peber: 0. stellv.: W. Kirches. l 8— 27 gerausgeber: Mannheimer Morgen Verlag, Druck: Mannheimer Groß- gruckerel. verlagsleitung: H. e chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: . Koch: Sport: K. Grein; Land: 0. Ser: Soziales: F. A. Simon; LDhafen: fl. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., 1 Bad, Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe vr, 80 b18. Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 748. Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 64 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 31 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 48, Tel. 7 12 41 Hdibg. i): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, e nezugspr.: Monatl. 3, 25 DM erl., Postbez. 3.25 D n. 5 Pf Zu- 3.25 DM. Er- — 10. Jahrgang Nr. 262/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 14. November 1935 1 h Haarmam schon 2250 nicht. nicht fällt t. Vielleich Schuld an ter Mensch veich, leich ere hat ih en gewand ens geseg er meinen Hel! r für mich gültig bin ſchtet? Nuß . Wen sie gekül del schalke Jetzt wi bin! Jetz heißt, mic och schne⸗ i- g-e-n, Ihnen? 8 ie haben- egen, Nut Nichts fl 2 t man doi ich 80 a0 Miller, 0e nn wied Ihnen 4 Wusapothes cht alles“ ir, Sie nel Miller, el e mal eint und kot t mir nac Hochhalz de gefällte g, eh? Pi t herunter Ihr Silben stolz Saul Sie könne ler! Da. doch, die ganz rech r Chryske hen Sie d Stecknade dreck 4 winzig Und 80 eld . Schwarze s, Sie gal der Mr. M. Thin ges g. Na, gel Miller, unt Sehen Sd el 2 umschal Fahrt, W t? Sie kol. ch irgendt elepielg 1 Ihre Freund je könnel 8 Mie nnen sen Augen wissen, 10 gab, als“ Jeberle geh Miller, W. — awische t das Sch nung trägt. Der französische Außenminister traf am sonntag um 10 Uhr auf dem Flughafen Fann bei Köln ein. Er fuhr von dort zum nöndorfer Heim des Bundeskanzlers. Die nach dem Kommuniqué„herzliche und in- me Aussprache“ währte insgesamt, ein- schlieblich des Mittagessens, fast vier Stun- Genf.(dpa/ AP) Die Genfer Außenminister Konferenz steht vor ihrer letzten Phase. Die nächsten drei Tage bis zum Ende der Kon- renz am Mittwoch sollen der Arbeit an eimer Vertagungsformel für das Deutsch- undproblem und einer„Geist-von-Genf- Forme!“ für das Ergebnis der Abrüstungs- ſerhandlungen gewidmet sein. Der einzige Erfolg“ der Konferenz soll in der Ueber- peisung einer Anzahl! von Abrüstungs- ſorschlägen an den Abrüstungsunterausschuß der UNO seinen Niederschlag finden. Eine eue Konferenz über europäische Sicherheit und Wieder vereinigung wird für wahrschein- lich gehalten. In der Samstagsitzung wurde die Debatte über den zweiten Tagesord- nungspunkt— die Abrüstung— beendet. Neue Vorschläge wurden nicht unterbreitet. Die Außenminister bemühten sich zwar, Punkte der Uebereinstimmung herauszustel- len, doch konnten die grundlegenden Mei- Hüngsverschiedenheiten über eine annehm- bare Abrüstungs- und Kontrollmethode und die Gegensätze in den strategischen Auffas- zungen nicht überbrückt werden. Am heu- tigen Montag wird Punkt 3 der Tagesord- mung zur Debatte stehen, die Verbesserung der Ost-West-Kontakte. Molotow bei Dulles Dulles hatte am Sonntag eine freund- schaftliche, zwei Stunden dauernde Aus- prache mit Molotow, bei der dem Verneh- men nach eine weitgehende Uebereinstim- mung über die seit Jahren strittige Frage der Zulassung neuer Mitglieder zu den Vereinten Hannover.(F. O. W.-Eig.-Ber.)„Wir for- bern gleichgestellte Bedingungen für die Landwirtschaft wie in den Ländern, die man aus so gern als Vorbild hinstellt(Amerika- Anm. d. Red.), das ist das mindeste, was wir erlangen können“, rief der Präsident des medersächsischen Landvolkes, Edmund Reh- Minkel, bei einer Bauernkundgebung auf dem Hannoverschen Messegelände aus. 15000 Landwirte aus Niedersachsen pro- testierten gegen die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung und gegen die Nichtbeach- ans nachstehend aufgezählter, als unab- ſusbar erklärter Forderungen: „) Wegfall des Zolls für landwirtschaft- ich genutztes Dieselöl; 15 Kredithilfe für die Deckung landwirt- schaftlichen Nachholbedarfs; e) Erhöhung des Trinkmilchpreises; 0 c) Vernünftige Zinssätze für Investi- ionen; e) Wegkall der Umsatzsteuer. W ale werden wir mit allen demokra- . Druckmitteln unser Recht zu ver- 5 en Wissen“, sagte der im Verlaufe sei- 11(uskührungen alle Bundesminister 1 angreifende Landvolkpräsident, der 3 äußerte, von den Mitgliedern der ek esreglerung genösse nur noch der Bun- Kanzler das Vertrauen der Bauern. e Unzufriedenheit in den Reihen des drolkes und die zum Teil radikale Ein- e der Bauern gegen die Bundesregie- 15 seien ausschließlich auf das Unver- 5 1255 zurückzuführen, das man allseits . restchwirtschaft entgegenbringe. Mit die- ge dtn begründete Rehwinkel Vor 0 tern den Beschluß, mit dem die 5 l Bauernschaft den Verband 110 arkerem Vorgehen autorisierte. Es sei 5 Weiter als eine natürliche Reaktion Nen eim ganz simpler Selbsterhaltungstrieb, 1 die Bauern jetzt das Heft in die Hand Vetsch Seit der Währungsreform sei die s der deutschen Landwirtschaft 55 9 80 Sieben Milliarden Mark angewach- wien nd die Bauern hätten aus Not Lände- 1 der Größe des Landes Braun- hrt s Verkaufen müssen.(Siehe auch schaftskabel Seite 2.) Wie entscheidet die 16 Metall? „Wird das letzte Wort gesprochen wer- Lan stel . er gewiss ch die Fes nlich, 1 Grau zrauwell“ dude. 0 Wer Seht der durch Streikdrohung ver- wohner Streit weiter“, fragen sich die Ein- diese p des Ruhrgebietes, Die Antwort auf dae und die damit zusammenhän- chef dantwortung ist der 16 Metall ein- Westfalen zugeschoben worden. Von unsere Bonner Redaktion Bonn. Die deutsch- französischen Besprechungen, die am Sonntag in Rhöndorf wischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und dem französischen Außenminister Pinay stattfanden, zeitigten zwei klare Ergebnisse: 1. An eine Verschiebung der Landtags- wahlen an der Saar, die auf 18. Dezember festgelegt sind, ist nicht gedacht. 2. Eine neue Regelung der Saarfrage— in Form eines Abkommens— soll erst dann in An- griff genommen werden, wenn aus den Landtagswahlen eine legitimierte saarländische Regierung hervorgegangen ist, die von Bonn und Paris„konsultiert“ werden kann und soll. Man war sich einig, daß dann eine Lösung gefunden werden müsse, die den wirtschaftlichen Interessen Frankreichs, der Bundesrepublik und des Saarlandes Rech- den. Sie führte„erneut zur Feststellung der völligen Ubereinstimmung der wichtigsten außenpolitschen Probleme“. Man sprach auch über die Genfer Konferenz, worüber Pinay den Bundeskanzler auch im Namen der Außenminister Macmillan und Dulles unter- richtete. Außenminister suchen Vertagungsformel Eine neue Konferenz wird in Genf für wahrscheinlich gehalten Nationen erzielt wurde. Wie weiter ver- lautete, berührten die beiden Außenminister in ihrem Gespräch mehrere Weltprobleme und auch kurz die Lage im Mittleren Osten. Dulles traf unmittelbar nach der Unter- redung mit Molotow mit dem britischen Auhbenminister Macmillan zusammen. Nach- dem bereits Großbritannien und Frankreich erklärt haben, daß sie nicht gegen geschlos- sene Zulassung der fraglichen 18 Staaten zur UNO stimmen würden haben die USA dem Vernehmen nach nunmehr Großbritannien und der Sowjetunion zu verstehen gegeben, daß sie die Zulassungsanträge der meisten dieser Länder auch unterstützen würden. Nahost- Konferenz der Westmächte Die drei Westmächte haben sich am Samstag in Gerif auf ein schnelles und wirk- sames Vorgehen gegen einen etwaigen An- greifer in einem neuen jüdisch- arabischen Krieg Seeinigt. Nach einer diesbezüglichen Konferenz zwischen den Außenminfstern Dulles, Macmillan und dem Leiter der poli- tischen Abteilung im französischen Außen- ministerium, de Margerie, verlautete, daß Frankreich die anglo- amerikanischen Vor- schläge für eine Präzisierung der Drei- mächte- Erklärung von 1950 angenommen hat, die diplomatische, wirtschaftliche und ge- wisse militärische Sanktionen, gegebenenfalls durch eine Luft- und Seeblockade unter- stützt, gegen einen Aggressor beinhalten. Die Mittelostpolitik der drei Staaten soll ferner straffer koordiniert werden. Bauern drohen mit Druckmitteln Niedersächsische Landwirte protestieren gegen Bonner Agrarpolitik Deren Große Tarifkommission tritt heute, Montag, zusammen, um darüber zu befin- den, ob den Mitgliedern empfohlen wird 1. den Schiedsspruch der Schlichtungs- kommission anzunehmen, was einer Lohn- erhöhung von 14 Pfennig je Arbeitsstunde in der metallverarbeitenden Industrie ent- spräche; 2. das Arbeitgeberangebot in der eisen- schaffenden Industrie anzunehmen, das da- von spricht, daß die Eisen- und Stahlwerke auf keinen Fall mehr als 14 Pf pro Arbeits- stunde als Lohnerhöhung zubilligen könnten. Wie Direktor Schmitz, der Vorsitzende des Verbandes der„Eisenschaffenden“ er- klärt hat, bestünde nur teilweise die Mög- lichkeit, die auf 14 Pf je Stunde begrenzte Lohnerhöhung ohne Preisaufschlag zu ver- kraften.(Siehe auch Wirtschaftskabel S. 2.) Pinay besuchte Adenauer Der Termin der Saar-Landtagswahlen bleibt/ Anschließend neue Verhandlungen Außenminister Pinay wurde von dem Geschäftsträger der französischen Botschaft in Bonn, C. de Margerie, dem Vetter des künftigen Botschafters, von dem Gesandten Sauvagnard und dem Angehörigen seines Kabinetts, M. Arrasse, begleitet. Von deut- scher Seite sah man neben dem Bundes- kanzler Außenminister von Brentano, die Staatssekretäre Hallstein und Globke sowie Botschafter Blankenhorn. Allgemein ist die vorzügliche Stimmung und Verfessung Dr. Adenauers aufgefallen. Außenminister Pinay sagte:„Ich freue mich, Sie wieder in einem so guten Zustand an- zutreffen, Herr Bundeskanzler.“ Vor Tisch sprach man etwa eine Stunde„sehr ein- dringlich“ über die politischen Fragen, ins- besondere über die Genfer Entwicklung und über die sich aus der sowjetischen Haltung ergebende Notwendigkeit einer energischen Fortführung der europaischen Integration. Beide Staatsmänner seien sich darin einig gewesen, daß die Genfer Konferenz trotz aller Enttäuschungen das eine Gute erbracht habe, nämlich völlige Klarheit über die so- Wjetische Haltung, erklärte später ein Teil- nehmer. Niemand habe die„Schonungslosig- keit“ erwartet, mit der Außenminister Molo- tow die eigentlichen Motive der russischen Außenpolitik in bezug auf die Wiederver- einigung Deutschlands enthüllte. Die Wahr- heit sei hart, ihre Kenntnis jedoch für die westliche Außenpolitik bedeutsam, weil man nur auf der Basis echter Fakten sinnvolle Beschlüsse fassen könne. Spaak in Bonn Der belgische Außenminister, Spaak, traf am Sonntagabend— nur wenige Stunden nachdem der französische Außenminister Bonn wieder in Richtung Genf verlassen hatte— zu einem Besuch in der Bundes- hauptstadt ein,. Mit maßgeblichen Politikern will er deutsch- belgische Probleme erörtern. Am Montag wird der belgische Außen- minister mit Bundeskanzler Adenauer, Vize- Kanzler Blücher upd Auhbenminister von Brentano zusammentreffen und außerdem von Bundespräsident Theodor Heuss emp- fangen werden. am Montagmittag und Montagabend geben Blücher und von Bren- tano Essen für den hohen belgischen Gast. Am Dienstagvormittag fährt Spaak im Wa- gen nach Brüssel zurück. Im Glanz der neuen Uniformen erschienen die beiden neuen Generalleutnante der Bundesrepublik, Heusinger(gans links) und Speidel(mit Brille), zur Entgegennahme ihrer Ernennungsurkunden, die ihnen von Verteidigungs minister Blank am Samstag überreicht wurden. Hinter Speidel ist ein Kor- vettenkapitan der Marine und ganz rechts ein Hauptmann der Luftwaßfe zu sehen. dpa-Bild Die Bundesrepublik hat Soldaten Minister Blank überreichte erste Ernennungsurkunden Bonn.(dpa) Seit Samstag gibt es in der Bundesrepublik Soldaten. Bundesverteidi- gungsminister Blank überreichte den ersten 101 Soldaten ihre Ernennungsurkunden. In einer kurzen Rede stellte der Verteidigungs- minister den Soldaten den Auftrag, in ihrer künftigen Tätigkeit durch Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft zur Sicherung des Friedens beizutragen“, da nur darin der Sinn soldatischer Existenz gesehen werden könne. Ihre Ernennung sei der erste sichtbare Aus- druck des Willens, mit gleichen Rechten in der westlichen Verteidigungsgemeinschaft auch gleiche Pflichten zu übernehmen. Blank Faure diesmal mit 38 Stimmen gerettet Die Nationalversammlung erneut für modifizierte Verhältniswahl Paris.(dpa) Zum vierten Male in den letzten vier Wochen hat die französische Nationalversammlung am Samstag Minister- präsident Faure das Vertrauen ausgespro- chen. Mit der Abstimmung war der Antrag der Regierung verbunden, Neuwahlen be- reits im Dezember nach dem modifizierten Verhältniswahlsystem ohne Listenverbindun- gen durchzuführen. Für den Regierungs- antrag stimmten in Anwesenheit von Außen- minister Pinay, der aus Genf herbeigeeilt War, 285, dagegen 247 Abgeordnete. Da der Regierung mit den 90 Stimmen der kommunistischen Abgeordneten das Vertrauen ausgesprochen worden ist, beriet der Ministerrat anschließend, ob die Regie- rung unter diesen Umständen nicht zurück- treten sollte. Das Kabinett beschloß, das Abstimmungsergebnis als Zwischenvotum der Auseinandersetzung über die Vorverle- gung des Wahltermins und ein geeignetes Wahlsystem zu werten und nicht zurückzu- treten. Die Nationalversammlung mußte über das Wahlgesetz am Samstag zum zweiten Male entscheiden, weil sich der Rat der Re- publik im Gegensatz zu dem Beschluß des Parlaments für das Persönlichkeitswahlrecht ausgesprochen hatte. Trotz seines Erfolges in der Nationalversammlung kann Faure, der sich bei der Festlegung des Wahltermins in grober Zeitnot befindet, im Senat auf neue Schwierigkeiten stoßen und unter Um- ständen doch nicht mehr in der Lage sein, Frankreich noch vor Jahresende an die Wahlurnen zu rufen. Der Rat der Republik könnte nun nach erneuter Beratung die Gesetzesvorlage erneut an die Nationalver- sammlung zurückverweisen. Eine Abstim- mung im Senat unter dem Zwang der Ver- trauensfrage gibt es nicht. Madame Coty gestorben (AP) Die Frau des französischen Staats- präsidenten Coty, Madame Germaine Coty, ist am Samstagmorgen im Alter von 69 Jah- ren an einem Herzschlag gestorben. Die Bei- setzung wird am Dienstag erfolgen. Bundes- präsident Heuss sprach Staatspräsident Coty telegraphisch sein Beileid zum Ableben sei- ner Gemahlin aus. 5 Zwischen Gesfern und Morgen Im Lager Friedland, in dem am Samstag- abend wieder neun ursprünglich in die Sowjetzone entlassene Heimkehrer einge- troffen sind, ist noch immer nichts über einen größeren Heimkehrertransport bekannt.— In der evangelischen Kirche Deutschlands wird die kommende Bußtagswoche wieder als Gebetswoche für die Gefangenen began- gen. Das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland hat einen Appell an die Oeffentlichkeit gerichtet, vermehrt Päckchen in die Sowjetzone zu schicken. Molotows Plan für einen„Gesamtdeut- schen Rat“ solle der Westen dann akzeptie- ren, erklärte der BHE, wenn der Osten damit einverstanden ist, daß die Mitglieder des Rates sowohl in der Sowjetzone als auch im Bundesgebiet in gesonderten, durch inter- nationale Kontrollmagnahmen überwachten Wahlen bestimmt werden., Aus solchen Wah- len könne ein von den beiden deutschen Regierungen unbeeinflußtes Organ zur Vor- bereitung der Wiedervereinigung hervor- gehen. Den sofortigen Uebertritt in die Christ- liche Gewerkschaftsbewegung Deutschlands (CG) hat eine außerordentliche Delegier- ten versammlung des Bundes Christlicher Ge- werkschaften, der 1000 Mitglieder umfaßt und ausschließlich im Ruhrgebiet vertreten ist, beschlossen. 5 Der Württembergische Evangelische Lan- deskirchentag hat den Stuttgarter Oberkir- chenrat aufgefordert, Verwahrung gegen die vorgesehene Art der Behandlung der Refor- mation in den neuen Lehrplanentwürfen des Kultusministeriums einzulegen. In Wiesbaden feierte die hessische CDU in Anwesenheit der Bundesminister von Brentano, Kaiser und Strauß ihr zehnjähri- ges Jubiläum. Die Staatsanwaltschaft in Kiel hat ein Ermittlungsverfahren gegen den kürzlich aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft heim- gekehrten SS-Arzt Professor Carl Clauberg eingeleitet. Der„Zentralrat der Juden in Deutschland“ hatte Strafanzeige eingereicht. 3 696 Flüchtlinge aus der Sowjetzone meldeten sich in der vergangenen Woche in Westberlin. Der Berliner Bürgermeister, Dr. Otto Suhr, ist nach einem einwöchigen England- besuch wieder nach Berlin zurückgekehrt. Einen außerordentlichen Parteitag hat die Christliche Volkspartei des Saarlandes, die Partei des zurückgetretenen Ministerpräsi- denten Johannes Hoffmann, zum 19. Novem- ber nach Saarbrücken einberufen. Außenminister von Brentano wird., wie das österreichische Bundeskanzleramt nun offiziell bekanntgab, vom 16. bis 19. Novem- ber einen Besuch in Wien machen. Osterreichs Vizekanzler, Dr. Adolph Schärf, wurde auf dem Elften Parteitag der Sozialistischen Partei Gsterreichs SPO) wieder zum Vorsitzenden gewählt. Eine Protestnote gegen die Ballonaktion der privaten amerikanischen Organisation „Kreuzzug für die Freiheit“ hat das tsche- choslowakische Außenministerium der ame- rikanischen Gesandtschaft in Prag Zuge- Stellt. In Warschau hält sich gegenwärtig der burmesische Ministerpräsident, U Nu, auf. Er kündigte an, daß bald diplomatische Mis- sionen zwischen Burma und Polen ausge- tauscht werden sollen. Der neue französische Generalresident in Marokko, André Dubois, hat in Paris sein Amt von seinem Vorgänger Boyer de Latour übernommen. Ein Grundsatzabkommen über wechsel- seitigen Reiseverkehr schlossen in Rom Ver- treter der sowjetischen„Intourist“ und der italienischen Fremdenverkehrsgesellschaft. Umgruppierungen in der Führung der ungarischen KP brachten den ersten Sekre- tär der Budapester Parteiorganisation, Ko- vacs, der ein Mann des rechten Partei- flügels ist, in das Sekretariat des Zentral- komitee der Partei. Dadurch verlor der erste Sekretär, Rakosi, weiter an Einfluß. Der Landwirtschaftsexperte des Sekretariats, Matolesi, ein Parteigänger Rakosis, schied aus dem Sekretariat aus und wurde Land- wirtschaftsminister. Die indische Luftfahrtgesellschaft Air India International und die sowjetische Linie Aeroflot haben ein Abkommen geschlossen, wonach Flüge von Indien nach der Sowiet- union, der Tschechoslowakei und anderen Ostblockstaaten und zurück direkt gebucht Werden können. rief den Offizieren zu, stets die Unterordnung der Armee unter die staatliche Autoritäàt an- zuerkennen. Als künftige Truppenführer sollten sie an dem Ziel mitarbeiten, das ideal des„Staatsbürgers in Uniform“ zu ver- Wirklichen. Nach Verleihung der Ernennungsurkunden dankte Generalleutnant Heusinger im Namen der mit ihm ernannten Soldaten für das Ver- trauen, das der Bundespräsident und die Bundesregierung ihnen erwiesen hätten. Die Soldaten gelobten, sich mit allen Kräften dafür einzusetzen, dieses Vertrauen zu recht- fertigen und in engster Verbindung mit dem deutschen Volk für den Frieden zu arbeiten. Die Offiziere der neuen deutschen Wehr- macht werden nach den Gepflogenheiten in der amerikanischen Armee von amerika- nischen Soldaten gegrüßt werden, erklärte in Heidelberg ein Sprecher der US-Streitkräfte. Laufend weitere Ernennungen (Sn.-Eig.-Ber.) Die Ueberreichung der 101 Ernennungsurkunden war ein symbolischer Auftakt. Wie Bundesminister Blank uns mit- teilte, werden jetzt Woche um Woche laufend weitere Ernennungen vorgenommen. Schon in Kürze sollen die Prüfgruppen ins Land Sehen. Bis Anfang Dezember kann das Sechstausender-Programm erfüllt sein. Die Annahmeorganisation arbeitet jedoch weiter, um die Voraussetzungen für größere Ein- ziehungen von Freiwilligen zu schaffen, die einsetzen, sobald das„Soldatengesetz“ rech- tens geworden ist und das„Freiwilligen gesetz“ ablöst. Das soll bis Januar der Fall sein. Zum gleichen Zeitpunkt setzen die Uebernahmen der Grenzjäger ein. Im Ver- teidigungsministerium rechnet man mit 15 000 Mann aus dem Bundesgrenzschutz. Diese sollen der Kaderbildung dienen und als„Stamm“ größerer Verbände kurzfristig verdreifacht werden. Sorge macht im Augenblick die Beschaf- fung von Waffen und Gerät. Das Waffen- Hilfs-Abkommen mit den USA liegt zwar seit dem Sommer vor, soll aber erst Anfang Dezember durch den Bundestag verabschiedet werden. Ein Versuch des Verteidigungs- ministeriums, für die ersten sieben Kom- panien eine Vorweglieferung an Waffen und Gerät zu erhalten, wurde von Washington abschlägig beschieden.(Siehe auch Seite 2) Bundesminister Tillmanns 7 Berlin.(dpa) Der 39 Jahre alte Bundes- minister für Sonderaufgaben, Dr. Robert Tillmanns, ist am Samstagabend im West- Sanatorium in Berlin nach einem Herz- anfall gestorben. Bundeskanzler Dr. Aden- auer bezeichnete den Tod Dr. Tillmanns als einen schweren persönlichen Verlust, aber auch als einen großen Verlust für die Bundesregierung und für die CDU, da Dr. Tillmanns noch vor weiteren wichtigen Auf- gaben gestanden habe. Mit Dr. Robert Tillmanns ist ein Politi- ker dahingegangen, der vor allem in den letzten Jahren als ein profillerter Protestant und rühriger Repräsentant Berlins stärker in den Vordergrund getreten ist. Als zweiter Vorsitzender der CDU— er übte diese Funktion als Nachfolger des verstorbenen Bundestagspräsidenten Dr. Hermann Ehlers Aus— gehörte Dr. Tillmanns zum inneren Führungskreis der Partei des Bundeskanz- lers. Sein Tod hat in weiten Kreisen tiefe Anteilnahme ausgelöst. Bundespräsident Heuss telegraflerte der Gattin des Verstor- benen, die Trauerbotschaft habe ihn tief be- stürzt. Das Staatsbegräbnis für den verstorbenen Bundesminister findet am Donnerstag in Berlin statt.(Siehe auch Seite 2.) ee ieee e eee eee . . — * 3 „*** a 1 — * entschlossen. Seite 2 MORGEN Perons Nachfolger überraschend zurückgetreten Buenos Aires.(AP) Der provisorische Staatspräsident Argentiniens, Lonardi, ist am Sonntag nach siebenwöchiger Regie- Tungszeit zurückgetreten. Der Chef des Sta- bes des Heeres, Generalmajor Aramburu, hat die Staatsgeschäfte übernommen. Der argen- tinische Staatsrundfunk gab am Sonntag- abend nach einer Geheimsitzung der wich- tigsten politischen und militärischen Persön- Uchkeiten des Landes in der Sommer- residenz des Präsidenten bekannt, daß„die Streitkräfte den Rücktritt des provisorischen Präsidenten Generalmajor Eduardo Lonardi gebilligt haben.“ Die letzten 24 Stunden waren durch intensive Geheim- Verhandlungen gekenn- zeichnet, nachdem ein Bruch zwischen rechtsgerichteten nationalistischen Elemen- ten und den gemäßigten Demokraten in der Regierung eingetreten war. Unblutiger Staatsstreich in Brasilien zu Gunsten Kubitscheks Rio de Janeiro.(dpa) Der unblutige Staats- Streich in Brasilien vom Freitag hat dem neuen Präsidenten Kubitschek und dem Vize- Präsidenten Goulart, die Anfang Oktober ge- wählt worden sind, den Weg geebnet, am 1. Februar des nächsten Jahres ihre Aemter ordnungsgemäß übernehmen zu können. Der vom Parlament abgesetzte ehemalige ge- schäftsführende Präsident Luz, der an Bord eines Kreuzers geflohen war, hat in einem Telegramm die Entscheidung des Parlaments anerkannt. Der Kongreß hat am Wochenende den 66jährigen Senatspräsidenten Ramos zum vorläufigen Präsidenten gewählt. Redseliger Chruschtschew beteuert freundschaftliche Gefühle Moskau.(dpa) Der sowjetische Partei- sekretär, Nikita Chruschtschew, beteuerte am Wochenende auf einem Empfang zu Ehren des norwegischen Ministerpräsidenten, Gerhardsen. in Moskau wiederholt seine freundschaftlichen Gefühle für den Westen. „Wir haben nur herzliche Gefühle für Eng- land. Ihr bürgerlichen Journalisten denkt immer, wir seien eure Feinde. Aber das ist nicht wahr“, sagte er zu einem britischen Korrespondenten. Chruschtschew betonte andererseits erneut, die Kommunisten seien vom Zusammenbruch des kapitalistischen Wirtschaftssystem überzeugt. Das sei eine natürliche historische Entwicklung im wirt- schaftlichen Wettbewerb mit dem sozialisti- schen Lager und werde ohne die Hilfe der Sowjetunion geschehen. Ueber die Franzosen meinte Chrusch- tschew:„Sie sind nette Leute, aber zu un- Sie haben ihren Platz in Europa noch nicht gefunden. Sie sollten ent- Weder für oder gegen uns sein. Ich kann das Zögern und die Unentschlossenheit nicht leiden.“ Deutsche Gefangene von der Tschechoslowakei freigelassen Wien.(dpa). Nach der Sowjetunion und Ungarn hat jetzt auch die Tschechoslowakei die noch zurückgehaltenen und als„Kriegs- verbrecher“ verurteilten deutschen Kriegs- gefangenen freigelassen. Ueber den Prager Rundfunk gab die tschechoslowakische Re- gierung bekannt:„‚Die Regierungen der Tschechoslowakei und der Deutschen Demo- Kkratischen Republik sind übereingekommen, die von den tschechoslowakischen Volks- gerichten abgeurteilten deutschen Kriegs- verbrecher freizulassen. Durch diesen Erlaß wurden 1437 Personen, die ihren ständigen Wohnsitz entweder in der DDR, in der Deutschen Bundesrepublik oder in Oester- reich haben, in Freiheit gesetzt. Eine weitere Anzahl von Personen soll nach und nach ent- lassen werden.“ Wie es heißt, sind die in dem Kommuniqué erwähnten 1437 Deutschen bereits nach der Bundesrepublik entlassen Worden. Es ist jedoch nicht bekannt, wann dies geschehen ist. Auf dem bayerischen Grenzbahnhof Schirnding trafen am Sonntagnachmittag Wieder 68 Männer ein, die aus politischen Gründen seit Kriegsende in der Tschecho- Slowakei schwere Kerkerstrafen verbüßt hatten. Soldatenernennung zwischen Nesselwänden Die passenden Uniformen reichten nicht aus/ Eindruck: ein unbeholfenes Laienspiel Bonn, 13. November Am 200. Geburtstag des preußischen Armee-Reformers Gerhard Johann David Scharnhorst überreichte Bundesverteidi- gungsminister Blank 101 Soldaten aller Waf- fengattungen der zukünftigen deutschen Streitkräfte, an der Spitze den Generalen Heusinger und Speidel, ihre Ernennungs- urkunden. Außer den beiden Generalen Waren es 18 Oberstleutnante, 30 Majore, 40 Hauptleute und Kapitänleutnante, fünf Oberleutnante, zwei Stabsfeldwebel und vier Oberfeldwebel. Schauplatz der Feierstunde war mangels anderer Räume eine Kraftfahrzeughalle auf dem Hof der Ermekeilkaserne in Bonn, die dem Verteidigungsministerium als Unter- kunft dient. Um den kärglichen Eindruck des unverputzten Gemäuers zu verdecken, hatte man gelbe Nesselbespannungen ange- bracht. Dagegen bot sich dem Blick, wenn Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen er nach oben abschweifte, dorthin, wo eine Decke hätte sein müssen, Eisengestänge und die Bretter der Bedachung. Ein schlichter Rahmen für ein solches Ereignis. Die ersten deutschen Soldaten nach zehn Jahren be- kamen in der Stunde ihrer Ernennung kei- nen überflüssigen Schmuck zu sehen. Ledig- lich an der Stirnseite das von Chrysan- themen und Astern geschmückte Rednerpult, flankiert von den Nationalfarben Schwarz- Rot-Gold und dahinter auf grauem Grund ein überdimensionales Eisernes Kreuz— aus Holz. In Blickrichtung auf diese Szenerie stan- den schon einige Zeit vor Beginn der Feier- stunde— Samstag 10 Uhr war der Termin— die Männer, die die ersten Soldaten der neuen Streitkräfte geworden sind, etwa zehn von ihnen in Uniform. Warum nicht mehr? 80 Monturen lagen auf der Kammer, aber sie waren für andere bestimmt, die an Die Besoldungsreform hat begonnen Regierungsentwurf erstrebt einheitliche Regelung in Bund und Ländern Bonn, im November. Nach sorgfältigen Vorbereitungen hat das Bundeskabmett in diesen Tagen den Ent- Wurf eines Bundesbesoldungsgesetzes für Beamte, Richter und zukünftige Soldaten verabschiedet. Der Schwerpunkt des Ent- Wurfs liegt in der Neuordnung des Besol- dumgsrechts und nicht in einer Erhöhung der Besoldungssätze. In Bonn wird auf zwei wesentliche Gründe hingewiesen, welche die Bundes- regierung unter Zurückstellung wirtschafts- und lobmpolitischer Bedenken veranlagten, einen ersten Schritt zu der immer wieder verschobenen Besoldungsreform zu tun. Da ist zunächst die Sorge um die Besoldungs- einheit in Bund und Lämdern. Das Reichs- besoldungsgesetz von 1927 war bereits bei der Gründung der Bundesrepublik durch über 30 Novellen einschneidend geändert worden. Drei Aenderungsgesetze zum Be- soldungsrecht trugen zur weiteren Aufsplit- terung des Rechtsstoffes bei. Noch schwieri- ger wurde die Rechtslage, als Nordrhein- Westfalen mit seinem Landesbesoldungs- gesetz vom Juni 1954 herauskam, das die Bezüge der Landesbeamten auf 150 Prozent des Standes von 1927 anhob. Das Bundes- verfassungsgericht hatte dann dieses Lan- desgesetz in seinem Rechtsbestand bestätigt und die Besoldungs- Sperrvorschriften des Bundes für ungültig erklärt. Die Bundesregierung mußte nun nach einer Regelung suchen, die auch die Belange der anderen Lander und der Gemeinden wahrt und es ihnen damit erleichtert, die Grundsätze der Bundesgesetzgebung auch für ihren Bereich zu übernehmen. Die Län- derregierungen haben sich denn auch in einem bis Ende 1955 befristeten Stillhalte- abkommen freiwillig verpflichtet, keine grundsätzlichen Aenderungen in ihrem Be- soldungsrecht vorzunehmen, durch die eine . Neuordnung präjudiziert werden könnte. Die Bundesregierung hat dafür ihrerseits in dem jetzt verabschiedeten Entwurf die Vor- schläge berücksichtigt, die von einer Sach- verständigen- Kommission des Bundes und der Länder erarbeitet worden waren. Der zweite wichtige Grund für eine bal- dige Neuregelung lag in der Sorge um die Besoldungseinheit für alle Zweige des Staats- dienstes. Dies trifft vor allem die besol- dungsrechtlichen Probleme, die durch den Neuaufbau der Streitkräfte aktuell gewor- den sind. Die Soldaten werden auch unter den Aspekten des neuen Besoldungsgesetzes keine Sonderstellung einnehmen. Die Regie- rung hat sich von dem Gedanken leiten las- sen, daß zwar Aufgaben, Tätigkeitsgebiete und Laufbahnen sowohl Bei den verschiede- nen Arten von Beamten der allgemeinen Verwaltung und der Betriebsverwaltungen wie auch im Verhältnis von Beamten, Rich- tern und Soldaten untereinander vielfältig sind, daß aber diese Verschiedenartigkeit nicht ausschließt, ihre Bewertung und die entsprechende Festlegung ihrer finanziellen Rechte nach einheitlichen Maßstäben aus- zurichten. 5 Eine allgemeine Erhöhung der Bezüge sieht der Entwurf nicht vor. Die Bundes- regierung, so wird betont, hatte schon früher im Vorgriff auf eine in dieser Richtung lie- gende Neuregelung halbjährlich Zahlungen in Höhe von einem Drittel des Monatsge- haltes angeordnet, was einem weiteren Zu- schlag von rund acht Prozent zu den Grund- gehältern von 1927 entsprochen habe. Eine wesentlich darüber hinausgehende allge- meine Erhöhung könne nach sorgfältiger Prüfung aller maßgebenden Momente nicht anerkannt werden. Der Gesetzentwurf hat sich deshalb darauf beschränken müssen, die bisher gewährten Uebergangszahlungen da- durch in die neuen Grundgehaltssätze ein- zubauen, daß die Endgehälter auf rund 150 Prozent von 1927 gehoben werden. Außer- dem ergeben sich auf Grund der im Entwurf angestrebten Vereinfachung bei der Festset- zung des Besoldungsdienstalters und der Berechnung von Wohnungs- und Kinder- geldzuschlag für die Mehrzahl aller Staats- bediensteten zusätzliche wirtschaftliche Ver- besserungen. Guenter Lucas(dpa) diesem Tag noch nicht ernannt wurden, und denen, die hier standen, paßten sie nicht. Das Grau der Uniformen will dem Auge nur schwer eingehen, der Schnitt ist zivil und man findet wenig Schneidiges daran. Am ungewohntesten sind die steifen Schirm- mützen. Ernsten Gesichtes hören die Männer die erste Instruktion ihres wiederbeginnenden soldatischen Lebens:„In der ersten Reihe Ftehen die Herren Uniformträger, dahiner die Zivilisten alphabetisch nach Dienstgra- den. Die Mütze behalten sie auf und die Handschuhe an. Wenn sie ihre Urkunden in Empfang genommen haben, machen die Herren Uniformträger eine Ehrenbezeigung. Für die Zivilisten ergibt sich, daß sie sich so benehmen, wie sie es sonst gewohnt sind.“ Eine Minute vor zehn Uhr betritt Ver- teidigungsminister Blank die Halle. Mit ihm auf gleicher Höhe in Uniform und die gold- betregten Mützen in der Hand haltend die Generalleutnante Heusinger und Speidel. Sie stellen sich einen Schritt vor die imaginäre Front der 99 Soldaten. Nach der halbstündigen Rede des Ver- teidigungsministers beginnt das eigentliche Zeremoniell. Erst namentlicher Aufruf, dann überreicht Blank jedem einzelnen die auf gehämmertem Büttenpapier gedruckte Er- nennungsurkunde mit den Worten:„Der Bundespräsident hat Sie zum— bei- spielsweise Oberstleutnant— in den Streit- kräften ernannt. Ich gratuliere Ihnen.“ Vom Hauptmann abwärts lautet die Formel:„Ieh habe Sie. ernannt.“ Der Ablauf der Ereignisse sieht sehr zivil und recht unmilitärisch aus. Ja, man muß das harte Wort aussprechen, in Wirklichkeit ähnelt alles einem unbeholfenen Laienspiel. Die Schuld liegt beim Verteidigungsministe- rium einmal, weil es ungenügende Vorsorge für die Organisation traf, zum anderen— während der Feierstunde- bei den gierigen Fotografen, die unablässig die absonderlich- sten Stellungen einnehmen, weil sie glauben, dadurch zu einer einmaligen Aufnahme zu kommen. Keiner der ausländischen Bericht- erstatter konnte wohl dieses Durcheinander etwa als beängstigende Wiedergeburt preu- Bisch- militaristischen Geistes empfinden. Beim besten Willen nicht! „Republikflueht muß eingedämmt werden“ Der Nationalrat der Nationalen Front der Sowjetzone tagte Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin, 13. November Der Nationalrat der Nationalen Front der Sowjetzone trat am Wochenende in Ostberlin zu einer Sitzung zusammen, um„aus der gegenwärtigen internationalen Situation die Schlußfolgerungen für die patriotische Volks- bewegung in ganz Deutschland zu ziehen“. Es wurde auf der Grundlage der Ergebnisse der letzten Sitzung des Zentralkomitees der So- Zzialistischen Einheitspartei eine Programm- erklärung beraten, die in Kürze veröffentlicht werden soll. Ausführlich beschäftigte sich der Prä- sident des Nationalrates, Professor Correns, mit der Aufgabe der Nationalen Front, den Staat im Volke zu verankern. Er kritisierte die bisherige Aufklärungsarbeit und forderte, daß die Ausschüsse der Nationalen Front und deren Organe ihre Zusammenarbeit mit der Bevölkerung aktivieren sollen. Sie sollten die Gremien sein, an die sich die Bevöl- kerung mit ihren Vorschlägen und ihrer Kritik wendet. Man berausche sich an Mas- senkundgebungen, aber man könne nicht von einer systematischen individuellen Arbeit an der Bevölkerung sprechen. Correns sprach sich für eine stärkere Mitarbeit der Parteien und Massenorgani- sationen sowie der parteilosen Patrioten in der Nationalen Front aus, womit er sich prak- tisch gegen die Vormachtstellung der Sozia- listischen Einheitspartei in dieser Organi- sation wandte. Formalismus und mechanische Arbeitserledigung müßten aus den Organen der Nationalen Front verbannt und die soziale Zusammensetzung ihrer Ausschüsse verbessert werden. Als Hauptaufgabe der Nationalen Front bezeichnete der Redner die Propagierung der Ziele des zweiten Fünf- jahrplans. Alle Bürger der Deutschen Demo- kratischen Republik müßten am sozialisti- schen Wettbewerb interessiert werden und leidenschaftlich anteilnehmen an den Erfol- gen aber auch an den Mängeln der Betriebe. Zu den Besorgnissen des Mittelstandes der Sowjetzone über die betonten Forderun- gen der Sozialistischen Einheitspartei nach Schaffung der Grundlagen des Sozialismus erklärte Correns beschwichtigend, alle kä- men in den Genuß von Friede und Wohl- stand. Nur die hätten etwas zu befürchten, die die Gesetze mißachteten. Zu dem Pro- blem freier Wahlen meinte Correns, die Frage laute jetzt:„Wie schaffen wir die Voraussetzungen für freie und wirklich de- mokratische Wahlen? Wir halten nichts von den Wahlen, wie sie zum Beispiel zum Bun- destag 1949 und 1953 durchgeführt wurden“. Der Republikflucht müsse durch Aufklärung entgegengewirkt werden. Es sei Aufgabe der Nationalen Front, den Jugendlichen die Per- spektiven unseres Staates und ihre persön- lichen Perspektiven in diesem Staat aufzu- zeigen. 5 Unter den Teilnehmern der Tagung be- fanden sich der erste Sekretär des ZK der SED und stellvertretender Ministerpräsident Walter Ulbricht, der Präsident der sowjet- zonalen Volkskammer, Johannes Dieckmann, sowie die stellvertretenden Ministerpräsi- denten Otto Nuschke und Dr. Hans Loch. Montag, 14. November 1955/ N. f — Dr. Robert Tillmanns Mensch und Politiker Dr. Robert Tillmanns wurde am 5. Apel 1896 als Sohn eines Pruckereibesitzerz g Wuppertal geboren. Nach dem Studium d Staats wissenschaften, promovierte er Aan Pr. rer. pol. und widmete sich in den Jab bis 1933 vor allem der Sorge um die Studen ten als Geschäftsführer des deutschen 8 dentenwerkes und als Regierungsrat in% preußischen Unterrichtsver waltung. 105 mußte er diese Stellung aus Politisch Gründen verlassen. In der Industrie fand er ein neues Betätigungsfeld. Nach dem Krieg machte Dr. Tillmanns die politische Arbei, neben seiner Tätigkeit im Hilfswerk der evangelischen Kirchen für die Sowjetzone zu seiner Lebensaufgabe. Als Generalsekre. tär des Evangelischen Hilfswerks Ost erwarb er sich bleibende Verdienste im Kampf ge. gen die Not in der Sowjetzone. Im Sommer 1945 gehörte er zu den Begründern der CD in Berlin und wurde dort 1949 stellvertre. tender und 1952 erster Landesvorsitzender Die besonderen Belange Berlins vertrat Dr. Tillmanns vor allem im Bundestag, in den et schon 1949 gewählt wurde und, bis zu seine Ernennung zum Bundesminister für Sonder. aufgaben im Jahre 1953, auch im Bundesrat dem er als Vertreter Berlins angehörte. Nad dem Tode des Bundestagspräsidenten D.. Ehlers wurde Dr. Tillmanns zum ersten Vor. sitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU gewählt und am 6. Februet 1955 neben Jakob Kaiser zum stellvertreten- den Vorsitzenden der CDU berufen. Dr. Til. manns hinterläßt Frau und drei Töchter im Alter von 28, 27 und 17 Jahren.(ape) Volkstrauertag mit gebührenden Feierlichkeiten Bonn.(AP) Das deutsche Volk gedachte am Sonntag der Toten beider Weltkriege. Ueber- all in der Bundesrepublik und Westberlin fanden in den Kirchen Gedenkgottesdienste statt. Tausende pilgerten zu den Ehrenfried. höfen und Denkmälern für die Gefallenen legten Kränze nieder und schmückten die Gräber. Bundespräsident Heuss, die Bundesregie- rung, das diplomatische Korps sowie zahl- reiche Abgeordnete und Vertreter des öffent- lichen Lebens versammelten sich am Sonn- tagnachmittag zu einer Feierstunde im Ple. narsaal des Bundestages, auf der als Vertre- ter der Bundesregierung Innenminister Schröder und für die beiden Konfessionen Kardinal Frings und Bischof Dibelius spra- chen. Auch auf zahlreichen deutschen Sol- datenfriedhöfen im Ausland fanden Feier- lichkeiten verbunden mit Kranzniederlegun- gen statt. „ — WIRTSCHAFT S-KABEL Landvol in Urabstimmung Lautstärke ersetzt nicht Bauernstärke Als Antwort auf die Wirtschaftspolitik der Regierung und die Nichtbeachtung bäuerlicher Forderungen“ soll in allen Dörfern Nieder- sachsens sofort ein Urabstimmung über einen Käuferstreik der Bauern stattfinden. Dem Vorbild Niedersachsens folgend, sollen die Mitglieder der pfälzischen Bauern- und Winzerschaft, der pfälzischen Jungbauernschaft und des Landfrauenbundes in den nächsten Tagen zur Urabstimmung aufgerufen werden. Der Hauptgeschäftsführer der pfälzischen Bauern- und Winzerschaft, Emil Wiggers, teilte mit, an einen Milch- oder Lieferstreik sei in der Pfalz nicht gedacht. Es sei auch kein Boykott geplant. Wenn wir aber als Land- Wirte jährlich für 9,5 Milliarden Mark beim Handel, der Industrie oder dem Handwerk Er- Zeugnisse abnehmen“, sagte Wiggers,„werden Wir schon wissen, wie wir unseren Willen durchsetzen.“ „Veberfordern sie uns, oder sind sie von uns überfordert?“ Diese Frage geht nicht mehr als Raunen durch die Bevölkerung, sondern ist laut gerufene Fragestellung. Sie bezieht sich sowohl auf die ungestüm vor- Ssbrachten Forderungen der Landwirtschaft, Als auch auf die— von nicht minder heftiger Geräuschkulisse begleiteten— gewerkschaft- lichen Lohnforderungen in der nordrhein- Westfälischen Metallindustrie. Der Bauer ist kein Spielzeug zu Recht macht er jedoch geltend, seit Jahr- zehnten als Spielzeug jeweiliger politischer Machthaber betrachtet worden zu sein. Das War schon während des ersten Weltkrieges der Fall, da man der Bauernschaft zumutete für ausreichende Ernährung des mit einem Festungsgürtel umgebenen Reichsgebietes zu sorgen; das war der Fall, als anschließend daran(1920 bis 1931) im Zuge einer sozial gemeinten aber höchst unwirtschaftlich be- triebenen Bodenreform land wirtschaftliche Betriebsgrößen zerrissen wurden, womit die Grundlage für agrarische Wirtschaftlichkeit zusätzlich gestört worden ist. Schließlich trat ähnliches nochmals ein, als die Macht- haber des Dritten Reiches, den Bauern zwar auskömmliche Preise garantierten, ihnen Aber durch Geldentwertung und über das Tragbare hinausgehende Erzeugungsauflagen zumuteten. Kein Wunder, daß sich das Landvolk ge- foppt vorkommt und die Forderung nach Auskömmlichkeit in der Preisbildung mit dem Wunsch verbindet, möglichst all das nachzuholen, was sie bislang versäumt zu haben glaubt(Vergl. Seite 1 der heutigen Ausgabe). Es läßt sich aber darüber streiten, ob die agrarpolitischen Forderungen mit Druck- mittel durchgesetzt werden sollen, wie es Niedersachsens Bauernverbandspräsident Rehwinkel ankündigte, Vielleicht wäre es besser— schon deswegen weil Druck stets Gegendruck hervorruft— mit überzeugen- den Beweisführungen an die Oeffentlichkeit zu treten um die Meinung derer die anders denken, als Landvolkpräsidenten zu beein- lussen. Gewiß der deutschen Landwirtschaft muß geholfen werden, dort wo sie sich selbst nicht mehr helfen kann. Aber zuerst und zunächst muß die Landwirtschaft beweisen, daß sie nichts unterließ sich selbst zu helfen. Davon ist die Oeffentlichkeit eigentlich noch nicht überzeugt worden. Egal ob es sich um die Flurbereinigung handelt, der gerade in der Bauernschaft viel Widerstand entsteht, weil jeder Betroffene im Zuge dieser Bereinigung nur besseren Boden einhandeln möchte, statt Ausgleich hinzunehmen. Gleichgültig ob es sich um die viel gescholtene Ueberorganisa- tion im Molkereiwesen handelt. Von der ja vielfach behauptet wird, sie trüge dazu bei, daß bislang alle Milchpreiserhöhungen an den Bauern vorbeigegangen seien, so daß sich die Milcherlöse nicht verbesserten. Ueberall sind Bauernorganisationen am Werke Bestehen des zu verewigen und mit dieser Ver- ewigung zusammenhängende Verluste auf den Staat— auf die Allgemeinheit— abzu- wälzen. Selbst eine Urabstimmung wird dann nicht helfen können und auch kein sich daran an- schliegender Streik. Wo es heißt„Umdenken“ ist erforderlich, dort kann nicht dadurch ge- holfen werden, daß man sagt:„Gebt Krüken her, die das Umdenken überflüssig machen“. Allerdings ist es auch Torheit von der Land- wirtschaft immer und ewig Preisstarrheit zu verlangen, mit Rücksicht darauf, daß die Preise ihrer Erzeugnisse eben„politische Preise“ sein, auf der anderen Seite jedoch nicht zubilligen zu wollen, daß die Bauern einen Ausgleich finden, wenn nach guten Ern- ten einmal schlechtere Ergebnisse eintreten. Es gilt nach wie vor, was bereits einmal ge- sagt wurde:„Der Bauer ist kein Spielzeug“. Lohnforderungen Grenzüberschreitung die Verbfaucher bedroht „Gewisse, sich im Rahmen der Leistungs- steigerung Eroduktivitätserhöhung) halten- den Lohnerhöhungen würde die west- deutsche Wirtschaft vertragen.“ Sinngemäß schrieb dies ein völlig unverdächtiger— wenn auch mitunter sehr unbequemer— Zeuge des Wirtschaftslebens, nämlich der Chronist, der mit der Zusammenstellung der Monatsberichte der Bank deutscher Länder (BdL) befaßt ist, ungefähr um die Jahres- mitte 1955. Innerhalb eines Zeitraumes von nicht ganz einem halben Jahre hat sich sehr viel gewandelt, Der oben erwähnte unverdäch- tige Zeuge redet heute nicht mehr maßvol- len Lohnerhöhungen das Wort, sondern sagt, es sei zwischenzeitlich schon der gesteckte Rahmen der Leistungssteigerung durch die Lohnerhöhungen überschritten worden. Es haben nämlich wirklich in ganz brei- tem Ausmaße Lohnerhöhungen stattgefun- den und als deren Folge unterblieben selbst- verständlich Preissenkungen. Heute steht zur Diskussion zwischen den Gelehrten der Würtschafts wissenschaft ob a) zwischenzeitliche Preissenkungen gleich- zeitig eingetretene Verteuerungen noch auf- wiegen, oder ob nicht bereits die Preis- erhöhungen im Vormarsch sind? b) unterbliebene Preissenkungen(wegen Lohnerhöhungen unmöglich gewordener Preisabbau) nicht als versteckte, als über- hörte Teuerung schlechthin aufzufassen seien. Im Mittelpunkt all dieser Unterhaltungen steht aber gegenwärtig die Frage des nord- rhein- westfälischen Lohnstreites. Die Lohnforderungen der nordrhein-west- fälischen IG Metall kamen eigentlich nicht von ungefähr. Durch vorangegangene Lohnerhö- hungen(in Baden- Württemberg fing die Sache an) war die Struktur der Tariflöhne im Ruhr- gebiet ins Hintertreffen geraten. Der Mangel an Arbeitskräften ließ zwar die Effektivlöhne stark ansteigen, aber der tarifliche Ecklohn lag mit 1,52 DM je Stunde unter dem anderer westdeutscher Länder. Die Lohnverhandlungen wurden zweigleisig geführt. 1. Mit der metallverarbeitenden Industrie. 2. Mit der eisenschaffenden Industrie. Gefordert wurde in beiden Bereichen Er- höhung des tariflichen Ecklohnes um 20 Pf je Stunde. Die Metallverarbeiter, sie haben mit der 18 Metall eine Schlichtungsvereinbarung abge- schlossen, boten— in Anpassung an die ge- stiegene Produktivität— eine Erhöhung von 12 Pf je Stunde. Die Schlichtungskommission empfahl den Tarifpartnern Annahme einer Erhöhung um 14 Pf. Die Eisen- und Stahlwerke faßte zunächst blasser Schrecken, Sie gaben zwar zu einem Mehrgewinn von 7 DM je Tonne Hüttenaus- stoß abzweigen zu können, hüteten sich jedoch, den metallverarbeitenden Arbeitgebern im An- gebot zu folgen, um nicht durch Ueber- oder Unter-Angebot die Verhandlungslage zu ver- schlechtern? In— wie die Gewerkschaften mei- nen— arglistiger Weise, boten die Eisenschaf- kenden jedoch eine Preissenkung an, und zwar im Rahmen der erwähnten 7 DMit-Mehrerlöse. Erst jetzt, nachdem der Schiedsspruch in der metallverarbeitenden Industrie er- gangen ist, erklärte Direktor Schmitz, a Sprecher der„Eisenschaffenden“, daß fit diesen Industriezweig auch nicht über einen Zehntelpfennig mehr als über 14 Pf Zusat zum Lohn verhandelt werden könne, De entspräche einem monatlichen Mehraufwan für Löhne von 30 Millionen DM, von dem die eisenschaffenden Werke jährlich 1d. 14 Mill. DM ohne Preisaufschläge verkraften könnten. Mit anderen Worten, von dem Mehraufwand für Löhne von insgesam 360 Millionen DM jährlich, sollen rug 230 Millionen auf die Preise für Eisen un Stahlerzeugnisse abgewälzt werden. Das sieht natürlich sehr schlecht aus, f Zeitläuften, in denen gerade davon di Rede ist, daß die Preise gesenkt werden müßten und sollten, weil ja die Wirtschaft liche Leistungsfähigkeit zunahm. Den„Eisenschaffenden“ wurde ihr letztes Angebot— von 14 Pf— etwas dadurch er leichert, daß Heinrich Imig, der erste Vor sitzende der 18 Bergbau, erklärte, der Bes- bau bleibe tariftreu und würde bis zum Ab. lauf des Tarifvertrages im Mai 1956 Kelle neuen Lohnforderungen stellen. Ob dies Erklärung allein zu beruhigen vermag, ble dahingestellt. Was tritt ein, wenn zwar di 18 Bergbau tariftreu bleibt, aber die Bets, bauarbeiter von den neuen Löhnen in def metallverarbeitenden und eisenschaffendel Industrie des Ruhrgebietes dazu verlockt würden, ihre Arbeitsplätze zu verlassen Un in diese Wirtschaftszweige überzuwechseln Wie dem auch immer sei. Es scheint nach den bislang vorliegenden Meldungen mit den Lohnerhöhungen im Ruhrgebie doch wieder der eingangs erwähnte, von def Bank deutscher Länder bezeichnete Rahmen überschritten zu werden. Wenn fast 2 Drittel des zusätzlichen Lohnaufwandes au die Verbraucher abzuwälzen sind, dann doch die Grenze der Leistungssteigeruns stark überzogen worden. Bedauerlichermee lehnen die gewerkschaftlichen Unterhänd 55 eine Stellungnahme zu dieser Seite dt vr. 262 — ko . Sold beur seit e icht fe 1 Sandh kanische zeineswes gibt es 1 Dies War. ster A! geibeamte Ordnung mt Wa mußten. Iiittwoch enanders und rand tag mußte berichten war nicht Die p ichen Vo warum si zuktreten. gangenhe das im al! der deut Mannheir ten, aber källe, reien und Deutscher politische aufgewüh gründet. gleicher 1 Oder tra Am st geln, daß verlegten und an gewöhnt daß gesck mals so 1. kale w. leben, in Damen“ ren F Fohnte ssen w. duellen der Zeit, „off-limit Bevölker: Nachtruh Behörden wenig ha Die M. gewöhnli Täter de Der deut ihnen? I. leichte Se sie— we materiell Tagen B es nur fe streich un gehen, d. den ger amerikar Dieses amerikar Presse v m den V. tungen 2 Die 1 energisch ihrem N einem J. den Schr Noch ist teil. Von en, voher B dle Poliz Zelberich deutsch-: Wegs. Ak den, Hat Dringene beugen, beine Ne Wir e Dube un Hächtlich Gute Tr. Aittel g kbren Le im nord omman angespre Late, per E N Der Welte Vögel. Ralge,e Hlattend Lore kle geh Lültig se Schwarz derger eude als im„Go! er Feu Lederte Problems ab. Sie seien nicht dazu da, um die volkswirtschaftlichen Auswirkungen zu be rücksichtigen, erklären sie. eimheim chliegli SSItzers udium de 1 Aal len Jahre ie Studen. schen Sti, rat in de ing. 10% Politische Dies ster ie fand er em Kriege he Arbeit werk der oWjetzone eralsekre. St erwarb Lampf ge- n Sommer a der CDU ſtellvertre. sitzende: vertrat Di. „in den e s Zu Seiner ar Sonder. Bundesraß nörte. Nach enten Dr. rsten Vor. eitskreises 3. Februar vertreten- 1. Dr. Till Töchter im (dpa siten dachte am ge. Ueber- Westberlin ttesdlienste hrenfried- sefallenen, lekten die ndesregie Wie zahl. Jes öffent. am Sonn. e im Ple- Is Vertre- enministet afessionen lius spra- chen Sol- en Feier- derlegun · ä hmitz, alf. daß fit iber einen Pf Zusalt znne, Des] qi waufwand von dem ch rd. 12 verkraffen von dem insgesam len rund Eisen und n. i ht aus, in lavon die et Werden virtschaft⸗ ihr letztes durch er⸗ erste Vor- der Berg- zum Ab. 956 keine Ob diese nag, bleib! 2 War die die Bett- en in der haf fenden verlockt assen und wechseln scheint dungen Uhrgebiel , von der Rahmen, kast We andes auf dann 8. teigeruns cherweise erhändle“ de. Vr. 262 Montag, 14. November 1955 MANNHEIM wer we. Seite 3 eee Lokalkommentax: ZZ goldaten- Ausschreitungen beunruhigen Bevölkerung Seit einer Woche meldet der Polizei- icht kast täglich Schlagereien, vor allem un Sandhofen und Käfertal, an denen ame- rhanische Soldaten beteiligt sind. Es waren heineswegs harmlose Raufereien— solche eibt es in einer Großstadt zu Dutzenden. waren Ausschreitungen sehr ern- Art, bei denen die deutschen Poli- Aibeamten, die bemüht waren, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, sich mehrmals mt Warnschüssen Respekt verschaffen mußten. Am letzten Montag schlugen sich Sand- notener Beamte mit einer ganzen Rotte von ten herum; wenig später wurde ein Ar- beiter auf dem Heimweg von einer anderen Gruppe überfallen und zur selben Zeit ver- übte ein Soldat einen Schaufenstereinbruch. am Dienstag prellten Soldaten die Zeche und bedrohten einen Taxifahrer, der sein Fahrgeld verlangte, mit dem Messer; am Mitwoch gab es wieder eine schwere Aus- enandersetzung zwischen deutscher Polizei und randalierenden Soldaten; am Donners- tag mußten wir von einem neuen„Krawall“ berichten und auch die Nacht zum Freitag Far nicht ohne Zwischenfälle. Die plötzliche Häufung von unerfreu- hen Vorfällen fordert die Frage heraus, parum sie gerade jetzt und in dieser Zahl aütreten. Gewiß, es gab auch in der Ver- gangenheit immer wieder Entgleisungen, die das im allgemeinen gute Verhältnis zwischen der deutschen Bevölkerung und den um Mannheim stationierten US-Truppen stör- ten, aber es waren isolierte Einzel- fälle, nicht zahlreicher als die Schläge reien und Uberfälle, die von„eingeborenen“ beutschen begangen wurden. Haben jetzt politische Ereignisse nationalistische Wellen zufgewühlt? Diese Spekulation ist unbe- gründet, Die Soldaten verprügeln sich mit geicher Lust und Liebe auch untereinander. Oder trägt das warme Föhnwetter Schuld? * Am stichhaltigsten dürfte die Erklärung in, daß die von Osterreich nach Mannheim ſerlegten Truppen an das Groß stadtleben und an die„deutsche Ordnung“ noch nicht gewöhnt sind. Mitschuld dürfte auch sein, daß geschäftstüchtige Deutsche in den ehe- mals so ruhigen Vororten zwielichtige Nacht- kale wie Pilze aus dem Boden schiegen leben, in denen nicht weniger zwielichtige damen“(die in Rudeln aus Osterreich ren Freunden folgten) starkbierunge- wohnte amerikanische Burschen, die nicht wissen wohin mit dem Sold, zu Eifersuchts- duellen aufstacheln. Es wäre vielleicht an der Zeit, den meistberüchtigten Lokalen das off-limits- Schild an die Tür zu hängen. Die eyölkerung— vor allem die in ihrer Nachtruhe gestörten Nachbarn— wären den Behörden für eine solche— vielleicht ein wenig harte— Maßnahme dankbar. Die Meldungen im Polizeibericht schließen gewölrmlich mit der Feststellung, daß die Täter der Militärpolizei übergeben wurden. Der deutsche Leser fragt: Was geschieht mit ihnen? Ihre Vergehen werden nicht auf die leichte Schulter genommen. Zunächst müssen sie— wenn möglich— an Ort und Stelle für materiellen Schaden aufkommen. Mit drei Jagen Bau ist es nicht abgetan. Das gibt es nur für Ueberschreitungen beim Zapfen- Streich und dergleichen. Alle ernsteren Ver- gehen, dazu gehören die Schlägereien, wer- den genau untersucht und von einem amerikanischen Militärgericht abgeurteilt. Dieses Gericht kennt wenig Milde. Der amerikanische Verbindungsoffizier zur Presse versprach, deutsche Berichterstatter zu den Verhandlungen der letzten Ausschrei tungen zuzulassen. Die Militärpolizei ist fest entschlossen, ergisch zuzupacken. Diese Versicherung sei mem neuen Kommandeur, Oberst Secor, emem Mann von zwei Meter Größe mit den Schultern eines Preisboxers, geglaubt. 55 ist aber keine Ruhe Im Gegen- el. Von einem Verbrechen, das Ausschrei- en, die es vor zehn Jahren gab, an zcher Brutalität noch übertrifft. berichtet e Folizei an diesem Wochenende(vgl. Poli- zelbericht). Zu Fuß und in Funkwagen sind deutsch- amerikanische Polizeistreifen unter- 7 Aber bis sie am Tatort erscheinen kön- pet hat es meist schon Scherben gegeben. ingend nötig scheint es zu sein, vorzu- sen, den Soldaten klarzumachen, daß sie eme Narrenfreiheit genießen! * 9055 erwarten, daß alles getan wird, um e Sicherheit für den Bürger auf den 5 ichen Straßen wieder herzustellen. te Truppenkommandeure kennen probate 1 10 gegen die„schwarzen Schafe“ unter 10 n Leuten. Oberst MeNair, Befehlshaber 0 nndrabaclischen Bereich, hat die Truppen areendenes des Raumes Mannheim jetzt 105 Prochen. Nun wird sich erweisen, ob es e, befähigte Kommandeure sind. Mac Barchet Gedenkstunde vor dem Ehrenmal der Gefallenen: Die Toten- Verpflichtung für die Lebenden Dr. Fehsenbecker:„Ueber die Gräber hinweg wollen wir uns die Hände reichen zu gegenseitigem Verstehen“ 8 Wie anklagende Finger recken die kahlen Bäume um das Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges ihre Kronen gegen den Himmel. Die hinter Dunstschleiern ver- hüllte Sonnenscheibe wirft fahles Licht über die Gräber.„Der Tod versöhnt“, steht auf dem Sockel des Denkmales. Davor, stumm der Toten gedenkend, stehen Frauen und Männer. Volkstrauertag Die Bläservereinigung des National- theaters und die Chöre von„Arion“, Isen- mannscher Männerchor,„Aurelia“ und MGV Sandhofen leiteten am Sonntagmorgen die Gedenkstunde ein, zu der der Volksbund für Kriegsgräberfürsorge auf dem Haupt- friedhof eingeladen hatte. Beigeordneter Dr. Fehsenbecker hielt die Gedächtnisrede. Er erinnerte an die Toten, die in zwei Kriegen, auf der Flucht und im Bombenhagel, in Ge- fangenschaft und in Konzentrationslagern „Der Jod versöhnt sen Fuß sich ihr Leben ließen:„Wer die Toten vergißt, gibt auch den Lebenden nicht, was ihnen gebührt!“ Dr. Fehsenbecker dankte denen, die sich bemüht haben, die Gräber derer zu pflegen, die in fremder Erde eine letzte Ruhestätte gefunden haben. Dort, wo der Boden vom Blut deutscher Soldaten getränkt ist, in Rußland, können wir es nicht, sagte Dr. Fehsenbecker. Aber wir wollen die Toten nie vergessen. An uns wird es liegen, daß eine blutige Saat keine blutigen Früchte trägt. Ueber die Gräber hinweg wollen wir uns die Hände reichen zu gegenseitigem Verstehen. Nicht im flüchtigen Gedenken kann sich unsere Verpflichtung erschöpfen, sondern der Geist der Hilfsbereitschaft und Liebe muß sich unter uns verbreiten. Den Hinterbliebenen der Toten, die nicht zuletzt für uns ihr Leben ließen, den Frauen, Kin- dern und Müttern sind wir verpflichtet. Und n steht am Sockel des Ehrenmals für die Gefallenen, an des- am Vollestrauertag Frauen und Männer ein- gefunden hatten, um in einer Feierstunde ihrer Toten zu gedenken. Dr. Fehsenbecher hielt die Gedenkrede. Abordnungen der Stadtverwaltung und zahlreicher Organisationen legten Kränze nieder. Bild: Steiger Die 66 religiösen Reden Kierkegaards Eine Gedenkstunde in der Volkshochschule Kierkegaards zunehmende Bedeutung für die Gegenwart umriß Dr. Wilhelm Küte- meyer in einer von der Volkshochschule an- beraumten Gedenkstunde. Dicht neben die philosophischen und dichterischen Werke stellte Kütemeyer die 66 religiésen Reden, die allein Kierkegaards Namen führen. Diese Reden wurden nach Kierkegaard Wor- ten) mit der Rechten dargeboten, die Werke aber mit der Linken; die Zeitgenossen stürz- ten sich mit der Rechten auf die Linke und übersahen, was seinem Herzen am nächsten lag: die Reden. Wirkungen Kierkegaards auf die Gegen- Wart sah der Referent in dem Aufbrechen theologischer Grundfragen in der modernen Physik und Medizin. Daß Strawinsky, nach seinem Sacre du printemps, die Psalmen- Sinfonie und das Markusevangelium kompo- nierte, sei genau so verheißungsvoll wie die erstaunliche Entwicklung, die der radikale Kunstmaler Rudolf Dix genommen hat. Daß Kütemeyer bei Kierkegaards kahlem Begriff einer inhaltlich nicht näher bestimmten Red- lichkeit abbrach, wäre enttäuschend gewe- sen, wenn sein klar geformter Vortrag nicht so viele Lichter gesetzt und Anregungen ge- geben hätte, Werke des großen Dänen„noch einmal auf eine innerliche Weise zu lesen“ und die von Dr. Kütemeyer gedeuteten Wir- kungen auf die Gegenwart im Auge zu be- halten. Ueber Kierkegaard brachte der „Mannheimer Morgen“ am 9. November ein Gedenkblatt zum 100. Todestag.) f. W. K. Achtzehn Aufträge gefälscht Im Büro verhaftet Der Vertreter einer Firma in der Innen- stadt schien sehr emsig zu sein. Eine Nach- prüfung ergab jedoch, daß 18 Aufträge ge- fälscht waren. Die Provision in Höhe von 820 Mark hatte der tüchtige Betrüger jedoch kür sich verbraucht. Als der Firmeninhaber dem Schwindler auf die Schliche ham, hielt er ihn im Büro fest und verständigte die Kriminalpolizei. schließlich müssen Friedensbereitschaft, Ge- duld und redliches Bemühen, nie mehr einen Krieg vom Zaun zu brechen, unsere An- liegen sein. Denn Frieden und Gesittung sind nicht etwas Selbstverständliches.„Unser Opfer ist eure Verpflichtung Frieden“, zitierte Dr. Fehsenbecker, die Inschrift eines Mahnmals. In einer stillen Gedenkminute, in einem Gebet gingen die Gedanken aller zu ihren Lieben. Während die Abordnungen der Stadt, der Behörden und Organisationen Kränze niederlegten, klang die Feier mit dem Lied vom guten Kameraden aus. Am Abend war im Musensaal des Rosen- gartens unter Mitwirkung des Stamitz- orchesters unter Kapellmeister Hesse, der Gesangvereine„Flügelrad“,„Eintracht“, „Sängerlust“ nud„Harmonie Lindenhof“ mit den Solisten Gertrud Jenne, Sopran, und Fritz Wirth an der Orgel, ein Gedächtnis- konzert. Im Mittelpunkt der ganz auf den Trauertag abgestimmten Programmfolge standen Richard Wagners Musik aus„Götter- dämmerung“ und Franz Schuberts Sym- phonie Nr. 8 in h-Moll, die Unvollendete. Ueber das Konzert werden wir in unserer nächsten Ausgabe ausführlich berichten. schie- Für Ruhe und Ordnung: Kommandeure greifen ein teilt US-Presseoffizier mit „Die Ermittlungen der Militärpolizei über die letzten Uberfälle in Mannheim- Sand- hofen, bei denen Zivilpersonen und deutsche Polizeibeamte von US-Soldaten angegriffen und verletzt wurden, sind nahezu abge- schlossen“, gab der US-Presseoffizier Cap- tain Leroy M. Mattingly am Samstag be- kannt. Die Kommandeure der einzelnen Ra- sernen sind vom nordbadischen Oberbefehls- haber, Oberst Charles MeNair, angewiesen worden, persönlich einzugreifen und die in Betracht kommenden Täter zu vernehmen. Diese Soldaten werden sich in Kürze vor Militärgerichten verantworten müssen. Zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung in Sandhofen sind die Routine- Streifen der Militärpolizei wesentlich ver- stärkt worden. Neben den motorisierten Funkstreifen werden gemischte deutsch- amerikanische Fuß- Patrouillen eingesetzt, die gemeinsam von der deutschen Polizei- wache in Sandhofen aus operieren sollen. Der stellvertretende Mp- Kommandant für Mannheim, Provost Marshal Oberst Secor, sprach sich für enge Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei aus, um Vorgänge, wie sie in der vergangenen Woche geschehen sind, weitgehend auszuschalten. Aus dem Polizeibericht: Vergewaltigung durch Soldaten Keine Ruhe in Sandhofen In einer Gastwirtschaft in Sandhofen wurde eine 31 jährige von einem amerikani- schen Soldaten unter Bedrohung mit einem Messer mißbraucht. Bei diesem Verbrechen waren noch zwei weitere Soldaten beteiligt, die ihr Opfer festhielten und mit einer Uni- formmütze knebelten. Die amerikanische Kriminalpolizei fahndet noch nach den Tätern.— In den Abendstunden randalier- ten amerikanische Soldaten in zwei Gast- Wirtschaften in der Beil- und Friedrich- Ebert- Straße. Im ersten Fall wurde der Wirt, der einen Streit schlichten wollte, mit einem Schürhaken angegriffen. Es gelang ihm jedoch, dem Soldaten den Schürhaken zu entreißen und die Militärpolizei zu ver- ständigen. In der zweiten Gastwirtschaft wurde ein 55jähriger Gast von einem Sol- daten derart niedergeschlagen, daß er mit einer Kopfverletzung und Gehirnerschütte- rung ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Auswüchse des Martini-Treibens Das Martini-Treiben wurde in Sandhofen von einigen Halbstarken übertrieben. In der Garnstrage wurden zwei Mülltonnen euf die Fahrbahn entleert. Die Inhaberin eines Lebensmittelgeschäftes wurde mit Latten angegriffen, als sie sich gegen die Beschä- digung ihres Rolladens durch Steinwürfe zur Wehr setzte. In der Deutschen Gasse würde ein Hoftor ausgehängt und in der Ziegelgasse die Umzäunung eines Hauses be- schädigt. Die Polizei fahndet nach den Tätern. Kein Großbrand in Rheinau Der Brand in der chemischen Fabrik Th. Goldschmidt— über den wir am Sams- tag berichteten— war weniger gefährlich, als es in der Nacht zum Samstag nach den ersten Meldungen den Anschein hatte. Der Brand war in einer Teerveredelungsanlage des Rheinauer Werkes ausgebrochen. Grö- gere Gefahr Uebergreifen des Feuers) be- stand nur kurze Zeit. Da eine automatische Löschanlage eingebaut ist, konnte das Feuer von Werksangehörigen niedergehalten wer- junge Flüchtlinge: Ohne Ausweis kein Ausweg? Junge Menschen aus der Sowjetzone besprachen ihre Sorgen mit Arbeiterwohlfahrt und Stadtjugendamt pausend Sorgen, tausend Probleme sind es, denen der junge Sowietzonenflüchtling viele sind in den letzten Tagen und Wochen nach Mannheim gekommen— tagtäglich gegenübersteht. Nicht immer gibt es auch tausend patente Antworten darauf; ein paar Beispiele sprechen„Bände“: Zuaug erhält nur, wer Arbeit findet; Arbeit aber bekommt nur, wer Zuzug erhält. Den Bundespersonal- ausweis erhält nur, wer seine deutsche Staatsangehörigkeit nachweisen kann; seine deutsche Staatsangehörigkeit kann nur nach- Weisen, wer seine Geburtsurkunde oder die Heiratsurkunde seiner Eltern vorweisen kann. Aber auch wer seine Geburtsurkunde und die Heiratsurkunde präsentieren kann, hat vielleicht Pech, wenn darin kein Ver- merk über die Staatsangehörigkeit enthalten ist.„Es ist ein Drama, eine Katastrophe, ein Jammer!“, so hörten wir es wörtlich, denn der Personalausweis ist der Schlüssel zu fast allem, von der Hausratshilfe bis zum Füh- rerschein. Alle Anträge sind blockiert, solange der Ausweis nicht da ist. Einheimische und exotische Vogelwelt Verein„Freunde der gefiederten Welt“ stellte aus 2 75 Verein„Freunde der gefiederten vögel zeigt exotische und einheimische Natante Gefieder schwirren durch kleine daten 85 dichtem Gehölz flötet eine Schall- 85 1 rossel, der grüne Amazonaspapagei e leise von seiner Sehnsucht nach gülti end, ein Roter Milan zeigt gleich- 1 5 Sein stolzes Raubvogelprofil und eine . Dohle gibt krächzend ihren ende. darüber, daß sie das Wochen- im G 0 Ausstellungsobjekt verbringen soll. 9 7 5 denen Stern“ von Feudenheim zeigt dertedenheimer Verein„Freunde der ge- enheiie Welte, der seit einem Jahr besteht, Sallisganische und exotische Vögel(bis ein- leßlich Montag). Die zierlichen Farbenspiele der exotischen Vogelpärchen, der Zebrafinken mit ihrem schwarz-weißen Streifenschmuck, der türkis- blauen Schmetterlingsfinken, der Goldbrüst- chen, der Feuerweber mit schwarzem Kopf im brennendroten Federwulst, entzücken die zahlreichen Besucher. Mit der künstlichen Anlage eines Vogelschutzgehölzes wirbt der Verein für Schutz und Pflege der einheimi- schen Vogelwelt, von denen zahlreiche Ver- treter, wie Stieglitz, Hänfling, Zeisig, Girlitz, Zuchfink, Dompfaff, Grünfink, durch be- buschte Käfige schwirren. Alle Ausstellungsvögel stammen aus kreten, mit Winterabteilungen versehenen Volieren der Vereinsmitglieder, die schon gute Zuchterfolge hatten. Ak Solche und ähnliche Fragen waren es, die am Sonntag bei einer Zusammenkunft von jenen Sowjetzonenflüchtlingen vorgetragen wurden, die von der Arbeiterwohlfahrt in Verbindung mit dem Stadtjugendamt be- treut werden. Frau Dr. Goldacker, Dozentin am Seminar für Sozialberufe, und Herbert Schütt, Stadtgruppenleiter der Arbeiter wohl- fahrt, standen in der offenherzigen Aus- sprache den Jugendlichen beratend Rede und Antwort. Vorausgegangen war ein Referat, in dem Frau Dr. Goldacker es verstanden hatte, die jungen Leute in der rechten Weise anzu- sprechen. Diese Männer wollen keine großen Worte mehr hören, sie wollen sachlich und nüchtern erfahren, was im Westen für die Jugend getan wird, wie die Lebensverhält- nisse sind und wie die Schwierigkeiten ge- meistert werden können, die sich vor all denen aufbauen, die hier festen Boden unter die Füße bekommen wollen. Vieles werde ihnen fremd erscheinen, von manchem wür- den sie vielleicht enttäuscht sein, hatte Dr. Goldacker einleitend unterstrichen und dann die vielen Jugendorganisationen unserer Stadt, ihre Ziele und Möglichkeiten geschil- dert. Sie hatte hervorgehoben, daß Stadt und Staat diese Gemeinschaften zwar unter- stützten, daß sie aber keine„Staatsjugend“ aus ihnen machen wollten. Die Referentin wies auf die zahlreichen Einrichtungen und Heime in Mannheim hin, in denen Jugendliche, ohne organisiert zu Unfälle am Wochenend Am Wochenende ereigneten sich 19 Ver- kehrsunfälle, bei denen neun Personen leicht verletzt wurden.— Wegen groben Unfugs, Ruhestörung und Trunkenheit wurden 28 Personen angezeigt.— Am Sonntagmorgen erlitt bei der Totengedenkfeier in Neckarau ein 78jähriger Mann einen Herzschlag. Weitere Lokalnachrichten Seite 8 sein, ganz zwanglos zusammenkommen kön- nen, um ihre Hobbys zu pflegen. Sie er- wähnte ferner die qugendtanzabende und die Beratungsstellen, berichtete über die Ini- tiative städtischer und kirchlicher Organisa- tionen, erläuterte die Jugendschutzbestim- mungen, durch die die Jugendlichen vor gewissen Gefährdungen und vor Ausnutzung ihrer Arbeitskraft geschützt werden und skizzierte abschließend das weite Feld des Jugendstrafrechts. Mit dem deutschen Gefühl, von einander gelernt zu haben, gingen beide Seiten, Offi- zielle und Jugendliche, auseinander. k den. Nur ein Zug der Berufsfeuerwehr mußte noch zum Einsatz gebracht werden, um den Brand endgültig zu löschen. Lastzug contra Straßenbahn Auf der Seckenheimer Anlage stieß ein Tanklastzug, der mit Heizöl beladen War und aus der Zufahrtsstraße der Autobahn beim Friedensplatz herauskam, mit einem Straßenbahnzug der Linie 15 zusammen. Der Anhänger des Lastzuges stürzte um und wurde schwer beschädigt. Der Motorwagen der Straßenbahn kam glimpflich davon. Der umgestürzte Spezialkesselwagen wurde auf die Seite geschafft und das Heizöl in einen Reservewagen umgefüllt. Sachschaden etwa 35 000 Mark. Autopartien mit gestohlenem Pkw Ein 31 jähriger und seine Freundin un- ternahmen schon seit zwölf Tagen Autopar- tien mit einem gestohlenen Wagen. Sie rech- neten offenbar nicht damit, entdeckt zu wer- den. Die Polizei erspähte jedoch den Wagen abgestellt zwischen K 4 und K 5. Die Beam- ten legten sich auf die Lauer, um den noch unbekannten Dieb zu schnappen. Sie brauch- ten nicht lange zu warten, da kam er auch schon in Begleitung eines Amerikaners und zweier Mädchen. Er wurde festgenommen. Das Wetter Aussichten bis Dienstagabend: Meist wol- Kig, zeitweise bis Dienstag auch aufklarend. Stark dunstig, immer noch örtlich Nebel, die sich über Mittag auflösen. Niederschlagsfrei. Höchste Tagestemperaturen 5 bis 10 Grad, nächtliche Tiefstwerte um den Gefrierpunkt; in Odenwald und Bauland meist örtlich Bodenfrost. Schwach windig. Vothersage- Karte pfeleld 00 107 11858- 7 Unt 500 doro e 15 100 8 1288 2 Fey iet, . I 91 22285 1 98 1 bersicht: Uber den britischen Inseln hat sich ein kräftiges Hochdruckgebiet gebildet, das allmählich zur Nordsee wandert. Es hält die störungsfreie Witterung in unserem Be- reich aufrecht. Seite 4 DER SPORT VoM WOCHENENDE Montag, 14. November 1955/ Nr. 10 Die deutsche Amateur-Nationdlel Rat in London mit 3•2(1:2) über England gewonnen. Da- bei hatte man den jungen Amateuren vorher wenig zugetraut. Die Elf hielt aber von Be- ginn des Spieles an alle Fäden in der Hand, sie übertraf die Briten in Schnelliglheit, wirkte Nssiger, ideenreicker und hatte zum Schluß noch die bessere Kondition. Am Ende Rieß die Partie auf dem Londoner Tottenham Hotspursplatz vor 15 000 Zuschauern 3:2 für die deutsche Mannschaft, die sich über Beifall der Engländer nicht beklagen konnte. Unser Bild zeigt das zweite, durck den Westfalen Grandt erzielte Tor. Rechts mit erhobenen Armen Zeitler. AP-Foto Gegen Englands Amateur-Nationalmannschaft: — Deutscher Fußball-Sieg in London Abwehrsäule war der Aschaffenburger Hoffmann: Das knappe Ergebnis füt England seht schmeichelha Dritter Sieg im dritten Amateurspiel-Länderspiel gegen England/ Nach 0:2-Rückstand noch ein 3:2-Erfolg Mit 3:2(1:2) gelang Deutschlands Fußball-Nationalelf der Amateure vor 12 000 Zuschauern auf dem Londoner Tottenham-Platz und in Anwesenheit des deutschen Botschafters in London, Hans von Herwarth, sowie des Bundestrainers Sepp Her- berger im dritten Amateurspiel gegen England der erste Sieg einer deutschen Mannschaft auf englischem Boden. Das knappe Ergebnis war mehr als schmeichel- haft für die Engländer, die bei ihren wenigen Angriffen vor der Pause zwar einen 2:0 Vorsprung erzielt hatten, aber über drei Viertel der Spielzeit hinweg von den zeitweise deutschen Amateuren glatt ausgespielt wurden. Deutschland: Eglin(Karlsruher FW); Ka- niber(Würzburger Kickers), Post(Eintracht Nordhorn); Karl Hoffmann(Fortuna Düssel- dorf), Rudi Hoffmann(Vikt. Aschaffenburg), Schwall(FV Daxlanden); Mauritz(Fortuna Düsseldorf). Grandt(Westf. Herne), Zeitler (VfB Bayreuth), Schäfer(Spfr. Siegen), Zim- mermann(Sus Niederschelden). Daß England an diesem schönen Herbst- tag überhaupt mit einer Führung in die Pause gehen konnte, war lediglich das Ver- VfR jetzt auf dem zweiten Tabellenplatz— aber: Zeilieise sal es nack einem„Schwabenstreich“ aus Kurz vor dem Abpfiff Feldverweis für Wirthwein/ VfR Mannheim— Schwaben Augsburg 4:2(1:0) Aus gutem Grund hatte der Karlsruher Sc ein stattliches Aufgebot als„Späher“ auf den Platz an den Brauereien geschickt: Am Samstag, 19. November, nämlich trifft der Spitzenreiter der ersten Liga Süd auf den VfR Mannheim, der sich am Samstagnach- mittag vor etwa 8000 Zuschauern durch einen 4:2(1:0) Sieg über Schwaben Augs- burg den zweiten Tabellenplatz sicherte und der nun, da er ein Spiel mehr hat, nicht ohne Chancen ist, am kommenden Samstag die Führung zu übernehmen. RKampfbetont, ja mehr als das: aus- gesprochen hart war diese Auseinanderset- zung, die der VfR verdientermaßen für sich entschied, weil er den zielstrebigeren, zweckmäßiger spielenden Angriff hatte. Die Schwaben kombinierten zwar fürs Auge ge- Fällig, aber viel zu breit. Während die Rasenspieler mit der unveränderten, erfolg- reichen Elf der letzten Spiele erschienen, Hatten sich die Augsburger ein Rezept aus- gedacht, wie sie die neuralgischen Punkte, die in den letzten Treffen offenbar gewor- den waren, ausmerzen können, und besetz- ten daher die Verbinderposten mit Lang und Matanovic an Stelle von Nöth und Schmelzinger. Der Erfolg trat auch prompt ein: Diese beiden Leute sowie Torwart Süß- mann und Läufer Schmuttermaier waren die Besten ihrer Mannschaft. Beim VfR ge- flelen besonders O. Meyer, H. Mayer und Laumann. Wie gesagt: es war ein mehr als kampf- betontes Spiel. Auf beiden Seiten. Vier Spieler der Schwaben wurden verletzt. Hier die Liste: Nenning, Harlacher, Schmutter- maier und Kneitel II. Der VfR verlor einen Mann. Nicht durch Verletzung, nein, durch Platzverweis: Wirthwein hatte sich hinter dem Rücken des Schiedsrichters zu einer groben„Revanche“-Tätlichkeit hinreißen Iassen und Groß(Frankfurt), der bei der großen Härte, mit der die Begegnung aus- getragen wurde, schon vorher viel energi- scher hätte dazwischenfahren müssen, schickte ihn nach Rückfrage beim Linien- richter vom Platz. Der Spielverlauf: Die Schwaben beginnen mit einem Blitzstart und schon in den ersten Minuten muß Weitz bei einem gefährlichen Schuß FHarlachers eingreifen. Allmählich kommt auch das VfR-Spiel auf Touren, Wirthwein schlägt eine Flanke, doch auf der Latte tänzelt der Ball ins Aus. Der erste Verletzte wird hinausgetragen: es ist Augs- burgs linker Verteidiger Nenning, der nach einem Zusammenprall mit Mayer vorüber- gehend pausieren muß. Nach 18 Minuten ist auch der erste VfR-Treffer fällig: Laumann schießt aus etwa 20 Meter Entfernung, der Ball hat so viel Effekt, daß Torwart Süß- mann keine Abwehrmöglichkeit hat. Das War Ihr Tip richtig! West- Süd- Block FK Pirmasens- 1. FC Saarbrück. 3 1 Worm. Worms Phönix L'hafen 12 2 1. FC Kaiserslautern- Andernach 401 VR Kaisersl.- Saar 05 Saarbrück.] 3.11 Tura L'hafen- Bor. Neunkirchen 11 0 Mainz 05 Eintracht Kreuznach 4˙0 1 Göttingen 05 VfL Osnabrück 4.111 Gelsenkirchen Horst Emscher 1•1 0 Rheydter SV- VfB Bottrop 03 2 1. Fo Pforzheim Fc Freiburg 201 SV Wiesbaden- Singen 04 10 1 Karlsruher FV- Hessen Kassel 2:0 1 SV Waldhof Hanau 93 21 1 Darmstadt 98 Bayern Hof 10 1 Nord-Süd- Toto: 1— 0— 1— 1— 1— 1 0— 0— 0— 0 verlegt- 1— 1— 1. VfR-Splel läuft nach diesem Führungstor zeitweise wie in den besten Zeiten. Wieder eine Flanke Wirthweins— warum schlägt er sie bur immer so nah ans Tor?— aber de la Vignes Kopfball verfehlt knapp das Ziel. Dann setzt Langlotz Wirthwein sehr geschickt ein, schickt ihn mit einer weiten Vorlage auf die Reise, doch der kommt an dem herausstürmenden Süßmann nicht vor- bei. Die„Schwaben“ beschränken sich auf ge- legentliche Vorstöße, die aber sehr gefähr- lich sind, obwohl sie nur mit zehn Mann spielen. Nachdem Nenning wieder gekommen War, mußte Harlacher verletzt ausscheiden. Die Hintermannschaft Augsburgs ist nicht frei von Schwächen, ausgenommen Süß- mann, der eine hervorragende Arbeit zeigt. Vor allem Frisch erlaubt sich einige Schnit- 22222 bauten sich(von unten) „Dreistöckig Stopper Wehr(Hanau), Stürmer Lehn(Waldhof) und Torwart Henss Hanau) beim Meisterschaftsspiel der 2. Liga Sc auf, das die Blau- Schwarzen knapp mit 2:1 für sich entschieden. Bild: Steiger zer und Fehlschläge. Kurz vor dem Wechsel haben die Leute aus der Fuggerstadt aber doch die Chance zum Ausgleich, als der Halbrechte Matanovie nach Vorarbeit des robusten Struzina eine Bombe losläßt, die Hofmann aber auf der Linie„entschärft“. Haben sich die Schwaben nach dem Wech- sel etwas vorgenommen? Sie kämpfen wie die Löwen und es sieht aus, als seien sie drauf und dran, einen Schwabenstreich zu inszenieren. Aber nach wenigen Minuten er- hielten sie einen Dämpfer: Langlotz hatte nach Maßvorlage Meyers auf 2:0 erhöht. Auffallend immer wieder das gute Kopf- ballspiel Meyers, auffallend aber auch, wie Lamglotz jetzt abbaut. Und die Schwaben stürmen. Ihr Fleiß wurde in der 60. Minute belohnt, als Matanovie nach Flanke von Struzina auf 2:1 verkürzen kann. Schmutter- maier, ausgerechnet einer der besten Augs- burger hatte kurz darauf das Pech, ein Eigentor zu fabrizieren, als er einen Schuß Laumanns ins eigene Tor abfälscht. Etwas haben die Augsburger los: Das Stellen der Abseitsfalle. Ständig fällt „Bella“ darauf herein, obwohl sich die Tri- bünenbesucher alle Mühe geben, ihn„zurück- zupfeifen“. In der 73. Minute heißt es 3:2: Schreck hat einen Freistoß mit dem Kopf Abgewehrt, der Ball kommt zu Lang, der, ohne zu zögern, einschiegßt. Jetzt ist der VIR- Sieg doch noch gefährdet! Aber O. Meyer bannt die Gefahr sieben Minuten später, als er nach H. Mayers Freistoß, der von Laumann verlängert worden war, das 4.2 erzielt. 5 Dann kommt der bereits erwähnte Feld- verweis für Wirthwein und zwei Minuten später der Abpfiff. Ein„Spiel“ ist zu Ende, das kein Spiel mehr, sondern Kampf wor. K. Grein Nachdem dienst des jungen Studenten Pinner im Tor. Lewin(9.) und Biggs(36.) hatten einen wert- vollen 2:0-Vorsprung erzielt, während auf der anderen Seite bei aller Schönheit der Kombination die deutsche Elf im Strafraum ohne Glück blieb. Zeitler und Schäfer ver- fehlten mehrfach mit harten Schüssen das Ziel, undi n der 27. Minute vergab Grandt die größte deutsche Chance vor der Pause, als sein Schuß auf Steilvorlage von Zeitler knapp am Pfosten vorbeiging. Torwart Pin- ner erhielt mehrfach Beifall auf offener Szene, besonders, als er Zeitlers Schuß und auch den nachfolgenden Kopfball von Schä- fer abwehrte. Einen weiteren Schuß von Mauritz köpfte Kapitän Hardisty zur Ecke. Das 2:1(43. Min.) war gewiß mehr als ver- dient. Zeitler verlor zwar den Ball nach einer Vorlage von Zimmermann, holte sich das Leder aber wieder und erfaßte die Situation sehr richtig. Das Eckenverhältnis von 10:3 für Deutschland bis zur Pause unterstrich die Ueberlegenheit. Der schnelle Ausgleich zum 2:2 durch Grandt(50.) gab den deutschen Amateuren den notwendigen Auftrieb. England geriet mehr und mehr unter Druck. Die turbulen- ten Szenen häuften sich im englischen Straf- raum. Dabei hatte Pinner Glück, als er in der 65. Minute nach Schüssen von Zimmer- mann, Zeitler und Grandt doch noch in Ball- Der DFB gab nach: Nun doch Fernsehübertragung Das Deutsche Fernsehen hat vom Deut- schen Fußballbund, der zunächst eine Uebertragung aus Karlsruhe abgelehnt hatte, nun doch die Genehmigung einer Direkt- sendung der zweiten Hälfte des Fußball- Länderspieles Deutschland- Norwegen er- halten. Die Fernseh- Uebertragung, bei der im Wildpark- Stadion drei Kameras einge- setzt werden, erfolgt von 15.05 bis 15.50 Uhr. Kommentator ist Gerd Krämer vom Süd- deutschen Rundfunk. die Gäste in der 80. Minute ausgeglichen hatten besitz kam. Etwa 20 Minuten vor Schul flaute das Treffen ab, da sich auf beide Seiten die Anstrengungen des Kräfteng schleißes auf dem nassen Boden bemerkt machten. Deutschland blieb überlegen, herrschte durch die Außenläufer und Hab stürmer das Mittelfeld und erlaubte dh Engländern nur wenige Gegenangriffe. So war das Siegestor schließlich nur gad eine Frage der Zeit. Zimmermann, mit seg gefährlichen Flügelläufen ein Liebling d englischen Zuschauer, erwischte den Bf nach einer abgefälschten Vorlage von Zeig und schoß in der 75. Mimute flach und place in die lange Ecke. Lediglich in der 85. Minh sah es nach einer kritischen Situation Deutschland aus. als Rudi Hoffmann 8d nicht anders zu helfen wußte, als einen eng lischen Angriff mit einem Handspiel in d deutschen Hälfte zu unterbinden., Da hörte man die einzigen Pfiffe, die währen des ganzen Spiels gegen die deutsche Elf h wurden. Sonst gab es wiederholt herzlich und langanhaltenden Beifall für die gu spielerische Leistung der deutschen Anz, teure. ö Die deutsche Elf hatte ſhre grö Stützen in Mittelläufer Rudi Hoffmann, den rechten Läufer Karl Hoffmann, der allerdig im Abspiel Schwächen zeigte und dabei aud am zweiten englischen Tor mitschuldig t den Verteidigern Kaniber und Post sowie in Angriff in Mauritz und Zimmermann. Zel. ler gelang gegen den im Kopfball starhel Stopper Prince nicht allzu viel, aber seg Arbeitspensum war sehr groß, und in ver. schiedenen Szenen blitzte seine alte Gefälh, lichkeit auf. Grandt arbeitete unauffällig war aber zur Stelle, wenn es im gegnerische Strafraum kritisch aussah. Allerdings hatt er wenig Glück mit seinen Schüssen. Uebe, ragender Engländer war Torwart Pinnet Der Rest erreichte— mit Ausnahme v Prince— nur durchschnittliches Forma Auch der routinierte Läufer Hardisty f nach der Pause unter dem ständigen dei. schen Druck mehr und mehr ab. Bundestrainer Sepp Herberger war 1 dem Kampfverlauf sehr zufrieden und sag unter anderem:„Wir zeigten mehr Spiel Witz, während die Engländer eine zu steren type Attacke bevorzugten. Ich hatte keine speziellen Plan, England zu schlagen, da id nicht viel über die Form der englischen Amateure wußte.“ Rudi Hoffmann war vom Stehvermögel der Engländer überrascht. Er lobte das Spid im allgemeinen und die Ausdauer des Ges ners im besonderen. Watdhiofs Siegesto fiel drei fflinuten bor Lchtuß Rößling überragend/ Kein Spielaufbau der Läuferreihe/ SV Waldhof— 93 Hanau 2:1(1:0) Das ging gerade noch einmal gut, denn erst drei Minuten vor Schluß, als der Wald- hof nach dem Hanauer Ausgleich in der 80. Minute so kämpfte, wie es die 2000 Zuschauer bis dahin vermißt hatten, holte Lebefromm den Siegestreffer heraus. Dabei war vorher hinlänglich Gelegenheit, die von der 22. Mi- mute an bestehende 1:0-Führung beruhigend auszubauen. Immerhin, dieser Sieg festigt Waldhofs Mittelfeldposition. Der Waldhof-Sturm, wieder mit Hohmann auf Rechtsaußen, Lebefromm und Lipponer (Linksaußen) begann mit erstaunlichem Elan, holte auch gleich vier Ecken heraus, hatte aber vorerst nicht die Konzentration, um die sattelfeste Hanauer Abwehr vollends zu überwinden. So schoß Zeiss nach einem Alleingang freistehend knapp neben das Hanauer Tor und Lipponer hob eine Vor- lage zwar über den herausgelaufenen Tor- Wart Henss, aber auch am Tor vorbei. Zu- dem mußte Rößling bei der ersten Ecke der Gäste auf der Linie abwehren, sonst wären sogar die 93er unverdient in Führung gegan- gen. Die holte nach 22 Minuten Lipponer mit einem 25-m-Freistoß heraus, der von Läufer Tinter abgelenkt wurde, so daß der gute Hanauer Torwart keine Abwehrmöglichkeit mehr hatte.„Paule“ hatte in der Folge eben- so wie Hohmann bei einem zugespielten Freistoß das 2:0 vor den Füßen, aber beide Male kamen die schnelleren Gegenspieler früher an den Ball. Leider haperte es bei den Blau- Schwarzen am Spielaufbau. Besonders Schall fand sich auf dem linken Läuferposten Regensburger Abwehr stand eisern: eachitiches linenischieden der ahn- EH Ohne Morlock fehlte Club Stoßkraft/ 1. FC Nürnberg— Jahn Regensburg 1.1 In der 18. Minute sorgte der ehemalige Spieler Winterstein bei einem Freistoß für die Sensation. Sein Schrägschuß streifte die Mauer und sprang von da ins lange Eck zum 10 für die Gäste aus Regensburg. Der Club hatte zwar ständig mehr vom Spiel, be- herrschte auch den Ball besser, konnte sich aber gegen die harte, zuverlässige Regens- burger Abwehr nicht durchsetzen. Torwart Niemann bestach durch sichere Paraden, die Verteidiger Effenhauser und Beyerlein lie- Ben ihren Außenstürmern wenig Raum und Mittelläufer Schamriß hielt den gewohnt schlechten Schade sicher. Eine besondere Leistung bot der 35jährige Popp, der wieder zum Mittelfeld-Motor der Regensburger wurde. Im Sturm waren die Duelle zwischen den ehemaligen Club- Spielern Lehrrieder und Gehring mit Nürnbergs Läufern Berg- ner und Schober besonders interessant. Beim Club nur zuverlässig die beiden Verteidige und Mittelläufer Baumann. 5 Nach dem Wechsel beherrschten die Nürn- berger zwar den Ball besser, doch wieder stand Regensburgs Abwehr eisern. Die Nürnberger durften froh sein, daß in der 68. Minute nach einem schönen Spielzug durch Ucko der Ausgleich fiel, nachdem Baumann bereits eine Minute nach der Pause die Chance eines Elfmeters ausgelassen hatte. Schiedsrichter Handwerker hatte für 455 Nürnberger einen Foulelfmeter gegeben, der keiner war und Baumann schoß den Ball neben das Tor. In den letzten 10 Minuten mußten die Regensburger mit allen Spielern verteidigen, brachten aber durch die aus- gezeichneten Paraden von Niemann das Spiel über die Zeit. Wich J ³·ꝛ nicht zurecht und die einzigen klaren vor- lagen waren bezeichnenderweise die Rück- gaben an Lennert, wobei Leskau durch gro- Ben Leichtsinn die Nerven der Zuschauer besonders strapazierte. Glück für den Wald- hof, daß der Gästerechtsaußen Günther aus fünf Metern das Ziel nicht fand, sonst wäre es nicht zur knappen 1:0-Pausenführung ge- kommen. Sehr lebendig begann auch die zweite Halbzeit, aber leider hatte das Waldhof- Spiel in Zeig, Schall und Kleber immer wie- der seine hemmenden Stationen. Auch Lebefromm, Hohmann und Lipponer zeig- ten neben guten plötzlich auch schwache Leistungen. Die Gäste bekamen dadurch eine vorübergehende starke Feldüberlegen- beit, in der nur Rößling und Lennert klaren Kopf behielten. Als der Waldhof wieder aufkam, schoß Lipponer., anstatt den frei- stehenden Hohmann zu bedienen, aus un- günstigem Winkel an das Außennetz, und Kleber unternahm einen Alleingang über das halbe Feld, um dann einem Gegner vor die Füße zu spielen. Fazit nach einer Stunde Ein Eigentor VfR Schwaben Augsburg(4:2). fabrizierte in der 63. Minute der Augsburger Senmuttermaier(can lings), als er einen Schuß des VR-Halblinten Laumann un seinem nach draußen geeilten Torwurt Süß mann vorbei ins eigene Tor lenkte. Auf unserem 100 versuchte er, mit letztem Einsatz, dus Ungluce abzuwenden; der Ball kat jedoch die Linie bereits uberschritten. Rechts Wirtnwein, der jubelnd die Arme hochreißt.(Spielszene aut Spielzeit: Trotz großer Chancen nur el reichlich glücklich erzieltes Tor, das zuden die Gäste, wären sie etwas schußstärker ge. Wesen, leicht hätten egalisieren können. Un verständlicher weise blieb der Waldhofstum trotz der scharfen Mann-Deckung des Ge ners, bei seinen Kurzkombinationen. Ledi lich bei einer Ecke hatte Hohmann eine gau große Gelegenheit, aber seinen Kopfbil wehrte Fischer auf der Linie ab. ö Und in der 80. Minute bekam der Kamp! geist der Gäste seine Belohnung und Wall hofs Laschheit ihre Quittung. Einen Pell schlag Leutweins nahm Erhard auf u Bonaventura holte aus nächster Entfernul das 1:1. Aber der Waldhof schaffte noch di scheinbar Unmögliche: Nach einem Foul d Hohmann legte Lipponer den Freistoß Lebe fromm vor, der unhaltbar zum 21 eln köpfte. Bei den folgenden Protesten di Gäste auf„Abseits“ mußte Daßbach wege Schiedsrichterbeleidigung den Platz. lassen. H. Kimpins) Nr. 262 — 1. Liga IR Mar 1. FC Ni Karlsruh VR Man Vg Stut Kickers( 1. FC Nui. Jahn Reg BC Augs! FSV Frar Eintr. Fr Schweinf 88 Reu: Vikt. Asc Spygg Fi 1860 Mün Schwab. Stuttg. K 1. Liga 1. FTC Ka FK Pirm Tus Neu Tura Luc Mainz 05 Worm. Eintracht VfR Kais L FC Ka us Neu K Pirm JFC Sas VfR Frar Bor. Neu Mainz 05 Phö. Lud Eintr. Kr Wormati V Ande tg Kai Tura Lu. Tintracht daar 05 8 IV Enge J. Liga Hambure VR Neu Hannove Bremerh CGöttingel Eintr. Br Hamburg Holstein Hannove VR Neu Bremerh Arm. Ha Eintr. Nc VL Wol Cöttinge Eintr. Br Altona 9 VL Osn Werder! VB Olde IC St. P. ö 18 Eim 1. Liga Bor. Dor SV Sodlit Preußen Bayer Le Bor. Dor: Fort. Düs Schalke 0 Alem. As Duisbure Preußen Not-Weil Preußen §VSodir EC Kö Westkali Bor. M.- Vuppert Hambor: Bayer Le Schw.-W. Si Im Länderp einen 31 land in des Süc Märkte s explosiv Spieleris Klare). spiel fie genehm überragt Südwest telstürm eee Foto: Steiger MORGEN — Seite 8 1. Liga Süd: Zahlenspiegel Ar, 262/ Montag, 14. November 1955 0 vin Mannheim Schwaben Augsburg 4:2 1. FO Nürnberg Jahn Regensburg 11 II Karlsruher SC 191 1 71. FfR Mannheim 11 8 0 2328 168 VB Stuttgart 10 6 2 2 22:8 14:6 Kickers Offenbach 10 6 0 4 2522 12:8 dn 11 5 2 4 19:14 12:10 Jaun Regensburg 11 5 1 in BC Augsburg 10 2 ö 18 Frankfurt 10 1 0 Eintr. Frankfurt 10 3 ö Schweinfurt 5 10 4 1 5 1418 911 S8 Reutlingen 10 3 2 5 186.21 8.12 folg Fkt Aschaffenbg. 10 3 2 5 17.23 8.12 ses Fürth 10 4 0 6 17725 812 vor Schah 1860 München 10 3 2 3 1123 8312 aut beit Schwab. Augsburg 11 2 4 5 15.21 8.14 Bauten Stuttg. Kickers 10 2 1 7 1220 815 rkg 72 rege 1 Liga Südwest: und Hab 1. F Kaiserslautern— SpVgg Andernach 4:0 laubte du Fk Pirmasens— 1. FEC Saarbrücken 3:0 griffe. us Neuendorf— VfR Frankenthal 3:1 ch nur goal Tura Ludwigshafen— Bor. Neunkirchen 1:1 „ mit sene Mainz 05— Eintracht Kreuznach 4.0 iebling d Form. Worms— Phönix Ludwigshafen 12 den gel Bintracht Trier— FV Engers 1:2 von Zelia Fein Kaiserslautern— Saar Saarbrücken 3:1 and pla vc Kaiserslaut. 11 10 1 0 40.14 2111 r 85, Mu zus Neuendorf 11 7 1 3 24.16 15ʃ7 tuation f xx pirmasens 11 6 2 3 286.17 14⸗8 mann f C Saarbrück. 11 6 2 3 24.17 1458 einen en ein Frankenthal 11 6 2 3 19.14 14.8 spiel in dz Bor. Neunkirch. III 2 1 den. Dab ileinz 05 VVT ie Wahren pus, Ludwigshaf. 11 5 1 5 12.15 11:11 che Ell ka pit. Kreuznach 11 4 1 6 28.30 9513 t herzliche ormatia Worms 11 3 3 5 22.27 9913 ir die zun sy Andernach 11 3 3 3 22 9215 chen Az yen Kaiserslaut. 11 4 1 6 15.29 9.13 „ rura Ludwigshaf. 11 2 4 5 12:18 8:14 re größtel pintracht Trier 11 3 mann, dell gar 05 Saarbrück. 11 2 2 7 20.23 6.16 0 V Engers 113„ 61 f aud huldig vu 1. Liga Nord: st sowie in famburger SV— St. Pauli 6˙0 mann zel ven Neumünster— Altona 93 2˙2 all starken hannover 96— Eimsbüttel 5˙0 „Aber sei premerkhaven 93— VfL. Wolfsburg 11 ind in er Cöttingen 05— VII. Osnabrück 4.1 lte Getal. Eintr. Braunschweig— VB Oldenburg 2:1 benen Lanburger y 11 6 2 1 3056 167 a Datt Holstein Kiel 10 6 2 2 19:10 14:6 Sell Hannover 96 11 6 2 3 199 14.8 art Pn VR Neumünster 11 6 2 3 15:12 14:8 nah 11 Bremerhaven 93 II 28 Arm. Hannover 10 4 4 2 21:14 12:8 ardist 0 Tintr. Nordhorn 10. 4 3 3 2221 110 nigen deu. Wolksburz 11 4 3 4 21.20 1141 Sen deut göttingen 05 VTV 5 Eintr. Braunschw. 11 5 00 6 20.23 10:12 8 1 i Altona 93 11 3 4 4 14.18 10.12 n Und ses vfl, Osnabrück 11 4 2 5 13˙23 10.12 nehr Spie ſerder Bremen 10 3 2 5 21720 8.12 d au steter id Oldenburg 11 2 3 6 13.24 7.15 atte 17 10 St. Pauli 11 1 3 6418s 5117 0 V Eimsbütte! 11 1 2 3 12.34 4.18 1 1 1 J. Liga West: . 0 Bor. Dortmund— Hamborn 07 1:0 T des 0 sy Sodingen— Duisburger SV 2:1 5 Preußen Münster— SW Essen 1:3 Bayer Leverkusen— Westfalia Herne 1·0 Bor. Dortmund 12 3 2 2 2 Fort. Düsseldorf 11 8 1 . II 2 Alem. Aachen 11 6 2 32323 18 14 Duisburger SV 12 4 6 2 15:14 14:10 Freußen Dellbrück 11 6 1 4 18:20 13:9 Zot-Weiß Essen%%%; ˖᷑ ß kreuben Münster 12 5 2 5 25:26 12:12 4 ociingen 123 d 835 26del 1 Fe Köln r Starher 9 Westfalia Herne 12 4 2 6 24:26 10:14 u Un Bor. M.-Gladbach 11 3 3 5 22:23 913 dane Vuppertaler Sv 11 3 2 6 12:24 814 5 5 5 Hamborn 07 12 3 0 9 618 8 Lede Bayer Leverkusen 12 2 2 8 19:31 6.18, 8 5 Schw.-W. Essen 12 13 2 6218 opfbel 7 1 4 1 Süden im Pokal-Endspiel der Kamp! Süd— Südwest 3:0 und Wald, Im Wettbewerb um den Fußballjugend- zen Fell Länderpokal erreichte Süddeutschland durch 1 auf un einen 3:0(2:0)-Sieg über Südwestdeutsch- Entfernuuſ land in Offenbach das Endspiel. Der Sieg es Südens ist verdient. noch dd m Foul eh istog Lebe] Kg n 21 eln testen din dach wege Platz Vel. Kimpins überragender Spielgestalter, 1— l Die Mannschaft nürkte stabiler, und sie besaß vor allem den erplosiveren Angriff. Das Treffen stand cpielerisch nicht auf dem erwarteten Niveau. are Mängel in Ballbehandlung und Zu- ciel fielen in beiden Mannschaften unan- genehm auf. Dem Süden fehlte zudem ein wie ihn der de den in Hermann besaß, der als Mit- türmer leicht zurückgezogen operierte. Herbsttagung der süddeutschen Vertragsspieler vereine: Lücken lehnt unclesliga in jede: Form ab Dr. Dittes: Bundesliga würde unweigerlich zum Professionalismus führen/ Karlsruher SC vertritt den Süden Die Herbsttagung der süddeutschen Ver- tragsspielervereine in Stuttgart erhielt eine pikante Note durch das Thema Bundesliga. Es stand eigentlich gar nicht auf der Tages- ordnung. Die Aussprache wurde aber als notwendig erachtet, weil eine Meinungs- umfrage des„Kicker“ den Anschein erweckte, als sei die Einheitsfront des Südens gegen Bundesliga und Vollprofessionalismus nicht mehr vorhanden. Die Vereine, die„Ja“ ge- sagt hatten, erklärten dazu, daß es sich bei der vorgenommenen Befragung der Vereins- Vorsitzenden um deren private Meinung han- delte und die Art der Befragung(tele- fonischer Anruf!) auf eine kurze Frage eine ebenso kurze Antwort verlangte. Das könne natürlich niemals ein richtiges Bild ergeben. In der sich daran anschließenden Debatte erklärten sämtliche süddeutschen Vereine einstimmig, daß die Bundesliga in jeder Form abgelehnt werde, weil sie unweiger- lich zum Vollprofessionalismus führe, auf einer anderen Basis überhaupt nicht denkbar sei. Dabei stellte Paul Flierl fest, daß die beim letzten Bundestag in Berlin vor- gebrachte Forderung des DFB-Spielausschus- ses die persönliche Meinung Hans Körfers darstelle, die er in seiner Eigenschaft als Journalist gemacht habe. Der Süden hat des- wegen beim DFB- Vorstand Einspruch er- hoben und hierzu ausdrücklich die Unter- stützung des Nordens und des Südwestens erhalten. Auch für die demnächst stattfinden- den Besprechungen der zuständigen DFB- Gremien wurde die Haltung des Südens ge- nau präzisiert in der Form, daß die Bundes- liga in jeder Form abzulehnen sei. Der juristische Berater des DFB, Dr. Dit, 100 m Rücken in 1:15,1 Minuten: el ga Schmid schwamm Jagesbestzeii Gute Ergebnisse am zweiten Tag der olympischen Prüfungswettkämpfe Der erste Tag der olympischen Prüfungs- kämpfe des Deutschen Schwimmverbandes auf der schweren 50-Meter-Bahn des Stutt- garter Stadtbades Heslach lieg bereits erken- nen, daß die deutsche Schwimmerelite noch tüchtig an sich arbeiten muß, um Olympia- reife zu erlangen Zwar stehen die Schwim- mer noch am Anfang der Hallensaison, da die Olympischen Spiele 1956 aber ebenfalls im November beginnen, müssen die Wett- kämpfer bestrebt sein, über die Sommer- saison hinaus in Hochform zu bleiben. Die in Stuttgart erzielten Zeiten sind angesichts der Bahnverhältnisse zwar ordentlich, ent- sprechen aber nicht dem internationalen Maßstab. Schnellster Krauler war der Deutsche Meister Hans Völl(Rheydt), der sich aber mit 1:00,8 vor dem gut aufgelegten Frankfurter Wagner zufrieden geben mußte. Für eine Ueberraschung sorgte Horst Weber(Bay- reuth) mit seinem Sieg über 200 m Schmet- tern mit 2:40,00 vor Manfred Maesel(Mün- chen), der seinem Rivalen vom Start weg zu viel Spielraum lieg und im Endspurt nicht mehr einholen konnte. Bei den Damen gelang der 15jährigen Sieglinde Wolff(Bayreuth) über 200 m Brust die Meisterschaftsrevanche gegen Frigga Thieme. Die 3:06,9 bleiben aber erheblich hinter den Zeiten der Weltklasse zurück. Ein gutes Rennen schwamm Christl Werther (Bayreuth) über 400 m Kraul mit 5:30, 4. Sie konnte die Düsseldorferin Birgit Klomp mit klarem Vorsprung überspurten. Die absolut beste Tageszeit erzielte Rückenmeisterin Helga Schmid(Oldenburg) mit 1:15,1 für die 100 m. Diese Zeit hat auch international Be- deutung. Der zweite Tag der Prüfungskämpfe brachte etwas bessere Leistungen, nachdem sich die Schwimmer mit der schweren Bahn vertraut gemacht hatten. Ueber 100 m Kraul erreichte die Krefelderin Kathi Janssen mit 108,5 Min. und über 100 m Rücken der Hei- delberger Miersch mit 1:08,7 Min. eine recht beachtliche Zeit. Die Ergebnisse vom Sonntag: Herren: 200 m Kraul: 1. Manfred Fugger(Herringen) 2:15,6; 2. Bleeker(Bremen) 2:10, 1; 3. VölI (Rheydt) 2:20,8 Min. 100 m Rücken: 1. Miersch (Heidelberg) 1:08, 7; 2. Botsch(Gmünd) 1:11, 0; 3. Weichert(Oldenburg) 1:11,44 Min. 200 m Brust: 1. Bodinger(Karlsruhe) 2:48,43 2. Rademacher Braunschweig) 2:49, 0; 3. Sutter (Karlsruhe) 2:54,3 Min. Damen: 100 m Kraul: 1. Janssen(Krefeld) 1:08,5; 2. Bürgit EKlomp OMüsseldorf) 1:09,6; 3. Christl Werther (Bayreuth) 1:12,0 Min. tes(Bonn), gab nach Prüfung der steuer- rechtlichen Fagen eine interessante Stellung- nahme zum Thema Berufsfußball und Bun- desliga. Nach seiner Meinung gibt es drei Wege: 1. Berufsfußball durch Manager, die außerhalb des DFB stehen; 2. DFB, Ver- bände und Vereine können Berufsspieler- Abteilungen gründen; 3. auf der Basis des Vertragsspielerwesens die Bundesliga ein- führen. Da der DFB und seine Vereine den Punkt 1 völlig ablehnen, wäre der Weg 2 gangbar. Aber hier würden sich erhebliche finanzielle Schwierigkeiten ergeben(Fort- fall der Gemeinnützigkeit der Vereine, hohe Steuern)). Aber es wäre Vogel-Strauß-Poli- tik, wenn man meinen würde, auf der Basis des Vertragsspielertums könnte die Bundes- liga eingeführt werden. Das würde dem Fis- kus bei der ersten besten Gelegenheit die Möglichkeit geben, den Nachweis zu führen, daß hier Berufsfußball vorliegt und dann hätten die Vereine alle Folgen dazu zu tra- gen. KM ckkhgbndeck-iAS wegen.-UF Oxm gen. Aus dem sonstigen Fragenkomplex seien erwähnt, daß am diesjährigen Vereinspokal- wettbewerb des DFB der Süden durch den Karlsruher Sc(Pokalverteidiger) vertreten werden soll. Künftig soll in Süddeutschland ebenso wenig wie zuletzt um den Pokal ge- spielt werden und der Süden soll auf den DFB-Pokal verzichten. Ueber den Spiel- betrieb nach Abschluß der Meisterschafts- spiele war keine einheitliche Meinung vor- handen Man war teils für, teils gegen die Oberliga-Vergleichsrunde Das Verhältnis Toto Lotto wurde ziem- lich am Rande behandelt, obwohl für die Vereine sehr viel davon abhängt. Auffal- lend war dabei, daß auch hier Dr. Dittes sich als Fürsprecher für die Vereine betätigte mit dem Hinweis, daß die Pflege einer har- monischen Zusammenarbeit mit dem Toto und für das gemeinsame Interesse zu wün- schen übrig ließ. Spielplanänderungen usw. verärgern den Wetter, schädigen den Toto und den Anteil des Sports. Ob hieraus ein- mal die Konsequenzen gezogen werden? Uebereinstimmung zwischen den beiden NOE“s: Mit 68 Neeliben nacli Cortina Nominierung erfolgt„ausschließlich nach dem Leistungsprinzip“ Die Nationalen Olympischen Komitees der Bundesrepublik und der Sowjetzone haben am Samstag in Ostberlin beschlossen, zu den Olympischen Winterspielen in Cor- tina d'Ampezzo eine gesamtdeutsche Mann- schaft aus 68 Aktiven zu entsenden, die „ausschließlich nach dem Leistungsprinzip“ ausgewählt werden sollen,. Das geht aus einem am Sonntag veröffentlichten Kommu- niquè hervor, in dem es heißt, die beiden Dieses Spiel hätte der MERC gewinnen können: Schiff 15 Minuten auf der Strafbank Auch in seinem dritten Freundschafts- spiel gegen eine Mannschaft der Eishockey- Oberliga blieb dem Mannheimer ERC ein Erfolg versagt: Am Samstagabend verlor er vor etwa 2000 Zuschauern gegen den Auf- steiger der letzten Saison, die Düsseldorfer Eislaufgemeinschaft, nach einer spannenden Begegnung mit 4:6(1:2, 2:0, 1:4) Toren. Die Treffer für Düsseldorf erzielten Oellinger(3), Dolna(2) und Tasler. Für den MERC waren Lödermann(2), Schif und Schneiders erfolg- reich. In den Pausen erfreuten Inge Heim vom MER und der deutsche Meister Thilo Gut- zeit mit seiner Kür die Anhänger des Eis- kunstlaufs. Es schien sich eine Ueberraschung anzu- bahnen, als die Mannheimer nach dem zwei- ten Drittel mit 3:2 Toren in Führung lagen. Sie lieferten ein Spiel, wie man es in der neuen Saison noch nicht gesehen hatte und waren ihrem Gegner zumindest ebenbürtig. Begeisternd das Zusammenspiel zwischen Lödermann und Schif, prächtig die Art, wie Lödermann das erste Tor schoß. Der Kana- dier Strong, der das Düsseldorfer Tor hütete und von dem man sich Wunderdinge erzählt hatte, schaute ziemlich verduzt aus seiner „Rüstung“. Lehr übrigens auch. Hatte er doch gewettet, den Puck auch einmal in Strongs Gehäuse unterzubringen. Dem war aber nicht SO. Mochte er sich auch noch so große Mühe geben und mochten die Passes von Lorenz gelegentlich noch so genau sein. Tessarekx kam nicht zur Wirkung, er laboriert immer noch an einer Verletzung herum, die er sich im letzten Spiel zuzog und die ihn auch am Samstag zwang, das Eis vorzeitig zu verlassen. Lenhart im Tor hielt (sich) recht gut, Kartak wirkte etwas zu behäbig. Im übrigen könnte der Berichterstatter jetzt wieder die Platte auflegen, die er be- reits am letzten Sonntag spielte: Nebel, Nebel, nichts als Nebel. Es war scheußlich. Und es ist klar, daß auch das Spiel darunter litt, ein Spiel, das unbedingt den ersten Sieg des MERC hätte bringen müssen. Scheußlich war auch das Benehmen Schifs, der insgesamt 15 Minuten die Strafbank drücken mußte. Schif liegt schief, wenn er glaubt, seinem Gegner während des Spiels ungestraft eine kurze Rechte aufs Kinn setzen zu können. Eine grobe Unsportlichkeit! Auch sollte er wissen, daß man Schieds- richter nicht mit Ausdrücken anspricht, die so deutlich sind, daß sie in keinem Lexikon zu finden sind. Es wird Zeit, daß er sich än- dert. Höchste Zeit! Sonst könnte seine Auf- stellung in Zukunft nicht mehr vertretbar sein. K. Grein NOk's wären auch in allen technischen und organisatorischen Einzelheiten für Cortina zu einer Einigung gelangt. Die Vertreter der beiden Komitees einig- ten sich ferner über ein einheitliches Emblem, das auf der Wettkampf- und offi- ziellen Kleidung getragen werden soll. Die Grundlage dafür sollen die Farben Schwarz- Rot-Gold mit den fünf olympischen Ringen sein. Das Problem der Nationalhymne bei der Siegerehrung für Mannschaftssiege wurde auch gelöst, indem man beschloß, auf das Spielen einer Hymne zu verzichten, falls die Mannschaft aus Sportlern beider Teile Deutschlands besteht. Bei Einzelsiegen wird, Wie bereits auf der Besprechung in Hinter- zarten vereinbart wurde, jeweils die Hymne des deutschen Staates gespielt, aus dem der betreffende Aktive kommt. Ueber die Ernennung der Missions-Chefs kür Cortina und Melbourne wurde noch keine Einigung erzielt Das NOK der So- Wietzone wird deshalb an das Internationale Olympische Komitee den Antrag richten, entsprechend der besonderen nationalen Situation in Deutschland für die olympischen Winter- und Sommerspiele je zwei Chefs der Missionen benennen zu dürfen. Die gesamtdeutsche Mannschaft für die Olympischen Winterspiele in Cortina soll sich nach dem Kommuniquè aus 30 Skisport- lern, 17 Eishockeyspielern, 12 Bobfahrern, bis zu fünf Eiskunstläufern und drei bis vier Eisschnelläufern zusammensetzen. An den Ostberliner Besprechungen, die „in einer Atmosphäre des guten Willens und der Verständigungsbereitschaft“ stattfanden, nahmen von westdeutscher Seite der Präsi- dent des NOK der Bundesrepublik, Ritter von Halt(München), der Vorsitzende des Deutschen Sportbundes, Willi Daume Dort- mund), und der Vorsitzende des Deutschen Eislauf verbandes, Herbert Kunze Düssel- dorf), teil. Die Sowjetzone wurde vom Prä- sidenten des NOR-Ost, Schöbel, und den Sportfunktionären Heinze und Reichert ver- treten. Beim 3. Start der Leichtathleten: Zwei Doppeisiege in Südafrika Mit acht Erfolgen gegenüber drei Siegen rer Gastgeber beendeten die deutschen Leichtathleten auf ihrer Südafrika- Tournee am Samstag den dritten Start in Port Eli- zabeth gegen eine Vertretung der Ost- provinz. Werner Lüg(Barmen) stellte mit 4:09,5 Minuten einen südafrikanischen Mei- len-Rekord auf, der um 2,2 Sekunden besser ist als die frühere Bestleistung. Auch der im schnellen Endspurt geschlagene Südakri⸗ kaner Athol Jennings blieb mit 4:09, 9 Mi- nuten noch unter dem Landesrekord. Eine zweite Bestleistung stellte der Solinger Her- bert Schade mit 14:13,3 Minuten über drei Meilen auf. Der bisherige südafrikanische Rekord wurde von John Roberts mit 14:15, Minuten gehalten. Schade führte vom Start weg und gewann mit 300 m Vorsprung vor dem Südafrikaner M. Boshoff. Der Solinger hatte bereits am 9. November in Kapstadt mit 28::44,0 Minuten einen neuen südafrika- nischen Rekord über sechs Meilen erzielt. Obwohl Heinz Oberbeck Kö) im Weit- sprung mit 6.88 m nur eine mäßige Leistung vollbrachte, reichte es doch zu einem Erfolg, dem er im Diskus mit 42,38 m einen zweiten Sieg anfügte. Bert Steines(Koblenz) schaffte die 120 Lards Hürden in 15,4 Sekunden und Hermann Rieder München) wurde im Speer- werken mit 65,73 m Sieger. Die Erfolge der Gastgeber holten H. Phi- lips(100 Vards/ 10,0 Sekunden) und D. Tee (880 Vards/ 1:53,0 Minuten) heraus.— Bei den Damen kam die Nürnbergerin Anneliese Seonbucfmner mit 11,3 Sekunden über 80 m Hürden und 5,75 m im Weitsprung zu einem Doppelerfolg. Sie wurde Dritte über 100 Vards, die A. Fourie für Südafrika in 11,3 Sekunden gewann. Puskas verschoß Elimeter Ungarn— Schweden 4:2 Ungarn schlug Schweden am Sonntag im Budapester Volksstadion in seinem 21. Fuß- ball-Länderspiel vor 105 000 Zuschauern mit 4:2(2:1) Toren 8 Die Tore für Ungarn schossen Mittel- stürmer Tichy in der 13., Linksaußen Czibor in der 14., der Halblinke Puskas in der 49. und wiederum Czibor in der 58. Minute, Svensson in der 37.(Elfmeter) und Loefgren in der 63. Minute waren für Schweden er- folgreich. Puskas vergab in der 68. Minute einen Elfmeter, als er neben das Tor schoß. Zu einem überraschenden 3:0(1:0)-Sieg kam Bulgarien am Sonntag vor über 50 000 Zuschauern in Sofia im Fußball-Länderspiel über die Tschechoslowakei, die mit Aus- nahme der 1:3-Niederlage gegen Ungarn in diesem Jahre nur Siege, und zwar über Bel- gien(3:1 und 5:2) und Oesterreich(3:2) Zzu verzeichnen hatte. Jugoslawiens B-Mannschaft besiegte am Sonntag in einem Fußball-Länderspiel in Split Finnlands Nationalelf überlegen mit 8:0(4:0) und gewann damit mit dem gleichen Ergebnis wie am 25. September in Laibach gegen Deutschland B. Die Jugoslawen setz- ten mehrere Spieler ein, die zum Stamm der A-Nationalmannschaft gehören, darunter auch Vidosevic, der vier Treffer erzielte. Markovic(3) und Antie schossen die übrigen Tore. Die Finnen, die am Dienstag in Mün- chen gegen eine bayerische Vertragsspieler- Auswahl antreten, hinterließen trotz der hohen Niederlage keinen schlechten Ein- druck. 2. Liga Süd: 1. FCC Pforzheim— Freiburger FC 20 FC Penzberg— Bayern München 1·3 Darmstadt 98— Bayern Hof 1·0 VfL Neustadt— ASV Cham 1:0 SV Wiesbaden— Singen 64 1:0 TSV Straubing— Ulm 46 2·0 SV Waldhof— Hanau 93 21 Karlsruher FV— Hessen Kassel 20 VfB Helmbrechts— 1. FC Bamberg 3:0 Bayern München 42 90 0 VfL Neustadt 121 8 11ͤͥò˙·àuAüUüUͤ s Darmstadt 98 12 8 31„ Freiburger FC 12 7 2 3 12 TSV Straubing 12 7 1 4 24.22 159 SV Wiesbaden 12 7 1 4 20:20 15:9 Singen 04 12 7 0 5 30:20 14:10 ASV Cham 12 5 11 1 Ulm 1846 12 5 2 5 22 SV Waldhof 12 85 2 5 22200 Hanau 93 12 5 1 2722 Hessen Kassel 12 5 1 6 I 1. FC Pforzheim 12 3 3 6 8 Bayern Hof 12 4 1 7 14:24 9 Karlsruher FV 122 Fe Penzberg 12 2ͤ 3 1. FC Bamberg 12 3ͤ 1 83 66 VfB Helmbrechts 12 3 0 0 Eishockey-Oberliga: EV Füssen— VfL Bad Nauheim 12:1 Sc Rießersee— Weßling 11:2 Freundschaftsspiele: Krefelder EV— IHC Den Haag 48 Mannheimer ERC— EG Düsseldorf 46 er(can? seinem em Bild nne Linie ene aus Steiger Hrestone „„—— 8 Seite 6 MORGEN 1. Amateurliga: NS Jeudenheim spielle vie umgewandeli Der gut aufgelegte Sturm schoß 7 Tore/ ASV Feudenheim— TSG Rohrbach 7:2 1 Feudenheim hatte seine Mannschaft um- gekrempelt: Wittemaier hatte die Sturm- führung übernommen, während Naumann Wittemalers Posten einnahm. Zumindest ge- gen die etwas schwache Abwehr Rohrbachs erwies sich diese Lösung als richtig und der Bat-trick Wittemalers spricht für seine Schußqualitäten, die er in der zweiten Halb- zeit an den Tag legte. Dabei hatte Rohr- bach mit einem tollen Zahn begonnen, und erspielte sich in den ersten Minuten zwei dicke Chancen. Sie gingen in der 6. Minute verdient durch Becker in Führung. Vor bei- den Toren gab es innerhalb von zwei Minu- ten zwei Karambolagen: Ries und Becker spielten humpelnd das Spiel weiter, wäh- rend Wittemaier und Kaltschmidt sich rasch erholten. Nach dem Strohfeuer, das Rohrbach ent- facht hatte, kam dann Feudenheim besser ins Spiel und konnte durch Rachner in der 28. Minute ausgleichen. In der zweiten Halbzeit spielte Feuden- heim dann groß auf. Der hat-trick von Witte; maier und Tore von Rachmer sowie zwei von Scheid ergaben mit dem Gegentreffer von Bizer den Endstand. Schiedsrichter Maier aus Durmersheim leitete das Spiel zufrie- denstellend. Phönix Mannheim— 1. FC Neureut 4:1 Schon frühzeitig gingen die Einheimischen durch ihren Rechtsaußen Stegmann in Füh- rung. Als bald danach der Phönix-Mittel- läufer wegen Verletzung vorübergehend ausscheiden mußte, nutzen die Gäste diese zeitweise Schwächung aus, um überraschend zum Ausgleich aufzuholen. Bei diesem 1:1 sollte es fast bis zum Wechsel bleiben, trotz- dem die Phönixler wiederholt Chancen, abermals in Führung zu gehen, hatten. Etwa fünf Minuten vor Halbzeit konnte Mittelläufer Nicolai durch Verwandlung eines Freistoßes für seine Farben das 2:1 herstellen. Auch nach Wiederbeginn drehte es sich für Neureut meistens darum, hinten dicht zu halten. Dadurch hatten die Mannheimer stets mehr oder weniger Oberwasser. Aber mals war es Nicolai, der auf 3:1 verbesserte, nachdem er einen Handelfmeter unhaltbar verwandeln konnte. Fast mit dem Schluß- pfiff zusammen verbesserte Linksaußen Wil- helmi auf 4:1. Das Gegentor der Gäste kam übrigens auf Kosten ihres einzig guten Spielers Baumann. Die restlichen Stürmer fanden sich mit der einheimischen Deckung niemals zurecht. Der Sieg der Mannheimer war hochverdient und konnte dem Resultat nach sogar noch wesentlich günstiger aus- fallen. Germ. Friedrichsfeld— FV Birkenfeld 2:0 Bereits nach acht Minuten hatte Jäger, Friedrichsfeld, sich durchgespielt und scharf an die Innenkante geschossen, von wo der Ball dann ins Netz flog. Mit diesem Fehler spielte man sich dann bis zum Wechsel durch. Fußball-A-Klasse Nord: Polizei unterlag Waldho-Nmaleuren Der bessere Sturm setzte sich durch Auf dem PSV- Platz kamen die Amateure des SV Waldhof zu einem klaren, nie gefähr- deten Sieg über die stark enttäuschenden Gastgeber. Schon nach vier Minuten eröffnete Otto den Torreigen und sieben Minuten spä- ter erhöhte Leitner auf 0:2. In der 17. Minute gelang Weckesser der Anschlußtreffer, aber Otto und Leitner sorgten in der 28. und 32. Minute für den Halbzeitstand von 1:4. Fünf Minuten nach dem Wechsel konnte der PSV- Linksaußen Leithner mit wuchtigem Schuß auf 2:4 verkürzen, aber in der 73. Mi- mute stellte Otto den alten Abstand wieder her. So Neckarstadt— Rhein-Neckar 2:2 Das letzte Verbandsspiel der Vorrunde endete mit einem für beide Teile gerechten Unentschieden. Nach 10 Minuten Spieldauer brachte der Mittelstürmer der Einheimischen mit einem unhaltbaren Schuß aus 20 m Ent- fermung seine Mannschaft in Führung und mit diesem Resultat ging man auch in die Pause. In der zweiten Halbzeit waren die Gäste durchweg leicht überlegen, Was sie auch mit Zwei Treffern zum Ausdruck brachten. Schon glaubte man an einen Sieg der Gäste, als der linke Läufer von Neckarstadt, der in den Sturm wechselte, durch eine Energieleistung doch noch den verdienten Ausgleich schoß. AS Schönau— SV Unterflockenbach 2:3 Nach beiderseitigem Abtasten konnten beide Parteien bis zur 30. Minute keinerlei Erkolge buchen. Erst als der Gast durch seine unkomplizierte Spielweise etwas mehr vom Spiel hatte, war es deren Mittelstür- Polizei— SV Waldhof(Amat.) 2:5 mer, der das erste Tor erzielen konnte. Schönau versuchte auszugleichen, aber das Klein-Klein-Spiel war für die Gäste nicht das geeignete und wiederum war es Unter- flockenbach, das den zweiten Treffer errei- chen konnte. Auch der Anfang der zweiten Spielhälfte konnte dem Gast nicht gefährlich werden. Schönau spielte und der Gast verlegte sich auf Steilvorlagen, die auch in der 60. Min. zum dritten Tor führten. Nun sem mam den ASV nur vor dem Gästetor. Der Mittelstür- mer des Gastes erlaubte sich ein Foul im Strafraum, den folgenden Elfmeter führte Large sicher zum 1:3 ein. Eine Steilvorlage nach„Unterflockenbacher Rezept“ brachte von Hammer II das 2.3 eaßertal erwang verdientes Unentschieden Nach der Pause gab es, abgesehen von wenigen Gäüste-Vorstößen, die aber stets leicht unterbunden wurden, nur sich ständig häufende Angriffe der Friedrichsfelder, Wobei Hoffmann, Walter auf Linksaußen zeitweise versagend die besten Möglichkeiten zu Weiteren Torerfolgen auslieg. Jung, Friedrichsfeld, knallte in der 55. Minute auf Vorlage qägers unhaltbar zum 2:0 ein. Turbulente Szenen in der weiteren Folge am Gästetor erhöhten die Spannung, doch blieb es beim hochverdienten 2:0 für die Friedrichsfelder, das unter Leitung von Schiedsrichter Mechnig, Karlsruhe, stehend jederzeit klar und einwandfrei war. Amicitia Viernheim— FV Weinheim 4:2 3000 Zuschauer brachten Großkampfstim- mung auf den Waldsportplatz, wo die Wein- heimer„Kirchweihfester“ betont defensiv und im Sturm mit Steilvorlagen operierten, Während die„Grünen“ von Anfang an auf eine baldige Entscheidung ausgingen. Doch 20 Minuten nach der Halbzeit stand clie Partie 1:2 für die Gäste, die durch Seidel 2 Weimal zum Erfolg kamen. Erst in der 80. Minute konnten die Viernheimer nach un- ermüdlichem Anstürmen zum Ausgleich kommen, als Alter eine Busch-Flanke ein- köpfte. Alter und Neff stellten in den Schluß- minuten das Endergebnis her, wobei der 4. Treffer aus einem Foul des Weinheimer Rechtsverteidigers Schmelzinger resultierte. In der nordbadischen Ringer-Oberliga: Sandhofen oline lampfglück in Bröteingen Spitzengruppe blieb unverändert/ SRC Viernheim landete ersten 5:3-Sieg Den allseits erhofften Brötzinger„Thron- sturz“ durch die Sandhofener„Eiche“-Staffel im nordbadischen Oberhaus der Ringer, konnten die Mannheimer Vorstädter auf Pforzheimer Matte nicht vollziehen; wurden sie doch dort eines Besseren belehrt und mit 5:2 Punkten geschlagen nach Hause geschickt. Dadurch bleibt der ASV Feudenheim, Bröt- zingens unliebsamer Verfolger. Die Sand- höfer hatten es in der Hand, Brötzingen von der Tabellenspitze zu verdrängen, zumal sie sehr gut begannen und sogar aussichtsreich durch Punktsiege von A. Feth über Kuhn und Maslack über H. Staib im Bantam- und Federgewicht—„Fliege H. Feth(S) mußte Hecht(B) den ersten Punktsieg überlassen in Front lagen. Hirschmanns Punktsieg über Hansche(S) im Leichtgewicht bedeutete doch schon der 2:2-Gleichstand und danach war es um die„Eiche“-Acht geschehen. Held und Broß schulterten im Welter- und Schwer- gewicht jeweils Cygan und Ignor(S); E. Mürle(B) bekam im Halbschwergewicht den Punktsieg über Rupp zugesprochen, während die Mittelgewichts-Begegnung zwischen A. Mürle(B) und P. Weber(S) wegen beider- seitiger Unsportlichkeit abgebrochen und micht gewertet wurde—, daher: 5:21 Im wichtigen„Verfolger“-Treffen zwi- schen ASV Heidelbeng und der Spvgg. Ketsch mußten sich die zu Hause favorisiert gewese- nen Heidelberger mit einer 4:4-Punktetei- lung begnügen.— Da jedoch zur gleichen Stunde der KSV Wiesental mit 6:2 Punkten über ASV Germania Bruchsal tiumphierte, mußte sich die SpVgg. Ketsch von den Wie- Sentalern überflügeln lassen, so daß nun diese auf den sechsten Tabellenplatz abrutschten. 2. Amateurliga, Staffel 1: Der SV Ilvesheim kann mit der Punkteteilung(0:0) mehr In einem von Anfang bis Ende sehr ter- essanten Spiel standen sich Käfertal und der Spitzenreiter Ilvesheim gegenüber. Die Eckemzahl von 12:2 zeigt eindeutig, auf welcher Seite die Uberlegenheit beèstand. Aber Käfertals Stürmerreihe fehlte im ent- scheidenden Augenblick die nötige Ent- schlossenheit und Konzentration. Mehr als einmal wurde der Ball am lee- ren Tor vorbeigeschossen. Kein Wunder, Wenn sich Käfertals Anhängerschaft mit- unter die Haare rauften, ob der vergebenen Fußball-A-Klasse Süd: Die erste fliedertage fut Hecarausen Der Tabellenzweite SV Rohrhof schlug Leutershausen 4:2 Im letzten Vorrundenspiel mußte der seit- her ungeschlagene Tabellenführer Neckar- hausen in Rorhof seine erste Niederlage hin- nehmen. Kurz nach dem Anspiel Sing Rohr- hof durch ein Kopfballtor von Herm in Füh- rung und schon eine Minute später nützte Lirnebach eine Unachtsamkeit des Rohr- höfer Torwarts zum Ausgleichstreffer aus. In einem schnellen und kampfbetonten Feld- spiel versuchten beide Mannschaften zu Er- Folgen zu kommen. Aber erst in der 30. Min. konmte Herm eine der zahlreichen Torchan- cen zum Halbzeitstand 2:1 verwerten. In der 65. Minute erhöhte Satzke auf 3:1 und gleich darauf Endlich durch Straf- stoß auf 4:1. In der 78. Minute verwandelte Wachter einen Foulelfmeter zum 4.2. Eifer und Einsatz der Rohrhöfer Spieler glichen das bessere Spielvermögen der Gäste aus und konnten damit sicher und verdient den vom Anstoß bis zum Schlußpfiff heiß um- Strittenen Sieg erringen. Spygg. Ketsch— 08 Mannheim 4:3 Das letzte Vorrundenspiel mußten die Ketscher mit zwei Ersatzleuten durchführen, Aber trotzdem entwickelte sich ein flüssiges Spiel. In der 10. Minute gelang es dem Ketscher Halbrechten zum 1:0 einzuschießen. Auch die Gäste ließen nicht locker und der Ketscher Schlußmann mußte öfter sein Kön- nen unter Beweis stellen. Dem Ketscher FHalblinken gelang es dann in der 25. Minute zum 2:0 einzuschießen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit schossen die Gäste innerhalb von zwei Minuten das Anschluß- und Ausgleichstor. Ein zugespro- chener Strafstoß in der 65. Minute verwan- delte der Ketscher Halblinke zum 3:2. In der 90. Minute schoß der Ketscher Links- außen zum 4:2 ein und im Gegenzug konn- ten die Gäste zum 4:3 aufholen. Kurpfalz Neckarau— 98 Seckenheim 4:1 In den ersten zehn Minuten des fairen Kampfes hatten sich die Platzherren schon einen Vorsprung von 2:0 erkämpft und somit den Sieg gesichert. Trotzdem schenkte Sek- kenheim nichts und die Blau- Weißen setzten sich bis zur letzten Minute voll ein. Aller- dings kamen sie gegen die Form der Kur- Pfalz in keiner Weise an, die bis zur Halb- zeit noch einen Treffer landen konnte, Nach der Pause glückte Seckenheim das Ehrentor. Sie kamen aber nicht zu weiteren Erfolgen, da ihre Stürmerreihe vor dem geg- nerischen Tor zu unentschlossen war. Nicht so die Kurpfalz, die jede sich bietende Ge- legenheit wahrnahm und durch einen sehr schönen Schuß, den ihr Linksaußen aus der Luft direkt aufnahm, in der 62. Minute zum vierten Male erfolgreich war. Weroolle- Punleigewinn dle- Natenspiele- Ausgezeichnete Raumdeckung des VfR/ VfR Mannheim— TSG Ketsch 4:4 Die TS Ketsch war trotz zweier Ersatz- gestellungen als haushoher Favorit in die- sen Punktkampf gegen die Rasenspieler ein- getreten. Einige hundert Interessenten um- säumten den Platz, dessen nasse Grasnarbe beiden Parteien viel zu schaffen machte, als Schiedsrichter Meier, Knielingen, den Ball zum Spiel freigab. Unter Stoppers Leitung und hervorragender Assistenz von Reichert Hatten die Rasenspieler die Abwehr stabili- siert. Die Raumdeckung klappte fast hun- dertprozentig, so daß der Ketscher Angriff sich nie entfalten konnte. Schade, daß der Angriff sich nicht in gleich guter Verfassung befand. sonst hätte diesmal ein Sieg heraus- springen müssen. Hier war Hentzsch der Organisator, während Schober für die nötige Unruhe in der Ketscher Deckungsreihe sorgte. Bei der TSG Ketsch enttäuschte eben- falls der Angriff, sonst das Paradestück der Elf. Huber war dabei noch der gefährlichste Stürmer. Die Hintermannschaft hatte ihre Stütze in Löbich und Gaa, der allerdings fast zu oft im Angriff auftauchte. Das Spiel begann mit stürmischen VfR- Angriffen, die aber nichts einbrachten. Ketsch kam durch Dörr zum ersten Treffer, den Kruse auf gute Vorarbeit Reicherts aus- glich. Bis zur Pause hatte Gaa Ketsch wie- der in Führung gebracht. Nach dem Wechsel glich Schober aus. Huber konnte aber wenig später den bestens disponierten Herbold be- zwingen, Die Rasenspieler ließen aber nicht locker und erzielten durch Hentzsch und wieder Schober erstmals die Führung 4:3. Etwa fünf Minuten vor Schluß konnte Hu- ber für den Gast ausgleichen. Mehr Treffer klaren Chancen. Die Gäste konnten mit dem Ausgang nur zufrieden sein. 07 Seckenheim— 07 Mannheim 2.1 Bei Spielbeginn brach Seckenheim durch und schoß in der ersten Minute durch Ber- tolero das Führungstor. Bis zur Halbzeit Wurden auf beiden Seiten Ecken erzielt, die nichts einbrachten. Beim zweiten Durchgang war es wieder Bertolero, der nach 5 Minuten Spielzeit auf 2:0 für Seckenheim einschoß. Jetzt rettete Hölzer im Seckenheim Feld auf der Torlinie und 9 Minuten später machte Seckenheim durch Ballrückgabe ein Eigentor. Seckenheim druckte jetzt mächtig auf das gegnerische Ge- häuse, aber die Stürmer fanden das Loch des Kastens nicht mehr. TSG Handschuhsheim— 03 Ladenburg 3:3 Vom Spielbeginn an drückten beide Mannschaften auf Tempo und Ladenburg ging in der 12. Minute durch Maier in Füh- rung. Acht Minuten später verschuldete Trei- ber ein Eigentor, so daß die Gäste mit 2:0 davonzogen. Erst in der 26. Minute konnte Sanner nach einem Eckball auf 2:1 verkürzen, aber die Gàste liegen nicht locker und erhöh- ten kurz vor Halbzeit auf 3.1. Handball-Verbandsspiele: ließen die aufmerksamen Hintermannschaf- ten nicht zu. Ketsch darf mit diesem 4:4 hoch zufrieden sein. VfL Neckarau— SG Leutershausen 8:9 Vor über 2000 Zuschauern lieferten sich im Neckarauer Waldstadion der VfL. und die SG Leutershausen einen bis zur letzten Mi- mute spannenden Handballkampf, den die Bergsträgler auf Grund ihres besseren Stür- merspieles zwar verdient gewannen. Wider alles Erwarten konnte sich der Gast nicht ge- gen den VfL durchsetzen, dessen Verteidi- Sung konsequent und in Appel einen vor- züglichen Torhüter zur Stelle hatte. Die Aktionen des Angriffes, meist von Hierholzer getragen, Waren allerdings zu langsam. Dar- über hinaus wurden die Flügel sträflich ver- machlässigt und zu spät abgegeben. Anders der Gast, dessen blitzschnelles Stürmerspiel die Neckarauer Hintermannschaft immer wieder in Verlegenheit brachte. Doch konnte mit vereinten Kräften meist wieder Luft ge- schafft werden. Das Spiel verlief spannend von der ersten bis zur letzten Minute. VfL war in Führung gegangen, Leutershausen glich aus, So ging es bis zum 3:3 Pausenstand, lediglich mit dem Unterschied, daß nun die Gäste jeweils um einen Treffer vorgelegen waren. Nach dem Wechsel ging der Gast auf 513 und später 6:4 davon. Aber die Hausherren liegen nicht nach und erreichten durch vor- bildlichen Einsatz und nun auch etwas schnel- leres Spiel den 7:7- Gleichstand. In den letzten Minuten ging es nochmals hoch her, da das Publikum bis dahin oft zu Unrecht die Ent- als zufrieden sein Erbitterte Begegnungen liefern sich die vom Abstieg bedrohten Mannschaften. So landete das„Schlußlicht“ SRC Viernheim über Ac Germania Ziegelhausen mit 5:3 Punkten seinen ersten doppelten Punkte- gewinn, ohne aber den ungemütlichen letz- ten Platz dadurch los zu werden. Eigentlich hätte es sogar 6:2 geheißen, aber für Viern- heims Neuzugang Rockiki(bisher RSC Eiche Sandhofen) im Fliegengewicht lag noch keine Starterlaubnis vor, so daß Bauder(Z) den Siegpunkt zugesprochen erhielt. Recht tapfer wehrt sich die Sd Kirchheim ihrer Haut. Beim wesentlich verbesserten KSV Kirrlach gelang den Heidelberger Vor- städtern eine immerhin beachtenswerte 4:4 Punkteteilung, wodurch diese ASV Germania Bruchsal in der Tabelle überflügeln konnten und nummehr den neunten Platz einnehmen. All. SV Altlußheim— Fortuna Edingen 4:4 Nach dem Führungstreffer von Schneider in der 5. Minute egalisierte zwei Minuten später Linksaußen Seitz. Bereits eine Minute später war es derselbe Spieler, der den 1:2 Vorsprung erzielte, In der 24. Minute stellte Wiederum Schneider den Ausgleich her. Nun hatten sich die Gastgeber auf die Spielweise der Gäste eingestellt. Halbzeitan- spiel und das 3:2 war fertig. Man zählte die 71. Minute, als durch Schuster der Ausgleich fiel und 4 Minuten später vollbrachte Bies- bach das 3:4. Eine Minute vor Schluß voll- brachte Thomas ein Hände, den fälligen Elfmeter verwandelte Balduf sicher zum Ausgleich. Die zweite Hälfte stand voll und ganz im Zeichen der Einheimischen. Denker verkürzte nach drückender Ueberlegenheit in der 54. Minute auf 2:3 und buchstäblich in der letzten Sekunde war es Rechtsaußen Fasching vorbehalten zu egalisieren und damit einen Punkt zu retten. Eintr. Plankstadt— SV 50 Ladenburg 2:2 Vor mehr als 500 Zuschauern und in einem bis zur letzten Minute offenen und Wechselvollen Kampf trennte man sich un- entschieden 2:2. Einen Abpraller von Dief- kenbach lenkte Damer ins eigene Netz, ob- wohl die Gäste die technisch weitaus bessere und schnellere Mannschaft ins Feld stellten. Noch vor dem Wechsel konnte Kreis den verdienten Ausgleichstreffer erzielen. Nach dem Wechsel konnte Sander, als die Plankstadter Abwehr stehen blieb und Ab- seits rief, den vielumjubelten Führungs- treffer erzielen, doch kurz vor Schluß konnte Scheffler einen Foulelfmeter zum Ausgleich einsenden. Die Gäste waren durch- weg zweckmäßiger in der Spielanlage und spritziger in den Aktionen und verstanden die Schwächen im Plankstadter Sturm ab- zufangen. scheidung des Unparteiischen laut kritisierte. Wiederum schafften die Gäste einen 2-Tore- Vorsprung und siegten schließlich mit 9:8 äuhberst knapp. TSV Birkenau— SV Waldhof 11:7 Das Spiel begann mit stürmischen Angrif- ken der Platzherren, die zunächst klar Herr der Lage waren, mit drei Toren in Führung gehen konnten und auch diese Differenz Wieder herstellten, nachdem die Gäste den ersten Gegentreffer erzielt hatten. Nachdem sich aber die Waldhöfer auf das Angriffs- spiel des Gastgebers eingestellt hatten, Wurde das Spiel ausgeglichener und auch die Läuferreihe kam mehr dazu, im Aufbau des Angriffs mitzuhelfen, So kam es, daß Wald- hof den 4:4-Gleichstand erreichen konnte und mit nur einem Treffer im Rückstand in die Pause ging. Zu Beginn der zweiten Hälfte konnten die Waldhöfer, die vier 14-Meter im Ver- laufe dieses Spieles zugesprochen bekamen, den einzigen davon verwandeln und damit abermals gleichziehen. Bis 7.7 blieben die Gäste immer dicht auf und nun erst konn- ten sich die Platzherren wieder durchsetzen und kamen durch zügige Angriffe noch zu einem 11:7-Erfolg. Der beste Mann auf dem Platz war an diesem Sonntag Bechthold im Tor der Hausherren, der u. a. zwei scharf geworfene 14-Meter parieren konnte. Fü cken Sieger kamen Ziener(5), Laslopp (3) Keck(2) und Guldner zum Erfolg, wäh- rend die sieben Gegentreffer des SV Wald- hof auf das Konto von Haller(2), Freiseis, Hirschinger, Leins, Hofmann und Heim Weitese łygebnise. 1. Amateurliga DSC Heidelberg Amic. Viernheim 08 Hockenheim FV Daxlanden Phönix Mannheim TSG Plankstadt SV Birkenfeld VfB Leimen ASV Durlach Spfr. Forchheim ASV Feudenheim VfL Neckarau TSG Rohrbach Germ. Friedrichsf. 09 Weinheim 1. FC Neureut VfB Bretten SV Ilvesheim Fort. Heddesheim SG Kirchheim 07 Seckenheim 03 Ladenburg SC Käfertal 07 Mannheim FC Dossenheim SpVgg. Sandhofen Sg Hemsbach 62 Weinheim TSV H'schuhsh. TSG Ziegelhaus. Union Heidelberg Eintr. Plankstadt 98 Schwetzingen SV Sandhausen TSG Rheinau RW Pfaffengrund ASV Eppelheim Eintr. Plankstadt 50 Ladenburg VfB Eberbach SV Sinsheim 1. FC Walldorf Ol. Neulußheim VfB Wiesloch VfB Rauenberg Sg Waibstadt A-Klasse Nord: SC Neckarstadt SV Wallstadt VfR Amateure Unterflockenbach ASV Schönau FV Leutershausen Waldhof Amateure DK Sandhofen SC Neckarstadt SV Schriesheim TSV Viernheim Polizei-SV Mannh. VfB Gartenstadt A-Klasse Süd: Vikt. N'hausen SV Rohrhof SpVgg. Ketsch FV Oftersheim Kurpf. Neckarau Sc Pfingstberg SV Altlußheim 083 Mannheim FV Brühl Fortuna Edingen 1846 Mannheim 98 Seckenheim- B-Klasse Süd: B-Klasse Nord: Bez irs klasse: Staffel II: Frauen: kamen. Waldhof Res. a. K. Kreisklasse B, SV Wallstadt— SG Käfertal 5 SG Mannheim— Mrd Mannheim TV Neckarhausen— TSG Ladenburg SG Ib— 16 Heddesheim 15 14 13 13 13 13 13 14 13 14 14 13 14 14 13 12 13 12 11 11 12 10 11 11 12 11 11 11 12 10 11 13 co c D ανο D N U N O N OA O d RE—— i ce c en= D D 2. Amateurliga, Staffel 2 Germ. Friedrichsfeld— SpVgg. Birk ASV Feudenheim— TSG Rohrbach VfB Leimen— Spfr. Forchheim ASV Durlach— TSG Plankstadt Amicitia Viernheim— 09 Weinheim Fhönix Mannheim— FC Neureut Ds Heidelberg— VfB Bretten A o O O d n d D c cο 2. Amateurliga, Staffel 1 SC Käfertal— 03 Ilvesheim SG Hemsbach— 62 Weinheim 07 Seckenheim— 07 Mannheim SG Kirchheim— FC Dossenheim TSV Handschuhsheim— 03 Ladenburg 186 Ziegelhausen— Union Heidelberg — A n o ο g D 26:17 31:23 25:14 29718 35˙24 23:19 19716 27:27 20:17 16.22 211:2² 14:20 31:43 21.˙22 26.36 14.21 19734 2776 27:17 26.22 29:27 22:19 27:21 15:19 26:25 25:23 22:29 21223 21:23 21731 8.30 19·19 50 Ladenburg c f H n en 2 ο E. e cο ν ο e= — 0 — O di en n. O RN co RW Pfaffengrund— ASV Eppelheim SV Schwetzingen— FC Dossenheim VfB Wiesloch— VfB Rauenberg 53:17 36:25 29723 25.25 23:22 38:30 44.35 28:24 33:44 22:35 26:25 277 20:32 21:53 Rhein-Neckar 11 11 11 11 10 11 11 11 11 11 10 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 do f Ae 8 e c, c n o H H H H N os e n c d cο= N d AS VIB Kurpfalz— 98 Seckenheim Spygg. Ketsch— 08 Mannheim SV Altlußheim— Fort. Edingen TV Rohrhof— Vikt. Neckarhausen 1 2 en e n e d SV Laudenbach— 80 Blumenau 69 Lützelsachsen— Straßenbahn SV 09 Weinheim Ib— TSV Lützelsachsen Handhall-Ergebnisse Verbandsklasse Nord: VfR Mannheim— TSG Ketsch VfL Neckarau— Sd Leutershausen SG Nußloch— TSV Oftersheim HSV Hockenheim— TSV Rot TSV Birkenau— SV Waldhof TV Edingen— TG Laudenbach 8 Spyg Sandhofen— ATB Heddesheim 62 Weinheim— Polizei Sv 88 Hohensachsen— 98 Seckenheim TV Großsachsen— SV Ilvesheim 99 Seckenheim— 09 Weinheim Kreisklasse A: TV Brühl— TSV Viernheim Bad Feidenheim— TSG Rheinau 66 TV Oberflockenbach— Tus Sandhofen 9 Tus Weinheim— TV Hemsbach 46 Mannheim— 07 Seckenheim Staffel I: Germ. Neulußheim— TV Friedrichs TV Rheinau Ib— TSG Plankstadt Polizei Mannheim— SV Waldhof(Amat.) 2 ASV Schönau— S Unterflockenbach 2 33:20 30:14 27:18 28.20 12:9 30˙22 171 23:22 15:28 14:29 18131 13132 26:13 30:18 29121 17:18 23:15 13:17 18:25 18:19 19:22 1722 13:22 12˙2⁴ VfL Hockenheim— Sd Mannheim Alemannia Rheinau— 92 Friedrichsfeld 78 Heidelberg— Spyg. Sandhofen TSV 1846— VfL Neckarau VfR Mannheim— Fort. Schönau TG Friedrichsf.— T'schaft Heid für Vfß elberg 20 keld 4 1 enk. A l 506 2˙9 1300 20 25 120 000 2402 19.0 1500 L440 1311 13•10 130 13406 12010 111 10 160 10416 8•0% 3˙U0 200 17⁰5 16¹b 1616 13˙9 128 12˙10 11•11 10.42 7100 6˙15 915 5•10 4 43% 420 4˙2 18˙⁴ 14⁰3 14.8 12.10 11•1ʃ 11441 1141 9•10 910 910% 910 5700 8¹5 11¹ 1500 1621 8•0 5˙0 ausg. 0 4˙1 7112 45 32 505 4¹6 72 ausg. 41 A Aber H / Nr. —— Je: Birkenf,) ich U 1 1 W ut 0 U 26:17 25 31:23 194 25˙14 17 29:18 1 35.24 15% 23-49 150% 19.16 1 27.27 150 20.17 140 16.22 140% 21.22 120 14.20 0 31:43 l 21.22 100 26:88 g 14.21 0% 1984 J 00 20 2 20 nburg 3 alberg 9 276 A 27:17 15% 26.22 140 29727 1440 22:19 13 27:21 120% 15:19 1200 26:25 1240 25:23[04h 22:29 0 l 21:29 94% 21:23 g 21:31 50 8:30 22 19:19 130% 8 20 eim 20 im 12 00 3:17 242 6:25 194% 9:23 1900 5:25 L441 3:22 10% 8:30 1313 4.35 13% 8:24 13.15 3:44 12ʃ10 2:35 III 6:25 10716 7:37 0.8 0:32 g 10 1.53 30% 250 (Amat.) 20 bach 20 3:20 1740 014 1606 7.18 16˙6 8:20 1300 2.9 1208 0·22 12010 715 3:22 1012 5.28 7400 4.29 60418 8.31 5719 332 bel 4¹¹ 4˙3 440 5 4˙0 3.13 184 918 1408 121 1458 7:18 12010 3:15 11411 317 1 3.25 1141 3.19 9443 22 p11 122 gif 22 9½ 24 bill 5 141 18feld 2 201 v 075 asen II 4ů4 8¹0 16 8˙6 1110 1500 160 8˙4 m 5˙0 0 ausg. 3˙0 im 4˙1 7112 ofen 600 4˙0 3¹2 5¹5 46 1. 5 715 Asfeld 45 ö 714 ausg. 4•7 für vin berg 21 Fr. 262 Montag, 14. November 1955 3 MORGEN Seite 9 Vorliebe für„Blaulicht“ München. Der Mann, der sich am Freitag einen unbe wachten Verkehrsunfallwagen der Polizei in München Setzte, bis in die Nähe von Freising fuhr und von einem zmerikanischen Hubschrauber, zwei Sport- flugzeugen und allen verfügbaren Münche- ner Funkstreifenwagen verfolgt wurde, ist gefaßt. Es ist ein 21 Jähriger Schuhmacher aus München, der am Samstag den Diebstahl des Wagens zugab und zugleich erläuterte, warum er den Wagen benutzt habe. en habe nur Lust verspürt, einmal einen Poli- zeiwagen mit Blaulicht und Sirene zu fah- ren, sagte er, nachdem er sich vor seinem Geständnis erkundigt hatte, Wie hoch die zu erwartende Strafe sei. Er hatte den Wa- en in einem Feldweg in der Nähe von Freising stehengelassen. Durch die Aufmerk- samkeit eines Bahnhofsvorstehers gelang es, den Täter im Münchener Hauptbahnhof zu Lassen. Vergewaltigung und Raubüberfall Butzbach. Eine 46 Jahre alte Frau aus Passau, die zu Besuch nach Butzbach gekom- men War, wurde in der Nacht zum Samstag von einem amerikanischen Soldaten überfal- len und beraubt. Der Soldat würgte die Frau, schleifte sie etwa dreißig Meter in eine Wiese, nahm ihr die Geldbörse mit etwa 100 Mark Inhalt ab und vergewaltigte sie. Wie die Polizei weiter mitteilte, habe die Frau um Flilfe gerufen, als ein amerikani- scher Jeep vorbeifuhr. Der Fahrer sei dann aber davongefahren, ohne sich um die Uper- fallene zu kümmern. Nebenflughafen für Luftverkehr Stuttgart. Die ehemaligen zivilen Neben- fughäfen in Mannheim, Karlsruhe, Baden- Baden, Konstanz und Friedrichshafen, die zur Zeit noch militärisch in Anspruch ge- nommen sind, sollen nach Ablauf des im Truppenvertrag vorgesehenen Sperrjahres nieder zivilen Zwecken nutzbar gemacht werden. Viel Spaß an der Freud mit Alaaf, Ahoi und Helau! Am Elften im Elften begann die, schönste Jahreszeit“/ Karneval, Fastnacht und Fasching feierten närrische Urständ Genfer Konferenz, überhitzte Konjunktur, Kartoffelpreise— die große und die kleine Welt ist voller Probleme. Aber nichts hat die „Narren“ davon abhalten können, mit„Alaaf“ und„Helau“ am Freitag, dem 11. im 11. wieder die Karnevalszeit zu beginnen, von vielen die„schönste Jahreszeit überhaupt“ genanmt. Am 15. Februar nächsten Jahres ist Aschermittwoch und dann wird es neue Probleme geben. Bis dahin aber sind viele, die sich mit Stolz„Narren“ nennen lassen, fest entschlossen“,„Spaß an der Freud“ zu haben. Unter dieses Motto hat auch die„Haupt- stadt“ an Deutschlands Narrenstraße, Köln, seine Karnevals kampagne gestellt. Um 11 Uhr 11 am 11. im Elften eröffneten die Köl- ner mit einer Feierstunde am Ostermann- Brunnen, die Saison. Am Abend schlugen die Wellen hoch: Im Kölner Haus des Karnevals wurden die neuen Karnevalslieder aus der Taufe gehoben. * Auf dem Düsseldorfer Rathausvorplatz wurde die Saiscm 1955/56 mit der Gemein- schaf tsveranstaltung„Hoppediz-Erwachen“ eingeleitet. Hoppediz, der Narrenteufel, ver- las seine Botschaft, Oberbürgermeister Gockeln rief den Tausenden, die zum Teil schon im närrischen Putz gekommen waren, Grußworte zu und Ehrenpräsident Albert Kanehl gab als Karnevalsmotto die Worte „märrischer Paprika“ bekannt. * Münchens Oberbürgermeister Thomas Wimmer nuschelte in einer Ecke beifällige Worte mit dem„alten Kanzleirat“ Hans Moser, als am 11. 11. 11 Minuten nach 11 Uhr der Münchener Jahresrhythmus in das Zei- chen des Faschings trat. Zwischen Oktober- fest und Starkbierzeit regiert nun das Zepter der Tollität jenen Zustand, der, zusammen- gesetzt aus(bier-) bürgerlicher Gemütlichkeit und Schwabinger Bohemerie, großstädtischer Massenseligkeit und urbajuwarischer Gaudi, mit dem unübersetzbaren Wort„Fasching“ bezeichnet wird. Er wird auch in diesem Jahr den- Kampf mit dem süddeutschen Be- harrungsvermögen aufnehmen müssen, aber nichts spricht dagegen, daß er erneut Sieger bleiben und seine närrischen Bazillen aus- breiten wird, bis ins kleinste vorstädtische Ball-Lokal. Um 11 Uhr 11 wurde auch ein Prinz hervorgezaubert: Albrecht der Erste genannt, aus Juwelesien stammend, eine Tollität von rauhem Temperament, die Vor- liebe für den oberbayerischen Dialekt auch im Herrscherstande nicht verleugnend. * Frankfurt und der Frankfurter Karne- Valsprinz Henry I. haben ihre Prinzessin: die 29 jährige Weltmeisterin im Rollschuh- tanz, Marga Schäfer, die am Freitagabend von rund 1000 närrischen Wählern aus elf Bewerberinnen erkoren wurde. Mit der Ver- anstaltung im Frankfurter Palmengarten, zu der der Große Rat der Frankfurter Karne- valsvereine eingeladen hatte, wurde gleich- zeitig die närrische Saison 1955/56 eröffnet, in der Frankfurt das 100jährige Bestehen seiner Fastnacht begeht. * Wiesbadens Oberbürgermeister mußte seine Amtsgeschäfte unterbrechen. Der Prä- sident des närrischen Elferrats proklamierte den Beginn des Karnevals. In bunten Ko- stümen, Musikkapellen und Bannerträger voran, fuhren die Abordnungen der Karne- Vallisten mit farbenprächtig dokorierten EKaleschen auf, um bis zum Aschermittwoch das„Regiment“ zu übernehmen. Mit der traditionellen närrischen Gene- ralversarmamlung des Mainzer Karnevalver- eins begann in Mainz die neue Karnevals- Kampagne. Zu Beginn gedachten die rund 1000 Teilnehmer der Veranstaltung des in diesem Jahr verstorbenen Karuevalisten Seppl Glückert, den der närrische Minister- präsident Karl! Mörle als größten Karne- valisten am Rhein feierte. * In Neuwied führte die Stadtverwal- tung im Festausschuß Regie und verhalf der Karnevalsgesellschaft zu einem mitreißen- den Start. Zum ersten Male nach dem Kriege legte sich an der Mosel die Cochemer Kar- nevalsgesellschaft mit Vorträgen, Musik und Tanz mächtig ins Zeug. In Mayen hielten die Räte der alten großen Karnevalsgesell- schaft und des Möhnenclubs„Annodazumal“ gemeinsam ihren Einzug und stellten mit ihren ulkigen Einfällen die halbe Stadt auf den Kopf. An einer Eröffnungsfeier des Karnevals- vereins Kaiserslautern vor der alten Kaiser- pfalz Friedrich Barbarossas nahm auch der Kommandierende General der westlichen Befehlsbereiche, Generalmajor Miles Reber mit seinem Stab teil. Flaksoldaten der US- Luftwaffe errichteten mit ihre Scheinwer- kern über der Kaiserpfalz einen riesigen Lichtdom. Im Anschluß an die erste närrische Proklamation zog der Elferrat mit seinem Gefolge unter Vorantritt einer Kapelle und eines Spielmannszuges durch die Kaisers- lauterer Straßen. In Trier ging es ebenfalls hoch her. Mit humorsprühenden Vorträgen bewiesen die Kanonen der Trierer Narren- zunft, daß sie in guter Form geblieben sind. Zwei schwere Verkehrsunfälle Rengsdorf. Einen Toten und zwei Schwer- Verletzte hat auf der Autobahn Köln Frank- furt im Amtsbezirk Rengsdorf ein schwerer Verkehrsunfall gefordert. Während ein Kauf- mann aus Düsseldorf tot aus seinem völlig zertrümmerten Personenwagen geborgen wurde, mußten seine Schwester und sein Schwager mit erheblichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Das Unglück ereignete sich an dem Fahrbahn- wechsel unweit der Autobahnausfahrt Neu- wied Altenkirchen. Beim Ueberholen War der von dem Kaufmann gesteuerte Volks- Wagen gegen einen entgegenkommenden Fernlaster geprallt.— Ebenfalls einen Toten und zwei Schwerverletzte forderte ein Ver- kehrsunfall auf der Bundesstraße neun bei Finthen im Kreis Mainz, bei dem zwei ameri- kanische Personenwagen aufeinanderstießen. Im dichten Nebel hatte der Fahrer des einen Wagens einen Lastzug überholen wollen und dabei den entgegenkommenden zweiten Per- sonenwagen nicht rechtzeitig gesehen. Zuchthausstrafe für Radiumtrick Koblenz. Die Erste Große Strafkammer des Landgerichtes Koblenz hat am Samstag abend den 62jährigen Vertreter Emil Z. wegen fortgesetzten Betrugs im Rückfall zu drei Jahren Zuchthaus, zwei Jahren Ehr- verlust und fünf Jahren Berufsverbot als Vertreter verurteilt. Von der einjährigen Untersuchungshaft wurden sechs Monate an- gerechnet. Wegen einfachen Diebstahls er- hielt seine Frau Lucia Z. ein Jahr Gefängnis unter voller Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft. Da die Strafe damit ver- büßt ist, hob das Gericht den Haftbefehl auf und setzte die Angeklagte auf freien Fuß. (Wir berichteten in unserer Samstagausgabe über den Fall.) Ludwig für immer von uns gegangen. Kallstadter Straße 16 In tlefer Nach kurzer, schwerer Krankheit, unmittelbar vor Vollendung seines 78. Lebensjahres, ist am 11. November mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Herr Er wird uns allen unvergessen bleiben. Mannheim Käfertal, den 14. November 1955 Beerdigung: Dienstag, 15. November, um 13.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Queißner Trauer: Frau Katharina Queißner geb. Ott Hans Queißner u. Frau Elisabeth geb. Ludwig Rudolf Bardelang u. Frau Hedwig geb. Queißner Dr. Heinrich Diekmann u. Frau Paula geb. Queißner und fünf Enkelkinder ER (Se e Oper ANpf UW.-Zusse Pkw, Walter. L 10. 10 44030„ en C OPFWVEII VW-Bus, Pkw, Opel. Frei Haus 5 96 46 und Rheuma- Schmerz U Autoverleih Telefon 441 71 nach 17 Uhr Telefon 4 62 74 bei Tehn- und Nerenschmerzen, sowie in krilischen ſagen hilft des kremplf⸗ lösende, ellbewähris CIIROVANUITCLE. Auch bei Unbehegen und Weiter- Bruder, Schwager und Onkel, im Alter von 68 Jahren. Rupprechtstrage 11 In s friedhof Mannheim. und Onkel, Herr Schernhorststraße 35 Nach kurzer, schwerer, mit Geduld ertragener Krankheit ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Sohn, Bruder, Schwager Beerdigung: Dienstag, 15. November 1955, um 14.30 Uhr im Friedhof Feudenheim. Johann Gember Kurz vor Vollendung seines 64. Lebensjahres von uns gegangen. Mannheim-Feudenheim, den 13. November 1955 In tlefer Trauer: Susanna Gember geb. Sponagel Karl Gember und Frau Willi Heu und Frau Erna geb. Gember Anna Gember, Mutter 3 Enkelkinder 1 und Verwandte vater, Herr die Ewigkeit abgerufen. Krappmühlstraße 30 In s Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb am 12. November mein lieber Mann, unser guter Philipp Kehry Mannheim, den 14. November 1955 Liesl Kehry nebst Angehörigen Beerdigung: Dienstag, 15. November, 11.00 Uhr Haupt- In der Nacht vom 11. auf 12. November 1955 wurde mein lieber Mann, unser guter Vater und Schwieger- Karl Schäfer Justizoberinspektor i. R. im 72. Lebensjahr von seinem Leiden erlöst und in Mannheim, den 14. November 1955 Frau Mina Schäfer Familie Otto Schäfer Walter Schäfer und Frau Karl Schäfer jun. Beerdigung: Dienstag, 18. Nov., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. ö Seschäfte 5 fläbſigkeil bevorzug wegen taschen ellrischender Wirkung! Leichſ vellt glich. zu verkaufen. Herr eutgeh. Fiitengeschnt Adr. einzuseh. u. A 0512 irn Verl. b Stellenangebote 5 5 in Apolheken in lableten, Oblsten, Pulvern- ele 0 Stellengesuche 0 Kfm. Angestellte Orogistin, 27 J), Junger später sowie 111er Trauer: gesucht. Elektro-Raufmann mit guten Branchekenntnissen für Lager u. Verkauf mit best. Aufstiegs möglichkeit sofort od. kaufm. Lehrling Vorerst schriftl. Werbung m. Lebenslauf, Zeug- nisabschriften u. Lichtbild an Vogt& Co., Mm., A 2, Elektro-, Radio-, Kino-Technik bisher im Einzel- und Großhandel tätig, sucht zum 2. Jan. Stelle. Am liebsten Bürorbeit oder an der Rechenmasch.(jedoch keine Steno- kenntnisse. Angeb. u. 0526 à. d. V. Perf. Bedienung sucht Beschäftigung. Angeb. u. Nr. P 0531 an den Verl. Be- Saubere Frau sucht Putzstelle. Angeb. u. Nr. P 0520 an den Verl. . Verschiedenes 5 8 Fernseh-, 1 Guter Nebenverdienst 1 durch Verteiſung uns. bekannten gremer Sold-Naffees an Hausfrauen Sold-Kufterhande! 0. W. Beuer, emen 702715445 Suche Pflegestelle für Kleinkind. Zuschr. unt. Nr. 0561 a. d. Verlag. Das ideale Weihnachtsgeschenk von bei 111er Trauer: Zielbewußter Alabaster von Fachverlag, mit behörd- licher Unterstützung arbeitend, Höchstprovision gesucht. Persönlichkeit, bei Industrie u. Handel bestens eingeführt, wird um schriftliche Bewerbung mit üblichen Unterlagen gebeten. Angeb. unt. Nr. PF 0552 à. d. V. Rothermel: zetzt den Kühlschrank. Lieferung sofort, 1. Rate am 1. 4. 56, alte Kunden ohne Anzahlung, neue nach Vereinbarung. Fährbafe leiter verlemen Glas- u. Gebäudereinigungsinstitut ROBERT MOSER Eichendorffstrage 46. Telefon 5 14 33 Saubere Stundenfrau dreimal W- chentlich vormittags gesucht. Braun, Kirchenstraße 5. Sau. Iagesmägchen od. frau für gepfl. 3-Zim.-Wohng. Oststadt (Neubau, Zentralheizung) gesucht. Wäsche auß. Haus, Sehr gut. Lohn. Adr. einzuseh. u. A 0510 im Verl. 12 Di., 15. 11. Heidelberg Statt Karten geb. Quenzer Beileid bekundeten. Mannheim, den 14. November 19355 Am Meßplatz 8. Hauptfriedhof Kupfer, Johann, U 6, iz Blehling, Walter, Waldhofstrage 132. Funk, Karoline, Böckstrage 15„ Krematorlum n Philipp, Niersteiner Straße 7 1 1 Anna, Langstraße 38 öhm, Luise, Westring 5 M Wir möchten hiermit unseren herzlichsten Dank all denen aus- sprechen, die unserer lieben Mutter u. Schwiegermutter, Frau Luise Schnabel Während mrer Krankheit Beistand leisteten, denen, die sie auf ihrem letzten Gang begleiteten und auch denen, die uns ihr Besonders zu danken haben wir Herrn Pr. Schlez, den Dlako- nissenschwestern aus der Langstraßge, den Herren Aerzten und Schwestern des Diakonissenkrankenhauses und nicht zuletzt Herrn Pfarrer Dr. Bangerter und Herrn Pfarrer Heinzelmann. Eugen Bitz und Frau Liesel PPT Bestattungen in Mannheim Montag, 14. November 1955 itgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr durch Wort, unseres lieben Vaters, gefühlten Dank. Wachtstraße 31 Für die innige Anteilnahme Schrift und Blu- menspenden beim Heimgang Herrn Stanislaus Sadowski sagen wir hiermit unseren tief- Mhm.-Waldhof, im Nov. 1955. Die Kinder und Anverwandten Do., 17. 11. Mannheim Weinheim 12.30—14.30 Gasthof 5 r 8 leidende„Das Spranz bund ohne Feder- ohne Schenkelriemen! Bequem, freitragend. Auch ihnen wirds zur Wohltat! Bin wieder am: 13.30—15.00 Hotel Franks Weinstube, Bahnhofstr. Schwetzingen 15.30—16.30 Bahnhofhotel„Falken“ 10.30—12.00 Hotel Wartburg-Hospiz, F 4, 7% Hermann Spranz Spezialbandaugen. Unterkochen[Wörtt.] Kraftfahrzeuge C Geschäftsmann, 44 J., kath, sucht zuverlässige, ehrliche berhzuferin f. Milch-Lebensm.-Gesch.-Neubau. Spät. Heirat nicht ausgeschl. Aus- führl. Bewerb. mit Lichtbild(sof. zurück) erb. unt. Nr. 0540 a. d. V. Fl. zu 2.75, 8.— v. 7.— UM erhält. bei Drogerie Ludwig& Schütthelm KG, O 3 4. Planken- Drogerie Erle, D 2, 8 Michaelis-Drogerie, G 2, 2 Drogerie Willfer, Schwetzinger Str. 24 Drogerie Esch, im Hauptbahnhof Drog. Sperber, Seckenheimer Str. 29 E „Bergstraße“ erhältich in Apotheken und Drogerie Drogerie schmitt, Gartenfeldstr. 3 Parf. Trauth, Seckenheimer Str. 100 barfümerie Damm, G 3. 11 Parfümerie Becherer, Lameystr. 21 Salon Pfirrmann, G 7, 7 [Seifen-RKüster, G 6, 1 Neckarau: Drog. Zahn, Friedrichstraße 11 Drog. Seitz, Rheingoldstraße 29 Lindenhof: Windeck-Drogerſe, Windeckstraße 9 Seiten-Küster, Rheindammstraße 46 Vetstei gerungen 9 a ber bereift LUDWIGSHAFEN/RH., und Stoffknöpfe sofort geb. Schnabel Geschw. Nixe, N 4, 7. Kaufges Knopflöcher 7 uche . Neu, gebraucht oder runderneuert Reifen-Hegelmann Hohenzollernstraße 320— Tel. Ankauf von Altgummi Verleih, VW 36, Viernheim, Ruf 3 49 Stadl. Leijhamt Mannheim von 6 24 73 verfallener Pfänder am Donnerstag, dem 17. November 1935, vor- mittags 9.30 Uhr, im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen, Schwetzinger Straße 103. Zum Ausgebot kommen: Juwelen, Gold- und Silberwaren, Uhren, Rundfunkgeräte, Wäsche, Schuhe u. v. a. Unsere Geschäftsräume im Amtsgebäude C 7, 1/4 sind am Don- nertes, 17. November 1955, geschlossen. Versteigerung Bestecke, Fotos, Schreibmaschinen, Aelanader und doe UW. Busse weidhofstr. 62 Fk.] 52002 Silbermünzen Brillanten kauft laufend wenig gebr., jetzt spottbillig. Opel-Olympia, Telefon 7 23 03. Alt- Gold AUTO-FELS Schwetzinger Straße 74 . Witt, Versteig., G 7, 29, Tel. 5 37 81 Autoverleih ScHRMIDTKE Verleih ew- Bus- Standard- Exp. IU TO-VERLEII Mercedes 180, Opel-Rek., Mannheim H 7, 30 Lel. 32581 Zeit Hubert Nitsch, Mhm., am Paradepl. „ 17 5 Für m. nächste Versteigerung suche „ 11.30 ich Schlafzi., Küchen, gebr. Möbel, 8 13.00 „ Lumpen * 14.00 Mengen. Alteisen, Flaschen, Altpapier kauft laufend Robert Schneider Mhm., Fahrlachstr. 63, Tel. Prompte Abholung auch kleinster Autoverleih. Pauschalpr. Tel. 5 07 25. Rekord u. VW-Exp. 55 Rheinhäuserstraße 51 al. Kö 60 2 Autoverleih Büchner Rheinhäuserstr. 16 Tel. 40234 416 Aute-Verleih Mercedes 180, Rekord u. Kapitän F. WAaCHTER Telefon 425 34. Rheinhäuserstraße 51½¼3 Weil er dus Werben gut verstand, führt jetzt Mun Dick lidel durchs Land! Seite 9 MORGEN Montag, 14. November 1955 Nr. Bütenkanone: Hans Hohenberger Bilder(2): Steiger Schäumende Ionwellen begeisterten RG, Baden“ Mit einem gelungenen Festball im Musen- sadal klang für die Mannheimer Rudergesell- schaft Baden von 1880 das Jubiläumsjahr Aus. Das war nach der sommerlichen Feier im heranwachsenden neuen Bootshaus und dem Akademischen Festakt ein neuer ge- sellschaftlicher Höhepunkt im Vereinsleben. Wer sonst die Wogen von Neckar und Rhein Kräftig teilt, war auch auf tragfähigem Par- kett durchaus bei der Hand. Die zwölf Rhythmik-Stars lieferten fleißig Tonwellen. Alte und neue Tänze waren gleichermaßen Willkommen. Carl Schäfer machte es mit herzlichen Willkommensgrüßen kurz und bündig. Be- treundete Vereine aus der Stadt und Lud- wigshafen, Delegierte und Ehrengäste hatten sich in dem festlich und farbenfreudig mit Fahnen und Wimpeln geschmückten Saal zu den Mitgliedern des Jubelvereins gesellt. Geiserts leiteten den Tanz und zeigen mo- derne Tänze in der vollkommenen Beherr- schung eines persönlich geprägten Stils. Spitzenpaare des Blau-Silber-Clubs fanden mit großem Geschick auch beim allgemeinen Tanz immer noch Raum für ihre meister- liche Form. Noch mehr Abwechslung brach- ten zwei graziöse Tänzerinnen des National- theaters, das humorvolle Instrumentaltrio „Belcanto“, die gediegenen Akkordeon- Solisten„Duo Weber“ und das Mundharmo- nika-Trio„Les Pedros“, das mit geschliffe- nen Vorträgen seine jüngt errungene Welt- meister-Position begreiflich machte. Für Langweile blieb keine Zeit, die Stunden und die Nacht vergingen rasch. F. W. K. Lyrische Klänge im Mozartsaal Die„Harmonie“ Lindenhof feierte den offiziellen Teil ihres 50. Jubiläums mit einem Schubert-Konzert im Mozartsaal des Rosen- gartens. Unter der Leitung von Heinrich Gund börte man gutbekannte Chöre des „Klassischsten“ aller romantischen Kom- ponisten, und die zärtliche Anmut der Lie- der paßte recht gut zu der stimmlich be- grenzten Modulationsfähigkeit des Gesangs- Körpers. Am sichersten wurden die weh mütigen Weisen von„Abendfrieden“ und „Nacht“ gesungen, wobei der Dirigent aller- dings manchmal Gefahr lief, von der ver- träumten Idylle in die Sentimentalität ab- zugleiten. Mit der Sopranistin Linde Her- mann stellte sich ein junges Talent vor, des- sen Stimme der technischen Anforderung der Schubert-Lieder recht gut entsprach, wenn es auch mit der Ausdruckskraft noch ein Wenig hapert. Der Pianist Ernst Kapp tat das seine, um den Lieder- Komponisten Schubert von einer anderen Seite vorzustel- len. Stadtrat Dr. Kessel überreichte als „Lindenhöfer“ eine wertvolle Vase der Stadt Mannheim und fand freundliche Worte der Anerkernung für die Arbeit und die Ver- pflichtung des Vereins im kulturellen Leben. Die Zuhörer dankten mit freudigem Beifall für den besinnlichen Abend. Start in die Karneval-Saison 1955/56: „Feuerio“ füllt auch werktags den Musensaal Knorzebachin:„Die ganz' Welt redt' vun Mannem— Suppegriener:„Awer erscht seit de letschte OB-Wahl“ Der Saal rast..„Toooon?— Stimmt!“, brüllt Humorist Maurer, nachdem die Ka- pelle ein irres Miauen ertönen ließ. Und dann schmettern Maurer/ Ziegler, die„Größten“ in Mannheim, den nächsten lokalen Vers, der die Menschen erneut begeistert applaudieren läßt: „Vom Himmel fallen Blätter, Wie das im Herbst so ist; Doch neulich fel in Mannem Vom Himmel ein Journalist“ In das Toben und Wogen der Begeisterung und des Lachens hinein hüpfte der dicke Maurer mit einem rot-weiß angepinselten Regenschirm. Die beiden waren wieder ein- mal Schluß- und Höhepunkt der großen Feuerio-Eröffnungssitzung am Freitagabend im Musensaal, einer Sitzung, der der Ver- anstalter(vor allem der Kassier), mit ge- mischten Gefühlen entgegen gesehen hatte. Aber ein„Feuerio“ zieht auch an einem Werktagabend ein volles Haus. Seine Er- öfknungssitzung versprach einiges für die Fastnacht 1955/56. Gewiß, noch sitzen nicht alle Texte, noch sind nicht alle Humoristen in Hochform. Einige„Ueberrheiner“ von„driwwe riwwer“ hat man schon besser gesehen, Die„Farbe schlucker“ Magin/ Nuber hatten noch die Spickzettel in der Hand, und weil ein „schwarzes Schaf“ zu jeder„Herde“ gehört, verwechselte der linksrheinische Toto- gewinner Peter Hoch gelegentlich die Begriffe Humor und schlechter Witz. Der Dürkheimer „Krabbler“ Metzger„krabbelte“ zwar nur durch die Weltpolitik, aber er rutsche trotz- dem aus. Seine Pfälzer Späßchen waren bes- ser. Nicht daß wir uns die Gäste allzu kritisch Grokageli-Motto:„O weh, kään Richard Hirsch war bester 16 Zylinder im Karnevalstakt: Ein würde volles und lustiges Bild zugleich, die elf Räte und fünf Senatoren samt Präsident Wortmann. Die vom Wein geröteten Gesich- ter und Nasen stehen in fröhlichem Kontrast zu dem feierlichen Schwarz. Bunt wird das Bild auch durch den„Tross“. Bei der„Gro- Kageli“ hatte man schon immer Geschmack für schicke Uniformen. Die blauweiße Fun- kengarde der schönsten Grokageli-Mädchen ist eine Augenweide, nicht weniger die neu- eingekleideten Herolde. Da hätte man auf von innen beleuchtete Tulpen verzichten Können. Fritz Frosch hielt das Szepter in der Hand; dirigierte sein Grokageli-Volk am Samstagabend, pünktlich 20.11(mit einem Tag Verspätung, weil Narren gern sonntags ausschlafen) hinein in die neue Saison. Die Anfänge waren etwas zaghaft. Aller Anfang ist schwer. Aber das Publikum im recht gut besetzten Saal des TSV 1846 war aufge- schlossen und bereit, sich von der Flut des Humors wegtragen zu lassen. Beim zweiten Versuch klappte sogar schon das Singen und Schunkeln. Man war sogar mit Raketen nicht kleinlich, wenn nur ein wenig geboten wurde. Als Ehrengast war Jakob Frank mit da- bei, der erst vor wenigen Tagen seinen 86. Geburtstag gefeiert hatte. In alter Fri- sche stieg er auf die Bühne und bewies geist- vollen Mannheimer Humor. Dafür ist der Ur-Mannheimer Jakob Frank noch nicht zu alt. Allen Spätheimkehrern, die an der Sit- zung teilnahmen, schenkte er ein Büchlein mit seinen Gedichten. Richard Hirsch, der beste Büttenredner des Abends, kam im zweiten Teil auf das Thema zu sprechen, das sich die„Grokageli“ als Motto für die kommende Fastnachtszeit erwählt hat: „O weh, kään OB!“ Richard Hirsch war der einzige, der eine richtige, zünftige Büt- tenrede vom Stapel ließ, voller lokaler Anekdoten und feuchtfröhlicher Scherze. Stürme der Begeisterung entfachte auch der (die) Pipsi Knarari in neuer Garderobe und Burkard Hochberger eröffnete kultiviert mit „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ Hella auf's Zut, mufs babbel und der Stadtklatsch der seit de OB-Wahl. das Da ist sie Narrenzepter schwang, besonders Sechs Jahrzehnte im Dienste des Karnevals, im Dienste des Freudespendens: Das will etwas heißen! Korn nehmen wollten: Narr Hick war und die„drei Pälzer Buwe“(Friesen heimer Eulen) machten ihre Sache auf dem Fußballplatz ordentlich. Aber den Vogel— besser die Vögel— schossen die Mannemer Hausnummern und Feuerianer ab: Kurt Schneiders Kümmerer-Ballade, Magda Ka- Moped-Erlebnisse, Schölchs Uno-Ge- Knorze- bachin und des Suppegrieners— das waren großartige Nummern. Tatsächlich:„Die ganz Welt redt' vun Mannem— gell, awwer erscht „* Die Knorzebachin trug „Lilane“ und hatte die Pulswärmer an. immer in Hochform. Die jetzt 82jährige wurde vom Präsidium unter„Prä- side“ Dr. Thomas, in dem„Vize“ Rudl Bom- marius wieder in alter Meisterschaft das geehrt. Vergessen wir den Star unter den Gästen nicht: Hans Hohenberger, die Büttenkanone „vun hinne raus“, der großartige Bäcker- bursche des Vorjahres, verzapfte seine Ehe- nöte:„Des Schiff, des ich im Hafe getroff' han, is e Kriegsschiff gewest!“ Für ausge- zeichnete tänzerische Einlagen sorgte das Ballett des Stadttheaters Heidelberg mit seiner Ballettmeisterin; auch das Tänzchen „Wenn der Großvater mit der Großmutter“, von zwei Kleinen der Waelde-Schule dar- geboten, war eine hübsche Leistung. Und noch einmal Maurer/ Ziegler: Das Geheimnis ihrer Erfolge liegt in der Lokalbezogenheit der Stoffe. Kein„Fall“ und kein„Fällchen“ der letzten Monate, das sie nicht durch den Kakao geholt hätten. Im Gesamten: Ein 20-Nummer- Programm, das gefiel. Vielleicht hätte etwas mehr ge- schunkelt werden dürfen. Aber beim Feuerio sind manche Gäste manchmal ein wenig steif. Das sollte bis Januar besser werden.-kloth Immer aktuell: Maurer/ Ziegler Kleine Chronik der großen Stadt Die„Blechkameraden“ kosteten Gefängnis Eine Gießener Strafkammer mußte sich dieser Tage erneut mit den„Blechkamera- den“ des 34jährigen Vertreters und Leut- nants à. D. Albert A. und seines Teilhabers Paul R. befassen. Beide hatten im Herbst 1954 in Mannheim ein Reklameunternehmen gegründet, und A. war auf den Gedanken gekommen, auf allen Straßen des Bundes- gebietes über lebensgroße Blechsoldaten auf- zustellen, die zugleich der Verkehrserziehung OB!“ Büttenredner des Abends Gregan, die Stadtbaas, gehört ja mit zum Grokageli-Inventar. Die übrigen Nachwuchsnarren zeigten gute Ansätze, erhielten auch viel Beifall, müssen aber noch viel lernen. Rudi Wöhner kalauerte, Hans Böhringer als„manisch De- Pressierter“ erzählte ziemlich sauer Kraut und Rüben durcheinander, die Klausianas machten karnevalistischen Werbefunk, das gleiche machte ein weiteres Trio— das, 80 gut war die Stimmung, von Franz Erhard, der den zweiten Teil der Sitzung leitete— als Quartett gesehen wurde. Das„klääane Dickerle“ dieses DJK- Trios ist ein echter Komiker! Das Funkenmariechen, in diesem Jahr neu erkoren, lockerte mit Tanzschritten die Stimmung. Kritik der„Grokageli“(nicht an Gro- Kageli): Man hätte gerne einen Ehrengast der Stadtverwaltung begrüßt. b urid der Geschäftsreklame dienen sollten. Als die Bopner Bundesverkehrswacht diesen Plan ablehnte, fälschten die Angeklagten un- ter Verwendung des Briefkopfes diese Ab- Sage in eine Befürwortung um und erschwin- delten dadurch von gutgläubigen Hotelbesit- zern im Rheinland und Oberhessen rund 8000 Mark für bestellte„Blechkameraden“. Der Angeklagte A., der wegen der gleichen Sache schon einmal vor einem Mannheimer Gericht stand und wegen Betrugs vorbestraft ist, erhielt zwei Jahre Gefängnis, sein Kol- lege R. ein Jahr und zwei Monate. Gegen beide wurde ein Berufsverbot auf fünf Jahre verhängt. „Hilfe durch Grün“ Wettbewerb am Stadtrand Die„Arbeitsgemeinschaft für Garten- und Landschaftskultur“ im Zentralverband des deutschen Gartenbaues hat erneut einen Wettbewrb unter dem Motto„Hilfe durch Grün“ ausgeschrieben, für den Bundeswohn- bauminister Dr. Preusker die Schirmherr- schaft übernommen hat. In einer Mitteilung des Verbandes Badischer Gartenbaubetriebe heißt es, daß bei diesem Wettbewerb alle Leistungen beurteilt und anerkannt werden sollen, die mit Hilfe von Grünanlagen„gute und geordnete Verhältnisse am Stadtrand schaffen.“ In Betracht kommen Wohnsied- jungen, Kleinsiedlungen und Industrie-, Sport- oder Erholungsanlagen aller Art. Die besten Arbeiten— Einsendeschluß ist der 15. März 1956— werden mit Plaketten und durch Ausstellungen ausgezeichnet. Wett- bewerbsunterlagen können beim Verband Das Narrenschiff der„Fröhlich Pfalz“ .. Stach in der„Flora“ in See/ Buntes Sitzungsprogramm Pünktlich um 20 Uhr 11 stach das Narren- schäff der Fröhlichen Pfalz im„Flora“-Saal in See, Vizepräsident Schorsch Hotz hißte die Segel und die Fastnachtshungrigen, die dicht- gedrängt im Saale sagen, schwiegen gespannt, als die drei Teddys— erste Nummer im Pro- gramm— dem Elferrat den Rücken kehrten. Schon nach den ersten Takten brachten sie ihre Zuhörer zum Schunkeln. Als nächster Passagier betrat Hermann Roos, seines Zei- chens freiwilliger Feuerwehrmann aus der Pfalz das schwankende Boot, und strapa- zierte mit kleinen Geschichten aus seinem „Hoimatderfel“ das Zwerchfell. Frithjof Schröder sang von Liebe, Wein und Walzer- takt. Manfred Fischer, Gast von den„Op- bauer Dampfnudle“ vergriff sich ein wenig auf der komplizierten Tastatur des Humors. Wer sich aufs politische Parkett begibt rutscht leicht aus. Die erste Rakete stieg nach der Pause, als Gina Lollobrigida alias Walter Sohn in die Bütt' stieg. Der gereimte Spiegel, den er dem starken Geschlecht vors bärtige Gesicht hielt, War Wohl die beste Leistung des Abends. Weiter gings durch die immer höher schla- genden Wellen. Die Teddys meinten„es gibt bloß à Deitschland un des liegt am Rhoi“, Edith und Karl Kunz jonglierten mit Gram- matik und Interpunktion, Franz Schmitt und Toni Haag ergötzten mit kleinen Blödeleien und Pipsi Canari stellte jede Sopranistin in den Schatten. Unterdessen hatte Schorsch Willi Fleisch- mann, der Präsident der badisch-pfälzischen Karnevalsvereine einmal herein geschaut. Die Ranzengarde marschierte auf und die Narren und Närrinnen im Saal überlegten, wie es Wohl sei„wann der Wasserturm vun Man- nem mol voll Wei wär'“, schunkelten und tanzten zu den Klängen der Kapelle Kühner und eines Bartrios, bis der Nebel auf den Straßen sich lichtete. Ch. Z. Alt. Flaute; Badischer Gartenbaubetriebe, Kerlen Eb linger Straße 53, angefordert Werden. Wie wir bereits berichteten, hat die g meinnützige Baugesellschaft Mannheim bel gleichen Wettbewerb des Vorjahres eine sondere Anerkennung erhalten. Unerlaubte Bootsfahrt auf de m Stollen wörthweiher Am Stollenwörthweinher in der Anlag des Vereins für Volkstümlichen Wassers wurde verdächtiges Sägen und Hämmen gehört. Neckarauer Polizeibeamten Linge der Sache nach und sahen gerade noch, zwei junge Leute in einem Kahn dap Tuderten. Als die beiden wieder an Land 20 rückkamen wurde festgestellt, daß sie e nen Einbruch beabsichtigt, sondern mur dg Kette des Testverankerten Kahnes durch gesägt hatten, um eine Bootspartie auf del Weiher zu unternehmen. Termine In einer öffentlichen Versammlung de SPD am 14. November, 20 Uhr, im Musen sdal, spricht Carlo Schmid, der beim Besud des Bundeskanzlers und des politischen Au schusses in Moskau war, über das Them „Die Reise nach Moskau“. Abendakademie- Veranstaltungen am 14. N. vember: Volkshaus, Neckarau, 20 Uhr, Licht bildervortrag von Robert Crottet:„Verzaubert Wälder, Legenden aus Lappland“. — Luther. saal, Sandhofen, 20 Uhr, Vortrag von Annelies Kantzke: „Wie sag ich's meinen Eltern“. DGB-Fotogruppe: 14. November, 19.30 Un, Gewerkschaftshaus, Zimmer 47, Kunft. Wir gratulieren! Den 75. Wohin gehen wir? Montag, 14. Zusammen- Karl Mayer, Mannheim Neckarau, Rheingoldstraße 72, wird 71 Ja Geburtstag begehen Elisabeſ Meister, Mhm.-Sandhofen, Sandhofer Str. J und Gottfried Reifeis, straße 8. Katharina Cäcilia Menz, Mannheim: Käfertal, Mannheimer Str. 4, vollendet das f, Lebensjahr. Mhm.- Waldhof, Wacht NO vember Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.00 Uhr Filme: Planken: vom Immenhof“; „Rosen im Herbst“; Kamera: Kurbel:„Hexenkessel“; „The Film Hour“. „Der Urfaust“(Miete G, Th.-G. Gr. G, freiet Verkauf). „Du mein stilles Ta Alster:„Der verlorene Kontinente; Capitol: In geheimer Kommandosache“; Palast:„R 3 üb Tällig“, 22.20 Uhr:„Die Erpresserin“; Alhambra: „Die Mädels Universum. „Die Schwarze Deutsch- Ame rikanisches Institut(Amerikahaus) 18.00 Uhr: Sonstiges: Musensaal 20.00 Uhr: öttentlite Beilagen hinweis Versammlung der SPD, Spr.: Carlo f Thema:„Reise nach Moskau“. 1 Der gesamten Auflage unserer heutigen Ausgabe liegt eine Leseprobe„Der 3. Blick der NEUE ILLUSTRIERTE, Köln, bei. Herz- Beschwerden nemöser Art, Kreislaufstörongen, onomalen lotdwck und lem enschwäche können doch Sie mit kegipan erfolgteich bekämpfen! Auch bei Schwindelgefühl, Uberenegbar- veſt sowie newöser Schlaflosigkeit be sich Fegipan-Dtagees hem offagend 12 Regipan hilft rusch! Wählt. Die 191 des Henmuskels wird verbessert b. def Runchock nofmalisjert. kin Versuch mit gegipon öbefzeugt! Massenschufflich anefkonnf. In Apotheken. gaser Grundbtucdue Vermietungen Gutmöbl. Zimmer m. fl. W., Zentr.- Heizg. an Herrn zu verm. Almen- hof/ Neckarau, Gießenstr. 13. Zimmer u. Küche, Zentr.-Hzg., evtl. möbl., an alleinst. berufst. Dame (Wohnberechtigt!) zu vermieten. Angeb. unt. Nr. 0538 a. d. Verlag. Komfortable eingerichtete Zimmer sofort zu vermieten. Tel. 3 10 75. Möbl. Zimmer durch Fischer, 8 3, 2 3 Räume mit 45, 20 u. 13 qm, Ein- fahrt, als Gewerbe- od. Lageraum sof. Zz. vermieten. Telefon 5 92 77. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz Ifd. zu verm. u. zu miet. ges., such für Amerikaner, durch Immob. Jos, Huber vorm. Grabler, Augusta-Anlage 19, part. links. Tel. 4 33 70, Nähe Wasserturm. Möbl., u. leere Zimmer u. Wohnun- gen Ifd. zu vermieten u. zu miet. gesucht. Schwarz, Immob., Mhm., O 5, 7, Planken(neben Engelhorn Nnzeigen bringen den gewönschten 1 & Sturm). Telefon 5 02 42. Baugrundstück, etwa 6—7 Ar, in bester, freier Lage Weinheims zu verkaufen.— Angebote unter Nr. P 92181 an den Verlag. Anstatt Miete auf Teilzahlg. 1 BLUM- Fertighaus, Kassel 559. Lagerplatz 500600 qm, zu pachten oder zu kaufen gesucht. Bevorzugt Käfer- tal, Waldhof. Neckarstadt-Ost. Angeb, u. Nr. 0503 an den Verlag. HERO NYM O bu, S. Beete 15 000, bis 120 000, DM suche Häuser u. Geschäfte j. A. Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 4 07 00 Ef 6 l 5 kostenlos. 8 reundlüchos Suche möhbl. u. leere Zim. 5 3 2. Finanzamt Fischer. Tel. 5 15 71 2 lernen Sie beim Bau- sparen kennen! Kostenlose Auskunft öffentl. Beratungsstelle mit Eigenheim: schau in Mannheim, P 3, 10 tägl. von 9 bis 18 Uhr. Telefon 3 13 40 Leonberger Leon bete bei 5111901 in unserer SAU SPARKAS8E Suche dringend Wohnung. Zwei Erwachsene und ein Kind. Telefon 4 12 53. Möbl. Zim. v. alleinst. städt. Beamt. gesucht. Bevorz. Nähe N Wache. Angeh. u. P 0515 a. d. Verl. Dipl.-Kfm., berufst., su.. Was- 1 gutmöbl. Zim. m. Zentr.- Hg., fl. W. u. k. Wass., sep. Eing. Angeb. unt. Nr. P 0342 a. d. Verl. Leeres Zimmer von jg. Ehepaar ge- sucht. Angeb. unt. Nr. 0557 a. d. V. Jg. berufst. Ehepaar sucht z. 15. 12. od. 1. 1. 56 drgd. 1—2 leere Zim. Angeb. unt. Nr. 0545 a. d. Verlag. Zimmernachweis strauss, Ufer-Pas- 55 sage, Tel. 3 08 17, sucht möbl., leere u. Doppelzimmer. Für Vermieter Strauss, Ufer- Ummemachweis Passage, Tel. 5 08 17 sucht möbl., leere u. Doppelzim- mer. Für Vermieter kostenlos. Solider junger Mann sucht einf. nett möbl. Zimmer Nähe Fa. Lanz. Angeb. an werner Korge, Heilbronn, Bismarckstr. 107 bei Fa. Beyer. Wir suchen für älteren, ruhigen Mitarbeiter, am Wochenende ab- wesend, z. 15. 11. ein einfach möbl. Zimmer Eilangeb. an K. Ferd. Heckel, Mann eim, O 3, 9. Tel. 4 12 16. pen stoßen db... ond wornen; Hoof Schu drobtf S FBO REIN kréffigt den Haarboden, ausfall f denn es enthält Thioborn; Die Schuppen verschin. den, das Kopfjucken läßt nach, der iaeceuch wird gefördert. Auch Ihr Friseur behandelt Sie m SEBORIN.- Ab D 2.20 in jedem fachgeschöff, Seborn macht schuppenftel Kleiderschränke Größtes Speziallager B3aden-Pfalt — Jetzt auch Kombischränke, Wohnz.-Büfelt Couches in gr. Auswahl in separ. Wo Lager(schräg über die Straße) MGBEI-sTREI Mannheim, B 6, 1 kein Laden) . Nähe Eisstadion, Ecke Sternwarte- Friedrichsp Straßenbahn- Haltestelle Amtsgericht. ff 1 3 rer. 5 Telefo Der 8 Hol hab All div un 200 Al Curd Jür 5 ö 0 1 puNkEN 13, 15. 17, 19, 21 Unr MEIN STILLES MORGEN Seite 9 Alu Telefon 5 20 0 Winnie Markus ens, N TAL“ x AMBRA T. 5 00 50. Jgd'frei 13.30, 16, 18.30, 21 Ein bezaubernder Farbfilm f „Die Mädchen vom Immenhof“ Achtung Iuzilreunde Heute abend Schallplatten-Konzert Aus- schank: Ein Meisterwerk Münchener Braukunst: Pschort-Brau Dietrich, Wein- u. Bierstube LUDWIGSHAFEN, Kaiser-Wilhelm-Str. 29 gen.„Bier- akademie“ der aktuellsten und besten Jazz-Aufnahmen aus USA. Teen cinema Der ver James „In ge cope-Farbfilm: lorene Kontinent“ 1 tapl fol Stewart- June Allyson heimer kKommandosache“ Telefon 4 46 47 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 lef. unwasbnt ede 2. Woche! Ruth Leuwerik 5 ROSEN IM HERBST Farbfilm) f Erstmalig in Deutschland! Beginn: 20.00 Uhr. „AMICITTIA“- Gaststätte EInträtt ET E11 0 Telefon 5 11 86 14, 16.30, 19, 21.15 Uhr Letztmals Ziegler Isruhe u rden. hat die 0h mheim ben, der aktuelle Abenteuerfarbflilm R 3 überfällig Kriminalfil DiE ERPRES Mittwoch(Bußtag), n spann. Märchenfilm in Farben mit lebenden Darstellern! Telefon 4 03 96 14, 16, 18.15, 20.30 Heute letzter Tag! 8 „DIE SCHWARZE HAUT“ „HEXEN KESSEL“ rs rel. 02 76 0 Ask Srelte Straße„ OlE KUnBEl 1480, 16.50, 10.48, 21 9.50, 11.50, 18.50, 16.00, 18.10, 20.20 Cary Grant— José Ferrer —— 22.20 Uhr Spätvorst. m mit Georg Brent SERIN“ &» nicht jugendfrei H ee 16. November, vorm. 11.30 Uhr Auf vielseitigen Wunsch Wiederholung res eine do erwachsene ermäg. Preise.— Kinder ab—,860 DM. Vorverkauf Was e h- Automaten 8 Tage zur Probe ur wäscht, spült u. schleudert 4 8 Pfd. Trockenwäsche vollautomatisch in 40 Minuten 00, DIENSTAG 18.30 und 21.00 Uhr Der Förster vom Silberwald Keine Verankerung! Eine Spitzenleistung der Welt- produktion! Preis 1730, DM Großzüg. Teilzahl.- Bedingungen Täglich Waschvorfühfrungen Preis 4, DM Karl-Ladenburg- Straße 23 von 9 dis 18 Uhr Lieferantennachweis u. Garan- tie-Dienst für Nordbaden, Pfalz und Südhessen: DMUHTC EINS Mannheim Kaiserslautern Aheinhäuserstr. 27-31 Fackelrondell und Hurkürstenpassage(Ecke Mählstr.) Ruf Sa-Nr. 458 66 Ruf: 49 48 ö Untefrieht J Nachhilfestunden od. Ubersetzungen bietet Stud.- Referendarin gegen Zimmer. Angeb. u. 0507 à, d. Verl. 0 Geschäfts-Anzeigen 8 2 72 F. Umzüge Saen e ö Helvetia Spedition u. Lagerhaus Telefon 5 38 49, 8 22 82. Waldhofstr. 23-27 nnn eon postk. genügt Mathlas, Neckarhausen/ Mhm. Heute waschen wir Ihre Wäsche icostenlos in unserer Waschvor- führung von 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr. Rothermel, L 14, 13 a. Ring. Der begehrte Lamy-Halter von art Weiher der Anlag ö 20.00 Uhr letztmals Wasserspon eee 15 1 Hamme 91 in Technicolor den eee deren 7056 SiuüUhk, der Kqypter c. noch, h 20 Pfennig Aufschlag ahn davon. an Land au. aß sie kel. lern nur di 5 mes durch PF! tie aut dg guß- und Bettag, 1. Noyember 1955 2 2 Nachmittagsfahrt ins Blaue nach einem Ort, der jedem Teilnehmer unvergessen bleiben wird. umlung dee Abfahrt: 13.30 Uhr Hauptbahnhof e auro-vanLvidwpMn senunaehEg K tischen Aus Weinheim a. d. Bergstraße Mhm.-Neuostheim das Then reteken 26 51 Telefon 4 15 28 0 1 am 14. N.!! P 0 Uhr, Licht. Verzaubemm ee, z————— on Annelies tern“. 5 ae besbhaftsverJegung r Ul 2. II- Zusammen- 5 5 1 980 ö 800 nach 0 4 11 i(gegenöber der eee i a u Elisaben, einer verehrten Kundschaft zur Kenntnis, daß sich mein ker Str. 0 5 5 5 hot, Waal Spezialgeschäſf für Damenßüie net den ab hebte Montag, 14. November 1955 in Qu 2, 11.12 befindet 12 Um geneigten Zuspruch bittet 5 Cue eule g of 8 22.00 Uhr r. G, kreiert tilles Tal“ Capitol: In „R 3 über. Alhambra: Universum e schwarze utsch-Ame: 18.00 Uhr: ökkentliche 10 Schmit Wir laden ein: 9 Jetzt Ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen! 1 3. Holländische Moler „bel. zeigen ihre Kunst jetzt auch in Mannheim. n: Haaf arbodeſ, erschwin: dadrwuchs t Sie mit chöff. frei! Sintriet frei! —— 2.-Büfetts r. Wohnt Breite Straße Der große Erfolg unserer Ausstellung in Ludwigshafen im„Großen Bürgerbräu“ veranlaßt uns, die gleiche Ausstellung nochmals vor Weihnachten in Mannheim, Gaststätte„Neckartal“ heute Montag, den 14. November Dienstog, den 15. Noyember Donnerstag, den 17. November Freitag, den 18. November und Samstag, den 19. November 1955 von 10 bis 19 Uhr durchgehend zu zeigen. In Zusammenarbeit mit dem Holländischen Kunst- Syndikat„Rembrandt“ Utrecht haben wir eine große Anzahl Original-Oelgemälde nach Deutschland importieren können. und Verkauf Alle Gemälde sind auf feinster Leinwand in schönen, diversen Rahmen, von beliebten holländischen Malern, und wir können diese zu Preisen zwischen 20,.— und 250,— Di anbieten. Wir führen nur Original- Oelgemälde, keine Kunstdrucke. Auf Wunsch Teilzahlung! Weihnachtswünsche. Einzigartige Gelegenheit zur Erfüllung Ihrer Alte Meister aus Ihrem Besitz werden abtaxiert und I restauriert. Veranstalter: Fa. Rosa von Giesen, Utrecht, Annastraße. Frankfurt a. M., Sindlinger Straße 11 * 4 18 u. eder i M. Gebets Füllhalter-Zinnen 0 7, 11 Planken-Passage 0 7, 11 Eiltransporte— Umzüge schnell und billig. Telefon 5 90 26. Gardinenleisten Vorhangschlenen u. Zubehör Hutabiagen- Sonnenrogs Di 0 2 e Telefon 3 19 33 Lampenschirme— Neu-Uberziehen. Lu.-Nord, Welserstr. 6. Tel. 6 48 68. ruhiges gesunde tiefen HERZ ·NERVEN.SCHLAF durch FLORADIX Energeticum Mit den Wirkstoffen aus nerven- und herzstärkenden Heilkräu- tern, frei von Chemikalien. verhilft zu natürlicher Ver- besserung des Blutes und bei Entkräftung usw. RE FORM. HAUS F nene repariert Kurziristig 8 Füllhalſe: in elgener Werkstäne M anIENE BRAUN 5 Fülnnalter-sperial-dkeschätft— Planken Möbelfernverkehr Otto Bender, Intern. Möbelspedition, Mannheim, D 4, 6. Telefon 3 11 75. alr atzen werden aufgearbeitet 3 und neu angefertigt. 5 ERTEL, N 3, 3à, Tel. 40771 Ihr Lieferant für fen jeder Art Achtung, Hausfrauen und Ehemänner! Wir müssen nochmals verlängern. Bereits die 9. Woene in Mannheim. Wir zeigen Ihnen anläßlich unserer Musterschau die neuesten Modelle Desichtigung U. praktische Vorführung ohne Hauf- zwang! Eintritt frei! lhaeuus bei ſlbte peieeen? Schnell, beuuem, sauber und geruchlos ist Flektronelzung! lein Kohlenschleppen! Kein feuermachen! Kein Ofenrullen! und Leistung Begeisſerung erweckenden Elektro Haushalt Zimmerheizofen! Schnell erhitzende keramische Heizstäbe mit hoher Ober- flächentemperatur, kaminartiger Doppelmantel und ther- mische Luftumwälzung erzielen vollkommene, gleichmäß. Erwärmung! Eingebauter Metallreflektor Wirft zusätzlich die von den Helzstäben entwickelten Infrarotstrahſen hori- zontal in den Raum, dadurch außerdem intensive örtliche Hitzedusstrahlung! Die ideale Lösung des Heizprohlems! Unentbehrlich für jeden Haushalt in Stadt u. Land! Zehn- tausendfach bewährt! Steis einsatzbereit Während der ge- samten Heizperiode! Raumsparende, moderne Formen! Leicht transportabel! Geringer Stromverbrauch, verblöf- fende Leistung! Alle Geräte mit Stufenschalter! Stromauf- nahme 700-2000 Watt! An jede Lichfleitung miſtels Kabel anschließbar! Ohne Infrarotstrahler ab DM 69.50— Mit Infrarotstrahler ab DM 110. Bequeme Teilzahlung! Ein Jahr schriftſiche Sarantie! Kundendienst! desuchen Sie unsere interess. Musterschau Dienstag, 15. Nov., Donnerstag, 17. Nov., Freitag, 18. Nov. und letztmals Samstag, 19. Nov. 1955 ſäglich durchgehend von 10 bis 19 Uhr geöffnet Gaststätte„Zum Neckartal“ Mhm., T 1(Breite Straße) dem idealen, überall durch seine Formschönheit veranstalter: Generalvertr. T. Löwen ka mp, Stuttgart- Stammheim, Aspergstr. 1 Vetk doe Gebr. Schlafzimmer, auch einzel, zu verkaufen. Schlamp, Ludwigs- hafen, Lessingstr. 19. 1 Tacho-Schnellwaage 75 DM, 2 gebr. Baby waagen 20 DM, 2 neue kompl. Flügelfenster 2, 14x, 2, 75 DM zu verkaufen. Telefon 7 61 88. Neuw. Esche-Küche, 7teilig(Schrei- nerarb., 800,-) f. 398, weg. Ausw. 2. Vk. Adr. einzus. u. A 0522 1. V. Gebr. Möbel zu verk. Heck, G 2. 22. Steppdecken, reine Schafschurwolle, Solange Vorrat, 75,— DM. Seeberger, S 3, 15. Mod. Wohnzimmerschrank, Ansch.- Preis 650 DM für 300 DM zu verk. Adr. einzuseh, u. A 0517 im Verl. Reformunterbetten, reine Schafschur- Wolle, 90x 190 u. 1&2 m, 44,50 DM. Seeberger, S 3, 15. Leber und Galle Stoffwechsel Fettleibigkeit Stuhlverstopfung Darmträgheit UMKEHIR TEEBOHNEN NR. 14 Rein pflanzliche Dragées Regulleren reizlos, ohne 6e: wWönnung den gesamten Stoff- wechsel. Bringen innerliche Befreiung und körperliche Frische. 5 Pekg. 2,28 Versuchs packeg. 0,6% in Apotheken u. Drogerien Heißluft- Kachelofen, braun, neuw., heizt etwa 120 cbm, sehr günstig abzugeben, evtl. wird guterhalt. Jö-ebm-Ofen in Zahlg. genommen. Angeb. u. Nr. P 0516 an den Verl. kRingelahorn- Wohnzimmer, Schrank u. Anrichte, elegant und modern, fabrikneu, wegen kl. Transport- schaden äußerst preisgünstig zu verkaufen. Walke, Siegstraße 8. Großraum- Ofen billig abzugeben. Rothermel, L 14, 13 am Ring. 1 Hoftor mit Rahmen u. Oberlicht, Höhe 3,08 m, Breite 2,48 m, preis w. zu verk. Friedrich Dröll, Qu 1, 10. Kohlenherd 18,—, Gasherd 35, Uber- seekoffer 50,-, zu verk. Tel. 7 19 70. Mod. br. Indisch-Lamm- Pelzmantel Gr. 40—42, günst. z. vk. Tel. 4 14 36. Kombischrank 210 em, türig, Nuß- baum, 400, PM. Seeberger, S3, 15. Natenbarnburen e. 8 penonenwaagen Ab 29,75 DM. Dr. med. Schütz& Polle, Mhm., O 6, 8 Badeöbien Daunendecken Fachmann Betten-Flieger, U 4, 20, Tel. 5 18 00. Sehr. Träger und Bretter Luginsland, M 4, 12. Heck laufen Schaumgummi Matratzen, Kissen, Sitzbankauflagen Gummi- Kapf, T2, 3. ersianerklauen-Mäntel günst. bei Pelz- Scheerer, T 2, 8 Küchenherde, große Auswahl, Alois Baumann, Lange Rötterstraße 52 in Ri h Spikäkl spestafbans 30s. 2.4 Norfknschnzigsuaschinen Vorführmasch. m. gr. Preisnachlaß Raten ab 10, DM, 1. Rate b. Lief. Gebr. Masch. in reicher Auswahl mit Garantie, Raten ab 5, DM. Schreiben Sie bitte an MARINUS Büromaschinen, Frankfurt a. M., Mainzer Landstraße 52. G1- öfen, gr. Ausw. tägl. Vorführung. Alois Baumann, Lange Rötterstr. 52 DFAFF.- Nähmaschinen · N T1. 7 Nadio kaufen Mannheim, 0 7, 23, Kunststraße. Hulablagen or 6,50 5 8 24 Rlepper-Fabriklager sämtlicher Klepper-Erzeugnisse nur Klepper-Karle, Mhm. O 7, 19 Wasserturm Lederhandschuhe 5, Rech, f 3.7 k ppka Mäntel Fe icke G3. 22 freßgesse „Junker& Ruh“-Oelen 52 4, 12. 5 NITSCH Marry P, 10 Modeschmuck, Gold- u. Silberwaren SONDERPOSTEN Halbdaunen- Oberbeiten 150 brt. nur OM 68, 78, Federbeiten 130 brt., gut gefüllt nur OM 29.- v. 45. Alle Inlette m. schriftl. Garantie Verkauf Dienstag, 15. Nov., von 15 bis 18 Uhr, Mannheim, Gastst. „Zum Neckarhafen“, K 4, 1 Ecke Bettenversand Wölting, abzugeben. Georg Binder K&, Ludwigshafen a. Rh., Hafenstr. 17. Mülheim Ruhr 25 ffolieil dini festlitlit. Sruſidlei bittet man li quttit Mul tin Seines Gust ndl eto Gutes und fidotſſilts aui 2 N. 25 en 3 2 2 2 2 2 . NIS. SM mabraud nus gutem ftullse- H. c. Kö Misa s TE INH AG HN WES 7k. Knall und Fall ein Meister der Reklame Für die Kosmetika der Dame, Hans Fall, der Kachelöfen führt, Doch diese niemals inseriert, Ihm fehlt das Geld, Jagd zu Hans Knall, Kann in der Freizeit, wie die genießen. meisten, Nur auf dem Jahrmarkt kann er Die wirksam werben, sich was schießen. leisten. Er zielt auf Pfeifen, die aus Ton. Er ist ein Jäger von Passion— Zwei prächtige Hirsche hat er schon! Ja, ja, Hans Fall, begreif' das doch! Wer wirksam wirbt, hat noch und noch! Wer niemals wirbt, oft kann man's seh'n, Wird eines Tags zugrunde geh'n. Würd'st Du wie Knall das Werben pflegen, Auch Du würd'st manchen Hirsch erlegen. Als Preis ein Kinderluftballon— Mein lieber Fall— was ist das schon! „Erlegt“ hat er drei Pfeifen schont DARM Ol. KERMAS& MANRE Mannheim, M 1, 3, Tel. 54024/½5 . 3 Bildscharf FERNSEHEN D-auf der Leinwand 4 A- duf dem Laufsteg 1 * FPR N 55 Freitag, I8. November 1955, um 20 Uhr im Musenscdl des Rosengartens: 0 Skifilm:„So läuft man heute Ski“ o Sprecher: Verbandslehrwort Heinrich Schmitt vom Skiverband Schwarzwald 6 Farbtonfilm:„Ski im Schuß“ o Skimodenschau mit vielen Modellen Karten zu 30 Pf an der Sporfkasse . — 7 e 5 8 0* 8 r- 2 e 3 8 DNN N n 8 5 8 8 5 5 5 N 2 Seite 10 1 3 MORGEN Montag, 14. November 1955 Eeraust J yerlas, Neonzig Jahre„Mex und Moritz“ Eine Ausstellung„Kunst und Kitsch“ in Hannover »Der Deutsche muß zwei Werke auswen- heute die zwei Millionen überschritten, ein 55 3 8 und 2 3 8 ist nicht abzusehen, vor allem wenn Oritz.““ Man kann dieser schon 7 àau aS Werk i 1 Jahr rei wi 8 einer Glückwunschkarte 135 75. e 1878 V 8 Wilhelm Buschs ausgesprochenen seltsamen„mit Erlaubnis des Verfassers“ für die Paarung kaum Widersprechen, Wenn man Bühne bearbeiteten„Bubenstück“ das Natio- 3 Was F naltheater in Mannheim. Von hier aus dran- unover aus Anla er 90-Jahr-Feier der gen sie zu Ballett, Funik, Kasperltheater, 1 3 in N 7 Trickfilm, zur„Max und Moritz-Bühne St. g„Kunst un itsch um Max und Pe„ 8 15 8 Moritz“ zusammengetragen hat. Fast noch E e web sis damals sehören die beiden bösen Busch würde sich im Grabe umdrehen 3 heute zu den populärsten Figuren der wüßte er, daß er letzten Endes auch 8 Deutschen. Aus ungezählten Anlässen tau- V. 5 ö 5 5 1 a 8. 3 18 a ater der amerikanischen„Comics“ ist. Die ZFA um die Jahrhundertwende erschienene erste 3 5 5 amerikanische Bilderserie„Die Katzenjam- lern, Waschlappen, Backformen. Flaschen- 8. 2 5 1 8 8 mer-Buben“ ist, in Typen und Abenteuern Korken, Zigarettendosen und Tapeten, auf 3 g 8 e 5. 5 85 a 78 8 3 eutlich erkennbar, ein eindeutiges Plagiat. Notgeld, in ganzer Figur als„Gluttöter“ und Di 8. 5 5 8 8 a ie ersten Streiche der amerikanischen Ran- — das Tollste auf diesem Gebiet— relief- 8 jeste. artig eingegossen auf gläsernen Nachtge- 8.. 9 8 8 8 dann schirren,. Zur Reklame wurden und werden 885 2 8 7 5 die Zei. 5 88 sie mit Witz verwandt und witzlos miß- auch in Deutschland Sab es üble Nach- Bent ahmungen, etwa„Maus und Molly, eine 5 Mädchengeschichte“ oder„Max und Moritz Keineswegs blieb das Brüiderpaar auf das im Felde, eine lustige Soldatengeschichte“, 1 1 5. 5 aber auch eine ernstzunehmende satirische Uebersetzungen sind Legion, ins Finnische, Nachdichtung von Th. Th. Heine und Lud- 8. 3. e 5 Ateinische, Jiddische, in Esperse N geht der Besucher durch die Räume des han- Schweizerdeutsch. Im Holländischen tauchen noverschen Museums, die ihm zugleich ein die 1 9 9 en 5 5 kulturhistorisches Erlebnis von hohem Reiz Siesischen als„Jeca e ico“, im Walloni- vermitteln. erhar reise schen als Simon et Lina“, im Ladinischen. Als„Jon e Din“ auf. Dabei lehnte der erste Verleger die Ver- ökkentlichung des Werkes ab, auch als Busch Auf das Honorar verzichtete. Dieser Pech vogel, der zuvor mit Buschs erstem Büchlein. „Bilderpossen“ keinen Anklang gefunden Daß Inhalt und Form nur eine„Esels- Ratte, war der Sohn Ludwig Richters. Als brücke“ seien, erfuhr man in einem Vortrag Busch sich daraufhin an den alten Kaspar des in Paris wirkenden Malers Gottfried Braun in München wandte, den er von den Goebel, mit dem die Ausstellung„19 Maler „Fliegenden Blättern“ her kannte, brachte aus Frankreich“ in der Städtischen Kunst- dieser das Werk 1865 heraus. Im Sturm ge- halle Mannheim eröffnet wurde. Wer da an- 1 0 8 5 E 8 gesichts des Vortragstiiemas„Ein neuer b 5 5 5 Treibstoff in der Malerei“ zunächst irgend- TFT welche Assoziationen zu Benzin oder Diesel- öl hatte, mag- in tieferer Sicht— nicht ein- mal allzu weit daneben getippt haben; was Die Barttrüg er regen sich sich hier vorstellte, ist eine reichlich synthe- In Italien ist der Bart, das Unterscheidungs- tische Kunst, die für sich— 3 einmal merkmal der Philosophen unter den römischen eine„neue Berufung des Malers“ in Anspruch Kaisern, nie ganz ausgestorben. Heute sient nimmt und sozusagen aus Abfallprodukten man besonders unter der studentischen Jugend vom Genietisch eines Klee und Kandinsky nicht wenige Träger gepflegter Bärte, die wie etwas zurechfkonstruiert, was— wie man dei den alten Aegyptern in der Form eines erfuhr— die„Gefühlsschwelle überschritten Rechteckes geschnitten sind. und sich der Welt des Denkbaren entzogen“ Italfen ist also vom Schieſesal gleichsam aus- hätte. Noch in der gleichen Minute stellte der ersehen, die Bartmode wieder zu Ansehen zu Redner dann die Frage:„Ist es Eulenspiege- bringen. Dieses Ziel hat sich der, Club dei Bar- lei?“ Immerhin— die Frage ist gestellt. bigeris, der Bartträgerelub in Mailand, gesetzt,„Den legitimierenden Auftrag“, so fuhr der dich heuer konstituiert hat. Die Herren Gottfried Goebel fort,„sehe ich in dem uner- verfolgen keine geringen Absichten, und ihre bittlichen Zeitablauf, der als außermensch- Mittel scheinen den kockgesteckten Plänen zu liche Kraft bedrohlich in unserem Innern entsprechen. Bartlose Jünglinge erhalten Sti- logierend, einen den Linien und Farben ver- endien, wenn einer ihrer näheren Verwand- schworenen Sinn zur Manifestation treibt“. ten einen Bart trägt. Ein Grand Hotel der Warum nun allerdings der„unerbittliche Bartträger mit Vorzugsbehandlung für Bärtige Zeitablauf“, den es letztlich sogar schon vor ist ebenso geplant wie ein historisches Muse- Erfindung der Taschenuhr gab und der be- um der Barttrachten und eine„Gazetta dei reits seit Erschaffung der Welt mittels der Barbigeris, welche die Interessen der Bärtigen Erdumdrehung um die Sonne meßbar ist, aller Länder wahrnimmt. Als tatsächliches sich als ein„neuer Treibstoff in der Malerei“ Mitglied kann der Vereinigung angehören, wer manifestiert, wurde aus all diesen seltsam zeine leine Fliege oder einen woallenden geschwollenen Ausführungen ebenso wenig OGersbwins Negeroper „Porgy and Bess“ gastiert in Moskau Nach Gastspielen in Frank- furt, München, Hamburg und Berlin wird sich das Neu Vorker Ensemble das gegenwärtig mit Gersk- wins Negeroper„Porgy and Bess“ auf einer Tour- nee befindet, in die So- Wjetunion gehen. Unser Bild zeigt die Szene„Die Versuchung mit Kokain“ mit den Hauptdarstellern Martha Flowers als„Bess“ und Earl Jackson. dpa-Bild bleibt es gemeinhin nur den Deutschen über- lassen, zu versuchen, irgendwelche metaphy- sischen Urgründe hinter all dem freizuschau- feln. Die jetzige Mannheimer Ausstellung einer kleinen, engbegrenzten Gruppe, die bei- leibe nicht„das“ malende Paris verkörpert, hat dabei den Vorteil, nicht den strengen Tachismus mit seiner unkontrollierten auto- matischen Niederschrift zu pflegen, sondern ihn doch wieder mit lateinischer Clarté zu vereinen. Auf einsamer Höhe inmitten dieser Bil- der stehen die beiden Arbeiten von Hans Hartung, die„Balearen“ von 1934 und die „Komposition“ von 1949. In der Spannung der Linien, in der Symbolik der Farben, alles ebenso kraftvoll und entschieden wie auch spielerisch und poetisch und rhyth- misch bewegt konzipiert, kommt Hartung als Wohl einziger hier niemals in die Nähe des Tapetenmähigen oder Kunstgewerblichen und der daraus resultierenden Gefahren. Ab- seits steht auch Jean Arp, dessen Flachrelief- stil eigentlich zu jenem Konstruktivismus zu zählen ist, den Goebel in seiner Ansprache verdammte. Reizvolle Muster mit einem be- N Ein neber Treibstoff in der Malerei? Zur Ausstellung„Neunzehn Maler aus Frankreich“ in der Mannheimer Kunsthalle stechenden Sinn für die Farbe und für die Sraphische Linie, hat Huguette Bertrand ge- malt. Roger Bissière, der mit drei Versuchen aus den Jahren 1954 und 1955 dabei ist, nach Arp der älteste hier vertretene Künstler, arbeitet noch immer eine Zwischenstufe Klees weiter aus. Drei der jüngsten, der 1921 Seborene Oscar Gauthier, der 1923 geborene Michel Corrade und der 1924 in Amerika geborene John Koenig, gehen am weitesten in das Formlose der reinen Tachisten hin- über. Edgard Pillet dagegen, der vom Kreis um„Art aujourdhui“ herkommt, trägt noch einiges von der geometrisch-konstrukti- vistischen Abstraktion mit sich herum. Außerordentlich begabt scheint aber doch nur noch der 1929 in Madrid geborene Luis „Sie trafen sich wiede 0 Filmnachwuchs quf det Böhne drucker nefrec Stellv.: W. Her Es ist immer erfreulich, wenn jungeg Weber; spieler, die beim Film rasch zu Geld un Lokales sehen gelangten, denoch dem Theater Dr. Kc bleiben wollen, das mit Gagen und g; 0. Ser; Wesentlich sparsamer zu sein pflegg A. Kim gingen denn Hardy Krüger, Claus Be Stellv.: staedt und Peer Schmidt, die Leinwand! Bank, F linge von morgen, nebst ihrem Schult Bad. Ko dem Kabarettisten Jo Herbst und Maunhe charmanten Rundfunkkollegin Renate kr. 90 b. sow als ein Ensemble der Zwanzig auf Gastspielreisen, um— wie ein rei tüchtiger Film-Pressechef im Program schreibt—„endlich einmal Wieder 1 1 Publikum zu begegnen“. Franz Schafe assistiert dabei routiniert als hum vertrottelter Bühnenvater. N In Roger Ferdinands Komödie Sie sich wieder“ fanden sie dankbare Rolls denen unter der Regie von Leonard Stel eigentlich garnichts schief gehen I denn Roger Ferdinand, ehemaliger Id und jetzt so erfolgreicher Lustspies über dessen Stücke man sich in Parig lich amüsiert, hat auch hier sein Liebl thema abgehandelt: die Jugend von E — b. Jab ein wenig frühreif, ein wenig gefährdet? 5 im Kern anständig und liebenswen tions Schauspieler Charles Regnier wust Bonn Uebersetzer die netten kleinen Frech zung des französischen Dialogs auch im Deutz) Unio wirksam werden zu lassen, obwohl hier der! ches etwas gröber und direkter Klingt, Aufg Aber im großen und ganzen war sprec im Bühnenbild von Ita Maximowa 0 Pariserische Atmosphäre in dieser Teich, b un wahrscheinlichen Liebesgeschichte des Der denten Gabriel Hardy Krüger) und denk gundes teren Affären seiner lebenserfahrenen empfar meraden gewahrt. Da Gabriel mit 4 romantischer Treue seiner entschwunde“ großen Liebe, der jungen Lehrerin„. er. Ar moiselle Bravard, nachseufzt, besorgen“ die Freunde ein dem Original tau ähnlichen Ersatz eine angebliche füt Prinzessin, auf die der blonde Parzival prompt hereinfällt. Selbst auf seinen b machen die exotischen Reize dieser Dt einen tiefen Eindruck, und als er Später! der wieder aufgetauchten Lehrerin Brautwerber für seinen Sohn spielen kommt ihm die frappante Aehnlichkeit g nicht zu Bewußtsein. Natürlich endet a in Wohlgefallen, was der Zuschauer von fang an wußte. Das Heidelberger Publik gen, Luftfa! Ger Feito zu sein, der sein Formsuchen mit dunk- größtenteils jugendliche Kinobesucher d nach ler Poesie durchdringt. Goebel, der selbst mit raffinierten, klug berechneten Bildern vertreten ist, nannte das alles einen„Aus- flug an die Grenzen des Unmöglichen“; mögen die Möglichkeiten des Unmöglichen auch interessant sein, so ist es doch nicht jedermanns Sache, an diesem„Ausflug“ teil- zunehmen. SE. Frabenliebe und leben Ein Liederabend mit Hildegard Stolz-Hölzlin und Professor Richard Laugs Liederzyklen sind zwar nicht die Erfin- dung, wohl aber die große Vorliebe der musikalischen Romantik. Die romantische Neigung, aus dem begrenzten Stimmungs- bezirk des Einzelliedes ein von einer Lie- derreine durchgehalteries, reich moduliertes Stimmungskontinuum zu machen, verdient, immer aufs neue gepriesen zu werden; denn ein paar vernünftigen, oder, wie strengere Beurteiler meiner Rezensentenbemühungen Vielleicht sagen, lediglich kritischen Bemer- kungen eindringt. Schließlich ist der unreflek- tierte Genuß im Konzertsaal stets die Haupt- sache, und es konnte kein Zweifel darüber aufkommen, daß die stimmstarke, sichere Sängerin, die früher dem Ensemble des man sonst nie im Theater sieht, war von de Deutsc Stück und seinen Darstellern wild begeste frage“ Ei erdnur 59 West-! Peter Dörfler“ en. Zum Tode eines götigen Menschen 1 8 Peter Dörfler, der in der vergangen schläg Woche im 78. Lebensjahr starb, leitete zweise Jahrzehnte ein großes Kinderheim. de ren V. zahlreichen Bücher schrieb er nach fer äm P Abend. Er entstammte einer Bauern- 1 Müllerfamilie im bayerischen Schwaz hatte Philosophie, Theologie und Arch studiert, die Länder rund um das Mittelme durchwandert und in Rom die gellebe minist. punkt schlies und de Für di- archäologischen Studien jahrelang i Deutsc gesetzt, bevor er in München-Nymphend N bereite seßhaft wurde, Seinen„Apollonia“-Romate Als („Die Lampe der törichten Jungfrau“ engere „Apollonies Sommer“—„Um das Kommen des 80 Leonardo-Bart trägtée, und„unabhängig von klar wie aus den anschließend projizierten Geschlecht“), der Geschichte einer schwef des 1 Bart und Geschlecht“ kann sich als Sympathi- sierender eintragen lassen, wer einen beschei- denen Jakresbeitrag zahlt. Zum Ehrenmitglied rund 40 Lichtbildern. Man begab sich also, Goebels tiefschürfenden Ausspruch„Malen heißt, etwas malen“ noch im Ohr, in den sie bewahrt uns oft genug vor Liederaben- den, in denen eine kaleidoskopartige Häu- fung von beziehungslosen musikalischen Schönheiten dem empfindlichen Hörer be- Mannheimer Nationaltheaters angehörte, ihre Hörer zu fesseln wußte. Freilich waren es, und hier kommen die besagten Bemer- kungen denn doch, eben vor allem die Mittel geprüften, im Uberwinden reifen Bauen Pirme tamilie, kommt unter seinen Romanen c schutz Vorrang zu. Der feine Kenner freme rights können auch Bartlose ernannt werden, wenn Oberlichtsaal der Kunsthalle hinauf, und Länder und Kulturen schrieb die geschid Inform der Vorstand sie für würdig befindet und sie eine überraschend vielköpfige Besucherschar die Ehre zu würdigen wissen, wie ausdrücklich stand in ernstem, nachdenklichem Rätseln betont wird. vor den 45 Bildern herum. Die Mannheimer Der Viaeprͤsident des Clubs ist der wohl- Kunstfreunde haben jetzt noch bis zum bebartete Maler Walter Pozzi. So lag die Idee 4. Dezember Gelegenheit, weiterhin darüber nahe, eine internationale Ausstellung zu ver- Zu rätseln. 5 anstalten, auf der bärtige Maler oder Bildhauer Jene 19 Maler aus Frankreich, von denen f ihre Selbstbildnisse zeigen. Der Club verspricht 11 gebürtige Franzosen sind und 8 aus ande- nicht nur„beträchtliche Preise“, sondern will ren Ländern stammen, stehen in gewisser die Ausstellung in den Hauptstädten Europas Verbindung zu den heute vielbesprochenen zeigen. Nationen, Schulen, Richtungen spielen Tachisten, den Fleckenmalern. Der Tachismus bei der Zulassung keine Rolle— der Bart gehört zu jenen lustigen Stilströmungen in allein entscheidet. Ob auch die Kunst, mit der Paris, die wie der PDadaismus, der Lettrismus er dargestellt ist, bei der Wertung in Betracht und so manche andere noch aus experimen- gezogen wird, sagen die Bedingungen nicht. tellem Uebermut aufkommen, hin und wie- Auf ihrem schönen Briefpapier haben die der sogar ein Körnchen Genialität enthal- Bärtigen das bekannte Selbstbildnis Leonardos ten— und meist schon in eine neue Strömung reproduziert. Salvador Dali wird also Gelegen- aufgingen, ehe die alte so recht bewußt ge- keit haben, mit Leonardo nicht nur als Maler, worden war. Es ist viel Snobismus dabei, sondern auch als Bartträger in ideale Konkur- ein wenig Bürgerschreck, aber auch ein echter renz zu treten. Rr Drang nach neuen Möglichkeiten. Trotzdem stenfalls eine kalt staunende Betrachtung, kaum aber den inneren Mitvollzug ermög- licht. Die Romantiker nahmen das Lieder- singen ernst. Sie wollten ihren Hörern nicht So sehr die ergötzliche Begegnung oder den flüchtigen Aufschwung eines Augenblicks gewähren, sondern sie wollten für einige Zeit von ihren Seelen Besitz ergreifen, Insofern war der Liederabend der Sopra- nistin Hildegard Stolz-Hölzlin im Saal der Loge„Carl zur Eintracht“ romantisch im besten Sinne, denn er bewahrte die mit Ro- bert Schumanns Liederzyklus„Frauenliebe und-leben“(nach Texten von Adalbert von Chamisso) erreichte Stimmungseinheit auch in den Brahmsliedern des zweiten Pro- gremmteils.. Man kommt sich immer ein bißchen auf- dringlich und störend vor, wenn man in ein so dichtes Stimmungsfeld— in das sehr bald auch die Hörer im gut besuchten Saal mit hineingenommen waren— nachträglich mit liches Blumenmeer verdichtete. der Bühnensängerin, mit denen Hildegard 11 8 5 0 8 1 Stolz-Hölzlin brillierte: eine in den tonlichen 55 Erzählungen„lerakliut und i ole ter“ In ihrem ganz anders geartes perbes Abstufungen und Schattierungen für den farbengesättigten Vortrag werden byrelt it Irischen Liedgesang nicht völlig hinreichend nische Eröe, 8 Stilislerung und K 9 ditkerenzierten Stimmführung, bei der die faule anschaulich. 1 3 us le. Höhepunkte an Lautstärke und Glanz nicht i.„ Fung strateg immer ganz organisch in den Sinnzusammen- und in der„Allgäu“-Trilogie) steht nebs hang eingebettet Waren. Außerdem lagen diese Höhepunkte leider zu ausschließlich in dem feinfünlig auf die verborgensten!“ N. gulrigen der Seele aufmerksamen Deg der Höhe, und in Schumanns Liederzyklus fer der verwickelten Wirklichkeitsverhad verlangt gerade die dunklere Tiefenregion nissen gewachsene Gestalter. Peter Pörf allen stimmlichen Nachdruck. Diese Lieder eine kraftvolle Erscheinung bevor ihn!“ Bu Waren schon immer ein Eldorado der Altistin- Alter schwere Leiden beugten, klug u argent nen, und das mit gutem Grund.— Damit soll gütig, war vieler Künstler und Aut dero A es dann aber auch, was die Bemerkungen an- Freund, besonders in den schwierigen u rückg geht, sein Bewenden haben, denn im übrigen gefährlichen Jahren. Die feine Studie i vereic wollen wir uns willig der Begeisterung jener Willi Schmid, der im Juli 1934 einen gewa bisher anschließen, die dafür gesorgt hatten, daß samen Tod fand, ist Zeugnis und Denkm neral sich die auch auf die feinsinnige Begleiter- für dieses Opfer und zugleich für die ei stürzt leistung von Professor Richard Laugs gerich- Menschlichkeit Peter Dörflers, der 1948 4 seiner tete Beifallsfülle am Schluß in ein herbst- päpstlichen Hausprälaten ernannt work würdi Wa. War. zicht 4 8 chi Die verschwundene Miniatur ROMAN VON ERICH KASTNER 17. Fortsetzung Es ist merkwürdig. Im Wald denkt man mehr als anderswo an seine Kindheit. Da- mals erschienen einem die Bäume viel, viel Höher als sie waren. Und das Dickicht der Büsche viel, viel undurchdringlicher und un- heimlicher als heute. Damals glaubte man noch, daß Rotkäppchen ganz in der Nähe dem bösen Wolf begegnet sein müsse. Und Wenn man einem Holzfäller und seiner Frau begegnete, träumte man nachts, man habe die Eltern von Hänsel und Gretel getroffen. Jene Eltern, die ihre beiden Kinder im Walde Aussetzten, weil das Einkommen zurückging. In diesem Alter sieht man im Wald die Wohnstätte von Elfen und Zwergen. Dann folgen Jahre, da gilt er als Umschlagplatz für heimliche Zärtlichkeiten. Und schließlich kommt die Zeit, da erinnert er einen nur noch an die Bretter, die in Schneidemühlen aus seinen Bäumen fabriziert werden, und daran, daß kein Mensch mehr als vier Bret- ter benötigt, um wohlverwahrt, wenn auch ohne Fenster, die letzte Reise anzutreten. Und immer werden die Wälder rauschen. Und immer wird der Wind leichtfüßig über die Wipfel laufen.— Oh, es wäre viel wert, wenn man an die Seelen wanderung zu glau- ben vermöchte. Doch wer hat die Kraft dazu? Auf einer Wiese dicht am Rande der Heide setzte sich Irene Trübner ins grüne Gras. Dann legte sie sich sogar um und starrte durch das Gitferwerk der Halme und Blättchen hinauf in den blauen Himmel. Die beiden Männer hockten sich notgedrungen auf den Rasen und saßen dort, als seien sie bei Chinesen zu Besuch. Die Grillen stimmten ihre Mandolinen. Die Heuhüpfer übten Weitsprung. Und ein leichtgläubiger Zitronenfalter— oder war er nur kurzsichtig?— setzte sich auf die Stoff- blume, die an Fräulein Trübners Hut fest- genäht war. Es dauerte Minuten, bis er den Betrug merkte und enttäuscht und ohne Honig davonflatterte. Rudi Struve sagte:„Man sollte hierblei- ben. Wir könnten uns drei Hütten bauen. Was halten Sie davon? Herr Külz würde aus wilden Kaninchen Kalbsleber wurst machen, und Wiener Schnitzel. Fräulein Trübner könnte Blaubeeren pflücken und Lindenblütentee kochen. Und aus Buch- eckern, hab ich gehört, kann man sogar Brötchen backen.“ „Und Sie“, fragte Irene Trübner,„wollen Sie denn gar nichts tun?“ „Ich brächte Aale und Flundern heim.“ „Können Sie denn angeln?“ fragte Külz. „Nein. Ich führe jeden Tag mit der Stra- Benbahn nach Warnemünde und kaufte die Fische in der Räucherei.“ Sie lachten und waren lustig. 5 Bis sie merkten, daß sie in einem Amiei- senhaufen sahen. Als sie in Warnemünde anlangten, war es dunkel. Sie gingen noch auf die Mole hinaus und lehnten lange an der steinernen Brü- stung, die Land und Meer streng voneinan- der scheidet. Es ist schade, daß dieses Schauspiel allen Menschen zugänglich ist. Manche sind sei- ner nicht wert. Als die Prei auf dem Rückweg am Leucht- turm vorbeikamen, begegneten sie einem Mann, der Herrn Struve bekannt vorkam. Er wußte nicht recht, wo er den Kerl hin- tun sollte, und sagte seinen Begleitern nichts davon. Vor einer Tanzdiele blieb Fräulein Trüb. ner stehen und studierte die Schilder, die im Vorgarten angebracht waren. Auf diesen Schildern wurde den Kurgästen mitgeteilt, daß am Abend ein Kostümball stattfände. Uebrigens unter dem Motto: Eine Nacht in St. Pauli“. Kostüme, so hieß es, seien zwar erwünscht, aber keineswegs unerläßliche Be- dingung. „Zu diesem Ball gehen wir!“ entschied Fräulein Trübner. „Lieber nicht“, riet Papa Külz.„Ich glaube, wir sollten uns bis morgen möglichst unsichtbar machen.“ Rudi Struve pflichtete ihm bei.„Tanzen können wir auch in Berlin“, meinte er. Fräulein Trübner widersprach aufs leb- hafteste und nannte die beiden Männer Spahverderber. „Sie sind ein kleines Kind“, sagte Külz. „Wir werden gemütlich Abendbrot essen, einen Schoppen trinken und in die Klappe gehen. Morgen früh müssen wir zeitig auf- stehen.“ 8 Es war nichts zu wollen. Sie drohte schließlich, sie werde mutterseelenallein ge- hen. Ihre Schuld sei es nicht. „Schrecklich, schrecklich!“ sagte Külz.„Es kommt nämlich dazu, daß ich, sobald ich Musik höre, einschlafe. Besonders nach dem Abendbrot. Ich habe mein Leben lang früh um fünf aufstehen müssen. Außerdem bin ich unmusikalisch wie ein Nilpferd.“ Presse Aber was blieb den Männern übrig? Sie„Schöner“, meinte der junge Mann. 5 gaben selbstverständlich nach. Der Fleischermeister trank wieder ein In Als sie im Hotel Beringer angekommen Schluck und sagte hierauf:„Behüt dich co buru, Waren, trennten sie sich für kurze Zeit. es hat nicht sollen sein. Na, es war ja aud stellu Dann aßen sie in der Veranda gemeinsam so, wie's war, ganz ulkig!“ ichen zu Abend. Der junge Mann blieb beim Thema.„n Grune „Wir haben ganz vergessen“, meinte Rudi merhinl« Wandte er ein., Man muß den fl den d Struve,„uns nach dem Ergebnis des Tele- exemplarisch betrachten. Man muß en und e kongesprächs zu erkundigen, das Sie mit Nutzanwendung daraus ziehen.“ hinte. mrer Gattin geführt haben.“„Zum Beispiel?“ fragte Irene Trübner g. 55 Papa Külz wußte zunächst gar nicht, von spannt. 4 gag 5. wem die Rede war.„Ach so!“ rief er endlich.„Wenn ich jemals heiraten solltes, 8 Kreis „Sobald jemand von meiner Emilie sagt, Rudi Struve,„dann werde ich, sobald 1 85 sie sei meine Gattin, wird sie mir ganz Gattin— Entschuldigung! meine be 9 kremd. Warum sagen Sie denn nicht gleich Streit sucht, nach Kopenhagen fahren“ zc0n 5 Gemahlin? Emilie ist meine Frau! Alles an- Die junge Dame erhob sich.„Ich schen 5 dere ist übertrieben.“ im Augenblick überflüssig zu sein, Derart. Di „Hat sie sehr geschimpft?“ fragte Fräu- gen Lebensweisheiten bin ich nicht gewad. tes d lein Trübner.„War es sehr arg?“ sen.— In fünf Minuten hole ich die Hertt] in Bu Das ist es ja“, meinte Külz,„Ich kann's ab. Zum Balli Sie verneigte sich und ae] und! noch immer nicht glauben. Emilie hat über- Die zwei Männer hoben die Gläser bo die it haupt nicht geschimpft. Das erstemal seit und zwinkerten einander lustig zu. 5 5 N unserer Hochzeit.“„Solche Gespräche können die Fraue! Luft „Was hat sie denn getan?“ nicht vertragen“, meinte Külz.„Aber gan 0 Papa Külz wurde verlegen und trank im Ernst, mein Lieber: Wenn Sie Fe 5 einen Schluck, ehe er sich näher ausließ. sein werden, dann fahren Sie ja nach 5 85 „Geweint hat sie!“ sagte er dann.„Sie hat benhagen, ehe es zu spät ist!“ in“ get das erstemal geweint.“»Muß es unbedingt Kopenhagen 88 1 15 „Vor Freude?“ fragte Struve.„Bewahre! Meinetwegen an den Nordpl 5 diebe Der alte Mann nickte.„Unheimlich, nicht? Pie Frauen merken erst, was sie an uns e] minis Ich war zu Tode erschrocken. Aber sie hat ben, wenn wir nicht zu Hause sind.„ Poddes tatsächlich geweint. Wie n Kind. Sie brachte„Soviel über die Geographie der be ren kein Wort heraus.“ sagte der junge Mann.„Darf ich sie auftd Regie »Da haben wir's!“ erklärte Struve.„Wenn dern, unseren nur allzu begreiflichen Kum von Sie vor zwanzig Jahren zum ersten Male da- mer mit Beaujolais zu begießen?“ Kü und vongelaufen wären, hätte Ihre Gattin—„Sie dürfen“, erwiderte Oskar Kl ande Entschuldigung!— Ihre Frau schon damals„Prost junger Mann!“ fn A vor Freude geweint.“„Prost, alter Herr!“ rief Struve. 5 15 Was! „Genau dasselbe habe ich mir gedacht, die Frauen nicht wären, gäb's für uns 5 wech als ich den Hörer wieder eingehängt hatte“, Aufregungen. Und was wäre ein Leben ene polit entgegnete Külz.„Das ganze Leben wäre Aufregungenl!“ 130 N bel anders geworden.“ a Fortsetzung fab“,