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N en?“ rte erf Ibgescht Herausgeber: Mannneimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Laudesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6 Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Posthez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. 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Verteidigungsminister Blank bezeichnete die Vorlage als das„Grundgesetz des Soldaten“, dessen Bedeutung darin liege, daß zum ersten Male in Deutschland der Versuch unternommen werde, das Wesen des Solda- ten, seine Rechte und Pflichten in einem Gesetz zu regeln. Blank betonte, daß es diesmal darauf an- komme, eine Wehrmacht des ganzen Volkes aufzubauen, die mit der Demokratie leben müsse. Wenn das gelinge, dann werde der Soldat auch in kritischen Zeiten dem Staat gehorchen, und zwar aus Einsicht. Zu der parlamentarischen Kontrolle sagte der Mini- ster, so selbstverständlick eine Kontrolle der Führung in den Streitkräften sei, so könne man aber eine Einflußnahme der Parteien auf die Besetzung der Offiziers- und Unter- okkiziersstellen nicht verantworten. Blank sagte weiter, in dem vorliegenden Gesetz werde auch zum ersten Male festgelegt, in- wieweit die Soldaten der Befehlsgewalt un- terworfen seien. In der Aussprache dieser ersten Lesung zeigte sich, daß die Parteien den gesam- ten Komplex des Gesetzes in den Ausschüs- sen gründlich beraten wollen, wofür ausrei- chende Zeit gefordert wurde. Der wahrschein- nich kritische Punkt des Gesetzes ist die Frage, ob von den Soldaten ein Eid verlangt werden soll. Für die CDU/CSU sagte Abge- ordneter Klies ing, man habe sich hier mit einigen gewichtigen Argumenten aus- einanderzusetzen. Für einen Eid spräche, daß durch ihn moralische Kräfte angesprochen und geweckt werden könnten, dagegen, daß man den jungen Leuten mit dem Eid einen Zwang auferlege. Kliesing forderte, daß in dem Gesetz den Grundpflichten auch die Grundrechte klarer gegenübergestellt wer- den müßten. SPD: Unglücklicher Zeitpunkt Der Sprecher der SPD, Merten, berief sich auf die Bedenken, die seine Fraktion schon bei der Beratung des Freiwilligen- gesetzes vor den Parlamentsferien vorge- bracht habe. Wieder stehe eine große inter- nationale Konferenz bevor, und der Zeit- punkt der Einbringung des Gesetzes werde deshalb von der SPD aus innen- und außenpolitischen Gründen für unglücklich gehalten. Merten kritisierte, daß die ver- kassungsmäßigen Grundlagen sowie die Ge- setze über die Wehrpflicht und die Kriegs- dienstverweigerung noch nicht vorgelegt Verteidigungsanstrengungen beibehalten Zu diesem Ergebnis kam die NATO- Konferenz in Paris Paris.(AP/ dpa) Die dreitägige Sitzung der Verteidigungsminister der 15 NATO-Länder in Paris ist am Mittwoch mit der Feststel- lung abgeschlossen worden, daß die bisheri- gen Verteidigungs-Anstrengungen weiterhin aufrecht erhalten werden müssen, bis es bei den Konferenzen zwischen Ost und West zu wirklichen Erfolgen gekommen ist. Ein Sprecher der NATO erklärte dazu, daß die Aenderung in der sowjetischen Konferenz- taktik allein auf die Einheit und Stärke der atlantischen Allianz zurückzuführen sei. Wie weiter bekannt gegeben wurde, wer⸗ den die Außenminister der NATO-Länder am Vorabend der Genfer Konferenz in Paris zu einer Sitzung zusammentreten, die je- doch, ebenso wie die Tagung der Verteidi- gungsminister, nur der Information dienen und keine Entscheidungen treffen werde. Beide Sitzungen seien als Vorbereitung der Konferenz der Außen-, Verteidigungs- und Finanzminister aufzufassen, die, wie all- jährlich, gegen Ende des Jahres zusammen- treten wird, um über die Pläne für das kom- mende Jahr und die Beschaffung der hier- kür notwendigen Mittel zu beschließen. Ueber die Sitzung der Verteidigungs- minister wurde ein kurzes Kommuniqué verökkentlicht, in dem lediglich mitgeteilt wird, daß die Minister von der ständigen militärischen Planungsgruppe, von NATO- Oberbefehlshaber Gruenther und anderen hohen Offizieren über die strategische Lage und die derzeitigen Verteidigungspläne un- terrichtet wurden. Dieser Unterrichtung sei ein fruchtbarer Meinungsaustausch gefolgt. Eine Reihe von Punkten sei zur Weiterver- kolgung dem ständigen NATO-Rat überwie- sen worden. Die Sitzungen waren geheim, Wie indes verlautet, sind sich die Minister einig geworden, daß die Verteidigungsaus- gaben nicht gesenkt werden können, sondern eher erhöht werden müssen, wenn West- europa erfolgreich verteidigt werden solle. Während der Tagung hatten sowohl der NATO- Oberbefehlshaber, Gruenther. wie an- dere hohe Militärs darauf hingewiesen, dag Einsparungen und eine Verminderung der Verteidigungsausgaben, wie sie angesichts des Nachlassens der internationalen Spannungen von verschiedenen Ländern angestrebt wer- den, wegen der wachsenden militärischen Stärke der Sowjetunion undenkbar seien. Gruenther hatte gewarnt, daß der Westen zwar heute vor allem durch die Atomwaffen noch überlegen sei, daß diese Ueberlegenheit jedoch wegen der sowjetischen waffentech- 8 Fortschritte von Tag zu Tag geringer werde. Kompromiß über Algerien? Zweiter Tag der Debatte vor mäßig besetztem Hause Paris.(dpa) Der zweite Tag der Algerien- Debatte in der französischen Nationalver- sammlung begann am Mittwoch vor mäßig besetztem Haus. Während die öffentliche Diskussion bisher keine neuen Gesichts- punkte erbrachte— die Kommunisten for- derten sofortige Verhandlungen mit den algerischen Nationalisten, Redner der Rech- ten dagegen zunächst die Wiederherstellung der Ordnung zeichnet sich in den Wandel- gangen eine Kompromißmöglichkeit ab. Es wird die Bildung einer aus Regierungsmit- gliedern und Parlamentariern zusammenge- setzten Kommission empfohlen, die in drei Monaten ein Algerien- Statut ausarbeiten s0ll. Der Arbeit dieser Kommission soll ein Vorschlag des Ministers für die überseeischen Gebiete, Teitg en, zugrunde liegen, der für die vier algerischen Departements eine ähn- liche Sonderstellung empfiehlt, wie Sizilien sie 5 dem italienischen Festland ge- niebt. Der französische Innenminister Bou ges-Maunoury kündigte in der Al- gerien-Debatte an, die französische Regie- rung wolle bis Mitte November in Zusam- menarbeit mit den gewählten Mitgliedern der algerischen Versammlung über die neuèe politische Stellung Algeriens zu Frankreich beraten. Damit wird Algerien eine neue Charta erhalten, die jede Trennung Aus- schließt.“ Die französische Regierung be- trachtet es nach den Ausführungen von Bourges-Maunoury als ihre erste Aufgabe, in Algerien wieder Ruhe und Ordnung her- zustellen. Sie sei sich dabei bewußt, daz militärische Maßnahmen niemals genügen könnten, um den Terror von Rebellen zu be- seitigen. Sozialisten wollen gegen Faure stimmen Die sozialistische Fraktion brachte au Mittwoch einen Entschliegungsentwurf mit der Forderung ein, daß die Nationalver- sammlung der Regierung Faure nicht ihr vertrauen aussprechen soll. In dem Ent wurk heißt es, die jetzt angestrebte„Integration sei viel zu unbestimmt. Das Algerien-Statut von 1947 sei hur teilweise in die Praxis u gesetzt worden. Diese Politik habe die Gegensätze zwischen Franzosen und Alge- riern immer weiter verstärkt. Die in Al- gerien jetzt notwendigen Maßnahmen seien: Auflösung der algerischen Versammlung, Neuwahlen und anschließend Verhandlun- gen mit echten Vertretern Algeriens mit dem Ziele einer Assoziierung oder einer föderalistischen Verbindung. Da die Regie- rung unfähig sei, eine derartige Politik durchzuführen, müsse ihr das Vertrauen verweigert werden. worden seien, die an den Anfang gehörten und nicht am Ende. Einer der Militärexperten der FDP, der ehemalige Panzergeneral Hasso von Man- teuffel, sagte, daß sich die FDP für eine eidliche Verpflichtung einsetze. Er bemän- gelte, daß die Regelung des Oberbefehls noch ausstehe und unterstützte die Forde- rung der SPD, daß die beabsichtigten Ver- kassungsänderungen baldmöglichst vorgelegt werden sollten. Von dem sozialdemokratischen Sprecher wurde ferner gesagt, daß bei einer Ver- kleinerung der Streitkräfte auf Grund einer politischen Lageveränderung eine Entlas- sung von längerdienenden Soldaten not- wendig werden könne und daß dies im Soldatengesetz berücksichtigt werden müsse. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Wehrfragen der CDU/CSU-Fraktion, Berendsen, erklärte dazu, daß im Falle einer Entspannung der Weltlage eine Ver- minderung der Streitkräfte durch Entlas- sung eingezogener Wehrpflichtiger un- schwer durchführbar sei. In keinem Falle aber sei eine Entlassung längerdienenden Soldaten gegen ihren Willen denkbar. Das Soldatengesetz begründe ein beiderseitiges Treueverhältnis zwischen dem Staat und dem längerdienenden Soldaten, das zu bre- chen nicht möglich sei. Siehe auch Seite 2) Organisationsgesetz im November (dpa) Ein Gesetzentwurf über die Orga- nisation der Verteidigung, insbesondere die Spitzengliederung der Streitkräfte und die endgültige Organisation des Bundesverteidi- gungsministeriums, soll spätestens im No- vember vom Bundeskabinett verabschiedet werden. Dies teilte Minister Blank auf eine Anfrage von CSU- Abgeordneten mit. Der Bundestag beschloß am Mittwoch ferner eine Aenderung des Tabaksteuer- gesetzes, das für die Hersteller mit Rücksicht auf die gestiegenen Rohtabakpreise eine Senkung der Steuern für Rauch- und Kau- tabak bringt. Die Preissenkung wird Sich aber nieht für den Verbraucher auswir- ken. Auch ein sechstes Gesetz über die Uebernahme von Sicherheitsleistungen im Auskuhrgeschäft, das den Betrag für Sicher- heitsleistungen auf 7,5 Milliarden Mark erhöht, fand die Billigung der Abgeordneten. „Monarchie?— Nein, Revolution!“ lautet die mit rascher Hand kingepinselte Schrift auf dem schweren Steinsockel, auf dem Don Quichotte und seine Rosinante in Madrid die Zeiten überdauern. Diese politische Parole ist ein Zeichen dafür, wie wenig gewisse Kreise der Falange damit zufrieden sind, daß Franco die„Restauration“, das neißt: die Rückkehr z⁊ur Monarchie nach seinen Vorstellungen, betreibt. Dieses Problem beschäftigt die spanische Innenpolitik seit Monaten heftig; doch wer wollte sckon sagen, daß Franco hier gegen Windmühlenflügel kämpfe? Eild: Keystone Friedland erwartet zwei Großtransporte Heute und morgen sollen je 600 Heimkehrer eintreffen Friedland.(dpa/ AP) Nach den am Mitt- Wochabend im Durchgangslager Friedland vorliegenden Informationen sind Zwei starke Heimkehrertransporte mit je rund 600 ehe- maligen deutschen Kriegsgefangenen und In- ternierten unterwegs nach Friedland. Der erste Transport soll heute, Donnnerstag- mittag, in Herleshausen ankommen. Der Dr. Agartz beurlaubt Mit seiner Rückkehr als Leiter des WWI wird ncht gerechnet Köln.(dpa) Beim Wirtschafts wissenschaft- lichen Institut der Gewerkschaft(WWI) in Köln sind in letzter Zeit Beurlaubungen und Entlassungen ausgesprochen worden, von denen der Leiter des Instituts, Dr. Viktor Agartz, der Sozial wissenschaftler Professor Gleitz e und die Mitarbeiter des Instituts, Theo Pirker und Walter Horn, betroffen sind. Die gleichzeitige Beurlaubung von Dr. Agartz und Professor Gleitze, die bis Ende November befristet ist, soll die Prüfung von persönlichen Differenzen ermöglichen, die zwischen Agartz und Gleitze aufgetreten sind und die in einer Besprechung mit dem DGB Vorsitzenden Walter Freitag und mehreren Vorstandsmitgliedern in der vergangenen Woche in Königstein erneut zum Ausdruck kamen. Es wird versichert, daß gewerk- schaftspolitische Gründe für diese Beurlau- bung nicht vorhanden waren. Inn Gewerkschaftskreisen wird damit ge- rechnet, daß Agartz nicht mehr zum WWI zurückkehren wird, zumal da sein Gesund- heitszustand nicht gut sei. Informationen, wonach Agartz bereits entlassen worden sei, werden offiziell dementiert. Agartz selbst lehnte am Mittwoch jede Stellungnahme ab. Walter Horn, von dessen scharfen Angriffen gegen den katholischen Sozial wissenschaftler Professor Nell-Breu- ning in den gewerkschaftlichen Monatsheften sich der DGB-Vorstand schon vor Monaten distanzierte, ist bereits vor zwei Wochen ent- lassen worden. Die Gründe für die Entlas- sung des Mitarbeiters Theo Pirker sind bis- her noch nicht bekanntgeworden. In politischen Kreisen Bonns hat— wie unser Korrespondent ergänzend meldet dieser Schritt des DGB starke Beachtung ge- kunden.— Dr. Agartz wurde wegen seiner radikalen Einstellung hauptsächlich für die seit längerer Zeit bestehenden Spannungen zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der christlich-demokratischen Arbeit- nehmerschaft verantwortlich gemacht. Zwischen Gesfern und Morgen Der Gesundheitszustand des Bundes- kanzlers hat sich am Mittwoch wiederum gebessert. Die leichte Lungenentzündung ist abgeklungen; Dr. Adenauer ist aber noch nicht fieberfrei und muß daher noch im Bett bleiben. In zahlreichen Telegrammen aus dem In- und Ausland wird dem Bun- deskanzler baldige Genesung gewünscht. Auch von jedem Heimkehrertransport in Friedland treffen Telegramme ein, in denen dem Kanzler für seine Moskauer Verhandlungen gedankt wird, die die Rück- kehr der Gefangenen ermöglicht hätten. Niedersachsen will mit der Max-Planck- Gesellschaft Verhandlungen aufnehmen, um die vom Senat der Gesellschaft beschlos- sene Verlegung des Instituts für Physik nach München rückgängig zu machen. Das weltbekannte Institut soll für Göttingen und Niedersachsen erhalten bleiben. Wegen landesverräterischer Beziehungen verurteilte der Bundesgerichtshof einen 322 jährigen Stellmacher aus Hennethal im Untertaunuskreis zu acht Monaten Gefängnis. Ein verstanden erklärte sich der Aeltesten- rat des Stuttgarter Landtages damit, daß die Standortfrage über den Land tagsneubau ent- sprechend dem Beschluß des Minmisterrats von einer Sachverständigenkommission erneut überprüft wird. Auf Wunsch des Aeltesten- rats werden sich die Untersuchungen jedoch nicht nur auf einen Anbau an das Neue Schloß, sondern auch auf das Rosenstein- Parkgelände oder einen anderen geeigneten Platz innerhalb Stuttgarts erstrecken. Land- tagspräsident Dr. Neinhaus äuberte dazu, es sei fraglich, ob der jetzige, mit Arbeit über- Jastete Landtag noch die Zeit zur endgültigen Entscheidung über den Landtagsneubau fin- den werde. 23 Panzer vom Typ T 34 sind im Rahmen der sowjetischen Waffenlieferungen für die neue österreichische Armee in Wien ein- getroffen. Die USA haben Oesterreich Waffen im Werte von 40 Millionen Dollar zugesagt. Ein sowjetischer Flottenverband, be- stehend aus drei Kreuzern und vier Zer- störern, ist am Mittwoch zu einem sechs- tägigen Besuch in den britischen Kriegs- hafen Portsmouth eingelaufen. Zur glei- chen Zeit lief ein britisches Geschwader, an der Spitze ein Flugzeugträger, in den Hafen von Leningrad ein. Die israelische Regierung hat die USA um eine Sicherheitsgarantie und um erheblich vermehrte Waffenlieferungen ersucht, damit ein Gegengewicht gegen die Waffenlieferun- gen aus Ostblock- Staaten an Aegypten ge- Schaffen werde. Der syrische Botschafter in Washington wies darauf hin, daß eine Sicherbeitsgarantie für Israel„wahrschein- lich zum offenen Kampf im Nahen Osten“ führen werde. Ueber den Johnston-Plan, der die Nut- zung des Jordan- Wassers zum gemeinsamen Vorteil Jordaniens, Syriens, des Libanons und Israels vorsieht, haben die Außenmini- ster der Araber Staaten bei ihren Beratun- gen in Kairo keinen Beschluß gefaßt. Sie haben vielmehr neue Vorschläge unterbrei- tet, über die zu verhandeln Johnston ablehnte. Die Sowjetunion protestierte am Mittwoch in einer Note an Persien gegen den Beitritt dieses Staates zum türkisch- irakischen Pakt. Dieser Schritt sei unvereinbar mit den Inter- essen der Festigung des Friedens und der Sicherheit im Gebiet des Mittleren und Nahen Ostens“ und widerspreche„den guten nach- berlichen Beziehungen zwischen Iran und der Sowjetunion und gewissen vertraglichen Verpflichtungen Trans“. Sowjetische Proteste gegen den Bagdad-Pakt hatten auch Irak, die Türkei und Pakistan erhalten. Perons zweiten Fünfjahresplan, der von 1952 bis 1957 gelten sollte, hat der kom- missarische argentinische Präsident Lonardi für beendet erklärt. In der Verordnung heißt es, der Plan sei zu einem„politischen Instrument“ geworden und die Umstände erforderten, dag die Regierungsaufgaben „Unter einem anderen Kriterium“ durch- geführt würden. Bei den Präsidentenwahlen in Brasilien gilt der Sieg des Kandidaten der Sozial- demokratischen Partei, Kubitschek, nach den bisherigen vorliegenden Ergebnissen als gesichert. Die Ueberschwemmungskatastrophe in Nordindien hat nach einem amtlichen Be- richt etwa 450 Menschenleben gekostet und FPausende von Menschen obdachlos gemacht. In Pakistan stehen 2000 Dörfer unter Wasser; die Millionenstadt Lahore ist etwa zur Hälfte überschwemmt. nächste groge Transport wird für Freitag- morgen erwartet. Die jede Nacht eintreffenden kleineren Pransporte mit höheren Offizieren bleiben in jhrem Turnus unverändert. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde mit der Ankunft von 32 Heimkehrern aus dem Lager Woikowo gerechnet. Die angegebenen/ Trans- port-Stärken und Uebergabezeiten sind je- doch nach Angabe der Friedländer Lagerlei- tung nicht als feste Termie anzusehen. Heimkehrer leiden an Mangelschäden Fast alle der bisher heimgekehrten Kriegsgefangenen leiden unter den Nachwir- kungen schwerer Eiweigßmangelschäden. Etwa zehn Prozent, vor allem die internier- ten Frauen und Mädchen, haben nach dem Urteil der Aerzte erhebliches Untergewicht. Bei rund 20 bis 30 Prozent der Heimkehrer wurden Kreislaufstörungen festgestellt. Einer besonders vorsichtigen und psychothe- rapeutischen längeren Behandlung bedarf nach Ansicht der Aerzte die häufige Schwer- mütigkeit der Heimkehrer als Folge schwe- rer Ernährungsschäden. Die Aerzte halten eine mindestens sechsmonatige Erholung bei äußerster Ruhe für die Heimkehrer für drin- gend erforderlich. Auf keinen Fall dürften die Heimkehrer in den ersten sechs bis zwölf Monaten durch Sorgen belastet werden. Zivilinternierte protestieren Im Namen von 155 am Dienstag in die Bundesrepublik zurückgekehrten Zivilinter- nierten haben zwei Heimkehrer am Mittwoch in einem Protesttelegramm an Bundeskanz- ler Dr. Adenauer um Anerkennung dersel- pen Rechte gebeten, wie sie den aus Kriegs- gefangenschaft heimkehrenden Wehrmachts- angehörigen gewährt werden, In dem Tele- gramm heißt es: ‚Wir sind über die ver- schiedenen Behandlungsarten auf das tiefste enttäuscht, da wir Jahre schwerster Haft für die Freiheit und Einigkeit unseres Vaterlan- des erduldet haben.“ Die Lagerleitung in Friedland hatte am Dienstag mitgeteilt, alle Zivilinternierten er- hielten die gleichen Vergünstigungen wie die Heimkehrer, die als Angehörige der deutschen Wehrmacht in Gefangenschaft ge- raten sind und erst jetzt entlassen werden. Wie bekannt wird, hatte der Lagerleiter Dr. Frehsen bereits am Dienstag mit Bundes- minister Kaiser über diesen Punkt Be- sbrechungen geführt, über deren Ausgang jedoch noch nichts bekannt wurde. Antwort des Vertriebenenministeriums Von einem Sprecher des Bundesvertriebe- nenministeriums wurde hierzu erklärt, die heimgekehrten Zivilinternierten müßten an ihren neuen Wohnsitzen Leistungen nach dem FHäftlingshilfegesetz beantragen, das besonders geschaffen worden sei für Häft⸗ linge, die wegen politischer Vergehen im sowjetischen Machtbereich verurteilt wur- den. Die Heimgekehrten Zivilhäftlinge wür- den nur insofern abweichend von den Kriegs- gefangenen behandelt, als von ihnen nach- gewiesen werden müsse, daß sie durch Um- stände in Haft gerieten, die von ihnen selbst nicht verschuldet wurden. Die Zivilinter- nierten würden nach Prüfung ihrer Fälle Leistungen aus dem FHäftlingshilfegesetz, dem Heimkehrergeèsetz, dem Unterhaltsbei- hilfegesetz und dem Bundesversorgunss- gesetz erhalten. Sie bekämen auch ihre Ueberbrückungshilfe. ee— MORGEN Donnerstag, 13. Oktober 1955 Nr. 23 Donnerstag, 13. Oktober 1955 Warum das Unbehagen? In Garmisch war es. In der Fotelhalle saßen Kaufleute und einige Direktoren bei- Sammen, ein Gewerkschaftsfunktionär war auch dabei. Keineswegs„Großkopfete“, kei- neswegs„Männer“ die— wie es so schön mit einem Buchtitel gesagt wird—„Mächte und Monopole“ schlechthin darstellen. Stöhnte der eine der Anwesenden auf: „Kinder, wie schön wärs, hätte ich wieder das Alte Unbehagen.“ Die anderen staunten.„Na klar“, sagte der Mann,„als wir nach der Währungsreform unsere deutsche Wirtschaft So schön aufbauten, als es immer schneller Aufwärts ging, da war ich in Unruhe, Herr des Himmels, wenn das nur gut geht, wenn uns nicht eine große Krise einen dicken Strich durch die Rechnung macht, sagte ich mir. Ich Wußte, was mir Unbehagen verursachte, nämlich der Krisenzyklus der Wirtschaft, memetwegen— für die biblisch vorgebilde- ten unter Euch— die sieben mageren Jahren, die den sieben fetten Kühen am Fuße folgen sollen. Heute aber, meine liebe Herren, heute glaubt niemand mehr an diese Krise. Heute denken sie alle, daß die Bäume der Wirt- Schaft beliebig weiterwachsen könnten, dag Sich der Wirtschaft Geschehen irgendwo auf einem noch unbekannten Höchstpunkt still, einfach und nicht unbescheiden stabilisieren Würde. Dennoch sind die Leute unruhig. Sie, Herr A., sagen, die Arbeitnehmer sind un- beteiligt an dem Aufstieg der Wirtschaft, sie missen höhere Löhne, kürzere Arbeitszeit und dergleichen mehr haben!; darauf sagen Mir flugs die Fabrikanten, die mich beliefern: „Ja, hörten Sie nicht eben, was die Gewerk- schaft verkündete? Höhere Löhne bedingen höhere Preise. Also richten Sie sich danach.“ Wo soll denn das enden?“ Erschöpft von so langer freier Rede hielt der Landhändler ein. Der Gewerkschafter beugte sich interessiert vor:„Ja, wenn ich Sie recht verstanden habe, bedauern Sie jetzt eigentlich, nicht zu wissen, was Sie be- unruhigt, während Sie das früher ganz ge- nau gewußt haben?“ Da mischte sich ein Sparkassendirektor ins Gespräch. Er empfindet das, was wir Sanz genau wissen. Es steht und fällt alles mit dem Vertrauen zur Währung. Weil von der Währung ja das gesamte Wirtschafts- leben abhängt, kennen die meisten Men- schen— auch wenn sie mitten drin im Wirt- schaftsgeschehen stehen— nicht die schwie- rigen Funktionen der Geldapparatur. Was beunruhigt, ist, daß der Grund dazu nur empfunden wird, obwohl ihn niemand zu erklären vermag. So geht es vielen Leuten. Doch wenn ich dann den Stand der Spar- einlagen betrachte, bin ich wieder beruhigt, denn die Mehrzahl der Bevölkerung hat Offensichtlich zur Währung grobes Ver- trauen, weiß genau, daß die Mark feststeht. Wäre es denn sonst möglich, daß innerhalb Jahresfrist der Einzahlungsüberschuß in den Sparkassen— von Juni 1954 bis Juni 1955 um drei volle Milliarden DM angestiegen Ist? Das ist doch Vertrauen in die Wäh- pung. Gibt es einen besseren Beweis da- für?“ „Die Steuern sind zu hoch, lieber Spar- Kassenmeister“, sagte ein Vierter,„beispiels- Weise die Gewerbesteuer. Wie viel von die- sen drei Milliarden DM haben die Gemein- deverwaltungen eingelegt? Ich kenne eine Gemeinde im Schwarzwald, die hat nach Ab- Zug sämtlicher Schulden 5,2 Millionen DM Reinvermögen, das macht je Kopf ihrer rund 38000 Mann betragenden Bevölkerung 6000 bis 7000 Mark Vermögen aus. Vermögen, das die Gemeinde hat, nicht der einzelne.“ „Ja, und wie sieht es im Bund aus? Und in den Ländern? Man liest es ja in den Zei- tungen“, mischte sich ein Fünfter in das Ge- spräch.„Es wirkt zuviel investiert“, Die Teute schwimmen im Geld und investieren. aus ihren Gewinnen“, bemerkte da der Ge- Werkschafter.„Der Erhard hat seine Preis- Feldzugs-Propaganda zu stark übertrieben“, Fiel mim ein anderer ins Wort und höhnte den Gewerkschafter: Erhard hat Unruhe geschaffen und das paßt euch gerade.“ „Aber meine Herren, wozu denn die ganze Aufregung“, sagte da einer, der sich bis- lang ganz still verhalten hatte.„Der Herr Sparkassendirektor hat als einziger bisher sachlich reagiert. Sie müssen sich doch die Dinge Stwas plastischer vorstellen. Anstatt rund 14 Millionen Beschäftigter stehen heute etwa 18 Millionen Arbeiter in der Be- schäftigung. Die Löhne sind auch laufend er- höht worden in den letzten Jahren. Außer- dem müssen einige Ueberstunden geleistet werden, um die Versorgung der Bevölke- rung sicherzustellen. Der Krämer Meyer, der vorher nur 140 Kunden täglich bediente, hat heute 180 Kunden zu versorgen. Dabei haben diese Runden statt 70 Mark Wochen- lohn etwa 100 Mark zum Ausgeben. Also schreibt Herr Meyer an seine Fabrikanten: Schickt mehr Ware. Die sagen aber: wo- her nehmen, wenn nicht stehlen? Da müs- sen wir die Fabrik vergrößern. Bauen kostet Geld, außerdem brauchen wir mehr Arbei- ter, denen müssen wir höheren Lohn be- Zahleri. Schließlich wird ihnen das alles peinlich, weil die Angst vor dem Zuspät- kommen die eigentliche Ursache ihrer Un- sicherheit ist. Der Arbeiter will— niemand verwehrt es ihm übrigens— möglichst schnell zum Kraftfahrzeug, zum Kühl- schrank und Fernsehapparat kommen, der Gewerbetreibende nicht minder und wäh- rend sie sich alle bei dieser Jagd nach bes- serer Lebenshaltung überschlagen, kommt ihmen nicht zum Bewußtsein, daß es ihnen schon besser geht. Deswegen putschen sie sich gegenseitig noch immer mehr an und— auf. Ich glaube, der Erhard hat schon recht getan, als er sich entschloß, die Konjunktur zu halten. Das heißt ja schließlich nichts anderes als: Meinetwegen lauft, jagt euch, aber ich will darauf achten, daß Ihr dabei nicht zu Fall kommt.“ Ruhig und sicher sah sich der Sprecher im Kreise um:„Sehen Sie, meine Herren, im Grunde genommen befürchten Sie ja doch alle nur, daß Sie über die eigenen Füße stolpern.“ F. O. Weber Algerien im Dunst französischer Pläne N Gleichberechtigung auf dem Papier ersetzt nicht die Verwirklichung rechtzeitiger Reformen Paris, 12. Oktober Die Debatte über Algerien, die am Dienstag in der Nationalversammlung eröff- net wurde, unterscheidet sich grundlegend von den am Sonntag beendeten Beratungen über Marokko. Was dieses Land betrifft, so Waren sich alle französischen Parteien dar- über einig, daß es sich hier um einen unab- hängigen Staat handle, in dem Frankreich nur die Befugnisse einer Schutzmacht habe. Die Debatte hatte folglich einen unbestritte- nen juristischen Rahmen und die beiden aufs schärfste entgegengesetzten politischen Rich- tungen waren klar abgezeichnet: die einen hielten Verhandlungen mit den marokkani- schen Nationalisten für unumgänglich, die anderen lehnten sie ab. Nichts desgleichen in betreffs Algerien. Keine Partei hat einen Plan oder eine präzise Formulierung zur Lösung des schwie- rigen algerischen Problems vorgeschlagen. Seit ihrem militärischen Einzug in das Land im Jahre 1830 haben die Franzosen dort fast ohne Unterbrechung eine Verschmelzungs- politik Algeriens mit Frankreich geübt. Diese Politik hat ihre Krönung im algerischen Statut gefunden, das am 20. September 1947 vom französischen Parlament angenommen wurde. Nach der durch dieses Statut ver- vollkommneten Gesetzgebung ist Algerien in vier französischen Departements aufgeteilt, deren Einwohner die gleichen Rechte und Pflichten besitzen, wie die Franzosen Frank- reichs. Arbeitsminister ist gegen Samstagsarbeit Aber das Kabinett fordert die Sechstage-Woche bei den Landesbehörden Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer Stuttgart, 12. Oktober Die Regierung von Baden- Württemberg hat sich dafür entschieden, allen Landesver- Waltungen bis auf weiteres zu untersagen, ihren Bediensteten zweimal im Monat den Samstag freizugeben. Eine endgültige Ent- scheidung soll jedoch erst nach Rückkehr des Minister präsidenten aus den USA gefaßt werden. Angestrebt wird eine einheitliche Regelung für alle Ministerien und Ver- Waltungen. Arbeitsminister Hohlwegler, der uner- müdliche Propagandist für die Fünftage- woche in Wirtschaft und Verwaltung, hatte in seinem Dienstbereich vor Jahresfrist ohne Rücksprache mit seinen Ministerkollegen versuchsweise die Einführung von zwei freien Samstagen im Monat angeordnet. Die 48-Stunden-Woche wurde jedoch beibehal- ten. Verschiedene Verwaltungen, darunter die Regierungspräsidien, hatten sich dem Vorgehen des Arbeitsministers angeschlos- sen. Seit dem 1. Oktober muß nun zum Leid- wesen der Betroffenen dieser Versuch wieder abgebrochen werden. Ein Kabinettsbeschluß, gegen den sich nur der Arbeitsminister aus- sprach, verlangte die Beibehaltung oder Wiedereinführung der Sechstage woche. In den betroffenen Verwaltungen herrscht darüber große Verärgerung. Die Betriebsräte des Arbeitsministeriums haben ein Protest- schreiben an die Landesregierung gerichtet, und der Vertreter des Arbeitsministers ist dabei., die Regierung in einem Memorandum nochmals eindringlich auf die Vorteile der freien Samstage hinzuweisen. Das Kabinett Selbst hat sich insofern Rückenfreiheit ver- schafft, als es die endgültige Regelung erst nach Rückkehr von Dr. Müller treffen will. Dem Kabinett kommt es auf eine einheit- liche Regelung in allen Ministerien an. Für die Beibehaltung der Sechstagewoche wird das Argument angeführt, die Bevölke- rung, der die Wirtschaft zum großen Teil den Samstag schon freigegeben habe, müsse gerade samstags die Möglichkeit haben, sich mit ihren Anliegen an die Behörden wen- den zu können. Der Arbeitsminister dagegen vertritt den Standpunkt, das verlängerte Wochenende diene ausschließlich der Er- holung und Besinnung, und beides hätten die Behördenangestellten genau so nötig wie die übrige arbeitende Bevölkerung. Wohlgemerkt: Auch im Arbeitsministe- rium und seinen Dienststellen wird in der Woche 48 Stunden gearbeitet. Außerdem wurde zur Erledigung dringlicher Fragen an den Samstagen ein Notdienst aufrechterhal- ten, so daß kein Bürger, der etwas von der Arbeitsver waltung wissen wollte, unverrich- teter Dinge abziehen mußte. Hohlwegler weist auch darauf hin, daß die Zahl der Krankmeldungen seit Einführung des ver- längerten Wochenendes sehr zurückgegan- gen sei. Dem Landtag liegt bereits eine Anfrage vor, die sich mit der umstrittenen Arbeits- zeitregelung befaßt und nichts mehr und nichts weniger anstrebt, als den Rückpfiff- Beschluß des Ministerrats wieder aufzu- heben. Vielmehr solle die Regierung sich überlegen, ob die Regelung des Arbeitsmini- steriums sich nicht auf alle Zweige der Lan- des verwaltung ausdehnen lasse. Von unserem Pariser Korrespondenten Doch dieses Statut, dessen Billigung nach dem zweiten Weltkrieg durch heftige Auf- stände in Algerien nötig geworden war, läßt Weiterhin wichtige Unterschiede zwischen den algerischen Departements und denen des Mutterlandes bestehen. So gibt es in Al- gerien einen Generalgouverneur als Vertre- ter der Pariser Regierung und einen Algeri- schen Rat, der„beauftragt ist, in Ueberein- stimmung mit dem Generalgouverneur die eigenen Interessen Algeriens zu verwalten“. Dieser Algerische Rat umfaßt zwei Kollegien. Das erste Kollegium, bestehend aus Euro- Däern und einer kleinen Zahl von Mohamme- danern(ehemaligen Offizieren und Be- amten), wird von den französischen Bürgern gewählt, das zweite von den Mohammedanern, Der Unterschied beruht auf einer Zweideu- eit. Alle Einwohner Algeriens sind fran- ösisch, doch nicht alle sind französische Bürger. Mehrere Mohammedaner haben dem- zufolge nicht ohne Logik bemerkt, daß, falls Algerien Frankreich sei, es in Algerien kei- nen Algerischen Rat noch einen General- Souverneur mehr geben dürfe, sondern daß 120 algerische Abgeordnete ihren Sitz in Paris haben müßten. Diese Unterschiede werden noch von der Tatsache verstärkt, daß mehrere Verfügun- gen des Statuts, die einen weiteren Schritt zur Gleichstellung bedeuteten, noch nicht zur Anwendung gekommen sind. So ist zum Beispiel das Wahlrecht, das den moham- medanischen wie den französischen Frauen zuerkannt wurde, noch nicht in Kraft ge- Setzt worden. Doch der größte und auffälligste Unter- schied zwischen den algerischen und den übrigen Departements ist wirtschaftlicher und sozialer Art. Algerien zählt heute 9 500 000 Einwohner, davon 1 230 000 Euro- päer. Der Lebensstandard der großen Masse der Mohammedaner ist außerordentlich nie- drig. Nach offiziellen Berichten nimmt man an, daß fünf Millionen von ihnen nur 20 Mark pro Monat und Person zum leben haben. Der Unterschied zwischen dem algerischen und französischen Lebensniveau wird noch immer betonter durch die Ge- burtsziffer der Eingeborenen, die eine der höchsten in der Welt ist. Die Bevölkerung Wird mit zur Zeit 240 000 Geburten im Jahr mit dem Jahre 1975 den Stand von 15 Mil- lionen erreicht haben. Beachtliche Investitionen, die Frankreich in Algerien seit 1945 gemacht hat, sind völ- lig ungenügend. um die Produktion im Konjunktur in Konjunktur- Programmen Beiträge der FDP und SPD zu den zwölf Thesen Erhards und Schäffers Von unserer Bonner Redaktion 3 Bonn, 12. Oktober Die Aussprache im Wirtschaftskabinett über die konjunkturelle Lage in der Bundes- republik, die am Freitag unter Vorsitz von Bundeskanzler Adenauer geführt werden Sollte, ist mit Rücksicht auf die Erkrankung des Kanzlers verschoben worden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Bundestagsfraktion der Freien De- mokraten hat zu der großen Konjunktur- debatte des Bundestages in Berlin elf An- träge eingebracht. In einem dieser Anträge wird die Bundesregierung ersucht, das Wirt- schaftskabinett zu beauftragen, die Kon- junktur ständig zu beobachten und konjunk- turpolitische Empfehlungen zu geben, Für diese Aufgabe soll dem Wirtschaftskabinett ein Konjunktur-Beirat zur Seite stehen, dem etwa irisgesamt 40 Mitglieder des Parlaments, des Bundesrates, der Wirtschaft und der Wissenschaft angehören würden. Er soll je- doch kein Ersatz für einen Bundes-Wirt⸗ schaftsrat sein, sondern nur beratende Funk- tionen haben. In einem zweiten Antrag for- dern die Freien Demcekraten eine Art von Konjunktur- Ausgleichskasse. Die Bundes- regierung soll einen Gesetzentwurf vorlegen, durch den Investitions- Rückstellungen von Steuerpflichtigen dann steuerlich begünstigt werden, wenn diese Rückstellungen beim Zentralbank-System zweckbestimmt einge- zahlt werden und wenn ihre Auszahlung in Uebereinstimmung mit einer kon junktur- politischen Empfehlung des Wirtschaftskabi- netts erfolgt. — Hinsichtlich der Verbrauchssteuern setzen sich die Freien Demokraten für eine Strei- chung der Kaffee-, Tee- und Zuckersteuer, ferner der Salz-, Zündwaren-, Leuchtmittel-, Spielkarten: und Süßstoffsteuer ein, In einem Weiteren Antrag wird eine lineare Senkung der Einkommen- und Lohnsteuer um 10 Pro- zent sowie eine Erhöhung des Freibetrages der Steuerklasse II(mithelfende Ehefrau und Hausfrau) von 900 auf 2 100 DM gefordert. Dabei soll die Getrennt-Besteuerung der Ehegatten aufrechterhalten werden. Den jährlichen Streit um die Höhe der steuer- freien Weihnachtsgratifkation wollen die Freien Demokraten dadurch beendet wissen, daß diese endgültig von 100 auf 300 DM er- Höht wird. Ferner soll die Werbungskosten Pauschale von 312 auf 624 DM für die Ar- beitnehmer heraufgesetzt werden. Die Ansichten der SpD (dpa) Der SPD-Abgeordnete Dr. Heinrich Deist warf der Bundesregierung vor, daß es drei Monate gedauert habe, che sie irgend- welche Vorschläge gegen eine Ueberhitzung der Konjunktur erarbeitete. Nach Ansicht der Sozialdemokraten brauche die Bundes- regierung ein wirtschaftspolitisches Instru- mentarium, zu dem gehören sollten: 1. Stär- kere Anwendung des Auskunftsrechts der Regierung bei Wirtschaftsunternehmen; 2. Straf bestimmungen gegen Preiswucher; 3. Er- mächtigung des Bundeswirtschaftsministers zu Zollsenkungen; 4. eine verantwortungs- bewußte Investitionspolitik der Bundesunter- nehmen. sleichen Rhythmus mit der Bevölkerug Wachsen zu lassen. Der Terror und der Haß, der die Weißen gegen die Eingebore, nen Algeriens aufhetzt, zwingt zu let. gehenden Reformen. Doch in weichem Rall. men wird man sie vornehmen? Die Regie. rung und mit ihr die Parteien der Rechten“ halten weiterhin zur Idee der Integration Doch mehrere Gruppen, vor allem di Sozialisten und ein gewisser Teil der 80. zialrepublikaner, die diese Politik 1945 gu hießen, halten sie jetzt für überholt, Sie erklären, daß die Verzögerungen in ihrer ehrlichen Anwendung und das Elend der mohammedanischen Massen die Geburt eines algerischen Nationalismus hervorge. rufen hätten, mit dem man jetzt rechnen müsse. Sie sprechen sich deshalb für eine Föderation aus, deren Umrisse sie noch nicht genau festgelegt haben. Aber weder die Anhänger der Föderg. tionspolitik noch die der Eingliederung. politik sind augenblicklich bereit, bis am“ Ende ihrer Forderungen zu gehen, Im Laufe der Debatte haben mehrere Redner de Rechten erklärt, daß die totale Integration Algeriens in Frankreich noch verfrüht se Seitens der„Föderalisten“ bemerkt man, daß die Idee eines algerischen Dominien noch reichen müsse. Die Regierung verhan- delt augenblicklich mit den verschiedenen Gruppen, um ein Zwischenprogramm auf. zustellen. Im Auswärtigen Ausschuß lockerten sich die Fronten Bonn,(dpa) Im Verlauf des Diskussion über das deutsche Verhandlungsprogramm für die Genfer Außenministerkonferenz in Auswärtigen Ausschuß des Bundestages hat sich am Mittwoch herausgestellt, daß. schen den Auffassungen der Koalition und der SPD nicht mehr die starren Fronten bestehen, wie sie früher zu verzeichnen Waren. Dies ist die übereinstimmende Auf- fassung sowohl der Sprecher der Regie- rumgskoalition als auch der SPD. Bundes- auhenminister von Brentano, der einen ausführlichen Bericht über seine Verhand- lungen in New Vork und Washington gab, erklärte:„Ich hoffe, wir sind in der Aus- sprache im Auswärtigen Ausschuß ein gutes Stück vor angekommen“. 0 Offiziell wurde über den Verlauf der Sitzung nichts mitgeteilt. Es verlautete je- doch, der Außenminister habe darauf hin- gewiesen, dag die Westmächte in Genf die Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands und die europische Sicherheit eng miteinander verbunden behandeln möch- ten. 0 Monnet hat neue Pläne bereit Bonn.(dpa) Der frühere Präsident det Hohen Behörde der Montanunion, Jean Monnet, will noch in dieser Woche de europäischen Oeffentlichkeit einen Plan vorlegen, der ein neues Aktionsprogramm zum Zusammenschluß der europäischen Länder enthält. Der Kern des Programms ist der Vor- schlag, die friedliche Nutzung der Atomener- gie in europäischer Zusammenarbeit durch supranationalen Zusammenschluß nach dem Muster der Montanunion zu organisieren Hinter dem Plan stehen Politiker aus allen Ländern der Montanunion. In der Bundes- republik haben sich neben maßgeblichen Po- litikern der Regierungskoalition auch die SPD-Politiker Erich Ollenhauer, Herbert Wehner und Hans Joachim Schöne zur Un- terstützung des Plans bereiterklärt. 7 Wie in Bonn bekannt wurde, hat sich Monnet auch der Unterstützeng der Ge. werkschaften versichert. Die Industrie da- gegen soll den neuen Plänen Monnets nicht so positiv gegenüberstehen. In Frankreich stützt sich Monnet auf Politiker aus der Bepublikanischen, der Sozialistischen und der Radikalsozialistischen Partei. Ueber den Atompool hinaus strebt Monnet auch den Zusammenschluß zu einem Gemeinsamen Markt an. Der Soldaten Rechte und Pflichten Der„Staatsbürger in Uniform“ wird in Gesetzesparagraphen geboren Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 12. Oktober Der Entwurf eines Soldatengesetzes wurde am Mittwoch vom Bundestag in erster Le- sung behandelt D.ie Vorschläge der Bundes- regierung werden in den nächsten Wochen Und Monaten im Sicherheitsausschuß des Harlaments noch einmal sorgfältig gewogen Werden. Allerdings muß man hinzufügen, dag dle ganze Problematik dieser Vorlage, die die Pflichten und Rechte der künftigen Soldaten festlegen soll, schon seit langer Zeit mit den zuständigen Stellen und Per- sonen diskutiert wurde. Die Debatte ließ er- Kennen, daß die Meinungen der verschiede- nen Parteien eigentlich nur an einigen punkten auseinandergehen, so etwa in der Frage des Soldateneides. Vielleicht werden die Bemühungen des Verteidigungsministers Erfolg haben, der das Hohe Haus auffor- derte, einig zusammenzuarbeiten, um„eine Wehrmacht aufzubauen, die ihre Stellung in der Demokratie hat, die zum Schutz der Freiheit des Volkes und des Staates nach aubßen da ist, die aber zugleich dazu da ist, zu ihrem Teil auch diese demokratischen Freiheiten zu garantieren“. 5 Das Soldatengesetz, welches das Freiwil- ligengesetz ablösen soll, geht davon aus, daß alle Soldaten durch die Gleichartigkeit der Pflichten miteinander verbunden sind. Es will diese Pflichten und die Beschränkungen, denen jedes Mitglied der Streitkräfte not- wendiger weise unterliegt, sowie seine Rechte, genau festlegen. Richtschnur bleibt auch hier die rechtsstaatliche Ordnung. Der Versuch, ein solches„soldatisches Grundgesetz“ zu schaffen, ist nicht einfach, Weil er erstmalig ist. In der Vergangenheit verstreuten sich die ganzen Regelungen, die hier„katalogisiert“ werden, in einer Viel- falt von Vorschriften, Richtlinien und Er- lassen. Sie unterlagen nicht der Entschei- dung des Parlaments. Nunmehr will man erreichen, daß eine Verletzung der Pflich- ten als Disziplinarverstoß verfolgt werden kann, daß aber auch eine Verletzung der Rechte des Soldaten von einem unabhängi- gen Gericht geahndet wird. Der Entwurf zieht bestimmte Parallelen zum Beamten, weicht allerdings einer ein- fachen Uebertragung des Beamtenrechts auf die Soldaten aus. Die Verschiedenheit, wie sie sich auf der einen Seite durch Begriffe Wie„Befehl und Gehorsam“ und auf der anderen Seite durch„dienstliche Anordnung und Prüfungspflicht“ hervorhebt, bleibt deutlich gekennzeichnet. Der Soldat muß seinen Vorgesetzten gehorchen“, sagt Para- Sraph 9. Allerdings wird die Befehlsgewalt ausdrücklich an das Recht gebunden; der Vorgesetzte hat seine Befehle zu verant- Worten. Die Gehorsamspflicht findet ihre Schranken, wo ein Vergehen oder ein Ver- brechen verlangt wird. Führt ein Unter- gebener einen solchen Befehl dennoch aus, obwohl er den verbrecherischen Charakter erkannte, macht er sich strafbar. Die Grundpflichten legt das Soldaten- Sesetz wie folgt fest:„Der Soldat hat die Pflicht, treu zu dienen und Vaterland und Freiheit unter Einsatz seiner Person tapfer zu verteidigen“ Paragraph 6).„Der Soldat muß sich durch sein gesamtes Verhalten zu der freiheitlichen demokratischen Grundord- nung im Sinne des Grundgesetzes bekennen und für deren Erhaltung eintreten.“ Wer Vorgesetzter ist, muß in seiner Haltung ein Beispiel geben, über die Disziplin wachen und für seine Untergebenen sorgen. Alle Sol- daten, auch der Vorgesetzte gegenüber dem Untergebenen, haben Kameradschaft zu üben. Sie sind verpflichtet, die Würde, die Ehre und die Rechte des anderen zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen,. Zwingendes Gebot bleiben die Wahrheits- Pflicht im dienstlichen Verkehr und die For- derung auf Verschwiegenheit und Unbestech- lichkeit. Der Regierungsentwurf schlägt vor, daß die Soldaten ihre Dienstpflichten durch einen Eid bekräftigen. Die Formel lautet:„Ich schwöre, das Grundgesetz für die Bundes- republik Deutschland zu wahren, treu zu dienen und Vaterland und Freiheit unter Einsatz meiner Person tapfer zu verteidigen, so Wahr mir Gott helfe.“ Wie die Aussprache im Plenum am Mittwoch zeigte, gehen in dieser Frage die Ansichten noch weit ausein- ander. Der Bundesrat hatte eine einfache Verpflichtung vorgeschlagen:„Ich verpflichte mich, das Grundgesetz für die Bundesrepu- blik Deutschland zu wahren, treu zu dienen und Vaterland und Freiheit unter Einsatz meiner Person tapfer zu verteidigen.“ Wofür sich der Bundestag schließlich entscheiden wird, ist noch offen. Die gesamte Vorlage wird von dem Grundgedanken des ‚Staatsbürgers in Uni- form“ bestimmt. Der Soldat soll nicht ab- seits vom politischen Geschehen und der Wil- jensbildung leben. Deshalb bleibt sein Recht zu wählen ausdrücklich aufrechterhalten. Nimmt jedoch ein Berufssoldat die Aufstel- lung als Bewerber für die Wahl zum Ab- geordneten an, so muß er in den Ruhestand treten. Innerhalb des Dienstbereiches darf sich der Soldat nicht zugunsten einer be- stimmten Richtung betätigen. Außerhalb des Dienstes hat er diejenige Mäßigung und Zu- rückhaltung bei der politischen Betätigung zu Wahren, die seiner Eigenschaft als Diener des Staates entspricht. Im Entwurf will man generell festlegen, daß für Berufsoffiziere das vollendete 60., für Berufsunteroffiziere das vollendete 55. Lebensjahr das Ende des aktiven Dienstes bringen sollen. Hiergegen hat sich der Bun- desrat verwahrt und seinerseits einen Kata- Jog vorgeschlagen. Danach soll die Alters- grenze bei Hauptleuten zwischen dem 48. und 52. Lebensjahr, bei Majoren zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr, bei Oberstleutnanten 2 wischen dem 52. und 56. Lebensjahr, bei Obersten zwischen dem 54, und 58. Lebens- jahr, sowie bei Generalen zwischen dem 60. und 64. Lebensjahr liegen. Die Bundesregie- rung und der Verteidigungsminister möchten jedoch, zum mindesten während der Zeit des Aufbaues der Streitkräfte, einer derartigen Festlegung ausweichen. Bulganin und Chruschtschew empfingen Pearson auf der Krim Jalta.(dpa/ AP) Der kanadische Außen- minister, Pearson, der sich seit einer Woche zu einem offiziellen Besuch in der Sowjet- union aufhält, wurde auf der Krim von dem sowWzetischen Ministerpräsidenten Bulganin und Parteichef Chruschtschew empfangen. Bevor Pearson zur Krim fuhr, hatte er in Moskau Unterredungen mit Vertretern der sowjetischen Regierung und mit Außenmini- ster Molotow. Ueber diese Besprechungen wurde in Moskau ein gemeinsames Kommu- niquée veröffentlicht, in dem es unter ande- rem heißt, daß in herzlicher Atmospläre eine große Reihe von Fragen von gemeinsamem Interesse und von internationaſer Bedeutung erörtert worden sei. Ergebnis des Meinungs- austausches sei ein besseres Verständnis der Ansichten des Partners gewesen. Der Pressesekretar Pearsons betonte je- doch, das veröffentlichte Kommuniqué habe noch nicht die kanadische Zustimmung gefunden. Pearson halte verschiedene Aen- derungen für notwendig. Wahrscheinlich werde man jedoch gegen die einseitige Ver- ökentlichung nicht protestieren, sondern sich damit abfinden, um keine diplomatischen Schwierigkeiten zu schaffen. ö Vertrauen für Karamanlis Athen.(AP) Mit der grogen Mehrheit von 200 gegen 77 Stimmen bei zwei Stimmenthal- tungen hat das griechische Parlament am Mittwochabend der neuen griechischen Re- gierung Kar amanlis das Vertrauen aus- gesprochen. Der Nachfolger des in der vori- gen Woche verstorbenen Marschalls Papagos hat damit die erste Belastungsprobe glatt be- standen. Zuvor hatte Karamanlis bekanntgegeben, daß Ende April nächsten Jahres Neuwahlen Stattfinden würden. Er entkräftete auf diese Weise das Argument der Opposition, die Re- gierung zögere, einen Wahltermin zu bestim- men.. ö Atom-Minister Strauss Bonn.(dpa) Bundesmimister Franz-Josef Strauss(CSU) ist vom Bundeskabinett zum Bundesminister für Atomfragen bestellt wor, den. Wie von zuständiger Seite der CDU SSU-Fraktion mitgeteilf wurde, hat Strauss bereits mit dem Aufbau seines neuen Mini. steriums begonnen. Die Regierungskoalitioh sei vorher unterrichtet worden. Das Kabinett hat das Ernennungsschreiben für Strauss dem Bundespräsidenten zugeleitet. Wegen„Aufruhrs und anderer gegen- revolutionärer Vergehen“ sind nach Berich- ten aus Honkong in der südchinesischen Provinz Kwangtung 28 Chinesen hingerichtet worden, In den letzten Monaten wurde aus verschiedenen chinesischen Provinzen be- richtet, dag Todesurteile und langjährige Freiheitsstrafen gegen Feinde des Regimes ausgesprochen worden sind. sche Mot den Mas Mar 2681 ren. schi Del. und bed wWäl den D Feu bev Sch vie! Was nor bek die, bre der die aus ges bar Fre Nr. 236/ Donnerstag, 13. Oktober 1955 MORGEN 5 5 Was sonst noch geschah Als ein„Lynchen der Freiheitsstatue“ be- zeichnete der amerikanische Abgeordnete Powell in New Lork die Ermordung des 15 jährigen Negerjungen Emmett Till und Moskau Bilanz einer Reise/ vnn Ernst Cee leinenen Beuteln, das Fleisch und das Brot, das sie mitgebracht haben. stellenweise Nebel oder Hochnebel. Tags- über unterschiedliche Bewölkung. Trocken. Tagestemperaturen zum Teil über 15 Grad, nächtliche Tiefstwerte zwischen 5 und 10 Grad. Schwache Winde. 5 1 wie ein großes Tier zwischen den satten „Adenauers Moskauer Reise wird nach Wiesen, über die die ersten Nebel strichen. kerung den Freispruch der beiden Weißen, die die- g N nd de ses Mordes beschuldigt wurden. Powell sagte ihrer Beendigung noch mehr an Bedeutung Wir warteten mit einer wortlosen Unruhe Im Hotel Metropol, das in seinem Stil Agebore, auf einer Versammlung von 20 000 Menschen sewinnen als bei ihrem Antritt und wäh- auf die Pässe, die ihres Namens verlustig und in seiner Aufmachung an den Geschmack zul tie. in New Vork, wenn die amerikanische Ju- rend ihres Verlaufs.“ Diesen Satz hatte ich gegangen sind, als sich plötzlich der Zug unserer Großeltern erinnert mur m Rab, stiz hier nicht eingreife, werde das ameri- mir notiert, nachdem ich vor drei Wochen langsam in Bewesung setzte. Ich sprang aus liebenswürdig begrüßt. Ich stand Plötzlich 8 0 kanische Ansehen in der Welt nicht nur den„Blauen Expreßg“ im Berliner Ost- dem Abteil auf den russischen Schaffner zu 1885 55 e 8 8 8 Rechten ernstlich geschsdigt, sondern es werde wei- 0 5 8 Pre m 5 8 8b. 4 ger 55 bes en 118 5 5 1 in seinen Moskau- Berichten geschrieben hat. rat ter sinken. ahnhof bestiegen und es mir in dem 8 mit beschwörenden Händen:„Pass- Marmor und Plüsch bestimmten das Ge- em di 5 Prachtabteil bequem gemacht hatte. Die porte! Der Schaffner zog, ohne in seinen präge. Wir aßen in einem weitläufigen der Sb. Der UNO- Generalsekretär Dag Hammer- Entwicklung hat diesen kleinen Aphorismus Dienstvorschriften nachzulesen, kurzerhand Restaurant. in dem die Kapelle, mit dem 1945 f joeld teilte im Budgel-Ausschuß der UNO- bestätigst. Tatsachlich wirkt die Tiefen- die Notbremse. Der Expreß stand nach Deutschland-Lied beginnend, Walzer Spielte. olt. 8e Vollversammlung mit, daß die Internatio- Wirkung der Adenauer-Reise bei den euro- wenigen Metern. Der polnische Offizier am Nachmittag war Adenauer angekommen. n ine nale Atom-Konferenz n Genf Kosten in päischen Völkern, und nicht zuletzt bei dem brachte mit einem lässisen Lächeln dis und der Oteieber der nem 6 3 8 bis 2 Millionen Dollar ver- russischen Volk, in einer ungewöhnlichen Papiere, und dann fuhren wir durch den be e e 1 8 i* Weise fort. 0 8 1 75 als er verblühte, in die gestirn- stammen, als die Soldaten noch bunt waren. rechnen Mitgefühl für ihre Opfer legten sieben Als ich mir damals diesen Satz ins Notiz-* 5 Die Nacht verging in einem merkwürdig für eig Gangster an den Tag, die im New Norker buch schrieb, fuhr der„Blaue Expreß“ Ich konnte nicht schlafen, obwohl das bunten Reigen der Träume. Als ich am näch- ie noch Stadtteil Brooklyn ein Restaurant ausraub- langsam und sanft durch den Bahnhof von Bett sauber gerichtet war. Das sanfte, gleich- sten Tag ins Hotel„Sowietskaja“ kam, einem 5 5 die zehn 8 in Erkner. Ich war allein im Abteil, das einem mäßige Geräusch des Expreß 20g sich durch Luxushotel, wo die politischen Spitzen der Föderg! den Sroßen ühlraum ein, versorgten sie kleinen Salon glich, und konnte es auch bis die Dunkelheit. Mir war, als führe ich durch Delegation wohnten, War die Atmosphäre fer aber mit vier Flaschen Whisky, um ihnen die Moskau sein. 281 Tage und zwei Nächte einen langen. unabsehbaren Tunnel. Es war ran ner, geschäftigen Nervosität erfüllt. 55 Die Geheimverhandlungen hatten begonnen, Kälte nicht allzu beschwerlich werden zu las- bis ö 0 15 sen. Einen alten Mann, den Großvater des n Eigentümers, sperrten sie— seines hohen e Alters wegen— nicht ein. Mit 6000 Dollar rüht 00 25 000 PM) machten sie sich unerkannt da- t 111 von. Dann öffnete der Großvater den Kühl- minemm* 19 Auf der Polizeiwache von Covington im Ait 1 Staate Kentucky erschien eig achtjähriger a Schuljunge und bat um„polizeilichen Schutz“. Er berichtete, daß sein Hund ihm bis zur Schule nachgelaufen sei. Als er ihn wieder nach Hause bringen wollte, habe die Schul- huß junge Frau trat ins Abteil, in einer nicht eine Nacht langer Selbstgespräche, bis ich schließlich auf dem bequemen Sessel, der dem Bett gegenüberstand, eingeschlafen war. Als ich erwachte, überströmten die Strahlen der Morgensonne das Land. Sie opalisierten in den endlosen Wiesen, sie verwandelten die Stoppeläcker in ein leuchtendes Gelb, und sie lagen mit goldenen Fingern auf den flachen, zartgrünen Böden der Wälder wie im Märchen. Nach der Kontrolle in Terespol über- fuhren wir den Bug und gelangten nach Brest-Litowsk. Es war die erste sowjetische Stadt, die wir sahen, eine trotz ihrer Kathe- drale einfache Stadt, aber umwittert von zwei großen tiefschneidenden Ereignissen. Hier fanden 1917 die Waffenstillstands-Ver- handlungen zwischen dem kaiserlichen Ge- neral Hoffmann und Trotzki statt, die es den Sowjets ermöglichten, sich gegen ihre Gegner zu wenden und sie zu schlagen. Hier ging 44 Jahre später Hitler über den Fluß, um schließlich nach einem trügerischen Sieges- lauf in einem Weltbrand zu enden. Man hat vier Stunden Aufenthalt in Brest, denn die Wagen werden hier auf die breitere russische Spurweite umgestellt. Der Bahnhof wirkt wie ein klassizistischer Tem- pel. Dieser Stil eines betonisierten Klassi- zismus beherrscht das Land offiziell. Ob es die Bahnhöfe sind oder die pyramidisch hochgestuften Bauten der Städte, das Ueber- betonte dieser kalten Architektur hat etwas Hybrisches an sich, etwas vom babylonischen Turm. Die Menschen, die in diesen weißen Mammutgebäuden leben, in ihnen warten oder sie durchwandern, entsprechen nicht im geringsten dem Anspruch, den die Gewalt- architektur an sie stellt. Das sollten wir in Moskau erfahren, wo wir am nächsten Vor- mittag ankamen, erregt und ermüdet zu- gleich. Als wir im Weiß-Russischen Bahnhof an- kamen, stand die Sonne im Zenit. Ein Ver- treter des„Intourist“ holte uns ab und fuhr uns ins Hotel. Dieser erste Weg durch die Stadt, die ich zum erstenmal 1930 erlebt hatte, war berauschend. ES war nicht der dichte Wagenverkehr, der sich über die Boulevards schob, die doppelt so breit sind wie in Paris und deren Verkehrsordnung vorbildlich ist, es war auch nicht das Wieder- sehen mit dem Kreml. dieser Stadtwasser- burg, die ein Italiener erbaut hat und deren Mauerzinnen byzantinisch und tatarisch wir- ken, es war auch nicht die Moskwa, die von einer Unzahl hurtiger Boote befahren wurde und in dem Sonnendunst des September- tages an die Seine erinnerte— es war der riesenhafte Menschenstrom, der sich wie die Lava unaufhaltsam durch die Straßen ergoß, 80 als würde die Stadt dauernd in Bewegung gehalten. Es handelt sich hierbei nicht um ein Flanieren, wie wir es kennen. Sondern um die Trächtigkeit einer Metropole, in die das Land einströmt. Vierhunderttausend Menschen, die aus den Provinzen dieses Wei- ten Landes kommen, gehen täglich über Moskaus Straßen. Sie kaufen, sie durchwan- dern die Museen, sie fahren mit der Metro, sie bevölkern die Vergnügungsparks und sie sitzen in den Anlagen und sie essen aus den und die„Sowjetskaja“ glich Kafkas„Schloß“. Eine Unzahl„grauer Eminenzen“ bewegte sich durch die Korridore. Der Kanzler war mit seiner engsten Umgebung in das Palais Spiridonowka gefahren, wo die ersten sach- lichen Verhandlungen stattfanden. Die Jour- nalisten gierten nach Informationen, aber was man ihnen am späten Nachmittag über- reichte, war kaum mehr als ein diploma- tischer Küchenzettel. Langsam entstand ein Konformismus der Unwissenheit, der lang- weilig war. In einer Pressekonferenz, die abgehalten wurde, wurden zwar sehr viele Fragen gestellt, aber ihre Beantwortung ging kaum über das Uebliche hinaus. Man ergötzte sich an Anekdoten und telefonierte Berichte, die sich zu den schweren Themen, die hinter den hermetisch abgeschlossenen Türen verhandelt wurden, nicht immer im rechten Maß verhielten. Ich hatte bisher ge- glaubt, daß die Geheimdiplomatie seit dem Jahre 1918 abgeschafft sei. Hier wurde ich eines Besseren belehrt. Selbstverständlich wußte jeder etwas„Neues“. Manches sickerte durch und wurde dann in die Kanäle der öfkentlichen Meinung gelenkt. Auf dem jour- nalistischen Parkett wurde nicht schlecht getanzt, aber die Musik, die den Takt hätte angeben müssen, war kaum vernehmbar. Das minutiöse Denken herrschte vor. Das Gefühl, daß es hier in Moskau um eine trotz aller Bankette tragische Wiederbegegnung zweier Völker ging, war nicht bei allen zu spüren. Manche bewegten sich, als seien sie in ein„Land des Lächelns“ geraten. Welch einen einsamen Weg der Bundeskanzler in diesen Tagen und Nächten ging, bemerkte nicht jeder. Ich vergesse niemals Adenauers Gesicht, als er aus der„Sowjetskaja“ her- ausschritt, um zu einer hochpolitischen Be- sprechung zu fahren. Sein Blick war anders, als damals in Washington oder New Vork. Es strahlte weder Genugtuung noch Bon- homie aus. Es war ernst in sich gekehrt, so als schreite ein Mann auf einem schmalen Steg über den Abgrund der Zeit. Was sich in Moskau an menschlichen Entscheidungen und Krisen abgespielt hat, ist unermeßlich. Die Konferenz, deren äußere Ergebnisse manchem als schmal und selbstverständlich erscheinen mögen, war in Wirklichkeit von starken hintergründigen Akzenten geladen, die aus dem Gewitter stammen, das sich seit 1914 über Europa noch nicht verzogen hat. Es gehörte ein großer moralischer Mut dazu, diese Reise nach Moskau anzutreten. Denn hinter all dem Realismus der Sowjets und hinter der unerhört zähen Staatskunst Adenauers wirkte doch noch ein Drittes, etwas Unwägbares, ein Imponderabil, das politisch allein nicht abgrenzbar ist. Es geht hierbei um die Wiedervereinigung des Men- schengeschlechtes, um die Herstellung großer menschlicher Nachbarschaften, um die Uni- versalität unseres Lebens und Denkens, auch wenn die Methoden noch so verschieden sind. Ich glaube, daß Konrad Adenauer diese Erkenntnis aus Moskau mitgebracht hat. Ich glaube aber auch, daß die Sowjets aus die- sen Gesprächen gelernt haben, daß die menschliche Welt, in der wir uns befinden, nicht zu schematisieren ist. Adenauer war in Moskau weit mehr als der politische Kopf eines europäischen Staates, der in zaghafter Weise Kontakte anstrebt. Als er in der St.-Ludwigs- Kirche, der einzigen katholi- schen Kirche Moskaus, niederkniete, ging eine Welle des Erbarmens über die Völker. (Wird forgesetzt) fuhr der Zug, gleichmäßig wie ein Schiff durch das Landmeer des Ostens. Auf den Bahnsteigen der sowietzonalen Bahnhöfe stehen die Menschen. Der Zug fährt immer noch langsam und sanft, als wolle er uns ein Panorama bieten. Es ist die Zeit des Arbeitsschlusses. Ich betrachte die Männer und Frauen, nicht ihre Kleider, sondern ihre Gesichter. Sie sind nicht verbissen oder hoffnungslos erloschen. Sie sind in sich ge- kehrt bei den Aelteren, offen und beobach- tend bei den Männern mittleren und jün- geren Alters, geduldig bei den Frauen, und bei den Kindern wie bei allen Kindern in der Welt. Das unter dem Spätglanz des Septembertags ruhende Land, über dessen Himmel schon die östlichen, schweren ge- birgigen Wolken ziehen, verwandelte sich langsam zu einer weiten Bühne, über die die Gedanken, die Erinnerungen und die Sorge um das deutsche Schicksal ziehen. Zum erstenmal war der Eiserne Vorhang für uns aufgegangen. Es war nicht das Ge- fühl der Fremde, das uns umfing, sondern das des Schmerzes. Als ich vor über zwei Jahren den Bundeskanzler auf seiner ersten Amerika-Reise begleiten durfte, wagte ich in einem großen Bericht, der in einer Ham- burgen Wochenzeitung erschien, den Sale: „Ich halte es nicht für ausgeschlossen, das Adenauer in absehbarer Zeit Moskau einen Besuch abstatten wird. Denn die Erfahrung lehrt, daß die Sowjets nicht ungern mit kon- servativen Männern zu verhandeln pflegen.“ Nun war es geschehen. Und das war das Erregende. Ich schreibe dies alles in einem Mos- kauer Hotel. Der Kanzler und seine Dele- gation sind abgeflogen. Nach der Turbulenz, der Spannung und der Ueppigkeit der Ver- handlungstage werden die Bilder wieder plastisch, die Distanz gewinnt ihre ordnende Kraft und die Ruhe der Erinnerung beginnt. Als wir in Frankfurt a. d. Oder hielten, begann die Grenzkontrolle der DDR. Eine schlecht geschneiderten blauen Uniform, groß, etwas üppig, eine schwere Pistole an der rechten Hüfte, auf dem Schwall weizen- blonder Haare eine keß gesetzte Mütze, so wie sie die Fliegerleutnants des ersten Weltkriegs zu tragen pflegten. Die Paß- formalitäten wurden korrekt erledigt, vor den Waggons standen bewaffnete Posten, auf dem Flur des Waggons spielten die drei kleinen, glattgeschorenen Buben eines rus- sischen Generals in Pyjamas Fußball. Noch konnten wir uns deutsch verständigen, aber die Sprache, in der man uns antwortete, besaß bereits einen anderen fernen Klang. Vorsichtig fuhr der Zug über die Oder- brücke, Wir sahen die Türme der Stadt wie die von Vineta. Bald hielten wir vor einem weißen, würfelförmigen Bahnhof. Kunowice stand an seiner Front. Es war wohl das alte preußische Kunersdorf. Es war heiß und 50 still, wie es nur in den Ebenen des Ostens sein kann. Ein polnischer Offizier sammelte die Pässe ein, der russische Schlaf- wagenschaffner brachte Tee, der Zug stand chende Ausläufer des russischen Hochs hat sich wieder etwas verstärkt. Damit erfährt das ruhige Herbstwetter über unserem Ge- Piet noch keine Aenderung. 5 5 Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Morgen Uebersicht: Der nach Mitteleuropa rei- Vothersa qe- Harte för 4058-7 Uhr ff d 9 je paris Pegelstand am 12. Oktober 9 Rhein: Maxau 396(); Mannheim 236 (7); Worms 166(5); Caub 163(=). 5 Neckar: Plochingen 112(3); Gundels- heim 170(43); Mannheim 240(9). 5 2 Tollwütige Katzen Hamburg. Tollwütige Katzen haben in den letzten Tagen die Bewohner der ostholstei- nischen Ortschaft Wentorf in Angst und Schrecken versetzt. Durch Angriffe toll- wütiger Tiere wurden bisher sieben Ein- wohner verletzt. Zum Teil mußten sie ins Tropenkrankenhaus nach Hamburg gebracht werden. Das Veterinäramt hat inzwrischen die Tötung aller Katzen und Hunde in dem besonders gefährdeten Ortsteil angeordnet. 5 Raubüberfall auf Bahnhofskasse Bork(Kreis Lüdinghausen). Auf dem Bahnhof in Bork im Landkreis Lüding- Hausen wurden in der Nacht zum Dienstag bei einem bewaffneten Raubüberfall 220 DM erbeutet. Ein maskierter und bewaffneter Mann zwang zwei Bahnbedienstete im Fahr- kartenraum zur Herausgabe der Tagesein- nahme. Er hatte mit einem schwarzen Lap- pen seine Gesichtspartie vom Kinn bis zur Nase verdeckt und trug braune Lederhand- schuhe. Die beiden Bahnbeamten wurden mit einem Revolver bedroht. Nachdem der Mann im Besitze des Geldes war, zerstörte er alle Telefonleitungen und flüchtete über die Bahngleise. 5 Gefängnisstrafen für Rennunglück Nürnberg. In einer Berufungsverhandlu kam das Unglück auf der Nürnberger Renn- bahn am Reichelsbacher Keller vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth erneut 20 Sprache. Das Gericht verurteilte den V anstalter Hans Heckel wegen fahrlässi Tötung in zwei Fällen und gefährlicher Kör perverletzung in 31 Fällen zu vier Monater Gefängnis und 1500 Mark Buße. Der Bürger- meister der Gemeinde Katzwang, Han Pausch, in deren Gebiet die Bahn liegt und der das Rennen genehmigt hatte, erhiel wegen der gleichen Delikte einen Monat Ge- köngnis. Beiden billigte das Gericht Bewäh- rungsfrist zu. Zur Begründung des Urteils erklärte das Gericht, daß Heckel nicht aus- reichend für die Sicherheit der Zuschauer gesorgt hatte. In erster Instanz waren die beiden Angeklagten freigesprochen worden. Dagegen hatte der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Bei dem Rennen einer Berufsrenn fahrertruppe am 23. Mai 1954 waren zwe EKleinstrennwagen bei einer Geschwindigkei von stwa 100 km/st zusammengestoßen, w. bei ein Wagen in die Zuschauer geschleudert wurde. Zwei Jungen hatten dabei den Tod gefunden, während 31 Menschen zum Tei schwer verletzt worden waren. * Im nationalen Gehege keine Zukunft * glocke geläutet. Wenn er nun zu spät in die Schule komme, werde er dort ausge- SKussion schimpft. Wenn er aber wieder nach Hause ogramm gehe, erleide er das gleiche Schicksal. Die renz in Polizei stellte einen Beamten als Begleitung iges hat für den Rückweg bis zum Klassenzimmer ab. aß zwi.* 0 ion un! In Israel, in der Nähe des Gaza-Streifens, Fronten ist erneut eine Erdölquelle erbohrt worden. zeichnen Die neue Quelle liegt in der gleichen Gegend, de Auf- in der bereits am 22. September Erdöl ge- Regie- kunden worden war. Das neue Vorkommen Bundes- ist größer als das vom 22. September, hängt er einen aber möglicherweise mit diesem zusammen. erhand- 2 don gab, Der große St. Bernardpaß ist wegen er Aus. Schneeverwehungen für den Verkehr ge- in gutes sperrt worden und wird wahrscheinlich bis zum Frühjahr geschlossen bleiben. auf der 5 3 5 f tete je- Eine Sprengkörperexplosion, bei der am Aut hin⸗ Sonntag bei Schafhausen im Kreise Geilen- zent de kirchen/ Heinsberg zwei Kinder den Tod e kanden und drei schwer verletzt wurden, hat Einheit inzwischen das dritte Todesopfer gefordert. cherheit Auch ein sechsjähriger Junge ist an den n möch⸗ schweren Verletzungen gestorben. 1 40* 1 5 Der 3200 Tonnen große italienische Damp- ereit ter„Vittorio“ sank am Dienstag in der Nordsee vor der holländischen Insel Ter- ent det schelling. Er war von dem holländischen n, Jean Motorschiff„Prins Mouric“ gerammt wor- che de den. Von dem Dampfer ragen nur die n plan Masten noch aus dem Wasser hervor. Die ogrenm Mannschaft konnte sich an Bord des Fran- Zischen zö6sischen Dampfers„Kleber“ retten. Wäh- e rend des Unglücks herrschte schlechte Sicht. 8* 5 er Vor- Nur 15 Pfennig im Jahr gibt der Durch- omener- schnitts-Italiener für Bücher aus, stellten die t durch Delegierten eines katholischen Schriftsteller- und Fournalistenkongresses in Riva del Garda ach dem dedauernd fest. Insgesamt werden jährlich nisieren 67 Millionen DM für Bücher ausgegeben, us allen während für das Trinken im Jahr 3.9 Milliar- Bundes. den DM und für das Rauchen 2,5 Milliarden hen Po- D-Mark ausgegeben werden. 15910 Mit einer Gabel und einem brennenden Un- Pieuerzeug mighandelten zwei maskierte und 5 bewaffnete Männer das Ehepaar Lagaisse in 8 Mouvaux(Frankreich), bis ihnen Geld und hat sich Schmuck ausgeliefert wurden.„Wir brauchen der Ge- viel Geld für den Krieg. Geben Sie uns alles, trie was Sie haben“, sagten die angeblich mit 18. nordafrikanischem Akzent sprechenden Un- ats nicht bekannten nach Aussage der Eheleute. Als ankreich diese z6gerten, hielt einer Frau Lagaisse ein aus der brennendes Feuerzeug an den Arm, während en und der zweite ihren Mann mit einer Gabel in ber den die Arme stach und drohte, ihm die Augen uch den auszustechen. Schließlich lieferten die Ein- insamen seschüchterten 140 000 Francs(1680 Mark) in bar und Schmuck im Wert von etwa 8000 Francs(96 Mark) aus. — 5 0 1e Aen- heinlich ge Ver- 5 8725 aun In einem Vortrag vor dem Kulturkreis atischen im Bundesverband der Deutschen Industrie sagte der spanische Philosoph José Ortega 8 y Gasset am 29. September 1953 in München: 7„Ueberlegen wir einmal, ob die gegen- neit von wärtige Situation der europäischen Völker enthal. nicht paradox ist. Da erheben sich über ent an ihren Häuptern— Ob sie es wollen oder zen He. nicht— riesige, sie alle angehende Probleme, en 5 die wie schwarze wandernde Wolken am 80 250 Horizont heraufziehen. Das zwingt sie— na ob sie wollen oder nicht, ich sage es noch 25 einmal— zu vagen, schwächlichen, unent- 2 schiedenen Gesten der Anteilnahme. Doch tene in Wirklichkeit— und das ist dae Wahn 1 5 witzige— haben sie kein echtes Interesse uf. an diesen Problemen, als ob sie nichts da- 1 mit zu tun hätten. Der Beweis dafür ist die besti skandalöse Tatsache, daß fast kein Volk in Europa heute eine Politik bat, die diesen Problemen ernstlich zu Leibe geht. Wozu 2-Joset sie sich höchstens aufraffen, ist„nein“ 2u ett zum sagen zu allem, was vorgeschlagen wird. Ut wor- Statt allem anderen setzen sie sich bequem Cb! aurecht inmitten ihrer Alltagsgepflogenhei- Strauss ten, ganz im Banne der zwerghaften Dinge, n Mini- Persönlichkeiten und Ereignisse, die im oalition nationalen Gehege auftreten. Wahrhaftig, abinelt sie faseln, diese Völker. 85 uss dem Und die Ursache von all dem ist, daß die Gemeinschaftsform, bei der sie beharren die Nation—, keine Zukunft hat. Die getten? Nationen haben aufgehört, Nationen zu sein, Berich. und sind zu Provinzen geworden. Daher sischen rührt die überraschende Erscheinung, daß erichtel überall auf dem Kontinent das Leben pro- de 555 vinziell geworden ist Aanrige Die Wahrheit ist, daß seit einem Viertel- e ahrhundert die Haltung der kontinentalen Eimes Völker — mit nur einer Ausnahme, der 1 Schweiz— ihnen nicht zur Ehre gereicht. Genau gesagt müßte jedes einzelne Volk be- schämt sein über das, Was es getan hat, und es sollte mehr Europäer geben, die zuerst und vor allem Ekel empfänden vor Europa, das heißt vor dem Zustand, in dem es sich heute befindet. Ich bin so einer und schreie es in alle Winde. Ich besitze eine gewisse Legitimation da- zu, denn sehr wahrscheinlich, leider, bin ich heute unter den Lebenden der Dekan“, der älteste von denen, welche die Idee Europa ausgerufen haben.“(Aus„Euro- päische Kultur und Europäische Völker“, er- schienen bei der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart.) Das Gebot der Stunde Frankreichs scheidender Botschafter, An- dré Franeois-Poncet, sagte in einer Rund- funkansprache am 5. Oktober 1955: „In meinem langen wechselvollen Ver- hältnis zu Deutschland War es von Anfang am mein Bestreben— und es ist es heute un- vermindert stark—, die beiden Länder ein- ander näherzubringen, einem unfruchtbaren Antagonismus ein Ende zu bereiten, einem Gegensatz, der widersinnig und töricht ist. Für alle jene, die die beiden Länder gründ- lich kennen, die wissen, wðwas die Völker sich seit Jahrhunderten gegenseitig zu danken haben, die auch zu ermessen imstande sind, was beide schaffen und leisten könnten, Woll ten sie ihre Kräfte vereinigen, für alle jene Menschen ist die Herstellung eines freund- schaftlichen Verhältnisses zwischen Deutsch- jand und Frankreich direkt ein Gebot der Vernunft 0 Wieviel näher sind sich doch die beiden Länder und ihre Menschen gekommen. Un- sere jungen Menschen pflegen auf allen Ge- bieten einen Austausch, wie wir ihn noch nicht in dem Ausmaße erlebt haben. Der Strom der Besucher, der heute von beiden Seiten fließt, ist größer und aufgeschlossener als je zuvor. All das sind ermutigende Zei- chen. Ich werde nicht aufhören, für das Ziel, das ich mir gesteckt habe, zu wirken, so gut ich kann. Ich rufe Sie alle auf, an diesem gleichen Strang zu ziehen. Wir dürfen nicht müde werden, bis die Sonne einer vollständi- gen freimütigen Einigkeit über unseren bei- den Ländern leuchten wird.“ In Anbetracht der hohen Kosten In einer Sendereihe des Süddeutschen Rundfunks(gesendet aus dem Heidelber- ger Studio von Januar bis März 1954) über die Ergebnisse der Atomkernforschung sagte der Forscher, Professor Dr. Werner Heisenberg, unter anderem: „... Da diese Forschungen leider sehr kostspielig sind, hat sich in den letzten Jahren eine europäische Zusammenarbeit entwickelt, die, wie wir hoffen, ein Muster für eine Gemeinschaftsarbeit in allen Be- reichen der Wissenschaft sein wird. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß es in An- betracht der hohen Kosten viel zweckmäßi- ger ist, wenn man die Experimente nicht in den verschiedenen Ländern getrennt durch- kührt, sondern sowohl die Ballonexperi- mente als auch den Bau großer Maschinen gemeinstm betreibt. Es gibt seit einigen Jahren eine europäische Gemeinschaft zur Durchführung dieser Versuche, und auger dem ist vor kurzer Zeit eine Konvention Unterzeichnet worden, nach der ein Kern- physikalisches Institut mit großen Beschleu- nigungsmaschinen in Genf gebaut werden Soll. 5 N 5 In diesem neuesten Bereich der Atom- physik ist also bereits eine erfreuliche Zu- sammenarbeit zwischen den verschiedenen strophe geführt hat, ist ausschließlich Um. ständen zu verdanken, auf die Europa selbs keinen oder nur geringen Einfluß ausgeil hat.“. 5 Auch wirtschaftlich sei Europa nich gesichert, wie es den Anschein habe. Es un terliege keinem Zweifel, daß die Siünsti Konjunktur die schwachen Stellen in de europäischen Wirtschaft verschleiert 1 „Man sollte sich daher darüber klar sein, daß die Lage Europas in jeder Hinsich außerst verletzlich geblieben ist.“ Außerder sei es mit einem gesunden Gefühl der Selbst verantwortung unvereinbar, wenn über da Wohl und Wehe der westeuropäischen V. ker entschieden werde, ohne daß sie eine wesentlichen Einfluß darauf ausüben könn- ten. 5 8 europäischen Staaten zustande gekommen, die uns hoffen läßt, daß dieses hier begon- nene Miteinander sich nicht nur auf das spezielle Gebiet der Atomphysik beschrän- ken, sondern auf den ganzen Bereich der wis senschaftlichen Forschung ausdehnen möge.“ Grund zum Optimismus Der Gemeinsame Markt sei für Europa, wenn es die Zukunft bestehen wolle, so not- wendig, daß an seiner Errichtung mit aller Energie gearbeitet werden müsse, sagte der niederländische Wirtschaftsminister, Profes- Sor Dr. J. Zijlstra, in einem Vortrag über die europäische Wirtschaftsintegration, den er am 16. September 1955 auf dem 9. Jahres- kKockreß der Nouvelles Equipes Internatio- nales(der Europa- Organisation der Christ- lichen Demokraten) in Salburg gehalten hat. Von dem bisher Erreichten, der Montan- Union und der OEEC sprechend, sagte Zijl- stra:„Stellt man diesen Resultaten gegen- über, was noch erreicht werden muß, ehe von einem integrierten Europa die Rede sein kann, so erscheinen sie dürftig. Besieht man sie jedoch im Lichte der europäischen Verhältnisse der Vorkriegszeit, so ist zwei- kellos Grund zu optimistischen Erwartungen vorhanden. Der Anfang ist gemacht, und nichts braucht die europäischen Länder da- von abzuhalten, auf diesem Wege weiter- zugehen! Das muß jedoch in beschleunigtem Tempo Seschehen, weil Europa— Was lei- der nur zu wenig erkannt wird— in dieser Beziehungen sich in beruhigender Zeitnot befindet, und eben infolge dieses Umstandes stehen wir schwierigen Problemen gegen- über.“ Das Verzögern der weiteren Schritte auf dem Wege zur Integration berge ein erheb- liches Risiko, fuhr der Redner fort.„Daß dieses Zaudern bisher nicht zu einer Kata- 5 5——* Stärkster Milchproduzent 1 1954 produzierte Frankreich als größter Milchproduzeht Europas 18,6 Mill. t Milch gegen 17,5 im Vorjahr. An zweiter Stelle folgt die Bundesrepublik mit 17,05 und 16,6 Mill. t. Europäische Tierzucht„ Die Europäische Vereinigung für Tier- zucht(FEZ) hat den 7. Internationalen Tier- zucht- Kongreß für 28. bis 31. Mai 1956 nach Madrid einberufen. Man will die Blutgrup- pen in der Tierzucht behandeln, das Verhält- nis von Tier fütterung und Fleischqualität und die Verbesserung der Trockensubstanz des Milch. 5 Praktoren nor men.. Ende Oktober befaßt sich in Paris eine Arbeitsgruppe der Internationalen Stan- dardisierungsor ganisation GSO) mit Normen für Traktoren.. Die„Bauernwelle“ 5 Jeden Montag sendet Radio Luxemburg von 6.50 bis 7 Uhr und von 12.10 pis 12.20 Uhr europäische Agrarnachrichten.. 1 8 Handwerkszeug dazu, MANNHEIM Donnerstag, 13. Oktober 1955/ Nr. 2 Das alte und das neue Mannheim Bild: Jacob Fundgrube für Eltern, Lehrer und Schüler Zur Ausstellung„Kunst und Erziehung“ der freien Waldorfschulen in der Kunsthalle In der Mannheimer Kunsthalle gastiert, wie wir schon berichteten, bis zum 30. Ok- tober die internationale Ausstellung der Wal- dorf-Schulbewegung„Kunst in der Erzie- hung“. G. Schnell, Werklehrer an der Freien Waldorfschule Stuttgart und Leiter der Aus- stellung, erläuterte während einer Führung ihren Aufbau und schilderte an Hand von Zeichnungen, Aquarellen und Werkstatt- arbeiten die Erziehungsmethoden an diesen Schulen. Ein Vortrag G. Schnells über„Er- leben und Anschauen“ vertiefte das Gehörte mit einem Ueberblick über die drei ersten „Lebensjahrsiebte“ des Kindes mit seinen Entwicklungsstufen Leib— Seele— Geist und den parallel laufenden Stadien Bewe- gung— Bild— Begriff. Die außerordentlich vielseitige und aus- gezeichnet geordnete Ausstellung führt zu- nächst Arbeiten aus dem Kindergarten-Alter vor. In diesem Stadium ist das Zeichnen und Malen nichts anderes als ein Besitzergreifen und Erobern des Papiers“, sagte Schnell. In der Tat sind die vorgestellten Arbeiten in einem guten Sinne von rührender Primitivi- tät, die Formen sind— wie bei Kindern in Reiseprospekte im zweigeteilten Odenwald Die Landschaften„vor der Tür“ werden stiefmütterlich behandelt Ungefähr 50 000 Prospekte werden von einem Mannheimer Reisebüro im Laufe eines Jahres verteilt, Prospekte aus den fernsten Reiseparadiesen der Welt und aus der näch- Sten Umgebung. In einer Zeit schneller, oft nur„plakathafter“ Unterrichtung kommt ihnen eine über das Propagandistische hin- ausgehende, kulturelle Bedeutung zu, die Wohl eine kleine Besprechung der Werbe- schriften unserer Nachbarlandschaften recht- kertigt; zudem die vergangene Reisesaison Wieder einmal beherzigenswerte Lehren er- teilt hat. Ob die Prospekte nun rechts- oder links- rheinisch sind, einen Mangel haben sie ge- meinsam: sie sind während der Hochsaison in Mannheim nahezu oder restlos ausgege- ben. Es ist eine allgemeine Erfahrung der Reisebüros, daß sie von den Landschaften, die dicht vor der Tür liegen, mit Werbemate- Trial am schlechtesten bedacht werden. Die Wünsche nach Auskunft über die Nachbar- Schaft können nicht befriedigt werden. Wahr- scheinlich wandern die Werbeschriften über Unsere Gegend in Hamburg oder sonstwo in den Papierkorb. „Die Pfalz am Rhein— viel Wald, viel Wein“ Die vom Pfälzischen Verkehrsverband herausgegebenen Prospekte unterrichten Sorgfältig und liebevoll und nennen sogar die Hütten, Forsthäuser und sämtliche Schwimm- Bäder. Ein alphabetisches Hotel- und Gast- Hof verzeichnis der Pfalz berichtet(mit Preis- Angaben) über die Unterkunftsmöglichkeiten. Wer diese Prospekte durchsieht, bekommt ein Ansprechendes und gültiges Bild von Wesen und Charakter der Pfalz. Das liebliche Neckartal steckt voller Zau- ber“ versichert eine anmutige Bildkarte mit njunigem Text. Das Skizzenbüchlein„Burgen und Schlösser in Nordbaden“ durchblättert man immer wieder voll Freude über die reiz- vollen Aquarelle Heinz Michels. Ein anderer Prospekt„Auto- und Radwandern in Nord- baden“ bringt Tourenvorschläge für dieses „Reiseland besonderer Prägung“, in dem den Reisenden gute und gepflegte Straßen, Ab- Wechslung des Landschaftsbildes, ein Reich- tum an Phantasie und herrliche Ausblicke erwarten Neben anderen Fahrten wird auch eine größere Odenwaldtour vorgeschlagen, über die Bergstraße bis Bensheim und dann über die Nibelungenstraße zum Main, ins Tauber- tal und über Walldürn, Buchen, Mosbach ins Neckartal. Doch gleich nördlich Weinheim hört die Werbekarte zwei Faltvierecke weit auf— zugunsten von geschickt angebrach- ten Umschlagbildern. Denn hier beginnt Hes- Sen. Und wessen sich vorher der Odenwald freund gar nicht bewußt war, weiß er jetzt: es gibt zwei„Odenwälder“, einen badischen und einen hessischen. Folglich findet er auch kein Gesamtprospekt des Odenwalds, eben- sowenig wie von der Bergstraße. Unausge- sprochen scheint die nordbadische Werbe- karte den Touristen zu warnen, wie weiland der grenzbadische Vater sein nicht allzu hoff nungsvolles Söhnchen:„Wenn du so weiter machscht, verkommsch im Hessische“. Umge- kehrt hat der Landesverband von Hessen nur ein Prospekt des hessischen Odenwalds herausgebracht. Wenn die Angestellten der Reisebüros Vorschläge für Unterkunft und Touren im Odenwald machen wollen, müssen sie zwei dicke Exemplare des Deutschen Handbuchs für Fremdenverkehr wälzen, das eine für Württemberg, Baden, Bodensee, das andere für Hessen, Rheinland-Pfalz, West- falen. 8 Die Verkehrsverbände halten sich an die politischen Grenzen: und der zweigeteilte Odenwald hat den Schaden. Eine Fremden- verkehrswerbung, die nicht von einer land- schaftlichen Einheit ausgeht. ist ein Unding. Von einem„Reiseland Nordbaden“ zu spre- chen, erscheint somit als Fremdenfängerei. Alk diesem Alter üblich—„surrealistisch“: Zwei oder drei senkrechte Züge mit einem rund- lichen Farbfleck darauf— das ist für ein Kind ein aufrechter Mensch. In den Abteilungen vom siebten bis zum neunten Lebensjahr zeigt sich deutlich das spielerische Element in der Waldorferzie- hung. Die Buchstaben werden hier nicht schreibend, sondern malend gelernt. Dabei Wird das Malen der Buchstaben aus dem Zeichnen von Formen entwickelt: Eine Welle im Wasser kann so zum Vorbild für das„W“ Werden. Motive aus der Tierkunde, der Pflanzen- und Gesteinskunde überwiegen in der Zeit bis zum 12. Lebensjahr(6, Klasse). Löwe, Stier und Baum oder Blume werden dabei nicht nach dem Tier- oder Pflanzen- buch gemalt, sondern aus dem Erlebnis einer Tierbewegung heraus. Auch durchgeformte kunstgewerbliche Gegenstände, Holz-, Hand- Ratenkauf auch für US-Armee? Ri chtlinjen werden erwartet Nach einer längeren Sommerpause trat der deutsch- amerikanische Beratungsaus- schuß wieder zu einer Sitzung zusammen, die diesmal, da einige neue Ausschüsse ge- gründet wurden, nicht öffentlich war. Unter anderm wurde ein Unterausschuß für die Weihnachts vorbereitungen und eine tech- ische Kommission gebildet, die sich über Planungsvorhaben im Bauwesen verständi- gen wird, um für beide Seiten Kostenerspar- nisse zu erzielen. Nachdem durch Oberst Drinkert dem Ausschuß eine Reihe neuer Mitglieder vorgestellt worden waren, berich- tete Dr. Gramlich(Einzelhandelsverband) über die Schwierigkeiten beim Ratenverkauf an Mitglieder der US-Armee. Auch den An- gehörigen der Armee soll die Möglichkeit gegeben werden, Waren auf Kredit zu er- Werben. Dazu sei aber eine Zusammenarbeit der amerikanischen Dienststellen mit den deutschen Geschäftsleuten erforderlich. Es Wurde die Meinung vertreten, daß der Bun- desverband des Einzelhandels und des Bun- deswirtschafts ministeriums eine einheitliche Regelung anstreben sollten. Eine Entschei- dung wird in absehbarer Zeit vom Haupt- quartier in Heidelberg erwartet. Die Mannheimer Vereine Mit Stimmung aufgetankt feierten die Kraftfahrer Ein feuchtfröhliches Treffen war auch dieses Jahr wieder das Stiftungsfest des Kraftfahrervereins Mannheim. Schon„Papa“ Karl Klenks herzliche Grußworte vertief- ten die mitgebrachte gute Stimmung im Bo- nifatius-Saal, und Walter Zehnbauer sorgte dafür, daß sie nicht abflaute. Behilflich wa⸗ ren ihm dabei das Vokalquartett Waldhof und Gulle-Gulle mit musikalischen Clowne. rien. Als schließlich gar Maurer-Ziegler die weltbedeutenden Bretter bestiegen, lachte man Tränen vor Vergnügen. Trotz eifrigen Tankens zeigten aber dann die Kraftfahrer zu den Klängen des Orchesters„Muto“ eine ausgezeichnete„Parkettlage“. Anerkennens- wert, daß sich niemand mit der„Fahne“ ans Steuer setzte, sondern sich vom„Kollegen vom Dienst“ nach Hause bringen lieg—. kr Musikalisch durchs Jahr beim MGV„Eintracht“ Käfertal „Musikalische Reise durchs Jahr“ hieß der Liederabend, mit dem sich der Männer- gesangverein„Eintracht“ 1863 Käfertal nach neun Wochen Zwangspause wieder vorstellte. Im vollbesetzten„Löwen“ wußte der junge Dirigent Gerhard Lehmann den Abend zu einem vollen Erfolg und zu einer eindrucks- vollen Werbung für den Männergesang zu gestalten. In vier Zyklen unter den Themen- kreisen„Frühling— Liebe, Sommer— Wan- dern, Herbst— Einsamkeit, Winter— Ab- schied“ sang der stattliche Chor mit feiner Intonierung und mustergültiger Disziplin Werke von Schubert, Mendelssochn- Bartholdy, Musensaal als klingende Drehscheibe Bernstein-Tournee brachte buntes Schlager- Potpourri Der Hunger des breiten Publikums vom frühen Jugend- bis späten Mittelalter nach leichter Unterhaltungskost ist schier unstill- bar; er reicht von der leichten Muse bis zum seichten Mus, damit das trockene Alltags- brot besser rutscht. Dies alles wurde auf Bernsteins klingender Drehscheibe, einer singenden Tortenplatte gewissermaßen, dar- geboten und von den Zuhörern im voll be- setzten Musensaal zuckersüß vernascht. Den Künstlern, die auf der Drehscheibe mit hübschen Schlagerliedchen klingende Münze verdienen, sei kein Vorwurf gemacht. Sie müssen auch leben. Vor allem, wenn sie so sympathsch sind wie Wolfgang Sauer. Er Singt seine Schlager nicht süß. Er zeigt, daß neben viel falscher Sentimentalität auch echte Gefühle angesprochen werden können; wenn nämlich eine schlichte Persönlichkeit dahinter steht, die es ehrlich meint. Wolf- gang Sauer hat aber auch das technische eine„‚menschlich- warme“ Stimme, deren vielfältige Ausdrucks- Fähigkeit sich besonders entfaltet, wenn er Wie in alten Zeiten“ den Basin Street Blues singt. Auch Paul Kuhn hat Jazz in den Fin- gern. Als er die Tasten des Flügels schlug, flogen Schlager mit viel Schwung in den Musensaal. ö 5 Rudi Hoffstätter aus Wien stend mit einem tadellos sitzenden beigen Sakko auf der Bühne. Er erzählte singend, er sei ein armer Straßensänger und habe kein Geld. Dann verwandelte er sich in den Jodler- Sepp und fensterlte: auch im beigen Sakko Per Beifall des Publikums bewies, daß es Leute gibt, die alles glauben. Dabei jodelte er nicht einmal übel, nur ein wenig piano, kaum vorstellbar, daß er damit eine Senne- i aus ihrer Hütte lockt. Das Tüpfelchen auf dem„i“ dieses Pro- gramms war das Zipfelchen auf dem Tüll: Bibi Johns— ihr Tüllkleid war wirklich „Zucker“. Sie hatte gut singen:„Nach uns die Sintflut“, denn sie war die letzte, die auftrat, das Glanzfeuerwerk— und ob sie Feuer hat— des Abends. Mit Bibi Johns Sing zum guten Ende die„schwedische Mit- ternachtssonne“ auf. Weniger sonnig war Gunnar Winkler, der Däne mit dem Titel „Der blonde Wikinger“, Er verirrte sich an den Lido, wo unter südlicher Hitze offenbar seine Stimme in Schmalz zerflog. Ueber Dänemark sang Barbara Kist: Viel Scha- blone und nicht viel drin. Was soll man dazu sagen. Am besten:„Ole dole dei“. Das Programm wurde von zwei Con- ferenciers geleitet. Kurt Pratsch- Kaufmann durfte mit Humor und liebenswürdiger Komik nur einleiten und wurde leider von dem„Sprecher“ Willi Stein abgelöst, der mit Zoten begann und einem Hohelied auf die deutsche Frau frei nach der zweiten Strophe des Deutschlandliedes endete. Stein dazu Höchstens ein ist kein Stein des Anstoßes, er nicht schwer genug Stein wie Sand am Meer. Bliebe noch ein Lob für die beiden Ka- pellen Eddy Kausch und die Nicols, die exakt begleiteten und eine lustige Show boten.. Mac Gründungsfest beim BC Waldhof. Der vor wenigen Wochen gegründete Boxclub 1955 Waldhof feiert am Samstag im Fran- Zziskushaus sein Gründungsfest. Den musi- kalischen Teil bestreiten die Solistin Ruth Noe-Hempel(Sopran) Muto. Beginn 20 Uh. und die Kapelle Bröll, Silcher, Weber und andere. Johanna Pfützer rezitierte Verse, die zu den einzel- nen Motiven in thematischem Zusammen- hang standen. Irmgard Weiß steuerte am Flügel, zunächst allein, dann zusammen mit Adalbert Fink(Violoncello) feinsinnige In- terpretationen von Brahms, Beethoven, Cho- pin und Dvorak bei. Stürmischer Beifall schenkte dem Chor und den Solisten die wohlverdiente Anerkennung. kr Große Lokalschau bein RGZV BhGHIix Mit 173 Tieren aus 22 Rassen hatte der Rassegeflügelzuchtverein Phönix Rheinau seine Lokalschau ausgerichtet. Die gut be- suchte Ausstellung bot manchen Blickfang und zeigte besonders prachtvolle mittel- schwere Hühner. Im Endergebnis konnte Georg Knab die größten Erfolge für sich buchen und gewann zum zweiten Male den Kaiser-Pokal, den Gehrig-Pokal und das schönste Tier der Ausstellung, eine schwarze Bartzwerghenne. 5 Mandolinata-Herbstkonzert im Mozartsaal Wochenlanges geduldiges Ueben im klei- nen Kreis treibt alljährlich einmal eine prachtvolle Blüte: Das Herbstkonzert der Mandolinata. Das Publikum bewunderte und bestaunte die musikalischen Blütenblätter, die das verstärkte Orchester im bis auf den letzten Platz besetzten Mozartsaal entfal- tete. Präzision und technisches Können konmten die sich abwechselnden Dirigenten Oskar Herrmann und Ralph Wallroth glän- zend vor Augen und Ohren führen. Werke und Bearbeitungen von E. Urbach, G. Sar- tori, Th. Ritter, W. Althoff, E. Kopka und R. Krebs waren die Prüfsteine für das Orchester, das in ihrer Wiedergabe nicht nur temperamentvoll, sondern auch hauchfeine Pianos und weiche Klänge zu spielen ver- mochte. Die„Spanische Rhapsodie“ des an- Wesenden Komponisten Schmidlin(Lahr i. B.) wurde mit großem Beifall in Mannheim erstaufgeführt. Walter Grambow bewies bei Solostücken eine hervorragende Fingerfer- tigkeit und sein Gitarrenpartner Alfred Weiler stand ihm in Technik und Wohlklang nicht nach. Das Publikum dankte für jede Darbietung mit stürmischem Beifall. Wandern mit der Kamera erhält jung Daß Wandern in Kameradschaft mit der Kamera über die Zeit hinweg jung, fröhlich und aufgeschlossen erhält, dafür ist Hans Metzger, der unermüdliche Wanderwart der Wohin gehen wir? Donnerstag, 13. Oktober Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Die verkaufte Braut“(Theatergemeinde Nr. 2776 bis 3700); Haus Friedrichsplatz 20,00 bis 22.45 Uhr:„Die Heiratsvermittlerin“(Miete D Gr. II, kreier Verkauf). ist Konzerte; Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- platten-Konzert. f N Filme: Planken:„Hotel Adlon“; Alster: „Traum meines Lebens“; Capitol:„Der Mann aus Larmie“; Palast:„Der Speer der Rache“; 22.20 Uhr:„Die Todesreiter von Laredo“; Alhambra:„Drei Männer im Schnee“; Univer- sum;„Hanussen“; Kamera:„Rififi“; Kurbel: „Der Weg zur Hölle“. Vorträge: Bonifatiussaal, Straße, 20.00 Uhr:„Ehe Friedrich-Ebert- im bürgerlichen Recht“, Spr.: Frau Dr. Hachenburg(Bund der Deutschen Katholischen Jugend);„Amicitia“ 15.00 Uhr:„Gesundheit und Schönheit für die Hausfrau“(Mannheimer Hausfrauenverband); G 4, 1-2, 20.00 Uhr:„Die berufstätige Frau in der Ehe“, Spr.: Regierungsrat Dr. Lüneberg (CVI). 3 e und Werkstattarbeiten von großer Schönheit, sind in dieser Abteilung schon zu sehen. Auf der Oberstufe, bis zum 18. Jahr, ge- ben Geometrie, Architektur, Landschaft und — in zunehmendem Maß— auch die Gestalt des Menschen die Anregung für künstleri- sches Arbeiten. G. Schnell wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die PHfanta- sie aus dem Künstlerischen Mittel, aus der Farbe, dem Holz, dem Ton kommen muß. „Der Stoff, nicht die Idee ist es, die am Anfang steht.“ „Kunst in der Erziehung“ will keine Kunstausstellung, sondern Demonstration eines erzieherischen Willens sein. Nicht die Ausbildung von Künstlern ist das Ziel der Waldorf-Schulbewegung, sondern die Erzie- hung der Schüler nach einem bestimmten Menschenbild zu freien, selbstbewußten und harmonischen Persönlichkeiten. In diesem Sinne ist die Ausstellung— man kann zur Waldorf-Pädagogik stehen wie man will— eine Fundgrube für Eltern, Lehrer und Schü- ler. Darüber hinaus ist sie aber doch auch eine Kunstausstellung(Von Schülern) mit weit über dem Durchschnitt liegenden Niveau. Hk Reisende Reisefachle Englische und holländische Gäste in Seit drei Jahren organisiert die deut- sche Zentrale für Fremdenverkehr— das im Ausland wirkende Gegenstück des Bun- des deutscher Fremdenverkehrsverbände Informationsreisen für Reisefachleute. Die 18 englischen und drei holländischen Reise- bürodirektoren, die am Dienstag 13.38 Uhr mit einem Sonderwagen des„Rheingold-Expreß“ und ihren deutschen Begleitern in Mann- heim ankamen, befinden sich zur Zeit auf einer solchen, siebentägigen Gemeinschafts- reise, die von den„British Railways“, der Kanal- Schiffahrtslinie Zeeland, den nieder- ländischen Eisenbahnen der Bundesbahn und der Zentrale für Fremdenverkehr ver- anstaltet wird. Sie soll den ausländischen Experten Gelegenheit geben, deutsche Ho- tels für die Saison 1956/57 zu studieren und in die Programme ihrer Unternehmen ein- zubauen. feierten Fotografischen Gesellschaft, der beste Zeuge. So durkte man von vornherein annehmen, daß sein Farblichtbildervortrag über Zell am Harmersbach sich nicht auf die kleine alte Reichsstadt im mittleren Schwarzwald be- schränken, sondern auch durch die umlie- gende Landschaft führen würde, auf die an- mutigen Höhen mit ihren breiten Höfen und hinüber ins Kinzigtal mit Biberach und Gen- genba h. H. Metzger schuf, anteilnehmend am Leben und den Tätigkeiten der Bewohner, ein liebenswürdiges Porträt der kleinen Schwarzwaldstadt und wirksame Ansichten mrer Umgebung. Zu Beginn des Abends hatte der Vorsit- zende der Fotografischen Gesellschaft, L. A. Schmitt, mit ehrenden Worten des plötzlich verstorbenen Gauvorsitzenden Südwest, Pro- fessor Dr. Karl Bosch, gedacht. Ak. Schönauer lernten Reich der Inkas kennen Arbeit der Abendakademie Die beliebten Vorortveranstaltungen der Mannheimer Abendakademie und Volks- hochschule wurden diesmal mit einem Licht- bildervortrag auf der Schönau eröffnet. Im dichtbesetzten Saal des Schönauer Kinos konnte Gemeindeoberinspektor Otto Laux den bekannten Natur wissenschaftler und Forscher Prof. Dr. Rauh(Universität Hei- delberg) begrüßen. 8 Prof. Dr. Rauh hat im vergangenen Jahr 10 Monate lang das Reich der Inkas durch- korscht, und diese Reise zeichnete er jetzt im Plauderton, von ausgezeichneten Licht- bildern unterstützt, nach. Ueber den Atlan- tik, durch den Panamakanal, die Westküste Südamerikas entlang, war er damals nach Lima, der Hauptstadt Perus, gelangt. Die Schönauer bestaunten die diesem kleinen Land vorgelagerten kahlen Felsinseln, die von Millionen Guanovögel belebt werden. Die riesigen Dungmengen, die diese dem Peruaner heiligen Vögel kostenlos liefern, sind für das Land von großem volkswirt⸗ schaftlichem Wert. Der Referent führte seine begeisterten Zuschauer auf die steilen Nr. 22 Weihnachts- Vorbereitungen bei US-Dienststellen Das Weihnachtsfest steht zwar noch nich direkt vor der Tür, aber trotzdem werden schon eifrige Vorbereitungen getroffen, um den Jugendlichen, vor allem Waisenkindern und Bedürftigen, auch dieses Jahr ein schö. nes Fest auszurichten. Amerikanische Trup⸗ peneinheiten haben sich bereits mit Wohl. fahrtskomitees, in denen militärische und zivile amerikanische Dienststellen vertreten sind, und den deutsch- amerikanischen Be. ratungsausschüssen größerer Städte im nord. badischen Befehlsbereich zusammengetaß um alle in Frage kommenden Kinder zu er- fassen. Man hofft, in diesem Jahr noch meh Jugendlichen als sonst eine Weihnachts. freude durch amerikanische Soldaten brin. gen zu können. Zahlreiche Anfragen von Einheiten der US-Armee, die ihr Weil. nachtsfest mit den Armen, Heimatlosen und Kranken teilen möchten, liegen heute Schon vor. Oft wollen die Soldaten wieder„ihr Waisenhaus, Kinderheim oder Krankenhau dem sie schon im vergangenen Jahr Freude bereiteten, betreuen. Für diejenigen aber, di erst die Adressen von Jugendlichen erfahren missen, hat man die Wohlfahrtskomütees ge. gründet. Wie in den letzten Jahren beteiligen sich auch die amerikanischen und deutsch amerikanischen Frauenklubs aktiv an den Weihnachts vorbereitungen.. ute kamen zu Besuch der„Durckgangsstationé“ Mannheim Von Manmheim aus ging die Fahrt wel. g ter nach Heidelberg, Baden-Baden, Herren- Wies, Freudenstadt, Triberg, Titisee, Feld- berg, Schauinsland und Freiburg, und von dort über Amsterdam und Rotterdam wie. der zurück auf die englische Insel. Das Mannheimer Programm, das der Verkehrs. verein mit Dr. Rudolf Vogel für den aus- ländischen und gute Einnahmen verspre. chenden Besuch zusammengestellt hat, sah eine gemütliche Teestunde im Parkhotel Wenn Sie MICH fragen- ROTE ART (wo die Reisefachleute untergebracht warer) „Augusta“-Hotels und Besichtigungen des des kürzlich vom Steigenberger-Konzem erworbenen Palast-Hotels Mannheimer Hof, eine Stadtrundfahrt, ein kleines Essen in Rosengarten Weinzimmer und einen ge- meinsamen Kabarettbesuch vor. „Mannheim entwickelt sich mehr zur gut besuchten und beliebten Durchgangs- station“, sagte Verkehrsdirektor Dr. Vogel bei der Pressebesprechung, die der Ankunft der reisenden Reiseleute vorausging. Zur Zeit beträgt der Bestand an FHotelbetten etwa 1450; weitere 250 Betten stehen in Privatzimmern zur Verfügung. Wb fällt auf fruchtbaren Boden Höhen der schroffen Felsgebirge, wo bel 4200 Meter noch Kartoffeln und Weizen an- gebaut werden und rund 1000 Meter höher die höchste Eisenbahnanlage der Welt zu finden ist. Dort, wo zwischen zwei Berg- riesen der Titicacasee eingebettet liegt, be- fand sich einst im siebten Jahrhundert das Kulturzentrum des Inkareiches. Bis zur Zer- störung durch die Spanier erstreckte sich dieses riesige Indianerreich von Chile bis Ecuador. Heute bewundern wir die hohe Baukunst der damaligen Bewohner, Die Nachkommen dieses stolzen Stammes leben ausschließlich von Ackerbau und Viehzucht, Rauschgift und Alkoholgenuß untergraben die Volksgesundheit immer mehr. Prof. Dr. Rauh, der noch von den Stra- pazen einer solchen Fahrt bei den schlech- ten Straßenverhältnissen, von der nerv? lichen Belastung, die für den Europfer aus der von keiner Dämmerung unter- brochenen Tageshelligkeit und den un- wahrscheinlichen Temperaturschwankungen, sprach, endete seinen Vortrag unter leb- haftem Beifall. kr Aus dem Polizeibericht: Bettler aus Leidenschaft Steckenpferd mit Gewinn In der Innenstadt pilgerte ein Mann von Geschäft zu Geschäft und bettelte. Ein Poli- zeibeamter, der ihn beobachtet hatte, stellte ihn zur Rede. Es wurde ermittelt, daß der Mann in Arbeit stand und eigentlich zu sol- chem Tun gar keinen Grund gehabt hätte. Er verriet jedoch des Rätsels Lösung: Betteln sei seit Jahren seine Leidenschaft, erklärte er. Auto mit Schlagseite Auf den Felgen, völlig ohne Bereifung auf dem linken Vorder- und Hinterrad, hum- pelte ein Pkw auf der Rollbühlstraßge herum. Veberdies war der Kotflügel verbeult, eine Lampe brannte nicht, der Kühler war ein- gedrückt und der Auspuff schleifte schep- pernd auf dem Boden. Gesteuert wurde dieses Vehikel von einem amerikanischen Sol- daten, der Alkohol getankt hatte. Er wurde samt Fahrzeug sichergestellt und der Mili tärpolizei übergeben. Der Unzucht einen Riegel vorgeschoben Tür und Tor öffnete der Inhaber eines Bunkerhotels der Unzucht. Er gab seinem Personal Anweisung,„Ami- Pärchen“ auf- zunehmen und damit die leeren Hotelzimmer zu füllen. Das sprach sich in eingeweihten Kreisen schnell herum, aber auch bei der Vorname bekannt. Polizei, die jetzt Tür und Tor wieder schloß und den Inhaber festnahm. LkwW warf sich selbst um Ein Lkw, der nicht mit der nötigen Vor- sicht aus der Einfahrt eines Anwesens in der Friesenheimer Straße gesteuert wurde, stleb mit voller Wucht gegen einen in Rüchtung Kammerschleuse fahrepden Straßenbahn- wagen. Dabei fiel der Lꝑʒw um, der Straßen- bahnwagen blieb auf den Rädern, wurde jedoch schwer beschädigt. Der Straßenbahn- kührer kam mit leichten Verletzungen davon. Sachschaden 30 000 Mark. Arzneilager auf dem Acker Einen ungewöhnlichen Fund machte ein Angestellter um die Mittagszeit an der Oberen Riedstraße in Käfertal. Er entdeckte auf einem Acker 63 Ampullen verschiedenet Arzneimittel, die vermutlich ein Dieb bis 25 Weiterer Verwertung dort eingelagert atte. 0 N Umgangston unter Amazonen Ein lautloser Streit zwischen zwei in einer als„Ami-Lokal“ bekannten Käkertaler Gastwirtschaft verkehrenden„Amazonen fand seinen Knalleffekt durch einen wWuch-⸗ tig geführten Schlag mit dem Aschenbecher auf den Kopf der Kollegin. Sie mußte zum Arzt; von der anderen ist bis jetzt nur der Weitere Lokalnachrichten auf Seite 6 BAl desve klagte zum genor Sowie heitsc Urtei Tode misch Weic eine Sold trug 8 Mus Leh. keien 84 eine Leh. mäß Ver. eröf Klas arbe Sofo zert. mit eine gest 30⁰ abs 1 Grü Hilf 3. 0 Wig bere bra Sche hat Stu kur ist, e ngen ¹ och nicht Werden ten, um Kindern ein schö⸗ 1e Trup⸗ it Wohl. che und Vertreten hen Be. m nord. tengetaß r Zu er- ch mehr hnachts. en brin. gen von W Weih⸗ Sen und te Schon er„ihre kenhauz Freude aber, die erfahren itees ge. eteiligen deutsch- an den zuch eim art wel⸗ Herren- „ Feld- ind von un wie el. Das erkehrs. en aus- verspre· nat, sah ArKhotel — 21 waren), Is und Tonzern aer Hof, ssen im en ge- zur gut Hgangs- „ Vogel Ankunft g. Zur elbetten en in Wb nen Wo bei zen an- T höher Velt zu 1 Berg-: eg, be⸗ lert das zur Zer- te sich nile bis e hohe er. 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Zur Feier ihres 30 jährigen Bestehens sind 200 ehemalige Schüler nach Heidelberg gekom- men, die der„Vereinigung höherer Hotel- fachschüler“ angehören. Neuer Landesverratsprozeß Karlsruhe. Vor dem sechsten Strafsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe be- ann die Verhandlung gegen den 32 Jahre alten Stellmacher Herbert Sch. aus Henne- tal(Untertaunus) wegen Unterhaltung lan- desverräterischer Beziehungen. Der Ange- klagte soll im Frühjahr 1954 Verbindungen zum sowjetzonalen Nachrichtendienst auf- genommen und nach einer Schulung in der Sowjetzone für den dortigen Staatssicher- heitsdienst Nachrichten besorgt haben. Das Urteil lautete: acht Monate Gefängnis. Kritik am Ausgabegebahren Karlsruhe. Der Wiederaufbau des Rat- hauses führte im Karlsruher Stadtrat 2 einer Auseinandersetzung zwischen dem Bürgermeisteramt und den Stadträten. Die Stadtväter machten dem Bürgermeisteramt den Vorwurf, durch nachträgliche Planun- gen die Kosten des Rathauses erheblich er- höht zu haben. Es seien Mehrkosten in Höhe von 1.4 Millionen Mark entstanden. Den Stadtvätern blieb schließlich nichts anderes übrig, als die bisher verbauten Mehrkosten zu bewilligen. Heimkehrerdienst Stuttgart. Der Landesverband Baden- Württemberg des Deutschen Roten Kreuzes hat einen Heimkehrer-Sonderdienst einge- richtet, der unter der Telefonnummer Stutt- gart 91 446 von 8 bis 20 Uhr zu erreichen ist. Alle Anfragen, die sich auf Heimkehrer der gegenwärtigen Entlassungswelle beziehen, sollen an diese Nummer gerichtet werden. Das Rote Kreuz sah sich zur Einrichtung dieses Sonderdienstes veranlaßt, weil seit Beginn der neuen Entlassungswelle die Zahl der Anfragen beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes so groß geworden ist, daß viele Fragesteller wegen Ueberlastung der Telefonleitungen und des Personals keine Antwort erhalten konnten Bundesgartenschau 1961 Stuttgart. Die Bundesgartenschau 1961 wird in Stuttgert veranstaltet Dieser Beschluß des Zentralverbandes des deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus ist vom Städtischen Nachrichtenamt in Stuttgart bekannt ge- geben worden. Der Stuttgarter Höhenpark Killesberg, der die Gartenschau 1961 auf- nehmen wird, ist von 1937 an auf einem krüheren Schutt- und Trümmergelände für die Reichsgartenschau 1939 angelegt worden. Im Jahr 1950 eröffnete die Gattin des Bun- despräsidenten, Frau Elly Heuss-Knapp, Auf dem Killesberg die Erste Deutsche Garten- schau nach dem Kriege. Manöverunfall Künzelsau. Beim Aufmarsch zu den großen NATO-Manövern ereignete sich bei Künzelsau ein schwerer Unfall, der ein Todesopfer forderte. Ein schweres amerika- nisches Panzer fahrzeug kam beim Aus- weichen von der Straße ab und rutschte einen 30 Meter tiefen Steilhang hinab. Ein Soldat wurde getötet, einige andere Soldaten trugen schwere Verletzungen davon. Neues Haus der Töne Stuttgart. Die Staatliche Hochschule für Musik in Stuttgart wird ihr neuerbautes Lehrgebäude am Urbanplatz am 15. Oktober feierlich übernehmen, Damit steht für die 84 Dozenten und 388 Studierenden, nach einem fast zehnjährigen behelfsmäßigen Lehrbetrieb, wieder ein modernes, zweck- mäßiges und repräsentatives Institut zur Verfügung. Die Studenten des am J, Oktober eröffneten Wintersemesters werden ihre Klassen, die räumlich nach den zusammen- arbeitenden Abteilungen angeordnet sind, sofort beziehen. Die Ausstattung des Kon- zertsaals mit 900 Plätzen im fünften Stock mit einem Orchesterpodium, einer Orgel und einer Bühneneinrichtung sowie die Aus- gestaltung des Kammermusiksaals mit etwa 300 Plätzen, bleibt einem zweiten Bau- abschnitt vorbehalten. Fünffache Brandstiftung Ludwigsburg. Aus noch nicht bekannten Gründen hat ein 32 Jahre alter Gärtnerge- hilfe die Brände gelegt, die in der Nacht zum 3. Oktober in Großbottwar im Kreis Lud- wigsburg in zwei Scheunen, in einer Ger- berei, in der Post und in der Schule aus- brachen. Der fünffache Brandstifter, der schon vor einigen Tagen verhaftet wurde, hat den Beamten der Kriminalhauptstelle Stuttgart seine Tat eingestanden. Erst vor kurzem war der Brandstifter, der vorbestraft ist, aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein Volksfest brachte nicht nur eitel Freude Man spricht von einem„Terror des Halbstarken“/ Neuer Anziehungspunkt der Landeshauptstadt im Werden a Stuttgart. Das möchten wir nicht noch einmal erleben!“ war der Tenor der offlziel- len und of fiziösen Schlußbetrachtungen zum diesjährigen 110. Cannstatter Volksfest, das 2 war mit Rekordumsätzen, aber auch mit einem traurigen Rekord an Uebergriffen, Ausschreitungen und Gewalttätigkeiten vor- wiegend jugendlicher Rowdies zu Ende ge- gangen ist. Selbst die Polizei mußte in einem ihrer Volksfest-Tagesberichte von einem „Terror der Halbstarken“ sprechen. Noch niemals zuvor hatten die Helfer des Roten Kreuzes so viel zu tun. So mußten sie unter anderem fast 200 total Betrunkene beiderlei Geschlechts in den Bierzelten, Karussells und den Straßen zusammenklauben und auf Heu und Stroh„aòsnüchtern“— wie es polizei- deutsch heißt. Selbst 12 und 13jährige Kin- der mußten bewußtlos aus den Bierzelten geschafft werden, weil sie, von Erwachsenen ungehindert, die Reste aus stehengelassenen Bierkrügen ausgetrunken hatten! Manch harmloser Volksfestbesucher wird noch ge- raume Zeit unter den Folgen geschwungener Bierkrüge und wohlgezielter Boxhiebe ran- dalierender Strolche zu leiden haben, von denen leider nur die wenigsten vor Gericht gestellt werden können. Kein Wunder, daß „Man soll nicht blasen, wo es brennt“ So äußerte sich der Vorsitzende im Brettheimer Standgerichtsprozeß Ansbach. Im„Standgerichtsprozeß“ gegen den früheren SS-Generalleutnant Max S. und drei weitere, wegen mehrfachen Mordes angeklagte ehemalige Offiziere wurde vor dem Ansbacher Schwurgericht der im April 1945 standgerichtlich zum Tode verurteilte Amtsdiener von Brettheim im Kreis Crails- heim, Friedrich Uhl, als Zeuge vernommen. Uhl war damals der Hinrichtung durch die Flucht entgangen. Der zusammen mit Uhl Wegen Entwaffnung einiger Hitlerjungen zum Tode verurteilte Bauer Hanselmann so- Wie der Brettheimer Bürgermeister Gack- statter und der Lehrer Wolfmeyer wurden gehängt(s. Vorbericht„MM“ vom 8. 10. 55). Uhl appellierte im Namen der Bürger von Brettheim an das Schwurgericht, die Schul- digen an dem Standgericht genau so unnach- sichtig zu bestrafen, wie sie es selbst seiner- zeit für die Brettheimer Bürger verlangt hätten. Der Gerichtsvorsitzende lehnte diese Ausführungen Uhls als über die Zeugen- aussage hinausgehend ab. Ueber Schüsse, die angeblich von Brettheimer Bürgern auf die bewaffneten Hitlerjungen abgegeben worden sein sollen, wußte Uhl nichts. Ein anderer Zeuge hatte das Verhalten des angeklagten damaligen Standgerichtsvor- sitzenden G. als„tierisch“ bezeichnet. Der Molkereibesitzer Franz Hindahl aus Düssel- dorf, der Wolfmeyer seinerzeit zur Hinrich- tungsstätte gefahren hatte, sagte aus, der Verurteilte habe unterwegs erfolglos gebeten, man möge ihm das Leben lassen, weil er fünf Kinder habe und ein sechstes unter- wegs sei. Die verurteilten Brettheimer Bür- ger hätten sich bei der Hinrichtung die Schlinge selbst um den Kopf legen müssen. Der Vorsitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Dr. Andreas Schmidt, erklärte, die Bevölkerung der Gemeinde sei an den Standgerichtsurteilen ebenso schul- dig wie die Standgerichte selbst; wenn die Hitlerjungen nicht entwaffnet worden wä- ren, hätte nie ein Kriegsgericht eingreifen können. Man solle„nicht blasen, wWo es brennt“. Der ehemalige Bürgermeister Kurz aus Hausen am Bach im Kreis Crailsheim, einer Nachbargemeinde von Brettheim, sagte aus: Ueber die Hinrichtung des Brettheimer Bürgermeisters Gackstatter habe ihn der angeklagte Sturmbannführer G. selbst unterrichtet und ihm die gleiche Strafe an- gedroht, wenn er nicht jeden melde, der sich nicht voll und ganz einsetze. Damals seien die amerikanischen Vorhuten nur neun Kilometer von Hausen entferut ge- wesen. Zum 69jährigen früheren Brettheimer Pfarrer Wilhelm Igler, der jetzt in Leuzen- dorf im Kreis Crailsheim wohnt, sagte der Vorsitzende:„Wenn schon ein Unrecht ge- schehen ist, dann sind meines Erachtens auch die Brettheimer Bürger schuldig“. Zu der Entwaffnung der Hitlerjungen erklärte er, es sei die Pflicht eines Soldaten, sich nicht entwaffnen zu lassen. man sich bei den zuständigen Stellen schon heute Gedanken darüber macht, wie man eine Wiederholung des„Festes der Schläger“, Wie das 110. Volksfest schon bezeichnet wurde, von vornherein unterbinden kann, denn niemand hat ein Interesse daran, den anständigen Bürgern, die sich immer noch in der großen Ueberzahl befinden, den Volks- festbesuch ein für allemal zu verekeln. * Kaum acht Tage hatte es gedauert, bis aus den Killesberghallen auch das letzte der vielen hunderttausend Ausstellungsstücke, die aus dem ganzen Land für die Landes- ausstellung zusammengetragen worden waren, verschwunden war. Daß auch der Abbau wie am Schnürchen klappte, darf als weitere organisatorische Meisterleistung der Verantwortlichen angesehen werden. Höchste Eile war auch geboten, denn schon am 28. Oktober wird hier eine nicht weniger inter- essante Ausstellung ihre Pforten öffnen: Die 6. Bundesfachschau für das Hotel- und Gast- stättengewerbe. Attraktive Anziehungspunkte werden, wie immer bei den großen gastronomischen Kongressen, die Kochkunst- und Konditoren- kachschau sein. Was die weißbemützten Küchenkünstler hinter den blanken Schei- ben der Kühlvitrinen aufbauen werden, wird die Herzen der Jünger Lukulls höher schla- gen lassen. In einer anderen Halle wird der Lale u. a. bewundern können, wie man einen Baumkuchen über der offenen Flamme bäckt, wie Marzipan kunstvoll modelliert und wie Pralinen von Hand angefertigt wer- den. Am 6. November wird dann auch die letzte diesjährige Stuttgarter Großausstel- lung auf dem Höhenpark ihre Pforten schließen. Amtsärzte klagen gegen den Staat Arbeitsministerium will Privatpraxis seiner Aerzte einschränken Karlsruhe. Das Arbeitsgericht in Karls- ruhe hat den Rechtsstreit, der zwischen den öffentlich angestellten Aerzten und dem Arbeitsministerium in Baden- Württemberg um die Frage entbrannt ist, ob behördlich angestellte Aerzte neben dem Amt eine pri- vate Praxis ausüben sollen, vorläufig ver- tagt. Der Versuch des Gerichts, beide Par- teien zu einer gütlichen Einigung zu bringen, ist gescheitert. Die sieben Aerzte, vor allem als Gut- achter tätige Fachärzte, die in Karlsruhe ge- klagt haben, machten vor dem Arbeitsgericht geltend, daß ihre Gutachtertätigkeit beim Versorgungsamt nur dann den Fortschritten der medizinischen Kenntnis gerecht werden könne, wenn sie auch Gelegenheit hätten, sich außerhalb ihrer einseitigen Tätigkeit mit anderen als Versorgungsfällen zu be- Die Landkreise fühlen sich übergangen Wünsche zum Generalverkehrsplan fanden ungenügende Beachtung Mosbach. Der Verband nordwürttemberg- nordbadischer Landkreise hat auf seiner Herbsttagung unter dem Vorsitz des Göp- pinger Landrates Gustav Seebich auf der Burg Guttenberg im Kreis Mosbach Klage darüber geführt, daß die Landkreise in Fra- gen der Verkehrsplanung von den Landes- behörden zu wenig konsultiert werden. Die Landräte erklärten vor allem, sie hätten ge- wünscht, daß bei der auf einen Landtags- peschluß zurückgehenden Aufstellung eines Generalverkehrsplanes für Baden-Württem- berg die Meinung der Landkreise in Stärke- rem Mage erforscht und beachtet worden wäre als dies der Fall sei. Die Landkreise als Verkehrspolizeibehörde und als Vertreter der Oeffentlichkeit hätten mindestens ebenso nach ihrer Auffassung gefragt werden müs- sen wie zum Beispiel die Industrie- und Handelskammern. Nur in wenigen Landkrei- sen hatten sich die Straßenbauämter an die Landratsämter mit der Bitte um ihre Mei- nungsäußerung gewandt. Die Landkreise wandten sich ferner gegen die Absicht, das Mehraufkommen aus der Kraftfahrzeug-, Mineralöl- und Beförde- rungssteuer in Höhe von 15 Millionen Mark in Baden-Württemberg im Verhältnis von 75:25 zugunsten des Landes gegenüber den Landkreisen aufzuteilen. Die Landkreise for- dern eine Erhöhung ihres Anteils. Sie wiesen darauf hin, daß die von den Landkreisen zu unterhaltenden Landstraßen zweiter Ord- nung die gleiche Verkehrsbelastung hätten wie die Landstraßen erster Ordnung, die das Land unterhält. Auch im Hinblick darauf, daß es in Baden- Württemberg 10 800 Kilo- meter Landstraßen erster Ordnung gegen- über 8800 Kilometer Landstraßen zweiter Ordnung gibt, sei der in Aussicht genommene Verteilungsschlüssel nicht gerechtfertigt. Der Verband württemberg- badischer Landkreise bekräftigte auf der Herbsttagung auch seine Bereitschaft, sich mit den Land- kreisen von Süd württemberg und Südbaden zu einem einheitlichen Landkreistag Baden- Württemberg zusammenzuschließen. schäftigen und dabei im Sinne der Ganz- heitsmedizin tätig werden könnten. Wenn ihre Arbeit nicht zu der von„Gutachter- Hollerithmaschinen“ herabsinken solle, müß- ten sie Fühlung mit der ganzen medizini- schen Praxis behalten. Die Kündigung der Einheitsverträge von etwa 120 in Baden- Württemberg öffentlich angestellten Aerz- ten durch das Arbeitsministerium, um darin den Paragraphen 5 zu streichen, der bisher die nebenamtliche Praxis ausdrücklich ge- stattete, werde als schwerer Vorwurf emp- funden, denn es werde damit unterstellt, daß die Amtsärzte ihrer ärztlichen Pflicht im Amt nicht genügend nachgekommen seien. Dagegen hätten jedoch der ärztliche Sach- verständigenrat für die Fragen der Kriegs- opfer versorgung im Oktober 1954 sowie die Konferenz der Länderarbeitsminister die ne- benamtliche Privatpraxis des Behörden- arztes für wünschenswert erachtet, damit er seine Erfahrungen auch in der Therapie er- weitern könne. Der Vertreter des baden-württembergi⸗ schen Arbeitsministeriums erklärte vor dem Arbeitsgericht, das Arbeitsministerium halte die in dem früheren Land Baden geübte Regelung für zweckmäßig, wonach die Ge- nehmigung zur Privatpraxis neben der amt- lichen Tätigkeit nicht grundsätzlich an alle Amtsärzte und Gutachter erteilt werden solle, sondern nur auf Antrag von Fall zu Fall. Der Arbeitsminister beziehungsweise sein Stellvertreter wollten sich die einzelne Genehmigung vorbehalten. Eine dienstliche Notwendigkeit zur Ausübung einer Privat- praxis bestehe nach Ansicht des Ministeriums nicht. Daher habe das Ministerium mit sei- nem Erlaß im Oktober 1954 ganz allgemein die Erlaubnis widerrufen, die bisher in Pa- ragraph 5 der Einheitsverträge gegeben war, indem es die Verträge vorsorglich kündigte. Der Vertreter des Arbeitsgerichtes er- klärte zu dem Rechtsstreit, daß die Frage endgültig geregelt werden müsse, weil heute noch eine Reihe voll ausgebildeter Aerzte ohne eigene Praxis seien. Es werde gesagt, daß die Belange des frei praktizierenden Arztes durch die private Tätigkeit der Ver- sorgungsärzte beeinträchtigt würden. Schm. Aus der Hessischen Nachbarschaft Raubüberfall auf US-Soldaten Darmstadt. Einen Raubüberfall auf einen angetrunkenen amerikanischen Soldaten verübten zwei Burschen im Mühltal bei Darmstadt-Eberstadt. Die beiden hatten den Soldaten, der sich wenige Minuten vorher von einem Mädchen verabschiedet hatte, mit den Fäusten bedroht. Nach einer Ver- kolgung über hundert Meter holten sie den Soldaten ein, schlugen ihn bewußtlos und raubten ihm die Brieftasche mit siebzig Dollar und eine Armbanduhr. Ein ameri- kanischer Lastwagenfahrer fand den Sol- daten bewußtlos auf der Straße auf. Dreizehn Verletzte Frankfurt. Beim Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnzug und einem Tank- wagen- Sattelschlepper, gab es im Frankfur- ter Westend dreizehn Leichtverletzte. Auf der zweibahnigen, durch den Gleiskörper der Straßenbahn getrennten Hamburger Allee wollte der Fahrer des Tankwagens auf die andere Fahrbahn wechseln und übersah den zwischen den Bäumen heran- kommenden Straßenbahnzug, der dem Sat- telschlepper in die Seite fuhr. Die Platt- form des Motorwagens, der aus den Schie- nen sprang, wurde eingedrückt, und der Straßenbahntriebwagen erheblich beschä- digt. Der Tankwagen konnte mit leichteren Beschädigungen seine Fahrt fortsetzen. Wenigstens 1,50 Meter Abstand Frankfurt. Der Autofahrer muß nach Möglichkeit beim Ueberholen von Fußgän- gern einen Abstand von einem bis einein- halb Meter halten. Mit dieser Begründung verurteiltee ein Frankfurter Schöffengericht einen 45 jährigen wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Monaten Gefängnis, die bei dem bisher unbestraften Angeklagten gegen 800 Mark Buße drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurden. 500 Mark für jeden Heimkehrer Offenbach. Der Haupt- und Finanzaus- schuß des Offenbacher Stadtparlaments hat auf Antrag der FDP-Fraktion beschlossen, allen Rußlandheimkehrern, die in den näch- sten Tagen in Offenbach eintreffen, außer den üblichen Entschädigungen und Zutei- lungen je 500 Mark zu schenken. Im letzten Augenblick Darmstadt. Am Bahnübergang der Main- Neckar-Bahn bei Wixhausen wäre es bei- nahe zu einem schweren Eisenbahnunglück gekommen. Die Schranke war noch geöffnet, als mit hoher Geschwindigkeit der fahr- plenmäßige Eilzug in Richtung Frankfurt herankam. Im gleichen Augenblick näherte sich auch ein Bundesbahnommnibus der offe- nen Bahnschranke. Schnell entschlossen sprang ein Passant vor den Autobus und hielt ihn an. Im gleichen Augenblick raste der Eilzug vorbei. 5 BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Individuellere Untersuchung Bad Dürkheim. Die Reihenuntersuchun- gen in den Schulen sollen durch individuelle Ueberprüfungen der Schuljugend abgelöst werden, forderten Sportärzte, Pädagogen, Vertreter der Arbeitsver waltung, der Indu- strie und Jugendleiter, die an einer wissen- schaftlichen Arbeitstagung in Bad Dürkheim teilgenommen hatten. Die Schuluntersuchun- gen sollen in Zukunft gründlicher als bisher und mit größerer finanzieller Unterstützung des Staates durchgeführt werden, Die Sport- ärzte müßten stärker als bisher bei der Untersuchung der in den Sportverbänden tätigen Jugend eingeschaltet werden. ES wurde festgestellt, daß im Lande Rheinland- Pfalz spürbare Besserungen auf dem Sektor Sportunterricht in den Schulen festzustellen seien. Dennoch sei man von einem Ideal- zustand noch weit entfernt. Wieder zwei Raubüberfälle Mainz. In den vergangenen Nächten sind in Mainz wieder zwei Raubüberfälle verübt worden. Wie die Kriminalpolizei erst am Mittwoch mitteilte, wurde in der Nacht zum * Dienstag ein 28 Jahre alter Einwohner in einer Straße der Innenstadt von einem Un- bekannten bewußtlos geschlagen und seiner Geldbörse beraubt. Der Unbekannte hatte den jungen Mann angesprochen, um Feuer gebeten und ihn, als dieser in die Tasche griff, dann plötzlich niedergeschlagen. In der Nacht davor wurde ein Losverkäufer in der Innenstadt von zwei Männern niedergeschla- gen und seiner Geldbörse mit dem gesamten Erlös des Losverkaufes beraubt. Nach den bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei ist dieser Ueberfall von zwei farbigen Sol- daten verübt worden, die mit einem Per- sonenwagen flüchteten. Fast 22 000 Verkehrsunfälle Mainz. In den ersten acht Monaten die- ses Jahres haben sich in Rheinland-Pfalz 21 843 Straßenverkehrsunfälle ereignet. Das sind über 23 Prozent mehr als in der glei- chen Zeit des Vorjahres. Bei diesen Unfällen wurden 547 Personen getötet und 14 525 ver- letzt. Die Zahl der Verletzten erhöhte sich dabei gegenüber dem Vorjahr um fast 25 Prozent, während die Zahl der getöteten Personen um eine zurückging. Im August wurden in Rheinland-Pfalz 2 764 Unfälle mit 94 Todesopfern und 2 670 Verletzten ge- meldet. „Nicht zu empfehlen“ Mainz. Sowohl aus Gründen einer spar- samen Landespolitik als auch aus Zweck mäßhigkeitserwägungen ist die Einführung der Schulgeld- und Lernmittelfreiheit in Rheinland-Pfalz nicht zu empfehlen“, er- klärte der CDU-Landtagsabgeordnete Jakob Diel in Mainz. Selbst im benachbarten Hes- sen habe man sich inzwischen davon ber- zeugen müssen, daß die Befreiung in viel größerem Umfang den sozial Starken Als den sozial Schwachen zugute komme. Zuchthaus für Kinderverderber Kaiserslautern. Wegen Unzucht mit Kin- dern verurteilte die Jugendkammer beim Landgericht Kaiserslautern einen schon mehrfach vorbestraften 42 Jahre alten Kell- ner aus Mannheim zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus. Er hatte sich im Fe- bruar dieses Jahres wieder elfjährigen Mäd- chen genähert, nachdem er erst wenige Motate vorher aus dem Zuchthaus entlas- sen worden war. Mysteriöser Fund Höhr-Grenzhausen(Westerwald). Die Staatsanwaltschaft Koblenz ist in die Auf- klärung eines mysteriösen Fundes in Höhr- Grenzhausen eingeschaltet worden. Bei Aus- schachtungsarbeiten für eine Friedhofs- kapelle wurde Ende voriger Woche in einem 1905 angelegten Gräberfeld ein Sarg mit einem weiblichen Skelett gefunden, der nach Ansicht von Fachleuten höchstens 20 Jahre in der Erde gelegen haben kann. Bei dem Skelett soll es sich um die Ueberreste eines etwa 20 Jahre alten Mädchens handeln. In den amtlichen Listen des Friedhofswärters wie auch in den polizeilichen Aufzeichnun- gen ist von einer nachträglichen Beerdigung in dieser Gräberzeile nichts verzeichnet. Die Polizei von Höhrgrenzhausen hat umfang- reiche Ermittlungen eingeleitet. eeeeenneenenenmennememnutanenmntn Auf dem Fernsehschirm Donnerstag 13. Oktober 16.30 Fünf Minuten mit Adalbert Pickhut 17.00 Die schöne Handarbeit 17.20 Vermißtensuchdienst, 19.00 Die Münchener Abendschau 20.00 Jenseits der Order 20.50 Gottes Utopia, Fernsehspiel nach der Novelle„Wir sind Utopia“, von Stefan Andres 22.00 Geschichte im Kasten Seite 8 MORGEN Donnerstag, 13. Oktober 1955/ Nr. Fest der Grone⸗Schule in der„Amieitia“ Dieses Grone-Fest war nicht ohne.. Da die Bilanz erfreulich ist, sei sie vorweg- Senommen, In der Buchhaltung darf man das nicht tun. Den jungen Damen und Her- ren, die im Begriff sind, bilanzsicher zu Werden, sei daher das schlechte Beispiel des Rezensenten nicht empfohlen. Beim traditionellen„Schulfest“ der Privaten Han- delsschule Grone, das Eltern, Lehrer und Schüler miteinander auf der Tanzfläche ver- einte, dachte aber niemand an diese„ern- Sten“ Dinge. Nicht die gute Buchhaltung die gute Tanzhaltung war Trumpf. Nicht Steno-Kürzel, Walzer-Kreisel waren wich- tig, und es wurde nicht bilanziert, sondern im Tango-Rhythmus balanciert. Der in familiärer Stimmung in Szene gebende Abend hatte aber doch auch einen ernsthaften Hintergrund: Er sollte Eltern und Schule einander näher bringen, und er sollte Wie Diplom-Handelslehrer Hell Grone feuilletonisierte— den„Jüngsten“ der Schule klar machen, daß gesellschaft- licher Schliff kein Luxusartikel ist. Es war auch ein unterhaltsamer Abend. Das Astoria- Orchester war eine gut aufspielende Ka- pelle, Ursula Eberhardt sagte flott an und verteilte Blumen und Preise aus dem Groneschen Geschenkkorb an ein Mund- harmonikatrio, einen Akkordeonsolisten, an „Sängerinnen“ und„Mundartdichter“. Das Ehepaar Geisert zeigte eine Auswahl von Turniertänzen, die mit starkem Beifall gefeiert wurden. hk Kleine Chronik der großen Stadt Käfertaler Schüler feierten Jubiläum Der Jahrgang 1905/06 Käfertal, Schulent- lassungsjahr 1920, trifft sich seit vier Jahren regelmäßig und versammelte seine Mitglie- der im Zeichen der goldenen 50 auch dieses Mal zum Austausch alter und neuer Erinne- rungen. Nach einer Totenehrung und einem gemeinsamen Kirchenbesuch fanden sich die., hundert 50jährigen in den Räumen ihres Klassenkameraden Zorn zu einer herzlichen Familienfeier, zu der auch der damalige Lehrer Mäder erschien und zu seinen„Zuwe un Mädle“ sprach. Paul Kreuzer, Rosa Herr- werth-Hettinger und Käthe Winkler-Diefen- bach hatten gute organisatorische Vorarbeit geleistet, Frau Winkler und das Straßen- bahner-Doppelquartett bestritten das Pro- Sramm, und nach dem gemeinsamen Essen folgte ein flotter bunter Teil, den das Haus- trio Kraft kräftig und fleißig untermalte. kr Jugend und Ehe Katholische Vortragsreihe Während der CVꝗM durch seine„Verlob- tenschule“ Fragen junger Menschen über Liebe und Ehe beantworten will, befaßt sich der Bund der Deutschen Katholischen Ju- Send, Dekanat Mannheim, in einer„Jugend auf dem Weg zur Ehe“ überschriebenen Ver- Anstaltungsreihe mit dem gleichen Thema. Die Vortragsserie, die acht Referate vorsieht, wurde im Musensaal von Bundespräses Willy Bokler Düsseldorf) eröffnet. Bau eines Arbeiter wohnheims geplant Auswärtige Facharbeiter könnten in ihm untergebracht werden Bauarbeiter, die zur Beseitigung des gro- en Mangels in dieser Branche von anderen Arbeitsamtsbezirken nach Mannheim geholt Wurden, seien alle menschenwürdig unter- gebracht, erklärte Dr. Schäffner, der Leiter des Mannheimer Arbeitsamtes, anläßlich sei- ner allmonatlichen Pressebesprechuag. Miß stände auf diesem Gebiet könnten nur durch die Privatinitiative“ einiger kleiner, wenig leistungsfähiger Firmen entstanden sein. Die Vermittler des Arbeitsamtes würden alle Unterkünfte, die für durch das Arbeitsamt vermittelte Arbeiter in Frage kommen, ge- nau prüfen. 5 Im Zeitraum eines Jahres sind durch den sogenannten„Randausgleich“(mit benach- barten Aemtern) 3000, im Landesausgleich 300 und im Bundesausgleich, in der Haupt- sache von den Patenämtern Bamberg und Regensburg, 850 Arbeiter nach Mannheim vermittelt worden. Noch ist aber der Be- darf nicht gestillt: Gegenwärtig werden etwa 300 Maurer, 100 Zimmerer, 60 Gipser und 30 Maler gebraucht. Die Unterbringung von Weiteren auswärtigen Arbeitern mach: aber große Schwierigkeiten. Deshalb möchte das Arbeitsamt in Zusammenarbeit mit der Ge- meinnützigen Baugesellschaft ein Arbeiter- Wohnheim mit etwa 100 Plätzen errichten. Pläne und ein günstiger Bauplatz wären vor- Handen. Ob dieses Projekt verwirklicht wer- den kann, hängt aber davon ab, wann die Finanzierungsverhandlungen mit der Bun- desanstalt für Arbeitsvermittlung in Nürn- berg zum Erfolg führen. Wünschenswert und der Mannheimer Wirtschaft zum Nutzen wäre das Heim sicherlich. Eine klaffende Lücke Würde wenigstens teilweise geschlossen. Die Arbeitsamtsstatistix dieses Monats zeigt, daß die Arbeitslosenzahl zwar nicht im gleichen Maß wie bisher, aber doch weiter zurückgegangen ist. 1144 Männer und 2138 Frauen sind in Mannheim noch ohne Arbeit. Im Vormonat waren es 1218 Männer und 2136 Frauen. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin aufnahmefähig, wie die Zahl der offenen Stellen mit 2747 und die der Vermittlungen im September mit 7053 beweist. Bei der Eisen- und Metallindustrie ist die Auftrags- lage gut. Zwar werden keine neuen Arbei- ter eingestellt, aber ständig Ersatz für aus- scheidende Kräfte benötigt. Der Maschinen- und Fahrzeugbau ist gegenwärtig etwas Zu- rückhaltend, kann aber auch noch qualifi- zierte Facharbeiter brauchen. In den Elek- trobetrieben ist die Auftragslage für die Exportabteilungen besonders gut, während in der chemischen Industrie nach wie vor körperlich leistungsfämige Hilfsarbeiter ge- sucht werden. Eine Belebung in der Textil- industrie gab einigen Näherinnen Arbeit und Brot; bei der Schokoladen- und Zissr- renindustrie macht sicht jetzt schon die Weih- nachtskomjunktur bemerkbar. Die Fortbildungskurse des Arbeitsamtes in Schreibmaschine, Stenografle und Buch- haltung, Elektroschweißen und in englischer Sprache sind gut besucht. Die Notstands- maßnahmen werden langsam zurückge- schraubt, um die Arbeitskräfte in den freien Arbeitsprozeg zu überführen. bet Wir gratulieren! Elise Hauck, Ida-Scipio- Heim, Karl-Benz-Straße(früher Emil-Heckel- Straße), wird 77 Jahre alt. Das 80. Lebensjahr vollenden Jakob Strubel, Mannheim- Waldhof, Am Kiefernbühl 12, und Otto Schulz, Mann- heim, Waldhofstraße 18. Anna Ramspeck, Mann- heim-Feudenheim, Wilhelmstraße 51, kann den 85. Geburtstag feiern. Die Eheleute Georg Kronmüller und Lina geb. Wegner, Mannheim, Weylstraße 20, haben silberne Hochzeit. Als Vorbild der katholischen Ehe sah der Bundespräses die Verbindung, die Christus mit der Menschheit eingegangen sei; als ihr Ziel die Weitergabe des Lebens. Auf dem Weg zu diesem Ziel werde die Jugend heute durch Wissens-, Umwelt- und Gewissensnot bedroht. Früher sei die Jugend auf dem Weg zur Wahrheit, Natürlichkeit und Sauberkeit im Verhältnis der Geschlechter gewesen, sagte Bokler und nannte als Beispiel die Ju- gendbewegungen um die Jahrhundertwende. Er ermahnte die Jugend, Zucht zu halten und Respekt voreinander zu haben. Durch den Glauben, der die natürlichen Triebe sublimiere, werde diese Aufgabe leicht ge- macht. 11 Eindrucksvolles Chorkonzert des MGV Frohsinn 1857 An der Schwelle seines hundertjährigen Jubiläums gab der MGV„Frohsinn“ 1857 Mannheim ein Konzert im Mozartsaal. Der Chor offenbarte ansprechendes Stimmen material, wobei er freulicherweise auch Nach- wuchs mit von der Partie war. Ein weiteres Plus des Stimmkörpers ist seine gute Aus- sprache und Disziplin. Kar! Hinderschiedt legte der Programmgestaltung vier Motive („Heimat, Liebe, auf fröhlicher Jagd und froher Fahrt zugrunde. Er berücksichtigte Werke von E. L. Wittmer, K. Lissmann, B. Weber, H. Erdlen und verband damit glück- lich auch mehrere neuzeitliche Silcherchöre. Als Solist hatte der Veranstalter den in Mannheim beliebten Bariton Hans Kohl ge- wonnen, der, einfühlungsvoll begleitet von Hermann Eckert, bei Liedern von Kerun, Hugo Wolf, P. Graener, Franz Schubert und Clemens Schmalstich aus seinem vollen Stimmaterial schöpfte und stark gefeiert wurde. Kr Lustig-launige Ernte bei den Kleingärtnern Nicht viel zu lachen haben die Mitglieder des Kleingartenvereins Mannheim-Käfertal, Wenn sie an den Verlust von 60 Prozent ihrer mühevoll angelegten Gärten denken, die für deutsche und US- Bauprojekte ge- braucht wurden. Beinahe wäre auch der Rest noch„drauf gegangen“— die Kündigung der Stadt lag schon vor, wenn nicht durch energischen Einspruch die Verfügung bis zur Schaffung einer neuen Daueranlage zurück- genommen worden wäre, Sie wollten aber auch einmal wieder lachen, die Kleingärtner. Und ein buntes Programm im„Löwen“, zu dem Vorsitzender Emil Zschoch seine Ge- treuen eingeladen hatte, machte es ihnen leicht. Mit Musik, Humor und guter Laune sollte es in den Herbst gehen, Heinz Gräbers Geist trieb humorvolle Ranken, an denen die Blüten und Früchte der leichten Muse festen Halt fanden. Weder war die kleine Margarete Kratz ein Stiefmütterchen, noch sparte die Blütendolde der fünf frohen Pfäl- zer mit ihren Stimmen. Als Gummibaum, beziehungsweise Gummimensch, wuchs Fritz Blum auf der Bühne, während der Musik- clown Timo Sasso mit seiner Partnerin und Mister Bluff zu den skurrilen Pflanzen von Gräbers Treibhaus gehörten. Die kleine Cla- rissa Maeder auf der Hammondorgel und Hans Gress mit seinen Solisten ließen ihre musikalischen Früchte reifen, während die Zuschauer ihre Lieblinge mit Beifall und sich selbst mit„Wöllm“ liebevoll begossen. ——— Zwölf Musikanten spielten mit der„Nürnberger Puppe ener Mit der„Nürnberger Puppe“— 80 held das Musikstück von A. Adam— spfelteg zwölf junge Musiker der Handhar monika, Vereinigung„Rheingold“ aus der Neckar. stadt. Die jungen Orchester-Mitglieder splel ten unter der Leitung von Diplom-Harmo. nikalehrer Georg Poignee so gut, daß d- Zuhörer im Kaisergarten begeistert Waren und herzlichen Beifall spendeten, Nich weniger„Anklang“ fand aber auch da große Orchester, in dem 22 Harmonikaspielet sitzen, und das Werke von Schittenhel Holzschuh und Brunner nicht nur technisch exakt, sondern auch mit Liebe interpretierte Spanisch und feurig war der Höhepunkt, eh Paso doble„Malaga“ und der Marsch „Feuerreiter“, Flinke Finger zeigte als Soll. stin die begabte 16jährige Lieselotte Frauen. kron, Das Belcanto-Trio und die Rheingold „Hoklanos“ rundeten das vielfältige Pro. gramm mit flotten Liedern und Weisen ab. Der Nachholbedarf als ständige Ausrede Eisenbahnergewerkschaft fordert höhere Löhne ö Die Arbeiter, Angestellten und Beamten der Bundesbahn sind zu Recht unzufrieden mit ihren Verdienst- und Arbeitsbedingun- gen. Diese hinlänglich bekannte Patsache war Gegenstand einer Versammlung der Gewerkschaft der Eisenbahner in der Lin- denhofkantine, wo Oberinspektor Brand von der Hauptpersonalvertretung Frankfurt zu seinen Gewerkschaftskollegen sprach. Der Referent erkannte die großen Schä- den der Bundesbahn, die sich mit dem Nachholbedarf nach 1945 auf 6% Milliarden Mark beziffern, an, sagte aber, daß dieses Argument nicht ständig als Ausrede ge- braucht werden könne, um berechtigte For- derungen der Arbeitnehmer abzuweisen. Die Personalverringerung, in den Jahren von 1948 bis zu Beginn dieses Jahres, als ein Mittel der Selbsthilfe angewandt, ist längst in das Gegenteil umgeschlagen; der Bundesbahn fehlen heute Arbeitskräfte, die um so schwe- rer zu ersetzen sind, als die Eignungsprü- fungen hohe Anforderungen stellen, die In- dustrie andererseits weit bessere Löhne bie- tet. Aus diesem Grunde ist zur Zeit die Ueberbeanspruchung des Personals zur Re- gel geworden. Statt dessen, so meinte der Redner, müsse auch für die Bundesbahn- bediensteten, nach und nach die 40-Stunden- Fotograflerlustige Junghandwerker Vortrag und Jahreshauptversammlung im„Kanzlereck“ „Einführung in die Amateur-Fotografle“ nannte sich ein Vortrag, den Manfred Burg- feld im Kanzlereck vor der Junghandwerker- schaft des Stadt- und Landkreises hielt. Hinter diesem sachlichen, nüchternen Titel verbarg sich der begeisterte Bericht eines leidenschaftlichen Fotografen. Mit Kamera- modellen, vergrößerten Lichtbildern und Prospekten ausgerüstet, führte er seine auf- merksamen Zuhörer, die sich eifrig fra- gend beteiligten, in das Neuland der Foto- grafle. In seinen Ausführungen nahmen Worte und Begriffe wie latentes Bild, Ent- Wickler, Negativ, Kopie, selbst für die- jenigen, die noch nie etwas davon gehört hatten, Gestalt und Form an. Später kam Burgfeld auf einzelne Kameratypen zu sprechen. Es sei Unsinn, unbedingt eine Kamera für einige hundert Mark zu er- stehen, wenn ihre Möglichkeiten doch nie ausgenützt werden; auch mit billigen Appa- raten könne fotografiert werden. Diesem Vortrag war eine erfreulich kurze Jahreshauptversammlung der Junghandwer- ker vorangegangen. Der erste Vorsitzende, Heinrich Huber, der später— wie der ge- samte Vorstand— wiedergewählt wurde, gab einen Ueberblick über die Tätigkeit im vergangenen Jahr. Bei jeder Monatsver- sammlung hatten Persönlichkeiten aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens Referate 8 3 g Abendakademie: 13. Oktober, 18.15 Ut, über allgemein interessierende Themen ge- Karl- Friedrich- Gymnasium,„Wirtschaftspsy⸗ im kommenden Winterhalb- chologie“ Dr. Th. Lüneberg).— 14. Oktober, halten. Auch jahr werden die Mitglieder— inzwischen sind es 93— prominente Gäste begrüßen können. Außerdem sind wieder einige Be- sichtigungen(Großkraftwerk, Gaswerk) ge- plant. 5 Ch. Z. Woche verwirklicht werden. Wenn für di 270 000 Arbeiter der Bundesbahn die Tarite vorzeitig zum 30. September gekündigt wur den, so sah man sich angesichts der ständz steigenden Lebenshaltungskosten dazu ge. zwungen. Ebenso dringend sei aber auch de Neuordnung der Besoldung der Beamten die heute noch nach dem Besoldungsgeset von 1927 bezahlt würden. War der Redner bereits während seines Vortrages durch Beifall und Zwischenrufe unterbrochen worden, so kam es in der an- schließenden Diskussion zu erregten Debat- ten. Radikale Forderungen und zur Ver- nmunft mahnende Stimmen hielten sich an Eifer und Argumentation die Waage. Einig war man sich darüber, daß einiges anders werden müßte. gchle · Termine Sprechstunden der Arbeiter Wohlfahrt 13. Oktober, 18 bis 20 Uhr, für jugendliche männliche SBZ- Flüchtlinge, Sozialbetreuer Herbert Schütt.— 14. Oktober, 18 bis 20 Uhr, heilpädagogische Beratungsstunde, Frau 4 Kantzke.— 14. Oktober, 18 bis 20 Uhr, für jugendliche, weibliche SBZ-Flüchtlinge, Frau Edith Hering. Alle Sprechstunden in der Ge. schäftsstelle Renzstraße 11/13. Bund der Deutschen Katholischen Jugend! 13. Oktober, 20 Uhr, Bonifatiussaal, Friedrich. Ebert-Straße, Vortrag von Frau Pr. Hachen burg, Heidelberg,„Ehe im bürgerlichen Recht, — 15. Oktober, 20 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Vortrag von Prof. Karl Fluck, Karlsruhe,„ne als Sakrament“. Heinkel- Roller- Club„Rhein- Neckar“ in MAC: 13. Oktober, 19.30 Uhr,„Durlacher Hof, Käfertaler Straße, Filmvortragsabend. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtliuge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: Am 13. Oktober, 17 bis 20 Uhr, Sprechstunde, Rat- haus E 5, Zimmer 5. Mannheimer Hausfrauen- Verband: 13. Okto- ber, 15 Uhr,„Amicitia“, Vortrag mit Vorführyn- 1 5„Gesundheit und Schönheit für die Haus. rau“. CVIM: 13. Oktober, 20 Uhr, G 4, 1-2, Vor. trag von Regierungsrat Dr. Lüneberg:„Dl. berufstätige Frau in der Ehe“. 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag von Dr. Erwin Zippert, München:„Das Wesen des japan. schen Zen-Buddhismus“. Die Sprechstunde der CDU für Heimatver- triebene und Sowjetzonenflüchtlinge fällt am 13. Oktober aus. 8 A Unser Leonhard Andreas Ist glücklich angekommen. In groger Freude: Walafriede Fleischberger geb. Mayer Werner Fleischberger Mannheim, den 12. 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Für die vielen Beweise herzlichster Anteilnahme in N 1. 8 f 3 5 den 13. Oktober 1955 5 Jugend! 5 1 Kur der Voselstans? 0 a 2 5 Nan und Fern eriedrich. N n ö Wort und Schrift und für die überaus vielen Kranz- 1 8 Trauer 5 4 Umzüge Lyncker. Tel. 3 61 91 Hachen. Der Herr über Leben und Tod hat meinen lieben und Blumenspenden ist es uns ein Herzensbedürfnis Cleopha Wunderle geb. Wunderle 1 Bic Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater und e Dr. Rudolf Bossert 35 Frau EIL TRANSPORTE Tneuwissen t-Eirche Opa, Herrn 5 Cleo geb. Wunderle bis 2.5 t.— Telefon 5 14 62 pma. me,„The 5 5 5 und alle Angehörigen 4 Auch all denen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau 5 a f 0 0 It hlt 90 Wilhelm Paul 5 Beerdigung: Freitag, 14. Oktober, 13 Uhr, Friedhot Wallstadt 9 5 Leihen selbst unges* 5 g 5 5 Ne Apen völlig ungestört ichtlinge, Drogist nna 1 auf modernsten Schreibmaschinen, and: An pro Stunde o, DM, im Abonne- ide, Rat- ˖ 1 8 eb. He f ment 0,50 DM. 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Oktober 1953 Besonderen Dank fur die trostreicnhen Worte von flerrn Stadt- Helzl., zu kauf. gesucht. Gaststäfte japan- 0 Dorfgärtenstraßze 15 pfarrer Rebel, der Firma Strebelwerk u. der Sudetendeutschen Hemmlein, 8 2, 2 ö 85 Landsmannschaft, der Nachbarschaft und allen denen, die ztülr. helleichener Kleiderschrank Ama Die Kinder dem verstorbenen das letzte Geleit gaben. 5 1 e 0 38 180 75 58 5 2 „ und alle Angehörigen nm. Sandnofen, den 12. Oktober 1565 dee ant, Nr. 5 Gebr. Badewanne z. kaufen gesucht. Anni Scherner u. Kinder Angeb. unt. P 83004 an den Verl. sowie Angehörigen 27 Alois Schmitt 12. 10. 1879 XN 11.10. 1955 Mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater ist kür immer von uns gegangen. Mh m. Gartenstadt, den 11. Oktober 1955 Heidestraße 38 In tlefer Trauer: Hedwig Schmitt geb. Hölzel und Angehörige 5 Beerdigung: Freitag, 14. Oktober, 13.30 Uhr im Friedhof Käfertal. In tiefer Dankbarkeit für ein langes, glückliches Zusammen- sein gebe ich davon Kenntnis, daß mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater und allerliebster Apa, Herr Hermann Fraider im Alter von 58 Jahren in den Todesschlaf gegangen, ist. Wir werden ihn der Frde übergeben, Wo er auf die Erfüllung der Verheißung in Joh. 3, 26: 29 warten Wird. Mh m. K Afertal, den 11. Oktober 1955 Königsbacher Straße 9 8 in der Hoffnung auf ein Wiedersehen sind getröstet: Friederike Fraider geb. Körner Ruth Hebach geb. Fraider Kasimir Hebach Christel Hebach Beerdigung: Freitag, 14. Okt., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach schwerer Krankheit verstarb am 11. Oktober 1955 unsere liebe Mutter, Oma, Schwester und Tante Statt Karten Für all die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, die uns beim, Heimgang Unserer lieben Entschlafenen, Frau Katharina Knust geb. Schaaf zutell wurden, sprechen wir unseren innigsten Dank aus. Besonderen Dank sagen wir den Aerzten und Schwestern des Heinrich-Lanz- Krankenhauses, den Schwestern der ev. Gemeinde Neckarau für ihre liebevolle Pflege und Herrn Pfarrer Kühn für seine trostreichen Worte am Grabe. Mh m.- Neckarau, den 13. Oktober 1955 Belfortstraße 26 1 75 3 Familie Wilhelm Knust und Angehörige Für die liebevollen Beweise inniger Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Elisabeth Bangert durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichen Dank aus. Mannheim, den 13. Oktober 1955 Moselstraße 12 Heinrich Bangert, Justizoberinspektor Heinz Bangert, Dipl.-Kfm. u. Familie Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Man- Statt Karten. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Tochter und Schwester Maria Simon sagen wir innigen Dank. Mm. seekenheim, den 12. Oktober 1955 Konstanzer Straße 18 9 Familie Andreas Simon Am 12. Oktober 1955 verschied mein lieber Mann, Herr Dr. rer. nat. Wolfgang Richau Dipl.-Chemiker im Alter von 31 Jahren. Ludwigshafen a, R h., den 12. Oktober 1955 Mundenheimer Straße 162 In tiefer Trauer: Brigitta Richau geb. Kroll und Anverwandte Beerdigung: Freitag, 14. Oktober 1955, 15.00 Uhr, Hauptfriedhof Ludwigshafen. Bekanntmachungen Heinrich Meister sage ich meinen herzlichsten Dank. Innigen Dank Herrn Pfarrer Guggolz für seine tröstenden Worte sowie der Leitung des Ar- beitsamtes Mannheim, seinen Kollegen und Kolleginnen, dem Chor für seinen erhebenden Gesang, den ehrenden Nachrufen und Kranzniederlegungen. Mh m.- Feudenheim, den 12. Oktober 1955 Jlvesheimer Straße 13 In tiefer rauer: Maria Meister und Angehörige Freigabe von Mobiliar durch die Us- Besatzungsmacht Die S-Besatzungsmacht hat erneut zahlreiche Mobiliar und Einrich- tungsgegenstände aus noch beschlagnahmten bzw. beschlagnahmt ge- wesenen Wohngebäuden im Stadt- und Landkreis Mannheim(u. a. Mannheim-Feudenheim, Neuostheim, Käfertal, Schwetzingen und Weinheim) freigegeben und das gesamte Freigabegut dem Besatzungs- kostenamt zwecks Ermittlung der Eigentümer übergeben. Es handelt sich hauptsächlich um Einzelmöbel und Polstermöbel, ferner um Matratzen, Gasherde, Teppiche, Lampen sowie um folgende Klaviere und Flügel: 1 Klavier, Marke Gustav Möller, Erfurt, Fabrik-Nr. 42 662; 1 Klavier, Marke Blüthner, Leipzig, Fabrik-Nr. 39 202; 1 Klavier, Marke August Förster, Löbau i. Sa. und 1 Konzertflügel, Marke G. Heyl, Berna-Leipzig. Die von Beschlagnahmen betroffenen Personen naben Gelegenheit, die freigegebenen Gegenstände in der Zeit vom 17. 10. bis einschl. 22. 10. 1935, täglich von 3.30 bis 12 u. 13 bis 16 Uhr, samstags bis Selbsttstige Reinigung des ohne Selzsäure oLO-REUN Lost Wasser- und Urinstein desinfiziert 5 beseltigt ble Gerdche CLO-REIN ist des praktische und ideale Relnigungsmittel für sagſtäre Anlegen: es gehört in jedes WC Olf 1.20 Herst. E. Bihler, Geislingen(Stelge) erhältlich in Drogerien und Seifengeschäften Almenhof: H. Schimpf, Brenta nostraße 19 Neckarau: Walter Göppinger, Fischerstraße Rheinau: Chr. Groll, Inh. Lozio Durler, Dänſscher Tisch 21 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323.325 Schönqausledlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 Lampertheim: Hela-Werbung Hesse, Schreiberstraße 7, Tel. 615, Schriesheim: Georg Knäpple, Ladenburger Sr. 32, Tel. 319 Seckenhelim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, Hagenqver Straße 22 Heldlbg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer, 2 L h 11.30 Uhr, im Au-6-Bunker in Mannheim zu besichtigen. Eigentums- e 80 hia ere b 1 ansprüche Können dort unter Vorlage von Beweismitteln geltend Karlsroher Straße 51 Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn gemacht werden. Heidelberg: Heidelberger Jageblott hnungen geb. Hershoff Die Geltendmachung der Eigentumsansprüche und die Abholung des Brunnengasse 18-24 5 zu mlet. Christian Völker Eigentums hat innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Erscheinen 1 r, durch im Alter von 75 Jahren dieser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist werden Ladenburg- Neckarhausen; Hans Schmieg, Grabler, 92 5 5 1 1 die nicht abgeholten Gegenstände als unanbringliche Sachen öffent- Ladenburg, Sievertstraße 3 t. links. 1955 ist es uns ein Herzensbedurfnis, kur die vielen Beweise herzlicher lich versteigert werden. Der Versteigerungstermin wird noch be- 5 urm. Mannheim den 11. Oktober 195 Anteinahme und die schönen Kranz und Blumenspenden æzu kanntgegeben. Neckarstadt-Ost: Heinz Baumann, Dammstraße 24/5 42 5 danken. Besonderen Dank für die ehrenden Nachrufe der Firma Diejenigen Personen usw., Welche ihr Eigentum zerstört oder be- Friedrich- Ebert- Straße 46 Im Namen d er trauern Strebelwerk. schädigt aufgefundep und zurückerhalten haben, sind gemäß AHR 8 Angehörigen: 1 Gesetz 7 gehalten, form- und fristgerecht binnen 90 Tagen nach Frei- Neckarstadt: Hans portenkirchner, Paul Lerch Mh m.- Waldhof, den 12. Oktober 1955 gabe durch dle Besatzungsmacht beim Besatzungskostenamt Antrag auf Waldpofstraße! Mauerstraße 6 Abgeltung der Instandsetzungskosten zu stellen. Verschuldete Frist- feudenheim: Sertrode Boyer, Christina Völker geb. Kilian versäumnis bedingt Verlust der Ersatzansprüche. Hauptstraße 60 chef pp. Enie) Innen- Beerdigung: Freitag, 14. Okt., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. und Angehörige Näheres ist beim Besatzungskostenamt D 1, 10— neues Sparkassen- Abzug. Sung: 1 N gebäude, Eingang gegenüber C 1— zu erfahren. 5 9 zmüller, Mannheim, den 7. Oktober 1955 MG 8 N Besatzungskostenamt für den Stadt- und Landkreis Mannheim. E „Äꝗ„%k«ꝛ.n r.. 2 MORGEN Donnerstag, 13. Oktober 1955/ N. Rund um die Gewichtheber- WII: niebeugen mit 300 Mio! . Kürzlich wurde der leider in München nicht gemeldete„Menschliche Hebekran“, der Kanadier Douglas Hepburn, nach dem besten Gewichtheber der Welt gefragt. Doug ant- Wortete, wenn man den Vergleich zwischen Leistung und Körpergewicht anwenden Würde, dann wäre der Amerikaner Tommy Kono der beste Gewichtheber. Und wirklich, der Brillenträger aus USA, der von hawali- schen Eltern stammt, ist ein Gewichtheber comme il faut. Wenn der 25jährige Leicht- gewichtler an die Hantel geht, dann bewegt er sich fast wie auf dem Tanzboden. Steht er vor dem Gewicht, dann kann ihn nichts erschüttern. Er konzentriert sich kurz, nimmt langsam die Hantel hoch und bringt sie dann todsicher zur Hochstrecke. * Als sei sie aus Glas, so behandeln die Weltklasseleute aus den USA und Rußland die Hantel. Wenn sie ihr, Soll“ erfüllt haben, Werfen sie das„heiße Eisen“ nicht weg, son- dern fangen es geschickt auf und plazieren die Hantel fast lautlos auf den Boden. * Unter den schwersten Männern Amerikas sleht man auch eine grazile Figur. Er ist nicht muskelbepackt, sondern hat feinnervige Arme. Es ist niemand anders als der Olym- Piasieger von 1936 in Berlin, Jesse Owens, deer für die USA drei Goldmedaillen sam- melte. Owens gehört zur Begleitung der US- SGewichtheber und ist ihnen beim Einkauf von Souvenirs behilflich. * Eine imposante Erscheinung ist der Ame- Ikaner Paul Anderson. Der 23jährige„Her- Kkules von Tenessee“ will in der Bayern-Halle alle bisherigen Schwergewichts- Weltrekorde an sich bringen. Anderson sieht man eifrig im Training, wobei er mit einer Belastung n 200 bis 300 kg Kniebeugen vollbringt. Wenn er sich setzt, dann braucht dieser Ko- 0b gleich zwei Stühle. Auch beim Flug nach Europa waren zwei Flugplätze für ihn reser- viert. Kein Wunder, wiegt Anderson doch 40 Kg, hat eine Taille von 170 em, Hals- ite 57, Brustumfang 132 em und Ober- enkel von je 86,5 em. Sein Landsmann ames Bradford, ebenfalls ein Schwer- chtler, nimmt sich mit seinen 245 Pfund t zierlich gegenüber Anderson aus. Die Russen haben im Schwergewicht keinen Stemmer gemeldet, überlassen also den Lan- dees kampflos das Feld. Gibt es in der So- jetunion keine schweren Männer? 5 8 Immer mit der Ruhe, heißt die Devise es burmesischen Federgewichtlers Nil Tun ung. Der Mann mit Startnummer 1 hat Ruhe wirklich weg. Sorgfältig reibt sich er kaffeebraune Athlet die Hände mit mesium ein, bestreicht damit auch. noch anze Stange und erst nach weiteren Mi- ten der Sammlung geht er ran ans Werk. 5 35 i Die Stemmer aus Persien und Aegypten echen, ob im Wettkampf oder im Trai- lange Gebete, rufen immer wieder nach , laufen nervös umher, gehen wieder n die Knie zum Beten und dann ans Ge- richt. Während sie ihren Versuch unter- nehmen, sieht man auch ihre Trainer und Begleiter Stoßgebete zu Allah unternehmen. * Seinem Vater nacheifern will der tsche- chische Gewichtheber im Leichtschwergewicht Vaclav Psenicka. 1952 in Helsinki mit 350 kg noch Elfter, 1953 in Stockholm mit 362,5 kg hster und 1954 in Wien mit 395 kg schon tter in Europa, will er nun in München öher hinaus. Vaclavs Vater war 1932 s Angeles Olympiazweiter und zwei später Weltmeister. 0 ter den prominenten Ehrengästen in chen sind auch die beiden erfolgreichsten tschen Stemmer, nämlich Sepp Manger udi Ismayr, die beide in ihrer Zeit je ſeltmeisterschaften und einen Olym- Sieg errungen haben. Rudi Ismayr, aus 5 ing bei München stammend, durfte 1936 Spielen in Berlin den Olympischen echen. Und sein Landsmann Sepp er, der im Schwergewicht dreizehn- er Weltrekordmann und außerdem sie- facher Deutscher Meister war, entschied 938 den Länderkampf in USA zugunsten schlands. Der Sepp mußte damals 860 kund schaffen, während sein amerikanischer Gegner nur auf 735 Pfund kam. Ja, das wa- n noch Zeiten für die deutschen Stemmer. Deulichlands Cajak- lr I. fflichel Scheuer Vom Canadier ins Rennboot/ Die Krise des nacholympischen Jahres ist überwunden Der Deutsche Kanu-Verband darf die Saison 1955 als das erfolgreichste Jahr seit seiner Wiedergründung 1949 betrachten. Drei Weltmeistertitel bei den Slalomkämpfen auf der Save in Laibach und elf Westeuropa Meisterschaften, die der Rennsport in Zaan- dam nach Deutschland holte, lassen den mühevollen Aufbau vergessen, der bei einer 70prozentigen Vernichtung wertvollen Bootsmaterials praktisch aus dem Nichts be- Sann. Deutschlands Rennsportler haben den Anschluß an den Welt-Standard unter- mauert. Selbst die knappe Niederlage von Södertälje durch die Weltmacht Schweden bedeutet keine Schmälerung dieser Feststel- Versuch einer Kanu-Rangliste: lung. Aber noch fehlt die breite Leistungs- Spitze, die in der Vorkriegszeit durch die Generation der Ernst Krebs, Helmuth Cäm- merer, Triebe Eberle oder des Essener Wan- derfalke-Vierers Deutschlands Ruf als füh- rende Kanu- Nation begründete. Ranglisten-Versuche, die nicht zuletzt unter dem optischen Eindruck stehen, blei- ben immer problematisch. Die nachstehende Reihenfolge, in der die vorwiegend im Mann- schaftsboot eingesetzten Krämer, Noller und Schmidt nicht herücksichtigt werden konn- ten, mag umstritten bleiben. An der Ge- samtgruppierung indessen bestehen keine Zweifel: Kaj ak: 2. Briel 3. Miltenberger 2. Miltenberger 3. Kleine 2. Kleine 3. Gunkel 2. Hartmann 3. Schindler-Schwarz Kanadier: Einer 10 000 m 1. Scheuer 1000 m 1. Scheuer „ 500 m 1. Miltenberger 500 m: Frauen 1. Amail C I, 10 000 m 1. Johannsen G 1090 mn 1. Johannsen C II, 10 000 m 1. Drews/ Soltau C II, 1 000 m 1. Drevvs/ Soltau Mit dem Schicksal hadernd, stieg am Sonntag in Wuppertal-Beyenburg ein Kajak fahrer aus seinem Boot. Sein großer Wunsch, ein Erfolg über Schwedens Weltmeister und Olympiasieger Frederiksson, fand auch dies- mal keine Erfüllung. Aber der Olympiadritte Michel Scheuer schob sich unter seinem psy- chologischen Ratgeber und Trainer Werner Böhle mit Energie und wöchentlich 75 Trai- nings-Kilometern trotz eines nach- olympi- schen Krisenjahres wieder in die deutsche Spitzengruppe. Eine Parallele dazu bildet der athletische„Jumbo“ Kleine, der eben- falls im Duisburger Kajak-Zentrum seinen zweiten Frühling erlebte. Die Beständigkeit wurde zum großen Plus von Scheuer, der nach dreijährigen Canadier-Versuchen in Erster Kampf der TSV-Boxstaffel Der TSV Neckarau hat seit über einem Jahr eine eigene Boxstaffel, die in dieser Zeit ein hartes Training absolvierte. Nun ist sie soweit, daß sie am kommenden Sonntag, 18 Uhr, im Vereinsheim an der Casterfeld- straße ihren ersten Wettkampf startet. Der Gegner ist kein Geringerer als der bekannte AC 92 Weinheim. Außer den jungen Boxern des TSW Nek karau werden altbekannte Kräfte wie Eu- ropameister Basel und Waldhof-Leichtge- wichtler Roth durch die Seile klettern und gegen namhafte Gegner Einlagekämpfe be- streiten. Bleibt zu hoffen, daß der TSV am Sonntag einen guten Start erwischt. Die gründlichen Vorbereitungen, die seine Ver- antwortlichen im vergangenen Jahr trafen, läßt erwarten, daß jeder einzelne der Staf- kel alles in die Waagschale werfen wird, was er an kämpferischem und technischem Kön- nen aufzuweisen hat. 2. Back 2. Baack 2. Becker/ Otten 3. Meinert/ Thomas 2. Meinert/ Thomas 3. Becker/ Otten den Kajak stieg, in dieser Saison nur eine reguläre Langstrecken-Niederlage(durch Frederiksson) erlitt und auch im Zweier mit dem zähen Duisburger Gustav Schmidt deut- sche Extra-Klasse verkörpert. Diese Erfolgs- serie stellt ihn selbst über den Westeuropa- und Deutschen Meister Fritz Briel. So überzeugend sich auch Franz Johann- sen und sein Hamburger Landsmann Horst Baak aus der mittelmäßigen Schar im Einer Zum Deutschen Rudertag: Ruderverbandes, Canadier abheben: im Zweierboot gelang dem Westen der Einbruch in die Hambur- ger Phalanx. Die entwicklungsfähigen Bo- chumer Meinert/ Thomas brachten neues Blut in diese stagnierende Bootsgattung. Der Meisterschafts-Mittelstrecken-Erfolg der völ- lig gegensätzlich gearteten jungen Westfalen wird gerade auf den Nachwuchs anspornend Wirken und bei den zweifachen Olympia- Dritten Drews/ Soltau neuen Ehrgeiz ent- fachen; denn auch mit 44 Jahren noch trägt sich Wilfried Soltau mit olympischen Hoff- nungen. A. U. Auch Stratmann ausgeschieden Der deutsche Florettmeister Günter Strat- mann(Iserlohn), der als letzter deutscher Teilnehmer noch im Rennen war, schied am Mittwochvormittag bei den Fecht-Weltmei- sterschaften in Rom in der Vorschlußrunde der Florett-Einzelmeisterschaft mit zwei Siegen und vier Niederlagen aus. Dabei ver- lor er auch mit 1:5 Treffern gegen den Titel- verteidiger und Olympiasieger Christian d'Oriola Frankreich), den er am Dienstag mit 5:4 besiegt hatte. Der sehr beherrscht und überlegt kämpfende Stratmann geriet gegen seine temperamentvollen und drauf- gängerischen Gegner Szocs(Ungarn), d'Oriola und Netter(beide Frankreich) jeweils schnell ins Hintertreffen. 5 In der ersten Runde der Florett-Mann- schaftsmeisterschaften der Damen unterlag die deutsche Vertretung in der Gruppe A mit 6:10 gegen die Sowjetunion. In derselben Gruppe fertigte Ungarn die Mannschaft Großbritanniens überlegen mit 13:3 ab. unterstützungswürdigsten Einsprüche erübrigen. Fangio/ Kling, Moss/ Collins, Herrmann/ Titterington: fis stärrtem Rufgebol ⁊u/ Jarga Florio Gewinnt Mercedes auf Sizilien die„Weltmeisterschaft der Konstrukteure“ Zur 39.„Targa Florio“ mit Start und Ziel in Cerda auf Sizilien hat Mercedes-Benz mit Fangio/ Kling, Moss/ Collins und Herrmann/ Titterington das bisher wohl stärkste Team nominiert. Der Preis rechtfertigt den hohen Einsatz; hat Mercedes doch die einmalige, zu Saisonbeginn überhaupt nicht in Erwä⸗ gung gezogene Chance, in diesem letzten Lauf zur„Weltmeisterschaft der Konstruk- teure“(die praktisch einer Sportwagen Weltmeisterschaft gleichkkommt) einen völ- ligen Triumph auf dem Sportwagensektor zu feiern. Aber Ferrari, Maserati und Lancia wollen nicht nur Revanche für die Nieder- lagen in der Mille Miglia und der Ulster-TT, Jaguar will nicht nur die Rechtfertigung des irregulären Le Mans-Ergebnisses, sondern Mercedes liegt auch drei Punkte hinter Fer- rari. Das bedeutet, daß den Untertürk- heimern nichts anderes übrig bleibt, als zu- mindest die ersten beiden Plätze zu belegen! Dazu kommt, daß Mercedes auf dem ver- kürzten Kurs, der auch eine zweistündige XVII. Internationale Rallye Wiesbaden: Slanzvoller Ssisonabschluf Einen glanzvollen Abschluß der deutschen Motorsportsaisen bildet die XVII. Inter- nationale Rallye Wiesbaden. Dem Av ist es gelungen, zu dieser Fahrt alle prominente Langstrecken-Asse an den Start zu bringen. Rund 160 Fahrer aus zehn Nationen werden vom 14. bis 16. Oktober den Kampf um den Sieg aufnehmen. Bei den Grand-Tourisme- Wagen bis 1300 und 2000 cem geht es um die letzten Punkte zur Deutschen Automobil- meisterschaft 1955. In der 1300-œ m-Klasse sind die Porsche-Fahrer Strähle(Schorn- dorf) und Graf von Trips(Horrem) mit 27 bzw. 21 Punkten in Führung, während bei den Wagen bis 2 Liter Goetze Gurscheid) nur einen Punkt Vorsprung hat vor Rolf (Köln), beide ebenfalls auf Porsche. Am Freitag um 6 Uhr erfolgt von acht Orten aus der Start zu der etwa 350 km lan- gen Sternfahrt nach Wiesbaden. Von do aus geht es gemeinsam zur Langstrecken- fahrt. Auf dem Hockenheimring ist eine Be- schleunigungsprüfung über 500 km mit ste- hendem Start und eine Geschwindigkeits- prüfung über einen Kilometr mit liegendem Start zu absolvieren. Daran schließt sich eine Bergprüfung über 6 km am Kalmit(Pfälzer Wald) an. Sonntag früh treffen die Fahrzeuge am Nürburgring ein, wo ab 7.30 ein Rund- strecken wettbewerb über 84,9 km und dann eine Geschwindigkeitsprüfung über 1,6 km folgt. Die nächste Prüfung am Feldberg geht über 3,5 km und gegen Mittag steigt dann vor dem Wiesbadener Kurhaus eine Brems- und Beschleunigungsprüfung. Mit diesen Prüfungen tritt der AvD für einen neuen Rallye-Stil ein, der dem heutigen Straßen- verkehr in besonderem Maße Rechnung tra- gen und zugleich dem Sport neue Impulse verleihen soll. ö Zehn Mercedes 300 SL starten bei dieser Rayllle; noch nie sah man so viele Wagen die- ses Typs bei einem solchen Wettbewerb. Die deutschen Automobilmarken(Mercedes, Por- sche, Borgward, BMW, DKW, Ford, Opel, VW, Goliath, Lloyd) haben in den einzel- nen Wertungsklassen in den ausländischen Fabrikaten, wie Alfa Romeo, Lancia, Re- nault, Simca, Peugeot, MG, Fiat, Citroen, scharfe Konkurrenz. In der kleinen Eldsse bis 500 cem bewerben sich u. a. auch eine BMW Isetta und zwei Goggomobile. Unter den 13 Mannschafts-Nennungen findet man auch die der Sektion Motorrennsport Groß- berlin der DDR. 5 Nachtfahrt fordert, erst nach 31jähriger Pause wieder startet, nachdem 1922 bei der Premiere durch Graf Masetti und 1924 durch Christian Werner Siege gelangen. Auf dem Kurs. der außer einer etwa s-km-Geraden nur aus einem zum größten Teil im Gebirge gelegenen Kurven-Labyrinth besteht, können die Untertürkheimer und die Fahrer(nur Fangio kannte den Kurs vorher) also kaum auf große Erfahrung zurückblicken, wäh- rend die italienische Konkurrenz mit seinen bekannten Fahrern wie Taruffi, Maglioli, Castellotti oder Villoresi, Targa Florio- Spezialisten einsetzt und alle Bedingungen dieses 1900 zum ersten Male gefahrenen Ren- nens genau kennt! Taruffi als Vorjahrssieger mit 89,9-Km/st-Rekordschnitt und Castellotti mit dem Rundenrekord von 93,1 km /st sind Fahrer, die den Mercedes- Assen hart zu- setzen qürkten. Trotzdem; Die dreiwöchige Vorbereitungs- Zeit sollte auch die Anpassung an die klima tischen Besonderheiten ermöglicht haben und ebenso den Fahrern das Kennenlernen der von vielen als schwierigster europàischer Wagenpiste bezeichneten Strecke. Deshalb ist Mercedes nicht nur für die deutschen Motorsportanhänger Favorit, sondern man ist sogar versucht, sich der aus Italien laut- werdenden Meinung amuschliegen, daß Fangio/ Kling den ersten, Moss) Collins den zweiten Platz belegen und dadurch den Mer- cedes- Triumph 1955 vervollständigen. 1. MBC-Erfolg in Karlsruhe Unter zahlreicher Beteiligung bayerischer, württermbergischer und badischer Kegler wurden in Karlsruhe die Kämpfe um den Andreas-Buchwieser-Wanderpreis Ausgetra- gen. Dabei bewiesen wiederum Mann- heims Kegler ihr großes Können.„Alt- stadt“ Karlsruhe(3529) wurde von den Spielern des I, Mannheimer Bowlingelubs (3608) mit der Mannschaft Winkler(696), Schleifer(700), Reiß(732), K. Mildenberger (133) und O. Mildenberger(747) mit 79 Punkten über worfen. Am letzten Tag ge- lang es dann beim zweiten Start der„Alt- stadt“, sich an den Mannheimern mit 3640 Punkten zu revanchieren. Der dritte deut- sche Clubmeister, Siegfried, Mannheim, kam überraschend nur auf 3469 Punkte und belegte damit den dritten Platz, gefolgt von Sc Karlsruhe mit 3455 und„Stolz vorbei“ Karlsruhe mit 3424 Punkten. eines ausländischen Beraters Heranbildung vereinseigener schaften Tür und Tor öffnen. der Erfahrungen von Helsinki, Ziehen. 111 00 Anträge Es ist der vierte Rudertag des Deutsche der am Wochenende g Konstanz über die Bünhne geht. In jenem Konstanz, das just in diesem Jahr seine be. kannte Regatta, die als Grenzlandregatta den gesamten deutschen Rudersport eine de Veranstaltung sein sollte, mangels Beteiligung ausfall lassen mußte. Mit dieser bedauerlichen Fes, stellung stehen wir bereits mitten in der DB, Kussion, die auf diesem Rudertag voraus. sichtlich einen sehr breiten Raum einneh Wird. Es ist keine leichte Aufgabe, die Un. zahl von 111 Anträgen sachgemäß zu be. arbeiten; auch dann nicht, wenn viele Al träge das gleiche Ziel haben. Wertvolle wird durch die Behandlung der Antrags verstreichen und es ergibt sich die Frage, 0h Anträge nicht zweckmäßiger weise erst dee Instanzen der Regatta verbände oder auß der Landesverbände passieren sollten, beg sie dem Gremium des Rudertages vorgesen Werden. Allein die Tatsache, daß im 73. Jahte des Bestehens des DRV noch eingebracht werden können, gibt zu denken Ein Verband von knapp 300 Vereinen unt etwa 50 000 Mitgliedern müßte seine Gesetig und Bestimmungen doch 80 gestalten Rn.. nen, daß eine derartige Flut von Anträgen gar nicht möglich ist. Es sei denn, diese Ge. setze und Bestimmungen sind so über. holungsbedürftig, daß man sie von Grund auf erneuert und den neuen Verhältnissen H eindeutiger Form so anpaßt, daß sich alle Wenn festgestell wird, dag in der engsten Führung des DRY der wichtigste Mann, nämlich der Rennruder- Wart oder der Sportwart, wie man ihn auc nennen mag, gar nicht verankert ist, dan muß man allerdings zu dem Schluß kommen daß diese Satzungen einfach nicht mehr zeit. und fachgemäß sind. Allein die Bedeutung die der DRV-Vorstand dem gesamten inter. nationalen Wettbewerb beimißt, lassen eine solche Maßnahme als vordringlich erscheinen, Seit der Neugründung in Wetzlar(19400 passierte der DRV die Rudertage von Passau (1951) und Berlin(1953), ohne daß diese Ru- dertage in der Lage gewesen wären, endgül- tige Klarheit in den Kompetenzen und selbst in den einfachsten Dingen der Verwaltung und vor allem in der so ungemein wichtigen Frage des Lehrwesens zu bringen. Der Renn- sport wird überwiegend von der Arbeit der ehrenamtlich tätigen Instruktoren getragen, Ein Faktum, das eigentlich das Engagement Rennsport indiskutabel erscheinen läßt. Und das Thema Nr. 1 im deutschen Rudersport, die Renngemeinschaft, sollte doch endlich ein- mal von einer ganz anderen Seite her ge- sehen werden. Renngemeinschaften dürfen doch nichts anderes als Notbehelfe, keines: falls aber Maßnahmen sein, die über Rem. mannschaften, Trainer und Vereine hinweg zu einer Uebung werden, die der Untätigkeit in der intensiven Jugend- und Mitglieder-. werbung und der Vernachlässigung in der Das alles sind Kernfragen, die einen Ru- dertag beschäftigen sollten. Die in Konstanz: tagenden Delegierten der 284 deutschen Ru- dervereine sind sich klar darüber, daß sie und niemand anders den deutschen Ruder- sport repräsentieren, und dag der DRV de Vereinigung der deutschen Rudervereine und keine Vereinigung von Ruderverbänden und Interessengemeinschaften ist. Will der DRU finanziell stark und sportlich leistungsfähig sein, dann müssen zuerst die Vereine gesund und leistungsfähig sein. Und ist das Haus im Innern gut bestellt, dann können auch die internationalen Aufgaben, dank der Stärke der Vereine, gut gelöst werden. Angesichts und Gent erscheint es nicht ratsam, den An- schluß an den internationalen Leistungsstand. Weiterhin mit Gewalt anstreben zu wollen, so trefflich sich unsere Mannschaften in Gent auch schlugen. Es ist ein offenes Geheimnis daß hinter diesen repräsentativen Mann- schaften die breite Leistungsbasis fehlt. s lange selbst in Großstädten Renngemein- schaften gebildet werden müssen, um einen einigermaßen guten Achter herauszubringen, so lange ist etwas nicht in Ordnung in der ganzen Struktur des Rennsportes. Aber die deutschen Rudervereine haben dem DRV schon einmal zu einer dominierenden Stel- lung im internationalen Rudersport verhol⸗ ken. Sie werden es sicherlich auch jetzt wie- der schaffen. Vorausgesetzt natürlich, daß sie sich hierzu mit Hilfe des DRV selbst die Wege ebnen und willens sind, sich zur Er- reichung dieses Zieles der harten Kur einer grundlegenden Struktur wandlung zu unter- i Julius Etz Ze 111 Antrag in Sachen Rennmann- Amsterdam P. k., Nörnberg, Wetꝛendorfer Str. 5 N . 5 Olorio- für mich ein Genuß ohne Re E. H., Mönchen, 8 . 5 Eine leichte, ongenehme Cigarette ist die Das Aromo ist so Wörzig und mild, und der Filter ist eine wahre Wohltot, v2 1 chelſingstr. 38: Oloria. Seine helle Freude hat man an der ausgewogenen Tabakmischung. Superformat und Rauch erfrischend kühl Beschwingt genießt man die duſtig· milde Intensivfilter sorgen dafür, daß der und das Aroma rein und köstlich ist. H. K., Wiesbaden, Schiersteiner Str. l8: immer wenn ich die Glorid rauche, föhle ich mich sehr Wohl dabei Deutschen nende In jenen Seme be. gatta fr t eine de taltungeg Ausfallen hen Fest, n der Dis. 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Aber Autor Kranz weiß schon, weshalb er in ihrem Titel die Begriffe nicht durch ein Komma trennt: die Gleichzeitigkeit, ja, Kongruenz soll dar- getan werden— kurz: am Beispiel einer Rummelplatzfabel, die in den ersten beiden Akten höchst amüsant und flott entwickelt Neupolyphone Musik Konzert im Musikstudio St. Bonifatius Mannheimer St.- in seinem letzten Das Musikstudio der Bonifatius-Kirche stellte Konzert Werke neuzeitlicher Komponisten Vor, die Verbindungen mit der barocken Polyphonie oder mit der romantischen Musiktradition erkennen lassen und damit die neuen Wege der Gegenwartsmusik kom- pPromißbereit mit Stilformen der Vergangen- heit mischen. Typisch für diese Haltung sind die Präludien, Intermezzi und Fugen für Klavier des 25jährigen Boris-Blacher-Schü- lers Günter Kochan, Berlin, die eine an Barockmeistern geschulte altpolyphone Hal- tung in ein modernes Ausdrucksstreben übertragen. Ruth Lochner und Monica Schonder-Lochner spielten diese Stücke, wo- bei sie sich gegenseitig am Flügel abwechsel- ten. Sie brachten auch die nachfolgenden Werke für zwei Klaviere zu Gehör. Offenbar hatten sich die beiden Damen mit Günter Raphaels wilder und hämmern- der Toccata zu viel vorgenommen, und auch die ziemlich kompromißlose Improvisation Ferruccio Busonis über den Bach- Choral „Wie wohl ist mir, o Freund der Seele“ überstieg die Leistungsfähigkeit der beiden Spielerinnen um ein beträchtliches. Doch, wenn man die Wiedergabe unberücksichtigt lägt, bleibt es ein unbestreitbares Verdienst dieser treuen Mitarbeiterinnen des Musik- studios, solche selten gespielten Werke über- haupt einmal vorgetragen und damit in die Diskussion gebracht zu haben. Paula Feier- Abend erfreute durch den Wohllaut ihrer Altstimme mit dem kleinen, Busonis Impro- Visationen vorausgeschickten Bach-Choral, und Rudolf Wanger, Violine, stellte eine Komposition von Heinrich Jacoby vor, die unter dem Titel„König Davids Harfe“ Variationen mit programmatischen Vorlagen aus der israelitischen Geschichte vereinigt und manchmal an den romantischen César Franck erinnert. Abschließend hörte man eine große Passacaglia und Choralfuge für zwei Klaviere über das„Magnificat“ der Komponistin Philippine Schick aus dem Jahre 1937, ein zeitweilig in romantischer Tradition verharrendes Werk, das die Bei- wird und im dritten ein allzu totales happy end mit„aufgeklebter“ Tiefsinnigkeit bringt, demonstriert Herbert Kranz, daß sich Him- mel und Hölle oftmals auf der Erde ver- schmelzen. Der sich leicht ans Entweder-Oder ver- lierenden Jugend zu zeigen, daß nicht Schwarz und Weiß die beherrschenden Far- ben unseres Planeten sind, sondern die un- zähligen Zwischentöne, ist ein immer löb- liches Unterfangen. Daß die am Urauffüh- rungsabend erfreulich zahlreich vertretene junge Generation die Absichten des Autors nicht genügend heraushörte, ist nicht seine Schuld. Daß aber der Schluß den vorherigen guten Eindruck der Komödie beinahe zu- nichte macht, muß Kranz in Kauf nehmen, falls er ihn nicht ändert. Denn nachdem sich die Geschichte zwischen dem rücksichtslosen und darum geschäftlich erfolgreichen Achter- bahnbesitzer Fabiunke und dem ewigen Pechvogel Schickfuß, der sein Riesenrad um einen Spottpreis an Fabiunke verliert, so lebendig zu einem Jahrmarkt menschlicher Schwächen mit gelegentlich gutem Willen und kläglichem Scheitern ausgeweitet hat, Zehn Jahre Pfälzische Sezession Jobiläums-Ausstellung im Historischen Museum Speyer Vor zehn Jahren wurde die Pfälzische Sezession als eine der ersten Künstlerver- einigungen innerhalb des von einer uner- träglichen Kunstdiktatur befreiten Deutsch- and gegründet, und vor neun Jahren war sie mit ihrer ersten Ausstellung hervor- getreten. Edvard Frank, Rolf Müller, Will Sohl und der Saarländer Fritz Zolnhofer ge- hörten zu den Gründern, und/ inzwischen ist sie auf 24 Mitglieder angewachsen. Nur der Mitbegründer Professor Otto Dill gehört heute nicht mehr dazu, sondern ist zu der konkurrierenden Pfälzischen Künstler genos- senschaft hinüberge wechselt. Daß aber trotz der Verschiedenheit der Wege und des Wech- selns der Auffassungen diese Sezession ein volles Jahrzehnt lang als ziemlich geschlos- sener Kreis auftreten konnte, daß ihr heute eine Reihe der bedeutsamsten Namen der zeitgenössischen deutschen Kunst zugezählt werden, läßt sowohl ihre Notwendigkeit als auch ihren Rang erkennen. Die Pfälzische Sezession ist kein lokaler Verein, sie hat vielmehr nicht nur durch ihre auswärtigen Mitglieder, sondern auch schon von den Lei- stungen ihrer— wenn man so sagen darf— Stammkünstler allgemein deutsche Bedeu- tung. Wenn man jetzt durch die Säle des Histo- rischen Museums der Pfalz zu Speyer geht, die Museumsdirektor Dr. Schulz in dankens- werter Gastfreundschaft bis zum 30. Okto- ber zur Verfügung gestellt hat, möchte man auf den ersten Blick vielleicht meinen, das Niveau früherer Jahre sei heuer nicht ganz erreicht. Doch mag es auch daran liegen, daß man den ausstellenden 27 Künstlern nun im Laufe eines Jahres bald auf jeder bedeut- kommt das Hochzeitspaar in die Kneipe, in der sich alles abspielt: es will nur sich selbst leben, niemandem wehtun und tapfer mit den Sorgen des Alltags fertig werden. Nichts dagegen zu sagen, wenn Kranz das Wesen dieser beiden jungen Leute auf die Guten und Bösen des Rummelplatzes ausstrahlen läßt— aber so weit, daß sich alles und alles in Rosenrot wandelt, daß die Wirtin, die nie ein Kind haben wollte, nun sentimental wird, weil sie doch eins erwartet, und daß in dieses Bauerntheaterfinale der Ballonver- käufer, der während des ganzen Stückes tiefe existentielle Fragen zu stellen und auch zu beantworten hat, Rimbaudverse zitiert, das ist doch etwas starker Tobak. Herbert Kranz hat in engster Fühlung- nahme mit Walter Falk, dem Intendanten der Uraufführungsbühne, die Komödie mehr- fach umgearbeitet. Er sollte es sich nicht verdrießen lassen, die dem Kitsch zugeneig- ten Sentimentalitäten des Schlusses heraus- zunehmen, den letzten Akt noch einmal um- zumodeln. Denn es lohnt sich! Intendant Falk hat mit Geschick auf der kleinen Landestheaterbühne, hervorragend unterstützt durch Hans Pütters prächtige Rummelplatzkulisse, seine Schauspieler ge- führt: das neue Stück hatte einen verspre- chenden Start. Son j el neuesten Bildern der meisten dieser Maler Segenübergestellt ist, und daß schließlich nicht jeder von ihnen eine solche Variations- breite hat, um immer wieder von neuem zu überraschen.“ Wieder fesselt Werner Gilles durch seine das Gegenständliche nie ganz verlassenden Kompositionen, deren Themen der antiken Mythologie und dem christlichen Legenden- kreis entnommen sind; wieder fasziniert Edvard Frank durch seine köstliche Farb- gebung, mit der er seine freskenhaft anmu- tenden Aquarelle belebt; wieder interessiert Hans Kuhn durch seine kühnen Kompositio- nen; wieder weckt Karl Kunz einen kleinen Abglanz der einstigen großen Zeit der fran- 268ischen Surrealisten; und wieder ist Rolf Müller mit Stilvariationen größerer Vorbil- der dabei. Von Emy Roeder sieht man ein paar Zeichnungen von herrlicher klassisch klarer Schönheit, von Hans Purrmann sein wohl auf jeder Speyerer Sezessions-Aus- stellung hängendes Selbstbildnis, von Curth Georg Becker mehrere farblich sehr dichte, die gegenständliche Anregung zumindest noch durchschimmern lassende Oelbilder, und von Walter Becker ein wirklich gut ge- maltes Stilleben„Am Küchentisch“. Hap Grieshaber zeigt ein„Selbstbildnis“, das zu- mindest die Neugier weckt, einen so selt- sam abstrakt geformten Menschen doch ken- nenzulernen; die Gefahr gegenständlicher Bildtitel bei nichtgegenständlichen Kompo- sitionen ist bei Grieshaber seit seinen ab- strakten„Babys“ aus Baden-Baden beson- ders evident. Die erfreulichste Uberraschung von Speyer bildet der 1919 geborene Rudolf Scharpf aus N Auf der Suche nach neuen, guten Thea- terstücken von jungen oder auch schon be- kannteren deutschen Autoren will das Na- tionaltheater Mannheim in naher Zukunft einen eigenen Weg gehen. Nachdem sich gezeigt hat, daß allgemein gehaltene Preis- ausschreiben nicht zum Ziel führen, möchte die Mannheimer Theaterintendanz ein „Dramaturgisches Kollegium“ ins Leben rufen, dem Leute vom Fach und daneben Persönlichkeiten aus möglichst vielen Be- rufsständen angehören sollen: Aerzte, Rechts- anwälte, Richter, Psychologen, Psychothera- beuten, Freunde des Theaters, Interessierte. Dieses dramaturgische Kollegium hätte, nach dem Vorschlag, den das Nationalthea- ter heute dem Theaterausschuß des Stadt- rates vorlegt, die Aufgabe, aus der Breite des täglichen Lebens Anregungen zu ermit- teln und den Problemen nachzuspüren, die man im Theater unserer Zeit gespiegelt sehen möchte. Die auf diese Weise erarbei- tete Zusammenstellung von möglichst prä- zisen Vorschlägen wird dann an einen grö- geren Kreis deutscher Autoren versandt, an Dramatiker wie an Romanciers, an Hör- spiel- wie an Film- Drehbuchautoren, mit ationaltheqter quf Autorensoche Ein never, interessanter Versoch der Mannheimer Intendanz der Frage, ob sie bereit sind, das vorge schlagene Thema zu dramatisieren, zusagenden Fall werden ausführliche Ex. posés erbeten, genaue Darlegungen al8! über die vorgesehene Handlung und ihne stilistische Bearbeitung, die natürlich beich völlig im freien Ermessen stehen. Aus die ser Sammlung von Vorschlägen soll d dramaturgische Kollegium zwei oder dre Autoren auswählen, die dann den endgeil tigen Auftrag zur Bearbeitung erhalten Und zwar mit einer monatlichen finanzie, len Sicherung, die auf ein halbes Jahr be. srenzt wird. Nach dieser Zeit entscheide wiederum das Kollegium, ob das vollendeg Werk am Nationaltheater uraufgefüht werden soll. Kann man sich dazu eng schließen, wird der Autor von Anfang d den Proben beiwohnen, um die Praxis de Theaterbetriebes kennen zu lernen und n das Stück auch noch bei der Vorbereitung, arbeit zur Srößtmöslichen Vollendung bringen. Stimmt der Stadtrat heute diesem var. schlag zu, wird Mannheim eines der inte essantesten Experimente zur Autorenför derung durchführen. Das Künstlerisch Schaffen der Gegenwart würde einerselt aus dem geistigen und praktischen Le. bensbereich eines Gemeinwesens heraus an- Seregt und zum anderen der schöpferisch Tätige sowohl mit dieser Sphäre als aud mit dem praktischen Theaterbetrieb enz verbunden werden. Es wäre, wenn der Ver. such auch zunächst nur in Ansätzen gelingt ein Kreis geschlossen, der im Grunde noch immer offensteht. K. H, Sekonnt gearbeiteten„Kopf I 1954“ und- „Kopf II 1954/55“, sich als verdienter An- Wärter auf den Pfalzpreis für Graphik vor- gestellt haben dürfte. Vorzüglich ist auch die Fortentwicklung des Saarbrückers Fritz Zolnhofer, des einstigen Malers des Berg- mannlebens, der nach seiner Einwendung zum Abstrahierenden vorübergehend un- sicherer geworden war und nun in seinen Tempera-Arbeiten den thematischen Um- kreis der Industriearbeiterschaft überzeu- gend mit der Verknappung und Verdichtung der Form zu verbinden weiß. Und der be- deutendste neben Gilles bleibt schließlich doch wieder Will Schl, der im Katalog über- haupt nicht angeführt ist und doch in einer Reihe von Aquarellen, zum Teil See- und Küsten-Ansichten, aber auch einer ausdrucks- starken Porträtstudie„Greise Schauspie- lerin“, sein außerordentliches malerisches Können beweist. Bei den Bildhauern sind auch einzelne sehenswerte Arbeiten eingeschickt. Hermann Geibel ist dabei, die Archäologie von den Aegyptern bis zu den Etruskern auszuwer- ten, Kurt Lehmann hat eine wunderbar ver- einfachte, herb- innige Bronze„Liebespaar“ ausgestellt, der sowjetzonale Staatspreis- träger Gustav Seitz ist mit Bronzebüsten östlich orientierter Geistesgrößgen dabei, und Gustav Siegle stellt ein Gipsmodell für das Schiller-Denkmal in Ludwigshafen-Oggers- heim zur Diskussion. Der 1920 geborene Wil- helm Loth aus Darmstadt hat gleich 12 Ar- beiten eingeschickt; am lustigsten ist ein „Kopf“ aus Bronze, der anscheinend die Mumps hat und mit dem sich der sichtlich begabte Künstler vielleicht selber über die Das Mozartjahr Oesterreichs Terminkalender Der österreichische Terminkalender fit die Festveranstaltungen aus Anlaß des Mozart-Jahres wurde jetzt in Wien be- Kkanntgegeben. Das Mozart-Jahr beginnt am 21. Januar 1956 mit einer Salzburger Mozart. Festwoche, die unter der Schirmherrschaft des österreichischen Bundespräsidenten Dr, Körner steht. An Mozarts 200. Geburtstag dem 27. Januar, findet in Salzburg ein Fest akt der österreichischen Bundesregierung statt. Vom 1. bis zum 29. Juni veranstaltet die Wiener Staatsoper einen Mozart-Zyklus Vom 20. bis zum 24. Juni feiert Wien des internationale Mozart-Fest der Gesellschat der Musikfreunde. Im Mittelpunkt der Wie. ner Festwochen vom 2. bis zum 24. Juni stehen ebenfalls Aufführungen der Werke Mozarts. Vom 3. bis zum 9. Juni ist in Wien ein internationaler Mozart-Kongreßg der österreichischen Akademie der Wissenschaf. ten, zu dem bereits 200 Zusagen aus aller Welt vorliegen. ö Im Zeichen Mozarts stehen sowohl die Salzburger wie auch die Bregenzer Fest- spiele. Im Dezember 1956 wird ein Zyklus „Mozarts geistliche Werke in den Kirchen Wiens“ veranstaltet. Das Mozart-Jahr klingt mit einem Festakt der österreichischen spiele neupolyphoner Klaviermusik zur kon- sameren Ausstellung begegnet, das man Altleiningen, der mit seinen expressiven modischen Formverzerrungen hat lustig Bundesregierung an Mozarts 165. Todestag ventionellen Richtung hin abrundete. tre schier von Monat zu Monat den jeweils Graphiken, vor allem den ebenso kühn wie machen wollen. 5 USE. am 5. Dezember in Wien aus. dpa RS 2 7 7 0 Li, Sun. 22 * Sie ahnen schon, welche Sorge hier gemeint ist? Meine ganze Familie besteht nämlich aus lauter Feinschmeckern. Jeder hat seine Spezialitäten, der eine mag dies, der andere mag das. Das einzige, worin wir alle uns einig sind, ist Weißbrot zum Frühstück und Schwarzbrot zum Abendessen mit Rama. Diese Delikateß- Margarine hat es uns allen angetan. Seitdem es Rama wieder gibt, habe ich wirklich eine Sorge weniger. Geht's Ihnen auch so? 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September 1955 im Bundesgebiet beschäftigten Arbeitern, Angestellten und Beamten waren 12 025 966 Männer und 5 777 538 Frauen. Je 1000 Beschäftigte März September Dezember 1952 14 583 15 496 14 953 1953 15 205 16 044 15 597 195⁴ 15 758 16 831 16 516 195⁵ 16 443 17 804—— In dieser außerordentlichen Beschäfti- gungszunahme um 5,8 v. H. kommt nach An- sicht der Bundesanstalt die anhaltend gün- stige Konjunktur der westdeutschen Wirt- schaft deutlich zum Ausdruck. Die Schwer- punkte lagen nach wie vor bei der auf Hoch- touren laufenden Bauwirtschaft, bei den Grundstoff- und Produktions-Güterindu- strien und dem Investitionsgüterbereich. Auch der Verbrauchsgüterbereich bot vielen 1000 Arbeitnehmern zusätzlich Beschäfti- gung. Ende September 1955 waren im Bun- desgebiet nur noch 2,7 v. H. der Unselbstän- digen Arbeitnehmer ohne Beschäftigung. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres be- trug die Arbeitlosenquote 4,7 v. H. Verbrauchssteuer-Senkung oder Rentenerhöhung (dpa) Ueber die Pläne der Bundesregie- rung zur Senkung von Verbrauchssteuern sind am 12. Oktober in Bonn Einzelheiten bekannt geworden. Danach sieht die ge- meinsame Denkschrift Bundeswirtschafts- minister Erhards und Bundesfinanzminister Schäffers, die noch vom Bundeskabinett gebilligt werden muß, folgende Maßnahmen vor: f 1. Die Zuckersteuer wird von 26,50 auf 10,50 DM je dz gesenkt. Die Steuersenkung soll direkt dem Verbraucher zugute kom- men, so daß sich der Preis für das kg Zuk- ker um 16 Dpf auf 1,16 DM ermäßigen würde. 2. Die Kaffeesteuer wird von 3 auf 1.50 DM je kg ermäßigt. Auch dieser Steuer- nachlaß soll nicht in den Handelsstufen „hängenbleiben“. 3. Die Zündwarensteuer wird von 10 auf 1 Dpf je 100 Streichhölzer herabgesetzt. Der Preis für die Schachtel Streichhölzer kann damit von 10 auf 5 Ppe gesenkt wer- den. 4. Die Salzsteuer wird abgeschafft. Die Entlastung des Verbrauchers ist hierbei je- doch nur unerheblich. In Kreisen der CSU-Landesgruppe wer- den grundsätzlich Bedenken gegen eine Verbrauchssteuersenkung erhoben. Die Haus- haltslage des Bundes sei wegen des NATO- Beitrags und einer möglichen Erhöhung der Alters- und Kriegsopferrenten so unüber- sichtlich, daß größere Steuereinnahmen nicht„verschenkt“ werden dürften. Die Rentenerhöhung werde in jedem Fall not- wendig werden. Butter-Angebot s01I Preise senken (dpa) Eine von Bundesernährungsminister Heinrich Luebke angekündigte Aktion, mit der verhütet werden soll, daß die Preise auf dem Buttermarkt weiter ansteigen, lauft jetzt an. Die Einfuhr- und Vorratsstelle bietet gegenwärtig dem genos senschaftlichen und privaten Großhandel im Bundesgebiet und 1 Berlin Markenbutter zu 615 DM per 100 kg frachtfrei Empfangsstation bei Abnahme von 25 t an. Bei Abnahme von mindestens 5 t und 1 10 t beträgt der Preis 610 DM per 0 Kg. 5 Zentralbankrat bremst (Wo) Der Zentralbenkrat der Bank deutscher Länder hat am 12. Oktober in Frankfurt beschlossen, ab sofort Wechsel, die der Bauzwischen finanzierung dienen, von der Refinanzierung durch das Zentralbanksystem auszuschließen. Entgegen den Vermutungen, daß der Zentralbankrat auch Teilzahlungs- wechsel künftig von der Rediskontierungs- hilfe durch das Zentrelbanksystem ausschlie- gen werde, hat der Zentralbankrat in dieser Richtung keine Beschlüsse gefaßt. Im übrigen hat der Zentralbankrat nach eingehender Erörterung der währungs- und kreditpoliti- schen Lage eine abwartbende Haltung ange- nommen. Milchpreis- Verbesserung ohne Verbrauchsbelastung (dpa) Der FDP- Bundestagsapgeordnete Adolf Mauk erläuterte am 10. Oktober Vor Pressevertretern in Heilbronn einen Plan, der eine Erhöhung des Milchpreises beim Erzeuger ohne drastische Belastung des Ver- brauchers vorsieht und demnächst von sel- ner Partei als Antrag im Bundestag einge- bracht werden soll. Mauk schlägt vor, die Umsatzsteuer für Trinkmilch in allen Stufen zu streichen, so daß der Erzeuger je Liter 16 Pf Mehreinnahme hätte. Bei der Werk- milch würde die Beseitigung der Umsatz- steuer für Erzeuger und Molkerei 12 Pf je Liter einbringen. Aus dem Verhältnis von 1.3 für Trink- und Werkmilch ergebe sich damit eine Verbesserung von 1,3 Pf. Mauk meint, der Verbraucherpreis für Trinkmilch könne um 2 Pf gehoben werden, Was sich wiederum mit 0,5 Pf je Läter auf die Sesamte Milchproduktion auswirke. Schließlich müsse es möglich sein, die Um- satzsteuer bei Milchprodukten aus der letz- ten Handelsstufe von 0,8 Pf je Liter in einer Ausgleichskasse zu erfassen und mit diesen Geldern die Erzeuger zu unterstützen. All diese Maßnahmen würden die Erzeugerein- nahme um 2,6 Pf je Liter erhöhen. Durch die jetzt geforderte Erhöhung des Trink- milchpreises um 5 Pf werde der Erzeuger 3e Liter nur 0,93 Pf mehr erhalten, da die Trinkmilch weniger als ein Viertel der ge- samten Milchabgabe ausmache. „ a ber Kaffeetrinker sollen büßen Wie verlautet, ist zwischen dem unter- dessen aus Spanien zurückgekehrten Bun- desernährnugsminister Dr. Lübke einerseits, sowie dem Bundes wirtschafts- und dem Bundesfinanzminister andererseits über die Frage der Milchpreiserhöhung noch keine endgültige Einigung erzielt worden. Nach- dem Lübke vor seiner Spanienreise in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Deut- schen Gewerkschaftsbundes, Freitag, Mög- lichkeiten beriet, um durch steuerliche Maß- nahmen eine volle Abwälzung der auch von der Landwirtschaft geforderten Trinkmilch- preiserhöhung um 5 Pf je Liter zu verhin- dern, nimmt man an, daß zwischen den ge- nannten Ministern noch ein Kompromiß zu- stande kommt. Dies soll über den Weg einer Senkung der Umsatzsteuer versucht werden. Ein völliges Abfangen der Preiserhöhung wäre jedoch dadurch nicht möglich. Deshalb wird erwogen, auf die vorgesehene Senkung der Kaffeesteuer von 3 auf 1,50 DM je kg zu verzichten, und diesen Differenzbetrag der Landwirtschaft als Milchpreissubvention zur Verfügung zu stellen. Deutschen Flugzeugbau straff organisieren Die Flugzeugproduktion in der Bundes- republik soll von zwei Gruppen nördlich und südlich des Mains bestritten werden. Dies erklärte Dr. Will Guthsmuths, bayerischer Staatssekretär für Wirtschaft. Südlich des Mains hätten in Bayern Messerschmidt in Augsburg und Dornier in Neu-Aubing/ Oberpfaffenhofen bei München den Auftrag, so bald wie möglich mit dem Bau von Flugzeugen zu beginnen. Wahr- scheinlich werde sich auch noch Heinkel in Süddeutschland außerhalb Bayerns, unter Umständen in Stuttgart, niederlassen. Schwierigkeiten mache in Bayern noch die jetzige anderweitige Verwendung der Pro- Auktionsstätten und die Ausstattung der zukünftigen Betriebe mit Werkzeugmaschi- nen. Das Bauprogramm umfasse kleine Maschinen. Der Generalsekretär der Wissenschaft- lichen Gesellschaft für Luftfahrt, Flugkapi- tän Will Ennenbach, erklärte, daß die Bun- desrepublik noch lange Zeit nicht mit dem Ausland im Flugzeugbau konkurrieren könne. Das Primäre sei nicht zu produzieren, sondern die Voraussetzungen dafür zu schaf- ken, das Ziel sei, wieder deutsche Lizenzen an das Ausland verkaufen zu können. Für den Serienbau fehle es an Nachwuchsinge- nieuren, die gleichzeitig Flugzeugführer sind. Wohnungsbau-Forcierung um jeden Preis Die Verstärkung des Wohnungsbaues würde noch weiter parlamentarisch beraten werden, erklärte Staatssekretär Dr. Wan- dersleb vom Bundeswohnungsbauministe- rium. Es bestünde Einmütigkeit darüber, daß der Wohnungsbau über Verteidigungs- bauten nicht vernachlässigt werden dürfe. Kernpunkte für den verstärkten Eigenhaus- bau seien eine erhöhte Bereitstellung öffent- licher Mittel für den Eigenheimbau, die Ge- währung von Familienzusatzdarlehen, die vom dritten Kind an als gesichert anzusehen seien, sowie Baulanderschließungsdarlehen. Demgegenüber bemängelte der Gesamt- verband Gemeinnütziger Wohnungsunter- nehmen, daß in den letzten Jahren immer mehr dazu übergegangen worden sei, öffent- liche Darlehen je Wobnung nach Höchst- sätzen zu bemessen. Es sei erforderlich, den vollen Finanzierungsausgleich zur Bemes- sungsgrundlage zu erheben. Wenn Bauherr und Wohnungsanwärter nicht über genügend Eigenkapital verfügen, dann müssen Auf- baudarlehen zur Deckung herangezogen werden. Es sei jedoch nicht so, daß Aufbau- darlehen zu einer Verminderung der son- stigen öffentlichen Darlehen je Wohnung und als Lückenbüßer für eine unzureichende Be- reitstellung öffentlicher Mittel dienen. Obwohl für das Haushaltsjahr 1955 ein Betrag von über 500 Mill. DM vom Bundes- ausgleichsamt für Wohnungsbau-Aufbau- darlehen bereitgestellt worden sei, stellt der Gesamtverband fest, könne die Restfinan- zierung der Bauvorhaben mit Hilfe dieses Betrages nicht gesichert werden. Dies sei darauf zurückzuführen, daß sich der Kreis der Berechtigten erweitert habe und daß die Aufbaudarlehen verstärkt in den steuer- begünstigten und frei finanzierten Woh- nungsbau fließen. Der bedeutsamste Grund für die aufgetretenen Schwierigkeiten sei aber darin zu sehen, daß die zur Förderung des Wohnungsbaues über die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden bereitgestell- ten öffentlichen Darlehen nicht nach den Vorschriften des Wohnungsbaugesetzes ein- gesetzt werden. Agrarpolitischer„Glashausbetrieb“ versagte Der deutschen Landwirtschaft muß die Welt erschlossen werden (Ap) Die deutsche Landwirtschaft ist gegenwärtig in der Lage, den Eigenbedarf der Bundesrepublik an Kartoffeln, Trink- und Kondensmilch sowie Milchpulver voll zu decken. Nach den Berichten des Bundesernährungsministeriums genügt auch bei Fleisch, Butter und Zucker die eigene Erzeugung fast ganz. Erstmalig ermöglichte die vergangenen Ernte eine Eigenversorgung mit Getreide zu 75 Prozent. Die Importe des Obst- und Gemüse- pedarfs werden mit 15 v. H. angegeben. Gleichzeitig sind umfangreiche Einfuhren von Südfrüchten und pflanzlichen Oelen für die Margarineherstellung erforderlich. Das sind die Tatsachen, auf denen unsere heutige Agrarpolitik aufbaut. Das sind die Grundlagen der Verschärfung sowohl des Preisklimas als auch der Verschärfung in den Beziehungen zwischen Stadt und Land. Mit an Sicherheit grenzender Wahrschein- lichkeit kann angenommen werden, daß in absehbarer Zeit die deutschen Bauern in der Lage sein würden, den gesamten westdeut- schen Nahrungsmittelbedarf zu decken. Dann allerdings, dann wird noch mehr in Rich- tung„Selbstgenügsamkeit“ politisiert. In dieser Richtung geht nämlich die west- deutsche Agrarpolitik seit Reichsminister A. D. Andreas Hermes im Zweizonenwirt- schaftsamt(im Jahre 1947) dagegen zu Felde zog, daß die Zollschutzbestimmungen zu Gunsten der Landwirtschaft völlig abge- schafft werden sollten. Damals konnte der„Gott der grünen Front“, Andreas Hermes, noch nicht ganz frei sprechen, denn die Bevölkerung lebte ja noch von auf dem Papier stehenden Kalo- rien und— vom Schwarzmarkt. Wie frei die Bauernfunktionärssprache ausklingt, erhellt aus nachstehender dpa- Meldung: Die Landwirtschaft wird mit hren„schärf- sten Waffen“ vorgehen, wenn die Bundesregie- rung nicht die notwendigen Maßnahmen für eine befriedigende Lösung der Milchpreisfrage ergreift, kündigte am 12. Oktober der Badische Land wirtschaftliche Hauptverband in Freiburg an. Die allenthalben aufflackernden Boykott- maßnahmen, die Vorenthaltung eines gerechten Milchpreises verbitterten die Bauern von Tag zu Tag mehr. Es sei für die Landwirtschaft nicht entscheidend, auf welchem Wege man zum richtigen Erzeugerpreis komme. So geht es einfach nicht weiter, denn die deutsche Landwirtschaft würde bei Fortset- zung dieser Politik unweigerlich verelen- den. Darüber hinaus würde sie die gesamte Effektenbörse Nlitgeteilt: Frankfurt a. M. Börsenverlauf:(d) Den deutsche Wirtschaft in ihr Elend ver- stricken. 5 Gründe: Einkommensverbesserungen, die auf Preiserhöhungen fußen, ziehen Lohn- wellen nach sich. Noch ist die gewerkschaft liche Behauptung, die Löhne liefen den Preisen nach, sehr umstritten. Noch kann Schwarz auf weiß nachgewiesen werden, dag die Preisentwicklung sich den bisher erzielten Lohnerhöhungen anpaßte. Wenn die Agrarpolitiker jedoch nicht zur Ein- sicht kommen, dann könnte es sehr leicht passieren, daß die Löhne den Preisen— zumindest für Ernährungsgüter— sehr eil- fertig nachlaufen müßten. Was aber dann? Der Landwirtschaft würde dadurch nicht geholfen. Auf der anderen Seite hat sich die deut- sche Landwirtschaft in gleicher Weise Wie sie vor Einfuhren geschützt wird, es an Anstrengungen ermangeln lassen, selbst als Anbieter, als Exporteur auf dem Welt- markt aufzutreten. Der Staatssekretär vom Bundesernährungsministerium, Dr. Sonne- mann, ließ— zum ersten Male übrigens gerade dieser Tage eine Zielsetzung erken- nen, die für die deutsche Landwirtschaft direkt revolutionierend ist. Es bestreitet ja niemand die Notwendig keit, die landwirtschaftlichen Einkommen zu verbessern. Dies mag durch Mehrproduk- tion angestrebt werden oder durch Verbes- serung der Produktion(insbesondere im Obstbau, wo es mit der Sortenauslese 3a noch sehr im argen liegt). Wenn nämlich einmal die deutsche Land- wirtschaft als gewichtigter Konkurrent am Weltmarkt auftreten kann, dann werden erst die Einkommen der deutschen Bauern vergleichbar mit denen anderer europäischer Länder. Voraussetzung allerdings ist und bleibt, daß unsere Agrarpolitik nicht gebannt Rhein-Main Bank AG in Mannheim Mannheim 12. Oktober 1955 Stützungskäufen der Banken folgten in Anbetracht des stark ermäßig- ten Kursniveau Rückkäufe auf breiter Basis. Da sich gleichzeitig das angebot verringerte, kam es an den Aktienmärkten bei gebesserter Gesamttendenz vielfach zu kräftigen Kurserholungen. Sehr rege war das Geschäft am IG-Farbenmarkt unter Führung von Für Montane stimulierten Vers! 251½ befestigten. 1 besserung des Umstellungsverhältnisses Farbenfabriken Bayer, die sich auf onen, denen zufolge bei Rheinstahl mit einer Auf- im Verhältnis von 11,6, statt 1:1, 2 zu rechnen sei. Rhein- stahl standen daraufhin im Vordergrund des Geschehens mit etwa 4 10 Punkten, sonst kam es hier zu Erholungen von 3 bis zu 7 Punkten, im allgemeinen etwas leichter, denen nur vereinzelt noch kleinere Kursrückgänge gegenüberstanden. Herausragen Siemens und Salzdetfurth mit + 9 bis 10 Punkten. Maschinen- 1 inheitlich, auch Textil- und Zellstoffpapiere wurden 1 am allgemein kestverzinsliche Werte gut behauptet. Wandelanleihen wenig beachtet. ebenso wie an den anderen Märkten d gebessert verkehrten ferner RWE, und allgemeine Chemiewerte tendier- unterschiedlich bewertet. Bankaktien Aktien 11. 10. 12. 10. Aktlen 11.10. 12. 10. Aktien 11. 10. 12. 10. Harpener Bergbau 117 117 Dresdner Bk.) 17 18½ 1 21 20 leidelb Zement. 2 i Ane m nem Ben 208 208 EMW. 97„ ee 46 143% Reichsb.-Ant. Sa. 68 68 280 B 277 AE a 8 370 374 Mannesmann 17 1705/8 A 9 5 7 1 Pt. Erdöl 160 105% Khn. Braunkohle 278 285 8 Degussa 4 300 Rheinelektra 172 178 Bergb. Neue Hoffg. 145 150 Demag 235 240 RV TP 205 215 Dt. Edelstahl. 222 220 Pt. Linoleum. 25683 253 Seilwolftf 113 113 Oortm. Hörd. Hütt. 130½/ 139 Hurlacher Hof, 180— Siemens& Halske 258 265 Gelsenberzg. 145 1494 Eichbaum-Werger 19 195 Südzucker 205 208. GH Nürnberg 224 1 Enzinger Unfon!) 174 175½[Ver. Stahlwerke 1150 75% Hoescn. 48 150½ k Farben Liduis. 400 1 1 2 1— Klöckn.-Humb. D. 215 8B 210 5 1 5 2 Badische Ban HAAR 5 200 bis Commerzbank) 10%½% 16% Nordwestdt.Hütt. 147%½ 152 Farbenf. Bayer 244 240% Commerz- Phönix Rheinrohr 108 Farbwerke Höchst 205 215½ u. Credit-Bank 256 257 Rheinst. Union 9 20¹ Felten& Guill. 212 4 Deutsche Bank) 18 18 Stahlw. Südwest. 155 15 Zrün& Bilfinger 170 B 5 Süddeutsche Bank! 238½ 234 Thyssenhütte )= RM- Werte auf die Preise für land wirtschaftliche Er- zeugnisse starren, sondern daß sie daratuf bedacht sind, die Kreise, in deren Namen sie sprechen, zu wirtschaftlichem Denken um- Zzuerziehen. Eine ganz einfache Rechnung tut sich auf. In Westdeutschland ist die Erzeugung der Ernährungsgüter in den letzten sieben Jah- ren fast bis zur„Selbstversorgung“ der Bundesrepublik gesteigert worden. Dies be- deutet„zusätzliche Produktion“ gegenüber dem vergangenen Zustand. Weitere zusätz- liche Produktion ist in Zukunft zu erwarten. Das muß nicht zur Beschneidung der land- wirtschaftlichen Einfuhren führen, wenn es gelingt, diese„zusätzliche Produktion“ wie- der auszuführen. Von Vorteil wäre dies nicht nur für die Landwirte, die durch größeren Umsatz größeren Gewinn(lies Einkommen) hätten, sondern auch für alle anderen Wirt- schaftszweige, denn der Gegenwert für jedes aug der Bundesrepublik exportierte Gut dient ja dazu, die Einfuhren zu erhöhen, der gesamten Wirtschaft(einschließlich der Landwirtschaft) weiteren Aufstieg zu er- möglichen. K URZNAC Marktwirtschaftliche Grundsätze. Sollen entscheidend sein für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Im Bundesanzeiger Nr. 196 vom 11. Oktober sind die gemeinsamen Richtlinien des Bundesfinanz- und des Bun- deswirtschaftsministers zu der Verordnung über die Preise bei öffentlichen Aufträgen ver- öktentlicht. Diese Richtlinien folgen grund- Sätzlich dem Prinzip, daß bei der Kalkulation kür öfkentliche Aufträge von marktwirtschaft- lichen Grundsätzen ausgegangen werden muß. Vom BWM wird dazu bemerkt, daß die Richt- linien die Wahrung der wirtschaftspolitischen und finanz wirtschaftlichen Grundsätze bei Be- schaf fungen der öffentlichen Hand, insbeson- dere bei Rüstungsaufträgen, sichern sollen. Siemens Argentina frei Wir bekamen von der Münchener Direktion der Siemens AG folgende Mitteilung: Aus Buenos Aires wird uns berichtet, daß die Sie- mens Argentina am 7. Oktober von der Liste der Firmen, die der Kontrolle der argentini- schen Zentralbank unterliegen, gestrichen wor- men ist. Die Siemens Argentina hat wieder völlige Handlungsfreiheit.“ Gesenkt wurden die Preise für Saugpost und gebleichtes Kraftpapier(für die Herstellung von Tüten, Beutel und Papier- Säcken). Damit findet die bisher durchgeführte Preissenkungsaktion dieser Industriesparte ihren Fortgang. Bisher sind schon die Preise für Tapetenrohpapier und Toilettenpapier herabgesetzt worden. Der Bundesverband des Papiergroßhandels e. V. in Wuppertal hat ver- sichert, daß der Papiergroßhandel alle Preis- senkungen seiner Vorstufe im Sinne der Be- strebungen des Bundeswirtschaftsministeriums voll weitergeben wird. 5 Konsumgenossenschaften seien Schrittmacher der Erhardschen Preispolitik. Die Konsum- genossenschaften in der Bundesrepublik wür- den ihre aktive Preispolitik verstärkt fortset- zen, wurde in Düsseldorf erklärt, Nach der ge- setzlichen Anpassung an die Einzelhandels- rabatte von 3 v. H. würden die Konsumgenos- senschaften die bisher in die Rückvergütung fließenden Beträge für weitere Preissenkungen, insbesondere für Lebensmittel, einsetzen. Streit um Frauenlöhne (LSW) Als eine bewußte Mißachtung der schaffenden Frauen bezeichnete die Industrie- gewerkschaft Metall in einer am 10. Oktober veröffentlichten Erklärung die Haltung der Vertreter des württemberg-badischen Metall- industriellenverbandes bei den am 28. Septem- ber in Ludwigsburg gescheiterten Verhandlun- gen über die Frauenarbeitslöhne. Für diese Verhandlung sei vorher vereinbart worden, die Frauenlöhne nach der Entscheidung des Bun- desarbeitsgerichtes neu zu regeln. Das Bun- E Gegen Verkehrsleerlauf harte Maßnahmen Die Deutsche Bundesbahn beabsichtigt, das Wagenstandgeld zu erhöhen. Es ist noch nicht entschieden, ob der derzeitige Satz von drei DM je Tag verdoppelt oder vervierfacht werden soll und ob diese Maßnahme ledig- lich bis zum 15. Dezember oder bis 1. Januar 1956 befristet wird. Anlaß zu dieser Maßnahme ist die wei- terhin schleppende Be- und Entladung der von der Bundesbahn bereitgestellten Güter- wagen. Wie von seiten der Bundesbahn er- klärt wird, werden die Güterwagen immer mehr als zusätzlicher Lagerraum benutzt. Unnötige Leerläufe und Verzögerungen in der Binnenschiffahrt sollen während des Herbstverkehrs vermieden werden. Die Was- ser- und Schiffahrtsdirektionen sind vom Bundesverkehrsministerium angewiesen, dar- auf zu achten, daß das Laden und Löschen von Schiffen beschleunigt wird. Beim Dispo- nieren nach den Seehäfen müsse genau ge- prüft werden, ob der Anschluß an das See- schiff erreicht werde und ob ein sofortiger Umschlag möglich sei. Die Binnenschiffe dürften während der großen Anforderungen, die der Herbstverkehr an die gesamte Lade- kapazität stelle, nicht zweckentfremdend ge- nutzt werden. Oberste Bundesbehörde einmal nicht, einmal ja Der Erste Senat des Bundesverwaltungs- gerichts in Berlin entschied am 6. Oktober, daß die Bank deutscher Länder Bd) keine oberste Bundesbehörde sei. Somit kann die Bd. im ersten Rechtszug nicht beim Bun- desverwaltungsgericht, sondern bei dem zuständigen Verwaltungsgericht in Frank- furt/ M. verklagt werden. Auf dem Gebiet der Devisenbewirtschaf- tung jedoch müsse eine Ausnahme gemacht werden. Hier käme der Bank deutscher Län- der der Status einer obersten Bundesbehörde zu, weil sie beim Erlaß eines devisenrecht- lichen Verwaltungsakts die Funktion einer solchen Behörde ausübe. Für einen Einzel- Fall, wie er zur Verhandlung stand, sei das Bundesverwaltungsgericht ausnahmsweise als erste Instanz zuständig. Die Klage hatte eine im Ausland lebende Frau erhoben, weil die Bank deutscher Länder den Verkauf einiger ihrer in Deutschland la- gernden Hausratsgegenstände an einen deut- schen Kaufmann durch ihren Sohn devisen- rechtlich genehmigt hatte. Da die Eigentümerin der Sachen als Devisenausländerin gilt, war die formale Genehmigung notwendig. Die Kläge- rin, die den Verkauf nicht gewünscht hatte, machte geltend, daß ihr Sohn zu dem Verkauf nicht von ihr ermächtigt worden war. Aus diesem Grunde hätte die Bank deutscher Län- der auch keine Verkaufsgenehmigung erteilen dürfen. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Klage ab. Die beklagte Bank, so hieß es im Urteil, habe das umstrittene Rechts geschaft lediglich dahin überprüfen müssen, ob es für die deutsche Devisenwirtschaft von Belang sel. Da es sich insoweit als bedeutungslos erwiesen habe, sei die Genehmigung recht- mäßig. Die zivilrechtliche Seite unterliege nur der Prüfung durch die ordentliche Ge- richtsbarkeit.(Aktenz.: Bundesverwaltungs- gericht Ia 24. 53). HRICHTEN desarbeitsgericht hatte in seinem Urteil fest- gestellt, daß besondere Abschlagsklauseln für Frauenlöhne in den Tarifverträgen dem Grund- satz der Gleichberechtigung von Mann und Frau und damit dem Artikel 3 des Grundgeset- zes widersprechen. Die Unternehmervertreter, so bemerkt die Gewerkschaft, seien bei den Verhandlungen zwar bereit gewesen, das Wort Frauenlohn aus dem Tarifvertrag zu streichen. Sie hätten aber nach wie vor auf einer Bezah- lung nach der bisherigen Frauenlohngruppe bestanden. Den vielen in der Metallindustrie beschäftigten Frauen sei durch diese Stellung- nahme der Arbeitgebervertreter eine große Ent- täuschung bereitet worden. Sie hätten Sehofft, daß ihre Arbeit nun endlich wie die vergleich; bare Männerarbeit entlohnt werde. Marktberichte vom 12. Oktober Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarlet (C6) Anfuhr besonders in Aepfel gut, Absatz in Obst zufrjedenstellend, in Gemüse langsam. Für Feldsalat und Rosenkohl noch wenig Inter- esse vorhanden. Es erzielten: Pfirsiche 10—20; späte Hauszwetschgen 2832; Aepfel A. 15—25; B 8 bis 14; Oldenburg A 20—30; Goldparmene A 2027; B 15—19; Boskocp A 20-27; B 15—19; Blenheim A 20 bis 27; B 1418; Harberts Renette 1923; B 13 bis 17; Landsberger A 18-23; B 13—17; Birnen A 17 bis 30; B 1019; Kochbirnen A 10—16; 8—9; Köst- liche von Charneu 25-30; Madame Verté 20.28; Gräfin von Paris 1021; Mollebusch 15—21; Ale xan- der Lukas A 2025; B 14—19; Quitten 10—18; Kasta- nien 2530; Kopfsalat Stück 10—15; Endivien 610; (Veberstand); Feldsalat ohne Interesse Rosen- kohl 25-30; Blumenkohl stück A II 3040; III 20 bis 30; B 1015; Feuerbohnen 15-18; Tomaten A 20 bis 28; 12-20; B 7—11;(Veberstand). weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (é) Reichliche Anfuhr, schleppender Absatz. Pfirsiche nicht absetzbar. Bei Kernobst fallende Preistendenz. Es erzielten: Pfirsiche 9-20; späte Hauszwetschgen 1631; Repfel& 1822; B l- 19; Industrieware 3—9; Boskoop 2126; B 1220; Blenheim A 20-25; E 12—9; Goldparmene A 26—35 B 1324; Birnen A 2232; B 1120. Industrie ware 5—10; Quitten A 14-16; B 10183; Tomaten 10-24. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 438, 7544, DM Blei in Kabeln 129,00—130, 0 DNT Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,0 D Westdeutscher Zinn- Preis 921,00 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 100 Lire 6,669 6,689 100 belgische Franes 8,399 3,419 100 französische Franes 1,1915 1,1935 100 Schweizer Franken 95,93 96,13 100 holländische Gulden 110,44 110,66 1 kanadischer Dollar 4,238 4,248 1 englisches Pfund 11,716 11,786 100 schwedische Kronen 81,18 81,34 100 dänische Kronen 60,635 60,755 100 norwegische Kronen 56,59 58,71 100 Schweizer Franken(fr.) 98,235 99,455 1 US-Dollar 4,2101 4,2201 100 DM-W= 490 DM-O; 100 Uu-O= 22,1 QůUUNu-W. ND . Uh 0 83 pPEUUA5E — e. „Eine der interessantesten Städte Europas“ Nachklänge zu den„Berliner Festwochen 1955“ ZWischen V Wochen“ ere „daß in Be Weht und k sich von neue auschten 5. Versprach er zu zeigen, ein frischer Seistiger Atem stlerische Gestaltungskräfte zu regen beginnen. Die Ge- nation und Provinzialisierung gebannt“, und wenn man jetzt ein 1 Besuch in Berlin war, bekam man tats ich den Eindruck, daß es all- Mmählich wieder wird. Natürlich darf man die sentimentale Eri nerung des Alt- Vertrauten und die Spielplätze früherer Jahre suchen, sondern muß sich dem Neuen, Unbekannten bereitwillig erschließen und sich frei machen von der Einbildung, „damals“ hätten die Sterne über Berlin hel- er geleuchtet als heute. Das heißt aber eben- man die Augen zumachen S0 wenig, daß te vor der bitteren Realität des Insel ei und der Zweiteilung, die der Pro- erlin von heute“ des Verkehrsamtes eine Art Sehenswürdigkeit anpreist: Iin zu einer der interessantesten geworden, in der der Be- sucher un ndert und gefahrlos einen Blick durch den Eisernen Vorhang werfen kann.“ Hätte man wie den Untergang auch die all- mähliche Auferstehung Tag für Tag mit- erlebt, man würde all die neuen Entwick- lungen gar nicht so sehr als Veränderungen Wahrnemmen, weil man ja dabei ge- Wesen Wäre, wie aus den Ruinen ein neues Berlin zu wachsen begann— genau 80 optimistisch und zuversichtlich wie das alte und doch eine andere, oft ganz neuartige Stadt, in die man erst wieder neu hinein- Wachsen muß. 83 Ate Das sollte man bei solchen Betrachtungen nicht vergessen, daß Berlin ja nicht nur der Kurfürstendamm ist, wie es niemals die „Linden“ waren oder die Friedrichstraße ge- Wesen ist. Das waren die großen Prome- maden, wo man flanierte und spazierte, wo man sich traf und wo man das Geld ausgab, das mam in einer beträchtlich Weniger reprä- Ssentativen Gegend verdient hatte. Damals konnte man hier der Bergner begegnen und Wilhelm Bendow, Ferdinand Bruckner und Max Hansen, Alfred Kerr, Henny Porten, Max Reinhardt und Erwin Piscator in bun- ter Mischung. So viele Namen, so viele Schicksale. Bendow, Kerr und Reinhardt Sind tot, und von Her Porten hörte man Zum letzten Male, als d ein Defa-Engage- ment in Ostberlin antrat. Elisabeth Bergner Wohnt in England und kommt nur manch- mal zu Besuch auf den Kontinent, aber Pis- cator ist wieder da, streitbar wie eh und je, und auch der charmante Max Hansen aus Dänemark spielt wieder seine Rolle am Kur- fürstendamm wie der hochliterarische Ferdi- mand Bruckner— nur daß sie eben alle ein Paar Jahre älter geworden sind inzwischen. Und zu den alten Gesichtern haben sich neue Hifzugesellt, und wer ein wenig Bescheid Weiß unter den Prominenzen unserer Tage, der kam in Berlin schon auf seine Kosten. Im Dunst der„Vollen Pulle“ des Herrn Zellermeyer konnte er Curd Jürgens aus dem„Stillen Tal“ treffen, den anklägerischen Protestanten gegen die Heimat- Schnulzen, irgendwo in der Nähe auch Ruth Niehaus, die in Spandau die Titelrolle in der Ver- mung von Vicky Baums Roman„stud. chem. Helene Willfür“ spielte und in der „Tribüne“ vergeblich bemüht, war. Thierry Maulniers Jean-d Arc-Variante„Johanna und ihre Richter“ zu rechtfertigen. Im„Roxy“ am Kurfürstendamm wohnte der liebens- Würdige Nuschler Hans Moser, im„Berliner EKEindl“ begegneten sich Günther Weisenborn und sein dramatischer Kollege Dr. Hans J. Rehfisch, Carl Zuckmayer traf man inoffiziell bei den singhalesischen Tempeltänzerinnen im Hebbeltheater und dann als Autor nach der Premiere seines Dramas ‚Das kalte Licht“ allein auf der Riesenbühne des Schiller-Theaters und überall die beiden Kunstgegenpäpste des neuen Berlin, Walter Karsch und Friedrich Luft. Und Boris Bla- cher konnte man sehen, den Komponisten der in Mannheim wohlbekannten„Abstrak- ten Oper“ und der„Preußischen Legende“, und wenn man Glück hatte sogar Herbert von Karajan, den Nachfolger Wilhelm Furt- Wänglers als Chef der Berliner Philhar- moniker. * Der fuhr in einem riesigen gelben Auto mit amerikanischer Nummer den Kurfürsten- damm herunter, ein ganz prominenter Herr Als Otto Suhr, der„regierende“ Bürger- Berlins am 17. September die in- „Berliner Fest- und gut verheiratet mit der Erbin von Gütermanns Nähseidenmanufaktur. Die Ber liner sind dem Vielbeschäftigten ein wenig Sram, weil er nach ihrer Meinung über seine zahlreichen Engagements in Mailand und Wien, London, Salzburg und New Vork nicht So recht dazu kommt, sich genügend um seine Berliner Verpflichtungen zu kümmern, und daß er jetzt Zeit für eine Amerika- Tournee mit dem Londoner Philharmoni- schen Orchester hat, macht den musikbe- geisterten Berlinern den neuen Herrn der noch nicht wieder erstandenen Philharmonie nicht eben sympathischer. Es schien fast, als Wäre ein wenig von dieser Verärgerung zu spüren gewesen in dem Beifall, den man ihm bei dem Gastspiel der Mailänder Scala mit Gaetano Donizettis Schauerromanze „Lucia di Lammermoor“ in der Städtischen Oper zollte. Denn während man Maria Meneghini-Callas, die virtuose Sängerin der Titelpartie, schon nach dem ersten Akt mit Blumen und Beifallsbezeugungen förmlich überschüttete, hielt sich der Applaus für den Dirigenten(und konventionellen Regisseur) Herbert von Karajan, der buchstäblich alle Hände voll zu tun hatte, die immer wieder von donnerndem Händeklatschen unterbro- chene Aufführung in Schwung zu halten, durchaus in den üblichen Grenzen. Aber wie immer man über Furtwänglers Nachfolger denken mag und darüber, daß er sich gelang- weilt mit dem Taktstöckchen am Kopf Kratzte, während man Marie Meneghini- Callas vor Begeisterung nicht Weiter singen ließ, das Gastspiel aus Mailand war der un- umstrittene Höhepunkt der Berliner Fest- wochen 1955. Den Star Herbert von Karajan wird das nicht interessieren: er liest ja nicht einmal die Kritiken und ist so souverän, dag er bisher die Angebote des Salzburger Fest- Spielkomitees gar nicht zur Kenntnis 82 nommen hat.„Ich weiß von nichts“, sagte er in Berlin, während sein lächelnder Manager André Mattoni einlenkte, es sei alles noch nicht spruchreif. * Weniger prominent, dafür aber um so fremdartiger War daneben das Gastspiel einer Gruppe singhalesischer Tempeltänzer, die Kurt Bethge, ein buddhistischer Neffe des Chinalyrikers Hans Bethge, aus Ceylon nach Berlin geholt hatte. Es waren aus- schließlich Männer, jüngere und ältere, sämtlich Mitglieder einer jener Tempel tänzer-Familien, in denen— wie Kurt Bethge versicherte— die alten Tanzformen von Generation zu Generation Weitergereicht werden.„Unglaublich hart ist die Aus- bildung der Tänzer, die in frühester Jugend beginnt und bis zu zwölf Jahren dauert. bei täglich fünfzehn Trainingstunden“, sagte er, und daß ihr Tanz nichts Spontanes, Erfun- denes oder Individuelles kenne. Und dennoch hatte man den Eindruck einer durch und Schauspielpremieren während der„Berliner Festwochen“ Links: Nack der Eröffnung der„Berliner Festwochen“ mit Gustav-Rudolf Sellners Inszenierung des„Don Carlos“ von Schiller im Schiller. Theater war Boleslaw Barlogs Insgenierung von Zuchmapyers neuem Drama„Das kalte Licht“ auf der gleichen Bühne ihr letztes großes Theaterereignis. Heinz Drache(hier mit Hilde Röhling als Hjördis Lundborg) des Kristof Wolters, der aus ideologischen Gründen Atomgekheimnisse dem Osten preisgibt. in deer Uraufführung von Ma Frischs„Chinesischer Mauer“, über die hier bereits berichtet worden ist.— Rechts: Michel Herbault und Francoise Goled in der Anouilh- Komödie„Le rendez-vous de Senlis“k, mit der das Pariser Theatre de atelier bei gastierte, allerdings nicht sehr gnädig von den Berliner Kritikern du Wie man Anouiln zu spielen hätte. durch urwüchsigen Kunst gegenüberzu- stehen, in der geheimnisvolle Beschwörung, andachtsvolle Versunkenheit und rhyth- mische Verzückung, Götterkult und Dämo- nenzauber einander ablösen und ineinander übergehen. Es begann mit dem unheil⸗ Wehrenden Z erschlagen einer Kokosnuß und einem einweihenden Zeremoniell bei schlossenem Vorhang und lief dann fort, eine nie geschaute buntmaskierte Pantomimen- parade, in der die ganze singhalesische Welt zu leben schien mit Göttern und Geistern, Dämonen und Zauberern, mit züngelnden Schlangen und tanzenden Schmetterlingen, mit Pfauen und stolzen Schwänen, mit Pfer- den, eleganten Falken und komischen Lö- Wen, mit Wolken von Weihrauch und beglei- tet von den stampfenden Rhythmen beredter Trommeln. Die Berliner waren fasziniert und zeigten sich auch diesen fremden Gästen von ihrer liebenswürdigsten Seite. * Sie hatten aber— wie immer— auch allerlei harte Kritik bei der Hand, wobei die gröbste den schweizerischen Dramatiker dessen„Chinesische Max Frisch betraf, Gäste aus Ceylon bei den„Berliner Festwochen“ Tänzer und Trommler aus der Gruppe singhalesischer Tempeltänzer, die Kurt Bethge aus Ceylon au den Festwocken nach Berlin holte, wo sie im Hebbel-Theater zum ersten Male außerhalb ihrer Heimat und auf einer Bühne auftraten. 4 Aufnahmen: Harry Croner Mauer“ ja(wie hier berichtet Wurde) im „Theater am Kurfürstendamm“ ihre zweite Uraufführung erlebte. Als man ihn und sein Stück in einem literarischen Kreis disku- tierte und eine Parallele zu ziehen begann Zwischen Frisch und Bert Brecht, sagte ein 4„Frisch und ge- Brecht— das ist ungefähr so, als wenn man eine Brustwarze mit dem Chimborazo ver- Im übrigen aber waren die Meinungen über Brecht geteilt, und „Soll man Brecht in Westberlin spielen?“ schnell und schnoddrig die Antwort parat hatte:„Nein, man kann seine Stücke in Ostberlin viel bes- ser sehen!“ so steckte dahinter doch eine ge- jenes beizenden Galgen- humors, mit dem sich die Berliner gern über anderer frech und trocken: gleichen würde.“ Wenn man auch auf die Frage hörige Portion unangenehme Situationen hinweghelfen. Jedenfalls als man mit den in Berlin zu ihrer Jahrestagung versammelten Dramatur- Sen das Thema„Brecht auf dem Spielplan westlicher Bühnen“ unter dem dafür neu er- fundenen, neutraleren Titel„Politik, Dichtung und Theater“ zu diskutieren begann, brachen Klüfte auf, so sehr man auch aneinander vorbeiredete und so sehr man bemüht ge- Wesen war, wenigstens zunächst wie die Katze um den heißen Brei herumzuschlei- chen.„Es wird keiner davon Kommunist, wenn man ihm Stücke von Brecht vorsetzt“, sagten die einen und forderten„Narrenfrei- heit für das Genie“, während die anderen den„genialen Künstler“ nicht von dem„un- moralischen Politiker“ Brecht trennen zu Können glaubten. Es wurde viel Konfektion geredet und wenig Bereitschaft zur Toleranz gezeigt, und ein nicht mehr ganz junger Student traf wohl den Nagel auf den Kopf, als er den Hauptmatadoren des Geplänkels gegen Brecht einen„Kundgebungsstil“ vor- warf, der echte Argumentation vermissen lasse. Es war kein schönes Schauspiel, Was da geboten wurde, und wenig erbaulich, und Günther Weisenborn, der zunächst das Ge- spräch leiten sollte, wird wohl gewußt haben, warum er auf die Ehre verzichtete. Gut war, daß Brecht nicht erschien. Aber das hatte wohl auch niemand erwartet. * Welch herzliche Versöhnlichkeit sprach nach solchem Debakel des„schönen Geistes“ aus einer Ausstellung„Wir alle“, die Edward Streichen aus zwei Millionen Fotos für das Museum of Modern Art in New Vork zu- sammenstellte und die jetzt in der Hoch- schule für Bildende Künste gezeigt wird. „Wir haben nach Fotos aus aller Welt ge- fahndet, um die gesamte Tonleiter des menschlichen Lebens von der Geburt bis zum Tode wiederzugeben, und haben beson- deren Nachdruck gelegt auf die tägliche Beziehung des Menschen zum Menschen, zu seiner Familie, seiner Gemeinde und der Welt, in der wir alle leben— Säuglinge und Philosophen, Kindergärten und Universitä- fand eine ausgezeichnete Interpretation fur die Hauptrolle — Mitte: Tilla Durieuæ und Christoph Grosser den Festwochen genommen, die feststellten, daß die Pariser anscheinend nicht wühlen, ten, primitive Völker und der Rat der Ver einten Nationen, Bilder von Liebenden, vd Heirat und Geburt, von der Einheit Famil mit ihren Freuden, Leiden und Prüfungen ihren tief verwurzelten Bindungen und Feindschaften. Bilder vom Heim und all sel. ner Wärme und Größe, seinem Herzeleil und seinem Uberschwang. Fotos vom einzel. nen und der Familie in ihren Reaktionen zum Anfang des Lebens wie zu Tod und Beerdigung. Fotos, die den Menschen in Be. ziehung zu seiner Umwelt zeigen, zu det Schönheit und dem Reichtum der Erde, d- er ererbt hat; und Fotos davon, was er mit diesem Erbe getan hat, die guten und großen Dinge wie die dummen und zerstörenden. Fotos, die sich mit Religiösem mehr ah mit Religionen befassen. Fotos, die das Menschliche, nicht das Soziale betonen. Fotos die die Wünsche und Träume des Menschen aufweisen, und Fotos voll flammend schöp- ferischer Kraft der Liebe und Wahrheit; und Fotos voll des zersetzenden Ubels der Lüge“ Das sind ein paar Sätze aus einem Geleitwort mit dem Edward Streichen seine Absichten umrissen hat, und besser als sie wird man kaum ausdrücken können, was da zu Sehe ist. Seine Ausstellung war eines der stillsten und schönsten Erlebnisse dieser„ Berline: Festwochen“, ein modernes Epos in Bilder, das jeder versteht und jeden angeht; den Es gibt nur einen Mann in der Welt Und sein Name ist: Alle Männer. Es gibt nur eine Frau in der Welt Und ihr Name ist: Alle Frauen. Es gibt nur ein Kind in der Welt Und des Kindes Name ist: Alle Kindel, Werner Gilles Koltur-Chronik Die ersten der insgesamt 750 Gemälde de Dresdener Galerie, die 1945 in die Sowjetunion gebracht wurden und jetzt der Sowjetzone zu. rückgegeben werden, trafen am Mittwoch n 23 Kisten verpackt auf dem Ostbahnhof(rü. her Stettiner Bahnhof) in Ostberlin ein. Wei⸗ tere Transporte mit den übrigen Bildern sollen in den nächsten Tagen folgen. Mit dem Aus- packen der Kunstwerke soll laut ADN erst be. sonnen werden, wenn die letzten Gemälde in Ostberlin sind. Helmut Mendius(Violine) und Martin Schulze(Cembalo) spielen am Samstag. Id, Oktober. 20 Uhr. in der Mannheimer Kunst. halle in einem Konzert der Städt. Musik- hochschule Werke von Johann Sebastian Bach(u. a. die Goldbergvariationen und Chaconne). Die kirchenmusikalischen Veranstaltungen in der Christuskirche Mannheims beginnen mit einer Abendmusik am Sonntag, 16. Okto- ber, 20 Uhr. Die Kantorei des Bachchors singt Liedbearbeitungen und Motetten von Praetorius, Calvisius. Scheidemann. Frant und Heinrich Schütz: Dr. Oskar Deffner spielt Orgelwerke von Sweelinck, Scheidt. Schlick und Buxtehude. ö aachen 55 der 3 Ein nicht alltäglicher Roman von Charles Terro t˖ 31. Fortsetzung Plötzlich endete das Spiel:„Len, ich habe mit Ihnen zu reden!“ „Ja, Mig?“ geitwortete er fragend. „Sie müssen versuchen, die Ereignisse im richtigen Licht zu sehen.“ „Wie meinen Sie das?“ fragte er über- rascht. „Sie und ich wissen genau, daß Sie kein großer Held sind“, sagte sie freundlich. Len wollte erregt aufbrausen, aber seine Entgegnung erstarb und er fühlte sich klein und unbedeutend:„Ich weiß es, Miß!“ sagte er mit einem Knick in der Stimme. „Sie haben unerhörtes Glück gehabt.“ „Aceh weiß es, Mig“, wiederholte er flüsternd. „Und den eigentlichen Kampf haben Sie noch nicht gewonnen. Denken Sie daran, Wenn Sie das Krankenhaus verlassen! Selbst- Verständlich sollen Sie sich freuen, wenn Sie gefeiert und gepriesen werden; aber versuchen Sie immer ehrlich gegen sich selbst zu sein. Sie werden sehen, daß das in dem Kampf helfen wird, auf den es wirk- lich ankommt: den Kampf, sich selbst zu be- greifen.“ Sie griff wieder in die Saiten. Aber dies- mal sang die Harfe vom nächtlichen Him- mel, von friedlich blinkenden Sternen und von einem großen, gelben Mond mit einem Lächeln auf seinem uralten Gesicht. Diese Nacht träumte er nichts mehr. XVI. Kapitel Freitagabend war der Tanzsaal des Klubs schon zehn Minuten vor Beginn des Vortrags von Mr. Webman gesteckt voll. In der Regel fanden sich zu den als sterbenslangweilig bekannten Vorträgen kaum Zwanzig Perso- nen ein, aber der in der Tagespresse in Schlagzeilen erschienene Name Mr. Web- mans übte eine gewaltige Zugkraft aus. So- Sar in die Gänge hatte man Stühle schieben miissen. Jungens und Mädels hatten sich auf den Fenstersimsen zusammengekauert, und hinter der letzten Reihe ballten sich in dicken Klumpen die Zuhörer, die keinen Stuhl mehr erobern konnten. Len sollte die einführenden Worte spre- chen. Das war natürlich eine zusätzliche Attraktion, wenngleich sich der„Klubheld“ seit seiner Entlassung aus dem Kranken- haus schon gezeigt hatte und von den Klub- mitgliedern als Beweis der Bewunderung mit einer Lederbrieftasche beschenkt wor- den War. Als der Vorhang vor dem Podium zurück- gezogen wurde, sah man Len und Mr. Web- man hinter einem langen Tisch stehen, der mit Spieldosen aller Größen und Arten be- deckt war. Das dichtgedrängte Publikum brach in begeisterten Beifall aus. Man klatschte, schrie und trampelte vor Enthu- siasmus. Wiederholt hob Len die Hand und lächelte unbeholfen, aber es verging bei- nahe eine halbe Minute, bis er mit seinen sorgfältig präparierten Einführungsworten beginnen konnte. „Vielen Dank für die Begrüßung, ihr Leute!“ Vor Aufregung konnte er kaum sprechen.„Mr. Webman ist ebenso erfreut über diesen Empfang wie ich“ ihn: Ein Zuruf aus dem Publikum unterbrach „Erzähl! uns vom Montagabend!“ „Wir wollen die Geschichte von dir selbst hören!“ schrie ein zweiter. Len, in Heldenverehrung schwelgend, hob Wieder die Hand:„Nur keine Vebertrei- bung!“ protestierte er,„schließlich könnt ihr alle jemand eine Flasche an den Kopf wer- ken! Nur schade, daß sie voll war!“— Stür⸗ misches Gelächter!—„Aber, Herrschaften, wir sind heute abend zusammengekommen, um Mr. Webman und seinen Spieldosen zu- zuhören. Ich weiß bestimmt, daß das, was er euch bieten wird, viel spannender ist, als Wenn ich vom Montagabend erzähle.“ Mr. Webman hörte so gut wie nichts von Lens einführenden Worten. Seine ganze Aufmerksamkeit war gefesselt von dem Meer junger Gesichter vor ihm, das sich jetzt langsam zu beruhigen begann; er spürte deutlich, daß nur sehr wenige dieser jungen Menschen glaubten, er habe etwas Beson- deres zu berichten. Und er bereute bitter, daß er gekommen war. Es war Zeitver- schwendung, und schlimmer als das, denn die Spieldosenwelt bedeutete ihm so viel. Was sollten aber diese Grünschnabel aus dem Zeitalter des Funks, des Films und Fern- sehens daran finden? Zu ihnen zu sprechen, seine Schätze vor ihnen auszubreiten, war das nicht, wie wenn eine Frau, deren äußere Schönheit geschwunden ist, deren innerer Reiz aber so stark ist wie je, an den Pran- ger gestellt wird? Noch dazu vor einer Menge, die kein Verständnis hat für eine längst entschwundene Zeit, in der man ruhig und friedlich lebte. Er blickte auf seine Notizen und begriff, daß er sich eine unmögliche Aufgabe ge- stellt hatte; wie sollte er in einer kurzen Stunde ein auch nur vorübergehendes Inter- esse für ein Handwerk erwecken, das solche Meisterwerke hervorbrachte? Wie sollte es ihm gelingen, sein jugendliches Publikum Sollte.“ ersten Lacher, und seine Sicherheit wuchs. Wärts viele fremde Länder, spräche der Einwohner und machen sich ein Bild von der Lebensführung jener Zeit. für mechanische Wunder zu erwärmen, wie Lombardos sinnvolles Regulierungsgetriebe oder James Drydales geniale Federung? Die Antwort kam, als er an seinen Traum vom Engel dachte: vor seinen Augen er- standen wieder die Bilder, die er gesehen hatte, als seine Spieldosen damals plötzlich lebendig wurden. Als Len seine Begrügungsworte schloß, stopfte Mr. Webman seine ganzen Notizen wieder in die Tasche und verbeugte sich leicht gegen die höflich applaudierende Zu- hörerschaft: „Meine lieben jungen Damen und Her- ren“, sagte er,„ich danke Ihnen für Ihre Be- grühßung, fürchte jedoch, daß ich Sie be- schwindelt habe. Denn sehen Sie, der Titel meines Vortrags lautet: Geschichte und Me- chanismus der Spieldose. Aber dieser Titel ist irreführend. Ich werde über die Ge- schichte ebensowenig wie über den Mecha- nismus der Spieldose sprechen, sondern mir für die nächste Stunde mre Hilfe erbitten ja, die Hilfe eines jeden einzelnen von Ihnen! Sie werden fragen: Wie können wir Ihnen denn helfen? Das erfahren Sie sofort: Ich möchte, daß Sie sich vorstellen, Sie seien in einem dieser Raum- und Zeitschiffe, von denen soviel in den illustrierten Blättern steht, die Len immer liest, wenn er arbeiten Damit hatte Mr. Webman seine „Stellen Sie sich vor, Sie reisen rück durch die Jahrhunderte, besuchen belauschen die Ge- Sie können einwenden, das sei zu viel verlangt und man müsse eine zu große Phantasie besitzen, aber ich glaube, in der Praxis wird's gar nicht so schwierig sein. Denn Sie werden Menschen aller Völker und Länder tatsächlich hören. Sie werden sie in der Universalsprache Musik so genau und s0 klar hören, wie sie sprachen, als sie noch lebten. Die Männer, die die Spieldosen ge- macht haben, die ich Ihnen heute zeigen will, waren nämlich Musiker, Erfinder un Techniker zugleich; einige unter ihnen waren Genies, die es verstanden, ihre ganze Seele in ihr Werk zu legen.“ Mr. Webman beugte sich vor:„Nun frage ich Sie: Kann der ausgezeichnete Rund- kunkapparat, der, wie ich höre, in Ihrem Klub vorhanden ist, die Stimme von Men schen wiedergeben, die schon seit mehr 6 hundert Jahren tot sind? Er kann es nicht Das einzige, was Funk oder Grammophon tun können, um uns Stimmen von Menschen näherzubringen, die vor der Jahrhundert wende starben, ist, Musik aus Spieldosen aufzunehmen und zu senden! 5 Wir Klettern also jetzt in unser Zeil, und Raumschiff und steigen auf. Siqd alle an Bord? Kann es losgehen?“ Mr. Webman erwartete auf diese Frage keine Antwort, aber ein donnerndes„Ja brauste ihm entgegen. „Oh, 80 ist's recht!“ 5 Mr. Webman ergriff zuerst eine afrika nische„Zanza“, ein trommelartiges Gerät aus Holz und Metall. Eine Folge langere gener, dunkler, klagender Töne erfüllte den Saal, ein s0 unheimlicher, schauerlichel Klang, daß manche Zuhörer das Grauen überkam.. „Wir sind 2150 Jahre zurückgereist. WI befinden uns auf einer Lichtung mitten im afrikanischen Dschungel.“ Mr. Webmat sprach langsam und nachdrücklich.„Dieses Instrument hat ein Zauberdoktor gema und sein Stamm glaubt, die Töne seien Warnungen und Prophezeiungen toter, im Kampf gefallener Krieger. Bald wird au dem Feuer, das schon im Mittelpunkt del Lichtung angezündet wurde, ein Menschen opfer dargebracht werden.“(Fortsetzg. folg der ma. 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