfelde nach Moskau starten. * Die Abteilung Fußball im„Komitee für Körperkultur und Sport“ der UdSSR gab re erste Wahl für das Länderspiel gegen Deutschland bekannt. Bis auf den verletz- ten IIjin, für den Fomin eingesetzt werden dürfte, sind alle Spieler dabei, die beim 6:0 Sieg über Schweden berücksichtigt worden Waren: Tor: Jaschin Dynamo Moskau), Makarow Dynamo Kiew); Verteidigung: Ogonkow(Spartak), Sedow Spartak), Porchunow(Z2DSA Moskau); Läuferreihe: Paramonow(Spartak), Ba- schaschkin(ZD SA), Netto(Spartak), Mal- jonkin(Spartak); Sturm: Tatuschin(Spartak), Iwanow (Torpedo Moskau), Strelzow(Torpedo), Sal- nikow(Spartak), Fomin Dynamo Kiew), Bu- bukin(Lokomotive), ISsajew(Spartak), Schabrow Dynamo). * Die endgültige Mannschaft soll nach einem Trainingsspiel heute oder morgen nominiert werden. Moskakin, stellvertreten- der Leiter der Sektion Fußball, sagte in einem Interview:„Wir wissen, daß die deutsche Mannschaft eine große spiele rische Erfahrung besitzt, die wir nicht haben Können, da unsere Elf dem Bestehen als auch dem Alter der Spieler nach sehr jung ist. 23½ Jahre ist der Altersdurchschnitt. Zudem haben wir in den beiden letzten Jah- ren nur drei Länderspiele ausgetragen, aber es wird eine interessante Begegnung werden.“ Dle erste, rund 360 Personen umfassende Gruppe deutscher Fußballenthusiasten ist am Montagnachmittag in zwei Sonderzügen vom Berliner Ostbahnhof abgereist. Insgesamt reisen bis Donnerstag 1500 Zuschauer aus beiden Teilen Deutschlands. Für den Auf- enthalt in Moskau sind bei zweitägiger Hin- bzw. Rückreise fünf Tage vorgesehen. Ein großer Teil der sowietzonalen Besucher fährt auf Kosten ihrer Sportorganisationen oder ihrer Betriebe als Belohnung für be- sondere Aktivistenleistungen. WES TI-SUb- lock L. 2. O DER.MOGRGEN OI Um deutsche Schwimmertitel in Lemgo: Waries die gugend mit neuen Höchstleistungen auf? Ueber 100 Vereine gaben 429 Einzel- und 77 Staffelmeldungen ab/ Im Brennpunkt der Kampf um Kleins Erbe Den 67. Deutschen Schwimm- und Spring- meisterschaften, die vom 19. bis 21. August in der alten Hansestadt Lemgo inmitten des lieblichen lippischen Berglandes ausgetragen werden, kommt 1% Jahre vor den Olym- pischen Spielen in Melbourne eine besondere Bedeutung zu. Die junge Schwimmergarde will nicht nur versuchen, weitere Breschen in die Front der alten Meister zu schlagen, sondern sie möchte sich auch für die Olym- Pia-Prüfungskämpfe im November 1955 in Stuttgart und Hannover qualifizieren. Nicht nur die sportliche Bedeutung der Titelkämpfe im Begatal, auch die idyllische Lage der von bewaldeten Höhen umgebenen Stadt Lemgo hat es den Aktiven angetan, 80 daß 119 Vereine 429 Einzel- und 77 Staffel meldungen abgaben. Ob die Erfolgreichsten unter ihnen anschließend zur Belohnung Urlaubsreisen in die schöne Umgebung nach dem Hermanns-Denkmal bei Detmold, nach Schloß Vaenholz und in die Bäder Salzuflen, Meinberg und Bad Pyrmont unternehmen dürfen? Der DSV erwartet das Anhalten der Lei- stungsrevolution der jüngsten Zeit. Bereits 1954 erfolgte die Ouvertüre zum größten Rekordjahr durch sieben Einzel- und zwölf Staffelrekorde der noch sehr jungen„Da- Gaul gefährdet Bobet und Coppi Luxemburg hat für die Berufsfahrer- Straßenweltmeisterschaft am 28. August auf der Frascati-Rundstrecke bei Rom Fahrer Gaul, Ernzer, Kemp und Gelhausen nomi- niert. Der bekannte Sechstagefahrer Lull Gillen nimmt an den Sprinter- und Verfol- gungsfahrer- Titelkämpfen in Mailand teil. Nach seiner großartigen Leistung bei der Tour de France darf man Charly Gaul, der im Vorjahre hinter Louison Bobet und Fritz Schär in Solingen den dritten Platz belegte, als gefährlichen Konkurrenten für Weltmeister Bobet und Fausto Coppi an- sehen. Die Schweiz hat für die Straßen- Weltmeisterschaft Kübler, Schär, Clerici, Bovay, Hollenstein, Schellenberg, Pianezzi, Traxel, Lafranchi, Gret, Lurati und Rudolf gemeldet. Der Italienische Radsportverband gab am Montag folgende Mannschaft bekannt: Fiorenzo Magni(italienischer Meister), Gior- gio Albani, Agostino Coletto, Fausto Coppi, Nino Defilippis, Pasquale Fornara, Bruno Monti, Gastone Neneini, Aldo Moser, Nello Fabbri, Gilberto Dall' Agata und Lido Sartini. Letzte 6 Punktsp.] Letzte 6 Platzverein Reitt 2 77 heim/ ausw. Funbtsp] Gastverein * τ 05 Rußland— Deutschland 8 Eintr. Frankfurt 111/ 2 0 0 — ⁵ 2 f N — Schalke 04 N Hannover 96 B 21 1 61 RW Essen — ViI. Bochum 1 0 1/2 0 2 12 SW Essen Hessen Kassel 2 0 0% 2 2 N 2 —— Mainz 05 VfR Mannheim 111/ 1 2 9 72 SV Waldhof Darmstadt 98 I — 2 Phönix Lhafen Düren 99 9 3 Alem. Aachen eſ eee 0 1 1 1 2 Freiburger FCC 221% 2 2 0 0 1 Schw. Augsburg 10 Sy wiesbaden 00 1% 1 271 Tura Lôhafen — — Werder Bremen 2 1 0% 1 0 2 Duisburger SV 1. FC Pforzheim 1 0 2/0 2 172 VfR Kaisersl. n e n — D— 0—— 88 Eintr. Nordhorn 121% 2 2 179 1— 8s 2 1 2 1 2 2 2 2 2 2 1 2 d%-% Preuß. Münster D% n o e VfL Wolfsburg 0 12% 1 0 11 S= eee re S See 2 eee 2 1 Ulm 46 1 a) Tip: nach der MM- Tabelle b) Rudi de ee d e r er la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip men“. Auch 1955 wurden inzwischen schon fünf Einzel- und vier Staffelrekorde ver- bessert. Wenn das so weitergeht.. Aus der Vorkriegszeit haben nur noch sieben deut- sche Rekorde in Einzelrennen(fünf der Her- ren und zwei der Damen) Bestand. Um Herbert Kleins Erbe 39 Titel werden an den drei Wettkampf- tagen vergeben. Rechnet man die der Senioren und der Vereine ohne Winterbad ab, dann stehen noch 20 Meisterschaften im Vordergrund des Interesses. Bereits am Frei- tag gibt es die ersten Wettbewerbe, darunter das 1500-m-Kraulschwimmen, in dem H. G. Lehmann(Aachen) nochmals seinen Pitel gegen Fugger(Herringen) verteidigen will. Am Samstag werden neun Meisterschaften entschieden und am Sonntag zehn. Mit Wenig Ausnahmen sind alle Vorjahressieger Rekordhalter und deren große Konkurrenten am Start. 27 Bewerber wollen auf der kurzen Kraul- strecke den Meister Paul Voell(Rheydt) be- kämpfen, doch sind Wagner Frankfurt) und Hirsch Bremen) am meisten zu beachten. Ueber 400 m stehen Köhler Darmstadt) und Fugger(Herringen) im Vordergrund. Ueber 200 m Brust gilt Europameister Klaus Bodin- ger(Karlsruhe) als Favorit, doch können Titelverteidiger Rumpel Braunschweig) und Kruschinski(Gladbek) mitmischen. Wer wird im 200-m-Schmettern Herbert Kleins Erbe antreten? Katzorke(Karlsruhe), Mäsel(München), Lang(Göppingen) kämen dafür in Frage. In der Rückenlage hat es Meister Strasser(Hamm) mit Henschke (Ruhrort) und den Hamburgern Krecker bzw. Wedler zu tun. Die Staffelmeisterschaf- ten sollten Bremen 1885 über 4-mal-200-m- Kraul und Neptun Karlsruhe über 4-mal- 100-m-Lagen mit Beschlag belegen. Werner Sobeck(Spandau) scheint im Kunstspringen unschlagbar, während im Turmspringen Fritz Geyer(München) von Hampel(Spandau) bedrängt werden kann. Wie steht es bei den Frauen? Im 100-m-Kraulen droht der Titel-Ver- teidigerin Inge Künzel Darmstadt) Gefahr durch die Rekordlerin Birgit Klomp. Gisela V. Netz(Bochum) steht im Hintergrund. Inge Künzel muß auch über 400 m mit Birgit Klomp und der Bayreutherin Wertber rech- nen. Im IOO-m-Schmettern bewerben sich um den Titel Ursel Happes, Werther(Bay- reuth), Künzel Darmstadt) und Bockmeyer (Reutlingen), während die 200-m- Meister- schaft in Abwesenheit der Dortmunderin Gerda Kühn Düsseldorf) und Gorski(Del- menhorst) Titelambitionen haben. Ueber 100-m-Rücken hat sich, die Vorjahres- meisterin Helga Schmidt(Oldenburg) so ver- bessert, daß Braune(Bonn) und Bescke (Karlsruhe) kaum dagegen aufkommen wer- den. Im Turmspringen wird der Titel wohl wieder an die ewig junge Lilo Schlognagel (Nürnberg) fallen und im Kunstspringen dürkte das Trio Steglich(Schöneberg), Ge- bauer(Wolfsburg), Urban(Mannheim) den Ton angeben. Die Puten“ von Düsseldorf 98 Werden sich die Staffeln über 4-mal-100-m- Kraul und die 4-mal-100-m-Lagen nicht neh- men lassen. Hervorragende Ergebnisse bei der A-Jugend: Guter Landessporitest. ein volte: Erfolg TV Schwetzingen war mit neun Siegen erfolgreichster Verein 47 Vereine hatten für das 22. Landsport- fest des FV Brühl gegen 500 Nennungen ab- gegeben. Erfolgreichster Verein war der TV Schwetzingen mit neun Siegen vor 788 Rettigheim(8), MG, 46 Heidelberg und MTG je sieben, FV Brühl sechs, Germania Bietigheim, TSV 1846, TSG Plankstadt und Phönix Ludwigshafen je vier. PDreikampfsjeger wurden am Samstag- nachmittag bei der B-Jugend Dengel, Plankstadt(1979 Punkte), währed bei den Mädels Fritsche, Heidelberg, siegreich War. Hervorragend waren die Ergebnisse der männlichen Jugend A; allen voran der deut- sche Jugendhochsprungmeister Weber, Wieb⸗ lingen, mit 1,81 m. Bühner, MTG. lief die 1000 m in 2:43,38; Hanser, Bruchsal, sprang 6,33 m weit. Die Mrd holte sich in der 8x 1000-m- Staffel mit 8:46,2 einen weiteren schönen Erfolg. Bei der weiblichen Jugend A gewann Haller vom TSV 1846 Mannheim den Dreikampf sicher mit 1576 Punkten. Bei den Frauen überraschte der Start von Röschel-Buttler, FV Brühl, die Doppelsie- gerin im Kugelstoßen mit 9,22 m und Dis- kuswerfen mit 30,97 m wurde., Bei den Män- nern imponierte die starke Teilnahme der Spitzenklasse. So war Phönix Ludwigshafen mit Handrich, Kocher und Fiedler am Start, die MTG brachte Leger und Fiedler, sowie die Hochspringer Thiele und Richter, VfR hatte seinen Kreismeister Ullrich zur Stelle, Während die Junioren in Pfungstadt starte- ten. So gab es denn auch prächtige Kämpfe zu sehen. Handrich gewann seine 400 m vom Start weg, desgleichen Kocher die 800 Meter, Leger ging erst in der letzten Runde der 1500 m, dann allerdings souverän, nach Vorne. Wickersheimer hatte bei den 3000 m gegen Fiedler nichts zu bestellen. Die wichtigsten Ergebnisse: Männer: 100 m: 1. Ulrich(VfR Mhm.) 11,3; 200 m: 1. Kühn(SV Germ. Bietigheim) 24,3; 400 m: 1. Handrich(Phönix Ludwigshafen) 51,2; 800 m: 1. Kocher(Phönix Ludwigshafen) 2:02, 0; 1500 m: 1. Leger(MTG Mhm.) 414,8; 3000 m: 1. Fiedler(Phönix Ludwigshafen) 901,8; 4x 100 m: 1. TV 64 Schwetzingen 45,5; zehnmal % Runde: 1. MG Mhirn. 3:04,5; Hochsprung: 1. Ronellenfitsch(TSV Rettigheim) 1,72; Weit- Sprung: 1. Ulzhöffer(Schwetzingen) 6,54; Ku- gelstoßgen: 1. Bundenthal(MTG Mhm.) 12,14; Diskuswerfen: 1. Spieß(MfG Mhm.) 35, 03; Speerwerfen: 1. Eschwey(TSG 78 Heidelberg) 1 75 Dreikampf: 1. Rasch(TSV 13846 Mhm.) Frauen: 100 m: 1. Werner(TV 64 Schwetzin- gen) 12,7; Hochsprung: 1. Groß(Tv 46 Heidel- berg) 1,37; Weitsprung: 1. Werner(TV 64 Schwet- zingen) 5,17; Kugelstoßen: 1. Röschel(FV Brühl) 9,22; Diskuswerfen: 1. Röschel(Fv Brühl!) 30,97; Speerwerfen: 1. Dörr(Post Sv Mhm.) 23,88; 55 1. Werner(TV 64 Schwetzingen) Rex Hartwig Mittwoch, 17. August 1958 Nu. 4 Kanalschwimmen. Abu Heif war am schnelle Der 27 Jährige Aegypter Abdel Latit 1 Heif schlug am Montag in einem backen Endspurt den lange Zeit führenden Am kaner Thomas Laurie Park im wettschn men durch den Armelkanal. Mit 11•44 auf den blieb Heis allerdings klar über d kordzeit seines Landsmanns Hassan Abt Rehim von 10:51 Stunden. Park kam enn hundert Meter hinter dem Sieger an. 1 Die 35jährige amerikanische Langsti kenschwimmerin Florence Chadwic gestern morgen zu ihrem Zweiten Vert gestartet, den Armelkanal Zwischen 50 und Calais in beiden Richtungen ohne 0 terbrechung zu durchqueren. Die Schu merin, die sich lediglich an der kranzäz schen Küste neu einfetten und einen Schl 9 heißen Kaffee trinken will, hofft, d gesamt 67,2 Kilometer lange Strecke 35 Stunden bewältigen zu können. ie i In eim! * 5 „Amicitia“ im DRV-Aufgebal Der Deutsche Ruderverband wird bel 0 45. Europameisterschaften vom 25. bis 4 August in Gent alle sieben olympiche Bootsklassen besetzen. Nach den Er gebn sen der gesamtdeutschen Meisterschaz regatta in Berlin-Grünau steht die deutsch Auswahl mit Ausnahme des Vierer 0. 80 fest. Die Entscheidung fällt hier Zwische“ dem Kölner RV 77 und Hansa Hamburg Die deutsche Mannschaft: Einer: Thomas Schneider(Rgm. Gieheh Konstanz), Doppelzweier: von Fersen, Ru (Ratzeburger RV), Zweier o. St.: Sauermid Heß(Rgm. Düsseldorf/ Würzburg), Zweier n St.: von Groddec/ Arndt(Rgm. Wiesbaee Biebrich), Vierer o. St.: Kölner RV J) ogg Hansa Hamburg, Vierer m. St.: Amieſh Mannheim, Achter: Kölner RV 77. Das deutsche Aufgebot tritt voraussichtlich am 23. August von Duisburg aus die Rei nach Gent an. Offizielle Mannschaftsbegle. ter und Delegierte des Deutschen Ruder. Verbandes in Gent sind Verbandsvorsitzet. der Dr. Walter Wülfing(Hannover), ei Stellvertreter Heinz Loosen(Köln) und Eu Maack(Hannover). Patty bayrischer Tennismeister Mit einem knappen, aber verdienten 99 6·3, 6:3-Sieg über seinen Landsmann A. Larsen holte sich der Amerikaner Bude Patty am Montagmittag in München bei du internationalen bayerischen Tennismeistet schaften den Titel. Larsen klagte noch imme: über seine Schulterverrenkung, die er sid am letzten Dienstag bei einem Schaukamg gegen Patty in Nürnberg zugezogen hatte Die besondere Stärke des Siegers lag in gel. nem scharfen Rückhand-Croß. in Hochform: Nustralien in der Davispokal-Endivunde Im Doppel holten Hoad/ Hartwig den entscheidenden dritten Punkt Auch in diesem Jahr stehen sich die USA und Australien in der Herausforderungs- runde des Davispokals gegenüber. Der Kampf um die höchste Trophäe im inter- nationalen Tennissport wird vom 25. bis 28. August in Forest Hills/ USA entschieden. Im Interzonenfinale in Philadelphia hol ten die Australier Hoad/ Hartwig am Montag im Doppel gegen die Italiener Sirola/Piet- rangeli mit 7:5, 13:11, 7:5 den entscheiden- den dritten Punkt. Vor 1600 Zuschauern hatten die australi- schen Wimbledonsieger auf dem Platz des Germantown Cricket-Club gegen die jungen Italiener einen harten Kampf zu bestehen. Rex Hartwig war der beste Spieler des Quartetts und auch der ausschlaggebende Faktor für den australischen Sieg. Er war der einzige, der kein Aufschlagspiel verlor. Auf der anderen Seite hatte der 21 Jahre alte Pietrangeli, der Rosewall am Sonntag im Einzel einen guten Kampf geliefert hatte, deutliche Schwächen auf der Rückhand. Ob- wohl die beiden Italiener bis zum Schluß g nicht aufsteckten, kamen sie um eine Nie- derlage nicht herum. Amerika behält den Wightman-Pohl Den englischen Tennisspielerinnen ge. lang es auch in diesem Jahre nicht, den sel 1923 umkämpften Wightman-Pokal zu e, obern. Mit 6:1 endete die diesjährige Be. gegnung. Nachdem Amerika am ersten Tage bereits mit 2:1 führte, gab es in den restlichen vier Spielen nur noch Erfolge del USA- Spielerinnen. Poris Hart siegte über Shirley Bloomer(England) 715, 6:3, Dorotihj Head-Rnode(USA) schlug Angela Buxton 6:3, 6:3 und Louise Brough(US) trium- phierte über Angela Mortimer 6:0, 62. In Doppel siegten die Amerikanerinnen Dort Hart/ Shirley Fry über die Engländerinnen Angela Mortimer/ Angela Buxton 3:6, 6.2, Ji, „ Beillagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe legt ein Tipschein des Württemberg- Badischen Totos im West-Südblock für den 4. Wettbewerb vom 20/21. August 1955 bei. * Stellenangebote Außerdem wird jüngerer Ingeni als Detailkonstrukteur sowie ein 2 L Hilfsmeister Unterlagen werden erbeten unt. Nr. 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I1Inelm Rurz angstrez wick N nach einem schweren Verkehrsunfall im Alter von 9 nazeau 58 Jahren zu sich in die Ewigkeit. n Don 8 Mh m.- Wald ho f, den 15. August 1955 kranzig 8 In stiller Trauer: 0 Käthe Kurz geb. Spettel 1e in Emilie Schwinn geb. Kurz e in et Walter Henn u. Frau Lieselotte ö Doris Kurz geb. Kurz 0 Karl Bachmaier, Bräutigam gehol 1 und Enkelkinder d bei f 1 1 Beerdigung: Freitag, 19. August, 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. mpischg Argebniz erschaftz. 1 2. 2 2 1 Am 15. August 1955 verstarb an den Folgen eines tragi- nburg schen Verkehrsunfalles im Alter von 44 Jahren unser f Belegschaftsmitglied, Herr Giehe 2 enn Leopold Grolik 1 Der Verstorbene hat sich in der kurzen Zeit seiner ene Zugehörigkeit zu unserem Unternehmen durch seinen i Johr Fleiß und seine Hilfsbereitschaft die Achtung seiner Ame ö Vorgesetzten und Arbeitskollegen erworben. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 10 Mannheim, den 17. August 1955 ele ktsbegg. Geschäftsführung u. Betriebsangehörige 1 Audler. der orsitzel. M. Stromeyer Lagerhausgesellschaft er), gelt, Zweigniederlassung Mannheim. 5 5 Beerdigung: Donnerstag, 18. August, um 11.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof Mannheim. zeister„„— nten 63—— lann Ar. r Bud bei 90 Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem merle. Leiden entschlief am Montag, dem 15. August, unsere h immer innigstgeliebte, unvergessene Tochter er sich i aukamp: 8 in sel im blühenden Alter von 14% Jahren. f Mannheim, den 17. August 1955 5 Kleine Wallstattstraße 11 5 3 In tiefer Trauer: 1 Erwin Eber wein und Frau ö Herta geb. Wagner 5 ö 7 und alle Angehörigen 0 n-Pokal nen ge. den sel u e- ige Be ersten in den olge del te über Dorothy Buxton trium- 62. In mn Dots derinnen 6˙2, 750. be legt en Totos erb vom erste 1 ns- und len. An- Verlag. . sch. III, Sprach- rändern. H ote unt, 121 tags-Be: 4 4. d. V. — U iel veränd. Angeb. rlag. CC(C((ſſãũũũ d 1——— August 1933 MORGEN raomillen- Nachtiehten Beerdigung: Mittwoch, 17. Aug., 13.30 Uhr Hauptfriedhof Mm. großer Geduld ertragenem Lel- stets treusorgender Mann, mein Schwiegersohn, Bruder, Nach langem schwerem, mit den, ist heute mein lieber, herzensguter Vater, unser lieber Sohn, Schwager, Onkel und Freund, Herr Gustl Denk im Alter von 53 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 16. August 1955 Langstraße 42a In tiefem Schmerz: Berta Denk geb. Benzler Claus Denk undd alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, den 18. August 1955, 9.30 Uhr, Haupt- kriedhof Mannheim. 7 d Unsere liebe Mutter, oma und Uroma, Frau Marie Simon geb. Emmert ist heute im Alter von 80 Jahren plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Mun m. Neckarau, den 15. August 1953 Fischerstraße 1 5 1 In tlefer Trauer: Maria Mühlum wwe., geb. Simon Famile Fritz Simon Familie Karl Kammerer Familie Albert Kammerer, New Lork sowie Enkel und Urenkel Beerdigung: Donnerstag, 18. August, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau Statt Karten 90 Am g. August 1955 verschied nach schwerer Krankheit, jedoch 5 unerwartet, mein lieber Mann und guter Bruder, Herr 8 Georg Kist Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme und die schönen Kranz- und Blumenspenden sagen wir allen unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Oberbürgermeister Professor Dr. Heimerich für den ehrenden Nachruf, Herrn Stadtpfarrer Lehmann für die tröstenden Worte, Herrn Dr. Leber für die Arztliche Betreuung, der Herren Aerzten und. Schwestern des Diakonissenkrankenhauses für ihre groge Mühe und auf- opfernde Pflege, den Hausbewohnern und all den Freunden, die unserem lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. mannheim; den 17. August 1955. 5 Frau Christina Kist Elise Kist(Schwester) Durch einen tragischen Unfall wurde unser lieber Vater, Schwie- Servater und Opa, Herr Eugen Klotz 5 Polizei-Meister a. D. im Alter von fast 70 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, Philad 5 elphia, Apolda, den 16. August 195 Karl-Ludwig- Straße 9 e Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Else Borgner geb. Klotz kemerpestattung: Freitag, den 19. August 1955, 13 Uhr, im Krema- orium, Hauptfriedhof Mannheim. abtER- Nähmaschinen WANZE NN Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgans meines geliebten Mannes und Vaters, Herrn Robert Rösch sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Wegerle für seine Bemühungen, Herrn Pfarrer Wöllner für die tröstenden Worte sowie der Städt. Straßenbahn und der Friedhofsverwaltung für den ehrenden Nachruf, den lieben Hausbewohnern und all denen, die dem teueren Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 16. August 1955 Untermühlaustrage 82 Frau Emma Rösch Wwe John Walter und alle Anverwandten Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 17. August 1955 Hauptfriedhof Zeit JJ ⁵ d ĩ ß Müßig, Richard Heinrich, Tullastraßge s 10.30 Hahl, Martin. Kolpingstrade 15 11.00 Fischer, Christa, Kleine Wallstattstraße 11. 13.30 Krematorium Maas, Karl, Kirchenstraße 2ꝛ̃.„14.00 Friedhof Käfertal Sigrist, Anna, Waldhof, Hessische Straße 31. 3 14.00 Friedhof Sandhofen Wissmann, Katharina, Im Leinpfad 3. 11.00 Friedhof Feudenheim Weisbrod, Friedrich, Am Schelmenbuckel 41. 14.30 Mitgetellt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 8 Bekanntmachungen Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH ver- gibt folgende Arbeiten: 1. Tapezierarbeiten für die Wohnbauten am Elbinger Weg in Mann- heim—schönau. „ Schreinerarbeiten(Speiseschränke) für die Wohnbauten am Elbinger Weg. Herstellung der Außenanlagen der Stockwerkshäuser am Aubuckel, in Mannheim-Feudenheim. Lieferung von inneren und äußeren Fensterbänken für die Wohn- bauten an der Lilienthalstraße in Mannheim- Schönau. . Lieferung von inneren und äußeren Fensterbänken für die Wohn- bauten am Karlsberger Weg in Mannheim- Schönau. Lieferung von inneren Fensterbänken für die Wohnbauten am Elbinger Weg in Mannheim- Schönau. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Mannheim, Max- Joseph- Straße 1(Auskunft), abgeholt werden. Mannheim, den 16. August 1955 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. M W 9 6. Vertsteigetongeg Zwangsversteigerung. Die Allg. Orts krankenkasse Mannheim versteigert im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 18. August 1955, 14 Uhr, in Ladenburg: 1 Vidal-Tempo-Kleinlastwagen, 1 Hanomag, 1,5 t Diesellastwagen, 1 Opel-I,5-Olympia-PRK., Ii GMd-Jauchewagen und 1 Kran-Wagen(samtl. gebr.), gegen Barzahlung. Treffpunkt: Jlves- heimer Straße, Kanalbrücke b. Fa. Nordap. Mannheim, den 16. August 1955 5 Der Vollstreckungsbeamte der Allg. ortskrankenkasse Mannheim. Zwangsversteigerung. Die Allg. Ortskrankenkasse Mannheim versteigert im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 18. August 1955, in ihrer Verwaltungsstelle Mannheim, Renzstraße 11-13, Vorhalle, 14 Uhr, folgende Pfandstücke: 1 Terrazzobodenschleifmaschine Fabr. Ligmann, 1 Staubsauger„Vorwerk Kobold“, 1 Personenwaage, 1 Heilkasten für Kopflichtbäder, 1 gr. Schrank, 1 Zuschneidetisch, 1 Schreibtisch, 1 Eisen- regal, I 1d. Klubtisch, 1 Messing-Gong, 4 Blumenvasen, 2 Ami-Hosen, 2 Kanadierjacken, 13 neue Damenwesten und 14 neue Jersey-Blusen gegen Barzahlung. Mannheim, den 16. August 1955 Der Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. Untetftieht: private Handels- u. Höhere Handelsschule 5 VNC. Srock. Nannheim Inh. u. Leiter: Dipl.-Kfm., Dipl.-Hdl. Dr. W. Krauß Mannheim, Haus Fürstenberg am Wasserturm Friedrichsplatz 1 Telefon 4 38 00 Allgemeine Handelsschule Am 13. September 1935 beginnen folgende Lehrgänge: 2) Tagesschule: Jahreslehrgang mit Vollunterricht, b) Abendschule: 1. Lehrgänge in Steno und Schreibmaschine für Anfänger und Fortgeschrittene. 2. Eilschriftlehrgg. mit Diktatübungen, 3. Lehrgang in Buchführung für Anfänger, 4. Vorbereitungslehrgang für die kfm. Gehilfenprüfung. In Vorbereitung: Halbiahreslehrgg. mit Vollunterricht für nicht mehr Berufsschulpflichtige Beg. Anfang Oktober als Tagesschule). Anmeldungen ab 23. August erbeten! Entlaufen Wir halten mehr als wir versprechen! Tanz an KOch Weiß. Spitz„Ali“ entlaufen. Abzug. geg. Belohnung. Telefon 5 11 87. E nt f f 9 2n E 2, 4½ A. Paradeplatz, Tel. 52251 Ein blauweißer u. ein grüner Wel- Neue Kurse beginn. Mitte Sept. lensittich entflogen. Abzugeben Telefon 4 17 62. Geschäfts- Anzeige Reparaturen sorgfältigst bel Füllhalter-Zinnen 0 7, 11 planken- Passage O 7, 11 polster-HMöbel s 1. 1 Borho Schnelltransporte rel 5 25 Tel. 5 25 04 Vervielfäleigungen Rota printdruck, Fotokopien. Augartenstraße 13. Telefon 437 38 mit Brut vernichtet 100%1g in 8 Stunden obne Verklebung. LEHMANN Hafenstr. 4 räglich Marschmusik u. 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Anmeldung und Fahrkarten bei: HAPAG-LLOVYO REISEBURO P 4, 2(Knörzerban) N 1, 1(HADETA) —— — Seite 8 Mittwoch, 17. August 19 Was sonst noch geschah. Zur Heranbildung eines plattdeutschen Sprechernachwuchses hat die Niederdeutsche Abteilung des Nordwestdeutschen Rund- kunks in Hamburg ein besonderes Nach- wuchsstudio eingerichtet, in dem jungen Schauspielern Gelegenheit gegeben wird, sich an den besonderen Aufgaben der Dia- lektsendungen im Radio zu erproben. * Die 440 000 Einwohner zählende nor- Wegische Hauptstadt Oslo hat hundert Mil- lionäre, wie aus den laut gesetzlicher Anord- nung zur öffentlichen Einsichtnahme aus- liegenden neuen Einkommensteuerlisten hervorgeht. Ferner ergibt sich, daß mehr Als 200 Osloer Firmen über ein Kapital ver- fügen, das eine Million Kronen(590 O00 DM) übersteigt.. Auf dem Genfer Hauptpostamt wurde am Montag das Fehlen eines Postsackes mit 149 000 Schweizer Franken(etwa 149 000 DM) entdeckt. Diese Summe war die Tagesein- nahme eines Stadtpostamtes. Nach bisheri- gen polizeilichen Ermittlungen wird ein Alle Iege„weinwörzige““ Solare mie zwanzigjähriger Postangestellter, der vor kurzem von Basel nach Genf versetzt wurde, des Diebstahls verdächtigt. Der Postbeamte sollte die Geldtasche zum Transport- auf das Hauptpostamt in einen normalen Postsack packen. Der Verdächtige ist flüchtig. * Die erste Notenpresse Indonesiens hat ren Betrieb aufgenommen. Damit wird das Land zum erstenmal in seiner Ge- schichte in die Lage versetzt, seine Bank- noten selbst herzustellen. * Die größte japanische Zeitung, die„Asahi Shimbun“, berichtet, daß sie in Zusammen- arbeit mit den Shinko-Werken eine Fern- schreibmaschine entwickelt habe, mit der sich 1476 japanische Schriftzeichen über- mitteln lassen. Die Maschine arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die europäischen und amerikanischen Fernschreibmaschinen. * Ein lenkbares Luftschiff mit drei Mann Besatzung trieb in der Nähe von Lakehurst (OS) mit Propellerschaden stundenlang steuerlos in der Luft. Zwei Hubschrauber und ein anderes Luftschiff verfolgten den „Ausreißer“, bis er schließlich in einem Maisfeld niederging. Alle drei Besatzungs- mitglieder blieben unverletzt. * Im Altersheim von St. Johns(Neufund- land) wurde der Fischer Thomas Suggs 110 Jahre alt. Er hat seinen Beruf 87 Jahre lang ausgeübt, war nie verheiratet und soll krischer und jünger wirken als einige seiner neunzigjährigen Heimgenossen. Jugendzeit und Greisenalter auch bei Seen „Ueberernährung“ sehr gefährlich/ Verjüngungsanlage in der Schweiz Die mitteleuropäischen Seen sind durch indirekte Abwasser- und„Zivilisations- schäden“ einer raschen Alterung ausgesetzt. In wenigen Jahren spielen sich Entwicklun- gen ab, die normalerweise Jahrtausende dauern. Besonders kraß treten diese Zivili- sationsschäden in jüngster Zeit bei verschie- denen holsteinischen Seen auf, wo sie der Chemiker der Hydrobiologischen Anstalt Plön(Max-Planck-Institut), Dr. Waldemar Ohle, erforschte. Binnenseen sind Gewässer mit einem weitgehend vorgezeichneten Lebenslauf, mit „Jugendzeit“ und„Greisenalter“, die zuletzt eines natürlichen Todes durch Vermoorung und Verlandung sterben. Sie entstehen durch geologische Ereignisse— etwa nach Eiszeiten oder durch Gebirgsbewegungen. „Junge“ Seen haben einen geringen Nähr- stoffgehalt des Wassers und zeichnen sich durch eine charakteristische Fauna aus. So gehören Fischarten der Maränen- und Fo- rellengruppen zu den typischen Formen der jungen Seen. Durch die Einflüsse der Umgebung, durch Nährstoffzustrom aus den Zuflüssen und die Fauna und Flora der angrenzenden Land- gebiete reichern sich die Seen mit Nährstof- fen an und beginnen damit zu„altern“. Es entsteht eine reiche Flora an mikroskopisch kleinen Algen(Plankton- Algen). Damit wan- deln sich auch die anderen biologischen Merkmale des Seenwassers, bis aus dem sauerstoffreichen nahrungsarmen See ein Gewässer mit planktonischem trübem Was- ser und der typischen Fischfauna des „Hecht-Schlei-Sees“ geworden ist. Dieser Vorgang wird als Eutrophierung bezeichnet. Das Dasein eines Sees endet, wenn sich sein Boden durch die Schlamm- schüttungen seiner Zuflüsse und durch die Reste der Lebewelt soweit erhöht hat, daß er, von Schilf überzogen, verlandet. Alpen- seen in einer lebensarmen Umgebung, aus der wenig Nährstoffe in das Seenwasser ge- langen, bleiben sehr lange„jung“, während Flachlandseen sehr schnell altern. Seit der Eiszeit dürften so schon Hunderte von Seen in Deutschland verschwunden sein. In diesen natürlichen Seen-Lebenslauf greift die Zivilisation beschleunigend ein. Nach den Feststellungen in Ostholstein wird dort die„Seenalterung“ durch die Nährstoff- zuflüsse aus den umgebenden Agrargebieten, aus denen bei der verstärkten Mineraldün- gung durch die Dränage Düngesalze in die Seen gelangen, ebenso beschleunigt wie durch die häuslichen Abwässer der länd- lichen Siedlungen und Städte. Von dem hohen Nährstoffgehalt dieser Abwässer sind insbesondere Phosphate und Stickstoffver- bindungen von Bedeutung, Stoffe, an denen es der Seenflora im allgemeinen mangelt. Diese starke Düngung bewirkt eine inten- sive Belebung der planktonischen Mikro- Algenflora, die wiederum als„Urnahrung“ das ganze Seenleben beschleunigt. Denn von den Algen leben Tierformen wie die plank- tonisch schwebenden sehr kleinen Krebse, von diesen wieder kleinere Fische, die ihrer- seits als Nahrung Fischformen dienen. Diese ganze Fauna und Flora des Sees muß nach dem Tode von der Bakterienflora des Seenbodens durch Fäulnisprozesse ver- arbeitet werden. Das ist jedoch nur bei Vor- handensein von genügend Sauerstoff im Seen- Tiefenwasser möglich. Der Sauerstoff- gehalt des Wassers reicht aber bei den „überdüngten“ Seen nicht mehr aus. Dann treten andere Bakterienformen auf dem Seenboden in Tätigkeit, die sauerstofflos die organischen Schlammassen zersetzen. Sie verarbeiten den Schwefel des tierischen Ei- weißes der„Leichenreste“ auf dem Seen- grund nicht zu Schwefel-Sauerstoff- Verbin- dungen(Schwefelsäure, schweflige Säure), sondern zu Schwefel wasserstoff, einem stark giftigen Gas. Das Auftreten von Schwefel- Wasserstoff ist das typische Anzeichen dieser „Ueberernährung“.“ Zumindest in der warmen Jahreszeit, Wenn das Seenwasser nicht durch Zirkula- größerer räuberischer tion, Wind usw. bis auf den Grund hin um- gerührt und mit Sauerstoff versorgt wird, sind die Tiefenzonen der Seen bis oft wenige Meter unter die Oberfläche mit Schwefel- Wasserstoff verseucht und„tot“. Der Fischer erkennt die„toten Zonen“ daran, daß sich an seinen ausgelegten Grundangeln tote Aale finden, die von der Sauerstoff-Zone von oben her an die Köder stoßen und in der schwefelwasserstoffhaltigen untersten Was- serschicht ersticken. Die letzte Folge dieser Zivilisations- krankheit ist ein wesentlich beschleunigter „Seentod“. Doch sind die praktischen Aus- Wirkungen nicht nur auf die Fischerei be- schränkt. Auch als Wasserspeicher für Trinkwasserversorgung wird ein stark eutropher See unbrauchbar. In der Schweiz verjüngt man einen solchen See mit einer Anlage, die das Tiefenwasser absaugt, durch Versprühen an Luft mit Sauerstoff anreichert und so aufgefrischt wieder einpumpt. g Dr. H. Steinert Die Hennetalsperre steht vor der Vollendung 234 Menschen verloren ihre Heimat/ Wasserstauung beginnt im November Wassermangel im Ruhrrevier! Mit Schrek- ken denken die Menschen heute noch zurück an die Trockenheit des Sommers 1947; hätte sie nur 14 Tage länger gedauert, wäre eine Stillegung der gesamten Ruhrindustrie und besonders des Kohlenbergbaus unvermeid- lich gewesen. 80 Prozent des Wassers aus der Ruhr fließt gewerblichen Zwecken zu; nur 20 Prozent verbraucht die Bevölkerung, und 450 Millionen Kubikmeter Wasser müs- sen gestaut werden, um auf absehbare Zeit den ständig steigenden Wasserentzug aus der Ruhr auszugleichen. Etwas mehr als die Hälfte— 284 Millionen Kubikmeter Stau- inhalt an Talsperrenraum— stehen nur zur Verfügung. Eine neue Talsperre war seit langem dringend notwendig geworden. Aber das Bauprogramm zur Sicherstellung des Wasserbedarfs war durch Kriegs- und Nach- kriegsverhältnisse stark behindert. Erst 1952 konnte der Ruhrtalsperrenverein mit dem Bau einer neuen Hennetalsperre im Sauer- land beginnen. Die alte Hennetalsperre, die über einen Stauinhalt von 11 Millionen Kubikmetern verfügte, mußte im Jahre 1949 stillgelegt werden, weil der Kalkboden unter der 38 Meter hohen Sperrmauer wasserdurchlässig geworden war. Die neue Talsperre wurde auf 40 Millionen Kubikmeter Stauinhalt ver- größert. In Tag- und Nachtarbeit wurde hier geschafft. Ueber 3500 Arbeiter wurden bis- her aus dem Flüchtlingsland Schleswig-Hol- stein von den Arbeitsbehörden angeworben. Sie werden als Umsiedler behandelt und nach einer 26 wöchigen Arbeitszeit an der Hennetalsperre in feste Arbeitsplätze im Lande Nordrhein- Westfalen vermittelt. Inzwischen ist die Dammschüttung an der neuen Hennetalsperre fertiggestellt worden. Innerhalb von 7 Monaten wurden über 1,3 Millionen Kubikmeter Steingeröllmassen in den 60 Meter hohen und 250 Meter breiten Damm eingebaut. Diese— wie es in Fach- kreisen heißt—„gewaltige Leistung“ war nur möglich durch die Zusammenballung von Geräten und Maschinen im Investitions- wert von über 20 Millionen Mark. Die Bun- desstraße 55 mußte in einer Länge von 8,5 Kilometern verlegt werden. Diese Arbeiten sind abgeschlossen. Mit Hochdruck wird jetzt an der Dichtungsdecke des Dammes ge- arbeitet, die bis zum Oktober fertig sein soll. Der Damm ist zwar nur 60 Meter hoch, aber die Abdichtung des Untergrundes wird durch ein Stollensystem mit Betonscheiben bis auf 120 Meter Tiefe hinabgetrieben. Da- für sind rund 6000 Tonnen Zement erforder- lich. Während die Arbeiten an der neuen Tal- sperre ununterbrochen weitergehen, mußten die Menschen, die auf der 210 Hektar gro- Ben Fläche der Talsperre ansässig waren, dem Wasser weichen. Materiellen Verlust hat niemand zu beklagen, aber Summe kann die Bauern über den Verlust mrer jahrhundertealten Höfe hinwegtrösten. Die Hennebauern haben der Presse keine Schlagzeilen geliefert, obwohl sie schweren Herzens ihre alte Heimat verließen. Sie er- kannten die Notwendigkeit der Sperre, weil sie um die katastrophale Wasserknappheit wußten. Ohne Enteignung, nur durch güt- liche Regelung, vollzog sich die Umsiedlung der 243 Personen aus drei Dörfern, die im Talsperrenraum lagen. Die Hennebauern sind im Lande Nordrhein- Westfalen in neue Gehöfte eingezogen. 5 Die Wasserstauung wird im November beginnen; in sechs Monaten kann dann die Talsperre gefüllt sein. keine Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: sehen von morgendlichen Niederun heiter, trocken, ansteigende Tages turen, zum Teil über 25 Grad, raturen um 15 Grad. Schwache Süd. Uebersicht: Ueber Zentraleuropa Wa dert eine Zelle Hochdruck hinweg, f Wetter in den nächsten Tagen bes 55/ Nr. 1 vr. 187 e emperz, Tieksttemgs Winde N die du wird. Erst später können von Frankreit Einfluß al kommende Störungen ihren Südwestdeutschland ausdehnen. 5 othetsdger Harfe 101.428.1857 Unt . Pegelstand vom 16. August Rhein: Maxau 521(6); M (unv.); Worms 312(3); Caub 287(uny.) Neckar: Plochingen 131(85); Gundeg. Beim 173(43); Mannheim 387(5). Wassertemperatur des Rheins: 17,8 Grad annheim q von jetzt an die Luft über der blik auf radioaktive Beimengungen über wachen. Eine entsprechende Aenderung de Wetterdienst ist am Dienstag im Bundesgesetzblatt vers kündet worden. Der bent wen ae soll schrittweise aufgebaut werden, obe Gesetzes über den deutschen zunächst zehn Meßstationen in nommen werden sollen. Ziel ist, 50 Meß. Stationen einzurichten. Zu dem von allen Fraktionen des Bundestages eingebrachten Antrag auf Einrichtung dieser Beobachtungs- stationen hatte Bundesverkehrsminister Dr eine Ueber. wachung der Atmosphäre notwendig sei. Die radioaktive Verunreinigung der Luft, die durch die Atombombenversuche hervorge- rufen werde, beschwöre für die Menschhel eine Gefahr herauf, deren Umfang nod Seebohm festgestellt, daß nicht übersehen werden könne. Atomüberwachung Bonn. Der Deutsche Wetterdienst wut — Bundesrepu. Betrieb ge. onklager bis zb Verwendungsort liefert zuverlässig vom eigenen M DM 1425,.— a. W. MANNHEIM MANNHEIM schwebende laslengeschallel ee eee e ee, 197 cem, 11,3 PS, 2,8-I- Verbr. elektromagnet. Schaltung weitgehendste Verkleidung, bester Schmutzschutz. Die Victoria-Swing bietet eine in schwersten Wettberwerben erprobte technische Sensation zu einem erschwinglichen Preis! FRANZ ISTLINGER Augartenstrage 84, Tel. 4 27 65 FEET 0 Lastwagen HadMas 1,5 f, 2 t, 2,51 HANO MAG Großhändler Vögele& Scneid Mannheim— Uhlandstraße Telefon 5 22 20 Verkauf und Kundendienst bietet an: 1 Hanomag 1,7-t-Pritschenwag. mit Plane 1 Büssing 5-t- Pritschenwagen mit Plane(60 O00 km gef.) 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Sie werden es sicher auch mit dem alten deutschen Sprichwort gehalten haben, als Sie Rama zum ersten Male probierten: Der Versuch macht klug! Ja, das stimmt! Aber es ist gewiß schon lange her, daß Sie Rama versuch · ten. Heute gehört Rama mit der größten Selbstverständlichkeit auf den Tisch Ihres Hauses, wie bei allen Hausfrauen, die eine gute Küche führen die Wert auf delikate Brote legen. Und- hat Rama Sie jemals enttäuscht? Bestimmt nicht! Denn diese Delikateß- Margarine hat nun mal den vollen, naturfeinen Ge- schmack, der sie in ganz kurzer Zeit so beliebt gemacht hat. k 207 — (Tex. den Dis 4. Aug und„W. sätze el 8011-2 + Kündgi bleiben lagen un. am 18. Beko-Y Y Beko- D-Ma: Erschli, VV migung und zu nehme 115,5 J die Za erhöht verdop Vier M N strie v mit dem vollen, naturfeinen Geschmack Rama ist garantiert frei von künstlichen F. arbstoffen Nr. I — 1. 187 Mittwoch, 17. August 1955 Nr. INDUSTRIE. UND HANDELSBLATI Seite 9 — : Abg. Zinssätze W pendeln nach o ben 1 i tscher Land K) Als die Bank deutscher Länder 110 1 4 Debontsate erhöhte(vergl. M. M. vom 4 August 1955„Diskont-Bremse angezogen“ nd„Warnschuß Vor den Bug“), wurde so- d wn 55 Javon gesprochen, daß die bisherigen die a an tze kür Kredite nicht beibehalten stimme n könnten. Nun ist der Zentrale Kre- b itauschuß der Privat- und Kreditwirtschaft al 15. August in Bonn zusammengetreten, er die künftige Höhe der Soll- und Flabenzinsen Von Kreditinstituten zu be- aten. Die Diskussion der durch die Diskont- ehöhung geschaffenen neuen Lage am Geld- markt ergab nicht immer völlige Ueberein- süimmung der Meinungen. Absolute Ein- stunmigkeit bestand darin, daß die Einbe- ziehung der Spareinlagen und die Erhöhung deer Mindestreservensätze Weder konjunk- tur- noch währungspolitisch notwendig oder Jpeckmäßig sei. Die Vertreter des Kredit- ſesens schlossen sich der Beweisführung der Sparkassen an. Der Spareinlagenkom- plex sel seiner Natur nach dem Kapital- markt zuzurechnen und somit kein Objekt für Kreditrestriktionen. Auch die Mindestreservenerhöhung auf een anderen Gebieten wird— in einem augenblick, wo sich der Geldmarkt ohnehin ſersteikt— nicht von allen Seiten als not- wendig anerkannt. Der Zentrale Kreditaus- schuß ist der Auffassung, daß die gegen- wärtige Situation nicht dazu zwingt, die als warnschuß gedachte Diskonterhöhung mit zwlem Gewicht in den Sollsätzen weiter- zugeben. Nach Ansicht des Zentralen Kreditaus- Ischusses müßte die Diskontsatzerhöhung ſalgende Aus wirkung auf die übrigen Zins- sätze ergeben: Soll-Zinsen für Wechselkredite für Kontokorrentkredite Haben-Zinsen 1 für täglich fällige Gelder 34% tur Kündigungs- und Festgelder 1 // Bei den Spareinlagen sollen die Scitze für Einlagen auf 12 Monate und darüber mit 4 v. H. und für Einlagen mit gesetzlicher Kündgiungsfrist mit 3 v. H. unverändert bleiben. Dagegen soll der Zinssatz für Ein- lggen mit vereinbarter Kündigungskrist von +.% + 7⁴%˙—Cê ist wird desrepu. n über. rung dez terdiengt, att ver-, 18sdienst „ Wobei rieb ge. 50 Meß. on allen brachten chtungs. ister Dr. Ueber. (dpa) Die 10 Bau, Steine, Erden teilte am 15. August in Kassel mit, daß sie gegen- pärtig keine höheren Löhne fordern wird und nicht an eine Aenderung der geltenden Tarife denke. Diese Erklärung wurde auf der außer- ordentlichen Beiratssitzung abgegeben, die den für September in München geplanten Gewerk- schaftstag vorbereitet. Erste Beko-Marki)-Auktion p) Die erste, ursprünglich für 16. Au- e gast angesetzte Versteigerung von beschränkt Sei. Die fonventlerbarer DM wird, wie die Deutsche zuft, die] Leberseeische Bank, Hamburg, aus Rio erfährt, ervorge. am 19. August stattfinden. Der zunächst auf möchte 126 Mill. Bekot)-Mark festgesetzte Betrag soll 8 5 hierbei erhöht werden. Gleichzeitig ist auch ng noc dile Auktion von Pfund Sterling und holländi- schen Gulden beabsichtigt. Am 15. August lau- teten in Rio die Freimarktkurse in Cruzeiros wie kolgt: deutscher Clearing-Dollar 62,5 bis 6, US-Dollar 71 bis 73, Beko-Mark 16,6 bis 17. Der Ankaufskurs des Banco do Brasil für Beko-Mark betrug 16,4 Cruzeiros. Y Beko-Mark ist„beschränkt konvertlerbare D-Mark“. Erschließung des Auslandsmarktes FWD) Im zweiten Quartal sind 307 Geneh- migungen zur Errichtung von Niederlassungen und zum Erwerb von Beteiligungen an Unter- nehmen im Ausland mit einem Kapital von 115,5 Mill. DM erteilt worden. Während sich die Zahl der Genehmigungen um ein Fünftel erhönt hat, hat sich der Kapitalwert nahezu verdoppelt. Vier Milliarden DM für Neuentwicklungen wp) Die amerikanische Automobilindu- strie wird rund eine Milliarde Dollar für die Entwicklung der neuen Modelle für 1957 aus- geben. Das ist wesentlich mehr als in den ver- gangenen Jahren sonst von der Industrie für diese Zwecke aufgewendet wurde. In Kreisen des Automobilhandels ist man allgemein der Auffassung, daß 1957 alle Firmen mit wesent- lichen Aenderungen bei ihren Modellen auf- warten werden. 4 Weine werden billiger CR) Die Erzeugerpreise für Konsumweine sind in den letzten Wochen in Rheinhessen über sechs bis unter zwölf Monate um 4 Auf 3% v. H. angehoben werden. Der Meinung der Bd, daß die Diskont- erhöhung kaum zum Kapitalmarkt durch- schlagen werde, allenfalls die Tendenz zur Zinssenkung etwas abbremsen könnte, schloß sich der Zentrale Kreditausschuß nicht voll an. Hinter dem Vorschlag, den Habensatz bei Spareinlagen von 12 Monaten und länger unverändert zu lassen, steht die Besorgnis, eine Aufstockung dieses Satzes könnte die Zinstendenz am Kapitalmarkt durchaus be- rühren, und man verweist hierzu auf die Erfahrungen, die in der letzten Zeit mit der Unterbringung 5%prozentiger Anleihen ge- macht wurden. Keine Gemächlichkeit Förderungsprogramm kür Mittelstandsgewerbe (VWD) Wie aus dem Bundeswirtschafts- ministerium bekannt wurde, ist dort ein Pro- gramm zur Förderung des mittelständischen Gewerbes entworfen worden mit dem Ziel, den konjunkturellen Rückstand der mittel- ständischen Wirtschaft aufzuholen. Unter- suchungen haben ergeben, daß mit Aus- nahme einiger Bremchen, z. B. des Bauhand- Werks, der überwiegende Teil des mittel- ständischen Gewerbes in geringerem Grade an der Konjunktur Teil hat als die übrige Wirtschaft. Wie verlautet. zeichmet sich in den Beratungen bereits deutlich die Kon- aus Konkurrenzangst Schrittehen weiser Abbau der Zölle (VD) Im Bundeswirtschafts ministerium laufen zur Zeit die Vorbereitungen für die nächste Zollverhandlungsrunde innerhalb des allgemeinen Zoll- und Handelsabkom- mens(GATT) an, die im Januar 1956 be- ginnen soll. Zur Aufstellung der deutschen Forderungslisten finden vom 4. September an Verhandlungen zwischen dem BWM und den interessierten Wirtschaftsverbänden statt. Diese„Zollhearings“ sollen bis Mitte September abgeschlossen sein, so daß daran anschließend die Forderungen der Wirt- schaft mit den handelspolitischen Erforder- nissen abgestimmt und die deutschen For- derungslisten endgültig aufgestellt werden können. Diese Listen werden frühestens zum 1. Oktober vorliegen und den betref- kenden Ländern eingereicht werden können. Die Länder, mit denen verhandelt werden soll, stehen vor Abschluß der Forderungs- listen noch nicht fest, doch sind bereits statistische Vorarbeiten zur Feststellung der Hauptlieferländer für die wichtigsten in Frage kommenden Waren angelaufen. Andererseits werden die Forderungslisten der in Frage kommenden Verhandlungs- partner auch nicht vor dem 1. Oktober er- Wartet. Es ist keinesfalls sicher, daß alle Länder, die sich grundsätzlich zu der nächstjährigen internationalen Zollkonfe- renz bereit erklärt haben, Zollforderungen an die Bundesrepublik stellen werden, so K URZ NACHRICHTEN merklich zurückgegangen, berichtete am 16. Au- gust das Wirtschaftsministerium in Mainz. Die Preise für bessere Konsumweine sanken von 1800 auf 1700 DM und für geringere Weine von 1400 auf 1300 DM je Stück. Zu Anfang des Jah- res waren dagegen die Preise für die qualitativ als Mittelgut bezeichneten Weine des Jahr- gangs 1954 bei lebhafter Nachfrage laufend ge- stiegen. Noch im April wurden für bessere Konsumweine bis zu 2000 DPM je Stück geboten. Geringere Weine aus dem rheinhessischen Hinterland kosteten damals 1400 bis 1500 DM. Eifektenbörse daß auch nicht mit allen verhandelt zu wer- den braucht. Lediglich die Verhandlungen mit den USA auf der Basis der der US- Regierung erteilten Vollmacht zu einer 15prozentigen Zollsenkung innerhalb von drei Jahren kommen auf jeden Fall zu- stande. Das BWM hat in diesem Fall be- reits eine vorläufige Forderungsliste an die US-Regierung abgesandt, die bis zum 15. August in Washington vorliegen muß, da die amerikanischen Zollzugeständnisse an gewisse Fristen gebunden sind. (tor) Soweit die sachliche Meldung. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Nach weitgehender Befreiung des inter- nationalen Warenverkehrs von den Fesseln der Devisenzwengs wirtschaft bahnt sich jetzt allmählich— wer ist nicht versucht zu sagen Gott sei Dank wenigstens doch ein Abbau der Zölle an. Niemand spanne seine Hoffnungen zu hoch, denn wenn etwas langsam voranschreiten wird, dann ist es gerade die schrittchenweise Abschaffung von Zöllen. Man sollte eigentlich noch gar nicht von Abschaffung sprechen, sondern nur von Milderung. Die Hauptschwierigkeit ist, daß solche Maßnahmen nur auf Gegen- seitigkeit erfolgen können, und daß bei internationalen Zollverhandlungen der an- dere immer nur den Splitter im Auge des Nächsten sieht und darüber den Balken im eigenen Auge vergißt. Wer vorstehende Meldung aufmerksam studiert, wird finden, daß wahrlich sehr viel Verhandlungskomplikationen ersonnen wurden, um zum Ziele zu gelangen. Aber gerade da liegt der Hund begraben. Es fürchtet sich jeder davor, daß ohne Zoll ausländische Wettbewerber auf den Markt treten könnten. Und doch, die einzige Garantie für ge- deihlichen Verlauf der Wirtschaft bietet gerade der Reformgedanke: Ohne Zölle Teilnahme an der Weltwirtschaft. Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt/Main, 16. August 1955 Börsenverlauf:(//) In den Aktienmärkten der westdeutschen Börsen War trotz günstiger Wirtschaftsnachrichten eine abwartende Tendenz vorherrschend. Der Ordereingang war weiterhin sehr gering und die Kursentwicklung blieb in den meisten Fällen dem Zufall überlassen. Bergbau- und Stahlaktien tendierten. wie schon am Vorte ge, grenzten Umsätzen überwiegend gut behauptet. nachgebend. Von Motoraktien konnten BMW und uneinheitlich. IG-Farben-Nachfolger bei be- Elektro- und Versorgungswerte vereinzelt etwas Daimler ihre Aufwärtsbewegung leicht fortsetzen. Großbankennachfolger im allgemeinen ohne wesentliche Veränderungen. Lediglich Commerz- und Kreditbank sowie Rhein-Main Bank notierten fes ter. Allgemeine Industrieaktien beiderseitig etwas abweichend. Sonderbewegungen verzeichneten Felten und Guilleaume, die auf Grund des Verwal- tungsgerichtes und der bevorstehenden Kapitalerhöhung auf etwa 264 kamen. Reichholdt Chemie mußten nach Unterbrechung erneut mehrprozentig nöher zugeteilt werden. Am Rentenmarkt mußte die Notiz für die Bundesanleihe leicht zurückgenommen werden. Aktien 15.8. 16 8. Aktien 15.8. 16 8 Aktlen 15.8. 16. 8. 85 3 303³ Harpener Bergbau 134½ 132% Dresdner Bk.)) 28 270 S 28 297% Keſdelb. Zement.— 290 T8 Khein-Mam Bank 206 270 BMW. 134/ 184 Hoesch)— Reichsb.-Ant. Sa. 7881 79 Conti Gummi. 288% ee 156 1 t Balmler- Benz: 382½ 380%½[Mannesmann.. 195 194½ 11 1 Dt. Erd! 189% 189 Rhn. Braunkohle 317½ 312 Nachfolger Degussa. 3J05 203 Rheinelektra 210 215 Bergb. Neue Hoffg. 152½ 150 Demag. 257 267 o 237½[Dt. Edelstahl!. 223 220 Dt. Linoleum 290 200 Seilwolft 110 111 Dortm. Hörd. Hütt. 151 152 Durlacher Hof) 140 f 148 f Siemens& Halske 292/ů 289 Gelsenberg 165 164 ½ Eichbaum-Werger 107 200 Südzucker 220 218¾% GHH Nürnberg 201 201 Enzinger Unſon) 204 272 Ver. Stahlwerke 2„0% Hoesch. 170% 7 1G-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 173 11% Klöcken.-Humb. P. 240 240 Ant.-Sch.) 51/8 51½[ Badische Bank) 213 1 Klöckner werke 70 170 BASF. 20 230% Sommerzbank)) 1 14½)[Hütten Phönix Farbenf. Bayer 277% 277%½ Commerz Phönix Rheinrohr 186 187 Farbwerke Höchst 220 231 u. Credit-Bank 270 273% Rheinst. Union 209 2070 Felten& Guill.] 200 2604%½ Deutsche Bank)) 280 282 Stahlw. Südwestf. 149 180 Grün& Bilfinger] 192 192[Süddeutsche Bank 240 240 Thyssenhütte 204% 204 1)= RM- werte,)= Restquoten zeption einer Förderungspolitik für das mit- telständische Gewerbe ab. Im Mittelpunkt der sich dazu bietenden Möglichkeiten werden die Kredit- und Steuerpolitik, sowie die unmittelbare Be- triebsförderung durch individuelle, vielleicht mehr noch überbetriebliche Beratung stehen. Ferner wird die Frage zu prüfen sein, in Welchem Umfang auch dem Handwerk, ähn- lich wie der Landwirtschaft, Zinsverbilligte Kredite gegeben werden können, wobei zur Diskussion steht, die erforderlichen Mittel aus dem Erb- Sondervermögen bereitzustel- len. Zeichnungsschluß für Postanleihe (VWD) Die ursprünglich vom 15. bis 20. August zur Zeichnung aufgelegte 5½2 prozentige Anleihe der Deutschen Bundes- post von 1955 ist nach Mitteilung der Bank deutscher Länder bereits an den beiden er- sten Tagen voll gezeichnet worden. Die Zeichnung wurde deshalb nach Ablauf des zweiten Tages vorzeitig geschlossen. Baukonjunktur hält weiter an (VWD) Das Bauvolumen im Bundesgebiet ist im Juni weiter gewachsen, wenn sich auch die Zuwachsrate bei der bereits erreichten hohen Auslastung des Baupotentials in enge- ren Grenzen hielt. Der hohe Kräftebedarf und die günstigen Verdienstmöglichkeiten zogen zusätzliche Kräfte in den Bausektor. Auch die Baustoffindustrien haben ihre Er- zeugung weiter ausgedehnt. Trotzdem war es innen nicht immer möglich, neue Bestellun- gen kurzfristig auszuliefern. Genehmigt wurde im Juni der Bau von 57 000 Wohnun- gen im Vergleich zu 54 000 im Juni 1954. Für die Finanzierung des Wobhnungsbaues wurden im Juni 539 Mill. DM zur Verfügung gestellt gegen 499 Mill. DM im Mai und nur 418 Mill. D-Mark im Juni 1954. Marktberichte vom 16. August Mannheimer obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr normaler Absatz. Ver- einzelt Ueberstände, besonders bei Auslitätsmin- derung. Es erzielten: Blumenkohl ausl. 9—9,5, deutsch 35—90; Buschbohnen o. F. 20—26; Stangen- bohnen o. F. 3033; Salatgurken ausl. 50—55, deutsch 40—55. Gewichts ware 12—18; Kartoffeln 9,5 bis 10; Kohlrabi Stück 6—8; Petersilie 7—10; Ra- dieschen Bund 10—14; Rettich Bund 38—10, Stück 6—8; Rotkohl 810; Endivien 10—14; Kopfsalat deutsch I 20—24, II 10—16; Schnittlauch 710; Knol- lensellerie Stück 25—35; Spinat 22—25; Tomaten holl. 5033, ital. 32—35, deutsch 4555; Weißkohl 810; Wirsing 8—10; Zwiebel 16—18; Aepfel A 25 bis 40, B 1525, ausl. 35—40; Apfelsinen 60; Ba- nanen Kiste 17-18; Birnen A 25—40, B 15—24, aus!. 35—45; Brombeeren 4060; Sauerkirschen 35—50; Mirabellen 2030; Pfirsiche ausl. 45—55, deutsch 30 bis 35; Pflaumen 10—25; Reineclauden 10—20; Zi- tronen Kiste 3538, Stck. 15—17; Zwetschgen 25-38. Handschuhsheimer obst- und Gemüsegroßmarkt ẽWp) Große Anfuhr in Steinobst und Birnen, Absatz in Birnen langsam, in Gemüse schleppend, Tomaten in Pausen rückläufig, Bohnen gut gefragt. Es erzielten: Brombeeren 4050; Mirabellen 24 bis 33; Pfirsiche IA 45—55, A 3045. B 15—25; Reineclauden 12-17; Hauspflaumen 712; Bühler Frühzwetschgen 20—23; Ersinger 13—16; Aepfel A 15—25, B 1014; Birnen A 1632, B 10—15; Kopf- salat Stück 1015; Endivien 8—12; Treibhaussalat- gurken 1 25-40, II 15—24, Ueberstand; Weigkohl 6; Rotkohl 6—8; Wirsing 8; Buschbohnen 18—23; Stangenbohnen 20-28; Tomaten A 34-40, 30—33, 2429, B 1520; Zwiebeln 9. 7 Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Anfuhren besonders in Bühler Früh- zwetschgen stark zunehmend. Absatz langsam, trotz sterken Preisrückganges nur beste Ware Ab- zusetzen. Es erzielten: Brombeeren 4046; Pflr- siche Auslese 5053. K 30—41, B 1528: Reineclau- den& 12-17. B 6-11; Mirabellen 22—28: The Czar 510; Eisenthäler 4—9; Bühler A 15—20, B 9—14; Industrieware 4-9; Birnen& 16—286, B 10—15, In- dustrieware Tg; Klappsliebling A 1721, B 915; Piveaux 10-19; Tomaten 2033; Gurken 6—15; Bohnen 2026. Dividenden-Vorschläge Dinglerwerke AG, Zweibrücken 5% ꝓekHV 22. 8.) Maschinenfabrik Buckau R. Wolf A0, Greven- broich/ Neuß— 6%(HV 6. 9.). Westfalia Dinnendahl Gröppel AG, Bochum 9%(HV 1. 9.). Schoellersche Kammgarnspinnerei Eitorf AG, Eitorf/ Sieg- 7%(HV 6. g.). Atlas-Werke AG, Bremen— 6%(HV 22. 8.) Gelsenkirchener Bergwerks-AG, Essen— 6 9%. Dividenden- Ausschüttungen New Vork Hamburger Gummi-Waaren Com- pagnie, Hamburg-Harburg— 7% dt. H 12. 8.) Marienberger Mosaikplattenfabrik AG, Broit- zem bei Braunschweig— 8½„%. Kapitalerhöhung Westkalla Dinnendahl Gröppel AG, Bochum— um 3,25 Mill. DM auf 9,75 Mill. DMx(EV 1. 9.). Hatginatien des ristenſte che Die Europa-Post (AP) Bundespostminister Balke befürwor- tete einheitliche Gebührensätze für Briefe und Postkarten für ganz Europa, Balke betonte, auch die Post müsse sich in ihrer Gebühren- ordnung allmählich größeren Wirtschaftsräu- men anpassen. Die gegenwärtige Einteilung des Postverkehrs in Ortsgebühren, Ferngebüh- ren, Inlandsgebühren und Auslandsgebühren müsse einer generellen Gebührenordnung wei- chen. Balkes europâisches Herz begann dieser Tage sehr heftig zu pochen, als er feststellte, daß der Automatisierung(Einrichtung von Selbstwähldiensten) Grenzen gesetzt seien. Staatsgrenzen nämlick. Es läßt sich— aus Ab- reckhnungsgründen— einfach nicht verwirk- lichen, daß der Telefonteilnehmer aus Mann- heim mittels einer Vorwählnummer einen Tele- fonbesitzer in Amsterdam, in Zürich oder in Paris anruft. Das ist deswegen un möglick, weil im Ausland andere Gebührenberecknungen gel- ten. Der Bundespostminister meint nun, dag mit einigermaßen Großzugigkeit und mit Wage mut im Telefonverkehr etwa ùhnliche Metho- den eingeführt werden könnten wie im Brief- post verkehr, uo im(Staats grenzübersckreiten- den Verkehr Pauschulubrechnungen erfolgen. „Wenn schon die Technil die Voraussetzun- gen dafur schuf, daß wir Europder alle unter- einander und miteinander sprechen können, dann müßte es doch mit des Teufels Groß- mutter zugehen, wenn die Verwaltungen das auf ewige Zeiten verhindern.“(So Ballee wort, wörtlich in einer Unterredung mit den Fern- meldeeæperten.) Der Chronist aber meint:„Post minister bleibe kart und setze Dich durch.“ Vielleicht werden die Zuropder, wenn sie ungehindert miteinander sprechen können, einander auch verstehen. Auch Kriedemann merkt es (dpa) Mit einer Milchpreiserhöhung müsse sehr vorsichtig und verantwortungsbewußt zu Werke gegangen werden, schreibt der Agrar- experte der SPD, Bundestagsabgeordneter Herbert Kriedemann, im neuesten Mitteilungs- blatt der Konsumgenossenschaften. Eine Milch- preiserhöhung komme höchstens als Ergänzung zu anderen Maßnahmen in Betracht. Unter allen Umständen aber sollte vermieden wer- den, daß durch zu weitgespannte Forderungen die Verbraucher unnötig gegen die Landwirt- schaft aufgebracht werden. Durch eine Re- organisation der Milchmarktordnung und durch Verbesserung der Molkereistruktur könnten Kosten gesenkt, die Qualität gesteigert und der Leistungswettbewerb angespornt werden. Vergeblich wird von Einsichtigen seit Jahr und Tag dafür plädiert, die landwirtschaft- lichen Milckerlöse so zu verbessern, daß der Wettbewerb um den Lieferanten(den Bauern) einerseits und um den Verbraucher(den Milch- trinker) andererseits auf die Milchverarbeiter verschoben wird, die mitunter mehr als die Hälfte des Verbraucherpreises abschöpfen. Auch in den Spalten dieses Wirtschaftsteils wurde wiederholt darauf hingewiesen, daß der Umweg über die— fast ausschließlich gemein- nützigen— Molkereien sehr kostspielig sei. Es ist zu begrüßen, daß ein sozialdemokra- tischer Abgeordneter endlich auch diese Seite der Milckpreisbildung kritisiert, Hoffentlich macht sein Beispiel Schule, auch bei jenen Leuten, die zwar sozialistische Politiker sind, aber es dennoch nicht wahrhaben wollen, daß die Molkereien auch mit geringeren Verdien- sten auskommen können. Erinnert sei an den Bremer Wirtschaftssenator, der anldßlich einer Milchpreis erhöhung vor einigen Jahren sagte: „Die Molkereien wollen wokl ikre Milch mit goldenen Kannen einfahren bei diesen Ver- dienstspannen.“ Freie Devisenkurse vom 16. August Geld Brief 100 belg. Franes 8,40 8,42 100 franz. Franes 1,2005 1,2028 100 Schweiz. Frances 96,05 96,25 100 holl. Gulden 110,17 110,39 1 kanad. Dollar 4,27 4.28 1 engl. Pfund 11,677 11,697 100 schwed. Kronen 81.19 81,35 100 dän. Kronen 60,39 60,51 100 norweg. Kronen 58,43 58,55 100 Schweiz. Fr.(frei) 98,235 96,435 1 amerik. Dollar 4,2096 4,2196 100 DM-W]= 500 DM-O; 100 DUM-O= 21, 4 M- NE-Metalle Elektrolytkupfer für Leitzwecke 436,50—440,50 Blei in Kabeln 127,00—129,00 Aluminium für Leittzwecke 240,00—242,00 Westdeutscher Zinn-Preis 917,00 Leerzi. von ig., berufst. Dame im Gl-öten sind Mode, Gas-Ufen mo- Immobilien Groges Büro- und Wohngebäude in guter Verkehrslage Mannheims mit Hofraum, Zentralheizung, in gutem baulichem Zustand umständehalber zu verkaufen. Interessenten wollen sich bitte unter Nr. P 67605 an den Verlag wenden. — — einfamilienhaus in Buchen(Odenw.), freie, ruh. Goumlase, schön geleg., eingefr. 1220 qm, gr. Garten, 2 85 5 Zi., Ver., Bad usw., A Neb.-Geb. m. Garage 9 5 auch als 2-Fam.-Haus zu 8 zu verk. Sofort bezieh- Angeb. unt. P 67608 a. d. V. 9 ac zusel kamlilen haus 8 Garten frei gelegen, in ber em od. Umgebung, bezieh- 00 000 f enten Sesucht. Kaufpreis 185 bis 70 00 DPM. Immob.-Büro 8 5 Karmann, Mannheim, Rosen- Zartenstrage 34. Tel. 4 12 73. Anstatt MM lete auf Teilzahlg. 1 BLUxM-Fertighaus, Kassel 559. Woenenenahaus od. Jagdhütte 2. Kt. Einfamilienhaus mit Garten, sowie Lagerhalle(350 qm) mit Büros, auch für Fabrikation geeignet, an der Bahnstrecke Mannheim Würz- burg gelegen, sof. sehr verk. Angeb. u. 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Das kommt davon, mein lieber Fall, Wenn man nicht wirbt wie Meister Knall. Als Tischler ist auch Fall sehr tüchtig. Daß er nicht wirbt, das ist nicht richtig Seite 10 MORGEN Mittwoch, 17. August 1955 N Der Mann mit der roten Weste Erinnerungen zum zehnten Jodestag des österreichischen Schriftstellers Roda Roda am 20. Abgust Obwohl es Roda Roda nicht leicht hatte, als Satiriker ernst genommen zu werden— da er lange von den Ueberklugen als Ko- mödiant und Spaßmacher abgetan wurde—, erlebte er im Grunde einen raschen Auf- stieg. Denn niemand konnte sich der Wir- Kung seiner kleinen Geschichten und Anek- doten entziehen. Dr war Soldatenkind und Soldat. Am 1. April 1872 wurde er in einem sloweni- schen Nest geboren, Puszta Zdenci hieß der Ort. Von 1891 bis 1902 diente er aktiv als österreichisch- ungarischer Artillerieoffizier. Er hing mit Leib und Seele an der Armee. Er liebte die vielfältigen Kräfte, die sich in dem Organismus dieses Korps rührten, das Männliche, Disziplinierte, das unverwaschene Uebernationale, die kulturelle Sendung, die die Armee vom Böhmerwald bis zur Süd- spitze Dalmatiens zäh und ohne viel Aufhe- bens zu machen, erfüllte. Aus Liebe kriti- sierte er die kuk. Armee. Aber er blieb immer der Liebende, der, auch wenn er tadelt, nicht aufbegehrt, sondern nur mit dem drohend erhobenen Finger zärtlich lächelt. Ursprünglich war seine Schwester Marie seine Mitarbeiterin, von früher Jugend an bildeten sie zwei„halbe Dichter“. Daher die Verdoppelung Roda Roda. Aus diesem Pseudonym wurde später, an Stelle von Sandor Rosenfeld, mit obrigkeitlicher Be- Willigung sein bürgerlicher Name. Soldat und Künstler kämpfen in seinem Innern um den Vorrang, bis der Künstler, aus tiefliegenden Gründen aber nur um eines nichtigen äußeren Anlasses willen, zum Sieger wurde. Roda Roda zog den braunen rotgefütterten Rock des österrei- chischen Artilleristen aus, ließ sich aus dem Futter rote Westen machen, zog einen Smo- King über die Weste, klemmte das Mo- nokel ein und reiste durch Europa. Was er geschrieben hatte, das sprach er mit brillanter Pointierung. Zuerst z0g er mit einer Schaustellertruppe durch Deutsch- land, dann kam er nach dem Südosten, den er von früher her wie seine Westentasche Kannte, später folgte er in einer mehr oder Weniger offiziellen Mission den Spuren Jo- Bann Orthas, des verschollenen Erzherzogs Johann Salvator, nach Genua. Marseille, Barcelona und auf die Balearen. Ueber Italien und Dalmatien kehrte er zurück. In München ließ er sich nieder. Den Balkan- krieg von 1912/13 und den ersten Weltkrieg erlebte er als literarisch- journalistischer Be- obachter. Seine erfolgreichen Vortragsreisen hiel- ten inn immer wieder für einige Zeit von seinem Münchner Heim fern. Er veranstal- tete eigens Vortragsreisen, aber er trat auch im Kabarett auf; in Hamburg, Wien und Berlin ließ er sich als Varietéènummer hören. Auf dem Podium und auf der Bühne trug er immer Smoking, rote Weste und Mo- nokel. Er kam durch Europa vom Aermel- kanal bis zum Bosporus. Im Jahre 1923 führte ihn eine Vortrags- reise quer durch die USA. „Ein amerikanischer Professor mit Na- men Percival Polland“, so erzählte er mir über den Anlaß zu dieser Reise,„hat ein Buch über die deutsche Literatur geschrie- ben— auch so etwas kommt nämlich drü- ben vor— und dabei hat er drei deutsche Dichter besonders hervorgehoben. Schnitz- ler, Wedekind und meine Wenigkeit. Well,, dachte da ein finanzgewaltiger deutsch- amerikanischer Kunstfreund, man könnte deutsche Autoren nach USA importieren.“ Er verlangte also zwei Exemplare von dieser Sorte, einen ernsten und einen heiteren Dichter, die ihre eigenen Schriften wirk- lich lesen können. Davon gab es angeblich nur zwei, Eulenberg und mich. Das Enga- gement wurde perfekt.“ Nach seiner Heimkehr fragte ich ihn: „Welche Deutschen, ich meine, welche so- ziale Schicht, zeigte in Amerika am meisten Interesse und Verständnis für Ihre Vor- träge?“ „Das ist schwer zu sagen“, erwiderte er. „Sicher ist, daß es für mich das Schönste War, vor Arbeitern zu sprechen. Da gab's nicht nur Deutsche, auch Ungarn, Kroaten, Polen, Tschechen. Wenn ich vor Arbeitern sprach, so im riesigen Labour Temple in New Lork, wollte man mich gar nicht vom Podium lassen. Roda Roda war über den Tag hinaus Uterarisch richtunggebend als Schöpfer der neuen deutschen Anekdote. Er selbst defi- mierte diese Kunstgattung im Gegensatz zur — wie er sagte—„aòusgewachsenen Erzäh- lung“, als„die Darstellung eines einzelnen, sich rasch und doppelt überstürzenden Vor- Sangs, eine Darstellung, die sich zu münd- licher Wiedergabe eignet.“ Er allein und nur er war nach seinen eigenen Worten der Dichter Oesterreich- Ungarns. Damit erfüllte er auch eine euro- päische Kulturmission: Er schlug die lite- rarische Brücke zwischen dem deutschen Mitteleuropa und dem vorwiegend slawi- schen Südosten. Fin Buch nach dem anderen hatte Er- olg, am meisten„‚Die sieben Leiden- schaften“,„Von Bienen, Drohnen und Ba- ronen“,„Der Schnaps, der Rauchtabak und die verfluchte Liebe“, Schmuggler, Bumm- ler, Rossetummler“,„Der Pascha lacht“,„Die verfolgte Unschuld“,„So jung und schon..“ Mit Car! Rößler, von dem auch das viel- Sespielte Rothschild-Lustspiel„Die fünf Frankfurter“ stammte, schrieb er die 1910 uraufgeführte„dramatische Schnurre“,„Der Feldherrnhügel“. Das Stück erscheint noch heute hie und da im Spielplan der Bühnen und ist ein wahrer Triumph des heiteren Films geworden. Den Schöpfer der reizendsten literari- schen Kleinkunst zog es doch auch zur grö- beren Form hin und zur„ausgewachsenen Erzählung!“ Nachdem seine Novellen„Die schöne Hedy Herz“ Erfolg gehabt hatten, wagte er sich an ein umfangreiches, vor- wiegend autobiographisches Werk heran, das er kurzerhand„Roda Rodas Roman“ nannte. Es folgte noch der Roman„Die Panduren“. Als er„Roda Rodas Roman“ schrieb, kühlte er eine Unsicherheit, die man sonst nicht an ihm Kannte.„Ich war selbst im Zweifel“, gestand er mir,„ob mein Atem für eine so lange Sache nicht zu kurz wäre — in Anbetracht der kleinen Sächelchen, die ich bis nun zumeist geschrieben hatte. Der Roman wurde länger und länger— und es war auch mit dem bestbewaffneten Auge kein Ende abzusehen. In meiner bangen Not nahm ich meine Zuflucht zur Nonnenbruch- probe.“ „Nonnenburchprobe?“ fragte ich ahnungs- jos.„Nie gehört. Was ist das?“ „Ich hatte in München einen Freund“, sagte er,„den Maler Max Nonnenbruch. Als hoher Fünfziger verspürte er die Lust, sich über seine voraussichtliche Lebensdauer Gewißheit zu verschaffen, ohwohl er kern- gesund war und keineswegs an bösen Ah- nungen litt. Er suchte seinen Hausarzt auf. Der gab ihm tröstliche Auskunft. Aber Freund Nonnenbruch dachte skeptisch— und weise: Hausärzte sind da, um zu trö- sten; wofür bezahlt man sie sonst? Er be- schloß also, sich auf Ableben versichern zu lassen. Der Arzt der Versicherungsgesell- schaft untersuchte ihn und Nonnenbruch Wurde versichert. Jetzt war er überzeugt, daß ihm noch eine Reihe fröhlicher Jahre bevorstand.“ 5 „Schön. Und Ihr Roman?“ fragte ich. „Mit dem machte ich es ebenso. Zuerst gab ich das unfertige Manuskript meiner Frau und meinen Freunden zu lesen. Sie versicherten mir, es würde mein bestes Werk. Aber ich blieb skeptisch. Ich sandte den Torso des Manuskripts an einen Ver- leger, von dem ich wußte, daß ich ihm zu- wider war. Mit wendender Post kam der König Salomos Festung Wichtige bibel- archäologische Grabungen in Israel Im Norden Israels, nicht weit von der syrischen Grenze, hat dieser Tage eine bibel- archäologische, für vier Jahre mit je zwei Werksaisonen berechnete Grabung begonnen, die allem Anschein nach eine der umfang- reichsten und. wie man hofft, auch ergiebig- sten aller Grabungen im Heiligen Land 2zu Werden verspricht. Das Ziel der mit sehr großen Geldmitteln ausgestatteten„James-de-Rothschild-Expe- dition“ ist die Freilegung des von dem eng- lischen Archäologen John Garstang schon 1928 als Stätte des alten Hazor lokalisierten Tel el-qdedah. Hazor, eine der wichtigsten von Josua eroberten Festungen, später von König Salomo neu aufgebaut und schließlich von Thiglath Pileser erobert, wird in der Bibel immer wieder als strategisch sehr wichtiger Platz erwähnt. Es ist daher anzunehmen, daß hier eine Anzahl historischer Schichten zumindest bis zur Zeit der Eroberung des Landes durch die Israeliterstämme frei- gelegt und wichtige Funde aus einer Periode Verlagsvertrag. Nun war ich beruhigt und schrieb drauflos. In der Linie von Roda Rodas Brücken- mission zwischen europäischer Mitte und Südosten lagen auch die meisterhaften Uber- tragungen aus südslawischen Sprachen, 80 „Das Rosenland“, eine Anthologie bulgari- scher Dichter. Posthum erschien eine Auslese aus seinen Schriften unter dem Titel„Das große Roda- Rodabuch“. Als er sich 1938 entschließen mußte, wie- der in die Vereinigten Staaten zu gehen, tröstete er sich mit demi Gedanken, daß er in ein Land kam, das er bereits kannte. Am 20. August 1945 starb er in einem New Vorker Spital. Er verdient es, als lachender Chronist einer guten Vergangenheit fortzuleben. Seine Satire mag zeitgebunden sein und ver- blassen, aber sein Witz, seine Sprachkunst und seine fröhliche Menschenkenntnis leuchten noch hell und heiter für uns und für spätere. Roda Roda war in denkbar glücklicher Ehe mit Elisabeth, geb. von Leuckfeld. ver- Witwete von Zeppelin verheiratet. Er hatte sie in Berlin kennengelernt. Sein Ehege- dicht, meines Wissens sein einziges Liebes- gedicht, endet mit den schönen Worten: Habe so viele heiß umschlungen, andere verflucht— Doch auf allen Wanderungen Dich, du Vollendete, Dich, du Gesegnete, Ruhelos gesucht. Prof. Dr. Friedrich Wallisch spielhaus Werner Egks„Irische Legende“ Von Mädchen und Liebe/ ven Moddübs 7e. Die Romanhelden haben es da einfacher. Ihre Gespräche werden von einem Schrift- steller in langen Nächten ausgedacht. Wenn dem etwas Dummes einfällt, kann er es wieder ausstreichen. Das geht im Leben leider nicht. Und wenn ihm später etwas Kluges einfällt, kann er es noch einfügen. Auch das ist uns im Leben verwehrt. Die Wirklichkeit verlangt mehr. Man sucht Hilde zu einem Spaziergang im Park zu bewegen. Entweder will sie noch nicht oder sie tut so, als ob sie nicht wolle. Der letzte Fall ist schwieriger. Er erfordert Ueberredungskunst.„Säumen wir nicht! Des Mondes silberne Sichel steht lockend am Himmel, der Abendstern erstrahlt— Frau Venus selbst ladet uns zu Gast“, pflegt in diesem Fall Graf Bodo auf Seite 14 zu sagen, und wir merken unschwer, daß seine blumige Sprache durch die Lektüre von Operntextbüchern angeregt ist. „Kennen wir uns nicht?“„Mit nichten, mein Herr!“„So ist es, mag ich Ihnen auch Als ein Zudringling erscheinen, unverzüglich Zeit, daß wir uns kennen lernen!“„Was Sie Verlangen erheischt großes Vertrauen— sei's denn!“ So heißt es auf Seite 7 des Romans, der sich über 64 Seiten erstreckt und 50 Pfennig kostet. Der Held verfügt über eine dunkel ge- färbte Stimme, über Herzensbildung und über ein Schloß. Von Beruf ist er meist Graf und sonst gar nichts und heißt Bodo oder Heino-Jürgen. Sie ist eine kleine Stenotypi- stin mit 300 Mark Monatsgehalt und heißt Syssy. Mit zwei Vpsilon. Denn die Vpsilons sind selten und daher vornehm. Und so lern- ten sie sich kennen. Da ist die Wirklichkeit doch schöner. Zwar ist der Alltagsheld kein Graf und heißt schlicht und einfach Fritz oder Otto. Und er bringt Hilde keine langstieligen Chrysanthe- men, in denen sie„errötend ihr glühendes Ist es unserer Ueberredungskunst je- Antlitz birgt“, sondern höchstens 8 8 doch gelungen, Hilde von der Notwendigkeit chensträußchen für eine Mark. Im Büro, eines abendlichen Parkspaziergangs zu überzeugen, ohne daß uns die blumigen Metaphern und die dunkel gefärbte Stimme des Grafen von Hohenstolz zur Verfügung stehen, dann besteht Kußpflicht. Man kann Plötzlich wie ein Blitz aus heiterem Him- mel küssen, aber man kann auch langsam und mit Seufzereinlagen zum Kuß über- gehen. Im ersten Fall gilt man als tempera- mentvoll, im zweiten als tief veranlagt. Beides führt oft zum Erfolg. Im Roman wird der Kuß kurz abgetan. „In seinen Augen erglomm ein jäher Funke, ihre Lippen fanden sich“, steht da zu lesen, wobei die Lippen heiß, flebrig oder dürstend in jedem Fall also übertemperiert sind. Mit Punkten läßt sich so viel ausdrücken Ganze Liebesnächte werden in Romanen mit Punkten überbrückt. Je billiger der Roman, um so mehr Punkte beim Tanzen oder beim Sport lernte man sich kennen. Dann geht die Liebe ihren vor- geschriebenen Weg. Das erste Rendezvous findet— darin sind sich Film, Leben und Ro- man einig— meist im Kaffeehaus statt, Aber auch hier verläuft die Unterhaltung in Wirklichkeit ganz anders, als es uns der Ro- man vorzumachen versucht. Meist ist man etwas verlegen, sie sagt wenig, er gibt ein bißchen an. gemacht werden, über die wenig authen- tisches Material vorhanden ist. Die aus sieben bedeutenden Archäologen darunter auch der Franzose Jean Perrot, Doch weiter zur nächsten Szene: Eifer- der kürzlich in der Nane von Be er-sheva sucht. Die Eifersucht ist gleichbedeutend mit eine chalkolitische Stadt entdeckte— und 1 Masern der Liebe. Ist die Liebe noch einer Anzahl von Afchäologiestudenten der jung, dann sind sie ungefährlich. Je älter Hebräischen Universität in Jerusalem be- die Liebe, um so wirksamer ist diese Krank- stehende Expedition steht unter der Leitung heit. Sie geht leicht aufs Herz. Und mit von Ligaél Ladin. Liebesaffären, die sich aufs Herz schlagen, Bei den Grabungen in Hazor wird, zum muß man Vorsichtig sein. erstenmal, das gefundene Material nicht Im Film treten Nebenbuhler oder Neben- nach der Grabsaison fern von der Fund- buhlerin als Bakterienträger der Eifersucht stätte, sondern sofort an Ort und Stelle wis- auf. Der Nebenbuhler trägt meist ein Bärt- senschaftlich bearbeitet werden, Zu diesem chen. Die Nebenbuhlerin ist bartlos und des- Zweck wurden neben dem Tel Wohn- und halb weniger leicht zu erkennen. Im Roman Arbeitsräume für die Mitglieder der Ex pe- 855. 5 l hingegen ist sie an ihrem schwer auszu- dition eingerichtet. Welche von einer großen sprechenden Namen, den auszudenken dem Reihe von Institutionen nicht nur wissen- f Schriftsteller unendlich viel Mühe gemacht schaftlichen Charakters sondern auch von hat, zu entlarven. Wenn auf Seite 23 eine der israelischen Regierung und dem Heer Baronin Schipomansky auftaucht, so ist es Unterstützt wird. M. V. B.-g. dem erfahrenen Leser klar, daß sie erstens Heute abend in Salzburg: Werner Egks„Irische legende“ Wie alljährlich wird auck in diesem Sommer wieder das Werk eines zeitgenössischen Kon ponisten innerhalb der Salzburger Festspiele uraufgeführt: Premiere. Unser Bild zeigt von links nach recht Werner Egk, den Dirigenten Georg Szell, die Sangerin Inge Borkh in der Hauptrolle unt den Regisseur Oskar Fritæ Schuh bei einer letzten Besprechung. So hat heute abend im Fei. Keystone-BAMñn keine richtige Baronin ist, daß sie Zweiten nicht nur nebenbuhlt, sondern auch lg zerrüttet, Wechsel fälscht und Hochstapeh und daß drittens an ihr alles falsch ist: Cha · rakter, Name, Schmuck und Zähne. Sie lt. tet 39 Seiten lang Unheil und wird erst au Seite 62 zur Strecke gebracht. In der 1 endet sie durch Selbstmord und nim Veronal. Ist noch ein Nebenbuhler vorhan- den, der im Roman mit„Ha, Schurke 4h geredet wird, so kann man die beiden Bödt wichter kurz vor Romanschluß mit dem Auf aufeinanderprallen und verunglücken lassen Besonders im Film ist das sehr wirkung voll. Oder sie müssen sich heiraten. Das! noch schlimmer. Wenn sich auf in der Fülle der Freg“ nisse bei Eifersuchtsszenen zwischen Finn und Roman einerseits und dem Leben ande. rerseits tiefe Klüfte auftun, so sind dꝗ, Szenen der Eifersucht im Leben nicht wen ger dramatisch, auch wenn die Stören Anna Müller heißt und, statt Wechsel u fälschen, Hemden plättet. Dann fliehen Anna Tränen, Otto sitzt bei ihr, sie spreche stundenlang kein Wort— und diese stum- men Vorwürfe sind viel schlimmer al solche, die mit„Ha, Schurke!“- beginnen Das Liebespaar fällt in Leid und Schwer. mut. Aber schnell steuert man der Vers. mutig zu, die um so süßer ist, je heftige der Streit getobt hat. e Nach dem Ableben der Nebenbuhlern geht der Roman von Seite 62 an dem Ende entgegen. Zwei Seiten bleiben noch det Schilderung des Brautkleides vorbehalten dann schreitet auf Seite 64 das Mädchen Syssy mit dem Grafen Bodo unter den Klän- gen des Brautzuges aus dem Lohengrin durch das Spalier der uradligen Ver wand schaft und der neidischen Kolleginnen zum Traualtar. Eine Schleppe von der Läng: einer mittelgroßen Boa constrictor gleitet über die teppichbelegte Treppe, dunkl Abnenbilder blicken aus goldenen Rahmen und eine Hundertschaft Diener schließt die Türen einer Zimmerflucht, deren letztes dis Brautgemach ist, das nach Rosen und Weil- rauch duftet. Und wie ist es im Leben? Manchmal be. nimmt sich Otto nicht so kavaliermäßig ut Graf Bodo. Da kann es sein, daß plötzlid eine Ansichtskarte aus Wurzen in Sachsen kommt: „Wurde plötzlich hierher berufen. Ball mehr. Dein Otto.“ Es kommt aber Wedel bald noch mehr. Die Karte aus Wurzen mi dem Denkmal Kunos des Widerwärtigen bleibt der Schlußpunkt, ein schwacher Er. satz für Brautkleid und Schleppe und Brau- chor aus Lohengrin. Spiel im Sommerwind 26. Fortsetzung Er murmelte kopfschüttelnd:„Das wird zu Hause noch einen hübschen Tanz geben, bis ich die Eltern und Edith von dieser un- seligen Osterkamp abgebracht habe.“ Auf der mit einem Sonnendach über- deckten Terrasse wartete Male schon: blond- Mmähnig, frisch gewaschen und lebhaft mit der Speisekarte beschäftigt. Ihr sittsamer Augenaufschlag rief in Fritz das Bild seiner Schwester Edith wach, am Tage ihrer Kon- kirmation. ö„Ich habe saure Nieren bestellt“, sagte sie eifrig.„Ist es dir recht?“— Wenn das Märchen heute nur nicht zuviel gekriegt hat.— Ob man das Kloster besichtigen kann? Wir müssen uns danach erkundigen. Ich habe noch nie ein richtiges Kloster von innen gesehen. Sie sprach furchtbar rasch. Fritz lächelte nachsichtig.„Mit dem Klosterbesuch hat es seinen Haken“, entgegnete er.„Die Wärter werden uns wohl nicht reinlassen.“ Sie blickte gar nicht hoch; ihr Finger Fuhr heftig in der Rubrik„Belegte Butter- brote“ auf und ab.„Was heißt Wärter? Ich Will Mönche sehen. Oder noch besser: Non- nen. Nonnen sind rasend bekömmlich für unsereinen; immer gottgefällig und mit nem Rosenkranz. Ob es hier Nonnen gibt?“ „Kaum. Was du drüben siehst, ist ein Zuchthaus.“ „Du hast wohl'n Pieps?“ Sie starrte ihn beleidigt an. Er zuckte die Achsel.„Bitte schön: Eb- rach, mit berühmter ehemaliger Zister- zienserabtei, gegründet 1127, jetzt Zucht- Ein heiterer Roman von Leo Wiſpler ight 1937 by Hans Köhler Verlag in Hamburg 39 haus. Lies selbst.“ Er schob ihr den Bae- deker Zzu. Sie war vernichtet,„Zu sowas soll einer ja wohl dollen Kram zu sagen! Da hat man sich auf eine seelische Auffrischung gespitzt, und was kommt bei raus? Zuchthaus, sagt dies alberne Buch!— Dann können wir ja mit unserm Abendessen anfangen.“ Sie spießte kopfschüttelnd eine Bratkartoffel auf die Gabel. Von ihrem Platz aus ließ sich die Straße gut übersehen. Trotz der abendlichen Stunde kamen noch viele Wagen vorüber. Die mei- sten fuhren, von Bamberg her, auf Kitzin- gen und Würzburg zu. Male kannte alle Marken. Nun das mit ihrer Fahrkunst doch einmal zutage gekommen war, hielt sie es Wohl nicht für nötig, ihr Licht weiterhin Unter den Scheffel zu stellen. Hanomag und Mercedes, Opel, Brennabor und der Acht- zylinder Horch: ein dankbarer und uner- schöpflicher Gesprächsgegenstand. Sie re- dete wie ein angekurbelter Versicherungs- agent. Fritz hörte bereitwillig ihre Auseinander- setzungen an: er stimmte zu oder wider- Sprach hier und dort ein bißchen, um auch seinerseits zur Belebung des Gespräches beizusteuern. Plötzlich durchfuhr es ihn mit einem Ruck: drüben auf der Straße stand Edith! Neben dem grauen„Wanderer“ sprach sie zu dem breitschultrigen Herrn, der im Wagen geblieben war. Fritz kannte ihm ja vom Kronprinzen“ her, diesen„See- hund mit Bügelfalten“, wie er grimmig fest- stellte. Offenbar wurde beraten, ob man im „Gasthaus zum Steigerwald“ übernachten Sollte.—„Mein Gott, dag sie nur Male nicht sehen!“ dachte Fritz voller Entsetzen. Glücklicherweise saß diese im Schutze eines der hohen Blattgewächse, mit denen die Terrasse ausgestattet war; im Augenblick gab es also keine Gefahr. Fritz wartete gespannt; er mußte sich ge- Waltsam zusammennehmen, damit Male seine Aufregung nicht bemerkte. Wie gut. War es: sie hatte in Würzburg nichts von der Schwester gesehen und konnte darum auch nicht ahnen, welch peinliches Zusam- mentreffen ihr von jener Dame dort hinten drohte. Ob die Leute wirklich hier über- nachten wollten? Der Kelch sollte jedoch vorübergehen. Die Insassen des„Wanderers“ mußten beschlos- sen haben, weiterzufahren; Edith saß schon wieder hinter dem Steuer. Eine Weile noch betrachteten sie die Klosterfront, dann z0g der Wagen an.„Gott sei Dank!“ murmelte Fritz erlöst. „Was ist?“ Male hatte nichts gemerkt: sie war mit ihrem Essen beschäftigt. „Drüben fährt meine Schwester.“ „Wo?“ Sie flog von ihrem Stuhl hoch. „Siehst du den grauen Wagen dahinten? Na, schon zu spät, er ist eben um die Ecke gebogen.“ Sie sank zurück; ihr Gesicht war bleich. Ein kleines verzerrtes Lächeln rang nach Fassung.„Es wäre mir entsetzlich peinlich gewesen“, stammelte sie.„Warum hast du mich nicht rechtzeitig aufmerksam gemacht? Ich möchte furchtbar gern wissen, wie deine Schwester aussieht.“ Die letzten Worte klan- gen schon wieder ganz lebendig. „Wozu? An der Edith ist nichts Besonde- deres zu sehen. Du sollst dich nicht beunru- higen. Es sah wirklich so aus, als wollten sie Hier übernachten.“ Male schauderte. Er schwor sich, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, damit ihr ein Zusammentreffen erspart blieb. „Erzähle mir von dem Osterhäschen“, bat sie plötzlich. „Von wem?“ „Nun, von deiner Braut. Heißt sie nicht Osterhase?“ „Osterkamp.“ „Ich sage Osterhäschen. Es klingt netter und trägt zur Beschwichtigung meines Ge- wissens bei, weißt du.“ 5 Fritz erzählte also von der Dame, die man ihm daheim zur Frau bestimmt hatte. Und weil er nicht sehr geübt war in der Kunst, Charakterbilder aus dem Aermel zu schütteln, so lief seine Schilderung nicht ge- rade auf eine Verherrlichung des besagten Fräuleins hinaus. Die Versicherung, er sei der Auserwählten von Herzen zugetan, kehrte jedoch ziemlich oft und in dringlicher Form wieder. Und ob diese Reise in der Gesellschaft Males zu verantworten wäre, darüber seien ihm begreiflicherweise inzwi- schen ernste Zweifel aufgestiegen. „Begreiflicher weise“, bestätigte sie trok- ken. „Du wirst also verstehen, daß ich mich dir gegenüber peinlich korrekt zu benehmen habe.“ „Das sowieso“, stimmte sie mit sanfter Miene zu.„Trinken wir also auf das Wohl des Osterhäschens.“ Eine deutliche Stimme sagte ihm, daß Male von dem Osterkampmärchen nicht ein einziges Wort glaubte. Das war jedoch ziem- lich gleichgültig; wenn sie sich nur den An- schein gab. Der letzte Zweck seines Schwin- dels lag ja in dem Schutzwall, den er gegen die gefährliche Nähe Males glaubte aufrich- ten zu müssen. Dieser aber würde halten, solange man— wenn auch nur auf Grund stillschweigender Uebereinkunft die „Braut“ gelten lieg.— Lachend sagte er: „Ehrlich gestanden, Male,— diese bewun- N dernswerte Selbstlosigkeit hätte ich dir ien zugetraut.“. fa „Tscha, so is das nu mal mit die weibl. chen Herzen, weshalb man sie ja auch 8 schwer begreifen tut, nech?“ Und als die Gläser zusammenklangen, wußte man nich galt ihr Klingen nun der Male am Steisel. wald oder dem Fräulein Aenne Osterkamp im fernen Hamburg? 3 Eine halbe Stunde später schritten. den steilen Weg zum Walde hinauf, Mal schlenkerte lässig mit den Armen, Einm wandte sie sich, schwang, auf einem Absatt stehend, ihren Körper herum; die waage recht erhobenen Arme beschrieben eine Kreis in der Luft. Er streckte die Hand a Ihr kleiner Finger kam herbeigeflogen un hakte sich in den seinen. Eritz blickte au Seite, gespannt, ob sie den Finger dort las sen würde. Er sagte sich, daß es doch bloß der kleinste Finger wäre, im Grunde 5 gut wie gar nichts. Sie könnte es also gan gut tun. 3 Wenn sie den Finger während der 11 sten zehn Schritte nicht fortzog, dann wine? er ihn womöglich auf dem ganzen Wege be halten dürfen. Zehn Schritte war eine ziem- lich lange Strecke! 12 inget Beim fünften wagte er es, ihre 1 ganz vorsichtig zu drücken. Anfänger! 1 türlich: zwischen dem sechsten und 1 ten Schritt zog sie, wie unbewußt, Hand zurück, hielt sie über die Augen un betrachtete irgend etwas in der Ferne. 0 Er war grenzenlos enttäuscht. e hinstarrend, begann er im Gehen mit eine Stein Fußball zu spielen. Wie hatte 171115 bloß so ungeschickt benehmen können! 18 ging ein paar Schritte voraus, summte 1 vier Töne vor sich hin, immer dasselbe gar kein richtiges Lied. 5 120 Cortsetzuns folst 1 oba Mitt Mos Kre spre sin Wu schr Das wort 2 als Po rungss in der gen W. schon wort s aus m mündl. wegen tung v E Zu ten Be Sprech derber. Anfang gewese lisierur ohne d berühr der So 5 * Par sleht s einer Ben 2 n 268180 zepräs geantv des S. traf, v richtet doch, dung versta: eine B forder alle! ablehr Paris Zeichn. es in Oppos Grund teien ner Re Die der F. plan deren Sei. I Worte a Tens, steuel Kri a1 Me den ü iche den 0 aufge. dieser druck denen neu e bieten vielen M d Der E kräfte ch in die Weit! Da kanis kunft