Nr. 20 —— ferausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Grog druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; politik: W. Hertz-Eichenrode; wirtschaft: F. O. weber: Feuilleton: W. Gulles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: r Felsen- C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: durchaus H. Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner; sprechen: stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. 2 Europ Bank, Rhein-Main-Bank, Stadt. Spark., hen ein- Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. er jemals Mannheim. Postscheck-Kto.: Karisruhe „Fleder- Nr. 80 016. Ludwigshafen) Rh. Nr. 26 743. den“, ger, Shen ha der“ dhens e Loh ö hat die Behren. gefeiert Unabhängige Zeitung Badens und der pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6 Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- bers, Hauptstr. 48, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Gregors, en Oper] Die Bitte des Generalresidenten um Trup- War kulipenverstärkungen wurde am Mittwoch in n bekanh-nwesenheit von Faure und hohen Militärs nach Bet: m Ausschuß zur Koordinierung nordafrika- Haus mitſrischer Angelegenheiten erörtert. Ueber das lendamm- Ergebnis der Besprechungen wurde nichts matischen veiter mitgeteilt, als daß man hauptsächlich a es ihm über militärische Dinge diskutiert habe. aterschiel] Frankreich unterhält zur Zeit in Nord- „ Weil ichſekrika 320 000 Soldaten, von denen die mei- m wir in ten bereits in Algerien stationiert sind. natürlich Aus verschiedenen Teilen Algeriens wur- Zenierun- den auch am Donnerstag Terrorakte und Zu- enfalls zu ich nach stuhl, das, t respek⸗ ch Waren, echtigung . Buechen,(dpa AP) Ein Transport mit 105 ogindto Umsiedlern aus den polnisch-verwalteten einem Er- feutschen Ostgebieten traf in den frühen gsstil derlorgenstunden des Donnerstag auf dem zum Uin- ſchleswig- holsteinischen Zonengrenzbahnhof die Opel uechen ein. Sie waren die ersten, die in nicht reilnodernen D-Zugwagen mit Schlafabteilen Bei der Uebergabe des Transportes ver- cherte ein Vertreter des polnischen Roten ist Walzztreuzes einem Beauftragten des DRK- zen seinezbuchdienstes, daß die in Warschau zwischen gedachſem Präsidenten des Deutschen Roten dem Geissreuzes, Dr. Weitz, und dem polnischen u Felsen üdten Kreuz getroffene Vereinbarung ein- igt gleieh zebalten werde, Danach sollen monatlich s Drama dis zu 1000 Deutsche in die Bundesrepublik Hauspielgumgesiedelt werden. Der nächste Transport ste Detel ird voraussichtlich Anfang Januar ein- zestik unf kekfen. 1 Wenige Von den am Donnerstag eingetroffenen netten debmsiedlern stammen die meisten aus Ober- sik gewisind Niederschlesien. Auch viele Jugend- iche befanden sich in dem Transport, mit agern de dem ferner zwei Westberliner Kaufleute eiben, durückkehrten, die 1950 in Ostberlin ver- ohnt sichlaktet und später wegen„politischer Ver- m Miglin ehen“ zu 25 Jahren Zwangsarbeit in der DDR weidowietunion verurteilt worden waren. Viele Vert ma fer Umsiedler hatten ihre Aussiedlung vor enfreiheieben Jahren beantragt. Sie konnten fast 2s Hauselle ihre Möbel und den übrigen Hausrat te es ihl ichtig ge. inäre ge. tigen Tage t höchst t sich im SEPD-amt Buenos Aires.(dpa) In Paraguay ist in er promp fer Nacht zum Donnerstag ein Militärauk- kast all and ausgebrochen. Da seit Mitternacht mmer das-feine Verbindungen mehr zu den Nachbar- „ und Fele aaten bestehen, läßt sich kein genaues Bild icht, ohne ber die Entwicklung der Ereignisse gewin- Sein Haus dem Eiser- m könnte. t geistig. aenreuthel — ͤ—T—ͤM und dun- 1 verschie- dengestell. mwammen vor den ne Herren Puder und lagen di ne schar! paar bunt cht fehle eckter; el .— 54055 75 Tagen auß Freude, dien. Die Revolte begann bei einem Kaval- terer Zeilftieregiment in der Hauptstadt Asuncion nun habenſd in einer nahegelegenen Garnison. In ten Herbelen Straßen der Hauptstadt soll es zu hef- zen Kämpfen gekommen sein. Nach unbe- hren Mann tigten Berichten entstanden die Unruhen, h, auf dem, Präsident General Alfredo Stroessner die rmleuchtel haftung des Präsidenten der Zentral- schert. 3 k, Epifanio Mendez Fleitas, einer füh- angte. 925 aden Persönlichkeit der Colorado-Partei, en rue ordnete. Es ist allerdings noch unklar, ob n 1 7 endez Fleitas, der angeblich zusammen icher 85 idem Arbeitsminister das Komplott gegen 9215 1 c dessner organisiert hat, tatsächlich ver- selbst, war tet wurde. Präsident Stroessner gehört Vaters e achtalls der Colorado-Partei an, die als gewandt 5 Partei in Paraguay zuge- etwas. Die 88 prannten stand der eihnachts⸗ Decke des 1 Tannen- festes Auch zung rolgt) Mendez Fleitas spielte eine führende Rolle dem Militärputsch im Mai 1954, durch first wurde. Die Wahlen, die 3 Monate spä- Estattkanden, brachten Präsident Stroess- ban die Macht. Seine Gegner warfen ihm al er spiele mehr und mehr die Rolle eines n Staatspräsident Federico Chaves ge- Algier.(AP) Der französische Generalresident in Algerien, Jacques Soustelle, hat die französische Regierung um 60 000 Mann Verstärkungen zur Niederschlagung der wachsenden Aufstandsbewegung gebeten, wie er am Donnerstag bekanntgab. Gleichzeitig wurde in Paris mitgeteilt, daß Minister präsident Faure seinen führen- den Mitarbeiter Jacques Duhamel nach Algerien entsende, wo er mit Soustelle die Lage besprechen und innerhalb einer Woche in Paris Bericht erstatten soll. sammenstöge zwischen französischen Trup- pen und Aufständischen gemeldet, bei denen eine noch unbekannte Zahl von Menschen ums Leben kam. Am Vortag waren min- destens 89 Tote gemeldet worden. Die Lage in Algerien wird durch die Tat- sache kompliziert, daß die französische Re- gierung durch die bevorstehenden Parla- mentswahlen am 2. Januar an entscheiden- den Aktionen gehindert wird. Gleichzeitig haben die Nationalisten ihre Terrorakte ver- stärkt und in Flugblättern zu einer noch umfangreicheren Terrortätigkeit zu Weih- Aus Polen kamen 105 Umsiedler Auch 38 Zwangsangesiedelte aus der Sowjetunion kehrten heim mitnehmen. Bargeld mußten sie in Stettin in Waren umsetzen. Der Vertreter des DRK-Suchdienstes teilte mit, daß neuerdings auch Deutsche aus den polnisch verwalteten Gebieten in drin- genden Fällen Angehörige in der Bundes- republik besuchen dürfen. Solche Reisen werden, wie schon umgekehrt Besuchsreisen von Verwandten nach Ostdeutschland, durch die polnische Militärmission in Westberlin vermittelt. Seit Beginn der vor einem Jahr zwischen dem Deutschen und dem polnischen Roten Kreuz vereinbarten Umsiedlungsaktion sind jetzt acht Transporte mit insgesamt 739 Frauen, Männern und Kindern aus den Ost- gebieten in der Bundesrepublik angekom- Men. Mit dem fahrplanmäßigen Inter zonenzug trafen am Donnerstag in Helmstedt sechs Männer, 17 Frauen und 15 Kinder ein, die in der UdSSR zwangsangesiedelt worden waren. Sie waren seit dem 30. November unter- wegs. Ueber zwei Wochen mußten sie im Lager Fürstenwalde(Sowjetzone) zubrin- gen. Einige dieser Umsiedler waren 1945 aus dem Posener Gebiet, aus dem Warthegau und aus Königsberg in die Sowjetunion ver- schleppt worden, wo sie im Gebiet von Le- ningrad, im Kasakstaner Gebiet und in Si- birien zur Arbeit eingesetzt wurden. Meh- rere Umsiedler stammen aus Bessarabien und Galizien. Sie alle hatten sich seit Jahren um die Umsiedlung nach Westdeutschland be- müht. Putschversuch in Paraguay Kommen die Rebellen aus peronfreundlichen Kreisen? Diktators. Die Unzufriedenheit führte am 25. Januar dieses Jahres schon zu einer Verschwörung von Mitgliedern der Colorado- Partei und einer Gruppe von Offizieren. Nach einer der neuesten Funkmeldungen aus Buenos Aires ist Präsident Stroessner je- doch völlig Herr der Lage. Diplomatische Kreise in Washington beurteilen die Vor- gänge in Paraguay als einen Versuch peron- freundlicher Kreise. den Präsidenten Stroess- ner aus seiner Stellung zu verdrängen, da er ihren Zielen im Wege steht. Stroessner selbst war zwar mit Peron befreundet, aber er ver- trat nicht die gleichen ideologischen Gedan- ken wie Peron und wie eine extreme Gruppe innerhalb der Colorado-Partei. Bedrohliche Lage in Algerien Französischer Generalresident fordert erhebliche Truppenverstärkungen an nachten und während der Wahlperiode auf- gerufen. In Paris haben die alarmierenden Be- richte über die sich verschärfende Agitation der Aufständischen in Algerien größte Be- unruhigung ausgelöst. Geheimberichte, die bei den französischen Regierungsstellen ein- gehen, sprechen von einem bedrohlichen An- wachsen des Waffenschmuggels von Libyen her sowie vom Einschleusen zahlreicher Sa- botagespezialisten, die angeblich mit Fall- schirmen im Unruhegebiet von Constantine Abspringen. i Arabische Finanzhilfe für Jordanien antibritisch gedacht Kairo(dpa). Ein ägyptischer Plan, Jorda- nien durch eine gemeinsame arabische Finanzhilfe als Ersatz für die bisher von Eng- land gewährte Unterstützung von der Teil- nahme am Bagdad-Pakt fernzuhalten, nimmt augenscheinlich festere Gestalt an. Am Don- nerstagmittag flogen der ägyptische Ober- befehlshaber, Hakim Amer, der Chef der Operationsabteilung, General Jussuf, und der Auhßenminister, Mahmud Fauzi, nach Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, um mit Kö- nig Saud zu beraten. Fraglich ist allerdings noch, ob Jordanien mit der von Aegypten genannten Summe von rund acht Millionen Pfund(etwa 100 Millionen Mark), zufrieden- gestellt wird, da England bei einem Beitritt Jordaniens zum Bagdadpakt eine höhere Finanzhilfe in Aussicht gestellt hat. Die Moskauer„Prawda“, das Organ der sowjetischen KP, setzt sich am Donnerstag für den„selbstlosen Kampf des jordanischen Volkes gegen die imperialistischen Kolonial- herren“ ein,„die Jordanien in den berüch- tigten Bagdad- Pakt hineinzumanövrieren suchen. In dem Artikel heißt es:„Jordanien in diesen Militärblock einzubeziehen ist gleichbedeutend damit, den Dolch zum Stoß Segen die Nachbarländer Jordaniens anzu- setzen“. Aegypten meldet Grenzzwischenfall (P). Israel wurde von Aegypten am Don- nerstag der erneuten Verletzung ägyptischen Hoheitsgebietes beschuldigt. Nach ägyptischer Darstellung überflogen am Mittwoch und Donnerstag zwei israelische Flugzeuge das Gebiet von Gaza und drehten erst nach hef- tigem Flakbeschuß wieder ab. Aegypten hat bei der gemischten Waffenstillstandskommis- sion gegen den Vorfall protestiert. 5 Der Oberste Sowjet tritt erst am Montag zusammen London(AP). Die Sondersitzung des Ober- sten Sowjiet, die ursprünglich heute, Freitag, stattfinden sollte, ist nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks auf Montag(2. Weih- nachtsfeiertag) verschoben worden. Ein Grund für die Verschiebung wurde nicht mitgeteilt. Die Einberufung des Obersten Sowjets zum 23. Dezember war am 2. Dezember bekannt- gegeben worden. Westliche Diplomaten in Moskau glauben, daß die Sitzung einberufen wurde, damit Bulganin und Chruschtschew den Mitgliedern des Parlaments einen Be- richt über ihre Reise nach Indien, Burma und Afghanistan geben können. Die beiden Poli- tiker kehrten erst am Mittwoch nach Moskau zurück. Möglicherweise wollte man ihnen durch die Verschiebung mehr Zeit zur Aus- arbeitung ihrer Reden geben. Die letzte Son- dersitzung des Obersten Sowjets fand im August statt. Auf ihr berichtete Ministerprä- sident Bulganin über die Konferenz der Re- gierungschefs der vier Großmächte in Genf. 2 Der Kampf der Zyprioten gegen die britische Herrschaft auf inrer Insel findet immer wieder auf dem griechischen Festland seinen Niederschlug. Unser Bild zeigt die Auflösung einer Ansammlung von Studenten, die in Athen gegen die Maßnahmen des britischen Generalgouverneurs auf Zypern, Sir John Harding, demon- Strierten. Inzwischen kat sich in London der Generalrat der britischen Gewerkschaften fur das Recht der Zyprioten auf Selbstbestimmung und die Schaffung einer gesetegeben⸗ den Körperschaft ausgesprochen. Mit den gewählten Vertretern der Insel könne mun britischerseits weiter über den Status Zyperns verhandeln. Bild: AP Die Postgewerkschaft lehnt ab Das Angebot des Ministeriums erscheint ihr nicht diskutabel Frankfurt.(AP) Die Verhandlungen zwi- schen der Deutschen Postgewerkschaft und dem Bundespostministerium über die Er- höhung der Löhne für die Arbeiter der Bundespost sind am Donnerstag in Bonn gescheitert. Wie die Gewerkschaft in Frank- kurt mitteilte, habe die Verhandlungskom- mission der Postgewerkschaft das Angebot des Ministeriums, die Ecklöhne vom 1. Ja- nuar an um 10 Pfennig zu erhöhen und die Laufdauer des Lohntarifs bis zum 31. März 1957 festzusetzen, nicht annehmen können, Auch im Stein kohlenberg bau an der Ruhr und im Aachener Revier stehen Lohnverhandlungen kurz bevor. Sie werden voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres aufgenommen werden, teilte der Unterneh- mensverband Ruhrbergbau am Donnerstag in Zwischen Gesfern und Morgen Ein deutsch- italienisches Kriegsgräberab- kommen wurde am Donnerstag in Bonn von Staatssekretär Hallstein und dem italieni- schen Botschafter Grazzi unterzeichnet. Es regelt die Unterhaltung der italienischen Kriegsgräber in Deutschland und der deut- schen Kriegsgräber in Italien. Obwohl die Ratifizierung durch die Parlamente noch aussteht, wird die praktische Arbeit bereits am 6. Januar beginnen. Kürzere Arbeitszeit, Angleichung der Landarbeiterlöhne an die vergleichbarer gewerblicher Arbeiter und Beseitigung der Sonderregelungen im Arbeits- und Sozial- recht sind die wichtigsten Forderungen der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forst- Wirtschaft in einem Aufruf zum Jahres- Wechsel. Professor Bruno Gleitze, Mitarbeiter im Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Gewerkschaften, wird voraussichtlich in Kürze aüf seinen Posten zurückkehren. Wie aus Kreisen des DGB bekannt wurde, lie- gen gegen Gleitze, der zusammen mit dem Leiter des Instituts, Dr. Agartz, beurlaubt worden war, keine Gründe mehr für eine Beurlaubung vor, nachdem sich die von Agartz vorgelegten Briefe über eine angeb- liche Verbindung Gleitzes mit der SED als Fälschungen erwiesen hätten. Fünf neue Mitglieder wurden in das Or- denskapitel der Friedensklasse des Ordens Pour le merite für Wissenschaftèn und Künste berufen, Es sind dies der französische Philosophiehistoriker Etienne Gilson, der Direktor des Stockholmer Museums für ost- asiatische Kunst, Bernhard Karlgren, der Gräcist Sir Gilbert Murray, der Naturwis- senschaftler Sir Henry Hallet Dale, beide aus England, und der Maler Kokoschka. Der 150 000. Flüchtling dieses Jahres aus der Ostzone und Ostberlin ist am Donners- tag in Westberlin registriert worden. Der Flüchtlingsstrom war bis zum Oktober 1955 ständig angestiegen. Seither ist jedoch be- sonders die Jugendflucht zurückgegangen. Ihren Besuch in Nordkorea hat die so- Wjetzonale Regierungsdelegation unter Füh- rung von Ministerpräsident Grotewohl ab- geschlossen und reist jetzt über China wie- der nach Ostberlin zurück. Zu einer privaten Unterredung wurde Bundesaußenminister Heinrich von Bren- tano am Donnerstag in Rom von dem ita- lienischen Minister präsidenten Segni emp- kangen.— Bundesarbeitsminister Storch ist am Donnerstag nach einem fünftägigen Auf- enthalt in Rom, in dessen Verlauf er das deutsch- italienische Abkommen über die Beschäftigung italienischer Saisonarbeiter unterzeichnete, nach Bonn zurückgereist. Ein englisches Flugzeug ist am Donners- tag bei Düsseldorf-Ratingen abgestürzt. Hie drei Besatzungsmitglieder der Maschine, die auf dem Flughafen Lohausen englische Mi- litärurlauber abholen sollte, kamen dabei ums Leben. 8 Bei der Entwicklung von Atomenergie für friedliche Zwecke werden Indien und Großbritannien auf Grund eines eben ge- * troffenen Uebereinkommens eng zusammen- arbeiten. Britische Atomenergiebehörden Werden Indien unter anderem angereichertes Uran für einen in Bombay in Bau befind- lichen Reaktor liefern. Eine Note an die USA hat die indische Regierung wegen der amerikanisch-portugie- sischen Erklärung über die„portugiesischen Provinzen im Fernen Osten“ gerichtet. Nehru erklärte dazu, es sei klar, daß in dieser Er- klärung auch Goa zu diesen Provinzen ge- zählt wurde. Er gab keine Einzelheiten über den Inhalt der Note bekannt. Einen Studienbesuch in der Sowjetunion unternehmen auf Einladung des Obersten Sowjets eine Gruppe persischer Parlamenta- rier. Dem Besuch kommt eine besondere Be- deutung zu, da die Sowjets im Herbst Pro- testnoten an die Regierung in Teheran wegen des Beitritts zum Bagdad-Pakt gerichtet hat- ten. Persien hatte die Noten zurückgewiesen. Der Belagerungszustand, der Ende No- vember über Brasilien verhängt wurde und am 25. Dezember zu Ende gehen sollte, wurde von der Regierung um 30 Tage verlängert. Als Grund wurde das Ausbleiben einer poli- tischen Beruhigung im Lande angegeben. Angehörigen der argentinischen Streit- kräfte wurde es von der provisorischen Re- gierung verboten, sich bei den kommenden Wahlen als Kandidaten für den Posten des Staatspräsidenten oder des Vizepräsidenten sowie für die Aemter von Gouverneuren oder deren Vertreter aufstellen zu lassen. Essen mit. Die Tarifverträge im Steinkohlen- bergbau laufen noch bis Mitte nächsten Jah- res, doch wurde in zahlreichen Besprechungen zwischen dem Unternehmens verband, der 18 Bergbau und dem Wirtschaftsministerium von Nordrhein- Westfalen die auch von Un- ternehmerseite anerkannte Notwendigkeit herausgestellt, Aenderungen dieser Verträge schon vor Beendigung ihrer Laufzeit vorzu- nehmen. Dabei sollten bis zur Erörterung von Einzelheiten die Auswirkungen der Lohnbe- wegung in der eisenschaffenden Industrie Nordrhein- Westfalens abge- wartet werden. Kommunale Lehrlinge erhalten mehr Geld Die Vergütungen für Lehrlinge in den kommunalen Stellen im Bundesgebiet wer- den vom 1. Januar 1956 um etwa 12 Prozent erhöht. Dies wurde am Mittwoch in Bonn von der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Trans- port und Verkehr mit der Vereinigung kom- munaler Arbeitgeberverbände, der Tarifge- meinschaft deutscher Lander und dem Bund vereinbart. Bei den Verhandlungen wurde außerdem erreicht, daß die Erziehungs- beihilfen für alle Lehrlinge und Anlern- linge bei den Ländern ab 1. Januar 1956 mo- natlich um 5 Mark, Beim Bund rückwirkend ab 1. Oktober 1955 um 10 Mark und bei der Wasserbauver waltung des Bundes um 15 Mark erhöht werden. 172000 Bundesbürger Wollen Berufssoldaten werden Bonn.(dpa AP) Das Bundesverteidigungs- ministerium gab in seinem Jahresbericht be- kannt, daß sich bisher 172 000 Männer für den aktiven Dienst in den neuen Streitkräf- ten der Bundesrepublik beworben haben. Davon sind 44 000 ehemalige Offiziere, 98 000 ehemalige Unteroffiziere und 30 000 Unge- diente. Bisher sind nach den Angaben des Ministeriums etwa mehr als 2500 Bewerber geprüft worden. Nicht ganz zehn Prozent Wurden als„ungeeignet“ abgelehnt. Die neuen deutschen Streitkräfte müssen nach Ansicht des CDU-Bundestagsabgeord- neten Bausch eine Volksarmee unter dem Oberbefehl des Bundeskanzlers sein. In einem Vortrag über den Süddeutschen Rund- Funk betonte Bausch, der dem Sicherheits- ausschuß des Bundestages angehört, das Grundgesetz kenne nur ein Exekutivorgan, nämlich die Bundesregierung. Die de-facto- Gewalt über die Armee werde hiernach beim Bundeskanzler und bei der Bundesregierung liegen miissen. Sette 2 MORGEN — Freitag, 23. Dezember 1955/ Nr. 205 MDE Kommentar * 2 Freitag, 23. Dezember 1955 Sorin ist da Sowjetbotschafter Sorin ist am Dienstag in Bonn eingetroffen. Sein Amt wird er Anfangs Januar antreten. Ein deutscher Bot- schafter für Moskau ist allerdings noch im- mer nicht bestimmt. Sowohl in der wochenlangen Verzögerung der Anerkennung Sorins wie auch in dem Hin und Her um die deutsche Vertretung im Sowietreich muß man doch wohl eine ge- Wisse Entschlußlosigkeit der Bonner Regie- rungszentrale erkennen. Unbehagen einer- seits über ein politisches Geschäft, dessen Tragweite offenbar noch nicht abzusehen ist, wie das spekulative Verhalten gewisser Kreise andererseits kann doch wohl kaum Als genügende Entschuldigung staatsmänni- schen Schwankens hingenommen werden. Selbst wenn Botschafter Sorin soviel Ehre angetan werden sollte, daß er in Ueberschät- zung seiner vorwiegend repräsentativen Aufgabe mit einem drohenden Hannibal vor den Toren Roms verglichen wird, mit einer Strategie des Zauderns werden Tatsachen nicht aus der Welt zu schaffen sein. Diese Tatsachen sind so geartet, dag sie für uns zwingend sind, weil Adenauer als Regie- rungschef sein Wort verpfändet, anderer- seits eine europäische Beruhigung ohne An- erkennung gewisser Realitäten nicht gefun- den werden kann. Selbstverständlich ist es bedauerlich, wenn Kriegsgefangene dabei als Handelsware und moralische Unemp- findlichkeit als Münze dienen müssen. Ob man dabei gleich von trojanischen Pferden ächzen soll, bleibt reine Geschmacksfrage. Schließlich ist eine ausländische zumal eine sowjetische Botschaft kein strittiges Gebilde, sondern die eindeutige Vertretung einer fremden Macht mit allen ihren Auswirkun- gen. Welche Behörde wäre wohl im Zweifel über den Charakter solcher Institutionen und Wieviel Argusaugen werden da beschäftigt, um durch die Wand der diplomatischen In- tegrität hindurchzuschauen. Selbst wenn einzuräumen ist, daß eine Botschaft staatsmännische Geheimnisse dek- ken und betreiben kann, sie ist am Ende nur legales ausführendes Organ und weni- ger gefährlich als manche Organisation, die micht den Schutz der Unverletzbarkeit ge- nmiegt. Jedenfalls besteht kein Grund, die Dinge tragischer zu sehen als sie sind. Außerdem, wo ist die Konsequenz? Die Sowjets haben sich beeilt, uns ihren Bot- schafter zu schicken. Wir aber lassen die Chance ungenützt, Westdeutschland und seine Bürger in Moskau zu vertreten. Ge- Wig, es wird nicht einfach sein, den rechten Mann zu finden, der weder so belastet ist, daß er dem Kreml nicht behagt, noch 80 unbelastet, daß er nicht wüßte, was das Spiel bedeutet. Der größte Teil unserer Ost- sbezlalisten ist verbraucht. Vorurteile und Kurzsichtigkeit haben bewirkt, daß eine neue Elite ostkundiger Gewührsleute nicht Herangebildet wurde. Oder sollte Bonn in letzter Verlegenheit darauf ausgehen, im Geiste Rübbentrops Figuren auszusenden, auf die man weder hören will noch braucht? Es wäre sehr bedauerlich, denn es würde uns abermals kläglich isolieren und von der Welt abschneiden. Bonn sollte Entschlüsse kassen, auch wenn sie nicht immer hundert- Prozentig befriedigen. Jeder Botschafter ist schließlich besser als kein Botschafter. Keine Vertretung bedeutet nämlich Heraus- forderung und Feindschaft, und diese kön- nen wir uns nicht leisten. Das Atom bewegt uns Bundesminister Strauß ist sicherlich ein Mann von überschüssiger Energie. mhm die Atombetreuung aufzubürden, war wohl ein ebenso ausgeklügelter wie gutgefaßgter Ge- danke. Einerseits wird er hier mit seiner übersprudelnden Lebendigkeit kaum politi- sches Porzellan zerschlagen können und andererseits wird er der Bedächtigkeit der forschenden Wissenschaftler jenen Elan bei- steuern, der nötig ist, um jenen Vorsprung einzuholen, den unsere Umwelt in Sachen Atombeherrschung und-entfesselung ge- nießt. Es ist nicht anzunehmen, daß Atom- Mehrzahl der Zeitgenossen verschlossen blei- ben. Seine Angelegenheit ist aber auch gar nicht die Lösung der Welträtsel, sondern die Organisation praktischer Verwendung von Forschungsresultaten, beziehungsweise die Organisation der Forschung selbst. Also vorwiegend ein verwaltungsmännisches Un- ternehmen. Wie es scheint, beabsichtigt er den Stier bei den Hörnern zu packen und durch Ausarbeitung eines Fünfjahresplanes die störrische Materie zu bewältigen. Die Aufgabe ist nicht einfach. Schließlich handelt es sich ja nicht nur darum, in fünf Jahren die versäumten zehn Jahre im Doppel- schritt zurückzulegen, sondern zugleich die unaufhaltsam weitereilende Forschung und Verwertung einzuholen. Eine fünfundz wer- zigköpfige Körperschaft von Wissenschaft- lern und Praktikern aller Fakultäten soll dieses Werk leiten und vorwärtstreiben. Die Vielzahl der Unterausschüsse, an deren Bil- dung gedacht ist, beweist allein schon, wie ungeheuer vielseitig das Unternehmen Strauß im Grunde ist. Dabei ist zu bedenken, daß dem Minister Strauß eine Arbeit in die Hand gegeben wurde, die in zehn Jahren unser ganzes in- dustrielles aber auch soziales und Kulturelles Zusammenleben restlos verändern kann. Keine Kraft in unserer tausendjährigen europäischen Geschichte birgt soviel revolu- tionäre Energie in sich wie eben das auf- gebrochene Atom. Wer sich vergegenwärtigt, Wie umwälzend etwa das Schießpulver oder die Energie des Dampfes, der Elektrizität oder des Oels gewirkt haben, der wird wis- sen, was uns bevorstehen mag. Dabei geht es um mehr als bloß um neue technische Möglichkeiten. Es geht um Sein und Nicht- sein. Der Krieg hat nämlich das zerberstende Atom geweckt. Es wird nun darauf ankom- men, das Atom nicht nur zu entwickeln, Sondern auch zu zähmen. Ob Franz Josef Strauß der Mann ist, dem die Zähmungs- arbeit gelingen wird, das allerdings wissen wir nicht, denn oft genug glänzte er in der Parlamentsarbeit gerade durch seine Unge- zähmtheit. Nun steht er ja glücklicherweise nicht allein. Köpfe wie Hahn und Heisen- berg werden kaum für Husarenstreiche ein- zunehmen sein. Insofern mag die Gefahr ein- seitig militärischer Entwicklung des Atom- ministeriums nicht ganz so groß sein. Im- merhin, so sehr wir die Energie des neu- gebackenen Atomministers schätzen, wir werden nicht umhin können, ihm immer wieder auf die Finger zu schauen. Dr. Karl Ackermann Wer rußt oder stänkert 5 Soll zahlen Die Verschmutzung der Luft raubt dem Ruhrrevier jährlich hundert Sonnenstunden Düsseldorf, im Dezember In seiner letzten Sitzung vor Weihnach- ten hat der nordrhein- westfälische Landtag die Landesregierung aufgefordert, Maßnah- men zur Reinhaltung der Luft einzuleiten. Die Messungen des Verunreinigungsgrades der Luft, die vereinzelt schon über den Industriestädten des Ruhrreviers vorgenom- men wurden, sollen gesammelt und andere Gemeinden, in denen das ebenso nötig Wäre, sollen dazu angehalten werden, Mes- sungen vorzunehmen. Internationale For- schungsergebnisse, wie sie das Mellon- Institut in Pittsburg erzielt hat, seien aus- zuwerten, und auch Landesmittel müßten eingesetzt werden, um„die Möglichkeiten zur Verbesserung der technischen und wirt- schaftlichen Bedingungen in bezug auf die Reinhaltung der Luft in Industriegebieten zu erforschen“. Und schließlich soll die Lan- desregierung die rechtliche Situation für eventuelle gesetzliche Maßnahmen prüfen. „Einmütigkeit besteht darüber, daß“, 80 heißt es in der Vorlage,„die bisherigen ge- setzlichen Mittel nicht ausreichen, um eine erfolgreiche Entwicklung zur Reinhaltung der Luft einzuleiten. Wenn irgendein Land der Bundesrepublik berufen ist, eine über- zeugende Initiative zu ergreifen, damm ist es das Land Nordrhein- Westfalen“. Die„Entstänkerung“ ist ein ernstes Pro- blem. Jüngste Schätzungen besagen, daß über dem Bundesgebiet jährlich rund eine Million Tonne Staub und Ruß niedergehen, eine Menge, mit der man etwa 350 000 mitt- lere Lastwagen beladen könnte. Ueber Paris sind es pro Jahr 13 500 Tonnen Schmutz und allein 22 000 kg Schwefelsäure aus den giftigen Dämpfen der Fabriken und Hochöfen. Jedes Industriegebiet, ja jede Großstadt, kennt diese Plage. Sie ist mehr als das, sie ist eine Gefahr für Gesundheit und Entwicklung der Betroffenen. Ueber dem Ruhrrevier gehen, so hat man errech- net, jährlich rund 100 Sonnenstunden durch Staub, Ruß und Dämpfe verloren. Es gibt seit langem keéinen Streit mehr darüber, daß gegen die Verunreinigung der Luft etwas getan werden muß. Aber das Wie macht noch Schwierigkeiten,. So weiß man bei uns bis jetzt immer nicht genug Australier suchen Sicherheit vor Asien Bei der letzten Wahl war die Labour-Partei wiederum Verlierer Von unserem Mitarbeiter Christian Adler Nur neun Millionen Menschen leben in Australien, das flächenmäßig so groß ist wie die Vereinigten Staaten mit ihrer zwanzig- mal höheren Bevölkerungsdichte. Diese „Handvoll“ Australier hat in Parlaments- wahlen dem liberalen Ministerpräsidenten Menzies ein eindeutiges Vertrauensvotum ausgestellt. Erneuter Verlierer ist die seit 1949 in der Opposition stehende Arbeiter- Partei hinter Dr. Herbert Evatt, dem mam jede australische Regierung das 8 5 sichtigen erhebliche pro- kommunistische Tendenzen nachsagt. 0 Die neuere innenpolitische Entwicklung Australiens gleicht stark derjenigen Eng- lands. In der immer noch nicht recht ferti- gen Bundeshauptstadt Canberra amtierte Während des letzten Krieges eine liberale Regierung, die 1946 von den Labour-Leuten abgelöst wurde. 1949 errangen die Liberalen Abermals eine knappe Mehrheit, die sie auch 1954 behaupten konnten. Die oppositionelle Arbeiter-Partei meinte damals, Menzies ver- danke seine Bestätigung durch den Wähler nur der propagandistischen Ausschlachtung des Uebertritts des ehemaligen russischen Botschaftssekretärs und Leiters der sowijeti- schen Spionage in Australien, Wladimir Petrow. Vor der jetzigen Wahl, die mit Zu- stimmung der Opposition um eineinhalb Jahre vorverlegt worden war, glaubte Dr. Evatt, das Untersuchungsergebnis zum Fall Petrow nicht mehr fürchten zu müssen. Seine Niederlage war noch eindeutiger als im Frühjahr 1954. Es gibt zwei Ursachen für den in seiner Höhe überraschenden liberalen Wahlsieg: die Petrow- Affäre und die unlängst erfolgte endgültige Spaltung der Arbeiter-Z Partei. Im Zusammenhang mit der Petrow- Affäre dürfte Dr Evatt übersehen haben, daß die gegenüber den angeblichen und wirklichen Gefahren aus Asien gierig aufgenommen ha- ben. Eine Labour- Politik, die das bei der Formulierung der Grundsätze einer Koexi- stenz mit dem kommunistischen Asien unge- nügend berücksichtigte und dazu noch eine Verminderung der Verteidigungsausgaben forderte, mußte vielen Wählern als fragwür⸗ dig erscheinen. Ohne Zweifel muß künftig derte europäische Element berück das in wenigen Jahren ein Fünftel der etwa 5,5 Mill. Wahlberechtigten stellen wird. Für die erneute Niederlage der bisher meistens regierenden Arbeiter-Partei ist, wie schon gesagt, auch die Spaltung in den eige- nen Reihen mit schuld gewesen. Aehnlich wie 1930 unter Macdonald in England, split- terten bisher dreimal erhebliche Teile von der Partei ab: 1916, 1931 und vor knapp einem Jahr ein unter irisch- katholischem Einfluß stehender rechter Flügel, der schon länger in erbittertem Gegensatz zum Parteiführer Dr. Evatt stand und dann die„Anti-kommunisti- sche Labour-Partei“ bildete; sie errang bei der Wahl aber keinen Sitz. Der alten Arbeiter-Partei sind die Ge- werkschaften kollektiv angeschlossen. Sie stellen über 95 Prozent der Mitglieder. Alle Parlamentskandidaten müssen sich zur„Li- nientreue“ verpflichten, eine innerparteiliche Vorwahl bestehen und— wenn sie gewählt werden— die Hälfte ihrer Diäten an die Parteikasse abführen. Falls man am Ruder ist, bestimmt nicht der Ministerpräsident, sondern die Fraktion die Minister. Die Par- teimaschine kann jederzeit in die Regierungs- politik eingreifen, die Fraktion dem Minister- präsidenten Weisungen erteilen. Hierin liegt Von unserem Korrespondenten Walter Först über die besten wissenschaftlichen Methoden, den Grad der Luftverschmutzung festzustel- len. Nähere Angaben darüber, wie groß bei den Ursachen der Anteil der Lokomotiven, der Haushalt- Schornsteine und der Kraft- fahrzeuge ist, fehlen völlig. Die Industrie wird nicht gerade dazu ermuntert, selbst. etwas zu unternehmen, wenn man von der Beteiligung der Bahn, der Straßen und der Haushaltungen nicht spricht. Es gibt auch rechtliche Probleme, deren Lösung wiederum erst möglich sein wird, wenn eine Klärung der technischen Voraussetzungen erfolgt ist. So müßte die Gewerbeordnung ergänzt wer- den, weil in ihr die Einwirkung von Ruß und Staub noch nicht ausreichend berück- sichtigt ist. Nach dem gegenwärtigen Stand haben die Gewerbeaufsichtsämter viel zu wenig Personal, um auf diesem Gebiet tätig werden zu können. Einen Ausweg hat schon vor Jahr und Tag der Direktor des Ruhrsiedlungsverban- des in Essen, Kegel, mit der Bildung von Luftgenossenschaften vorgeschlagen. Den Entwurf eines entsprechenden Gesetzes für Nordrhein-Westfalen hat Kegel kürzlich noch einmal überarbeitet, nachdem er von seiten der Industrie darauf hingewiesen worden War, daß ein solches Gesetz nach dem Grund- gesetz eher Sache des Bundes als eines ein- zelnen Landes sei. Der Unternehmensver- band Ruhrbergbau hält dem Vorschlag Ke gels entgegen, daß eine sachgerechte Erfas- sung sämtlicher Verschmutzer und dement- sprechend eine angemessene Verteilung der Beitragslast auf die einzelnen Mitglieder der vorgeschlagenen Luftgenossenschaft undurch- führbar wäre. Nęuerdings hat der Verein Deutscher Ingenieure in Nordrhein-Westfalen Die Siegreichen bleiben vor der Tür oder freiwillige Maßnahmen einen„Ausschuß Reinhaltung der Luft“ ge. bildet, der die nötigen technischen Unter- lagen erarbeiten soll. An diesem Ausschuß sind der Städtetag, der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk, das Land wirtschaftsmini- sterium und der Bundesverband der Deut- schen Industrie beteiligt. 8 6 Es Wird also noch einige Zeit dauern, bis die Technik der Lufthygiene so weit ent- Wickelt ist, daß durch gesetzlichen Zwang l der Urheber Wirksam gegen die Verschmutzung der Luft vorgegangen werden kann. Dabei stimmt es zuversichtlich, dag in einigen Fällen schon Erfolge erzielt wurden. So haben im Raum von Köln in den letzten Jahren freiwillig eine größere Anzahl von Brikettfabriken des rheinischen Braunkohlenreviers ihre Feue- rungsanlagen modernisiert und auf diese Weise ein wenig dazu beigetragen, daß die Kölner Hausfrauen vor ihren Fenstern mor- gens nicht mehr ganz so viel Braunkohlen- ruß wegfegen müssen. Und in Cuxhaven, wo die Luft von den„faulen Betrieben“ der Fischverarbeiter bestimmt ist, verordnete die Stadtverwaltung neue Bestimmungen, deren Paragraph 1 heißt„Die gesamten Anlagen der Fischmehlfabriken und Krabbendarren müssen stets so betrieben werden, daß außer- halh des Betriebsgeländes der Fabriken und Darren keine üblen Gerüche auftreten“ Freilich, so übel diese Gerüche auch sein mögen, sie sind in ihrer Verbreitung nur ein stinkender Fleck im Vergleich zu den Men- gen von Staub, Ruß und Abgasen, die sich täglich auf Städte wie Essen, Oberhausen oder Mannheim und Ludwigshafen nieder- senken. 8 In der Schweiz herrschen besondere Gepflogenheiten für Regierungsbildung Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl Genf, im Dezember Nach den Wahlen im Oktober hat das Par- lament die neue schweizerische Regierung ge- wählt; aber trotz dem Linksrutsch bei den Wahlen hat sich in der Zusammensetzung der Regierung nichts geändert. Nach alten, allseits anerkannten Gepflogenheiten der schweize- rischen Politik tritt eine Aenderung in der personellen Besetzung des Bundesrates(Re- gierung) nur dann ein, wenn einer der Bun- desräte freiwillig zurücktritt oder stirbt. In Geplatiſe Antarktis Basen —Lebiefs- ansꝑptiche 90 5 0 1 0 Das Internationale Geophysikalische Jahr 1957/8 verspricht zu einem Großunternehmen der Wissenschaft zu werden. Ein Schwerpunkt der Forschung liegt in der Antarktis. Zehn Nationen sind im Juli in Neu Vor über- einge kommen, im antarktischen Gebiet Basen zu errichten, von denen aus im Geophysikcali- schen Jahr Forschungen und Beobachtungen angestellt werden. Der Sinn der weltweiten Abstimmung der Forschungen liegt in der Gleichzeitigkeit, mit der dann Wetter. undd andere Erscheinungen auf der Erde beobachtet diesem Jahr hat es weder einen Rücktritt noch einen Todesfall gegeben. Alle bisherigen Bundesräte wurden denn auch wieder- gewählt; drei liberal-demokratische, drei katholisch- konservative und ein Vertreter der Bauern-, Bürger- und Gewerbepartei. Die Regierung ist also nach wie vor rein bürger lich. b Die nach den Wahlen stärkste Partei im Schweizerischen Parlament, die Sozialisten, die seit qahren ihre Beteiligung an der Re- gierung fordern, waren gegenüber den her- kömmlichen Gepflogenheiten machtlos. Das einzige, was sie tun konnten, war Stimment. haltung bei der Wiederwahl der Bundesräte aus Protest dagegen, daß ihnen die bisheri- gen Inhaberparteien der Bundesratssitze entgegen früheren Versprechungen keinen Platz räumten. Allerdings hatte eine Kleine Gruppe des Parlamentes, die Vertreter der Unabhängigen Partei des Geschäftsmannes Gottlieb Duttweiler, von sich aus zwei Kan- didaten aus der ihnen sonst nicht sehr nahe stehenden sozialistischen“ Partei aufgestellt, über die zwar abgestimmt wurde, die aber nicht gewählt wurden. Aber auch hier pe ihren eigenen Leuten— einer der Kandida- ten war der sozialistische Parteiführer enthielten sich die Sozialisten geschlossen der Stimme.. Das eiflzige Neue an der schweizerischen Regierung sind ein anderer Präsident und ein anderer Vizepräsident. Da jeder Bundesrat, der Reihe nach, einmal Regierungs- und gleichzeitig Staatspräsident Wird, konnte die diesjährige Wahl auf niemand anderen als den letztjährigen, Vizepräsidenten, den ein- zigen Vertreter der Bauern-, Bürger- und Ge- Werbepartel, den Berner Bundesrat Markus Feldmann fallen. Der 58jährige Feldmann ist eine in der Schweiz auch bei seinen politi- schen Gegnern geschätzte Persönlichkeit. 50-Millionen-Grenze überschritten Irgendwann im Juli hat die Einwohner- zahl im Bundesgebiet die 50-Millionen- Grenze überschritten. Die Statistiker kön- nen aber nicht sagen, wer der Jubiläums- bürger ist, in welchem Bundesland er lebt und ob er ein Neugeborener oder ein Zuge- wanderter ist. Im Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde jetzt festgestellt, daß ministef Strauß von Haus aus viel nach dem Krieg in Massen eingewanderten der große Unterschied zur britischen Bruder- werden können. Hierzu bedarf es vor allem in i ö 5 von seiner jetzigen Aufgabe versteht. osteuropäischen Flüchtlinge mit dem Erwerb partei und zu den internationalen Arbeiter- im Südpolargebſet langwieriger Vorbereitun- die Einwohnerzahl von 49 994 700 am 1. Juli Wahrscheinlich werden ihm die letzten des Wahlrechts das stärker denn je ausge- parteien, zu denen nur schwache Kontakte gen, verschiedene Epeditionen sind bereits auf 50 162 000 am 30. September gestie- Atomgeheimnisse wie der überwältigenden prägte australische Sicherheitsverlangen bestehen. aufgebrochen. Globus gen ist.(dpa) —— Beginn mit Nullen Harte Realitäten für unseren Von Heinz In einem Punkt waren unsere Großväter und Urgroßvater auf jeden Fall glücklicher Als Wir: als sie in ihr neues Zeitalter, nämlich dasjenige der Industrie, eintraten, da konn- ten sie eine erstklassige Eröffnungsbilanz machen. Deutschland gehörte zu den drei größten Kohleländern der Welt. Auf der Kohle gründete sich die Möglichkeit, daß Deutschland zu einem der führenden Indu- Striestaaten und damit zu einem der reich- sten Länder wurde. Der Lebensstandard stieg damals in einer Weise, daß wir noch heute von der„guten alten Zeit“ sprechen. Die Eröffnungsbilanz, mit der wir in unser neues, in das Atomzeitalter hinein- Sehen, sieht völlig anders aus, Bei den Roh- Stoffen konnten unsere Großväter den mas- siven Posten„Besitz an Kohle“ in unbe- Srenzter Höhe auf die Aktivseite setzen, Während wir an dieser wichtigen Stelle„Be- Sitz an Rohstoffen“ eine Null eintragen russen. 5 Für die beiden anderen großen Industrie- staaten der Welt, für die USA und England, ist die Situation anders. Sie gehören auch iim Atomzeitalter zu den Besitzenden, Die Vereinigten Staaten haben im eigenen Lande Uran, den Rohstoff, den die Natur als Kraft- quelle für das neue Zeitalter liefert. England ist mit Kanada, Südafrika und Australien so eng verbunden, daß es fast als un- abhängig in der Belieferung mit Uran gelten kann. Als neue Besitzende treten Belgien, Frankreich und Portugal hinzu. Rußland, das viertgrößte Kohlenland der Erde, verfügt über genügende Mengen von Uran, um seine alte Stellung halten zu können. Ven den „klassischen“ Besitzenden des Industrie- und Fragezeichen Start in das Atom-Zeitalter Me def in d zeitalters sind nur wir Deutsche zu Habe- nichtsen geworden. Uran ist ein politisches Metall Die eine große Realität für uns liegt demnach in der Tatsache, daß wir den neuen rundstoff bei anderen kaufen müssen und daß wir in der nun beginnenden Epoche nicht über eine eigene Atom-Grundstoff- industrie verfügen. Dabei gibt es einen Trost für uns: es ist genug Uran auf der Erde vor- handen, ja, die Fachleute sprechen schon von einer Uranschwemme, besonders in Kanada. Es kommt jedoch die zweite Realität hin- zu: Uran ist keine Handelsware, es ist viel- mehr ein politisches Metall. Das liegt daran, daß von einem gewissen Stadium an die neue Industrie entweder Spregstoff ver- wenden muß oder Sprengstoff erzeugt. In dem Augenblick nämlich, in dem man mit der Forschung und den Versuchen aufhört und mit der industriellen Auswertung der neuen Kraft in Form von Energie beginnt, in dem Augenblick also, in dem wir 80 große Reaktoren bauen, daß wir damit Strom erzeugen können, arbeiten wir mit Material, aus dem Atombomben gemacht werden. Wie diese erstaunliche Tatsache zustandekommt, das gehört zu den tech- nischen Realitäten der neuen Zeit. Die Folge ist eine weitere Realität: in dem Augenblick in dem die einzelnen Länder arfangen, große Kraftreaktoren zu betreiben, entsteht ein gegenseitiges Sicherheitsbedürf- nis. Aus diesem Sicherheitsbedürfnis ergibt sich der Zwang zum Zusammenschluß und zur übernationalen Kontrolle. Dje Bundes- republik hat sich zwar durch die Pariser Verträge verpflichtet, keine Atombomben herzustellen, Sie würde aber zwangsläufig durch den Betrieb großer Reaktoren in den Besitz des Materials für die Bomben kom- men. Von dieser Realität haben nicht nur Wir, sondern auch andere Kenntnis. Deshalb ist man besonders im Auswärtigen Amt zu der Uberzeugung gelangt,. daß die Ameri- kaner nicht bereit sein werden, spaltbares Material an einzelne Staaten in Europa zu liefern, es sei denn in kleinen Mengen für Versuchszwecke. Man ist aber der Meinung, daß eine europäische Atom- Gemeinschaft das notwendige Material von den Ameri- kanern erhalten würde. Viele möchten wissen, was Spaak weiß Nun ist es aber so, daß die Amerikaner einen großen, und wahrscheinlich den weit- Aus größten Teil ihres Bedarfs an Uranerz von den Belgiern aus dem reichen Vorkom- men in Belgisch- Kongo beziehen. Die Belgier haben aber jedoch von jetzt bis zum Jahre 1957 eine Spitze von 10. v. H. ihrer Uranerz- Erzeugung frei. Danach erhöht sich der bel- gische Anteil auf 25 v. H., und 1960 muß ein neues Abkommen geschlossen werden. Wie groß die belgische Produktion im Kongo ist, das ist eines der großen Fragezeichen der neuen Zeit. Die Antwort wissen die bel- gischen Außenminister der letzten Jahre, van Zeeland und Spaak. In den Statistiken über den Außenhandel sind die Zahlen un- verkennbar in die Gesamtsumme„Mine- ralien“ eingebaut. Eines aber steht fest: schon die heute freie Spitze von 10 v. H. der Erzeagung Belgisch-RKongos bedeutet mehr Rohstoff, als die Länder des westeuropäischen Kontinents in den nächsten Jahren ver- wenden können. In welchem Umfange Uran ein politisches Metall ist, erkennen wir im übrigen, wenn wir bedenken, daß der belgische Außen- minister, Paul Henry Spaak, bei allen Ver- handlungen über den Aufbau einer euro- päischen Atomindustrie mit dem belgischen Uranbesitz ein gewichtiges Mittel in der Hand hat, um seine Ansichten über die Form einer Atom- Gemeinschaft durchzusetzen. Gewaltige Kosten oder ewige Abhͤngigkeit Zu den Nullen und Fragezeichen der Er- öfknungsbilanz kommt die große Frage nach dem erforderlichen Kapital hinzu. Können wir die Mittel aufbringen? Die deutsche Offentlichkeit hat bisher offenbar noch keine richtige Vorstellungen von den gewaltigen Ausmaßen der Kosten und der übrigen Größhßenordnungen. Selbst der Bundesminister für Atomfragen war bei seinen ersten Kon- takten mit dem Ausland überrascht. In Paris stellte er fest, daß die französische Atom- behörde in ihrer Zentrale 388 Menschen be- schäftigt und daß in den Forschungsstätten, den Laboratorien und an den Reaktoren, die über das ganze Land verteilt sind und die alle dem französischen Staat gehören, die zehnfache Zahl arbeitet. Der Jahresetat be- läuft sich fast auf eine halbe Milliarde DM. Die gleiche Summe wird man ausgeben missen für den Bau einer sogenannten Isotopentrennungsanlage, de es bisher nur in den Vereinigten Staaten gibt. Mit dem Bau allein ist es jedoch nicht getan. Jede der amerikanischen Anlagen verbraucht täglich soviel elektrischen Strom wie die ganze Stadt New Vork und mehr Wasser als die anderthalb Millionen-Stadt Washington, Welches Land allein könnte in Europa diese Mengen zusätzlich erzeugen? Ohne den Bau der Isotopentrennungsanlage jedoch würden Wir in Europa, sowohl einzeln wie im ganzen. immer von den USA abhängig sein in der Belieferung der wichtigsten Form des Roh- stofkes kür die Industrie der Zukunft. Wir würden in absehbarer Zeit nicht mehr zu den Industrieländern der Erde gehören. Das alles sind harte Realitäten für unseren Start ins Atomzeitalter. Wenn Wir sie nicht beachten, handeln wir wie ein Kaufmann, der sein neues Geschäft mit Illusionen beginnt. 5 Pankow amnestiert 2616„Kriegsverurteilte“ Berlin.(dpa/ AP) Der Ministerrat der So- Wjietzone hat nach einer Mitteilung des Presseamtes beim Ministerpräsidenten vom Donnerstag beschlossen, 2616 sogenannte „Kriegsverurteilte“, die vor längerer Zeit Von der UdSSR den Strafvollzugsorganen der So- Wietzone zur Strafverbüßung übergeben worden waren, vorzeitig aus der Haft zu ent⸗ lassen. Die noch weiterhin in Haft verblei. benden„Kriegsverurteilten“, so heißt es in der Mitteilung, könnten inn Anbetracht der Schwere der von ihnen verübten Verbrechen nicht vorzeitig freigelassen werden, In der Mitteilung wird nichts darüber gg: sagt, wann diese Verurteilten an die Sowiet⸗ zonen-Behörden übergeben worden Waren. Ein Transport mit mehr als 700 nicht amne“ stierten„Kriegsverbrechern“ aus der Sowiet. union war am vergangenen Wochenende den Sowjetzonlen-Behörden übergeben worden. Größte Spende in der amerikanischen Geschichte New Fork.(epd). Die große Summe von 500 Millionen Dollar(2 Milliarden D ist von der Fordstiftung für gemeinniitzige Zwecke zur Verfügung gestellt worden. Von dieser größten Spende in der Geschichte der Vereinigten Staaten erhalten 615 private Col- leges und Universitäten 210 Millionen Pol. lar, 200 Millionen Dollar sind für den Ausbau von 3500 gemeinnützigen Krankenhäusern urnd 90 Mijſionen Dollar zur Verbesserung des Unterrichts an privaten ärztlichen Schulen vorgesehen. 5 f Nr. 295 Was Seine jährigen mold) 2 dem De Hagter Erfolg d bas Gel zeinen G eine An: der Ma! den„Du lleß er s zen zu e zeigte M Grand gen wer zufmerk genau 2 grandios, ganze Sp aug gese est, das zugebilli, chick te am Mitt) In de 30 Schaf vildernd zauern ber aber Die b en Ges chen Pa demobil ministeri endung ſdtellt we doch, wie leser 55 fauft un on ihne 0 er Vers us in C erteilen Lollbehö! adung. Nach keien ha ung ei! begonnel ie Butt. (elsius, hrer Qu ber, Fris der in 1 Frank neter A douard ur Begr ast 200 yürden, ich gute orderun Ein ur eine stand di. die un soll, ven Großgher: Briefma! Hohe Be besten E ahl So! fechtigt gliedstaa An de Bahia is schwemn Regierun scheinlicl weiten deine sic rack à legt. Bis vor, eine mib lang. zucht we Is gilt leichen nden. L dle kürzl Den zuchgesc ersuchu ler Nikc änder e denkt, an den f len. —. Tas wir — Beim unkproę kurzen ſlsite“ kündigt eren V. ie Bag ſechslur le Zeit ird seh n der gellen k ur we ſeltliter Aüzenati gichtigel uch Pi enen se geiz sein Kögere Diese esser al dapper ſurgen ug„Je gutsche uniatur kelische n Hei ihrer achteris. keit au dane, s schein u geisti ne seh ſunst d — 5 5 5 5 5 1 3. 5 8 8 5——— 2—— 2 8 8 e 5 T Vr. 295 a —— NM. 255 Freitag. 23. Dezember 1955 MORGEN Seite Vas sonst noch geschah. Der Ne II ö 8 h ed hab Das Wetter Seine Skatleidenschaft wurde einem 34 Aus I Seine On n en* I Wie Jer 2 en Aussicht i 51 8 tagabend Heute jährigen Mann aus Eschenbruch(Krei 3 33 2 5 5 5 Uussichten 18 amstagabend: Heu daun e. 15 3 858 Beute aus dem italienisch-abessinischen Krieg/ Obelisk wurde zum diplomatischen„Stein des Anstoßes“ rasch zunehmende Bewölkung, zeitweise dem Detmolder Schöffengericht als Ange- Hlagter in einer Weidediebstahlsaffäre mit Erfolg den Schwachsinnigen gespielt hatte. erband Das Gericht hatte eine Untersuchung auf tsmini- beinen Geisteszustand angeordnet und ihn in Deut. ſzer Anstalt eingewiesen. Dort verstand es ger Mann zunächst wieder ausgezeichnet, den„Dummen“ zu markieren, Eines Tages lleß er sich aber von einigen Leidensgenos- zen zu einem zünftigen Skat verleiten und zeigte Mitspielern und EKiebitzen, wie ein Grand ohne Vier“ mit Leichtigkeit gewon- nen werden kann. Als ihn jemand darauf zufmerksam machte, daß der Arzt sehr genau zuschaue, verlor er schlagartig seine grandiosen Skatkenntnisse und verdarb das ganze Spiel. Der Arzt hatte aber bereits ge- aug gesehen und stellte in seinem Gutachten Feue- est, daß dem Angeklagten der 8 51 nicht K diese zugebilligt werden kann. Das Gericht laß die chickte den leidenschaftlichen Skatspieler ft“ ge- Unter- isschußg rn, bis it ent- Zwang rheber r Luft mt es schon Raum 2iwillig en des n more zm Mittwoch für 18 Monate ins Gefängnis. cohlen- 5* a Ei o In der Umgebung von Lüttich sind rund n, der z Schafe— vermutlich von einem Rudel n wildernder Hunde— gerissen worden. Die gauern haben Suchjagden veranstaltet, bis- mlagen er aber die Tiere noch nicht stellen körinen. * darren 8 Die britischen Behörden sind ausgedehn- Kat en Geschäften mit ausgemusterten briti- * 8818 chen Panzern auf die Spur gekommen. Die nuf demobilisierten“ Panzer waren vom Kriegs- u Nen ministerium zum Abwracken oder zur Ver- lie nich endung als Traktoren zum Verkauf 8. Raus stellt worden. In Wirklichkeit wurden jè- nieder- doch, wie sich jetzt herausstellte, Hunderte dieser Panzer von Waffenhändlern aufge- auft und wieder instand gesetzt. Ein Teil on ihnen wurde in belgischen Häfen bei 5 der Verschiffung nach Aegypten festgestellt. Als in Cardiff eine neue Ladung von Pan- dung erteilen verschifft werden sollte, griff die lollbehörde ein und verhinderte die Ver- ladung. 45 15 Nach dem Vorbild australischer Molke- wieder- eien hat man in England mit der Herstel- 8 grel ung eines neuartigen Butterkonzentrats ertreter besonnen. Nach diesem Verfahren schmilzt tei. Die ie Butter erst bei einer Hitze von 36 Grad bürger⸗ celsius, verliert aber trotzdem nichts von hrer Qualität. Durch Hinzufügen von Was- ber, Frisch- oder Dosenmilch kann sie wie- irtei im er in Tafelbutter verwandelt werden. lalisten,* 55 5 der Re- Frankreich will bis 1961 rund 2000 Kilo- en her- neter Autobahnen bauen. Verkehrsminister os. Das douard Corniglion-Molinier gab der Presse mment- ur Begründung dieser Pläne an, daß täglich idesräte ast 2000 Kraftfahrzeuge neu zugelassen bisheri, ſürden, so daß in wenigen Jahren das an atssitze ich gute Straßennetz nicht mehr den An- keinen orderungen gewachsen sein würd. e kleine 5 5 ter der Ein Preisausschreiben über Entwürfe mannes fir eine Briefmarkenserie, deren Gegen- ei Kan- ur nahe gestellt) lie Aber ert bel andida- hrer chlossen stand die europäische Montanunion ist und die im August 1956 herausgegeben werden soll, veranstaltet die Postverwaltung des Großherzogtums Luxemburg, Abteilung für Briefmarken, die auch Auskünfte gibt. Die Hohe Behörde der Montanunion hat für die besten Entwürfe von Künsterhand eine An- ahl Sonderpreise gestiftet. Teilnahmebe- lechtigt sind Künstler aus den sechs Mit- erischen Medstaaten der Montanunion. undd ein ndesrat, 8. und ante die ren als len ein- und Ge- Markus ann ist 1 Politi⸗ eit. An der Küste des brasilianischen Staates Bahia ist das Wrack eines U-Bootes an- schwemmt worden, gab die brasilianische Regierung bekannt. Es handelt sich wahr- scheinlich um ein deutsches U-Boot aus dem Weiten Weltkrieg, doch waren bisher noch eine sicheren Feststellungen möglich, da das Frack an einem entlegenen Teil der Küste legt. Bisher liegen nur Luftfotos des Wracks tor, eine Landung mit einem Hubschrauber miglang. Es soll jetzt auf dem Landweg ver- bucht werden, an das Boot heranzukommen. Is gilt als wahrscheinlich, daß sich die leichen der Besatzung noch an Bord be- wWohner- inden. Das Boot wurde wahrscheinlich durch Hionen- die kürzlichen Stürme an Land geworfen. er kön-* bläums⸗ Den Höhepunkt im niederländischen er lebt zuchgeschäft stellt nach einer neuesten Un- n Zuge ersuchung der Buchhändler-Vereinigung ndesamt er Nikolaus-Tag dar. Jeder dritte Nieder- Ut, dab änder erhält an diesem Fest ein Buch ge- a 1. Juli chenkt, so daß über drei Millionen Bücher gestie- n den Tagen vor Nikolaus verkauft wur- (dpa) en. ten Diejenigen Römer, die in diesen Tagen an der Autobus-Haltestelle der alten Via Appia Warten, betrachten plötzlich mit ganz be- sonderer Aufmerksamkeit den nahen. knapp 24 Meter hohen Obelisk aus grau- grünen Steinquadern und sie überlegen sich, ob es Serade dieses Denkmal der an sehens- würdigen Altertümern 80 überreichen ewigen Stadt wert ist, daß seinethalben die diplo- matischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu einem anderen Staat nicht aufgenommen werden können. i Dieser Obelisk ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes der Stein des Anstoßes zwischen der jungen Republik Italien und dem afrikanischen Kaiserreich des Negus Haile Selassie, dessen Land Mussolini einst nach einem blutigen Krieg für kurze Zeit dem erträumten faschistischen Imperium einverleibt hatte. Unter den Siegestrophäen, die der italienische Diktator nach Rom brin- gen und dort öffentlich aufbauen lieg, waren neben dem Thron des Negus, den„Löwen von Juda“, auch der Obelisk von Aksum. Der Thron wurde mit anderen wertvollen Beutestücken bereits zurückgegeben, der Obelisk von Aksum aber steht heute noch „symbolisch“ vor jenem massigen Gebäude, das einst der Sitz des italienischen Afrika- ministeriums war und jetzt die FAO, die internationale beherbergt. 5 Warum legt der Negus nun gerade auf diesen Stein-Obelisk so großen Wert? Die alte Stadt Aksum war jahrhundertelang die politische und religiöse Hauptstadt Athio- Piens. Auch nachdem Addis Abeba zur poli- tischen Zentrale wurde, blieb Aksum mit der Bundeslade der koptischen Kirche der reli Ziöse Mittelpunkt. Und ausgerechnet den höchsten Obelisk dieser Stadt, der neben seiner religiösen Bedeutung auch als Sonnen- uhr diente, ließ Mussolini nach Rom bringen uld ausgerechnet diesen Obelisk von Aksum Will der Negus wiederhaben und diese seine Forderung wurde bereits im italienisch- abessinischen Friedensvertrag schwarz auf weiß anerkannt. Als kürzlich anläßlich des Regierungs- jubiläums von Haile Selassie in Addis Abeba eine große internationale Handelsmesse stattfand, teilte der Negus der offiziell an- wWesenden italienischen Parlamentsdelegation mit, daß eine Wiederaufnahme der diplo- matischen und wirtschaftlichen Beziehungen nur dann in Frage käme, wenn der Obelisk von Aksum zurückgegeben ist. Und zwar rasch! Die italienische Regierung allerdings konnte sich bis zur Stunde noch nicht zu die- sem Schritt entschließen, obwohl ihr die Nor- malisierung der Beziehungen zu Abessinien Landwirtschaftsorganisation, sehr am Herzen liegt. Ein kürzlich dem Negus unterbreiteter Vermittlungsvorschlag, er möge den Obelisk der Stadt Rom schen- ken, da in Rom dieses abessinische Kultur- denkmal doch von weit mehr Touristen be- wundert werden könne als in Addis Abeba, 1 der afrikanische Herrscher rundweg Ab. Darüber bereitet der Obelisk von Aksum der italienischen Regierung noch einige andere politische und finanzielle Kopf- schmerzen. Die italienischen Rechtsparteien widersetzen sich äußerst geräuschvoll der Rückgabe des Obelisk an den Negus, denn die grauen Steine sind für sie bereits zu einem Symbol der„nationalen Revanche“ Seworden. Andererseits würde der schwie- rige Schiffstransport des sehr empfindlichen und über zwanzig Tonnen schweren Stein- materials des Obelisk von Rom nach Addis Abeba rund 300 Millionen Lire verschlingen. Aber dieser Transportpreis ist den Italienern auch für eine noch so alte Sonner uhr entschieden zu hoch. Vielleicht— oo scherzt man in Rom, freilich mit zusammen- gebissenen Zähnen hat der Negus den Ehrgeiz, nicht nur die älteste Sonnenuhr seines Imperiums, sondern zugleich auch den teuersten Zeitmesser der Welt im Garten seines Palastes von Addis Abeba zu errichten. Karl Rau Automobilgeschichte aus sieben Jahrzehnten(III.) Ein Rundgang durch das Daimler-Benz-Museum der V erkehrsmotorisierung in Untertürkheim Der Daimler-Peugeot und der Benz-Vic- toria hatten anno 1894 bei Paris-Rouen den Anfang gemacht. Ein Rennfahrzeug im heu- tige Sinne war auch der„erste Mercedes“ der Daimler- Werke vom Jahre 1901 nicht, der mit seinen konstruktiven Besonderheiten das Automobil aus den Kinderschuhen brachte und für ein Viertel jahrhundert zum Standard-Typ des Kraftwagens werden sollte. Aber bei der„Woche von Nizza“, wohl dem schwersten Automobil- Wettbewerb der damaligen Zeit, hatte er zur Ueberraschung der internationalen Sportwelt trotzdem alle entscheidenden Konkurrenzen gewonnen. Ein echtes Sportfahrzeug dagegen, ganz auf höchste Geschwindigkeit ausgelegt, war dann der„Blitzenbenz“, mit dem Bob Bur- man am 23. April 1911 in Florida auf 228,1 km/st kam und damit eine Rekord- marke erreichte, die erst 13 Jahre später überboten werden konnte. Schier unbegreif- lich war auch die Leistung der 4,5-Liter- Mercedes-Rennwagen, die am 4. Juli 1914 mit Durchschnitten von über 100 km/st(105,6 — 105,1— 104,3) den über 752,6 Kilometer führenden„Großen Preis von Frankreich“ mit einem Dreifachsieg beendeten. Man vergaß jedoch in beiden Häusern nie das große Ziel der Verkehrsmotorisierung und wertete die industriellen Möglichkeiten des leichten, schnellaufenden Benzinmotors zielstrebig aus. So kamen die Daimler- und Benz-Leute in der Konstruktion von Motor- fahrzeugen aller Art, wie etwa Feuersprit- zen, Draisinen, Last- und Lieferwagen, sehr bald in einen harten, überaus fruchtbaren Konkurrenzkampf. Sie wetteiferten aber auch weiterhin auf dem Gebiet reiner Pio- nierleistungen. Nachdem„Mannheim“ bei- spielsweise für ein Siegener Unternehmen schon anno 1895 einen ersten Kraftomnibus geliefert hatte, ruhten die Daimler-Leute nicht, bis 1898 die erste offizielle Motor- Omnibuslinie der Welt— zwischen Kün- zelsau und Bad Mergentheim in Württem- erg— mit Daimlerfahrzeugen in Betrieb genommen werden konnte. Hatte der Benz- Omnibus fünf Pferdekräfte in seinem Motor, so wurde der„Cannstatter Gesellschafts- wagen“ durch eine zehnpferdige Maschine über die erheblichen Steigungen zwischen Jagst- und Taubertal getrieben. Wenig spä- ter wurde von beiden Betrieben aus auch das Gebiet der Luftfahrt erobert: Hatte ein Daimler-Motor schon 1888 das Luftschiff des Dr. Wölfert auf einem ersten, wohlgelungenen Flug angetrieben, so konn- ten die DMG und die Benz& Cie. zwei Der Benz-Ideal von 1897 mit Lenkradschaltung! Auch der links daneben stehende Bens- Velo von 1893 ist eine interessante Konstruktion. Im Hintergrund der 300 SL, Baujahr 1952, mit dem die Carrera Pan- Americana Meæiko gewonnen wurde. Jahrzehnte später, als das Problem der „Apparate, schwerer als Luft“ gelöst war, der aufstrebenden deutschen Fliegerei lei- stungsfähige Motoren liefern. Die Daimler- Motoren- Gesellschaft erhielt 1911 den von der Automobil- und Flugtechnischen Gesell- schaft ausgesetzten Preis für den besten Flugmotor, und im gleichen Jahr errang Helmuth Hirth den Kathreiner-Preis mit einem Flugzeug, das als Antrieb einen Mer- cedes-Daimler-Motor hatte. Der Kaiserpreis 1913 für den besten deutschen Flugmotor wurde dem 100-PS-Benz- Vierzylinder zuge- sprochen; den zweiten Preis erhielt der 85/95-PS-Mercedes- Sechszylinder. Mittlerweile war an der Stelle, wo Karl Benz 1885 seinen ersten Motorwagen fertig- gestellt hatte, eine neue Entwicklung von allergrößter Bedeutung angelaufen. In der Mannheimer Waldhofstraße, wo zu jener Zeit stationäre Schiffs- und Industriemaschinen gebaut wurden, war Prosper L'Orange, der geniale Leiter dieses Betriebes, mit seinen Arbeiten am kompressorlosen Dieselmotor soweit vorangekommen, daß die Benz& Cie. das heute weltberühmte Vorkammer-Patent 230 517 anmelden konnte. Dieses Patent vom Jahr 1909 ermöglichte 1919 die erste serien- mäßige Fabrikation von kompressorlosen, schnellaufenden Dieselmotoren. Und wenn Benz& Cie. vom Sommer 1923 an Lastwagen mit Dieselmotoren liefern, und die Daimler- Benz AG 1936 als erste Automobilfabrik der Welt die Serienfabrikation von Diesel-Per- sonenwagen aufnehmen konnte, dann gehen diese bahnbrechenden Erfolge auf das DRP 230 517 zurück. 5 „Beim Daimler“ war man derweilen nicht untätig geblieben. Dort hatte Gottlieb Daim- lers Sohn, Paul, der damalige Technische Direktor des Hauses, die alte Kompressor- Idee seines Vaters aufgegriffen und zwei Fahrzeuge mit Kompressoren ausgerüstet, die am 2. April 1922 erfolgreich am Targa- Florio-Rennen auf Sizilien teinahmen. Ein Kompressor-Fahrzeug war es dann auch, mit dem Rudolf Caracciola 14 Tage nach dem Zusammenschluß der Ursprungsfirmen zur Daimler-Benz Aktiengesellschaft, im Juli 1926, den„1. Großen Preis von Deutsch- land“ überlegen gewann. Mit diesem Triumph eines„Mercedes-Benz“-Wagens, in dessen Markenzeichen der Mercedes-Dreizackstern mit dem Benzschen Lorbeerkranz vereinigt War, wurde die große Renntradition vom „Daimler und vom Benz“ erfolgreich fort- gesetzt. Das geschah zu jener Zeit, als sich Histo- riker Neren ein Museum gewünscht hatte, in dem„die genialen Grundkonstruktionen von Daimler und Benz und die späteren Pionier- Schöpfungen sowie die in allen Rennepochen siegreich gewesenen Sportfahrzeuge ihrer Häuser unter ein Dach kommen“ sollten (Schluß folgt) Regen. Folgend unbeständig mit weiteren Niederschlägen. Zunehmende Milderung. Tagestemperaturen am Samstag auf 5 bis 8 Grad ansteigend. Nachts frostfrei. Noch heute auffrischender Wind um Südwest. Uebersicht: Auf der Südseite des großen bei Island liegenden Tiefs erfolgt ein neuer, kräftiger Vorstoß milder Meeresluft nach Mitteleuropa, der die eben eingeflossene Kaltluft wieder nach Nordost abdrängt. Es ist anzunehmen, daß die Weihnachtsfeier- tage unter der Herrschaft milder, aus Westen zuströmenden Meeresluftmassen stehen. 1020 5 4 * bis 10 200 N N N 0 e e. 715 8 1 9 5 Lissabon 0 : 0. 8— 4 1 Pegelstand vom 22. Dezember Rhein: Maxau 401(10); Mannheim 256 (—21); Worms 186(19); Caub 241(13). Neckar: Plochingen 133(-)); Gundels- heim 183(15); Mannheim 268(22). Ohne Weihnachtsbaum Allensbach Bodensee) Jeder sechste Er- wachsene feiert im Bundesgebiet das Weih- nachtsfest ohne Weihnachtsbaum. Dazu ge- hören vor allem Alleinstehende, von denen fast die Hälfte, meist ältere Menschen, kei- nen festlichen Lichterglanz in ihren eigenen vier Wänden haben. Das stellte das Institut für Demoskopie in Allensbach am Bodensee bei einer Umfrage fest. Ein Weihnachtsfest für Kinder kann man sich ohne Tannenbaum kaum vorstellen. So wird es in 94 von 100 Haushalten mit Jugendlichen oder Kin- dern einen Weihnachtsbaum geben. Auch konfessionell ungebundene Eltern machen den Kindern zuliebe fast stets dieses Zu- geständnis; wenn keine Kinder im Hause sind, verzichten sie leichter als Katholiken oder Protestanten auf die ehrwürdige Tra- dition des Lichterbaums. Unterschiedlich sind in den einzelnen Familien die Zeiten, zu denen die Kerzen des Baums entzündet wer- den. Im Durchschnitt werden in der Hälfte der Familien die Kerzen vor 19 Uhr an- gezündet In Familien mit Kindern leuchten die Kerzen manchmal schon von 16.30 Uhr am; nur ganz vereinzelt strahlt der Lichter- baum seinen Glanz erst am ersten Weih- nachtsfeiertag aus. Wöchentlich zehn Pfennig gespendet Kiel. Eine im Bundesgebiet wohl ein- malige Hilfsaktion für Bedürftige hat der Ortsausschuß Kiel des Deutschen Gewerk- Schaf tsbundes in den letzten sechs Jahren durchgeführt. Insgesamt 647 00 DM er- brachte eine auf Beschluß der Betriebsräte seit 1949 veranstaltete Sammelaktion, zu der jeder organisierte Arbeitnehmer wöchentlich zehn Pfennig spendete. Wie der Vorsitzende des DGB in Kiel, Bruno Verdieck, auf einer Pressekonferenz mitteilte, habe der DGB mit diesen Geldern u. a. einen verbilligten Mit- tagstisch für Arbeitslose, Rentner und Not- leidende eingerichtet, Weihnachtsfeiern für Kinder notleidender Eltern veranstaltet, Ein- kleidungsbeihilfen für schulentlassene Ju- gendliche bis zu 80,— DM gegeben und Brot zum verbilligten Preis von 55 Pfennig ver- teilt. Insgesamt habe der DGB aus diesem Spendenfonds bisher 660 00 DM an Hilfs- leistungen für Sozialschwache verausgabt. Die Aktion wird auch im kommenden Jahr weitergehen. —̃ enn wir Wie ein äft mit t Las wir hörten: ͤc Beim flüchtigen Durchlesen der Rund- unkprogramme übersieht man leicht jene furzen Wortsendungen, die als„Kranken- ſisite“ oder„Erzählung der Woche ange- fündigt sind oder auch ohne einen beson- eren Vermerk erscheinen und sich daher ie Bagatellen ausnehmen, die der Ab- ſſechslung halber eingestreut werden, um le Zeit auszufüllen. Wer aber öfters zuhört, rd sehr bald eine ganz bestimmte Absicht a der Auswahl solcher Prosastücke fest- ellen können: es werden hier meist kleine, fur wenig bekannte Kostbarkeiten der ſeltliteratur geboten und, wie es den nüzenatischen Verpflichtungen einer 80 ichtigen kulturellen Institution entspricht, uch Proben junger Talente publiziert, enen solche Förderung vielleicht ein An- eis sein mag, ihre Kräfte auch einmal an ögere Arbeiten zu wenden. Diese Kurzgeschichten, in denen der Ver- ser alles Wesentliche einer Handlung auf mappem Raum zu sagen weiß, wie Hans- ürgen Weidlich in seiner Weihnachtserzäh- ung„Jedesmal dieselbe Bescherung“(Süd- ame von autscher Rundfunk), diese novellistischen Duc) ist histuren, die vom Stimmungsgehalt einer nnützige en Situation leben, wie„Der Rabe der So- ing des en vom genannte Zeit von der So- ergeben t zu ent⸗ verblei- gt es in acht der brechen über ge⸗ Sowijet⸗ Waren. t amne- Sowiet⸗ nde den worden. . hte jen. Von m Heinrich Ringleb(Südwestfunk), und ichte der ihrer konzentrierten Fassung oft mehr vate Col- chterische Substanz enthalten als die zen Dol- leit ausladende Epik anspruchsvoller Ro- Ausbau ane, sind eine in Deutschland seltene häusern scheinung. Sie erfordern ein hohes Maß rung des geistiger Disziplin, einen klaren Stil und Schulen de sehr präzise Sprache. Darum ist die . unst der„kleinen Form“ eine so schwere Die Kunst der kleinen Form Kunst, die nur Wenige wirklich beherr- schen.. Einer dieser Wenigen ist Siegfried Lenz, dessen soeben veröffentlichtes Geschichten- buch aus Masuren„So zärtlich war Suley- ken“ ihn als einen der originellsten und begabtesten Erzähler der jungen Genera- tion ausweist. Das Nachtstudio des Süd- westfkunks brachte— unter dem gleichen Titel— eine Sendung heraus, die nicht nur für heimwehkranke Ostpreußen ein be- glückendes Erlebnis wurde, sondern Wohl auch denjenigen Hörern, denen diese ferne östliche Landschaft unbekannt und die Mentalität ihrer Bewohner fremd ist, eine zauberhafte Stunde geschenkt haben mochte. Siegfried Lenz kommentierte die köstlichen Kurzgeschichten und Anekdoten, die Curt Elwenspoek in dem gemütlich breiten Idiom des echten Ostpreußen vorlas, und so ent- stand das Bild der masurischen Seele, schwerfällig und dumpf. voll gutmütiger Spottlust und tapsiger Zärtlichkeit. Ein Menschenschlag, nicht eben intelligent, aber zäh und bauernschlau, bei aller Armut un- endlich gastfrei und gesegnet mit einem fröhlichen Herzen. Dieses Suleyken, ein kleines Dorf auf kargem Boden, vergessen in der ungeheuren Weite dieses Landes zwischen Sümpfen, Seen und Wäldern, War ihre Welt, die sie liebten und die sie um keinen Preis jemals freiwillig verlassen hätten. Heute sind die 250 000 Masuren, dieses sonderbare Gemisch aus pruzzischen, polnischen, russischen und salzburgischen Elementen mit einer eigenen, sehr merk- würdigen Sprache, in alle Winde verstreut, und das Buch von Suleyken ist eine heiter- wehmütige Erinnerung an die verlorene Heimat, an jene melancholische Landschaft in Südostpreußen, die Masuren heißt. Ein kleines Meisterwerk deutscher Prosa War die Weihnachtsgeschichte„Gnadenbrot für Mario“ von Friedrich Bischoff(Südwest- funk), zu der Ernst Kochann eine stim- mungsvolle Musik schrieb. Hier erzählt ein Dichter die uralte Legende von der Fähig- keit der Tiere, sich in der Weihnacht dem Menschen zu offenbaren, auf seine Art: er erzählt vom Schicksal des ehemaligen Kunst- reiters Brollos, der, durch einen Unglücks- fall zum Krüppel und ein wenig närrisch geworden, bei einem Pferdehändler die traurigen Schindmähren zum Wiederver- kauf herrichten muß. Dabei begegnet ihm eines Tages, in der Adventszeit, die Jam- mergestalt eines Falbhengstes, der aus der Hölle zu kommen scheint. Brollos erkennt in dieser geschundenen Kreatur seinen Mario wieder, das schönste und klügste Pferd, das jemals durch die Manege trabte, und er pflegt es, so gut er kann. Am Heilig- abend gibt er, nach heimlichen Vorberei- tungen, im Stall eine Zirkusvorstellung für die kleine Tochter seines Chefs, und der alte Mario zeigt, daß er seine Kunststücke nicht vergessen hat. Durch diese Geschichte, mit einer reifen und sensiblen Sprachkunst gestaltet, weht ein Klang, der ans Herz rührt— aber um die Weihnachtszeit ist man ohnehin ein wenig sentimental und eher geneigt, ein besinnliches Gleichnis auf sich wirken zu lassen. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Naturkautschuk synthetisiert (df) Einer amerikanischen Firma ist die Synthese des natürlichen Kautschuks ge- lungen, an der seit vielen Jahrzehnten ge- arbeitet wurde. Das neue Produkt wird aus Rohstoffen hergestellt, die von denen völlig verschieden sind, die für die Buna-Synthese verwendet werden. Der neue„Synthesę- Naturkautschuk“ soll alle physikalischen Eigenschaften des echten Natur-Kautschuks aufweisen. Krabben passen sich kosmischer Strahlung an (Af) Daß gewisse Krabben der nordameri- kanischen Küstengewässer ihren Lebens- rhythmus auf die Intensität der kosmischen Höhenstrahlung abstellen, wurde kürzlich durch Versuche amerikanischer Biologen be- wiesen. Die sogenannte„Fiedlerkrabbe“ wechselt täglich zweimal ihre Färbung, am Tag ist sie dunkel-tintenfarbig, bei Nacht fahlgelblich- bräunlich. Man vermutete schon lange, daß dieser Farbwechsel durch periodi- sche kosmische Einflüsse hervorgerufen sein müßte, die von der Sonnenbestrahlung unab- hängig sind, da er auch an sonnenlosen Tagen und in sonnenabgedeckten Aquarien erfolgt. Jetzt begann man, Krabben unter Bleiabdeckung mit den Bestandteilen der sekundären Höhenstrahlung— stark be- schleunigten Elektronen— zu bombardieren. Es stellte sich heraus, daß die Krabben ihren Farbwechsel dem Rhythmus der Beschie- ung anpaßten und durch besonders inten- sive Strahlung zu besonders krasser Fär- hung angeregt werden konnten. Diese Fest- tellung liefert wertvolles neues Material zu Jer in jüngster Zeit immer akuteren Frage der Zusammenhänge zwischen außerirdi- schen Einflüssen und der Lebewelt, die zum Beispiel in der Mond- Periodizität des Heringsfanges in der Nordsee vor zwei Jahren entdeckt wurden. Aehnliche Zusam- menhänge zwischen Mond und Aalwande- rung wurden ebenfalls beobachtet. Schlafhormon der Pflanzen (df) In tropischen oder subtropischen Ge- bieten hat man bisher ohne Erfolg versucht, Apfelbäume oder Flieder heimisch 2u machen. Die Sträucher oder jungen Baum- chen begarmen zwar zunächst zu wachsen, Aber sie erwachten dann nicht mehr aus ihrem ersten Winterschlaf. Man stellte fest, daß die Pflanzen neben dem bekannten Wachstumshormon auch ein Schlafhormon besitzen müssen, das dem Wachstum ent- gegenwirkt. Wuchshormone können nur Wirksam werden, wenn das Schlafhormon durch die Winterkälte zerstört wird. Das aber ist in den heißen Zonen nicht möglich. An der Universität von Arkansas gelang es nun, aus Pfirsichknospen ein Extrakt zu gewinnen, der das Sprossen der Knospen hindert und des- sen Wirkung mit zunehmender Kälte gerin- ger wird. Fernlaster mit Sprechfunk Die„Elektro-Nachrichten“, Bielefeld, be- richten, daß ein Lastzug einer Wuppertaler Speditionsfirma als erster Fernlaster eine eigene Rufnummer im westdeutschen Land- straßenfunk erhielt. Der mit einer UR W- Funksprechanlage von Telefunken aus- gestattete Wagen, der zwischen Hannover und der Schweiz verkehrt, ist überall dort an das allgemeine Fernsprechnetz angeschlos- sen, wo bereits Funkverbindungen der Bun- despost mit Fahrzeugen bestehen. Der Fahrer des Lastzuges kann im Bereich des Land- funks jederzeit von seiner Zentrale oder von einem Kunden angerufen werden und seiner- Seits aus der Fahrt oder beim Halten anrufen und sich beliebig auf das Fernnetz verbinden Jassen. Ein Mithören durch Dritte ist durch Selektivruf ausgeschlossen. Seite 4 MANNHEIM r n 7 r Freitag, 23. Dezember 1955 Nr. 299 Conference: Vom Amateur zum Profi „Blonder Tiger aus Oggersheim“ Rollje Müller— Rollie mit„ie“ bitte, warum weiß kein Mensch— ist kein Unbe- kannter mehr in Mannheim und Ludwigs- Hafen. Im Studentenkabarett der Wirt- schaftshochschule begann vor fünf Jahren der Weg eines Amateurs, dessen Liebhabe- rei das„Brett'!“ war. Heute steht er auf den Brettern des Kabaretts; ein junger Mann, der seine Liebhaberei zum Beruf erwählt hat. Der Weg vom Amateur zum Profi war folgerichtig. Der Weg vom Stu- denten der Rechte zum Kabarettisten mag es— äußerlich— weniger gewesen sein. Innerlich liegt auch in ihm Konsequenz. Könner des Brett'l, zum Beispiel Conferen- cier und Staatsschauspieler Curt-Max Rich- ter, der zur Zeit im„Metropol“ gastiert, sagen Müller eine gute Zukunft voraus. Rollie,„der blonde Tiger aus Oggers- heim“, der sich„schlicht ein Vorortkünstler“ nennt, arbeitet derzeit in der„Roten Mühle“ Geben wir ihm selbst— Stimmung! — zu einer kleinen Conference das Wort. Altchinesische Sprichwörter (bar jeden Sinnes) „Der Geist ist oft willig, wenn er vor- handen ist.“—„Glaube nie einem Gold- isch, der Dir im Traum erscheint und be- hauptet, er sei eine Standuhr.“„Brot allein macht nicht glücklich, aber es ver- schimmelt.“—„Selbst ein poröser Fahrrad- schlauch bringt die Jugend nicht zurück.“ Rollie— der„Literat. Müller, der lange nicht wußte, ob er ein „Schreiber“ oder ein„Sprecher“ werden Wollte(jetzt ist er glücklich beides) hat viele „Gedichte“(nur dekadente, bitte) und Zei- tungs-„Geschichten“ geschrieben, so die 0 „Krumme Straße“, Die Todesfahrt des Emil Buttersack“ Mannheim— 11 Uhr 80⁰5 „Jedes deutsche Haus ein Zeüg-Haus“,„Des knaben Matterhorn“ und viele andere, die teilweise veröffentlicht, teilweise im Rund- funk gesendet wurden. Dazu gehört auch das Glossarium 8 . Da lachen die Araber! „Arabien liegt auf Seite 75 im großen Weltatlanten. Saudi-Arabien ist ein Druck- fehler, es muß Gaudi-Arabien heißen. Die Götter der Araber heißen Ollalah, Allah und Allah Hopp. Man unterscheidet A-, B- und C-Raber. Sie werden in Stämme eingeteilt. Der erste Vorsitzende beißt Stammhalter. Viele Stämme sind ambulant; man nennt 812 Pomaden. An den Füßen haben die Araber Zehen und Dreck. Um die Köpfe haben sie Turbinen gewackelt. Das Nationalgerücht des Landes ist der Kismet. Manche Araber er- mähren sich von wilden Tieren und manche wilde Tiere ernähren sich von Arabern. Die Wüsten ihres Landes sind voll Sand und darin sind Oasen, wo herrliche Psalmen Wachsen. Wegen der Blutrache ist die Fleischversorgung gesichert. Der Koran, das dortige Grundgesetz, verbietet das Trinken von flüssigem Wein und zweibasischen Säuren. Einmal im Jahr ist es Sitte, nach Mokka zu fahren, um Mekka zu trinken, da das Oel den Ausländern gehört. Die Araber benutzen dabei Autos mit Reifen aus Gummi arabicum. Der eukalyptische Politiker „Weil uns der Tank des Vaterlandes ge- wis ist“ hat sich Freund Rollie auch schon mit Politik beschäftigt:„stimmung Leute— das heißt jetzt nicht mehr Pickelhaube, das heißt jetzt Mitesser-Hut!“ Oder:„Zum Fritz Walter waren die Russen sehr nett kein Wunder, der kam ja als Halblinker!“ Und Wußten Sie es schon?—:„Unser Bundes- Eanzler hat ein neues Auto: Einen Opel- Kaplan— mit Konkordatsgetriebe!“ „Stimmung! Stimmung! Ich sehe am Horizont die eukalyptischen Reiter Kleine Erinnerung Es wäre noch manches zu sagen über „ie“ Müller. Es ist jetzt genau fünf Jahre her. Eines nachmittags saß dem Chronisten ein junger Mann(Landsmann) gegenüber. Zwischen beiden lag eine dicke Mappe, ge- füllt mit Manuskripten; Gereimtes und Ungereimtes. Im Raum stand eine zaghafte Frage, landsmannschaftlich- vertraulich: „Mänese des werd ebbes 2 Es is ebbes geworre. Die Manuskripte aus jener Mappe hat Rollle Müller alle fortgeschmissen. Keines lebt mehr. Aber sie waren doch guter Dung tür seine Oggersheimer Gag-Zucht. H. Schneekloth Wahlheimat Mannheim: Seine ersten Schritte auf deutschem Boden Heimkehrer Hans Lukesch kam ohne Beruf und Angehörige aus der Tschechei/ Er wohnt in der Jugendherberge In den zitternden Fingern eine tsche- chische„Partyzanka“-Zigarette, blickt der 33jährige Heimkehrer aus der CSR noch etwas hilflos in die ihm fremde Welt des Wohlstands, die er seit sieben Jahren nur aus zweck gefärbten Berichten tschechischer Zeitungen ahnen durfte. Am 18. Dezember schlug für ihn die Stunde der Freiheit, eine Stunde, von der Hans Lukesch heute sagt, sie sei die schönste in seinem ganzen Leben gewesen: Der Grenzübertritt zwischen dem tschechischen Eger und dem niederbayrischen Schirnding stand zehn Jahre lang vor den geistigen Augen vieler deutscher Kriegs- gefangener in der Tschechoslowakei. Am 20. Dezember, um 17.30 Uhr, kam Hans Lukesch von Karlsruhe in Mannheim an. Allein fragte er sich zur Jugendherberge Schnickenloch durch. Herbergsvater Ruffler nahm den untersetzten, blauäugigen Mann auf und wies ihm ein freundliches Zim- mer an. Der Heimkehrer Hans Lukesch hat keinen Beruf erlernt. Was er kann, ist schießen— eine böse Erinnerung aus seiner Soldaten- zeit— und schwer arbeiten. Arbeiten für ein Land, das den Deutschen nicht gerade freundliche Gefühle entgegenbringt. Aber Lukesch klagt nicht. Diese Zeit liegt hinter mm. Er will jetzt aufbauen und aus seinem Leben etwas machen. Was und wie— vor- läufig zerbricht er sich noch nicht den Kopf darüber. Kommt Zeit, kommt Rat.„In der Gefangenschaft habe ich viele Luftschlösser gebaut. Jetzt nehme ich alles, wie es kommt“. Ueber den Empfang in Mannheim ist Hans Lukesch des Lobes voll.„Sie sind alle 80 frèundlich zu mir“, Herbergsvater Ruffler Der Heimkehrer Hans Lukesch Blid: Steiger hat ihm bereits für die Weihnachtsfeiertage (Vom 25. Dezember 1955 bis 1. Januar 1956) einen Aufenthalt in einer Familie in Neuen- Acht tolle Tage kosten acht Monate Strafe 18 jähriger unterschlug über 1000 Mark und flog ins Rheinland aus „Heut' ist heut', und was morgen kommt, ist egal!“ So etwas muß Willi gedacht haben, als er in fünf Tagen über tausend Mark, die ihm nicht gehörten, auf den Kopf hieb. Man ist sich oder noch nicht einmal sicher, daß er so viel gedacht hat, obwohl es sehr Schwer vorstellbar ist, daß ein 18 jähriger, kräftiger junger Bursche, durchschnittlich begabt, überhaupt nichts denkt. Soviel Wurstigkeit und Leere sind erschreckend. Willi hatte mit seinen 18 Jahren schon eine Vertrauensstellung. Als Kraftfahrer betreute er die Filialen einer Back- und Süßwarenhandlung und zu seinen Auf- gaben gehörte, daß er auch Gelder einkas- sierte. So hatte er am 31. Oktober die Runde bei vier Außenstellen gemacht und genau 1010 Mark in seiner Brieftasche.„Da kam es plötzlich über ihn“, wie er sich vor dem Jugendschöffengericht ausdrückte. Er fuhr es war um die Mittagszeit— seinen Liefer- wagen an den Hauptbahnhof und ließ ihn dort stehen. Ohne Zögern ließ er sich in die Weichen Polster eines Taxis fallen und zu einem Kaufhaus am Ströhfnarkt fahren. Dort warf er sich zunächst einmal in Schale: Ein feuer mug und ein paar elegante Schuhe machten einen feinen Herrn aus mm. Es fehlte nur noch eine Uhr. Sie Kostete 70 Mark und war also gerade„stan- desgemäg“. Inzwischen knurrten dem klei- nen Hochstapler der Magen. Er tafelte fürstlich und ruhte sich anschließend im Kino aus. Als es Abend wurde, traf Willi zwei Freunde. Er habe Geld von der Sparkasse abgehoben, sagte er, und lade sie ein. Die beiden Kumpane waren klug genug, nicht Weiter nach der Herkunft des Reichtums zu fragen. Die drei mieteten für 200 Mark kurzerhand ein Auto und fuhren die Nacht durch nach Essen. Dort besuchten sie einen Freund und weiter ging's nach Duisburg. Daß bei diesem Leben der Geldbeutel bald leer war, ist kein Wunder. Als Willi wieder nach Mannheim zurückkam, war er völlig „abgebrannt“. Noch ein paar Tage hielt er sich verborgen, verpfändete seine Uhr, und als er überhaupt nichts mehr zu beißen hatte, kam er aus seinem Versteck. Das Ende vom Lied: Nach fast zwei Monaten Untersuchungshaft im„Landes“ Verhandlung vor dem Jugendschöffen- gericht. Acht Monate Jugendstrafe forderte der Staatsanwalt. Das Gericht stimmte die- sem Vorschlag zu. Aber es war sehr milde und setzte den Strafvollzug auf Bewährung aus. Ein Bewährungshelfer soll dem jungen, sicher noch unreifen Mann helfen, den rechten Weg zu finden. Mindestens zehn Mark wöchentlich müssen zur Wiedergut- machung des Schadens abgezahlt werden. Mac bürg/ Schwarzwald besorgt. Dort werden Lukesch und zwei weitere Heimkehrer aus der Jugendherberge(sie sind schon mehrere Wochen in Mannheim) bei Hüchtlingsfamilien leben. Eigene Angehörige besitzt Lukesch nicht mehr; er will auch nicht darüber spre- chen. Das ist vorbei. Er stammt aus der Tschechoslowakei. Er ist Volksdeutscher, wie es früher hieß. Deshalb wurde er drüben als Deutscher behandelt. Die Hände von Hans Lukesch zittern stän- dig. Erst die schwere körperliche Arbeit, die Seelische Not, das kärgliche Essen, und end- lich die unsagbare Freude beim Ueberschrei- ten der Grenze— dies alles hat ihn ver- wirrt. Und was soll er über die Zeit in der CSR erzählen? Daß er es schwer hatte?„Mir ist es nicht allein so gegangen“. Immerhin konnte er sich von dem erarbeiteten Geld, das die tschechischen Behörden für ihn auf- bewahrten, vor der Abreise nach Deutsch- land noch Kleider und Wäsche Kaufen. Weihnachten in der CSR?„Das kannten wir nicht. In der schlimmsten Zeit gab es für uns einmal am Heiligen Abend einige faulige Kartoffeln, dazu saure Milch“. Später, als die Bedingungen besser wurden, las Hans Lukesch in tschechischen Zeitungen, daß Adenauer in Moskau verhandelte. Dann erfuhren er und seine Mitgefangenen von den ersten Entlassungen aus russischen Lagern. Die Hoffnung stieg weiter. Und plötzlich wurde es noch wahr: Weihnachten in Deutschland! Seit 14 Jahren wartete der Kriegsgefangene Hans Lukesch auf dieses erste Fest in der Freiheit. Ein Lichtblick für die Zukunft: Ein Spit- zenfabrikant im Schwarzwald will einige heimatlose Heimkehrer aufnehmen in seinen Betrieb. Vielleicht gehört Hans Lukesch bald dazu. Jürgen Hesse Grüße und Bargeld für Fischdampfer„Mannheim“ Mit besten Wünschen für ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr hat Bürgermeister Trumpfheller im Namen des Stadtrats und der Stadtverwaltung wie alljährlich die Verbundenheit mit der Besatzung des Fisch- dampfers„Mannheim“ in einem Telegramm zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig wurde dem Kapitän des Dampfers ein Geldbetrag zur Finanzierung eines gemütlichen Beisam- menseins oder für ein kleines Geschenk an jedes Mitglied der Besatzung zur Verfügung gestellt. Kerzen erleuchten Baracke im C-Quadrat Heilsarmee beschenkte und bewirtete alte Rentner und Kinder Mitten in den geräumten Trümmer- grundstücken des C-I-Auadrates steht eine Baracke; die Missionsstation der Heilsarmes. In den kleinen Fenstern spiegeln sich die flackernden Lichter von Kerzen. Es riecht nach Wachs, nach Tannengrün, nach Armut. An langen weißgedeckten Tischen sitzen Stille Menschen; das Alter hat ihre Haare gebleicht und ihre Gesichter mit Furchen durchpflügt. Und dazwischen recken sich Kinder in jugendlicher Unbeschwertheit. Die Weihnachtsfeier bei der Heilsarmee kommt dem Sinne dieses Festes nah. Wochen- lang haben die Männer und Frauen in ihren seltsamen Uniformen und Häubchen gesam- melt. Stundenlang haben sie geduldig jeden Tag neben ihrem Sammeltopf am Parade- platz gestanden, sind Allnächtlich mit ihren Sammelbüchsen durch die rauchigen Lokale Auf den Spuren des Christkinds: gezogen. Alles nur, um den Armen eine Weihnachtsfreude zu machen. Unter dem Weihnachtsbaum liegen ihre Gaben: Mehl, Zucker, Dauerwürste, duftende Stollen Junge Musiker auf der Bühne blasen ihre Trompeten, Mädchen singen zu Guitarren, Kapitän Matzeit betet. Etwa 70 Leute sind es, die in der Baracke zusammensitzen, mit Würstchen und Kar- tokkelsalat, Kaffee und Kuchen bewirtet werden, 70-, 81 und 83jährige. Es gibt Ge- schenke für 30 Kinder. Immer noch treffen neue Gaben ein, die auch nach Weihnachten noch verteilt werden. Am Heiligen Abend wollen die Musiker ein Konzert im Städti- schen Altersheim geben und am Dienstag werden sie das Gefängnis besuchen. Mac Von Plüschlöwen, Funktürmen und essenden“ Puppen Spielzeugbummel durch Mannheimer Geschäfte/ Hauptschlager: Tiere/ Zinnsoldaten nicht gefragt Der Tiger schielte aus seinen gelben Schlitzaugen begehrlich auf das adrette urid blonde Puppenfräulein, und der kleine Löwe lieg seine rote Plüschzunge über die Lefzen hängen und sah s0 Selbstzufrieden drein, Als habe er soeben eine Portion Menschen- fleisch mit Spiegelei a la Sahara verschlun- gen. Doch das war alles Angabe, denn wohl- erzogene Stofftiere tun so etwas nicht. Sonst Wären sie nicht, wie die Besitzer der Spiel- Warengeschäfte übereinstimmend erklärten, einer der Schlager des Weihnachtsverkaufes. Da ist eine putzige Schildkröte, der kleine Löwe, ein schwarzer vornehmer Pudel und vor allem die Häschen und Bären mit dem neuen Fell aus Dralon(eine Art Perlon), die man abwaschen kann und die gerade für die Kinder so richtig zum„Nudeln“ sind. Dazu Sind Allerdings die Puppen, immer noch der Weinnachtstraum der kleinen Mädchen, nicht so gut geeignet: das sind vornehme Damen in Abendkleidern oder Trachten, mit duf- tigen Perlonkleidchen und echtem Haar. Die bekannten Käte-Kruse- Puppen wurden in diesem Jahr erstmals von der Rheinischen Gummi- und Zelluloidfabrik(Mannheim) in Zelluloid hergestellt, mit und ohne echtes Haar, und über sie fielen die Käufer ge- radezu her. Daneben wurden aber auch die teureren Original-Käte-Kruse-Puppen mit dem Stoffleib gern gekauft. Uberhaupt legen die Käufer großen Wert auf gute Qualität und schauen dabei auch nicht auf einen höheren Preis. Eine beson- dere Attraktion bei den Puppen war das Baby, das wäßrige Tränen vergießt, aus einer Flasche flüssige Nährung zu sich nimmt und sie— bei entsprechendem Druck O 7, 5 d. d. Planken auf den Bauch— auch wieder von sich gibt. Bei all dem Zubehör, den eine rechte Pup- penmutter noch braucht, bei den Puppen- küchen, Puppenzimmern und Kaufläden zeigt sich eine staunenerregende Perfektion. Mit minutiöser Genauigkeit sind die Ein- richtungsgegenstände der Erwachsenen nach- gebildet, vom Kronleuchter bis zum Gold- fischglas, in dem man die Fische schwimmen sieht. Das gleiche gilt auch für das technische Spielzeug: ein Schnelitriebwagen für die elektrische Eisenbahn, Hochhäuser für die Bahnanlage, Kirchen mit mehrstimmigem Glockenspiel, oder ein Funkturm mit Ter- rassencafè, elektrischem Aufzug und Blink- lichtern für Flugzeuge. So übersättigt sind die„modernen“ Kinder heute oft schon, daß ihnen die elektrische Eisenbahn nichts mehr geben kann, und die schenkfreudigen Väter auf die alten Dampfmaschinen zurück- greifen. Die Konkurrenz„Schiene— Straße“ Wird auch auf dem Spielzeugmarkt aus- getragen: eine Firma brachte eine Autobahn heraus, die Autos laufen auf einer Art Füh- rungschiene, an einer Tankstelle werden sie elektrisch Aufgetankt und laufen dann, so- lange der Strom reicht. Es ist interessant, wie sich alle industriellen und wirtschaft- lichen Entwicklungen auf dem Spielzeug- markt wiederholen. Große Mode ist in diesem Jahr„Plastik“: Zusammensetzspiele Flugzeug- und Schiffs- modelle, Baukästen, Spielzeugautos, Kranen und Bagger— alles aus Plastik. Höchst un- modern wirken dagegen die Tanks aus Blech, obwohl ein Modell sogar unter wehrfreudi- gem Kettengerassel eine richtige Kanonen- DPH ORA kugel aus dem Rohr spuckt. Es fehlt ihnen auch an Bemannung: nur in einigen Kästen in einigen Geschäften fristen noch einige US-Soldaten in olivgrüner Uniform ein be- scheidenes und meist ungestörtes Leben. Nicht so die Cowboys auf wildsteigenden Mustangs und die wildbemalten tomahawk- schwingenden Indianer, die sich um die graugrün bemalten Palisaden wildwestlicher Forts tummeln, über denen das Sternenban- ner weht. Sie werden eifrig gekauft, denn die Knaben brennen darauf, auch zu Hause Wildwestfilme aufzuführen. Auch roman- tische Burgen, über deren Zugbrücken mar- tialische Ritter in silberglänzenden Rüstun- gen auf gepanzerten Rossen sprengen, ent- zünden die kindliche Phantasie. Im Spiel sich Wissen anzueignen, scheint Vielen Eltern für ihr Kind das Richtige zu sein; so werden bei den Gesellschaftsspielen hauptsächlich die mit belehrendem Inhalt verlangt. Besonders ein Verkehrsspiel, das von der„Grünen Welle“ bis zum Parkver- botsschild alle Tücken des modernen Ver- kehrs schildert, ist sehr beliebt. Daneben gibt es geographische, technische und wirt- schaftliche Spiele in Hülle und Fülle. Das Christkind hat die Regale in den La- den schon fast leergekauft und immer noch kommen einige seiner Vertreter, um noch etwas zu ergattern. Die Spielzeuge ändern sich, immer Neues und Raffinierteres wird erfunden; eins aber bleibt gleich: die Freude der Kinder, wenn sie unter den Lichtern des Christbaums all die geheimnisvollen Pakete auspacken, die sie schon Tage vorher durchs Schlüsselloch auf dem Tisch liegen sahen ges. O 7, 5 d. d. Planken Mannheims großes Spezialhaus för ploro- KINO. PRO]JIEKTION e RADIO FERNSEHEN„ SCHALLPLATTEN Aus dem Polizeibericht: II Bahnübergang gestürmt Schrankenwärter geschlagen Am Bahnübergang der Hafenbahn an der Rhenania- Mühlheimer Straße hatte der Schrankenwärter die beiden Bahnschranken für einen nahenden Güterzug geschlossen. Als dieser noch etwa fünf Meter vom Ueber. gang entfernt war, schlüpften etwa ein Dutzend Personen unter dem Abgrenzungs. geländer hindurch und überquerten vor dem Güterzug die Geleise. Auf der anderen Seite lupften sie eine Schranke hoch, so daß sich auch die gegenüberliegende automatisch öftnete. Als der Schrankenwärter einen jun- gen Mann festhielt, um seinen Namen fest- zustellen, gab ihm dieser einen Faustschlag unters Kinn, so daf er zu Boden stürzte. Der Täter wurde ermittelt und angezeigt. Soldaten stach der Hafer Auf der Birkenauer Straße in Käfertal bekamen einige amerikanische Soldaten mit. einander Streit und verprügelten sich. Die Militärpolizei fuhr wie der Blitz dazwischen und schaffte sofort Ordnung. Gestürzt und ertrunken Gegen 11.00 Uhr wurde am Rheinufer aut dem Lindenhof ein 71jähriger Mann tot auf. gefunden. Er lag mit Gesicht und Oberkörper im Wasser. Der Verunglückte, der ein Kreis- laufleiden hatte, war wahrscheinlich in der Dunkelheit vom Weg abgekommen und die Uferböschung hinabgestürzt. Durch den Sturz hatte er vermutlich das Bewußtsein ver- loren und ertrank. Selbstmord liegt offenbar nicht vor. 5 Pole will bleiben Ein 26 jähriger Pole, der schon 1953 Auf. enthaltsverbot für die Bundesrepublik erhalten hatte, will partout nicht fort. r War zwar inzwischen schon einige Male ohne Paß in die Schweiz ausgereist, wurde aber jetzt in Mannheim wegen Ruhestörung vor- läufig festgenommen. Zwei Schwere Jungen geschnappt Zwei junge Arbeiter wurden beim Ver- lassen des Kunsthallenbunkers verhaftet, z Wurde ihnen nachgewiesen, daß sie min- destens sieben parkende Personenkraftwagen ausgeraubt und eine Unterschlagung begah- gen haben. Beute im Wert von 500 Mart wurde noch sichergestellt. Die Autoknache: sind beide rückfällig. Frau fiel aus der Straßenbahn Am 9. Dezember, gegen 17.30 Uhr, stürzte eine Frau, die an der Haltestelle„Renz. straße“ auf die hintere Plattform eines in Richtung Käfertal fahrenden Straßenbafk- Zuges der Linie 4 einsteigen wollte. Die Frau hatte zuvor noch ihre beiden Kinder in gi Straßenbahn gehoben. Zur Unfalls werden Zeugen gebeten, sich bein Unfallkommando der Schutzpolizei in L zu melden. Dieser treukerzige Teddybär beglückte neben vielen anderen Geschenken im Went von etwa 2000 Mark von dem 3. Feldartilletie. Batdillon in Sandhofen die Kinder des St. Agnes-KRinderheims in der Mittelstraße. Bild: Babies Rathausstilblüte lei cht mißverständlich Stadtrat Karl Mayer(Spb) legt Wert aul die Feststellung, daß er am Dienstag im Stadtrat wörtlich sagte:„.. damit krebs artige Geschwulstbildungen von falschen Auffassungen im Hirn gewisser Kritiker ein- mal verschwinden“, während der MM- Lokal. kommentator notiert habe,„kKrebsartigel Geschwulstbildungen im Hirn von gewissen Kritikern“, Damit sei der Sinn seiner Aus. führungen vollständig entstellt und etwas unterschoben, was er nicht gesagt habe, Die von Stadtrat Mayer gemeinte Stelle im„MM“ lautete wörtlich: „Krebsartige Geschwulstpildungen in Hirn gewisser Kritiker“ stellte etwas reich- lich unvermittelt Stadtrat Mayer(SPD) Lest. (Wollte er ein Beispiel geben?) 5 Klärung. Nr. 295 Alste Jun genann Ruhme die alte Stuart y wood schiene lichen! einer Graf F Todd 2 Die alt Bette 1 wunde mrer R alternd entbeh Kunst und Jo dame. der, w „Der „Schwa freier Nr. 295/ Freitag, 23. Dezember 1953 MORGEN Blick auf die Leinwand Motorengebrumm sollte er das Kinderheim ansteuern und die von den Fallschirm- jägern gestifteten Geschenke an Fallschirmen Dank für die Veteranen der Arbeit nt a gen a an der chlossen. 1 Ueber. twa ein vor dem daß sich omati nen jun- 1zte. Der Käfertal men mit. Alster:„Die jungfräuliche Königin“ Jungfräuliche Königin wurde Elisabeth I. genannt, weil sie unvermählt zum höheren Ruhme Englands regierte. Nach Schiller, der tte der die alte Königin als Kontrahentin von Maria ranken Stuart agieren lieg, haben sich auch die Hol- Jywood-Könige schienen vor allem die Verhältnisse der fürst- lichen Dame zu Männern zeitgemäß, daß nach nzZungs. einer ersten Fassung mit Errol Flynn als Graf Essex jetzt eine zweite mit Richard en Seite rodd als Raleigh auf Breitleinwand folgte. Die alte Königin ist die gleiche geblieben: Bette Davis, eine Schauspielerin, die mit be- wunderungswürdigem Mut zur Häßlichkeit in nen fest. ihrer Rolle lebt. Sie stellt das Schicksal einer ustschlag alternden, mächtigen, aber menschliche Liebe i entbehrenden Frau packend dar. Hinter ihrer t. Kunst verblassen Richard Todd als Raleigh und Joan Collins als hübsche, liebende Hof- dame. Farbenprächtige, malerische Gewän- der, weiträumige Landschaften und buntes Hoftreiben machen diesen Film vielleicht Weniger zu einem historischen, dafür aber unterhaltsamen Bilderbuch für große Leute. Mac Kurbel:„Americano“ Noch ein Western; aber einer mit Niveau. Die Herren dreschen sich nicht, sie pflegen aber eine vornehme Feindschaft. Der Ameri- cano Glenn Ford bleibt seiner gekonnten Unterspiel-Technik(„Saat der Gewalt“) treu, und das bekommt ihm am besten. Sein Mit- spieler Cesar Romero sticht darstellerisch ein wenig den glatten Schurken Frank Love- joy aus. Das dramaturgisch geschickt einge- fädelte Thema bricht mit der üblichen Ver- einfachungs-Therapie und schildert die See- lenwindungen der Akteure gar trefflich. Das oben zitierte Niveau schimmert nur durch; es ist erkennbar durch das Fehlen einer süß- lichen Liebesgeschichte. Trotzdem ist der Film nur ein gekonnter Zwitter. Er pendelt Zwischen künstlerischem Western(mit Aben- teurer-Motiven) und überhöhtem Reißer hin ihrer angenommen. Ihnen Sich. Die zwischen ufer aut tot auf. der körper „Der Filme: Wohin gehen wir? Freitag, 23. Dezember Theater: Nationaltheater 14.00 bis 16.00 Uhr: kleine „Schwarzwaldmäde!“(Miete F, Th.-G. Gr. F, freier Verkauf). und her. Mehr her als hin. H-e Nikolaus konnte nicht fliegen fuhr im Lastauto vor Mächtige Aufregung herrschte gestern Vormittag im Kinderheim St. Ursula an der Bruchsaler Straße in Rheinau. Eine in Mann- Muck“; 20.00 bis 22.30 Uhr: Planken:„Der Kongreß tanzt“; abwerfen. Daß die Kinder in der Nacht zu- vor vor Erwartung und Neugierde kaum schlafen konnten, ist verständlich. Der erste Alarm wurde um zehn Uhr geblasen. Tief- hängende Wolken versperrten Sicht. 11.15 Uhr war der nächste Termin. Die Kinder wollten sich kaum Zeit lassen zum Essen. Aber die Sonne, die einmal ganz kurz durch die Wolken geblinzelt hatte, war schon Wieder untergetaucht. 13 Uhr: Alles trüb. „Ich hab zum Petrus gesagt, er soll schönes Wetter machen, aber der hört ja nicht auf 0 meinte der kleine Wolfgang ent- täuscht. Da machten die Amerikaner kurzen Prozeß. Sie packten in Sandhofen alle Ge- schenke auf einen großen Lastwagen und fuhren zu Land nach Rheinau. Die Kinder freuten sich über all die schönen Dinge und die Enttäuschung aus der Luft war darüber bald vergessen. kam in den Kaiser garten Für fast 350 Kinder hatte auch die Lands- mannschaft Schlesien den Nikolaus in den „Kaisergarten“ eingeladen. Bis er kam, er- klärte Vorsitzender Bittner den Kleinen den Sinn der Weihnacht und forderte sie auf, doch recht brav zu sein, nicht nur kurz vor Weilnachten, wenn ein voller Gabentisch Winkt, sondern schon während des ganzen Jahres. Die Kinder zeigten, daß sie fleißig Auch die Heinrich Lanz AG. ehrte in die- sen Tagen wie alljährlich ihre Jubilare mit 25-, 40- und 50jähriger Dienstzeit. Professor Dr.-Ing. Knolle hielt die Festansprache vor den Jubilaren, die im Lauf der vergangenen Jahrzehnte politische und technische Revo- lutionen miterlebt hatten, und bat sie, mit ihrer Erfahrung den jungen Mitarbeitern zu helfen. Betriebsratsvorsitzender Kramer überbrachte die Glückwünsche der Beleg- schaft und der Zweigwerke, und E. M. Hof- weber, der Leiter des Unternehmens, gab be- kannt, daß die Altersversorgung nun nicht mehr freiwillig, sondern als feste Verbind- lichkeit gezahlt werden solle. Meister Nies, nun 40 Jahre bei Lanz, dankte den beiden Rednern und den Arrangeuren des harmo- nischen Festes.. jedoch die Mac * Wie viele andere große Werke pflegen auch die Motorenwerke Mannheim die schöne Sitte, ihre Pensionäre in einer vorweihnacht- lichen Feier zu bewirten und zu beschenken. An die hundert weißhaarige Männer lausch- ten in der Kantine der MWM den herzlichen Begrüßungsworten von Direktor Hans Pe- ters, der ihnen die erfreuliche Mitteilung machte, daß Aufsichtsratsmitglied Kurz aus seiner Tantieme für jeden Pensionär ein zu- sätzliches Weihnachtspräsent von zehn Mark gestiftet hatte. Die Verbundenheit zwischen Weihnachtsmann Ehrungen und Bescherungen bei Lanz und MWM bei Kaffee und Gebäck ergötzten sich dann die Gäste an den Plaudereien Magda Ka- mufs, dem strahlenden Tenor Wilhelm Steins und am übersprudelnden Temperament des Barry-Quartetts, in dem sich vier begabte junge Musiker vorstellten. Ses. Iermine Chorgemeinschaft Feudenheim: 24. Dezem- ber, 16.15 Uhr, Friedhof Feudenheim, Gedächt- nisfeier. 5 Kameradschaft ehem. 110er Mannheim; Am 24. Dezember, 16 Uhr, am II1er-Denkmal auf dem Hauptfriedhof, Christfeier. N. Sängerbund 1873. Käfertal: 24. Dezember, 17 Uhr,„Weihnachtssingen“ auf dem Fried- hof.— 25. Dezember, 19 Uhr, Lokal„Löwen“, Obere Riedstraße 23, Weihnachtsfeier mit Ehrung. a. Männergesangverein„Freundschaft“, Käfer- tal: 25. Dezember, 20 Uhr, Siedlergaststätte, Speckweg, Weihnachtsfeier. 5 5 Siedlungsverein„Einigkeit“ Gaswerk Lu- zenberg: 25. Dezember, 14.30 Uhr, Kind bescherung, 19.00 Uhr, Weihnachtsfeier Erwachsene; beide Veranstaltungen im 3 sergarten“. g Canada-Dry-Weihnachtsball: 26. Dezember, 18 Uhr,„Amicitia“. 5 Arbeitersängerbund Rheinau: 26. Dezember, 19.30 Uhr, Vereinshaus TSG Rheinau, Weih- nachtsfeier. 5 F Alster:„Die jungfräuliche Königin“; Drei Rivalen“; Palast:„Destry räumt auf“; 22.20 Uhr:„Massai“; Alhambra:„Die Drei von der Tankstelle“; Universum:„Ja, ja, die Liebe n Tirol“; Kanaille bist“; Kurbel:„Amerikano“; Deutsch- Amerikanisches Institut 10.00, 14.30, 16.30, 18.30, 20.30 Uhr:„Das Wunder von Manhattan“. Capitol: Kamera:„Schade, daß Du eine heim stationierte amerikanische Fallschirm- jägereinheit wollte dem Weihnachtsmann mit einer besonders originellen Idee unter die Arme greifen. Damit der geschäftige Alte noch überall zur rechten Zeit hinkommt, wollten ihn die Flieger beflügeln und ihm ein Flugzeug zur Verfügung stellen. Mit Gedichte gelernt hatten, und die altver- trauten Weihnachtslieder wurden mit wahrer der heutigen Belegschaft und den Veteranen inbrunst geschmettert. Dann kam der lang- des Werks unterstrich auch. ersehnte Weißbart, verteilte Lob und Tadel und wohlgefüllte Weihnachtstüten. Für jedes Kind hatte er außerdem noch eine kleine Ueberraschung. sitzender Dell. Weihnachtliche Weisen spiel- ten und sangen das MWM- Orchester unter Werner Urban und das Doppelquartett un- ges. ter Friedel Belzer. Bei Wein und Brötchen, Wir gratulieren! Pauline Weis, Mannheim, Kalmitstrage 18(z. Zt. bei Weller, K 2, 26), wird 77 Jahre alt. Silberne Hochzeit können die Eheleute Eugen Fucke und Ida geb. Hoh mann, Mannheim- Schönau, Schrauer Straße 15, und Adam Rihm und Elisabetn geb. Höschler, Mannheim, Käfertaler Straße 244. feiern. Betriebsratsvor- in Kreis. ch in der undd die 5 Familien- Nachrichten 1 den Sturz ein ver. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, offenber 1953 Auf. republik fort. Ir Male ohne arde aber rung vor- pt eim Ver- haftet. Es sie min- raftwagen ag bega- 500 Mark N toknacker hn ar, stürzte] e„Renz.“ sich bein i in L Am 21. Dezember 1955 verschied kurz vor Vollendung seines 73. Lebens- jahres nach langem, schwerem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm König sen. Kaufmann Mannheim- Käfertal, den 22. Dezember 1955 Ladenburger Straße 4 In stiller Trauer: Pauline König geb. Spieß Wilhelm König jun. u. Frau Lieselotte Rudolf König u. Frau Maria mit Kind Ruth und alle Angehörigen Beerdigung: Samstag, den 24. Dezember 1955, um 10.30 Uhr im Friedhof Käfertal. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Peter Bracht ist heute unerwartet von uns gegangen. Mannheim, den 21. Dezember 1955 Eichelsheimerstraße 51 In tiefer Trauer: Frau Lina Bracht Hermann Bracht Emmy Bracht geb. Nagel Hans Bracht Enkelkinder Günter u. Gitta und Anverwandte Feuerbestattung: Samstag, den 24. Dezember 1955, 11 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Heute nacht verschied plötzlich und unerwartet unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau. Anna Luley i geb. Koch im Alter von 62 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 22. Dezember 1955 Friedrichstraße 16a In stiller Trauer: Die Geschwister Beerdigung: Samstag, den 24. Dezember 1955, 10.00 Uhr, im glückte 2 im Wen Idartillerie-“ er des St. ra ße, Bild: Babies — ö ich t Wert aul jenstag im mit krebs- n falschen 1— Nach schwerem Leiden ist am 21. Dezember 1955 unser hochverehrter Seniorchef, Herr Wilhelm König Kaufmann a Mitbegründer und Teilhaber der Firma W.& R. KUNIGd Stahlbau für immer von uns gegangen. Wir betrauern den Verlust eines tatkräftigen, stets aufgeschlossenen und hilfsbereiten Menschen, dessen ganzes Schaffen der Entwicklung seines Unternehmens und dem Wohl aller Betriebsangehörigen galt. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim- Käfertal, den 22. Dezember 1955 Die Mitarbeiter der Firma W.& R. KUNIG Stahlbau Friedhof Neckarau. Nach kurzem schwerem Leiden verstarb heute mein lieber, herzensguter Mann, Vater, Schwiegervater und Opa, Herr 8 8 Heinrich Nick im Alter von nahezu 61 Jahren. Mhm.-Jlvesheim, den 22. Dezember 1955 Die trauernden Hinterbliebenen: Eva Nick geb. Fries Heinrich Nick u. Frau Gisela Enkelkinder Urban u. Jürgen Beerdigung: 1. Feiertag, den 25. Dezember 1955, 14 Uhr, im Friedhof Ilvesheim. 5 b D!!!! Nach langem, mit Geduld ertragenem schwerem Leiden, verstarb heute mein lieber Mann, mein treusorgender Vater, mein guter Sohn, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Christian Benitz im 53. Lebensjahr. Mannheim, den 21. Dezember 1955 Am Meßplatz 5 In tiefer Trauer: 5 Frau Elisabeth Benitz Wwe. geb. Gro und alle Angehörigen 5 Beerdigung: Samstag, 24. Dezember, 9 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Freunden und Bekannten geben wir hiermit die traurige Nach- richt, daß unsere liebe Tante, Frau 5 Anna Wolff wwe. geb. Schertel im Alter von nahezu 84 Jahren in Gottes Frieden heim- gegangen ist. Mh m. Feudenheim, den 21. Dezember 1955 Talstraße 38 Die Angehörigen Beerdigung: Freitag, 23. Dez., 14.30 Uhr Friedhof Feudenheim. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme und Blumen- spenden beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, Herrn Philipp Hecker sagen wir allen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Kammerer, der Firma f Ed. Armbruster, der Sängervereinigung Feudenheim und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 8 Mhm.-Feudenheim, den 22. Dezember 1955 Wartburgstraße 12 5 Die Hinterbliebenen Bestattungen in Mannheim Freitag, 23. Dezember 1955 Hauptfriedhof Schuster, Christian, Heckerstraſe 111 Seifert, Franz, Paul-Martin-Ufer 100 Vollweiler, Philipp, Pflügersgrundstrage 39 Krematorium Retschy, Elfriede, Scheffelstraße 41 Bauer, Katharina, Landwehrstraße 5 Furgol, Erwin, Wilnhelm-Liebknecht-Straße 11 Schreiner, Karl, Sonnenstraße 12 Friedhof Feudenheim 5 Bürkle, Karl, früher Schwanenstraßse 34 Wolff, Anna, Talstraße 3— Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 2 ** — 8 E E Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim plötzlichen Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, Gustav Hügin sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Dr. Stürmer für die trostreichen Worte sowie den Hausbewohnern und der Nachbarschaft. Mannheim, den 22. Dezember 1953 ritiker ein⸗ MM-Lokel- trebsartiger n gewissen 6 Lenaustraße 31 Charlotte Hügin geb. Rittmann seiner Aus- und etwas t habe. einte Stelle ungen im twas reich- (SPD) fest Heute entschlief nach kurzer unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, Herr 5 Albert Schmidt sen. Landmaschinenkaufmann im Alter von nahezu 86 Jahren. Heddesheim, den 22. Dezember 1955 Bahnhofstraße 20 In tiefer Trauer: Luise Schmidt Albert Schmidt jun. mit Familie und Anverwandte Beerdigung: Samstag, Krankheit und nach einem arbeitsreichen Leben 24. Dezember 1953, 14 Uhr, vom FPrauerhause, Bahnhofstraße 20, aus. sowie alle Angehörigen Vom Grabe unserer lieben Mutter, Frau Lina Autz geb. Schmitt zurück, danken wir allen für die vielen liebevollen und trost- reichen Worte, wie auch für die reichen Kranz- und Blumenspen- den. Besonderen Dank dem Hausarzt, Herrn Dr. Küstermann, den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses, den Niederbronner schwestern, dem Pfarrer der Liebfrauen- kirche sowie allen Bekannten, die unserer lieben Mutter die letzte Ehre erwiesen. ¹ an nheim, den 22. Dezember 1955 Dalbergstraße 31 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emmy Autz Meine liebe Frau und unsere gute Mutter, Frau Margarethe Menie geb. Schertel Stuhlverstopfu N donn Requlato ist nach schwerer Krankheit ernältuch in Apotheken und Droger sanft entschlafen. Mhm.-Feudenheim, 22. 12. 1955 Talstr. 6 In tiefer Trauer: Friedrich Menie Kinder u. Anverwandte KAFFEE Füt Jas est ewas Dealers! fer eng öU Edel- Perl e on 2,0 Hakao, bon.. 00 0 5 on 207 Jag, besonders 97 0 h ergiebig 50 g Beerdigung: Samstag, 24. De- zember 1855, 10.30 Uhr, Friedhof Feudenheim. Statt Karten. Für die vie- len Beweise herzlicher Anteil- nahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Man- nes, Vaters u. Großvaters, Herrn Michael Jöst sagen wir allen unseren tiefge- fühlten Dank. Heddesheim, 20. Dezember 1955 Wasserbettstr. 27 Frau Elise Jöst geb. Lamdé und Kinder gang gekommen und in dieser Nacht noch Seite 6 0 5 85 9. DREI-LANDER-SETTE Freitag, 23. Dezember 1955/ Nr. 295 UMS CHAU IN BADEN. WU RTTIEMB ERG Bemerkenswerte Entscheidung Karlsruhe. Bei einem Blutalkohol von 1,5 Promille oder mehr liegt immer eine Wesentliche Beeinträchtigung der Aufnahme- und Reaktionsfähigkeit und damit eine„Be- Wußhtseins-Störung“ im Sinne der Bestim- mungen der Allgemeinen Unfallversiche- rungs- Bedingungen vor. Nach dieser Vor- Schrift sind Unfälle infolge von Geistes- oder Bewußtseins-Störungen von der Ver- sicherung ausgeschlossen. Mit dieser Be- gründung hat der Bundesgerichtshof die Klage einer Witwe abgewiesen, deren un- fallversicherter Ehemann auf seinem Kraft- rad mit einem kestgestellten Blutalkohol- gehalt von 1,95 Promille tödlich verunglückt War. Die beklagte Versicherungsgesellschaft Ratte sich geweigert, die Versicherungs- Summe auszuzahlen. Für jugendliche Verkehrssünder Stuttgart. Das Amtsgericht Stuttgart hat Wegen der Ueberhandnahme von Verkehrs- Strafsachen ein besonderes Strafreferat für jugendliche Verkehrssünder eingerichtet. Der Jugendrichter verhängt bei Verkehrswidrig- keiten Jugendlicher Arbeitsauflagen, obliga- torische Teilnahme am Verkehrsunterricht und in schweren Fällen Jugendarrest. Neuer- dings ist er bei kleineren Verstößen dazu übergegangen, die jungen Leute zu einem etwa vier Seiten langen Aufsatz zu„verdon- nern“, Die von dieser Strafe meist sehr hart betroffenen Jugendlichen müssen sich darin über das richtige Verhalten im Stragenver- kehr äußern. Der Richter verspricht sich von diesen Strafen eine besondere erzieherische Wirkung, weil in vielen Fällen nur dadurch Unfälle entstehen, daß die Beteiligten sich nie Gedanken über die ihre eigenen Pflich- ten im Verkehr zu machen pflegen. „Hebelhof“ eröffnet Stuttgart. Der Landesverband Schwarz- Wald- Bodensee des deutschen Jugendher- bergswerkes hat die neue Jugendherberge „Hebelhof“ auf dem Feldberg ihrer Bestim- Mung übergeben. Vor einem kleinen Kreis geladener Gäste betonte der erste Vorsit- zende des Verbandes, Oberregierungsrat Dr. Joseph Epp, mit der Jugendherberge„He- belhof“ werde nunmehr auch den Jugend. lichen ein längerer Aufenthalt im Ski- und Wandergebiet auf dem Feldberg ermöglicht. Es werde damit gerechnet, daß in dieser Herberge jährlich etwa 30 000 Uebernachtun- gen erreicht werden könnten. Lange genug diskutiert Stuttgart. Die FDP/DVP Baden-Württem- bergs vertritt in ihrem Pressedienst die An- sicht, daß bei gutem Willen aller Beteiligten in der Frage des Landtagsneubaus noch vor den Parlamentswahlen entschieden werden könne. Das gesamte Problem sei nun lange genug Alskutiert. Es erfordere auch im Par- lament keine langwierige Beratung mehr. Die Freien Demokraten setzten sich nach Wie vor für einen Einbau des Landtags in das Neue Schloß ein. Gerichtliches Nachspiel Stuttgart. Das schwere Omnibusunglück auf der Autobahn in der Nähe von Stuttgart- Rohr, bei dem am 2. Dezember zwei Per- sonen, unter ihnen die Frau des Pianisten Professor Gieseking, getötet und 15 Personen verletzt wurden, wird demnächst ein gericht- liches Nachspiel haben. Die Stuttgarter Stestsanmwaltschaft hat gegen den Fahrer des Omnibusses, einen 27 Jahre alten Frankfur- ter, Anklage wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung erhoben. 15 Monate Gefängnis Herten. Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte die in der Schwacheinnigen-An- stalt St. Josef in Herten tagende Große Straf- kammer des Landgerichts Freiburg in der Nacht zum Donnerstag die 29jährige Pfle- gerin Elfriede M. aus Lambzi in Sachsen Wegen fahrlässiger Tötung von zwei An- staltszöglingen zu 15 Monaten Gefängnis. Außerdem wurde ihr die Ausübung des Schwesternberufes für fünf Jahre untersagt. Auf die Strafe werden zehn Monate der Un- tersuchungshaft angerechnet. Der Staats- anwalt hatte ein Jahr und neun Monate Ge- fängnis beantragt. Das Gericht fand Elfriede M. für schuldig, durch die leichtfertige Ver- Abreichung von Luminal-Tabletten den Tod Von zwei schwachsinnigen Jungen im Alter von acht und zehn Jahren verursacht zu haben. Schießübung auf Dorfbeleuchtung Tuttlingen. Den eigentümlichen„Scherz“, nachts mit einem Personenwagen von Ort zu Ort zu fahren und dann systematisch die Be- leuchtungskörper über den Dorfstraßen ab- zuschießen, haben sich zwei jüngere Männer aug einer Gemeinde des Kreises Tuttlingen erlgubt, die jetzt gefaßt werden konnten, nachdem die Polizei des Kreises Tuttlingen einige Tage fieberhaft nach den Tätern ge- sucht, die Mitte letzter Woche Schießübungen auf die Dorfbeleuchtungen in Renquishausen. Königsheim, Aldingen, Pürbheim und Kol- bingen veranstaltet hatten. Bei ihrer Ver- nehmung erklärten die beiden Verhafteten, sie hätten nur aus Uebermut auf die Lam- pen geschossen. Sie seien von einem Lehr- 2u „etwas aufgelegt“ gewesen. Der üble Streich wird noch ein gerichtliches Nachspiel für die beiden haben. „Das dumme Ding hat mit Streichhölzern gespielt“ soll Dr. Müller gesagt Kaiserslautern. Im Prozeß gegen den des Gattenmordes angeklagten Otterberger Zahnarzt Dr. Richard Müller trat das Schwurgericht Kaiserslautern am Donners- tag zum letzten Male im alten Jahr zusam- men. Berufssanitäter und Feuerwehrmann Her- mann Cherdron gab noch am Mittwochabend an, er habe Dr. Müller mit Gewalt in einen Sanitätswagen bringen müssen, weil der in- zwischen angekommene Arzt eine Ueber- führung ins Krankenhaus anordnete. Dr. Müller habe sich zunächst mit aller Macht hiergegen gewehrt, danach habe Dr. Müller erzählt:„Meine Frau, meine Frau, sie war micht versichert. Das dumme Ding hat sicher- lich wieder mit Streichhölzern gespielt und dabei ist der Katalytofen explodiert“. Auch habe Dr. Müller auf seine Frage, ob er seine Frau nicht mehr habe retten können, er- klärt, er habe seinen Mantel vor das linke Wagenfenster gehalten, um die Sauerstoff- zufuhr zu stoppen und so den Brand zu jöschen. Nach einer Aeußerung des Brandexper- ten Dr. Leszezynski haben diese Antworten dazu beigetragen, eine fast lückenlose Er- klärung für den Brandablauf von zwei Stunden zu finden, die im Verlauf des Pro- zesses noch von den Gutachtern vorgetragen werden Soll. Noch vor dem Ende der eines weiteren Zeugen, des Hilfsarbeiters Lothar Opp aus Otterberg, mußte gegen 19 Uhr die Verhandlung auf Donnerstagfrüh vertagt werden. Der Angeklagte war nicht mehr in der Lage der Verhandlung zu fol- gen, zumal Opp Einzelheiten ausgesagt hatte, die nicht nur das Gericht, sondern in erster Linie den Angeklagten selbst und seine bei- den Verteidiger in Staunen versetzten. Opp ist einer der wenigen Zeugen, die nach dem Eintreffen am Brandort alles genau„unter- sucht“ und sich für alles interessiert haben. Er sagte sogar aus, Müller habe über schmer- zende Hände geklagt, aber doch nur an der Innenseite der linken Hand einen kleinen erbsrunden schwarzen Fleck gehabt. Diese Aussage wurde von Medizinalrat Dr. Peter- son mit einer Fotografie der linken Hand des Angeklagten bestätigt. Außerdem war Opp in der Lage, eine genaue Schilderung des Brandverlaufs und der Lage der brennenden Leiche von Frau Müller zu geben. Er hatte, ohne eine Tür zu öffnen oder Dinge in ihrer Lage zu verän- dern, durch eine Fensteröffnung in den zu- nächst nur leicht brennenden Wagen ge- Vernehmung haben/ Angeklagter wird von Zeugen schaut. Opp sagte weiter, ihm seien die Um- stände„spanisch“ vorgekommen. Weil Dr. Müller nicht den nieder geschlagenen Ein- druck eines Menschen gemacht habe, dem soeben ein furchtbares Schicksal widerfuhr, nabe er auf ein Verbrechen getippt und sei- ner Empörung mit den Worten Ausdruck verliehen:„Wenn man genau wüßte, daß es ein Verbrechen ist, sollte man den Kerl grad nehmen und ins Feuer reinschmeißgen!“. Der Oberförster Artur Metzler, der mit dem Angeklagten befreundet ist, berichtete in der Donnerstag- Verhandlung über einen Telefonanruf Mülers um 05.30 Uhr am Mor- gen nach dem Autobrand. Der Angeklagte habe ihn dabei vom Tod seiner Frau unter- richtet und ihn gebeten, sofort nach Otter- berg zu kommen. Bei seiner Ankunft in der Wohnung des Zahnarztes habe dieser ihm das Geschehen geschildert und berichtet, er habe auf der Fahrt seine Frau unwirsch Zu- rechtgewiesen, weil sie immer wieder nach einem im Wagen verlorenen Ring suchen wollte. Als er ein Geräusch gehört habe, sei er ausgestiegen, um nach der Ursache zu sehen und schließlich eine abgesprungene Radkappe zu suchen. Während dieser Zeit müsse seine Frau mit Streichhölzern nach dem Ring gesucht und dabei den Brand ver- ursacht haben. Zwischendurch habe er er- klärt, daß ihm Tilly Höbel immer nach Mannheim Briefe sende. Metzler erklärte, er habe davon nichts gewußt. Selbstverständ- lich habe er als guter Freund jedoch der Bitte Müllers entsprochen und sei nach Mannheim gefahren. Dort habe er gemäß dem Auftrag des Angeklagten dessen Bun- desbruder Pr. Weber aufgefordert, alle noch aus England ankommenden Briefe zu ver- nichten. Von der Hauptpost Mannheim aus habe er um 10.35 Uhr Tilly Höbel in Eng- land angerufen, ihr von dem Autobrand und weiterhin be- und entlastet dem Tod der Frau Müller sowie von der nicht lebensgefährlichen Verletzung des Zahnarztes berichtet. Tilly Höbel habe am anderen Ende der Leitung aufgeschrien. Seine Aufforderung, sämtliche Briefe und Photos von Dr. Müller zu vernichten, habe sie mit der Frage beantwortet:„Was haben denn die Brieef und Photos damit zu tun?“ Der Zeuge bezeichnete auf Befragen Dr. Müller als großen Naturfreund, daneben halte er ihn jedoch für einen sehr ängst- lichen und sogar feigen Menschen. Die Tat, die ihm zur Last gelegt werde, traue er ihm nicht zu. Zur Ueberraschung des Gerichtes stellte der 42jährige technische Kaufmann Niko- laus Göbel aus Mainz einen in Zellophan verpackten und verplombten Katalytofen auf den Tisch der Richter.„Dieser Ofen“, erklärte Göbel,„wäre Anfang Dezember 1953 beinahe mein Schicksal geworden. Ich las später in den Zeitungen vom Müller- Prozeß und fühlte mich verpflichtet zu sprechen.“ 1953 habe er diesen Katalyt-Ofen — es war das gleiche Modell, wie es auch Dr. Müller in seinem Borgward verwen- dete— in seinem Lloyd-Kombiwagen ge- habt.„Er brannte erst vier Stunden, aber als ich einmal ausgestiegen war, hörte ich hinter mir plötzlich ein Zischen, als wenn jemand eine Lötlampe anzündet.“ Sieben bis zehn Zentimeter lange Flammen seien oben aus den Luftlöchern des Oefchens geschlagen und es habe sich auch bereits eine fast un- erträgliche Hitze entwickelt.„Hätte ich nicht sofort beide Türen aufgerissen und mit einem Fußtritt den Brandherd aus meinem Wagen hin ausgeworfen, mein Lloyd wäre geliefert gewesen“, sagte Nikolaus Göbel. Niemand sei zum Glück im Wagen gesessen und keiner habe sich bis heute das Versagen dieses Katalytofens erklären können. Auf acht Arbeitslose ein Beamter Bund der Steuerzahler kritisiert Personalbestand der Arbeitsverwaltung Stuttgart. Der Bund der Steuerzahler in Baden- Württemberg hat sich in einem Flug- blatt erneut gegen jede Erhöhung des Per- sonalbestandes bei der Arbeitsverwaltung gewandt und einen allmählichen Abbau um 20 Prozent gefordert. Er weist darauf hin, daß im Bereich des Landesarbeitsamtes Baden- Württemberg am 1. April 1955 auf acht Arbeitslose ein Beamter oder Ange- Stellter der Arbeitsverwaltung gekommen Zweizentner-Leckerbissen zum Weihnachtsfest Rund 120 Riesenmeeresschildæröten verarbeitet jeden Monat eine Frunhfurter Feinkost, fabriſ zu Suppen, und jedesmal, wenn eine größere Lieferung der tiefgefrorenen gepan- zerten Reptilien eintrißt, ist es ein seltsamer Anblick, wenn diese im Fabrikhof wie zu einer Parade aufgereiht werden. Etwa 150 Liter Schildkrötensuppe können aus dem Fleisch einer mittelgroßen Schildhröte von 200 Pfund gewonnen werden. AP-Bild sei. Zu diesem Zeitpunkt habe sich der Per- sonalbestand des Landesarbeitsamtes aus 3138 Bedienstete belaufen. Obwohl die Ar- beitslosenzahl vom September 1954 mit rund 52 000 auf etwa 25 000 im September 1955 zurückgegangen sei, plane man die Er- höhung des Personalbestandes um rund 100 Köpfe und den Einsatz von weiteren 200 Zusatzkräften, die 1,3 Millionen Mark kosten werden. Außerdem sei noch die Zah- lung von rund 29 000 Mark für Ueberstun- den an das„überlastete Personal“ vorge- sehen. Für 1956 sind nach Mitteilung des Bundes der Steuerzahler rund 1,6 Millionen Mark für Neu-, Um- und Erweiterungsbau- ten der Arbeitsämter geplant, obwohl für die Bereitstellung von Diensträumen für verschiedene Arbeitsämter bereits zusätz- lich mit Kosten von rund 270 000 Mark zu rechnen sei. Für den Ausbau und die Be- schaffung von verwaltungseigenen Kraft- kahrzeugen wolle man im kommenden Jahr rund 156 800 Mark ausgeben. 1954 seien nur 100 000 Mark für diesen Zweck benötigt worden. Es sei natürlich erforderlich, betont der Bund der Steuerzahler, daß der Bundesan- stalt für Arbeitsvermittlung und Arheits- losen versicherung die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie ihre großen Aufgaben erfüllen kann. Doch schon die Tatsache, daß in den Jahren 1932 bis 1934 die Arbeitsverwaltung mit rund 26 000 Arbeitskräften über sieben Millio- nen Arbeitslose betreuen konnte, im April 1954 aber für 1,4 Millionen Arbeitslose rund 36 000 Arbeitskräfte benötigte, sei unver- ständlich gewesen und habe den Bund der Steuerzahler veranlaßt, eine zwanzigprozen- tige Personaleinsparung zu fordern. Wenn aber jetzt im Gegensatz dazu der Personal- bestand im Zeichen der Vollbeschäftigung noch erhöht werden solle, dann könne diese Politik nicht hingenommen werden. Der Steuerzahler erwarte, daß die dem Staat anvertrauten Gelder so sparsam wie mög- lich und nicht planlos verwaltet werden. Vor 1957 keine neuen Gymnasial-Lehrpläne Viel Zustimmung, aber auch viel Kritik/ Kultusminister Simpfendörfer äußerte sich zur Lehrplandiskussion Stuttgart. Viel Zustimmung, aber auch viel Kritik fanden nach den Worten des Kultusministers von Baden- Württemberg, Wilhelm Simpfendörfer, die vor einigen Mo- naten zur öffentlichen Diskussion gestellten Lehrplanentwürfe für die höheren Schulen Baden- Württembergs. Ueber 300 Stellung- nahmen aus allen Kreisen der Bevölkerung, aus Lehrer- und Elternschaft und aus der Wirtschaft sind in der Zwischenzeit beim Stuttgarter Kultus ministerium eingegangen, die nunmehr gründlich ausgewertet werden sollen. Nach Ueberprüfung der zumeist kriti- schen Stellungnahmen soll ein neuer Ent- wurf ausgearbeitet werden, der dann auch der Landesregierung zur Stellungnahme vor- gelegt werden soll. Wie der Minister vor der Presse ausführte, wird im Jahr 1956 an eine Fertigstellung der Lehrpläne kaum zu den- ken sein, und es müsse gut gehen, wenn sie 1957 schon eingeführt werden könnten. Simpfendörfer bedauerte, daß die Auf- forderung zur öffentlichen Diskussion oft verkannt worden sei. Vielfach habe man die Entwürfe schon als amtliche Verordnung aufgefaßt, gegen die man sich wehren müsse. Die in den Entwürfen vorgesehene 30 Stunden-Woche fand nur wenige Befürwor- ter. Ueberwiegend wurde die Auffassung vertreten, daß die Schüler auch durch 33-35 Wochenstunden nicht überfordert würden. Das Kultusministerium will sich auch wei- terhin für eine Reduzierung der Schulstun- denzahl auf 30 einsetzen. Besonders hart umstritten war nach den Angaben des Mini- sters der Geschichtslehrplan. Hier sei vor allem kritislert worden, daß die Begriffe Re- formation und Gegenreformation fehlen wür- den. Eine neutrale Historikerkommission habe festgestellt, daß die in diesem Zusam- menhang aufgestellte Behauptung,„hier wolle sich eine katholische Geschichtsauffas- sung Geltung verschaffen“, völlig unbegrün- det sei. Obwohl beispielsweise in den frühe- ren württembergischen Geschichtslehrplänen von 1928 weder der Name Luthers noch die Begriffe Reformation und Gegenreformation vorgekommensseien, werde das Kultusmini- sterium diese Forderungen berücksichtigen. Ueberwiegend abgelehnt wurde auch die vom Kultusministerium vorgeschlagene Mög- lichkeit der Wahl zwischen einzelnen natur- wis senschaftlichen oder musischen Fächern. Unterschiedlich waren auch die Stellung- nahmen hinsichtlich der Stellung der politi- schen Erziehung, jedoch wurde übereinstim- mend ein Unterrichtsprinzip auf Basis der Gemeinschaftskunde gefordert. Nach Ansicht des Kultusministeriums müssen in den nächsten Jahren noch minde- stens 500 neue Lehrerstellen für die höheren Schulen bewilligt werden, um das in Baden- Württemberg noch unter dem Bundesdurch- schnitt liegende Verhältnis zwischen der Zahl der Lehrer und das der Klassen zu heben. Abschllegend erklärte der Minister, die Erörterung der Lehrplanfrage habe wertvolle Anregungen erbracht und die ganze Proble- matik der künftigen Gestaltung unseres höheren Schulwesens aufgerollt. Die Diskus- sion habe die Ansicht des Kultusministe- riums bestätigt, daß die Lehrpläne erst nach einer Vermehrung der Lehrerstellen durch- geführt werden könnten. Eine Erhöhung der Lebhrerzahl sei aber auch nötig, wenn die Leistungen der Gymnasien unseres Landes den Anforderungen der Gegenwart entspre- chen sollten. Te. BLICK NA CA RHEINLAND-PFALZ Ludwigshafen erwartet den 150 000. Ludwigshafen. Die Einwohnerzahl von Ludwigshafen hat am 1. Dezember den Stand von 149 295 erreicht, hat am Donnerstag das Statistische Amt der Stadt Ludwigshafen mitgeteilt. Damit wird die Erwartung des Leiters des Statistischen Amtes, Oberver- Waltungsrat Dr. Karl Moll, bestätigt, der für Ende 19355 oder Anfang 1956 den 150 000. Ein- wohner der Stadt Ludwigshafen voraus- gesagt hatte. Ludwigshafen hatte erst zum Jahreswechsel 1954/55 seine Vorkriegsein. Wohnerzahl mit rund 144 000 wieder erreicht. Staatsanwalt wurde Bürgermeister Neuwied. Der Neuwieder Stadtrat hat den 48 jährigen Oberstaatsanwalt Dr. Friedrich Buchheim, der durch den Höchstenbach- Pro- zeß bekannt wurde, auf die Dauer von zwölf Jahren zum Bürgermeister der Stadt Neu- wied gewählt. Für den Kandidaten entschie- den sich 19 Stadträte der FDP und CDU. Die SPD-Fraktion stimmte dagegen. Wärmeflasche explodierte Alzey. Eine gefüllte Wärmeflasche, die verschlossen im Backofen stand und ange- wärmt werden sollte, explodierte in Hangen- weisheim(Kreis Alzey) mit solcher Wucht, daß der ganze Backofen auseinandergerissen wurde. Dabei ergoß sich das kochende Was- ser über ein Kind, das sich in der Nähe dez Okens aufhielt. Es erlitt schwere Verbren- nungen im Gesicht und an den Armen. Fotogeschäft geplündert Zweibrücken. Einen dreisten Diebstahl leisteten sich zwei bis jetzt noch unbekannte Täter in der Nacht zum Mittwoch in Zwel⸗ bprücken. Nachdem sie im rückwärtigen Teil eines Fotogeschäfts eine Fensterscheibe zer- trümmert und ein dahinter liegendes Sicher. heitsgitter durchsägt hatten, durchwühlten sie sämtliche Räume des Fotohauses. Aus der Auslage, aus Regalen und Schubfächern stahlen sie Fotoapparate und Zubehör im Wert von 4565 Mark, mit denen sie spurlos verschwanden. Von Soldaten überfallen Bitburg(Eifel). Zwei junge Männer wur- den in Bitburg von zwei amerikanischen Sol- daten überfallen. Die betrunkenen Soldaten gingen vor einem Hotel auf die Deutschen los. Nachdem sie den einen verletzt und in die Flucht gejagt hatten, schlugen sie auf den anderen, einen 26jährigen, ein. Einer der Amerikaner brachte ihm dabei mit einer Bierflasche im Gesicht schwere Verletzungen bei; während der andere dem jungen Mann heftige Fußtritte versetzte. Eine Gendarme- riestreife verhaftete die Soldaten und über- gab sie der Militärpolizei. Kanadisches Eishockeystadion Zweibrücken. In der Nähe des Flugplatzes Zweibrücken, auf dem ein kanadisches Jagd, geschwader stationiert ist, wurde ein über- dachtes Fishockeystadion fertiggestellt. Das neue Stadion hat Plätze für 1500 Zuschauer und ist das erste seiner Art in der“ Pfalz. Schon in den nächsten Tagen soll hier das Training der Eishockey-Mannschaft der „Royal Canadian Air Force Flyers“ begin- nen. Juliane Monreal freigesprochen Koblenz. Das Koblenzer Schwurgericht hat am Donnerstag die 48jährige Witwe Juliane Monreal aus Walportzheim im Kreis Ahrweiler von der Anklage des Mordes an ihrer 78 jährigen Schwiegermutter Gundula Monreal und des versuchten Totschlages an ihrem 52jährigen Ehemann Michael auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Ein Toter— 130 000 DM Schaden Mainz. Drei Brände haben am Mittwoch abend und im der Nacht zum Donnerstag in verschiedenen Orten von Rheinland-Pfalz ein Todesopfer gefordert und rund 130 000 Mark Sachschaden angerichtet. Der größte Sachschaden mit über 100 C000 Mark entstand am Mittwochabend beim Brand eines Säge- werkes in Schwollen im Kreis Birkenfeld des völlig eingeäschert wurde. Vermutlich entstand das Feuer im Maschinenhaus. In wenigen Augenblicken stand die große Säge- werkshalle in Flammen und wurde mit allen Maschinen vernichtet. In Nähe der Gemeinde Himmerod im Kreis Wittlich brannte in def Nacht zum Donnerstag eine Feldscheune mit Heu- und Strohvorräten nieder. Bei den Auf- räumungsarbeiten fanden Feuerwehrleute die verkohlte Leiche eines bisher noch un- bekannten Marmes. Im Kreis Alzey ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag innerhalb von 14 Tagen der vierte Brand. In der Ge- meinde Flonsheim brarmte ebenfalls eine Scheune mit Heu- und Strohvorräten ab. Der Sachschaden wird in diesem Falle auf rund 20 000 Mark geschätzt. ö Aneeeeeeeeennmununnmgunummmmmmmneee Auf dem Fernsehschirm Freitag, 23. Dezember Jugendstunde Vermißtensuchdlenst Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) Tagesschau— Wie wird das Weihnachtswetter? Sind Sie im Bilde? Weihnachten zu Hause Christmas Carols (vom englischen Fernsehen) Wer— Was— Wann? 16.30 17.00 19.00 20.00 20.20 20.30 21.15 21.45 N Allen unseren Gönnern recht frohe Festtage und ein e, folgreiches Neues Jahr BERGBRAUEREITLEIMEN-HEZIDOELBIRO IAdber die Festtage empfeſiſen wir unsere dualifätshbiere v Bergbräu-Spezial · Bergbräu- Pilsner · Bergbrãu-Urbock J 7 dhe, Nr. 295 inv Die Dortm. Weihn. Rad spe falenh. meiste träger auch V reits d. Potzer: Vliet v erneute ger wi die gro macher schuere xm) mi Fahrer rechner sich in meiste! der An sehr Se Briten Zur die Mür einen i! 0. Zieg können gegen 8 aer he Veltma steiner een. Zu Runder zenn V Zusc Verl ball- Bu der Fu der in! lichen Haltun, gen bei und R. Brief a dieser schlage FTußbal bereits tragen geboten aber au Wer zu Lebens gründe gen. 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Der Engländer Norman Sheil holte sich in Mailand sehr überzeugend die Welt- meisterschaft im 4-kKm-Verfolgungsfahren der Amateure. Backat Dortmunch hat sich sehr sorgfältig vorbereitet und wird dem Briten ein großes Rennen liefern. Zum traditionellen„1001 mal rund“ hat die Münsterlandhalle ein Feld verpflichtet, das einen interessanten Kampfverlauf verspricht. 0. Ziegler/ Müller und Preiskeit/ Gieseler können in erster Linie einen deutschen Sieg gegen Strom/ Arnold und Decorteſde Beucke- aer herausfahren. Aber auch Jornitaz/ Scholl, Veltmann/ Liebelt, Vadder/smits, Reitz Kitt- steiner und Marsell/ Schmidtke haben Chan- den. Zum Auftakt gibt es in Münster ein 100 Runden-Punktefahren der Amateure mit zehn Wertungen. Zuschauer- Verband! gegen DEB Verhandlungen mit dem Heutschen Fug ball-Bund hat sich der Interessen- Verband der Fußballfreunde“ zur Aufgabe gestellt, der in Mainz von Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens aus Protest gegen die DFB- Haltung in der Frage von Direktübertragun- gen bei Fußball-Länderspielen in Fernsehen und Rundfunk gegründet wurde. In einem Brief an den DFB werden Verhandlungen in dieser Frage mit dem Mainzer Kreis vorge- schlagen. Der neue„Interessen- Verband der Tußballfreunde“ weist darauf hin, daß er sich bereits im Januar in das Vereinsregister ein- tragen lassen werde, falls der DFB die an- gebotenen Verhandlungen ausschlage oder aber auf seinem Standpunkt verharren sollte. wer zu den Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gehört, die den„Zuschauer-Verband“ gründeten, war nicht in Erfahrung zu brin- gen. Bekannt wurde lediglich, daß sich dieser Kreis nicht auf Mainz beschränke. Prags Handballer in Haßloch Die Handball-Stadtmannschaft von Prag, in der ausnahmslos tschechische National- spieler stehen, trägt am 3. Januar in Haß och ein FHallenhandballspiel gegen eine Repräsentativ-Elf der Pfalz oder des Süd- westens aus. Außerdem wollen sich die Pra- ger am 2. oder 4. Januar an einem Hallen- turnier in Ludwigshafen beteiligen. Auch 1956„Mille Miglia“ Eine aus Vertretern der Regierung und des Sports bestehende Kommission beschloß in Rom, das italienische Automobil- Straßen- kennen der.„Mille Miglia“ auch für das nächste Jahr wieder zu gestatten. Außerdem vurden noch drei weitere Straßenrennen genehmigt, und zwar die Calabrien-Rund- kahrt, das traditionelle sizilianische Rennen Targa Florio und ein Rennen auf Sardinien. Die Austragung der Mille Miglia, eines der pedeutendsten und schwersten Autoren- nen der Welt, war für das nächste Jahr frag- lich geworden, weil man nach den schweren Unfällen des Jahres 1955 im internationalen Automobilsport mit einem Verbot sämtlicher Straßenrennen gerechnet hatte. ltalienspiel brachte 600 O00 DM Das Fugball-Länderspiel Deutschland ge- zen Italien hat nach oflziellen Angaben 92 Millionen Lire(rund 600 000 DM) an Einnah- men erbracht. Entgegen ursprünglichen An- gaben, daß 100 000 Zuschauer im Stadion ge- wesen seien, heißt es jetzt, daß die Besucher- zahl nur 80 000 betrug. 63 000 bezahlten ihre 3 die übrigen hatten Freikar- en. „ undder Tschechoslowakei 1. Amateurliga im Spiegel der Statistik: Amicitia Viernheim seit sechstem Spieltag unbesieg Insgesamt 150 000 Zuschauer sahen 136 Vorrundenspiele/ 16 Platzverweise/ 3,5 Tore pro Spiel Am„Goldenen Sonntag“ wurden die letzten Vorrunden-Punkte der nordbadi- schen Amateurliga vergeben. Den„Halb- zeit“-Titel holte sich der DSC Heidelberg. Erstmals stehen damit die Heidelberger in dieser Spielzeit in der Spitzengruppe, haben aber in dem punktgleichen Meister der beiden letzten Jahre, Amicitia Viern- heim, sowie Hockenheim und Daxlanden starke Konkurrenten, die nicht leicht abzu- schütteln sein dürften. Aufstiegsmeister Rohrbach, der recht gut begann, schloß die Herbstserie als Tabellen- letzter ab. Neureut, seit dem Weggang sei- nes Mittelstürmers Linder zum RSC bei weitem nicht mehr so durchschlagskräftig, rangiert an 16. Stelle. Neben Rohrbach und Neureut sind Friedrichsfeld und Feuden- heim sowie Bretten und Weinheim am mei- ster bedroht. Von den beiden anderen Neu- lingen steht Forchheim mit siebzehn Punkten an achter, und Phönix Mannheim mit fünfzehn Punkten an neunter Stelle vor den aus der zweiten Liga abgestiegenen Durlacher, die zehnte wurden. Ohne Nieder- lage auf eigenem Platz blieben der DSC Heidelberg, Amicitia Viernheim und Dax landen, keinen Auswärtssieg errangen Weinheim und Rohrbach. Ohne Auswärts- niederlage kam keiner der siebzehn Ver- eine durch die Herbstserie; ebenso blieb keine Mannschaft ohne Sieg auf eigenem Platz. Mit je 15:1 Punkten schnitten DSC Heidelberg und Viernheim zu Hause am besten ab, Daxlanden folgt mit 13:1 Zäh- lern vor Plankstadt, das in sieben Spielen 1. Amateurliga startet zur Rückrunde: NASU- Wunsch: Sieg übe lockenkeim Spitzenreiter DSC Heidelberg und seine Verfolger zu Hause kaum gefährdet Mit vollem Programm starten die Vereine der 1. Nordbadischen Fußballamateurliga bereits an den Weihnachtsfeiertagen in die Rückrunde, Die Belegung der Feiertage mit Pflichtspielen wurde in Nordbaden notwen- dig, um rechtzeitig den Meister ermitteln zu können. Gerade um die Meisterschaft wird im Verlauf der Winterserie noch mancher harte Kampf entbrennen. Nicht minder scharf aber sollte das Ringen um den Ver- bleib werden, zumal da nach dem gelten- den Spielsystem mindestens drei Vereine ab- steigen müssen. Von den vier Tabellenersten, DSC Hei- delberg, Amicitia Viernheim, Daxlanden und Hockenheim müssen nur die Rennstäd- ter reisen, so daß keine allzu großen Ver- schiebungen nach dem ersten Rückrunden- spiel im Vorderfeld der Tabelle zu erwar- ten sind. Der DSC Heidelberg sollte die knappe O: I-Vorspielniederlage durch seinen Sieg gegen Plankstadt wettmachen können. Viernheim dürfte sich gegen Bretten für das 0:2 der ersten Runde revanchieren und Dax- landen läuft auf eigenem Platz ebenfalls kaum Gefahr, gegen die im unteren Viertel rangierenden Friedrichsfelder Germanen Punkte einzubüßen. Schwieriger haben es die Hockenheimer, denn der Gastgeber ASV Feudenheim braucht die Punkte sehr drin- gend, wenn der Ligaverbleib gesichert wer- den soll. Neben der Begegnung Feudenheim gegen Hockenheim werden auch die Spiele Phönix Mannheim— FV Weinheim, VfB Leimen— Birkenfeld, FC Neureut— TSG Rohrbach und VfL Neckarau— ASV Durlach schon am ersten Weihnachtsfeiertag ausge- tragen. Man kann dabei durchweg den Platzvereinen ein Plus einräumen. Die Spit- zenmannschaften DSC Heidelberg, Viern- heim und Daxlanden spielen am zweiten Feiertag. nur zwei Punkte auf eigenem Platz ab- gab. Auf fremden Plätzen erreichte nur der FV Hockenheim mit 10:6 ein positives Punktverhältnis. Heidelberg und Viernheim holten ebenso viel Punkte wie sie abgeben mußten, nämlich acht. Insgesamt fielen in den 136 Spielen, 476 Tore, was einem Durchschnitt von genau 3,5 Poren pro Spiel entspricht. Die meisten Tore markierten die Viernheimer mit 38, Daxlanden und der Neuling Phönix Mann- heim erzielten je 36 Treffer. Die wenig- sten Tore buchte Forchheims Sturm mit 19, während die meisten Gegentore Rohr- hachs Schlußbmann mit 46, die wenig- sten die Abwehr vom DscC Heidelberg mit nur 16 zulassen mußte. An der Spitze der erfolgreichsten Tor- schützen steht der Weinheimer Seidel mit 15 Treffern vor Frei(Leimen) mit 11 und den Daxlandern Kühn und Schwall sowie dem Brettener Höge mit je 10. Scherm(Hocken- heim), Hanekamm(Leimen), Bieler, Krauß- mann Osc) und Becker(Rohrbach) folgen mit 9 Treffern. Von den 136 Spielen ende- ten 87 mit Siegen der Platzvereine, 25 mit Erfolgen der Gastmannschaften, während 24 Begegnungen unentschieden ausgingen. Ins- gesamt mußten die Schiedsrichter 16 Platz- verweise verhängen(in den Vorrundenspie- len des vergangenen Jahres gab es nur zehn Hinausstellungen). Straffrei blieb nur der ASV Feudenheim. Die längste Erfolgsserie hatte Amicitia Viernheim zu verzeichnen, das seit dem sechsten Spieltag an elf aufeinander fol- genden Spielen ohne Niederlage blieb. Die Vorrundenspiele wurden von insgesamt 150 000 Zuschauern besucht, was einem Durchschnitt von 1100 pro Spiel entspricht. Die meisten Besucher kamen zu den Heim- spielen von Weinheim, Phönix Mannheim, Viernheim, Hockenheim, Bretten und dem Dsc Heidelberg, deren Durchschnitt etwa bei 1500 Besuchern liegt. Die wenigsten Zu- schauer wurden bei den Spielen von Neu- reut, Forchheim, Friedrichsfeld, Durlach, Feudenheim und Neckarau registriert. Das Weihnachtsprogramm der Oberligen: Prominente Häste: Wien, Zagreb, Dynamo Prag zweiten Feiertag Tus Neuendorf/ Der„Club“ bei Bayern München VfR Mannheim erwartet am Wie in jedem Jahr erhält das private Fußball- Programm der Weihnachtstage durch die Verpflichtung führender ausländischer Mannschaften einen besonderen Charakter. Allerdings ist es diesmal nicht so reichhaltig Wie in den letzten Jahren, da ein Teil der deutschen Vereine Punkt- und Pokalspiele aAusträgt. Klubs aus Oesterreich, Jugoslawien Stellen sich an Deutschland vor. Mit Pynamo Zagreb kommt eine der besten jugoslawischen Mannschaften zum SV Wuppertal, der am zweiten Weihnachtstag einen guten Zuschauerzuspruch haben dürfte. Der stämmige National-Mittelläufer Horvath ist der bekannteste Mann diesr Elf, die vor allem in Privatspielen— u. à. 1:1 gegen Spartak Moskau— gute Ergebnisse erzielte. Schalke 04 löst eine alte Rückspielverpflich- tung gegen Oesterreichs Meister Wacker Wien ein, bei dem früher Edy Frühwirth als rainer tätig war. Nimmt man die Begeg- nung Preußen Münster— Hannover 96 und das Gastspiel von Eintracht Frankfurt beim deutschen Amateurmeister Spfr. Siegen hinzu, so sind die Delikatessen des westdeut- schen Programms aufgezeichnet. In Norddeutschland stellt sich mit MR Rejika Fiume beim VfR Neumünster(25.) und 24 Stunden später bei Bremerhaven 93 ebenfalls eine jugoslawische Mannschaft vor. Aus Westdeutschland wird Westfalia Herne vom VfL Osnabrück erwartet. Im Süden bemüht sich die SpVgg. Fürth durch einen Sieg im letzten Punktespiel der Vorrunde gegen FSV Frankfurt vom letzten Pabellenplatz wegzukommen. Die Elf des 1. Fe Nürnberg ist durch die kurzfristige Absage der jugoslawischen Mannschaft Voj- vodina Novisad am ersten Feiertag„arbeits- los“ geworden, so daß in diesem Jahr nur ein Spiel(am 26. bei Bayern München) auf dem„Club“-Weihnachtsprogramm steht. Mannheim sieht am zweiten Weihnachtsfeier- tag das Oberliga-Vergleichsspiel VfR Mann- heim Tus Neuendorf, Pei dem die Gaste Mühe haben werden, eine Niederlage abzu- wenden. Die Offenbacher Kickers erwarten mit Dynamo Prag, der früheren Slavia, eine der stärksten Mannschaften der CSR, die auch von den Stuttgarter Kickers für den Neu- jahrstag verpflichtet worden ist. Eine Augsburger Kombination von BC/ Schwaben spielt am 25. Dezember gegen die österreichische Mannschaft von Wacker Wien. Mit Rücksicht auf das Spiel VfR gegen Neuendorf setzte der SV Waldhof die ge- plante Begegnung mit dem FV Speyer von seinem Weinnachts-Spielprogramm ab und Bastiert stattdessen am zweiten Feiertag in Lorsch. Rießersee Füssen um bayerischen Titel: Der Krefelder EV will Revanche Die Begegnung der alten Rivalen Sc Rießersee— EV Füssen ist immer ein Eis- hockey- Schlager. Im Garmischer Olympia- Stadion stehen sich am 25. Dezember beide Mannschaften in der bayerischen Meister- schaftsrunde gegenüber. Die Oberliga bringt nur zwei Spiele. Der Krefelder EV will sich dabei am zweiten Feiertag für die 218-Niederlage aus der ersten Serie durch den VfL Bad Nauheim revanchieren, und am gleichen Tag erwartet der EC Bad Tölz den Tabellenletzten Sc Weßling, der auch gegen die ehrgeizigen Oberbayern ohne Punktge- winn bleiben sollte. Auf seiner Italienreise ist der Mannheimer ERC Gast des HC Cor- tina(25.) und des Auronzo(26.). Bei 8:6 Punkten ist das Torverhältnis des VfL Bad Nauheim mit 25:37 negativ. Diese Tatsache kennzeichnet die Abwehrschwäche der Hessen, denen es schwer fallen wird, ihren Ueberraschungssieg aus der ersten Serie über den KEV in der Krefelder Rhein- landhalle zu wiederholen. Mit einem reaktionsschnellen Uli Jansen im Tor sollte der KEV seinen zweiten Sieg der Meister- schaftsrunde erringen.— Spielerisch hat Bad Tölz von Weßling nichts zu befürchten, aber die Einsatzfreude und die Betontaktik des Gastes warnen die Tölzer„Buam“.— 54 schlug Füssen den Sc Rießersee im Ober- liga- Punktspiel auf eigenem Eis. In Gar- misch wird es einen ebenso harten Kampf geben, falls die Moskaureise nicht zu sehr an den Kräften des SCR gezehrt hat. Pokal- Zwischenrunde: Leutersnausen beim 180 Not Am ersten Weihnachtsfeiertag stehen sich der TSV Rot und Sd Leutershausen im Zwi- schenrundenspiel um den badischen Hand- ballpokal gegenüber. Am 26. Dezember wird in Karlsruhe das Endspiel um den Pokal des Kreises Karlsruhe zwischen dem Karlsruher Se und der Tschft Beiertheim ausgetragen. Am 1. Januar treffen im Zwischenrunden- spiel um den badischen Handballpokal der Kreispokalmeister von Pforzheim und der Sieger der Karlsruher Begegnung KS gegen Beiertheim, und im Vorschlußrundenspiel der Pokalsieger des Kreises Bruchsal, TV Neuthard, und der Gewinner der Begegnung Rot— Leutershausen aufeinander. SCR-Angriff überzeugte Rießersee— EC Bad Tölz 6:3 In einem sehr harten Punktspiel um die bayerische Eishockey-Meisterschaft besiegte der Sc Rießersee am Mittwochabend im Nürnberger Linde-Eisstadion den EC Bad Tölz mit 6:3(0:0, 3:2, 3:1) Toren. Die Rießer- Seer, für die Poitsch(2), Fries(2), Biersack und Günjroth die Tore schossen, siegten ver- dient auf Grund ihrer besseren Angriffslei- stungen. Torschützen für den EC Bad Tölz waren Zach, Wörschhauser und Probst. In der bayerischen Eishockey-Meisterschaft führt nach diesem Spiel der EC Bad Tölz mit 7:5 Punkten vor dem SC Rießersee(5:1), EV Füssen(4:2) und Sc Weßling(0:8), jedoch haben die Tölzer schon sechs Spiele hinter sich, während Rießersee und Füssen erst je drei Spiele ausgetragen haben. Guttowski beim Lehrgang Nach Mitteilung des Eishockey-Obmannes Overrath wurden zu dem vom 18. bis 23. Januar 1956 in Garmisch- Partenkirchen statt- findenden Vorbereitungslehrgang auf die Olympischen Winterspiele folgende Spieler eingeladen: Jansen(Krefelder EW), Wörsch⸗ hauser(Tölz), Hoffmann(Rießersee) als Tor- leute, Beck, Ambros(Füssen), Guttows ki (Mannheim), Biersack(Rießersee), Bierschel (Krefelder EV) als Verteidiger, Sepp, Egen, Trautwein(Füssen), Pittrich(Rießersee), Rampf(Tölz), Huber(Riegersee), Pescher, Jochems(Krefelder EV) und R. Koßmann (Preußen Krefeld) als Stürmer. Außerdem nehmen noch Zach(Tölz) und Endres(Rießer- see) am Lehrgang teil. Während des Trai- nings ist am 21. Januar das Länderspiel ge- gen die USA im Olympia-Eisstadion von Garmisch vorgesehen. Von Garmisch fährt die Nationalmannschaft direkt nach Cortina. Eishockey-Kraftprobe mit CSR Die Eishockey-Nationalmannschaften von Schweden und der Tschechoslowakei, die sich 1952 in Oslo einen harten Kampf um die olympische Bronzemedaille lieferten, bestrei- ten am 26. und 28. Dezember in Stockholm zwei Länderkämpfe. Beide Nationen haben starke Mannschaften aufgestellt. Für Schwe- den spielen: Svensson, Zetterberg, Bjoern, Lassas, Larsson, Nurmela, Sven Tumba Jos, hansson, Oeberg, Blomquist, Carlsson, Jo- hansson, Bornstroem, Broems und Paafvels. Beim zweiten Länderspiel am 28. Dezember werden außerdem Almquist und die Brüder Tvilling eingesetzt. Hoad, Rose müssen Buch führen Neue Maßnahmen gegen zu hohe Spesen seiner Tennisamateure bei privaten Ueber- Seereisen kündigte der australische Tennis- verband am Dienstag in Melbourne an., Es heißt, dag die beiden australischen Tennis- Asse Lewis Hoad und Mervyn Rose, die für das nächste Jahr eine private Reise planen, dem Verband eine Aufstellung derjenigen Reisekosten einreichen sollen, die sie durch ihre Teilnahme an Turnieren in Form von Spesen zurücker warten. Die neuen Bestim- mungen sehen vor, daß jeder australische Tennisspieler vor einer Reise beim Verband um Genehmigung nachsuchen muß. Dabei soll er eine Liste der Turniere einreichen, an denen er teilnehmen will, sowie eine Auf- stellung der erwarteten Reisekostenzu- schüsse. Verstöße gegen diese Bestimmungen sollen mit dem Verlust der Amateureigen- schaft bestraft werden. n Reform-Unterbetten challplatten e in der zune mit len Auf- ehrleute och un- Treignete merhalb der Ge Us eine ab. 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Dezember 1955 Der Vorstand C Hütflen werk Oberhausen Akfien gesellschaft Oberhausen Wir laden die Aktionäre unserer Gesellschaft ein zu der am Freitag, dem 27. Januar 1956, 15 Uhr, im Gàstehaus der Gesellschaft(Werksgast- haus) in Oberhausen, Essener Straße 3, stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung.— Stopptag ist der 3. Januar 1956. Einzelheiten über die Tagesordnung und die Ausübung des Stimm- rechts bitten wir der Veröffentlichung im Bundesanzeiger Nr. 243 vom 23. Dezember 1958 zu entnehmen. Oberhausen, den 23. Dezember 1955 Hüttenwerk Oberhausen Aktiengesellschaft Der Vorstand Oeffentliche Ausschreibung. Die Arbeiten zur Herstellung der Marconi- straße zwischen Galvanistraße und Edisonstraße, einschl. der An- schlußstrecke Edisonstraße(Teilausbau bei 5,0 m und 6,50 m breiter Fahrbahn) sollen in öffentlicher Ausschreibung vergeben werden. Umfang der Leistung: 2500 qm Unterbauschle und Planum 60 Ifd. m Rinne 2000 qm Gestückunterbau 1900 qm sandgeschlämmte Schotterdecke. Eröffnungstermin: Mittwoch, den 4. Januar 1956, vorm. 10 Uhr, beim Städt. Tiefbauamt— Technische Verwaltung— K 7, Zimmer 316. Vor- drucke sind bei unserer Abteilung Straßenbau, K 7, Zimmer 315, er- Bältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 22. Dezember 1955 Städt. Tiefbauamt Oeffentliche Ausschreibung. Die Arbeiten zur Herstellung der Parallel- straße zur Turbinenstraße zwischen Galvanistraße und verlängertem Uimenweg(Teilausbau bei 3,00 m breiter Fahrbahn) sollen in öffent- licher Ausschreibung vergeben werden. Umfang der Leistung: 2500 am Unterbausohle und Planum 225 t Abraumunterbau 1000 qm Gestückunterbau 1900 qm sandgeschlämmte Schotterdecke. Fröffnungstermin: Mittwoch, den 4. Januar 1936, vorm. 10 Uhr, beim Städt. Tiefbaumamt— Technische Verwaltung— K 7, Zimmer 316. Vordrucke sind bei unserer Abteilung Straßenbau, K 7, Zimmer 315, erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. Mannheim den 22. Dezember 1955 Städt. Tiefbauamt 2 5* 2 Festliche und beglöckende ſage ſiegen vor Ihnen. Uber den Kreis der nächsten Ange- hörigen hingos öbermittelſt die f̃umilienon- zeige allen Freunden und Bekonnten die frohe Nachricht und knüpft neue Bande der Sympathie. die Famffienonzeige FFF in Mannheims großer Zeitung MANNHEIMER MORGEN * 2 U DEN WEIHNACHTSFEIERTA GEN HAB ERECKL Export hell HAB ERE CK pilsner Export HAB ERECRKL Weihnachts Bock die anerkannt vorzüglichen Spezial- und Starkbiere HAB ERECK L BRAUEREI 45 — Beim Einlauf und beim Schenken an die MOKKA BOHNE denen/ Ausgesuchte Qualitäten BOHNEN KAFFEE qus eigener Rösterei von DM 1.75 bis ODM 3. p. ½ Pfd. ergiebig und preiswert. Koffeinf rell. 100 g nur DM 2.40 Geschmaccvolle Geschenkdosen TEE KAKAO ScROKe LADEN PRALINEN erste Marken- große Auswahl ebenso SPIRITUOSEN 0 0 3% Rabatt 30% Rabatt MORKRKA BOHNE KAFFEE-GROSSROSTEREI MANNHEIM am Tatters all Verkauf duch direkt ab Rösterei, Neuesthelm, Böcklinstr. 4, Erdgeschoß 9 Kraftfahrzeuge Verkauf VW. 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Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen wären, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaub- haft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einstweilen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der Ver- steigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Grundstückwert wird gem. 8 74a ZVG auf 33 500,— DM festgesetzt, Gegen diese Festsetzung ist nach vorheriger Anrufung des Amtsge: richts Mannheim die sofortige Beschwerde an das Landgericht Mann- heim zulässig. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der KRün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges nach hier einzureichen. 5 Grundstückbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 78, Blatt 4. Lgb.-Nr. 6525; 6 Ar 71 qm Hofreite mit Gebäuden und Hausgarten, Ortsetter Ladenburger Straße und Wasserwerkstraße Nr. 2. Schätzungswert: 33 500, DM; Zubehör:—. Mannheim, den 7. Dezember 1955 Notariat V als vollstreckungsgerich 0 Vermietungen 1 Mietgesuche Gutmöbl. Zimm. Innenstadt zu verm. Jung. berufst. Ehepaar sucht dring Adr. einzus. u. Nr. A 02920 im Verl.] 1 Zim. u. Kü. od. 1 gr. leer. Zim, Angeb. unt. Nr. 02875 an den Verl. Bauleiter sucht möbl, Zimmer ab 1. Januar 1956 mögl. Bahnhofnähe. Preisangeb. u. Nr. 02919 à. d. Verl. Ingenieur sucht einf. Zimmer odet Schlafstelle. Benutzg. n. tageweise Preisangeb. u. Nr. 02918 a. d. Verl Alleinsteh. 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LIND HANDE ee LSBLATT Seite 3 Schlag gegen Konjunktur oder Förderung a „Einen massiven Schlag gegen die gute Konjunktur“ stelle die seit August dieses Jahres von der Bank deutscher Länder(BdL) betriebene Politik der Krediteinschränkung dar, erklärte vor einigen Tagen Fritz Berg, der Vorsitzende des Bundesverbandes der geutschen Industrie(BD), im Rahmen einer eranstaltung der süd westfälischen In- dustrie- und Handelskammer in Hagen., Berg sprach auch davon, daß die BdL-Maznah- hen über dosiert gewesen seien und somit die samte Wirtschaft zu stark getroffen hätten. Der Zentralbankrat der BdL reagierte in berraschend pointierter Weise auf diese Zuslassungen Bergs. Als Ergebnis einer lentralbankrats-Sitzung, die am 21. Dezem- her abgehalten wurde, wurde folgende Er- Härung abgegeben: Die Behauptungen Bergs würden sowohl urch Beobachtungen, die jeder machen nne, als auch durch alle verfügbaren Sta- stiken über die Wirtschaftsentwicklung iderlegt. Der Zentralbankrat stimme mit der Bundesregierung darin überein, daß im fünblick auf die Entwicklung der Nachfrage derzeit kein Anlaß bestehe, sich um die fortsetzung des wirtschaftlichen Wachstums zorgen zu machen. Die BdL teile auch die Ansicht der Bundesregierung und der Wirt- schaftsforschungsinstitute Vergl. MM vom . Dezember„Wirtschaftlicher Streit über kKonjunkturfragen“), daß eher die Gefahr gegeben sei, die Nachfrage würde rascher vachsen als die Produktion. Unter diesen Umständen sei eine Zügelung der Kredit- zusweitung dringend geboten. Kredite schü- en Nachfrage, aber nicht zugleich auch Ar- heitskräfte und Produktionswerte. Die In- ns pruchnahme von Krediten sei daher auch ur Zwecke der Rationalisierung volkswirt- schaftlich nur insoweit vertretbar, als da- durch geschaffene Nachfrage auch wirklich befriedigt werden könne, ohne den Arbeits- markt und die Grundstoffversorgung zu über fordern. Die zur Gewährleistung dieser Voraus- setzungen getroffenen Maßnahmen mögen o heißt es in der Zentralbankratserklärung in ihren Auswirkungen für manchen un- bequem sein. Sie seien aber im Interesse der Gesamtheit unerläßlich, um die Stabili- ät des Geldwerts zu wahren und um zu ſerhindern, daß die Stetigkeit des wirt- schaftlichen Wachstums durch Nachfrage- übersteigerungen gefährdet wird. Der Zen- ralbankrat werde deshalb bei seiner auf Maßghalten abgestellten Kreditpolitik bleiben. Das Ruhrgebiet hinkt nach (VWD) Die Industrie- und Handelskam- aufheben der Ver. es. edermann estgesetzt, Amtsge: ht Mann- 1e genaue der Run: veckenden nach hier 0 mer Dortmund weist darauf Bin, daß der produktionsindex der nordrhein-westfäli- chen Industrie gegenwärtig um 17 v. H. nter dem Index des Bundesgebietes liege und ihr Wachstum schwächer sei als bei der gesamten westdeutschen Industrie. Die Ur- ache dieses Zurückbleibens liege unzweifel- haft in der unterdurchschnittlichen Entwick- lung der Montanindustrie und in den künst⸗ lin unter den Marktpreis gedrückten Kohle- und Eisenpreisen. Das konjunkturélle Nach- hinken Nordrhein-Westfalens sei die Folge ausgarten, ngsgericht —. f icht dring leer. Zim, den Verl. immer ab mhofnähe, à. d. Verl. nmer odet tageweise A. d. Verl of. O. spit, Stadtmitte d. Verlag cht. mausfff nmer zum bedienung. d. Verlag. baus, 11 8 3,1 qahrelanger einschränkender Eingriffe des staates in bedeutende Industrien, von denen durch die vielfachen Verflechtungen auch die übrigen Industrien des Landes betroffen pürden. Die nordrhein-westfälische Indu- trie sei der Meinung, daß die Möglichkeiten eines konjunkturellen Aufschwungs durch- Marktberichte vom 22. Dez em ber lannneimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) Anfuhr und Absatz normal, Marktver- uf lebhaft und freundlich, bei Qualitätsminde- ung VUeberstand. Es erzielten: Blumenkohl ausl. gteige 7,50—8; Karotten 12—16; Kartoffeln 8,50 bis 40% Lauch Stück 9-14; dto. Gewichtsware 20-25; leerrettich 80—90; Petersilie Bd. 8-10; Rosenkohl 50; Rotkohl 1012; Endiviensalat ausl. Steige 6 is 6,50; Chircoree Paket 6,50—7; Kopfsalat Ausl. ſteige 1212,50; Knollensellerie Stück 15—35; dto. ſtewichtsware 30—35; Spinat 20-24; Tomaten ausl. ſeige 8—9; Feldsalat 160180; Weißkohl 6—10; Hirsing 8—10; Zwiebeln dt. 1820; dto. ausl. 22 is 26 Kepfel A 3040; B 16-25; dto. ausl. 25 bis „ Apfelsinen Navel 36-40; dto. blond 30-32; anas 250; Bananen 15—16; Birnen A 25—35; B 16 ais 24; dto. ausl. 30—40; Mandarinen 4044; Trau- den ausl. Steige 10,5011; Walnüsse 100—140; utronen Kiste 32—35; dto. Stück 16—18. lannneimer Fleischgroßhandelspreise (VD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- tern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,90—4,00(3,804, 00); nd 3,90—4, 00(3,804, 00); Kuh 3,10—3,30(3,10—3, 30); dullen 3,90—4,00(3,80—3,90); Schweine 3,603, 70 450—3,60); Kalb 4,90—5,40(4, 05,30); Hammel 3,30 s 3,60(3,50—3,60); Marktverlauf: ruhig. 8 75 1 annheimer Ferkelmarkt —— eee e, eren: 0 npfe tellosem Stärken, lefarben än Spezial- beste fe Jsha fol str. 47 VWD) Auftrieb: 100(in der Vorwoche 101) ferkel. Preise für Ferkel über 6 Wochen alt 51 5 DMI(50 bis 63 DH), je Stück. Marktverlauf: ugsam, Veberstand. dschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt VWD) Anfuhr und Absatz mittel. Es erzielten: eläpfel Ia 20—30; A 14-19; B 8-12; Birnen A 10 20 B 5—8; Feldsalat 1 120160; II 100—115; enkohl 32—40; Karotten 10; Knollensellerie 26 Lauch 1718; Zwiebeln 1618. NE-Metalle 5 ektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 476, 7541,75 PM del in Kabeln 139,00—140, 0 DM uminium für Leitzwecke 240,00— 242,00 D ſestdeutscher Zinn-Preis 1005 DPM aus noch nicht ausgeschöpft sind. Die Kam- mer verweist besonders auf die Notwendig- keit von Investitionen im Kohlenbergbau, zu denen der Bergbau durch eine Freigabe des Kohlenpreises in die Lage versetzt wer- den soll. Erstarken der DDB Mitgliedschaft? Der DGB-Nachrichtendienst, die Bundes- Pressestelle des Deutschen Gewerkschafts- bundes, veröffentlicht am 20. Dezember 1955 folgende Feststellung: „Die Zahl der Mitglieder der Gewerkschaf- ten des DGB betrug am 30. September 1955: 6 104 872. Davon entfallen 5 042 365(82,6 Pro- zent) auf Arbeiter, 642 320(10,5 Prozent) auf Angestellte und 420 167(6,9 Prozent) auf Beamte. Gegenüber dem Vorjahre(6 103 343) 585 7 785 der Mitgliederstand geringfügig er- öht.“ In der gleichen Zeit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten(Lohn- und Gehalts- empfänger) in der Bundesrepublik um etwa eine Million Personen. Der„grüne Bericht“ ein gellender Hilfeschrei (li.) Nach der Besprechung des Bundes- kanzlers und des Bundesernährungsmini- sters mit land wirtschaftlichen Abgeordneten der CDU/CSU wird in Bonn betont, daß die zu erwartenden agrarpolitischen Auseinan- dersetzungen auf Grund des am 15. Februar fälligen sogenannten„grünen Berichts“ der Bundesregierung nach dem Landwirt- schaftsgesetz sich nicht mehr auf Einzelmag- nahmen beschränken würde. Der Jahres- bericht des Bundesernährungsministers, in dem dargelegt wird, daß die Ausgaben für Betriebsmittel stärker gestiegen sind als die Verkaufserlöse, hat die Vertreter der grü- nen Front in der Forderung auf ein um- fassendes Landwirtschaftsprogramm be- Stärkt, zumal einer Steigerung der Ver- Kkaufserlöse von über 600 Mill. DM erhöhte Betriebsausgaben von über 1,2 Md. DM gegenüber stehen. Zweifler haben sich übrigens auch schon zu Worte gemeldet. Es wird darauf hingewiesen, daß sich in dieser Berechnung eines Mehr an Betriebsausgaben auch einige Posten finden, die darauf zurückzuführen sind, daß die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, soweit sie selbst als Produktionsmittel eingesetzt wer- den, einbezogen worden sind. Wenn 2. B. die Milchpreise eine Korrektur nach oben er- fuhren, dann wirkt sich das in der landwirt- schaftlichen Betriebsrechnung auch als kosten- steigernder Faktor— natürlich nur bei der Selbstverbauch- und Futter-Mich— aus. Der„grüne Bericht“ soll die mehr glo- balen Feststellungen aus dem Jahresbericht Lübkes nach Fachsparten und Größenklas- sen gliedern. Man erwartet, daß dem lang- kristigen Strukturprogramm des Landwirt- schaftsministers ein Zwischenprogramm vor- angesetzt werden muß, das insbesondere das Ueberschuldungsproblem der Landwirt- schaft durch eine umfassende Bundeshilfe 16sen soll. In dieser Richtung ist der Hin- weis des offiziellen Kommuniquèés über die Besprechungen des Bundeskanzlers zu ver- stehen, wonach es infolge der immer stär- ker werden Knappheit an Arbeitskräften notwendig sei, die bäuerlichen Betriebe zu mechanisieren. Diese Mechanisierung habe zu einer beträchtlichen kurzfristigen Ueber- schuldung geführt. f Jahresrückblick maßgeblicher Automobilfabriken Daimler-Benz AG. und Volkswagenwerk auf vollen Touren Das Jahr 1955 brachte der Daimler-Benz AG, Stuttgart- Untertürkheim, eine befriedi- gende Entwicklung. Der Gesamtumsatz des Unternehmens wird 1,4 Milliarden DM über- schreiten, das ist eine Zunahme um etwa 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr(1,05 Md. DMW). Wie Generaldirektor Fritz Könecke be- kanntgab, konnte der Export trotz vermehr- ter Schwierigkeiten mit dieser Entwicklung Schritt halten und seine Umsatzhöhe um rd. 40 Prozent auf etwa 500(1954: 356,5) Mill. DM steigern. Mit rd. 64 000(1954: 48 816) Verkehrspolitik oder Bahnpolitik Selig die Armen im(Verkehrs) Geiste (VWD) Im Tätigkeitsbericht der Bundes- regierung für 1955 stellt das Bundesver- kehrsministerium fest, daß der Personen- und Güterverkehr auch in diesem Jahre weiter zugenommen habe und die höchsten Verkehrsleistungen seit Kriegsende zu ver- zeichnen gewesen seien. Alle Verkehrsträger seien vollbeschäftigt, die Binnenschaffahrt sei hart bis an die Grenze ihrer Leistungs- Hemigkeit ausgelastet gewesen. Wie es in dem Bericht weiter heißt, wurde mit dem In- krafttreten des Verkehrsfinanzgesetzes nur der Anfang des verkehrspolitischen Gesamt- planes verwirklicht. Die internationale Zu- sammenarbeit im Verkehr sei weiter ge- festigt und verdichtet worden. Zur Finanzentwicklung bei der deut- schlend Bundesbahn heißt es, das Jahr 1955 habe insgesamt gesehen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse gebracht, die allerdings noch nicht der Auf wärtsent- wicklung der westdeutschen Wirtschaft ins- gesamt entsprechen(vgl. MM vom 2. De- zember„Bundesbahnerfolge decken nicht Verluste“). Eine echte Konsolidierung der Bundesbahn hänge von einer weiteren An- Sleichung der Wettbewerbsbedingungen der Verkehrsträger ab, die durch das Verkehrs- Finanzgesetz eingeleitet worden sei und fortgeführt werden müsse. Betont wird, dag die erhöhten Lasten, die der Stragengüter- verkehr auf Grund des Verkehrsfinanzgeset- zes Zzu tragen hat, eine günstige Entwick- lung nicht beeinträchtigt zu haben schei- nen. Der Handelsschiffsraum konnte auch 1955 erheblich vermehrt werden. Die Bun- desrepublik trete nach wie vor für den freien und fairen Wettbewerb der inter- nationalen Seeschiffahrt ein. Ein besonders wichtiges Ereignis wird in der Wiedererlan- gung der deutschen Lufthoheit gesehen. Die K URZ NACHRICHTEN In 98,3 v. H. aller Mitgliedsbetriebe des Niedersächsischen Landvolkverbandes wollen sich die Bauern und deren Familienangehörige an einer Kaufenthaltung beteiligen, wenn der Verbanck dazu aufruft. Nach dem vorläufigen Endergebnis der Urabstimmung haben sich die Leiter von 169 657 Mitgliedsbetrieben in 4894 Ortsverbänden durch ihre Unterschrift mit den geplanten Protsstmaßnahmen ihrer Be- rufsorganisation gegen die Landwirtschafts- politik der Bundesregierung bereiterklärt. Index- Beruhigung am Horizont (VWD) Der Index der Erzeugerpreise in- dustrieller Produkte war im November gegen- über Oktober mit 119(1950 100) unverandert, teilt das Statistische Bundesamt mit. Er liegt damit um zwei Punkte über dem Stand des gleichen Vorjahresmonats. Der Erzeugerpreis- index land wirtschaftlicher Produkte hat sich von 115 im Oktober auf 116 im November(vor- läufige Zahl, 1949/50 100) erhöht. Im No- vember 1954 hatte er 109 betragen. Für das Wirtschaftsjahr 195455 ergibt sich ein durch- schnittlicher Indexstand von 110. Autobahnergänzung an den BENELUX-Grenzen (VWD) Die Industrie- und Handelskammern in Köln, Aachen und Brüssel, sowie die deutsch- belgisch- luxemburgische Handelskammer, set- zen sich in einer gemeinsamen Eingabe an die Außen- und Verkehrsminister Belgiens und der Bundesrepublik für die beschleunigte Fer- tigstellung der Autobahnstrecke Aachen Köln und für ihre Verbindung mit dem belgischen Straßennetz bis 1958 ein. Am dringendsten seien die Schließung der Autobahnlücke Buir und Frechen, sowie der Ausbau der Autobahn Grenze Lüttich. Korrigierte Papierpreiserhöhung (VWD) Die Abitibi Zeitungspapierfabrik hat ihre seit dem 1. November geltende Preiserhöhung um 5 Dollar je Tonne mit Wir- kung vom 1. Januar 1956 rückgängig gemacht und wird vom 1. Januar an den ursprüng- lichen Preis um vier Dollar anheben, was einer Senkung des derzeitigen Preises um einen Dollar je Tonne gleichkommt. Abnehmer, die im November und Dezember den höheren Preis bezahlt haben, werden einen Rabatt erhalten. Beste Orangenernte seit 16 Jahren erwartet Spanien, Die Ernte, die in diesem Jahr in den wichtigsten Bezirken nicht unter dem üblichen Frost zu leiden hatte, wird auf rund 1,5 Mill. Tonnen geschätzt. Argentinien- Wartezimmer durchlässiger (VWD) Die Bank deutscher Länder führt seit einer Woche wieder Zahlungsaufträge zu Lasten des deutsch- argentinischen Verrech- nungskontos aus,. Das„Wartezimmer“ ist zwar offiziell noch nicht aufgehoben worden, jedoch verringert sich durch die Wiederaufnahme der Auszahlung der darin befindliche Betrag der Exporterlöse allmählich. Dem Vernehmen nach Sollssieh- dieser Betrag bereits auf kund vier Mill. Dollar vermindert haben, Der argeftini⸗ sche Schuldsalde auf dem Verrechnungskento betrug am 30, November 14,47 Mill. Dollar bei einem Swing— d. h. bei Höchstspitze, ab deren Erreichung Barzahlung in Gold oder goldwertigen Devisen zu erfol- gen hat— von 12 Mill. Dollar. 5 Dr. Tron, AR-Vorsitzer bei Lanz Bei der ersten— der am 5. Dezember ab- gehaltenen Aktionärshauptversammlung nach- folgenden— Aufsichtsratssitzung der Heinrich Lanz AG wurde folgende Veränderung der Aufsichtsrats- Zusammensetzung beschlossen: An Stelle des bisherigen Aufsichtsratsvorsitzen- den Max H. Schmidt(Zellstoff Waldhof) über- nahm Dr. Walter Tron(Süddeutsche Bank, München) den Vorsitz des Aufsichtsrates. Dr. Tron war am 5. Dezember an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten ausgeschiedenen Kom- merzienrates Dr. Jahr, Mannheim, in den Lanz-Aufsichtsrat zugewählt worden. Effektenbörse einer zulässigen Deutsche Lufthansa habe sich geräuschlos und in völliger Harmonie in die Handels- luftfahrt einfügen körmen. *. (Tex) Soweit das Ministerium des Herrn Dr. Seebohm. Genaue Beobachter der Sach- lage werden sich vielleicht fragen, ob sich die ministeriellen Sachwalter des Verkehrs- wesens ihre Ueberlegungen wirklich 80 leicht machen, wie es nach oben angeführter Erklärung zu sein scheint. Es kann doch nie- mand sich damit begnügen zu sagen: „. daß die erhöhten Lasten, die der Stra- Bengüterverkehr auf Grund des Verkehrs- finanzgesetzes zu tragen hat, in seiner gün- stigen Entwicklung nicht beeinträchtigt zu haben scheinen.“ 8 i Was sich bislang abgespielt hat auf die- sem Sektor, seitdem das unglückliche Ver- kehrsfinanzgesetz in Kraft trat, ist doch optische Täuschung. Oder kann vielleicht Herr Seebohm selbst angeben, welche Un- terlassungen geplanter Verkehrsmotorisie- rung auf Grund des Verkehrsfinanzgesetzes eintraten? Unsere beamteten Verkehrspoliti- ker und-minister scheinen der gleichen Meinung zu sein, die etwa noch vor 50 Jah- ren die Vorstellungswelt chinesischer Ortho- päden beherrschte. In China war es nämlich nicht nur Mode, sondern Sitte, den Frauen- kuß bereits von früher Kindheit ab mit festem Schuhwerk abzuschnüren, auf daß die Füßchen nicht mehr wachsen konnten, son- dern klein blieben. Sie wuchsen nicht. Das ganze Mädchen ward zum Krüppel. Das angezogene Beispiel ist keine Ueber- spitzung. Gerecht betrachtet verdanken wir zum wesentlichen Teil den Aufschwung der Wirtschaftsentwicklung und die wirtschafts- politische Genesung dem Motor. Dem Motor, der es unserem Verkehr ermöglichte, die ihm von der Wirtschaft gestellten Aufgaben zu erfüllen. 5 Es ist nun richtig, daß die Bundesbahn schuldlos zum Nachhinken verurteilt ward. Zum Nachhinken hinter dem Motor, weil der Bundesbahn allenthalben— ohne sich um Erfüllbarkeit bei Verwirklichung zu be- kümmern— preisliche und tarifliche Zuge- ständnisse zugemutet wurden, ohne daß nur einmal die Zumutbarkeit der Forderungen Kritisch betrachtet worden ist. bevor nicht festgestellt ist, wo die Gleichheit kehrsträgern beginnt, wird auch das beste Verkehrsfinanzgesetz seinen helfenden Zweck verfehlen. Was ist denn das Verkehrsfinanz- gesetz anderes als die Subventionierung eines Wirtschaftszweiges— eigentlich müßte man bei der Bundesbahn von einem Wirt- schaftsunternehmen sprechen— die deswe- gen fällig wird, weil aus politischen Grün- den dem Betriebe Unwirtschaftlichkeit auf- erlegt wurde. Aber wie immer in solchen Fällen wirkt sich gesamt wirtschaftlich betrachtet— die Subvention— der Zu- schuß also— in ähnlicher Weise aus wie bei dem Mann, der stets neue Löcher auf- reißt, um alte zuzudecken. Mitgeteilt: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 22. Dezember 1955 Börsenverlauf.(VWD) Die am 21. Dezember gegen Börsenschluß festgestellte Rückkaufsnei- gung nahm an den Aktienmärkten weiter zu. kamen auf fast allen Marktgebieten Umsätze erst Neben dem niedrigen Kursstand stimulierte die Da die plötzliche Nachfrage auf enge Märkte stieß. auf mehrprozentig erhöhter Kursbasis zustande. Feststellung des Bundeswirtschaftsministerſums, daß die gesamte Industrieproduktion im November mit der Indexzahl 235 gegenüber 223 im Vormonat einen neuen Nachkriegshöchststand erreicht habe. Im Mittelpunkt des Interesses stand der 18-Far- benmarkt an dem neben Anlagekäufen der Privatkundschaft größere Anschaffungen für ausländische Rechnung zu beobachten waren. Bei lebhaften Umsätzen ergaben sich hier Kursbesserungen von 4 bis zu 6 Punkten, Montane und Bergbauaktien erzielten zumeist Kurssteigerungen von 3 bis zu 2 Punkten. Lebhafter war die Umsatztätigkeit in Gelsenkirchener Bergwerk, die mit 163 schlossen. Auch am Elektro- und Motorenmarkt konnte die befriedigt werden. kolger. Rentenmärkte wenig verändert, lediglich etwas regere Nachfrage erst auf erhöhter Basis Metall- und Maschinenwerte überwiegend gut behauptet, ebenso Bankennach- einige Industrieanleihen leicht schwankend. ). RM-Werte Aktlen 21. 12. 22 12 Ak tlen 21. 12. 22 12. Ak tlen A nn Ao 213 Harbener Bergbau 126 132½[Dresdner Bk.) 20% 20½ F 22 205 Heidelb Zement 265 263 Rhein-Main Bank 250 251 BMW 164 109 Hoesch“) 15 101 Reichsb.-Ant. Sa. 59%½ 39½ Conti Gumm.— 277 Lanz— 132 13 Daimler-Benz 395¼ 400 Mannesmann. 180% 183 Montan- Dt. Erd!!! 109% 173%½ Ahn. Braunkohle 281 287 Nescehfolgetf Degussa 4294 208 Rheinelektre 178% 18 Bergb. Neue Hoffg. 144 247 Demag 2350 252% nñĩW TD 2213 210 Dt. Edelstahl 2¹⁰0 210 Dt. Linoleum. 265 257 Seilwolft 110% 2875 Dortm. Hörd Hütt. 140%½% 141 Durlacher Hof 170% 176% Siemens& Halske 245— Gelsenberg 157 162 Eichbaum-Werger 207 20 Südzucker 199, 5%%[GHH Nürnbergs 215 218 Enzinger Unſon) 187 190 Lex. Stahlwerke) 3.50 2 Hoesch 158 101 G-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 150 ½ 0 Klöckn.-Humb. D. 22½ 2209 Ant.-Sch.) 2% 3%½[Badische Bank 195 75 5 SAFT 224 8Sommerazbank) 135„ Nordwestdt. Hütt. 157 103 Farbenf. Bayer 254 203 Commerz Phönix Rheinronhr 174 177 Farbwerke Höchst 221 225 ¼ u. Credit-Bank 216 217 Rheinst. Union— 170 Felten& Gulll. 210 218 Deutsche Bank) 19% 20%[Stahlw Südwest. 173¾ 176% Jrün& Bilfinger! 157½ 159 Süddeutsche Bank 230 232 rhyssenhütte. 76% 180 Bevor die Zumutbarkeit nicht geklärt ist, der Startbedingungen zwischen den Ver- Personenkraftwagen und 1d. 29 000(19 094) Nutzfahrzeugen habe die Produktion gegen- über dem Vorjahr um rd. 47(37) Prozent zu- genommen. Trotz dieser Erfolge, so sagte Könecke, sollten die Aussichten für das Jahr 1956 mit einem maßvollen Optimismus be- trachtet werden. Wenn man die Konjunktur aufrecht erhalten, wenn man nicht allzu früh an die Grenzen einer Produktionssteigerung stoßen wolle, und wenn man es wirklich mit der etappenweisen Verkürzung der Arbeits- zeit ernst meine, müsse man rationalisieren und rationalisieren. Die weitere Aufwärtsentwicklung der Volkswagen werk GmbH in Wolfsburg, die jetzt hre Bilanzen für die Geschäftsjahre 1951 bis 1954 vorlegt, kommt am deutlichsten in der starken Umsatzerhöhung zum Aus- druck. Während 1951 ein Umsatz von 479 Mill. DM, 1952 von 658 Mill. DM, 1953 von 818 Mill. DM und 1954 ein solcher von 1,064 Md. DM erreicht wurde, erwartet die Gesellschaft im Geschäftsjahr 1955 einen Umsatz von etwa 1,35 Md. DM. Diese Entwicklung zeigt in etwa den beachtlichen Aufstieg, den das Werk von Jahr zu Jahr genommen hat. Dies zeichnet sich schon in den Produktionsziffern, die vom Volkswagenwerk bekanntgegeben werden, ab. VW- Fertigungszahlen (arbeitstäglich) Jahresdurchschnitt Einheiten 1951 4¹³ 1952 526 1953 87³ 1954 92² 1. Halbjahr 1935 1171 Die Hoffnungen an das Geschäftsjahr 1956 münden auf eine Tagesproduktion von 1380 Wagen hinaus. Beachtliche Erfolge erzielte das Werk auch im Exportgeschäft. Während 1951 in 29 Län- der exportiert wurde, war das Unternehmen drei Jahre später in 106 Ländern vertreten. Der Exportanteil an der Gesamtproduktion belief sich im Geschäftsjahr 1955 auf etwa 55(44,9) v. H. Im gesamten Personenwagen Import der Vereinigten Staaten liegt der Volkswagen klar an der Spitze. Ende 1958 laufen in den USA etwa 42 000 Volkswagen. Als sehr gut wird das Geschäft in Kanada bezeichnet. Hier wurde der Umsatz in jedem Jahr verdoppelt. Der Erlös aus den Export- verkäufen erreichte 1954 rund 393 Mill. DM. Das entspricht einem Anteil von 36,9 v. H. am Gesamtumsatz. Insgesamt erwartet das VW-Werk für 1955 eine Gesamtproduktion von 330 000 Wagen, davon 50 000 Lkw. Es ist beabsichtigt, den Inlandsmarkt künftig stär- ker zu beliefern. Nach wie vor belaufen sich die Lieferfristen auf vier bis sechs Monate. Die Produktionsausdehnung verlief analog den starken Investitionen. Allein im Ge- schäftsjahr 1955 erfolgten besonders durch das neue Transporterwerk in Hannover- Stöcken Investitionen in Höhe von 140 Mill. DM. Insgesamt hat das VW-Werk seit der Währungsreform insgesamt 400 Mill. DM investiert, die zum größten Teil im Wege der Selbstfinanzierung aufgebracht werden konn- ten. Ende 1954 steht das Netto- Anlage-Ver- mögen mit 185,1(156,4) Mill. DM zu Buch. Es wird durch das Eigenkapital voll gedeckt. Die Bilanzen der letzten vier Jahfe zeigen eine Finanzstruktur, die darauf schließen läßt, daß künftige Investitionen wahrschein- lich ohne Inanspruchnahme fremder Mittel durchgeführt werden können. Bisher sind die Bilanzen vollkommen frei von Bankkrediten geblieben. . Der hohe Stand der flüssigen Mittel(148,2 Mill. DW) gegenüber dem Vorjahr(109 Mill. DM) überdeckt die Gesamtverbindlichkeiten, die im Berichtsjahr mit 130,3 Mill. PM aus- gewiesen werden(im Vorjahr 99,8 Mill. D). In der hohen Dotierung der Rückstellungen von 133,0 Mill. DM(97,3) scheint noch manche stille Reserve zu ruhen. Für den Volkswagen Sparerprozeß, der noch nicht restlos entschie- den ist, sind in diesem Posten noch größere Teile zurückgestellt. Da der Prozeß zur Zeit für das Volkswagen-Werk günstig steht, ist damit zu rechnen, daß vielleicht schon in Kürze erhebliche Mittel aus den Rückstel- lungen frei werden. Für das Geschäftsjahr 1954 wurden 9 v. H. und für die drei Jahre vorher je 4 v. H. an Dividende gezahlt. Da der Eigentümer des Volkswagen Werkes, das unter Treuhänderschaft des Bundes steht, noch nicht bekannt ist, stehen die Dividen- denbeträge dem Unternehmen weiter als Darlehen zur Verfügung. Dr. R. Aussterben des Fußgängers (AP) Die amerikanischen Fordwerke gaben am 22. Dezember bekannt, daß sie ihren Um- satz seit 1948 verdoppelt haben. In den ersten neun Monaten des Jahres 1955 verkauften die Werke Wagen im Werte von 4,042 Md. Dol⸗ lar(fast 17 Md. DW). Die Firma beschäftigt gegenwärtig 171 019 Menschen. Freie Devisenkurse 5 Geld Brief 1000 italienische Lire 6,666 6,696 100 belgische Frances 8.384 3,404 100 französische Franes 1,1927 1, 1947 100 Schweizer Franken 95,68 95,88 100 holländische Gulden 110,255 110,475 1 kanadischer Dollar 4.214 4,224 1 englisches Pfund 11,721 11.741 100 schwedische Kronen 90,73 30,89 100 dänische Kronen 60,62 60,74 100 norwegische Kronen 58,56 53,68 100 Schweizer Franken(fr.) 98,270 98,470 1 US-Dollar 4,2104 4,2204 10 DM-W= 452,50 DM-O; 100 DM-O 23,7 DM-W Fladle du 1.12, Fressdusse Welcher) Franzoseſin) 1. Mannheim lebend, möchte Privatunterr. an 3g. Herrn ert.? Eilang. u. 02868 a. d. V. N Wee D 4, 15 * Schule für Tanz und geselach. 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Dezember 1955/ Nx. 2— 9 5 5 F Dr,.. r,. 0 1 g ö In W. ae ange ane ann e ane de ange de ane ame Nel* Zum Weihnachtsfest 90 U g 5 2 den festlichen Film! 7 25 f 8 0 0 Eine 5 7 r 5 5 8 2 40 5 Ein er 0 5 Drei freunde, E 2 8 0. * EIN. 8 7 NU DOI pRAck. ene, 5 drei Liebhuber, „ oHANNA KATZ 8 5 8 25 4 drei Draufgänger 5 e W. 5 gkSik: FRANZ ANTEI vODι,j2L̃²Qmcos Mos MEussERF uu MERIAN. HANNELORE BOTLLMANN KARL. ScHONBOCK MARTE HARELL SUNTHIER PHILIPP HANS MOSER J0S8EF MEINRAD OSKAR SMA PAUL WESTERMEIER IESITER NAEf E ILSE PETERN ELI. Ein glanzvoller Ausstattungsfilm, der Millionen begeistert. Ein bezauberndes Märchen am Rande der Politik. 13.30 16.00 18.30 21.00 PDIANMREN * 0 Tel. 5200 5 VON VERKAUF 10 JUSENDIICHE AB 10 JAHREN ZUGELASSEN! e eee e e eee, e e An beiden Feiertagen vormittags 11.00 Uhr Eine Filmreise in Sonne und Schnee Winter in den Alpen Sonne, Ski und Pulverschnee Garmisch u. Zugspitze, Reith i. 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Nn anmatlor Ggulsolle als( Aiuslinegs uu Ad. iter Oglpigl, an, Ibs ier Juin Mouurſh vun glue eee eee. Caumættiluu run Daus aug hal un, ons, Colt g ANegie nent, Apstet. Lan CIMEMAS CODE-EARREUUHN atr Sb Chu. gag a m. js he Ii. Ful, enlburers 0 2 Ein gi; Herrsch versunl land Ein Fa FRE TA SAATLB, 9 IExvA SaAL s- Telefon Pc Linde LU eppelin. (Erlei Telefor JAL 1400 kin gigantischer Fm för Allo, die Abentever, Kampf vnd spamung lieben Ses cnumacue eee, CLARK GABLIE. JANE RUSSfl CAMERON MIIcHETL- ROBERT NYAN 1 Eine Meisterleistung der Cinemascope·NKamern der 20th CENTURV- FOx Ein n ſrelssE He, Lu, Amiens,, ließ Hanne, Ei, ellas de, Gee, Ubi, Zl, Hamel, Gerbe, le, e lr Hoon B Luan, 1680 19 00 2% bfg zugeng INI WALT NErek⸗ ALME Telefon —— FEN Neck. Telefon ——— ar Neck krelefon —ũ—ä UN! kfeudet f Telefon 5 Rhe delefon — 101 (FEE Telefor lic ers ö adde — kKerrscher u. Königinnen einer uin Farbfum in Cinemascopel * der ALS IER-Sonderzyklus ele. Ein festliches Filmereignis In Weihnachts-Matinee, Montag, 26. Dezember, vorm. 11.00 Uhr als Auftakt zum Mozart-Jahr den großen musikalischen Farbfilm aus der Wiener Staatsoper Unsterblicher Mozart Eine Auslese von Original- Aufnahmen aus den schönsten, bekanntesten Opern: „DON GIOVANNI“—„FIGAROS HOCHZEIT“ „DIE ENTFUHRUNGd Aus DEM SER An.“ Ein erlesener Genuß für alle Kunst-, Musik- und Opernfreunde. Jugendfrei! Prädikat:„Besonders wertvoll) Die,, 27. Dez. bis Fr., 30. Dez. 1935, tägl. 11 Uhr Eintrittspreis: Für Schulen bei Abgabe des Aus- weises„40 DM, Mitglieder des Tierschutzvereins haben freien Eintritt! Lens IE HAUS MIIIEI STR. reikfok slise 2 kkte fo 43310 Faul Dahlke Günther Lüders Nicole Heesters Fritz Imhoff Der große Kästner-Fllm mit Humor und der Heiterkeit des Curd Jürgens Winnie Markus Paul Hörbiger Nadja Regin in dem großen dtsch. Farbfilm du mein 5 Stilles Tal Drei Hänner i im Schnee Ein beglückender Film um das Lebensglück eines Kindes. Täglich: 16.00, 18.15, Ein ERICH-KASTNER-Film „Wie er im Buche steht“ 20.30 Uhr Täglich: 16.00, 18.15, 20.30 Uhr wir wünschen unseren verehrt. Besuchern ein frohes Weihnachtsfest 8 7 Waldhof. Ruf 5 93 01] Gartenst. Ruf 8 93 01 1 18.00 und 20.30 tägl. 19.30 und 20.45 tägl. N e 8. 13.45 Uhr Feiertag à. 16.18 Uhr LERE TA g Jugendliche ab 16 J. f 3 Jugendl. zugelassen! Ein gigantisches Filmwerk um Der große Heimat- Farbfilm! versunkenen Welt: land der Pharaonen m. Curd Jürgens, Winnie Markus Bernhard Wicki, P. Hörbinger 2. Feiert., 16.15: Gold a. Nevada IE YA SAAL BA kERENTA 1. Feiertag Ein Farbfilm Rumpel. dazu lustige Märchenstd. für jung u. alt: sfllachen EKasperlfilme Fr., So., 23.00, 2. Feiert. 14.00 Johnny Urwald Ian O08/ 15 l ren Fortsetzung des größten deutschen Erfolgsfilmes 0 5 Beginn: 13.48, 17.45 und 20.00 Uhr Telefon 3 21 49 riersenutstun Die Wildnis ruft du klein SftlEs al. Sars AU Fr., So., 22.30, 2. Felert. 13.43 Weismünler in Aufruhr S. 2 4 E ee n 2 Sophia Loren · Vittorio de Sico Marcello Mastroianni Frech, lustig, einfallsreich— * eine Gunerkomödie von Weltformat! M b EUTSCHE URAUFFUH RUN zusammen mit anderen Großthedtern der Bundesrepublik 2 5 5 Telefon 5 18 95 , user Weipnacgis- programm! 5 4 GLENN FORD An 5 l. d 23 Telefon 4 03 96 Jugendl. ab 10 Jahren Jugend ab 10 Jahre 1420 1620 185 2100 8 IN K 2 . 2 0 95 2 A N * 5 5 2 5 1 . . Sonntag, 25. Dez. Montag, 20. Dez. Für unsere Märchenfreunde Das Mädchen mit den Schwefelhölzern In der Hauptrolle seht ihr unser„Pünktchen“ SABINE EGGERT 13⁰⁰ N. Vl — 18 8 2 25 e . 85 5 e A** e 8 Skl-Omnlbus fährt ei guten Schneeverhülinissen e 5 wl, leden Sonntag 6 Unr nach Nuhestein 2 Fahrpreis hin u. zur. nur DM 7.50 Weihnachts- und Silvester-Reisen Schwarzwald: 8 Tg. Vollp., 25. 12. 55 bis 1. 1. 56 DM 78, 2 Tage Halbp., 25. bis 26. 12. 55 DM 22, 1½ Tg. Halbp., 31. 12. 55 bis 1. 1. 56 DM 22, Sonntag, 25. 12., 12.30: Johanniskreuz/ Pfälzerwald.. DM 3,50 Montag, 26, 12., 12.30: Schloß Lichtenberg/ odenw. DM 4,50 Samstag, 31. 12., 19.30: Ins Blaue mit Tanz DM 6.— Sonntag, 1. 1., 12.30: Bergzabern- Leinsweiler DM 5,50 Ausführliche kostenlose Programme bei allen Reisebüros und Mannfeimer Omnibus-Verkehfsgesellschatt mbft Friedrichsfelder Straße 38— Telefon 4 11 82 Abfahrtstelle: Bismarckplatz Mannheim Warum kochen und braten un den Feiertugen? Machen Sie sich's leicht und bestellen Sie Ihre Hähnchen rechtzeitig unter Nr. 5 24 19 aus: MAMMHEINMS ERS TER CRI. LS TUBE KMöbEIS HUHNEERSTALIIL am alten Meßplatz. Von vorm. 11.00 Uhr bis nachts 3.00 Uhr laufen frische Hähnchen vom Grill— vor ren Augen mit reiner Butte r zubereitet. Halbe Hähnchen schon ab DM 2.80 je nach Wunsch und Grösse, Rufen Sie unseren Hähnchen- Schnelldienst 5 24 19 Ab 4 Portionen bekommen sie mre Hännehen in 15 Min. zugestellt 7 A 2 i 2 C1, Bier-Bar„Alt-Heidelberg“ 13 Heiligabend Junggesellen-Feier! Wünsche allen meinen Gästen ein frohes Fest und ein glückliches neues Jahr. FERDL SCHIER Täglich 15.30, 17.50, 20.10 Uhr a- Hbaler WU NSCHRONZRRT Lundenhot pla- 51186 mern ON ing Liebe kl 17515 Wo. 18.30 u. 20.45 Uhr, 80.. Feiert: auch 16715 Der Humor triumphiert und alle lachen mit! IUxon Erlenhof) Peter Pasetti- Nadjy Regin Günther Lüders Telefon 5 03 03 5 Beppo Brehm: 1. Pelertag 14.00: Gullivers Reisen Ein farbiger Zeichentrickfilm Unseren werten Besuchern frohe Weihnachten! eebpelunstrage 22 DER FRONTGOCRKREL 2. Feiertag 14.00: Drei Fremdenlegiondre . 1 IENInAI 18.00, 20.45 Uhr.—. Alle sind begeistert von DADD T LANGB EIN Heute 23.00 Spätvorst.:„Steppe in Flammen“ WALo Hof Telefon 5 98 08 CATERINA VALENTE u. PETER ALEXANDER NT NEeKaRAU- ATMEN HOF Telefon 4 61 92 Tägl. 20 Uhr, So.“ u. Feiertag a. 17.30 u. 20 Uhr 1. und 2. Weihnachtsfeiertag jeweils 15.30 Unr 4 d- 0 vorstellung Llebe. Tanz u. 1000 Schlager Liebe. Tanz u. 1000 Schlager Freitag 20.00, ab Samstag tägl. 17.30 u. 20.00 Uhr Das schwelgen im Walde vuvaturss-Parbfim Jubilaäums-Farbfilm Sontag 24 NUFRUHR IN TnRANAE PERRY Neck AR A relefon 4 81 04 ö F. LN pRLA 51 Täglich 20.00 Uhr, beide Feiertage auch 17.30 Uhr ecnanad Du mein stilles Tal Telefon 4 85 65 — Spätvorstellung 22.15 Uhr Freitag und 1. Feiertag Adler schwinge Freitag 20.00 Uhr. Samstag keine Vorstellung Sonntag und Montag je 17.30 und 20.00 Uhr Die groge Schlacht des Don Camillo auf Breitwand. Dazu: Die neueste Wochenschau Freitag 22.15 Uhr:„Kampf der Welten“(Farbf.) Am 1. und 2. Weihnachtstag 15.00 und 22.15 Uhr „PONT-EX PRESS“— Farbfilm auf Breitwand UN IoN feudenheim keleton 717 29 Freitag bis Ein Mann vergißt die Liebe Montag Anfang: Freitag 20.00, So. Mo, 18.15 u. 20.30 Uhr Fr. bis Mo. 22.45 Uhr Spätvorst. u. So. 16.00 Uhr Lokstellung. Der seewolf von Batacuda vorstellung „Der Froschkönig“ Sonntag 14.00 Uhr: Montag. 14.00 Uhr:?„Das Schmugglerschiff“ „Tödliche Pfeile“ Montag 16.00 Uhr: Apollo gdheindu belefon 4 92 78 Kunden und den Fre unden unserer ein frohes WEIHNNACHTS FEST unc ein glückliches NEUES- JAHR EICHEAUM- BRAUEREI. MANNHEIM. SEIN 173³ * 5 5 ren verehrten D 7 5 1 Am Heiligen Abend bis 3.00 Uhr geöffnet Ich wünsche meinen verehrten Gästen frohe weihnachten und ein gutes neues Jahr. Anni Rüdinger Wwe. Welnmmsus RA K 3, 6 Tel. 3 19 45 IRS er —— Ab Freitag, 23. Dezember 1955 trifft sich alles bei TREIBERI der Gaststätte für jedermann. am Ludwigsp'alz in Ludwigshalen Parkplatz Telefon 6 46 60 O 0 Die intime TANZ BAR Jungbuschstr. 38 Telefon 5 35 44 Tägl. geöffnet von 19 bis 3 Uhr Für gute Laune sorgt: Hurdy Richler 7 Stoßgast Heiligobend 1. Feiertog Heute 15.80 U. 21.00 letztim I Nur heute 23.18 Uhr Die Faust Drei waren verräter CK Farbfilm mit Im Ne 1 AUDIE MURPHN — a OIyup (RrER TA. 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Dezember 1985 5 Sote Weine 15 Köche Die vorzüglichen Habesechl Biere FRITZ CAS PAR 90 Max Dick führt ein Verjüngungs- mittel Mit einem guten Schlagertitel. Durch zielbewußtes Inserieren Kann er ein flottes Leben führen. Er schenkt zu Weihnacht seiner Gret' Ein herrliches Fernsehgerät. Und außerdem ganz wunderbar Ein teures Ledersesselpaar. Max Dünn führt ein Verdauungs- mittel, Auch das hat einen guten Titel. Doch weil er schlapp im Inserieren, Kann er nur dürftig existieren. Er kann, mag es ihn noch so 8 kränken Der Gattin nur ein— Schnupftuch schenken. Und in das Schnupftuch weint Marlene Am Weihnachtsabend eine Träne. Ja, armer Dünn, Du bist ein Tor, Leih' endlich meinem Rat Dein Ohr: Wer preiswert gute Waren führt, Kommt hoch, wenn er sie inseriert. gang stand auch jetzt wieder die Menge der Begeisterten, um noch einmal„die“ Callas schen und ihr zujubeln zu können. Das gleiche Publikum kann freilich auch uner- bittlich sein, und ein Sänger, der vielleicht die Intonation mit nur einer Sechzehntel- Note verfehlt, wird gleich mit Zischen und Buh-Rufen bedacht; aber der Tenor erhält noch heute für jedes gelungene hohe C sei- nen obligatorischen Beifall, und eine solche Begeisterung wie die für die Callas ist heute wohl kaum mehr woanders möglich als hier an der Mailänder Scala. Alljährlich am Tage des heiligen Ambro- sius beginnt im Dezember die neue Sta- gione. Eine Neuinszenierung der„Norma“, von Margherita Wallmann besorgt, stand heuer am Anfang. Das Experiment, einer Choreographin die Regie dieser allzu sta- tuarischen Oper zu übergeben, hatte leider keinen neuartigen Stil zur Folge; zwar muß ten die Statisten unentwegt von einer Büh- Kultur-Chronik Die Stadt Düsseldorf hat ihren Cornelius- Preis für bildende Kunst für das Jahr 1955 in zwei Preisen von je 5000 Mark für Maler und Bildhauer ausgeschrieben. Der Preis kann allen deutschen Künstlern des Bundesgebietes, Berlins, der sowietisch besetzten Zone und des Saargebietes ohne Berücksichtigung einer fachlichen Ausbildung zuerkannt werden. An- meldeschluß ist der 10. Februar 1956. Anmelde- formulare und Bedingungen können bei den städtischen Kunstsammlungen Düsseldorf, Ehrenhof 5, angefordert werden. Dem Schriftsteller Kasimir Edschmid wurde in Palermo der alljährlich verliehene Preis der Stadt Palermo, der mit einer Prämie von einer Million Lire(6700 DM) ausgestattet ist, für sein Buch„Das Südreich“ verliehen. Der zweite Preis mit einer halben Million Lire (3350 DMW) wurde dem englischen Schriftsteller Vincent Cronin für sein Buch„The golden Honeyvomb“ verliehen. Der Vertrag mit Dr. Günther Rennert, dem derzeitigen Intendanten der Hamburgischen Staatsoper, soll, nach Auskunft der Hambur- ger Kulturbehörde, langfristig verlängert wer- den. Dabei sei auch vorgesehen, daß sich der Intendant nach der angespannten Arbeit der ner Jahre vom kommenden Herbst an eine langere Arbeitspause gönnen kann. Dazu ist aus Stuttgart zu erfahren, daß die Württem- bergische Staatsoper Stuttgart von der kom- menden Spielzeit an Dr. Rennert„als Regis- seur der wesentlichen Opernpremieren des Stuttgarter Spielplans“ gewinnen möchte und darüber in ernsthaften Verhandlungen mit dem Hamburger Intendanten steht. Der Cäcilienchor der Mannheimer Lieb- frauenkirche bringt am ersten Weihnachts- feiertag(25. Dezember) im Hochamt, 10.30 Uhr, die 1954 komponierte„Kleine Weihnachts- messe“ von Johannes Hafner für Chor, Orgel und Streichorchester zur Aufführung. Im Mannheimer Nationaltheater gastiert am Sonntag, 8. Januar, ein Enselble des Wiener Burgtheaters. Zur Aufführung gelangt das Schauspiel Viktoria“ von Knut Hamsun, für die Bühne bearbeitet von Richard Billin- ger. Die Hauptrollen der Aufführung sind be- Setzt mit: Käthe Gold, Josef Meinrad, Her- mann Thimig, Dagny Servaes, Inge Brückl meier, Maria Mayen, Hans Olden und Alfred Neugebauer. Die Regie der Aufführung hat Professor Josef Gielen, Bühnenbild: Louis Nigg. Lisa Kretschmar bereitet für Freitag, 6. Ja- — nuar, 20 Uhr, im Mannheimer Mozartsaal einen Kammertanzabend im Rahmen des Dritten Programms des Natinaltheaters vor, bei dem Inga Weiss, Anita und Margit Wirsch, Sonja Loser, Peter Ahrenkiel, Roger George, Werner Haegele, Walter Heilig sowie die Damen des Balletts mitwirken. Die musikalische Leitung hat Wolfgang Liebold. Das Mannheimer Nationaltheater hat das Schauspiel Die Stunde der Unschuldigen“ von Günter Rudorf zur Uraufführung angenom- men. ——— Dem beginnenden Mozartjahr galt die Zweite Premiere dieser Scala-Stagione: mit der„Zauberflöte“, für die Herbert von Ka- rajan als Dirigent und zugleich auch als Regisseur veranwortlich war. Er hatte Schi- kaneders Alt-Wiener Zauberspiel als ein Märchen aus der Welt von Tausendundeiner Nacht aufgefaßt, mit einer konsequenten und sehr überzeugenden Verspielthęit in dies orientalische Milieu gelegt, und nur der Fliegende Koffer, auf dem die drei Knaben im Türkensitz unentwegt unter dem Schnür- boden herumschaukelten, erweckte etwas ungewollte Komik. Diese drei Knaben hat der Rezensent noch nie so herrlich schön ge- sungen gehört wie hier(Eugenia Ratti, Maria Kerestezzi, Gabriella Carturan), und Elisabeth Schwarzkopf als Pamina und Erika Koeth als Königin der Nacht sind nicht minder unvergleichlich. Aber es fehlte dem Ganzen der Aufführung eine gewisse Nuance im Ton, wie man sie etwa aus der Mozart-Tradition der Wiener Staatsoper kennt, und trotz aller kostbaren Stimmen und trotz der Bemühungen Karajans hat der Abend den deutschen Hörer nicht ganz zu erwärmen vermocht. Die dritte Premiere war dem Scala-Bal- lett vorbehalten, das Prokofleffs„Ceneren- tola“ zur Mailänder Erstaufführung brachte. Bellinis„Norma“ an der Mailänder Scalo Maria Menighini Callas, von der Kritik als die„größte italienische Sängerin dieses Jahr- nunderts“ gerühmt, in der Titelrolle der Oper„Norma“ von Bellini, mit der die dies- jährige Stagione der Mailänder Scala eröffnet wurde. Es ist nicht gerade eines der Hauptwerke des russischen Komponisten, und neben ge- wissen Anklängen an die„Liebe zu den drei Orangen“ spürt man hier doch, daß diese dreiaktige Tanzdichtung schon nach der Rückkehr des Komponisten in das Heimat- land des sozialistischen Realismus entstand. Aber es ist eine eminent tanzbare Musik, die von dem Choreographen Alfredo Rodri- gues meist gut genützt worden ist. Geradezu tänzerisch beschwingt, in einer etwas ironi- sierten Märchenhaftigkeit gaben sich die Bühnenbilder André Beaurepaire, und die musikalische Leitung von Nino Sanzogno, Foto: E. Piccagliani der kürzlich schon die Uraufführung von Prokofleffs„Feurigen Engel“ in Venedig dirigiert hatte, spielte brillant auch über manche Länge der Partitur hinweg. In dem etwas ungleichen Tanzensemble hat das Aschenputtel von Violetta Verdy sich als ein Star von Weltklasse erwiesen. Die nächste große Premiere der Seala wird die italienische Erstaufführung der Oper„Troilus und Cressida“ von William Walton sein, für die Günther Rennert aus Hamburg als Gastregisseur gewonnen wer- den konnte.. . Ulrich Seelmann-Eggebert. Wie lebten wir vor 3000 Jahren? Zu einer Bronzezeit- Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz zu Speyer Von den Hethitern und den Etruskern bis zu den altsiamesischen Khmer sind in den letzten Jahren so manche der längst versun- kenen Kulturen dem Publikum in großen Ausstellungen wieder nahegebracht, und mehr oder leider auch manchmal weniger sachkundige Autoren haben mit Büchern zu diesen Themen ganz überraschende Best- Seller-Erfolge erzielt. Nur über die Kunst, die Kultur und das Leben in unserer eige- nen frühen Vergangenheit breitet sich seit geraumer Zeit in der Oeffentlichkeit nicht viel mehr als das große Schweigen aus, und jener Ueberbewertung und Verfälschung der germanischen Vorgeschichte unter dem na- tionalsozialistischen Regime scheint heute eine nicht minder bedauerliche Vernachläs- sigung und Unterbewertung gefolgt zu sein. Wie groß die allgemeine Unkenntnis über die Frühkulturen des nördlicheren Europas noch(oder wieder) ist, ließ gerade vor we- nigen Tagen die italienische Zeitung„Cor- riere della Sera“ erkennen: als die Mailän- der Scala die im Gallien zur Römerzeit spie- lende Oper„Norma“ aufführte, meinte dies als führend bezeichnete Blatt die Kostüme damit beanstanden zu müssen, daß man zu jener Zeit doch nördlich der Alpen noch nackt gelaufen sei oder bestenfalls ein paar Felle übergeworfen hätte. Jene Stadtkulturen freilich, die sich zu jener Zeit rund um das Aegäische Meer zu bilden begannen, kannte der Norden nicht. Es sind keine Schriftdenkmäler überliefert, und da die ihn umgebende Natur es hierzu- lande dem Menschen nahelegte, nicht in Stein, sondern dem reichlich vorhandenen Holz zu bauen, sind diese bronzezeitlichen Wohnstätten eben verbrannt oder vermo- dert. Nur manche an Seeufern gelegene Siedlungen sind als Moordörfer oder Pfahl- bauten konserviert und wieder ausgegraben worden. In manchen Baumsärgen, die man dort fand, war aus gewissen Resten noch die damals gebräuchliche Kleidung zu konstruie- ren, die aus sorgfältig gewebten Wollstoffen bestand. Im westschwedischen Bohuslän ist noch heute aus bronzezeitlichen Felszeich- nungen das tägliche Leben mit Darstellun- gen von Menschen, Pferden und Rindern, von Schiffen, Wagen und Pflügen erhalten. Und das reichhaltigste Material liefern die Bodenfunde, auf denen die Wissenschaft in ebenso planmäßiger wie mühseliger For- schungsarbeit die Welt des Bronzezeit-Men- schen erschließt. In der menschlichen Urgeschichte wurde das Neolithikum, die jüngere Steinzeit, von den heraufkommenden Metallzeiten abgelöst. Zuerst kam das Kupfer, und durch die Er- findung härtender Metallzuschläge zu ihm, vornehmlich dem Zinn und dem Arsen, wurde eine vielseitige Verwendung des neulen Werkstoffes ermöglicht. Sie ging über das bloße Ersetzen der bisherigen Stein- geräte durch solche aus Bronze hinaus, auch wenn zuerst die alten Steinformen auch in Bronze nachgeahmt wurden, und besonders die Technik des bäuerlichen Lebens wurde bereichert. Der Hafer, die Hirse und die Linse wurden als neue Kulturpflanzen ge- wonnen, das Pferd kam als neues Haustier hinzu, und im Metallbergbau, im Schmiede- handwerk und dem Metall- und Schrott- handel gewann die Menschheit damals neue Gewerbe. Die Arbeits werkzeuge und die Waffen standen im Vordergrund, aber es sind auch schon herrlich gefertigte Schmuck- stücke aus jener Zeit vor 3000 Jahren er- halten. 5 In der Ausstellung„Europäische Gold- kegel der Bronzezeit“, die jetzt(bis zum 11. März 1956) das Historische Museum der Pfalz zu Speyer zeigt, sind neben jenen drei goldenen Kultgegenständen, die dieser Schau den Titel gaben, noch allerhand Geräte, Schmuckstücke, Waffen und Keramiken ge- zeigt. Waren in der jüngeren Steinzeit mit die wesentlichen Fundorte des bandkerami- schen Stils die bei Worms gelegenen Dörfer Flomborn, Monsheim und Hinkelstein ge- wesen, so ist nun die bronzezeitliche Kera- mik im pfälzischen Raum zwar für die— wenn man so sagen darf—„Weltgeschichte der Bronzezeit“ nicht mehr so entscheidend, hat aber doch noch immer einen hohen künstlerischen Stand. In der Verzierung die- ser Gefäße mit umlaufenden Bandmustern im Kerbschnitt oder zu seiner Nachahmung erfundenen Einstempelung zeigt sich der Stilistische Einfluß des westlichen Europas. Und zu dem beèrühmten„Goldenen Hut“ von Schifferstadt, der eines der Glanzstücke der jetzigen Speyerer Ausstellung bildet, gibt es mit dem Goldkegel von Avanton auch wie- der ein verwandtes französisches Stück. Dieser Fund aus Avanton, einem in der Nähe von Poitiers(Vienne) gelegenen Dörf- chen, hat seinerseits wieder starke Aehn- lichkeit mit dem 1953 gefundenen Goldkegel von Etzelsdorf(bei Nürnberg), der mit 95, m, Gesamthöhe der größte von allen ist. Man deutet diese Goldkegel heute als die Abnehmbaren Bekrönungen von Kultpfählen. Man kennt ja die säulenartigen Menhire, man weiß von der bis in die Zeit Karls des Großen benützten sächsischen Kultstätte der Irminsul, man hat auf einem Wandstein des Kivik-Grabes auf Schonen einen Obelisken zwischen zwei auf Stangen oder Pfählen ge- henkten Beilen gesehen, man kennt diese Obelisken mit dem Doppelbeil an ihrer Spitze von Kreta her, und selbst die Son- nenobelisken im Alten Reich der Aegypter gehören hierher. Aus diesem kultischen Um- kreis der bronzezeitlichen Sonnenverehrung, wie sich aus der motivischen Behandlung der Flächenzier auch hier wieder als vorhanden ergibt, kommen die drei Goldkegel von Schifferstadt, Avanton und Etzelsdorf. Es sind religions geschichtliche Denkmale, es sind aber auch Kunstwerke von außer- ordentlichem Rang. Sie wurden, wie Dr. Karlwerner Kaiser aus Speyer nachwies, aus Goldblech nahtlos zu einem Hohlkörper mit papierdünnen Wendungen getrieben und er- hielten ihre Flächenzier durch Pressen von außen nach innen, wobei eine größere An- zahl von Stempeln benützt ist. Auch sie sind Symbole einer hohen Kultur, wie sie der Mensch der Bronzezeit bereits vor mehr als 3000 Jahren zu entwickeln vermochte. Zu iner Zeit, wo man— trotz des Kritikers O. V. vom„Corriere della Sera“— auch nördlich der Alpen schon lange nicht mehr nackt oder nur mit übergeworfenen Fellen umherlief. nn. * r N* 2 N a e* 3— 9 5 5* 0* 8 3 7 8 8 8 e 3——— 2 .— 5 2 2 Seite 12 MORGEN Freitag, 23. Dezember 1955/ Nr. 2 gerausge Verlag. druckerei 5 8 2 5 eda Blomen regneten vom Scala- Olymp Die menschliche Zärtliche ars e a S 8 438 e Von Viktor Abubortin. Hertz Sllini, Mozart un rokofieff am Beginn der Stagione in Mallon. a 5 5 5 8 Es ist in Frankreich Sitte, daß die weber; 1 Ganze Körbe von Rosen, roten und wei- nenecke in die andere wandeln und es gab Statuen, die man in Paris nicht unterbringen 9 805 Ben, schienen am Ende die Besucher der kaum eine ruhige Minute, aber das Szeni- konnte, in die Provinz geschickt werden, wo 5 f Galerie auf die Callas herabzuschütten, an sche blieb trotzdem weitgehend im Konven- man sie auf öffentlichen Plätzen oder unter 0, Serr; in einem nicht endenwollenden Applaus tionellen. Auch die Handlung, in der der j j 2 j 5 E. KImp . 8 8 8 N 8 8 5 5 irgendeinem Baum aufstellt. Die Meinungen f klangen immer wieder die schier frenetischen römische Feldherr Pollione die verschiede- er di Sitte sind geteilt. Die Pariser 8 Stellv. Schreie„Callas, Callas!“ auf. Maria Menig- nen Priesterinnen der Keuschheitsgöttin 2 e 3 n„ 1 1 Sind bank, El hini Callas, von Kritikern als die„größte verführt und am Ende mit Norma zusam- sehr zufrieden, 2 5 10 755 8 5 Suren, bad. Kom italienische Sängerin unseres Jahrhunderts“ men den Feuertod stirbt, erschüttert nicht die der Staat aufkauft, wenigstens einige Mannhen Pezeichnet, hat nach ihrem vorjährigen mehr. Aber wenn aus dem Chor der Prieste- nach außerhalb abgehen. Die Leute in der Fr. 80 016 Triumph in der„Nachtwandlerin“, der ihr rinnen sich die Stimme der Callas zur Arie Provinz dagegen wollen von den Pariser damals einen viertelstündigen Szenenbeifall„Casta Diva“ erhebt, wenn Giulietta Simio- Figuren nichts wissen und behandeln sie oſt 1 eingetragen hatte, nun mit der Titelpartie nato auf den Knien das flehende„Mira o recht schlecht; wie beispielsweise aus der n 858 gleichen. einen 8 3 1 285 folgenden kleinen Geschichte hervorgeht, 10. Jahi O nicht minder groß folg er- Tenor von Mario De onaco sich m en die einst im Parlament besprochen wu g 5 8 5 rde. rungen. Die Ekstasen des vergangenen Jahr- Stimmen der Callas und der Simionato zum 5 85 1 5 hunderts freilich, als man den großen Pri- Terzett vereint, kann heute noch immer Ein junger talentvoller Bildhauer machte madonnen die Pferde ausspannte und sie im keine andere europäische Bühne diesem Trio eine Bronzefigur, der er den schönen Namen Triumphzug über die Piazza della Scala etwas Gleichwertiges entgegenstellen.„la tendresse humaine“ Die menschliche trug, sind vorüber; aber am Künstleraus- Zärtlichkeit) gab. Die Figur kam in den Salon, wo sie der Staat aufkaufte, weil, wie der Staat meint, junge und talentvolle Bild- hauer ermuntert werden müssen. Aber nun wußte niemand, was mit der aufgekauften Statue gemacht werden solle. In Paris wollte man sie nicht aufstellen, vermutlich, weil man dachte, daß die Pariser schon genügend zärtlich sind und nicht erst noch plastiscm zu dieser Tugend angefeuert zu werden brauchen. Deshalb packte der Staat die Bronzefigur in eine Kiste und sandte sie an die Stadt Limoux an der Aude, wo sie auf der Brücke aufgestellt wurde., Die Einwohner von Limoux waren nicht besonders ent- zückt. Sie sind einfache und biedere Leute, die sich besonders mit dem Weinbau und mit der Pastetenbäckerei beschäftigen; und sie konnten nicht recht einsehen, was die Pastetenbäckerei mit der menschlichen Zärt- lichkeit zu tun habe. Es gab in der Gemeinde eine Unzufriedenheit und eine Zusammen- rottung gegen die Pariser Statue, und eines Nachts begab sich ein Trupp auf die Brühe und warf ungestüm die menschliche Zärt⸗ lichkeit in den Fluß, wo sie nach den ewig gültigen Gesetzen der Schwerkraft alsbald im Schlamm versank. Wenn das Bild nicht etwas gewagt wäre, könnte man sagen, daß dieser Sturz ins Was- ser viel Staub aufgewirbelt hat. Der junge und talentvolle Künstler lief ins Ministerium und beklagte sich, die Offentlichkeit wurde erregt, und die Zeitungen forderten, daß die Zärtlichkeit wieder auf die Brücke gestellt Werde, auf die sie hingehöre. Aber da stellte sich heraus, daß es sehr viel leichter ist, eine Bronzestatue in den Schlamm zu werfen, als diese Statue wieder aus dem Schlamm her- auszuhdlen: denn nun gab es einen sehr ver- wickelten Instanzenweg und Kompetenzstrei zwischen den Ministerien und Büros, Von denen keines wußte, wer die Statue zu heben habe. Der Staatssekretär der schönen Künste nahm sich der Sache an und forderte zuerst die Einwohner von Limoux auf, die Statue aus dem Fluß zu holen. Als Antwort auf diese behördliche Aufforderung begaben sich die Limousianer auf die Brücke und wWwarfen den Sockel, der noch stehen geblieben War hinter der Statue her in den Schlamm. Dann schrieb der Staatssekretär an den Minister des Inneren, der für die Brücken und Wege zu sorgen hat, und bat ihn, die Sache in die Hand zu nehmen. Der Minister des Inneren schrieb zurück, daß die ihm obliegenden Aufgaben zwar sehr zahlreich seien, daß ef aber in diesen Vorschriften die Verpflich- tung, Bronzestatuen aus dem Wasser 2 holen, nicht finden könne. Schließlich ent- deckte man, daß die unglückliche Figur in das Ressort des Bauten ministeriums gehöre der dafür zu sorgen hat, daß aus schiffbaren Flüssen aller Unrat zu entfernen ist. Man einiste sich— ob mit Zustimmung des Künstlers ist nicht bekannt— daß die menschliche Zärtlichkeit ein die Schiffahrt gefährdender Unrat ist, und der Bauten- minister wird die Hebung besorgen lassen, So endete nach acht Monaten dieser Streit der uns beweist, daß in dem holden Lande Frankreich selbst ein Instanzenweg mit Wit und Zärtlichkeit ausgestattet sein kann. Die bronzene Figur wird herausgeholt, mit Putz. Wolle gesäubert und wieder aufgestellt wer- den. Empfindliche Straßenpassanten werden bei ihrem Anblick die Nase rümpfen, weil sie 80 viel Zweifelhaftes durchgemacht hat, Weisere Leute werden milder urteilen und bemerken, es sei ja nicht das erste Mal, daß die menschliche Zärtlichkeit in den Sumpf geraten ist. Unter dem Tannenbaum pon Theodor Storm 4. Fortsetzung Da klingelte draußen im Flur die Glocke, und die Haustür wurde polternd aufgerissen. „Wer ist denn das?“ sagte Frau Ellen; und Harro lief zur Tür und sah hinaus. Draußen hörten sie eine rauhe Stimme fragen:„Bin ich denn hier recht beim Herrn Amtsrichter?“ Und in demselben Augenblicke wandte auch der Knabe den Kopf zurück Und rief:„Knecht Ruprecht, Knecht Rup- recht!“ Dann zog er Vater und Mutter mit sich aus der Tür. Es war der große, bärtige Mann, der den beiden Spaziergängern vorhin oberhalb der Stadt begegnet war; bei dem Schein des Flurlämpchens sahen sie deutlich die rote Hakennase unter der beschneiten Pelzmütze leuchten. Sein langes Gepäck hatte er gegen die Wand gelehnt.„Ich habe das hier abzu- geben!“ sagte er, indem er auch den schwe- ren Quersack von der Schulter nahm. „Von wem denn?“ fragte der Amtsrichter. „Ist mir nichts von aufgetragen worden.“ „Wollt ihr denn nicht näher treten?“ Der Alte schüttelte den Kopf.„Ist alles schon besorgt! Habt gute Weihnacht bei- einander!“ Und indem er noch einmal mit der großen Nase nickte, war er schon zur Tür hinaus. 5 „Das ist eine Bescherung!“ sagte Frau Ellen fast ein wenig schüchtern. Harro hatte die Haustür aufgerissen. Da sah er die große, dunkle Gestalt schon weit- hin auf dem beschneiten Wege hinaus- schreiten. Nun wurde die Magd herbeigerufen, deren Bescherung durch dieses Zwischenspiel bis jetzt verzögert war; und als mit ihrer Hilfe die verhüllten Dinge in das belle Weih- nachtszimmer gebracht waren, kniete Frau Ellen auf dem Fußboden und begann mit ihrem Trennmesser die Nähte des großen Packens aufzulösen. Und bald fühlte sie, wie es von innen heraus sich dehnte und die im- mer schwächer werdenden Bande zu spren- gen strebte; und als der Amtsrichter, der bisher schweigend dabeigestanden, jetzt die letzten Hüllen abgestreift hatte, und es auf- recht vor sich hingestellt hielt, da war's ein ganz mächtiger Tannenbaum, der nun nach allen Seiten seine entfesselten Zweige aus- breitete. Lange, schmale Bande von Knitter- gold rieselten und blitzten überall von den Spitzen durch das dunkle Grün herab; auch die Tannäpfel waren golden, die unter allen Zweigen hingen. Harro war indes nicht müßig gewesen, er hatte den Quersack aufgebunden; mit leuch- tenden Augen brachte er einen flachen. grün lackierten Kasten geschleppt.„Horch, es rappelt!“ sagte er;„es ist ein Schubfach darin!“ Und als sie es aufzogen, fanden sie wohl ein Schock der feinsten, weißen Wachs- kerzchen. „Das kommt von einem echten Weih- nachtsmann“, sagte der Amtsrichter, indem er einen Zweig des Baumes herunterzog,„da sitzen schon überall die kleinen Blechlam- petten!“ Aber es war nicht nur ein Schubfach in dem Kasten; es war auch obenauf ein Klötz- chen mit einem Schraubengang. Der Amts- richter wußte Bescheid in diesen Dingen; nach einigen Minuten war der Baum einge- schraubt und stand fest und aufrecht, seine grüne Spitze fast bis zur Decke streckend. Die alte Magd hatte ihre Schüssel mit Aep- feln und Pfeffernüssen stehenlassen; wäh- rend die andern drei beschäftigt waren, die Wachskerzen aufzustecken, stand sie neben ihnen, ein lebendiger Kandelaber, in jeder Hand einen brennenden Armleuchter empor- haltend.— Sie war aus der Heimat mit her- übergekommen und hatte sich von allen am schwersten in den Brauch der Fremde ge- funden. Auch jetzt betrachtete sie den stol- zen Baum mit mißtrauischen Augen,„Die goldenen Eier sind denn doch vergessen!“ sagte sie. 5 Der Amtsrichter sah sie lächelnd an: „Aber, Margret, die goldenen Tannäpfel sind doch schöner!“ „So, meint der Herr? Zu Hause haben wir immer die goldenen Eier gehabt.“ 4 Darüber war nicht zu streiten; es wa auch keine Zeit dazu. Harro hatte sich in- dessen schon wieder über den Quersack her- gemacht.„Noch nicht anzünden!“ rief er, „das Schwerste ist noch darin!“ Es war ein fest vernageltes, hölzernes Eistchen. Aber der Amtsrichter holte Ham- mer und Meißel aus seinem Gerätekästchen; nach ein paar Schlägen sprang der Deckel auf und eine Fülle weißer Papierspäne quoll ihnen entgegen.—„Zuckerzeug!“ rief Frau Ellen und streckte schützend ihre Hände dar- über aus.„Ich witterte Marzipan] Setzt euch; ich werde auspacken!“. Und mit vorsichtiger Hand langte sie ein Stück nach dem andeèrn heraus und legte es auf den Tisch, das nun von Vater und Sohn aus dem umhüllten Seidenpapier herausge- wickelt wurde. g „Himbeeren!“ rief Harro,„und Erdbeeren, ein gamer Strauß!“. N „Aber siehst du es wohl?“ sagte der Amtsrichter,„es sind Walderdbeeren; so welche wachsen in den Gärten nicht.“ Dann kam, wie lebend, allerlei Geziefer, Hornissen und Hummeln und was sonst im Sonnenschein an stillen Waldplätzen um- herzusummen pflegt, zierlich aus Tragant ge- bildet, mit goldbestäubten Flügeln; nun eine Honigwabe— die Zellen mochten mit Likör gefüllt sein—, wie sie die wilde Biene in den Stamm der hohlen Eiche baut; und jetzt ein großer Hirschkäfer, von Schokolade, mit gesperrten Zahgen und ausgebreiteten Flü- geldecken.„Cervus lucanus!“ rief Harro und Kklatschte in die Hände.. An jedem Stück war, je nach der Größe, ein lichtgrünes Seidenbändchen. Sie konnten der Lockung nicht widerstehen; sie begannen schon jetzt den Baum damit zu schmücken, während Frau Ellens Hände noch immer neue Schätze ans Licht förderten. Bald schwebte zwischen den Immen auch eine Schar von Schmetterlingen an den Tan- nenspitzen; da war der Himbeerfalter, die silberne Daphnis und der olivenfarbige Wal- dargus, und wie sie alle heißen mochten, die Harro hier vergebens aufzujagen gesucht hatte.— Und immer schwerer wurden die Päckchen, die eins nach dem andern von den eifrigen Händen geöffnet wurden. Denn jetzt kam das Geschlecht des gröberen Ge- klügels; da kam der Dompfaff und der Bunt- specht, ein Paar Kreuzschnäbel, die im Tan- nenwald daheim sind; und jetzt— Frau Ellen stieß einen leichten Schrei aus— ein ganzes Nest voll kleiner, schnäbelaufsper- render Vögel, und Vater und Sohn gerieten miteinander in Streit, ob es Goldhähnchen oder junge Zeisige seien, während Harro schon das kleine Heimwesen im dichtesten Tannengrün verbarg. Noch ein Waldbewohner erschien; er mußte vom Buchenrevier herübergekommen sein; ein Eichhörnchen von Marzipan, in hal- ber Lebensgröße, mit erhobenem Schweif und klugen Augen.„Und nun ist's alle!“ rief Frau Ellen. Aber nein, ein schweres Päck- chen noch! Sie öffnete es und verbarg es dann ebenso rasch wieder mit beiden Hän- den.„Ein Prachtstück!“ rief sie;„aber nein, Paul; ich bin edelmütiger als du; ich 2eiC dir nicht!“ Der Amtsrichter ließ sich das nicht an- kechten; er brach ihr die nicht gar zu ernel- lich geschlossenen Hande auseinander, wäl⸗ rend sie lachend über ihn wegschaute. „Ein Hase!“ jubelte Harro,„er hat ein Kohlblatt zwischen den Vorderpfötchen!! Frau Ellen nickte:„Freilich, er komm auch eben aus des alten Kirchspiel vogt Garten!“ 3 „Harro, mein Junge“, sagte der Amntsrich⸗ ter, indem er drohend den Finger gegen seine Frau erhob;„versprich mir diesen Ha- sen zu verspeisen, damit er gründlich aus der Welt komme!“ Das versprach Harro. Der Baum war voll, die Zweige bogen sich; die alte Margret stöhnte, sie könne die Leuchter nicht mehr halten, sie habe gal keine Arme mehr am Leibe. 5 Aber es gab wieder neue Arbeit.„Anzün, den!“ kommandierte der Amtsrichter; und die kleinen und großen Weihnachtskindel standen mit heißen Gesichtern, kletterten aus Schemel und Stühle und liegen nicht ab, bis Alle Kerzen angezündet waren. Der Baum brannte, das Zimmer war von Duft und Glanz erfüllt; es war nun Wirklich Weihnachten geworden. Ein wenig müde von der ungewohnten Anstrengung saß der Amtsrichter auf dem Sofa, nachsinnend in den gegenüberhängen den großen Wandspiegel blickend, der das Bild des brennenden Baumes zurückstrahlte, Frau Ellen, die ganz heimlich ein wenig aufzuräumen begann, wollte eben die 88 leerte Kiste an die Seite setzen, als sie 1 in Gedanken noch einmal mit der Han durch die Papierspäne streifte. Sie stutzte „Unerschöpflich!““ sagte sie lächelnd.— Es war ein Star von Schokolade, den sie bels vorgeholt hatte.„Und. Paul“, fuhr sie kort) Mari. „er spricht!“(Schluß folgt)