er zuste! Wichtig T, Mit f Wuch, u dem due m nut dh Ind sch e Könle it Fran N ch dar d Zu tie merweig trat un dd getral t. 1 omme 5 lie getd zwar 20 jedoch ein Bel a Rotzaſ 10 sich de Zitte 3 Verspre erständ Niesseſ nit i B Prof ng nich zu übe der ni inandel lng„al Verhäl 1 Wird lärt 0 mit, di gesel tische Bonne für di weist beton bots in en G5. dg — art un bend 1 Ekreien ssenhaf, erfällig Kuf del Strabe Mensch um 4180 en Peft⸗ Curtius 1 Storm r jungs netter n Hotel Frübnel 2¹8⁶ ich ahe ich ecken „lhre l 9 aul, er Heft Herausgeber: Manhneimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: B. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Maimn-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.; Karlsruhe Nr. 90 016, Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. Munmhei mer GE Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gescnaftsstellen: Mannheim, R 1, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Halb. Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 43 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tàgl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr, 10. Jahrgang/ Nr. 259/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 10. November 1955 Milch wird vorerst nicht teurer Bundesregierung zahlt den Bauern Subvention/ Bauernverband beschloß Kampimafnahmen Bon n.(AP /fow) Der Verbraucherpreis für Trinkmilch wird vorerst nicht erhöht. Die Bundesregierung hat am Mittwoch beschlossen, die Forderungen der Landwirt- schaft durch eine Subvention des Trinkmilchpreises zu erfüllen. Durch diese Sub- vention wird der Bauer für die angelieferte Trinkmilch ab 1. Dezember vier Pfennig je Liter mehr erhalten. Die Bundesregierung wird hierfür monatlich rund 10 Millionen Mark zur Verfügung stellen. Wie Bundesernährungsminister Lübke mitteilte, hat sich das Kabinett mit Rück- sicht auf die ungeklärte Lage hinsichtlich der Lohnbewegungen im Bergbau und in der Eisen- und Stahlindustrie zu dieser Maßnahme entschlossen. Da nur eine Uebergangszeit von höch- stens vier Monate vorgesehen ist, werden die Gesamtkosten für den Bund etwas über 40 Millionen Mark betragen. Sie werden vom Bund entweder als überplanmäßige Ausgabe oder in Form eines Nachtragshaus- halts registriert. Die Auszahlung der Sub- vention erfolgt über die Landesregierung bis zu den Molkereien. Der Beschluß der Bundesregierung, den Milchpreis zu subventionieren und damit eine Belastung der Verbraucher vorerst zu verhindern, wird von der SpD uneinge- schränkt begrüßt. Bauernverband gegen Subventionierung Die Präsidenten des Bauernverbandes, Rehwinkel und Bauknecht, lehnen die Subventionierung ab. In einer Presse- konferenz stellten sie fest, daß der Verbrau- cher eine Milchpreiserhöhung tragen könne. Der Regierungsbeschluß sei„beschämend für einen so großen Berufsstand, der es ehrlich meint und sich bemüht, wettbewerbsfähig zu werden“, Auf einer außerordentlichen Mitglieder- versammlung beschloß der Bauernverband am Mittwoch, seine bisher unerfüllten agrar politischen Forderungen durch„wirtschaft- liche und politische Kampfmaßnahmen“ durchzusetzen. Ein Organisationsausschuß soll die Maßnahmen zentral planen und len- ken. Der Bauernverband will im wesent- lichen drei Ziele erreichen: 1. Angemessene Preise für die Agrarprodukte und Steigerung des Einkommens der Landwirtschaft, 2. Sen- Kung der Preise für land wirtschaftliche Be- triebsmittel und 3. Verbilligung der Kredite für die Landwirtschaft. Die beiden Präsiden- ten machten keine konkreten Angaben über die Form der Kampfmabnahmen. Sie spra- chen nur von einem Käuferstreik gegen land wirtschaftliche Betriebsmittel. Zur Art der politischen Maßnahmen sagte Rehwinkel, daß die Bauern bisher„sehr gläubig die konservativen Parteien, also vor allem die CDU gewählt hätten und daß immer mehr Bauern enttäuscht zu anderen politischen Gruppen abwanderten. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch ferner den Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1956/57, der jetzt den gesetzgebenden Körperschaften zugeleitet Beratung über Deutschland unterbrochen Molotow machte in letzter Minute neue Vorschläge Genk.(AP/dpa) Die Außenminister der vier Großmächte sind am Mittwoch in Genf übe reingekommen, ihre Diskussion über Punkt 1 der Tagesordnung— Europaische Sicherheit und Wiedervereinigung Deutsch- lands— vorläufig auszusetzen und heute, Donnerstag, mit der Erörterung der Ab- rüstungsfrage, des zweiten Punktes, zu be- ginnen. Der Beschluß wurde auf Vorschlag des britischen Außenministers Macmillan gefaßzt, nachdem die westlichen Minister auf Grund der unnachgiebigen Haltung Mo- lotows in der Deutschlandfrage erklärt hat- ten, sie hielten eine weitere Erörterung die- ser Frage für nutzlos. Der sowjetische Außenminister legte jedoch in letzter Minute neue Vorschläge vor, so daß die Deutsch- land- und Sicherheitsfrage gegen Schluß der Konferenz noch einmal behandelt wer- den wird. In einer erregten, dreieinhalb Stunden dauernden Sitzung der neunten der Konfe- renz, hatten die Außenminister der drei Westmächte zuvor die Haltung der Sowiet- mion in der Deutschlandfrage scharf ange- grifken und die bisherigen Bemühungen der Konferenz in diesem Punkte als einen Fehl- schlag bezeichnet. Die sowjetischen Forde- rungen in der Deutschlandfrage liefen auf eine„Bolschewisierung“ Gesamtdeutschlands hinaus, gefährdeten den Frieden in Europa und erschütterten den Geist von Genf und das gegenseitige Vertrauen. Die Sowjetunion habe praktisch die Direktive der vier Regie- rungschefs vom Juli dieses qahres verworfen und beeinträchtige somit auch die kommen- den Beratungen über die Abrüstung und die Ost-West- Kontakte. Die neuen Vorschläge, die Molotow nach diesen heftigen Anschuldigungen seiner west- lichen Kollegen in die Debatte warf, bein- Halten: 1. Eine 50prozentige Herabsetzung der Stärke der in Deutschland stehenden auslän- dischen Truppen; Reduzierung der Gesamt- stärke der Streitkräfte der vier Mächte um die Zahl der aus Deutschland zurückgezoge- nen Truppen(rund 150 000 sowjetische, 125 000 amerikanische, 50 000 britische und 30 000 französische Soldaten); 2. der bereits von Bulganin im Juli un- terbreitete Vorschlag, einen Nichtangriffspakt zwischen dem Atlantikpakt und der West- europäischen Union einerseits und den Warschauer Paktstaaten andererseits abzu- schließen. Kairo ist in der Nahost-Politik am Zuge In Genf besprachen die Außenminister der Westmächte die Lage Kairo.(dpa AP) Der ägyptische Minister- präsident, Abdel Gamal Nasser, und der Syrische Regierungschef, Said EI Ghazzi, tauschten in Kairo die Ratifikationsurkun- den kür den ägyptisch-syrischen Verteidi- gungspakt aus. Der ägyptisch-syrische Ver- teidigungsrat ernannte in seiner ersten Sit- zung den Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkrätte und ägyptischen Kriegsminister, Generalmajor Abdel Hakim Amer, zum Oberbefehlshaber der gemeinsamen Streit- kräkte beider Länder. Am Mittwoch trat in Kairo der politische Ausschuß der Araberliga zusammen, der sich vor allem mit den Spannungen an der israe- Uisch-ägyptischen Grenze befaßt. 5 Heute, Donnerstag, trifft in der ägypti- schen Hauptstadt der Leiter der UNO-Waf- lenstillstandskommission für Palästina, Ge- neral Burns, ein, um mit der ägyptischen Regierung über die Vorschläge des UNO- Generalsekretärs Hammarskjöld für die Ent- spannung im Grenzgebiet von El Auja zu Verhandeln. Israel hat in einer ersten Stel- dungnahme sich positiv zu den Vorschlägen ammarskjölds geäußert. Das israelische Kabinett beriet über eine Vorlage für den Nachtragshaushalt, der dem arlament vorgelegt werden soll. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, dieser Nachtrag sehe die Bereitstellung von Mit- keln für den Ankauf von Waffen vor. Die amerikanische Regierung erwägt nach einer Meldung der„New Vork Herald Tribune“ einen Appell an den Sicherheitsrat, ein all- meines Waffenemburgo über den Nahen Osten zu verhängen. Aus diesem Grunde hätten die Vereinigten Staaten bisher ge- 208ert, dem Verkauf amerikanischer Waf- ten an Israel zuzustimmen. in Genf haben der britische Außenmini- ster, Macmillan, und sein amerikanischer ollese, Dulles, am Mittwoch Besprechun- über der die Lage im Nahen Osten geführt, die später auch der französische Außen- mister, Pinay, unterrichtet wurde. Wie verlautet, beabsichtigen die Westmächte, der Sowjetunion eine„öffentliche Warnung“ zu erteilen, dag eine weitere Fortsetzung der sowjetischen diplomatischen Offensive im Nahen Osten schwerwiegende Folgen haben müsse. wird. Ueber den Inhalt des neuen Haushalts- plans wurde von Regierungsseite offiziell noch nichts bekanntgegeben, doch verlautet von unterrichteter Seite, daß der Haushalt im Vergleich zum laufenden Etat, der in Einnahmen und Ausgaben mit rund 30,6 Mil- liarden Mark abschließt, noch größer gewor- den ist. Mehrheit für Streik Das Ergebnis der Urabstimmung Essen.(dpa/ AP) In der am Mittwoch von der IG. Metall in der eisenschaffenden Indu- strie Nordrhein-Westfalens durchgeführten Urabstimmung haben sich 94 Prozent der Abstimmenden für einen Streik zur Durch- setzung der gewerkschaftlichen Lohnfor- derungen ausgesprochen. Wie die Bezirkslei- tung Essen der IG Metall am Mittwochabend bekanntgab, haben sich von 165 264 Arbeit- nehmern 152 554(92 Prozent) an der Abstim- mung beteiligt. Davon haben 143 243 auf die Frage der IG Metall, ob sie bereit seien, für die Lohnforderungen zu streiken, mit„Ja“ gestimmt. Die Schlichtungsverhandlun- gen in der metall verarbeitenden Industrie Nordrhein- Westfalen führten am Mittwoch noch zu keinem Ergebnis. Die Verhandlun- gen werden heute fortgesetzt. Lohnerhöhung in Rheinland-Pfalz Für die 80 000 Arbeiter in der rheinland Pfälzischen Metallindustrie sind in einem neuen Lohntarif abkommen die Ecklöhne um 13 Pfennig erhöht worden. Diese Verein- barung, die am Mittwoch in Frankfurt von den Arbeitgeber- Organisationen im Rhein- land und in der Pfalz und der 18 Metall ür die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz beschlossen wurde, sieht auch vor, die Akkordsätze um insgesamt 8 Pfennig zu er- höhen. 1500 Textilarbeiter streiken In den zwei Bad Hersfelder Tuchfabriken sind am Mittwochmorgen 1500 Textilarbeiter in den Ausstand getreten. Nach dem Schei- tern der Lohnverhandlungen hatte die Ge- Werkschaft am Dienstag zum Streik auf- gerufen. Die festgefahrene Konferenzlage in Genf veranlaßte Bundesdaußenminister Heinrich von Brentano am Orte der Verhandlungen zu großer Alelivitdt. Zusummen mit den Außen ministern der Westmächte legte er die Antwort fest, die Molotou gestern nachmittag von seinen Gesprächspartnern auf seine abweisende Rede vom Dienstag erteilt worden ist. Später unterrichtete von Brentano die in Genf anwesenden Vertreter deutscher Parteien, darunter Dehler, Kiesinger, Mocker, sowie Ollenkauer und Wehner. Bundeskanzler Adenauer läßt sich von seinem Außenminister uber den Fortgang der Konferene auf dem Laufenden halten. Unser Bild zeigt von rechts nach lines: Macmillan, Dulles, Pinay und von Brentano. Bild: AE Faures Pläne drohen zu scheitern Entscheidung des Senats läuft auf Verschiebung des Wahltermins hinaus Paris.(dpa) Ministerpräsident Faure er- litt in den frühen Morgenstunden des Mitt- woch im Rat der französischen Republik Praktisch eine Niederlage. Nach langer und bewegter Sitzung stimmten die Senatoren Zwar mit 227 gegen 60 Stimmen einer Vor- verlegung der Neuwahlen für die Nationalversammlung zu, entschieden sich Aber gleichzeitig— entgegen den Wünschen der Nationalversammlung— für die Wie- derein führung des Persönlich- Polizei wird weitgehend verstaatlicht Einheitliches Polizeigesetz für Baden- Württemberg verabschiedet Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden- Würt⸗ temberg verabschiedete am Mittwoch in dritter Lesung mit großer Mehrheit das Po- lizeigesetz, das Rechte und Organisation der Polizei für das ganze Land einheitlich regelt. Zu einer Debatte kam es nochmals über die Frage, bis zu welcher Einwohnerzahl Städte das Recht auf eigene kommunale Vollzugs- polizei haben sollen. Dazu lagen verschie- dene Anträge von Abgeordneten aus mittle- ren Städten vor, die eine Herabsetzung der Begrenzung dieses Rechts bis auf Städte mit 45 000 Einwohner bezweckten. Diese Anträge wurden nach einem Hin- weis des Innenministers Ulrich auf die Not- wendigkeit einer Verstaatlichung des Poli- zeiwesens aus politischen Gründen aus- nahmslos abgelehnt, so daß künftig nur Städte mit mehr als 75 000 Einwohnern die Möglich- keit haben werden, eine eigene kommunale Vollzugspolizei einzurichten oder beizube- halten. Dieses Recht sollen allerdings auch Stadtkreise mit weniger als 75 000 Einwoh- nern behalten, die beim Inkrafttreten des Gesetzes schon über einen städtischen Poli- zeivollzugsdienst verfügen.— Auch das Ge- setz, das die Rechtsverhältnisse der Polizei- beamten regelt und das deren Pensions- altersgrenze auf das 62. Lebensjahr festsetazt, wurde endgültig verabschiedet. Ein Antrag verschiedener CDU-Abgeord- neter, die Landesregierung zu ersuchen, bei der Bundesregierung für die Beseitigung, mindestens aber für eine starke Sen kung der Zucekersteuer einzutreten, führte zu einer Belebung der sonst recht ruhig ver- laufenden Sitzung. Während der Begründung des Antrags durch den Mannheimer Abge- ordneten Kuhn riefen einige Abgeordnete: „Ueberzeugen Sie Ihre CDU-Freunde in Bonn“ oder„das ist Bundessache“. Kuhn aber entgegnete, die im Interesse der Ver- braucher und der Rübenanbauer erforder- liche völlige Beseitigung der Zuckersteuer werde auch von der Bundesregierung an- gestrebt, jedoch bereiteten die Länderfinanz- minister gewisse Schwierigkeiten. Minister- präsident Dr. Müller erwiderte darauf, im Rahmen der in Bonn schwebenden Steuer- neuplanung werde die Regierung auch zu dieser Frage Stellung nehmen. Sobald dem Bundegrat ein entsprechender Plan vorliege, würde der Antrag Kuhns gebührende Be- rücksichtigung finden. Zwiscsen Gesfern und Morgen Die Christliche Gewerkschaftsbewegung Deutschlands(CGD) hat am 26. November einen außerordentlichen Kongreß nach Essen einberufen, auf dem Grundsatzfragen und neue Maßnahmen besprochen werden Sollen. Der zwölf köpfige Hauptvorstand der CSD beschloß ferner die Errichtung von sieben Landesbezirken für die Gebiete West- kalen, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Südwest und Nordwest. In Friedland trafen 17 Heimkehrer aus der Sowjetunion ein, die in die Sowietzone entlassen worden waren und dann nach Westberlin geflüchtet sind. Sie brachten 13 Angehörige mit.— Ueber einen neuen Heimkehrertransport war auch am Mittwoch nichts bekannt.— Auf dem Grenzbahnhof Schirnding ist ein Transport von 30 Rück- kebrern eingetroffen, die nach Kriegsende in der CSR aus politischen Gründen verurteilt worden waren. Die„Lobbyisten“ im Bundeshaus hat Dr. Gerstenmaier im Aeltestenrat des Bun- destages scharf kritisiert. Der Bundestags- präsident mißbilligte nachdrücklich, daß Fach organisationen und Interessenverbände in zunehmendem Maße versuchten, inner- halb des Parlamentsgebäudes auf die Abge- ordneten unmittelbar vor der Abstimmung einschlägiger Gesetze Einfluß zu nehmen. Der Aeltestenrat hat sich dieser Migbilli- gung einmütig angeschlossen. Der Bund hirnverletzter Kriegs- und Arbeitsopfer hat den Bundesrat gebeten, der von der Bundesregierung beabsichtigten Quotenbherabsetzung für die Beschäftigung Schwerbeschädigter in der Wirtschaft und bei Behörden nicht zuzustimmen. Es treffe nicht zu, daß nicht genügend Schwerbeschä- digte für die Pflichtplätze vorhanden seien. Abgelehnt hat es die SPD-Fraktion des Landtags von Baden-Württemberg, an den von der Landesregierung vorgeschlagenen nochmaligen interfraktionellen Beratungen über den Entwurf eines Privat- Schulgesetzes teilzunehmen. Die SPD vertritt den Stand- punkt, nach der Verabschiedung des Ge- setzes durch den Ministerrat stehe der ordentlichen parlamentarischen Behandlung nichts mehr im Wege. Der Bonner Botschafter in Buenos Aires, Hermann Terdenge, wurde von seinem Posten Abberufen. Premierminister Eden hat am Mittwoch in London den Berliner Bürgermeister Dr. Suhr zu einer Aussprache empfangen, an der auch der deutsche Botschafter von Her- Warth teilnahm. Unter dem Motto„Freies sterreich, eini- ges Europa, friedliche Welt“ hat am Mittwoch in Wien der elfte Parteitag der Soxialisti- schen Partei Osterreichs(SPO) begonnen. Es ist der erste Kongreß einer Partei, seitdem Osterreich wieder souverän geworden ist. Gegen die Aufnahme Spaniens in die UNO hat sich— nach dem Internationalen Bund Freier Gewerkschaften(IBF)— nun auch der Internationale Bund der Christ- lichen Gewerkschaften(BCG) ausgespro- chen. In einem Schreiben an den UNO- Generalsekretär Hammarskjöld bringen die christlichen Gewerkschaften zum Ausdruck, daß unter dem jetzigen Regime in Spanien der Bevölkerung die Grundfreiheiten vor- enthalten würden. Gegen den Alkoholmiß brauch wurden nun auch in Polen gleich den anderen osteuropai- schen Ländern scharfe Maßnahmen getrof- fen. Während kürzlich der Alkoholverkauf an Zahltagen und der Alkoholausschank in Kantinen sowie auf Bahnhöfen verboten Worden war, dürfen in Warschau jetzt nur noch 70 Geschäfte Alkohol für den Hausver- brauch verkaufen. Südafrika hat beschlossen, seine Delega- tion bei den Vereinten Nationen zurückzu- ziehen. Als Grund wird der Plan der Welt- organisation angeführt, die südafrikanische Rassentrennungspolitik weiterhin zu unter- suchen. Ein internationaler Ausschuß, der die Wirkung radioaktiver Strahlungen auf die Menschheit untersuchen soll, wurde bei der UNO von den USA, Großbritannien, Austra- lien und Kanada gefordert.— Die ameri- kanische Atomenergie- Kommission hat mit Versuchen begonnen, bei denen festgestellt werden soll, ob Atomwaffen unbeabsichtigt explodieren können. Es soll beispielsweise geprüft werden, ob die Detonation gewöhn- lichen Sprengstoffs die Explosion von Atom- waffen auslösen kann. Keits-Wahlsystems mit zwei Wahl- gängen. Durch diese Entscheidung ist der Beschluß der Nationalversammlung geändert worden, die sich nun erneut mit der Angelegenheit befassen muß. Es scheint unter diesen Um- ständen fast unmöglich, daß der von Mini- ster präsident Faure gewünschte Wahltermin (11. oder 18. Dezember) eingehalten werden kann, da in den Wahlrechtsfragen noch eine zeitraubende parlamentarische Arbeit gelei- stet werden muß. Es gilt als nicht wahr scheinlich, daß die Abgeordneten jetzt ohne Weiteres das bestehende abgeschwächte Ver- hältniswahlrecht aufgeben und sich für die Persönlichkeitswahl entscheiden. In Pariser Parlamentarischen Kreisen rechnet man mit einem Kompromiß zwischen den beiden Kammern über die beiden jeweils vorge- schlagenen Wahlsysteme(Verhältnis- und Persönlichkeitswahh. Die Entscheidung des Rates der Republik wird in Paris als eindeutiger Sieg des schärf- sten Gegners Faures, Pierre Mendeès-France, gewertet. Die Regierung Faure sieht sich erneut vor Schwierigkeiten: 1. sind ihre Mit- glieder über das Wahlverfahren verschie- dener Meinung, und einige von ihnen haben bereits mit Demission gedroht: 2. droht der Zeitmangel die Pläne der Regierung umzu- stoßen. Selbst wenn sich beide Kammern bis zum Ende der Woche über das Wahl- verfahren einigen, würde ein zweiter Wahl- Sang— der in die Weihnachtstage fallen Würde— die Beibehaltung des von Faure geplanten Termins nicht zulassen. Die erfor- derlich gewordene Neuabgrenzung der Ein- mann- Wahlkreise(Arrondissements) dürfte sich als ein weiterer Hemmschuh auswirken, So dag Wahlen vor Januar oder gar Februar kaum durchführbar scheinen. Parlaments-Ausschuß dagegen Der Wahlrechtsausschuß der französischen Nationalversammlung lehnte bereits am Mittwochnachmittag mit 25 gegen 18 Stim- men den Beschluß des Rats der Republik ab, die nächste Nationalversammlung nach dem Persönlichkeitswahl-System in zwei Wahl- Sangen zu wählen. Falls sich die National- Versammlung die Haltung des Ausschusses zueigen macht, wird eine zweite Lesung des von der Nationalversammlung beschlossenen modifizierten Verhältniswahlsystems not- wendig. Die Anberaumung der Wahlen auf Mitte Dezember wird damit immer unwahr⸗ scheinlicher. 5 Pariser Polizeipräsident zum Generalresidenten von Marokko ernannt Faris.(dpa) Der Pariser Polizeipräfekt, André Dubois, wurde zum neuen französi- schen Generalresidenten in Marokko er- nannt. Er tritt an die Stelle von General Boyer de Latour. Die Ernennung dieses ho- hen Verwaltungsbeamten zum Generalresi- denten soll, nach Ansicht politischer Be- obachter in Paris, auf den Beginn einer neuen Epoche in den französisch-marokkani- schen Beziehungen hinweisen. Boyer de Latour wird Marokko bereits am kommenden Freitag verlassen. Ein Spre- cher der französischen Regierung sagte am Mittwoch, er sei auf eigenen Wunsch von seinem Posten abberufen worden. In politi- schen Kreisen der französischen Hauptstadt Wird jedoch darauf hingewiesen, daß seine Ablösung zu erwarten war, weil er Segen die ausdrücklichen Weisungen der Regierung versucht hatte, ein Verbleiben des shema- ligen Sultans Ben Arafa auf dem Thron durchzusetzen. Der neue Generalresident André Dubois wurde 1903 in der algerischen Stadt Bone geboren und gilt deshalb als„Nord- afrikaner“, Seite 2 MORGEN Donnerstag, 10. November 1955 Nr. 20 Donnerstag, 10. November 1955 Die Rivalen in Paris Der Wettlauf mit der Zeit ist eine Art Sport, dem sich wohl keiner der letz- ten französischen Regierungschefs versagen Konnte Der überaus spurtkräftige PMF hat inn dereinst souverän gewonnen, was sei- nen späteren Sturz allerdings nicht zu ver- kindern vermochte. Sein Nachfolger Edgar Faure ging auch schon mehrmals als Sieger durchs Ziel, indes, der Vorsprung wurde immer knapper und jetzt gar scheint die Luft ihm auszugehen. Beide Männer, ob- Sleich Parteikollegen,„laufen“ gegeneinan- der, wobei sich Mendès-France in der Rolle des Jägers und Faure in der des Gejagten befindet. Grundsätzlich geht das Rennen um die Macht im Staate; speziell um die Frage des Wahltermins und des Wahlmodus. Faure, der zufälligen Mehrheitsbildungen über- drüssig und gewillt, baldmöglichst zu einem Aktionsfähigen Parlament zu kommen(das ist sein durchaus stichhaltiges Argument), möchte die Wahlen auf Mitte Dezember vorverlegt wissen. Widerstrebend folgte ihm das Parlament, wenngleich es sich in der Frage des Wahlmodus etwas anders ent- schied: für die Verhältniswahl mit Listen- verbindungen, die Ungerechtigkeiten dieses Systems erneut migßachtend. Pierre Mendeèes-France, frischgebackener erster Vizepräsident der Radikalsozialister und damit mächtiger Mann in dieser Partei, kommt die Vorverlegung der Wahlen sehr Ungelegen. Er braucht Zeit für die Verwirk- chung seiner Pläne, für das Entfachen des reinigenden Gewitters in Frankreich, und er tat deshalb alles, Faures Tatendrang in punkto Wahlen zu bremsen. In der National- versammlung ist dies nicht gelungen, der Rat der Republik aber entschied sich jetzt in sei- nem Sinne. Wohl billigte auch er die Vorver- legung der Wahl, trat aber zugleich für die Persönlichkeitswahl ein, was im Endeffekt bedeutet, daß Faures Dezember-Termin auf's Höchste gefährdet ist. Damit ist automatisch der Fortbestand des Kabinetts gefährdet, auch wenn beide Kam- mern sich schnell auf einer Mittellinie fän- den. Mendes-France hat Zeit gewonnen, der Wettlauf geht mit un verminderter Heftigkeit Weiter. Ein Kampf, dessen Ausgarig nicht nur für Frankreich von entscheidender Bedeutung werden kann. Wir freilich können kaum etwas amderes tun, als aufmerksame Beob- achter zu sein. wd. Keine Einwände gegen Sorin Die Aufnahme diplomatischer Beziehun- gen zwischen Bonn und Moskau erweist sich bereits im Stadium der Vorbereitung als Harte Nuß. In Bonn ist man nicht gerade kreiglebig mit Nachrichten über das hart- näckige Tauziehen, das wegen Meinungs- Verschledenheiten in„technischen Fragen“ der Errichtung von Botschaften— natürlich Sind das zugleich auch hochgradig politische Fragen— eingesetzt hat. Nun verlautet Wetnigstens, die Bundesregierung erhebe keine Einwendungen gegen die Person des stellvertretenen sowjetischen Außenmini- sters Sorin, der demnach der erste Botschaf- der der UdssR in Bonn sein wird. Es läßt sich denken, daß man in der Bun- deshauptstadt dem Wirken Sorins nicht mit dem freudvollsten Empfinden entgegensieht, denn dieser Mann gilt als Manager des Um- Sturzes in Prag. Rommt der Verdruß über Molotow hinzu, der am Dienstag in Genf von der Bundesrepublik als einem Staat gespro- chen hat,„in dem die großen Monopole und cle Junker ihre Herrschaft aufrechterhalten haben“. Molotow setzte den Außenministern der Westmächte auseinander:„Die Sowiet- uon mißbilligt einige Erscheinungsformen der Entwicklung der Deutschen Bundesrepu- lik und ist der Ansicht, daß die Schritte zur Wiedererrichtung des Militarismus in der Deutschen Bundesrepublik, die sich aus den Parser Verträgen ergeben, den Frieden ge- Fährden. Dessenungeachtet hat sich die So- Wietumion im Interesse der Festigung des Friedens für die Herstellung diplomatischer Beziehungen mit der Deutschen Bundesrepu- lik entschieden, da sie der Ansicht ist, daß dies unter gewissen Voraussetzungen zur endgültigen Regelung der Deutschland-Frage Beitragen kann“. Dabei ließ Molotow keinen Zweifel, dag er unter einer endgültigen Re- gelung der Deutschland-Frage das genaue Gegenteil von dem versteht, was sich die Bundesregierung darunter vorstellt. Unter solchen Umständen ist es verständ- lich, wenn die Bundesregierung verhindern Will, daß vor ihrer Haustür eine sowjetische „Mammutbotschaft“ entsteht. Sie möchte durch eine Abmachung mit Moskau das bei- derseitige Botschafterpersonal begrenzen und verweist dabei auf den Präzedenzfall der USA. Die sowjetische Regierung hält dieses Ansinnen hingegen für ungewöhnlich, wenn nicht gar unhöflich. Bonn scheint entschlos- sen zu sein, die Erteilung des Agreements kür Sorin von der Klärung dieser und an- derer„technischer Fragen“ abhängig zu machen. Problematisch wird die Sache dadurch, dag die zwischen Bonn und Moskau auf- getretenen Schwierigkeiten in der öffent- lichen Meinung mit dem Ausbleiben weiterer Heimkehrer in Verbindung gebracht wer- den. Der wegen seiner FHilfstätigkeit in Kriegsgefangenenlagern bekannt gewordene Stalingrad-Arzt Dr. Kohler hat in einem offenen Brief gemahnt:„Bezahlt den Preis, zu dem sich unsere Regierung verpflichtet hat. Ich bin überzeugt, daß dann die jetzt abgebrochenen Kriegsgefangenentransporte Wieder beginnen.“ Dr. Kohler glaubt also, die Sowjets hielten die Kriegsgefangenen zurück, um Bonn unter Druck zu setzen. Das ist ein Verdacht, den auch andere hegen; aber nachweisen kann man das nicht. Es wäre gut, wenn in dieser leidigen Geschichte bald eine Entscheidung flele. Das Auswärtige Amt braucht schließlich auch nicht über- Angstlich zu sein; denn bei aller gebührenden Vorsicht kann man doch sagen, daß Bonn nicht Prag ist. whe Streit um Dibelius Berlin.(AF) Die evangelische Kirchen- leitung Berlin- Brandenburg wird sich heute mit der Kontroverse zwischen dem Ratsvor- sitzenden der EKD, Bischof Dibelius, und dem Innenministerium der Sowjetzone be- schäftigen. Das Ostberliner Innenministe- rium hatte am Dienstag eine Meldung des Evangelischen Pressedienstes, wonach die Behörden der Sowjetzone dem Bischof die Einreise in die DDR verweigert haben, als unwahr zurückgewiesen und ein offizielles Dementi der Kirchenleitung gefordert. —— Konturen der neuen Bundeswehr Am Samstag ernennt Blank die ersten Freiwilligen/ Die Meinungen über den Organisationsplan klären sich Bonn, 9. November In feierlicher Form werden im Bundes- verteidigungsministerium am Samstag, dem 12. November— dem 200. Geburtstag des großen Heeresformers von Scharnhorst— die ersten Ernennungsurkunden an Freiwillige der neuen Bundeswehr überreicht werden. Es wird sich um etwa 90 bis 100 Offiziere und Mannschaften handeln. Ob auch schon die Ueberreichung der Urkunden an die Ge- nerale Heusinger und Speidel erfolgen kann, hängt noch von der Entscheidung des Bun- despräsidenten ab. Langsam zeichnen sich die Linſen einer mehrheitlichen Meinung über die Spitzen- Sliederung der Streitkräfte und über das Or- ganisationsgesetz ab. Danach soll der Vertei- digungsminister im Rahmen der Richtlinien, die der Bundeskanzler bestimmt, für die Landesverteidigung zuständig sein. Sein Stellvertreter wäre der Staatssekretär. Beide sollen keine Berufssoldaten sein. Neben dem Verteidigungsrat, der sich bereits konstituiert hat, soll zur Beratung des Ministers ein militärischer Führungsrat gebildet werden, an dessen Spitze der„Inspekteur der Streit- Kräfte“, ein Vier-Sterne-General, steht. Aufbau und Spitzengliederung der Streit- kräfte und die Organisation des Bundesver- teidigungsministeriums waren heiß umstrit- ten. Eine kleinere Gruppe verlangte den ge- samten Oberbefehl für den Bundespräsiden- ten. Ferner wurde eine besondere parlamen- tarische Kontrolle für den Verteidigungs- minister gefordert. Schließlich befürworte- ten Kräfte im Bundestag die Berufung meh- rerer Staatssekretäre. Nunmehr scheint sich jedoch eine andere Konstruktion durchzu- setzen. Dem Grundgesetz entsprechend soll der Bundespräsident den repräsentativen Oberbefehl erhalten, während die eigent- liche Zuständigkeit für die gesamte Vertei- digung bei dem Minister liegen soll, der sie im Rahmen der Richtlinien des Bundeskanz- lers— auch hier entsprechend dem Grund- gesetz— ausübt. Aufgabe des Verteidigungs- rates wäre es, eine schnelle Behandlung Wichtiger wehrpolitischer Vorgänge zu ge- Währleisten. Der„militärische Führungsrat“ Karlsruhe kam zu einem anderen Schluß Die„Anschluß“-Oesterreicher sind keine deutschen Staatsangehörigen Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe, 9. November Der Erste Senat des Bundes verfas- s Uungsgerichts hat am Mittwoch die Verfassungsbeschwerde eines aus Oesterreich stammenden land wirtschaftlichen Arbeiters in Niedersachsen gegen seine Auslieferung an die Strafverfolgungsbehörden der Bun- desrepublik Oesterreich als unbegründet zu- rückgewiesen und in seiner Entscheidung festgestellt, daß„alle ehemaligen Oester- reicher, die auf dem Anschluß von 1938 be- ruhende deutsche Staatsangehörigkeit durch die Wiederherstellung der Republik Oester- reich am 27. April 1945 verloren haben.“ Das Gericht hält daher die Schlugfolge- rung des Bundes verwaltungsge- richts in Berlin für unrichtig, das in sei- ner Entscheidung gemeint hatte, alle ehe- maligen Oesterreicher, die nach 1945 ihren dauernden Wohnsitz in Deutschland nahmen, hätten ihre mit dem Anschluß erworbene deutsche Staatsangebörigkeit behalten. Da- gegen sagt das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung, von einem vollständi- gen Aufgehen des österreichischen Volkes im deutschen Staatsvolk durch und nach dem Anschluß von 1938 könne nicht die Rede sein. In Oesterreich sei der Wille, die von der nationalsozialistischen Regierung beseitigte politische Selbständigkeit des Landes wie- derherzustellen, niemals ganz erloschen. Un- mittelbar nach der Besetzung Wiens durch die Sowjets sei am 27. April 1948 die Wieder- errichtung eines selbständigen österreichi- schen Staates verkündet und eine proviso- rische Regierung gebildet worden. Damit sei der sogenannte Anschluß rückgängig ge- macht und die Republik Oesterreich wieder- hergestellt worden. Ueberall in der Welt sei dieser Vorgang auch so verstanden worden. Dem wiederhergestellten Staat Oesterreich könne daher das ihm zugehörige Staatsvolk nicht vorenthalten werden. Mit dem Zeit- punkt der Neubildung des österreichischen Staates seien folglich alle ehemaligen Oesterreicher erneut Angehörige des öster- reichischen Staates geworden, gleichgültig, Wo immer sie sich im Augenblick der Neu- Konstituierung Oesterreichs befanden. Auch Deutschland könne sie danach nicht mehr als seine Staatsbürger in Anspruch nehmen. Sie hätten also die deutsche Staatsangehörigkeit verloren. Der Senat prüfte ferner, ob der Be- schwerdeführer zu dem Personenkreis ge- höre, für den gegenwärtig ein Gesetzentwurf beim Bundestag vorliegt. Nach diesem Ent- Wurf soll allen Oesterreichern, die seit dem 27. April 1945 ihren dauernden Aufenthalt im Gebiet des deutschen Reiches hatten oder nach diesem Tage als Heimkehrer in unmit- telbarem Anschluß an die Gefangenschaft ihren dauernden Aufenthalt in Deutschland genommen haben, das Recht eingeräumt werden, durch eine einfache Erklärung die deutsche Staatsangehörigkeit mit rückwir- kender Kraft zu erwerben. Da der Beschwer- deführer nicht zu diesem Personenkreis ge- hört, konnte seine Verfassungsbeschwerde keinen Erfolg haben. „ Molotous großes 4 Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen soll aus dem Inspekteur der Streitkräfte und den Inspekteuren für Heer, Luftwaffe und Marine bestehen, denen ein kleiner Stab von 15 bis 20 Offizieren beigegeben werden soll. Wie man aus Parlamentskreisen erfährt, sollen im Verteidigungsministerium zehn Abteilungen unter dem Minister und seinem Staatssekretär arbeiten: die Abteilungen für Allgemeines; Finanzen und Haushalt; Recht; Liegenschaften; Personal; Material, Technik und Fortschritt; Streitkräfte; Heer; Luft- streitkräfte; Marine. Zu den Streitkräften wird die Territorial-Organisation gehören. Ihr werden sämtliche regionalen militäri- schen Aufgaben, militärische Sicherheit, Standort-Dienst, Ordnungs-Dienst, Fern- melde-, Transport- und Feldzeugwesen zu- gewiesen. Die Territorial-Or ganisation soll sich in sechs Wehrbereichs- Kommandos glie- dern, denen die militärischen KRommandan- turen unterstellt sind. Außerdem sollen eine territoriale Verteidigungsverwaltung und eine Beschaffungsverwaltung errichtet wer- den, während die Regelung der Wehrersatz- verwaltung einem besonderen Gesetz vor- behalten bliebe. Es ist vorgesehen, daß auch die lands- mannschaftlichen Interessen ihre besondere Berücksichtigung finden. Das gilt vor allem auf kulturellem und wirtschaftlichem Ge. biet. Für die Militär-Seelsopge wird ein „evangelisches Kirchenamt der Streitkräfte“ sowie ein„katholisches Militärbischofsamt- geschaffen werden. Verträge mit den Kir- chen sollen die Einzelheiten regeln. Ueber das Organisationsgesetz finden noch Ressortbesprechungen statt. Der Refe. rentenentwurf ist jedoch fertiggestellt und der Verteidigungsminister erwartet, daß die Vorlage noch noch Gegenstand parlamentarischer Diskus- sionen sein. Der Bundesgrenzschutz kann den neuen deutschen Streitkräften sofort drei Divi- sionen zur Verfügung stellen, falls eine Eingliederung in die Wehrmacht vom Kapi- nett beschlossen werden sollte, verlautete am Mittwoch von unterrichteter Seite in Bonn. Zwei dieser Divisionen seien„Rah- men“- Divisionen, die durch einige Freiwil- lige für die Streitkräfte aufgefüllt werden sollen, eine Division soll voll einsatzbereit sein, sobald sie mit schweren Waffen aus- gestattet ist. Frankreich protestierte in Saarbrücken Ministerpräsident Welsch begründet Beurlaubungen von Beamten Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Saarbrücken, 9. November. Der saarländische Ministerpräsident, Dr. Heinrich Welsch, verteidigte am Mittwoch in einer Pressekonferenz die von seiner Regierung in der öffentlichen Verwaltung des Saargebietes vorgenommenen personel- len Veränderungen. Die französische Regie- rung hatte in einer Note an die Saarregie- rung gegen die Beurlaubung einer Reihe von Beamten protestiert. Dr. Welsch betonte, die französischen Vorstellungen gingen von falschen Voraussetzungen aus. Die Maß- nahmen, die seine Regierung ausschlieglich im Interesse der„Befriedung der Lage“ ge- troffen habe, seien auf ein Mindestmaß be- schränkt geblieben und mit Wissen der europäischen Kontrollkommission vorge- nommen worden. Die Beurlaubungen seien jeweils im Einverständnis mit den Betroffenen und ohne Beeinträchtigung ihrer wohler worbe- nen Rechte erfolgt. Eine weitere Verwen- dung der Beurlaubten an anderer Stelle sei bereits ins Auge gefaßt. Der Ministerpräsi- dent betonte, daß die Regierung diese Mag- nahmen, die im wesentlichen jetzt abge- schlossen seien, aus eigenem EFrmessen und micht etwa auf Verlangen der drei Parteien des Deutschen Heimatbundes getroffen habe. Dr. Welsch teilte mit, daß seine Regierung Ermittlungen über die Herkunft der anony- men Drohbriefe eingeleitet habe, die fran- 268ische und saarländische Persönlichkeiten an der Sgar in letzter Zeit erhalten hätten. Die Regierung halte diese Briefe für einen Versuch, Unruhe und Schwierigkeiten her- Vorzurufen. Zum Wahlgesetz für die Landtagswahl am 18. Dezember, das nach Ueberprüfung durch die Westeuropa-Union heute, Don- nerstag, vom Saarlandtag beraten wird, sagte Dr. Welsch, der Gesetzentwurf seiner Diplomatengepack Regierung entspreche sowohl in den Bestim- mungen über die Wahlberechtigung als auch in den Richtlinien für die Führung des Wahl. Kampfes dem Gesetz über die Durchführung der Volksabstimmung vom 23. Oktober. Auch die Befugnisse der europäischen Kontroll. kommission seien von diesem Gesetz in den neuen Entwurf übernommen worden. Neue Kritik aus Paris (dpa) Der Außenpolitische Ausschuß der Nationalversammlung hat die französische Regierung am Mittwoch aufgefordert, alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, ,um im Saarland den Respekt vor der Ordnung und den demokratischen Gesetzen zu sichern“. Der Ausschuß protestiert in einer Entschließung„gegen die Drohungen, deren Objekt die Franzosen im Saarland sind, so- wie gegen die diskriminierenden Maßnah- men, denen Saarländer wegen ihrer euro- päischen Gesinnung unter worten sind“. Pinay kommt nach Bonn Bonn.(gn.-Hig.-Ber.) Bonn wird in den näch- sten Tagen unter einer ungewöhnlich star- ken außenpolitischen Aktivität stehen, die in direkter Verbindung mit der Genfer Konferenz gesehen werden muß. Für Sonn- tag hat der französische Außenminister Pinay seinen Besuch angesagt, um den Kanzler auch im Auftrag seiner Kollegen Macmillan und Foster Dulles über den bis- herigen Konferenzablauf zu informieren. Ferner soll das Bundeskabinett noch im Laufe dieser Woche zu einer Sondersitzung Zusammentreten, um einen Bericht des Bun- desaußenministers entgegenzunehmen. Dr. von Brentano, der ursprünglich für Mittwoch zurückerwartet wurde, dürfte Wahrscheinlich heute abend zurückkehren. Schon auf seiner Mittwochsitzung befaßte sich das Kabinett mit der Rede Molotows und kam bei einer ersten Analyse zu der Auffassung, daß der sowjetische Außen- minister im Ton und in der Sache schärfer denm je das Endziel der Politik des Kremls in bezug auf Deutschland enthüllt habe. Vorbild der sowjetischen Lösungsvorstellun- gen sei die DDR, deren„Segnungen“ auf ein künftiges Gesamtdeutschland übertragen werden sollen. Ein bis zwel Tage soll der überraschend angekündigte Besuch des französischen Außenministers in Bopn dauern. Haupt- gegenstand der Besprechungen soll, neben der Unterrichtung über die Genfer Konfe- renz, die Fortführung der europäischen In- tegration sein. Auch die Saarprobleme wer- den zur Sprache kommen eee— Die freie Meinungsäußerung besser sichern Bundesinnenminister Schröder befürwortet„erweiterte Berichtigungspflicht“ Freiheit ist nicht Willkür. So äußerte sich (auf eine kurze Formel gebracht) Bundes- innen minister Gerhard Schroeder in Mün- chen vor den im„Bayerischen Hof“ versam- melten Zeitschriftenverlegern. Die freie Meinungskußerung(im Grundgesetz gewähr- leistet) entbinde nicht von den Pflichten ge- gegenüber Anstand und Sitte, Recht und Ge- Setz, Verfassung und Staat. Jede Kritik an öffentlichen Einrichtungen sollte, unbescha- det aller Freiheit der Gesinnung, verantwor- tungsbewußt im Auge behalten, daß nicht jeder Leser die Vorzüge einer freiheitlichen Gesellschaftsform zu schätzen wisse. Die gegenwärtige Lage im Presserecht nannte Schroeder verworren“. Eine Er- schwerung der Beschlagnahme von Presse- erzeugnissen eine erweiterte Berichtigungs- Pflicht und ein verstärkter Ehrenschutz sei dringend erforderlich. Das Bundesjustiz- Ministerium plane eine Novelle zur Straf- Prozehgordnung, um die sofortige Gegendar- stellung(durch Schnellgerichtsverfahren) zu erzwingen. England ahnde Ehrverletzungen und Verleumdungen mit empfindlichen Scha- densersatzstrafen und gebe damit ein Bei- Spiel, bei Auseinandersetzungen die Fairneg 2u sichern. Die Zeitschriftenverleger waren nicht durchweg von dieser Ansprache erbaut. Ihre Aeuberungen bewegten sich zwischen be- dingter höflicher Zustimmung und definiti- ver Absage:„Wir können es nicht dulden, daß der Staat uns in die Redaktionspolitik dreinredet.“ Hat Schroeders Ansprache eine einschüch- ternde oder eine durch das Setzen gewisser Grenzen die Freiheit wahrende Bedeutung? Wie ist es um die Sicherung der Zei- tungsarbeit heute bestellt? Schlecht, muß man sagen, wenn man liest, warum der Chefredakteur der„Norddeutschen Nachrich- ten“ in einem„grundsätzlichen Urteil“ we⸗ gen Zeugnisverweigerung zu 50 Mark Geld- Strafe verurteilt werden konnte. Ursache für das Verfahren war die sach- lich einwandfreie Darstellung einer diskre- ten kriminalpolizeilichen Aktion: Kriminal- Polizei und Staatsanwaltschaft eröffneten daraufhin ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt, weil Verdacht bestand, daß ein Beamter Unterlagen für diese Veröffent- lichung geliefert hatte. Dieser Verdacht Wurde aber entkräftet, das Ermitflungsver- fahren eingestellt,. Noch vor der Einstellung vernahm das zuständige Amtsgericht den Chefredakteur und verurteilte n zu z,wel Wochen Haft und 100 Mark Geldstrafe, Weil er sich weigerte, seine Informationsquelle zu nennen. Die Revisionsinstanz„milderte“ die- ses Urteil: Der Chefredakteur mußte zwar zahlen, aber nur 50 Mark. In der Urteilsbegründung heißt es:„Die Angabe des Gewührsmannes war zur Er- stattung eines vollständigen Zeugnisses er- forderlich, da der Verdacht, ein Beamter habe pflichtwidrig Nachrichten über eine Falschgeldsache weitergegeben, nur durch Vernehmung des Gewährsmannes hinrei- chend geklärt werden konnte. Der Zeuge War demnach verpflichtet, diesen zu benen- nen. Die Revisionsinstanz kam zu der erstaunlichen Erkenntnis:„Schließlich steht die Zeugnispflicht im vorliegenden Fall nicht zu der durch das Grundgesetz gewährleiste- ten Pressefreiheit in Widerspruch. Denn es ist nicht ersichtlich, inwiefern die„Nord- deutschen Nachrichten“ durch Angabe ihres Gewährsmannes in der Freiheit der Nach- richten verbreitung und Meinungsbildung be- einträchtigt werden sollten.“ Wohlgemerkt, dieses letztinstandliche Ur- teil wurde gefällt, als das Ermittlungsver- fahren bereits eingestellt war. Auch be- scheidenem Verstand muß einleuchten, daß Pressefreiheit nicht auf Nachrichtenverbrei- tung und Meinungsbildung beschränkt wer- den kann, sondern auch die Freiheit der Nachrichtenschöpfung mit umfassen mug. Nachdem der als Zeuge vernommene Chef- redakteur ausgesagt hatte, dag die Unter- lagen nicht von einem Beamten stammten, hätte die Zeugenvertehmung abgeschlossen werden müssen, zumal der Redakteur be- reit war, seine Aussage zu beschwören. Wer der private Gewährsmann war, ging den Richter dienstlich nichts an. Die zweite In- stanz wollte mit ihrem„‚abmildernden“ Ur- teil die erste nicht grundsätzlich desavou- ieren. Dieser zarten kollegialen Rücksicht- nahme sind so viele Urteile zu danken, die auf beiden Seiten hinken und viel Ver- trauen korrumpieren. Wente dieses Hamburger Urteil Schule machen sollte, könmte jedes Gericht nach Be- lieben von der Presse die Angabe ihrer Nachrichtenquellen durch„Beugehaft“ und Geldstrafe erzwingen. Der Ausdruck allein schon ist Geld wert) Die Folge wäre, daß es mit der Presse als dem„wichtigsten Fak- tor der Demokratie“ rasch ein Ende hätte. Das Streben verantwortungsbewußter Zei- tungsleute nach umfassender Information Wäre zur Unfruchtbarkeit verurteilt, wenn der Zwangsgeist, der aus diesem auf„Beu- gen“ bedachten Urteil spricht, sich durch- setzte. Es kötmte dann jedermann und in jeder Form Kritik Üben, nur beileſbe nicht eine Zeitung. Möglich, daß etwas mehr all- gemeine Zivilcourage vieles bessern könnte. Vertrauensvoll wird sie gern dem Zeitungs- mann überlassen. Wehe, wenn er nicht spurt — wehe, wenn er spurt! Er hat es nicht leicht. Es gibt aber auch eine problematische Art des an sich erfreulichen grundsätzlichen Re- spekts vor der Pressefreiheit: Da wurde in Mannheim die weitere Ver- teilung eines Flugblattes mit objektiv fal- schen Behauptungen(und Unterdrückung des Wahren) durch einstweilige Verfügung unter- bunden. Das Rechtfertigungs verfahren be- Anstatidete in der Verfügung den Antrag auf Herausgabe der etwa noch vorhandenen Flugblätter: Das sei Eingriff in die Presse- freiheit gewesen und hätte nur im Rahmen eines Strafverfahrens auf richterliche An- ordnung hin erfolgen dürfen. Ob Flugblätter und ihre Verteilung unter allen Umständen zu den schutzwürdigen Gütern der Pressefreiheit gehören, ist nun die Frage: Die oft sehr problematischen Po- lemiken der landläufigen Auseinanderset- zungen verdienen solchen Schutz vielleicht doch nicht immer. Unter diesem grundsätz- lichen Schirm ist jeder Dreckschleuderer heute in vollkommener Sicherheit, ein An- gegriffener aber wahrlos umd vogelfrei: Ein Besudelter müßte nach dieser Auffassung mitansehen, wie Lüge und Verleumdung un- behelligt gegen ihn arbeiten dürfen, bis er bei Gericht Unterstützung gefunden hat, die unter heutigen Umständen viel zu spät kommt. Es fehlt ein wirksamer Ehrenschutz, das hat Innenminister Schroeder in München mit Recht hervorgehoben. Wenn querulatorische Auslassungen wich- tiger genommen werden und praktisch einen besseren Schutz genießen als etwa die Rechte eines Gewählten und seiner Wähler, oder wenn ein Redakteur, der„Blumenduft“ fest- stellt, zu gewärtigen hat, daß nicht etwa der Duft, sondern seine Feststellung des Uebels Kern und strafwürdig ist, dann würden wir bald einen perfekten behördlichen Dirigis- mus, aber von Demokratie keine Spur mehr haben. 1 Niemand könnte solchen Dirigismus wün- schen, also wird man die im Grundgesetz verankerte Freiheit der Presse in Anspruch nehmen, aber für wirksamen Ehrenschutz sorgen und gegen Migbrauch der Pressefrei- heit einige vernünftige Vorkehrungen tref- ken, zu denen das von Schroeder erwähnte Schnellverfahren für Gegendarstellungen ge- hören mag. An dem Mißbrauch der Presse- kreiheit hat eine unabhängige. 1 W. K. Presse kein Interesse. Kurz berichtet Das Verwaltungsgericht der UNO-Sonder- organisationen hat die Organisation für Ex- ziehung, Wissenschaft und Kultur(UNESCO) verurteilt, die Entlassung von vier weiblichen amerikanischen Angestellten rückgängig zu machen oder ihnen jeweils zwel Jahresgehäl- ter, plus 300 Dollar Kostenbeteiligung, aus- zuzahlen. Die UNESCO hatte die vier Amerl. kamerinnen entlassen, weil sie sich geweige hatten, vor einem amerikanischen Ausschuß in Paris zu erscheinen, der die Loyalität der amerikanischen Angestellten bei der UNO gegenüber den Vereinigten Staaten prüfte, Gegen eine neue„Mieterhöhungs- Welle wandte sich der Deutsche Mieterbund in Köln. Es sei vorgesehen, die Kosten für Luftschutzräume durch Heraufsetzung der Mieten auf den Mieter abzuwälzen, Es sel weder Sache des Mieters noch des Vermie- ters, erklärt der Bund, die Finanzierung dieser im Allgemein-Interesse zu schaffen“ den Luftschutzräume zu übernehmen, Ebenso wie die aktive Landes verteidigung nicht vom einzelnen Bürger, sondern aus Mitteln des Steuersufkommens flnanzier wurde, erscheine es logisch, daß der einzelne auch nicht die durch die passive Verteidigung entstehenden Kosten trage. im November das Kabinett passieren kann, Einzelheiten dürften dann Be trage kür die! durch unnöt den künt sieh f braue allem 1 Ge. ein räkte⸗ samte Kir. inden Refe. t und ih die binett dann Skus- aeuen Divi- eine Kabi lUtete te in „Rah- eiwil⸗ erden bereit aus- Stim-. Wahl. arung Auch troll. 1 den 3 der ische alle „um nung 1 einer leren „ So- nah · uro 1 jäch⸗ star- die enfer onn- ister den egen bis- eren. im zung Bun- Dr. Flik ürfte aren. Ahte tows der Ben- irfer emls Abe. lun- auf agen zend chen upt⸗ ben nfe- In- ver- lehr Un- getz lutz rei- ref⸗ inte ge· 8e ele , K. ler- Er- 0) nen E us⸗ l- Nr. 259 Donnerstag, 10. November 1955 MORGEN 1 Seite 3 —— Was sonst noch gescha g Zwei Knaben im Alter von drei Jahren gerieten bei der Nordschweizer Gemeinde Räterschen unter einen Schnellzug und wur- den auf der Stelle getötet. Die beiden Kin- der, die unbeaufsichtigt waren, wollten an einer verbotenen Stelle das Bahngleis über- queren. Dabei überhörten sie das Nahen des Zuges, der über sie hinwegbrauste. Die ver- gtümmelten Leichen der Kinder wurden spä- ter an der Unglücksstelle aufgefunden. „Meine Frau und ich hatten dauernd um unsere beiden Töchter in den belebten Stra- gen von Amsterdam Angst, wo so viele Men- schen durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen“, erklärte der 31jährige niederlän- dische Auswanderer Willem van den Boo- jaard bei seinem Eintreffen in Kapstadt. Als man ihm eine Stellung als Schreiner in Bulawajo ien Rhodesien anbot, habe er des- halb sofort zugegriffen.„Ich hörte, die Stra- gen sind dort breit und meine Kinder kön- nen dort in Sicherheit spielen.“ * Der Polizeichef von Formosa, General- major Tschen Hsien-Tschou hat vor Vertre- tern der Strafverfolgungsbehörden die Ein- führung der Todesstrafe für Räuber befür- wortet, da nur so der steigenden Zahl von Raubüberfällen Einhalt geboten werden kann. Der Generalstaatsanwalt beim Obersten Ge- richt, Tschao- schen, und eine einflußreiche Zeitung unterstützten den Polizeichef. * Unter Vorlage glänzender Zeugnisse und mit besten Empfehlungen bewarb sich ein junger Mann am 14. Oktober bei einer Wech- selbank in Chikago und bekam daraufhin eine Anstellung. Die Bankleitung entdeckte etwas zu spät, daß ihr neuer Angestellter Namen und Ruf eines anderen Mannes„ge- borgt“ hatte. Jetzt sucht ihn die Polizei und die rund 22 000 Dollar(92 400 DMZ), mit denen er verschwand. 5 Ein Vertreter des Rauschgiftdezernats der amerikanischen Polizei vertrat vor einem Untersuchungs-Unterausschuß des amerika- nischen Repräsentantenhauses die Ansicht, daß der aus den USA nach Italien depor- tierte Gangster Charles(Lucky) Luciano noch immer eine Schlüsselfigur im inter- nationalen Rauschgifthandel ist. * Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten staaten hat einen Einspruch der Stadt Bal- timore und des Staates Maryland gegen eine vorinstanzliche Entscheidung abgewiesen, in der die Rassentrennung in öffentlichen An- lagen und auf Spielplätzen für ungesetzlich erklärt worden war. * „Auf den Hund gekommen“ ist die unga- Asche Postverwaltung. Sie will Ende Novem- ber eine aus acht Werten bestehende Brief- markenserie mit den Bildern der ungari- schen Hunderassen herausgeben. Vor drei Jahren hat die ungarische Postverwaltung mit einer Tierserie allerdings Pech gehabt: Die mit Bildern von allerlei Ungeziefer ver- sehenen Marken wurden vom Publikum als „Wanzenserie“ bezeichnet und mußten aus dem Verkehr gezogen werden. . Der österreichische Touristenverein„Die Naturfreunde“ hat in einer Entschließung erneut gefordert, daß die ehemaligen deut- schen Alpenvereinshütten in Oesterreich an den deutschen Alpenverein zurückgegeben werden. Der Verein erwartet allerdings, daß elle Ausgaben zurückerstattet werden, die seit Kriegsende zum Ausbau, zur Erhaltung und Verwaltung dieser Hütten gemacht wor- den sind. * In der Tschechoslowakei hat sich inner- halb von zehn Jahren die Bevölkerungszahl um mehr als 1,2 Millionen Menschen ver- mehrt, Den stärksten Bevölkerungszuwachs weist die Slowakei auf, die in bezug auf die Geburtenfreudigkeit in Europa den zweiten Platz nach Polen einnimmt. * Bei einem vom schwedischen Radio über- tragenen Interview mit dem Chef des Amtes tür Wasserkräfte richtete der Sprecher an die Hörer die Aufforderung, einen Gang durch ihre Wohnung zu machen und alle unnötigen Lampen und stromverbrauchen- den Geräte auszuschalten. Im Verlauf von fünk Minuten zeigten die Schalttafeln des Amtes für Wasserkräfte in Stockholm, daß dich in ganz Schweden daraufhin der Ver- brauch sehr stark verringert hatte. Steigender Lebensstandard- sinkende Moral? Familienbande lockern sich/ Jugend immer mehr auf Abwegen/ Alarmrufe aus Ruhrgebiet und USA Trotz des energischen Alarmrufs, den der von 60 Nationen beschickte Genfer Kongreß gegen die Jugendkriminalität für notwendig hielt, wird aus der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten ein weiteres Ansteigen des jugendlichen Verbrechertums gemeldet. Die UNESCO hat in Genf Bände von Unter- suchungsmaterial zusammengetragen, in denen sie beweisen will, daß sich mit dem Ansteigen des Lebensstandards in einem Teil der westlichen Welt die Tendenz zur Aus- schaltung der Familie verstärkt habe und dadurch die Jugendkriminalität in erster Linie mit ausgelöst worden sei. Besonders Wenn beide Elternteile beruftätig seien, werde der natürliche Familienzusammenhalt durch Attraktionen aller Art, durch Kino, Fernsehen, Auto und Spielautomaten gelöst, und man dürfe sich nicht darüber wundern, Wenn die Jugendlichen auf Abwege gerieten. Die Duldsamkeit der Eltern habe jedoch ihre Grenze weit überschritten, so daß die Ju- gendfürsorge und das Jugendgericht an deren Stelle treten müßten. Wie weit die Verhältnisse gediehen sind, beweist ein Polizeibericht aus Nordrhein- Westfalen, Er stellt ein geradezu erschrek- kendes Ansteigen der Jugendkriminalität an der Ruhr und am Niederrhein fest. Im Jahre 1954 wurden in den dortigen Großstädten 16 445 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren und 10 893 Kinder unter 14 Jahren von der Polizei aufgegriffen. Dieser alar- mierende Prozentsatz erhöhte sich im ersten Halbjahr 1955 um weitere 17 Prozent. Allein 56 000 Jugendliche haben innerhalb des letz- ten Jahres vor westdeutschen Gerichten ge- standen. Das Anwachsen des jugendlichen Ver- brechertums wurde auch von der internatio- nalen Konferenz gegen die Jugendkrimina- litt in Rom bestätigt. Sexualdelikte Jugendlicher seien in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Ihr Anteil an den Jugendverbrechen, der vor dem Kriege vier Prozent betragen habe, mache heute bereits 16,5 Prozent aus. Bei über 80 Prozent der straffällig gewordenen Jugendlichen sei der Grund ihrer Verwahrlosung innerhalb der Familie zu suchen. Besonders erschreckend ist das Bild, das die Jugendkriminalität in den USA bietet. Nach den Berichten amerikanischer Jugend- pfleger und Jugendrichter trägt die Ueber- füllung der Volksschulen in New Vork und anderen Großstädten die Hauptschuld. Die Schulbezirke Manhattans seien durch das unheimliche Ansteigen der schwarzen und Puertorikanischen Bevölkerung überfüllt, so daß die Jugendlichen, soweit sie nicht zu den „Dauerschwänzern“ gehörten, dem Unterricht nicht mehr folgen könnten. Das Anwachsen der jugendlichen Verbrecherwelt aber sei vor allem in den„Slums“ zu beobachten, in denen sich bereits Tausende von„Jugend- Gangs“ gebildet hätten. Dort lebten die Jungen in ihren kleinen Klubs, die sich fa- natische Namen wie„Gelbjacken“,„Sioux“ oder„Old Shatterhands“ zu geben pflegten. Ihr„Boß“ besäße meist einen Armee-Revol- ver, seine„Leutnants“ schwere Hieb- und Stichwaflen und ihren„Bandenkrieg“ trügen sie meist unter sich selbst aus. Der Jugend- richter von New Lork, Leibowitz hat diesen Banden, die sich krebsartig vermehrten, seinen persönlichen Kampf angesagt und da- bei die Unterstützung des Leiters des New Lorker Jugendamtes gefunden. Kompliziert wird der Kampf gegen die Jugendkriminalität in USA durch das wei- tere Anwachsen der Rauschgift- Seuche. Außer gegen Opium, Morphium, Heroin und Kokain ist die amerikanische Jugend beson- ders gegen Marihuana anfällig geworden. Ein erfreulicher Erfolg im Kampf gegen die Jugendkriminalität wird der englischen Jugendgerichtsbarkeit zugeschrieben, die mit neuartigen Methoden arbeitet. So werden die straffällig gewordenen Jugendlichen neu- erdings in sogenannte„Remand Homes“ ein- gewiesen, in denen sie während der Behand- lung ihres Verfahrens weilen. Falls das Jugendgericht ein Urteil fällt, werden sie in ein Erziehungsheim oder in eine„Pflege- familie“ gesteckt und bleiben im„Remand Home“, bis ein geeigneter Platz für sie ge- kunden ist. Im Falle einer Ueberweisung an eine„Approved School“, an ein Erziehungs- heim, teilen sich die Heimatgemeinde, das Gericht und nach Möglichkeit auch die Eltern in die Kosten des Unterhalts. Jugendliche, die eine Gefängnisstrafe zu erwarten hätten, werden in offenen oder geschlossenen„Bor- stals“(Jugendgefängnissen) untergebracht, wo sie in der Schule oder an der Werkbank Weiter gefördert werden, bis eine vorzeitige Entlassung durch den Jugendrichter möglich ist. Kindesmißhandlungen sind gar nicht so selten Kinderschutzbund hat fast 12 000 freiwillige Helfer „Ich kann mit meinem Kind machen, was ich will.“ Diese Ansicht vertrat ein Vater, der kürzlich in Köln verurteilt wurde. Er hatte seinen Vierjährigen mit einer Hunde- leine schwer mißhandelt. Daß dies kein so seltener Fall ist, wie man glauben und Wünschen sollte, hat nicht nur der Staats- anwalt dieses Prozesses festgestellt. Das weisen auch die Statistiken, Akten und Zei- tungsausschnitt-Sammlungen nach, die der Deutsche Kinderschutzverband in seiner noch nicht zweijährigen Arbeit zusammengestellt hat. 28 Fälle haben sich im Laufe eines Jahres in einer Stadt von 40 000 bis 50 000 Einwohnern ereignet, 170 Fälle in einer Mil- lionenstadt. Dabei bleibt offen, ob diese Statistiken wirklich umfassend sein können. Der Kinderschutzverband will nicht nur den Wehrlosen helfen, er will auch die All- gemeinheit aufklären. Aber manche Berichte erscheinen den verantwortlichen Männern für eine Veröffentlichung doch zu kraß. Daß einem Kind, weil es nicht brav essen wollte, der Löffel derart in den Hals gestopft wurde, daß die Speiseröhre verletzt wurde und das Kind starb(wir haben damals ausführlich darüber berichtet), ist einer der schlimmsten Fälle. Eine private Organisation, wie der sich über das Bundesgebiet und Westberlin erstreckende Schutzbund, ist sich klar dar- über, daß er seine Aufgaben nur in enger Fühlung und in Ergänzung der Arbeit der Jugendbehörden erfüllen kann. Diese Zu- sammenarbeit hat sich in der noch verhält- Die Planung eines inter- nationalen Sonnenfor- schungs-Labors war eines der Hauptergebnisse des dieser Tage in Phöniæ (US) beendeten Kongres- ses für die Nutzbarmachung der Sonnenenergie. Im Rahmen einer Ausstellung wurde bei dieser Ge- legenheit ein in der Pra- cis bereits verwendetes Gerdt(unser dpa- Bild) ge- zeigt, mit dessen Energie im Brennpunkt des Hohl- spiegels man innerhalb kurzester Zeit kochen und braten kann. Unerläß- liche Voraussetzung jedoch: Sonnenschein. nismäßig kurzen Zeit in 80 Prozent aller Fälle gut entwickelt. Haben sich die Fälle von Kindesmißhand- lung tatsächlich in beunruhigender Weise vermehrt? Der Mann, der als Leiter der Bundeszentrale in Hamburg den besten Uberblick über die Beobachtungen und Be- richte der 76 Ortsverbände hat, ist der Mei- nung, daß die Zahl schwerer Kindesmiß- handlungen, darunter mit tödlichem Aus- gang, in den letzten Jahren„erschreckend zugenommen“ hat— nicht nur bei uns, son- dern auch in den anderen und sogar vom Krieg verschont gebliebenen Ländern. Pro- fessor Fritz Lejeune, Arzt und gerichtlicher Gutachter mit 40jähriger Praxis und selbst Vater von vier Kindern, macht dafür die seelischen Rückwirkungen der Kriegserleb- isse und die wirtschaftlichen Schwierig- keiten der ersten Nachkriegsjahre verant- Wortlich. Zunächst bestand ein„Nachhol- bedarf“ an Eheschließungen, jedoch bei un- zureichenden Wohnverhältnissen. Der Wunsch nach dem„Ausleben“ war häufig größer als der Sinn für Verantwortung. Natürlich handelt es sich bei den Kindes- mißhandlungen um Randerscheinungen, die nichts über die allgemeingültige Haltung gegenüber den Kindern aussagen. Den aber immer noch zu haufigen anor- malen Randerscheinungen auf dem Gebiet der Kindererziehung widmen fast 12 000 freiwillige und ehrenamtliche Helfer des Schutzbundes ihre Kraft. Wo ihnen Kindes- mißhandlungen bekannt werden, suchen sie zunächst durch gütliches Zureden die Eltern zu besseren Methoden zu bekehren. In gut 70 Prozent der Fälle kommen sie damit zum Ziel. Andernfalls müssen die amtlichen Stel- len und schließlich der Staatsanwalt ein- geschaltet werden. Darin erschöpft sich der Kinderschutz Aber noch nicht. Adoptionen werden in dem Bestreben vermittelt, unter schlechten Ver- hältnissen lebenden Kindern zu liebevolleren Pflegeeltern zu verhelfen. Nächstens will man in Westberlin mit dem Versuch beginnen, mit Unterstützung der Grundeigentümer in den Hausfluren kleine Hinweise auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Kinderschutzes und auf die nächste Betreuungsstelle anzubringen. Pro- fessor Lejeune und seine Helfer lassen kein Mittel ungenutzt.„Und wenn ich Geld hätte, hätte ich längst mein Kinderdorf in der Lüneburger Heide gebaut“, meint er und hat schon genaue Vorstellungen davon, wie es aussehen müßte. Aber mit dem Geld hapert's auch da. Alfred Effenberg Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Bel schwachen bis mäßigen Winden aus Süd- west vormittags dunstig bis neblig, sonst wechselnd bewölkt mit örtlichen Aufheite- rungen, vereinzelt Schauer. Für die Jahres- zeit immer noch recht mild, mit Tages- höchsttemperaturen von 10 bis 13, Früh- werte von 5 bis 7 Grad. Uebersicht: Deutschland verbleibt zu- nächst noch an der Ostseite des ausgedehn- ten atlantischen Tiefdrucksystems. In die aus Südwesten einfließenden Meeresluft- massen sind schwache Störungen eingelagert, die das Wetter in den nächsten Tagen ver- änderlich gestalten. Vorhersage Karfe füt 10418887 Un 5 72 Pegelstand vom 9. November Rhein: Maxau 339(1); Mannheim 167 (6); Worms 96(—2); Caub 115(J). Neckar: Plochingen 107(2); Gundels- heim 167(—5); Mannheim 169(3). Geld für Forschungen Bonn. Etwa 1,4 Millionen Mark Hat der Hauptausschuß der Deutschen Forschungs- gemeinschaft in Godesberg für rund 170 For- schungsvorhaben aller Wissenschaftszweige bewilligt. Der Hauptausschuß tagte zum erstenmal unter dem Vorsitz seines neuen Präsidenten, Professor Dr. Gerhard Hess. Züchtungsforschung in Köln Köln. Das von Voldagsen Kreis Hameln) nach Köln-Vogelsang verlegte Max-Planck- Institut für Züchtungsforschung“ ist in einer Feierstunde eingeweiht worden. Die Gebäude des Institutes, das sich Fragen der Pflanzen-Veredlungslehre und der Züch- tungsauslese widmet, sind in dreizehn- monatiger Bauzeit errichtet worden. Es ver- fügt über ein zweigeschossiges Haupt- gebäude mit modern eingerichteten Labors, Werkstätten, Untersuchungs- und Mikrosko- Pierräumen, Klimaräumen und Kühlanlagen, über ein Samenhaus, vierzehn Gewächs häuser, ein besonderes Haus für Bastfaser- forschung(Flachs) sowie über Lagerräume. Außerdem gehören zu dem insgesamt 131 Hektar umfassenden Gelände große Frei- landflächen. Feuerwerkskörper entzündet: Sechs Verletzte Velbert. In einer Beschlägefabrik in Vel- bert bei Düsseldorf ereignete sich eine EX Plosion, bei der sechs Arbeiter verletzt wur⸗ den. Die im ersten Stock gelegene Schleiferei wurde völlig vernichtet. Ein Lehrling hatte einen Feuerwerkskörper entzündet. Die Hier- bei entstandene Stichflamme brachte die im Exhaustor angesammelten Metall-Staubrück⸗ stände zur Explosion. Kinderlähmung in Bayern München. Die Kinderlähmung hat in Bayern seit Mai 831 Personen befallen und 69 Todesopfer gefordert, teilte das bayerische Innenministerum mit. In der Vergangenen Woche wurden noch 13 Neuerkrankungen und vier Todesfälle registriert. Die Krank- heit ist in diesem Jahr häufiger aufgetreten Als in allen Jahren seit 1952 und lag teil- weise um das dreifache über dem jahreszeit- lichen Durchschnitt. — —— Tabletten senken Blutzucker Wamn geschieht es schon, daß die Aerzte aut allen Kontinenten bei einer Nachricht aus der Welt der Medizin aufhorchen? Ent- deckungen von solch weltweiter Wirkung * gesät. Sie bedeuten meist Wende- unkte. Mannheim stand in den letzten Wochen m Mittelpunkt einer solchen Nachricht. Der ukall, also die freundliche Göttin Fortuna, hat dabei ein wenig Pate gestanden, wie es S0 alt in der Geschichte der Medizin geschah, zaum Beispiel bei der Entdeckung des Vita- mins C und des Penicillins Auf der Suche nach neuen Sul fonamiden har die wissenschaftliche Abteilung der kirma C. P. Boehringer& Sohne auf eine Substanz gestoßen, die BZ 55 genannt wurde. Sie Sollte helfen, Infektionskrankheiten zu kämpfen und wies bestimmte Vorteile ge- genüber anderen Sulfonamiden auf. Aber es zeigten sich Nebenerscheinun- zen, Bei Selbstversuchen stellten die Aerzte, 15 diesen Stoff an ihren Kranken erproben 50 lten, Lest, daß sie zittrig und müde wur- en, plötzlich Heighunger und Schweißzaus- rüche bekamen. .Das war ärgerlich. Denn Heilmittel dür- 0 möglichst keine unangenehmen Neben- Urkungen haben, und es wurde schon der lanke erwogen, BZ 55 aus den Kliniken wurückzuziehen. Aber die Aerzte, die damit ngen, kannten den Zustand der Zitt- gens der Müdigkeit, des plötzlichen Hun- 8 und der Schweigausbrüche von einer — ummten Krankheit, vom Blutzucker- stich el. Das ist gewissermaßen das Gegen- fel zur Zuckerkrankheit, bei der der Blut- Acker ja erhöht ist. Dieser Gedanke, BZ 55 könne eventuell den Blutzucker senken, war Anlaß zu gründ- lichen Experimenten. Und was dabei ent- deckt wurde, bedeutet einen Wendepunkt für die Behandlung der Zuckerkrankheit. Es zeigte sich, daß BZ 55 als Tablette verabreicht, tatsächlich bei ungefähr 60 bis 80 Prozent aller Zuckerkranken den Blut- zucker senkt und damit die Insulinspritze für die Kranken überflüssig macht. Dabei ist BZ 55 ein Stoff, der gar nichts mit Insulin, dem blutzucker regulierenden Hormon der Bauchspeicheldrüse zu tun hat und es auch nicht ersetzt. Es geschieht bei der Behandlung mit diesen Tabletten etwas ganz anderes als mit der Insulinspritze. In den hormonbildenden Zellen der Bauch- speicheldrüse wird nicht nur das Insulin, sondern auch ein Gegenspieler, das Gluka- gon, produziert. Es hemmt das Insulin. Zu- viel Glukagon heißt also Insulinmangel, und erhöhter Blutzucker. Die neue Substanz BZ 55 ist in der Lage, das Glukagon zurückzudrängen und damit dem Insulin die Bahn zu öffnen. So jeden- falls stellen sich bisher die Aerzte die Wir- kung dieses neuen Stoffes vor. In zahlreichen Kliniken wurde BZ 55 an Zuückerkranken angewandt. Es zeigte sich, daß jene Diabetiker, die schon längere Zeit Insulin spritzten und jugendliche Diabetiker zum größten Teil weiter Insulin spritzen mußten, während die übrigen Kranken dank des neuen Mittels ohne Insulin auskamen. 5 Wird vorläufig nur in Kliniken nach sorg- fältiger Ueberprüfung der Kranken ange- wandt und es darf als leichtsinnig gelten, wenn Zuckerkranke auf irgendwelchen We- gen versuchen, sich selbst diese Tabletten zu verschaffen und anzuwenden. Die Farbwerke Hoechst, Frankfurt a. M., haben ebenfalls eine Substanz D 860 gefun- den, die ähnliche Wirkungen zeigt und die noch klinisch überprüft wird. Sie ist nicht mit BZ 55 identisch, aber zwischen Boeh- ringer und Hoechst besteht auf diesem be- deutsamen und schwierigen Gebiet enge Zu- sammenarbeit. All das dürfte nur ein Anfang sein, An- kang einer neuen Entwicklung, deren Be- deutung kaum überschätzt werden kann. Denn allein in Deutschland leben mindestens 250 000 Zuckerkranke. In Amerika soll jeder Vierzigste daran leiden. Der neue Behand- lungsweg vermag also Millionen Kranken auf der Welt das tägliche Leben zu erleich- tern, auch wenn er, genau wie die Insulin- Spritze, nicht zur Heilung führt. Dr. Heinz Graupner Notizen über Bücher John Masters:„Knotenpunkt Bhowani“. Roman(Lothar Blanvalet Verlag, Berlin). Die- ser Roman führt in das Indien von 1946, das auf die Befreiung von der englischen Kolonialherr- schaft wartet und von inneren Kämpfen und kommunistischen Einflüssen erschüttert ist. Im Mittelpunkt der wildbewegten und überaus spannenden Handlung steht die Anglo-Inderin Viktoria, die zwischen drei Männern zu wählen hat: gehört sie zu dem englischen Oberst, der bald mit allen englischen Truppen Indien ver- lassen wird, entscheidet sie sich für den jun- gen indischen Politiker, dem die Zukunft gehört oder wählt sie den Jugendfreund, dessen Schicksal wie das aller englisch- indischen Mischlinge unentschieden und voll Schwierig- keiten sein wird. Der glänzend geschriebene Roman, in dessen äußeren Ablauf fast zu viel an Spannung und Katastrophen gedrängt ist, zeichnet sich durch großartige Klarheit in der Sicht der inneren Zusammenhänge und der Probleme des heutigen Indien aus und führt in eine völlig unbekannte und faszinierende Welt. egi. Stefan Zweig:„Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten“(S. Fischer Verlag, Frank- furt Main). Stefan Zweig, den Jules Romains „einen der Sieben Weisen Europas“ nannte, weigerte sich in übertriebener Bescheidenheit durch Jahre hindurch, seine betrachtenden Prosaarbeiten in einem Band zusammenzufas- sen. Erst als er im Gespräch mit Jüngeren er- kannte, daß seine 30 Jahre umfassende litera- rische Weltbetrachtung schon fast historischen Wert besaß und nicht nur Erlebnis und An- schauung eines eitlen Einzelnen spiegelt, son- dern Weltgefühl und Geschehnis einer ganzen Generation, entschloß er sich zur- Sammlung seiner Essays, die er 1937 erstmals veröffent- lichte:„Aus dem Gefühl, nicht mehr Mittel- punkt und Sinn dieses Buches, sondern bloß Mittler von Werten und Erlebnissen, die unserer ganzen Generation den Sinn des Da- seins erhöhten.“ Es sind Begegnungen mit Menschen, deren Wesen und Werk er in Meisterporträts schildert: Rilke, Rodin, Tos- canini, Maxim Gorki, Hermann Bahr, Albert Schweitzer, Bruno Walter, Josef Kainz und andere Persönlichkeiten, denen er in Freund- schaft verbunden war. Der Abschnitt„Begeg- nungen mit Zeiten“ bringt Aufsätze und Reden von erstaunlicher Aktualität über„Die Mono- tonisierung der Welt“ und„Die moralische Entgiftung Europas“, über Bertha von Suttner und Henri, Barbusse und spiegelt am deut- lichsten seinen Glauben an eine friedliche Zukunft. Ein Abschnitt ist seinen Begegnungen mit Städten und Landschaften gewidmet: pern, Salzburg, wo er zwanzig Jahre lang lebte, New Lork und Brasilien, wo er 1942, zerbrochen durch die Emigration seinem Leben ein Ende machte. Der letzte und vielleicht schönste Teil des Bandes bringt Zweigs Be- Segnungen mit Büchern. Mit liebevollem Ein- fühlungsvermögen und bewundernswerter Ken- nerschaft schreibt ein leidenschaftlicher Bücherfreund meisterhafte Essays über Dante, Goethe, Balzac, Rimbaud, Carossa, James Joyce, über„Das Buch als Eingang zur Welt“, „Sinn und Schönheit der Aufographen“ und „Dank an die Bücher“.— Gleichzeitig er- scheint ebenfalls beim S. Fischer Verlag erst- mals in Deutschland Zweigs 1936 veröffentlich ter historischer Roman„Ein Gewissen gegen die Gewalt. Castellio gegen Calvin.“ Zweig setzt hier dem im 16. Jahrhundert lebenden Schwei- zer Philosophen Castellio, der beute fast ver- essen ist, ein literarisches Denkmal. Castellio proklamierte als erster das Recht auf Gedan- kenfreiheit, gab für seine Ueberzeugung sein Leben als Pfand und erlitt in seinem Kampf um die Humanität die ganze mörderische Wucht der Unhumanität seines Jahrhunderts. egi. Roland Schacht:„Aufstand der Asketen“, Ein heiterer Zeitroman(Eugen Diederichs Verlag). Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung kennzeichnen dieses Buch von Roland Schacht, der sich bisher durch eine Reihe erfolgreicher Lustspiele einen Namen gemacht hat. Es ist eine köstliche Geschichte, getragen von einer unbändigen Lust am Fabulieren, eine Don Quichoterie, aber ohne den dürren Ritter, son- dern mit Sancho Pansa als Haupthelden. Es ist die Geschichte des Kochs Leon, die in Pompel- muse, der Hauptstadt des Landes Pampeluna ihren Anfang nimmt, wo Leon die Mägen seiner Mitbürger streichelt bis ihn, der die Welt durch gutes Essen- glücklich machen möchte, der Weg auf einen Königsthron führt, von dem ihn die Revolution der Asketen wieder vertreibt, ohne ihn seinen Prinzipien untreu zu machen. Roland Schachts Roman ist eine Parabel, ein Zeitmär- chen, in der alle Saures abbekommen, die Politiker und Generäle, Modeschöpfer und Literaten, Damen und Herren, Bürger und Bauern, die Dicken und die Dünnen, nobel, ohne verletzende Schärfe, mit einem fröhlichen Augenzwinkern, kurzum, eine heitere, liebens- würdige Lektüre mit Illustrationen von Fber-⸗ hard Schlotter, die von dem humorigen Geist des Buches inspiriert sind. th. MANNHEIM ** Donnerstag, 10. November 1955/ Nr. 2 Simplicissimus: Noch kein Uebersimpl. aber auch kein Unters imp! Er hat sich gemacht, der„Simplicissimus“ in H 5, seit er vor einigen Monden seinen leicht Uterarischen Musenstall eröffnet hat. Schon rein äußerlich: Die Wände des freck- gemutlich- gemüt vollen Lokälckens kaben— neben Degas- unc Toulouse-Lautree-Drucken— eine Weitere, in die Atmosphäre passende Bepflasterung er- Jahren, und zwar mit Spiezen, Zeichnungen und Bildern des 26jährigen Mannkeimer Ma- lers Alfred Emmerich, die Ernst, Seyfferths Mitternachtstregpunkt etwas bokemienhaften Odem einhauchen. Das neue Programm— wenn man es schon go nennen soll, denn es ist mehr eine zwang lose Folge kleiner musilealischer und teætlickher Plâtackhen(nicht Gemeinplätzchen)— prdsen- tiert neben der singenden Wirtin Rica Corell mit schwermütig- heiteren chansons und z⁊wei effektvoll vorgetragenen Parodien auf Film und Schönheitsonkurrenz den Nachfolger des zeden Sinnes baren Rollie Müller. Er heißt Werner Hansche und bringt vorerst, mit schwankendem Schritt auf dem Schlappseil der Sicherheit, Gedichte von Kurt Tucholsxy und Odemann. Wenn er so weiter macht, wird er sie bald besser bringen Erich Sendel, Alleinunterhalter an der Ham- mond- Orgel, begleitet und musiziert mit be- Rerrsckter Routine. Seine Gershwin-Melodien sind gekonnt interpretiert, und auch als Kom- ponist(„Hammond- Blues“ und eine leichte Traumerei) scheint er zu wissen, was er will und was er kann.. Wer will und kann, kann übrigens bei den mitt wöchlichen Je- ka- mi- Abenden literarisch und musikalisch machen, was er will. Und es wäre halt schön, wenn viele wollten, weil der Mannheimer Simpl zwar noch kein Ubersimpl, aber auch durchaus kein Untersimpl ist. Es ist schon etwas aus ihm geworden, und es Könnte noch mehr werden. Man muß den Simpln nur Zeit lassen. hub Alle Jahre wieder, kommt. Der Streit um den„Kupfernen Sonntag“ Zwei oder drei verkaufsoffene Sonntage vor dem Weihnachtsfest? Einzelhandelsverband contra DGB Der Streit um den Kupfernen Sonntag hat einen Bart. Er tobt— der Streit, nicht der Bart— alljährlick; in Mannheim währte das Tauziehen um den dritten verkaufs- offenen Sonntag mitunter bis zur letzten Minute. Radio-Dahms hatte dann ꝛ⁊wei Laut- sprecherwagen bereitstehen, die die„frohe Kunde“— bei positiver Entscheidung im Sinne der Geschäftswelt— noch schnell, tanzmusikuntermalt, durch die Straßen fuhren. Ausgenommen 1953, gab es immer drei verkaufsoffene Tage— den Kupfernen, den Silbernen und den Goldenen Sonntag. Sie haben inre Tradition, denn die Stadt ist nicht erst seit gestern Einkaufszentrum ihres Hinterlandes. In den Großstädten Frank- furt, Essen, Köln sind die Entscheidungen bereits gefallen(drei Sonntage). Am Diens- tag, 15. November, tagt der Gewerbeausschuß des Stadtrates. Wie wird er sich ent- scheiden? ¶ Der„MM“ berichtete bereits uber dieses Tuema im Wirtschaftsteil am 9. Nov.) Die Fronten sind in diesem Jahr härter als je zuvor. Der Gewerkschaftsbund will dem dritten verkaufsoffenen Sonntag end- gültig den Garaus machen: Das Weihnachts- geschäft setze bereits Mitte November ein; die Umsätze seien gesichert. Der Antrag des Mannheimer Einzelhandelsverbandes so verlautbarte die örtliche Gewerkschaft HBV(Handel-Banken-Versicherungen) sei abzulehnen wegen zu großer Belastung des Personals, fehlender Freizeit und niedriger Entlohnung.„Der Vorstand der Fachgruppe Handel wendet sich an das Verständnis des Stadtrates und glaubt, dag der Schutz menschlicher Arbeitskraft wichtiger ist als ein auf Gewinn abgestellter Antrag“. Wirtschafts- und wirklichkeitsfremd. Der Einzelhandelsverband hat hart ge- kontert: Wirtschafts- und wirklichkeits- fremd sei diese Einstellung.„Die drei Ver- kaufssonntage vor Weihnachten sind längst in der Bevölkerung Tradition geworden. Zwei Sonntage würden Umsatzstop bedeu- ten“, heißt es in einem Brief an die sechs Bundestagsabgeordneten unserer engeren Heimat, die aufgefordert werden, sich in Bonn„im Interesse der gesamtdeutschen . Tagesordnung: Schnaken und Hunde Deutsch- amerikanischer Beratungsausschuß tagte im Lanz-Werk Die schweren Uebergriffe amerikanischer Soldaten in den letzten Tagen haben nicht nur die Einwohner von Sandhofen beunru- Higt. Mannheimer Journalisten brachten des- Halb die Vorfälle in der gestrigen Sitzung des Deutsch- Amerikanischen Beratungsaus- Schusses zur Sprache. Dem neuen MP-RKom- mandanten, der in den ersten Tagen seiner Amtsführung solche Pannen erlebt, war diese Frage peinlich. Er sei nicht auf eine Erklä- rung an die Presse vorbereitet, sagte er, je- doch wisse man über alle Einzelheiten Be- scheid und werde sich um noch engere Zu- gammenarbeit mit der deutschen Polizei bemühen. Die vorbereitete Tagesordnung des Aus- schusses hatte— sicher ungewollt— kabaret- tistischen Einschlag. Ein Schmunzeln ging durch die Rennen, als Direktor Graf von der Bildung einer Kommission berichtete, in der Vertreter der Städte Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe versuchen, ein System aus- zuarbeiten, das die Einziehung von Hunde- steuer bei Angehörigen der amerikanischen Armee ermöglicht. Graf hat erfahren, daß es in Nordbaden 65 steuerfreie Diensthunde Sibt, aber etwa 1500 private US-Hunde, für die die Steuerämter je 72 Mark pro Jahr Kassieren möchten. Das Problem ist bereits. bis zu den höchsten Hauptquartieren und Wieder zurück gewandert. Hunde seien„be- Wegliche Sachen“ im Eigentum von Armee- Angehörigen und also steuerfrei, meinen die „Amis“. Nicht weniger lustig war ein Referat mit anschließender Diskussion von Dr. med. Leo- pold Stutz, dem Leiter der städtischen Des- infektionsanstalt, über„Praxis, Methoden und Erfahrungen der Schnakenbekämpfung in Sommer und Winter“.—„Die Bedeutung der Stechmücken liegt darin, daß sie uns stechen und ärgern“, sagte Dr. Stutz. Man- chesmal übertragen sie auch Krankheiten, Wie die berüchtigte Myxomatose unter den Karnickeln oder in einigen Fällen nach dem Krieg Malaria. Dr. Stutz ging sehr gründlich vor; er hatte große farbige Schaubilder mit- gebracht, damit die Mitglieder des Bera- tungsausschusses auch sofort erkennen kön- nen, mit welcher Schnakenart sie es zu tun haben, wenn sie ihnen begegnen. Da wäre zunächst einmal die Hausschnake, die so heißt, Wẽeil sie im Haus überwintert und auch den klangvollen Namen theobaldia annulata hat. Dr. Stutz nannte noch ein halbes Dut- zend solcher Familiennamen. Diese Annulata beispielsweise habe die unangenehme Manie, KKV Columbus feierte sein 72. Stiftungsfest Der Verband katholischer kaufmänni- scher Vereine Deutschlands vereint im gan- zen Land Mitglieder aus dem Unternehmer- und Angestelltenstand. Seine Ziele er- schöpfen sich nicht nur in der Förderung des Mittelstandes; er strebt auch eine leben- dige, katholische Gemeinschaft an, die auch Auherhalb des Kirchenraumes eine christ- liche Haltung in Beruf, Familie und Volk Pflegt. Am Sonntag trafen sich die Mitglie- der des RRV Mannheim zu ihrem 72. Stif- tungsfest im Kolpinghaus; Mittelpunkt der Feier war eine Ehrung der Jubilare. Ihre Langjährige aufopferungsvolle Tätigkeit sagt mehr über Sinn und Wert der Vereinigung Aus als alle Schmuckworte, die man zur Be- räktigung jeder Feierlichkeit hören kann. Den beiden Mitgliedern G. Schmider und S. Wegmann wurden Diplom und Ehrennadel Für 50 jährige Arbeit im Verband verliehen; Für 25 Jahre unentwegte Teilnahme wur- den R. Bohn, Th. Herold, G. Hans Pfeiffer und G. Thoms ausgezeichnet. Ein Programm von erlesener Qualität umrahmte die Feier. Mit dem Pianisten Hermann Stoffel stellte der KRV einen sehr begabten und versierten jungen Künstler vor. Der Gesang von Irene Ziegler war Künstlerischer Höhepunkt der kleinen Feier, die am Abend in einem großen Festball Ausklang. han- Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Bücher-Prospekt der Firma Anker, Mannheim, Am Paradeplatz, bei. 5 sich unter die Matratzen zu verstecken, mit- ten im Winter hervorzukommen und harm- lose Schläfer zu stechen. Dr. Stutz empfahl individuelle Bekämp- kung(in dem man jedes Insekt totschlägt) und die Benutzung von Spritzen oder Räuchermittel. Eine Gemeinde habe jedoch andere Aufgaben: Sie attackiere vor allem die Ueberschwemmungsschnaken in den tief- liegenden Gebieten an Rhein und Neckar. Interessant das Vernichten der Larven im Sommer. Diese stecken ein aus ihrem hin- teren Teil ragendes Atemrohr über die Was- serober fläche und Dr. Stutz mit seinen Man- nen versucht es mit mineralischem Oel zu verstopfen. Dr. Stutz kam zu dem Schluß, daß nur eine überregionale Zusammenarbeit Erfolg zeitigen könne und regte die Schna- kenbekämpfung als neue Aufgabe für die Kommunale Arbeitsgemeinschaft an. Die Amerikaner versprachen Hilfe des Standort- arztes. a a i Im Anschluß an die Sitzung führte der Gastgeber, Direktor Professor Wilhelm Knolle, die Mitglieder durch das Lanzsche Werk. Mae Kleine „Gefiederte Welt“ Ausstellung in Feudenheim „Freunde der geflederten Welt“ nennt sich ein Verein, der sich mit der Pflege einheimi- scher und auswärtiger Vögel beschäftigt und am Wochenende mit einer großen Vogelschau im Feudenheimer Lokal„Goldener Stern“ an die Oeffentlichkeit treten will. Die Ausstel- jung, deren Besuch am Montag für Schul- kinder reserviert ist, zeigt in einer reichen Auswahl Wald- und Raubvögel, und Exoten. Konzert in Sandhofen beim MGV 1878 Um das Urteil vorwegzunehmen: das Konzert des Sandhofener Männergesang- vereins 1878 war ein Erfolg, nicht zuletzt ein Erfolg des jungen Dirigenten Hermann Kuch. Er ist mit seinem Chor auf dem besten Weg, sich der Entwicklung anzuschließen, die von Komponisten wie Ligmann, Geilsdorf, Meh- ler, Siegl u. a. in das moderne Chorsingen eingeführt wurde. 5 Aus der Fülle der einzelnen Darbietungen sei hier die„Schwar-Zwalzyklus“ von E. L. Wittmer herausgegriffen; ein Werk, dessen schwere und hymnische Pathetik stellen- weise äußerste Anforderungen an Sänger und Dirigent stellt. Der Zyklus bot dem begabten Dirigenten die Möglichkeit, alle Nuancen eines durchgebildeten Chores an- Klingen zu lassen. Hier liegt allerdings eine Gefahr, die der Dirigent nicht übersehen sollte, wenn er einen letzten Klangeffekt durch übertriebene Beanspruchung der Stimmkraft erzielen will: Schon im„Lob des Schwarzwaldes“, deutlicher aber noch in den Wirtschaft“ einzusetzen. Zwei verkaufs- oltene Sonntage bedeuten nach Einzelhan- delsmeinung verstopfte Straßen, überfüllte Warenhäuser, überbeanspruchtes Personal und nicht mehr ordnungsgemäß ablaufen- des Verkaufsgeschäft. Drei Sonntage wür- den den Andrang verteilen. Eine scharfe„Spritze“ noch: Der DGB übersehe, daß die Angestellten an der Uber- stundenarbeit(50 Prozent Mehrarbeitsauf- schlag) interessiert seien,, Im Übrigen bestrei- ten wir den Anspruch der Gewerkschaft, als Sprecher unserer Angestellten eine Forde- rung zu erheben, da nicht einmal zehn Prozent der im Einzelhandel Beschäf- tigten gewerkschaftlich organisiert sind.“ Unterstützung für den DGB Der Gewerkschaftsbund erhielt unvermu- tete„Hilfstruppen“. Der Deutsche Hand- lungsgehilfenverband(DHV) setzte sich beim Landesarbeitsministerium Baden-Württem⸗ berg für zwei verkaufsoffene Sonntage ein. FKirchliche Stellen vertraten gleichzeitig den Standpunkt,„daß die in den letzten Jahren immer stärkere Betonung rein geschäftlicher Interessen kaum noch in Einklang mit dem eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes steht.“ Bürgermeister Trumpfheller Weniger überregionale, dafür lokale Rük- kenstärkung erwartet der Einzelhandelsver- band. Er wird sie haben, denn Bürgermeister Trumpfheller erklärte uns gestern, er müsse Mannheims Situation als Einkaufszentrale Rechnung tragen.„Meinem Wunsch, die Ange- stellten für den Kupfernen Sonntag mit Frei- Zeit zu entschädigen, hat der Einzelhandels- verband entsprochen. Er wird seinem Perso- nal einen dritten Feiertag(27. Dezember) nach den beiden Weihnachtsfeiertagen ge- Währen.“ Der Bürgermeister fuhr fort:„Ich habe das Amt für öffentliche Ordnung be- auftragt, festzustellen, wie die Dinge in an- deren Städten gehandhabt werden. Sollte Ludwigshafen geöffnet halten, können wir schon garnicht schließen. Sollte jedoch der Bundestag eine gesetzliche Regelung für nur z wei Sonntage treffen, muß sich auch Mann- heim fügen.“ Befragt, ob ihm eine solche Stellung- nahme seine Gewerkschaftsfreunde nicht übelnehmen, meinte der Bürgermeister: „Hier nützt kein Uebelnehmen; ein Verwal- tungschef muß auch die Gesamtbelange einer Stadt sehen.“— Inzwischen haben sich die Hausfrauenverbände als weiterer„Bundes- genosse“ dem Einzelhandel zugesellt. Stimmen zum Streit Ein Ur- Mannheimer: Mir ein doch net bled; mir kaafe an kem der drei Sundage; do verstopfe doch die Bauere die ganze Geschäfte Jüngerer Angestellter:„Wir be- kommen sicher wieder eine größere Gratifi- kation. Bei der Vielzahl unseres Personals muß das hereinkommen. Wir sind es ge- wöhnt, in den Wochen vor Weihnachten hart zu arbeiten. Dafür überanstrengen wir uns nicht in der Zeit bis zum Ostergeschäft.“ Eine Angestellte:„Wir sind ein kleiner Betrieb: Der Inhaber, seine Frau und zwei Verkäuferinnen. Der zusätzliche Umsatz wird benötigt.“ Aelterer Verkäufer:„Der dritte Sonntag besser der erste, der Kupferne— ist nach meinen Erfahrungen überflüssig. Die Leute überfüllen zwar die Geschäfte; aber sie kaufen wenig, sie schauen nur.“ Aushilfskraft:„Ich bin natürlich für die drei Sonntage alljährlich. Das bedeutet für mich zusätzlichen Verdienst.“ Wie gesagt: Am Dienstag geht die Streit- frage vor dem Gewerbeausschuß über die Bühne. Er wird es nicht leicht haben. Aber er sollte den Mut zu einer Entscheidung finden und sich nicht hinter Bonn verschanzen. Bonn wartet im Augenblick ab, was die großen Städte tun. Nach dem geltenden Gesetz ist die zur Debatte stehende Angelegenheit eine Kompetenzfrage der Oberbürgermeister bzw. der Landsratsämter. H. Schneekloth Mayer- Wanderpokal 1955 Sieger: Helmut Miltner Der Kampf um den Mayer-Pokal, der all- jährlich von der Ortsgruppe Feudenheim des Vereins für Deutsche Schäferhunde am Neckarplatt ausgetragen wird, brachte trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse aus- gezeichnete Punktergebnisse. Uebungsleiter War Fritz Nutz. Der Titelverteidiger Georg Hettinger mußte dabei die begehrte Trophäe an den jungen Hundesportler Helmut Milt- ner abgeben, dessen„Centa vom Neckar- platt“ mit 291 Punkten und der Note„vor- züglich“ Siegerin wurde. Zweiter mit 289 Punkten wurde„Kuno von der Elisabethen- klause“(Besitzer Wilhelm Keßler). Als Wer tungsrichter fungierten Jakob Fladt und Karlheinz Schöllkopf. Katholische Kirche und Gewerkschaft Pater Reichel: Entweder christliche Gewerkschaft oder DGB-Aktivierung Christliche Gewerkschaft oder Einheits- gewerkschaft— zu dieser in den letzten Tagen so aktuell gewordenen Frage sprach vor dem Sozialausschuß der christlich-demo- kratischen Arbeitnehmer Jesuitenpater Dr. Reichel, Bonn. Der Redner, dessen Ausfüh- rungen durch ihren klaren Aufbau und ihre glänzende Rhetorik bestachen, wollte ohne gewerkschaftspolitische Absichten nur Grund- Ssätzliches über die beiden Möglichkeiten sagen, die dem christlichen Arbeitnehmer Bier offenstehen— entweder sich der neuen Gewerkschaft anzuschließen oder sich inner- halb des DGB zu aktivieren— und bekannte sich damit zum offiziellen Standpunkt der Chronik der großen Stadt „Knappen“(W. Rein) hielten die Sänger das letzte Crescendo des stark durchgesungenen Chores nicht mehr durch. Dem angenehmen Bariton von Georg Kümmerlin, sehr beherrscht, aber nicht un- beweglich in der Wiedergabe romantischer Lieder von Schubert und Schumann, spricht man sehr gern einen Teil des Konzert- erfolges zu, ebenso dem Pianovortrag von Ludwig Kümmerlin. Großes Oktoberfest beim Skiclub Mannheim Mit einem deftigen„Auf geht's“ des Oberskihasen Hermann Koch startete der Mannheimer Skiclub in der Rosengarten- Bierklause zu seiner Schußfahrt in den Win- ter. Vom Eise gesellschaftlicher Schablone und von allen Sakkos befreit, entführten die Herren ihre Damen ins Tanzgestöber, wo der Parkett-Slalom meisterhaft gepflegt wurde. Die Ernst- Knapp- Combo, die zum ersten Male auf dem Mannheimer Vergnügungs- Pflaster aufspielte, lieferte allen Tempera- menten entsprechende Rhythmen, und Bri- itte Beutel hatte aus Weinheim einen gan- zen Beutel reizvoller Chansons mitgebracht. Eine mit rund 500 Gewinnen bestückte Tombola wartete vom Haarwaschmittel bis zur Skiausrüstung mit dem Sortiment eines mittleren Warenhauses auf, und in der Wurf. bude bemühte man sich, nach besten Kräften Vorbeizutreffen. Ein Volltreffer aber war Wieder einmal dieses Skiclub-Fest. Hk Der Filmclub ist tot- es lebe die Gilde Filmclub stellt seine Tätigkeit zugunsten der Filmkunsttheater ein Der Filmelub Mannbeim-Ludwigshafen hat sich in den Jahren seiner Tätigkeit einen Ruf und eine Tradition geschaffen, die mit den Mannheimer Kultur- und Dokumentar- fumwochem auf das engste verknüpft sind. Um so bedauerlicher, aber in Anbetracht der Situation auch verständlich, wirkt daher der Vorstandsbeschluß vom 20. Oktober 1955, nach dem in den ersten Monaten des kom- menden Jahres, spstestens aber bis zur fünf- ten Kulturfilmwoche(7. bis 12. Mai 1956) die bisherige Filmelubarbeit eingestellt werden 801. Als juristische Person wird der Film- Mannheimer Termin-Kalender Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: Am 10. November, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zim- mer 5, Sprechstunde. DGB, Abteilung Schulung und Bildung: Am 10. November, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag: Das System unserer Wirtschaft“; Sprecher: K. H. Friedrichs. Internationaler Presseklub: 10. November, 20 Uhr, Weinstube des Kurpfälzischen Mu- seums, Heidelberg, Hauptstraße 97, Zusam- menkunft. Unter dem Titel„Auf der Hinter- treppe der Literatur“ tragen Elsbeth Janda und Fritz Nötzoldt alte Moritaten, Bänkel- und Drehorgellieder vor. Abendakademie- Veranstaltungen am 10. No- vember: Lichtspielhaus„Unser Kino“, Schönau, 20 Uhr, Farbfilmvortrag von Robert Crottet: „Verzauberte Wälder, Legenden aus Lapp- land“.— Filmsaal Pestalozzischule, 20 Uhr, Philosophischer Arbeitskreis. Berufskundlicher Abend für Abiturientinnen und Schülerinnen höherer Lehranstalten: 10. November, Sitzungssaal des Arbeitsamts, M 3a, 20 Uhr, Vorträge:„Diplom-Handelsleh- rerin“,„Gewerbelehrerin für Handarbeit und Hauswirtschaft“; Sprecherinnen: Stud.-Asses- Sorin Knoblauch, Direktorin Dolch. CVIM: 10. November, 20 Uhr, G 4, 1-2, Lichtbildervortrag von Dr. Kampmeier:„Unsere neue Wohnung— Möglichkeiten der Heim- gestaltung“. Filmfeilerstunde im evangelischen Gemeinde- haus, Käfertal-Süd: Donnerstag, 10. November, 17.45 Uhr,„Navajo, das Schicksal eines christ- Uchen Indianerjungen“(für die Jugend), 20 Uhr, „Der fallende Stern“(für Erwachsene und konfirmierte Jugend. Arbeiterwohlfahrt: Sprechstunden am 10. No- vember, Renzstraße 11-13: für Jugendliche, 17 bis 19 Uhr, Stadtrat Fritz Esser; für jugend- liche, männliche SBZ- Flüchtlinge, 18 bis 20 Uhr, Sozialbetreuer Herbert Schütt.— Zusammen- kunft der Jugendgerichtshelfer, 10. November, 19.30 Uhr, Geschäftsstelle. Der Vertriebenen-Ausschuß der CDU hält am 10. November, 17 bis 19 Uhr, in N 5, 2, Sprechstunde für Heimatvertriebene und So- Wjetzonenflüchtlinge. 1 Wir gratulieren! Karolina Thome, 2. Z. Wald- hausen, Caritasheim(früher Mannheim, Lort- zingstraße 32), begeht den 80. Geburtstag. Anna Hamm, Mannheim- Waldhof, Roggenstraße 21, Ludwig Meng, Mannheim-Neckarau, Evangeli- sches Altersheim. vollenden das 83. Lebensjahr. Arma Walz, Heidelberg, Werderstraße 9(früher Mannheim, Schimperstrage 20), kann den 35. Ge- burtstag feiern. bungen entheben. Für die erste Zeit club jedoch bestehen bleiben, um weiterhin Träger der Filmwochen sein zu können. Ein Rundschreiben informiert über die Gründe für diesen Entschluß: In Mannheim besteht für den Filmelub keine echte, schöp- kerische Aufgabe mehr, seit die„Alster Lichtspiele, die Mitglied der„Gilde deut- scher Filmkunsttheater“ sind, regelmäßig filmhistorische Filme zeigen, die den Film- club seiner bisherigen kulturellen Bestre- im neuen Jahr soll das Programm vorläufig Weitergeführt werden; später wird für Lud Wigshafen, das bis dorthin sein Kulturhaus mit Kinovorführräumen zur Verfügung hat, ein Programm in der bisherigen Form ge- staltet werden. „Abschluß einer Entwicklung, die sich sachlich überholt hat“, heißt es im Vor- standsbeschluß, der im Interesse einer kon- tinuierlichen Weiterführung des bisherigen Anliegens den corporativen Eintritt des Filmcelubs in den Verein„Freunde der Gilde deutscher Filmkunsttheater“ zum 1. Januar vorsieht. „Der Filmclub ist tot— es lebe die Gilde“, könnte man sagen. Und heute findet Nuten auch die erste geschlossene Vorstellung der Freunde dieser Gilde um 20.30 Uhr im „Alster“ statt. Mit F. W. Murnaus 1924 ge- drehten Stummfilm„Der letzte Mann“, des- sen Neuverfilmung mit Hans Albers(statt Emil Jannings) kürzlich über die Leinwand Sing. Die„Freunde der Gilde deutscher Film- kunsttheater“ haben überhaupt auf film- historischem Gebiet allerhand vor: Auf dem Jahresprogramm stehen unter anderem„Der müde Tod“ von Fritz Lang(1921),„Menschen am Sonntag“(Siodmak/ Wilder, 1929),„Pan- zerkreuzer Potemkin.(Eisenstein, 1926) und der amerikanische Film„Intolerance“ Da- vid Wark Griffith, 1916). hwẽꝗ)b Aus dem Polizeibericht: Entgleisung von Soldaten Neuer Ueberfall in Sandhofen Auf der Dorfstraße von Sandhofen wurd gegen 23.45 Uhr ein 20jähriger Kraftfahreg der in Richtung Sandhofer Straße fuhr, vu vier amerikanischen Soldaten Angehalteg Während zwei der Soldaten den Wagen ve in die Höhe hoben, schaukelten und besch. digten, schlugen die beiden anderen dg Fahrer durch das offene Seitenfenster De Fahrer gab kurz entschlossen Gas und enh kam den uniformierten Räubern. Auf de, Sandhofer Straße unterrichtete er zwei Pol, zeibeamte von dem Vorfall und nahm sie zu Tatort mit zurück. Kaum hatten die Soldatg den Wagen erblickt, als sie auch schon m blanken Fäusten über die aussteigenden po. Uzeibeamten herfielen. Die Polizeibeamte mußten sich mit Gummiknüppeln wehren, g nicht unter die Räder zu kommen. Plôtic griff einer der Soldaten zum Messer und steg einem Beamten in die linke Brustseite, zwischen kamen von der Polizeiwache zu Mann Verstärkung; gerade noch rechtzeitg um die jetzt fliehenden Soldaten zu verf0h. gen. In der Luftschifferstraße wurden sie g. stellt. Sokort gingen sie wieder mit Messen auf ihre Verfolger los. Erst einige Wan schüsse flößten ihnen etwas Respekt ein g daß sie auf die Wache gebracht und dort dg Militärpolizei übergeben werden konnten Drei Messer wurden sichergestellt Zum dlid erwies sich die Brustverletzung des Polize. beamten als nicht sehr gefährlich. Neuer Einbruch in Juweliergeschäft In das Schaufenster eines Juwelier geschäftes der Innenstadt wurde während der Nachtzeit erneut ein Loch gebohrt, um 18 Brillianten im Wert von 13 500 Mark„her. auszuangeln“, Im Nebel überfallen Auf der Eisenbahnstraße in Neckarau wurde ein von seiner Arbeit heimkehrende Arbeiter von mindestens vier oder fünf Män. mern überfallen und niedergeschlagen. Der Radfahrer mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Bulldog fuhr ins Wasser Beim Uebersetzen mit der Fähre von det Friesenheimer Insel zum Sandhofer Ute fuhr ein auf der Fähre stehender Traktor mit Anhänger vor dem Festlegen der Fähre herunter. Beide Fahrzeuge stürzten ins Was- ser. Schuld war der Nebel. katholischen Kirche, die dem einzelnen die Entscheidung anheimstellt. i „Die Mitarbeit in gewerkschaftlichen Organisationen ist notwendig“, war die erste These, die Pater Reichel aufstellte. In einer kapitalistischen Klassengesellschaft wie det unsrigen sei der Zusammenschluß der Arbeitnehmer in einer Selbsthilfeorganiss- tion dringend erforderlich. Allerdings müsse die Idee dieser Organisation sein, den ein- zelnen zu vertreten, in echter Solidarität zusammenzustehen und gegen den Klassen- kampf zu kämpfen. Die Kirche habe die Not- wendigkeit der Gewerkschaft schon 1801 erkannt und später auch eingeräumt, dal für den Katholiken die Mitarbeit in einer weltanschaulich gemischten Gewerkschaft grundsätzlich möglich sei, so lange die Ge- Wissensfreiheit des einzelnen unangetastet bleibe. 5 Zur aktuellen Gewerkschaftssituation meinte Pater Reichel, daß sich das Experi- ment der Einheitsgewerkschaft mit der weltanschaulich- geistigen und beruflich soziologischen Verschiedenheit ihrer Ange- hörigen schlecht bewährt habe. Die bei ihrer Gründung geforderte Einheit in der Vielfalt der Gruppen, die Neutralität in weltanschau- lichen Diskussionen und die parteipolitische Toleranz seien kaum realisiert worden Dafür habe sich allmählich eine marxistische Konfession in der Gewerkschaft heraus- geschält, die in der Frankfurter Rede Viktor Agartz gipfelte. Pater Reichel behandelte dann die Reak- tion des christlichen Lagers auf den„Links- drall“ des DGB, die jetzt mit der Gründung einer christlichen Gewerkschaft ihren Höhe: Punkt erreicht habe, und foderte jeden ein: zelnen auf, sich seine Entscheidung für den Eintritt in die christliche Gewerkschaft oder für die Aktivierung der Christen im DGB genau zu überlegen. i Das knapp und klar gehaltene Refera gab Zündstoff für eine mehr als zweistün⸗ dige Diskussion, bei der sich auch die Gemüter prominenter Kommunälpolitiker erhitzten. ila Kurze„MM“-Meldungen Das Städtische Hochbauamt befindet sich jetzt im Rathaus E 5, im 1. und 2. Ober⸗ geschog. Im gewerblichen Schuldienst von Baden- Württemberg besteht noch ein großer Man- gel an Lehrern in der Fachrichtung Maschi. nenbau. Jüngere berufserfahrene Ingenieur? mit guten Zeugnissen und pädagogischer Begabung können deshalb laufend in den ge- werblichen Berufsschuldienst übernommen werden. Ueber Ein- und Anstellungsbedin- gungen unterrichtet ein Merkblatt, das beim Oberschulamt Karlsruhe, Nördliche Hilda- Promenade 2, erhältlich ist. Gedenkstunde für Kierkegaard. In def Mannheimer Abendakademie würdigt Pr.. Kütemeyer am 11. November, 20 Uhr, in der Kunsthalle die Bedeutung Sören Kierke- gaards für das religiöse und geistige Leben der Gegenwart. Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. NO Vvember Theater: Nationaltheater 19.48 bis 22.45 905 „Die Zauberflöte“(Miete D, freier e Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„ tüfk“(Miete N, Gr. 1, Th.-G. Gr. N). titut Konzerte: Deutsch- Amerikanisches 1 285 (Amerikahaus) 19.30 Uhr: Schallplatten- zert. 0 Tal“ Filme: Planken: ‚Du mein stilles 790 :„Die wunderbare Liebe“; Chi „Lebensgler“; Palast: 9.50, 5 1 22.20 Uhr:„Die Geier von Carson 050 Aibambra:„ie Mädchen vom Immenne Universum:„Rosen im Herbst“; Kamera Kurbel:„Die Verrufenen“. „Malaya“; 5A Beu von A gelege Bei 8. Verur Stelle Schut. Dabei in K. Ansic Tvane Geset Landt werde die P. allein dende Zeiter ein 2 gemei Allein dung der I Kreis und Aussc nelmi gebäv Zwecl Begri erträt Verar Kreis schen rat d rung jedock anpfl⸗ stöbie Sti Mülle Tag in tanze Seiter werde regie Schlö beitse des und e scha. Bund und kanal sind, der E len& Zwisc legt, Land rung lese nen 3 Engen Erdl Nr. 2 en . ofen wurd; tahrer ihr, von ehalteg en vo esd en de er. Pg nd entf Auf de ei Pol. Sie aun Soldaten non mi den Po. deamteg ren, un Plötzlich nd stach eite.. he 2½ htzeitg Verkol. Sie g.. Messen Warm. ein, dort de tonnen N Gluch Polize. näft weller yährend art, um K„her Scart render H Mär. n. Der mndlung yon der Ufer, Traktor Fähre is Was. . ung zen die etlichen e erste n einer vie der 8 der ganisa- milsse an ein- darität lassen ie Not- 1 1991 it, dab 1 einer Kschaft lie Ge- etastet tuation peri- it der uflich Ange i ihrer vielfalt schau- litische orden. stische eraus- Viktor Reak- Links- dung Höhe n ein- ar den t oder DGE zeferat iistün⸗ h die litiker ila dt sich Ober- aden- Man- aschi- nieure ischer en ge⸗ mmen edin- beim Jilda- 1 der r. W. n der erke- eben Uhr: kauf); „Tar- stitut Kon- 7 pitol- 1180 Sit ok“, und Ir. 259/ Donnerstag, 10. November 1955 DREI-LANDER-SEITE Seite 9 E UMS CHAU IN BAD EN. WURTTEM BERG Tödlich abgestürzt Beuron. Ein 40jähriger Stuttgarter stürzte von dem zwischen Beuron und Fridlingen gelegenen RKnopfmacherfelsen in die Tiefe. Bei seiner Bergung war er bereits tot. Der Verunglückte wollte von einer ungeschützten Stelle des Felsens aus seine Frau und einen Bekannten fotografieren, die hinter dem Schutzgitter auf dem Felsvorsprung standen. Dabei verlor er den Halt. Landesbischof für Privatschulen Karlsruhe. Landesbischof Bender erklärte n Karlsruhe vor der Presse, nach seiner Ansicht und nach Meinung der Synode der Fvangelischen Landeskirche Badens sollte der Gesetzentwurf über die Privatschulen vom Landtag positiv behandelt und verabschiedet werden. Neben der Staatsschule habe auch die Privatschule ein Lebensrecht. Dies werde allein schon dadurch bewiesen, daß entschei- dende pädagogische Anregungen zu allen zeiten von Privatschulen ausgegangen seien. Das Vorhandensein von Privatschulen sei ein Zeugnis dafür, daß der Staat, der im all- gemeinen das Schulwesen trage, keinen Alleinanspruch auf Erziehung und Ausbil- dung seiner künftigen Bürger erhebe. Streit um anstößige Fassade Lahr. Ueber den Baustil für einen Anbau der Lahrer Handelsschule ist zwischen der Kreisverwaltung als Trägerin der Schule und dem Bauausschuß der Stadt ein hefti- ger Meinungsstreit entbrannt. Der städtische Ausschuß beanstandet, daß das in der wil- gelminischen Epoche errichtete alte Schul- gebäude durch einen einfachen, modernen Zweckbau erweitert werden soll. Mit der Begründung, daß die Fassade„bis zur Un- erträglichkeit vereinfacht“ sei, lehnte er jede Verantwortung für das Projekt ab. Der Kreisrat argumentiert, daß für„wilhelmini- schen Zierat“ kein Geld da sei. Der Land- rat des Kreises erklärte, zu einer Aende- jung der Baupläne fehle es an Zeit. Er wolle jedoch im nächsten Frühjahr wilden Wein anpflanzen lassen, damit dieser die„an- stöbige Fassade“ verdecke. Deutsch- französische Arbeitsgruppen Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller teilte mit, daß bei den am gleichen Tag in Paris wieder aufgenommenen deutsch- französischen Verhandlungen über den Rhein- Seitenkanal zehn Arbeitsgruppen gebildet werden sollen. Als Vertreter der Landes- regierung nimmt Staatsrat Dr. Gerhart Schlösser an den Beratungen teil. Die Ar- beitsgruppen werden sich mit den Fragen des Grundwasserspiegels, der Versteppung und des weiteren Schücksals der Rheinland- schaft befassen. Auch die Frage, ob der Bundesrepublix Schadensersatzansprüche und Rechte aus dem Bau des Rhein-Seiten- kanals entstehen oder bereits entstanden sind, soll besprochen werden. Die Ergebnisse der Beratungen in den Arbeitsgruppen sol- len als Grundlage für die Verhandlungen zwischen den Außenministern dienen. Interministerieller Ausschuß Stuttgart. Der interministerielle Ausschuß der Landesregierung will sich dafür einset- zen, daß der Streit um die Freigabe der in Baden-Baden noch beschlagnahmten Woh- nungen beigelegt wird. Wie Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller mitteilte, wird der Ausschuß versuchen, in Verhandlungen mit den zuständigen französischen Stellen einen verbindlichen Plan über die Freigabe der Wohnungen aufzustellen. Die Vorschläge, die der Ausschuß unterbreiten wird, sehen eine etappenweise Freigabe der Wohnungen vor. Bis zum Jahresende sollen von den 380 noch belegten Wohnungen möglichst 200 bis 250 ihren früheren Eigentümern zurück- gegeben werden. Die letzten Wohnungen sollen spätestens bis 5. Mai 1956 geräumt dein. Spätlese auf Erdbeerfeldern Rastatt. Bei der Gemeinde Staufenberg, dle in einem geschützten Seitental der Murg legt, reikten in diesen Tagen Erdbeeren. Die ndwirte konnten dank der milden Witte- kung auf ihren Erdbeerfeldern bei der Nach- lese gute Früchte ernten. Die Bauern rech- nen auch mit einem milden Winter, weil die Engerlinge nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. 12—— Betrachtungen über die Sünden der Väter Gedrückte Stimmung im Stuttgarter Gemeinderat: Größtes europäisches Quellenparadies in Gefahr Stuttgart. Noch in diesem Monat wird mit dem Bau der letzten Schleusen des Neckar- kanals vor dem Stuttgarter Hafen begonnen werden. Fast 200 000 Kubikmeter Erde müs- sen auf der Cannstatter Seite links und rechts der König-Karls-Brücke ausgehoben werden, damit pünktlich am 1. April 1957 das erste Schiff aus Richtung Mannheim Heilbronn in den Binnenhafen Stuttgart einlaufen kann, dessen Verwirklichung zügig voranschreitet. Wohl schon geraume Zeit früher wird sich Aber herausgestellt haben, ob die Verantwort- lichen der Zwanzigerjahre gut beraten waren, Als sie gerade den Wasenteil bei der König- Karls-Brücke für den Schleusenbau bestimm- ten, ausgerechnet die Stelle, an der die un- ersetzlichen Mineralquellen am dichtesten unter der Oberfläche liegen. Wird der Schleu- senbau trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, zu denen sich die Baufirmen bei diesem Fünf- Millionen-Projekt verpflichten mußten, die Quellschüttungen auf der anderen Neckar- seite so beeinträchtigen, daß Stuttgarts Ruf des ersten europaischen Quellenparadieses un- wiederbringlich dahin ist? Das ist die bange Frage, die sich nicht nur die Verantwortlichen der Stadtverwaltung, sondern auch ein gro- Ber Teil der Bevölkerung mehr denn je zuvor stellt. Im Stuttgarter Gemeinderat kam es dieser Tage hierüber zu einer ziemlich gedrückten Debatte, als die Sachverständigen überein- stimmend feststellten, es lasse sich von nie- manden voraussagen, in welchem Umfang und in welcher Häufigkeit mit wilden“ und umerwünschten Mineralwasserausbrüchen ge- rechnet werden müsse. Zwar einigte man sich darauf, daß die Sicherung und Erhaltung der Mineralquellen allen anderen Erfordernissen Voranzustellen sei, aber an der Tatsache, ge- rade an dieser mineral wasserträchtigen Stelle die Schleusen zu bauen, konnten auch die Gemeinderäte von 1955 nichts mehr ändern. Ihnen blieb außer wehmütigen Betrachtun- gen über die Sünden der Väter nur noch zu beschließen, das seit Jahren geplante große Mimeralschwimmbad auf der gegenüberlie- genden Neckarseite, für das mam fünf Millio- nen auswerfen will, bis nach dem Schleusen bau zurückzustellen, um die Gefahren für den Quellenschatz nicht noch zu verdoppeln. Die schlechten Erfahrungen, die man 1928/29 bei der Neckarkanalisierung machte, als dem Quellensystem der erste niemals wieder gut- Nebel gefährdete Zugverkehr erheblich Zusammenstöße bei Heidelberg und Trier,(auungen bei Ludwigshafen Heidelberg/ Ludwigshafen/ Trier. Elf Rei- sende des Personenzuges nach Sinsheim wur- den am Dienstagabend bei einem Zugzusam- menstoß im Heidelberger Bahnhof leicht ver- letzt. Sie konnten alle nach kurzer Behand- lung in der Chirurgischen Klinik wieder ent- lassen werden. Im dichten Nebel war eine Rangierlokomotive mit zwei leeren Wagen auf den Personenzug aufgefahren. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Es wird angenommen, daß der Lokomotivführer der Rangiereinheit wegen des Nebels ein Signal übersehen hat. Zu größeren Verkehrsstauungen kam es am gleichen Tage infolge starken Nebels und technischer Störungen im Ludwigshafener Hauptbahnhof. Bereits am Vormittag hatte eine Störung auf der Mannheimer Seite zu einer Verstopfung des Ludwigshafener Hauptbahnhofes geführt. Gegen Mittag kam dazu noch der Ausfall einer wichtigen Weiche im Hauptbahnhof, so daß ein Teil der ohnehin überlasteten Bahnsteige nicht mehr bedient werden konnte. Aus diesem Grunde mußten am Nachmittag mehrere nach Ludwigshafen verkehrende Züge be- reits in den Vororten gestoppt werden. Wie weiter bekannt wurde, ist es nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß es am Vormittag im dichten Nebel nicht zu einem schweren Unglück an einem verkehrs- reichen, schienengleichen Bahnübergang im Stadtzentrum von Ludwigshafen kam. Der verspätete D 1117 Paris-Ost Mainz passierte den Uebergang bei offenen Bahnschranken. Der Schrankenwärter, der angibt, keine Vor- ankündigung erhalten zu haben, konnte in letzter Sekunde Passanten am Uberschreiten des Bahnübergangs hindern. Zum Schließen der Schranke hatte er keine Zeit mehr. Kurz vor dem Passieren des D-Zuges, der seine Fahrt kurz unterbach, hatte noch ein schwe- rer Lastzug die Gleise überquert. Ein Zugunglück, bei dem großer Sach- schaden entstand, ereignete sich am Diens- tagabend 20 Kilometer von Trier entfernt. Wie die Bundesbahn mitteilte, entgleiste der Güterzug Nummer 5090, der in Richtung Perl fuhr, und stellte sich in dem kleinen Bahn- hof quer. Zwölf Güterwagen wurden dabei stark beschädigt, zwei Waggons total zer- trümmert. Auf einer Strecke von etwa 100 Metern wurden zwei Gleise völlig unbrauch- bar. Personen sind nicht verletzt worden. Das Zugunglück entstand durch Achs- oder Federbruch an einem der entgleisten Wagen, Wahrscheinlich einem Tankwagen. Das Gleis Perl— Trier ist seit Mittwochfrüh wieder be- fahrbar, am Gleis Trier Perl waren die Re- paraturarbeiten mittags noch im Gange. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf mehrere hunderttausend Mark. zumachende Schaden zugefügt wurde, waren noch in zu frischer Erinnerung, als daß sich auch nur eine einzige Stimme gegen diesen Ausweg erhoben hätte. Erfreulicheres läßt sich dagegen von ande- ren Stuttgarter Ereignissen— Gewesenen und noch Bevorstehenden— berichten: Ueber 135 000 Besucher sahen das letzte große Stutt- garter Ausstellungsereignis dieses Jahres auf dem Höhenpark Killesberg, die 6. Bundes- fachschau für das deutsche Hotel- und Gast- stättengewerbe. Veranstalter und Aussteller rieben sich ob des guten Erfolges die Hände. Mehr im Stadtzentrum macht der Bau der neuen Liederhalle gute Fortschritte. Kein ge- ringerer als Professor Münchinger mit seinem in der ganzen Welt bejubelten Kammerorche- ster, hielt dieser Tage vor 300 Stuttgarter Schulkinder die erste„akustische General- probe“ im mittleren Saal ab. Der Architekt und die musikliebende Bevölkerung der Lan- deshauptstadt waren nicht wenig erfreut, als sie aus fachmännischem Mund hörten, die Akustik, das A und O eines jeden Konzert- sgales, lasse nichts zu wünschen übrig. Schon jetzt läßt sich aber auch sagen, daß das große Deutsche Sängerfest, dessen Schauplatz die neue Liederhalle im August des nächsten Jahres ist, eines der größten Ereignisse Stutt- garts nach dem Krieg sein wird. Schon liegen fast 100 000 Anmeldungen aus allen Teilen Deutschlands vor. Ueber 80 einzelne Konzerte und Veranstaltungen umfaßt das jetzt vor- liegende Programm. Die Quartiersuche für die Zehntausende von Sangesfreunden aus Ost und West— selbst aus den USA liegen schon jetzt Hunderte von Anmeldungen vor!— mußte bis nach Backnang und Ludwigsburg, ja selbst bis Reutlingen und Tübingen aus- gedehnt werden. 2. Spielkartenausstellung Mainz. Das deutsche Spielkarten-Museum in Bielefeld hat seine komplette Sammlung mit wertvollen Originalen aus den letzten sechs Jahrhunderten dem Gutenberg-Mu- seum in Mainz für eine Ausstellung vom 12. November bis 11. Dezember zur Verfü- gung gestellt. Die Ausstellungsstücke um- fassen Material aus Asien, Europa und der Neuen Welt Beleidigung Niemöllers kostete 800 DM Gericht sagte: Niemöller ist keine Persönlichkeit des politischen Lebens Frankfurt. Wegen Beleidigung des hes- sischen Kirchenpräsidenten D. Martin Nie- möller verurteilte eine Frankfurter Straf- kammer den 26 Jahre alten Bundespresse- referenten der Deutschen Jungdemokraten, Fritz P. zu 800 Mark Geldstrafe. Der Staats- anwalt hatte wegen politischer übler Nach- rede die gesetzliche Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis beantragt. Das Gericht verneinte jedoch, daß Niemöller eine Per- sönlichkeit des politischen Lebens ist. P. hatte den Kirchenpräsidenten nach einer Rede Niemöllers auf einer Wiener Ta- gung des kommunistisch inspirierten Welt- kriedensrats im Dezember 1953 in einer Glosse in der FDP-Zeitung„Stimme der jungen Generation“ scharf angegriffen. Unter der Ueberschrift„Wir sind entsetzt“ hatte er Niemöller den„traurigsten Apostel der evangelischen Kirche“ und„einen vom Ehr- geiz geblendeten Kirchenbeamten“ genannt. Er beschuldigte den Kirchenpräsidenten außerdem der Gotteslästerung,. 5 —— Das Gericht stellte fest, Niemöller habe in Wien„mit sittlichem Ernst und in wür- diger Form“ das vorgetragen, was ihm als Christen zur Erhaltung des Friedens am Herzen gelegen habe. Die Kritik des An- geklagten sei unsachlich und maßlos über das Ziel hinausgeschossen. Neben der schwe- ren Beleidigung des Firchenpräsidenten habe P. die unwahre Behauptung aufgestellt, Niemöller habe in Wien mit Ilja Ehrenburg gesprochen. Bei der Bemessung des Straf- maßes hielt das Gericht dem Angeklagten u. a. seine Jugend und„mangelhafte Erfah- rung“ zugute. Niemöller selbst hatte als Zeuge auf eine Frage der Verteidigung ausgesagt, er habe die Absicht, die Leitung des Außenamtes der evangelischen Kirche niederzulegen, bisher habe man jedoch noch keinen geeigneten Nachfolger gefunden. Aus der Hessischen Nachbarschaff Erneut auf Römerstraße gestoßen Heppenheim. Bei Erdarbeiten für eine Kanalisation in Heppenheim ist man erneut auf die alte Römerstraße gestoßen, von der im Frühjahr unter der jetzigen Bergstraße ein fast zehn Meter langes Stück freigelegt worden war. Die zweieinhalb Meter unter der jetzigen Erdoberfläche liegende vier Me- ter breite Römerstraße ist aus unbehauenen Natursteinen gepflastert. In der Mitte ist eine Entwässerungsrille eingehauen. Warnlichtanlage versagte Darmstadt Die Geistesgegenwart eines Kraftfahrers einer Darmstädter Abschlepp- flrma verhinderte am Bahnübergang bei Bickenbach an der Bergstraße einen schwe- ren Unfall. Der Fahrer brachte seinen Ab- schleppwagen im letzten Moment zum Ste- hen. Da das Warnlicht weiße Signale gab, hatte er angenommen, daß der Uebergang krei sei. Den Zug konnte er infolge des dich- ten Nebels nicht sehen, hatte aber in seinem offenen Führerhaus den Warnpfiff der Lo- komotive gehört. Der Grund für das Ver- sagen der Warnlichtanlage ist noch nicht ge- Klärt. Diebstähle aus Abenteuerlust Offenbach. Vier fünfzehnjährige Lehr- inge, die in den letzten Wochen 22 Fahrrad- diebstähle und-beraubungen in Offenbach und Neu-Isenburg ausübten, hat die Polizei jetzt ermittelt. Die Halbwüchsigen, die alle in guten Lehrverhältnissen stehen, haben die Diebstähle lediglich aus Geltungsbedürfnis und Abenteuerlust begangen. Sie setzten die entwendeten Gegenstände keineswegs in Geld um, sondern richteten sich in einem Keller ein Beutelager ein. 5 Kleines Atomkraftwerk für Hessen Darmstadt. Der Darmstädter Oberbürger- meister hat sich dafür ausgesprochen, eine hessische Ausbildungsstätte für Atom-Inge- nieure aus sachlichen Erwägungen nach Darmstadt zu verlegen. Die technische Hoch- schule in Darmstadt und die Stadt Darm- stadt führen bereits seit geraumer Zeit Be- sprechungen über den möglichen Platz für ein kleines Atomkraftwerk, das bei einem Kostenaufwand von etwa fünf bis sechs Mil- lionen Mark an der Ausbildungsstätte für Atom-Ingenieure errichtet werden müßte. Als Standpunkt des Atomkraftwerkes wur- den zunächst der Griesheimer Sand bei Darmstadt oder ein Platz am Ostrand der Stadt vorgeschlagen. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Blechsalat in Kaiserslautern Kaiserslautern. Der amerikanische Ar- beitskreis für Verkehrserziehung in Kaisers- lautern will der deutschen und amerikani- schen Bevölkerung während einer vom 10. bis 16. November dauernden Verkehrssicher- heitskampagne die Folgen von Unachtsam- keit im Verkehr besonders drastisch vor Augen führen. In einer Parade unter dem Motto„Blechsalat“ sollen in einem langen Zuge alle in letzter Zeit bei Verkehrsunfäl- len angefallenen Auto- und Motorrad- Wracks durch die Stadt gefahren werden. Der„Verkehrssalat“ soll auf Tiefladern transportiert werden. Schilder deutsch und englisch beschriftet, sollen Zeit, Ort und Opfer des betreffenden Verkehrsunfalls so- wie die Schadenshöhe angeben. Außerdem beabsichtigen die Amerikaner, fast hundert Bilder von Verkehrstoten zur Abschreckung öfkentlich auszustellen. Bestialische Rache Landstuhl. Wahrscheinlich um eine alte Schuld zu begleichen und seinem Wider- sacher einen Denkzettel zu geben, hat der 31 jährige Hilfsarbeiter Willi Flickinger aus dem berüchtigten Dorf Neumühle bei Land- stuhl den von einer Kirmes nach Hause zurückkehrenden 22 Jahre alten Hilfsarbei- ter Alois Dahler, ebenfalls aus Neumühle, überfallen und diesem mit einem spitzen Gegenstand ein Auge ausgestochen. Die Gen- darmerie hat ermittelt, daß dem Zwischen- Alen ei mio i bead, Un 5018 Reck NR NN neut halbbiiltrelllageueliner fall kein Streit vorausging. Flickinger wurde verhaftet und in das Landstuhler Unter- suchungsgefängnis eingeliefert. Draht stoppt Schiffsschraube Mainz. Infolge des niedrigen Rhein wasser- standes havarierte das Motorschiff„Rhein- Main“ einer Frankfurter Reederei bei Sankt Goar. Ein auf dem Flußgrund liegender Draht rollte sich fest um die Schiffsschraube, so daß das Schiff manöverierunfähig liegen blieb. Es mußte in den Loreleihafen von St. Goarshausen abgeschleppt werden, wo es repariert werden soll. Die geringe Wasser- tiefe führte auch im Bereich des Wormser Wasser- und Schiffahrtsamtes in den letzten Tagen bei verschiedenen Schiffen zu Grund- berührung. Die Schiffe konnten, nur leicht beschädigt, ihre Fahrt fortsetzen. Ein 600 Tonnen-Schleppkahn aus Schollbrunn mußte im Neckar jedoch auf Grund gesetzt werden, um Schiff und Ladung zu retten. Untersuchungsmethoden zu rauh Mainz. Die vorsätzliche Verschleppung eines Versorgungsprozesses durch einen Kriegsbeschädigten aus dem Kreis Mainz stand im Mittelpunkt einer Berufungsver- handlung vor dem Landessozialgericht. Das frühere Oberversicherungsamt Hessen-Pfalz hatte einem Afrikakämpfer ein Herzleiden nach Diphterie als Wehrdienstbeschädigung zuerkannt, obwohl die medizinischen Gut- achten nicht eindeutig für ihn sprachen. Des- wegen legte das Land Berufung ein, und es kam in einem ersten Termin vor dem Lan- dessozialgericht im Frühjahr zu einem Be- Weisbeschluß, der Beschädigte solle sich einer erneuten Untersuchung in der Universitäts- klinik in Mainz unterziehen. Weil er aber die Universitätsklinik in Mainz als eine In- stitution mit„rauhen Untersuchungs- methoden“ bezeichnet hatte, verwies das Ge- richt den Kriegsbeschädigten zur Universi- tätsklinik Frankfurt. Aenne Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 10. November 17.45 Kinderstunde: Uebertragung des St.- Martins-Zuges der Kinder àus der Düsseldorfer Altstadt) Die Münchener Abendschau mur über Sender Wendelstein) Es sieht so einfach aus Bevor Kolumbus nach Amerika fuhr Der„Kleinen Freiheit“ Reise in die Zeit! 19.00 20.00 20.35 21.10 DIR 2U LIEBE MIR ZU LIEBE Und tust Du es nicht Dir zuliebe, dann tu“ es bitte mir zuliebe la. enuuehertegge Preiser ges U. Plürgng van Nehehen de, — Wenn vom Rauchen die Rede ist, will diese ſiebevoſſe Mahnung sagen: Batschari-Filter. Der ultrafeine e Filter läutert den Rauch und bewahrt das Aroma. A. Batschari Cigarettentabrik aden. Baden —— 1 MORGEN Donnerstag, 10. November 1955] Nr. Frankfurter Sechstage: INülter/ Ziege zurückgefallen Die französische Mannschaft Senfftleben Forlini schob sich am Mittwochnachmittag beim Frankfurter Sechstagerennen nach zwei Jagden mit Rundenvorsprung allein an die Spitze. Die zweite Jagd wurde durch Stürze des Holländers Smits und des Berliners Weinrich vorzeitig beendet. Beide Fahrer mußten sich in ärztliche Behandlung be- geben. Stand am Mittwochnachmittag, 17 Uhr: 1. Senfftleben/ Forlini; eine Runde zurück: 2. Roth Bucher; zwei Runden zurück: 3. Niel- seKlamer, 4. Petry/ Schürmann, 53. Koblet/ Patterson, 6. Preiskeit/ Zoll, 7. Weinrich Lie- belt; drei Runden zurück: 8. Intra/ Scholl, 9. Müller/ Ziege. Kickers gefielen in Bristol Die Stuttgarter Kickers wurden am Diens- tagabend in Bristol von der englischen Be- rufsspieler- Mannschaft Bristol City(zweite Division) mit 3:1(1:0) Toren geschlagen. Ob- wohl das Spielfeld durch heftigen Regen aufgeweicht war, boten beide Mannschaften ein ansprechendes Spiel, in dem die eng- lischen Gastgeber von Beginn an leicht über- legen waren. Nach fünf Minuten brachte der Halblinke Tommy Burden Bristol City mit 1:0 in Führung. Dann aber hielten die Stutt- garter, bei denen Strauß im Tor, die beiden Außenläufer Welz und Ritter und der Halb- rechte Flaig besonders geflelen, das Spiel volle 60 Minuten offen, bevor in der 65. Mi- nute wiederum durch Burden der zweite Treffer für Bristol flel. In der 77. Minute erhöhte der für Bristol spielende frühere deutsche Kriegsgefangene Alois Eisenträger Auf 3:0, bevor Stuttgarts Halbrechter Flaig in der 82. Minute den Ehrentreffer schoß. Rekordmarke jetzt bei 16,45 m Olympiasiegerin Galina Zybina verbes- serte in Stalinabad(Tadschikistan) zum drit- temmal in diesem Jahr ihren Weltrekord im Kugelstoßen. Nachdem sie die Kugel im September in Leningrad 16,29 m und im Ok- tober in Stalinabad 16,32 m weit gestoßen hatte. kam sie jetzt auf die neue Welt- rekord weite von 16,45 m. Sie übertraf da- mit ihre olympische Siegesleistung von Hel- Sinki 1952. als sie mit 15,28 m Olympia- slegerin wurde, um mehr als einen Meter. Karten für das Länderspiel Bel der Geschäftsstelle des SV Waldhof sind noch Stehplatz-Karten für das Karls- ruher Länderspiel gegen Norwegen erhält Uch, die täglich zwischen 15 und 18 Uhr ab- geholt werden können. Weltmeister H. G. Winkler: „Das dar 1955 werde ich nie vergessen“ Aachen bewies, daß der Erfolg von Madrid kein Zufall war/ Weltmeisterschaftsmodus reformbedürftig Noch jung ist das Championat der Spring- reiter und noch jung ist der zweifache Titel- träger Hans Günther Winkler. Der kleine, schwarzhaarige Weltmeister, der am 24. Juli 1926 in Wuppertal geboren wurde, ist ein netter Plauderer. Mit der abgelaufenen Sai- son ist er mehr als zufrieden und in einem Interview bezeichnete er das Jahr 1955 als sein größtes Erfolgsjahr. Winkler meinte: „Glauben Sie mir, das Jahr 1955 werde ich nie vergessen. Ich habe in Aachen anfangs nicht geglaubt, meinen vorjährigen Erfolg von Madrid wiederholen zu können. Es ist sehr schwer, zweimal hintereinander eine solche Weltmeisterschaft zu gewinnen. Aber als ich die drei Vorentscheidungen, die eigentlich noch höher zu bewerten sind als das Finale selbst, klar nach Punkten vor meinen Mitkonkurrenten entschieden hatte, da wußte ich, daß nun nichts mehr schief gehen konnte.“ Winklers Aeußerung darf nicht als Ueber- heblichkeit angesehen werden, denn ein- schränkend fügte er hinzu, daß ihn auch ein zweiter oder dritter Platz im Finale glück- Uich gemacht hätte. Durch seinen Sieg habe er in Aachen aber zeigen können, daß der Erfolg von Madrid kein Zufall war. Von vielen wurde es nicht verstanden, dag H. G. Winkler mit Halla die Vorentschei- dungen bestritt und dann im Finale Orient benützte. Er gab hierzu eine plausible Er- klärung:„Die sensible Halla brachte mir in den Ausscheidungen die nötige Sicherheit, Während dann im Finale der robustere Orient des richtige Pferd war. Wer glaubt, daß ich Orient als„Falle“ für die drei anderen Kon- kurrenten einsetzte, muß enttäuscht werden. Alle drei Finalisten ritten den unkomplizier- ten Orient gern und zogen ihn Halla vor. Halla ist durch die Verletzung in Madrid etwas schwieriger geworden.“ Es ist aber er- freulich zu hören, daß durch Massage und gute Betreuung dieser Schaden bei Halla wieder fast ganz behoben ist. Wenn sie bis zum März wieder eingesetzt wird, dann dürften Alle Spuren von Madrid ausgemerzt Sein. „Es gibt viele Pferde, und doch nur wenige, die wirkliche Weltklasse darstellen“, erklärte Winkler. Zu diesen wenigen, die man an einer Hand aufzählen kann gehören u. a. Merano, Halla und Meteor. Gewiß ist Der Rubel rollt um Fußballspieler: Ein ali de, Nekord- Jtansfersummen Für Mittelläufer John Charles bietet englischer Erstdivisionär 470 000 Mark Noch rie, seit auf der Welt Fußball ge- spielt wird, wurden derartige Rekord transfersummen registriert, wie im Jahr 1958. Den Vogel schoß der englische Erstdivisio- när Cardiff City ab, der dem Zweitdivisionäar Leeds United 40 000 Pfund bot, um den 23 Jahre alten Mittelläufer John Charles erwer- ben zu können. 40 000 Pfund entsprechen eimer Summe von rund 470 000 DM. Diese Summe will Cardiff nicht für einen Stürmer, sondern für einen Abwehrspieler ausgeben. Gerade diese Tatsache macht das Angebot 80 sensationell, weil die Rekordtransfersummen bisher fast ausschließlich für Stürmer be- zahlt worden sind. Kommt das Geschäft zustande, würde John Charles der am höchsten gehandelte Fußballspieler Großbritanniens sein. Der bis- herige Transfer-Rekord in England belief Schwimmer-Elite in Stuttgart: DS prüft seine Olympiakandidalen Fugger gilt auf der Kraulstrecke als Favorit/ Birgit Klomb kaum gefährdet Mit den Olympla-Prüfungskämpfen am Wochenende im 50-Meter-Becken von Stutt- gart-Heslach beginnt der Deutsche Schwimm- Verband seine vorerst noch sehr allgemein gehaltenen Vorbereitnugen auf Melbourne. Zweck dieser Wettkämpfe ist in erster Linie, emen Ueberblick über den Trainingseifer der deutschen Spitzenklasse zu erhalten und den Aktiven für ihre weitere Arbeit unter ihren Vereinstrainern die koordinierte Anleitung zu geben, die sie normalerweise in— aus finanziellen Gründen nicht möglichen— Lehrgängen erhalten würden. Für die Wettbewerbe des olympischen Programms und zusatzlich die 200 Meter Rraul wurden mit Ausnahme der beiden 100-Meter-Kraulkonkurrenzen sowie der 200 Meter Brust für Herren, wWo je zehn Aktive. erwartet werden, jeweils die fünf Besten der Freiwassermeisterschaftn eingeladen. Die Besetzung verspricht daher Kämpfe vom Format deutscher Meisterschaften. Rekord zeiten darf man jedoch trotzdem nicht er- warten, weil ein Großteil unserer besten Kräfte durch ein individuell ausgerichtetes längeres Aufbautraining(Köhler, Künzel, Mäsel) noch nicht die gute Frühform er- reicht hat, die erst am Wochenende in Düssel- dorf einige junge Meister Fugger, Helga Schmidt) erkennen liegen. Zu den interessantesten Wettbewerben wären die 200 und 400 Meter Kraul gewor- den, wenn Köhler mit den Vorbereitungen schon so Weit wäre, daß er seinem so stark in diese Saison gestarteten Rivalen Fugger den Kampf liefern könnte, der in Düsseldorf zu einem neuen Rekord gefehlt hatte. Bei den gegebenen Umständen muß man aber Fugger als Favoriten bezeichnen. Paul Voell und Dieter Wagner als schnellste Sprinter werden über 200 Meter gleichfalls mit vorn zu finden sein. Rekordmann Miersch und Hans Botsch im Rückenschwimmen, Europa- meister Bodinger und Uli Rademacher über 200 Meter Brust sollten sich gleichfalls harte Kämpfe liefern, während über 200 Meter Butterfly Mäsel vor Weber und Katzorke zu erwarten ist. Bei den Damen hofft Kati Jansen über 100 Meter Kraul auf einen Sieg über die Doppelmeisterin Birgit Klomp, die über 400 Meter kaum gefährdet erscheint, zumal Gisela von Netz durch Krankheit ausfällt. Helga Schmidt beherrscht die 100 Meter Rücken. In den Brust- und Butterfly-Rennen sollte die Tagesform in ausgeglichenen Fel- dern entscheiden. sich auf 34 000 Pfund Sterling und wurde von Sheffield Wednesday an Notts County für Jackie Sewell bezahlt. Die 400 000 DM haben sich inzwischen bezahlt gemacht! Bis das Geschäft zwischen Cardiff City und Leeds United vollends perfekt wird, ist der 21 Jahre alte Innenstürmer Eddie Fir- mami derjenige englische Fußballer, für den arm meisten bezahlt worden ist. Der italie- nische Club Sampdoria bot dem englischen Erstdivisionär Charlton Athletic 35 000 Pfund (410 00 DMW. Charlton-Manager Jimmy Seed sagte angesichts dieser phantastischen Summe nicht nein und so ging der in Südafrika be- heimatete Firmani Mitte Juli nach Italien. Ueberhaupt Italien: hier wurden in diesem Jahr die größten Geschäfte mit Fußballern getätigt. Napoli mußte an Botofago Rio de Janeiro 450 00 DM für Vinicio bezahlen. 400 000 DM kosteten die Brasilianer Julinho und da Costa dem AS Roma. Selbst im inter- nen italienischen„Spielerhandel“ gab es emen neuen Rekord, als Ferrario, der Mittel- ufer der Nationalelf, von Juventus Turin zu Internazionale Milano ging. Alle diese Spieler in den Schatten stellte aber Tommy Lawton, jahrelang der Mittel- stürmer der englischen Nationalmannschaft. Lawyton hatt die Zeit der Riesentransfersum- men nicht mehr im Zenith seines Körmens erlebt. Dennoch zahlten vier Clubs insgesammt 53 000 Pfund Sterling, also rund 625 000 DM für Lawton. Noch im Alter von 32 Jahren wurde Tommy Lawton von Notts County an den Londoner Club Brentford für 15 000 Pfund abgegeben. Notts County selbst war durch Lawton von der 3. in die 2 Division gekommen, so daß sich die Transfersumme ven 20 000 Pfund bezahlt gemacht hat, die im Jahr 1947 Notts County an Chelsea entrich- tete. Im Jahr 1945 hatte Everton den Mittel- jäufer für 11 500 Pfund an Chelsea verkauft. Everton selbst hatte Tommy Lavrton bereits im Jahr 1935 von Burnley für 6500 Pfund erworben. Tommy Lawton spielte in seiner 3 24 mal in der englischen National- elk. An den Transfersummen verdienen die Spieler selbst nichts. So ist es wenigstens in England. In Italjen ist man allerdings groß- zügiger. Ein de Costa, Julinho oder Schiaffino Wäre nie nach Italien gegangen, wenn man mm nicht noch ein entsprechendes Handgeld gegeben hätte. Der Kurswert dieser Spieler ist Also noch viel höher, als die offlzielle Transfersumme aussagt, denn der Verein muß ja auch noch das Handgeld bezahlen. erstklassiges Pferdematerial vorhanden doch meistens fehlt eben der„letzte Pfiff!“ Und den habe eben ein Pferd, oder es habe ihn nicht. Anerziehen könne man diesen nicht. Winkler verfügt über gute Pferde wie Halla, Gronau, Skala, Orient und Sturm- Wind. Von Gronau und Skala erhofft er sich viel, und auch Sturmwind hat ihn bisher nicht enttäuscht. Wenn sich der Weltmeister nun in absehbarer Zeit in Warendorf ein Häuschen baut, dann kann er mit diesen Pferden noch mehr arbeiten, denn unmittel- bar bei dem Haus wird eine schöne Koppel Sein. Viel Freude hat Winkler auch an Viola, die in Pinerolo und Paris ihre guten Eigen- schaften bewiesen hat. Mit dem Turnier in Paris beendete Wink- ler die diesjährige Saison, wobei ihm gerade das Pariser Publikum viel Beifall zollte, ob- Wohl er keinen Sieg an der Seine erringen konnte. In Genf, wo sich vom 19. bis 27. No- vember nochmals viele internationale Kön- ner ein Stelldichein geben., wird Winkler nicht dabei sein. Deutschland ist dort mit Fritz Thiedemann, Magnus von Buchwaldt, Walter Schmidt, Jochen Matz und Fräulein Anne Clement vertreten. Das Jahr 1955 brachte H. G. Winkler 39 Siege. Unter seinen Erfolgen hier die wich- tigsten: Der Sieg in der Welt meisterschaft der Springreiter, im Deutschen Derby, im Großen Preis von Frankreich, im Großen Preis von Belgien und im Preis der italieni- schen Kavallerie. Besonders freut es Winkler natürlich, daß er auch in diesem Jahr das deutsche Championat vor seinem Freund Fritz Thiedemann erringen konnte. Der Spanier Goyoaga, der 1953 in Paris Weltmeister war, kam 1954 in Madrid auto- matisch ins Finale. Bei Winkler, als dem Sieger von Madrid, war dies 1955 in Aachen nicht der Fall. Es spricht für die sportliche Einstellung des zweifachen Weltmeisters, daß er auch beim nächsten Championat im Jahre 1957 die Qualifikation des Titelverteidigers für erforderlich hält. Nur ist er der Mei- nung, daß die in den Qualiflkationswettbe- werben erzielten Punkte auch im„Finale der letzten Vier“ dazu gewertet werden sollten. Dadurch würde die Gefahr beseitigt, daß der Schluß wettbewerb mehr oder weniger auf Zufälligkeiten beruht. Auch würde es Wink- ler gerne sehen, wenn die Klausel wegflele, daß jedes Land nur einen Reiter im Finale haben kann. Dadurch kam beispielsweise 1955 in Aachen Fritz Thiedemann um seine Chance. Aber gegen eine Aenderung der bis- herigen Bestimmungen haben sich die klei- neren Reitsportnationen energisch ausge- sprochen. Weiteres Vorbereitungsspiel des MERC: Nationalspieler im Training In der Sportschule Schöneck bei Karl. ruhe trainjeren seit Dienstag die Fußball Nationalspieler, um sich auf das Treffen an 16. November in Karlsruhe gegen Norwegen vorzubereiten. Bundestrainer Herberge mußte allerdings auf einige Kandidaten ver zichten. So fehlten Torwart Herkenrath (Essen) und der Läufer Mai Fürth) aus be. ruflichen Gründen, Sandmann Oortmund und Schäfer(Köln) wegen Verletzung, De Hamburger Posipal kehrte inzwischen Wie. der in die Hansestadt zurück, er wird jedoch Ende der Woche wieder in Schöneck erwarte Der Lehrgang begann mit einem thecre. tischen Unterricht und einem Balltraining Als Ehrengast war der frühere Nebenspielg F. Walters, der erst vor kurzem aus sowie. tische Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt Rechtsaußen Bretz, in Schöneck anwesen, Auszeichnung für Prof. Diem Für seine Verdienste um die Förderug des deutschen Sports erhielt der Rektor dg Kölner Sporthochschule, Prof. Dr. Carl Dien die neugestiftete Amtskette des Deutschen Sportbundes(DSB). Der Kultusminister vn Nordrhein- Westfalen, Dr. Werner Schü überreichte die Amtskette in einer Feier. stunde an der Sporthochschule zu Begim des Wintersemesters. Der Minister dantt bei dieser Gelegenheit dem DSB-Präsiden ten Willi Daume und allen verantwortlichen Funktionären des Deutschen Sportbundes dafür, daß es gelungen ist, nach dem Zusam- menbruch 1945 den Sport in völliger politi- scher Neutralität wieder aufzubauen. In Zukunft könne der Sport mit einer starken finanziellen staatlichen Untet. stützung rechnen, sagte der Minister, Un mehr Lehrkräfte als bisher für den Sport. unterricht heranzubilden, sollen vom Som- mersemester 1956 ab alle pädagogischen Akademien einen hauptamtlichen Sport. dozenten bekommen und die Sporthoch⸗ schulen den Status einer echten Hochschule erhalten. Sonderzüge zum Länderspiel Anläßlich des Fußgball-Ländersplel Deutschland- Norwegen am Bußtag in Karls. ruhe verkehren Verwaltungs-Sonderzüge und Triebwagen der Bundesbahn aus dem ganzen badischen Raum. Sie werden von Freiburg, Bühl, Mingolsheim-Kronau und Mannheim aus nach Karlsruhe eingesetzt werden. Daxlanden— Neckarau abgeseti Wegen der Berufung des Daxlander Auhenläufers Max Schwall in die Amateur- Nationalmannschaft hat der Spielausschul des Nordbadischen Fußballverbandes daz Punktespiel FV Daxlanden— VIL Neckarau am 13. November abgesetzt. Der neue Tei- min für dieses Spiel steht noch nicht fest. Dey Aussteiger spieli Am Samstag stellt sich die Düsseldorfer EG im Eisstadion vor Auch für das kommende Wochenende hat der MERC mit der Düsseldorfer Eislauf- gemeinschaft wieder eine Oberliga-Mann- schaft zu einem Freundschaftsspiel verpflich- tet. Bewußt bestreiten die Mannheimer 80 schwere Begegnungen, um die Mannschaft kür die Aufstiegsspiele zur Oberliga gut vor- zubereiten. Die Düsseldorfer haben die Meister- schaftsrunde mit einem beachtlichen Unent- schieden(6:6) gegen die Krefelder„Preußen“ begonnen, wobei der Oberliga-Neuling dem Spielverlauf nach sogar einen knappen Sieg verdient gehabt hätte. Gerald Strong, der kanadische Trainer der Mannschaft, der am Samstag in Mannheim im Tor stehen wird, hat seine Schützlinge bereits sehr gut in Kon- dition gebracht und das Team durch einige hoffnungsvolle Nachwuchstalente verjüngt. Zu den bewährten Stammspielern Nie, Dolna und Hillmann sind mit Kaltenhäuser, Bunte und Pabelik Spieler gekommen, die gegen den Nbsteige⸗ vom DEV bereits für die B-Ländermann- schaft nominiert wurden. Bisher hat sich der MERC bei den Ver- gleichskämpfen mit den„Großen“ recht gut geschlagen. In Kondition und Spieltechnik hat die Mannschaft unverkennbare Fort- schritte gemacht. Wenn die Stürmer auch endlich Tore schießen, dann könnte für den MERC am Samstagabend etwas„drin“ sein, Das Spiel beginnt um 20 Uhr. Wetkfkampi-Pause für Fütterer Der Karlsruher Sprinter Heinz Fütterer unterzieht sich in dieser Woche in der Frei- burger Unſversitätsklinik einer Mandelopera. tion. Ob darüber hinaus auch ein Eingrin am Halswirbel notwendig wird, steht noch nicht fest. Fütterer klagt seit April dieses Jahres über Schmerzen im Nacken, die von einem Sturz während des Trainings her. rühren. Er muß einige Monate pausieren und karm voraussichtlich nicht vor Mai nächsten Jahres an den Start gehen. Mein lieber Mann, mein guter Vater, Großvater und Urgroßvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Jean Bauer Gastwirt ist im Alter von 73 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit sanft entschlafen. Mhm.-Feudenheim, den 9. November 1955 Hauptstraße 36 In tlefer Tra Elisabetha Bauer geb. Wühler und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 11. November 1955, Friedhof Feudenheim. Hauptfriedhof Loser, Berta, Nietzschestraße 30 Krematorium Riedlinger, Gustav, Krappmühlstraße 30 Kohlmeier, Thekla, F 7, 31 Friedhof Käfertal Friedhof Sandhofen Mäurer, Ingeborg, Posener Straße is Ohne Gewähr Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 10. November 1955 Hemrich, Wilhelm, Zichelsheimerstraße 49 Mayer, Heinrich, Friedrichsfeld, Kolmarer Str. 27i Sadowski, Stanislaus, Waldhof, Wachtstrase 31 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Unsere liebe Mutter, Guter Fortschritt 19 Auer: Nach langem schwerem Onkel und Neffe, Herr 14.00 Uhr, im Sonderburger Straße 18 „11.30 „0 „132.30 14.00 14.30 Anteilnahme durch Wort, 14.00 Besonderen Dank Herrn 8 Beistand, den Vertretern U . Ehre erwiesen haben. Wormser Straße 39 Oma, Uroma und Tante, Frau Karoline Rudel geb. Ruffler ist kurz vor Vollendung ihres 86. Lebensjahres, am 9. November, sanft entschlafen. Mhm.- Waldhof, Heinr. Hübner u. Frau Emilie geb. Rudel Josefine Stadler geb. Rudel Enkel und Urenkel Feuerbestattung: Freitag, den 11. November 1955, 13.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Sohn, Bruder, Schwager, Philipp Hartmann kurz vor Vollendung seines 53. Lebensjahres. Mhm.-Sechönau, den 8. November 1955 Feuerbestattung: Freitag, den 11. November 1955, 13,00 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Schwester Susanna Freund ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise inniger ehrenden Nachruf und all denen, die der Verstorbenen die letzte Mh m.- Käfertal, den 10. November 1933 1 den 10. November 1955 L 4 4 10 Tabletten ON 95 2 20 fobletten OM 4.70 in allen Apotheken Bei Schmerzen bewährt Foaomilien-Nachtiehten gel Kopf. und Zahnschmerzen, Ftauenschmettenundthevmat. deschwetden heſfen J. 2 fabl. schnell und zuverlössig. Leiden verschied mein lieber Mann, KE 2, In tiefer Trauer: Mina Hartmann geb. Widenmeyer und alle Angehörigen Schrift und Blumenspenden zu danken. Nach langem schwerem und mit großer Geduld ertragenem Lei- 9 den ist mein lieber Gatte, Herr Friedrich Müller im 70. Lebensjahr entschlafen. Mannheim, 9. November 1955 vember, 11.30 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim. ö ö Beerdigung: Freitag, TODES- ANZEIGEN Montag- Ausgabe 0 Dammstraße 50 ALS VERMAHLTE GRUS SEN: Mannheim, den 10. NO ve Kirchliche Trauung 14.00 Uhr, Christuskirche. Klaus Förthner Helga Förthner geb. Schneider m ber 19355 Lange Rötterstraße 9 — —— 25 Ee er er ee noch nicht unseren federlosen— Ta nua biuller geb. Schröder und Nacht tragbaren— SPEZIAL-GURTEL. Unsee Friedrich Müller Wermißt) neuesten Errungenschaften werden auch Ihnen wieder Lebens- und alle Anverwandten freude bringen.— Neueste Auslandsfabrikate.— C. Hegel 11. No- Aachen, Thomashofstraße 21. Bitte besuchen Sie uns in: 1 70 von 9 bis 12 Uhr. mre Schmerzen in den Füßen, Beinen, Waden, Knien, Hüften, Rücken werden immer schlimmer, offene, 3 schwollene Füße, Krampfadern. Warum noch quälen Ihr Bruc heim am Freitag, 11. November, in den Wartburg- Sälen, F macht Ihnen Sorgen, dann kennen 8e Auch Hausbesuch möglich, Anruf erbeten. Mannheim PRRRHCOR-IMroRT Telefon 4 51 0 — Große Merzelstraße 41 für die Pfarrer Leiser für seinen kirchlichen der Firma Daimler-Benz AG für den Eva Freund Christian Freund des des Mannheimer Morgen“ nen- men wir am Sonntag bis 1s Unr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rückgebaude Verlages am Marktplatz Großhandel und Importe von Schokoladen Kuflee- Tee Feinkost Südweinen- Süßwaren Inländische Marken- und Importfabrikate. Auswahl— Qualität— preisgünstig! —— Bunde in fas sichert für de Wegfa der L die St tungs! niehun gehen Erhart VV hat de indust schaft Markt, Preisd 80 erk getrag Völker ständl daß 81 junkti antwon Verbr. Lohnf; Die am g. umi! Pestde ee ig Karlz. ugbal. en Am wegen berge en ver. Kenrath aus be. mung ng. Der en Wie. jedoch Wartet theore. raining nspielet 5 Sowie. Kkehrtz Wesend. Diem derung tor der 1 Dien utschen ter von Schütz Feiel. Begin dankte äsiden. Ptlichen thundez Zusam- polit. it einer Unter. er. Um Sport- 1 Som- gischen Sport. rthoch. schule piel ersplelz 1 Karl. derzüge us dem en von zu und 18 8etzt seln xlander mateur- usschuß es dag eckaraü 12 Ter- Test. 907 mann⸗ n Ver- cht gut technik Fort- r auch ür den 1 ein. erer ütterer r Frei- lopera- Bingrifl it noch dieses die von s her- en und achsten eee ä — Knlen, ne, ge- nalen? en Sie Tag Insere ebend ewald Mann- 4, 7-9 beten. — . 10¹ Ir. 259/ Donnerstag, 10. November 1955 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT a Sete eee Bäuerliche Kampfmaſnahmen — Hau, schau, wen? Selbstgeißelung vorbeugen „Haust du meinen Juden, hau ich deinen juden. Macht ihr den Milchstreik, dann werden wir euch bestreiken. Keine Land- maschinen mehr kaufen, keine überflüssigen Textilien, keine Möbel, kurz das, was in der Stadt erzeugt wird, wollen wir nicht mehr baben, denn ihr wollt uns ja den gerechten Michpreis, also die 5 DPpf Erhöhung, die wir jorderten, nicht zubilligen.“ Das ist die neueste Masche— pardon, amtlich heißt as Androhung landwirtschaft- cher Kampfmaßnahmen— die sich die empersmentvollen Funktionäre westdeut- scher Agrarpolitik ausgedacht haben. Sagte einer der besonnenen, umsichtigen Iandwirte unlängst:„Das kommt mir so vor, als ob die Landwirte es versuchen wollten, mit einem Taschenmesser ein Banksafe zu nacken.“ Bevor die Rückwirkung solchen Käuferstreiks bis zur breiten Masse der Milchverbraucher gelangt, werden zwar einige Landmaschinenfabriken in Schwierig- zeiten geraten, aber die Landwirtschaft in noch größere Fährnisse hineingeschlittert sein. Denn ohne Industrie, ohne die indu- strielle Erzeugung kann die Landwirtschaft schlechthin nicht mehr existieren. Wollten die Iandwirte vielleicht auf den Kunstdünger dezug verzichten, oder auf andere Erzeug- nisse, deren sie einfach nicht entraten können? Hau, schau, wen, heißt danach die Parole. bas heißt, bevor du hinhaust, prüfe, ob du dich nicht selbst triffst. Eine sehr vernünftige Einstellung. Eine Pinstellung, die beweist, daß deutsche Land- wirte besser als die in ihrem Namen spre- chenden Funktionäre wissen, worufn es geht. Nämlich um die Erhaltung des gesamtwirt- schaftlichen Zusammenhanges, um die Erhal- tung des sozialen Gefüges. Tex Um den goldenen Boden des Handwerks WD) Die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks habe seit 1951 mit der Ent- wicklung der Großindustrie und der übri- gen Wirtschaft nicht Schritt halten können. Wie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Josef Wild, am 8. No- vember auf dem Obermeistertag der Hand- perkskammer Dortmund feststellte, kann von einer„Ueberhitzung“ der Konjunktur m Handwerk keinesfalls gesprochen wer- den. Die Außenstände sind inzwischen auf 2 Md. DM gestiegen. Notwendige Rationali- sierungsmaßnahmen könnten wegen der völlig unzureichenden Kredit- und Investi- tionsmittel nicht durchgeführt werden. Die Ueberhitzung der Konjunktur der Groß- industrie bezeichnete Wild als die Zwangs- läufige Folge einer einseitigen Investitions- tätigkeit der Bundesregierung zugunsten der Großwirtschaft. Die Bemühungen der Bundesregierung um eine Stabilisierung der Hochkonjunktur, S0 betonte der Präsident, werden vom Deut- schen Handwerk begrüßt. Diese Stabilisie- rung müsse jedoch im Interesse der Wett- bewerbsgleichheit auch auf das Handwerk und den Mittelstand ausgedehnt werden. Wild appellierte an die Bundesregierung, besonders durch steuerpolitische Maßnah- men zu einer gesunden wirtschaftspolitischen Weiterentwicklung im Handwerk beizu- tragen. Neues Rathaus der Wirtschaft in Karlsruhe (SWS) Die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, die bisher behelfsheimmäßig ihr Haus in der Karlstraße 8 neben dem Bun- desverfassungsgericht mit zahlreichen ande- ren Verbänden teilen mußte, hat sich am Karlsruher Friedrichsplatz, unmittelbar hin- ter dem alten Weinbrenner-Rathaus, ein neues Kammergebäude erstellen lassen, das der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, Dr. Hammerbacher, als„Rat- haus der Wirtschaft“ bezeichnet. Das neue Haus, das in seinen oberen Stockwerken die Filiale der Industriebank und des Verbandes der Württemberg- Badischen Metallindustrie beherbergt, war bei der wachsenden indu- striellen Ausweitung Karlsruhes und bei Kartellamt vielgliedrig und kompliziert Eine neue Burg 5 Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen Plan über den vorgesehenen Aufbau des künftigen Bundeskartellamtes Ausge- arbeitet, dessen Verfasser der Vater des Kartellgesetz-Entwurfes der Bundesregie- rung, Ministerialrat Dr. Günther ist. Nach diesem Plan soll das Kartellamt etwa neun Spruchsenate und ebensoviele volkswirt- schaftliche Abteilungen erhalten, wobei letz- teren noch ein Betriebsprüferstab von 15 bis 20 Fachleuten zugeteilt werden soll. Eine dritte kleinere Gruppe soll sich mit der inne- ren Verwaltung des Amtes selbst befassen. Die vorgesehenen volkswirtschaftlichen Referate, die beratend den Senaten zur Seite stehen sollen, sind Grundstoffwirtschaft, Eisen- und Metallwirtschaft, Chemie und Mineralöl, Holz, Zellstoff und Papier, Genossenschaftswesen und freie Berufe, sonstige Industrien, Handwerk und Handel, Ernährung und Verkehr, sowie Geld-, Kredit- und Versicherungs wirtschaft. An der Spitze des Amtes sollen ein Präsi- dent und ein Vizepräsident stehen. Das Kartellamt soll jedoch von Bagatell- fällen freigehalten werden und nur Kartell angelegenheiten behandeln, die für die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung von weittragender Bedeutung sind. Angelegen- 8 90. g en. o d K URZ NACHRICHTEN Der Verband der Lebensversicherungsunter- nehmen beantragt die Aufhebung der Versiche- kungssteuer für Lebensversicherungsverträge. Das Steueraufkommen beträgt für die ganze Bundesrepublik lediglich etwa 20 Mill. DM, die u fast 150 Mill. Einzelbeträgen bei den Ver- zicherungsnehmern durch die Unternehmen für den Fiskus eingezogen werden. Bei einem egkall der Versicherungssteuer würde sich der Lebensversicherungsschutz nicht nur um lie Steuern, sondern auch um die Versiche- kungskosten verbilligen, die durch die Ein- nehung der Steuer bei den Unternehmen ent- gehen. Erhard lobt und ermahnt p) Bundeswirtschaftsminister Erhard hat dem Gesamtverband der deutschen Textil- industrie bescheinigt, daß sich die Textilwirt- schaft einer Anpassung an die gegebene Marktsituation und einer anerkennenswerten Preisdisziplin befleißigt habe. Ihr Verhalten, do erklärt Erhard, habe wesentlich dazu bei- getragen, die Lebenshaltungskosten der Be- völkerung relativ stabil zu halten. Selbstver- ständlich erwarte er von der Textilwirtschaft, dah sie auch in einer für sie besseren Kon- junkturlage für die Zukunft die gleiche ver- autwortungsbewußte Haltung gegenüber dem Verbraucher bezeugen werde. Lohnforderung in Südbadens Holzindustrie Die Gewerkschaft Holz in Südbaden hat m 8. November in einer Mitgliederversamm- Freie Devisenkurse vo m 9. November Geld Brief 1000 Lire 6,673 6,693 100 belgische Frances 8,402 3,422 100 französische Franes 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 Kanadischer Dollar 1,1934 1,1954 95,675 96,075 110,44 110,66 4,2135 4,2235 1 englisches Pfund 11,721 11,741 100 schwyedische Kronen 90,94 81,10 100 dänische Kronen 60,64 60,76 100 norwegische Kronen 58,59 59,71 100 Schweizer Franken(fr.) 98,27 98, 47 1 Us-Dollar 4,2102 4,2202 N DNA- W= 475 D-O; 100 DRA-O= 22,9 DM-W. NE-Metalle ne tolpt. Kupfer für Leitzwecke 448, 78.—450, 75 D el n Kabeln 130,00—131, 0 DM auuminium für Leitzweckee Vestdeutscher Zinn-Preis 1 240,00—242,00 PM 920,00 DM lung in Freiburg beschlossen, die Lohntarif- verträge für das Schreinerhandwerk und die holzverarbeitende Industrie in Südbaden so- kort zu kündigen. Die Versammlung verlangte in einem einstimmigen Beschluß eine Lohn- erhöhung um 15 v. H. Ferner fordert die Ge- werkschaft Holz den Wegfall der Ortsklassen und der Branchenabschläge, Lohngleichheit von Mann und Frau, Verkürzung der Arbeits- zeit auf höchstens 45 Stunden wöchentlich und unbefristete Laufdauer des Tarifvertrages. Weihnachtsgeld für Postangestellte (dpa) Das Bundespostministerium hat sich bereit erklärt, an seine Arbeiter ein Weih- nachtsgeld in Höhe von 50 DM für Verheira- tete, 30 DM für Ledige und 15 DM für jedes Kind zu zahlen. Der Hauptvorstand kam hin- sichtlich der mit dem Bundespost ministerium geführten Lohngespräche überein, die Ver- Handlungen über den neuen Lohntarif mit dem Bundespostministerium am 14. November fort- zusetzen. Die Postgewerkschaft beschloß außerdem, sich an den Lohn- und Gehaltsverhandlungen für die Arbeiter und Angestellten im öffent- lichen Dienst am 11. und 12. November mit dem Bundesfinanz ministerium zu beteiligen. Eisenbahner fordern Weihnachtszulage (dpa) Der Hauptvorstand der Gewerk- schaft der Eisenbahner Deutschlands unter- stützt die Forderung des Beamtenausschusses des Deutschen Gewerkschaftsbundes auf Zah- lung einer Weihnachtszulage an alle Bundes- beamten. In einer am 3. November veröffent- lichten Erklärung heißt es, der Geschäfts- führende Vorstand sei beauftragt worden, Ver- handlungen auf Zahlung der Weihnachtszu- lage an die Arbeiter, Angestellten und Beam- ten der Deutschen Bundesbahn zu führen. Dr. Veit dankt Präsident Sieber Der Wirtschaftsminister von Baden-Würt⸗ temberg, Dr. Hermann Veit, hat den Mann- heimer Handwerkskammer präsidenten Karl Sieber aus Anlaß der zehnjährigen Leitung der Mannheimer Handwerkskammer in einem herzlich gehaltenen Schreiben beglück wünscht und ihm für die erfolgreiche Aufbauarbeit im handwerklichen Organisationswesen in den letzten zehn Jahren namens der Wirtschafts- verwaltung des Landes gedankt.. der Bürokratie heiten regionaler Bedeutung sollen durch die Länder behandelt werden. Die Entscheidun- gen des Kartellamtes sollen Anspruch auf allgemeine Anerkennung haben und eine tragfähige Grundlage für den Wettbewerb schaffen. Es muß aus diesem Grunde glei- chermabßen nationalökonomische und recht- iche Gesichtspunkte berücksichtigen. Auszugehen ist von der allgemein gül- tigen Bestimmung des im Gesetzentwurf der Bundesregierung vorgesehenen 8 1:„Dies- bezügliche Verträge(also Kartellabsprachen — Anm. d. Red.) sind unwirksam, soweit sie geeignet sind, die Erzeugungs- oder die Marktverhältnisse.. zu beeinflussen.“ In Nichts zerstob die— auf amtliche Ver- sprechungen gegründete— Hoffnung, das Kartellamt würde nur so groß sein wie nötig; es solle jedoch möglichst schlagkräftig und unabhängig bleiben. Nach dem von Mi- misterialrat Dr. Guenther erfundenen Orga- nisationsschema kann schon jetzt damit ge- rechnet werden, daß in diesem Kartellamt Hunderte von Bediensteten Brot und Arbeit Anden. Das Bestreben des Bundeswirtschafts- ministeriums geht offenbar dahin, die Ent- scheidungen bestimmten Gremien(d. h. den Spruchsenaten) zu übertragen. Die Verant- wortung für solche wichtigen Entscheidun- gen würden dann nicht auf einen Mann kon- zentriert werden, der allzu leicht dem von Interessenten ausgehenden Druck unterlie- gen könnte. In etwa vergleichbar ist diese Regelung mit dem Aufbau eines Patent- amtes. Auch dort entscheiden die Spruch- senate und nicht etwa der Präsident des Amtes. Eine besondes schwierige Aufgabe wird dem Betriebsprüferstab zufallen. Diese Gruppe hat nämlich die für die Entscheidun- gen maßgeblichen Unterlagen zu liefern und eventuell auch Marktenquete(Erhebungen, Untersuchungen) vorzubereiten. Hinsichtlich des künftigen Standorts des Kartellamtes scheint wieder einmal ein „Städtestreit“ sich anzubahnen. Immerhin bewerben sich jetzt offenbar bereits fünf Städte, darunter Frankfurt und Köln, um den Sitz. Effektenbörse Frankfurt a. M., Börsenverlauf. dem wachsenden Einfluß der Karleruher Wirtschaft notwendig geworden. Nach den letzten statistischen Erhebungen hat der Kammerbezirk Karlsruhe, der den Land- und Stadtkreis Karlsruhe und den Landkreis Bruchsal umfaßt, eine Industrie- beschäftigtenzahl von 66 200 Köpfen und einen Umsatz von 533,2 Millionen DM im ersten Halbjahr 1955. Der Kammerbezirk steht dem Umsatz nach an siebenter Stelle in Baden- Württemberg nach Stuttgart, Mannheim, Reutlingen, Konstsnz, Heilbronn und Heidenheim, und an fünfter Stelle nach der Zahl seiner in der Industrie Be- schäftigten. Ubereinstimmend sind die Fachleute der Wirtschaft der Auffassung, daß der IHK Karlsruhe in Zukunft eine erhöhte und be- sondere Bedeutung zukommen wird, wenn durch den Bau des ersten deutschen Atom- meilers Karlsruhe Atomstadt wird. Die Stadt verbindet mit dem Atomforschungszentrum Karlsruhe die Hoffnung, daß weiter be- deutende Industrien sich dann ansiedeln werden. Dr. Hammerbacher vom Deutschen Industrie- und Handelstag hebt in seinem Gruß zur feierlichen Ubergabe des neuen Kammergebäudes am 10. November hervor, daß die deutsche Atomforschung ein wesent- licher Faktor der Karlsruher Wirtschaft werde; Wirtschaftsminister Dr. Veit sagte, daß der Atommeiler noch die Bedeutung des Kammerbezirkes hebe. Bundesbahn im Glashaus sucht gleiche Startbedingungen WD) Gleiche Startbedingungen und zweckmäßige Aufgabenteilung zwischen Schiene, Straße und Schiffahrt sowie ange- messene Beförderungsentgelte für alle Ver- kehrsträger können mit Hilfe der Tarif- politik allein nicht verwirklicht werden, erklärt Bundesverkehrsminister Seebohm auf eine interfraktionelle Anfrage über die tarifpolitischen Pläne des Bundesverkehrs- ministeriums. Die tarifpolitischen Entschei- dungen der Bundesregierung werden durch eine Reihe neuer Faktoren, wie z. B. die Umgestaltung der Tarife für Kohle und Eisen in Uebereinstimmung mit den Bindungen an die Montanunion, erheblich eingeengt. Auch die Auswirkung des Verkehrsfinanz- gesetzes sei vor der Durchführung„ein- schneidender tarifpolitisher Maßnahmen“ abzuwarten. Der Minister betont, daß die Bundes- regierung eine Belastung des Werkfernver- kehrs mit einem Satz von 5 Ppf je Tonnen- kilometer nach wie vor für erforderlich hält. um das geplante tarifpolitische Programm verwirklichen zu können. Frühestens im Laufe des Jahres 1957 werde man zuver- lässig beurteilen können, ob die nach dem Verkehrsfinanzgesetz ab 1. Oktober 1956 in Kraft tretende Belastung des Werkfernver- kehrs mit 4 Dpf je Tonnenkilometer als Grundlage für den Ausgleich der Start- bedingungen zwischen den Verkehrsträgern dienen könne. Der Bundesverkehrsminister kündigt an, daß er das„Gespräch am runden Tisch“ mit den Verkehrsträgern noch im November fortsetzen werde. Er hält eine Tarifdifferenzierung zwischen Schiene und Straße auf der Grundlage„arteigener Tarif- systeme“ für erstrebenswert. Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim 9. November 1933 (Cop) Die Bankenkundschaft und die internationale Spekulation nahmen Glatt- stellungen vor, die an den Hauptmärkten erneut Kursverluste von 2 pis zu 4 und verschiedentlich bis zu 7 Punkten auslösten. Im Verlauf ließen die Abgaben merklich nach, woraufhin sich eine all- gemein widerstandsfähigere Haltung durchsetzte. Zu Beginn stärker gedrückte Werte konnten Kurs- erholungen bis zu 2 Punkten verzeichnen. am IG-Farbenmarkt drückten insbesondere größere Ab- gaben für Schweizerrechnung auf die Kurse. Montan- und Bergbauaktien schlossen gegenüber dem Vortag bis zu 2 Punkten niedriger. Elektro- und Kaliaktien mußten Kursermäßigungen bis zu 4 Punkten in Kauf nehmen. An den Lokalmärkten vereinzelt stärkere Kursschwankungen in einigen Spezialpapieren. Continental Gummi gaben nach ihrem gestrigen Kursgewinn um ca. 7 Punkte nach. Am Motoren- und Maschinenmarkt blieb die Kursgestaltung uneinheitlich, wobei auch hier kleinere Abschwächungen überwogen. Gut zu behaupten vermochten sich Großbanken. Festverzinsliche Papiere etwa gehalten, Wandelanleihen teilweise bis zu 2 Punkten nach beiden Seiten schwankend. Aktlen 8. 11. 9 11. Aktlen 8.11. 9. 11. Aktlen 8. 11. 9. 11. AB/ klarpener Bergbau 117; 116 Dresdner Bk.) 20% 20 Vs 22 Heſdelb. Zement. 24 242 hein-Mam Bank 23 228 BMW 101 162 Hoesch) Reichsb.-Ant. Sa. 67 63 Conti Gummi 208 263½%[Lanz— 1 ⁴⁰ 1415 1 17 Daimler-Benz. 349 3⁵⁰ Mannesmann. 181 17⁵ 3 1 Dt. Erddi 169% 165% hn. Braunkohle 257% 262 a s hfolger Degussa 284%(285 Rheinelektra 170 174 Bergb. Neue Hoffg. 135% 135½ bemag. 2243 238 F 208[Dt. Edelstahl 204 ½,ͤ 203 Dt. Linoleum 258 250 Seilwolft 110 10⁸ Dortm. Hörd. Hütt. 133/ 133 Durlacher Hof 176 17⁰ Siemens& Halske 246 242 Gelsenberg 145¾ 143¼ Eichbaum-Werger 191 191 Südzucker 205 201 GHH Nürnberg. 220 219 Enzinger Union) 184 182 Ver. Stahlwerke) 5 3 Hoesch 154 151½ IG-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 14% 14 Klöcien.-Humb. D. 213 Ant.-Sch.) 39% 37 Badische Bank 225 225 BASF. 213% 21 Commerzbank“) 145 14% Klöcknerwerke 163 100 Farbenf. Bayer 24%½ 237 Commerz Phönix Rheinrohr 165 163 Farbwerke Höchst 215 210 ½ u. Credit-Bank 215 21⁵ Rheinst Union 175 170 Felten& Guill. 213 213³ Deutsche Banki) 10% 12 Stahlw. Südwestf. 163 162 Srün& Bilfinger 152— Süddeutsche Bank 220 22⁰0 Thyssenhütte. 180 175 ) RM-Werte Die ſunò wirtschaft ist noch ger grösste broduent 5 18 8 JohresumnSG in HAiliamen dn 13.2 uff ExNOUSFTRIE ist die Landwirt- Hinsichtlich des Umsatzes schaft unbestrittener Spitzenreiter der westdeut- schen Wirtschaftsfamilie. Mit 13,2 Md. DM ist sie allen anderen Erzeugerpreisen um eine Nasen- länge voraus. mre Rentabilitätslage strafe jedoch, so wird von den Bauernverbänden behauptet, die Umsatzziffern Lügen: Sie ist nämlich nicht annähernd so gut wie die anderer Wirtschafts- gruppen. Vor allem die Flurteilung, die die Fel- der in kleine Stücke zersplittert hat und einen rationellen Maschineneinsatz nicht zuläßt, ist das Srößte Hindernis auf dem Wege zu einer gesunden Ertragslage. Das Mühlenkartell soll doch durehgebracht werden (HI.) Die Mühlenwirtschaft hat nun erneut Antrag auf Bildung eines Mühlenkartells gestellt, nachdem dieses im Sommer 1954 von der alliierten Hochkommission abgelehnt worden war. Der Bundeswirtschaftsminister hatte damals ein solches Kartell gutgehei- Ben, weil es seiner Meinung nach und ent- gegen der Auffassung der Alliierten ohne Einfluß auf den Mehl- und Brotpreis sein würde. Nachdem nun das alliierte Kartellgesetz in die deutsche Befugnisgewalt übergegan- gen ist, nimmt man in Bonn an, daß der An- trag der Mühlen wirtschaft bei Erhard Aus- sicht auf Erfolg haben wird. Ursprünglich war beabsichtigt, mit dem Antrag auf Bil- dung eines Mühlenkartells zu warten, bis das deutsche Kartellgesetz in Kraft getreten ist. Da man aber offenbar annimmt, daß dies noch längere Zeit dauern wird, ist der An- trag jetzt neu gestellt worden. Korrigierte Sektrechnung ohne Verlust (dpa) Der Verband Deutscher Sektfkelle- reien hat jetzt Bundesfinanzminister Fritz Schäffer vorgerechnet, daß sich die Senkung der Schaumweinsteuer von 1952 für ihn sehr rentiert hat. Nach Angaben des Verbandes ist das Sektsteuer-Aufkommen zwar im Jahre 1951 und 1954 von 21,984 Mill. DM auf 18,984 Mill. DM zurückgegangen, Die Er- tragssteuern und die übrigen Steuerabgaben der Sektkellereien erhöhten sich aber so, daß dieser Wirtschaftszweig im letzten Jahr ins- gesamt 29,472 Mill. DM gegenüber 25,622 Mill. DM im Jahre 1951 an Steuern aufgebracht wurden. Das sind fast 4 Mill. DM mehr. Für die Kellereien selbst brachte die Steuersen- kung einen Mehrumsatz von 11,6 Mill. Fla- schen oder 159 v. H. im Vergleich der Jahre 1951 und 1954. Der Gewinnüberschuß stieg von 261 000 DM auf 8 bis 9 Mill. DM an. Marktberichte vom g. November Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Gute Nachfrage nach Aualitätsäpfel in guter Sortierung, Absatz in Wirtschaftsobst etwas langsam. In Gemüse, für Feldsalat, Rosenkohl und Blumenkohl guter Absatz, sonstiger Absatz mittel- mäßig. Es erzielten: Aepfel Cox Ia 60—65; A 60 bis 55; B 40—43; Boskoop Ia 30—35; A 23—28; B 1822; Blenheim Ia 30—35; A 23-28; B 18-22; Goldpar- mäne Ia 33-45; A 23-32; B 20-24; Ranbour A 20 bis 25; B 17—19; Wirtschaftsobst A 1418; B 11 bis 13; eßreife Birnen 20—35; sonstige Birnen 8—18; Kopfsalat Stück 10—15; Endivien 610; Feldsalat 60 bis 84; Spinat 15—18; Rosenkohl 35—42, Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VID) Anfuhren knapp, Absatz bei Kepfeln zufriedenstellend, bei Birnen immer noch lang- sam. Es erzielten: Aepfel A 1722; B 13-19; C8 bis 13; Industrie ware 9—11; Boskoop B 14-D0; C 11 bis 16; Birnen A 15-22; B 1119; C 4-10; Pastoren- birnen 9—16; Quftten 8—10. Ware der Handels- klasse A gesucht.— Die Annahmezeiten für die Sammelstelle Weinheim-Markt haben sich ab 7. November wie folgt geändert: Montag bis Frei- tag 7 bis 16.30 Uhr, Samstag keine Annahme. 8 7 E 5 ku 807 Ist Vollkommenheit erreicht, soll man nichts mehr hinzufügen. Das gilt schon seit Jahrzehnten für die Kurmark. Wir pflegen seit je die Tradition des guten Geschmacks mit Kurmark . 5 8 5 2 A 8 N N * * * eee 8 e 8 35 A — — Seite 8 MORGEN pinNKEN 2, 15 87, 46, ei Une Curd Jürgens, Winnie Markus Anu, 16, 15. Ein bezaubernder Farbfilm 5 2 T. 5 00 50. Jgd'frei 2⁴ „Die Mädchen vom Immenhof“ „DU MEIN STILLES TAL“ X Letztm.: Nur 3 Vorst. Als IER 13.45, 16.00, 18.15 Mich. Simon: Eine wunderb. Liebe x (Effi Briest) Telefon 5 00 51 UNTUER SUN ss, 1b 00“ 20. Ruth Leuwerik Rosen i. Herbst 45 20.30: Keine öffentl. 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März 1954 im Grundbuch vermerkt. in Mannheim-Wallstadt und dessen Ehefrau Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaub- naft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den Übrigen Rechten berücksſchtigt. Wer ein Recht gegen die Ver- steigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben, oder einstweilen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der versteige- rungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Amtsgerichts Mannheim die sofortige Beschwerde an das Landgericht Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Grundstuckswert wird gem. 6 74a ZVd auf 8 800. PR fest- gesetzt. Gegen diese Festsetzung ist nach vorheriger Anrufung des Mannheim zulässig. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kun- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges nach hier einzureichen. Grundstückbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 738, Blatt 18. Lgb.-Nr. 41 31/1; 4 Ar, 17 bebaut), Römerstraße 89. Schätzungswert: 8400,— DM. Zubehörwert: 400,— DM Mannheim, den 20. Oktober 1038 Notariat V, als Vollstreckungsgericht am, Bauplatz Straßengelànde(tatsächlich Beruf und Sport. Wi da Hpofhsken, Drogerlen, Refermfiu- ern 5 t Id. Höbl. Pieeber Fel. 5 157i 83, 2 vad jetzt noch in goten „ tebensminel-Geschöſſen Sonderangebot! ſetorrad DRU RT 250%, Ia Zustand, krankheits- halber preisgünstig zu verkaufen. Adr. einzus. unt. A 90574 im Verl. Mercedes 220 Aus erst. Hand, hellgrau, Lim., Radio, Schonbez. usw., sehr ge- pflegt, Anzahlung 3230, DRM. AUTO-FELS, Mhm., Schwetzg. Str. 74, BM W- U. FIA T- Vertret. 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Ein mildtätiger Regen War gerade dabei, die immerwährend von Trümmerstaub erfüllte Luft über der Mann- heimer Mondkraterlandschaft ein wenig Zzu reinigen. Das Wasser lief an den mit Tape ten-Rudimenten befetzten Zimmerwänden meiner Wohnruine herab und tropfte aus der Höhe der zerbröckelten Stuckdecke mit ihren malerisch freigelegten Strohmatten in den dampfenden Muckefuck, als plötzlich drei gegen die Wohnungstür geführte harte Schläge(„Bitte stark klopfen, Klingel kaputt!“) dem beschaulichen nachmittäg- lichen Idyll ein jaches Ende bereiteten.— Besuch! Wer mag das sein? * „Haudujuduh!“, frohlockten zwei hochge- Wachsene freundliche Gestalten in Olivgrün, die vor der Tür standen. Es klang wie ein Fröhlicher Jodler und war im übrigen die einzige englische Aeußerung, die sie von sich gaben. Dann sprachen sie deutsch und nann- ten in fragendem Tonfall meinen Namen. Wie zur Bestätigung machte ich einen schö- nen Diener. Sie sagten ihre Namen— zwei gute deutsche Namen— worauf ich mit „Come in, please!“ eine geballte Ladung meiner englischen Sprachkenntnisse ab- feuerte und sie in den feuchten Salon führte, dessen desolaten Zustand sie taktvoll zu übersehen schienen. Hier offenbarten sie sich, wenn ich mich recht erinnere, als Send- boten der Heidelberger Kulturdienststelle der US-Army, boten mir eine der damals so kostbaren Lucky Strikes an und gingen ohne Umschweife in medias res: ob ich ge- willt sei, eine sogenannte Kultur-Lizenz und mit ihr die Aufgabe zu übernehmen, in Mannheim und Umgebung an der Wieder- aufrichtung des kulturellen Lebens mitzuar- beiten. Natürlich war ich gewillt, doch merkte ieh bald, daß die beiden Amerikaner von dem, was sie Wiederbelebung des Kultur- lebens nannten, ihre besondere Vorstellung Hatten, Von einer Hilfe etwa für das Mann- heimer Nationaltheater, wie ich sie im Stil- len erhofft hatte, war in dieser ersten Be- sprechung überhaupt keine Rede. Die Be- sucher waren lediglich beauftragt, mich zu autorisieren, sozusagen„für eigene Rech- nung“ als Organisator von theatralischen, musikalischen und sonstigen unterhaltenden Veranstaltungen auf den Plan zu treten, oder, falls ich daran persönlich keinen Ge- fallen fände, derartige Veranstaltungen an- derer Unternehmer zu lizenzieren, unter besonderer Beobachtung einer von nazi- ideologischen Einflüssen freien Programm- gestaltung. Der Mangel jeglichen Manager- Talents verwies mich von vornherein auf den zweiten Teil des Angebots. Wir kamen in diesem Sinne überein, und so hatte ich denn wochenlang das Vergnügen, kleinen und kleinsten künstlerischen Veranstaltun- gen, wie sie sich in ersten zaghaften Kla- vier- und Liederabenden, in Schülerkonzer- ten der Musikpädagogen, Rezitationsabenden Und ähnlichen Ereignissen ans Licht wagten, mit dem Lizenzstempel den Segen zu geben. Die Programmentwürfe mußten mir in sage und schreibe silebenfacher Ausführung vor- gelegt werden. Ein Exemplar davon erhiel- ten die Veranstalter mit Genehmigungsver- merk zurück, die andern sechs schluckte aus Gründen guter— man darf schon sagen— sehr guter Ordnung der in seinem Papier- hunger unersättliche vielschlundige Moloch archivarischer Besatzungsbürokratie. * Begriff und Wesen jener Kulturlizenz würden übrigens gelegentlich selbst in un- seren eigenen städtischen Verwaltungsstel- len reichlich weitherzig ausgelegt. So sah ich mich eines Morgens, als es wieder einmal stark geklopft hatte, zu meiner Ueber- raschung einem guten halben Dutzend wak- kerer Mannen des ambulanten Schausteller- gewerbes gegenüber, unter ihnen ein Leier kastenmann, ein Tierstimmen-Imitator und ein Schiffschaukelkarussellbesitzer. Sie alle Waren im Begriff, auf ihre Art dem von allen Musen verlassenen Mannheimer Kunst- und Kulturleben neue Impulse zu geben. Nach Ansicht des Städtischen Gewerbe- amtes, das sie angeblich zu mir geschickt Hatte, sei dafür der Kulturlizenz-Stempel auf ihren neuausgestellten Gewerbescheinen erforderlich. Als ich ihnen bedeutete, dag dies ein Irrtum sei und sie ihre Kunst ohne weitere Formalitäten ausüben dürften, wa- ren sie darüber nicht einmal erfreut. Im Gegenteil, murrend und mit gesenkten Ge- hirnen zogen sie sichtlich enttäuscht von dannen.** Es war also in diesen Juniwochen von 1945 mit der Wiedererweckung des Mann- heimer Kulturlebens noch nicht weit her. Immerhin witterten die zu einem Teil in der zerstörten Stadt zurückgebliebenen„Hilfs- arbeiter“ in städtischen Diensten und in der Industrie ihr Dasein fristenden Sänger, Schauspieler und Musiker des Nationalthea- ters Morgenluft. Männer wie Heinrich Hölz- Iin, Georg Fasnacht und Theo Lienhard auch Glanka Zwingenberg war mit von der Partie— lenkten durch persönliche Vor- und Fürsprache die Aufmerksamkeit der zuständigen behördlichen Gremien immer Wieder mit Nachdruck auf das kulturelle Zentralproblem Mannheims; das National- theater. Erste ernst zu nehmende Bespre- chungen zwischen Stadtverwaltung und amerikanischen Dienststellen kamen in Gang. Dr. Cahn-Garnier, der damalige Stadtsyndikus, selbst ein begeisterter Thea- ter freund, suchte mit der ihm eigenen vita- len Tatkraft den Plan der Wiedererrichtung der altehrwürdigen Schillerbühne zu för- dern, während Oberbürgermeister Braun unter der drückenden Last seiner schweren Verantwortung für das Wohl und Wehe der Semarterten Stadt und ihrer Bewohner zu- nächst reserviert blieb.„Bedenken Sie doch“, Sagte er mir einmal mit großem Ernst,„die Leute hausen in Erdlöchern und Ruinen, unsere Schulen und Kirchen haben keine Dächer, und in den Krankenhäusern regnet es den Patienten in die Betten— und Sie Wollen Theater machen!“ Die Amerikaner schließlich sahen die Dinge wieder in einer allzu gelassen- spekulativen Einfachheit, wenn sie meinten:„sammeln Sie doch die Künst- ler um sich, fangen Sie irgendwie an und spielen Sie ohne Stadt in eigener Regie und auf Teilung.“ Schließlich kam es aber doch zu einer Verständigung und in der denk- würdigen entscheidenden Besprechung er- klärte Oberbürgermeister Braun:„Wir wol- len es also in Gottes Namen versuchen. So- Weit es in unsern Kräften steht, sichern wir Ihnen unsere Hilfe beim Wiederaufbau zu. Nennenswerte fmanzielle Unterstützung kann die Stadt dem Theater allerdings nicht gewähren. Der Betrieb muß sich also selbst finanzieren. Immerhin wollen wir Ihnen insoweit zur Seite stehen, daß die Stadt im Fall eines Fehlschlagens des Un- ternehmens sich verpflichtet, das engagierte Theaterpersonal wieder als Hilfsarbeiter in die städtischen Betriebe zu übernehmen, da- mit die Leute nicht brotlos werden.“ * Auf der verzweifelten Suche nach einem einigermaßen brauchbaren Theaterraum in der Ruinenstadt hatten inzwischen der Büh- nenbildner Heinz Daniel und sein Theater- meister Appel eines Tages das von Bomben schwer angeschlagene und verlassen dalie- gende Schauburg-Kino entdeckt. Mit tat- kräftiger amerikanischer Hilfe begann das Städtische Hochbauamt alsbald mit den Bau- arbeiten an dem neuen Theatersaal, der fast tausend Besucher aufnehmen konnte und dessen leider nicht ausbaufähige Behelfs- bühne für mehr als ein Jahrzehnt das Sor- gen- und Schmerzenskind des theaterfreudig- sten Publikums in deutschen Landen bleiben Sollte. Daß es überhaupt möglich war, auf diesem„Nudelbrett“ mit seinen unvorstell- bar primitiven Nebenräumen all die Jahre hindurch zu spielen, und gut zu spielen, wird als einzigartiges und unerklärliches künst⸗ lerisches Phänomen für immer in der ruhm- vollen Chronik des Mannheimer National- theaters verzeichnet und unvergessen bleiben.* Lange vor der Fertigstellung der Bau- arbeiten, die nur langsam vorangingen, hat- ten sich bereits die„überlebenden“ Opern- und Orchestermitglieder unentgeltlich zur Veranstaltung von Konzertabenden zur Ver- fügung gestellt, deren sehr erhebliche Er- träge als Grundstock für die Wiedererrich- tung des Theaterbetriebes verwendet wur- den. Und als bald darauf— ich war nun auch noch Intendant geworden— das künstlerische Gesamt- Team mit Richard Laugs als Chefdirigent, mit Max Heinrich Fischer und Roland Rick- linger als den beiden Oberspielleitern, mit Heinz Daniel als Bühnenbildner und Joa- chim Popelka als Kapellmeister und Chor- leiter tatbereit zusammengestellt war, die Architekten sich aber noch weit im Rück- stand befanden, entwickelte sich in den Mo- naten August und September wie von un- gefähr eine Art„Vor- Spielzeit“ ohne ver- fügbares Haus. Intendanz und Verwaltung richteten sich notdürftig und improvisato- risch in einem einzigen Raum der halbzer- fallenen Kunsthalle ein, in unmöglichsten unter- und überirdischen Löchern wurde ge- Probt, gezimmert, geschneidert und gemalt. Wir machten Anleihen bei den Amerika- nern, die uns Lastwagen zur Verfügung stellten, auf denen der Intendant mit sämt- lichen Bühnenarbeitern ins grauenvoll zer- störte Heilbronn fuhr, um von dort aus einem 300 Meter tiefen Schacht des Salz- bergwerkes unzählige im Bombenkrieg ver- lagerte Kisten und Kasten mit gerettetem Theatermaterial heimzuholen. * Tausend Widerständen und allem Unge- mach zum Trotz waren wir in gutem Zuge, und selbst eine schwere, wochenlange Ischiaserkrankung des Intendanten, die ihn Zwang, wichtige Regiesitzungen und Vor- standsbesprechungen an seinem Bett abzu- halten, konnten den Lauf der Dinge nicht mehr hemmen. Ende September stand das Ensemble fest gefügt und spielbereit. Da sich aber die Bauarbeiten in der Schauburg weiter um viele Wochen verzögerten, blieb die auf den 1. Oktober angesetzte Wieder- eröffnung des Nationaltheaters ein frommer Wunsch. Die erste Aufführung des szenisch und kostümlich vollkommen neu ausgestat- teten„Barbier von Sevilla“ mußte daher in dem von den Amerikanern zur Verfügung gestellten Ufa-Palast vor sich gehen. Er Wurde dort viermal mit großem Erfolg ge- geben und anschließend ebenfalls viermal auf der Heidelberger Bühne gespielt. End- lich, am 11. November, konnte dann das neue Haus in der Breiten Straße mit Hof- mannsthals„Jedermann“-Spiel feierlich er- öffnet werden, dem eine Woche später eine nicht weniger eindrucksvolle, viel diskutierte „Fidelio“- Inszenierung folgte, die damals unter dem Eindruck der eben erlebten Be- Darmstädter Sezession zeigt„Kunst am Bau Eine ungewöhnliche Ausstellung guf der Mathildenhöhe f 0 Seit dem„Menschenbild unserer Zeit“ und dem„Bild der Landschaft“ gehören die groben Sonderausstellungen der Neuen Darmstädter Sezession mit zum Besten, was das deutsche Kunstleben zu bieten hat, und auch jetzt wieder, mit der Ausstellung „Kunst am Bau“, hat man auf der Mat- hildenhöhe etwas zusammengebracht, was außergewöhnlich ist und an künst- lerischem Rang durchaus neben den voran- gegangenen Ausstellungen besteht.„Kunst am Bau“(geöffnet bis 30. November) will die ganze Vielfalt dessen zeigen, was als Wandbild, Mosaik, Glasfenster, Wand- teppich oder Plastik heute mit zu den Bil- dungsformen der Architektur gehört und was im Rahmen des Wiederaufbaues unseres Lebens rait zum künstlerischen Ausdruck der heutigen Gesellschaft wurde. Skulpturen und Brunnen innerhalb der Stadtanlagen, Fresken in Behördengebäuden oder in Schulen, vor allem aber auch die Ausgestaltung von Kirchen— das waren die bevorzugten Aufgaben, die dem Künstler gestellt sind. Wie sehr vor allem der Sakral- bau heute der modernen Kunst geöffnet ist, mag die vielleicht größte Uberraschung die- ser Ausstellung sein. Am weitesten geht man dabei in Frankreich, und der französische Beitrag, von den Services Culturels der Französischen Botschaft in Mainz zur Ver- fügung gestellt, ist darum auch der beherr- schende Mittelpunkt dieser Darmstädter Schau. Infolge der unlösbaren Bindung dieser Kunst an jenen Bau, für den sie geschaffen ist, mußte in Darmstadt zum Teil auf Fotos zurückgegriffen werden; der amerikanische Beitrag, unter dem Metallplastiken und Mobiles von Alexander Calder hervor- stechen, besteht überhaupt nur aus Groß- fotos. Gerade die Franzosen jedoch haben in erfreulichem Umfang auch Originale ge- schickt, dazu viele Modelle der Nachbildun- gen, so daß ein bestechender Einblick in die dortige Monumentalkunst geboten wird. Wirkteppiche von Lurcat aus der Kirche von Assy und von Mare Saint-Saens aus der Kapelle von Ronchamp hängen da, Doublet- ten von Fernand Legers Glasfenster für die Vor zehn Jahren: Eröffnung mit „Jedermann“ Vor zehn Jahren, am 11. November 1945, wunde das „Mannheimer National- theater“ mit einer Auffüh- rung von Hofmannsthals „Jedermann“ in der „Schauburg“ wieder eröff- net. Unser Bild zeigt eine Szene mit Victor Stephan Goertz(Jedermann) und Hertha Zietemann(Glaube) aus der Eröffnungsvorstel- lung. Foto: Kortokraks& Ließ kreiung aus der Hitler-Tyrannei szenisch eine besonders gegenwartsnahe Akzen- tuierung erhalten hatte. * Von nun an wurde täglich Schauspiel und Oper gespielt. Und das Mannheimer Publi- kum? Es ergab sich mit wahrem Heißhunger seiner spontan wiedererwachten sprichwört- lichen Kunstbegeisterung und brachte dem neuerstandenen, zunächst ohne Mieten- System und zum Einheitspreis von 6 Mark kür jeden Platz spielenden Nationaltheater Abend für Abend ausverkaufte Häuser, so- Kirche von Audincourt, das Gipsmodell der Plastik„Der Mensch in Betrachtung der Schöpfung“ von Louis Dideron aus der Cité Scolaire von Amiens, das Entwurfsmodell zu der Figur„Auferstehung“ von Bernard Mougin über dem Monumentalportal des Sanatoriums von Neufmoutiers-en-Brie. Fotos und Modelle lassen schließlich auch für jeden, der nicht selbst die Reise dorthin unternehmen kann, einen schönen Eindruck der von Rouault, Leger, Lurcat und Matisse ausgeschmückten Kirche Notre-Dame zu Assy, der Cité Radieuse von Le Corbusier in Marseille, der erst jüngst fertiggestellten Wallfahrtskapelle in Ronchamp von Le Cor- busier oder auch— großartigstes Beispiel neuer kirchlicher Architektur und sakraler Raumgestaltung!— der Kirche Saint-Pierre in Vvetot gewinnen. Beim deutschen Beitrag steht vieles im Schatten und manches sogar unter dem Ein- flug dieser französischen Kunst. Aber dann gibt es auch hier den so mächtigen, suggestiv daß die erste Spielzeit in der Tat on stäcktische Zuschüsse durchgeführt werde konnte— ein in der Theatergeschichte 9. einzig dastehender Fell. So war denn das Schifflein endlich u. der flott geworden und segelte, wenn aud zunächst mit erheblichem Kapitäns schleiß, bunt bewimpelt auf große Pad durchs bewegte erste Nachkriegsjahrzehn dem ersehnten und hoffentlich bald erreich ten großen Ziel einer neuen würdigen Spie stätte entgegen. carl Onno Eisenbert 71 wirkenden, frei im Raum hängenden G kenster-Entwurf„Der Tod“ von Georg e stermann, die beiden Wandbehänge u religiösen Themen des Mannheimer Rödel, den riesenhaften figürlichen Gobel „Frau vor Landschaft“ von Johanna Schid Wolf, die Zeichnungen von Gerhard Mar zum Hamburger Totenmal, oder auch dd Modell zu der von Bernhard Heiliger pl stisch gestalteten Wand im Berliner Schill theater. Der Darmstädter Eberhard Schlot macht den Werdegang eines Wandbildes 90 gezeichneten Entwurf bis zum fertis Kunstwerk mit einer ganzen Serie von 4 beitsproben deutlich. Und alles ist schlie lich auf seinen Anfang zurückgeführt, 4 den Ursprung all dieser zeitgenössisch „Kunst am Bau“, wenn in einer Sondersch⸗ von Originalentwürfen und Fotos Os Schlemmers Wandbilder und Plastiken a dem Werkstattgebäude des einstigen We marer Bauhauses gezeigt sind. Ulrich Seelmann-Egge Koltur-Chronik Die Bayreuther Jean-Paul- Gesellschaft wird zu ihrem dreißigsten Stiftungsfest, das mit einem Gedenken zum 130. Tbdestag des Dich- ters verbunden ist, zum ersten Male Jean-Paul Medaillen verleihen. Unter den insgesamt zwanzig Medaillen sind zwei in Gold, deren erste Bundespräsident Theodor Heuss erhalten wird. Die zweite Goldmedaille wird der Jean- Paul-Forscher Dr. Eduard Berend aus Genf er- halten. Die Studenten der Berliner Hochschule für Bildende Künste beharren auf ihrer ablehnen- den Haltung gegenüber dem neuernannten Direktor, Dipl.-Ing. Car! Otto. Sie wollen je- doch keine Protestaktionen mehr unternehmen. In einer fünfstündigen Vollversammlung der Studentenschaft wurde mit großer Mehrheit eine an den Berliner Volksbildungssenator Professor Tiburtius gerichtete Erklärung be- schlossen, in der es heißt, die Studentenschaft bedauere nach wie vor die Wahl Ottos, sie er- kläre sich aber„aòus den geschaffenen Tat- sachen heraus zu einer Weiterarbeit im Interesse der Hochschule bereit“. Ihr Protestschritt, der Streik, habe sich nicht gegen die juristisch einwandfreie Wahl Ottos und die ordnungs- gemäße Bestätigung durch den Berliner Senat gewendet, sondern„eine freie Meinungsäuß rung“ darstellen sollen. Die Studenten batte am I. November aus Protest gegen die Ber kung von Dipl. Ing. Otto zum Nachfolger 1d Karl Hofer keine Vorlesungen und Uebung besucht. 5 Roberto de la Barca, ein spanischer Mus wissenschaftler, spricht am Donnerstag, 10. N. vember, 20 Uhr, in der Mannheimer Hochsch für Musik und Theater über„Musik und J in Spanien“. Die Städtische Kunsthalle Mannheim vom 12. November bis 4. Dezember eine ne Ausstellung„19 französische Maler“, Anläll der Eröffnung spricht am Samstag, 12. None ber, 16 Uhr, der Maler Gottfried Goebel, Fel über das Thema„Ein neuer Treibstoff in d Malerei“. Zeichnungen von Heinz Battge zeigt Ausstellung, die der Kunst- und Kunstgewer verein Pforzheim vom II. bis 27. November Pforzheimer Industrie-Haus veranstaltet. Der Badische Kunstverein, Karlsruhe, öfknet am Sonntag, 13. November, 11 1 0 g „Weihnachtsausstellung badischer Künstler Die verschwundene NMiniafur ROMAN VON ERICH KASTNER 14. Fortsetzung „Ganz recht“, meinte Kük.„Ich lieferte inn dort ab. Die Wirtsleute waren ausgegan- gen. Nur ein einzelner Herr war da. Ein Mieter. Mit einem weißen Bart und einer dunklen Brille. Er wohnte erst einen Tag dort und wußte deshalb nicht, ob Storm tat- sächlich in der Pension wohnte. Ich lud Storm auf dem Sofa im Speisezimmer ab und fuhr in mein Hotel.“ „Was irritiert Sie eigentlich?“ fragte Struve.„Warum soll der Herr mit Bart und Brille nicht nach Berlin reisen, wenn's ihm Spaß macht?“ „Sie sind plötzlich so gutgläubig gewor- deng, sagte Fräulein Trübner ärgerlich. „Ich möchte Ihnen gefallen“, entgegnete Rudi Struve,„Ich weiß, Sie schätzen das.“ „Lassen Sie den Unsinn!“ bat sie. „Na schön.“ Struve wandte sich an Külz. „Sie trafen Herrn Storm vermutlich heute auf dem Bahnhof wieder.“ „Wir hatten es so verabredet“, sagte Külz. „Ieh war froh, nicht allein reisen zu müssen, Sondern mit einem Bekannten. Vor allem wegen der Miniatur in meinem Koffer.“ „Hatten Sie ihm davon erzählt?“ „Erlauben Siel Wenn nicht der Kerl am Fenster die Geschichte mit der zweiten Zoll- kontrolle aufgetischt hätte, wäre alles gut gegangen. Aber auf diesen Schwindel sind Natürlich alle anderen im Abteil herein- gefallen!“ „Lauter nette Leute, sich Struve. 1 Was? erkundigte „Ganz reizende Menschen“, Külz. „Natürlich“, sagte Struve.„Eine Frage, lieber Herr Külz. Wie kamen Sie eigentlich in das nette Coupé? Wollten Sie hinein? Oder Ihr Bekannter?“ „Ich wollte eigentlich erst in ein andres Abteil. Doch da saß eine alte Dame drin. Und Herr Storm ist abergläubisch. Alte Da- men bringen ihm Unglück. Darauf mußte ich Rücksicht nehmen.“ „Selbstverständlich“, meinte Struve. „Unser Coupé fand dann Herr Storm. Er fragte einen Herrn, der aus dem Fenster sah, ob noch Platz sei.“ „Und es waren gerade noch zwei Plätze frei?“ „Jawyohl.“ „Und der Herr, der aus dem Fenster blickte, hatte eine kupferrote Nase“, ver- mutete Struve. Stimmt's?“ Fräulein Trübner staunte. „Und ob!“ rief Papa Külz.„Einen tollen Zinken! Auch ein sehr reizender Mensch. Ex reist nach Warnemünde. Dort besucht er seine Gattin und seine beiden Kinder.“ „Die lieben Kleinen“, Rudi Struve lachte. „Das ist aber merkwürdig“, stellte Külz kest.„Genau dasselbe sagte der Kerl. der uns mit der Zollkontrolle hineingelegt hat!“ „Der ausgeprägte Familiensinn rotnasiger Männer scheint auf dieser Reise nicht sehr ernst genommen zu werden. Und nun noch einne bescheidene Frage, lieber Herr Külz.“ „Bitte schön!“ 5 bestätigte „Die Insassen Ihres Coupés kennen ein- ander ganz gewiß nicht!“ „Bewahre! Es ist eine richtige, bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft. Aber, Wie gesagt, sie sind alle reizend! Und so lie- benswürdig! Vorhin wollte ich mein Zigar- renetui aus dem Koffer holen, Glauben Sie, sie hätten das zugelassen? Ausgeschlossen! Alle boten mir, wie auf Kommando, Zigar- ren und Zigaretten an. Schade, daß Sie das nicht gesehen haben. Ich war von Etuis und Zigarettenschachteln geradezu belagert! Es war rührend!“ Rudi Struve konnte nicht mehr ernst bleiben. Er lachte sein helles, aufreizend vergnügtes Primanerlachen. Papa Külz war entrüstet.„Was gibt's denn da zu lachen? Bloß weil wildfremde Menschen höflich und zuvorkommend sind? Sehr fein ist das nicht, junger Mann.“ „Nein“, erwiderte Struve,„Fein ist das nicht, aber verständlich.“ Er war wieder ernst geworden.„Gnädiges Fräulein, ich halte es für dringend notwendig, Herrn Külz ins Bild zu setzen. Wer weiß, was sonst noch alles passiert.“ Irene Trübner nickte unmerklich mit dem Kopfe. „Lieber Herr Külz“, sagte Struve.„Ich muß Ihnen eine Geschichte erzählen, die Sie noch nicht kennen.“ „Schießen Sie los!“ „Also,— es war einmal ein Mann, der grundanständig war und deswegen alle an- deren Menschen für genau so anständig hielt.“ „Es war einmal?“ fragte Külz.„Das klingt ja Wie ein Märchen!“ „Es ist auch eines“, erwiderte der junge Mann freundlich. Der brave Mann, von dem die Rede ist, kam eines Pages in einer fremden Stadt in ein fremdes Fel und lernte dort eine schöne Prinzessin enen, die ihn um IIilfe bat. Da er ein braver Mann War, War er natürlich sofort einverstanden. Die schöne Prinzessin wurde von einer Räu- berbande verfolgt, die es auf einen kost- baren Schmuck abgesehen hatte, den sie be- salz. Einige Räuber beobachteten das Ge- spräch zwischen ihr und dem braven Mann von ferne. Sie dachten sich ihr Teil und be- schlossen, sich mit ihm anzufreunden. Des- halb sprach ihn einer von den Räubern an. Ein Mensch, der sich durch seltsam durchsich- tige und hochgerutschte Ohren auszeichnete. Der brave Mann fand, der andere sei eben- falls ein braver Mann. Aber als der Wirklich brave Mann mit der verfolgten Prinzessin das Hotel verließ, ging der Strolch mit zweien seiner Kumpane binter dem Paare her. Interessiert Sie das Märchen?“ „Doch, doch“, sagte Herr Külz.„Schöne Prinzessinnen waren schon immer eine Schwäche von mir.“ „Nun gut. Als sich der brave Mann von der Prinzessin verabschiedet hatte, beschloß Novemberfrühe Schritt für Schritt im Nebel morgen. Vor ihr weitverspanntes Leben läßt die Welt in weißer Milde Vorhang über Vorhang schweben. Plötzlich wird vor deine Sinne schmal ein kleiner Baum gedrängt. Taucht dir schwarz und klar entgegen, silbertropfenvollgehängt. Aestelzarte Silhouette! Abgesetzt im Dunstestraum steht er. Einfach still sich zeigend: „Sie mich an, ich bin ein Baum!“ Könnten doch vor unserm Hasten solche Nebelhänge steh'n, daß wir plötzlich tief erxennend unsre liebsten Menschen seh'n! Muci Kuthe der kleine Kerl, den anderen eirune 9 machen, Denn die Räuber hofften, von d, braven Mann, wäre er erst betrunken, Pläne der Prinzessin zu erfahren. Der g mit den verrutschten Ohren lief 17 braven Mann zufällig in den Weg. Un 1 wanderten selbander ins Wirtshaus. Nun gab es sich aber, daß der brave Mann f Schnaps vertrug als der kleine Gaunet. so kam es, daß der treuherzige, Pra e den Räuber in dessen Wohnung ablie 9 Die Wirtsleute waren nicht da. 7 Wobnung gar keine Wirtsleute hatte,. dern eine Räuberhöhle war, Der 1 0 dem weißen Bart und der duntlen der die Tür aufschloß, war der Rauberbe mann. Und in allen Zimmern moetcke ge Untergebenen.— Der brave Mang den betrunkenen Räuber ab und ng Hause. Daß er gesund und lebendie 1 kam, lag daran, daß ihn die. 4 brauchte, und zum anderen daran. 80 brave Manner im Märchen sehr einfluff Schutzengel haben.“ Papa Külz 845 ch im Stuhl Sein Mund stand ziemlich, okten, und der graue buschige Schnu zitterte. 91 „Tags darauf“, berichtete Struve gab die schöne Prinzessin dem bra den Schmuck, den die Räuberbande 0 Wollte. Einige Räuber sahen das. 3 auf tauchte der Dieb, der so seltsame 45 hatte, auf, und sie suchten ein b. ti Eisenbahnabteil. Sie setzten sich% nicht in das Abteil, in das der bra g eg Wollte, sondern in jenes, aus dem. 0 mit einer roten Nase heraussah. mit kein Wunder. Denn der Mensch gen roten Nase gehörte zu der gleichen Gyn wie der Dieb mit den verrutschen 0% Und nicht nur diese beiden gehörten. 2 185 sohdern sämtliche Männer, die in 1 e 5 bahnabteil saßen und so taten, als 1 fremd miteinander. Gortsetꝛung 0 hat teri und ges sei läs lis er! ge del eir m.