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Oktober 1955 Transporte mit Zivilinternierten Unter den 195 nach Friedland und Westberlin Entlassenen sind Frauen und Kinder Lager Friedland.(AP/ dpa) Zum ersten Male in der neuen Entlassungswelle deutscher Gefangener aus der Sowjetunion sind am Dienstag zwei Transporte mit zu- sammen 195 Zivilinter nierten in Westdeutschland und in Westberlin einge- troffen. Darunter befanden sich auch Frauen und Kinder. Der in Herleshausen ange- kommene Transport bestand aus 169 Personen— 111 Männer, 355 Frauen und drei Kinder. Auf dem Westberliner Bahnhof Zoo kamen zur selben frühen Morgenstunde 21 Männer, drei Frauen und zwei Kinder an. Unter den nach der Bundesrepublik entlassenen politischen Gefangenen befand sich auch der 1947 nach Ostberlin gelockie und dann entführte Westberliner Journalist Dieter Friede, der wegen angeblicher Verbindungen zu amerikanischen Dienststellen von den Sowjets zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt worden war. Die 169 Heimkehrer, die am Dienstagmit- tag im Lager Friedland eintrafen, sagten, sie hätten sich zuletzt im Straflagerbezirk bei Potma südlich von Moskau aufgehalten, Wo sie mit rund 1000 deutschen und anderen 35 000 Strafgefangenen, hauptsächlich Rus- sen, zusammengelebt hätten. Den Heimkehrern wurde in Friedland und in Westberlin ein freudiger Empfang bereitet. Die Frauen unter ihnen stammen zum größten Teil aus den früheren deutschen Ostgebieten, von wo sie nach dem Einmarsch der Roten Armee nach Rußland verschleppt wurden. Die Kinder, die sie mitbrachten, sprechen fast kein Wort deutsch, da sie den Frauen weggenommen und in russischen Heimen aufgezogen wurden. Die Mehrzahl der Männer stammt aus der Sowietzone, Wo sie in den Jahren 1945 bis 1953 wegen an- geblicher politischer Vergehen verhaftet, verurteilt und in die Sowjetbunion gebracht Worden waren. Alle von ihnen standen in Post verbindung mit der Heimat. „Wir danken Dr. Adenauer“ Der Transport mit den Zivilinternierten wurde im Lager Friedland von Bundesmini- ster Kaiser im Namen der Bundesregie- rung begrüßt. Transparente, die in der So- Wjetzone zu Zwischenfällen mit der Volks- polizei Anlaß gegeben hatten, trugen die Heimkehrer vor sich her. Auf dem Transpa- renten stand:„Einigkeit und Recht und Frei- heit sind des Glückes Unterpfand“ und„Wir danken Dr. Adenauer“. In langanhaltenden Beifall brachen die Heimkehrer aus, als Minister Kaiser ausrief„Wir brauchen euch — ihr werdet mithelfen, die deutsche Heimat Wieder aufzubauen“. Der Heimkehrer Han- sen dankte im Namen seiner Kameradin- nen und Kameraden dem Bundeskanzler für seine erfolgreichen Bemühungen in Moskau Thronrat noch in dieser Woche? Faure will in Marokko rasch handeln/ Araber-Kampagne in Tunesien Rabat.(AP) Die französischen Truppen im Rif- Operationsgebiet in Französisch-Marokko haben am Dienstag nach Freikämpfung der Straßen verbindungen ihre Operationen in die Berge verlegt, da die aufständischen Berber sich in die schwer zugänglichen Höhen des Rif-Gebirges zurückgezogen Haben. Unterdessen verübten im Gebiet von Berkine nahe der marokkanisch- algerischen Grenze Rebellengruppen einen größeren Ueberfall, denen ein französischer Zivilist, ein Spanier und drei Marokkaner zum Opfer fielen. In Ostalgerien wurde in der Nähe von Batna ein Gendarmerietransport von Terroristen aus dem Hinterhalt über- Kallen. Drei Gendarmeriebeamte und ein Zivilist wurden getötet und sechs verletzt. Unterdessen verlautete in Paris, daß der dreiköpfige marokkanische Thronrat vor- aussichtlich noch in dieser Woche gebildet werde. Ministerpräsident Faure und Nord- afrika-Minister July konferierten am Diens- tag über dieses Problem. Wie bekannt wird, soll sich nach dem Abstimmungssieg der Re- gierung in der Marokko-Debatte auch Gene- ralresident Boyer de la Tour hinter die Marokko-Politik Faures gestellt haben. In Tunesien haben die arabischen Zei- tungen mit einer Kampagne für die völ- ige Unabhängigkeit des Landes und die Beseitigung des kürzlichen französisch- tunesischen Abkommens begonnen, in wel- chem Tunesien eine gewisse Selbstverwal- tung zugestanden wurde. Der aus dem Exil zurückgekehrte Generalsekretär der Neodes- tour-Partei, Salah Ben Jussef, rief außerdem die tunesischen„Patrioten“ auf, sich zu ver- einigen und sich nicht von Frankreich zu inneren Spaltungen verleiten zu lassen. Ben Jussef hatte die tunesischen Aufständischen in ihren blutigen Guerilla-Angriffen auf die Franzosen nachdrücklich unterstützt, wäh- rend der Parteivorsitzende Habib Bourguiba für das neue französisch- tunesische Abkom- men eintrat. Algerien-Debatte hat begonnen In der französischen Nationalversamm- lung hat am Dienstagnachmittag die drei- tägige Algerien-Debatte begonnen, in der eine engere Bindung dieses Gebietes an das französische Mutterland erörtert werden S0ll. Niederlage für linken Labour-Flügel Bevan verlor gegenüber dem Vorjahr eine Million Stimmen von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London. Aneurin Bevan, der Exponent des linken Flügels der Labour-Party, hat auf dem Parteitag in Margate eine empfind- liche Schlappe erlitten. Daß Bevan bei der Wahl zum Schatzmeister der Partei wiederum, wie im vorigen Jahr, durch seinen schärf- sten Rivalen, den ehemaligen Schatzkanzler Gaitskell, geschlagen werden würde, hatte man erwartet. Daß er aber gegenüber dem Vorjahr dazu noch rund eine Million Stim- men einbüßte, woduch Gaitskell fast eine 5 1-Mehrheit erhielt, war für die meisten Delegierten des Parteitages, die jeweils die Mitglieder ihres Bezirks stimmenmäßig ver- treten, doch eine Ueberraschung. Bei der Wahl zum Exekutivkomitee behaupteten die fünf Bevan-Anhänger zwar ihre Sitze, je- doch in der Mehrzahl mit verringerten Stim- menzahlen. Außerdem ist es fraglich, ob man den früheren Handelsminister Harold Wil- son heute noch als Bevan-Anhänger be- trachten kann. Er verfolgt seit geraumer Zeit eine von Bevan unabhängige Linie und sucht offenbar Annäherung an die Mitte der Partei. Er hat sein persönliches Prestige als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses der Exekutive, dessen Bericht über die Not- wendigkeit einer Reform der Parteiorgani- sation eines der Hauptthemen des diesjähri- gen Parteitages bildet, erheblich gestärkt. Man hält es deshalb in Parteikreisen für un- Wahrscheinlich, daß Wilson sein politisches Schicksal auch weiterhin mit dem sinkenden Stern Bevans verbinden wird. Attlee für beschleunigte Abrüstung (AP). Der Führer der Partei, Clement Attlee, erklärte in einer Rede, seiner Ansicht nach seien die Aussichten für ein Ab- rüstungsabkommen zwischen den Großmäch- ten besser als je zuvor. Die Großmächte hät- ten jetzt eingesehen, daß es in einem dritten Weltkrieg keinen Sieger mehr geben werde. Attlèe setzte sich für ein sofortiges Verbot der Wasserstoffbombe und für eine Ab- rüstungskonferenz der Großmächte ein. Scharf kritisierte Attlee die Regierung Eden, da sie zwar die Streitkräfte um 100 000 Mann verringern, sich jedoch um das Kernproblem. die Herabsetzung der zweijährigen Dienst- pflicht, herumdrücken“ wolle. Die Regierung Sei ihrer Verantwortung nicht gerecht ge Wor- den. Es sei sinnlos, ein starkes Heer zu unterhalten, wenn dies wirtschaftlich nicht tragbar sei. Nach der Rede Attlees nahm der Parteitag drei Resolutionen an, in denen eine Herab- setzung der britischen Dienstpflicht. die Aechtung der Atom- und Wasserstoffbomben und ein schnelles Handeln der Vereinten Na- tionen zur Herbeiführung der Abrüstung ge- fordert werden. Eine von dem linken Flügel unter Bevan eingebrachte Resolution, Groß- pritannien solle auch dann auf die Wasser- stoffbombe verzichten, wenn es andere Staa- ten nicht täten, wurde jedoch abgelehnt. und dem deutschen Volk für seine materielle und seelische Unterstützung in den Jahren ernster Not. Auch diese Zivilinternierten erhalten nach Mitteilung der Lagerleitung in Friedland die gleichen Vergünstigungen wie die Heim- Kehrer, die als Angehörige der deutschen Wehrmacht in Gefangenschaft geraten sind und erst jetzt entlassen werden. Die in Fried- land angekommenen Frauen teilten mit, daß im sowjetischen Lager Potma ein weiterer Transport mit 180 deutschen Frauen zusam- mengestellt wurde, der am Montag dort ab- gehen sollte. In der Nacht vom Montag zum Dienstag war in Friedland wieder ein kleiner Transport mit 22 Generalen und neun anderen Dienstgraden aus der Sowjetunion angekommen. Die Heimkehrer waren unter anderem von dem Beauftragten des Evang. Hilfswerks für die Kriegsgefangenenbetreu- ung, Bischof Heckel, begrüßt worden. Saar-Heimkehrer von Hoffmann empfangen Vier der neun angekündigten Heimkehrer aus dem ersten großen Transport, die ihren Wohnsitz im Saarland haben, trafen àam Dienstag auf dem Saarbrücker Hauptbahnhof ein, wo sie von Ministerpräsident Hoffmann und mehreren Mitgliedern seines Kabinetts sowie von anderen offiziellen Vertretern be- grüßt wurden. Zum Epapfang der Heimkehrer hatte sich eine große Menschenmenge einge- kunden. Die übrigen fünf Heimkehrer hatten den Zug bereits auf verschiedenen Stationen vor Saarbrücken verlassen. Weitere Heimkehrer Am Zonengrenzkontrollpunkt Herleshau- sen und in Westberlin sind am späten Dienstagabend weitere 52 Heimkehrer aus der Sowzetunion eingetroffen. Am Straßen- übergang bei Herleshausen kamen 34 Män- ner und zwei Frauen an und in Westberlin trafen 14 Männer und zwei Frauen mit fahr planmäßigen Zügen ein. Sie gehörten alle dem großen Transport von Zivilinter- nierten an, die in das sowaetzonale Entlas- sungslager Fürstenwalde gebracht worden waren. Diese„Nachzügler“ hatten in Für- stenwalde den Wunsch geäußert, nach dem Westen entlassen zu werden. In Herleshausen ist am späten Dienstag- abend ein neuer kleiner Transport mit ehe- maligen höheren Offizieren aus sowjetischer Gefangenschaft eingetroffen. Nur kleine Delegation nach Genf Wie aus einem verlorenen Leben zurückgekehrt standen diese Frauen am Dienstagmorgen auf dem Bahnhof Herleshausen vor den warten- den Menschen aus Westdeutschland. Ihre Gesichter lachten, doch dieses Lachen konnte die Zuge uberstundener Entbehrungen und Not nicht verdechen, Züge, die vir in Westdeutsck⸗ land in der Aerd maskenhaft gesickhtsloser Miß-Schönkeiten richtig zu sehen vielfach verlernt haben. 55 Frauen kamen mit jenem Transport und daæu drei Säuglinge, Kinder, die eigentlich gar nicht zu uns keimkehren können, weil sie bisher keine andere Heimat kannten, als das Lager irgendwo in der Sowjetunion. Wer könnte dieses Bild betrachten, ohne erschüttert zu sein! Bild: A NATO will größeren Beitrag von Bonn Gruenther für ein einheitliches Oberkommando der Luftstreitkräfte Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett beschäftigte sich am Dienstagabend in einer Sondersit- zung unter dem Vorsitz von Vizekanzler Blücher mit Rückfragen der Nordatlantik- akt- Organisation über die finanzielle Lei- stungsfähigkeit der Bundesrepublik. Der genaue Inhalt der Rückfragen wurde nicht bekannt, doch dürften Differenzen sowohl in der Beurteilung der weiteren Steigerung des deutschen Sozialproduktes sowie bei der Anerkennung der anrechnungsfähigen deut- schen Verteidigungskosten bestehen. Ver- mutlich glaubt man bei der NATO an eine Bonn besteht darauf, daß Pankow nicht gehört werden darf Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesaußenminister Dr. von Brentano wird heute, Mittwoch, über seine New Lorker Besprechungen vor dem Außenpolitishen Ausschuß des Bundes- tages Bericht erstatten. Brentano wird die verhandlungstaktische Linie erläutern, welche die drei westlichen Außenminister auf der bevorstehenden Genfer Konferenz einzuhalten beabsichtigen. Die Bundesregierung wird auf dieser Konferenz voraussichtlich nur durch einen kleinen Beobachterstab vertreten sein, an deren Spitze der Leiter der Politischen Abteilung des Auswertigen Amtes, Pro- kessor Grewe, stehen wird. Diese Art der deutschen Vertretung während der Außenminister-Konferenz soll gewählt wer- den, um der Sowjetregierung keine äußere Veranlassung zu geben, Pankow zur Ent- sendung einer größeren Delegation aufzu- ordern. Wie am Dienstag ergänzend dazu mitge- teilt wurde, muß dis Bundesregierung ge- rade nach dem Beschluß der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Sowaet- union darauf achten, ihren Anspruch zu wahren, für das gesamte Deutschland zu sprechen. Nach Bonner Auffassung ist die Anhörung einer sowietzonalen Delegation während der Genfer Konferenz nicht ver- tretbar und könnte nicht dazu dienen, die Frage der Wiedervereinigung voranzutrei- ben. Ein Hinweis darauf, daß im Jahre 1951 von der Generalversammlung der Verein- ten Nationen in Paris auch Vertreter der Sowjetzone zur Deutschland-Frage gehört worden sind, sei Fehl am Platze, Weil sich die Situation völlig geändert habe. Man dürfe besonders nicht übersehen, daß es in- zwischen einen 17. Juni gegeben habe, an dem vor der gesamten Weltöffentlichkeit die fehlende demokratische Legitimation der Sowjetzonen-Regierung sichtbar gewor- den sei. Zischen Gesfern und Morgen Von Göttingen nach München verlegt wird das von Nobelpreisträger Professor Heisen- berg geleitete Max-Planck-Institut für Phy- Sik. Diesen Beschluß faßte der Senat der Max-Planck- Gesellschaft am Dienstag in Berlin. Sie folgt damit einer Einladung der bayerischen Landesregierung, welche die Mittel für die erforderlichen Neubauten zur Verfügung gestellt hat. Bayern will dem neuen Max-Planck-Institut später eine Kern- reaktor- Station angliedern, die bei München errichtet werden soll. Durch verstärkte Kontrollmaßnahmen in allen von der Zone nach Berlin fahrenden Eisenbahnzügen versuchen— so berichtet der Untersuchungsausschuß freiheitlicher Ju- risten— die Behörden der Sowjetzone, die Flucht von Jugendlichen im Wehrfähigen Alter nach Westberlin zu verhindern. In den beiden letzten Monaten seien einige tau- send jugendliche Reisende zumindest vor- übergehend festgenommen worden. Wegen Urkundenfälschung und Betrugs verurteilte das Landgericht Duisburg den 28jährigen Wolf Udo Hollenberg zu acht Monaten Gefängnis bei fünfjähriger Straf- aussetzung auf Bewährung. Follenberg wurde für schuldig befunden, gefälschte Dekumente fotokopiert und verkauft Zzu haben. Nach diesen gefälschten Dokumenten, die von der ODU im Bundestags wahlkampf 1953 benutzt worden waren, hatte es den Anschein, als ob die SPD zur Finanzierung ihres Wahlkampfes bedeutende Gelder aus den Kassen der DGB und der sozialistischen Jugendorganisation„Die Falken“ erhalten habe. In der Urteilsbegründung führte das Gericht aus, er sei zu einer politischen Brun- nenvergiftung schlimmster Art gekommen, indem man dem Bundeskanzler diese Doku- mente in die Hände gespielt habe. Gekündigt hat der Hauptvorstand der Ge- werkschaft OTV die Lohn- und Gehaltsbe- stimmungen des Ende Januar abgeschlosse- nen Tarifvertrages für die bei den alliierten Dienststellen beschäftigten etwa 300 000 deut- schen Arbeitnehmer. Dies sei geschehen, um Auslegungsschwierigkeiten im Vertragswerk auszuräumen, die vielfach zu falschen Ein- gruppierungen geführt hätten. Ferner müß- ten die Löhne und Gehälter dem derzeitigen Niveau angepaßt werden. Frangois-Poncet, der ehemalige franzö- sische Botschafter in Bonn, wurde am Diens- tag einstimmig zum Präsidenten des Franzö- sischen Roten Kreuzes gewählt. Der Absturz einer jugoslawischen Ver- kehrsmaschine nahe Wien am Montag hat unter den insgesamt 29 Flugzeuginsassen sieben Tote gefordert. Mehrere Verletzte be- finden sich in Kratikenhäusern. Der neue griechische Ministerpräsident, Karamanlis, hielt in seiner Regierungserklä- rung vom Montagabend den Anspruch der Zyprioten auf Anschluß an Griechenland für gerechtfertigt. zwischen hat die griechische Freiheitsbewegung auf Zypern den Selbst- regierungsplan des neuen britischen Gene- ralgouverneurs, Sir Harding, abgelehnt. Harding will deshalb erneut Besprechungen mit dem Führer der Freibeitsbewegung, Erz- bischof Makarios, aufnehmen. Neue Atomversuche wollen die Vereinig- ten Staaten Anfang November durchführen mit dem Ziel, die Sicherheit der verschiede- nen Atomwaffen und Forschungseinrichtun- gen im Falle von Unglücksfällen festzustel- len. Die Volksrepublik China begann nach Meldungen aus Peking mit dem Abzug von Sechs weiteren Divisionen aus Nordkorea. Im vergangenen Jahr soll Peking schon einmal sieben und in diesem Frühiahr sechs Divi- sionen zurückgenommen haben. Neuer Finanzminister in Brasilien wurde Mario Camara, nachdem sein Vorgänger, Whitaker, zurückgetreten war, als der noch amtierende Präsident Cafe Filho sich ge- weigert hatte, Währungsreformpläne auf dem Verordnungswege in Kraft zu setzen. Das genaue Ergebnis der bereits vor zebn Tagen durchgeführten Präsidentenwahl in Brasilien liegt noch immer nicht vor. Höhere deutsche Leistungsfähigkeit und ist nicht gewillt, Ausgaben wie zum Beispiel die Berlin-Hilfe in Rechnung zu stellen. Die deutschen Bruttoverteidigungskosten belaufen sich nach Angaben der Bundes- regierung auf etwa 15 Milliarden Mark, der Nettobetrag auf neun Milliarden. End- gültige Verhandlungen über einen höheren deutschen Verteidigungsbeitrag wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt Finanzmini- ster Schäffer, der wegen seines Aufenthal- tes in London an der Kabinettssitzung nicht teilnahm, im NATO- Hauptquartier in Paris führen. Verteidigungsminister Blank kam jedoch von der Konferenz der Verteidi- Sungsminister aller NATO- Staaten in Paris zurück, zumal auch heute im Bundestag die erste Lesung des Soldatengesetzes statt- findet. In Paris wird Blank von Staatssekretär Dr. Rust vertreten, der am Dienstag an dem Empfang der Verteidigungsminister durch NATO- Oberbefehlshaber Gruenther teil- nahm. Dabei stellte Gruenther heraus, daß die Streitkräfte der NATO noch erheblich an Schlagkraft gewinnen müßten, um der hochmodernen sowjetischen Armee Wirk- samen Widerstand leisten zu können. Vor allem hat sich Gruenther für die Einrich- tung eines einheitlichen Oberkommandos für die NATO-Luftstreitkräfte eingesetzt. Auch die Organisation der Luftwarnung sowie der Abwehr sei völlig veraltet. Im übrigen kame einem sowjetischen kurzfristigen Ueber- raschungsangriff aus der Luft die auf wenige Landstriche beschränkte Konzentration der NATO-Luftbasen entgegen. Hier Abhilfe zu schaffen, sei die Hauptaufgabe der nahen Zukunft. Truppenvertrags- Verhandlungen in Bonn Außenminister von Brentano begrüßte am Dienstag im großen Konferenzsaal des neuen Auswärtigen Amtes an der Koblenzer Straße die Delegationen von Frankreich, Großgbri- tamnien, Belgien, Holland, Dänemark, Kanada und den USA die in Bonn unter dem Vorsitz des Belgiers Dr. Kaeckenbeeck die Beratun- gen hirisichtlich einer vertraglichen Regelung der Rechte und Pflichten von westlichen Streitkräften in der Bundesrepublik aufge- nommen haben. Die neuen Vereinbarungen sind im Vollzug der Pariser Verträge not- wendig und werden den bisherigen Truppen- vertrag mit den Westalliierten ersetzen. Noch eine Woche Bettruhe für den Bundeskanzler Bonn,(gn-Eig.-Ber.). Bundeskanzler Dr. Adenauer wird noch eine Woche das Bett hüten müssen, ehe er die Dienstgeschäfte wieder aufnehmen kann. Am Dienstag wurde erstmals ein ärztliches Bulletin ver- öfkentlicht, in dem es heißt, das Fieber habe nachgelassen, doch sei die fleberhafte Bronchi- tis des Bundeskanzlers durch eine leichte Lungenentzündung kompliziert gewe- sen.— Auf Wunsch des Bundeskanzlers hat der Aeltestenrat des Bundestages beschlossen, die Große Anfrage der SPD zum Fall Schmeißer von der Tagesordnung die- ser Woche abzusetzen, nachdem der Kanzler mitgeteilt hatte, daß er diese Anfrage per- sönlich zu beantworten wünsche. Ueber die laufenden Dienstgeschäfte der Bundesregie- rung wird der Kanzler täglich durch Staats- sekretär Globke unterrichtet. MORGEN Mittwoch, 12. Oktober 1955/ Nr. 2 Kommentar AN Mittwoch, 12. Oktober 1955 Stimme aus Indien Die Diskussion über die Wiedervereini- gung Deutschlands, wie sie in der Bundes- republik vornehmlich geführt wird, orien- tiert sich weitgehend an den Schlußfolgerun- gen, die aus den in Bonn und den Haupt- Städten der Westmächte einerseits, sowie in Pankow und Moskau andererseits vertrete- nen Thesen gezogen werden. Man sollte da- bel aber nicht die Stimmen derjenigen über- nören, die in dieser Frage nicht als unmittel- Beteiligte zu gelten haben. Indien ist nd des Kalten Krieges immer stärker in die Rolle eines Mittlers zwischen Ost und hineingewachsen. Die Haltung dieses des zur Wiedervereinigung unseres Va- landes darf uns Deutschen deshalb nicht ichgültig sein. Die vereinbarte Aufnahme dem er Beziehungen zwischen der Bundes- republik und der Sowjetunion ist in Neu vor allem deshalb begrüßt worden, Bomm dadurch nach indischer Auffas- . ie Möglichkeit erhielt, sich aktiver als in das internationale Kräftespiel um eutsche Wieder vereinigung einzuschal- Unter diesem Gesichtspunkt wird man ch die bevorstehende Genfer Vierer- a kerenz verfolgen, und die Enttäuschung führenden politischen Kreise in Indien groß, wenn Bonn von den neuen Mög- lichkeiten keinen Gebrauch machen sollte. mpathien des politischen Indiens in ig auf die Deutschlandfrage sind auf erkwürdige Weise gespalten. Mit Aus- me der Kommunisten betrachten wohl Inder die Bundesregierung als die recht- e Vertretung Deutschlands; man emp- det der Bundesrepublik gegenüber, mit man nicht nur diplomatische, sondern bedeutende wirtschaftliche Beziehungen alt, kreundschaftliche Wertschätzung. ber die gleichen Kreise sympathisieren auf anderen Seite mit der sowjetischen sutschlandpolitik, die ihrer eigenen außen- tischen Konzeption mehr entspricht als de Bindung der Bundesrepublik oder Ge- mtdeutschlands an das westliche Verteidi- Ystem. Bis zum Abschluß der Pariser Verträge man denn auch in Neu Delhi wiederholt daß Indien die Sowijetzonenregierung nerkenne, weil es die Teilung ni sanktipnieren Wolle. gs vermeidet man aber eine offi- ederholung so eindeutiger Stellung- und inoffiziell wird in zunehmen- l ie Aufnahme diplomatischer Be- Pamkow erörtert. Bei dieser Er- allen großen indischen iche Argumente wieder. Man davon aus, daß die Sowjets nach der erstellung diplomatischer Beziehungen zu 85 ung der sowijetzonalen„Souveräni- darauf bestehen werden, daß die Frage eder vereinigung zwischen den beiden Regierungen direkt verhandelt müsse. Selbst die Kommentatoren, die sowjetzonale, Souveränität“ skeptisch Anführungsstriche setzen und die offen Ko.] ¾õ¶èzi demokratische Legimitation be- eln, befürworten dennoch gesamtdeut- Gespräche, weil man ihrer Meinung nach die K unisten zwingen kann, ihre en auf den Tisch zu legen. Sobald aber ine Aussicht auf baldige Ueberwindung deutschen Teilung mehr bestünde, dann sagen indische Zeitungen—„können Inder nicht deutscher sein als die n“; sie werden sich mit dem Status den müssen, und eine 1 un- nerkennung der DDR, um die Nehru lt von Moskau gebeten worden ist. dem solche Ueberlegungen ange- man geneigt zu sein, die bevor- Genfer Konferenz der Außenmini- er so als eine Wende zu betrach- as könnte für die internationale 1 Bundesrepublik erhebliche Kon- haben. Dr. H. W. Berg Neu Delhi) setzung der nach der demonstrativen zweiten ist sicherlich nicht das einzige den. Auch in anderen Hauptstäd- Erhard:„Ich lebe von der Expansion“ Die Konjunkturpolitik der Bundesregierung in zwölf Programmpunkten Bonn, 11. Oktober Die Hochkonjunktur der Wirtschaft soll nicht gebremst, aber so gelenkt werden, daß Auswüchse ausgemerzt werden und der ge- rechte Anteil aller am gestiegenen Sozial- produkt sichergestellt wird. Das ist die Marschroute, die sich bei Regierung und Koalition für die Debatte über die Konjunk- turlage abzeichnet, die Mitte nächster Woche auf der Berliner Tagung des Bundestages durch eine Regierungserklärung eingeleitet werden soll. Gegenüber allen Tendenzen zum Abbremsen der Konjunktur grenzte sich Wirtschaftsminister Erhard am Dienstag vor der CDU/CSU-Fraktion bei deren Vorbe- ratung zur Konjunkturdebatte mit den Wor- ten ab:„Ich lebe von der Expansion“. Auf Grund einer gemeinsamen Denk- schrift des Bundes wirtschafts- und des Bun- desfinanzministers wird die Bundesregierung ein Zwölf-Punkte- Programm vorlegen, an dessen Spitze die Erhaltung der Konjunk- tur und der Währungs-Stabilität steht. Punkt 2 des Programms sieht Maßnahmen vor, durch die Preissenkungsbestrebungen unterstützt und Preiserhöhungsabsichten möglichst verhindert werden sollen. In Punkt 3 sind Möglichkeiten vorgesehen, wo- nach staatlich gebundene Preise und Tarife Von unserer Bonner Redaktion bis zum Frühjahr 1956 nicht mehr erhöht werden dürfen. Mit den Löhnen befaßt sich Punkt 4. Da- nach soll versucht werden, Lohnbewegungen in einem vernünftigen Ausmaß zu halten, Was heißen dürfte, daß Löhne nur im Rah- men der Produktivitätssteigerung erhöht werden sollen. Punkt 5 sieht lineare Zoll- Senkungen vor, wobei jedoch auf eine da- durch mögliche Gefährdung einzelner Wirt- schaftszweige, insbesondere der Landwirt- schaft, Rücksicht genommen werden soll. Punkt 6 legt die Senkung von Verbrauchs- steuern fest, während Punkt 7 weitere steuerpolitische Maßnahmen, wie die Wie- derherstellung der Zusammenveranlagung von Ehegatten, Erleichterungen bei der de- gressiven Abschreibung, sowie die Rück- lagenbildung für die zukünftige Investitio- nen bestimmt. Durch Punkt 8 des Regie- rungsprogramms sollen öffentliche Bauvor- haben abgestoppt werden. Generelle Steuersenkungs- Maßnahmen seien, so wird in Punkt 9 betont, jetzt nicht am Platze. In Punkt 10 wird die Frage der Hereinnahme ausländischer Arbeitskräfte im Grundsatz positiv beurteilt; nach Punkt 11 Will die Bundesregierung dafür sorgen, daß möglichst bald ein deutsches Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen im Sinne der Deutsche Frauen kamen aus Workuta Heimkehrerinnen berichten über die Friedland, 11. Oktober Ueber die Odyssee der Frauen, die aus dem„Lager VI“ bei Potma kommen, berich- tete am Dienstag in Friedland die 31jährige frühere Ballettänzerin S. Br., deren Schicksal dem der meisten Frauen ähnelt, die in den ersten Nachkriegsjahren aus der Sowjetzone oder den deutschen Ostgebieten nach der Sowjetunion verschleppt worden waren. Wie fast alle Heimkehrerinnen hat auch sie kör- perliche Schäden erlitten. 1948 war sie in Potsdam wegen Spionage zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden, Mit einem großen Frauen- Transport wurde sie dann in ein Lager bei Workuta in der Polarzone ge- bracht, Wo die Frauen schwere Arbeiten ver- richten mußten. Die Tänzerin sagte, sie seien zwar über die Moskauer Verhandlungen des Aumumumeunmneuummneeemmeumeeeeeeememmeeeeememeeeeememen Heimkehrer-Listen Die Redaktion des„Mannheimer Morgen“ nat sick nickt entschließen können, die Namens- listen der Heimkehrer, welche durch Ueber- sowjetischen Transportbegleit- listen aufgestellt werden, abzudrucken, weil diese Verzeichnisse nicht frei von Feklern sind. Die Redaktion möchte in keinem Fall duau bei- tragen, falsche Hoffnungen zu erwecken, die dann mit einer um so furchtbareren Enttdu- schung enden müßten. Wer diese Listen ein- senken möchte, Rat dazu in den Schaukästen und in der Schalterhalle des MM Gelegenheit. Die Redaktion bemuht sich, genaue und ergänzte Namens verzeichnisse der Heimkehrer zu er- Ralten. MM eee Bundeskanzlers informiert worden, hätten jedoch nicht erwartet, daß sie schon so bald entlassen werden. Am 5. Oktober habe dann für sie die Stunde der Freiheit geschlagen, als Sie das Strafgebiet südöstlich von Moskau zur Heimfahrt verließen. 5 „Ich bin nur schwarz über, die Grenze ge- fahren“, sagte eine 28 jährige Heimkehrerin, die mit ihrem in der Gefangenschaft gebore- nen 15 Monate alten Sohn in Friedland ein- traf. Die Frau, die ihren Namen aus Rück- sicht auf ihren Mann nicht nannte, da dieser in die Sowjetzone entlassen wurde, erzählte: „Es war im Jahre 1945, ich hatte keinen Grenzübertrittsschein, wurde in Greifswald gefaßt und gleich nach der Sowjetunion in das Lager Workuta gebracht, nachdem man mich wegen Spionage zu 25 Jahren Zucht- haus verurteilt hatte. Wir wurden beim Straßenbau eingesetzt, mußten uns als Last- träger betätigen. 1953 kam dann ein groger Lichtblick. Wir wurden als Amnestierte in das Entlassungslager Tapiau bei Königsberg gebracht. Dort lernte ich auch den Vater meines Kindes, einen deutschen Offizier, der schweren Jahre ihrer Gefangenschaft ebenfalls dort Gefangener war, kennen. Wir konnten uns immer sehen. Doch eines Tages ging es anstatt nach der Heimat wie- der zurück. Ihre Amnestie war ein Irrtum', war die Antwort auf unsere Frage. Wir ka- men wieder zurück nach Rußland und zwar in das Lager Mordovia. Ich bekam dort mein Kind und wurde deshalb nicht mehr zu den schwersten Arbeiten herangezogen, sondern konnte in der Küche und im Hause arbeiten. Meine Niederkunft erlebte ich im Zentral- Lazarett für den Lagerbezirk Mordovia. Es gab dort ein Säuglings- und ein kleines Ent- bindungsheim, wo ich verhältnismäßig or- dentlich untergebracht war. Bis unsere Kin- der ein Jahr alt waren, konnten wir sie täg- lich während der Mahlzeiten sehen. Meist weinten die Kinder, wenn sie uns sahen, und so schlichen wir lieber heimlich vorbei, um die Kleinen nicht unnötig zu verwirren. So ist es möglich, daß mein Junge nur rus- sisch spricht. Die Kinder wurden in Gruppen von 10 bis 12 von russischen Pflegerinnen und Schwestern betreut. Als die Kinder ein Jahr alt waren, durften wir sie nur noch einmal wöchentlich sehen, im Alter von mehr als zwei Jahren wurden die Kinder den Müttern ganz fortgenommen und in staatliche Kinderheime gebracht. Erst jetzt, Als Wir in die Freiheit gingen, bekamen die Mütter ihre Kinder wieder zu sehen.“ Der Fall Friede Der am 2. November 1947 aus Westber- Iin entführte Journalist Dieter Friede, der am Dienstag in Friedland eintraf, berichtete, die Sowjets hätten ihn zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt, weil er angeblich Verbindung mit amerikanischen Dienststel- len gehabt und eine Anzahl von Leuten aus der Ost- in die Westzone„vermittelt“ haben soll. Er wurde nach seiner Entführung mehrfach in Karlshorst durch sowjetische Militärdienststellen vernommen und ver- brachte längere Zeit in Gefängnissen in Weißensee und Dresden sowie im Lager Sachsenhausen. Im Februar 1950 brachte man ihn, so erzählte er, nach der Sowjet- union, wo er in Brest-Litowsk, Moskau, Orscha, Gorki und Workuta inhaftiert war. Friede erzählte weiter, wie man ihn im November 1947 aus Westberlin in den Sowjetsektor gelockt hatte. Danach hatte er am 2. November einen Telefonanruf einees Dr. Heinrich Raue oder Daue aus dem Sowjetsektor erhalten, der ihm mit- teilte, ein Freund Friedes aus Görlitz sei mit seinem Wagen verunglückt und befinde sich in der Wohnung des Arztes. Friede fuhr sofort zu der angegebenen Adresse, wo er dann von Mitgliedern des sowjeti- schen Geheimdienstes empfangen wurde. Auffassungen des Bundeswirtschaftsmini- sters verwirklicht wird. Punkt 12 des Pro- gramms schließlich sieht Maßnahmen für eine stärkere Praktizierung des Wirtschafts- straf gesetzes und des Auskunftsrechtes vor, Wobei jedoch zur Verhütung von Mißbrauch durch untere Behörden-Instanzen ausdrück- lich festgelegt wird, daß die Entscheidung über solche Fälle dem Bundes wirtschafts- minister persönlich vorbehalten bleibt. Eine mittlere Linie in der Konjunktur- politik zeigt sich darin, daß an eine Kredit- einschränkung, an eine Zollermächtigung und an die Wiedereinführung des Prei wucher- Paragraphen nicht mehr gedacht ist. 1 Statt dessen sollen die Investitionen in Gren. N zen gehalten, Zollsenkungen auf dem gesetz. lichen Weg durchgeführt und dem Bundes- wirtschaftsminister lediglich Ermächtigun. gen zum Ueberprüfen der Preise gegeben Werden. Das Konjunkturprogramm Erhards und Schäffers bedarf nach Ansicht der CDU/ CSU-Fraktion noch einer Ergänzung zugun- sten des Mittelstandes und der Landwirt. schaft. Die CDU/CSU-Fraktion hat am Diens. tag eine Reihe von Anträgen beim Bundes-. tag eingereicht. In den Beratungen darüber, an denen auch Ernährungsminister Lübke teilnahm, wurde es für notwendig gehalten, daß zwischen dem Wirtschaftsminister und dem Ernährungsminister noch eine Abstim- mung der Ziele stattfindet. CDU/ CSU für Einschränkung der Raten-Käufe In den Anträgen der CDU/CSU-Fraktion werden u. a. folgende Vorschläge gemacht: 1. Ueberprüfung der Investitionsausgaben der öffentlichen Hand, besonders auf dem Bausektor; 2. Erweiterung der Mittelstands- kredite, insbesondere Ausbau des Personal- kredites; 3. Senkung der Preise für elektri- sche Energie in der öffentlichen Stromversor- gung; 4. verstärkte Arbeitsvermittlung für ältere und nicht voll einsatzfähige Arbeits- kräfte, gegebenenfalls Heranziehung auslän- discher Arbeitskräfte; 5. steuerliche Erleich- terung für die mithelfende Ehefrau und für die Hausfrau sowie Erhöhungen der Beträge der Sonderausgaben für die Altersversor- gung der selbständig Gewerbetreibenden, Landwirte und für freie Berufe; 6. Anpas- sung der Steuermeßzahlen in der Gewerbe- steuer an die veränderte Situation; 7. Ein- schränkung der Teilzahlungsgeschäfte durch Erhöhung der Anzahlung und Begrenzung der Raten; 8. Angleichung der Vorschriften Tür die Anlage öffentlicher Gelder der Län- der und Gemeinden an die für Kassenmittel des Bundes geltenden Bestimmungen. Nach unseren Informationen scheint sich auhberdem innerhalb des größten Teils der CDU/CSU-Fraktion die Meinung durchzu- setzen, daß eine Erhöhung des Trinkmilch- Preises nicht der richtige Weg sei, um die Rentabilität der Landwirtschaft zu erhöhen. Es wird nun erwogen, stattdessen die land- Wirtschaftlichen und die Molkereibetriebe von der Umsatzsteuer für Trinkmilch zu befreien. Zu den am Dienstag eingebrachten CDU- Anträgen wird von den Sozialdemokraten erklärt, es sei nicht ein einziger darunter, der den Bundestag und die Regierung vor eine Entscheidung stellen würde. Es werde 4 lediglich von der Regierung gefordert, zu prüfen, Gesetze einzubringen und Unter- suchungen anzustellen. Das aber Senüge nicht. Holland führt Preiskontrolle ei Den Haag.(dpa) Im Kampf gegen die inflationistischen Tendenzen auf dem Lohn- und Preissektor wird die niederländische Regierung eine ständige Preiskontrolle ein- führen und das Gesetz gegen Preistreiberel und Warenhortung aus dem Jahre 1939 ver- längern. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat bei der gegenwärtigen Vollbeschäftigung zu„schwarzen“ Lohnzuschlägen und uner- laubten Preiserhöhungen geführt. Diese Verstöße sollen jetzt mit dem Staatsgesetz geahndet werden. „Prawda“ rügt Maschinenbau-Minister London(SP). Die parteiamtliche Moskauer Zeitung„Prada“ hat dem Minister für Ma- schinen- und Instrumentenbau, P. I. Parshin, vorgeworfen, die von der Partei geäußerte Kritik an der Arbeit seines Ministeriums ignoriert zu haben. Das Zentralkomitee der Partei hatte vor einigen Monaten beanstan- det, dag Parshins Ministerium bei der Aus- wertung und Einführung neuer Methoden in seinem Industriezweig in unzuilässiger Weise zurück sei. Die„Prawda“ stellte jetzt laut Radio Moskau dazu fest, dag Parshins Mini- sterium aus dieser Kritik keine„ernsten Schlußfolgerungen“ gezogen und keine ent- schlossenen Maßnahmen getroffen habe, um die Zeit für die Auswertung und Erprobung neuer Maschinen, Werkzeugmaschinen und Instrumente zu verkürzen. Späte Erkenntnis und Reue Molotows Er verfing sich im Irrgarten der Spielregeln sowjetischer Ideologie Daß der noch im Amt befindliche Außen- minister einer Großmacht sich selbst öffent- lich zeiht, politischen Schaden gestiftet zu haben, dürfte im Leben der Völker nicht gerade alltäglich sein. Zwar kommt es oft genug vor, dag auch Außenminister, Statt sich auf die Zunge zu beißen, Bemerkun- gen machen, die sich später als nicht son- derlich nützlich erweisen. Aber die öffent- liche Beichte noch zu Zeiten der Amtsfüh- rung, die schließlich nicht gerade autoritäts- erhöhend wirken kann, gehört offenbar zu den Spielregeln des sowjetischen Systems, hinter dessen ideologische Schliche selbst Experten nicht immer kommen. Molotow, zu deutsch„Hammer“, hat sich jetzt mit dem Hammer auf die Finger geklopft. In einer Rede vor dem Obersten Sowjet im Februar dieses Jahres, als das Grabgeläute für Malenkow als Ministerpräsidenten er- Klang, hatte er also gesprochen:„Zusam- men mit der Sowjetunion, in der die Grund- lagen für eine sozialistische Gesellschaft be- reits gelegt wurden, gibt es auch volksdemo- Kratische Länder, in denen erst die ersten, aber wichtigen Schritte auf dem Wege zum Sozialismus getan worden sind“. Sieben Monate hat Molotow gebraucht, um zu be- merken oder vielleicht auch„bemerkt zu Werden“, daß diese Feststellung„theoretisch falsch und politisch schädlich“ war. So heißt es jedenfalls in seiner Zuschrift vom 15. September an die Halbmonatszeitschrift „Kommunist“, die als Wächter der kommu- nistischen Ideologie gilt und die sie— wie schon gemeldet— am 8. Oktober veröffent- licht hat. Mehr oder minder zerknirscht— wer vermöchte schon in sein arg bedräng- tes Herz hineinzuschauen?— gibt Molotow darin zu„daß die Sowjetunion bereits eine sozialistische Gesellschaft aufgebaut habe“ und nicht nur deren Grundlage, die nach einem Parteibeschluß von 1932 schon da- 1 mals vollendet gewesen sei„und sich jetzt auf dem Wege zum Kommunismus be- finde“. Der politische Schaden seiner Fest. stellung vom Februar liege darin, 10 sle Konfusion in ideologischen Fragen stifte und Par teibeschlüsse zuwider liefe“, Für Außenstehende mag es höchst gleich- gültig sein, ob der Sozialismus Sowjetunion schon ganz und gar, oder fur ganz oder nur beinahe ganz verwirklicht worden ist, und auch der einzelne Sowiet- bürger dürfte an dieser mysteriösen Rabu- listik nicht übermäßig interessiert sein. Be- merkenswert dürfte immerhin das auch offenbar von oben gebilligte Einverständ- nis sein, daß man sich erst„auf dem Wege zum Kommunimus“ befinde. Denn es ge- hört zu den psychologischen Tricks der kommunistischen Ideologie, den Kommunis- mus selbst immer als einen Wechsel auf die Zukunft, als ein erst in unbestimmter Ferne einzulösendes Paradies-Versprechen Parat zu halten. Ob etwaige Rückschlüsse von Molotows Reuebekenntnis auf seine Stellung als Außenminister zulässig sind, wird erst die Zukunft erweisen. Es kann sein, daß ef, der in vielen Jahren Stalinscher Isolations- Politik zum Symbol eines säuerlichen Njet- Sagers geworden ist, nicht recht in das lächelnde Team Chruschtschew- Bulganin hineinpaßt. Auf alle Fälle müsse es pein- lich für ihn sein, wenn in Genf ein west⸗ licher Außenminister seine Eritik an einer Molotow-Rede in die Worte zusammen- tagte:„Theoretisch falsch und politisch schädlich, aber vielleicht stellt sich das erst in sieben Monaten heraus“. ö G. A. bresh Saarbrücken, 11. Oktober 1 steht ihn ja sonst gar nicht mehr“, r wenigen Tagen die Frau eines andischen Parteifunktionärs, als sie ihm rigen Sohn zu einem kurzen Be- zwischen zwei Terminen ins Büro Diese Episode am Rande der rauhen n Auseinandersatzungen hätte sich in jeder anderen Saarbrücker Partei- ereignen können, seitdem sich der zungskampf für das Referendum Saarstatut am 23. Oktober zuse- en abschließenden Höhepunkten der rochenen letzten 14 Tage genähert le Seiten hatten bereits beim Auftakt tzten Runde“ Anfang Oktober nach twendigen Steigerung gesucht. Wäh- für Johannes Hoffmann dann der erordentliche Parteitag der Christlichen 1 Gelegenheit gegeben hatte, durch ie das Ja-Lager vor Siegeszuver- mlich strotzend darzustellen, hat- die im„Deutschen Heimatbund“ zusam- geschlossenen Nein- Parteien die Form ersten gemeinsamen Großkundgebung Reden und demonstrativem Hände- ſchütteln der drei Parteiführer vor jubeln- er Masse gewählt. Dem Vorsitzenden der Bee tei Saar, Dr. Schneider, war dabei aller- mit der sensationellen Enthüllung“ des ndval-Briefes an Hoffmann vom Dezem- igen Jahres eine Panne passiert. Er 1 der Verökkentlichung dieser Kritik früheren französischen Saar-Botschaf- V V zar-Kampagne geht in die letzte Runde . Argumente sind im Abstimmungskampf allerdings kaum zu erwarten . Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht 1955 weniger die„Pleite“ des Saarstaates be- wiesen, als vielmehr dem Ministerpräsiden- ten Gelegenheit zu der bissigen Bemerkung gegeben, daß sich der„Obersturmbannfüh- rer“ Schneider und der Franzose Grandval in der Kritik nicht nur des„aufgeblähten Verwaltungsapparates“, sondern auch der „den Gemeinden gewährten Großzügigkeit“ und der„in jeder, Hinsicht übertriebenen sozialen Maßnahmen“ der Saarregierung ge- funden hätten. Es sieht so aus als würden die letzten Höhepunkte des Kampfes, an dem sich mitt- lerweile elf Parteien beteiligen, nur auf die Auhbere Form beschränkt bleiben, in der sie sich mehr noch als durch die ständig stei- gende Zahl der Versammlungen und die immer raschere Folge neuer Plakate durch die wieder merklich verschärfte Tonart der Auseinandessetzung ausdrücken. In der sach- lichen Diskussion des Statuts sind nach zweleinhalbmonatiger Non-stop- Auseinan- dersetzung neue Argumente kaum noch zu finden. Gelegentliche Belebungen kommen hier und da von jenseits der Grenzen, so zu- letzt durch die Luxemburger Konferenz, deren Ergebnis die Klärung wesentlicher Punkte des Statuts zumindest angedeutet at. Dagegen ist für den Saarländer nach wie vor ungewiß, ob der Ablehnung des Statuts neue Verhandlungen oder tatsächlich nur die Beibehaltung des alten Zustandes folgen würden. Die Diskussion darüber ist völlig festgefahren. Ein großer Teil des N das— wie von beiden Seiten vielsagend angedeutet wird— noch„auf Lager“ liegt, ist wohl für die Ziele bestimmt, die von Anfang an be- vorzugt angegriffen wurden: Das Deutsch- tum, das Christentum und der persönliche Bereich des Gegners. Man kann sich aus- suchen, was peinlicher wirkt, der Streit darum, wer nun der„bessere“ Deutsche ist, oder die Ausein andersetzung, wer autorisiert ist, seine Politik als„christlich“ zu bezeich- nen. Seitdem die CDU-Saar bei ihrer Grün- dung behauptet hatte, dag es vor ihr an der Saar keine wirklich christliche Partei gege- ben habe, weil die„Ja“-Politik der CVP mit dem christlichen Gewissen nicht zu verein- baren sei, haben beide Seiten sich immer wieder auf Geistliche als Kronzeugen für ihre Thesen berufen. Die befugten Sprecher der Kirche aber, die Bischöfe von Trier und Speyer und der päpstliche Visitator für das Saarland, haben zur Mäßigung gemahnt. Jedesmal aber wurde geflissentlich über- sehen, daß diese Mahnungen beiden Par- teien zugestellt wurden; immer galten sie angeblich dem Gegner. Ebenso wie die anonymen Schmähbriefe und Morddrohungen, von denen die Expo- nenten beider Lager zu berichten wissen, ge- hören zu der von Anfang an durch Haß ver- gifteten Atmosphäre des Abstimmungskamp- fes die neuerdings wieder forcierten persön- lichen Diffamierungen. Genügend Ansatz- punkte finden beide Seiten, sei es in der Tätigkeit Hoffmanns und seiner Mitarbeiter unter französischem Patronat in den vergan- genen Jahren, sei es in der langjährigen nationalsozialistischen Tätigkeit Dr. Schnei- ders, seinen auch von Freunden heute nicht immer gebilligten Propaganda-Methoden oder sei es in der 1945 abgegebenen Bereit- schaftserklärung des CDU-Vorsitzenden Dr. Hubert Ney, gegebenenfalls„loyaler Fran- zose“ werden zu wollen. Aus diesen Fehden hält sich die Deutsche Sozialdemokratische Partei Kurt Conrads weitgehend heraus. Die Prognosen darüber, wie die Abstim- mungsberechtigten nach dem dreimonatigen propagandistischen Trommelfeuer entschei- den werden, sind 14 Tage vor dem 23. Okto- ber betont vorsichtig. Nicht nur im Lager Hoffmanns, wo man in den letzten Wochen eine Wende zum Ja festgestellt haben will, sondern auch bei den deutschen Parteien, die bei allem gezeigten Optimismus eine gewisse Pendelbewegung in der öffentlichen Meinung einkalkulieren, rechnet man mit einem „knappen“ Erfolg der eigenen Sache. Aller- dings sind bei der zweiten Meinungsumfrage der CDU-Saar vor kurzem noch immer 72 Prozent Neinsager ermittelt worden. Am tref- fendsten hat die Situation vielleicht ein Ken- ner des Saargebietes skizziert, der unter Hinweis auf die noch unentschiedenen Wäh- ler sagte, daß die Nein-Front wohl weit- gehend konsolidiert sei und dag Ueber- raschungen nur noch durch eine Zunahme der Ja-Seite kommen könnten. Gerade bei einem knappen Resultat aber müßte sich auswirken, daß weder das Saar- Abkommen noch die Beschlüsse der West- europa-Union(WEU) konkretes darüber sagen, welche Mehrheit für eine Annahme des Statuts ausschlaggebend sein soll, die Mezzneit der Abgtimmungsberechtigten oder nur die der abgegebenen Stimmen. In Saar- brücken rechnet man kaum noch damit, daß die WEU, der die Er tscheidung darüber zu- källt, noch vor dem 23. Klarheit wird schaf- fen können. Es sei also durchaus denkbar, so gesteht man zu, daß am 24. Oktober beide Seiten behaupten, gesiegt zu haben und dag eine endgültige Beurteilung erst möglich sein werde, wenn die WEU entschieden habs. Sowjetische Erklärung i zur Einordnung einer Atombehörde New Vork.(AP) Die Sowjetunion hat am Dienstag gefordert, daß die geplante inter- nationale Behörde zur friedlichen Nutzung der Atomenergie dem Sicherheitsrat unter- stellt werden solle. Die Forderung der So- Wjetunion war in einer Stellungnahme ent⸗ halten, die der stellvertretende sowjetische Außenminister Kusnezow vor dem Politi- schen Ausschuß der Vollversammlung der Vereinten Nationen zu dem vorliegenden Entwurf eines Statuts dieser Behörde ab- gab. RKusnezow forderte, daß die Behörde sowohl dem Sicherheitsrat wie der Vollver- sammlung der Vereinten Nationen Bericht erstatten soll. Präsident Eisenhower hat am Dienstag auf dem Krankenbett zusammen mi Außenminister Dulles den Text einer Zwi- schenantwort entworfen, die dem SoW-ieti- schen Ministerpräsidenten Bulganin auf seine persönliche Botschaft zur Abrü⸗ eee zugeleitet werden soll. Irakisch-türkischer Pakt wird durch Persiens Beitritt erweitert Teheran.(dpa) Persien hat sich entschlos- sen, dem Irakisch- Türkischen Verteidigungs- pakt, der im Februar in Bagdad abgeschlos- sen wurde, beizutreten. Der Pakt sieht weit⸗ gehende Verteidigungs- und Konsultations- Verpflichtungen der Partner vor und be- stimmt unter anderem, daß die Unterzeich- nermächte einen Angriff gegen den Partner- staat als gegen sich selbst gerichtet betrach- ten. Großbritannien ist dem Abkommen im April und Pakistan im September beigetre⸗ ten. Einige arabische Länder, darunter allem Aegypten, hatten seinerzeit scharf gen seinen Abschluß Protestiert. in der ö 1 . Jap r. 285 — preis- it ist. Aren Setz. ndes- igun- Zeben hards CDV/ 18un- Wirt-. jens. ndes- über, zübke alten, und Stim- werde rt, Inter- enüge in n die Lohn- dische ein- iberei ver. rärten igung uner- Diese gesetz üster kauer Ma- rshin, Berte riums der at am inter- tzung inter- S0 en- tische oliti- der nden Ab- nörde ver- ericht nstag mit Zwi- Wieti- auf Abrü⸗ r. 288/ Mittwoch, 12. Oxtoder 1938 Japanische Teedose Atelier-Foto 1 5. Seite 2 Lebensstandard 1055 und was dahinter steckt Leben viele Menschen heute tatsächlich über ihre Verhältnisse? Inge ist enttäuscht. Eigentlich hatte sie fest damit gerechnet, an ihrem 23. Geburts- tag verheiratet zu sein. Weshalb auch nicht? Der Verlobte— höherer Beamter— ver- diente recht gut, ihr Gehalt als Sekretärin kann sich ebenfalls sehen lassen. Seit zwei Jahren sparen sie beide. Anfangs nur für Küche und Schlafzimmer. Dann wurde Erich befördert und meinte, man brauche unbe- dingt mehr. Als endlich die Möbel einschließ- lich Radio und Staubsauger auf dem Spei- cher standen, erklärte der Bräutigam:„Uns kehlt noch ein kleines Auto! Wenn wir erst verheiratet sind, kommen wir doch nicht mehr dazu.“ Nun muß das gewaltige Loch im Finanzplan erst gestopft werden. Mag der Himmel wissen, was ihn dann wieder reizt, denkt das Mädchen seufzend und ver- wünscht ihren Beruf, den sie lieber heute als morgen aufgeben möchte, um mit weni- ger Komfort nur Frau und Mutter zu sein * Mit großem Trara feierten Gisela und Fred kürzlich in einem Lokal ihren dritten Hochzeitstag. Daheim bei ihnen ist nämlich kein Platz. Sie bewohnen nur eine billige Einzimmerwohnung. Was brauchen sie schließlich mehr? Beide sind den ganzen Tag außer Haus. Fred, Elektrotechniker, arbeitet nach Feierabend noch in der Nach- parschaft und bringt wöchentlich weit über hundert Mark heim.„Davon muß manche große Familie leben“, sagt er hin und wie- der vorsichtig, denn ihm paßt es gar nicht, daß seine Frau ihre Tätigkeit als Sprech- stundenhilfe— wie vor der Ehe abgemacht — noch immer nicht aufgeben will. Ihre Gründe?—„Ich möchte mein Leben genie- Ben“, antwortete die Achtundzwanzigjäh- rige ohne Zögern. Deshalb wünscht sie sich auch keine Kinder. Sie belasten nur. Daß man gerade die notwendigsten Einrichtungs- gegenstände besitzt— noch dazu für alt gekauft— stört wenig. Doch würde die junge Frau empfindlich leiden, wäre ihr Besorgniserregende Feststellung: Uberforderte Frauen 85 Prozent der sozialversicherten Frauen vorzeitig invalide Besorgniserregende Feststellungen über die Frauenarbeit in der Industrie hat eine Untersuchung von Dr. med. P. Hülsmann und Dr. phil. J. Pilgram erbracht, über die in der Zeitschrift des Forschungsinstitutes für Arbeitspsychologie und Personalwesen in Braunschweig berichtet wird. Mit der zu- nehmenden Rationalisierung und Automa- tisierung der industriellen Frauenarbeit Sei, so heißt es da, eine Reihe von Schwierig- keiten aufgetréten, die über die wirtschaft- lichen Konsequenzen hinaus von eminenter Bedeutung für die Lebenskraft unseres Vol kes seien. Diese Erscheinung drückt sich in folgendem Zahlenbild aus: Von 100 Erwerbstätigen in der Bundes- republik sind 32 Frauen. Seit 1948 ist die Zahl der weiblichen Arbeitskräfte jährlich um 200 000 bis 300 000 gestiegen. Die Zahl der vorzeitig wegen Berufsunfähigkeit und In- validität aus dem Arbeitsleben ausscheiden- den Frauen ist in den letzten zehn Jahren bedrohlich angewachsen: 85 Prozent(0 Aller Sozialversicherten Frauen werden gegen- wärtig vor Erreichung der gesetzlichen Altersgrenze berufsunfähig oder invalide. Den Hauptanteil an den Gesundheitsschäden, welche an dem Anstieg der vorzeitigen In- validität der Frauen beteiligt sind, haben Herz- und Kreislaufschäden. Pie Fehlzeiten durch Arbeitsunfähigkeit sind bei den Frauen wesentlich höher als bei den Män- nern, und zwar ist dies nicht allein ge- schlechtsbedingt, sondern hat seine Ursache darin, daß die Frauen an der Höchstgrenze. ihres Leistungsvermögens arbeiten. Moderne Vase Diese Feststellung wird von Hülsmann und Pilgram mit einer genauen Analyse des Arbeitsprozesses erklärt, der im Rahmen industrieller Serienproduktion von den Frauen verrichtet werden muß. In der Regel handelt es sich dabei um Arbeiten, die eine erheblich geringere Kraftleistung erfordern als die männliche und deshalb als leichte Arbeit gelten. Auf die Dauer gesehen be- deuten sie aber keine Schonung, sondern eher eine schleichende Belastung. Bei diesen Arbeitsformen ist nämlich vielfach ein Man- gel an ausgleichender Bewesung festzustel- len, der auf den Organismus besonders schädlich wirkt. So wird zum Beispiel durch langes Sitzen oder Stehen in einer ganz be- stimmten Körperhaltung die Durchblutung gedrosselt. Das arbeitsleistende Organ erhält zu wenig Blutsauerstoff. Es tritt eine vor- zeitige Ermüdung der in dauernder Anspan- nung gehaltenen Muskelgruppen ein, Weil der Abtransport der Stoffwechselprodukte pehindert ist. Leistungshemmend wirkt in vielen Fällen auch die Monotonie der auto- matisierten Arbeit. Werden diese Ermü- dungs- und Unlustgefühle Willensmäßig be- kämpft, so bedeutet dies neben der Phy- sischen auch eine psychische Mehrbelastung. Gerade bei Frauen, die ohnehin schon stärker aus dem Gefühl heraus leben und reagieren, leidet die Arbeitsfähigkeit in be- sonderem Maße, wenn sie unter dem Ein- druck des Mißerfolges stehen. Diese Situation kann dann zu völligem Versagen führen. Die Untersuchung, die sich im einzelnen auf eine Reihe weiterer arbeitsphysiolo- gischer und psychologischer Beobachtungen stützt, schließt mit dem Hinweis, daß die Gestaltung der Arbeitsplätze von Frauen diese Gesichtspunkte besonders berücksich- tigen müsse, um die schematische Rationali- sierung nicht zu einem unerkannten schwe- ren Belastungsfaktor werden zu lassen. D. F. Die Augen essen mit Rationalisierungs-Kuratorium schlägt Gütebezeichnung„ naturrein“ vor „Die Augen essen mit“— diese Tatsache ist jeder Hausfrau bekannt, die ihre Speisen hübsch angerichtet auf den Tisch bringt. Auch die Lebensmittelindustrie erkannte frühzeitig, daß die Hausfrau Wert auf an- sprechende Farben legte und begann, zu- nächst ziemlich wahllos, Farben zur„Schö- nung“ von Konserven, Butter und vielen an- deren Erzeugnissen zu verwenden. Mit dem Fortschreiten der chemischen Wissenschaften erkannte man, daß gewisse chemische Farb- Stokke kür den Menschen schädlich sind. Am bekanntesten wurde dabei das„Buttergelb“, dessen Verwendung(ebenso wie die anderer chemischer Farbstoffe) zum Färben von But- ter dann überhaupt verboten wurde. Unser Lebensmittelgesetz enthält viele und bis ins Einzelne gehende Vorschriften, Was, ob und wie gefärbt werden darf, Wobei es zum Beispiel grundsatzlich verboten ist, Wurst zu färben, mit einziger Ausnahme der süddeutschen sogenannten Gelbwurst, bei der aber die Farbe nicht in das Innere der Wurst eindringt. Prinzipiell müssen Alle Wa- ren, die gefärbt sind, auch auf ihrem Etikett als solche gekennzeichnet werden, und es ist auch nicht erlaubt, diesen unbeliebten Zusatz abzuschwächen, indem man etwa auf die Tüte mit„süßer Suppe“ druckt: leicht gefärbt. Wenn auch die chemischen Farben weit- gehend ausgeschaltet wurden, so bleiben doch noch eine ganze Reihe anderer Farben übrig, deren Schädlichkeit oder Unschädlichkeit exakt nachzuweisen bisher nicht gelungen ist, auch eine Reihe von Konservierungs- mitteln und Bleichmitteln(etwa für Meh!)) gehören hierher. Der Grundsatz im Lebens- mittelgesetz, daß keine Stoffe verwendet werden dürfen, die„eine minderwertige Be- schaffenheit der Ware zu verdecken geeignet sind“(zum Beispiel keine Benzolsäure im Pumpernickel, kein Rotfärben von Fisch- kiemen), ist nicht immer anwendbar. Das Bleichen von Mehl dient nicht dazu, eine schlechte Qualität zu verschleiern, denn das Mehl ist ja auch vorher einwandfrei, sopdern soll nur dem Wunsch nach größerer Weiße entgegenkommen. Besondere Schädigungen, die sich erst nach langer Zeit und bei dauerndem Ver- zehr bemerkbar machen, sind sehr schwer nachzuweisen, und die Ansicht mancher Fach- leute, daß die sogenannten Zivilisations- Krankheiten weitgehend auf die„Unnatür⸗ lichkeit“ unserer Ernährung zurückzuführen Sei. Wird ebenso oft bestritten. Unbestritten dagegen ist, daß eine möglichst natürliche Atelier-Foto Ernährung ganz gewiß keinen Schaden an- richtet, und das dürfte eigentlich schon aus- reichen, um sie vorzuziehen. Das Rationali- sierungs- Kuratorium der deutschen Wirt- schaft, das sich auch um die Festlegung der Bedingungen für echte Gütezeichen bemüht, macht hierzu den beachtlichen Vorschlag, die entsprechenden Firmen möchten sich frei- willig auf eine Gütebezeichnung„naturrein“ einigen. Man findet ja jetzt schon auf Zucker- packungen den Vermerk„ungeblaut“ oder bei Mehl„ungebleicht und unbehandelt“, auf Marmeladegläsern„garantiert unge- färbt“. Es wäre für die Hausfrau eine große Erleichterung, wenn sie durch eine einfache Kenntlichmachung in die Lage versetzt Wür- de, selbst wirklich zu entscheiden, ob es sich bei den Angeboten um ungefärbte und nicht „geschönte“ Ware handelt. F. D. Eleiderschrank eines Tages weniger wohl- gefüllt. Da das Ehepaar in einem Vorort wohnt und mindestens wöchentlich einmal in der Stadt gründlich ausgeht, benutzt es stets eine Taxe. Müssen jedoch die letzten drei Frühstücksteller unbedingt erneuert werden, will das Wehgeschrei nicht enden. Leben viele Menschen heute tatsächlich über ihre Verhältnisse? Fast sieht es so aus, werden doch täglich auf den Gerichten un- zählige Fälle von nicht eingehaltenen Ver- bindlichkeiten behandelt, die weit über die Leistungsfähigkeit des Einkommens gingen. Um so bemerkenswerter, da meist die Ver- antwortung für die Raten nicht auf einer Schulter allein ruht, denn der Familien- ernährer alten Stils stirbt von Jahr zu Jahr mehr aus. In aller Stille wurden mit wissen- schaftlicher Genauigkeit die 12,6 Millionen Haushaltungen(der Rest von 2,8 Millionen sind Eine-Person-Haushaltungen) in der Bundesrepublik unter die statistische Lupe genommen und auf ihre soziologische und wirtschaftliche Struktur untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß in jeder zweiten Familie mehrere Mitglieder für den gemein- samen Unterhalt sorgen und in jedem vier- ten Haushalt sogar alle Angehörigen in Ar- beit und Verdienst stehen. Schließlich: die Lasten des Alltags sind hoch. Für junge Leute gehört beispielsweise schon einiges da- zu, Aussteuer, Möbel, Baukostenzuschug und Wohnung unter Dach und Fach zu bringen. Ist alles geschafft, verdient der Mann aus- reichend und sind sogar Kinder vorhanden, fällt der Frau meist noch dieses oder jenes ein, was unbedingt her muß, bevor sie ihren Beruf an den Nagel hängen kann. * Familie Hagen hat Probleme zu wälzen. Bisher kannten sie keine Sorgen. Er verdient Als Vertreter einer großen Firma recht gut. Leider ist er ständig unterwegs. Immerhin: seine beiden Sprößlinge sind im hübschen Kindergarten der Firma gut aufgehoben, denn auch Frau Hagen arbeitet. Ferner ge- hören ihre Mutter— gleichfalls berufstätig und ihr schulpflichtiger Bruder Gerhard zur Familie. Der Bruder brachte allmorgendlich die Hagenschen Sprößlinge in den Kindergar- ten. Nun wurde er eingesegnet, hat eine Lehr- stelle gefunden und muß wesentlich früher Die Scheibe rotiert, die Hand bewegt das Glas, kostbare Arbeiten ent- stehen. aus dem Haus. Wer opfert sich jetzt für Klein-Ursel und Werner, heißt die Frage. Weder Mutter noch Großmutter möchten zu- gunsten der Kinder ihre Tätigkeit aufgeben. „Es ist ja Sommer, dann müssen sie halt 89 lange auf dem Buddelplatz bleiben und bei Regenwetter zur Nachbarin laufen“, autet das Urteil der Frauen. Gewiß: die Familie kann sich sehen lassen. Sie läuft auf d n Teppichen und besitzt einen El schrank. Doch die Kinder wachsen ohne mütterliche Für- sorge auf, Jene Nestwärme, die Ste brauchen, ersetzt auch der schönste Plattenspieler nicht. * Allgemein darf dort, wo viel einkommt, viel ausgegeben werden. Um so erschüttern- der die Tatsache, daß in der Bundesrepublik beute jedes vierte Kind kein eigenes Bett hat. Prof. Hagen, Coerper und Thomae: „Deutsche Nachkriegskinder“, Verlag Georg Thieme, Stuttgart.) Wer es als„normal“ be- trachtet, daß Vater allein die Famile er- nährt, kommt kaum zurecht— geschweige denn die neuen und alten Flüchtlinge mit Kindern, besonders in den landwirtschaft- lichen Notstandsgebieten. Zwar stieg der Le- benstandard erheblich, doch verschoben sich die Bedürfnisse wesentlich zugunsten von Aeußerlichkeiten. Das von Eltern und Groß- eltern her vertraute finanzielle Gesicht der Familie ging verloren, wir stehen mitten in der Wandlung. Noch sind die Gegensätze kraßz und warten auf Ausgleich. Maßnahmen „von oben“ schaffen ihn nicht— er liegt überwiegend in der verantwortungsvollen Vernunft der Frau. Zweifellos ein angenehmes Gefühl, wenn stets genügend Geld in der Tasche klimpert und man sich jeden Wunsch erfüllen kann, Trotzdem lassen sich manche Dinge nicht kaufen, sie müssen im wahrsten Sinne des Wortes„verdient“ sein. Psychologen be- haupten, daß die Jagd nach dem großen Ge- meinschaftseinkommen innere Leere und Scheu vor der Verantwortung verdecken soll. Stimmt das wirklich?— Es wird Zeit, über diese Dinge ein wenig nachzudenken, damit der Preis für die unverlierbaren Werte des Lebens nicht endgültig ins Hin- tertreffen gerät. Hilde Grundschöttel Glas ist ein ganz besonderer Stoff Besuch im Atelier einer Stuttgarter Künstlerin. In ihrem kleinen Atelier hoch über den Dächern von Stuttgart entstehen sie, die be- zaubernden Schöpfungen aus Glas, die Dosen und Becher und Vasen, mit denen Elfy Ely, Meisterin ihres Fachs, sich einen Namen gemacht hat. Unter ihren Händen entstehen die Trink- gläser mit den lustigen Kinderszenen, die kostbaren Teedosen mit japanischen und chinesischen Motiven, die gewölbten Cognak- schalen für den Umtrunk nach der J agd. Auf das einfachste Glas zaubert sie im Handumdrehen eine kleine Geschichte, Hul- digung an Poseidon, Nixen, Seesterne und Algen oder chinesische Motive: Drachen und Teehäuser und Wellen nach den Vorbildern eines Hokusei. Für kostbare Arbeiten ist das beste Glas, das edelste Kristall gerade gut genug, das Material kommt aus Schweden. Elfi Ely bemalt oder graviert es in rem Atelier und als Exportartikel wandert der fertige Kunstgegenstand weiter nach Ueber- see. Die Stuttgarter Künstlerin ist eine Mei- sterin ihres Fachs. Die junge Frau hat an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart ihre Lehr- und Studienjahre hinter sich ge- bracht und vielleicht ist das Besondere an dieser Frau, daß sie ihre Begabung— aber auch ihre Grenzen erkannte. Vielleicht wäre sie eine mittelmäßige Kunstmalerin gewor- den— auf ihrem Gebiet gehört sie zweifels- obne zu den besten Kräften. In eben dieser Begrenzung zeigt sich ihr Können. Werm Glas„duftig“ sein kann, heiter und zart und schwerelos, dann ist es das hier. Die Gläser mit den künstlerischen Gravuren sind der Ausdruck einer gelösten Fröhlichkeit und welches Material könnte besser dafür ge- eignet sein als das hauchzarte, durchsichtige und so leicht zerbrechliche Glas? Sechs Jahre Ausbildung sind eine lange Zeit. Akademie, Gesellenprüfung, Meister- prüfung und immer wieder: neue Ideen, neue Methoden, Variationen. Die eigentliche Werk- statt ist nur ein kleiner Platz am Fenster mit vielen Feilen und Apparaten, mit runden Schleifplättchen und Schmirgeltiegeln in allen Größen. Glas ist ein ganz besonderer Stoff und zerbricht unter der Hand, wenn Druck und Spannung nur um eine Kleinig- keit zu stark sind. Die kleine, rotierende Scheibe zeichnet ihre Spuren in das Glas, genau den vorgezeichneten Linien, folgend. Die Scheibe rotiert, die Hand bewegt das Glas. Ein Stern entsteht, Figuren, Linien, Mäander. Anders ist der Vorgang bei der Glas- gravour. Hier wird eine breitere Rotations- scheibe, die eine stark schmirgelnde Wir- kung hat, so hin und hergeführt, daß die eigentliche Zeichnung in der Art eines Flach- reliefs unter der Oberfläche liegt und durch das Abschmirgeln undurchsichtige einheit- liche Fläche geworden ist. Auf diese Weise entstehen die kostbarsten Arbeiten; Flakons aus glattem Kristall und immer wieder diese bezaubernden Teedosen nach asiatischen Vorbildern. Schmuck sollte immer„eine Auszeich- nung, eine gewinnende Dreingabe“ sein. Hier ist er es. i-tu Winke für den Haushalt Um Angorawolle sauber zu bekommen, drückt man sie in einer handwarmen Lösung von zwei EBlöffel Feinwaschpulver auf vier Liter Wasser(schaumig geschlagen) etliche Male durch, um sie dann sofort in hnand war- mem Wasser zu spülen, zwischen zwei Tü- chern zu rollen und schließlich flach aufzu- legen. Sobald die Sachen trocken si pürstet man sie zuerst nach dem Strich, spä- ter betupft man sie Vorsichtig mit der Bürste, damit die Wolle wieder flaumig wird. * Das ist die schonendste Waschmethode feine Strümpfe: Man gibt die Strümpfe unter Zusatz feinen W 5 in ein mit lauwarmem Wasser gefülltes Ein- machglas, schließt den Deckel, schüttelt das Gefäß kräftig und schwemmt nachher die Strümpfe leicht aus. Aufgetrennte Wolle muß vor der Neu- verwendung nicht unbedingt gewaschen Wer⸗ den. Es genügt, wenn man sie mit immer Wieder angefeuchteten Händen über ein breites Holzbrett wickelt und an der Luft trocknet. * Damit das Kind beim Baden nicht aus- gleiten kann, breitet man ver Einlassen des Wassers ein feuchtes Frottiertuch in der Wanne aus. Feucht desbalb, weil es dann schwerer ist und auch durch den Strahl des einlaufenden Wassers nicht verschoben wird. Seite 4 MANNHEIM Möchten Sie in einem Hochhaus wohnen Nur sieben Prozent der Wohnungssuchenden haben diesen Wunsch/ Wird der „Eines Tages, wenn ich genug Geld ge- part habe, baue ich mir ein eigenes Häus- chen. Es muß draußen vor den Toren der Stadt sein, wo die Luft noch gut ist. Ich will einen kleinen Garten dabei haben; und es muß mir allein gehören.“ Das sagt der Fach- arbeiter H. B. aus Mannheim, 40 Jahre alt, Verheiratet, zwei Kinder, der zur Zeit mit seiner Familie in einer Zwei-Zimmer-Rüche- Altbauwohnung in den Quadraten lebt, erfrischt in die nächste Runde! 142 DM wöchentlich in der Lohntüte hat, Was demnächst mehr werden soll, denn er bereitet sich in Abendkursen auf eine Mei- sterprüfung vor, die er zu bestehen gedenkt. Der„Traum“, den H. G. träumt, ist der vom eigenen Grund und Boden, vom eigenen Be- sitz, der ihm gehört. Diesen„Traum“ haben — in gleicher oder abgewandelter Form—, „Betreff: Wasserturm“ Hauptsache, man redet davon Absender:„Rote Mühle“ Reden wir auch einmal— aber nur einmal davon. Da flatterte also dieser Tage ein flottes Briefchen mit einem„finanziell großzügigen Anerbieten“ auf des regierenden Bürgermeister Trumpfhellers Amtstisch.„Betreff: Wasser- turm“; Absender: Kabarett„Rote Mühle“, Mannheim. Sehr geehrter Herr Bürgermeister! „Wir erlauben uns, Ihnen folgenden Vor- schlag zu unterbreiten: Nachdem Mann- heims Wahrzeichen, der Wasserturm, trotz des bisherigen tatkräftigen Aufbaues der Innenstadt noch ein Notdach trägt, erklä- ren wir uns bereit, den Turm wieder in seinen Vorkriegszustand zu versetzen und die Kosten zu übernehmen. Als einziges Zugeständnis stellen wir die Bedingung, auf die Spitze des Wasserturms eine dreh- bare Leuchtreklame mit dem Schriftzug „Rote Mühle“ auf eigene Kosten zu mon- tieren. Wir dürfen annehmen, daß dieses finanziell großzügige Anerbieten Ihr Wohl- wollen findet und bitten um Erörterung des Angebots in der nächsten Sitzung des Stadt- rates.“ 7 Mit vorzüglicher Hochachtung! gez. Geschäftsführer. Das ist ein allerliebstes Brieflein und— ein gar nicht so übler Tric(Hauptsache, man redet von uns, egal wie und was.). Nicht daß die Sache der letzte Clou wäre. Aber der „Rote Mühle“- Geschäftsführer ist ein gelehri- ger Herr. Sein Lehrmeister ist ohne Zweifel Hans Helmut Dettmer(08ſ/18-Lokal, Frankfurt), der dieser Tage dem gestürzten Diktator Peron telegraphisch den Posten eines ersten Direktors angeboten hat. Kurz zuvor hatte er an Bulga- nin geschrieben, er möge nach der Genfer Kon- ferenz sein Lokal besuchen und sich davon überzeugen, daß die Deutschen das„Militäri- sche als lustige Sache“ auffaßten. Deutschen Holitikern hatte Dettmer mitgeteilt, daß er zur Hebung der deutschen Sache an der Saar all- abendlich zweimal das Lied„Deutsch ist die Saar“ in seinem Lokal spielen lasse. Herr Dettmer ist ein schlauer Bursche. Die „Wippchen“, die er macht, sind risikolos. Das Rote Muhle Wippchen“ ist es nicht. Denn Wehe, wehe— wenn die Stadtverwaltung an- nehmen würde, dann wäre das Risiko einige Runderttausend DM schwer. Aber sie kann wohl nickt. Mag der fcluge Geschaftsfuhrer vorausberechnet haben. Und dabei dachte er: Hauptsache, man redet von uns kloth Gegen Milchpreiserhöhung Stellungnahme des DGB Gestern tagte der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ortsausschuß Mann- heim, und beschäftigte sich mit der Frage der Preiserhöhung für Trinkmilch. Aus einer anschließend herausgegebenen Verlautbarung des DGB geht hervor, daß sich die Funktio- Nmäre einstimmig gegen eine Preiserhöhung Ausgesprochen haben. Es heißt in der Ver- Lautbarung weiter:„Es wurde beschlossen, die weitere Entwicklung auf diesem Gebiet Aufmerksam zu beobachten und wenn not- Wendig, Maßnahmen zu ergreifen, die zur Verhinderung einer Preiserhöhung beitragen nnen. In der Aussprache wurde von allen Beteiligten zum Ausdruck gebracht, daß sich diese Entscheidung nicht gegen die Land- Wirtschaft richtet. Durch eine Preiserhöhung Würde jedoch der Trinkmilchverbrauch, vor Allen Dingen in den Betrieben, sehr stark zu- Frückgehen zum Schaden der Milcherzeuger und unserer Volksgesundheit.“ Ausstellung wird verlängert im Amerikahaus Das Amerikahaus verlängert die Zeit- schriften und Broschürenschau, über die wir bereits berichteten, für einige Zeit, weil sie Srohßen Zuspruch gefunden hat. Sie ist in erster Linie für Lehrer und Erzieher gedacht, doch ist sie auch für Schüler, die sich beson- ders für amerikanische Geschichte, Literatur und Geografie interessieren, interessant. Die Oeffnungszeiten: montags von 14 bis 20, dienstags bis freitags von 10 bis 12 und 14 bis 20 Uhr. 5 1 alten Statistiken zufolge, einmal nahezu 60 Prozent des deutschen Volkes geträumt. Ist das auch heute noch so? Oder haben sich die Zeiten geändert? Man darf sagen, daß sie sich geändert haben. Das moderne Großstadtleben hat offenbar die Wohnungswünsche sehr be- einflußt. Allerdings hat die Modernität noch ihre Grenzen. Eine große Wohnungsgesell- schaft nahm kürzlich eine Umfrage vor, und da zahlreiche Menschen aus allen Bevölke- rungsschichten gefragt wurden, ist das Er- gebnis auch als allgemein repräsentativ für Mannheim anzusehen. 55 Prozent der Be- fragten wünschen eine Mietwohnung: 45 Pro- zent Wünschen ein Eigenheim(allgemeines Ergebnis ohne Berücksichtigung, ob der Be- fragte Wohnungssuchender ist oder nicht). Eine zweite Befragung überprüfte nur Woh- nungssuchende. Das Resultat: 40 Prozent wünschen ein Einfamilienhaus(Siedlungs- häuser, Reihenhäuser in Miete usw.), 50,5 Prozent wollen in zwei- bis fünfgeschossigen Mehrfamilienhäusern leben und 12,5 Prozent würden eine Wohnung in einem Hochhaus bevorzugen. Nach der ersten Befragung also ohne Rücksicht darauf, ob Wohnungs- suchender oder nicht— sind nur sieben Pro- zent an einer Hochhauswohnung interessiert. Sieben Prozent, das ist wenig. Schlußgfol- gerung aus dieser Einstellung ist, daß nicht viele Hochhäuser gebaut werden. Eigentlich schade, denn ein Hochhaus kann schön und in der Gemeinde eine städtebauliche Sehens- Würdigkeit sein. Abgelehnt werden Hoch- häuser vor allem von kinderreichen Fami- lien. Man verliere den optischen und akku- stischen Kontakt mit den Kindern ist das Haupt-Gegenargument. Dabei könnte man auf dem Dach Spielplätze mit allem Drum und Dran bauen. Die Straßen vor Hoch- häusern wären kinderleer. In Kleinstädten liegt ein Bedarf an Hochhäusern natür- licherweise nicht vor, in Mittelstädten nur Vereinzelt. Das darf aber nicht darüber hin- wegtäuschen, daß viele Junggesellen auch dort Hochhäuser wünschen, um Ruhe zu fin- den, nachdem sie tagsüber einer mehr oder minder bewegten Umwelt ausgeliefert wa- ren. In Hochhäusern gibt es kaum Nachbar- schaft. Die Sehnsucht nach dem Eigenheim haben 45 Prozent. Das ist immer noch eine sehr 2 5 „Traum“ vom Eigenheim unmodern? hohe Zahl und es dürfte feststehen, daß die Wohnbaugesellschaften, die sich mit solchen Projekten befassen, noch lange mit Hoch- druck arbeiten werden. Der Zusatz„Hur 45 Prozent ergibt sich allerdings wenn man diese Zahl mit ähnlichen Umfragen im Aus- land vergleicht. Dort ist die Sehnsucht nach dem Eigenheim bedeutend größer. Vielleicht kommt hier zum Ausdruck, daß wir in der Bundesrepublik— trotz jüngster Mieterhö- hungen relativ billig wohnen. Das Niveau der Durchschnittsmieten liegt bei uns immer noch günstiger(nämlich niedriger) als in vie- len anderen europäischen Ländern. Sch. Unter Dach und Fach Neuer Bau Der Herbst ist die hohe Zeit der Richt- feste. Die Aufbauförderungsgemeisnchaft konnte mit von ihr betreuten Bauherren nun schon das zweite feiern. Diesmal traf man sich am Quadrat R 6, um den Richtspruch zu hören. Durch geschickten Ausgleich zwischen den Grundstücksinhabern und großzügiges Eingreifen der Stadt hat man Grundstücke von wesentlich breiterer Straßenfront ge- schaffen, auf denen nun fünf sechsstöckige Gebäude entstanden sind. Die Bauflucht wurde zurückgenommen, so daß vor den Wohnhäusern Grünanlagen mit Bäumen ent- stehen können. Insgesamt sind in dem Block 56 Wohnungen, von Einzimmer wohnungen bis zur Vierzimmerwohnung, und zwei Läden. Die Pläne wurden von einer Architekten- gemeinschaft: Ferdinand und Heinrich Mün- del, Karl Knödler, Emil Spickert und Franz Merkel, ausgearbeitet. Beim anschließenden Richtfest in der Gaststätte des Mannheimer Ruderclubs machte Rechtsanwalt Dr. Wün- sche im Namen der Aufbauförderungsge- meinschaft grundsätzliche Ausführungen über Probleme des Wohnungsbaus. Er be- tonte die Wichtigkeit des Wiederaufbaus auch im Stadtkern, wo man durch Ausgleich Vernünftige Grundstücksgrögen schaffen müsse. Der Redner sprach sich für eine Stär- kung der privaten Bauinitiative aus. Dann kam die Freude der am Bau Beteiligten an dem guten Gelingen zu Wort, vom Kammer- duo Maier musikalisch geschürt. ges. Bedeutung der modernen Tankschiffahrt Interessanter Vortragsabend im Mannheimer Schifferverein Jedes vierte Schiff, das heute auf den Weltmeeren fährt, ist ein Tanker. Diese Tatsache und vieles andere Wissenswerte über die moderne Tankschiffahrt inter- essierte die Mitglieder und Freunde des Mannheimer Schiffervereins. Esso-Haus- photograph Heinrich Schröder berichtete innen in Wort. und Bild über eine Groß- tankerfahrt in den Vorderen Orient. Mit der„Esso Düsseldorf“, einem„Luxus- tanker“ mit Schwimmbad für die Besatzung, mit eigener Bäckerei, Mannschaftskabinen mit eigebautem Bad und vielen technischen Raffinessen war er von Hamburg nach Syrien„geschwommen“. Vor fachmännischem Publikum gab Schröder viele interessante Details über Bau und Einrichtung moderner Tankschiffe. Hatte man schon auf dem See- Weg durch Biskaya und Mittelmeer sich über stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen kreuen können, so wurde bei einem Inland- Leserforum über aktuelle Mannheimer Probleme: trip durch Syrien, Libanon und Aegypten das Talent des Berichterstatters für photo- graphische Atmosphärenmalerei erst recht deutlich. Da Schröder sich auch eingehend mit der Kulturgeschichte der Länder befaßte und Wissenswertes über Tempel und Bau- denkmäler erzählen konnte, war diese Fahrt in Länder, in denen sich Alt und Neu auf 2 manchmal recht verblüffende Art guten Tag sagen, doppelt reizvoll. Dr. Max Ehrhardt von der Presseabtei- lung der Esso sprach über die Bedeutung der deutschen Tankschiffahrt. Man erfuhr, dag die„Windhunde des Meeres“ heute 26 000 bis 27 000 Tonnen Durchschnittskapa- zität haben(früher etwa 16 000 Tonnen) und daß auf den deutschen Reedereien zur Zeit hauptsächlich Tanker gebaut werden. Dr. Ehrhardts Ausführungen leiteten über zu einem Film„Leinen los!“, der zu diesem Kapitel der„christlichen Seefahrt“ anschau- liche Kommentare lieferte. ila 1 8 Den Bildberickhter hat's gereizt, Nach diesem Bild zu streben, Der Waschtag kat ihm eingeheizt: Weg mit dem wilden Kleben! Dies Bildnis ist durchaus nicht schön. Es ist auch nicht zum Lachen. f Laut Rallt des Bürgers Angstgestöhn Nach großem Reinemachen. Zum Schluß von Foto und Gedicht Sei noch erwähnt, daß beide Nicht gegen diesen Mann gericht't. 5 Schwamm drüber! An der Wand wird's licht Und keinem tut es leide Max Nix/ Bild: Jacob Was geschah im D-Zug 364 gegen 23 Uhr? Mysteriöser Tod eines Mannheimers/ Unfall oder Verbrechen? er mit der Toilettentüre verwechselte? EC gibt nur eine solche Möglichkeit oder aber die eines Verbrechens. Ein Selbstmord scheidet Völlig aus. a Wir berichteten bereits gestern Orei- länderseite), dag die Staatsanwaltschaft Kob- lenz Reisende sucht, die den genannten Schnellzug benutzt haben und eventuell zwi- schen Koblenz und Boppard einen Zwischen- fall beobachteten. In Marnheim-Wallstadt wurde dieser Tage ein 61 Jahre alter Mannheimer Ge- schäftsmann, allseits geachteter Mitinhaber einer Firma der Stein-Industrie, zu Grabe getragen. Wie der als ruhig bekannte, etwas kränkelnde Mann allerdings starb, ist noch unbekannt. Bei der Kriminalpolizei läuft die Angelegenheit als„unnatürlicher Tod“; die Ermittlungen führt die Staatsanwaltschaft Koblenz. Die verstümmelte Leiche des Mannhei- mers war am Morgen des 5. Oktober neben dem Bahnkörper bei Boppard(zwischen Kob- jenz und Bingen) gefunden worden. Etwa zur Selben Zeit wurden in München in einem Abteil des D-Zuges 364 Dortmund München zurückgebliebenes Gepäck gefunden; unter diesem Gepäck war auch eine Aktenmappe, die— wie aus ihrem Inhalt hervorging einem Berliner Student gehört. Das übrige Gepäck jedoch gehörte dem Mannheimer, dessen Leiche bei Boppard gefunden und erst nach langwieriger Fahndung identifiziert werden konnte. Denn eine Brieftasche war nicht mehr bei jenem Toten, eine Brieftasche mit schätzungsweise noch 50,— Mark Inhalt. Inzwischen wurde ermittelt, daß der Mann- heimer Geschäftsinhaber mit dem D 364 von einer Geschäftsreise nach Düsseldorf nach Mannheim zurückfuhr. Es wurden Zeugen gehört, die noch mit ihm sprachen. Was aber geschah gegen 23 Uhr bei Boppard? Ist der 61 jährige zur Wagentüre hinausgestürzt, die Aus dem Polizeibericht: Heim ins Reich Unerwünschter Fremdenverkehr Durch den Abzug der amerikanischen Truppen nach dem Friedensvertrag mit Oesterreich hat offenbar manche„fesche Maid“ Freund und Stütze verloren. Die österreichischen Fräuleins beweisen jetzt je- doch ihre Anhänglichkeit, indem sie mit trugen damit auch in Mannheim zu einer Be- Jetzt wurde von der Kriminalpolizei in einem Hotel ein Mädchen hèrausgeholt, das dort schon 20 Tage ohne Genehmigung wohnt. Manches erstrebenswerte Ziel wurde nicht erreicht Nicht nur der Mannheimer Wirtschaft fehlen„Bundesgenossen“/ Die Frage der Stadtdirektoren Die Lokalredaktion eröffnet mit dem nachstehenden Beitrag des Hauptgeschäfts- führers der Mannheimer Produktenbörse, Dr. J. P. Buß, ein Leserforum über aktuelle Mannheimer Probleme, das in zwangs- loser Folge erscheinen wird. Der Redak- tion zugeleitete Manuskripte sollen zwei Schreibmaschinenseiten Umfang nicht über- schreiten. D. Red. Es ist erfreulich, daß Mannheim als In- dustrie- und Handelsmetropole des Ober- rheins in den Jahren nach dem Zusammen- bruch relativ schnell wieder seine führende Wirtschaftliche Stellung zurückerlangen konnte. Wenn auch die Umschlagsziffern in manchen Zweigen der Wirtschaft noch nicht die einstige Höhe erreicht haben, so waren doch schon im Jahre 1953 die Jahresumsätze der Industrie des Raumes Mannheim-Lud- wigshafen wertmäßig gerechnet höher als die der benachbarten Wirtschaftsgebiete Frankfurt und Stuttgart. Dièse bemerkens- Werte Tatsache ist allerdings bisher nur noch nicht genügend in die breite Oeffentlichkeit gedrungen. Ebenso günstig hat sich auch die Exportposition Mannheims gestaltet, die über die Ziffern der besten Vorkriegsjahre hinausragt. Dieser wirtschaftliche Aufstieg darf aber nicht dazu führen, die Hände in den Schoß zu legen und dabei gewisse Schwächen der Position zu übersehen. Beginnen wir mit der Wirtschaft. Durchführung großer Projekte braucht man heute mehr denn je„Bundesgenossen“. Lei- der hat man es nicht immer verstanden, diese Unterstützung durch Zusammenarbeit mit den benachbarten größeren Städten Lud- wigshafen, Heidelberg, Karlsruhe und Stutt- gart zu sichern und aus diesem Grunde ist manches erstrebenswerte Ziel nicht erreicht worden. Eine intensivere Zusammenarbeit Würde zweifellos auch für Mannheim Vor- teile mit sich bringen. Es sollten alle Mög- lichkeiten in dieser Richtung besser als bis- her ausgenutzt werden. Der Mangel an„Bundesgenossen“ tritt auch auf anderen Gebieten in Erscheinung. Es ist auffallend, dag große Veranstaltungen in Mannheim von der führenden auswärti⸗ gen Tagespresse kaum beachtet werden, während andererseits in diesen Blättern weit unbedeutendere kulturelle Leistungen kleinerer Städte vielfach in großer Auf- Zur machung kommentiert werden. Beispiels- Weise wurden in den letzten Jahren vom Nationaltheater Mannheim mehrere künst- lerisch hervorragende Aufführungen ver- anstaltet, von denen die auswärtige Presse überhaupt keine Notiz nahm. Es handelt sich dabei auch um zeitgenössische Werke, die im wesentlichen nur in der lokalen Presse ein Echo gefunden haben. Man muß sagen, daß in früheren Jahren diese sehr wichtige Verbindung zur auswärtigen Presse wesent- lich besser funktioniert hat. Der Mangel kann nur darauf zurückgeführt werden, daß es leider noch nicht gelungen ist, die richtigen Kontakte herzustellen. Es dürfte dies wohl in erster Linie Aufgabe des zu- ständigen Referats sein. Letzten Endes liegt alles daran, daß eine mit vielseitigen Aufgaben betraute Verwal- tung nur dann mit Erfolg funktionieren kann, wenn es gelingt, die besten und ge- eignetsten Kräfte an ihre Spitze zu stellen. Dies sollte oberster Grundsatz sein. Je mehr Persönlichkeiten in der Führung der Refe- rate tätig sind, desto positiver werden die Ergebnisse sein. Wenn es nicht möglich ist, im Rahmen der jeweils verantwortlichen politischen Partei eine geeignete Kraft zu Die Tanz- und Gymnastikschule Heidi Ehmann-Claussen gab in einer Matinee im Mozartsaal Einblick in das Schaffen und Wir- ken der Schule. Das Programm(14 Num- mern) begann mit gymnastischen und tän- zerischen Uebungen der ganz Kleinen. Win- zige Mädchen, von denen viele noch nicht einmal zur Schule gehen, sprangen und tanz- ten frei von allem Lampenfieber über das Podium, improvisierten sogar kleine Solo- Partien einen Zwerg, eine Blume, ein Schneeflöckchen. Als Gegengewicht zu diesen zarten Elfchen kamen dann die Buben unter Leitung von Paul-Renéèé Ehmann an die Reihe. Mit Elan absolvierten die jungen Herren die ULebungen: Rolle vorwärts, Hand- standüberschlag, Bockspringen und anderes mehr. 0 Nach gymnastischen Uebungen der Da- men- und Mädchengruppe und einer Akro- Rhythmus, Bewegung und Tanz Heidi Ehmann- Claussen und ihre Schüler Soldaten als Wegelagerer Kurz nach Mitternacht wurde ein kauf- männischer Angestellter von zwei amerika- nischen Soldaten ohne ersichtlichen Grund belästigt und zu Boden geschlagen. Der Ueberfallene wurde am Hinterkopf verletzt. Als er sich zur Wehr setzen wollte, flohen die beiden. Sie wurden jedoch auf der Straße zwischen I 2 und K 2 von Straßenpassanten gestellt und der Polizei übergeben. Polen wohnten im Wald Zwei polnische Staatsangehörige trieben sich trotz Aufenithaltsverbots im Stadtgebiet von Mannheim herum. Am Waldrand auf der Schönau hatten sie sich in einem Zelt häuslich eingerichtet. Die Polizei nahm die beiden Ausländer fest. 5 55 Gasofen explodierte Um die Mittagszeit explodierte in einem Industriebetrieb auf dem Lindenhof ein Gas- ofen. Durch die Explosion, die kurz nach dem Anzünden erfolgte, wurde die Decke des Ofens hochgeschleudert und zerstört. Zwei Arbeiter erlitten Verletzungen, Sach- schaden etwa 12 000 Mark. Herbstbälle der Vereine Bel D Reer Mit einem stimmungsvollen Herbstball startete der DK Käfertal im Katholischen Vereinshaus die gesellige Saison, nachdem den ganzen Sommer über der Sportbetrieb dominiert hatte. Bertl Weiss begrüßte als Ehrengäste Stadtpfarrer Mönch, den 2. Vor- sitzenden der DꝗK-Gesamtgruppe Mann- Beim, Himmelhahn, und das Tanzlehrerehe- Paar Ungeheuer. Mit einer Polonaise wurde der Abend eröffnet, und mit netten Tanz- spielen brachte H. Ungeheuer die Stimmung auf Touren. Gereimt und ungereimt waren die humorvollen Plaudereien von H. Köbele, Während die Kapelle Kühner mit flotten Rhythmen das ihre zum Gelingen beitrug. er und MGV Lindenhof Oktober wiesenstimmung herrschte im Saal des„Zähringer Löwen“ als Vorsitzen- der Willi Herrmann seine Sangesbrüder vom Mv Lindenhof 1886 nebst Angehörige Willkommen hieß. Der unter Leitung von Chorleiter Dr. Riehl stehende stimmkräftige Chor stellte sich erfolgreich in den Dienst der Sache, während Fritz Wendling(Vor- spruch), Inge Walter(Gedichte), der immer- fröhliche Humorist Willi Hick Fröhliche Pfalz), das Trio„die Hermanos“, P. Pfitzen- maier als lustiger Laienansager und die Leierkastenleut Stauf-Link für Stimmung finden, so sollten parteipolitische Gesichts- punkte ausgeschaltet und auf politisch neu- trale, aber allen Ansprüchen vollauf gewach- sene Personen zurückgegriffen werden. Wenn aber die Beigeordneten unter Zugrunde- legung des parteipolitischen Kräfteverhält- nisses ausgewählt werden müssen, so soll- ten an ihre Seite politisch unabhängige Stadtdirektoren gestellt werden, die gemein- sam mit den Beigeordneten für die Führung der Referate mitverantwortlich sind. Nur auf diesem Wege wird es möglich sein, posi- tive Arbeit für die Entwicklung Mannheims zu leisten. Zum Schluß noch ein Wort zur Vernach- lässigung des Sports, worüber in jüngster Zeit viel geschrieben wurde. Auch hier ist ein Wandel nur dann zu erwarten, wenn endlich ein städtisches Sportamt mit einem verantwortlichen Sportdirektor eingesetzt wird. Auch hierfür muß eine geeignete Per- sönlichkeit gefunden werden. Wird ein an- gemessener Etat zur Verfügung gestellt, dann werden wir in wenigen Jahren auch soweit sein, wie andere, oft kleinere Städte, die vielfach nicht einmal auf eine so glanz- volle sportliche Tradition zurückblicken kön- nen wie wir in Mannheim. Dr. J. P. Buss batikeinlage ging es zum zweiten Teil über, der neben einigen Wiederholungen aus frü- heren Veranstaltungen sehr überzeugende Studien brachte. Zu den rhythmischen Schla- gen von Gong, Tambourin und Triangel schritten junge Mädchen, jede Bewegung dem Takt angepaßt, oder sie füllten, in lange, schwarze Gewänder gehüllt, in ständigem Schwingen und Wogen die Bühne. Höhe- punkte der Aufführung waren die Auftritte von, Heidi Ehmann- Claussen, die in drei So- loparts ihr Können unter Beweis stellte. Be- sonders ausdrucksvoll war ihr Tanz„Be- seelte Hände“. Reicher Beifall und Blumen belohnten die großen und kleinen Künstler für die gelun- gene Vorstellung. Die musikalische Unter- malung lag in Händen von Erna Partke- Meyer. Ch. Z. Schwung spielen die„Elviras“ zum Tanz auf. Die stehengebliebene Aktenmappe eines Fremden und die verschwundene Brieftasche sind Indizien, aber noch keine Beweise. Die Ermittlungsergebnisse der Kriminalpolizei müssen abgewartet werden. 8. einem Ausflugsschein, der nur fünf Tage Gültigkeit hat, ihre Soldaten verfolgen. Sie lebung des Fremdenverkehrs bei, die von der Polizei mit Mißfallen beobachtet wird. und gute Unterhaltung sorgten. Mit viel 1 Hbf das Fri har Str. Lei 125 die ger Hat hoc Was ihr Sal ges Wen ste! mit ber liel bec nic Hat gal bei mit Zut, hr? er die heidet Drei- Kob- umten 2wi⸗ chen- eines Asche 8. Die 5 olizel gehr schen mit esche Die t je- mit Tage . Sie 1 Be- von wird. 1 in „das gung dauf⸗ rika- rund Der letzt. ohen raßbe inten eben ebiet auf Zelt 1 die mem Gas- nach ecke stört. zach- thall chen dem trieb als Vor- ann- ehe- anz- nung aren bele, ten er im zen- üder rige von tige enst Vor- ner- iche zen- die ung viel auf, Nr. 235/ Mittwoch, 12. Oktober 1955 e MORGEN Seite 8 Endstation Heimat: Nüchterne Bahnhofshalle wurde zum Festsaal Vier Mannheimer Heimkehrer trafen gestern morgen ein/ Wiedersehen zwischen Bahngleisen Mannheim Hauptbahnhof, Gleis sieben, gestern krüh um 7.32 Uhr: Der D 276 aus Richtung Hamburg-Altona fährt ein, wie jeden Morgen. Menschen stehen am Bahn- steig, wie jeden Morgen. Aber sie tragen Blumen in der Hand, diese Menschen am Bahnsteig, und sie warten seit Montag auf diesen Zug. Die Fahrgäste aber, die aus den Fenstern der ersten Wagen winken, haben elf und zwölf Jahre auf diesen Zug gewar- tet. 1 „Morgen früh um halb acht kommen sie bestimmt“, hatte man uns in der Nacht zum Hbf. Mannheim, Dienstagmorgen, 7 Uhr 32. Dienstag am Bahnhof gesagt. Auch der Rundfunk hatte die Ankunftszeit des ersten Nord-Süd-Transportes aus Friedland in sei- nen Nachrichtensendungen bekanntgegeben. Aber sie wichen nicht, die Mütter, Bräute, Söhne und Frauen, die Helferinnen der Bahnhofsmission, die Freunde— und die Menschen, die noch keine Nachricht hatten und jetzt am Zug entlang liefen und in die lachenden Gesichter fragten: Murmansk, Charkow, Odessa, Nowosibirsk... Wortfet- zen, Fragen, Antworten, Hoffnungen, Ent- täuschungen. Und über dem allem das un- faßbare Glück dieses Augenblicks für die, deren Angehörige gekommen sind. Eines Augenblicks, in dem man nichts sagen kann. Wo nur das Herz im Hals schlägt, wo man nichts anderes sieht als dieses eine Gesicht, das man jahrelang auf Bildern betrachtet oder sich immer wieder vorgestellt hat. Und jetzt steht dieses Gesicht vor einem, lacht, wird Auge, Mund, Nase, Haare, kommt ganz nahe. Ein zitterndes Schluchzen würgt sich hervor. Und der unbeteiligte Zuschauer wendet sich ab, der nächsten dieser Szenen zu, in denen sich die Menschen so vieles sa- gen wollen und es nicht können. 2 Es gab keine unbeteiligten Zuschauer, als drei von den vier erwarteten Mannhei- mern mit ihren Kameraden, die in der Um- gebung zuhause sind, aus den D-Zug- Wagen sprangen. Die nüchterne Bahnhofshalle wurde zum Festsaal. Aber es war kein lau- tes Fest— trotz des Wiedersehens, trotz des Abschieds von denen, die nach zermürben- den Jahren hinter Stacheldraht nun weiter nach Süden fuhren, nach Hause. Stadtdirektor Schell, der als Vertreter der Stadtverwaltung den Männern die Hand drückte und ihnen sagte, daß sie sich mit ren Sorgen und Wünschen jederzeit an ihn wenden können, hätte die Presse nicht zu ermahnen brauchen, keine lästigen Fragen zu stellen. Diese Fragen verboten sich in diesen Minuten von selbst. Später, als die „Ich bin vor einem Weibe kein Knecht“: Jetzt hat er den Salat— mit Gefängnis Trinker mißhandelte seine Ehefrau/ Sechs Monate Gefängnis Gedämpfte Kartoffeln und Salat waren das Leibgericht des 48 jährigen Angeklagten Fritz aus Neckarhausen, der sich wegen Miß- handlung seiner Ehefrau vor der Großen Strafkammer zu verantworten hatte. Dieses Leibgericht war unter vielem anderen An- laß zu ehelichem Zwist. Gretchen, die Frau, die in einer Tabakfabrik arbeitet, hatte es gerade auf den Tisch gestellt, als er nach Hause kam und mit dem Schlachtruf„Do hockt se un' frißt“, sich mit zehn unge- Waschenen Fingern hineinstürzte. Ihre Bitte, r doch auch zwei oder drei„Blädelcher“ Salat übrig zu lassen, beantwortete er mit geschwungener Salatschüssel. Die Schüssel hielt das nicht aus und über der Frau er- goß sich die Sauce. i Szenen dieser Art waren in diesem Haus an der Tagesordnung. Sehr schlimm war es, wenn Fritz spät abends„angeschwitzt“ mit Alkoholfahne nach Hause kam. Als begei- sterter Sänger kündigte er sein Kommen mit dem Lied an:„Wir brauchen keine Wei- ber, kein zartes Rückenstück, wir wollen lieber sterben, im Junggesellenglück!“ Das bedeutete Alarm. Und da auch die Ehefrau nicht auf den Mund gefallen ist— nur 80 hat sie es offenbar so lange ausgehalten— gab es fast allnächtlich derlei, Polterabende“, bei denen der Angeklagte sich nicht scheute, mit genagelten Schuhen auf seine Frau ein- zutreten und aus seinen Absichten keinen Wohin gehen wir? Mittwoch. 12 Oktober Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr: „Mathis der Maler“(Miete N, Th.-G. Gr. N, freier Verkauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr„Gigi“(Miete M Gr. II, freier Ver- kauf). Konzerte: Musikbücherei, U 3, 1, 20.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 5 Filme: Planken:„Hotel Adlon“; Alster: „Traum meines Lebens“; Capitol: Der Mann aus Laramie“; Palast:„Der Speer der Rache“, 22.20 Uhr:„Die Todesreiter von Laredo“; Al- hambra:„Drei Männer im Schnee“; Universum: „Hanussen“; Kamera: Rififl“; Kurbel:„Der Weg zur Hölle“; Industrie- und Handelskam- mer, Zi. 109, 20.00 Uhr:„Das Bildnis von Dorian Gray“(Filmelub); Amerikahaus 16.00, 18.00 Uhr: „Wirtschaftsbericht: Europa“. Hehl machte:„Ich mach' dich hie“, tobte er. Nur einmal behielt die Frau Oberwasser, als sie ihm nämlich den Besenstil über den Kopf schlug— er hielt es in der Trunken- heit für einen Schürhaken—, um ihn, wie er sagte, ins Bett zu jagen. Die Frau hatte sicher nichts Schönes in dieser Zeit erlebt. Schon die Heirat wurde von der Familie des Angeklagten nicht gut geheißen. Der Schwiegervater habe ihr im- mer gedroht, sie ins Pfuhlloch zu werfen, er- zählte sie. Und als dann mit dem Stichtag Währungsreform der Hang zum Alkohol bei ihrem Fritz immer stärker wurde, da wollte er sie, gab Gretchen an,„verrückt machen und nach Wiesloch zum Schweinefüttern schicken“. Ist es ein Wunder, daß sich die gute Frau einem alten Hausfreund anvertraute und ihm ihr Herz ausschüttete. Dieser besuchte sie öfters und nahm sie sogar gelegentlich zu kleinen Ausflügen nach Heidelberg, Wein- heim und einmal nach Wiesbaden mit. Der Ehemann wußte davon und hatte nichts da- gegen. Jetzt wollte er seiner Frau unter- schieben, sie habe mit dem Freund„etwas gehabt“, Aber da war der 76jährige schwer- hörige Bäckermeister, Ehrenvorsitzender eines Männergesangvereins doch über allen Verdacht erhaben. Der Staatsanwalt beantragte für den An- geklagten, den der medizinische Sachver- ständige als durch chronischen Alkoholismus heruntergekommen bezeichnete, neun Mo- nate Gefängnis und Einweisung in eine TPrinkerheilanstalt. Die Strafkammer ver- urteilte ihn, der in seinem Schlußwort be- kannte,„ich bin vor einem Weibe kein Knecht“, wegen gefährlicher Körperver- letzung in Tateinheit mit Bedrohung in Zwei Fällen zu sechs Monaten Gefängnis, außer- dem wurde die Einweisung in eine Trinker- heilanstalt veranlaßt. Was Fritz seiner Frau an den Hals wünschte, wird jetzt mit ihm geschehen, Er darf nach Wiesloch b-t Mit dem Großkreuz des Verdienstordens wurde der Bischof der Alt-Katholischen Kirche, Dr. Johannes Demmel, wegen seiner besonderen Verdienste um die Betreuung der Heimatver- triebenen durch den Bundespräsidenten aus- gezeichnet. Blitzlichter der Fotografen verzuckt waren, trafen wir Eugen Wolz, entlassen im Lager Swerdlowsk, 13 Tage unterwegs, elfeinhalb Jahre— seit Juni 1944 bei Witebsk— in Gefangenschaft. Er erzählte ein bißchen: „Seit wir Pakete empfangen durften, war es besser“. Das war 1952. Und vorher? Der Mann im Staubmantel und dem Nelken- strauß in der Hand schüttelte den Kopf. „Vorher war's schlimm“ * Mit Eugen Wolz, dem Fleischer aus Neckarau, kamen Armin Germann aus Feu- denheim, Friedrich Weckesser und Walter Bolcwski, den seine in Sandhofen lebende Tochter weinend in die Arme nahm. Der Rest der neunköpfigen Familie wohnt noch in der Ostzone und soll so bald wie möglich nach Mannheim nachkommen., Alfons Hart- mann aus Haßloch in der Pfalz und ein Familienvater aus Philippsburg, den eine stattliche Abordnung seiner Heimatgemeinde empfing und mit seinen Söhnen gleich zu einem kleinen Frühstück ins Bahnhofs restaurant mitnahm, sahen wir, umringt von lachenden Menschen, dem Ausgang zugehen, hinter dessen Flügeltüren das Schild „Unseren Heimkehrern ein herzliches Will kommen“ grüßte. Werner Weber, der vierte Mannheimer, der angekündigt war, stieg schon in Frankfurt/ Main aus, um seinen Bruder aufzusuchen; ein weiterer Heim- kehrer soll bereits im Lauf der Nacht in Mannheim eingetroffen sein. *. Fünf sind bis jetzt gekommen, relativ gut aussehende Männer in ihren ungewohnten, neuen Zivilkleidern. Viele— so hoffen wir Hbf. Mannheim, Dienstagmorgen, 7 Uhr 32. Hbf. Mannkeim, Dienstagmorgen, 7 Uhr 32. — Werden noch kommen in diesen Tagen, wo die Transporte aus Sowjetrugland Schicksale nach Westen rollen, die sich jetzt endlich zum Guten gewendet haben. * Es wird sehr viel zu erzählen geben in den nächsten Wochen Vielleicht zuviel. Und es wird sehr viel Neues geben, wird Zeit brauchen, bis die Männer, die gestern kamen, ihr neues Leben wieder verstehen. Aber die Hauptsache: Sie sind da! H. W. Beck Bilder(3): Pit Steiger Mannheimer Termin-Kalender „Der Zauberbesen“, Märchen in drei Bildern mit Musik und Kinderballett von Karl! Liebich, wird am 16. Oktober, 13.15 Uhr, im Universum, N 7, vom Märchentheater„Kurpfalz“ aufge- führt. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 12. Okto- ber, 20 Uhr, Kolpinghaus, Religionsvortrag von Rektor Haug. HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Organi- sationen der Heimatvertriebenen, Kreiskommis- slon Mannheim: Wiederaufnahme der Sprech- stunden, 12. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5. Film-Club: 12. Oktober, 20 Uhr, Industrie- und Handelskammer, Zimmer 109,„Das Bild- nis des Dorian Gray“. Deutscher Naturkundeverein: 12. Oktober, 20 Uhr, D 1, 3, Vortrag über„Hygienisch-bak- teriologische Beurteilung von Milch und Milch- erzeugnissen“; Sprecher: Dr. Christiansen. Abendakademie: 12. Oktober: Filmsaal Pe- stalozzischule, 18.30 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Schachtschabel über„Die Bedeutung der Wett- bewerbsordnung für die Industrie wirtschaft“. — Karl-Friedrich-Gymnasium, 20 Uhr, Vortrag von Dr. Hans Arthur Strauß, Heidelberg, über „Der Mensch und sein Schatten“. Schallplatten-Konzert mit Werken von Ri- chard Strauß, 12. Oktober 20 Uhr, Städtische Musikbücherei, U 3, 1. Einführung: Dr. Horst Scharschuch. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreis- gruppe Mannheim-Stadt/ Vd: 12. Oktober, Rat- haus E 5, Zimmer 5, 17.30 bis 19 Uhr, Sprech- stunde. Katholisches Bildungswerk: 12. Oktober, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag über „Existenz und Arbeit bei Sören Kierkegaard“; Sprecher: P, Dr. Bonaventura Vobis, OFM., Gorxheim. „Der Todesschlaf“, biblischer Vortrag von Pfarrer Dr. Weber, 12. Oktober, 20 Uhr, Kon- flrmandensaal der Christuskirche. VdK, Ortsgruppe Innenstadt: 12. Oktober, 20 Uhr,„Landkutsche“, D 5, 3, Versammlung. Rad- und Kraftfahrbund„Solidarität“: Am 12. Oktober, ‚Braustübl“, U 5, 20 Uhr, Monats- versammlung. Verband deutscher Soldaten: 12. Oktober, 16 Uhr,„Café am Wasserturm“, Damenkaffee.— 14. Oktober, 20 Uhr, Wartdurg-Hospiz, Mit- gliederversammlung. Die Deutsche Lebensrettungs- Gesellschaft führt ab 12. Oktober neue Lehrgänge für den Grund- und Leistungsschein im Rettungs- schwimmen durch. Jeweils mittwochs finden die Lehrgänge für Jugendliche um 19 Uhr, für Erwachsene um 20, 30 Uhr im Herschelbad statt. Gleichzeitig werden Prüfungen für den Frei-, Fahrten- und Jugendschwimmschein abgenom- 2 Anmeldung bei Kursbeginn im Herschel- ad. Wir gratulieren! Karl Holzwarth, Mann- heim-Feudenheim, Höhenstraße 22, wird 72 Jahre alt. Anna Schleßmann, Mannheim-Gar- tenstadt, Hainbuchenweg 11, begeht den 75., Friederike App, Mannheim, Haardtstraße 16, den 79. Geburtstag. Melchior Kleeb, Mannheim Sandhofen, Riedgärtenstraße 6, vollendet das 82., Elisabeth Wasser, Mannheim-Käfertal-Nord, Poststraße 51, das 85. Lebensjahr. Käthe Becker, Ludwigshafen-Friesenheim, Brechlochstraße 29, konnte bei Firma„Nordstern“— Allgemeine Versicherungs-AG, Bezirksdirektion Mannheim — 40. Dienstjubiläum feiern. Pkw stürzte über die Böschung Fahrer tödlich verunglückt Auf der Zufahrtstraßge zur Autobahn in der Nähe der Blumenau ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein ameri- kanischer Soldat getötet wurde. Der Soldat, der mit seinem Pkw beim Ueberholen mit einem entgegenkommenden Lastzug so hart zusammengestoßen war, daß dem Lastzug der linke Kotflügel und das linke Vorderrad abgerissen wurde, stürzte in seinem schwer- beschädigten Wagen die Böschung hinunter und fand den Tod.— Lebensgefährlich ver- letzt wurde ein Motorradfahrer, der auf der Käfertaler Straße mit einem aus der Soiron- in die Käfertaler Straße einbiegenden Last- wagen zusammenstieß.— Eine Radfahrerin, —— — ——— —— — nvx E—— r—— —— S— .—— r—— —— N die auf der Straßenkreuzung Industrie- Hansastraße die Vorfahrt mißachtete, stieg mit einem Lastwagen zusammen, Sie wurde nur leicht verletzt. Der ausweichende Last- wagen rannte jedoch gegen die Bahn- schranke, wodurch ein Sachschaden in Höhe von 5 000 Mark entstand.— Eine 71jährige Frau wurde auf der Rollbühlstraße von einem Motorrad angefahren. Sie brach sich dabei den Unterarm. „Mutter Therese“ von Laien gespielt Eine reizvolle Ueberraschung bereitete die Laienspielgruppe des MGV„Sängerbund⸗ Sängerlust“ ihrem Publikum mit einer Auf- führung des Volksstücks„Mutter Therese“ im Morgensternsaal in Sandhofen. Regisseur Bernd Falkenstein, der auch die Rolle des Sohnes Erneste spielte, hatte sein Vereins- Ensemble mit diesem konfliktreichen Stoff vor schwierige, aber nicht unlösbare Auf- gaben gestellt, und das lebendige Geschehen ließ oft vergessen, daß sich Laien in die Darstellung teilten. Die Titelrolle der Mutter Therese ver- körperte Ingeborg Jöck, die für eine er- krankte Kraft einspringende Helene Herbst zeigte ein einfühlsames Spiel, und auch die übrigen Darsteller(Karl Kunzmann, Gerhard Gietz, Sepp Redl und Hans Alles) durften am Ende wohlverdienten Beifall e chm. Filmspiegel Kurbel:„Der Weg zur Hölle“ Der Weg zur Hölle ist mit Plattitüden ge- pflastert und höchst ermüdend. Ein Film aus der Kinderstube des südamerikanischen „Schaffens“, mit allen Kinderkrankheiten be- haftet: ein kindischer Dialog, der an den tragischsten Stellen höchst erheiternd wirkt, eine dustere und einfallslose Kamera und eine zu forcierte Darstellung. Die Geschichte trieft von Edelmut, Milde und moralischer Unmoral. Die Gattin des ehemaligen, nun aber ehrbaren Ganoven erfährt, daß sie an Lepra erkrankt ist und nimmt, um den ge- liebten Gatten von sich fernzuhalten, ihren früheren lockeren Lebenswandel wieder auf. Da entgleitet auch der enttäuschte Gemahl wieder dem Tugendpfad und wird zum Räu- ber. Doch zum Schluß treffen sich die beiden wieder, hoch oben auf einem Turm, und stel- len fest, daß sie sich immer noch lieben. Be- vor sie aber diese Erkenntnis ausmünzen können, erscheint die Polizei und erschießt beide in einem geräuschvollen Feuergefecht, worüber dann auch die Zuschauer Wieder erwachen 118 Ol-Ofen, täglich Vorführung. m. Rohrgeflecht vertsteig et ungen Zwangsversteigerung. Donnerstag, werde ich im Pfandlokal Mannheim, den 13. Oktober 1955, um 14.00 Uhr Schloß— Mitte— Rückseite gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege öffentlich versteigern: 1 PKW Marke Citroën. Mannheim, den 10. Oktober 285 8 ken weber, Gerichtsvollzieher Ver käbfſe Mod. Gasbackofen u. eleg. Leuchter billig zu verkauf. Langer, Eleist- straße 3-5, II. Stock, Tel. 3 37 73 Federdeckbett zu verkaufen Adresse einzuseh. unt. Nr. A 08280 im Verl. Zimmerofen, email., gebr., gut erh., ca. 50 cbm Fleizkraft, preisgünst. E. 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Rund 60 Polizisten der Heidelberger Polizei und be- nachbarter Polizeistationen sperrten das Ge- lände ab und fahndeten, bisher jedoch ohne Erfolg, nach dem Täter. Für 270 000 DM Fluorschäden Rheinfelden/ Baden. Die Interessengemein- schaft der durch die Abgase der Aluminium- industrie bei Rheinfelden Geschädigten, hat n den Bundestag appelliert, dem gegenwär- tig ein Gesetz zur Rei nerhaltung der Luft Vorliegt. Außerdem hat sich die Interessen- gemeinschaft der Flurgeschädigten erneut an den Badischen Land wirtschaftlichen Haupt- erband mit der Bitte um eine Feststel- lungsklage gegen die Aluminium-Industrie gewandt. Die seit drei Jahren im Gebiet von Rheinfelden am deutschen Hochrheinufer an- gerichteten Fluorgasschäden werden von der Interessengemeinschaft mit 270 000 Mark an- gegeben. Hierzu kommen noch die Schäden im Schweizer Nachbargebiet in Höhe von 7000 Mark. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden der Obstbau, die Bienen- und Viehzucht. 50 000 DM Schaden Bretten. Bei einem Zusammenstoß von wei Lastzügen auf der Brettener Um- Sehungsstraßze ist ein Sachschaden von mehr 50 000 Mark entstanden. Fahrer und Bei- fahrer des einen Lastzuges wurden durch die Wucht des Agfpralls aus ihrem Fahrzeug ge- schleudert, blieben aber wie die Insassen des anderen Lastzuges unverletzt. 8 Brandstiftung Wolfach. Ein geistig beschränkter 20 Jahre alter Arbeiter hat in Welschenstein- ch den Schmeißgerhof“ in Brand gesteckt. Der Hof brannte vollständig nieder. Der Ge- bäude- und Fahrnisschaden wird auf 100 000 Mark geschätzt. Der Brandstifter konnte in einem Wald westlich des Ortes festgenommen erden. Ein weiterer Brand im Kreisgebiet sich in der Nacht zuvor in Schenken- 1 ereignet. Dort wurde der untere Halden- of völlig eingeäschert. Faustschlag mit Todesfolge Essingen. Auf tragische Weise ist ein 58 ahre alter Landarbeiter ums Leben gekom- men, dessen Leiche vor einigen Tagen in nem Wasserlech neben der Straße Essingen Forst gefunden Würde. Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, daß der Arbeiter, der ohne fésten Wohnsitz war, am Abend in iner Gaststätte in Forst gezecht hatte. Als er zum Bahnhof ging, wurde er von einem 22 Jahre alten Hilfsarbeiter und einem 24 Jahre alten Zimmermann aus Essingen mit einem Motorroller überholt. Die beiden Burschen ktorderten den Arbeiter auf, auf der rechten Straßenseite zu gehen, da er in seiner Trun- kenheit ständig die Straßenmitte benutzte. Als der Arbeiter dieser Aufforderung nicht chkam, versetzte ihm der 22jährige Hilfs- Arbeiter einen Faust alag ins Gesicht, wor- auf der 58jährige in den Straßengraben rzte und dort in einem Wasserloch er- me sich um den im Graben Liegenden zu mmern. Sie wurden von der Polizei fest- Anerkennung für Stuttgart tuttgart. Als nerkennung dafür, daß tuttgart als erste deutsche Großstadt 25 tränkesteuer abgeschafft hat, veranstal!? Deutsche Hotel- und 8 diesjährige Bundesfachschau in der eshauptstadt von Baden- Württemberg. 5 Vor zwei J hren hatte Stuttgart schon eine Schau für das Hotel- und Gaststätten- ewerbe beherbergt. Auf einer Ausstellungs- fläche von insgesamt 25 000 qm werden vem 8. Oktober bis zum 6. November Erzeug- nisse der Koch- nd Backkunst, moderne Ausrüstungen für Hotels und Gaststätten so- e Genuß und Nahrungsmittel ausgestellt werden. Außerplanmäßige Autobahnübergänge ster Dr. Arnulf Klett hat in seiner Bespre- chung mit dem Kommandeur des Stuttgarter litärbezirks die dringende Bitte geäußert, je von amerikanischen Fahrzeugen benutz- en nichtplanmäßigen Uebergänge auf der utobahn bei Pforzheim, Nellingen und Ulm „ten so nell wie möglich aufgehoben nd geschlossen werden, damit die Fahrzeuge urch Kreuzen der Autobahn nicht weiter adere Verkehrsteilnehmer gefährdeten. arrer für zwei Verkaufssonntage Stuttgart. Die Pfarrer des evangelischen chenbezirks Stuttgart haben die Landes- SSlerung in einem Schreiben gebeten, in der ommenden Vor weihnachtszeit nur zwei kaufssonntage zuzulassen. Die Beobach- en der letzten Jahre und zahlreiche nkschreiben aus dem Kreise der Einzel- ländler hätten die Pfarrer in dieser Forde- ing bestärkt. Im übrigen könnten viele ufer bereits am Samstag einkaufen, nach- en nicht mehr arbeiten. An den verkaufs- kkenen Sonntagen liege schon am Vormittag eine Atmosphäre der Unruhe über der tadt, durch die auch die Gottesdienste mpfindlich gestört würden. FCabriolett überschlug sich Eßlingen. Auf der linksufrigen Neckar- straße zwischen Eßlingen und Plochingen überschlug sich ein Kabriolett, wobei eine eben dem Fahrer sitzende Frau herausge- chleudert und tödlich verletzt wurde. Der Lenker des Wagens, der unverletzt blieb hatte wegen eines die Straße überqueren- en Wagens plötzlich scharf bremsen und Dusweichen müssen. ickte. Die beiden Burschen fuhren weiter, Stuttgart. Der Stuttgarter Oberbürgermei- em etwa die Hälfte aller Betriebe an Sams- Hundertvierzig Studenten unter einem Dach Vor zehn Jahren inoffiziell gegründet/„Collegium Academicum“ löste Wehrbezirkskommando ab Heidelberg. Als erste deutsche Hochschule konnte die Universität Heidelberg unter dem Rektorat des Chirurgen Professor Dr. Bauer, der unlängst zu seinem 65. Geburtstag mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausge- zeichnet worden ist, den Lehrbetrieb wieder eröffnen. In diese Zeit hoffnungsvollen Be- ginnens, in der die Jugend aus der Wehr- macht in die Hörsäle strömte und hier neben Wissen und Erkenntnis jene Freiheit suchte, die ihr solange vorenthalten geblieben war, fällt auch die Gründung des Collegium Aca- demicum als einer studentischen Lebensge- meinschaft in zeitentsprechender und neuer Form. Eine offizielle Gründung des CA, wie es allgemein in Heidelberg genannt wird, hat dabei niemals stattgefunden. Zwar waren Denkschriften gewechselt und Verhandlun- gen geführt worden, die seine Errichtung zum Ziele hatten. Noch ehe aber eine Ent- scheidung getroffen worden war, richtete sich eine Gruppe von Studenten kurzerhand in dem ehemaligen Jesuitenkolleg hinter der Neuen Universität häuslich ein, dessen statt- licher Barockbau bis dahin als Wehrbezirks- kommando gedient hatte und der Anfang mit dem CA war gemacht. f Diese Art der Gründung ist kennzeich- nend für die damalige Zeit und den Geist ihrer Studenten; sie bestimmte aber auch das Wesen des Hauses bis heute. Das CA Will keine Wohlfahrtseinrichtung sein und sich auf die Vermietung von preiswerten und komfortablen Studentenzimmern be- schränken, obwohl das Leben dort mancher- lei materielle Vorteile bietet. Vielmehr stellt es gewisse Anforderungen an seine Bewoh- ner. Dabei kann es sich durchaus eine ge- wisse Exklusivität leisten, denn zu Semester- e bewirbt sich regelmäßig mehr als die doppelte Zahl von Studenten um Aufnahme, als kreiwerdende Betten zur Verfügung stehen. So kann der Aufnahmeausschuß aus älteren Studenten, in dem der Leiter des Hauses nur eine einzige Stimme hat, auf Grund persönlicher Kenntnis von den Be- werbern seine Auswahl treffen. Diese müs- sen sich zu einem Aufenthalt von minde- stens zwei Semestern im CA verpflichten. Nach dem ersten Semester wird über ihren weiteren Verbleib entschieden. Für das gesteckte Ziel, eine engere Le- bensgemeinschaft zu bilden und formend auf das Wesen der Kollegiaten einzuwirken, ist die Zahl von 140 Bewohnern des CA eigent- im Semester auch der lich etwas zu hoch. Sie alle tragen die Selbstverwaltung und das Leben dieses Hauses, in dem sie sich zwanglos in Freund- schaftsgruppen zusammenfinden, Ehrenämter in der weit ausgebauten Selbstverwaltung übernehmen und Arbeitsgemeinschaften bil- den. Die Gruppen entsenden je einen Spre- cher in den Vertretertag, während mehrmals Konvent als Ver- sammlung aller Kollegiaten zusammentritt und über grundsätzliche Fragen berät und entscheidet. Aus den Zahlungen der Bewoh- ner steht auch ein bestimmter Betrag für den eigenen Haushalt zur Verfügung, über den zu beschließen ist. Die ehemaligen Be- wohner des CA dürfen sich übrigens am Konvent mit beratender Stimme beteilige Außerdem sind alle Kollegiaten verpflichtet, sich mindestens zwei Semester lang an den Arbeits gemeinschaften des Studium Gene- rale der Universität zu beteiligen, wobei sie sich jedoch nicht den Arbeitsgruppen ihres eigenen Studienfaches anschließen, sondern ihren Horizont durch Beschäftigung mit anderen wissenschaftlichen Fragen weiten sollen. So entsteht eine Gemeinschaft, die ihre Mitglieder stark beansprucht, in die aber mit der Zeit doch alle hinein wachsen, die sich zunächst nur aus mehr äußeren Grün- den dort hatten aufnehmen lassen. Die Zu- gehörigkeit zum CA und zu einer farben- tragenden Verbindung schließen sich gegen- seitig aus. Während der zehn Jahre seines Bestehens hat das CA vielen ähnlichen Einrichtungen an anderen Universitäten zum Vorbild ge- dient, die alle aber ihren eigenen Charak- ter entwickelt haben. Heute gehört es zur Universität, und sein Leiter ist immer ein Dozent aus dem Lehrkörper. Aus dem Bun- desjugeDndplan konnten übrigens in diesem Semester zum ersten Male die Mittel für drei Tutoren zur Verfügung gestellt wer- den, die den Studenten beratend zur Seite stehen. Der Komfort konnte mit den Jahren verbessert, aus Mitteln des MecCloy-Fonds auch der größte Teil der Einrichtung in schlichter Weise modernisiert werden. Die Studenten wohnen zu zweit oder zu dritt in einem Zimmer, Examenssemester auch in Einzelräumen. Sie bezahlen dort im halben Jahr 140 Mark, was vor allem für diejeni- gen unter ihnen vorteilhaft ist, die während der Semesterferien an der Universität blei- ben und dort arbeiten. Erhard Becker Ein Siebzehn-Millionen- Projekt im Werden Tübingen baut die modernste medizinische Universitätsklinik Tübingen. Mit dem von Aerzten, Pflege- personal und Patienten der Medizinischen Klinik der Universität Tübingen schon seit langem geforderten Klinikneubau wurde jetzt begonnen. Eine im Jahr 1879 erstellte Klinik ist räumlich und technisch mehr und mehr untragbar geworden. Die Pläne für das auf einer Höhe im Nordwesten Tübin- gens erstehende Siebzehn-Millionen-Projekt schufen im Rahmen eines Architektenwett- bewerbs die Hamburger e. Gutschow und G. Nissen. Der Hauptkomplex der neuen Klinik, die für das Gesundheitswesen weit über Tübin- gen hinaus Bedeutung erlangen wird, be- steht in dem in Front nach Süden gerich- teten Bettenbau, der 300 Krankenbetten aufnimmt. Der Ostflügel des Bettenbaus wird in sechs Stockwerken sechs Normal- Rheinseitenkanal doch bis Strasburg? Ueberraschender Arbeitsbeginn löste Protestaktionen aus Lörrach. Abgeordnete der oberbadischen SPD erklärten zu den Absichten der fran- zösischen Elektrizitätsgesellschaft„Electri- eite de France“, den elsässischen Rheinseiten- kanal über die dritte Staustufe Fessenheim hinaus bis Straßburg weitetzuführen, diese Pläne liefen den Abmachungen zuwider, die der frühere französische Ministerpräsident Pierre Mendes France und Bundeskanzler den Besprechungen in Baden-Baden im Januar getroffen hätten. Mendès-France und Adenauer seien in Baden-Baden übereingekommen, die Arbei- ten am Rheinseitenkanal wenigstens solange nicht über Fessenheim hinaus weiterzufüh- Dr. Adenauer bei ren, als noch deutsch- französiche Verhand- lungen über die geplante und vor allem von Frankreich gewünschte Moselkanalisierung im Gange seien. Von der oberbadischen SPD ist angekündigt worden, den gesamten Fra- genkomplex im baden- württembergischen Landtag in einer Großen Anfrage zur Sprache zu bringen. Entsprechende Schritte seien auch von der sozialdemokratischen Bundes- tagsfraktion und der interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft in Bonn zu erwarten. Die Tatsache, daß die französische Elektri- zitätsgesellschaft am I. Oktober überraschend mit den Arbeiten an der vierten Stufe des Rheinseitenkanals begann, hatte bereits den Freiburger CDU- Bundestagsabgeordneten Dr. Kopf veranlaßt, Bundeskanzler Dr. Adenauer telegrafisch zu bitten, beim fran- 268ischen Ministerpräsidenten Faure zu intervenieren. In Oberbaden und im Oberelsaß nat vor allem der Hinweis des Präsidenten des Ver- waltungsrates der„Electricite de France“, Flourets, er werde am 11. Oktober auf der Baustelle von Fessenheim in feierlicher Form die Weiterführung des elsässischen Rhein- seitenkanals bis Straßburg verkünden, Be- unruhigung hervorgerufen. Präsident Flouret Hatte gestern die Abgeordneten der französi- schen Nationalversammlung und des Senats, die den Kommissionen für Rheinseiten- kenalfragen angehören, zu einer Besichti- Sung auf die Fessenheimer Baustelle ein- geladen. a 3 Der stellvertretende baden-württember- gische Ministerpräsident Dr. Hermann Veit hat Bundeskanzler Dr. Adenauer im Namen der Landesregierung in einem Fernschreiben gebeten, alles zu tun, damit die Arbeiten am Rheinseitenkanal nicht fortgesetzt werden. stationen übereinander mit zusammen 168 Betten beherbergen. Die einzelnen Stationen enthalten jeweils zwei Einbettzimmer, je ein Zimmer mit zwei Betten, vier Zimmer mit vier und ein Zimmer mit acht Betten. Im Westflügel des Bettenbaus wird die Infektionsstation der neuen Klinik im Erd- geschoß mit höchstens vier Betten je Zim- mer eingerichtet. Die oberen Stockwerke des Westflügels enthalten eine Sonder- station und darüber zwei Privatstationen mit Ein- bis Zweibett-Zimmern. Die Speisen werden durch modernste, heizbare Speisetransportwagen unmittelbar vor die Türen der Krankenzimmer gebracht. Rohrpostanlagen befördern Rezepte, Unter- suchungsproben, Medikamente und derglei- chen von oder zu den Stationen, Labors, Aerztezimmern und Verwaltungsbüros. Im rechten Winkel zum Bettenbau ent- steht das Gebäude für Forschung und Lehre mit einem 200 Sitzplätze bietenden Hörsaal. Der eigentliche Behandlungsraum mit den Apparaten, der umfangreichen Röntgenab- teilung und der Abteilung für physikalische Therapie, von der die neuartige Anlage für Unter wasser-Gymnastik den größten Raum beansprucht, ist ein eingeschossiger Flach- bau. Vier in diesen weiten Baukörper ein- gefügte kleine, intime Gartenhöfe lockern den gesamten Komplex wohltuend auf. Die Tuberkulose-Abteilung der Klinik erhält ein 120 Meter vom Hauptbau ent- ferntes eigenes Gebäude, das für 80 Betten vorgesehen und im Pavillonstil gebaut ist. Um den gesamten Krankenkomplex grup- piert werden die Dienstwobnungen, die kleinen, für sich stehenden zweigeschos- sigen Schwesternhäuser sowie der Wirt- schaftshof mit Küche, Kesselhaus, Werk- stätten und Garagen. 5 Käfer und Schmetterlinge hoch im Kurs Insektenbörse am 16. Oktober/ Ausstellung wertvoller Exemplare Stuttgart. Der Entomologische Verein Stuttgart veranstaltet am 16. Oktober in der Mensa des Studentenwerks seine diesjährige Insektenbörse. Etwa 120 bis 150 Aussteller, darunter Gäste aus Frankreich, Oesterreich und der Schweiz. werden einige tausend Käfer und Schmetterlinge zum Tausch und Kauf anbieten. Die Stuttgarter Insekten- börse ist eine der vier Großveranstaltungen dieser Art im Bundesgebiet. Sie findet tra- ditionsgemäß als erste Insektenbörse jeden Jahres am dritten Oktobersonntag statt. Vierzehn Tage später folgt die Frankfurter Insektenbörse. In Verbindung mit der Tauschbörse stellt die Insektenabteilung des staatlichen Museus für Naturkunde 40 Schaukästen mit. tropischen Käfern und Schmetterlingen so- Richtfest für Stuttgarts neues Konzerthaus Mittelpunkt des lculturellen, geselligen Lebens der Landeshauptstadt von Baden-Württem- berg soll das neue Konzerthaus werden. Gewaltige Ausmaße zeigt der Rohbau aus Eisen- beton, der in neun Monaten erstellt wurde, und der drei große Konzertsäle aufnehmen Wird, der größte mit Sttzplätzen für 2300 Besucher. Die Axchitekten, die Professoren Adolf Abel und Rolf Gutbrod, haben die Asymmetrie der Räume zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt. Die Baukosten werden voraussichtlich 7.5 Millionen Mare betragen. Jas Kongerthaus soll bis zum Deutschen Sängerfest 1956 fertiggestellt sein. Unser dd Bild zeigt die Teilnehmer am Richtfest in dem noch ungedeckten großen Konzertsdal, dessen Halbrund e eine ansteigende Empore betont ist. wie erstmalig größere Mengen exotischer Heuschrecken aus. Eine besondere Attraktion bildet ein präpariertes Pfauenspinnerpär- chen(Attacus Lorquini). Die Aufzucht die- ser wertvollen Exemplare, die irn philippini- nischen Urwald beheimatet sind, ist dem Oberkonservator der Insektenabteilung, W. Richter, in diesem Jahr erstmals in Deutsch- land aus Eiern gelungen. Die Insekten- abteilung, die seit der Zerstörung des staat- lichen Museus über keinerlei Ausstellungs- raum verfügt, besitzt zur Zeit einen Archiv- bestand von über einer halben Million Exemplare. Der Entomologische Verein in Stuttgart wurde vor 86 Jahren gegründet. Er zählt etwa 100 Mitglieder und widmet sich beson- ders der Erforschung der Insektenwelt Würt- tembergs. In Württemberg werden etwa 3400 Klein- und Großfalterarten sowie 5000 Käferarten gezählt. Von den Angebörigen des Vereins wurden im Verlaufe dieses Jah- res u. a. vier bisher unbekannte Arten von Kleinschmetterlingen in Württemberg fest- gestellt sowie drei neue Kleinfliegearten im Stadtgebiet Stuttgarts. In der Fliegensamm- lung, die von Professor Linder betreut wird, befinden sich die wissenschaftlich wertvoll- sten Objekte des Museums. Roter Hahn über Hoxhohl Darmstadt. In der Odenwaldgemeinde Hoxhohl im Landkreis Darmstadt brannten, vermutlich durch Brandstiftung, die Scheu- nen zweier Anwesen mit einer Reihe von Wirtschaftsgebàuden, Stallungen und Ge- räteschuppen nieder. Auch der Seitenflügel eines Wohnhauses fiel den Flammen zum Opfer. Das Feuer war von einem Mieter, der in einem der Baueèrnhöfe wohnt, entdeckt worden. Der Schaden wird auf etwa 100 000 Mark geschätzt, Die Bevölkerung ist über den Brand beunruhigt, da bereits vor zwei Jahren mehrere Bauernhöfe einer Brand- serie zum Opfer fielen. Die Polizei vermutet, daß damals wie heute Brandstiftung vor- lag. Der Täter konnte bis jetzt nicht ergrif- ken werden, obwohl seit zwei Jahren eine Belohnung für seine Ermittlung ausgesetzt ist. Eine von der Kriminalpolizei vernom- mene Zeugin gab an, sie habe beim Brand- ausbruch auf einem Feldweg einen Mann mit einer Taschenlampe gesehen, der sich rasch entfernte. Wie bei den früheren Brän- den, war auch an diesem Wochenende in einer Nachbargemeinde Kirmes, die von den meisten jungen Leuten von Hoxhohl besucht Wurde, Deshalb war die Ortsfeuerwehr nicht voll zur Stelle, als der Brand begann. Sach- verständige beziffern den Schaden auf min- destens 150 000 Mark. waffe wird nachts über Rheinland-Pfalz zeige erstattet. wurden beide Soldaten festgenommen. Die West-Achse in Kaiserslautern ein mit drei * wum e BLICK NA Cl RHEINLAND-PFALZ Polizeisender auf der Kalmit Neustadt/ Weinstraße. Auf der 683 Meter hohen Kalmit wurde mit dem Bau des Po- lizeisenders begonnen der für die geplante Polizeifunkzentrale der Pfalz aufgestellt wird. Nachdem bereits in Ludwigshafen und Kaiserslautern Funkwagen laufen, soll nun auch die in Neustadt stationierte und kür die ganze Pfalz zuständige motorisierte Gendarmerie damit ausgerüstet werden. Mit dem direkten Funksprechverkehr wird es möglich sein, von der Kalmit aus alle Wa. gen der pfälzischen Polizei zu dirigieren. 5 Aukklärungsflugzeug stürzte ab 6 Worms. Ein Aufklärungsflugzeug der amerikanischen Luftwaffe ist aus noch un geklärten Gründen bei Gundersheim im Kreis Worms abgestürzt. Die Maschine schlug auf einen Acker auf und wurde zer- stört. Der Pilot konnte sich vorher mit dem Fallschirm retten. 5 Abwurf starker Blitzlichter Mainz. Amerikanische Flugzeuge werden bei großen Manövern in der Zeit vom 13 bis 17. Oktober über dem Gebiet von Rhein- land-Pfalz starke Blitzlichter abwerfen. Die zuständigen Stellen in Mainz haben die Be. völkerung darauf aufmerksam gemacht und betont, daß kein Grund zur Beunruhigung bestehe. Die Manöver der Armee-Einheiten kinden nur in Nord- Württemberg, Bayern und Hessen statt und werden Rheinland- Pfalz nicht berühren. Lediglich die Luft- Erkundungsflüge unternehmen. Notzucht verbrechen? Baumholder. Deutsche und amerikani- sche Kriminalpolizei in Baumholder unter- suchen zur Zeit ein noch ungeklärtes Not- zuchtverbrechen, das angeblich auf der Straße zwischen Baumholder und Kusel verübt worden sein soll. Nach Angaben der Militärpolizei stiegen bei einem Taxenfah- rer, der eine 31jährige Frau nach Idar- Oberstein fuhr, zwei amerikanische Soldaten zu. Auf freier Strecke sei der Taxenfahrer zum Halten gezwungen worden. Während einer der Soldaten den Fahrer mit einer Bierflasche bedroht habe, sei von dem Das ist dos Richtige nach dem Waschen den desodorierenden 12 mal K Kk GRPERPUDER zweiten Soldat an der Frau ein Notzucht- verbrechen verübt worden. Entgegen der Aufforderung der Soldaten, sie nach Kusel weiter zufahren, sei der Taxenfahrer bei der Militärpolizei vorgefahren und habe An- Nachdem der Fluchtversuch eines Soldaten vereitelt werden konnte, Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Zwei Milliarden DM im Jahr Mainz. Die Zahl der entschädigungspflich- tigen Unfälle in Betrieben hat sich in der Bundesrepublik von 1949 bis 1954 um 50 Pro- zent erhöht. Gleichzeitig sind die aus Be- triebsunfällen resultierenden Rentenlasten fast um 100 Prozent gestiegen. Die dadurch der Bundesrepublik entstehenden Kosten werden auf 900 Millionen Mark geschätzt. Da die indirekten Ausfälle aber noch we- sentlich höher sind, entstehen der deutschen Volkswirtschaft jährlich rund zwei Milliar- den Mark Ausfälle, wie Regierungsdirektor Dr. Reinhard Tietze vom rheinland-pfälzi- schen Sozialministerium in Mainz Presse- vertretern mitgeteilt hat. Keine Benachteiligung Mainz, Befürchtungen, daß die linksrhei- nische Bahnstrecke Ludwigshafen Mainz bel der Elektrifizierung gegenüber der Ried- strecke oder der Strecke Remagen— Mainz benachteiligt werden könnte, hat der Prä- sident der Bundesbahndirektion Mainz zu- rückgewiesen. Er betonte dabei, daß die Elektrifizierung der Rheinstrecke für die Bundesbahn ein Gesamtprojekt darstelle, dessen Verwirklichung lediglich von der Ka- pazität der Wirtschaft abhänge. Es sei damit zu rechnen, daß bis 1959— eventuell sogar schon 1958— die gesamte Strecke Ludwigs- hafen— Remagen durchgehend elektrifiziert sein werde. Acker wies außerdem darauf hin, daß der Hauptreiseverkehr über die links- rheinische Strecke laufe und schon aus die- sem Grunde mit einer Benachteiligung nicht gerechnet werden könne. Papiermühle in Flammen Kaiserslautern. Sachschaden von über 40 000 Mark gab es durch ein Großfeuer in der Papiermühle von Hardenburg bei Bad. Dürkheim. Aus noch ungeklärter Ursache stand plötzlich der Dachstuhl des Betriebes in Flammen. Ueber zwei Stunden bekämpf- ten sechs Feuerwehren den Brand. Das Feuer konnte schließlich auf seinen Herd be- schränkt werden. Der Dachstuhl und darun- ter liegende Gebäudepartien wurden ein Opfer der Flammen. Schwerer Verkehrsunfall Kaiserslautern. Wahrscheinlich wegen zu hoher Geschwindigkeit wurde auf der Ost⸗ Personen besetzter Personenwagen aus einer Rechtskurve getragen. Der Wagen prallte da- durch gegen eine Mauer und blieb auf der entgegengesetzten Fahrbahn zertrümmert liegen. Von den drei schwerverletzten In- sassen, die sofort in ein Krankenhaus ein- geliefert werden mußten, ist eine 23jährige Postangestellte wenige Stunden später ge- storben. Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 12. Oktober 16.30 Jugendstunde:„Du und die Para- graphen“ 17.00 Irene Krause zeigt weniger bekannte Gemüsegerichte Die Münchener Abendschau (Nux über Sender Wendelstein) Tagesschau Eva und die große Welt Burgtheater von A bis 2 Saisonbeginn 19.00 20.00 20.15 20.45 21.05 Die reizende Machart dieses Weiten Möntelchens wird unseren ollerjbngsten 1 8 90 besonders gut stehen. es Die abknõpfbare K pe ist anders- plante bi toter gestellt farbig geföftert shafen Reine Import-Wolle 2 4 75 n, Soll . Gr 4 ß nur risierte en. Mit 5 8 5 ird„Der ist richtig“! sagen die Jungen von diesem Dofflecocdt. 9 8 Er hat Vorder- und Rückenpdosse, echte ig der Ledergarnitur, abknòpfboren ſeddy- N ragen und warmes Futter. bsc Aus changierendem Baumwollköper. it dem För 4-4 Jahre; 50 8 er Jaht nur 2 Dozu die Knaben-· Umschloghose Rhein- in modischem Schnitt aus guter, lie Be- strapazierföhiger Wollqudlität. nn För 4-14 Jahre; 1 8 75 meiten für 7 hre nur Da kann es ruhig kalt sein. 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Anton Diringer 5 Bauunternehmer im Alter von 69 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Er wird durch seinen aufopfernden Einsatz und seine unermüdliche Treue zu seinem Berufe uns ein stetes Vorbild sein und für uns alle unver- gessen bleiben. Mhm.- Neckarau, den 11. Oktober 1955 Wilhelm-Wundt-Stragße 21 5 Geschäftsführung und Belegschaft der Firma Diringer& Scheidel Bauunternehmung Statt Karten Für die uns beim Hinscheiden unserer lieben Verstorbenen, Frau„ Else Nahm erwiesene Anteilnahme sowie für die Blumenspenden sagen wir herz- lichen Dank. Mhm.-Neuostheim, den 11. Oktober 1955 Böcklinstraße 36 g Im Namender Familie: Franz Nahm Statt Karten g N Ein treues 5 Mutterherz hat aufgehört zu schlagen reichen Kranz- Unfassbar für uns alle rief der Herr ganz unerwartet unser iInniggeliebtes und treusorgendes Mütterlein und unver- gessene, allzeit hilfsbereite Oma, Frau Rosina Hennrich geb. Wenzel Mannheim, im Oktober 1953 wohlvorbereitet in seinen ewigen Frieden. uimnr Wunsch, mit unserem lieben Vater vereint zu werden, wurde nun erfüllt. Mh m. Käfertal, den 10. Oktober 1955 HFabichtstraßge 30 5 In tiefem Leid: Rosel Koch geb. Hennrich Karl Hennrich im Osten vermißt und ihre Enkelkinder Hauptfriedhof Zeit Mittel, Karoline, Collinistraße 20 11.00 Gernet, Oskar. J 5, 15 S7 Bickel, Anna, Dammstraße 111k 13.00 Dannenberg, Heinrich, Reiterweg 11 13.30 Krematorium 8 5 Schäffner, Johann, Windmühlstraße 22 114.30 5 3 5 Friedhof Käfertal Am 5 unsere gute Mutter, Großmutter Mörmann, Eva, Am Herrschaftswald 120 144.00 g. f 2 und 3 5 Friedhof Neckarau 8 5 8 Altig, Martin, Neckarau, Neugasse ca 13.00 5 5 Leonie Lumpp Andr, Curt, Wingertstraße ß 1 3 5 2 Schütz, Engelbert, Sennteichplatez 6. 1ᷣ4.00 5. Friedhof Sandhofen f ̃ im Alter von 87% Jahren sanft entschlafen. 5 e 5 1%% ˙. 14.30 5 8 8 2 Friedhof Feudenheim Mh m.- Friedrichsfeld, den 12. Oktober 1955 Scheuermann, Otto, U 3, 20 15.00 Apotheke 8 2 1 1 Friedhof Rheinau VV 8 Ludwig, Franz, Ssterstraße 2aVꝛö 5 Otto Müller und Frau Martha geb. Lumpp Friedhof Friedrichsfeld Enkel und 2 Urenkel Bürck, Philipp, Hirtenbrunnenstragße 2 14.00 Die Beisetzung fand auf Wunsch der Verstorbenen in aller Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Stille statt. Ohne Bestattungen in Mannheim d Mittwoch, 12. Oktober 1955 MORGEN Krankheit unsere gute im Alter von 56 Jahren. 1 Friedrichsfeld. 5 guten Vaters, Herrn wir herzlich. und Bekannten unserer leitet haben und Trauerfeier beigetragen und storbenen gebetet haben. Müh und Arbeit Treu und fleißig Am 10. Oktober entschlief nach langer schwerer Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Maaß wwe. geb. Mhm. Friedrichsfeld, den 11. Oktober 1955 tiekier Rau ndr: Beerdigung: Donnerstag, 13. Für die uns beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres Max Hitter in so reichem Maße erwiesene aufrichtige Teilnahme danken Unser besonderer Pank gilt den Freunden, Bekannten und Kollegen unseres lieben Heimgegangenen sowie den Freunden Familie, und unseren guten Vater mit uns zu seiner Ruhestätte ge- ihm durch Wort, Kränze einen letzten Gruß entboten. Ebenso danken wir allen, die zur würdigen Gestaltung der Emilie Hitter geb. Frohmüller u. Söhne Hans, Günter, Gerhard war ihr Leben, ihre Hand. Mutter, Schwiegermutter, Koch Familie Willi Quintell Familie Richard Volz Familie Albert Maaß Erwin Maaß 0 Oktober, 14.00 Uhr, Friedhof die meinen lieben Mann Gesang, Blumen und für die Seelenruhe des Ver- prospekte durch die Mineralbrunnen A. G., Bad Ueberkingen-Wäörtt. Vermietungen Oc Mannheim Heinrich-Lanz-Krankenhaus 2 Dankbar und glücklich geben wir die Geburt unseres Buben bekannt. Rudolf Werle und Frau Ruth 11. Oktober 1955 * geb. Rathgeber Mannheim Richard-Wagner-Straße 23 WIR HABEN UNS VERL OBT: Maria Siebert Wolfgang Metz MANNHEIM- BURGERMEITSTER-FUCHS- STRASSE 1—3 Mietgesuche Käfertal, Viernheim Wir suchen für leitenden Herrn im Raume 3 Zimmer- gegen Mietvorauszahlung bzw. Baukosten- zuschuß zu möglichst baldigem Bezug. Angebote unter Nr. P 81657 an den Verlag. oder Weinheim eine Wohnung ZWEI ZIMMER (J. Etage, Nähe Bahnhof) mit 21 und 25 am, auch einzeln, für Bürozwecke sofort zu vermieten. Zentralheizung vorhanden. Adresse einzusehen unter Nr. A 82734 im Verlag. Möbl. Zimmer zu vermieten m. Bad- benutzung. Adresse einzusehen unter AL 0545 im Verlag. 240 qm Räume, geeignet für Schlos- serei od. mechan. Werkstätte mit Büro, zu vermieten. Adresse ein- zusehen unt. Nr. A 08290 im Verlag NMöbl. u. Leerzimmer zu vermieten. Verm.-Büro Planken, Kurfürsten Passage, Telefon 5 24 20. Für die wohltuenden Bewelse liebevoller Teilnahme und die zahl- und Blumenspenden, unserer lieben Entschlafenen, Frau Eva Michel geb. Petri die uns beim Heimgang „ zutell wurden, sprechen wir unseren herzlichen Dank aus. Ferdinand Michel Greta Schüßler geb. Michel Luise Michel geb. Schähfer Anton Schüßler Enkelkinder Elke und Rainer und alle Angehörigen e Ahr 3- bis 4- Zimmer-Wohnungen nns. Immer Möpl. u. leere Zimmer u. wohnun- Sofort beziehbare 2-Zimm.-Wohng. (Neubau) in schöner Lage Neckar- stadt-Ost, geg. Bkz 2000, zu verm. Angeb. unt. Nr. 08281 an den Verl. Bartenzimmer imönl.), Bad und darage später auch Kü. in Neubau, beste Wohnlage, BKZ 1200, DM(etwa 1 Jahr mietfrei) sofort zu verm. durch Immobiliendienst Strese- mannstraße 2. 5 m. einger. Bad, Neuaufbau Sek- Kkenheimer Str. bis Frühj. 36 geg. voll abhwohnb. Baukostenzuschug beschlagnahmefrei, zu vermieten. Angeb, unt. Nr. 08228 à. d. Verlag. 3 Zimmer- Wohng., Bkz-frei in Ober- hausen, ebensolche gegen Bkz in Mhm.-Gartenstadt zu vermieten. Verm.-Büro, Planken, Kurfürsten; Passage, Telefon 5 24 20. an berufstätige Dame zu verm. Angeb. unt. Nr. 82727 a, d. 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Oktober, 13.15 Uhr im UNIVERSUM, N 7 8 2a aufgeführt vom MRRCHENTHFEATFER/KURPFALZ“ 7 De- berbesen Ein lustiges Märchen in 3 Bildern mit Musik und Kinderballett von Karl Liebich Mhm., G 2, Marktpl., Tel. 8 33 27 Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“ täglich ab 8.00 Uhr(Telefon 4 41 51) und an den Kas- sen des„Universum“, N 7, täglich ab 13.00 Uhr, samstags und sonntags ab 11.00 Uhr.(Telefon 5 00 51) zum ermäßigten Preis von 0,60 bis 1,80 DM. Alle Plätze sind numeriert. Mittelloge 2,.— DM. liegt i! Erfolge hohen Selbst eine d grund doch e sen ho muß vielen hörigk nicht e liches Europ moögli burgh gestel nisch leicht brück warte ir it. Innen- 1. d. Rer. enstadt. d. Verl, immer rmieter Mm, Feuer- 1 ge- tohof — 5 15 71 rikaner 33 70. — tendem zesucht, Verlag. — 75 ett * n Nr. 235/ Mittwoch, 12. Oktober 1933 MORGEN . Seite 9 Jeder einmal Tabellenführer: Erster Jabellenplatz Wahrscheinlich wird es am Wochenende Es gibt im deutschen Fußball einige große Namen, die immer ziehen. Das Geheimnis der stets gleichbleibenden Anziehungskraft von Vereinen wie 1. FC Nürnberg, Schalke 04, Hamburger SV oder 1. FC Kaiserslautern liegt in der Beständigkeit und den großen Erfolgen begründet, andererseits in der hohen Spielkultur dieser Mannschaften. Selbst wenn, was zur Zeit nicht der Fall ist, eine dieser Mannschaften etwas im Hinter- grund stehen müßte, übt der groge Name doch einen erheblichen Anreiz aus. Um die- sen hohen Grad der Popularität zu erreichen, muß ein vollgültiger Leistungsbeweis in vielen Jahren angetreten werden. Die Zuge- hörigkeit zur Oberliga allein macht dies nicht aus. Der Tabellenstand ist ein untrüg- liches Stimmungsbarometer. Wer in der Nur 50 000 Besucher können Karlsruher Länderspiel sehen Nur etwa 50 000 Zuschauer werden das Fubball-Lämderspiel Deutschland— Norwe- gen am 16. November im neuen Karlsruher Wildparkstadion sehen können. Das damit gegenüber den ersten Angaben weit gerin- gere Fassungsvermögen des Stadions erklärt sich daraus, daß auf der Gegengeraden auf Wunsch des DFB Sitzplatzgelegenheiten für weitere 3000 Besucher geschaffen werden müssen, wodurch 7000 Stehplätze verloren gehen. Von der Errichtung von Stahlrohr- tribünen soll Abstand genommen werden, da die Erstellungskosten zu hoch sind. 1. FCK ohne Fritz und Ottmar Der 1. FC Kaiserslautern muß vorerst auf seine beiden Nationalspieler Fritz und Ott- mar Walter verzichten. Fritz Walter ist an einer Leberschwellung erkrankt und muß seit Montag das Bett hüten. Bei Ottmar Walter ist eine Infektion einer Schürfwunde eingetreten, die er sich vor zehn Tagen im Punktspiel in Bad Kreuznach zugezogen hatte. Auf ärztliche Anweisung darf auch er vorerst nicht spielen. Die Brüder Walter konnten daher am Dienstag nicht an der Spanienreise ihres Vereins teilnehmen. Auch für den kommenden Sonntag ist noch nicht mit dem Einsatz von Fritz und Ottmar Wal- ter zu rechnen. Schwere Aufgabe für RW Essen Der deutsche Fußballmeister Rot-Weiß Essen, der heute das Vorrunden-Rückspiel zum Europa-Cup gegen Hibernian zu be- streiten hat, fährt zwar zuversichtlich nach Edinburgh, besitzt aber nach der im ersten Spiel durch die schottische Profi-Elf erlit- tene 0:4-(2:0)-Niederlage nur geringe Chan- cen. Die Schotten müßten schon mit fünf Toren Unterschied geschlagen werden, wenn Rot-Weiß in die Runde der letzten acht des Europa-Cups einziehen will. Das wird kaum möglich sein, zumal die Essener in Edin- burg mit dem noch nicht ganz wiederher- gestellten Islacker ohne Rahn und Ja- nisch antreten müssen.— Ebenfalls nicht leicht ist die Aufgabe, die den 1. FC Saar- brücken im Vorspiel beim FC Mailand er- macht sich bezaht! schon wieder neue Spitzenreiter geben Tabelle oben steht, weil er eben gut spielt, hat Anteil an der Publikumsgunst und braucht über den allenthalben zu beobach- tenden Zuschauerschwund bei Oberliga- Spielen nicht zu klagen. Daher lohnt es sich doppelt, wenn eine Mannschaft in dem harten Punktekampf besteht. Der erste Platz übt eine magische Wirkung aus. Er ist mit höheren Einnahmemöglichkeiten schon wäh- rend der Rundenspiele verbunden, zu denen am Schluß dann die hohen Ehren für den best qualifizierten Verein kommen. Jeder einmal Tabellenführer, so möchte man bei den häufigen Wechseln auf dem ersten Platz der regionalen Ligen sagen. Nur im Südwesten ist auch in diesem Jahr der erste Platz dem 1. FC Kaiserslautern reser- viert. Wahrscheinlich wird es am kommen- den Wochenende neue Spitzenreiter geben, denn die meisten der führenden, Mannschaf- ten haben schwere Auswärtsspiele vor sich. Obne Niederlagen sollte es da nicht überall abgehen. Man denke nur an die Karlsruher, die nach Regensburg müssen, an VfR Neu- münster in Göttingen, an Dortmund in Mönchen- Gladbach. Aber diese Vereine haben die Gewißheit, daß auch die unmittel- baren Verfolger nicht ungefährdet sind. Möglicherweise kommen anfänglich zurück- gefallene Clubs wie Rot-Weiß Essen oder VfB Stuttgart wieder näher an die Spitzen- reiter heran. Verhandlungen in Sechs Wochen Pause für Fütterer Heinz Fütterer muß mindestens sechs bis acht Wochen pausieren. Während dieser Zeit wird er auch nicht trainieren können. Die srztliche Untersuchung ergab, daß diese Zeitspause notwendig ist, um die alte Ver- letzung am rechten Oberschenkel völlig aus- zukuieren. Darüber hinaus leidet der Dop- peleuropameister aber auch an einer Kopf- verletzung, die er sich im April dieses Jah- res im Training bei einem Sturz zugezogen hat. Bei der Untersuchung wurde damals eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt. Fütterer klagt noch heute über Schmerzen am Halswirbel und Kopfweh. Eine Unter- suchung in der Freiburger Universitäts- klinik soll Klarheit über die Art dieser Ver- letzung geben. Wer wird Daumes Nachfolger? Die Jahreshauptversammlung des Deut- schen Handball-Bundes DHB) in Duisburg steht in diesem Jahr im Zeichen der Neu- wahlen. Der seit Gründung des DHB im Amt befindliche Vorsitzende Willi Daume Dort- mund) will aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidieren. Außerdem kann sich der für die Nationalmannschaft verantwortliche Lehrwart Fritz Fromm Hannover) aus be- rüflichen Gründen nicht mehr zur Wieder- Wahl stellen. Die Jahreshauptversammlung muß sich im übrigen in der Frage der Spiel- regeln zu einem klaren Standpunkt durch- ringen, damit der gegenwärtige Zustand des Experimentierens in absehbarer Zeit über- wunden werden kann. In Duisburg wird auch mit einem Antrag gerechnet, nach dem der ehrenamtliche Lehrwart durch einen hauptamtlichen Trainer ersetzt werden soll. Sackgasse geraten: Caboiechi wilt nien nach Deuischtand Aller Voraussicht nach wird das höchste Angebot entscheiden Die Verhandlungen über den Pitel- kampf zwischen Schwergewichts-Europa- meister Francesco Cavicchi und seinem offiziellen Herausforderer Heinz Neuhaus sind in eine Sackgasse geraten. Mit einem Abschluß ist bis zu dem von der Europäi- schen Box-Union festgesetzten 14. Novem- ber nicht zu rechnen, da Cavicchi nach sei- ner Dortmunder Disqualifikations-Nieder- lage auf keinen Fall erneut nach Deutsch- land kommen will, Neuhaus aber für die den 26. Dezember in der Mailänder Vigo- relli-Bahn gebotene Gage nicht hoch genug erscheint, um nochmals das Risiko eines Auslandsstarts einzugehen, das ihn am 26. Juni in Bologna den Titel kostete. Aller Voraussicht nach wird also das Höchstangebot entscheiden. Dabei haben die deutschen Veranstalter Englert/ Göttert gute Aussichten, da die Westfalenhalle 16 000 Zu- schauer, die Vigorelli-Bahn aber nur 12 000 Besucher faßt. Außerdem will die Mailän- der Veranstaltergruppe, mit denen Renato Torri und Dr. Micossi aus Bologna wegen der Halle verhandeln müssen, unter allen Umständen Leichtgewichts- Europameister Duilio Loi im gleichen Programm unter- bringen, und darunter dürften die Börsen der Hauptkämpfer leiden. Heinz Neuhaus, der bisher in Dortmund ein leichtes Training absolvierte, will sich auf die deutsche Meisterschaft gegen Halbschwergewichts- Europameister Gerhard wartet. Hecht am 6. November in der Westfalen- WEST. SUD. Block 1. 2.0: PER„MORGEN, FS Nr. Platzverein eine, ausw. e i en eee 2 b 0 1 Eintr. Frankfurt 110% 1 0 21 21% 2 0 1 VfB Stuttgart 1 0 11 11 Bayer Leverk. I 2 2/ 2 2 2 1 0 2/112 Fr. Dellbrück 0 2 0 2 1 0 3 Mainz 05 2 0 1/1 2 0[111/111 1. FC Klautern 2 2 0 2 2 0 4 Bor. M.-Gladb. 2 1 2 0 2 0111/2 21 Bor. Dortmund 2 1 0 2 0 1 5 Schweinfurt 05 I 0 1/2 2 21 12/112 Kick. Offenb. 1 U 1 0 2 0 6 Wuppertaler SV 2 1 2/2 0 10 12/2 21 sy Sodingen 0 1 1 0 0 0 7 VfR Kaiserslaut, 0 I 2 2 1 21 0 1/2 02 Fk Pirmasens 0 1 0 2 11 8 Jahn Regensburg I 1 1/2 2 11 10% 111 Karlsruher S0 2 1 0 2 1 2 9 Westfalia Herne 1 2 1 0 22111/1221 Schalke 04 2 0 0 2 2 1 10 VfR Mannheim 1 1 1/ 2 212 21/ 1 1 2 Fs Frankfurt 1 1 1 1 1 1 11 München 1860 1 1 2/ 2 2 0 22 2/212 Spvgg Fürth 1 C 11 11 12 Alem. Aachen 1 1 2 J 0 0 11 0 1/0 2 2 Pr. Münster 1 U 1 0 11 13 Saar 05 Saabr. 2 1 1/2 0 0 11/00 2 1. FG Saarbr. 1 2 2 2 1 2 1 RW];ssen 111/221[U 0 1/ 2 0 1 Duisburger SY I 0 1 1 0 1 8) Tip: nach der MM-Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip halle nunmehr doch nach Möglichkeit im Trainingscamp am Halterner Stausee vor- bereiten. Die Uebersiedlung nach Haltern ist zu Beginn der nächsten Woche vor- gesehen. Kramer am Ziel seiner Wünsche Die drei derzeit besten Tennisamateure der Welt— Tony Trabert(US), Lewis Hoad und Ken Rosewall(beide Australien)— werden mit größter Wahrscheinlichkeit in Kürze Berufsspieler und im Herbst mit Promoter Kramer auf Reisen durch die Ver- einigten Staaten von Amerika, Australien und Europa gehen. Wimbledonsieger Trabert wird wahrscheinlich seinen Vertrag schon in dieser Woche unterzeichnen, die beiden jungen Australier haben erst noch einige Verpflichtungen zu erfüllen. Jeder der drei Spieler sol! 50 000 Dollar für den Uebertritt zum Berufssport erhalten. Bei diesem„Massenübertritt“ der Welt- besten zum Berufssport dürften die Spiele um den Davispokal im kommenden Jahr stärkeren Anreiz auch für die europäischen Nationen bieten, von denen sich Italien, Dänemark und Schweden reelle Chancen ausrechnen können, den begehrten Pokal von den beiden„Abonnenten-Nationen“ nach Europa zu entführen. Punktniederlage Szuezinas Der Bremer Mittelgewichtsboxer Franz Szuezina unterlag in einem Zehnrunden- kampf dem britischen und Empiremeister im Mittelgewicht, Pat Meteer, in Manche- ster nach Punkten. MeAteer, der als Profi bisher ungeschlagen ist, verteidigt seinen Empiretitel im nächsten Monat gegen Mike Holt in Johannesburg. 75 Jahre Turnen in Käfertal Der Turnverein 1880 Käfertal kann in die- sem Jahr auf ein 75 jähriges Bestehen zurück- blicken. Aus diesem Anlaß hat der Verein eine Festschrift mit einem Geleitwort der Stadtverwaltung, dem Badischen Turner- bund und dem Turnkreis Mannheim heraus- gegeben. Ausgehend von den ersten Anfängen tur- nerischer Betätigung zu Beginn des 19. Jahr- hunderts gibt die Schrift einen umfassenden Einblick in die Entwicklung des Vereins. Bil- der aus der„guten alten Zeit“ und Aufnah- men aus der heutigen Arbeit des Vereins lockern die Broschüre auf. E. E. Toto-Quoten Nord-Süd- Block: Elferwette: 1. R.: 380,50 i DM; 2. R.: 41,40 DM; 3. R.: 5,50 DM. Neuner- Wette: 1. R.: 225 DM; 2. R.: 16,60 PM; 3. R.: 2, 40 DM. West-Süd- Block: lꝛer-Wette: 1. R.: 4 983.80 DM; 2. R.: 156,70 DM; 3. R.: 16,15 DM. 10er- Wette: 1. R.: 717,25 DM; 2. R.: 36,60 DM, 3. R.: 4,80 DM. Einzel-Florettkämpfe der Männer: Hur Stralmann erreichte die dritte Runde Auch der einzige sowjetische Vertreter Midler setzte sich durch Die 21. Fechtweltmeisterschaften in der großen Kongreßhalle Roms wurden am Dienstag mit den Einzel-Florettkämpfen der Männer fortgesetzt. Dabei setzten sich in der ersten Runde von den sechs deutschen Teilnehmern nur Norman Casmir Her- mannia Frankfurt) der deutsche Meister Günter Stratmann FSG Iserlohn) und Gün- ther Unglaub(TV Offenbach) durch und er- reichten damit die zweite Runde. Dfe übri- gen deutschen Teilnehmer, Willy Fascher (TK Hannover), Tomec Constantin Her- mannia Frankfurt) und Karl-Heinz Haaf (FSV Hamburg), blieben auf der Strecke. Die erste Runde des Florettfechtens ver- lief ohne Ueberraschungen. Die Franzosen, die im Mannschaftswettbewerb über- raschend in der Vorschlußrunde ausschie- den, kamen mit ihren sämtlichen Kämpfern, darunter Weltmeister d'Oriola sowie La- taste, Netter, Closset und Baudoux in die Zweite Runde. Unter den Florettfechtern, die die zweite Runde erreichten, befand sich auch der ein- zige teilnehmende Russe, Midler, der in der gleichen Gruppe wie Weltmeister d'Oriola und der deutsche Vizemeister Casmir kämpfte. Midler, der in Helsinki in der zweiten Runde ausschied, konnte sich, wie seine beiden Rivalen, mit jeweils drei Sie- gen qualifizieren. 5 Für die dritte Runde qualifizierte sich von den deutschen Teilnehmern nur noch Günther Stratmann. Bei den Fecht-Weltmeisterschaften 1955 in Rom fiel am Montagabend noch vor der Offiziellen Eröffnungsfeier bereits die erste Entscheidung: durch einen 9.7/-Erfolg über Ungarn sicherten sich Italiens Herren die Mannschafts- Meisterschaft im Florett. In den vorausgegangenen Treffen der Endrunde hatte Italien gegen Großbritannien und gegen Polen jeweils mit 12:4 gewonnen. Die Ungarn hingegen behaupteten sich gegen Polen mit 15:1 und gegen Großbritannien mit 12:4. Nur zwei noch unbesiegt In den fünf Staffeln der zweiten nord- padischen Fußball-Amateurliga gibt es nur noch zwei Vereine ohne Niederlagen: Freya Limbach, der Spitzenreiter der Odenwald staffel, und der aus der ersten Amateurliga abgestiegene SV Schwetzingen(Fhein- Neckar II). Die Schwetzinger müssen jedoch mit 14:2 Punkten zunächst noch dem S 5 7. DOs War einmal ein Mann dem kam es bei Zigaretten (jawohl, was Wollen wir wetten) auf kostbare Packungen an. Das Tabakmännchen rät uns Weise: Raucht Qualität bei kleinem Preise! Sandhausen mit 16:2 Punkten den Vorrang lassen. In der Rhein-Neckarstaffel I steht zwar 07 Seckenheim mit 12:6 Zählern an der Spitze, doch liegen Ilvesheim(11:3) und Heddesheim(10:4) günstiger im Rennen. Wie er Wartet: Schluß licht Kir ach halte heine Chancen Ueberlegener 6:1-Erfolg der„Eiche“/ Vier Heimsiege in der Ringer-Landesliga Zum erwarteten Heimerfolg kam am Sonntag die Ringer-Acht der„Eiche“, die den Tabellenletzten KSV Kirrlach überlegen mit 61 abfertigte. Die Gäste vermochten nur in den leichteren Gewichtsklassen Widerstand: A. Feth mußte sich im Bantamgewichts- kampf mit einem Punktsieg über W. Ochs- ler zufrieden geben, während Kirrlachs bester Ringer, Federgewichtler Erich Haag, Schnebele nach 9:20 Minuten schulterte. Dann aber kamen die Gastgeber zu fünf entschei- denden Erfolgen: Maslack knallte im Leicht- gewicht F. Haag mit Hüftzug nach 5715 Mi- nuten auf die Matte; Cygan brachte bei Schumacher im Weltergewicht nach 12:50 Minuten einen Aufreißer an; P. Weber im Mittelgewicht zermürbte Nehr nach 3:15 Mi- nuten mit einem Hammerlok L. Ochsler gab nach 1:35 Minuten wegen Verletzung im Halbschwergewicht gegen Rupp auf; Ignor schließlich erledigte im Schwergewicht Hauk in derselben Zeit mit Hammerlok. Der Fliegengewichtskampf wurde nicht gewertet, da der Kirrlacher Schabinger noch nicht das Mindestalter für Seniorenkämpfe hatte und H. Feth Uebergewicht brachte.— In Oestringen beie der„kleinen“ Eiche war das Zusammentreffen der beiden Liga-Neu- linge von besonderem Reiz. Lange Zeit hatte es den Anschein, als würde die Sg Kirch- heim einen Teilerfolg mit nach Hause neh- men, der nach dem 3:3-Gleichstand greif- bar nahe schien. In den beiden schweren Gewichtsklassen aber setzten sich die Oestringer durch, so daß mit 5:3 Sieg und Punkte beim Gastgeber blieben, für den Leier, Häfner, Gramlich, sowie die Gebrü- der Hartlieb verantwortlich zeichnen. Kirch- heims drei Punkte holten Schleier, Sammet und Weber. In der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga behielten diesmal die Hausherren in vier Fällen die Oberhand. Den einzigen Auswärtspunkt brachte der KSV 1884 Manheim vom ESV Schriesheim durch ein wertvolles 4:4- Unentschieden mit nach Hause, wodurch der vierte Platz bei- behalten wurde. Ueberhaupt gab es in der Tabelle nur geringfügige Veränderungen: Die Spitzen: reiter ASV Eppelheim(5:3 über KSV Sulz- bach) und VfK 08 Oftersheim(6:2 über die SG Niederliebersbach) holten die erwarteten Erfolge heraus. KSV Hemsbach schlug im kleinen Bergstraßen-Derby RSC Laudenbach knapp mit 5:3, während Ex-Oberligist Germania Rohrbach nach der 2:6-Niederlage beim ASW Ladenburg nach wie vor das Ta- bellenende ziert.—1¹⁰ Ringer-Oberliga SV 98 Brötzingen 5 3 1 0( ASV Feudenheim 5 4 0 1, 2515 3 SpVgg Ketsch 5 3 1 TTT ASV Heidelberg 5 2 2 1 AC Germ. Ziegelhausen 5 1 4 0 21:19 64 KSV Wiesental 5 1 4 0 21:19 6˙4 KSV Dtsche. Eiche Oestring. 5 2 2 1 21:19 674 RSC Eiche Sandhofen 5 21;„ Sg Kirchheim 5 111! SRC Viernheim 58 0 2( ASV Germ. Bruchsal 5 1 0 4 12283 KSV Kirrlach 5 0 1 4 1 Landesliga, Gruppe Nord ASV Eppelheim 4 1 1 ↄðA VfK 08 Oftersheim 4. 3 1 1 ASV Lampertheim 3 2 1090 1 KSW 1884 Mannheim E 2 1 1ͤ 1 KSV Schriesheim 3 1 2 ASV Ladenburg 4 2 0 2 1715 KSV Hemsbach 4 2 0 2 14218 474 KSV Sulzbach 3 1 0 2 Sg Niederliebersbach 3 0 1 RSC Laudenbach 4 0 ũœ 33 AC Germ. Rohrbach 4 0 0 4 10.22 078 Gewichtheber- Oberliga AC 92 Weinheim 2 2 0 0 77857 KSV 1884 Mannheim 2 1 0 1 7570:7530 2:2 SV Germ. Obrigheim 2 1 00 1 7445:7495 2:2 KSV Durlach 2 1 0 1 743 VfL Neckarau 20 0 2 75107735 Beilagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipschein des Württemberg-Badischen Totes im West-Süd-Block für den 12. Wettbewerb vom 15./ 16. Oktober 1955 bei. Mir garen selbst liberruscht. Jeſzü serienmôßig mit schſauchſosen Beffen. ö 0 fe 10 7 1660% U I Opel-Händler Kannenberg 6 Opel M AN N H E IM MANNHEIM, T 6, 23.32 MA NM NM H E Rhein-Neckarhalle, Tel 4 53 21 AüloSehmm ons Nan chmichs Sohn Der neue KATA N hat unsere hochgesponnten Eartungen weit übertroffen. Rassige Linien von der schwungvollen Front bis zum wuchtigen Heck— der neue KAPITA N erregt schon Be- wunderung, Wenn man ihn stehen sieht. Und wenn erst die Räder rollen, dann erlebt mon, wie überlegen er die Straße beherrscht. In seiner Weiterentwicklung schafft dieser pröchtige Wogen einen neuen Maßstab für Fahrsicherheit und Fahrkomfort. Wenn Sie den neuen KAAN noch nicht kennengelernt haben, sollten Sie dies bald nachholen. 1A Großhändler Opel-Direkthändler Telefon 5 35 59 Opel-Händler Autohaus Schmoll Josef Sporer Opel- Händler 1 OM 9350. o. W. Auto mb Opel- Händler M Neckcrquer Str. 76-82 Tel. 489 62 Aulo-Friedrich Opel Händler M'HEIM-K AF ERTAL LAMPE RTHEIM LCUTZELSACHSFEN BIB LIS feſefon 127 am Haltepunkt Tel. 7 62 92 Telefon 316 Telefon Weinheim 22 54 . Wissen Sie das Neueste aus Nur t die Dame. viederentdecłt! Frau Mode ha d der Herbstmode en erreichbar. ch die Tunika, die dem Bil Soll- und doch uns all n unikaform. Eleganz ist au yon damenhafter n Akzent gibt. Anspruch Kleider i bestimmende einen 1 entzückender 1 ingt uns eine Auswa 0 vie imm nn Cæd bring 8 preisgũ e 55 4 anders sein 1 C te es bei wie soll 1e 115 8 t Y V in N W N N W N 5 8 * zee 11 Fans 2 22 2 , 22 V N N N I 1 Seht elegant ist dos Nochmittogskleid dorch die hochmodische Tuniko und die schmeichelnde Form des Oberfteils mit Posse und dekorativer Schleife. Ag: Aus hochwertiger Givrine, in schworz 255 und den Farben der Saison. 1 Gr. 38-46. nur 37 25 25 ö 8 5 5 Das domenhofte Kleid in Tunikoform 125 5 ist gonz durchgeknöpft. Gesteppte poſten 5 5 45 mit knopfschmucł bilden die Gornierung. 1 12„. a 8 a 5 5 e Aus hochwertiger fil ò fil- Qualité Eine reizvolle neue Linie zeigt dieses Kleid 2. e in 1 Farbstell 1 8 a 8 55 rbstellungen. mit den fief ongesetzten Glockenfolten 55 118 17 5 15 5 2 Gr. 40.50 nur 5 75 im Rock. Das weich georbeitete Oberteil A 1255 a 4 0 und der Knopfschmuck unterstreichen 24 215 575 25 2 8 5 5 211—— 2— 25 5 das Neuortige. In frischen Forben. 7 8 5 1 1175 1 1 5 4 85 2 15 111 8 l Gr. 7. II. nur 75 181829 5. 2 8 415 15 f 2 1 1 R 5 Ir 22 5 2 201 2 11275 2275 55 0 N. r i 8 9 N e ININKNM EVER 2 2 5 1 11 85 N BRENNHN KME ER .*„— 5 1 8 . 15 15 iti 8 1 8.„ 0 1 0 5 5 0 8. 8 i i. 5 1 N 5 f. 111 l 1115 r. il AHA 4422 2 12 0 i borkuuf 2. Vorteil! 95 ne. e E e,, 5 11 58 1771¹ 8 D An H 6lo MANNHEIM, Planken Ecke Breite Straße ö ( VWI Grundst sen. Wi. kreditb⸗ berichte die im ö gunsten wurde, Investit von In samtauf Von die 1955, de verausg war an rer V übrigen kosten s tinanzie stigen hilfe ge. größten der Ene nung sc entstam ternehi au 75 v. 1 Unte gen ist die Eis Strom- sten Le der Kol nur mit net Wer deranla. auswirk vestitioi gerung zur Rati ten Was in engst und Eis von 50 rund 3 pestitiol serung gen Bal mit ein werden produkt Da angesick tätigkei gesehen den Gr weitere bauen Eigenflr vornehr abschre Preisbil Abgeé fhnanzie Maßnak stokfind konsolic Erst die stoffind konnte markt. mlegen vestitio Wirtsch führung Ergänzt Als DM ver tionshil gen We händigt bringur hielten eine M. papiere DM. E wurde achtet, einen können hilfe- U verschr Wurde mit sie eigentl. hilfe-S stehen mag Aufl68. gende Anl. tlative — Rec Ihr. 0 Nehme Lust ar zaurer Leichen ind sal Wllege einn 2—3 13 men. beseitig schützt Pkw. Nr. 238/ Mittwoch, 12. Oktober 1955 INDUSTRIE. UND HANDELSBLALI . Seite 11 Investitionshilfe war ein voller Erfolg GWD) Die Investitionshilfe für die Grundstoffindustrie ist praktisch abgeschlos- sen. Wie das Kuratorium für das Industrie- kreditbank- Sondervermögen Investitionshilfe berichtet, hat die eigentliche Investitionshilfe. die in Umfange von einer Milliarde DM zu- gunsten der Grundstoffwirtschaft seleistet wurde, ihren Zweck voll erreicht. Durch die Investitionshilfe wurde die Durchführung von Investitionsvorhaben mit einem Ge- gamtaufwand von 4,75 Md. DM ermöglicht. Von diesem Betrag waren bis zum 31. März 1955, dem letzten Erhebungsstichtag, 85 v. H. verausgabt. Die Investitionshilfe- Milliarde war an diesem Stichtag bereits zu 99 v. H. mrer Verwendung zugeführt worden, Die übrigen 3,75 Md. der gesamten Investitions- kosten stammen mit 2,23 Md. DM aus Eigen- tmanzierung und mit 1,52 Md. DM aus son- stigen Quellen. Die durch die Investitions- hilfe geförderten Unternehmen umfassen den größten Teil der Grundstofferzeugung und der Energieversorgung. Die Kohlengewin- nung sowie die Eisen- und Stahlerzeugung entstammen zu 70 v. H. aus geförderten Un- ternehmen, die Elektrizitätsversorgung sogar zu 75 V. H. Unterschiedlichen Produktionsbedingun- gen ist es in erster Linie zuzuschreiben, daß die Eisen- und Stahlgewinnung sowie die Strom- und Gasversorgung die augenfällig- sten Leistungssteigerungen aufweisen. Bei der Kohlenförderung konnte von vornherein nur mit einer schrittweisen Zunahme gerech- net werden. Da Investitionen in neuen För- deranlagen sich erst in langen Zeiträumen auswirken, wurde ein großer Teil der In- vestitionshilfe-Mittel zur Erhaltung und Stei- gerung der vorhandenen Kapazitäten und zur Rationalisierung verwandt. Die geförder- ten wasser wirtschaftlichen Projekte standen in engstem Zusammenhang mit der Kohlen- und Eisengewinnung. Durch die Abzweigung von 50 Mill. DM für die Beschaffung von rund 3 000 Güterwagen ermöglichte die In- vestitionshilfe auch die notwendige Verbes- serung der Transportleistung. Auch jene gro- gen Bauvorhaben, bei denen von vornherein mit einer mehrjährigen Bauzeit gerechnet werden mußte, gelangten allmählich zum produktiven Einsatz. Da aber von vornherein feststand, daß angesichts des Rückstandes der Investitions- tätigkeit in der Grundstoffindustrie der vor- gesehene Betrag von einer Milliarde DM nur den Grundstock bilden konnte, auf dem weitere Finanzierungsmaßnamen aufzu- bauen waren, galt es insbesondere, die Eigenflnanzierung zu stärken. Hierzu Half vornehmlich die Zubilligung von Sonder- abschreibungen und die Auflockerung der Preisbildung. Abgesehen von der Stärkung der Eigen- mmanzierung zielten diese längerfristigen Maßnahmen auch darauf ab, der Grund- stofkindustrie den Zugang zu einem sich konsolidierenden Kapitalmarkt zu öffnen. Erst die Anpassung der Erlöse der Grund- stofkindustrien an die der übrigen Wirtschaft konnte einen wiederhergestellten Kapital- markt veranlassen, seine Mittel hierfür an- zulegen. Hierdurch fand der eigentliche Ing vestitionshilfe- Beitrag der gewerblichen Wirtschakt eine für die erfolgreiche Durch- tmrung der Investitionshilfe unerläßliche Ergänzung. Als Gegenwert für das auf eine Milliarde DM veranschlagte Aufkommen der Investi- tionshilke wurden den Aufbringungspflichti- gen Wertpapiere ausgehändigt. Bis zur Aus- bändigung der Wertpapiere war der Auf- bringungsbetrag zu verzinsen. Insgesamt er- hielten die Investitionshilfe-Gläubiger, die eine Milliarde DM aufgebracht hatten, Wert- papiere im Nominalbetrag von 1,018 Mill. DM. Bei der Ausstattung der Anleihen wurde auf marktgerechte Bedingungen se- achtet, um den Investitionshilfe- Gläubigern einen angemessenen Gegenwert bieten zu können. Mit der Abgeltung des Investitions- hilfe-Uberhanges durch Ausgabe von Schuld- verschreibungen der Industriekreditbank AG wurde inzwischen ebenfalls begonnen. Da- mit sieht das Kuratorium die ihm gestellte eigentliche Aufgabe als erfüllt an und hat im kommenden Jahr über das Investitions- hilfe-Sondervermögen, das mit der bevor- stehenden Beendigung der Aufbringung Se- mäg Investitionshilfe-Schlußgesetz seiner Auflösung entgegengeht, nur noch abschlie- gende Rechnungslegung zu erteilen. Anlaß zur Inwistitionshilfe, die auf Ini- tlatve der Spitzenverbände der gewerb- Frele Devisenkurse vom 11. Oktober Geld Brief 1000 Lire 6,669 6,699 100 belgische Franes 8,403 3, 423 100 französische Frances 1,1923 1,1943 100 Schweizer Franken 95,91 96,11 100 holländische Gulden 110,465 110,685 1 kanadischer Dollar 4,243 4,253 englisches Pfund 11,719 11,739 100 schwedische Kronen 81,185 61,345 100 dänische Kronen 60,635 60,755 100 norwegische Kronen 56,595 58,715 100 Schweizer Franken(fr.) 96,26 98,6 1 Us-Dollar 4,2101 4,2201 100 DM-W= 490 DM-O; 100 DUM-O= 22,12 DM-W. lichen Wirtschaft zustandekam, war der Ende 1950 drohende Mangel an den wichtig- sten Grundstoffen Kohle, Eisen, Stahl, Strom und Gas. Im April 1951 trat der Ge- meinschaftsausschuß der gewerblichen Wirt- schaft mit dem Angebot hervor, als Investi- tionshilfe für die Grundstoffindustrie eine Milliarde DM aus Mitteln der gewerblichen Wirtschaft bereitzustellen. Anfang Januar 8 trat das Investitionshilfe-Gesetz in ruft. Westeuropas Produktion a uf Rekor dhöhe (VWD) Die Bundesrepublik, Frankreich und Italien verzeichneten im ersten Halbjahr 1955 erhebliche Produktionszunahmen. Der Gesamtindex der industriellen Produktion Westeuropas erreichte im zweiten Quartal 1955 mit 179(1948 100) eine Rekordhöhe. Die Weltproduktion in Bergbau und Indu- strie stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 1954 um neun v. H. Nicht berücksichtigt sind dabei die Sowjetunion, die Volksrepublik China sowie die übrigen osteuropäischen Länder. Freud und Leid Schäffers neue Vorschläge (dpa) Bundesfinanzminister Fritz Schaf- ker will Arbeitnehmern und Hausfrauen steuerliche Freuden bringen. Gemeinsam verdienenden Ehepaaren aber werden seine neuesten Vorschläge wieder viel Kopfzer- brechen bereiten. Schäffer hat vorgeschlagen, allen Arbeit- nehmern eine zusätzliche Werbungskosten- pauschale von jährlich 250 DM zu den bis- herigen 312 DM zu gewähren. Die Arbeit der Hausfrauen, die nicht berufstätig sind, soll künftig ebenfalls steuerlich entgolten werden. Es ist daran gedacht, vom Ein- kommen des Ehemeannes einen Freibetrag von 400 DM jährlich abzusetzen, wenn die Ehefrau ausschließlich im. Haushalt tätig ist und mindestens ein Kind zu versorgen Hat. Einkünfte von Ehegatten will der Finanz- minister jedoch in Zukunft wieder gemein- sam zur Steuer veranlagen, gleichgültig ob die Ehegatten selbständig oder als Arbeit- nehmer tätig sind. Zusätzliche Steuerfrei- beträge sollen Ausgleiche schaffen. Hilft beispielsweise die Ehefrau im Betrieb des Mannes mit, sollen vom Gesamteinkommen des Ehepaares 10 v. H. steuerfrei bleiben, mindestens jedoch 400 und höchstens 800 DM im Jahr. Arbeitet die Ehefrau in einem dem Ehemann fremden Betrieb, wür- den 20 v. H. des gemeinsamen Einkommens steuerfrei sein, mindestens jedoch 400 DM und höchstens 1600 DM jährlich. Ueber Schäffers Vorschläge zur Ehe- gattenbesteuerung und über die zusätzliche Werbungskostenpauschale für Arbeitnehmer müssen Bundeskabinett, Bundestag und Bundesrat noch beschließen. VDA- Schlüssel 1955 glieder verzeichnis, der Automobilindustrie e. Preis 6.— DMW). Wie üblich erscheint vor den Automobil- ausstellungen der achtsprachige(deutsch, eng- lisch, französisch, spanisch, italienisch, portu- giesisch, schwedisch, russisch) Bezugsquellen- nachweis der VDA-Mitgliedsfirmen. Der„VDA- Schlüssel“ will Aufschluß geben über die An- schriften und Lieferprogramme der Mitglieds- firmen des VDA. Herstellnachweis und Mit- herausgegeben vom Verband V., Frankfurt a. M., „Alte Leipziger“ feiert 125. Wiederkehr ihrer Gründung Wie Deutsche das Versicherugswesen entdeckten Es War die Zeit, als noch niemand das Wort von Kapital-Uberfremdung zum Völ- ker verhetzenden Dogma erhob. Wer sollte denn schon Anstoß daran nehmen, daß briti- scher Geschäfts- und Erfindergeist das Wirt- schaftsleben im kontinentalen, in Mittel- europa befruchtete? Zur gleichen Zeit, als Stephenson's Dampfmaschine auf dem Kontinent Fuß faßte, als W. T. Mulvany und der Schotte Grillo ach dem heute noch in Essen eine Straße benannt ist) das Ruhrgebiet entdeck- ten und die Kohlen vorkommen erschlossen; zur gleichen Zeit, als ein Handwerker na- mens Krupp darauf kam, daß auch in Deutschland Stahl erzeugt werden könne, zu dieser Zeit also überlegten deutsche Kauf- leute:„Wir können unsere eigenen Ver- sicherungsunternehmen aufbauen; sie wer- den sich selbst tragen“. An der Spitze stand Ernst Wilhelm Arnoldi, ein Kaufmann und industrieller Unternehmer aus Gotha(1778 bis 1841), der im Jahre 1821 die erste Feuer- Versicherungsanstalt, einige Jahre später die erste„Lebensversicherungsanstalt“ für Deutschland errichtete. Eine Pionierleistung, die weniger auf kaufmännischem Gebiete lag als im Bereiche der Wirtschaftspolitik. Gegenseitigkeit und genossenschaftliche Grundlage waren damals noch der Ausgangspunkt. Im Jahre 1830 folgte der Leipziger Kauf- mann Friedrich August Olearius diesem Beispiel. Doch der Sinn des Leipzigers war ganz aufs Praktische gerichtet. Er sprach nicht viel und schrieb auch nicht— im Ge- gensatz zu Arnoldi— sondern widmete sich nur seinem Beruf, dem väterlichen Geschäft. In diesen Wirkungsbereich fiel u. a. auch die Vertretung einer englischen Lebensver- Sicherungsgesellschaft. In Sachsen fand Olearius viel Unterstützung, Aufgeschlossen- eit führender Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens und der Königlich- Sächsischen Regierung. a Der erste Rechnungsabschluß der„e bensversicherungsgesellschaft zu Leipzig“ aus dem Jahre 1831 ergab f 3 Beitragseinnahmen von 25 809 Talern einen Ueberschuß von 16 639 Talern bei 458 versicherten Personen. Vier Todes- Tälle waren eingetreten, für die insgesamt 4 300 Taler gezahlt werden mußten. Olearius hatte Glück, obwohl Rückschläge eintraten (2. B. die Cholera-Epidemie im Jahre 1860). Im Jahre 1875 überschritt der Versicherungs- bestand die ersten 100 Mill. Mark bei 23 500 Versicherten. Im Jahre 1907 erhielt Effektenbörse Frankfurt a. M., die Gesellschaft eine neue Satzung. Sie wurde in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit umgewandelt, der Name in „Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit(Alte Leipziger)“ abge- ändert. Im Jahre 1913 überstieg der Ver- sicherungsbestand die Summe von einer Milliarde Mark, die in rund 137 500 Policen versichert waren. Dann kamen Krieg und Währungsreform. Doch die„Alte Leipziger“ überstand auch dieses Chaos. Allerdings wurde im Jahre 1922 eine Trennung der alten und neuen Bestände vorgenommen. Für den Abschluß neuer Ver- sicherungen wurde am 27. September 1922 die„Leipziger Lebensversicherungs-Aktien- gesellschaft“ gegründet, während die alte Gegenseitigkeitsgesellschaft künftig nur die durch die Inflation umgewerteten beitrags- freien Aufwertungsversicherungen verwal- tete und ab wickelte. Am 23. September 1930 feierte die An- stalt ihr 100 jähriges Gründungsjubiläum mit einem Versicherungsbestand von Vermögen von Davon entflelen auf die 623,8 Mill. RM 142,6 Mill. RM Ver- Ver- sicherungs- mögen summe Mill. RM Mill. RM Aktiengesellschaft 335,0 73,0 Gegenseitigkeitsgesellschaft 88,7 69,5 Von 1930 bis 1939 nahm der Versiche- rungsbestand folgende Entwicklung: Mill. RM Ende 1933 627. Ende 1934 62²⁵ Ende 1935 662 Ende 1936 707 Ende 1937 780 Ende 1938 854 Inde 1939 5 914 In der Zwischenzeit war allerdings die Ektiengesellschaft nach Uebertragung ihres Lebensversicherungsbestandes an die„Alte Leipziger“ in Liquidation getreten und im Zuge der Geschäftsausweitung das Sachver- sicherungsgeschäft überaus stark erweitert worden, wozu die in der Zwischenzeit ge- gründete„Leipziger Feuerversicherungs- anstalt“ als Organgesellschaft wesentlich beitrug. Nach der Besetzung Leipzigs durch die Russen war der Geschäftsbetrieb auf die Er- ledigung notwendiger Verwaltungsaufgaben Mitgeteilt: Rhein-Main Bank Ad in Mannheim Mannheim 11. Oktober 1955 Börsenverlauf.(w]yũI) An den Aktienmärkten hielt der in- und ausländische Verkaufsdruck an. Da die Käufer unter dem Einfluß des erneuten niedrigeren Kursen Aufnahmebereitschaft bekundeten, Im Durchschnitt machten die Verluste 4 bis 10 Kurseinbruchs in New Lork weiterhin erst zu blieb die Haltung ausgesprochen schwach. Punkte aus, während einige führende Werte sogar 12 bis 15 Punkte niedriger abgegeben wurden. Am Montanmarkt ragten Rheinisch-Westfäli- sche Eisen- und Stahlwerke, Ruhrstahl und Gute Hoffnungshütte mit— 14 bis 15 Punkten heraus. 18-Farben-Nachfolger verzeichneten Kursabschläge bis zu 10 Punkten. 0 über durchschnittlich rückläufig, vor allem Salzdetfurth und Deutsche Erdöl, Hektro- Auch Kaliaktien teilweise und Versor- gungspapiere bis zu 10 Punkten abgeschwächt. an den Lokalmärkten ergaben sich ebenfalls teilweise größere Kursverluste. Gut zu behaupten vermochten sich lediglich Bau- und Baustoffwerte, sowie die Mehrzahl der Brauereien. Für Banken setzte sich die rückläufige Bewegung mit— 6 bis 9 Pkt. fort. An den Rentenmärkten kam es nur zu kleineren Kurs veränderungen, bei überwiegendem Angebot. Aktlen 10. 10. 11. 10. Aktien 10. 10. 11. 10. Aktien 10. 10. 11. 10. 5 Harpener Bergbau 110 117 ſoresdner Bk.) 21 17 SS.: 26 26 Beicelb. Zement. 2 ä 2 hei- Mam Bank 2, 24 Jb. 0 eib Ant 84. 66½ 8 Conti Gummi. 291 280 B anz 1 Mon ian 5 3 370 Mannesmann 185 177 Bt. Erde 3 12 160 Rhn. Braunkohle 200%½ 278 Nachfolger Degussa 315— Rheinelektra 188 172 Bergb. Neue Hoffg. 149 145 Demag 249 236 N 1 205[Dt. Edelstahl. 223 222 Pt. Linoleum, 265 250 B Seil wolff 113 115 Dortm. Hörd. Hutt. a3 136 ½ Durlacher Hof 180 180 Stemens& Halske 266 258 Gelsenberg 151% 145 Eichbaum-Werger 109 103½[Südzucker 213 205[GHH Nürnberg 241 224 Enzinger Unſon) 185 174 Ver. Stahlwerke) 5½ 4 435 Hoesch 1351 148 IG-Farben Liquis. 5 1 3 8—— 5 Klöckn.-Humb. D. 228 7 215 B 8 1 5 2 Badische Ban EAS. 1 4 5 2180 200 Sommerzbank) 16% 10%[Nordwestdt. Hütt. 154 1470 Farbenf. Bayer 252½ 244 Commerz- Phönix Rheinrohr 175 165 Farbwerke Höchst 219½ 208 u. Credit-Bank 263 25⁵⁰ Rheinst Unſon 210 108 T Felten& Gulll. 215 212 Deutsche Bank) 20 18 Stahlw. Südwestf. 168 155 Grün& Bilfinger 170 B 17 8 Süddeutsche Bank! 244 238½ Thyssenhütte 95 180 1) RM-Werte beschränkt. Für Versicherungsverpflichtun- gen, die aus der Zeit vor der Besetzung stammten, bestand Auszahlungssperre. Die „Alte Leipziger“ sollte als Nebenstelle der errichteten staatlichen Monopolanstalt ihre Selbständigkeit aufgeben. Da gelang es, die- sen Gewaltakt, durch den die 115jährige Tätigkeit der Anstalt liquidiert werden sollte, zu durchqueren. In Bad Gandersheim, einer Kleinen Kreisstadt im Harz, gelang es, einige Büroräume für die neu einzurichtende Hauptverwaltung zu finden. Im Zuge der Zeit erfolgte die Uebersiedlung der Zentrale nach Frankfurt. Der letzte Bericht der Anstalt besagt: Bei der„Alten Leipziger Lebensversiche- rungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit“ stieg im Geschäftsjahr 1954 der Gesamtzugang auf 112,5 Mill. DM. Der erhöhte Reinzuwachs von 78 Mill. DM ergab einen Versicherungs- bestand von 631,5 Mill. DM. Dieser entspricht etwa dem Versicherungsbestand der Gesell- schaft von Ende 1935 im gesamten früheren Reichsgebiet. Die Beiträge und Kapitaler- höhungen weisen gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 15 v. H. auf. Der Ge- samtüberschuß beläuft sich auf 7,13 Mill. DM (im Vorjahr 6,25 Mill. DM). Er wird in vol- ler Höhe auf Grund der Satzung und des Geschäftsplanes den Versicherten gutge- schrieben, und zwar vor Aufstellung der Bilanz als rechnungsmäßige Vorausüberwei- sung mit 1,23 Mill. DM und als Bilanzüber- schuß mit 5,90 Mill. DM. Vor 125 Jahren begann Olearius ein Werk, das sich bis heute weltweites Ansehen und wirtschafts- und sozialpolitische Bedeutung für das gesamtdeutsche Volk bewahrte. Pünktchen Kraftwerk auf Schienen für Mexiko Ein fahrbares Gasturbinenkraftwerk 25 Leistungsfähigkeit 6200 kW— das eine klei- nere Stadt mit elektrischer Energie versor- gen kann, tritt dieser Tage wieder über Bre- men die Reise nach Mexiko an. Es handelt sich dabei um eine Gastur- binenzentrale auf Schienen, die von der AG. Brown, Boveri& Cie., Baden Schweiz, unter Mithilfe der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik, Winterthur, für die Staat- liche Elektrizitätskommission von Mexiko gebaut wurde. Innerhalb eines Vierteljahres verläßt damit die zweite Anlage dieser Art den Bremer Ueberseehafen, um auf dem See- weg nach Mittelamerika gebracht zu werden. Eine dritte Anlage ist inzwischen bereits bei Brown Boveri in Auftrag gegeben worden. Das fahrbare Gasturbinenkraftwerk leistet 6200 kW und kann damit eine kleinere Stadt mit elektrischer Energie versorgen. Diese Art fahrbarer Kraftwerke sind als Notstromzen- trale verwendbar und in der Lage, innerhalb kürzester Zeit einen dringenden Energie- bedarf zu decken, ohne daß erst ein ört- liches Kraftwerk oder Uebertragungsleitun- gen errichtet werden müßten. Das Kraftwerk ist in zwei Eisenbahn- wagen normaler Spur untergebracht. Der erste Wagen enthält den Maschinensatz; er liegt auf zwei vierachsigen Drehgestellen, wiegt im Betriebszustand 160 t und ist 23 m lang. Im zweiten Wagen ist die Transfor- matoren- und Schaltstation untergebracht, der elektrische Kommandoraum, eine Batterie und ein kleiner Dieselmotor für die In- betriebsetzung. Dieser„Sschaltwagen“ wiegt 78 t, wird von vier Achsen in zwei Dreh- gestellen getragen und ist 19 m lang. Nur mit Gasturbinen ist es möglich, in dem durch das Bahnprofil begrenzten Raum und auf einer Länge von weniger als zwei vierachsigen Personenwagen ein Kraftwerk von über 6000 K W Leistung mit Schaltanlage und Transfor- mator unterzubringen. KURZ NACHRICHTEN 15prozentige Umsatzsteigerung im Großhandel (LSW) Im ersten Halbjahr 1955 sei, gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres, eine Steige- rung im Großhandelsumsatz um durchschnitt- lich 15 v. H. festzustellen, betonte der Vize- räsident der Industrie- und Handelskammer annheim, Rolf Wagenmann, vor Fachleuten des Großhandels in Mannheim. Bei Konsum- gütern stünden vor allem langlebige Waren im Vordergrund. Bei Rohstoffen und den indu- Striellen Vorprodukten liege der Handel mit Eisen und Stahl, Holz, Installationsmaterial und Baustoffen an der Spitze. Vizepräsident Wa- genmann bedauerte, daß dieses günstige Bild durch Ueberhitzungserscheinugen gedrückt werde. Es sei wahrscheinlich, daß sich die Hoch- konjunktur nunmehr ihrem Kulminationspunkt nähere. Oeffentliche Schulden (dpa) Die Inlandsschulden des Bundes, der Länder- und Gemeinden sind im Rechnungsjahr 1954 um 4,3 Md. DM gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrugen sie am 31. März 1955 32,1 Md. DM. Daneben schulden die Gebietskörperschaften einander 8,5 Md. DM. Diese Verpflichtungen sind hauptsächlich aus der Wohnungsbaufinanzierung entstanden und schließen die Schulden beim Lastenaus- gleichsfonds ein. Der Gesamtbetrag der Aus- Jandsschulden steht noch nicht fest. 9,7 Md. DM waren am 31. März dieses Jahres erfaßt. Badisch- Pfälzische Flugbetriebe AG Die Badisch- Pfälzische Flugbetrieb AG, Mann- heim, schloß das Geschäftsjahr 1954 mit einem Gewinn von 2644, DM, um den sich der Verlust- vortrag aus 1953 auf 28 113,.— DM verringert. Laut Beschluß der HV vom 11. Oktober, in der 0,36 Mill. DM von 0,38 Mill. DM Grundkapital vertreten waren, wird der verbleibende Verlust auf neue Rechnung vorgetragen. Die Gesell- schaft war an der Badisch- Pfälzischen Flug- zeugreparaturwerft GmbH, Karlsruhe, zu 50% mit nom. 25 000,.— DM beteiligt. Diese Betei- ligung wurde an die Stadt Karlsruhe verkauft. Das Ziel der Gesellschaft bleibt nach wie vor die baldige Einbeziehung des Raumes Mann- heim-Ludwigshafen in den Luftverkehr. Hierzu führte der Vorstand Dr. Fritz Uhlig, Mannheim, aus, daß die Gesellschaft in naher Zukunft mit einem Ausbau des Anschluß- und Reisemaschi- nen-Luftverkehrs innerhalb der Bundesrepu- blik rechne, wobei voraussichtlich an Stelle des Hubschraubers das Kleinflugzeug z. B. vom Typ Do 27 treten werde. Für diesen Klein- luftverkehr würde der Mannheimer Flugplatz Neuostheim, der noch von den Amerikanern beschlagnahmt ist, in Frage kommen. Aehnliche Flugplätze könnten in Baden- Württemberg in Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg i. B. und Konstanz entstehen. Bei der Neuwahl des Aufsichtsrates wurde an Stelle des Beigeordneten Paul Riedel, Mann- heim, Bürgermeister Trumpfneller, Mannheim, und an Stelle von Ober bürgermeister a. D. Bauer, Ludwigshafen, Oberbürgermeister Bok- kelmann, Ludwigshafen, in den Aufsichtsrat gewählt. Marktberichte vom 11. Oktober Mannheimer obst- und Gemüse- Großmarkt Vo) ͤAnfuhr gut, Absatz normal, vereinzelt verblieben Ueberstände, besonders bei Qualitäts- minderung. Es erzielten: Blumenkohl St. 30—80; Feuerbohnen 2228; Karotten 12—16; Kartoffeln 8.6 bis 7,3; Kohlrabi St. 8—10; Lauch Stück 810; Meerrettich 100—110; Petersilie Bd. 8-10; Radies- chen Bd. 10—14; Rettiche Bd. und St. 8—15; Rosen- kohl 28—32; Rotkohl 8—12; Endiviensalat A 1014; B 6—8; Kopfsalat A 20—24; B 14-18; Knollensel- lerie Stück 20—35; Spinat 10—14; Tomaten A 35 bis 38; B 20—30; Feldsalat 890-100; Weißkohl 8—10; Wir- sing 8—10; Zwiebeln 16-20; dto. ausl. 24—26; Aepfel A 25-40; B 1824; dto. ausl. 4046; Apfel- sinen Kiste 33-36; dto. Gewicht 52—56; Bananen 13 bis 15; Birnen A 3040; B 20-235; dto, ausl. 30—40; Pfirsiche 20-25; Tafeltrauben 4446; Datteltrauben 50—55; Zitronen Kiste 34—36; dto. Stück 16-18; Zwetschgen 25—35. Handschuhsheimer Obst- und Gemũse- Großmarkt (Vo) Bei verstärkter Anfuhr normaler Ab- satz. Es erzielten: Pfirsiche A 2-25; B 1220; späte Hauszwetschgen 28-35; Aepfel A 22—30; Oldenburg A 25-30; Goldparmene A 26-30; Bes- koop A 2228; Blenheim A 22—27; B 12189; Indu- strieware 6—9; Birnen A 25—32; Charneu A 25-30; Gute Luise A 25-32; Mollebusch A 20—24; B 16 bis 22; Quitten 13—17; Kastanien 77-35; Kopfsalat Stück 10—15; Endivien 6—10; Blumenkohl Stück A II 3540; A III 30-35; A IV 25; Feuerbohnen 15 bis 18; Tomaten A 23—25; 10—18. NE-Metalle Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 435-439 M Blei in Kabeln 129-130 DM Aluminium für Leitzwecke 240—24 M Westdeutscher Zinn-Preis 919 DM Reugiert Ihr Magen scuer? sofort Ford-Taunus de Luxe, sehr gut erh., gegen bar Zzu verkaufen. Adr. einzuseh. unt. A 82731 1. Verl. od. Telefon Ladenburg 0 62 03/689. Hege. NO NcHIIs Keine Belastung des Magens Nehmen Magenbeschwerden Ihnen die D Zuverlässige Enischleimung Lust am Essen, dann ist häufig über⸗ Kurer Magensaft die Ursache. 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Um das Stauwerk von Sedhnai in Lahore akistan) zu retten, mußten die Deiche des Flusses Ravi stellenweise gesprengt werden. Der Fluß war so hoch angeschwollen, dag eine Beschädigung des Stauwerks unver- meidlich schien, Durch die Sprengungen wur- den fast 2600 Quadratkilometer Land— alles Baumwollplantagen— unter Wasser gesetzt. Die Stauanlagen zu reparieren, hätte drei Jahre in Anspruch genommen. Es hätte für das ganze Gebiet Dürre bedeutet. Tokio bereitet sich auf den dritten Taifun vor, der in diesem Jahre Japan bedroht. Die Meteorologen gaben ihm den Namen re“. Er erreicht stellenweise Geschwin- gkeiten von 144 Kilometern in der Stunde. Seit Samstag anhaltende Sintflutartige Regenfälle haben in Griechenland teilweise schwere Schäden angerichtet. Im Gebiet von Saloniki steht das Wasser bis zu einem Meter hoch auf den Tabakfeldern. Die Ernte wurde fast völlig vernichtet. In vielen Teilen des Landes haben Ueberschwemmungen die Straßen und Eisenbahnlinien unterbrochen. Vielfech wurden Straßen von Erdrutschen verschüttet. Im Gebiet von Athen stürzten Dutzende von Häusern ein. Hunderte von Kellern stehen unter Wasser. di Eine Stadt starb den Säuretod Pinaseo war ein Kurort/ Boden spie giftige Schwefelsäuredämpfe aus Vor knapp einem Jahr mußte die am mittleren Lauf des Rio Paraguay gelegene Kleinstadt Pinaseo von den Letzten ihrer 14 000 Einwohner geräumt Werden, da sich uber ihr Gebiet in einem Umfang von 30 Quadratkilometern schwere Schwefelsäure- Gämpfe gelagert haben. Vor dieser Kata- strophe war Pinaseo ein Kurort mit heil kräftigen Schwefel-, Salz-, Magnesium- und Solbrunnen. Heute ist es samt seinem herr- lichen Kurpark abgestorben. Pflanzen und Bäume recken nur noch blattlose, eingegan- gene Aeste und Stämme, die mit einer fin- gerdicken bräunlichen Kruste überzogen sind, gen Himmel. Kein Vogel, kein Tier lebt mehr dort. Im Jahr 1950 stellten die Behörden zum ersten Male Schwefelsäuredämpfe in Form ganzer Wolken über der Stadt fest. Bei- gende Schwaden entquollen dem Boden, stiegen mit zunehmender Tageswärme em- Por und zogen als braune Wolke über den Ort. Die Erde schwitzte förmlich Schwefel- säure aus. In der Umgebung der weiter sprudelnden Heilquellen färbte sich das Gras braun und starb ab. Fußkrankheiten der Einwohner und Kurgäste stellten sich ein. Aber die aufkommenden Winde trieben die Giftwolken noch immer ab. Techniker und Wissenschaftler kamen nach Paraguay, um Pinaseo zu retten. Aber der Boden des Kurorts spie immer mehr Siktige Schwefelsäuredämpfe aus. Gegen diese Laune der Natur erwiesen sich alle technischen Maßnahmen als machtlos. Die Menschen begannen zu husten, ihre Augen zu tränen. Nasen, Rachen und Luftwege ent- zündeten sich. Immer mehr Familien verlie- Ben fluchtartig die Stadt. 1953 wohnten dort nur noch 700 Menschen. 1954 entschloß sich die Regierung, Pinaseo zur„toten Stadt“ zu erklären, die letzten bewohnten Häuser räu- men zu lassen und die Bevölkerung umzu- siedeln. Seitdem gilt die Gegend um Pina- seo als Todesgebiet. Die Säuredämpfe, eine Folge unterirdischer chemischer Vorgänge. beherrschen die Stadt. Länger als drei Tage kann man es ohne Gasmaske in der Ort- schaft nicht aushalten. Wer frei atmet, er- leidet Brechreiz. Die Luft strömt wie Feuer durch seine Atemwege. Ein von der Regierung eingerichtetes Amt zur Ueberwachung entsendet laufend Patrouillen in die verlassene Gespenster- stadt, um sie nach lichtscheuen Elementen zu durchkämmen, die sich in den unversehr- ten Gebäuden mit den zum Teil zurück- gelassenen Einrichtungen niedergelassen ha- ben. Diese Räuber und Gangster haben sich mit Gasmasken ausgerüstet, die allein ein mormales Atmen gestatten. Auch die„Mond- patrouillen“ der Polizei, wie sie die Bevöl- kerung wegen ihres Sespensterhaften Aus- sehens nennt, tragen überdimensionale Gas- masken und Schutzanzüge. Die Geologen hoffen, daß der zur Zeit unbewohnbare Ort, dessen Gebäude durch- Weg sut erhalten sind, in 30 Jahren viel- leicht wieder bezogen und hergerichtet wer- den kann. Bis dahin soll, Berechnungen zu- folge, der gesäuerte Schwefelgehalt des Bo- dens ausgeschwitzt sein. Zur Zeit ist die Gespensterstadt Pinaseo höchstens das Ziel Neugieriger, die— mit Gasmasken ausge- rüstet— dieses schauerliche Naturereignis besuchen. Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Fort- dauer des ruhigen Herbstwetters. In nie- deren Lagen örtlich Frühnebel, meist aber Hochnebel. Im wesentlichen trocken. Tages- temperaturen 13 bis 15 Grad, Frühtempera- turen 6 bis 8 Grad. Windschwach. Vorhersd ge- Kaffe för 2. 40 ass-Uht 6 20 10 eln 4025 18380 84 * 0 onneim H 1919. J. A1 1 O Windstin 0 Nordwind O Ostwind Wolkenlos 10 Km/h 20 KM/ heiter halb bedeckt Sud wind WewWestwind 30 KM/ 40 Km Wolkig bedeckt VRM FRONN KAI. T FRONT am Soden. t der Höhe XXX. E oKNUUS NON 5 05 warme h kalte Luftströmung Regen 9 Nieseln Schauer Nebel* Schnee A Gewitter , Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. in C Grad 0 H Hoch- T Tiefdruckgebiet Uebersicht: Die Druckgegensätze über Mittel- upd Westeuropa schwächen sich weiter ab, so daß die bodennahe Luft fast Völlig ruht, während in der Höhe mit öst- licher Strömung feuchte, wolkenbildende Luft herankommt. Im weiteren Verlauf wird sich die Druckverteilung so entwik- keln, daß atlantische Störungen erst gegen Wochenende auf Norddeutschland übergrei- ken können. Ein„Fertigmacher“ ist kein Rekrutenausbild ... und ein„Bäckerschießer“ schießt nicht auf Bäcker Versuchen Sie einmal, alle Berufe aufzu- z. alen, die Sie kennen. Schon bald nach dem ersten Dutzead wird mancher ins Stocken geraten. Dabei gibt es rund 27 000 Berufs- bezeichnungen, wie man im deutschen Be- rufs verzeichnis nachlesen kann. Nicht immer sind die Berufsbezeichnun- gen wörtlich zu nehmen. Da ist in dieser Liste zum Beispiel der„Abgosser“ verzeich- net, der aber keineswegs Gossen reinigt, sondern in der Papierbranche sein Auskom- men findet. Ein„Anmacher“ macht auch nicht Feuer an, sondern arbeitet in der Spin- nerei, während ein„Annoncentafelankleber“ dem Wortlaut nach tätig ist. Dann gibt es den„Bäckerschießer“, der jedoch keines- Wegs auf Bäcker schießt; auch ein„Blank- zieher“ ist ein harmloser Beruf, und der „Blankwaffenpolierer“ ist keine Schöpfung der neuesten Zeit. 5 Mit der Materie„Eisen“ beschäftigen sich nicht weniger als 68 verschiedene Berufe, wobei man im übrigen sehr feine Unter- schiede macht. Einen„Eisenjalousienmacher“ kann man zum Beispiel nicht mit einem „Eisenjalousienschlosser“ auf eine Stufe stel- len. Ein„Fallschschmuckmacher“ steht nicht im Fahndungsbuch der Kripo, und eine „Fantasiearbeiteria“ kann noch lange nicht machen, was sie will, sondern sie muß nach Vorschrift Hüte zaubern. Ein ausgesprochen„bergbedingter“ Beruf scheint der„Felsenritzer“ zu sein. Ein„Fer- tigmacher“ ist nicht identisch mit einem Re- krutenausbilder; er hat mit Buchbinden zu tun. Ob der Beruf eines„Fuchsfängers“ sei- nen Mann nährt, kann bezweifelt werden. Fest steht, daß ein„Halbzeugholländer“ durchaus passabel angezogen sein kann; Gefängnisstrafen Zusammenstoß zwischen Kindertransport und Arbeiterzug Dortmund. Vor dem Landgericht Dort- mund endete am Montag das Nachspiel zu dem schweren Eisenbahnunglück im Dort- munder Hauptbahnhof vom 18. Dezember 1954, bei dem 16. Fahrgäste getötet und 59 verletzt worden waren. Wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und Transport- gefährdung wurden der 49 Jahre alte techni- sche Bundesbahnoberinspektor Friedrich Schulte zu acht Monaten, und der 57 Jahre alte Signalwerkmeister Friedrich Schürmann zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Beide Angeklagten erhielten drei Jahre Bewäh- rungsfrist. Schulte muß 600 Mark Buße an das Deutsche Rote Kreuz bezahlen, Schür- Pistole gezwungen, sich mit erhobenen E werden, dürfte der Beruf eines„Hilfsbisg jägers“ trotz der Bisamratten-Invasion uns kaum zur Gründuag einer Existenz g chen. Da sollte man lieber einen Beruf 9 auf Strauß'sche Melodie dagegen rupfen letzteres nicht „Seegrasrupfer“ Seegras, und eine„Spitzenzusammennähen ciner näht Spitzen zusammen. Ritzenschieber 1 der Straßenbahn gibt es— auch in dig 2 Liste— nicht. 22.20 Was sonst noch geschah, Mit Hilfe ihres Kofferradios hörten? Banditen am Montagabend in Chicago g Alarmruf der Polizei, mit dem die Fu streife an den Ort ihres Einbruchs beord wurde, und ergriffen ohne Beute Hals d Kopf die Flucht. Sie waren in eine Kum galerie eingedrungen, wo Gegenstände Wert von 800 000 Mark zur Versteigern den mit dem Gesicht zur Wand zu steh unentdeckt gebliebener Angestellter entxog men und die Polizei alarmieren. aus dem Kofferradio der Banditen, die d auf alles stehen und liegen liegen unden einem bereitstehenden Auto entkamen. für Eisenbahner mann 250 Mark. Ein mitangeklagter 10 dienstleiter wurde wegen Mangel an 32 weisen freigesprochen. Das Unglück war durch eine falsch en gestellte Weiche geschehen, die einen Arbe terzug mit einem Kindertransportzug 2uss menstoßen ließ. Das Gericht stellte fest, d Schulte dem Stellwerk eine falsche Meldu über die Befahrbarkeit der gerade umge bauten Strecke gemacht hatte. Schürmat wiederum hatte gemeldet, die ausgewechse, ten Weichen seien in Ordnung, obwohl s nach dem Umbau noch nicht überprüft worn den waren. der direkte Weg zur Schönheit. Stellenangebote Bek. südd. mittl. sucht für versch. 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Sein Haus kam meinem Vater riesig vor. Er trottete von Zimmer zu Zimmer, Nero und der Gentleman hinterher. Mein Vater vermied taktvoll, die An- nahme des Gentleman richtigzustellen, nach der er Direktor einer ehrbaren Firma mit Arbeitern und Arbeitsräumen sei. Vater hoffte dem in den zwei Wochen abzuhelfen, cli ihm blieben, bevor er mit der Arbeit min der Villa anfangen sollte. i Als erstes engagierte er die noch fehlende Belegschaft der Firma T. Howarth& Co. Der Lehrbube erhob sich von seinem ge- Wäöbnlichen Platz auf den Stufen des Billard- Saales und folgte Vater in unseren Hof, wo die beiden anfingen, Bürsten auszuwaschen, die Leiter zu reparieren, den Wagen neu zu Streichen und den Vorrat an Farbe zu prü- ken. Beim Tee sah Vater nicht gerade nieder- geschlagen, aber doch merklich beunruhigt aus. 5 „Deine Augen waren größer als dein Magen“, bemerkte Mutter taktvoll.„Wieviel Fehlt dir.“ „Zehn Pfund“, erklärte Vater kurz. „Du könntest ebenso gut sagen hundert.“ Ich werde das Geld schon auftreiben.“ „Du könntest den Hund verkaufen“, schlug Mutter vor. „Lieber verhungere ich.“ „Oder ihn ausstellen? In Royal Oak ist nächste Woche eine Hundeschau.“ Meinem Vater geflel der Vorschlag nicht, doch belehrte ihn ein Blick auf das Pro- gramm, daß es eine Extraklassse für„Sel- tene Hunde“ gab. Die Extraklasse war für Leute gedacht, deren Hunde selten genug Waren, um nicht in die üblichen Kategorien eingeteilt werden zu können. Der Preis für diese Klasse betrug zehn Pfund. 5 Am nächsten Tag strich Vater Verschie- dienes zu Hause an. Das Eisengitter um un- seren winzigen Vorgarten war schon ganz rostig, und Vater verwendete einen Rest grüner Farbe, um es selbstverständlich in Neros Gesellschaft nachdenklich zu streichen. Die Sonne schien warm und das große Tier schlief bald ein. Als Vater fertig war, kam er auf eine Tasse Tee inis Haus, gefolgt Von einem grüngestreiften Geschöpf. Ueber- rascht lächelte er zum ersten Male seit Tagen. 7 e„Aber Nero, alter Junge“, sagte er,„du Siehst ja ganz verändert aus. Wie eine Art Tiger-Hund, wern es so etwas gäbe. Wenn es so etwas gabe. wiederholte er lang- sam. Und dann kam ihm eine großartige Idee. Er Warf seinen nassen Pinsel an die Decke, der Fleck ist heute noch da, und rief nach Mutter. „Ich werde den Hund ausstellen“, ver- KkKündete er, in der Klasse für seltene Hunde. Ich werde ihn so anmalen, daß seine eigene Mutter ihn nicht erkennen könnte. „Das ist riskant, Tomm.“ „Es lohnt sich. Zehn Pfund. Ich zahl sie als Anzahlung auf Vinias Kinderwagen.“ Das überzeugte Mutter. Einen Abend vor der Schau wurden sie fertig. Sogar Mutter war beeindruckt. Die Dogge war tiefschwarz und gelb. Das ange- malte Fell stand hoch und ließ sie doppelt Sroß erscheinen. Die Halskrause war ge- Sträubt. Um Augen und Maul hatte Vater rote und blaue Farbe mit verblüffender Wirkung verwendet. Wenn das Tier meine Mutter spielerisch anknurrte, sah es gerade- zu bösartig aus. Vater streichelte es stolz.„Ich spreche diesem seltenen Tiger-Hund den ersten Preis Zu“, erklärte er. 5 „Tigerhund gefälit mir nicht“, sagte Mut- ter.„Es klingt ordinär. Nenn mir eine Stadt in Indien.“„Bombay“, schlug der Lehrling Albert vor und versuchte sich an den längst vergessenen Erdkundeunterricht zu erin- nern.„Kalkutta, Bengal „Bengal“, wiederholte Mutter nachdenk- lich. Dort sibt es Tiger soviel ich weiß. Er ist ein Bengalhund, nicht wahr Liebling, du bist ein Bengalhund?“ Der Bengalhund gähnte und legte sich vor den Kamin. Er War zu schläfrig, um sich für seinen Namen zu interessieren. Vater war froh, als er nächsten Vormittag aus unserer Gegend herauskam. Ein kleiner Junge rief ihm nach:„Was ist denn das für ein Tiger!“ und ein von der Nachtschicht heimkehrender Arbeiter wich in gespieltem Entsetzen zurück und keuchte:„Nie wieder, ich schwöre es, nie wieder rühre ich auch nur einen Tropfen an.“ „Seltene Hunde?“ fragte der Sekretär unnötigerweise nach einem Blick auf Nero und kontrollierte das Beteiligungsformular. „T. Howarth's Nero, Sie haben nicht ange- geben, was es für ein Hund ist, Mr Ho- Warth. Ich werde es nachtragen.“ Er sah Vater fragend an. „Bengalhund“, sich gelangweilt nieder. Die Besitzer der übrigen Tiere wechselten erstaunte und nei- dische Blicke. Das seltene Aussehen ihrer Hunde war nichts im Vergleich zu Neros farbenfreudiger und phantastischer Erschei- nung. Die Schiedsrichter erschienen am anderen Ende des Zeltes und ließen einen Eskimo- hund seine Gangart vorführen. Mein Vater weckte Nero auf. Er erhob sich mit einem ungnädigen, tiefen Knurren. 0 Der Richter bemerkte ihn zum erstenmal und ließ vor Schreck sein Notizbuch fallen. „Was, zum Teufel ist das? Ein Regen- bogenhund?“ „Ein Bengalhund“, erwiderte Vater und glaubte es allmählich selbst.,„Eine indische Rasse. Wild wie ein Tiger und sanft wie ein Kätzchen.“ „Wo haben Sie ihn her?“ „Von einem Kapitäm im Dock von Man- chester. Ein kränkliches kleines Ding war er. Ich habe nie gedacht, daß wir ihn aufziehen Können „Darf ich den Stammbaum sehen?“ Mutters Herz schlug schneller. Es war aus. Aber mein Vater zog mit dem Gesicht eines Kartenspielers, der ein Trumpf As auf den Tisch legt, eine Pergamentrolle aus der Tasche und rollte sie schwungvoll auf. Der Richter prüfte sie mit geradezu wil- der Aufmerksamkeit. Fablkners Mythos der Snade sagte Vater. Nero legte. Schäfergruppe Ein Frankenthaler Porzel- lan-Modell von Johann Friedrich Luck, das um 1760 entstanden und Reute im Besitz der Städtischen Museen Mannheim ist. Foto: Schmitt „Ich bin auch kein großer Gelehrter“, sagte Vater,„jedenfalls nicht, was diese heid- nischen Sprachen anbetrifft. Ich bin nie über Manchester herausgekommen“. „Weiter habe ichs auch nicht gebracht“, sagte der Richter erfreut über die Ablen- kung. Er lächelte und hängte dem Bengal hund ein Papptäfelchen um. „Woher hast du den Stammbaum?“, flü- sterte Mutter. „Der Wäschemann hat ihn für mich ge- macht“, brüllte Vater unter Außerachtlas- sung aller Vorsicht. Unser Wäschemann war Von Shu, ein guter Freund von Vater. So bekam Vater seine zehn Pfund und Mutter ihren ersten Kinderwagen. Die Arbeit War gut gemacht gewesen und zog weitere Aufträge nach sich. Alle waren zufrieden, Nero ausgenommen. Er mußte wochenlang täglich in Terpentin gebadet werden. Leopold Lindtberg inzenierte die Urcufföhrung des„Requiems für eine Nonne“ im Schauspielhaus 2Zörich Was der. amerikanische Nobelpreisträger William Faulkner 1929 in seinem wohl gna- denlosesten Roman„Die Freistatt“ hatte in den Abgründen des Schreckens versinken lassen, holte er zwanzig Jahre später in das glühende, brennende, nicht minder verzeh- rende Licht einer bedingungslosen Gnade empor. Das Schicksal jenes College-Girls Temple Drake aus dem ersten Roman, die an Leib und Seele geschändet wird und daran zerbrochen zu sein scheint, wurde in seinem 1949 geschriebenen Roman„Requiem für eine Nonne“ weitergeführt. Auch dieser scheint von jenem inneren Wandlungsprozeg Faulkners erfüllt, dessen Frucht die mo- derne Christusmythe„Eine Legende“ ist; hier spricht sich der Aufbruch zu einem neuen Bereich aus, in dem nicht nur die Erbsünde und die Urschuld herrschen, son- dern in dem auch der Glaube wächst und das Rettende näher gerückt ist. Was in dem Roman„Eine Legende“ jener Korporal war, der das Sühneopfer auf sich nimmt, um die zu erlösen, die gar nicht er- löst werden wollen, stellt in dem„Requiem für eine Nonne“ die verachtete Negerdirne Nancy dar, die das Kind ermordet, das Temple Drake im Stich zu lassen bereit ist, und die damit Temples Schuld stellvertre- tend auf sich nimmt. Der Roman„Die Frei- statt“ hatte Temple durch Vergewaltigung und Prostitution geführt, hatte Greuel und Angst auf ihren so unscheinbaren Le- bensweg gehäuft, bis dieser zu der schreck- lichen Größe eines archaischen Mythos angewachsen zu sein schien, und dann enthüllte sich doch wieder die geschwätzige Bedeutungslosigkeit dieses Mädchens, des sich in den Abgründen der Verworfenheit recht wohl zu fühlen begann. In einer Rück- blende wird in Faulkners neuem Werk der Inhalt jenes alten Romans noch einmal er- zählt, in dieser Beichte vor dem Gouverneur wird sich Temple ihrer eigenen Verschul- dung bewußt, und damit ist die letzte Begeg- nung zwischen der zum Tode verurteilten Nancy und der zum Leben verurteilten Temple bereitet. Das jetzt im Schauspielhaus Zürich urauf- geführte„Requim für eine Nonne“, im Pro- lädt, um die andere von der Last zu befreien, so hält seine religiöse Dialektik einer stren- geren theologischen Betrachtung nicht stand. Daß es sich hier um ein problematisches, grammheft als Schauspiel bezeichnet, ist nur zur Diskussion herausforderndes Lesedrama der in dramenähnlicher Dialogform gehal- handelt, ließ sich nicht verdecken. Aber die tene Mittelteil des gleichnamigen Romans. Inszenierung von Leopold Lindtberg, trotz Für die Bühne ist er ursprünglich nicht ge- der eingeblendeten Szenen voll aktueller dacht, und dazu wurde er nun aus einem Realität immer auf die Zeitlosigkeit des größeren Ganzen herausgerissen. Dennoch ist Mythischen bedacht, hat auch die gedank- er— trotz dramaturgischer Sprünge und lichen Tiefenschichten zur größtmöglichen Brüche— ein gewaltiger, vielleicht kaum zu theatralischen Lebendigkeit gebracht. Gisela bewältigender, aber als solcher überwälti- Mattishent als Naney schien schon jenseits gender Wurf: Hatte André Malraux von dem des Lebens und der Wirklichkeit zu stehen, Roman„Die Freistatt“ gesagt, daß hier„der und doch wuchs sie zu erschütfernder Gegen- Einbruch der griechischen Tragödie in den wärtigkeit, als sie, die Sklavin, die Welt- Kriminalroman erfolgt“ wäre, so Rat sich in ordnung umstieß und die Determinationen dieser Fortsetzung„Requiem für eine Nonne“ Vertauschte: als sie ihren Glauben und ihre sozusagen der Kriminalroman zur Höhe einer Verheißung auf die weine Herrin übertrug, antiken Tragödie erhoben. Man kann das um beladen mit Temples Verbrechen vor den Werk auch ein Moralitätenspiel, vielleicht so- ewigen Richter zu treten. Und nicht minder gar ein Passionsspiel nennen; es ist von den eindringlich lieg Heidemarie Hathever als Freveltaten antikischer Schicksalstragödien erfüllt, aber durch den Sühnetod der Negerin Nancy führt es diese in den Bereich des christlichen Bewußtseins hinüber. Aber auch dies neue Christentum Faulk- ners muß man sich erst aus jenem wider- borstigen, unzugänglichen Dickicht freilegen, in das alle seine Bücher gehüllt sind. Auch wenn die Erlösungsbotschaft des Neuen Bundes dahintersteht, wo das Lamm das Blut der anderen auf sich nimmt, so droht hier doch jener zornige Gott, der von Abraham die Opferung Isaaks verlangte. Und am Ende liegt nicht einmal ein Zicklein auf dem Altar, sondern das ungewollte, ungeliebte, ver- schmähte Kind Temples wird tatsächlich er- mordet. Hier beginnt die FHeilsbotschaft Faulkners fragwürdig zu werden, denn wenn auch das Seelenheil Temples daraus er- wächst, so ist dieses doch— eben durch Nancys stellvertretendes Opfer— mit neuer Blutschuld beladen. Und wenn Faulkner die Mörderin eine„Nonne“ nennt, da sie aus der Kraft des Glaubens heraus ihre Seele be- Temple, die dies Gnadengeschenk empfing, dabei spüren, daß die Blutopfer nicht ver- geblich erfolgt sind Die dazwischen immer wieder aufklingenden Negro- Spirituals mach- ten deutlich, daß Faulkners szenischer Mythos der Gnade zugleich eine geistig- religiöse Variation über seine immer wieder Uumkreiste Frage des menschlichen Verhält- nisses von Schwarz und Weiß darstellen soll. Ulrich Seelmann-Eggebert In der Villa Hügel, dem früheren Kruppschen Familiensitz bei Essen, ist eine ständige Mu- sterschau, formschöner Industrieerzugnisse un- ter dem Titel„Industrieform“ eröffnet wor- den. Mit dieser Dauerausstellung will der auf Anregung des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie im vergangenen Jahre gegründete Verein„Industrieform“ nicht nur geschmacksbildend und erzieherisch auf das kaufende Publikum, sondern auch anregend auf die Industrie wirken. Auf der Schau werden formschöne Industrieerzeugnisse des täglichen Bedarfs vom Kochtopf bis zur modernen Büro- einrichtung gezeigt. Dieter Vorhelz- Karl Ruch Konzert des Pfalzorchesters Im erklärenden Textteil des Program zum Symphoniekonzert des Pfalzorcheste im Festsaal des Ludwigshafener Pfalz wird das g-Moll- Violinkonzert(Op. 26) Max Bruch mit aristokratischer Zurud haltung beschrieben und in seinem musit lischen Wert nicht eben hoch veranschlg Nun gut, für diese strenge Meinung lass sich Anhänger werben; aber sie werden gd dann wohl fragen, warum man denn gerad dieses Konzert wählte, um Dieter Vorh das weitaus begabteste Talent unter 9 Solistennachwuchs unseres Heimatraums seiner Vaterstadt herauszustellen. Dieser ö telligente Musiker, der vor allem durch se blendende Technik besticht, der besonders der Wiedergabe moderner und vorklassisd Musik mit seinen vom Verstand erhellt kristallklaren Gestaltungen Begeisterung Wecken kann, hat im Grunde das am wen sten, was er in Bruchs bekanntem Konz am ehesten brauchte: des Tons, tränenselige Melancholie im Au kosten der Melodik, Bereitschaft zu baccht tischem Gejauchze. ein wohlvorbereitetes Elaborat Hörer: glänzend ausgefeilt, Konzessionsbereit, ja geradezu freiged Vor verschleifungen ausgestattet, 1 Charakter des Werkes erfordert. Aber war ein Stück zum Betrachten, es war eth Vorgezeigtes, denn es fehlte letztlich d Identifikation des jungen Geigers mit d musikalischen Aussage. Es wirkte wie en beredte, klarstellende Geste, als er sich den jubelnden Beifall seiner Landsleuten eimem sehr ausgewogen vorgetragenen aus der E-Dur-Partita für Solovioline Johann Sebastian Bach bedankte. Was an diesem Abend sonst noch Jubel und Publikumsgunst zu vergeben n Wußte das Pfalzorchester unter seine Dirigenten Karl Rucht auf sich Zzu ziehe Mit Carl Maria von Webers„Oberon“ Ouvertüre war ihm die Voraussetzung f einen zündenden Anfang und mit Bee hovens 7. Symphonie die Gewähr für eine Wäirksamen Beschluß des Konzertabends u. vornherein in die Hände gelegt. Man d nicht sagen, daß sich Dirigent und Orchese darauf beschränkt hätten, diese reite Früchte nur mühelos zu pflücken. Man spur die Arbeit, mit der die Aufführungen va bereitet werden, man bewunderte die Pi zision der Orchesterschläge, man bestaunt das sorgsam gesteuerte Verebben gehaud ter Pianissimi; man war überhaupt leid geneigt, immerfort auf die Schönheiten bin zuschauen, die da im Vordergrund so prach voll aufgebaut waren. Hier und da tat Freilich doch eine Lücke auf und man s auf eigentlich spannungslose, unverknüpf'“ Partien in den Durchführungsteilen, ma wurde gewahr, wie oft die Linien einer h haft einsetzenden Nachzeichnung der We struktur langsam verschwammen oder pl lich unterbrochen wurden. Ein wenig üben, hastet und ein bißchen allzu vordergründd glamzvoll war der letzte Satz(ganz im gensatz zu dem elegant und feinsinnig mus zierten Presto).— Das waren, wie ges die wenigen Blicke in den Hintergrund, einem der vitale und strahlende Ablauf Konzerts ermöglichte. Und wer wo konnte hier ruhig die Augen schließen sich vom Feuer des jugendlichen Musize Elens weiter tragen lassen, der ja des auch die enthusiastische Zustimmung d ausverkauften Hauses fand. 0 Foultur-Chronik Der Intendant des Süddeutschen Rundfun Dr. Fritz Eberhard, hat die der„Gruppe angehörenden Schriftsteller zu einem 2 tägigen Gespräch am 17. und 18. Oktober übe die Mitarbeit des Schriftstellers beim Fernseh ins Stuttgarter Funkhaus eingeladen. Mit die ser Einladung will Dr. Eberhard unterstreicht daß das Fernsehen in seiner Entwicklung allem der Mitarbeit der jüngeren Schriftste ler bedarf. Aus diesem Grunde wird ein 89 Ber Teil der Tagung auch im Fernsehstufl des Süddeutschen Rundfunks auf dem Ki berg stattfinden, wo die Schriftsteller die te nischen Grundlagen des Fernsehens kenne lernen sollen. 5 5 Die Pianistin Professor Elly Ney spielt a Montag, 17. Oktober, 20 Uhr, in einem Meiste! Klavierabend im Musensaal des Mannheim Rosengartens unter anderem die Fanta c-Molf und die Sonate A-Dur von Mozart,“ Variationen F-Dur und die Mondschein- Son von Beethoven, außerdem Werke von Chor und Schubert. Zwischen den Klavierstücke spricht Eleonore van Hoogstraten Gedichte u Sonette von Rainer Maria Rilke. 9 Das Madchen mit der Ein nicht 37 alltäglicher Roman von Charles Terrot 30, Fortsetzung Auch Len hatte man in ein Privatzimmer gelegt, um die Vernehmung durch die Polizei nd die Presse- Interviews zu erleichtern. Er War nur um ein Haar dem Tod entronnen, die Kugel war knapp an seiner linken Schläfe vorbeigegangen. Er litt unter der Nachwirkung des Streifschusses und einem Nervenschock, aber ein langer, tiefer Schlaf brachte schnelle Erholung. Man nahm an, daß er höchstens drei Tage im Krankenhaus r erwachte und fand sich als Held ge- rt. Es muß zugegeben werden, daß er die Vorteile der Situation auszunützen verstand. isher war er ein durchaus unbedeutender itmensch gewesen; allerdings hatte sein elbstgefünhl durch das Erscheinen des Engels im Klub und durch Jennys daraus esultierendes Interesse sich vorübergehend Testigt. Aber kein Mensch hätte ihn sich je n der Rolle eines löwenherzigen Kämpfers vorgestellt, der ganz allein die Gangster- bande in die Flucht schlug, die in den letzten Monaten im Viertel so viel Beunruhigung geschaffen hatte. Leider stiftete er sowohl bei der Polizei als auch beim Publikum Verwirrung. weil er dazu neigte, seinen Bericht über die Affäre dramatisch auszuschmücken. Er hatte Schließlich nicht umsonst so viele Gangster- flime im Palace“ gesehen. Es kam so weit, daß Leute, die mehr als eine Zeitung lasen, sich kein richtiges Bild von der„Revolver- Schlacht im Frödlerladen“ machen konnten, weil Len den verschiedenen Reportern 5 durchaus verschieden gefärbte Darstellungen gegeben hatte. 8 Seine Freunde und Bekannten erklärten natürlich, man habe ihn interviewt, als er noch halb bewußtlos war, und daß es über- haupt eine Schande sei, den armen Kerl zu belästigen; und Leute, die ihn allerdings kaum kannten, nahmen sogar an, daß er all dies Getue um seine Person verabscheuen müsse.* 4 Dabei war Len fast nie so glücklich ge- wesen. Nur eines fehlte: Jenny besuchte ihn nicht. Und er fühlte doch, daß sie sich wirklich entschuldigen müßte, weil sie ihn am Sonn- tagabend einen„armseligen Hering“, einen „aufgeblasenen Frosch“ anderes derartiges genannt hatte. Mit ge- schlossenen Augen in seine Kissen zurück- gelehnt, malte er sich aus. Wie sie auf Ze- henspitzen hereinkäme, am Bett niederkniete und seine Verzeihung erbäte. Er würde ihr zart übers Haar streichen ung sie schmerz- zerrissen anlächeln:„Ich habe dir nichts zu verzeihen, Jenny“, würde er sagen und sie würde über soviel Großmut und im vernich- tenden Bewußtsein ihrer Schuld unter Trä- nen zusammenbrechen. Als Kommissar Lane kam. um Len zu, vernehmen, wurde Jennys Name erst am Ende der Unterhaltung erwähnt. Der Kom- Missar brauchte eine gute Stunde, um aus Len den genauen Hergang der Schlacht mit den Gangstern herauszuquetschen und war nach Ablauf dieser Zeit nicht gerade gut ge- launt. a 5 „Werde ich bei der Verhandlung aussagen müssen?“ fragte Len. 5 und noch einiges „Bei der Verhandlung? Es kommt zu gar keiner Verhandlung, Söhnchen!“ Kommissar Lane steckte sein Notizbuch in die Brust- tasche. „Was?“ fragte Len. „Lennox und seine Bengels kommen vors „Hallo, mein Junge“, begrüßte sie ihn, „du hast uns ja eine schöne Ueberraschung bereitet!“. a 5 Mrs. Burrows nickte düster:„Len, wirst du hier auch gut versorgt?“ 5 „Fein Mum“, antwortete er,„ich werde Jugendgericht. Ein paar nette, alte Herren Sroßartig behandelt. Und tolles Essen! Heute werden sich freundlich mit innen unterhal- mittag gab's Huhn!“ Er sah ihren beleidig- ten und weiter nichts.“ „Und sie kommen nicht ins Gefängnis?“ In des Kommissars Gesicht zuckte es. ten Ausdruck und fügte schnell hinzu:„Na- türlich nicht so gut wie daheim. Kein Ver- gleich! Niemand kocht so gut wie du, Mum!“ Ihre Miene hellte sich etwas auf:„Ich „Sie sind ein gemütsroher Mensch, Len. Die yar ganz auſzer mir, als ich es erfuhr, Len. Herrchen werden vielleicht gefragt, ob sie Aber Mr. 1 55 70 geruhen in eine pädagogische Meisterschule%%% einzutreten, die bis vor kurzem eine der schönsten Adelssitze Englands war. Sie wä⸗ ren schön dumm, wenn sie nein sagen wür- den. Ein entzückender Aufenthalt! Eigenes Kino, wie ein Schuttabladeplatz wirken.“ Der Kom- missar erhob sich, um zu gehen:„Sie wer- den das Gesindel nicht mehr kennen, die 801 Meisterschule entläßt sie als perfekte Gent- lemen.“ „Kommissar Lane“, sagte Len,„ist Jeny gesund?“ 5 „Als ich sie heute morgen beim Früh- stück sah, schien ihr nichts zu fehlen.“ „Oh, kein kein leh überlegte ge- rade „Was überlegten Sie gerade?“ Kommissar Lane etwas ironisch. „„ ob sie mich nicht einmal besucht.“ „Ich würde nicht damit rechnen, Söhn- chen. Warum wollen Sie sich über so ein kleines Ding Gedanken machen? Die Mädels werden sich um Sie reißen, wenn Sie aus dem Krankenhaus kommen!“ 8 „Möglich“, pflichtete Len bei. Später erhielt Len den Besuch seiner Mutter und Mrs. Traps, Krankenhaus zu tun hatte. fragte * luxuriöses Schwimmbad und Spiel- plätze, mit denen verglichen, die von Eton die zufällig im schossen habe, wWar sie blitzschnell bei mir.“ „Ja, das war ein schöner Schrecken“, sagte Mrs. Trap.„Aber die ganze Straße ist mächtig stolz auf dich. Wenn du heim- kommst, werden überall die Fahnen heraus- hängen und ein großes Schild wird da sein mit der Inschrift Willkommen, tapferer Len! Wenigstens ist das Mr. Rentons Vor- 8. „Das wäre toll!“ sagte Len und er meinte es auch. Mrs. Trap nickte:„So, und wenn du heimkommst, dann wirst du dich bemühen, ein besserer Sohn zu sein, nicht wahr?“ Len gefiel diese Frage durchaus nicht. Sie gehörte entschieden nicht zu denen, die man einem Helden stellt. Aber er hatte keine Lust, sich zu streiten. 152 „Ich nehme an, Mrs. Trap“, murmelte er. „Und du wirst deine arme Mutter nicht mehr mit unberechtigten Wutanfällen zu Tode erschrecken?“ l f „Ich nehm's nicht an.“ „Und auch keine schlechterzogenen, schnippischen Gänschen mehr nach Hause e f Ach nehm's nicht an!“ Mrs. Trap seufzte befriedigt:„Dann darf ich wirklich glauben, daß du endlich auch beginnst, ken. So, jetzt bleiben wir nicht länger, del du brauchst viel Schlaf. Gib deiner gut Mutter einen Kuß und sag ihr Lebend dann gehen wir!“ Die kalten Lippen seiner Mutter preſl sich an seine Wangen wie die Saugnes eines Tintenfischs. b „Schlafe wohl, Len!“ sagte sie. „Gute Nacht, Mum! Kopf hoch! bin ich wieder zu Hausel“ „Hoffentlich!“ „Adieu, mein Junge“, sagte Mrs. TI. Wir sind stolz auf dich!“ f Len atmete erleichtert auf, als die bel, N den Raum verlassen hatten. ö Mrs. Trap war der einzige unangené Besuch. Die Presseleute und seine K freunde, die noch ins Hospital kamen S gerten sein Selbstgefünhl ungeheuer lenkten ihn beinahe völlig von der Ent schung ab, die er über Jennys Fernblet empfand. ö Sein letzter Besucher war der Engel Wenigstens glaubte er, daß er in sene Zimmer gewesen sei; aber es war natürl. ein Traum, denn die Zeit, die er für sel Besuch wählte, war die Mitternachtsstünt Len wußte nur, daß er die Augen aufs l N und den Engel an seinem Beft stehen? Die Harfe hatte er mitgebracht. 1 „Hallo, Mig!“ sagte Len leise,„wie von Ihnen, daß Sie kommen!“ 1 „Soll ich Ihnen etwas vorspielen?“ „Und ob!“ 0 Die beseligende Musik der Harfe erfil das Zimmer, und Len, der mit halbgesche senen Augen dalag, fühlte sich in eine bekannte Welt entrückt. Es war eine f blauer Bergesgipfel, tiefgrüner Täler glitzernden Strömen, süß duftender Bl. und schattiger, von strotzendem Leben durchwucherter Zauber wälder. Gortsetaung 1 animalische Wãam Er stellte das Werk! N Wilde 10. Ja 1 gese Soll, Vor erst ten, Ble komm aufzul müsse Solda gehor. parlar er, s Führo man! auf di offizie sagte werde Wiewe ter wo In zeigte ten K sen g chend ch Frage werde Ve taktik tlant jährl. trete mend kür n U. minis veröt