Falten borgen, f. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; sische let, dag r mehr Rucht id folg Ezitatiy n Aus- bigung, ebenso Hrusch⸗ Ay. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. e eber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; 1 90 chesters er 00 1 gerausgeber: Mannheimer Morgen kerlag, Druck: Mannheimer Groß- ucke rei. Verlagsleitung: H. Bauser. chekredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: f lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0, Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., gad. Kom. Landesb ank, Bad. Bank, sämtl. annheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe vr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DN zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelimann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. —— 0 Jahrgang/ Nr. 223/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 28. September 1955 323 Jytäm- fähige 1 herz- K. H. a nen s ihren eiz der s Alter zreiben eklärte isierter ten ge- ich sei, gewiß setzung Insze- s 1949 We eleben- omme Hans ugend⸗ änner- t eine sunden alle 1g sei- hen zu Mittel i ee Opfer Wirkte yrische er eine bis in en Re- Sicher- s ökte⸗ dudolfs es und Jöhen- kann, ihrung ot war timme Fülle, S Von „ Vor nal an etwa t ganz ht der b nicht manns frei- ährten Anteil lacht!“ ſchtete dem beiden gender Heut- nicht egt. 1 tän⸗ in die eil. assen, noch örner 1 Folgt) Brentano sagte:„Die deutsche Delegation ehrte aus Moskau mit der Ueberzeugung ie) zurück, daß sie eine Entscheidung erreichte, die trotz ihrer Schwierigkeit richtig und von einem menschlichen Standpunkt betrach- tet— berechtigt war. Ich glaube auch, daß es für unsere gemeinsame Sache vorteilhaft st, wenn der Westen durch eine weitere stimme in Moskau) vertreten ist.“ Er fügte hinzu:„Die Frage der deutschen Wiederver- einigung ist zu einem Zentralproblem in al den Fragen geworden, die Ost und West von- einander trennen. Denn wir sind alle davon überzeugt, daß ein echter und dauernder Friede nur durch ein System gegenseitiger Sicherheit erreicht werden kann. Ein solches Sicherheitssystem kann aber nicht auf der Grundlage eines geteilten Deutschlands ge- schaffen werden.“ „Aufgabe unserer Vertragspartner— mit denen uns Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen verbinden— wird es sein, diese unsere gemeinsame Ueberzeugung in der kommenden Diskussion mit der Sowjetunion auszudrücken. Das deutsche Volk und seine Regierung werden sich auch in Zukunft des vertrauens würdig erweisen. Die Pariser Verträge bleiben die Grundlage unserer Außenpolitik. Die unverbrüchliche Solida- lität der freien Welt muß fortbestehen. Jeder, der sich aus ihr lösen wollte, würde den Frieden und die Freiheit gefährden. Das deutsche Volk weiß, daß es damit seine eigene ZukUnft verspielen würde.“ f Der Bundesaußenminister bekundete dann seine Sorge wegen der Erkrankung des Präsidenten Eisenhower und seine guten Wünsche für eine rasche Genesung des amerikanischen Staatsoberhauptes. Er hoffe, dag Eisenhower seine verantwortungsvolle Tätigkeit für den Weltfrieden bald wieder aufzunehmen vermöge. Die Bundesregierung, insbesondere Bundeskanzler Adenauer, schließe sich diesen guten Wünschen von Herzen an. Die Außenminister erörtern auf ihrer Sitzung unter anderem den Bericht einer Arbeitsgruppe amerikanischer, britischer, Bonn. Recht pessimistisch über die wei- tere Entwicklung des Verkehrswesens in der Bundesrepublik äußerte sich Verkehrsmini- ster Seebohm auf einer Tagung der Spar- kassenleiter in Stade. Der Kraftfahrzeug- bestand in der Bundesrepublik betrage zur Zeit 5,18 Millionen, das heißt ein Fahrzeug auf 10,5 Einwohner, nicht eingerechnet 1,1 Millionen Mopeds. Wie der Minister erklärte, sei infolgedessen die Verkehrsbelastung der Straßen beträchtlich gewachsen; seit der letzten Zählung 1952/33 auf den Autobahnen um 60 Prozent und auf den Bundesstraßen um 45 Prozent. Da man mit einer weiteren schnellen Zunahme des Verkehrs rechnen müsse, sei eine großzügige und langfristige Planung im Straßenbau notwendig. Wolle man eine Entlastung erreichen, müßten in den nächsten zehn Jahren weitere 2500 Kilo- meter Autobahnen neugebaut sowie rund 11000 Kilometer Bundesstraßen ausgebaut oder verbessert werden. Für dieses Programm sind nach den An- gaben Seebohms, wenn es innerhalb von 10 Jahren erfüllt werden soll, 11 bis 12 Mil- liarden DM. notwendig, das heißt, rund 12 Milliarden DM im Jahr. Dieser Betrag werde aber kaum zu 30 Prozent durch sicht- bare Einnahmen aus dem Verkehrsfinanz- gesetz und den sonstigen Haushaltsmitteln des Bundes gedeckt. Einheitliches Polizeigesetz vom Ausschuß im Entwurf fertiggestellt Stuttgart(tz.-Eig.-Ber). Nach mehrtägi- gen Verhandlungen schloß der Verwaltungs- ausschuß des Landtags von Baden-Württem- berg seine Beratungen über ein neues, ein- heitliches Polizeigesetz am Dienstag im wesentlichen ab. In der politisch am meisten umstrittenen Frage, von welcher Größe an die Städte das Recht auf Unterhaltung einer eigenen kommunalen Polizei haben sollen, entschied sich der Ausschuß für Städte ab 75 00 0 Einwohner. Der Regierungsent- wurk sah vor, daß nur Städte über 100 000 Einwohner dieses Recht haben sollten. Stadt- kreise unter 75 000 Einwohner, die bisher eigene Vollzugspolizei unterhalten haben, Sollen diese nach den Vorschlägen des Aus- schusses beibehalten können. Die Bestellung Zu Vorbesprechungen über die Genfer Konferenz kam New Vor k.(AP/ dpa) Die Außenminister der drei Westmächte sind am Diens- tag in New Lork zu ihren Besprechungen zur Vorbereitung der Genfer Außen- ministerkonferenz zusammengetreten, in deren Verlauf sie vor allem die mit der Wiedervereinigung Deutschlands und der Errichtung eines europäischen Sicherheits- systems zusammenhängenden Fragen erörtern werden. Bundesaußenminister v. Bren- tano, der zusammen mit Staatssekretär Hallstein in New Vork eintraf, wird heute, Mittwoch, zu den Besprechungen hinzugezogen werden. Er erklärte bei seiner An- kunft, er begrüße die Gelegenheit, in persönlichem Gespräch mit seinen westlichen Kollegen über die Ergebnisse der Moskau- Reise berichten zu können. französischer und deutscher Sachverständi- gen, die in Vorbereitung der New Vorker Gespräche bereits alle Punkte durch- gesprochen haben, mit denen sich die Auhßen- minister in Genf auf Grund der Direktive ihrer Regierungschefs befassen müssen. Die Außbßenminister der Westmächte werden in dieser Woche auch Kontakt mit dem vierten Partner in Genf, dem sowjetischen Außen- minister Molotow, aufnehmen, mit dem sie bei einem Essen und bei einer weiteren gesellschaftlichen Veranstaltung zusammen- treffen werden. Wie es heißt, will der Westen bei seinen Verhandlungen mit den Sowjets darauf be- stehen, daß Deutschland wiedervereinigt Wird. Andererseits scheint man aber nicht bereit zu sein, ein etwa von der Sowjetunion gefordertes Ausscheiden des künftigen Ge- samtdeutschland aus dem Nordatlantikpakt sozusagen als Vorleistung zu akzeptieren. Man hofft den Sowjets die Zustimmung zu den Wiedervereinigungsplänen durch Ein- willigung des Westens in ein begrenztes Ab- rüstungsprogramm für Europa und eine Garantie gegen irgendeine„deutsche Aggres- sion“ erleichtern zu können Ein europäàischer Sicherheitspakt soll vor allem von den Ver- Der Westen legt seine Taktik fest Brentano nach New Vork einigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, der Sowjetunion und Gesamtdeutschland ge- tragen werden. Adenauer antwortete Bulganin Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Dienstag dem sowjetischen Ministerpräsi- denten Bulganin auf dessen Schreiben über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der So- Wjetunion geantwortet. Das Schreiben des Bundeskanzlers wurde telegrafisch nach Moskau übermittelt. Bulganin hatte am Wochenende dem Bundeskanzler mitgeteilt, daß das Präsidium des Obersten Sowjets der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bonn und Moskau zugestimmt habe. Adenauer hat in seinem Schreiben seiner Befriedigung darüber Ausdruck gege- ben und erklärt, er hoffe, daß dadurch dem Wohl des sowjetischen Volkes und der Sache des allgemeinen Friedens gedient würde. Ferner gab der Kanzler der Hoffnung Aus- druck, daß die Aufnahme diplomatischer Beziehungen, der Normalisierung der Bezie- hungen zwischen unseren beiden Ländern und der Lösung der zwischen ihnen stehen- den Probleme dienen wird.“ Die Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und der USA haben auf der ersten Sitzung ihrer Dreierkonferenz über eine Antwort auf das Schreiben des sowjeti- schen Ministerpräsidenten Bulganin zur Ab- rüstungsfrage beraten. Die drei Außenmini- ster tagen im 35. Stockwerk des Waldorf- Astoria-Hotels. Ihre erste Sitzung dauerte zweieinhalb Stunden. Nach amtlicher Mit- teilung haben sie dabei bereits„ausgezeich- nete Fortschritte“ erzielt. Sp will außenpolitische Debatte Die Regierung soll einen Deutschl and-Plan vorlegen CDU dagegen von unserel Bonner Redaktion Bonn. Zu neuerlichen Spannungen ist es zischen der CDU/CSU und der SpD über die Zweckmäßigkeit einer aubenpolitischen, Debatte vor der Genfer Konferenz gekom- men. Die Bumndestagsfraktion der SPD hat einen Antrag eingebracht, den sie am 12. Oktober im Bundestag behandelt wissen möchte und in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, den vier Mächten kür die Genfer Außenminister-Konferenz Vorschläge über die Wiedervereinigung und über ein europàisches Sicherheitssystem zu unterbrei- ten. Außerdem soll die Bundesregierung Se- meinsam mit den Westmächten Ueberlegun- gen anstellen, ob die Revisions möglichkeiten in den Pariser Verträgen den Aufbau eines Systems europäischer Sicherheit gestatten. Ueber den Termin der von der SPD ver- langten außenpolitischen Debatte wird der Aeltestenrat erst am kommenden Donnerstag Seebohms pessimistische Rechnung Nach seinen Angaben ist der Straßenbau nur zu 30 Prozent finanziert Von unserer Bonner Redaktion des Leiters eines städtischen Polizeipräsi- diums soll im Benehmen mit der Innenver- verwaltung erfolgen. Im Gegensatz zu den bisherigen Polizei- gesetzen sieht der neue Entwurf unter ande- rem vor, daß für die Kosten polizeilicher Maßnahmen bei privaten Veranstaltungen (etwa Autorennen und Fußball- Länderspiele) von dem Veranstalter Ersatz verlangt wer- den kann, falls die sonst im üblichen ört- lichen Dienst eingesetzten Polizeibeamten nicht ausreichen. beschließen, wurde nach der Aeltestenrats- sitzung am Dienstagabend erklärt.— Die SPP erwägt auch, ren Antrag durch Ab- stimmung im Bundestag auf die Tagesord- nung zu bringen oder eine auhenpolitische Debatte dadurch zu erzwingen, daß sie eine große Anfrage einbringt, die innerhalb von 14 Tagen von der Regierung beantwortet Werden muß.. Vor allem die CDU/CSU hat der Beratung des Antrages widersprochen. Von ihr sowie auch von Vertretern der Regierung wird die Auffassung vertreten, daß es eine Schwen- kung der westlichen Verhandlungsposition pedeuten würde, wenn man vor der Genfer Konferenz eine Revision der Verträge, ja überhaupt nur diese Möglichkeit, erörtern würde. Gerade wegen der zwiespaltigen Be- Urteilung des Moskauer Verhandlungsergeb- nisses sei es notwendig, den Verträgen treu zu bleiben und dies auch zu betonen. Es sei die Aufgabe der Genfer Konferenz, die Vor- aussetzungen für die Wiedervereinigung und für ein europäisches Sicherheitssystem zu schaffen. Die Vorstellungen der SpD wurden am Dienstag von dem Abgeordneten Wehner erläutert. Er bezog sich auf die Erklärun- gen des Bundeskanzlers in Moskau, daß ein europͤisches Sicherheitssystem aus den Pa- riser Verträgen erwachsen könne und sagte, die SpD forderte von der Bundesregierung keineswegs, daß diese jetzt für eine Revi- sion der Verträge eintrete. Man wolle lediglich die Ueberlegung angestellt wissen, was im Ernstfall mit der Revisionsklausel geschehen könne. Die SPD, so sagte Weh- ner, wolle nichts, was außerhalb der Mög- lichkeiten der Regierung liege. Auben minister von Brentano und Staatssekretär Hallstein machten— sieke Bild— recht betretene Gesichter, ats sie sich vor rem Abflug nacm New Vork auf dem Frankfurter Flughafen den Fotografen stellten. Heute treffen die beiden Bonner Regierungsvertreter in den USA zum ersten Male nach dem Abkommen der Bundesrepublik mit Moskau mit den Außenministern der drei Westmächte zusam- men, um den im Hinblick auf die deutsche Miedervereinigung bei der Genfer Außen- minister- Konferenz zu steuernden Kurs zu beraten. Haben die Herren darob nicht einmal 55 5 etwas zu lächeln.? Eisenhower braucht Seine Aerzte sprechen von einem Denver.(dpa AP) Gute Nachrichten kamen am Montag aus Denver(Colorado), wo Prä- sidentt Eisenhower seit seinem Herzanfall vom Samstag im Krankenhaus liegt. Seine Aerzte sprechen von einem„zufriedenstel- lenden Fortschritt“ und teilten mit, daß der Präsident einen sehr ruhigen Tag verbracht habe. Zweimal für je eine halbe Stunde wurde das Sauerstoffzelt entfernt, in dem der Präsident seit Samstag liegt. 5 Der bekannte Bostoner Herzspezialist Dr. Paul Dudley White, der Eisenhower behan- delt, erklärte, in den nächsten zwei oder drei Wochen habe der Patient absolute Ruhe nötig. Während der Genesungszeit werde es immerhin besser sein, wenn der Präsident einige seiner Aufgaben wahrnehme, anstatt sich über die erzwungene Vernachlässigung dieser Pflichten zu grämen. Auf rund 13 Milliarden Dollar(rund 58,6 Milliarden Mark) wurden zunächst die Kurs- verluste geschätzt, die die amerikanischen Aktienbesitzer durch den auf die Erkran- Zischen Gesfern und Morgen Bundespräsident Heuss gab in seinem Hause ein Abschiedsessen für den scheiden- den französischen Botschafter Frangois- Poncet, an dem auch Bundeskanzler Adenauer, Vizekanzler Blücher und der Oberbefehlshaber der französischen Truppen in Deutschland, General Noiret, teilnahmen. Bei dieser Gelegenheit überreichte der Bun- despräsident Francois-Poncet das Großkreuz des Verdienstordens der Bundes gzpublik in Anerkennung der großen Verdienste, die sich der Botschafter um die Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern erworben hat. Bundesernährungsminister Lübke traf zu einem einwöchigen Spanienbesuch in Madrid ein. Bei seinem Abflug hatte Lübke erklärt, daß seine Reise vor allem der Ver- tiekung freundschaftlicher Beziehungen und dem Ausbau der Handelsbeziehungen mit Spanien dienen solle. Er wird auch Gelegen- heit haben, mit spahischen Behörden die Frage des deutschen Eigentums zu bespre- chen, das auf Grund eines spanischen Ge- setzes aus dem Jahre 1948 enteignet wor- den ist. Die Urteile früherer Besatzungsgerichte über mehr als 1000 Deutsche und Nicht- deutsche werden jetzt von einem deutsch- glliierten Gnadenausschuß überprüft. 437 be- satzungsgerichtlich Verurteilte, davon 170 Deutsche und 267 Nichtdeutsche, verbüßen zur Zeit noch ihre Strafen in Haftanstalten. Außerdem werden auch die Urteile über rund 600 sogenannte Parolierte überprüft, die sich zwar auf freiem uße befinden, aber bei neuer Straffälligkeit auch ihre alte Strafe noch verbüßen müssen. Die erste gemeinsame Großkundgebung der drei deutschen Saarparteien kündigt der „Deutsche Heimatbund“, in dem sich die drei deutschen Parteien an der Saar zu einer Ar- beitsgemeinschaft zusammengeschlossen ha- ben, in großen Plakaten für kommenden Freitag an. Diese Veranstaltung wird als „Auftakt für die letzte Runde“ im Abstim- mungskampf um das Saarstatut angesehen. Die Länderkammer der Sowjetzone stimmte am Dienstag einmütig den am Vor- tag von der Volkskammer verabschiedeten Gesetzen zu. Diese Gesetze betreffen vor allem die Verfassungs- Ergänzung wegen der Aufstellung„nationaler Streitkräfte“. Eine Kandidatur Spaniens um die Auf- nahme in die Vereinten Nationen, die von dem seitherigen spanischen Beobachter bei der UNO angemeldet worden ist, wird von den Vereinigten Staaten, Paraguay und Thai- land unterstützt. Aus UNO- Kreisen verlau- tete, daß sich fast alle latein amerikanischen Staaten für eine Aufnahme Spaniens ein- setzten. Ueberraschend vertagt wurde auf un- bestimmte Zeit eine Sondersitzung des Algerischen Rates, die am Dienstag in Algier beginnen sollte und auf der General- gouverneur Soustelle die französischen Reformpläne vorlegen sollte. Als Begründung wurde angegeben, mehrere Abgeordnete hätten Drohbriefe erhalten. Nach den letzten Meldungen aus Algerien wurden in den letzten 48 Stunden mindestens 83 Auf- ständische getötet und 59 verhaftet. Ein Generalstreik auf Zypern, der 24 Stunden andauern soll, wurde für den kom- menden Donnerstag ausgerufen. Der Streik soll ein Protest gegen den Beschluß der UNO- Vollversammlung sein, die Zypern- Frage auf der diesjährigen Vollversammlung nicht zu erörtern.. Waffenlieferungen für Aegypten wurden sowohl von den Vereinigten Staaten als auch von der Sowjetunion angeboten. Wie aus Washington und London berichtet wird, soll das sowjetische Angebot von der ägyptischen Regierung bereits angenommen worden sein. Ein Sprecher des britischen Außenministe- riums teilte dazu mit, Außenminister Mac- millan werde die Frage sowjetischer Liefe- rungen noch mit seinem amerikanischen Kollegen Dulles besprechen. Der Wirbelsturm„Janet“, der in der ver- gangenen Woche über die westindischen Inseln hinwegraste, hat nach den neuesten Meldungen etwa 200 Menschenleben gefor- dert. Die britischen Behörden bezeichneten die Katastrophe als die schwerste in der Geschichte des westindischen Archipels. Das Ausmaß der Schäden, die schon jetzt auf über 25 Millionen Mark beziffert werden, läßt sich noch immer nicht in allen Einzel- heiten feststellen. 6 Ein Pulvermagazin explodierte in der nordsyrischen Stadt Aleppo. Dabei wurden zwölf Personen getötet und 45 verletzt. Fünf Häuser wurden zerstört. 5 5 Bild: dpa noch absolute Ruhe „zufriedenstellenden Fortschritt“ kung Eisenhowers einsetzenden Kurssturz an der New Vorker Effektenbörse hinnehmen mußten. Nach den schweren Kurseinbrüchen des Montag eröffnete die New Vorker Effek- tenbörse am Dienstag aber wieder gut er- holt und in fester Grundstimmung. Auch die Londoner Effektenbörse erholte sich am 3 von den Kurseinbrüchen des Vor- ages. 5 Perons Reise ins Exil durch Streit mit Paraguay unterbrochen Buenos Aires.(dpa AP) Diplomatische Meinungsverschiedenheiten zwischen Para- guay und der neuen argentinischen Regie- rung haben, wie am Dienstag aus Buenos Aires bekannt wurde, die Reise Perons ins Exil unterbrochen. Das Kanonenboot„Para- guay“ liegt, mit Peron an Bord, etwa fünf Kilometer vor der argentinischen Küste im Rio de la Plata vor Anker. Die argentini- sche Regierung hat sich bei dem Botschafter Paraguays in Buenos Aires, Chavez, darüber beschwert, daß er Peron an Bord des Ka- nonenbootes genommen habe, noch ehe die argentinische Regierung offiziell sicheres Geleit gewährt hatte. Zum neuen Außenminister Argentiniens hat der provisorische Präsident General Lonardi am Montag den Rechtsanwalt und Diplomaten Mario Amadeo ernannt. Amadeo, der zugleich das Kultusministerium übernimmt, tritt an die Stelle von Kommo- dore Julio Cesar Krause, der in der ver- gangenen Woche den Außministerposten nur vorläufig übernommen hatte. Die neue argentinische Regierung hat die Anordnung Perons, durch die der Weihbischof von Bue- nos Aires, Monsignore Manuel Tato, und der Provikar des Bistums Buenos Aires, Mon- signore Ramon Novoa, ihrer Aemter ent- hoben und des Landes verwiesen worden waren, außer Kraft gesetzt. Lonardi erklärte in Buenos Aires., seine Regierung sei nur ein Uebergangsregime. Deshalb seien von ihm auch keine grund- legenden Neuordnungen in Argentinien zu erwarten. Vor den Vertretern der Auslands- presse sagte Lonardi, seine Regierung werde nur so lange an der Macht bleiben, bis Vor- aussetzungen für freie Wahlen nach Ueber- prüfung der Wählerlisten geschaffen sind. Der Zeitpunkt der Wahlen hänge von der Dauer dieser Ueberprüfung ab. Die Bundesregierung hat die provisori- sche argentinische Regierung Lonardi an- erkannt. Die endgültige Anerkennung der argentinischen Regierung kann allerdings erst stattfinden, wenn diese der Bundes- republik offiziell ihre Amtsübernahme notifiziert hat. 9 zeite 2 MORGEN MN Kommenfur Mittwoch, 28. September 1955 Der Brief aus Rabat Wieviel Akte wird das marokkanische rama noch haben? Man fragt sich in der französischen Oeffentlichkeit, wann endlich der Vorhang über diesem blutigen Stück Fällt. Gerade als es sich recht und schlecht seiner Lösung zu nähern schien— der Bil- dung eines Thronrates, dem Rücktritt des Sultans Ben Arafa— stellt ein neuer Um- schwung alles wieder in Frage. Wie in den Klassischen Dramen wird diese Wendung durch einen Brief hervorgerufen. In diesem Schreiben an den französischen General- residenten in Marokko, den General Boyer de Latour, erklärt der Sultan Ben Arafa seine unwiderrufliche Absicht, auf dem Thron zu bleiben und bestätigt, daß, falls er seine Meinung ändern würde, dies unter äußerem Druck geschehe. Der seit einem Monat aus- gearbeitete Plan zur Lösung der Marokko- Frage scheint demnach zu scheitern. In der französischen Residenz hat man sofort erklärt, keineswegs einen Brief dieser Art erhalten zu haben. Am Montag hat das Ministerium für marokkanische und tunesi- sche Fragen diese Botschaft formell demen- tiert. Dennoch existiert sicherlich ein solcher Brief. Ist er aber wirklich vom Sultan, von dem man annahm, er sei bereit, Rabat zu Verlassen, unterzeichnet? Die Frage ist noch micht geklärt. In jedem Fall ist jedoch sicher, Gal die Franzosen Marokkos von den Un- Sinigkeiten und dem Zögern der Regierung in Paris profitieren und versuchen, ihre Lö- sung durchzusetzen. Das bedeutet, daß das Bleiben des augenblicklichen Sultaus auf dem Thron, um die Bildung des vorgesehenen Thronrates zu verhindern, einen ersten Schritt zu einer unabhängigen marokkani- schen Regierung darstellt. Diese Bombe, die der Brief— echt oder unecht— des Sultans darstellt, ist in jedem Falle französischen Ursprungs. Er ist wahr- scheinlich auf den kürzlichen Besuch zweier französischer Abgeordneter, Denouvillle (Gaullist) und Montel(Unabhängiger und Vorsitzender des Verteidigungsausschusses), in Marokko hin verfaßt worden. Der Vor- Sitzende des Verteidigungsausschusses der Abgeordnetenkammer ist offiziell nach Ma- rokko geflogen, um dort die französischen Streitkräfte zu besichtigen, doch tatsächlich um Ben Arafa zu überreden, auf dem Thron zu bleiben. Er ist daher von der Regierung gebeten worden, nach Paris zurückzukehren. Um alle Seiten zufriedenzustellen hat Edgar Faure bekanntlich Grandval zurück- gerufen, um die Franzosen Marokkos und die Gegner in seiner Regierungsmehrheit (Unabhängige und Gaullisten) zu beschwich- tigen und seine Marokko- Politik weiterzu- Kühren. Doch dieser Versuch, allen Seiten ge- Techt zu werden, scheint zu scheitern. Von dem Abgang Grandvals profitierend ver- suchen die Gegner der Marokko- Politik der Regierung alles, was in ihrer Macht steht, um die Aktionen dieser Politik zu lähmen. Der Brief des Sultans ist nur eines ihrer Manöver. Die Position Faures ist um 80 schwieriger, als der Nachfolger Grandvals, General Boyer de Latour, der große Sympa- thien für die Thesen seiner Gegner hat, eher eine Bremse als ein Rückhalt für die Regie- rung darstellt. Er ist außerdem sehr beein- flußt von Marschall Juin, der ebenfalls er- klärter Gegner eines Rückzuges von Ben Arafa ist. Was wird geschehen? Die Situation ist so unentwirrbar kompliziert geworden, daß jede Voraussage unmöglich ist. Die Volks- republikaner(Mitglieder der Regierung) und die Sozialisten(in der Opposition) verlangen vom Ministerpräsidenten ein energisches Vorgehen gegen diese Manöver. Wird Edgar Faure handeln? Wird er seine gaullistischen und unabhängigen Minister zwingen, ihm zu folgen oder zu gehen? Mittlerweile steht nur fest, daß alle diese Verzögerungen eine Welle neuer Attentate in Marokko hervorgerufen haben und daß man einen Generalstreik der mohammedanischen Arbeiter erwartet. Girod de l' Ain Paris) „Schmeißer- Prozeß“ am zweiten Tag eingestellt Die Kläger gaben sich mit einer Ehrenerklärung des Hauptangeklagten zufrieden Hannover, 27. September Nach zwel Verhandlungstagen wurde am Dienstag der„Schmeißger- Prozeß“ durch eine Art Vergleich beendet. Vor Beginn der Dienstag- Verhandlung, der sich verzögerte, wurde bekannt, daß die Verteidiger der An- geklagten mit den Nebenklägern, Botschaf- ter Blankenhorn und Generalkonsul Reif ferscheidt, sowie ihrem Anwalt interne Ge- spräche geführt hätten, um den Prozeß zu beenden. Als die Sitzung eröffnet wurde, überraschte der Vertreter der Nebenkläger, Rechtsanwalt Dr. Dahs, der auch den Haupt- Von unserem Korrespondenten Ernst Weger kläger, Dr. Adenauer, vertrat, mit der Er- klärung, daß die Strafanträge gegen die An- geklagten zurückgenommen würden. Vorher hatte Verteidiger Dr. Ziegler für den Ange- klagten Schmeißer eine Erklärung verlesen, in der Schmeißer zum Ausdruck brachte, daß er seine Aeußerungen über Dr. Aden- auer, Blankenhorn und Reifferscheidt nicht in beleidigender Absicht gemacht habe und daß er die in dem Artikel enthaltenen Vor- würfe nicht aufrecht erhalte. Eine ähnliche Erklärung gab Rechtsanwalt Dr. Augstein auch für die übrigen Angeklagten ab. Schmeißer verpflichtete sich, die Gerichts- Es geht um zwei Billionen Dollar .und um einen günstigen Start zur amerikanischen Präsidentenwahl Von unserem Korrespondenten Gerd Wilcke New Vork, im September Steht die amerikanische Regierung vor einem neuen„kalkulierten Risiko“, einem Risiko, das nichts mit dem Gedanken der Abrüstung zu tun hat? Diese Frage wird in politischen Kreisen wie auch von Zeitungen eifrig diskutiert, seitdem Regierungsstellen ihre Absicht bekanntgegeben haben, das Ver- teidigungsbudget für das laufende Haushalt- jahr erneut zu revidieren. Verteidigungs- minister Wilson hat die Minister für die drei Waffengattungen aufgefordert,„weiche“ Stellen im Ausgabenprogramm der Streit- kräfte zu suchen. Das Ziel ist eine Kürzung der gegenwärtig auf 34 Billionen Dollar fest- gelegten Ausgaben um eine Billion Dollar. Wie nicht anders zu erwarten war, haben die Streitkräfte wie auch die Demokratische Partei nicht sehr freundlich auf diese Pläne des Verteidigungsministeriums reagiert. Sie erinnern sich an das vergangene Jahr, als das Verteidigungsministerium auf Drängen von Finanzminister Humphrey den militä- rischen Haushaltsplan von 36,7 Billionen Dollar auf 34 Billionen Dollar streichen mußte. Eine weitere Kürzung, so wird heute argumentiert, birgt Gefahren in sich, die die gesamte Verteidigungsplanung der Vereinig- ten Staaten für die kommenden Jahre zu- nichte machen könnten. Im einzelnen haben die Gegner von Ver- teidigungsminister Wilson auszusetzen, daß der Plan, die Luftstreitkräfte bis zum Jahre 1957 auf 137 Staffeln auszubauen(die ame- rikanische Staffel umfaßt je nach Maschi- nentyps bis zu 75 Flugzeuge) vielleicht erst im Jahre 1960 ausgeführt werden kann. Erd- truppen, die bis Juni 1956 auf etwa eine Million Soldaten reduziert werden sollten, konnten durch den Wilson-Plan dazu ge- Zz wungen sein, dieses Ziel bereits sechs Mo- nate früher zu erreichen. Die Marine schlieg- lich bangt darum, daß die neue Politik den Bau eines fünften Flugzeugträgers von der Forrestal-Klasse unmöglich machen wird. Neben dieser echten Furcht vor einer Schwächung des amerikanischen Verteidi- gungspotentlals, die von einem großen Teil der Bevölkerung geteilt wird, sieht die Füh- rung der Demokratischen Partei in der Poli- tik der republikanischen Regierung ein sorg- fältig durchdachtes Manöver, mit dessen Hilfe die Partei Präsident Eisenhowers neue Freunde uner den amerikanischen Wählern zu finden hofft. Ein Gelöbnis der Republi- kaner vor der Präsidentenwahl im Jahre 1952 versprach einen ausgeglichenen Staats- haushalt und die Verringerung der indivi- duellen Steuern. Diese Ziele wurden bis zum heutigen Tage nicht erreicht. Falls es dem Finanz ministerium gelingen sollte, bis zu Beginn des nächsten Haushaltsjahres im Juli 1956 zwei Billionen Dollar von der Aus- gabenseite des Budgets zu streichen, wäre die weitere Verwendung von Rotstiften un- nötig. Gleichzeitig wäre der Weg für die Verringerung der individuellen Steuern ge- öffnet. Die psychologische Bedeutung dieser Politik ergibt sich aus der Tatsache der neuen Präsidentenwahl im November des kommenden Jahres. Parlamentarische Reformpläne Die Bonner CDU/ CSU-Fraktion ist für eine Aenderung des Arbeitsrhythmus Bonn, 27. September Pläne einer Reform der Parlaments- arbeit beschäftigen seit Wochen die Ge- schäftsordnungs-Experten aller Fraktio- nen in Bonn. Diese Pläne haben zum Ziel, genügend Arbeitszeit zu schaffen, um die gesetzgeberischen Aufgaben bewältigen und gleichzeitig die Wähler in den Wahlkreisen betreuen zu können. Dem Bundestagsaus- schuß für Geschäftsordnung wurde nun über den Stand der Reformarbeiten berichtet, wo- bei sich zwei Vorschläge gegenüberstehen: Der von der CDU/CSU ausgearbeitete Plan sieht jeweils zwei„typisierte“ Arbeitswo- chen und anschließend eine sitzungsfreie Woche vor. Die Opposition möchte am bis- herigen Vierwochenturnus(drei Arbeits- wochen, eine sitzungsfreie Woche) festhalten. Die Reformer haben errechnet, daß der Vierwochenturnus nach Abzug der Ferien- und Feiertage im ganzen Jahr nur 105 parla- mentarische Arbeitstage in Bonn zuläßt, von denen 35 Tage auf die Fraktionsarbeit, 40 Tage auf die Plenararbeit und 30 Tage auf die Ausschuharbeit entfallen. Wenn die Ab- geordneten daher an Stelle von dreieinhalb Tagen wie bisher in Zukunft viereinhalb Tage je Arbeitswoche in Bonn blieben, er- gäben sich im Dreiwochenturnus 126 parla- mentarische Arbeitstage im Jabr, davon 56 für die Ausschüsse, 42 für das Plenum und 28 für die Fraktionen. g Die Typisierung der Bonner Parlaments- woche wird so vorgeschlagen, daß in den beiden Arbeitswochen jeweils am Dienstag die Fraktionen tagen sollen, am Mittwoch die Ausschüsse, am Donnerstag- und Freitagvor- mittag das Plenum. Freitagnachmittag und Samstagvormittag in der ersten Woche sowie montags in der zweiten Woche sollen in Zu- kunft gleichfalls Ausschüsse tagen. Das würde bei verschiedenen Ausschußmitglie- dern die Einbuße des Wochenendes bedeuten. Gegen diesen Plan hat die SPD Bedenken erhoben, die befürchtet, daß der Gewinn von 21 Arbeitstagen im Jahr die Fraktionsarbeit und die Verpflichtungen der Abgeordneten in ihren Wahlkreisen ungünstig beeinflussen könnte. Dennoch hat sich am Dienstag der Fraktionsvorstand der SPD-Bundestagsfrak- tion unter Aufrechterhaltung dieser Beden- ken entschlossen, der Gesamtfraktion die Annahme des neuen Dreiwochen-Arbeitstur- nus zu empfehlen und seine Praxis zu er- proben. dpa kosten in Höhe von 2113 Mark zu überneh- men. Nachdem am Montag der heute 36 Jahre alte Schmeißer in eigener Sache vernommen worden war und zugeben mußte, daß er wiederholt seine Dienststellen-Bezeichnun- gen gefälscht und sich eigenmächtig den Doktortitel verliehen hatte, sollte Schmei- Ber am Dienstag über seine Beziehungen und Verhandlungen mit Adenauer, Blanken- horn und Reifferscheidt aussagen. Ehe jedoch die Verhandlungen diesen Verlauf nehmen konnten, hatten die Rechts- anwälte beider Seiten miteinander Fühlung aufgenommen und den Weg zur Beilegung des Prozesses geebnet. Unserem Korrespon- denten in Hannover erklärte Generalkonsul Reifferscheidt, diese Fühlungnahme der An- Wwälte, die schließlich zur vorzeitigen Be- endigung des Prozesses führte, wäre nicht Von seiten der Kläger ausgegangen. Die Klä- ger wären jederzeit in der Lage gewesen, das Verfahren durchzustehen und die nöti- gen Beweise zu liefern. Professor Dr. Dahs, der wiederholt in den Verhandlungspausen am Dienstag mit dem Bundeskanzleramt und direkt mit dem Bundeskanzler telefonierte, zeigte sich dennoch bereit, dabei mitzuhel- fen, den Prozeß zu beenden, wenn bestimmte Zusagen im Namen des Hauptangeklagten Schmeißer abgegeben werden. Schwierigkeiten bereitete nur noch die Frage, wer die Gerichtskosten, die vom Ge- Mittwoch, 28. September 1955/ Nr. 223 A richt trotz der dreijährigen Prozegvorberel. tung und der Vernehmung von etwa 10⁰ in- und ausländischen Zeugen mit nur 2113 Mark angegeben wurden, bezahlen soll. Der erste Staatsanwalt in Hannover hatte nämlich angezweifelt, ob der„Jurastudent Schmeißger dazu überhaupt in der Lage sel Schließlich verlangte der Gerichtspräsident Dr. Raatz, Bürgschaften der Spiegelredak. teure für Schmeißger, was deren Anwälte ent- rüstet ablehnten. Der Anwalt der Bundes- regierung, Professor Pr. Dahs teilte darauf. hin mit, verschiedene Reisekosten von Zeugen, darunter der Flugpreis von 4000 Mark für den deutschen Gesandten, Pr. Strohm, aus Pretoria nach Bonn würden vom Auswärtigen Amt übernommen, wodurch der Gerichtskostenbezahler nicht belastet würde. An der Bürgschartsfrage drohte lange Zeit hindurch die endgültige Einigung zu schei- tern, weil das Gericht unbedingt Sicherheiten verlangte, während die Kläger und An- geklagten einmütig die Auffassung vertraten, „Schmeißer sei immerhin noch mindestens 2000 Mark wert“. Nach einer weiteren Beratung fand sich das Gericht mit der vorgeschlagenen Kosten- regelung einverstanden und verkündete das Urteil. Gerichtspräsident Raatz erklärte zu dem Urteil, das Verfahren würde damit ein- gestellt, weil die Angeklagten eine zufrieden- stellende Erklärung abgegeben und darauf hin auch der Bundeskanzler als Antragsteller und Blankenhorn sowie Reifferscheidt als Nebenkläger ihre Anträge zurückgezogen hätten. Kehrt in Indonesien Ruhe ein? Morgen erste Parlamentswahlen seit der Unabhängigkeit von Holland Von unserem Mitarbeiter Christian Adler Morgen, am 29. September, werden in In- donesien erstmals nach der Erringung der Unabhängigkeit von Holland Parlaments- Wahlen abgehalten. Ehe es nach vielen Ver- sprechungen soweit gekommen ist, haben sich seit 1947 in Djakarta 15 provisorische Zentralregierungen einander abgelöst. Von den extremsten Rechten bis zum Linksradi- Kkalismus war dabei so ziemlich alles vertre- ten, was das Land an Parteien bisher her- vorgebracht hatte. Unter diesen Umständen mußte der wirtschaftliche Wiederaufhau ebenso leiden wie die Schaffung einer ar- beitsfähigen und sauberen Verwaltung. Wer- den die Wahlen nun zu einer Beseitigung des Chaos führen? Achtzig Millionen Indonesier sehnen sich nach einer Beendigung der bürgerkriegsähn- lichen Zustände im ganzen Land. Aber sie sind in zuviele Lager aufgespalten, um die- ses Ziel schon auf den ersten Anhieb zu er- reichen. Der Einfluß der Kommunisten ist in den Städten außerordentlich stark, Sie ha- ben nicht nur die in die Millionen gehenden Mitglieder der größten Gewerkschaft„Sobsi“ hinter sich, soridern können auch auf die Unterstützung der drei Millionen der chine- sischen Minderheit rechnen. Anders in den Landgebieten. Dort ist die Domäne der star- ken islamischen„Masjumi“-Partei. die ge- genwärtig zusammen mit den Sozialisten das nach dem kürzlichen Sturz der Regierung Sastroamidjojo gebildete Uebergangs-Kabi- nett bilden, in dem die Kommunisten nicht mehr vertreten sind. Die Ausein andersetzung zwischen Islam und Kommunismus ist in den Städten heftig. Die mit den Kommunisten paktierenden Na- tionalisten sind um Wahlparolen nicht ver- legen. Sie haben es schon immer verstanden, mit der starren Forderung nach Einverlei- bung auch des wirtschaftlich wenig wertvol- Ollenhauer: Der Irrgarten der Koexistenz Eindrücke vom 44. Kongreß der Interparlamentarischen Union in Helsinki Anfang September ging in Helsinki der 44. Kongreß der Interparlamentarischen Union zu Ende. Gleich darauf erfolgte die Reise von Bundeskanzler Adenauer nach Moskau, wodurch die Parlamentarier- Tagung in der finnischen Hauptstadt pu- blizistisch in den Hintergrund trat. In nachfolgendem Beitrag von einem unserer Mitarbeiter sollen unsere Leser jedoch nachträglich über die Bedeutung und die Thematik dieses Kongresses unterrichtet werden, zumal die Kenntnis von den Er- gebnissen der Moskau-Reise des Bundes- kanzlers diesen Kongreß in einem sehr interessanten Licht erscheinen 5 180 Red. Helsinki, im September Acht Tage lang lebten die Einwohner der Hnnischen Hauptstadt in der erregenden Vorstellung, unmittelbar in den Brennpunkt internationaler Politik gerückt zu sein. Sie sahen vor ihrem Reichstag die eindrucks- Volle Flaggenparade von 43 Nationen, und in ihren Zeitungen häuften sich die Fotos der weißen, braunen, gelben und schwarzen Per- sönlichkeiten, die zu dem 44. Kongreß der Interparlamentarischen Union nach Hel- Sinki gereist waren. Die finnischen Reporter eilten zu jedem ankommenden Flugzeug, und je ungewöhnlicher und exotischer sich der Habitus eines Parlamentariers für das entlegene Land ausnahm, desto häufiger konnte er sein Konterfei in den Zeitungen entdecken. Den absoluten Publizitätsrekord in diesem Sinne hielt ein Abgeordneter aus dem Sudan, dessen dunkles Gesicht, von Tätowierungsnarben gezeichnet, das Staunen der Fotografen und der Neugierigen auf den Straßen gleichermeßen erregte. Die Finnen Waren bezaubert von der internationalen Athmosphäre, und sie standen Spalier, als die illustre parlamentarische Gesellschaft in das Reichstagsgebäude zog, dem ein deut- scher Architekt um die Jahrhundertwende unverkennbar die Züge des„Kaiser- Wilhelm- Stiles“ gegeben hatte. Präsident Paasikivi eröffnete die Konferenz mit einer Weisen Rede, und sogleich überboten die Abgeordneten einander an Verbeugungen vor dem Gastland. Der reine Geist der Freundschaft und des Verstehens schien in den Plenarsaal des Reichstages eingekehrt zu sein, und das zentrale Thema der Kon- ferenz,„die Bedingungen für eine wahrhaft friedliche Koexistenz zwischen den Na- tionen“, schien sich hier geradezu repräsen- tativ für alle Menschen der Erde zu ver- Wirklichen. In der feierlichen Kulisse zeigten sich Allerdings sehr schnell die ersten Risse. Rot- china und die Sowjetzone hatten Delegatio- nen nach Helsinki geschickt, um ihre For- derung nach Aufnahme in die Interparla- mentarische Union an Ort und Stelle anzu- melden. Die Parlamentarier aus Peking und Pankow antichambrierten bei den Sitzungen des Exekutivkomitees, das über die Auf- nahme zu beschließen hatte, und die Ent- scheidung war keineswegs von vornherein klar. Die Inter parlamentarische Union ist nur eine repräsentative Körperschaft, eine Vertretung bedeutet nicht die internationale Anerkennung eines Staates, und es war die Frage, ob man das milde Konferenzklima durch eine Ablehnung der beiden kommu- nistischen Staaten stören wollte und sollte. Pankow wußte das, und es ging der Sowijet- zonlenregierung auch nur darum, sich wieder einmal ins Gespräch zu bringen, zu reprä- sentieren, und durch die Anwesenheit von wei deutschen Vertretungen den deutschen Status quo allmählich in eine völkerrecht- liche Verbindlichkeit hineinzumanövrieren. In Helsinki war die beste Gelegenheit, sich von einem hohen internationalen Gremium Vielleicht probieren wir's mal mit ner Zugbrücke! len holländischen Teils von Neu-Guinea, das sie„West-Irian“ nennen, von den inneren Schwierigkeiten abzulenken, Einsichtige Po- litiker, an der Spitze Vizepräsident Moham- med Hatta, machen den Chauvinismus für die hendelspolitische Selbstisolierung des Landes verantwortlich. Solange es jedoch territoriale Fragen gibt. werden die Natio- nalisten nicht aufhören, in ihnen die Ursache für die Mißstände zu sehen und damit im- mer willige Ohren finden. Heute ist„West- Irian“ die Zielscheibe, morgen werden es Portugiesisch-Timor, Britisch-Nord-Borneo Und Sarawak sein. Ein schwer lösbares Problem für die Re- gierung ist die Durchführung der Wahlen in den„Banden“-Gebieten. Im Norden Suma- tras hat die fanatische„Darul-Islami“-Partei einen separaten Moslem- Staat ausgerufen, an dessen„Grenzen“ die staatliche Autorität Djakartas aufhört. Aehnlich liegen die Ver- hältnisse in Teilen von Celebes und Borneo, auf den Molukken und sogar in Zentraljava. Terror und Mord dürften es den wahlwilligen Bewohnern dieser Gebiete schwer machen, ihre Stimmen los zu werden. Die ersten indonesischen Parlamentswah- len erfassen de facto also nur einen Teil der Wahlberechtigten Bevölkerung. Den die Zen- tralregierung ablehnenden„Verwaltungen“ der Bandengebiete dürfte der 29. September außerdem ein willkommener Anlaß sein, mit hitzigen Proklamationen ihrer„Unabhängig- keit“ eine stärker gewordene Regierung herauszufordern. Dies könnte zur Auslösung des totalen Bürgerkrieges führen, der den Kommunisten die insgeheim schon einkal- kulierten neuen Ansatzpunkte liefern müßte. Indonesien ist von der staatlichen Einheit noch sehr weit entfernt. Der günstigste Zeit- punkt für allgemeine Wahlen— der Abzug der Holländer nach dem UNO- Schiedsspruch von 1947— ist verpaßt worden. Auch die gute Wirkung der Lösung der nur noch lok- Keren Union mit Den Haag vor einem Jahr ließ Djarkarta ungenutzt verpuffen, anstatt damals mit den Rebellen einen Kompromiß auszuhandeln. Wenn es der„Masjumi“-Par- tei und den Sozialisten gelingen sollte, an Stelle von Kommunisten und Nationalisten eine arbeitsfähige Parlamentsmehrheit zu ex- ringen und die neue Regierung zu stellen, sollten sie die im gemeinsamen islamischen Glauben liegende Chance einer Aussöhnung mit den„Darul-Islami“ rasch wahrnehmen. Sollten die Wahlen aber eine Verhärtung der Standpunkte bringen und damit den Bürger- krieg auslösen, hat Indonesien noch einen langen, dornigen Weg vor sich, che es nach der äußeren Unabhängigkeit auch zum inne- ren Frieden findet. 5 eee als legitime Zweitregierung Deutschlands be- stätigen zu lassen. Wenn es dann doch nicht zu einer Aufnahme kam, dann wegen des Statuts der Union, das nur eine Regierung eines Landes zuläßt, vor allem aber wegen der un nachgiebigen Haltung des amerikani- schen Senators Cooley im Exikutivkomitee. Nun, die Sprache der Westdeutschen in Helsinki war nicht gerade sehr geschickt. Alle Abgeordneten Dr. Pünder, Carlo Schmid, Prof. Furler— wiederholten un- ermüdlich, daß sie niemals eine Entscheidung der Großmächte anerkennen würden, die auf der deutschen Teilung beruhe. Das war sicherlich ein gutgemeinter Appell und vom deutschen Standpunkt aus völlig berechtigt. Bei den 400 Delegierten löste diese akzen- tujerte Ausschlieglichkeit, mit der man sein Problem in den Vordergrund schob, aller- dings einiges Unbehagen aus. Die anderen Staaten sind an der deutschen Frage 80 lange interessjert, als sie einen Unsicher- heitsfaktor für den Weltfrieden darstellt. Sollte jedoch die Koexistenz zwischen den Nationen nur im Nebeneinander von West- und Ostdeutschland möglich sein, so scheint man doch in vielen Ländern bereit, unbe- denklich die Konsequenzen zu ziehen, Mit der neuen, versöhnenden Politik scheint die Frage der deutschen Wiedervereinigung ihre Aktualität zu verlieren. Eine fatale Einsicht, die dem Verfasser dieser Zeilen immer wie- der in Gesprächen mit den Politikern sol- cher Nationen bestätigt wurde, deren geo- graphische Lage nur ein peripheres Inter- esse an der deutschen Politik zuläßt: Asiaten, Afrikaner, Araber. Diese haben ihr Korea, Formosa, Indochina, Israel, Kaschmir usw. In der freundlichen Atmosphäre von Helsinki wurde jedoch deutlich, daß eine ungeschickte deutsche Haltung Gefahr läuft, sich in die europäische Rolle der Querulanten von Formosa und Südkorea hineinzuspielen. Vor- läufig stehen und standen auch in Helsinki die Amerikaner noch immer als Wächter und Anwalt der westdeutschen Souveränität vor dem Ausland, aber nichts wäre schlim- mer, als sich und seine dringendsten Pro- bleme müde und gelangweilt abgetan zu wissen. Die deutsche Frage war nur einer der Punkte, an dem sich die Unsicherheit der Politiker vor dem Wunder der gegenwär⸗ tigen Entspannung zeigte, die von den So- Wjets so plötzlich eingeleitet wurde. Alle Parlamentarier sprachen ausnahmslos von ihrem ernsthaften Willen zum friedlichen Nebeneinanderleben, von der Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. Aber man kann doch einige Bedenken gegen eine all- zu heftige Versöhnungsfeier auf interparla- mentarischer Ebene anmelden, weil auf die- ser Konferenz ganz offensichtlich wurde, wie verschieden das verwirrende Schlag- wort der Koexistenz von den politischen Interessenblöcken ausgelegt wird. Wo es in den Reden um die eigenen nationalen Belange ging, stellte sich sofort das be- drückende Gefühl ein, daß die Grenzen der friedlichen Koexistenz sehr eng abgesteckt sind. Was über diese Grenzen ging war Lippenbekenntnis, und der„eindeutige Wille“ blieb fatal zweideutig. Es gibt die Koexistenz vorläufig nur als Bedingung, ihre ersten Möglichkeiten bieten sich als östliche, westliche, arabische, afrikanische, indische und speziell asiatische Versionen an. Die östliche Spielart der Koexistenz wurde nicht von den Sowjets selbst vorge- tragen. Sie waren soeben erst zu diesem Kongreß mit Albanien, Spanien und Grie- chenland zugelassen worden und befleigig- ten sich daher eines sehr diskreten Ver- haltens. Es blieb den Genossen aus den Volksdemokratien überlassen, mehrmals heftig die Abwesenheit Rotchinas und der Sowietzone zu bedauern. Der Ausschluß Pekings und Pankow sei eine Gefahr für den Weltfrieden und verstoße gegen den Gedanken der Koexistenz, behaupteten sie, und verkündeten somit, wie sie sich die Eoexistenz vorstellen: die sofortige und endgültige Anerkennung aller Staaten und Staatsformen— ihre eigenen meinten sie 7 die nach 1945 aufgetreten sind. Für sie heißt das, die völkerrechtliche Legitimierung der kommunistischen Regime. Für die Amerikaner ist die Koexistenz noch immer ein Problem der eigenen Stärke, Die Senatoren Wiley, Flanders, Pur tell be- klagten in bitteren Worten die Unsicherheit russischer Versprechungen, sie stellten die politische Redlichkeit der Russen überhaupt in Frage, deren Friedensliebe sich bisher nur als unwillige Reaktion auf die amerikani- sche Entschlossenheit bemerkbar machte. Auch die Briten stehen den Sowiets immer noch mit tiefem Migtrauen gegenüber, Wel nach ihrer Auffassung keine wahrhaft kried- liche Koexistenz mit einem Staat möglich ist, dessen Menschen in völliger Unfreiheit leben. Die Asiaten und Afrikaner beschwo- ren die Ideologie von Bandung und erinner- ten daran, daß es nicht nur um die Koen stenz zwischen Ost und West gehe. Die auhgerst aggressiven Rededuelle zwischen den Vertretern der arabischen Liga und den De- legierten Israels zeigten dann auch sehr deutlich, wie wenig diese Staaten bereit sind, den Status quo in Kleinasien anzu- erkennen. Die Konferenz gab einen vorzüg. lichen Einblick in den Irrgarten, der mit dem Begriff„Koexistenz“ angelegt wurde. Aber das soll nicht das letzte und einzige Resümee sein, Ueber aller Verwirrung, über- triebenen Erwartung und Skepsis stand als große und erleichternde Einsicht das Ver- sprechen von Genf. Die Parlamentarier der ganzen Welt haben dieses Versprechen der Großen Vier auf dem Kongreß in Helsinki konsequent zu Ende gedacht. Alle, Kritis tritt zurück vor der freudigen Bereitschaft, miteinander sprechen zu können, einander zu begegnen und einander zu verstehen. Walter Hanf Nr. 223 N Uebe. gebiet daß hie eingegr die her czurch VUober fenen Schutz genann Mensch auf Ab schätze gefäbn Sellsche Jugend 53 mu den zelnjäl zehn J. Jugend Zwe ziehung und die anderer angeore gie„Fr auf ei mit de lichen Vormur len au wenn reichen elterlicl Mittel, möglich wird ling“, e krimini dazu re ersetzt Bei bleibt können 2 war ol dies Jus und die det ist. Jugend eine Al Fürsorę zeitiger einer F Wirken heitlich strebun einheit! lassen. Landes Die In haben erziehu im„Al. gemein 75 Vor Studer seelan- reich u Werk schule Ulm b. Bunde tober e rede s. „Die J demok Die jektes sein Archit der ge Pionie jetzt der H Aicher Tradit um je techni: zehnte wenn will. J Weitge den 2 gebiet We Hochs früher hohen Württ und v. Stadt „Kult beiget einsti, Mabs. 223 el · 100 nur oll. Ute nt“ sel. ent, Ak- nt es- uk von 000 Dr. om der de. Leit lei- ten An- ten, ens sich en- das ein- en- uf ler als gen und 9 2 eiht der tenz ke. be- heit die iupt nur ani- Rte. mer Wei led lich heit W- ler- exi- Die den De- sehr reit Zu- üg mit rde. zige ber- Als Fer- der der inki itik aft, der anf u Mr. 223/ Mittwoch, 28. September 1955 — „Mit dem jungen ist rein gar nichts anzufangen“ Fürsorgeerziehung oder freiwillige Erziehungshilfe für„gefährdete“ Jugendliche? Ueber 55 500 Jugendliche sind im Bundes- gebiet in Fürsorgeerziehung. Das bedeutet, daß hier die ordnende Hand der Gesellschaft eingegriffen hat, um Gefahren abzuwenden, die heranwachsenden Jungen und Mädchen urch trübe Familien verhältnisse drohen. Ueber die Sorge für die unmüttelbar Betrof- fenen hinaus gilt diese Maßnahme dem Schutz der Allgemeinheit, denn durch die so- genannten„Umweltschäden“ geraten labile Menschen, vor allem Jugendliche, nicht selten auf Abwege. Erfahrene Jugendpsychologen schätzen, daß es gelingt, etwa 80 Prozent der „gefährdeten“ wieder in die Reihen der Ge- sellschaft einzugliedern. Zwei Drittel der gugendlichen in Fürsorgeerziehung gehören zu den Altersklassen der Vierzehn- bis Neun- zelmjährigen, etwa ein Drittel ist unter vier- zehm Jahre alt. Die Zahl der männlichen Jugendlichen überwiegt leicht. Zwei Wege führen in die Fürsorgeer- ziehung: der Weg des behördlichen Zwangs und die Straße der elterlichen Einsicht. Mit anderen Worten: es gibt die vom Richter angeordnete„Fürsorgeerziehnung“(FE) und die„Freiwillige Erziehungshilfe“(FEH), die auf einer Vereinbarung des Jugendamtes mit den Eltern des gefährdeten Jugend- lichen beruht. Fürsorgeerziehung wird vom vVormundschaftsgericht— in seltenen Fäl- jen auch vom Strafrichter— angeordnet, wenn die Erziehung im Elternhaus unzu- reichend ist. Sie ist eine Einschränkung der elterlichen Gewalt und gilt als das äußerste Mittel, wenn alle anderen Einwirkungs- möglichkeiten versagt haben. Durch sie wird der Jugendliche zum„Fürsorgezög- ling“, ein Begriff, dem ein Hauch des Dis- kriminierenden anhaftet und der längst dazu reif ist, durch einen modernen Begriff ersetzt zu werden. Bei der freiwilligen Erziehungshilfe ver- bleibt den Eltern die elterliche Gewalt, sie können jederzeit ihr Kind zurückrufen und zwar ohne Rücksicht darauf, ob nach Ansicht des Jugendamtes das Erziehungsziel erreicht und die Gefahr der Verwahrlosung abgewen- det ist. Aus diesem Grunde vereinbart die Jugendbehörde heute häufig mit den Eltern eine Art Kündigungsfrist für die freiwillige Fürsorgeerziehung, um im Falle eines vor- zeitigen Widerrufs notfalls die Anordnung einer Fürsorgeerziehung bei Gericht zu er- Wirken. Diese Regelung hat jedoch keine ein- heitliche gesetzliche Grundlage. Es sind Be- strebungen im Gange, auf Bundesebene ver- einheitlichende Rahmenvorschriften zu er- lassen. Bisher sind für alle Fürsorgefragen Landes- oder Gemeindebehörden zuständig. Die Instanzen, die sich hiermit befassen, haben gemeinsam mit den an der Fürsorge- erziehung beteiligten karitativen Verbänden im„Allgemeinen Fürsorgeerziehungstag“ ein gemeinsames Organ des Erfahrungsaustau- sches geschaffen. Mit der zunehmenden Kon- solidierung der sozialen Verhältnisse in der Bundesrepublik verschiebt sich der Schwer- punkt der fürsorgerischen Erziehung lang- sam auf die freiwillige Erziehungshilfe, die, grob gerechnet, heute für 38 Prozent der Zög- linge gilt. Ist die Fürsorgeerziehung vom Richter angeordnet oder die freiwillige Erziehungs- hilfe zwischen Eltern und Jugendamt verein- bart worden, so richtet sich die Art der Er- ziehung— unabhängig von der Art der Ein- Weisung— nach dem Grade der Verwahr- losung oder, wie es heißt,„nach der Schwere des Erziehungsnotstandes“. Dabei entschei- det die Jugendbehörde über die Art des Heims und damit über die Strenge der Er- ziehung, insbesondere auch darüber, ob das Erziehungsziel besser in einer geschlossenen Anstalt oder in der relativen Freiheit offe- ner Heime erreicht wird. Etwa zwei Drittel dieser Heime werden von karitativen Ver- bänden unterhalten, der Rest von Gemein- den, Kreisen oder Landesbehörden. 35 Prozent der Fürsorgezöglinge kommen aus noch„vollständigen“ Familien, bei 20 Prozent leben die Eltern getrennt oder sind geschieden, 24 Prozent sind Halbwaisen. Nur knapp 50 Prozent der gefährdeten Jugend- lichen sind in Heimen untergebracht, wo sie unter der Aufsicht von Fürsorgern, Jugend- psychologen und Aerzten leben. Mehr als die Hälfte lebt in weitgehender, wenn auch beaufsichtigter, Freiheit, 19,3 Prozent der Jugendlichen unter Fürsorgeaufsicht bleiben unter der Obhut der Eltern. 11,3 Prozent leben in fremden Familien und 17 Prozent sind von der Fürsorge in Lehr-, Dienst- oder Arbeitsstellen untergebracht. Grundsätzlich endet die Fürsorgeerzie- hung, wenn der Zweck der Erziehung er- reicht und die Gefahr der Verwahrlosung abgewendet ist. Dann wird der Jugendliche — vielfach auf Widerruf— aus der fürsor- gerischen Aufsicht entlassen. Die gesetzliche Grenze der Fürsorgeerziehung ist das 19. Le- bensjahr, nur in besonderen Fällen ordnet der Jugendrichter die Ausdehnung bis an die Schwelle der Volljährigkeit an. Da das Ju- gendwohlfahrtsgesetz von 1922, das die bun- desgesetzliche Grundlage aller Fürsorgemaß- nahmen bildet, auf den Kreis solcher Ju- gendlichen beschränkt ist, bei denen ein Er- folg fürsorgerischer Erziehungsmaßnahmen zu erwarten ist, gibt es zur Zeit keine Mög- lichkeit, auch diejenigen Jugendlichen zu er- fassen, bei denen pädagogische Mittel nicht helfen, hier soll ein Bewahrungsgesetz, das im ZBundesinnen ministerium vorbereitet wird, die Lücke schließen. Dr. H. G. Reinhardt Kinder kämpfen gegen den Verkehrstod 10 000 Schülerlotsen helfen kleinen Kameraden/ Verdienste in 230 Städten Kürzlich verlieh der Hamburger Senator für Verkehr zwei jungen Mädchen das„Ab- zeichen der Landesverkehrswacht mit silber- nem Eichenkranz“, weil sie bei der Ausübung ihres Ehrendienstes als Schülerbotsen ein Kind geistesgegenwärtig vor dem sicheren Tod gerettet haben. Eines der beiden Mäd- chen erlitt dabei eine Gehirnerschütterung. Während das Kind mit eimer leichten Ver- letzung davonkam. Dieser Vorfall ist bedauer- lich, zumal die Schuld einwandfrei bei dem Fahrer lag, doch zeigt es sich, wie wichtig und wie beruhigend es für Eltern und Lehrer ist, wenn die Abe-Schützen durch„Lotsen“ sicher über die verkehrsreichen Straßen ge- leitet werden, wo nicht immer ein Schupo steht. Der Schülerlotsendienst, der vor zwei Jahren als eine freiwillige, rein schulische Einrichtung begründet wurde, bewährt sich heute in 230 westdeutschen Städten. Etwa 10 000 Schüler und Schülerinnen stehen bereit kür diesen ehrenamtlichen Einsatz. Nicht alle Schulen beteiligen sich an dem Hilfsdienst, in Hamburg zum Beispiel sind es nur 40 von 320 Grundschulen. Schulleiter und Elternrat stimmen darüber ab, ob es die Lage der Schule in einer verkehrsreichen Umgebung erfordert, Schüler und Schülerinnen von der Kultivierung des täglichen Bedarfs „Hochschule für Gestaltung“ der Geschwister-Scholl- Stiftung in Ulm Vor Monaten schon konnten über fünfzig Studenten aus Südamerika, England, Neu- geeland, der Schweiz, Italien, Japan, Oester- reich und Deutschland mit ihren Lehrern und Werkmeistern die neuen Gebäude der Hoch- schule für Gestaltung am Oberen Kuhberg in Ulm beziehen. Sie wird in Anwesenheit von Bundes wirtschaftsminister Erhard am 2. Ok- tober offiziell eröffnet werden. In einer Fest- rede spricht Walter Gropius zu dem Thema „Die Notwendigkeit des Künstlers in der demokratischen Gesellschaft“. Dieser erste große Bauabschnitt eines Pro- jektes der Geschwister-Scholl- Stiftung hat sein Gesicht nach Plänen des Schweizer Architekten Max Bill erhalten, der im Sinne der geistigen Struktur des großen Vorhabens Pionierarbeit geleistet hat und der Schule jetzt als Rektor vorsteht. Die Initiatoren der Hochschule für Gestaltung, Frau Inge Aicher-Scholl und Otl Aicher, wollen hier die Tradition des Bauhauses aufnehmen und sie um jene Aufgabengebiete erweitern, die der technische Fortschritt der vergangenen Jahr- zehnte dem heutigen Menschen auferlegt, wenn er in Eintracht mit seiner Welt leben Will. Dabei soll einseitiges Spezialistentum weitgehend vermieden und jeder Beruf in den Zusammenhang verwandter Aufgaben- gebiete einbezogen werden. Wo liegen nun die Aufgaben der neuen Hochschule, zu deren Finanzierung der frühere US-Hochkommissar MecCloy einen hohen Beitrag geleistet hat(das Land Baden- Württemberg, Spenden aus der Industrie und von privater Seite haben ebenso Wie die Stadt Ulm zu der Verwirklichung des „Kulturzentrums für das tägliche Leben“ beigetragen)? Liegen sie ähnlich wie für das einstige Bauhaus in neuen künstlerischen Maßstäben? Nein, man erstrebt die Kulti- vierung des täglichen Bedarfs. Man will „Städte bauen, die funktionieren, Häuser, die schön und praktisch sind, Gebrauchs- gegenstände, Plakate und Bücher, die man gerne in die Hand nimmt, kurz Praktische Dinge, die das Leben schöner und freund- licher machen sollen“. Mit einem angeglie- derten„Institut für Produktform“, das auf der Grundlage eigener Forschungen Wirt- schaftsaufträge ausführt, will man die dahingehenden Bedürfnisse der Wirtschaft befriedigen. Bereits laufende Aufträge spre- chen für die Dringlichkeit einer solchen Einrichtung. In der Abteilung Information werden in der Art einer Redaktion oder Werbeabtei- lung die Grundlagen der Publizistik, in der Abteilung Visuelle Gestaltung, einem gra- phischen Atelier, Graphik, Photographie, Typographie und Ausstellungsgestaltung erlernt. Zur Abteilung Produktform, der das Institut für Produktform angeschlossen ist, gehören die Werktstätten Holz, Kunststoffe, Metall, Keramik und Oberflächenbehandlung. In der Abteilung Architektur und Stadtbau werden die theoretischen Fächer in direk- tem Zusammenhang mit zu lösenden prak- tischen Aufgaben gelehrt. So hat bereits der Bau der neuen Schule mit ihren Werk- stätten, Labors, Lehrer- und Studenten- wohnungen die ersten Studierenden prak- tische Aufgaben gestellt. Ergänzt werden diese Fachstudien durch eine Parallel- laufende Allgemeinbildung in Soziologie, Oekonomie, Politik, Psychologie, Philoso- phie, Zeitgeschichte und Kunst. ms. Polizei als Lotsen ausbilden zu lassen. Ein vierzehntägiger theoretischer Lehrgamg wäh- rend des Unterrichts schließt mit einer Prü- fung ab. Die dann folgende praktische Unter- Weisung durch erfahrene Verkehrspolizisten am Einsatzort gibt den Jungen und Mädeln die nötige Sicherheit. Schülerlotsen, die min- destens 13 Jahre alt sein müssen und sowohl umfall- als auch haftverichert sind, haben keine polizeilichen Funktionen— sie dürfen beispielsweise mit ihrer Winkerkelle keine Autos anhalten—, sondern ihr Einsatz ist eine rein zusätzliche Schutzmaßnahme. Auch bei den Schulausflügen können sich alisgebildete Lotsen als sehr nützlich erwei- sen. Immer wieder wird berichtet, daß Kinder bei dieser Gelegenheit unter ein Auto geraten, weil die begleitende Lehrkraft allein gar nicht in der Lage ist, die unberechenbaren Schritte rer Zöglinge ständig im Auge zu haben. Die Verkehrserziehung als Schulfach sowie die letzte Errungenschaft auf diesem Gebiet, die Schülerfahrradprüfung, haben zweifellos schon Früchte getragen. Läßt sich, da es sich bei allen diesen Einrichtungen um vorbeugende Schutzmaßnahmen handelt, deren Erfolg auch nicht in Zahlen erfassen, so mag doch das folgende Beispiel, das Ham- burg als größte Stadt der Bundesrepublik liefert, die Verdienste der Verkehrserziehung in den Schulen verdeutlichen: 1948 erlitten 67 Kinder den Verkehrstod, davon 32 unter 6 Jahren; 1950 waren es 21 Kinder, davon 7 unter 6 Jahren; 1952 waren es 9 Kinder, davon 5 unter 6 Jahren und 1954 waren es 28 Kinder, davon 10 unter 6 Jahren. Daß die Zahl 1954 wieder anstieg, ist zweifellos die Folge des stark zunehmenden Straßenverkehrs. Dennoch ist es zugleich auf- schlußreich und ermutigend, daß es der Ver- kehrstod, zumindest unter der Jugend, heute sehr viel schwerer hat, seine grausige Ernte zu halten, als noch vor sechs Jahren. Der gute Rat Bei leichten Teppichen und Matten rollen sich gern die Ecken ein. Da hilft ein kleiner Trick: alte Fischbeinstangen werden parallel zu den Kanten unter die Ecken genäht, die man auf diese Weise schnell in die richtige Lage biegen kann. N * Mattlackierte Türen und Möbel behalten die feine, matte Oberfläche, wenn man sie — anstelle von Seifenwasser— mit Salz- Wasser abwäscht: Vier Eßlöffel auf einen Eimer Wasser. Klar nachspülen! * In den meisten Haushaltungen finden sich angebrochene Dosen mit Schuhereme, deren Inhalt unver wendbar erscheint, weil er— sel- ten benutzt— eingetrocknet ist. Ein paar Tropfen Terpentin auf die eingetrocknete Creme wirken Wunder. Tips für den Haushalt Neu auf dem Markt ist die Gebäckpresse mit sechs Schablonen. Ein Druck auf die senkrecht gehaltene Spritze und die fertig geformten plätzchen werden kerausgepreßt. Die Schablonen sind aus Aluminiumbleeh hergestellt, alle übrigen Teile besteken aus Kunststoff. Wie ange- gossen sitzen die auswechselbaren Ein Griſf und æwei Stützen verhindern kann man Reste aller Art, Grünzeug, Reiben in der glasklaren Kastenreibe aus Plastikstoff. das Rutschen auf dem Tisch./ Eine Walze mit fünf Rundmessern sitzt in dem handlichen Plastixgehause. Durch Hin- und Herrollen gekochtes Fleisch und anderes zerkleinern. Zum Reinigen werden Messer, Walze und Abstreifgitter mit einem Griß aus dem Gehäuse ge- nommen und nach der Reinigung wieder eingesetat. Fotos: Scharfenorth-Kleinhempel Foto: Friedel Fiedler Modisches Beiwerk erganzt die Kleidung Zauberei mit reizvollen Ergänzungen Ueber die kleinen Ergänzungen, die heute so modern sind und die die Frauen über alles lieben, sagt Maggy Rouff, die Pariser Modeschöpferin: „Die Liebe zu den kleinen Ergänzungs- artikeln ist besonders weiblich. In ihr drückt sich Phantasie, Geschmack an der Neuheit, Raffinement, die ganze Persönlichkeit aus. Sie verleihen der Erscheinung den entschei- denden Chic oder zerstören ihn, Alle Welt trägt Schuhe, Taschen und Tücher, aber es kommt auf die Art an, die Proportionen, auf die undefinierbare Dosis von Originalität, auf das bißchen Verrücktheit, das aus einem altbekannten Gegenstand ein einziges, kost- bares und köstliches Zierstück zu machen versteht.“ Nicht die elegante Linie allein macht ein Kleid chic, die eleganten Accessoires, gut komponiert, können ein einfaches Kleid zu einem kostbaren Modell machen. Die vielen kleinen Ergänzungen aber machen es wan- delbar, geben ihm immer wieder einen neuen überraschenden Chic. So sah ich neulich unter den Pariser Modellkleidern ein sehr verwandlungsfähiges Modellkleid— nun, die Pariserin ist eine anerkannte Künstlerin im Gebrauch der Accessoires. Es war ein Kleid aus sehr feinem dünnen Woll- Georgette, das einen sehr tiefen Vier- eck-Ausschnitt hatte, der für die verschie- densten Einsätze und Westen bestimmt war. Das ganze Viereck hatte eine weiche Falte, in der sich unsichtbar die Westen und Ein- sätze anbringen liegen. Mit einem hochge- schlossenen Changeant-Einsatz wirkte das Kleid kühl-vornehm, sommerlich lustig aber mit einem rot-weißgestreiften Westenteil mit kleinen Revers, elegant und vornehm- schlicht, für den späten Nachmittag gedacht, zeigte es sich mit einem Plisséeteil aus crèmefarbener Seide. Duftig nahm sich ein Westchen aus gestärkter Schweizer Stickerei aus. Auch vom selben Kleiderstoff gab es einen Westen-Einsatz, der sich in die Falte einknöpfen ließ und es ermöglichte, ein schlichtes hochgeschlossenes Kleid zu zau- bern, zu dem man die mannigfaltigsten Kra- gen und Krägelchen, Blenden und Schleifen tragen kann. Die Accessoires sind Zaubermittel, man kann soviel damit hermachen, wenn man die Kunst der Verwandlung ein wenig be- herrscht. Voraussetzung ist natürlich, daß das Kleid, das man so zum Mittelpunkt der Kleidung macht, erstklassiges Material und gut gearbeitet ist. Es muß ein guter Woll- stoff sein und in einer ruhigen gedeckten Farbe. Doch wie überall sind auch hier Ueber- treibungen vom Uebel— es ist hübsch, wenn Schal und Handschuhe, beide aus dem glei- chen Material, einen lebhaften Farbklecks bilden, schuhe und Handtasche aber eben- falls von derselben Farbe wäre zuviel, sie müssen dann zurücktreten und unauffällig sein. Wo Schuhe und Hut farbengleich sind, beteiligen sich Tasche und Handschuhe bes- ser nicht, um nicht zur Farborgie zu werden Ohrenclips, die ihrer exponierten Stelle wegen sofort ins Auge springen, passen sich besser dem ruhigen Farbton des Kleides oder des Hutes an, nicht so sehr aber den leb- nhakten Ergänzungen. Die Gesichtszüge wir- ken dadurch ruhiger, harmonischer. So machen es sich auch viele Damen zu einfach wenn sie Halsketten mit dem Kleid kombi- nieren. Die farbliche Wirkung muß sehr gut Kurchdacht sein, sonst lasse man lieber die allzu schweren Ketten und ziene Armreifen vor, die sich leichter ins Gesamtbild ein- passen. Farbkleckse können den letzten Chic be- deuten und einen Anzug reizvoll unterstrei- chen; sie können in Uebertreibung oder schlechter Zusammenstellung aber auch die gute Wirkung eines schönen Stoffes und einer ausgewogenen Linie völlig zerstören. Herbst- Zeit der Trauben Traubentorte. Zutaten: 160 Gramm Mehl, 60 Gramm Zucker, 50 Gramm Margarine, zwei Eier, wenig Backpulver, 1 bis 1½ Pfund Trauben, Buttercreme, 50 Gramm Staubzucker, Rum.— Aus Mehl, Zucker, Fett, ein Eigelb, Backpulver und je nach Bedarf etwas Milch, einen mürben Teig kneten, auswellen, eine Tortenform damit belegen und hellgelb im Ofen backen. Trauben nach dem Waschen und Ab- zupfen in Eiweiß, dann in Staubꝛucer drehen und auf den Tortenboden, der nach dem Er- kalten mit Butterereme bestrichen wurde, legen. Besonders fein wird der Kuchen, wenn man den Tortenboden vorher noch mit etwas Rum trän bt. 5 s Gerührter Trauben kuchen. Zu- taten, 300 Gramm Mehl, drei Eier, 200 Gramm Zucker, eine Zitrone, ½1 Päckchen Backpulver, 1 Pfund Trauben, ein Päckchen Vanillezucker, Staubꝛucker.— Eier und Zucker eine halbe Stunde schaumig rühren, langsam Mehl, ge- riebene Zitronenschale und Zitronensaft, sowie Backpulver unterrühren. Teig muß dichoſlüssig sein, dazu noch 5 bis 6 Eßlöffel Wasser unter- mischen. Trauben nach dem Waschen und Ab- beeren unter den Teig rühren, diesen dann in eine mit gefettetem Pergamentpapier ausge- legte Kuchenform geben. Bei mittlerer Hitze (zuerst Unterhitze, dunn Oberhitze) den Ku- chen ½ ͤ bis/ Stunden lang backen. Zum Schluß Staubzucker darüberstreuen. Blätterteig Traubentörteoken. Zutaten: ½ Pfund Mehl, ½ Pfund Butter, 20 Gramm Zucker, ½s bis/ Liter Scklagsahne, Himbeer marmelade, Trauben. 80 Sramm Menl mit der ganzen Butter gut verkneten. Restliches Mehl mit Zucker und ganz wenig Wasser(zwei Eßlöffel) solunge kneten, bis der Teig von den Händen abgeht, inn dann aus- wellen, die ebenfalls ausgewellte Butterplatte darauflegen, andrücken und wiederum auswel- len. Diese Tour recht oft wiederkolen(drei- bis viermal). Nach jedem Auswellen den Teig etwas ausruhen lassen. Nach dem letzten Aus- wellen runde Plätzchen mit einem Glas oder einer Ausstecherform ausstechen und auf ge- fettetem Blech bei guter Hitze backen. Wenn die Plätzchen erłkaltet sind, immer zwei auf- einanderlegen, Marmelade auſ das unterste Pldtzcken streichen, in die Mitte und obenauf Schlagsahne geben und zuletzt schöne große gewaschene Trauben darauf verteilen. Je nach Geschmack die Törtchen noch mit geriebenen Mandeln bestreuen. 0 Gedeckter Trauben kuchen. Zu- taten: 250 Gramm Mehl, 150 Gramm Marga- rine, zwei Eigelb, vier Eiweiß, Baccpulver, 80 bis 100 Gramm Zucker, 1: Pfund Trauben, 60 Gramm geriebene Mandeln, Weckmehl.— Aus Mehl, Margarine. Eigelb. Zucker und Back- pulver einen mürben Teig leneten, den dritten Teil davon auswellen und eine gefettete Tor- tenform damit auslegen. Die gewaschenen Trauben schön darauf verteilen, vorher etwas Wechemekl auf den Boden streuen und dann den Guß aus Eischnee etwas Zucher und den geriebenen Mandeln daraufgeben. Jetzt den restlichen Teig auswellen, den Kuchen damit zudecken und ihn bei mittlerer Hitze hellgelb backen. fem. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 28. September 1955/ Nr. 22— Vierzig Einsprüche gegen die Oberbürgermeister-Wahl gehen nach Karlsruhe: Stadtrat: Politische Erwägungen gaben den Ausschlag Zwei Rechtsgutachten, die Verwerfen der Einsprüche empfahlen, fanden keine Billigung bei SpD und KpD Die maræistische Mehrheit des Stadtrates verwarf gestern nach über vierstündiger Sitzung mit 27 Stimmen der Spb und KPD gegen 24 Stimmen der CDU und Fb den Antrag der letztgenannten Parteien, die 40 Einsprucke gegen die Oberbürgermeister- Wahl als juristisch unbegründet zurückzuweisen. Damit ist den Einsprückhen— deren Verfasser für alle Stadträte anonym blieben— stattgegeben und sie gehen weiter an das Regierungspräsidium in Karlsruke als nächsthöhere Instanz. Es war, wie erwartet unck trotæ Aufforderung Bürgermeister Trumpfhellers, nur die Sache, nickt die Person zu diskutieren— eine kockpolitiscke Sitzung, in deren Mittelpunkt der zum OB ge- Wählte Dr. Reschke stand. Den Ausschlag in der Abstimmung gaben ausschließlich politische Gesichtspunkte. Rechtliche Erwägungen ⁊u berücksichtigen lehnten Spb und KPD ab, nachdem awei ausführliche Recktsgutachten— eines von der Rechtsabteilung der Stadt erstattet, das andere von dem ehemaligen Senatspräsidenten des Verwaltungs- gericktshofes Dr. Walz eingeholt— verlesen worden waren. Beide Gutachten waren zu dem Resultat gekommen, daß die geltend gemachten Ein- sprüche juristisch nicht stichhaltig seien. „Die in den Einsprüchen gerügten Vorkomm- Nisse stellen keine gesetzwidrige Wahlbeein- flussung im Sinne des Kommunalwahlgeset- zes dar, die Wahlanfechtung ist also nicht begründet“(Schlußsatz Gutachten Walz) und deswegen werde keine Annullierung der Wahl empfohlen“(Gutachten Dr. Ackermann, Rechtsabteilung der Stadtverwaltung). So Jauteten die Schlugformulierungen der bei- den Gutachten, die— und das erstaunte offensichtlich die SPD-Fraktion und war ihr unbequem— zu den gleichen juristischen Folgerungen— Unbegründetheit der Ein- sprüche— gekommen waren. Es War teilweise eine erregte und alle Teilnehmer strapazierende, Sitzung, Was daraus hervorgeht, daß der als Ver- Waltungschef amtierende Bürgermeister Trumpfheller zeitweise in dieser Funktion — teilweise aber auch als Parteivorsitzender der SPD— amtierte, er einmal gar den ge- samten Stadtrat mit„Werte Genossen“ an- redete. Nicht als regierender Bürgermeister handelte Trumpfheller, als er spontan auf- sprang und zu CDU.-Kissel rief: Das ist nicht richtig! Uns wurde Reschkes SPpD-Ein- tritt nahegelegt und das haben wir abge- lehnt!“— Pr. Kissel(CDU) hatte zuvor ge- Sagt, er finde es„unerhört erstaunlich“, dag SPD-Leute mehrfach an den nach der Wahl als politisch untragbar bezeichneten Dr. Reschke vor der Wahl herangetreten seien und ihn befragt hätten, ob er nicht gegebe- nenfalls in die SPD eintreten könne. Drei typische Einsprüche Die Sitzung einleitend verlas Bürgermei- ster Trumpfheller die Einsprüche Nummer 20, 19 und 6 als typische Beispiele für alle 40 Einsprüche. Die wesentlichsten Ein- Spruchsgründe lauteten hier: 1. Es ist eine Wahlbeeinflussung von Drit- ten zugunsten des Bewerbers Reschke im Sinne des Artikels 27, Ziffer 1, des Kommu- nalwahlgesetzes verübt worden. 2. Auch der Bewerber selbst hat eine un- Zulässige Wahlbeeinflussung verübt. Diese Einwände stützten sich auf folgende Argumentation: In einer redaktionellen An. merkung der„Mannheimer Wahlrundschau“ (Herausgeber: Mannheimer Wählerbloch) sei das Spruchgerichtsurteil der Kammer Reck Unghausen vom Oktober 1947 über Reschke abgedruckt gewesen, Ein Satz habe gelau! tet:„... Er ist auch im Dritten Reich seiner religiösen Ueberzeugung treu geblieben und nicht aus der Kirche ausgetreten.“ Nach der Wahl sei bekannt geworden, daß dieser Satz unvollständig zitiert wurde. Sechs Worte hätten gefehlt, und richtig müsse er lauten: „Er ist auch im Dritten Reich und wäh- rend seiner Tätigkeit im SD seiner religiö- sen Ueberzeugung treu geblieben und nicht aus der Kirche ausgetreten.“ Dies sei eine Wahlbeeinflussung und Täuschung der Wäh- ler, vorgenommen von Drittem zugunsten Reschkes. Die Wahlbeeinflussung, die der Bewerber selbst vorgenommen habe, sei darin zu sehen, daß er gegen ein auf einem „Frankfurter Rundschau“-Artikel basieren des Flugblatt, das am Tage vor der Wahl erschien, eine einstweilige Verfügung er- Wärkte, in der seine Zugehörigkeit zum Sp bestritten worden sei. Nach der Wahl habe diese Zugehörigkeit jedoch zugegeben werden missen. Der vom Wählerblock angebrachte Plakatzusatz„So arbeitet die Gegenseite Lüge und Verleumdung“ habe diesen Ein- druck noch verstärkt. Gutachten der Verwaltung Als erster Rechtsberater für den Stadt- rat hatte stellvertretender Stadtsyndikus Dr. Ackermann das Wort, der ein etwa zwölfseitiges umfangreiches Rechtsgutach- ten vortrug, dessen wesentliche Punkte nachwiesen, daß unter Wahlbeeinflussung in erster Linie„Erpressung, Bestechung, Nötigung, üble Nachrede oder Verleum- dung“ zu verstehen sei. Das Weglassen eines Nebensatzes in der Wiedergabe des Reschke- Spruchgerichts- Urteils in der „Wahlrundschau“ verstoße gegen keine ge- setzliche Norm deutschen Rechts, weil es kein deutsches Gesetz gebe, das die Selbst- bezichtigung in irgendeiner Form fordere. Ackermann erweiterte die vom Gesetzgeber verlangte Gesetzwidrigkeit der Wahl- beeinflussung und prüfte auch die Frage der Rechtswidrigkeit und Sittenwidrigkeit, Wobei er ebenfalls zu dem Resultat kam, daß eine gesetzwidrige Wahlbeeinflussung mit den von den Einsprechern angezogenen TJTatbeständen nicht gegeben sei. Es seien nachweisbar keine„falschen Tatsachen“ von Dritten(Wahlrundschau) zugunsten Reschkes verbreitet worden. Auf die einstweilige Verfügung ein- gehend erklärte der Verwaltungsjurist der Stadt, daß sie eine Notwehrmaß- nahme Reschkes am letzten Wahltag ge- wesen sei,„um eine falsche Behauptung zu widerlegen“, und effektiv falsch sei die Behauptung, Reschke sei wegen SD- Zugehörigkeit zu zwei Jahren Haft ver- urteilt worden, tatsächlich gewesen. Wahr sei, daß er deswegen nicht Haft, sondern eine Geldstrafe erhalten habe. Der Pro- Dagandazusatz des Wählerblocks:„So arbeitet die Gegenseite— Lüge und Verleumdung“ habe sich gegen den Flugblatt-Verbreiter, die VVN, gerichtet und sei insofern zutreffend, als mit der Behauptung, Reschke habe zwei Jahre Haft bekommen, mit der Wahrheit un- genau umgesprungen worden sei. Recht- lich unerheblich hierbei sei, daß es nicht„Verleumdung“ hätte heißen dür- fen(sondern nur„üble Nachrede“), weil dieser Juristische Unterschied breiteren Volkskreisen unbekannt sei. Gutachten des Senatspräsidenten a. D. Dr. Walz Einen juristisch fundierten und präzisen Eindruck machten auch die Rechtsdarlegun- Sen des ehemaligen württemberg-badischen Senatspräsidenten des Verwaltungsgerichts- hofes, Dr. Walz, Heidelberg, ein Gutach- ten, das von CDU und FDP von Walz als neutraler Kapazität angefordert worden war und dessen Verlesung zugelassen wurde, nachdem Bürgermeister Trumpf- Beller zuvor eingewandt hatte, daß es von Parteien, die in der Sache Partei seien, an- gefordert wurde. Walz führte den Nachweis, daß in kei- ner Weise zu erkennen sei, inwiefern durch die von den Einsprüchen herangezogenen Tatbestände eine Rechtsnorm hätte verletzt Werden können. Die unvollständige Wieder- gabe des Spruchgerichts-Urteils in der für Reschke werbenden„Wahlrundschau“ sei keine Gesetzesverletzung, denn es gebe keinen Gesetzes- oder Gewohnheitsrechts- satz, daß ein Bewerber über seine Vergan- genheit uneingeschränkt und spontan Auf- schluß zu geben verpflichtet sei. Es sei mit Nachdruck hervorzuheben, daß die beanstandete redaktionelle Notiz nicht nur aus einem unvollständigen, sondern aus sechs Sätzen bestanden habe, in denen kein unwahres Wort stehe. Diese sechs Sätze— die ein günstiges Reschke-Spruchgerichtsurteil formulierten— würden an Gewicht ge- wonnen haben, wenn aus ihnen hervorge- gangen wäre, daß diese günstige Beurteilung zustande kam trotz der formalen SD-Be- lastung. Einen Zwang zu politischer Offen- lage könne es auch deshalb nicht geben, weil das Gesetz über die beschränkte Auskunft aus dem Strafregister und die Tilgung von Strafvermerken vom 9. April 1920 auto- matisch Strafen nach fünf Jahren tilgt und die Strafe auch tatsächlich getilgt worden ist. Eie spontane Auskunftspflicht über die Auskunftspflicht einer Strafregisterbehörde hinaus könne nicht bestehen, weil das deut- sche Recht— hier ging das Walz-Gutachten mit dem städtischen konform— grundsätz- lich das Verlangen nach Selbstbezichtigung ablehnt. Der Passus der gesetzwidrigen Wahlbeeinflussung fordere aktives Han- deln. Hier aber handle es sich um eine Unterlassung, die keine Rechtsnorm verletze. Das Walz-Gutachten prüfte über den Passus der Gesetzwidrigkeit hinausgehend auch die Sittenwidrigkeit und stellte in die- sem Zusammenhang fest— dies analog dem Kempner- Gutachten über Reschkes formale SD-Zugehörigkeit— daß im Spruchgerichts- urteil von 1947 insofern ein Rechts- irrtum enthalten sei, als Reschke nach dem Maßstab— der SD ist eine verbrecheri- sche Organisation— behandelt wurde. Dies sei eine Behandlungsweise, die nicht hätte vorgenommen werden dürfen, weil bereits 1946 durch die Nürnberger Gerichtsbarkeit die ehrenamtlichen SD-Mitarbeiter hiervon ausdrücklich ausgenommen wurden. Also schlußfolgert der Ex-Senatspräsident Dr. Walz: „Es kann nicht als eine sittliche ver- pflichtung des Dr. Reschke oder anderer be- trachtet werden, dieses zwar formell rechts- kräftig, sachlich aber un zweifel haft unrichtige und zudem getilgte Urteil des Spruchgerichts in allen Einzel- heiten spontan zu produzieren.“ SPD: Juristische Spitzfindigkeiten— CDU: Klare Rechtsgutachten Nach diesen ausführlichen, mit gesetzes- technischen Einzelheiten gespickten Dar- legungen ging der Stadtrat ohne Pause vor dem größten Auditorium, das er in der Nachkriegszeit je hatte, in die Diskussion. Fraktionschef Fischer(SPD) klagte in Richtung Pressetische, seiner Fraktion sei Unrecht geschehen, wenn Zeitungen ge- schrieben hätten, die SPD habe Dr. Reschke, nachdem er die drei Fragen beantwortet hatte, ihrerseits keine Antwort zugestellt. Fischer verlas zwei kurze Briefe, worin der Eingang der Antwort bestätigt wurde. Aus den verworrenen Ausführungen des Stadt- rates ging nicht hervor, ob er zu den Reschke-Antworten Stellung zu nehmen Wünsche. Er sagte lediglich, Reschke sei ab 1937 für den SD tätig gewesen und den Nachweis schuldig geblieben, daß sich diese Tätigkeit automatisch aus der Landratsfunk- tion ergeben habe. Dann formulierte Fischer deutlich:„Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Stadtrat den Einsprüchen nicht Rech- nung trägt. Ich verkenne nicht die Lei- stung. die im Rechtsgutachten des städtischen Verwaltungsjuristen Dr. Ackermann liegt.“ Er müsse aber sagen, daß ihm dieses Gut- achten parteiis eh vorkomme; das des Exsenatspräsidenten sei noch partei is cher.— Die hiermit angedeutete politi- sche Linie ging als roter Faden durch die Ausführungen aller SPD- Sprecher. Arbeit nach Bestellung Esser(SPD):„Unsere Aufgabe ist nicht die Prüfung juristischer Spitzfindigkeiten Gutachten werden entsprechend dem Be- steller angefertigt.. Mir sind die Ein- sprüche, die aus menschlichem Empfinden kommen, eine bessere Richtschnur als zu- ristische Gutachten.“ Prof. Schachtschnabel(SpD):„Es geht mir nicht um juristische Gesichtspunkte Entscheidend ist die gravierende politische Belastung.. Aus der Kollegialität des Stadtrates heraus ist es wünschenswert, dag die nächsthöhere Instanz zur Entscheidung Angerufen wird.“— Gleiche Aeußerungen, Aber kräftiger, brachten kommunistische Diskussionsredner. Locherer(KPD):„Es mag sein, daß man aus der politischen Vergangenheit nicht alles sagen muß... Es ist eben eine Lücke im Gesetz Zum Reschke Spruchgerichts- urteil unter Einstufung in Kategorie V, Entlastete, sagte Locherer:„Wir wissen, daß die Justiz nach 1945 Binden vor den Augen hatte.“ Langendorf(KPD):„Es gibt zu viel Recht; wir sehen besser mit dem gesunden Men- schenverstand... Die einstweilige aAmtsge- richtliche Verfügung ist eine gemeine Rog3- täuscherei.. Der Vandalismus der nazisti- schen Tyrannei ist unvergessen. Reschke mag sein wie er will, er ist in seiner politi- schen Vergangenheit für uns untragbar.“ Makel für Mannheim Fraktionschef Ruhn(CDU): Die Sozial- demokraten seien schlechte Verlierer. Kuhn erinnerte an die Wahlniederlage Brauns im Jahre 1948 gegen Cahn- Garnier, die vom Standpunkt der Verdienste Brauns her ge- sehen, unverdient gewesen sei. Die CDU habe sie getragen. Kuhn erinnerte weiter, daß nach Heimerichs Wahl ebenfalls Einsprüche vor- gelegen hätten. Damals sei man einen ande- ren Weg gegangen, um sie schnell aus der Welt zu schaffen. Niemand könne verstehen, dag SPD und KPD heute juristisch klare Gutachten mißachten wollten. Ein verant- wortungsbewußter Stadtrat könne, wenn zei derartige Gutachten völlig gleichlautend seien, nur die Einsprüche verwerfen. Ihr Weitergeben sei„Sabotage eines Mehrheits- willens““,„Rechtsverletzung“ und„Schädi- Sung der Stadtinteressen“. Der CDU-Frak- tionschef schlog:„Zum zweiten Male werden die Verwaltungsgerichte urteilen müssen, daß in Mannheim Ungesetzliches geschieht Diesem Makel möchte ich die Stadt nicht noch einmal ausgesetzt wissen.“ Dr. Kissel(CDU):„Wir stehen vor einer schweren Entscheidung, aber wir stehen vor einer juristischen, nicht vor einer politi- schen.“ Schlechtes Fußballspiel Bartsch(CDU):„Diese Sitzung gleicht dem schlechten Fußballspiel Untertupfenhach gegen Obertupfenbach. Wer verliert, gibt dem Schiedsrichter alle Schuld. Der Schieds- richter ist der Stadtsyndikus. Es gehe um die Frage der Wählbarkeit Reschkes. Sie sei vom Gesetzgeber festgelegt, wie er auch die juristischen Vorschriften über mögliche und micht mögliche Einsprüche festgelegt habe. Nicht nur daß die Gesetze auch von sozial- demokratischen Abgeordneten im Parlament beschlossen würden, das Rütteln an ihnen unterminiere den demokratischen Rechts- staat. Schlußsatz:„Alles, was Sie jetzt nach Reschke werfen, wollen Sie erst am 10. Sep- tember, einen Tag vor der Wahl, entdeckt haben? Erzählen Sie das bitte jemanden, der die Hose mit der Kneifzange anzieht.“ g Für die FDP hatte Stadtrat Geppert auf die unabhängig voneinander zustande gekommene Ubereimstimmung des städtischen und des Walz-Gutachtens hingewiesen. Er halte es für einen Schlag gegen die Demo- kratie und ihre Gesetze, wenn mit so all- gemeinen Darlegungen, wie sie die Ein- sprüche brächten, eine Wahl angefochten werden könne. Zu Mäßigung und Ausgleich ratend, verwies Geppert darauf, daß die Stadträte nicht gewählt worden seien, um Haarspaltereien zu treiben, sordern um zum Wohle der Bevölkerung zu arbeiten. Flugblätter sind Gemeinheit Henning FDP):„Wir sind auf der politi- schen Ebene gelandet— dort, wo Wahlein- sprüche nicht hingehören.“ Die nachträgliche SPD-Einrede, man habe von Reschkes Politischer Vergangenheit nichts gewußt, sei recht faul.„Findet man hierzulande nichts an einer Person, dann blättert man in ihrer politischen Vergangenheit. Wann wird hier- unter ein Schlußstrich gezogen?“ Das Fort- führen von Flüsterpropaganda in den Be- trieben und das Verteilen von Anti- Reschke-Flugblättern heute noch, sei eine Gemeinheit. Dieser ausführlichen Diskussion folgte die eingangs geschilderte Abstimmung, die ein- zehn(Namensaufruf der Stadträte) vorge- nommen wurde, und deren Resultat das Weiterleiten der 40 Einsprüche an das Re- gierungspräsidium bedeutet. Als Bürgermei- ster Trumpfheller anschließend in einer zweiten Abstimmung die Wahl durch den Stadtrat für ungültig erklären lassen wollte, protestierte CDU-Fraktionschef Kuhn scharf; er verwies darauf, daß eine solche Abstim- mung nicht gesetzlich sei und drohte mit so- fortigem Auszug von CDU und FD aus dem Stadtret, worauf Trumpfheller den Antrag fallen lieb. Die heftigen Diskussionen der Sitzung fanden anschließend auf der Straße und an Mannheims diversen Mittagstischen ihre Fortsetzung. H. Schneekloth sb pEN- Lokalkommentar: Hobelbank im Stadtrat 2 9 1 8 Wegen 8 8 8 A 4 Sn gechingen. Gestern war ein trüber Tag für Mann- ſat den 77 heim: Zum ersten Male hatten die neuen mes Au Beigeordneten Graf und Krause auf dem 15 wegen Podium Platz genommen, und es wäre nett is verurt, gewesen, wenn ein Grußwort an sie ge. nsshaft richtet worden wäre. Aber die Tagesordnung 11 „Behandlung der Einsprüche gegen die Ober- fünf Jahr bürgermeister-Wahl“ hatte es in sich. ſe muß de Die Stimmung im Börsensaal war„feste, t Heil- um nicht zu sagen massiv: Was Dr. Reschke 1 hatte ar auf Befragen der SPD selbst dargelegt hatte, l Streit ferner Robert W. Kempners Gutachten zur e, mit d. Person Dr. Reschkes, auch die Gutachten z Küchen von Rechtsrat Dr. Ackermann(Stadtverwal- Ppbald dar tung) und von Senatspräsident a. D., Dr.. E Walz(Heidelberg) fanden vor den Augen der ny: SPD- und KPD- Sprecher keine Gnade Man guttgart. nannte diese höchst sorgfältigen Ausarbei- e verwah tungen„parteiisch“ und„noch Parteiischer“, renz in weil sie nicht zur Strategie und Taktik der Illustrie SPD-Fraktion paßten, erging sich in abschät. es Baden zigen Bemerkungen gegenüber Juristen und oben A Gutachten und stellte sich polternd auf den d „Boden des gesunden Menschenverstandes“, das heißt, man ließ sich von den geschulten Kennern der Gesetze nichts dreinreden, 1 Daß die getrennt voneinander bearbeite ten Gutachten von Walz und Ackermann n allen wesentlichen Punkten zu übereinstim- e die frül esvertret Auf vielseitigen Wunsch hringt der Mann- 2 heimer Festwirt Gg. Koch noch einmal! 1 zur Herbstmesse vom 1. bis 11. Okt. 1958 en abhalt. 22 zn Tenden: Ile lanzenden Fontänen 5 Leber gtuttgart. menden Ergebnissen kommen, machte nicht den 29. den geringsten Eindruck. Die darin vorge- el aus E tragenen Rechtsgrundsätze und ihre Anwen- en versuc dung auf die 40 Einsprüche wurden nicht einer Die: „abgenommen“. ſerin, zu f Stadtrat Kuhn(CDU) erinnerte an Ein- zslänglich sprüche, die nach Dr. Heimerichs Wahl 1949 st der eingegangen waren: Damals war nichts zu Alt. Der hören von den Deklarationen und Deklama- die Bäue tionen, die am Dienstag wohlfeil waren, Die lark Mile damaligen Einsprüche kamen in jenes sanft. eckte und wirkende Institut, genannt Offenlage, und be. fanden— wie hätte es anders sein können? in Fuß — keine Beachtung. Höchstwahrscheinlich In Fuß mit vollem Recht— aber damals hatte die faiblinger SPD gewonnen, gestern verteidigte sie ganz fęeit fuhr offensichtlich ihre Verluste vom 11. Sep- 55 von B. tember.% Fußgäng Es wurde in dieser Sitzung unendlich adfahrer viel gesprochen. Man muß sagen, daß sich ein Fuß der Juristenstand und besonders ein Amts- gängerin richter, der durchaus rechtens gehandelt en Ermit hatte, handfeste Angriffe gefallen lassen ſorradfahr mußten, die an Beleidigungen heranreichen. iustatter Selbst Stadträte wie Professor Schacht- et daher, schabel und Esser sägten munter und unver- aden oder drossen an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. auen Recht, was ist das wohl schon? Juristen dienen doch denen, die sie bezahlen. So etwa war es doch gemeint(vgl. hierzu Stadtrats- bericht, Diskussionen). Trotz Kempneèr- Gut- achten, trotz schlüssiger juristischer Nach⸗ Weise tappte das Gespenst des Blutrünstigen i ihre dr SD- Henkers wieder durch den Börsensaal; fund viel womöglich noch blutrünstiger als vor vier- n selbst zehn Tagen. Kein Machtwort, vom Bürger- noch nic meister- Podium hergesprochen, fegte es konnte. davon. aer auf Kann angesichts des peinlichen Ablaufes tet. Die dieser Sitzung mit ihrem zahlreichen Verfah- führte d. rensmängeln gehofft werden, daß nach dem später v. Spruch der nächsthöheren Instanz Gegie- bot aufge rungspräsidium Karlsruhe) die von einigen inmt auf SPD- Sprechern in den Mund genommene Be- en sich ruhigung wirklich eintritt. Wenn das Regie- merzen e rungspräsidium zu anderer Auffassung kom- Kindern men sollte als die Mehrheit des Mannheimer 10 Mil Stadtrates(woran kein legitimer Zweifel möglich ist), wird man dann die Verlierer- 3 5 Manöver aufgeben? g e Das fragen sich 59 748 Wähler, um deren 1 Nat de Willen man sich gestern auf der linken Seite eiler des Hauses überhaupt nicht kümmerte. strie ge Eine unbeirrbare Betrachtung kann nuf den. W. feststellen, daß in der Luft dieser Vier- my mittel stundensitzung nichts Gesundes und Ver- mmeilers niinftiges gedeihen konnte. Die Instanzen: pon sollen züge sind vom Gesetzgeber geschaffen wor? zen und den, und es soll und kann niemand verwehrt asterpräs werden, die Instanzenzüge in Anspruch zu u Atomph nehmen. Aber sie sind eingerichtet worden, einem Bri um dem Recht zur Geltung zu verhelfen,„ eiten in Wenn man neben dem großen Verständnis Profess für 40 Einsprüche auch einige„Bereitschaft u nicht ge hätte sehen lassen, so wäre das für ein gutes Zusammenwirken wenigstens etwas aus- eee sichtsreicher gewesen. Man habe heute einmal gehobelt, sagte Bürgermeister Trumpfheller am Schluß der Sitzung. Die Späne, die da geflogen kamen, waren reichlich dick. Dr. F. W. Koch (Weitere Lokalnachrichten Seite 6) 8 4 Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der Christl ich- Demokratischen Union Deuischlands findet heute, Mittwoch, 28. September 1955, 20 Uhr im Mosens gal des Rosengartens eine statt. Die Fes tansprache hält Zu dieser Veranstaltung ist die gesamte Mannheimer Bevölkerung herzlich eingeladen. Festversummlung der Munnheimer CDU anmnser br fran uh UERMELIN O Es spielt: Ein Kammerorchester(Leitung: Generolmusikdirektor Eugen Bodar t) ntritft fre il Christlich- Demoksalische Union Mannheim Stadt 24 Mittwoch, 28. September 1955 Seite 5 us chu IN bEN. WU RTTEMBERC wegen Totschlags verurteilt ingen. Das Schwurgericht in Hechin- den 77 Jahre alten Insassen des Al- es Augustenhilfe in Ebingen, Josef wegen Totschlags zu drei Jahren Ge- is verurteilt. Die sechsmonatige Unter- Ingshaft wird angerechnet. Die bürger- hrenrechte werden dem Verurteilten nf Jahre Aberkannt. Die Gefängnis- muß der Verurteilte in des Haftzelle Heil- und Pflegeanstalt verbüßen. hatte am 23. März dieses Jahres nach Streit den 84 Jahre alten Pankraz e mit dem er das Zimmer teilte, mit Küchenmesser niedergestochen. Binder bald darauf. ny:„Kein Aufwand in Bonn“ duttgart. Bundesratsminister Oskar verwahrte sich vor der Landespresse- renz in Stuttgart gegen den Vorwurf r Illustrierten, daß die Vertretung des des Baden- Württemberg in Bonn einen oben Aufwand betreibe Farny wies hin, daß Baden- Württemberg von Ländervertretungen in Bonn personell chwächsten besetzt sei. Der Bau des es der baden-württembergischen Ver- g in Bonn habe sich insofern gelohnt, an jetzt rund 28 000 Mark im Jahr ein- e die früher für die Unterbringung der Jlesvertretung in gemieteten Räumen bracht werden mußten. Farny kündigte ab die Ländervertretungen in Bonn mit dortigen Journalisten ständige Konfe- abhalten werden, um den zentralisti- Tendenzen entgegenzutreten, die sich kbar machten. Lebenslänglich Zuchthaus uttgart. Das Stuttgarter Schwurgericht den 29 jährigen Landarbeiter Johann aus Eschenstrüt im Kreis Backnang en versuchten und vollendeten Mordes ener Dienstherrin, einer 63 Jahre alten rin, zu fünf Jahren Zuchthaus und zu nslänglich Zuchthaus mit dauerndem st der bürgerlichen Ehrenrechte ver- t. Der Angeklagte wollte verhindern, die Bäuerin die Unterschlagung von Hark Milchgeld, das er abliefern sollte, eckte und ermordete sie auf grausamste und en? 5 15 2 90 In Fußgängergruppe gefahren die ſaiblingen. Mit erheblicher Geschwin- eit fuhr ein Motorradfahrer auf der he von Bad Cannstatt nach Schmiden in Fußgängergruppe. Der 20jährige Mo- dfahrer war sofort tot. Sein Beifahrer n Fußgänger wurden schwer, eine gerin leicht verletzt. Wie die polizei- n Ermittlungen ergaben, hatten der rradfahrer und sein Begleiter das statter Volksfest besucht. Man ver- daher, daß die beiden unter Alkohol den oder übermüdet waren. Grauenhafte Familientragödie geutlingen. Eine grauenhafte Verzweif- stat hat eine Bauersfrau in Degerschlacht gen. Nach einer heftigen Auseinander- ng mit ihrem Fhemann vergiftete die re drei Töchter im Alter von sieben, und vierzehn Jahren. Danach nahm die u selbst von dem Gift, dessen Art bis noch nicht einwandfrei festgestellt wer- konnte. Während des Streites waren die er auf den Dachstock des Hauses ge- tet. Die Mutter folgte ihnen später nach führte dann die grausige Tat aus. Kurze em äter wurden die Kinder und die Mut- ie tot aufgefunden. Die Kinder lagen ver- gen immt auf einem farbigen Betlaken. Sie 3e en sich offenbar im Todeskampf vor erzen gewunden. Einige Meter neben indern lag die Mutter. 6 10 Millionen für Atommeiler Stuttgart. Baden- Württemberg will sich em Bau des geplanten Atommeilers in uhe mit zehn Millionen Mark beteili- Nach dem Vorschlag des Landes soll der ammeiler vom Bund, dem Land und der ustrie gemeinsam gebaut und betrieben den. Wie Bundésratsminister Oskar Y mitteilte, schätzt man die Kosten des mmeilers auf rund 40 Millionen Mark. on sollen Bund und Industrie je 15 Mil- en und das Land 10 Millionen tragen. alsterpräsident Dr. Gebhard Müller hat tomphysiker Professor Dr. Heisenberg einem Brief gebeten, bei den Forschungs- en in Karlsruhe mitzuwirken. Bisher Prokessor Hleisenberg auf diesen Brief nicht geantwortet. 5 DREl-LANDER-SEIIE Pendler müssen nicht mehr pendeln 5* Heilbronner Landrat baute die erste Pendler-Groß-Siedlung der Bundesrepublik/ 32 Millionen DM Baukosten Neckarsulm. Der Heilbronner Landrat Hirsch darf für sich in Anspruch nehmen, Als einer der ersten Verwaltungsleute die Bedeutung des Pendler-Problems für das Sozlalgefüge unseres Staates erkannt zu Pa- ben. Zu einer Zeit, als man sich fast noch überall in theoretischen Redensarten übte, beschritt er den praktischen Weg: Er schuf die Voraussetzungen für den Bau der Pend- ler-Mustersiedlung im Amorbacher Feld Der Weg bis zur Verwirklichung des Vor- habens war nicht leicht. Es gab viele Wider- stände zu überwinden, bis sich schließlich der Neckarsulmer Gemeinderat bereit er- klärte, als Siedlungsträger aufzutreten. Von der Landesregierung Baden- Württemberg und dem Landtag wurden 12 Millionen Mark aus Sondermitteln für die Erschließung von Grohßsjedlungen zur Verfügung gestellt. die natürlich für die Stadtväter einen beacht- lichen Anreiz darstellten. Auch das Bundes- ministerium für Wohnungsbau sprang in die Bresche, denn es hatte hier eine Gelegenheit gefunden, einmal seine soziale Einstellung zu praktizieren und darüber hinaus rationa- listerten Wohnungsbau im größeren Maßstab vorzuexerzieren. Nach langen Vorarbeiten konnte endlich ein Wettbewerb unter nam- haften deutschen Siedlungsexperten ausge- schrieben werden, den der Stuttgarter Archi- tekt Helmut Erdle als erster Preisträger beendete. 5 Heute ist die Siedlung zu einem„Mekka“ für Baufachleute und Siedlungsträger ge- worden. Grund zum Staunen ist vorhanden. Lassen wir einige nüchterne Zahlen spre- chen: Der Gesamtaufwand beträgt 32 Millio- nen Mark. Auch die 13 000 Einwohner zäh- lende, allerdings verhältnismäßig finanzstarke Stadt Neckarsulm mußte dabei gehörig, blu- ten“, denn ihr sind aus dieser schmucken. farbenfrohen Trabntensiedlung mit 3 000 Einwohnern rund 1,6 Millionen Mark an Schulden entstanden. Sie erhielt zwar an Aufschließungskosten 1,2 Millionen Mark aus Sondermitteln des Staatshaushalts, für alles übrige aber mußte sie im wesentlichen selbst aufkommen. Inmitten der annähernd 800 Wohnungen, die inzwischen bezogen wurden(etwa 65 Prozent der neuen Bewoh- ner sind Heimat vertriebene) stehen moderne Ladenbauten, eine vierzehnklassige Volks- schule, eine Turn- und Festhalle, eine katho- lische Kirche und eine Kinderschule. Außer- dem müssen zur Vervollständigung noch eine evangelische Kirche und drei„hohe Häuser“ mit weiteren sechzig Wohnungen erstellt Werden. Der Siedlung kommt neben den sozialen Erfordernissen deshalb besondere Bedeutung zu, weil hier der rationalisierte Wohnungs- bau im großen Maßstab eindrucksvoll de- monstriert wurde. In Verbindung mit der Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen und dem Bundesministerium für Wohnungs- bau wurden neue Wege beschritten, die in der Folge im Bauwesen Schule machten. Beispielsweise wurde nicht in üblicher Ma- nier mit dem Bau der Häuser begonnen, sondern man legte zunächst feste Beton- straßen an. Dann folgte der Bau der Kana- lisation und der Versorgungsleitungen, die nicht in die Straßen gelegt, sondern in Geh- wegen und Vorgärten untergebracht wur- den. Als Energieart wählte man Elektrizität. Rationalisierung und Typisierung bestimmten den eigentlichen Wohnungsbau. Das begann schon bei der Grundrißplanung, umfaßte auch die Schall- und Wärmetechnik und ging bis zu den auf einzelne Typen festgelegten Bauteilen. Baukranen bearbeiteten gleich- zeitig zwei Häuserzeilen, Mörtelschlitten wurden eingesetzt, ein modernes Schalungs- system verwendet. Sechs große Siedlungs- gesellschaften zeichneten für die Finanzie- rung verantwortlich. Nun ist das Werk voll- endet. Im Hintergrund steht die Dankbarkeit all der Menschen, die ein Heim in unmittel- barer Nähe des Arbeitsplatzes gefunden ha- ben. weil Pratiker die Dinge in die Hand nahmen. Werner Thunert Aus dem Fächer wird ein Kreis Karlsruhe erhält Trabantenstadt /, Musterprojekt für 25 000 Menschen Karlsruhe. Das Wachstum der ehemaligen Residenzstadt hat die Stadtverwaltung zu Radikalmaßgnahmen gezwungen. Verhand- lungen mit der staatlichen Domänenverwal- tung und dem Forstamt haben bereits zu dem Erfolg geführt, daß der Karlsruher halbkreisförmige Fächer zu einem Kreis erweitert werden darf. Die Zirkelenden des nach Norden geöffneten Fächers der Stadt schieben sich jetzt im Westen am früheren Flugplatz und im Atommeilergebiet, im Osten hinter Hagsfeld und an der Autobahn langsam zusammen. Zunächst soll ein neuer, moderner Stadt- teil im Nordosten hinter dem Vorort Hags- feld für 25 000 bis 30 000 Menschen in den Hardtwald hineingebaut werden. Eine Tra- bantenstadt nennt der Oberbürgermeister das geplante Karlsruhe-Nordost. 1 Us-General im Show- Weinberg Kontaktaufnahme Pfälzer Winzer Ramstein. Ohne Hemmungen nahm die junge Winzerin der vorderpfälzischen St. Martiner Trachtengruppe den Kommandeur der 12. amerikanischen Luftflotte, General- major Robert F. Lee, beim Schopf und ver- abreichte ihm zwei herzhafte„Sschmatzer“ auf beide Gesichtshälften. Der Jubel der 2000 Gäste des Offlzierskasinos im Düsen- jägerhorst Ramstein in der Westpfalz stei- gerte sich noch, als dann die Winzerin dem General einige Tropfen edlen Weines auf das schwarzlockige Haupt goß und der Ge- neral darauf den Literpokal mannhaft bis zum Grund leerte. Damit war der Akt der Weintaufe an dem Gastgeber des ersten „Winestraßzen-Festivals“ vollzogen. Die St. Martiner Trachtengruppe, die Während der ganzen Wochenendnacht der frohen Gesellschaft aus schweren kühlen Krügen köstliche Proben pfälzer Weines reichte, hatte sich dieses Zeremoniell der Weintaufe in Anlehnung an einen alten bur- gundischen Brauch sehr reizend ausgedacht. Auf der Bühne waren ein dürrer und e in Früchte tragender Rebstock in original pfäl- zer Grund, eine Weinbergspritze, eine Hacke, eine Handkelter sowie ein Faß mit Holzham- mer und eine Rebenschere aufgebaut bezie- * hungsweise bereitgelegt worden. Nach den mit amerikanischen Düsenjägern Angaben eines Sprechers, der in knappen Formulierungen die Jahresarbeiten eines pfälzischen Weinbauern schilderte, betätigte sich dann der General rebenschneidend, an- bindend, spritzend, erntend, kelternd und schließlich als Küfer in dem Show(Schau)- Weinberg. Ob durch diese plastische Demonstration harter Winzerarbeit beeindruckt oder nicht die Amerikaner tranken für ihr gutes Geld (eineinhalb Dollar Eintritt mußten sie zu diesem Fest bezahlen) die Erzeugnisse der Deutschen Weinstraße mit großem Verständ- nis. Mit dem Weinglas in der Hand flanier- ten sie durch die zahlreichen mit Symbolen des Weinbaues geschmückten Räume, betrach- teten interessiert die bunten Wappen der an der, Weinstraße liegenden Orte und über- schütteten die Gesänge des Neustadter Kin- derchors„Die Weinkehlchen“ mit herzlichem Beifall. Die Wahl der ersten amerikanischen Weinprinzessin, der 25 jährigen Düsenjägers- gattin Joanne Henderson aus Kalifornien, stellte endlich die Krönung der pfälzisch- weinbäuerlich- amerikanisch- militärischen Kontaktaufnahme dar. Gehört es doch zur Ehrenpflicht einer Weinprinzessin, die haus- eigenen Keller stets mit landeseigenem Wein gefüllt zu halten! vg Die Bezeichnung Trabantenstadt sagt, daß es sich um einen selbständigen Stadtteil handeln wird. Er soll das Bild einer Muster- stadt bieten. Der Verkehr, die sozialen und hygienischen Anlagen sind nach modernsten Gesichtspunkten geplant. Vor allem Indu- Striebeschäftigte werden in diesem Gebiet Wohnung finden, das 170 Hektar umfaßt, von denen etwa Vierfünftel in den Hardt- wald hineingebaut werden. Der Raum ist kür 140 Menschen je Hektar so glücklich berech- net, daß den Bedürfnissen Wohnung, Arbeit, Erholung und Verkehr ihrer Bedeutung ent- sprechend Rechnung getragen wurde, ohne jedoch einen dieser Faktoren zu sehr zu betonen. Professoren für Städtebau und für Archi- tektur an der Technischen Hochschule wur- den konsultiert und gaben ihre Ratschläge für die zweckmäßige Baugestaltung der neuen Stadt, damit die Wohnung, der Weg zur Arbeit, die Erholung im Freien und der Verkehrsstrom eine soziale und hygienische Ordnung erfahren. Es sind langgestreckte Mittelhochhäuser vorgesehen und am Rande des grogen Wohngebietes, schon mitten im Walde ein Saum kleiner Einzelhäuser. Be- sonders bemerkenswert Fußgänger, die zur Stadtteilmitte, zur Straßenbahn und zum Gewerbezentrum wollen, kornmen mit dem Autoverkehr gar nicht in Berührung. Die Planung des neuen Stadtteils Karlsruhe Nordost stellt in allen Teilen eine radikal moderne, zweckmäßige Lösung der Unter- bringungsfrage für Tausende von Wohnung- suchenden dar. Die Karlsruher Stadtväter haben es nicht sehr schwer gehabt, den Mut zu einem sol- chen Vorhaben aufzubringen. Es ist mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten, daß der Atomreaktor der Industrialisierung neuen Auftrieb gibt, und es wird nicht lange mehr dauern, so ist im Gebiet des Rheinhafens, wo heute noch etliche Hektar zu vergeben sind, kein Quadratmeter Industriegelände mehr zu haben ist. Das Land ist der Stadt übrigens auch in der Frage der Albtalbahn entgegengekom- men. Zweifünftel der Kosten für den Umbau und Neubau der Albtalbahn von Karlsruhe über Ettlingen bis Herrenalb will der badisch- württembergische Staat überneh- men, das sind etwa 6 Millionen DM. H. W. Sch. . Aus der Hessischen Nacbarscgaff Richtfest für größtes Dorfgemeinschaftshaus Egelsbach. Am Rande der 5000 Einwoh- ner zählenden Gemeinde Egelsbach(Kreis Oftenbach) wurde in Anwesenheit von Ver- tretern des Landes und der Kreisverwaltung das Richtfest für das größte Dorfgemein- schaftshaus in Hessen gefeiert. Dieses Dorf- gemeinschaftshaus, für das bereits am 21. November vorigen Jahres der Grundstein gelegt wurde, ist das erste im Kreis Offen- bach. Unter der Regie der Nassauischen Heimstätte wächst ein zweigeschossiger Bau empor, der mehr als 7000 ebm Umbauten Raum umfaßt und mit einem modernen Kin- dergarten, großem Saal für kulturelle Ver- anstaltungen, Waschküche, Bügelstube und Bibliothek ausgestattet wird. Die Egels- bacher hoffen, daß das neue Haus bis Mai nächsten Jahres seine Pforten öffnen wird. Die Weinlese begann Heppenheim. In den Weinbergen der hessischen Bergstraße sind in den letzten Tagen die ersten Frühweintrauben geerntet worden. Die Verlesung der Müller-Thurgau- Trauben wird Anfang Oktober beginnen. Landwirtschaftsrat Wattendorf, der Leiter des hessischen Rebmuttergartens in Heppen- heim erklärte am Samstag, daß Riesling, Sylvaner und andere spät reifen Trauben noch viel Sonne benötigen, wenn der mengen- mäßig bei weitem nicht in der Höhe des Vor- jahres erwartete Ertrag durch eine gute Qualität ausgeglichen werden soll. 5 Winterfahrplan der Bundesbahn Frankfurt. Wenn in der Nacht zum 2. Ok- tober der Winterfahrplan der Bundesbahn in Kraft tritt, fallen im Gegensatz zu früheren Jahren im wesentlichen nur die Saison-D-Züge im Fernverkehr weg. Es sind, wie im Fahrplandezernat der Bundesbahn in Frankfurt zu erfahren war, 13 Fern- verbindungen. Ein Teil dieser D-Züge wird in der winterlichen Hochsaison wieder ein- gesetzt. Das Fahrplangefüge der Bundesbahn muß schon wegen der engen Verflechtung mit dem internationalen Reiseverkehr unver- ändert bleiben, wie es der Jahresfahrplan der europäischen Eisenbahnverwaltungen festgelegt hat. Auch der Berufsverkehr und der Omnibusfahrplan der Bundesbahn wer- den im Winterhalbjahr kaum verändert. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Amokfahrt Edenkoben. Den Tod fand in Edenkoben eine 23jährige, die nach Mitteilung der Poli- zei von einem mit drei offensichtlich stark betrunkenen Personen besetzten Kleinbus angefahren und von ihrem Fahrrad geschleu- dert worden war. Sie war sofort tot. Der Kleinbus, den der Fahrer vorher in wilder Fahrt über die Bürgersteige gesteuert hatte, überschlug sich schließlich, nachdem er noch gegen einen Baum gefahren war. Er wurde total zertrümmert. Während einer der In- sassen schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte, kamen die bei- den anderen mit leichteren Verletzungen davon. Eine alte Weisheit Mainz. Die Androhung des Landessozial- gerichts, einen Bauernsohn aus dem Wester- Wald, der für seine Mutter Elternteilrente begehrte, mit Mutwillenskosten zu belegen, veranlagten diesen, die Berufung gegen ein Urteil der ersten Instanz zurückzuziehen. Der Sohn wollte darstellen, daß der gesamte Grundbesitz bereits 1937 den sieben Kindern übergeben wurde und daher Bedürftigkeit der Mutter vorliege. Das Landessozialgericht mußte jedoch darauf hinweisen, daß zehn Hektar Eigenland und sechs Hektar Dauer- pachtland in einer guten Lage und die Tat- sache, daß noch drei Söhne und zwei Töch- ter leben, genügen müßten, um der 74jähri- gen Mutter einen ausreichenden Lebens- Unterhalt zu garantieren. In diesem Zusam- menhang bemerkte der Senatspräsident, daſʒ zwar eine Mutter zehn Finder ernähren könnte, daß es aber— wie in diesem Falle fünf Kindern anscheinend nicht möglich sei, ihre Mutter zu versorgen. Vorerst kein Zahlenlotto Mainz. Das Zahlenlotto wird in Rhein- land-Pfalz vorerst nicht eingeführt werden. Wie aus der Staatskanzlei in Mainz verlau- tete, hält die Landesregierung die Einfüh- rung dieses neuen Glücksspiels nach wie vor für nicht erforderlich, da es mit der Klas- senlotterie und dem Fußballtoto bereits aus- reichend Spielmöglichkeiten gebe. Es wird angenommen, daß diese Frage in Kürze auch im Landtag behandelt wird, da sich die Par- teien bereits mit diesem Problem beschäftigt haben und zum Teil in Fraktionssitzungen noch näher dazu Stellung nehmen wollen. In Nordrhein- Westfalen, Schleswig- Holstein, Bayern und Hamburg wird am 9. Oktober mit der ersten Lotto-Ausspielung begonnen. Großer Brand in US-Kaserne Bad Kreuznach,. Ein großer Brand ver- nichtete in der von den Amerikanern be- nutzten Foch-Kaserne in Bad Kreuznach ein 55 Meter langes Gebäude und die darin ab- gestellten Armee- Fahrzeuge, darunter drei Jeeps, vier Lastwagen und ein Nachrichten- fahrzeug. Die Höhe des Schadens ist noch nicht genau bekannt, doch sprachen zustän- dige amerikanische Stellen von„vielen tau- send Dollar“, Die Brandursache ist ebenfalls noch ungeklärt. Ausflügler wurden rebellisch Cochem. Zu einer heftigen Auseinander- setzung, in deren Verlauf ein Polizeihaupt- wachtmeister Schnittwunden und eine Ge- hirnerschütterung erlitt, ist es nach Mittei- lung der Gendarmerie in Cochem/ Mosel Zwi- schen fünfzehn stark angetruknenen Aus- flüglern aus Mergen(Kreis Düren) und Poli- zeibeamten gekommen. Die Polizisten waren von dem Sohn eines Hotelbesitzers zu Hilfe gerufen worden, der den Betrunkenen den Ausschank alkoholischer Getränke mit dem Hinweis verweigert hatte, sie hätten bereits genug getrunken. Als er sie aufforderte, das Haus zu verlassen, schlugen die Ausflügler auf ihn ein. Daraufhin alarmierte er die Polizei. Als die Polizisten die Personalien der Täter feststellen wollten, stießen sie auf Widerstand. Hierbei kam es zu den Tätlich- keiten, die zur Verletzung des Beamten führten. teten Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 28. September Jugendstunde Gefahren des Spätsommers Die Münchener Abendschau ö Tagesschau Wege übers Land „Der Goldhamster“ Israel— Staat der Hoffnung 16.30 17.00 19.00 20.00 20.15 20.35 21.15 Olorio schon seit längerer Zeit und rauche die Glorio, seit steht. Nicht nur, daß E 53 Köln, Deichmonnhaqus: lch rauche die dieser guten Cigarette sehr zufrieden E. R., Herste Ker. Höxter: lech bekömmlich ist, sie schmeckt guch qus gezeichnet bin mit sie be O. sie 80 Glorio= eine leichte, wörzige Cigarette, die immer erfrischt, anregt und wegen des filters ongenehm zu rauchen ist. Puftig und mild ĩst die Gloria, alles an ihr ist auf einen beglückenden, d denkbar reinen Rauchgenuß abgestimmt. Das Superformat kühlt den Rauch. und der Intensivfilter läutert ibn- so kommt das köstliche Aroma zur schönsten Geltung. R., Wiesbaden · Biebrich, Bahnhofstraße 7: GENUSS OHNE RE UE MORGEN 5 Mittwoch, 28. September 1955 0 2 1 ist die Mode verspielter Taille. Reizvoll- verspielt Schleife über große Renaissance der Hüte- Renaissancehüte Tragbares zu tragbaren Preisen bei der Vetter-Modeschau Uebrigens, man geht wieder mit Hut— auch und vor allem die Damen. Das war eine der Erkenntnisse, die man aus dem Mode- marathonlauf der Mannequins über den Steg des Hauses Vetter gewann. Und um den Damen die„Behütung! schmackhafter zu machen, ließ man sich zauberhafte Dinge ein- fallen. Die Renaissance der Hüte greift zu Renaissance-Modellen: Hüte, die an die Kopfbedeckung venezianischer Dogen erin- nern(mit überkippenden Spitzen, räuberisch- romantische Kappen, mit wippendem Feder- schmuck, malerisch zerknüllte Garibaldi- Hüte, daneben aber auch damenhafte, wagen- radgroße„Bretonen“). Man kann es nicht oft genug betonen: die neue Herbstmode will die Frau als Dame sehen. Aber nicht hoheitsvoll- abweisend, sondern reizvoll- verspielt soll sie sein, mit allerlei Extravaganzen und kühnen, aber geschmackvollen Farbkompositionen. Blau und Grün— Farben, von denen man meinen sollte, daß sie sich„beißen“— harmonieren ausgezeichnet miteinander in den neuen Schattierungen„persich-blau“ und„pfau- grün“. Alle Sorten von Rot wurden gezeigt, besonders bemerkenswert„dior-rot“ mit lelcht violettem Schimmer. Von dieser Farbenfülle profitieren beson- ders die Mäntel. Einige Leckerbissen aus der Platzmieter-Rekord im Nationaltheater Treue Besucher werden als Anwärter für das neue Haus bevorzugt Rund 5300 Platzmieten konnte das Natio- naltheater für die jetzt angelaufene Saison verkaufen. Das sind mehr als in irgendeiner anderen Spielzeit, zumindest seit Zerstörung des Naticnaltheaters in B 3. Dieser Rekord kam zustande, ohne daß eine eigentliche Werbung erfolgte. Vor zwei Jahren bei- spielsweise lockte man mit einem Frei- abonnement für den 5000. Platzmieter, der sich denn auch einstellte, aber nur noch einige Dutzend weiterer Theaterfreunde nach sich zog. Eine Werbung konnte man sich auch kaum leisten, da infolge der engen Platz- verhältnisse keine weiteren Mieten mehr aufgelegt werden können. Dennoch ist der jetzige„Rekord“ um so beachtlicher, als— freilich bei entsprechend mehr Vorstellun- Wohin gehen wir? Mittwoch, 28. September Theater: Nationaltheater 19.15 bis 22.45 Uhr: „Die Hochzeit des Figaro“(Miete M, freier Verkauf) Haus Friedrichsplatz 19.30 bis 22.30 Uhr:„Die Heiratsvermittlerin“(Miete B Gr. II, Th.-G. Gr. B). Konzerte: Phora-Haus, O 7, 5, 20.00 Uhr: Liederabend(auf Schallplatten); Volksbücherei, U 3, 1, 20.00 Uhr:„Das Volkslied“,(Schall- platten-Konzert(Abendakademie). Filme: Planken:„Der fröhliche Wanderer“; Alster:„Land der Pharaonen“; Capitol:„Die Unbezähmbaren“; Palast:„Die Eroberung des Weltalls“; 22.20 Uhr:„Furia“; Alhambra: Ihr erstes Rendezvous“; Universum:„Wunschkon- zert“; Kamera:„‚Die SGlenn-Miller-Story“; Kurbel:„Die Tochter des Kalifen“; Amerika- Haus 16.00, 18.00 Uhr:„Umgang mit Atomen“; 20.00 Uhr:„Der Berg ruft“(Film- Club). Vorträge: Pestalozzischule 18.30 Uhr:„Der Aufbau des Beankwesens“(Abendakademie); „Amicitia“ 15.00 Uhr:„Haus wirtschaftliche Warenkunde“(Mannheimer FHausfrauenver- band). gen— die Platzmiete um die Hälfte teurer ist, als bislang. Sie soll nämlich für einein- halb Spielzeiten reichen, bis im Januar 1957, zur Eréffnung des neuen Nationaltheaters auf dem Goetheplatz, auch neue Abonne- ments ausgegeben werden können. Daen Werden freilich zuerst die seitherigen Platz- mieter berücksichtigt, die jeweils schon seit Mehreren Jahren mit ihren Platzausweisen auch Vorzugskarten erhalten haben. Vielleicht wird man dann wieder einmal eine Liste aufstellen, wie sie der unvergeß- liche Leopold Stahl in seinem Standardwerk über das„Mannheimer Nationaltheater“ brachte, Dort sind nämlich die Namen jener Theaterfreunde aufgeführt, die mindestens ein Jahrzehnt lang ein Abonnement inne hatten. In der Namensliste der Inhaber von Plätzen der Ranglogen stehen Oberbürger- meister Achenbach oder so populäre Mann- heimer wie August, Heinrich und Julie Lanz, dann die Familien Ladenburg, Scipio und Vögele. Bei den Parkettlogeninhabern ste- hen gleich fünf verschiedene Bassermanns. Uebrigens, auch für die schon angelau- kene Spielzeit kann man noch eine Platz- miete erwerben und im Hinblick auf das neue Haus sollte man es sich vielleicht doch noch einmal überlegen. Denn dort wird es auch wieder Logen und Foyers geben, in denen man selbst gesehen werden kann. Denn nur, um Theater zu sehen, geht nicht jeder ins Theater. Noch nicht einmal in Mannheim nk Bei unserem Bericht über die Trauer- feier für Dipl.-Ingenieur Richard Benz am 24. September ist uns ein kleines Versehen unterlaufen; Die Feier wurde nicht von dem Hornquartett der Jäger- Vereinigung, son- dern vom Mannheimer Friedhof-Quartett, Leitung Eugen Straub, musikalisch gestaltet. Vetter- Kollektion: Ein A-Linien-Hänger „apricot-schwarz“ mit großem schwarzem Kragen und tief angesetzten Taschen, ein dior-roter Mantel aus Zibeline mit Persia- ner-Kragen, gefüttert mit Ozelot-Plüsch mit tiekhängendem Gürtel. Doch in allen modi- schen Träumen waltet dieses Jahr ein rea- listischer Zug: die weiblichen Formen sind Wieder da, oft betont durch taillierte Mäntel, durch Prinzeß-Form, durch pikante Knopf stellung und raffiniert-schlichte Dekolletes. Aus kostbarem Material sind die Nachmit- tagskleider: golddurchwebter Brokat und Damast umknistert die Frauen. Zur„blauen Stunde“ trägt die Dame von Welt ein melan- cholisches Violett oder sentimentales Rauch- blau, oft in Samt. Spielerische Verzierungen schmücken die Nachmittags- und Abendklei- der; wenn die Röcke auch nicht auf dem Boden schleifen, so sind doch Schleifen an den Röcken, oft verführerisch wippend an der Stelle, wo die Großmütter den„Cul de Paris“ trugen. Einige Kapriolen der Mode, am Rande notiert: Ein Balmain-Modell mit türkischem Pluder-Rock, ein Fath-Abendkleid mit bau- schigem Lampion-Aermel und Rosenblüten- „Achselklappen“; die Strümpfe mit farbiger Hochferse, passend zum Kleid; die Hand- tasche mit eingebauter Taschenlampe— Pur- zelbäume der Frau Mode Die Herren verblaßten etwas gegenüber den farbigen weiblichen Herbst-Faltern, ob- wohl auch sie ihre einreihigen Sakkos, teil- weise englisch mit vier Knöpfen und hohem Revers, in kräftigeren Farben tragen. In Westen viel Neues: Wollwesten, kariert, pepita, mit Perlmuttknöpfen. Vetter hat alles: also wurde auch Ski- und Kinderkleidung Filmspiegel gezeigt.— Der brechend volle Zuschauer- raum sparte nicht mit Beifall für die grazi- len und vollschlanken Mannequins, die „mannequierenden Herren des Hauses Vet- ter, die reizenden Kinder und. last not least, den spritzigen Conferencier Charlie Brück. fis. „Hoch klingt das Lied.“ Rettungsmedaille für Monteur Dem Mannheimer Monteur Helmut Kley wurde dieser Tage die vom Ministerpräsi- denten des Landes Hessen verliehene Ret- tungsmedaille mit Urkunde durch den Bei- geordneten Dr. Fehsenbecker auf dem Rat- haus überreicht. Diese Auszeichnung hatte sich der 29 jährige Helmut Kley am 12. Fe- bruar 1955 verdient, als er unter eigener Lebensgefahr den elfjährigen Schüler Hol- ger Anderer in Frankfurt vom Tode des Ertrinkens aus dem Main rettete. Nach sei- nen eigenen Angaben hat Kley bisher schon vier Menschen vom Tode des Ertrinkens gerettet. Termine „Missionsarbeit an Mohammedanern Armeniern“, Lichtbildervortrag von Misa schwester Hanna Sommer, 28. September, Able Saal der Christuskirche. bh, Mannheimer Hausfrauenverband: tember, 15 Uhr,„Amicitia“, Vortrag: wirtschaftliche Warenkunde“. Christlich- Demokratische Union Det lands: 28. September, 20 Uhr, Musensaal 5 versammlung. Die Festansprache hält Bund kamilienminister Dr. Franz-Joseph Würmel Kolpingfamilie Mannheim Zentral: 28. September fällt die Versammlung au; wird auf die CDU-Kundgebung im Rosengg ten verwiesen. VDI: 28. September, 19.30 Uhr, Kunsthal Lichtbildervortrag von Dipl.-Ing. V. Panig burg über„Kanada im Aufstieg“. Wir gratulieren! Josef Baunigartner, M2 heim-Käfertal, Mannheimer Straße 86, 60 Jahre alt. Wilhelm Ade, Mannheim, H begeht den 83., Gertrud Krämer, Mannhel Waldhof, Spiegelfabrik 102, den 66, Brigit Müller, Waldhausen über Mosbach, Crit heim(früher Mannheim, Rheindammstraße den 89. Geburtstag. 28. 80 M b 1 Aus dem Polizeibericht: Armbanduhr im Hosenbein Ein Melker mit langen Finger Ein 30jechriger Melker, der erst vor kur- zem aus dem Landesgefängnis entlassen und jetzt in Mannheim wieder festgenommen wurde,„bereiste inzwischen“, wie er angab, „den süddeutschen Raum“. Er tat dies jedoch nicht, um— wie es sich für einen ordent- lichen Melker gehört— Kühe zu melken. Er arbeitete überhaupt nichts. Stattdessen eignete er sich Mitte September in Konstanz ein vor einem Kino abgestelltes Moped an und stellte es im Mannheimer Bahnhof unter. Einen wertvollen Fotoapparat hatte er bereits in Mannbeim verpfändet Im Auf- schlag seiner Hose hielt er eine Armband- Alster:„Land der Pharaonen“ William Faulkner, Nobel- und Pulitzer- Preisträger, schrieb das Buch zum Drehbuch dieses Films. Er schrieb einstmals auch den begeisternden Roman„Licht im August“. Dem blutigen Sündenbabel in Luxor aber, das hier im September über die Breitwand Seistert, fehlt— trotz hervorragender Aus- jeuchtung waffenstarrender Massenszenen— das Licht filmischer Offenbarung. Besser ge- sagt: Dieser Film ist kein Licht unter seinen archäologischen Kollegen(„Das Gewand“, „David und Bathseba“,„Sinuhe der Aegyp- ter“ usw.). * Es geht um Gold. Da an diesem Blut klebt, zieht die Beschäftigung damit weite- res Blut nach sich. Im so entstandenen, munter sprudelnden Strom schwimmen Kro- okdile, Leichen, Mord. Tyrannei, Sklaverei und Verführung treulich mit. Die Schüftin Nellifer, die sich bis zur zweiten Frau des Pharao emporgedient hat, bringt den Stein ins Rollen, der schließlich die gigantische Pyramide Khefus hermetisch verschließt. Khefu stirbt, weil Nellifer das so will; sie wird von einem Hohepriester Goebbelscher Prägung in das Grabmal eingemauert, weil es das Publikum so Will. * Die Handlung verläuft nach etlichen Längen, standeswidrigen Küssen und in schicklichen Grenzen gehaltenen Morden, im Sande, der am Schluß zielsicher aus den Pyramidenlöchern rieselt. Kahlköpfige Prle- ster, denen aus Geheimhaltungsgründen die Zunge entnommen wurde, schenken dem sprachlosen Zuschauer einen letzten, gequäl- ten Blick. Dieser Blick ist besser als die Dialoge. Und besser als die Synchronisation. . Die Darsteller handeln durchaus àgypto- logisch: Jack Hawkins(geldgieriger Super- man), Joan Collins(sex-appelierende Lü- sternheit), Dewey Martin(Strahlender Recke), J. R. Justice(alternder Volksvater) und Alexis Minotis(tückischer, aber nibe- lungentreuer Priesterchef). Die Kamera ver- steht ihr Handwerk, der Regisseur Howard Hawks ebenfalls. * Dieser Superfilm ist so monströs, daß er fast wieder glaubhaft wirkt: Die alten Aegypter waren halt so. Aber etwas mehr Kern hätte der prachtvollen Schale nicht ge- schadet, deren alleiniger Genuß einen scha- len Geschmack— über den sich hier aus- nahmsweise streiten ließe— hinterläßt. * Die Frage„Mußten Aegypter so sein?“ jst ein Trugschlußg. Die Frage lautet:„Müssen solche Filme so sein?“ Sie müssen es nicht, aber sie sind es offenbar. und die Zukunft wird uns noch mehr Stoffe aus der Vergan- genheit bringen. Mit oder ohne William Faulkner. E Dennoch: Wir wollen unseren alten Wil- liam wieder haben. hwW Uhr versteckt und unter dem Futter Seing Lumberjacke raschelten Geldscheine im we von 310 Mark. Ueber die Herkunft des 6 des und der bei ihm gefundenen Gege stände erzählte er phantastische Geschi ten, von denen ihm die Polizei natürli kein Wort glaubte. Diebstahl dürfte gie el fachere und richtigere Erklärung sein. Ein Rowdy und 400 Zuschauer In der westlichen Neckarstadt raste 28jähriger Arbeiter, aufgepeitscht vom Al hol, wie ein Amokläufer durch die Sti und schlug ahnungslosen Passanten ins 0 sicht. Er vollführte dabei solchen Lärm, sich über 400 Menschen ansammelten u die Polizei den Rowdy festnehmen muß Dabei klammerte er sich an Eisengelände fest und schlug um sich, daß er strecken Weise geschleppt und getragen Werde mußte. Ein 18jähriger stachelte den Betrug kenen nicht nur mit Worten zum Widerstan auf; er ging auch tätlich gegen die Polz vor, so daß er mit dem Gummiknüppel Be Kanntschaft machen mußte. Er entzog 8d durch Flucht der Festnahme. Soldat als Entführer Ein amerikanischer Soldat fuhr eine 0 jährige nicht— wie verabredet— zu ih Wohnung, sondern in die entgegengeset Richtung. Aus seien Absichten w keinen Hehl. Das Mädchen wehrte sich doch kräftig. Dafür empfing sie einige Fau schläge ins Gesicht. Ein zweiter Sold konnte das Mädchen befreien. Bei iht Flucht nahm sie aus dem Handschuhfach d Kraftwagens die Wagenpapiere mit, 80 d die Militärpolizei den Uebeltäter schnell mitteln wird. Lebensmüde Ein 48jähriger Kellner nahm in sein Wohnung auf dem Waldhof eine Ueberd Tabletten ein. Als er gefunden wurde,. er bereits bewußtlos. Er wurde ins Ke kenhaus eingeliefert. Es ist noch nicht kaneit, ob er am Leben erhalten werd kann.— Lebensmüde war auch ein 44jah ger Arbeiter, der gegen zwei Uhr nachts der Friedrich-Ebert-Brücke umherirrte. Wollte sich das Leben nehmen, weil er kraf sei, gab er an, als er zur Rede geste wurde. 5 Radfahrer vom Pkw angefahren Auf der Straßenkreuzung Luisenrin Akademiestraße wurde ein Radfahrer v einem in Richtung Kurpfalzbrücke fahre den Pkw erfaßt. Gelegenheitskauf Kraftfahf zeuge Nüppiomal-bertragswerkstate Wilhelm Schömig, Mannheim-Sandhofen Sackgasse 8 Telef. 3 63 97 unverbindlich vorführen. den dichtesten Verkehr Lassen Sie sich den Wagen mit eingebauten Kupplomaten wie einfach und sicher man heute seinen Wagen durch stsuert. besitzer, die mit ihm fahren, wollen ihn nicht mehr missen. Sie werden überrascht sein Alle Kraftfahrzeug- Der Schlager der Automobil-Ausstellung 1955 Der Sofort ab Lager lieferbar. Telefon 3 63 97 e, Flbllbrhells-londamper für hren Wagen.— Millionenfach im Ausland bewährt. Wilhelm Schömig, Mannheim- Sandhofen Sackgasse 6 u. ESSO- Station Viernheimer Weg Machen Sie eine unverbindl. Probefahrt. Sie werden überrascht sein. Kupplungspedal im Ruhestand Der Kupplomat kuppelt vollauto- matisch und nimmt Ihnen die Mühe ab. Fragen Sie den Kupplomat- vertrieb Pfalz/ Baden Kurt Wolf, Mannheim Augusta-Anlage 20, Telefon 4 01 51 verkauf Lloyd 300, sehr gut erh., mit Radio u. vielem Zubehör, 1100, DM zu verkaufen, Schwarztrauber, Käfer- tal, Enzianstr. 49, Tel. 7 66 63. Goliath LP 700, Bj. 52, zum Schätz- preis zu verkaufen. H. Neumann, Ludwigshafen, Goethestraße 12 Mercedes 170 0 mit neuem Austauschmotor von Privat abzugeben. Adr. einzuseh. unter Nr. A 07297 im Verlag. DRW-Lunus-Caupe 3 Zyl., Bj. Juli 55, 3000 Km ge- kahren, aus Privathand preisw. sofort abzugeben. Tel. 5 10 00. Opel-Rekord, neuestes Modell, um- ständehalber zu verk. Kleinwagen wird in Zahlung genommen. An- gebote unt. Nr. 07265 an den Verl. NSU-Lux, 9000 km, f. 850, z. verk. Haag, Käfertal, Schwalbenstr. 2b. Borgward, 1,5, m. überh. Maschine, fahrber., m. Radio, f. 1330, z. vk. Anzuseh. J 7, 24-25, Tel. 3 23 66. Benz 220 VW-Limous. und Kabrio Opel-Olympia DKW-Limous. DRKW- Universal Gutbrod Pritsche Ford 3% t, prima Zustand mit technisch. Abnahmeschein Preisgünstig zu verkaufen. Günst. Finanzierungsmöglichk. Kraftfahrzeuge NMAAd Mhm., B 1, 6— Telefon 3 12 81 Kraftfahrzeuge zum kommis- sionsweisen Verkauf werden laufend übernommen. Kauf DKW gut erh., v. Privat gg. bar ges. Angeb. unt, Nr. 07330 a. d. V. VW-Export- Synchron u. Ford M 12 Seg. Barkasse zu kaufen gesucht. Telefon 5 12 81. Verlei VW- Verleih, qu 7, 24, Telefon 3 07 25 Autoverleih Büchner mmeinhäuserstr 16 Tel. 40284 7 64 32 Opel-Rekord, Käfertal, Tel. IW.Busse aiahetr. 5 3 2002 Verleih VW 56 Viernheim. Ruf 349. U- Busse. 1 1 44039 HEIN K El. 22 11 4-Gang- Schaltung Jet und große Räder dazu der bewährte einzige 4 Takt- Motor— iet da! Arraed BLAU rk 2425 N 1, 25— Seckenheimer Str. 26 Telefon 3 23 66 VW-Bus, Pkw, Opel. Frei Haus 5 96 46 Aute-Verlein Mercedes 180, Rekord u. Kapitän F. WACHTER Telefon 4 28 84. Rheinhäuserstrage 51/3 Isetta zu leihen gesucht. Angebote unter Nr. 07299 an den Verlag. ö Kaufgesuche Dauerbrand- Ofen gesucht, Angebote unter Nr. 07286 an den Verlag. Bücher kauft Weise, Breite Str., J 1, 1 Gr., guterh. Zi.-Ofen für gr. Saal zu kauf. gesucht. Ang. u. P 78932 a. V. Kaufe Nähmaschine u. Sauerstoff- flasche. Angeb, u. PS 07345 a, d. V. Altgumm! Autoreifen und Schläuche kauft: REIFEN-IMpORT GBR Mannheim-Neckarau, Voltastr. 38 Mietgesuche für Möbliertes Zimmer eine Angestellte von Industriefirma sofort gesucht Angebote unter Nr. P 79013 an den Verlag. Laden gesucht— Mannheim, Breite Straße oder Planken Als Spezialgeschäft zahlen wir Höchstmieten, evtl. auch Abfindung eines besteh. Geschäftes. Zuschr. erb. unt. Hg 1091 an Ann.-Exp. Hammerstein& Co., Koblenz. Lagerraum, 100150 qm, part. ges. Angeb. unt. Nr. 07309 a. d. Verlag. Möbl. Zimmer ohne Frühstück sof. gesucht. Nur Mo. b. Fr. anwesend. Angeb. unt. Nr. 07304 a. d. Verlag. Dame sucht nett. Leerzim., Stadt- geb. od. Schönau, Waldh., Garten- stadt. Ang. unt. P 07305 a. d. Verl. Berufstät. Herr sucht Leerzimmer. Angeb. unt. Nr. 07307 a. d. Verlag. Ruine Nähe Schwetz. Str. zu pacht. ges. Angeb. unt. Nr. 07303 a. d. V. Hilfsarbeiter, 30 Jahre ole) sucht ruh. möbl. Zimmer m. flieg. Wass. in Mhm. od. Umg. sof. od. Zz. 1. 10. Angebote an Adam Siemjieniee, Mhm.-Neuosth., Mühlfeld Weg 1. Biete 4000, bis 3000,- DM Bkz für 4-Zim.-Wohng., Kü., Bad, Neckar- stadt-Ost.— Angebote unter Nr. P 79017 an den Verlag. Schlafstelle gesucht. Käfertal, Son- nenschein oder Waldhof, Angeb. Unt. Nr. P 79016 an den Verlag. Berufst. Fräul. su. 2. 1. 10. möbl. Zi. (Stadtgeb.) Ang. u. Nr. 07323 a. V. Wir suchen dringend für. vor- gemerkte Kunden leere u. möbl. Zimmer. Immob. Gertrud Strauss, Mhm., Ufer-Passage, hinter der Feuerwache, Telefon 5 08 17. Wohnungen mit u. ohne Bkz(auch möbliert.) gesucht. Verm.-Büro Planken, Kurfürsten- Passage. Telefon 5 24 20. Laden, 30 qm, m. hellem Nebenraum gleich od. zum 1. Jan. 36 gesucht. Angeb. u. Nr. 07342 an den Verlag. Möbl. u. Leerzimmer gesucht. Verm.-Büro Planken, Kurfürsten Passage, Tel. 5 24 20. Kinderl. amerik. Bhepaar sucht 2 bis 3 möblierte Räume in Neuostheim. Angeb. u. Nr. P 78939 an den Verl. 1- b. 2-Zim.-Wohng. gesucht, 2 Pers., Telefon 483 40. 230 P. Angeb. u. 07343 a, d. Verl. 3-Pers.-Flüchtlingsfamilie, Dringlich- Kkeitskarte II- 230, sucht in Neu- bau Käfertal oder Neckarstadt 2-Zim.-Wohnunsg mit Kü. u. Bad. Angeb. u. Nr. P 78045 an den Verl. Möbl. Wohnung für Amerikaner dringend gesucht. Telefon 4 33 70. Junger berufst. Herr sucht z. 1. 10. nettes, möbl. Zimmer, möglichst Oststadt oder Neckarau. Angebote unter Nr. 07296 an den Verlag. Sauberes möbl. od. unmöbl. Zimmer für solide Studentin gesucht. Mögl. Nähe Schloß. Angebote unter Nr. 07271 an den Verlag. Berufstät. Frau sucht für 4A—16 Wo- chen eine Schlafstelle.— Angeb. unter Nr. 07312 an den Verlag. Suche 53.2 möbl. u. leere Zim. Fischer. Tel. 6 15 71 1 Remstol-Guelle Elinisch'erptobt wit besten Erfolgen 0 Geschäfte 9 Lebensmittelgesch ift Verschiedenes Verputz- u. Gipserarbeiten werden angenommen. Telefon 7 19 30 maschine Gutgehendes sofort gegen bar zu verkaufen. Angeb. unt. 07294 an den Verlag. Lebensmmtelgeschän mit Wohnung oder mit Hauskauf gesucht. 30 000,- DM vorhanden. Angeb. unt. Nr. 07321 a. d. Verlag. Garagenbetrieb Fabrikneue Reiseschreib- vermietet Herbert Sommer, Mhm., A 3. 2. Telefon 3 18 26. 1 Badeeinrichtungen billig und fein, richtet Meister Rothermel ein. Anfertigung aller Damenkleidung, v. einf. b. 2z. eleg., spez. f. starke Da., mäß. Pr. Ang. u. 07316 4. V. — Man spürt's augenblicklich wie die Kräfte wiederkehren. Mit Demosana-Vitamin- Traubenzucker 50 Pf in allen Apothek. u. Pros, Vermiete neueReiseschreibmaschinen Monat 20, DM. Telefon 115 E. Antes, Ilvesheim, Uhlandstr. J. 474 6105 mit Tankstelle zu verpachten. Angebote unter Nr. 07329 an den Verlag. Freie Berufe 0 Für jüngeren Herrn suchen wir ab 1. Oktober behaglich möbliertes ZIMMER möglichst mit Badbenützung in Ateeltel Miet- Klaviere monatlich ab 15. DN Abl. Piano. Vermiefung N NNEE N- 0. 7 Z UR U C K Dr. G. Schmitt Entlaufen Frauenarzt Augusta-Anlage 27, Tel. 4 36 20 Schäferhund vor etwa 14 Le f Abzugeben gegen Belohnung, fertal, Wormser Straße 36 1 Pag. entl, 0 Kd 7 guter Wohnlage Oststadt. 7 Angeb. unt. Nr. P 79014 à. d. V. PRAXIS VERLIEGUNG Flond. öh per Dr. med. Walter Lang 0 0 1 N 1 Frischzellen-Therapie, Chiropraktik, Biologische Heilmethoden für Ingenieur zum 1. Okt. 1055, bisher keſdelberge rledrlch-Eberk-Anlage 30 mögl. Nähe Rheinau, gesucht. ab sofort Gefällige Angebote auch tele- konisch unter 49431 an HEID TBERG. Rohrbacher Streige 53 Mannheimer Maschinenfabrik Telefon 57 48 5 1 5 MOHR& FEDERHAFF A8 Sprechzeit nach Vereinbarung und täglich von 14.30 bis 15.30 U Mannheim.. mittwochs und samstags Nr. 225 —— Dem Me Aus teurs digur ist d. und Wien leben Gene Es Bettlel schrieb Kampf teidigt des au Jack L zurück sicher, Dr. U Dr. Mannb SV W burtst⸗ gliedsc Wollm sitzend sitzenc Ehren nadel. mit He heutig Mann! denen Die palast Protes Feder: einem schen Punkt Ha Lange Nasen Hami⸗ werte 3 — 85 M R EN Max Schmeling wird heute 50 Jahre alt. Aus der Feder des„Boxsport“-Chefredak- teurs Joe Biewer stammt nachfolgende Wür- digung des großen Sportlers. Die Zeichnung ist dem reizenden ro-ro-ro-Bändchen„Stars 5 und Sterne“ mit 70 Zeichnungen des in Wien geborenen und heute in Hamburg lebenden Mirko Szewezuk mit freundlicher Genehmigung des Verlages entnommen. Es gibt diese reizende Story von dem Bettler am Broadway, die Hemmingway ge- schrieben haben könnte. Am Tage eines . Kampfes, in dem Joe Louis den Titel ver- teidigte, drückte ein alter Mann die Hand des aus seinem Restaurant heraustretenden Jack Dempsey und sagte zu dem seit Jahren zurückgetretenen Ex weltmeister:„Ich bin sicher, daß Du gewinnen wirst!“ Dr. Otto Wollmann 60 Jahre alt Dr. Otto Wollmann, der in ganz Fußball- Mannheim bekannte zweite Vorsitzende des SV. Waldhof begeht heute seinen 60. Ge- purtstag. Während seiner 46jährigen Mit- gliedschaft beim SV Waldhof versah Otto Wollmann die Aemter des Spielausschußvor- sitzenden, den ersten und zweiten Vor- sitzenden und des Kassenprüfers. Er wurde Ehrenmitglied und trägt die Goldene Ehren- nadel. Während seiner Aktivität spielte er mit Herberger, Höger und Hutter. Zu seinem heutigen Geburtstag entbietet ganz Fußball- Mannheim die herzlichsten Glückwünsche, dienen auch wir uns anschließen. Rudi Langer unterlag Die 10 000 Zuschauer im Pariser Sport- palast erhoben am Montagabend stürmischen Protest, als dem französischen Meister im Federgewichtsboxen, Cherif Hamia, nach einem Zehn-Runden-Kampf gegen den deut- schen Meister Rudi Langer(Berlin) der Punktsieg zuerkannt wurde. Hamia hatte energischer angegriffen und Langer von der fünften Runde an starkes Nasenbluten gehabt. Die Punktrichter gaben Hamia drei und Langer zwei Runden und „Maxe“ wird heute 50 Jahre alt Nur wenigen Menschen, und auch nur solchen, die ungewöhnliche Persönlichkeits- werte ihr eigen nennen, ist es vergönnt, von ihrer Umgebung über den Zenith ihres Ruhms hinaus gefeiert zu werden. Zu ihnen gehört Max Schmeling. * Die Fülle jenes Erlebens, das Max Schme- ling zu durchschreiten gezwungen War, würde manchen abgestumpft haben. Mit 22 Jahren war er bereits Europameister im Halbschwergewicht, drei Jahre später Welt- meister aller Klassen. Eine Fehlentscheidung nahm ihm den Titel. Ein Jahr später, 1933, kührte ihn unverschuldete körperliche Indis- position in die K.o.-Niederlage durch Max Baer. Seinen Versuch, ein amerikanisches come back zu feiern, machte die Pupktnie- derlage, die ihm Steve Hamas bereitete, zum völligen Fiasko. Wer hätte da nicht resig- niert? Max Schmeling bestätigte jedoch 1936 in New Fork, Joe Louis in zwölf Runden k. O. schlagend, daß er nach einem Dutzend Professional-Jahren noch und wieder der beste Schwergewichtsboxer der Welt war. Das Geheimnis seines Erfolges resultierte in erster Linie aus der Begabung, Dinge und Situationen glasklar beurteilen zu können. Es bedarf stetiger Selbstkontrolle und Dis- ziplin, solche Fähigkeiten wach zu halten. Monate vor der Begegnung mit Joe Louis vertraute mir Schmeling in Berlin seinen Kampfplan an, von dem niemand erfahren durfte und erfuhr.„Louis“, so sagte er da- mals,„scheint unschlagbar, und doch macht er einen Fehler. Er stößt die Linke und läßt die Faust fallen. In diesem Augenblick werde ich ihn mit der Rechten treffen!“ Daß Schmeling richtig beobachtet hatte, führte zur größten Sensation, die in der Box geschichte der USA verzeichnet werden mußte. 8 * Der Götter Neid ließ Schmeling nicht zu seinem Ziel kommen, den unerbittlichen Satz „They never come back“ zu durchbrechen. Er hätte den damaligen Weltmeister Jim „ werteten die übrigen fünf unentschieden. Braddock immer geschlagen. Aber der Ame- 30 WEST. s UD. stock 0 L. 2. O: DER„MORGEN HOH chnel 5 8 f 9 1 Ir istzverein teig, at beim ausw. Gastverein e den 1. Kickers Offenb. I I I T2 1111 27220 VB stuttgart 1 1 1 1 11 1 2 KR.-W. Essen 211/2222 00/221 S. W. Essen 0 1 1 0 11 nicht! 3 Eintr. Frankfurt 1 1 1 2 1 011 2/2 2 2 Vikt. Aschaffbg. 1 11 1 4 I. FC Köln 0.0/2 211 0/211 Pr. Dellbrück 0 2 1 0 20 zachtseg 5 Tus Neuendorf 2 1 0/ 1 2 12 10% 20 FK Pirmasens 1 U 11 1 2 e enn Regensb. 0 1 2 eee e Frankfurt 2 1 0 2 2 1 gestel 7 Alem. Aachen I 1 1/2 0 0[1 1 1/ 1 2 2 Bor. Dortmund 1 1 1 0 1 1 5 Mainz 05 2 2 0/11 22 10/ 1 2 2 Phönix Luhafen 0 1 0 1 0 2 9 Kickers Stuttgt. 121 /222111/222 ViR Mannheim 1 0 1 0 0 1 wer u 10 Bor. M.-Gladb. 1211/2 02[z211/212 Schalke 04 0 2 0 1 1 2 fahre il Schweinfurt 5 1 1 0/1 2 21 2 2/2 21 Spvgg Fürth 1 0 1 1 1 1 N 12 J Wuppertaler SV 121/22 0110% 22 Pr. Münster 0 1 0 1 2 0 13 VfR Frankenthal 1 1 1/ 2 2 0 11/2 0 0 1. Fc Saarbrück. F e F777 P a) Tip: nach der MM- Tabelle b) Schorsch Unkelbach, Tus Neuendorf c) Reportertip geine Necbte zehieb ein Kapitel Borgeschichie Dem größter deutschen Boxer blieb auch nach seinem Abgang die allgemeine Zuneigung unvermindert erhalten rikaner vergaß sein Wort und trat gegen Joe Louis an. Die Revanche Schmeling gegen Louis ging 1938 in der ersten Runde ver- loren. Selbst die ungeheure Willenskraft Max Schmelings konnte die nach einem Voll- treffer auf das Rückgrat gelähmten Beine nicht mehr unter Kontrolle bringen. Schme- lüng gab sich nicht auf, obwohl im damaligen Ringer-Lokalkam Deutschland nach der Niederlage ein Fremd- ling an allen Toren. Dreizehn Monate spä- ter errang er, erstmals in seiner Laufbahn, die Europameisterschaft im Schwergewicht. durch den in der ersten Runde erfochtenen K. O.-Erfolg über Adolf Heuser. * Dann kam der Krieg. Der Fallschirm- jäger Schmeling wurde beim Absprung über Kreta erneut am Rückgrat und zusätzlich an einem Enie verletzt. Seine Rechte wurde durch eine unumgängliche Operation an der Wurzel des Mittelfingers nahezu kraftlos. Schmeling verlor das Rittergut Ponickel, das nach dem Zusammenbruch unter polnische Verwaltung kam. Seine Häuser in Hamburg hatten die Bombenangriffe zerstört. Ein Ver- stoß gegen die Baubestimmungen der Papier- markzeit(die schriftliche Bestätigung einer mündlich erteilten Genehmigung fehlte), brachte ihn auf Veranlassung der Besat- zungsbehörden ins Gefängnis. Nach acht Jahren Pause nahm Max Schmeling, aus der Not eine Tugend machend, das Boxen wieder auf. Die Gagen wechselvoll endender Kämpfe halfen ihm, sich und seiner Lebensgefährtin Anny Ondra ein bescheidenes Heim zu schaffen. Die Wäh- rungsreform gab ihm, wie uns allen, 40 DM auf die Hand. Heute besitzt der Boxer eine Pelztier farm. die in Europa höchstes An- sehen genießt, und eine Tabakplantage. Schmeling ist ein Mensch, der sich im Leben stets die Freiheit des Handelns be- wahrte. Wo er scheiterte, verfolgten ihn später niemals Selbstvorwürfe.„Besser wa- gen und verlieren, als nie etwas riskiert zu haben“, blieb seine Parole. Er lebte sein Leben, aus dem Mittelpunkt des Geschehens stets zur Stille und Einfachheit zurückkeh- rend, aus der er als Steuermennssohn aus dem stillen märkischen Dorf gekommen Ist. pf in Sandhofen: mi 2:6 btieb de, NSU auf de- Strecke Ueberraschungen in der Landesliga/ Schöner 5:3»Sieg des KSV 84 Mannheim Die„ewigen Rivalen“ im Mannheimer Ringsport, RSC„Eiche“ Sandhofen und der AsV Feudenheim, standen sich am Sonntag im Punktekampf gegenüber. Mit einem deut- lichen 6:2-Sieg bewiesen dabei die Jandhöfer, daß in diesem Jahr wieder mit ihnen zu rechnen ist. Durch Fallsiege von H. Feth über Baler im Fliegengewicht und Braun über Schmitt im Bantam lagen sie im Hand- umdrehen mit 2:0 in Führung; Manfred Spatz brachte die Gäste zwar im Federge- Wicht auf 1:2 heran, als er Schnebele nach 2:10 Minuten mit Schleudergriff abfertigte. Doch dann holte Sandhofen durch Punkt- siege von Maslack(über Höfer) und P. Weber (über Rüd) den entscheidenden Vorsprung, der in den schweren Gewichtsklassen durch Rupp und Ignor weiter ausgebaut wurde. Beide mußten jedoch mit Punktsiegen(über Ries bzw. Brugger) zufrieden sein. Den zwei- ten Punkt für Feudenheim hatte zuvor AS V- Mittelgewichtler Hogen durch einen entschei- denden Sieg über Cygan geholt. Ebenfalls am Sonntagabend kam der KSV Wiesental bei„Eiche“ Oestringen zu einem 4:4-Unent- schieden. Veberraschungen gab es in der Landes- liga, wo der stark eingeschätzte KSV Hems- pach beim ASV Eppelheim mit 1:7 bös unter die Räder kam. Auch Vizemeister VfK 08 Oftersheim hatte sich die Sache beim RSC Laudenbach sicherlich wesentlich einfacher vorgestellt. Laudenbach knöpfte dem favori- sierten Gast mit einem verdienten 4:4-Unent- schieden einen Punkt ab. KSV 1884 Mann- heim hatte das Oftersheimer 6:2-Debakel doch schneller überwunden, als man erwar- tete. Jedenfalls kam er zu Hause gegen ASV Ladenburg zu einem schönen 5:3-Erfolg. Beim ESV Schriesheim gab Sulzbach zwar einen beachtlichen Gegner ab, ohne jedoch den Schriesheimer 513-Sieg verhindern zu kön- nen. Enttäuschende Leistungen zeigte AC Germania Rohrbach, der diesmal sogar zu Hause gegen den ASV Lampertheim eine 3:5-Niederlage bezog und nun am Schluß der Tabelle rangiert.—. AlL Pferderennen Zum Saisonausklang: Mé-Abendsporifest Die Leichtathletik-Saison steht vor ihrem Abschluß— am vergangenen Soantag fand in Heidelberg der Schlußkampf um die badi- sche Mannschafts-Meisterschaft statt. Hier- bei kamen hinter USC Heidelberg und RSC Karlsruhe die Aktiven der Mr auf den dritten Platz vor 1846 Heidelberg und 8 Pforzheim. Bevor die Leichtathleten nun wieder in die Halle gehen, um die Kondition und Tech- nik in monatelanger Winterarbeit zu verbes- sern und auszufeilen, veranstaltet die MTG am Samstag auf ihrer Anlage am Neckar- platt ein Nationales Abendsportfest, das den Mannheimer Freunden der Leichtathletik zum Saisonabschluß einiges bieten Wird, denn die Teilnehmer kommen nicht nur aus der näheren Umgebung— darunter der kampf starke Phönix Ludwigshafen, sondern auch aus Stuttgart, Kassel, Karlsruhe, Pforzheim usw., mit Läufern der deutschen Spitzen- klasse(die Stuttgarter Lüpfert, Brenner und Fischer). Der Start des deutschen Stabhoch- sprungmeisters Schneider, Pforzheim, dürfte ein besonderer Anziehungspunkt sein. Saisonabschluß beim vVẽWMW Ein reizvolles Bild bot sich am Samstag- abend auf dem Altrhein, als eine„Flotte“ von etwa 30 Paddelbooten, zwei Ruder-Gig- Vierern und einem Ruder-Achter mit einer Lampion-Auffahrt die Siegesfeier des„Volks- tümlichen Wassersports Mannheim“ einlei- tete.. 8 Später traf sich die VWM- Familie im ebenfalls lampiongeschmückten Saal des Bootshauses, um in schlichter aber ein- drucksvoller Weise die Leistungen der Sport- ler durch die Abteilungsleiter zu würdigen. Die Vereinsmeisterschaft der Schwimmer und somit den Hans-Heck-Gedächtnispreis errang Rolf Bauder. Als schnellster Krauler gewann er auch den Karl-Werner- Wander- preis. Bei den Kanuten trugen sich als Ver- einsmeister im Zweier-Kajak zum zweiten Male H. Sievers und R. Pfister ein. 5 Den Kanuten P. Chalupsky, F. Chalupsky, Kranz, Sievers, Pfister, Weber, Kunik, sowie dem Jungruderer-Vierer, der bei den Ju- gend-Bestenkämpfen in Heidelberg startete, Wurde ebenfalls die Nadel angesteckt. Dar- über hinaus wurden alle drei Spartenleiter, W. Biedermann, K. Walther und O. Müller für ihre unermüdliche Mitarbeit durch ein Buchgeschenk geehrt, außerdem von jeder Sparte noch ein jugendliches Mitglied(W. Schutz, W. Weber. E. Kätsch), 5 in Niederrad: Tantris große Form hät an Trotz reger Beteiligung auswärtiger Ställe waren die Felder des letzten Frankfurter September-Renntages teilweise sehr klein; auch der Besuch lieg zu wünschen äbrig, Was wohl darauf zurückzuführen war, daß die Internationale Automobil-Ausstellung die Massen angezogen hatte. Die Rennen trugen die Namen ehemaliger berühmter Zucht- stätten. Das Sydow-Kalzig-Rennen(Ausgleich III über 2100 m) brachte dem in großer Form laufenden Tantris einen weiteren Erfolg. Glockenschlag ging in der Geraden leicht außen vorbei und hielt Feenzauber sowie den Rest sicher, von dem Elrize und Bombay sich gut hielten. Das Wuthenau-Hohenturm- Fagdrennen üebr 3600 m gewann Anführer seinem Namen entsprechend vom Start bis ins Ziel. Achtung zeigte sich weiter verbes- sert und konnte gegen Schwarzes Meer das zweite Geld behaupten. Ein knappes Ende gab es in dem mit neun Pferden besser besetzten Buddenbrock-Pläs- Witz-Rennen. Chiron, dem die weite Distanz von 2500 m besonders zusagt, konnte Mare- Anton und Fridolin eben noch halten. Zum Abschluß erschien im Lehndorff- Steinort-Rennen ein Riesenfeld von zwölf Pferden am 1800-m-Pfosten. Die lange nicht auf der Bahn gewesene Schimmelstute Jagst stellte sich gleich in bester Verfagsung vor und rang Capella um einen Kopf nieder. H-h — Pferde-Toto: 1. R.:(11 richtige): 6 483,50 DM, 2. R.: 158,10 DM, 3. R.: 43,20 DM. 5 Beilagen Hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipschein des Württemberg Badischen Totos im West-Süd-Block für den 10. Wett bewerb vom 1./2. Oktober 1955 bei. 8 Darmträgheit durch Joghurt-Milkitten. Joghurt: hilkitten sind ein von chemi- schen Zusützen freies, rein diätetisches Naturmittel in Würfelform · hergestellt unter Verwendung von Joghurt-Kulturen, Milchzucker, Waldhonig, Pflaumen, Feigen und anderem Pflanzenzusatz und mit einem biologischen Vitaminöl angereichert. Die wohlschmeckenden Mannheim, R 7, 29 Pkw- Garage sofort zu vermieten. Näheres bei Hausmeister Fischer, Möbl. Zimmer durch Fischer, 8 3, 2. Gutmöbl. Zi. an berufst. Da. od. He. Sof. zu vn. Angeb. unt. 07283 a. V. Gutmöbl. Zimm., Fe, an He. zu vm. Adr. einzus. unt. A 07280 im Verl. Gepfl. 7. Zim.-Wohng. in Heidelberg mit allem Zubehör geg. Finanzie- rungsbeihilfe in Höhe von 3700, jaschinen n 474 6% indstr. 7% rmiefung 1. 0 3,9 1 ag. ent, N ung, Kü⸗. 62 1 Mieder lebensſroh. 5 veimle tungen i 211,1 ſoghurt-Milkitten a bewirken ebenso regelmäßige wie leicht und angenehm sich voll- ziehende Stuhl-Entleerungen, wie sie von Natur aus sein sollen. Quilen Sie sich nicht länger, nehmen auch Sie Joghurt-Milkitten! Preiswerte Packungen zu 1 1.30 und 51 2. 20 in allen Apotheken. In bester Lage im Zentrum von Schwetzingen 4 groge Büroräume mit Gas, Wasser, elektr. Licht- und Kraftanschluß sowie Zentralhelzung, ganz oder evtl. geteilt, zu vermieten. Die Räume sind auch geeignet für Arzt- od. Anwaltspraxis. Schriftliche Anfragen unter Nr. CP 78372 an den Verlag. 4 Mannheim-Almenhof und Lindenhof Mannheim- Neckarstadt 2 Mannheim- Schönau Bz je nach Lage und Grundstückshandelsgesellschaft 55 Mannheim, H 1, 5, Tel. 3 22 617 Wir vermieten: Bü a 1 22 Uro-v. Lügeffdume etwa 100 qm, Innenstadt, Erd- geschoß, 150, DM, evtl. geteilt, sofort zu vermieten. Tel. 4 01 74 2-Zim.-Wohnungen etwa 90, DPM Miete 3-Zim.-Wohnungen etwa 140, DM Miete schönste Lage. 2. Ammo- Wonnung m. Wohn- u. Kochküche, einger. Bad, Garage, i. Sandhofen, ruh. Wohnlage, gegen Bkz in etwa 3-Zim.-Wonmungen ente 3 Wochen zu vermieten. Adr. 100 Db alete einzus. unt. A 78931 im Verlag 2-Zim.- Wohnungen etwa 65, DPM Miete DM zu vermieten. Angebote unter Nr. P 78476 an den Verlag. In mod. 2-Fam.-Haus best. Oststadtl. 2 Zim.- Wohnung.(Gartengesch.) Zentr.-Hzg. an geb. kinderl. Ehep.. oder Dame zum 1. 10. zu vermiet. Angeb. unt. Nr. 07264 an den Verl. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz Ifd. zu verm., u. zu miet. ges, auch für Amerikaner, durch Immob. Jos. Huber vorm. Grabler, Augusta-Anlage 19, part. links. Tel. 4 33 70, Nähe Wasserturm. Möbl. u. leere Zimmer u. Wohnun- gen Ifd. zu vermieten u. zu miet. gesucht. Schwarz, Immob., Mhm.,, O 5, 7, Planken(neben Engelhorn & Sturm). Telefon 5 02 42. Garage, 24 qm, zu verm. Lindenhof, Rahnfelsstraße 12a. Zu erfragen Bricke, Schwarz waldstraße 7. Leerzimmer an berufstät. Frl. zu verm. Angeb. u. 07319 a. d. Verl. Schlafstelle zu vermieten. Schweikert, Speckweg 158. Wohnungen mit u. ohne Bkz zu ver- mieten. Verm.-Büro Planken, Kur- fürsten-Passage, Tel. 5 24 20. Möbl. u. leere Zimmer, Wohnungen Su. Id. u. verm. Ver mittig. Gosch, Kü., Astorstr. 27 Mürerstr). T. 76629 2 Zimmer, Küche, K. K., einger. Bad, Balkon, 2000,- DM ab 15. Okt. zu verm. Wiegand, Whm.-Sandhofen, Webereistr. 13. Anzus. tgl. ab 17 Uhr I T ebnungzievzcb 0 in Ludwigshafen, 2 Zim., Ki. m. Bad u. Gartenanteil geg, 2- bis 3-Zim.- Größe der Wohnung. Finanzierungs- und LADEN im Zentr. v. L. 2 Verkaufsräume J Min Cesdhäkkräune in O 4, 1 Anzusehen ab 15.00 Uhr. uhafen Rh., Stadt- Biete in Heidelberg in besf. Lage d. teil Mitte, Neubau, 4 Schaufenst., (35 u. 30 qm), Nebenr. 16 qm, ab 15. 10. 55 zu Ver- met. Auch als Büroräume geelign. Angeb. unt. BPI. 105 a. d. Verlag. Wohng. in Mannheim zu tauschen geg. Angeb. unt. 07281 an den Verl. Weststadt herrschaftl. 6-Zim.-Woh- nung, Bad, 2 Terrassen, Etagen- heizung, im 2. Obergeschoß; suche in Mannheim od. Umgebg. sleich- wertige 4-Zim.-Wohnung mit Bad. Näheres Tel. 5 23 14 Mannheim. Neubau- Komfortwohnung Kä.-Süd, voraussichtl. Angeb. unt. Nr. 07313 olont zu vemieten Passage, Tel. 5 24 20. 3 Ammer, Ache. einger. Bad S 4 trihzg., evtl. Garage, ruh. Wohnl. bis 15. 10. 55 1 rm. 2000, Mietevorauszahlg. agel a. d. Verlag. Möbl. u. Leerzimmer zu vermieten. Geldbeutel mt etwa 18.— DM am 27 Sept. vorm. in Breite Straße von 80ſfanr. Rentnerin verloren. Abzugeben bzw. Nachricht an Mar- garete Ganter, Schriesheim, Alters- Verm.-Büro Planken, Kurfürsten- neim Haus Edelstein. f 5 Was gibt's denn alles bei DEFAKA, Mutti? . 5 N 4 Auf Wonsch steht Ihnen unser eigenes Kreditsystem zur Verfügung Alles was man braucht, gut und preisvrert in den kommenden Anzeigen lch werde es. Dir zeigen 3 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Grete Nehrkorn und Sohn Hans Nehrkorn Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 28. September 1935 Doppelbeficouch spielend leichte Handhabung Holzfarbe und Bezüge nach Wahl 328. o Günstige Teilzahlung. Möbelhaus HEINZ MANN Mannheim, dau 3, 1 Fregßgasse) ADrER- Nähmaschinen Ausartenstraßge 13. Telefon 4 37 35 MM-Sonderzug am 2. Oktober 1933 2080 Heizöl-Lagertanks nach DIN 6606 in allen gangbaren Größen liefert kurzfristig . A 1. Mannheim- Waldhof *. 1 Fernsprecher 3 92 31 tninies., 5 Brof due, lee. Seite 8 MORGEN Mͤttwoch, 28. September 1955/ Nr. 2²³ 1 — 1 Wandklapp-Beif 9 5 Bluse 18 eigene Herstellung, in allen Far- Von der Pope 8. Immobilen 7 Di . e nl. Seeberger. 8 8. b eleganten Spitzenbluse el Unsere liebe Schwester und Tante, Frau. Sie bei uns r Anstatt Miete auf Tellzahlg. zonn. 2 9 L tt Fisch B nur ein Spezlalgeschäftzann. 1 BLVnt-Fertishaus. Kassel 559. karate ber r Tna + v 4, 7 n unge 0 D Sc 2 E ue Trudel. Moden Freßgasse. chen Um 0 7 l 85 0 0 5 7 Ser- Grundsiuce el der Vie ist heute nacht sanft entschlafen. Keine Wunder kur. 7 Nl 1 5 aber sehr bekömmlich, wenn Sie 2 0 0 id. 5 6 e inn regelmäßig rauchen: 5 5 37 ot W 8 Weinheim, den 27. September 1955 N 0 5 8 6 8 0 Rheinkönig Halb und Halb 3 8 3 zeuge 8 . 8 naturreiner Feinschnitt-Tabak. OJ ur, SSA stürzte Familien Twele und Falck, Nee,. 8 5* u in die . 5 2 Rechnende der rec 5 A Die Bestattung findet in aller stille statt. Ennert eoxrfixNENTAI 2-Familien-Haus 3 8 asc Heis rea 15 3 81 ö aH a-8 6.21 NAPIDUS in gut. Lage bei 30 000, Anz. 2. kf.. ben Spru 85 8 5 8 es. Angeb. unt. PS 79011 a. d. V. 1 N Buchungsmaschine, 4 Zählw.,. 5 Damenstrümpfe ammen Te e 7 Kunst bewährte Quslität, fei Wienecke d kombinationen ab 380,— DM. erstkl. Zustand, wenig gebr. 3 303 unstseide ewWẽà 2 Uslita ein- 1 Alois Baumann, Lange Rötterstr. 32 aus erster Hand abzugeben. 1 Dis 2-Famlen-Haus chi Fe d Spit tn 2 15 stopfte 8 Nach Gottes hl. Willen wurde mein lieber, treusorgender Vater, Angeb. unt. CP 79141 a. d. Verl. in guter Lage zu kaufen gesucht. FFF E agen und mein guter Bruder, Schwager und Onkel, Herr sofskissen— Riesenauswahl Angeb. unt. P 07298 an den Verl. stärkt. schwarze Naht. Paar DM er des 2 Betten-Flieger, U 4, 20, Tel. 3 18 00. 1 l E i h R 18 7 ate Gebie rie S Das modische Kostüm von 8K 10 eut aufge ekanntimachongen + 11 1 durch einen tragischen Unglücksfall, im Alter von 49 Jahren 9 Damenstrümpfe Aug das für immer von uns genommen. a 8 g 9 8 sität urn Versteigerung der verfallenen Pfänder aus der Zeit vom 16. Februar 1953 100%% Perlon, 51/20, elegant und fein- m Res tau Mannheim, den 24. September 1955 bis 15. März 1955 ͤ am Mittwoch, dem 5. Oktober 1955, im Saale des Gast- 0 1 0 T 2, 9 hauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Beginn 9.30 Uhr, maschig. betonte Naht, manden 2 In tiefer Trauer: Saalöffnung 9.15 Uhr. Letzter Auslösungs- bzw. Erneuerungstermin 0 Wolfgang Reiß Tür die Pfandscheine Gruppe A: Nrn. 46 419 bis 47 539; Gruppe B: Nrn. oder: 45 den. II. Wahl.. Paar DM IV Katharina Müller F 1, 10—11(Pfälzer Haus) 13 447 bis 15 834 Montag, 3. Oktober 1955. Näheres zu erfragen beim Hlide Brünning 2. Städt. Leihamt Mannheim. 0 püsseldo d Anverwandte Brillantringe, Da.- u. Herrenringe, Mannheim, den 26. September 1953 Städt. Leihamt 2 un Wa Silbergegenstände, Oelgemälde. Herren-Fantasie-Socken sche Mot Beerdigung: Mittwoch, 28. Sept., 14 Uhr, im Friedhof Neckarau 5 U. Aufgebot von Pfandscheinen 5 25 nmmen) WI an ren in 1. Es wurde der Antrag gestellt, folgende Pfandscheine des Städt. Leih- räfti ualität Ferse u. Spitze synth.. Schäfer, Keplerstr. 40. Tel. 4 21 06. amts Mannheim, Welche angeblich abhanden gekommen sind, nach f K 82 At N* ſterhalb 8 § 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: Gruppe B Nr. 13063 verstärkt, lange oder kurze Form, Paar uk„Teu 4 17115 1 5 vom 12. Februar 1955; Gruppe B Nr. 13064 vom 12. Februar 1955; Gruppe glück ei Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 27. September 19335, 3 55 Feng: B Nr. 13625 vom 19. Februar 1953; Gruppe B Nr. 19324 vom 286. April u 5 plötzlich meine liebe Frau und treue Lebensgefährtin, unsere Der Gas KAMIN 5 N 1— 5 75 8 1955. Die Inhaber dieser Pfand- 5 f 55 5 herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und f Scheine Werden hiermit gebeten, ihre Ansprüche unter Vorlage der f nden 7 Tante, Frau 5 3. Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Beachten Sie Unser chau enster Nr. 15 eladene„ 2 2 5 Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Geschäftsräume C 7, 1-4—— 0 5 Luzie Wunsch ik Kermas 8 Manke geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftsloserklärung dieser Pfand- r Wasser N scheine erfolgen wird. ung, de. eb. Domin e Mannheim, den 26. September 1985 1 1 0 1 1 5 Planung und Beratung 5 3 Se bee 00 1 5 3 5 0 U 5 8 8 Reim,; den 28. September 1958 e 8 Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb 1 8 Im Namen der Hinterbliebenen: 5 vergibt folgende Arbeiten: G Wunschik 1. Gas-, Wasser- und Abwasserinstallation für die Wohnbauten an der Eltern v eorg uns Junker& Ruh“-Herde Luginsland Lilienthalstragße, 1 M 4, 12. 2. Anstricharbeiten(innen und außen) für Einfamilienhaus Nr. XIX— 5 Wupper. Beerdigung: Donnerstag, den 29. September 1955, 9.30 Uhr, im am Aubuckel,——— ch Hömm Hauptfriedhof Mannheim. 5 3. Tapezierarbeiten für Einfamilienhaus Nr. XIX am Aubuckel,. 2 5. DN 25. DNN 35. DN 30. 4. Schlosserarbeiten(Geländer) für die Wohnbauten am Aubuckel, e 9800 5 Für ee em Motor Suic ene e Block BB, auf Wunsch Kundenktedit, Zimmer Il, 2. Etoge aglückt.“ 5 5 nreib 1 5. Elektroarbeiten für Haus F 5, 3. ch das au II Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der Geschäfts- 5* denburg ge f. 50 rel mast en 5 stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Max- 5 1 8 neuw. u. Vorführmaschinen billigst. Joseph-Straße 1(Auskunft) abgeholt werden. Helga Erika rehl Wupper ü 1 f ei iebevoller Teilnahme beim R ODER, D 2, 11(Kein Laden) Mannheim, den 27. September 1955 0 0 Wu Für die vielen Beweise li 3*EFEE 5 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbll it ihrem Heimgang unseres lieben Bruders und Onkels, Herrn Musikschrank 55 mit Super UKW, DiPLOM- KAUFMANN annten G ztour. Plattenspieler, 339,.— DM, 3 genden I. Anz. 14,—, Wochenrate 5.—. Radio- 3 5 25 5 5 5 6 Dr Gerhard Farr 1 N 2 Wöllmer, Mannheim, Schwetzinger 0 Jer ann Richard Benz Platz 1, und Feudenheim, Haupt- efrau ne —— KUNST- AUKTION VIRLOB TE brhaus 2 2 73 5— 3 eee sprechen wir unseren tiefgefühltesten Dank aus. Pküff-Mähmaschinen- R 1. 7 Stuttgart. Gustav-Siegle-Haus 6. Oktober MTIMH.-KRFERTAI. WEIN HEIM /BERGSTR. 3 1 5 Baumann, Lange Antiquitäten— Biedermeiermöbel— Skulpturen Ruppertsberger Straße 42 Scheffelstraße 4— ötterstraße 5 25 4 1 5 Ladenburg/ N., den 27. September 1955 ö Gemälde: Best— Bürkel— Kappis— Chr. Mali 3 0. SEPTEMBER 195 5 5 3 KOFFER SchnEBNMAScHNEN Ferd. Keller— Chr. Speyer u. a. 255 3 1— m men 7 3 Vorführmasch. m. gr. Preisnachlaß Raten ab 10, Di. 1. Rate b. Let. SILBER SeHMU eK os Tas lariK A 2— Eugen Benz Gebr. Masch. in reicher Auswahl ALS VERLOBTE GRUSSEN: Wenn en eee DR. FRITZ NASEEI— Schreiben Sie bitte an MARINUS 2 Kitt Bĩ K a 1 3 5 a. M. vereidigter und öffentlich best. Kunstversteigerer F irrec bil a 535 5 Stuttgart—- Mannheim, Augusta-Anlage 13— Telefon 4 42 77 51 5 p K Wa Sche-5 De eK Jetzt die Oefen von Rothermel 1. c. Jamson Farker 1 0 ebernahme von guten Objekten zur Auktion 8 g 5 N 3, 12 Kunststraße N 3, 12 5 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang Katalog auf Anford 2. Z. Mannheim-Käfertal 1 1 8 e Obere Riedstraße 10 1 meines lieben Mannes, Herrn Zeit und kaum sparende * 28. September 1935 Anzeigen im MM 5 * Alfred Nehrkorn REGISTRATUREN* 1 haben Erfolg! nur von sage ich allen meinen herzlichsten Dank. Herrn Pfarrer O 7. 12(Flanken) Bewerb. Schenkel danke ich besonders für die trostreichen Worte. Kona Ruf 31937. 5 Neckarhausen-Weiherhof, den 27. September 1955 ansprüe 61. 7 N Hoh. Hauptfriedhof nach Kolb, Christian, Dammstraße 4daalaa inri Luginsland Hoffmeler, Maria, Mollstragße 2 Badeeinrichtungen M 4, 12* der meistverbreitete 5 Urforde Kammerer, Rosa, Seckenheim, Aachener Straße 50 5 1 Kreidel, Hermann, Westring 777. B A ˖ MOSE Handstrick apparat garantie Krematorium 1 L L 195,.— DM, auch mit Zusatz zum Vorzust Köhler, August, Spiegelfabrik 11 Rechts-Links- Stricken. Täglich Vor- 8 2 Eine Pant in Rhei d Moseltal mit allen Rei führungen: Knittax-Strickstube 0 4, 5, von 10 Friedhof Käfertal ine Fa im ein- un OS mi en Reizen Planken, Telefon 5 35 67. Pfalzgraf, Heinrich, Waldhof, Glasstraße 21 14.00 Ta. JAVA- KAPOK des Herbstes. 1 3 2 2 2 2—— Friedhof Neckarau e 0 Ziel ist Bullay mit der Marienburg. %%% 14.00 d 2* Friedhof Rheinau Beitrost 34, Fahrplan: 222 Uhr ab Heidelberg an 22.29 Uhr lun Schneider, Elisabeth, Frühlingstraße 38 144.00 eleamggig aunenggcegert, ban 12 70 25 e 5—— 1 5 mi rungfedern Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim 1 11.15 Uhr an Bullay ab 18.40 Uhr Ohne Gewähr alralzenschoner 7 6.— Fahrpreis: ab Heidelbeg 1,50 5 ab Mannheim 186, 50 Angebo Polstermöbel N Achten ab Ludwigshafen 6,50 DN 1 Fahrkarten in der Schalterhalle des MANNHEIMER Va 12 nnheim, au 3. 3 und MORGEN“ am Marktplatz. 1 Ludwigshafen, Bismarckstraße 88 a 1 0 Bücherschrank, 2, 10 m u. Schreibtisch] Guterh. Küchenherd u. Gasherd, dunkeleiche, gut erh., und sonst. sflam., bill. zu verk. Heinschink, he Mobiliar sowie Badewanne z. ver-! Waldhof, Jak.-Faulhaber-Str. 12 5 15 2 7 1 1 Kauf. Dahm, hahm., Haardtstr. 23 Kinderwagen Geddigrohr) mit Ma- Er gro De + 0 80 1705 Kompl. weiß. Bett mit Nachttisch u. tratze prsw. zu verkaufen. Bruck- un Kommode, Gasbadeofen Vaillant), nerstraße 1., 2. Stock links. 4. Woche verläin gert Ae 1— b ee Gebr. Schlafzimmer zu verkaufen. die 5 f„ 1 Angeb. u. Nr. 07346 an den Verlag. sor razze), Fischmangel, gr. Spiegel, 8 8 Noch schöner! Noch bequemer]! Noch wirtscheftlicher! fre zu verkaufen. Basser mannstr. 36. neu und gebraucht 7 Eich. Büfett, 2 m, weg. Platzmangels PIANOS PlanOfabriIk 2 Ihn r eee e 3 Deutsche Ein Meisterwerk v „Pt., 8 2 2 2 Neues, ungebrauchtes Paidi-Kinder- 9 1 1 Möb 1 8* or-Urteile oder Vorteile 5 bett, 1,20 0.60 m, zu verkaufen od. POIster-Mobel s 1. 1 Botho Bundespatente 18821935 gegen Größe 1, 00x, 50 m zu tausch. VV. Eneis, S 6, 37—38 Gewerbe- Kühlschrank Bähre, Kühl- 2 Au Kompl. Schlagzeug u. gebr. Tafel- raum 30 und 100 Ltr. Abstellfläche. Dauerb A nd 5 Allesbren ner— Meißluftherd Manche leute haben Vorurteile. Zum zeispiel gegen Ihr Klavier zu verkaufen. Adresse ein- 1.23 am, 9 Abstellfächer. Autom.— den KON SUM.„KON SUM. 1 Se zusehen unter Nr. A 07274 im Verl.„ ee Jetzt in 24 verschiedenen Ausführungen und Modellen für jeden Bedarf,. Nich tor mich. Wie törichf 90. fü 25 5 1 2 5— 0 25 1 5 5 75 1 1„* 71 enn fro man sie; Gienanthoten„Walküre, 75 cbm, brauch— etwa 1,2 KWh 4 Std.— für jeden Geschmack, für Klein- und Groß-Küchen in Stadt und Landl!. Haben Sie sch inmol. ö Wenig gebr., in bestem Zustand, nr 09 85 Krane, 55 5 8.„Haben Sie schon einmoſ im KkONSUM gekgoff? Sich W. zen, Teieen 21. ben. Autre. ane 90e, Rate 2d, Radio- Wollmer 5 Etagenheizung, Warmwasserbereitung, Infrarot · Elektro · kinriehtung 3% ·˙ 1 öberzeugtẽ Von der 5 en Telefon. Mannheim, Schwetzinger Platz 1 a s w,ahl, der Qualität, den Preisen?“ Dann schweigen 0 U Kneten. reiten, waer 5 a 8 Nohe Brennstoffersparnis 8 Der meistgekaufte Meisluftherd 75 5 mulde u. verschied. zu verkaufen. 2 Well sie lieber Vorurteile haben als Vorteile Ladenburg, Wormser Straße 1. Sten 5 2 5 2. 1 1 H 1 7 2 4 5 5 S* j Elektr. Waschautomat„Vaporette“, verschiedener Größen abzugeben.— Einmalig in der Welt: mit EN TA II- 8 ENI 88 255 1 ä 5 5 220 V, m. Wringmasch., fast neu, f. Mannheim, F 3, 20. 155 4 5 3 3 or N. 5 27 70 NUN verzergt bereits Mil- Textil e 1. besuchen Sie unsere Koch-, Back- und Bratvorföhrungen: ee rd 555 3235 8 5 Gu Or Wohnzimmer-Lampe 8 sagen: 5 8 118 8 J bunte au verkauten. Mur Mittwoch. 28. Sept., Donnerstag, 29. Sept., Felt ag, 30. Sept. „Gasherd m. Bratr. u. Her, Seckenheimer Str. 71, eine Tr. Ixs. is 16 Un 2 zu vk. Korte, Untermühlaustr. 102. jeweils r und 20 Uhr 1 9 Mehr. Nähmaschinen u. Fahrräder 3 3 3 A, der teils neuwertig, billig abzugeben. Mational-Meglstrier-Nasse in Mannheim Groß gaststätte„Neckartal“ rette Stabe, T! Haußer, Neckarau, Friedrichstr. 1. für 2 Bed. in sehr gut. Zust. zu 5 5 Dunkelbl. Herren- Wintermantel, gr. Verk. Adr. einz. unt. A 07289 i. V. Eingang Rückseite Bewer Figur, gut erh., 60.— Du zu verk. Nr. P 8 25, part. lines Per slaner mantel Eintritt frei! Kuchenverlosung! Kostproben. 8 8 715 Seb. 5 85. schw., neuw., preisgünst. abzugeb. Versorgt uns gut! Lehrii Alis zu verk. Lösch, H 4, 24. Adr. einzus. unt. A 07202 im Verl. N Eli 5 7 Marken-Klavier, schwarz poliert, eranstalter: Elisabeth Roth, Wiesloch, Neustraße 12 Nel sehr gut erhalten, zu verkaufen. öl-öfen, Alois Baumann. Lange Verkaufstelle und motorisierter Kundendienst 10 Adr. Einzuseh. u. A 78036 im Verl.]! Rötterstrage 52, tägl. Vorführung.. 32 „ plember 1955 MORGEN 3 2 3 Seite ei Düsenjäger abgestürzt onn. Zwei britische Düsenjäger sind am ungeklärter Ursache unter drama- Umständen bei Bonn abgestürzt. der Vier Besatzungsmitglieder konnten wird noch vermißt. Eines der heiden zeuge geriet schon in der Luft in Erand A stürzte nach einer Reihe von Explesio- z in die Küche eines großen Wohnhauses der rechten Rheinseite gegenüber dem mer Bumdeshaus. Die Bewohner konn- sich erst im letzten Augenblick durch Sprung aus dem Fenster vor den en retten. Die Feuerwehr hatte große wierigkeiten, durch die von Fahrzeugen topkte Straße an die Absturzstelle zu ge- igen und das Feuer zu löschen. Die Trüm- r des zweiten Flugzeuges wurden über eite Gebiete der Bonner Rheinseite ver- eut aufgefunden. Ein Flugzeugrad durch- nug das Dach der Mensa der Bonner Uni- sität und sämtliche Zwischendecken bis m Restaurant im Parterre, ohne jedoch manden zu verletzen. Motorschiff gesunken Düsseldorf. Das zu Tal fahrende hollän- che Motorschiff„Antonius Maria“(215 nnen) wurde am Montag auf dem Rhein gterhalb Orsoy von dem deutschen Motor- uk„Teutonia“ gerammt und sank. Das gnglück ereignete sich bei einem Ueber- gungsmanöver des ebenfalls zu Tal feh- nden deutschen Schiffes. Die mit Kohlen ſadene„Antonius Maria“ wurde sofort un- Wasser gedrückt. Die zweiköpfige Be- zung, der Kapitän und ein achtzigjähriger atrose, konnten von einem deutschen nleppschiff gerettet werden. K Altern von 10 Kindern verunglückt Wuppertal. Der 50jährige Johann Hein n Hömmen und seine Ehefrau sind mit Motorrad in Wuppertal tödlich ver- glückt. Wie die Polizei mitteilte, befand ch das aus Lastrup(Bezirk Cloppenburg 8 denburg) stammende Ehepaar, das 10 Kin- Hinterläßt, zu einem zweitägigen Besuch Wuppertal. In der Innenstadt prallten sie it rem Motorrad aus bisher nicht be- unten Gründen mit einem entgegenkom- enden Lastwagen zusammen. Während r Mann auf der Stelle tot war, starb die au nach ihrer Einlieferung ins Kram tagabend kurz nach 22 Uhr aus bisher mit dem Fallschirm retten, der vierte „Au Die im Dezember 1953 gegründete„Bun- desanstalt für zivilen Luftschütz“ hielt in der vergangenen Woche eine ausführliche Informationstagung für die deutsche Presse ab, in der die Vertreter der Tageszeitungen, Rundfunkstationen und Nachrichtenagen- turen über Aufbau und Planung des künfti- gen deutschen Luftschutzes aufgeklärt wer- den sollten. Wir bringen nachstehend den Bericht unseres in Anbetracht der Wichtig- keit der angeschnittenen Probleme zu dieser Tagung nach Bad Godesberg entsandten Re- daktionsmitgliedes. 5 „Luftschutz ist die öffentlichste Angele- genheit, die es gibt“— mit dissen Worten eröffnete in der vergangenen Woche E. Hampe, Präsident der 1953 durch Beschluß des Bundeskabinetts ins Leben gerufenen „Bundesanstalt für zivilen Luftschutz“ in Bad Godesberg eine Informationstagung für Pressevertreter aus allen Teilen des Bundes- ebiets. Und:„Sie sollen uns dabei helfen, as deutsche Volk von der Notwendigkeit des zivilen Luftschutzes zu überzeugen; sein Aufbau kann nicht einfach kommandiert werden, und wir lehnen jede gelenkte Staatspropaganda ab“, sagte Ministerialdiri- gent Bauch vom Bundes- Innenministerium, dessen Chef, Dr. Schröder, die Tagungsteil- nehmer begrüßte. Eine Reihe von Vorträgen sollte das Verständnis der Zeitungsleute für diese Notwendigkeit vertiefen und sie mit dem Stand der Planungen und den Auf- gaben der„Luftschutzschule der Bundes- republik“ vertraut machen Kurzlehrgang, wie sie seit einiger Zeit für bestimmte Berufsgruppen(Amtsärzte, Fern- meldetechniker, Brandfachleute usw.) abge- halten werden. Eine der wesentlichsten Auf- gaben der Bundesanstalt für zivilen Luft- schutz ist die zentrale Ausbildung von etwa 5 000 leitenden Luftschutzführern(„Luft- Schutzoffiziere“ wurden sie auch genannt) in einem Zeitraum von drei Jahren. Das ist die gleiche Zeitspanne, die für das vorläufige Luftschutzprogramm des Bundes vorgesehen ist, dessen erste Maßnahmen nach der Ge- nehmigung durch die Bundesregierung und der Verabschiedung des Luftschutzgesetzes (das Anfang Oktober dem Parlament zuge- leitet werden soll) ergriffen werden sollen. Die Kosten für dieses vorläufige Dreijahres- programm, dem dann ein endgültiges LS- Programm folgt, betragen rund 1,2 Milliar- den Mark. Das geräumige, Haus der Bundesanstalt in Bad Godesberg, Moltkestraße 54, hat Tradition: Es War in einer Art modern eingerichtete Der Dreijahresplan der Bundesanstalt für zivilen Luftschutz soll krüher eine Landesschule des ehemaligen Reichsluftschutzbundes nud wurde, nachdem es längere Zeit als englischer Soldatenelub gedient hatte, seiner ursprünglichen Bestim- mung zurückgegeben. Betriebsame Offiziere a. D., Verwaltungsexperten, Finanzleute und Wissenschaftler haben sich seit Dezember 1953(und auch schon früher) damit beschäf- tigt, die Pläne zum Aufbau des zivilen Luft- schutzes mit allen seinen Unterabteilungen bis ins kleinste Detail auszuarbeiten, so daß dieser Aufbau— sobald die Mittel dazu be- willigt sind durch einen Druck aufs Knöpfchen ausgelöst werden kann. Der deutsche Luftschutz der Zukunft soll etwa folgendermaßen aussehen: Bisher— das heißt seit dem Jahre 1951, als die NATO die Vorbereitungen für einen deutschen Luftschutz anregte— wurden zur Durchführung dieser Vorbereitungen eine wissenschaftliche Schutzkommission im Rah- men der deutschen Forschungsgemeinschaft, der Bundesluftschutzverband(der die Bevöl- Was sonst noch gescha g. Der 18 Monate alte Noel Casteleyn aus Harelbeke in Belgien wurde vom Tode ge- streift, ohne daß ihm dabei ein Haar ge- krümmt wurde. Das Kind spielte vor sei- nem Elternhaus auf den Gleisen der Bahn- linie Courtrai- Brüssel und schenkte einem mit hoher Geschwindigkeit heranrasenden Zug überhaupt keine Beachtung. Der ent- setzte Lok-Führer zog die Schnellbremse, aben es war bereits zu spät. Mit kreischen den Rädern rollte die Lok langsam über das Kind hinweg, doch als sie schließlich zum stehen kam, tauchte Noel völlig unversehrt zwischen ihrem riesigen Gestänge auf. * Die britische Admiralität hat den sech- zehn Jahre alten Flugzeugträger„Indomi- table“, den leichten Kreuzer„Argonaut“ und zehn Zerstörer auf die Abwrackliste gesetzt. * . Einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord Tür Landfahrzeuge hat nach Mitteilung eines amerikanischen Wissenschaftlers ein unbe- mannter raketengetriebener Schienenschlit- ten aufgestellt. Er erreichte auf einer Strecke von sechs Kilometer eine Geschwindigkeit von 2056 km /st. ch gegen Atombomben kann man sich schützen“ noch dieses Jahr anlaufen kerung über den Selbstschutz aufklären sol), das Technische Hilfswerk, die Bundesanstalt für zivilen Luftschutz und die erste Meß- station für radioaktive Luftüber wachung in Freiburg gegründet oder neu aufgebaut. Das Rote Kreuz bildete 460 000 Laien in Erster Hilfe und 160 000 Personen als perfekte Hel- fer aus. Deutsche Experten wurden außer- dem in den NATO-Ausschuß für Luftschutz- fragen entsandt. Der auf diesen Maßnahmen aufbauende Dreijahresplan sieht die Einrich- tung des Warndienstes(60 Millionen Mark), eines freiwilligen Luftschutz-Hilfsdienstes mit 260 000 Helfern(von denen 30 000 in über- örtlichen, motorisierten Verbänden zusam- mengefaßt werden sollen), die Anlage grö- Berer Arzneimitteldepots, Aufklärung und Ausbildung durch den Bundesluftschutzver- band, Forschungsmittel und einen in drei Typen normierten Schutzraumbau vor. Für 1955 sollen für diese Maßnahmen im Nach- tragsetat des Bundes 70 Millionen DM bereit- gestellt werden; im übrigen werden die nicht unbeträchtlichen Kosten auch auf Lander und Gemeinden verteilt werden müssen.„Viel- leicht ist es später möglich, einen Teil dieser Kosten auf den Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik anzurechnen“, meirite Mini- sterialrat Schneppel, der über die Luftschutz- gesetzgebung referierte. Im großen gesehen, erstreckt sich die deutsche Luftschutzplanung auf drei Fak- toren: Ein schnelles Warnsystem, eine mög- liche Teilevakuierung der Bevölkerung und den Bau geeigneter Schutzräume.„Denn auch gegen Atombomben kann man sich schützen“— das war die Quintessenz der Informationstagung in Bad Godesberg. Die verantwortlichen Fachleute ließen keinen Zweifel, daß ein Krieg der Zukunft lediglich eine Frage des Ueberlebens sein wird. Sie sagten aber auch, daß auf dem Wege zum zivilen Luftschutz eine große Anzahl sozialer Verbesserungen liegen, wie zum Beispiel die Auflockerung, der industriellen und der Wohngebiete, die sich mit den Forderungen des neuzeitlichen Städtebaus deckt. Bei die- den durchaus zeitgemäßen und im Hinblick auf einen möglichen Kriegsfall gewonnenen Erkenntnissen nahm es allerdings Wunder, daß der Luftschutzwarndienst bei einer als günstig angenommenen Warnzeit von höch- stens vier Minuten— auf sogenannte„Auge- und Ohr- Beobachter“ nicht verzichten will. In den angeregten Diskussionen und den Referaten wurde die Kardinalfrage:„Hat kommenden Kriege Sinn?“ durchaus posi- Leute in Bad Godes- Luftschutz in einem überhaupt noch einen tiv beantwortet. Die berg haben eine große Aufgab noch schwieriger sein dürfte, als Forschung, Aufbau und Finanzierung des Luftschutzes. Diese Aufgabe besteht in der Ueberzeugung des Volkes, daß die Gemeinschaftsaufgabe Luftschutz notwendig ist. Und diese Ueber- zeugung durchzusetzen, wird beim verständ- lichen und bei der Bundesanstalt bekannten Ressentiment der Bevölkerung gegen Alles EKriegsgeschrei— und Luftschutz ist eben „Passives Kriegsgeschrei“ alles andere als leicht sein. Hans-Werner Beck Das Wetter orersdge Rarie för 28.9.1958-7 Uht Aussichten bis Donnerstagabend: Wech- selnde Bewölkung. Zeitweise etwas aufhei- ternd. Im wesentlichen trocken. Verhältnis- mäßig kühl: Tageshöchstwerte zwischen 15 und 18 Grad, Tiefstwerte in der Früh zwi- schen 8 und 11 Grad. Meist schwacher süd- licher Wind. Pegelstand am 27. September 5 Rhein: Maxau 415(-); Mannheim 258 (140; Worms 184(13); Caub 184 12). Neckar: Plochingen 120(49); Gundels- heim 170(+6); Mannheim 265(12). Stellenangebote wirken. sprüchen erbeten an LASsHOUTTEN WERK Zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht 5 4 5 1 N. 5 1* 1. bilanzsicheren Buchhalter 1 8 der auch in der Lage ist, praktisch an der 8 Durchführung aller anfallenden Buchurigen des Kontokorrent- und Hauptbuches mitzu- Bewerbungen mit handschrittlichem Lebenslauf, Lichtbild, bis. herigem Tätigkeitsnachweis, Zeugnisabschriften und Gehalts- Ludwigshafen g., Rh. Zur Kundenbedienung sucht Lesezirkel Männer (ehrlich und gesund) in gutbezahlte Dauer- stellung, Bewerbungen unk. F 79020 8. d. Verl. Perfekie Hausgeniiin und ehrmädchen Für sofort gesucht. Metzgerei Karl Graf, Stresemannstr. 27, Tel. 414 85 Lerkäußferin für Schuhhaus sofort gesucht. Schuhhaus Hochländer, H 7, 34 Flolle Bedienung sofort gesucht, Adr. einzusehen unter Nr: K 76938 im Lerlasg. Haus- und Rächenmädchen in Gaststätte gesucht. Adr. einzuseh. u. A 78938 im Verl. MEH LId. lohnender Nebenverdienst wöchentl. 50.- bis 100.0 Mitarbeiter jed. Berufsstandes sofort gesucht. Angebote unter Nr. P 18934 an den Verlag. Für frauenl. Haushalt Frau od. Frl. stundenweise nach Sandhofen ges. Fahrgeldvergütung. Angebote unt. Nr. P 07301 an den Verlag. Bedienung sof. gesucht. Restaurant Fassold, Mm., T 2, 15, Tel. 4 18 83 s Einkommen 7 5 0 8 Gute Dduerexistennn 8 8 5 2 2 2 5 242 Aaufstiegs möglichkeiten Erforderlich sind gutes Auftreten— solide Garderobe.— Wir garantieren Ihnen gründliche Einarbeit und beste Unterstützung. 5 Vorzustellen bei unserem Verkaufsleiter am Donnerstag, 29. Sept., i n 10 bis 12 Uhr im Rest.„Rheinquell“, Mhm., Am Tattersall. * 1.2 Privatvuerireier mit Wagen zum Verkauf von Heiz- sonnen bei überdurchschnittlichem Verdienst dringend gesucht. Kleine Sicherheit erforderlich, Geeignete Herren bewerben sich umgehend unter Nr. 07279 an den Verlag. Tücht. Schneiderin 2—3 Tage wöchtl. ges. Angeb. unt. P 79015 a. d. Verl. Schulfr., ehrl. Tagesmädchen v. 7.30 bis 15.00 Uhr, sonntags frei, sofort gesucht. Rau, Lenaustr. 18, 1 Tr. Saubere Putzfrau sofort gesucht. Pension Astoria, Gutemannstr. 7. Bucmhalter 4 Ladengeschäft halbtags sesucht. Angeb. unt. PS 79012 an den Verl. 0 Stellengesuche f 8 1 lndustriekaul 855 gesucht. erbeten unter Nr. P 78937 an den Verlag. für mittlere Maschinenfabrik in Ludwigshafen Angebote mit Bewerbungsunterlagen und Gehalts forderungen Zuverl. u. gewissenh. für zwei Wochenzeitschriften(für Mhm.-Schönau und Waldhof) Per sofort gesucht. Auch nebenberuf- lich für Rentner geeignet. unter Nr. P 789383 an den Verlag. junger kfm. Angestellter sucht ab sof. neu. Wirkungskreis. Angeb, unt. Nr. 07311 a. d. Verlag. Bote Jung., ehrl. fleiß. Bäckergeselle su. zum 1. 10. 1955 Stellung. Kost und Logis erwünscht. Lohn nach Ver- Angeb. Zur Herbstmesse vom 11. Oktober suchen wir: Bedienungen Büfettpersonal Verkäuferinnen Küchenhilfen Bratwurströster 0 Wollen ie als Frau eine sichere, befriedigende kinkommensquelle? Donn kommen Sie zu uns. ks lungen, vielen Fraben eine s. diese aussichtsreiche Chance. Sie brauch sondern nehmen als Haushaltsberoterin firaven guf, um ihnen zu zeſgen, Wi Auch halbtags können Sie ihnen andere diese angene Schon in den nächsten Jogen beginne n Wir . unserem Verkaufsbüro Mannheim, N 4, J. ist uns in den letzten Monaten ge: chere Verdienstmöglichkeit zu ver- schaffen. Nochmols winkt einigen schnell entschlossenen Damen ö en nichts zu verkaufen, den Kontakt mit Haus- e sie sich i erleſchtern können. Wie Sie das machen sollen, ds zeigen Wir Ihnen durch eine verständnisvolle, gründliche Einarbeitung. klier ist eine Tstigkelt, die ihnen als Frau ganz besonders liegt und ihnen ein sicheres Einkommen von einigen hundert Mark im Monat ermöglicht. Was Sie bei uns lernen, Wird ihnen fürs genze Leben nützlich sein. tötig sein. Kommen Sie hme Verdienstmöglichkeit wegnehmen. föhrungskurs. Die Zeit drängt, entschließen Sie sich also sofort] Wir erwarten sie am Mittwoch, dem 28. September 1955 in Wasch- und Küchenmaschinen- Vertriebsgesellschoft vorzustellen am Ponnerstag, 29. Sept., ab 15.00 Uhr im Fest- zelt Gg. Koch, Meßplatz. einbarg. Angeb. u. 07290 a. d. Verl. Kraftfahrer, 20 Jahre, Kl. III, sucht Stelle(auch als Beifahrer). Angeh. unter Nr. 07285 an den Verlag. 1. bis Gewandte junge Frau sucht Heimarbeit Schreibmaschine vorhanden. An- gebote unt. Nr. 07284 an den Verl. Hausgehilfin, sauber und anständig, in Ungek. Stellung, sucht sich in Kl. kinderlos. Privat-Haushalt zu verändern Zimmer m. Heizg. erw. Angeb. unt. Nr. 07291 an den Verl. ihre Hausarbeit. mögl. perfekt, jüngere 8 5 J f 0 f 5 auch für leichte Büroarbeit ge- eignet, ges uch t.— Angeb. unter Nr. P 79018 A. d. Verlag. Bedienung sucht sich zu verändern. Evtl. Aushilfe.— Angebote unter P 07277 an den Verlag. Junge Frau sucht 3- bis zmal wöchtl. Beschäftigung in Haushalt. Ange- bote unter NT. 07216 an den Verlag Tüchtige Wirtschafterin, mit allen Hausarbeiten vertraut, perfekt im Kochen und Backen, erste Küche, sucht Stellung bei alleinsteh. Herrn od, frauenlosen Haushalt, Angeb. Kraft, unter Nr. L. 0517 an den Verlag. gleich, bevor mit unserem Ein- 5 schaftsbetrieb, Büfett, (evtl. Weibl. Hiskrait nicht unter 30 Jahr,, für Wirt- Anlernling) Arbeitszeit 9 Std., gute Bezahlg., sof. ges. Angeb. u. P 79019 an den Verl. Erfahrene, selbständ. Köchin, auch mit Backen vertraut, möchte sich verändern, mögl., nur als Tages- Köchin. Angeb. u. L 0518 a. d. V. Kasse * 1 5 in Dauerstellung und Nr. P sda an den Verlag. 5 e i Textil-Großhandlung Mannheim sucht gewandte, tüchtige Derkduferinnen Derkduferinnen für aushilfsweise Beschäftigung. Bewerbungen mit handgeschriebenem Leben gesucht. Näheres Selbständ. Siteres Mädchen in Metzgereihaushalt bei gutem Lohn auf 1. Okt. oder 1. Nov. Metzgerei K. Wolf Mannheim-Feudenheim Schwanenstraße 40 1 Mann, Dr. Dr., a. d. Nah. Osten, n gut. Pos., Wünscht Bekanntsch. einer jung., blond. Dame aus gut. Familie bis 30 J. zwecks Heirat. Auf Wunsch wird vorher. Reise n. d. Orient ermögl. Jährl. 2 Monate in Deutschland. Ausführliche Zu- schriften mit Bild u. 07282 a. d. V. Tüchiſige Friseuse bei Höchstlohn gesucht. Angebote unter Nr. P 07102 an den Verlag. 0 Unterticht. Fraunæösis cg slauf erbeten unter Friseuse aum, od. welbl, Alter 1517 J. Wärtige tur Architekturbüro sofort gesucht. delefon 1 11 01. 5 8 Plattenleger oder Maurer zum Ver- legen von Bodenplatten für aus- Baustellen in Dauerstel- lung gesucht. MEYER K Telefon 4 70 57 dringend gesucht. Vebertarifliche Zahlung, freies Zimmer. Angebote unter P 07269 an den Verlag. für Anfänger, Fortgeschr., Han- delskorresp. m. franz, Stenograſie. Sprachschule schüssler, Mannheim S 6, 21(am Ring), Tel. 3 25 15. G, Edingen/ Baden Vorzust. Gaststätte Scureibkraft für einige Tage ges. „Neckartal“, T 1, Kutscherstube, ab 10,00 Uhr. Mlauierunterr echt bei Dipl.-Klavierlehrerin. M. Schmidt, Mm., Stamitzstr. 18 rah Ind schmunzeln Mode tat: Wenn sie besonders milden Seschmack ſſeben, dann nehmen gie zur Suppe und Zoße einen Zusstz von J. 2 Kl. Dosenmülch. „ Delikateß- Suppen sind ein Stöck moderner lebensaft. Aae MAG Gl au, feran Des werden viele. Auch Sie, selbst wenn ie bisher glaubten, keine freundschaft mit kochfer- ungen Suppen schließen zu können. Wir schätzen ie Kochkunst unserer tüchtigen Hausfrauen, 5 aber die ſomatencreme- Suppe von Ab 5 ist goch besser als eine„hausgemachte“ sonnig, fruchtig, hochgesthsttt Und dazu 2 besondere Vorteile für die Hausfrau: o in 3-5 Minuten Uschfenig 0 mit weniger Wasser zubereitet eine ausgezeichnete ſomatensoße 5 * in leben, heißt zuch modern kochen. MAb 61s 5 5 3 Wer sie kostet, sagt begeistent: e vor sich, die Seite 19 MOEGEN euie abend im v„MUNCHNER Kinole bel Oktober-rest-Bier und Eerzenschenm Andestages Auskun Der fröhliche andere: Ein Farbfilm der Wanderlust und der Wanderlieder, der stimmungsvollen Natur und der frohen Opernwelt, der Heiterkeit und der verliebten Schwärmerei. Der fröliliche andere: Die lang erwartete ideale Rolle für Deutschlands Tenor Nr. 1 RUDOLF SC HO CK. 5 Dazu der weltber. Chor der Schaumburger Märchensänger. De fröhliche andere: Erinnern Sie sich an Ihr ersfes Rendezvous? ein Schmunzel abend ſtoerlintethaliung Eine Erinnerung voll geheimer Sehnsucht— ewig jung u. interessant! 5 AbAn oN HOVEN Elin Farbfilm für alle, Nicol UEsf 88 dle Im Heræen jung sind Telefon 8 20 00 T. 5 00 50. Jgd'frei e piaunkn 2. r 20 w- AI HA fn f. e 5 Der große barbfim-Urfolg Adrian Hoven, Nicole Heesters PAUL DAHLRE „Der fröhliche Wanderer„Ihr erstes Rendezvous“(Fbf.) KARL ScHNBGCR 5. 5 8 WERA FRTDTBERG Als TER 45, 4800, 46.18, 20%-URVEnSU N Per Trankenselds. omemascope: Nachw. Faulkners e eee jetzt im Film ERIKA v. THELLMANN Roman:„Land der Pharaonen“ 1:0 für Sie„Wunschkonzert“ Regie: blk KRONk DER ppl Ox Am Meßplatz T. 51186 Telefon 4 03 96 AXEL VoN AMBESSER N (A pf 101 40e ie, dear. 21.00 Olk KAME 13.30 15.45 18, 20.30 Musik: ö 2. che— C ascope* ö IE BZN HURAREN. die Glenn · Miller Story pErRER KREUDER 181 ben 8 Telefon 3 18 95 pls T 35d, 14.55, 1780, 16.00, DiE KURBEl 1235, 1630, 10.45 19.10, 20.20 J. Derek, E. Stewart. Sinemasc. 1 Der große Erfolg. Der Farbfilm Farbf.:„Die Tochter d. Kalifen“ 1 R 0* 2 N. „Die Eroberung des Weltalls“ Tägl. 22 2.20 Uhr Spätvorstellung* nicht jugendfrei ISa Pola, Rossano Brazzi in dem Großfilim„F URIA“ mit der Kapelle SCHMITT Telefon 5 00 50 ö ARNIM KRAMER plaudert dazu. Der Vorverk. für Sa. u. So. hat begonnen 1330 1600 1830 210⁰ Für Jugendliche ab 10 J. zugelassen Heute und morgen, jeweils 15.30 und 20.00 Uhr im Café Knauer an den Planken Ein Berolina-Farbflim mit Waltraut Haas, Elma Karlowa— 0 Willy Fritsch, Paul Hörbiger, Gunther Philipp, Helen Vita, 7 Herbst- und Wintermodenschau Wolfgang Lukschy, Ernst Waldow, Trude Hesterberg. des MODESALONS HI. E GANT B., vetter- e Täglich 13.00, 15.00, 17.00, 19.00, 21.00 Uhr D LANKIN-TIIeKTSp1IETIE unter Mitwirkung weiterer namhafter Mannheimer Firmen. 5 905 0 22 g 2 einz- Hoffmeister 5 Geschäfts Amelgen Vesna Senfedernreiniaung ee vel Betten Dobler, 8 3, 65. Okt, Mittyoch, 20.00 Uhr Telefon 315 79. ber weltberühmte Originel. Nl. H Mm Don-Kosaken- chef NMhm., Hafenbahnstr. 100/10, Ruf 52023 . b N Dir macßen Heufe schon darauf aufmerksam! wohlige Wärme in jedem Raum „Lieral wind“ Der tschechische Puppenfilm, leitung: 90 9 5 N 5 I. 7 nach der bekannten Erzählung von H. Ch. Andersen Neparaturen von Gas- und Serge Jaroff 9875 We f Kohle-Badasfen mit seinen Liedern und 2 4 5 8 4 71 Der Kuiser und die Nachtigall das formschöne Raumluft- Heiz- und- Künigeröt aus: Roper iger, Spenglerel n: Orieinst-Kosshen- Fünen . 5 Installation, Dammstr. 15, T. 5 09 76 2 5 2 ge g kommt! 55 5 a 5 2 0 5 755 arten zu 2,— bis 3,50 5 e Das Gerät ist eine Sensation auf dem Gebiet der heutigen Wärmetechnik und ist a Möbeltransporte(AP) Ge der Pig ene Asen delnd,-Ludvigzhafen. V. die 85 die Klimaanlage für jedermann In- und Ausland 6. Okt., Donnerstog a 5 8 8* 25. Wegen starker Machfra die T 2 22 2 5 8 2 4,. Mannheimer Erstaufführung dieses preisgekrönten Kunstwerks— Vielseitige Verwendungs möglichkeit: 8 3 8 Hoen elne veransnlun Septemb — fältigst bel 1 am Samstagnacht 23.00 Uhr und Sountagvorm. 1e Uhr im 2 Heizen, Temperieren, Trocknen, Wärmeverteilung, Lüften, Kühlen usw. meren eee l 1 Stell 5 Füllhalter-Zinnenbdesinnend um 1830 unt i Zusätzlich verwendbar zur Luftverbesserung und zum Inhalieren— un eine ALS TER 8 2[un FPlanken-Passage o 2, 1 Hie 20-Uhr-Veranslanung H egung, — Unentbehrlich bei der Pflege Ihres Kleinkindes 5 verlegt auf 2100 hresverse studio für fimkunst 5 8 Schnelltransporte 8 e Uhr den-Bad' Telefon 4 46 47. 5 2 5 eilt es, ei — 2% die ideale Lösung des Heizproblems1 f S e e 8 3 8 Rotaprintdruc, Fotokopien. clen Weltstar ensentvvich 2 unentbehrlich für jeden Haushalt in Stadt und Land. klittels 2 turregl eee eee caterina Valente 17.00 3 5 8 nentbehrlich für jeden Haushalt in Stadt un nd. Mittels Temperaturregler 2 8 a Ssne hin PRARK-Tneater 20.15 Brot. Liebe und Fantasie 8 gleichbleibende Wärme. Das Gerät schaltet selbst ein und aus.„ Schirm-Reparsturen und das Orchester br sohHerr 5 3 n 5 3 5 krachmännisch, preiswert u. kurz- len ene I 1 X 0 N 3 e 5 Wichtig! Kein Glühen von Heizstäben und Heizspiralen mehr, somit kein Ver- kristig el n eee Kur. Edelhagen mel Werd Zeppelnstr. 25 in d. farbälm Mpeſin ler Vater mit J. Sonne. schleiß und kein Geruch von verbrannter Luft. erden on Flanken vom sddwestfonk Baden- Baden 1 5 5 2 2 7. 1 dazu 5 FF Arzt im Zwielicht Sparsam im Stromverbrauch, umschaltbar von 20 Watt bis 2000 Watt. 8. 1 ee 0 7 Renée Franke bes auch 30 u. 20. 5 1 entz, Karl-Mathy- Str. 7. ſegelung g Smemascope- 8 1 1—* 18.00 Im Sommer umschaltbar als Ventilator bei nur 20 Watt Verbrauch. 0 Margot Eskens ng, daß SAALBAU a D.— Malerarbeiten Teieren z 34 35 Silvie Francesee laß des 0 I 7 N* Nur Mittwoch 1. 475 u. 21.00 Uhr Lee e e 5 7. Se 8 Ei 1 itzenfilm rschwi 1 n oik 10* 8 50 4 1 8 5 winglich für jedermann dur equeme Teilzahlung Güterschnellverkehr bis 4 5 Hans Joachim 5 Telefon 7 66 56 Böhm, Attila Hörbiger 5 Wagner, Telefon 5 08 91. RKulenkampff 2 2 itstar Besuchen Sie unsere interessante Musterschau Dette vnsger, U 2 0.% eee e Betten-Flieger, U 4, 20, Tel. 5 18 00. f Unsere Vorverkaufstellen: bamkrat Mittwoch, 28. bis einschließlich Samstag, 1. Oktober, jeweils von 10 bis 19 Uhr Gaststätte„Neckartal“, T 1(Breite Straße). EIL TRANSPORTE Tneuwissen Schmitt, Böttger, Schleicher, Ver- eutschen bis 2.5 t.— Telefon 5 1462 Vpma kehrsverein, Heckel, Dr. Till- l mann, Felber, Ehret, Gutmacher gemessen Heute, MITTWOCH, 13.30 Uhr N obknwaln-Runnranar. und Rosengarten; in Ludwigs- (..... ͤ v Jüttu alte. reparlert kurzfristig hafen: Blatz u. Knoll. 898 des g Balkhäusertal— Felsberg— Mühltal 4, 50 8 5 2 in eigener Werkstätte 2 5 n Seset Veranstalter: W. Werlitz, Ludwigsburg, Albrecht-Dürer- Straße 26 er Bund Morg., Donnerst., 7.0% ᷑æ cschHwaRZZwAL D: Bünlerhöhe MAR 1. 2 NE 5 A 9 1 15 Mummelsee Kniebis Freudenstadt 12, 30 F ur 100 Mitglieder 3 5 5 5 V. 13.30: Oppenheim— Nierstein Rhein. 4,50 Oklober 5. Füllhatter-spezial-Gesthäft— Planken d. Wiener HMänner-Gesangverelnz der Bu 3 7 7 K 1 Freitag, 30. Sept., 13.30: Kaffeefahrt nach HorrenbergOodw. 4, 50 oberlest- Bier eil 125 jähr. Jubiläum der Pschorr-Brauerei: Kunststopfen„„ 1 denen Ausschank: Bier-Akademie Ludwigshafen, Kaiser- Wilh.-Str. 29. schnell, zuverlässig, preiswert. Möbelfernverkehr Rosengarten erbitten wir Mel- bendige a Samstag, 1. Okt., 3.00: Automobil-Ausstellung Frankfurt 6, Iruber, Ludwigshafen, Dammstr. 12 Löwenbräu- düngen von Fame, eine g Oktoberfest-Bier-Verkauf: Nickel, Zismarckstube, Bismarckstr. 88. WOLL-CORR, N 1 HADEFA) otto Bender, intern. Möbelspedition,„ Wiener Gast für N ale Dienstag, 4. Okt., 8.00: Nünster a. St.— Bad Kreuznach. 7, 50 Mannheim. O 4. 6. Telefon 3 1175. die Nacht vom 16. zum 17. Okt e Ver ...„Sn erden sol Mittwoch, 5. Okt., 7.00: voclsBERG: Bad Nauheim Ve ae eee e Schloß Laubach— Schottenring dustrie Hoherodskopf— Ronneburg 13,50 F 9/9. Oktober: SAAR— MOSEL— LUXEMBURG: Hunsrück— Höhenstraße— Zell— Traben-Trarbach Echternach— Luxemburg— Saarburg- Idar-Oberstein. Für Kennkarten-Inhaber Anmeldeschluß: 3. Oktober. Gesamtkosten für Fahrt, Uebernachtung u. Frühstück 28, Unserer geschätzten Kundschaft weite BA zur Kenntnis, daß wir am Don- 1.. nerstag, 29. Sept. 1955, unsere Or eini es Inkorm⸗ Sehnell- Imbißstuben HA Kostenlose ausführliche Prospekte bei allen Reisebüros und Mannheimer Omnlbus-Verkehrsgesellschaft mb 222 Auuuue A,. f N J. f Friedrichsfelder Straße 38— Telefon 4 11 82 f i 2 2. 10 l. bequeme Sitze METZGERET SCHWEBLER e Westde Abfahrtstelle: Bismarckplatz Mannheim Mannheim, H 4, 29 Aportgese - ſalkf-Heckmotor, wassergekühlt 2 der Einla Das Unt vnabhängig aufgehängte Räder Del A ar . 5 22 5 5 9 10 5 Xpor Gang-Gefriebe, synchronisiert eee 1 fer J. H. senzenskstawindierkit. dber 95 kn/Std.. NORM VERA cR ef 100 KM: 6 ler WA N 1 5 5 9385 euer Auf; — mit Brut vernichtet 100% teh den . in 8 Stunden obne Verklebung. ae ens LEHMANN e 25% g Tel. 3 19 41 i nächst rektor unter Mitwirkung namhafter Firmen dieser Stadt und mit 8 9.75 use N ab boechst) 2 ger 5 2 Abl. Ing. 60 Jahre VERA RE TA s E n AM AI IE e N S S Ee EN IIe Die Mannequins tragen natürlich OPAL- Strümpfe a„Die 855 Am Mikrophon: MODEHAUS 3— 1 MAX SC HALLON ae intritt: 2, DM 6 L BERG aber ist 1 werdet ats moenhesen dame IRT Aurohosl-AkrixMetsEIIscnAFT HE SROMM(ukckAx) reren, Keie e dene — zurdle, Ste Dienstag, 4. und Mittwoch, 3. Oktober 1955, i geräte h um 16.00 und 20.00 Unr Auf der Automobil ausstellung Halle lb/ Stand 66 ae CAFE KOSSENHASCEEN, Mannheim 5 Entflogen dayerische f G brik vertretung 5 Wo ist grüner, sprechender Wellen- eken- u. 2 f den laß in d 2UTO-F ELS e Schwetzinger Sir. 74 1 ANN HEI NI releion 428 42 bol, Bop 6. Seite 11 Mittwoch, 28. September 1955 Kompetenzstreit m die Handelspolitik Wie wir hören, soll der Kompetenz- n Fragen des Außenhandels, der n dem ZBundesaußenminister und undeswirtschaftsminister entstanden Kürze durch ein Abkommen beendet . Diesbezügliche interministerielle ache sind im Gange. Dieser Kompe- eit war dadurch entstanden, daß Dr. rentano in einer Ansprache über den en Rundfunk im Juli erklärt hatte, rage stehe nicht zur Diskussion, die Helspolitix in die Hände des Wirt- ministeriums zu geben. Eine solche eldung sei eine echte Fehlentschei- ndeswirtschaftsminister Professor Er- antwortete darauf, die Handelspolitik nicht als Waffe der Außenpolitik aucht werden. k Grund dieser Vorgänge hat nun die estagsfraktion der Freien Demokraten b Große Anfrage ihres Bundestagsabge- Dle neten Margulies unterstützt, der Mit- 0 des Außenhandelsausschusses des ndestages ist. In dieser Anfrage wird Auskunft darüber gebeten, was die desregierung zu tun gedenke, um 1. die verständnisvolle Zusammenarbeit an Außenhandelsfragen beteiligten nisterien zu sichern, „ den Außenhandelsfragen die ihnen im amen der Gesamtwirtschaft zuxommende o nr fleutung zu verschaffen und z. die Zusammenarbeit zwischen den Irtschaftsabteilungen der deutschen Aus- üsvertretungen und den Wirtschafts- örden in Bonn zu verbessern. Antrag Margulies“ ist dadurch ent- en, daß auf Grund der Forderungen Bundesaußenministers in der Wirt- akt, die sich auf den Standpunkt Er- aus stellt, Unruhe entstanden ist. Die e Anfrage der FDP soll die Klärung chen den beiden Ressorts beschleunigen. gerdem soll erreicht werden, daß die chte der Wirtschaftsabteilungen bei den schen Auslandsvertretungen, die an das ndesaußen ministerium gehen und meist et und manchmal auch gar nicht Bundes wirtschaftsministerium gelan- gleichzeitig auch dem Hause Erhard unt werden. 5 HUK-· Verband gegen Tarif- Freigabe (AP) Gegen Bestrebungen, den gesetz- n Einheitstarif für Kraftfahrtversiche- en in der Bundesrepublik zu beseitigen d die Tarife freizugeben, hat sich am September der Verband der Haftpflicht-, und Kraftverkehrsversicherer(HUK- rand) gewandt. 5. einer in Köln veröffentlichten Ent- Bung, die auf der soeben beendeten hresversammlung des HUK- Verbandes in en-Baden einstimmig gefaßt wurde, es, eine Beseitigung des Hinheitstarifs de„im Zeitpunkt einer anomalen Scha- entvricklung Unordnung schaffen, in je- Falle aber der Masse der Versiche- ehmer und nicht zuletzt den Ver- schein 419 bring 88 mlisse schen, Arbeitgeberverbände. enderungsbestrebungen entgegenge- En, die nicht den Interessen aller rungsnehmer dienten. Die Mitglie- des HUK- Verbandes verkennten nicht, ges auch Argumente für eine anderweitige lung gebe, sie seien jedoch der Auffas- daß; Erörterungen hierüber nicht vor g des Gesetzes über die Wettbewerbs ränkungen möglich seien. g ZBundesbank-Beirat N starker Industriebeteiligung D) In einem Schreiben an den Zen- Kreit setzt sich der Bundesverband der schen Industrie dafür ein, daß die Indu- in dem geplamten Bundesbankbeirat eine dessen Vertretung erhält. Die Fassung gödes gegenwärtig zur Diskussion stehen- Gesetzentwurfs über die Errichtung undesnotenbank wird von der Indu- ch nicht als befriedigend angesehen. 1 vertritt die Ansicht, daß einem Bei- Bundesnotenbank aus 27 Mitgliedern, denen mindestens ein Drittel Sachver- dige aus dem Kreditgewerbe seim Wür- eine gleich- oder doch anmähernd gleich e Vertretung der Industrie beigegeben len solte. Damit würde das Verständnis ce Mahnemmen der Notenbank in der trie gestärkt werden. INDUSTRIE. UND HANDELSBLALI. Konjunktur wird nicht gebremst Wiederaufrüstung zwingt zur Rationalisierung (dpa) Die Konjunktur in der Bundes- republik wird nicht gebremst. Obwohl sie gewisse Grenzen erreicht hat, sind„gesetz- liche Daumenschrauben“ zur Dämpfung der Konjunktur nicht geplant. Dies erklärte Bun- deswirtschaftsminister Erhard am 27. Sep- tember auf der ersten Kundgebung des Rationalisierungskuratoriums der deutschen Wirtschaft(RREW) in der Paulskirche. Erhard forderte, mit Hilfe einer verstärkten Rationalisierung Störungen in der Wirt- schaftsentwicklung im Zeichen der an- haltenden Konjunktur zu vermeiden. Voraussetzung einer noch, stärkeren Rationalisierung sei die Bildung von Eigen- kapital. Die Wirtschaft müsse erst die Er- träge erzielen, um rationeller arbeiten zu können, obwohl dies zu einem Teil auch ohne größere Mittel mit Phantasie und Spürsinn geschehen könne. Auf keinen Fall dürfe die Rationalisierung zu einer„Uniformierung des Lebens“ etwa bei der Produktion von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern führen. Die Rationalisierung sei auch kein Mono- pol der Großbetriebe, betonte Erhard. Sie sei in der Landwirtschaft, im Handel und im Handwerk notwendig und auch zu ver- Wirklichen. Auf die Dauer jedoch habe eime Rationalisierung bei der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Lage keinen Erfolg, wenn die europäische Integration keine Fort- schritte mache. Ein national isolierter Markt könne auf längere Sicht nicht zum Ziel der Rationalisierung führen, nämlich den Lebens- standard der Völker zu heben. Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Fritz Berg, betonte. daß die Wiederaufrüstung zur Rationalisierung Zwinge, da die künftigen deutschen Streit- kräfte der Bundesrepublik etwa 300 000 Ar- beitskräfte, darunter 175 000 Facharbeiter, entziehen werden. Es bleibt nur der Ver- such übrig, ohne Vermehrung der Arbeits- kräfte die Produktion zu erhöhen. Eine Ra- tionalisierung sei auch deswegen notwendig, weil die Lohn- und Gehaltserhöhungen die Kaufkraft gestärkt haben und die bevorste- henden Steuererleichterungen eine zusätz- liche Nachfrage nach Konsumgütern bringen werde. 5 Der Leiter der DGB-Wirtschaftsabteilung, Ludwig Rosenberg, warte davor, die Ra- tionalisierung als ein Allheilmittel anzuse- hen und die Maschine über-, den Menschen unter zubewerten. Die Gewerkschaften seien zu einer Unterstützung der Rationalisie- rung nur dann entschlossen, wenn die Werk- tätigen an der rationelleren Produktion be- teiligt werden. Für die Gewerkschaften sei die Rationalisierung aus der Vergangenheit noch immer als„ein Werkzeug der Sklaverei“ in Erinnerung. An feierliche Zusagen wird appelliert (LSWö) Die süd westdeutsche Landwirt- schaft könne von ihrer Forderung nach Er- höhung des Milcherzeugerpreises unter kei- nen Umständen abgehen, stellte das Präsi- dium der Arbeitsgemeinschaft der baden- württembergischen Bauernverbände in Lan- genargen fest. Die südwestdeutschen Bauern- verbände unterstützten auch weiterhin voll die Bemühungen des Bundesland wirtschafts- ministers um eine Erhöhung des Trinkmilch- preèises um 5 Pf je Liter. Nur auf diesem Wege könne ein für die Landwirtschaft „halbwegs befriedigendes Ergebnis“ erreicht werden. Der geschäftsführende Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Bau- knecht, und Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried, die beide an der Zusammenkunft teilnahmen, wurden gebeten. die Notwendig- keit einer umgehenden Verbesserung des Milchpreises erneut an höchster Stelle in Bonm vorzubringen und zu begründen. Die baden-württembergischen Bauernver- bände warnten die Bundesregierung, unter dem Druck organisierter Boykottmaßnahmen gegen die Trinkmilch die Einlösung der Zu- sagen zu vergessen, die wiederholt feierlich der Landwirtschaft gegeben worden seien. Bei einem Versagen der staatlichen Agrar- politik könnten ernsthafte Folgen nicht aus- bleiben. Der Deutsche Bauernverband wurde von den Konferenzteilnehmern aufgefordert, die Einleitung von berufsständischen Gegen- maßnahmen zu prüfen Letzte Besprechungsrunde im Lohn-Preis-Problem „Uebergewinnabgabe“ mar kt wirtschaftlich bedenklich und fragwürdig Das Wirtschaftskabinett hat am 27. Sep- tember unter Vorsitz von Vizekanzler Dr. Blücher in Anwesenheit von Bundesministern und Staatssekretären der Bonner Ministerien sowie des Präsienten des Zentralbankrates, Bernard, in einer mehrstündigen Sitzung über aktuelle wirtschafts- und kreditpoliti- sche Probleme beraten. Beschlüsse wurden jedoch nicht verkündet, Bundes wirtschafts- minister Professor Erhard, der bei dieser Sit- zung nicht zugegen sein konnte, glaubt je- doch, daß der Zeitpunkt jetzt gekommen ist, um die wochenlangen Lohn-Preis-Gesprache in der kommenden Woche durch eipe Endbe- ratung mit den Vorsitzenden der Spitzen- organisationen der gewerblichen Wirtschaft führen zu können. An dieser Besprechung werden nicht nur der Bundesfinanzminister, sondern auch die Präsidenten des Zentral- bankrates, Bernard, und des Direktoriums der Bank deutscher Länder, Geheimrat Vocke, teilnehmen. Für die Besprechung, die am 4. Oktober im Bundes wirtschaftsministerium stattfin- det, sind geladen: Dr. Beyer und Dr. Spenn- rath vom Gemeinschaftsausschuß der deut- schen Wirtschaft, Präsident Berg und Hauptgeschäftsführer Dr. Beutler vom Bun- desverband der deutschen Industrie, Pra- sident Dr. Hammerbacher und Haupt- geschäftsführer Dr. Frenzel vom Deutschen Industrie- und Handelstag, Präsident Dr. Paulssen und Hauptgeschäftsführer Dr. Erd- mann von der Bundes vereinigung der deut- kerner Präsi- dent Dietz und Dr. Dohrendorf vom Groß- und Außenhandel, Präsident Schmitz und Hauptgeschäftsführer Esser vom Einzelhan- del, Präsident Wild und Dr. Wellmanns vom Handwerk, Dr. Pferdmenges und Dr. Dermitzel für das Bankengewerbe sowie je zwei Vertreter der Versicherungen, des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie der Organisation der Handelsvertreter. Schon aus dieser Einladungsliste des Bundes wirtschaftsministers geht hervor, daß Professor Erhard in einer großen Schlußbesprechung die gesamte gewerb- liche Wirtschaft auffordern will, durch ent- sprechende Maßnahmen sein Programm der Stabilisierung der Preise und Löhne Aktiv mit zu unterstützen. In diesem Zusammenhang verlautet zu- verlässig, daß der Bundeswirtschaftsmini- ster den Vorschlägen des Bundesfinanz- und des Bundeswohnungsbauministers auf Ein- führung einer„Uebergewinnabgabe“ nicht folgen wird. Bundeswohnungsbauminister Preusker schlug vor, daß eine„Uebergewinnabgabe“ von denjenigen Gewerbebetrieben abgeführt werden sollte, die sich in Ausnutzung der Marktsituation durch Preiserhöhungen un- gerechtfertigte Vorteile verschafft haben. Die Abgabe sollte einer Bundeskasse für sozia- len Ausgleich zugeführt und dazu verwen- det werden, durch Preissteigerung entstan- dene Härten für Fürsorgeempfänger und Rentner zu beseitigen und den sozialen Woh- nungsbau zu verbilligen. Preusker wollte mit seinem„Gesetzentwurf zur Erhebung einer Uebergewinnabgabe und zur Bildung einer sozialen Ausgleichskasse“ die soziale Markt- k URZ NACHRICHTEN Montan-Union gegen 5-Tage-Woche (AP) Der Ministerrat der Montan-Union hat sich am 26. September gegen einen belgischen Vorschlag ausgesprochen, der die baldige Ein- führung der 5-Tage- Woche in der Stahlindustrie zum Ziele hatte. Widerspruch erhoben vor allem die Vertreter der Bundesrepublik und Hollands, die betonten, es gehe nicht an, für eine Industrie die 5-Tage-Woche einzuführen, Während andere Industrien bei der herkömm- lichen 6-Tage- Woche blieben, Auch müsse Auf die Konkurrenzlage Rücksicht genommen wer- den, da Länder außerhalb der Montan-Union nicht daran dächten, die Verkürzung der Ar- beitszeit mitzumachen. Die Minister beschlos- sen, die Prüfung der Frage einem Sachverstän- digen-Ausschuß zu übertragen. Beförderungssteuer-Durchführungsverordnung (Hi.) Das Bundeskabinett hat eine Durch- führungs verordnung zur Beförderungssteuer verabschiedet, die in diesen Tagen veröffent- licht werden soll. Mit der Verordnung werden sämtliche früheren Rechtsverordnungen und Ländererlasse aufgehoben. Durch die neue DVO wird das Durchschnitts-Beförderungsentgelt für die Personenbeförderung mehr als bisher den tatsächlich gezahlten Entgelten angepaßt. Man rechnet deshalb mit einer Erhöhung dieses Entgelts von bisher 3,25 auf 4,17 Ppf je Perso- BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN eite Bas F. Tochter in Brasilien 1.5 reinigen Wochen wurde nach Mitteilung ies Inkormationsdienstes„Brasilianischer Wirt- einer außerordentlichen Hauptversammlung die Erhöhung des Grundkapitals von 40,01 Mill. DM auf 60,01 Mill. DM bei einem Ausgabekurs der neuen Aktien von 120 v. H.— zunächst unter nen-Eilometer im Gelegenheitsverkehr und auf 5,84 Dpf im Linienverkehr. Außerdem wird die Beförderungssteuer-Freiheit im Arbeiter- und Schülerverkehr auch auf die Fahrtausweise der Beamten und Angestellten mit einem Einkom- men bis zu 750 DM monatlich(Pflichtversiche- rungsgrenze) ausgedehnt. Verhandlungen mit Argentinien unterbrochen (VWD) Die in Buenos Aires geführten Han- delsvertragsverhandlungen mit der deutschen Bundesrepublik sind, wie ähnliche Verhandlun- gen mit anderen Ländern, praktisch unterbro- chen. Die deutsche Delegation ist im Prinzip entschlossen, am 4. Oktober die Rückreise an- zutreten, um Verhandlungen später in Bonn weiterzuführen, falls nicht nach der inzwischen erfolgten Anerkennung der Regierung Lonardi durch die deutsche Bundesregierung von seiten Argentiniens der Wunsch nach einer sofortigen Weiterführung der Verhandlungen geäußert werden sollte.: Aufrechnung im Zahlungsverkehr mit Türkei (VWD) Einfuhrverbindlichkeiten gegenüber Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt, Haupt- niederlassung oder Sitz in der Türkei dürfen bis zur Höhe von 50 v. H. mit Forderungen gegenüber Personen mit gewöhnlichem Auf- enthalt, Hauptniederlassung oder Sitz in der Türkei aufgerechnet oder verrechnet werden. Diese Regelung, die das Bundeswirtschafts- ministerium mit Runderlaß Außenwirtschaft Nr. 72/55 getroffen hat, gilt unter der Bedin- gung, daß mindestens 50 v. H. der Einfuhr- Verbindlichkeit über das Zahlungsabkommen im Verrechnungsweg bezahlt werden. wirtschaft vor verantwortungslosen Elemen- ten schützen,„genau so wie sich die Demo- kratie gegen Staatsfeinde schützt“. Die „Uebergewinnabgabe“ sollte das fünffache der Indexsteigerung betragen. Der Minister nannte dazu ein Beispiel: Wenn ein Betrieb innerhalb eines Jahres einen Mehrgewinn von 10 Mill. DM hat, der Preisindex für die von ihm erzeugte Ware um 10 v. H. stieg, ergibt das fünffache der Indexsteigerung 50 v. H. des Mehrgewinns. Der Betrieb habe folglich fünf Mill. DM „Uebergewinnabgabe“ abzuführen. Falls ein Unternehmer jedoch nachweislich die Preise für seine Waren nicht erhöhte, obwohl der Preisindex seiner Erzeugergruppe gestiegen ist, sollte die„Uebergewinnabgabe“ nach- träglich zurückerstattet werden. Bei nach- weislich falschen Angaben würde jedoch die Abgabe in doppelter Höhe eingefordert. Die Abgabepflicht entfalle, soweit der Preisindex durch gesetzliche Erhöhung von Festpreisen gestiegen sei. Die„Uebergewinnabgabe“ sollte von den Finanzamtern zusammen mit der Einkommen- und Körperschaftssteuer erhoben, aber nicht als Steuer behandelt werden, sondern ausschließlich der Bundes- kasse für sozialen Wohnungsbau zur Ver- kügung stehen. Aus Kreisen der Wirtschaft wird darauf hingewiesen, daß die für diesen Vorschlag vorgesehene Grundlage des Preisindex in der Praxis nicht nur bedenklich sei, sondern technisch so schwer zu verwirklichen wäre, daß man dazu praktisch ein neues Mini- sterium nötig haben würde. Eine„Ueber- gewinnabgabe“ wird auch als marktwirt- schaftlich bedenklich und in der Wirkung als fragwürdig bezeichnet. Als„Schönheits- fehler“ wird auch angesehen, daß bei einer solchen Maßnahme Betriebe, die ihre Preise nicht erhöht und keinen Mehrgewinn ge- habt haben, dem Finanzamt erst nachwei- sen müßten, daß der gesetzliche Tatbestand einer Abgabenerhebung nicht gegeben ist und daß deshalb eine Rückzahlung gefordert werden müßte. Angesichts der bekannten Unlust der Finanzverwaltung, vereinnahmte Beträge zurückzahlen, erscheine deshalb eine solche Abgabe auch von dieser Seite her als wenig zweckmäßig. Zu den Besprechungen, die Staatssekre- tär Dr. Westrick mit der Elektrizitätswirt- schaft vor wenigen Tagen geführt hat, ver- lautet jetzt aus dem Bundeswirtschaftsmini- sterium. daß zwar keine Senkung des Haus- haltstarifes, wohl aber der gewerblichen und auch von Sondertarifen gute Aus- sicht habe. Marktberichte vom 27. September Mannheimer Obst- und Gemüse-Groß markt (VWD) Anfuhr und Absatz gut bei lebhaftem Marktverlauf. Es erzielten: Blumenkohl Stück 20 bis 45; Stangenbohnen 26-28; Feuerbohnen 18 bis 20; Gurken Stück 25—50; dto. Gewicht 8—14; Kar- tokfeln 6,50—7; Karotten 12—16; Kohlrabi Stück 7 bis 8; Lauch Stück 8—10; Meerrettich 110—120; Petersilie Bd. 6.10; Radieschen Bd. 10—12; Ret- tiche St. und Bd. 8—12; Rotkohl 8—12; Endivien A 10—14; B 610; Kopfsalat Stück A 20—22; B 12 bis ein ganz neuer Typ einer 3½ Pf-Cigarette gibt verfeinerten Genuß, belastet nie, befriedigt stets Besser leben leichter rauchen kaktsspiegel“, Sao Paulo, die Firma„Com- anhia de Produtos Guimicos Idrongal“ in Rio Janeiro gegründet. Das Aktienkapital be- t 10 Mill. Cruzeiros. Hauptaktionärin ist 5 estdeutsche Firma BASF Handels- und Aportgesellschaft mbH“, Ludwigshafen, mit her Einlage von 6,37 Mill. Cruzeiros. Das Unternehmen wird sich mit der Her- ellung und dem Handel, einschließlich Im- ad Export, von Industrie-Chemikalien befas- Zum Präsidenten der Gesellschaft wurde J. H. Hamers gewählt, der zugleich an der tze der ersten Tochtergesellschaft der BASF, Igshafen, in Brasilien steht. er Aufsichtsratsvorsitzer bei Hoechst ich dem Tode des bisherigen Aufsichtsrats- itzenden der Farbwerke Hoechst AG, vor- Meister Lucius und Brüning, in Frank- U.-Höchst, Dr. h. c. Hugo Zinßzer, ist bis 5 jächsten ordentlichen Hauptversammlung —— ektor Karl Weigandt in den Aufsichtsrat getreten. Die letzte Hauptversammlung hatte lgandt(ehemaligen Direktor der Farbwerke ſchst) als Ersatzmitglied gèwählt. Vorsitzen- des Aufsichstrates wurde Dr.-Ing. e. h pl Ing. Friedrich Jähne. Jahre Bruckmann& Söhne Die Silber warenfabrik P. Bruckmann& dne in Heilbronn à. N. blickt am 1. Oktober ihr 150 jähriges Bestehen zurück. Die ma befindet sich seit vier Generationen in aden der Familie Bruckmann. Heutiger In- aber ist Dietrich Bruckmann, der die Leitung n Jahre 1937 übernommen hat. Das Unter- en, das im Kriege schwer getroffen rde, stellt Bestecke aller Art und Hotel- 1 Es besteht ein lebhaftes Export- jäkt. Verische Hypotheken- und Wechselbank on der Verwaltung der Bayerischen Hypo- een- und Wechselbank wird uns mitgeteilt, in der am 27. September 1955 stattgefun- nen Aufsichtsratssitzung beschlossen wurde, Referenzverfahren abgeschafft 16; Enollensellerie Stück 2030 Spinat 10—14; (Wp) Bundesernährungsminister Lübke Tomaten A 2882 15205 Welgkohl 310; Wir- hat entschieden, daß das Referenzverfahren sing 8—10; Zwiebeln 14—16; dto. ausl. 2426; 1. 5 5 1 Aepfel A 20—30; B 12—18; dto. ausl. 44—46; Apfel- bei der Zuteilung aus Wein- Ausschreibungen sinen Kiste 30-34; dto. Gewicht 50—53; N wegfallen soll. Aktionären zu 120 v. H. plus Börsenumsatz- Lediglich für Berlin bleibt 1315; Birnen A 2030; B 1218; dto. ausl. 35—40; steuer anzubieten. Die außerordentliche Haupt- eine Sonderquote reserviert. Alle anderen Pfirsiche 25—45; FPrauben franz. 38—40; Dattel- versammlung findet am 20. Oktober 1955 statt. Sonderbeteiligungen sind gestrichen. trauben 4446; Zitronen Kiste 35—38; Stück 16 bis 16; Zwetschgen spät 20—28. 8 9 Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. Eifektenbörse 01 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt Filiale Mannheim(WD) Bei verstärkter Anfuhr normaler Ab- Frankfurt a. M., 27. September 1955 8 8 erzielten: Pfirsiche A 23—32; B 12-21; 15 1 5 n g wetschgen A 22—29; B 15—20; Aepfel A 1825; Börsenverlauf.(VWD) Nach den gestrigen starken Kursabschlägen und im Hinblick auf den B 11—19; Birnen A 20-28; B 15 49 Blumenkohl schwachen Verlauf der New Vorker Börse herrschte an den Aktienmärkten zunächst eine gewisse Stück A II 2228; A III 1720; K IV 12—16; Feuer- Unsicherheit vor, die die Kurse zumeist noch etwas abgleiten lies Im Verlauf wurde die Hal- bohnen 10—13; Tomaten A 28-33; B 24—28; C 12 tung jedoch widerstandsfähiger, da...„ bis 18. ü i einen Kurserholungen. Interesse zeigte 81 rlau 2 ntan- 75 8 1 e e die dabei um mehrere Punkte anzogen. Sehr test tendierten Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt Gute-Hoffnungshütte-Nachfolgegesellschaften auf Versionen über bevorstehende Rückentflechtungs-(D) Anfuhr normal, Absatz und Nachfrage absichten. Gußstahlwerk Witten standen mit Z 10 Punkten im Vordergrund des Geschehens. am gut. Pfirsiche in Qualität stark abflauend. Es 18-Farbenmarkt zogen 18-Farbenliquis leicht an. In den 18-Farben-Nachfolgern überwog dagegen erzielten: Pfirsiche A 20—32; B 12—186; C 8—11; erneut das Angebot, so daß sich Abschläge von 1 bis 2 Punkten nicht vermeiden ließen. Motoren- Hauszwetschgen A 2530; B 19.243 Aepfel A 16 aktien teils bis zu 3 Punkten schwächer. Ferner mußten einige Taritwerte ähnliche Kursverluste bis 25; B 1015; Industrieware 3—8; Oldenburger in Kauf nehmen. Bankaktien leicht uneinheitlich, an den Lokalmärkten nur kleinere zufallsbe- A 1726; B 12—16; Birnen A 18-28; B 12—17; Gel- Gingte Kkursabweichungen. Fest verzinsliche Papiere im allgemeinen etwas widerstandsfähiger, lerts K 2634; B 22—27; Gute Luise A 2231; B 15 26. 9. 27 9. 20. 270 Aktlen 26. 9 27.9. Ausschluß des Bezugsrechtes der Aktionäre mit Dividendenberechtigung vom 1. Oktober 1955 an vorzuschlagen. Der Uebernehmer ist verpflichtet, die jungen Aktien sofort den Alt- IEII bis 21; Philips A 2124; Köstliche von Charneu A 24—31; B 12—22; Nüsse 67—92. 25½ 26 NE-Metalle 285 285 Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 459,50—464,50 DM Blei in Kabeln 131,00 132,0 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242, DM Westdeutscher Zinnpreis 920, DM Ak tlen Ak tlen Dresdner Bk.) Rhein-Main Bank Reichsb.-Ant. Sa. 73 7³ Montan Nachfolser 85 8 Bergb. Neue Hoffg. 133½ 156 Freie Devisenkurse Ot. Edelstah! 220 228 a Geld Brief Oortm. Hörd Hütt. 52 1000 Lire 6/706 6,725 Gelsenberg 165 100 belgische Francs 8.404 3,424 GHH Nürnberg 200 100 französische Francs 1,1980 1,2000 Hoesch 1060 163 100 Schweizer Franken 95,90 96,10 Klöckn.-Humb D. 237 241 100 holländische Gulden 110,275 110,495 1 kanadischer Dollar 4,257 4,267 1 englisches Pfund 11,706 11,726 100 schwedische Kronen 81,10 81,26 100 dänische Kronen 60,54 60,66 100 norwegische Kronen 538,53 53,63 100 Schweiz. Franken(frei) 98,265 98, 465 1 US-Dollar 4,2101 4,2201 100 DM-W= 485,00 DM-O; 100 DM-O= 21, QUũu- W 205ʃ Harpener Bergbau 125 12⁵ 200 ͤHeldelb. Zement 278½ 278 ½ 183 Hoesch) 160 180 4 . Lnnn 19 300„ 104%¼ 20⁵ AEG BBW. BMW 5. Conti Gumm 2 Mannesmann 195 Daimler-Benz An. Braunkohle 207½ Dt. Erdöl 1 heinelektres 208 205 Degussa 32. 3231 231½ D Seilwolff. 115 115 Dt. Linoleum 5 Siemens& Halske 290 1 Durlacher Hof Sie ee 237 e 207%½[Ver. 5 105 5 1 Zellsto 2 0 12 15 e. 45½[Badische Bank 235 L 372 BASF 227% Commerzbank) 20 1 e 272 Commerz- 8 er 3 Hbchst 3 230% u. Credit-Bank 279 278 258 Deutsche Bank) 250 20 Jil Srun a Sfflager 177 Süddeutsche Bank 257 25⁵⁰ ) RM-Werte 152½ 163 200 Nordwestdt. Hütt. 163 Phönix Rheinrohr 184 Rheinst. Unſon 208 214 Stahlw. Südwestf. 178/ Thyssenhütte 220½ 1 Seite 12 MORGEN — Mittwoch, 28. September 1955/ Nr. 2 Küsekochen von kodolf Schneider-Schelde Wir trafen den Marquis de Salasbeurre soll ich Sagen— Sie werden nicht wissen in einem der elegantesten Restaurants von daß Käsekuchen oder genau Käsekuchen- London, Carlo, der ihn schon länger kannte, masse eines der bildsamsten Materialien der hatte mir gesagt, der Marquis sei der be- Küche ist und außerdem eine völlig ge- rühmteste Gourmet der Welt er stamme aus räuschlose Speise. Man kann damit alſes einer der ältesten Familien Frankreichs, Was je auf einen Tisch gekommen ist täu- habs Aber alles verloren, und es werde inm schend nachahmen, man kann Käsekuchen sicher Freude machen, einmal gut mit uns färben vom zartesten Rosa des Lachses bis zu speisen. zum satten Braun einer Hirschkeule. und Der Marquis war ein stattlicher Mann man kann ihn in jeder beliebigen Form Von etwa sechszig Jahren, er hatte einen modellieren, als Flunder ebenso Sut wie als Tesignierten Gesichtsausdruck und einen Truthahn. Aber ich fürchte wirklich“ Ziemlich schwerfälligen Gang. Sein Anzug unterbrach sich der Marquis mit einem ver- War abgetragen, und das verlieh der Gestalt legenen Gesichtsausdruck,„ich langweile den Schimmer einer verblichenen Pracht. Er Sie.“ hatte eine schwarze Perle im Hemd, es War Wir versicherten ihm. was auch der der einzige Schmuck, den er trug, später sah Wahrheit entsprach, daß wir seiner Ge- ich, daß es keine Perle, sondern ein abge- brannter Zündholzknopf war, mit dem er sein Frackhemd zusammenzielt. Wir bekamen einen Tisch, und als Carlo anking, das Essen Zzusammenzustellen, fiel Mir uf, daß der Marquis nicht die geringste Anteilnahme daran bekundete, Es fiel auch Carlo Auf, und er fragte den Marquis, was Wir wählen sollten. „Oh“, sagte der Marquis.„essen Sie, Worauf Sie Lust haben, mir aber, wenn ich bitten darf, ein Stück Kàsekuchen oder Z Wei, Talls es das hier gibt; es ist das einzige, was ich essen kann.“ Carlo drückte seine Verwunderung dar- über Aus Urud sagte, es sel ihm und auch mir bekannt, daß der Marquis ein großer Gourmet sei. „Ich war es“, sagte der Marquis. Käsekuchen bitte!“ Wir bestellten, und für den Marquis be- stellten wir Käsekuchen, aber es gab keinen. Wir schlugen ihm etwas anderes vor, aber er beharrte darauf, nur Käsekuchen essen zu wollen, und schließlich verhandelte Carlo schichte mit Begierde lauschten. „Nun gut“, fuhr er fort,„Käsekuchen ist tatsächlich die ideale Filmkost, sein Sieg auf der ganzen Linie ist heute unbestritten. Mich hätte jedoch auch diese Entwicklung nicht zu stören brauchen, wenn ich nicht ein Essensspezialist gewesen wäre, aber da ich wöchentlich im Durchschmitt in vier oder fünf Diners auftrat, entwickelte sich allmäh- lich mein Umgang mit Käsekuchen in jeder Form so, daß es entschieden zu viel wurde. Um zum Ende zu kommen, es ergab sich kür mich eine Lage, die nicht leicht zu be- schreiben ist. Einmal gewöhnte ich mich an ue Leichtigkeit des Zerlegens, Kauens und Schluckens der F kuchenspeisen nach und nach in einer Weise, daß es mir schwer wurde, etwas anderes als diese unvergleich- bar schmiegsame Masse unter dem Messer oder zwischen den Zähnen zu haben, und dann— ich weiß nicht, wie ich dies nennen Soll, es trat eine gewisse Sonderbarkeit in- nerhalb meiner Geschmackssphäre auf; ob- wohl ich natürlich mit dem Verstand nach „Nur mit dem Küchenchef, der versprach, sein Möglichstes zu tun. „Wie kommt es, daß Käsekuchen Ihre Spezialität geworden ist, Marquis“, fragte Carlo. „Das ist eine lange Geschichte“ sagte der Marquis. und die Falten der Resignation um seine Mundwinkel vertieften sich.„Wenn Sie wollen, erzähle ich sie Ihnen, aber Sie Werden sich dabei langweilen.“ Wir. baten um die Geschichte. „Wie Sie wissen“, eines Tages vor der Frage, etwas zu ver- dienen oder Hungers zu sterben. Ich konnte nichts, ich hatte nichts gelernt, nur eines konnte ich: essen. Ich meine damit Weniger die Quantität als die Qualität, ich konnte mit Lust, Liebe und Schönheit essen, was es auf dieser Welt an Leckerbissen gibt; es lag mir so im Blut. Aus meiner Verzweif⸗ lung einen Ausweg suchend, kam ich auf die Idee, zum Theater zu gehen, Ich sagte mir, es muß Stücke geben, in denen auf der Bühne gegessen wird, und wenn du in einem solchen Stück drankommen kannst, wird man dich wieder holen, um den Leuten etwas vorzuessen. Mein Plan gelang. Ich trat zuerst in einem Pariser Vorstadttheater in einem Stück auf, in welchem Austern ge- Sessen wurden. Ich aß die Austern so, dag Alle, die nicht wußten, wie man Austern ißt, kamen, um zuzusehen und zu lernen. Eine ganze Reihe von Jahren aß ich auf allen Bühnen Europas und in Amerika in allen Stücken, in denen schwierige Speisen vor- kamen, mit Vergnügen und zur Belehrung der Zuschauer, und es ging mir nicht schlecht dabei. Dann kam der Film, und meine große Zeit begann. Ich kann Ihnen nicht aufzählen, in wie vielen Filmen ich Hummern, Fisch, Geflügel, Wildbret, Klöße, Spargel, Artischoken und was sonst noch zerlegt und gegessen habe, genug, ich wurde eim Spezialist in meinem Fach und war in nahezu jedem besseren Film in Großgauf- deahme vertreten. Dann aber kam der Ton- film. Der Tonfilm hätte mir an sich nichts getan, aber wie Sie wissen, war es in den Anfängen des Tonfilms so, daß die einfach- sten und harmlosesten Geräusche oft in den Urmatürlichsten und scheußlichsten Verzer- rungen zur Wiedergabe gelangten. In meinem ersten Tonfilm nun verzehrte ich einen gebratenen Kapaun, und da dieser Vogel Wirklich sehr gut zubereitet war, schmatzte ich wohl ein bißchen, während ich die zarten Knöchelchen zerbiß. Ich muß zugeben, daß der Vorgang im der Reproduktion etwas bei- nah Menschenfresserisches an sich hatte. Kurz, der Regisseur des Films, der von einem leider sehr geschickten Koch beraten Wurde, kam auf den an sich brauchbaren Gedanken, mir einen absolut lautlosen Ka- paun servieren zu lassen, bei dem auch zum Schmatzen kein Anlaß vorhanden war. Was 0 sagte der Marquis, „habe ich all mein Geld verloren. Ich stand nen Tessa nicht vergessen: Jahren übersetzte er das Stück vom Deut- schen ins Französische. Dann ging er an die Bearbeitung— und machte aus der simplen, rührenden Geschichte ein großartig gebautes Stück in sechs Bildern. Ganz harmlos plät- schert es wie eine landläufige Gesellschafts- komödie zu Anfang dahin— und plötzlich werden Abgründe aufgerissen: kraß fällt da das Licht auf die Charaktere der Personen, steigert sich die Dramatik zu jenen Ueber- höhungen, die niemanden im Parkett gleich- gültig lassen. Und Giraudoux verwandelte die kleine Tessa, die bisher eine englische Wie vor wußte, wie einzelne Speisen schmek- ken, beharrte mein Gaumen zu meinem Ver- druß mehr und mehr darauf, daß alles gleich und zwar nach Kàsekuchen nicht nur schmecke, sondern schmecken müsse, wenn es in Ordnung sein wolle. Es war ein sehr eigener Zwiespalt. Ich kam so weit., daß ich in einem Restaurant einen echten Karpfen zurückwies in der zweifellos irrtümlichen Ansicht, ein Karpfen müsse nach Käse- kuchen schmecken. Sozusagen sah ich He- lenen in jedem Weibe oder vielmehr, mich verlangte nach Käsekuchengeschmack in je- „Tessq“ in Dösseldorf Im Düsseldorfer Schau- spielhaus inszenierte Wolf- gang Spier die deutsche Erstaufführung einer Ko- mödie von Jean Girau- douæ„Tessa“, in deren Titelrolle Ida Krotten- dorff als ein viel verspre- chendes Talent auf iel. Inr Partner war der in Mann- keim gebürtige Peter Mos- backer(Lewis Dolt). dpa- Bild der Speise. Als es so weit war, leistete ich im stillen einen Eid, mich von nun an dem Käsekuchen völlig zu ergeben, und ich habe diesen Eid gehalten.“ Er lächelte bescheiden und resigniert, und da inzwischen der Käse- kuchen gekommen war, den man für ihn angefertigt hatte und der sich für unsere Augen in nichts von einem englischen Nie- renfettpudding unterschied, begann er mit vollendeter Kunst darauf einzuhauen. Aber das Sonderbare für mich war: Während der Marquis erzählt hatte, hatte ich im stillen an der Gesundheit seines Ver- standes zu zweifeln begonnen, doch jetat, während ich mein übrigens etwas zähes Rumpsteak aß, merkte ich plötzlich, daß ich einen ausgesprochenen Käsegeschmack auf der Zunge hatte. Auf dem Heimweg fragte ich Carlo, wie es ihm mit dem Rumpsteak ergangen sei. „Es schmeckte nach Käsekuchen, nicht?“ sagte er. 8 Wir gingen schweigend nebeneinander her durch die dicke Londoner Nachtluft, und offengestanden roch ich so etwas wie Käse- duft um mich herum. Ich fragte Carlo, ob er es auch roch. Er roch es auch. „Vielleicht ist wirklich alles aus Käse- kuchen“, sagte Carlo.„Der Marquis hat am Ende recht: alles ist Käse, das wollte er ja wohl schließlich sagen, aber er war zu höf- lich dazu.“ * liebenswürdige kleine„Tessc“ Deutsche Erstaufführung eines Stückes von Jeon Sirqudob in Düsseldorf Im Jahr 1927 saß der damalige Gesandt- schaftssekretär an der französischen Bot- schaft Jean Giraudoux im Berliner Theater an der Stresemannstraße und sah sich eine deutsche Erstaufführung an: das Stück hatte ein Jahr zuvor in London Premiere gehabt und hieß in der deutschen Fassung ,Die treue Nymphe“. Es war eine von Margaret Kennedy und Basil Dean besorgte Dramatisierung jenes Romans der Kennedy, in dessen Mittel- punkt der Backfisch Teresa Sanger, genannt Tessa, steht— ein noch fast kindliches Mäd- chen mit überraschend reifer Liebe im Her- zen zu dem wesentlich älteren Komponisten Lewis Tessa: sie durfte es noch erleben, dag Dodd sie nach seiner ersten Ehe- Enttäuschung zu sich nahm. Dodd. Als Achtzehnjährige stirbt Giraudoux konnte das Schicksal der klei- nach einigen Bühnengestalt mit deutschem Einschlag war, in eine vorwiegend französische Figur: viel Charme, Esprit und jenes liebenswürdige Unausgeglichensein, wie es nur bei ganz jungen Französinnen denkbar ist— er zeich- nete Silberstift. ein Jungrnädchenporträt mit dem Ein Theater mit provinziellen Ansprüchen wird das personenreiche Stück nicht ent- sprechend besetzen, ein Regisseur ohne das Gespür für feinste darstellerische Nuancen es nicht inszenieren können. Im Düsseldorfer Schauspielhaus aber, das jetzt seine ersten Aufführungen unter dem neuen Hausherrn Karl Heinz Stroux präsentierte, sind alle Voraussetzungen vorhanden: so wurde die deutsche Erstaufführung der„Tessa“ von Giraudoux zu einem hinreißenden Theater- erlebnis. Tessa und Dodd waren die an- mutige, zarte und gescheite Ida Krottendorff — die versprechendste junge Schauspielerin, die man seit Jahren im Rheinland sah— und Peter Mosbacher aus Mannheim, der für Tragik und Sehnsucht eines vereinsamten Künstlers ergreifende, niemals sentimentale Töne fand. Die ehrgeizige, kühle erste Frau Dodds gab Edith Schneider mit sicherer Ele- gariz. Tessas zahlreiche Geschwister, Freunde und Geliebte ihres im ersten Bild hinter der Szene sterbenden Bohemien- Vaters und die vornehmen Verwandten der Frau Dodd er- gaben zusammen eine bunte Palette unter- schiedlichster Individualitäten. Der junge Berliner Regisseur Wolfgang Spier model- lierte sorgfältig jeden Typ und arrangierte das Ganze behutsam und präzis mit erstaun- licher Leichtigkeit. Das Publikum konnte eine Aufführung ohne Mängel beklatschen. Sonja Luyken Berliner Motettenchor Alte und neue A-cappella-Musik in Heidelberg Der Berliner Motettenchor machte auf seiner diesjährigen dreiwöchigen Tournee durch Westdeutschland und die Schweiz in Heidelberg Station und gab in der Sende- stelle des Süddeutschen Rundfunks ein Kon- zert mit Werken der Renaissance und der Gegenwart. Der aus rund 70 Sängerinnen und Sängern bestehende Laienchor— seine Mitglieder sind Studenten und Berufstätige zeigte dabei unter seinem Dirigenten Gün- ther Arndt einen äußerst zuchtvollen Chor- Sesang, der sich sehr locker, ungekünstelt und durchweg elegant und geschmeidig gibt. Der Schwerpunkt der Darbietungen lag dann auch auf weltlichen Gesängen wie sie die Madrigalisten in reicher Zahl und bunter, abwechslungsfroher Weise komponierten. Da gab es einige Beispiele der berühmten eng- lischen Madrigale von Thomas Morley und Orlando Gibbons und der Madrigalkunst Hans Leo Hasslers, unter anderem die mun- tere Weise„Tanzen und Springen“, die bis auf den heutigen Tag in der Jugendmusik lebendig geblieben ist. An dem artistischen „Chant des Oyseaux“— Gesang der Vögel — von Clement Janequin(16. Jahrhundert) mit seinen Klangmalereien und verspielten Tonfiguren bewährte sich besonders der leichte und bewegliche Vortragsstil des Cho- res, während die dargebotenen geistlichen Chöre von Heinrich Schütz(84. Psalm) und des Niederländers Guillaume Dufay(Ave regina coelorum) erwiesen, daß den Sängern auch die innig-zarte und verhaltene Tonge- bung keine Schwierigkeiten bereitet. Von modernen A- cappella-Chören hörte man Paul Hindemiths„Sechs Gesänge für gemischten Chor“ aus dem Jahre 1939. die der Komponist nach französischen Gedichten von Rainer Maria Rilke vertonte. Es sind Stilisierte Stimmungsbilder, denen ein wenig von der Melancholie alt französischer Musik anhaftet. Außerdem wurden„Drei Gesänge für gemischten Chor“ von Ernst Lothar von Knorr vorgetragen, der nach dem ersten Weltkrieg als Geigenlehrer an der Mann- heimer Musikhochschule und in Heidelberg wirkte. Der Komposition liegen Gedichte von Joseph Weinheber zugrunde, die in gemäßhigt modernem Satz geschrieben sind. Als Ab- schluß seines Konzerts sang der Berliner Motettenchor noch zwei rhythmisch recht komplizierte ungarische Volksweisen von Bela Bartok sauber und mit Verve und ver- diente sich damit den herzlichen Schlußbei- fall der Zuhörer. tr — Vernevils„Stactsoffairen“ te, erlag, Zaden- Badener Gastspiel in Locwigsbozn ſuckerel. Louis Verneuil ist einer jener Verfasge jebenswürdiger Nichtigkeiten, wie sie g scheinend nur auf dem Asphalt der P Boulevards gedeihen. Er hat, bevor 2 Allerseelentage 1952 in einer Badewan 1 des Pariser Hotels Terminus seinem Lebe — aus Lust am Tode, wie man sa 0 gt. etredakt gellv.: Dr Aue f kertz-E 1 geber; Fe u gerr; So freiwillig gräßliches Ende bereitete, W Kimpin lige solcher federleichten Bijouterien schrieben, amüsante 8 ev.: W. Unterhaltungskomö Rhe dien, von denen etliche über Paris Bina Mad. Kom. I Erfolg hatten. Die„Staatsaffairen“ spielsweise, mit denen der Stadt Baden-Baden in Ludwigshalen zu Gast war, sind zwei Jahre lan 1 Broadway in New Vork gespielt Worden, und sein„Monsieur Chantrel“ ist mit Hens l. Rühmann unter dem Titel 00 Familie“ in Deutschland ebenso bekannt geworden wie der etwas unheimliche, nie- mals auftretende„Herr Lambertier“ dem nach ihm benannten Zweiperschen. Stück, das in den letzten Jahren immer wieder in den Spielplänen der deutschen Bühnen auftauchte. Aus * „Staatsaffairen“ also ist eine Ehekomödie die in Amerika spielt, da wo die High Soeieth am höchsten ist. Medame Constance ist ihren Sraumelierten und neuerdings pensionier- en Diplomaten leid und möchte lieber mit dem jungen Hendersen techtelmeckiteln, der r seine Zukunft noch vor sich hat. Der alte Diplomat aber ist ein Diplomat uud durch- s schaut alles, und weil er seine Frau liebt denkt er nach, wie seine Ehe zu retten Wäre. Er suggeriert Constance, die ihm gesagt Ba, daß sie gern„frei“ wäre, und Hendersen, der 1 ihm gestand, die Dame seines Herzens sel noch nicht„frei“, mit dem harmlosesten Ge. 0 sicht der Welt die Lustspielidee, inzwischen den für die Karriere des jungen Politikers 115 N 18 1 annheim, jetzt das Theater n 80 016, 8 1— Jahrg „Es bleibt in%% S1 Sitzung geset ungsp! und di chläge der La in vier Allerd hl sov rdbad Calw) Vo bisher notwendigen familiären Hintergrund durch diese Ls eine Scheinehe mit seiner blaustrümpfigen Hepper unscheinbaren Nichte Irene(sprich Eirien) zu schaffen. Der amerikanische Wähler Verlangt drei Ein V 5 von seinen Politikern, daß sie eine glückliche lentren Ehe führen, doziert er aus dem reichen iedern, Schatz seiner Erfahrungen. eine reizende Szene, in der die in allen Es fol. n abgelehn S kolgt dann DP. Ab Aeußerungen genau verabredete„Scheinehe, dien 2 zelebriert wird, und dann ist es 80 Weit, da Hendersen sich unrettbar in den Netzen des inzwischen zu verführerischer Schönheit er- blühten Blaustrümpfchens verfangen hat, Ein wenig läßt es ihn noch zappeln, und dann darf Madame Constance vornehm resignie- ren: sie opfert ihre Liebe der politischen Karriere ihres Geliebten und pleibt bel ihrem Mann. Aus Schein aber wird Sein. * lle Rolf Hübner hat das nette und gemessen geistreiche Stückchen auf einen leichten Konversationston abgestimmt und dafür ge- sorgt, daß es flott vorangeht. Außer Albrecht Schoenhals, der den alten Diplomaten mit schmunzelnder Gelassenheit spielte, brachte er die reizende Xenia Pörtner(Irene), die hrheit mit sind gliederu. uen G. tert. Es grenzen bestehen Jeu Bonn woch un Dr. Adel rem mit gemessen damenhafte Liselotte Keip(Con- nung fü stance), den soignierten Heinrich Wildberg 5 (der einen weiteren Politiker spielte) und Friedhelm Kuhlen(als den selbst für- meri- kanische Verhältnisse etwas zu jungenhaften jungen Politiker) mit und konnte den dank- baren Beifall des vollbesetzten Pfalzbau- theaters dafür nach Hause mitnehmen. utwurf mig Zwi der Reg Diese schen de vie ein leutnant Koltur-Chronik 1 wird. D ung 8a Professor Dr. Hans Braun, München, eröff. Dageger net die diesjährige Vortrags-Reihe der Gesell falsräne schaft der Freunde Mannheims und der wieder ehemaligen Kurpfalz am Donnerstag, 29. Sep: Bundes! tember, 20 Uhr, in der Städtischen Kunsthalle ral in di mit Ausführungen über das Thema„Der Zu- schauer im Theater Wechselwirkungen General zwischen Publikum und Bühne einst und jetzt“ enten. Mit einer Ausstellung von Bildern von Begüns' Das fadenen mis der Harfe Ein nicht alltäglicher Roman von Charles Terrot 18. Fortsetzung „Gemacht“, sagte Mr. Webman befriedigt. „Wieviel habe ich bis jetzt ausgegeben?“ fragte Parker, beantwortete aber sofort seine Frage:„Neun Pfund, achtzehneinhalb Schilling.“ „Das sind genau drei Pfund und zwei Schilling zu wenig“, erwiderte Mr. Webman Prompt. „Tatsächlich, alter Knabe“, sagte Parker Sanft.„Wirklich, Sie haben recht, entschul- digen Sie!“ In den nächsten fünf Minuten kaufte Parker noch für weitere vier Pfund, dann hatte er genug. Mr. Webman rieb sich die Hände:„Es geht doch nichts über ein sachverständiges Handeln.“ „Richtig“, stimmte Mr. Parker bei,„die Würze des Lebens, nicht wahr?“ „Ein Jammer, daß diese Kunst mehr ausstirbt!“ „Ja, ja, ich sage Ihnen ehrlich, die mei- sten Leute, bei denen ich kaufe, haben keine Ahnung. Sie aber, Mr. Webman, Sie kennen den Dreh, mein Kompliment!“ Mr. Webman begann für seinen neuen Kunden Sympathie zu empfinden, und da er hoffte, das schöne Geschäft könne sich wie- derholen, lud er ihn zu einer Tasse Tee in sein Büro ein. „Gern, mein Alter“, erwiderte Parker, „handeln macht immer durstig; aber zuerst gebe ich Ihnen einen Scheck.“ „Bargeld wäre mir lieber, wenn es Ihnen nichts ausmacht“, sagte Mr. Webman. immer „Wie Sie wollen“, Parker war nicht im mindesten gekränkt. Im Büro summte leise der musikalische Teekessel. Mr. Webman wollte gerade sein zweites Frühstück zu sich nehmen, als Len ihn in den Laden rief. Er nahm den Kessel vom Feuer, goß Tee ein und reichte seinem Gast eine Tasse. „Danke“, sagte Parker und ließ seine Blicke mit unverhohlener Neugierde durch den Raum schweifen.„Was um Himmels willen tun Sie denn mit all den Spieldosen? Ich nehme Ihnen ein paar ab!“ „O nein, unverkäuflich!“ „Nur beliehen?“ „Mein Hobby, ich bin Sammler!“ „Ich verstehe, tut mir leid!“ „Es macht mir wirklich Freude.“ „Wieso denn? Sitzen Sie einfach da und hören zu“ Aber nein, die meisten kaufe ich zerbro- chen.“ „Komische Passion. Sie bringen sie also wieder in Gang?“ „Genau das. Sie haben keine Ahnung, wie kompliziert das mitunter ist. Eine Uhr repa- rieren ist Kinderspiel gegen diese Dinger.“ Er legte die Hand auf die Fawnhurst-Loko- motive, die vor ihm auf dem Tisch stand: „Diese hier zum Beispiel hat mich beinahe eine ganze Woche genarrt.“ Er drückte auf den Hebel und in klimpernden Tönen er- scholl die Nationalhymne. Behaglich hörten die beiden Männer zu und schlürften ihren Tee. Dann stellte Mr. Webman das Instrument wieder ab. „Nett“, nickte Mr. Parker, sehr verständ- lich, Ihr Hobby! Haben Sie je ein Stück ge- kauft, mit dem Sie nicht fertig wurden?“ „Nie. Früher oder später bringe ich sie alle wieder ins Lot. Aber manche sind sehr borstig.“ Er ging zur Vitrine und nahm ein birnenförmiges, tiefgezähntes Gehäuse her- aus. Er hielt es Parker auf dem Handteller hin und sagte:„Diese hier hat mir viel Kopf- zerbrechen gemacht. Das Werk war bös be- schädigt und ist ganz alt. Es hat eine merk- würdige Geschichte. Es gehört einem fran- zösischen Aristokraten, der während der Re- volution guillotiniert wurde.“ „Schießen Sie los!“ sagte Parker. „Die Sache ist verbürgt. Ein Freund kaufte es für mich in Paris, alles durch Dokumente beglaubigt. Ein Gefängniswärter nahm es an sich und es vererbte sich vom Vater zum Sohn so lange, bis es zuletzt auf einer Auktion auftauchte.“ Mr. Webman zog behutsam den Mecha- nismus auf und drückte auf einen Knopf. Das Döschen spielte eine so leise, zarte Me- lodie, daß man glaubte, eine Elfe über die Tasten des Spinetts tanzen zu sehen. „Das war das letzte, was der Mann hörte, bevor er auf den Schinderkarren gezerrt wurde“, sagte Mr. Webman. „Mich schaudert“, sagte Parker,„und das will was heißen!“ Mr. Webman stellte die Rarität vorsich- tig in die Vitrine zurück:„Sollte Ihnen auf Ihren Reisen eine interessante Spieldose un- terkommen, so benachrichtigen Sie mich bitte, ich kaufe sie Ihnen dann ab, wenn sie billig ist!“ „Okay, ich werde daran denken“, sagte Parker. Er trank seinen Tee aus und blickte auf die Uhr:„Ich muß gehen!“ „Dreizehn Pfund und achtzehneinhalb Schilling!“ erinnerte ihn Mr. Webman. Parker zog seine Brieftasche:„Können Sie herausgeben?“ „Ich hoffe.“ Parker gab ihm die Banknoten. Mr. Web- man ging mit ihnen zum Fenster und prüfte sie sehr genau. Parker schnitt eine Grimasse:„Sie gehen auf Numero Sicher, mein Lieber!“ „Ich kann es mir nicht anders gestatten“, antwortete Mr. Webman ruhig.„Es ist aber nicht böse gemeint.“ „Wird auch nicht so aufgefaßt.“ Als sie in den Laden zurückkamen, fragte Mr. Webman, ob Parker die gekauften In- strumente gleich mitnehmen wolle. „Ich lasse sie morgen mit dem Möbelwa gen abholen!“ lachte Parker mit weitausla- dendem Gruß:„Ta, ta, mein Alter!“ „Leben Sie wohl!“ Parker ging zur Tür. Plötzlich blieb er stehen. Er starrte auf die Harfe des Engels, die halbverborgen hinter einem Haufen Mö. bel in einer Nische stand. „Ist das die Harfe, von der Sie gestern erzählt haben?“ fragte er. „Jawohl“, nickte Mr. Webman. „Darf ich sie mir einmal näher ansehen?“ „Nur zu!“ Sie schoben die Möbel beiseite und Par- ker untersuchte das Instrument aufmerk- sem. Er strich mit den Fingern über die Holzteile, probierte die Pedale und lieg wiederholt die Saiten schwirren. Der Ton war hart und flach— grundverschieden von dem, den der Engel ihm entlockt hatte. Par- ker schien immerhin sehr angetan. „Sapperlot!“ entfuhr es ihm. „Na, na?“ Er kniete nieder, untersuchte das Fußge- stell und sagte im Ton verhaltener Erregung: „Diese Harfe ist... eh. recht gut. Wert- voller als gewöhnliche Harfen.“ Walter Stallwitz beginnt das Institut für Er- Währen ziehung und Unterricht am 1. Oktober in sei- die Re nen Räumen in Dl 1 eine Reihe von Ausstel- wünsch lungen junger Mannheimer Künstler, die durch Ute Petry und eine Gedok-Ausstellung fort- Die gesetzt werden soll. Begelur Albert Keck-Seezer, der im Konzertjahr petrofke 1954/55 in Deutschland und Frankreich diri- gelligun glerte, wurde für das kommende Konzertjahr nie als Gastdirigent nach Jugoslawien, Griechen- 3 land und wiederum nach Frankreich verpflich- Werbun tet. sich na Professor Herbert Albert, der Leiter des dafür Nationaltheater-Orchesters, der nach seinem die sol, Gastspiel in Buenos Aires anschließend Kon- läbt.— zerte in Florenz und Rom dirigierte, wurde eingeladen, während der Wintersaison meh- rere Aufführungen des„Lohengrin“ in Triest zu leiten. 4 — pHehle Mr. Webmans Augen leuchteten auf: „Wieviel mehr?“ Bon Parker stand auf und rieb sich nachdenk- Dehler lich das Kinn, dann sagte er:„Ich gebe Ihnen Intwie sofort fünfzig Pfund dafür!“ a 5 55 „Ich kann sie noch nicht verkaufen, sie ist 7 als Pfand hier.“ 1 sann „Ich will ganz offen sein, mein Bester, ich 1 c hörte sie gestern mit Ihrem Freund im Genf Wirtshaus darüber sprechen, kurz bevor ich 3 Sie um Feuer bat. Sie sagten, Sie hätten 0 80 einem Flittchen zwanzig Pfund darauf gelie- 965 5 hen, das nicht einmal auf einen Versatzzette!l 85 wartete 5 vor ab „Sie war kein Flittchen“, schnitt ihm Mr. 5 Webman die Rede ab. 1 das 81 „Also gut, sie war keines! Aber komm Nechni sie zurück— wenn sie überhaupt zurück- ae kommt—, dann sagen Sie ihr ganz einfach, 5 daß Ihnen ein Narr zweiundfünfzig Pfund u geboten hat, und daß Sie ihr fünfzig geben i Lel wollen. Ich wette, sie wird darauf fliegen. 1 bad Dann zahle ich Ihnen sechzig, das macht für gte Sie zehn Pfund Profit. Anständiges Angebot,. Was?“ 1 „Siebzig“, sagte Mr. Webman. Das Ver- militä. gnügen am Handeln ging mit ihm durch. 5 „Fünfundsechzig.“. „Siebenundsechzig.“ male „Siebenundsechzig zehn.“ 5 gehen „Eingeschlagen“ schrie Parker und hieb deutsc mit der Faust auf eine der Kesselpauken, Volks daß es dröhnte. 4 9 Aber Mr. Webman schüttelte bedächtis Situat den Kopf:„Nichts da, mein Freund, ich kann De noch gar nichts versprechen!“ i der v „Also überlegen Sie sich's und wenn sie dern mir bis Samstag etwas mitzuteilen haben: Situat Sie finden mich um acht Uhr abends im wiede Roten Löwen'.“ der „Ich werde voraussichtlich auf jeden Fall Statu dort sein.“ kom 5 Fortsetzung folgt) werd Entsc Di Brief