use ber: Mannheimer Morgen ag, Druck: Mannheimer Groß- erel. Verlagsleitung: H. Bauser. nedakteur: BE. F. von Schilling; n Dr. K. Ackermann: Politik: gertꝛ-Eichenrode; Wirtschaft: F. o. us am pern- n Ta- el be. Geschartsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbs. Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 48 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 DNM 12 11 3 3 5 K. Heinz; zuzügl. 55 Pt Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- a t. nes: H. Se 2 oth; Kommunales: stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 UM azuzügl. 51 77 1. Land: 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag olg erz 8: 33 on; L'hafen: oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- id der ampinskv; Chef v. D.: O. Gentner: scheint tasl. aug. sonntags. Zur Zeit giit 9 9 225 R Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Ver- 8 8* Adeimann; werbg.: C. Faust. Bel Nicht- er ge. zom. Landesbank, Bad. Bank, sämti. erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- msicht beim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe 1 bh 2 2 2 2— walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für n Be. Polls. Ludwigsharen /h. Nr. 26 74g. id An 919? 2 7 11 und B ad ens und d Er P falz unverlangte Manuskripte keine Gewähr. t ab- jetzt 1 Jahrzang/ Nr. 292/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 20. Dezember 1955 n abung it, die nfache m Ex- 9 8 1 ompromißlösung an der Saar enn in 5 0 önigs- 2 1 2 1 Heimatbund-Koalition unter neutralem Regierungschef erwogen 1 in Von unserem Korresdondenten Wolfgang Feucht Lutli 7 1 Saarbrücken. Nach Bekanntwerden des in mehreren Punkten überraschen- Bei der CDU rechnet man allerdings da- gehal- fen Ergebnisses der Landtagswahl haben an der Saar die Erörterungen über die mit, daß möglicherweise auch die Christliche bild ſliglichkeiten zur Regierungsbildung eingesetzt. Im Vordergrund steht dabei der Volkspartei ein Angebot zur Regierungsbil- . er ſedanke, ein Kabinett aus den Parteien des„Deutschen Heimatbundes“(CDU, Demo- dung machen wird. Der Vorsitzende der CVP, . tische Partei Saar und SPD) zu bilden, das unter Führung des bisherigen Minister- Johannes Hoffmann, hat zur Regierungs- e Hel. fisidenten Heinrich Welsch stehen soll. Wie am Montag in Saarbrücken bekannt bildung zunächst erklärt, sie müsse in Ruhe n der rde, soll der neue Landtag bereits am 28. Dezember zu seiner konstituierenden überlegt werden, damit nicht noch mehr Por- „ doch zung zusammentreten und am 6. Januar möglicherweise schon die neue Regierung zellan zerschlagen werde. Bei der CDU will egal eauftragen. man— wie am Montag verlautete— ein Glanz. er Vorsitzende der DPS, Dr. Heinrich Kräfteverhältnis zwischen den beiden Par- 45 5 1 9.. 1 allem nei der, hatte bereits in seiner ersten teien eine Kabinettsbildung unter einer par- eee 5 Ares ungnahme zum Wahlresultat die An- teipolitisch profilierten Persönlichkeit kaum der Wahlnacht betonte— keine Neicens 2 lischer vertreten, daß die Stimmenverteilung zulassen wird. Innerhalb der CDU ist daran eimer Koalition mit der Hoffmann-Partei, die Ae. Heimatbund-Koalition unter der Lei- gedacht. den Parteivorsitzenden Dr. Ney zum man vor den Wählern nicht zu verantworten ges parteipolitisch neutralen Minister- Landtagspräsidenten vorzuschlagen. können glaubt.(Siehe auch Kommentar.) 'n Ri. zenten Welsch nahelege. Der Vorsit- r um.% der CDU, Dr. Hubert Ney, hatte sich 3 2421 eicher nur a die Peststeleng Bonn: Nunmehr demokratisch legitimierter Landtag ler ge. ankt, 7 mehrere Möglichkeiten zur(gn. Eig. Ber.)„Von nun an haben wir Aenderung erfahren werde. Der SPD-Lan- 1 Lei- erunss bi e vorhanden Selen. In es mit einer im wahrsten Sinne des Wortes desverband Saar werde, wie bisher, seine „Aus- e des Montag war jedoch aus Kreisen demokratisch legitimierten Volksvertretung Hauptaufgabe in der Verständigung zwischen u der DU zu erfahren, daß man auch dort an der Saar zu tun“, erklärte am Montag den benachbarten Völkern sehen. Er sei Vabis leit dem Gedanken eines Kabinetts un- in Bonn ein Sprecher der Bundesregierung stark genug, um bei der kommenden Regie- parteipolitisch neutraler Führung am 505 1 5 8 5 55 2 8 e aussichte H Ver wirklich ei zum Wahlergebnis. Sowohl die französische rungsbildung ein gewichtiges Wort mitzu- 1. 5 3 A A als auch die deutsche Regierung, so sagte reden und seinen Einfluß als Vertreter der en dag nack dem recht minimalen der Sprecher,„streben eine definitive Lö- arbeitenden Bevölkerung des Saargebietes 1 er 5 di i mit nocm uns schon vor dem Friedensvertrag an“. geltend zu machen. Die SPD gibt der Hoff-. 5. Akt, f ans 8 Die Verhandlungen sollen im Januar wei- nung Ausdruck, daß sich nunmehr der größte Papst Pius XII. empfing die deutsche Fußballelf lenden t ganz 7 000 Stimmen vor der DPS er- P Piinng ig ge⸗ 18 e dag nahezu ausgeglichene tergehen, vorher werden jedoch mit den Teil der Mitglieder und Wähler der SPS dem 1 1 i Wieder die Itali in R 4 1d Bod gen 5 8 A führenden Politikern des Saargebietes Ge- SpPD-Landes verband Saar anschließen wer- un 49e N N ederlage gegen die dliener in Om in O 5 eM, 2 2 6 0 2 5 4 5 8 die Bonner Minister von Brentano und Storch empfangen hatte. Auf unserem Bild sind ⁊u e spräche über ihre Vorstellungen über die den. 85 5 0 Reitt 3 h links): Rukn, Herbe th, Fritz Wal 5 05 Lösung der Saarfrage stattfinden. Der Spre- Paris ist zufrieden erkennen 5 der ersten! 8 2, 3 8 dus nac 2555 ahn, Herkenrath, Fritz 2 8 ter. 1 5 5 cher kündigte an, daß Kontakte zwischen 4 5 Alen.. 5 Herberger und Peco Bauwens, der Prũsident des Deutschen Fußballverbandes. Bild: A dle d mmen- und Sitzverteilung Bonn und Saarbrücken Künftig regelmäßig wude an A n 5 0 5 1 1 zum Er 1 r Saar- Chöre bas Landeswahlamt in Saarbrücken gab gepflegt werden sollen. wahlen betont, die Saar müsse ein Binde- A2 2 2 in der n n e der Analysen der großen Parteien glied zwischen Deutschland und Frank- Eine bedeutsame Reise Sing 2U Ende aKusti⸗ ütagswahl vom Sonntag unt:. 8 reich sein und dürfe nicht mehr zum Zank- 5 b 8 g g 8 85 Mahlberg 664 077 Die Stellungnahmen der Bundestagsfrak- apfel werden. Die vereinbarten deutsch- Bulganin und Chruschtschew in die Sowietunion zurückgekehrt ese i 600 200 tionen waren zurückhaltend. Sie ließen frarmösischen Saarverhandlungen würden in 3 1 5 Orche. bgegebene Stimmen eine gewisse Enttäuschung erkennen. Der de 5 Wei Kür den. E Kabul.(dpa) Der sowjetische Minister- gegen den Kolonialismus Stellung genom- Sorg. Gültige Stimmen 2 50„Deutschland-Union-Dienst“ der CD/ SU a e e 5 3 präsident, Bulganin, und Parteisekretär men. Diese Ausführungen sind in westlichen 1e mu. r 9817 f schreibt:„Den christlichen Kräften im neuen innenpolitische Entwicklung in 8 Chruschtschew haben am Montag ihre vier- Ländern heftig kritisiert worden. In gemein- 1 Au. ahlbeteiligung See Landtag fällt nunmehr in erster Linie die 19 r n wöchige Reise durch Indien, Burma und Af- samen Erklärungen der sowjetischen Besu- stän- hon entkielen auf die Aufgabe zu, aus dem Wahlergebnis die Kon- zur Lösung des Saarproblems e ghanisten beendet, Sie verliefen am Vormit- cher und der führenden Staatsmänner In- umeist. 3,4% Seduengen zu ziehen und die Grundlagen könnte g tag dle afghanische Hauptstadt Kabul zur diens, Burmas und Afghanistans wurden vor eit zu Christl.-Demokrat. Union 149 516(25,4%) fiir eine neue Politik an der Saar zu legen.. Rückreise nach Moskau, die sie in der usbe- allem die„fünf Prinzipien der Koexistenz“ 128 648(21,8%) „ hält Christliche Volkspartei „Aus- Christl.-Soziale Union 3 793(0,60%) nt das Demokratische Partei Saar 142 593(24,2%) os, det deutsche Demokrat. Union 3119(0,9%) gewin⸗ kommunistische Partei 38 696(6,60%) 34 284(5,8%) 84 408(14,30%) Soziald. Partei Saar(SPS) Soziald. Partei Deutschl. Ubernationale Europäische Volkspartei Saar 2 083(0,4%) Das Landeswahlamt gab folgende Sitz- eilung im Landtag bekannt: tl.-Demokrat. Union 14 Sitze er nh blliche Volkspartei 13 Sitze(bisher 29) dedter okrat. Partei Saar 12 Sitze 5 Iberne dald. Partei Deutschl. 7 Sitze 5 ing ist umunistische Partei 2 Sitze(bisher 4) Kolle- lad. Partei Saar(SPS) 2 Sitze(bisher 17) band her Demokratischen Partei Saar Dr. ihnen. mneiders, die laut Stimmenanteil zweit- aste Partei wurde, fielen auf Grund der ers für n drei Wahlkreisen getrennten Sitzver- gesetzt ung nur 12 Mandate zu. Sie blieb dadurch ng mit einem Mandat hinter der CVP Hoffmanns in Zu- tick, der das saarländische(Verhältnis-) lulsystem zu einer stärkeren Vertretung Landtag verholfen hat. Thartum.(dpa) Das sudanesische Abge- flossen, den Sudan zu einer„völlig souve- zen Republik“ zu erklären. Großbritan- n und Aegypten, die den Sudan seit 1899 meinsam verwaltet haben, wurden zur erkennung der Unabhängigkeit aufge- dert. Das Abgeordnetenhaus beschloß fer- einstimmig die Bildung eines künkköpfi- Ausschusses, der die Befugnisse eines ſatsoberhauptes übernehmen soll, bis ein ident der neuen sudanesischen Republik ad ich aäblt worden ist. In einer dritten Reso- pfeifen on ist die Errichtung einer verfassung- e höre enden Versammlung vorgesehen. Am n Vor- merstag muß der Senat noch über die n, 55 schliegzungen abstimmen. Es besteht kein nt der er dal auch er sich für die Republik 1 scheiden wird. Der Montag war im gan- 1 Herr Lande zum Feiertag erklärt worden. en; er durch die Entscheidung des Abgeordne- nicht. kauses geht mehr als ein halbes Jahr- ich ich dert gemeinsamer ägyptischer und briti- kleine, ir Herrschaft zu Ende. Voraussichtlich „ selt-⸗ Asich der jüngste Staat Afrikas als neun- ch das Mitgliedsland der Arabischen Liga an- kleine, legen. Der Sudan ist halb so groß Wie „ selt- pa ohne das europäische Rußland. Seine ch das kerung wird auf rund neun Millionen onne schen geschätzt. Der mohammedanische unkeln den ist in Rasse, Sprache und Religion leren! it einheitlich. Der Süden jedoch, dessen feinen, kerung auf einer niedrigeren Kultur- chtigen e steht, zerfällt in zahlreiche Stämme rlampe stark voneinander abweichenden Spra- Augen i Wie für Aegybten so bildet auch für Sudan der Nil den Lebensquell. tolet der Sudan ist seit dem Jahre 750 vor Justus bekannt. Häufig wurde das Land * den Pharaonen beherrscht. zeitweise herrschten auch Sudanesen über Aegy p- unetenhaus hat am Montag einstimmig be- Die Saarbevölkerung hat sich zu einer Po- litik bekannt, die christlich, deutsch und europäisch ist“. Aus diesem Satz vermag man herauszulesen, daß die Bundes-CDU immer noch auf die Möglichkeit einer Aus- söhnung mit der CVP rechnet. Sehr ausführlich analysierte die FDP das Wahlergebnis, wobei sie der CDU- Saar den Vorwurf macht, dazu beigetragen zu haben, daß die Hoffmann-Partei wieder so stark zum Zuge kommen konnte.„Die Deutsche Sozialdemokratische Partei Konrads hat ihre Sozialdemokratische Rivalin dreifach über- rundet und die Demokratische Partei Saar Dr. Schneiders hat alle Erwartungen über- troffen“, erklärte die Freie Demokratische Korrespondenz. Auf Grund der wider- spruchsvollen Haltung der Bundes- CDU sei es verständlich, daß ein großer Teil der Wählerschaft der Saar wieder so wie 1947 und 1952 gewählt habe. Die Freien Demo- kraten stellen dem die Haltung und den Er- folg der DPS Heinrich Schneiders entgegen. Am zurückhaltendsten zeigte sich die SPD. Sie erklärte lediglich, daß der Kurs der internationalen Zusammenarbeit keine Sudan beschließt Unabhängigkeit Afrikas jüngster Staat ist halb so groß wie Europa ten. Bis zum Sturz General Naguibs hatte Aegypten gehofft, durch seine Anhänger im Sudan eine ägyptisch- sudanesische Union herbeiführen zu können. In Paris war man überrascht, daß der erwartete Sieg der prodeutschen Saarpar- teien knapper als zunächst angenommen ausgefallen ist. Amtliche Kreise und auch die französische Offentlichkeit waren darauf vorbereitet, daß die prodeutschen Parteien im neuen Landtag die zur Verfassungsände- rung notwendigen 75 Prozent der Sitze er- halten würden. kischen Hauptstadt Taschkent unterbrechen. Nach Ansicht westlicher Beobachter war diese Reise von weitreichender politischer Bedeutung. Es war der erste Staatsbesuch der beiden führenden Persönlichkeiten des Kremls in nichf kommunistischen Ländern. Während ihres Besuchs in Indien und Burma haben Bulganin und Chruschtschew in zum Teil scharfen Erklärungen gegen die Politik der westlichen Großmächte in Asien und Europa muß die Einigung beschleunigen Fritz Berg über die Notwendigkeit Hagen.(dpa) Der Präsident des Bundes- verbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg, setzte sich am Montag in Hagen ent- schieden für die deutsch- französische Ver- ständigung auch unter Opfern und für eine schnellere europäische Einigung ein.„Ich möchte feierlich erklären, daß wir bereit sind, alles in unseren Kräften stehende zu tun, um diese deutsch- französische Verstän- digung zu verstärken und zu vervollständi- gen, auch wenn uns das neue Opfer kosten sollte“, sagte Berg in einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Hagen, an der zahlreiche prominente Vertreter der deutschen Industrie teilnahmen. Die Genfer Konferenz, so meinte Berg, habe bewiesen, daß der Kampf des Kom- munismus, wenn auch mit anderen Mitteln, Weitergehe. Demgegenüber sollte Europa seine Einigung beschleunigen. Die Abwehr der sowjetischen Gefahr sei nur durch ein deutsch-französischer Verständigung einiges Europa möglich, das wiederum ohne französische Zustimmung nicht zustande kommen könne. Diese Zustimmung hänge von der deutsch- französischen Verstän- digung ab.„Wir wollen dabei alles tun, um Frankreich, für dessen Schwierigkeiten wir volles Verständnis haben, den Schritt in die europaische Gemeinschaft so stark wie mög- lich zu erleichtern“. Der Osten rechne immer noch damit, daß die westlichen Staaten in Uneinigkeit zu Grunde gehen werden. Das sei die Karte, auf die er setze und eine der ideologischen Grundlagen, auf deren Basis er seine An- griffe vorwärts treibe. Gegenüber der Wasserstoffbombe, die in Sibirien explodierte, muten alle Streitigkeiten über Zölle, Pässe, Rontingente und sonstige kleinliche Schran- ken,„die wir in Europa noch um unsere Grenzen legen“, vorsintflutlich an, erklärte Berg. Zwiscßen Gesfern und Morgen Auf den kanarischen Inseln wird der Bun- deskanzler im Februar einen mehrwöchigen Winterurlaub verbringen, teilte ein Regie- rungssprecher am Montag mit. Der Sprecher betonte, daß Dr. Adenauer diese Gelegenheit nicht benutzen werde, um mit Franco zu- sammenzutreffen. Unterrichtete Kreise wei- sen darauf hin, daß die spanische Regierung wiederholt veranlaßt worden sei, eine von ihr beabsichtigte Einladung des Kanzlers zu- rückzuhalten.— Dr. Adenauer hält am ersten Weihnachtstag wieder eine Rundfunk- ansprache, die um 12.45 Uhr von allen west- deutschen Sendern übertragen wird. Der sowjetische Botschafter Sorin trifft heute, Dienstag, in Bonn ein. Nachfolger Adenauers zu werden habe er nicht die Absicht, versicherte der nordrhein- Westfälische Ministerpräsident Karl Arnold in einem Interview für eine amerikanische Zeitung. Zum Fall Jobn könne die Bundesregie- rung noch nicht Stellung nehmen, teilte ein Reglerungssprecher am Montag in Bonn mit, da die Vernehmungen noch nicht abgeschlos- sen seien. Ein Schweigemarsch der Polizei-Gewerk-⸗ schaft wegen der unzureichenden Besoldung der Polizeibediensteten der für Mittwoch in Köln geplant war, wurde vom nordrhein- Westfälischen Innenminister wegen„Gefähr- dung der öffentlichen Ruhe und Ordnung“ verboten. 718 Soldaten besitzt jetzt die Bundesrepu- blik, nachdem das Verteidigungsministerium am Montag 277 Neuernennungen ausgespro- chen hat. Das Große Verdienstkreuz mit Schulter- band und Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik wurde dem Wirtschaftsmini- ster und stellvertretenden Ministerpräsiden- ten von Baden- Württemberg, Dr. Hermann Veit, verliehen. Zwei amerikanische Soldaten, die vor kurzem einen Ostberliner Kabarettisten nie- dergeschlagen haben, sind am Montag vor einem Militärgericht von der Anklage wegen ungebührlichen Benehmens in Uniform krei- gesprochen worden. Der Freispruch erfolgte auf die Aussage einer Flüchtlingsfrau hin, die den Zwischenfall beobachtet hatte. Die Zeugin sagte aus, daß der Kabarettist die beiden Soldaten zu einem Streit provoziert und sie mehrfach als„amerikanische Schweine“ bezeichnet habe. Der Kabarettist sei schließlich auf einen der Soldaten los- gegangen, und dieser habe ihn dann in Not- wehr niedergeschlagen. Premierminister Eden hat am Montag nach einer mehrtägigen fieberhaften Erkäl- tung seine Regierungsgeschäfte wieder auf- genommen. Eine neue Partei mit dem Namen„Tür- kische Freiheitspartei“ haben 26 Parlaments- abgeordnete gegründet, die nach scharfen Auseinandersetzungen in den letzten Wos chen aus der Regierungspartei ausgeschlos- sen worden waren oder ausgetreten sind. Die Freiheitspartei opponiert gegen die Po- litik der Demokratischen Partei des Mini- sterpräsidenten Menderes. Politische Kreise in Instanbul sind der Ansicht, daß die neue Partei bei Neuwahlen große Erfolgsaussich- ten haben würde. Der Generalstreik wurde in der jordani- schen Hauptstadt Amman ausgerufen. Vor dem Regierungsgebäude kam es erneut zu Demonstrationen gegen einen Beitritt Jorda- niens zum Bagdad-Pakt. Auch aus Jericho und dem jordanischen Sektor von Jerusalem werden Unruhen gemeldet. Algerische Freischärler überfielen erneut ein militärisches Geleit, wobei fünf franzö- sische Soldaten getötet wurden. In Constan- tine wurden zwei Moslems von Terroristen ermordet. Zu einem neuen Grenzzwischenfall kam es im Gaza-Gebiet. Dabei wurden vier israe- lische und ein ägyptischer Soldat getötet. Aegypten hat bei der Waffenstillstands- Kommission Protest eingelegt. Der 36. Wahlgang für die Neubesetzung des elften Sitzes im Sicherheitsrat wurde von der UNO- Vollversammlung von Montag auf Dienstag verschoben. Fiir die baldige UNO-Aufnahme Japans und der Aeußeren Mongolei sprach sich der indische Ministerpräsident Nehru aus. Er kügte hinzu, daß Indien in Kürze diplomati- sche Beziehungen zur Zeußeren Mongolei aufnehmen werde. unterstrichen: Gegenseitige Achtung der ter- ritorialen Integrität und Souveränität, Ver- zicht auf Angriff, keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen Staa- tes, Gleichberechtigung und friedliches Ne- beneinanderleben. Ferner wurden die Zu- lassung der Volksrepublik China zur UNO und das Verbot der Atomwaffen gefordert. Zur Regelung der Fernostprobleme schlugen die sowjetischen Politiker eine neue Kon- ferenz der Großmächte einschließlich In- diens und der Volksrepublik China vor. Ostentativ befaßten sich Bulganin und Chruschtschew während ihrer Reise mit Streitfragen, die zwischen ihren Gastgebern und anderen Nationen bestehen. Sie bezeich- neten die Existenz der portugiesischen Be- sitzung Goa in Indien als eine„Schande für zivilisierte Menschen“, nannten bei einem Besuch in Kaschmir dieses umstrittene Ge- biet eine indische Provinz und unterstützten in Kabul die Forderung Afghanistans auf Bildung eines von Pakistan unabhängigen Staates Paschunistan. Allen besuchten Ländern boten die so- wietischen Politiker wirtschaftliche Hilfe an. Burma und Afghanistan sollen vor allem bei der Modernisierung ihrer Landwirtschaft und beim Bau von Bewässerungsanlagen unterstützt werden. Zwischen Indien und der Sowjetunion wurde ein grundsätzliches Handelsabkommen abgeschlossen. Danach wird die Sowjetunion innerhalb der näch- sten drei Jahre rund eine Million Tonnen Stahl, sowie technische Ausrüstungen für Erdölbohrungen, Bergwerke und andere In- dustriezweige liefern und dafür mehr Roh- stofte und Fertigwaren aus Indien beziehen. Mit Afghanistan wurde über die politischen und wirtschaftlichen Abmachungen hinaus die Verlängerung des Neutralitäts- und Nichtangriffspaktes von 1931 um zehn Jahre vereinbart. In dem zum Abschluß des so- wjetischen Staatsbesuchs in Afghanistan unterzeichneten gemeinsamen Rommunique wurde eine Erweiterung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehun- gen zwischen der Sowjetunion und Afghani- stan in Aussicht gestellt. Neue schwere Anschläge auf der Insel Zypern Nicosia.(dpa) Durch eine neue Welle schwerer Anschläge der zypriotischen Unter- grundbewegung gegen die britischen Trup- pen wurden am Wochenende auf der Insel Zypern 21 Menschen verletzt, darunter fünf- zehn britische Soldaten. Unbekannte Täter warfen am Sonntagabend drei Bomben in eine Bar in der Nähe des Flugplatzes von Nicosia. Die ahnungslosen Gäste wurden mit einem Hagel von Glas- und Spreng- Splittern überschüttet. Fünfzehn Personen mußten, teilweise mit schweren Verletzun- gen, ins Krankenhaus gebracht werden. Unter den Opfern des Anschlages sind zehn britische Soldaten, drei Amerikaner, ein Engländer und die Frau des griechisch- zypriotischen Eigentümers der Bar. In eine Gruppe britischer Soldaten in einem Café in Nicosia wurde plötzlich eine Bombe geworfen. Durch die Explosion wur- den drei von ihnen schwer verletzt,. Zwei britische Offiziere in Zivil sind in Fama- gusta von unbekannten Tätern hinterrücks angeschossen worden. Mte 2 MORGEN S Wer Kommen Dienstag, 20. Dezember 1955 Wahl an der Saar Mit der Landtagswahl vom Sonmtag haben de Saarländer ihre Entscheidung vom 29. Oktober bestätigt. In dem Propaganda- Eampf, welcher der Volksabstimmung im Oktober vorausgegangen war, hatte sich fol- gemde einfache Formel herauskristallisiert: Aumnshme des Saarstatuts= Frankreich; Ab- lemung des Statuts= Deutschland. Das mit großer Mehrheit ausgesprochene Nein der Scer bevölkerung zum Statut war demnach alls eime Willenskundgebung für Deutschland zu werten. Es liegt auf der gleichen politi- schen Linie, daß die drei im Heimatbund zu- Smmmengesclilossenen Parteien CDU, SPD urid DPS, die eindeutig die Rückegliederung des Saergebietes nach Deutschland verlangen, am Sommtag 64 Prozent der gültig abgegebe- nen Stimmen erhalten haben. Der Wille der Saarländer ist um so mehr zu respektieren, Als beide Abstimmungen durch zwei Um- Stine höchste Ueberzeugungskraft erhalten haben: durch eine vorbildliche Wahlbeteili- gung und durch eine ebenso vorbildliche Disziplin der Saar bevölkerung an den Ab- Stitmmumgstagen. Demmoch ist das Ergebnis vom Sonmtag memchen, denen es schwer fällt, in der Politik Geduld zu uben, enttäuschend vorgekommen, weill die Heimatbund- Parteien im neuen Landtag nicht über die Dreiviertel-Mehrheit, die zur Aenderung der Verfassung aus eige- ner Kraft im Sinne einer Rückkehr zu Deutschland notwendig wäre, verfügen wer⸗ den. Aber vielleicht legt in der Stimmenver- teilung, so wie sie sich nun einmal ergeben hat, doch einiger politischer Sinn. Sie legt, das Wird auch in Saarbrücken empfunden, eme Heimatbumd- Koalition unter einem oltisch nicht abgestempelten Minister- p ernten nahe., Eine solche Lösung würde Sehr wahrscheinlich das Klima der für das weitere Schiclesal des Saargebietes entschei- denden Verhandlungen 2 en Bonn und Paris günstig beeinflussen; jedenfalls günsti- ger, als wenn Dr. Heinrich Schneider Regie- rumgschef geworden Wäre, was in Anbetracht des geringen Stimmenunterschiedes zwischen CDU und DPS durchaus im Bereich des Mög- lichen lag. Innersaarländisch gibt das Ab- stimmungsergebnis zum Nachdenken auf, ob es Klug sei, weiterhin einen peinlichen Unter- schied zwischen denjenigen Gruppen, die die Vertreter der am 23. Oktober zu Ende ge- gangenen ersten Nachkriegsperiode sind, und den neuen Partelen zu machen. Der Heimat- bund kann sich nur entfalten, weil in Politik und Wirtschaft jene erste Nachkriegsepoche nicht nur an der Saar, sondern auch zwischen Frankreich und der Bundesrepublik über- Wunden worden ist. Die CVP hat mit 21,8 Prozent nicht so sehr viel weniger Stimmen erhalten als die CDU mit 25,4 Prozent. Das War eine Ueberraschung. Bei dieser Sachlage Ware es Klüger, sich in gemeinsamer Respek- tierung des klaren Mehrheitswillens zu ver- tragen, als sich weiterhin zu bekämpfen und dadurch die innere Befriedung zu behindern. In den Verhandlungen zwischen der Bun- desrepublik und Frankreich haben die bei- den Saar- Abstimmungen Bonn deutlich in die Vorhand gebracht. Das um so mehr, als an der Saar extreme Uebersteigerungen ausgeblieben sind. Die Grundfrage der Ver- Handlungen lautet jetzt: erkennt Frankreich das demokratische Selbstbestimmungsrecht der Saarbevölkerung an? Auf diese Frage Kamm es kaum ein Nein geben. Die ersten Gespräche zwischen Bundesaußenmimister von Brentano und seinem französischen Rol- legen Pinay sind ermutigender verlaufen, als so ohne weiteres erwartet werden konnte, Allerdings muß man bedenken, dag Frankreich am 2. Januar ein neues Parla- ment wählt. Das bedeutet auch eine neue Regierung und einen anderen Außenmini- ster. Es gibt in Paris einflußreiche politi- sche Kreise, die auf die Saarfrage hoch- empfindlich reagieren. Aber für die Bundes- regierung ist der Weg klar vergezeichnet: Voll- zug des am 23. Oktober und 18. Dezember an der Saar zum Ausdruck gekommenen Willens, in engem Kontakt mit der ersten dus freien Wahlen hervorgegangenen Re- glerung in Saarbrücken und unter Schonung berechtigter französischer Interessen.. Wilfried Hertz-Eichenrode Geheimdienst Gehlen hat überall Augen Auf des Generals Kopf setzte SSD. Chef Ernst Wollweber eine Prämie Frankfurt, im Dezember Einigen besonderen Umständen verdan- ken wir es, daß die Bundesrepublik im Jahre eins ihres souveränen Daseins außer ein paar hundert Freiwilligen des Hauses Blank Und ein paar tausend Bundesgrenzschützlern einen intakten Abwehrapparat besitzt. Er stellt zur Zeit noch den wichtigsten deut- schen Beitrag im Rahmen der westlichen Verteidigungsgememschaft dar. Seinem Chef, General Reinhard Gehlen, bleibt S0 leicht keine gefährliche Bewegung und Ent- wicklung jenseits des Eisernen Vorhanges verborgen. Im Sommer 1953 kam es zu einer ersten offiziellen Kampagne des Ostens gegen die neue westdeutsche Abwehr. Diese Aktion fiel mit dem Wechsel in der Leitung des sowiet- zonalen Staatssicherheitsdienstes(SSD) zu- sammen. Damals trat Zalsser ab und Ernst Wollweber übernahm das Amt. Dieser alte Sabotagespezialist versprach sich dureh fort- gesetzte Agitation gegen den„‚neuen Ge- stapochef“ der Bundesrepublik und„ameri- kanischen Oberspien“ einen propagandisti- schen Erfolg. Auf Reinhard Gehlens Kopf hat sein sowjetzonaler Gegenspieler eine Prämie in Höhe von einer Million DM, zahl- bar in amerikanischen Dollars, ausgesetzt. Gehlen ist in seinem Leben weder Agent noch Spion gewesen, noch stammt er aus der Welt der Potsdamer Kadettenerziehung. Seine Karriere ist die eines passionierten Reiteroffiziers und Generalstäablers. Er ar- beitete im Frieden unter Manstein in der Operationsabteilung und zog als Major in den Polenfeldzug Im Frankreichfeldzug fun- gierte er als Verbindungsoffizier zwischen Heeresgruppe und 16. Armee unter Busch. Danach wird er Adjutant bei Generaloberst Halder, bis er schließlich in der Operations- abteilung unter Heusinger Verwendung kin- det. Das sind die Stationen, die dem Auftrag vorangegangen sind, der zum Inhalt seines Lebens werden sollte. Dieser Auftrag er- reichte ihn im Frühjahr 1942, als er die Ab- teilung„Fremde Heere Ost“ im Generalstab übernahm. Diese Abteilung besorgte die ge- neralstäblerische Analyse allen Geheim- materials, das vom Amt Ausland/ Abwehr unter Admiral Canaris geliefert wurde. Der Machtkampf zwischen Canaris und der Gruppe Schellenberg/ Heydrich/ Kaltenbrun- ner zwang die Abteilung„Fremde Heere Ost“, den Ie-Apparat des Generalstabes aus- zubauen, eigene Erkundung und Feindauf- klärung zu treiben, um damit ein lückenloses Bild der gegnerischen Absichten zu gewin- nen. In dem Maße, in dem Canaris vom SD ausgeschaltet wurde. wuchs General Geh- len zum eigentlichen Abwehrchef der Ost- front heran. Die Methoden Gehlens sind in Fachkrei- sen berühmt geworden. Seine Nachrichten- auswertung ist nach wissenschaftlichen Grundsätzen aufgebaut, und die Resultate beweisen infolgedessen fast immer mathe- Wie sich die FDP Koalitionsarbeit denkt Schriftliche Mitteilungen an den Bundeskanzler veröffentlicht Bonn, 19. Dezember Der Pressedienst der FOP veröffentlichte am Montag zum ersten Male seit Beginn der Koalitionsverhandlungen den Wortlaut mehrerer schriftlicher Mitteilungen der FDP an den Bundeskanzler. Darunter ist der „Entwurf einer Koalitions vereinbarung“, der nach Auffassung der Freien Demokraten Während des dritten Koalitionsgespräches am 13. Dezember der rote Faden dieser Ver- Handlung werden sollte. Diese Erwartung, Heißt es in dem Pressedienst, habe sich bis- her nicht erfüllt,„da weiterhin persönliche Auseinandersetzungen das Koalitionsge- spräch beherrschten“. Es sei jedoch zu hof- fen, daß der Entwurf bei der Fortsetzung der Gespräche eine Rolle spielen wird. In dem Entwurf heißt es unter anderem: „Die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, FDP und DP sind entschlossen, die außen- politische Linie der Bundesregierung wei- terhin gemeinsam zu verfolgen und gemein- sam nach außen zu vertreten. Zwischen den drei Fraktionen und der Bundesregierung besteht Einigkeit darüber, daß jede neue augenpolitische Situation künftig unverzüg- lich in gemeinsamen Koalitionsbesprechun- gen Unter Vorsitz des Bundeskanzlers und unter Hinzuziehung des Bundesministers. des Auswärtigen geprüft werden muß.“ Die innere Konsolidierung der Bundes- republik, heißt es in dem Entwurf weiter, erfordere nach Auffassung der drei Koali- tionspartner„gebieterisch“ eine Lösung fol- gender Fragen: 1. Verwirklichung der Sozialreform bis zum Ende der Legislaturperiode, 2. Förderungsmaßnahmen für den Mit- telstand, 3. Sicherstellung einer Agrarpolitik zum Nutzen der Landwirtschaft, 4. Verabschiedung des Bundeswahlgeset- zes bis 2 um 15. Februar 1956 nach den Grundsätzen des Wahlrechts zum Zweiten Bundestag, 5. Sicherstellung eines Tempos im Auf- bau der Verteidigungskräfte, das den außen-, innen-, wirtschafts- und sozialpolitischen Erfordemissen Rechnung trägt, sowie 6. eine erneute steuerliche Entlastung be- sonders bei der Lohn- und Einkommen- steuer zum frühestmöglichen Termin. Die im ersten Bundestag üblich gewese- nen Koalitionsbesprechungen unter Vorsitz des Bundeskanzlers sollen nach den Vor- schlägen der FDP„unverzüglich“ wieder aufgenommen werden und künftig minde- stens einmal in jedem Drei wochenturnus des Bundestages stattfinden. Bei diesen Bespre- chungen solle versucht werden, einen ge- meinsamen Standpunkt zur Lösung aller aktuellen politischen Probleme zu erarbei- ten. Der Pressedienst veröffentlichte ferner ein Schreiben an Adenauer, in dem Dr. Deh- ler die Aushändigung eines Exemplars der Bandaufnahme des Koalitionsgespräches Wünscht. Darin heißt es:„Mein Wunsch, die Bandaufnahmen der Koalftionsbespre- chungen überspielen zu lassen, ist nach län- geren Verhandlungen von Herrn Pr. Globke abgelehnt worden. Jeder der Gesprächspart- ner Hat Anspruch auf Bestand und Unver- sSehrbarkeit der Bandaufnahme.“ Auch die Niederschriften der Koalitionsverhandlun- gen seien Dehler bisher nicht ausgehändigt worden. Dr. Dehler schrieb dazu:„Es ist Erklärt worden, daß sie vor der Vervielfälti- gung von Ihnen genehmigt werden müssen. Dieses Verfahren erscheint mir nicht zuläs- sig. Die Niederschriften unterliegen nicht Ihrer Genehmigung.“(dpa) von einer Million D-Mark aus matische Präzision. Der Stab Gehlen lieferte bald exakte Angaben über jede bevorste- hende sowjetische Operation und warnte im- mer eindringlicher vor der Unterschätzung des östlichen Gegners. Aber die Realität und die nüchternen Tatsachen paßten nicht in die phantasievollen Konzeptionen HITlers. So wurde, was Gehlen erarbeitete und vor- aussah, in den Wind geschlagen. Was blieb, War ein geheimdienstliches Archiv über die Sowjets und ihr militärisches Potential, über das niemand nach dem Zusammenbruch ver- fügte aulzer mm— auch nicht im Lager der Alliierten. Als er sich entschloß, sein Ma- terial und seinen Mitarbeiterstab dem ame- Tikanischen Geheimdienst zuzuführen, tat er das unter einer kategorischen Bedingung: daß man niemals von ihm erwarte, irgend etwas zu tun, was gegen die Interessen sei- nes Volkes verstoße, und daß er sich mit seiner Organisation nur als Interessenwahrer einer künftigen deutschen Regierung be- trachte. So kann die souveräne Bundesregie- rung nichts so komplett und intakt aus der Konkursmasse des Zusammenbruchs über- nehmen wie die Organisation Gehlen.(dtd) Kirchliche Trauung und standesamtliche Eheschließung Wien.(dpa) Die auf deutsches Recht zurückgehende Bestimmung des österreichi- schen Personenstandsgesetzes, wonach ein Geistlicher sich strafbar macht, wenn er ein Brautpaar traut, bevor dieses die Ehe vor dem Standesamt geschlossen hat, wurde vom österreichischen Verfassungsgerichtshof auf- gehoben. Der Gerichtshof erklärte den 8 67 dieses Gesetzes, der dem Geistlichen in einem solchen Falle eine Geld- oder Gefängnis- strafe androht, für verfassungswidrig. Der österreichische Bundeskanzler wurde ange- wiesen, die Aufhebung der Gesetzesbestim- mung unverzüglich im Bundesgesetzblatt bekanntzugeben. Der Verfassungsgerichtshof gründete seine Entscheidung im wesentlichen auf den Artikel 1 des österreichischen Staatsgrund- gesetzes, der den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften das Recht der öffentlichen Religionsausübung und der selbständigen Verwaltung der inneren Angelegenheiten im Rahmen der allgemeinen Staatsgesetze zusichert. Nach Auffassung des Verfassungsgerichtshofes be- findet sich die Strafhestimmung des Per- sonenstandsgesetzes in Widerspruch zu die- sem Artikel. Die Aufhebung der Strafbestim- mung War seit langem ein Ziel der katholi- schen Kirche in Oesterreich. Wer hat in der Schweiz das letzte Wort? Die Bürger streiten mit dem Parlament um das Recht des Volksbegehrens Von unserem Korrespondenten Frich Reyhl Das e r 25 erstenmal in seiner Geèeschichte ein Volks- begehren als ungültis erklart. Die recht lichen vor allem verfassungsmäßigen Grund- lagen für diesen Schritt sind sehr umstritten. Im Volk gibt es breite Schichten, die in die- sem Beschluß des Parlaments einen Versuch sehen, die unbeschränkte Souveränität des Schweizervolkes einzuengen. 98 5 In der Schweiz gibt es die Institution des Volksbegehrens, mit denen greifen können. Im Falle einer Volksinſtia- tive, die von 50 000 stimmberechtigten Schweizern unterzeichnet sein muß, um Gül tigkeit zu erlangen, besteht keinerlei mate- rielle Beschränkung für die Forderung, die durch die Initiative erhoben wird. Die Ur- heber dieser Art von Volksbegehren könn- ten im Extrem alles verlangen, auen Unsinn. Zwei solcher Volksbegehren waren in den letzten Monaten der Anlaß zu scharfen Aus- einandersetzungen innerhalb der politischen Führungsschichten und im Volk. Es ging darum, ob der Souveränität des Volkes nicht überall Schranken gesetzt seien, wo es um grundsätzliche Interessen des Staates gehe. Durch das eine Volksbegehren verlangte ein Teil des Schweizervolkes aus Gründen des Naturschutzes ein Bauverbot für das Kraftwerk am Rhein, das auf Grund eines zwischenstaatlichen Vertrages zwischen Deutschland und der Schweiz geplant War. Wäre die Initiative vom Volk angenommen worden, so hätte das den Bruch eines legal A——— 8 Genf, im Dezember interessierte Kreise über die Köpfe ihrer Abgeordneten hinweg direkt in die Staatsmaschineries ein- zustandegekommenen Vertrages bedeutet. Dis Schwein wre wor thrlichlig geworden, In Zweiten Fall ist die Situation weniger klar. Die Volksinitiative verlangte die Kürzung der Milftärausgaben um die Hälfte während eines Jahres. Nach der Meinung fast aller führenden Persönlichkeiten der Schweizer Parteieff hätte eine solche Maßnahmę die Sicherheit des Landes bedroht. Da diese Ini- tiative außerdem einige Formmängel auf- Wies, benutzte das Parlament die Gelegen- heit und, erklärte sie mit der Mehrheit von einer einzigen Stimme als ungültig. Auch in Zeitungen, welche diese Initia- tive wegen ihres Inhaltes ablehnten, wurde der Entscheid des Parlaments als unerfreu- lich und gefährlich bezeichnet. Man hätte es lieber gesehen, wenn die, Initiative, wie es normalerweise der Fall ist, zur Volksab- stimmung gekommen wäre, Wahrscheinlich Wäre das Ergebnis im Sinne der Parlaments- mehrheit ausgefallen. Die vorgegebenen höheren Beweggründe der Ablehnung wer- den im Volke offenbar nicht verstanden. Man empfindet sie als Bevormundung durch das Parlament und allen Anzeichen nach ist man entschlossen, sich zu wehren. Eine große Westschweizer Zeitung kündigte be- reits die Möglichkeit an, daß ein Volks- begehren gestartet werden könnte, um dem Parlament zu verbieten, Volksbegehren als ungültig zu erklären. Außerdem ist es ziem- lich sicher, daß die für ungültig erklärte Initiative erneut aufgegriffen werden wird und dann womöglich einen größeren Erfolg haben wird, als der ersten beschieden ge- Wesen wäre. voraussichtlich im März at den u Bonn.(dpa) Der Bundestagsausschuß n Wochen den Lastenausgleich hat beschlossen, dg Plenum die Annahme des Gesetzes über Gewährung von Zulagen zur Unterhaltsh len. Dadurch sollen rund 320 000 Unterhaltsige Peri hilfe- Empfänger, die durch das Renengiissels Sc Zulagen erhalten. Die Zulagen sollen zweimal, und März und im Juli 1956, gezahlt werden, I frühere Zahlung als im März ist nach einehährt Wu Erklärung des Ausschußvorsitzenden Ru dertfälti (CDU) nicht möglich, da erst die notwendde mitte gen Vorarbeiten in der Verwaltung getroftefteilsverkt werden müssen. Die Zulage soll für den Bebeltäter rechtigten 20 Mark betragen, zuzüglich enehndige„ Zulage für den Ehegatten von 10 Ma i Ebenfalls 10 Mark soll die Zulage füt d Vollwaisen betragen, während je Kind el Betrag von fünf Mark gezahlt werden. Ueberschwemmungen feen im Libanon fordert über 100 Tote des ug bezid Fluten teilten die an der libanesischen N., der märschen nach Tripoli entsandt, um an de zm Sch. Rettungsarbeiten mitzuwirken. Mindesel den Auto 100 Gebäude sollen in der Stadt bereits 2 stört worden sein. Sechs Brücken wurde von den reißenden Fluten hin weggerissen 5 Schleu- agen zuse Sohn des Sultans sprach über marokkanische Aufgaben 1 Rabat.(AP) Mehr als 20 000 Marokkane spendeten am Montag vor dem Palast in t bat dem Sultanschn Prinz Mulay Has lebhaften Beifall, der in Gegenwart sel Vaters Mohammed Ben Jussuf und mehte Minister über die Pläne der neuen Regiern Französisch-Marokkos sprach und um disse Pläne Willen zum inneren Frieden mah Als die vornehmste Aufgabe der Regleruf bezeichnete es Prinz Mulay Hassan Frankreich die Unabhängigkeit zu erhandeſ Sie benötigte aber auch Zeit für die Lösi ihrer beiden anderen vordringlichen A gaben, die Ueberwindung des Feudalism durch eine Sozialreform und die Hebung d, Lebensstandards der Bevölkerung, du Wirtschaftliche Reformen. Der Prinz forde dann Zustimmung und Mithilfe für die en, bedeutsame Maßnahme der Regierung, eu res Erneuerung marokkanischer Gouvernen und die Einteilung des Landes in neue 9 Waltungsbezirke. Die Gouverneure werd zimächst neben den französischen Verq tungsorganen am tieren. Verheer chenend Erhöhung der USA-Austandshilit f überraschte 5 zeigt sich außerordentlich erstaunt über dit Neuse er Südpol gebenen Pläne zur Erhöhung der ameril nischen Auslandshilfe. Das Blatt schrieb Amußbegre Montag:„Umfang und Art des neuen Aialgewrä; jlandshilfsprogramms der Regierung habe in der Zeit zwischen dem vergangen Dienstag(13. Dezember) und Samstag el beachtenswerte Aenderung erfahren, 4 Dienstag hinterließ ein Sprecher der Regt rung den Eindruck, daß die 2,7 Milliarde Dollar, die jetzt für alle Arten von Al landshilfen ausgegeben werden, nur well — wenn überhaupt— erhöht würden. u Ein Pa Samstag erklärte ein anderer Regierung schwer sprecher, daß diese Summe fast verdoppe Werden wird und daß von den über fh Milliarden Dollar zwischen 2,7 und 3 M liarden für militärische Hilfsprogramme ad gegeben würden. Für das, was sich Zwisches Dienstag und Samstag ereignete, würd, keine vernünftige Erklärung dafür gegebe worauf diese seltsame Kehrtwendung zurüd zuführen ist. Die Minister Dulles, Humphi und Wilson waren in Paris, als all dies 2% 8 schah. Haben sie in Paris irgend etwas 5 Spirit fahren, das es wünschenswert erscheinef der Getr ließ, mehr Geschütze, Panzer und Kampf flugzeuge über die Welt zu verstreuen?“ N. vir 8 Die Reg de Veröff Baumwolle bestimmt die Politik in Kairo Die Bundesrepublik sollte sich vom ägyptischen Markt nicht zurückziehen Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Der nachstehende Situationsbericht unseres Korrespondenten in Kairo aus den ersten De- zembertagen gibt dem Leser Aufschluß dar- über, warum der Ostblock mit seiner Handels- offensive vor allem in Aegypten die bekannten Exfolge mit Waffen- und anderen Lieferungen hat. Zugleich vermittelt der Bericht ein Bild von den Schwierigkeiten, denen sich der Westen im Augenblick in Aegypten gegenübersieht, und insbesondere von den Nachteilen, die der Bundesrepublik aus einem Abbruch der Be- ziehungen zu der Regierung in Kairo entstün- den. Eine Aufkündigung dieser Beziehungen wird nämlich in Bonn für den Fall erwogen, daß die ägyptische Regierung die Regierung von Pankow anerkennt. Die Redaktion Die ausländischen Handelsdelegationen in Kalro reichen einander die Türklinke zum Empfangszimmer des Ministerpräsidenten Nasser in der Präsidentschaftskanzlei. Tschechen, Rumänen, Polen, Jugoslawen Und, nicht zu vergessen, die Delegation aus der Sowjetzone, deren Bedeutung durch die Atiwesenheit des stellvertretenden Handels- Ministers Rau noch unterstrichen wurde. Regelmäßig erscheinen Bilder in den Ta- ges zeitungen, auf denen Ministerpräsident Nasser freundlich lächelnd die Mitglieder der Delegationen begrüßt. Und die Bilder- texte unterrichten die Leser von den freund- schaftlichen Beziehungen, die Aegypten mit diesen Ländern verbindet, von den ange- nehmen Erwartungen, denen sich„beide Teile beim Ausbau der gegenseitigen Han- delsbeziehungen hingeben. Nach wenigen Tagen stellen sich die Delegationen mutig dem indiskreten Kreuzfeuer der ägyptischen und ausländischen Pressevertreter im ele- ganten Rahmen des Semiramishotels am Nil. So bietet sich erneut den auswärtigen Gästen die Gelegenheit, ihr Wohlwollen für den industriellen Aufbau Aegyptens zu be- kunden, für die Ziele der Revolution, ihre Bewunderung für die Person des jugend- lichen Revolutionsführers Nasser. Das nennt man„Publicity“. Die westdeutsche Handelsdelegation unter Führung des Ministerialdirigenten vom Bundeswirtschafts ministerium, Dr. Da- niel die mit der ägyptischen Regierung we- gen der Erneuerung des von der Bundes- regierung gekündigten Zahlungsabkommens verhandelt, ist andere Wege gegangen. Ein Besuch bei Premier Nasser ist bisher nicht erfolgt. Eine Pressekonferenz hat ebenfalls noch nicht stattgefunden, auch keine ge- meinsame Unterrichtung der deutschen Presse. Die Delegation wollte offensichtlich während der laufenden Verhandlungen jedem Kontakt mit der Oeffentlichkeit ver- meiden. Ein sehr harmonisch verlaufener Empfang beim deutschen Botschafter Dr. Bek- ker vereinigte einige Delegationsmitglieder mit Vertretern der in- und ausländischen Presse. Deren Neugierde wurde weiter ge- nährt, jedoch nicht befriedigt. So konnte es nicht ausbleiben, daß die westdeutsche De- legation von der ostzonalen Konkurrenz hinsichtlich des Echos in der Oeffentlichkeit vollkommen Überspielt wurde. Das Dilemma der deutsch- ägyptischen Handelsbezlehungen heißt Baumwolle. Es ist zugleich das Dilemma des Handelsaus- tausches von Aegypten mit dem Westen. Nicht zuletzt liegen ier auch die tieferen Gründe, die den Einbruch der Sowjetunion in den Nahen Osten, den Verkauf der tsche- chischen Waffen an Aegypten begünstigten oder sogar erst ermöglichten. Die Welt- baum woll-Hausse, Folge der KEriege in Korea und Indochina, nahm ein Ende, als die Waffen im Fernen Osten zur Ruhe kamen. Uebrig blieb der Druck des Ueber- hangs an nord amerikanischer Baumwolle, die Zunahme an baumwoll- erzeugenden Län- dern, die auf das Anhalten des Kriegs- bedarfes spekuliert hatten, und nicht zuletzt das Anwachsen der industriellen Produk- tion des Westens an Kunstfasern, Nylon und ähnlichen Konkurrenten der gewachsenen Faser. Politische Gründe beeinflußgten den ägyptischen Markt. Großbritannien, ur- sprünglich Aegyptens bester und beinahe einziger Kunde, scheidet ab 1951 wegen der schwebenden Verhandlungen um den Sudan und die Suezkanal- Stützpunkte beinahe vollkommen aus. Frankreich, die westdeut- sche Bundesrepublik, Italien, Schweiz, Bel- gien und Holland treten als stärkere Käufer auf, aber nur für kurze Zeit. Die Spinne- reien der ganzen Welt werden zurückhal- tend. Die ägyptischen Baumwollausfuhren sind von 1954 bis 1955 um 25 Prozent ge- sunken, und das ausgerechnet zu einer Zeit, da Aegyptens Einfuhren aus dem Westen sich verdoppelten, um den Bedürfnissen des industriellen Aufbaues, den sich die Revo- lutionsregierung zum Ziel gesetzt hat, zu genügen. Die frühzeitigen Erkenntnisse der zu- rückgehenden Exporte nach dem Westen zwangen die ägyptischen Verantwortlichen schon seit mehr als Jahresfrist zur Suche nach neuen Märkten. Sie waren nur im Osten hinter dem Eisernen Vorhang zu fin- den. Das pflaterale Handelssystem der Aegypter schien den Warenaustausch mit totalitären Staaten zudem zu begünstigen, die sich ohne weiteres zur Abnahme gewis- ser Baumwollmengen verpflichten können. Das ist den westlichen Ländern mit libera- lem Handel unmöglich, da keinem Impor- teur vorgeschrieben werden kann, wo er seine Baumwolle einkaufen soll. Die erste Folge allerdings war, daß die Verschuldung an den Westen anhielt, wäh- rend die Lieferungen aus dem Osten nicht den erhofften Umfang annahmen. Der ägyptische Importeur zieht eben einen pri- vaten Handelspartner einem oststaatlichen Handelsbüro vor. Dazu kommt, daß die öst- lichen Lieferungen qualitativ durchaus nicht immer entsprachen. So blieb Aegypten der Schuldner des Westens und wurde zum Gläubigern des Ostens, ohne seine Guthaben gegen seine Verpflichtungen, die meist in harten Währungen zu begleichen sind, auf- rechnen zu können. Dabei hatten die Baum- Wollausfuhren nach dem Osten sich von 10 Prozent der Gesamtausfuhr auf 30 Pro- zent erhöht. Ein Opfer des Kalten Krieges wurde auf diese Weise auch Aegypten. Der ägyptische Handesminister Nusseir, nach der Bandung- Konferenz und seinem Besuch in Peking eifriger Verfechter des Ausbaues der ägyptischen Handesbeziehun- gen zu den totalitären Staaten, verfügte energische Einschränkungen der Einfuhr- lizenzen aus den Ländern, denen Aegypten verschuldet ist. Zu ihnen gehört die Bun- desrepublik. Eine Lösung zu finden ist die Aufgabe der westdeutschen Handelsdelega- tion. Abnahme der Baumwolle ist für Aegyp- ten eine Lebensfrage und zugleich Voraus- setzung der bilateralen Handelsverträge, an denen die ägyptischen Wirtschaftler noch unbedingt festhalten. Der Vorschlag, das deutsch- ägyptische Zahlungsabkommen auf beschränkt konvertible Mark umzustellen, wie es die Bundesrepublik bei Finnland, Brasilien und Spanien bereits anwendet, ist keine Universal-Lösung und stößt sich zu- nächst noch an gewissen Bestimmungen der streng gehandhabten ägyptischen Devisel bestimmungen. Vor allem aber dürfte di deutsche Vorschlag ohne eine grogzügt Behandlung der ägyptischen Schulden Westdeutschland und einen größeren Ueben brückungskredit, wie ihn Aegypten d strebt, nicht durchführbar sein. ahatte si Frankreich hat in der gleichen Lage. ndfunke die Bundesrepublik soeben auf die Rück lung des Deflzits aus der Handelsbilanz f auf weiteres verzichtet. Selbstverständl haben politische Gründe die französisch Großzügigkeit mit beeinflußt. Wenn solch ertreter Gesichtspunkte auch für die Bundesrepublliſſangelisc nicht in gleichem Maße vorhanden sind Afmiologe, sollte doch in Bonn die Bedeutung des Nabe ost- und besonders des Marktes in Aegypfgentlich ten nicht unterschätzt werden. Das Arglt Atom! ment, er sei zahlenmäßig für den gesam deutschen Export nicht allzu bedeutend, ein rein zahlenmäßig bedingtes und hat n handelspolitischem Denken nichts mehr af die tun. Der ägyptische Markt liegt noch imm mmen am Kreuzungspunkt der großen Hande uworter und Verkehrsstraßen, im Kreuzfeuer d h Kut Blicke eines aufmerksamen Welthandel ergisch Die Bundesrepublik kann es sich nicht let Bombe sten, auf diesem Markt nicht anwesend i Bkrieg sein. Selbst ein Aufschub der laufende an hört Verhandlungen um einige Monate würd leressan manchen deutschen Importeur in Kairo M i, mit Fall bringen und die westdeutschen Ware kachen, die sich hier wieder eine hart erkämpft, ehe m. Stellung erworben haben, aus dem öffent färung lichen Leben Aegyptens und aus den Schal- r Atom kenstern Kairos vertreiben.„ ech nicht Im nächsten Frühjahr soll in Kairo dd die de zweite afro- asiatische Konferenz, die Nach, würd kolgerin der von Bandung, stattfinden. Ein upfndet bessere Gelegenheit, für deutsche Waren bel atzuhalt. Regierungen zu werben, die mehr als die ses Abe Hälfte der Bevölkerung dieser Welt vertte ten, bietet sich kaum so bald wieder. Das bec 202/ Dienstag, 20. Dezember 1955 MORGEN Seite 3 Jas sonst noch gescha g zu lebenslänglicher Zwangsarbeit auf den leeren verurteilte ein mittelalterliches Ge- at den unbekannten Täter, der vor eini- Wochen Brüssels berühmten„Männeken „des wertvollsten Teils seiner Anatomie zubte. Tausende von Menschen hatten vor dem Brunnen versammelt, an dem Gericht, in schwarze Gewänder und ige Perücken gekleidet, würdig tagte. issels Schauspieler agierten als Soldaten Hellebarden, als Richter, Polizeibüttel Henkersknechte. Trauermusik klang auf, der„Angeklagte“, ebenfalls von einem uspieler dargestellt, vor das Gericht „Hängt ihn auf!“ tönte es e mittelalterlicher Herolde leiteten die lsverkündung ein. Dann wurde der ebeltäter“ vor das inzwischen wieder voll- ndige„Männeken Pis“ geführt, um Ab- lte zu leisten. 1 vom„Big Ben“, dern Turm des britischen klaments, wehte am Samstag eine weiße hagge mit einem aufgemalten Totenkopf. e wurde in einem halsbrecherischen Un- zen znehmen von Polizisten entfernt. Vorher Tote ite sich ein Mann durch einen anonymen ru bei einer Zeitung der„Flaggenhis- lie grölteng bezichtigt. Es war nicht das erstemal, eit Jahre eine solche Fahne vom„Big Ben“ her- en bishetergeholt werden mußte. Fast jedesmal 160 Todesindelte es sich um einen Studentenulk. len in det. e Wund drei Personen wurden in Lincoln den Ahghebrasca) getötet und ein Hangar mit Ben, Diben Düsenjägern zerstört, als ein Düsen- nen Nonſger, der gerade starten sollte, plötzlich in melnchging und mit voller Kraft in die Halle en in Rgte.* m an dei zm schweres Unglück bei dem alljähr- Lindestzen Automobilstraßenrennen Barranquilla reits uſcartagena Kolumbien) forderte am Sonn- 1 Wurde sechs Todesopfer. Der von dem venezola- Jerissen, chen Journalisten Pancho Pepe Croquer gzteuerte Ferrari kam kurz nach dem Start Schleudern, stieß mit einem anderen 5 agen zusammen und raste dann in die Zu- kgaben auer hinein. Croquer und der Beifahrer i anderen Wagens sowie vier Zuschauer Arokckaneb eren sofort tot. Ast in B* V Hassaſ verheerende Schneestürme haben am art selugpchenende in Südschweden und Süd- mehterrwegen den Verkehr empfindlich gestört. Reglern Unfällen kamen fünf Menschen ums um disgſden, 20 Personen wurden verletzt. Auf 1 mahugen Straßen türmten sich bis zu sechs Reglerueter hohe Schneewehen. Hunderte von san uokahrern blieben stecken und mußten die r handelſzent im Wagen verbringen. 1e Los n 4 dane e kanadische Luftwaffe versorgte eine 3 Su eschnittene Eskimogemeinde im äußer- 5 Ag den Nordosten der Provinz Quebec mit Le- 1 9 Fsmitteln, nachdem fünf hungrige Eis- 2 bordeſſen die Wintervorräte der Bewohner die ei, 3 erung, e restlos ausgeplundert hatten. Uvernen neus Die Schiffe der amerikanischen Antarktis- 2 Werdſibedition unter Admiral Byrd haben auf 1 Verher Fahrt von Neuseeland zum Südpolar- ebiet auf der Höhe des 180. Breitengrades en südlichen Polarkreis erreicht. An der f pitze der Eisbrecher„Glacier“ bahnten sie As hilfe ihren Weg durch gewaltige Treibeis- hassen, die dumpf an den Außenwänden der batte scharren. Wenige Stunden später rk Timeurde Scott Island erreicht, das erste Land über geit Neuseeland und eine historische Stätte ekanntger Suüdpolar-Expeditionen. ameriiſ chile, Ekuador und Peru haben eine Ab- chrieh Acußbegrenzung für Wale in ihren Terri- uen Alerialgewässern beschlossen. In der kom- ng hahtenden Saison, die im Juli 1956 beginnt, gangenen nicht mehr als 2100 Wale in den istag elfcheitsge wässern der drei Staaten gefangen ren. Arden dürfen. Dabei stehen die Staaten er Reza dem Standpunkt, daß ihre Territorial- Villiardeerässer sich von der Küste 200 Seemeilen von Aueit in die offene See erstrecken. ell* 1 e u in Passagier hat in Copperfield(Utah) gierung schweres Autobusunglück verhindert. als verdoppeer Fahrer des Wagens am Steuer einen über fierzschlag erlitt und starb. Als der Reisende 1 3% Aahemerkte, daß der Fahrer plötzlich am Steuer mme au sammenbrach, sprang er nach vorne und 2 ische die Bremsen. Zwei Sekunden später wäre e, Würeſer Wagen unweigerlich in eine 600 Meter gegebel ele Kupfergrube hinabgestürzt. * uch. 1 unpnt Die Regierung des Staates Neu-Delhi hat J dies 9 e Veröffentlichung von Zeitungsanzeigen etwas e Spirituosen und das Angebot alkoholi- erscheine der Getränke in Schaufenstern verboten. Franco ermuntert die Auswanderer Spanien zählt durch Geburtenzuwachs jährlich 300 000 Personen mehr Im Gegensatz zu anderen autoritären Systemen war die Regierung des Generals Franco einer Abschöpfung des Bevölkerungs- überschusses durch Emigration grundsatzlich nie abgeneigt. In diesem Punkt teilt das Re- gime durchaus nicht die Meinung des dok- trinären Nationalismus, der in jedem Aus- wanderer eine Schwächung der völkischen Substanz erblickt. Franco ist während der letzten Jahre im Gegenteil dazu übergegan- gen, die Emigration zu fördern— allerdings nicht die bisherige Art einer Auswanderung, die ausschließlich auf der persönlichen Ii- tiative beruhte, sondern in Form einer von oben gesteuerten Bewegung, die in dem schon länger angekündigten„Plan der Emigration“ ihren Niederschlag finden soll. Bei einem Geburtenzuwachs, der sich alljährlich auf rund 300 000 Personen beläuft, wird Spanien in absehbarer Zeit die Einwohnerzahl von 30 Millionen überschritten haben. Etwa die Hälfte dieses Geburtenüberschusses, also etwa 150 000 Menschen, können nach dem Urteil der wirtschaftlichen Fachleute ohne sonderliche Mühe durch die Industrialisie- rung und die Folonisierung bisher un- erschlossener Agrargebiete aufgenommen Werden. Weitere 150 000 sind also überzählig. Tatsächlich aber wandern in den letzen Jahren durchschnittlich nur etwa 60 000 Spa- nier aus, die sich fast ausschließlich in Süd- amerika eine neue Existenz zu gründen suchen. Der Plan, den Francos Außenmini- ster Artajo erst kürzlich wieder vor den iberoamerikanischen Botschaftern erwähnte, will die organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um die Emigration zu kanalisieren und in dem Maß zu beleben, daß für die kommenden Jahre ein reibungsloses Funk- tionieren des Bevölkerungsventils gesichert erscheint. Man ist noch weit von dem Aus- wanderungsfieber der Zeit vor dem ersten Weltkrieg entfernt, als in einem einzigen Jahr— 1912— bei einer Einwohnerzahl von etwas über 20 Millionen nicht weniger als 195 000 Spanier ihr Bündel schnürten. Aus mancherlei Gründen, zu denen vor allem die zunehmende Einwanderungskontrolle in fast allen überseeischen Ländern gehört, ging auch die spanische Bewegung zu Beginn der Dreißiger Jahre zurück. Sie sank vorüber gehend, während des Jahres 1933, auf we- niger als 7 000 Auswanderer ab und begann erst, nachdem die anormalen Verhältnisse des Bürgerkrieges und des zweiten Welt- krieges vorbei waren, wieder geregelte For- men anzunehmen. Spanien ist an einer Förderung dieses Problems nicht nur deshalb interessiert, weil es, vor allem in der Landwirtschaft, mit einem hohen Prozentsatz von saisonbeding- ter Arbeitslosigkeit zu rechnen hat, sondern weil die Emigranten einen nicht zu unter- schätzenden Rückhalt für die Devisenbilanz darstellen. Der spanische Auswanderer ver- liert den Kontakt mit Heimat und Familie nicht. Immer wieder trifft man, namentlich in den nördlichen Provinzen der Halbinsel, auf den geläufigen Fall, daß der wohl- habendste Mann des Dorfes ein„Americano“ ist, der jenseits des Atlantik ein Vermögen gemacht und sich damit in seinem Heimatort angekauft hat. Das Regime braucht also den Bevölkerungsschwund, der mit der Emigra- tion verbunden ist, nicht sonderlich zu fürch- ten, denn in der Praxis kommt ein großer Teil von denen, die Spanien in der Jugend den Rücken kehren, im Alter wieder zurück. Es sind vor allem die Küstenprovinzen, die den weitaus überwiegenden Anteil von Aus- /150 000 davon sind überzählig wanderern stellen. Hier hat fast jede Fami- lie Angehörige in Uebersee. Die Einnahmen aus den Ueberweisungen kür die in der Heimat verbliebenen Fami- lienmitglieder waren schon immer ein maß- gebender Posten der spanischen Zahlungs- bilanz. Sie betrugen im Jahr 1920 bereits 200 Millionenn Goldpesetas, die damals bei- nahe ebensovielen Mark entsprachen. Vor dem ersten Weltkrieg repräsentierten die Ersparnisse der Emigranten über die Hälfte des Wertes der spanischen Ausfuhr. Heute fliegen auf diesem Weg noch weitaus höhere Beträge, nämlich über 100 Mill. Dollar pro Jahr, nach Spanien zurück— das ist mehr als das Regime durch die amerikanische Wirtschaftshilfe erhält. Da in jüngster Zeit aus dem Export durchschnittlich rund 400 Mill. Dollar erlöst wurden, schicken die Aus- wanderer also noch immer Beträge nach Hause, die einem Viertel des spanischen Außenhandels gleichzusetzen sind. Das Interesse des Regimes an einer Be- lebung der Emigration ist um so lebhafter, als damit auch die kulturellen und gefühls- mäßigen Bindungen zwischen Spenien und den ibero- amerikanischen Republiken wach- gehalten werden. Die Auswanderer stellen Also eine Stütze der Hispanitätspolitik dar. Es scheint daher nur folgerichtig, daß man das Studium dieses Problems dem Madrider „Instituto de Cultura Hispanica“ übertragen hat. Ein grundlegendes Werk über die Emi- gration, das jetzt durch das Institut vorge- legt wird, kommt zu dem Resultat, daß es vor allem vier Länder— nämlich Argen- tinien, Brasilien, Columbien und Venezuela — sind, die den Emigranten gegenwärtig die besten Möglichkeiten bieten. H. Barth Automobilgeschichte aus sieben Jahrzehnten(l.) Ein Rundgang durch das Daimler-Benz-Museum der Verkehrsmotorisierung in Untertürkheim Als sich die Daimler-Motoren-Gesellschaft und die Benz& Cie. im Juni 1926 zur Daim- ler- Benz Aktiengesellschaft zusammenge- schlossen hatten, sagte Captain John Neren, Schwedens großer Motorhistoriker, seinen deutschen Freunden: 5 „Die Zukunft wird ihren Nutzen daraus ziehen, daß die immer schon bewährten Forschungskräfte beider Ursprungsfirmen des Automobilbaues nunmehr in einer Stoßbrichtung verlaufen. Der Vergangenheit aber ist gedient, wenn die genialen Grundkonstruktionen von Daimler und Benz, und die späteren Pionierschöpfungen sowie die in allen Renn-Epochen siegreich gewesenen Sport- fahrzeuge ihrer Häuser baldigst unter ein Dach kommen. Eines der gehaltsvollsten Werkmuseen wäre damit entstanden.“ Nicht ganz so schnell, wie es sich neben Neren noch mancher andere in der techni- schen Welt erhoffte, ist das Museum der Daimler-Benz Ad in seinem endgültigen Aufbau fertig geworden. Was sich jetzt aber dem Besucher in Untertürkheim präsentiert, ist mehr als die Zusammenstellung der bis- herigen Baumuster einer Automobilfabrik. Nachdem nämlich die Ahnherren des Hauses die ersten betriebsbrauchbaren Kraftfahr- zeuge der Welt geschaffen hatten, waren sie auch an die Motorisierung der Wasser- und Luftfahrzeuge gegangen. Und weil nach innen die Daimler-Motoren- Gesellschaft und die Benz& Cie. und schließlich auch die Daimler-Benz AG in ihrem Sinne weiter ge- wirkt, kann man heute in Untertürkheim auf ein Museum der Verkehrsmotorisierung stolz sein. Im Altertum schon hatten die Menschen vom„vorspannlosen, selbstbeweglichen Wa- gen“ geträumt. Große Geister aller Epochen waren weitab von dem hohen Ziel geblieben. Als sich schließlich auch, Ottos neuer Motor“ go sah beim Daimler Visavis von 1896 die Glu kzundungseinrichtung für den Motor aus. Rechts daneben der Peugeot von 1892 und der erste Daimler- Wagen von 1896. als zu schwer und gleichzeitig zu langsam und somit als ungeeignet für den automo- bilen Antrieb erwiesen hatte, gab mancher ernsthafte Techniker die Hoffnung auf, daß außer den ungefügen und mit vielen Um- ständlichkeiten belasteten Dampfomnibussen einmal auch das zum Laufen kommen würde, was wir heute— Automobil nennen. Und da gelang das große Werk nicht nur einmal! Am Nachmittag des 13. August 1883 lief in einem Cannstatter Gartenhaus eine Ma- schine an, die viel zierlicher als die damals bekannten Kraftmaschinen war; nach den ersten zögernden Umdrehungen kam das schmiedeeiserne Schwungrad auf eine unge- wöhnliche Tourenzahl, und Gottlieb Daim- ler und sein kongenialer Mitarbeiter Wil- helm Maybach konnten sich davon über- zeugen, daß der„leichte Verbrennungsmotor“ auch zum„‚Schnelläufer“ und somit wahr- scheinlich zur ersten verwendbaren Kraft- quelle für den„Selbstbeweglichen“ gewor- den war Ein Leistungsgewicht von mindestens 300 kg pro PS und im Höchstfall 180 Um- drehungen pro Minute waren das Aeußerste bei den bis dahin bekannten Leuchtgas Kraftmaschinen gewesen. Dank einer genial- einfachen Grührohrzündung war der„erste leichte, schnellaufende Verbrennungsmotor“, der Gottlieb Daimler am 16. Dezember 1883 patentiert wurde, bei einem Leistungs- gewicht von nur etwa 80 kg pro PS auf 800 bis 900 Touren gekommen. Diese Werte mußten den lange erstrebten automobilen Antrieb endlich ermöglichen, und um sich das selbst erst einmal zu beweisen, baute Daimler im Jahre 1885 seine verbesserte und mit einem geschlossenen Kurbelgehäuse ver- sehene Maschine in ein Zweirad ein. Dar- über schuf er— fast nebenher— das erste Motorrad der Welt, das bereits wesentliche Grundzüge des modernen Motorrades vor- wegnahm, und das am 10. November des gleichen Jahres auf der drei Kilometer lan- gen Strecke zwischen Cannstatt und Unter- türkheim zu seiner ersten erfolgreichen Ueberlandfahrt starten konnte. 1886 war dann auch ein„erster vierrädriger, auf Ueberlandstrecken gebrauchsfähiger Wagen“ fahrfertig. Fortsetzung folgt) Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Heute noch meist heiter, in Niederungen stellen- weise Nebel oder Hochnebel, trocken, Tages- temperaturen wenig über 0 Grad, in mitt- leren Lagen anhaltend leichter Frost, nachts Fröste zwischen minus 4 und minus 8 Grad. Zum Mittwoch schon etwas Bewölkungszu- nahme mit langsamer Frostmilderung, aber noch meist trocken. Allgemein schwach windig. Uebersicht: Der Hochdruck, der sich in- nerhalb der Kaltluft aufbaute hat mit schar- fen Strahlungsfrösten Winterwetter gebracht. Störungen sowohl aus Norden als auch aus dem Biskayaraum werden das Hochdruck- gebiet jedoch in absehbarer Zeit abbauen, ohne daß aber vorerst ein genauer Zeit- punkt dafür angegeben werden kann. Vorherscge-Kortfe für 20.42. 85-7 Uhr . — Haparaundde Pegelstand vom 19. Dezember Rhein: Maxau 419(417); Mannheim 267 (722); Worms 192(+ 21); Caub 224 4 Neckar: Plochingen 158(11); Gundels- heim 242(45); Mannheim 286( 26). Fahrlässige Tötung Kiel. Die Zweite Strafkammer des Land- gerichts Kiel verurteilte den 55jährigen Leh- rer Paul Hennig und dessen 26jährige Toch- ter Irmhild Gutsch wegen fahrlässiger Tötung zu vier bzw. drei Monaten Gefängnis mit zweijähriger Bewährungsfrist. Der mitange- klagte 48 jährige Magistratschulrat von Kiel, W. Schütze, wurde freigesprochen. In einem unter Leitung von Hennig stehenden Ferien- lager im Landschulheim Schönhagen an der Ostsee waren im August beim Baden zwei neun- und zehnjährige Kieler Schülerinnen ertrunken. Während Hennig, selbst ausgebil- deter Rettungsschwimmer, mit 15 Jungen Bodenturnen übte, sollte seine Tochter 35 Mädchen beim Baden beaufsichtigen: Wie der Gerichts vorsitzende ausführte, müssen die beiden Mädchen ertrunken sein, als die Tochter Hennigs selbst badete und die Rind der ohne Aufsicht blieben. Magistratschulrat Schütze könne man nicht den Vorwurf der Fahrlässigkeit machen, da„Hennig ihm als Fachmann auf dem Gebiet des Schwimmens bekannt ist“. Schütze hatte die Genehmigung zur Durchführung des Ferienlagers gegeben. „Mutter“ muß Adoptivkinder hergeben Nürnberg. Die beiden deutschen Adoptiv- kinder einer amerikanischen Familie in Fürth sind jetzt ihren Pflegeeltern weggenommen und dem deutschen Jugendamt überstellt worden, gab die amerikanische Armee be- kannt. Eines der Kinder, ein kleiner Junge, war Anfang Dezember so schwer mißhandelt worden, daß sein Schreien die Nachbarschaft beunruhigte und die Militärpolizei einschrei- ten mußte. Die Mlitärpolizisten fanden damals den Kleinen mit Striemen an Armen, Beinen, Kopf und Leib mit hilflos offen- stehendem Mund und geröteten Augen, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Er mußte sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden, Wo er sich auch jetzt noch befindet. Er braucht nicht zu seinen Pflegeeltern zurück. Auch die Pflegemutter, die ihn in Abwesen- heit ihres Mannes mißhandelt hatte, weil er angeblich nicht richtig essen wollte, befindet sich noch im Krankenhaus. Sie wird dort auf ihren Geisteszustand untersucht. ——— 5 Kampf 8 euen?“ fis wir sahen: Devisen, ürkte de roßzügt Das bedeutsamste Ereignis der Woche war ulden e lang verschobene und nun endlich zu- en Uebel fande gekommene Diskussion über das tema„Der Mensch und die Atomforschung“. hatte sich im Fernsehstudio des Hessischen undfunks ein illustres Gremium zusammen- fel Atomphysiker und Nobelpreis- ger Professor Heisenberg, der Bundes- ſinister für Atomfragen, Franz-dosef Strauß 0 ad Professor Carlo Schmid, ferner ein hoher nn soldi ſertreter der katholischen Kirche, ein srepublh angelischer Theologe, ein Historiker, ein l ein Psychiater, ein Wirtschafts- rer und eine Publizistin. Man wollte n Aegyp gentlich über die friedliche Verwendung Atomkraft reden— ein hochaktuelles tema, da die geplante Errichtung von Aeommeilern in der Bundesrepublik eine le von beunruhigenden Fragen aufwirft, an hörte geistvolle Formulierungen und eressante Thesen, aber die kühle Gelassen- Kairo u d, mit der die Experten über die Opfer kachen, die jede neue Erfindung gekostet hehe man sie unter Kontrolle brachte, die klärung, daß die Atomangst sinnlos und * Atomkrieg unmöglich seien, vermochte ch nicht die tiefe Beunruhigung zu damp- 15 die der einfache Mensch angesichts dieser Agwürdigen Fortschritte der Wissenschaft findet, deren Entwicklung nicht mehr ſtkuhalten ist. Und das eigentliche Anliegen des Abends, die friedliche Verwendung der Kairo d die Nach. den. Lin Varen he r als die lt vertre- er. — Gespräche vor der Kamera Atomkraft, wurde vergessen, die Frage nach dem Nutzen und den Gefahren dieser Energie und den praktischen Problemen, die sich aus ihrer Erzeugung ergeben, blieben leider ohne Antwort. Um so tröstlicher war dafür die Sendung des Südwestfunks„Weihnachtlicher Bücher- tisch“ mit Max Tau und Peter Bamm. Es war ein ruhiges sehr persönliches Gespräch zwi- schen Männern, die in der Welt des Buches zu Hause sind und von den Schönheiten, die sie darin fanden, dem anderen etwas mit- teilen wollten. Und weil sie beide an die geheimnisvoll waltenden Kräfte der Liebe glauben, die den Haß besiegen wird, weil sie Vertrauen zum Menschen haben und eine tiefe Freude an allem Lebendigen, nahm der Zuhörende aus diesem Gespräch nicht nur Anregungen für den weihnachtlichen Bücher- kauf mit, sondern auch manches gute Wort zum eigenen Gebrauch. Hoffentlich hatten die Fernsehzuschauer ihr Gerät nicht schon während des musika- lischen Märchens„Peter und der Wolf“ von Prokofleff Bayerischer Rundfunk) Ab- geschaltet, leicht irritiert durch das Mario- nettenspiel, das zwar eine hübsche Geschichte für Kinder ist, aber doch wohl etwas zu naiv kür eine Abendsendung. Denn anschließend sprachen Professor Karl von Frisch und sein Assistent Dr. Lindauer mit Wolf von Tucher über„Verständigung im Bienenstaat“. Sie zeigten Filmaufnahmen und demonstrierten an lebenden Objekten im Beobachtungsstock die neuesten Forschungsergebnisse. Da er- fuhr man, mit welcher mathematischen Präzision die Bienen ihren Artgenossen Lage. Entfernung und Richtung eines Futterplatzes mitteilen, mit welcher Genauigkeit sich ein Schwarm bei der Suche nach einer neuen Wohnung über die verschiedenen Möglich- keiten verständigt und sich dann, oft nach tagelangen Beratungen, immer für das beste Quartier entscheidet. Die Sprache der Bienen ist der Tanz, eine reich variierte Folge rhythmischer Läufe ud Bewegungen, mit denen sich diese hochintelligenten, gut organisierten Staatenbildner alles Notwen- dige sagen können. Und wenn diese schöne Sendung des Bayerischen Fernsehens nur in ein paar Zuschauer das ehrfürchtige Staunen über die Wunder der Natur geweckt hat, so hat sie damit schon ihren Zweck erfüllt. E. P. Modernes Gesundheitswesen Besuch bei Herzkranken Sicherlich haben sie schon gehört, daß man Herzkranke stets vor Aufregung schüt- zen soll, also auch ganz besonders vor auf- regendem Besuch im Krankenhaus. Wie ein- kach scheint diese Forderung zu sein, doch wie oft wird dagegen verstoßen. Die Kran- ken sind dann nach dem Besuch in ihrem Genesungsprozeſß gefährlich zurückgewor- ken. Angehörige und Bekannte, die Herzkranke besuchen, sollten immer nur kurz bleiben und sich nicht im Krankenzimmer für einen ganzen Nachmittag einrichten. Den Anord- nungen der Aerzte und Schwestern muß unbedingt Folge geleistet werden, auch schon im Interesse der übrigen, im gleichen Zim- mer liegenden Patienten, Ueber eine halbe Stunde sollte man den Besuch im allgemei- nen nicht ausdehnen. Kinder bleiben besser daheim. Sie bringen zu viel Unruhe in das Krankenzimmer. Niemals sollte es als Belei- digung angesehen werden, wenn ein Herz- kranker oder seine Angehörigen den Besuch bestimmter Personen abwehren, die ihn all- zusehr aufregen. Aber auch gerade nahe Verwandte verstehen es oft schlecht, dem Kranken häuslichen oder beruflichen Aerger vorzuenthalten. Sie erzählen ihm alles genau 50 Als ob er gesund wäre. Sie treffen auch viel zu selten Vorkehrungen, daß der Kranke nicht Post mit ungünstigem Inhalt liest. Die Angehörigen müssen versuchen, die laufen- den Angelegenheiten im Sinne des Kranken selbständig zu regeln und sich bemühen, nur erfreuliche Dinge an den Patienten her- anzutragen. Töricht sind die Worte„Reg Dich nicht so auf!“, da die leichte Erregbar- keit geradezu ein Zeichen der Erkrankung ist. Richtiger ist, das Gespräch über den strittigen Punkt ohne Widerrede abzubre- chen oder geschickt auf ein anderes Gebiet zu lenken. Nichts ist häßlicher und unein- sichtiger als ein Streit am Krankenbett. Was hier von dem Besuch bei Herzkran- ken gilt, kann sinngemäß auf den Besuch bei den meisten anderen internen Krank- heiten angewandt werden. Man bringe vor allem frohe Stimmung mit, auch wenn man sich dazu zwingen muß. „Wissenschaft“ oder Geschäft Neue technische Erfindungen auf dem Gebiet der Heilkunst bedürfen gewiß der Darlegung und auch einer gewissen Propa- gierung. Immer muß aber die wissenschaft- liche Prüfung der technischen Anwendbar- keit und Zweckmäßigkeit vom Mediziner mit allem Ernst ohne jede Beeinflussung von seiten des Erfinders oder Herstellers vorgenommen werden. Mit Besorgnis sieht man, daß in die Spalten mancher wissenschaftlicher medizi- nischer Zeitschriften immer mehr sogenannte „Fabrikaufsätze“ eindringen. Hierbei han- delt es sich um von den Herstellern meist mit Inseratenaufträgen gekoppelte Stellung- nahmen, die unter dem mehr oder minder deckenden Mäntelchen einer angeblichen Objektivität eine handfeste Propaganda für das Industrieer zeugnis machen. Viel Lärm ist um problematische Metho- den der Schallbehandlung(z. B. Neo-Schall usw.) schon mehr als genug gemacht wor- den. Wenn dem Leser nun in einer ärztlichen Zeitschrift für praktische Medizin und die Synthese aller Heilverfahren(„Die Heil- kunst“) von seiten eines Diplom-Ingenieurs und eines Bakteriologen(die Bezeichnung „Bakteriologe“ ist amtlich unbekannt, doch mögen die Verfasser in ihrem Metier ge- wißz Hervorragendes leisten) seitenlang eine unkritische Abhandlung über ein neues Schallverfahren, über Krankheitsbehand- lungen, medizinische Charakteristika, Indi- kationen und über die Wunderwirkung des recht drastisch angepriesenen Apparates zugemutet wird, und dieser im redaktionel- len Teil veröffentlichten Arbeit in der glei- chen Zeitschrift Bestellkarten beigefügt werden, dann ist das Maß voll! Auch die finanziell en Sorgen und Schwie- rigkeiten der Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften dürfen niemals zu einer so groben Verletzung der redaktionellen Neu- tralität und damit einseitigen Unterrichtung der ärztlichen Leser führen und den redak- tionellen Teil zum Tummelplatz direkter und indirekter Reklame machen. Der Geist der Wissenschaft wird von den merkan- tilen Interessen sonst überwuchert und schließlich erstickt werden. e N e Seite 4 ——— MANNHEIM Straßen und Wasser kosten Geld: Neun Millionen DM für die Bundesstraße 44 Technischer Ausschuß befaßte sich mit Mammutprojekten/„Benzinhahn Blumenau“ muß zugedreht werden Die beiden Mammutprojekte, die der Technische Ausschuß des Stadtrates im ökkentlichen Teil seiner gestrigen Sitzung be- hamdelte und dem Stadtrat zur Verabschie- dung empfahl, haben es in sich: Sie kosten nach der Gesamtplanung zusammen rund elf Millionen Mark. Aber es wird noch Jahre dauern, bis die großzügige Verlegung der Bundesstraße 44 zwischen Sandhofen und Waldhof auch im letzten Bauabschnitt ver- Wirklicht ist, und der zweite Plan— der An- schluß der Siedlung Blumenau an die städti- sche Wasserversorgung— wird ebenfalls nicht ohne Schwierigkeiten ausgeführt wer- den können. Stadtbaudirektor Borelly jonglierte in seinen schwungvoll vorgetragenen Erläute- rungen zum seit langem diskutierten Thema „Bundesstraße 44“ mit schwindelerregenden Zahlen vor verwirrenden Uebersichtsplänen und detaillierten Kostenvoranschlägen: Die geplante Verlegung— im Anschluß an die 1952 in Sandhofen gebaute Umgehungs- straße— deren Verlängerung 1954 im Süd- osten dieses Teilstücks begonnen wurde und eine kreuzungsfreie Ueberquerung aller Bahngleise vorsieht, wird insgesamt 8 898 000 Mark kosten; zur Debatte im Ausschuß stand der erste Bauabschnitt, der nach vier wichtigen Aenderungen, bedingt durch die guhgerordentliche Verkehrsentwicklung im Norden Mannheims, den Betrag von 2 214 000 Mark in Anspruch nehmen wird. Die vier Aenderungen umfassen den Wegfall der ur- sprünglich niveaugleichen Kreuzung Katto- Witzer Zeile/ Bundesstraße 44, die Unterfüh- rung einer Werkstraße der Zellstofffabrik, Voraussetzungen eines flüssigeren Verkehrs und eine bessere Verbindung des Stadtteils Schönau mit der Waldstraße. Sie erfordern gegenüber dem ursprünglichen Plan 884 000 Mark mehr. Für die Finanzierung dieser einfallsreich und modern gegliederten Ausfallstraße wer- den Zuschüsse der Bundesbabn, des Bun- des, des Landes und der beteiligten und interessierten Firmen(Zellstoff Waldhof, Weyl, Boehringer und Süddeutsche Draht- industrie) erwartet, die sich nach städti- schen Berechnungen auf insgesamt ungefähr 4,7 Millionen Mark belaufen sollen. End- gültige Zusagen sind bis jetzt nicht erfolgt. Trotzdem ernpfahl Bürgermeister Trumpf heller in Anbetracht der Dringlichkeit des Projektes, die Befürwortung des Techni- schen Ausschusses, um den entsprechenden Stadtratsbeschluß— die Bewilligung von vorläufig 2 214 000 Mark— so schnell wie möglich herbeizuführen. In der ersten Bau- stufe soll die südliche Fahrbahn der ver- legten Bundesstraße über eine kreuzungs- freie Brücke den Anschluß an das beste- hende Straßennetz herstellen: später soll diese Fahrbahn weitergeführt, die Kreuzung Speckweg ebenfalls überspannt, und dann die nördliche Fahrbahn in Angriff genom- men werden. Zweiter Punkt: Entwässerung Blumenau. Am 30. November 1955 beschloß der Stadtrat den Anschluß dieser Siedlung an das städti- sche Wassernetz, weil das städtische Unter- suchungsamt schwere Kohlenwasserstoffe (sprich: das aus den undichten US-Tanks laufende Benzin) feststellte. Als„Mitverur- sacher“ sollen die alliierten Streitkräfte zur Kostentragung herangezogen werden; die Aus dem Polizeibericht: Rätselhafter Tod im Polizeigefängnis Um Mitternacht wollte ein 28jähriger Fußgänger die Mittelstraße überqueren, wurde dabei von einem Motorrad angefah- ren und, wie der Arzt feststellte, leicht ver- letzt. Auch die beiden Motorradfahrer wur- den bei dem Sturz leicht verletzt. Da der Fußgänger unter Alkoholeinwirkung stand, wurde er zunächst zu ambulanter Behand- jung ins Krankenhaus gebracht und dann zur Ernüchterung ins Polizeigefängnis ein- geliefert. Dort wurde er kurze Zeit später bei einer Kontrolle tot in der Zelle auf dem Boden liegend gefunden. Die Ermittlungen über die zunächst unerklärliche Todes- ursache wurden sofort aufgenommen. Kein Diebstahl, sondern Raub Einem jungen Arbeiter war, wie bereits berichtet(MM vom 17. Dezember) nach einer Zecherei in Feudenheim sein Monatslohn und seine Weihnachtsgratiflkation abhanden gekommen. Ueberraschenderweise stellte sich nun heraus, daß es sich nicht um einen Dieb- stahl handelte, sondern um einen Raub, den drei amerikanische Soldaten verübten. Die Täter sind bereits festgenommen. Mit einem seidenen Schal Nach einer Auseinandersetzung mit ihrer Mutter wollte sich eine Sechzehnjährige auf der Blumenau mit einem Seidenschal erdros- seln. Sie wurde rechtzeitig bemerkt und von mrem Vorhaben abgehalten. Erregende Bilder Ein 26jähriger Ungar stellte sich freiwil- lig der Polizei und erklärte, er habe eine Fenster- und eine Schaufensterscheibe mit einem Stein zertrümmert aus Erregung über die in der Auslage ausgestellten Bilder. Er wurde, da er keinen festen Wohnsitz hat und Fluchtverdacht besteht, ins Landesge- kängnis eingeliefert. Rüpelhafte Anhalter In den Abendstunden zwangen in Neckarau drei angetrunkene junge Leute einen Pkw-Fahrer zum Anhalten, indem sie die Fahrbahn versperrten. Als der Fahrer ausstieg und sie zur Rede stellte, drangen sie mit Faustschlägen auf ihn ein. Beim Handgemenge wurde die Frau des Fahrers derart verletzt, daß sie ärztliche Hilfe be- nötigte. Die drei Rowdies verschwanden im Schutze der Dunkelheit. Mit fremden Pelzen geschmückt Aus einer Wirtschaft in der Neckarstadt wollten sich gerade zwei Diebe mit einem Damenpelzmantel entfernen, als Gäste auf sie aufmerksam wurden. Der eine entkam zwar mit dem Mantel, doch wurde der andere festgehalten und der Polizei über- geben. Als der entkommene Dieb sich später in der Nähe herumtrieb, um nach seinem gefangenen Komplizen Ausschau zu halten, wurde auch er erkannt und geschnappt. Den gestohlenen Pelzmantel fand man in seiner Wohnung. Schläge mit Zaunpfählen Auf der Langstraße gingen nachts zwei Männer mit Zaunpfählen aufeinander los, um eine Meinungsverschiedenheit zu berei- nigen. Bei dieser Auseinandersetzung wurde eine 27jährige Hausgehilfin, die ebenfalls da- bei war, erheblich am Kopf verletzt, so daß sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Für den„Wink mit dem Zaunpfahl“ wurden die beiden Händelsüchtigen festge- nommen. entsprechenden Anträge der Stadt wurden von Bundes- und Landesregierung befür- Wortet. Trotz der hartnäckigen Verhandlun- gen konnte aber bisher eine bindende Zu- sage der amerikanischen Dienststellen noch nicht erreicht werden, die eventuell bereit sind, 800 000 Mark zu diesem„Anschluß“ beizusteuern. Das Tiefbauamt hat daher zwei Vor- schläge— mit oder ohne Beteiligung der Amerikaner— ausgearbeitet. Der erste Plan sieht ein deutsch- amerikanisches Gemein- schaftsprojekt unter Mitversorgung der Coleman-Kaserne und des Fliegerhorstes Sandhofen vor und kostet 1 900 000 Mark; das andere Projekt will Blumenau ohne Rücksicht auf die US-Versorgung an den Hauptsammler Nord anschließen und wird auf„nur“ 1 480 000 Mark kommen. Auch in diesem Fall wird fest mit Zuschüssen von Bund und Land gerechnet; der Antrag an den Ausschuß ging dahin, das Tiefbauamt durch den Stadtrat zur wahlweisen Verwirk- lichung eines der beiden Projekte— je nach Ausgang der Verhandlungen mit den US- Behörden— ermächtigen zu lassen. Bedrückt und vom Ziffernbombardement zugedeckt, senkten die Stadträte die Köpfe. Im Plenum erst wird die Debatte über Vor- schlag 1 ach optimistischen Berechnungen bleiben hier für die Stadt 300 000 Mark zu zahlen) oder Vorschlag 2(450 000 Mark nach Abzug der erhofften Finanzhilfen) ausge- fochten werden müssen. In Mannheim verhaftet: Pole Gerhard Okwieka Der von der Kaiserslauterer Kriminal- polizei im gesamten Bundesgebiet gesuchte Pole Gerhard Obwieka(vgl. Seite 9 unserer Montagsausgabe) ist gestern vormittag, gegen 9 Uhr, in Mannheim verhaftet worden. Obwieka soll in der Nacht zum 8. Dezember die 36 jährige Emmy Siebenich in ihrer Woh- nung auf der„Lorettohöhe“ in Kaiserslau- tern ermordet und anschließend die Baracke in Brand gesteckt haben. Er wird heute der Kripo in Kaiserslautern übergeben. Die Mannheimer Polizei wird nach der Verneh- mung des unter Mordverdacht verhafteten Polen überprüfen, ob Obwieka in den Mord an der 27 jährigen Isolde Ehlert verwickelt ist, der sich am Morgen des 9. Dezember in der Heinrich-Lanz-Straße ereignete. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Kapitalver- brechen besteht, ist bisher noch völlig unge- klärt. hw Die Ausleihe der Städt. Volks- und Musik- bücherei sowie der Zweigstellen ist vom 24. Dezember bis einschl. 1. Januar für den Publikumsverkehr geschlossen. Die Zweigstelle der Städtischen Sparkasse, bisher in der Nuftsstraßze, befindet sicli jetzt in der Tullastraße 7/Rosengartenstraße; die Zweigstelle Schimperstrage 2 wird am 21. De- zember zum Clignetplatz verlegt. Mitten im kalten Winter: Die neue Verladebrücke in Rheinau. Neue Brücke über Die alte Anlage wurde vor einem Jahr durch Sturm zerstört Donnernde Böller rollen über das Rhein- auer Hafengebiet, die Ehrengäste schrecken bei dieser Ueberraschung zusammen und lachen dann herzlich. Starke Elektromotoren brummen und singen.„Fahre zu Tal“ hatte Meister Huber kommandiert und die neue Verladebrücke auf dem Kohlenlager der Lagerhausgesellschaft Stromeyer rollt lang- sam über die Zuschauergruppe hinweg an das andere Ende des Lagerplatzes. An der gleichen Stelle gab es schon einmal eine Verladebrücke. Aber als am 9. August 1954 ein wilder Orkan vom Westen her über den Rhein brauste, als ein hoher Fabrik- schornstein wie ein Streichholz knickte, als der Rheinauer Wald wie mit der Sense um- gelegt wurde, verfingen sich die Winde auch in der breiten Stahlkonstruktion der Verlade- brücke. Die Bremsbacken lösten sich aus den Verankerungen; das riesige Gitterwerk stürzte und zerbarst am Boden. Nach über zwölf Monaten Bauzeit ist nun eine neue Verladebrücke entstanden. Aber dieses Mal wurden besondere Sturmsicherun- gen eingebaut und die Konstrukteure und Ingenieure glauben, daß diese Brücke einem neuen Orkan trotzen kann. Als der Kranfüh- rer gestern das Startzeichen erhielt, wünsch ten die Manner von der Brückenbaufirma Fries, Geschäftsführer Karl Wolf von Stromeyer, Direktor Bauer von der Rheinischen Braun- kohlen Gesellschaft und viele andere Ehren- gäßte(unter anderem Hafendirektor Dr. N6ör- Ing) dem Neubau eine„Windstille“ Zukünft. Wozu dient eigentlich eine Verladebrücke? Mit ihrer Hilfe können Schiffe entladen und Eisenbahnwagen und Kraftfahrzeuge beladen Jugend-Freizeitlager- Programm für den Sommer Anmeldungen ab sofort/ Odenwald, Schwarzwald, Oesterreich und Schweiz heißen die Ferienziele Der Stadtjugendring hat sich— mitten im Winter— für Sommer 1956 ein umfang- reiches Ferienprogramm für organisierte und nichtorganisierte Jugendliche Mannheims einfallen lassen. Die Ermächtigung für Vor- arbeiten und Planung holte sich die Leitung des Stadtjugendrings von der am 18. Oktober 1955 zusammengekommenen Vollversamm- lung. Die sechs Mitglieder des Freizeit-Aus- schusses wählten bis Ende des Jahres 1955 geeignete Ferienplätze. Interessenten können sich ab sofort im Amt für Jugendförderung Cinke Schloßwache, Telefon 5 81 21) an- melden. Ein Zeltlager für die Kleinen von zehn bis vierzehn Jahren soll bei Waldmichelbach/ Odenwald entstehen. 30 Jungen können sich Zauberhafte Weihnachtsfeier für alte Leute Stadtverwaltung bescherte 104 alleinstehenden Bürgern und Bürgerinnen In einer schlichten vor weihnachtlichen Feier, in der ganz auf unweihnachtliches Beiwerk verzichtet wurde, erfreute die Mannheimer Stadtverwaltung 104 meist al- leinstehende Bürger und Bürgerinnen unse- rer Stadt mit schönen weihnachtlichen Prä- senten. Der Saal des Friedrich-Ebert- Ju- gendwohnheimes war dazu von den Frauen der Familienfürsorge des Wohlfahrtsamtes in ein reizvolles weihnachtliches Schmuck- kästchen verwandelt worden. Im Mittel- punkt der besinnlichen Stunde stand die Ansprache von Stadtdirektor Schell, der die Weihnachtswünsche des Regierenden Bürger- meisters, des Stadtrates und der Stadtver- waltung überbrachte. Der Stadtdirektor er- innerte daran, daß es in Mannheim bereits zur Tradition geworden ist, älteren Bürgern und Bürgerinnen, die durch den zweifachen Staatsbankerott in diesem Jahrhundert be- sonders in Mitleidenschaft gezogen wurden, zu Weihnachten eine Freude zu machen. Die Weihnachtsfeier möge den alten Menschen unserer Stadt zeigen, daß Mannheim wirk- lich eine Vaterstadt sein will, in der die alten Bürger und Bürgerinnen einen Rückhalt fin- den. Der bei den betreuten Menschen unse- rer Stadt beliebte Direktor des Wohlfahrts- amtes Hermann Abrecht und Amtmann Breitinger wurden von den Gästen lebhaft gefeiert. Bei der reich gedeckten Kaffeetafel fun- gierten die Damen der Familienfürsorge als adrette und liebenswürdige„Kellnerinnen“. Die Gesangsvereinigung des Jugend- und Wohlfahrtsamtes bewies mit gefällig darge- botenen Weihnachtschören und Liedern, daß sich die Angehörigen dieser Aemter auch außerhalb der Schreibtische auf ihr Fach verstehen. Das Weihnachtsevangelium, von Dagmar und Steffi Hoppe mit mädchenhaf- ter Anmut vorgetragen, und eine Erzählung über die Entstehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht“, stimmungsvoll interpretiert von Hedwig Auch, riefen den Versammelten die Bedeutung der Christnacht ins Gedächt- nis. Als dann der Weihnachtsmann(G. Hol- lenbach) mit einem humorvollen Gedicht unterstrichen hatte, daß er besonders gern die alten Leute besuche, durften die alten Gäste große Geschenktaschen entgegenneh- men, in denen Kleidungsstücke(zum Teil in der Nähstube des Wohlfahrtsamtes angefer- tigt) und EB und Trinkwaren zu finden wa- ren, die vielen helfen werden, ein schönes Weihnachtsfest zu erleben. Hk dort jeweils 14 Tage erholen. Die Mädchen Pro Lager 20 bis 30) kommen in der Jugend- herberge Waldmichelbach unter. In das Schwarzwaldheim Gaistal bei Herrenalb finden jeweils 20 Jungen und 24 Mädchen Platz. Das neu eingerichtete Jugendheim steht unter der bewährten Leitung von Heinz Bauer, der noch im ver- gangenen Jahr als Heimleiter in der Jugend- herberge Schnickenloch tätig war. Dieses Freizeitlager kostet pro Person 75 Mark. Am besten sollen die Heranwachsenden von 17 bis 25 Jahren unterkommen. Für sie hat man zwei Orte in Oesterreich und zwei in der Schweiz gesucht und gefunden. Die nichtorganisierte Jugend kann in die Pension Unterbräu in Hopfgarten bei Kitzbühel am Fuß der Alpen fahren. In Zimmern für zwei bis vier Personen haben 48 Jungen und Mädchen Platz. Da das Gelände für Skisport gut geeignet erscheint, werden die Freizeit- lager auch im Winter 1956 weitergeführt. Für Reise, Aufenthalt und Verpflegung hat der Stadtjugendring 115 Mark für 14 Tage er- rechnet. Im Jugendheim Bazora, einem ehemaligen deutschen Lazarett, sind Zimmer mit drei bis fünf Betten für die organisierte Jugend reserviert. Das Heim liegt bei Feldkirch/ Vorarlberg. Es bietet 50 Jungen und Mäd- chen Raum. 14 Tage Ferien kosten dort 120 Mark.. Ein neugebautes Jugendheim in Vitznau am Vierwaldstättersee(Schweiz) ist im Mai Wohin gehen wir? Dienstag, 20. Dezember Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Die FHeiratsvermittlerin“(Theatergemeinde Nr. 3701-425). Konzert: Deutsch-Amerikanisches Institut 19.30 Uhr:„Amahl und die nächtlichen Gäste“ (auf Schallplatten). Filme: Planken:„Der Kongreß tanzt“; Alster: „Die Saat der Gewalt“; Capitol:„Drei Rivalen“; Palast:„Die Rache des Ungeheuers“, 22.20 Uhr: „Unter den Lichtern von Paris“; Alhambra: „Eine Frau genügt nicht?“; Universum:„Ja, ja, die Liebe in Tirol“; Kamera:„Begegnung in Rom“; Kurbel:„Die Stadt der toten Seelen“: Deutsch- Amerikanisches Institut 14.00, 16.00 Uhr:„Es war einmal. Sonstiges: Börsensaal E 4, 15.30 Uhr: Oef- fentliche Stadtratssitzung. 1956 fertig. Der Gemeindeamtmann hat es im Hinblick auf den mit Mannheim abge- schlossenen Dreijahresvertarg erstellen las- sen. Für 50 Jungen und Mädchen stehen zwei Stockwerke bereit; der Preis für diese Freizeit liegt bei 120 Mark. Die organisierte Jugend kommt mit einer Drahtseilbahn oder zu Fuß zum Wissifluh-Plateau in 1 200 Meter Höhe. Je 20 Jungen und Mädchen werden hier oben von Stadtjugendring-Personal ver- pflegt. Preis für 14 Tage: 120 Mark. Alle Gruppen werden von Leitern städ- tischer Jugendheime betreut. Für die Pro- gramme sind Studenten des Seminars für Sozialberufe gewonnen worden. Als Ergän- zung zu den Freizeitlagern hat der Stadt- jugendring als ständige Einrichtung zwei Auslandsfahrten zusammengestellt: Schweiz, Italien, Oesterreich und Schweiz-Italien- Frankreich. Dauer: 14 Tage, Preis jeweils 150 Mark. H-e Mannheimer Kabarett: Rote Mühle: Parade der Einheimischen Rollie Müller und Maurer/ Ziegler führen durchs neue Programm Mit einem kessen Sprung auf die Hebe- bühne führt sich der„blonde Tiger von Oggersheim“, alias Rollie Müller, im neuen Programm der„Roten Mühle“ ein. Mit ständig verrutschender Kinnlade und aus- ladender Mimik, unterbrochen von seinem bekannten Fischgesicht, läßt er die Pointen (oft in einem Satz zwei oder drei) springen. Zum Weihnachtsfest hat er sehr nette Ein- fälle„zusammengepfuscht“, wie er es selbst nennt. Sein Debut vor kabarettgewohntem Publikum war knallig. Nicht minder explosiv servierten Maurer und Ziegler, das ein- heimische Komikerpaar, ihre Leierkasten- verse. Außer dem„Spätheimkehrer“ Otto John nahmen sie noch die gerade wenige Stunden alte Fußballniederlage in Italien auf ihre Schippe. Ob Lokalgags oder politisch- witzige Kassandrarufe, ihre Ulks ziehen Zähren des Lachens aus den Augen. Den drei Lokalstars sei bescheinigt, daß sie Salz, Fäuchte 1 bel steh lurch die Natur ecken di ekel; Re ahrräder Bild: Steiger n Lager and friert 0 0 Mit eir eln Kohlengebirge e Kahlf! werden. Die Brücke kann den ganzen Lager- K platz— er ist etwa 100 Meter breit und 300 Meter lang und sieht wie ein riesiges Gebirg V aus lauter Kohlenbergen aus— bestreichen und ist 130 Meter lang. Die Stützen liegen M Tanner Meter auseinander. Auf der einen Seite fag faren eit die Ausladung über das Hafenbecken. S Ortsgrupp kann der Kranführer mit seiner Laufkatze aus St. I bis über die Schiffe fahren, seinen Greifer mi anbetrack vier Tonnen Kohlen füllen und ihn an einer taditione beliebigen Stelle des Platzes leeren. Die gam schichten Brücke wiegt nahezu 200 Tormen. empfingen Der Mannheimer Hafen ist mit dieser leberrasc Konstruktion als Umschlags- und Lagerplati haisen be noch leistungsfähiger geworden. Maschen. Kollege Wilhelm Picker heute 95 Jahre alt Im Kreisaltersheim Schriesheim kan heute Wilhelm Picker seinen 95. Geburts feiern. Wilhelm Picker(früher Mannhein Kirchenstraße 4) war jahrzehntelang Ge,, richtsberichterstatter Mannheimer Zeitung und ein eifriger Wanderer im Odenwald u im Pfälzerwald. Seine gewissenhafte richtsberichterstatter-Tätigkeit hat ihm aud Hand. Ve von seiten der Richter Anerkennung un gen. Ermunterung eingetragen. Dem Senior-Kol legen wünscht die Lokalredaktion(4g „Mannheimer Morgen“ zu seinem hohe Alter alles Gute. * Flügelrad“ feierte Ehrungen in Neckarau Einmal anders: bekannte Weihnechg lieder in einer Art Ouvertüre verwoben vom Orchester der„Mandolinata“ unter 0 Herrmann schwungvoll gezupft, bildeten def Auftakt zur traditionellen Weihnachtsfels des Eisenbahner- Gesangverein„Flügelrad Mannheim. Musikalisch ausgestaltet der ers Teil, Ehrungen durch den Verein und del Badischen Sängerbund, Tombola dann in di Pause und ein buntes Unterhaltung programm im zweiten Teil des Abend rundeten die Vortragsfolge, die alle An. wesenden mit stürmischem Beifall aul. nahmen. Zwischen Chören von Beethoven, Weben Langer, Kigmann, Mozart und Johann Straus überreichte Karl Otte vom Badischen Sänger“ bund den Sängern Knapp und Scheurich fil 25 jährige aktive Sängerschaft die silberne“ Gerstner und Idstein für 40 Jahre die golden und Reinemut für 50 Jahre die goldene Nad mit Kranz. Vorsitzender Geier des„Flügel rad“ ehrte zwölf Sänger, die seit 15 Jahrel aktiv sind, mit einem goldenen Ring. Will Licht, mit einem in den Mittellagen pro. funden Bariton, Else Morstadt, Klavier, Wal. ter Grambow, Mandoline und Alfred Weidlel Gitarre, besonders aber der Chor der Flügel- radler“ unter Heinrich Gund waren die Aus. führenden, die sich mit Begeisterung uni Freude am Lied in den Dienst des Abends im Neckarauer Volkshaus gestellt hatten. schie- Der Che. ner, wie e eee Pfeffer und Gewürz in die Programmsuppe streuten. The Collinis— der Mann mit der Fra auf dem Drahtseil— exerzieren Akrobatik auf schwankem Seil. Ohne einen Fehltrit tanzen, springen, gleiten und sitzen sie ad der Stahlstrippe herum; ihr Können el scheint federleicht: so arbeiten echte Künstl. ler. Soja und Toto, zwei allerliebste Rhesus“ äflchen in Frack und Nachthemd, zeigen unter ihrem Besitzer und Trainer Frit Hammerschmidt wohleinstudierte Tricks. Bliebe noch zu sagen, daß die akrobatist sehr fertige Tänzerin Maud Laurella wie eil entfesselter Wirbelwind ihre Pirouetten Spagate, Ueberschläge und Handstände mit Grätsche harmonisch in ihre Tänze mit ein bezieht. Artur Hufenbach und seine Solisten — darunter der exzellente Pianist Ralph Schraut— schaffen pausenlos die saubere Klang- und Begleitkulisse zum Programm in der Pause abgelöst vom Duo Willy Hand, loser.. 8 Md 1 N un nenn e nn 2 292/ Dienstag, 20. Dezember 1955 MORGEN Mehr als jeder andere Wirtschaftszweig: Die alte Frau ist grauhaarig und schon unfache Großmutter. Aber in der Arbeit rd sie von keiner der jüngeren Frauen ſngeholt: 1100 Kiefernbäumchen setzt sie Tag in die vorgezogenen Riefen. Für die ungen Laubhölzer, die fest in Spatenlöcher ö pklanzt Werden müssen, braucht sie etwas ſingere Zeit. Zahllos sind die Laub- und Nadelhölzer, ie seit dem Krieg auf Kahlschlägen oder „Unterbau“ in den Käfertaler(und einauer) Wald kamen. Sie alle gingen ich Frauenhände. Gepflanzt wird ent- eder im zeitigen Frühjahr oder im Herbst n den Dezember hinein. Die Arbeit ist kt und oft— wenn in Riefen die ver- te Grasnarbe beseitigt werden muß käuchte man Männerkraft. Dicker Herbst- zebel steht zwischen den Bäumen, Kriecht durch die Kleider; wer im Wald arbeitet, ist Natur preisgegeben. In dicken Kleidern ken die Frauen; sie tragen hohe Schaft- tel; Regenmäntel hängen griffbereit über hrrädern,. Mittags wird aus dürrem Holz en Lagerfeuer gemacht; man glüht vorne und friert hinten. Mit einer modernen Setzmaschine wurde de Kahlfläche des Munitionsdepots vor zwei Tannenduft und Weihnachtsstimmung eite ragt haren ein schöner Zweiklang beim VdK, cken. Su brtsgruppe Neckarstadt-Ost, im Gemeinde- Aufkatze haus St. Bonifatius am Sonntag, wo man in eier mi Anbetracht der Größe der Ortsgruppe die an einer kaditionelle Weihnachtsfeier sogar„in i chichten“ feiern mußte. Am Nachmittag npkingen 350 Kinder ihre weihnachtliche it diese beberraschung, und 40 Halb- und 20 Voll- heisen bekamen noch zusätzlich ein Geld- Mat geschenk. Am Abend wurden 60 Männer und frauen über 65 Jahre mit einer Weinspende hedacht. In einem bunten Programm gefiel erneut die kleine Clarissa Mäder durch ihr musikalisches Können an der„ . * „Ein-und-zwan-zig zwei- und-zwan- nig. Der Techniker am Mikrophon blickt kagend in die Gesichter von über 100 Schwerhörigen. Hier und dort hebt sich die Hand. Verständigung schlecht. Dann aber ge- tügen wenige Griffe, und jeder versteht, vas ihm der Vorstand des Schwerhörigen- all aul „ Webes n Straul Sänger“ urich für silberne goldene ne Nadel „Flügel 5 Jahren ag. Will en Pro- ier, Wal Weidler, der Christbaummarkt hat begonnen: ger, wie wär's mit dem. Sehen, Jahren bepflanzt. Aber überall, wo„unter- baut“ wird, ist die menschliche Arbeitskraft nicht zu entbehren. Und hier steht die Forst- wirtschaft, besonders die großstadtnahe, vor einem ernsten Problem: die Frauen, die zur Waldarbeit bereit sind, werden immer sel- tener. Für die Herbstarbeit im Käfertaler Wald konnten statt der benötigten 40 nur 25 Frauen eingestellt werden. Sie kommen aus den ländlichen Vororten, aus Sandhofen vor allem, auch aus Lampertheim und Viern- heim. Kaum eine junge Frau ist unter ihnen. Aus den müden Farben des Spätjahrs heraus brennen die dreijährigen Roteichen Wie kleine Flammen. Auch in diesem Herbst wurden wieder viele Zentner Roteichen- samen in den Käfertaler Wald gesät. Der streckenweise eintönige Kiefernwald, in dem der Unterbau früher recht vernachlässigt wurde, wird immer mehr zum Mischwald umgewandelt. Die Roteiche soll allmählich zur Hauptlaubholzart werden vor Trauben- kirschen, Akazien, Hainbuchen, Linden. An- spruchslose Omorika-Fichten bereichern den Nadelholzbestand. Energisch und zielbewußt hat Revier- förster Scholz, dessen zehnjähriger Tätigkeit der Käfertaler Wald viel Gutes zu ver- Krippenspiele, Chöre und Geschenke Weitere Weihnachtsfeiern bei den Mannheimer Vereinigungen Vereins, Raimund Mohr, bei der Weihnachts- keler über die Vielhöreranlage im großen Kolping-Saal zu sagen hat. Ueber die Kopf- hörer folgen die Schwerhörigen auch dem Lied„O du fröhliche.., der von Taubstum- menlehrer Trümper warm erzählten Weih- nachtslegende und dem Weihnachtsspiel, dar- geboten vom Dramatischen Club Waldhof. Fräulein Hinderschiedt stellte eine Jugend- sportgruppe vom MG 1846(sechs junge Mädchen) mit zwei Miniaturballetts vor. Eine Tombola schloß einige Stunden der gemein- samen Freude unter den Schwerhörigen ab. H-e * 200 Kindern von Mitgliedern des Reichs- bundes für Kriegsbeschädigte und EKxregshin- terbliebene wurde im Siedlerheim Schõnau von St. Nikolaus beschert. Vorsitzender Heinz Küster gab den Kindern die Bühne zum Weihnachtsspiel„St. Nikolaus in Not“ frei. Pfarrer Ewald erzählte das Wunder Christnacht. Dafür bedankten sich die Klei- nen mit Weihnachtsliedern und intonierten mit Triangel, Tamburin, Klapper und Kla- vier ein originelles Nikolausstückchen zur Freude aller Anwesenden. Die schönen Ge- schenke stammten aus freiwilligen Spenden. Kein Kind mußte ohne Gabe nach Hause abwohl es zunschst urg gie Geschenke nicht so gut ausgesehen hatte. Wah 3 Ft Das Adventswohlfahrtswerk bescherte am Sonmtag in einer schlichten Feierstunde in J 1, 14 50 Kindern und drei Familien. Nach einem weihnachtlich- besinnlichen Programm bekamen die eingeladenen Kinder je eine große Geschenktüte mit Gebäck, Obst und Süßigkeiten und ein Päckchen mit Wäsche, Bekleidung oder anderen nützlichen Gegen- ständen. Die Mütter wurden noch mit Lebensmitteln beschenkt. Die Gaben stamm- ten aus Mitteln der Adventsgemeinde Mann- heim und Spenden Mannheimer Geschäfts- leute. Oeffnungszeiten der städtischen Bäder. Das Herschelbad ist am 24. Dezember bis 16 Uhr geöffnet, am 25. und 26. Dezember ge- schlossen; geöffnet am 27. Dezember ab 12 Uhr, am 31. Dezember bis 17 Uhr; am 1. und 2. Januar geschlossen; 3. Januar übliche Oeff- nungszeiten.— Die Volksbäder sind am 24. Dezember bis 16 Uhr, am 31. Dezember „Na Klei- bis 17 Uhr geöffnet.— Am 6. Januar bleiben Bild: Steiger alle städtischen Bäder geschlossen. danken hat, die Anzucht der Pflanzen auf breiter Basis selber in die Hand genommen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, stam- men die Setzlinge aus eigenen Saatschulen. So sind sie von vornherein an die kargen Stancdortbedingungen gewöhnt, bleiben beim Umpflanzen frisch und trocknen nicht aus. Die Samen müssen aus„anerkannten Saat- gutbeständen“, die nach Höhenlage, Tem- peraturwerten und Luftfeuchtigkeit den Mannheimer Verhältnissen entsprechen, an- gekauft werden(die Kiefern in der Karls- ruher Hardt, Roteichen in Belgien, Buchen in Norddeutschland, Edelkastanien an der Bergstraße). Unschätzbar für die Großstadt Mann- heim ist der Wert des Käfertaler Waldes als Erholungsgebiet, als Wasser- und Luft- reservoir. Genau läßt sich sein forstwirt- schaftlicher Ertrag berechnen. Bisher Zu- schußgebiet, trug sich der Wald im letzten Forstwirtschaftsjahr zum erstenmal selber. Am 1. Oktober. dem Beginn des laufenden Wirtschaftsjahres, wurde mit dem neuen Einschlag von 4000 Festmeter Holz begon- nen, vor allem von Kiefern(in der Masse 140 Jahre alt). Auch hier fehlt es an Ar- beitskräften; zu den ständig beschäftigten Wealdfacharbeitern, die eine langjährige Berufsausbildung hinter sich haben, konnten die benötigten Saisonarbeiter nicht gefunden werden. 5 Stärker als andere Wirtschaftszweige ist der Wald immer noch auf die menschliche Ar- beitskraft angewiesen. Liebe zur Natur ist die Grundeinstellung von allen, die im Forst ar- beiten. Waldarbeit ist hart, aber auch seelisch befreiend. Und manche Frau, die einmal bei Kulturarbeiten dabei war, findet sich zu je- der Saison wieder ein, so wie Frau K., die Großmutter aus Samdhofen. Dr. A. K. 85 5 1 18 5 Der Wald braucht menschliche Arbeitskraft Auch in diesen Herbsttagen setzen fleißige Frauenhände im Käfertaler Wald kleine Bäume Waldarbeit Arbeit ist wichtig, denn der Wert des Küdfertaler Waldes und Luftreservoir für die Großstadt Mannheim ist unschätzbar. ist schwere Arbeit. Wer im Wald arbeitet, ist der Natur preisgegeben. Für die Herbstarbeit im Käfertaler Wald konnten in diesem Jahr nur 25 Frauen gefunden werden. Unser Bild zeigt einige von ihnen bei der Mittagsrast, Ire als Erholungsgebiet, als Wasser- Bild: Dr. A. Knoll jugendliche Flüchtlinge wurden beschenłct Deutsch- amerikanischer Frauenarbeitskreis im Sozialwerk Blumenau Die bunten Papierhüllen von 130 Pake- ten knisterten und raschelten lange, bis sie ihre Weihnachtsüberraschung freigaben: Trainingsanzüge, Bücher und Leckereien. Junge Männer mit weihnachtlichen Kinder- gesichtern packten sie aus im Kerzenschein: die Insassen der Heimstatt Blumenau des Jugendsozialwerks waren in ihren eigenen Räumen Gäste des Deutsch- Amerikanischen Frauenarbeitskreises, der seit vier Jahren die Heimstatt Blumenau betreut. Kleine Chronik der großen Stadt Fleischer als Künstler bei einem Lehrgang Fleisch ist doch das beste Gemüse, mußte man denken, wenn man sich ansah, was da auf einer Tafel in der Metzgerei Wolff in J 1 aufgebaut war. Braunsaftig glänzende Roll- schinken, mächtige Schwartenmagen und Fleischpasteten, griebengespickte Knack- würste gaben sich ein appetitanregendes Stelldichein. Es waren die Früchte eines Lehrgangs der Mannheimer Fleischerinnung, der von der Holsteiner Fleischerfachschule gehalten wurde. Unter der Leitung von Se- Hastian Amann, der durch die Fachlehrer Fritz Hühnerberg und Leo Olbertz unter- stützt wurde, versammelten sich. Tage Lang jeden bed an die 100 Mannheimer Fleischermeister, Gesellen, Meisterfrauen und Verkäuferinnen, um zwei Stunden lang theo- 3 3 fetisch und praktisch in die Geheimnisse der Wurstbereitung, des Pökelns und Räucherns, des Anrichtens delikater Aufschnittplatten und der Schaufensterdekoration eingeweiht zu werden. Was man besonders im letzteren Punkt leisten kann, zeigte Lehrgangsleiter Amann, der ganze Winter landschaften, Blu- menkörbe und Statuen aus— Rinderfett modelliert hatte. Zum Abschluß des Lehrgangs trugen die Damen einen Wettbewerb um die schönste Aufschnittplatte unter sich aus; von einem Preisrichterkollegium Mannheimer Fleischer- meister wurde Christ! Schäfer der erste Preis zuerkannt. ges. Neujahrsglückwünsche zugunsten der Armen Statt flitterglitzernde Glückwunschkarten zu Neujahr zu versenden, sollte mam lieber den Armen unserer Stadt helfen, meint die Mannheimer Notgemeinschaft. Wie jedes Jahr fordert sie deshalb auch diesmal Bürger- schaft, Hamdel, Industrie, Handwerk, Behör- den und Organisationen auf, sich an dem ge- meinsamen Neujahrsglückwunsch zu beteili- gen, dessen Erlös den Armen zugute kommt. Die Glückwünsche aller Spender werden in der Mannheimer Tagespresse veröffentlicht. Die Notgemeinschaft bittet die Spenden unter dem Kennwort„Neujahrglückwünsche“ auf ihre Konten Badische Bark Nr. 2200 und Stadtsparkasse Nr. 4715 zu überweisen. Ein Kuratorium aus dem Kreise der Spender Wirkt bei der Verteilung der eingegangenen Summen mit.— Außerdem weist die Notge- meinschaft auf das Beispiel einiger Firmen hin, die schon während des Jahres Spende- marken auf ihre abgehende Post kleben, die zum Ausdruck bringen, daß sie auf das Ver- senden von Glückwunschkarten verzichten und die dadurch eingesparten Beträge der Notgemeinschaft zur Verfügung stellen. Be- stellungen auf Spendenmarken nimmt die Geschäftsstelle der Notgemeinschaft in E 6 entgegen. Verdienter Pädagoge ruht aus Oberstudienrat Paul Kühlwein Dieser Tage schied Oberstudienrat Paul Kühlwein aus dem aktiven Schuldienst aus. In einer schlichten Feierstunde, die von Schü- ljerinnen und Schülern und von Gewerbeober- lehrer Feil ausgestaltet wurde, nahmen die Lehrkräfte Abschied. Oberstudiendirektor Dr. Gäbler dankte dem erfahrenen Pädagogen im Namen der Unterrichtsverwaltung für die an der Jugend geleistete Arbeit. Paul Kühlwein begann seine Laufbahn 1919 an der Gewerbe- schule Eberbach, an der Kühlwein nach be- standener Prüfung für das höhere Lehramt an Gewerbeschulen zum Direktor ernannt wurde. 1943 wurde er Direktor der Nebenius- und Werner-Siemens-Gewerbeschulen. Von 1948 bis 1955 lehrte Paul Kühlwein an der Ge- werbeschule für Bautechnik in der Abteilung „Baumetall“. Er beabsichtigt jetzt, an den Ort seiner ersten Anstellung, nach Gernsbach, zu- rückzukehren. Heimleiter Geue bedankte sich in der Weihnachtsfeier für all die viele Mühe, die den Jungen aus dem Osten zugute kam. Frau Schmitt, die die stete Verbindung zwischen Heim und Frauenarbeitskreis aufrecht erhält, gab ihrer Freude Ausdruck über die positive Entwicklung des Heimes. Frau Krieger konnte einen durch Freunde und Gönner ge- stifteten Geldbetrag dem Heim zur Ver- fügung stellen Zwei selbstgefertigte Albums aus dem Leben auf der Blumenau, eins deutsch, das andere englisch, überreichte ein Heiminsasse mit Dankesworten an die ame- rikanische und deutsche Präsidentin. Mit Laienspiel, Weihnachtsliedern und Instru- mentalmusik statteten die Jungen liebevoll die Feier aus. Eine Weihnachtsfeier darf freilich nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Alltag in der Heimstatt Blumenau immer noch voll finanzieller Sorgen, voll Behelf und Ein- schränkung ist. Der Frauenarbeitskreis braucht noch mehr Verständnis und Unter- stützung. Ak Termine Volksbücherei Käfertal, Albrecht-Dürer- Schule: 21. Dezember, 20 Uhr, Schallplatten- konzert: Weihnachtsoratorium(Teil 1-6) von J. S. Bach. Einführende Worte von Dr. Horst Scharschuch.. a Deutscher Natürkunde verein 21 B82 einger, 20 Uhr, Wohlgelegenschule, Korsika-Vertrag für Interessenten der nächsten Korsika-Fahrt Ostern 1956. I BefH NH Pommersche Landsmannschaft, Kreisgruppe Mannheim-Sstadt: Die Sprechstunden fallen vom 22. Dezember bis 9. Januar aus. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim: 22. Dezember, 19.15 Uhr, Lokal„Landkutsche“, D 5, 3, Weihnachts- feier. Landsmannschaft Schlesien(BVD): 22. De- zember, 20 Uhr,„Kaisergarten“, Zehntstraße 30, Weihnachtsfeier; Kinderbescherung Sleicher Tag, gleicher Ort, 16 Uhr. 1 Männergesangverein„Liederhalle“: 25. De- zember, 17 Uhr, Musensaal, Weihnachtsfeier. Wanderfreunde Mannheim: 26. Dezember Wanderung: Schlierbach— Ziegelhausen— Münchel— Schönau— Kleingemünd— Schlier- bach. Abfahrt 8.10 Uhr. OEG Stadtseite. Wir gratulieren! Heinrich Disch, Mannheim, Haardtstraße 15, wird 75, Buise Hefner, Mann- heim- Waldhof, Wachtstraße 22, wurde 80 Jahre alt. Adolf Korn, Mannheim, Karl- Weiß-Heim, L 10, 4-6,(früher Mannheim-Feudenheim), be- geht den 85. Geburtstag. Silberne Hochzeit Ha- ben die Fheleute Fritz Danner und Paula geb. Seitter, Mannheim-Feudenheim, Talstraße 90, Albin Kunz und Anna geb. Maier, Mannheim, Kleiner Weidstückerweg 28, Martin und Emma Oelsner, Mannheim-Rheinau, Stengelhofstr. 39. „Flügel die Aus. ung und bends im 1. schie en m amsuppe er Frau krobatil“ Fehltrit 1 sie ad nen er- Künst⸗ Rhesus- „zeigen er Frits ricks. robatisch wie ein 5 8 5 roueteg SHT SSHARI inde mi 8 5 mit ein A MERCEDES 8 Sie Nr zt Ralp 5 1 Saubere ogramm. * Hand- 8 1 H-e — 2 aden 6287/4 ee den Mercedes- Charakter: leicht, doch sehr aromareich. Die 50. er Geschenkpackung ist eine festliche Gabe und beim Duft einer Mercedes gedenkt der Raucher geil, Nu bene, e, dankbar des freundlichen Spenders. 80 nnen, e,— enschen, die das Feine zu würdigen wissen, lieben. e u, e— 3 fe- Lu,, 7., e, ch, wee el, ,. u,,, e 5 e. 1, MERCEDES 50 Tagarellen in Gesclen x pacſſung SD Selte 6 3 DREI-LANDER-SEITE Dienstag, 20. Dezember 1955/ Nr. UMS CHAU IN BADEN. WURTTEMB ERG Nach neun Jahren freigesprochen Ravensburg. Die 33jährige Haustochter Cäcilie Mayer aus Schwendi im Kreis Bibe- rach ist im Wiederaufnahmeverfahren vor dem Ravensburger Schwurgericht nach zwei- tägiger Verhandlung aus Mangel an Bewei- sen freigesprochen worden. Sie wurde so- fort auf freien Fuß gesetzt. Die Kosten des Verfahrens werden von der Staatskasse übernommen. Im Jahre 1947 War die Ange- klagte wegen Mordes zum Tode verurteilt Worden. Später wurde diese Strafe auf dem Gnadenwege in lebenslänglich Zuchthaus umgewandelt. Das Gericht hatte sie seiner- zeit für schuldig befunden, gemeinsam mit dem heute 48 jährigen Johann Regenbogen dessen Phefrau Anna in der Nacht zum 3. Juni 1947 ermordet zu haben. In seiner Urteilsbegründung stellte der Vorsitzende fest, daß es dem Gericht nicht gelungen sei, einwandfrei festzustellen, daß Cäcilie Mayer an der Ermordung von Frau Regenbogen mitgewirkt habe. Nach dem Grundsatz„Im Zweifelsfalle für den Angeklagten“ sei das Gericht daher zu einem Freispruch aus Man- gel an Beweisen gekommen. Neuer Rektor an Freiburger Uni Freiburg. Das Plenum der Albert-Lud- wigs- Universität Freiburg hat den ordent- lichen Professor für bürgerliches Recht, Han- delsrecht, Wirtschafts- und internationales Privatrecht Dr. jur. Ernst von Cämmerer für das im April beginnende Studienjahr 1956/57 zum neuen Rektor gewählt. In Frankfurt festgenommen Stuttgart. Die steckbrieflich gesuchten Räuber Günter Leiteritz und Fred Reinig, die in Stuttgart und in Frankfurt Ueber- fälle auf Schuhgeschäfte verübt haben, sind jetzt in Frankfurt verhaftet und in Unter- suchungs be genommen worden. In einigen Tagen sollen sie nach Stuttgart gebracht werden. Gefängnis mit Rundfunk Heidelberg. Die Heidelberger Haftanstalt ist mit einer Rundfunkanlage ausgestattet Warden, die Kopfhörerempfang für 100 Häft- linge vorsieht. Die Einrichtung soll nicht der Unterhaltung, sondern der Erziehung und Lenkung der Insassen dienen. Wertvolle Pelze gestohlen Speyer. Dreißig wertvolle Pelzmäntel und mehrere Pelzkolliers im Werte von minde- stens 20 000 Mark sind Eipſechern in die Hände gefallen, die in ei Speyerer Pelz- haus eingestiegen waren. Die Einbrecher hatten mit Hilfe eines Glasschneiders ein Stück des Schaufensters herausgenommen Uend waren in den Laden vorgedrungen, wo sie nur die teuersten Stücke entwendeten. Die Täter, von denen bis jetzt noch jede Spur fehlt, waren wahrscheinlich mit dem Wagen vorgefahren, um ihre Beute schnell und bequem abtransportieren zu können. Straßeneinbruch Schluchsee/ Schwarzwald. Unmittelbar bei der erst vor acht Tagen freigegebenen neuen Straßenbrücke bei Aha, Gemeinde Schluch- See, ist die Fahrbahn eingebrochen. Es wird angenommen, daß der Einbruch durch die eingebauten Sprengkammern verursacht Wurde. Die Einbruchstelle wurde sofort be- merkt und ausgebessert. 75 000 sahen Atom-Ausstellung Stuttgart. Bei der Ausstellung„Atom für den Frieden“ im Stuttgarter Landesgewerbe- Ant würde der 75 000. Besucher gezählt. Wie von der Ausstellungsleitung mitgeteilt wird, hält das rege Interesse für die Ausstellung an und ist sogar noch im Steigen. In der vergangenen Woche kamen zahlreiche g- schlossene Gruppen aus allen Teilen Baden- Württembergs, Beispielloser Fall Heidelberg. Ein beispielloser Fall von Fahrerflucht ereignete sich nach einem töd- lichen Verkehrsunfall am Ortsausgang von Meckesheim im Kreis Heidelberg. Der Fah- rer eines Kombi-Wagens fuhr einen Straßen- passanten an, der auf die Straße geschleudert Würde und kurz darauf an den Folgen des Unkalls starb. Der Unglücksfahrer führ wei ter, ohne sich des Verletzten anzunehmen, Stellte zu Hause seinen Wagen ab und legte sich schlafen. Die Angaben der Begleiterin des tödlich Verunglückten, die bei dem Un- fall nur leicht verletzt wurde, führten die Polizei auf die richtige Spur. Der Fahrer Konnte noch in der gleichen Nacht in seiner Wohnung in Eschelbronn festgenommen Werden. Einige Protokolle verschwanden spurlos Die Katalyt-RKäufe Dr. Müllers/ Staatsanwalt beklagt sich über Gedächtnislücke des Angeklagten Kaiserslautern. Im Prozeß gegen den des Gattenmordes angeklagten Zahnarzt Dr. Ri- chard Müller wurde am Montag vor dem Schwurgericht Kaiserslautern die Beweis- aufnahme mit der Vernehmung von elf Zeugen fortgesetzt, die an Tankstellen in Zweibrücken und Kaiserslautern mit dem Angeklagten in Berührung gekommen waren. Ihre Aussagen bezogen sich auf die von Dr. Müller getätigten oder versuchten Käufe von Katalytbenzin an den letzten drei Tagen vor dem Autobrand und insbesondere am 18. Februar 1954. Dr. Müller war nach seinen Angaben am Morgen des 18. Februar nach Zweibrücken gefahren, um dort Formalitäten zu erledigen, die durch das Ableben seiner Mutter am Vorabend notwendig waren. Ein Zeuge be- kundete, daß Dr. Müller im Laufe dieses Tages an seiner Tankstelle in Zweibrücken erschienen sei und nach Katalytbenzin ge- kragt habe. Er habe Müller an ein anderes Unternehmen verweisen müssen. Aufgefallen sei ihm, daß der Angeklagte die Räder seines Wagens abwaschen ließ, obwohl das ganze Fahrzeug verschmutzt gewesen sei. Der Inhaber, ein Angestellter und ein Lehrjunge der Opelgarage in Zweibrücken, sagten über Verhandlungen aus, die Dr. Mül- ler mit ihnen über den Kauf von Katalyt- benzin führte. Es sei Wahrscheinlich deshalb zu keinem Abschluß gekommen, sagte der Inhaber, weil Dr. Müller offensichtlich keine verplombten Kanister, sondern offenes Ka- talytbenzin erwerben wollte. Wie der Gerichtsvorsitzende feststellte, sind die Protokolle über die erste Ver- nehmung von drei dieser Zeugen aus Zwei- brücken spurlos verschwunden. Im April 1955 hätten die Zeugen deshalb nochmals ver- nommen werden müssen. Dabei seien zu- verlässige Angaben über den genauen Zeit- punkt der Besuche von Dr. Müller bei ihnen nicht mehr möglich gewesen. Entgegen ihren Aussagen bei der ersten Vernehmung unmittelbar nach dem Auto- brand sagten der Geschäftsführer und der Buchhalter einer Tankstelle in Kaiserslautern aus, daß Dr. Müller am 18. Februar kurz vor 12 Uhr bei ihnen nach Katalytbenzin gefragt habe. Ursprünglich hatten sie den Besuch Dr. Müllers auf 15.30 Uhr verlegt. Der Angeklagte bestritt entschieden, um diese Zeit in Kaiserslautern gewesen zu sein. An das, was er jedoch in Zweibrücken in diesem Zeitraum erledigt habe, könne er sich allerdings nicht mehr erinnern. Staatsanwalt Schneider warf dem Angeklagten in scharfer Form seine offensichtlich simulierten Ge- dächtnislücken vor und stellte fest, Dr. Mül- ler habe im Laufe der Verhandlung bei bedeutungslosen Fragen schon mehrfach ein außerordentlich gutes Erinnerungsvermögen bewiesen. Ein Kriminalbeamter aus Zweibrücken sagte über seine Erhebungen über das Alibi Dr. Müllers für den 18. Februar aus. Sowohl um 10.30 Uhr als auch um 13 Uhr sei er beim Friedhofswärter in Zweibrücken vorstellig geworden. Für die Zwischenzeit habe er jedoch keine Zeugen für den Verbleib Dr. Müllers finden können. Der Staatsanwalt stellte dazu fest, daß der Weg von Zwei- brücken nach Kaiserslautern und zurück in einem Kraftwagen in zwei Stunden be- wältigt werden könne. Drei weitere Zeugen von einem Handels- unternehmen in Kaiserslautern berichteten über die Katalytkäufe, die der Angeklagte am 16., 17. und 18. Februar bei ihnen tätigte. Aus ihren Aussagen sowie aus vorgelegten Rechnungen ging hervor, daß Dr. Müller an diesen Tagen insgesamt 20 Kilogramm Kata- lythenzin eingekauft hatte. Noch am Nach- mittag des 18. Februar gegen 17.30 Uhr seien ihm acht Kilogramm des Heizbenzins in mitgebrachte Kanister abgefüllt worden. Die bis 13.30 Uhr dauernde Verhandlung mußte zweimal unterbrochen werden, weil der Angeklagte erklärte, nicht mehr folgen zu können. Die Beweisaufnahme wird am Dienstag um neun Uhr fortgesetzt. Die schönste Bibel wird gesucht Gutenberg-Museum wird die Entwicklung der Typographie zeigen Mainz. Eine Ausstellung von Probeseiten der Bibel für einen typographischen Wett- bewerb, an dem 50 Buchkünstler aus allen Teilen der Welt teilgenommen haben, wurde am Samstag im Mainzer Gutenberg- Museum eröffaet. Wenige Tage später wer den Ausstellungen mit Drucken der gleichen Typographen in Stockholm, Upsala, Lund und Göteborg in Schweden eröffnet werden. Außerdem sind Ausstellungen in den 15 Län- dern vorgesehen, aus denen die Teilnehmer am Wettbewerb stammen. Mit dem Wett- Ein Kunstfehler und viele Gutachten Gelbsüchtig eingeliefert, gelähmt entlassen/ Land muß zahlen Stuttgart. Das Land Baden- Württemberg und der Assistenzarzt eines Versorgungs- krankenhauses müssen nach einem Urteil der Zivilñkammer des Stuttgarter Landgerichts einer heute 29 Jahre alten Flüchtlingsfrau den Schaden ersetzen, den sie durch„die nicht kunstgerechte ärztliche Behandlung“ in einem Versorgungskrankenhaus im Frühjahr 1948 erlitten hat. Die Klägerin, die seinerzeit wegen einer Gelbsucht ip das Krankenhaus eingeliefert worden War, leidet seitdem an einer schweren Lähmung des Unterleibs und der Beine und wird nach Ansicht namhafter Fachärzte zeit ihres Lebens nicht mehr ge- heilt werden können. Sie übt seit 1948 keinen Beruf mehr aus und lebt von einer Monats- rente von 85 Mark. 5 In dem langwierigen Prozeß— die Klage läukt bereits seit dem 5. Januar 1952 stellte die Universitätsklinik Tübingen in einem Gutachten fest, daß die schwere Läh- mung der Frau zwar in ursächlichem Zusam- menhang mit der Behandlung im Versor- gungskrankenhaus stehe, daß die spätere schwere Krankheit der Klägerin vom Arzt aber nicht habe vorausgesehen werden können. Die Klägerin machte als Grund für ihre Erkrankung geltend, daß sie von dem Arzt unsachgemäß mit Novocain bekandelt worden sei Zu dem Gutachten der Tübinger Klinik forderte das Gericht daraufhin ein Obergutachten des Direktors der medizini- schen Klinik der Universität München, Prof. Dr. Dr. Bodechtel, an. Bodechtel unterstrich in seinem 53 Seiten langen Gutachten, daß die Erkrankung der Klägerin doch auf einen Kunstfehler des Arztes zurückzuführen sei. Der Arzt sei nämlich versehentlich von der geplanten Injektionsrichtung abgewichen, so daß ein größerer Teil der Novocainflüssigkeit in den Wirbelkanal eingedrungen sei. Gegen Bodechtels Ansicht wandte sich der Chefarzt des Versorgungskrankenhauses in einem Gutachten an das Arbeitsministe- rium, das das Land in dem Prozeß vertrat, und verlangte ein neues Ober gutachten von einem Chirurgen, da Professor Bodechtel als Internist in dieser Frage kein verbindliches Urteil abgeben könr e Um eine weitere Verzögerung des Prozes- ses zu verhindern, schlug der Prozegbevoll- mächtigte der Klägerin vor, Professor Bo- dechtel solle in einem Ergänzungsgutachten zu den Vorwürfen des Chefarztes Stellung nehmen. Dieses Ergänzungsgutachten wurde auch am 15. Juli 1955 erstattet. Es enthielt wiederung die gleichen Feststellungen wie das frühere Hauptgutachten. Daraufhin fällte die Zivilkammer des Landgerichts ihr Urteil. Die Klägerin muß nun noch die Höhe des jhr entstandenen und vermutlich in Zukunft entstehenden Schadens einklagen. bewerb, der vor etwa einem Jahr ausge- schrieben worden ist, soll an die Vollendung der Gutenberg-Bibel vor 500 Jahren in Mainz erinnert werden. Die schwedischen Ausstellungen sind gleichzeitig als eine Ehrung für das Gutenberg-Museum in Mainz gedacht. Zentrale des Wettbewerbs ist das Graphische Institut in Stockholm unter der Leitung von Bror Zachrisson. Die Entwürfe für einen neuen Bibel- druck zeigen große Unterschiede zwischen der Auffassung der einzelnen Künstler aber auch der beteiligten Nationen. Die Ausstel- lung bietet als Teil der Sammlung von Bibeln aus zwei Jahrtausenden besonders instruktive Vergleichsmöglichkeiten. Durch die Abstimmung unter den Besuchern der Ausstellung soll— wie wir bereits mit- teilten— in drei Monaten ermittelt werden, welche Drucke als besonders geeignet für die schönste Bibel gelten und welche Ent- würke abgelehnt werden, Das Ergebnis die- ser Befragung wird dann öffentlich be- kanntgegeben werden. Bei Eröffnung der Ausstellung teilte der Direktor des Gutenberg-Museums, Professor Dr. Aloys Ruppel, mit, das Gutenberg- Museum beabsichtigte, nach der Klärung des Unterbringungsproblems die gesamten Vorgänge der Typographie und ihrer Ent- wicklung zu zeigen. Zu diesem Zweck wer- den die bereits vorhandene Gutenberg- Werkstatt und die Zeitungsdruckerei von 1722 sowie neu eine Schreibstube des Mit- telalters, eine Buchbinderei, eine Walz- mühle, eine Kupferdruckpresss, SS Has nen und ähnliche Einrichtungen in Betrieb genommen werden. Auch sämtliche Schrift- gieger werkzeuge und-maschinen sollen im Betrieb zu sehen sein. Prof. Ruppel be- torte, daß es zu den wichtigsten Aufgaben des Gutenberg-Museums gehöre, die Ge- schichte der Druckkunst zu illustrieren und mustergültige Drucke der Vergangenheit und der Gegenwart auszustellen, um die modernen Typographen zu veranlassen, es den Meistern der Vergangenheit und den besten Kräften der Gegenwart gleichzutun. Aus der Hessischen Nachbarschaff Glalteis verursachte Unfallserie Bad Hersfeld. Glatteis verursachte auf Bundesstraßen und der Autobahn im Kreis Hersfeld eine Reihe von Verkehrsunfällen, bei denen Schaden in Höhe von etwa 160 000 Mark entstanden ist. Auf der Autobahn Frankfurt Kassel löste sich bei Kirchheim im Kreis Hersfeld von einem rutschenden Lastzug aus Mannheim der mit Pleuel stangen beladene Anhänger und stürzte über eine 35 Meter hohe Böschung ab. Der Motor- wagen blieb quer auf der Autobahn stehen. Kurz darauf stürzte fast an der gleichen Stelle ein mit Blechteilen für eine Auto- firma beladener Lastzug aus Ludwigshafen eine 20 Meter hohe Böschung hinunter. Während der Fahrer rechtzeitig abspringen konnte und unverletzt blieb. stürzte der Bei- fahrer mit in die Tiefe und erlitt lebens- gefährliche Verletzungen, Der Lastzug wurde total zertrümmert. Mordprozeß gegen ehemaligen Legionär Limburg. Der Mordprozeß gegen den 29 jährigen Gerhard Willsch aus Wetzlar be- gann am Freitag vor dem Limburger Schwurgericht. Willsch wird beschuldigt, am 8. Juli dieses Jahres die zwölfjährige Irm- gard Dilger aus Wetzlar ermordet zu haben. Willsch, der bei einer französischen Arbeits- einheit in Wetzlar tätig war, ging nach dem Mord in seine Kasernenunterkunft und holte eine Decke, um die Leiche damit wegzuschaf- fen. Er überlegte es sich jedoch anders und meldete sich einen Tag später bei der Gen- darmerie. Willsch hat nach dem Kriege über künf Jahre in der französfschen Fremden- legion gedient und in Indochina gekämpft. Dort, so sagte er, seien die Legionäre mehr- fach auch von Kindern überfallen worden. Daher seien oft die Einwohner ganzer Dörfer einschließlich Frauen und Kinder rücksichts- los niedergemacht worden. Explosion im Fernheizwerk Frankfurt. Eine Explosion im Fernheiz- werk am Dornbusch in Frankfurt forderte drei Schwerverletzte, In dem Fernheizwerk, das mehrere von Amerikanern bewohnte Wohnblocks mit Dampf für die Heizung be- liefert, explodierte das Hauptrücklaufventil. Durch den sofort mit großer Gewalt aus- strömenden, etwa 150 Grad heißen Wasser- dampf erlitten drei Arbeiter schwere Ver- brennungen. Das Ventil war von einem etwa zwei Zentimeter starken Mantel aus Spezial- gußeisen umgeben, der bei der Explosion zerbrach. Es ist noch nicht geklärt, welche Ursache das Unglück hatte. . BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ 461 Zweckverbände Mainz. 461 Zweckverbände gibt es in Rheinland-Pfalz Davon entfallen nach einer jetzt veröffentlichten Aufstellung des Innen- ministeriums die meisten, nämlich 279, aut die Forstwirtschaft, insbesondere auf Forst- ö betriebsverbände. Es folgen 80 Zwecdtver bände der Wasserwirtschaft ohne die Wasser. und Bodenverbände und die Wassergenos⸗ senschaften. Die übrigen Zweckverbände verteilen sich auf verschiedene kleinere Gruppen. Zwei Flugzeuge abgestürzt Kaiserslautern. Zwei Düsenflugzeuge einer Erkundungsabteilung der amerikanischen Luftwaffe stürzten am Sonntagnachmittag innerhalb einer Stunde bei Spangdahlem ab. Die Plloten wurden nicht verletzt. Eines der Flugzeuge hatte kurz nach dem Start Ge. triebeschaden und fiel auf einen Acker, Obwohl das Flugzeug erst geringe Höhe erreicht hatte, kam der Pilot beim Absprung mit dem Fallschirm nicht zu Schaden, Die zweite Maschine fing kurz vor der Landung Feuer. Bachläufe verseucht Wolfscheid. Die Bachläufe der Nims und des Lambach sind durch Treibstoff verseucht worden. Die Fischereipächter und Anlieger haben bei der rheinland- pfälzischen Landes. regierung Beschwerde eingelegt und darauf hingewiesen, daß der Fischbestand mit der im Herbst ausgesetzten Brut fast völlig ver- nichtet ist. Wie bekannt wurde, flossen in den letzten Tagen 3000 Liter Treibstoff aus der„Pipe-Line“ beim Abfüllen in die beiden Bäche. Praktisch nicht möglich Mainz. Eine allgemeine Rentenzustellung ins Haus der Empfänger ist der Post prak- tisch nicht möglich, sagte der Präsident der Oberpostdirektion Kobletiz. Eine solche Zu- stellung würde zu große Personalkosten verursachen und zu viel Zeit erfordern. Mit neuen Auszahlungsstellen habe man jedoch schon in vielen Fällen für die Rentenemp- fänger Erleichterungen geschaffen. Auf An- trag werde daneben allen Rentenempfan- gern ihre Rente auch zugestellt. so daß ge- brechliche und gehbehinderte Personen nicht an den Postschaltern anstehen müssen. Vorerst nicht vernehmungsfähig Landau. Die nach dem Mord an ihrem Enkelkind, dem dreijährigen Alfred Kuntz, in die Nervenheilanstalt Klingenmünster eingelieferte zeitweilig geistesgestörte 54 Jahre alte Maria Kuntz aus Hauenstein im Kreis Pirmasens ist vorerst nicht verneh- mungsfähig. Wie von der Staatsanwaltschaft Landau, die die Ermittlungen leitet, mitge- teilt wurde, ist die Frau an einer Lungen- entzündung erkrankt. Sie kann daher jetzt auch noch nicht, wie vorgesehen war, auf ihren Geisteszustand untersucht werden, Frau Kuntz hatte— wie wir berichteten irn der Nähe des Dorfes Hauenstein iht Enkelkind in einem Teich ertränkt, weil s befürchtete, daß der Vater das uneheliche Kind zu sich nehmen werde. Dies wollte sle verhindern, Schmuggel im Dreiländereck St. Ludwig/ Elsaß. Einen empfindlichen Schlag erlitten am Wochenende die Uhren- schmuggler im Dreiländereck. Französische Zöllner hielten an einem Grenzübergang bei Basel einen Schweizer Wagen an, in dem 150 vergoldete Uhren und rund 50 elektrische Rasjerapparate neuester Konstruktion ver- staut waren. Der Wert der beschlagnahmten Schmuggelwaren beträgt über 12 000 Mark. Während die französischen Beamten am Ba- seler Grenzübergang Lysbüschel den Fahr- zeuglenker verhörten, gelang es einem zwel⸗ ten Wageninsassen, zu entkommen. Die so- fort aufgenommene Fahndung nach ihm blieb ergebnislos. Der verhaftete Schmuggler, der aus Zürich stammt, lehnte jede Auskunft ab. Ex erklärte lediglich:„Ich überlasse die Ware Frankreich als Geschenk“. neee Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 20. Dezember Kinderstunde Weihnachtsbäckerei mit Irene Krause Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Der Hauptfilm hat noch nicht begonnen Prozeß in Dur (ein heiteres Spiel von Gert Kramer) Derweil sich die Erde dreht. 16.30 17.00 19.00 20.00 20.45 21.30 Männer wissen: kine Prise Pril genügt Schon wenig Ptil gibt gewöhnlichem Leitungswasser diese wunderbare Spülkraft, denn Ptil entspannt das Wasser. Entspanntes Wasser ist viel flüssiger und arbeitsamer; es schiebt sich mühelos unter Fett und Schmutz. Im Nu ist alles strahlend saubet und trocknet von allein glanzklar. Mit Pril spart man die halbe Zeit beim Spülen Wenig Pril hilft viel- denn Pril entspannt das Wasse qtte Vati nicht gedacht- Kaum vorzustellen in einem einzigen Jahr spült Mutti für ihn und die beiden Kinder 7200 Teller, 3 600 Kaffeetassen, dazu wahre Türme von Töpfen, Schüsseln und Pfannen. Als„Mann mit Herz“ schickte er uns dieses Bild und schrieb dazu:„Wie sollte sie das alles schaffen und noch Zeit haben für die Kinder und für mich, wenn es Pril nicht gäbe 7!“ Das hat uns eigentlich am meisten Spaß gemacht,— daß heute auch schon die R 314 b 2 T e eee er e 6 202/ D. 1 Nach Uebe. vater Beere tried ee Gott Unse nach ZU 8 Ma Wall Gott Vater Onke nach zu r Mhr Rath Belse e e Meine mutter H. ist am Man! Nietzs Traue: Kreme Kurz Mann, vater, F durch Man Luthe Beerd kriedr mutt im 2 Mui Luise Beer Nech 1 0 1 5 a e 7 25 25 2 8 5„ 22 5 5 1. 5 55 l„ 85 8. 5 5 5 8 e eee 8 5 85 2— 8 8 2 0 8 725 0 25 8 5 8 8585 5— 12 5 5 7 1 85 8 N— 5 f K 8. 2 9 3 9 r. n 292/ Dlenstag, 20. Dezember 1985 2 5 ugkgEN Seite. i FGmillen- Nachtlehten Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau. 9 i b Bestattungen K P. Eva Edler wwe. in Mannheim geb. Simon 0 5 5 8 2 8,. 2 5 b ene Nach langem Krlegsleld 1118 ist unerwartet für immer von uns gegangen. ee eee 1 75 rlegsleiden verstarb unerwartet mein f f N mens, i N Mm. Rheinau, den 19. D Hauptfriedho Zeit 7 i 1 5 en lleber Mann, unser treusorgender Vater, Schwieger- Essener Straße 11* ge 5 E A a fflannlieim „ aut Hermanns, Karl, B 5, 11 11.30 vater und Onkel, Herr 1: 5 vors. 5 nstliller Trauer: K 1 161 5 R— 112 1 4 e matorlum ver. 5 Familie Georg Mächerlein b f 1 5 udwig R lein Familie Günther Gnauck e ee, 45 5 Geschenke müssen etwas taugen! enos. Beerdigung: Mittwoch, 21. Dez., 14.00 Uhr Friedhof Rheinau. 1 5 a Brauchen aber nicht teuer sein! bande um Alter von 58 Jahren. n 11 nere 5 U Mannheim, den 19. Dezember 1955 Spelzenstrade 10 14.30 PERLON Markenstrümpfe H 4, 7 5 Friedhof Kafertal 60 gg/ 15 den, I. Wahl, nur N Gott der Allmächtige hat unsere innigstgeliebte Schwester, Tante, Fieht, Josef Auch in Geschenkpackung! einer In tlefer Trauer: Großtante, Kusine und Schwägerin, Fräulein Altrheinstraße 16 13.30 sche Babette Klein geb. 8 A 3 Buthe, Adolf f alt 15 n geb. Schröder gnes Bihler Nelkenstrabe 4 1400 Popeline a8 Alfred Klein und Frau Schüßler, Katharina N in schönen Farben, nuit 8 1 Edmund Klein und Frau im Alter von 80 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Enzianstraße 6„„ 14.0 0* Schüßler, Peter 5 Ge. eee ee Adee: dd tie ter Trauer Lasaneistraße s 00 e Leker, otte geb. Klein(OA Susanne Bihler 5 5 Hud Höbe Dora, Ludwig u. Gerda Klein und Angehörige eee ee brung Herbert Ehlhardt und Frau Beerdigung: Mittwoch, 21. Dezember 1083, 14.30 Uhr, Hauptfried- Rathausstraße 6.. 14.00 bedient Sie got uon dreell! . Die und Verwandte hof Mannheim. 9* dung Friedhof Sandhofen HR GROSSES SPEZIALGESCHAF T Beerdigung: Mittwoch, 21. Dezember, 11.30 Uhr im H t 2 i 5 triedchof Mannheim.. e Hai. MaM SOLAR BiEkEf eib Apenrader Weg 1. 14.00 Michel, Maris 3 7 1 Ecke . 100 Sandhofer Straße 242. 14.30 Mannheim 0 0⁰ 5 1— freßgosse eucht Meine liebe, gute, treusorgende Schwester, unsere liebe 1 b lieger—— Schwägerin, Frau 1 eudenheim 5 Die grofle Masche für 7 Pf im schnelldienst. ndes. 2 5 Wartbürgstraße 22.. 14.00 95 0 Josefine Pretsch ngeegegg ng dtnede 15 0 ö artburgstrage 12 30 N der 5... geb. Seißler d e eee e ee eee e ee eee eee, eee ie ver- Gott der Allmächtige hat meinen lieben Großvater 5 Mitgeteilt von der Frledhofver- 1„ ist am 13. Dezember 1935 nach schwerer Krankheit im alku der Stadt Mannheim f 21 unseren guten Schwager und Onkel, Herrn 8 1. 79 Jahren, wohlvorbereitet, in Gottes ewigen waltung der 2 8 8 reden heimgegangen. Ohne Gewähr 0 3 die W Die Erdbestattung hat auf Wunsch der lieben Entschlafe- b 5 ilhelm Bechtold nen in aller Stille stattgefunden. N 9 88 5 1 Fur die autrichtige, liebevolle Antellnahme duren Wort* nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren und Schrift sowie für die schönen Kranz. und Blumen- 5 2 5 t zu sich gerufen. en wir auf diesem Wege unseren tiefempfun-. verim 1 Stun 9 en. 5* rak- 5 Mannheim, den 19. Dezember 1955 Mannheim, den 20. Dezember 1955 N 5 it ger Wallstattstraße 58 Rupprechtstrage 10 Gerkumige 2.-Zim.-Wonng;, einger. e Zu- In st111er. Trauer: In stiller Trauer: Bad, Balkon, Neubau Ywesheim, osten.. f 5 geg. Bkz. ca. 3000,-, 30% monatl..* 1. Mit Marianne Göb Wwe. Magdalena Seißler Aabwohnbar, z. 1. 12. 36, zu verm. 8 b 8 ede Berta Wagner Wwe. und Angehörige Angeb. unt. Nr. bassd a. d. Verl. 4 1810 nebst Verwandten Leerzim. m. Küchenben, zu verm. 8 5 2 1 10 Adr. einzus. u. Nr. A 02716 f. Verl.%* 19 Trauerfeier: Mittwoch, 21. Dez., im Krematorium Haupt- Zimmer vermietet Telefon 5 00 65. 2 525 f em- friedhof Mum. Bestattungszeit siehe Bestattungskalender. Schönes Leerzl perutstät* 4 1 1 5 önes erzimmer an beru 8 5 b ge Von Beileldsbesuchen bitten Wir Abstand zu nehmen. Frau od, Frl. 2. 1. 2. 86 zu verm. 9 5 nicht Adr. einzuseh. u. A 02726 im Verl. 9. 2 lig P N Für die beim Hinscheiden unseres lieben Verstorbenen, 2 Mabl Zimmer lfd. zu verm. 11 10— 0 in 8 Herrn.„Vermittlung Pfälzerhaus 5 8 1 rem 22 Cuntz, 9 a Friedrich Gärtner J-Ammer-Wonnang Ult Dad 8 inster Gott Ae hat es gefallen, unseren lieben 5* Vater, Schwiegervater, a e so Überaus zahlreichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme Neckarstadt, bis zum 1. 2. 56 zu 5. Onkel 8 Opa, Bruder, Schwager und Kranz- und Blumenspenden sagen wir unseren tief- verm. Dringl.-Sstufe erforderl. 8* in 1 empfundenen Dank. Angeb. unt. Nr. 02717 a. d. Verl. 2 rneh- P G 1 5 N 2 N 7. Besonderen Dank Rerrn Pfarrer Staudt für seine trost-— schaft letro h Zzoni reichen Worte, für den ehrenvollen Nachruf der Pirek- Gewerberäum 2 MM eihnachts vorfreude nitge⸗ 5 a tion der Verkehrsbetriebe, den Herren Kontrolleuren, 5 7 tür unsere lieben kleinen und großen Leser und Freunde ngen⸗ nach 1 Leiden im Alter von 80 Jahren zu sich 3 sowie der gesamten Belegschaft der 5 Räume, 2. Etage 9 8 zu rufen. Straßenbahn Mannheim-Ludwigshafen,. Ebenfalls herz- 5 RA me, 1... 7 jetzt lichen Dank den Jugendtreundinnen und freunden, nicht eri are 1 Wohrzecken, Mittwoch, 21. Dezember, 15.00 Uhr r, auf Mm. Neckarau, den 19. Dezember 1955 zuletzt den Sängern für den erhebenden Gesang. 2 Räume, 2. Etage 80 erden, Rathausstraße 6. 4 Räume, parterre, in zentraler im UNIVERSUM. N7* ten 2 1 In stiller Trauer: 8 gen 20, Peremper ahn Stadtlage zu vermieten. 2 8 211 ihr Familie Alfred Ghizzoni 12 8 Maria Gärtner eee ee aS 5 0 2 eil sig Familie Pietro Ghizzoni n N i 1 1 1. 5 ellche“ Marla Meixne n 1 75 und alle Angehörigen UI. 1170. 2 5 11 10 9 118 S ern Ein 5 wollte Geschwister u. Anverw. 22 Ein reizendes welhnachts märchen in 3 Buldern 5 on ROLF vodkEkL Beisetzung: Dienstag, 20. Dez., 14.00 Uhr Friedhof Neckarau. f mit Bkz 9 85 5 8 V„*Vö 5 3 4 0 i 0 Hang. üer Märchentheater„Kurpfalz 19 5 Vermittl.-Büro 5 statt karten 0 4 Pfälzerhaus sische] Meine innigstgellebte Frau, unsere liebe, gute Mutter, Schwieger 0 ö Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„ g gelle„ uns„. Für die vielen wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme, alterhalle des„Mannheimer 2 1g bei mutter, Schwägerin und Nichte, Frau die uns beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 2 möbliert und leer 8 3 2 Morgen“ täglich ab 8 Uhr(Telefon 4 41 50 und an den Kassen 6 m 150 1 d immer rischer, Tel. 51671 0 3. des„Universum“, N 7, täglich ab 13 Uhr, samstags und 9 lach Hi d E h 5 h J h H sonntags ab 11 Uhr.(Telefon 3 00 50 zum ermäßigten Preis ver⸗ eg Ar 8 18 enbrecher Onhann ürtmann[Wonnungen und Geschäfteraume F von 0.0 0,80, 1.—, 1.20, 1750, 2,80, Mittelloge 2.— Dl.** amten 8 durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wur- D 15 2 1 68 1 ist am 18. Dezember 1955 nach kurzer Krankheit sanft entschlafen. den, sprechen wir hiermit unseren herzlichen Pank aus. 1 i 2 0 N n, W n N WSS Sg M f We en W n. We. M n Nn Ba- 5 8„ ü. leere Zimmer u. Wohnun- Tant Mannheim den 19. Dezember 1865 Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Dörfer fur seine trost gen 11d. zu vermieten u. zu miet. ahr reichen Worte, sowie Herrn Dr. Robel für seine ärztliche 1 Nietzschestraße 4 gesucht. Schwarz, Immob., Mhm., zwel⸗ In tle f 1+ f Betreuung, Krankenschwester Essenzla, der Dtrektion und 0 6, 7, Planken(neben Engelhorn e 30 Atleter run Belegschaft der Firma Vereinigte Glaswerke Mhm.- Waldhof. 2 Stur. eelefon 5 02 4* 75 Dr. med. Hans Erchenbrecher, Oberstarzt a. PD. den Hausbewohnern und all denen, die unserem lieben Ver- 9 Arr. Te 5 5 5 blieb Jutta Charlet geb. Erchenbrecher storbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen r, der Gertraud Erchenbrecher b m. Bkz lfd. zu verm. u. zu miet. it ab Ingeburg Erchenbrecher Mannheim, den 19. Dezember 19535 ges., such für Amerikaner, durch Nh 8 4. Hansheinz Charlet Spiegelfabrik 213 1 Magdal Iimmob. Jos. Huber vorm. Grabler, N 72 Ware rau Magdalena Hartmann augusta-Anlage 10 part. links.. e 1 Trauerfeler: Mittwoch, den 21. Dezember 1958, 13.00 Uhr, im Seb. Börzel Tel. 4 33 70, Nahe Wasserturm. N f dunn Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Söhne Hans und Dieter 5„ITC n die guten Originel-Abföllungen Mietgesuche mit Kork brand in Liter flaschen: Kurz nach Vollendung seines 30. Lebensjahres wurde mein Heber preisw. Zimm. sucht Fischer, 8 3, 2, Ungstelner 2 95 telstadter Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgrog- Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme durch Oster berg 5 NRerzfeld vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Schrift, Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres 1- od. 2-Zim.-Wohng. auch Souterr. lleben Entschlafenen, Herrn 1 Wied tr. 0250 4. 3 3 Kallistadter ngeb. unt. Nr. 02692 an den Verl. Irsee garten 4 Robnert 0 Friedrich Wilhelm Rösch Karl Huber Berufstät. Frl. sucht möbl. Zimmer. Kallstadter Dürkheimer 1 j Gastwirt 5 Angeb. unt. Nr. 02701 a. d. Verl. Hessel 2.60 Fronhof 5 5 Pol.-Oberwachtmeister„ 0 5 durch den Tod von seinem Leiden erlöst. 5 zimmer gesucht. Telefon 5 09 65 amer) sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. angest, sucht eint bl. Zim Wachenheimer Kallstadter Mannheim, den 18, Dezember 1955 Augen N 8 Königswingert. 0, I Nin 8 5 Lutherstraße 11 Besonderen Dank dem ider ein den obersten Be- Angeb. u. Nr. 02740 an den Verlag. 50. — Im Namen aller trauernden nörden der Mannheimer Schutzpolizei, seinen Kameraden der 35 5 f Hinterbliebenen: Polizeiwache Neuostheim, dem Musikkorps der Mannheimer Win 0 5 l 8 5 5 0 F A Rösch geb. Hippler Schutzpolizei, der Gewerkschaft GTV und den Hausbewoh- 9. ö Bekömmliche TIschweine in Literflaschen: + rau Anna geb. PD nern 1 dem. des Städt. 55 l. 5 tür die liebevolle Pflege und allen denen, die dem Ver- Zimmer sucht IId. 8 Alsterwellerer 91 xt 0 Beerdigung: Mittwoch, den 21. Dezember 1058, 11.00 Uhr, Haupt- dene e Möbl 13. 2 1 55 esporter 2 50 4 ee eee 28„ g storbenen das letzte Geleit saben„ Fscher, Tel. 5 15 71 0 Heldenpfad pfalz:, Michelsberg Mosel.; — Am Sonntag, dem 18. Dezember 1955 verschled nach langer Krank- heit, mit groger Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, 1 Wnhelm Edelmann Kaufmann Mannheim, den 19, Dezember 19585 94, 11a Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Emma Edelmannn geb. Barlepp 15.00 Uhr, im Einäscherung: Mittwoch, den 21. Dezember 1953, Krematorſum Hauptfriedhof Mannheim. Geduld ertragenen Lei- V weren, mit großer on mrem langen sch 8 de Mutter und Groß- den, wurde unsere liebe, gute, treusorgen mutter, Frau Magdalene Schicke Wäô•e geb. Mühe im Alter von 71 Jahren, am 1. Dezember 1935, erlöst. Mum. Neckarau, den 19. Dezember 1958 Lues 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hildegard Schicke Beerdigung: Mittwoch, 21. Dezember 1955, 14.00 Uhr, im Erledneg Neckarau. Mannheim, den 20. Dezember 19535 Rheinparkstraße 3 Berta Huber und Kinder Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, Herrn Josef Metzger Straßenbahn- Oberwagenführer i. R. sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank der Stadt- verwaltung für die Kranzniederlegung und trostreichen Worte, sowie dem Gesangverein der Straßenbahner für den erhebenden Gesang und all denen, die dem Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mh m. Käfertal, den 18. Dezember 1955 Die trauernden Hinterbliebenen: Anna Metzger 5 Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns belm plötzlichen Hinscheſden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn August Freirie sprechen wir hierdurch unseren innigsten Dank zuteil wurden, der Abordnung und alis. Besonderer Dank gilt der den Arbeitskameraden vom den Hausbewohnern und allen, Mannneim, den 19. Dezember 1955 Torwiesenstraße 4 Anna Freirich geb, Portscher Kinder und Angehörige Direktion, Verein Deutscher Oelfabriken, sowie die inm das letzte Geleit gaben. Neckarau: Wolter Göppinger, ANeckarstadt-Ost: Heinz Baumann, möbl. u. leer ges. Vermittlungsbüro in kn Hier können Sie Anzeigen z0 Origin ſ-Taritpreisen aufgeben: i Almenhof: H. Schimpf, Brentonostroße 19 Fischerstraße! Rheinau: Chr. Srall, Inn, Luzio Dorler, Dönischer Tisch 21 Neckarstodt: Hens Portenkirchner, Waldhofstraße Friedrich- Ebert: Stroße 46 Woldhof: Ad. Heim, Oppaber Str. 28 Sondhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323.325 Schöndusſedlung: Gertrod Kremer, Kottowyitzer Zeile 18 Feudenhelm: Gertrude Bayer, Hauptstraße 69(Schorpp- Filiale) atertol: Jokob Geiger, Haſteponkt Käfertal-Süd: Albert Blau, Dorkheimer Straße J! Seckenheim: Withelm Hortmann, 5 Hauptstraße 80 Frledrichsfeld: Valentin Iheig, Hogencver Straße 22 Loden Neckarh Hons Schmieg, lodenburg, Slevertstraße 3 MHD EN comtesse VVonne Fronkteſch Llebfraumilen heinhesten Nlersteiner Domtal gneinbessen Hambacher Feuer N — Senheimer Rosenberg woe 3 Rüdesheimer 100 220 220 22⁰ Oppenhelmer Schloß Oestricker Oppenheimer Krötenbrunnen Rheinhessen 5 Rosengarten Nahe Goldberg gneinhessen Böckelhelmer Nahe Gottesthal Rheingau 2.50 2.0 3.70 3.40 3.50 len Frankreich ** Nambacher 3 Weinbrände, Liköre, Kirsch- und Zwetschgenwasser. Rum, Arrac, Schaumweine. Säfte, Festtagspackungen und Vororten. Gut abgelagerte Nof weine: C cap de la four 14⁵ g 160 Tol 1885 le Preise ohne Pfand) in reichhalflger AUSsWGah! Bel Mehrabnahme Lieferung frei Haus nach allen stadttellen — Versand nach auswärts. Oran-Alg ler Kalterer Spezial 1.6 —.2.— 5 8 5 58 9 2 1 8 n 5*— 3 85 3 8 8* 1 3 8 8 r N. E 8 N — MORGEN Dienstag, 20. Dezember 1955 Nach der verbotenen Länderspiel- Uebertragung: „Spielt euern Fußbalt in Zukunft alleine!“ Diese zweite„Ohrfeige“ des Deutschen Fußball-Bundes werden die Sportfreunde nicht so schnell vergessen Hunderttausende von Fußballfreunden hatten die Hoffnung nicht aufgegeben, daß der DFB zuguterletzt doch noch ein Einsehen haben und Direktübertragungen aus Rom von dem Spiel Italien— Deutschland durch Rundfunk und Fernsehen gestatten würde. Die Diktatoren des Deutschen Fußball-Bun- des aber kümmerten sich keinen Deut um die öffentliche Meinung. Sie blieben bei ihrem Veto, so daß die Rundfunkleitungen vom Olympischen Stadion in Rom nach Deutschland während des Länderspieles blockiert und das Geschehen auf dem grünen Rasen von den Fernsehschirmen verbannt bleiben mußte. Diesen falschen Mut zur Un- popularität wird der DFB wahrscheinlich noch schwer bezahlen müssen, denn die Fuß- Dallanhängen werden es nicht so schnell ver- gessen, daß man ihnen am Goldenen Sonn- tag die vor weihnachtliche Freude eines direk- ten Miterlebens des Länderspieles in bru- talster Weise genommen hat. Schon wurden tausendfach Stimmen laut:„Spielt euren Mré und 56 hatten wenig Müne Die Handball- Kreisklasse A hatte am letzten Adventssonntag nur wenig Spielbe- trieb; zwei Drittel der angesetzten Spiele mußten wegen der schlechten Witterungs- verhältnisse ausfallen. TV Brühl konnte durch einen 51-Erfolg über die TSG Rheinau seine Tabellenführung ausbauen. TV Ober- flockenbach behielt über Weinheim mit 5:4 die Oberhand. In der B-Klasse trugen lediglich die SG und Mic Spiele aus, wobei Sc Käfertal mit 9:2 und der TV Waldhof mit 9:3 besiegt wurden. In B II endete der Lokalkampf Plank- Stadt— Neulußheim unentschieden 2:2, SC Pfingstberg unterlag zwar der IB vom VII. Neckarau, doch zählt diese Begegnung für den Staffelsieg nicht. TB 99 schlug Spitzenreiter 99 Seckenheim— TV Edingen 8:5 Von den vier angesetzten Spielen in der Bezirksklasse wurde nur eines ausgetragen, das allerdings eine große Ueberraschung brachte; denn der Tabellenführer TV Edin- gen konnte sich gegen den eifrigen Bezirks- Klassenneuling 99 Seckenheim nicht durch- Setzen. Dabei war vor allem bemerkenswert, daß sich der TB 99 nach anfangs ausgegliche- nem Spiel in so entscheidender Weise durch- setzen konnte. Bis zum Seitenwechsel sorg- ten Schetter und Albrecht für die Secken- heimer 4:2-Führung und nach der Pause Schmitt, Vetter, Velser und erneut Albrecht für den klaren 8:2-Vorsprung. Durch Mil- denberger, Wacker und Hemberger kam Edingen noch auf 5:8 heran. Rießersee unterlag in Moskau Der Se Rießersee unterlag in seinem zweiten Moskau-Gastspiel einer russischen Auswahl, in der mehrere Spieler des dies- jährigen Weltmeisterschafts-Aufgebots stan- den, mit 1:8(1:3, 0:3, 0:2). Bei 20 Grad Kälte im Moskauer Dynamo-Stadion konnte sich der deutsche Exmeister bei dem wirbelnden Angriffsspiel der läuferisch und konditionell wesentlich stärkeren Russen fast nur auf die Abwehr beschränken. Dabei übertrafen Huber-Grün das Nationalverteidiger-Paar Biersack-Guttoviski. Bobrow war mit drei Toren erfolgreichster und herausragender Spieler der Russen, die auch in dem ver- jüngten dritten Sturm einen guten Mann- Schaftsteil hatten. Der junge zweite Sturm der Garmischer mit Pittrich-Fries-Breit- Samer hinterließ einen stärkeren Eindruck als die erste SCR-Angriffsreinhe mit Endress- Lorne Trottier-Günzrodt. Beim Stande von 02 kamen die Bayern durch Pittrich, der einen Fehler von Puschkow ausnutzte, zum Gegentor. Fußball künftig alleine!“ Das Gespenst eines Zuschauer-Boykottes hebt drohend die Fin- Ser und es wird von denen, die die Verant- wortung für das herausfordernde Uebertra- gungsverbot auf sich genommen haben, nicht mehr so schnell verscheucht werden können. Schon beim Karlsruher Länderspiel Deutschland gegen Norwegen am Bußtag wollte man eine Fernsehübertragung verbie- ten. Damals bekam die Presse früh genug Wind von der Sache, so daß der DFB an- gesichts des Entrüstungssturmes klein bei- gab. Dr. Bauwens nahm es auf seine Kappe, wenigstens die Uebertragung der zweiten Halbzeit zu gestatten. Der Beirat des DFB nahm dies seinem Präsidenten ziemlich übel und beauftragte den Vorstand in einer Sit- zung am 3. Dezember, die Direktübertragun- gen vom Spiel Italien gegen Deutschland zu verhindern. Leider erfuhr die Presse dies- mal ziemlich spät davon, so daß sich die Em- pörung über das neue DFB- Veto erst in den letzten Tagen vor dem Treffen in Rom durch Tausende von Leserbriefen auswirken konnte. Die Reaktion der Fußballanhänger war diesmal um so heftiger. Der Sturm wurde zum Orkan. Eine Lawine kam ins Rollen. Es hagelte Proteste und Beschwer- den. Selbst der Bundespräsident wurde in dieser Sache zur Intervention gebeten. Wie mögen sich in diesen Tagen die Veto- Diktatoren des DFB- Beirates vorgekommen sein, ob sie nun dem Vorstand angehören oder dem Vertragsspielerausschuß oder ob es sich um Vertreter der einzelnen Landesver- bände handelt? Sie bestanden auf ihrem Uebertragungsverbot, obwohl Italien und England eine direkte Fernsehsendung brach- ten! Sie wiederholten ihr ärmliches Argu- ment der Schädigung ihrer Vereine durch Zuschauerschwund, obwohl der Spielbetrieb am Sonntag vor Weihnachten stark einge- schränkt war und viele Clubs ihre Begegnun- gen auf vormittags verlegt hatten. Bis zwei Stunden vor dem Anpfiff in Rom versuchte das Deutsche Fernsehen, doch noch die Genehmigung vom DFB zu erhalten. Die Bundespost war bereit, die Leitungen wur- den versuchsweise geschaltet. Alles war ver- geblich Der Fußballbund pfiff auf die Millio- nen von Sportfreunden, die jeden Sonntag ihr Scherflein in die Kassen der Vereine legen. So mußte das Fernsehen schließlich für die Zeit des Länderspieles in Rom eine Unterhaltssendung als Ersatz ankündigen. Man kann alles übertreiben. Das wird nun auch jener Sportverband zu spüren be- kommen, der der größte in Deutschland ist. Der Bogen wurde überspannt. Nun ist er ge- brochen, ebenso wie die Brücke des Ver- trauens brechen kann, wenn sie einer zu Starken Belastung ausgesetzt wird. Die maß- geblichen Männer des Deutschen Fußball- Bundes hätten in erster Linie auf jene Hun- derttausende hören müssen, die im Fußball noch immer einen Sport und nicht nur ein Geschäft sehen. Ihnen dürfte das direkte Er- leben dieses Länderspieles im Rundfunk und Fernsehen nicht verwehrt werden. Wie will der DFB in Zukunft noch vom SPOrt sprechen, wenn er diesmal nur nach dem Geld, d. h. nach eventuellem Zu- schauerschwund durch die Uebertragung ge- fragt hat? Daß es tatsächlich nur um die Moneten geht, wird an einem Hamburger Beispiel mehr als deutlich. Wegen der Fern- sehübertragung von Deutschland— Nor- wegen sollen zu den damals in Hamburg stattgefundenen Oberligaspielen Altona ge- gen Göttingen und Eimsbüttel— Holstein Klel ein paar tausend Zuschauer weniger ge- kommen sein. Und schon stellt man bei Altona 93 die Frage:„Wer entschädigt uns dafür?“ Anscheinend hat man gar kein Ge- kühl mehr für die Relationen. Weil hier oder dort vielleicht 2000 Zuschauer weniger kom- men könmten, sollen also Millionen von Fuß- ballifreunden auf die Direktübertragung von Länderspielen verzichten! Wenn sich der Deutsche Fußball-Bund eine solche Meinung zu eigen macht, dann wird ihm künftig die Masse seiner Anhänger die Gefolgschaft verweigern. Und auch an- derwärts wird man sich die ernste Frage vorlegen müssen, ob man noch einen Sport- verband unterstützen soll, bei dem das Kom- merzielle so sehr im Vordergrund steht. Ueber 1 500 Protest-Anrufe beim Hamburger Fernsehen Die Haltung des Deutschen Fußballbun- des(DFB) in der Frage einer direkten Fern- sehübertragung vom Fußball-Länderspiel Italien gegen Deutschland aus Rom hat zu zahlreichen Anrufen bei den deutschen Fernseh-Stationen geführt. Ein Sprecher des NWDR-Fernsehens teilte am Montag mit, allein in der Hamburger Fernseh-Telefon- zentrale seien in drei Stunden mehr als 1500 Anrufe registriert worden. Durchweg alle Anrufer hätten die Haltung des Deutschen Fußballbundes kritisiert, das Spiel nicht direkt übertragen zu lassen. Nauheim behält den dritten Platz Füssen„berfuli:“ Peußen mit 22. Joren An zweiter Stelle in der Eishockeymeisterschaft liegt der SC Rießersee N Der Titelverteidiger EV Füssen ist in der deutschen Eishockey- Meisterschaft nach wie vor ungeschlagen und führt nach sieben Punktspielen mit 14:0 Punkten die Tabelle an. Am zweiter Stelle in der Meisterschaft steht mit vier gewonnenen und einem verlorenen Spiel der SC Riegersee mit 8:2 Punkten und 33:14 Toren. Dann folgen VfL Bad Nauheim (8:6), Preußen Krefeld(7:7) und Düsseldorfer EC(3:5) vor dem EC Bad Tölz(4:8) sie dem vor jährigen Zweiten, dem Krefelder EV, der von seinen vier Meisterschaftsspielen bisher drei verloren und nur eines gewonnen hat (2:6 Punkte). Den Schluß bildet der SC Weg- lining mit sechs verlorenen Spielen(0:12). Mit 22:1(9:0, 7:0, 6:1) Toren überfuhr der EV Füssen am Sonmtagabend bei strömen- dem Regenwetter in einem Eishockey meister- schaf tsspiel die Krefelder Preußen, die dem Dauer-Power-Play der Allgäuer nichts ent- gegenzusetzen hatten. Der Füssener Torhüter Hatte während des Spiels nur vier Schüsse zu Hellten. Egen(5), Unsin, Ambros und Mayr- amis(je 3) waren die erfolgreichsten Füsse- ner. Johemmes Kohmarm erzielte Bel einem Durchbruch im der 44, Mimute den Ehren- treffer.. 8 Mit einem schwer erkämpften 6:3(2:2, 2:1, 2:0) Erfolg über den Se Weßling eroberte sich der VfL Bad Nauheim den dritten Ta- bellenplatz in der deutschen Eishockey- Meisterschaft wieder. Weßling ging zwar durch zwei Tore von Tomi Edelmammn in Füh- rung, aber bis zum Ende des ersten Drittels kommten Dr. Eichler und Langsdorf für die Hessen ausgleichen. Im mitteren Spielab- schnitt gelang Langsdorff die 3:2-Führung für Bad Nauheim, die von Schaberer jedoch wie- der wettgemacht werden konmte. Ein Weit- schuß von Nikolaus ergab schließlich das 4:3. Die Entscheidung in diesem von den Bayern sehr hart geführten Treffem flel erst in den letzten fünf Minuten durch Tore von Langs- dorf und Kowarik. Der Krefelder EV wurde am Sonntag in Antwerpen von dem Antwerpener Eishockey- Klub 6:2(2:0, 2:1, 2:1) geschlagen. Die beiden Tore für Krefeld erzielte Bruckes. Das wer Deutschlands Gegentteffer im Länderspiel italienische gegen die Fußball Natio- nal mannschaft. Wenige Minuten vor dem Schlußpfif war Röhrig mit einer Steilvorlage Fritz Walters auf der linen Seite durchgegangen und hatte überlegt zum 2:1 ein geschossen. Unser Bild zeigt lins Röhrig(am Boden), rechts Torwart Viola, der entsetzt dem Ball nach. AP-Bild schaut, der bereits an ihm vorbeigezischt ist. „Lorbeerkranz“ für F. Walter Beim abendlichen Bankett, das der Italienische Fußballverband für die deutsche Nationalmannschaft im Hotel Quirinal ver- anstaltete, überreichte Dr. Peco Bauwens dem Ehrenspielführer Fritz Walter zu sei- nem 50. Länderspiel die Goldene Nadel des DFB mit goldenem Lorbeerkranz. Diese Aus- zeichnung wurde damit erstmals verliehen. Sie dürfte auch an die Rekord-Nationalspie- ler Paul Janes und Ernst Lehner nachge- reicht werden. Weinrich gab in Zürich auf Das 100-Kilometer-Mannschafts-Rennen in der mit 10 000 Zuschauern gut besuchten Züricher Hallenbahn gewannen die Frank- furter Sechstagesieger Senfftleben/ Forlini Frankreich) in der ausgezeichneten Zeit von 2:00:19 Std.(49,868 km /st!) mit 36 Punkten vor den rundengleichen Holländern Schulte/ Peters(32 P.). Die Favoriten Koblet/ von Büren endeten mit einer Runde Rückstand und 46 Punkten auf dem dritten Platz. Der Berliner Herbert Weinrich gab auf und sein Partner Heinz Zoll kam mit dem jungen Schweizer Hollenstein bei sechs Runden Rückstand nur auf den 14. Platz. Der Nikolaus kam zum VWM Das traditionelle Nikolaus- Schwimmen des„Volkstümlichen Wassersports“ erfreut sich in jedem Jahre größerer Beliebtheit. Diesmal waren es etwa 165 Kinder, die sich unter den kritischen Augen ihrer Pappis und Muttis im Mannheimer Herschelbad tummel- ten, um zu zeigen, was sie im abgelaufenen Jahre gelernt haben. 2 „ Beachtliche Leistungen zeigten schon die 10% bis 12 jährigen Mädchen, die bei stim- mungsvoller Lampionbeleuchtung mit einem von Fritz Pfister einstudierten Reigen über- raschten. Es folgten die Nachwuchs- Schwim- merinnen, die unter der Leitung von Trude Hunsinger ein vollendetes Figurenlegen dar- boten und dabei ebenso viel Beifall erhielten, wie die„Meister von Morgen“, als zum großen Riegenschwimmen gerufen wurde. Ein großes Hallo gab es schließlich, als der „Belzenickel“, durch eine prächtige Fontäne „weich“ gemacht, General-Absolution er- teilte und jeden mit einer großen Tüte Süßbigkeiten beschenkte. CSR schoß zwei Dutzend Tore Die Tschechoslowakei schlug am Sonntag im Prager Sokol-Stadion in einem Hallen- handball-Länderspiel Frankreich mit 24:15 Toren, nachdem sie bereits bei Halbzeit mit 16:6 geführt hatte. Pferde-Toto: 1. R.(11 Richtige): 4844 DM, 2. R.: 2422 DM, 3. R.: 164,20 DM. Wie steht mein Verein! Handball- Verbandsklasse SG Leutershausen 1 10 1 TSV Birkenau 12 10 0 TSG Ketsch 1 VfL Neckarau„„ TSV Oftersheim 14 5 3 S Nußloch 14 6 0 TSV Rot 14 4 2 SV Waldhof 12 3 2 VfR Mannheim 14 3 2 HSV Hockenheim 13 2 0 Bezirksklasse TV Edingen 10 7 0 TV 98 Seckenheim 3 TB 99 Seckenheim 1 8 1 SG Hohensachsen 10 5 2 18 Laudenbach 1 FV 09 Weinheim 8 5 0 TSG 62 Weinheim 9 4 2 TV Großsachsen 7 4 0 SV Ilvesheim 8 3 2 SpVgg Sandhofen 10 4 0 ATB Heddesheim 10 2 0 Polizei SV Mannheim 8 0 1 Kreisklasse A TV Brühl 11* 0 TSV Viernheim 1 TV Hemsbach 1 07 Seckenheim 11 6 2 TSG Rheinau 11 4 3 64 Schwetzingen 11 4 2 Tus Sandhofen 10 3 3 TV O.-Flockenbach 11 3 3 TSV 1846 10 3 2 Tus Weinheim 12 3 1 TSV Neckarau 9 2 8 Bad. Feudenheim 9 2 0 Kreisklasse B, Staff SG Mannheim 12 10 2 1 5 2 1 9 0 2 0 0 A G D — AG — 88 A g e A αν οοοτν MT Mannheim 12 10 SV Wallstadt 10 6 188 Ladenburg 8 0 TV Waldhof 1 Sg Mannbeim IB 9. 3 Fort. Schönau 10 3 SC Käfertal 12 2 TV Neckarhausen 10 3 1 Hedesheim 11 0 1 Staffel II TV Rheinau 12 10 0 2 SC Pfingstberg 1111 VfL Neckarau 1b 221 TV Friedrichsfeld 11 6 2. 3 TSG Plankstadt 13 4 4 5 Germ. Neulußheim 11 4 3 4 TB Reilingen„ TV Rheinau IB 1 Post SV 8 1 0 7 Eishockey- Oberliga EV Füssen 7. 7 0 0 Sc Rießersee 5 4 0 1 VfL Bad Nauheim 1 4 0 3 Preußen Krefeld 328 EC Bad Tölz 6 2 0 4 Düsseldorfer EG 4 1 1 2 Krefelder EV 4 1 0 3 Sc Wessling 6 0 0 6 132:63 125:69 106.51 107:88 2121 20•4 1775 1511 86:108 13.15 68.110 12.16 97:102 10716 83:97 8•16 71:112 8.20 65:140 42 75:51 69:57 61:84 69:52 71:71 61:48 5352 37731 43:42 78:65 60:80 43:82 97:52 63:50 97˙55 85:76 65:60 93:82 48:51 77783 56˙73 1455 13˙7 13˙9 12⁰3 11111 1016 108 9·6 8˙8 8.12 4.16 1215 20.2 15.7 15•5 14.•8 11.11 10.12 9.11 9˙13 8.12 74:102 7:11 44:65 4.14 55:105 4.14 1 11037 110.52. 21: 4951 54.45 50.57 4445 47780 56:83 59:86 42:91 104:43 84:48 78:43 79:52 68:65 49753 66:60 41:1 12:5 11.11 90 fl. 6•44 6˙10 6˙14 0˙22 20•4 16˙6 15•9 14•8 12.14 11111 7.15 3:19 27:103 2.14 1 Seschöfts-Ameigen 1 Eine besondere Transporte bis 2,5 Tonnen Tel. 5 26 60 Freude 20 Weihnachten Kumera- Reparaturen Ausführung sämtlicher Synchronislerungen Fotoledias. 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Waggonb Verlade- Mannheyn * 5 Stück Schweine gewicht: Gattunge Auktions Ihr Naa wenn Sie sonders dpelse MAC KA- lagen⸗ können en essen: Node fein MAC KA- . bg r. 0 die tio- lage Sen, ach. Bild 20.2 — 925 — 11111 10.12 9˙11 8.12 2 7217 5 4.14 2222 21˙3 8 11.11 80 80 6444 6.19 022 20•4 15˙9 A111 7·1⁵ 3 2•14 — S So n. g 3 rte Vr. 292/ Dienstag, 20. Dezember 1955 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 9 e Nächtliche Telefonate noch billiger (VWD) Als Beitrag zu dem Bestreben der zundesregierung, öffentlich gebundene Preise zu senken, beabsichtigt die Deutsche Bun- despost, die Nachtgebühr im Selbstwählfern- dienst— insbesondere für Gespräche über weite Entfernungen— bedeutend herabzu- getzen. Es ist vorgesehen, die für eine Ge- bünhreneinheit von 16 Pf bereitgestellte Sprechdauer gleichbleibend mit 45 Sekunden von der Zone III an für alle Entfernungen festzusetzen. Bisher nimmt die Sprechdauer je Gebühreneinheit mit zunehmender Ent- lernung ab, und zwar in der höchsten Ge- pührenzone IV(mehr als 300 kr) auf 12 6 gekunden(nachts). Ein Ferngespräch von drei Minuten Dauer nach Orten von mehr as 25 km Entfernung würde nach dem ge- lanten Tarif für alle Zonen gleichmäßig 4 Pf kosten. Beispielsweise würde ein ferngespräch von drei Minuten Dauer von gonn nach Berlin in der Zeit von 18.30 bis 700 Uhr ebensoviel kosten wie ein Gesprach zonn Düsseldorf. 6 Ferner ist beabsichtigt, samstags ab 14 Uhr sowie sonntags und an gesetzlichen Feier- tagen die verbilligte Nachtgebühr anzuwen- den. Der Vorschlag auf Senkung der Nacht- tarife wurde vom Bundespostministerium dem Verwaltungsrat der Bundespost über- mittelt. 5 Richtige Einschätzung des Sonntagsverkehrs nötig oo) Der Wirtschafts- und der Ernäh- rungsausschuß des Bundesrates haben sich gegen ein Verkehrsverbot für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 2,5 Tonnen an Sonn- und gesetzlichen pelertagen ausgesprochen. Beide Ausschüsse kalten das Bedürfnis für ein solches Verbot für gering. Es sei zu berücksichtigen, daſ praktisch der größte Teil des davon betrof- enen Lkw- Verkehrs unter die 15 aufgeführ- ten Ausnahmegruppen fallen dürfte. Ueber- dies würde diese Vorschrift für die Polizei er- hebliche Mehrbelastungen verursachen. Für den Fall, daß sich auch der Verkehrs- ausschuß des Bundesrates, der voraussichtlich am 12. Januar diese Frage behandeln wird, gegen das Verkehrsverbot für Lkw] an Sonn- und Feiertagen aussprechen wird, gilt die Ab- jehnung dieses Regierungsvorschlages im Bun- desratsplenum als ziemlich sicher. (Tex) Lebensmittel, kurzlebige Güter, die keine lange Lagerung vertragen und sofort transportiert werden müssen, fallen unter die Ausnahmen. Weiter fallen unter die Aus- nahmen Transporte von Gütern, die aus Ver- sorgungsgründen unaufschiebbar sind. Das ist vernünftig und das ist gut. Fragt sich nur, ob außerhalb jener Transporte viel Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 44. 40—44, 90; inl. Roggen 40.40 vis 40,90; Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 61,75—63,25; Type 550 58,75—60, 25; Type 812 55,75 bis 5,25; Type 1050 33,75—55,25; Brotmehl Type 160⁰ 46,75—50,25; Roggenmehl Type 997 54,2554, 50 Type 1150 52,25— 52,50; Type 1370 50,25—50,50; Tendenz stetig; Braugerste 44—45; Industriegerste nicht hbotiert; Futtergerste Inl. 39,50; Sortiergerste 3736; fendenz ruhig; Inlandshafer zu Futterzwecken 32 is 34, Industriehafer 34—35; Auslangshafer nicht notiert; Mais 40,7541; dis 25,25; Weilzenkleie per Jan. Februar 25,50; Roggenkleie 2323,50; WSizen-Bollmehl 28,5029; Weizernachmehli 32 5037,50; Sojaschrot 36—36,50; Erdnußschrot nicht notiert; Kokosschrot 31,50; Palmkernschrot 31; Leinschrot 4445; Malzkeime 24; Biertreber 23; Trockenschnitzel 2020,50; dt. Dorschmehl 74-78; dt. Fischmehl 64—71; Tendenz ruhig; Kartofeln je 50 kg 7,50—6; frei Mannheim; Wiesenheu lose 77,50; Luzerneheu lose 8,509.50 Weizen- urid Roggenstroh bindfadengepreßt 3,80 bis 4; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 4,80 bis 5; Tendenz ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung, ab Mühle, Werk. Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt * Auftrieb: 659(750 in der stück Großvieh; 378(210) Kälber; 2456(2548) Schweine; 21(24) Schafe. Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 99—113(103—11%; B 86—102(—) Bullen A 107/117(103116); B 102108(100—107); Kühe A 82—96(82—93); B 70—82(71—34); C 62—72 (60—70); D 43, 62(bis 61); Färsen A 110—117(106 bis 115); B 100—110(93108); Kälber Sonderklasse 193—190(184—194); A 168—180(170—180); B 152—165 (158—168); G 135—145(138—155); D 115—130(125—135); Schweine A 132—136(125—130); BI 132—136(1221831); B II 132—137(122—131); C 132—136(122—131); D 130 bis 136(120—130); E 125—134(105125); Sauen G1 117 bis 123(110-116); G II 112—116(100—108); Schafe A bis 88(bis 85). Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, kleiner Ueberstand, ein Posten Auktionsbullen wurde teilweise teurer verkauft. Vorwoche) Weizenklele Prompt 2,50 Güterbewegung am sonntäglichen Güter- verkehr teil hat. Die Herren Gesetzgeber hätten zuerst diese Frage prüfen sollen, bevor sie frisch und fröhlich eine Verordnung entwarfen. Eine solche Erhebung wäre wahrscheinlich vorübergehend für die daran beteiligten Be- hörden(Wahrscheinlich die Polizei) eine Mehrarbeit gewesen. Es hätte sich aber im Zuge dieser Aktion sehr schnell gezeigt, ob das vorbereitete gesetzliche Verbot des Sonn- tagsverkehrs die polizeiliche Mühe, bzw. Be- mühung lohnt. Um der bloßen Popularität willen sollten weder Gesetze noch Verord- nungen erlassen werden. Vielleicht— die anderen Verkehrsteilnehmer würden dar- über unwillig werden stellt sich zum Schluß heraus, daß trotz Verbots der sonn- tägliche Güterverkehr gar nicht geringer ge- worden ist. Personalsorgen der Bundesbahn (VWD) Die Deutsche Bundesbahn hat ernste Schwierigkeiten, junge Kräfte für ihre Dienste zu gewinnen. Wie Bahnrat Plath, Frankfurt/ Main, in Nürnberg erklärte, hat die starke Ueberalterung des Personal- bestandes der Bundesbahn zur Folge, daß in den nächsten sechs Jahren 60 000 Bedienstete wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem Bahndienst ausscheiden werden. Im Zuge der Nachwuchsergänzung wurde der Perso- nalbestand, der Ende 1954 490 000 betrug, in- zwischen auf 503 000 vergrößert. Da nach den Ausführungen Plaths nicht mehr genügend Jugendliche bis zum Alter von 26 Jahren verfügbar sind, müsse die Bundesbahn diese Grenze etwas heraufsetzen. Wissenschaftlicher Streit über Konjunktur-Fragen Bremsen, Gas geben oder Freilauf Die sechs Wirtschaftswissenschaftlichen Forschumgsinstitute in der Bundesrepublik kommen in der Beurteilung der gegenwär- tigen Konjunkturlage zu zwei entgegenge- setzten Ergebnissen und habe diese in einem Mehrheits- und einem Minderheitsbericht niedergelegt. in dem Mehrheitsbericht ver- treten: das IFO-Institut für Wirtschaftsforschung München, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirt- schaf tsforschung, Essen, das Deutsche Institut für Wirtschafts forschung. Berlin, das Institut für land wirtschaftliche Markt- forschung, Braunschweig, Völkenrode, die Meinung, daß die konjunkturelle Lage in der Bundesrepublik starke Gefahrenwel- len enthalte. Geldpolitische Gegenmaßnah- men(Beschränkung der Kreditausweitung) seien erforderlich. Steuersenkungen im gegenwärtigen Zeitpunkt verböten sich. Im Gegensatz zu dieser Auffassung ver- treten das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, das Weltwirtschaftsarchiv in Hamburg die Meiung, die Gefahren würden über- schätzt. Eine Steuersenkung sei ungefähr- lich. Im einzelnen heißt es in den Mehrheits- gutachten, daß mit der in diesem Jahr er- reichten Vollbeschäftigung eine Phase„wenn auch nicht starker, so doch deutlich spür- K UR Z NACHRICHTEN (dpa) Die SpD-Bundestagsfraktion hat am 19. Dezember einen Gesetzentwurf zur Er- höhung der Pfändungsfreigrenzen von 169 auf 221 DM monatlich im Bundestag eingebracht. Sie erklärt, daß es die in den letzten Jahren gesunkene Kaufkraft des Geldes erforderlich mache, das Existenzminimum höher anzu- setzen. Uebersteigt das Arbeitseinkommen den an- geführten Betrag, so sollen drei Zehntel des Mehrbetrages pfändungsfrei sein. Wenn der Schuldner seinem Ehegatten, einem früheren Ehegatten, einem Verwandten oder einem un- ehelichen Kind Unterhalt zu gewähren hat, so soll sich der unpfändbare Teil des Mehrbetra- ges für die erste Person, der Unterhalt ge- währt wird, um noch einmal zwei Zehntel, mindestens aber um 51 DM(bisher 39 DM) monatlich und höchstens 169 DM(130 DM) monatlich erhöhen. Oberrhein-Lotsengebühr erhöht Am 16. Dezember ist in Mannheim ein neuer Tarif für die Lotsen auf der Oberrheinstrecke Marktberichte vom 1. Dezember Külber belebt, geräumt. Schweine belebt, ge- räumt. Schafe ohne Tendenz. Nächster Markt am 28. Dezember 1955. Heidelberger Schlachtviehmarkt (é) Auftrieb: 20 Ochsen; 81 Bullen; 53 Kühe; 70 Färsen, insgesamt 224 Stück Großvieh; 258 Kälber; 6860 Schweine; 17 Schafe. Preise je ½ kg Lebenckgewicht: Ochsen A 105—110; B 91—93; Bullen A 106—116; B 93-98; Kühe A 85—97; B 73-83; C 62 bis 72; Färsen A 106115; B 104106; Kàlber- A 160 Pis 166g B 145—1583. C. 425—1428 bis 124; Schweine A 130133; BI 128133; B II, C, D 124133; Sauen II 115125 Schafe nicht notiert, Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen schleppend, großer Veberstand. Kälber schleppend. kleiner Ueber- stand. Schweine belebt, geräumt. Schafe geräumt. Nächster Markt am 27. Dezember 1955. Handschunsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (WD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Aepfel Ia 20—30; A 1419; B 8-12; Birnen A 10—20; B 5—8; Endivien 8-18; Feldsalat 113135; Spinat 20; Rosenkohl 32—35; Karotten 8 is 10; Knollenselerie 2028; Lauch 1720; Zwie- beln 17—18. . NE-Metalle Flektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 478-483 DM Blei in Kabeln 137—138 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DPM Westdeutscher Zinn-Preis 100 DM 100 DM-W= 457,50 DM-O; 100 DM-O= 2, 1 DMW Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,662 6,682 100 belgische Franes 8,383 8,403 100 französische Franes 1,1934 1,1954 100 Schweizer Franken 95,68 95,88 100 holländische Gulden 110,335 110,555 1 kanadischer Dollar 4,215 4,225 1 englisches Pfund 11,727 11,747 100 schwedische Kronen 80,755 80,915 100 dänische Kronen 66,655 66,775 100 norwegische Kronen 58,60 58,72 100 Schweizer Franken(fr.) 98,275 98,475 1 US-Dollar 4,2103 4,2203 Mannheim Kehl abgeschlossen worden, der für diese Strecke eine durchschnittliche Er- höhung der Gebührensätze um 15 Prozent vor- sieht. Gleichzeitig wurden mit dem Arbeit- geber- Verband und einem Vertreter des Schweizerischen Reedereiverbandes Tarifver- handlungen für die Lotsen der Strecke Kehl Basel vereinbart, die in der ersten Januar- hälfte stattfinden sollen. Lehrlingsmangel kündigt sich an (Ap) Der hohe Produktivitätsstand der westdeutschen Wirtschaft lasse zum Jahres- ende bereits einen Mangel an Berufsanwärtern in Erscheinung treten, stellte das Deutsche In- dustrie-Institut am 16. Dezember fest. Nach den Angaben des Instituts waren am 31. Ok- tober bei den Arbeitsämtern noch 75 000 Be- werber um Lehrstellen registriert, davon 53 000 Schulentlassene des letzten Jahres, wäh- rend zur gleichen Zeit des Vorjahres noch 112 000 junge Menschen eine Berufsausbildung anstrebten. 5 Zur gleichen Zeit ist die Zahl der offenen Ausbildungsplätze im Berichtsjahr von 52 900 auf 68 800 angewachsen. Das Evangelium des Obstbaues verkündete der Geschäftsführer des Landes- obstbauverbandes, Direktor Seitzer. Der deut- sche Obstbau müsse sich angesichts des bevor- stehenden Fallens der Zollgrenzen endlich gegenüber den anderen europäischen Obstbau- ländern wettbewerbsfähig machen. Das„Na- turschutzzeitalter“ im Obstbau sei vorbei, die dringend notwendige Strukturum wandlung sei das„neue Evangeljum“. Seitzer Wies darauf hin, daß selbst im Rekorderntejahr 1954 über 400 000 Tonnen Tafelobst ins Bundesgebiet ein- gekührt werden mußten. Seit dem Krieg habe sich in Westdeutschland der Obstkonsum aim 100 v. H., der Fruchtsäfteverbrauch sogar um 300 v. H. erhöht. Eine Ausweitung des Obst- anbaues sei deshalb bei rationeller Bewirt- schaftung wirklich lohnend. Bedarf es Berliner Aufmunterung (VWD) Die Geschäftsstelle Berlin des Deut- schen Industrie- und Handelstages hat die In- dustrie- und Handelskammer der Bundesrepu- blik in einem Rundschreiben aufgefordert, sich nicht durch Drohungen von sowjetrussischer und sowjetzonaler Seite beirren zu lassen. Der an Umfang ständig zunehmende Waren- verkehr zwischen der Bundesrepublik und Ber- lin sei im ganzen letzten Jahr ohne nennens- werte Störung durchgeführt worden. Die Wirt- schaft des Bundesgebietes könne ihre Hal- tung zu Berlin und damit zur Wiedervereini- gung Deutschlands am wirkungsvollsten demon- strieren, wenn sie ihre geschäftlichen Bezie- hungen zu Westberlin weiterhin pflege. Von der Berliner Wirtschaft werde dankbar aner- kannt, daß der Auftragseingang aus West- deutschland keine Störungen erfahren habe. Ebenso sei auch bei ausländischen Auftrag- gebern eine Auswirkung der politischen Vor- gänge der letzten Wochen nicht festzustellen. barer Preiserhöhungen“ Hohe Invesititionen begünstigten Lohnerhö- hungen und Unternehmereinkommen, die als Nachfrage tendenziell über das jeweilige Güterangebot hinausstrebten. Die Entspan- nutig der Konjunktur in einigen Bereichen der Wirtschaft werde ausgeglichen durch die Investitionstätigkeit der Verbrauchsgüter- industrie, die von der kräftigen Ausweitung des Konsums angetrieben werde. Es sei zu befürchten, daß die Lohnerhöhungen der Produktivitätssteigerung vorauseilen werden. Also so wunderlich weit haben wir es ge- bracht mit unserem Wirtschafsaufschwung, daß man sich jetzt darüber streitet, ob ge- bremst werden soll oder Gas gegeben. Das FIO-Institut für Wirtschaftsforschung ist be- kannt ob seiner— mal den Unternehmern, mal den Gewerkschaften unbequemen— gut- achtlichen Außerungen. Das Gleiche kann wohl auch vom Weltwirtschaftsarchiv in Hamburg und vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel ausgesagt werden. Allerdings haben die bei- den letzteren Stellen noch bis vor kurzem das Krisengespenst an die Wand gemalt. Der plötzliche Stimmungsumschwung ist erstaunlich. Er hängt wohl damit zusammen, daß ebenso in Hamburg wie in Kiel die miß- verstandene Lehre des Engländers J. M. Key- nes die Rolle eines wirtschafts wissenschaft- lichen Evangeliums spielt. Jene Lehre, von der behauptet wird, sie besage, des Staates Aufgabe sei es, sich mit Mitteln der Geldpoli- tik der Wirtschaftslenkung zu bemächtigen. Mit Mitteln der Geldpolitik heißt in diesem Falle, der Wirtschaft mehr Geld zur Verfü- gung zu stellen. Vergessen wird dabei immer, daß Keynes Lehren auf akutes Krisen- geschehen abgestellt sind; auf die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, die der Weltwirtschaft in den zwanziger Jahren wie ein Ziegelstein auf den Kopf fiel. Keynes kannte nicht das Pro- blem, der sich aus sich selbst heraus entwik- kelnden Voll-, ja Ueber- Beschäftigung. Es ist ein neuartiges Problem. Das muß berücksichtigt werden, Ein Problem, das nach den Gesetzen der Logik— mit Maßnah- men gemeistert werden sollte, die den von Keynes empfohlenen Rezepten zuwiderlaufen müßten. Welcher Arzt würde wohl einem Kranken, der an zu hohem Blutdruck leidet, ein Mittel verschreiben, das den Blutdruck noch stei- gert? Welcher Laie würde den Arzt, wenn der dies täte, deswegen nicht rechtens schelten? Umgekehrt müßte der Arzt, der zweierlei Patienten zu behandeln hat— nämlich einen mit zu hohem und einen mit zu niedrigem Blutdruck— zweierlei Medikamente verab- kolgen. 5 F. O. Weber Efiektenbörse Börsenverlauf.(VWD), Zum Wochenbeginn war die Kursgestaltung Immer mehr Einfuhr von Kohle Die europkische Gemeinschaft für Kohle eintreten könnte. und Stahl wird im Jahre 1956 nach Ansicht eines Sprechers der Hohen Behörde 24 Mill. Tonnen Kohle einführen müssen. Allein Frankreich werde wegen der anhaltenden Trockenheit und des Ausfalls eines Teils der Stromerzeugung in den Wasserkraftwerken monatlich 400 000 Tonnen Kohle zusätzlich benötigen. Wegen der Kürzung der britischen Kohleausfuhren werde der größte Teil der erforderlichen Mengen aus den Vereinigten Staaten eingeführt werden müssen. Die gute Bevorratung der öffentlichen Elektrizitätswirtschaft mit Kohle ist aus- schließlich auf die hohen Importe zurück- zuführen, die im zweiten Quartal 1955 36 v. H. und im dritten Quartal 43 v. H. der Gesamtlieferungen an die Kraftwerke er- reichten. Diese Bevorratung wurde trotz der bis zu 40 v. H. höheren Einkaufspreise aus der Besorgnis heraus getroffen, daß Be- völkerung und Industrie in diesem Winter wegen Kohlenmangels nicht ausreichend mit Strom versorgt werden könnten. Mit dieser Feststellung tritt die Vereinigung deutscher Elektrizitätswerke der Auffassung entgegen, daß sie noch vorhandenen Lücken in der Hausbrandversorgung auf die„Hamster- tätigkeit“ der Grohverbraucher zurück zuführen seien. Frankreich liberalisiert die Dollar- Einfuhren (Vo) Die französische Regierung plant eine Teilliberalisierung der Einfuhren aus dem Dollar-Raum. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, sollen zunächst 11 v. H. des Volumens der im Jahre 1949 aus dem Dol- larraum eingeführten Waren liberalisiert Werden. In die Einfuhrfreiliste werden voraus- sichtlich einige Maschinen, Chemikalien, Hölzer und Bücher aufgenommen. Mit der Inkraftsetzung der Teilliberalisierung wird am 1. Januar 1956 gerechnet. UFA und Bavaria a us der Taufe heben Mit ziemlicher Sicherheit werden am 21. und 22. Dezember dieses Jahres mit der Aus- gründung der UFA-Theater AG, Düsseldorf, und der Bavaria-Filmkunst AG, Geisel- gasteig, aus den Altgesellschaften die ersten großen Entscheidungen in der Frage des früher reichseigenen Filmvermögens fallen. Die UFA- Theatergruppe wird mit dem Stich- tag 1. März 1955 ausgegründet werden. Ein Bankenkonsortium unter Führung der Rhei- nisch- Westfälischen Bank Ad Oüsseldorf) und der Berliner Disconto Bank Ad gilt als ernster Bewerber für den en bloc-Aktienkauf der UFA- Theatergruppe und der Aktien der UFA-Anlagen AG, Berlin. 5 Mitgeteilt: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim 5 Frankfurt a. M., 19. Dezember 1955 an den Aktienmärkten bei nur geringer Unternehmüffgslüst der Käufer häufig zufallsbedingt. Im wesentlichen ergaben sich KUrs- veränderungen von 1 bis zu 2 Punkten nach beiden Anregung. zumal die erhoffte dreiviertel Mehrheit für dle deut- schen Parteien nicht erzielt worden ist, 18-Farben-Nachfolger etwa behauptet, lediglie Ontänmärkt. zeigte sich etwas mehr Interesse Die Saarabstimmung bpachte keine mehrere Pünkte anziefrend. Am M. Seiten, Wobei die. Abschläge jedoch überwogen. Casella um F die Werte der Rheinstahlgruppe, wobei Rheinisch- Westfälische Eisen- und Stahlwerke und Ruhrstahl an- zogen. Stärker beachtet waren daneben noch niederrheinische Hütte, die an der hanseatischen Wert- paplerbörse bis 190 anzogen. Die übrigen Werte dieses Sektors gaben dagegen und Versorgungspapieren glichen sich die Auf- und leicht nach. Kaliaktien gedrückt, in Elektro- im allgemeinen Abschläge zumeist aus. Von allgemeinen Chemiewerten gaben Dynamit Nobel und Schering bis zu 10 Punkten nach. Banken tendierten unregelmäßig, Kursabschlägen bis zu 2 Punkten standen Auf- schläge bis zu 3 Punkten gegenüber. Festverzinsliche Werte bei ruhigem Geschäft behauptet, einige Industrieanleihen prozentbruchteilig anziehend. Aktien 15. 12. 19 12. aktien 15. 12. 19 12. Aktien 15. 12 19 AE ͤ„244 kHarpener Bergbau] 13½½ 129 Dresdner Bk. 9) 22 195/ FCC„ 204 Heidelb Zement 206 267 Rhein-Mam Bank 251 252 BMW. 70 109 Hoesn) 158%½ 157¼ Reichsb.-Ant. 88. 59½ 60 Conti Gummi. 270 272% Lanz 2 4 132% 131 Daimler-Benz 3925 3⁰⁴ Mannesmann. 181 180 Montan · Dt. Erdöl„ 7 Rhn. Braunkohle 285 284 Nachfolger Degussa 295 ¾ 291½[Rheinelektres 180 180 SBergb. Neue Hoffg. 40 14610½ Demag 250%[251 RWE 3 214 212[Pt. Edelstahl 210 21⁰ Dt Linoleum 273 260%[ Senwolft. 11% 115% Oortm. Hörd. Hütt. 14½ 140¼ Durlacher Hof 1 170%[Siemens& Halske 351 250 B[Gelsenberg 102½ 157½ Eichbaum-Werser 200 205 Südzucker 201% 19 SHE Nürnberg 225 217 Enzinger Unſon) 186% 187 Ver. Stahlwerke) 5.65 5.55 Hoesch. 4 158½ 157% G. Farben Liquis Zelistoff Waldhof 154% lags Klöckn.-Humb. D. 228 224 Ant.-Sch.) 35 35d%8[Badische Bang 190 F 219%[ Sommerzbanki) 14% 1% Nordwestat. Hütt.] 10% 161 Farbenf. Baver 202½ 259 Commerz- Phönix Rheinrohr 178 176 Farbwerke Höchst 223 223 u. Credit-Bank 217 217 Rheinst. Union 182. Felten& Guinl. 220 217 Deutsche Bank) 20%½ 19% Stahlw. Südwestf. 174% 175 Zrün& Bilfinger 101 158 Süddeutsche Bank 229 20 Ixhyssenhütte. 178 177 ) RM- Werte DipL. OPIIKER —— Telefon 52778 Ang fir lr Aupendläser O 4, 3, an den Planken gegenüber Planken- Lichtspiele 0 a. 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Sie Sagt:„Ach—!“ (Kurt Pucholsky:„Das Lächeln der Mona Lisa“). Vor 20 Jahren, am 21. Dezember 1935, hat Kurt Tucholsky in dem kleinen schwedischen Städtchen Hindas seinem Leben ein Ende gemacht. Und dennoch kann man ihm be- Segnen: nicht nur in seinen Büchern, seinen oft gedruckten Essays und in seinen Satiren, deren Schärfe man auch nach 30 Jahren noch nicht dengeln muß. Er mag drüben gelächelt haben, als er erfuhr, daß Kronprinzessin Cäcilje ihrem Hofrat Groha seinen„Gruß nech vorn“ schenkte. Er ist immer noch gegenwärtig, und das ist auch ein Verdienst Von Frau Mary Gerold- Tucholsky, seiner Gefährtin, auf deren Spuren man in seinen Werken oft stößt. Frau Tucholsky gehört nicht zu den lite- rarischen Witwen, die sich am Ruhm des toten Mannes, sanfte Weihrauchkesselchen schwenkend, wärmen. Sie hat in Rottach am Tegernsee ein umfassendes Tucholsky-Archiv eingerichtet, das für Freunde, Leser und Literarhistoriker gleich interessant ist. Aus der Atmosphäre im Haus Tucholsky, aus Bildern, Erzählungen, Dokumenten und nicht zuletzt aus der Persönlichkeit Frau Tuchol- Skys realisiert sich eine lebendige Begegnung mit Kurt Tucholsky, der jetzt 65 Jahre alt Wäre. Woher kommt Tucholsky, der mit dem Bürgertum so scharf ins Zeug gegangen ist? Da gibt es ein Familienfoto, das aussieht, als Habe er es selbst erfunden. Vor der Papp- Kulisse fröhlichen Badelebens in Misdroy protzen zwei mit Quasten und Troddeln be- hangene Sessel. Auf dem einen sitzt der Bankdirektor Tucholsky. Er trägt eine pluto- kratische Melone, einen ernsten Zwicker und jenen martialischen Schnurrbart in der Form eines zerlaufenen W, der unter Kaiser Wil- helm Symbol des Erreichtums wurde. Die Pfeife im Mund dokumentiert bürgerliche soll, Ein Musical nach Pagnol „Fanny“ in München München hat nun auch sein Musical, und Willy Duvoisin, der Intendant des Gärtner- platz-Theaters, sowie sein Bühnen-Illustra- tor Max Bignens scheinen die gegebenen Männer dafür, um dieses zwischen Operette, Volks- und Rührstück löblich und lieblich angefiedelte Genre angemessen in Szene zu Setzen.„Fanny“ nennt sich das mit kleinen Einschränkungen sehr reizvolle Machwerk lein. Es zehrt von dem Charme der„Marius“- Trilogie, die voreinst den Ruhm des Proven- galen Marcel Pagnol begründete. Der Mistral- Wind aber der Provenge weht kaum noch durch die von S. N. Behrmann und Joshua Eoga mut Bübnengeschick besorgte Bear- beitung, schon gar nicht in der Musik des Harald Rome welcher Edel-Jazz, Rühr- Couplets und Walzerhaftes, schlagfertig und schlagkräftig, beisteuerte, aber ohne jeg- liches Kompliment an Südfrankreichs heitere Atmosphäre. Das Positivum liegt nun in dem natürlichen„Sich-Gehen-Lassen“ dieses netten„Mädchens aus der Fremde“, das sich nicht an intellektuelle Ansprüche wendet, das Klischee verschmäht und gänzlich naiv is Großstadt-Parkett zu äugen scheint. Ich betone„scheint“. Denn oft kokettiert es mit Naivität. Der bärtige Sudermann hätte seine Freude daran, wie hier„Rühreler“ im Hand- umdrehn zubereitet werden. Von der Aufführung ist nur das Lobens- werteste zu berichten. Ein famoser junger Kapellmeister ist: Silvio Varviso. Die Dar- steller fühlen sich auf der Musical-Bühne zu Hause. Voran Kurt Großkurth als Segel- macher Panisse, von unvergleichlicher Dis- kretion melancholischen Humors. Neben ihm der Staatsopernbaß Benno Kusche, das Universal- Talent, Ferry-Gruber und Trude Hesterberg, die unverwüstliche. Die„Fanny“ spielte à la Grete Mosheim zugleich zurück- haltend und liebesinnig Christine Görner. Die Regie Duvoisins vergaß nicht den leise- sten Akzent, der Bühnenbildner blendete und überblendete, Einfall auf Einfall aus den Aermeln schüttelnd. Heino Heidens Choreographie verpflanzte Hollywood nach Marsaille. München wurde zur Weltstadt an diesem Abend im Gärtnerplatz-Theater. Kalckreuth Behaglichkeit. Neben ihm die ernste, dezent gekleidete Oma mit vielen Rüschen, die man rascheln hört. Dahinter in einem gemalten Boot die Kinder, und am Ruder Kurt Tucholsky, ein hübscher Junge mit verträum- ten Augen, in denen Skepsis und Melan- cholie wie in Knabenbildnissen der Roman- tiker nisten. Und dann sein Aufsatzheft. Schon mit 16 Jahren schreibt er in einer weiten, frei- gebigen Schrift:„Aufgabe des Menschen ist es, in einem heiteren Lebensgenuß, der in Leben und leben lassen ausklingt. wunsch- 10s glücklich zu sein.“ Da haben wir es schon, was Kurt Tucholsky auszeichnet: Toleranz, Harmonie und Genuß fähigkeit. Aber wie sehr hat die Umwelt diese Eigenschaften ge- und zerstört! Wie sehr haben ihn die Men- schen, die er so geliebt und so gezüchtigt hat, enttäuscht! Der Lehrer, der das Deutsch des Schülers Tucholsky fast immer mit mangelhaft zen- siert, schreibt in einer verdorrten Schreib- stubenschrift darunter, der Inhalt des Auf- satzes sei indiskutabel, jedoch müsse Kurt die Buchstaben, die zusammen ein Wort bil- den, unbedingt miteinander verbinden. Und dieser schlechte Schüler schrieb über 2000 geschliffene Feuilletons. Er traf stets das richtige Bild, fand immer das trefflichste Wort und verstand es, die ernstesten Dinge müt heiterer Miene zu sagen. Er war der Star der„Weltbühne“, für die er unter sei- nem Namen und unter vier Pseudonymen: Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser geschrieben hat. Er war ein besessener Arbeiter, ein Tüftler an sei- nem Stil. Er schrieb Chansons für die besten Kabarettisten, für Ernst Busch, Gussi Holl, Trude Hesterberg und Kate Kühl. Das Unrecht in der Welt, die Zukunft Deutschlands brachten ihn auf. Er ist in allem, was er geschrieben hat, Kritiker, Po- lemiker, Satiriker, Kämpfer und Prophet. Hinter seiner Heiterkeit kauert die Melan- cholie, hinter seinem Witz die Verzweiflung. Er ist ein verschämter Poet, der seine Ge- fühle nur zu gern mit Ironie übertüncht. Er lebte gegen seine Zeit und gegen seine Herkunft. Er liebte Deutschland und er haßte es, weil die Saat, die er schon lange vor 1933 wachsen hörte, auf deutschem Bo- den gedieh. Er kam aus dem Grohbürger- tum und geißelte es mit bitteren Satiren. Er eiferte gegen die Juden, die 1930 von Hitler sagten:„Lassen Sie doch den Mann!“ Er war Unteroffizier und glühender Pazifist. Er war Doktor beider Rechte und ritt die grimmigsten Attacken gegen die Justiz. Er tt unter chronischen Stirnhöhlenschmerzen und fühlte sich nicht zum heilenden Süden, sondern zum nebligen, kalten Norden hin- gezogen. Er war Berliner und emigrierte in eine schwedische Kleinstadt(Baedeker:„Hin- das, als Sommerfrische und Wintersport- platz besucht. Noch ein Tunnel“). Er war heimatloser Sozialist und verachtete Stalin, 1372 Fahrräder/ Von kurt fuchelble) Ein Polizeipräsidium 1 muffiger Kasten mit langen Korridoren, mit unzählig vielen Türen, und alle Zimmer sind schlecht gelüftet, die Leute sind unfreundlich und man ist froh, wenn man wieder draußen ist. Ausnahmen gibt es vielleicht. Eine Aus- nahme gibt es sicher: das ist das Polizei- präsidium in Kopenhagen. Ein bezauberndes Stück Architektur. Ein Riesengebäude, das zwölfeinhalb Millionen Kronen gekostet hat; sauber, sachlich, ein- fach und praktisch. Es hat einen kreisrunden Hof, der zum schönsten gehört, was man sich denken kann. Wenn, wie man mir erzählt hat, der Geist der Verwaltung ebenso ist wie diese Architektur.. glückliches Dänemark! Und in diesem Polizeipräsidium haben sie unten im Erdgeschoß die verlorengegan- genen Fahrräder eingesperrt. Da hängen sie. Kopenhagen, wie männiglich bekannt, ist die Stadt der Fahrräder; es soll Kopenhagener geben, die keines besitzen, aber das glaube ich nicht. Wenn die Kinder anderswo zur Welt kommen, schreien sie— in Kopenhagen klingeln sie auf einer Fahrradklingel. So viele Fahrräder gibt es da. Im Polizeipräsidium hängen 1372 Fahr- räder, alle mit dem Kopf nach unten, wenn das nicht ungesund ist! Alte und junge, fröh- liche und traurige, auch die Kinderabteilung: da hängt ein kleiner„Roller“, mit dem die Kinder spielen, und drei Motorräder sind auch da. Alles das wird monatlich einmal verauktioniert. das ist so ein „der seine Leute verrät“. Er war Emigrant und haßte die Emigranten, die„doitsche Kultur verkaufen“. Er gab sich salopp und kleidete sich elegant. Er wurde von seiner Umwelt in eine ständige verzweifelte Oppo- sition gedrängt. Er sah 1933 kommen. Er sagte es lange Voraus. Er behielt recht, und er wollte gar nicht recht behalten. Er verließ Deutschland, um nicht Zeuge und Mitschuldiger dessen zu werden, was er kommen sah. 1932 verklagte ihn die Reichswehr wegen Beleidigung. Er Wurde freigesprochen. Aber er war vom Ekel gepackt. Er schrieb nicht mehr. Er sah die Giftsaat aufgehen, und er trug von da an ein Gegengift bei sich. Er glaubte nicht daran, daß man das Regime in Deutschland überleben könne, und er wollte den Zeit- punkt selbst bestimmen, um ohne Aufsehen aus dieser Welt zu verschwinden. „Es geht mich nichts mehr an“, schrieb er 1933 verbittert aus Schweden.„Ich komme mir vor wie an den Strand gespült.“ Es ging ihm wie einem Arzt, der nicht mehr prak- tizieren darf und der seine Patienten ster- ben sieht.„Ich bin ein aufgehörter Schrift- steller.“ Als ihm die Schweden keinen Paß gaben, als er nicht mehr reisen konnte, als inn nach fünf Operationen die Stirnhöhlen- schmerzen wieder plagten, schrieb er einen letzten Brief an Arnold Zweig. Er klagte nicht die anderen, er klagte sich selbst an. Er sagte ein paar Sätze, die man jedem Deutschen ins Stammbuch schreiben möchte: „Nun ist mit eiserner Energie Selbsteinkehr am Platze. Nun muß auf die lächerliche Ge- fahr hin, daß es ausgebeutet wird, eine Selbstkritik vorgenommen werden, gegen die Schwefellauge— Seifenwasser ist. Nun muß — ich auch! ich auch! gesagt werden: Das haben wir falsch gemacht und das und das — und hier haben wir versagt. Und nicht nur: Die andern haben... sondern: wir alle haben.“ Das schrieb er am 15. Dezember 1935. Sechs Tage später, am dunkelsten Tag des Jahres, an dem es in Schweden nur ein paar Stunden hell wird, nahm er das Gegengift. In Göteburg wurde er eingeäaschert. Seine Nachrufe, in schlechtem Deutsch geschrieben, gespickt mit Beschimpfungen, Waren anders als er sie sich gewünscht hatte. Niemand schrieb von seinem„goldenen Her- zen und seiner eisernen Schnauze“. Und niemand in Deutschland sagte am abgeges- senen Abendbrottisch, sich die Ehe mit Zel- tungslektüre vertreibend:„Ach—!“ 1936 wurde seine Urne in Mariefred auf dem kleinen Friedhof, den er in seinem „Schloß Gripsholm“ so schön beschrieben hat, beigesetzt. Es geschah in aller Stille, weil man fürchtete, daß„Landsleute“ sein Grab schänden könnten. Im vergangenen Sommer haben wir ihn besucht. Es war am 21. Juni, und um elf Uhr Abends war es noch hell. Das Schloß Grips- „Ja, holen sich denn die Leute ihre Räder nicht ab?“—„Nein“, sagt der dicke Mann vom Präsidium,„viele nicht. Sie kaufen sich einfach ein neues. Ein Fahrrad, was ist denn das!“ In Kopenhagen scheint es den Wert eines Zahnstochers zu haben. Die langen Räume des Polizeipräsidiums, in denen die Fahrräder hängen, erinnern an einen Hundezwinger. Verlaufene Räder ich rühre eines an, leise dreht sich das Vor- derrad. wem gehörst du? Schade, daß Fahrräder nicht mit dem Schwanz wedeln können. So ein Rad bringt nachher auf der Auk- tion nicht viel ein, zwanzig Kronen etwa. Dafür kann man es schon wieder verlieren. Wenn man es nicht verliert, dann fährt man damit, und in Kopenhagen kann man sich für sein Fahrrad Luft kaufen. Wie bitte? Luft kaufen, ganz richtig. Der Fahr- radmann geht an eine automatische Pumpe, wirft fünf Oere hinein und pumpt sein Rad voll. Das trinkt und dann rollt es vergnügt weiter. So ein Land ist das. Da hängen sie. Alle an langen Gestellen, und sie sind doch so verschieden voneinan- der. Manche sehen zornig aus, manche heiter. manche schlafen. Man müßte Andersen bit- ten, hier einen Nachmittag lang herumzu- gehen— was gäbe das für ein hübsches Märchen! Da hängen sie. Sauber und freundlich ist es. praktsch und vernünftig eingerichtet. Schade, daß in den Staaten der Welt nicht „Fanny“ als Musical Im Münchener Gärtner- platz- Theater ist jetzt das musikalische Schauspiel „Fanny“ nach Marcel Pag- nols Marseiller Trilogie erstmalig Rerausgekom- men.(Siehe unseren heu- tigen Bericht.) Unser Bild zeigt aus der Inszenie- rung Willy Duvoisins die Trägerin der Titelrolle Christine Görner, mit Benno Kusche und Kurt Grosskurth. dpa-Bild holm mit seinen runden Türmen aus rotem Backstein sah aus, als bade es im Mälarsee. Wir dachten an seinen Satz:„Man besucht ja nur sich selber, wenn man die Toten be- sucht“, als wir an sein Grab gingen. Auf der schweren Granitplatte lag ein Strauß aus Wachsblumen. Er sah aus, als habe er ihn sich selbst geschrieben.„Alles Vergängliche ist nur Ein Gleichnis“ stand unter dem Na- men und den Daten auf der Platte, und dem schwedischen Steinmetzen war dabei noch ein Metzfehler unterlaufen. Wir dachten daran, wie sehr er, der jetzt 65 Jahre alt wäre, als Wachhund der Freiheit unserer wirtschafts wunderlichen Zeit fehlt, die so empfindlich gegen Kritik ist. Wir dachten an die hämischen Nachrufe, die namhafte deut- sche Schriftsteller 1936 für ihn geschrieben hatten, und in denen nicht einmal ein „Ach!“ klang. Wir standen an diesem Grab und verspürten ein Gefühl, das zwischen Zorn und Rührung lag. Uns war ziemlich jämmerlich zumute. Wir fanden es zum Heu- len, daß dieser Kurt Tucholsky das Regime nicht überlebt hat. Und dann fielen uns die Worte ein, die Tucholsky in„Schloß Grips- holm“ geschrieben hat, als er den Friedhof schilderte, auf dem er jetzt selber ruht: „Heul nicht—, die Sache ist viel zu ernst zum Weinen!“ Hans Bayer alles so gut funktioniert wie die Fundbüros. Es wäre eine Freude, zu leben. Hundert Me- ter weiter, im selben Haus, werden Men- schen aufbewahrt: Untersuchungsgefangene. Und das sieht denn gleich anders aus. Mit 1372 Fahrrädern ist eben leichter fertig zu werden als mit vier lebendigen Menschen. Wenn Sie aber nach Kopenhagen kom- men, dann versäumen Sie nicht, sich das Polizeipräsidium anzusehen. Man wird es Ihnen gern zeigen und Sie werden an Paris denken müssen: an jene staubige Festung auf der Cité, wo geronnener Angstschweiß an den Wänden klebt und wo man Ihnen einen Unterricht in französischer Unhöflich- keit gibt, einer sehr seltenen Sache, daher wird sie den Fremden auch zuerst gezeigt. Ja, Kopenhagen.. Ob Fahrräder schwim- men können? Es wäre ja denkbar, daß die 1372 eines Nachts ausbrächen, dann rollen sie mutterseelenallein durch die Stadt, an den Hafen, stürzen sich ins Wasser, durch- schwimmen die See, von der ich nie lernen werde, wie sie heißt: Kattegat oder Großer Belt oder Kleiner Belt, und dann fahren sie dahin, nach dem Festland, wo sie gleich in eine politische Kartei eingereiht werden. Am nächsten Morgen kommt der dicke Mann in den Fahradzwinger, findet ihn leer und kratzt sich hinter den Ohren. Am Abend sind alle Fahrräder wieder da: es hat ihnen drüben nicht gefallen. Das kann man keinem verdenken. Grüß Gott, Kopenhagen — 90 Bachs Weihnachtsorqtorium Nebgufföhrung in der Christuskirche Die biblische Erzählung von der Christ. geburt(freundlich umkreist von jubilie- renden Chören und farbig orchestrierten Chorälen, beziehungsreich ausgeschmückt mit innig empfundenen ariosen Sologesängen aus dem großen Bach'schen Kantatenschat⸗) füllt die ersten drei Abschnitte der in ihrer Gesamtheit sechsteiligen Riesenkomposition des„Weihnachtsoratoriums“ aus, das all- jährlich um die Zeit des Christfestes in Kirchen und Konzertsälen erklingt. Im Weih- nachtsmonat 1953 hörte man es in Mannheim gleich zweimal: von den Leipziger Tho- manern mit dem Gewandhaus- Orchester unter Günther Ramins Leitung und vom Mannheimer Bachchor mit dem Pfalz- orchester unter Leitung von Dr. Oskar Deffner, der nun das beliebte Werk am vier- ten Adventssonntag mit der nur in einigen solistischen Partien umbesetzten gleichen Musizier gemeinschaft aufs neue aufführte. Den Bericht des Evangelisten sang dies- mal Arthur Reinhard. Sein etwas schmäch⸗ tiger, doch kernig klingender, sehr hell ge- färbter Tenor stand dem erzählenden Part nicht übel an und wirkte fast wWie ein stimm⸗ liches Pendant zum festlienen strahlenden Glanz der hohen Bachtrompete(Solist Karl Reichert). In Inge Pfisterer-Jögel hat Dr. Deffner eine überragende Interpretin der solistischen Sopran-Partien gewonnen, eine Stimme von schönstem klanglichen Ebenmaß und makelloser Reinheit der Tongebung in allen Registern. Hohe musikalische Intelli- genz und innigste Empfindungskraft zeich- nen den Vortrag dieser Sängerin aus. Die Sätze des Engels„Fürchtet euch nicht, ich verkünde euch große Freude“ oder auch das Zwiegespräch zwischen Solo-Sopran und Solo-Flöte(Kurt Jähne) in der beweglichen Arie„Süßer Trost“ wird man nicht eben häufig in solcher Vollendung zu hören be- kommen wie hier,. Carla Moritz warme Alt- stimme und Hans Olaf Hudemanns, des Bas- sisten, vornehme Singart, ergänzten wieder- um das solistische Vokal-Quartett aufs beste. Der frisch und diszipliniert singende Bachchor machte seinem Namen wieder alle Ehre. Neben anderem gehörte der einer chorischen Sopran-Gruppe zugewiesene, vom Solobaß rezitativisch umrankte Choral„Er ist auf Erden kommen arm“ mit zu den schönsten Eindrücken des Abends. Wie stets, stützte das Pfalzorchester mit Konzert- meister Gerhard Richter(Violine) und Willy Schnell(Oboe) als Solisten die Aufführung Wirksam von der instrumentalen Seite her. Am Cembalo wirkte, wie früher schon, Elisa- beth Deffner, und den Orgelpart hatte Dr. Herbert Haag mit bewährter Sorgfalt über- nommen. C. O. E. Unter dem Tannenbaum/ von Theodor Storm 1. Fortsetzung „Onkel, ob du nicht kommen woll- test!“ sage ich, nachdem ich Atem geschöpft habe. Wollen wir uns noch einen Augen- blick setzen! erwidert er, indem seine Feder summierend über das Folium des aufge- schlagenen Hauptbuches hinabgleitet.— Mir Wird gamz behaglich zu Sinne, ich werde nicht ein bißchen ungeduldig; aber ich setze mich auch nicht; ich bleibe stehen und be- sehe mir die Englands- und Westindien- fahrer des Onkels, deren Bilder an der Wand hängen. Es dauert auch nicht lange, so wird das Hauptbuch herzhaft zugeklappt, das Schlüsselbund rasselt und: ‚Sieh sol, sagt der Onkel, fertig wären wir!“ Während er sein spanisches Rohr aus der Ecke langt, Will ich schon wieder aus der Tür; aber er hält mich zurück. Ah, wart! doch mal ein wenig! Wir hätten hier wohl noch so etwas mitzunehmen. Und aus einer dunkeln Ecke des Zimmers holt er zwei wohlversiegelte, geheimnisvolle Päckchen.— Ich wußte es Wohl, in solchen Päckchen steckte ein Stück eibhaftigen Weihnachtens; denn der Onkel natte einen Bruder in Hamburg, und er trat nicht mit leeren Händen an den Tan- nenbaum. So nie gesehenes, märchenhaftes Zuckerzeug, wie er mitten in der Bescherung noch mir und meiner Schwester auf unsere Weihnachtsteller zu legem pflegt, ist mir später niemals wieder vorgekommen.“ „Bald darauf steige ich an der Hand des Onkels die breite Steintreppe zu unserm Hause hinauf. Ein paar Augenblicke ver- schwindet er mit seinen Päckchen in die Weihnachtsstube; es ist noch nicht angezün- det, aber durch die halbgeöffnete und rasch Wieder geschlossene Tür glitzert es mir ent- gegen aus der noch drinnen herrschenden ahnungsvollen Dämmerung. Ich schliége die Augen, denn ich will nichts sehen, und trete in das gegenüberliegende, festlich erleuchtete Zimmer, das ganz von dem Duft der brau- nen Kuchen und des heute besonders fein gemischten Tees erfüllt ist. Die Hände auf dem Rücken mit langsamen Schritten geht mein Vater auf und nieder. Nun, seid ihr da?“ fragt er stehenbleibend.— Und schon ist auch Onkel Erich bei uns; mir scheint, die Stube wird noch einmal so hell, da er eintritt. Er grüßt die Großmutter, den Vater; er nimmt meiner Schwester die Tasse ab, die sie ihm auf dem gelblackierten Brettchen präsentiert. Was meinst du“, sagt er, indem er seinen Augen einen bedenklichen Aus- druck zu geben sucht es wird wohl heute ncht viel für uns abfallen!“ Aber er lacht dabei so tröstlich, daß diese Worte wie eine goldene Verheißung klingen. Dann, während in dem blanken Messingkomfort der Teekes- sel saust, beginnt er eine seiner kleinen Er- zählungen von den Begebenheiten der letzten Tage, seit man sich nicht gesehen. War es nun der Ankauf eines neuen Spazierstocks oder das unglückliche Zerbrechen einer Mundtasse, es floß alles so sanft dahin, daß man ganz davon erquickt wurde. Und wenn er gar eine Pause machte, um das bisher Erzählte im behaglichen Gelächter nachzu- genießen, wer hätte da nicht mitgelacht! Mein Vater nimmt vergeblich seine kritische Prise; er muß endlich doch mit einstimmen. Dies harmlose Geplauder— es ist mir das erst später klar geworden— war die Art, wie der tätige Geschäftsmann von der Tages- arbeit ausruhte. Es klingt mir noch lieb in der Erinnerung und mir ist, als verstände sdas jetzt niemand mehr.— Aber während der Onkel so erzählte, steckt plötzlich meine Mutter, die seit Mittag unsichtbar gewesen ist, den Kopf ins Zimer. Der Onkel macht ein Kompliment und bricht seine Geschichte ab; die Tür und die gegenüberliegende Tür werden weit geöffnet. Wir treten zögernd ein; und vor uns, zurückgestrahlt von dem großen Wandspiegel, steht der brennende Baum mit seinen Flittergoldfähnchen, seinen weißen Netzen und goldenen Eiern, die wie Kinderträume in den dunkeln Zweigen hängen.“ „Paul“, sagte die Frau, ‚und wenn wir ihn noch so weit herbeischaffen sollten, wir missen wieder einen Tannenbaum haben. Der arme Junge hat sich selbst einen Weih- nachtsgarten gebaut; er ist nur eben wieder fort, um Moos aus dem Eichenwäldchen zu holen.“ Der Amtsrichter schwieg einen Augen- blick.—„Es tut nicht gut, in die Fremde zu gehen“, sagte er dann,„wenn man daheim schon am eigenen Herd gesessen hat.— Mir ist noch immer, als sei ich hier nur zu Gaste, und morgen oder übermorgen sei die Zeit herum, daß wir alle wieder nach Hause müßten.“ Sie faßte die Hand ihres Mannes und hielt sie fest in der ihrigen, aber sie antwor- tete nichts darauf. „Gedenkst du noch an einen Weihnach- ten?“ hub er wieder an,„ich hatte die Stu- dentenjahre hinter mir und lebte nun noch einmal, zum letztenmal, eine kurze Zeit als Kind im elterlichen Hause. Freilich war es dort nicht mehr so heiter, wie es einst ge- Wesen; es war Unvergeßliches geschehen, die alte Familengruft unter der großen Linde War ein paarmal offen gewesen; meine Mut- ter, die unermüdlich tätige Frau, ließ oft mitten in der Arbeit die Hände sinken und stand regungslos, als habe sie sich selbst vergessen. Wie unsere alte Margret sagte, sie trug ein Kämmerchen in ihrem Kopf, drin spielte ein totes Kind.— Nur Onkel Erich, frellich ein wenig grauer als sonst, erzählte noch seine kleinen, freundlichen Geschichten, und auch die Schwester und die Großmutter lebten noch. Damals war jener Weihnachts- abend; ein junges, schönes Mädchen war zu der Schwester auf Besuch gekommen. Weißt du, wie sie hieß?“ „Ellen“, sagte sie leise und lehnte den Kopf an die Brust ihres Mannes. Der Mond war aufgegangen und beleuch- tete ein Paar Silberfäden in dem braunen, seidigen Haar, das sie schlicht gescheitelt trug, schmucklos in einer Flechte um den Schildplattkamm gelegt. Er strich mit der Hand über dies noch immer schöne Haar.„Ellen hatte auch be- schert bekommen“, sprach er weiter;„auf dem kleinen Mahagonitische lagen Ge- schenke von meiner Mutter und was von ihren Eltern von drüben aus dem Schwester- lande herübergeschickt war. Sie stand mit dem Rücken gegen den brennenden Baum, die Hand auf die Tischplatte gestützt; sie stand schon lange so; ich sehe sie noch“ und er ließ seine Augen eine Weile schwei⸗ gend auf dem schönen Antlitz seiner Frau ruhen—„da war meine Mutter unbemerkt zu ihr getreten; sie faßte sanft ihre Hand und sah ihr fragend in die Augen.— Ellen blickte nicht um, sie neigte nur der Kopf; plötzlich aber richtete sie sich rasch auf und entfloh ins Nebenzimmer. Weißt du es noch? Während meine Mutter leise den Kopf schüttelte, ging ich ihr nach; denn seit einem kleinen Zank am letzten Abend waren wir vertraute Freunde. Ellen hatte sich in der Ofenecke auf einen Stuhl gesetzt; es war kast dunkel dort; nur eine vergessene Kerze mit langer Schnuppe brannte in dem Zim- mer. Hast du Heimweh, Ellen?' fragte ich. Ich weiß es nicht!“— Eine Weile stand ich schweigend vor ihr., Was hast du denn da in der Hand?!— Willst du es haben?“— Es War eine Börse von dunkelroter Seide. Wenn du sie für mich gemacht hast“, sagte ich; denn ich hatte die Arbeit in den Tagen zuvor in ihren Händen gesehen und wohl bemerkt, wie Ellen sie, sobald ich näher kam, in ihrem Nähkästchen verschwinden ließ. Aber Ellen antwortete nicht und gab mir auch nicht ihr Angebinde. Sie stand auf und putzte das Licht, daß es plötzlich ganz hell im Zimmer wurde. Komm', sagte sie, der Baum brennt da, und Onkel Erich will noch Zuckerzeug bescheren! Damit wehte sie sich mit ihrem Schnupfttuch ein parmal um die Augen und ging in die Weihnachtsstube zu- rück, und als wir dann später àm Pochbrett saßen, war sie die Ausgelassenste von allen. Von meinem Weihnachtsgeschenk war weiter nicht die Rede.“——„Aber weißt du, Frau?“ — und er ließ ihre Hand los, die er bis da- hin festgehalten—„die Mädchen sollten nicht so eigensinnig sein; das hat mir da- mals keine Ruh' gelassen; ich mußte doch die Börse haben, und darüber—“ „Darüber, Paul.— Sprich nur dreist her- aus!“ 4 N 5 ö „Nun, hast du denn von der Geschichte nichts gehört? Darüber bekam ich nun auch noch das Mädchen in den Kauf.“ „Freilich“, sagte sie und er sah bei dem hellen Mondschein in ihren Augen etwas blitzen, das ihn an das übermütige Mädchen erinnerte, das sie einst gewesen,„freilich weil ich von der Geschichte, und ich kann sie dir auch erzählen; aber es War ein Jahr später, nicht am Weihnachts-, sondern am Neujahrsabend, und auch nicht hüben, son- dern drüben.“ (Fortsetzung folgt) gerausgeber. erlag, Dru ruckerel. V chefredakte gtenv.: Dr. „ Hertz- Ele eber: Feul Iokales: H. 8 , Koch; ſoserrz S021 „ Kimpinsk gtellv.: W. bank, Rhein- 0. Kom. La: annheim. 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