Nr. — 0 Velde Klären Spiel aut Verkform ber 190) Heng aulge. erkbun m Jahrs Sich biz 1818 ON ummlung jetzt in lich an kür aber und den ngS-Aus. d Freun. kt in daz Arlsruher Ohl dem mausbal em Finn ser dre iko wir. etto, en Zunächzt anbau in heimat. tionalen nischen d' Archi. Mexiko d avant- npfinden U in der 8 einer Kollegen Iregun- tes Bei- Tagung zen Mit- Jem nun 2 Seinen becher Belgier er Dr. 1952 die m 1900. et hatte Kenner Hte der er stet Kontakt van de iche und Abt. Ur. empfing Irch van eigenes ogh von humani. Während r Selber inzelnet ei leben der sich elt ent ie nei Wirk f daß e en Wie „ die el nflüssen elde ste jer abel ng nach lichkeit itbilder van de lr seine n Uccle nie zwi iber das len leti- och im- onischen de 1914 als Lei- derlegen r— und das spä- e in alle ung des ſale die ing be. n Ideen Atigkel zeit de- der Wei⸗ U8g. — gebrüllt nl Oeff⸗ n!“ 1 Er ver- ng und nn fuhr nd lau- Portier. serlei- ſurchge⸗ r junge einen ate.„ln Allkom- d geben ja? 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Jebereinstimmend gelangte man zu dem Er- gebnis, daß die von der FDP formulierte autwort auf die beiden ersten Fragen des gundeskanzlers nicht als erschöpfend an- gesehen werden könne, Das Bekenntnis zu den Pariser Verträgen habe man mit Inter- eise verzeichnet, aber es besage nichts über en Kurs, den die Freien Demokraten auf Grund dieser Verträge einschlagen wollen. Diesen Gedanken hat Dr. Adenauer in einem neuen Schreiben an die FDP-Fraktion niedergelegt. Dem Wunsch nach einer Koali- Erregung über eine Berlin. Die drei Westmächte bereiten— nut Agenturmeldungen gegenwärtig enen scharfen Protest gegen den sowieti- schen Versuch vor, Ostberlin zum Teil eines souveränen Staates, der sogenannten Deut- schen Demokratischen Republik, zu erklä- gen. Der Wortlaut der Protestnote werde zur zeit von den Botschaften der drei Regierun- gen in Bonn ausgearbeitet und dann den deglerungen zur Billigung vorgelegt werden. Ama zu diesem Schritt gab eine Er- Härung des Militärkommandanten im so- Wjetischen Sektor, Generalmajor Dibrowa, Oitberlin sei die Hauptstadt der von der Sowjetunion anerkannten DDR und kein besetzter Sektor Berlins. Mit dieser Fest- stellung hatte Dibrowa die Annahme eines Protestes des amerikanischen Stadtkomman- danten gegen die vorübergehende Festnahme von vier Amerikanern durch Volkspolizisten n Ostberlin verweigert. Der amerikanische Stadtkommandant protestierte gegen diese Aufkassung und hat seine Regierung um eine Intscheidung gebeten. Er erklärte, diese Unstellung der Sowjets öffne die Tür zu ſeiteren Zwischenfällen. i Bei seiner Unterredung hatte der amerika- lische Kommandant seinem sowjetischen Kol- legen mitgeteilt, daß er in Ostberlin keine andere Autorität als die sowjetische an- eikenne. Dibrowa antwortete, er würde in Ostberlin nur als Vermittler fungieren, da die Vereinigten Staaten die DDR nicht anerkennen. Die Aeußerungen des sowjetischen Kom- mandanten haben in Westberlin starke Er- desüng ausgelöst, weil sie geeignet sind, den ermächtestatus der Stadt anzurühren. Auf grund der Viermächte- Vereinbarungen über Berlin gehörte der Sowjetsektor nur de facto aber nicht de jure zur Sowjetzone, ebenso 1 Westberlin bisher nicht als Land der dongdesrepuplik anerkannt wurde. Die jets hatten in ihrer Erklärung über die cuperänität der DDR die Vereinbarungen e Pie Angehörigen des Bundesgrenz- drüder haben volle Entscheidungsfreiheit ibertret, 0 785 zu den neuen Streitkräften iber 1 Wollen. Das ist in dem Gesetz n die 55 Ueberführung des Grenzschutzes 0 ehrmacht kestgelegt, das am Mitt- ud d m Bundeskabinett beschlossen wurde 0 8 nach Verabschiedung des Soldaten- 1 in Kraft treten soll. Binnen eines es 8 Inkrafttreten des Gesetzes ene U 8 Grenzjäger erklären, daß sie 0 80 Arkünrung in die Wehrmacht ab- den 8 8 beim Bundesgrenzschutz blei- ſerteic en. Andererseits hat aber auch der che AdlSungsminister innerhalb der glei- n die Möglichkeit, die Uebernahme a Angehöriger des Grenzschutzes im ane mit dem Bundesinnenminister rd 8 Das gleiche Einspruchsrecht 1 em Personalgutachter-Ausschuß kür 1 Prüfung unterliegenden O leiere 101 0 8 an auf werts zugestanden, ob- Anspruch dafür ge- „en kein rechtliches eden 1875— liches Institution Bundesgrenzschutz bleibt Die Institution des Bundesgrenzschutzes wird dur 75 f 1 das Gesetz erhalten. Wie ein der 5 des Innenministeriums sagte, hat mnenminister den Zünd 8 auch die Absicht, 8g 1 8 7518 Jssrenzschutz neu aufzubauen, In der ehenzeit soll die Bereitschafts- do! j 8 e der Länder für die Aufgaben Despr benzsicherung herangezogen werden prechu mit den La Jer- Regierungen Die Ueberführung in die Wehrmacht soll 2 möglichst in geschlos- im Gange. Grenzschu 5 auch dem Geset deuen 1 dene 55 8 n Verbänden erfolgen.— Zum eiter der Unterabteilung militärisches Von unserer Bonner Redaktion Bundeskanzler Dr. Adenauer den Freien Demokraten mitteilen, daß er mit der Antwort auf seine Fragen, welche die FDP wie berichtet— am Dienstagabend erteilte, nicht zufriedengestellt sei. Dr. Adenauer erwartet eine präzisere Stellungnahme über die künftige Politik der Freien Demo- des der tionsbesprechung unter dem Vorsitz Bundeskanzlers und unter Teilnahme FDP soll Rechnung getragen werden. Bei dieser Gelegenheit will man klären, ob eine Annäherung der Standpunkte noch möglich ist. Allerdings wird eine derartige Zusam- menkunft— aus Zeitgründen— erst nach Abschluß der außenpolitischen Debatte des Bundestages stattfinden können. Oppositionsführer Erich Ollenhauer be- zeichnete am Mittwoch— wie der Presse- dienst der SPD meldet— das Ultimatum des Bundeskanzlers als unmögliches Vorgehen. Wo kommen wir hin, so fragt der Opposi- tionsführer. wenn der Regierungschef eines demokratischen Staates solche ultimativen Lovyalitäts- Vorschriften an einen Partner seiner Koalitionsregierung richtet und auch noch die Vorsitzenden der anderen Koali- Erklärung Dibrowas „Ostberlin Hauptstadt der souveränen DDR“/ Westmächte protestieren Von unserer Korrespondentin Angela Am Ende über Berlin als gültig anerkannt und der Pankower Regierung die Auflage erteilt, daß der Verkehr von Angehörigen der West- mächte von und nach Berlin der sowjetischen Kontrolle vorbehalten bleibe. Westberlins Bürgermeister Dr. Suhr er- klärte, der Viermächte-Status Berlins werde durch die Aeußerung Dibrowas nicht auf- gehoben. Dibrowa habe nach seiner— Suhrs Auffassung lediglich darauf hinweisen Wollen, daß der Sowietsektor nicht mehr militärisch besetzt sei. Gegen eine Uberbewertung der Feststellung Dibrowas, Ostberlin sei die Hauptstadt der DDR und kein besetzter Sektor, spricht auch die Tat- sache, daß die Volkspolizisten sich bei der Festnahme der amerikanischen Staatsbürger an die Souveränitäts- Beschränkungen hiel- ten und die Festgenommenen zur sowie- tischen Kommandantur brachten. Die Be- sorgnisse jedoch gehen dahin, daß die Sowjets etwa versuchen könnten, künftig bei derartigen Zwischenfällen die sowiet- zonale Regierung als allein zuständig vor- zuschieben, um somit ihre Anerkennung zu erreichen. Dagegen spricht wiederum, daß die Initiative zu der Aeußerung Dibrowas nicht von den Sowjets, sondern von den Amerikanern ausgegangen ist, die gegen den Zwischenfall protestierten.— In Ostberliner Zeitungen wurde die Aeußerung Dibrowas mit keiner Zeile erwähnt. „Westberliner Frontstadt- Strategen stürzen“ (dpa) Als Ziel der Sowjetzonenrepublik bezeichnete der Ostberliner Oberbürgermei- ster Friedrich Ebert(SED) am Mittwoch den Sturz der Westberliner„Frontstadt- Strategen und Revanchehetzer von ihren Machtpositionen“. Ebert sprach in einer Festsitzung zum siebten Jahrestag der Grün- dung des Ostberliner Magistrats, die die Spaltung Berlins bedeutete. Es gelte, nun in ganz Deutschland und in ganz Berlin„demo- Kkratische Verhältnisse“ zu schaffen. Grenzjäger können sich frei entscheiden bas Gesetz über die Uebernahme des Bundesgrenzschutzes in die Streitkräfte Von unserer Bonner Redaktion Personal im Bundesverteidigungsministerium ist Generalmajor a. D. Burkard Müller-Hille- brand berufen worden, verlautete— nach AP— am Mittwoch aus dem Ministerium. Mit der Antwort nicht zufrieden Der Kanzler fordert in einem dritten Briei an die FDP präzise Auskunjit tionsparteien bestimmen wolle? Diese koali- tions- internen Auseinandersetzungen, die nach außen offenbar die Stärke Adenauers demonstrieren sollten, könne im In- und Ausland nur das Vertrauen in den demokra- tischen Geist der Bundesrepublik erschüttern. Die Bundestagsfraktion der FDP wird am 10. Januar turnusmäßig einen neuen Frak- tionsvorstand wählen. Dieser Beschluß wurde — wie dpa meldet— am Mittwoch auch for- mell von der Fraktion gefaßt. In diesem Zusammenhang habe der hessische Landes- Vorsitzende der FDP, August Martin Euler, darauf verzichtet, einen Mißtrauensantrag gegen den Fraktionsvorsitzenden Dr. Dehler zur Abstimmung zu stellen. Terminplan für Wehrgesetze Bis zum 1. März Basis geschaffen Bonn.(AP /dpa) Der erste Vorsitzende des Sicherheitsausschusses des Bundestages, Vizepräsident Dr. Jäger(CSC), erklärte am Mittwoch, er habe die große Hoffnung, daß der Bundestag die für die Wehrgesetz- gebung notwendigen Verfassungsänderungen „mit allen Parteien— Koalition und Oppo- sition verabschieden werde. Bis zum 1. März wird nach Ansicht Jägers die ge- setzliche Basis für die Aufstellung der Streitkräfte in vollem Umfang geschaffen sein. Er hob hervor, die SPD habe sowohl im ersten als auch im zweiten Bundestag in Fragen der Wehrpolitik„sehr sachlich mit- gearbeitet“. Nach Jägers Terminliste, die für die Verabschiedung der Gesetze für die Ver- fassungsergänzungen und des Soldatenge- setzes jetzt vorgesehen ist, wird der Sicher- heitsausschuß bis Weihnachten die Beratun- gen über die Verfassungsänderungen ab- Schlieben. Im Januar wird er sich dann mit dem Soldatengesetz befassen, während der Rechtsausschuß die Verfassungsänderungen behandeln kann. Am 2. Februar sollen die 5 ingsänderungen und am 3. Februar das Soldatengesetz in zweiter und dritter Lesung verabschiedet werden. Milch teurer- Zueker billiger Beschluß des Bundeskabinetts Bonn.(Eig.-Bericht) An einem bestimm- ten Stichtage wird nach einem Beschluß des Bundeskabinetts, falls der Bundesrat zu- stimmt, in Kürze der Trinkmilchpreis um drei Pfennige je Liter erhöht. Zum Schutze der Lebenshaltung der von dieser Erhöhung betroffenen Verbraucher wird als Aus- gleichsmaßnahme die Zuckersteuer um 16,5 Pfennig je Kilogramm auf 10 Pfennig ce gesenkt. Da die bäuerlichen Milcherlöse je- doch eine Verbesserung um vier Pfennige je Liter erheischen, sollen auch noch Um- satzsteuererleichterungen eingeführt wer- den.(Näheres siehe Wirtschaftsteil.) An seinem gestrigen 81. Geburtstag stellte sich Großbritanniens ehemaliger Prem ier, Sir Winston Churchill, in bester Laune an der Seite seiner Gemahlin den Fotografen. Trotz unzähliger Glückhwunschbotschaften aus allen Teilen der Welt wurde der dem familiare Rahmen der Feierlichkeiten nicht gesprengt.(Siene auch Seite 2.) Dulles und Eden zu A „Das von Moskau verbreitete Washington.(AP) Die Vereinigten Staa- ten und Großbritannien haben am Mittwoch das von Radio Moskau verbreitéte Angebot, Alle Atomwaffenversuche einzustellen, zu- rückhaltend aufgenommen. Der amerika- nische Außenminister Dulles erklärte, die SA hätten die Frage einer Einstellung der Versuche be seit Monaten geprüft, bis- Ber jedoch keine Formel gefunden, die zu- verlässig und auch in ihrem Interesse sei. Der britische Premierminister Eden sagte im Unterhaus, Großbritannien wolle das so- wWjetische Angebot in Erwägung ziehen, doch dürfe niemand eine bedingungslose An- nahme durch die britische Regierung er- warten. Während Dulles betonte, die USA seien bisher hinsichtlich einer Einstellung der Versuche zu keinen positiven Schlußforde- rungen gekommen, sagte Eden in einer Stel- lungnahme zu einem Antrag von 16 Labour- Abgeordneten, die britische Regierung solle ihre Versuche einstellen und auch bei der amerikanischen und sowjetischen Regierung auf eine Einstellung dringen, seine Regie- rung sei nach wie vor der Ansicht, daß nur ein umfassendes Abrüstungsabkommen eine Heute beginnt die große Debatte Auftakt eine Regierungserklärung/ Eigene Entschließung der SPD Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Mit einer Regierungserklärung, die Außenminster von Brentano abgibt, wird heute morgen um 9 Uhr die zweitägige außenpolitische Debatte des Bundestages über das Ergebnis und die Folgen der Gen- fer Konferenz eröffnet. Die Aussprache über die Regierungserklärung, die nach längerer Erörterung vom Kabinett einstimmig ge- billigt wurde, beginnt am Freitag. Sie wird nach den Gewohnheiten des Parlaments von dem Sprecher der Opposition, Erich Ollen- hauer, eingeleitet. Weiter werden sprechen: Für die CDU/CSU der Vorsitzende des Aus- Wärtigen Ausschusses, Kurt Kiesinger, für die FDP Dr. Max Becker, für die DP ihr Fraktionsvorsitzender Dr. Brühler und für den BHE der Abgeordnete Gille. Bundes- kanzler Dr. Adenauer wird— zum ersten Mal nach seiner Erkrankung— an der Sit- zung des Bundestages teilnehmen. Das parlamentarische Bonn stand am Mittwoch im Zeichen der Vorbereitungen für die außenpolitische Ausein andersetzung. Es ist aber nicht anzunehmen— wie man ur- sprünglich gehofft hatte— daß sie mit einer gemeinsamen Entschliebung der Fraktionen enden wird. Die SPD-Fraktion hat angekün- digt, daß sie eine eigene Entschließung ein- bringen will, ohne sich auf Vorschläge der übrigen Parteien einzulassen. Zwischen Gesfern und Morgen Der Flüchtlingsstrom aus der Sowzet- zone nach West-Berlin ist im November spürbar zurückgegangen. Es meldeten sich 15 500 Flüchtlinge, das sind rund 6000 we- niger als im Oktober. Der Anteil der Jugend- lichen hat ebenfalls beträchtlich abge- nommen. „Zur Vermeidung größerer Pannen“, die durch die Planrückstände der Landwirtschaft drohen, sei die Sowjetzone genötigt, die Regierungen anderer Ostblock- Staaten um Hilfe zu bitten, erklärte der Sekretär des SED- Zentralkomitees, Erick Mückenberger. Diese Hilfe dürfe natürlich nicht als Ge- schenk erwartet werden. 65 Heimkehrer aus der Tschechoslowakei trafen am Mittwoch auf dem deutsch- tsche- chischen Grenzbahnhof Schirnding ein. Da- mit sind im November 353 Deutsche aus der CSR zurückgekehrt. Nach Warschau gereist ist der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Heinrich Weitz. Er trifft dort mit dem Präsidenten des Polnischen Roten Kreuzes, Dr. Rufkie- wi cz, zusammen, um über die Zusammenfüh- rung in Polen lebender Deutschen mit ihren Angehörigen in der Bundesrepublik zu Sprechen. Der erste Paneuropa-Club im Bundes- gebiet wurde in Baden-Baden gegründet. Er zählt bisher 45 Mitglieder deutscher und französischer Nationalität. Die Ehrenpräsi- dentschaft hat Graf Coudenhove-Kalergi, der Präsident der Paneuropa-Bewegung, übernommen. Der Club will europäische Probleme erörtern und auf persönliche Ba- sis die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich fördern. Für den deutschen Botschafter in Mos- kau— dessen Name immer noch nicht be- kannt ist— wird die Bundesregierung in Kürze um das Agreement nachsuchen, ver- lauteste aus Bonn. Die Verhandlungen in Paris zwischen den Botschaftern von Malt- zen und Winogradow über technische Einzel- heiten des Botschafter-Austausches würden fortgesetzt. 39 Kriegsverurteilte befinden sich nach einer eben in Haag veröffentlichten amt- lichen Liste, noch in niederländischem Ge- Wahrsam. Es wird betont, daß die im Zucht- haus Breda inhaftierten Verurteilten Ver- brechen begangen hätten und nicht als Kriegsgefange gelten könnten. 15 Ver- urteilte haben lebenslängliche Strafen zu verbüßen. 5 Deutsche Investitionen in Süditalien wurden von Bundeswirtschaftsminister Er- Hard, der dieses Gebiet bereiste, in Rom be- fürwortet. Erhard sagte, die Lage Süditali- ens mit seinem niedrigen Lebenstandard sei ein europäisches Problem. England und Agypten sind übereingekom- men, die Bevölkerung des Sudan in einer Volksabstimmung über den Status ihres Ge- biets entscheiden zu lassen. Es müssen daher einige Artikel des britisch- ägyptischen Sudan- Abkommens vom Februar 1953 geändert werden, da diese Entscheidung in die Hände der zu wählenden Verfassunggebenden Ver- sammlung legten. Als„baren Unsinn“ bezeichnete Aegyp- tens Ministerpräsident Nasser in einem Interview mit einer Pariser Zeitung alle Berichte über eine mögliche Abkehr Aegyp- tens vom Westen. Bei der UNO in New Vork ist nach ein- monatiger Abwesenheit die französische Delegation wieder in die Vollversammlung eingezogen.— Während Nationalchina ent- schlossen ist, sein Veto gegen die Aufnahme der mongolischen Volksrepublik in die UNO einzulegen, erklärte sich England bereit, auch der Aufnahme dieses Staates zuzustim- men, wenn dadurch der Engpaß in der Frage der Zulassung neuer Mi den werden könnte. d g 1 1 1 In Argentinien hat die Regierung die Auflösung der Peronistenpartei angeordnet. Ruhestand des Geburtstagskindes gemäße Bild: AP tomwaffen versuchen Angebot ist keineswegs klar“ endgültige Lösung derartiger Probleme bringen könne. Der Premierminister sagte, das von Radio Moskau verbreitete Angebot sei kei- neswegs klar. Offlziell sei die sowjetische Regierung noch nicht an Großbritannien mit einem derartigen Angebot herangetre- ten, doch werde ein solches Anerbieten selbstverständlich erwogen werden. Das An- gebot würde jedoch in einem besseren Lichte erscheinen, wenn es vor dem jüngsten gro- Ben sowjetischen Wasserstoffbombenversuch unterbreitet werden wäre. Oppositionsführer Attlèee ersuchte den Premierminister, das sowjetische Angebot angesichts der Tatsache in Erwägung zu ziehen, das verschiedene Wissenschaftler un- günstige Auswirkungen der Versuche auf die Menschheit befürchteten. Professor Tadao Namekawa von der Universität Tokio hat die Ueberzeugung ge- aliBert, daß die große sowjetische Explosion nicht, wie bisher angenommen, auf der Halb- insel Kamtschatka, sondern in der Wüste Gobi in der Mongolei stattgefunden hat. (Siehe auch Kommentar.) Abrüstungsdebatte bei der UNO Im politischen Ausschuß der UNO hat am Mittwoch die lange erwartete Abrüstungs- debatte begonnen. In seiner Eröffnungsrede forderte der stellvertretende sowjetische Außenminister Kusnetzow die Westmächte auf, die weiteren Abrüstungsbesprechungen hauptsächlich auf Probleme zu konzentrie- ren, in denen eine Einigung greifbar er- scheine. Durch die bisherige Art, wie die Westmächte das Abrüstungsproblem angin- gen, könnten keine positiven Ergebnisse erzielt werden. Die Westmächte hatten darauf bestanden, daß vor einer Abrüstung zunächst die erforderlichen Sicherungen und Kontrollen geschaffen werden müßten. Türkische Regierungskrise aus wirtschaftspolitischen Gründen Ankara.(AP) Die demokratische Partei des türkischen Ministerpräsidenten Menderes hat am Dienstagabend in einer stürmisch verlaufenen, Fraktionssitzung sämtliche 16 Mitglieder der Regierung wegen der ungün-⸗ stigen wirtschaftlichen Lage des Landes zum Rücktritt gezwungen, dem Ministerpräsiden- ten jedoch das Vertrauen ausgesprochen. Auf der Fraktionssitzung, an der fast alle 500 Abgeordneten der Demokratischen Partei im türkischen Einkammerparlament teil- nahmen, wurden insbesondere der Anstieg der Preise und die Verknappungserschei- nungen bei verschiedenen wichtigen Waren kritisiert. Am Mittwoch hat auch Ministerpräsident Menderes Staatspräsident Celal Beyar seinen Rücktritt angeboten, der jedoch abgelehnt wurde. Menderes wurde mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Letele Meldung Nationalversammlung wird aufgelöst Paris.(AP) Die französische Regierung hat beschlossen, die Auflösung der National- versammlung anzuordnen. Der Beschluß wurde nach einer dreieinhalbstündigen Kabi⸗ nettsitzung bekanntgegeben. Ueber den in Aussicht genommenen Zeitpunkt für die Neuwahlen ist noch nichts bekannt. Seite 2 3 8 MORGEN Donmerstag, 1. Dezember 1955/ Nr. 1 A MN Donnerstag, 1. Dezember 1955 Viel Blech um„Kupfernen“ Stoßseufzer eines Wirtschaftsredakteurs: „Dies ist bestimmt— ich schwöre es— der Vorletzte diesjährige Artikel über den Kup- fernen Sonntag.“ Es beginht am frühen Morgen, wenn der Journalist die Wohnung verläßt, und setzt sich— die redaktionelle Arbeit überaus stö- rend— in einem fort. Die unausgesetzte Fragestellung der letzten Tage lautet:„Wer- den am 4. Dezember, werden, am Kupfernen Sonntag also, die Geschäfte offen haben?“ Antwort verlangt der ehrbare Kaufmann, und verbindliche Antwort verlangt auch Lieschen Müller, die behufs gemeinsamer Weihnachtseinkäufe ihre Tante aus der Framkenthaler Gegend nach Mannheim Zitieren will. Die Oeffentlichkeit hat ja keine Ahnung, wie vorsichtig, ja wie ängstlich Journalisten sind, sollen sie verbindliche Erklärungen Abgeben. Und an dem Kupfernen Sonntag 1955 ist so allerhand dran, was ungewiß ist. Wenn der Journalist aber die Fragesteller an behördliche Instanzen, an die zuständigen Organisationen usw. verweist, dann wird offenkundig, daß diese Stellen hinsichtlich des 4. Dezembers noch ängstlicher, noch zu- rückhaltender sind, als die Journalisten. Es schwebe alles in der Luft hört man da als „amtliche Auskunft“. In Bonn haben es die eilfertigen Gesetzes- fabrikanten auch schon spitz bekommen, daß die Sache mit dem„Kupfernen“ völlig schief zu laufen verspricht. Dem Bundesrat, der sich mit dieser Frage„schon“ am 2. De- zember befassen soll, sind die Mängel des skandalös leichtfertig formulierten Gesetzes micht verborgen geblieben. 95 zu 1 stehen die Wetten, die darüber abgeschlossen wer- den, daß der Bundesrat den bereits ange- kündigten Antrag eines Landes, die Bera- tung auszusetzen, annehmen wird. Damit würde der„Kupferne Peter“ des Jahres 1955 den Ländern zugeschoben. Uebrigens ist auch— wie zuverlässig ver- lautet— der Bundespräsident nicht gewillt, auf die übereifrige Form der Gesetzgeber des Bundestages einzugehen. Es steht dem Bun- despräsidenten nämlich frei, nochmals mit dem Bundesrat Fühlung aufzunehmen, um Verschiedene Fragen zu klären. In einem solchen Falle würde allerdings— immer vor- Ausgesetzt, daß der Bundesrat wider Erwar- ten Schließung der Geschäfte am 4. Dezem- ber beschließt für den diesjährigen Kupfernen Sonntag kein bundeseinheitlicher Ladenschluß-Beschluß Rechtskraft erlangen, Weil die Zeit zu kurz ist. Eine Entscheidung allerdings, eine Ent- scheidung von sehr schwerwiegendem Cha- rakter wird der Bundesrat zu treffen haben. Auch wenn er auf Sachentscheid verzichtet, hängt es von der Art, wie das Gesetz vom Bundesrat behandelt wird, ab, ob Arbeits- zeitregelung zustimmungsbedürftig ist oder nicht. Schon aus diesem Grunde dürfte dem Bundespräsidenten an gründlicher rechts- Politischer Prüfung des Gesetzes liegen, damit einer nachträglichen Verfassungsklage nicht die Wege geebnet werden. Wie dem auch immer sei. Der Chronist neigt zu der Ansicht, daß der diesjährige Kupferne Sonntag gerettet wird. Er neigt auch zur Auffassung, daß mit dem Ueber- raschungsmanöver der Herren Sabel und Kollegen das Vertrauen des einzelnen, des Staatsbürgers zur Rechtssicherheit, die demo- Kratische Staatswesen verbürgen soll, schwe- ren Schaden erlitt. Nichts, aber auch nichts, ärgert nämlich gerade Lieschen Müller, Herrn Schulze und Frau Meyer mehr, als der Umstand, daß ihnen jemand hereinreden Will in ihr sonntägliches Programm, das den Kupfernen Sonmtag für Einkauf eingeplant Hat. F. O. W. Radioaktive Wolken Der Menschheit droht Vernichtung auch ohne Krieg. Sie ist sich dessen nicht recht bewußt, noch nicht, und sie will auch gar nicht daran denken. Denn es führte zum Fatalismus, der ohnehin schon um sich greift. Bis jetzt sind vor allem die Japaner die Leidtragenden. Sie bekommen den„Segen“ von beiden Seiten: von den amerikanischen Atom- Versuchen im Pazifik und von den so- Wjetischen in Sibirien. Doch auch aus vielen anderen Teilen der Welt wird verstärkte Radioaktivität der Luft gemeldet. Ver- Ursacht durch die letzte russische Wasser- stoffbomben-Explosion, von Moskau stolz die„bisher gewaltigste“ genannt. Das wiederum ließ den Amerikanern keine Ruhe und flugs kündigten sie ihre neuen Versuche für Frühjahr kommenden Jahres an. Wiewohl sie, die Amerikaner, sich noch immer im Besitz der allerstärksten Vernichtungswaffe glauben. Denn Stillstand hieße Rückschritt, hieße, die Gegenseite überholen zu lassen, und das ganze mühsam aufgebaute Gleichgewicht käme ins Wanken. Die Russen, nicht faul, werden ihrerseits versuchen, eine noch höllischere Bombe und die Amerikaner werden daraufhin und die Radioaktivität der Luft, bislang noch in„ungefährlichen“ Grenzen, wird diese Grenze. und die Vernichtung der Menschheit auch ohne Krieg würde Wirk- lichkeit. Gibt es denn keinen Ausweg? Dieser Ausweg wird schon seit Jahren gesucht. An den Konferenztischen der Großen, in den von ihnen beauftragten Sachverstän- digen- Kommissionen, in den Ueberlegungen der verantwortlichen und verantwortungs- bewußten Politiker. Zahlreiche Abrüstungs- Vorschläge wurden schon ad gcta gelegt, viele weitere harren der Erledigung. Immer neue Anläufe werden unternommen. dem scheinbar unentrinnbaren Kreislauf der Vernichtung doch zu entrinnen, das Atom- Gespenst vom Himmel zu verscheuchen. Im Prinzip ist man sich einig. In den Details gelang der Brückenschlag noch nicht. Hie die Forderung: erst wirksame Kontrolle. dort der Ruf: erst Abrüstungs-Taten(und auch dann— möglichst— keine Kontrolle). Was uns bleibt, ist der Trost, die Brücken- bauer sind an der Arbeit. Ist die Hoffnung, die Vernunft muß doch endlich siegen. Ist die Ueberzeugung, beide Welten sind gleichermaßen gefährdet; und ist die Gewißg- Reit, schon im letzten Krieg standen grau- same Vernichtungsmittel bereit, gab es Gift- gas, das nie zum Einsatz kam d Nicht immer gleich nach dem Staat rufen Kritik des Stuttgarter Landtags am neuen Haushalt und an der Landespolitik Stuttgart, 30. November In der Generaldebatte über den Haus- haltsplan-Hntwurf für 1956/57 übten die Sprecher der Fraktionen am Mittwoch im Stuttgarter Landtag zum Teil erhebliche Kritik an den Voranschlägen des Finanz- ministers. Sie erkannten aber zugleich die rechtzeitige Vorlage des Haushaltsplanes an, der noch vom jetzigen Landtag verabschie- det werden soll. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. er mann, begrüßte, daß es gelungen sei, die Finanzen des jungen Bundeslandes auf eine klare Ebene und zum Ausgleich ge- bracht zu haben. Das Anwachsen des Haus- haltsvolumens auf über 2,6 Milliarden Mark müsse jedoch zur Besinnung mahnen. Damit sei ein Maß von Verstaatlichung des Lebens eingetreten, das allmählich in eine starre und in eine Schwerfälligkeit hineinführe. die dem freien Schaffen des Menschen nicht mehr genügend Spielraum lasse und die die Gefahr von zuviel Staat heraufbeschwöre. Regierung und Landtag müßten den Mut haben, auch die Dinge abzubauen, in denen sie immer wieder der Bequemlichkeit vie- ler Menschen entgegenkämen. Niemand dürfe, wenn er in Not sei, zuerst nach dem Staat schreien und in ihm den sichersten Brotgeber und besten Versorger sehen. Einer weiteren Ausdehnung der Staats- aufgaben müsse auf jeden Fall ein ener- gisches„Halt“ entgegengesetzt werden. Außerdem müßten die Fehlbeträge der letz- ten Jahre durch Streichung von Ausgabe- resten und durch Verzicht auf alle nicht dringlichen Investitionen abgetragen werden. Leider sei jedoch zu befürchten, daß die Zahl der Staatsbediensteten weiter anwachse, da die Anforderungen vor allem im Schulwesen noch nicht befriedigt seien. Zur Frage des Bundesanteils an der Einkommen- und Kör- perschaftsteuer äußerte Dr. Hermann, die CDU begrüße, daß sich der Finanzminister Von unserer Stuttgarter Redak tion gegen eine Ausweitung über ein Drittel des Aufkommens einsetze. Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Dr. Moeller, setzte sich kritisch mit der Ar- beit der Großen Koalition auseinander und bedauerte das Scheitern der Bemühungen um eine Verwaltungsreform. Die SPD-Frak- tion hätte in den letzten Monaten nicht den Eindruck gewonnen, als habe sich der Mi- nisterpräsident mit seiner ganzen Autorität für dieses Ziel eingesetzt. Die SPD sei über- zeugt davon, daß es ihm sonst gelungen Wäre, auch in seiner eigenen Fraktion eine Mehrheit für eine staatspolitische Neuord- nung zu finden. Dr. Moeller beschäftigte sich eingehend mit dem Problem des Bundes- anteils und sagte, jede gesamtwirtschaft- liche Betrachtung der Haushaltspläne von Bund und Ländern werde aufgehoben, wenn beim Bund Milliarden-Beträge gehortet Würden, während Länder und Gemeinden selbst in der Hochkonjunktur nicht in der Lage seien, ihre laufenden Ausgaben aus den laufenden Einnahmen zu decken. Eine Festsetzung des Bundesanteils auf 35 Pro- zent sei nicht vertretbar, da der Bund diese Summe auch im kommenden Haushaltsjahr nicht unbedingt brauche. Der Absicht der Regierung, den Landeshaushalt durch Kür- zung der Zuweisungen an die Gemeinden zu entlasten, werde die SPD nicht zustimmen, die höhere Summe für Schulhausbauten sei dagegen zu begrüßen. Professor Gönnen wein wandte sich namens der FDP gegen den Vorwurf, der neue Etat sei ein Wahlhaushalt. Die meisten Mehrausgaben seien zwangsläufig und vom Lande nicht zu ändern. Die FDP sei ent- schlossen, gegen die Herabentwicklung der Länder zu abhängigen Bundesprovinzen an- zugehen. Erneute Aenderungen des Finanz- ausgleichs-Gesetzes zu Lasten der Gemein- den lehne auch die FDP ab. Größere Ein- sparungen ließen sich nur durch eine sinn- volle Verwaltungsgliederung erreichen. Die Regelung des Landesverwaltungsgesetzes aber entspreche nicht den Erwartungen der FDP. Wenn diese gewußt hätte, daß es 1955 noch vier Regierungspräsidien mit weit über 3000 Beschäftigten geben würde, hätte sie sich sicher mit dem Gedanken befreun- det, ganz ohne Mittelinstanzen auszukom- men.— Die Kritik des BHE bewegte sich im gleichen Rahmen. Der Mittelstand beherrscht die USA Leute mit 5000 bis 7500 Dollar Jahreseinkommen bilden die größte Gruppe Washington, Ende November Noch vor 15 Jahren machten die ameri- kanischen Familien, die nach Abzug der da- mals wesentlich geringeren Steuern und Be- lastungen rund 1000 bis 2000 Dollar im Jahre verdienten, die bei weitem größte Kategorie der Bürger der Vereinigten Staaten aus. Welch gewaltige Verschiebungen sich im Zeit- raum dieser anderthalb Jahrzehnte vollzogen haben und in welchem Ausmaß die USA heute zu einem„Land des wohlhabenden Mittelstandes“ geworden sind, zeigen die neuesten Erhebungen. Verspätete Heilrufe des Herrn Petri Studentenzeitung veröffentlicht aufsehenerregenden Leserbrief Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 30. November Unliebsames Aufsehen hat in der Bun- deshauptstadt ein Artikel des 22jährigen Jurastudenten Klaus Petri erregt, der als Diskussionsbeitrag im„Nachrichtenblatt der Bonner Studentenschaft“ erschienen ist. Einige der Kernsätze dieses Artikels lauten wörtlich:„Ich bin durchaus der Meinung, daß die nationalsozialistischen Konzentra- tionslager, trotz vieler Fehlurteile, als poli- tische Maßnahme wenigstens in der Anlage am Platze waren.“ An anderer Stelle heißt es:„Ich akzeptiere die nationalsozialistischen Maßnahmen, weil sie dem heißen Wunsch der damaligen Führung entsprangen, dem deutschen Volk Einigkeit und Recht und Freiheit zurückzugeben. Diesem Sroßen Ziel mußte die persönliche individuelle Freiheit“ einiger weniger untergeordnet werden, denen man dadurch die Möglichkeit nahm, in Versammlungen oder der Jour- naille für ihre klassen kämpferischen oder sonst dem Nationalsozialismus feindlichen Ziele zu werben.“ Ueber die Männer des 20. Juli schreibt Petri, wieviel schuldiger seien doch jene Widerständler, die die Gelegenheit gehabt hätten, den Kristallisationspunkt ihres Has- ses und all der angeblichen Verbrechen durch einen befreienden Schuß oder ein echtes Bombenattentat zu beseitigen, die mit Rücksicht auf ihr eigenes, kostbares“ Leben aber nur mit Zeitzündern gearbeitet hätten. Diese Zitate genügen. Allerdings muß man noch die Begründung lesen, die der Verfasser seinem Artikel angefügt hat: Er kam erst„neun Jahre danach“ unter dem Einfluß der Bonner Luft und nach dem ehrlichen Versuch,„für die Demokratie zu leben“, zu seiner heutigen Einstellung. * Es würde sich kaum lohnen, die politi- schen Ausflüsse dieses 22jährigen Burschen- schafter auch nur zu erwähnen, wenn nicht die Frage der Verantwortlichkeit für die Pu- blizierung solcher Gedanken aufgetaucht Wäre. Das Nachrichtenblatt der Bonner Stu- dentenschaft wird vom Allgemeinen Studen- tenausschuß(ASTA) der Unjversität Bonn unter Zustimmung des Senats der Universi- tät herausgegeben. Die Redaktion des Blat- tes versichert, daß der Beitrag nicht redigiert sei und daß die namentlich gezeichneten Beiträge nicht die Meinung der ASTA dar- stellten. Auch eine— allerdings nur kurze und keineswegs genügende— Erwiderung ist angehängt. Nachdem das Unglück ge- schehen war, versichert die ASTA, Petri sei ein„harmloser Junge“, der die Dinge aus eigener Anschauung gar nicht kenne. Die Veröffentlichung solle die Meinung eines „kleinen Teiles der Bonner Studentenschaft“ widergeben, um jetzt um so sicher dagegen argumentieren zu können. Immerhin ist der Studentenausschuß be- stürzt über das keineswegs freundliche Echo und will auf seiner Sitzung in der kommen- den Woche darüber beraten. Er kündigte an, daß Petri seine Außerungen zurückneh- men und der ASTA sich noch einmal ein- deutig distanzieren wolle. Beschleunigt wird der retadierende Ablauf der Ereignisse durch die Drohung einflußreicher Bonner Bürger, daß sie sich an den Staatsanwalf wenden Wollen. Der Jurastudent Klaus Petri nimmt auch teil an den Vorlesungen des Repetitors Rechtsanwalt Schneider. Am Tage nach der Veröffentlichung seines Artikels begrüßten ihn 150 Komilitonen mit Zischen undi Pfeifen. Nicht weniger als 11 640 000 Familien der Staaten gehören heute zur klassischen Mit- telstandsgruppe nach amerikanischer Kauf- kraft. Ihr Einkommen beläuft sich nämlich auf einen Jahresbetrag von 5000 bis 7500 Dollar. Sie würden, wenn sie etwa ihr Geld in Deutschland verzehrten, schon als recht wohlhabend gelten, da sie ja immerhin 22 000 bis 3000 DM im Jahr bezögen. Zum ein- fachen Mittelstand der USA können aber auch die beiden anderen Gruppen gerechnet werden, die entweder zwischen 3 000 und 4000 oder zwischen 4000 und 3 000 Dollar beziehen. Jede dieser Gruppen umfaßt etwa 8,3 Millionen Familien(bzw. steuerliche Ein- zelzahler). In die hohe Region der Einkom- men von 10 000 bis 15 000 Dollar fallen im- mer noch 3,2 Millionen Familien. Mehr als 17 Millionen Familien liegen in ihrem Ein- kommen über der 5 000-Dollar-Grenze, was ihnen in jedem Fall ganz erhebliche Anschaf- fungen auch über den notwendigen Lebens- bedarf hinaus erlaubt. Zusammen bringen sie alljährlich 120 Milliarden Dollar nach Hause, also über 500 Milliarden DM. Man ist davon überzeugt, daß die so be- achtliche Umschichtung der Vermögen auch Harteipolitisch von Bedeutung sei. Jeder Par- teiboß müsse damit rechnen, daß die Mehr- zahl der Wähler heute ohne Zweifel dem einfachen und gehobenen Mittelstand ange- höre. Diese Leute, die fast alle ihr Auto, ihren neuen Fernsehapparat, Waschmaschine und Kühlschrank besäßen, dächten sehr viel anders als vor Jahrzehnten die„Tausend- Dollar-Leute“ und die Armen. Sie wollten sich in aller Ruhe ihre Wünsche erfüllen, sie lehnten Abenteuer und Radikalismus ab und erwarteten von jedem kommenden Präsiden- ten, daß er die Steuerschraube lockere und die Prosperität unter allen Umständen för- dere.(real) Kategorie„Staatsverbrechen“ erweitert Verschärfung der Sowjetzonen-Justiz auf„volksdemokratischer“ Grundlage Berlin, 30. November Der Vizepräsident des Obersten Gerichts der Sowjetzone, Walter Ziegler(SED), hat jetzt eine Reihe von Delikten zu„Staats- verbrechen“ erklärt, die in Zukunft in der Sowjetzone härter bestraft werden sollen. Dazu zählt Ziegler zum erstenmal auch die „Abwerbung“ von Ingenieuren, Facharbei- tern, Künstlern oder Spitzensportlern aus der Sowjetzone. Die Ausweitung der Kate- gorien von„Staatsverbrechen“ begründete er mit einem Hinweis auf den Beschluß des 25. Plenums des SED- Zentralkomitees, der einen straffen Kurs der DDR auf„volks- demokratischen“ Grundlagen vorsieht. Die Sowyjetzonenjustizæ müsse nunmehr Form und Inhalt ihrer Arbeit wandeln. Zu den Delikten, die künftig von den Sowjetzonen-Richtern nicht nur nach dem Strafgesetzbuch, sondern als Staatsverbre- chem behandelt werden sollen, zählt auch die Beleidigung oder der körperliche Angriff auf einen Staatsfunktionär. Wer beabsich- tige, Unsicherheit und Zweifel an der Fähig- keit des Sowjetzonenstaates hervorzurufen, bringe eindeutig den Willen zum Ausdruck, die Staatsmacht zu untergraben. In diesen Fällen müsse ebenfalls eine Bestrafung nach Artikel 6 der DDR- Verfassung erfolgen. Artikel 6 ist der„Boykotthetze- Para- graph“. Wer danach bestraft wird, darf weder im öffentlichen Dienst, noch in leitenden Stellen im wirtschaftlichen und kulturellen Leben tätig sein und verliert das passive und aktive Wahlrecht. 5 Bei Beschimpfung und Hetzreden sollen die Richter eventuellen Alkoholgenuß des Angeklagten nicht als Milderumgsgrund be- rücksichtigen. Als Staatsverbrecher sollen künftig auch Großbauern abgeurteilt wer- den,„die verabredungsgemäßß und vorsätz- lich erhebliche Mengen land wirtschaftlicher Erzeugnisse nicht abliefern, um Schwierig- keiten bei der Versorgung der Bevölkerung zu schaffen“. Zu Staatsverbrechern sollen auch diejenigen erklärt werden, die zwischen den Werktätigen und der Volkspolizei„Miß trauen säen“ oder den Eindruck zu erwecken versuchen,„die Maßnahmen der Volkspoli- zei dienten nicht dem Schutz unseres Staa- tes, sondern seien eine Belästigung der Bürger“. Wer bei einer Ausweiskontrolle Widerstand leistet und dabei die Volkspoli- zei beschimpft, solle ebenfalls als Staatsver- brecher vor Gericht gestellt werden.(dpa) Große Fragezeichen über der Pariser Situation Faris.(A) Das gestürzte Kabinett Pam ist am Mittwochabend unter Vorsitz von Staatspräsident Coty zusammengetreten un über eine Auflösung der Nationalversamm. lung zu beraten. Eine Auflösung ist nach der Verfassung möglich, da mit dem Kabinett Faure die zweite Regierung innerhalb ven 18 Monaten mit absoluter Mehrheit gestürn worden ist. Bevor das Kebinett über g Auflösung entscheiden kann, muß es aber den Rat des Präsidenten der National versammlung entgegennehmen. Der gegen. Wärtige Präsident, Pierre Schneiter, hat den Staatspräsidenten am Mittwochabend ech Schreiben zugestellt, in dem seine Ansichten zu dieser Frage niedergelegt sind. Wie ver. lautet, soll Schneiter darauf verzichtet habe sich ausdrücklich für oder gegen eine Auk. lösung auszusprechen. Faure konferierte in dieser Frage am Ii. woch auch mit den Ministern seiner eigenen radikalsozialistischen Partei. Später per. sammelte sich ein Teil der radikalscag. listischen Abgeordneten unter Führung de ehemaligen Minister präsidenten Mendez. France und billigte in Abwesenheit von Faure eine Resolution, in der eine Parl. mentsauflösung abgelehnt wird. Die Sofor. tige Auflösung der Nationalversammlung würde abgesehen von den Schwierigkeiten die sich aus der Tatsache ergeben, dasz diese Verfassungsbestimmung zum erstenmal angewendet würde, insofern Ungelegen kommen, als die Neuwahlen innerhalb von vier Wochen stattfinden müssen, womit Se in die Weihnachtszeit fallen würden und nach dem alten Wahlgesetz vor sich gehen würden, das von fast allen Parteien abge- lehent wird. Dem Vernehmen nach hat sd auch Staatspräsident Coty gegen eine Auf. lösung ausgesprochen, da die Versammlung ohnehin ein Wahlgesetz berät und sich vor- zeitig auflösen will. Zur Staatsgefährdung darf freie Anwaltswahl nicht führen Karlsruhe.(E. B.-Eig.-Ber.) Die rechts. staatlich garantierte freie Wahl des Vertei- digers im Strafprozeß findet nach einen Beschluß des Sechsten Strafsenates bein Bundesgerichtshof dort ihre Grenzen, wo die schrankenlose Freiheit zu einer Gefährdung der Staatssicherheit führen könnte. Der Be- schluß erging auf die Beschwerde des in Ostberlin ansässigen Rechtsanwalts Dr. Kaul hin, der auch beim Landgericht in West. berlin regelmäßig als Strafverteidiger auf. tritt, von der SED als Verteidiger im Prozeb gegen die KPD vor dem Bundesverfassungs. gericht zur Verfügung gestellt worden war und der auch vor dem Bundesgerichtshel schon mehrfach in Hoch- und Landesverrats. prozessen aufgetreten ist. Dieser Anwalt War jetzt vom Ermittlungsrichter als Ver- teidiger in einem Fall von Spionage aus- geschlossen worden, die von der Sowjetzone dus betrieben worden war. Der Bundesgerichtshof äußerte hierzu Wenn ein Verteidiger, der im Machtbereich der gegen die Bundesrepublik Angesetzten Spionageeinrichtung wohne, im Prozeß von den Staatsgeheimnissen und Abwehrmetho⸗ den der Bundesrepublik zwangsläufig Kenntnis erhalte, dann bestehe die Gefahr daß sich der fremde Nachrichtendienst dur ihn in den Besitz dieser Erkenntnisse 1d setzen versuche. Nach allen Erfahrungen se allgemeinkundig, daß das Herrschaftssysten in der Sowjetzone in seinen Mitteln nid wählerisch sei. Der Bundesgerichtshof führt darüberhinaus noch juristische Gründe an und betont, daß hier ein ganz klarer Au- nahmefall vorliege, der den Rechtsgrundset der freien Verteidigerwahl in seinem in- nersten Kern nicht berühre. „Indien bleibt neutral“ versichert Nehru seinen Moskauer Gästen Kalkutta.(Ap) Der indische Minister, präsident Nehru erklärte am Mittwoch all einer Massenversammlung in Kalkutts in Beisein des sowjetischen Ministerpräsiden ten Bulganin und von Parteisekrelt Chruschtschew, die Welt brauche nicht befürchten, daß sich Indien als Folge de gegenwärtigen Staatsbesuchs der Sowie führer dem kommunistischen Block anschlie: gen werde. Indien halte nach wie vor an seiner grundsätzlichen Politik fest, keinen Bündnis und keiner Staatengruppierung be, zutreten. Der Ministerpräsident betonte, 0 Indien nunmehr mit Großbritannien gel befreundet“ sei und wegen des 3 Kampfes um die Unabhängigkeit keinerle! Haßgefühle gegen die Engländer hege. . Churchills 81. Geburtstag Sir Winston zeigt im Ruhestand offenbares Wohlbehagen Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 30. November Ein typischer Londoner Novembertag, nebelig und kalt. Sir Winston Churchill keilert seinen 81. Geburtstag im engen Fami- lienkreis in seiner Londoner Stadtwohnung unweit des Hydeparks. Die Geburtstagspost aus allen Teilen der Welt ist ungeheuerlich. Das Postamt hat besondere Vorkehrungen treffen müssen, um die Unzahl der Briefe, Telegramme, Päckchen und Pakete recht- zeitig abzuliefern. Das Geburtstagskind wird Wochen nötig haben, um alle die Botschaften, die ihm Gesundheit und langes Leben wün- schen, zu lesen. Die Zeitungen nehmen von dem Ereignis natürlich Notiz und auch ihre Wünsche sind herzlich, gleichgültig welcher Partei die einzelnen Blätter nahestehen. Denn wenn Churchill auch sein Leben lang im Brennpunkt heftiger Auseinandersetzun- gen der Parteien stand, so ist doch die Er- kenntnis allgemein, daß die Nation keinem lebenden Menschen mehr Dank schuldet als Sir Winston. Aber kaum eine der führenden Zeitungen widmet dem alten Herrn zu seinem Geburts- tag einen Leitartikel. Insofern ist es ein stil- ler Geburtstag. Und dieser stille Geburtstag kaum ein halbes Jahr nachdem Churchill das Steuer des Staatsschiffes anderen Hän- den anvertraute, steht in auffallendem Kontrast zu den Festen im ganzen Lande. die den Achtzigjährigen am 30. November des vorigen Jahres feierten und ehrten. Sir Winston mag selber über diesen Kontrast nachdenken, wenn er seine Geburtstags- zigarre— er raucht jetzt nur noch wenige genießt. Er, der noch vor sieben oder acht Monaten einer der Mächtigen dieser Welt War, ist heute ein Staatsmann im Ruhe- stande. Er hat sich so vollständig von den politischen Geschäften zurückgezogen, daß man ihn in Westminster, im Parlament, das ein halbes Jahrhundert lang der Schauplatz seiner Kämpfe, seiner Niederlagen und auch seiner größten Erfolge war, fast vergessen zu haben scheint. Natürlich, wenn er im Sitzungssaal erscheint, wenn er den histo- rischen Platz an der Kreuzung der beiden Gänge, die die rechteckige Kammer teilen, einnimmt, dann wird er mit Beifallskund- gebungen auf allen Bänken begrüßt. Aber das Haus hat seit seinem Rücktritt vom Amte als Premierminister und der Neuwahl nur ein- oder zweimal die Freude gehabt,„das Mitglied für Woodford«— im Parlament werden die Abgeordneten niemals mit Na- men angeredet, sondern als Vertreter ihres Wahlkreises— in seiner Mitte zu sehen und auch dann fur auf kurze Minuten, Hatten manche gehofft, daß Sir Winston öfter zu den großen Fragen der nationalen und be- sonders der internationalen Politik im Par- lament Stellung nehmen würde, dann sind sie bisher enttäuscht worden. Als er seinen Abschied nahm, ging er mit der Absicht, wirklich in den Ruhestand zu treten, wenigstens als Staatsmann, und sein Nachfolger mag ihm dankbar dafür sein. Ein zu häufiges Hervortreten dieser farbigen und vitalen Persönlichkeit hätte Eden in den Schatten stellen müssen. Jetzt munkelt man davon, daß Sir Winston in Kürze seine erste größere politische Rede seit seinem Rücktritt halten wolle, aber nicht im Parlament, son- dern in seinem Wahlkreise Woodford. Das ist ganz im Einklang mit seinem Entschluß, sich nicht mehr aktiv in die große Politik die eben in Westminster und nicht in Wood- ford gemacht wird— einzumischen. Das bedeutet nicht, daß der Staatsmann im Ruhestand untätig wäre. Er hat nach wohlverdienten Ferien an der Riviera, in deren Verlauf er nicht weniger als acht Oel- gemälde fertigstellte, welche die an ihm be- kannte Kühnheit in der Form- und Farben- gebung in unveränderter Frische zeigen, sich wieder der literarischen Arbeit gewidmet. Denn Churchill ist ja sein ganzes Leben lang nicht nur ein Mann der Tat, sondern auch ein Schriftsteller von hohen Graden gewesen. Jeden Tag arbeitet der nun Ein- undachtzigjährige àn dem großen Ge- schichtswerk„Eine Geschichte der englisch- sprechenden Völker“, das vor dem Kriege begonnen, 1940 beiseitegelegt werden mußte und auch nach Kriegsende zurückgestellt wurde, weil Churchill zunächst seine 1 erinnerungen aufzeichnen wollte. Unmitte bar nach seinem Rücktritt vom Premiet ministeramt traf Sir Winston in Sizilien 5 seinem amerikanischen Verleger zusamme. und bemerkte so beiläufig, er werde 0 der kurzen Unterbrechung“(sie„ immerhin 15 Jahre) das Werk. wieder aufnehmen und hoffe, es innere, eines Jahres beenden zu können. A im Bett und nach dem Mittagsschlaf pas er je zwei Stunden zu diktieren und 1 die Teile des Textes gelesen haben, 5 sichern, daß das Werk den früheren Wer 1 Churchills an Prägnanz des Ausdrucks 105 Sicherheit des Urteils in keiner Weise na stehe. e Der alte Herr liebt nach wie vor eine 17 Tafel und eine Flasche Wein oder en ner, er hat gern Menschen um sich we herrscht wie in alten Tagen die Unter 10 tung, besonders wenn man nach Tisch Kaminfeuer zusammensitzt. Auf seinem in Chartwell liebt er es, in eine alte Tu 10 jacke gekleidet und mit einem verbabeli Filz im Garten herumzustreunen, und 1 an seinen Rennpferden nach wie e nend interessiert. Diejenigen, die 12 hatten, daß er den Abschied von den 8 1 geschäkten nicht lange überleben un des Heimweh nach dem steten Auf und 4 ehen parlamentarischen Kampfes zugrunde 1 7 5 würde, haben sich getäuscht. Sir Win 5 hat sich mit der Rolle des Staatsmanpeten Ruhestand mit Anstand und mit offenba Wohlbehagen abgefunden. eine Dr der Vorke erküll sie in Zeltre konnt eine (cund zu„P für ih gegeb Eir tagabe von Wohn schen. mit d gewin geheu Wohn Tamil ein M häuse wurde Die Fe tun, e Der Opfer Eir den ü herein Todes Buffa! u 1,2 bis zu De Schulb nach licht men. nötige schaft len au In inge! kacher kleine Jahre Leiche rank den) Hochz später ihrer! über kreist Die Dienst beobae punkt Bunde nicht men Laien das P ungen jede Volks Beoba ter eir Heide! wurde einem gegen wolke Versit. sterni. bei eil rote! war d des M sterni⸗ Eir vom 2 bergel tot. 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Die vier Kinder brachten es auf eine Gesamtbeute im Wert von 668 Dollar cund 2 800 DM). Die Chance, das Kaufhaus u„plündern“ war den Kindern als Preis für ihre Leistungen in einem Malwettbewerb gegeben worden. 1 Ein startender Düsenjäger raste am Diens- tagabend auf einem Flugplatz in der Nähe ron Fairbanks(Alaska) in naheliegende Wohnhäuser und tötete mindestens elf Men- schen. Der Pilot hatte vergeblich versucht, mit dem Flugzeug vom Typ F 84 Höhe zu gewinnen. Die Maschine raste mit der un- geheuren Anfangsgeschwindigkeit in die Wohnhäuser am Flugzeugrand, die von den ramilen der Soldaten bewohnt werden. Wie ein Messer zerschnitt sie acht Zweifamilien- häuser der Siedlung. Fünf andere Häuser wurden beschädigt und gerieten in Brand. Die Feuerwehr hatte zweieinhalb Stunden zu tun, ehe sie die Brände eindämmen konnte. Der Pilot des Flugzeuges gehört zu den Opfern. 1 Ein schwerer Schneesturm, der von Nor- den über den amerikanischen Mittelwesten nereinbrach, hat am Dienstag mindestens vier Todesopfer gefordert. In der Umgebung von Buffalo fiel innerhalb weniger Stunden bis zu 1,20 Meter Schnee, im nördlichen Michigan bis zu anderthalb Meter. * Der Mangel an Ingenieuren mit Hoch- schulbildung in der britischen Industrie hat nach einem in London veröffentlichten Be- licht besorgniserregende Formen angenom- men. Industrie und technische Institute be- nötigen rund ein Drittel mehr junge Wissen- schaftler als gegenwärtig auf den Hochschu- len ausgebildet werden. * In Masaka(Uganda) wurde gegen den ingeborenen, Firikisi, Anklage wegen zwei- fachen Mordes erhoben. Firikisi soll zwei kleine Mädchen im Alter von drei und sechs Jahren getötet haben, um aus Teilen ihrer Leichen ein Mittel zu bereiten, mit dem seine kranke Frau geheilt werden sollte. Die bei- den Mädchen verschwanden während eines Hochzeitsfestes des Stammes, vierzehn Tage später entdeckte eine S̃ochgruppe Ueberreste ihrer Kleider und ihre Skelette dadurch, daß über der Stelle noch ständig Aasgeier kreisten. 1 Die partielle Mondfinsternis, die am Dienstag zwischen 15.51 Uhr und 20 Uhr zu beobachten war und um 18 Uhr ihren Höhe- punkt erreichte, konnte an vielen Orten des Bundesgebiets nur schlecht oder überhaupt nicht beobachtet werden. Weder die Astrono- men der Bergedorfer Sternwarte noch die Laienbeobachter in Norddeutschland konnten das Naturschauspiel wahrnehmen, da das ungewöhnlich diesige, trübe Spätherbstwetter jede Sicht auf den Mond verdeckte. Die Volkssternwarte Stuttgart meldete schlechte Beopachtungsmöglichkeit, da der Mond hin- ter einem Wolkenschleier stand, und auch die Heidelberger und Freiburger Astronomen wurden in der Beobachtung des Mondes von einem dünnen Wolkenschleier behindert. Da- gegen war der Himmel über Bonn nahezu wolkenlos, so daß die Astronomen der Uni- versjtäts-Sternwarte den Verlauf der Fin- sternis gut beobachten konnten. Die sonst bei einer Mondfinsternis zu sehende kupfer- rote Farbe des beschatteten Erdtrabanten war dieses Mal dunkelgrau. Etwa ein Achtel des Monddurchmessers wurde von der Fin- sternis erfaßt. * Eine 35 jährige Nürnbergerin stürzte sich vom 25 Meter hohen Sinwellturm der Nürn- r Burg auf den Burghof. Sie war sofort ot. * Das Präsidium des Obersten Sowjets hat das Gesetz über das Verbot von Abtrei- bungen aufgehoben. In dem von der„Ist- estija“ veröffentlichten Beschluß heißt es: Die vom Sowjetstaat ergriffenen Maßnah- men zur Fördeurng der Mutterschaft und zum Wohl der Kinder machen es in Verbin- dung mit der dauernden Verbesserung des Status der Frauen möglich, das gesetzliche übtreibungsverbot aufzuheben. Die Ver- minderung von Abtreibungen kann durch die staatlichen Maßnahmen zur Förderung der Mutterschaft und durch erzieherische Arbeit sichergestellt werden“. Besuch im ersten sowjetischen Atomkraſtwerk Journalisten machten eine„Reise in die Zukunft“/ AFP- Korrespondent A. Schiray, ein Teilnehmer, erstattet Bericht Am Dienstag, dem 20. September, mor- Sens 8 Uhr, fanden sich 26 Auslandskorre- spondenten vor dem Wolkenkratzer des Außenministeriums ein, um die Fahrt nach. dem 106 km von Moskau entfernt liegenden Atomkraftwerk anzutreten. Die lange Wa- genkolonne, die Chevrolets der westlichen Journalisten und die Zims und Pobiedas der Presseleute der Volksdemokratien erregten auf der ganzen Strecke großes Aufsehen. Wegen Bauarbeiten mußten wir 150 km fahren. Ueberall bauten Pioniere neue Zu- kahrtswege. Nach 2½ Stunden fuhren wir in eine niedliche, moderne Ortschaft ein, die in der Nähe des Bahnhofs Obinskoje liegt. Der stellvertretende Direktor des Kraftwerks begrüßte die Journalisten. In einem herrlichen„Kulturpalast“ zeigte ein Farbfilm den Arbeitsvorgang des Kraft- Werks. Die Kommentare wurden in russischer Sprache gegeben, 15 Minuten später gelang- ten wir nach einem Weg von einigen 100 m zum eingefriedigten Gürtel des Kraftwerks, der aus einer hohen FHolzpalissade mit Stacheldraht besteht. Am Tor wurde die erste Kontrolle durch Polizeibeamte vorgenommen. Die zweite, aber diesmal sehr strenge Kontrolle erfolgte am Eingang zum Haupt- gebäude. Ein uniformierter Major der Miliz verglich sehr lange die Fotos unserer Presse- karte mit dem Original und prüfte sorgfältig die Namen. Das Gebäude, in dem die„Atomeinrich- tungen“ untergebracht sind, besteht aus drei Etagen und bedeckt eine Fläche von 40x50 m. Wenn nicht der hohe Schornstein wäre, Würde es wie ein einfaches Wohnhaus aus- sehen. Durch ihn wird die Luft mit Hilfe starker Ventilatoren in die Atmosphäre ge- blasen. Vor dem Eingang befinden sich Blu- menbeete und an der Tür ein Schild mit der Aufschrift:„Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Atomkraftwerk“. Schwalben, die von den Atomsorgen der Menschheit nichts wissen, haben am Gesims ihre Nester gebaut. Wir werden von dem 42jährigen Direktor des Kraftwerks, Nikolai Andrewitsch Niko- Indiens Kaprun lajew, begrüßt. Er ist Diplomingenieur des Energie- Instituts Kubischew, wo er seine Studien im Jahre 1937 beendete. Seit zwei Jahren leitet er das Werk. Dieses erste sowjetische Atomkraftwerk Wurde offiziell am 27. Juni 1954 in Betrieb genommen. Der Plan war von einer Gruppe Wissenschaftler entworfen worden und die Regierung beschloß, einen Versuch zu machen. Seit Bestehen arbeitet es regel- mäßig. Rund um das Kraftwerk sieht man Labo- ratorien und Forschungsanstalten. Hier machen Studenten eine praktische Arbeitszeit von drei Monaten durch. Wegen seines Cha- rakters als Versuchskraftwerk ist die Zahl der Diplomingenieure mit etwa 50 Prozent sehr hoch. Das Werk selbst wird von 106 Per- sonen, darunter 20 Prozent Frauen, bedient. Es sind in der Mehrzahl junge Menschen, die ihre Studien zum Teil erst seit zwei oder drei Jahren beendet haben. Durch einen gewölbten Gang werden wir in das eigentliche Herz des Kraftwerks, einen großen, sehr sauberen Saal geführt, in dem sich der, Atommeiler befindet. Man bemerkt lediglich zwei in Beton eingelassene guß- eiserne Deckel und zwei Laufkrane an der Decke. Am Ende des Raumes hängen lange Graphitröhren an Haken wie Würste in einem Metzgerladen, nur daß ihr Inhalt viel gefährlicher ist. Es sind die Ersatzröhren für den Atommeiler, die Uran enthalten. Der Atommeiler verbraucht in 24 Stunden 30 g Uran, um eine Energie von 5000 kW zu erzeugen, wofür sonst 100 t Kohle erforder- lich sind. Er ist eine Art Stahlkessel, der auf einem Betonfundament in der Erde ruht und mit Graphit verkleidet ist. In der Mitte ist er mit Kanälen durchbohrt. in die die mit Uran gefüllten Röhren eingeführt werden. Der Atommeiler wird alle 100 Tage ein- mal geladen, wofür 128 Röhren erforderlich sind. Dieser Vorgang zwingt zu einer zwei- tägigen Stillegung, während der das Kraft- werk mit thermischen Mitteln gespeist wird. Die Röhren sind 6,5 m lang, aber die Uran- ladung beträgt nur 1,70 m. Im Inmern jeder Röhre befinden sich Stahlkanäle. Das Wasser In einer Verengung des Satledsch-Tales in den Vorläufern des Himalaja, 360 Km Nördlich der indischen Hauptstadt New Delhi, ist mit dem Bau des Bharka-Dammes begonnen worden, der der wichtigste Teil eines riesigen Bewäũsserungs- und Energieprojehtes Indiens ist. Ministerpräsident Nehru kat am 17. November 1955 persônlich das Signal für den Beginn des Betongiegens gegeben, das den Staudamm bis zum Jahre 1961 oder 1902 Zaum höchsten Damm der Welt anwachsen lassen wird. Die Kosten für das Bauprojekt in Höhe von rund 1.4 Milliarden Mar werden von Indien allein aufgebracht. In den jcommenden Monaten werden alle berühmten ausländischen Besucher hierher geführt werden, um Zeugen des indischen Aufbauwillens zu sein. Als erste Besucher besichtigten der sowjeti- schre Ministerpräsident Bulganin und Parteisehretär Cyruschtschew am 22. November 1955 das Bauprojekt, wobei auch unser AP-Foto entstand. dringt durch den Hauptkanal ein., läuft in einen Zylinder, der sich am Ende der Röhre befindet und steigt durch vier andere Ka- näle hoch, wo es nach der Berührung mit den radioaktiven Elementen durch Spezial- röhren zum Dampfgenerator geführt wird. Die Hitze, die durch die Beschießung des Urans durch die Neutronen entsteht, wird auf das Wasser übertragen. Um jede Gefahr auszuschalten, sind zwei Wasserkreise installiert. Der erste enthält Wasser, das durch den Reaktor geht, infolge- dessen selbst aktiv wird und sich nicht in Dampf verwandelt. Dieser Kreis, der aus nichtrostenden Stahlröhren gebildet wird, verbindet den Reaktor mit den Generatoren. Beim Austritt aus dem Reaktor hat das Was- ser eine Wärme von 270 Grad erreicht. Das Kochen des Wassers wird vermittels eines Drucks von 100 Atm. verhindert. Wenn das Wasser in den Generator eingeführt ist, er- hitzt es das Wasser eines zweiten, völlig un- abhängigen Kreises Hier bildet sich der auf 260 Grad gebrachte Dampf, der alsdann in gewöhnliche Turbinen geleitet wird. Wäh- rend dieser Zeit geht die Wärme des Was- sers des ersten Kreises auf 190 Grad zurück, gelangt wieder in den Reaktor und der Pro- zeßñgß beginnt von neuem. Die benutzten Röhren zieht man nicht in Gegenwart von Menschen heraus. Die sich von ihnen absetzenden Gammastrahlen las- sen nicht die geringste Unachtsamkeit zu. Die Techniker ziehen sich in eine Kabine aus Stahl und Beton zurück und leiten durch kleine Fenster aus Bleiglas den Vorgang Auhßerhalb des Meilers. Ein Laufkran hebt den Deckel ab, holt die Röhren einzeln her- aus und versenkt sie am anderen Ende des Saales in besonders eingerichtete, von Was- ser umgebene Erdlöcher.„Das Wasser ist das beste Beruhigungsmittel für die entfesselten Atome“, sagt der Direktor. Ein großer guß- eiserner Deckel verschließt sie automatisch und jede Gefahr ist beseitigt. Die Röhren Werden dann in einem chemischen Spezial- Werk erneut geladen und das Uran gesam- melt. Nach Beseitigung der radioaktiven Elemente werden 80 Prozent des wertvollen Rohstoffes wieder verwertet. Um die Sicherheit des Personals noch Weiter zu erhöhen, ist der Meiler mit einer doppelten Schutzzone, und zwar mit einem mit Wasser gefüllten Graben von einem Me- ter und einer drei Meter dicken Betonmauer umgeben. Strahlungsempfindliche Apparate an den Wänden im großen Saal zeigen auto- matisch die geringste Gefahr an. Jeder Be- schäftigte des Kraftwerks ist mit zwei Kon- trollapparaten ausgerüstet— einem kleinen Kästchen in der Größe eines Briketts, das empfindliche Röntgenplatten enthält. Sie registrieren unfehlbar die kleinste Wirkung der Strahlen. Jeden vierten Tag werden sie geprüft. Darüber hinaus tragen alle Beschäf- tigten einen Dosimeter in Form eines Füll- halters mit sich, der ebenfalls jede Gefahr für den menschlichen Organismus anzeigt. Bei 30„Dosen“ besteht die erste Gefahr. Der Direktor zeigte uns stolz seinen„Dosimeter“, der nach zwei Jahren nur drei aufwies. Seit der Inbetriebnahme des Atomkraft- Werks enthält das Personal besondere Vor- teile. Alle Beschäftigten, vom Direktor bis zum letzten Arbeiter, arbeiten vier Tage und ruhen sich am fünften aus. Die tägliche Ar- beitszeit ist auf sieben Stunden beschränkt. Eine bestimmte Ernährungsweise wird ein- gehalten. Ferner erhalten sie einen viel län- geren Urlaub als andere Arbeiter. Wir fragten den Direktor nach dem Nutz- effekt des Atomkraftwerks. Er erwiderte, daß es in das Energienetz Moskaus eingeschaltet sei und Werke und Oertlichkeiten der Region mit Strom beliefere. Er gab zu, daß es nur ein erster Versuch sei. Die hohen Urankosten gestatten nicht, aus ihm ein rentables Unter- nehmen zu machen. Aber ein nach den bis- her gemachten Erfahrungen gebautes Atom- kraftwerk mit einer höheren Leistung wird rentabler als alle anderen Kraftwerke sein. Wir verlassen leicht benommen das Werk. Ein reichliches Frühstück wird uns in einem reizenden Pavillon serviert. In diesem länd- lichen und geruhsamen Rahmen genießen wir nach dieser wahren Reise in die Zukunft die Rückkehr in die bewährte Realität: die ausgezeichnete und reichlich mit Wodka be- rieselte russische Küche. World Copyright by AFP(Intercontinentale) Paris Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Heute noch- mals heiter, Frühnebel. Tagestemperaturen auf wenige Grade über Null ansteigend. Zum Donnerstag wolkiger, aber kein nen- nenswerter Niederschlag. Etwas milder. Schwacher Wind um Südwest. Ubersicht: Die lebhafte Tiefdrucktätigkeit auf dem Atlantik unterhält einen breiten Strom milder Meeresluft, der schon bis zur Nordsee vorgedrungen ist. Er wird bald Norddeutschland, später auch Süddeutsch- land erfassen, hier aber nur langsam die bodennahe FKaltluft wegräumen. Vorhersage- Harfe 10714242587 Un 2— 0050 83 Pegelstand vom 30. November Rhein: Maxau 319(45); Mannheim 134 (-); Worms 64(-); Caub 91(7). Neckar: Plochingen 103(3); Gundels- heim 163(—2); Mannheim 130(3). Im Ostende Wien Wiesbaden. Zu einem Zwischenfall kam es in der Nacht zum Montag kurz vor Wies baden im Ostende Wien-Expreß, als ein 26 jähriger Wiener den Zugschaffner nieder- schlug und nach dessen Aussagen ver- suchte, ihn aus dem fahrenden Expreßg zu wer- zen. Der Schaffner erklärte, daß er den schlafenden Reisenden, der nach Wien fuhr, darauf aufmerksam machen wollte, daß sein Wagen in Wiesbaden abgehängt werde. Daraufhin sei es zu der Schlägerei gekom- men. Mit Hilfe anderer Reisender habe er sich schließlich in Sicherheit bringen kön- nen. Die Aussagen des Schaffners werden von einem Mitreisenden bestätigt, der mit dem Wiener in einem Abteil saß. Nach sei- nen Angaben kam der Oesterreicher mit einer Flasche Schnaps in sein Abteil und bot den Anwesenden zu trinken an. Nach- dem er sich eine Weile unterhalten habe, Sei er dann eingeschlafen. Als der Schaffner ihn weckte, sei er plötzlich auf ihn losge- gangen, habe ihn zu Tür gedrängt und ver- sucht, sie zu öffnen. Demgegenüber behaup- tet der Wiener, der in Wiesbaden fest- genommen wurde, daß er durchaus fried- fertig gewesen sei. Der Zugschaffner ist wegen der erlittenen Kopfverletzungen arbeitsunfähig geschrieben worden. Bahnbeamte schuldig München. Schuld an dem Hechendorfer Unglück, bei dem am 19. Juni 1951 an einem Bahnübergang 16 Menschen ums Leben kamen, haben drei Bundesbahnbeamte. Dies wurde von einem Münchener Gericht in einer Revisionsverhandlung festgestellt. Das Gericht verurteilte den Bundesbahninspek- tor Josef M. wegen fahrlässiger Körperver- letzung zu sechs Monaten Gefängnis, den Bundesbahnoberrat Heinz von W. gleich- falls zu sechs Monaten und den Bundes- bahnoberrat Hans R. zu fünf Monaten Ge- fängnis. Die Verurteilten erhielten Bewäh- rungsfrist. Die 16 Toten waren Novizen eines Jesuitenkollegs, die mit einem Last- wagen eine Pilgerfahrt machten. Der LRW War auf einem nach Ansicht des Gerichts vorschriftsmäßig gesicherten Bahnübergang von einer Lokomotive erfaßt und zertrüm- mert worden. — Modernes Gesundheitswesen In Grippezeiten ind Selicher Krankheitsbeginn mit Fieber al Schüttelfrost, heftigen Gliederschmerzen, gemeine Mattigkeit, Appetitlosigkeit und lust zur Arbeit sind meist die Vorboten er Grippe, einer Viruskrankheit, die beson- . in der naßkalten Jahreszeit und gehäuft 55 euchten Orten auftritt. Der Verlauf der t rankung ist unterschiedlich, vom leichten ekt bis zum tödlichen Ausgang. Hierbei 5 auch eine Rolle, welche Virusart die banlcheit verursacht hat. 5 Grippezeiten werden die verschieden- 0 ordeugenden Maßnahmen empfohlen. onde 1 8 um eine ansteckende Erkrankung ens elt, ist es wichtig, möglichst Menschen- en zu meiden. In öffentlichen 90 tehnemitteln versuche man, soweit es 555 sich abseits vom Gedränge zu halten. 55 Arbeitskollegen und Mitarbeitern, die 1 emen„verschnupften Eindruck“ Nebenbe Sehe man etwas aus dem Wege. 5 55 e Sesagt: Gebrauchte Papiertaschen- 255* Sehören keinesfalls in den Papierkorb, 1 werden am besten verbrannt. Vor Sen sollten sich Leute mit Schnupfen 5 igen fernhalten. Die Grippe bei Saug- 8 wird meist von Erwachsenen übertra- 0 und kann oft recht schwer und langan- auernd verlaufen. 85 Vorbeugung in Grippezeiten lediglich Auge Kognaks zu trinken, genügt nun aller- lüte 8 nicht. Ein heißes Bad, Linden- en 975 dem Zubettgehen und im übri- orb härtungsmaßnahmen haben oft eine Deugende Wirkung. In manchen Betrieben e werden zur Vorbeugung auch 61 1 eingenommen, wie z. B. Noval- 5 h Redoxon, Melubrin und viele an- and auch homöopathische Mittel. Mitunter einige Betriebe dazu übergegangen, der gemzen Belegschaft die Tabletten bei Arbeits- beginn unter Aufsicht zum Schlucken zu ge- ben, damit sie auch wirklich genommen Wer- den; denn manche Menschen stehen ja auf dem Standpunkt, es genüge, die Mittel ver- ordnet zu bekommen und ein einziges Mal eine Tablette zu nehmen, um die Erkrankung auf immer loszuwerden. Wen jedoch trotz aller Vorbeugungsmaß- nahmen die Grippe„erwischt“ hat, der Schleppe sich nun nicht noch tagelang ins Büro, wo er nur andere Mitarbeiter ansteckt und doch nicht mehr viel leisten kann, son- dern lege sich ins Bett und richte sich exakt nach den ärztlichen Verordnungen. Dazu noch ein Hinweis: Es hat keinen Zweck, jeden klei- nen grippalen Infekt sogleich mit den schwer- sten Geschützen der modernen Therapie, mit Sulfonamiden und Antibiotica, zu behandeln. Sonst werden die Patienten dagegen immun, Was bei späteren Erkrankungen zu ermsten Situationen führen kann, sondern man über- lasse es dem Arzt. das anzuordnen, was ent- sprechend dem Schwerebild der Erkrankung ihm zweckentsprechend zu sein scheint. Fü Be hoch! Die bekannte amerikanische Sitte— von manchen auch als Unsitte bezeichnet—, im Sitzen die Füße hochzulegen, hat vom ge- sundheitlichen Standpunkt aus durchaus Gutes. Man muß deswegen die Füße nicht gerade auf den Tisch legen. Oft genügt ein heranzuziehender Schemel oder— beispiels- Weise in der Bahn— vorübergehend die gegenüberliegende leere Bank dazu(dann aber immer Papier unter die Füße legen) Die Hochlagerung der Beine bewirkt eine Entlastung des Blutkreislaufes und ist ge- eignet, der Bildung von Stauungserscheinun- gen, insbesondere von Krampfadern, vor- zubeugen. 1 Es gibt auch im Handel einfache Bein- stützen, die, am Stuhl oder Sessel jeweils angelehnt, es ermöglichen, auch im Sitzen die Beingefäße zu entlasten. Bei jeder Hochlagerung von längerer Dauer im Sitzen wie im Liegen sei die Stützunterlage so beschaffen, daß, zur Ver- meidung von Waden- oder Muskelkrämpfen, keine Partie des Beines hohl zu liegen kommt. Auch eine zu steile Hochlagerung wirkt sich nicht günstig aus. Herzkranke fragen besser ihren Arzt, ob für ihren derzeitigen Gesundheitszustand das Hochlegen ihrer Beine zu empfehlen ist. Dürfen Herzkranke Auto fahren? Bei der Beurteilung der Fahrtauglichkeit von intern Kranken, vor allem Herzkranken, sollte man nicht von der Art, sondern nur vom Grad der Krankheit ausgehen, denn die meisten inneren Krankheiten können theo- retisch einen Grad erreichen, der das Fahren eines Kraftfahrzeuges so erschwert, daß die Sicherheit des Verkehrs gefährdet wird. Diese grundsätzliche Feststellung traf kürzlich Professor Hochrein. Er ist der An- sicht, daß bei allen inneren Krankheiten, die eine zeitweise oder dauernde hundertpro- zentige Arbeitsunfähigkeit bedingen, die Führung eines Kfz zu verbieten sei. Alle Krankheitszustände, die mit mehr als 50 Prozent berentet worden sind, sollten ge- nauestens überprüft werden. Ein gut aus- geheilter Myokardinfarkt sei allerdings an- ders zu beurteilen als z. B. ein solcher mit einer Herzwandausbuchtung(Aneurysma). Medizinisch- psychologische Fahrtauglich- keitsuntersuchungen erfordern daher eine besondere Sorgfalt bedeutet deren Ergebnis doch auch für den Kraftfahrer oft existenz- mäßig eine einschneidende Maßnahme. Zur Förderung des Erfahrungsaustausches auf diesem Gebiet ist daher jetzt ein Zentral- blatt für Verkehrs-Medizin, Verkehrs-Psy- chologie und angrenzende Gebiete neu er- schienen, in dem alle gesundheitlichen und psychologischen Probleme des modernen Verkehrswesens kritisch behandelt werden. Gegen Blähsucht An Blähsucht leiden heute viel mehr Menschen, als man im allgemeinen glaubt. Es sind vor allem diejenigen, die zuviel sitzen müssen, sei es im Büro, sei es im Auto. Wenn sich angesammelte Speisereste im Darm zersetzen und in Gärung übergehen, entwickeln sich große Gasmengen, welche den Leib auftreiben. Dadurch entstehen krampfartige Schmerzen im Unterbauch, Darmgase gehen ab(Flatulenz), und die Atmung wird behindert. Durch beengende Kleidung wird das Leiden, das oft chronisch werden kann, begünstigt. Die Blähsucht ist weder für die betroffenen Menschen noch immer für die Umgebung gerade angenehm und kann die mitmenschlichen Beziehungen sehr belasten.. Wichtig ist vor allem, sich ausreichende Bewegung zu verschaffen: weniger sitzen— mehr laufen! Es genügt aber nicht ein Spa- ziergang an jedem zweiten Sonntag. Es ist wichtig, auch tagsüber, wo es eben geht, für jeweils kurze Zeit die sitzende Tätigkeit zu Unterbrechen, ein Stück zu gehen und mor- gens und abends gymnastische Uebungen zu betreiben, vor allem Rumpfbeugen und Rumpfkreisen in sitzender Stellung 10= bis 20mal. Auch Wechselsitzbäder und warme Leibumschläge können Erleichterung bringen. Blähende Speisen müssen vermieden wer- den; dazu zählen hauptsächlich Hülsen- rüchte, Kohlarten, schwere Kuchen, Pflau- nen, Birnen, Rettiche. Schrotbrot. Gurken- salat auch Bier und Most Da die Blähsucht meist mit Verstopfung verbunden ist, muß besonders für regelmäßige Stuhlentleerung durch Diätänderung, Bauchmassage, heiße Bauchflasche und abführenden Tee gesorgt werden. Saure Molken, Joghurt, mageres Fleisch, Reis, Aepfel, Apfelsinen und Hafer grütze sind für diesen Zustand die geeigneten Nahrungsmittel. 1 Die lästigen Darmgase werden durch Tier- oder Kaffeekchle aufgesaugt. Neben ent- sprechenden Kohlepräparaten haben sich daher auch die Goldhammerpillen gut be- Währt. Auch Arbuz, Enflatdragees, Luizym, Comibzym und Intestinol und manche anderen Präparate sind hier zu erwähnen. Wer es sich einrichten kann, solle aber vor allem danach trachten, weniger zu sitzen. Besonders das Sitzen in eingeknickter Hal- tung an extrem niedrigen Tischen ist ge- sundheitheitlich keineswegs gut. Vorbeugung ist hier einmal wieder das beste Mittel zur Gesunderhaltung.. Nicht mit Streichhölzer n die Ohren reinigen Man sollte es nicht glauben, aber immer wieder kommen in die ärztliche Sprech- stunde Menschen mit lästigen Gehörgang- ekzemen, die nur dadurch entstanden sind, daß die Reinigung der Ohren in unsach- gemäher Weise mit Haarnadeln oder Streich- hölzern vorgenommen wurde. Sind solche Ekzeme entstanden, suche man auf jeden Fall den Ohrenarzt auf, der eine zweckent- sprechende Behandlung einleiten kann und gleichzeitig festzustellen in der Lage ist, daß das Gehörgangekzem nicht eventuell auf anderen Ursachen beruht. Unser Kind am Sonntag Es sei für Kinder körperlich und seelisch höchst ungesund, wenn sie am Sonntag stun- denlang in einem Wagen eingesperrt werden ind„Kilometer“ machen, stellte kürzlich Drof Leibbrend in einem Vortrag in St. Jallen fest Kinder brauchen freie, unge- Wungene Entwicklung, besonders in ihrer Freizeit. 5 3 MANNHEIM Donnerstag, 1. Dezember 1955/ Nr, 20 Nur kurzer Rückblick auf die Karlsruher Entscheidung: Ruhe herrscht— der Stadtrat arbeitet wieder Interessante Tagesordnung: Strompreissenkung für Kleinstabnehmer und„Benzinwasser“ auf der Blumenau Wann darf eigentlich eine Leiche seziert werden?/ Harter Strauß: CDU contra CDU Der Stadtrat arbeitet wieder! Bürgermeister Trumpfheller gab gestern einleitend eine Erklärung zur Karlsruher Entscheidung in der Oberbürgermeister-Frage ab, in der er— nach mehreren Hinweisen auf die ungeklärte Rechtsluge— zu dem Schluß kam, dag wohl den 40 Einspreckern, nickt aber dem Stadtrat ein weiteres Rechtsmittel zustehe, Somit sei ein Beschluß des Stadtrats zur Entscheidung nicht zu fassen.„Wird das Wort gewünscht?“ KPP- Lockerer wünschte es und wollte das Plenum erneut zu einem Anti-Reschke- Kreuszug aufrufen. Da sich außer Eockerer niemand meldete, ver- kundete Bürgermeister Trumpfheller trocken:„Und so treten Wir jetzt in die Tages- ordnung ein.“ Während der Stadtrat das tat, begab sich SPD- Fraktionschef Fischer an die Pressebunk und teilte an Mannheims Journalisten die„SPD- Erklärung zur Ober- bürgermeister-Frage“ aus. Gleiches tat wenig später Stadtrat Geppert für die FDP. Zu diesem Zeitpunkt war das Plenum bereits fleißig an der Arbeit. Zum„Ideenwettbewerb Wasserturm“ gab Bürgermeister Trumpfheller bekannt, dag die Verwaltung die Bildung eines Gremiums beschlossen habe, das die eingehenden Vor- schläge prüft. Der Wettbewerb wurde auf Bundesebene frei ausgeschrieben. 5000, 4000, 3000 und 2000 DM. sind die Preise für die vier ersten„preiszukrönenden“ Arbeiten. Weitere dreimal 1000 DM sind für Ankäufe bereitgestellt(insgesamt 17 O00 DM). Wett- bewerbsschluß ist am 5. April 1956 und die einzige Bedingung für die Architekten und Bauplaner lautet, daß der Turm zehn Meter höher werden muß(damit der Wasserbehäl- 1 25 tichtig- för richtige Kenner ter von 2000 auf 3000 Kubikmeter gebracht werden kann). Kleine Diskussion: Er ist kein künstle- risches Gebäude, dieser Wasserturm, aber er ist das Wahrzeichen der Stadt, meinte Dr. Bergdolt(CDU). Man sollte ihn nicht ändern. Den„alten Hut“ wieder drauf— dann Wären viele Kosten gespart.— Bürger- meister Trumpfheller:„Nicht ändern? Die Bomben haben den Wasserturm schon ver- andert.“ Und wie richtig es architektonisch Sei, den Turm als Wahrzeichen der Stadt zu erhöhen, habe das alte Bild der Anlage von 1905 im gestrigen„Mannheimer Morgen“ be- Wiesen Strompreissenkung für Kleinstabnehmer um vier Pfennig Zu Punkt 2 der Tagesordnung— Strom- Preissenkung der Kleinstabnehmer-Tarife trug Oberbaudirektor Wiese eine umfas- Sende, tadellos ausgearbeitete Vorlage vor. Er hob besonders darauf ab, daß die Strom- und Gaspreise der Stadtwerke zum letzten Male 1952 erhöht worden seien; jedoch nicht bis zur Höhe, die preisrechtlich zulässig ge- Wesen wäre; dies, obwohl der Durchschnitts- erlös für Haushalt- und Gewerbestrom von 23,8 Pfennig/ Kilowattstunde im Jahre 1937 auf 18,2 Pfennig/ Kilowattstunde 1954/55(also u 22 Prozent) zurückgegangen sei, während der Durchschnittserlös des gesamten Strom- Absatzes sich nur unwesentlich(um sieben Prozent) erhöht habe. Eine ungewöhnliche Leistung, wenn man die großen Kohlenver- teuerungen, alle übrigen Verteuerungen und Lohnerhöhungen dieses Zeitraumes berück- Sichtige. „Vier Pfennig sind nichit gering zu achten Trumpfheller ergänzte später: Gaswerk Neubau, Wiederaufbau des Großkraftwerkes, Netzumstellungen, das seien enorme Auf- gaben gewesen. Aber ihre Erfüllung bedeu- tete Sicherung der Wirtschaft; dies wieder bedeutete erhöhte Abnahmen und erhöhte Renditen der städtischen Versorgungsbe- triebe. Es sei deshalb nicht gering zu achten, Wenn dem Stadtrat nun eine Senkung der Kleinstabnehmer-Tarife(Lichtstrom für Haushalte, Gewerbe und Treppenhäusef) um vier Pfennig, von 42 Pfennig je Kilowatt- stunde auf 38 Pfennig vorgeschlagen werde. Uber diesen Antrag hinausgehende Herab- setzungen der Stromtarife— so führte Di- rektor Wiese aus— würden unweigerlich zu einer Erhöhung der Straßenbahntarife Zwingen. 15 100 Abnehmer sind betroffen 15 100 Kleinabnehmer, die jährlich etwa 2,8 Millionen Kilowattstunden verbrauchen, Werden von der Preissenkung betroffen, Der Einnahmeausfall für die Stadtwerke macht 115 000 DM aus. Das mag für den einzelnen Abnehmer(7 bis 8 DMW) keine allzu große Erleichterung ergeben. Es sei jedoch zu be- rücksichtigen, daß es sich um die sozial Schwächsten handelt.„Es ist nicht viel, aber der Mensch freut sich“, sagte ein Stadtrat zur Vorlage, die im übrigen nach kurzer Dis- kussion einstimmige Annahme fand. Auf der Blumenau schmeckt das Wasser stark nach Benzin „Wasserversorgung der Siedlung Blumen- au“ war der nächste Tagesordnungspunkt überschrieben, zu dem Direktor Wiese aus- führte, daß die inzwischen unhaltbar gewor- denen Zustände auch von der örtlichen Presse(„MM vom 7. Oktober) ausführlich kritisiert worden seien. Der Treibstoff oder Benzingehalt in den Wasserproben sei zu- jetzt so hoch gewesen, daß von„Trinkwas- ser“ bald nicht mehr und von„Gebrauchs- Wasser für den Haushalt“ nur noch bedingt gesprochen werden könne. Ursache dieser Wasserverseuchung ist bekanntlich aus- laufendes Benzin aus undicht gewordenen US-Tanks in der Nachbarschaft. Ein Antrag der Stadt bei den Amerikanern, die lecken Tanks durch neue zu ersetzen, läuft bereits. Die Arbeiten haben begonnen. Die Boden- verseuchung endet hierdurch jedoch nicht, d schwere Kohlen-Wasserstoffe im Erdreich nicht abgebaut werden. Kostenbeteiligung der Siedler Nach den Richtlinien des Stadtrates müßg- ten die Siedler bei Wasseranschluß je Haus einen Beitrag für die Hauptrohrverlegung (600 bis 1000 DM), für den Hausanschluß 220 bis 380 DM) und für Inneninstallation (100 bis 200 DM)— also 980 bis 1580 DM aufbringen. Das sei für die einzelnen Eigen- tümer ganz unzumutbar, weshalb eine Beteiligung der Eigentümer von jeweils 500 DM vorgeschlagen wird nach Vorlage durch die Stadt„in Raten“ zu zahlen). Zwei Vorschläge ausgearbeitet Zwei Vorschläge für die Blumenau- Was- serleitung wurden ausgearbeitet: Ein Vor- schlag ohne amerikanische Beteiligung mit 223 000 DM, ein weiterer Vorschlag mit amerikanischer Beteiligung(Anschlußmög- lichkeiten für die US-Streitkräfte in Sand- hofen) in Höhe von 253 000 DM. Bei Vor- schlag 2 würde ein Anteil von 85 000 DM auf die US-Streitkräfte entfallen. Ob sie sich be- teiligen, oder ob sie es bleiben lassen(und sich dann eine eigene teuere Wasserleitung für ihre neue Bauvorhaben legen müssen)— darüber wird bereits mit den zuständigen Stellen verhandelt. Je nach Entscheidung wird Plan 1 oder 2 ausgeführt. Könnten die„Amis“ nicht den ganzen Schaden bezahlen? In der Diskussion wünschten einige Stadträte(Bartsch, CDU; Einmut, KPD; Schweizer, SPD, u. a.,) die Frage geprüft zu wissen, ob nicht die Amerikaner den gan- 2 en, da durch ihr Benzin entstandenen Schaden, zu tragen hätten. Die recht- lichen Fragen hierzu wären kompliziert. Und nur wegen des Benzins wird die Wasser- leitung nicht notwendig. Sie hätte im Rah- men der unausbleiblichen Kanalisation eben- falls kommen müssen, denn durch die Bevöl- kerungszunahme in der Siedlung sind heute andere hygienische(besser unhygienische) Voraussetzungen gegeben als früher. Auch dieser Vorlage stimmte der Stadtrat(vier Ent- baltungen) zu, nachdem ein KPD-Zusatz- antrag abgelehnt worden war, der nur den lapidaren Satz enthalten hatte:„Die An- schlußkosten sind nicht von den Siedlern zu tragen.“ Harter Strauß: CDU contra CDU Einen harten Strauß fochten sodann zwei ODU-Männer gegeneinander aus. Beigeord- neter Graf contra Fraktionschef Kuhn hieß das Duell. Bekanntlich sind für die Städti- schen Krankenanstalten neue Pflegesätze zwischen den Partnern(Krankenanstalten einerseits, Versicherungsträger andererseits) ausgehandelt worden. Sie sind in der Offen- lage, zu der CDU- Fraktionschef Kuhn beanstandete: 1. Ein unmöglicher Zustand ist, daß in Mannheim Verstorbene seziert werden (Leichenöffnung), wenn die Angehörigen nicht binnen sechs Stunden nach dem Tod Einspruch erhoben haben(Nicht-Einspruch bedeutet automatisch Zustimmung). Dies sei ein klarer Verstoß gegen das Grund- gesetz. Zwischenbilanz der Jugendtanzabende/ Die jugendlichen Tänzer haben Pause. Mit dem letzten Jugendtanzabend im Rosen- garten, der von 948 Jungen und Mäd- chen besucht war, wurde die Saison 1955 abgeschlossen. Am 8. Januar, wenn die Weihnachtsmagenverstimmungen überstan- den sind, beginnen sie wieder mit neuem Schwung. Der Stadtjugendring hat in diesem Jahr 21 Tanzabende veranstaltet, seit Februar 1952 sind es insgesamt 67. Sie waren alle erfolgreich; eine schöne Bilanz für den Stadtjugendring, der damit eine Gelegen- heit schuf, wo die Jugend zwangslos unter sich ist und ohne Alkohol sich tanzend ver- snügen kann. Die Jugend hat sehr viel Ver- ständnis und Geschmack gezeigt und er- Nachwuchsstudio für Agentur Reich will es im Früh 4 In Düsseldorf traf sich die„Gruppe Agenten!“ im„Internationalen Varieté- Theater- und Zirkus- Direktoren- Verband GCVTCDV) in der Bundesrepublik zu ihrer General versammlung. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Lorenz K. W. Reich aus Mannheim zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Ludwig West- kamp-Köln. Lorenz Reich legte in einem größeren Referat dar, daß die schon 1950 einsetzende Konjunktur bei der deutschen Schallplatten- industrie nun auch auf andere Berufsspar- ten, wie das Schaugewerbe, übergegriffen und diese seit Mai 1955 besonders günstig beeinflußt habe, Im Vermittlergewerbe müsse die Auslese entscheidend sein. Der Konkurrenzkampf sei zu begrüßen, aber er müsse fair bleiben, Es wurde beschlossen, einen Ehrenkodex für die Künstlervermitt- lung aufzustellen. Weiter setzte sich Reich leidenschaftlich für die Förderung des künstlerischen Nach- Wuchses ein. Auf seine Inspiration hin, soll im Frühjahr 1956 ein entsprechendes Nach- Wuchs Studio in Mannheim ins Leben ge- rufen werden. Hier soll talentierten Nach- wuchskräften für die Sparten von Varieté, Kabarett und Zirkus der Weg geebnet wer- den. Die Veranstaltungen sollen unter Mit- Wirkung des Mannheimer Publikums und der örtlichen Presse stattfinden. Später sollen dann ähnliche Nachwuchs-Studios auch in anderen Großstädten wie Hamburg, 2. Neue Grenze für den Kindertarif dürfe nicht von 14 auf zwölf Jahre herabgesetzt werden. 3. Ein Versicherter, der sich von der dritten in die zweite Klasse überführen lasse und den Differenzbetrag bezahle, müsse auch die ärztliche Leistung in der neuen Klasse allein und voll bezahlen, obwohl er das nicht tun müsse, wenn er in der dritten Klasse geblieben wäre. Das sei unrecht. Die Beigeordneten-Replik Weitschweifig antwortete und widerlegte Beigeordneter Graf(CDU) den Fraktions- chef in den Punkten 2 und 3, um zu Punkt 1 den Seitenhieb zu führen, 1932 habe der Stadtrat— und damals auch Stadtrat Kuhn — einer Vorlage zugestimmt, in der es hieB: nur bei unverzüglichem Einspruch könne kannt, was in den Rahmen dieser Tanz- abende hineinpaßt. Die Verantwortlichen des Stadtjugendrings Floeck, Kämmerer Dixkes und die Mannheimer Tanzlehrer haben keinen Grund zum Klagen. Nach dem Mannheimer Vorbild wurden in fast allen größeren Städten Westdeutschlands ähnliche Veranstaltungen eingeführt. Von 21 Tanzabenden im Jahr 1955 wur- den 18 im Rosengarten veranstaltet, teilweise in allen Räumen, dem Musensaal, der Wan- delhalle und gelegentlich sogar dem Mozart- saal. Insgesamt haben 22 146 Jugendliche teilgenommen. Bei einer Sonntagsveranstal- tung wurde eine Rekordzahl von 13850 notiert, an den Werktagen war der Besuch natürlich geringer. Der Durchschnitt errech- Varieté und Kabarett? jahr 1596 in Mannheim gründen München, Düsseldorf, Stuttgart und Hanno- ver folgen. Zur Frage der Fernsehangebote an Artisten sagte Vizepräsident Ruppli, daß das unmittelbar verlaufende Fernsehen der mit- telbaren Arbeit artistischer Nummern im Varieté, Kabarett oder Zirkus keinen Ab- bruch täte, sondern sich im Gegenteil nur günstig für die Publicity auswirkt. Es wurde festgestellt, dag Mitwirkung beim Fernsehen die Direktoren nicht berechtige, bereits ab- geschlossene Verträge zu lösen. K. Wohin gehen wir? Donnerstag, 1. Dezember Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Die Heiratsvermittlerin“(Theatergemeinde Nr. 926 bis 1850); Olymp-Lichtspiele, Käfertal, 20.00 Uhr:„Das Land des Lächelns“(Rhein-Neckar- Tauber-Bühne). Konzerte: Mozartsaal, 20.00 Uhr: Lieder- zyklus„Die Winterreise“ mit Hans Kohl; Kunst- halle, 20.00 Uhr: Werke alter und neuer Meister (gespielt von Schülern Mannheimer Privat- musiklehrer); Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplatten-Ronzert. Filme: Planken:„Der Frontgockel“; Alster: „Jenseits von Eden“,(20.45 Uhr keine Vorstel- lung); Capitol:„Mit staklharter Faust“; Palast: „Der Rebell von Kalifornien“, 22.20 Uhr:„San- garee“; Alhambra:„Liebe, Tanz und 1000 Schlager“; Universum:„Die Sünderin“; Ka- mera:„Harte Fäuste— heißes Blut“; Kurbel: „Der rote Korsar“. eee Weihnachtswunschträume der Kleinen nicht seziert werden, sonst gelte die Geneh- migung als erteilt.(Anmerkung der Redak- tion: dieser Seitenhieb ist unqualifiziert, weil Stadtrat Kuhn 1932 dem Krankenhaus- Ausschuß des Stadtrates nicht angehörte!) Frage der Obduktion wird von Ausschuß überprüft Es folgte eine sehr ausführliche Diskus- sion, in der niemand gegen die wissenschaft- lichen Gründe war, die in dringenden Fäl- len für das Sezieren eines Verstorbenen sprechen. Aber Sprecher von links und rechts vertraten durchweg die Auffassung, daß es Angelegenheit der hinterbliebenen Ange- hörigen sei— wenn der Verstorbene nicht zu Lebzeiten seine Obduktion gebilligt habe — diese Frage zu entscheiden. Bürgermeister Trumpfheller ermahnte, nicht an den Verhandlungsergebnissen zwi- schen den Kostenträgern— um die hart- näckig gerungen worden sei— zu rütteln. Die Frage der Obduktion hingegen sollte man ausklammern und, entsprechend einem Vorschlag des Beigeordneten Graf, eine ge- mischte Kommission bilden, die sie prüft und das Resultat dem Stadtrat vorlegt. In dieser Form fand die Vorlage eine knappe Mehrheit bei zehn Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Ueberfleißiger Stadtrat. Zu später Abendstunde war der Stadtrat — nun mit leicht gelichteten Reihen— im- mer noch wacker an der Arbeit. Ueber die restlichen Tagesordnungspunkte berichtet der„MM“ in der nächsten Ausgabe. 2 H. Schneekloth Nächste Saison beginnt Januar Bisher 23 115 Besucher net sich auf rund 1000 Teilnehmer. Um der südlichen Vorstadtjugend„entgegenzukom- men“, öffnete man im September und Ok- tober auch das Volkshaus Neckarau an drei Abenden für die Jugend. Nahezu 1000 Tän- zer kamen. Die Gesamtbesucherzahl an den 21 Tanzabenden wurde auf 23 115 errechnet. Zugkräftig wurden die Veranstaltungen, weil stets gute Kapellen für beschwingte Tanzstimmung sorgten. Im Wechsel waren beteiligt: Astoria, Ditze, Evola, Kretzler, Limelight Combe, Kaiser, Muto, Neujahr, Rhythmik Stars und Werle. Unterhaltsame Einlagen, wie Tanzschauen der Mannheimer Tanzschulen oder Wettbewerb um Preise oder Tanzsportabzeichen, bereicherten die Programme und brachten als Höhepunkte ein Städte- Turniertanz und das große Tur- nier der deutschen A- und B-Klasse im Amateurtanz. Für die Planung der Jugendtanzabende des kommenden Jahres wurden an die Be- sucher der letzten Bälle Fragebogen mit der Bitte ausgegeben, ein Urteil über die vergangenen Abende abzugeben und Wün- sche für die nächste Saison anzumelden. Als Jubiläum dieser beliebten Jugendver- anstaltungen soll am 19. Mai 1956 der 735. Tanzabend in besonders festlichem Rahmen begangen werden. Kr Bild: Thoma Aus dem Polizeibericht: Durst nach Mitternacht Soldaten bedrohten den Wirt In einer Käfertaler Gastwirtschaft hatten zwei Soldaten nach Mitternacht noch Durst. Da die Polizeistunde schon geschlagen hatte weigerte sich der Wirt, ihre alkoholischen Wünsche zu erfüllen. Das ärgerte einen Sol. daten so sehr, daß er den Wirt und die Gäste mit gezücktem Messer bedrohte. Als die Polizei auf dem Plan erschien, hielt er noch sein offenes Messer und einen Stuhl alz Waffe in der Hand. Die Beamten sahen ge- rade noch, wie ein Gast dem Soldaten das Messer aus der Hand schlug und wie dieser dann mit seinem Genossen den Wirt an. greifen wollte. Sie packten zu, nahmen die Soldaten fest und übergaben sie der Mllitär- Polizei. OEG- Blinklicht nicht beachtet Am Ok G- Bahnübergang Ladenburger Straße versuchte der Fahrer eines Last- kraftwagens trotz des roten Blinklichtes noch vor einem OEG-Zug die Gleise zu überqueren. Das mißlang und Zug und Lk stiegen zusammen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Sachscheden 15 000 Mark. Schlafzimmerdecke stürzte ein In den späten Abendstunden stürzte in einer Wohnung in einem Ruinengrundstück an der Schwetzinger Straße plötzlich ein Teil der Schlafzimmerdecke ein. Die Wohnungs- insassen wurden zum Glück nicht verletzt, müssen jedoch die Wohnung wegen akuter Einsturzgefahr sofort räumen. 1 Autoknacker geschnappt Kurz nach Mitternacht versuchten zwei junge Leute zuerst in S3 und dann in 72 Personenwagen aufzubrechen. Die Türschlös- ser hielten jedoch den Einbrechern stand. Bei einem dritten Wagen auf der Straße zwischen S 2 und T 2 kamen sie schließlich zum Ziel. Sie saßen schon im Führerhaus und hatten das Licht eingeschaltet, als ihnen die Polizei einen Strich durch die Rechnung machte. Die beiden wurden festgenommen. Sie täuschten Trunkenheit vor, so daß eine Alkoholprobe genommen werden mußte. Moped verbrannte Auf der Böckstraße wollte ein Geschäfts- mann gerade mit seinem Moped anfahren, als es eine Fehlzündung gab, die das Fahr- zeug in Brand setzte und völlig zerstörte. Die Sprechstunden beim Ausgleichsamt fallen infolge Ausgleichszahlungen montags und mittwochs(nicht montags und freitags, wie in unserer Ausgabe vom 26. November angegeben) bis einschließlich 17. Dezember Aus. Dies gilt auch für die im Columbus- Haus untergebrachten Abteilungen des Amtes. Ehemalige politische Häftlinge können auch noch nach dem 31. Oktober Anträge zur Gewährung von Beihilfen aus dem Zehn- Millionen-Fonds einreichen, gab der Bundes- minister für Vertriebene bekannt. Anträge können auch von Personen gestellt werden, die nach dem 1. Januar 1947 länger als ein Jahr in Gewahrsam waren. Mannheimer Termin-Kalender Arbeiter- Wohlfahrt: Sprechstunden am 1. De- zember, 17 bis 19 Uhr, Geschäftsstelle, Renz- Straße 11-13: für Jugendliche— Stadtrat Fritz Esser—, für jugendliche, männliche SBZ Flüchtlinge— Sozialbetreuer Herbert Schütt. CVJM: 1. Dezember, 20 Uhr, G4, 1-2, Vor- trag von Pfarrer Herbert Fuchs:„Freie Liebe — hilfreicher Ausblick“. KKV„Columbus“: 1. Dezember, C2, 16-18, Vorstandssitzung. Abendakademie: 1. Dezember, 20 Uhr,„Unser 20 Uhr, Kino“, Schönau, Farbfilm-Vortrag von Ruth Körner, Wien: Kanada— das Land des 20. Jahrhunderts“.— Der für 1. Dezember im Lesesaal der Volksbücherei, angesetzte Farb- lichtbildervortrag„Auf dem höchsten Gipfel des Karakorum“ fällt aus. Club„Graf Folke Bernadotte“(Ausländer- kreis): 1. Dezember, 20 Uhr, Nietzschestraße 10, Fiimvortrag über„Pakistan“. Arbeitskreis Film und Jugend: 1. Dezember, Rex-Eilmtheater, 18.15 Uhr, Alster-Lichtspiele, 20.30 Uhr,„Ein Herz und eine Krone“, Kleingärtnerverein Mannheim-Ost: 1. zember, 19.30 Uhr, De- Kolpinghaus, Mitglieder- versammlung und Filmvortrag über„Wühl⸗ mausbekämpfung“. Tanzschule Geisert: 3. Dezember, 20.30 Uhr, Mozartsaal, Abschlußball. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: Sprech- stunde für Heimatvertriebene und Sowiet- zonenflüchtlinge, 1. Dezember, 17 bis 19 Uhr, N 5, 2. f „Südlandsonne über Skiparadiesen“, Farb- Lichtbild-Vortrag am 1. Dezember, 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule; Sprecher: Dr. 7 ther Langes, Bozen; Veranstalter: Reisediens Stürmer. 00 Verkehrsforum Neckarau, I. Dezember, 20. Uhr, Volkshaus Neckarau. 5 Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinse Kreisverband Mannheim Stadt und Land, 115 1. Dezember, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zi mer 5, Sprechstunde. üblichen Rotes Kreuz: Zusammenkunft der weiblichen Bereitschaft, 1 Dezember, 20.00 Uhr. 5 Wir gratulieren! Elisabeth Wissmeier, e Waldhof, Zellstoffstraße 26a, wird 80 eee Mathilde Brückelmaver. Mannheim, Raufeit pe straße 7, kann auf eine 40jährige Tätigkeit be Firma Johann Schreiber zurückblicken. — BOLTS 1875 AER MWBIN BRAX Se Te. Schweis Vertrat heimer nis Zu vor der kährlick dieser um bei tend 2 zimme wei N war b Patzelt Bahnhe Mittags schein! zu ente in der einer Bluttat 1.02 U ten abt Tupper Gehr. Madche Neuh it Wirt hatten Durst. n hatte, lischen en Sol. e Gäste Als dle er noch Iihl als hen ge · ten das dieser irt an- nen die Militär. wurger Last- klichtes eise 20 d LKW wurde Mark. rzte in adstück in Teil mungs⸗ erletzt, akuter n zwei in T2 schlös- nd. Bei vischen m Ziel. hatten Polizei tte. Die uschten probe chäfts- fahren, Fahr- rte. chsamt aontags reitags, vember zember imbus- des önnen ige zur Zehn- undes- nträge verden, als ein N g r 5 5 22 2 MORGEN 5 Seite 9 I. 276/ Donnerstag, 1. Dezember 1955 A Kripo:„Eifersucht war das Motiv dieses Verbrechens“ davonfuhr. Waltraud Graß war ein hübsches Mäd- den. Sie stammte ebenfalls aus Braun- ghweig und trat vor etwa vier Wochen eine ſertrauensstellung bei einer gröberen Mann- geimer Firma an, nachdem sie ihr Verhält- 18 zu Patzelt gelöst hatte. Sie hatte Angst zor dem enttäuschten Liebhaber. der als„ge- khrlicher Typ“ bekannt ist; sie wußte, dag dieser Mann seit Montag in Mannheim war, um bei ihr seine angeblichen„Rechte“ gel- end zu machen; sie verließ ihr möbliertes mmer in den R-Quadraten und schlief nel Nächte lang bei Bekannten. Ihre Angst ger begründet: Der schmächtige Mörder Patzelt, der in der Nacht zum Mittwoch im gahnhofshotel schlief, paßte sie während der lüttagspause vor ihrer Firma ab. Wahr- scheinlich um einer Szene auf offener Straße a entgehen, folgte sie ihm auf sein Zimmer in der Pension. Dort kam es dann, nach ener kurzen Ausein andersetzung. zu der Rluttat, von der Kriminaldirektor Riester um 5502 Uhr verständigt wurde. Ein hermetisch von uniformierten Beam- len abgeriegeltes Eckhaus, Märmer in brau- „Aber, meine Damen, wer läßt denn da gein Kind allein auf dem Wickeltisch liegen! Is kann sich ja inzwischen zu Tode fallen!“ Ine junge Frau läuft schuldbewußt an den lisch, hält behutsam das Zelluloid-Baby, legt eilig die Windeln zurecht und verwan- delt mit einigen sicheren Griffen den Hem- denmatz in eiten vorbildlich gewickelten Säugling. Die anderen Frauen im Zimmer des Fröbelseminars haben sich um ihre Leh- rerin geschart, hören Ratschläge, stellen Fra- gen oder beantworten kleine Aufgaben im „Windel-Quiz“. Sie sind mit ganzer Seele bel der Sache, denn die meisten von ihnen werden in einigen Monaten kein Puppen- baby mehr, sondern einen leibhaftigen klei- nen Menschen zu betreuen haben. Es ist der letzte von zehn Abenden im Fröbelseminar, das Ende des ersten Kurses in Säuglings- pflege, der vom Fröbelverein Mannheim zu- zammen mit dem Stadtjugendamt und dem Badischen Lamdesverband für Mütter-, Saug- lings und Kleinkinderfürsorge dieses Jahr abgehalten wurde. In diesen zehn Doppelstunden wurde den zukünftigen Müttern alles beigebracht, was Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt für den Film„Die Sennerin von St. Kathrein“ bei, der ab Freitag in den PLANKEN-Lichtspielen, Mannheim, P 4, ge- zeigt wird. Gestern, kurz vor 15 Uhr, gellten die Hilferufe einer Frau aus dem Zimmer einer Pension in der Mannheimer Innenstadt. Die Hausbewohner kamen zu spät: sie fanden die 21jährige kaufmännische Angestellte Waltraud Graß, mit drei schweren Stichwunden im Herzen sterbend auf dem Boden des Hotelzimmers. Der Mörder, der sich am Mittwochvormittag um 10.15 Uhr in der Pension eingemietet hatte, versperrte die Zimmertür von außen und ging mit blutverschmiertem Man- tel und der Bemerkung„ich habe ihr nur die Schnute verhauen“, an den erregten Pensionsinhabern vorbei. Es war der 28 Jahre alte Angestellte bei der Hypotheken- abteilung der Braunschweiger Staatsbank, Wilhelm Patzelt, der wenige Minuten vor dem Eintreffen der Mordkommission in einem graublauen Gutbrod-Zweisitzer nen Ledermänteln— Mordkommission und Erkernungsdienst bei der sofort einsetzen- den Fahndungs- und Aufklärungsarbeit das war das Bild, das sich gegen 15.30 Uhr den Neugierigen bot. Waltraud Graß lebte noch etwa drei Minuten, nachdem die Kripo in das Hotelzimmer eingedrungen war; sie konnte nicht mehr sprechen. Der rote Zettel der polizeilichen Meldebehörde, der die glei- chen Schriftzüge trug wie die Briefe, die sich bei der Ermordeten vorfanden, brachte so- fort die richtige Spur. Sekunden später lei- teten Fernschreiber, Funksprechgeräte und Telefone die Großfahndung im gesamten Bundesgebiet ein: „Gesucht wird der 28 jährige Bankkaufmann Wilhelm Patzelt aus Braunschweig wegen Mordes. Der Täter ist 1,681, 70 Meter groß, schlank, hat dunkelblondes, links gescheitel- tes Haar, rundes Gesicht, gesunde Gesichts- farbe, spricht sudetendeutschen Dialekt und fährt einen Gutbrod mit dem Kennzeichen N 105 431. Das brutal durch drei Messerstiche er- mordete Mädchen war als ordentlich und „Windel-Quizabende“ im Fröbelseminar Zukünftige Mütter erhalten Kurse in Nähen und Säuglingspflege für die Kleinkinderpflege notwendig ist: richtige Ernährung und Kleidung, Baby- gymnastik und Bettchen bauen. Sie erfuhren, Wie die Nägel geschnitten werden oder wie man Strampelhosen anzieht. Am Rande wur- den auch noch Erziehungsfragen erörtert. Kinderlieder wWiedergelernt und lustige Fin- gerspiele gelehrt. Zum letzten Abend waren einige Gäste, darunter Obermedizinalrat Dr. Courtier (Karlsruhe), gekommen. In einer Kleinen Feierstunde nahmen die 20 Frauen von Else Pfeiffer, die früher einmal die Mütterschule in Heidelberg geleitet hat und ihren Schüle- rinnen natürlich noch für eventuelle spätere Fragen zur Verfügung steht, Abschied. Sie saßen im Halbkreis um den verwaisten Wik- keltisch, auf dem noch Puderdose. Glfläsch- chen, Bürsten und Windeln lagen, sangen Fröhlich„Hänschen klein ging allein“ und „Kindelein mein, schlaf nun ein“ oder hoben mit etwas verlegenen, aber lachenden Ge- sichtern ihre zwei Daumen hoch und sagten: „Schweinchen dick und Schweinchen fett...“ Die nächsten beiden Kursen dieser Art werden in der Neckarschule und auf der Schönau abgehalten. Im Fröbelseminar kön- nen Frauen und Mädchen außerdem noch Kochunterricht nehmen oder Nähen lernen. Es wird also viel getan, um aus den Mann- neimerinnen vorbildliche Hausfrauen und Mütter zu machen. Ch. Z. Mord an der 21jährigen Waltraud Graß Groß fahndung nach Wilhelm Patzelt/ Er tötete sein Opfer durch drei Messerstiche ins Herz äußerst gewissenhaft bekannt. Sie flel einem Verbrechen zum Opfer, dessen Motiv aller Wahrscheinlichkeit nach blinde Eifersucht War. Die Mannheimer Kriminalpolizei stand Während der vergangenen Nacht im Groß- einsatz, um jeden Winkel der Stadt systema- tisch durchzukämmen; die Landespolizei war sofort nach Entdeckung der Tat durch Blitz- funk verständigt worden, und sämtliche Polizeidienststellen des Bundesgebietes sind benachrichtigt, Wilhelm Patzelt zu fangen. H. W. Beck Der Mörder und sein Opfer Links: Waltraud Graß, das 21jährige hübsche Mädchen, das gestern nachmittag im Zimmer einer Mannheimer Pen- sion erstochen wurde.— Rechts: Der 28jährige Bankkaufmann Wilhelm Patzelt aus Braunschweig — der Täter— nach dem im ganzen Bundesgebiet gefahndet wird. Bild: Erkennungsdienst Eine neutrale Instanz hat entschieden: SPD-Erklärung zur Oberbürgermeister frage. Keine weitere rechtliche Auseinandersetzung/ SPD will jedoch Frage der SS-Zugehörigkeit geklärt wissen Die CDU-Erklärung zu der Oberbür- germeisterfrage in der Mannheimer Presse vom 29. November 1955 veranlaßt die SPD zu nachfolgender Stellungnahme: Die Stadtratsfraktion der SPD ging am 4. Oktober 1955 bei ihrem Beschluß, den 40 vorliegenden Einsprüchen stattzugeben, von der Ueberlegung aus, daß die juristische Ent- scheidung durch eine neutrale Instanz erfol- gen sollte. Der Regierungspräsident hat nun entschieden, daß die Oberbürgermeisterwahl formalrechtlich nicht beanstandet werden kann. Die SPD nimmt diese Entscheidung zur Kenntnis und sieht davon ab, den jetzt gegebenen Tatbestand zur Grundlage von weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen zu machen. Unabhängig von der rein rechtlichen Frage hat die SPD allerdings das Recht und die Pflicht, die Bürgerschaft Mannheims über de Person und die politische Haltung des Herrn Dr. Reschke aufzuklären, nach- dem er es bis zum heutigen Tage nicht für notweridig erachtet hat, dies ausreichend und wahrheitsgemäß zu tun, wie man es von einem zukünftigen Stadtoberhaupt erwarten müßte. Wir sehen uns zu folgenden Fest- stellungen genötigt: Es ist nicht wahr, daß die SPD beabsich- tige, eine erneute Entnazifizierung herbei- zuführen. Es geht hier allein um die Wahr- heit und Sauberkeit im politischen Leben. Der Spruch des Regierungspräsidiums be- deutet noch keine moralische Rehabilitierung für Herrn Dr. Reschke. Die Tatsache bleibt bestehen, daß die Oeffentlichkeit über seine politische Vergangenheit vor und auch noch nach der Wahl getäuscht worden ist. Nur durch einen Zufall wurde bekannt, daß er dem SD angehört hat. Zugegeben wurde diese Tatsache erst in der Erklärung des Herrn Dr. Reschke nach der Wahl. In der Exklärung vom 13. September 1955 hat die SPD-Fraktion an Herrn Dr. Reschke die Frage gerichtet, ob er Mitglied der 88 gewesen sei. Diese Frage hat er mit dem klaren Satz beantwortet:„Der Ss habe ich nieht angehört.“ Inzwischen hat sich herausgestellt, daß diese Antwort nicht der Wahrheit entspricht. In den Unterlagen des Dokumentenzentrums in Berlin sind folgende Daten enthalten: 1. Im SS- Register eingetragen als Mitglied der allgemeinen Ss mit der Mitglieds- Nr. 353 568; Anwärter der allgemeinen SS ab 1938; SS-Untersturmführer seit 1. Mai 1940; Beim SD-Hauptamt bis Oktober 1944; Bei der 19. SS-Standarte von Oktober 1944 bis Kriegsende; 6. Nach dem SS-Fragebogen als Kreisschu- lungsleiter tätig gewesen. Diese Feststellungen hat Herr Dr. Reschke nach unserer Veröffentlichung nicht be- stritten, sondern sich auf die Erklärung zu- rückgezogen, das Spruchgericht in Reckling- hausen habe seine Zugehörigkeit zur S8 verneint. Wir sind inzwischen in den Besitz von Bildern und Berichten gelangt, die die von uns getroffenen Feststellungen beweisen. Die Mannheimer Bevölkerung hat ein Recht darauf, alle Lebensstationen des Mannes, der ihr Repräsentant sein soll, zu kennen. Es ist verwunderlich, daß Herr Dr. n Reschke es nicht für notwendig erachtete, in seinem Bewerbungsschreiben konkrete An- gaben im gleichen Umfang zu machen, wie sle von jedem öffentlichen Bediensteten ge- fordert werden. Selbst seine Förderer haben offensichtlich die volle Wahrheit nicht ge- Kandit. Die Haltung der SPD in der OB-Frage entspringt allein ihrer demokratischen Ver- antwortung, die mam von den anderen demokratischen Parteien auch erwarten muß, umsomehr, als diese Parteien Herrn Dr. Reschke als Kandidaten benannt haben. Wenn die CDU erklärt, daß sie sich über ihren Kandidaten genügend verlässigt habe, so ist auch sie mit der Verantwortung für die Irreführung der Oeffentlichkeit be- lastet. Die CDU und Herr Dr. Reschke müs- sen sich bewußt sein, daß die Vertrauens- basis für die künftige Arbeit im kommu- nalen Bereich durch diese Tatsachen wesent- lich belastet ist.“ Parteivorstand und Stadtratsfraktion der SPD Mannheim Die Stellungnahme der FDP-Fraktion Irrtum, zu glauben, man könne Reschke mürbe machen Ebenfalls gestern nachmittag hat die FDP- Fraktion der Mannheimer Presse eine Er- klärung zur Oberbürgermeisterfrage über- geben, die folgenden Wortlaut hat: „Die Einsprüche zur Oberbürgermeister- wahl sind vom Regierungspräsidium in Karlsruhe für nichtig erklärt worden. Die Entscheidung ist so gefallen, wie sie nicht anders fallen konnte. Wir möchten hoffen und wünschen, daß damit der von der Gegenseite wiederholt zitierte Burgfriede nunmehr einkehrt und sie einsieht, daß sie nichts mehr gewinnen, sondern nur noch mehr verlieren kann. Es ist höchste Zeit, daß die Ruhe unter uns wieder hergestellt und eine ersprießliche Arbeit zum Wohle der Stadt geleistet wird, um so mehr, als große und wichtige Projekte in Angriff genommen und begonnene zu Ende geführt werden müssen. Die künftige Stellungnahme unserer Fraktion wird sich daraus ergeben, ob die Gegenseite das Wahlergebnis respektiert. Wir möchten ernsthaft davor warnen, den Volkswillen weiterhin noch mehr zu miß- achten als bisher, es könnte sonst ein Zu- stand eintreten, unter dem der gute Ruf unserer Stadt leiden und ihr großer Schaden zugefügt werden könnte. Das Entscheidende ist und bleibt doch der Vertrauensbeweis, mit dem die Bevölkerung Herrn Dr. Reschke mit Mehrheit zum Ober- bürgermeister gewählt hat. Es ist ein großer Irrtum zu glauben. Herrn Reschke mürbe machen zu können oder gar anzunehmen, daß er auf die Uebernahme seines recht- mäßig erworbenen Amtes verzichtet. Dazu bestand zu keiner Zeit und be- steht nach dem Karlsruher Urteil erst recht nicht der geringste Anlaß.“ FpPP-Stadtratsfraktion gez. Wilhelm Geppert eschätis- ebernahme! 5 Beste zu bedienen. N * 9 e Der verehrten Einwohnerschaft geben wir hiermit zur gefl. Kenntnis, daß wir die altbekannte Hetrgerei EMI WESC- Nnm. U 6.! ab heute übernommen haben. Es ist unser Bestreben, a Ile unsere Kunden aufmerksam aufs Wir bieten große Auswahl in allerbesten Fleisch- und ff Wurstwaren Um geneigten Zuspruch bitten ergebenst JOSEF SCHIER, Metzgermeister UND FRAU Es ist mir ein Bedürfnis, meiner verehrten Kunds mir jahrzehntelang entgegengebrachte Vertrauen herz Nachfolger dieselbe Treue halten zu wollen. chaft und allen Geschäftsfreunden für das lichst zu danken. Ich bitte höflich, meinem Miles Heu gi cial] Herren-Sporthemel, „Bielefelder Fabrikat“, abs popeline, in modischen Streitenmostern, mit Um- schlagmonschetten Frau EMIL WES CH Wwe. geb. 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Die Einkaufszentrale der amerikanischen Streitkräfte in Frankfurt hat von deutschen Firmen zwischen Mitte 1984 und Mitte 1953 Lebensmittel und Aus- rüstungsgegenstände im Gegenwert von rund 60,5 Mill. DM bezogen. Im Sommerquartal 1955 beliefen sich die Einkäufe auf rund 2,9 Mill. Dollar(etwa 12 Mill. DWͤ). Im glei- chen Zeitraum wurden zusätzliche Beschaf- kungsaufträge für 3,35 Mill. DM vergeben. Das Recht auf Würde Karlsruhe. Die Fhefrau hat ein Recht dar- auf, dag sie in ihrer Wohnung ein Leben führen kann, wie es ihrer Frauenwürde und ihrer Stellung als Hausfrau und Mutter der e entspricht. Gegen dieses Recht wird einer Entscheidung des Bundesgerichts- hofes auch dann verstoßen, wenn der Ehe- mann gegen den Willen seiner Frau eine Haushälterin in die Wohnung aufnimmt, die durch ihr Betragen die Ehefrau in ihrer Frauenwürde so erheblich verletzt, daß ein Zusammensein mit der Haushälterin für sie unerträglich ist. In einem solchen Falle kann die Ehefrau— auch wenn keine ehewidrigen Beziehungen festgestellt werden können— gegen ihren Mann auf fristlose Entlassung der Haushälterin und gegen die Haushälte- rin auf Verlassen der Wohnung klagen.(Ak- tenzeichen IV ZR 98/55.) Rente gekürzt— aufgehängt Tettnang. Eine Rentenkürzung hat einen 73 Jahre alten Rentner aus Unterteuringen zum Strick greifen lassen. Der alte Mann Wurde dieser Tage in seinem Schuppen, das Schriftstück mit dem Bescheid der Behörde um den Hals, erhängt aufgefunden. Er be- zog als Kriegsversehrter des ersten Welt- Krieges eine Rente von 150 Mark. Zehn Jahre lang war er als Gemeindepfleger in Oberteuringen tätig. Als er 1952 aus den Diensten der Gemeinde schied, gewährte ihm diese einen Ehrensold von 30 Mark. Um die- sen Betrag, den der Rentner in seiner Ein- kommenserklärung nicht erwähnt hatte, Kürzte das Versorgungsamt die Rente des alten Mannes rückwirkend ab 1952 und for- de die Nachzahlung von knapp 1100 Mark. die in monatlichen Raten von 40 Mark zu- rückerstattet werden sollten. Diesen Bescheid konnte der Rentner nicht überwinden. Er be- Sing Selbstmord. Strafanzeige gegen 12 Hehler Stuttgart. Zwei junge Leute im Alter von 20 und 24 Jahren, die sich in Untersuchungs- haft befinden, wurden von der Stuttgarter Kriminalpolizei zahlreicher Kraftfahrzeug- diebstähle sowie einiger Schaufenster- und Bürdeinbrüche überführt. Die gestohlenen Kraftfahrzeuge und ein Teil der übrigen Die- besbeute konnten von der Polizei sicher- gestellt werden. Gegen zwölf Personen aus den Kreisen Stuttgart, Böblingen und Tübin- gen wurde im Zusammenhang mit der Auf- klärung dieser Diebstähle bei der Staats- Anwaltschaft Anzeige wegen Hehlerei er- stättet. Glatteis und Nebel Ehingen. Zu einer ungewöhnlich hohen Anzahl von Verkehrsunfällen kam es im Kreis Fhingen. Innerhalb von knapp Zwei Stunden ereigneten sich an einem Vormittag elf Unfälle mit drei Verletzten und hohem Sachschaden. Allein sieben Unfälle trugen Sich auf einer Strecke von 500 Meter Länge uf der Bundesstraße 311 zu. Ursache war in fast allen Fällen überhöhte Geschwindig- keit bei Glatteis und Nebel. E Hätte er klein beigegeben. Lörrach. Für drei Jahre sollte einem ZWanzigjährigen Motorradfahrer aus Lörrach der Führerschein entzogen werden, weil er Auf dem Wege zu seiner Arbeitsstelle nach Allsicht einer Polizeistreife die zulässige Höchst geschwindigkeit von 40 tunden- Kilometern überschritten hatte. Eine ge- bührenpflichtige Verwarnung hatte der ju- gendliche Kraftfahrer abgelehnt und darauf- hin durch eine Strafverfügung eine Geld- Strafe von 50 Mark erhalten, Er ließ es je- doch auf einen Prozeß vor dem Lörracher Amtsgericht ankommen, das die Geldstrafe auf 100 Mark erhöhte und dem Angeklagten außerdem den Führerschein für drei Jahre entzog In der dritten Berufung, die nun- mehr vor der Großen Jugendstrafkammer des Landgerichts Freiburg in Lörrach ver- handelt wurde, kam das Gericht zu einem Freispruch. In der Urteilsbegründung heißt es, ohne entsprechende technische Hilfsmittel könne die Geschwindigkeit eines Kraftfahr- zeuges nicht mit Sicherheit geschätzt werden. Außerdem habe der Motorradfahrer keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet. Obere Donau zugefroren Sigmaringen. Zum erstenmal seit vielen Jahren begann die Donau in diesem Jahr bereits Ende November Zuzufrieren. Die strenge Kälte der letzten Tage und der nied- rige Wasserstand haben den Flug im oberen Donautal an mehreren Stellen bis zu einer Länge von Hunderten von Metern zufrieren lassen. Während der schneearmen Winter der vergangenen Jahre war die Donau fast immer offen geblieben. Belchenjagd ohne Jäger Konstanz. Auch am zweiten Tag der Bel- chenjagd wurde kein einziger Schuß ab- gegeben, Kein Jäger war erschienen. Nur einige Polizisten waren am deutschen Ufer zu sehen. Der See war von leichtem Nebel bedeckt. Man konnte etwa 100 Meter weit sshen. Bei zu starkem Nebel kann die Jagd von der Polizei verboten werden. Der Unter- sse beginnt in seinen flachen Teilen bereits Zzuzufrieren. Sprachgestörte Kinder bedürfen besonderer Pflege Gesetzentwurf sieht eigenständige Schulen vor, die den heilpädagogischen Anforderungen entsprechen Karlsruhe. Der Landtag hat demnächst in zweiter Lesung über einen Gesetzesent- Wurk zu entscheiden, der sich mit Erziehung und Unterricht hör- und sehgeschädigter Kinder befaßt. Kernstück des Gesetzesent- Wurks ist die seit langem geforderte not- wendige Eigenständigkeit dieser Schul- zweige; er sieht vor, im Rahmen des Allge- meinen Volks- und Berufsschulwesens für sprachgestörte, schwerhörige und seh schwache Kinder und Jugendliche besondere Schulen einzurichten. Für sprachgestörte und schwerhörige Kinder(die die Mehrzahl aller geschädigten Kinder ausmachen) gibt es zur Zeit in Karlsruhe, Mannheim und Stutt- gart spezielle Schwerhörigen- und Sprach- heilklassen, die in der Durchführung ihres Unterrichts vollkommen Selbständig, ver- waltungsmäßig jedoch einer Volksschule an- gegliedert sind. Aber erst dann, wenn die einschlägigen Schulen in ihrer Selbständigkeit gesetzlich fundiert und als eigenständige Einrichtung anerkannt sind, kann sich ihr innerer Auf- und Ausbau den heilpädagogischen Anforde- rungen entsprechend vollziehen, Ohne Zwei. fel wäre damit auch das Vorurteil vieler El- tern beseitigt, die in den Sprachheilklassen noch eine Art Hilfsklassen sehen und des- halb häufig ihre sprach- oder hörgeschädig- ten Kinder am Normalunterricht teilnehmen lassen, dem diese niemals gewachsen sein Können. Erfahrungsgemäß kann die Anzahl sprachgestörter Kinder als doppelt so hoch wie die der schwerhörigen angenommen Werden. Doch selbst wenn man den nied- rissten Prozentsatz kür beide Gruppen von je 0,5 zu Grunde legt, ergibt sich bei einer Schülerzahl von 23 000(Beispiel Mannheim) eine Zahl von 300 geschädigten Kindern. Bei Klassenstärken von 15 für sprachgestörte und 12 für schwerhörige Kinder wären ins- gesamt 16 Sonderklassen notwendig. Die Zahl der tatsächlich sprachgestérten Kinder legt nach Meinung der Experten jedoch bel z wei Prozent aller Schüler, da vor allem auch die Zahl der stotternden Kinder auf- fallend zunimmt; eine Beobachtung, die im ganzen Bundesgebiet gemacht wird. In Orten, wo die Zahl der geschädigten Kinder die Einrichtung einer eigenständigen Schule nicht verlangt, lassen sich nach dem neuen Gesetz doch immerhin eigene Klassen einrichten. Auf diese Art läßt sich ein ziel- gerichteter Unterricht für die betreffenden Kinder durchführen, der sie vom ersten Schuljahr an für das kommende Berufs- leben vorbereitet und sicher macht. Es braucht dann keine Kinder mehr zu geben, Wie etwa jenes elfjährige Mädchen aus einem Schwarzwalddorf, das bis zu seinem 10. Lebensjahr die normale Grundschule besucht hat, obwohl es kaum hören kann und demzufolge nur unartikulierte Laute von sich gibt. Es sitzt heute, ebenso wie ein Dreizehnjähriger aus der Pfalz, mit den Kindern der Unterstufe, Sechs- bis Acht- jährigen, zusammen und müht sich, es in der Gewandtheit im Abhören und Sprechen Der Mastersergeant und die Waisenkinder Die gute Tat des Claude Cross/ Beinahe ein modernes Märchen Trier. Im Schreibtisch eines amerikani- schen Oberfeldwebels in Bitburg stapeln sich Luftpostbriefe aus allen Teilen der USA. Farmer und Arbeiter, Beamte und Gewerbe- treibende schicken Bargeld und Sehecks, an- dere legen Familienbilder und Fotografien ihrer Häusef den Briefen bei und wollen ein deutsches Waisenkind vermittelt haben. Der Mann, an den man diese seltsame und„un- militärische“ Post gerichtet hat, ist der Mastersergeant Claude Cross von der 36. Air Police Squadron, der zur Bewachung des Militäräugplatzes bei Bitburg eingesetzt ist. „Außer Dienst“ ist der Mastersergeant der ute Geist des Waisenhauses„Marienheim“ im Kloster Himmerod. Der Oberfeldwebel hat sich in den Kopf gesetzt, den 27 Waisenkindern von Himme- rod ein neues, schönes Heim zu bauen. Im Kloster sind die räumlichen Verhältnisse recht beengt und die Weigen Schwestern von der Missionsschule„Unserer Lieben Frau in Afrika“ haben selbst nicht die Mittel, diesen Zustand zu ändern. In dem Oberfeldwebel der Luftwaffenpolizei fanden sie einen energischen Verfechter ihrer Wünsche. Wenn nicht alles trügt, werden diese Wünsche schon im nächsten Frühjahr in Erfüllung gehen. Claude Cross hat ganze Arbeit geleistet. Er setzte sich zunächst einmal mit Behör- den des Kreises Bitburg in Verbindung und lieg sich deren Bereitschaft versichern, dem Vorhaben ihre Unterstützung zu leihen. Man einigte sich darauf, das stark Zerstörte Barockschléßchen des Grafen von Luxemburg in Bitburg wieder aufzubauen und dort das Waisenhaus unterzubringen. Als das„Ziel“ abgesteckt war, lieg der Mastersergeant die Offiziere und Mannschaften des Flugplatzes wissen, daß er test auf ihre Hilfe rechne. Nachdem sich die Soldatenzeitung„The Stars and Stripes“ zum Dolmetsch des Ober- feldwebel gemacht hatte, dauerte es nicht lange, bis auch ein gutes Dutzend Zeitun- gen in den Vereinigten Staaten mobilisiert War. Sie alle schrieben:„Helft mit, den deutschen Waisenkindern von Himmerod ein schönes Heim zu bauen!“ So kam es, daß sich nun im Schreibtisch dem Mastersergean- ten die Briefe stapeln. Einige tausend Mark aus den USA sind bereits zusammengekommen. Eine schöne Summe brachten auch die Ideen ein, die Claude Cross auf dem Flugplatz Bitburg in die Pat umsetzte. Einmal ließ er ein amerikanisches Auto verlosen, das er organisiert hatte, dann spielte eine„Hillbilly-Band“ zu Gunsten der Waisenkinder von Himmerod. Der Master- sergeant hatte immer wieder neue Einfälle. mz wischen sind auch von deutschen Stel- len hohe Beträge angekündigt worden, 80 dals man im Frühjahr 1956 mit den Arbeiten beginnen kann. Der Bau soll 350 000 DPM kosten und das Heim wird groß genug sein, um nicht nur die Waisenkinder von Himme- rod, sondern noch etwa fünfzig weitere aus dem Regierungsbezirk Trier darin unter- bringen zu können. seinen Leidensgefährten gleichzutun. Es ist erstaunlich wie sicher und gewandt die Kin- der unter fachgemäßer Leitung lernen, ihr Leiden zu überbrücken. So spielerisch dem Laien eine derartige Unterrichtsstunde vorkommen mag, so groß ist jedoch die Konzentration, die sie von Lehrern und Schülern erfordert, sollen sie doch neben dem Hören- und Sprechenlernen gleichzeitig auch den obligatorischen Unter- richtsstoff einer Volksschule beherrschen. So erhalten die Kinder neben den Normal- fächern Artikulationsunterricht, Sprachbil- dungs- und Sprachaufbauunterricht, sie machen Hörschärfübungen und erfahren gleichzeitig Hörmittelberatung. Die Stam- melnden erhalten je nach Grad ihrer Stö- rung individuellen Sprachunterricht; die Stotternden einmal, in der Finzelbehandlung, Erziehung zur positiven Lebenshaltung ver- bunden mit Atemschulung, zum andern, in der Gruppenbehandlung, rhythmische Er- ziehung, Sprecherziehung, Gemeinschafts- erziehung. So selbstverständlich es ist— weil unum⸗ gänglich notwendig— taubstumme Kinder in Anstalten zu unterrichten, so selbstver- ständlich sollte es sein, schwerhörigen Kin- dern weitgehend bei Verbleib im Elternhaus, der vollsinnigen Umwelt, den Besuch von Schwerhörigenschulen zu epmöglichen, wobei voll ausgebaute Schulsysteme die beste pädagogische Lösung darstellen. H. Qu. Rheinschifffahrt mit Radar Weil am Rhein. Der Einsatz von Radar- geräten in der Rheinschiffahrt wird gegen- Wärtig von einer Schweizer Reederei mit drei Flußschiffen erprobt. Vor allem im Hin- blick auf die Nebelperioden, die in diesem Herbst die Rheinschiffahrt oft tagelang lahmlegten. haben diese Versuche erhöhte Bedeutung. Ebenso soll die Möglichkeit von Nachtfahrten überprüft werden. Bisher muß- ten die Fahrzeuge auf dem Rhein bei ein- rechender Dunkelheit vor Anker gehen, Wodurch die volle Wirtschaftlichkeit des Frachtverkehrs behindert wurde. 800 000 DM für den Schulfilm „Stuttgart. Per Ministerrat von Baden- Württemberg hat einen Gesetzentwurf be- schlossen, der die Versorgung der Schulen mit Filmen und Lichtbildgeräten regelt. Nach der Gesetzesvorlage werden alle Mittel für die Beschaffung von Filmen und Lächtbild- geräten zunächst vom Land im Staatshaus- Hältsplan bereitgestellt. Wie Ministerpräsi- dent Dr. Gebhard Müller mitteilte, werden dafür jährlich etwa 800 000 Mark benötigt. Keine Konkurrenz für deutsches Fernsehen UsS-Luftwaffe verhandelt mit Bundespost/ Amerikanische Bildzeilen- Norm Frankfurt. Die amerikanische Luftwaffe führt Verhandlungen mit dem Bundespost- ministerium um zwei Fernseh- Sendekanäle. Die daraus abgeleitete Folgerung, da die amerikanischen Streitkräfte ihren Rund- funksendern AFN(American Forges Net- Work) ein ähnliches Netz von Fernsehsen- dern an die Seite stellen wollen, und diese damit in der Praxis zu Konkurrenten des deutschen Fernsehens würden, ist jedoch irrig. Es wäre auch nach den geltenden bun- desgesetzlichen Bestimmungen nicht mög- lich, weil noch kein deutsches Rundfunknetz existiert, das neue Frequenzen und Sende- kanäle freigibt und verteilt. Während das Hauptquartier der ameri- kanischen Armee in Heidelberg auf Anfrage mitteilte, die Armee beabsichtige weder im Januar noch in absehbarer Zukunft ein Fern- sehnetz den AFN- Sendern anzugliedern und man verhandele darüber auch noch nicht, gab die Luftwaffe eine andere Auskunft. Dort war zu erfahren, daß man mit der Bundespost in Verhandlungen um zwei Sendekanäle steht. Zwei Sender mit einem Empfangsradius von 16 Kilometern sollen im Bereich der wichtigsten und größten Wohnsiedlungen in Rheinland-Pfalz auf Flugplatzgelände aufgestellt werden. Man will auch nicht mit der europäischen Bild- zeilennorm 625, sondern mit der amerikani- schen Norm von 325 Zeilen senden. Deutsche Fernsehfreunde eines amerikanischen Pro- gramms müßten also, wenn sie in der Nach- barschaft etwa der amerikanischen Wohn- siedlung Vogelweh oder Ramstein bei Kai- serslautern das amerikanische Programm empfangen wollten, ihre Geräte ebenso um- richten lassen, wie Besitzer amerikanischer Fernsehgeräte das tun müssen, wenn sie auf ihrem Bildschirm das deutsche Fern- sehen genſegen wollen. Wie der amerikanische Luftwaffen- sprecher hinzufügte, kann man— auch wenn die Bundespost mit der Luftwaffe über die zwei Fernsehkanäle einig wird— noch nicht gleich anfangen. Dann müßte nämlich noch das amerikanische Außenministerium ja sagen und schließlich das Pentagon in Washington das Geld für den Ankauf zweier kleiner Sender und die Einstellung von Per- songl bewilligen. 5 Fernsehsender mit kleiner Reichweite treibt die amerikanische Luftwaffe bisher auf zwölf abgelegenen Stützpunkten wie Grönland, Island und auf ihren nordafrika- nischen Flughäfen. Den Soldaten und ihren Familien werden dort heimatliche Pro- gramme geboten, die auf Filme aufgenom- men worden sind. Dr. Müller fürchtete, aus dem Rahmen zu fallen Peinliche Fragen an den Angeklagten/ Noch keine Erhellung des„Unglücks“ Kaiserslautern. Der Mordprozeg gegen den Zahnarzt Dr. Müller, wurde am Mitt Woch vor dem Schwurgericht Kaiserslautern mit der Vernehmung Müllers fortgesetzt. Der Vorsitzende, Landgerichtspräsident Dr. Karl Matheis, wies den Angeklagten auf einige Tatsachen hin, die das Gericht mit dem Tod seiner Ehefrau in Zusammenhang bringt. So habe Müller am 20. Januar vorigen Jahres, einen Monat vor dem Autobrand, einen Bekanaten aus Mannheim nach einem schnell wWirkenden Tötungsmittel gefragt, das möglichst keine Spuren hinterlassen sollte. Der Zahnarzt erklärte dazu, er habe einen Hund töten wollen, der wiederholt in seinen Hühnerhof in Otterberg eingedrun- Zen sei. In sichtliche Verlegenheit brachte Dr. Müller die Frage des Vorsitzenden:„Was sollten die Gespräche mit einer Arztin in Mannheim, wie man bei Menschen Luftein- spritzungen vornehmen kann, um eine spä- ter nicht feststellbare Embolie hervorzu- rufen?“ Er wolle im Interesse der Gffent- lichkeit und der Arztin nichts sagen, meinte Müller. Diese Dinge seien nur am Stamm- tiseh in Ludwigshafen besprochen worden. Die Erkundigungen, die er in Kaisers- lautern eine Woche vor dem 18. Februar ein- geholt hatte— Privatwagenverleih, Selbstbe- teiligung an der Kaskoversicherung und Ver- sicherung Mitfahrender bei Unfällen— be- gründete der Angeklagte damit, daß er sei- nen Wagen überholen lassen wollte und dazu ein Leihauto brauchte. Wenn er in diesem Wagen Bekannte mitnehmen wollte, dann hätte er sie versichert wissen wollen. Bevor das Gericht auf den eigentlichen „Unglücksfall“ zu sprechen kam, wurde Mül⸗ ler darauf hingewiesen, daß seine Darstel- lung von dem Brand unmöglich stimmen könne. Er wandte ein, daß ihn der Verlust seiner Frau und der Selbstvorwurf, sie allein im Wagen gelassen zu haben, so erschüttert hätten daß er sich an Einzelheiten nur schwer erinnern könne. Der Angeklagte schilderte dem Gericht, Wie er am 18. Februar 1954 mit seiner Frau gegen 22 Uhr auf der Fahrt nach Otterberg einen Igel bemerkt habe. Die Frau soll den Wunsch geäußert haben, das Tier für die Kinder mitzunehmen, Müller hielt an, holte Taschenlampe und Schraubenzieher hervor und löste eine Radkappe, um darin den Igel mitzunehmen. Er will ein Stück vom Wagen entfernt gewesen sein, als er ein Geräusch von der Straße hörte und sich umdrehend das Auto in hellen Flammen sah. Er sei zurückgelaufen, habe aber nichts mehr tun können, um seine Frau zu retten. Weshalb er dabei die Apothekerflasche aus dem Wagen nahm und in den Wald warf, kann sich Müller heute nicht mehr erklären. Eiti heuer Schwächeanfall des Angeklag- ten unterbrach die Vernehmung. Die spätere Frage eines Brandexperten vom Bundes- Kriminalamt, wie das Feuer ausgesehen Habe, und wie es überhaupt entstanden seili Könnte, ließ der Zahnarzt unbeantwortet. Er betrachte seine Erklärungen als abge- schlossen und wolle die Schilderung vom vermutlichen Ablauf des Geschehens seinen Verteidigern überlassen. Die verständliche Kopflosigkeit nach dem Tode seiner Frau sei als Tatsache gegen ihn ausgewertet wor- den. Müller murmelte:„Lasse ich mich jetzt noch weiter ein, so besteht die Möglichkeit, daß ich aus dem Rahmen falle.“ Nachdem die Vernehmung Dr. Müllers zur Sache abgeschlossen ist, Will das Ge- Lieht in die Beweisaufnahme eintreten und als ersten Zeugen den Gendarmeriemeister Reinhold Gute aus Otterberg vernehmen, der als erster an den Ort des„Unglücks“ ge- kommen war. — BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Sauerstoff in der Leitung Koblenz. Ingenieure der Energieverscr. gung„Mittelrhein“ aus Koblenz haben nach eingehenden Untersuchungen die Ursache der Explosionen von Gasuhren- und Later. nen im Cochemer Bahnhofsviertel auf. geklärt. Wie festgestellt wurde, nat an Montag ein Schlosser ohne Erlaubnis Seine Hausanschlußleitung mit Sauerstoff ge. reinigt. Hlerdurch enstand ein leicht ent. zündbares Gasgemisch, das zu der Ketten. explosion führte, Das Gasleitungsnetz Konntz am Dienstag wieder in Betrieb genommen werden. Der vierte Ueberfall Kaiserslautern. Die Kalserslauterner Poll. zeidirektion bestätigte, daß sich in Katze. lautern auf der Mainzer Straße innerhalb acht Tagen der vierte Ueberfall unbekan. ter farbiger Soldaten auf eine deutsche Prad zugetragen hat. Eine 26Jjährige Hausgelilig wurde von einem farbigen US-Soldaten db. gefallen, der ihr mit einem Messer Per letzungen im Gesicht. am Hals und am I. ken Oberschenkel beibrachte. Sie mußte in das Städtische Krankenhaus eingellelert werden, konnte jedoch nach ärztlicher Be. handlung nach Hause entlassen werden. Dle sokort von der amerikanischen Kriminal. Polizei aufgenommenen Ermittlungen nach dem Täter führten noch zu keinem Erfchg Kein Verbrechen Koblenz. Die Mordkommission der Krimi. nalpolizei hat den am 22. November 1933 im Loreley-Tunnel bei St. Goarshausen ge⸗ fundenen Toten als den 27 jährigen Kraft- fahrer Dieter Schröder aus Sinzig(Kreiz Ahrweller) identifiziert. Nach den nunmeht abgeschlossenen Ermittlungen steht fest, dag die Todesursache weder in einem Ver- brechen noch in einem Unglücksfall zu suchen ist.— Die Identifizierung des zwellen Leichenfundes ist hingegen noch nicht ge Slückt. Die Bevölkerung im Gebiet von 8t. Goar soll auf Veranlassung der Mordkom- mission der Koblenzer Kriminalpolizei bei der Identifizierung der in einem 200 Metes tiefen Grubenschacht bei Werlau im Kess Sk. Goar gefundenen weiblichen Leiche nut helfen. Ab Mittwoch werden in St. Go und anschließend in allen Kreisorten das geblümte Sommerkleid, Wäschestücke, Schule und ein Foto des Gebisses der Toten ad- gestellt. Umfangreiche Weinforschung Mainz. Der vor zwei Jahren in Rhein- land- Pfalz geschaffene weinbauliche For- schungsring will im Laufe dieses Haushalts. jahres 34 Forschungsarbeiten betreiben Mit 24 Forschungsaufträgen wurde bereits begonnen. Das Land stellte dafür bishet 103 000 Mark zur Verfügung. Bis zum Ende des Etatjahres sollen noch zehn weitere The. men bearbeitet werden. Unter anderem be- schäftigt sieh der Forschungsring mit det Erforschung der Ursachen der unterschied- lichen Lebensdauer von wurzelechten Reben Und Pfropfreben, mit der Untersuchung des Klimas im Weinberg und seinem Pinfluf auf die Holz- und Traubenreife, mit Unter- suchungen über die Verwendbarkeit von Vitaminen in der Weinbehandlung und mit zahlreichen weiteren für den Winzer seht Wichtigen Fragen. Die Mutter erstochen Pirmasens. Von ihrem geistessch wachen 32jährigen Sohn wurde die 57jährige Witwe Anna Burkhardt aus Heltersberg, Kreis Pil. masens, durch mehrere Messerstiche in del Rücken getötet. Die Mutter hatte ihrem Sohn Vorwürfe gemacht, weil er seine neuen Schuhe beim Fußballspielen mit der Port jugend beschädigt hatte. Der Täter lies el von der Gendarmerie ohne Widerstand fest- nehmen. Trinkfeste Schönheiten Koblenz. Auf historischem Boden, in Koblenzer Geburtshaus des Fürsten Meter, nich, wurden die 55 schönsten und charmen testen bundesdeutschen Weintrinkerinnel vom Leiter des Koblenzer Verkehrsamte willkommen geheißen. Die jungen Damen sind während der Weinwerbewochen a Weinfesten in nord westdeutschen Städten 0 „Weinfest- Siegerinnen“ gekürt worden. Ihre Aufgabe besteht darin, die bier- und schnape liebenden Bewohner Nordwestdeutschland zu stärkerem Weingenuß zu verführen. 20 Zeit befinden sie sich auf einer n durch ihr Wirkungsgebiet. In Köln W während einer Veranstaltung in den Sartol Betrieben aus dem Kreis der eee Weinkonsumentinnen die„Miß Trinktest gewählt. Von Koblenz aus fuhren die 1 nen zum Weinfest nach Cochem an de Mosel weiter, wo sie den Moselanern zeigen wollten, was man in Nordwestdeutschland vertragen kann. Panzerfeste Straßen Mainz. Für den Bau von panzerfesten Straßen werden vom Bundesheer, rium voraussichtlich in Kürze Mittel 4 reitgestellt werden. Nach längeren Verhan. lungen zwischen dem Finanzministerium 9 5 Rheinland-Pfalz und dem Bundesfinanim sterium ist eine Einigung über diese 5 erreicht worden. Alle Gemeinden des Lan 0 deren Straßen ständig von Panzern 1 überschweren Fahrzeugen benutzt 5. 170 können beim Ministerium Anträge auf st liche Mittel stellen. hn mmmh Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 1. Dezember Jugendstunde Vermißtensuchdienst Die Münchener Abendschau Die schalkhafte Witwe (Komische Oper nach Goldoni) — 16.30 17.00 19.00 20.00 gange spiel den Atyec ney i 61. M in de eien dener Ingla mer Minu Del Amate Londo 10.10 schaue Dei lau be Belgie trekfe! Plone gart à Fre Teder: Antwe mann nach Dei Jean Londo Samm um de Dei wurde 1. Me sperrt Besch! über lend Dänen elne einen gen un er vor Der Dienst 271 440 V. 99,4 80 Die Weltm Bern schlose bon 8. stersck eksete! Bei der it. neuen Maser leicht, Versut Milliol kann. berater — Radie- Fern- zü-Neuheft en 22 72838 rr Theu —— Uhr fach! 219 ———ů— Tultrar schn. 8 jeversor. hen nach Ursache d Later. tel auk. hat am Als Seine off ge cht ent. Ketten. 2 Konntg nommen ner Poll. Kalserz. nerhalb wekann⸗ che Fran isgehllßg aten ah. zer Ver. am lin- nuhtte in geliefert cer Be. den, Dig riminal- en nach u Erfolg. r Krimi. ber 1953 usen ge. 1 Kxaft- 9(Kreis nunmelt fest, daß m Ver- skall zu zZwelten licht ge. Von St. ordkom- Lizel bel 0 Meter m Kkeiz che hilt St. Gos ten das Schuhe ten aus. ing Ahein⸗ he For- tushalts. etreiben pberelts bishet im Ende ere The- rem be⸗ mit det Tschied- n Reben rung des Einfluß b Unter eit von und mit zer Seht wachen e Witwe reis Pil. in den ihrem ve neuen r Dork⸗ ließ sich nd fest- den, in! Metter⸗ aarman- cer innen rsamtes Damen ven aut dten al. Ul. Ihre schnaps. schlandd ren. Zul undreis wurde Sartol- mutigen inkfest je Schö⸗ an det a zeigen tschland er festen ministe⸗ ttel be erhand- lum von nzmini⸗ e Frage Landes, n oder werden, i staat- uk 1 ni) MORGEN Seite 7 Fr. 276 Donnerstag, 1. Dezember 1953 1 Im Londoner Wimbley-Stadion: in einem Fußball-Länderspiel besiegte England am Mittwoch im Londoner Wem- kley-Stadion die spanische Nationalelf über- raschend hoch mit 4:1(2:0) Toren. Nach dem 0 über Irland im Rahmen des britischen Länderturniers kam die neuformierte eng- nische Nationalelf damit wiederum zu einem Haren Sieg. Die Spanier, die am 18. Mai in Madrid den Engländern ein 1:1- Unentschieden ab- getrotzt hatten, mußten sich erst am ver- gangenen Sonntag in Dublin beim Länder- spiel gegen Eire mit einem 2:2(1:2) zufrie- den geben. Die Tore schossen für England Atyeb in der 11., Bill Perru in der 12., Fin- ney in der 49. und wiederum Perry in der 61. Minute. Spaniens Ehrentor erzielte Arieta in der 79. Minute. Das Spiel begann mit drei Freistößen— enem für Spanien und zwei für England denen in der 6. Minute ein Elfmeter für Ingland folgte, den der rechte Flügelstür- mer Tom Finney jedoch vergab. In der 11. Minute schoß der Halbrechte John Ateyo — Kurze Sport-Notizen per vierte Städtekampf London—Berlin der Amateurboxer ging am Dienstagabend in der Londoner Royal Albert Hall unentschieden hd aus. Den Kämpfen wohnten 3000 Zu- schauer bei. per deutsche Schwergewichtler Willy Fanz- uu boxt am 12. Dezember in Lüttich gegen den gelgier Marcel Limage. Im gleichen Programm trekken Weltergewichts- Europameister Idrissa Plone(Frankreich) und der Belgier Kid Dus- gart aufeinander.. Fred Galiana(Spanien), Europameister im federgewichtsboxen, schlug am Dienstag in Antwerpen seinen in Belgien lebenden Eands- mann Oscar Alvarez in einem Nichttitelkampf nach Punkten. Der frühere Europameister im Federgewicht, jean Sneyers(Belgien) buchte am Dienstag in London einen Punktsieg über den Engländer Sammy MecCarthy, den ersten Herausforderer um den Box- Weltmeistertitel im Federgewicht. Der dänische Tennispieler Torben Ulrich wurde vom dänischen Tennisverband bis zum 1 Mai 1956 für alle Repräsentativspiele ge- sperrt, Anlaß zu dieser Bestrafung war eine geschwerde des schwedischen Tennisverbandes über das unsportliche Verhalten Ulrichs wäh- tend des Hallentennis-Länderkampfes gegen Danemark in Stockholm. Aus Verärgerung über eine Schiedsrichterentscheidung hatte Ulrich einen Tennisball mitten ins Publikum geschla- gen und schließlich das Spiel abgebröchen, als er vom Schiedsrichter verwarnt worden war. Der Italiener Luciano Cavallini stellte am Dienstag auf der Rollschuhbahn von Aquila bi Weltrekorde im Rollschuh-Schnellauf über 40 Lards mit 44,2 Sek. und über 500 m mit 53,4 Sek. auf. Die Schweiz wird sich an der Fußball- Weltmeisterschaft 1956 beteiligen, wurde in Bern vom Schweizer Fußball- Komitee be- schlossen. Beim FIFA-RKongreß 1956 in Lissa- bon soll beantragt werden, daß bei Weltmei⸗ sterschaftsspielen der Torhüter bei Verletzung eksetet werden kann. Bel Versuchsfahrten in Modena verunglückte der italienische Nachwuchsfahrer Scarlati vom neuen Rennstall Paravano mit einem Formel-I- Maserati. Seine Verletzungen sind jedoch 80 leicht, daß er bereits nächste Woche Wieder die Jersuchstahrten für den amerikanischen Multi- Mlionar und Wagensport-Mäzen aufnehmen ann. ſäsſe berzeltetten sich in kinzelablionen Durch Tore von Ateyo, Perry(2) und Finney: England— Spanien 4.1(2:0) dann den Führungstreffer für die Gastgeber heraus und ehe die Spanier ihren Schreck über den zielbewußten Vorstoß der Englän- der überwunden hatten, flel wenige Sekun- den später in der 12. Minute das zweite Tor durch Linksaußen Bill Perry. Kurz nach Wiederanpfiff fand Finney schließlich Gelegenheit, seinen Fehler wieder gutzumachen. Der spanische Verteidiger Mar- celino verfehlte am Strafraum den Ball und mußte machtlos zusehen, wie Finney an ihm vorbeizog und das Leder unhaltbar im Netz unterbrachte. Danach schoß Bill Perry in der 61. Minute noch ein weiteres Tor, ehe es den zusammenhanglos spielenden Spaniern durch einen Kopfball ihres Mittelstürmers Signacio Arieta elf Minuten vor Schluß endlich ge- lang, den Ehrentreffer zu erzielen. 5 Die Gäste waren zwar die meiste Zeit über in Ballbesitz. zeigten ein ausgezeichnetes Palzspiel und prillierten auch mit hervor- ragenden Einzelleistungen, waren aber wäh- rend der gesamten Spielzeit nicht in der Lage, erfolgversprechende Gemeinschafts- aktionen zu starten. Neu in der Geschichte des internationalen Fußballs war, daß dem französischen Schiedsrichter Guigue bei diesem Länder- Spiel zwei fußballkundige Dolmetscher zur Verfügung standen, die sich an der Außen- linie aufhielten und ihm über Sprach- schwierigkeiten hinweghalfen. Dieses Novum wurde eingeführt, weil sich bei dem Länder- spiel Wales— Oesterreich in der vorigen Woche Unsportlichkeiten ereignet hatten, die zum Teil darauf zurückgeführt werden, daß sich der Unparteiische nicht hatte ver- ständlich machen können. Eishockey-Aufgebot geändert: Cutiowski in Kernmannschaft Der Eishockey-Obmann des Deutschen Eissportverbandes, Willy Overath(Krefeld), gab die neue Olympia-Kern mannschaft der Eishockeyspieler bekannt, die nach den r- fahrungen in den Länderkämpfen gegen die Tschechoslowakei und die Schweiz in einigen Punkten geändert wurde. In dem 17 Spieler umfassenden Aufgebot wurden Unsin(Füs- sen) und Münstermann(Krefeld) nicht mehr berücksichtigt, neu hineingenommen wurden Guttowski(Mannheim) und Jochems(Kre- keld). Die deutsche Eishockey-Olympiamann- schaft sieht nunmehr wie folgt aus: Tor- Warte: Jansen(Krefelder EV), Wörschhauser EC Bad Tölz). Verteidiger: Biersack(SC Riegersee), Guttowski(ERZ Mannheim), Bierschel(Krefelder EV). Beck und Ambros (heide EV Füssen). Stürmer: Sepp, Egen, Trautwein(alle EV Füssen), Pittrich(SC Rießersee), Pescher(Krefelder EV), Rampf (EC Bad Tölz), Huber(SC Rleßersee), Jo- chems(Krefelder EV), Zach(EC Bad Tölz), Rainer Koßmann(Preußen Krefeld). Als Reservespieler stehen Hoffmann (SC Rießersee) als Torwart), Eggebauer(EV Füssen) und Grüner(SC Riehgersee) als Ver- teidiger und Pfefferle EV Füssen), Edel- mann(Sc Weßling) und Breitsamer(SC Riegersee) als Stürmer zur Verfügung. Vor rer Abreise nach Cortina d Ampezzo Wird die deutsche Olympia- Eishockeymann- schaft am 8. Januar zu einem Lehrgang in Garmisch- Partenkirchen zusammengezogen. Als deutsche Schiedsrichter für das olym- pische Eishockeyturnier wurden vom DEV Neumeier und Unger Bad Nauheim) be- nannt. Tabellen unter der Lupe: Zum Gastspiel der Russen im Eisstadion: Empfehlung: Jölz und Nießersee überrann Einzelheiten über die Aufstellung des MERC sind noch nicht bekannt Es war im Jahre 1954: Erstmalig beteilig- ten sich die Russen an den Eishockey-Welt⸗ meisterschafkten und holten sich auf Anhieb den Titel. Im Jahre darauf verloren sie ihn Allerdings Wieder an Kanada und brennen jetzt darauf. die Weltmeisterschaft zurück- zuholen. Ihr Ziel: Der Sieg bei der Olympiade. Zwei russische Teams bereisen zur Zeit Europa und erproben international ihre Kräfte. Beide Mannschaften spielten ihre Gegner bis jetzt regelrecht aus, Für die größte Sensation sorgte die„A-Mannschaft“ in England: Die Haaringay Racers— aus- nahmslos beste kanadische Profis, denen es als einzige europäische Mannschaft gelungen war, den Weltmeister Penticton zu schla- gen— unterlagen den, Russen einmal mit 1:11 Toren und im Rückspiel mit 4:5. In Deutschland gastiert das jüngere Team. Gegen Bad Tölz erreichte die Mannschaft einen 7:1-Sieg und gegen den Sc Riehersee gewann sie mit 6:3 Toren. In allen Berich- ten Über diese Spiele werden die flüssigen Kombinationen, die präzisen Schüsse und die erstaunliche Kondition der Russen beson- ders hervorgehoben. Die am Samstag in Mannheim antretende Mannschaft, das sogenante B-Team, hat bei Vergleichs- kämpfen in Moskau die A-Garnitur schon geschlagen. Der Cheftrainer des russischen Eishockeysports, A. Tarasow, der die B-Mannschaft begleitet, betonte, daß der größte Teil dieses Teams wohl die russische Olympia- Auswahl bilden wird. Zehn Spieler gehören dem Russischen Meister im Eishockey, ZSK(Zentral-Sport- Klub) an, vier Spieler stammen von der be- Hut de- J. IC Kaiserslautern ist noch ungeschlagen „Alles oder nichts“ denken VfR Mannheim und Fürth: Beide Vereine sind ohne Unentschieden Noch zwei bis drei Spieltage haben die Westdeutschen Vertragsspielerligen in West, Süd, Südwest und Norden bis zur„Halb- zeit“ zu absolvieren. Allein der 1. FC Kai- serslautern ist noch ungeschlagen und weist nur durch das 1:1 bei Eintracht Frier einen Verlustpunkt auf. Die Mannen vom Betzen- berg haben in 12 Spielen 45 Tore geschossen Und stehen auch damit an erster Stelle aller 76 Oberligavereine. Daß aber bei den Lau- terern hinten auch nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigen die 15 Gegentore. Dagegen Bat der Spitzenreiter des Nordens, der Ham- burger SV, in 12 Begegnungen nur sechs Gegentore erhalten, während sich seine Stürmer mit 37 Treffern hinter dem 1. FCR plazieren. Die Mannschaften, die im Vorjahr in der Endrunde um die„Deutsche“ standen, haben in dieser Saison wechselnde Erfolge auf- Zuweisen. Nur der 1. FCK, HSV, Viktoria 1889 konnten den ersten Platz behaupten, Während Offenbach den vierten, Bremer- haven den fünften, der Deutsche Meister Rot-Weiß Essen den neunten, Sodingen den zehnten, Worms den zwelften und der SSV Reutlingen nur den 13. Rang belegen. Von den Aufsteigern haben sich bisher nur die beiden Nord-Mannschaften Eintracht Nord- Born und VfR Neumünster mit einem sech- sten bzw. siebten Platz erfolgreich im Kon- zert der Großen behaupten können, und auch die kleine„Hertha“ aus Zehlendorf mit einem vierten Platz schlug sich wacker. Die anderen sieben Aufsteiger stehen erheblich schlechter in den Tabellen. Aschaffenburg ist auf dem zehnten, SV Wuppertal und Andernach auf dem 18., 1860 München und Hamborn auf dem 15. Platz und der FV Engers bildet im Südwesten gar das Schluß- licht. Daß auf fremden Gelände die Erfolge rar sind, ist eine alte Tatsache. In den bis- herigen 461 Begegnungen der 76 Oberliga mannschaften siegten die Platzbesitzer 254 Mal(= 35 Prozent), 90mal trennte man sich Unentschieden( 20 Prozent) und in nur 117 Trefken gewannen die Gastmannschaften ( 25 Prozent). Interessant ist eine Auf- stellung darüber, wieviele Punkte die Platz- besitzer bzw. die reisenden Vereine in den einzelnen Oberligen erringen konnten. Im Norden lautet das Verhältnis 144:64, Im Stiden 133:63, im Südwesten 125:67, im Westen 131:77 und in der Stadtliga Berlin 67:53. Im Norden und Süden hängen also die Trauben für die reisenden Mannschaften am höchsten. Dies hat Vielleicht seinen Grund darin, daß in diesen Ligen die Ent- fernungen auch die größten sind. Wirken sich nun hier die Anstrengungen der Akti- ven durch die weiten Reisen aus oder spielt die Tatsache, daß nur wenige Anhänger zu den Auswärtsspielen mitfahren können, eine entscheidende Rolle? Jedenfalls ist in Ber- lin das Punktekonto der Platzbesitzer und der Reisemannschaften mit 67:53 ziemlieh ausgeglichen. Der Duisburger SV ist bislang die, Mann- schaft der Unentschieden“. In 13 Begegnun- gen teilten die DSVler mit ihren Kontra- henten schiedlich- friedlich siebenmal die Punkte. Dagegen sind der VfR Mannheim und die SpVgg. Fürth im Süden, sowie Ein- tracht Braunschweig im Norden und Ham- born 07 im Westen für die Parole: Alles oder gar nichts! Diese vier Clubs haben noch keine einzige Remis-Begegnung zu ver- zeichnen. Bei den 461 Oberligatreffen zählte man rund 4,4 Millionen Besucher, so daß nicht ganz 10 000 Zuschauer auf ein Spiel kom- men. Der Westen steht mit 1,435 an der Spitze vor dem Süden mit 1,201, dem Nor- den mit 817 000, dem Südwesten mit 518 000 und Berlin mit rund 400 000. Rund 3,5 Tore entfallen auf jede Begegnung, denn bisher Wurden 1661 Treffer markiert. kannten Mannschaft„Dynamo“ und vier weitere vom„Flügel der Sowjets“. Sie, sind die typischen Vertreter des eleanten, ge- schmeidigen Spiels, bei dem Bodychek mög- lichst vermieden werden uhd das aufgebaut ist auf Tricks und Schnelligkeit. Einzelheiten über die Aufstellung des MERC, über seine Verstärkung aus anderen Vereinen sind bis zur Stunde noch nicht be- kannt. Ueber die Gestaltung des Kunstlauf- Programms während der Pausen wird noch verhandelt. Nachwuchs drängt nach vorn Kreistag der Schwerathleten in Weinheim Eine Woche vor dem Verbandstag der nordbadischen Schwerathleten auf Schöneck hielten nahezu 100 Delegierte der 22 Schwer⸗ athletik treibenden Mannheimer Vereine ihren Kreistag in der Weinheimer„Linde“ ab. Aufschlußreich waren insbesddere die Jahresberichte, wobei vor allem dem Nach- wuchs großes Lob gezollt wurde. Erfreulich auch die Tatsache, daß unter Heinz Stahl der bislang im Hintergrung stehende Rasen- Kraftsport gerade in diesem Jahr einen unverkennbaren Aufschwung nahm. Eine positive sportliche Bilanz bei den Ringern und Gewichthebern waren aus den Berich- ten von Hermann Brunner(Technischer Lei- ter) und Hans EKestler(Sportwart) zu ent- nehmen. Nach einstimmig erteilter Entlastung des gesamten Kreis-Ausschusses, wurde folgen- des neue(alte) Gremium einstimmig ge- Wählt: 1. Vorsitzender Anton Mundschenk (KSV 1884 Mannheim), der zugleich wieder zum Geschäftsführer, auptkassier und Pressewart bestellt wurde; 2. Vorsitzender Willi Heil(KSV 1884 Mannheim); Technischer Leiter Hermann Brunner(ASV Feudenheim); Sportwart Hans Kestler(KSV 1884 Mann- heim); Jugendleiter Willi Götz(RSC„Eiche“ Sandhofen); Rasenkraftsport-Obmann Heinz Stahl! PSV Mannheim; Kampfrichter Obmann qean Benzinger(ASV Feudenheim). Das Kreisfest 1956 wurde der Sd Nieder- liebersbach übertragen; die Spygg Ketsch richtet die Schüler- und Jugend- Einzel- meisterschaften aus, und der nächste Kreis- tag wurde nach Schwetzingen vergeben. AC 92 boxt in Pforzheim Die nordbadische Mannschaftsmeisterschaft im Boxen erreicht am Wochenende mit dem Zusammentreffen der Staffel von Blau-Weiß Pforzheim und des Vorjahresmeisters Wein- heim ihren ersten Höhepunkt. Im Pforz- heimer Ring wird es für Weinheim schwer werden, zu einem Erfolg gegen die noch ungeschlagenen Blau- Weißen zu kommen. Die Kampfgemeinschaft Karlsruhe steht in Kirchheim bei der starken Rombination, 3 auf verlorenem Posten. ViR-Spiel schon um 14.15 Uhr Das Punktspiel VfR Mannheim— VIB Stuttgart beginnt am Sonntag bereits um 14.15 Uhr. Der VfR weist darauf hin, daß Karten diesmal nur im Vorverkauf erhält- lich sind. Vorverkauf für Kfiegspeschädigte in der Geschäftsstelle O 5, 8(Von 14 bis 18 Uhr) und für Jugendliche und Schüler in den Zigerrengeschäften de la Vigne und Schlei- cher(Tattersalh. 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Dezember 1955 Heinrich-Lanz-Straße 24 In tiefer Trauer: August Rüdinger Martin Rüdinger Marie Margarethe Rüdinger Beerdigung: Freitag, 2. Dez., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Völlig unerwartet verstarb am Mittwoch, 30. November, meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Pauline Rosenfelder geb. Nagel kurz vor ihrem 74. Lebensjahr. Mhm.- Waldhof, den 1. Dezember 1955 Oppauer Straße 19 — In stiller Trauer: Karl Rosenfelder und Frau Elsa geb. Kretzler Enkelkind Christel und Angehörige Beerdigung: Freitag, 2. Dez., 14.00 Uhr Friedhof Käfertal. Nach einem arbeitsreichen Leben ist nach kurzer schwerer Krankheit unser lieber Vater, Schwieger- vater, Großvater, Urgroßvater, Onkel und Groß- onkel, Herr Johann Wilhelm Rihm kurz nach Vollendung seines 82. Lebensjahres für immer von uns gegangen. Mhm.- Waldhof, den 29. November 1955 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 2. Dez., 15.30 Uhr Friedhof Käfertal. . ͤ——. 8 Entfernung von grauer Rauf 1 Kosmetik- Wagner Mannheim, Haus Fürstenberg: Friedrichsplatz 1(Wasserturm) 3 auß. mont. 9-19 Tel. 40297 Bei Husten, Asthma 1000 fach bewährt LATSCHEN-SPITZZEN- Extrakt 7 0 In Dankbarkeit und Freude O zeigen wir die Geburt unseres Sd Jungen an: vod Johanna Berger geb. Steinert Otto Berger Mannheim, den 30. November 1955 Dürerstraße 15 2. Z. Heinrich-Lanz- Krankenhaus 4— 0.60 U.% in Apoth. U, Prog. Stellenangebote Alter 17 bis 25 Jahre, bild ab sofort(auch Am 28. November 1958 entschlief sanft infolge Altersschwäche mein lieber Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Kaspar Ueberrhein im hohen Alter, kurz vor seinem 88. Geburtstag. Mhm.-Feudenheim, den 1. Dezember 1955 Scharnhorststraße 26 In stiller Fraue: Karoline Reidick geb. Ueberrhein und Angehörige. Beerdigung: Donnerstag, den 1. Dezember 1955, 14.30 Uhr, im Friedhof Feudenheim. CCFCCCcCcc(ccccccc Plötzlich und unerwartet ver- schied am 28. November 1955 mein lieber Bruder, Herr Franz Gerstbauer im Alter von 77 Jahren. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme beim Heimgang un- serer lieb. Entschlafenen, Frau Anna Kiese geb. Geiss St. Gallen(Schweiz) Mm., Untermühlaustr. 93 Die trauernden Hinterbliebenen sagen wir hierdurch allen herz- lichen Dank. Mannheim, 30. Novbr. 1955 K 2, 33 Die trauernden Beerdigung: Donnerst., 1. Dez., 3 1400 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Hinterbliebenen Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben, un- vergessenen Frau Elise Graumann geb. Herrmann sage ich hiermit meinen herzlichsten Pank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Dr. Roder für seine trostr. Worte und allen denen, die der lieb. Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 30. November 1955 Draisstraße 1 5 August Graumann und Angehörige Bestattungen in Mannheim Donnerstag, I. Dezember 1955 Hauptfriedhof Zeit Sagstetter, Friederika, Ziethenstraße 44. 190.00 Linda, Josef, Riedfeldstrage 6.„10.0 Ley, Wilhelm, Main-Neckar-Bahn- Strage 12„ Gerstbauer, Franz, Untermühlaustraße 93 14.00 Krematorium Beck, Auguste, Andreas-Hofer- h 7 0 Unrig, Philipp, K 2, 17(( Friedhof Feudenheim Grohe, Karl, Nadlerstraße 24.„„ l Veberrhein, Kaspar, Scharnhorststraße 26„ Friedhof Seckenheim Studer, Marie, Hauptstraße 1222m992 114.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Die Deutsche Bundespost sucht für sofort und für Ostern 1956 weibliche Nachwuchskräfte für den Fernvermittlungsdienst. Voraussetzungen: oder zweijährige Höhere Handelsschule oder Obersekundareife. Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebens- lauf, beglaubigten Zeugnisabschriften u. Licht- Fernmeldeamt Mannheim Karl-Ludwig- Straße 36 abgeschlossene Mittel- für Ostern 1956) an: Wir suchen jüngere SIEMENS Materialausgeber Lagerarbeiter mögl. aus der Elektrobranche, zum sofortigen Eintritt. 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Eine im Jahresdurchschnitt eintre- ende Erhöhung der Unterstützungsempfän- ger um nur 500 000 würde einen jährlichen Aehraufwand von nahezu einer Milliarde M erfordern. Eine etwa notwendig wer- gende Auflösung der Reserven der Arbeits- Wenversicherung könne keinerlei währungs- gelänrdende Wirkung verursachen, da dieser ſorgang nur in einer Zeit der absinkenden Fonjunktur denkbar sei. Die Senkung des Beitragssatzes von 65 V. H. im Jahre 1949 auf zur Zeit 3 v. H. ür die Arbeitslosen versicherung zeige, daß de Bundesanstalt bedacht sei, der stetigen würtschaftlichen Aufwärtsent wicklung und der dadurch eintretenden Entlastung des gaushalts der Versicherung Rechnung zu tagen. Wenn sich in diesem Rechnungsjahr zuch bisher finanzielle Ueberschüsse in Höhe son rund 465 Mill. DM ergeben hätten, so müsse dabei doch berücksichtigt werden, daß in den kommenden drei bis vier Winter- wonaten, bedingt durch Massenentlassungen im Baugewerbe und in anderen Außen- berufen, mit einem Fehlbetrag von rund 0 Mill. DM gerechnet werden müsse. Ein zm Ende des Haushaltsjahres gleichwohl zu erwartender Ueberschuß sei die Folge einer bisher überaus günstigen Entwicklung wie de bei der Aufstellung des Haushalts noch nicht habe vorhergesehen werden können. Marktberichte Vo m 30. NOV m ber handschunsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt wp) ͤ Anfuhr in Aepfeln und Birnen gut, Absatz in Aepfeln langsam, Birnen ohne Inter- esse, Feldsalat gut gefragt, Rosenkohl nur zu notierten Preisen abzugeben. Es erzielten: Aepfel Ia 28—40, A 17—27, B 11—16; Birnen Ia 20—30, 4 1419, B 5—13; Kopfsalat Stück 10—20; Endivien ie Feldsalat I 105—1235, II 30-100; Spinat 18—20; Rosenkohl I 23.—30, II 20—22; Karotten 7-10; Knol- lensellerie 23—28; Lauch 17-18; Zwiebeln 20. welnheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt Bis auf weiteres finden keine regelmäßigen bersteigeungen statt. Obst und Gemüse werden jedoch laufend angenommen und abgegeben. NE-Metalle Hektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 462, 25467, 25 DM Blel in Kabeln 134—135 DPM Aluminium für Leitzwecke 24024 DOM Westdeutscher Zinnpreis 945 DM 1 20 20 10 10 kabriken 10 105 90 VWD) Der Bundesverband des Kohlen- einzelhandels hat die Wettbewerbsregeln für diese Branche bekanntgegeben, die ersten, helche das Bundeswirtschafts ministerium nicht als Beschränkung des Leistungswettbewerbs zusleht, Die Wettbewerbsregeln verbinden die bewerbs mit denen der Preiswahrheit, Preis- klarheit und Preisauszeichnungspflicht. Das DMW hat sich ein Eingreifen für den Fall vor- behalten, daß die Regeln in einer den Wett- bewerb beschränkenden Weise ausgelegt oder gehandhabt werden. Gekündigte Tarifverträge Die Tarifverträge für alle Arbeiter der bolzverarbeitenden Industrie in Baden- Würt⸗ emberg sind zum 31. Dezember 1955 aufge- kündigt worden. Tarifverhandlungen beginnen Ar Nord- Württemberg und Nord-Baden am , für Süd- Württemberg und Süd-Baden am I Dezember. kreissenkung wohlwollend abwarten. Is bestünde nicht die Absicht auf Erhöhung der Stammholzpreise hinzuarbeiten, erklärten lertreter des Forstwirtschaftsrates anläßlich ener mit dem FHolzwirtschaftsrat geführten 1 unkturellen Schwankungen wahrscheinlich n Finhaltung der Grundsätze des lauteren Wett Milchpreiserhöhung mit allerhand Ausgleich Bauern bleiben unzufrieden; Verbraucher sollen mit blauem Auge da vonkommen Das Bundeskabinett hat am 30. November die Erhöhung des Trinkmilchpreises um 30 Pf je Liter beschlossen. Um den Verbraucher zu entlasten, soll die Zuckersteuer um 16,5 Pf auf 10 Pf je kg gesenkt werden. Mit der Erhöhung des Trinkmilchpreises werden der Wegfall der Umsatzsteuer für Milch auf der verarbeitenden Stufe und die Halbierung der Umsatzsteuer für den Milchhandel verbunden. Der Kabinettsbeschluß bedeutet eigent- lich einen großen persönlichen Erfolg für Bundesernährungsminister Dr. Lübke, der in die Lage versetzt werden soll, den Radikalisierungstendenzen im Bauernstand wirksam entgegenzutreten. Als sich das Bundeskabinett am 9. No- vember zusammensetzte, um über die Milch- Preisregelung zu beraten, drohte im Ruhr- gebiet ein 260 000 Arbeiter umfassender Streik in der eisenschaffenden Industrie. Gleichzeitig bedrohten die Bauernverbände das ganze Volk mit massiven Unzufrieden- heitserklärungen, die hinsichtlich Lautstärke und Ausdrucksheftigkeit nicht hinter der Schärfe von Gewerkschaftsformulierungen zurückstanden. Das Kabinett beschloß daher einer klaren Entscheidung so lange aus dem Wege zu gehen, bis die Voraussetzungen für Klarheit der zu fällenden Beschlüsse ge- schaffen würde. In der Praxis sah dann der Beschluß folgendermaßen aus: 1. der Milchpreis wird vorerst nicht er- höht; 2. je Liter angelieferter Trinkmilch wird dem Bauern auf die Dauer von längstens 4 Monate ab 1. Dezember eine Subvention (ein Zuschuß) von 4 Pf gewährt; 3. zu späterem Zeitpunkt wird eine Milch- Ppreisregelung beschlossen werden, durch die die Milchsubventionierung abgeschafft und der Milcherlös des Bauern in erforderlichem Umfange verbessert wird. a Diese Entscheidung nahmen die Bauern dem Bundeskabinett im allgemeinen, dem Bundesernährungsminister im besonderen sehr, sehr übel. Zu Urabstimmungen inner- Halb der Bauernschaft wurde aufgerufen, Vorbereitungen wurden getroffen mit dem Ziele, den bäuerlichen Verbrauch an Er- zeugnissen der gewerblichen Wirtschaft zu boykottieren. Nun hat das Bundeskabinett gesprochen. Der Regierungsbeschluß ist die Ergänzung— wenn man so will, die Fort- setzung— der bisherigen von der Regierung zu Gunsten der Bauernschaft eingeschlage- nen Politik. Das ärgert nun die Bauern, wie aus nachstehender von dpa verbreiteten Meldung ersichtlich ist. „Zu den Maßnahmen des Bundeskabinetts, den Milchpreis zu erhöhen und die Zucker- steuer zu senken, erklärte der Deutsche Bauernverband am 30. November in Bonn, daß dieser Kabinettsbeschluß keine neue Lage geschaffen habe.“ Dieser bäuerliche Widerstand ist für Auhßenseiter schwer verständlich. Im Grunde genommen erzielten die Bauern doch das, K URZEZ NACHRICHTEN Besprechung. Die Forstwirtschaft würde viel- mehr einer nach abwärts gerichteten Preisent- Wicklung auch nicht entgegenwirken. Bei Be- Zinn dieser auf Einladung des Bundes- ernährungs ministeriums zustandegekommenen — Besprechung wurde übereinstimmend fest- gestellt, daß zu Beginn des Forstwirtschafts- Jahres 1956 ein überwiegendes Angebot an Schnittholz und in großen Teilen des Bundesgebietes— auch àn Nadelstammholz vorliege.— Verteidigungsaufträge für's Handwerk kordert der Zentralverband des deutschen Handwerks. Vor allem müßte das Handwerk bei der Vergabe der persönlichen Ausrüstung des Soldaten berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhange wird auf das schweizerische Beispiel verwiesen. Die Schweizer Behörden vergeben die Aufträge für Ausrüstung der Schweizer Miliz an Schneider, Sattler und andere einschlägige Handwerkszweige. Das habe— s0 wird in der Erklärung des Zentral- verbandes hervorgehoben— wesentlich zur Erweckung von Sympathien für die Miliz- armee unter der schweizerischen Bevölkerung beigetragen. Was sie anstrebten, nämlich eine Verbes- serung des Milcherlöses um 4 Pf je Liter. So mag wohl der flüchtige Beobachter denken. In Wirklichkeit haben die Bauern eine Schlappe erlitten, denn die Preis- erhöhung bezieht sich doch offensichtlich nur auf Trinkmilch. Der Bauer aber liefert all- täglich Milch schlechthin ab, weiß gar nicht welche Mengen davon als Trinkmilch Ver- Wendung finden oder als Werkmilch, die zu Milcherzeugnissen verarbeitet wird. S ließg- lich schickt ihm die Molkerei noch Milch, die in der Tierzucht verfüttert wird, zurück. Als 5 werden nur etwa 30 v. H. ver- auft. Sollte der Kabinettsbeschluß darauf hin- ausgehen, die Preiserhöhung nur auf 30 v. H. der Gesamtmilcherzegung zu erstrecken, dann ist der bäuerliche Widerstand leicht begreiflich. Begeiflich heißt noch nicht„sachlich be- gründet“. Hinsichtlich der sachlichen Be- gründung der bäuerlichen Forderungen gehen die Meinungen sehr, sehr weit aus- einander. Der Milcherlös macht ungefähr ein Viertel der laufenden bäuerlichen Bar- einnahmen aus. Wenn nun bei einem Drittel dieser bäuerlichen Bareinnahmen durch Milchpreiserhöhung oder Subventionierung etwas verbessert werden soll, dann ist das wahrlich sehr wenig, denn die aus der Milch herrührenden laufenden Bareinnahmen er- höhen sich nicht mehr nennenswert. Beispiel: Der Landwirt A. erlöst aus täg- licher Milchablieferung von 35 1 Milch rund 10,.— DM. Davon entfällt/ auf Trinkmilch. Die Preiserhöhung um 3 bis 4 Pf bezieht sich also nur auf einen Erlös von etwa 3,30 DM, ent- spricht also nur einer täglichen Mehreinnahme von rund 30 bis 40 Pf. Würde sich die Milch- preiserhöhung auf jeden abgelieferten Liter Milch erstrecken, dann hätte der Bauer bei 4 Pf je Liter einen Mehrerlös von 1,40 DM zu verzeichnen. Auf der anderen Seite ist— rein volks- Wirtschaftlich betrachtet— keine Möglichkeit gegeben, den Bauern noch mehr entgegen- zukommen, denn der vom Bundeskabinett in Aussicht genommene Ausgleich der Lebens- haltungskosten mittels Zuckersteuersenkung ist ziemlich knapp. Herr Lübke macht nämlich Eifektenbörse folgende Rechnung auf. Er sagt, die Milch- Preiserhöhung verteuere den Haushalt der berühmten vierköpfigen Arbeiterfamilie mo- natlich um 1,12 DM. Die Zuckersteuersen- kung hingegen brächte derselben Familie eine monatliche Verbilligung der Lebens- haltung um einen höheren Betrag, nämlich um 1,25 DM. Das ergibt sich wieder aus folgender Zusammenstellung: Der Zuckerverbrauch(in 1000 t) in der Bundesrepublik und in Westberlin betrug im Jahre in privaten in industriellen Haushaltungen Verarbeiterbetrieben 1951/52 40⁰ 1952/53 838 457 1953/54 95¹ 486 Es ergibt sich also daraus, daß die Zuk- kersteuersenkung um 16,5 Pf je kg für die privaten Haushaltungen des Bundesgebietes einer Gesamtersparnis von rund 139,8 Mill. DM entspricht. Bei einem pro-Kopf-Ver- brauch von 16,5 kg Haushaltszucker(Ver- brauchszahl des Jahres(1953/54) ergibt sich eine unstrittige Einsparung von jährlich ca. 2,75 DM. Wie dem auch immer sei. Es ist aus dem Kabinettsbeschluß ersichtlich, daß Dr. Aden- auer— übrigens in voller Ubereinstimmung mit dem vorangegangenen Kabinettsbeschluß vom 9. November— die letzte Bresche des Widerstandes brach, indem der Bundes- finanzminister, der sich jeglicher Ausnahme- bestimmungen auf dem Umsatzsteuergebiet widersetzte, überstimmt wurde. Dr. Aden- auer hat damit dem Ernährungsminister eine mächtige Rückenstütze verliehen und es bleibt dahingestellt, ob des Bundeskanzlers Haltung jetzt auch die Bauernverbände in ihrer Opposition— die sich ja eigentlich nur gegen Lübke richtete— etwas milder wer- den läßt. Auf dem Verbrauchersektor ist die Bun- desregierung übrigens auch der Ansicht, daß durch die in Aussicht stehende Renten- erhöhung Raum geschaffen würde, etwaige Härten der Milchpreiserhöhung abzufangen. Wie dem auch immer sein mag. Das letzte Wort über die Preisgestaltung für landwirt- schaftliche Erzeugnisse ist noch immer nicht gesprochen. Die Ueberprüfung der landwirt- schaftlichen Ertragsrechnungen, die das land- wirtschaftliche Grundgesetz vorsieht, wird erst ergeben, ob die jetzige Milchpreis- regelung noch Raum läßt für die Berech- tigung weiterer bäuerlicher Forderungen oder ob des Guten bereits für die Bauern zuviel getan worden ist., Tex Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 30. November 1955 (VWD) Börsenverlauf: An den Aktienmärkten hielt die Nachfrage unvermindert an und unter Führung von einigen Spezialwerten konnte sich das Kursniveau zumeist weiter befestigen. Innen- und außenpolitische Unsicherheitsfaktoren blieben ohne Einfluß auf die Kursgestaltung. Montane und Bergbauaktien bis zu 2 Punkten höher im Handel, Handelsunion und Gelsenkirchener Berg- Werk bei lebhafteren Umsätzen bis zu 5 Punkten anzjehend. IG-Farbennachfolger mehrprozentig er- höht, Farbenfabriken Bayer in Nachwirkung des günstigen Verwaltungsberichtes stärker beachtet. Elektro- und Versorgungspapiere im Rahmen der Allgemeintendenz um 1 bis zu 2 Punkte gebessert. Metalle und Maschinenwerte uneinheitlich, Kaufhausaktien unter Bevorzugung von Kaufhof weiter anziehend. Banken wenig verändert, Schiffahrtsanteile freundlicher. An den Rentenmärkten hielt das Angebot an, so daß verschiedene Papiere erneut bis zu ½ Punkt nachgaben. Aktien 29. 11. 30 11. Ak tlen 29. 11. 30 11. Aktien 29. 11. 30. 11. A 100 Harpener Bergbau 118 116 Dresdner Bk.) 20 21 ESE 21 220„ Beidelb Zement. 249 250 Rhein-Main Bank 231 231 BMW. 69% 109 Hoesch) Reichsb.-Ant. Sa. 64½ 63 Conti Gummi. 263½ 20³ LAH 140 Daimler-Benz. 381 385 Mannesmann 175 177 Mont an- Dt. Erd! 167 109%[Khn. Braunkohle 267 270 Nachfolger Degusss q 285½[285 Rheinelektre 0 180 Bergb. Neue Hoffg. 138½ 141 Demaxa 237 240 RW ü 203% 206 Dt. Edelstahl 202 204% Dt. Linoleum. J 252 252 Seilwolft 112 115 Dortm. Hörd. Hütt. 137% 38 ½ Durlacher Hof 17⁰ 17⁰ Siemens& Halske 238 241% Gelsenberg 155 160 ½ Eichbsum-Werger 206 205 Südzucker 19 8 1s Gk Nürnberg 223 226 Enzinger Union) 181 181 Ver. Stahlwerke% 5% Hoescn 4157½% 158½ t-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 144 145 Elöckn.-Humb. D. 227 220 Ant.-Sch.) 34% 3⁵ Badische Bank 224 224 GCC 214% Sommerzbank) 15½% 15 Nordwestdt. Hütt. 172 173 Farbenf. Bayer 239 244% Commerz- Phönix Rheinrohr 165 167 Farbwerke Höchst] 212 214% u. Credit-Bank 207 207 Rheinst Union 177 177 Felten& Gul 211½ 214 Deutsche Bank) 21 ½7 20% Stahlw südwestf. 160% 168 —— B I Süddeutsche Bank 219 22⁰ PThyssenhütte. 173¼ 174¼ Jrün& Bilfinger ) RM- Werte larginalie des Tintenfische Existenz berechtigung (VWD). Die baldige Ausschreibung von 100 000 t Braugerste, ist in einer Besprechung aller beteiligten Wirtschaftsgruppen mit dem Bundesernährungsministerium vereinbart wor- den. Nach den bisherigen angenommen., daß zur Braugerstenmarktes noch ein Einf uhrbedarf von rund 100 00 t besteht. Diese Einfuhr- menge soll für den europäischen Raum aus- geschrieben werden. Ein längerer Abladezeit- raum(voraussichtlich Dezember bis März) soll den Importeuren größere Dispositionsfrei- heit geben. Sobald der Gesamtbedarf und die aus der Inlandsernte noch verfügbaren Men- gen sich genauer erfassen lassen, soll die Lage mit den in Betracht kommenden Wirtschafts- gruppen erneut beraten werden. In diesem Falle zählt zu den Verbrauchern der große Bevölkerungsteil, der Bier zu trin- ken gewöhnt ist. Der also schon durch die Höhe der Biersteuer mehr als verschnupft da- stent. Dazu kommt allerdings das deutsche Braugewerbe mit all den zehntausenden Arbei- tern und Angestellten, die von diesem Wirt- sckhaftszweig mittelbar oder unmittelbar be- schäftigt werden. Soweit sie Biertrinker sind — und wer ist es eigentlich nicht— werden sie sich erstaunt an den Kopf fassen und fragen: „Hat denn das Bundesernäkrungs ministerium tatsachlich keine andere Eæistenæberechtigung als dafür Sorge zu tragen, daß durch KRnapp- neit am inländischen Gerstenmarkt die Preise für Braugerste möglich lange, möglichst hoch gehalten werden?“ Gemack, liebe Freunde, gemach, meint der Chronist. Naturlich hat das Bundesernährungs- ministerium vielfältig anderweitige Eæistenz- berechtigung. Nicht nur Braugerste, sondern eine ganze Reihe anderer Lebensmittel, die Erzeugnisse heimischer Landwirtschaft sind, werden preislich mit Ausdauer hock gehalten. Lange hat sich das Bundesernahrungsmini- sterium Zeit gelassen mit dieser Ausschreibung. Die verzögernde Absicht— besser gesagt die Hintergründe der Verzögerung sind ⁊zu offenkundig, als daß Verstimmung beim Ver- braucher ausbleiben kann. Feststellungen wird Vollversorgung des Enttäuschung im Jugoslawienhandel Auf die Entwicklung des deutsch- jugo- slawischen Handelsverkehrs wirke sich die Verzögerung in der Regelung jugoslawi- scher Kriegs- und Vorkriegs forderungen un- günstig aus, wird von der jugoslawischen Botschaft in Bonn erklärt. Hinzugefügt wurde dieser Behauptung noch folgende An- merkung: 1. Die jugoslawische Regierung beharre auf diesen Forderungen; die jugoslawische Einfuhr aus der Bundesrepublik sei auf dem Vorkriegsstand verharrt; 2. Die jugoslawische Ausfuhr nach der Bundesrepublik habe sich gegenüber Vorkriegsstand— um mindestens 30 v. H. verringert; 3. Mitverantwortlich für die Entwicklung seien auch die strengeren deutschen Quali- täts- und Preiskontrollvorschriften, sowie die Einfuhrsperrfristen für einzelne volks- wirtschaftliche Erzeugnisse; N 4. Die Ausschreibungsfristen seien ge- wöhnlich zu kurz, so daß größere Geschäfte nicht abzuwickeln seien; 5. In diesem Jahre sei deshalb unter an- derem die Ausfuhr frischer und guter Pflau- men aus Jugoslawien unmöglich gewesen. Freie Devisenkurse Geld Brief Italien 6.668 6,688 100 belg. Franes 8,396 3,416 100 franz. Frances 1,1973 1,1993 100 Schweizer Franken 95,83 96,03 100 holl. Gulden 110,47 110,69 1 kanad. Dollar 4,21 4,22 1 engl. Pfund 11,747 11, 767 100 schwed. Kronen 30,82 80,998 100 dän. Kronen 60,75 60,87 100 norw. Kronen 58,70 38,82 100 Schweizer Fr.(frei) 98,275 98,475 1 US-Dollar 4,2102 4,2202 100 DM-W= 460,— DM-O; 100 DM-O= 22,12 DM-W vage Ula vine geuee e, Gut frisiert, —— Uber 200 Zimmer stehen zu Ihrer Besichtigung bereit Vermietungen 0 mehr Erfolgl Ummemacweis Strauss, Tel. 5 08 17 vermietet laufend möbl. u. leere Zim. sow. Wohnung. Einfamilienhaus in Neuostheim mit 6 Zimmern, Nebenräumen u. Gar- ten, Zentralhzg., ab 1. 3. 1956 geg. Mietvorauszhlg. v. 10 000, DM bei 280, DM Miete, zu vermieten., Ver- rechnung d. Vorauszahlg in 5 Jahr. 2immer- Wohnung mit Zentralheizung ohne Bkz, erhöhte Miete, von berufstätig. Ehepaar oh. Kinder per sof. ge- sucht. Angeb. u. P 01522 a. d. V. bkg GROSSE 1-2 große Leerzimmer fl. Wasser u. Strom, sep., von Jg., kindl., berufst. Ehepaar gesucht. Angeb. unt. Nr. P 01496 a. d. Verl. Dipl.-Ing. sucht per sofort möbl. Zimmer als Dauermieter.— Angebote unt. Nr. PS 97035 ͤ an den Verlag. Garagenhalle m. kl. Büro, zentral gelegen, per sofort od. später ges. 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Mit angenehmem Gruseln hörten wir in der Schule die Geschichte des Mannes, der Rom anzündete, sich an dem Flammenmeer wie an einem Feuerwerk er- götzte und daz Gipfel der Verkommenheit, die f Als fetter Ppanz, als Brandstifter, Christenverbrenner. Zirkuskünst- ler und Heldentenor lebt Nero in unserem Ge- dächtnis. C. M. Franzero berichtigt dieses all- zu einfache Bild. Er versucht, in dem Un- menschen den Menschen zu erkennen, das Pro- dukt einer Zeit, die aus den Fugen war, einer 2 gellosen Gesellschaft und einer verhängnis- Vollen Mischung der Erbanlagen. Er zeigt ihn Als vielseitig begabten Dilettanten, dessen Tra- Sik darin lag, daß er zwischen Kunst und Le- den nicht zu unterscheiden vermochte— wie Oskar Wilde, Ludwig II. und andere L'art- pour-lart-Künstler. Ein gerüttelt Maß Schuld trägt seine literarische Umgebung: Seneca, dieser glatte Höfling und Schönschreiber, und Petronius, Vergnügungsminister und Verfasser des unmoralischsten, aber amüsantesten Ro- Mans der Antike. Franzero bringt, wie Graves in seinen Claudius-Romanen, eine Fülle histo- rischer Details und garniert sie, wie Graves, mit romanhaften Zutaten. Man weiß manch- mal nicht recht, wo die Historie aufhört und die Lust am Fabulieren beginnt. Aber man bewundert den Fleiß, mit dem der Verfasser ein ungeheures Quellenmaterial durchgearbei- tet, und das Talent, mit dem er es zu nutzen Sewußt hat. Ein farbenprächtiges Zeitgemälde, ein interessanter Beitrag zur Psychologie des Cäsarenwahns und eine unterhaltsame Lek türe. Kein Wunder, daß das Buch in den angelsächsischen Ländern zu einem Bestseller Seworden ist. Fotografien römischer Statuen zeigen die Personen dieser Haupt- und Staats- aktion. R. Sch. Begegnungen mit Tieren Rudolf Mell:„Wochenend am Wendekreis“, Begegnungen mit Tieren im Reich des Drachen, zahlreiche Zeichnungen und Fotos, Kosmos Reihe,(Franckhsche Verlagshandlung, Stutt- gart). Rudolf Mell, von dem Geheimrat Heck einmal sagte, wenn Mell über die Straße Sba- ziere, so sehe er mehr als ein Berufszoologe, der zehn Jahre dort lebe, hat viele Jahre als Leh- rer und Forscher in Südchina zugebracht und den Weg zur Seele dieser fernen und für euro- päische Augen so fremde Welt gesucht und ge- funden. So sehr gefunden, daß diese Welt ihm zur Heimat wurde, durch die seelischen Bezie- hungen, die er zu ihr gewann. Der Weg zu die- sem Heimatgefühl führte über drei Bezirke, über die Erkenntnis der Natur, der Menschen und der fremden Sprache. Mells Buch ist keine Reise- oder Tierfang- und Jagdgeschichte wie Dutzende von anderen, sondern ein zoologisch Haftlich wohl fundierter Be- 8 und Erfahrungen, die er nicht nur im Umgang und in der Begegnung mit Tieren, sondern auch mit den Menschen und allen Erscheinungsformen der fernöstlichen Welt sammelte. Daß der Verfasser ein glänzen- der Stilist ist, der Herz und Humor besitzt, sei zum Schluß besonders erwähnt. th Italien— einmal anders Jean Giono: In Italien, um glücklich zu sein“(Biederstein Verlag, München). Hier schreibt einmal kein Unglücklicher über die Kunst des Glücklichseins, sondern einer, der Sie als Virtuose beherrscht. Im Grunde gehört herzlich wenig dazu. Man lege alle Eitelkeit ab, Allen Ehrgeiz, sei dankbar für die kleinen Notizen über Böcher Genüsse des Alltags und habe vor allem Zeit. „Die Zeit, die ich verliere“, sagt Giono weise, „Senieße ich am meisten“. Und:„Jedes Mal, Wenn ich ins Gefängnis komme, gefällt es mir dort ungewöhnlich gut“. Wie gut muß es ihm erst in Italien gefallen, wo man, ob man will oder nicht, das Glück„erwischt, wie anders- wo den Schnupfen“! Wer mit Monsieur Giono reist, erlebt ein Italien, das mit dem der Fremdenindustrie so gut wie nichts zu tun hat. Er schlürft behaglich in einem kleinen Café einen Espresso und läßt sich dabei von den Eingeborenen patriotische Mord- und Tot- schlaggeschichten erzählen; er vertieft sich in das Geheimnis, wie man ein leckeres Fisch- gericht zubereitet; er betrachtet in Venedig schmunzelnd die seltsamen Dinge, die im Schaufenster eines Lädchens liegen, zum Bei- spiel„schwarze Stoffzähne, deren sich mit Vorliebe hübsche junge Frauen bedienen, um eine entstellende Zahnlücke vorzutäuschen und wenigstens zeitweise auf der Straße in Ruhe gelassen zu werden“. Ein guter Schuß Sten dhalscher Skepsis würzt das Ganze. Auch als Schriftsteller ist Giono ein glücklicher Mensch. Unbekümmert, ohne eine Spur litera- rischen Ehrgeizes, reiht er die Sätze aneinan- der. Früher wäre es ihm wichtig gewesen, einen prachtvollen Sonnenuntergang zu„orche- strieren“; heute schildert er lieber den Kell- ner des Cafes„Florian“. Ein paar flott hin- gestrichelte Feder zeichnungen von Richard Seewald treffen gut den Stil dieses munteren Büchleins. R. Sch. fõmisches Jagebuch Marie Luise Kaschnitz:„Engelsbrücke“ (Claassen Verlag, Hamburg). Die Lyrikerin Marie Luise Kaschnitz, jüngst mit dem Georg- Büchner-Preis ausgezeichnet, hat in Rom eine zweite Heimat gefunden. Sie liebt diese viel- gestaltige, vielschichtige, spannungsreiche Stadt Wie das Leben selbst, das zutiefst fragwürdige und doch bezaubernd schöne. In kurzen Essays, die sie bescheiden Tagebuchblätter nennt, ge- staltet sie Eindrücke, Gedanken, Träume und Erinnerungen. Es gelingt ihr, den Augenblick Ein Jahrtausend Lothar Schreyer:„Ein Jahrtausend deut- scher Kunst“(Christian Wegner Verlag, Ham- burg). Wer auf den vielverschlungenen Pfaden der deutschen Kunst von der Karolingerzeit bis zu Kokoschka wandern will, mag sich getrost der Führung Lothar Schreyers anvertrauen. Sein lebendiges, schöpferisches Künstlertum und sein starkes pädagogisches Talent be- Wahren ihn sowohl vor blutleerem Historismus Wie vor geistreicher Schönrederei. Klar zeich- net er die Grundlinien der Entwicklung. Der Bildteil enthält reiches Anschauungsmaterial. Das methodisch Neue: jedem Bild ist eine aus- führliche Erklärung beigegeben, die uns über seine Geschichte unterrichtet, die Herstellung und das Material(ein wichtiger Faktor, der in der kunst geschichtlichen Literatur meist unter- schlagen wird), den Inhalt, die Struktur- und Kompositionsgestalt, den Stil und den Aus- druck. Besser kann man den Leser nicht zum nachgestaltenden Betrachten erziehen.— Der Verfasser, der dem Bauhaus angehörte, also der Avantgarde der Zwanziger Jahre, läßt der modernen Kunst volle Gerechtigkeit wider- fahren. Eindrucksvoll stellt er die„metaphy- sische Wendung“ dar, die sich in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts vollzog. Es ist nicht seine Schuld, wenn bei der Behandlung der abstrakten Malerei eine bündige Termino- in scharf belichteten Bildern einzufangen und zugleich das Ewige durch die Erscheinungen hindurchschimmern zu sen. Mitten in dem Rom der Gegenwart, dieser„brüllenden, rat- ternden Verkehrshölle“, beschwört sie Roma Aeterna herauf. Womit jedoch nicht gesagt sein soll, daß sie in das Historische, das romantisch Altertümliche verliebt sei. Im Gegenteil, ihr Respekt vor der Geschichte, diesen„mürrischen, glatzköpfigen Beamten“, diesen pompösen Triumphbögen, dieser altrömischen Staats- Propagandakunst ist erstaunlich gering. Ihr steht, als Frau, das Ewige, Unvergängliche, Uebergeschichtliche näher, der Mythos. Ueber- all wo sie ihm auf der Spur ist, schreibt sie ihre besten Sätze. Wie vor tausend und aber- tausend Jahren rinnt heute noch in der Grotte der Egeria das Wasser,„warm und lieblich und völlig unbeteiligt an jedem menschlichen Ge- schehen.. Man liest die schönsten Essays am besten laut; dann hört man, wie jeder Satz bis ins Letzte durchgeformt ist— mit jener reifen Meisterschaft, die im Zeitalter der Vielschrei- berei und Vieldruckerei auszusterben droht. R. Sch. Ein historischer Weltatlas Großer Historischer Weltatlas(Bayerischer Schulbuch-Verlag, München). Das Ohr sei der Sangbarste Weg zum Herzen, sagt ein Wort Schillers, und man kann diesem Satz ohne Zwang die Nebenbedeutung aufbürden, daß das Auge die sicherste Straße zum Intellekt ist. Die sicherste und freilich auch die bequemste. Hier liegt die Chance und zugleich das Pro- blem der visuellen Bereitstellung von Wis- sensstoff. Die pädagogische Tendenz unserer Zeit drängt ganz entschieden auf Anschau- lichkeit und manchmal hat man den Ein- druck, daß dem an sich gesunden und natür- lichen Bedürfnis nach optischer Darstellung aller einigermaßen ins graphische übersetz- barer Gegebenheiten, ja nach synoptischer Parallelisierung gleichzeitiger Vorgänge, fast zu weit entgegen gekommen wird. Denn wer zu schnell überblickt, der übersieht auch wohl manches; und vor allem: vor den Erfolg haben die Götter noch immer den Schweiß gesetzt. Was sich zu ausschließlich an das schnellfer- tige Auge wendet, wird zwar behende erfaßt, aber schwerlich für die Dauer nach Hause ge- tragen.— Der„Große Historische Weltatlas“, der im ganzen drei Karten- und drei Erläute- rungsbände umfassen wird, zeigt in dem bis- her erschienenen ersten Teil(Karten und Er- läuterungen zu Vorgeschichte und Altertum) die Bereitschaft, dem Schaubedürfnis unserer Generation in magvoll- didaktischer Weise Rechnung zu tragen. Da gibt es prachtvolle Uebersichten über die erd geschichtlichen Epo- deutscher Kunst logie fehlt; wir stehen noch nicht hoch genug über diesen Dingen, um sie in klare Begriffe tassen zu können. Auch hier erweist sich Schreyer als guter Kunsterzieher, indem er einen scharfen Trennungsstrich zwischen der aus lebendigem Gefühl gewachsenen abstrakten Malerei und der rein intellektuellen Abstrak- tion zieht, vor der schon Kandinski warnte. Die Neigung des Verfassers zum Metaphysi- schen hat den einzigartigen Nachteil, daß er bei der Auswahl der Bilder die sakrale Kunst allzusehr gegenüber der profanen bevorzugte. Warum zum Beispiel zwei Bilder aus dem belanglosen„Geistlichen Hanen-Geschrey“ und keines aus der Manessischen Handschrift? Warum soviel zum Teil recht theatralische Barockplastik und keine Naumburger Stifter- figur? Warum zwei Gemälde Feiningers, die Kirchen darstellen, und kein lebensstrotzender, diesseitiger Corinth? Und es ist Liebermann gegenüber nicht gerecht, an einem seiner Alterswerke„metaphysische Leere“ nachzu- Weisen, anstatt die urgesunde Erdverbunden- heit des Meisters an einem seiner Holländer- Bilder. Vielleicht läßt sich bei der nächsten Auflage ein besseres Gleichgewicht zwischen religiöser und weltlicher Kunst herstellen. Dies nur am Rande. Wir wünschen dem vorzüglichen Werk weite Verbreitung. R. Sch. chen, einprägsame Pläne archaischer Stadtbur- gen, anschauliche Wiedergaben alter Karten- werke. Aber andererseits ist die Mühe des Kartenlesens absichtlich nicht erspart; oft ver- langt eine auf ein dürftiges Orientierungs- gerippe von Flußläufen verteiltes Netz von Fundorten vom Benutzer eine sehr aktive Mit- arbeit des eigenen Vorstellungsvermögens. Zu einem vorzüglichen Hilfsmittel zür ein ernstes Studium wird das Kartenwerk, dessen Voll- endung in diesem Herbst und im kommenden Frühjahr zu erwarten ist, vor allem aber auch durch den getrennt beigegebenen Erläu- terungsteil, in dem sich zu jeder Karte ein mit vielen Quellenhinweisen versehener kritischer Kommentar des Kartenthemas findet. Hier gibt es sogar ein paar kleine Ansätze zu gelehrten Kontroversen, was das Werk eigentlich um So sympathischer macht; denn zum Reiz des Ereignisses tritt etwas vom Reiz streitbarer Wissenschaftlichkeit. Wa. Ein Abenteurerroman Armin Frank:„Die Dame mit dem Degen“, Roman(Lothar Blanvalet Verlag Berlin). Michael der Finne, der junge Herr Alexius und Antonio Adverso sind die Paten dieses Abenteurer romans, in dem zur Zeit der großen Entdek- kungen ein junges Mädchen dem spanischen Elternhaus und der strengen Zucht des Klosters entläuft, bei einem Magier das Fechten bis zur Vollendung lernt und mit dieser Kunst, nach- dem sie den Rock mit einer eleganten Kavaliers- hose vertauscht hat, die Neue Welt zu erobern versucht. Wo sie hinsticht, gibt es Tote und Verwundete, bis sich in ihrem unter den Küraß gezwängten Busen die Liebe rührt. Da wird die Geschichte hochdramatisch. Der Ver- lag nennt sie einen Einbruch in eine literarische Erfolgsdomäne, die bisher fast ausschließlich von englisch schreibenden Erzählern verwaltet i Man kann sich diesem Urteil anschlie- . th. Langewiesche- Bücherei Langewiesche-Bücherei Verlag Karl Robert Langewiesche, Königstein im Taunus). Der Verlag ist seinem Wahlspruch Das Gute für alle“ auch mit den Neuerscheinungen dieses Jahres treu geblieben. Das eine Bändchen ver- mittelt einen lebendigen Eindruck der Park- landschaft Wilhelmshöhe, in der sich Barock, Rokoko und Romanik reizvoll mischen, und des Schlosses Wilhelmstal, dieses Meister werks anmutig beschwingter Rokoko-Architektur. Der andere Band ist dem Niederrotweiler Altar ge- widmet. In gut ausgewählten Bildern spiegel sich die reiche Thematik, die religiöse Kraft, der leidenschaftliche Schwung dieses Kunst- Werks, das ein unbekannter Meister im 16. Jahr- hundert schuf. Beide Bändchen sind sorgfältig ausgestattet und erfreulich billig. Die kurzen Einführungen(von, H. Ginter und K. Kaltwas- ser) zeichnen sich durch allgemeinverständliche Klarheit und wissenschaftliche Zuverlässigkeit aus. R. Sch. Donnerstag, 1. Dezember 1955 Nr. 4 r 27 3 Eine finnische Erzählerin Hagar Olsson:„Wie schön ist dein Ges Roman(Eduard Waneura, Verlag, al, Stuttgen Hagar Olsson, Trägerin des selten Verliebege finnischen Staatspreises für Literatur, Begrip derin der von ihr geleiteten avantgardisttch pla Zeitschrift„Ultra“, gehört durch ihren mutige Einsatz für geistige Unabhängigkeit 2 1 95 geistigen Elite ihres Landes. In dem Rome 85 „Wie schön ist dein Gesicht“, dessen bessert ö schwedischer Originaltitel„Der Bildschnin Is und der Tod“ lautet erzählt sie die Geschh 154 des Holzschnitzers Myrriainen, den Unzufte.„IE denheit mit sich selbst und der brennen— Wunsch nach künstlerischer Vollendung aul ch II Wanderschaft und Suche nach dem Verborg.] Kir! nen Wesen und eigentlichen Gesicht des Med Mi schen treiben. So eigentümlich und krah profiliert die Gestalten auch gezeichnet del pg mögen, denen der junge Bildhauer auf Seinen Wege begegnet, und so exschütternd auch d 55 Erlebnis des Todes eines Mädchens von Hagz Olsson erzählt wird, den eigentlichen Zabel! Der dieser Erzählung strahlt ihr Hintergrund al 22.20 die herrliche Landschaft Kareliens, der 8 riscl sbürt man aus jeder Zeile— das Herz der Arle Dichterin gehört. 5 R Seemannsgarn Anne de Tourville:„Gal der Matrose, 0. A man(Insel-Verlag, Wiesbaden). Anne de Tour. ville, die ein Augenleiden zwang, die Palkte mit dem Federhalter zu vertauschen, Wurck durch ihren mit dem„Prix Femina“ agg. zeichneten Roman„Der große Jabadao“ 5 5 Deutschland bekannt. In einer kleinen Hateh. stadt an der bretonischen Küste aufwachsen lauschte die Vier zehnjährige stundenlang de Erzählungen eines alten Matrosen, Währen seine Hände kunstvoll getakelte Fregatten h Flaschen hineinzauberten. Aus diesem Set. mannsgarn webte Anne de Tourville den but ten Lebensteppich von Gael dem Matrosen dem vielgeprüften, der den Ozean durchpflüg und vieler Menschen Städte gesehen. Es i kein Abenteuerroman daraus geworden, Sch. dern die Geschichte eines Mannes, den das G. schick durch Not und Tod, durch manche Hôlh aber auch durch manchen Himmel geführt ha Wie schon beim„großen Jabadao“ geht es Aue de Tourville auch bei Gaél um den inneren Menschen, dessen Herz, auch wenn es fei gig Warm und lebendig unter der rauhen Sche] Sucl schlägt.— Die sehr ansprechende Ueberse. 155 zung stammt von Grete Rambach. fl. Jödisches Schicksdl 8 Maria Mathi:„Wenn nur der Sperber nil! kommt“, Roman(C. Bertelsmann, Verlag, 66 tersloh). Die 1889 in dem nassauischen Stad chen Hadamar geborene Maria Mathi berät AE mit ihrem in der Stadt Hadamar spielende Roman ein heißes Eisen, an das sich nur en Dichter heranwagen konnte, der wirklich 1e. auf nen Herzens ist, denn nur ein echter Dan darf in die Löwengrube steigen.— Die Fr. 5 zählung umspannt einen Zeitraum von rum 0 50 Jahren, ihre Akteure sind zwei Dutzend al. eingesessener Judenfamilien, die der 1— Schutzbrief des Herzogs von Nassau ebend wenig zu schützen vermochte wie die mannig fachen Verdienste, die sie sich in Frieden uf Krieg in der wilhelminischen Zeit erwarben als dann das Reich des Hasses hereinbrach. 8 steht Hadamar, der Name einer Stadt, den ria Mathi um seines Glockenklanges Willen Wählte und weil er mit Kindheitserinnerunge verbunden ist, für alle Städte, in denen Sid ähnliches abspielte, wo, wie„Die Fat“ in 2 rich schreibt, Schmerz und Tod die dunklen Be. Sleiter des jüdischen Schicksals wurden, Dag Buch klagt nicht an, es spricht durch sein Ge. schehen, und weil es so still ist, ruft es um 8. lauter in unser Gewissen. 0 Kum gulen Bien e SIE können sich ihn täglich leisten, denn für Wenig 0 Geld erhalten Sie freitags unsere für das Mann- geimer Wasser besonders fein abgestimmte Sorte SUDLIAND-WERBE-MiscnuNe 128 9 Röstfrische Qualitätskaffee s aus täglichen Röstungen in allen Preislagen! a a 5 Kaffee- Rösterei inen. der datteesee 19 15 ee vun anne 7 Welse 2²² p 3. 8-9 u. J 1.3 Freßgasse Breite straße Telefon 4 23 02 Küchenherde, große Auswahl, Alois Baumann, Lange Rötterstraße 32 T- und U-Träger Gelegenheitskauf: MARK TLIN. Unterleitg., 0 Verkäufe Grögere Anzahl Schallplalen (meist klass. Musik) f. 78 Umdr. billig abzugeben.— Interessenten schr. unt. Nr. P 97034 a. d. Verlag. Neck laufen MNadio Kaufen O 7, 23, Kunststraße WC'0oo reinigt seſbsttöfig und gründ- lich die foiſeffe. Durch ein. ſoches kinstreuen wird dos verk. Hauk, abzug. 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Wenn es am schönsten ist, soll man Schluß machen. Mein Mann“, fuhr sie Mit erhobener Stimme fort,„mein Mann hat Morgen einen schweren Tag vor sich. Und Wenn er nachher aufstehen soll— na, von Allein wirst du doch nicht wach!— heult er Wieder rum. Ich kann dann“— ihre Argu- mentation wendet sich an die schöne Frau Winterwald und mich abwechselnd— wie- der ewig an dir herumpolken, bis du zu dir kommst. Er wird so schwer wach. Was ich Alles anstellen muß.. Um eine ausführ- liche Aufzählung zu unterbinden, stand ich auf und verabschiedete mich. Die schöne Frau Winterwald lächelte eigentümlich. Wir brachen auf. * Sicher ist, daß ich schwer einschlafe und noch schwerer wieder wach werde und beim Wecken eine besonders zarte Seele habe. Die Verwegensten K IKtionen aus mehreren Weckern überhöre ich mühelos, das ist er- erbt. Mein Vater, heißt es, wurde als Schul- kind aus dem Bett gehoben und an die Wand gelehnt, da schlief er immer noch wei- ter. Was will man gegen die Stimme des Blutes? Ich habe in einer Ruine geschlafen, in deren Außenfront die Salve einer Stalin- Koltur-Chronik Manuskripte von Rainer Maria Rilke kom- men nur selten auf den Markt. Deshalb dürfte die vom Dichter eigenhändig geschriebene Ge- dichtsammlung„Les Quatrains Valaisannes“, die am 6. Dezember bei Sotheby's in London zur Auktion gelangt, die Rilke- Anhänger und die Bibliophilen in großer Zahl anziehen. Die 36 lyrischen Gedichte, die im Jahre 1926 in Pa- ris veröffentlicht wurden, sind das Ergebnis einer Idylle, die Rilke im Jahre 1924 im Schwei- zer Kanton Wallis erlebt hatte. In einem Brief vom Jahre 1925 hat er es der engen Verbun- denheit mit der Schweizer Umgebung und ihren Weinbergen zugeschrieben, daß er diese Verse auf Französisch, in der Originalmelodie, die ihm so rein zugeströmt sei, schrieb. Das handgeschriebene Exemplar, das jetzt zur Auk- tion kommt, wurde im Jahre 1924 vom Dichter für eine Valaisanne, eine Bewohnerin des Wal- Iis, Madame Jeanne de Sépibus-de-Preux, ge- schrieben, gezeichnet und mit einer Widmung versehen. Am Schluß trägt es den Vermerk: „Eerit en automne 1924“. Es ist in hellbraunes Maroquinleder gebunden. In der Widmung be- gründet der Dichter seine Gabe mit den Worten „bour que ces pages éprises de son pays, restent A tout jamais attachèes au sol valaisan“. Der Wunsch Rilkes wird sich nicht erfüllen. Das handgeschriebene Bändchen wird nicht für immer auf dem Boden von Wallis bleiben. Ma- dame de Sepibus hat es in London zum Ver- Kauf gestellt. Abs. Der Bremer Musikpreis, der von der Phil- harmonischen Gesellschaft vor einigen Monaten Sestiftet wurde, ist dem Komponisten Carl Orff zugesprochen worden. Er soll am 27. Ja- nuar zum 200. Geburtstag Mozarts überreicht werden. Für„die beste im Südwestfunk gesendete Hörspielmusik“ wurde jetzt zum ersten Male der Karl-Sczuka-Preis der Baden-Badener Rundfunkanstalt vergeben. Der Ehrenpreis, der mit einer Geldspende von 1000 DM verbunden ist, fiel zu gleichen Teilen dem Komponisten Siegfried Franz für seine Musik zu Günter Eichs Hörspiel„Der Tiger Jussuf“ und Peter Zwet⸗ Kkoff für seine Musik zum Hörspiel„Der tro- janische Krieg findet nicht statt“ von Jean Gi- raudoux zu. Der Preis wird am 1. Dezember vom Intendanten des Südwestfunks, Prof. Bi- schoff, überreicht werden. Dem Leiter der Goethe- Gesellschaft in Wei- mar, Direktor Dr. Andreas Bruno Wachsmuth (Berlin-Dahlem), ist zu seinem 65. Geburtstag am Mittwoch vom Magistrat der Stadt Frank- kurt /Main in Würdigung seiner Verdienste als Goetheforscher und Leiter der Goethe-Gesell- schaft in Weimar die Goethe-Plakette verlie- hen worden. Damit werde, so heißt es in der Urkunde, die Persönlichkeit geehrt, die den völkerversöhnenden Geist goethescher Gesin- nung über die politischen Spannungen zwischen Ost und West zu stellen verstanden habe. orgel ging, und habe nichts davon gemerkt: so ist die Bitterkeit meiner Frau zu begrei- fen, da sie mich doch wecken muß und die Wirkung einer Stalinorgel zwar einerseits übertreffen, doch auf meine empfindliche Morgenseele Rücksicht nehmen soll, dem Frühstücksfrieden zuliebe. Denn das Schlimm- Ste ist: ich schlafe tief nur, wenn es draußen hell ist. Nun nehme man dagegen(falls das hier interessiert) meine Frau. Ihr Ideal sind acht- zehn Stunden Schlaf. Sie wirft ihr Zeug vom Leibe und sinkt, mit bedeutungsvoll ver- träumter Miene, ins Bett, schaltet die Lampe aus, dreht sich auf die rechte Seite, versucht noch, mit der rechten Hand die Decke über die linke Schulter zu ziehen, und ist meist bei diesem Versuch schon eingeschlafen. Wehe, wenn nicht. Das Knistern eines umngewendeten Zeitungsblattes im Neben- zimmer, das Husten des Logierbesuchs, ein Lichtschein der Straßenlaterne durch die micht geschlossenen Vorhänge, Schreibmaschi- nengeräusch oder gedämpfte Unterhaltung in einer wahrhaft entlegenen Gegend der Wohnung— jede solcher Kleinigkeiten stört die Andacht, die zu den perfekten und zere- moniòösen Einschlafriten gehört: das gibt den größten Aerger. „Laß mir doch den Schlaf. Und wenn er Wirklich ein Laster wäre, laß ihn doch. Er ist ja mein einziges. Du rauchst. Du trinkst.“ —„Ich trinke nicht!“—„Na, ganz schön! Du spielst Billard. Du machst endlose Spa- ziergänge. Du fährst Auto. Du ziehst abends noch ewig rum, so daß ich nicht einschlafen kann, wenn der Hund bei jedem Wagen, der vorbeikommt, wüsten Radau macht, weil er denkt, du kommst endlich. Aber ich, was habe ich denn? Ich schlafe gern, na und? Das kostet nichts, und das stört keinen.“ „Es stört doch, mein Kind. Deine Schlaf- sucht ist unnatürlich und terroristisch. Wenn du schlafen willst— und du willst immerzu schlafen, darf sich keiner mehr mucksen, man darf nicht mehr Zeitung lesen, kein Licht brennen, keine Nachrichten hören, nicht mehr reden, und außerdem ist es un- gesund.“ 8 „Das ist nicht wahr. Schlaf ist das bil- ligste Schönheitsmittel, was es gibt.“ „Es macht dick.“ „Besser etwas dicker und ein glattes Ge- sicht als abgemagert und mit Runzeln.“ „Aber doch nicht soviel Schlaf. Man braucht doch nicht achtzehn Stunden.“ „Ich schlafe ja auch nicht achtzehn Stun- den. Ich komme ja nie dazu. Ich muß dich ja immer so entsetzlich früh wecken, dazu brauche ich eine Stunde. Um Gottes willen, ist es Wir a schon Mitternacht? Da muß ich gleich losschlafen.“ „Mitternacht? Klammere dich doch nicht an diesen mittelalterlichen Ausdruck! Es ist Zz WöIf. Die letzte Kino vorstellung...“ „Sei I. Ich muß sofort losschlafen. Mich ergreift soeben eine ungeheure Müdig- Keit. Sei still!“ 1 Zwischen dem weiblichen und dem männ- hlaf gibt es Unterschiede, von de- ich die Un verheirateten keinen Begriff machen. Es herrscht fast eine Art Kriegs- zustand. Soweit ich sehe, suchen Damen zu- weilen unter dem Bett und hinter den Schränken nach versteckten Mördern. Fin- den sie aber keine, was meist der Fall ist, so gehen sie ungeniert ins Bett und schlafen im entlegensten Turmzimmer, zwischen knackenden Dielen und unter stöhnenden Dächern fest und friedlich bis zum Vormit- tag. Welcher Mann dagegen fürchtet sich nachts auf dem Heimweg? Aber im Bett, so- bald es dunkel ist, wird ihm eigentümlich ums Herz, und es kommen Aengste, vor dem Tod, vor dem Morgen, vor dem schleichen- den Geräusch auf dem Flur. Und beim Einschlafen: Eine Frau, die das will, braucht nur ganz sie selbst zu sein, und so, im Zentrum ihrer Sinne, dämmert sie ein. Ein Mann wird sich eine halbe Stunde angestrengt in die Gefühlslage eines Dorfdoofen zu versetzen haben, und so, mit dem Zählen einer Hammelherde sich ab- quälend, kämpft er sich konzentriert in den Schlaf, zuweilen stundenlang gegen alle die vernünftigen Sorgen, die ihn daran hindern wollen, das unvernünftige Geschäft der Zäh- lung nicht vorhandener Hammel zu betrei- ben, und erlebt dennoch sogar den elf- hundertsten Hammel in voller geistiger Frische. Schließlich: das beste, was einem schla- fenden Mann passieren kann, ist, daß er nur harmlos geistesgestört wirkt. Im Durch- schnitt wird kaum weniger als der Eindruck totaler Verblödung oder eine Art gieriger Raubmördermiene zu erzielen sein. *. Den Frauen aber steht es gut, wenn sie schlafen. Sie sind dann ganz still. Es steht 5 5 5 be S bgbrsTTEN püfZ fü F W Ottwil Sieberg: Der Könstler und sein Werk ihnen, genau genommen, nichts so gut wie der Schlaf. Und die langen Wimpern, das Näschen, die Zehen, die ins Freie hängen. Die lockere weiche Kontur unter der Dau- nendecke. Das Bild der Engel, das wir uns machen, hat nachweislich schlafende Weiber zum Vorbild: auch deshalb tragen die Engel bei allen Meistern diese zarten Gewänder, die den Nachthemden der Frauen ähneln. Einer schlafenden Frau kann niemand verübeln, daß sie schläft. Eher schon einer Wachen, daß sie noch wach ist. Vom Scharfrichter zur Märchentonte Zur Aufführung des„Regenmachers“ von N. Richard Nash in der Städtischen Böhne Heidelberg Was der letzten Spielzeit das„Kleine Tee- haus“ war, verspricht der„Regenmacher“ für diese Spielzeit zu werden. Zwanzig deut- sche Bühnen sollen auf Grund der so über- aus erfolgreichen Stuttgarter Uraufführung dieses Märchen für große Kinder des Mr. N. Richard Nash schon zum Nachspielen an- genommen haben. Die erste, die es jetzt herausbrachte, war die Heidelberger. Sonderbar, wie sich ein Stück zwischen Stuttgert und Heidelberg verändern kann. Drüben war mein spontaner Eindruck: bei- nahe eine Dichtung. Wenn ich ehrlich bin, ist er nach dieser: beinahe eine Klamotte. Das liegt natürlich in der Hauptsache an der verschiedenen Auffassung der Regis- seure. Heinz Menzel hat hier auffällig auf derbe theatralische Wirkung hin inszeniert. Es geht laut und polterig zu. Er will ein- deutig amerikanisch sein. Wobei zu sagen Wäre, daß ein Kaugummi noch keinen Ame- rikaner macht und überhaupt diese Komödie nun einmal nicht von einem jener„hard- boiled“ Autoren stammt, die wir von drüben gewohnt sein mögen. Ein Stuttgarter Kritiker hat das vor rund vier Wochen so gefaßt:„Wenn man lange genug Saures gehabt hat, kommt man wie- der auf den Geschmack am Süßen.. Die Scharfrichter treten ab. Die Märchentante ist im Kommen.“ So hätte er nach der Hei- delberger Aufführung wobl kaum geschrie- ben. Hier sah die Märchentante dem Scharf- richter noch verteufelt ähnlich. Es spielt in Texas, an einem heißen Som- mertag im Jahre der großen Dürre 1913, Die Rinder verdursten und die Menschen leiden ebenfalls am Durst, wenn auch anderer Art. Da ist Lizzie, die mit ihrem Vater und zwei Brüdern auf einer einsamen Ranch lebt, ein braves Mädchen, das bis jetzt noch keinen Mann hat und auch wenig Aussicht, einen zu bekommen. Sie ist keine Marilyn Mon- roe und außerdem impft ihr der herbere der beiden Brüder, Noah, geradezu einen Minderwertigkeitskomplex ein. In diesem Augenblick erscheint eine prachtvolle Figur, halb Steinbeck, halb Sa- royan: Bill Starbuck, von dem man nicht recht weiß, ob er nun nur Schwindler und auch Träumer oder nur Träumer und viel- leicht gar kein Schwindler ist. Er verspricht (kür gute 100 Dollars) guten Regen zu pro- duzieren und gibt außerdem der Lizzie durch seine(sprechen wir es ruhig aus): roman- tische Komödie ihr Selbstvertrauen zurück. Am Ende stehen sich gleich zwei Buhler um ihre Gunst gegenüber: Starbuck und jener einsame Sheriff, der nicht verwinden konnte, daß ihm seine Frau weggelaufen ist. Es ist die haargenaue Verkörperung realer Dies- seitigkeit, aber das Mädchen entscheidet sich trotzdem für ihn. So gibt das Stück die augenzwinkernde Lehre: Romantik muß sein, damit die Welt schön wird. Aber an der Realität sollte man sich halten. Der Schlußeffekt setzt noch einen besonderen Akzent darauf; denn zum Erstaunen selbst des romantischen Starbuck beginnt es wirk- lich zu regnen. Wenn ich das Stück richtig sehe, dann be- deutet es so etwas wie die heimliche Liebes- erklärung Amerikas an den Traum, eine vorsichtige Warnung vor allzugroßer Nüch- ternheit, einen liebevollen Zeigefinger: Kin- der, mit dieser ewigen Seelenbohrerei und dem grauen Realismus kommen wir nun auch nicht weiter. Daß es dabei mit äußer- ster dramaturgischer Routine geschrieben wurde, flotte Dialoge besitzt und auch auf Situationskomik nicht verzichtet, mag die Versuchung nahelegen, es von der Regie her bis an die Posse zu tragen. Nun, es geht dabei viel von seinem Gehalt verloren. Bei Artur Bauer, der den Regenmacher spielt, fehlte diesmal die rechte Ueberzeu- gung. Sein Starbuck glaubte selbst nicht an sich. Er ist im Grunde so nüchtern wie alle anderen auch— ein kleiner Filou, aber kein großer Träumer. Auch seine beiden Gegen- spieler ließen ihren Typ nicht voll aus- schwingen. Kar! FHeinz Fiege als Noah macht zuviel, er spielt beinahe einen Böse- wicht und(was er bei seinen schauspieleri- schen Möglichkeiten weiß Gott nicht nötig hätte) verwendet zuviel auf Mätzchen mit Messern und Colt und zu wenig auf den charakterlichen Hintergrund seiner Rolle Heinz Menzel selbst hätte den Sheriff nicht übernehmen dürfen. Ein schlacksig- gut- mütiger und denkbar verbohrter Gary Cooper muß das sein, kein als Cowboy ver- kleideter Bonvivant. Und Ingeborg Heiden ist kür die Lizzie schon ganz einfach zu jung. Die Torschlußpanik glaubt man ihr keinen Moment. Es bleiben Hans Rathmann, der dem alten Curry die ruhige Gelassenheit gibt, die man dem ganzen Spiel gewünscht hätte, Willi Schneider, dessen Bruder Jim jungenhafte Unverbildetheit ausströmt, und Gert Geiger als alter Sberiff mit wissendem Lächeln im Hintergrund. Walter Webers Bühnenbild war hübsch anzusehen, ließ aber dem Geschehen, das sich oft arg zusammendrängte, nur wenig Spielraum. Nun: Nashs„Regenmacher“ bleibt ein hübsches Stück, selbst wenn man es härter, possenhafter auffaßt als es sein kann. Aus dem Märchen wurde hier zwar ein Vorwurf zu mehr oder minder handfestem Gelächter, aber daß das Vergnügen sich lohnt, zeigte der dankbare Beifall des Premieren- publikums.* Barrquſt als„Vollblutpferd“ Notizen aus Paris Wenn es zu Kalt geworden ist, um ent. lang der entblätterten Avenuen und der Seine-Kais zu bummeln, dann schießen mt enormem Zulauf., die als„Salons“ bezeich neten Ausstellungen wie Pilze aus der Erde So hatten wir den„Salon der Champignons und dieser Tage die Salons der Katzen der Vögel und der Hunde. Prosaischer sind de Salons der Verpackung oder der Hotel-Auz. stattung, aber den Vogel von allen hat wWenn man so sagen darf— der Salon de IEnfance“, die riesige, den Kindern gehid. mete Ausstellung im„Grand Palais“ abgg schossen. Sie ist gleichzeitig Spielzeugschal Mustermesse und Rummelplatz, und 8 ibi wohl kaum einen so überfüllten Ort in ganz Paris wie die gewaltige Halle, die sie birgt. Die Zahl der Eintrittskarten scheint Svgt die des großen internationalen Autosalons zu übertreffen. Wir möchten Ihnen aber nit von der Unzahl der Attraktionen berichten — wie dem Nautilus, frei nach Jules Verne sondern nur ein paar Worte über die el turelle Kinderbuchschau sagen: Die per. einigten Staaten sind hier mit ihren Pionie. ren und Legenden vertreten, ebenso die Spanier und die Südafrikaner und auch die Länder hinter dem Eisernen Vorhang. In der Mitte fällt unter dem Motto„Internat. nale Verständigung durch Kinder- und Jugendbücher“ die sehr einladend herge. richtete Abteilung der Bundesrepublik auf Die Internationale Jugendbibliothek von München hat dafür an die tausend Bücher geschickt, nicht nur deutsche, auch solche in allen Sprachen, vom Arabischen bis zum I. ländischen. Unter sehr eindrucksvollen, be. malten Wandteppichen aus Sackleinen sind Lesetische aufgestellt, die sich so großen Zü- laufs erfreuen, daß schon am ersten Tag der deutsche Stand polizeilich abgesperrt werden mußte. Einer der Veranstalter, def auch in vergangenen Jahr hier war. erzählt, dag nach seinen Feststellungen inzwischen das Interesse an deutschen Büchern und damit an der deutschen Sprache bei den französ. schen Kindern sehr wesentlich gestiegen sei Das„Grand Palais“ beherbergt zur Zei nicht nur das Universum der Kinder— aud die Hoffnung einer ganzen Pariser Maler- generation findet hier, in über zwanzig Nebensälen, die dem jährlichen„Salon d' Automne“— dem 52. Herbstsalon- ge. widmet sind, beredten Ausdruck. Kein künstlerische Revolution diesmal, wie 1905 als der„Fauvismus“ zum erstenmal Skandal! und Aufsehen erregte. Es ist ein eher kon- kormistischer Salon, aber die Qualität det zweitausend Bilder scheint immerhin die de Vorjahrs in den Schatten zu stellen. Die rein Abstrakten sind, in solcher Fülle, auf unge- kähr ein Dutzend beschränkt, was in diesen Jahr symptomatisch für die malerische Ten. denz zu sein scheint, die wieder mehr da; Figurative und eine durchgeistigte Objeki. vität sucht. Unter den Sonderausstellungen deutscher Künstler ist vor allem die des Dresdnen Rolf Wagner in der Galerie Fürstenberg 2 nennen. Seine originellen Kompositionen mi ihrer kühnen Ueberschreitung des Maleri- schen auf das Plastische hin haben hier star. kes Interesse geweckt. Das Pariser Bühnenleben ist vor allen durch die Rückkehr von Vilars Nationalen Volkstheater, das lange auf Gastspielreis und zuletzt in Italien war, bereichert wor den. Auf dem Spielplan stehen— in Erwat. tung der„Stadt“ von Claudel—,„Macbeth“ und das von Vilar bei den Sommerfestspfe. len in Avignon ausgegrabene volkstümliche Drama Victor Hugos„Marie Tudor“. In he. den Stücken erntet die intensive Tregödit spanischer Herkunft, Maria Casarès, enthu.- siastischen Beifall. Barrault hat, nach dem Erfolg ar „Orestie“, wieder Giraudoux'»Intermend, aufgenommen. Sein neuestes Theaterprojeh ist die Aufführung einer Farce von Jule Supervielle, in der er. mit seiner Begabulz kür mimische Extravaganzen, ein Vollbluf pferd darstellen wird. In dieser Woche hat auch Juliette Grech die einstige Muse des Existentialismus un heute gefeierte Chanson-Sängerin, ihr Büb. nendebüt im Antoine-Theater— wWo Sarties „Nekrassov“ endlich vom Spielplan Vel. schwunden ist— als Zarentochter„Ane, stasia“— ist sie's oder ist sie's nicht?— 1 einem historisch gefärbten, schon auf den Broadway sehr erfolgreichen Reifer d Marcelle Mauxette gemacht. Alle Snobs vol Paris sind begeistert. H. b. — Die verschwundene RO Miniatur MAN VON ERICH KASTNER 31. Fortsetzung Ein Diener eilte die Treppen herunter, öffnete das Tor und verbeugte sich. „Alles in Ordnung?“ fra der Herr. „Jawohl, Herr Steinhe„ Ssggte der Diener.„Und Fräulein Trübner ist in der Bibliothek.“ Herr Steinhövel nickte und stieg langsam die Freitreppe empor. In der Halle nahm ihm der Diener Hut und Mantel ab. Denn ging der Zierliche alte Herr durch die Halle und öffnete die Tür, die zur Bibliothek führte. Trene Trübner, die in einem Stuhl saß, in dem seinerzeit der aufgeklärte Habsburger Josef II. gesessen hatte, sprang verstört auf Und begann plötzlich zu weinen, als hätte sie damit seit Tagen gewartet. „Aber, aber!“ te Herr Steinhövel er- schrocken und blickte zu seiner schlanken Sekretärin empor.„Weinen Sie bitte nicht!“ „Jawohl“, brachte sie eben noch heraus. Dann weinte sie schon wieder. Er drückte sie sanft in Josefs II. Sorgen- stuhl und setzte sich auf ein Taburett, das daneben stand.„Wer konnte denn ahnen, daß es eine ganze Räuberbande auf unseren Holbein abgesehen hatte? Dagegen war kein Kraut gewachsen.“ Sie nickte, schluchzte und war vollkommen aufgelöst Herr Steinhs el. der seine Sekretärin bis- her nur als energische junge Dame kannte, wüßte sich gar nicht zu benehmen. Am lieb sten hätte er sein Taschentuch gezogen und ihr 8% Nase geputzt. Doch das ging ja wohl nicht gut. „Ich möchte um meine Entlassung bitten“, stammelte sie. „Aber was soll ich denn chne Sie anfan- gen?“ fragte er erschrocken.„Nein, mein Kind, das werden Sie mir doch nicht antun! Ich bin ein alter Mann. Ich habe mich an Sie gewöhnt Nein, ich lasse Sie nicht weg!“ Sie trocknete sich die Augen.„Nein?“ „Unter gar keinen Umständen!“ rief er. „Und nun erzählen Sie erst einmal in aller Ruhe, wie die Geschichte vor sich gegangen ist!“ „Vorgestern“, sagte sie,„fing es an. Im Hotel d' Angleterre. Ich saß vorm Hotel und trank Kaffees 5 Joachim Seiler saß im Vorgarten des Café Hofmann in der Kantstraße, trank ein kleines Pilsner und blickte gespannt zu dem Haus hinüber, in dem er wohnte. „Tag Seiler!“ sagte jemand.„Du machst heute so einen somnambulen Eindruck. Wo kehlt's denn?“ „Menschenskind, Struve!“ rief der junge Mann hocherfreut.„Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!“ „Immer diese Uebertreibungen!“ meinte Rudi Struve.„Am vorigen Freitag haben wir hier noch beim Schach remis gemacht. Wenn die Evrigkeit nicht länger dauert, ist übermorgen der Jüngste Tag.“ Er setzte sich. „Wo warst du denn inzwischen?“ „Ich hatte viel Arbeit“, erwiderte Seiler. „Und du? Ist die C-moll- Symphonie fertig?“ „Nicht ganz“, erklärte der Romponist und fuhr sich durch die blonde Mähne.„Mir fiel mal wieder nichts ein. Wie gewöhnlich. Und da fuhr ich nach Bautzen.“ „Wegen einer alten Familie. Sie ist dort am Theater. Aber sie hatte gerade keine Zeit.“ „Aha!“ sagte Seiler. „Erraten“, entgegnete Struve.„Und heute früh wurde ich von der Kriminalpolizei ab- geholt! Was sagst du dazu?“„Nein! Ist das dein Ernst?“ „Ja. Und was glaubst du, was ich ver- brochen habe? Ich war erstens gar nicht in Bautzen, sondern in Kopenhagen! So fängt's an. Außerdem habe ich gar keine alte Flamme von mir besuchen wollen. Sondern ich habe das Bild einer englischen Königin geklaut, Jawohl!“ „Wenn das alles stimmte“, sagte Joachim Seiler,„damm sähest du je wohl nicht hier, sondern wärest besser aufgehoben.“ Der kleine dicke Komponist fuchtelte drohend mit dem Arm. Ein Hochstapler hat sich meinen Namen zugelegt. Ist das nicht unglaublich?“ „Unglaublich“, meinte Seiler und blickte Angelegentlich zu seinem Haus hinüber. „Wenn ich den Kerl erwische!“ rief Herr Struve.„Den hacke ich in kleine Würfel!“ „Recht geschieht ihm“, pflichtete der Freund bei. „Glücklicherweise“, erzählte der erregte Komponist,„wurde ich einem jungen Mäd- chen und einem alten Mann mit einem Schnauzbart vorgeführt. Er sah aus wie Adamson. Nur viel größer und breiter. Und die beider lachten, als sie mich sahen! Das war meine Rettung!“ „Wie fandest du die junge Dame?“ fragte Seiler.„War sie hübsch?“ „Sehr hübsch. Aber was ändert das an der Situation?“ Der andere wurde der Antwort auf die nur allzu berechtigte Frage enthoben. Denn auf der anderen Straßenseite hielten z ei große Ueberfallautos. Viele Polizisten sprangen aus den Wagen und stürzten in ein Haustor hinein. „Das ist doch das Haus, in dem du wohnst?“ fragte Rudi Struve.„Ganz recht!“ Passanten blieben stehen. Ladenbesitzer traten auf die Straße hinaus. Bewohner der umliegenden Häuser blickten aus den Fen- stern. Der Auflauf wurde von Minute zu Minute größer. Wildfremde Menschen kamen miteinander ins Gespräch. Neugierde und Angst machten die diesige Sommerluft noch drückender, als sie schon war. „Ich scheine heute meinen kriminellen Tag zu haben“, stellte der Komponist trüb- selig fest.„Seit wann wohnen in deinem Hause Verbrecher?“ Der andere schwieg und ließ kein Auge von dem Haustor. Struve zuckte die Achseln. doch endlich aufs Land ziehen. Zurück zur Natur, was? Schafherden, Gänseblümchen und einfältige, unverdorbene Menschen um sich herum!“ „Auf nach Bautzen!“ sagte Joachim Seiler. „An den Busen der Natur, oder wie deine Bautzener Bekannte sonst heißt!“ „Es ist mein voller Ernst. Die Zivilisation ist der Tod der Kunst.“ „Drückeberger! Die Tatsache, daß dir nichts einfällt, ist doch kein Grund, die Ge- schichte zu bemühen“, erklärte Joachim Seiler. Die Menge, die sich vor dem Hause Kant- straße 177 gestaut hatte, geriet in Bewegung. Sie machte den Polizisten Platz, die aus dem Tor herauskamen und etwa zwanzig ernst aussehende Männer eskortierten, die man Paarweise mit Handschellen aneinander be- festigt hatte. Die Gefangenen wurden auf die beiden Ueberfallwagen geschoben. Die Polizisten kletterten hinterdrein. Die Autobusse fuhren davon. Und langsam zerstreute sich die Menge. „Man sollte Das siebzehnte Kapitel Erstens kommt es anders Einer der Kellner, der über die Strat“ gerannt war, um Näheres zu erfahren, kan zurück und wollte ans Büfett, um eint Neuigkeiten auszukramen. Der Kompons Struve hielt ihn am Frackärmel fest., M Wer denn los, Herr Ober?“ „Da hat sich eine Einbrecherbande en einem Keller des Hauses 178 aus in die 10 durchgebuddelt! Der Portier hat ein Geräus gehört und die Polizei alarmiert. Und 5 die Einbrecher durch das Loch in der Kelle. Wand gekrochen kamen, wurden sie, immer einer nach dem andern, vom Ueberfallkom- mando festgenommen.“ 76 „Was wollte denn die Bande in der 1 fragte Rudi Struve.„Wenn man das wüßte meinte der Ober. Iten Joachim Seiler lachte.„ Vielleicht wollte sie in dem Papiergeschäft ein paar Ans! karten kaufen.“ züttelle „Ich verstehe das nicht.“ Struve Schü die Komponistenmähne.„Wozu in aller 1 haben sie sich von dem einen Keller in 85 anderen durchgegraben? Dann konnten 1 doch genau so gut direkt in die 177 gehen Warum denn erst ins Nachbarhaus?“ a Vielleicht war ihnen der gerade Wes einfach“, erwog Seiler.„Es gibt eigensinms Menschen.“ je gleich Der Ober vrußte es besser., Wenm sie 1 in die 177 hineingegangen wären, hätte m sie doch entdeckt.“ 11 recht- „So hingegen sind sie der Polizei zeitig entschlüpft“, sagte Seiler. 1 „Natürlich“, sagte der Kellner. nt stutzte er. Man hat sie ja trotzdem ers- 5 Er überlegte eine Weile., Da soll sich 211 el Mensch hineinfinden! Aber das mit 1 05 ler muß stimmen.“„Weshalb denn“ — (Fortsetzung folgt) ern Kri Ger nun Bul dlie sche Mit daß d ausgel eppell gierun das. 8 par, ei von re 1 mensc um de Dr. ve ganzer Die über battie Ablau Schluß damme Sitzun Hit Bor ordnuf am D Abstin einen Minist bande! gehen. Schloss und e D nung e Arndt, brauck beit ir Amlieę Zahlre Abgeo tung s des G: Vorsck entlas, dabei stelle dar, v lenne. (a Lage Sti Württ erster minist bädeg schule rn gungs die P von s wand verso! qualif Ander Herm wurf durch Us schulz Weser nur d ung Sei ei den lchlce nehm Fü Lause Geset Inhal dle N. Weit Lehrr Cas 5 Schul bezei S0gisc von d derur Sor E Sogik renz staat! Iiche 088 über! dung Milli