5/ N. Dan engt eflin an en 1„1. hegte ndertfägt, Das 0g. eorge Pat. n Robs neuen per. Kite, selt, ds m andere 0, Als hab st der Ia. „ Sich an 2 melden oder ent. 5 relen, ug. 5 n Meizter ern, allen. 5 ein Ehe. r. die den kanischen er ist, mt it. wie de ne Jungen Krieg dig htige Her. dles ist l. Brecht ein etwaz dnoper“ agsulk und Das Zit als Fal. Ptain um. ahmt, paßt merzens. arbeitslos angsrekrü. r meisten int es Ber er“ spielte m, wWie e schen Ks. Zeitalters g ist jedes her Bredi Jahre, u keitskrieg enden fü „Stellv.: W. Kirches. gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- grucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz Eichenrode; Wirtschaft: F. O. peber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0, Serr; Sozlales: F. A. Simon; Lhafen: J Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner; Banken:; südd. bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., bad Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe vr, 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 7 12 41 Hdlbg, Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DPM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. —— 1. Jahrgang/ Nr. 217 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 21. September 1953 3 politik, Entwieklung der Beziehungen zu anderen von Ministerpräsident Bulganin und zeichnet wurde, gilt als Gegenstück zum mit den Westmächten. Nach den Vertragsbestimmungen bleiben de sowjetischen Truppen„zeitweilig“ mit Astimmung der Regierung der DDR auf em Gebiet der Sqwietzonen-Republik zu zedingungen, die durch eine zusätzliche Ver- einbarung zwischen beiden Regierungen fest- legt werden sollen. Die sowjetischen Streit- kräfte werden sich jedoch nicht in die„in- geren Angelegenheiten“ der DDR einmischen. geide Regierungen erklären, es sei ihr Haupt- kel,„aut dem Wege entsprechender Ver- handlungen eine friedliche Regelung für ganz Deutschland herbeizuführen“. Sie wol- en die notwendigen Anstrengungen für den Abschluß eines Friedensvertrags mit Deutsch- and und für die„Wiederherstellung der Ein- heit Deutschlands auf friedlicher und demo- kratischer Grundlage unternehmen“. In dem Vertragstext sind Bestimmungen über die Auflösung der sowietichen Hohen kommission in Ostberlin, über die Auf- hebung der Gesetze der früheren alliierten Kontrollkommission und über die Aufstel- lung eigener bewaffneter Streitkräfte der Sowjetzonen republik nicht enthalten. Diese Maßnahmen waren am Montag von sowiet- zonaler Seite in Moskau angekündigt worden. 1 Gründen Niemand enn er aul Koloniab rheer de Zweierlei heute wit sus stet er. on Brecht 1 kroh be. ist in det Higer und darà Berg je sich n igene ul l rando Pi- ne alt. Et enössischen durch eine treten, die Begabung rurden vol emde“ und musikal. 2 in Dort- 2. Der al außerden wier uuf men- U ger(lin. Milinkoſt Wien) sint en Oper. Aires eil. 1 Spielzeit „Tristan — nklich al. t.“ Dann ste:„Aber igen kom 6% angebral nzubieten liches Ver ärkung. Nektar en Sagte el deutung. b durstig“ ältigenden sich nich leiten ab- ger. Dann trine eine zallle ver- lets. Wäk⸗ e Männer J, als de ver Musk ist höchste spielen“ Laden a0 ie. ürden de 81e säben. erbei. erkam 5e genheit. t erfülle wunden. ke. ung olg! Moskau.(dpa/ AP) Die Sowietunion und die Sowjetzonen-Republik haben am Dienstag einen Vertrag unterzeichnet, der den Beziehungen zwischen beiden Ländern eine neue staatsrechtliche Grundlage gibt. Der Vertrag gewährt der Deutschen Demo- kratischen Republik DDR) Entscheidungsfreiheit in„Fragen ihrer Innen- und Außen- einschließlich der Beziehungen zur deutschen Bundesrepublik, sowie der Staaten“. Das Abkommen, das im Kreml Minister präsident Grote wohl! unter- Deutschland- Vertrag der Bundesrepublik In einem Schlußkommuniqué über die Verhandlungen wird festgestellt, daß ein Meinungsaustausch über die Frage der in der Sowjetunion befindlichen deutschen Ge- fangenen stattgefunden habe. Es heißt in dem Kommuniqué:„Unter Berücksichtigung des Schreibens des Präsidenten und der Re- gierung der DDR sowie in Anbetracht der Bitte der Regierung der deutschen Bundes- republik hat die Sowietreglerung erklärt, daß sie dieser Frage wohlwollend gegen- übersteht und dem Präsidium des Obersten Sowjets der UdssR ihre Vorschläge unter- breiten wird.“ Das Kommuniqué stellt ferner fest, es seien insbesondere Fragen erörtert worden, die mit der bevorstehenden Außenminister- Konferenz in Genf zusammenhängen. Zu einer„fruchtbaren Erörterung der Deutsch- land betreffenden Fragen“ auf dieser Kon- ferenz sei die Teilnahme der Regierung der DDR und der Bundesregierung an der Er- örterung dieser Fragen in Genf erforderlich. Die Verhandlungen, die am Samstag in Moskau begannen, verliefen— so heißt es weiter— in einer„freundschaftlichen und herzlichen Atmosphäre“. Der abgeschlossene Stichtag 1. Januar 1956 An diesem Tage soll die Aufstellung deutscher Verbände beginnen Von unserer Bonnr Redaktion Bonn. Als Stichtag für die Aufstellung deutscher Verbände wurde nunmehr der 1 Januar 1956 bestimmt. Bundeskanzler Dr. Aden auer empfing am Dienstag Vize- Kanzler BI c her und die Minister BI a n k, Sehäffer und Erhard zu wichtigen Be- katungen über Wehr- und Rüstungsfragen. in diesem„interministeriellen Kreis“ wurden die noch offenen Probleme der Gesetzgebung und die nächsten Schritte zur Verwirklichung J. des„Freiwilligengesetzes“ beraten. Von Teil- nehmerseite wird das Ergebnis als„voll- bekriedigend“ bezeichnet. Drei Jahre nach dem Stichtag, also bis zum 1. Januar 1959, zollen sämtliche Verbände des Heeres, ein Jahr später Luftwaffe und Marine in voller Stärke aufgebaut sein. Bekanntlich waren von deutscher Seite der NATO und besonders den Amerikanern Zusicherungen gegeben worden, daß man den Aufbau der Streitkräfte und die Durch- kührung der Rüstungsprogramme innerhalb von drei Jahren gewährleisten könne. Das Einhalten dieser Termine wurde von ver- schiedenen Seiten angezweifelt. Vor allem meldeten auch Haushalts-Experten und Ver- treter des Bundesfinanz ministeriums gewisse Bedenken an. Diese konnten jedoch unlängst im Rahmen des Bundeskabinetts behoben werden. Auch die finanzielle Durchführung scheint jetzt gesichert. zu den Bonner Erkenntnissen aus den Moskauer Verhandlungen gehört die un- bedingte Notwendigkeit äußerer und innerer Stärke, für die der Kanzler seit seiner Rück- kehr schon mehrfach entschieden eingetre- ten ist. Die Gegner Perons feiern ihren Sieg Argentiniens Präsident auf der Flucht Verhandlungen mit den Rebellen Buenos Aires.(dpa) AP) Der ehemalige Staatspräsident von Argentinien, Juan Peron, gat am Dienstag, wie in Buenos Aires be- kanntgegeben wurde, sein Land nach zehn- jähriger Herrschaft an Bord eines para- guanischen Kriegsschiffes verlassen. Nachdem diese Mitteilung im argentinischen Rund- kunk bekanntgegeben wurde, hat die Regie- rung von Paraguay erklärt, daß sie Peron kein Asyl gewähren werde, falls er darum nachsuchen sollte. Sie fügte hinzu, daß sie zeinerlei Kenntnis über den Aufenthalt berons habe. An einem unbekannten Ort, wahrschein- uch an Bord des argentinischen Flagg- schifkes„Argentina“, finden seit den frühen Morgenstunden des Dienstag Verhandlungen zwischen Vertretern der Aufständischen und Juan Domingo Peron der aus drei Generälen bestehenden Militär- junta statt, die in Buenos Aires und einigen rovinzen die Regierungsgewalt übernom- men hat. Es soll über die Bildung einer Pro- lsorischen Regierung beraten werden. Die autständischen, denen sich immer größere deile der Armee anschließen, konnten die zesamte argentinische Marine auf ihre Seite ringen und hatten seit Montag eindeutig die luktüberlegenheit. Sprecher der Aufständi- schen war General Bengoa, den das Peroni- sten-Regime bis vor wenigen Tagen in Haft gehalten hatte. In Buenos Aires und anderen argentini- schen Städten feierten die Gegner Perons mit Umzügen ihren Sieg. Sie demolierten in Buenos Aires mehrere Büros der Peronista- Partei und zerstörten überall die Bilder Perons und seiner verstorbenen Frau. Sie versuchten auch, in das Gebäude des Staats- rundfunks einzudringen. In einem sich dabei entwickelnden Feuergefecht mit den Wachen wurden mehrere Peron-Gegner verletzt. Der Generalsekretäz des Argentinischen Gewerk- schaftsbundes, Di Pietro, hat unterdessen die sechs Millionen Gewerkschaftsmitglieder auf- gefordert, Ruhe und Ordnung zu bewahren und an den Arbeitsplätzen zu bleiben. Der Vertrag Moskau- Pankow Die Sowjetzone erhält„Entscheidungsfreiheit in Fragen ihrer Innen- und Außenpolitik“ Vertrag beruhe auf den Grundsätzen der Gleichberechtigung, der gegenseitigen Ach- tung der Souveränität und der Nicht- einmischung in die inneren Angelegenheiten. Er werde zur Festigung der„freundschaft- lichen Beziehungen“ und zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern beitragen und fördere die Wiederherstellung der„Einheit Deutschlands als friedliebender und demokratischer Staat“. In den Bestimmungen des Vertrags, der aus sieben Artikeln besteht, verpflichten sich beide Länder zur Zusammenarbeit an allen internationalen Handlungen, deren Ziel die Gewährleistung des Friedens und der Sicher- heit ist und die mit den UNO- Satzungen übereinstimmen. Sie wollen sich über die internationalen Fragen konsultieren, die die Interessen beider Staaten berühren. Beide Länder wollen einander in jeder Weise wirt- schaftlich helfen und auf wissenschaftlich- technischem Gebiet zusammenarbeiten. Der Vertrag zwischen der Sowjetunion und der Sowietzonenrepublik soll„bis zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands als friedliebender und demokratischer Staat“ oder bis beide Länder eine Anderung beschließen, Gültigkeit haben. Er tritt nach der Ratifizierung durch beide Staaten in Kraft. Das Abkommen wurde— wie es in der Präambel heißt— in Anbetracht der neuen Lage beschlossen, die durch das In- krafttreten der Pariser Verträge von 1954 entstanden ist“. Pankower Kontrollbefugnisse Beide Länder haben außerdem verein- bart, daß die Sowietzonenrepublik die Gren- zen der DDR, die Demarkationslinie“ zwi- schen der DDR und der Bundesrepublik. den Außenring von Großberlin und die Ver- bindungswege zwischen der Bundesrepublik und Westberlin bewacht und kontrolliert. Die DDR-Regierung soll mit den„entspre- chenden Behörden“ der Bundesrepublik alle Fragen regeln, die mit der Kontrolle dieser Verbindungswege zusammenhängen. Die Eontrolle der Beförderung vou Besatzungs- truppen der drei Westmächte zwischen Westberlin und der Bundesrepublik soll„bis zur Vereinbarung eines entsprechenden Ab- kommens“ von den sowietischen Truppen wahrgenommen werden. Der Vertrag wurde am Dienstagabend in feierlicher Form im großen Kremlpalast unterzeichnet. Nicht etwa eine Demonstration der Pariser Taxifahrer zeigt dieses Bild, sondern den durch ein verkehrsregelndes Rotlicht gestoppten alltäglichen Verkehrsstrom an der Place de lu Concorde. Nicht nur in Deutschland müssen sick also die Stadtväter Sorgen über das wachsende Verkehrsproblem macken. Auck in Paris, das neben berühmt breiten Straßen noch eine beliebte und gut frequentierte Untergrundbahn — die Metro— kat, droht sick alles festzufahren. Bild: Keystone Spb sagt„Ja“ zum Moskauer Ergebnis Trotz schwerster Bedenken Auch der Rest-EHE will zustimmen Von unserer Bonner Redakuox Bonn. Im Bonner Bundeshaus wurden am Dienstag die Beratungen der Ergebnisse der Moskauer Konferenz und die Vorberei- tungen der großen außenpolitschen Debatte, die am Freitagvormittag beginnt. fortgesetzt. Die SPD-Fraktion hatte eine Sitzung, die bis in den späten Abend hinein dauerte, An- schliekhend wurde bekannt, daß sie dem Mos- kauer Verhandlungsergebnis— trotz schwerster Bedenken“— zustimmen will. Der außenpolitische Arbeftskreis der cDU/esd erarbeitete am Dienstag den Ent- Einigung über Faures Marokko-Politik Der französische Ministerrat billigte die Pläne des Regierungschefs Paris.(dpa) Der französische Ministerrat hat am Dienstag einstimmig die von Mi- nisterpräsident Faure entwickelten Pläne zur Lösung der marokkanischen Krise an- genommen. Die Minister stimmten dem Text einer Regierungserklärung über die zu- künftige Marokko-Politik Frankreichs zu, die zu einem späteren Zeitpunkt veröffent- licht werden soll. Die Einigung kam nach fast dreistündiger Beratung unter Vorsitz des Staatspräsidenten René Coty zsutande. Nordafrika-Minister Pierre quly wurde be- auftragt, genaue Anweisungen für den Generalresidenten Boyer de Latour auszu- arbeiten. Der Generalresident wird heute, Mittwoch, nach Rabat zurückkehren, um dort sofort die vom französischen Kabinett beschlossenen Maßnahmen zu verwirklichen. Wie nach Abschluß der Regierungs- peratungen verlautete, hat das Kabinett Mi- nisterpräsident Faure und Nordafrika-Mi- nister July völlig freie Hand gelassen, eine Entscheidung in der schwierigen Frage des Thronrats herbeizuführen. Die Suche nach dem„dritten Mann“ des künftigen Thron- rates beschäftigt den Regierungschef schon seit mehreren Tagen und ist praktisch das letzte ernsthafte Hindernis für die Verwirk- lichung des Marokko-Plans. Nach den am Dienstag vorliegenden Informationen scheint General El Kattani— der einzige marokkanische General der französischen Armee— seine Beteiligung am Thronrat nach langer Bedenkzeit abgelehnt zu haben. Nach vorherrschender Ansicht wäre Ket- tani neben dem Nationalisten Si Bekkai und dem Großwesir El Mokri ein idealer Ver- treter jener politisch relativ neutraler Kreise gewesen, die sowohl im französischen wie im marokkanischen Lager Freunde be- Sitzen. Wie noch nach der Ministerratssitzung zu erfahren war, hält man in Regierungs- kreisen eine eventuelle vorzeitige Ein- berufung des Parlamentes für sehr un- wahrscheinlich. Die Ministerratssitzung am Dienstag wird als entscheidend angesehen. Daher ist bisher keine neue Beratung des Kabinetts angesetzt worden. Zwischen Gesfern und Morgen vier Heimkehrer aus der Sowjetunion sind am Dienstag im Durchgangslager Fried- land eingetroffen. Drei von ihnen waren als Zivilinternierte festgehalten worden. Der vierte wurde als Kriegsgefangener entlassen. Oberst a. D. von Bonin hat seine Klage gegen die Bundesregierung wegen seiner fristlosen Entlassung aus dem ehemaligen Amt Blank ohne Angabe von Gründen zurückgezogen, wurde am Dienstag aus dem Bonner Arbeitsgericht bekannt. Bonin war aus dem Amt Blank entlassen worden, weil er für eine von ihm verfaßte Denkschrift zur Frage des Verteidigungsbeitrages, die nicht die Billigung der Bundesregierung gefunden hatte, außerhalb des Amtes Blank Unter- stützung gesucht haben soll. Der DGB- Bundesvorstand hat den Bun- deskanzler in einem Schreiben gebeten, den Empfängern von Renten-, Witwen und Waisengeld aus der Sozialversicherung eine „angemessene Sonderzulage“ zu gewehren. In dem am Dienstag veröffentlichten Schrei- ben wird die Hoffnung ausgesprochen, dag dem Bundestag baldigst ein entsprechender Gesetzentwurf zugeleitet werde. Die Ordensburg Sonthofen im Allgäu, auf der der deutsche Offiziersnachwuchs aus- gebildet werden soll. heißt jetzt„General- oberst-Ludwig-Beck- Kaserne“. Der bayeri- sche Ministerrat beschloß die Umbenennung am Dienstag auf Grund einer entsprechen- den Anregung des Bundesverteidigungs- ministeriums. Italiens früherer Ministerpräsident und Vorstandsmitglied der Christlich Demokrati- schen Partei Italiens, Mario Scelba, ist am Dienstag von Bundeskanzler Dr. Aden- auer zu einer Aussprache empfangen worden. Bei den Genfer Geheimbesprechungen zwischen Delegierten der Vereinigten Staaten und der chinesischen Volksrepublik sind nun erstmals auch politische und wirtschaftliche Fragen erörtert worden. Damit scheint der am Montag eingetretene tote Punkt vorläufig überwunden worden zu sein. Pierre Mendès-France, Frankreichs ehe- maliger Ministerpräsident, wurde von dem jugoslawischen Staatschef, Marschall Tito, zu einem vierstündigen Gespräch empfan- gen. Es verlautete, daß„alle Probleme der internationalen Politik“ in der Unterhaltung zur Sprache gekommen seien. Auch Bulgarien hat nach der Sowiet- union und anderen kommunistischen Län- dern angekündigt, daß es bis zum 31. Dezem- ber dieses Jahres die zahlenmäßige Stärke seiner Streitkräfte reduzieren will. Es soll sich dabei um 18 000 Mann handeln. 20 Außenminister und viele hohe Diplo- maten aus allen Teilen der Welt sind am Dienstag zur Eröffnung der zehnten UNO- Vollversammlung in New Vork zusammen- gekommen. In einem Schreiben an den Vor- sitzenden der Vollversammlung hat Bulgarien seinen Antrag auf die Mitgliedschaft er- neuert. In einer Denkschrift an die Verein- ten Nationen hat Indien vorgeschlagen, eine internationale Organisation zu bilden, die Angaben über die Auswirkungen atomarer Strahlen sammeln soll. Zur Vorbereitung der Genfer Konferenz der Außenminister haben in New Vork Vor- besprechungen zwischen Experten der drei Westmächte und der Bundesrepublik be- gonnen. Wie verlautet, gehen die Meinungen der Experten zur Zeit noch in der Frage auseinander, welche Art von Sicherheitspakt der Westen der Sowjetunion vorschlagen soll, um deren Furcht vor einem wieder- bewaffneten Deutschland zu zerstreuen. Das sowzetische Atomkraftwerk bei Mos- kau wurde zum ersten Male von zwanzig westlichen Journalisten besucht. Auslän- dische Diplomaten hatten das Kraftwerk bereits früher kennengelernt. Der Direktor des Werkes teilte mit, in dem Werk würden täglich 30 Gramm Atombrennstoff verbraucht, die die gleiche Energie lieferten wie hundert Tonnen Kohle. Die ägyptischen Grenztruppen haben eine Anweisung erhalten, sich mindestens 500 Meter von der israelisch- ägyptischen Demarkationslinie im Gebiet von Gaza zurückzuziehen. An einigen wichtigen Stel- len des Grenzstreifens sollen ferner auf ägyptischem Gebiet Stacheldrahtsperren er- richtet werden, um Grenzzwischenfälle zu vermeiden. Die rotchinesischen Behörden haben am Dienstag zwei amerikanische Missionarinnen freigelassen, die eine 4% jährige Haft wegen angeblicher Spionage verbüßt haben. wurf einer gemeinsamen Resolution zu den Moskauer Ergebnisen. In inter fraktionellen Besprechungen soll heute, Mittwoch,„fest- gestellt werden, ob die Fraktion in ihrer Gesamtheit diesem Text zustimmen kann.“ Auch die„Rumpf- Fraktion“ des esamt- deutschen Block BHE beschloß, der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Moskau zu- zustimmen. Die Diskussionen innerhalb der SPD- Fraktion verliefen sehr lebhaft. Es ging um die grundsätzliche Frage, ob die Sozial- demokratie in den Moskauer Vereinbarungen einen Ansatz zu einer künftigen gemein- samen Außenpolitik sehen könne oder ob sie auf ihrer bisherigen Ablehnung gegenüber dem Kanzlerkurs bestehen bleiben müsse. Die Ausein andersetzung entflammte an einer Empfehlung, die Parteivortand und Frak- tionsvorstand der Fraktion unterbreiteten. Sie wurde von Erich Ollenhauer vor- getragen, der grundsätzlich die Billigung der Moskauer Verhandlungs-Ergebnisse empfahl. Im Plenum des Bundestages wird jedoch die SPD, trotz der Zustimmung, ihre bisherige Auffassung erneut verteidigen und besonders betonen, daß ohne eine Herauslösung beider Teile Deutschlands aus den Militärsystemen des Westens und des Ostens die staatliche Einheit nicht erreicht werden könne. Der Bundestag rüstet sich zur großen Lohn-Preis-Debatte Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der Bundestag rüstet sich gegenwärtig zu einer großen Ausein andersetzung um Löhne und Preise; insbesondere die Vertreter der„Grünen Front“ und die Sprecher der„Ronsumenten- schaft“ bereiten sich auf die„Parlaments- schlacht“ vor. Die Fronten— ob Trinkmilch- Preiserhöhung oder nicht, ob energische Maßnahmen zur Preissenkung, ob grund- sätzliche Lohnerhöhungen gehen quer durch die Fraktionen. Die CDU/ CSU piidete am Dienstag eine„Studienkommission Preis und Lohn“, deren erste Beratungen noch in dieser Woche stattfinden sollen. Dieser Rom- mission gehören Vertreter der Arbeitskreise Ernährungs- und Wirtschaftspolitik, Haus- Halts- und Steuerfragen und Arbeit und So- ziales an. Näheres siehe Wirtschaftsteil.) Verfassungsschutz-Fragen vor dem Landtag von Rheinland-Pfalz Mainz.(dpa) Im Mittelpunkt der ersten Plenarsitzung des Rheinland- pfälzischen Landtags nach den Ferien stand am Diens- tag in Mainz eine längere und lebhafte De- batte über Fragen des Verfassungsschutzes und das Verfassungsschutzamtes. Die Sozial- demokraten hatten in einer großen Anfrage Kritisiert, daß dem Leiter des Amtes die Genehmigung zur Aussage in einem Prozeß, in dem die angebliche Finanzierung der Ge- samtdeutschen Volkspartei Dr. Heinemanns aus kommunistischen Quellen zur Debatte stand, erteilt worden war. Ihr Sprecher, Otto Schmidt, äußerte die Auffassung, daß durch diese Aussage und die Preisgabe von Ver- trauensmännern vor Gericht die notwendige Vertraulichkeit des Verfassungsschutzes ver- letzt worden sei. Ihm hielt Innenminister Dr. Aloys Zimmer entgegen, daß für ihn kein Grund bestanden habe, die vom Gericht verlangte Aussagegenehmigung zu versagen. Als Sprecher der CDU billigte Max Schuler das Verhalten des Ministers. Er bedauerte, daß man wegen der Gefahr eines Eingriffs in ein schwebendes Verfahren die Frage nicht ganz offen behandeln könne. Die große An- frage würde sonst„vermutlich als Bumerang auf die SPD zurückfallen“. MORGEN Mittwoch, 21. September 1955/ Nr. Mittwoch, 21. September 1955 Das Ost-West-Schachspiel Der äußere Ablauf einer Handlung sagt mitunter mehr aus als ihr Inhalt. Das ist im Privaten und beruflichen Bereich zu be- obachten, und das ist im Felde der kleinen Wie großen Politik nicht viel anders. Die jüngsten Geschehnisse haben uns dafür ein neues Beispiel geliefert: Der Besuch der Bonner und der Pankower Regierungsdele- Sation in Moskau. Hier formvollendete Ein- ladung und gegenseitige Abstimmung des Termins mit monatelanger gründlicher Vor- bereitung; dort kurzfristige Order, doch— bitte— mit diesen und jenen Herren sofort Zu erscheinen. Hier ein glanzvoller offizieller Rahmen für hartnäckige Verhandlungen, deren Ergebnis bis zuletzt niemand mit Sicherheit vorauszusagen imstande war: dort ein bescheidener familiärer Rahmen und zum Schluß ein Resultat, das von vorn- herein so gut wie sicher war und das es des- halb kaum gerechtfertigt erscheinen läßt, überhaupt von Verhandlungen zu sprechen. Das Ergebnis dieser„Verhandlungen“ ist denn auch leichter am äußeren Vorgang ab- Zulesen als von den schwarz auf weiß nieder- gelegten und gestern abend unterzeichneten Vereinbarungen. Es heißt frei, doch nicht minder zutreffend übersetzt: Der Kreml be- dient sich Pankows nach wie vor als eines Bauern auf seinem europäischen Schachbrett, den er nach Belieben hierhin und dorthin schieben, der er auch opfern könnte, woran er aber— leider— gar nicht denkt. Im Gegenteil. Was schon Adenauers Erfahrun- gen in Moskau deutlich werden liegen, hat der Besuch Grotewohls und Ulbrichts im Kreml bestätigt. Moskau tut alles, um sie, die braven Satelliten, kräftig„ins Spiel“ zu bringen. Ohne dabei seine eigene Position wesentlich zurückzunehmen und auch ohne die Bonner Regierung direkt zu brüskieren. Die unerwartet„harmlose“ Behandlung der Kriegsgefangenenfrage diene hierfür zum Beweise. Dem Pankower„Bauern“ obliegt auf diesem Schachbrett politischer Ueberlegun- gen die Aufgabe, mit dem Glanze weit- gehender Souveränität versehen— und 80 in seinem Selbstvertrauen frisch bestärkt— die Ziele der Lenker des„Spiels“, der So- Wjets, um so wackerer ansteuern zu können. Wie sie lauten, ist aus sowietzonalem Regie- rungsmunde immer wieder zu vernehmen: Beseitigung der Pariser Verträge, die das Hindernis auf dem Wege zur Wiedervereini- gung darstellten.(Aehnlich klingende Aeuße- rungen des bundesrepublikanischen Opposi- tionsführers am Sonntag in Bremerhaven sind, so scheint uns, in eine schlechte Harmo- nie geraten. Man ist auch bereits dabei, ihre Tonlage zu ändern.) KPdsU-Chef Chrusch- tschew schließlich sprach ganz offen aus, welche Züge um beim Vergleich des Schachspiels zu bleiben— Pankow zu unter- nehmen habe.„Nur die Deutschen selbst können die Wieder vereinigung herbeifüh- ren“, sagte er auf einem Empfang anläßlich der Anwesenheit der sowjetzonalen Delega- tion, und er fuhr sinngemäß fort, daß die Ausdehnung des Kommunismus im Interesse es deutschen Volkes läge. Gleichwohl, in einem Schachspiel kommt auch die Gegenseite zum Zuge, und was wirklich im Interesse der Deutschen liegt, bestimmt gottlob nicht Moskau— und auch nicht Pankow allein. Indessen haben die Sowjets an einer anderen Front des Ost-West- Schachspiels einen weiteren Zug gemacht. Sie gaben den Finnen Porkkala zurück. Ein Zug, der Wahrscheinlich die Gegenseite zu spontanen Verschiebungen ihrer„Stützpunkt- Türme“ hinreißen soll. Inwieweit sich die Sowjets durch die feste und aufrechte Haltung des finnischen„Bauern“ zu diesem Zug be- stimmen liegen, sei dahingestellt. Sie haben jedenfalls in diesem Koexistenz-Schachspiel zunächst ihr Gegenüber durch ein freund- liches Lächeln verblüfft und nützen nun die Verblüffung durch scheinbar geschickte Züge. Es gilt, auf der westlichen Seite des Spielbretts auf der Hut zu sein. Vor allem sollte in solcher Situation das Bonner„Par- lamentspferd“ endlich auf allen Beinen ste- en können! Günter Weisbrod Bonn, 20. September. Die Aufnahme diplomatischer Beziehun- gen zur Sowjetunion bedeute keine„Welten wende“ stellte Bundeskanzler Dr. Adenauer am Dienstag vor einer grogen Gruppe aus- ländischer Journalisten fest. Dr. Adenauer rückte folgende Gesichtspunkte in den Mit- telpunkt seiner Darlegungen: 1. Der Kreml habe sich davon überzeugen müssen, daß es nicht gelingen werde, die Bundesrepublik zu einem Satellitenstaat zu machen. 2. Er erwarte fest, daß die Russen in bezug auf die Freilassung der Kriegsgefangenen Wort halten werden. 3. Die Sowjetregierung halte am Kommu- nismus fest. 4. Ohne deutsche Wiedervereinigung gebe Von unserer Bonner Redaktion es keine Sicherheit und könne es kein euro- Päisches Sicherheitssystem geben. Nach seiner Ansicht, erklärte der Kanz- ler, dürften die Sowjets die Absprachen über die Freilassung der deutschen Krie Sefa! füllen und ihr Wort halten. machten Zusagen hätten nicht schrift- lich fixiert werden können, weil die Sowjets noch auf der letzten Genfer Konferenz er- Klärten, keine deutschen Kriegsg genen mehr zu haben. Zur Wiedervereinigung wies E hin, es sei von Anfang Dr. Adenauer darauf an nicht die Absicht der deutschen Delega- tion gewesen, dieses Anliegen zu behandeln, um ni Westmächte ur ssen aus ihrer Verpflichtung zu ent! Man könne es als Erfolg der Konferenz nen, daß diese unverbrüchliche Verpflichtung der „Vier Sieg nunmehr auch von der Regie- rung der UdSSR anerkannt wurde. Die Her- Kritik am Sieges- Kommuniqué der USA Skeptische Nebentöne westlicher Diplomaten zum Moskauer Ergebnis Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke New Tork, im September Die praktische Auswertung der Ergebnisse der sowjetisch- westdeutschen Verhandlungen ist seit Montag in ein neues Stadium getreten. An diesem Tage trat in Washington eine Arbeitsgruppe der westlichen Alliierten zu- sammen, die den Auftrag hat, die Haltungen ihrer Regierungen in Vorbereitung auf die Genfer Außenminister-Konferenz im näch- sten Monat zu koordinieren. Die Außen- minister selbst werden am 27. und 28. Sep- tember im Beisein von Dr. von Brentano in New Vork zu einer Konferenz zusammen- treten, die, wie die jetzt laufenden Gespräche in Washington, das Ziel hat, eine„einheit- liche Front“ des Westens für die Genfer Ver- handlungen zu finden. Der Zeitraum zwischen dem Abschluß des Adenauer-Besuches in Moskau und den Be- ratungen der alliierten Sachbearbeiter diente allen interessierten Regierungen als Atem- pause, die wirklichen Konsequenzen des Uebereinkommens zwischen Moskau und Bonn zu untersuchen. Wenn das offizielle Washington auch in einem Kommuniqué schleunigst von einem„Sieg“ des westlichen Lagers sprach, hatten privat geäußerte Be- merkungen amerikanischer und alliierter Diplomaten Nebentöne, die nur schwerlich mit der offiziellen Haltung Washingtons in Einklang gebracht werden konnten. So war es nicht erstaunlich, daß nur wenige Tage nach der Moskauer Konferenz verstrichen, bevor amerikanische Beobachter die Theorie von der„bankrotten sowjetischen Deutschlandpolitik“ als ein schlecht ein- gefädeltes Propagandamanöver abtaten, wel- ches zwar gut gemeint(das Ziel schien die öfkentliche Meinung in Westdeutschland ge- Wesen zu sein), aber von äußerst geringer Konsequenz war. Im Gegenteil, die Tatsache, daß die Sowietunion die einzige Großmacht sein wird, die in Kürze mit den beiden Deutschland diplomatische Beziehungen unterhält, könnte sich nach Ansicht dieser Beobachter in der Zukunft als Zwangsjacke für die flüssige Zusammenarbeit unter den Westmächten erweisen(siehe auch Feuilleton auf dieser Seite). Ueberraschenderweise richtet sich die ge- hörte Kritik allerdings überhaupt nicht gegen den deutschen Bundeskanzler und das, was er in Moskau tat, sondern gegen die offizielle amerikanische Reaktion. So wird eingeräumt, daß die baldige Rückführung der deutschen Kriegsgefangenen für die deutsche Bevölke- rung zunächst mehr Anlaß zur Freude und zur Bejahung der Kanzler-Politik überhaupt gibt als die Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen zum Nachdenken über eventuelle spätere Komplikationen. Ueber einen län- geren Zeitpunkt betrachtet wird die Befrie- digung dieses deutschen Wunsches sich jedoch nur als ein kleiner Mosaikstein erweisen, der allein bei weitem nicht ausreicht, das mit Deutschland verbundene Problem aus der Welt zu schaffen. Die Wieder vereinigung wird als erreichbar betrachtet, sobald sich die beiden Lager auf Sicherheitsgarantien einigen können, die eine Wiederholung der Ereignisse von 1939 aus- schalten. „Eine Karte des Westens sticht alles“ Italienische Stimmen rühmen Adenauers Standhaftigkeit Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im September Nichts hat bisher einen klareren Beweis für das sich in Italien stärker und stärker ausprägende europäische Solidaritätsgefühl erbracht als die tiefe Befriedigung aller maßgebenden Presseorgane mit den Ergeb- nissen von Adenauers Moskauer Bespre- chungen. Die ersten Stimmen, die von einem Sieg der Sowjets sprachen, kamen aus dem kommunistischen Lager. Der sachliche Ge- Halt ist eindeutig: Man hätte dem deutschen Bundeskanzler zwar greifbare Erfolge in dem Herzensanliegen des deutschen Volkes gewünscht, in dem der Wiedervereinigung. Aber da man in diesem Punkt einer Ab- lehnung gewiß war, herrscht große Genug- tuung darüber, daß der Kanzler gegenüber Allen, von den Russen zweifellos gemachten Avancen hart blieb und doch einen auch Psychologisch bedeutsamen Erfolg in der Gefangenenfrage davontrug. Was Könnte So schreibt z. B. der Vorsitzende des Aus- wärtigen Ausschusses der Kammer, Giu- seppe Bettiol, in der letzten Nummer der „Discussione“— Sowietrußland der Bun- desrepublik nicht alles bieten, wenn Aden- auer sich aus der westlichen Gemeinschaft lösen würde. Er zählt einige vorzügliche Karten im russischen Spiel auf: Wiederver- einigung Deutschlands, Revision der Oder- Neiße-Grenze, wirtschaftliche Zusammen- arbeit auf breiter Grundlage.„Welche ge- Waltigen Karten gegenüber denjenigen der Westmächte!“— 80 fährt Bettiol fort.„Die Trümpfe des Westens Wären dagegen be- deutungslos, wäre da nicht die eine Karte, die alle anderen sticht: die der Freiheit!“ Der genannte Vorsitzende des Auswär- tigen Kammerauschusses weist noch beson- ders auf den Präzedenzfall Oesterreichs un, Wo, wenn auch unter ganz anderen Voraus- setzungen, ein Staat einer Neutralität anheimgefallen sei, die sich strategisch in schwerwiegender Weise ausgewirkt habe. „Zweifelsohne“— so Bettiol—„strebt Ruß- land heute danach, den neutralistischen Oel- fleck auf der Landkarte Europas zu verbrei- tern. Das Ziel ist, im Herzen des alten Kon- tinents jenes politisch- militärische Vakuum zu schaffen, dessen der Kreml dringend be- darf, um praktisch die Situation zu beherr- schen. Gäbe es für ihn einen besseren Erfolg als jenen eines geeinten, aber neutralisierten Deutschlands, der die Westmächte jeder Mög- lichkeit an der Elbe und am Rhein beraube und auf diese Weise jeden weiteren Willen zum Widerstand in Rom, Paris und London zersetzte?“ In dieser Schau der politischen Zusam- menhänge wird das Wirken Adenauers in Moskau als die Verteidigung deutscher und Westlicher Lebensinteressen angesehen. So betrachtet, so dieses Zusammentreffen mit den führenden Männern der Sowjetunion Wohl das bedeutsamste seit Kriegsende. Adenauer: Stärke der freien Welt festigen Der Kanzler legte den Haltungswandel der Sowjets als große Gefahr für den Westen aus stellung der diplomatischen Beziehungen deutete er als Beweis dafür, daß die So- Wjetumion den Plan, ganz Deutschland volks- demokratisch zu machen, offiziell fallen ließ. Es sei kein Zweifel, daß die Sowjet- regierung eine neue Phase eingeleitet habe, ohne damit allerdings dem Kommunismus den Rücken zu kehren, unterstrich Dr. Aden- auer. Wahrscheinlich handle es sich um nichts Weiter, als um eine neue Phase im Kalten Krieg. Der Haltungswandel, der Sowjets stelle eine große Gefahr für die öffentliche Meinung, vielleicht auch für einige Staats- männer dar. Es werde Aufgabe der freien W noch mehr als bisher die innere 2 e Stärke zu festigen. Der Bundeskanzler lehnte es ab, über neue Vorschläge der Westmächte und der Bundes- republik für ein europäisches Sicherheits- system und die deutsche Wieder vereinigung, die auf der Genfer Konferenz der Außen- minister unterbreitet werden könnten, zu sprechen. Er wies aber auf die Tatsache hin, daß die Sowjetunion den Anschluß eines wiedervereinigten Deutschlands an die NATO und damit eine weitere Stärkung der NATO ablehne. An diesem Punkte liege Vielleicht eine interessante Verhandlungs- möglichkeit. Dr. Adenauer ging dann auf die Aus- wirkungen der Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen für Berlin ein. Er gab der Ueber- zeugung Ausdruck, daß sie auch für die ehe- malige Reichshauptstadt von Vorteil sein werden. Malta will etwas anderes aber was? Für England stellt sich die Frage der besten Stützpunkt-Politik Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 20. September In London hat die Konferenz, die Vor- schläge über die zukünftige verfassungs- mäßige Stellung der Insel Malta im Ver- hältnis zum Vereinigten Königreich aus- arbeiten soll, ihre Beratungen aufgenom- nem. Sie tagt unter dem Vorsitz des höch- sten juristischen Würdenträgers, des Lord- kanzlers Lord EKilmuir. Am runden Tisch sitzen Vertreter der beiden großen Parteien, der Konservativen und der Labour-Party, Und auch die kleine liberale Fraktion ist durch ihren Führer vertreten. Delegierte aus Malta, und zwar neben dem derzeitigen labour-parteilichen Premierminister, Min- toffk, auch der Führer der nationalistischen Oppositionspartei, Dr. Borg Olivier, werden ihre Ideen und konkreten Vorschläge mit den englischen Parlamentariern aller Rich- tungen diskutieren können. Die Konferenz hat beschlossen, gegebenenfalls auch das Zeugnis anderer Personen einzuholen und schließlich werden sich ihre Mitglieder, ehe sje ihre endgültigen Empfehlungen über die Zukunft Maltas formulieren, sich dorthin begeben, um Eindrücke aus erster Hand zu gewinnen. Das ganze Verfahren entspricht einer Praxis, wie sie sich im Laufe der letzten Jahrzehnte herausgebildet hat, um den historischen Prozeß der Umwandlung des alten englischen Herrschaftsverhältnisses über die überseeischen Kolonien und Pro- tektorate in eine dem immer stärker werden- den Selbständigkeitsstreben der kolonialen Völker besser angepaßte Form der Zusam- mengehörigkeit möglichst reibungslos zu ge- stalten. Malta gehört bisher zu den soge- nannten Kronkolonien, die nicht die volle Selbstverwaltung der Dominien genießen, sondern bei gewisser Autonomie im Innern unter der obersten Autorität des Kolonial- ministers in London regiert werden. Dieser Zustand, der für kulturell rückständige und zur Selbstregierung noch nicht reife Völker des dunklen Erdteiles normal und segens- reich sein mag, wird in Malta, das von einer weißen Bevölkerung mit einer von den freien Ländern Südeuropas nicht wesentlich verschiedenen Zivilisation bewohnt ist, als auf die Dauer untragbar empfunden. Anders als etwa in Zypern ist aber das Streben nach politischer Selbstbestimmung in Malta nicht mit dem Wunsch nach Lösung des Bandes zu Großbritannien verbunden. Das hat seinen guten Grund darin, daß wirtschaftlich die Inselbevölkerung von rund 315 000 Seelen zum wesentlichen Teile von Grohgbritannien abhängig ist. 7 22222 8 Königin Juliana der Niederlande eröffnete das Farlament Den Haag(Op.-Eig. Ber.) König i der Niederlande erklärfe in ihrer 20tln Thronrede zur Eröffnung der Pale session, außenpolitsch gebe ments. die Ge vier Großmächte nene ann Entspannung der internationale 2e. Die Bildung eines inte 1 schen Benelux-Organs und 61 nig eines Vertrags, der die 1 drei Benelux. Warten. 17 un lungen gerichtet, die die erübtmögd, Freiheit des Handels- und Zahlungsve 1 10 gewähleistet und mit Genugtuung dür 15 Wähnt Werden, daß auf Initiative 9 derlande und der anderen Benelux-Lznde die Möglichkeiten der Bildung eines gen samen Marktes untersucht Würden. 70 Auf die starke wirtschaftliche Expans der Niederlande eirigehend, weist die Th 100 rede darauf hin, daß heute nicht meh 10 Beschaffung von Arbeitsplätzen, sondem 115 Beschaffung von Arbeitskräften wichtige Ausgangspunkt für die wirtschaftspolitschet Maßnahmen der Regierung sei. Für 10 Preisstabilisierung sei, im Hinblick auf de steigende Einfuhr, gegenüber der die 1 5 ferenz der auf eine muli schaftsunion zwischen den Partnern vollenden werde, sei zu e Im übrigen bleibe das Strebe rung auf das Zustandekom uhr zurückbleibe, eine Vorsichtige irt. schafts- und Finanzpolitik geboten Vo. allem müsse verhütet werden, daß von 05 staatlichen Maßnahmen inflationistgche Kräfte ausgehen. In bezug auf die in den Niederlanden umstrittene Frage der Lohn- bildung sagte die Königin in ihrer Türen. rede, daß diese Frage und die der Anderung der Arbeitsbedingungen von der Regierung 3 Möglichkeit zusammen gelöst werden SOlle. Trotzdem ist es wahrscheinlich falsch, wenn in englischen Kreisen die Neigung be- steht, das ganze Problem Malta als rein Wirtschaftlich anzusehen. Darüber hinauz dürfte es schon notwendig sein, das Be- streben der Malteser nach politischer Selbst- bestimmung zu berücksichtigen. Es Wäre leichter eine Lösung zu finden, wenn die Malteser unter sich einig wären. Es hat sich aber herausgestellt, daß der Vorschlag des gegenwärtigen Premiermini- sters der Insel, Mintoff, der auf die Anglie- derung Maltas an das Vereinigte Königreich in ähnlicher Form wie Nordirland abzielt Aufl Widerstand bei der nationalistischen Partei Maltas stößt. Mintoffs Vorschlag würde bedeuten, dag Malta in Zukunft mit drei oder vier Abgeordneten im britischen Unterhaus vertreten sein und seine inneren Angelegenheiten hauptsächlich durch seine eigene Regierung und sein eigenes frei ge- Wähltes Parlament verwalten würde. Nach Mintoffs Auffassung würde eine Vertretung Maltas im Parlament von Westminster der Reservierung der auswärtigen Angelegen- heiten und der Verteidigung Maltas für die britische Regierung ihren Stachel nehmen. Darüber hinaus würde sie die Hoffnung er- Wecken, daß Maltas wirtschaftliche Bedürf- nisse in London ein besseres Gehör finden Würden als bisher. Der Oppositionsführer Borg Olivier aber besteht auf vollständige Selbstverwaltung im Rahmen des Common- wealth, was praktisch dem Dominion-Sta- tus gleichkommen würde. Man mag mit den meisten englischen Be- obachtern der Meinung sein, daß es über die Kraft Maltas hinausgehen würde, die Rolle eines völlig selbständigen Dominions zu spielen. Andererseits aber wird man briti- scherseits bestrebt sein müssen, eine Form für die künftige Verfassung Maltas zu finden, die dem Geltungsbedürfnis dieses Eleinen Volkes, das auf seine alte, auf die Phönizier und Karthager zurückgehende kulturelle Tradition stolz ist, gerecht wird. Die Parallele zwischen Zypern und Malta ist, wie schon gesagt worden ist, nicht voll- ständig, weil die Malteser anders als die Zyprioten keinen Rückhalt in einem fremden Staat gleicher oder verwandter Rasse haben, Aber die Unruhen auf Zypern dürften doch insofern eine auch auf die Situation in Malta anzuwendende Lehre für die Regierenden in London in sich schließen, als sie beweisen, daß der Wert eines militärischen Stütz. punktes im Ernstfalle höchst zweifelhaft sein müßte, wenn er sich inmitten einer un- zufriedenen oder gar feindseligen Bevölke- rung befindet. — Vorläufig nur ein papiernes Bollwerk Eine juristische Betrachtung des Problems diplomatischer Beziehungen zu Moskau Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Das Nebeneinander von zwei deutschen Staaten sei jetzt eine Realität, nachdem Bonn und Moskau den Austausch von Botschaftern vereinbart hätten, meinen die Funktionäre der SED in der Sowjetzone. Aus Berlin meldet sich die Sorge, die Teilung Deutsch- lands könnte durch diese unerwarteten diplomatischen Beziehungen verewigt wer- den. Daß die Sowjetunion in der Tat daran festhält, die Deutsche Demokratische Repu- blik in der Sowjetzone als zweiten deutschen Staat anzuerkennen und sogar bevorzugt als Sprecherin aller Deutschen zu behandeln, geht aus ihren jüngsten Verhandlungen mit den sowjetzonalen Regierungsvertretern her- Vor. Ebenso so offenbar ist die sowjetische Tendenz, weiterhin mit Energie und Geschick auf eine allgemeine völkerrechtliche Aner- kennung der DDR hinzuarbeiten und diese auch bei den westlichen Staaten diplomatisch salonfähig zu machen. Bisher gibt es noch keinen einzigen Staat auf der Welt, der die Bundesrepublik und die DDR nebeneinander anerkannt hat und der in beiden diploma- tisch vertreten ist. Inzwischen gab zuerst Rotchina seine Bereitschaft zu verstehen, mit den beiden deutschen Staaten den diplo- matischen Verkehr aufzunehmen. Außerhalb des östlichen Machtbereiches könnten sich Ansatzpunkte zu der gleichen Entwicklung alsbald in Schweden, Aegypten und Burma entwickeln, wo die Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen bisher durch das diplomatische Geschick der Bundesregierung vermieden worden ist, ferner in Finnland und Jugoslawien. Aus Sorge um diese Entwicklung hatte der Bundeskanzler noch in Moskau seine einseitigen Vorbehalten mit dem Anspruch auf die alleinige Vertretung der gesamtdeut- schen Interessen durch die Bundesrepublik mit dem Hinweis auf die endgültige Fest- setzung der deutschen Grenzen im Friedens- vertrag gemacht Beides wurde zwar von den Sowjets nicht anerkannt; immerhin durfte zunächst günstig erscheinen, daß in den Verhandlungen nicht die ausdrückliche Anerkennung der sowietzonalen Regierung in Pankow und damit der DDR durch die Bundesrepublik verlangt worden war. Je- doch sprechen die westdeutschen Vorbehalte und die Realitäten hier genau so eine ver- schiedene Sprache, wie das die Unterzeich- ner des Potsdamer Abkommens hinsichtlich der deutschen Grenzen tun, die dort, nach sowietischer und polnischer Lesart, endgül- tig, nach westlicher hingegen provisorisch geregelt sind. Während die Bundesrepublik in Rechts- lehre und Praxis einhellig den Standpunkt vertritt, daß das Deutsche Reich 1945 nicht untergegangen sei, sondern als Staat fort- bestehe, verfechten die Deutsche Demokra- tische Republik und die sowjetische Außen- politik die Zweistaatenlehre. Danach soll das Deutsche Reich als Staat untergegangen und an seiner Stelle das Nebeneinander von zwei völlig unabhängigen und neuen deut- schen Staaten entstanden sein. Der west- deutsche Standpunkt findet seinen Nieder- schlag im Grundgesetz mit seinem vorläu- figen Charakter, sowie in einer Politik, die im Londoner Schuldenabkommen und im Israel-Abkommen gesamtdeutsche Verpflich- tungen als erhebliche Vorleistung übernom- men hat und daraus Ansprüche herleitet. Die Londoner Schlußakte brachte dann im vergangenen Oktober die ausdrückliche An- erkennung durch die NATO- Staaten, daß die Bundesregierung allein befugt sei, als Ver- treterin des deutschen Volkes in internatio- nalen Angelegenheiten zu sprechen. Das Bundesverfassungsgericht hatte schon frü- her festgestellt, die Bundesrepublik habe sich bisher als diejenige Staatsor ganisation des deutschen Gesamtstaates legitimiert, die bisher allein in Freiheit wiedererrichtet Werden konnte. Folgerichtig sprach Bundes- präsident Heuss noch am 7. September vor dem 41. Deutschen Juristentag vom Grund- gesetz als einem„Provisorium“, besser sogar einem„Transitorium“. An sich ist das Nebeneinander von Staa- ten, die sich gegenseitig nicht anerkennen und trotzdem in dritten Ländern diploma- tisch vertreten sind, durchaus nichts Unge- wöhnliches. England hatte die Sowjetunion sechs Jahre lang nicht anerkannt, die USA taten das gleiche sogar 16 Jahre lang, und dennoch lebten die Botschafter der drei Mächte in Paris, Berlin, Rom und anderen Hauptstädten nebeneinander, ohne daß ihre Heimatregierungen dadurch irgendwie völ- kerrechtlich verpflichtet worden wären. Auch an der gegenseitigen Ablehnung von Natio- nalchina und der Sowjetunion ändert sich nichts durch deren gemeinsame Mitglied- schaft in den Vereinten Nationen. Umge- kehrt erkennt die Bundesrepublik die staatliche Existenz von Ländern wie Polen, Bulgarien und Rumänien zwar an, sie un- terhält dort aber keine diplomatischen Be- ziehungen, ebenso wie in den anderen Ost- blockstaaten auch nicht. Anders könnte es allerdings aussehen, Wenn in Moskau ein Botschafter der Bundes- republik neben einem Botschafter der So- Wjetzone aufträte. Darin würde möglicher- weise eine stillschweigende Bestätigung zu erblicken sein, daß die Bundesrepublik jenes zweite Staatsgebilde in Mitteldeutschland doch als einen gleichberechtigten und sou- Veränen deutschen Staat anerkenne und in die Vertretung des deutschen Volkes durch zwei verschiedene Staaten einwillige. Ein solcher Vorgang würde nicht mehr in den Bereich der häufiger vorkommenden diplo- matischen Anerkennung von Regierungen längst bestehender Staaten gehören, zu denen man aus irgendwelchen Gründen bisher noch keine Beziehungen aufgenommen hatte. Noch weniger gehört er zu jenen Fällen, in denen das Protokoll, das die diplomatischen Beziehungen regelt, ohne großes Aufheben und offlzielle Schritte einem inzwischen lärigst geschaffenen Zustand nachträglich an- gepaßt wird, wie etwa seinerzeit bei der An- erkennung des Königs von Italien als Kaiser von Aethiopien. Ein Nebeneinander von Bundesrepublik und DDR in Moskau wirkt Vielmehr tiefer und könnte die Anerkennung nicht nur der Regierung Grotewohl, sondern des bisher von Westdeutschland und der westlichen Staatenwelt noch nicht als existent angesehenen Staates in der Sowjetzone be- deuten. Damit aber wäre völkerrechtlich ein Zweites Staatsgebilde auf deutschem Boden entstanden. In der Folge könnten dadurch die inter- nationale Stellung der Bundesrepublik als Sprecherin des gesamten deutschen Volkes, ihre verfassungsrechtliche Grundlage im Grundgesetz und die völkerrechtliche Grund- lage der freien Insel Berlin gefährlich ins Schwimmen geraten. Daraus erklären sich die fehlgeschlagenen deutschen Bemühungen, die diplomatischen Beziehungen zu Moskau nur vorläufig zu gestalten oder auf be- stimmte Arbeitsgebiete zu beschränken, um dergestalt ein offenkundiges Eingehen der Sowjetunion auf die besondere deutsche Lage und den Vorrang der Bundesrepublik herbei- zuführen. Statt dessen schützen jetzt nur die Vorbehalte des Kanzlers und die Vertrags- werke die Bundesrepublik vor solch einem politischen, staats- und völkerrechtlichen Abgleiten; sie stellen aber vorläufig nur ein papiernes Bollwerk gegenüber der lockenden Gewalt der Tatsachen dar. Aus Moskau zurückgekehrt ist Finnlands Präsident Paasikivi Helsinki.(dpa/ AP) Der finnische Staats. präsident Juho Paasikivi traf am Dienstag nach Beendigung seines fünftägigen Staats- besuchs in Moskau an Bord eines sowieti. schen Sondèrflugzeuges wieder in Helsinki ein. Er hatte in Begleitung von Minister- präsident Kekkonen und anderen hohen finnischen Regierungsvertretern in Moskau mit der Sowietregierung die Verlängerung des finnisch-sowjefischen Freundschafts- und Beistandspaktes und die Rückgabe der Marinestützpunktes Porkkala an Finnland vereinbart. Die finnische Hauptstadt beret tete dem Staatspräsidenten einen festlichen Empfang. Amtliche Kreise in Paris nahmen kri- tisch zu der Aeußerung des sowjetischen Ministerpräsidenten Marschall Bulgan g Stellung, daß nach dem Muster der W gabe von Porkkala an Finnland auch 5 anderen Staaten alle Stützpunkte auf 1 dem Gebiet aufgehoben werden sollten. 5 unterstreicht in Paris den grundlegende Unterschied zwischen dem Status 1 las, das bei der Unterzeichnung 1 2 trags zwischen Siegern und Besieg en 1 echte Enklave unter Zwang eingerd 1105 worden sei, und demjenigen der e samen NAT O- Stützpunkte, die auf 3 einbarten zweiseitigen Abkommen beru 8 elegante geselIsclk vor ihre hren st gewachs amerika schaften bei den dies die bei Un fährt eit zahlreich nicht et Abschiet um die obachte! Man dies di waren frauen als„Ar. nein, die werden. chen 1 zeums das Ver aufnahr Innen türkisch keinem ist fest; schule Okkizier. sei. Im nbi Li Tips zen in 1 Verlag E gebracht für Köst und Ke! willkom sind. 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Blonde, gut- gewachsene Mädchen bei den Büros der amerikanischen oder europäischen Gesell- haften, schlanke, braune, dunkelhäutige bei den arabischen und israelischen. Es sind dies die einzigen Mädchen, die in der Tür- ei Uniform tragen, und kaum jemals täurt ein solcher Autobus ab, ohne daß nicht zahlreiche Menschen um ihn herumstehen, nicht etwa nur um von den Abreisenden Abschied zu nehmen, sondern viel häufiger, um diese uniformierten Mädchen zu be- obachten. Man sollte eigentlich richtiger sagen, daß dies die einzigen uniformierten Mädchen waren, denn seit einigen Tagen gibt es frauen in der türkischen Armee. Nicht etwa als„Armee- oder Wehrmachtshelferinnęen“, nein, die jungen Türkinnen können Offiziere werden. Mehrere Absolventinnen der weib- chen Kunstgewerbeschule und eines Ly- zeums hatten sich vor einigen Wochen an des Verteidigungsministerium gewandt und aufnahme in die Kriegsschule gefordert. nen kam eine„Unterlassung“ in der türkischen Gesetzgebung zustatten, denn in keinem Paragraphen irgendeines Gesetzes ist kestgelegt, daß der Besuch der Kriegs- schule und die spätere Einreihung in den Okkiziersstand an ein Geschlecht gebunden gel. Im Prinzip gibt es demnach in der Tür- Adstienikstsketzgi ttt Lips für die Einmachzeĩt Tips für die Ein machzeit gibt Elly Peter- zen in ihrem„Gelben Ein machbuch“, das der Verlag Enrenuirth, München, jett neu heraus- gebracht kat. Es enthält Rezepte und Hinweise für köstliche Schätze, die in Vorratskammer und Keller gestapelt werden und im Winter willkommene Bereicherung des Speisezettels ind. Preißelbeergelee und echte englische Orangenmarmelade, Melonen in Essig und Zucker, Steinpilze auf russische Art und Likör aus schwarzen Johannisbeeren. alles scheint kinderleicht zu bereiten zu sein. Elly Peter- zen mucht auch den Hausfrauen Mut, die bis- ferauf die Konserven schworen und das Ein- kochen für alzu schwierig hielten. L ntummmddadmgtaeeeedcdddd kei kein Hindernis für das weibliche Ge- schlecht, Aufnahme in der Kriegsschule zu finden. Das türkische Verteidigungsministe- rium sah sich daher auch nicht in der Lage, das Ansuchen dieser Kandidatinnen abzu- weisen. Zwei von ihnen wurden der Flieger schule überwiesen, die anderen werden die Kriegsschule in Istanbul besuchen. In der türkischen Presse hat dieser Um- stand zu allerhand Betrachtungen Anlaß gegeben. In den nur 30 Jahren, da die neue Türkei besteht, kann nicht all das vergessen worden sein, was ehemals Gültigkeit hatte und bis vor 30 Jahren ging jede türkische Frau noch mit Schleier und langem Umhang durch die Straßen und lebte abgesondert im Harem. Noch heute kann man in den türki- schen Städten Frauen aller Altersklassen in Pumphosen und weiten, farbigen Umhängen sehen, neben hypermodern Gekleideten, die sich oft recht sonderbar ausnehmen., wen man bedenkt, daß es die Frauen hier kaum sehr nötig haben, die Augen der an sich schon leicht entflammbaren Männerwelt auf sich zu lenken. In der Presse wurde auch gefragt, ob es der Natur der Frau entspricht, aktiver Soldat und Offizier zu werden und Ob sich diese Frauen nicht eher zum Sani- tälsdlienst in der Armee melden sollten, da es in der Türkei einen ausgesprochenen Mangel an Krankenpflegerinnen sibt. Die Presse lieg durchblicken, dag man sich fra- gen müsse, ob nicht die Sucht aufzufallen, nicht eine gewisse Eitelkeit dahinter stecke, die die Mädchen bewogen hat, nach der Uni- form zu verlangen. Wie dem auch sei. Die Formalitäten wur- den erledigt und die Mädchen, die nun in die Militärschulen aufgenommen sind, dür- fen bereits die Uniformen der türkischen Offiniersanwärter tragen. Der Großen Tür- kischen Nationalversammlung in Ankara wird bei Beginn der kommenden Herbst- session ein Gesetzesvorschlag eingebracht, der die Bedingungen für den Militärdienst der Frauen— auf freiwilliger Grundlage allerdings— regelt und auch umschreiben wird, in welche Dienste die weiblichen Offi- Zziere eingereiht werden. Die Mädchen stehen auf dem Standpunkt, daß ihnen keinerlei Beschränkungen auferlegt werden dürfen, denn nach dem Gesetz ist in der Türkei die Frau mit dem Manne gleichberechtigt. Die Eingliederung der Frauen als Offi- ziere bedeutet eine Revolution nicht nur vom türkischen Standpunkt aus. Hier kann man es sogar als eine„Umkehrung der Be- griffe“ bezeichnen, wenn man bedenkt, daß es neben den nahezu 80 Prozent weiblimer Analphabeten in der Türkei mit einem Male weibliche Offiziere vor den Reihen der neu- eingerückten Rekruten, Bauernjungen aus Weitabliegenden Gebieten, geben wird, die bisher nur Frauen in Pumphosen, mit tief herabreichenden Kopftüchern und weiten, die ganzen Gestalten verhüllenden Umhän- gen gesehen hatten. F. v. Caucig. Das interessiert die Frau Das Europaische Institut für Marktfor- schung stellte auf Grund vielfältiger Beob- achtungen fest, daß die europàische Hausfrau sparsamer geworden ist. Die kritischste Räu- ferin ist die Französin mit eigenem Haushalt. 75 Prozent von ihnen scheuen nicht den wei- teren Weg zur günstigeren Einkaufsquelle. Von den deutschen Hausfrauen zeichnen sich 63 Prozent durch solche Sparsamkeit aus; unter den englischen, dänischen und belgi- schen Hausfrauen sind es weit weniger, die mit solcher Sorgsamkeit das Geschäft auf- suchen, in dem sie einkaufen wollen. Am be- quemsten sollen die Spanierinnen sein, von denen die Mehrheit ohne Bedenken stets zum nächstgelegenen Kaufmann geht. ** In Frankreich bekleiden 295 Frauen den Posten eines Bahnhofsvorstands, 53 sind Pferdezüchter, 33 Astronomen, 7 Bergwerks- ingenieure und 4 Clawmns. Dies ergibt sich aus den neuesten französischen Berufs- statistiken. Drei Millionen Frauen leiten in Frankreich selbständig ein Geschäft oder einen Betrieb. * In Kanada zählt eine entsprechende Sta- tistik 198 weibliche Fischer, Jäger und Trapper, 19 Frauen verdienen ihr Brot als Holzarbeiter, 18 als Bergleute und Stein- brucharbeiter, eine einzige Frau nur hat einen elektrotechnischen Beruf. Eigentüme- rin oder Leiterin eines Betriebes sind 37257 Frauen. * Ein Konditor in Lyon, der ein Liebesver- hältnis mit einem jungen Mädchen hatte, das vor einiger Zeit einen Knaben zur Welt Kleine Modetips: Ein Stufenrock Stufenröcke sind zur Zeit große Mode. Man trifft sie am einfachen Hauskleid ebenso wie an der großen Abendrobe. Sie zeigen sich als sportliche Blusenröcke aus Cordsamt, Schottenstoff oder Streifenflanell, aber auch als Modelle für die Cocktail- stunde, für die sie aus raschelndem Taft, weichfließendem Crepe de Chine oder hauchzartem Chiffon gearbeitet werden. Durch ihre bezaubernde Jugendlichkeit haben sie sich die Herzen im Sturm er- obert. Wer möchte nicht gleich ein oder zwei dieser liebenswerten Kleidungsstücke in sei- nem Schrank wissen? Dieser Wunsch ist leicht zu erfüllen, denn einen Stufenrock zu schneidern ist längt nicht so schwer, wie man vielleicht annimmt. Am besten gelingt der Rock in einem weichen, schmiegsamen Material, mit dem man nicht allzu sparsam umgehen darf, denn je weiter der Rock, desto besser Wirkt er. Man schneidet vom Stoff drei gerade Streifen in entsprechender Länge und Breite ab. Der schmalste und kürzeste ergibt die oberste Stufe, der nächstgrößte die mittlere, und für die unterste braucht man den längsten und breitesten Streifen. Diese Streifen werden zur Rundung ge- schlossen, lediglich am obersten läßt man einen etwa 18 Zentimeter langen Schlitz für den Reißverschluß offen. Die Streifen wer- den auf der einen Seite eingekräuselt, dann auf die entsprechende Weite gebracht. Nun braucht man sie nur noch miteinander zu verbinden, am oberen Streifen ein Gurt- band einzuarbeiten oder den Rock auf einen schmalen Bund setzen, den Reißverschluß einnähen und den Saum versäubern— der Stufenrock ist fertig! Die Arbeit des Einkräuselns kann man sich wesentlich erleichtern: Die Fadenspan- nung wird ein wenig gelockert, der Stich sehr groß eingestellt und nun steppt man die einzukräuselnden Teile dreimal jeweils im Abstand von etwa einem halben Zenti- meter ab. Dann zieht man den Unterfaden so weit an, bis die gewünschte Weite er- reicht ist, und verteilt die Fältchen gleich- mäßig. Wird statt des normalen Unter- fadens ein elastischer Gummifaden ver- wendet, geht es sogar noch schneller, denn dann kräuselt sich der Stoff ganz von selbst gleichmäßig ein. Nett sieht es aus, wenn der Ansatz der Stufen am Rock betont wird, so daß diese plastischer hervortreten. Zu diesem Zweck versieht man sie mit einer farbigen Paspel oder läßt einen etwa einen Zentimeter brei- ten„Stoß“ vorschauen. Man kann auch ein schmales Samtband aufnähen, ein kleine Borte, oder, falls es sich um Cord handelt, einen schmalen quergestreiften Bund zwi- schen die einzelnen Stufen setzen. Ein stei- ker Unterrock, ein Petticoat, läßt den neuen Rock„stehen“ und gibt ihm den letzten Schliff. brachte, wollte die Vaterschaft für das Kind nicht anerkennen und behauptete,„die Mut- ter hatte außer zu mir noch Beziehungen zu anderen Männern.“ Bei dem Prozeß erklärte das Gericht den Konditor als rechtmäßigen und natürlichen Vater, und zwar aus„Grün- den seiner Haltung bei der Geburt“. Der Kon- ditor hatte nämlich die Entbindungskosten in Höhe von 22 000 Franken bezahlt und drei Wochen danach eine Kinderwaage gekauft, um das Wachstum des Kleinen kontrollieren zu können. Diese Begründung ist einmalig in der Rechtsgeschichte. * Wer als Gast der Lufthansa während des Fluges innerhalb weniger Minuten nach der Bestellung von einer netten Stewardeß ein komplettes Menu serviert erhält, wird über- rascht sein, zu hören, daß diese Menus in Hohenheim bei Stuttgart vorbereitet wurden. Dort befindet sich die Bundesforschungs- anstalt für Hauswirtschaft, die in Versuchs- reihen ermittelte, wie man die Menus am besten tischfertig einfriert und welche Spei- sen dafür am besten geeignet sind. Selte Jugendliches Herbstkostüm mit schwarzem Persianerkragen; das Material ist rot- schwar karierter Wollstoßf. Modell: Horn Foto: Hubs Flöter Die Frühsterblichkeit soll verringert werden Musterstationen untersuchen auch wirtschaftliche und soziale Verhältnisse Trotz ständig rückläufiger Tendenz liegt die Säuglingssterblichkeit in der Bundes- republik immer noch bei 4,6 Prozent Hol- land 2,1 Prozent). Dabei ist die Sterblichkeit in den ersten 28 Tagen, die sogenannte Frühsterblichkeit, besonders hoch. Sie be- trägt drei Prozent. Um ihre Ursachen zu erforschen und Wege zu ihrer Minderung zu erproben, wurden von der Gesundheits- abteilung des Bundesinnen ministeriums aus einem Sonderfonds zur Förderung volks- gesundheitlicher Bestrebungen vor kurzem drei„Musterstationen zur Bekämpfung der Frühsterblichkeit“ eingerichtet. Sie befinden sich in Neumünster(Holstein), Erlangen und Mayen(Eife). Aufgabe der von Aerztinnen mit Spezial- ausbildung geleiteten Musterstationen ist es, die werdenden Mütter zu betreuen und die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, in die ein Kind hineingeboren wird, zu untersuchen. Ferner wird Material gesam- melt, das als Grundlage für die weitere Arbeit der vofbeugenden Gesundheitsfür- sorge dienen kann. Die Musterstationen haben modern ein- gerichtete Räume, um gefährdete Früh- geburten isoliert zu halten. Das Pflegeperso- nal ist entsprechend ausgebildet. Außerdem haben die Aerztinnen sogenannte Isoletten, in denen die Kinder ungefährdet im Auto transportiert werden können: durchsichtige Behälter mit Spezialeinrichtungen für die Zufuhr von Sauerstoffl. Um den Kindern Nahrung zuzuführen oder sie trocken zu legen, werden die Hände der Pflegerin durch besondere Schleusen eingeführt, ohne daß dabei Luft an die Kinder herankommt. Zwei der drei Musterstationen liegen in ausgesprochen ländlichen Kreisen. Für diese Standortwahl war die Höhe der Sterblich- keitsziffer in einigen Stichjahren ausschlag- ebend.— Der Schluß liegt nahe, daß die SO Ddul man In Holland Die Holländer lieben das Einfamilienhaus aus Bachstein, das in langen Reihen, Haus bei Haus, ihren Städtchen und Dörfern das charak- texristiscke Gepräge gibt. Wohnungsnot und ge- stiegene Baukosten kaben auch in Holland mehr und mehr Wohnblockbauten entstehen lassen. Hier Aufnahmen von Wohnblockbauten in der holländischen Stadt Enschede. Die Häu- ser sind jeweils in der Nähe von Grünflächen oder Parkanlagen gelegen. Eine ganze Etage (mit vier Zimmern und Duschanlage) kostet wöchentlich neun Gulden, das sind umgereck- net etwa 45,.— DM pro Monat. Fotos: Leppink Säuglingssterblichkeit auf dem Land im all- gemeinen höher liegt als in den Städten. Eine Teiluntersuchung in 20 niedersächsi- schen Landgemeinden und einigen Groß- städten schien diese Annahme zu bestätigen: in den vor einiger Zeit untersuchten Bezir- ken starben von 1000 Lebendgeborenen im ersten Jahr in den Städten 49, in den Land- kreisen 62 Säuglinge, innerhalb der ersten 28 Tage in der Stadt 29, auf dem Land 34. Aehnlich lagen die Verhältnisse bis 1938 im gesamten Reichsgebiet. Nach der neuesten Statistik zeigt sich jedoch, daß die Säuglings- sterblichkeit, und auch die Frühsterblichkeit, besonders in den Gemeinden unter 2000 Ein- wohnern am stärksten zurückgegangen ist. Danach liegt sie 1953 in den Gemeinden unter 2000 Einwohnern zum erstenmal am niedrig- sten, nämlich bei 4,3 Proz. Frühsterblichkeit 2,7), in Gemeinden von 2000 bis 100 000 Ein- wohnern bei 4,7 Prozent Frühsterblichkeit 3,1), über 100 000 und mehr bei 4,9 und 3,3 Prozent. Die Gründe für die bis vor kurzem be- sonders hohe Säuglings- und Frühsterblich- keit auf dem Land und für das besonders starke Zurückgehen seit 1938 sind klar er- kennbar: Es fehlte, und fehlt noch an Für- sorgekräften. Bei Hausgeburten macht sich der Mangel an den nötigen hygienischen Einrichtungen bemerkbar. Bei Frühgeburten trifft häufig der Arzt zu spät ein und es dauert zu lange, bis nicht ausgetragene Kin- der in klinische Obhut gelangen. Die Ein- richtungen für die Behandlung nicht ausge- tragener Kinder sind teuer. Außerdem feh- len in kleineren Krankenhäusern oft solche Einrichtungen. Ehe die Musterstation nach Mayen gelegt wurde, mußten die Frühge- burten aus jener Eifelsgegend in ein Bonner Krankenhaus gebracht werden. Bei solchen Transporten fehlt es oft an den recht teuren Isoletten. Intensive Aufklärungsarbeit und Bera- tung haben jedoch, wie die Statistik zeigt, ihre Früchte getragen. Die hygienischen Ver- hältnisse sind auf dem Lande vielfach besser geworden. Es gehen heute auch sehr viel mehr Frauen als früher zur Entbindung in die Klinik.— Die Erfahrungen auf den Mu- sterstationen werden sicherlich der vorbeu- genden Gesundheitsfürsorge in Stadt und Land ein großes Stück weiterhelfen. Sonnenbrãune- konserviert Wer möchte nicht noch eine Weile frisch und sonnenverbräunt aussehen, obgleich er schon wieder irn täglichen Arbeitstrott ist? Jeden zweiten Abend wird ein Watte- bausch mit einer Mischung aus je einem EB- löffel Karottensaft und frischer, ungekoch- ter Milch getränkt Damit reibt man Gesicht und Hals ab. Das ist gleichzeitig Pflege und Ernährung der Haut. Gegen Abblättern der Haut nach der Reise hilft eine Oelkompresse. Im Wasser- bad etwas Olivenöl erwärmen oder Hautöl, ein Zellstofftuch damit tränken und auf Ge- sicht, Hals und Halsausschnitt legen. Darüber ein Frottèetuch legen, damit sich die Wärme hält. Die Kompresse muß 20 Minuten liegen bleiben. Es passiert auch oft, daß die Bräune in eine unansehnliche graue Farbe übergeht, die gar nicht kleidsam ist. Dagegen hilft: Erst das Gesicht mit einer guten Reinigungskreme abwaschen und danach gut mit Gurkensaft einreiben. Fünf bis zehn Minuten einziehen lassen. Das gibt eine klare Haut. Nach die- ser Zeit wird das Gesicht mit lauwarmem Wasser abgewaschen und mit einer Nähr- kreme eingerieben. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 21. September 1955/ Nr. 200 Werner Jacobi vor Delegierten und Funktionären der SPD: „Die Gegenseite hat den Wahlkampf unfair geführt“ Der Unterlegene der OB-Wahl dankte seinen Parteifreunden/„Nicht die SPD— die KPD hat diese Wahl verloren“ Am Montagabend dankte der knappe Verlierer der Oberbürgermeisterwahl vom 11. September, MdB Werner Jacobi, tens den Delegierten und Funktionären im überfüllten Mozartsaal des Rosengar- der Sozialdemokratischen Partei, Unter- bezirk Mannheim, für ihre wackere Unterstützung im drei Wochen langen harten Wahlkampf. Der Referent setzte sich auch mit Gegnern auseinander, die nach seiner Auffassung den Weg der Fairneß verlassen haben. Scharfe Attacken ritt Jacobi u. a. gegen den„MM“ und in seiner„Analyse des Wahlresultats“ kam er zu dem Ergebnis, daß diese Oberbürgermeisterwahl nicht die SPD, sondern die KPD verloren habe. Der Großteil ihrer Stimmen habe in gewissen Bezirken ge- fehlt— eine„Analyse“, mit der die Kommunisten schwerlich einverstanden sein werden. Als Bürgermeister Trumpfheller einleitend auf die Anwesenheit der Pressevertreter hinwies—„in Anbetracht des Interesses, das auch nach der Wahl an den Geschehnissen noch besteht“— erhoben die Versammelten scharfen Protest, dessen tumultartige For- men die Annahme rechtfertigen, daß die Lokalkommentar: Hier irrt Werner Jacobi Merktes auch die SPD? Werner Jacobi war da und hat zu sei- nen Freunden gesprochen, er hat damit der ganzen Stadt etwas gesagt. Dem Leser mag es überlassen bleiben, zu entscheiden, ob sich Werner Jacobi der schwierigen Auf- gabe, in einer bedenklichen Situation seinen Freunden gut zuzureden, in dem Maße ent- sprochen hat, wie es am Montag an dieser Stelle von ihm erwartet wurde. Indem Werner Jacobi auf Spruchgerichts- urteile zu sprechen kam und von zu harten Urteilen redete, aber auch von„Persilschei- nen“(die es 1947 erfahrungsgemäß für wirk- lich erhebliche Fälle nicht gegeben hat), hat er durch ein nicht unbeabsichtigtes Neben- einander von Begriffen das gesagt, was be- stimmt nicht die Besonnenen, wohl aber die schlechten Verlierer unter seinen Hörern von ihm haben wollten. Er hat versucht, Zwie- licht über seinen erfolgreichen Gegner zu verbreiten, ohne etwa Bestimmies zu be- haupten. Damit goß er Oel auf das Feuer, nicht auf die Wogen. Ferner hat er wunschgemäß seine Zu- hörer über„Einsprüche gegen eine Wahl“ belehrt. Juristische Einsprüche ließ er auf sich beruhen, es müßten jedoch auch— un- abhängig von rechtlichen Erwägungen— politische Uberlegungen angestellt werden. Politische Uberlegungen, unabhängig von rechtlichen Erwägungen— der unvoreinge- nommene Leser muß sich fragen, ja gibt es denn zweierlei Recht, ein juristisches und ein politisches, die beide unabhängig von- einander(vermöge einer Art von Bewußt- seinsspaltung oder Schizophrenie) traktiert werden können? Da scheint Werner Jacobi seinen Freunden einen äußerst bedenk- lichen Weg für Arbeit und Leben in der Gemeinde gezeigt zu haben. Konsequent fortgesetzt müßte dieser Weg in die Zerrüt- tung führen, in der niemand mehr ein Ur- teil oder ein Wahlergebnis respektiert. Die Akte der Justiz und die Bekundungen des demokratischen Wählerwillens wären dann gerade eben noch Ansätze für eine Wühl- arbeit mit dem Ziel, nicht passende Urteile auszuhöhlen und nicht gefällige Wahlergeb- nisse auszuradieren. Die Geschichte dieses Wahlkampfes ist noch nicht geschrieben, es sind noch nicht Alle Telefongespräche von und zu der höch- sten SPD-Parteiinstanz registriert, noch nicht alle Briefe aus diskreten Mappen offen Auf den Tisch gelegt worden. Auch wurde die Bedeutung der Formel„Wenn Du nicht kannst, laß mich mal“ für ein Spiel, bei dem man sich selbst vor den Ahnungslosen auf die Schulter klopfen und andere handeln (oder abhandeln) lassen kann, noch nicht genügend bekannt. Man sollte es des tragikomisch- grau- samen Spiels allmählich genug sein lassen, dem die Eingeweihten und Wissenden auch im Lager der SPD keinen Geschmack abge- winnen können. Unbeeinflußt von den Erregungen des örtlichen politischen Lebens bringt die „Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ in ihrer neuesten Ausgabe eine klare Kenn- zeichnung der Situation. Sie schreibt an entscheidender Stelle: „Will die SpD wirklich Konsequenzen Alis ihrer Wahlniederlage ziehen— und sie hätte alle Ursache dazu—, dann hätte sie einiges damit zu tun, sich über die Fehler, die von ihr begangen worden sind, klar zu Werden. Das fängt an bei der falschen Ein- schätzung ihrer Position in Mannheim, die eben auch dort eine andere ist als noch vor Wenigen Jahren und die das Experiment einer doppelten Führungsrolle, wie es seit acht Jahren unter Oberbürgermeister Dr. Heimerich und Bürgermeister Trumpfheller gut gegangen war, offenbar als Wechsel auf die Zukunft betrachtete.. man verschone uns im Jahre 1955 damit, den Aktenstaub der Entnaziflzierungsjahre zum Ausgleich fehlender Stimmen in die Waagschale zu legen.“ Es könnte nichts schaden, wenn man sich in Mannheim mit diesen Sätzen gründlich beschäftigen wollte, ohne die Schuld immer nur bei den anderen zu suchen. F. w. Kk. SPD Mannheim zur Zeit in zwei Flügel gespalten ist, nämlich eine Trumpfheller- Gruppe und eine bedeutend größere Gruppe, die in Opposition zu dem Bürgermeister und ersten Parteivorsitzenden steht. Ein Hinweis auf notwendige Parteidisziplin(auch„Ge- nosse Jacobi wünsche die Anwesenheit aller Zeitungen“) beruhigte die Versammlung und brachte Anerkennung für die Auffassung des SPD-Vorstands, daß die Journalisten das Jacobi-Referat anhören könnten, aber von der Diskussion sollten sie ausgeschlossen werden. Dies galt nicht für den Vertreter der„AZ, der als Genosse und Funktionär anwesend war.) Mannheimer Freunde wünschten es Werner Jacobi machte in seinem mehrfach von tosendem Beifall unterbrochenen Refe- rat darauf aufmerksam, daß die Propaganda der Gegenseite, seine Kandidatur sei von höchsten SPD-Partelinstanzen„befohlen“ worden, nicht den Tatsachen entspreche. Es Könne keine Rede davon sein, daß der Par- teivorstand ihn den Mannheimer Genossen „adufoktroyiert“ habe. Im Gegenteil, seine Mannheimer Freunde seien es gewesen, die seine Kandidatur wünschten. Jacobi:„Unfaire Propaganda“ Sich weiter mit der Propaganda des Wählerblockes auseinandersetzend vertrat Jacobi die Auffassung, daß er in das Licht unfairer Gegensätze gestellt worden sei: Hier Fachmann- dort Parteimann; hier gläubiger Christ— dort vermutlich ein Freidenker; hier Ortsansässiger— dort Ortsfremder; hier Parteiloser dort Parteicliquenvertreter. Nur ein Punkt— den, daß er kein Fachmann sei— habe er widerlegen können und die Presse habe das auch geschrieben. Ebenfalls unfair— und hier machte Jacobi den„MM“ verantwortlich— sei es gewesen, daß im Zu- sammenhang mit seiner Kandidatur immer Wieder die Unterstützung durch die Kom- munistische Partei erwähnt worden sei. Diese Unfairneg übersteigert habe der Wählerblock, als er kurz vor dem Wahl- sonntag noch Flugblätter und Werbeverse herausbrachte, die darauf abhoben, dag Mannheim keinen von Moskau mitunter- stützten OB wünschen könne. „MM war„auch“ korrekt. In seiner Ausein andersetzung mit dem „MM sagte Jacobi nie ganz klar, was er ihm eigentlich verüble(Anmerkung der Redak- tion: Wir erinnern daran, daß wir alle Jacobi-Aeußerungen— zum Beispiel über seine Religion, über seinen ethischen Sozialis- mus, über sein Verhältnis zur KPD und deren Wahlunterstützung usw., wie sie uns zur Verfügung gestellt wurden, veröffentlicht Sie versprach, fortan tugendhaft zu sein Hannelore und das Arbeitshaus/ Die 30jährige, die in einer Berufungssache vor dem Richter der Strafkammer stand, hatte den typischen Lebenslauf des„leichten Mädchens“. Arbeiten war nicht gerade die Lieblings beschäftigung von Hannelore mit den blondierten Strähnen im dunklen Haar. Von Beruf Hausangestellte, hatte sie sich ihren Lebensunterhalt meist von Freunden deut- scher und amerikanischer Herkunft zahlen lassen. Kein Wunder, daß ihr die Einweisung in ein Arbeitshaus nicht paßte, zu der man sie verurteilt hatte, weil sie sich weder eine ordentliche Unterkunft suchen, noch polizei- lich melden wollte. Hannelore hatte gegen die Arbeitshaus- Unterbringung Berufung eingelegt und kämpfte nun mit Tränen und Zerknirschtheit um die goldene Freiheit. Mit 14 Vorstrafen war sie längst kein un- beschriebenes Blatt mehr. Vielleicht waren die häuslichen Verhältnisse mit daran schuld, daß sie mit 18 Jahren anfing, herumzustreu- nen. Damals wurde sie für zwei Jahre in eine Erziehungsanstalt eingewiesen. Und als Hannelore 1945 wieder freie Luft um die Nase spürte, beschloß sie, sich mal gründlich „auszuleben“ und sich für die zwei„verlore- nen“ Jahre zu entschädigen. Meist waren es Amerikaner, die sie, gegen die für Damen solcher Art übliche Bezah- lung, mit Kost und Logis versorgten. Weil dieses Logis oft nicht ganz hasenrein war, Sing Hannelore der polizeilichen Anmeldung aus dem Weg. Dafür wurde sie dreimal be- straft. Wenn der Freund mal nicht bei Kasse oder„abgehauen“ war, verdiente sie sich ihre Brötchen selbst: Als Hausgehilfin, als Bar- dame, später auf leichtere Art. Und daneben nahm sie mit, was sich gerade bot. Mal eine Uhr, mal ein Paar Schuhe, mal einen Damen- mantel— es waren nie größere Wertgegen- stände, die sie unterschlug oder stahl, aber immerhin kam sie auf elf Eigentumsdelikte. Und wenn Hannelore dann wieder aus dem Gefängnis kam, begann das gleiche Lied: Keine Unterkunft, dann also ein Unter- schlupf bei einer Freundin oder bei einem Freund. In Mannheim wohnte sie„schwarz“ — bis auf das eine Mal, als sie in einer be- kannten Straße der Neckarstadt„residierte“. Ein leichtes Mädchen vor Gericht Damals hatte sie plötzlich auch den Prang nach eigener„Aussteuer“ und schaffte sich Bettwäsche an, allerdings ohne die Raten zu bezahlen. Und dafür wanderte sie dann wie- der in die Herzogenriedstrage Hannelores letzter Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen wurde durch einen Krankenhausbesuch wegen einer Handver- letzung unterbrochen. Der Finger soll jetzt amputiert werden, und damit wäre Hanne lore teilweise arbeitsunfähig. Ein schlechtes Omen für den„Weg zurück“, den das Mäd- chen jetzt gehen will. Denn vor Gericht ver- sprach sie, fortan tugendhaft zu sein und in ein Heim für Entlassenenfürsorge zu gehen. Der Verteidiger meinte, man solle ihr noch eine Chance geben. Und das Gericht gab sie ihr. Das Urteil über die Arbéitshauseinwei- sung wurde aufgehoben. Der Zusammenbruch Vortrag über ein Völkerdrama „Die Hintergründe des Zusammenbruchs der weißrussischen Gegenrevolution in Ruß- land“ hatte sich Dr. Lutz als Thema für einen Vortrag im Club Graf Folke Berna- dotte gewählt. Dr. Lutz stützte sich in seinen Ausführungen auf Briefe zeitgenössischer Berichterstatter und militärische Unter- lagen. In den Jahren der„Machtergreifung“ des Bolschewismus(1917-1923) waren es vor allem die Generäle Kerensky, Kornilow, Koltschak, Iudenitzsch, Bermont, Wrangel und Miller, die sich bemühten, in einer Ge- Senrevolution das sowjetische Regime, das Zunächst ein Fünftel bis ein Sechstel des russischen Raumes besetzt hatte, wieder zu stürzen. Koltschak, in Sibirien als Regent aufgestellt, unternahm im Frühjahr 1919 konzentrische Angriffe auf das rote Gebiet. Nach anfänglich glänzendem Verlauf, kam es dann im Spätsommer zu katastrophalen Niederlagen, die den Zusammenbruch der haben). Wohl aber bescheinigte Jacobi dem „MM“ im zweiten Teil seines Referates, daß sich diese Zeitung und ihre führenden Re- dakteure vollkommen korrekt verhalten hät- ten, als Schmähmaterial aus dem Rheinland und Berlin gegen ihn eingetroffen sei(eisiges Schweigen im Saal). Und nicht umhin konnte der SPD- Kandidat, auch hervorzuheben, daß die Berichterstattung des„MM“, als es der Entscheidung zuging, i hm durchaus gerecht geworden sei. Die Sache mit den Schmähbriefen Sich mit der„Badischen Volkszeitung“ auseinandersetzend, die die Schmähbriefe gegen Jacobi(nach der Wahl!) in einem Kommentar angedeutet hatte, legte Jacobi dieses Kapitel ausführlich dar. Wir sehen es als ni cht notwendig an, diese Ange- legenheit hier detailliert zu wiederholen, denn die Anschuldigungsverfahren gegen den ehemaligen Antikorruptionskommissar Jacobi(wegen Amtsanmaßung und Amts- mihbrauch) sind von der Staatsanwaltschaft Hamm 1950 wegen Haltlosigkeit eingestellt worden. Die Beschuldigungen über ehren- rührige und kriminelle Verfehlungen im KZ Groß-Rosen waren Gegenstand eines Immu- nitätsaufhebungsgesetzes im Mai 1953 im Bundestag, wobei das hohe Haus in seiner 265. Sitzung zu dem Resultat kam, daß diese Anschuldigungen„querulatorischen und vexatorischen Charakters“ seien, weshalb der Ausschuß dem Plenum vorschlug, die Immunität Jacobis nicht aufzuheben— ein Ausschußbeschluß, dem das Plenum mit Mehrheit zustimmte. „Auch politische Ueberlegungen Das Kapitel Spruchgerichts-Urteile strei- kend, sagte Jacobi, sie seien keine rechts- staatliche Lösung gewesen, wie er sie sich vorgestellt habe. Es habe damals„zu harte Urteile“ gegeben und—„Persilscheine“. Zum Thema„Einsprüche gegen eine Wahl“ meinte der Redner, hier sei zweierlei zu beachten: Einmal die juristische Seite, da seien ledig- lich die Erfolgsaussichten zu prüfen. Es müßg- ten jedoch auch„politische Ueberlegungen— unabhängig von rechtlichen Erwägungen— angestellt werden“. „Ich habe Dr. Reschke nicht diffamiert!“ Zum Abschluß verwies Jacobi noch ein- mal darauf, daß er seinen Gegenkandidaten Dr. Reschke nicht diffamiert habe.„Ich habe mich an alle Fairneg-Abreden gehalten, die vielleicht für einen Wahlkampf zu weit- gehend waren!“(lebhafte Zustimmung). Die Geschichte mit der einstweiligen Verfügung am Tage vor der Wahl wünsche er nicht zu berühren. Dank aber wolle er denen sagen, die ihn in diesem harten Kampf unterstützt hatten. Lieber würde er vor ihnen stehen mit dem Gelöbnis, für Mannheim zu arbei- ten. Es sei nicht der Fall, dennoch seien die Wochen nicht verloren gewesen, denn er habe Freunde gewonnen,„und es lohnt sich, gemeinsam mit Freunden zu kämpfen!“ H. Schneekloth der Gegenrevolution im Club Graf Folke Bernadotte weißrussischen Gegenrevolution zur Folge hatten. Dr. Lutz machte im wesentlichen Zwei Gründe dafür verantwortlich: die Un- einigkeit der Heerführung. Zum anderen führte die Einmischung der Alliierten Eng- lamder Franzosen), denen es um Weiter- führung des Krieges gegen Deutschland zu tun war, zu einem verhängnisvollen Neben- einander der Kompetenzen. Der endgültige Rückzug und Zusammen- bruch 1919/20 vrurde von der gesamten weiß russischen Bevölkerung begleitet. 50 000 Tote an einem Tag wurden gezählt. Die Zahlen über die liquidierte Bevölkerung schwan- ken zwischen 300 000 und 500 000. Dr. Lutz sagte, daß es bedauerlich sei, daß nicht ein- mal der Gebildete von dem Ausmaß dieser Katastrophe, wie sie sich später in der Aus- tilgung der Baltischen Länder und der Ost- Vertreibung fortsetzte, unterrichtet sei. Die zahlreichen Zuhörer dankten dem Vortra- Senden für seine aufschlußreichen Ausfüh- rungen. schie- Radfahrer müssen hinten einwandfrei strahlen Ab 1. Oktober will die Polizei langsam ungemütlich werden Auch für die Mannheimer Radfahrer sind die letzten Tage des September die letzte Frist. Ab 1. Oktober müssen ihre„Draht- esel“ so vorschriftsmäßig ausgerüstet sein, Wie es der 8 67 der Straßenverkehrszulas- sungsordnung vom 24. August 1953 vorsieht. In weiser Voraussicht hatte der Gesetz- geber damals eine Frist von zwei Jahren und fünf Wochen eingeräumt, um auch dem Bedächtigsten und finanziell Schwachen Zeit zu lassen, aber die längste Frist läuft einmal ab. Ab 1. Oktober muß nun ein richtig auf- gezäumter„Drahtesel“ folgendermaßen aus- sehen: An den Pedalen sind Tretrückstrahler mit gelbem Licht, am„Schwanz“ des Fahr- rades leuchtet ein„Katzenauge“, das nicht höher als 60 em sitzen darf. Dagegen muß das elektrische Rücklicht mindestens 40 cm über der Fahrbahn liegen. Dabei ist noch wichtig, daß sich nach den neuen Bestimmungen niemand mehr dar- auf hinausreden kann, er habe nicht gesehen, daß sein Rücklicht nicht brennt. Der Fahrer muß sich nämlich ohne sich im Sattel um- zudrehen, überzeugen können, daß das Licht funktioniert. Zu diesem Zwecke gibt es rote Kontrollämpchen, die man an der Lenkstange anbringt, oder das Rücklicht wirft auch einen Lichtstrahl nach vorne auf die Fahr- bahn, so daß dadurch eine Kontrolle mög- lich ist. Alle diese Schikanen und Neuerungen haben Räder, die in den letzten zwei Jahren gekauft wurden, die Besitzer alter„Rösser“ müssen in die Tasche greifen und sie an- schaffen. Viele haben es allerdings schon getan. Die Mannheimer Polizei, vorsorglich wie immer, macht die Radfahrer schon seit längerer Zeit bei ihren Kontrollen auf diese Vorschriften aufmerksam und nach ihrer Meinung sind die meisten Räder schon modernisiert. Nichtsdestotrotz hat in den letzten Tagen ein Ansturm auf die Fahrrad- geschäfte eingesetzt. Ein Mannheimer Ge- schäft verkauft zur Zeit täglich 20-30 Paar Leuchtpedalen und eine erkleckliche Anzahl Kontrollichter. Vorerst reicht der Vorrat noch, doch wenn der Zustrom so anhält, wird die Lage kritisch. Die Fabriken arbeiten nämlich Tag und Nacht und haben trotzdem Lieferfristen von zwei Monaten. Hoffen wir, daß alle sich bis zum Stich- tag richtig ausrüsten können. Die Polizei wird zwar nächst mit gebührenpflichtigen Verwarnungen arbeiten, doch allmählich werden sich die Strafen steigern und es ist möglich, daß nicht verkehrssichere Fahr- räder sichergestellt werden. Daß es in Mann- heim nicht so schlimm werden wird, zeigt ein Blick in die Verkehrsunfallstatistik des letzten Jahren, Die Radfahrer sind zwar mit 13 Prozent an allen Unfällen beteiligt, doch nur in sieben Fällen unter Hunderten waren Mängel der Beleuchtung die Unfallursache. So daß anzunehmen ist, daß die„Mannemer“ auch in punkto„Technische Fahrrad-Aus- rüstung“ vorne sind und sie das Inkraft- treten des 8 67 sie nicht weiter erschüttern kann ges. — Bahnbeamte tagten in Mannheim Anläglich der Inbetriebnahme de Gleisbildstellwerke im Mannheimer flazten bahnhof fand die diesjährige Betriebslell Konferenz der Deutschen Bundesbahn e. mals nicht am Sitz einer Eisenbahndi tion, sondern in Mannheim statt. ü hohe Beamte nahmen an der zweite Konferenz im Rosengarten teil, zu d der erste Präsident der Deutschen Bann bahn, Frohne, erschienen war. Erörtert 18. den rein interne und betriebstechnische P. bleme. Diese achte Betriepelelterkonteb die unter Leitung des Direktors der Haun verwaltung, Jacob Hagen, stand Wurde. allem von den Betriebsleitern der Genes. betriebsleitungen West und Süd bend ferner von Vertretern des Zentralamt Minden und der Hauptverwaltung eh Bei einem Empfang der Stadt Mannhel gab Bürgermeister Trumpfheller 91 Ueberblick über aktuelle Verkehrsproblens im Raum Mannheim. Die Teilnehmer batte Gelegenheit, bei Besichtigungen des Hau. bahnhofs und der neuen Gleisbildstellwetts diese Probleme näher kennenzulernen Ein Besuch des neuen Heidelberger Personen bahnhofs beendete die Konferenz. = d αανοοοf Wenn Sie MICH fragen ROfrgAxf Aus dem Polizeibericht: Ersäufter Katzenjammer Betrunkener sprang in Neckar Sinnlos betrunken sprang um die Mit- tagszeit in der Höhe des Städtischen Kran- kenhauses ein 39 jähriger Mann in den Neckar, offenbar in der Absicht, sich das Leben zu nehmen. Mehrere Personen hatten ihn aber beobachtet, so daß er rechtzeitig wieder herausgeholt wurde. Bis zur Ernüch. terung nahm ihn die Polizei in Gewahrsam. Ungeschickte Diebe Nach Mitternacht stahl ein 23jähriger Arbeiter einen auf der Riedfeldstraße ab- gestellten Personenwagen und kutschierte damit durch die Neckarstadt. Er hatte kei- nen Führerschein und war zudem noch an- getrunken. So nahm es nicht wunder, daß er beim Einbiegen von der Lang- in die Alphornstraße ins Schleudern geriet und aut den Gehweg des Neumarktplatzes auffuhr. Nach seiner Festnahme hüllte sich der „Kraftfahrer“ in Schweigen.— Morgens um halb sechs traf die Polizei am„Farlstern“ zwei Lehrlinge, die sich an einem Moped zu schaffen machten, von dem der eine erklärte es gehöre seiner Mutter. In Wirklichkeit hatten die beiden das Fahrzeug in Käfertal gestohlen. a Der zweite Tote Der zweite tödliche Verkehrsunfall des Monats ereignete sich in der Nacht vom Montag zum Dienstag auf der Casterfeld- straße. Ein Personenvagen stieß mit einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Motorradfahrer zusammen. Dieser, ein 19. jähriger Postarbeiter aus Malsch, trug 80 schwere Kopfverletzungen davon, daß er an Ort und Stelle verstarb. Schiffsbrand im Hafen Auf einem Motorschiff im Bonadieshafen entstand in der Nacht, vermutlich durch Selbstentzündung voa Kokosschrot, ein Brand. Die rechtzeitig alarmierte Berufs- feuerwehr konnte ihn aber mit zwel Lösch- fahrzeugen und einem Feuerlöschboot in kurzer Zeit löschen. Amerikanische Beschützer Tatkräftige Beschützer fand in einer Käfertaler Wirtschaft ein 18jähriges Mäd- chen, das wegen fehlender Ausweispapiere festgenommen werden sollte. Das Mädchen stellte sich unter den Schutz der anwesenden amerikanischen Soldaten, die seine Fest- nahme mit allen Mitteln zu vereiteln such- ten. Dennoch gelang es den Polizeibeamten, die„Begehrte“, die schon in einem Taxi flüchten wollte, festzunehmen. Wohin gehen wir? Mittwoch, 21. September Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Rigoletto“(Miete O, Th.-G. Gr. O, freier Ver. Kauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr: „Gigi“(Miete C, Gr. II, Th.-G. Gr. C). Vorträge: Amerikahaus 20.00 Uhr: Zur Soziologie des modernen Parteiwesens“, Sgr.! Prof. Dr. S. Neumann, USA; Jugendheim Wald- pforte 20.00 Uhr:„Jugoslawien, Land 115 Gegensätze“, Spr.: Prof. Dr. H. Himmel. akademie); Pestalozzischule 18.30 Uhr; 5 5 tuelle Wirtschaftsfragen“, Spr.: Prof,. Schachtschabel(Abendakademie); Karl-Frie rich-Gymnasium 20.00 Uhr:„Der Mensch 1 sein Schatten“, Spr.: Dr. H. A. Strauß(Aben akademie); C 2, 16-18, 20.00 Uhr: 1 eindrücke aus Norwegen und Schweden„Spr.: Prof. Dr. A. Marx(RRV, Columbus“). TA 23 5 5 SAlborboftkx die mefstgeske fte guchüngs maschine ihrer Kr! 5— 722 genqu quf ihre Bedörfnisse angepaßt, erleichtern Ihre geschäftlichen Entscheidungen durch tägliche Ahschlußbereitschoft sofortige Kontenseldierung o ständige Ubersicht der Außenstände und Verpflichtungen Oberzeugen Sie sich bitte durch eine unverbindliche Vorföhrung in der Ausstellung im Rosengarten vom 20. 22. 9. 1955 welche Vorteile Ihrer Buchhaltung daraus erwachsen. Generolvertrefung: H. C. CRAM ER. MANNHEIM 2. Werderstr. 52 Tel. 448 76 iuascl lucu „nch Meig“. 9 Hichtrech nende Böochoogsmoschihe mit Ein oder D Mefkatten Ein ziehg tome Trag 24 Ge ee,. Mod. 25 TRIPEEX Viefzöhs res maschinen Di Fre dieser einem Nachbe malige „Unser Einwo! doch k bis 2u Die 5 rechtfe der Fi lige In turelle Aul Berück staltet. auch 0 die da Gemel erwart Darüb Club s mit se durch erneut Anläss klein Arten Kol auch steht nisse Die U. schein Forme müsse Freien könne hältni etwas Siedle weise gesch! De wie e —— II Di. 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September 1955 MORGEN Seite 8 Freude herrscht auf der Schönau, weil dieser Großstadtsiedlung vor Jahresfrist mit einem repräsentablen Bau in unmittelbarer Nachbarschaft des Bunkers durch den da- meister Dr. Heimerich Unser Kino“ geschenkt wurde. Den 11 000 Finwohnern bietet dieses Kino 535 Plätze, doch konnten bei besonderen Anlässen schon u 600 Personen untergebracht werden. Die Notwendigkeit eines solchen Kinos rechtfertigen nicht nur die Besucherzahlen der Filmprogramm, sondern auch die häu- fige Inanspruchnahme dieses Saales für kul- turelle Veranstaltungen. Außer der von Dr. Künzig(Alster) unter Berücksichtigung der Siedlerwünsche ge- stalteten Filmfolge beherbergt„Unser Kino“ auch die Vortragsfolge der Abendakademie, die dank der selbstlosen Förderung durch Gemeindesekretär Otto Laux sich einer un- erwartet hohen Anhängerschaft erfreut. Darüber hinaus verstand es der Motorsport- Club Schönau(BMV) wiederholt, das Haus mit seinen Bunten Abenden zu füllen. Da- durch wird die Saalfrage auf der Schönau erneut akut, denn bei den verschiedensten Anlässen erwies sich das Siedlerheim als zu klein und der Kinosaal ist nicht für alle Arten von Veranstaltungen verwendbar. Kopfschmerzen bereiten den Schönauern zuch die Postverhältnisse. Das Postamt be- steht aus einem für die örtlichen Verhält- nisse viel zu kleinen Raum im Siedlerheim. Die Unzulänglichkeit tritt fast täglich in Er- scheinung und nimmt geradezu katastrophale Formen an bei der Rentenauszahlung. Hier müssen die Alben oft bei jeder Witterung im Freien warten, bevor sie abgefertigt werden können. Hinzu kommen sehr schlechte Ver- hältnisse in der Toilettenfrage, denn so etwas ist überhaupt nicht vorhanden. Das Siedlerheim(Wirtschaft) öffnet normaler- weise um ½ 10 Uhr und ist dienstags ganz geschlossen. Der Bau eines Verwaltungsgebäudes war, wie erinnerlich, geplant, doch wurde der 8 Im Glanz der Erneuerung Das alte Rathaus Die Engelspforte an der Unteren, St. Sebastian geweihten Pfarrkirche leuchtet in dem Glanz der jetzt über dem ganzen er- neuerten Gebäudekomplex liegt. Viele Jahre hindurch sah man nur Schäden und Alters- erscheinungen, so daß man sich an die glatte und strahlend helle Haut des Bauwerks zu- nächst einmal gewöhnen muß. Die Proportio- nen des dreiteiligen Gespanns treten nunmehr Wieder klar hervor und der plastische Schmuck entfaltet Bewegung, die unter Altersgrau, Kriegs- und Witterungsschäden längst er- starrt schien. Hat man die Gebäudeteile bereits endgültig aufeinander abgestimmt? Das ist die Frage, denn die zurückhaltende Tönung der Fenster an der Kirche harmo- nieren nicht mit dem hellen Weiß, das man am Rathaus den Fensterrahmen gegeben hat. Die säurehaltige Mannheimer Luft wird das Weiß bald gedämpft haben. aber vorerst sticht es scharf ab von der Tönung der Die Engelspforte(unser Bild) spricht für sich selbst. Ihr Gegenstück aber, die Rathauspforte, gibt mit langen latei- Gewände. nischen Inschriften Fleißaufgaben auf. Bild: Thomas Die Freuden und Sorgen auf der Schönau Berechtigte Wünsche der Einwohner einer Großstadtsiedlung Bauauftrag infolge Erkrankung von Prof. Guther ODarmstadt) zurückgegeben. In- zwischen wurde Oberbaurat Beirer(Hoch- bauamt) mit der Ausarbeitung der Pläne beauftragt und so dürfte es bis zur Ge- nehmigung durch den Stadtrat etwa Früh- jahr 1956 werden, bis etwas Positives ge- schieht. In diesem Zusammenhang dürfte im gleichen Atemzug die Unterbringung der Städt. Sparkasse geregelt werden, zumal diese in der Kattowitzer Zeile in gekiindig- tem Privat-Mietverhältnis ist und nach einer neuen Bleibe sucht. Nach Ansicht vieler Schönauer wäre es eine Ideallösung, schnell- stens Post und Sparkasse in einem Teil- Abschnitt des Verwaltungsbaues unter- zubringen. Durch den geplanten Bau von weiteren 600 bis 800 Wohnungen durch die Gemein- nützige Baugesellschaft(Sohrauer Straße, am Karlsberger Weg sowie nördlich des ASV-Platzes) im Baujahr 1955/56, ist mit einem Anwachsen um etwa 2500 Bewohner zu rechnen, so daß der Dringlichkeit der er- wähnten Gebäude nichts hinzuzufügen ist. Die neue Einwohnerzahl(etwa 13 500) be- rührt auch das Schulproblem. Hier sollte der Anbau von vier bis fünf Pavillonbauten ins Auge gefaßt werden, die der Kerschen- steiner Schule anzuschließen wären. Das Turnhallenprojekt(wegen fehlender Mittel bis 1958 verschoben) hoffen die Schönauer eines Tages auch verwirklicht. Kaufhaus Braun zeigt auf dem Lauf schließlich Donnerstag täglich 15 Uhr gezeigt wird. Daneben flelen Cordstoffe auf, zu weiten Röcken, zu Blusen, Kleidern und praktischen Sportmänteln verarbeitet. Bei den Kostümen setzt sich der Faltenrock immer mehr durch. Die Kleider sind fast durchweg in der modi- schen H- beziehungsewise A-Linie(ein Unterschied läßt sich nur schwer feststellen) gehalten. Um die Hüfte läuft oft eine be- tonende Blende, die rückwärts in einem klei- nen Schwänzchen Entschuldigung: Schleif- chen) endet. Die Mannequins, fast alle waren „hauseigen“, trugen zu den Modellen kleine Kappen oder Hüte in Topfform. Bei den Herren gab es, neben den bekann- ten Jackets mit tiefgezogenen Revers und schmalen Hüften, amüsante Hemdjacken oder Jackenhemden aus einfarbigem Cord und Farbenfroh wie der Herbst selbst prä- sentieren sich auch die neuen Modelle dieser Jahreszeit. Von den Grün- und Gelbtönen der Laubbäume bis zu den violetten Schat- tierungen spätsommerlicher Astern und dem leuchtenden Rot der Dahlien sind alle Nuancen vertreten, und natürlich auch die Farbe aller Farben: schwarz. Schwarze, lose Anoraks für die kommende Ski-Saison, schwarze elegante Kostüme und Nachmit- tagskleider mit kleinen Pelzgarnierungen und geradefallende Mäntel in der gleichen Farbe sind bei der Modeschau des Kauf- hauses Braun zu bewundern, die bis ein- Kleine Chronik der großen Stadt Aus der Praxis für die Praxis Veranstaltungen der Handels- k a m mer Auch in diesem Herbst und Winter will die Industrie- und Handelskammer Mann- heim sachkundige Juristen, Steuerberater und Betriebswirte zu aktuellen Fragen ihrer Arbeitsgebiete sprechen lassen. Diese, schon in den letzten Jahren veranstalteten Vor- träge und Kurse haben bei den Kaufleuten im Mannheimer Raum starken Anklang ge- funden. In den Kursen werden nicht nur grundsätzliche Probleme erörtert, sondern auch vornehmlich die für ein Unternehmen praktischen Fragen im einzelnen durchge- sprochen. b Verwaltungsanwärter Werden eingestellt Im Frühjahr 1956 wird im Bereich des Regierungspräsidiums Nordbaden eine be- schränkte Anzahl von Anwärtern für den gehobenen und den mittleren nichttech- nischen Dienst der Allgemeinen und Inneren Verwaltung eingestellt. Nähere Auskunft hierüber erteilen die Landratsämter bzw. Arbeitsämter und das Regierungspräàsidium Nordbaden, Abteilung I— Allgemeine und Innere Verwaltung— in Karlsruhe, Schloß- platz 1—3. Eine entsprechende Bekannt- machung wird in einer der nächsten Num- mern des Staatsanzeigers für Baden-Würt- temberg veröffentlicht, der bei allen staat- lichen Dienststellen und bei den Gemeinde- verwaltungen eingesehen werden kann. Backnanger Schäferhunde errangen die Siegespalme Die Internationale Hundesport-Union E. V., die deutsche Dachorganisation der Inter- national Dogsport Union(DU), erschien am Wochenende erstmals zu den in Mannheim geläufigen Schutzhundeprüfungen. Dabei Wartete der Landesverbands vorsitzende von Baden und internationale Wertungsrichter Paul Spitz(Mannheim) mit einer imposan- ten Veranstaltung auf. Es ging um die Lan- desverbands- Ausscheidung Baden-Württem- berg. Elf Züchter wagten es, ihre liebevoll aufgezogenen Deutschen Schäferhunde zu Kernstücke des Feinschmeckern unter den Vortragsbesuchern ihre rechtliche Gestaltung des sellschaft der Freunde des tradition hatte, sicher Interesse finden. beschworen: Schlüssiges Großstadt“ wird, Die„Gesellschaft der Freunde Mann- heims und der ehemaligen Kurpfalz“ legt Mannheimer „Winterspeisen- folge“ vor, der es an Leckerbissen auf po- litischem, kulturhistorischem und soziologi- schem Gebiet nicht mangelt. Wenn Ober- bürgermeister à. D. Prof. Dr. Dr. Heimerich einen Vortrag über„Die künftige staats- mittelwestdeut- schen Raumes“ ankündigt, darf man in die- sem Kreis und aus diesem Munde eine interesante Konzeption erwarten. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit der„Ge- Mannheimer Nationaltheaters“ untersucht Professor Dr. Hanns Braun, der Direktor des Zeitungs- Wissenschaftlichen Instituts der Universität München, der zugleich Mitglied der Baye- rischen Akademie der Schönen Künste ist, unter der vielsagenden Ueberschrift„Der Zuschauer im Theater“ die Wechselwirkung Zwischen Publikum und Bühne einst und jetzt. In einer Stadt, die große Theater- tradition hat und ebenso große Zuschauer- wird diese Probelmatik Im vergangenen Wahlkampf wurden auch einige Male die Manen des Oberbürgermeisters Otto Beck und Fundiertes über ihn und„den Aufstieg Mannheims zur irn nächsten Frühjahr dieser Vorentscheidung zu melden und zwar 4 SchH I, 2 SchH II und 5 SchH III. Erstaun- licherweise stellten dabei die Schwaben mit Zuchten aus Backnang(alle 5 SchH III und je 1 SchH I bzw. II) das Hauptkontingent. Die Tiere hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck. 9 Bei der Spurarbeit am Lampertheimer Weg allerdings fanden die Schwaben unge- wohnten Sandboden vor, so daß hier die Tiere das Letzte einsetzen mußten, um we nigstens ehrenvoll zu bestehen. Es war ein harter Punktekampf mit 96 Punkten Höchst- bewertung bei SchH II, während die Spit- zentiere von SchH I und III sich mit 95 Punk- ten begnügen mußten. Bei Unterordnungs- übungen und Mannarbeit demonstrierten die Württemberger gut diszipliniertes und angriffsfreudiges Material. Mit zwei„Vor- züglich“ und fünf„Sehr gut“ schnitten die Gäste am besten ab. Bei SchH I lag Boris v. d. Farbenschachtel Barthruff, Backnang) mit 286 Punkten an der Spitze, während der beste Mannheimer Hund(Straub, Mannheim) sich mit 279 Punkten zu begnügen hatte. SchH II I. Ricko Eva Saamann, Backnang), Mannheim Ebner(275 P.) SchH III: 1. Lux (Adolf Schick, Backnang) 290 Punkte. Briefträger- das Fünfzigjährige wollen sich treffen Nach inhaltsreichen Jahren Am 24. September treffen sich im Saal des „Zähringer Löwen“ die Jahrgänge 1904/05 zu einem Schülertreffen. Diese Zusammenkunft ist die erste große Mannheimer Veranstal- tung ehemaliger Volksschüler. Das Zzwanglose Beisammensein soll den ehemaligen Schülern dieser schwergeprüften Jahrgänge, die eine reiche Geschichte erlebt haben, nach schwe- ren Jahren ein freudiges Wiedersehen brin- gen. Der Beginn ist auf 20 Uhr, das Ende auf 2.30 Uhr festgesetzt. Der Eintritt ist frei. Volkswagen für 50 Pfennige Große Lotterie der DLRG Den Landesverbänden Baden, Rheinland- Pfalz und Hessen der Deutschen Lebens- rettungs-Gesellschaft wurde eine gemein- same große Losbrief-Geldlotterie mit so- kortigem Gewinnentscheid genehmigt. Der Erlös wird zur Anschaffung von Rettungs- geräten und zur Ausbildung weiterer Ret- tungsschwimmer verwendet. Jeder, der ein Los(50 Pfennig) ersteht, hat die Chance, einen Volkswagen, einen Heinkelroller, ein Fernsehgerät oder einen anderen der 300 Preise zu gewinnen. sieht so leicht aus Ein„stud. postillone“ berichtet über seine Ferien-Tätigkeit Wenn am frühen Morgen die Hausfrau mit ihren ersten Vorbereitungsarbeiten im Haushalt fertig ist, wenn der Händler oder Kaufmann sein Geschäftslokal oder Büro für den Publikumsverkehr vorbereitet hat, sehen sie alle nach, ob ihr Briefkasten schon mit für sie bestimmten Postsendungen ge- füllt ist, oder ob der Briefträger nicht bald kommt. a Und da kommt er auch schon, vollbepackt wie ein Kleiderstznder, mit einer großen Tasche gefüllt mit Päckchen, Postwurfsen- dungen, Drucksachen, Zeitschriften und Zeitungen und mit einer kleineren Tasche voller Briefe. Er eilt von Haus zu Haus, füllt die Briefkästen, gibt durch die Haustür- Klingel den Hausbewonnern Bescheid, hän- Vortragswinters „Freunde Mannheims“ warten mit einem erlesenen Programm auf allerdings erst, ein Vortrag des Städtischen Oberarchivrates Dr. Gustaf Jacob bringen. Um diese drei Kernstücke rankt sich eine Fülle interessanter Beiträge mit den Profes- soren Herbert von Einem, Reinhard Herbig, Hermann von Wissmann Otto Weinreich, sowie Regierungsbaudirektor Karl Kölmel. Bei einem Konzert ein einführender Vortrag von Dr. Scharschuch vorausgeht. Iermine tember, 20 Uhr, Haus R 7, Versammlung. (nicht Amerikahaus), Robert Koch“. Abendakademie: 21. September: Jugend Hans Himmel: Jugoslawien, Land und Ge Schatten“. Wir gratulieren! Margarethe 85. Lebensjahr. im Zirkelsaal des Schwetzinger Schlosses wird die Städtische Hochschule für Musik und Theater Werke von Carl Maria von Weber aufführen, denen Horst ges. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 21. Sep- Tilmelub Mannheim-Ludwigshafen: 21. Sep- tember, 20 Uhr, Industrie- und Handelskammer heim an der Waldpforte, Waldhof- Gartenstadt, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag von Prof. Dr. Friedrich-Gymnasium 20 Uhr: Vortrag von Pr. Hans Arthur Strauß:„Der Mensch und sein Gaisbauer, Mannheim-Neckarau, Adlerstraße 1, wird 75 Jahre alt. Heinrich Eckstein, Mannheim- Wall- stadt, Amorbacher Straße 23, vollendet das digt den wartenden Geschäftsleuten die Briefe persönlich aus und schon ist er im nächsten Haus. Wenn er so weiter macht, wird er bald fertig sein. Ein angenehmer Beruf, wie es scheint: In der frischen Luft von Haus zu Haus zu pendeln, und bei etwas Uebung bald fertig zu sein. Doch der Schein trügt. Nur wenige wissen, daß der Briefträger schon runde zwei Stunden vor dem Austragen auf dem Postamt sitzt und eine anstrengende, Aufmerksamkeit erfor- dernde Tätigkeit auszuführen hat. Wenig Ahnung hier hatten auch einige Stu- denten, die z. Z. in ihren Semesterferien als Briefträger arbeiten. Was gab es nicht alles zu lernen. Da mußten sie sich den Bezirk einprägen, und den„Karawenenweg“ nach in der Reihenfolge dieses Weges das Stecken der Briefe in die richtigen Fächer. Und mit den nicht getan. Hinzu kommt das„Grobholz“, die Zeitungen, Päck- chen, Prucksachen, Briefreklamen. Doch auch mit dem„Grobholz“ ist es noch nicht ge- ug. Es folgen einige hundert Rundfunk- rechnungen, auch Zeitungsgeld, das es zu kassieren gilt. Dem schließen sich noch die Einschreibebriefen oder dem er Abgeschritten wird. Dann Briefen allein ist es „Verfahren“ bei Briefen mit Zustellungsurkunden an. mischten Gefühlen an. Wie wird ihn da Publikum aufnehmen? Wird er den von sei nem Vorgänger„verwöhnten“ Leuten alle recht machen? Es sei zur Ehre der Mann heimer gesagt: Die meisten haben Verständ nis für die studierenden Postillone, wenn die Post in der ersten Woche etwa gesteckt und der„Neuling“ muß den We FFFTTETTTCTCTTCTCCCCC über„Aktuelle Wirtschaftsfragen“;— Karl- holz“ Vergessen.. sollte die Zeit der„stud, postillone“ zu kurz sein, um ein rechter Meister zu werden, so wird sie doch ausreichen, sie zu brauch- baren Ersatzbriefträgern werden zu lassen. über jedes Fetzchen unfreiwilligen Hum K. S.„stud. postillone“, Das hatte so leicht ausgesehen, Und dann mußte der uas anlernende Briefträger mit Ausdauer und Geduld an vieles erinnern. Eines Tages ist es soweit: Der„Briefträger“ soll einen in Urlaub gehenden echten Brief- träger vertreten. Diesen ersten Alleingang tritt der„stud. postillone“ mit etwas ge- auch später kommt. Denn oft ist ein Brief falsch zurückeilen; dann wieder rauß er die Adres- saten suchen, denn er hat zwar die Briefe Aber Uebung— und vor allem Erfah- Bunt wie der Herbst ist auch die Mode steg eine Auswahl seiner Kollektion kariertem Flanell. Alle diese Kleider, Com- plets und Ensembles werden zu den Klängen des Kurpfalz-Trios über den Laufsteg ge- tragen, von Werner Lohse aus dem Hause Braun angesagt. Hans Beck vom National- theater tut das Seine, die Schau mit Couplets und Chansons zu verschönen. Ch. Z. Zwei fesche Skihaserin— bei viel Schnee ist allerdings noch ein Halstuch zu empfehlen. Bild: Thomas Filmspiegel Capitol:„Die Unbezähmbaren“ Nach dem bekannten Roman von Helga Moray„Wind weht über's Veld“ wurde die- ser Siedlerflim im Lande der Zulukaffern gedreht. Der Regisseur Henry King) Sab der Autorin nachzudrehen, und so entstand ein etwas langatmiger, jede Kleinigkeit be. rücksichtigender Film. Er schildert das Leben einer jungen Irin, die dem Mann, den sie liebt, nach Afrika folgt. Er zeigt die Anstrengungen eines Siedlertrecks und di. grotesken Kriegstänze der Eingeborenen mit der gleichen, ermüdenden Genauigkeit. Den beiden Hauptdarstellern Tyrone Power und Susan Hayward gelingt es nicht, ihre Rollen echt und glaubhaft wiederzugeben, sie Wir- ken in ihrer forcierten Dramatik eher ei bißchen hölzern. Ausgezeichnet aber sind die Landschaftsaufnahmen aus Irland und Afrika. Ch. Z. Palast:„Tolle Texasgirls“ 8 Den Drehbuchautoren der Abteilung z Western“, Unterabteilung 5 ist da etwas Geniales eingefallen: An Stelle stoppelbärtiger, muskelstarker Manner haben sie eine Handvoll hübscher Mädchen zu Ban diten auserkoren, die pokern können wie di Falschspieler, reiten wie die Cowboys, ringen wie Weltmeister Hans Schwarz und schieße wie die Gangster. Dazu sind sie natürlich recht ansehnlich und haben nette Beine. Diese Weiber wirtschaft kämpft bis auf die letzten hundert Filmmeter gegen das starke Ge. 0 8 8 8 8 schaftet und vertauschen die Pistolen mit d Kochlöffeln, um fortan statt einer St wenigstens einen Mann tyrannisieren 2u können. Die Idee klingt ganz nett, ist aber so wenig originell und albern inszeniert und ge- spielt(Regisseur: Sam Newfield, Hauptdar- rung— macht auch hier den Meister. Und lenda). Der Zuschauer freut sich dankbar Das Gute zum Besseren, das Bessere zum Besten entwickeln: Lebendige Eckstein-Tradition seit fünf Generationen. sich alle Mühe, den breiten, erzählenden Stil „humoristisch“, schlecht, dann sind die tollen Girls abgewirt- 5 stellerinnen: Marie Windsor und Carla Ba- eee eee Seite 6 DREI-LANDER-SETTE Mittwoch, 21. September 1955/ Nr 1 UMS CHAU IN BADEN. WURTTEM BERG US-Kommunalpolitiker zu Besuch Heidelberg. Sieben führende amerika nische Kommunalpolitiker, darunter der Direktor des amerikanischen Städtetages, Patrik Healy(Washington), unterhielten sich mit dem Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Car! Neinhaus und Mitgliedern des Stadtrats über kommunale Fragen. Die Amerikanischen Gäste befinden sich auf Ein- ladung des Auswärtigen Amtes auf einer Sinmonatigen Iuformationsreise durch die Bundesrepublik. Sie besichtigten u. a. West- und Ostberlin, Hamburg, München und Stuttgart. Wasserstoff-Bombe und Blutbild Freiburg. Unter dem Protektorat von Bundespräsident Theodor Heuss findet vom 20. bis 24. September in Freiburg der 5. Kon- greg der Europäischen Vereinigung für Hä- Mmatologle statt. Unter den rund 1000 Teil- nehmern aus 30 Ländern sind auch japanische Wissenschaftler und vier führende russische Hämatologen, die sich unmittelbar nach Ab- schluß der deutsch- russischen Verhandlungen in Moskau angemeldet haben. Im Rahmen der Tagung werden unter anderem japanische Hämatologen über die Auswirkungen der Wasserstoff- und Atombomben-Explosionen auf das Bhütbild berichten; ferner sind Refe- rate über neue Erkenntnisse auf dem Gebiet des Eisen- und Kupferstoffwechsels und der Spurenelemente, über das kobalthaltige Vita- min B 12, dessen Struktur vor wenigen Wochen gefunden wurde, und über die ner- vöse Regulation des Blutes vorgesehen. Auch Fragen der Blutgerinnung und der Throm- bose sowie die Beziehungen zwischen Blut- bildung und Rnochenbau werden behandelt. Parallel zu dem Hämatologen-Kongreß findet in Freiburg eine Tagung der Internationalen Gesellschaft für Transfusion statt. df Günstig für Atomenergie Stuttgart. Die Bundesrepublik bietet durch die hohen Kohlenpreise sowie durch die ver- hältnismäßig niedrigen Löhne und Anlage- kosten günstige Voraussetzungen für die Aus- Wertung der Atomenergie auf dem Gebiete der Elektrizitätsversorgung. Diese Ansicht vertrat der Wirtschaftsberater der US-Atom- energie- Kommission in Washington, Dr. Karl Matthias Mayer, in einem Vortrag in Stutt- gart. Es sei zu erwarten, daß die Atomelektri- zität im Bundesgebiet schon in wenigen Jah- ren mit der Elektrizität aus Kohle konkur- rieren könne. Gegenüber der aus Wasser- kraft gewonnenen Elektrizität werde die Atomelektrizität jedoch voraussichtlich noch Jängere Zeit nicht rentabel sein. „Neckarhafen rentiert sich nicht“ Stuttgart. Die Deutsche Bundesbahn wehre sich gegen das Projekt eines weiteren Hafens im Großraum Stuttgart nicht allein aus eigenen finanz wirtschaftlichen Inter- essen, sondern vor allem auch aus volks- Wirtschaftlichen Gründen. Mit dieser Erklä- Tung hat die Bundesbahndirektion Stuttgart zu den Vorwürfen Stellung genommen, die der„Verein Neckarhafen Plochingen“ vor kurzem gegen die Bundesbahn erhoben hatte. Der Verein hatte der Bundesbahn unterstellt, daß sie sich einseitig gegen den Neckarkanal wende, Monopolansprüche er- hebe und den im Jahre 1921 zwischen dem Reich, den Ländern Baden, Hessen und Württemberg über die Neckarkanalisierung 3 Staatsvertrag nicht respek- ere. Hafenbahnbrücke„eingeschwommen“ Heilbronn. Die neue Hafenbahnbrücke in Heilbronn, eine 88 Meter lange stählerne Bogenbrücke, ist„eingeschwommen“ wor- den. Viele Schaulustige und Kameramänner der Wochenschau wohnten dem interessanten Vorgang bei, der in der Geschichte des Brückenbaues überaus selten ist. Die 360 Ton- nen schwere Stahlkonstruktion der Brücke War an Land vollständig zusammengebaut Worden. Auf Laufschienen und stählernen Rollen wurde die Brückenkonstruktion so weit über den Neckararm innerhalb des Heilbronner Hafens bewegt, daß sie auf einem grogen Neckarschiff auflag. Mit Hilfe Zweier großer Winden mußte dann das stäh- lerne Ungeheuer einschließlich des Schiffes in stundenlanger Arbeit zum anderen Widerlager hinübergezogen werden, bis sich die kühne Konstruktion von Ufer zu Ufer spannte. Auf Forschungsreise Freiburg. Der Freiburger Ethnologe und Privatgelehrte Dr. Hans E. Kauffmann ver- Jägt in diesen Tagen Freiburg, um sich mit seinem Assistenten, Dr. Löffler von der Ini- Versität Mainz, am 25. September in Genua suf dem deutschen Motorschiff Kybfels“ nach Ostpakistan einzuschiffen. Dr. Kauff- mann ist der Leiter der„Deutschen Ohittagong-Hills-Expedition“, die mit Unter- stützung der Deutschen Forschungsgemein- schaft in Bad Godesberg eine über ein Jahr dauernde völkerkundliche Forschungsreise nach dem Bergland von Chittagong unter- mimmt und die primitiven Stämme der Mro und Kumi aufsucht. von denen so gut wie nichts bekannt ist. Es gibt in völkerkund- licher Hinsicht auf der Karte von Südostasien und Indien noch viele weiße Flecken und in diesen Gebieten noch memnche Stämme, die man kaum dem Namen nach kennt. Professor Haas nach Freiburg Freiburg. Der Marburger Professor Dr. Richard Haas, der den deutschen Impfstoff Segen die spinale Kinderlähmung in den Behringwerken entwickelt hat, wird am 1. Oktober an der Universität Freiburg den Lehrstuhl für Bakteriologie und Hygiene und gleichzeitig den Posten des Direktors des Hygienischen Institutes der Universität und des Medizinaluntersuchungsamtes Südbaden übernehmen. Die deutsche Wissenschaft holt auf Zu große Erfolgsfreude wäre jedoch verfrüht/ Jahresbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft Vor wenigen Jahren noch boten die Presse- berichte über die Lage der deutschen For- schung ein trübes Bild der Zerstörung, des Mangels und des Rückstandes gegenüber dem Auslande. Dieses Bild war nur zu sehr be- gründet, und es hieße, sich einer gefährlichen Selbsttäuschung hingeben, wollte man glau- ben, es wäre heute schon völlig überholt. Wenn wir dennoch, trotz zahlreicher uner- füllter Wünsche und Forderungen weit hoff- nungsvoller in die Zukunft sehen, als das etwa vor fünf Jahren möglich war, dann dürfen wir uns auf den Jahresbericht be- ziehen, den die Deutsche Forschungsgemein- schaft zu ihrer vom 28. bis 30. September in Stuttgart stattfindenden Jahrestagung vorlegt. Jede Forschungsförderung muß davon ausgehen, daß die Zuwendung finanzieller Mittel ihren Zweck verfehlt, wenn die per- sonellen Voraussetzungen nicht vorhanden sind. Deshalb hat die Forschungsgemeinschaft es stets als eine ihrer vornehmsten Auf- gaben angesehen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern— nicht nur durch eine große Zahl von Stipendien, sondern auch durch großzügige Anpassung der Stipen- dien an die gestiegenen Lebenshaltungs- kosten. Zu den 345 Stipendiaten müssen die fast 900 wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter an größeren Forschungsauf- gaben und zu einem Teil auch die 660 tech- nischen Hilfskräfte hinzugerechnet werden, die aus Mitteln der Forschungsgemeinschaft bezahlt werden. Sie gehören durchaus nicht nur den naturwissenschaftlichen und tech- nischen Fächern an. Gerade in den Geistes- wissenschaften haben die zahlreichen lang- fristigen Unternehmen— die Gesamtaus- Saben, Corpora, Thesauri und Wörterbücher — eine sehr wesentliche Aufgabe in der Aus- bildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu erfüllen, der sie ohne die ständige Hilfe der Forschungsgemeinschaft nicht gerecht werden könnten. Hier aber werden auch die Grenzen sichtbar, die der Forschungsgemein- schaft gezogen sind. Sie ist ihrer Struktur nach nicht in der Lage, den Nachwuchskräf- ten länger als zwei bis drei Jahre den Lebensunterhalt zu sichern oder etwa beim Mittelhochdeutschen Wörterbuch oder bei der Meister-Ekkehard-Ausgabe Planstellen zu schaffen. Daher muß sie es immer wieder erleben, daß gut qualifizierte jüngere Wissen- schaftler dorthin übergehen, Wo diese Zu- kunftssicherung geboten werden kann. Auch die besonderen Schwierigkeiten in bestimm- ten technischen Bereichen, die Nachwuchs- Kräfte trotz verlockender Angebote aus der Industrie der wissenschaftlichen Arbeit zu erhalten, werden im Jahresbericht als ein ernstes Problem angedeutet. Historisches Mauerwerk ist billig Trotzdem geht die Rechnung nicht auf/ Hessen will seine Schlösser nützen Darmstadt. In Süd- und Nordhessen gibt es etwa dreihundert Burgen und Schlösser, verfallen oder erhalten, aber nur wenige wirtschaftlich genutzt. In einigen wurden Gaststätten oder gar Hotels eingerichtet, wie in Schloß Kronberg im Taunus und in einem Teil der Burg Staufenberg bei Gießen. Der Ludwigstein bei Witzenhausen ist als Ju- gendheim viel besucht; andere Burgen und Schlösser bieten Behörden oder auch Museen Unterkunft. Doch in den meisten Fällen haben die Besitzer allen Grund, unter der Last des historischen Mauerwerkes zu stöh- nen; denn sie müssen ständig Geld zusetzen, hauptsächlich für die gesetzlich vorgeschrie- bene Unterhaltung solcher Gebäude. So kommt es, daß der Verkaufswert dieser Be- Sitzungen oft niedriger als derjenige einer Wohnung veranschlagt wird. Vor einem Jahr hat beispielsweise die Gemeinde Fal- kenstein die siebenhundert Jahre alte Burg- ruine Falkenstein für kaum mehr als tau- send Mark erworben. Auch für die hessische Regierung geht die Rechnung nicht auf. Das Land besitzt etwa hundert— ein Drittel— der hessi- schen Burgen und Schlösser, die früher der großherzoglichen Familie in Darmstadt oder dem Land Preußen gehörten, das sie 1866 von den Kasseler Landgrafen und den nas- sauischen Herzögen übernommen hatte. Für die kostspielige Erbschaft muß das Land Hessen jährlich anderthalb Millionen Mark ausgeben, kann jedoch höchstens 200 000 Mark einnehmen. Man will daher diese Bau- werke wirtschaftlich besser nutzen, sie zu neuen Anziehungspunkten des Fremden- verkehrs ausbauen, zu Hotels und großen Gaststätten, über neue Fahrstraßen erreich- Par. Im Wirtschaftsministerium in Wiesbaden wurde bereits eine Sonderverwaltung ein- gerichtet, die seit zwei Jahren über einen Jahresetat von 300 000 Mark verfügen kann. Inzwischen haben sich diese Gelder sum- miert; denn nur ein geringfügiger Teil mußte ausgegeben werden. Sobald der Lan- deskonservator die Pläne der Architekten begutachtet und alle Entwürfe mit dein Baustil in Einklang gebracht hat, können die Handwerker auf den hessischen Burgen ihren Einzug halten. Es handelt sich zu- nächst um Schloß Hirschhorn am Neckar, Burgruine Frankenstein bei Darmstadt- Eberstadt, die Sababurg im Reinhardswald und später um das„Fürstenlager“ mit Schloßruine Auerbach an der Bergstraße, das Wilhelmsbad bei Hanau und den Neuen- stein bei Bad Hersfeld. u „Der Wald ist kein Der schon seit einigen Jahren beobach- tete Aufschwung im wissenschaftlichen Ver- lag und im Buchhandel spiegelt sich auch in diesem Bericht wider. Die Zunahme der Ersterscheinungen und der Neuauflagen und der wachsende Absatz insbesondere nach dem Ausland lassen erkennen, daß die Lei- stungsfähigkeit der deutschen Verlage wieder einen erfreulichen Stand erreicht hat. Wie in den beiden vorigen Jahren konnte die Forschungsgemeinschaft neben ihrem normalen Haushalt 10 Millionen DM als Son- dermittel des Bundes bestimmten Schwer- punkten der Forschung— insgesamt 27— zuführen. Der angewandten Forschung hat sich die Forschungsgemeinschaft in stärkerem Maße als zuvor zugewendet. Auf diesem unüber- sichtlichen und mit der industrieeigenen For- schung eng verzahnten Gebiet mug zunächst einmal ein möglichst umfassendes Bild er- arbeitet werden. Bisher ist das für die Textil- industrie, das Eisen und die Nichteisen- metalle, die Verfahrenstechnik und die Sili- Kattechnik geschehen. Mit Recht erwähnt der Jahresbericht, daß sich die Voraussetzungen für die wissen- schaftliche Arbeit mit der Besserung und Festigung der politischen und wirtschaft- lichen Verhältnisse in der Bundesrepublik grundlegend verändert haben. Institute und Bibliotheken konnten wiedererrichtet und ausgestattet werden, hemmende Kontrollen sind entfallen, das Publikationswesen konnte — insbesondere auch für die Zeitschriften— wieder aufgebaut werden und die Wieder- eingliederung der deutschen Forschung in die internationale Zusammenarbeit ist weit- gehend vollzogen. Mit gleichem Recht aber warnt der Jahres- bericht auch vor zu großer Erfolgsfreude und mahnt,„die deutsche Forschung noch nicht mit dem starken Baum mit voller Krone und reifen Früchten zu vergleichen, sondern eher der zarten Pflanze, die noch vieler sorgsamer und geduldiger Pflege bedarf“. Nur zu oft noch muß sich der deutsche Forscher mit un- zulänglichen Kräften bemühen, den Vor- sprung, den das Ausland in zehn wichtigen Jahren gewonnen hat, aufzuholen oder ganz neue Arbeitsrichtungen und Forschungs- methoden überhaupt erst zu übernehmen. Zu knappe Haushaltsmittel der Institute, die kaum für die Unterrichtszwecke genügen, und ein Uebermaß an Pflichten als aka- demischer Lehrer hemmen ihn immer wieder. Dr. Wolfgang Treue Panzerübungsplatz“ Waldbesitzer:„Kein Gemeinde- und Privatwald für die Aufrüstung“ Stuttgart, Für künftige militärische An- lagen soll nach den Wünschen der kom- munalen und privaten Waldbesitzer ledig- lich Staatswald in Anspruch genommen werden. Falls unbedingt auch sch anderer Wald gebraucht werde, so würde in ger Mitgliederversammlung des Waldbesitzer- Verbandes für Württemberg und Nordbaden in Stuttgart erklärt, müsse dem betroffenen Waldbesitzer Hrsatz aus Staatswäldern ge- leistet werden. Der Geschäftsführer des Ver- bandes, Dr. Rolf Laiblin, vérlangte die Ver- tretung der Waldwirtschaft in den Stellen, die Land für die militärische Aufrüstung zu beschaffen hätten. Insbesondere müsse der nichtstaatliche Waldbesitz gehört werden, der 75 Prozent des Waldes in Baden-Würt- temberg umfasse. Dr. Laiblin wies darauf Bin, daß der heimische Wald seit 1933 durch Polizei mußte zur Schußwaffe greifen Massenschlägerei in Altenahr/ Altenahr. Zu einer schweren Schlägerei ist es in dem weinfrohen Städtchen Altenahr gekommen. Beim ersten polizeilichen Ein- reifen wurde ein randalierender Mann von einem Polizisten angeschossen und verletzt. Kurz darauf verhafteten die Polizeibeamten sechs Personen. Sie sollen einem mit 700 Per- sonen besetzten Sonderzug aus Aachen an- gehören, der in den Morgenstunden in Alten- ahr eingetroffen war. Nach der Verhaftung belagerte die aufgebrachte Menschenmenge das Polizeigebäude. Die Bezirksregierung Koblenz hat ein Kommando nach Altenahr geschickt, um den Zwischenfall zu überprüfen und Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Der Tumult war durch Betrunkene aus- gelöst worden, die einen Lastwagenfahrer Aus der Verkehrsunfall forderte zwei Tote Fritzlar. Die gefürchtete Kreuzung der Bundesstraßen Kassel Frankfurt und Kas- sel—Bad Wildungen bei Fritzlar forderte zwei Todesopfer, nachdem schon in der Nacht zum Montag hier ein belgischer Sol- dat der Kasseler Garnison schwerverletzt aufgefunden worden war. Ein aus Richtung Wildungen kommender Personenwagen, der ein Stoppschild überfahren hatte, wurde von einem entgegenkommenden Lastzug auf Friedland erfaßt und 20 Meter weit mit- geschleift. Der Fahrer des Personenwagens War sofort tot. Jein Beifahrer starb auf dem Weg ins Fritzlarer Krankenhaus., Ihr Fahr- zeug wurde völlig zertrümmert. Parkometer bleiben Frankfurt. Die 800 Parkometeruhren in den Frankfurter Hauptverkehrsstraßen wer- den in Betrieb bleiben. Anders als der Mün- Polizeigebäude wurde belagert angegriffen hatten. Der Fahrer hatte ver- sucht, im Schritt-Tempo an den Ausflüglern vorbeizufahren. Er wurde dabei behindert, aus dem Führerhaus herausgerissen und zu Boden geschlagen. Mit letzter Kraft konnte sich der Ueberfallene blutüberströmt in die Polizeistation retten. Ein Polizeibeamter, der eingreifen wollte, mußte sich vor der drohen- den Menge ebenfalls in Sicherheit bringen. Erst nachdem zwei weitere Gendarmerie- beamten eingetroffen waren, versuchte man inn einer Gastwirtschaft die Haupttäter fest- zunehmen. Dieses mißlang jedoch. Als weitere Verstärkung zur Stelle war, glückte die Fest- nahme von sechs„Schlägern“. Während ihres Eingreifens mußten die Beamten von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen. den Bau von Autobahnen und militärischen Anlagen 10 000 Hektar verloren habe. Heute noch würden 20 000 Hektar ständig als Man- ver-Gelände benützt. 10 000 Hektar seien beschlagnahmt und könnten vom Eigentümer nichk mehr nach forstlichen Grundsätzen bewirtschaftet werden. Die neuerlichen Opfer, die dem Wald auferlegt werden sol- len, müßten daher tragbar sein. Die Wiederaufforstung würde in einer Entschließung von den Waldbesitzern als das Gebot der Stunde bezeichnet. Dafür seien wie früher die Grundsteuern zu erlas- sen und die Neuaufforstungszuschüsse bei- zubehalten. Diese seien auch leistungs- schwachen Gemeinden zu gewähren. Die Waldbesitzer wiesen auf die Millionen- schäden in den Wäldern bei den letztjährigen NATO-Manövern hin und verlangten für die kommenden militärischen Uebungen eine weitgehende Schonung des Waldes, der ein unersetzlicher Klimagestalter, Wassererhalter und Rohstofferzeuger sei.„Der Wald ist kein Panzerübungsplatzé“, heißt es in der Entschließung. Vom Staat erwarten die Waldbesitzer eine Steuerpolitik, die der Erhaltung des Waldes diene. Sie kritisierten das Steuer- gesetz 1955, das an den Waldbesitzer un- zumutbare Anforderungen stelle. Ein Bun- desforstgesetz wird von den Waldbesitzern abgelehnt. Der Erlaß von Forstgesetzen sei bei der Vielgestaltigkeit des Waldes Sache der Länder. Mit vier Forstdirektionen sei die Staatliche Forstverwaltung in Baden- Württemberg überorganisiert. So genüge für Württemberg eine Forstdirektion. Den rund 7000 Mitgliedern des Wald- besitzerverbandes für Württemberg und Nordbaden gehören etwa 300 000 Hektar Wald. An der Versammlung nahm auch Her- z0g Philipp von Württemberg teil. Hessischen Nucsbuarscg ft chener Polizeipräsident, der nach einer Ent- scheidung des Münchener Amtsgérichts die dortigen Parkometeruhren vorlaufig matt setzte, steht das Frankfurter Polizeipräsi- dium auf dem Standpunkt, daß eine amts- richterliche Entscheidung hier nicht zustän- dig ist, sondern daß die Einführung und das Betreiben von Parkometern eine Verwal- tungsmaßnahme ist, für die darum nur der Instanzenzug der Verwaltungsgerichte zu- ständig sein kann. Wie der Leiter der Frank- kurter Verkehrspolizei sagte, haben die Par- kometer in Frankfurt bisher rund 200 000 Mark in Groschen geschluckt und eiligen Parkern den so bitter notwendigen Platz im Stadtzentrum verschafft. Nach Ansicht der Frankfurter Verkehrspolizei hat man in München einen juristischen Formfehler ge- macht, indem man die Parkverbotszeichen beschriftete: Münzeneinwurf unterbricht Parkverbot. Nahezu 90 Prozent Zeitungsleser Frankfurt a. M. Fast neun von zehn er- wachsenen Einwohnern der Bundesrepublik lesen, wenn auch mit unterschiedlicher Hàu- figkeit, Tageszeitungen. Dies ergab eine Um- frage, die das Deutsche Institut für Volks- umfragen, Frankfurt, im vergangenen Som- mer veranstaltete. Reichlich zwei Drittel der Exwachsenen gaben an, jeden Tag min- destens eine Tageszeitung zu lesen. Zehn- Mill.-DM-Wohnungsbauprogramm Frankfurt. Ein Zehn-Millionen-DM- Woh- nungsbauprogramm der amerikanischen Ar- mee ist durch die Einweihung der Wohn- siedlung in Frankfurt und ihre Taufe auf den Namen des deutsch- amerikanischen Ge- nerals Friedrich Wilhelm Steuben, anläß- lich seines 225. Geburtstages abgeschlossen worden. Die Siedlung umtaßt 268 Wohnun- gen für Angehörige der US-Armee und ihre Familien. wirkungen bleiben. 8 — B IIc NAch RHEINLAND. PrAlz Wiederaufbau der Rheinbrücken Mainz. Der Wiederaufbau der Rhein Eisenpahnbrücken bei Rücdeshehn Ramat und Wesel ist noch ungewiß, heißt es in einem Bericht der Bundesbahn über dag Ausmaß der Kriegsschäden bei der Eisen- bahn. Von insgesamt 522 Bahntunnels im Bundesgebiet waren bei Kriegsende 67 Zer- stört oder beschädigt: davon waren 43 un. befahrbar. Am stärksten betroffen Waren die Bundesbahndirektion Trier mit 15 Mainz mit 11, Köln und Stuttgart mit Je und Wuppertal mit 7 Tunnels. Die meisten Schäden waren bis 1950 beseitigt. Von 24300 Eisenbahnbrücken und 4827 bahneigenen Straßenbrücken waren bei Kriegsende 3149 Eisenbahnbrücken und 575 Straßzenbrücken beschädigt oder zerstört. Die umfangreich. sten Schäden an Eisenbahnbrücken Waren in den Bezirken der Bundesbahndirektion Köln mit 38,7 Prozent, Trier mit 254 Pro- zent und Essen mit 20 Prozent entstanden Unter den nicht mehr befahrbaren Eise. bahnbrücken befanden sich alle 21 Rhein- brücken. Von ihnen sind 15 mit 23 Gleisen heute wieder befahrbar. Noch nicht Wieder. hergestellt sind die Rheinbrücken bei Brel. sich, Gemersheim, Speyer, Rüdesheim Re- magen und Wesel. Die Rheinbrücke hel Speyer wird als Eisenbahnbrücke nicht hie. der aufgebaut. Unglückskreuzung beseitigen Bitburg. Durch einen Ringverkehr soll eine Unglückskreuzung von zwei Bundesstra. Ben bei Bitburg ausgeschaltet werden. Fagt täglich kommt es an dem Schnittpunkt der Straßen Trier/ Köln sowie Echternach/ Koblenz zu schweren Verkehrsunfällen. Wie Landrat Werner Schubach Bitburg) hierzu erklärte, habe er das Straßenbauamt Gerolstein ge. beten, möglichst schnell mit den Bauarbeiten zu beginnen, damit eine weitere Gefahren- stelle in der Westeifel beseitigt wird. AOK verweigerte Krankenschein Kaiserslautern. Dreißig Minuten nach der Geburt ihres Kindes in einer amerikanischen Wohnsiedlung hatte eine 22 Jahre alte Haus. gehilfin Magdalena Werle aus Kaiserslautern im März dieses Jahres das Neugeborene erwürgt und die Leiche im Kleiderschrank versteckt. Sie wurde wegen Kindestötung vom Schwurgericht Kaiserslautern zu acht- zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Die Kindestötung wurde entdeckt, als die Ange- klagte sich Arbeitskolleginnen anvertraute, sie habe eine Fehlgeburt gehabt und das Kind liege im Kleiderschrank. Die Kollegin- nen sorgten dafür, dag die Militärpolizei einschritt, die dem Verbluten nahe Kindes- mutter in ein Krankenhaus brachte und dann die deutsche Polizei verständigte. Vor Ge- richt gab die Angeklagte an, aus Not gehan- delt zu haben, weil sie finanziell in Bedräng- nis geraten sei. Die Allgemeine Ortskranken- kasse Kaiserslautern habe ihr wegen einer Beitragsschuld von 28 Mark einen Kranken- schein zum Aufsuchen eines Arztes ver- Weigert. In ihrer Not habe sie eine halbe Stunde vor der Geburt den Entschluß gefaßt, ihr Kind umzubringen. Ihre Angaben wurden durch die Beweisaufnahme bestä- tigt. Das Gericht billigte ihr mildernde Um- stände zu. f f Unberechtigter Vorgriff? Neustadt/ Weinstraße. Bis heute sel die Postgewerkschaft in der Pfalz nicht aus- reichend von der pfälzischen Oberpostdirek- tion in Neustadt an der Weinstraße infor- miert worden, zu welchem Ergebnis Bespre- chungen zwischen Bundespostminister Balke und der pfälzischen Postverwaltung über eine Verlegung postalischer Einrichtungen von Ludwigshafen nach Mannheim geführt hätten, erklärt die Postgewerkschaft in Neu- stadt. Nach den Plänen des Bundespost- ministeriums soll der Briefeingangs- und Abgangsdienst statt wie bisher in Eudwigs- hafen in Mannheim abgewickelt werden, während der Babhnpostdienst nach Ludwigs- hafen verlegt werden soll. Die pfälzische Postgewerkschaft vertritt den Standpunkt, daß eine derartig einschneidende Maßnahme, die vor allem für das in Ludwigshafen be- schäftigte Postpersonal Belastungen mit sich bringe, ein unberechtigter Vorgriff auf die Ländergrenzenneuordnung darstelle. CDU berät Lottoproblem Mainz. Die CDU-Fraktion des Landtags von Rheinland-Pfalz wird am 4. und 5. Ok- tober auf einer Arbeitstagung in Mainz über das Lottoproblem beraten. Bisher ist die Ein- führung dieses Glücksspiels in Rheinland- Pfalz nicht beabsichtigt. Der für g. Oktober Vorgesehene Beginn der Ausspielung in mehreren anderen Bundesländern wird je- doch auf Rheinland-Pfalz nicht ohne Aus- Erdsenkung bedroht Siedlung Waldalgesheim. Durch neue Erdsenkun- gen besteht in der Bergmannsgemeinde Waldalgesheim für acht Wohnhäuser Ein- sturzgefahr. Die Ortspolizeibehörde hat eines der Häuser bereits räumen lassen. bunmmmmpmunmmtttunemnnmmmmnnum umu Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 21. September 16.30 Jugendstunde 17.00 Unsere Teestunde 19.00 Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) 20.00 Tagesschau 5 20.15 Irrtum, Herr Patzig 8 5 20.25 Das Ministerium ist beleidigt (musikalisches Lustspiel) 21.40 Hier haben SIE das Wort — Auf einem Scheinuerfer blind. gefdhbrlicb füt Dich gef brlieb für andere Darum auch bei Autolempen: Qualitdtsfabri-kate verenden! . . OSR 7 A N lichtstarłk und zuvperlàssig le Aan 1 rechtsk nau dr Formul einberu n* Staaten eeichne zundes Für Nachric nis neh der ma Interes Urhebe allein Musike tor der sich ne verstan Anreiz deuten. Austau neue V Nati und ki setzung del, vo rechtlic diese R in viele an das ) Sien. Deut bods stan, die err frei Mag Magend Aufstoſ⸗ häufig Magen gen Spe gären.! nicht be mittelb⸗ schwerd meiden men Sie Magnes mittel b säure, Entzüne dauung sofort n den, un 8 törung Sie erh (Tablet von D Berufst möbl. Angel Beamter sucht 21. A. Schlaf Alt., sa. stelle Angel 2 Zim. vorh. Möbl. 2 Angel Möbl. 18. A unter Gutmöb Zentr unter Berufst mögl. Nr. P Geb., 2 zum 1 unter Zimmei leer. BRZ. 2 leere ruhig. Secke eld. Zimm. 8e. Ange! Jg. Ehe Küch, bis 6 Ange Amerik bis 1. Ange Angest Ange Absc Ange Biete SU. 2 Biete 4211 Tause Anz Stra 1. 217/ Mittwoch, 21. September 1955 Seite 7 Die Welturheberrechtskonvention/ von Werner Tomasi Entnommen den UNESCOo-Features, Nummer 151) Lend zum anderen würden einem Austausch Viele Hindernisse in den Weg gelegt. In die- sem Sinne geht die Welturheberrechtskon- vention uns alle an. Das Urheberrecht ist eine Schöpfung der Neuzeit; seine ersten Ansätze zeigen sich im 16. Jahrhundert, als die Drucker sich weiger- ten, neue Werke herauszubringen, weil es kein Rechtsmittel gegen Raubdrucke gab. So gewährte man ihnen königliche Privilegien, die mnen das ausschließliche Recht zusicher- ten, die von ihnen verlegten Werke zu ver- kaufen und den Autoren ein kleines Honorar zu zahlen. Später bemühten sich die Autoren Selbst um das gleiche Privileg, zuerst in Eng- land, während der Regierungszeit der Queen Arme, dann in den Vereinigten Staaten und Frankreich und Ende des 18. Jahrhunderts in den meisten anderen Ländern Europas. Dies schuf eine ganz neue Situation; die Verleger wurden sozusagen indirekt unter den Schutz der Autoren gestellt. Doch dieser Schutz war recht schwach. Denn außerhalb der Landesgrenzen wurde er unwirksam. Ein spanisches Werk etwa War nur auf spanischem Boden vor unbe- rechtigten Abdrucken sicher. Sobald es aber über die Grenzen drang, war es die schutz- lose Beute aller ausländischen Verleger, Uebersetzer, Autoren, die es nach Belieben verstümmeln, verändern, neuauflegen und den Profit einstecken konnten. 5 Als sich geregelte wirtschaftliche Be- ziehungen zwischen den verschiedenen Staa- ten entwickelten, wurde die Dringlichkeit irgendeiner Form internationaler Gesetz- gebung auf diesem Gebiet immer deutlicher. Bilaterale Abkommen wurden hier und da geschlossen, aber oft ließen sich die Klauseln dieser Vertrege widersprüchlich auslegen, und bald War die Vielzahl urheberrechtlicher Be- stimmungen von Land zu Land selbst für den Kenner nur noch schwer zu entwirren. MORGEN Schließlich setzte sich eine Gruppe klar denkender Männer zusammen, um ein inter- nationales Abkommen über urheberrecht- liche Fragen auszuarbeiten, Unter der Ehren- präsidentschaft von Victor Hugo gründeten sie die Internationale literarische und künst- lerische Vereinigung nternational Literary and Artistic Association), und nach 10jährigen Vorarbeiten führten ihre Bemühungen zum Abschluß der Berner Konvention(1886)— der ersten internationalen Gesetzgebung zum Schutz künstlerischen und schriftstellerischen Eigentums. Aehnliche Bestrebungen waren inzwi- schen in der Neuen Welt im Gange. Sie schlugen sich in einer Reihe von Verträgen nieder: den Konventionen von Montevideo (1889), Mexiko City(1902), Rio de Janeiro (1906). Buenos Aires(1910), Caracas(1911) und Havanna(1928). Ein weiteres interame- rikanisches Abkommen, die Konvention von Washington, wurde 1946 abgeschlossen. 5 Um das Jahr 1928 bestanden also neben- einander sieben internationale Urheber- rechtsabkommen, immer noch eine rechtlich reichlich verworrene Lage, die unweigerlich zu Konflikten führen mußte. Die Berner Konvention regelte die ur- heberrechtlichen Bestimmungen zwischen 40 Ländern Europas, Asiens und Afrikas, aber nur zwei Staaten der westlichen Hemi- sphäre, Kanada und Brasilien, waren ihr beigetreten. Die übrigen Konventionen, mit Ausnahme des Abkommens von Montevideo, betrafen ausschließlich Amerika. Endlich gab es noch eine ganze Reihe von Staaten, meh- rere Länder des Vorderen Orients, China, die UdSSR, die gar keiner Konvention an- gehörten. Der einzige Ausweg aus dieser schwieri- gen Rechtslage war die Schaffung einer Konvention, die in ihren Bestimmungen wirklich universal und geeignet sein sollte, die Ansprüche aller Länder zu befriedigen. Dies schien eine logische Voraussstzung, aber ihre Verwirklichung war keineswegs ein- sach. Tatsächlich bedurfte es jahrzehntelan- ger Vorarbeiten, begonnen noch vor dem Krieg vom Institut für geistige Zusammen- arbeit Unstitute for Intellectual Coopera- tion), durchgeführt und ausgewertet nach 1947 von der UNESCo, bis 1952 die Kon- vention vorlag, die nun in Kraft trat. Es kann und soll keine Rede davon sein, daß diese Konvention die schon bestehenden Verträge außer Kraft setzt. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, die bisher schon bewährten Be- stimmungen soweit wie möglich auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und sie auch für die Staaten annehmbar zu machen, die pisher nicht zum- Beitritt zu einem der Ab- kommen zu bewegen waren. Unter Berücksichtigung dieser Vorbehalte bekannten sich die Schöpfer der Konvention zu dem Grundsatz, daß jedes Land aus- ländischen Autoren die gleiche Behandlung zusichern solle wie seinen eigenen Staats- angehörigen. In Artikel 1 der Welturheberrechtskon- vention verpflichten sie die vertragschließen- den Staaten,„Autoren und anderen Inhabern geistigen Eigentums auf dem Gebiet der literarischen, wissenschaftlichen und künst- lerischen Produktion, unter Einschluß schrift- stellerischer, musikalischer, dramatischer, filmischer Werke und der Werke der Bilden- den Kunst, angemessenen und wirksamen Schutz zu gewähren.“ Die Konvention legt dann verschiedene Richtlinien nieder über die Dauer dieses Schutzes, der sich auf eine Zeitspanne von mindestens 25 Jahren erstreckt. Sie befaßt sich auch ausführlich mit den Uebersetzungs- rechten, durch die sowohl die Interessen der Autoren als auch des Publikums berührt werden. 5 Es bleibt weiter die wichtige Frage der urheberrechtlichen Anmeldung, die in vielen Ländern kostspielige und stark voneinander abweichende Formalitäten erfordert. Dies ist ein schwieriges rechtliches Pro- blem, um das seit Jahrzehnten gekämpft wird, doch bietet die Konvention auch hier eine neue, vereinfachte Lösung an. Statt der urheberrechtlichen Registrierung eines aus- ländischen Werkes, die bisher nötig War, genügt es jetzt, wenn alle Kopien oder Exem- plare des Werkes ein international an- erkanntes Symbol— den Buchstaben in einem Kreis— tragen, dazu den Namen des Urheberrechtsinhabers und das Jahr der ersten Veröffentlichung. Diese einfache Rege- 5 lung macht mit einem Schlag das bisherige, oft kostspielige, Verfahren überflüssig. So stellt die Konvention einen spürbaren Fortschritt in der Erleichterung der inter- nationalen kulturellen Beziehungen dar. Sie ermöglicht allen Staaten die Teilnahme an einem Rechtsschutz-System, das keine weit- gehenden Aenderungen ihrer nationalen Ge- setzgebung erfordert und schafft eine erste Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den Untèrzeichnerstaaten der Berner Kon- vention und denen der inter amerikanischen Konventionen, die hoffentlich in naher Zu- kunft zu einem Uebereinkommen aller Parteien führen wird. Schöpferische Arbeit schützen Berlin. Die im Januar 1955 gegründete „Internationale Gesellschaft für Urheber- rechte“ hielt am Montag im Haus der Indu- strie- und Handelskammer in Westberlin ihre erste öffentliche Kundgebung ab. Die Gesell- schaft will das Urheberrecht in Deutschland reformieren und an das der anderen Kultur- länder angleichen. Zu diesem Zweck haben sich Komponisten, Schriftsteller und bildende Künstler erstmalig mit Politikern, Juristen und Philosophen zusammengeschlossen, um losgelöst von der Frage des gewerblichen Schutzes den Wert schöpferischer Arbeit mehr als bisher zu schützen. Prof. Heinrich Lehmann(Köln) gab in sei- nem Vortrag„Ueber das Wesen des Urheber- rechts“ besondere Hinweise zur Unter- suchung der Rechte von Erben geistiger Gü- ter. cken Renn„Jeder Mensch hat das Recht auf den - Schutz der moralischen und materiellen demagen Interessen, die sich aus jeder wissenschaft- dt es in lichen, literarischen oder künstlerischen ber de:] Produktion ergeben, deren Urheber er ist.“ r Eisen-(Artikel 27, 82, der Allgemeinen Er- mels im klärung der Menschenrechte.) 67 zer. Im 16. September 1955 ist die Welturheber- 43 un. fechtskonvention in Kraft getreten, fast ge- 1 waren nau drei Jahre nach dem Tag ihrer ersten mit I, Formulierung bei 1 5„ mit inberufenen zwischenstaatlichen Konferenz 1 5 Gent(1952). 40 von den 50 dort vertretenen n 24300 ten haben die Konvention bisher unter- eigenen. 15. 3 1 darunter die 1 Bundesrepublik am 3. 6. a Wa 5 Für die meisten Menschen wird diese ingreich. Nachricht, wenn sie sie überhaupt zur Kennt- 1 Waren nis nehmen, michts Weiter bedeuten als„wie- Erektion der mal ein internationales Abkommen ohne aan interesse für die Allgemeinheit“. Doch das 195 Pro- Urheberrecht ist inzwischen längst nicht mehr standen, alein für Autoren, Verleger, Maler oder b Fisch. Ilusiker von Bedeutung. Der Generaldirek- Rhein. for der UNESCO, Dr. Luther Evans, äußerte Gleisen sich neulich:„Das Urheberrecht kann richtig wieder. perstanden und angewendet, einen starken ei Brei. Anreiz für die künstlerische Produktion be- im, Re. deuten. Es kann darüber hinaus dem freien icke bei] Austausch 5 5 Gedanken, Ideen und Wissen cht wie. neue Wege öffnen.“ 95 Natürlich ist das Schicksal literarischer f und künstlerischer Werke und ihr Durch- en setzungsvermögen nicht allein vom Buchhan- ehr soll del, von Zollbestimmungen und eigentums- desstra. kechtlicher Gesetzgebung abhängig. Ohne en. Fast diese Regelungen jedoch würden diese Werke kt der in vielen Fällen das Publikum nie erreichen, Koblenz an das sie sich richten. Vor allem von einem Bande ate: 1 f a) Signatarstaaten: Andorra, Chile, Costa Rica, erklärte, Deutsche Bundesrepublik, Haiti, Israel, Kam- tein ge- podscha, Laos, Luxemburg, Monaco, Paki- arbeiten stan, Philippinen, Spanien, der Vatikanstaat, efahren- die Vereinigten Staaten von Amerika. hein nach der Frei von anden Meg endruck te Haus. Slautern Magendruck, Sodbrennen, saures geborene Aufstoßen und Völlegefühl sind eschrenk] bäufg auf einen üdbersäuerten estötung 85* es 1 5 5 2 gen Speisen zu lange im Magen un lt 15. Speisen und Getränke, die e Ange. nicht bekommen, sind oft der un- ertraute mittelbare Anlaß von Magenbe⸗ ind das ſchwerden, Wollen Sie diese ver- ollegin. meiden oder beseitigen, dann neh- irpolzei] men Sie 2—3 Tabletten»Biserirte ö Magnesias. Das bewährte Arznei- Kindes-.. 5 überschüssi nd dann mittel bindet überschüssige Magen ee Fade e ele a e e dauung. Der Druck läßt gewöhnlich 5 8 55 sofort nach, die Beschwerden schwin⸗ 1 den, 79 Magen arbeitet wieder . störungsfrei. ranlten- ie erhalten»Biserirte Magnesia es ver-(kabletten oder Pulver) zum Preise 188110 en DM 1.65 in jeder Apotheke. angaben 2 5 Mietgesuche f de Um- sel die ht aus- stdirek- 2 infor- Bespre- I Balke ig über atungen geführt in Neu- despost- 38. und udwigs- Werden, udwigs⸗ älzische dpunkt, nahme, ken be- mit sich auf die andtags 15. Ok- n über lie Ein- inland- tober ung in ird je- e Aus- ng enkun- meinde 1 Ein- at eines amm 7 in) t Berufstät. zunge Dame sucht 2. 1. 10. Angeb. unt. Nr. 06842 a. d. Verlag. uche möbl. Zim., etwa 30, bis 40, DM. Beamter, am Wochenende abwesend, sucht sof. od. 1. 10. heizbar., möbl. 21. Angeb. u. Nr. 06844 a. d. Verl. Schlafstelle m. Verpfleg. geg. gt. Alt., saub. blinder Mann su. Schlaf- stelle m. Verpfl. geg. gt. Bezahlg. Angeb. unt. Nr. 06846 à. d. Verlag. 2 im. u. Kü. gesucht. Dringl.-Karte vorh. Angeb. u. Nr. 06838 a. d. V. Möbl. Zim. von berufst. Herrn ges. Angeb. unt. Nr. 06835 a. d. Verlag. Möbl. Zimmer, Vorort Mhm., von Ig. Angestellten gesucht. Angeb. unter Nr. 06785 an den Verlag. Gutmöbliertes separ. Zimmer im Zentrum gesucht.— Angebote unter Nr. 06861 an den Verlag. Berufstät. Herr sucht möbl. Zimmer mögl. Nähe BBC. Angebote unt. Nr. P 06659 an den Verlag. Geb., alleinst., berufst. Herr sucht zum 1. 10. 35 möbl. Zimmer. Angeb. unter Nr. 06656 a. d. Verlag. immer u. 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Man verstehe uns nicht falsch, wenn wir die deutsche Tennisniederlage so eingehend zerpflücken. Es ist aber in jeder Sportart so: Nationalspieler sollen Vorbilder sein. Von innen erwartet man nicht nur Können(das Weird vorausgesetzt), sondern vor allem auch Kampfgeist, Einsatzbereitschaft ohne jeden Rompromig. Was aber zeigten die Herren Spitzenspieler des Deutschen Tennisbundes? — Deutschlands Meister Rupert Huber, dem man einen großen kämpferischen Geist nach- rühmt, ließ mit ganz wenigen Ausnahmen Moore-Marciano verlegt Der Weltmeisterschaftskampf im Schwer- gewichtsboxen zwischen dem Titelverteidi- ger Rocky Marciano und seinem Herausfor- derer Archie Moore ist wegen des Wirbel- sturmes„lone“ auf heute abend(amerika- nischer Zeit) verlegt worden. Sollten die Witterungsbedingungen auch dann noch un- günstig sein, so findet die Begegnung erst am Donnerstag statt. Das Ein wiegen der beiden Boxer erfolgte ungeachtet der Verschiebnug wie vorgesehen am Diensttagnachmittag. Nach den Regeln der staatlichen New Lorker Boxkommission entfällt die Wiederholung des Wiegens, wenn der Kampf nur um 24 Stunden verlegt wird. Liegen aber 48 Stunden und mehr zwischen dem ersten und neuen Kampftag, dann muß das Wiegen erneut erfolgen. Obwohl in der Schwergewichtsklasse das Gewicht der Kon- trahenten unbegrenzt ist. Für den Titelverteidiger Marciano be- deutet die Vertagung seines Weltmeister- schaftskampfes keine Ueberraschung. Im September vergangenen Jahres mußte sein Treffen mit Ezzard Charles zweimal wegen Regen verschoben werden. jeden Einsatz gegen Frankreichs Nr. 1, den Algerler Paul Remy, vermissen. Er stand völlig lustlos, fast phlegmatisch auf dem Platz, kämpfte um keinen Ball, wirkte ent- schlußglos, ohne Konzentration. Die Zuschauer zogen die Stirn in Falten— und schwiegen. Ein Huber im Fußballnationaldreß wäre von den Zuschauern(zu Recht) ausgepfiffen wor- den, denn von einem Repräsentativen muß man eine andere Form und Einstellung er- Warten können. Nur zwei Spieler wurden den Belangen und Begriffen eines National- Spielers gerecht. Und das ist zu wenig. Kondition wird heute in allen Sportarten groß geschrieben. Sie scheint aber den Tennis- Nationalspielern restlos abzugehen. Es ge- nügt heute nicht mehr, daß man die Elemen- tar kenntnisse besitzt, sondern man muß zu kämpfen verstehen und dafür ist eine gute Kondition die Grundvoraussetzung. Leicht- athletik-Training würde den Tennisnational- spielern nichts schaden, zumal wir ja in Wol- demar Gerschler und Prof. Reindell hervor- ragende Spezialisten haben, die jedes Trai- ning individuell abstimmen und genau dosie- ren können. Ein Lehrgang in Freiburg für die deutschen Spitzenspieler wäre deshalb mehr als angebracht. Sorgenfalten auf ſerberge,s Stien Im deutschen Aufgebot für Belgrad Nachdem die Verteidiger Retter(VIB Stuttgart) und Juskowiak(Fortuna Düssel- dorf) sowie Torwart Kubsch(FK Pirmasens) und Rechtsaußen Rahn wegen Verletzungen für das Belgrader Fußball-Länderspiel am Sonntag gegen qugoslawien absagen mußten, hat Bundestrainer Sepp Herberger in Ueber- einstimmung mit dem DFB- Spielausschuß noch Hofmann(Eintracht Braunschweig), Sandmann(Borussia Dortmund) und Tor- Wart Schnoor(Hamburger SV) zum Münche- ner Lehrgang eingeladen, bei dem seit gestern die letzten Vorbereitungen für den Länder- kampf gegen Jugoslawien getroffen werden. In das deutsche Aufgebot für den B-Länder- kampf wurde an Stelle von Schwall(FV Daxlanden) Auernhammer(München 60) ein- gereiht. Ueber die Schwierigkeiten, mit denen der jugoslawische Bundeskapitän Tirnanic bei der Aufstellung der jugoslawischen Elf zu kämpfen hat, berichtet die jugoslawische Zei- tung„Vecernije Novosti“. Das Blatt schreibt über das bevorstehende Fußball-Länderspiel: „Unsere Situation ist keineswegs rosig. Der Bundeskapitän Tirnanic hat noch nie 80 große Mühe gehabt, die elf besten jugosla- wischen Fußballer auszuwählen. Neben der schwachen Form der Spieler ist die durch die Spiele der ersten jugoslawischen Liga be- dingte kurze Vorbereitungszeit von schäd- lichem Einfluß.“ Es bleibe dem Kapitän nichts anderes übrig, als eine Mannschaft„auf Vertrauen“, also auf gut Glück, zusammen- zustellen. Wenn man vom derzeitigen Wert der Spieler ausginge, so käme allerdings schwerlich etwas gutes dabei heraus. Der WEST. sUDb. Soc „ O NGSEN-⸗F Of Nr Platzverein 8 e Gastverein 2 b 0 1 Jugoslawien Deutschland 1 0 1 2 0 1 2 Ungarn Rußland 1 0 2 1 1 1 3 Preußen Münster 0 1 1/ 0 2 2[1 2 1/ 2 02 NM. Gladbach I 1 1 1 1 1 4 Duisburger SV 210% 2 01 21/222 Wuppertal 1 0 1 1 1 1 5 Spes Andern. 1 1 2 1 102 21/0 20 Saar 05 0 1 1 2 1 0 5 Eintr. Trier 1 2 0/ 1 2 211 2)% NTeunkirchen 2 0 0 1 2 1 I. Fe Saarbr. I I I/ 2 0 0[ 11/2 20 Fintr. Kreuzn. I I I I I 1 8 Hessen Kassel 0 1 0/ 2 2 10 0 1/2 2 Waldhof Mhm. 1 0 1 1 1 0 9 Singen 04 111712211 0/1 0 0 Darmstadt 0 0 1 1 11 10 im 46 2217/122[112/2 0 1 Wiesbaden 1 2 1 0 0 1 11 Horst Emscher 111/111[Z11/ 212 Schalke 04 2 1 2 2 0 2 12 Fk Pirmasens 2 10/22 0200/22 1 SW Essen 1 0 1 1 1 2 13 B. München 2 12/2111 12/% 2 Karlsruher FV O I 1 1 1 1 14 Bayern Hof 002 72222 11/0 2 0 Straubing 0 0 1 1 1 1 a) Tip: nach der MM-Tabelle b) Erich Retter, VfB Stuttgart c) Reportertip fehlen Juskowiak, Retter und Rahn einzige Lichtblick sei zur Zeit der Verteidiger Horvat. Auch Cekovie habe sich beim Prai- ning in Novisad als gut erwiesen. Voraus- sichtlich werde Tirnanic auch auf Vukas ver- zichten müssen, der noch immer über Schmer- zen klage und erklärt habe, es sei noch nicht sicher, ob er gegen Deutschland werde spie- len können. Cajkovski ireigegeben Der jugoslawische Fußballmationalspieler Zlatko Cajkovsky ist auf seine Bemühungen hin vom jugoslawischen Fußballverband ab sokort für den 1. FC Köln freigegeben worden. Er soll bereits am 2. Oktober für den 1. FC Köln im Punktspiel gegen Preußen Dellbrück eingesetzt werden. Cajkovsky, der in Köln en der Sporthochschule studiert, war in seine Heimat zurückgereist, nachdem der jugosla- wische Verband seine Freigabe für den Köl- ner Klub zunächst verweigert hatte. Lebefromm Schützenkönig in der 2. Liga Süd Lebefromm(SV Waldhof Mannheim) schoß auch am vierten Spieltag ein Tor und führt mit insgesamt sechs Treffern die Tor- schützenliste der zweiten Liga Süd an. Auf je fünf Tore brachten es bisher Reiser(I. FC Bamberg), Riedel(VfB Helmbrechts) und Distler(TSG Straubing). In 29.51, Min. gewann Andrée Mimoun beim Leichtathletik-Län- derkampf Deutschland ge- gen Frankreich im Nie- dersachsen- Stadion von Hannover den 10 O00- m- Lauf. Zibeiter wurde Her- bert Schade(auf unserem Bild hinter dem spdteren Sieger), der mit dem Franzosen bis zur sech- sten Runde ständig dlie Führung wechselte und in der Zeit von 30:10, Zweiter wurde. Keystone-Bild Sandhofens Ringer gastierten in Heidelberg: Mittwoch, 21. September 1955 Nr 1. Eiehe“ holte O.3-Nückstand auf ASV Ladenburg einziger Auswärtssieger in der Ringer-Landesliga Es war vorauszusehen, daß dem RSC „Eiche“ Sandhofen auch beim zweiten Start ien der neuen Punktesaison beim ASV Hei- delberg nichts geschenkt würde, obwohl die Sandhöfer diesmal wieder auf bewährte Kräfte zurückgreifen konnten, deren Fehlen vor zwei Wochen für die 3:5-Niederlage in Oestringen ausschlaggebend war. Die Hei- delberger schienen denn auch einem siche- ren Sieg entgegenzusteuern, denn sie lagen im Handumdrehen mit 3:0 Punkten in Füh- Uebertragung bereits um 15.45 Die Fußball-Länderspiele der A- und B- Nationalmannschaften gegen Jugoslawien in Belgrad bzw. Laibach beginnen bereits um 15 Uhr, teilte der Deutsche Fußball-Bund DFB) mit. Dementsprechend beginnt die Rundfunkübertragung der zweiten Halbzeit aus Belgrad bereits um 15.45 Uhr. Die Spielbeginnèe wurden vom jugosla- wischen Verband auf Grund eines Berichtes des Belgrader Wetteramtes vorverlegt. Der DFB empfiehlt allen Vereinen, die Spiele ihrer ersten Mannschaften am kommenden Sonntag ebenfalls so vorzuverlegen, daß die Spielbesucher die Uebertragung aus Belgrad hören können. Noch ein Weltrekord Nachdem Europameister EKriwonossow (UdSSR) am Montag, wie bereits berichiet, beim Internationalen Leichtathletik- Sportfest in Belgrad den Hammerwurf- Weltrekord sei- nes Landsmannes Nenaschew(64,05 m) mit 64.52 m überboten hatte, stellte auch Nina Otkalenko(UdssR) eine neue Weltbestlei- stung auf: Die 800 m lief sie in 2:06,44 Min. und unterbot damit den bisherigen Rekord in dieser Disziplin um zwei Zehntelsekunden. Auch in den übrigen Konkurrenzen gab es ausgezeichnete Ergebnisse. Als Ueber- raschung ist der dritte Platz des Amerika ners Smith im Stabhochsprung zu werten, obwohl er mit 4.30 Metern eine beachtliche Höhe übersprang. Die wichtigsten Ergebnisse: 110 m-Hür- den: Opris(Rumänien) 14,3 Sek. vor Lorger Jugoslawien) 14.5; 200 m: Richard(US) 21,6 Sek. vor Ignatiew(Udssg) 21,6; 800 m: Radisic(Jugoslawien) 1:49,9 Min. vor Stan- jley(USA) 150,6; 3000 m: Onel(Türkei 818,2 Min. vor Bertha(Ungarn) 8:19,8; Drei- Sprung: Scherbakow(UdSSR) 15,51 m vor Milawanovic Gugoslawien) 14,36; Stabhoch: Schernobai(UdSSR) 4,35 m vor Chlebaroff (Bulgarien) 4,30. Turpin klarer Punktsieger Der britische und Empire- Meister im Halb- Schwergewicht, Randolph Turp schlug am Dienstagabend Ed Smith(Bermuda) klar nach Punkten in einem über zehn Runden gehen- den Rampf. Smith mußte in den letzten drei Runden mehrfach zu Boden, ad den Kampf jedoch mit großer Zähigkeit durch. Turpin War nach einer Blinddarm-Operation zum ersten Male seit einem halben Jahr wieder im Ring. Er wirkte anfänglich langsamer als früher, scheint jedoch sonst wieder voll in Form zu sein. Toto-Ergebnisse Nord-Süd-Block. Elferwette: J. Rang: 6518,50 DM, 2. R.: 245 DM, 3.: 20.80 DM.— Neuner- wette: 1. R.: 505,50 DM, 2. R.: 24,20 DM, 3. R.: 3,.— DM. Beilagen- Hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipschein des Württemberg- Badischen Totos im West-Süd-Block für den 9. Wettbewerb vom 24./ 25. September 1955 bei. Mit G morgen dienstvc lichkeite Waldhot burtstag Jahre 1 Schorsc llannscl reichen dem sch. un die Flasse Züddeut. aul den Höhepur en Lat 1026, als spielern mann ir schaften eentativs ſahl fing päter al Afstellu In de krieg ste a Spie gung; gtzender portungs Der V de Sport ünschel Kn Im Mit piele ste getragene Arc un der achte gets fair Ar Erds' gtrafecke gernd G. der MTG Halbzeit, gen, sche wehr Sch. Tung. Grimm hatte der„Fliege“ H. Felt punktemäßig das Nachsehen gegeben, win. rend Göckel über Braun im Bantemgewicht (7:50 Minuten, Doppelnelson) und Gänzler über Schnebele im Federgewicht(1:05 Min ahr mit Selbstfaller) entscheidende Erfolge verbüch. fämpfene ten. Erst dann holte Maslack den ersten Punkt, als er im Leichtgewicht Bauer mi Hüftschwung nach 3:10 Min, aufs Krem legte. P. Weber punktete im Weltergewicht den Heidelberger Kirschner klar aus; ah danach jedoch Knobloch im Mittelgewichts. kampf gegen Cygan nach 14:30 Min, mit Armzug erfolgreich blieb und die Partie 20 stand, schien das Rennen zugunsten der Gastgeber gelaufen. In den beiden schwe- ren Gegwichtsklassen aber räumten Rupp und Ignor gewaltig auf und brachten das kaum mehr für möglich gehaltene 4:4- Remi zustande. Rupp drückte zunächst im Halh- schwergewicht Wölfel nach 10:03 Minuten die Brücke ein, während Ignor über Hora mit Hammerlok einen Blitzsieg landete. Am Wochenende erö stand un uücht ver! +TI Auch ampf in eim gesc elrige T. ielern e Vl Neck Leute! 80 Kets kinete die Nord- sy Birke gruppe der nordbadischen Landesliga deny Waldb Punktereigen, bei dem der ASV Ladenburg Often den einzigen Auswärtserfolg mit 3.3 Punk- IR. Manr ten beim RSC Laudenbach landete. A8 Rot Nußlo Eppelheim brachte aus Lampertheim einen ay Hock wertvollen Punkt mit, während im Berg- strafen-Lokalkampf zwischen Sulzbach unt der Sg Niederliebersbach der RSV als Hats. herr knapp, aber verdient mit 5:3 Punkten die Oberhand behielt. Weniger glücklich startete der KSV 1884 Mannheim beim Vf. 08 Oftersheim in die neue Saison, denn die „Sd“ er mußten glatt mit 2:6 Punkten die Segel streichen, wobei Hettel und Schlaf. häuser für die beiden RSV- Punkte verant- Wortlich zeichneten. Für Ac Germ. Rohr- bach, den vorjährigen Oberligisten, gab es beim KSV Hemsbach ebenfalls eine deut- Edinge roßse Sec eg Jai Hohen 5 99 Sec 80 Weir og We WIlveshe IB Hede 0 Laude blzei SV diche 2:6-Niederlage. Hemsbach lag bereits dabei durch Einzelsiege von Schröder, Nisch. Witz, Miiller, Hack, Rutsch und Döringer mit 610 in Front, ehe die Rohrbacher durch Frauenfeld und Hopf zu den beiden Gegen- zählern kamen. Perlon-Charmeuse. Flockprintspitze, Gr. 42/48 Damen-Sarnituren Hemd u. Schlüpfer, Feinstrick, weiches, schmiegsam. Material,„INDANTHREN““ Herzunruhe Schwindelgefühl Ohrensausen Kopfdruck Leistungsrückga Depression Vorzeitiges Alte Kreislaufstörungen, Bluthochdruck Arterienverkalkung können durch Antisklerosin erfolgreich bekämpft wer- Stellenangebote den. Der bekannte Erfolg beruht auf der sinnvollen Vereinigung eines erprobten Blutsalz- Gemisches mit blutdrucksenkenden Heilkräutern und Medorutin, das besonders die Adernwande günstig beeinflußt. 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Schon im Fahre 1914 stand der Schorsch“ in der ersten Kannschaft- jener ruhm. keichen Elf, die nach dem schnellen Aufstieg in die damalige erste lasse den Titel eines üddeutschen Meisters aul den Waldhof holte. Aöhepunkt seiner ak- 5 ben Laufbahn aber waren die Jahre 1921 bis 4926, als er mit den Waldhöfer National- pielern Höger, Herberger, Hutter und Lohr- n in einer der erfolgreichsten Mann- hakten Deutschlands stand. Auch in Reprä- tativspielen der Mannheimer Stadtaus- fahl finden wir den Namen Lidy als Läufer, pater als Verteidiger, in den Mannschafts- tstellungen. In den Jahren nach dem zweiten Welt- I hieg stellte sich der Jubilar seinem Verein is Spielausschuß- Vorsitzender zur Ver- gung; seit kurzem verwaltet er als Vor- aender der Vertragsspieler ein verant- Fortungsvolles Amt. Der Vielzahl der Gratulanten schließt sich die Sportredaktion des„MM“ mit den besten Fünschen für die Zukunft an. Knapper ISV-Hockeysieg Im Mittelpunkt der Hockey-Meisterschafts- piele stand die auf dem„Neckarplatt“ aus- getragene Lokalbegegnung zwischen der G und dem Ex meister TSV 46. Bereits in er achten Minute wurde diese harte, aber ſftets faire Ausein andersetzung durch einen ür Erdsack im MrG-Gehäuse unhaltbaren Istrafeckenschuß des TSV-Mittelstürmer gzernd Greulich entschieden. Alle Versuche ier MTG-Stürmer, besonders in der zweiten lalbzeit, doch noch den Ausgleich zu erzwin- ga feen, scheiterten an der sicheren TSV-46-Ab- H. ehr Schmitt/ Scholl. 5 105 Germania— TV 46 Heidelberg 0:6 5 8 Gegen die spielstarke Mannschaft des 6 G9 I 46 Heidelberg hatte die auch in diesem 1405 U mit großer Mannschaftsschwierigkeit 5 5 in lampfende„Germania“ einen schweren 8 cr stand und konnte eine hohe 0:6-Niederlage „ licht vermeiden. s Krem IFC Ludwigshafen— VfR 1:0 ergewich] Auch in seinem zweiten Freundschafts- alls, ah dampf in dieser Saison wurde der VfR Mann- Igewichts im geschlagen. Dieses Mal war es der sehr Min. mit rige TFC Ludwigshafen, der den Rasen- Partie 20 Pielern eine knappe Niederlage beibrachte. 5 5 W. S. sten der 5 n schwe-. ten Rupp chten das 4·4-Remis 5 5 1 Handball- Verbandsklasse H 1 L Neckarau 4 4723 71 Ora migg Leutershausen 3 3 0 0 53.15 60 . sd Ketsch VV, ie Nord. sy Birkenau 4 3 0 1 44.28 6˙2 sliga denzy Waldhof 8 adlenpurg sv Oftersheim 5 2 0 3 34:46 4-6 3 Punk- IR Mannheim 5 2 0 3 32.49 456 gte. A8, Kot b 4 1 0 3 29.33 296 1 1 Nußloch 5 1 0 4 33.53 28 5 V Hockenheim 5 0 0 5 186762 0.10 im Berg 0 bach unt“ Bezirksklasse Als Has: I Edingen 4 3 0 1 32:21 6˙2 Punkten, Grobßsachsen 2 2 0 0 128 40 lücklich 98 Seckenheim 3 ̃„ 0 1 2022 Sünde eres Sandhoken 4 2 0 2 2223 454 deim Vit g Honensachsen 4 2 0 2 31423 44 denn die id 98 Seckenheim C ten dis sd weinheim C 4 Schlaf. 09 Weinheim 113(( 2 verant- Nvesheim. 2˙2 m. Rohr- IB. Heddesheirn 00 5 ab es Laudenbach e 5 deut Mei Sy Mannheim 3 0 0 3 13.35 078 g bereits Kreisklasse A 5 er, Nisch- IV Viernheim JJ inger mit Brühi 3 3 3421 6970 dune Hemsbach 3 1 n 650 * en, Schwetzingen E% n Gegen. Seckenheim VVV y 1648 4 2 2 2025 44 8 Weinheim E 1 1(1(ö(— Rheinau VVVVHÄ»][[f. Sandhofen J Neckarau%% udenneim 4 1 3 22:45 2296 Poperkockenbach 4 1 3 21.28 17 MORGEN Saison-Ausklang auf der Welt schnellsten Rennstrecke: Die Wagen-Rennsportsaison klingt am Sonntag auf der Welt schnellsten Rennpiste, dem 38, 3-km-Rundkurs der Avus am Ber- liner Funkturm, aus. Es geht hierbei um die Titel eines Deutschen Meisters. Der AvD hat es nicht versäumt, die mit 16 000 DM do- tierten drei Wagenklassen mit prominenten in- und ausländischen Fahrern zu besetzen. Neben Startern aus zehn Nationen ist die gesamte deutsche Elite vertreten. Unter den bekanntesten ausländischen Fahrern sind der vielfache Grand-Prix-Sieger Louis Chi- ron(Frankreich) auf einem 1,5-Liter-Osca- Werkswagen, der englische Konstrukteur und Rennfahrer John Cooper mit seinem neuesten vollstromverkleideten 1,5-Liter- Rennsportwagen mit Heckmotor, der drei- kache Italien-Meister Elio Zagato auf einem Fiat/ wund sein Landsmann Wladimiro Galluzzi mit einem Alfa Romeo Super Sprint, ferner die Porsche-Fahrer Otto Mathè(Oesterreich), Ringgenberg(Schweiz), Hezemanns(Holland) und Kaiser(Schwe- den). Die ausländische Konkurrenz wird den deutschen Porsche-Fahrern und den Eise- nacher EMW's beim„Großen Preis von Berlin“, wobei es über 30 Runden= 249 km geht, schwere Kämpfe liefern. Auf der Avus wird mit absoluter Höchstgeschwindigkeit gefahren, die maschinelles Durchstehver- mögen und taktische Einstellung des Fahrers verlangt. In der Seriensport- und Rennsport- wagenklasse bis 1500 cem liegt Richard von Frankenberg mit seinem Porsche-Spyder nach dem Rhein-Pokal-Rennen, dem Eifel- rennen und den 500 km auf dem Nürburg- ring mit 19 P. an erster Stelle vor den Porsche-Werke stellen fest: Disqualiſikation nich gerechitertigi Huschke v. Hanstein und v. Frankenberg wollen bei der FIA protestieren Die Porsche- Werke haben am Dienstag zu der Disqualifikation der drei Wagen bei der „Coppa Inter-Europa“ in Monza Stellung Senommen. Porsche stellt fest, daß es sich bei den drei Wagen nicht um Werks-, son- dern um Privatwagen gehandelt habe. Den- noch fühle sich Porsche zu einer Stellung- nahme verpflichtet, um so mehr, als die Presse eher von der Disqualifikation Kennt- nis erhalten habe, als die Fahrer selbst. Das Werk stellte fest, daß schon der Modus der Wagenkontrolle nach dem Ren- nen mehr als ungewöhnlich gewesen sei, denn es seien im Gegensatz zu den sonst üblichen drei gleich sechs Wagen sicher- gestellt und plombiert worden, ein Zeichen dafür, daß man mit der Disqualifikation der ersten drei Wagen gerechnet habe oder diese zumindest erhoffte. Der Siegerwagen von Hansteins sei auf dessen Drängen noch am gleichen Tag, die beiden anderen im Laufe des nächsten Tages demontiert und nach- kontrolliert worden, worauf man die Wagen ohne Kommentar wieder den Fahrern zurückgegeben habe. Erst fünf Tage später seien die Fahrer durch ein Telegramm von der Disqualifikation benachrichtigt worden. In einem am Montag bei Rennleiter Huschke von Hanstein eingegangenem Brief sei die wie gell mein Verein? Kreisklasse B, Staffel 1 MTG Mannheim 4 ùᷣ4 4220 80 Sd Mannheim Z 1 1öÄĩ KT SV Wallstadt„„ ĩ ͤ% S Mannheim 1b 3 ů r H'MlI! a 31 TSS Ladenburg i TV Neckarhausen FF Fort. Schönau 41 115 3 22 26 TV Waldhof E 11 SC Käfertal% TG Heddesheim 4 4 138.44 08 Staffel II ö TV Friedrichsfeld 4 3 1 41.22 62 TV Rheinau E ͤ 1717171 1 TB Reilingen 3 2 4˙2 SC Pfingstberg 2 11 T VfL Neckarau 1b 3! T TSG Plankstadt a 1˖ä. Na Germ. Neulußheim 4 1 1 2 10:21 3:5 Post SV 22 1üͤ ä 1 1 TV Rheinau 1b 442—8 4 11:43 0.8 Frauen, Gruppe I SV Waldhof 4 4 37:3 8:0 VfR Mannheim 4 3— 1 394 6˙2 18 Friedrichsfeld 4 1.17 424 Fort. Schönau 33 3522 224 TSch. Heidelberg 2 2 1:14 04 KSG Leimen 3 3 422 056 Gruppe II SpVgg Sandhofen„ on 80 TSV 1846 7 4.2 78 Heidelberg„ 11111 VfL Neckarau 33ͤ MY Union Heidelberg 3— 83 1:40 06 Entscheidung damit begründet worden, daß Spur und Radstand des Siegerwagens Fah- rer v. Hanstein) nicht den homolgierten Maßen entsprochen habe. Porsche stellt mit allem Nachdruck fest, daß seit der Fabrikation des Typs 356 kei- nerlei Aenderungen an Spur und Radstand vorgenommen worden seien. Auch der von Hanstein gefahrene Wagen habe in Monza in Spur und Radstand genau der Serie ent- sprochen. Dies sei am Montag im Werk bei einer Nachmessung durch den Chef des Technischen Dienstes des Automobilelubs der Schweiz, Dipl.-Ing. F. Dannecker, ein- deutig ermittelt worden. Die angebliche Feststellung der italienischen Kommission könne daher, so erklärt das Werk, nur auf einem großen Meßfehler beruhen. V. Frankenbergs Wagen sei deshalb dis- qualifiziert worden, weil er angeblich einen benzolhaltigen Treibstoff verwendet habe. Nach den Ermittlungen von Porsche habe von Frankenberg einen in Deutschland han- delsüblichen Brennstoff benutzt, der weniger als 90 Oktan aufweise. Das Reglement habe lediglich vorgesehen, daß ein Treibstoff unter 90 Oktan benützt werden mußte. Aus diesem Grunde sei bei v. Frankenberg eben- falls kein Grund zur Disqualifikation ge- geben gewesen. Notfalls wollen Huschke von Hanstein und Richard von Frankenberg gegen die Disqualifikation auch bei der FIA Protest einlegen.— Bei dem Wagen Götzes, der ebenfalls disqualifiziert worden ist, konnte der Grund noch nicht in Erfahrung gebracht werden, da sich der Burscheider auf einer Reise befindet. Huf der Huus werden Sportwagenmeisie- ermitteli 1 Starke Konkurrenz für Porsche/ Starter aus zehn Nationen treffen auf Deutschlands Elite Eisenacher EMW-Fahrern Barth und Thiel mit 11 bzw. 10 Punkten. Es ist zu er- warten, daß R. v. Frankenberg(Stuttgart) sich mit dem Meistertitel schmücken wird. Die Grand-Tourismo-Klasse bis 1300 cem und 2000 cem ist mit 11 bzw. 20 Wagen gut besetzt. Bei den 1300-ern geht es um den „AvD-Preis“. Dabei messen sich neun Porsche-Fahrer(u. a. wieder R. v. Franken- berg) mit den Schweden Boesen und Joachim Bonnier auf Alfa Romeo. Mit je 21 Punkten liegen Graf Trips(München) und Paul Ernst Strähle(Schorndorf) mit ihren Por- sches an erster Stelle der Meisterschafts- liste. Zwischen ihnen wird sich auch ent- scheiden, wer den Titel in diesem Jahr er- ringen wird, da die nächstplacierten Gün- ther und Wencher nur 10 bzw. 9 Punkte aufweisen. In der Grand- Tourismo-Klasse bis 2000 cem, Wo Rolf Goetze(Burscheid) vor Zick(Hannover), Plaut(Hannover) und Rolff(Köln) führt, werden 14 Porsche- Wagen den Kampf gegen die Alfa-Romeos von Galluzzi(Italien), Bengtsson und Kronegard(beide Schweden) sowie die Belgier Ringoir und Harris aufnehmen. Beide Klassen fahren 20 Runden= 166 km. Durch die erweiterten Sicherheitsbestim- mungen mußten die Zuschauerplätze an den beiden Geraden aufgegeben werden, doch können vom Innenraum der Nordkurve, an der Südkurve und den Tribünen immer noch rund 60 000 Besucher dem Rennen bei- wohnen. Waldhof-Boxer erwarten Speyer: il Roth will sich reva chieten Zum Rückkampf erwartet die Boxstaffel s SV Waldhof am Samstag, 17 Uhr, die kampfstarke Mannschaft des AV 03 Speyer. Bei der ersten Begegnung am 20. August kamen die Waldhöfer in stärkster Aufstel- lung nur zu einem knappen 11:9 Sieg. der erwarten läßt, daß sich die Pfälzer auch diesmal ihrer Haut zu wehren wissen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung dürfte der Leichtgewichtskampf Roth—Scheppler ste- hen, in dem sich Waldhofs k. o.-Matador“ für die Punktniederlage in Speyer revan- chieren will. Die Veranstaltung findet vor der Tribüne im Waldhof-Stadion statt. Schöner„Amicitia“-Erfolg Am Sonntag startete der Jugendachter des Mannheimer Rudervereins„Amicitia“ auf der Herbstregatta in Würzburg im Jungruderer-Gig-Achter. Er hatte als Geg- ner die Jugendmannschaft des Würzburger Rudervereins von 1875. Das Rennen War deshalb besonders interessant, weil die Würzburger von Trainer Freyeisen ausge- bildet wurden, der bis 1954 als Trainer bei der„Amicitia“ wirkte und mit seinen Würz- burger Ruderern dem„Amicitia“-Trainer Gwinner natürlich den Rang ablaufen Wollte. Aber die von diesem für das Ren- nen äußherst sorgfältig vorbereitete Mann- schaft Spatz, Mommsen, Zinck, Dorando, Kimpel, Hoffmann, Münkel, Gäbler, Steuer- mann Pohl, legte nach einem verunglückten Start mächtig los, holte ihren Konkurren- ten auf halber Strecke ein und ruderte einen klaren Sieg von fast einer Länge her- Aus. Wenn es gelingen sollte, diese körper- lich gut veranlagte Mannschaft zusammen- zuhalten, dürfte man im kommenden Jahre noch einiges von ihr hören. Schwimmrekorde„am laufenden Band“: Die Ungarn waren in ihrem Element Das neuerbaute Tullabad in Karlsruhe— ein sportliches Kleinod Vor einigen Jahren war Herbert Klein im Butterfly-Schwimmen noch der überragende deutsche Spitzenkönner. Aber der erfreuliche Durchbruch der Jugend hat auch vor seinem einst so großen Namen keinen Halt gemacht. Im letzten Jahr schnappte der Japaner Na- gas wa dem Breslauer den Weltrekord über 200 m, der von ihm 1951 mit 2:27,3 aufgestellt worden war, mit 2:21,6 weg. Dann verlor er im Jahre 1955 den deutschen 100-m-Rekord im Schmettern(bisher 1:05,8) an den Karls- ruher Peter Katzorke mit 1:05, 1. Am letzten Sonntag wurde schließlich der deutsche 200 Meter-Rekord, den er noch mit 2:27, 3 inne- hatte, von dem Münchner Manfred Mäsel auf 2:27, 2 gedrückt. Nun hält Klein nur noch den deutschen 400-m-Butterfly- Rekord mit 530,2. Mit dem Darmstädter Hans Köhler auf den mittleren Kraulstrecken, dem Europa- meister Klaus Bodinger(Karlsruhe) im ortho- doxen Brustschwimmen und dem Münchner Delphinspezialisten Mäàsel im Schmettern hat Ungarn oder UdSSR— wer ist der stärkere? r Gialiprobe im Budapester Hep. Stadion Sowjetunion will beweisen, daß sie die besten Fußballspieler der Welt hat Zur gleichen Stunde, in der Deutschlands Fußballnationalelf sich als Weltmeister erst- mals in Belgrad vorstellt, stehen sich im Budapester Nep-Stadion Ungarn und die UdSSR, wohl derzeit die stärksten Fuß- ballnationen der Welt gegenüber. Daß die- ses Spiel in der ganzen Fußballwelt im Brennpunkt steht, ist verständlich. Die Rus- sen haben den Weltmeister Deutschland in Moskau geschlagen und wollen nun auch Ungarn besiegen, um damit das letzte Glied in ihre Beweiskette einzufügen, daß Ruß- land die stärkste Fußballnation der Welt ist. Gustav Sebes hat die Russen beim Deutschlandspiel in Moskau genau studiert und ist der gleichen Ansicht wie Herberger: die Russen sind zu schlagen. Allerdings: die Generalprobe in Lausanne gegen die Schweiz ist mißglückt. Fast hätte der Schweizer Rie- nalübertragung gel den ungarischen Nimbus zerstört, denn erst durch einen Puskas-Elfmeter, fünf Minuten vor Spielende siegten die Magyaren mit 54. Nun, wir erinnern uns, daß die Ungarn in Budapest auch nur 2:2 gegen die Schweden gespielt haben, um eine Woche später Eng- land mit 6:3 erstmals auf der Insel in einem glorreichen Spiel zu schlagen. Nationen wie Ungarn und auch Deutschland haben sich mit Riegelspezialisten nie gut abgefunden, so daß man dem Ergebnis von Lausanne wahrlich keine allzu große Bedeutung bei- messen darf. Schade, daß das Länderspiel nicht noch quasi als„Dessert“ zur Belgrader Origi- angefügt werden kann. Die westdeutschen Rundfunkgesellschaften meinten: Dafür ist kein Bedarf vorhanden Deutschland gegenwärtig einige hoffnungs- volle Talente. Besonders erfreulich ist es, daß endlich auch in der Rückenlage ein Silber- streifen am Horizont zu verzeichnen ist. Nach vielen Jahren erreichte ein Deutscher wieder eine international beachtliche Zeit. Wir mei- nen den 19jährigen Heidelberger Ekkehard Miersch, der in Karlsruhe zunächst 1:07, 4 er- reichte und in einem zweiten Rennen dann mit 1:06,5 den seit 1938 bestehenden deut- schen 100-m-Rekord des Erfurters Schlauch (1:06,8) verbesserte. Miersch ist übrigens ebenso Oberprimaner wie Hans Köhler, der am Wochenende seinen deutschen 200-m- Kraulrekord von 2:10,11 auf 2:08,9 steigerte. Das neue Tulla- Hallenschwimmbad in Karlsruhe ist ein sportliches Kleinod. Un- garns Trainer Dr. Faruschf zollte ihm ein großes Lob, als er sagte:„Für das Tullabad würde ich jederzeit unser berühmtes Buda- pester Bad auf der Margaretheninsel her- geben“. Die Anlage an der Ettlinger Straße erweckte die allgemeine Bewunderung der ausländischen Gäste. Das 25 415- m- Sport- becken mit sechs Bahnen und einer Wasser- tiefe zwischen 2,50 und 4,50 m ist ideal und eröffnet den Spitzenschwimmern der Welt Aussichten auf neue Rekorde. Sicher wird man darum noch oft berühmte Gäste auf seinen Startblöcken sehen. Die in Europa klar dominierenden Un- garn fühlten sich im Bassin des Tullabades in ihrem Element. Sie gewannen mit 14:0 alle Wettbewerbe gegen die deutsche und fran- zösische Konkurrenz und erzielten dabei fünf ungarische Rekorde und einen Europarekord über 200-m-Schmettern durch den 26jährigen Tumpek mit 2:24, 7. Dennoch hielten sich die deutschen Schwimmer recht beachtlich.(isk) Mit SV Waldhof nach Kassel Anhänger des SV Waldhof haben Gelegen- heit, ihre Mannschaft am Sonntag nach Kas- sel zu begleiten. Abfahrt eines Triebwagens der Bundesbahn um 7 Uhr Bahnhof Wald- hof). Rückkehr gegen 24 Uhr. Der Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt beträgt 10 DM. Interessenten werden gebeten, sich bis spa- testens Freitag mit der Geschäftsstelle des SV Waldhof(Tel. 5 93 64) in Verbindung zu setzen. 2 — —— irbeiterin? bersetzerin gaschinen. war schon habe Aus- Umgangs- er P 7104 emen-An- m. Hohl- höhe) ges. d. Verlag. zauerstoff- 37 A. d. V. zu kaufen den Verl. 3 ler J gchneldeß el. 4 16 6. Kleinstef 3 chen fe-. Zu den kleinen Freuden zehört auch die»MERCEDES.- Pfd., 2 traßle 10. zehor F bbibirer, weil sie 80 leicht und 80 bekämm!ch iatI 2 ö frrolhes — SArSsHARI MERCEDES dener Seite 10 MORGEN Aerztemangel in China Ein ganz außergewöhnlicher Mangel an Aerzten bereitet der chinesischen Regierung große Sorgen. Für die 450 bis 500 Millionen zählende Bevölkerung der Volksrepublik China stehen nur 18 000 vollausgebildete Aerzte zur Verfügung, von denen die Mehr- zahl auf die Großstädte und Küstengebiete konzentriert ist. In den ländlichen Gegenden kommt auf 80 000 bis 150 000 Einwohner nur eim Arzt, während mindestens für 2500 bis 5000 einer erforderlich ist, um den dringendsten gesundheitlichen Bedürfnissen zu entspre- chen. Die chinesischen Universitäten sind zur Zeit nur imstande, alljährlich 250 fertig 0 8 a Os war einmal ein Mann der prüfte bäuchlings 5 die Presse vom Tage: D. 1 Was rauche 1 8 ö ich nur? wär seine Frage. Das Tabakmännchen rät uns weise: Raucht Qualität bei kleinem Preise Anorganische Chemie vor großen Aufgaben Wahl der Promotions-Arbeiten verbürgt hohen Stand der Chemie Es entspricht der Denkweise des Chemi- kers, von der Fülle der Einzelbeobachtungen zum Gesamtüberblick zu gelangen. Diese Einzelbeobachtungen entstammten bisher den in der klassischen Chemie geübten Ex- perimenten in wässriger Lösung. in welcher man die Stoffe umsetzte und die resultieren- den Verbindungen mit hoher Reinheit dar- zustellen versuchte. Dieser Epoche verdan- ken wir nicht nur unsere heutigen Stoff- kenntnisse und eine Reihe damit verbunde- ner großtechnischer Synthesen zum Beispiel Salpetersäure- Synthese, Düngemittelherstel- lung usw.), sondern auch die Ausbildung der analytischen Chemie, die wägend nud mes- send die Zusammensetzung sowohl natür- licher Erze und Minerale als auch neuer Präparate erkundete und in den Arbeiten zur Atomgewichtsbestimmung ihren Höhe- punkt an Präzision und hervorragender Ex- perimentierkunst erreichte. Seit etwa zwanzig Jahren war in dieser Entwicklung der präparativen und analy- tischen Chemie ein gewisser Stillstand zu verzeichnen. Der Schwerpunkt der Arbeit verlagerte sich in Richtung auf die Anwen- dung physikalischer Methoden bei chemi- schen Problemen. Röntgenstrukturanalyse, Magnetochemie, Spektrographie, Potentio- metrie und Konduktometrie wurden die neuen Felder der Forschung. Ihnen lagen die inzwischen gewonnenen Erkenntnisse über den Bau der Atome zugrunde, die zugleich ermöglichten, Veränderungen im Zustand des Atoms auf geeignete Weise meßbar zu machen. Auf dieser Plattform haben sich in letz- ter Zeit zahlreiche neue Ansätze anorga- nisch- chemischer Forschung gezeigt, die— wie Professor Dr. Dr. h. c. W. Klemm auf der Jahrestagung der Gesellschaft Deutscher Chemiker in München ausführte— die An- sicht von der erreichten Unfruchtbarkeit der anorganischen Chemie Lügen strafen. Ge- rade die präparative anorganische Chemie hat neues Leben gewonnen, seitdem das System der wässrigen Lösungen verlassen mehrt worden. Hierher gehört insbes auch das Lithium-Aluminium-Hydri als Reduktionsmittel der organischen Che- mie neue Arbeitsmöglichkeiten erschlossen hat. Ein weiteres Gebiet ist das der Metall- carbonyle und verwandter Verbindung denen das Kohlenoxyd und andere ähnliche Sie ermöglichen nicht nur die Reinstdarstellung verschiede- ner Metalle, sondern haben auch für die Theorie der chemischen Bindung neue Er- Gruppen enthalten sind. kenntnisse gebracht. Ebenso ist hier d samtgebiet der„anomalen Wertigkeiten“ zu nennen. Die Wertigkeit der verschiedenen Elemente, das heißt allgemein gesagt: ihr Bindungsvermögen gegenüber anderen Ato- ihrem Verhalten in Wasser festgesetzt, wobei ganz bestimmte bevorzugt „anomal“, Heute hat man gefunden, daß fast alle Ele- mente eine lückenlose Reihe von Wertig- men, war bisher aus Wertigkeitsstufen als„normal“ waren; Ausnahmen galten als keiten betätigen können, unter Ausschluß von Wasser, Wenn ma Siliciumverbindungen, die in den Sil Sauerstoff, Wasserstoff und anderen chemisch aktiven Stoffen oder unter abnormen Druckverhält- nissen arbeitet. Es seien weiter erwähnt die technisch hochwertige Verbindungen dar- stellen; die Chemie der Phosphate; die Unter- suchung der reinen Elemente, die über- raschende Feststellungen über das Verhält- nis gleichartiger Atome gegeneinander zu- lassen; und schließlich die Chemie der Legie- rungen und Salzschmelzen, deren technische Bedeutung dem wissenschaftlichen Wert nicht nachsteht. Aus dem Bereich der präparativen anorga- schen Chemie soll schließlich noch an die Er- forschung der nicht in der Natur vorkom- menden Elemente, der Trans-Urane, er- innert werden, für die ganz neue Methoden der Mikrochemie entwickelt werden mußten, weil die verfügbaren Stoffmengen sehr klein waren. Dennoch ist es gelungen, etwa mit einem Hundertstel Gramm eines nsuen Ele- mentes seine ganze Chemie zu erforschen. Der hohe Stand der Chemie in Deutsch- land, so stellte Professor Klemm fest, be- ruht nicht zuletzt auf der Wahl der Promo- tionsarbeiten, die in jedem Falle einen Schritt in wissenschaftliches Neuland tun müssen, um als solche anerkannt zu werden. Be- dauerlich ist jedoch, daß die Veröffent- lichung der Ergebnisse sehr oft lange auf sich warten läßt. ondere d, das gen, in as Ge- n nur iconen Was sonst noch geschah. Ein talentierter sowjetischer Künstler, W. Strelnikow, ist von einem Moskauer Ge- richt zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Seine Frau erhielt wegen V seiner„Kunstwerke“ 10 Jahre. Die sowjeti- berich-* tete, dag der Maler seine Talente zur Fäl- schung von sowjetischen Staatsanleihen be- nutzte. Seine Frau wurde dabei ertappt, als sie gerade eine Anleihe über 1000 Rubel in sche Gewerkschaftszeitung„Trud“ einer Bank ein wechseln wollte. * nicht die Todesstrafe für die beiden Weißen fordern werde, da das Anklagematerial im wesentlichen auf Indizien-Beweisen beruhe. Die Angeklagten haben die Entführung zu- gegeben, bestreiten jedoch den Mord. ertrieb Nach einem neuen Regierungserlaß müs- sen in Spanien bei Ratenverkäufen von Radioapparaten 26,4 Prozent des Gesamt- preises als Sondersteuer abgeführt werden. Da außerdem die Preise nicht erhöht werden dürfen, bedeutet dies praktisch die Einstel- lung der Ratenverkäufe. Mitt woch, 21. September 1955 5. N yr. 217 — Das Wetter* Aussichten bis Freitag: Heiter troc Tagestemperaturen 22 bis 25 Grad wochen noch recht frisch. Frühwerte zwischen Naa Grad. Schwacher Wind. Uebersicht: Das Hoch über Mittel verlagert sich nur ganz langsam nen so daß es weiterhin wetterbestimmed 5 unserem Raume bleibt. Eine Aender 85 a scheint auch zum Wochenende noh recht wahrscheinlich. acht en 5 und Vorhersage Harfe 1 lüt 3 Unt e 3 sabe Pegelstand am 20. September Rhein: Maxau 466(19), Mennhei N— 1 262(—16), Caub 245( 8 Neckar: Plochingen 121(5), Gundel 169(4), Mannhenm 336(% Wassertemperatur des Rheines: 18 Grad. Eine gute Tat Regensburg. Der Inhaber einer Firm h ausgebildete Aerzte zu entlassen, wodurch kaum mehr als der Ersatz der durch den Tod Ausfallenden gedeckt wird. Die worden ist und an seine Stelle einerseits die„wasserähnlichen Lösungsmittel“. wie Schwefel wasserstoff, Schwefeldioxyd oder Regie- Essigsäure, andererseits die Chemie der Vor einem Gericht im Sumner(Missi- ssippi) hat der Prozeß gegen den 24 Jahre alten Roy Bryant und seinen Stiefbruder, den 36 Jahre alten J. W. Milam, begonnen, * Nahezu sämtliche Schulen Australiens, die im Empfangsbereich der australischen Weiden hat der Lagerleitung des Auffa lagers Friedland für die erwarteten Allan Heimkehrer Textilien im Werte von melz Als 20 000 Mark zur Verfügung gestellt. J rung hat daher eine Anzahl von Schulen ins Leben gerufen, in denen allerlei Heilkundige eine primitive medizinische Ausbildung er- Halten. Besonders verhängriüsvoll wirkt sich der Aerztemangel durch eine hohe Kindersterb- lichkeit aus. hohen Drucke oder auch des Vakuums ge- treten sind. Glaubte man beispielsweise bis- her, daß Hydride(das sind Verbindungen von Wasserstoff mit anderen Elementen, vorwiegend Metallen) nur auf bestimmte Metalle beschränkt seien, so ist die Zahl der Hydride in der letzten Zeit sehr ver- die beschuldigt werden, den 14 Jahre alten Negerjungen Till Emmett entführt und er- schlagen zu haben. Till soll angeblich be- leidigende Aeußerungen gegenüber der 21 Jahre alten hübschen Frau Bryants gemacht haben. Der Ankläger gab bekannt, daß er Radiosender liegen, sind nach einer neueren sind mehrere tausend Kleidungsstücke, ch * Untersuchung der der Gesamtzahl. für den Gebrauch des Radiogesellschaft Schulfunk ausgestattet, nämlich 83 Prozent Während des Geschäfts- jahrs 1953/54 wurden 661 500 Druckschriften gegeben, fast 173 000 mehr als im Vorjahr. mit auf Abruf bereitliegen. Der Geschäfts! schrieb an das Lager, daß er 20 0 Spende durch den Erfolg von Bundes kanst Adenauer in der Kriegsgefangenenfrage h 3 Besuch in Moskau veranlaßt worde sei. Schulradios aus- Iren Und sæhmunzeln 8 b rat: Wenn Sie besonders milden beschmack lieben, dann nehmen gie zur Suppe und Soſie einen Zusatz von 12 kl. Dosenmilch. Das werden viele. Auch Sie, selbst wenn Sie bisher glaubten, keine freundschaft mit kochfer⸗ igen Suppen schließen 20 können. Wir schätzen die Kochkunst unserer tüchtigen Hausfrauen, aber die Iomatencreme- Suppe von Ab bl ist noch besser als eine„hausgemachte“ sonnig, fruchtig, hochgeschätzt Und dazu 2 besondere Vorteile für die Hausfrau: e in 3-5 Minuten tischfertig o mit weniger Wasser zubereitet eine ausgezeichnete ſomatensoße Modern leben, heißt auch modern kochen. MAb 61s Dellkatefß-Suppen sind ein Stüc moderner lebensan. Wer sie kostet, sagt begeistert: uus MGG. aum, Verkäbfe Guterh. He., Da.- u. Ki.-Räder, ver- schied. Nähmaschinen bill. abzug. 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Bol f Near 1% EREII Tg, g. ne Kalsermanbver 2 Ul SAALBAU% MARIANNE, meine große Jugendliebe] ter 0 LV N D Heute 18.43 u. 21 letztmals 7 285 12 21 sowie Freita K N FE R TA 1 Verrat an 16.45 nochmals Ar Erinnerung releton 7 666 Deutschland oss 1 10 Ab Freitag 2100 Uhr: 88/18- II. Tell erv her 75 M. „KOMM Mir He Donnerstag, 22. Sept. Abf. R 1, 15 8 Uhr: Flughafen- Montag, 26. Sept.. Abf. Marktplatz, 5.00: Halmengarten- Z% DM 6. Imnibusverkehr zul. Kubickl. Mm., N 1. 13 25 nach FRANKFURT praktisch, modern, Größe 160 bis 250 em. Elche, Nußbaum, Macoreé Mö belh a 4 2%%% FRIES5 Dos neue preiswerte 5 5 7 5 75 5 N klektronen- Blitzgerät IHresakiscfHsEGABTE 5 ist heute eingetroffen! oesgnel l ae TALENT E 1 5 108 75 und ein NrFRFESSIERTES pUBLIK U reis 5 Anzahlung.... 20. EDEN Mlurw CH 5 Mondtsrate.. ab 10, 5. T. 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September 1955 Leidens unser lieber, guter Bruder und Onkel, Herr 8 Richard Benz nach einem arbeitsreichen Leben kurz vor Vollendung seines 81. Lebens- In ties ter: Eugen Benz u. Familie Clara Unger geb. Benz u. Familie Thild Volk geb. Benz u. Familie Ellen Perron geb. Benz u. Tochter Einäscherung: Freitag, den 23. September, 14.00 Uhr im Krematorium Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst Abstand zu nehmen. längeren schweren 80 Jahren unser Mitinhaber und Geschäftsführer Herr Ing. Fabrikant und Vorgesetzter. Laden bu 1g, den 20. September 1955 Am 19. September 1955 hat nach schwerer Krankheit im Alter von Richard Benz sein von reichem Schaffen erfülltes Leben vollendet. In aufrichtiger Trauer beklagen wir den Verlust eines Mannes, dessen Name aufs engste mit der Entwicklung des Automobils verbunden ist. Unermüdlich in seinem Wirken bis in sein hohes Alter hinein und von ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn war er uns ein vorbildlicher Mitarbeiter Die Erinnerung an diesen charakterlich vornehmen und von Hingabe an seine Arbeit erfüllten Mann wird bei uns unauslöschlich bleiben. C. BENZ SGRNE Unser lleber Ehren-Schnauferibruder Richard Benz Ladenburg/ Neckar ist von uns gegangen. Wir werden den edlen Menschen nie vergessen und ihm über das Grab hinaus die Treue halten. Mannheim, den 20. September 19535 Allgemeiner Schnauferlelub Feuerbestattung: Freitag, 23. Sept., 14.00 Uhr im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim. Treffpunkt der Schnauferlbrüder vor dem Krematorium. Wir bitten um rege Beteiligung. Glauer Anzug, blaue Mütze.) Für die uns beim Heimgang unserer lieben Entschla- fenen, Frau 9 5 Luise Reiß geb. Ziegler erwiesene Tellnahme sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. Mhm.-Feudenheim, den 21. September 1955 Heddesheimer Straße 70. Im Namen aller Hinterbliebenen: Philipp Reiß, Dipl.-Ing. Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 21. September 1955 Hauptfriedhof Glötzner, Anna, Georg-Lechleiter-Platz 5 5 Uhl, Karl, Parkring 355„ Raab, Johann, R 7, 3h00„ Biegel, Leonhard, Hebelstraße 9. Seitz, Josef, Friedrich-EBbert-straße 52 Braun, Friedrich, Feudenheim, Unteres Kirchfeld 6 Krematorium Heitmann, Therese, Waldhofstraße 16 Friedhof Käfertal Scheller, Maria, früher Käfertal, Unionstraße. Friedhof Neckarau 5 N Erhart, Fr., Germaniastraße 2 3 Friedhof Feudenheim Ries, Barbara, Feu., Schwanenstraße 38 Vogler, Barbara, Ziethenstraße 22 14.00 14.00 13.30 14.00 ö Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Bekanntmachungen Arbeitsvergabe. Die Gemeinnutzigeè Baugesellschaft Mannheim mbH 3 3 Vergibt folgende Arbeiten: . Betonwerksteinarbeiten f. d. 1 Beten stant, 2 0 Betonwerksteinarbeiten f. d. Wohnbauten a. J. Betonwerksteinarbeiten f. d. Wohnbauten a. d. Waldstr., It. Abschn. Betonwerksteinarbeiten f. d. Wohnbauten a. d. Memeler Straße, Dachdeckerarbeiten f. d. Wohnbauten a. d. Lilienthalstraße, 4, Schreinerarbeiten f. d. Wohnbauten am Karlsberger Weg, . Warelnerarbeiten(Speiseschränke) f. d. Wohnbauten am Karlsberger eg. 5 2 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht in der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Max- Joseph-Strage 1(Auskunft) abgeholt werden. annheim, den 19. September 1955 a 5 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb Wohnbauten a. d. Sohrauer Straße, d. Lilienthalstraße, Entschlafenen während ihrer LFeckarauer Straße 181. 7 1 * 3 Zimm.- Wohng., 5 5 MORGEN 1 Vetmietungen 0 2-Zimmer-Wohng., Innenstadt, 2000 bis 3000,—, ab 78,—. van Loosen, Schwetzinger Straße 53. 3-Zim.-Wohng., Schwetzingerstadt, ohne Bkz, 380,—, van Loosen, Schwetzinger Straße 538. Saub., möbl. Zi., m. Badben., Nähe Tennisplatz, an sol. Dame 2. 1. 10. zu vm. Ang. u. Nr. 06761 a. d. V. 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Schimpf Brentanostrage 19 Neckarau: Walter Göppinger, Fischerstraße 1 aneinau: Chr. Grall, inh. Luzia Dur- ler, Dänischer Tisch 21 sandhofen: Kirsch, Sandn. Str. 323-325 schönausiedlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 Lampertheim: Hela-Werbung Hesse, Schreiberstraße 17, Tel. 6 15. Schriesheim: Georg Knäpple, Ladenburger Str. 32(Tel. 3 19) Fl. zu 2,75, 5.— u. 7. UN erhältl. bei Drogerie Ludwig& Schütthelm KG O 4. 3 Planken-Drogerie Erle, D 2, 9 Michaelis-Drogerie, G 2, 2 Drogerie Willier, Schwetzinger Str. 24 Drogerie Esch, im Hauptbahnhof Drog. Sperber, Seckenheimer Str. 29 Drogerie Schmitt, Gartenfeldstr. 3 Parf. Trauth, Seckenheimer Str. 100 Parfümerie Damm, G 3, 11 Parfümerie Becherer, Lameystr. 21 Neck.: Drog. Zahn, Friedrichstr. 11 Drogerie Seitz, Rhiingoldstr. 29 Käfert: Drog. Emmert, Ob. Riedstr. 50 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Imrig. Hagenauer Straße 22 Heidlbg.-Rohrbacn: Fritz Bollmeyer, Karlsruher Straße 51 Heidelberg: Heidelberger Tageblatt, Brunnengase 18-24 Ladenburg-Neckarhausen: Hans Schmieg, Ladenburg, Sievertstraße 3 Neckarstadt-Ost: Heinz Baumann, Frledrich-Ebert-Straße 46 Neckarstadt: Hans Portenkirchner, Waldhofstraße 1 2 beudenheim: Gertrude Bayer, Hauptstraße 69(Schorpp-Filiale) Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28 Käfertal: Jakob Geiger. Haltepunkt Käfertal-süd: Albert Blatt, Dürkheimer Straße 11 Nemmnel MGH Neueste Hörh! Seite 11 Wie das nebe PHILIPS- Unlversdl-Trensistor- Hörgerät KIL 3500 siemens- Blaupunkt- Phonak Wie andere in- und ausländische Geräte tinden sie zum vergleichenden Ausprobieren mit unverbindlicher Beratung und kostenſoser Gehôrmessung im Fachinstitut för Schwerhörige Mannheim- Columhushaus, N 7, 13-15, Tel. 31978 täglich von 9 bis 18 Uhr br. lehmenn und Greum, Mitglied des Deutschen Hörmitteltinges E. V. Verschiedenes Für's Kindl täglich frische Windeln vom Mannh. Wasch.- u. 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L 102 an den Verlag. ö 5 IHRE VE RMAHLUNG GEBEN BEKANNT: Rudolf Fahrland Ingeborg Fahrland 5 geb. Mail Mannheim-RKàfertal, Enzianstrage 51, den 22. September 1955 Entfernung von 0 — erschlaffter Raut Kosmetik-Wagner J Mannheim, Haus„Fürstenberg“ Friedrichsplatz 1(Wasserturm) Tägl., auß. mont., 9-19. Tel. 40297 Unterricht Heuer Abendkurs Englische Handelskorrespondenz u. engl. Stenografle. Sprachschule Schüssler, Mhm., S 6, 21(am Ring). Telefon 3 25 15. private Handels- u. Höhere Handelsschule VINC. Srock, Mannheim Inh. u. Leiter: Dipl.-Kfm., Dipl.-Hdl. Dr. W. Krauß Mannheim, Haus Fürstenberg am Wasserturm Friedrichsplatz 1 Telefon 4 38 00 Abendlehrgänge Lehrgänge in Steno und Maschinenschreſben für Anfänger und Fortgeschrittene. 0 Lehrgang in Eilschrift m. Diktatübungen. Lehrgang in Buchhaltung für Anfänger. Lehrgang zur Vorbereitung auf die kaufm. Gehilfenprüfung. Sämtliche Lehrgänge beginnen Anfang Oktober. Anmeldungen rechtzeitig erbeten. Fm Mittwoch fangt die Woche an Woche för Woche, jeden Mittwyoch erscheint HOR 201 Die gonze Familie Wartet jedesmal mit neuer Spannung, mit neuer Freude darduf auf den großen Roman- guf den Blick in die Welt- quf den Rat der lebensklugen Frau ſrene. HOR ZU gewinnt jedes Herz. So kommt es, daß sie die beliebteste und daher auch Deutschlands größte Zeitschrift ist. Mittwoch, 21. September 1935 Nr. 2 Mehr als mittelmäßig s Ind Mittelstands forderungen Der Diskussionskreis Mittelstand der Unjonsparteien des Bundestages will in Wenigen Tagen dem Bundeskanzler eine aus- föhrliche Denkschrift überreichen, in welcher die staatspolitische Bedeutung des gewerb- lichen Mittelstandes dargestellt wird. In der Denkschrift wird der Bundeskanzler und mit ihm die Bundesregierung darauf angespro- chen, entsprechende Maßnahmen wirtschafts- politischer Art zu ergreifen. Als Haupt- mitiator und Verfasser des Memorandums gelten die Bundestagsabgeordneten Kurt Schmücker(CDU), der im Zivilberuf selb- ständiger Buchdrucker ist und Richard Stück- len(CSU, Elektroingenieur aus Weisenburg/ Bayern), Wie Stücklen unserem Bonner Hi.- Korrespondenten erklärte, rege sich das mittelständische Gewissen im Bundeswirt- schaftsministerium nicht laut genug. Es müsse deswegen versucht werden, neue Wege zu gehen. Die Forderung auf einen parla- mentarischen Staatssekretär solle aber nicht erhoben werden, da ein solcher Staatssekre- tär zu sehr unter den Anweisungen semes Ministers, in diesem Falle also des Bundes- Wirtschaftsministers, stehen würde. Um aber den Forderungen der Mittelstandsvertreter größeren Nachdruck zu verleihen, ist beab- sichtigt, die Regierung zu veranlassen, einen parlamentarischen Beauftragten für den ge- werblichen Mittelstand zu benennen. Die Forderungen, die der Diskussionskreis „Mittelstand“ der Unionspartei in den Gut- achten stellen wird, dürften nicht über- raschen: sie betreffen offenbar die Schaffung eines Mittelstandsinstituts, die Herstellung einer Wettbewerbsordnung, sowie einer Be- rufsordnung für den Handel und eine bessere Kreditversorgung, wobei offenbar daran Se- dacht wird, eine Mittelstandsbank mit Emissionsrecht zu errichten. Frauen drängen sich in technische Berufe (dpa). Nach den Beobachtungen der Bun- desanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar- beitslosen versicherung bemühen sich Frauen und Mädchen in letzter Zeit verstärkt um Arbeit. Bei dieser Tendenz sei es nicht mehr zu vertreten, die weiblichen Kräfte nur auf die Arbeit in den, traditionellen Frauenberufen“ zu verweisen. Eine Ausweitung des berufli- chen Tätigkeitsfelds der Frau sei eine der Wesentlichsten Voraussetzungen, den wach- senden Anforderungen nach Arbeitskräften nachkommen zu können. Bei dem zahlen- mäßigen Rückgang des beruflichen Nach- wuchses und dem Ausscheiden Starker Altersjahrgänge unter den gewerblichen Facharbeitern werde die bisher vielfach ab- jehnende Einstellung zur Ausbildung von Mädchen in Berufen, die ihnen bisher nicht oder nur vereinzelt zugänglich waren, ohne Zweifel mehr und mehr revidiert werden. Von der Bundesanstalt werden den INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Frauen folgende Berufe besonders empfoh- jen; Augenoptikerin, Zahntechnikerin, Gold- und Silberschmiedin, Herrenschneiderin, technische Zeichnerin, Bauzeichnerin und Chemielaboratin. Die Bundesanstalt betont, daß die bisherigen Ausbildungs- und Be- rufserfolge die Mädchen zu einem gesteiger- ten Selbstvertrauen in ihre Eignung und Leistungsfähigkeit berechtigen. Saisonale Schwankung im Außenhandel (AP) Der Außenhandel war im August dieses Jahres etwas geringer als im Juli, teilte das Statistische Bundesamt am 19. Sep- tember mit. Die Einfuhr sank von 2,125 auf 2,033 Md. DM oder um vier v. H. Die Aus- fuhr ging von 2,159 auf 2,002 Md. DM oder um sieben v. H. zurück. Die Außenhandels- bilanz schloß daher im August mit einem Einfuhrüberschuß von 31 Mill. DM. Außer im April war in allen vorausgegangenen Monaten des Jahres ein Ausfuhrüberschuß zu verzeichnen. In der Zeit von Januar bis August 1955 lag die Einfuhr mit 15,5 Md. DM um 32 V. H. und die Ausfuhr mit 16,2 Md. DM um 17 v. H. höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Fell waschen, ohne den Pelz naß zu machen Dis Kussion um Milchpreis verbesserung Auf Die Erhöhung des Milchpreises um fünf Pfennig je Liter werde nicht allein dem Er- zeuger zugute kommen, sagte Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried in Haslach. Leib- fried wies darauf hin, daß von der Milcherzeugung nur etwa 33 Prozent als Trinkmilch abgesetzt würden. Nur in diesem Rahmen werde sich die Erhöhung für den einzelnen Bauern auswirken können. Zunächst aber müßten noch schwierige Verhandlungen mit den Molkereien und dem Milchhandel geführt werden. (Tex) Erstaunt wird sich der Verbraucher kragen, wie denn Baden- Württembergs Landwirtschaftsminister dazu kommt, eine solche Behauptung aufzustellen, Die ganze, sehr viel Getöse auslösende,„Aktion Milch- preiserhöhung“ läuft doch unter dem Motto, daß an den Bauern alle bisherigen Milch- preiserhöhungen vorbeigegangen seien, nur die Milchverarbeiter, bzw. Molkereien, be- günstigt hätten. Nun hören wir von Herrn Leibfried, daß die den Bauern zu gewährenden 5 Pf je Liter Milch nur zu einem Drittel dem Bauern auch in den Schoß fallen. Hier heißt es aufgepaßt, denn neuerliche Forderungen könnten auf diese Beweisfüh- rung aufgebaut werden. Minister Leibfried hat natürlich Recht. Nur etwa ein Drittel der gesamten Milcherzeugung ist Trinkmilch; nur dieses eine Drittel würde von der vor- gesehenen Milchpreiserhöhung betroffen. Der Rest geht als Werkmilch ab— wird also zur Butter verarbeitet— bzw. gelangt zu Ver- fütterungszwecken an den Bauern zurück. Freilich kann in diesem Falle die sich auf die Trinkmilch erstreckende Preiserhöhung die bäuerlichen Erlöse nicht verbessern. Aber wielange wird es dauern, da werden unsere Agrarpolitiker der Welt plausibel machen wollen, die land wirtschaftlichen Er- zeugungskosten seien erneut angestiegen. Die Milch wird ja teurer geworden sein, des- halb müßte die zur Verfütterung gelangende Milch auch höher bewertet werden. Es ver- teuert sich also die Viehhaltung. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, und über neue agrarpolitische Forderungen könnte die Preisspirale wieder in Betrieb ge- setzt werden. Um Unheil zu vermeiden, ist Aufmerksamkeit geboten. So geht es nun Wieder nicht, daß ein Erzeugungszweig die Preise— gewissermaßen selbst auslösend in die Höhe treibt. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß die Behauptung der Agrarpolitiker, die land wirtschaftlichen Pro- duktionsmittel seien teurer geworden, noch niemals richtig analysiert worden ist. Einen beträchtlichen Teil dieser landwirtschaft- lichen Produktionsmittel— nämlich die K URZ NACHRICHTEN In den ersten sieben Monaten dieses Jah- res wurden in der Industrie sieben Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Das ist um 520,8 Mill. Arbeitsstunden(+8 v. H.) mehr als in der glei- chen Zeit des Vorjahres. Im gleichen Zeit- raum stieg, wie das— unternehmerische Inter- essen publizistisch wahrnehmende— Deutsche Industrie-Institut in Köln mitteilt, die Brutto- Lohnsumme auf 12,4 Md. DM um 1.5 Md. DN (+ 14,5 v. H.) Das Industrie-Institut fügt hin- zu, daß also— entgegenlaufende gewerkschaft- liche Behauptungen widerlegend— ein an- sehnlicher Teil der Lohnsummensteigerung auf Lohnerhöhungen zurückzuführen sei. „Ueber Erwarten gute Kaufabschlüsse“ seien auf der„Ersten Nationalen Deutschen Werkzeugmaschinen-Ausstellung“ in Hannover erzielt worden, erklärte Fritz Heller, Messe- obmann des Vereins der Werkzeugmaschinen- industrien. Die Ausstellung ging am 20. Sep- tember nach zehntägiger Dauer zu Ende. In acht Ausstellungshallen hatten über 600 Fir- men, darunter zahlreiche ausländische Unter- nehmen, eine Leistungsschau der Werkzeug- maschinenindustrie abgehalten. Das Geschäfts- ergebnis soll so„gut“ sein, daß sich möglicher- weise die Lieferfristen auf dem Werkzeug- und Maschinenmarkt, die bislang„nur“ bei zehn Monaten lagen, nun um weitere zwei bis drei Monate verlängern. Die fünfte europäi- sche Werkzeugmaschinen-Ausstellung soll im Jahre 1957 in Paris abgehalten werden. Faserplattenerzeugung nahm zu (Vo) In der Bundesrepublik sind im er- sten Halbjahr 1955 19 v. H. mehr Folzfaser- platten hergestellt worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit der vollen Aus- nutzung der Kapazität der sieben westdeut- schen Holzfaserplattenbetriebe, die bei 165 000 Tonnen liegt, ist jedoch auch in diesem Jahr nicht zu rechnen. Exporten von 5,8 Mill. DM standen Importe von 3,2 Mill. DM gegenüber. Die Importe kamen im wesentlichen aus Schweden, Finnland, Norwegen und Oester- reich. Schlechtes Drahtgeschäft wird beklagt schäfte. Die Ausfuhrerlöse sind um 30 bis 40 V. H. je Tonne niedriger als die Inlands- erlöse. Der Export nach östlichen Ländern ist Praktisch zum Erliegen gekommen. Früher hat die deutsche Drahtindustrie mindestens 30 bis 40 v. H. ihrer gesamten Produktion in östlichen Ländern abgesetzt. Kohle-Erz- Verhandlungen mit Schweden (VWD) Die von Schweden bei den Ver- handlungen in Bonn und Düsseldorf vorge- tragenen Bezugswünsche für Koks werden ge- genwärtig von der Montanindustrie an Rhein und Ruhr geprüft. Mit der Fortsetzung der deutsch- schwedischen Verhandlungen ist Ende September oder Anfang Oktober zu rechnen. Die Lieferung von 115 000 t Koks an Schweden wird wahrscheinlich von der deut- schen Montan- Industrie von den Preisen für Schwedenerze im kommenden Jahr abhängig gemacht. Es wird erwogen, etwa 50 000 t Koks aus Importen zu beschaffen, wobei der Mehr- preis von der deutschen Eisenindustrie getra- gen werden soll. Die restlichen 65 000 t sollen entweder von dem für die Eisen- und Stahl- industrie bestimmten Mengen abgezweigt oder ebenfalls durch Importe beschafft werden. US-Möbelkäufe in Berlin (AP) Die Luftstreitkräfte der Vereinigten Staaten in Europa haben mit Westberliner Firmen Verträge zur Lieferung von Möbeln im Werte von 16 Mill. DM abgeschlossen, teilte das Oberkommando der Us-Luftstreitkräfte in Wiesbaden am 19. September mit. Es handelt sich dabei um 193 verschiedene Möbeltypen, die zur Einrichtung von Wohnungen und von zwei neuen Hotels benötigt werden. Die Aus- lieferung soll im Oktober beginnen und sich über ein ganzes Jahr erstrecken. Reger Handel mit Frankreich (VWD) Der deutsch- französische Waren- austausch hielt sich auch im August auf einem außerordentlich hohen Stand und über- stieg das Juli-Volumen noch um 1,5 Md. ffrs. Die französisch-saarländischen Einfuhren aus dem Bundesgebiet erreichten im August(alles in Md. fers.) 12 244(im Juli 11 463) und die Rohstoffe(Saat, Getreide, Futtermittel usw.) — hat ja die Landwirtschaft selbst ver- teuert. Soweit hier Preis veränderungen nach oben eintraten, müßten sie eigentlich aus der aAgrarpolitische Preisforderungen begrün- denden Rechnung ausgeklammert werden. Wohlgemerkt, es geht hier nicht darum, der Landwirtschaft Forderung nach besseren Erlösen stures„Nein“ gegenüberzustellen. Dem Verfasser handelt es sich hier lediglich um nüchterne Feststellung, ob die Begrün- dung nach Preiserhöhung zutrifft. Das heißt, ob und in welchem Ausmaße die Gestehungs- kosten der Landwirtschaft— Preisforderun- gen begründend gestiegen sind. Doch allmählich verläßt selbst die Mutigen die Courage, nachdem sie sehen, daß die o verkgofs erlöse cer land wirtchaff 1053/54 PFlaNzZLicht TigRIscht ERZEUGNISSE RAZEUGNISssE 1 2032 1 85 g on: . 2 ... insges. 13 195 fail. r i 220% 1577 5 0 N 1 Milchpreiserhöhung im politischen Laden zuviel Porzellan zerschlägt. Wie unser Bon- ner Hi.- Korrespondent meldet, werden in der Bundeshauptstadt gegenwärtig pausenlos Beratungen gepflogen, andere Wege zu fin- den. Die Milchpreiserhöhung auf der einen Seite und die Preissenkungsaktion des Bun- deswirtschaftsministeriums auf der anderen sind wie die Gegensätzlichkeit zwischen Feuer und Wasser. Sie vertragen sich nicht miteinander. Der jüngste Wandel in der Haltung des Bundesfinanzministers, der sich dem Gedan- ken von Verbrauchssteuersenkungen zugäng- lich zeigt, bietet mannigfache Möglichkeiten, der Milchpreiserhöhung aus dem Wege zu gehen und die Erlöse für land wirtschaftliche Erzeugnisse doch zu verbessern. Nicht bloß gerüchtweise, sondern aus gutinformierten Quellen verlautet, daß der Bundesfinanz- minister jetzt bereit ist, auf die Zuckersteuer (26,50 DM je dz= 13 Dpf je Pfund) zu ver- zichten. Ein entsprechender Nachlaß beim Zuckerverbraucherpreis würde die geplante Milchpreiserhöhung zwar nicht wettmachen, aber in ihren Auswirkungen bedeutend mil- dern. Vielleicht läßt sich durch eine Kom- bination Zuckerpreissenkung— Rübenpreis- erhöhung der Wegfall der Zuckersteuer so verteilen, daß die land wirtschaftlichen Mehrerlöse aus dem Rübenanbau die Milch- Preis forderungen wesentlich vermindern. Diese Lösungsart hätte den Nachteil, dag Bauern, die nicht Rüben anbauen, aber Milchwirtschaft betreiben, nicht daran be- teiligt wären. Um hier einen Ausgleich zu schaffen, strebt der Bundesernährungsminister übrigens übereinstimmend mit den Gleiches fordernden Bauernverbänden an, die Umsatzsteuer für Milchlieferungen ab Hof zu beseitigen. Es handelt sich um einen Steuersatz von 1.5 v. H. Das Steueraufkom- men für an Molkereien zu liefernde Milch beträgt jährlich 44 Mill. DM. Weiter ist be- absichtigt, die Umsatzsteuer für Butter beim Großhandel(1 v. H. jährliches Steuer- aufkommen von 9 Mill. DM) zu streichen. Rein rechnerisch könnte den Milcherzeugern (den Bauern) dann ein Mehrerlös von 6 Pf je kg Butter zufließen. Das Bundesfinanz- ministerium ist jedoch nicht geneigt, eine Umsatzsteuerfreiheit für Milch und Milch- produkte zu gewähren, weil dies präjudi- neuen Wegen Die Milchpreisgespräche haben aber auch wieder einmal einen im Schatten der agrar- politischen Zwangswirtschaft vegetierenden Faktor in den Brennpunkt allgemeiner Auf- merksamkeit gestellt. Es handelt sich um den seit langer Zeit sehr umstrittenen Milchförderungsfonds. Er wird aus„frei- willigen Beiträgen“— die zwangsweise er- hoben bzw. vom Milchauszahlungspreis ab- gezogen werden— der Milcherzeuger ge- speist. Die zuständigen Bonner Stellen sind der An- sicht, daß der Wegfall der Abgaben für diesen Fonds eine Verbesserung des Milcherlöses um fast 3 Pf ergäbe. Der krasse Widerspruch zwi- schen den Forderungen auf Erhöhung des Milchpreises und dem Bedienungszwang für diesen Fonds durch die Erzeuger erfordere Korrektur. Beachtlich ist in diesem Zusam- menhang folgendes: a) Als dieser Fonds gegründet wurde, richtete der Zentralverband des Butter-, Käse-, Fett- Waren& Eier-, Wild-, Geflügel- u. Honiggroßhandels eine Kartellbeschwerde an den Bundeswirtschaftsminister. Sie ist seit vier Monaten noch nicht weiter- gekommen. b) Das Fondsvermögen erreichte Ende 1954 einen Stand von über 12,5 Mill. DM. Vom Gesamtaufkommen sind nicht ganz 15 000 DM. ausgeschüttet worden; alle mit der Fonds verwaltung zusammenhängenden Ausgaben wurden aus dem Zinsenaufkom- men bestritten. Der Bundesernährungsminister steht vor dem schwierigen Problem, die der Land- wirtschaft zugesagten Mehrerlöse aus Trinkmilch zu verschaffen, ohne hierdurch den Verbraucher zusätzlich zu belasten. Alle angeführten— weil in Diskussion stehen- den— Maßnahmen würden dies ermög- lichen. Jedoch Lübke wird eine schwere Ar- beit zu bewältigen haben, um(siehe Ueber- schrift). Metzger setzen — Dr. Albrecht Weiss ein Mensch, der für Menschen lebt „Je arbeitsteiliger modernes Wirts wird, desto mehr muß getan wer mende Entfremdung der Menschen 2 i winden.“ Dieser Lehrsatz des Wiener 283 logen Sallinger ist zur Lebensaufgabe 49 22. September 1955 seinen 65. gebn 0 ernden Dr. Albrecht Weiss(Arbeitsgeni schaft für soziale Betriebsgestaltung E 17 ASB) geworden. 1 Dr. Weiss hat frühzeitig die Konsequen der industriellen und gesellschaftlichen 5 wichlung erkannt und dem Gedanken N05 „Sozialen Betriebsgestaltung« zum Durchbe r verholfen. Er wurde damit zum wegweze un Lehrer für die Prais. Nach fast 25 Jahr leitender Tätigkeit auf dem Personal- 10 Sogialgebiet im Rahmen der Badischen Au & Soda-Fabrik, bsw. der I8-Farben, Heine Dr. Weiss im Jahre 1947 die ASB, der er 36 dem vorsteht. Außerdem leitet der Jubilar d bereits 1938 von ihm in das Leben gerifere „Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Alterz. versorgung E. V.(ABA), die jetzt in verw. tungsgemeinschaft mit der ASB steht. Ein Mam feiert Geburtstag, der Karghkeit des Lohnes und Run mes in Kauf namm. Das ist bereits einig. artig in unseren auf materielle Dinge 80 stark ausgerichteten Zeiten. Daß Dr. Weiss darüper hinaus die Bürde auf sich lud, Pflege mengch. licher Beziehungen æu fördern, unterstreient di Bedeutung dieses Jubilars, dessen einziger(pri. vater) Wunsch übrigens ist, nicht bedeutungs. voll zu erscheinen. chaftez den, zuneß. Lell Kompromiß mit Dänemark ausreichender Bauernschutz (VWD) Die am 17. September in Bonn ab. geschlossenen deutsch- dänischen Bespre- chungen über dänische Agrarlieferungen i die Bundesrepublik endeten mit einem Kom- promißg. Die deutsche Seite setzte ihren Wunsch nach einer Einschränkung der Ri- derlieferungen während der Weideabtriebs. zeit durch. Danach wird Dänemark vom 26. September an bis zum 6. November nici mehr als 1000 Stück Riader wöchentlich lie. fern. Ab 7. November wird die Lieferung wieder auf die bisherige Höhe von wöchent⸗ lich 5000 bis 6000 Rinder— je nach Markt. lage— gebracht, so daß im ganzen gesehen von der Besserungsklausel(25 000 Stück bei einem Vertragskontingent von 225 000) Ge. brauch gemacht wird. Bisher wurden in laufenden Jahr 206 000 Rinder in die Bundes. republik geliefert. Für die Schweinelleferun- gen bleibt es bei der bisherigen Regelung von dänischer Seite wurden erhöhte Import gewünscht. sich zur Wehr Die Preisgestaltung wird verteidigt Auf der Wachenburg bei Weinheim fand am Wochenende der Badische Fleischertag, eine Veranstaltung des Badischen Fleischer- verbandes, in dem 27 Innungen mit insge- 3 2900 Einzelmitglieder vertreten sind, statt. Im Mittelpunkt des Badischen Fleischer- verbandstages standen die grundsätzlichen Ausführungen Fritz Mensings(MdB/ CDU), des ersten Vorsitzenden des Deutschen Fleischerverbandes. Mensing erklärte, das deutsche Metzgergewerbe könne bei der vom Bundeswirtschaftsminister geforderten Preissenkung nur unter bestimmten— vor- läufig nicht gegebenen Voraussetzungen mitmachen. Für den innerbetrieblichen Rechnungsausgleich der Metzgerbetriebe sei gemeinsame Kalkulation aller in den ein- zelnen Betrieben anfallenden Fleischsorten erforderlich. Solange es den Metzgern nicht möglich sei, für Speck, Schmalz oder Talg Preisgünstigen Absatz zu finden, der die Kosten deckt, müßten die Einbußen auf die- sem Gebiete in den Fleischpreis eingerech- net werden. Das erschwere Preissenkungen im Metzgergewerbe erheblich. Man könne sogar davon sprechen, die Preissenkung sei ein Ding der Unmöglichkeit. Mensing gab den von land wirtschaftlichen Organisationen erhobenen Vorwurf, das deutsche Fleischerhandwerk habe im letz- ten Jahr 100 Mill. Mark verdient, in folgen- der Wendung an die Bauernverbände zu- rück: Alleinige Schuld an der derzeitigen Schweineschwemme trage die Landwirt- schaft. An Stelle der benötigten 15 Mill. Schweine seien etwa 18 Mill. gezüchtet wor- den. Davon habe nur ein Million— hälftig am Inlands- und hälftig im Exportwege abgesetzt werden können. Uebrigens seien die Anschuldigungen der Landwirtschaft auch deshalb ungerechtfertigt, weil die Land- Wirtschaft im Vorjahr durch die Schweine- zucht 360 Mill. DM mehr verdient habe. Das Handwerk habe bei weitem nicht die ver- günstigungen wie die Landwirtschaft, die seit der Währungsreform 233 Mill. Zinsver- billigungsmittel und 261 Mill. DM verbilligte Kredite erhalten habe und damit für eine halbe Milliarde DM neue Wirtschafts- gebäude erstellen konnte u. dgl. m. Millionen Empfänger von Sozialrenten kom- men sollten. Dadurch könnte nach Ansich des Fleischergewerbes der Verbrauch vol Schweinefleisch wesentlich gesteigert wer den. An die Adresse der Bundesregierung richtete Mensing eine Warnung; die Wieder. einführung des Preistreiberparagraphen f das Wirtschaftsstrafgesetz sei eine Abken von markt wirtschaftlichen Methoden. Wen nicht einmal die Kosten hereingewirtschaft werden könnten, so wäre dies nicht nur dh Ruin der mittelständischen, sondern aud der gesamten Wirtschaft. In seinen weitere Ausführungen machte der Verbands vors zende auf das Nachwuchsproblem aufmer“. sam, Hier drohten Schwierigkeiten, weil fi Eintritt der geburtsschwachen Jahrgänge d Zahl der Bewerber um Lehrlingsstellen vn bisher rund 800 000 auf ca. 500 000 Sinken dürfte. Dies müsse in einem künftigen Jugendarbeitsschutzgesetz gebührend be. rücksichtigt werden, aber auch in den Ver. handlungen mit den Gewerkschaften, die über die Einführung der 40-Stundenwoche geführt werden. g Auf die Steuerpolitik der Bundesregie- rung eingehend, meinte der Redner, dam Schäffers Umsichtigkeit, mit der Reserven geschaffen wurden, könne die mittelstän- dische Wirtschaft in den nächsten Jahtel bereits mit einer erheblichen Steuersenkung rechnen. Der Landesinnungsmeister des Badische Fleischerverbandes, Emil Wittmer, Fark ruhe, teilte mit, daß die zwischen dem bad, schen und dem württembergischen Landes- verband gebildete Arbeitsgemeinschaft, fol gende Forderungen an die Badisch- Württem. bergische Landesregierung richtete: Geseti-: liches Verbot der gewerblichen Schlachtungen der Wurstherstellung und des Verkau durch Landwirte nach dem Beispiel der Länder Bayern und Schleswig- Holstein, ge. setzliche Regelung für die Mettwursther⸗ stellung wie in Bayern und Hessen und de Ueberführung der Lebensmittelkontrolle dun den Nahrungsmittelchemikern auf die 00 ständigen Veterinäre. Außerdem treten an Landesverbände wie auch der Bundes band für einen gesetzlich geregelten Vek⸗ kaufsfreien Samstagnachmittag ein. Im 10 dischen Fleischer verband sind 27 Innung (uh Die Drahtindustrie der Rundes- Auskuhren nach der Bundesrepublik 14 241 zierend für die umsatzsteuerliche Behand- Mensing schlug Ausgabe von Verbilli- mit insgesamt 2900 Einzelmitglieder republik klagt über schlechte Ausfuhrge-(13 556). lung anderer Lebensmittel wirken würde. gungsscheinen vor, in deren Genuß etwa 13 sammengeschlossen. Pünktchen T rsANn ber ranuss-Uundusrgig eu FABE TUB, Ham 22 Srf Bis 2 UT 1888 ier ven 8-1 u A Tier anestne 1887 A nd Seschäöfts- Anzeigen Wagner, Telefon 5 08 91. Güterschnellverkehr bis 4. 6 bügo- Fachabssrkltbne Möbelfernverkehr Otto Bender, Intern. Möbelspedition, Mannheim. D 4. 6. Telefon 3 11 75. Zeinsdern werden gereinigt leit u. federn EATEI r. 7 Möbeltransporte In- und Ausland „Paketfahrt“ Mannheim, verb.“ kanal, Iink. Ufer 3-4, Tel. 3 20 61/62 aller Art. Telefon 434 33 E AST- TAKE, Tel. 336 07 Erich Bentz, Karl-Mathy-Str. 7. 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September 1955 3 MORGEN Seite 18 Sicherung der Versicherung vertreterversammlung und Vorstand der eutschen Angestellten-Krankenkasse haben in emeinsamer Tagung in München die Jahres- eanung dieses großen Versicherungsträgers gelgeste lit, der zwei Millionen Versicherte be- eut. Bei einem Jahresumsatz von 216 Mill. DM le nkenkassenbeiträgen konnte der Rück- . eln Betrag von ast 8 Bill. Pd zugeführt ſerden. Die geltenden Gesetze sehen vor, daß e Ersatzkassen der Krankenversicherung eine zücklage in Höhe einer Jahresausgabe nach Durchschnitt der letzten fünf Jahre bil- n. Die Selbstverwaltungsorgane halten diese gestimmung für überholt und nach zweimali- em Verlust der Rücklagen durch Inflation und ſchrungsschnitt für unerfüllbar; nach ihrer stimmigen Auffassung muß die Leistungs- währung an die Versicherten der Rücklagen dung vorgehen. Vertreterversammlung und ſurstand der Deutschen Angestellten-Kranken- lasse erwarten im übrigen, daß die Bundes- jerung auch die Sozialversicherung für die alttenen Währungsverluste mindestens in 0 Maße entschädigt, wie es bei der Privat- ſasicherung bereits geschehen ist. 5(Mitteilung der DAK-Bezirks- geschäftsstelle Mannheim) Schon einmal— und zwar als alle Räder e den Sieg rollten, als Menschen dem geichen Zwecke geopfert werden sollten— eh es„Leistung gehe vor der Rücklagen- Aung“ Flugs wurde heftig drauflos ge- stet“. Sogar des„Heldentodes“ materielle uuswirkungen waren auf einmal ins Ver- gcherungsrisiko eingeschlossen, obwohl ſedler Deckung noch Rücklagenbildung da- ir in Aussicht genommen worden war. Die algen dieses Verzichtes auf Sicherung der lersicherung wäre völlige Einstellung jeg- cher Leistungen geworden, hätte der neue gat nicht die Verpflichtung übernommen, ir die auf der NS-Erbschaft lastenden hulden aufzukommen. Darüber hinaus— über diese Schulden- tat hinaus nämlich— müßte aber für die ſpätere Zukunft Rücklage für echtes Risiko schaffen werden. Man mag darüber strei- en, ob es Rücklagen in der Höhe einer chresausgabe sein müssen, oder ob gerin- ere Beträge hinlänglich sind. Auf keinen entlich le. all darf im Volk— vor allem bei den Ver- Lieferung cherten— die Befürchtung geweckt wer- 1 Wöchent⸗ blen, es Sei nicht ausreichende Sicherheit vor- ich Markt. Inden. Uebrigens sägen die Organe der en gesehen aK- Selbstverwaltung an ihrem eigenen Stück bel st, wenn sie im Zusammenhang mit ver- 5 000) Ge. zngener und längst überwundener Geld- furden inſetwertung die Rücklagenbildung für un- ie Bundes. fllbar erklären. Wer soll denn noch froh- aelieferun. Regelung te Import ten kom. ch Ansich rauch vol igert wer. regierung ie Wieder. raphen i 1e Abkel⸗ den. Wem virtschaſte ht nur de dern aud n weiteren andsvorsil aufmerz. n, Weil mi gänge ch stellen vn 000 sinken künftigen mend be- den ber- laften, die ndenwoche mdesregie· mer, dak Reserven mittelstän- en Jahren aersenkung Badischen er, Karl dem bad. n Landes- schaft fol- -Württem⸗ te: Geseli. achtungen, Verkaufs eispiel der olstein, ge- twursther⸗/ en und dis trolle von Zundesver: elten vel⸗ in. Im Ba- Innungen liedern d Pünktchen eee mut für seine Zukunftssicherung Beiträge einzahlen, werm ihm bedeutet wird, daß die cherung der Zukunft— also die Bildung on Rücklagen— weniger wichtig, ja sogar merfüllbar ist? Damit soll noch lange nicht gesagt sein, dab die DAK vielleicht ihre Leistungen kür- zen sollte zu Gunsten einer schnelleren und Freie Devisenkurse vom 20. September Geld Brief 1 1000 Lire 6,713 6,733 100 belg. Frances 8,401 8,421 100 franz. Frances 1,2000 1, 2020 100 Schweizer Franken 95,965 96, 185 100 Holl. Gulden 110,385 110,605 1 kanad. Dollar 4,283 4,273 1 engl. Pfund 11,697 11,717 100 schwed. Kronen 81,15 91,31 100 dän. Kronen 60,48 60,60 100 nor w. Kronen 8,49 58,61 100 Schweizer Fr.(frei) 98,265 9, 465 1 US-Dollar 4,2101 4,2201 N DM-W= 485,— DM-O; 100 DM-O= 21,89 QUẽN²ͤ-WM besseren Rücklagenbildung. Nein. Zum Aus- druck soll nur gebracht werden, es ist hier Wie übrigens überall im Leben und in der Wirtschaft— nötig, die Kirche im Dorfe zu lassen; nicht von einem Extrem ins andere zu verfallen. Am Rande bemerkt: Die privaten ver- sicherer wären froh, könnten sie ihren Ver- sicherten melden:„Bei uns sprang der Staat ebenso ein wie bei der Sozialversicherung; Wir können eure Versicherungsanspriiche auch im Verhältnis von 1 RM= I DM auf- werten.“ F. O. Weber Aussterben des Fußgängers (VWD) Am 1. Juli 1955 waren beim Kraftfahrt-Bundesamt für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 2,43 Mill. Krafträder registriert, gegenüber 2,30 Mill. am 1. Juli 1954. Damit hat der Be- stand an Krafträdern seit der letzten Zäh- lung vor einem Jahr nur noch um 130 000 Maschinen bzw. 5,7 v. H. zugenommen. Die Zahl der zulassungsfreien Fahrräder mit Hilfsmotor beträgt 1,3 Mill. Stück. Im Durchschnitt ist die Kraftraddichte im Bundesgebiet im Vergleichszeitraum von 47 auf 49 Krafträder je 1000 Einwohner ge- Stiegen. Chancen der Kraftfahrzeug industrie Die Auffassung, daß die deutsche Auto- mobilindustrie auf dem Binnenmarkt noch große Möglichkeiten habe und daß weitere Preissenkungen und Qualitätssteigerungen eine beträchtliche heimische Absatzauswei- tung herbeiführen würden, vertritt am 20. September das Deutsche Industrieinsti- tut in Köln in einer Stellungnahme zu der am 22. September in Frankfurt beginnen- den Internationalen Automobilausstellung. Eine große Absatzreserve liege noch bei den breiten Schichten der Arbeitnehmer- schaft, die jetzt erst gerade anfinge, sich der Möglichkeit eines Autokaufs zu nähern, be- tont das Institut. Damit stehe die west- deutsche Automobilindustrie an der Schwelle des heimischen Massenmarktes. Deutschland — das dürfe man bei der anhaltenden Stei- gerung der inländischen Kraftfahrzeugpro- duktion nicht übersehen— stehe„erst am Beginn der Motorisierung“. 1955 habe die Motorisierung in der Bun- desrepublik erst den Weltdurchschnitt er- reicht. Das Deutsche Industrie-Institut ver- tritt die Ansicht, daß daher den Erforder- nissen des deutschen Inlandsmarktes in Zu- Bank für Gemein wirtschaft im G. L. Gaiser- Konkurs Rückendeckung in Nigeria(Afrika) Die Hamburger Exportfirma G. L. Gaiser (Hamburg) hat Antrag auf Eröffnung des ge- richtlichen Vergleichsver fahrens zur Abwen- dung des Konkurses gestellt. Zu vorläufigen Vergleichsverwaltern bis zur Entscheidung über den Antrag sind Wirtschaftsprüfer C. J. Busch und Rechtsanwalt Dr. J. Lement be- stellt worden. Die Firma G. L. Gaiser hat im Jahre 1953 für den Wiederaufbau ihrer Nie- derlassungen in Nigeria öffentliche und öffent- lich garantierte Kredite von rd. 5,2 Mill. DM erhalten. Nachdem sie längere Zeit mit der Zinszahlung für diese Kredite in Rückstand geblieben ist, hat die Hauptgläubigerin, die „Bank für Gemeinwirtschaft“(Hamburg) am 16. Juli Antrag auf Eröffnung des Konkursver- fahrens über die Firma G. L. Gaiser gestellt. Wie von Vertretern des Hauses Gaiser vor der Presse erklärt wurde, ist die Entscheidung über diesen Antrag seitens der Gläubigerin von Woche zu Woche hinausgeschoben worden, um dem Schuldner Gelegenheit zu Verhand- lungen mit zwei westdeutschen Gruppen über eine Konsolidierung des Unternehmens zu geben. In dem Vergleichsvorschlag bietet Gai- ser an, daß die Gläubiger aus der zur Firma gehörenden G. L. Gaiser Ltd. in Lagos(Nige- ria) befriedigt werden sollen. Der innere Wert der Lagos- Gesellschaft entspreche durchaus ihrem Kapital von 500 000 Pfund Sterling. Aus dem Status, der dem Vergleichsantrag beige- fügt ist, ergibt sich, daß den Aktiven nach dem Stande vom 17. September 1955 von rund 9,86 Mill. DM(darunter wohl hauptsächlich die Lagos- Gesellschaft) Passiven von 8,1 Mill. DM gegenüberstehen. Von den Passiven entfallen 7,0 Mill. DM auf Bankschulden, davon sind 5,2 Mill. DMł vom Bund und von der Stadt Hamburg garantierte Kredite zuzüglich 0,4 Mill. DM aufgelaufene Zinsen. Von diesen Krediten sind 4,2 Mill. DM über die Bank für Gemeinwirtschaft und 1,0 Mill. DM über die Norddeutsche Bank AG gelaufen. Guter Erfolg der Schwäbischen Zellstoff Die Schwäbische Zellstoff AG in Ehingen/ Donau war im Geschäftsjahr 1954 durchgehend voll beschäftigt. Die Gesamterzeugung lag mit 32 383 t(28 330 t) Zellstoff um 1d. 12 v. H. über dem Vorjahr. Im Rahmen der derzeiti- gen Kapazität könne die Produktion kaum noch höher geschraubt werden. Im Interesse der Befriedigung der starken Inlandsnachfrage sei der Export von 23 v. H. im Jahre 1953 auf 13 v. H. der Gesamterzeugung im Berichts- jahr eingeschränkt worden. Die gute Beschäf- tigungslage hat auch im laufenden Geschäfts- jahr weiter bestanden, so daß für 1955 wieder mit einem günstigen Ergebnis gerechnet wird. Wie bereits kurz gemeldet(vergl. MM vom 16. 9. 1955„10 v. H. Dividende bei Schwäbische Zellstoff“), wird der Hauptversammlung am 7. Oktober vorgeschlagen, für 1954 eine Divi- dende von 10 v. H.(1952: ohne Dividende, 1953: 15 v. H.) auf das im Berichtsjahr von 4,8 Mill. DM auf 6,0 Mill. DM erhöhte Aktien- kapital zu verteilen, die neuen Aktien nehmen Also bereits voll an der Dividende teil. Außer- dem steht bekanntlich die Schaffung geneh- migten Kapitales in Höhe von 2,0 Mill. DM auf der Tagesordnung. Effektenbörse kunft besser Rechnung getragen werden müsse als zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wo 43 v. H. der Automobil produktion der Bun- desrepublik exportiert würden. Dieser Ex- portanteil sei„außerordentlich hoch“ und werde außer von England, das eine noch höhere Ziffer aufweise, von keinem Land der Welt erreicht. Hochrhein-Kanalisierung positiv beurteiltes Nahziel (AP) Auf der Jahres versammlung des Rheinschiffahrtsverbandes, die am 20. Sep- tember in Konstanz unter dem Vorsitz von Präsident Hans Constantin Paulssen statt- fand, erklärte Ministerialdirektor Dr. M. Fetzer vom badisch-württembergischen In- nenministerium, die Einstellung der deut- schen Behörden zum Projekt der Hochrhein- Kanalisierung sei unverändert positiv. Fet- zer erklärte vor den erschienenen Vertretern der deutschen, schweizerischen und öster- reichischen Wirtschaft und der Behörden, die weitere Entwicklung hänge weitgehend von der Schweiz ab, deren Parlamerite jetzt ein entsprechendes Gutachten des eidgenös- sischen Amtes für Wasserwirtschaft in Bern zur Bearbeitung und Beschlußfassung vor- liegen hätten. Paulssen bezeichnete die Vollendung der Hochrheinkanalisierung als ein Nahziel, das innerhalb der nächsten Jahre bereits erreicht werden könne. Eines der gefährlichsten Hin- dernisse, der Widerstand schweizerischer Naturschutzkreise gegen das Kraftwerk Rheinau bei Schaffhausen sei inzwischen durch Volksabstimmung in der Schweiz be- seitigt worden. Paulssen gab eine Resolution von 13 an dem Projekt interessierten Schwei- zer Kantone bekannt, in der erklärt wird, daß der deutsch- schweizerische Staatsver- trag vom Jahre 1929, in dem die Hochrhein- kanalisierung grundsätzlich vereinbart ist, jetzt verwirklicht werden könne. Die Kan- tone fordern die unverzügliche Aufnahme von Verhandlungen mit der deutschen Bun- desregierung. Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 20. September 1955 (VWD) Börsenverlauf: Infolge anhaltender Abgabeneigung setzte sich die rückläufige Bewegung an den Aktienmärkten fort. Gegenüber dem Vortag verlief das Geschäft jedoch ruhiger, wobei sich zum Teil eine etwas widerstandsfähigere Haltung abzeichnet. Montane- und Bergbauaktien, sowie 18-Farben-Nachfolgegesellschaften wiesen größten teils nur noch kleinere Verluste, vereinzelt auch etwas höhere Kurse auf. IG-Farbenliquis bei etwas lebhafteren Umsätzen leicht erhöht. Kali- und Maschinenwerte mußten Kursverluste bis zu 4 Punkten in Kauf nehmen. Elektro- u. Versorgungs- papiere ermäßigt, Bank- und schiffahrtsanteile uneinheitlich. Oestlich orientierte Werte gaben auf anhaltende Gewinnmitnahmen der Spekulation mehrprozentig nach, Lokalmärkte im großen und ganzen ohne größere Kursschwankungen. Fest verzinsliche Papiere uneinheitlich, verschiedene In- dustrieobligationen bis zu 1 Punkt ermäßigt. Aktlen 19. 9. 20 9. Aktien 19. 9. 20 9. Aktlen 19. 9. 20. 9. . 300 Harpener Bergbau 130 127% Dresdner Bk. 28% 27½ BITCHVüßc'Vßß! 203 Heidelb. Zement 280% 280 Rhein-Main Bank 286 284 BMW? R 183 180% Hoesch) 160 166% Reichsb.-Ant. Sa. 73 74 Conti Gummi. 30⁴ 303%[Lanz 101 160 Daimler-Benz. 30⁰ 30⁰ Mannesmann 108d 193½ Montan- Die Eraüst 177 177% kKhn. Braunkohle 301 30² Nachfolger Degussa 333 33³ Rheinelektra 213 211[ Bergb. Neue Hoffg. 131 154 Demag. 208 200 RWE 2 4234 234 Dt. Edelstahl 228 228 Dt. Linoleum 285½ 285 Seilwolftf. 118 11⁰⁴ Dortm. Hörd. Hütt. 153 152 Durlacher Hof. 170 Stemens& Halske 294½ 291½/[Gelsenbergzg. 164½ 164 Eichbaum-Werger 222— Südzucker 234½ 234 GHH Nürnberg 250 250 Enzinger Unſon) 200 T 206 Ver. Stahlwerke) 6% 0 Hoesch. 100 166½ IG-Farben Liduis. Zellstoff Waldhof 101 159 Klöckn.-Humb. D.- B 239 Ant. sSch.). 445⁰3 44½ Badische Bank 235 7 230%½ FFC 230%[Commerzbank) 21 20 Nordwestdt. Hütt. 165½ 166 Farbenf. Bayer 279% 270% Commerz- Phönix Rheinrohr 187 186 Farbwerke Höchst 239 237 u. Credit-Bank 283 281 Rheinst. Union 206 205 Felten& Guill.. 263½ 2061 Deutsche Bank) 2 27½[Stahlw. Südwestf. 182% 180 Srün& Bilfinger-B Süddeutsche Bank! 260 259 rhyssenhütte. 22½ 222 1) RM- Werte Preise und Produktion entwickelten sich erfreulich (LSW) Die bereits im Juli wirksamen saisonbedingten Abschwächungstendenzen in der badisch- württembergischen Industrie haben sich im August noch verstärkt, so daß das Produktions volumen nach vorläufigen Berechnungen um 4, 1 v. H. auf 199,1(1936 ʒ 100) zurückgegangen ist. In den beiden Ferienmonaten dieses Jahres war ein Pro- duktionsrückgang von insgesamt 7.9 v. H. gegenüber 6,4 v. H. im Vorjahr zu verzeich- nen. Das im August erreichte Produktions- niveau lag aber immer noch um 15,6 v.. über dem im August des vergangenen Jahres. Am stärksten machte sich der Rückgang der Güterer zeugung bei der Investitionsgüter- industrie mit 5,7 v. H. gegenüber 3 v. H. im Vorjahr bemerkbar. Danach folgen die Nahrungs- und Genußmittelindustrie mit einer Minderung von 5,1 v. H., die Grund- stoff- und Produktionsgüterindustrie mit einem Rückgang von 3,5 v. H. und die Ver- prauchsgüterindustrie mit einem von 3,1 v. H. Im Einzelhandel verminderten sich die Umsätze dem Werte nach um durchschnittlich 14 v. H. gegenüber dem Juli. Trotz der Ferien- zeit war die Geschäftsentwicklung jedoch im allgemeinen befriedigend. Die Umsätze im August liegen um rund 13 v. H. höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das Preis- niveau war nach Mitteilung des Wirtschafts- ministeriums auch im August weitgehend stabil. Von den beobachteten Erzeuger- und Großhandelspreisen sind nach den Ermitt- lungen des Statistischen Landesamtes von Mitte Juli bis Mitte August 78 v. H.(Vor- monat 80) gleichgeblieben, 9 v. H.(11 v. H.) gefallen und 13(9 v. H.) gestiegen. Marktberichte vom 20. September Mannheimer obst- und Gemüse-Großmarkt (wp) Bei reichlicher und reichhaltiger Anfuhr normaler Absatz, vereinzelt Ueberstand, besonders bei Qualitätsminderung und bei ungenügender Sortierung. Es erzielten: Blumenkohl 20—60; Stan- genbohnen 26-28; Feuerbohnen 14—20; Gurken Stück 20—45, dto. Gewicht 8—14; Kartoffeln 6½¼ bis 7; Kohlrabi Stück 7—8; Lauch Stück 8—10; Meerrettich 110—120; Petersilie 8—10; Radieschen 10—12; Rettiche Stück 6—8; Rotkohl 8—12; Endivien A 10—12, B 6—10; Kopfsalat A 1822, B 1016; Knollensellerie Stück 20—30; Tomaten A 25-30, B 15—22; Weißkohl 8—10; Wirsing 8—10; Zwiebeln 14—16, dto. ausl. 24—26; Aepfel A 20—30, B 12—18, dto. ausl. 42—46; Apfelsinen 56—60; Bananen 13 bis 15; Birnen A 2030, B 12—18, dto. ausl. 35—38; Mirabellen 20—25; Pfirsiche 25—50; Trauben franz. 40—45; Datteltrauben 30-55; Zitronen Kiste 33 bis 35, dto. Stück 15—17; Zwetschgen früh 14—18, späte 25—30. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (Vo) Immer noch große Anfuhr in Zwetsch- gen, Feuerbohnen und Blumenkohl, Absatz in Zwetschgen und Feuerbohnen zufriedenstellend, in Blumenkohl und Endivien kaum Kaufinteresse trotz niedrigster Preise, sonstiger Gemüseabsatz schleppend. Es erzielten: Mirabellen 1820; Pfir- siche I 30—50, II 17—27; späte Hauszwestchgen 20 bis 23, B 16—19; Aepfel A 14—25, B 3-13; Birnen A 16—25, B 10—15; Kopfsalat Stück 15; Endivien 5—10(großer Ueberstand); Blumenkohl Stück A II 30—35, A III 25—30, A IV 20—25, B 10—19(großer Ueberstand); Feuerbohnen 6—13; Tomaten A 20-23, 16—19, B 10—13; Zwiebeln 16-17. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhren weiter verstärkt, Absatz nor- mal, nachgebende Preise. Es erzielten: Pfirsiche A 20—36, B 12—19; Hauszwetschgen A 1724, B 12 bis 16; Aepfel A 14—20, B 9—13; Industrieware 4—8; Oldenburger A 1822, B 10—17; Birnen A 16-22, B 14—15; Gellerts A 20—28, B 16—19; Gute Luise A 22—28, B 15—21; Philipps A 15—21, B 12—15; Köstliche von Charneu 20—24; Kongreß 18-22; Nüsse 103—127. a NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer Für Leitzwecke 467, 25—472, 25 DM Blei in Kabeln 129—130 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242² MU Westdeutscher Zinnpreis 9280 DM Chefredakleur Henri Mannen und sammen, die, obwohl sie nichi auf Bulg Ernst Grosser berichlen auf 10 Selten öber Ihre Eindrücke während und am Rende der Moskauer Konferenz. Der Zufall föhrte sie mii Deulschen zu- verbrecherlisten“ sfehen, immer noch in Ruhland Der Stern sprach in Moskau mi Sternreporter anins„Krlegs- zurbckgehelten werden. Ferner beginnt soeben: Sein Freund- Sein Mörder Ein Roman von Hans Hellmuf Kirst. Dieser ere- gende Romen aus unseren Jagen, geschrieben von dem Avfor der heiß diskuflerten 08/15- Bücher, bIESE UND WEITERE BEITRKOGE LESEN SIE IN DER NEUESTEN AUSGABE, DIE AB HEUTE UBERALL t Zurüchgehaltenen Kriegsgefangenen! Ist wWehrheiftig keine Lektöre zum Einschlafen. Täglich Brot- läglich teurer heitzt ein weiterer großer Bericht. Sell kurzem knirscht es in der Maschinerie des deutschen Wirt- schaftswunders, wieder einmal gehl es um die Preise. ER HAK LTLICH Is T Kraftfohfzeuge llefert preisgünstig 7.50, 8.25, 10.00 20 gebraucht Reifen-Hegelmann LUDWIGSHAFEN/ RH., Hohenzollernstraße 32—40— Tel. 624 73 Hans Nalbach, Mannheim-Feu Hauptstraße 150 alen Jie schnell ppgen Barreld len Mapan verkauken? Wir suchen guterhaltene Wagen aller Typen für unsere Ver- kaufsstellen in Speyer, Heidelberg und Mannheim. 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Jahrhundert weithin als das musikalische Jahrhundert in das Bewußtsein eingezogen, und wohl nicht ohne Grund hat es in Deutsch- nd vornehmlich in der musikalischsten aller Bildenden Künste, in der Architektur, seine bezeichnendste Ausprägung erfahren. Im Französischen Dixhuitieme freilich sind mit Watteau, Fragonard, Boucher und Liotard die höfische Galanterie und die sentimentale Schäfer-Idyllik in der Malerei aufgegangen, Während zugleich in dieser bei Chardin auch schon das erwachende bürgerliche Bewußt Sem emporbricht. Und der italienische Sette- Sgnto läßt im Venedig der Goldoni-Zeit die ganze Welt zur Bühne werden, auf der bei Guardi oder Tiepolo die festliche Gesellschaft in Harlekins Maskenreigen einhertenzt. Lediglich in der deutschen Kunst dieser Zeit scheint das sakrale Element beherrschend zu Sein, noch immer von den glühenden Impul- sen der Gegenreformation beseelt, und Bal- thasar Neumanns Wallfahrtskirche in Vier- Zzehnheiligen mag vielleicht doch der bezeich- nendste und bedeutendste Beitrag zur Kunst dieses Jahrhunderts der elegantesten und Sraziösesten Schönheit bleiben. „Schönheit des 18. Jahrhunderts“ nennt sich eine umfassende Ausstellung, die das Kunsthaus Zürich jetzt bis Ende Oktober zeigt. Sie soll keinen systematischen oder gar Vollständigen Querschnitt bilden, sondern sie Scheint selber in der anmutig- spielerischen Manier des Rokoko zusammengestellt zu sein, in aller naiv sich gebärdenden Unschuld ge- genüber der Pandekten-Gelehrsamkeit der Kunsthistoriker, nur auf die Freude an eben jener im Titel genannten Schönheit bedacht. Man wird manchen Namen und bei den auf- Senommenen Künstlern auch manches angeb- lich unumgängliche Hauptwerk vermissen; mag daran die Ausleihmüdigkeit der Besitzer auch schuldig sein, so gibt es doch schier über- reichlich hier unbekannte oder zumindest Vergessene Kostbarkeiten zu finden. Und mit Jean Pillement, dem dekorativ chinoisieren- den Maler aus Lyon, dessen Name in so manch vielgelesener Kunstgeschichte über- haupt nicht genannt ist, gelang sogar fast so etwas wie eine richtige Entdeckung. Die Zürcher Ausstellung beschränkt sich auf drei Schwerpunkte der Kunst jener Zeit: auf Frankreich, auf den österreichisch-baye- rischen Raum und auf Oberitalien mit Vene- Gig. Es fehlt somit der spanische Beitrag bis hin zu Goya, und es fehlt England mit Ho- garth und Gainsborough. Der italienische Beitrag mag vielleicht darunter gelitten haben, daß erst wenige Monate zuvor in der Villa Comunale zu Mailand eine großartige Schau„Settecento Veneziano“ veranstaltet wurde und die dort gezeigten Werke noch nicht wieder greifbar gewesen sein dürften. Als ein wirklicher Verlust jedoch erscheint das nur bei Canaletto. der an Stelle des groß- artigen Prunkstücks„Rio dei Mendicanti“ aus Mailand hier bloß mit einigen blasseren Veduten dabei ist. Aber bei Vater und Sohn Tiepolo tritt noch in der kleinsten Feder- zeichnung die„Lustmiene“ des venezianischen Daseins hervor, auch die„soave poesia“, die süße poetische Stimmung ist mit, Telemachos und Mentor“ vertreten, und nur jenes groß- artig- expressive, schon auf Goya, Delacroix und Daumier weisende Spätwerk„Christus am See Genezareth“, das vielleicht der Höhe- punkt der venezianischen Tiepolo-Schau von 1951 war, vermißt man mit Bedauern. „Ländliche Vergnügungen“ heißt das schönste Bild von Watteau, und der Titel steht gleichnishaft für die anakreontische Tändelei der französischen Malkunst jenes Jahrhun- derts. Was für den Impressionismus im Paris des 19 Jahrhunderts die Begegnung mit der japanischen Kunst war, ist dabei für das Rokoko der künstlerische Einfluß Chinas ge- Wesen. Schon Boucher hat neben verspielter Mythologie und galanter Schäferpoesie auch den„Chinesischen Fischfang“ und die„Chi- nesische Jagd“ gemalt, und in den sechs gro- Ben Paneaux von Jean Pillement, die hier in Zürich den Eingang zur französischen Abtei- lung schmücken, begegnet man einer traum- schwebenden Architektur reinsten, vollkom- mensten Zierates, deren nur dekorativer Charakter doch wieder von den sie umspie- lenden Farbharmonien belebt wird. Gewiß sind daneben die Porträts von Liotard zu nennen, das in das Zentrum der ganzen Aus- Stellung gehängte Oelbild„Que lè coeur d un aAmiant est sujet à changer“ von Nicolas Lane- ret darf nicht übersehen werden, Fragonard und Chardin und Hubert Robert sind mit aus- erlesenen Stücken vertreten Doch immer Wieder kehrt man zu diesem überraschenden Wunder Pillement zurück, dessen„Café im Freien“ die in jener sechsteiligen Tapete an- geschlagenen Motive noch einmal in geraffte- ster und gespanntester und doch so bizarr verspielter Form wiederholt. Für die Schweiz stellt auch der in Wien tätig gewesene Franz Anton Maulpertsch eine kleine Entdeckung dar: seine„Bekeh- rung des Heiligen Norbert“, in der noch ein gewisser maemieristischer Einfluß nach- schwingt, weist doch schon zu seinen späte- ren kosmisch-pantheistischen Weltraumphan- „Mann im Mond“ von Hermann Rossmann OUrgofföhrung in Malipieros„Kleinem Bogen“ zu Sommerhausen Nach seinem„Spiel von Masken und Menschen“, wie Hermann Rossmann seine 1951 uraufgeführte dramatische Ballade „Shakespeares Tod“ nannte, hat der Autor jetzt auch sein neues Werk„Mann im Mond“ dem„Kleinen Bogen“ in Sommerhausen, Malipieros Torturm-Theater am Main, zur Uraufführung anvertraut. Rossmann gibt seinem Ein-Mann-Stück diesmal den Unter- titel„dramatische Studie“. Es ist rein äußer- lich die Geschichte des Polarforschers, der all- mählich der unheimlichen Gleichförmigkeit und Einsamkeit der monatelangen Polar- nacht erliegt. Dahinter aber will Rossmann die andere Geschichte des Mannes sichtbar machen, die sich in Herz und Seele des in Sturm und Eis Gebannten abspielt: die Ge- schichte dessen, der sich in Ueberschätzung der eigenen Kräfte vermißt, bis an die Grenzen des Seins vorzudringen und wenig- stens für einen Augenblick den Vorhang zu lüften, der das letzte Geheimnis verbirgt. Je weiter sich aber sein Ohr den Klängen und Harmonien des Alls öffnet, um 80 ferner rückt es dem Lärmen und den Disharmonien der irdischen Zivilisierten Welt, deren Herüberklingen aus dem Laut- sprecher der Funkanlage nur schmerzliche Verzweiflung in ihm wecken. Er wird den Weg zurück nicht mehr finden— als der Ruf der Ablösung aus dem Hauptlager her- überklingt:„Wir kommen!“, ist er in jene andere Welt hinübergeschritten, deren reine Sphären durch keinen Mißklang mehr ge- stört werden. Ein Spiel der Reflexionen also, des zer- gliedernden Gespräches mit sich selbst— einziger Mit- und Gegenspieler des Mannes ist der Funkapparat, ist die hörbar gemachte Stimme der Frau, die in der Ferne, mitten in der„Welt“, ebenso einsam ist. Und ge- rade wie Luigi Malipieros Inszenierung mit überlegter Benutzung der technischen Ge- räuschkulisse Stimmungen, Eindrücke, Stei- gerungen dieses Monologs zu wecken weiß, macht sie besonders deutlich, daß diese Stu- die Rossmanns ein ausgesprochenes Hörspiel ist. Wer den optischen Eindruck des ganz in fahlem eisstarren Grün und Grau gehal- tenen Bühnenbildes Malipieros einmal in sich aufgenommen hatte und dann die Augen schloß, um nur auf das Wort zu hören, ent- behrte nichts an dramatischen Elementen, soweit sie das Werk, das im Sprachlichen nicht immer gleich konzentriert ist und sich nicht selten in Allgemeinplätzen bewegt, aus- zustrahlen vermag. Das will freilich keines- Wegs etwas gegen die Leistung des Gast- darstellers Rolphe de la Croix(Karlsruhe) besagen. Er gab vielmehr der abstrakt- psychologischen Wort konstruktion erst den Klang menschlicher Wärme, die um so über- zeugender wirkte, weil er schauspielerisch auf jeden billigen Bühneneffekt verzichtete und nur den Mann und Menschen zu ver- gegenwärtigen suchte. Der Beifall des Abends dürfte wohl vor Allem ihm gegolten haben, der allein schon physisch eine enorme Aufgabe zu bewäl- tigen hatte. Dr. A. Meyer Eine große europäische Theaterausstellung, die ursprünglich in Villa Hügel bei Essen ge- zeigt werden sollte, wurde in Wien eröffnet. Die 36 Ausstellungsräume des Künstlerhauses enthalten wertvolle theaterwissenschaftliche Objekte, die von fast 400 Museen, Theater- archiven und Privatsammlungen aus über zwanzig europäischen Ländern zur Verfügung gestellt wurden. Der Katalog der Ausstellung umfaßt allein dreihundert Seiten mit vierund- sechzig Bildtafeln. tasien voll idealisiertem barocken Pathos hinüber. Und dann gibt es hier Plastiken von Franz Ignaz Günther und Joseph Anton Feuchtmayer, herausgelöst aus dem„Gesamt- Kunstwerk“ des Kirchenraumes, so daß sie endlich einmal allein in ihrer nichts als pla- stischen Schönheit wirken. Zwei Hauptwerke Feuchtmayers, die Immaculata aus dem ehe- maligen Deutschen Museum in Berlin und der Lautenengel aus dem Badischen Landes- museum in Karlsruhe, beide einst zur glei- chen Kirchenausstattung gehörend, sind jetzt hier zum ersten Male wieder zusammen- gekommen. Eine besondere Abteilung der Zürcher Ausstellung schließlich gilt jener Gattung der Kleinplastik, die im 18 Jahrhundert ihr Ent- stehen und zugleich schon ihre höchste Blüte erlebte: dem Porzellan.„Das mehreste Por- cellem ist in lächerlichen Puppen geformet“, hatte zwar noch Winckelmann gemeint; aber wenn man nun hier die kleinen Kunstwerke aus Meißen, Höchst, Ludwigsburg, Nymphen- burg und Frankenthal sieht, wenn man das Wirken von Porzellanmeistern wie Johann Joachim Kändler und vor allem Franz Anton Bustelli betrachtet, so vermögen diese nur spannengroßen Nichtigkeiten doch an Phan- tasiereichtum und schöpferischer Durch- arbeitung neben jener„Schönheit des 18. Jahrhunderts“ in Malerei und Plastik zu be- stehen. Ulrich Seelmann-Eggebert Stoftgarts Stactsoper gastiert in London Giovanni Battista Piczzetta: Rebekka am Brunnen Ein Bild aus der heute hier besprochenen Ausstellung„Schönnkeit des 18. Jahrhunderte im Kunsthaus Zürich. Elf Aufführungen in der Festival-Hall mit Werken von Mozart, Beethoven, Die Stuttgarter Staatsoper hat in diesen Tagen vor ausverkauftem Hause allabend- lich den stürmischen Beifall des opernbe- Seisterten Londoner Publikums ernten kön- nen. Wenn Ende dieser Woche nach der letzten„Fidelio“-Aufführung in Wieland Wagners Inszenierung sich der Vorhang am Ende dieses auf elf Abende bemessenen, unter den Auspizien des Londoner Graf- schaftsrates veranstalteten Gastspieles sich zum letzten Male schließt, werden rund 30 000 Londoner die künstlerischen Leistun- gen dieses Opernensembles, das sich zum ersten Male in der britischen Hauptstadt Präsentiert, entgegengenommen haben. Das Gastspiel war ein Wagnis in mehr als einer Beziehung, vor allem, weil es nicht in Covent Garden oder einem anderen für Opernaufführungen geeigneten Theater, sondern im Konzertsaal, der Royal Festival Hall, auf dem behelfsmäßig zur Bühne um- gewandelten Orchester-Podium abgehalten Wurde. Anders als die Hamburger Staats- oper vor drei Jahren in Edinburgh oder die Münchner vor zwei Jahren hatten die Stutt- garter nicht ihr Orchester mitgebracht, son- dern mußten mit den Musikern der Royal Philharmonic nach verhältnismäßig kurzen Proben zusammenwirken. Nicht alle vier der für das Londoner Gastspiel gewählten Opern waren für diese Behelfsbühne der Festival Hall besonders geeignet, ja eigentlich kann das nur für „Elektra“ gesagt werden, mit der die Serie eröffnet wurde und die sofort nicht nur das Publikum begeisterte, sondern auch die fast einstimmige und zum guten Teil begeisterte Zustimmung der im allgemeinen Neuerschei- nungen gegenüber sehr kühlen Londoner Musikkritik fand. Für den Burghof von Mykenae War die breite, doch wenig tiefe Bühne der Festival Hall ein nahezu idealer Schauplatz und die von Stuttgart herüber- gebrachte geradlinige, an das Klassische Theater der Antike gemahnende Dekoration schuf einen eindrucksvollen Rahmen für eine Aufführung, die der Doyen der engli- schen Musikkritiker Ernest Newman in der „Sunday Times“ unter die großen Interpre- tationen des Straußschen Werkes einreiht. Weniger glücklich angesichts der be- schrmkten szenischen, technischen und be- leuchtungsmäßigen Eiarichtungen der Festi- val Hall war die Wahl von Wagners„Tristan und Isolde“ und Mozarts„Zauberflöte“. Durch häufige Vorhänge ging der„Zauber- flöte“, wie einer der Eritiker sarkastisch bemerkte, der Zauber verloren, und die Szenerie im„Tristan“ wird fast einmütig abgelehnt. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn die Stuttgarter das Beispiel der Wiener Staatsoper befolgt hätten, die vor genau einem Jahr in dem gleichen Saale unter anderem ‚Don Giovanni“ und„Cosi fan Tutte“ vor nur angedeuteten Dekoratio- nen und ganz oder doch fast ohne Szenen- Wechsel gab. Aber die musikalische Leistung der Sänger und Sängerinnen— von denen besonders Inge Borkh als Elektra, aber auch Maria Kinas, Res Fischer, Martha Mödl, Gustav Neidlinger, Josef Traxel und Gustav Greve, um nur einige zu nernen, Lob und Anerkennung fiaden— und die feinfühlige musikalische Leitung Ferdinand Leitners, die trotz der räumlichen Schwierigkeiten des Orchesterraums Sänger und Royal Philhar- monic zu vollendet balanziertem Wohlklang zusammenzuführen verstand, überwanden die Unzulänglichkeiten der Behelfsbühne. Um noch einmal Ernest Newman in der Sunday Times“, da wo er von der Auffüh- rung der„Zauberflöte“ spricht, zu zitieren: „Meine eigene sehr einfache Methode war, die Dekorationen— gegen die im allgemei- nen wenig einzuwenden ist und die zum Teil charmant sind— hinzunehmen als Dinge, die nun einmal da sein müssen, um die Oper in Gang zu halten, und mich auf das Eine zu konzentrieren, das wirklich Wesentlich war— nicht Schikaneder, der Librettist, nicht der Mann, der die Dekora- tionen entwarf, und nicht der Produzent oder Regisseur, sondern der göttliche Kom- ponist der Zauberflöte, Indem ich nur das tat und nichts sonst, genoß ich die Auffüh- rung immens. Leitner und das Orchester gaben uns eine Menge hervorragend gespiel- ter Musik Was im Grunde das liebende Publikum am Londoner musik stärksten beein- Kofur- Chronik Der schwedische Bildhauer Carl Milles ist am Montag im Alter von 80 Jahren in Stock- holm verstorben. Milles war von 1920 bis 1931 Professor an der Königlich Schwedischen Kunst- akademie. Später arbeitete er bis zum Ende des zweiten Weltkrieges in den Vereinigten Staaten und zog dann nach Rom. In Stockholm Lidingoe gründete er für seine eigenen Arbei- ten und seine Kunstsammlung das Milles-Gar- N und schenkte es dem schwedischen Olk. Ferdinand Botterbrodt, der Leiter des Buschmuseums in Wiedensahl, dem Geburtsort Wilhelm Buschs, ist nach einer Operation im Alter von 76 Jahren gestorben und wurde am Sonntag in der Grabstätte der Familie Busch beigesetzt. Botterbrodt, dessen Frau eine Nichte Wilhelm Buschs ist, hat das Museum seit 1932 geleitet und ergänzt. Als erste Schauspielpremiere des Mannhei- mer Nationaltheaters in der neuen Spielzeit bereitet Heinz Joachim Klein, der neuverpflich- tete Oberspielleiter, Goethes„Urfaust“ vor. In der Titelrolle stellt sich Hans-Peter Thielen (bisher Deutsches Theater Berlin) dem Mann- heimer Publikum vor. In weiteren Rollen wir- ken mit: Aldona Ehret(Gretchen), Hilde Wil- ler(Marthe), Gesa Clasen(Lieschen), Clara Walbröhl(Böser Geist), Erich Musil(Mephisto), Jörg Schleicher(Wagner), Claus Leininger (Student), Karl Marx(Erdgeist), Franz-Josef Steffens(Valentin), Walter Vits-Mühlen(Frosch), Wagner und Richard Strauß U druckte, waren nicht die Einzelleistungen dieses oder jenes Künstlers, von denen viel ja von Covent Garden oder Glyndebourm bekannt sind, sondern daß zum dritten Male innerhalb der letzten drei oder vier Jar ein solches Opernensemple als geschlossene Künstlerische Einheit aus Deutschland nach England kommt, einem Lande, in dem nicht einmal die Hauptstadt mit ihren— 18 nach dem, wie weit man ihre Grenzen Zieht acht bis elf Millionen Einwohnern eine stan. dige Oper von auch nur annähernd per. Sleichbaren Qualitäten hat. Hamburg, Mäh. chen ud Stuttgart sind ja, verglichen mit Heraus! Verlag, drucker chefrec Stellv.: W. Her weber; Lokales Dr. Ko C, Serr; H. Kim stellv.: Bank, R Bad. Ko! Mannhe Vr. 80 01 — 10. Jah e 5 lite der Lona! Lona! terha inzwi Die erkolgte zufnahl durch c das Uel dischen a pekann unter Zuenos scheidel kündigt war vo worden sidentei Cordob: gezogen In 1 London, verhältnismäßig Kleine Städte, zu in der! in Londoner Augen„Provinz, So schreit denn auch Peter Heyworth in„Observer etwas überheblich, aber nicht ohne einen Unterton von Neid:„Wenn diese Auffiüh. rungen auch gewisse Mängel haben mögen (und die sind mindestens zum Teil offenbet der Halle zuzuschreiben) so bleiben sie doc eine beträchtliche Leistung für ein in Grunde aus der Provinz kommendes, durd zwei oder drei Gäste verstärktes Ensemble die let. durch. H Bon! Wenn eines Tages Vorkshire, das gegemwär es nun tig nicht einmal willens oder in der Lage 21 Opposit sein scheint, ein bescheidenes Orchester 2! ungs-E unterhalten, in der Lage sein sollte, ein diplome Truppe von diesem Niveau ins Ausland au union 2 Gastspiele zu schicken, dann würde unser Opernleben wahrhaftig Fortschritte gemacht politik K. H. Abshagelf ausschl- haben.“ 5 1 Wolfgang Amerbacher(Brander), Walter Pol (Siebel) und Horst Bollmann(Altmayer). Pad Walter schuf das Bühnenbild. Die Premiere“ für Donnerstag, 22. September, 20 Uhr, im Hau Kurpfalzstraße vorgesehen. Aquarelle von Edgar Jené, Saarbrücken un Paris, sind vom 24. September bis zum 15, Ol. tober in der Kunststätte Lore Dauer, Man. heim, D 3, 7, zu sehen. 0 Der Berliner Motettenchor, der sich auf einer Tournee durch Westdeutschland befindet, git am Montag, 26. September, 20 Uhr, ein Kon. zert im Heidelberger Sendesaal. Unter Leitung von Günther Arndt werden Werke von Duſah, Jannequin, Haßler, Schütz, Hindemith, Knon und Bartok geboten. 1 Die Theatergemeinde Ludwigshafen eröll net am 26. September, 20 Uhr, die Spielzeit mi einem Gastspiel des Theaters der Stadt Baden- Beden, das Louis Verneuils Komödie„Staats Affairen“ mit Albrecht Schönhals als 635 spielen wird. 1 Die staatlich anerkannte Hochschule fit Musik und Theater in Heidelberg beabsichtigt die Einrichtung eines Zweiges für Jugend- und Volksmusik in Verbindung mit dem bereits be. stehenden Seminar für Privatmusiklehrer, Die vom Heidelberger Kunstverein zusan mengestellte Ausstellung„Ischia im Bilde delt scher Maler unserer Zeit“ wird ab 15. Septem- ber im„Hotel Royal“ in Neapel gezeigt. 5 Afadeien 15 der Hue Ein nicht alltäglicher Roman von Charles Terrot 12. Fortsetzung Spät am Nachmittag klingelte das Tele- phon in Mr. Webmans Büro. Müde seufzend hob er den Hörer ab. „Hallo, hier Webman!“ „Ich rufe nur an, um zu fragen wie es Ihnen geht, Josh!“ „Etwas benommen den ganzen Tag, Ned, Aber mir ist wieder besser.“ „Ich bin in bester Verfassung. Es war seit Jahren mein schönster Abend. Tat- sache!“ „Ich war gerade im Begriff, die Polizei anzurufen“, sagte Mr. Webman düster. „Warum denn?“ „Wegen dieses Mädels natürlich. Mir ist jetzt alles klar.“ „Wollen Sie etwa immer noch behaupten, daß sie kein Engel ist, und zwar der süßeste Engel, der je vom Himmel kam?“ „Natürlich will ich das!“ Mr. Webman Zuckte die Achseln:„Gestern abend hatte ich mich hereinlegen lassen, aber da hatlen Wir so viel guten Whisky getrunken, dag Wir alles geglaubt hätten. Und Ihr Harfen- Spiel. auch wenn sie auf den Fingern gepfiffen hätte, wäre es uns vorgekommen. Als wärer es die Wiener Philharmoniker.“ „Josh, ich schäme mich, Sie meinen Freund zu nennen. Wissen Sie nicht, daß der gestrige Abend der Gipfel unseres Lebens war? Wie viele Menschen können sich denn rühmen, daß ein Engel eigens für sie Harfe gespielt hat?“ „Sie werden zweifellos eine schöne Ge- schichte daraus machen“, bemerkte Mr. Webman trocken. „Sicher werde ich! Und mächtig stolz werde ich sein. Und noch auf meinem Toten- bette werde ich sie meinen Enkeln erzählen.“ „Vorläufig sind Sie Junggeselle!“ „Nicht mehr lange. Sowie ich wieder nach Irland komme, gehe ich nach Galway und suche mir in Clifdon eine nette Frau. Es Wäre ja ein Frevel, keine Enkel zu haben, wenn man so eine Geschichte zu erzählen hat.“ „Ich hoffe nur, Sie werden nicht verges- sen, hinzuzufügen, daß es für alles, was sich gestern ereignete, eine natürliche Erklärung gibt!“ „Das werde ich natürlich nicht! Aber, Josh, hatten Sie vergessen den Laden zu- Zzuschliegen?“ „Ich.. ich glaube nicht. Das Mädel hat einen Nachschlüssel gehabt. Sie wollte be- stimmt ihre Harfe stehlen.“ „Warum hat sie's dann nicht getan, als wir schliefen?“ „Weil wir's gemerkt hätten!“ „Und wenn sie es versucht hätte, wie hätte sie dann dieses Riesenstück wegge⸗ bracht?“ „Ieh weiß nicht“, antwortete Mr. Web- man unglücklich:„Vielleicht hatte sie einen Wagen.“ Sein Ton wurde erregt:„Ich glaube einfach nicht, daß es ein Engel ist. Es geht gegen meine Grundsätze, etwas 80 Ver- stiegenes zu glauben, denn dann könnte ich mich in meinem Laden bald vor lauter En- geln, Gnomen und Feen nicht mehr retten, die alle ihren Schund bei mir versetzen wollten. Und dann käme ich ins Irrenhaus.“ „Traurig“, sagte Ned,„armer, alter Josh. Eines Tages werden Sie merken, dag Sie sich geirrt haben!“ „Umgekehrt, mein lieber Freund! Ich bin schon viel zu lange im Versatzgeschäft. um nicht jeden Dreh zu kennen. Ich ließ mich einlullen, als ich die Harfe belieh, aber das, Was heute nacht passierte, hat mich wieder wach gemacht. Aus mir zieht sie nichts mehr heraus.“ „Sie wird's nicht mehr versuchen!“ „Das weiß ich noch lange nicht.. Mr. Webman stockte:„Da fällt mir gerade etwas n. l „Was denn?“ „Merkwürdig, daß sie sich so für meine Spieldosen interessiert hat. Junge Leute ha- ben irn allgemeinen nichts dafür übrig. Ned. ich wäre nicht erstaunt, wenn sie im Dienst dieses Schurken Hewsofi stünde.“ Ned stöhnte:„Was reden Sie für Unsinm. Josh!“ „Diesem Hewson traue ich alles zu. Seit fünfzehn Jahren kämpfen wir erbittert auf Allen wichtigen Auktionen, und schon zwei- mal hat er mich durch das Angebot belei- digt, meine Sammlung aufzukaufen.“ Mr. Webmans Stimme bebte vor Entrüstung und Aufregung:„Ich bin überzeugt, daß er jetzt vorhat, sie zu stehlen. Wahrscheinlich ge- hört das Mädel zu einer Bande, die von ihm beauftragt ist, mich zu berauben. Sie sollte die Gelegenheit auskundschaften und aus- kindig machen, wo die Spieldosen aufbe- wahrt sind, wie man am leichtesten an sie herankommt und was sonst für die Diebe wissenswert ist. Was für ein Dummkopf war ich, daß mir das nicht gleich eingefallen ist.“ „Armer alter Josh“, sagte Ned noch ein- mal.„Jede andere Erklärung ist Ihnen lie- ber als die rüchtige.“ „Sie ist die richtigel Und jetzt rufe ich die Polizei an!“ „Dann will ich Sie nicht länger aufhal- ten!“ In Neds Stimme kämpften Mitleid und Belustigung:„Bis bald, Josh!“ Er hängte Ab. Mr. Webman rief die Polizei an. Er wurde mit der C. I. D. verbunden und sprach mit einem gewissen Kommissar Lane, der der Sache zwar etwas skeptisch gegenüberzustehen schien, aber trotzdem um ein genaues Signalement des Engels bat.„Ich werde recherchieren“, versprach er.„Wahr- scheinlich haben wir die junge Person in unserer Landstreicherkartothek.“ „Vermutlich finden Sie Hewson auch dort“, sagte Mr. Webman. „Wissen Sie zufällig, welchen Beruf Mr. Hewson hat?“ „Jawohl! Er restauriert Gemälde. Aber er ist ein Schuft, Sie dürfen's mir glauben, Kommissar. Es würde mich nicht im ge- ringsten wundern, wenn er vorbestraft Wäre. Schade, daß Sie ihn nicht auf den Verdacht hin verhaften können— Sie wür- den sich den Dank aller Spieldoser er- werben.“ „Aller was?“ „Spieldoser! So nennt man in der Fach- Welt die Sammler von Spieldosen.“ „Also, Mr. Webman, ich glaube, ich habe jetzt alle Details beisammen und werde mich mit dem Fall eingehend beschäftigen.“ „Ausgezeichnet! Vielen Dank, Kom- missar.“ Nach diesem Gespräch fühlte Mr. Web- man sich sehr erleichtert. Er lächelte Len freundlich zu, als er den Laden betrat, und fragte, ob Kundschaft da war. „Nur Mrs. Carper. Sie wollte für das verpfändete Gebiß noch 2 Schilling Auf- geld.“ „Du hast ihr doch nichts gegeben? Oder!“ „Keine Spur, Chef!“ Mr. Webman sah auf die Uhr. Ee uf zehn Minuten vor sechs:„Du kannst heim. gehen, wenn du willst!“ „Fein!“ Lens Herz war voller Erwarte und Aufregung, denn heute war der Abel mit Jenny Lane. „Sei aber morgen pünktlich „Bestimmt Chef!“ 1 Len war gerade im Begriff die Tür au zureißen, als ihm der Vorschlag des Ene wieder einfiel. Mr. Webman solle doch ein mal im Club über Spieldosen sprechen 8 wüßte, daß ihm der Clubsekretär für d Bereicherung seines dürftigen Programms dankbar sein würde. 1 70 „Chef, ich— hm— möchte noch 1 fragen“, sagte er und blieb an der 5 stehen. „Nun?“ „Es handelt um eine große Gefälligkeit. Mr. Webman witterte eine haltsaufbesserung und seine sterte sich:„In der jetzigen toten N ich leider nichts versprechen“. sagte er, Geschäft ist flau.“ 1 „Gerade deshalb dachte ich, es ware 189 die beste Zeit“, versicherte Len 1 15 hätten jetzt Zeit, sich vorzubereiten. 1 delt sich um folgendes: Sie Wissen. 4 05 Mitglied im Club Strahlende A nate Wir haben dort oft Vorträge und 11 1 ich mir gedacht, ob Sie nicht 1 Ihren Spieldosen erzählen würden.“ 3 190 ten ein paar mitbringen, uns vorspie 05 dann ihre Geschichte erzählen. Das.. toll einschlagen.“ zent. . traute seine Obren cg „Glaubst du Nine en 150 858 ür interessiert?“ fragte er N. für interessi 8(Fortsetzung folg ſet sich um eine Gefalliskel Bitte um Ce. Miene verfin. Zeit kann das Auch egte de vor, die Auswär ministes von D! Moskau zwische erörtert Abgé inter fra beiden Freitag den 80 Erwartt Verspre gehaltei wird. sich de ausgesp der di machen nisterpi lch fes die alle in inte: 2. daß Bon nach ei wirtsch desrepi über a! durchzi am Mit lebung die Ar; werden eine A. liche E weitgel wirtsch zuvor 1 Der! u eir etwa a worder nett eil achm geben. Witwe Das entwur Witwer Versich len, yy oder ef Urgän⸗ denten Jon d eine 8. denten Versick 1 Der der Le Thase. leute, mnitiat schluß aus a!