gersusgeber: Mannheimer Morgen lag. Druck: Mannheimer Groß- . verlagsteitung: H. Bauser. ne cabteur: E. F. von Schilling: N 1 0 Dr. K. Ackermann: Politik: f bene Eicenrode: Wirtschaft: F. O. len Feuilleton: W. Gilles. K. Hetnz: nicht les H. Schneekloth: Kommunales: n paar N sport: K. Grein; Land: V den 1 Soziales: F. A. Simon; L'hafen: 0 und kmmbinsky: chef v. D.: O. Gentner: es am in, W. Eirches. Banken: Sudd. me des Bbein-ain-Bank, städt. Spark., dersön- Alkom. tandesbank, Bad. Bann. amt! an der meim. Postscheck Kto.; Karlsruhe Atte er a awigshafen /h. Nr. 28 743. lichung ee knen r. Al —— Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschaftsstellen: Mannheim, R I,-, Tel.-Sa.-Nr. 4 51 u. 4 12 48; Heidel- berg, Hauptstr. 28, Tel. 7 12 41(Hdlbs. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., a mtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pt Träger., Posthez. 3,25 DUN zuzügl. 58 Pt Zeitungsgeb. u. 64 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. 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Aber reiner at, ein nd or- Jahren. ragt er ntlich?“ olution einfach tun ge- treiften lips an, y und des an- iestleyz lum, zu ommeln Kettle Lebens uf den entfacht Anstatt Kleinen as man malen, Bürger Berheit, zen Ar- uf kür tley hat natische Fechten, bar ist. 1 sicher das Ge. age un Auffüh⸗ r“ Katt Ber Er. m seine ihne er. aue an den feierlichen vaterland eingesetzt hätten. pie Lukthansa-Maschine, die den Kanzler on Moskau zurückbrachte, landete nach and fünfeinhalbstündigem Flug, um 13.45 ir auf dem Flughafen Wahn. Als erster begrübte den Bundeskanzler Bundestags- ſräsdent Dr. Gerstenmaier, der im hemen des ganzen Volkes Glück wünschte ind für die Lösung der Kriegsgefangenen- ge im Osten dankte. Vizekanzler Blü- ther sagte, er hoffe, daß man durch die ſerhandlungen auch der Wiedervereinigung her gekommen sei. Mühsam wurde Dr. genauer ein Weg zu den Mikrophonen am ande des Flugplatzes gebahnt. Er begab zan vom Flughafen aus gleich in sein Rhön- ſorker Heim. Am heutigen Donnerstagvor- mittag wird der Kanzler das Kabinett ein- gehend über die Moskauer Ergebnisse un- krrichten, An der Kabinettssitzung wird zuch Carlo Schmid(SPD) teilnehmen. Am littag wird der Kanzler den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen, darunter auch dem SpD-Vorsitzenden Ollenhauer, Be- licht erstatten. Der Presse wird der Bundes- Westen kanzler voraussichtlich am Freitag zur Be- en vor antwortung von Fragen über die Moskauer London Verhandlungen zur Verfügung stehen. Meinungen von Delegationsmitgliedern Die Prominenteren der deutschen Dele- Litera, gationstitglieder traten auf dem Flugplatz ptemberſſor das Mikrophon, um über ihre Eindrücke des Lim etwas zu sagen. Außenminister von Bren- de, stan o sprach von den schweren zurücklie- 85 enden Tagen. Es seien große Entscheidun- e een, die man vorbereitet habe, aber er glaube, daß man mit einem guten Gewissen rückkommen konnte. Der Vorsitzende des außenpolitischen Bundestagsausschusses, liesinger(CDU) erklärte, er kehre nicht zubilierend, wohl aber zufrieden aus Moskau Arück. Die Verhandlungen seien sehr hart gewesen. Sein Stellvertreter Carlo Schmid pP) sagte, wahrscheinlich werde sich in der politischen Konstellation der Welt vieles andern. Auch durch die Aufnahme diploma- ſscher Beziehungen zu Rußland. Es werde an darauf ankommen, was man daraus mache. Und das werde nicht leicht sein. gen zun began resdenet 1915 ge⸗ ossischel Leitung emeinen Wirkte Wochen- rste von er geist- in deer 25 unter ten„Der Fehr zur 941), Er- mat und s War- lach det ter trat Zauberer e Zweite Fech. 5 5 5. 1 Berlin. Eine Delegation der Regie- zu zählt ang der Sowjetzone wird am morgigen ture, die teitag nach Moskau reisen, um dort über aeu her- en Verlauf der Verhandlungen zwischen der dowjetunion und dei Bundesrepublik unter- mbergse chtet zu werden. Gleichzeitig Will die Regie- imsthalle ungsdelegation bei ihrem Besuch in Mos- Septem- au mit der sowjetischen Regierung ein Ab- ammen über die Rückführung der noch in — docowjetunion zurückgehaltenen Deut- „then abschließen. Der Delegation gehören ie wars er zur Zeit in der Sowjetunion weilende sie vor nisterpräsident Grotewohl, der Außen- Len, er minister der Sowjetzone, Bolz, und der stell- ken sind ſertretende Ministerpräsident und Vorsit- 7517 1 der Ost-CDU, Nuschke, an. Wie in Ost- Wider terlin verlautet, wurde das Vertragswerk ! lber die Rückführung der verurteilten deut- en Saal. chen Gefangenen bereits nach dem Besuch bülganins und Chruschtschews in Ostberlin ſordereitet. Bei dem Moskauer Besuch der ſoldeutschen Regierungsdelegation sollen euch die Vorbereitungen für die Genfer fußenministerkonferenz erörtert werden, zu ler die Regierung der Ostzone eine Beob- achterdelegation entsenden will. Wie ferner verlautet, ist die Sowjetzonen- ſezierung während der Moskauer Verhand- unten mit der Bundesregierung nicht kon- dultlert oder ausführlich unterrichtet worden. ne Fas- jungel it Jenn urn. Ab drang el enswür⸗ 2, Len. 80 te mii] mon oft n über⸗ Hoffmann beschwört die„pflicht zur europäischen Entwicklung“ 1 Saarbrücken.(dpa) Der saarländische Mi- iſterpräsident Hoffmann setzte sich am en auf einer von etwa 600 Menschen einer 1 Kundgebung in Völklingen erneut hwierig dick d.„Jas zum Saarstatut ein.„Im Augen- in nicht ich 1 Bundeskanzler Adenauer mit ziem- mk, mit 5 eren Händen aus Moskau heimkehrt erklä- 5 Wir vor der Genfer Konferenz stehen, ab es geradezu eine Pflicht, jetzt nicht die , Sagte in dites einer neuen europäischen Entwick- ind das ns zu zerschlagen“, sagte Hoffmann. Es ne nicht darum, am 23. Oktober darüber zustimmen,„ob wir Deutsche oder Fran- ammeln IK, abel Imstän⸗ de mich ein, bie 0 l 5ondern gen werden wollen“, sondern über ein Sta- Wenn das der Bundeskanzler nach wie vor 'Stunl. trete. „Hoktmann forderte in seinen Ausführun- g folgt) en für das Saarland Anteile an den Röch- Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Außer dem Bundeskabinett, den Vertretern des diplomatischen Korps und zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, waren noch Tausende von Menschen zum Köln-Bonner Flughafen gekommen, um der heimkehrenden deutschen Moskau-Delegation einen herzlichen Empfang zu bereiten. Bundeskanzler Dr. Aden- r, der trotz den voraufgegangenen Anstrengungen einen sehr frischen Eindruck machte, versicherte in einer kurzen Erklärung:„Wir dürfen hoffen, daß die Kriegs- gekangenen sehr bald zurückkommen und alle anderen auch in verhältnismäßig kurzer leit wieder in unserem Vaterland sein werden.“ Er betonte, daß er keinen Zweifel Zusagen des sowzetischen Ministerpräsidenten Bulganins und Chruschtschews habe, die Kriegsgefangenen sofort zu entlassen. Der Bundeskanzler bedankte sich für die Begrüßung und erklärte, daß in Moskau alle Mitglieder der deutschen Delegation, gleich welcher Partei sie angehörten, sich gemeinsam für das Die Bundestagsfraktion der CDU/CSU hat dem Kanzler offiziell für seine Bemü- hungen um die Freilassung der Gefangenen gedankt. Der Kanzler habe damit dem tief- sten Herzensanliegen aller Deutschen ent- sprochen und es in Moskau eindrucksvoll vertreten. Im Deutschland-Union-Dienst der CDU/CSU heißt es: Die Freilassung der Ge- Dr. Adenauer wieder in Bonn „Wir dürfen hoffen, daß die Gefangenen sehr bald zurückkommen werden“ kangenen werde viel Ungewißheit, Schmerz und Not aus der Welt schaffen. Die Auf- nahme von Beziehungen zwischen der Bun- desrepublik sei von größter Bedeutung für die Sache der Wieder vereinigung. Die Freien Demokraten erklären zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen, es werde Sache des deutschen Volkes und seiner Vertretung sein, die darin liegende Gefahr durch eine unüberhörbare Willens- erklärung zu bannen und klarzumachen, daß der künftige Botschafter der Bundesrepublik in Moskau dort nicht als Vertreter eines deutschen Teilstaates, sondern als Wegberei- ter der Wieder vereinigung weile. Die Sozialdemokraten wollen erst einen Bericht von Carlo Schmid entgegen- nehmen, ehe sie eine Stellungnahme der Partei zu dem Ergebnis der Moskauer Ver- handlungen veröffentlichen. Keine deutsch- sowjetischen Geheimabsprachen In Nachrichten, die der Bundeskanzler noch in Moskau erhielt, haben die West- mächte versichert, daß sie die deutsche Hal- tung bei den Verhandlungen billigen. In Bonn wird ausdrücklich erklärt, daß es keine deutsch- sowjetische Geheim- absprache gibt, und daß die Bundesrepu- blik an ihren Vertragsverpflichtungen fest- hält. Die Sowjetunion sei darüber nie in Zweifel gelassen worden. Die Haltung gegen- über der Sow-Wjetzonenregierung sei unverän- dert: mit der Moskauer Vereinbarung erfolge keine Anerkennung des Pankower Regimes. Der Bundeskanzler habe dies ausdrücklich in seinem Schreiben über die Rechtsvorbehalte an Bulganin festgestellt. Die Bundesregierung wird auch nicht mit Vertretern der DDR über die Gefangenenfrage verhandeln. Deutsch sowjetische Handelsdelegation werden später zusammentreten, da zuerst eine genaue Prüfung des gegenseitigen Be- darfs vorgenommen werden soll. Was die Frage einer Einladung des Bundes- kanzlers an den sowjetischen Ministerprä- sidenten Bulganin angeht, so ist offiziell bisher kein Schritt dazu erfolgt. Dr. Aden- auer sagte aber auf dem Flugplatz in Mos- kau:„Ich hoffe auf ein Wiedersehen in Bonn“. Die Auswertung des Ergebnisses der Mos- kauer Verhandlungen wird am heutigen Don- nerstag in Bonn beginnen: das Bundeskabi- nett und die Vorstände der Bundestagsfrak- tionen werden vom Bundeskanzler unterrich- tet. An der Spitze des Ergebnisses der deutsch- sowjetischen Verhbendlungen steht die Jetzt fährt Pankow nach Moskau Programm: Unterrichtung und Abkommen über Gefangene von unserer Korrespondentin Angela Am Ende ling-Werken. Man respektiere die in Bonn gefundene deutsch- französische Lösung über die Völklinger Hütte, doch wünsche das Saarland in der Verwaltung und den Auf- sichtsorganen über die Stellung eines So- zialdirektors hinaus beteiligt zu werden. Von Frankreich hoffe man, daß es auf seine Reparations forderungen verzichtet. Vor dem durch starke Polizeikräfte abgesperrten katholischen Vereinshaus, in dem Hoffmann sprach, kam es erneut zu Demonstrationen gegen den saarländischen Ministerpräsi- denten. Rückkehr der deutschen Ge- fangenen. Die Gefangenenektion läuft unabhängig von der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bonn und Moskau. Im Hinblick auf eine direkte Aufnahme diplomatischer Beziehungen hat der Bundes- kanzler deshalb einen Vorbehalt gemacht, um sich durch das Einverständnis des Bundes- tags parlamentarische Rücken- deckung zu sichern.(Wahrscheinlich in den nächsten 14 Tagen.) Adenauer: Freilassung beginnt sofort Die Freilassung aller deutschen Gefange- nen in der Sowjetunion, hatte der Bundes- Kanzler am Mittwochmorgen in einer Presse- konferenz in Moskau kurz vor seiner Rück- reise nach Bonn angekündigt. Dr. Adenauer sagte, der sowjetische Ministerpräsident Bulganin habe ihm erklärt, daß die Aktion zur Freilassung der chemaligen Angehörigen der deutschen Wehrmacht beginnen werde, noch ehe die deutsche Delegation nach Bonn zurückgekehrt sei. Der Bundeskanzler gab ferner bekannt, daß die Sowjetunion auch jene Deutschen in der Sowjetunion entlassen wolle, die keine ehemaligen Soldaten sind. Die Bundes- regierung werde der sowjetischen Regierung zu diesem Zweck Namenslisten übergeben. Dr. Adenauer sagte ferner in Moskau, daß alle 9626 von den Sowjets als Kriegsver- brecher verurteilte Deutsche in die Heimat zurückkehren werden. Zu einem großen Teil werde man sie begnadigen. Verbrechen schwerer Art, soweit sie von sowjetischen Gerichten festgestellt worden seien, würden von deutschen Gerichten überprüft werden. Sowjets wünschen Namenslisten Nach den Worten des Bundeskanzlers war den sowzetischen Verhandlungspartnern nichts davon bekannt, dag auch noch zahl- reiche Deutsche in der Sowjetunion sind, die nicht der ehemaligen Wehrmacht angehörten. Bulganin und Chruschtschew hätten jedoch zugesichert, daß sie sich um diese Frage kümmern würden, wenn die Bundesregie- rung Namenslisten vorlege, und daß mit diesen Deutschen dann so verfahren werde, wie es mit den ehemaligen Kriegsgefangenen vorgesehen sei. Der Bundeskanzler fügte hinzu, er habe keinen Zweifel, daß die Sowietręegierung ihre Versprechen erfüllen werde. Die Sowjets hätten außerdem zu- gesagt, diejenigen Deutschen, die Arbeits- verträge in der Sowjetunion abgeschlossen haben, nach Ablauf dieser Verträge heim- zuschicken. Eine alte Mutter dankt dem Kanzler für seinen in Moskau errungenen Erfolg in der EKriegsgefangenen- Frage. Die Frau drängte sich nach der Landung Dr. Adenduers auf dem Kölner Flugplatz Wahn durch den Ring des offiziellen Empfungskomitees hindurch und reichte dem Bundeskanzler dankend ihre Hand. Wenige Augenblicke später erklärte Dr. Adenduer, es sei ihm versprochen worden, daß nicht nur die 9626 von Bulganin als Kriegsverbrecher bezeichneten Gefangenen in Kurze zuruckkehren werden, sondern auch an Hand der von der Bundesrepublik aus- gearbeiteten Listen Bescheid über das Schicksal der dort Verzeichneten gegeben werde. Bild: AP Bremse für Faures Marokko-Pläne Die Minister Pinay und Koenig verhindern ein Ultimatum für Ben Arafa Paris.(AP/dpa) Die Meinungsverschie- denheiten innerhalb der französischen Re- gierung in der Marokkofrage haben einst- weilen zu einem weiteren Aufschub des Thronverzichts von Sultan Mohammed Ben Moulay Arafa als Voraussetzung der geplan- ten politischen Neuordnung geführt. Mini- sterpräsident Faure konferierte am Mitt- woch mit seinen Ministerkollegen vom Ma- rokko-„Fünferkomitee“ in dem Bestreben, die Einigkeit im Kabinett wiederherzustel- len. Sie war dadurch gebrochen worden, daß Verteidigungsminister Koenig und Außen- minister Pinay erklärten, sie billigten nicht das von Staatspräsident Coty unterzeichnete und bereits abgesandte Schreiben an Ben Arafa, in dem dieser aufgefordert wurde, am Freitag den Thron zu verlassen, wofür ihm eine großzügige Entschädigung zuge- sichert wurde. Der französische Generalresi- dent in Marokko, Boyer de Latour. hatte zwar am Dienstag den Inhalt der Botschaft Cotys bereits zur Kenntnis Ben Arafas ge- bracht, offiziell sollte sie jedoch erst am Mittwochmorgen überreicht werden. Wie verlautet, wünschen Koenig und Pinay als Vertreter der parlamentarischen Rechten, daß Ben Arafa seinem Wunsch entsprechend die bestimmte Zusicherung ge- geben werde, sein Vorgänger Mohammed Ben Jussuf werde niemals wieder den Thron besteigen. Das Schreiben Cotys an Ben Arafa wurde daraufhin in der Generalresidenz in Rabat zurückgehalten und soll nicht zuge- stellt werden, bevor die Meinungsverschie- denheiten in Paris nicht ausgeräumt sind. Tunesien bleibt bei Tahar Ben Ammar Der Bei von Tunis hat am Mittwoch den bisherigen unabhängig- nationalen Minister- präsidenten Tahar Ben Ammar mit der Bil- dung der ersten tunesischen Regierung unter dem mit Frankreich geschlossenen Selbst- verwaltungsabkommen für das Protektorat Zwischen Gesfern und Morgen Eine neue Tarifkündigung hat die große Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall für die Löhne und Gehälter in der Metallindustrie des rheinisch- westfälischen Industriegebietes beschlossen. Die Kündi- gung erfolgt zum 31. Oktober. Die Gewerk- schaft fordert eine Lohnerhöhung um 20 Pfennige pro Stunde und eine Erhöhung der Angestelltengehälter um 12 Prozent. Verteidigungsminister Blank miß billigte vor Mitgliedern des Bundestagsausschusses für Fragen der europäischen Sicherheit die kürzlich veröffentlichte Denkschrift des seinem Ministerium angehörenden Haupt- manns à. D. Karst. Karst hatte in seiner Schrift die Einrichtung der zivilen Kontrolle in Verteidigungsfragen und„das Mißtrauen gegen den Soldatenstand“ kritisiert. Der niedersächsische Landtag hat gegen die Stimmen der SpD und bei Stimmenthal- tung der DRP die Berufung des 64jährigen Ministerialrats a. D. Richard Tantzen(Olden- burg zum Kultusminister des Landes gebil- ligt. Tantzen war nach dem Rücktritt Leon- hard Schlüters und dem Verzicht des Göttin- ger Oberstadtdirektors a. D. Erich Schmidt auf die Kandidatur die dritte Persönlichkeit, die von der FDP für das Amt des Kultus- ministers vorgeschlagen wurde. General de Gaulles Sammlungsbewegung RPF soll aus dem kommenden Wahlkampf für die französische Nationalversammlung herausgehalten werden. In einem Kommu- niquè des Generalsekretarites heißt es, dass die„Sammlungsbewegung des französischen Volkes“ auf keinen Fall in die Wahl- kampagne hineingezogen werden möchte. Im Genfer völkerbunds-Palast lehnte bei den amerikanisch- chinesischen Botschafter- Besprechungen der amerikanische Dele- gierte, Johnson, es ab, mit China über wirt- schaftliche oder politische Fragen weiter zu verhandeln, ehe alle festgehaltenen Ameri- kaner aus China entlassen sind. Der chine- sische Botschafter, Wang Ping- nan, hatte vorgeschlagen, über die Aufhebung des Ver- bots bestimmter Exporte in die chinesische Volksrepublik und über die Einberufung einer chinesisch- amerikanischen Konferenz adndmmmummmadadddcadmaddddeddddddctdde Europa-Pokal Rot-Weiß Essen— Hibernian Edinburgh 0:4 Vor 8000 Zuschauern unterlag der deut- sche Meister Rot-Weiß Essen am Mittwoch in Essen im Vorrundenspiel um den Europa- pokal der schottischen Mannschaft Hibernian Edinburgh überraschend klar mit 0:4(0:2) Toren. Deutschland schlug Schweiz 6:3 Die Nachwuchs mannschaften der Schweiz und Deutschlands bestritten am gestrigen Mittwoch bei künstlicher Beleuchtung in Zü- rich ein Repräsentativspiel, bei dem auch Spieler über 23 Jahren wider Erwarten zum Einsatz kamen. Die deutsche Elf gewann die- Ses Treffen verdient mit 6:3(4:0). „auf höherer Ebene“ zu beraten, da der erste Tagesordnungspunkt— Rückführung von Angehörigen beider Staaten— erledigt Sei. Zum letzten Male sahen die Wiener am Mittwoch die Erscheinung der„Vier in einem Jeep“ Unter diesem Namen wurde die inter- alliierte Militärpolizeistreife bekannt, die aus je einem amerikanischen, sowjetischen, bri- tischen und französischen Militärpolizisten bestanden hat Die letzten vier Militärpoli- zisten übergaben nun die Polizeigewalt in Wien an die österreichische Polizei. Zum Abschluß des Staatsbesuches König Pauls von Griechenland und seiner Gemahlin, Königin Friederike, in Jugoslawien, ist ein gemeinsames griechisch-jugoslawisches Kom- muniquè veröffentlicht worden, in dem be- tont wird, daß der Besuch die beiderseitige Freundschaft und die Zusammenarbeit im Balkan-Pakt Weiter gefestigt habe. Die Mög- Uchkeit sei erwiesen, daß zwischen Staaten mit verschiedenen sozialen und politischen Systemen gesunde und konstruktive Be- ziehungen unterhalten werden könnten. Der amerikanische Hafenarbeiterstreik, der den New Vorker Hafen sechs Tage lang lahmgelegt und auch auf andere Häfen der amerikanischen Atlantikküste übergegriffen hatte, ging am Mittwoch zu Ende. Auf einer Massenversammlung in New Vork stimmten 5000 Hafenarbeiter dem Vorschlag zu, daß ihre Beschwerden gegen die staatliche Hafen- kommission von einem neutralen Ausschuß behandelt werden sollen. beauftragt. Tahar Ben Ammar war am Dienstag der Form halber zurückgetreten. Seiner erneuten Beauftragung waren Be- sprechungen des Beis mit den Neo- Destour- Parteichefs Burgiba und Salah Ben Jussuf sowie verschiedenen Gewerkschaftsführern vorausgegangen. Man nimmt an, daß die neue Regierung im wesentlichen aus Neo- Destour-Ministern bestehen wird. Neu zu be- setzen mit Tunesiern sind das Finanz-, das Unterrichts-, das Post- und das Arbeitsmini- sterium. Die Außen- und Militärpolitik blei- ben Frankreich vorbehalten. Neuer Vorstoß Stassens zum Austausch militärischer Pläne UNO, New Fork.(AP) Der amerika- nische Delegierte im Abrüstungsunteraus- schuß der Vereinten Nationen, Harold Stas- sen, legte— Berichten zufolge— einen drei Punkte umfassenden Entwurf vor, in dem Präsident Eisenhowers Plan für den Aus- tausch militärischer Pläne zwischen den Ver- einigten Staaten und der Sowjetunion gut- geheißen wird. Der amerikanische Vorschlag sieht vor: 1. daß Präsident Eisenhowers Plan ein- schließlich der vorgeschlagenen gegenseitigen Luft- und Bodeninspektion so bald wie möglich verwirklicht wird, 2. daß andere Länder von sich aus ent- scheiden, wie sie an diesem Austausch teil- nehmen können und erwägen, für ihr eige- nes Gebiet eine ähnliche Ueberwachung einzuführen, 3. daß die hauptsächlich betroffenen Machte ihre Bemühungen um die Abrüstung fortsetzen, wobei sie das Hauptgewicht auf die Inspektion, gegenseitige Unterrichtung und Kontrolle legen. Stassen soll der Ansicht sein, daß der Plan die Zustimmung einer überwältigenden Mehrheit in der Vollversammlung der Ver- einten Nationen finden würde. Es soll je- doch nichts unternommen werden, bis die Außenminister der vier Großmächte am 27. Oktober in Genf zusammengetreten sind. In zuständigen amerikanischen Kreisen wird erklärt, Anzeichen sprächen dafür, daß sich die Sowjetunion immer stärker mit dem Eisenhower-Plan befreunde und ihn ernst- haft prüfe. Spionage in der Botschaft trieben die Sowzets in Australien Canberra.(dpa) Die Sowjetunion hat ihre Botschaft in Canberra seit vielen Jahren dazu benutzt, sowjetische Spionagetätigkeit in Australien zu bemänteln. Zu dieser Schlußfolgerung ist die königliche Kommis- sion zur Untersuchung von Spionagetätigkeit in Australien gekommen, die dem Parlament am Mittwoch einen Bericht über ihre Unter- suchungen vorlegte. Die Untersuchungen der Kommission begannen im April 1954, nach- dem der sowjetische Botschaftssekretär Wladimir Petrow und seine Frau die australischen Behörden um politisches Asyl ersucht hatten. Petrow gab an, er sei der Chef der sowjetischen Geheimpolizei in Australien gewesen. Die Kommission ist der Ansicht, daß die von Petrow vorgelegten Dokumente echt sind. Aus dem Bericht geht unter anderem hervor, daß eine der wich- tigsten Aufgaben des sowjetischen Spionage dienstes in Australien gewesen sei, von der Chriffrier-Beamtin an der französischen Botschaft, Madam Ollier, die Chiffrier- bücher der französischen Diplomatie zu be- schaffen. Seite 2 MORGEN 8 Donnerstag, 15. September 1955 Der Preis des Erfolgs Moskau hat also doch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Bonn er- reicht. Dies überraschte um so mehr, als es doch kurz vor Konferenz-Ende so gar nicht nach einem Botschafter-Austausch aussah. Denn er birgt Gefahren in sich, die heute noch nicht recht zu übersehen sind. Könnte er doch als indirekte Anerkennung der Pankower Regierung gedeutet werden, wenn- Sleich sich die deutsche Delegation energisch dagegen verwahrte. Der Bundeskanzler hat seine Zustimmung So teuer wie möglich gemacht. Er handelte Bulganins Versprechen ein, die 9626„Kriegs- Verbrecher“ unverzüglich zu entlassen; er brachte darüber hinaus die Moskauer Ver- sicherung mit, die langen Bonner Listen über weitere sich in sowjetischem Gewahr- sam befindliche Deutsche zu prüfen und mit ihnen, gegebenenfalls, in gleicher Weise zu Verfahren. Das bedeutet: sie ebenfalls zu entlassen. Die Vereinbarungen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sind schriftlich fixiert. Die sowjetischen Zusagen über die Freilassung Gefangener sind mündliche Ver- sprechungen. Dennoch kann durchaus von einem reellen„Tauschgeschäft“ gesprochen werden. Bundestag und Bundesrat müssen den Botschafter-Austausch billigen; sie wer- den dies kaum tun, wenn nicht die Gegen- seite deutliche Anstalten zur Wahrmachung ihrer Versprechen trifft. Das ist, durch die Lupe gesehen, die Bilanz der Kanzler-Reise in die sowjetische Hauptstadt. Sie ist negativ, was die Frage der Wiedervereinigung betrifft. Hier wichen beide Seiten keinen Zoll breit von ihrem Standpunkt ab. Sie ist überaus positiv, wenn nunmehr auch die letzten deutschen Gefan- genen und Internierten endlich in die Hei- mat zurückkehren dürfen. Und daran sei, so versicherte Dr. Adenauer einige Male, nicht zu zweifeln. So erfreulich diese Nach- richt ist, so bedrückend bleibt es, an die Un- Zzählägen zu denken, die als kriegsgefangene Soldaten und sogar als Zivilisten noch nach Beendigung der Kampfhandlungen in der Sowjetunion umgekommen oder verschwun- den sind. Dr. Adenauer hat nach seinen eigenen Worten erreicht, was sich unter den gege- benen Umständen nur irgend erreichen lieg. Eine Analyse dieser„Umstände“ macht die über die konkreten Ergebnisse hinaus- gehende Bedeutung des fünftägigen deutsch- sowietischen Tauziehens deutlich: Die welt- politische Entspannung kostet die Herren im Kreml im wesentlichen ein freundliches Lä- cheln; der Westen hingegen muß bereit sein, mehr zu zahlen. Das erwies sich auf dem Vierertreffen in Genf, und das erwies sich beim Kanzlerbesuch in Moskau. Dr. Aden- auer konnte schlecht mit leeren Händen zu- rückkehren. Er gab deshalb in letzter Stunde und gewiss nur schweren Herzens dem sowjetischen Drängen nach sofortiger Auf- nahme regulärer diplomatischer Beziehungen nach um einen Preis, der ihm den Dank des deutschen Volkes sichert. Den Sowjets aber kostet dieser Preis praktisch nichts, während er dem Kanzler noch manches Kopfzerbre- chen bereiten wird. Dennoch besteht kein Anlaß, für die Zu- kunft schwarz zu sehen, wie eine rosarote Brille ebenso fehl am Platze wäre. Die Rück- kehr der Gefangenen ist ein Erfolg, der mit Recht gefeiert wird. Die Aufnahme diploma- tischer Beziehungen kann trotz aller Zwie- spältigkeit dazu beitragen, daß der Weg zur Wiedervereinigung kürzer wird. Sie kann es, muß es freilich nicht. Es wird von der Ge- schicklichkeit der Westmächte im Oktober in Genf, von der künftigen Zusammenarbeit Zwischen Koalition und Opposition in Bonn abhängen. Wobei die Haltung Carlo Schmids von ausschlaggebender Bedeutung zu wer- den verspricht Ein neues Kapitel deutscher Nachkriegs- geschichte hat begonnen. Günter Weisbrod Hier arbeitet ein geschlossenes Kollektiv. Konferenz in Moskau trug wesentlich zur Beseitigung gegenseitiger Vorurteile bei Von unserem nach Moskau entsandten Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 14. September Der Kanzler und seine Mitarbeiter wur- den bei ihrer Ankunft auf dem Flugplatz Wahn freudig gefeiert. Mit Recht. Was sie in dec fünf Moskauer Tagen leisteten, ver- dient volle Anerkennung. Bis zur letzten Stunde fast stand es auf des, Messers Schneide, ob die Konferenz überhaupt ein Ergebnis bringen werde. Am Dienstagvor- mittag war die deutsche Delegation so weit, daß sie ohne Abschlußkommuniquè abflie- gen wollte. Die Flugzeuge wurden bestellt. Dann aber zeigten sich bei Beginn der Nach- mittagsitzung die Sowjets doch bereit, ihre zu hoch gespannten Forderungen zurückzu- schrauben. Der Weg war endlich frei. Frei für die Freilassung der Kriegsgefangenen und— so wurde im Kreml versichert— auch für viele, die in anderer Form zurück- gehalten werden. Allein dieses menschliche Ergebnis hätte die Moskauer Reise voll und Sanz gerechtfertigt. Es ist jedoch noch mehr heimgebracht worden. Klipp und klar sagt das Schlug- kommuniqué:„Beide Seiten gehen davon aus, daß die Herstellung und Entwicklung normaler Beziehungen zur Lösung der un- geklärten Fragen, die das ganze Deutschland betreffen, beitragen und damit auch zur Lösung des nationalen Hauptproblems des gesamten deutschen Volkes— der Wieder- herstellung der Einheit eines deutschen de- mokratischen Staates— verhelfen wird.“ Diesen Satz muß man sehr sorgfältig ab- schmecken. Er ist praktisch der Extrakt vielstündiger und oft ungewöhnlich harter Auseinandersetzungen. Immer wieder kehr ten die Mächtigen des Kremls ihre Sorge um Einkreisung und eigene Sicherheit hervor. Wieder und wieder riß der Kanzler vor den sowietischen Politikern die Gefahr auf, die gerade die Teilung enthält, erläuterte die nervöse Dynamik dieses Problems und Mög- lichkeiten ihrer Beseitigung. London spricht von einem Erfolg Internationale Stimmen zu Adenauers Verhandlungen in Moskau Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 14. September Die in letzter Stunde in Moskau erzielte Einigung hat, obgleich die deutsche Delega- tion in Moskau in stetiger Fühlung mit den Botschaftern der Westmächte war, in Lon- don doch eine gewisse Ueberraschung aus- gelöst, wenn man das an amtlicher Stelle auch nicht gerne zugeben möchte. Die Beur- teilung der zwischen dem Bundeskanzler und der Sowjetregierung getroffenen Abmachun- gen ist vorläufig naturgemäß ab wartend, da präzise Angaben über das Verhandlungs- ergebnis und die Stellungnahme des briti- schen Botschafters in Moskau dazu in London noch nicht vorliegen. Mit Befriedigung wird die ausdrückliche Erklärung des Bundeskanz- lers aufgenommen, daß keinerlei geheime Abmachungen zwischen der Bundesregierung und der Sowjetregierung in Moskau getrof- fen worden seien. Amtlich wird in London erklärt, daß die britische Regierung, was die Aufnahme diplo- matischer Beziehungen zwischen Bonn und Moskau anbetrifft, die darin liegende Aner- kennung des Status und der Autorität der Bundesregierung begrüße. Erläuternd wird dazu bemerkt, daß in Zukunft die Bundes- regierung als einzige deutsche Regierung in diplomatischen Beziehungen sowohl mit dem Westen wie mit der Sowjetunion stehen werde. Dadurch erhalte ihr Anspruch, als Vertretung des ganzen deutschen Volkes an- gesehen zu werden, eine zusätzliche Stütze. Man formuliert in Regierungskreisen das Er- gebnis von Moskau etwa wie folgt: die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Verhendlungspartnern sei von vornherein als wahrscheinlich, ein Fortschritt in der Frage der deutschen Wiedervereini- gung während der Moskauer Besprechungen dagegen als ebenso unwahrscheinlich anzu- sehen gewesen,. Zweifelhaft sei es vor Beginn der Verhandlungen erschienen, ob der Kreml bereit sein werden, in der Frage der Kriegs- gefangenen Entgegenkommen zu zeigen, so lange die Bundesregierung sich gegen die An- erkennung des Pankower Regimes sträubt. In- sofern als es Dr. Adenauer gelungen sei, in diesem Punkte ein Entgegenkommen des Kreml durchzusetzen, könne man seinen Be- Such in Moskau wohl als Erfolg ansprechen. USA: Sieg des Westens Nachdem die ersten Verlautbarungen in Washington Skepsis über die Aufnahme diplomatischer Beziehnugen zwischen Bonn und Moskau enthielten, erklärte am Mitt- Wochnachmittag der Pressechef des Auhen- ministeriums, das Abkommen zwischen dem Bundeskanzler und Bulganin sei ein Sieg des Westens. Es wurde betont, Adenauer habe — bei gleichzeitiger Treue zu seinen west- lichen Verbündeten— das Beste erreicht, Was zu erreichen war. Die Aufnahme diplo- matischer Beziehungen werde die Vier- mächte- Verhandlungen über die Wiederver- einigung auf der Genfer Auhßenminister- Konferenz nicht präjudizieren. In Paris übt man Zurückhaltung, zeigt allerdings Genugtuung darüber, daß die er- zielten Vereinbarungen die Genfer Außen- minister-Konferenz nicht belasteten.— Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwi- schen Bonn und Moskau wird in politischen Kreisen Roms als klarer Erfolg des Kremls gewertet. Belgrad begrüßt, dag nunmehr die Außenpolitik der Bundesregierung nicht mehr einseitig nach Westen ausgerichtet sei. Die Zeitung der kommunistischen Partei in der Sowjetunion,„Prawda“, schreibt, die Besprechungen hätten gezeigt, daß die no- torische Politik des Verhandelns aus einer Position der Stärke völlig bankrott ist. Man habe nun ein gutes Vorzeichen dafür, daß die Außenminister-Konferenz in Genf eben- falls mit einem Erfolg gekrönt werden könne, wenn alle Beteiligten ihren guten Willen zur Zusammenarbeit zeigten. Das Blatt schreibt weiter:„Die Kunde von dem erfolgreichen Abschluß der Besprechungen zwischen den Regierungsdelegationen der UdSSR und der Bundesrepublik Deutschland wird von allen friedliebenden Völkern und vor allem vom sowjetischen und vom deut- schen Volk mit tiefer Befriedigung aufge- nommen werden. Das positive Ergebnis die- ser Besprechungen bildet jenes Fundament, auf dem sich im weiteren die freundschaft- liche Zusammenarbeit zwischen beiden Län- dern gestalten wird. Eine sofortige Lösung dieses Anliegens auf der Stelle zu finden, ging nicht an. Da- mit hatte wohl auch niemand gerechnet. Aber die Hoffung nahm zu, daß deutsche Einheit in Freiheit kein leerer Wahn zu bleiben braucht. Rein offiziell versuchten die Sowjets immer wieder das Pankower Regime ins Spiel zu bringen. Es war jedoch sehr stark spürbar, daß sie im Grunde nicht allzu viel von den Piecks und Grote- wohls halten, trotz einiger anderslauten- der„Prawda“-Artikel. Ein russischer Re- gierungssprecher bezeichnete den Dienstag, der die Ergebnisse brachte, als„historischen Tag für die deutsch- sowjetischen Beziehun- gen“. Ob dies ein Verblassen der Pankower Sterne andeutet? Zu Beginn der Konfe- renz hatte allerdings Ministerpräsident Bulganin ausdrücklich betont, man habe ja bereits Freundschaft mit Deutschland, näm- lich über die DDR. Nunmehr ist die Situation derart, daß theoretisch Bonn die vier Großmächte unter Ausschaltung der Regierung der DDR ein- laden könnte, sobald die diplomatischen Be- ziehungen bestehen oder die drei West- mächte könnten vorschlagen, die Bundes- regierung nach Genf einzuladen, die Regie- rung der DDR jedoch nicht, da sie nach Ost- berlin keine Verbindung haben. Jedenfalls War der schriftliche Vorbehalt des Kanzlers, die Bundesreglerung fühle sich als Sprecher für ganz Deutschland, für die russischen Führer kein Grund, die Verhandlungen scheitern zu lassen, auch wenn sie selbstver- ständlich dieser These nicht zustimmten. Die Gesamtanalyse der erlebnis- und er- gebnisreichen Reise verlangt ihr eigenes Reifen. Aber soviel läßt sich heute schon sagen, daß die Begegnung Dr. Adenauers und seiner Mitarbeiter mit den Repräsen- tanten der UdssR Kreise ziehen wird. Manche Illusion, manches vorschnelle Urteil überlebten sich bei dieser Gelegenheit. Die Vorstellung etwa, dag die Männer des Kremls miteinander haderten und sich in Uneinigkeit befänden und die Sowjetmacht werde eines Tages oder vielleicht sogar in Kürze auseinanderfallen, zerstob bald vor den Wirklichkeiten. Hier arbeitet ein ge- Donnerstag, 15. September 19535 Nr. 212 el: schlossenes Kollektiv mit fester Ra rand in Hand, bei dem Bulganin nach ast hin Nummer eins ist, aber Chruschtschen stets vorangeht. ey Umgekehrt revidierten die So Meinuns über den„Faschisten“ und Krie hetzer Adenauer. Sie sahen sich einem Maus gegenüber, der nicht in die Schablone pan die man sich selpst oder die man ihnen 50 rechtgemacht hatte. Selbst die Gegner 85 Kanzlers werden zugeben müssen, daß 8 seine geschickte Art war, die den Erfolg 0 letzt erzwang. Vor Wochen noch hätte 8 Waets Ire jeden einen Narren gescholten, der prophe zeit hätte, Bulganin würde auf ei Leben Dr. Adenauers trinken, wie die 11. oder 12. September geschah. Die Dine sind in Bewegung geraten. An ihrem Ende sollte ein freies, friedliebendes und geeint 5 Deutschland stehen. 8 Erinnerungen an Gent bei den westlichen Sicherheitsvorschlägen London.(dpa) Die Westmächte wollen in Besprechungen, die wenige Tage nach der Rückkehr Dr. Adenauers aus Moskau in Washington beginnen, ihre praktischen Vor- schläge für ein europäisches Sicherheits. system festlegen. Diese Vorschläge sollen aut der neuen Viermächtekonferenz im Oktober dem sowjetischen Außenminister Molotoy angeboten werden. In den vom britischen und amerikanischen Außenministerium aus- gearbeiteten Entwürfen finden die auf der Genfer Konferenz der Regierungschefs im Juli gemachten Vorschläge ihren Nieder- schlag. Dort wurden folgende Praktische Vorschläge für einen westlichen Sicherheits- plan verzeichnet: Ein Fünf-Mächte-Pakt Edens Plan) mit Großbritannien, USA, Frankreich, Sowjetunion und dem wieder- vereinigten Deutschland; ein Fünfzehn. Mächte-Pakt, nach Washingtoner Meldungen ein amerikanisches Projekt, das etwa dle Mitte zwischen dem sowjetischen 26-Mächte- und dem britischen Fünf-Mächte-Plan hält; eine entmilitarisierte Zone zurischen Ost und West und ein Ueberwachungs- und Kontroll. system aller Streitkräfte in Deutschland und den Nachbarländern Deutschlands(Ideen Edens); Begrenzung der gesamtdeutschen Streitkräfte auf zwölf Divisionen(Faure) und Entscheidungsfreiheit einer gesamtdeut- schen Regierung in der Frage ihres An- schlusses an die NATO, ein seit langem von Eden und in Genf auch von Eisenhower vertretener Grundsatz. Nach einmütiger Auf- fassung ist allerdings die Wiedervereinigung Deutschlands zumindest für das Inkraft- treten eines Sicherheitspaktes Bedingung. Die Vereinbarung über diplomatische Beziehungen Der Wortlaut des entsprechenden Briefwechsels zwischen Adenauer und Bulganin Moskau, 14. Sept. Ueber die in Moskau zwischen der Bun- desregierung und der Sowjetregierung ge- troffenen Absprachen liegen in der sowjeti- schen Hauptstadt insgesamt vier Dokumente vor: 1. Ein Schlußkommuniquè, dessen Wort- laut bereits in der Ausgabe vom Dienstag veröffentlicht wurde. 2. Ein Briefwechsel zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Ministerpräsident Bulganin über die Auf- nahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetregierung und der Bundesregie- rung. 3. Ein Brief des Bundeskanzlers an den sowjetischen Ministerpräsidenten über die Frage der gesamtdeutschen Beziehungen. 4. Eine Erklärung des Bundeskanzlers zur Frage der deutschen Gefangenen. Der Briefwechsel zwischen Dr. Adenauer und Marschall Bulganin über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen— das zweite Dokument der Moskauer Konferenz— hat folgenden Wortlaut: „Seiner Exzellenz dem Vorsitzenden des Ministerrats der UdssR, Marschall Bulga- nin in Moskau. Herr Ministerpräsident! Auf Grund der Uebereinstimmung, die im Laufe der Verhandlungen zwischen den Regierungsdelegationen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion erzielt wurde, habe ich die Ehre, Ihnen zu bestäti- gen, daß die Bundesregierung den Beschluß gefaßt hat, diplomatische Beziehungen mit der Sowjetunion aufzunehmen und diplo- matische Vertreter im Range von außer- ordentlichen Botschaftern auszutauschen. 4 Die Bundesregierung bringt die Ueber- zeugung zum Ausdruck, daß die nunmehr herzustellenden diplomatischen Beziehungen der Entwicklung des gegenseitigen Ver- ständnisses und der Zusammenarbeit zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion im Interesse die Friedens und der Sicherheit in Europa dienen werde. Die Bundesregierung geht hierbei davon aus, daß die Herstellung und Entwicklung normaler Beziehungen zwischen der Bundes- republik Deutschland und der Sowjetunion zur Lösung der ungeklärten Fragen, die das ganze Deutschland betreffen, beitragen wird und damit auch zur Lösung des gesamt- nationalen Hauptproblems des deutschen Volkes, der Wiederherstellung der Einheit eines deutschen demokratischen Staates, verhelfen wird. Diese Erklärung tritt in Kraft, sobald das Bundeskabinett und der deutsche Bundestag sich damit einverstan- den erklärt haben. Genehmigen Sie, Herr Ministerpräsident, den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hoch- achtung! Gezeichnet Adenauer.“ Bulganins Schreiben an Adenauer ist in genau der gleichen Form und in genau den gleichen Worten abgefaßt wie das des Bun- deskanzlers. Der Inhalt des Briefes von Bundeskanz- ler Dr. Adenauer an den sowjetischen Mini- sterpräsidenten über die Frage der gesamt- deutschen Beziehungen sowie die Erklärung des Kanzlers zur Frage der deutschen Ge- fangenen, liegen im Wortlaut noch nicht vor. Ueber die Frage der gesamtdeutschen Bezie- hungen habe Dr. Adenauer, wie verlautet, erklärt, daß die Festsetzung der deutschen Grenzen erst im Friedensvertrag erfolgen 15 22 5 Was s Hunde Uitteilun get Krie gereint. Aützten“ zamilien durch de en ause Ein fi chen wi! müßt. Die ort La zamerun 0 Kilor Tugzeus gettungs leit dure Minde hz ein . Traié gennas gürzte. Ein se dei Kovir zu mit ſotorboc ei dem erbelei personen frauen. Ein C teilte) aus Entt Fidafrik en, Um ſertiert ner steh and war dei der güdafrik gänle ur erwischt krikanis gegen S. Hüdafrik Mehr fahrzeug um 11.0 Mariner zeiten 8. üischen Die i gestimn stellt w bauptsä geführte anständ mungen Exporte: zen und ten eine schen R Empfän, Liste de riodisch könne und die Bundesrepublik den An- erden. spruch aufrecht erhalte, in der gesamtdeut- die anst schen Frage für das ganze deutsche Volk zu Scheinig sprechen. Wie ein deutscher Sprecher er- klärte, fand jedoch dieses Schreiben nicht die Zustimmung der sowjetischen Regierung. Molotow über Propaganda-Ballons Der sowjetische Außenminister, Molotow, hat auf der Moskauer Konferenz erklärt, antikommunistische Propaganda-Ballons, die vom Gebiet der Bundesrepublik aus nach der Sowjetunion aufgelassen würden gefährde- ten die sowjetische Luftsicherheit. Die Sowaqetregierung erwarte, daß die deutsche Bundesregierung die notwendigen Maßnah- men zur Einstellung der Ballon-Aktion gegen die Sowjetunion trifft. Sowjetische Piloten haben nach der Erklärung Molotowys auf den Luftlinien im Innern der Sowjetunion Bal- lons mit einem Durchmesser bis zu acht Metern beobachtet, die Lasten bis zu drei- hundert Kilogramm getragen hätten. Diese Luftballons seien von westdeutschem Gebiet aufgestiegen, um Flugblätter und Propa- gandaliteratur in die UdssR und in andere europäische Länder zu tragen, deren Inhalt sich gegen diese Staaten richtet. Diese Ballons, die zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Höhen über dem Gebiet der Sowjetunion beobachtet worden seien, be- drohten das Leben der Passagiere und der Besatzungsmitglieder von Flugzeugen, die auf sowjetischen und internationalen Luft- linien eingesetzt sind. dpa Madrid hat Sorgen um Marokko Ursache und Wirkung der französischen Marokko-Politik aus spanischer Sicht Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im September Die Zurückhaltung, die das offizielle Spa- nien gegenüber den Ereignissen in Marokko Wahrt, ist nicht nur durch die politische Sommerpause veranlaßt, die in Madrid erst in einigen Wochen zu Ende geht. Das Regime hat seine Gründe, in dieser Frage vorsichtiger zu sein als vor einigen Jahren, als man emsig bemüht war, sich auf eine Politik der Soli- darität mit dem Islam zu spezialisieren. Die dramatischen Vorgänge in der französischen Zone haben zwar auf das spanische Protek- torat(Spanisch-Marokko) noch nicht überge- griffen und werden es bei der pfleglichen Behandlung, die Spanien den Führern des eingeborenen Nationalismus angedeihen Jagt, zunächst wohl auch kaum tun. Aber ge- wisse Zeichen der Unruhe sind neuerdings unter den Stämmen des Rifs nicht zu ver- kennen. Die Spanier wissen, was das bedeu- tet. Sie haben sich in der Behandlung der Marokkaner bisher als ausgezeichnete Psy- chologen erwiesen und Frankreich hätte sich manche Sorgen erspart, wenn es diesem Bei- spiel gefolgt wäre. Doch dafür ist es nun zu spät. Der Ver- lauf der Besprechungen von Aix-Les-Bains und die Entsendung einer Delegation nach Madagaskar zu Ben Jussuf haben nach An- sicht der spanischen Beobachter erwiesen, daß Frankreich nichts anderes mehr übrig bleibt als seine Zuflucht zu dem Mann zu nehmen, den Bidault vor zwei Jahren unter dem Druck der Rechtskreise und der franzö- sischen Kolonialisten gewaltsam deportieren lieg. Es ist ein offenkundiges Zeichen des Bankrotts der bisherigen französischen Ma- rokko- Politik, daß sie niemand anderen mehr hat, auf den sie zurückgreifen könnte als auf Mohammed Ben Jussuf, der damals wegen seiner Verbindungen zum Istiqlal vom Thron gestoßen wurde und heute die einzige Per- sönlichkeit ist, von der man eine Beruhi- gung der aufgeputschten Gemüter und eine Beilegung des seit jenem verhängnisvollen 20. August 1953 andauernden Bürgerkrieges erhoffen darf. Denn alle Kompromißformeln, die gegen- Wärtig zur Diskussion stehen, wie die Ab- Jösung des derzeitigen Sultans durch einen Regentschaftsrat und die Einsetzung einer Regierung, die für, sämtliche Gruppen der marokkanischen Bevölkerung repräsentativ sein soll, können den Rückzug nicht ver- schleiern, zu dem sich Frankreich genötigt sieht. Die Vertreter der Istiqlal machen ihre Mitwirkung an einer Generalbereini- gung davon abhangig, daß der Regentschafts- rat von Ben Jussuf genehmigt und feierlich eingesetzt wird und daß in ihm niemand vertreten ist, der seinerzeit am Sturz des rechtmäßigen Sultans beteiligt war. Das be- deutet die Ausschaltung des Paschas von Marrakesch, El Glaui, der als erbitterter Gegner Ben Jussufs seit Jahrzehnten die marokkanische Entwicklung maßgebend be- einflußt und eine Konsolidierung der Ver- hältnisse verhindert hat. In Madrid zweifelt niemand daran, daß für den nach Mada- gaskar Verbannten der Rückweg nach Rabat nicht mehr weit ist, wenn er erst ein- mal Gelegenheit erhält, von einer proviso- rischen Residenz in Frankreich aus direk- ten Einfluß auf den Gang der Ereignisse zu nehmen. Diesen Einfluß wird ihm die fran- zösische Regierung nicht mehr verwehren können. Sie hat im Gegenteil ein massives Inter- esse daran, Sidi Mohammed wieder ins Spiel zu bringen, denn alle anderen Möglichkeiten, die Lage zu stabilisieren, müssen als er- schöpft gelten. Der Stern des Glaui, auf den sich Frankreich bisher in seinem Kampf ge- gen den arabischen Nationalismus stützte, ist im Sinken. Sein Ansehen bei den Berber- stämmen ist sichtlich zurückgegangen seit seine einst so reichlich vorhandenen, aus französischen Quellen gespeisten Gelder nicht mehr so freigebig wie früher gespendet werden, da infolge der gespannten Situation das Risiko offensichtlich zu grog geworden ist. Die heftigsten Ausschreitungen der letz- ten Zeit haben sich gerade in Gebieten mit vorwiegender Berberbevölkerung abgespielt. In seiner eigenen Hochburg Marrakesch ist der Glaui, auf den in wenigen Monaten zwei Attentate verübt wurden, seines Lebens nicht mehr sicher. Es erweist sich jetzt, wie falsch die französische Kolonialpolitik spekulierte, Als sie vermeinte, ihre Position in Marokko durch Aufstachelung des Dualismus zwischen Berbern und Arabern festigen zu können. Sie Hat damit nur eine Atmosphäre der fortwäh- renden Gegensätze und Spannungen geschaf- fen, die ihr jetzt selbst zum Verhängnis wird. Franco und sein Hoher Kommissar in Tetuan, General Garcia Valino, Raben diese Entwicklung in richtiger Einschätzung der Krelfkte schon vor zwei Jahren kommen sehen und sich daher von Anfang an ge- Weigert, den Thronwechsel in Rabat für die spanische Zone als verbindlich anzuerken- nen. Dem greisen Muley Arafa, den Frank- reich damals als Strohmann des Paschas von Marrakesch im Sultanspalast installierte, wurde von den Spaniern sogleich jegliches Hoheitsrecht über die spanisch verwalteten Landesteile abgesprochen, wobei man aus- drücklich betonte, daß der nach Madagaskar verbarmte Herrscher weiterhin durch den Kalifen von Tetuan(Spanisch-Marokko) vertreten werde. Die Stellung Spaniens in Marokko ist also in dem Augenblick, in dem Frankreich auf Ben Jussuf zurückgrei- fen muß, stärker als zuvor. Es hat gegen- über der anderen Protektoratsmacht ohne Frage an Boden gewonnen. Aber man kennt andererseits in Madrid die arabische Welt zu gut, um nicht zu wissen, daß dieser Ge- winn nur relativ ist. Noch nie haben poli- tische Bewegungen des Islams vor Grenzen haltgemacht. Wenn Frankreich in Marokko an den Irrtümern seiner antiquierten Kolo- nialpolitik scheitert, muß auch Spaniens Stellung in Nordafrika schwierig werden. Diese Ueberlegung erklärt zum größten Teil die Reserve, die das Regime gegenüber der Marokko-Krise an den Tag legt. Sicher- lich läßt sich die kleine spanische Zone mili- tärisch leichter kontrollieren als Französisch- Marokko. Das umso mehr als es im spani- schen Protektorat keine Großstädte mit dem dazugehörigen Industrie-Proletariat gibt. Es ist den Spaniern längst klar, daß das Haupt- problem der Franzosen in der großen orga- nisatorischen und wirtschaftlichen Leistung besteht, die bedeutende Werte geschaffen nat, von denen wiederum ein lebhafter An- reiz auf den begehrlichen Sinn der Eingebo- renen ausstrahlt. Spanien mit seiner dürfti- gen und wenig reizvollen Zone kennt solche Verstrickungen nicht. Aber die Reaktionen der Marokkaner waren schon immer unbe- rechenbar. Es kann wohl sein, daß Spanien und Frankreich wie in den Tagen Abd-el- Krims in absehbarer Zeit wieder Rücken an Rücken kämpfen müssen, um sich gegen die aufkommende Flut des Fremdenhasses und der Anarchie zu stemmen. In Madrid vergißt man keinen Augen- blick, daß der von Frankreich jetzt angeru- fene Ben Jussuf der Sultan der Unabhängig. keitsbewegung ist. Es wäre eine gefährliche Illusion, gerade von diesem Mann zu erwar- ten, daß er im Augenblick des Triumphes sein bisheriges Programm und seine natio- nalistischen Anhänger im Stich läßt. Die Spanier wissen es aus ihrer eigenen Ge- schichte— in der arabischen ebenso wie in der iberischen Sphäre ist Politik keine An- gelegenheit eines bestimmten Systems, son- dern eine Frage von Persönlichkeiten, um die sich politische Bewegungen gruppieren. Man hat während der beiden letaten Jahre in Paris immer wieder behauptet, es handle sich in Marokko nicht um die Thron- frage, das Hauptproblem seien vielmehr ad- ministrative und politische Reformen. Nach- dem man aber nun damit lange genug herumexperimentiert hat, ohne daß etwas gebessert worden wäre, setzt sich doch die Einsicht durch, daß ohne die vorherige Lö- sung der Thronfrage keine Beruhigung ein- treten kann. Die Beruhigung aber ist Wie- derum die Vorbedingung, von der jede poli- tische und verwaltungsmäßige Reform aus- zugehen hat. Das haben die Spanier ihren Partnern im Protektorat schon 1953 gesagt, als Sidi Mohammed noch auf Korsika sab. Frankreich ist statt dessen einen Umweg se- gangen, der Tausende von Menschenleben gekostet und seine Stellung in Marokko schwer erschüttert hat. Wenn nun die Franzo- sen an ihren Irrtümern scheitern sollten, wird Spanien die Zeche mitbezahlen müssen. Schon aus diesem Grunde ist in der spant' schen Presse seit Monaten kein Wort mehr zu finden, das als eine Ermutigung des 5 bischen Nationalismus aufgefaßt Werd könnte. Nach die Dul lest ma sorraun land mi gen. D:. einem der Ex] entdeck Streifen meter v Dem bortigen ein Ant Heikor vor. De demokr Canton von Fre mit ur Korps v williges Die Pariser streik e ditzen il den, da! Arbeit inien v stadt r. — Die reform dert 1 nährun FAO) darum bäische de ihr. Länder Rehen. Auf ministe gen des werkes Wartet nur fü stehen öonon nobwer schleun Pro Länder aktuell den- M. folge gen N tungs. Mais i stens 5 un abgese lege, Grün- die N. dafür das Al 17 Als lt die r. 212 — Wlolge außen tschewy ts ihre Triegs. N Mann Seite 3 1 242 Donnerstag, 15. September 1955 1 Jas sonst noch geschah. Hunderttausend Personen wurden nach littellung des Internationalen Rotes Kreuzes t Kriegsende wieder mit ihren Familien ſekeint. 19 Staaten der ganzen Welt unter- Aatzten die Bemühungen des Roten Kreuzes, mile wieder zusammenzuschließen, die babe, uh den zweiten Weltkrieg und seine Fol- en zu- 0 er dez laß eg Ig zu- e man rophe. langes ies am Dinge Ende eeintez 1 lägen len in ch der dau in n Vor- rheits- len auf Kktober olotoy tischen n aus- uf der ers im Lieder- ktische rheits. e-Pakt USA, vieder- zehn- jungen va dis lachte n hält; st und ntroll- nd und (Ideen Itschen Faure) deut- 8 An- m von mower r Auf- nigung Kraft- ing. en rtschen Folgen 1 An- deut- Tolk zu er er- nicht erung. 1 Noto, klärt, ns, die ich der ährde; .Die utsche Wnah- gegen Diloten uf den n Bal- 1 acht drei- Diese Gebiet Propa- andere Inhalt Diese und in et der n, be· d der N, die Luft- dpa 10 auseinandergerissen wurden. 85 Fin französisches Flugboot mit 15 Men- chen würd seit Sonntag in Zentralafrika ver- abt. Die Maschine war auf dem Flug von ort Lamy nach. Douala in Französisch zamerun. In der Nähe von Ngaoundere, etwa 0 Kilometer südlich von Fort Lamy. sollen dugzeugtrümmer entdeckt worden sein. Eine fettungs- und Suchkolonne arbeitet sich zur leit durch dichten Bechnte zu dieser Stelle. Mindestens 20 Personen wurden verletzt, z ein vollbesetzter Omnibus in der Nähe n Traiskirchen(Niederösterreich) von einer ennassen Straße abkam und in ein Feld Arzte.* bin schweres Bootsunglück auf der Donau AKovin hat sieben Menschenleben gekostet. zn mit zehn Personen besetztes offenes btorboot kenterte infolge starken Sturmes dem Versuch, den Strom zu überqueren. erbeleilende Fischer konnten nur noch drei gersonen retten. Fünf der Ertrunkenen sind rauen. 5 Kan Gericht in Durban(Südafrika) ver- teilte vier deutsche Einwanderer, die sich as Enttäuschung über die Verhältnisse in düdafrika vorsätzlich strafbar gemacht hat- en, um zurück in die Bundesrepublik trans- wrtiert zu werden, zu Prügelstrafen. Alle er stehen im Alter von 18 bis 22 Jahren nd waren Anfang dieses Jahres zum Dienst ei der Südafrikanischen Staatseisenbahn in güdakrika eingetroffen. Sie begingen Dieb- gene und führten ihre Tat so aus, daß sie erwischt werden mußten. 1954 haben süd- Arkanische Gerichte insgesamt 77 000 Schläge gegen Sträflinge, unter ihnen Neger, weiße didafrikaner und Einwanderer, verhängt. * — Mehr als 100 Kriegsschiffe und Landungs- kabrzeuge nehmen vom 14. September bis am 11. Oktober an den größten schwedischen Harinemanövern teil., die jemals in Friedens- keiten stattfanden. Dies teilten die schwe- aschen Seestreitkräfte mit. * Die indische Regierung hat ausführliche gestimmungen erlassen, durch die sicherge- stellt werden sollen, daß die aus Indien hauptsächlich für medizinische Zwecke aus- gekührten Rheusaffen auf dem Transport anständig behandelt werden. Die Bestim- mungen sehen unter anderem vor, daß die Exporteure von Affen sich registrieren las- gen und außerdem bei der Ausfuhr von Ak- ten einen Kontrakt mit einem von der indi- schen Regierung anerkannten Importeur im Empfängerland vorweisen müssen. Eine Liste der anerkannten Importeure soll pe- riodisch von der Regierung veröffentlicht werden. Im Verladehafen muß ein Tierarzt die anständige Unterbringung der Affen be- scheinigen. *. Nach einer wilden Verfolgungsjagd konnte die Dubliner Polizei zwei Einbrecher ding- lest machen, die versucht hatten, den Tre- dorraum einer Zweigstelle der Bank von Ir- land mit einer Dynamitladung aufzuspren- gen. Die beiden Bankräuber ergriffen in einem Wagen die Flucht, als sie kurz nach der Explosion von einem Polizeibeamten entdeckt wurden. Sofort herbeigerufene streiken wagen stellten die beiden zehn Kilo- meter vom Tatort entfernt. * Dem italienischen Parlament liegt zur so- bortigen Beratung nach den Sommerferien ein Antrag zur Bildung eines weiblichen Po- Beikorps in Stärke von eintausend Frauen vor. Der Antrag wurde von der christlich- demokratischen Kammerabgeordneten Dal Canton eingebracht. Er sieht die Einstellung von Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren mit unantastbarer Moral“ für ein aktives Korps vor. Für Sonderfälle soll ein frei- williges Korps aufgestellt werden. * Die Fahrer und Schaffner von mehreren beriser Autobuslinien sind in einen Protest- rein gegen die Anbringung von Klapp- Sitzen in einigen Bussen getreten. Sie erklä- len, daß sie durch die neuen Sitze bei ihrer Arbeit behindert werden. Auf zehn Vorort- mien und einer Linie in der Pariser Innen- stadt runte der Omnibusverkehr. MORGEN Bombays Bettler müssen jetzt arbeiten Scharfe Maßnahmen gegen gefährliches Unwesen/ Betteln aus religiösen Gründen erlaubt Nur 90 em ist er groß, der kleine Zwerg, der mir gerade im Bettlerheim„Worli“ in Bombay die Haare geschnitten hat. Behende springt er von der Kiste herunter, auf der er geklettert war, um überhaupt an meinen Kopf heranzukommen. Lächelnd steckt er das kleine Trinkgeld in die Tasche und scheint genauso stolz auf seinen Posten als Regierungsangestellter zu sein wie der Lei- ter der ganzen Anstalt. Dabei ist es noch gar nicht lange her, daß er zerlumpt und verdreckt von„Kollegen“ als Sehenswürdigkeit durch die Straßen von Bombay geführt wurde. Die andern ver- dienten das Geld, nicht er Dieser Zwerg ist nur einer unter Tau- senden von Bettlern, denen heute in Bom- bay von den Behörden der Stadt der Weg in ein neues Leben geebnet wird. Ein un- dankbares und schwieriges Unternehmen, wenn man bedenkt, daß sich immer noch etwa 20 000 Bettler auf den Straßen Bom- bays herumtreiben. Nach den Bestimmungen des Bettlerge- Sebzes, das für die Stadt Bombay gilt, kann jeder Polizist jeden, der beim Betteln er- tappt wird, verhaften— wenn er sich nicht in einem Umkreis von 20 Metern von einem Tempel oder einer Kirche befindet. Der Magistrat kann einen solchen Bettler mit Haft zwischen 1 und 3 Jahren bestrafen, im Rückfall bis zu T0 Jahren. „Worli“ ist eines der Heime, in denen die so Bestraften untergebracht werden. Die Kostenfrage ist immer noch das Problem. Die Stadtväter von Bombay wollen jetzt versuchen, die Bewohner zu überreden, die rund 30 000 Pfund Sterling, die sie bisher als Almosen jährlich ausgegeben haben, direkt an die Stadtkasse abzuführen. Das würde genügen, um die Straßen der Stadt endlich von den Bettlern zu säubern, die sich wie die Kletten an jeden Passanten hängen. Die Bettler aus religiösen Gründen, die Sad- hus, die in ganz Indien großes Ansehen ge- nießen, sollen dabei in ihrer„Arbeit“ nicht gestört werden. Natürlich ist es für einen Polizisten nicht immer einfach, einen Sadhu von einem ge- wöhnlichen Bettler zu unterscheiden. Unter den 50 Delinquenten, die in der vergangenen Woche ihre Aburteilung erwarteten, befand sich ein sauber und gut aussehender alter Mann, ein Brahmine, der nur eine alte, zerlumpte schwarze Decke um seine Schul- tern geschlungen hatte. Seine runden Ohr- ringe aus Glas schwangen hin und her, als er mir ein uraltes religiöses Lied vor- sang. Sicherlich wird er wieder freigelassen werden, um seine Pilgerreise ohne Ziel und Ende fortzusetzen. Die meisten Bettler müssen bis zu 15 Tagen auf ihr Urteil warten. Schon in die- ser Zeit wird mit der Umerziehung be- gonnen, eine schwierige Aufgabe, denn nur die ganz Alten und Gebrechlichen empfin- den die Disziplin und Sauberkeit des In- stituts angenehm. Die Rüstigen und Arbeits- fähigen, meistens zwischen 25 und 40, sind voller Ressentiments. Durch ihren früheren Handel mit dem Mitleid der Menschen auf der Straße haben sie bis zu 10 Mark pro Tag verdient. Mit ehrlicher Arbeit können sie es im Heim hier— wenn es hoch kommt — gerade auf die Hälfte bringen. Ausgebildet werden sie im Weben, Spin- nen, Knöpfemachen, Schneidern, Wäsche- waschen und Tonarbeiten. 1000 Saris werden pro Jahr in der Anstalt gewebt, jede der anwesenden Frauen erhält drei davon, der Rest wird verkauft. Ich beobachtete einige Frauen bei der Arbeit. Sie modellierten miteinander um die Welte jene kleinen, elefantengesichtigen Götter aus Ton, die im September zu Tau- der senden von Gläubigen während großen Feierlichkeiten ins Meer geworfen werden. Die Arbeiter und Arbeiterinnen be- kommen alle ein eines Taschengeld. Die Männer kaufen Bidis, eine sehr billige Sorte 21 ten, die auen Halsketten oder Spielzeug für ihre Kinder, die sie mit in die Anstalt nehmen dürfen, solange sie un- ter 5 Jahre alt sind. Im Hospital der Anstalt wird die große Gefahr, die die Bettler für die Allgemein- heit darstellen, am besten offenbar. Fortge- Das Wetter Vorhersage bis Freitagabend: Unbestän- dig und nur recht langsam nachlassende Schauertätigkeit. Für die Jahreszeit sehr kühl. Tagestemperaturen kaum 15 Grad, Frühtemperaturen zwischen 8 bis 11 Grad. Zeitweise recht lebhafte Winde um West bis Nordwest.. Uebersicht: Auf der Rückseite eines Tier- druckgebietes über Südskandinavien hält die Zufuhr frischer Meereskaltluft noch an. Weitere Störungen werden wahrscheinlich das bestehende Wetter aufrechterhalten, das nur gelegentlich von kurzer Beruhigung unterbrochen sein wird. Vothetsdge- Narfe 102 18.1287 Uhr. schrittene Fälle von Lepra, die erst kürzlich fees auf der Straße aufgelesen wurden, wo sie seit Jahren einen Ansteckungsherd erster Ordnung bildeten, werden in einer Isolier- station behandelt. In einer anderen Abtei- jung sind TB-Kranke— die meisten von innen sind schon zu alt, als daß eine Be- handlung Erfolg versprechen könnte. Indien ist das Land vieler Religionen. Unter den Bettlern gibt es Hindus, Mo- hammedaner und Christen. Und wie tief sie auch gesunken sein mögen, ihren Glauben haben sie nicht ganz verloren. Auf den Wänden sieht man überall Zeichnungen der verschiedensten Götter. Es mag sein, daß diese ganze Art der Behandlung von Bettlern das Problem nur von außen berührt, ohne es im Kern lösen zu können. Nichtsdestoweniger ist es der erste wirklich ernsthafte Versuch. einen großen Makel der östlichen Zivilisation aus- zurotten. P. Walton Fünf Familien in einer Wohnung Die Menschen wissen nicht, wohin/ Das„Indien unserer Träume“ Der Präsident des Kongresses, Mr. U. N. Dhebar, erinnerte kürzlich in einer Rede an die in Indien seit der Unabhängigkeit erziel- ten Erfolge. Er forderte, daß jetzt jeder zur inneren Einigkeit des Landes beitrage und Ari Aufbau des„Indiens unserer Träume“ mithelfe. Als Feinde der Einigkeit und Sicherheit des Landes bezeichnete der Politi- ker u. d. die Armut und die Wohnungsnot. Was man in manchen Teilen Bombays an Armut sieht, ist für Europäer unvorstellbar. In Hütten, die aus Wellblech, Lehm, Papier und Sackleinen zusammengeflickt sind, woh- nen manchmal mehr als zehn Menschen. Die Presse berichtet häufig über diese Elends- quartiere, und die Polizei greift oft ein und läßt solche Slums einfach abreißen. Aber es kommt häufig vor, daß sie am nächsten Tage an der gleichen Stelle wieder aufgebaut Werden. Die Menschen wissen einfach nicht Wohin. Die Behörden haben zwar ein be- merkenswertes Wohnungsbauprogramm aus- geerbeitet und sind dabei, es in die Tat umzusetzen. Doch jeder Fremde fragt sich, wie sie mit diesen unendlich schwierigen Aufgaben überhaupt fertig werden wollen. In rund 3000 Fabriken arbeiten in Bombay 500 000 Menschen, davon allein 200 000 in einer sehr ausgedehnten und leistungsfähigen Textilindustrie. Wer wissen will, wo und wie die ständig wachsende Bevölkerung wohnt, braucht nur abends durch die vor Hitze dampfende Stadt zu bummeln. Es gibt Stra- Benzüge, an deren Rändern kilometerlang schlafende Männer liegen. Frauen habe ich dort allerdings nie gesehen. Man rimmt sich eine Zeitung oder einen Sack, legt sich rauf und schläft. Manche benutzen einen Korb oder ein einfaches Bett- gestell. Nicht immer sind diese„Bürgersteig- Schläfer“ obdachlos. Durchschnittswohnungen sind mit drei bis fünf Familien belegt, erzih- jen mir alteingesessene Europäer. Indiens babylonischer Fluch Ein Land ringt um seine Sprache/ Wenn Pandit Nehru, der indische Pre- mierminister, eine Rundfunkansprache hält, dann bedient er sich oftmals der englischen Sprache. Denn so verstehen ihn wenigstens die oberen„Zehntausend“, die Gebildeten im Lande. Wohl gibt es seit dem Erlaß der Ver- fassung im Jahre 1950 eine offizielle Natio- nalsprache, Hindi genannt. Sie wird auch von einigen Millionen im Norden gesprochen. Doch bisher haben nicht einmal alle Länder der indischen Union Hindi zum Pflichtfach an den Schulen erhoben. Hindi ist den Sprachen im Norden und im Zentrum Indiens verwandt, es hat sich aus dem Sanskrit entwickelt. Die dra- vidischen Sprachen im Süden des Sub- kontinents hingegen, Malayalam, Tamil und Telegu, haben nicht das geringste mit dem Hindi gemein. Darum ist es keine Seltenheit, daß selbst hohe Beamte, die aus dem Süden stammen, noch heutzutage im indischen Par- lament nur in gebrochenem Hindi reden kön- nen. Das Englische muß überall aushelfen; das gilt nicht zuletzt für die großen Uni- versitäten des Landes, obwohl für einige Idiome schon eigene Hochschulen ins Leben gerufen wurden. Dabei haftet dem Englischen noch immer das Odium der britischen Er- obererzeit an. Aber bisher ist es zum Beispiel auch nicht gelungen, alle militärischen Kom- Ein Problem des indischen Aufbaus mandos in Hindi zu übersetzen. Für etliche elementare militärische Begriffe wie„Ge- wehr“ fanden selbst Sprachgelehrte keine Hindi-Ausdrücke. Dieser„babylonische Fluch“ lastet auf Indien besonders schwer, weil nahezu vier Fünftel der Bevölkerung noch aus Analpha- beten besteht. Die Schwierigkeit, neben der Heimatsprache eine zweite offizielle Landes- sprache einzuführen, wächst dadurch. Hinzu kommt, daß die einzelnen Sprachgebiete ihr Eigenleben mitunter sehr hartnäckig vertei- digen. In einem Falle hat die Zentralregie- rung— allen ihren prinzipiellen Bedenken zum Trotz— schon einlenken und die Bil- dung des Sprachenstaates Andhra zugestehen müssen. Man braucht also kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, daß das verfas- sungsmäßig proklamierte Ziel, Hindi in 15 Jahren zur Nationalsprache zu machen, sich schwerlich erreichen läßt. Freilich wird dem Hindi seine Bestim- mung als Landessprache kaum streitig ge- macht, aber das Tempo der Durchführung ist umstritten Das rührt an die Probleme des indischen Aufbaues überhaupt. Denn ohne eine schnelle„Expansion“ des Hindi sind die hochfliegenden Pläne des jungen Staates nicht rasch genug ö (df) Bombay ist leit langem eine wachsende Stadt. Sie liegt auf einer Halbinsel, und es ist trotz Trockenlegungen und Aufschüttun- gen immer noch zu eng. Abgesehen von den Weltberühmten„Hängenden Gärten“ auf den Malabar-Hügeln und einigen Parks, gibt es wenig Grünflächen. Grundstückspreise und Mieten sind daher hoch. Unbewirtschaftete Neubau wohnungen haben einen Mietpreis. der selbst Europäer verblüffen kann. Vier bis sechs Räume plus Badezimmer kosten nicht selten bis zu 800 Mark monatlich. Bei bewirtschafteten Altbau wohnungen bewegen sich die Mieten zwischen 150 und 300 Mark, qe nach Zimmerzahl und Lage. Und wie hoch sind die Löhne und Gehäl- ter? Ein Facharbeiter, so wurde mir berich- tet, bringt es monatlich auf 140 bis 200 Mark. Ein Büroangestellter verdient 250 bis 400 Mark. Die Löhne der zahlreichen Haus- angestellten bewegen sich zwischen 30 und 90 Mark. Ein guter Hauskoch verdient durch- schnittlich 70 Mark. Erdarbeiten an Baustellen der Stadt Werden häufig von Frauen ausgeführt. Auf ihren Köpfen tragen sie in sengender wie in feuchter Hitze flache Körbe mit Erde, Sand oder Steinen. Sie erhalten dafür 1,50 bis 2 Mark pro Tag. 7 „Das Leben hier unten ist nicht billig“, erzählt ein Bekannter.„Als Weißer muß mam schon möglichst in einer Neubauwohnung leben, einen Wagen fahren und mehrere Diener haben.“ Die Regierung hat seit 1. April 1955 neue Steuer vorschriften er- lassen, die für Ausländer ziemlich drückend Sind. Einige von ihnen sprechen daher etwas verbittert vom„QAuit-India-Act“(Verlaßt- Indien-Gesetz). Es besagt u a., daß Woh- nung, Wagen und Dienerschaft von Auslän- dern nicht mehr von deren Firmen fimanziert werden dürfen— was bisher nicht selten ge- Schah. Diese ziemlich hohen Ausgaben müssen nunmehr von den Betreffenden selbst getragen und versteuert werden. Manche Europzer vermuten, daß die Regierung sie mit diesen oder ähnlichen noch zu erwarten- den„Nadelstichen“ zum Verlassen des Landes veranlassen wolle. Ohne Dienerschaft geht es im Hause des Ausländers nicht. Dieses ungeschriebene Ge- setz gehört zu dem umfangreichen Kapitel, wie men„sein Gesicht wahrt“. Wer es sich leisten kann, hat sechs Diener. Diejenigen, für die sich auf diese Weise das„Indien der Träume“ erfüllt, kommen nicht billig dabei weg. Günther Lucas n Pegelstand vom 14. September Rhein: Maxau 481(-3); Mannheim 340 (10); Worms 266(2); Caub 250(423). Neckar: Plochingen 122(1); Gundels- heim 175(13); Mannheim 348(6). Wassertemperatur des Rheins: 17 Grad. Der„große Unbekannte“ Husum.„Welchen Beruf übte Theodor Storm aus? Welcher Weltanschauung hing er an und welches war seine Religion“ lau- teten drei von vielen Fragen, die der Frak- tionsführer einer Partei im Parlament einer mittelgroßen deutschen Stadt an den Sekre- tär der„Theodor-Storm- Gesellschaft“ in Hu- sum richtete, da in seiner Stadt eine Straße nach dem Dichter benannt werden sollte. Wie der Sekretär auf der Jahresversamm- lung der Gesellschaft mitteilte, wurde bei ihm u. a. auch angefragt, ob„Pole Poppen- spaeler“ wirklich gelebt habe, verheiratet gewesen sei und vielleicht Nachkommen habe. In die Bibliothek der Gesellschaft wurden als besonders originelles Geschenk eines Flensburger Storm-Freundes 61 Werke des Dichters in Kurzschrift eingereicht. Problem der Photosynthese gelöst. München. Das Problem der Photosynthese, d. h. der Vorgang in grünen Pflanzen bei der Umwandlung von anorganischen Stoffen in organische Verbindungen mit Hilfe des Lichts, ist im wesentlichen gelöst. Dies teilte Prof. Dr. Melvin Calvin von der University of California, Berkeley, am Dienstag in München vor der Hauptversammlung der Gesellschaft deutscher Chemiker mit. Es sei heute bereits möglich, die Photosynthese im Reagenzglas ablaufen zu lassen und sie so- gar in großem Maßstab in chemischen Fa- briken zu verwirklichen. Es könnten somit Nahrungsmittel aus Kohlensäure und Was- ser, zwei Stoffen, die in unbegrenzten Men- gen vorhanden seien, künstlich erzeugt wer- den. Allerdings sei man dabei noch auf die natürlichen Enzyme angewiesen, die diese Umwandlungen zu bewirken hätten. Es be- stehe jetzt die grundsätzliche Möglichkeit, auch diese Enzyme künstlich aufzubauen, bzw. enzymartig aufgebaute Systeme zu ent- wickeln, die mit der gleichen Wirksamkeit arbeiten, wie die natürlichen. Nach Ansicht von Tagungsteilnehmern lassen diese Er- kenntnisse die ungeheuren praktischen Mög- lichkeiten für die Ernährung kommender Millionenmassen von Menschen erkennen. ängig- arliche war- mphes natio- l n Ge- wie in e An- „ Son- n, um eren. etzten tet, es hron- hr ad- Nach- genug etwas h die e Lo- g ein- wie- poli- aus- ihren esagt, à sab. eg ge- Neben rokkO anzo- ollten, üssen. pani- mehr ara- erden Die Besitzverhältnisse umd die Agrar- rekormen sind in Europa besonders kompli- dert und vielfach widerspruchsvoll. Die Er- mährungs- und Landwirtechaftsorganisation Fa) der Vereinten Nationen kontrolliert darum Tendenzen wie Resultate aller euro- bäischen Agrarreformen. Zugleich vermittelt de ihre Eindrücke und Urteile sämtlichen 2 5 Europas, die vor solchen Aufgaben n. Auf Einladung des italienischen Agrar- dnisters werden insbesondere die Erfahrun- ben des großzen land wirtschaftlichen Reform- werkes dieses Landes ausgewertet. Man er- wartet davon wertvolle Erkenntnisse nicht 0 kür Italien, auch für die anderen FAO- batelteder des Erdteils. Im Vordergrund 1 8 dabei technische, organisatorische und meme Probleme mit der Absicht, solche . dleendugen Kolonisationsvorgänge zu be- nleunigen und zu verbilligen. Produktionell wird in allen sonnigen 8 80 Europas ein verstärkter Maisanbau 5 8 Die FAO forciert dabei den Hybri- Aiubleis, den aus alljährlichen inzüchtigen, Molgedessen jeweils nur einmal keimkräfti- zen Neukreuzungen gewonnenen Hochlei- Mnss-Mais Hybriden-Mais ist normalem 15 im Ertrag durchschnittlich um minde- ns 50 Prozent überlegen. dane Mittelmeergebiet bemüht sich dis FAO. besehen von der Bekämpfung der Oliven- lege, speziell um die Entwicklung von dan und Trockenfutterarten. Sie Fordert le Nutzbarmachung weiterer Landflächen akür und sie kontrolliert die Einsaaten und Abgrasen des Futteranbaus. Als die wichtigste Tierkrankheit Europas die Maul- und Klauenseuche erkannt. Die — t Für Ernährung und Landwirtschaft Kontrolle von Tendenzen und Resultate aller europäischen Agrarreformen „European Foot- and Mouth Disease Conven- tion“, die im Jahre 1954 abgeschlossen wurde, um für die Zukunft durch Abschlachtung aller befallenen oder auch nur verdächtigen Be- Stände derart entsetzliche Ausbrüche dieser Krankheit wie 1950 bis 1953 zu verhindern, hatte, in allen Ländern unseres Erdteils zu- sammengenommen, Verluste an Vieh und tierischen Erzeugnissen im Wert von weit über einer halben Milliarde Dollar zur Folge. Eine Spezialkontrollkommission der FHO ar- beitet nun in engem Kontakt mit dem Euro- päischen Wirtschaftsrat(OEEC) und beson- ders mit dem Internationalen Amt für Tier- seuchenbekämpfung(OIE) daran, die Maul- und Klauenseuche endlich unter Kontrolle zu bekommen und sie darüber hinaus nach Mög- lichkeit heilbar zu machen. 1955 hat sich die FAO auch den Aufgaben der künstlichen Besamung zugewandt, ferner der Ablösung von importierten überseeischen Kraftfuttermitteln durch einheimische Fut- terstoffe. „Europäischen Gesellschaft für tierische Pro- diktion“ zusammen. Eine dauernde europsische Arbeitsgemein- schaft der FAO arbeitet en den Aufgaben der Boden- und Wasserkultur. Die fototechnische Bodenkartierung wird dabei als ein für die Zukunft besonders wichtiges Hilfsmittel er- probt und zur Anwendung gebracht. Mit der„Commission Internationale du Genie Rural“ und der„International Organi- zation for Standardization“ bemüht sich die FAO um die fortschreitende Technisierung der europaischen Landwirtschaft und die Ver- einheitlichung der Maschinen und technischen Anlagen. 85 Die standardmäßige Zusammenfügung der Dabei arbeitet sie eng mit der land wirtschaftlichen Forschungs methoden und die Publizierung der Forschungsergeb- nisse ist einle letzte Hauptaufgabe der FAO. Auf agrarischem Gebiet wird die Ausbrei- tung des Wisserschaftsgutes unter Mitwir- kung und Förderung der FAO besonders durch die„Landwirtschaftsuniversität“ in Wageningen-Holland organisiert. Aber auch Wis senschaftliche Zentren anderer europai- scher Länder sollen in die Aufgabe einbezo- gen werden. Lehrgang beim Europarat Für den 15. bis 24. September lädt der Europarat Dozenten und wissenschaftliche Assistenten zu seinem 5. Europäischen Stu- dienlehrgang nach Straßburg ein. Es wird Gelegenheit geboten, Debatten der Beraten- den Versammlung zu hören und anschlie- gend in Seminaren zu behandeln. Die Lei- tung des Lehrgangs hat neben anderen W. von Cornides vom Frankfurter Institut für Europäische Politik und Wirtschaft über- nommen. Gemeinsame Zukunft Auf Initiative des deutschen Rates der Europäischen Bewegung wird unter Betei- ligung von je 40 Persönlichkeiten aus dem politischen und wirtschaftlichen Leben der beiden Länder vom 13. bis 16. Oktober in Bad Neuenahr eine deutsch- französische Aussprache über die gemeinsame Zukunft abgehalten. Als Diskussionsgrundlage dienen zwei Berichte über die Verschiedenheiten, Mißverständnisse und Möglichkeiten zwi- schen Deutschland und Frankreich einer- seits, über den Platz Frankreichs und Deutschlands in der Weltpolitik anderer- seits. Die französischen Teilnehmer wurden vom, Centre d' Etudes de Politique Etrangére“ in Paris ausgewählt. Gemeinsamer Stahlmarkt des Nordens Wann kommt die Realisierung? Die Bestrebungen des europäischen Nor- dens, zu einer ähnlichen Einheit zusammen- zuwachsen, wie sie die Mitte des Kontinents zumindest auf dem Sektor für Kohle und Stahl schon erreicht hat, sind nicht neu. Seit längerer Zeit besteht zwischen den eisenschaffenden Industrien Skandinaviens ein enger Erfahrungsaustausch, der sich nahzu auf alle aktuellen Produktionspro- bleme erstreckt. Skandinavien gilt mit einen Import von rund 1,5 Mill. t Stahl jähr- Iich als außerordentlich interessanter Kunde der westeuropäischen eisenschaffenden In- dustrie. Deshalb werden die Bemühungen der nordischen Länder um einen gemein- 1 Stahlmarkt überall aufmerksam ver- folgt. Die nordischen Staaten haben ihrerseits einen besonderen Ausschuß gebildet, der sich sehr eingehend mit den Auswirkungen der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl auf die Märkte der angeschlos- senen Länder befaßt. Das bisherige Ergeb- nis zeigte nicht nur positive Seiten. Insbe- sondere wurde festgestellt, daß nach Auf- fassung dieses Ausschusses der„gemeinsame Markt“ nicht die angestrebte Produktions- Abgrenzung und die von der eisenschaffen- den Industrie geforderte enge Verflechtung gebracht hat, jene Sektoren, so weiter die Interpretation des Ausschusses, an denen Skandinavien in erster Linie interessiert scheint, da ja der zu schaffende„gemein- same Stahlmarkt des Nordens“ zu einer Pro- duktionserhöähung und rentableren Aus- lastung der bestehenden Anlagen unter gleichzeitiger Abstimmung der Investitions- pläne führen soll. Im Gegensatz zu der Grundursache der Montan-Union- Schöpfung — Sicherung des Absatzes durch einen ge- meinsamen Markt— stehen bei der beab- sichtigten Schaffung des gemeinsamen nordischen Stahlmarktes“ Produktions- und Investitionsfragen im Vordergrund. Man muß dieser Stellungnahme hinzu- kügen, daß die Hohe Behörde der Montan- Union auch im Sinne der Produktions- und Investitionsfragen tätig ist und bisher keines- wegs ohne Erfolge blieb. 5 Skandinavien importiert rund 60 Prozent seines Stahlbedarfs. Eine Integrierung der Nationalstaaten Dänemark, Norwegen und Schweden würde einerseits diese Importe herabsetzen, den Güteraustausch unterein- ander erhöhen und andererseits die Mög- lichkeit für eine gemeinsame Produktions- Ausweitung auf dem Eisen- und Stahlsektor schaffen. So überlegt man zum Beispiel, in Norwegen ein Blechwalzwerk zu errichten, das den Gesamtbedarf Skandinaviens von rund 400 000 bis 500 000 Tonnen deckt. Auch auf dem Profileisensektor tendieren gewisse Investitionsabsichten. In Schweden ist zur Zeit ein Rohrwerk in Bau., das die bisherige Rohrproduktion verdoppeln soll. Selbst- verständlich setzt die Durchführung der be- stehenden Pläne eine Ausweitung der Stahl- produktion voraus. Schweden plant die Er- richtung von vier neuen Stahlwerken mit einer Kapazität von rund 500 000 t. Weltorganisation Wohnungsbau Das Komitee„Wohnungsbau“ bei der Europäischen Forschunssgrupbe für Flücht- lingsfragen(AER) in Straßburg, das sich seit zwei Jahren mit dem Problem des Woh- nungsbaus für Flüchtlinge und Vertriebene befaßt, soll jetzt in eine Weltorganisation umgewandelt werden. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 15. September 1955/ Nr. 1 „Kosmetik“ für das Feuerroß: Schwere Arbeit, die der Reisende nicht sieht Das Mannheimer Bahnbetriebswerk gehört zu den größten im Bundesgebiet/ Lokomotiven brauchen viel Pflege Von Feidelberg kommend, nähert sich der Zug dem Mannheimer Hauptbahnhof. Ein flacher, langgestreckter Schuppen, als Auffallendstes Merkmal sechs hochaufra- gende Schornsteine, gleitet linker Hand vor- über: das Mannheimer Bahnbetriebswerk, eines der größten der Bundesbahn,„Heim“ für 147 Lokomotiven, von 1060 Lokführern, Heizern, Schlossern und Betriebsarbeitern „behütet“. Tag um Tag wird hier unter schweren Arbeitsbedingungen— in Schmutz. der unvermeidlich ist, wo Ruß und Schmieröl zusammenkommen— in genau eingeteilter Arbeit, eines der wichtigsten Rädchen des Bahnbetriebes in Bewegung gehalten. Nicht wenn der Zug, von weiter Fahrt zurück, in den Bahnhof eingelaufen ist, endet die Tätig- keit der Lokbesatzung. Kohle und Wasser werden aufgenommen. Die Menge bestimmt der Lokführer. Zehn Tonnen Kohle sind es im Höchstfall. sie rei- chen für rund 500 km Fahrstrecke(Mann- heim— Offenburg und zurück). Um die not- wendige Dampfenergie zu gewinnen, sind für eine Tonne Kohle sieben Kubikmeter Wasser erforderlich; rund 35 Kubikmeter faßt der Kessel. Die Maschine muß aber unterwegs„wassern“. Frisch versorgt rollt die„Lok“ sofort zum Entschlacken. Ueber einer zwischen den Schienen eingelassenen und mit Wasser ge- füllten Grube wird ein Teil des Rostes auf- geklappt; aufzischend versinken die Rück- stände; bei in Mannheim verwendeter Saar- kohle sind das etwa fünf bis acht Prozent. Gleich darauf wird die Schlacke von einem Spezialkran wieder gehoben und auf Güter- Wagen verladen— drei sind es täglich— um von einem Wieslocher Werk noch weiter verwertet zu werden. Ein Blick in die Feue- rung ist jetzt möglich. 3,50 m lang und 2 m breit ist die Feuerstelle, die der Heizer gleichmäßig„bekohlen“ muß. Wahrlich eine „Kunst“— wenn man sich das kleine„Ofen- joch“ ansieht die Kohle mit einem Schwung auch in die hinterste Ecke zu be- fördern. Nächste Station auf dem Wege zum neuen Einsatz ist das Entrußen. Der vordere Teil des Kessels(auf ihm ist immer die Nummer der Maschine zu lesen) wird geöff- net. Der Blick fällt auf eine Bienenwabe— es sind die durchschnittlich 150 Röhren, die von der Feuerung quer durch den Kessel zur Rauchkammer laufen. Die durch sie hindurchströmenden Dämpfe haben anfangs eine Temperatur von 1300 bis 1400 Grad und verlassen den Schornstein schließlich mit 300 bis 400 Grad. In diese Röhren wird jetzt nacheinander eine hohlnadelartige Stange eingeführt und der Ruß mit Preß- luft von acht Atmosphären Druck ausgebla- sen. Nach ungefähr zwei Stunden sind diese Arbeiten getan, eine neue Besatzung kann die betriebsfertige Lok übernehmen. Um das reibungslose Funktionjeren einer Lok zu gewährleisten, sind allerdings noch andere Voraussetzungen zu erfüllen. Alle vier Wochen werden die sogenannten Frist- arbeiten vorgenommen. Die ganze Maschine wird dann gewaschen, um den Schlamm- „Glücklicher Sommer für Kinder“ Deutsch- amerikanischer Frauenclub startet mit großem Programm Gemäß einer amerikanischen Sitte be- gann dieser Tage der deutsch- amerikanische Frauenclub in Mannheim sein Winterpro- gramm mit einem Eröffnungstèe, zu dem zahlreiche Mitglieder und Gäste im Rosen- garten erschienen waren. Zu Besuch waren die Mitglieder des Heidelberger Clubs und die Präsidentin der Föderation deutsch- amerikanischer Frauenclubs in Deutschland, Mrs. Andrews. Fr. Lindenberg, erste Vorsitzende, be- tonte in ihrer Ansprache erneut, dag es eine der Hauptaufgaben des Clubs sei, Frauen von verschiedenen Nationen die Möglichkeit zu geben, sich ohne politische Tendenzen kennen und verstehen zu lernen. Im Deutsch- amerikanischen Frauenclub ist immer wieder von Abschiednehmen(und von neuem Kennenlernen) die Rede, bedingt durch die relativ kurze Zeit, während der die meisten Amerikanerinnen in Deutsch- land leben. Diesmal war es die bisherige erste Vorsitzende Mrs. Stoll, der herzliche Worte des Abschiedes und des Dankes galten. Gedruckt liegt aun zum ersten Male(einer Anregung von Mrs. Stoll zufolge) das neue Programm vor. Höhepunkt der Saison wird der Nikolausball im Rosengarten sein, dessen Erlös wohltätigen Zwecken zufließen Soll. Führerschein-Neuausstellung: Amt für öffentliche Ordnung gibt Antwort „Zu den von Ihnen veröffentlichten Leser- priefen in den Nummern 196 und 199„Ein Bür- ger rechnet“ und„Ein zweiter Bürger rechnet“ nehmen wir wie folgt Stellung: Die Gebühren für die Ausstellung von Füh- rerscheinen werden nach der im ganzen Bun- desgebiet geltenden Gebührenordnung für Maß- nahmen im Straßenverkehr vom 17. Juli 1953 (Bundesanzeiger Nr. 137) erhoben. Für Ertei- jung eines Führerscheins sind in dieser Gebüh- renordnung 8,.— DM angesetzt. Die Erteilung eines Führerscheins„als Ersatz für einen ohne Verschulden des Inhabers unbrauchbar gewordenen“ erfolgt gebührenfrei. Demgemäß werden hier in Fällen, in denen der Führer- schein durch„höhere Gewalt“(Unfall, Feuer usw.) zerstört wurde, für die Ersatzausstellung keine Gebühren erhoben. Eine gebührenfreie Ausstellung erfolgt auch dann, wenn die Ur- kunde ohne Verschulden des Inhabers durch die lange Benutzungsdauer unbrauchbar geworden ist. Ob im Einzelfall diese Voraussetzung vor- liegt, wird von uns nach pflichtgemäßem Er- messen entschieden. Eine Nachprüfung im Falle des Einsenders„F. L. B.“ ist ohne Kenntnis des vollen Namens nicht möglich. Wir stellen dem Einsender anheim, uns Namen und Anschrift mitzuteilen.“ Dr. Granzau, Oberrechtsrat Aber auch in den anderen Monaten ent- wickelt der Club Aktivität: Im September ein Besuch im Schuldorf Bergstraße, im Ok- tober eine Zweitagesfahrt zur Picasso- Ausstellung nach München, dazwischen Standkonzert und Mitgliedertreffen, Sonn- tagswanderung in die Pfalz und Sammlung für die Tombola. Auch das Vorhaben, einen deutsch- amerikanischen Jugendelub ins Le- ben zu rufen(zu dem sich bereits hundert Jugendliche vormerken ließen), soll ver- wirklicht werden. Ebenfalls der Jugend ist der Hauptprogrammpunkt für das Jahr 1956 gewidmet, ein Programmpunkt, der mit dem Schlagwort„Glücklicher Sommer für Kin- der“ umrissen wird. Die Föderation deutsch- amerikanischer Frauenclubs will im nächsten Jahr eine noch größere Summe als im Vor- jahr aufbringen, um Kindern aus der Ost- zone einen glücklichen Sommer in West- deutschland zu bereiten. Im Anschluß an den Eröffnungstee wurde ein Rundbrief an Frau Heimerich, die Be- g. inderin des Clubs, weitergeleitet. i-tu absatz zu entfernen, die Ventile werden neu eingeschliffen, die Lager überprüft, die Lok mit Oel abgerieben. Alle sechs Monate wer- den die Dampfzylinder erneuert. Sämtliche Reparaturen, die vom Lokführer der Schlos- serei gemeldet werden müssen, werden an Ort und Stelle ausgeführt. Ein ständiger Erfahrungsaustausch, ver- bunden mit einer fortlaufenden Schulung. Probefahrten und dauernde technische Ueberwachung, sorgen für die nötige Ver- kehrssicherheit. Die Höchstdienstschicht für eine Lokbesatzung darf zwölf Stunden nicht überschreiten. Durch Zugverspätungen auf- tretende Ueberstunden werden durch Ruhe- tage ausgeglichen. Eine moderne Schnell- zuglok erreicht 130 km ist, die auch auf bestimmten Streckenabschnitten tatsächlich gefahren werden. Nur eine tadellos ge- pflegte und ständig kontrollierte Maschine kann diese Leistung erreichen. Der Fahrgast aber sieht nur den abfahr- bereit stehenden Zug und weiß nichts von den Voraussetzungen, die notwendig sind, um ihn sicher ans Ziel zu bringen. schie. Zwei neue Beigeordnete schließen die Lücken Die am 19. Juli gewählten Beigeordneten Leopold Graf(CDU) und Walter Krause (SPD) nehmen am 16. September ihre Tätigkeit im Mannheimer Rathaus auf. Da mit einer endgültigen Geschäftsverteilung auf Amtseinführung und Dienstantritt von Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke ge- Wartet wird, übernimmt vorerst Beigeord- neter Graf Referat III(Wohnungswesen, Schlachthof, Gesundheitswesen) und wird vom Beigeordneten Dr. Fehsenbecker ein- gearbeitet, der das Referat bisher betreute. Für den Beigeordneten Walter Krause wurde aus bisherigen Bestandteilen des Kulturreferats ein neues Referat X gebil- det, das Schulwesen und Sport umfaßt. Bei- geordneter Dr. Fehsenbecker verwaltet bis zur endgültigen Geschäctsverteilung das Referat IV(Wirtschafts förderung, Verkehr, Grundstückswesen). Der ebenfalls am 19. Juli wiedergewählte Bürgermeister Trumpfheller behält seinen bisherigen Geschäftsbereich bei Gersonalien, Versorgungs- und Ver- kehrsbetriebe, Sozialwohnungsbau, Gemein- nützige Baugesellschaft, Mannheimer Bau- treuhand- Gesellschaft, Aufbauförder-Ge- meinschaft, Wohnungsbaukasse, Baudar- lehen). Nach dem Dienstantritt der Beigeordne- ten ist auch die Vollständigkeit des Stadt- rates gemäß Hauptsatzung der Stadt Mann- heim wieder gewährleistet, die laut Urteil des Verwaltungsgerichtshofes über drei Jahre lang nicht bestanden hat und ein „rechtlich erheblicher Mangel“ war. f. w. K. beginnt zu wehen. Der Herbstwind arbeiten aufsteigen zu lassen. Auf den abgeernteten Feldern und Wiesen und in den Grün- anlagen der Großstädte sind Jungen und Mädel dabei, ihre oft recht kunstvollen Bastel. Damit ist die Zeit der Drachen wieder da. Bild: dpa Aus dem Polizeibericht: „Entgleisung“ im Bahnhof Junger Mann niederdeschlagen In der Vorhalle des Hauptbahnhofes ge- rieten ein 24jähriger Arbeiter und ein bis jetzt noch unbekannter Mann in einen hef- tigen Wortwechsel. Bei der folgenden tät- lichen Auseinandersetzung wurde der 24 jährige niedergeschlagen und mußte be- wußztlos ins Krankenhaus eingeliefert wer- den. Es wurde eine schwere Gehirnerschüt- terung festgestellt. Flaschenwerfender Kavalier Auf der Dahlbergstraße versuchte ein Amerikaner, eine Frau mit Gewalt in seinen Wagen hereinzuziehen. Als dieser Versuch wegen des heftigen Sträubens der Frau miß- lang, verfolgte er sie unbemerkt weiter und tauchte eine Ecke weiter nochmals auf. Die Frau wehrte sich jedoch wiederum und rief laut um Hilfe. Darüber erbost, warf sie der Soldat aufs Straßenpflaster, so daß sie Ver- letzungen erlitt. In seiner Enttäuschung warf er ihr sogar noch eine Schnapsflasche nach, Slücklicherweise ohne sie zu treffen. Aufenthaltsverbot mißachtet Von der Kriminalpolizei wurde ein 40“ jähriger polnischer Staatsangehöriger fest- genommen. Obwohl von der Polizeibehörde in München gegen ihn ein Aufenthaltsverbot für die Bundesrepublik ausgesprochen Sollen die neuen Lehrpläne in der Luft hängen? Die Mannheimer Elternbeiräte der höheren Schulen nehmen im Oktober dazu Stellung Kultusminister Simpfendörfer hat Ende Juni neue Lehrpläne für die höheren Schulen herausgegeben. Es handelt sich um Entwürfe, die diskutiert werden sollen. Das Kultusministerium will mit der Lehrplankommission im Oktober bereits „Schlußfolgerungen aus der öffentlichen Diskussion“ ziehen und Anregungen nur bis 15. Oktober entgegennehmen. Mit den Direktoren und Studienräten sehen sich auch die Elternbeiräte, wenn sie Kenntnis von den Entwürfen nehmen und sich dazu äußern sollen, in eine gewisse Zwangslage versetzt, weil nur verhältnismäßig wenig „Entwürfe“ in Umlauf kamen. Anfang Ok- tober wird in Mannheim eine Versammlung aller Elternbeiräte an höheren Schulen da- zu Stellung nehmen. Das war von E. Bilzer zu erfahren bei einer vorbereitenden Be- sprechung, an der auch Frau Wöhrle(Karls- ruhe) vom Landeselternbeirat teilnahm. Die ausführlich begründeten Entwürfe zielen auf die 30-Stunden-Woche. Nun haben wir in Mannheim in vier höheren Schulen seit zehn Jahren(und wie lange noch?) Schichtunterricht, 28 Stunden in der Woche. Diese Schulen werden das Pro- gramm kürzen müssen. Das wäre an und für sich so übel nicht, aber so knapp ist das Programm nun leider auch wieder nicht, es verweist nur alles, was in 30 Pflichtstunden nicht untergebracht werden Radios durcheinander geschüttelt wurden gestern nachmittag zwischen E 5 und E 6, als zwei Lastwagen zusammenstießen. Obwohl der Philips- Wagen mit Getòõse umsturzte, gab es keine Verletzten. Die Mannheimer Be- rufsfeuerwehr„spillte“ den Wagen— wie unser Bild zeigt— wieder auf die„Beine“. Bilder: Steiger konnte, in freiwillige Arbeitsgemeinschaften. (Auf Oberstufe durchweg die musischen Fächer). Wenn man bedenkt, daß die Leh- rerzuweisungen„im Zuge des kulturellen Fortschritts“ je Klasse von 1,5 auf 1,25 zu- rückgegangen sind, muß man sich fragen, woher Lehrkräfte für Arbeitsgemeinschaften genommen werden sollen. Dabei werden Ausbau und Vertiefung der Arbeitsgemein- schaften als„wesentliche Bestandteile der inneren Neugestaltung der Höheren Schule“ angesprochen! Der Entwurf nimmt an, daß bei der 30- Stunden-Woche kein zusätzlicher Bedarf an Lehrerstellen für Arbeits gemeinschaften und Uebungsstunden entsteht. Ein Gutachten der Universität Freiburg zur Reform der höhe- ren Schule beschränkte die Pflichtstunden- zahl auf 24 bis 28 Wochenstunden und wurde abgelehnt, weil bei dieser Be- schränkung der Pflichtstunden ein zu hoher Bedarf an Lehrerstellen entstehen müßte. Die Stundentafel für das altsprachliche Gymnasium berücksichtigt auf der Oberstufe Englisch nur noch in zweistündigen Arbeits- gemeinschaften, was mit Rücksicht auf die Bedeutung des angelsächsischen Schrifttums nicht gebilligt werden kann. Drei Wochen- stunden sind doch wohl unerläßlich. Unver- ständlich erscheint, dag im ersten Jahr der Oberstufe des altsprachlichen Gymnasiums Physik ganz ausfällt; auch die Oberprimaner der neusprachlichen Gymnasien sollen im Zeitalter der Atomforschung von Physik nichts mehr hören. Es ist leicht, solche Lük- ken festzustellen, aber schwer, gangbare Wege zu sagen: dafür sind aber die Fach- leute in den Philologenverbänden da, die gesondert Stellung nehmen werden, wie Oberstudiendirektor Dr. König ankündigte. Die Richtlinien für den Unterricht in den einzelnen Fächern sind liebevoll ausgearbei- tet und auch für Laien-Eltern eine fesselnde Lektüre. Ob man in der Bändigung des Stof- fes, im Abgrenzen des Exemplarischen weit genug gegangen ist, um auch mit großen Klassen solche Fülle zu bewältigen, ist eine offene Frage. Aufschlußreich die Vorschläge für eine Erziehung zum Lesen: das Markante erscheint umwuchert von kauzigen Sächel- chen, die eine unterrichtliche Behandlung nur verdienten, wenn ihr abseitiges Wesen klar gemacht werden und zu den in den Richtlinien erwähnten Ur- und Leitbildern großer Dichtung in Kontrast gesetzt werden sollte. An der Situation der höheren Schulen in Mannheim ändern die Lehrplanentwürfe nichts, die nach wie vor durch Schichtunter- richt, zu hohe Klassen frequenzen und Leh- rerstellenmangel schwer„gedrückt“ 15 5 . W. K. Film der Woche: Hauptmann- mit Kehrt wendung zum Happy-End Zur Aufführung des Films„Die Ratten“ im„Alhambra“ Daß die Geschichte vom verzweifelten Flüchtlingsmädchen Pauline Karka, das im Berlin von heute sein Kind gegen Westmark und einen falschen Paß verkauft, nicht mehr viel mit dem gleichnamigen Bühnenstück von Gerhart Hauptmann zu tun hat, ändert nichts an der Tatsache, daß mam es mit einem groß- artig gemachten Film zu tun hat. Gemacht haben ihn der Drehbuchautor Jochen Huth (der einem nur bei dem künstlich aufge- pfropften Happy-End hochgehen könnte), der Regisseur Robert Siodmak und— zu 75 Pro- zent— der Kameramann Göran Strindberg. * Die„Aktualisierung“ nützt dem Stoff nicht; sie schadet ihm auch nicht, denn diese wohl mit Rücksicht auf das breite Publikum gemünzte Spekulation bleibt für den Ablauf des Geschehens völlig belanglos. Eine Mutter kämpft um ihr Kind— das ist alles. Es ist sehr viel, wenn Maria Schell diese Mutter in jeder Phase glaubwürdig und faszinierend verkörpert. Die Us-Väter müssen zahlen Unterhaltspflicht für ihre unehelichen deutschen Kinder geregelt In den letzten Wochen war die Frage der Unterhaltspflicht der Besatzungsangehörigen gegenüber deutschen unehelichen Kindern mehrfach Gegenstand von Artikeln(„ MM“ Frauenseite und Lokalseite). Eine endgültige Regelung war— da zu dieser Zeit verschie- dene Musterprozesse geführt wurden— in Kürze zu erwarten. Zu dem gesamten Fra- genkomplex teilt das Stadtjugendamt jetzt mit:„Nach dem Vertrag über die Rechte und Pflichten ausländischer Streitkräfte und ihrer Mitglieder in der Bundesrepublik sind die Angehörigen der Besatzungsmacht grund- sätzlich in nicht- strafrechtlichen Angelegen- heiten dem deutschen Recht unterworfen. Das schließt ein, daß sie als Väter uneheli- cher Kinder verklagt werden können. Die amerikanischen Kindesväter werden zunächst aufgefordert, die Vaterschaft und Unterhaltspflicht beim Vormundschafts- gericht freiwillig anzuerkennen. Sind sie hierzu nicht bereit, ist Unterhaltsklage beim deutschen Gericht möglich. Es kann der Un- terhalt für die Zeit nach Inkrafttreten des Vertrages(5. Mai 1955) eingeklagt werden. Der Mindestunterhaltssatz beträgt 50 DM pro Monat. Soweit die unehelichen Kinder unter Amtsvormundschaft des Stadtjugend- amtes stehen, werden diese Verfahren durch das Stadtjugendamt durchgeführt. Die Ein- zelvormünder müssen die Unterhalts- ansprüche ihrer Mündel gegen die Besat- zungsangehörigen beim Vormundschafts- gericht geltend machen. Die Vormünder erhalten zu diesem Zweck noch eine beson- dere Benachrichtigung.“ einem Polizeibeamten wegen ihres verwahr. wurde, verlegte er lediglich seinen Aufent- halt nach Mannheim. Unters Rad der„Raupe“ gekommen 5 In den Abendstunden wollte eine sieben jährige Schülerin auf dem Kirchweihplatz in Mannheim- Schönau auf ein Raupenkarussell aufspringen, das bereits in Fahrt War. Pabel kam das Kind zu Fall und geriet mit dem linken Arm unter ein Rad der„Raupe“, Fin komplizierter Oberarmbruch war die Folge. Verletzte und Verluste 1 Vor gtarb in er 8034 Iastein. aber de bistung um.! dienste und des n den Ad ZUlr kannt. gende 0 gegierul 18 Hofg lier le lhre, h Aden At e feiheite Im re gein ein gar, wi khichte ende P. gewunde Ipfer mn annung eimer zam es 138 An der Straßeneinmündung vom Holz- Weg zur Zufahrt der amerikanischen Tank- stelle an der Autobahn bei Seckenheim fuhr eine 19jährige Mopedfahrerin, die die Vor- fahrt nicht beachtete, gegen ein Motorrad. Da beide Fahrer noch je einen Mitfahrer hatten, gab es vier Verletzte. Der Sozius⸗ fahrer des Motorrades, ein 50 jähriger Arbei- ter aus Ketsch, schwebt mit einer Schädel fraktur in Lebensgefahr.— Keine Verletz. ten, aber Sachschaden von 2500 DM gab es. Als zwei Personenwagen auf der Kreuzung Moll-/Viktoriastraße zusammenstießen. Vor E 4 wurde ein 80jähriger Rentner beim Ueberqueren der Straße von einem Wagen erfaßt. Im Krankenhaus stellte man eine Gehirnerschütterung fest. Sie wollte etwas erleben Weil sie, wie sie der Polizei erzählte „etwas erleben wollte“, brannte eine 14. jährige Schülerin von zu Hause durch und kam per Anhalter nach Mannheim. Als sie sich am Hauptbahnhof herumtrieb, fiel sie losten Zustandes auf. Sie gab an, daß ste bereits seit dem 7. September von ihren Eltern fort ist. Sie wird zurückgebracht. Holländische Gemälde im„Neckartal“ Holländische Gemälde werden am 15. Sep- tember im Gasthaus„Neckartal“(T I) ge- zeigt. Es handelt sich bei dieser Kollektion in der Hauptsache auch um holländische Mo- tive: Verträumte Weiher im Walde, Angler im ruhig treibenden Kahn, alte Frau im Walde auf der Suche nach Reisig, Schäfer mit Herde auf der Weide, Fischer in hollän- dischen Eleidertrachten, aufgehende Sonne über dem Meer, aber auch um Stilleben. Die Arbeiten sind in der Maltechnik ausgeführt die in der Kunstgeschichte aller Welt ab Malweise der holländischen Schulen bekannt ist. In Apot. duch an 3 — Gewe Die Arbe im Ges verökke wiesen. Regelui prlicht Gesétze 1.„Die jähr! ihrer nehn sond! tas Woh: nis h ) Ne d) Zu Be Nach d betrieb teilung der Pe ausfert ses hat nehmen Der M. Ausste! auswär jeniger seinen Lohnst. deitneh 80 gilt von de schreib des Far Bestim fahren, keiten Abt. G Manr —— Die makabre Dusterheit der dunklen Mietskaserne tritt trotz der wirklichen Rat- ten, die in einer Szene elegant und possier- lich im Treppenhaus auf dem Präsentiertel- ler sitzen, hinter der filmischen Perfektion zurück; Alles scheint um eine Nuance„ echt«, Paulines Gang, Paulines Häflichkeit der liederliche Zynismus des Herrn Mechelke le Be yversict Wirklic Tage r Betriel Monat dert, Zahlur 2 v. H. Die B ten sin Wwerkt tigten nicht und die„Affenliebe“ der Frau John zu ihrem Bruder. Was nichts daran ändert, daß ausgesprochene Glanzrollen von Maria Schel, Heidemarie Hatheyer und Curd Jürgens sind. Gespielt mit einem geradezu erschrek· kenden Einfühlungsvermögen in das Miliel, gespielt aber auch mit dem Instinlet für jene Vollkommenheit, auf die die Zuschauer an- Sprechen. * Das ist kein Vorwurf, sondern eine Fest- stellung.„Die Ratten“, in dieser auch PB chologisch außerordentlich gut gearbeiteten Form, nagen an den Nerven. Sie erschüttern und sie Werfen den Zuschauer mitten hinem in die Handlung, die zeitlos ist. Dieses Hin- einwerfen besorgt neben der darstellerischen Leistung des ganzen Ensembles(auch 1 Nebenrollen könnten kaum besser besetit sein) die Strindbergsche Kamera, die m. Lichteffekten jongliert, die Dunkelheit zur Bühne macht und die Menschen als gespen- stische Schatten auf dieser Bühne tanzen läßt. Es ist eine Meisterkamera. 4. Realistisch bis an die Grenze des A chen, suggestiv, mitreißend und ohne jede billigen Effekt oder herzrührende Sentimer, talität ist dieser Film, der zu den am 1 gemachten der deutschen Nachkriegsprodu t tion gehören dürfte. Hauptmann hat Au eine Kehrtwendung gemacht, aber 5 Siodmak und Strindberg haben sich 7 den Darstellern mit diesem glücklich roll. den Drama in die Front einer neuen eint nung für diesen deutschen Film einger H. W. Beck das linnen e Die N erlisch nicht Nach Ab Zwangsv 8 Schlacht Verkat Freiba Twangs! im Zu 14 Uhr zimme Man Zwangs! im Zy 14 Uhr Hess, Barzal ä — 7 da. Jrün- 1stel- : dpa Lukent. nen sieben platz in russell „Dabei üt dem bel, Ein Folge. . Holz- Tank- m fuhr ie Vor- otorrad. itfahret Sozius- Arbei- chädel- Verletz. gab es, ceuzung en.— er beim Wagen m eine zählte ine 14. ech und Als sie kiel sie wahr- daß sie n ihren cht. 15. Sep J) ge- Uektion che Mo- Angler rau im Schäfer hollän- Sonne den,. Die geführt, felt als bekannt nd dunklen en Rat- possier· Tiertel⸗ rfektion nce„ lichkeit, lechelke u ihrem daß das à Schell, Jürgens Schrek⸗ Milieu, für jene uer an- le Fest- ch psy- beiteten hüttern hinein es Hin- rischen uch die besetab die mit leit zur gespen· tanzen Erträg- e jeden mimen- besten roduk- it Zwar Huth, 1 nebst . 8 5 5 S— 22. 1 e 8 5———————— n 85 5 ÿßf 5 1— 5 212/ Donnerstag, 15. September 1955 MORGEN Seite 3 * die Mannheimer Bevölkerung ergangen, Bei- Termine Fer 100 Jahren, am 14. September 1855, erb in Hallgarten bei Rüdesheim am Rhein ber 80jährige Hofgerichtsrat a. D. J. A. von lestein. Der Rheingau war seine Heimat, der der Mittelpunkt der großen Lebens- Itzsteins war der Mannheimer kistung 3 5 stein stand in jungen Jahren im aum. Itz. benste der Benediktinerabtei Amorbach des Fürsten von Leiningen, wurde 1809 n badischen Staatsdienst übernommen md zum Oberamtmann in Schwetzingen er- zannt. Der starke liberale Neigungen zei- de Oberamtmann wurde der badischen erung jedoch lästig, 30 daß sie ihn 1819 05 Hofgerichtsrat nach Mannheim versetzte. lier lebte und wirkte Itzstein über 30 Ihre, hier entwickelte er sich zu einer füh- aden Persönlichkeit der liberalen Partei 11 zu einem Kämpfer für demokratische gteiheiten. im reaktionären Baden vor 1848 ist Itz- gein einen langen Leidensweg gegangen. Er ter wie Professor Walter in seiner Ge- chichte Mannheims berichtet, eine bezwin- gende Persönlichkeit und verfügte über eine ehunderns werte Redegabe. Aber welche dpker mußte er seiner kortschrittlichen Ge- aunung bringen: 1822 hatten ihn die Mann- eimer in die zweite Kammer gewählt; dort zam es durch seinen Einfluß zu einer Her- nd n de Absetzung des Militärbudgets. Alle Versuche der Regierung und des Großherzogs, den Landtag umzustimmen, blieben erfolglos. Itzstein, den man als den Hauptschuldigen betrachtete, wurde durch Versetzung an das Hofgericht Meersburg gemaßregelt. Er hat diese Stelle nie angetreten und erreichte nach langem Pozessieren seine Pensionie- rung. Die badische Regierung hatte sich, wie Fürst Metternich meinte, einen unversöhn- lichen Gegner geschaffen. In den neuen Landtag von 1825 wurde Itzstein nicht wieder gewählt. Dieser Land- tag erwies sich als regierungsfromm und be- deutungslos. Aber dann kam 1830 eine poli- tische Wende und die große Stunde für Itz- stein. Die Revolution entzündete auch in Baden die Geister. Der neue Großherzog Leopold galt als Bürgerfreund. Die große Mehrheit der Abgeordneten des im Jahre 1831 gewählten neuen Landtages war libe- ral. Diesem Landtag gelang es unter wesent- licher Beteiligung Itzsteins das alte, 1825 ge- änderte Wahlrecht wieder herzustellen, die Pressefreiheit festzulegen sowie eine Reform der Gerichtsverfassung und des Gemeinde- rechts im Sinne größerer Selbstverwaltung durchzusetzen. Vor allem waren die Mann- heimer Bürger durch die neue politische Ent- Wicklung beglückt. Als am Ende der Land- tagssaison die aus Mannheim stammenden Abgeordneten zurückkehrten, wurden sie festlich empfangen und hoch geehrt. Im März 1834 wurde J. A. von Itzstein zusam- A. von Itzstein— ein Mann, der Zivilcourage hatte Erinnerungen an einen Kämpfer für demokratische Freiheiten/ Von Professor Dr. H. Heimerich men mit Mathias Föhrenbach und Sigmund Mohr das Ehrenbürgerrecht verliehen. Aber die Reaktion war nicht tot. Ein Be- Wunderer Metternichs, Freiherr von Bitter- dorf, war 1835 in Baden als Minister ans Ruder gekommen und förderte alle reak- tionären Bestrebungen. So beanstandete die Staatsbehörde das Gemeindewahlrecht der zu Ehrenbürgern ernannten Mannheimer Abgeordneten. Ihr Rekurs wurde verworfen, so daß der Gemeinderat 1837 ihnen das ordentliche Bürgerrecht verleihen mußte, damit sie an den Mannheimer Gemeinde- Wahlen teilnehmen konnten. Anfang der Vierziger Jahre wurde Itzstein zum Gemein- derat in Mannheim gewählt. Nun weigerte sich die Regierung, ihn als Gemeinderat zu verpflichten, bevor er nicht als pensionierter Staatsbeamter die Einwilligung seiner ehe- maligen Dienstbehörde erlangt habe. Itzstein kämpfte dagegen vergeblich an. Eine we- sentliche Rolle spielte er auch im sogenann- ten Urlaubsstreit. Die Regierung nahm das Recht in Anspruch, den zahlreichen Beam- ten, die dem Landtag angehörten, den Ur- laub für die Sitzungen zu verweigern, um auf diese Weise eine mißliebige Opposition zu unterdrücken. Ein Antrag Itzsteins, das betreffende Regierungsmanifest als verfas- sunigswidrig zu erklären, wurde mit 31 ge- gen 26 Stimmen angenommen, was die Landtagsauflösung zur Folge hatte. Neuwah- len führten zu einer Niederlage der Regie- rung. Itzstein erlebte jetzt den Höhepunkt sei- nes Lebens. Schon 1842 war ein Aufruf an träge für eine goldene Ehrenmünze für Itz- stein zu leisten. Im Rahmen eines großarti- gen Festes wurde ihm am 2. 9. 1844 diese goldene Ehrenmünze überreicht. Nach diesem Zeitpunkt begann der all- mähliche Abstieg des fast 70 jährigen großen Parlamentariers. Neue Agitatoren wie Hek⸗ ker zogen den„Vater“ Itzstein mit sich fort. Er wurde noch Mitglied des Frankfurter Volksparlaments und gehörte auch der deut- schen Nationalversammlung in der Pauls- kirche an, aber zu einer wirklichen Geltung ist er dort nicht mehr gekommen. Am Schluß der politischen Laufbahn die- ses Mannes steht ein Hochwerratsverfahren. Itzstein wurde zu Unrecht mit dem Aus- bruch der dritten badischen Revolution in Karlsruhe im Mai 1849 in Verbindung ge- bracht und konnte sich nur durch die Flucht einer Verhaftung entziehen. Später hat ihn das Hofgericht freigesprochen. Durch Stadt- amtsbeschluß ist ihm zusammen mit zahl- reichen anderen flüchtigen Bürgern wegen „beharrlicher Landesflüchtigkeit“ das ba- dische Staatsbürgerrecht aberkannt worden. Er kehrte aus der Emigration in seine Hei- mat Hallgarten zurück als kranker und gei- stig erschöpfter alter Mann. Auf seinem Grabstein steht der Satz: „Müde von den Jugendkämpfen deutscker Freikeit ruht kier ein mutig Herz.“ Itzstein bleibt als politischer Kämpfer und als selbstbewußter, opfer freudiger Bür- ger ein leuchtendes Vorbild. Er hatte Zivil- courage, eine Eigenschaft, die in unseren Ta- gen selten geworden ist. Deshalb sollte sein Leben und Schicksal auch den Heutigen manches zu sagen haben. Der vertriebenen-Ausschuß der CD hält am 15. September, 17 bis 19 Uhr, Sprech- stunde für Heimatvertriebene und Sowjzet- zonenflüchtlinge in N 5, 2, Ab. 5 Nähkurse für Anfänger und Fortgeschrittene: Vorbesprechung, 15. September, 18 Uhr, Fröbel seminar, Lindenhofplatz. a Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim-Stadt und WLand: 15. September, 17 bis 20 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. b 3 Arbeitsgemeinschaft der Gesundheits vereine: 15. September, 20 Uhr,„Plankenstuben“, P 4, 13, Vortrag und Ausspracheabend:„Ferien vom Ich— Erholung vom Alltag“. TV„Die Naturfreunde“ Mannheim: 18. Sep- tember Gemeinschaftswanderung von Hirsch⸗ horn nach Neckarsteinach; anschließend gemüt- liches Beisammensein. Abfahrt 6.50 Uhr, Hpf. Mannheim. Anmeldungen(wegen Fahrpreis- ermäßigung) am 16. September, ab 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus. Wir gratulieren! Margarethe Schubert, Mann- heim-Wallstadt, Alemannenstraße 18, wird 80 Jahre alt. Margarethe Himmelreich, Mann- heim-Waldhof, Guter Fortschritt 4, begeht den 86. Geburtstag. Wohin gehen wir? Donnerstag, 15. September Filme: Planken:„Das Schweigen im Walde“; Alster:„Ein Mann vergißt die Liebe“; Capitol: „Der Seefuchs“; Palast:„Das letzte Gefecht“; 22.20 Uhr:„Die Perlenräuber von Pago-Pago“; Alhambra:„Die Ratten“; Universum:„Ich war ein häßliches Mädchen“; Kamera:„Semiramis — die Kurtisane von Babylon“; Kurbel:„Aus- geräuchert“. Vorträge:„Plankenstuben“ 20.00 Uhr:„Ferien vom Ich— Erholung vom Alltag“(Arbeits- gemeinschaft der Gesundheitsvereine). eee, Erholung festhalten! Nach dem Urlaub geht's wieder mit Voll- dampf in den Alltag. Aber halt! Denken Sie daran, die Erholung„festzuhalten“: nehmen Sie jetzt regelmäßig den echten KLOSTERFRAU MELISSENGEIST gegen Alltagsbeschwerden von Kopf, Herz, Ma- gen, Nerven! Er will auch Ihnen helfen, 2 im Alltag froh und gesund zu bleiben. 10 Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen! Denken Sie buch an Aktiv-Puder zur Pflege der gesunden und kranken Haut! N 1 Bekanntmachungen Gewerbesteuerausgleich zwischen Wohn- und Betriebsgemeinden 2— Rechnungsjahr 19536— die Arbeitgeber in Mannheim und Vororten werden hierdurch auf das im Gesetzblatt Beden- Württemberg Nr. 23, vom 24. 12. 1954, Seite 178 ff. Ferötkentlichte Gewerhesteuerausgleichsgesetz vom 17. 12. 1954 hinge- wiesen, Die Bestimmungen dieses Gesetzes weichen von der bisherigen Regelung ab. Die Abweichung betrifft insbesondere die Mitteilungs- prlicht der Betriebe. Die hierfür maßgebliche Bestimmung(8 9 des Gesetzes) hat folgenden Wortlaut: J Die gewerbesteuerlichen Betriebe haben der Betriebsgemeinde jährlich innerhalb von 5 Wochen nacli dem Stichtag die Gesamtzahl rer am Stichtag in der Betriebsgemeinde beschäftigten Arbeit- nehmer mitzuteilen. Der Mitteilung ist, für jede Wohngemeinde be- sonders, ein Verzeichnis der Arbeitnehmer beizufügen, die am Stich- tag in einer anderen Gemeinde als der Betriebsgemeinde ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten. Das Verzeich- nis hat zu enthalten: ) Name und Anschrift des Betriebes und der Betriebsstätte, D) Zu- und Vornamen, Geburtstag und Anschrift der Arbeitnehmer. Bei mehrgemeindlichen Betriebsstätten sind die Mitteilung nach Satz 1 und das Verzeichnis nach Satz 2 an jede der beteiligten Gemeinden zu übersenden. 2. Eine Zweitfertigung des Verzeichnisses nach Absatz 1, Satz 2, ist innerhalb der Frist der Wohngemeinde zu übersenden.“ f Nach dieser Bestimmung hat jeder Arbeitgeber, der einen Gewerbe- betrieb unterhält, d. h. jeder gewerbesteuerpflichtige Betrieb, die Mit- teilung über die Gesamtzahl der Arbeitnehmer sowie das Verzeichnis der Pendler an die Betriebsgemeinde zu übersenden. Eine Zweit- aus fertigung des Verzeichnisses ist der Wohngemeinde zuzuleiten. Die- ses hat nur die in der einzelnen Wohngemeinde wohnenden Arbeit- nehmer des Betriebes zu enthalten. Der Meldung sind die Verhältnisse am 20. 9. 1955— Stichtag für die Ausstellung der Lohnsteuerkarten 1956— zugrunde zu legen. Jeder auswärts Wonnende Arbeitnehmer ist sonach in das Verzeichnis der- jenigen Gemeinde aufzunehmen, in der er am Stichtag(20. 9. 1935) seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hatte und von der die Lohnsteuerkarte Tür das Steuerjahr 1956 auszustellen ist. Hat der Ar- beitnehmer einen mehrfachen Wohnsitz in verschiedenen Gemeinden, von der die Lohnsteuerkarte ausgeschrieben worden bzw. auszu- schreiben ist. Das ist bei verheirateten Arbeitnehmern die Gemeinde des Familien wohnsitzes, bei ledigen Arbeitnehmern die Gemeinde, von der aus sie ihrer Beschäftigung nachgehen. Alle Arbeitgeber(gewerbesteuerpflichtigen Betriebe— auch Klein- betriebe) werden demgemäß hierdurch auf die Beachtung vorstehender Bestimmungen hingewiesen und aufgefordert, entsprechend zu ver- kahren, damit sich im Gewerbesteuerausgleich 1956 keine Schwierig- keiten bei der Feststellung der Ansprüche der Wohngemeinden er- geben. Es wird empfohlen, mit der Aufstellung der Verzeichnisse nach i des Gesetzes so rechtzeitig zu beginnen, daß diese bis längstens 25, Oktober 1955 der Stadtverwaltung Mannheim— Städt. Steueramt Abt. Gewerbesteuer— B 4, 10a, vorliegen. Mannheim, den 30. August 1955 Stadtverwaltung Mannheim— Städtisches Steueramt Zahlungsauf forderung. ble Beiträge zur Kranken-, Invallden-, Angestellten- u. Arbeitslosen- Versicherung sind von den Betrieben, welche die Beiträge nach dem Wirklichen Arbeitsverdienst berechnen(Selbstabrechner), am zweiten Lage nach jeder Lohn- oder Gehaltszahlung zu entrichten. Diejenigen Betriebe, welche die Zahlung der Beiträge für den vergangenen Monat bisher nicht vorgenommen haben, werden hiermit aufgefor. dert, die Beitragsentrichtung binnen einer woche nachzuholen. Bei Zahlungsverzug muß ein einmaliger Säumniszuschlag in Höhe von 915 H. der rückeständigen Schuld erhoben werden. e Beiträge für die Versicherungsberechtigten und Weiterversicher- ten sind monatlich im voraus zu entrichten und jeweils am ersten Werktag des Beitragsmonats fällig. Dieſenigen Versicherungsberech- tigten und Weiterversicherten, die den Beitrag für diesen Monat, noch Auen einbezahlt haben, werden hiermit aufgefordert. die Zahlung men einer Woche nachzuholen. Die Mitgliedschaft Versicherungsberechtigter und Weiter versicherter erlischt, wenn sie zweimal nacheinander am Zahltage die Beiträge nicht entrichten. 3 Ablauf der Frist von einer woche wird ohne weitere Mahnung die wangsvollstreckung angeordnet. — Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. dolacntnot Freihank. Freitag, den 16, September, von 7.30 bis 10 Uhr, e auf Nrn. 1001 bis 1500. Verkauf von Freibank-Frischwurst und reibank-Fleischkonserven. l Verstleigetfungen angs versteigerung. Die Allg. Ortskrankenkasse Mannheim versteigert 8 Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, lem 15. September 1953, 21 Uhr, in Mhm.Seckenheim, Rloppenheimer Str. 10, 1 kompl. Schlaf- anmer, Birke pol., gegen Barzahlung. a nnheim, den 14. September 1955 * Der Vollstreckungsbeamte der Alig. Ortskrankenkasse Mannheim. Zwangs vorsteigerung. Dle Allg. Ortskrankenkkasse Mannheim versteigert 14 Uhr, in Mhm.- Sandhofen, Sternengasse 17, 1 Betonmaschine Fabrikat 155. Bauaufzug(Sellwinde mit Ausleger) Fabrikat Lescher segen ung. 8 Mannheim, den 14. September 1955 Der Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. S e N W 8285 Freie Befofe 80 gilt nach 8 2, Ziffer 1 aa. O., diejenige Gemeinde als Wohngemeinde, 5 im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 15. September 1955, — N ZuRU CK 2 N ——— 2 Z URUOCRK Dr. med. SCF 8 Joh. mend Dr. Göbel Fachärztin für Nerven- und a 1 Gemütskrankheiten Chirurg umheim o 7, u Planken Sprechstunden: Tägl. 10 bis 12 0 Telefon 4 07 92 u. 1s dis 1g Uhr, auber ur 1 Sa, in der Klinik, Rottstr. 41-43 2 5 Ludwigshafen am Rhein 8 Telefon 6 28 30 8 2 en ene» in der blauen Spiegelpachung eine ideale Orient⸗Sigarette Wir garantieren kür die Verwendung 5 nur reiner Grient⸗Tabazke s 81 1. PSN E e — Ja 89 e „ 8 eee feen, FFF . 2 D — 00 DREI-LANDER-SsEITE Donnerstag, 15. September 1955 Nr. 21 UM SCHAU IN BAD EN-WURTTIEMB ERG Baden- Württemberg vorne Stuttgart. Alle Sieger im Bundesentscheid ttkampfes der deutschen in der Landeslehr- und ür Wein- und Obstbau in Ppenheim ausgetragen wurde, stellte das kleine württembergische Weinbaugebiet. Gefängnis für Landesverrat Karlsruhe. Wegen landesverräterischer Bezilehnugen verurteilte der Sechste Straf- senat des Bundesgerichtshofes einen 29 jährigen B ner zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis. Die elfmonatige Unter- suchungshaft wurde auf die Strafe angerech- net. Außerdem wurde ein Betrag von 2000 Mark eingezogen. Der Verurteilte hatte seit September 1951 Agent sowjetischen 6 en 8 Geheimdienstes Aufträge übermittelt. Bei dem Ver neuen Agenten anzu- Werben, W chen fest m Oktober 1954 in Mün- Atommeilerkommission berichtet Karlsruhe. Nach der Rückkehr der drit- ten Karlsruher Atommeiler-Studienkommis- sion, die unter Führung von Bürgermeister Dr. Emil Gutenkunst zum britischen Atom- zentrum Harwell gefahren ist, werden die Karlsruher Stadtverwaltung und die Stu- dienkommission in einer Pressekonferenz die Oeffentlichkeit über die Eindrücke und Er- gebnisse der Besichtigungen von Atom- reaktoren unterrichten. Im Zusammenhang mit der in Karlsruhe beabsichtigten Errich- tung des ersten Atommeilers der Bundes- republik waren zwei Kommissionen bereits nach Genf und Paris gefahren, um sich dort — wie jetzt in Harwell— über die mög- lichen Gefahren zu informieren, die durch Atommeiler in der Nähe von bewohnten Gebieten auftreten könnten. Mord und Selbstmordversuch Oetlingen. Schauplatz eines blutigen Dra- mas war ein kleines Wochenendhaus außer- halb der Ortschaft Oetlingen, wo ein 34 jähriger Schreiner zunächst seine Geliebte durch einen Kopfschuß tötete und sich selbst Anschliebend mit seiner Kleinkaliberpistole in den Kopf schoß. Glasscherben und Blut- spuren deuteten darauf hin, daß vorher ein Kampf stattfand. Der Täter wurde schwer verletzt in das Lörracher Krankenhaus ein- geliefert. Als Anlaß zu der Tat wird Eifer- sucht vermutet. Für Düsenjäger tabu Badenweiler. Auf Grund einer Verein- barung zwischen dem Thermalbad Baden- weller und dem französischen Kommandan- ten des Flugplafzes Bremgarten soll das Kurgebiet von Badenweiler künftig nicht mehr von Düsenjägern überflogen werden. Dieser Vereinbarung war eine Vorsprache der Gemeinde Badenweiler bei der franzö- sischen Verbindungsstelle in Freiburg vor- ausgegangen, die ebenfalls zugesichert hat, daß Badenweiler vom Lärm der Düsenjäger verschont bleiben soll. 300 jährige Linde muß sterben Finsterlohr. Ueber die 300 Jahre alte Dorflinde, unter deren Laubdach einst das Dorfgericht getagt hat, ist jetzt das Todes- urteil gesprochen worden. Da die flach unter der Bodenoberfläche laufenden Wurzeln des Baumes bei der gegenwärtigen Straßen- erneuerung die Festigkeit der Decke beein- trächtigen würden, hat der Gemeinderat schweren Herzens seine Zustimmung zur Entfernung des Baumriesen erteilt. Neuer Bahnhof in Schwäbisch Hall Schwäbisch Hall. Am neuen Bahnhofs- gebäude in Schwäbisch Hall wurde das Richtfest gefeiert. Wie Bundesbahnoberrat Schuh mitteilte, wird man bei der Ausstat- tung des neuen Bahnhofs großzügiger ver- fahren, als es normalerweise bei Bahnhofs- neubauten der Fall ist. Die Baukosten über- steigen wahrscheinlich 900 000 Mark. Freiburg ist Notstandsgebiet Freiburg. Nach einer Untersuchung des Statistischen Landesamts gilt nun auch der Landkreis Freiburg als Notstandsgebiet. Dies teilte der Freiburger Landrat dem Kreistag bei dessen Herbsttagung mit. Das Rech- nungsergebnis des Haushaltsjahres 1954/55 Zeigt einen kleinen Ueberschuß, der aber im laufenden Haushaltsjahr wieder aufgezehrt Wird. Die Abgeordneten konnten jedoch dem Rechnungsabschluß über das letzte Haus- Haltsjahr entnehmen, daß die Bemühungen um eine Stärkung der Wirtschaft des Kreises durch Förderung der Landwirtschaft und des Fremdenverkehrs sowie Ansiedlung von Industrie hre ersten Erfolge bringen. Erster Schnee auf dem Feldberg Feldberg/ Schwarzwald. Bei Sturmböen und einer fühlbaren herbstlichen Abkühlung flel gestern morgen auf dem Feldberg im Schwarzwald der erste Schnee. Er blieb teil- weise sogar für kurze Zeit liegen. Durch den Kaltluftvorstoß flelen die Temperaturen in der Rheinebene auf etwa 10 Grad, in den Gipfellagen des Schwarzwaldes sanken sie auf nahe 0 Grad ab. Fernsehsender wird weitergebaut Feldberg/ Schwarzwald. Ungeachtet der zur Zeit noch laufenden Verwaltungsge- richtsverfahren wird der Fernsehsender des Südwestfunks auf dem Feldberg weiterge- baut werden. Dies vereinbarten die Ge- meinde Feldberg und der Südwestfunk auf Grund einer Vermittlungsaktion des Land- ratsamtes Neustadt. Auf Grund der neuen Lage ist damit zu rechnen, daß die Gemeinde Feldberg in Kürze ihre Klage vor dem Ver- Waltungsgericht gegen den Bau des Fernseh- Senders zurückzieht. Die Brandfahnder kommen mit der Feuerwehr Aufklärung von Brand- und Explosionsursachen ist ihr Spezialgebiet/ Statistik ergibt: 70% Leichtsinn Stuttgart. Wenn nun das Tagesereignis eines Brandes in der Oeffentlichkeit längst wieder vergessen ist, arbeiten in aller Stille die Männer der Brandfahndungsabteilung an diesem Fall weiter. Aufklärung von Brand- und Explosionsursachen ist das Spezialgebiet dieser Beamten. Sie machten dabei schon die merkwürdigsten Entdeckungen, überführten manchen Brandstifter und konnten schon viele wertvolle Hinweise für den Feuerschutz geben. Nur eines gelang ihnen bisher nicht: Den Leichtsinn vieler Menschen auszuschal- ten. Nach der Statistik der Brandfahnder sind 70 Prozent aller Brände und Explo- sionen auf leichtsinnige oder fahrlässige Handlungen zurückzuführen. Kaum rückt die Feuerwehr zu einem Brand aus, ist auch für die Kriminalbeamten der Brandfahndung Alarm. Während noch die Flammen aus den Fenstern oder aus dem Dachstuhl schlagen, versuchen die Brand- fahnder bereits zu ermitteln, in welcher Ecke des Gebäudes oder Zimmers das Feuer aus- gebrochen war. Die Ermittlung der Brand- ursache dauert oft Tage, Wochen und manch- mal sogar Monate. Die Beamten stochern unentwegt in der Asche herum, übergeben verdächtige Brandstücke einem Laborato- rium, kombinieren und stellen Versuche an, bis sie endlich die Ursache gefunden haben. Vor einiger Zeit ereignete sich in einer Wohnung eine Explosion. Die Kriminal- beamten standen zuerst vor einem Rätsel, bis man für diesen Fall aine fast unglaub- lich klingende Erklärung fand. Die Haus- frau hatte am Samstagvormittag eine schön hergerichtete Gans in das Bratrohr gescho- ben und war dann zum Einkaufen gegangen. Sie verspätete sich etwas und als sie zu- rückkam,„brandelte“ der Gansbraten schon ein bißchen. Um noch zu retten, was zu ret- ten war, riß sie den Braten aus dem Rohr Und stellte ihn auf den Ausguß unter die Wasserleitung. Der Wasserhahn war natür- ch geschlossen, aber... sie ging in das Ne- benzimmer und in diesem Augenblick hörte sie einen fürchterlichen Krach. Während die Frau noch vor Schreck wie angewurzelt da- stand, brach die Küchenmauer zusammen. In der Küche wurden sämtliche Einrichtungs- gegenstände zerfetzt. Was war geschehen? Einige Tropfen aus dem Wasserhahn waren auf die glühend heiße Gans gefallen und schon war der Sonntagsbraten explodiert. Wegen eines Dachstuhlbrandes, der recht- zeitig wieder gelöscht werden konnte, lagen sich zwei Mieter in den Haaren. Jeder ver- dächtigte den anderen, das Feuer gelegt zu haben. Die Beamten fanden schließlich den Brandstifter: eine Schuheremeschachtel. In der sommerlichen Hitze des Speichers war der Inhalt der Schachtel flüssig geworden. Das beigemengte Terpentin lief aus und kam mit einem Baumwollappen in Berührung, der sich sofort entzündete. Inter das Kapitel Leichtsinn oder viel- leicht sogar Dummheit fallen: Bügeleisen, die als Wärmeflaschen in Betten gelegt wer- den, aus, Schiegbaumwolle gestrickte Topf- lappen, Reinigungsarbeiten mit Benzin oder Aether bei offenem Feuer und elektrische Installationen, die von Pfuschern ausgeführt wurden, weil es dadurch ein paar Mark bil- liger kam. Diese Sparsamkeit bei elektri- schen Geräten kostete schon mancher Haus- frau das Leben. Beim Oeffnen des Kühl- schrankes wurden schon mehrere Menschen tödlich von einem elektrischen Schlag ge- troffen, weil kein Schutzkontakt eingebaut War. Nach einem Fußbad legte eine Frau ihre Füße zum Trocknen auf die Lamellen der Dampfheizung und knipste gleichzeitig die schadhafte Tischlampe an. Sofort schloß sich der Stromkreis und der Arzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Nahezu tausend Fälle in einem Jahr Erschreckend hohe Zahl von Sittlichkeitsdelikten an Kindern in Hessen Frankfurt. Die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit ist durch das Verschwinden der drei Jahre alten Angelika aus Bergen- Enkheim, die wohl einem Sexualverbrechen zum Opfer flel, erneut auf jene Gruppe von Delikten gelenkt worden, die in der Krimi- nalstatistik unter der Rubrik„Unzucht mit Kindern“ erscheinen. Aus der Uebersicht des Landeskriminalpolizeiamtes in Wiesbaden geht hervor, daß in den vergangenen Mona- ten in Hessen durchschnittlich 81 dieser De- likte begangen wurden. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 962 Fälle aufge- deckt, und 1953 waren es 972. Die oft vertretene Ansicht, daß die Zahl der Unzuchtshandlungen an Kindern immer größer wird, hat der wissenschaftlichen Analyse nicht standgehalten. Vielmehr kann allgemein von einer Konstanten der Sittlich- keitsverbrechen gesprochen werden. Gegen- über den Wintermonaten ist im Sommer al- lerdings meist ein Ansteigen bemerkbar, bedingt durch die für die Täter dann gün- Keine Blutentnahme ohne Fragebogen „Begründeter Verdacht“ genügt/ Neue Bestimmungen über Alkoholprobe Mainz. Neue Bestimmungen über die Feststellung von Alkohol im Blut hat jetzt das Innenministerium von Rheinland-Pfalz erlassen. Alle entgegenstehenden Verfügun- gen wurden aufgehoben. Grundsätzlich bestimmt der Erlaß, dag eine Blutuntersuchung auf Alkohol dann vorzunehmen ist, wenn die Feststellung des Trunkenheitsgrades für ein Strafverfahren von Bedeutung ist, Ohne Einwilligung des Beschuldigten ist sie zulässig, wenn kein Nachteil für seine Gesundheit erwartet wer- den kann. Die Anordnung auf Entnahme einer Blutprobe steht dem Richter, bei Ge- kährdung des Untersuchungserfolges durch Verzögerung auch der Staatsanwaltschaft und ihren Hilfsbeamten zu. Bei anderen Personen als Beschuldigten ist die Blutent- nahme nur zulässig, soweit zur Erforschung der Wahrheit festgestellt werden muß,„ob sich an ihrem Körper eine bestimmte Spur oder Folge einer strafbaren Handlung be- findet“. Da bei Verkehrsunfällen die einwand- kreie Feststellung des Trunkenheitsgrades der Beteiligten von besonderer Bedeutung ist, muß in solchen Fällen bei allen am Un- fall beteiligten Verkehrsteilnehmern, ein- schließlich der Fußgänger, geprüft werden, ob eine Blutuntersuchung erforderlich ist. Sie ist bei solchen Personen vorzunehmen, bei denen ein begründeter Verdacht besteht, daß sie unter alkoholischer Beeinflussung stehen und dadurch der Unfall entstanden ist. Da nach den gesetzlichen Bestimmungen bereits Verkehrsgefährdung strafbar ist, soll die Blutentnahme auch bei solchen Personen erfolgen, die ein Fahrzeug lenken, obwohl sie infolge alkoholischer Beeinflussung nicht in der Lage sind, es sicher zu führen. In jedem Falle muß die Blutentnahme mit einer ärztlichen Untersuchung unter Zu- grundelegung eines Fragebogens verbunden werden. Dies ist insbesondere für die Fälle von Bedeutung, bei denen die Vermutung besteht, daß der Alkoholgehalt des Blutes nicht so hoch ist, um daraus ohne weiteres auf eine alkoholische Beeinflussung schließen zu können. Die Blutentnahme und die Untersuchung müssen grundsätzlich in ge- schlossenen Räumen vorgenommen werden. Jeder Arzt ist zur Blutentnahme verpflich- tet, sofern nicht gesundheitliche Nachteile für den Betroffenen zu erwarten sind oder der Arzt zu diesem in einem Verhältnis steht, das ihn zur Verweigerung des Zeugnisses berechtigen würde. stigeren Gelegenheiten. Wie der Leiter des Instituts für Sexualforschung in Frankfurt, Dr. Dr. Hans Giese, erklärte, ist die Bereit- schaft der Oeffentlichkeit, sich mit den mög- lichen Formen der Sexualität zu befassen, seit dem ersten Weltkrieg— damals stand die Homosexualität im Mittelpunkt— stär- ker geworden. Dies sei auch darauf zurück- zuführen, daß sich die Struktur der Fami- lie, als einer Repräsentationsform der Sexualität, in der industriellen Gesellschaft wandelte. Hinzu kommen Störungen und Auflösungserscheinungen als Folge der Kriegs- und Nachkriegszeit, verbunden mit einer Verwandlung des Leitbildes in Fragen der Geschlechtlichkeit. Dr. Giese sieht hier eine umfassende Er- ziehungsaufgabe. Die Sexualität ist nach sei- ner Auffassung nicht einfach ein Trieb, dem der Mensch unterworfen ist wie etwa dem Hunger, sondern eine im biologischen Auf- bau des Menschen begründete Tatsache. zu der es gilt, eine Haltung einzunehmen. Hier liegt für jeden einzelnen eine Verantwor- tung, die er auf sich nehmen muß. Der Sexualdelinquent sei ein Mensch, der eine solche adäquate Haltung sich selbst und da- mit auch der Gemeinschaft gegenüber nicht ausgebildet habe. Insofern sei er ein„Ver- bildeter“, Beim Täter, der der Unzucht mit Kindern überführt wird, zeige sich diese madäquatheit augenfällig in der Uneben- bürtigkeit, der Unangemessenheit der Part- nerwahl. Er hat seine Möglichkeiten nicht sinn- und wesensgemäß eingesetzt. Hier muß nach Meinung Dr. Gieses die Erziehungs- aufgabe einsetzen. Es sei nicht damit getan, den straffällig Gewordenen zu verdammen,. Auch der abnorme Mensch könne geordnet werden. Aufgabe der Gesellschaft sei es, nach Ordnungsformen zu suchen, das Ver- trauen zur gesunden menschlichen Ordnung zu wecken. Es geht nicht darum, die Men- schen zu gängeln, sondern in ihnen die Be- reitschaft zu wecken, die Verantwortung für das zu übernehmen, was sie tun. „Vereinsamte“ Vorfahrtsschilder gelten Grundsätzliche Entscheidung zum Darmstadt. Der Vierte Strafsenat beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat in einer grundsätzlichen Entscheidung zum Vor- fahrtsrecht im Straßenverkehr festgestellt: „Der Benutzer einer durch ein negatives Verkehrszeichen gekennzeichneten Straße ist auch gegenüber Verkehrsteilnehmern warte- pflichtig, die sich ihm von links auf einer kreuzenden oder einmündenden Straße na- hern, auf der positive Verkehrszeichen feh- len.“ Mit dieser Entscheidung, die von Ober- staatsanwalt Dr. Erich Hofmann in Darm- stadt bekanntgegeben wurde, hat der Bun- desgerichtshof den Revisionsantrag eines Neu-Isenburger Polizeibeamten gegen ein Urteil des Landgerichts Darmstadt verwor- fen. Der Beamte war mit einem Funkwagen der Ortspolizei im Mai vorigen Jahres in Neu-Isenburg über eine Kreuzung gefahren Vorfahrtsrecht im Straßenverkehr und hatte ein sogenanntes vereinsamtes rotes Dreiecksschild nicht beachtet, weil an der kreuzenden Querstraße die nach der Neufassung der Stragenverkehrsordnung er- forderliche positive Vorfahrtsbeschilderung — ein auf der Ecke stehende Quadrat— nicht vorhanden war. Der Funkwagen stieg mit einem von links kommenden Volks- Wagen zusammen, von dessen Insassen einer getötet, die anderen verletzt wurden. Der Polizeibeamte war wegen fahrlässiger T6- tung zu zwei Monaten Gefängnis mit Be- Währung verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof führte bei der Ab- Weisung des Revisionsantrages aus, in der Rechtsprechung habe sich die Auffassung durchgesetzt, daß das vereinsamte rote Drei- ecksschild den Verkehrsteilnehmer warte- pflichtig mache, ihm zumindest eine erhöhte Sorgfaltspflicht auferlege. Kinderärzte empfehlen Polio-Impfung Bisher über 100 000 Kinder mit deutschem Serum geimpft/ Weiterer Freiburg. Nach mehr als vierstündiger Diskussion über die Schutzimpfung gegen die Kinderlähmung setzte sich auf dem Freiburger Kinderärzte-Kongreß die Mei- nung durch, daß geimpft werden solle. Pro- fessor Fanconi(Zürich), der sich noch im April auf dem Wiesbadener Internisten Kongreß zu der Impfaktion vorsichtig geäu- Bert hatte, faßte seinen Eindruck über die Grundsatzreferate des Tages in folgende Worte zusammen: „Nach den scharfen Prüfungen des Behring-Impfstoffes, über die uns eben be- richtet wurde, dürfen wir impfen und wir sollten im nächsten Jahr damit anfangen.“ Ohne daß davon gesprochen worden wäre, stand die Diskussion unter dem Ein- druck der Stellungnahme, die der Präsident des Bundesgesundheitsamtes, Professor Re- deker, vor kurzem in Bad Cannstatt ab- gegeben hatte. Professor Redeker hatte da- bei eine große Zahl von Bedenken gegen die Impfung geäußert. Nun erfuhr man beim Kinderärzte- Kongreß, daß der im Mai von einem Hamburger Forschungs-Institut bean- standete Impfstoff bei einer sorgfältigen Nachprüfung auf Gewebekulturen und ins- gesamt 110 Versuchstieren sich als absolut unschädlich erwies. Wie es zu den Hambur- ger Befunden habe kommen können, werde wohl kaum mehr zu klären sein, sagte Pro- fessor Haas(Marburg) zur Frage eines Dis- kKussionsredners. Professor Fanconi empfahl die Impfung der Säuglinge zu einer Zeit, in der die von der Mutter erworbene Immunität gegen die Erkrankung an spinaler Kinderlähmung noch nachwirkt. Offen blieb, ob es notwen- dig sein wird, dreimal zu impfen, oder ob eine zweimalige Vaccination einen genügend hohen Schutz bietet. In den USA, so berich- tete Vivell(Freiburg) werde jetzt empfoh- len, die zweite Impfung in einem Abstand von zwei bis drei Wochen vorzunehmen und dann bis zur dritten Impfung sieben Monate zu warten. Bei der Anwendung des Behring- Impfstoffes dürfte die Situation ein klein wenig anders sein, denn im Gegensatz zum Salk-Impfstoff enthält das deutsche Präpa- rat Zluminium-Hydroxyd. Dieses Pulver verzögert die Ausschüttung des eigent- lichen Impfstoffes und verlängert damit die Reaktionsdauer des Organismus. Alumi- nium- Hydroxyd hat aber, wie auf dem Kon- greß ausführlich erörtert wurde, wahr- scheinlich noch eine sehr wichtige andere Wirkung, die eine erhöhte Sicherheit da- gegen bietet, daß Erkrankungen als Folge der Impfung auftreten. In Dänemark und in den USA wurde bei Versuchen mit anderen Vaccinen die Erfah- rung gemacht, daß selbst vermehrungs- Sicherheitsfaktor eingeschaltet fähige Erreger, die an Aluminium-Hydroxyd gebunden sind, keine Krankheit hervor- rufen, sondern den Körper zur Ausschüt- tung von Abwehrstoffen anregen. Man glaubt dies damit erklären zu können, daß die Erreger sich aus dem Aluminium- Hdroxyd nur verzögert lösen; dadurch ge- langen sie nur in kleinen Dosen, die nicht lähmen, in den Organismus. Da der Beh- ring- Impfstoff auf Unschädlichkeit geprüft Wird, ehe man das Aluminium-Hydroxyd zusetzt, sei auf diese Weise wohl ein wei⸗ terer Sicherheitsfaktor eingeschaltet, meinte Dr. Hennessen Düsseldorf). Namhafte Kinderärzte aus der Bundes- republik und aus Oesterreich berichteten in diesem Zusammenhang, daß sie mit der Impfung keine nachteiligen Erfahrungen ge- macht hätten. Mit dem deutschen Präparat sind bisher über 100 000 Kinder geimpft worden. Empfohlen wurde außerdem von einem Diskussionsredner, auch in Epidemie- zeiten zu impfen. In den USA tue man das bereits, und man brauche davon keine Nachteile zu befürchten. Ende dieses Monats treffen sich die wich- tigsten westeuropäischen Folio-Forscher in Zürich und wollen dabei eine grundsätz- liche Stellungnahme zur Impfung gegen Kinderlähmung abgeben. F. Hackländer(df) nn BLICK NA Ci RHEINLAND-PPALZ In 80 Exemplarische Strafe ter deu Mainz. Einen ährlichen Sittlichkeit an en verbrecher verurteilte die Große Strafkam. 0 5 mer zu einem Jahr und drei Monaten Zucht. arb haus Der 50ſahrige Hülfsarbefter Philipp 4 e 8 aus Bodenheim hatte Während seiner Tati gut am keit auf einem Rummelplatz sein Opfer 05 halte na sechsjähriges Mädchen, in den Kassenraum der 175- einer Schiffschaukel gelockt und sich dort 4 a o- cem- dem Kind vergangen. In der Urtellsbegrün. 95 Wett dung wies der Vorsitzende auf die Notwen⸗ ö ren 8 digkeit hin, Kinder und Jugendliche vor Un- habei holden zu schützen. Diese Aufgabe der gegenku Justiz sei im Hinblick auf die immer noch leib. Ei. zunehmenden sittlichen Gefahren besonden lr d Aktuell. 8 80 000 DM für Trierer Synagoge U. r e e in Fu rier. Die Stadt Trier soll auf Empfehlung gund vo des Haupt- und Finanzaussc des Stadt. Lem rates der jüdischen Gemeinde für den ie. 7 ich deraufbau der Synagoge eine Beihilfe von! die 80 000 Mark gewähren. Die Kosten für den 38 180 Wiederaufbau werden sich auf 180 000 Murk bes 50 belaufen, von denen 100 000 Mark vom Land ten. 5 Rheinland-Pfalz als Wiedergutmachung der ſettbe 2 2 8 Ger 8 jüdischen Gemeinde zur Verfügung gestellt ſahris werden. ſeelork i genheim, gerke G Düsseldo zen Sieg kürnber! nachen en von augs me digung berlohn fur sech kechterin Kals aul f 8 s dies: 8 krankfu — dne a . deidun — 8 Frei — Der — Väertal Doͤ das an — S ketragen —ů 8 gegegnu — atzen. n Richtkranz auf der„Justizinsel“ Koblenz. Für den ersten und zweiten Bau- abschnitt der„Justiz- Insel“, eines 30 Meter hohen Gebäudekomplexes, ist nach einjähri- ger Bauzeit das Richtfest gefeiert worden, In dem auf 5000 Quadratmeter Baufläche er:. richteten Justizpalast werden das Land- gericht, das Amtsgericht und die Staats- Anwaltschaft untergebracht werden, Alle diese Dienststellen sind zur Zeit über dis ganze Stadt verteilt. Gute Weinernteaussichten Kochem(Mosel). Die Weinernteaussſch⸗ ten an der Untermosel seien in diesem Jahre nicht schlecht, teilte der Direktor des Weinbauamtes Kochem, Landwirtschaftsret Stahl, mit. In den Junganlagen sowie bel Miller-Turgau- und Elbling-Reben könne mit einem vollen Herbst gerechnet werden Als recht aufschlußreich bezeichnete Stall das Ergebnis der Mostgewichtsmessungen. Hieraus habe es sich ergeben, daß die Grad. zahlen nach Oechsle im September dieses Jahres sprunghaft nach oben geschnellt seien, während das 1954 nicht der Fall ge. wesen sei. Bei weiter gutem Wetter müsse noch mit einem überdurchschnittlichen An- wachsen der Mostgewichte gerechnet Wer den, so daß viele Naturweine gelegt werden Kömmten. Vorfahrt nicht beachtet Kaiserslautern. Auf der Brücke zur Ein fahrt zum Us-Quartermaster Depot an det Eselsfurth kam es zu einem gräßlichen Ver- kehrsunglück, Wahrscheinlich weil der Fal, rer eines amerikanischen Lastwagens bel der Ausfahrt aus dem Depot die Vorfahrt nicht beachtete, stieß er mit einem in Rich tung Baalborn fahrenden 18 ährigen Motor, radfahrer zusammen. Das Krad wurde d unglücklich erfaßt, daß dem Fahrer dabel ein Bein abgequetscht und er selbst die Böschung hinuntergeschleudert wurde, 0 er verblutete. Lkw gegen Telegraphenmast Worms. Im Führerhaus des von ihm ge- steuerten Lastwagens wurde auf der Bun- desstraße zwischen Worms und Rheindürk- heim ein 44 Jahre alter Kraftfahrer au Worms getötet, als der Wagen aus noch unbekanntem Grund gegen einen Telesra- phenmast prallte und eine Böschung hineb- stürzte. f ff Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 15. September 16.30 Kinderstunde 17.00 Vermißten-Suchdienst ö 19.00 Die Münchener Abendschau 20.00 Ein Blick genügt (Diplomatie für jedermann) 20.35 Souper (ein Spiel von Franz Molnar) Schenk mir doch ein kleines chen Liebe(Filmmusik) 21.35 dib — kin Begriff N 5 Mur Ouclitdit 3 8 8 9 f Im Kle In de schaften Deutsch! Veberlet nen. Le mochte Weiten gruppe wurde! von 300 steht se vor Cl Maghile Das Mer: 14 Treffer, N. Dr. Jochen Christia. Im J schieben Montag die Sou Treffern Lschech. b. Deut: Im o gen üb Cerceso eee Aeits. kam. Zucht. DD A. Tätig. Er, ein raum lort an egrün. dtwen⸗ or Un- der r noch onders ge ehlung Stadt. n Wie- MORGEN 1. 212 Ponnerstag, 15. September 1955 Z Dieter Haas eee ol-Crot ſorderte entes Opfer ner sechsjährigen Geschichte hat che Moto-Cross-Rennsport jetzt Todesopfer zu beklagen. Der 18 alre alte Kölner Motorsportler Dieter Haas rb Dienstagnachmittag an den Folgen nes Sturzes beim Gaumeisterschafts-End- gut am Sonntag in Leichlingen. Dieter Haas alte nach seinem Sieg im Geländefahren in 1 Hö-cem-Klasse auch die Führung in der g- cem-Klasse übernommen. Während die- Ayettbewerbs stürzte er aber beim Be- 5 eines sechs Meter hohen Steilhanges. drang ihm der Lenker einer auf kurs befindlichen Maschine in den Lab. Ein Leberriß hatte dann zwei Tage pater den Tod zur Folge. Um den Titel im Fechten u Fulda ermittelt der Deutsche Fechter- sche und von Freitag bis Samstag seine Mann- altsmeister. In sei der deuts en erstes bchren babei gegen. Diese Titelkämpfe bilden eich für den Großteil der deutschen ke von! ge die letzte Möglichkeit, vor den Welt- ür den ) Murk n Land ng der gestellt were 11 l — — —— — — — ——— — — — — —— — —.— — — — — 1 0 0 0 ö zel“ en Bau- 0 Meter mjähri- rden. In che er- Land- Staats- n. Alle iber dis aussich⸗ diesem Ktor des Daftsret Wie bel 1 Könne werden e Stall ssungen. e Grad dieses schnellt Fall ge- r müsse len An- et wer⸗ werden ur Ein- an det en Ver- er Fah- ens bel Vorfahrt n Rich- Motor- urde 80 r dabel bst die de, 0 zesterschaften in Rom die Form zu über- uten. Am stärksten besetzt ist der Degen- ſeldewerb(12 Mannschaften), in dem der ſerfährige Ueberraschungssjeger DEC Düs- Adorf in Hermannia Frankfurt, TSG Hei- geheim, TV Eimsbüttel und Berliner FR garke Gegner hat. Einen neuen Erfolg der düseldorfer darf man ebenso erwarten wie zn Sieg des TK Hannover auf Säbel. FR ſürnderg, Fs Iserlohn und OFS Bonn gachen sich hier Hoffnungen, die Aussich- n von Hermannia Frankfurt liegen aller- iugs mehr in einer erfolgreichen Titelver- elgung auf Florett. 188 Ulm und FSG berlohn sind hier die Platzanwärter von uur sechs gemeldeten Mannschaften. Bei den ſechterinnen hofft der Kölner FK gleich- als auf einen neuen Sieg. Vielleicht reicht a diesmal noch gegen FC Hermannia Fankkurt und FC Offenbach. Ulm ist zu eig ausgeglichen besetzt, um in die Ent- heidung eingreifen zu können. Freundschaftsspiel des ASV ber As Feudenheim hat mit dem Sc Käfertal ein Freundschaftsspiel vereinbart, tes am Samstag, 16.45 Uhr in Käfertal aus- ketragen wird. Der A8 wird bei dieser zegegnung erstmals einige neue Spieler ein- etzen. NSU,-Silbervasen-Mannschaft strafpunktfrei: fur Deulschland und Oesterreich nocli „ungeschoren Schon am ersten Tag der Internationalen Sechstagefahrt gab es 29 Ausfälle/ Auch BMW.-Aufgebot gesprengt Mit einem Paukenschlag begann am Diens- tagmorgen mit der ersten Etappe über 388 km bei strömendem Regen die Internationale Sechstagefahrt der Motorräder, da es bei 243 Startern aus 17 Nationen nicht nur über 29 Ausfälle gab, sondern auch nur Deutschland und Oesterreich von den sechs Nationalmann- schaften strafpunktfrei blieben. Ebenso ohne Verlustpunkte ist ebenfalls das deutsche Sil- bervasen-B-Team von NSU, während neben den Mannschaften von Schweden(A), CSR(A), der Schweiz und Polen(B) auch das BMW-Silbervasen-Aufgebot durch den Sturz von Hans Meier gesprengt wurde. Durch einen tragischen Unglücksfall sind auch die italienischen Chancen gesunken, da Serafini kurz vor dem Ziel in Gottwaldow mit einem Lastwagen kollidierte und sofort tot war. Nach der dreitägigen, scharfen Abnahme, bei der eine Reihe von deutschen Fahrern (u. a. auch Exweltmeister Haas) zu„Umbau- teln“ gezwungen wurde, und der feierlichen Eröffnung vor 10 000 Zuschauern am Montag- abend in der Freilichtbühne gingen am Diens- tagmorgen ab 6.00 Uhr 243 Fahrer auf eine Strecke, die durch strömenden Regen uner- hörte anforderungen stellte. Nach den Er- fahrungen des ersten Tages mit zahlreichen Strafpunkten erwägt man nicht nur eine Ver- legung der Routen bei einem Andauern der Wolkenbrüche, sondern stellt auch bereits die Prognose, daß die Goldmedaillen bedeutend dünner als bisher gesät sind. Trotz aller Schwierigkeiten aber halten sich die deut- schen Fahrer ausgezeichnet. Außer Meier, der bei einem Sturz sich die Schulter auskugelte und trotz aller Bemühungen nicht mehr wei- ter fahren konnte, fielen nur noch das Vic- toria-Gespann Ebert/ Mack, Radke(Victoria) und der Wittener Heinz Klose(Zündapp) aus. Das Ziel dürfte an den nächsten Tagen sein, die Mannschaften zusammenzuhalten, wobei die Teams mit leichten Maschinen im Vorteil sind. Die Zeiten sind nämlich so knapp bemessen, daß die schweren Klassen und Ge- spanne zum Teil sogar die Karenzzeit in An- spruch nehmen müssen, um überhaupt in der Wertung zu bleiben. Selbst für die mittleren und kleinen Klassen waren die Erfüllung der Bedingungen bei den 13 Kontrollstellen sehr Länderkampf gegen Schweden und Finnland: dagd auf„Kajak-Mönig“ Ftedeilesson Deutschlands Kanu- Nationalmannschaft vor ihrer schwersten Prüfung Deutschlands Kanu- Nationalmannschaft im Rennsport steht vor ihrer schwersten Prüfung im vorolympischen Jahr, wenn am kommenden Wochenende in Södertälje bei Stockholm die starken Vertretungen von Schweden und Finnland die Gegner sind. Zweimal blieb Schweden in den Nachkriegs- jahren auf deutschem Boden überlegener Sieger. 1950 in Essen kam Deutschland in den dreizehn Rennen nur zu drei Erfolgen, und ein Jahr später auf dem Maschsee in Hannover fiel der Sieg der„Drei-Kronen- Mannschaft“ mit 106:54 nicht weniger deut- lich aus. Vielleicht, daß bei einem Kampf Schweden— Deutschland mit Optimismus eine theoretische Chance für Deutschland bestanden hätte, aber gerade in den„neural- Sowjetischer Sieg im Tontauben-Schießen in der Einzelwertung der Europameister- schalten in Wurftaubenschieben mußten Deutschlands Vertreter in Bukarest die eberlegenheit der Ostblockstaaten anerken- nen. Lediglich der Däne Christensen ver- mochte sich zwischen zwei Russen auf den zweiten Platz und damit inn der Spitzen- gruppe zu plazieren. Neuer Europameister Wurde I. Nicandrow(Sowjetunion) mit 291 von 300 möglichen Treffern(der Weltrekord ztent seit dein Jahre 1933 auf 298 Treffer) ror Christensen(Dänemark)(290) und Maghilevski(Sowjetunion) mit 288 Treffer. Das Abschneiden der deutschen Teilneh- mer: 14. Dr. Rudolf Sack(Düsseldorf 280 Treffer, 18. Erich Gehmann(Konstanz)(277), N. Dr. Kurt Schöbel(Oldenburg)(273), 32. Jochen Klindworth(Ohrensen)(270) und 37. Christian Köbke(Aurich) 262 Treffer. im Mannschaftskampf des Wurftauben- cchießens kam die deutsche Mannschaft am Montag auf den sechsten Platz. Erster wurde die Sowjetunion mit 766 von 800 möglichen Treffern, 2. Ungarn(759), 3. Polen(748), 4. Tschechoslowakei(747), 5. Rumänien(739), „ Deutschland(729), 7. Bulgarien(714). Im olympischen Schnellfeuerpistolenschie- len überboten die sowjetischen Schützen Cercasow, Sorokin und Nasonow mit je 587 ketteuliche Leistungen de- qunioren Im Kleinkaliber- Schießen erzielte der 15jährige Klingner 396 von 400 Ringen Ringen(von 600 möglichen) den bestehenden Weltrekord ihres Landsmannes Kalinit- schenko um drei Ringe. Im Stichkampf sicherte sich Cercasowe den Europameister- titel vor Sorokin und Nasonowr. Mit 2339 Rin- gen übertraf die sowjetische Mannschaft ihren 1954 in Caracas aufgestellten Welt- rekord um 22 Ringe. Erfreuliche Ergebnisse schafften die deutschen Junioren, die sich an der Klein- kaliber-Europameisterschaft der Senioren beteiligten, um eine weitere internationale Kampfgelegenheit zu haben. Dabei gelang es dem erst 15 Jahre alten Bernd Klingner aus Bremervoerde) bei 40 Schuß im liegenden Anschlag nicht weniger als 396 von 400 mög- lichen Ringen zu erzielen. Diese Leistung ist bisher in Deutschland von noch keinem jugendlichen Schützen erreicht worden. Rudi Sigl(Karlsruhe) brachte es auf 393 Ringe und auch der ein Jahr ältere Bruder Bernd Kling- ners, Peter Klingner, schaffte 393 Ringe. In kniendem Anschlag schoß Rudi Sigl 388 von 400 möglichen Ringen. Natürlich haben die deutschen Junioren mit der Entscheidung in der Seniorenklasse nichts zu tun, nachdem beispielsweise im liegenden Anschlag nicht weniger als vier Schützen das absolute Maxi- mum, nämlich 400 von 400 möglichen Ringen, erzielten und damit den Weltrekord einstell- ten. gischen“ Punkten Schwedens(Kanadier- und Frauen-Rennen) erhebt Finnland be- rechtigte Siegansprüche. Die jüngste schwe- dische 56:62-Niederlage gegen die CSR wird außerdem den Ehrgeiz der besten skandina- vischen Nation im Kampf mit der besten westeuropäischen Nation anspornen. Ein Sieg über den zweifachen schwe- dischen Kajak- Weltmeister Gert Fredriks- son ist das Ziel der deutschen Spitzenfahrer Scheuer, Brie!(10 000 m), Miltenberger und Kleine(1000 bzw. 500 m)! Aber nicht hier sollten die Möglichkeiten für deutsche Sieg- punkte liegen, sondern in erster Linie im Zweier-Kajak über 1000 m(Scheuer/ Schmidt) und 500 m(Miltenberger/ Steinhauer), trotz so guter Schweden wie Heurlin/ Ljung oder Gebrüder Glasser. Der Vierer-Kajak über die Langstrecke wird nicht zuletzt von der taktischen Einstellung der beiden deutschen Mannschaften mit Kleine und Miltenberger am Schlag gegen das schwedische Welt- meisterboot beeinflußt. Für die Hamburger Franz Johanssen und Horst Baack im Einer-Kanadier wird der nur schwer mögliche Erfolg über den Finnen Jarl Fagerström, der sich nach schwachen Leistungen bei den Weltmeister- schaften 1954 wieder prächtig nach vorn ge- schoben hat, und Schwedens Langstrecken- meister Wettersten führen. Etwas günstiger stehen die deutschen Chancen bei den Zweierbooten mit den zweifachen Olympia- dritten Drews/ Soltau an der Spitze. Gerade bei den Frauen muß die Tages- korm zeigen, ob Gisela Amail und Ingrid Hartmann zu einer Gefahr für die finnische Olympiasiegerin Sylvi Saimo und ihre kör- perlich noch stärkere Landsmännin Eskola werden können. Im Zweierboot sind jedoch Saimo/ Eskola über die westeuropäischen Meisterinnen Amail/ Schwarz zu stellen. Vereins meisterschaft des VWM Gute Leistungen gab es bei den Schwimm- Vereinsmeisterschaften des„Volks- tümlichen Wassersport Mannheim“. Neuer Vereinsmeister im Schwimmen wurde Rolf Bauder, der den Fünfkampf, bestehend aus je 100 Meter Brust, Schmettern, Rücken, Kraul und 200 Meter Lagen mit 245 Punk- ten knapp vor seinem Bruder Bruno(239 Punkte) für sich entschied. Es folgten Rolf Pfister(214) und Horst Fischer(208 Punkte). schwer, da auch die alten Geländehasen höch- stens acht Minuten gutmachen konnten. Es wirkt sich jetzt bereits günstig für die bedeu- tend besser als in den bisherigen Prüfungen fahrenden deutschen Teilnehmer aus, daß nach den Erfahrungen der letzten drei Jahre fast ausschließlich leichte und mittlere Ma- schinen— leider bis auf die drei BMWs des A-Silbervasen-Teams und das 600er-Zün- dappgespann der Lüttich Mailand—Lüttich- Sieger Kritter/ Opel— vom deutschen Aufge- bot benutzt werden. Lehrauswahl gegen Oesterreich Aus der Weltmeistermannschaft des deut- schen Handballs Wollen einige der besten Spieler— u. a. Bernhard Kempa, Werner Vick und Hein Dahlinger— nicht mehr inter- national eingesetzt werden. So muß der Deutsche Handball- Bund eine neue National- mannschaft bauen. Den ersten Schritt auf diesem Weg zur neuen Nationalelf bildet am Sonntagmorgen im Linzer Stadion das Spiel einer deutschen Lehr-Auswahl gegen die österreichische Na- tionalelf, die fast in gleicher Besetzung an- treten wird wie bei der 18:21- Niederlage im Wuppertaler Weltmeisterschaftsspiel. Mitglieder der Weltmeistermannschaft, von denen Hermann Will die Dirigentenrolle übernehmen soll, und junge Talente bilden das Aufgebot des BHB für die Reise nach Linz: Nellen(Rheinhausen) und Kniphals (Wolfsburg) als Torhüter; Günnemann(Länt- fort), Ruff(Ludwigshafen), Wintterlin DDiet- zenbach), Tiemann(Leverkusen). Metzger (Solingen) und Lietz(THW Kie) für die Ab- Wehr; H. Will(Mülheim). R. Will Leverku- ser), Käsler(Berli), Stahler(Haſloch), Sin- ger(Göppingen) und Schwenker(Bremen) Als Stürmer. 5 Jugoslawische Boxer in Weinheim Die Boxstaffel des AC 92 Weinheim emp- fängt am Sonntagnachmittag eine kombi- nierte Staffel der beiden jugoslawischen Spitzenclubs Pula /Rifeka. Die gleiche Begeg- nung findet am 21. September ebenfalls als Freiluftveranstaltung auf der neugeschaffe- 3 Freilichtbühne Kappel in Heppenheim statt. 4 5 für Mannneim holte der Einen Sieg junge Bühn(Zueiter von lines) im Südweststadion über 1000 Meter, die er in 2.42.8 Minuten durchlief. Beim Leicht- athletix- Vergleichskumpf zwischen Mannheim und Ludwigshafen, der den Abschluß der Jugendsportwoche bildete, waren die Chemie- städter insgesamt erfolgreicher. Sie gewannen bei der männlichen Jugend mit 20.14 Punkten, bei der weibilchen mit 614. Bild: Heinrich Internationales Avusrennen Wie der Automobilclub von Deutschland am Mittwoch mitteilte, liegen für das Inter- nationale Avusrennen am 25. September ins- gesamt 52 Meldungen vor. Die durchweg von Privatfahrern abgegebenen Meldungen kamen aus Belgien, England, Schweden, Oesterreich, der Schweiz, Westdeutschland und der Sowjetzone. Acht verschiedene Fa- brikmarken stehen auf der Meldeliste, wobei Porsche mit 35 Fahrzeugen mehr als die Hälfte ausmacht. Die übrigen verteilen sich auf Alfa Romeo, Fiat und Osca(Italien), Kieft (Holland), Cooper(England) und EMW(So- Wietzone). Wie vorausgesagt: fflütler-Joione ohne Entscheidung VdF hob Disqualifikations-Urteil gegen Bergstroems Artie Towne auf Der Vorstand des Verbandes der Faust- kämpfer Berlin hat am Mittwoch den Aus- gang des Boxkampfes vom 9. September zwi- schen Peter Müller(Köln) und dem Ameri- kaner Artie Towne in„ohne Entscheidung“ umgeändert. Der Vorstand hob damit das Urteil des holländischen Ringrichters Berg- sſtroem, der Towne disqualifiziert und Peter Müller zum Sieger erklärt hatte, auf. Der Vorstand stellte in einem Kommuni- que fest, daß nach übereinstimmender An- sicht der anwesenden VdF-Vorstandsmitglie- der Towne nach den BDB-Sportregeln kor- rekt gehandelt habe.„Die vom Ringrichter Bergstroem gegenüber der Presse und dem Veranstalter abgegebene Erklärung, er habe vor der Disqualifikation das RKRommando „Stop“ gegeben, konnte von den am Ring sit- zenden Vorstandsmitgliedern des VdF Berlin nicht bestätigt werden, die einstimmig das Kommendo Break gehört haben“, heißt es in dem Kommuniqué. Ringrichter Bergstroem hatte sein Urteil damit begründet, daß Towne aus dem Clinch heraus Müller weggestoßen habe, bevor er (Bergstroem) das Rommando„Break“ hätte geben können. In dem darauf einsetzenden Lärm der Zuschauer habe Towne offenbar das Kommando„Stop“ nicht gehört und den noch taumelnden Müller niedergeschlagen. Aus diesem Grunde sei Townes Disqualifi- kation berechtigt gewesen. Nach neun Minuten: Valdes Abhruchzieger Der Kubaner Nino Valdes siegte am Dienstagabend in einem Schwergewichtsbox- kampf gegen den Engländer Don Cockell durch technischen k. o. in der dritten Runde. Cockell blutete gegen Ende der dritten Runde heftig aus einer Stirnwunde, so daß der Kampf abgebrochen werden mußte. Zu- vor war er bereits bis acht zu Boden Se- gangen. Valdes ist mit diesem Sieg einem Kampf gegen Schwergewichts-Weltmeister Rocky Mariano erheblich näher gekommen. Mit dem SVW h nach Darmstadt Sportfreunde, die den SV Waldhof zum Punktespiel gegen 98 Darmstadt begleiten wollen, werden gebeten, sich mit der Ge- schäftsstelle des SVW, Telefon 5 93 64, in Verbindung zu setzen. 4 Schwerhörige Sie können toieder hören 7 in einer Aufklärungswoche erholten Sie leihweise, kostenlos und unverbindlich des neue Philips-Universeil-Transistor-Hörgeröt KL 5500 zur Probe das beste Gerät, das uns je zur Verfügung stand. Klein, leicht, fast unsichtbar, Betriebskosten gleich Null, ohne jede Reibegeräusche. Speziqlvorrichtung zu völſig naturgetreuem und störungsfrelem Hören quf elektromegnetischem Wege in großen Räumen mit Hall-Effekten, wWie Kirchen, Thecter und Kinos, sowie am Radio und Telefon. 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Zwanzig Postbeamte sowie starke Männer einer Wach- und Schließgesellschaft patroullieren durch die riesige Europa-Halle in Düsseldorf, in der vom 14. bis 18. September die„West- europäische Postwertzeichen- Ausstellung— Westropa“ stattfindet. Die Männer sollen die Philatelistischen Kostbarkeiten gegen Dieb- Stahl schützen, die von der Bundespost und 18 weiteren europäischen Postverwaltungen sowie Briefmarkensammlern aus 20 Ländern für diese Schau bereitgestellt wurden. Die wertvollsten Marken befanden sich bis zuletzt wohlgesichert in der Stahlkammer einer Düsseldorfer Großbank. Mit einem VW-Kombiwagen, flankiert von zwei„Peter“ Wagen der Polizei und abgeschirmt durch einen quer vor dem Bankportal abgestellten Mercedes wurden die Marken zum Ausstel- lungsgelände transportiert. Die„Westropa“ unter Schirmherrschaft von Bundespostmini- ster Balke ist nicht nur die erste dieser Art in der Bundesrepublik, sondern sie repräsen- tiert auch ein Millionen-Vermögen. Was auf der Schau gezeigt wird, sind sowohl verwitterte als auch druckfrische Briefmarken aus der Zeit der Postkutsche bis zur Luftpost, geordnet nach Ländern oder Motiven, sind seltene Stempelabdrücke und historisch lehrreiche Briefe. Allein für eine Zusammenstellung altdeutscher Zierbriefe, die zu Grogßväter-Zeiten von Liebesleuten benutzt wurden, war dem Wuppertaler Eigentümer kürzlich auf einer Stockholmer Schau ein Verkaufsangebot von 150 000 DM gemacht worden, das indes ausgeschlagen wurde. Gleich am Fingang der Ausstellung prangt hinter Glas ein handgeschriebener Staats- schwerbewaffnete brief des tibetanischen Dalai Lama in Zei- tungsgröße. Selbstverständlich fehlt unter den Schauobjekten weder die älteste Marke der Welt, die britische„One-Penny“ mit dem Kopf der Königin Viktoria aus dem Jahre 1842, noch eine Sammlung ganz„mo- derner“ Notopfermarken Berlin, von denen es 76 Abarten in violett, gelb oder orange gibt, die alle gültig sind. In Gesamtdeutschland leben schätzungs- Weise zwei Millionen Briefmarken-Samm- ler, die jedoch nur zum Teil organisiert sind. In der letzten Zeit melden sich zuneh- mend Jugendliche bei dem Philatelisten- Bund an. Trotz der vielfältigen Ablenkung durch Fußball oder„Wildwester“ wurden allein in Nordrhein- Westfalen im vergange- nen Jahr 1500 Jugendliche als neue Mit- glieder registriert. Zu der„Westropa“, in deren Rahmen am 18. September der 56. Deutsche Phila- telistentag stattfindet, werden Reisegesell- schaften auch aus den Benelux- Staaten und Spanien erwartet. Als besonderen Anreiz für die Aussteller hat der Bund Deutscher Philatelisten goldene, silberne und bronzene Medaillen für die besten Einzelsammlungen gestiftet. Ein Gesetzentwurf, der Fälschungen von Briefmarken grundsätzlich unter Strafe stellt, wird gegenwärtig auf Antrag der Philatelisten in den Bundesministerien für Justiz und Inneres mit Unterstützung der Deutschen Bundespost ausgearbeitet, wie der Bund Deutscher Philatelisten am Diens- tag auf einer Pressekonferenz in Düssel- dorf mitteilte. Bisher werde in Deutschland nur das Fälschen von gültigen Postwert- Allerlei Unglaubliches Geisterstimmen mahnen Hotelgäste Ein New Lorker Hotel hat einen auto- matischen Lift in Betrieb genommen, der mit einer Geister-Sprechanlage ausgerüstet ist. Er teilt seinen Benutzern nicht nur mit, ob er nach oben oder nach unten fährt, son- dern zugleich jeweils die Nummer des Stock- werks. Wenn jemand vergißt, den Knopf für sein Reiseziel zu drücken oder die Tür zu schließen, wird er gleichfalls automatisch daran erinnert. Ein Hotel in Chikago läßt die Gäste zur gewünschten Zeit durch eine Lautsprecherstimme wecken, die ihnen Gu- ten Morgen wünscht, sich erkundigt, ob sie gut geschlafen haben und ob sie erst das Frühstück mit den Zeitungen wünschen oder lieber vorher ein Bad nehmen möchten. Gerüchte mit Ultraschallgeschwindigkeit Ein Einwohner der schwedischen Stadt Uppsala unternahm kürzlich einen lehr- reichen, Versuch, um die Geschwindigkeit exakt festzustellen, mit der sich Gerüchte fortbewegen. Eines Morgens begab er sich auf die Straße, wartete, bis ein ihm be- sonders geeignet erscheinender Bekannter vorbeikam, und vertraute diesem dann un- ter dem Siegel strengster Verschwiegenheit an, daß er soeben in der Lotterie das große Los von 75 000 Kronen gewonnen hätte. Dann sah er auf seine Uhr: Es war genau 10.50 Uhr. Woraufhin er sich zurück in seine Wohnung begab. Noch hatte er die Tür nicht geschlossen, als das Telefon bereits Sturm läutete. Ohne Unterbrechung gingen telephonische Glückwünsche aus allen Krei- sen seiner Bekanntschaft ein, bis um 11,15 Uhr die Telephonzentrale ein dringendes Ferngespräch aus dem 100 km entfernten Grefle anmeldete. Es war ein Verwandter, der mit seiner Gratulation die inständige Bitte um ein Darlehen von 5000 Kronen verband. Damit war seine Neugier befrie- digt. Die Schallgeschwindigkeit war über boten! Der gerettete Retter In Wormerveer(Holland) zog ein drei- jähriger Knabe ein kleines Mädchen aus einem Kanal heraus, in das es gefallen war. Er erhielt darauf eine goldene Rettungs- medaille. Auf dem Weg zu der feierlichen Verleihung fiel er selbst in den gleichen Kanal und wurde von einem erwachsenen Mann herausgezogen, der nunmehr ebenfalls die Rettungsmedaille erhielt. zeichen bestraft. Dagegen sei es jedermann gestattet, sich Nachbildungen von Brief- marken früherer Ausgaben anzufertigen, so- lange er sie nicht in betrügerischer Absicht als„echte Kostbarkeiten“ weiter verkaufen Wolle. Die Organisation der Philatelisten steht jedoch auf dem Standpunkt, daß zu Privatzwecken angefertigte Fälschungen früher oder später doch in den Handel ge- langen. Ohm Krügers Ehrung Aus Anlaß der FHundertjahrfeier der Hauptstadt der südafrikanischen Union, Pre- toria, erscheinen zwei Sondermarken mit Bildnissen der früheren Präsidenten, und zwar mit dem Porträt von M. W. Pretorius, der die Stadt gründete sowie mit einem Bildnis von Paul Krüger, dem bedeutendsten Vertreter des Burentums. J 8 Ohm Krüger, der damit zum erstenmal postalisch geehrt wird, wurde vor 130 Jah- ren, am 10. Oktober, in der Kapkolonie ge- boren. Er war einer jener Burenführer, deren tiefe Religiosität gleichzeitig ihr poli- tisches Glaubensbekenntnis ausmachte. In dem großen Treck der Buren kam er als Zehnjähriger mit seinen Eltern nach Natal. Seine Familie gehörte im Jahre 1848 zu den Begründern des Staates Transvaal. Der junge Krüger nahm dann an fast allen der zahlreichen militärischen Expeditionen der Buren teil. Nachdem Großbritannien die Un- abhängigkeit von Transvaal anerkannt hatte, begann im Jahre 1856 Ohm Krügers politische Tätigkeit. Er wurde Generalkom- mandant der Republik, womit sein politi- scher Einfluß wuchs, gleichzeitig aber auch seine Erbitterung gegen Großbritannien. Zu- sammen mit Pretorius und Joubert organi- sierte er den Widerstand, als sich Transvaal im Jahre 1880 mit den Waffen gegen die An- nexion durch England zur Wehr setzte. Und Zwei Jahre später wählten ihn die Buren zum erstenmal zu ihrem Präsidenten. Nach Ausbruch des Burenkrieges bemühte sich Ohm Krüger— wenn auch vergeblich— bei den europäischen Mächten um Hilfe. Von seiner Reise durch Europa ist er nicht zu- rückgekehrt. Er starb am 14. Juli 1904 in Clarens am Genfer See an den Folgen einer Lungenentzündung. * Die italienische Postverwaltung hat zum 4. Welt-Petroleum-Kongreß in Rom zwei Sondermarken herausgebracht, von denen der 25-Lire-Wert Aquaeduct und Bohrturm zeigt und der 60-Lire-Wert Weltkugel mit Bohrtürmen. Außerdem erschien zum 100. Todestag des Philosophen und Theologen Rosmini Serbati eine Gedenkmarke. * Die Sowjetunion hat zur zehnjährigen Freundschaft mit Polen vier, zum Teil mehr- farbige, Sondermarken herausgebracht. Sie zeigen das Waffenbrüderschaft- Denkmal in Warschau und den„Palast der Wissenschaft“ in der polnischen Hauptstadt sowie Porträts von Puschkin, Mitschkewitsch. Kopernikus umd dem russischen Maler Mateiko. J 8 Neue Briefmarken aus Berlin 4 Entwürfe von zwei neuen Briefmarken, die die Deutsche Bundespost Berlin demnächgzt herausbringen will. Links eine„Wilhelm-Furtwängler“-Gedenkmarke, die voraussichtlich am 17. September herauskommen wird, und rechts das Sonderpostwertzeichen„Preuß. Feldpostillion“, mit deren Erscheinen am 27. Oktober 1955 zu recknen ist. AP-Bild Von berühmten Leuten Prinzessin Margaret wußte es besser Zusammen mit ihrer Freudin Sharman Douglas besuchte Prinzessin Margaret kürz- lich„incognito“ ein Londoner Kino. In der Reihe vor ihr saß ein biederer Cockney, de die Prinzessin wiederholt aufmerksam musterte, dann mit seinen Freunden eifrig tuschelte, schließlich seinen Kopf so nahe wie möglich an sie heranbrachte und mit dem Brustton der Ueberzeugung verkündete: „Nein, sie ist es nicht!“ Prinzessin Margaret zuckte keinen Zenti- meter zurück, blickte ihm fest in die Augen und sagte nur:„Doch, sie ist es!“ Hellseher Als Gina Lollobrigida kürzlich die be- rühmte Spanische Treppe in Rom herabstieg, bemerkte sie einen alten Bettler, der eine schwarze Brille vor den Augen und auf der Brust ein Schild„Blind seit Geburt“ trug. Von Mitleid ergriffen reichte sie ihm einen 1000-—Lire-Schein, worauf der Bettler mit freudig bewegter Stimme antwortete:„Tau- send Dank, Bellissima!“ „Aber woher wissen Sie denn, daß ich schön bin, wo Sie doch nicht sehen können?“ fragte Gina überrascht. Da neigte sich der Bettler ihr zu und flüsterte:„Natürlich bin ich völlig blind— außer für die Schönheit einer jungen Frau!“ Bäuerlicher Stolz Der Maler Wilhelm Leibl machte nie ein Hehl daraus, daß er ein Bauernsohn war. Als er eines Tages auf einer großen Gesell- schaft in seiner geliebten bayerischen Tracht erschien, fragte ihn der eitle Sohn eines reichen Industriellen:„Sagen Sie, Herr Leibl, wie ich gehört habe, sind Sie ein Bauernsohn und haben in Ihrer qugend sogar Schafe 6 hütet! Stimmt das?“ Leibl musterte den arroganten jungen Mann und erwiderte gelassen:„Sie haben ganz recht!! Ich habe in meiner Jugendzeit oft Schafe gehütet, und seither kenne ich jeden Schafskopf auf den ersten Blick!“ Filmnachwuchs Ein junger Schauspieler mit einer Ah letenfigur und einem angenehmen Dutzend. Gesicht versuchte dem Filmregisseur Jen — Renoir klar zu machen, daß er noch uber 3 eine Menge anderer Vorzüge verfüge:„Ich bin Meister im Kanasta, Preisträger im Fech- ten, vorzüglicher Reiter, Schwimmer und Taucher von Weltklasse, ehemaliger Rugby⸗ Kapitän und 5 „Warum haben Sie sich dann eigentlich niemals als Gruppenbild photographieren lassen?“ fragte der Regisseur. Mit eigenen Waffen „Man muß den Gegner immer mit seinen eigenen Waffen schlagen!“ verkündete ein Angeber in der Filmkantine.„Versuchen mal, wenn Sie eine Mücke sticht!“ nuschelte Hans Moser. Größte Werke 5 Der britische Bildhauer Jacob Epstein trat Kürzlich in den USA ein, um die Ueberfüh- rung einer seiner Arbeiten, einer Gruppe von fünf Skulpturen, von Philadelphia nach Ney Vork zu überwachen.„Halten Sie diess Gruppe für eines Ihrer größten Werke, Mei- ster? wurde er bei dieser Gelegenheit von einem Journalisten gefragt, worauf Epstein schlicht antwortete:„Ich bin bescheiden ge- nug zuzugeben, daß alle meine Werke meine größten sind!“ Mieder Jebens froh Immobilien Darmträgheit undd ihre erfolgreiche naturgemäß Bekämpfung durch Joghurt-Milkitten. Joghurt-Milkitten sind ein von chemi- schen Zusätzen freies, rein diatetisches Naturmittel in Würfelform hergestellt unter Verwendung von Joghurt- Kulturen, Milchzucker, Waldhonig, Pflaumen, Feigen und anderem Pflanzenzusatz und mit einem biologischen Vitaminöl angereichert. 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Sept. 1955, 8.00 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche. ane ich d r At. utzend- TPG bPPPPVTVTVT—T—T—T—T—T—T—— h über 5 e.„Ich n Fech⸗ er und Gott der Herr über Leben und Tod hat heute meinen 5 Rusty. üieben Mann, meinen besten Lebenskameraden gentlich 2 dhe Karl Szymanski zu sich in die ewige Heimat aufgenommen. seinen ete ein Mannheim, den 14. September 1955 chens Hebelstraße 11. Aschelte In tlefer Trauer: Elisabeth Szymanski geb. Boxberger ein trat t Derküh⸗ und Anverwandte Pe von Beerdigungszeit bitte aus dem Bestattungsplan vom Frei- ch Ney tag zu entnehmen. diess 5 e, Mei- Sit von Epstein den ge- en Am 13. September 1935 verschied im Alter von 686 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, meine liebe Mutter, 3 Schwiegermutter, Schwester, Tante und Oma, Frau Elisabeth Stahl 1 geb. Transier sie folgte rem lieben Manne nach vier Wochen in die Ewigkeit nach. Mhm.- Neckarau, den 15. September 1955 Morchfeldstrage 61 In stiller Trauer: Leopold Stahl u. Frau Irmgard Philip Transier geb. Bradneck und Enkelkind Beerdigung: Freitag, 16, Sept., 14.00 Uhr Friedhof Neckarau. 5 2 Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verstarb heute früh meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Schwie- germutter, Großmutter, schwester und Tante, Frau i. 2 5 Katharina Orth 86 geb. Getrost im Alter von 61 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 14. September 19535 Neudammstraße 7. 1 In tiefer Trauer: — 25 Ludwig Orth 1 Familie Georg Orth Enkelkinder und Anverwandete Beerdigung: Freitag, den 16. September 1955, um 13.30 Uhr, im Friedhof Neckarau. re „ Dl. mies ing 0 3,9 N — Unser lieber treusorgender Vater, Schwiegervater 38 1 2 Martin Streitel ist am 9. September 1955 plötzlich und unerwartet 3 Mon., von uns gegangen. n. Adr. 5 1. Verl. Auf Wunsch unseres lieben Entschlafenen fand die Einäscherung in aller Stille statt. Mhm.- Käfertal, den 15. September 1955 Asterstraße 13 Die trauernden Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 15. September 1955 Hauptfriedhof 1 Peters, Klaus, Donnersbergstraße 3323232 11.30 Krematorium Haßmann, Josef, Ladenburger Straße 9 5 5 Kempf, Karl, J 4a, 10„„ͤͤ;ö;Ü;—¹dex Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Todesanzei 4 Sh tür die Montag-Ausgabe ags bis spätestens 18.00 Uhr beim Pörtner im R 1, 12/13, entgegengenommen. NIA E N Werden sonnt. Rückgebäude, Plötzlich und unerwartet verschied am 12. September 1955, kurz vor sakramenten, mein lieber Mann, unser guter und treusorgender Vater, Schwiegervater und Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Theodor Hüttermann Mannheim(Augusta-Anlage 15), Karlsruhe, den 15. September 1955. Im Namen der trauernden Margarete Hüttermann geb. Wacker Familie Theo Hüttermann jun. Zimmer und Rüche Möblierte und Leerzimmer gesucht. Angest. sucht einf. möbl. Zimmer. Möbl. Zimmer gesucht. Tel. 5 24 20. 3 zimmer, Kkuche u. 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Dr. Kaun forderte eine gewisse Lockerung in der Bil- dung des Gaspreises, da viele Versorgungs- betriebe bereits unrentabel geworden seien. Die Gemeinderäte legten im allgemeinen die Gaspreise, die noch dem Preisstop unterlie- gen, nach sozialpolitischen Gesichtspunkten test, ohne die erhöhten Kohle- und Koks- Preise irgendwie auf den Gaspreis abzuwäl- zen. Nach Ansicht Dr. Kauns müssen sich die Gaswerke neue Existenzgrundlagen er- werben, die eine größere Unabhängigkeit vom Rohstoff Kohle ermöglichen. Neue An- lagen, die mit Oel und flüssigem Gas betrie- ben werden, seien bereits in einigen Städ- ten Baden- Württembergs im Bau. Diese Er- klärung ergänzt die vom Hauptausschuß des Deutschen Städtetages beschlossene Denk- schrift über das Problem„Kohlenversorgung der kommunalen Kraftwerke“(vergl. MM vom 13. September„Schwarze Diamanten wieder heiß begehrt“). Wie unser Frankfur- ter ck- Korrespondent meldet, hat der Ver- band Deutscher Gas- und Wasserwerke am 14. September eine Pressekonferenz abgehal- ten, in deren Verlauf zu den Verlautbarun- gen amtlicher Stellen und des Ruhrbergbaues Stellung bezogen wurde., In diesen Verlaut- barungen hat es geheißen, die Lage aller Kohlenverbrauchergruppen müsse zwar als angespannt, dürfe aber nicht als ungünstig bezeichnet werden. Ende Juli 1955 hätten die Kohlenvorräte der Gasversorgungsunter- nehmen 356 000 t betragen(etwa für 21 Tage ausreichend). Der Verband Deutscher Gas- und Was- ser werke wendet ein:„Es wird übersehen, daß diese Vorräte auch Importkohle enthiel- ten und keineswegs ausschließlich auf Lie- ferungen des Ruhrkohlenbergbaues beruh- ten. Vor allem in Süddeutschland bestünden ernste Befürchtungen, noch vor Einsetzen der Transportschwierigkeiten im Winter für eine geordnete Versorgung ausreichende Vorratsbildung zu erzielen.“ Die GVU hätten alle Maßnahmen einge- leitet, um auf dem Importwege die Gasver- sorgung für den bevorstehenden Winter sicherzustellen. Dies würde jedoch nur un- ter erheblichem finanziellem Mehraufwand möglich sein. Da eine Abwälzung auf die Kokspreise nicht, oder nur beschränkt er- folgen könne, müßten Wege erschlossen wer- den— eventuell Anpassung der Gaspreise an die steigenden Erzeugungskosten— einen Kostenausgleich sicherzustellen. zur Stimmung im Handel durchweg für Preissenkung Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels in Köln hat mitgeteilt, daß sie ihre Mitgliederverbände aufgefordert hat, bei der„Abwehr etwa entstehender Gefah- ren für die Stabilität der Preise“ mitzu- Wirken. In ihrer Mitteilung wedet sich die Haupt- gemeinschaft erneut energisch gegen Presse- meldungen, nach denen sie die Preissen- kungsbestrebungen Bundeswirtschaftsmini- ster Erhards ablehne, und betont, auch die Erklrung des Vorsitzenden des Fachver- bandes des Deutschen Eisenwaren- und Hausrathandels auf der Kölner Messe, daß dieser Fachzweig die Frage der Handels- spanne unter dem Gesichtspunkt der Preis- stabilität genauestens prüfen wolle, stehe in keinem Punkte im Gegensatz zu der Auf- fassung der Hauptgemeinschaft des Deut- schen Einzelhandels.(Vergl. MM vom 6. 9. Und 8. 9. 1955.) Daß die Beeinflussung der Preise nach unten wesentlich gefördert werden könne, wenn versucht werde, die Kosten ebenfalls zu senken, liege auf der Hand, heißt es in der Stellungnahme weiter. In diesem Zu- sammenhang sei die kürzliche Erklärung des Bundeswirtschaftsministers von großer Be- deutung, daß die von der öffentlichen Hand beeinflußten Kostenfaktoren ebenfalls über- prüft werden sollten.„Es wäre erfreulich, wenn bei dieser Gelegenheit die Umsatz- steuer, einige Verbrauchssteuern und die Gewerbesteuern ebenso ins Gespräch kä- men, wie die öffentlichen Gebühren.“ Der deutsche Groß- und Außenhandel weist die Verantwortung für Preisüberhö- hungen zurück. In einer Verlautbarung be- tont der Gesamtverband, daß die Spannen im Groß- und Außenhandel relativ klein Effiektenbörse Frankfurt a. M., seien, und daß bei kaum nennenswerte Unterschiede in den Produktions- und Großhandelsstufen fest- gestellt werden konnten. Schon die Konkur- renz sorge dafür, so wird betont, daß Preis- erhöhungen der Vorstufen nach Möglich- keit abgefangen würden. Die Preise des Ein- kuhrhandels seien durch die Konkurrenzlage auf den Weltmärkten bestimmt. Der Import- ndel versuche jedoch immer, an jenen zen einzukaufen, wo die Ware zu den Preis veränderungen Der Würger geht um wenn die Preise sinken Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wilhelm Mellies sagte auf dem Kongreß der Deutschen Postgewerkschaft in München, selbst wenn die vom Buades wirtschafts- ministerium angekündigten Preissenkungen eintreten sollten, bestünden die Lohnforde- rungen der Gewerkschaften weiter zu Recht. Es gehe nicht an, diese Ansprüche mit der Diskussion über Preissenkungen„einfach abzuwürgen“. Mißtrauischer DGB macht nur platonisch Der DGB- Bundesvorstand hat am 14. September die Erklärung von Bundesfinanz- minister Schäffer begrüßt, nach der er eine Senkung der Verbrauchssteuern in der Bun- desrepublik befürworte. In der Stellung- nahme des DGB heißt es jedoch, eine Her- Absetzung von Verbrauchssteuern sei nur dann sinnvoll, wenn eine gesetzliche Siche- rung bestehe, daß sie voll und ganz dem Endverbraucher zugute komme. Eine der- artige Steuersenkung könne die notwendige allgemeine Preissenkung, die von Industrie und Handel ausgehen müsse, noch verstär- ken. Der DGB- Vorstand erinnerte daran, daß die Gewerkschaften bereits seit Jahren für eine Herabsetzung der Verbrauchssteuern eintreten, weil sie den Verbraucher unge- wöhnlich belasten und in ihrer Wirkung un- Sozial seien. Das offizielle DGB-Organ„Welt der Ar- beit“ in Köln erklärte in seiner Ausgabe, die mit deutschen Gewerkschaften würden die vom Bundeswirtschaftsminister Erhard ange- strebte Stabilisierung oder Senkung der Preise begrüßen, sie seien jedoch nicht zu Vorleistungen auf„ein so vages Preisabbau- versprechen“ bereit. Die Frage eines Lohn- stops liege deshalb für die Gewerkschaften auherhalb jeder Diskussion. Che man überhaupt über den Einfluß von Preissenkungen auf die Beurteilung des Lobhnniveaus reden könne, müßten die da- kür notwendigen Maßnahmen nicht nur ver- sprochen, sondern in der Praxis verwirk- licht sein. * Die Bundestagsfraktion der CDU/CSU hat anläßlich ihrer Beratungen über die lohn- und preispolitische Situation(vergl. M vom 14. September„Wirtschaftspolitik parlamen- tarisch erörtert“) beschlossen, einen Unteraus- schuß einzusetzen, der die für Preissenkungen wirksamste Form von Verbrauchssteuerherab- setzungen erarbeiten soll. Als Musterfall wird je Zuckersteuer genommen. Bei Verwirk- lichung der vorgesehenen Herabsetzung wird es möglich sein, den Zuckerpreis um minde- stens 10 Dpf je Pfund zu senken. Je reicher die Ernte, desto lauter die Klage Agrar programm spricht nur von höheren Preisen Endlich hat sich— am 14. September— der Bundesernährungsminister dazu ent- schlossen, die amtlichen Schätzungen zur diesjährigen Getreideernte bekanntzugeben. Die Qualität des 1955 geernteten Getreides ist besser als die Qualität der Vorjahres- ernte. Mengenmäßig bestehen nur sehr ge- ringfügige Unterschiede: Tatsächliche Ernte 1954 Ernteschätzung 1955 Es ist jedoch eine Abwanderung vom Roggen zum Weizen erfolgt. Für Weizen er- gibt sich eine Rekordernte mit 29,7 dz je ha im Durchschnitt. Wie Bundesernährungsminister Lübke am 14. September auf einer Pressekonferenz mitteilte, hat die Anbaufläche von Roggen um rund 60 O00 ha abgenommen, während die Weizenanbaufläche in gleichem Umfange zunahm. Als Folge davon ist die diesjährige Roggenernte mit 3,52 Mill. t um etwa 570 000 Tonnen geringer als im Vorjahr. Der Wei- zen hat dagegen mit 3,47 Mill. t das bisher höchste Ernteergebnis gebracht. Es liegt um rund 580 000 t höher als im Vorjahre. Die Kartoffelernte werde nach den Vor- schätzungen mit 24 bis 25 Mill. t etwa fünf bis zehn v. H. unter dem Vorjahrsergebnis von 26,5 Mill. t liegen. 12,59 Mill. t 12,57 Mill. t Ganz leise und insgekeim Es ist nun auffällig, daß bislang mit den Ernteschätzungen Geheimpolitik getrieben wurde, obwohl— wenn auch nicht genaue — ziemlich zuverlässige Zahlen bereits um die Mitte August vorlagen(vergl. MM vom 20. August 1955„,Bauern-Ernährungsmini- sterium auf Hochtouren— Interessenpolitik und Geheimhaltung groß geschrieben“). Hellhörige schließen daraus, daß die Bonner ministeriellen Bauern-, Ernährungs“- Fachleute heimlich und leise auf ähnliches klimatisches Ungemach spekulierten, wie es uns im Vorjahr beschieden war. In diesem Falle hätten die land wirtschaftlichen Sofort- mahßnahmen(d. h. die Vorleistungen auf das vom Bundestag verabschiedete landwirt- schaftliche Grundgesetz) mit Macht und mit Kraft wegen schlechten Ernteausfalles ge- fordert werden können. Nun ist aber die Ernte gar nicht so schlecht ausgefallen: im Gegenteil. Kenner auf land wirtschaftlichem Gebiet sagen, sie sei sehr gut geworden. Da mußten sich nun die Agrarpolitiker sputen, um die Sofortmaßnahmen auf den„leiden- den“ Milchsektor zu übertragen. die Preise hoch Ist es nicht beschämend, wie leicht es sich die deutschen Agrarpolitiker machen? Ist die Ernte schlecht, dann fordern sie und schreien um Hilfe, weil der Bauer Scha- den erlitten habe. Ist die Ernte gut, dann ertönt mächtiges Wehklagen darüber, daß die Ernte zu gut ist; so gut, daß die Preise ungerechter- weise sinken. Also es muß den Preisen nach- geholfen werden. Der Bundesernährungsminister Dr. Lübke sagte am 14. September, die Verordnung über die Erhöhung des Trinkmilchpreises um 5 Dpf je Liter könne nicht vor Oktober vor- gelegt werden. Er kündigte an, sich mit den Gewerkschaften darüber unterhalten zu wol- len. Hierbei äußerte er die Hoffnung, daß die Gewerkschaften von ihrem angedrohten Milchstreik Abstand nehmen, wenn die Sicherheit bestehe, daß dem Verbraucher durch die Milchpreiserhöhung auch eine Ver- besserung der Milchqualität geboten werde. Der Minister wies auf die gestiegene Kaufkraft hin. Die norddeutschen Metall- arbeiter hätten eine Lohnerhöhung von 13 Pf Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim 5 14. September 1955 (éép) Börsenverlauf: Im Anschluß an den freundlicheren Vortagsschluß blieb die Stimmung an den Aktienmärkten nach Bekanntwerden des Moskauer Kompromisses zuversichtlich. Kleine Rück- und Meinungskäufe führten teilweise zu einer leichten Belebung des Geschäfts und überwiegend wurden gutbehauptete oder etwas festere Kurse erzielt. Am Montanmarkt wurden lediglich Guß- stahlwerk witten und Mülheimer Bergwerk etwas niedriger abgegeben, während sich die übrigen Werte prozentbruchteilig, beziehungsweise um 1 bis zu 2 Punkte befestigten. Auch„Tarif- und Elektrowerte verzeichneten Kurssteigerungen bis zu 2 Punkten, wänrend Kaliaktien Überwiegend zur Schwäche neigten. Motoren- und Maschinenwerte gut behauptet, ausgesprochen fest lagen Daimler, die um 6 Punkte höher im Handel lagen. 18-Farben-Nachfolge gesellschaften auf das Nach- lassen ausländischer Abgaben freundlicher und zumeist bis zu 1 Punkt anziehend. Oestlich orien- tierte Papiere und 18-Farben-Liquis wenig verändert, von Spezialwerten Continental-Gummi und Degussa stärker beachtet. Am Tetil- und Zellstoffmarkt ergaben sich kleinere Kursgewinne, Stöhr Kammgarn zogen in Düsseldorf um 13 Punkte an. Bankaktien teils unverändert, teils bis zu 2 Punk- ten erhöht. Am Rentenmarkt vereinzelte Abgaben in öffentlichen Anleihen. Aktlen 13. 9. 14 9 ak tien 139 14 9 ak t-ie n 13.9 14.9 5 5 Harpener Bergbau 13½[Dresdner Bk.)) 28 28/ — 5 4—„Heidelb. Zement. 5 Rhemn-Mam Bank 278½ 279 BMW I* 190% Hoesch) 3— Reichsb.-Ant. Sa. 75½ 1 Conti Gummi. 302 304% Lanz 150% 159% 5 Daimler-Benz 387%½ 394 Mannesmann 20177 203 5 r ö Dt. Erdöl 184% 184 Rhn. Braunkohle 307 a eh fol ger Degussa 340 349 Rheinelektra 213 213 Bergb. Neue Hoffg. 150% 156 ½ Demag 269% 270 RWE— 2³⁰%½ 239 Dt. Edelstahl 230 230 Dt. Linoleum 289 287„ Seilwolft 116 11 Oortm. Hörd. Hütt. 153%/ 154% Durlacher Hof—— Slemens& Halske 290 3⁰⁰ Gelsenberg 108% 169¼ Eichbaum-Werger 852 Südzucker 2² 22 GHH Nürnberg 205 207 Enzinger Unſon) 213½ f 2ʃ2 Ver. Stahlwerke 6¾ 25 Hoesch 109 ¾ 171½ 1G-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof] 163 102% Klöckn.-Humb. D. 245 245 Ant.-Sch.“) 480 40 Badische Bank) 233 233 Klöckner werke 172 172 BAS BB ͥ⁰ 235% 235 Commerzbank)) 21 22% Hütten Phönix 194% 195 Farbenf. Bayer 283% 233 Commerz- Phönix Rheinrohr Farbwerke Höchst 240% 241½ u. Eredit-Bank 283 283 Rheinst. Union 210% 209 Felten& Guill. 405 24 Deutsche Bank)) 28 26 Stahlw. südwestf. 580% 181½ Srün& Bilfinger 195% 198 Süddeutsche Bank 250 2⁵⁰ Thyssenhütte 222½ 221 n RM- Werte,= Restquoten je Stunde erhalten. Bei einer Milchpreis- erhöhung um fünf Pfennig je Liter bedeute das eine tägliche Mehrausgabe von Durch- schnittlich 6,5 Pf, also die Hälfte des für eine Arbeitsstunde erzielten Mehrverdienstes. Sicherlich werde der erhöhte Milchpreis den Rentnern weh tun. Er werde sich jedoch da- für einsetzen, daß ihnen auf andere Weise vergünstigungen gegeben werden. die Spitze festgehalten Indes hat Lübke einen Plan ersonnen, wie die Preiserhöhung solange hin- und her- verschoben werden könnte, ohne daß beim Verbraucher der Mehraufwand besonders auffällig würde. Im Interesse der Verbrau- cher und auch, um einen Anreiz für eine Ver- besserung der Qualität zu schaffen, will Lübke dem Erzeuger vor allem seine Quali- tätsmilch besser bezahlen. Von den 5 Pf Mehrerlös sollen dem Erzeuger 4 Pf zugute kommen. Davon soll nach Lübkes Vorschlag der Erzeugerpreis für Qualitätsmilch stärker aufgebessert werden als für Werkmilch. Soweit über Lübkes Bestreben, die von ihm verteidigten Preiserhöhungen durch- zusetzen. Aber nicht nur hierin beweist der erste Agrarpolitiker der Bundesrepublik seine gegensätzliche Einstellung zu den Be- mühungen des Bundeswirtschaftsministers, Preissenkungen durchzusetzen. Lübke geht noch weiter und sagt, es sei noch nicht das letzte Wort gesprochen hinsichtlich der an- gedrohten„Jedermann Einfuhren“. Hier müsse das Kabinett entscheiden. Solche Ein- fuhren seien allenfalls auf dem gewerblichen Sektor bei lager fähigen Waren möglich. Zum Schutz der Verbraucher müßten nach Ansicht Lübkes aber auch diese aus dem Verfahren ausgeschlossen werden, weil die Jedermann- Einfuhren keine ausreichende Kontrolle der deutschen Lebensmittel- polizeilichen Vor- schriften gewährleisteten. Widersprüche Auch hier macht es sich Minister Lübke bedenklich leicht. Es wird die Behauptung aufgestellt, sowohl Preisstützungen als auch Preis forderungen seien notwendig, a) weil die deutsche Landwirtschaft die Qualität ihrer Erzeugnisse verbessern müsse, b) weil die Qualität der deutschen land- wirtschaftlichen Erzeugnisse so hoch stehe, daß sie Anrechnung hochgehaltener Preise begründe. Einmũtiges Kollegium Die Landwirtschaftsminister der Länder hatten es sich am Tage zuvor— am 13. Sep- tember nämlich— ebenfalls leicht gemacht. Sie billigten im Grundsatz die Pläne des Er- nährungsministeriums hinsichtlich der Milch- Preiserhöhung und stellten fest, daß sie— die Länderlandwirtschaftsminister— die Not- wendigkeit einer Angleichung des Milchprei- ses an die gestiegenen Erzeugerkosten bereits auf einer früheren Sitzung im Frühjahr in München anerkannt hätten. Tex Die Leistungsgrenzen sind erreicht Durchbruch nach vorne muß unternommen werden (VWD) Die etwa 1000 Eisengießereien in der Bundesrepublik erzeugten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 2,05 Mill. Tonnen Gießereiprodukte gegenüber 1,64 Mill. Tonnen im entsprechenden Zeitraum des sich jedoch das Tempo der Expansion Vorjahres. Wie aus Fachkreisen verlautet, hat verlangsamt und eine weitere Produktions- steigerung stößt sich an dem Arbeitskräftemangel. Die Auftragseingänge für Gießerei- erzeugnisse lagen im ersten Halbjahr 1955 durchschnittlich immer noch um 10 bis 12 v. H. über der Erzeugung, so daß die Auftragsbestände im ganzen weiter anwuchsen. Auf Grund der angespannten Kostenlage nahmen einzelne Gießereien in der letzten Zeit geringe Preisaufbesserungen vor. Beim Lesen obiger Zeilen fällt jedem Aufmerksamen ein, dieser Tage wieder— zum wievielten Male eigentlich schon— da- von gelesen oder gehört zu haben, dag auf den Rücken der Verbraucher, aber auch auf den Rücken der Arbeitnehmer zuviel inve- stiert würde. Besonders in der Schwerindu- strie seien die Dinge haarsträubend zuge- spitzt. Die Unternehmer würden immer rei- cher und reicher; den Arbeitnehmern würde immer mehr und mehr Lohn vorenthalten. Es ist nicht wenig investiert worden in den letzten Jahren. Das muß bestätigt wer- den. Allerdings ist Zug um Zug mit den In- vestitionen die Verschuldung der Wirtschaft gestiegen. Schlüssig ergibt sich daraus, nicht über Preise allein wurde Investitionskapital beschafft. Soweit nämlich Investitionen vom Verbraucher bezahlt wurden, erscheinen sie als Selbstflnanzierung und nicht als Schulden in den Bilanzen, Tatsächlicher Sachverhalt ist, daß die Selbstfinanzierung nicht aus- reichte, den mit den Investitionen zusam- menhängenden Aufwand zu decken, daß also zusätzliche Kredite aufgenommen wur- den. Es bedarf wohl keiner näheren Erläu- terung, daſ plus/ minus einander aufheben. Beispiel: Wenn A eine 1000 DM. kostende Maschine kauft und von diesem Kaufpreis ein Drittel aus erzielten Gewinnen, zwei Drittel jedoch aus eingegangenen Verbindlichkeiten, also aus Schulden, finanziert, so hat er zwar auf der Vermögensseite seiner Bilanz einen Maschinenwert von 1000 DM verbucht, aber auf der Schuldenseite dieser Bilanz stehen 666 DM Verbindlichkeiten. Um vier Md. DM ist innerhalb Jahresfrist — Sommer 1954/55— das Vermögen der Industrie auf diese Weise„vermehrt“ worden. Von den Löhnen, die angeblich vorent- halten würden, soll hier nicht viel gespro- chen werden. Schließlich ist zu berücksichti- gen, daß im gewogenen Durchschnitt die Löhne die erzielte Leistungssteigerung über- flügelten. Aus der amtlichen, auch von den Gewerkschaften nicht angezweifelten Stati- stik ergibt sich nämlich, daß von Mai 1954 bis Mai 1955 der Durchschnittslohn west- deutscher Industriearbeiter von 1,65 DM je Arbeitsstunde auf 1,76 DM je Arbeitsstunde um 0,11 DM je Arbeitsstunde 6% gestiegen ist, während die Lebenshaltung in der gleichen Zeit sich(bis 1. August 1955) um 1,9 V. H. erhöhte. In der Zwischenzeit ver- zeichnet der amtliche Index einen Rückgang um 0,8 v. H. In Westdeutschland ist gegen Anfang der zweiten Bundestagsperiode das Gesetz über die Investitionshilfe in Kraft getreten. Durch dieses Gesetz wurden den Schlüsselindu- strien(Kohlenbergbau, Eisen- und Stahl- hütten und der Energieproduktion) Investi- tionskredite in Höhe von einer Milliarde DM beschafft. Dies trug dazu bei, daß bisheriger Bedarf so einigermaßen gedeckt werden konnte. Dieses Investitionshilfegesetz war nämlich nötig geworden, weil die sich in ein- leitender Meldung abzeichnende Mehrerzeu- gurig ohne zusstzliche Kapitalhilfe nie hätte erzielt werden können. Nun sind aber wieder die Grenzen er- reicht. Die Auftragsbestände überflügeln die Produktionsmöglichkeiten, Investitionskapi- tal ist nicht in ausreichendem Maße vorhan- den. Lohnforderungen beschränken die ohne- hin immer begrenzt gewesenen Selbstfinan- zierungsmöglichkeiten. Dazu kommt der immer mehr und mehr in Erscheinung tre- tende Mangel an Arbeitskräften. Es wird in diesem Zusammenhang sehr viel von„Kon- junkturüberhitzung“ gesprochen— ein Wort, das auch in den Spalten dieses Wirtschafts- teils häufig erwähnt wird. Allerdings könnte der sogenannten Ueberhitzung sehr leicht abgeholfen werden, wenn entsprechende Lüftungsmaßnahmen erfolgen. Am Welt- markt nämlich, ja am Weltmarkt finden sich sowohl Lieferanten(für die deutsche Wirt- schaft) als auch Absatzplätze(für deutsche Erzeugnisse), die noch nicht ganz erschlossen sind. Was tun wir denn, wenn sich im abge- schlossenen Raum muffige Luft bildete? Wir 6ffnen die Fenster, um frische Luft herein- zulassen. Daran sei erinnert, bevor von anderen Lösungsmöglichkeiten, von Zwangsmaßnah- men gesprochen werden soll. Allerdings gibt es immer Furchtsame, denen ein frischer Luftzug Grauen verur- sacht. Die da ängstlich sind, sie könnten sich eine Erkältung zuziehen. Furchtsame, die sich lieber die Bleichsucht an den Hals het- zen, als sich dem Naturgesetze anzupassen. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN (VWD) In den ersten acht Monaten 1955 ist die Steinkohlenförderung in der Bundes- republik gegenüber dem gleichen Vorjahres- zeitraum um 2,2 Mill. t auf rund 86,5 Mill. t gestiegen. Im arbeitstäglichen war die Förderung mit 430 052 t um rund 11 000 t höher als in der entsprechenden Vor- zahreszeit. 12- bis 16prozentige Gehaltserhöhung Rund 40 000 im niedersächsischen Einzelhan- del beschäftigte Gehaltsempfänger kommen in den Genuß einer 12- bis 16prozentigen Gehalts- erhöhung, die zwischen der Gewerkschaft und dem niedersächsischen Einzelhandelsverband rückwirkend ab 1. August vereinbart worden ist. Der neue Tarif ist erstmalig auch für An- gestellte wirksam, die in Kantinenbetrieben und Erfrischungsräumen von Großkaufhäusern beschäftigt sind. N Neue Lohnforderungen 5 Die Industriegewerkschaft Metall in Peine hat am 14. September den Lohn- und Gehalts- tarif mit der„Hüttenwerke IIsede-Peine AG“ fristgemäß zum 30. September aufgekündigt. Sie fordert für die 5500 Arbeiter und Angestell- ten der Gesellschaft eine Aufbesserung der Löhne und Gehälter um 12 v. H. Preisdruck durch Einfuhren von Metzgern gefordert (VWD) Die Verbilligung von Fleisch durch größere Einfuhren und eine Senkung der Um- satzsteuer fordert die„Alte Großschlächter- Innung Berlin 1931 E. V.“ in einem Schreiben an die zuständigen Regierungsstellen in Bonn. Es sei unverständlich, so beißt es in der Schreiben, daß bei neuen Handelsvertrags- Durchschnitt — Matginalie des Tintenfische; Völker behördliche Einrichtungen b Ver Fama nacht sehr, sehr lange, 80 lange dei spielsweise, daß Besatzer, die Während 1 letzten Weltlerieges in Paris einrückten 0 dortigen Finans ministerium eine Abteil 5 vorñanden Betreuung von Veberschwe mungsgeschädigten aus einer Veberschwen. mungskatastrophe des Jahres 1866. Die Abt lung bestand noch, allerdings Uebersch 1 mungsgeschädigte gab es nient mehr. vergehen leiben bestenen, Wem. Eine ähnliche Einrichtung— wenn nicht so altertümlicher Art— ist die umst liche westdeutsche Art, Zucker frei zu 90 auch and⸗ eben, Da teilt die wirtschaftliche Vereini ker mit, daß mit Wirkung vom 12. Septemb 1955 die hohen Bonner Bundesbehörden 5 17. Zuckerfreigabe für das Zuckerwirtschaltz. jahr 1954/55 in Höhe von 78 000 Tonnen verit habe. Darunter sind Inlandzucker, e teter Importrohzucker und Einfuhrzucker N der sowjetischen Zone. Die Inlandzuckererze gung ist damit restlos freigegeben. Der Zub kerverbrauch im Monat August liegt 8 über dem gleichen Monat des Vorjahres. f Sung Zuk. Der Chronist staunt. So eine Freigabe läst man sick gefallen, solange Zuckermangel droſt Aber es ist doch das Gegenteil der Fall del Jahren wird ein Vorratsbestand fortgewälet in den Lagerbuchern vorgetragen; er vermehrt sich sogar, nicht lawinenartig, aber— immer. kin. Und da gibt es doch nock eine Behörde da gibt es Beamten, da gibt es parlamentar. sche Instanzen die das kontrollieren, was eigentlich von selbst sich in Flute hält, pardon — halten würde, gäbe es nicht Behörden, Viel. — U Mitte 109—1 Rl Augart 1315 U. 10 KX F e leicht gibt es auch schwarzsehende Optimisten, die da hoffen, in absehbarer Zeit kame die Zuclcerkarte wieder. Jon Juſſ 757 bis 011955 5 1 Tag Marktberichte. vom 14. September Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 3 Tag (VêWD) Anfuhr gut, Absatz in Obst normal, Gemüse schleppend, Ueberstand. Es erzielten: Bll. menkohl 25-60; Stangenbohnen 2226; Feuerbogf nen 1016; Gurken St. 2045, Gewichtsware d Tag Karotten 12—16; Kartoffeln 6,57; Kohlrabi St. bis 6; Lauch St. 810; Petersilie 610; Radiescheh 12—15: Rettiche St. 6—10; Rotkohl 812; Endiviet, salat 6—10; Kopfsalat St. A 18-20, B 1016, K nd. lensellerie St. 20—30; Spinat 1015; Tomaten 15 J Tag Weigkohl und Wirsing 3-10; Zwiebeln 1415 Aepfel A 25—35, B 15—20, dto. ausl. 3842; Apfeß⸗ sinen 56-60; Bananen 1214; Birnen A 2530, B 15 bis 20, dto. ausl. 3040; Mirabellen 24-28; Pfl. siche 25—55; Trauben franz. 4045; Datteltrauben Tag 50—55; Zitronen Kiste 33-35, dto. Stück 15—17 Zwetschgen 20—30. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt Tag (VWD) Anfuhr und Absatz in Zwetschgen gu mit Ausnahme von Wangenheimer und Bühne, 3 Frühzwetschgen. Pirnen- und Aepfelabsatz lang- sam, Absatz in Blumenkohl und Feuerbohnen galt 5 schleppend, größere Ueberstände. Es exzielten Mirabellen 1320; Pfirsiche I 25—40, II 154 AP. Reineclauden 10—12; Bühler Frühzwetschgen 00— bis 13; späte Hauszwetschgen 21—25; Aepfel 5. bis 25, B 613; Birnen A 1525, B 1114; Kopfsalat Stück 15—18; Endiviensalat Stücke 46; Plumerkolt 0 Stück A II 3035, A III 25—30, A IV 20—25, 1020 Feuerbohnen ohne Interesse; Stangenbohnen U Die bis 18: Tomaten A 1921, 1617, B 12-3; Zuie, singt beln 11—12. i Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 8 (VWD) Anfuhren unverändert stark, Absatzlese Eintr. bei Pfirsichen und Birnen gegenüber dem Vortag sind etwas verbessert. Für Aepfel geringes Kaufinter. ab esse. Es erzielten: Pfirsiche A 25—36, B l Hauszwetschgen 2027; Wangenheimer 10—17; 21— ler Frühzwetschgen 10-17; Aepfel A 1522, 1 bis 14, Industrieware 5—9; Birnen A 1824, B 0 Gellerts A 16-24, B 14-47; gute Luise d. 27 B 1619; Kongreß A 16-20, B 12—15; Philipps& 1418, B 1113; Tomaten A 16-22, B 12-15. 5—5 NE-Metalle 85 Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 0g uA In al Blei in Kabeln 1200 20 Aluminium für Leitzwecke e Westckeutscher Zinn-Preis 1 sucht wird Nr.! 7 See e d Fleisch. abschlüssen keine größeren Vieh- un 9 einfuhren vereinbart würden. Die e f davon Überzeugt, daß sich verstärkte Ein a ren sehr bald beim Verbraucherprelis 11 bar machen würden. Auch der Bedar 1 Fleisch nehme ständig zu. Für das Ae Jahr sei mit einer Erhöhung des Verbrat 1 von 44 auf 48 kg je Kopf der e rechnen. Dies bedeute einen Mehrverbrauc mindestens 200 000 t jährlich. Bausparverträge auf 13,5 Md. DM (VWD) Die 13 öffentlichen und Bausparkassen im Bundesgebiet 90 vergangenen Jahr 346 600 Verträge 5110 99 tragssummen von insgesamt 4,45 M 35 170 00 abgeschlossen. Davon entfielen mehr a 118 51 Bausparverträge mit insgesamt etwa 2 Md. auf die 13 öffentlichen Bausparkassen. Gesamtbestand aller Bausparinstitute 1 sich Ende 1954 auf 1 071 000 Verträge m. die privates haben in tragssummen von insgesamt 13,5 Md. DM. Freie Devisenkurse vom 14. September b Geld 1 1000 Lire 6,393 6, 1000 Lire 6,713 1015 100 belgische Frances 9,393 1405 100 französische Francs 1,1993 128 100 Schweizer Frances 95,965 17 5 100 holländische Gulden 110,42, 1 4575 1 kanadischer Dollar 4.265 1100 1 englisches Pfund 11,67 81.285 100 schwedische Kronen 81,095 5 51 100 dänische Kronen 60,365 9947 100 norwegische Kronen 58,35 90 100 Schweiz. Fres.(frei) 98,26 15220 1 amerikanischer Dollar. 2167 D- 100 DM-W= 490,00 DM-O; 100 P- t N J., tormen dlenst änder! unter Jung. Vielsei dueht ab 20.0 Angeb. duent s nalbtat — ſlllentlir drucke möglich Angeb. dlanzbu m. Ste Büroar Angeb. buche St Praxis, bewan⸗ ange hamter zung Angel MORGEN Seite 11 ( 212/ Donnerstag, 15. September 1955 Nr. 2 i g wee 3 2 d 2 2 5 0 9 Wir laden ein! 55 01 Holländische Maler zeigen ihre Kunst ö 15, 17, 19, 21 Uhr Zum Zwecke, holländische Maler auch 8 1 2u 13, 15, 17, 19. T. 50050. 2. U machen, haben wir durch Zusammenarbeit mi em unten be e e, An Ban g ig fe Morgen 8 f 1 — ms- 2 ell 4 5 enen. 3 ir NAT TEN- ud öürgen: Holländ. Kunst- Syndikat Rembrandt, Utrecht ge bei. 5 5 f ine große Anzahl Original-Oelgemäide nach Deutschland end dez Tel. 4 46 47. Letzt. Tag T. 50051 Letzt. Tag! startet die„20th CENTURV- Fox“ 55 5. ee eee, ten, im IE N 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 UNwEn sun 15.30, 18.00, 20.30 5 ee e ee 8 bteilu W. 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Als die Dame sie brachte, war sie noch win- 2ig, verwechselte ihre Beine und fiel immer hin, konnte aber schon fauchen und wankte fauchend unter den Schrank. „Schön!“ sagten wir.„Aber man sieht nicht, daß es ein Kater ist?“„In diesem Al- ter“, sagte die Dame,„sieht man es nie. Man erkennt es am Temperament.“ „Sicher?“ Man wünschte einen Kater, Weil Katzen allzu oft Junge bekommen. Die Dame sagte:„Bestimmt.“ Indessen hat sie gelogen. Ihre Katze hatte Junge bekommen, die wollte sie los Sein. Miß Tiger ist endgültig weiblich. Man Sieht der Zukunft mit Sorge entgegen. Aber nun ist sie fast einen Monat im Haus: eine Wollige, magere, unverschämte, maßlos ver- spielte, öbdernste Kreatur, und man kann sie nicht wieder verstoßen. „Ich wußte es“, sagte die Dame, als ich Sie traf. „Was?“ fragte ich. „Daß Sie sie lieb gewinnen.“ Ha! Liebgewinnen. Natürlich! Der Ur- mensch hält eine Katze wegen der Mäuse. Der Zivilisierte hat unter Umständen gar keine Mäuse und hält sie als Findelkind. * Nicht Miß Tiger. Es gibt Katzenfreunde und Hundefreunde. Notfalls befehden sie sich, heftiger als Katze und Hund. Der Gerechte denkt da neutral. Ein Hund hat Humor oder Melancholien im Blick, am liebsten gelockte Ohren, und sein Talent ist moralisch. Katzen sind fremde, sphinxhafte Tiere mit grünen, unergründlichen Augen: archaische Charaktere, konzentriert, viel- leicht weise. Zu bedenken bleibt nur, daß ein allzu be- wahrter Charakter manchmal auch unheim- lich scheint. Corinnas mächtige Kater liegen, von nächtlichen Abenteuern zerkratzt, als feiste, feierlich stille Götzenbilder herum, mit uralter Zweideutigkeit, und auch die winzige Tigerin zeigte in den ersten Tagen eine nicht ganz geheure Gewohnheit: starrte mit kalter, bebender Spannung in Menschen- gesichter, sprang plötzlich hinein und ohr- keigte sie, todernst und flaumfederleicht. * Etwas eigenartig, gewiß. Aber inzwischen zeigt sie den Biedersinn einer rechten Ju- gend, fast wie ein junger Hund— das Heikle ist vergangen, kommt erst mit der Reife wie- der— frißt gierig Sprotten, rennt einer klei- nen Kartoffel nach, zirpt, wenn die Amseln singen, beschleicht eine Menschenhand, wenn sie die Menschenhand(denkt sie) nicht sieht, ist in den roten Kugelfüller verliebt und wünscht hin und wieder in lässiger Anmut auf einer Menschenschulter zu ruhn. Katze auf Damenschulter sieht unangenehm, sieht nach Wahrsagerin aus, und ich werfe Miß Tiger hinunter. Macht nichts. Sie nimmt es nicht übel und springt mit todernstem Eifer wieder hinauf, sechs- oder siebenmal; um ihre Muskeln möchte sie jeder Sportsmann beneiden, obwohl sie mager bleibt, etwas Spitz. Vielleicht liegt es am Temperament, vielleicht ist es ein Erbteil von Eltern. Aber sie schnurrt, was auf Behagen deutet, und um fünf Uhr morgens ist sie besonders kre- el, fegt, als Schlange, als Kreisel, als Pferd chen getarnt, über Stock und Stein durch die Wohnung, auch über schlafende Menschen- gesichter, mit oder ohne Krallen. Es ist unverschämt, aber man hat sie auf- gemommen, nun ist man moralisch verpflich- tet und nimmt sie hin. Auch spricht man viel von der Anmut der Kreatur. In seinem be- rühmtesten Aufsatz hat Schiller die Anmut dem Menschen vorbehalten. An seine Klassi- ker soll man glauben. Wenn es aber nicht An- mut ist, dann ist es die Unschuld, die an Miß Tiger bestrickt. Sicher ist: sie gefällt, trotz archaischer Tücken. Selbst Andy pflegt mit Miß Tiger zu spielen, wenn er mich manchmal besucht. * Andy ist Anthroposoph, im Grunde nur an höhere Werte, nicht an Kleine magere Katzen gebunden. Aber er sagt:„Sie ist reizend“. Ich wünsche Genaueres über den Innen- Wert meiner Katze zu erfahren— dafür ist Andy der rechte Mann— und fragte:„Sie glauben an Seelen wanderung, wie?“ „Gewiß“, sagte Andy,„Rudolf Steiner weigz. Ich fragte:„Kann meine Seele nach meinem Tod in den Körper meiner Katze wandern?“ „O nein“, sagte Andy,„sie ist ja nicht voll inkarniert, die Katze. Sie hat doch nur eine Gruppenseele.“ So? Gruppenseele? Aber das wäre eine Basis, und Tigers Gruppe ist intakt, prin- zipiell sauber und Feind aller Schlamperei. Vielleicht hängt unser aller Unglück daran, daß wir keine vernünftigen Gruppenseelen mehr haben? Massenseelen und einzelne Seelen gewiß, aber gesunde Gruppenseelen? Was schadet es also. Ich kam in Fahrt, erfuhr aber: es ist nicht erlaubt, daß eine Einzelseele in eine Gruppe fährt. Buddha erlaubt es, aber Steiner und Andy erlauben es nicht. Zu schade. Ich hätte der kleinen Tiger Beethovens Seele für eine Weile vergönnt. Der Mensch ist eitel und hegt auch für seine Katze ein hohes Ziel. Andy lächelte schmerz- lich, entfernte Miß Tiger von seiner Schulter Sing fort und eilte zum Höheren hin. Die liebe Tiger. Zum Trost verschaffte ich ihr eine Extra-Sprottenration. Sie war selig und schnurrte todernst, archaisch, geheim- nisvoll konzentriert eine ganze Stunde. Dann fegte sie berserkerhaft, ohne Rücksicht, in der Wohnung herum, als Kreisel, als Pferd- chen, als Schlange getarnt, uralten Gruppen- visionen nach. Ich möchte wissen, was eine Gruppen- seele für Gruppenvisionen hat? Was eine Einzelseele mit Denken an Zeit vergeudet? Mig Tiger denkt nie, Sie schnurrt und sie tut. Sie ist fabelhaft. Die Congo- Carqvane in Berlin Eine Gruppe afrikaniscker Tänzer, die eben eine Tournee durch Frankreich absolbĩiert kat, gastiert zur Zeit am Berliner Funkturm. Keystone- Bild Eine„Landessprache“, die kaum jemand spricht An allen Straßenecken Dublins stehen die Namen der Straßen in zwei Sprachen. Obenan steht in grünen Lettern(Grün ist die Nationalfarbe der Irischen Republik) in alt fränkischer Schrift, die auf die Zeit Karls des Großen und zum Teil auf noch ältere Runenzeichen zurückzugehen scheint, der Name auf Irisch. Erst darunter kommt der Name auf Englisch. Alle Straßen- zeichen sind doppelsprachig. Auf der Post und Eisenbahn und im Gericht stehen die amtlichen Verfügungen zunächst in irischer (gälischer) Sprache angeschlagen und der englische Text folgt erst an zweiter Stelle, gleichsam als Uebersetzung. Dabei sprechen von Dublins Einwohnern sicher über 90 Pro- zent nur englisch und können die merk- würdigen Runenzeichen nicht einmal lesen und verstehen, erst recht nicht die merk- würdige Sprache, die aus einem Bauern- und Fischerdialekt der Westküste von iri- schen, englischen und nicht zuletzt deut- schen Professoren durch Sprachvergleichung mit dem Walisischen, dem Bretonischen und anderen keltischen Dialekten kunst- voll aufgebaut worden ist. Im Dail, dem irischen Parlament, spricht ein Minister. Er sagt ein paar einleitende Sätze auf Irisch— es ist ein wohlklingen- des aber fremdartiges Idiom— und die meisten Abgeordneten hören kaum hin, weil sie ihn nicht verstehen. Er geht auch sehr bald ins Englische über, denn, unter uns ge- sagt, wäre er wahrscheinlich selber kaum in der Lage, den sachlichen Teil der Regie- rungsvorlage in der Staatssprache— denn das ist das Irische— zu begründen. Die paar irischen Floskeln zur Einleitung sind nur eine Verbeugung vor dem Prinzip, daß Irisch das Englische, die Sprache der Unter- drücker vom Gestern, ablösen soll. Diesem Prinzip huldigt die gegenwärtige Regierung Costello ebenso bedingungslos wie ihre von dem alten Kämpen de Valera geführte Vorgängerin. Die Iren haben sicher ein gutes Recht, der Jahrhunderte währenden englischen Herr- schaft nicht gerade mit Liebe zu gedenken; Aber wenn die grüne Insel einen Vorteil von dieser Herrschaft gehabt hat, so wird der un- befangene Beobachter ihn wahrscheinlich darim sehen, daß durch die englische Sprache den Iren die kulturelle und die wirtschaftliche Verbindung zum weltweiten Bereich der eng- isch sprechenden Völker erleichtert wird. Es mag wahr sein, daß vor über tausend Jahren das Irische eine Kultursprache war, als die Angelsachsen noch ein verhältnismäßig primitives Volk von Bauern und Piraten Waren. Aber die Verbindung zu dieser grauen Vergangenheit existiert nicht mehr, Blätter qus einem irischen Reisetagebuch umd die große Masse des irischen Volkes scheint auch gar keine Sehnsucht nach einer Rückkehr zum Idiom der Vorväter zu haben. Die Kinder müssen auf der Schule zwar Irisch lernen, aber wenn sie dem Schulzimmer den Rücken gekehrt haben, reden sie unter- einemder und zu Hause englisch. Nur im äußersten Westen, auf dem Lande und an der See gibt es größere Gemeinden, in denen das Irische wirklich Muttersprache ist. Es mutet deshalb leicht komisch an(und man ist ver- wundert, daß die Komik von Iren, die im all- gemeinen Sinn für Humor haben, nicht ohne Weiteres begriffen wird), wenn jetzt ein amt- licher Parlamentsausschuß einen irischen Sprachführer für die Abgeordneten heraus- gegeben hat. Der Zweck dieses Sprachführers ist, daß möglichst viele Abgeordnete sich, speziell in der täglichen Fragestunde des Dail, der Stagtssprache bedienen möchten. Es handelt sich um 150 Phrasen, die sich die Herren Ab- geordneten einprägen sollen, meistens Ge- meinplätze, wie etwa:„Ist die Antwort des Ministers so zu verstehen, daß er nichts in dieser Sache unternommen hat?“ Oder:„Wie Stimmt diese Antwort mit den Reden des Ministers vor der Wahl überein?“ Aber auch an die Grenze des Parlamentarischen gehende Ausrufe wie:„Das ist unwahr!“ oder:„Reden Sie keinen Unsinn!“—„Mr. Speaker“, so heißt der Präsident des hohen Hauses, wird zu „Ceann Comhairle“, was wahrscheinlich über die Hälfte der Abgeordneten nicht ausspre- chen kann. Man wird abwarten müssen, ob, wie der Geschäftsordnungsausschuß erwartet, in den Sommerferien die Abgeordneten dieses Phra- senbüchlein so eifrig studieren werden, daß bei Wiederaufnahme der Sitzungen im Herbst die Fragestunde sich vornehmlich auf Irisch Abspielen wird. Die„Irish Times“ meint aller- dings ironisch, es könnten sich Schwierig- keiten ergeben, wenn Abgeordnete, die nur ein paar Worte Irisch können, beim Versuch, die neu gelernten Phrasen anzuwenden, etwa den falschen Satz an den Mann bringen. * In einer besonders beschwingten Auf- führung von Shakespeares„Wie es euch ge- fällt“ durch das Londoner Old Vie Ensem- ble spendeten die Dubliner besonders herz- lichen Beifall dem Darsteller des Priesters, der im letzten Akt Touchstone mit der Bauerndirne trauen soll. Der Darsteller hatte es auch wirklich verstanden, die kleine Rolle zu einer vollendeten Karikatur im Sinne von Wilhelm Buschs Pater Filuzius zu gestalten. Man sollte aus dem herzlichen Beifall nicht schließen, daß das irische Pu- blikum etwa antiklerikal sei. Ueberall in Ir- land auf dem Lande fällt dem Ausländer der Kontrast auf zwischen der Dürftigkeit der Profanbauten und der Stattlichkeit der Kir- chen, und diese stattlichen Kirchen sind zum großen Teil nicht das Erbe gläubiger Ur- väter, sondern vielfach erst in jüngster Zeit entstanden. Die Stellung der Priester ist in diesem überwiegend katholischen Land stark und hoch angesehen, ihre Zahl ist, dem Augenschein nach, grog. Trotzdem reicht sie anscheinend kaum aus, um den Ansprüchen an geistlichem Rat voll zu ent- Sprechen, und auch die zahlreichen Kirchen können am Sonntag die Zahl der Gläubigen kaum fassen. Aber das hindert die Iren, die eine Neigung zu skurrilem Humor haben, nicht, sich zu amüsieren, wenn auf der Bühne oder in der Literatur ein Vertreter der Kirche im Vexierspiegel der Karikatur gezeigt wird. Ebenso stramm kalvinistisch-protestan- tisch, wie man hier unten in Dublin katho- isch ist, sind die Leute oben in Belfast, und alljährlich um den 12. Juli, dem Jahrestag der Schlacht am Boyne-Fluß, in der Wilhelm von Oranien über die katholischen Tren siegte, ist die Spannung zwischen protestan- tischen„Orangisten“ und irischen Nationa- listen beiderseits der Grenze zwischen der Republik Irland und dem zum Vereinigten Königreich gehörigen Ulster auf ihrem Hö- hepunkt. Mord und Totschlag aus politi- schem Haß sind unvermeidlich, und ohne ein paar Bomben geht es nie ab. Aber auch dieses stachlige politische Pro- blem findet seinen Niederschlag in Erzäh- lungen, die von typisch irischem beigendem Humor durchtränkt sind. Dafür nur ein Bei- spiel: Ein alter Orangist liegt auf dem Sterbebett. Seit einiger Zeit schon beunru- higen sich die Freunde, weil sie gehört ha- ben, daß heimlich des nachts ein katholischer Priester das Haus des Sterbenden besuche. Schließlich machen sich drei seiner alten Freunde und Kampfgenossen aus der Zeit des Bürgerkrieges auf und stellen dem Sterbenden die Gewissenfrage:„Jock, ist es wahr, daß du den Schwarzen zu dir kom- men läßt?“—„Ja, natürlich!“ grient der Alte auf dem Sterbebett.„Aber Jock, ausge- rechnet du willst vor deinem Tode zum Verräter werden?!“„Redet doch keinen Quatsch! Begreift ihr denn nicht, warum ich zu den Schwarzen gehe, ehe ich ins Gras beißen muß? Es ist doch besser, daß einer von den Schwarzen stirbt, als einer von Uns Karl-Heinz Abshagen Die Mannheimer Pianistin Hildegard Hau- bold spielt am Donnerstag, 15. September, im ersten Programm des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart von 10.45 bis 11.30 Uhr die„Haus- märchen“ von Joseph Haas. Donnerstag, 15. September 1955/ Nr 11 . „Familienleben“ Osborn- Premiere im Zimmertheqter Ein Tag im Leben der Familie Merric wohnhaft in irgendeinem der 49 Staaten 5 Nordamerikanischen Union. In der Halle 50 nes Landhauses sitzt Augustus 8 85 Agastes), der knorrig-brummige Haushe ö und schläft. Noch ist alles ruhig und tri 0 lich, aus dem(maginären) Garten ist 88 radezu das Summen und Surren der Bienen zu hören und das Licht scheint hell und fü. mernd, wie an einem strahlend schönen 8 mertag. Nicht lange aber dauert das 2 01 Es kommt Besuch. Zuerst Winifred Manskield die Schwester der Hausfrau, zum dritten Male verheiratet und darum bei Merricks 41 „Bigamistin“ und„unmoralisch“ verschrien In Winifreds Begleitung ist Mister Mac 1455 rence, ein berühmter Kunstmaler, ein Mann in besten Jahren. Dann tauchen noch 16 Merrick, die blutjunge Tochter, und Geolkter Cole, ihr nicht eben älterer Freund, auf. Und nun dauert es noch keine fünf Minu ten, bis ein respektabler Wirbel durcheinanderbringt. Joan erklärt heulend Geoffrey wolle sie nicht heiraten, weil Sie unerfahren, dumm und langweilig sei 115 unwürdiger Zustand, dem sie abhelfen werde Spricht's und wirft sich dem Kunstmaler au den Hals, der darüber zunächst verdlält. dann aber sehr begeistert ist. Geoffrey wie. derum pirscht sich an die Tante die Bigamistin, heran, in der er mit gutem Grund die erfahrene Frau vermutet. Um die Verwirrung vollständig zu machen, bezieht die ein wenig dümmliche, zerfahrene Haus. frau Laura Merrick den auf die Tochter ge. münzten, gewiß etwas umständlich Vorgetia. genen Heiratsantrag des Kunstmalers auf sich selber; sieht sie in ihm doch— kälsch⸗ licherweise, wie sich in der simplen Schluß. Pointe herausstellt— einen Jugendgeliebten, Dann ist's ja wohl doch an der Zeit, das gute Ende einzuläuten, auf daß nicht Wirk- lichkeit werde, was aus jugendlichem Trotz und mißverstandener Frauen-Sehnsucht nach dem„großen Erlebnis“ sich anzubahnen droht. So kommen denn die beiden jungen Leute, sie noch immer unschuldig und un- erfahren auch ihr Freund, zusammen, die beiden alten Merricks geben sich ein Küß. chen, was seit zwanzig Jahren nicht mehr vorgekommen ist, und die Bigamistin und der Maler finden schließlich auch ihr(illegi⸗ times) Wohlgefallen aneinander wieder. „Familienleben“ heißt die Komödie des Amerikaners Paul Osborn, deren Inhalt hier skizziert wurde, denn auch durchaus 2 Recht. Sie ist nicht mehr und auch nicht weniger als es der Titel verspricht: Ein hei- terer Familiensketch, anspruchslos, mitunter recht witzig und capricciös in den Formulie- rungen, ein wenig hurtig gegen Ende zu. Daß der oft sehr„direkte“ Dialog das zwei- einhalbstündige Spielchen nicht zur Posse macht, dafür sorgen die bei aller Ironie doch sympathisch, Warmherzig gezeichneten Personen und Per-: sönchen. Auf diesen Grundton hat auch Gillis van Rappard seine Inszenierung des Stückes in dem von Barbara Ries mit weißem Gar- tenmöbel und Markisen ausstaffierten Hei. delberger Zimmertheater abgestellt. Ein bib. chen fehlt es dabei freilich an kräftigeren Farben, an gleichsam Steinberg'scher Skur- rilität; dieses„Familienleben“ ist zu wenig amerikanisch, zu europäisch für den Dialog und für die psychologischen Voraussetzun- gen. Vera Hartegg mag mit daran schuld sein; die alte Mrs. Merrick, die sie spielt, ist eher im französischen denn im amerika. nischen Lebensraum zu Hause und ihre Wunderlichkeit auch ohne Kontur, ver- schwimmend und dabei wohl doch ein wenig outriert. Prächtig gewachsen und zugeschnit- ten präsentiert sich dagegen Gert Benofskys Hausherr Augustus und in rechter, schlak- siger Jungenhaftigkeit auch der von Jochen Ballin verkörperte Geoffrey. Susanne Rasp teenagt zwar glaubhaft, aber nicht eben seht anmutig, Ursula Graeff hält sich als„Biga- mistin“ geschickt vom naheliegenden Typ des Vamp entfernt und bleibt menschlich, wäh- rend Gillis van Rappard in der Rolle des Malers Mac Lawrence keine sehr glückliche Figur macht. Bleibt noch zu erwähnen Bernd Meyer Orth als Diener Louis, der in den drei Akten des unterhaltsamen Spiels hin und wieder nervös mit den Schultern zu zucken hat, der ungewohnten Livree wegen, die 5 zu Ehren der Gäste hatte anlegen müssen Auch das nahmen die Premierenbesucher mit fröhlichem Lachen und herzlichem. Auf. 5 e e Ein nicht Harfe alltäglicher Roman von Charles Terrot 7. Fortsetzung Jenny war wie betäubt. Sie fragte sich, Wo in aller Welt dieser Langweiler Len Bur- rows dieses Mädchen aufgegabelt hatte, das aussah wie ein Engel, so bescheiden auftrat und dabei gekleidet war wie ein Filmstar. Jenny war ein reizendes Ding, bildhübsch, schlank, adrett, mit einem vor witzigen Him- melfahrtsnäschen und bernsteinfarbigem Bubikopf. Sie war weit entfernt, jemanden kränken zu wollen, aber bei aller Gutmütig- keit hatte sie sich noch nicht dazu auf- schwingen können, mit Len einen ganzen Abend zu verbringen. Dutzende von jungen Leuten baten sie, mit ihr ausgehen zu dür- fen, da mußten ja einige enttäuscht wer- den. Aber jetzt beim Anblick seiner wun- derschönen Begleiterin kam ihr der Gedanke. daß es möglicherweise ein Fehler war, seine Wiederholten Einladungen auszuschlagen. Anscheinend besaß er Qualitäten, die sie bisher nicht entdeckt hatte. Reg nahm sein elegantes Zigarettenetui heraus und reichte es dem Engel hin. Sie schüttelte ablehnend den Kopf:„Ich darf nicht.“ Dann wandte sie sich Jenny zu:„Was für ein herrlicher Raum das ist! Benutzen Sie ihn nur für Tanzabende, oder auch für an- dere Zwecke?“ Die eingeschüchterte Jenny stotterte leise etwras von Vorträgen und Theaterauffüh- rungen. Sie war überwältigt, als würdige die Königin selbst sie einer Anrede, Sie zog ein winziges Spitzentüchlein aus der Tasche res hübschen blaukarierten Tanzkleides und drehte es zwischen den Fingern. „Wie wärs mit einem Lied, Jenny?“ fragte Reg plötzlich. „Oh— nein, heute lieber nicht!“ sagte sie hastig. „Jenny singt reizend“, fiel Len ein.„Sie hat eine tolle Stimme. Manchmal singt sie zusammen mit der Kapelle und schmeißt uns alle um.“ Der Engel lächelte Jenny freundlich an: „Ich würde Sie schrecklich gern hören, bitte tun Sie's doch!“ Reg machte dem Dirigenten ein Zeichen: „He, Rusty, Jenny will singen!“ „Nein, ich kann nicht!“ protestierte sie. Aber als dann noch ein paar zu klatschen begannen und riefen:„Los, Jenny!“ gab sie auf und ging zum Podium. „Was singen wir denn?“ fragte der Di- rigent. „Oh, du mein blauer Himmel!“ „Okay, also los!“ Der Trommler schlug einen Wirbel, dann kündigte der Dirigent an:„Meine Damen und Herren! Ich habe die Ehre, Ihnen mit- zuteilen, daß heute abend zu Ihrer ganz be- sonderen Ergötzung die Nachtigall von Ost- jondon', der singende Stolz unseres Klubs, unsere allbeliebte Jenny Lane sich produ- zieren wird.“ Die Ankündigung wurde mit lautem Bei- fall begrüßt. Dann wurde ein blauer Schein- werfer auf Jenny gerichtet und sie begann. Sie hatte eine reizende Stimme und brachte es fertig, das ganze Glück ihrer Jugend in die Lieder zu legen, die sie sang. Kein Wun- der, daß sie beliebt war. Denn wer sie hörte, kühlte, daß hier ein junges Mädel war, das Eigenschaften besaß, die heute sehr selten sind: Frische, Freimut und Natürlichkeit! Als sie unter donnerndem Applaus zu ihrem Platz zurückkehrte, drückte Len diese Gefühle auf seine Art aus:„Es war toll, Jenny. Wenn ich Sie so trillern höre, dann weiß ich erst, wie schön das Leben sein kann!“ „Nett von Ihnen, das zu sagen“, antwor- tete sie lächelnd.„Nur gibt es eine Menge Leute, die ganz anderer Ansicht sind.“ „Wer?“ „Na, zum Beispiel meine kleinen Ge- schwister! Sie sollten einmal hören, wie sie an die Badezimmertür trommeln, wenn ich dort übe!“ Reg unterhielt sich angeregt mit dem Engel. Len nützte die Gelegenheit aus:„Wie Wäre es, würden Sie nicht einmal mit mir ausgehen, Jenny?“ Jenny schien zu zögern. „Wie wär's am Mittwoch?“ Sie besann sich immer noch. Dann nickte sie:„Gerne. Ich freue mich. In welches Kino?“ „Inks Palace!“ „In ‚Oh, du mein blauer Himmel'? Ah, das wird fein!“ Der nächste Tanz war ein Walzer. Len begrüßte es dankbar, weil er da wenigstens mit den Schritten Bescheid wußte. Reg machte gar keinen Versuch, den Engel zu engagieren, denn im Klub galt das unge- schriebene Gesetz, keinem Kameraden sein Mädchen auszuspannen, bevor er nicht min- destens einmal mit ihf getanzt hatte. Und so wartete Len, als die Musik eingesetzt hatte, ein paar Augenblicke und bat dann den Engel um diesen Tanz. Er fürchtete das Schlimmste, aber sowie er den Arm um sie gelegt hatte. wuchs sein Selbstvertrauen und machte ihn frei. Sie tanzte wie eine Elfe und von ihrem Schwung getragen, riskierte Len alle Tanzschritte, die er bisher nur in der Verschwiegenheit seines Schlafzimmers und mit einem Kopf- kissen als Partner im Arm gewagt hatte. Keiner von beiden sprach ein Wort, so- lange die Musik währte. Erst als die Ka- pelle aussetzte, sagte sie zu Len:„Ich finde, Sie tanzen wirklich sehr gut, Sie sind viel zu bescheiden!“ und sie klatschte mit den anderen in die Hände. Len errötete vor Vergnügen bis zu den Haarwurzeln:„Mit Ihnen ist es ja so leicht!“ In der Pause hatte niemand Gelegenheit. Fragen an den Engel zu richten, dafür zeigte er sich um so wißbegieriger. Obwohl Reg das Glück hatte, während der nächsten Stunden zweimal mit ihr zu tanzen, gelang es ihm nicht, ihren Namen zu erfahren. Er wußte am Schluß nur, dag sie„in Ferien“ war Sie hingegen wußte eine Menge über ihn. Als Reg mit Len in die Kantine ging, um Erfrischungen zu holen, sagte er:„Die Dame, die du heute eingeführt hast, tanzt Wie ein Engel!“ „Sie ist in Ordnung“, sagte Len leichthin. Sein Selbstgefühl war in den letzten ein- einhalb Stunden ungeheuer gestiegen. Reg warf ihm einen Blick zu, in dem sich Neid und Respekt die Waage hielten:„Wo hast du sie überhaupt aufgetrieben? Sieht aus, als ob sie zu den oberen Zehntausend gehört?“ „Ich habe Freunde, von denen eine Menge Leute nichts ahnen“, antwortete Len geheimnisvoll. Er verriet nichts. Er fühlte, daß er den Engel nur noch dann wiederse- hen würde, wenn er käme, seine Harfe aus- zulösen. Darum wollte er den heutigen Abend ausnützen, so gut er konnte. „Wir müssen öfter zusammenkommen.“ Reg faßte ihn kameradschaftlich unterm Arm:„Du warst in letzter Zeit ziemlich un- sichtbar?“ 4 „Ich hatte viel zu tun!“ „Willst du am nächsten Mittwoch mit mir zum Boxkampf gehen? Ich bekomme Karten von einem Bekannten!“ „Gerade für Mittwoch bin ich schon ver- sagt. Schade!“„ „Toller Bursche!— Wieder mit ihr? „Nein, diesmal regiert 5 nigin!“ Len sah Keine Veranlassung, hinzu- zufügen, daß diese Königin Jenny hieß. b Reg schüttelte bedauernd den 115 „Junge, du stichst uns alle aus! Wer hätte das gedacht?“ 12255 schmale Brust schwoll, aber er sagte im gleichen, sorglosen Ton:„Man tut, was man kann!“ 1 5 Der Tanzabend endete kurz vor Mi 6 nacht. Nachdem die Kapelle die Nations“ hymne gespielt batte, kam der Hue 5 Len zurück und sagte:„Es war ein wunden voller Abend. Ich weiß gar nicht, wie! Ihnen danken soll.“ 1881 „Wir haben Ihnen zu danken. 0 Len sagte es mit 1„Darf ich wissen, Wo Sie abgestiegen sind?“ 2 Sie schien die Prage nicht zu hören:, W. wohnen denn Sie?“ fragte sie.. „Nicht weit weg, aber Lelbstverständlü bringe ich Sie nach Hause!“ 5 . sagte sie sehr bestimmt, „ich begleite Sie!“ Len starrte sie fassungslos kann ich aber— wirklich— nicht Sie lächelte leise und nahm sein 2 3 8 8 e N80 War warm, die Wolken 3525 sich verzogen. Der Vollmond schien here mt die unschöne Vorstadt und milderte 1 seinem Licht die Häßlichkeiten der 11 Reihen victorianischer Villen, die sich 115 der Hauptstraße entlangzogen. Aus deuchter nen Vorgärten stieg der Geruch 55 Erde und blühender Kräuter. Liebes 105 flanierten außerhalb des Tächtlereis n Straßenlaternen, das nasse Pflaster 21 schwach. Len merkte, daß er sein Lie lied vor sich hinsummte.(Fortse an:„Das cht zulassen en Ari. alle Gemüteß! eine andere K- tzung folst) gerausge perlag. truckere! bbelreda! glellv.: l . Bertz- feber; F lokales: g bi. Bock 0 Ser; 8 . EImp! gtellv. V kalk, Nh gad, Kom. kunnheln ur. 80 016, — . Jahre 3 B 0 lungs- dem drei der n sein, Beziel politis stellu Debat An es Bun hein-We gold 6 es Aus! diesir geh mi gerichte ninister; ener ei zner fö1 25 s0ller auer V ir erfe dabinett kandege üploma: disse Vor Adenaué cher E ſersprec andern Gr. Ein- liebenswert und menschlich. Paris trenzösi die Aus rung de zukünkt. Die Erk Billigun dalt ve us Teil ird. D dokkO 1 kechte kanzösi Jerhane Selpstve Willt ist Die Ahronve as und detzung Anschlie neuen n naume kanntge Mitg kancais n Rabe ein, um 80 Au Bon gesetzt H. 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