„diese ie den exe de trägt iuuly H. Spitzen Ueber- lethode ud ge- Itsein“, Turiosi⸗ vepaare ng auf Kt man Wippen ichtiges drama- n Psy- ließlich n seeli- stehen, 2 Weile natür. Nutoren alischer nd drei der die omödie auf die gt, weil ariatio- gehetzt davon 2 schil- nblasen e Situa- ung der Jahr in ng 1951 Pariser um sich dieses die In- lich ge- mutige wurde achtstag ationell tte(die Interes- Graef], Psycho- herun- liebens- ube als 1 Eisert FSK in ühnlein in) be- ck um l. tr⸗ Dandin“, Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; politik: W. Hertz-Eichenrode; wirtschaft: F. O. Weber: Feuilleton: w. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: südd. Bank, Rhein-Main-Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. 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Dezember 1955 Paris,(dpa/ AP) Intereuropzisches Zusammenwirken ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der Atomenergie. Europa steht in der Ent- Wicklung dieser Energie für industrielle Zwecke noch weit hinter den Vereinigten Staaten zurück. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervor, den eine Sonderarbeitsgruppe des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEO) ausarbeitete und über den im Januar in der OEEC beraten wird. Die Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Leandre Nicolaiddis(Griechenland) bereiste zwölf Länder und beriet sich mit den Ver- tretern anderer Länder in Paris, bevor sie hren Bericht über den gegenwärtigen Stand der Verwendung der Atomenergie für In- dustriezwecke in Europa und die Möglich- keiten für eine wirtschaftliche und finan- zielle Zusammenarbeit im Rahmen des Wirt- schaftsrates zusammenstellte. Dabei ergab sich, daß die größten Fortschritte bisher in Großbritannien und in Frankreich gemacht wurden, und daß auch in den skandina- vischen Ländern einige bemerkenswerte Leistungen zu finden sind. menarbeit und Koordinierung zwischen den Regierungen das wichtigste ist. Die Vereinig- ten Staaten von Amerika befürworten(laut Aubßenminister Dulles) die übernationale Lösung und sind bereit, bei ihrem Zustande- kommen mit Rohmaterial und durch Er- Kenntnisvermittlung beizutragen. Dulles sagte Anfang Dezember in Paris, eine der- artige Hilfe werde einzelnen Regierungen oder einer Institution ohne übernationale Befugnisse nicht zuteil werden. Der SPD-Abgeordnete Fritz Erler wies am Dienstag im Pressedienst seiner Partei darauf hin, daß vor allem eine enge Zusam- menarbeit der europäischen Länder auf dem Gebiet der Kernenergie nötig sei. Forschuns und Entwicklung kosteten viel Geld. Eine sinnvolle Arbeitsteilung könne daher allen nutzen. Es müsse aber darüber gewacht werden, daß Euratom, die europäische Atom- behörde, nicht lediglich als Fessel für die deutsche Atomentwicklung gestaltet werde. Für die intereuropäische Zusammenarbeit stellte die Arbeitsgruppe sechs Punkte auf: J. Vorlage von Programmen und Plänen, 2. Förderung gemeinsamer Unternehmen, 3. Angleichung der einschlägigen nationalen Gesetze, 4. Förderung der Ausbildung, 5. Normung und 6. ein internationales Han- delssystem. Ferner ist ein Kontrollbüro vor- gesehen, das sicherstellen soll, daß die atomare Entwicklung sich nur auf friedliche Verwendung des spaltbaren Materials er- streckt. Die eigentliche Entwicklungsarbeit soll von Gesellschaften vorgenommen wer- den. „Europäisches Minimal- Programm“ Der Generalsekretär der französischen Sozialisten, Guy Mollet, veröffentlichte am Dienstag ein„Europäisches Minimal- Programm“, das zwischen ihm und dem Radikalsozialisten Mendes France ver- einbart worden sei. Es soll, falls die republi- kanische Front nach den Parlamentswahlen die neue Regierung bildet, alsbald in An- is Weih- Boris gen In- 1 „ ironi⸗ in die 18 2* 7 2 2 der Un dem Gebiet der Atomenergie in Zuropa in ekinad den einzelnen ung def til Bla ꝛitet die en und Dandin am gut Dialog in Bre: ortlich. ernsteg in dre lt wor- ristiag in, Det prochen e ge Prof mber J n Main 2s Dich- Briefe deshalb Besitzer ers um le ode Kosten e oder lann so. al sind Bedeu- —— Sriff genommen werden. Das Programm stellt für die wirtschaftliche Integration ein Nah- Nach Ansicht der Arbeitsgruppe gibt der 0 ziel und ein Fernziel auf. Das Nahziel ist die jetzige niedrige Entwicklungsstand keinen Anlaß zum Pessimismus. Er beruhe vor Alem darauf, daß bisher die Arbeiten auf Ländern setrennt vorgenom- Forderungen des Rates der EKD zum Bonn.(epd)„Die erschreckenden Wand- lungen des modernen Krieges und eine Se- schärfte Verantwortung gegenüber Waffen- sewalt und Krieg legen jedem Christen in Deutschland die Frage in das Gewissen, ob der Krieg als letztes Mittel der Verteidigung und ihm selbst die Teilnahme am Kriege oder die Vorbereitung dafür erlaubt sein kann.“ So heißt es in einer Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD) zur Frage der Kriegs- dienstverweigerung aus Gewissensgründen, die von den Bevollmächtigten des Rates in Bonn und in Ostberlin, Prälat D. Kunst und Propst D. Grueber, den zuständigen Regie- Tungsstellen übermittelt wurde. In dieser Stellungnahme bittet der Rat der EKD die Regierungen in West- und Mit teldeutschland, für eine zureichende Gesetzgebung zum Schutze derjenigen Sorge zu tragen, die aus Gewissensgründen den men wurden. Dieser Plan der Sonderarbeitsgruppe der OEEC ist ein Gegenvorschlag zu dem Euratom-Plan der sechs Montanunion- Staaten zur Schaffung eines übernationalen Atompools. Der Euratom-Vorschlag wird derzeit von den Regierungen der sechs Staa- ten der europäischen Kohle- und Stahl- gemeinschaft studiert. Einzelheiten will der belgische Außenminister Spaak den anderen fünf Regierungen Anfang Januar übermit- teln. Der Belgier hatte Anfang Dezember die britische Politik in der OEEC bereits schar- ter Kritik unterzogen, die den Euratom- Gedanken und andere ähnliche Gedanken unterminiere; dabei Hatte Spaak offenbar schon auf den jetzigen OEEC-Vorschlag an- gespielt. Hauptunterschied zwischen beiden Plä⸗ nen ist, daß bei Euratom die Kernenergie einer gemeinsamen Institution mit über- nationaler Vollmacht unterstellt werden soll, Wahrend nach dem OEEC-Gedanken Zusam- Kriegs- und Waffendienst verweigern. Der Oberste Sowjet debattiert den Etat Viel Lob— etwas Kritik und einige Aenderungsvorschläge Moskau.(dpa) Beide Kammern des Obersten Sowjets setzten am Dienstag in getrennten Sitzungen die Aussprache über und dergleichen— treten in dem Etat über- haupt nicht in Erscheinung. Auch die ge- ad null ö 5 Waltigen industriellen Investitionen, der Bau an den neuen Haushaltsplan fort, den Finanz- von Kraftwerken und Wasserstraßen, die Er- r minister Swerew am Montag Vorgelegt hatte. schließung von Millionen Hektar Neulandes 58 e Line Reihe von Abänderungsvorschlägen und neue Rohstoffquellen werden nicht im Dunst nmenel eit hin- nen. Fenstel re Ziele Wie ff eisende stamp- ein, die Wool diesem er nach müg er Ob erſßdowjetrepublik viß, ge- tze aus „ Ob er it drei- ſärtige System des Hochschulstudiums und zur Sowietunion aus einem rückständigen facht soldgrarland zu einer Industrie- und Kol- ider dem vorangegangenen Fünffahresplan. ſegenüber dem Vorjahr gestiegen sei. Sehr wurde eingebracht, durch die Einnahmen und Ausgaben erhöht werden sollen. Einige dedner kritisierten Ministerien, Behörden und Industriebetriebe. Im allgemeinen aber vurde der Haushaltsplan von den Rednern grundsätzlich gebilligt und gelobt. In der Debatte berichteten mehrere Ab- geordnete über Erfolge der Volkswirtschaft n ihren Sowietrepubliken und über örtliche Mängel in der Verwirklichung der Wirt- chaktspläne. Der Abgeordnete Schumauskas zus Litauen wies, darauf hin, daß sich sein Land während r 15jährigen Zugehörigkeit einzelnen aufgeführt. Die Entscheidung über die Person des Bonner Botschafters in Moskau soll in we⸗ nigen Tagen fallen. Amtliche Stellen hüllen sich jedoch nach wie vor in Schweigen. Nachdem Dr. Westrick, Staatssekretär im Bundes wirtschaftsministerium, und Freiherr von Welck, Leiter der Länderabteilung im Auswärtigen Amt, abgelehnt haben sollen, spricht man von Wilhelm Haas, dem der- zeitigen Botschafter in der Türkei, als mut- maßhlichen Kandidaten. Laut dpa soll die Bundesregierung bei der sowjetischen Re- gierung bereits um das Agrément für Dr. Haas nachgesucht haben. 29 ehemalige Häftlinge aus der Sowjet- zone, die am Heiligabend aus dem Zucht- haus Bautzen entlassen worden waren, tra- ken am Dienstag in Friedland ein. Von den rund 1100 ehemaligen Zwangsangesiedelten aus der Sowjetunion, die am 18. Dezember in Fürstenwalde(Sowjetzone) eingetroffen waren, haben sich bisher 576 in Friedland gemeldet. Kosenrepublik“ verwandelt habe. Der Ab- geordnete Musheschwili aus der georgischen erklärte, Wissenschaftler us Georgien hätten an der Entwicklung der Atomenergie für friedliche Zwecke intensiv mitgearbeitet. Er bemängelte das gegen- nachte Verbesserungs-Vorschläge. Der Vor- zende des Moskauer Stadtsowijets, Jasnow, ſagte, während des jetzt abgelaufenen Fünf- ahresplanes seien 4,24 Millionen Quadrat- neter neuer Wohnfläche in Moskau errichtet orden. Das bedeute das dreifache gegen- er Minister für Erdölindustrie, Jewsejenko, eilte mit, daß die sowjetische Frdölproduk- on im Jahre 1955 um elf Millionen Tonnen Für eine aktive Wiedervereinigungs-Politik gebe es zur Zeit nur wenige Ansatzpunkte, erklärte der Bremer Senatspräsident Wilhelm Kaisen(SPD). Er forderte neue Viermächte- Verhandlungen zur Lösung der deutschen Frage. Besonders wichtig sei es, sich über den künftigen militärischen Status Gesamt- deutschlands zu unterhalten. giebige neue Erdölquellen seien im Ostteil s Urals erschlossen worden. 5 Die offiziell bekanntgegebenen Ziffern des n die 600 Milliarden Rubel(ein Rubel etwa ne DM) grenzenden Riesenetats geben in- essen für den Außenstehenden keinen Auf- chluß über die tatsächliche Verteilung der ummen auf die einzelnen Positionen. Wich- se Gebiete— zum Beispiel die Atom- schung, das strategische Transportwesen Die erste Marine-Lehrkompanie der neuen deutschen Streitkräfte wird am 2. Januar in Wilhelmshaven aufgestellt werden. Die seit Amfang Dezember in dem ehemaligen Kriegs- über die Regelung der Frage des deutschen Eigentums in Spanien stehen am Jahresende eher schlechter als am Jahresanfang. Der spanische Landwirtschaftsminister Cavestany hatte bei seinem Besuch in Bonn der Bundes- republik als„Geste des guten Willens Spa- mens“ ein Grundstück an der Prunkstraßge Madrids angeboten, das früher dem deutschen Schulverein gehörte. Aber jetzt stellt sich die spanische Regierung auf den Standpunkt, daß die Bundesrepublik zuvor die Rechtsgültig- keit des Vertrags anerkennen solle, den sie mit den drei westlichen Besatzungsmächten im Mai 1948 über die Enteignung des deut- schen Eigentums in Spanien abschloß.(Siehe auch Kommentar.) Reihe der bedeutenden politischen Besuche, die für das kommende Jahr in London er- wartet werden, am 9. Januar eröffnen. Ein Gegenplan zu Euratom OEEC-Arbeitsgruppe schlägt Atom- Zusammenarbeit ohne übernationale Behörde vor „Eur atom“, die überstaatliche euro- päische Organisation zur Erzeugung und Nutzung der Atomenergie zu ausschließlich friedlichen Zwecken. Das Fernziel ist die Herstellung eines einheitlichen euro- DPäis chen Marktes. Als erste praktische Aufgabe soll die Euratom die Rohstoffe und Industrie- anlagen zur Erzeugung der Atomenergie Se meinsam nutzen und die finanziellen Mittel gemeinsam verwalten. Der geplante euro- päische Markt, der nur stufenweise her- Sestellt werden könne, soll alle Zölle und Fontingentierungen zwischen den Mitglied- staaten abschaffen, die Steuer- und Sozial- Sesetzgebung der Mitgliedstaaten einander anpassen und einen Wirtschaftsraum auf- bauen, der dem der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion ebenbürtig ist. Freundschaft bekräftigt Zwischen der Mongolei und der DDR Moskau.(AP) Die Regierungen der So- wWjetzone und der Mongolischen Volksrepu- blik haben am Dienstag in Ulan Bator(der Hauptstadt der Aeußeren Mongolei), eine Semeinsame Erklärung unterzeichnet, in der die Freundschaft zwischen dem mongolischen und dem deutschen Volk bekräftigt wird. Wie Radio Moskau meldet, wurde die Erklä- rung von Ministerpräsident Grotewohl und dem mongolischen Ministerpräsidenten Lu Tsedenbal unterschrieben. In ihr wird auch der nationalchinesische Vertreter in den Ver- einten Nationen heftig kritisiert, weil er durch sein Veto die Aufnahme der Mongo- lischen Volksrepublik in die Weltorganisa- tion verhinderte.— Die Regierungsdelega- tion der Sowjetzone unter der Führung Grotewohls war nach einem Freundschafts- besuch in Nordkorea und China am Montag in Ulan Bator eingetroffen. Jede Diskriminierung vermeiden Schuts der Kriegsdienst: Verweigerer Im einzelnen bezeichnet es der Rat der END als wünschenswert, daß das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in ein Wehrpflicht gesetz eingefügt wird, um diskriminierende Nachteile zu vermeiden. Er fordert, daß die Möglichkeit gegeben wird, schon die Teil- nahme an militärischer Ausbildung und Waffendienst aus Gründen des Gewissens abzulehnen, ferner, daß der Kreis der aner- kannten Kriegsdienstverweigerer nicht auf Angehörige bestimmter Gruppen oder Ge- meinschaften beschränkt wird. Die Entschei- dung über Anträge auf Wehrpflichtbefrei- ung sollten nicht die Wehrersatzbehörden, sondern unabhängige Stellen treffen, die von Persönlichkeiten mit richterlicher Praxis und umfassender Menschenkenntnis besetzt wer- den. Die Möglichkeit, daß nach der Ein- berufung zum Wehrdienst noch Gewissens- bedenken entstehen könnten, müßte nach Ansicht des Rates der EKD in die Gesetz- gebung einbezogen werden. Für die Kriegs- dienstverweigerer wird die Möglichkeit zum waffenlosen Dienst in der Truppe oder zur Ableistung eines Ersatzdienstes von gleicher Zeitdauer und Schwere gefordert. In der Versorgung und Betreuung bei diesem Ersatz- dienst sollte nach Auffassung des Rates der ER D der Kriegsdienstverweigerer den Wehr- willigen gleichgestellt sein. Jede bürgerliche und staatsbürgerliche Diskriminierung und jede soziale Benachteiligung müßten aus- geschlossen bleiben. marinehafen mit der Vorbereitung hierfür beschäftigten Marinesoldaten werden zu Be- ginm des neuen Jahres in den inzwischen ein- gerichteten Unterkünften drei Zugtrupps mit je 45 Soldaten empfangen. In Berlin tagen werden drei Ausschüsse der Beratenden Versammlung des Europa- rates im Frühjahr 1956. Dies teilte der Spre- cher der deutschen Delegation der Beraten- den Versammlung, Dr. Hermann Pünder, dem Präsidenten des Berliner Abgeordneten- hauses mit. Mit den Sitaingen in Berlin sol- len die Leistungen anerkannt werden, die Berlin für den Europa-Gedanken vollbracht hat. Die deutsch- spanischen Verhandlungen Brasiliens Präsident Kubitschek wird die 5 Der dynamische und temperamentvolle Mendes-France ist für viele Franæosen die große Hoffnung und für— ebenso viele oder mehr?— ein Alp- traum, letateres besonders für die Anhänger des derzeitigen Ministerprũsidenten und von Mendes-France aus der Radikalsozialistischen Partei verstoßenen Edgar Faure. Beide Rivalen um die Gunst des Volkes und um die Macht im Staate sind brillante Redner; sie liefern sich erbitterte Wahlschlachten, wobei— natürlich Mendeès-France mit beißender Kritik an der Regierung nicht sparsam ist und auck(siehe Bild) alle Register seines mimi- schen Könnens ins Treßfen führt. Einen Bericht über den Wahlkampf in der Provinz dringen wir auf Seite 2. Bild: Keystone Gegenstück zum Bagdad-Pakt Gemeinsames Oberkommando für Aegypten, Saudi-Arabien und Syrien Kairo.(dpa) Der ägyptische Kriegsminister General Akim Amer wurde zum Ober- kommandierenden der gemnsamen àgyp- tisch-saudi- arabischen Streitkräfte ernannt, wie der ägyptische Rundfunk bekanntgab. Seine Ernennung wurde auf einer Sitzung Jordanien von britischen Unterstützungs- geldern unabhängig zu machen und das Land dem britischen Einfluß zu entziehen. Nach einer Mitteilung des Rundfunk- senders Damaskus hat König Hussein von des Obersten Rates der Mächte des ägyp- tisch-saudi- arabischen Militärpaktes in der Hauptstadt Saudi- Arabiens, Er-Riad, be- schlossen. General Amer ist gleichzeitig Oberbefehlshaber der gemeinsamen äàgyp- tisch-syrischen Streitkräfte. In Er-Riad wurde ferner die Einberufung einer Konferenz der Staatsoberhäupter von Saudi-Arabien, Aegypten, Syrien, Jordanien und des Libanon beschlossen, auf der prak- tische Mittel beraten werden sollen, um Zwiscßen Gestern und Morgen Italiens Staatspräsident Gronchi hat am Dienstag Bundesaußgenminister von Bren- tano, der die Weihnachtstage privat in Rom verbrachte, empfangen. Eine große Durchsuchungs-Aktion began- nen am Dienstag britische Truppen im Nor- den der Insel Zypern. Auf allen Straßen, die nach der Hauptstadt Nicosia führen, wurden Straßensperren errichtet und alle Fahrzeuge kontrolliert.— Die vor 14 Tagen verbotene kommunistische Partei Flugblätter, auf denen sie ihre Anhänger aufforderte, Unterdrückungs-Gesetze zu vereinigen. Zyperns verteilte sich zum Kampf gegen die Beide Kammern des sudanesischen Par- laments haben einstimmig die Zusammen- setzung des aus fünf Politikern bestehenden Präsidial-Ausschusses gebilligt, der bis zur Wahl eines Staatspräsidenten die Funktionen des Staatsoberhauptes im Sudan ausüben wird. Die bisherigen Kondominium-Mächte Großbritannien und Aegypten werden die Unabhängigkeit des Sudan wahrscheinlich am Neujahrstag offiziel l anerkennen. Friedensverhandlungen wollen die füh- renden Politiker von Malay a und Singapur jetzt mit dem Führer der malalischen Kom- munisten Chin Peng führen. Ziel der Ver- handlungen, mühungen vereinbart worden, sind, ist die Befriedung Malayas, wo seit acht Jahren ein Dschungelkrieg zwischen den Behörden und der kommunistischen Untergrundbewe- gung herrscht. Die Kommunisten fordern die Unabhängigkeit Malayas. die nach monatelangen Be- »Ich habe nichts dagegen, Sammenkommen, die einander mögen, aber Jordanien der vorgesehenen Konferenz zu- gestimmt. In einem Rommentar des Senders Wurde die Lösung der gegenwärtigen jor- danischen Krise als erster Schritt zur Lösung des Palästina-Problems bezeichnet. In Jordanien war eine Regierungskrise ausgebrochen, weil Meinungsverschieden- heiten darüber herrschen, ob Jordanien dem Bagdad-Pakt beitreten Soll, der von Begyp- ten und einigen anderen arabischen Staaten abgelehnt wird. Der ehemalige jordanische Mimisterpräsident, El-Madschali, der sein Amt nur fünf Tage innehatte, erklärte er- neut, es sei unrichtig, daß ein Beitritt Jor- daniens zum Bagdad-Pakt einen Verzicht auf Palästina bedeute. Jordanien Würde als Mitglied des Bagdad- Paktes große Vorteile auf politischem, militärischem und wirt- schaftlichem Gebiet erhalten.. „Große Reaktionäre“ nennt Nehru Indiens Kommunisten Trichur, Süd- Indien.(dpa/ AP) Zum ersten Mal seit dem Indien-Besuch der sowjetischen Staatsmänner Bulganin und Chruchtschew grift der indische Ministerpräsident Nehru in einer Rede in der südindischen Stadt Trichur die indischen Kommunisten scharf an., Er nannte sie„große Reaktiongre“, die ihre ganze Zeit und Energie darauf ver- wendeten, einige Schlagworte der Vergan- Senheit zu lernen, und darüber nicht begrif- fen, was im Indien von heute geschähe. Nehru, der zur Zeit Südindien bereist, sagte weiter, daß Militärbündnisse nicht deshalb geschlossen werden, Weil die Ver- tragspartner einander gut verstehen, sondern Weil sie einen anderen Staat nicht mögen. wenn Leute zu- ich habe sehr viel dagegen, wenn sie sich Segen andere zusammenschliegen und wenn ihr Bündnis jemand anders verletzt.“ Ministerpräsident Nehru sagte in Cheru-⸗ thuruthy zum Problem des Kolonialismus, Iiidien schätze zwar den Kolonialismus nicht, aber es verurteile die Kolonialmächte auch nicht wegen ihrer Taten in Afrika und Woanders. Indien versuche vielmehr, in der UNO mit diesen Mächten zusammenzu- Arbeiten. ö 1 Seite 2 MORGEN Mittwoch, 28. Dezember 1955 Nr. 293 Mittwoch, 28. Dezember 1955 Bonn- Madrid Fast möchte man es symbolisch nennen, daß es die Ferienpläne des Bundeskanzlers sind, die jetzt wieder einige Bewegung in die seit langem stagnierenden Beziehungen zwischen Spanien und der Bundesrepublik bringen. Die alte Freundschaft, die Deutsch- land und Spanien verbindet, hat allzu lange Ferien von einer wirklichen Zusammen- arbeit gemacht. So kann man nur hoffen, daß für sie die Phase einer neuen Aktivität mit dem Augenblick beginnt, in dem Dr. Adenauer Erholung unter der kanarischen Sonne sucht. Es ist die Sonne der Inseln, die schon die Römer glückliche Inseln nannten— und ein wenig Glück möchte man bei die- ser Gelegenheit in der Tat der deutschen Spanienpolitik wünschen, die bisher auch nicht im entferntesten die Möglichkeit aus- geschöpft hat, die sich ihr in diesem tradi- tionell deutsch- freundlichen Land bietet. Es ist freilich wahr, daß die Bundes- republik nach Wiederaufnahme der diplo- matischen Beziehungen im Herbst 1952 in Madrid nicht immer die Atmosphäre vor- fand, die sie erwarten zu dürfen glaubte. Besonders in der Frage der deutschen Ver- mögenswerte, die auf Grund eines Abkom- mens mit den Alliierten enteignet wurden, widersetzte sich Spanien mit schwer ver- ständlicher Hartnäckigkeit einer Regelung, zu der sogar Staaten bereit waren, die bis 1945 im Krieg mit Deutschland gestanden hatten. Gelegentliche Gespräche über eine Bereinigung dieser Angelegenheit kamen nie Über das Anfangsstadium hinaus, ja man mußte es sogar erleben, daß eine verein- zelte Geste der Wiedergutmachung, die zu- nächst von Spanien angeboten worden war, nachträglich mit Bedingungen verknüpft wurde, die der deutschen Seite kaum an- nehmbar erscheinen konnten. Trotzdem kann man die Außenpolitik der Bundesrepublik Spanien gegenüber von Ver- säumnissen nicht freisprechen. Statt das günstige Klima auszunützen, auf das sie hier nach wie vor rechnen konnte, legte sie sich eine politische Zurückhaltung auf, die nur unzulänglich durch die ideologischen Vor- behalte gerechtfertigt erschien, auf die Franco bis vor kurzem in seiner demokratischen Um- welt stieß. Diese Diplomatie des Seiten- blickes auf die Westmächte gab in übertrie- dener Scheu vor internationalen Mißdeu- tungen Möglichkeiten preis, die schon des- halb nicht geopfert zu werden brauchten, weil die Konflikte, die Spanien von Frank- reich und England trennen, überwiegend nicht ideologischer Natur sind, sondern auf konkreten Interessengegensätzen, wie in Gibraltar und Marokko, beruhen. Inzwischen ist Franco nahezu einstimmig und mit eng- lischer wie französischer Unterstützung in die gleichen Vereinten Nationen aufgenom- men worden, die ihm vor neun Jahren den Boykott erklärten. Es ist unvermeidlich, daß die deutsche Spanienpolitik aus ihrer Phase des kaum verhüllten Desinteressements noch gewisse Belastungen mit sich herumschleppt, die bald bereinigt werden sollten, um die tech- nischen Voraussetzungen für die überfällige Aktivierung des deutsch- spanischen Ver- hältnisses zu schaffen. Dafür ist es keinen Augenblick zu früh, denn wir würden unse- rer Beobachterpflicht nicht genügen, wenn Wir verschweigen wollten, daß die Bundes- republik auch während der vergangenen Jahre in Madrid noch zusätzliches Terrain Verloren hat. Dieses freimütige und, wie wir glauben, einer Klärung dienliche Einge- ständnis der deutschen Irrtümer entlastet Spanien freilich nicht von einer Mitverant- wortung, die doppelt schwer wiegt, weil sie Akzente der moralischen Verantwortlichkeit Auf weist. Die allgemeine Orientierung der Bonner Spanienpolitik mag es dem Regime nicht erleichtert haben, in der Enteignungs- krage die Geste zu machen, ohne die es nun einmal dus naheliegenden psychologischen Gründen undenkbar ist, die etwas unter- kühlte Temperatur dieser Freundschaft wie- der auf den alten Wärmegrad zu bringen. Aber auch ohne ein deutlicheres Ent- gegenkommen der in ihrer diplomatischen Bewegungsfreiheit beschränkten Bundes- republik hätte man von dem Regime eine spontane Aktion erwarten dürfen, die auf deutscher Seite gewiß nicht so sehr nach ihrer materiellen Tragweite als nach der Großherzi ihrer Gesinnung bewertet worden wäre. Dafür ist nun, wie uns scheint, anläßlich der Urlaubsreise des Bundeskanz- lers noch einmal Gelegenheit geboten. Es handelt sich bisher, nach den amtlichen Mit- teilungen, um eine Reise privaten Charak- ters, bei der politische Begegnungen mit dem spanischen Staatschef oder seinem Auhbßenminister fürs erste nicht vorgesehen sind. Doch in den acht Wochen, die bis zur Zz Weiten Februarhälfte verbleiben, kann noch einiges geschehen. Es wäre durchaus denk- bar, daß der Anlaß beiden Seiten will- kommen ist, um die bisherige Entfremdung zu überwinden. Voraussetzung dazu wäre Allerdings, daß in zwei Monaten aufgeholt würde, was man in drei Jahren versäumt hat. Denn in dem Stadium, in dem sich gegenwärtig die Beziehungen befinden, sind sie mangels einer hinreichenden Klärung der technischen und juristischen Fragen für eine Besprechung auf der staatsmännischen Ebene nicht reif. Erst wenn Spanien die psychologischen Voraussetzungen dafür geschaffen hat, läßt sich zwischen Bonn und Madrid ein frucht- bares Gespräch über das Thema der Zusam- menarbeit führen, das beide Länder unter den gegenwärtigen Verhältnissen in gleichem Maße interessieren sollte. Es gilt also bis Februar die Zeit zu nützen. Heinz F. Barth(Madrid) England braucht Ruhe in Europa Deshalb ist die Wiedervereinigungs-Politik der Regierung mehr als ein Lippenbekenntnis London, im Dezember Das erste Jahr der Westeuropäischen Union ist zu Ende. In der Form, in der die- ser Zusammenschluß der westeuropäischen Länder nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft(EVG) zustande- kam, ist er das Geisteskind des derzeitigen britischen Premierministers. Denn Sir An- thony Eden ermöglichte die Einigung auf die Pariser Verträge durch das nicht ohne er- hebliche innerenglische Widerstände durch- gesetzte Versprechen des dauernden Ver- bleibens der britischen Rheinarmee auf dem Kontinent. Die Westeuropäische Union, er- gänzt durch eine mehr oder minder lockere brütische„Assoziierung“ mit funktionellen europäischen Organisationen, wie die Montan-Union und„Euratom“, sofern es zustandekommt, stellt das höchste Maß eng- lischer Beteiligung an einem europäischen Zusammenschluß dar, das auch in kommen- den Jahren erwartet werden kann. Groß- britannien kann ein erhebliches Maß von Mitverantwortung für die Enttäuschung kaum verleugnen, die auf dem Kontinent aus dem Scheitern der Pläne für einen engeren europäischen Zusammenschluß ge- folgt ist, zumal ja niemand mehr dazu bei- getragen hatte, die diesbezüglichen Erwar- tungen und Hoffnungen hochzuspannen als Sir Winston Churchill, solange er noch in Opposition war. Aber wenn die britischen Regierungen seit Kriegsende— gleichgültig ob Labour oder Konservative— sich allen föderalistischen Lösungen in Europa gegen- über scharf distanziert haben, so entspricht das durchaus der Einstellung der großen Mehrheit der britischen Staatsbürger. Ja, man kann wohl sagen, daß die Regierungen in der Frage des Zusammengehens mit Schröder warnt vor Agitation „Motorroller und Musiktruhen“ Bonn, 27. Dezember. Bundesinnenminister Gerhard Schröder warnte am Dienstag vor der Auffassung, daß Prosperität, Vollbeschäftigung und Bes- serung des Lebensstandards allein ausreich- ten, um ein Volk gegen die kommunistische Agitation zu schützen. In einem vom Deutschland-Union-Dienst der CDO/ CSU verbreiteten Artikel schreibt Schröder:„Wer den Marsch dieser militanten Ideologie allein mit Prosperität, mit Motorrollern und Musiktruhen aufhalten will, ist auf dem Holzweg. Richtig ist vielmehr, daß die ideologische Auseinandersetzung mit dem dialektischen Materialismus eine Aufgabe ist, die uns alle in den nächsten Monaten sehr beschäftigen wird.“ Schröder verwies auf die kommunistischen Erfolge in einzelnen bedeutenden Industrie- betrieben und betonte. daß der Staatsfeind nie geschlagen sei, wenn auch zuweilen sein Angriffsschwung gelähmt erscheine. Uper die Gefährlichkeit des beim Bundes verfassungs- gericht in Karlsruhe angeklagten Gegners könne es keine Meinungsverschiedenheiten geben. Die Bundesregierung habe keine andere Wahl, sie müsse gegen verfassungs- widrige Parteien vorgehen. Sie könne es sich nicht leisten, unter Mißachtung des Grund- gesetzes in Ruhe zuzusehen, wie ein bedroh- licher Gegner gefährliche Minierstollen gegen die innere Ordnung der Bundesrepublik vor- zutreiben suche. Die kommunistische Gefahr dürfe nach wie vor nicht unterschätzt wer- den. Grußwort an die Vertriebenen Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, und Bundesvertrie- benenminister Theodor Oberländer haben in Grußworten zum Jahreswechsel den Lands- mannschaften ihre Anerkennung für ihre Verdienste um die Vertriebenen ausgespro- chen. Bundesminister Kaiser erklärte, es widerspreche jeder natürlichen Erkenntnis, wollte man sich einer optimistischen Be- trachtungsweise über die Situation des deutschen Volkes hingeben. Immerhin habe das Jahr 1955 mit seinen beiden Genfer Konferenzen eine Klärung gebracht.„Wir dürfen feststellen, daß die Westmächte mit aller Klarheit den Standpunkt vertreten haben, daß es keine Befriedigung der Welt, keine echte Entspannung auf der Basis der Teilung Deutschlands geben kann.“ Das Verdienst der Landsmannschaften sei es, vor allem mitbewirkt zu haben, daß der sind kein ausreichender Schutz Wille zur Einheit, zur Freiheit und zum Recht auf Heimat nicht das Verlangen ein- z nner sei, sondern daß dieser Wille vom Samen Volk geteilt werde. In diesem Zu- sammenhang hob der Minister die maßvolle und von allem Nationalismus ferne Haltung der Heimatvertriebenen hervor.(AP) Großes Reise-Programm Brentanos Bonn.(dpa) Bundesaußenminister Dr. von Brentano steht ein arbeitsreiches neues Jahr bevor. Wie dieser Tage aus seiner Um- gebung in Bonn verlautete, sind im ersten Drittel 1956 zahlreiche Auslands-Besuche vorgesehen, die unter dem allgemeinen Motto einer intensiveren Kontaktaufnahme im Rahmen der NATO- Partnerschaft der Bundesrepublik stehen werden. So sind Besuche des Außenministers in Frankreich, Holland, Griechenland, Dänemark und USA geplant. Hierbei werden natürlich auch die Probleme erörtert werden, die das Verhält- nis der Bundesrepublik zu den jeweiligen Ländern betreffen. Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen Europa der öffentlichen Meinung des Lan- des erheblich voraus sind, der es noch gar nicht eingegangen ist, wie erheblich die Opfer an Souveränität sind, welche die Mit- glieder der westlichen Allianz schon dureh die Teilnahme am Nordatlantikpakt und der Westeuropäischen Union haben bringen müssen. Auch in den deutschen Fragen ist die britische Regierung ihrer öffentlichen Mei- nung ein gutes Stück voraus. Daß West- deutschland aus einem besetzten Gebiet in aller Stille ein souveräner Staat und gleich- berechtigter Bündnispartner geworden ist, ist vielen britischen Staatsbürgern noch nicht so recht zum Bewußtsein gekommen, Was auch gelegentlich Taktlosigkeiten in der Presse oder törichte Anfragen an die Re- gierung im Parlament erklärt. Bis zu einem gewissen Grade ergibt sich das hie und da zu beobachtende mangelnde Verständnis für die Wandlung in den deutsch-englischen Be- ziehungen auch wohl daraus, daß schon jahrelang vor Erlangung der westdeutschen Souveränität in Großbritannien kaum mehr Feindseligkeit gegenüber dem deutschen Volk oder wenigstens gegenüber dem ein- zelnen Deutschen zu beobachten war. Diese in scharfem Gegensatz zu der starken Ani- mosität gegen alles Deutsche, die der erste Weltkrieg zurückgelassen hatte, stehende Tatsache erklärt sich wahrscheinlich minde- stens teilweise aus der Anwesenheit vieler Tausende politischer Flüchtlinge aus Deutsch- land in England während des Krieges, die zu der Erkenntnis beitrug, daß der zweite Weltkrieg nicht einfach ein Kampf zwischen Nationen, sondern auch— ja vielleicht pri- mär— ein Kampf zwischen Weltanschau- ungen war. Das alles darf aber nicht darüber hinweg täuschen, daß als Staat und Machtfaktor auch das jetzt verbündete Deutschland vielen Engländern irgendwie unheimlich ist. Wenn Speziell die britische Regierung die deutsche Wiederbewaffnung bejaht und die Militärs den Tag herbeisehnen, an dem am rechten Flügel der britischen Rheinarmee deutsche Divisionen stehen werden, so ist bei vielen Engländern doch immer noch die Besorgnis lebendig, daß die Deutschen, wenn sie erst Wieder einmal Uniform anhaben, ein un- ruhiger, ja gefährlicher Nachbar werden könnten. 5 Aus solcher Besorgnis heraus fragen sich auch manche Engländer, ob Großbritannien eigentlich Veranlassung hätte, sich in groge politische Unkosten zu stürzen, um diesem unruhigen und dynamischen Volke zur Wieder vereinigung zu verhelfen. Man könne ja nicht wissen, ob ein vereintes Deutschland nicht alsbald Hitlers Welteroberungspläne Wieder aufnehmen würde. Aber die bri- tische Regierung hat eine realistischere Ein- stellung zur Frage der Wieder vereinigung. Sie hat sich nicht nur durch Edens und Mac- milllems Mund auf eine Politik der Wieder- Vereinigung Deutschlands in Freiheit fest- gelegt. Man meint in diesem Falle auch genau, Was man öffentlich gesagt hat. Der Grund ist nicht besondere Liebe zu den 7 Ametituomiſcle Flugbasen Ausrga,,u N galiſclier Oæea 4 4 Gussbritanien 4 UA N +Hfunlreich 4 Meusceland Das westliche Pahetsystem entlang der Südgrenze der Soujetunion und Chinas nat drei Lucen: Afghanistan, Indien und Burma. Nicht zufällig galt diesen Ländern die große Sudasten-Reise Bulganins und Chruschtscheus in den letzten Wochen. Inr Ziel war die Unterminierung der westlichen Allianzen. an den NATO-Ring von Norwegen bis zur Turkei schließt sich die METO(Middle East Treaty Organisation) an, der die Türkei, Trak, Persien und Pakistan angehören. Wie die Türkei das Verbindungsstück zwischen der NATO und der Mro bildet, so schlägt Palistun die Brucke von der METO zur SEATO (South Zast Asid Treaty Organisation). E) schönen blauen deutschen Augen. Die Politik ist auf nüchternen Nützlichkeitserwägungen aufgebaut. Großbritannien braucht Ruhe und Frieden in Europa. Es hat zu große Engagements in aller Welt, und die durch zwei Kriege geschwächte Struktur des Com- monwealth könnte keinen neuen Konflikt erträgen. Ganz nüchtern sagte deshalb ein hoher englischer Diplomat im vertrauten Kreise: Wir brauchen Ruhe, aber eine wirk. liche Beruhigung in Europa ist nicht denk- bar, solange es eine deutsche Irredenta von 18 bis 20 Millionen Menschen gibt. Notiz zum Tage: Politisches Bewußtsein Ziemlich verschnupft gaben sick thüringische SED- Anhänger nach der Lekture der heiteren Weihnachtsgeschichte„der heilige Josef war erkälteté, die vor dem Fest im„Thüringer Tageblatt“ der Ost- CDU erschienen war. An- stoß erregte die Behauptung des Märchen. erzdhlers:„Denn das Leben war damals noch nickt so heimtuckisch und gefährlich wie heute, Wo man allentkalb mit verborgenen Tonband- aufnahmen rechnen muß.“ Die„faschistische Spitgelei“ sei in der Sowjetzone ein für allemal uberwunden, stelle der Thüringer SED- Organ „Das Volk“ in seiner Leserecke fest und pran- gerte am Weihknacktsvorabend die Anspielung au verstecte Tonbänder als„Verunglimp- fung unserer Demokratie“ an. Die für den Schnitzer verantwortliche Redakteurin des „Thringer Tageblattes“ reagierte in der Wein- nachtsausgabe ihres Blattes prompt mit der reuigen„Selbstlritix“. Sie bedauerte, den ge- fahrlichen Satz in„der im Übrigen harmlosen und heiteren Kindererzählung“ Übersehen 2 gaben und verpflichtete sick:„Ich werde in Zukunft mit verschärftem politischem Be- wußtsein jede für die Veröffentlichung be⸗ stimmte Arbeit prüfen.“(AP) Tendenzen Zwanzigjahresplan für Oberschlesien Die polnische Regierung hat einen Zwan⸗ zigjahresplan zur wirtschaftlichen Umgestal. tung des oberschlesischen Industriegebietes gebilligt. In den Direktiven ist die Verbes- serung der technischen und wirtschaftlichen Ausnutzung der Bergwerke, die Anlage neuer KEchlenschächte und die Errichtung von neuen Industriebetrieben im oberschle- sischen Industriegebiet vorgesehen. Die ge- samte Struktur dieses Gebietes soll umge- wandelt werden, um die Produktionskräfte besser auszunutzen. Ein verstärkter Woh- nungsbau ist vorgesehen, Die Landschaft Oberschlesiens soll durch Aufforstung ver- ändert werden, gleichzeitig würden sich da- durch die Lebens verhältnisse der Bevölke- rung in gesundheitlicher Hinsicht verbessern, Die Städte und die Industriebetriebe sollen voneinander durch Grünanlagen und Wäl⸗ der getrennt werden. Es ist ferner die Elek- triflzierung der wichtigsten Eisenbahnlinien in Oberschlesien und die Errichtung eines „schlesischen Kanals“ geplant, der die obere Weichsel mit der Oder verbinden soll.(dpa) Oeffentlicher Dienst Der Personalbestand der Hoheits- und Kämmereiverwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden beläuft sich nach den letz- ten Ermittlungen auf insgesamt über 1,34 Mil- lionen Beamte, Angestellte und Arbeiter. Davon sind 45,9 Prozent Beamte, 38,6 Pro- zent Angestellte und 20,5 Prozent Arbeiter. Auf den Bund entfallen 9 Prozent, auf die Länder 56,5 Prozent und auf die Gemeinden 34,5 Prozent des Personals.(dtd) Quemoy und Matsu Seit einiger Zeit mehren sich wieder Be- richte in der amerikatiischen Presse, die von einer wachsenden Bedrohung der beide nationalchinesischen Küsteninseln Quemoy und Matsu durch Streitkräfte der Volks- republik China sprechen. Die im Bau be- findlichen Flugplätze auf dem chinesischen Festland, dem die beiden Inseln unmittel- bar vorgelagert sind, sollen nach diesen Be- richten nahezu fertiggestellt sein, und die beiden Eisenbahnlinjen zur Versorgung der vorgeschobenen Luftbasen sollen im Früh- jahr fertig werden. Die amerikanische Presse nennt die neuerliche Bedrohung der EKlisteninseln eine„Zeitbombe“ und befür⸗ Wortet zum Teil eine Räumung von Quemoy und Matsu, um die amerikanische Unterstüt- Zung Tschian Kai-scheks eindeutig auf For- mosa zu beschränken.(dpa) Vor der Wahl haben Abgeordnete die Qual Streiflichter vom Wahlkampf in der französischen Provinz Von B. Girod de 1'Ain Paris, im Dezember „Fahr doch nach Nièévre“, schlug mir ein Kollege vor,„die Poujadisten bombardieren dort Mitterand, den ehemaligen Innenmini- ster von Mendeès-France, mit Tomaten.“ So kiel meine Wahl auf den Verwaltungs- bezirk Nieèvre mit seiner Hauptstadt Nevers (34 000 Einwohner). Auf halbem Wege zwi- schen Paris und Lyon gelegen, ist Nevers an der Loire der Mittelpunkt eines reichen Zuchtgebietes, die Fleischkammer Frank- reichs. Es ist sechs Uhr abends. Während die Dämmerung sich auf die Straße senkt, nähere ich mich der Grenze des Departe- ments. Es ist eine Grenze, der man im all- gemeinen keine Aufmerksamkeit schenkt; doch heute hat sie einen neuen Sinn erhal- ten. Man muß im ersten Dorf der Provinz Haltmachen, um sich zu erkundigen, wo an diesem Abend Wahlversammlungen ab- gehalten werden. In einem Café gibt man mir sofort Auskunft. Mitterand wird heute Abend in einer kleinen Industriestadt nicht weit von Nevers sprechen.„Wollen Sie sehen, wie er bombardiert wird?“, fragte mich einer der Gäste. In Fourchambault erwarten 800 Perso- nen in einer neuen Markthalle die Ankunft des ehemaligen Innenministers. Wenn sie gekommen sind, so in ihrer großen Mehr- heit gewiß nicht, um ihm Beifall zu klat- schen, sondern um ihm ihre Unzufriedenheit zuzuschreien. Fourchambault ist ein wichti- ges Arbeiterzentrum und eine Hochburg der Kommunistischen Partei. Die von den In- dustriellen dieser Gegend gezahlten niedri- gen Gehälter können sie sicher nicht reizen, für eine andere Partei zu stimmen. Im Saal kennen sich alle untereinander und man dis- kutiert ruhig in Erwartung des Redners, der für seine fünfte Versammlung des Tages eine Verspätung von mehr als einer Stunde hat.„Da kommt er“. Eine Welle von Be- schimpfungen trägt Mitterand auf die Tri- büne. Um ihre Migbilligung besser auszu- rücken, haben sich einige Zuhörer Triller- pfeifen besorgt, die unter der weiten Betonwölbung einen ungeheuerlichen Lärm machen. Schreie und wenig freundliche Worte dringen aus allen Ecken. Jung und schmal, zu schmal für den großen Saal war- tet Mitterand seit langen Minuten auf ein Schweigen, das noch immer nicht hergestellt ist. „Es liegt im Interesse Frankreichs, daß die Kommunisten keine Sitze in der Nièvre gewinnen“, sagt er endlich. Die 800 im Saal brüllen unter der Beleidigung. Und während einer Viertelstunde werfen sich Redner und Zuhörer im Lärm oft untergehende Sätze zu: „Eure Führer stehen im Dienste Moskaus“ „Schweig Verkaufter“, antwortet es aus dem Saal. Der kommunistische Bürgermeister von Fourchambault, der die Versammlung leitet, hat bis jetzt noch nicht viel Gebrauch von seiner kräftigen Stimme gemacht, um die Ruhe wiederherzustellen. Er hat sich so- gar mehrmals einfach des Mikrophons be- mächtigt, um auf die Beschuldigungen, die Mitterand wie ein Maschinengewehr loslägt, zu antworten. Entspannung steht nicht auf der Tagesordnung. Im Saal wird es endlich ruhig genug, um die Diskussionsredner zu hören, die mit Mitterand nicht sanft um- gehen, Und Mitterand antwortet. Der Krach beginnt von neuem, doch verschiedene Teil- nehmer protestieren:„Wir sind gegen ihn, aber man muß ihn sprechen lassen. Das ist sein Recht.“ Trillerpfeifen und Geschrei er- tönen wieder, um Mitterand bis zu seinem Auto zu begleiten. Die ortsansässigen Pouja- disten haben sich ruhig verhalten.„Herr Mitterand“, sagt gönnerhaft der Bürger- meister,„bei uns haben Sie keine Tomaten erhalten.“ 5 * Ein anderes Departement, andere Sitten. Chateauroux(34 000 Einwohner), die Haupt- stadt der Indre, 150 Kilometer von Nevers entfernt, kennt keinen ähnlichen Wahl- kampf-Aufruhr. Ramonet, Bürgermeister von Chateauroux und Radikalsozialistischer Abgeordneter, ist ein Weiser. Er führt im Wahlkampf eine seltsame Koalition, beste- hend aus den Sozialisten(Anhänger von Mendes-France), Unabhängigen(Anhänger von Edgar Faure und Pinay), Gaullisten (Anhänger von Mendes-France und zum Teil Poujade) und Radikalen. Ramonet hat selbst im übrigen als Radikaler die Für- sprache der beiden Gegner Edgar Faure und Mendeès-France. Das vermittelnde Talent Ramonets dient der gesamten französischen Presse als Ausgangspunkt für mancherlei Spott. Während in der Nièvre die Hauptparteien jedem Tag mehrere Versammlungen abhal- ten, geschieht nichts dergleichen in der In- dre, obgleich sie wirtschaftlich und sozio- logisch der Gegend von Nevers sehr ähnlich ist.„Wozu die Wahlversamimlungen“, sagt Ramonet,„die Leute kommen doch nicht“. Die ehemaligen Gaullisten und die Kommu- nisten haben einige wenig brillante Ver- suche unternommen, so in einem Dorf, wo Zwei kommunistische Redner vier Zuhörer hatten. Ramonet hat ein anderes System. Vor dem Morgengrauen aufstehend und un- ermüdlich, ist er der Typ des mittleren fran- 268ischen Politikers: gefällig, ein guter Lokal- Verwalter und an der großen Politik wenig interessiert. In diesen Tagen besucht er je- den Tag elf Gemeinden seines Departements. Da es 240 Ortschaften zählt, wird er sie alle vor den Wahlen am 2. Januar 1956 besichtigt haben. Doch wer wird ihn gesehen haben, da er ja keine Versammlungen abhält? Alle und niemand. a Die Karawane(drei Autos und am diesem Sonntag noch das meine) erreicht ein Dorf in der Indreè. Vor einem Café wird haltge- macht. Man nimmt am Ausschank Platz. All- gemeines Händeschütteln mit dem Gastwirt, seiher Frau und den Kunden. Ramonet spen- diert eine Runde und spricht über alles, Außer über Politik: von der Kuh von Pierre und von der Frau von Paul, die ein Baby erwartet. Erneutes Händeschütteln, Ankunft im nächsten Dorf.„Sehen Sie“, sagt Ramo- net, der mein Erstaunen bemerkt hat,„die Leute kennen mich und haben Vertrauen zu mir. Sie haben mich gesehen, das genügt“. In einem kleinen Dorf, es sind eigentlich nur ein pagar am Fluß zusammengedrängte Häuser, ist das Café, vor dem wir anhalten, leer. Ein Fußballspiel im Nachbarort hat die sonst üblichen Stammkunden weggeholt. „Sie werden wiederkommen müssen“, sage ich zu Ramonet.„Aber nein. Die Leute wer- den erfahren, daß ich vorbeigekommen bin. So werden sie zufrieden sein.“ Doch tatsächlich sind viele unzufrieden. In allen französischen Cafés werden die Ab- geordneten, die nichts tun und viel Geld verdienen“, in den schwärzesten Farben ge- schildert. Wie vor jeder Wahl wiederholt die große Mehrzahl der Franzosen, daß ihre Ab- geordneten zu nichts gut seien. Doch da kommt einer der Abgeordneten in eines der Cafés. Wird er mit Haut und Haaren verspeist werden? Aber nein. Alles ereignet sich auf die gemütlichste Art. Alle Gäste, selbst diejenigen, die eben noch die Abgeordneten aller Verbrechen beschuldig- tem, schütteln ihm die Hand und stoßen mit ihm an. Am Abend, bei der Rückkehr nach Chate- auroux, treffe ich eine Gruppe junger So- zialrepublikaner(ehemalige Gaullisten), die Wahlplakate kleben.„Diesmal geht alles ordentlich zu. Wir haben uns mit den Kom- munisten geeinigt. Wir zerreißen ihre Pla- kate nicht, und sie lassen die unseren in Ruhe. Manchmal helfen sie uns sogar beim Kleben.“ Böse Folgen des Alkohols Paris,(dpa) Die Folgen des Alko- holmigbrauches haben Frankreich im jetz. zu Ende gehenden Jahr 215 Milliarden Francs oder 2,5 Milliarden DM. gekostet. Diese Zah- len gab am Dienstag das„Französische Eomitee für die Bekämpfung des Alkohol- mißbrauches“ bekannt. Von einhundert Ver-? kehrsunfällen seien vierzig auf Alkohol zu- rück zuführen. 57 Prozent aller Verbrecher und vierzig Prozent aller Geistesgestörten sowie 95 Prozent der Erwachsenen, die ihre Kinder mißhandelten, sind nach den Stati- stiken des Komitees gewobhnheitsmäßige Trinker. Die 215 Milliarden Sonderkosten umfassen die Ausgaben für Krankenhäuser und Trinkerheilanstalten, die durch Ver- kehrsunfälle verursachten Körper- und Sachschäden sowie die durch Verbrechen entstandenen Schäden und Verluste. Nach den Feststellungen des Komitees hat Frank- reich den größten Alkoholkonsum der Welt. Nr. 2 1 5 sie he bereit Vierfi efert Sorger ihr di drück gerade in ein Buchs nehme Eier. Die backer Ersatz die Be lichen Fraue ein au handfe Stande Brater stellt abgele macht. Ser sechs Beinahe Jean D braun 1 denvera Die Die! siert du in ihrer schnitte wirken, derkuns hören u Die! kast abs einem 8 eine gen ohne da Zu diese die Eins typisch daß dies zweck, e heiterer, So ke nicht nu engen“ dern au- chen un logisch u nichts 20 fast übe näher Sc schneide noch ein gepaspel. gerundet die Zinn Bei li kühner bis zum Einblick Innenle jedoch s. Kaftanja tragen v durch di. venn sie musterte Schließlic Schlitzme geraden, dübsch v darblich ann. den Schl de um d Re Madam ür die P 0 einem rau die Kaufes rer Fre Kleide. bend ke Politik Sungen Ruhe große durch s Com- Fonflikt alb ein trauten 2 Wirk. denk- ita von 4 1 ingische ꝛeiteren ef War u ringer Ar. 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Sie war gerade dabei, Kochen zu lernen und schrieb in einen hübschen Wachstuchband mit steilen Buchstaben: Marseiller Brauttorte: Man nehme eineinhalb Pfund Butter, achtzehn Eier Die Marseiller Brauttorte wurde nie ge- backen. Lieschen Müller stand Schlange für Ersatzkaffee und Butterschmalz und lernte die Bedeutung der Kalorien für den mensch- lichen Körperhaushalt kennen. In der Frauenschule brachte man ihr bei, daß Quark ein ausgezeichneter Eiweißträger sei und das handfeste Kotelett bestens zu ersetzen im Stande. Lieschen Müller lernte, wie man Bratensoße ohne Fett und ohne Braten her- stellt und schließlich, wie man aus einem abgelegten Militärmantel Kinderkleidung macht. Seitdem hatte Lieschen Müller reichlich sechs Jahre Zeit, das Einkaufen zu erlernen. Beinahe zeitlos wirkt das kleine Kostum von Jean Dessès. Das Material ist ein schwarz- braun karierter Wollstoßß originell die Blen- den verarbeitung an der Jace. Diors Einfall macht Schule Die Mode dieses Winters wird charakteri- siert durch ihre Details. Obwohl die Kleider in ihrer Grundform denkbar einfach zuge- schnitten sind, um dezent und damenhaft zu wirken, verlangen sie dennoch hohe Schnei- derkunst und raffinierte Details. Dazu ge- hören unter anderem die Schlitze. Die Prinzeſßkleider sind so hauteng und kast abstrakt schmal gehalten, daß sie nach einem Spielraum suchen, um der Trägerin eine gewisse Bewegungsfreiheit zu gönnen, ohne daß das Kleid„schiebt“ oder ausreißt. Zu diesem Zweck erdachte man ursprünglich die Einschnitte und Schlitze, die heute so typisch für die Wintermode geworden sind, daß diese Idee längst ein modischer Selbst- zweck, eine neue Art der Verzierung, ein heiterer, kecker kleiner Effekt geworden ist. So kann man die beliebig langen Schlitze nicht nur bei den Rocksäumen der„futteral- engen“ Kleider und Röcke beobachten, son- dern auch an den anliegenden kurzen Jäck- chen und Spencern, wo sie— wenn man logisch und praktisch denkt— eigentlich gar nichts zu suchen Raben. Aber dennoch haben fast überall die Enden der Säume und Ab- näher Schlitze, und wo ihrer zu wenig sind. schneidet man unbekümmert rundherum noch einige mehr in den Stoff. Sie werden gepaspelt, mit Semt oder Leder umlegt, ab- gerundet oder breit umsteppt, daß sie wie die Zinnen einer Burg aussehen. Bei längeren Jacken werden die Schlitze kühner in ihren Ausmaßen. Oft reichen sie bis zum Armelansatz und gewähren einen Einblick in das kostbare, seidengefütterte Innenleben“ der Jacke. Am markantesten jedoch sind die Schlitze bei den eleganten Kaftanjacken, die zu schmalen Röcken ge- tragen werden und fremdartig orientalisch durch die losen Bahnen wirken, vor allem, wenn sie aus den türkisch und persisch ge- musterten geraden, U übsch wirken sie, wenn man darunter ein Seiden und Brokaten sind. Schließlich haben sich auch die Mäntel die Schlitzmode zu eigen gemacht, vor allem die leicht taillierten Hänger. Sehr farblich gut abgestimmtes Kleid erkennen kann.— Auf jeden Fall hat die Mode mit den Schlitzen wieder einmal bewiesen, daß ie um überraschende Einfälle nie verlegen st. Ratschläge der Eleganz ür die Pariser Hdute Couture tätig ist, erteilt einem kleinen Handbuch für die elegante frau die folgenden Ratschläge: Kaufen Sie nie ein Kleid, weil es einer rer Freundinnen gut steht! Kleiden Sie sich tagsüber diskret! dend können Sie rukig auffallen! Am 3 Madame Bonnet, die Botschaftersgattin, die Hat sie es gelernt? Die Experten sagen: nein. In sechs Jahren kann man nicht die ganze Wissenschaft des richtigen Konsums intus haben, am wenigsten in einer Zeit, in der das Erscheinungsbild von Markt und Waren so wechselhaft ist wie in der heutigen. Lieschen Müller wird von Tas u 138 konfrontiert mit neuen Prädikaten, neuen Namen und neuen Erzeugnissen. Vor drei Jahren kaufte sie noch Nylonstrümpfe, dann Wäsche: Wolle mit Perlon, die zu ihrem Er- staunen genau so schlecht trocknete wie Wolle ohne Perlon. Ehe sie ihre Erfahrungen wirk- lich auswerten konnte, war das neue Er- zeugnis da. Heute versucht man, ihr beizu- bringen, daß Dralon das nonplusultra sei. Sie kaufte vor zwei Jahren einen Nierentisch, den sie heute herzhaft leid ist, ganz zu schweigen von dem Mißgeschick mit dem Kinderkleidchen aus Voile, das ihr unter Heede Trotę der Erschwerung einer echten Ein- kauf sberatung fur Hausfrauen dureh die deut- schen Werbegesetze ist es der Verbraucher- Arbeitsge meinschaft in Nürnberg gelungen, in kostenloser Beratung den Hausfrauen wert- volle Hinweise durch Preis- und Qualitäts- vergleiche bei wichtigen Einkäufen zu geben. In mehreren Fällen konnte auch die Preis- gestaltung von Konsumartikeln zugunsten der Verbraucher beeinflußt werden. edman dem Bügeleisen zischend zerschmolz, Weil die Verkäuferin nicht gesagt hatte, daß es sich um Perlon handelte Lieschen Müller 1955 versucht, sich gegen all diese Unbilden zu behaupten, Ihre Erfah- rungen haben sie gelehrt, daß es gut ist, in einem kleinen Lebensmittel geschäft ständi- ger Kunde zu sein(in Notzeiten bekommt man dann auch von den Extragaben etwas ab) bei ihren Streifzügen durch die Stadt stellt sie indessen fest, daß Lebensmittel im Warenhaus manchmal billiger sind. Bei Markenfabrikaten wird ihr der Vergleich leicht gemacht. g Sie liest gelegentlich die Zeitung und Wirtschaftsminister Erhard ist ihr ein Begriff. Aber immerhin ist sie gewitzt genug um hinter allem, was anscheinend ihr zuliebe geschehen soll, zunächst einmal die segnende Hand Würmelings zu wittern. Sie war heils- froh, als die Milchpreise dann zunächst mal doch nicht stiegen und hegte eine scheue Be- Wunderung für jene Berlinerinnen, die hren Fleischern einen handfesten Streik lieferten. Aber Berlin ist weit. Sie hörte auch von den Hausfrauenver- einen einer kleinen, englischen Hafenstadt, die Lieschen Müller(in England mag sie Mabel White oder sonstwie heißen) tatkräf- tig unter die Arme griffen. Die Hausfrauen vereine beschränkten sich nämlich nicht dar- auf, den Hausfrauen zu sagen, daß man vor- mittags und am Anfang der Woche am besten einkauft, daß es sich empfiehlt, im Winter den Eierkonsum einzuschränken und den Fisch vorzuziehen, bis die Hühner wieder eifriger werden, sondern sie gingen sogar 80 Weit, Listen auszuhängen mit den Namen der Kaufleute, die in dieser Woche am preis- wertesten oder am teuersten waren. Aber, Wenn Berlin schon weit ist, wie weit ist dann erst England! Und doch, man sollte Lieschen Müller, die das Einkaufen noch nicht ganz erlernen Konnte, unter die Arme greifen. Hier ist ein Weites Feld für die Frauen— und Haus- Verbrauchen— eine Wissenschaft Der richtige Konsum ist nicht so leicht erlernbar) Der Hausfrau kann geholfen werden frauenvereine. Der Tip aus England(in Amerika längst ein Begriff) ist Geldes wert und auch jenseits der eindeutigen Reklame — bei der man so leicht die Absicht spürt, die verstimmt— läßt sich an Aufklärung noch vieles tun. Auch ein Vorschlag der Industrie gehört hierher. Man plante vor längerer Zeit, das Nummern- oder Firmenschild der Fertigklei- dungsstücke jeweils rot oder blau oder gelb zu färben. Jede Farbe als Symbol gedacht, etwa für: nicht kochen, nicht bügeln, nicht Waschen. Der Vorschlag blieb, was er war, fern der Realisierung. Vielleicht könnte man sogar die Selfkanten der Meterware mit die- sen Hinweisen ausrüsten. Die Angelegenheit soll nicht einmal so teuer sein Bis dahin aber zahlt Lieschen Müller mehr Lehrgeld, als ihr lieb ist, ohne mehr ausgeben zu können, als im anderen Fall. Wenn Wirtschaftsminister Erhard von„ihrer Majestät der Verbraucherin“ spricht, so hört sie das Liebeswerben wohl, allein ihr fehlt der Glaube. Und am Wochenende malt sie mit inzwi- schen verbindlich rund gewordenen Buch- staben in ihr Haushaltsbuch: Zehn Eier 3,20 DM. Die Marseiller Brauttorte wird sie Wohl zeit ihres Lebens nicht mehr backen Ilse Tubbesing Kurz notiert „Der bloße Wunsch des Ehemannes auf Mehreinkommen verpflichtet seine Frau nicht dazu, durch Arbeit außerhalb des Hau- ses zum gemeinsamen Einkommen beizu- tragen.“ Dieser Entscheid des Obersten öster- reichischen Gerichts gab einer Frau Recht, die sich scheiden lassen wollte, weil ihr Mann ihr nur etwa 90,— Mark Haushaltsgeld von seinem Gehalt von etwa 350, Mark mit dem Bemerken gab, sie könnte ja dazu verdienen. ** Die besonderen Eigenschaften der älteren Angestellten Umsicht, Zuverlässigkeit, Menschenkenntnis—, werden auch in den Vereinigten Staaten immer mehr anerkannt, obwohl man bei uns vielfach der Meinung ist, „drüben“ würden nur junge Leute geschätzt. Eine Telefonfirma in Florida hat den Ver- such gemacht, ausschließlich„Großmütter“ zu beschäftigen und ist mit den Erfahrungen sehr zufrieden. Die Arbeiten, die sehr sorg- kältig ausgeführt werden müssen, bean- spruchen allerdings keine großen körper- lichen Kräfte. Seite Mode zwischen den Jahren Nock ist die Modelinie für 1956 nicht spruckreif. Was bisher modern war, Rat noch seine Gültigkeit. So der gerade geschnittene Mantel aus Cord. Er soll(versprechen die Mode- ecperten) länger als nur eine Saison Lieblingskind der Mode bleiben. Dieses Modell ( Temer· Tiłtiner) ist aus strohfarbenem, feingerippten Samt, wasserdicht und wasckbar. Große Zeit für kleine Lampen Mehrere Lichtquellen in einem Raum/ Deckenlampen sind nicht mehr aktuell Wenn die Abende lang, die Behausung Wichtig und Zurückgezogenheit erwünscht sind, beginnt die große Zeit der kleinen Lampen. Von Couch-, Telefon- und Abstell- tisch, Musik-, Besteck- und Zeitungsschränk- chen, von Fensterbrett und Wäschetruhe, Radio und Blumenbank senden sie durch sei- dene Schirmchen ihr sanftes Licht oder wer- ken durch Metallhülsen einen aggressiven Kegel. Winzige Dinger sind es oft: ein Stück Plastik— gepunktet, kariert, gefältelt— auf drei Messingfüge montiert, ein Basthütchen auf eine weißlackierte Eisenstange gestülpt, eine Scherbe Plexiglas auf eine Drahtspirale gestellt, ein knallbuntes Tütchen von ein Wenig Chrom gehalten. Die meisten von ihnen sind trotz kühner Asymetrie, trotz Ein Kleid aus echter, chumpagnerfarbener Spitze schuf der Pariser Modeschöpfer Carven. Es zeigt die kleidsame Prinzegform. Am unteren Teil der Rochpartie sind Faltenvolunts angesetæt. Der Mantel aus Satin mit Nerzmanschetten ergänzt das elegante Kleid. Foto: Mike de Dulmen origineller Idee bereits ausgewogen und gut durchformt, trotz der kalten, neuen Mate- rialien oft anmutig, ja poetisch. Andere zwar erinnern noch ein wenig an verrutschte Mondkrater oder schizophrene Blechkonser- ven oder an den Operationssaal. Aber das schadet nichts. Man kauft ja diese kleinen Lampen nicht für Lebenszeit, wie Möbel. So dürfen sie ruhig modisch, effektvoll und etwas extravagant oder verrückt sein. Wich- tig ist, daß mit dem Experiment„viel Licht in der Wohnung“ überhaupt begonnen wor- den ist. Spät genug in Deutschland, die skandinavischen Länder und die Schweiz, Holland und Italien sind in Erkenntnissen und Formgebung weit voraus. Plötzlich und gleich halbdutzendweise Wachsen die Tisch- und Leselampen in den Wohnungen Welches ist der Grund dafür? Wie für jede Neuheit in der Architektur eine veränderte Lebensweise, ein neuer Lebensstil. Nicht mehr der große Egftisch ist Mittelpunkt des Zimmers, auch der geräu- mige Wohnzimmertisch ist kein Konzentra- tionspunkt mehr. Man versammelt sich kaum mehr um ihn zum Vorlesen oder zum gemeinsamen Spiel. Die Interessen jedes Familienmitgliedes sind verschieden und jeder geht— vom andern gebilligt— den seinen nach. Der Raum ordnet sich nicht mehr nach einem Mittelpunkt. Er hat viele Schwerpunkte, die wechseln. Bei einer guten Radiosendung ist der Hauptort beim Apparat, bei einem ruhigen Gespräch in der Sesselecke. Kommt man totmüde aus dem Büro heim, ist der wichtigste Ort für zehn Minuten die Couch und beim späten Stu- dium der Platz am Schreibtisch. Die Mittel- deckenbeleuchtung ist nicht mehr nur nicht notwendig, oft ist sie un zweckmäßig, ja ge- legentlich störend. Die kleinen Lampen haben uns außerdem etwas Neues gelehrt: nicht allein das Lächt 2u gebrauchen, sondern auch die Schatten. Viele kleine Lampen an entgegengesetzten Stellen eines Raumes angeknipst, geben dem Zimmer Weite und Ausdehnung. Eine kleine Lampe dagegen mit engem Kegel zieht selbst in einem Saal einen begrenzten klei- nen Raum zusammen. Das Dunkel außer- halb des Lichtkreises hilft freundlich mit zu geistiger Konzentration. Und die milden Schatten, die das Licht der kleinen Lampe Wie eine vielschichtige Hülle umspielen, geben Ruhe und Geborgenheit, ermöglichen Sammlung und Zurückgezogenheit. Die mo- dernen Architekten nennen das: Entdeckung des Schattens als Architektur-Element. Aber so neu ist der mitwirkende Schat- ten auch wieder nicht. Die altsteinzeitlichen Zeichnungen in den Höhlen Frankreichs und Spaniens wurden bei künstlichem Licht ge- schaffen und die flackernden Schatten waren es, die den dargestellten Tieren, Jägern, Tänzern unheimliche Bewegungen gaben. Kienspan, das Scheit aus harzreichem Holz, war die erste Beleuchtung überhaupt. Aus ihm entstand die Fackel: man tauchte das Holz in Pech. Die zivilisierten Aegypter und Römer lieſzen in Schälchen Oel brennen, die Oellampen. Später ließ man das Fett um den Docht gerinnen, das wurde die Geburts- stunde der Kerze. Erst vor einem Jahrhun- dert wurde das Gas und erst vor einem hal- ben Jahrhundert die Elektrizität erfunden. Die Beleuchtung war immer ein Stiefkind der Technik. Aber diese kleinen, niedlichen, bizarren Dinger, die Stehlämpchen von heute, lassen das vergessen und söhnen aus. Anneliese Steinhoff Fragen ohne Ende London richtet die 500. Beratungsstelle für Ratsuchende ein In der britischen Hauptstadt wurde dieser Tage das 500.„Beratungsbüro“ er- öffnet, wie man sie in ihrer Art in keinem anderen Lande antrifft. Am gleichen Tage, als England im September 1939 in den Krieg eintrat, wurde in London und anderen gro- gen Städten des Inselreiches zweihundert Beratungsstellen ins Leben gerufen, bei denen sich jede Bürgerin und jeder Bürger gratis Hilfe und Rat einholen konnte. Sehr bald gab man diesen Beratungsstellen den Namen„Was haben Sie auf dem Herzen?“. Von Hunderttausenden von Personen jähr- lich wurden diese Büros während des Krie- ges in Anspruch genommen, und da die Be- liebtheit dieser Einrichtung auch bei Kriegsende nicht nachlieg, beschloß man, die Beratungsstellen auch im Frieden bei- zubehalten. Im Jahre 1945 belief sich die Zahl der Stellen„Was haben Sie auf dem Herzen?“ auf 250 und wie bereits erwähnt, konnte dieser Tage in London das 500. Büro eingeweiht werden. Die Zahl der rat- und hilfesuchenden Personen beiderlei Ge- schlechts erreicht jährlich weit über zwei Millionen. Die Fragen, um deren Beantwortung man beim„Was haben Sie auf dem Her- zen?“ nachsuchen kann, sind in ihrer Viel- zahl praktisch unbegrenzt. Eine Mutter, die ihre in Amerika wohnende Tochter be- suchen will, möchte wissen, wieviel Zeit man mit dem Zug benötigt, um von Sara- toga nach New Vork zu gelangen. Die Ant- wort des Angestellten des Beratungsbüros erfolgt fast unmittelbar: Zwei bis drei Stunden!“ Eine jungverheiratete Frau wünscht Auskünfte über die Kunst des Kochens und bittet um ein Rezept, wie man Kartoffel- salat am besten zubereitet. Ein junger Bur- sche wünscht die Angabe der Adresse einer Schule für Rezitation. Ein junges Mädchen sucht eine Stellung als Hausangestellte. Die Beratungsstellen„Was haben Sie auf dem Herzen?“ helfen aber nicht nur in privater Weise Einzelpersonen, sondern sie erfüllen auch andere Aufgaben. So wurde beispielsweise im Januar 1953 während einer durch riesige Ueberschwemmungen herbeigeführten Katastrophe eine grohan- gelegte soziale Arbeit geleistet. Besondere Verdienste erwarben sich die Stellen durch ihre Beratung der Frauen und Mütter, die mit ihren Kindern aus den durch das Hochwasser gefährdeten Gebieten evakuiert wurden. Bei der wachsenden Beliebtheit, die sich die in allen Städten Großbritanniens be- kindlichen Beratungsbüros„Was haben Sie auf dem Herzen?“ erfreuen, ist es nicht verwunderlich, daß der Sprecher bei der kürzlich erfolgten Einweihung des 300. Büros erklären konnte, daß man noch im Laufe des Jahres 1956 mit der Eröffnung der 600. Beratungsstelle rechnen könne. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 28. Dezember 1955/ Nr. 299 Wie in jedem Jahr nach dem Fest— große Umtauschaktion: „Vatern“ bekam vier Paar Hosenträger „Die hätten selbst meine Erben nicht aufbrauchen können“/ Haben wir das individuelle Schenken verlernt? Harte Tage„zwischen den Jahren“! zwischen dem alten, das jetzt geht, und dem neuen, das schon mit einem Fuß auf der Schwelle steht— haben die Verkäufer und Verkäuferinnen der Mannheimer Kauf- häuser und Einzelhandelsgeschäfte. Heute vormittag hat sie bereits begonnen— die große Umtauschaktion. Wie ist das doch in jedem Jahr: Die Kerzen brennen, Wunder- lampen sprühen, bunte Kugeln glitzern und Glocken läuten; nach den Weihnachtsliedern Werden die Geschenke ausgeteilt und— ein paar Minuten nach der Bescherung weiß schon jeder im Familienkreis, was in diesem Jahr umgetauscht werden muß(falls der Kassenzettel noch aufgetrieben wird). Um- tausch gehört— leider— zum Weihnachts- Eine dumme Woche: Zwischen den Jahren Herrscht Langeweile Die Menschheit hockt zwischen den Jah- ren herum und verspürt Langeweile. 1955 liegt in den letzten Zügen. 1956 kündigt sich durch dickbauchige Kalender, Kanonen- schläge und diverse Silvestereinladungen Gwollt Ihr nit kumme un à bissel was zu drinke mitbringe?“), sowie ernsthafte Ueber- legungen für originelle Scherzartikel an. * Es sind noch vier Tage, bis wir die Zündschnüre der Frösche und Luftheuler mit dem Feuerzeug necken werden.(Feiner Rat- schlag: Rauchen Sie fünf Minuten vor zwölf eine dicke Zigarre an, und zünden Sie mit der. Das geht besser.) Noch vier Tage, bis die Silvesterbowle angesetzt, der Smoking in Ordnung befunden und die silbergraue Krawatte aufgedämpft wird. * Mayers haben vor, schon um 21 Uhr das Bett aufzusuchen. Müllers wollen„einen druff machen“. Mit Tante Lenchen, deren Gebiß wie jedes Jahr versteckt werden soll. Und mit Onkel Heini, der bekanntlich keinen Kirsch verträgt. Die Verwandtschaft ist sehr gespannt, wie er dieses Jahr hinüberkommt.) * Diesem Jahr ist das alles ziemlich egal. Es haucht sein von vornherein begrenztes Leben aus und macht sich keine Gedanken darüber, dag mit seinem Ableben wieder ein Atömchen Ewigkeit vom Seziermesser„Zeit“ abgetrennt worden ist. * Eine dumme Woche: Man sitzt zwischen zwei Thronen. Und fühlt sich als Drohne, Weil man keine Lust zum Arbeiten hat. Der Christstollen rumort noch im Bauch, der neuen Küchenmaschine(die die falsche Stromspannung hat fehlt ein Zubehörteil. und Gehalt hats noch nicht gegeben. * Wir sind ja so kurzlebig. Disse Feststel- lung traf auch mein Festtagshuhn, dessen abgenagtes Knochengerüst längst im Müll- eimer einer neuen Zeit entgegen west * Am 1. Januar fengen wir ganz von vorne an. Mit guten Vorsätzen(„jetzt wird aber früher ins Bett gegangen und weniger Geld Ausgegeben“) und mit einem voraussichtlich dicken Kopf. Alles wird anders gemacht wer- den sollen— wie jedes Jahr—, aber es wird nicht viel anders werden. Höchstens, dag der Verkehr etwas mehr zunimmt. * Zwischen den Jahren: Das ist, als ob man mit einem Fuß noch in der Badewanne steht und nach dem Frottiertuch ruft. Das ist, wie Wenn man nicht richtig einschlafen kann, weil man Angst hat, den Wecker zu über- hören. * Mam dürfte diese Tage ruhig verschlafen. Aber man darf natürlich nicht. Trotzdem lümmelt die Woche so vor sich kin. Und in ihr Gähnen mischt sich die ge- wichtige Frage, ob wir an Silvester 1956 anders geworden sind als heute Max Nix fest wie Tannenbaum, Lametta und Christ- Stollen. Hier ist der Brief einer jungen Verkäufe Tin. Er spricht für sich selbst:„Es muß ein- mal gesagt werden: Viele Menschen haben es verlernt, richtig zu schenken. Meine Kolle- ginnen und ich beobachten es in jedem Jahr. Mein Chef behauptet sogar: 30 bis 35 Pro- zent der Geschenke wandern nach den Feier- tagen wieder zurück in die Kaufhäuser und Einzelhandelsgeschäfte. Für jeden Dritten unter dem Tannenbaum ist Weihnachten nur ein halbes Fest, weil er hinterher um- tauschen muß.— Aus dem vergangenen Jahr habe ich noch zwei kleine Szenen in Erinne- rung: Einen Tag nach Weihnachten schleppte eine ältere Frau drei Paar Hausschuhe in unseren Laden— zum Umtausch. Ich weiß, sagte sie, es gibt viel Arger, wenn ich Ihnen diese Kartons zurückbringe. Auch die Ver- wandten nehmen es mir übel, daß ich aus- gerechnet die Pantoffel der Nachbarin be- halte. Sie wählte schließlich ein Paar Stra- Benschuhe, die sie dringend brauchte.— Zu einer Kollegin kam ein Herr, legte vier Paar Hosenträger auf den Tisch und ver- sicherte: Die hätten selbst meine Erben nicht aufbrauchen können Auch in diesem Jahr erwartet die Mann- heimer Geschäftswelt wieder die alljährliche Umtauschwelle. Vieles von dem, was vor den Feiertagen mit Liebe herausgesucht und verpackt wurde, wird zwischen Weihnachten und Neujahr in zerknittertem Papier und mit mürrischer Miene wieder auf den Ladentisch geschoben. Die Verkäuferinnen prüfen un- leserliche Bons, heften an Schals, Krawatten und Hausschuhe neue Preisschilder und be- mühen sich, den Kunden noch einmal zu be- schenken, Dieses Mal aber individuell. Nicht, daß es dem Personal zu viel wäre. Nur: Es ist in jedem Jahr schmerzlich, daß für viele Menschen die Weibhnachtsbescherung eine kleine Enttäuschung war, weil der ungewisse Umtausch bevorstand. Die Erwachsenen könnten von den Kin- dern viel lernen. Die Kleinen liefern uns in den letzten Wochen klare Beispiele, wie man sich auf die Bescherung vorbereiten kann. Sie schrieben unzählige Wunschzettel, zogen fast Tag für Tag an der Hand den Vater und Mutter an Schaufenstern vorbei und die Eltern wußten bereits lange vor Weihnach- ten, was ihren KEnirpsen besondere Freude machen würde. Unserer Kleinen erhalten am Heiligen Abend nur ganz persönliche Geschenke, weil sich Vater, Mutter, Onkel, Tante, Opa und Oma genau mit hren Wün- schen auseinandergesetzt haben. Wie sieht es bei den Erwachsenen aus,— Gerade in den letzten Tagen vor dem Fest kann man häufig beobachten, wie kurz vor Ladenschluß Menschen ins Geschäft stürzten, kauften, um das Paket ein Schleifchen binden ließen, den Kassenzeftel sorgfältig einsteckten und gin- gen. Am Heiligen Abend stehen diese Pakete unter dem Weihnachtsbaum. Und noch be- vor sie ausgepackt Sind, fallen befeits die Bemerkungen: Wenn es Dir nicht gefällt, kannst Du es umtauschen. Den Bon habe ich noch. Der Umtausch ist zur Selbstverständlich- keit geworden. Aber er wird auch vom Be- schenkten einkalkuliert. Es gibt Menschen, die müssen tauschen, sonst ist das Fest für sie nicht komplett. Die Tasche geht gegen einen Schirm zurück, der Hut mit Schleier gegen einen Schal, und nur Aepfel und Nüsse bleiben verschont, weil sie während der Feiertage gegessen wurden.— Auch in diesem Punkt können die Kinder uns Vor- bild sein: Was sie unter dem Weihnachts- baum fanden, behalten sie auch. Sie wissen noch nicht, daß man umtauschen kann. Dar- um sind sie in jedem Falle über ihr Ge- schenk glücklich. Möge es für sie nie anders Werden! Ab heute aber steht das Verkaufspersonal wieder hinter den Theken bereit, jeden Un- zufriedenen speziell zu beraten. Dieses Um- tauschgeschäft ist hart. Unsere kleine Ver- käuferin, die wir schon einmal zitierten, schließt ihren Brief mit den Worten:„Würde man mich fragen— was möchten Sie zu Weihnachten oder was erwarten Sie für 1956 — gäbe es nur eine Antwort:„Ein Fest ohne Umtausch.“ Hoffentlich lernen die Menschen bald wieder individuell zu schenken. Es gäbe dann noch mehr Festtagsfreuden. lid Film und Jugend Das neue Programm Der Arbeitskreis„Film und qugend“ gab jetzt sein Programm für das neue Jahr be- kannt. Der erste Film(der am 12. Januar um 18.15 Uhr im Rex-Theater und um 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen gezeigt wird) heißt „Madame Curie“ und schildert das Leben des Ehepaars Curie, das die Radioaktivität des Radiums entdeckt hat. Am 26. Januar folgt der reizende Film„Lili“ mit Leslie Caron in der Hauptrolle. Heinrich Spoerls„Maulkorb“ in der gleichnamigen Verfilmung steht am 9. Februar auf dem Programm. Einer der zeitkritischsten amerikanischen Filme— der zahlreiche Oscars einbrachte— heißt„Die besten Jahre unseres Lebens“(23. Februar). Der deutsche Vorkriegsfllim„Paracelsus“ wird am 8. März gezeigt. Er schildert das Leben des großen Arztes aus dem Mittel- alter. Als letzter Film ist am 22. Februar„Die Nacht begann am Morgen“ vorgesehen. Als Ersatzfilme wurden„Canaris“,„Wenn der Vater mit dem Sohne und„La belle et la bete“ vorgemerkt. Zwei Schwerverletzte Motorrad fuhrauf LEKWauf Gestern abend, gegen 19 Uhr, fuhr auf der Seckenheimer Landstraße, etwa 300 m vor dem Ortsausgang Seckenheim, Unfallkommando und Berufsfeuerwehr wur- den alarmiert. Motorradfahrer und Sozius schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Jahresbilanz bei den Brieftaubenzüchtern Hans Annhäuser gewann Preis der Stadt Mannheim Nachdem ein mehr oder weniger glück- liches Jahr für die Brieftaubenzüchter vor- Über ist, führen die beiden Reisevereinigun- gen Mannheims ihre Ausstellungen durch. Da Mannheim zu den süddeutschen Hoch- burgen zählt, ist die Schlußbilanz immer recht aufschlußreich. Anläßlich des 45jähri- gen Bestehens des Brieftaubenvereins„Ex- preß“ Feudenheim wurde die mit 144 stolzen Siegertauben beschickte Ausstellung der Reise- vereinigung der Südgruppe im„Bad. Hof“ ge- Startet. Bei ausgezeichneten Erfolgen, verschie- dene Tauben flogen bis zu 6000 Preiskilometer. War die Sonderklasse hierbei mit 28 Vögeln stark vertreten. Adam Künzler und seine Männer sorgten für eine tadellose Organi- sation; da viele wertvolle Ehrenpreise zur Verfügung standen, fiel der Lohn reichlich aus. Im Gesamtergebnis dominierte der Ver- anstalter hinsichtlich züchterischer Qualität, doch hat Seckenheim im Reisejahr 1955 die meisten Erfolge zu verzeichnen; so wurde der von der Stadt Mannheim ausgesetzte Preis an Hans Annhäuser(Seckenheim) für die drei ersten Tauben für die 640-km-Reise Bruck a. d. L. Mannheim zugesprochen. Reinh. Jochanm(Rheinau) erhielt für drei im voraus bestimmte Tauben der Route Wien Mannheim(600 km) die Goldmedaille. In der Gesamtleistung kam bei den Alttieren Aug. Klein Geudenheim), bei den Jungtieren August Mohr(Friedrichsfeld) zu besonderen Ehren. In der Sonderklasse(Vögel) rangiert Willi Herr(Mannheim), bei den Weibchen Michael Bentzinger an erster Stelle. Außer acht Klassengewinnern kamen noch 18 weitere Ehrenpreise bei der Sieger- ehrung zur Verteilung, während dem Ge- burtstagskind— dem Verein— noch ver- schiedene Ehrungen zuteil wurden. ein Motorrad auf einen Lastkraftwagen auf, In 5 Heute morgen beginnt sie— die große Umtauschaktion Bild: Jacob Fahrbahn der Luzenbergstraße überqueren wollte, gegen einen Straßenbahnzug der Linie 3. Durch den Anprall wurde er nach der Seite geschleudert und war sofort tot. Pkw kam ins Schleudern Auf der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe der Grenadierstraße kam ein Pkw Nins Aus dem Polizeibericht: Soldaten machten Scherben und mußten sie auflesen In einer Käfertaler Gastwirtschaft ge- rieten sich etwa 25 Soldaten in die Haare. Sie waren sich auch auf dem Nachhauseweg nicht einig und bewarfen sich auf der Straße mit Gläsern und Flaschen. Eine Streife der Militärpolizei schaffte schließlich Ordnung und stellte zwei der Hauptschreier fest.— Wenig später randalierten etwa 60 Soldaten auf der Straßenkreuzung Mannheimer, Wormser, Ladenburger und Obere Ried- straße und störten Ruhe und Ordnung. Sechs Militärpolizeistreifen zerstreuten die Rowdies und verhafteten zehn Uebeltäter. Die Militärpolizei sorgte auch dafür, dag die auf der Straße herumliegenden Glasscheiben von den an dem Unfug beteiligten Soldaten fahrenden, plötzlich nach links einbiegenden Jeeps bremsen mußte. Der Pkw kam auf die linke Fahrbahnseite, riß auf der Ver- kehrsinsel das Haltestellenschild der Straßen- bahn um und verletzte drei wartende Fuß- gämger.— Auf der Lindenhofüberführung kam der Fahrer eines Pkw von der Fahr- bahn ab und stieß gegen einen Pfeiler der Brückenkonstruktion. Der Fahrer des Wa- gens und seine beiden Kinder wurden leicht verletzt. Die Ehefrau erlitt mehrere Schnitt- Wunden, einen komplizierten Nasenbein- bruch und eine Gehirnerschütterung. Schleudern, weil er wegen eines vor ihm wieder aufgelèesen wurden. i b Fabrikbrand in Friedrichs felt Err Trockenraum einer Fer ens?- felder Fabrik, in dem Fasern Singelagert Waren, brach vermutlich durch Seélbst⸗ entzündung ein Brand aus. Er wurde zum Glück sofort entdeckt und von der Berufs- feuerwehr schnell gelöscht. Schaden: 800 Mark.— In der Keplerstraße geriet durch Funkenflug eine Azetylenflasche in Brand. Um einer Explosion vorzubeugen, wurde die Flasche auf ein in der Nähe liegendes Trüm- mergrundstück gebracht und unter Wasser gehalten, bis sie ausgebrannt war.— In den G-Quadraten entstand ein Kamindbrand, der durch Glanzrußbildung entstanden war. Durch die große Hitze zersprang der Kamin. In Neckarau, in der Wilhelm-Wundt- Straße, flel ein Weihnachtsbaum mit bren- nenden Kerzen um. Der kleine Zimmerbrand wurde durch die Hausbewohner mit Hilfe der Nachbarn gelöscht. Liebeskummer Ein 26jähriges Mädchen aus Sandhofen öfknete sich mit einer Rasierklinge beide 1 1 2 1 WGßm ler mine Kolpingskämilfs Fanshneim Lenke am 26. Dezember, 20 Uhr, olpinghaus, wein⸗ Nächitskeier.. N Die Geschäftsstelle des VdK, Verband de Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands, befindet sich ab 2. Januar in N 4, 1. Sprechstunden finden mon- tags und freitags von 8 bis 12 Uhr, mittwochs von 14 bis 17 Uhr statt. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist die derzeitige Geschäftsstelle in der AOK(Renzstraße II) wegen Umzugs ge- schlossen. Wir gratulieren! Reimund Schmitt, Mann- heim-Neckarau, Rosenstraße 17, wird 72 Jahre alt. Anna Lang, Mannheim, Gabelsberger- straße 11, vollendet das 74. Lebensjahr. Wohin gehen wir? Mittwoch, 28. Dezember Theater: Nationaltheater 14.00 bis 16.00 Uhr! „Der kleine Muck“; 20,00 bis 22.45 Uhr:„Der Troubadour“(Miete M, freier Verkauf). ö Filme: Planken:„Der Kongreß tanzt“; Alster:„Die jungfräuliche Königin“; Capitol: „Drei Rivalen“; Palast:„Destry räumt auf“, 1 8 22.20 Uhr:„Unter den Lichtern von Paris“ „ e 855 Wa Alhambra:„Die Drei von der Tankstelle.“ chen wurde sofort ins rankenhaus ge- Universum:„Ja, ja, die Liebe in Tirol“ bracht. Die Verletzungen sind wahrschein- lich nicht lebensgefährlich. Kamera:„Schade, daß Du eine Kanaille bist“; Kurbel;„Americano“; Deutsch- Amerikanisches Von der Straßenbahn über tanken 2 16.00, 18.00 Uhr:„Von Raketen und 5 1 1 ekorden“. Am(Eweiten Weihnachtsfeiertag, gegen Sonstiges: Musensaal 20.00 Uhr: Bunter 23.30 Uhr, lief ein 85 jähriger Mann, der die Abend. Atomenergie die Energie der Zukunft Interview mit, Dr. Neuenhofer vom„Beirat für Kern-Energie“ In Jahraehnten lernten unsere Großvùter den Umgang mit dem elektrischen Strom, in Jahrfünften unsere Väter alle Umgangsformen, die(Röntgen-) Strahlen geboten sind, in einigen Jahren wird uns die Atom- und Kernenergie genau so vertraut sein, wie heute Strahlen und Strome. Jetzt bestehen noch starke Abneigungen gegen diese neue Energie- quelle. Anfänglich war es auch mit den Launen der Elektrizität gar nicht so einfach. Sogar„Schläge! mußten hingenommen Werden. Die gebändigten Ströme benehmen sich längst gane manierlich. Die frünesten Anwendungen der Strahlen führten zu schrecklichen Schäden bei den Pionieren und ihren Opfern. Heutę ist die Dosierung der Strahlen er- „ „Ich wundere mich“, sagte Professor Dr. Edgar Salin(Universität Basel) im Mann- heimer Musensaal,„daß in der Bundesrepu- blik nur Kohle und Wasser als Energiequel- len in Betracht gezogen werden. England plant 18 Kraftwerke, die Atom-Energie nutzen. Das erste Werk(ein 50 000-Kilo- Watt-Reaktor) wird 1956 in Betrieb genom- men.“ Diese Worte, auf der Tagung des Ver- bandes kommunaler Unternehmungen am 10. April 1954 in Anwesenheit von Vize- Kkanzler Blücher und Land wirtschaftsmini- ster Veit gesprochen, schlugen ein! Wir ha- ben am Ort und in der Umgebung steigen- den Energiebedarf und Betriebe, die nach den modernsten Entwicklungen Ausschau halten. Der Satz war ein Sporn „Wenn der Energiebedarf der Wirtschaft Weiter so steigt wie bisher, können die er- forderlichen Elektrizitätsmengen auf die Dauer aus Kohle Dampf) und Wasser nicht mehr gewonnen werden“, sagte Dr. Neuen- hofer BBC Mannheim). Dr. Neuenhofer ist der einzige Mannheimer in dem bei der Lan- desregierung jüngst gebildeten„Beirat für Kernenergie“, nachdem Kurt Angstmann (Madl) zugunsten von Alex Möller zurück- trat. Das war Anlaß genug, Dr. Neuenhofer Aufzusuchen und über diesen Beirat und seine Arbe ele zu befragen. probt und gesichert. So selbstverständlich soll uns auch die Kernenergie werden. Zu Beginn der Unterhaltung gaben Dr. Neuenhofer und Willi Boveri, der die physi- kalischen und technischen Einzelheiten be- sonders gut kennt, Erläuterungen: Es gibt in Stuttgart einen Ausschuß und einen Beirat für Fragen der Kern- energie. Der Ausschuß(das Dreimänner- kollegium Präsident Dr. Seifriz vom Landes- gewerbeamt Stuttgart, Oberregierungsrat Dr. Greifeld, Stuttgart und Präsident Pro- fessor Dr. Kirchheimer, Freiburg) hat un- mittelbar mit dem Bau des Kernmeilers zu tun. Dieser 6000-EKilowatt-Meiler mit meh- reren Instituten und Laboratorien für For- schungszwecke soll 40 Millionen kosten. Im Kernenergie- Beirat sind sieben Wissenschaftler. zwölf Wirtschaftler und vier Parlamentarier zusammengefaßt, die Land und Leute mit Erzeugung und Anwendung der Atomenergie bekanntmachen und das Wirtschaftsministerium beraten sollen. Ein interministerieller Ausschuß unterstützt den Bund bei der Gesetzgebung über Atom- energie. Frage:„Soll eine mb(mit Land, Bund und Wirtschaft) den Karlsruher Meiler bauen oder soll ein Institut der Technischen Hoch- schule den Auftrag ausführen?“ Dr. Neuenhofer hat den Ausbau eines Hochschulinstituts vorgeschlagen, da es sich immer noch um einen Meiler für Versuchs- urid Forschungszwecke handelt. Die Techni- sche Hochschule Karlsruhe und die benach- barten Universitäten würden damit Schwer- punkte für Atomforschung und für die Aus- bildung von Atom- Ingenieuren, Technikern und Architekten. Eine einmalige Chance! Dr. Alex Möller gab vor Weihnachten der Lan- des pressekonferenz bekannt, daß bei der Technischen Hochschule Karlsruhe neue Ordinariate für Atomphysik und Atom- chemie und mehrere Assistentenstellen be- willigt sind, auch wurden Gelder für die Ausbildung von Atomfachleuten in England und den Vereinigten Staaten bereitgestellt. In Bonn hat sich Atom- Minister Strauß für die von der Hochschule unabhängige GmbH- Form für den„Träger“ des Atommeilerbaues entschieden. Der Bund wird mit 15 Millio- nen, das Land mit zehn Millionen und ein Industriekonsortium mit 15 Millionen DM in der GmbH vertreten sein. Die jährlichen Unterhaltskosten(vier bis fünf Millionen DM) sollen anteilsmäßig getragen werden. Professor Dr. Karl Wirtz, ein Mitarbeiter Heisenbergs, arbeitet in Göttingen bereits an Entwürfen für diesen Kernreaktor. Im Mai 1956 wird er nach Karlsruhe übersie- deln, Dann wird es ernst. In zwei bis drei Jahren soll der Meiler arbeitsfähig sein. Frage:„Wozu so viele Umstände, man kann doch in den Vereinigten Staaten Atommeiler von der Stange kaufen, Stüc für Stück zu anderthalb Millionen?“ Dr. Neuenhofer und Willi Boveri meinen, daz wohl bald jede Hochschule einen sol- chen kleinen„Swimming Pool“ für ihre Lehrenden und Lernenden haben müsse. Karlsruhe soll aber einen leistungsfähigeren Reaktor bekommen und der muß(nach Hei- senbergs Worten) von denen gebaut werden, die damit zu arbeiten haben. „Wir sind in allen Fragen zurück“, er- läuterte Dr. Neuenhofer, wir durften uns + lange mit Atomenergie praktisch überhaupt nicht befassen. In Frankreich und England kann man sich von der Ungefährlichkeit der Atommeiler heute bereits überzeugen. Potenz-Ziffern schlagen jeden Laien in die Flucht. Es ist also alles recht„abstrakt“. Der Schock, den Sensationsberichte über Atom- bomben ausgelst haben, ist dagegen durch- aus konkret wirksam, Wir aber suchen For- men der Anwendung von Atom-Energie fut den alltäglichen friedlichen Gebrauch.“ 1 f. W. K Frage:„Was muß man sich unter einem „Atommeiler' eigentlich vorstellen?“ Willi Boveri:„Eine riesige Kesselanlage, in der Wasser verdampft wird mit Hilfe der Wärme, die durch Uranspaltung entsteht. Turbinen wandeln den Dampf in Elektro- Energie um. Der Meilerbau stellt neuartige Physikalische, chemische, metallurgische und konstruktive Probleme: Physiker, Chemiker, Ingenieure und Architekten haben ein wei- tes Feld vor sich.“ Dr. Neuenhofer:„Die Kernfrage lautet aber: woher kommt das Uran? Kenn der deutsche Uran-Prospektor Professor Kirch- heimer genug nachweisen oder müssen wir uns mit dem begnügen, was die Vereinigten Staaten uns eventuell zu überlassen ge- denketi?“ Fünfzehn Jahre Rückstand sind aufzuholen Zehn bis fünfzehn Jahre Rückstand in Forschung und Nutzung der Kernenergie haben deutsche Wissenschaft und Wirtschaft aufzuholen. Gleich zwei Pläne sind in diesen Tagen bekannt geworden, die diesem Ziel dienen sollen. Es ist einmal der Drei- Phasen- Atomplan, dessen Phase 1 das Hochschul- programm(Bau von Laboratoriums-Reakto- ven) vorsleht. Phase 2 betrifft das Industrie- programm Gau von Versuchsreaktoren flir Industrieforschung), während Phase 3 das Energieprogramm— den Bau von Kraft- Werks- Reaktoren zum Gegenstand hat. Willi Boveri:„Uns interessiert hier die „thermische Seite“ besonders, das Auffan- beide Press Verst Was e Aber tung. Pulitz. Mar jo Von Jugenc tagsfre nete il stehen Die in eine Auf wa farben lassen gen und Ableiten der Wärme und ihre Um- Wandlung in Elektro-Energie. Man rechnet heute noch mit 75 Prozent Wärmeverlusten. Diese Tatsache stellt Fragen an die Kunst der Ingenieure und Techniker Der Bundesminister für Atomfragem Franz Joseph Strauß, hat inzwischen ein Fünf-Punkte- Programm ausgearbeitet, das folgende von seinem Ministerium zu bewäl tigende Hauptaufgaben nennt: 1. Ausarbel⸗ tung eines Gesetzes über Verwendung der Kernenergie; 2. Ausarbeitung eines Gesetze zum Schutz der Bevölkerung gegen radio- aktive Stoffe: 3. Ausarbeitung eines Pro- Beim Verlassen des BBC-Geländes macht gramms für die Koordinierung von For- Dr. Neuenhofer auf einen Sonderbau auf- schung und technischer Entwicklung in Zu- merksam: Darin werden Material mit sammenarbeit mit den Ländern; 4. Aus: radioaktiven Isotopen geprüft. Dr. Neuen- arbeitung eines Programms zur Heranbildung hofer sagte abschließend:„Eine gewisse eines ausreichenden Nachwuchses von Atom- Schwierigkeit besteht darin, daß man Wissenschaftlern; und 5. Bearbeitung der Atome nicht„sehen“ kann. Die Größe eines zahlreichen, rechtlichen wirtschaftlichen und Atoms verhält sich zur Größe eines Apfels finanziellen Probleme, die sich beim Zusam- wie dieser zur Größe der Erdkugel. Die Be- menschluß der sechs Schuman-Plan-Länder rechnungen mit ihren hohen und höchsten zu einer Atom- Gemeinschaft erklärten. Frage:„Schade, daß man nicht mit diesen 75 Progent, also mit dem Verlust arbeiten und den Gewinn auf sien berunen lassen kann acob queren ig der r nach t tot. 1 Höhe W ins r ihm genden m auf r Ver- raßgen- Fuß- Mrung Fahr- er der S Wa- leicht chnitt- tsstelle 1g ge- Mann- Jahre berger- 0 Uhr! 2 tanzt.; apitol: Alt Paris“ stelle Tirol“ bist“ nischeg n und Bunter ind in nergie tschaft diesen n Ziel nasen- schul- eakto- üstrie⸗ en für d Kraft- 1 ragen n ein t, das dewäl⸗ arbei- 18. der 1 Sees radio- g For- n Zu- Aus- lldung usam- änder Nr. 298/ Mittwoch, 28. Dezember 1955 MORGEN Emigranten:„Rußland?— Heute nix mehr gutt“ Besuch in der Barackenkirche und bei einem Ingenieur/ Russen mißtrauen Rückkehr-Angeboten Funf Jahre Verbannung erwarten den zehn- oder mehrjdhrigem Eæil in seine H zukekren, Vorausgesetz nachzulesen, die vom sowjetischen Berlin Rerausgegeben und als Gr. Russen, der sick entschließen sollte, nach ei mat vor oder hinter den Ural zurück- t für diese„milde Strafe“ wird Reue, die als mildernder Um- stand angerechnet werden soll. Diese„erfreuliche“ Nachricht ist in einer neuen Zeitung „Komitee für die Rückkehr in die Heimat“ in Ost- . atis- Abonnement über anonyme westdeutsche Ver- triebsleute an Soujetbürger in der Bundesrepublix verschichet wird. Wir haben mit drei Russen in Mannheim gesprochen und sie nach ihren Heimfehrerwunschen gefragt. „Rußland? Cheute nix merr gutt!“ So stellt in gutturalem Deutsch ein Priester der Sriechisch-(russischHhorthodoxen Kirche in Mannheim fest. Er haust in der Baracken- Kirche. Sein durchfurchtes Gesicht endet unten in einem kräftigen grauen Spitzbart. Ein älterer russischer Besucher nickt be- kraktigend mit seinem Kopf. Mehr ist aus beiden nicht herauszubringen. Trotz des Presseausweises trauen sie uns nicht recht. Verständlich, wenn man wie sie daran denkt, Was einen In der Heimat erwartet, wenn 5 Aber dieses Wenn gibt es für sie nicht mehr. Leutseliger und aufgeschlossener gibt sich der 55 jährige Elektroingenieur Iwan Iwano- witsch Fedorow.„Niemand von uns will nach Rußland zurück, solange keine grundsätz- liche Wendung im System eintritt“, sagt er in fließendem Deutsch.„In meinem Alter ist es sowieso zu spät.“ Was Fedorow damit meint: Er kam vor elf Jahren nach Deutsch- land. Freiwillig. Seit 1945 wohnt und arbeitet er als Elektroingenieur in einer Industrie- firma. Seine Frau ließ er damals in Ruß- land zurück; etwa 100 Kilometer südlich von Moskau wuchs er auf.„Meine Frau? Die ist längst mit einem anderen Russen ver- heiratet!“ Fedorow erzählt leidenschaftslos, als Ob ihn die Heimat und die verlorene Frau nicht mehr berühre. Im Gegenteil:„Familie ist störend“, das ist seine heutige Ansicht. Iwan Fedorow zog es vor, mit den deut- schen Truppen den Rückzug aus Rußland mitzumachen. In Berlin ging er zum Arbeits- „Die Wildnis ruft“ zum Tierschutz Schüler-Vorführung eines prächtigen Farbfilms in mehreren Theatern „Die Wildnis ruft“ heißt ein Film, der zwischen Weihnachten und Neujahr in den Alsterlichtspielen und einigen Theatern der Vororte läuft. Nachdem erst kürzlich die Quslerei einer kleinen Katze durch Kinder vor dem Mannheimer Jugendgericht verhan- delt werden mußte, ist die Vertiefung des Tierschutzgedankens von besonderer Bedeu- tung. Der Film, der nach dem mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Roman von Marjorie K. Rawaing gedreht wurde, erhielt von der Selbstkontrolle die Prädikate: Jugendgeeignet, jugendfördernd und feier- tagsfrei. Der kirchliche Filmdienst bezeich- nete ihn als künstlerisch und ethisch hoch- stehend. Die Geschichte eines Farmerjungen, der in einer Ansiedlung im abgelegenen Urwald aufwächst, steht im Mittelpunkt dieses farbenprächtigen Films. Ein kleines ver- lassenes Reh ist sein Liebling. Er pflegt es mit viel Liebe und Hingabe. Aber das ist nicht einfach. Immer wieder gibt es Zwischenfälle, und er muß verzweifelt um das Leben seines Schützlings kämpfen. Auch die Erwachsenen verstehen den kleinen Jungen und seine Liebe zur Kreatur nicht Der deutsche Tierschutzbund hat diesen Film jetzt nach Mannheim gebracht. Schüler Aller Altersklassen brauchen nur 40 Pfennige Eintritt zu bezahlen. Die Theaterbesitzer dürfen keine Werbediapositive und Voran- zeigen für kommende Filme zeigen. Das Stadtjugendamt und der Mannheimer Tier- schutzverein empfehlen allen Eltern und Lehrern, ihren Kindern und Schülern diesen Film zu zeigen. In den Alsterlichtspielen wird er täglich bis Freitag um 11 Uhr, heute im Union-Kino in Feudenheim um 14 Uhr, am Donmerstag im Union-Kino in Sandhofen um 14 Uhr und am Freitag im Filmpalast Neckarau um 14 Uhr vorgeführt. Mac amt. Nach der Kapitulation fand er in Mann- heim Wohnung und Arbeit. Wegen einer Herzkrankheit mußte Fedorow nicht in den Krieg. Weil er in den dreißiger Jahren au deutschen technischen Hochschulen stu- diert hatte, weil er fließend Deutsch sprach, und als Dolmetscher arbeitete und weil er Repressalien seitens der Sowjets fürchtete, 208 er das Leben in der Bundesrepublik einem unfreien Dasein vor. Heimweh kennt er nicht. Dazu war er zuviel im Ausland. „Ich fühle mich mehr deutsch als russisch“, Sagt er lakonisch. Bald beantragt er die deutsche Staatsbürgerschaft. Uber die 80 bereitwillig von den Sowjets angebotene Rückkehr nach Rußland ist er der Meinung, daß sie Konzentrationslager und„Säuberung“ bedeute,„Und Säuberung heißt in Rußland Tod.“ Daß er als Tausch- objekt für zurückgehaltene deutsche Kriegs- gefangene in Rußland von der Bundes- republik benutzt werden könnte, kommt Fedorow nicht in den Sinn. Viele seiner Landsleute allerdings befürchten eine solche Zwangsmaßnahme. Laut Artikel 16 des Grundgesetzes aber genießen politisch Ver- Folgte Asylrecht. Seit 1953 ist die Rechts- stellung solcher Flüchtlinge in der Bundes- republik Bundesrecht geworden. Die Inter- nationale Konvention besagt, daß flüchtig ist, Wer aus begründeter Furcht vor Verfolgung Wesen seiner Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Uber- zeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt. Aus- gewiesen kann nur werden, wer gegen die Rund um den Wasserturm ist Mannheims neuralgischster Punkt im Verkehr. Inm soll jetzt zu Leibeſr) gerückt werden. Eine Lösung— vor allem eine endgültige Lösung— ist jedoch schwierig, da sie erst nach der geplanten Umgestaltung des Ringes vom Bannhof bis zum Kurpfalzkreisel erfolgen kann. Dieses 15 bis Is Millionen- Projekt kann jedock nickt uber Nacht verwirklicht werden. Die Vorstufe einer Verkehrsregelung am Wasserturm steht, unter Belassung der der- zeitigen Stragen führungen, ein System analog der grünen Welle des Kurpfalzkreisels vor. öftentliche Sicherheit oder Ordmimg verstößt. Die Pläne werden zur Zeit bearbeitet. Es ist zu hoffen, daß die erste Ausbaustufe bis 5 5 8 Sommer installiert ist. Bild: Fiedler Generalmajor Michailow in Ostberlin ist Vorsitzender des„Komitees für die Rück-. kehr in die Heimat“, In Briefen an Lands leute in der Bundesrepublik erwähnt er den Kurze„MM'-Meldungen Die Polizeistunde für Gast- und Schank- Amnestie-Erlaß des Obersten Sowjets vom 17. September 1955 und die täglichen Sen- wirtschaften und andere öffentliche Vergnü- gungsbetriebe wird für die Nacht vom 31. De- dungen des Komitees(19 bis 20 Uhr) auf Welle 332. Es steht kaum zu erwarten, dag zember 1955/ 1. Januar 1956 auf 03.00 Uhr festgesetzt. auch nur ein Russe in Mannheim diesem Aufruf folgen wird. Fedorow faßt nochmals Bunte Abende unter dem Motto„Triumph der guten Laune“ sind Hoffmeister-Veran- zusammen:„Wir würden nur nach Rußland zurückkehren, wenn der kommunistische staltungen am 28. und 29. Dezember, jeweils 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens un- Staat sich verpflichten würde, jedem das ter Mitwirkung von Hans-Joachim Kulen- kampff, Bruce Low, Sonja Ziemann, Lucie Englisch und vielen anderen. Am 1. Januar 1956 überbringen um 15.11 Uhr die Elferràte der drei Mannheimer Karnevalsvereine traditionsgemäß im Rat- haus ihre Neujahrsglückwünsche. Der Zug nimmt vor dem Braustübl Habereckl in Qu 4 Aufstellung und führt durch die Plan- ken und die Rheinstraße zum Rathaus. tägliche Stück Brot, eine bequeme Wohnung und eine ausreichende Rente oder Pension 2u garantieren.“ H-e Der gesamten Auflage unserer heutigen ö g Ausgabe liegt eine Leseprobe„Spielzeug des 1 Teufels“ der„Neue IIIustrierte“, Köln, bei. Das Werben nahm ihm Sorg' und Bürde, So nimmt Herr Haller jede Hürde. 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T. nech in die Eiszeit zurüekreichenden Zeugnisse der Menschheit, haben in den letzten Jahren Wieder eine besendere Agzlehungskraft auf religlens⸗ und kulturgeschiehtlickhe Ferscher und guf die Kunstwissensehakt, Gerade in leiste Zeit ist eine Heike ven Bildbänden epsehienen, die das Wunder der Felszeieh⸗ mungen und-mMalereien einem breiten Inter- essentenkreis zugängig machen. In Frankfurt haf gun seit August das Wiehtigste Quellengrehiv für die Felspild-⸗ kersehung in der ganzen Welt eine neue Unterkunft gefunden, Dieses Archiv ist im Besitz des Frebenius- Institutes, das wieder- um der Jehann-Welfgang⸗Geethe-Univer⸗ sität angeschlessen ist und 1925 unter dem Verstorbenen Völkerkundler Lee Frebenius naeh Frankfurt gekommen War, Frebenius Hatte es 1898 zunehst als„Afrika- Archiv“ in Berlin gegründet und seit 1922 als„Fer- schungsinstitut für Rulturmorphelegie“ in München geleitet, Das Frankfurter Haus, der UMSCHAU IN BADEN-WURTTEMBERG Revision eingelegt Heidelberg. Die Verteidigung des afgha- nischen Studenten, der am Dienstag wegen eines an einer 22 Jahre. alten Studentin be- gangenen Sittlichkeitsdeliktes zu zwei Jah- ren Gefängnis veruteilt worden war, hat gegen das Urteil Revision eingelegt. Sie macht unter anderem geltend, daß dem Stugenten die„Unrechts-Einsicht“ gefehlt habe. Wertvoller Schmuck gestohlen Karlsruhe. Schmuck im Werte von 10 000 Mark ist bis jetzt noch unbekannten Dieben in die Hände gefallen, die ein Karlsruher Juweliergeschäft heimsuchten, Sie zersches- sen das Schaufenster des in der Hauptver- Kehrsstraße der Stadt liegenden Geschäfts Und holten, offenbar mit einer Zange oder eines ähnlichen Instruments— das Fenster War durch ein Eisengitter gesichert— Uhren und Schmuckgegenstände aus der Auslage heraus, Bisher ist es der Polizei noch nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden. Zweite Fahrbahn in Betrieb Karlsruhe. Auf der 6,5 Kilometer langen Autobahnstrecke Ettlingen— Bruchhausen Sücllich Karlsruhe ist die zweite Fahrbahn mit einer 2,50 Meter breiten Standspur in Betrieb genommen worden. Kaffeemaschine explodierte Heilbronn. Durch Explosienen in einem Restaurant und in einem Café in Heilbronn wurden am Heiligen Abend drei Personen erheblich verletzt. In dem Restaurant war eine Kaffeemaschine, in dem Café ein Gas- backofen explodiert. Ionometer für den 100 000. Stuttgart. Ein Meßgerät für radioaktive Strahlungen, ein sogenanntes lenometer, eine Silberplatte mit eingravierter Widmung des amerikanischen Generalkonsuls in Stutt- gart, Theodore J. Hadraba, und ein Buch- geschenk erwarten den hunderttausendsten Besucher der Ausstellung„Atom für den Frieden“, die im Landesgewerbeamt in Stuttgart nur noch bis Freitag geäffnet bleibt. Bisher haben mehr als 90 000 Men- schen die Ausstellung besucht. Der Tages- durchschnitt lag bei über 3000 Besuchern. Ehefrau mit 14 Jahren Stuttgart, Daß in Deutschland, entgegen den allgemeinen Bestimmungen, gar nicht 80 Selten auch Kinder die behördliche Genehmi- gung zum Heiraten erhalten, geht aus ener Uebersicht hervor, die von der Stadt Stutt- gart vorgelegt wurde. Dort wurde 1953 einer 14 jährigen die Erlaubnis zur Ehe mit einem 24 jährigen Mann erteilt. Im gleichen Jahr gab es in Stuttgart 23 fünfzehnjährige Ehe- frauen und 1276, die gerade 16 Lenze zählten. Eine von ihnen war mit einem 50jährigen, eine andere gar mit einem 60 jährigen Mann verheiratet. Von den EBhemännern war keiner jünger als 18 Jahre, immerhin hatten 763 in diesem Alter schon eine Familie zu ernähren. Die letzte Volkszählung in Stuttgart ergab, dag 34 Bewohnerinnen der Stadt im Alter von 18 Jahren bereits geschieden und 127 Verwitwyet waren. Durstige Einbrecher Schluchsee. Vier durstige Einbrecher wur- den von der Landespolizei Schluchsee fest- genommen. Bei der Hausdurchsuchung, die im Anschluß an die Verhaftung vorgenom- men wurde, entdeckten die Polizeibeamten vier Bier fasser mit insgesamt 160 Liter Inhalt, die im Keller unter Schutt versteckt Waren, Das Bier war in einer benachbarten Byauerei gestohlen worden. Auf das Konto der vier Einbrecher, die inzwischen in das Gefängnis Waldshut eingeliefert wurden, kommen auch Geld- und Lebensmitteldieb- Stähle, In den letzten Wochen war die Be- völkerung von Schluchsee durch die sich häufenden Einbrüche stark beunruhigt worden. Winterliche Badefreuden Waldshut. In Zurzach am linken Hoch- rheinufer oberhalb von Waldshut ist zu Weihnachten das erste offene Thermal- schwimmbad der Schweiz fertiggestellt wor- den. Es wird von der in diesem Jahre er- schlossenen Thermalquelle gespeist, die 1700 Liter in der Minute liefert. In dem neuen Thermalschwimmbad kann auch im Winter gebadet werden. Das Wasser, das 36 Grad Celsius mißt, erwärmt die Luft des von hohen Wänden umgebenen Bades. Außerdem bildet eine Infraratstrahlung über dem Schwimmbad einen Wärmeschirm. 37 000 Mark unterschlagen Calw. Unter dem Verdacht der Unter- schlagung ist, wie erst jetzt bekannt wird, am Freitag der Geschäftsführer eines grogen Metzgereibetriebes im Kreis Calw verhaftet worden. Der Geschäftsführer soll in einein- halb Jahren insgesamt 37 000 Mark verun- treut haben. Die Unterschlagungen ver- suchte er durch Falschbuchungen zu ver- tuschen. Was er mit dem unterschlagenen Geld gemacht hat, konnte noch nicht fest- gestellt werden. alte„Senkenberg“ in wurde im Krieg zerstört. Jetzt konnten die Schätze aus zahlreichen Forschungsexpeditienen dureh Eurepa, Akrikg, Australien und der Südsee, die sieh überwiegend auf die Erschließung ven Fels- bildern auspichteten, in einem verhältgis⸗ Mäßig geräumigen Privathaus in der Eiebig-⸗ Strage untergebracht werden, Allerdings Wird die umfangreiche Sammlung aus Platz- Mangel auch heute nech nicht ger Offent⸗ liehkeit zugängig gemacht, und se bleibt Weiterhin der Wunseh der Institufsleitung bestehen, des Material einmal mit dem Be- Sitz des Frankfurter Museums für Völker- Kunde zusammenzulegen, der seit Kpiegs⸗ ende Rock in einem Bunker ruht. Inzwischen wachsen die Sammlungen des Frehenius- Institutes weiter an, Es besitzt heute ein ethnelegisches Bilder-Archiv mit 9400 Zeichnungen und Fetes ven Geräten der Naturvölker, wie Waffen, Sehmuek, Mu⸗ Sikinstrumente und Wirtsehaftsgeräte guber-⸗ dem ein mythelegisehes Bilder-Archiv mit rund 10090 Bildern und ein Fete- Archiv für Lehrzwecke mit 50 000 Bildern. Das Fels- bilderarchiv umfaßt„nur“ 4 000 Kopien, wer aber diese Meisterwerke einer sorgfältigen und mühsamen Kopistenabeit betrachtet, kann ermessen, welche Werte hier zusam- mengetragen wurden. der Stiktsstrahße, Auch nach dem Krieg wurden wieder Expeditionen von den wissensehaftlichen Mitarbeitern des Institutes durehgefährt, nach Bolivien, Südwest-Abessinien und Venezuela, und gegenwärtig hält sich noch ein Expeditionsmitglied in Australien auf. Monate und Jahre leben die Männer und Frauen einer solchen Forschungsreise mit den Eingeborenen zusammen, erkunden Land und Leute, fertigen von Felsbildern, die sie auffinden, mit Zeichenstift und Was- serfarbe die Kopien an und fotografieren die Objekte auch. wenn dies technisch möglich ist. Die Ausbeute wandert dann, sauber katalogisjert, in die Eisenschränke des Frankfurter Hauses. An diesen Felsbildkopien kann der Fer- scher nun, ohne sich an den Fundorten auf- Halten zu müssen, die Lebensbedingungen früher menschlicher Geschlechter studieren, besonders aber Aufschluß über die Religion und das magische Brauchtum dieser Völker gewinnen. Denn— und das bestätigen wie- der die letzten Expeditionen— alle Bilder, die auf Felsen geritzt oder gemalt wurden, sind Ausdruck alter religiöser Bräuche, und immer wieder finden die Mitarbeiter des Frobenius- Institutes auf ihren Forschungs- reisen, daß die Eingeborenen heute noch vor den uralten Felsbildern ihr kultisches Brauchtum fertführen. Die Felszeichnungen stellen überwiegend Tiere und Menschen dar. Auf einem skan- dinavischen Felsbild sieht man etwa ein Rudel von Renntieren, das von Menschen ge- jagt wird. Dies ist nun nicht etwa irgend- eine Darstellung des Jagderlebnisses, sen- dern ist ein heiliges Bild und dient der kultischen Jagd vorbereitungen; Die bildliche Bezwingung des Jagdtieres soll den Erfolg der bevorstehenden Jagd sichern. So enthüllt sich Bier in den schlichten Zeichnungen eine Bildmagie, die die Tiefe und Richtung des religiösen Bewußtseins der sogenannten „Primitiven Völker“ ahnen läßt. Geister⸗ glaube und Totenkult, Fruchtbarkeitsmagie und Zauberei sprechen aus den Bildern, die durchweg an ehrwürdigen Kultplätzen ent- standen sind. Gezeichnet sind die Felsbilder oft mit grobem Können, sewehl in staunenswerter Realistik als auch in einer Vereinfachung, die zum Vergleich mit Kinderzeichnungen herausferdert. Dech scheint eine solehe Stilisierung zu regelrechten kindlichen Strichmännchen keineswegs immer auf die Naivität oder gar„Rückständiskeit“ ihrer Urheber zu deuten, Man hat nämlich fest- gestellt, daß derart abstrakte Bilder zeitlich meist erst auf eine Periede naturhafter Par- stellung felgen. Das Frankfurter Frobenius-Institut ver- anstaltet laufend Ausstellungen aus seinem Felsbildkopien-Besitz im In- und Ausland, Selbst bis nach Amerika,. Eine Schau in Londen im Januar 1947 war die erste deut- sche Ausstellung überhaupt, die nach dem Kriege wieder in einem anderen Land ge- zeigt werden konnte. Daneben verbreitet das Institut bedeutsame Publikatiopen, bildet den wissenschaftlichen Nachwuchs aus und ist somit heute ein wichtiges Zentrum der Vorgeschichtsforschung. Egon Treppmann Die 24. Eæpeditien des Fre- bemius- Instituts brachte diese Felszeichnung aus Bolivien mit. Sie zeigt eine interessante Men- schen darstellung. „Geheime Kommandosache Butter“ Günstiges Ergebnis einer überraschenden Butterkontrolle Stuttgart. Zur Prüfung der im Raum Stuttgart angebotenen Butter ist auf Ver- anlassung der Uberwachungsstelle für Milch, Butter und Käse beim Landwirtschafts- ministerium außerhalb der amtlichen Prü- fungen zum erstenmal in Baden-Württem- berg eine Marktkontrolle vorgenommen wor- den Die Aktion, die Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried bei der Bekanntgabe des Ergebnisses scherzhaft als„Geheime Kom- mandosache Butter“ bezeichnete, wurde streng geheim gehalten. Selbst die Mitarbeiter des Technologischen Instituts der Landwirtschaft- lichen Hochschule Hohenheim, die mit den Prüfungen betraut waren, wußten bis zum Prüfungstag nichts davon. Das Ergebnis ist deshalb umso erfreu- licher. Von den 151 Proben verpackter But- ter, die von Fachberatern des Milchwirt- schaftlichen Vereins in Stuttgarter Geschäften gekauft wurden, waren 145 als deutsche Markenbutter gekennzeichnet. Ihre Prüfung ergab nur in einem einzigen Fall eine Uber- Münzen wurden identifiziert Bank deutscher Länder ordnet Münzensammlung/ In Kürze zugänglich Frankfurt. Die Bank deutscher Länder ist mit ihren Arbeiten an der alten Münzen- sammlung der Deutschen Reichsbank se weit vorangekommen, daß den Numismatikern und anderen interessierten Fachleuten eine erste Auswahl von etwa 1000 wertvollen Münzen und Medaillen in Kürze wieder zu- gänglich gemacht werden kann. Seit Anfang 1955 werden die Bestände, die aus dem frü- heren Geld- und Münzmuseum der Reichs- bank gerettet werden konnten, katalogisiert. Der Schatz— zum überwiegenden Teil alte Geldmünzen— schlummerte bis zum letzten Winter in etwa zwanzig Kisten in den Tresoren der Bank deutscher Länder. Ein Teil der Münzen muß erst wieder iden- tiflziert werden, weil(vor allem auf zahl- reichen alten Stücken) nähere Angaben über Jahreszahl und Erscheinungsort fehlen, Von jeder einzelnen Münze werden jetzt Photos und Kommentare angefertigt. Die geretteten Münzen des alten Berliner Geldmuseums stammen aus dem Mittelalter und der neueren Zeit. Antike Geldstücke sind nicht darunter. Den Schwerpunkt der Sammlung bilden die Münzen aus dem Hei- ligen Römischen Reich Deutscher Nation und dem Deutschen Reich. Aber auch andere Länder sind unter den geretteten Stücken vertreten. Bundeswirtschaftsminister Erhard hatte vor kurzem auf eine Kleine FDP- Anfrage in Bonn mitgeteilt, daß in den Kriegs- und Nachkriegswirren erhebliche Bestände des Geld- und Münzmuseums der Reichsbank, darunter die gesamte Geldscheinsammlung und die große Fachbibliothek, verloren- gegangen seien. schreitung des zulässigen Wassergehalts von 18 Prozent um 0,4 Prozent. Bei sieben wei- teren Proben lag der Wassergehalt genau bei 18 Prozent und bei 137 Proben zwischen 16,5 und 17,5 Prozent, also unter der zulässigen Grenze. Bei der Prüfung auf Geschmack, Ge- ruch, Ausarbeitung, Aussehen und Gefüge Wurden von 132 der 145 Markenbutterproben die erferderlichen 17 Wertpunkte erreicht bzw. sogar überschritten. Nur neun Proben lagen unter dieser Grenze. Dagegen wurden nicht weniger als 27 Proben 20 Punkte als Siegerpreis und Bestätigung höchster Qua- lität zuerkannt. Die sechs Proben deutscher Molkereibutter, Landbutter und ausländischer Butter wurden von den Prüfern ebenfalls nicht beanstandet. Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried sagte zu diesem günstigen Epgebnis:„eh bin stolz auf dieses Resultat“, Es habe seine hohe Meinung von der Mol- kereiwirtschaft des Landes bestätigt, der er auch wiederholt in Bonn Ausdruck gegeben habe. Der Leiter des Technologischen Instituts der Land wirtschaftlichen Hochschule Hohen: heim, Professor Dr. Schwarz, hob hervor, daß dem ausgezeichneten Prüfungsergebnis ge- rade im Dezember, einem Monat mit knap- per Milchanlieferung, besondere Bedeutung zukomme. Das ,‚Durchschnittsalter“ der ge- prüften Proben sei mit elf Tagen festgestellt worden. Irgendeine Beimischung von künst- licher Farbe oder Margarine sei nicht fest- gestellt worden. Sie wäre bei den zum Teil jahrzehntelangen Erfahrungen der Prüfer und den modernen Untersuchungsmetheden des Instituts keinesfalls verborgen geblieben. 9,33 Millionen Mark für Heimkehrer Mehr Mittel sind notwendig/„Spätgekommene“ werden bevorzugt Stuttgart. Das Arbeitsministerium von Baden- Württemberg hat die Bundesregie- rung gebeten, weitere Mittel für Eingliede- rungshilfen nach dem Kriegsgefangenen- entschädigungsgesetz zur Verfügung zu stel- len. Von den für das Haushaltsjahr 1955 jetzt bereitgestellten 45 Millionen Mark für Par- jehen und fünf Millienen Mark für Beihilfen erhält das Land Baden- Württemberg nach dem vorläufigen Verteilungsschlüssel 16,6 Prozent. Bei einem Anteil von 20 Prozent, den das Land aufbringen muß, stehen dem- nach in Baden- Württemberg 9,33 Millionen an Darlehensmittel zur Verfügung. Davon entfallen 7,67 Millionen auf Wohnungs- und 1,66 Millionen auf Aufbaudarlehen, Mit die- sem Gesamtbetrag können nach der Berech- nung des Arbeitsministeriums rund 1530 Heimkehrer ein Wohnungsdarlehen und 110 Heimkehrer ein Aufbaudarlehen erhalten. In Kreisen der Heimkehrer bestehe aber ein weit größerer Bedarf an„Eingliederungs- hilfen“, weil in den vergangenen Wochen eine grofle Anzahl Heimatloser Heimkehrer in Baden- Württemberg eingetroffen sei. Nicht vergessen werden dürften auch die Heimkehrer aus Sowietrußland, die in den nächsten Wochen nech eintreffen. Es bedürfe Wohl keiner besonderen Begründung, so be- tont das Arbeits ministerium, daß diese „Spätgekommenen“ bei der Gewährung von Eingliederungshilfen in erster Linie berück- sichtigt werden müßten. Aus der Hessischen Nachbarschaff Sieben Tote in Hessen Frankfurt. Während der Weihnachtsfeier- tage fanden in Hessen sieben Menschen bei Unfällen den Tod. Zehn wurden zum Teil erheblich verletzt. Die meisten Todesopfer forderten Verkehrsunfälle. Urteil rechtskräftig Frankfurt, Das Urteil im Wiederauf- nahmeprozeß um die Giftgaslieferungen der Degesch an das Konzentrationslager Au- schwitz ist jetzt rechtskräftig geworden, da der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Erich Schmidt-Leichner seine Revision gegen den Kostenentscheid zurückgezogen hat. Der Ge- schäftsführer der Degesch, Dr. Gerhard Pe- ters, war im Mai dieses Jahres vom Frank- kurter Schwurgericht von der Anklage der Beihilfe zum Mord in 300 000 Fällen mangels Beweises freigesprochen worden. Tränengas im Nachtloka] Frankfurt. Ein Unbekannter brachte in einem Frankfurter Lokal eine Tränengas- granate amerikanischer Herkunft zur Ent- zündung. Die rund 20 Gäste mußten den Raum fluchtartig verlassen. Der Täter koennte entkommen. Düsenflugzeug abgestürzt Wiesbaden. Ein amerikanisches Düsen- aufklärungsflugzeug ist am Heiligen Abend bei dem Versuch, auf dem Militärflugplatz Sembach(Pfalz) eine Notlandung vorzuneh- men, abgestürzt, wobei der amerikanische Pilot ums Leben kam, teilte das UsS-DLuft- waffenhauptquartier am Dienstag mit. Das Flugzeug befand sich auf einem Ueberfüh- rungsflug von Frankreich nach Fürsten⸗ feldbruck. Als plötzlieh der Kompaß aus- setzte, entschloß sich der Pilot zur Not- landung in Sembach. Er flog die Landebahn zu tief an und raste in eine Baumgruppe. Letzter Ausweg: Straßengraben Hanau. In den Straßengraben steuerte ein Taxifahrer zwischen Hanau und Rückingen seinen Wagen, um zwei amerikanische Sol- daten abzuschütteln, die ihn zu überfallen drohten, Der Wagen überschlug sich, die Insassen blieben jedoch unverletzt. Die bei- den Soldaten konnten nach dem Unfall flüchten. Edersee füllt sich wieder Kassel. Obwohl bisher kaum nennens- werter Schnee gefallen ist, hat sich der Eder- see in den letzten Tagen wieder erheblich gefüllt. Der 202 Mill. Kubikmeter fassende See war kürzlich— wie wir meldeten— bis auf ein Zehntel seines Inhalts gesunken. An Weihnachten betrug die gestaute Wasser- menge wieder 95 Mill. Kubikmeter. Dritter Senat gebildet Kassel. Ein dritter Senat wurde beim Bundesarbeitsgericht in Kassel gebildet. Der Senat, der seine Tätigkeit mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. Januar 1936 aufnehmen wird, übernimmt vor allem die Zahlreichen bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, an denen Bund, Länder, Gemeinden, Ge- meindeverbände oder andere Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts beteiligt sind. Den Vorsitz führt der Senatspräsident des II. Senats, Müller, der von Fall zu Fall von einem der Bundesrichter vertreten wird. Im Haushaltsplan 1936/7 ist die Stelle eines weiteren Senatspräsidenten eingesetzt. Auch sollen im Hinblick auf die angespannte Geschäftslage des Obersten Ge- richtes zwei weitere Bundesrichter berufen werden. Im neuen Jahr werden jedem der drei Sengte je 13 Bundesarbeitsrichter an- gehören. Bisher waren die von den Sozial- Partnern vorgeschlagenen und vom Bundes- Arbeitsminister ernannten 39 Bundesarbeits- richter allen Senaten zugeteilt. Noch 230 deutsche Lehrer Kassel. In den schlesischen und pommer- schen Gebieten östlich von Oder und Neige gibt es gegenwärtig noch 160 deutsch- sprachige Grundschulen, an denen 230 deutsche Lehrer unterrichten, gab die Zentralleitung West des Gustav-Adolf- MWerks der Evangelischen Kirche in Deutsch- land bekannt, In Ostpreußen, Oberschlesien und den früher schon polnischen Gebieten bestehen dagegen keine deutschen Schulen mehr. Für„Lehraktivisten der deutsch- sprachigen Grundschulen in der Volksrepu- blik Polen“ finden jährlich Ausbildungs- lehrgänge in Zakopane statt, bei denen die Lehrer wWeltansehaulich geschult werden, da- mit sie„in der Lage sind, die Jugendlichen mit dem urpelnischen Charakter der West- gebiete vertraut zu machen“, Das Unter- Tichtsmaterial für die deutschen Schulen in Polen stammt aus der Sowietzone. 43 000 Interzonenreisende Bebra. Die Paßkontrollstelle am Grenz- bahnhef Bebra registrierte in der Woche vom 19. Bis 28. Dezember 19 650 Reisende, die von der Sowietzone in die Bundesrepublik kamen und 26 290, die in die Sewjietzone fuhren. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Vier Tote, elf Schwerverletzte Mainz. 109 Unfälle mit vier Toten, elf Schwer- und 63 Leichtverletzten ist die traurige Bilanz des Weihnachtsverkehrs 1955 in Rheinland-Pfalz. Er forderte von Samstag bis Montag einschließlich allein im Regie- rungsbezirkx Koblenz drei Tote und drei Schwerverletzte und in der Pfalz einen Toten und zwei Schwerverletzte. Je zwei Schwer- verletzte wurden in den Regierungsbezirken Trier und Montabaur registriert. Am gün- stigsten schnitt der Regierungsbezirk Rhein- hessen ab, wo es weder Tote noch Schwer- verletzte gab. Da der Weihnachtsverkehr im allgemeinen ruhig war, ist die Zahl der Opfer relativ hoch.. Schwere Verkehrsunfälle Pirmasens, Mit einem Schädelbasisbruch, einer schweren Gehirnerschütterung, fünf Rippenbrüchen und einem Schultergelenk- Bruch wurde ein 50 Jahre alter Hilfsarbeiter in ein Pirmasenser Krankenhaus eingeliefert. Der betrunkene Hilfsarbeiter war auf der Bundesstraße 10 in der Nähe seines Heimat- ortes herumgelaufen und dabei von einem Persenenauto überfahren worden: An sei- Nem Aufkommen wird gezweifelt. Z wölr Meter weit wurde ein 35 jähriger Melker Meister von einem kanadischen Personen- wagen in Zweibrücken geschleudert. Der Melkermeister erlitt dabei so schwere innere Verletzungen, daß er sofort starb. 200 Kirchgänger gasvergiftet Nierstein. Am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages mußte der Gottesdienst in der evangelischen Kirche von Schwabs⸗ burg bei Nierstein abgebrochen werden, weil über 200 in der Kirche versammelte Einwohner infolge von Kohlen-Monoxyd- Vergiftungen ohnmächtig wurden. Während der Predigt flelen 10 Schwabsburger Ein- wohner um. Die Vergifteten wurden sofort in die Nachbarhäuser gebracht. Die übrigen in der Kirche Versammelten verließen taumelnd den Kirchenraum. Ueber 200 Menschen tru- gen Vergiftungen davon, acht davon schwere. Die Kirchengemeinde hatte am Freitag vor Weihnachten einen neuen Koksofen aufge- stellt, der am Samstagnachmittag angesteckt Wurde. Dabei wurde festgestellt, daß die Rauchgase nicht abzogen. Das Kirchenschiff war mit Kohlen- Monoxydgasen gefüllt. Ob- wohl die Kirche kurz vor dem Gottesdienst gelüftet worden war, reichte das immer noch ausströmende Gas aus, um in kurzer Zeit die Kirche erneut zu füllen. Freude am Wild Kaiserslautern. Die Freude am Wild in der freien Natur ist im Westen der Bundes- republik am größten, sagte der Geschäfts- führer des Landesjagdverbandes Rheinland- Pfalz. Er berief sich dabei auf eine kürzlich vom Institut für Demoskopie in Allensbach (Bodensee) im Auftrag der Schutzgemein- schaft deutsches Wild veranstaltete Mei- nungsumfrage in der ganzen Bundesrepu- blik. Süddeutschland stehe mit dieser be- jahenden Einstellung zu den Tieren in der freien Natur an zweiter Stelle, gefolgt von Norddeutschland und Berlin. Aufschlugreich sei, daß der Prozentsatz derjenigen, die sich für die Erhaltung des Wildes einsetzen, mit dem Lebensalter steigt. Nach Berufsgruppen gegliedert sind die Arbeiter mit 83 Prozent unbedingt dafür, daß das Wild erhalten bleibt. Unter Berücksichtigung der manch- mal beträchtlichen Flurschäden stellt die Landwirtschaft nur 75 Prozent der Befür- Worter des Fortbestandes der jetzt frei lebenden Wildarten, Der Prozentsatz der Scbreibtischberufe liegt mit 80 Prozent in der Mitte. Zwölf Prozent der Befragten, ziemlich gleichmäßig auf Stadt und Land Verteilt, bhejahten dagegen das reine Nütz- lichkeitsprinzip mit der Konsequenz, daß jede Schäden verursachende Wildart aus- gerottet oder bis auf geringfügige Reste ab- geschossen werden müßte, Nur drei Prozent der Befragten wollten sich nicht entscheiden. een Auf dem Fernsehschirm Mittwoch, 28. Dezember 5 Minuten mit Adalbert Dickhut Kinderstunde Guter Rat am Zuschneidetisch Vermißtensuchdienst Die Münchener Abenschau Tagesschau Augenblick, bitte Unsere Nachbarn heute abend: Besuch in der Badewanne Aus Davos: Rendez-vous in den Bergen 16.30 16,35 17.00 17.20 19.00 20.00 20.15 20.25 21.00 72 Het De Kam] amer wird Der und c klärte zu kr sich der I ges A kaner min Schwi den 2 „Fest geseh, bruar zwWiscl erwar We Dre nation nachts verk a. derlag Anton Steher nien) Verfol ten sic Hol gewan elf Puf Potzer Plattn. Beim Weltm munde etwa Defekt vor de Den Backat unmög kurzen Stel die Do jeweils Versch. siegte Hetry. Der Weltre! Läufer englisc heftige garn vy die Ze 3758,0 D F 2 — r N ee 8. 8 8 85 ö 5 255 1 8 . 5 85 b 8 858 8 5 5 5 8 55 n 5. 5 e 9——— 8 3 Nr. 298/ Mittwoch, 28. Dezember 1955 MORGEN. „Der 15. Januar ist mir zu früh“: Hecht- Rex Layne wird verlegt Der für den 15. Januar abgeschlossene Kampf zwischen Gerhard Hecht und dem amerikanischen Schwergewichtler Rex Layne wird auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Der Europameister im Halbschwergewicht und deutsche Meister im Schwergewicht er- klärte den Veranstaltern, der 15. Januar sei zu früh. Bis zu diesem Zeitpunkt könne er sich nicht mehr in Bestform bringen, die in der Dortmunder Westfalenhalle ein günsti- ges Abschneiden gegen den starken Ameri- Kaner möglich mache, Ueber den neuen Ter- min des Kampftages wird nech verhandelt. Schwierigkeiten bestehen deswegen, weil für den 21. Januar in der Westfalenhalle das „Fest der Westdeutschen Sportpresse“ vor- gesehen ist und die Veranstalter am 4. Fe- bruar durch ein Grobprogramm in Frank- kurt gebunden sind. Rex Layne wird auf jeden Fall bereits zwischen dem 3. und 8. Januar in Dortmund erwartet. Weltmeister glatt„abgehängt“ Drei Weltmeister mußten bei den Inter- nationalen Radrennen am zweiten Weih- nachtstag in der mit 14 000 Zuschauern aus- verkauften Dortmunder Westfalenhalle Nie- derlagen einstecken. Weder der Italiener Antonio Maspes bei den Profl-Fliegern noch Steher weltmeister Gillermo Timoner(Spa- nien) noch der Engländer Nerman Sheil im Verfolgungsfahren der Amateure vermoch- ten sich durchzusetzen. Hollands Exweltmeister Arie von VIiet gewann das Omnium der Berufsflieger mit elf Punkten vor dem Hannoveraner Werner Potzernheim(10), dem Schweizer Oscar Plattner(9) und Weltmeister Maspes(8). Beim Verfelgungsfahren der Amateure lag Weltmeister Norman Sheil gegen den Dort- munder Horst Backat nach 3.620 Minuten etwa 30 m zurück, als der junge Deutsche Defekt meldete und der Lauf knapp 400 m vor dem Ziel abgebrochen werden mußte. Hockenheim-Rennen am 13. Mai: fur bie oſorrad- ffleistetschattstaute Neuer Austragungsmodus für Geländemeisterschaft/ Vereinfachte Wertung Die Deutschen Motorrad- Straßenmeister schaften, die bisher in sechs Läufen entschie- den wurden(lediglich in diesem Jahre waren es durch den Auskall des Feldbergrennens nur fünf), 1956 in nur vier dennen ausge- tragen: DMV- Hockenheimring am 13. Mai, ADAC-Norisringrennen in Nürnberg am 5. August, DMV-Avusrennen Berlin am 12. und ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburg- ring am 26. August, Die weiteren Termine der kommenden Saison sind ebenfalls fest- gelegt worden, ihre Veröffentlichung erkolgt in den nächsten Tagen. Die Entscheidung über gemeinsame Moto-Cross-Meisterschaf- ten von DMV und Abe ist nech nicht ge- fallen. Die Vorbereitungen für die Inter- natienale Sechstagefahrt in Garmisch- Par- tenkirchen durch die OMR, die 1956 turnus- Sema wieder den DMV-Sportpräsidenten Emil Vorster(Rheydt) als ihren Präsidenten sieht, laufen bereits auf vollen Pouren. Ein neuer Austragungsmodus nach den Erfahrungen der Premiere in diesem Jahre ist kür die Deutsche Motorrad- Gelände- Meisterschaft 1956 zu erwarten, An Stelle er diesjährigen 15 vorgesehenen Veranstal- tungen umfaßt das Programm 1986 nur sechs Meisterschaftsläufe mit zahlreichen Sonder- Prüfungen, wobei der Wertungsmodus sehr vereinfacht wurde. Die Oberste Motorradsport- Kommission teilte mit, daß der Matorrad-Weltverband dem sportlichen Verhalten der deutschen Fahrer ein Lob aussprach, die sich an dem Weltmeisterschaftslauf in Assen beteiligten Uead trotz versuchter Beeinflussung den Fah- Terstreik ablehnten. 15 deutsche Skiläufer bereits nominiert: flöchet im DSU. Nuſgebol fue cortina In der nordischen Kombination starten Helmut Böck und Heinz Hauser Nach Beendigung des alpinen Trainings- kurses in Zürs/ Arlberg wurden auf Grund der Ergebnisse des vergangenen Winters einiger Wettbewerbe während des Kurses sowie der Gesamtleistungen bei den bis- herigen Trainigskursen folgende alpine Da- men für Certina bereits nominiert: Mir! Buchner(Garmisch), Evi Lanig(Hindelang), Ossi Reichert(Sonthofen) und Marianne Seltsam(Tegernsee). Die Läuferinnen Hanne- ore Basler, Hannelore Glaser-Franke und Sonja Sperl waren damit einverstanden, daz die letzte Entscheidung für die 3. Fahr- Karte nach Cortina beim intermationalen (Brend/ schwarzwald) sowie die beiden Lang- läuferinnen Else Ammann(Unterjoch) und Rita Czech-Blasel(Freiburg) ebenfalls be- pelts kest. Zwischen den beiden Lansläufern Toni Haug(Unterjoch) und Rudi Kopp(Reit im Wink) sellen zwei Rennen Anfang Januar im Schwarzwald und bei den internationalen Ski-Langlzufen in Le Brassus über die Teil- nahme als vierter Langläufer in Certina ent- scheiden. Pfiffe für Hans Friedrich Der kürzlich aus Amerika nach Deutsch- Heschwörend hält Lutons Torwart dem sckhußfreu- 2 i a len land zurücksekehrte Dertmunder Schwerge- 1 7 1 1 33 Den Bestimmungen entsprechend wurde Damen- Skirennen in Grindelwald gefallt Wichtler Hans Friedrieh(0 kg) kam im„Bitte nicht schießen! digen Mittelstürmer Duduemin von Tottenham h ei Backat Sieger. Für Sheil wäre es ohnehin Wird. In einer Aussprache mit den alpinen Kleinring der Westfalenhalle AG auf der Hot 41 reisten Fi t— Vergeblich! Denn der verlängert 2 seinem t die 5 5 ückstand auf der. 5„„ 1 F 5 5 211 orspur die gespreisten Finger entgegen. ergeblich! n der verläng u seln 1955 unmöglich gewesen, den Rückstand auf de Herren wurden für Cortina bereits fest be Iserlohner Alexanderhöhe ver 2300 Zu Tiniesaugen Anerne und zum etweiten Male„lingelte“ es bei Luton ieee . f kurzen Strecke noch aufzuholen. 2 stimmt, Sepp Behr(Sonthofen), Hanspeter schauern zu einem knappen Punktsieg über Punktspiel der englischen 1. Division Tottenham-Luton 2˙1). Keystone-Blld Negie EFT Lanig(Hindelang). Beni Obermüller(Rot- den mehr als zehn Jahre Alteren Kieler Heinz 1 f 28 dre die Dortmunder erneut, In drei Läufen über tach-Egern) und Pepi Schwaiger(Garmisch). Seelisch(98 kg), In dem über acht Runden 5 8„; 15 10 jeweils 30 km War Exweltmeister Adolphe Pas Lauberhorn-Rennen in Wengen(78. Sehenden Rampf war Friedrich nur zu Be- Fünfzehnmal schlug 8 im Weßlinger Kasten ein: Oien Verschueren Belgien) nicht zu schlagen und fanuar) wird darüber entscheiden, ob Fritz ginn leicht Überlegen, Später blockierte Arken legte sicher ver dem Wiesbadener Valentin Wagnerberger oder Karl Zillibilier als 5. Seelisch alle Angriffe des Dertmunders der Di 5 75 I ick J eln 7 8 6 e 1 11 8„ 811 4 5 8 8 0 U 18, 1 Petry. Alpiner nach Cortina entsandt wird. Am im Nahkampf eft unsauber boxte und viele 4e 737 dam 14 en S. a 1. rer a 12 en „ 5 Ende des Trainigslehrgangs für Langläufer Pfiffe des enttäuschten Publikums kassierte. a 5 8 8 5 88 Vom Winde verweht und Kombinierte in Unterjoch wurden zwi- Seelisch unterlag lagen A 5 Exmeister Krefelder EV verlor auch das Rückspiel gegen Bad Nauheim H 1 18 S gekündigte schen dem DSV- Sportwart Hans Urban und Begelsternde Kämpfe gab es dagegen im 5 a.„ 1 e dem DSV-Langlauf- Referenten Gustl Ber- Rahmenpregramm, in dem mit dem Welter⸗ Der EG Bad Tölz besiegte den Sc Weß- den ihrer Freizeit für dessen Belange 41155 f 21 5 8 Stsestellt, dal in der nordischen Kom- gewichtler Vieter Mereels Belgien) und des- ling am zweiten Weihnachtstag vor zwei- Opfern, dann källt unwillkürlich auch der Läufer Tabori und Roszavoelgyi über die auer festsestellt, daß ie 10 ö An eter Ae Wen! f 5 f N 8 5 J 0 englische Meile wurde abgesagt, weil ein bination in Cortina d'Ampezzo Helmut Böck sen Landsmann Willi Peemans(Federgewicht) tausend Zuschauern in einem Eisheckey- Name Ernst Börger. Freilich, sein Name ist er Sturm aufgekommen war. Die Un-(Nesselwang) und Heinz Hauser(Reit im zwel hervorragende Techniker gegen starke meisterschaftsspiel müheles mit 1521 661, der breiten Masse kein Begriff, denn er hat bruch, garn wollen nunmehr am Samstag versuchen, Winkl) starten. Für die Langläufe stehen deutsche Boxer antraten. Mereels(65 Kg) SF. 870, 270) Toren. Die Wehlinger Waren um eine slch einer Sportart verschrieben, die Sesen- kunt die Zeit des Australlers John Landy von Helmut Hagg Ummenstadt), Hermann zwang über sechs Runden gegen den Düssel- Klasse schlechter und Uekerten eine aus- Über dem Fußpall nur von einem kleinen lenk- 3758.0 Minuten zu unterbieten. 5 Möchel Mannheim) und Siegfried Wein dorfer Karl Heinz Fiedrich ein verdientes gesprechen schwache Partie, Gefallen konnte Kreis betrieben wird, nämlich dem Hockey. beiter 92 25 Unentschieden Beemans Wurde nach sechs ſedislich Anton Adelmann, der auch den Aber von den Heckeyfreunden kennt jeder jefert bee WEST. Ss Ub- sleek Runden als knapper Verlierer gegen den Ehrentreffer erzielte, Bei den Gastgebern im Mannheim-Heidelberger Bezirk den sym- 1 der Bochumer Alfred Schweer(58 kg) genau se Waren Rampf, Beterhans, Probst, Fettner pathischen Norddeutschen, der seit nunmehr 5 1•2 1 0 1 DER MORGEN-HF OTG begeistert umſubelt wie der Sieger Im Mit- und Mayr(de) die erfolgreichsten Ter- 30 Jahren als Schiedsrichter tätig ist, ber e f 77 2 telgewleht schlug der Bochumer Fritz Wenzel schützen. Rostock und Hamburg nach Mannheim kam rel Paul Chomutewski MHamm) in der vierten„ 1.* e e 1 5 8 981 Plat 1 Letztes Punktsp. Letzte 6 Bunktsp. t 1 4 7 0 Runde mit einem Leberhaken k..„ nterlas am Montags im Meisterschafts- Mannheim ist. Im badischen Hockey-⸗ erhan eee eee ee 1 N N f pie aut eitener Hann tegen den Vil. Bad setzt Ernst Bürger als Sportwart seine rel onen-⸗ I Sunderjand 110% 2.20 12/1 0 2 Blackpool 0 1 1 0 0 2 Kurze Sport-Nolizen Nauheim mit dis(070, 0, 01) Toren, nach- chen Erfahrungen für die Interessen des „„ e. 3 5 Für Maserati will d Aan dem sie auch in der ersten Begegnung der Sportes mit dem Schläger und der weißen . 2 Manch. United 111/02 121 0% 0 0 1 Manch. Citß 1 0 0 1 0 0 f Für Plaseratt will der argentinische Renn- Meisterschaktsserle mit 2:3 verloren hatten. Kugel ein. Zu seinem Jubilaum herzliche nere 8„ fahrer Jese Freilan Gonzales in der argen- 1 5 155 5 Arsenal London 2 1 1/1 2 00 11/1 2 2 Bolton Wander, 1 0 I 0 1 1 kiniechen Renunsglzen Serien en die Hessen eplelten sehr enerslach, wän- Glückwünsche. f —— N 5 Buille Lal, französischer Eurepameister im rend man bei den Krefeldern jedes System ˖ 4 Burnley 012% 0 12111/ 2 2 2 Neweastle Unit. 1 0 1 0 1 1 der Cerdan Ge am ente 110 ne een 5 7 11 n Schosse Georg Ott 5 5 8 5. i 2 1 Ski rich. 8 ersten[5 Portsmouth 9011/22111 1./2 0 2 Chelsea London 1 1 0 0 0 2 eee e aresikewske(e un e Im Alter von 60 Jahren starb am Heili- dienst s Tuton Town 117 iii Everton 1 1 1 2 0 1 Ein Drei-stunden-Mannschaftsrennen auf Der Tabellenstand: gen Abend mit Georg Ott ein verdienstvol- CC(( 5 5 5 der Kopenhagener Hallenradrennbahn sah am EV Füssen 8 8 0 0 96:14 16:0 les Mitgli U 5 N 5 5 8 g 8 itslied des VfL. Ueber fünf Jahre rden, 7 Prest. North End 1 12/0 2 2112/2 2 2 Birmingham 1 0 11 1 0 een N e 1 VfL Bad Nauheim 8 5 0 3 28237 10:6 spielte der gebürtige Plankstädter Ende der 5 5 25 8 Amer 1 2 V egu, vg 1 3 5 1 15 1 0 8 Wolverhamnton 111/22 0111/2 20„j 0 3 ee 1d g 3 5 5 3 175„Wanziger Jahre in der Meistermannschaft hrend] 9 Charlton Athlet. I I I/ 2 2 21 01/1 2 2 Tottenham I 0 I I 1 1 gab eine halbe Stunde vor Schluß wegen Er- Preußen Krefe 5 11 75 der Neckarauer. Eine vorbildliche sportliche 5 eee.— schöpfung auf. 58 Belc u⸗ 314 5 1820 99 Einstellung kennzeichnete den„Schorsch“, an in- Sheffi f g 2 2 2 West Bromwi Düsseldorfer EG 5 18:4 g i 5 5 . h 8 5 5 911 1 7 Sheffield United 0 1 2% e e Bromwie 01 0 1, 1 0 Toto-Quoten 5 Krefelder EV 83 1 0 4 17127 218 dessen letzter Ruhestätte am zweiten Weih- en in 11 Aston villa 212/20 2111/2 2 2 Huddersfield T. 1 0 1 1 1 1„ N 0 0 Sc Wehling 7 0 0 7 16.67 0.14 nachtsfeiertag Berufskollegen und Vertreter melnd E. 155 8 1 5„ der Spvgg. Plankstadt und des VfI.— 12 Wacker 04 Berl. 1 0 0% 2 2121/0 11 Spandauer SS 2 1 21 0 2 4729,00 DRA. 3. R.: 313,00 DM.— Zehnerwette: 5 5 2 er Spess. Plankstadt und des Nek i 1 14. Fort Bönseie 81 r 7a Frankfurt I O I I I Ih K. 4165,00 Dag. 2. R.: 364.35 DM. 3. R.: Börger 30 Jahre Schiedsrichter karau Kränze niederlegten. Für die Alther- 1 ert Düsgeldor 8 e e eee f 8 8. Ater wette 1. K 8 15 50 Wenn in der heutigen Zeit von Idealisten ren-Mannschaft des VfL. trat Ehren-Spiel- kg 14 J Eintr. Frankfurt 112/ 2 12110/ 2 2 2 Pr. Dellbrück 11 11 11 p. Mak; 0 5 15 1 N 30 3 3 die 550 9 Karl Gast 1 81 S dH Kt 5— 1 i Netrnelvette, 1. f, 9.859,50 Duc; 2. R.: 229.30 Sonmtas kür Sonntag uneigennützig in den nehmen von einem Menschen, dessen Leben 1 i nach der MM- Tabelle b) Erich Retter, VB Stuttzart c 8 D-Mark, 3. R.: 19,20 DM. 8 1 Dienst des Sportes stellen und viele Stun- Arbeit Und Treue war. H. W. schiff—————. a N 5— Ob- nenst Milte bei 2 4 2 Sehlwerheschäaigter od. Rentner 1 noch 23 20 1 e 9 t U S T. allg. Maschinenpflege u. Schärf- Befreit von dit di arbeit*. Holzbearheitungshe- it die Ale enen e aeebols anker Megen beschwerden f Asthme, Alters-Alemnel, Verschlelmung, 105 619 an den Verlag. ee 10h 55 guslendem Husten, durch des hochwirksame Lealger Fahrer, KI. 5, evtl. 3 Tage Wie bew 5 eee Id in Einrelbemifſel Josimifin, Entschleimend, Wöchentl., evtl. Schlafgelegenhelt, ken, saurem au stoßen, Sodbrennen n krempfſösenel, krelslaufsfützendd. 828. Adk. eins. unf. K. 108 615 f. V. und Völlegefühl? Diese Beschwerden gäkts⸗ 3 5 treten haufig nach dem Essen auf und zan macht die Atemwege frei Hllenennitte sofort gesucht. sind dann meistens auf übersauren Pzlich i len e 5 3„ mus Magensaft zurückzuführen. Zuverlässi sbach 1 e a 5 5 5 in i deen Millen die bewährte 1115*— 8 Biserirte Magnesia, Nehmen Sie einfach ein- 5 Waschsalon am Rosengarten Mei- Ali. 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Chr. regierte rh dessen Reich den Persern zum Opfer el. a* Sechs Gefangene sägten in einem Gefäng- mis bei Orlando(Florida) die Gitterstäbe ihrer Zelle durch und rutschten an einem Seil, das sie aus Matratzenbezügen gedreht hatten, 23 Meter tief in die Freiheit. Zwei der Aus- brecher konnten kurz darauf in einem nahe- gelegenen leeren Haus wieder eingefangen werden, wobei sie keinerlei Widerstand lei- steten. Zwei andere Gefangene waren in der Zelle geblieben, vermutlich, weil sie den tie- fen Rutsch fürchteten. * Die amerikanische Antarktisflotte, die sich auf dem Weg zu einem Beobachtungslager für das geophysikalische Jahr befindet, meldete über Funk, daß sie über Weihnachten mit Hilfe eines Eisbrechers gute Fortschritte durch das Packeis gemacht habe. * Die 41 jährige Mary Clark aus Birmingham (England) wurde am Montag von einem Poli- zisten im Kinderwagen nach Hause gebracht und am Dienstag vom Gericht zu einem Mo- nat Gefängnis verurteilt. Sie hatte sich am ersten Weihnachtstag so betrunken, daß die Polizei für sie und ihr achtzehn Monate altes Kind, das sie im Kinderwagen vor sich her- schob, das Schlimmste befürchtete. Um sie nach Hause zu bringen, packten zwei Polizi- sten die Mutter einfach in den Kinderwagen. Einer von ihnen schob den Wagen nach Hause, der andere trug das Kind. Am Dienstag sprach der Richter das„Schluß wort“. * Am zweiten Weihnachtstag ist das 6642 BRT große Passagiermotorschiff„Saga“ des schwedischen Lloyd mit 200 Fahrgästen von Cuxhaven zu einer Silvesterfahrt nach Ma- rokko, den Atlantischen Inseln und dem Mittelmeer ausgelaufen. Die 15tägige Reise führt über eine Seestrecke von 3921 Seemei- jen(7262 Kilometer) und endet am 10. Januar in Genua. Sie ist die erste von sechs Mittel- meer-Orientfahrten, die der Svenska Lloyd im Zusammenhang mit dem deutschen Ha- Pag-Lloyd-Dienst bis April 1956 veranstaltet. Damit ist zum ersten Male seit 17 Jahren die Hapag-Lloyd wieder in der Lage, Mittelmeer- reisen im alten Stil zu bieten, deren Komfort dem einer Privatjacht gleichzusetzen ist. * Ein heftiger Hagelschauer ging am Diens- tagnachmittag über der australischen Stadt Sydney nieder. Zentimeterdicke Hagelkörner prasselten herab und zwangen Tausende von Menschen am Strand zur Hucht in Deckung. Polizeiboote hatten lange Zeit zu tun, um ge- kenterte Segler zu retten. Der Himmel hatte sich so stark verdunkelt, daß um 14 Uhr die Straßenbeleuchtung angedreht werden mußte. * Indien will als ersten Schritt zur Entwick- lung seiner Flugzeugindustrie Düsenmotoren, schnelle Jagd- und Düsenflugzeuge bauen, um entsprechend seiner Neutralitätspolitik von ausländischen Flugzeuglieferungen un- abhängig zu sein, erklärte der Generaldirek- tor der Hindustan Flugzeugfabrik in Ban- galore, Sri Nagesh. Die indische Regierung verhandle außerdem mit einer britischen Firma über den Bau von Flugzeugmotoren in Indien. * Ein Düsenflugzeug der amerikanischen Luftwaffe ist nach einer mißglückten Lan- dung in Los Angeles vom Hugplatz herunter und gegen ein Auto gerast, das auf einer danebenliegenden Straße vorbeifuhr. Der Pilot des Flugzeuges, das sofort in Flammen aufging, wurde getötet. Die Fahrerin des Wagens, eine jährige Frau, wurde schwer verletzt. Ihr Wagen wurde gegen ein zweites, hinter ihr fahrendes Auto geschleudert, das von ihrem Mann gesteuert wurde. Auch er erlitt Verletzungen sowie einen Nerven- schock. * Die amerikanische Regierung muß den Indianerstämmen der Kiowa, Comanchen und Apachen 2,1 Millionen Dollar(über acht Millionen Mark) nachzahlen. Die„Indian Claims Commission“(Kommission für An- sprüche der Indianer) stellte nämlich dieser Tage einstimmig fest, daß die Indianer für das ihnen 1901 weggenommene Land nicht entsprechend entschädigt worden waren. Seit über 20 Jahren prozessierten die Indianer- stämme deshalb gegen die USA-Regierung. Jetzt wurde ihnen recht gegeben. * Der Gesundheitszustand der Mistinguett, der einst berühmten Pariser Revuekünstlerin, die 82jährig vor sechs Tagen eine Blut- stauung im Gehirn erlitt, hat sich leicht ge- bessert. Die Patientin ist allerdings gelähmt und nur zeitweise bei Bewußtsein. Roggen- für das Wild angebaut Aesungsstreifen sollen Schäden durch Wildverbiß verhindern Ein beispielgebender Versuch für die Be- kämpfung von Wildschäden durch biolo- gische Methoden wird zur Zeit unter Leitung von Professor Nüßlein, Direktor des Instituts für Jagdkunde an der Universität Göttingen, im Reichswald nahe der deutsch- holländi- schen Grenze unternommen. Die Forstver- waltung will sich hier nicht auf einen pas- siven Schutz der jungen Schonungen vor Wildverbiß beschränken, sondern durch den Anbau von Wildnahrung versuchen, die Tiere von den Schonungen fernzuhalten. In besonderen Waldschneisen, die schon zum Feuerschutz angelegt wurden, hat man mit dem Anbau von Wildeckern, Roggen und Markstammkohl begonnen. Hier soll das Wild seine Asung finden. Man hat zum Bei- spiel den Markstammkohl gewählt, weil die- ser besonders stabile Strünke hat, an denen Festliche Stimmung in Holland Zwischen Weinnachten und Neujahr hat die Bevölkerung von Leiden(in der Nähe von Amsterdum/ Holland) ihrer Muhle, die im Jahre 1743 erbaut wurde, ein festliches Gewand angelegt. Keystone-Bild vor allem die Hasen und Wildkaninchen ihre Beißlust austoben können. Nicht nur die Schonungen, sondern auch landwirtschaft- liche Kulturen sollen durch die Anlage die- ser Asungsstreifen geschützt werden. Die Forstleute sind der Ansicht, daß man damit mehr erreichen kann als durch das Aufstellen von Elektrozäunen oder das Be- streichen der Bäume mit chemischen Schutz- mitteln. Wenn man die Lebensbedingungen des Wildes erhält und verbessert. wird es nach Ansicht von Professor Nüßglein nicht mehr in so großem Umfang wie heute land- und korst wirtschaftliche Kulturen heim- suchen. Durch die Kriegs- und Nachkriegszeiten sind die Wildbestände im Bundesgebiet viel- fach stark verändert worden. Es muß daher jetzt einmal festgestellt werden, wieviel Stück einer Wildart auf 100 Hektar an- gemessen sind. Die Jagdgesetzgebung fordert nämlich nicht nur die Erhaltung eines arten- reichen Wildstandes, sondern gleichzeitig auch eine Vermeidung von Schäden in der Land- und Forstwirtschaft. Professor Nüß- lein meint hierzu:„Es muß danach gestrebt werden, die Lebensgemeinschaft von Flora und Fauna, jenes empfindsame Zusammen- lebn von Tier und Pflanze, nicht zu stören, sondern zu erhalten.“ Sollte sich der Versuch im Reichswald als richtig erweisen— die Experten zweifeln nicht daran— dann wird man in allen grö- Bzeren Waldgegenden dazu übergehen, Asungsstreifen für das Wild zu schaffen. Der Forst- und Landwirtschaft würde damit eine große Sorge abgenommen werden. Räuber begeht Selbstmord Hamburg. Ein gefährlicher Räuber, der 22jährige Hamburger Willi Meier, hat am Heiligabend nach einem mißglückten Taxi- überfall mit einer Pistole Selbstmord be- gangen, teilt die Hamburger Polizei mit. Meier, der mehrfach vorbestraft war und erst Ende September aus dem Gefängnis entlassen wurde, hatte am Morgen des 24. Dezember den 60jährigen Taxifahrer Albert Jokusch nach einer Fahrt in einem einsamen Hohlweg bei Harburg mit einem Knüppel zusammengeschlagen. Er fesselte Jokusch und zwang ihn mit vorgehaltener Pistole, ihm Anweisungen über die Be- dienung des Wagens zu geben, da er selbst fahrunkundig war.„Ich will nach Daerstorf und die Sparkasse dort ausräumen“, erklärte er seinem Opfer. Unterwegs gelang es Jokusch, seine Fes- seln zu lösen und mit dem Rnüppel auf den Räuber loszugehen. Meier ergriff die Flucht. Eine Polizeistreife fand ihn kurze Zeit dar- auf tot in einem Wald mit mehreren Ein- schüssen im Kopf. In seinen Taschen fand man neben 42 Schuß Munition einen Ab- schiedsbrief, in dem Meier einen bisher un- geklärten Einbruch in Blankenese ein- gesteht, bei dem der Täter einen Kaufmann niederschoß. Die Polizei prüft zur Zeit, ob das Geständnis auf Wahrheit beruht. Zehn Verkehrsopfer in Nürnberg Nürnberg. Der traurige Rekord, den die Verkehrsunfallstatistik über Weihnachten in Nürnberg verzeichnete, hat sich in der Nacht zum Dienstag durch zwei weitere Todesopfer auf insgesamt zehn erhöht. Bei diesen Unfällen wurden eine 81jährige Frau und ein 49 jähriger Mann von Personenkraft- wagen angefahren, auf die Fahrbahn ge- schleudert und getötet. Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Meist bedeckt, zunächst auch noch zeitweise Regen, mild. Tagestemperaturen zwischen 5 bis 8 Grad, nachts frostfrei. Später etwas ruhiger, örtlich Nebelbildung und seringer Strah- lungsfrost, mäßiger Südwestwind, später nachlassend. Ubersicht: Die kräftige westliche Strö-⸗ mung hält an. Druckanstieg im süddeutschen Raum wird aber die durchziehenden Stö- rungen allmählich abschwächen, so daß sich dann etwas ruhigeres Wetter mit Nebelbil- dung und leichtem Strahlungsfrost einstellen Wird. Eine Zufuhr von kontinentaler Kalt- luft ist vorerst zwar noch ausgeschlossen, kann sich aber um oder kurz nach der Jahreswende einstellen. Vorhersage-Rorfe ür 28.42.4955-7 Uhr 0 7 Hapaorande 4 D om 2 e e e 0 2 8 9* a eee a 10 A. 3 1020 e ebene, 7 Paris Mannhely Y 52 O wings til Nordwiõ,B oO Ostyin 0 wolkenlos 10 Kmih 20 KmI¹⁰ heiter ghalb bedeckt Swing Owestwine 3O Hmin 40 Km H wolkig bedeckt VA RM FRONT Kal TF RON adam Soden 22 i der Hehe ANNA KN. OKKTUS ON O»arme(ate tCuftstremugg Schaue: g Sewittet 9 Niesein * Schnee Regen = ebe. N, Niederschiagsgebiet Tuftdruck in Mundart, Temp. in& Grad H Hoch- T Tietoruchgeblet Pegelstand vom 27. Dezember Rhein: Maxau 398(3); Mannheim 245 (83); Worms 171(unv.); Caub 191(5). Neckar: Plochingen 141(); Gun dels“ heim 180(6); Mannheim 250(unv.). 1 Durch Kohlenoxyd getötet Höchstadt a. d. Aisch(Obfr.). Ein Schuh- macher und seine Frau wurden am Heiligen Abend in Weingartsgreuth(Kreis Höchstadt) durch Kohlenoxydgas getötet. Die Polizei ermittelte, daß das Abzugsrohr eines Säge- spänofens durchgerostet war. Der Tod über- raschte die Eheleute während der Arbeit, Der Schuhmacher wurde neben seinem Schemel liegend gefunden, seine Frau hatte mit einer Handarbeit neben ihm gesessen. FHKosmelk-YVagner 1— DAS INSTITUT FUR NATURLICHE SCcHGNHETTS PFLEGE Mannheim, Friedrichsplatz 1(am Wasserturm) Täglich außer montags 9—19 Uhr. 5 Zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt unsere Kosmetik- 5 Praxis geöffnet und steht der verehrten Kundschaft zu den be- 5 kannten Sprechzeiten zur Verfügung. Voranmeldung für Abend- aufmachung zwischen 19 und 20 Uhr ist dringend erforderlich. Telefon 4 02 97 J 9275 r Familien- Nachtliehten 5 ö 7 5 5 2 N 2 N 5 ALS VERLOBTE GRUSSEN: ee 1 Maria Bauer hl für an: und geselsch. Fiebung . Anmeldg. f. Jan.-Kurse erbeten. N. 2 1 Einzelstunden- Turniertraining 9 Rudolf Stählin 3 5 1 Vikar 9 7 5 2 2. 1 MANNHEIM Garnisonstr. 4 5 wein nachten 1938 Tanz Koch 8 2. Schule 0 5 * 2, 4/ am Paradeplatz, Tel. 3 22 51 5 1* Anmeldungen f. 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Dezember 1955 Heinrich-Lanz-Straße 22 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. liebe Frau Else Kunzfeld Heinrich Klöckers Bankdirektor i. R. * Ist am 22. Dezember nach schwerer Krankheit verstorben. 5 Herr Klöckers, der von 1949 bis 1953 unserem Aufsichtsrat angehörte, War mit unserem Unternehmen eng verbunden. Seine reichen Erfahrungen und Kenntnisse sowie seine hervorragenden ee menschlichen Eigenschaften haben ihn uns besonders wertvoll 1 Wir werden seiner in Ehren gedenken. 28. a Manhnhelm, N 27. N 1955 VEREIN DEUTSCHER OELFABRIKEN Aufsichtsrat und Vorstand geb. Maul Mannheim, den 27. Dezember 1955 Schwetzinger Straße 60 Statt Karten beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Skadtinspektor I. R. sten Dank auszusprechen. Jesuitenkirche für seine trostreichen Worte, Aerzten für ihre ärztliche Betreuung und den Bekannten, Hausbewohnern und Nachbarn, die Entschafenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 27, Dezember 1933 B 5, 11 Nach langer schwerer Krankheit entschlief am 22. Dezember 1955 Herr Direktor Heinrich Klöckers 1 i 5. 85 Er gehörte seit 1949 dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft an und hat in dieser kurzen Zeit mit seinem wertvollen Rat und seiner großen Erfahrung der Gesellschaft ausgezeichnete Dienste geleistet. Wir werden das Andenken dieses bedeutenden Mannes in Ehren halten. Mannheim, den 28. Dezember 1955 MANNHEIMER VERSICHERUNGSGESELLSCHAET Aufsichtsrat und Vorstand Entschlafenen, Herrn Mannheim, den 28. Dezember 1955 Trützschlerstraße 12 Für die liebevollen Beweise herzl. Anteilnahme, die zahl- reichen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Margarethe Menier geb. Schertel und all denen, die der Ver- storbenen das letzte Geleit ga- ben, sagen wir unseren innigst. Dank. Besonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Kammerer für die trostreichen Worte. sagen wir allen Mannheim, Alphornstraße 37 5 NMhm.-Feudenheim, 27. Dez. 1935 Talstraße 6 Friedrich Nenier Hinterblieben Statt Karten Es ist mir ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise inniger Anteilnahme durch Wort, Schrift und Blumenspenden und all denen Dank zu sagen, die meinem lieben Manne, Herrn Christian Schuster das letzte Geleit gaben. Mein Dank gilt auch den Herren Aerzten und Schwestern des Hch.-Lanz- Krankenhauses für die vorbildliche und aufopfernde Betreuung und nicht zuletzt Herrn Pfarrer Adler für s eine menschlichen und tröstenden Worte. Mannheim, den 28. Dezember 1955 eee Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Schuster und Angehörige Mittwoch, 28. Dezember 1955 Hauptfriedhof Burger, Karl, Dalbergstraße 11s? Edelmann, Jakob,„ 20— Friedel, Josef, Käfertaler Strage 135. Klöckers, Heinrich, Oberer Luisenpark 7 Stoll, Ludwig, Verschaffeltstrage 88 Maurer, Otto, Güterhallenstraße 20 5 Nonnenmacher, Franz, Holbeinstrage 18 Krematorium Kolb, Jenny, Rollbühlstrase 7. Friedhof Käfertal Franz, Martin, Am Herrschaftswald 1b Friedhof Neckarau Klaiber, Christine, Mönchwörthstraße 131 Becker, Wilhelm, Friedhofstrage 3 Mitgeteilt von der vriedhotverwaltung der Stadt Ohne Gewähr Frau Else Hermanns Wwe. Hermann Schüle Tieferschüttert gebe ich hiermit die traurige Nachricht, daß Gott der Allmächtige meinen über alles geliebten Mann, unseren lieben, herzensguten Vater, Schwieger ng kurz nach Vollendung seines 69. Lebensjahres zu sich In tiefer Trauer: Frau Kath. Wendling Familie Würker Familie Friedrich Familie Orsini Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, 29. Dez., 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. mit großer Geduld ertragenen Leiden wurde unsere liebe, gute Schwester, Tante und Schwa- Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Otto Sammet Beerdigung: Donnerstag, 29. Dez., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mnhm. Nach langem schwerem Leiden ist am Heiligen Abend meine im Alter von 59 Jahren für immer von uns gegangen. In tiefer Trauer: Josef Kunzfeld Maria Single Familie Maul Familie stammer Beerdigung: Donnerstag, 29. Dez., 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die mir Karl Hermanns durch Wort, Schritt, Kranz- ung Sime pe e zuteil wur- den, ist es mir ein Bedürfnis, 8 80 1 Wege meinen innig⸗ Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Nikolaus von der den Herren Schwestern der Städt. Krankenanstalten für ihre liebevolle Pflege. Herz- lichen Dank der Stadtverwaltung Mannheim für die RKranz- niederlegung, insbesondere Herrn Amtsrat Viebig für seine erhebenden Worte. Mein Dank gilt auch allen Freunden und dem lieben Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Tode unseres lieben Wilhelm Bechtold sagen wir innigsten Dank. Dank besonders auch allen denen, die den Verstorbenen zur letzten 5 Seleiteten. Berta Wagner und alle Angehörigen Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Philippine Schüle nerzl. Dank. 27. Dezember 1955 en: Bestattungen in Mannheim Zeit 9.30 10.00 10.30 11.00 13.30 14.00 14.30 13.00 14.00 113.30 1144.00 Mannheim Nach langem, schwerem, mit g last. raxs, rei. 3 36 07 datpalzen 0 ſbterschnelvperkehr bis 4 b ellas pr osaunendechen Fachmann 5 iS elan Porte f FUüllhalter-Zinnen ou Schnelltransporte rel Vvervielfältigungen ö Jüllhalle: MARLENE BAUR kunnalter-sperial-Gesckäft— planken 5 i Deer 2 Jetzt den Elektroherd v. Rothermei Im Namen der trauernden gegangen. Erdbestattung: Donnerstag, im Hauptfriedhof Mannheim. am 24. Dezember 1935 mein lie- ber Mann, unser guter Vater. opa, Uropa, Schwiegervater, Bruder und Schwager, Herr Jakob Edelmann Rasch u. unerwartet verschied Meine herzensgute Mutter, unsere gute Tante und Großtante, Frau Elise Bayer geb. Haußer ist am 26. Dezember 1955 Mannheim, den 28. Dezember 1955 8 Charlotte Bayer, Oberlehrerin Eubigheim (krüher Gontardstraße 3) Luise Krämer geb. Haußer Familie W. Flaus Familie F. Holey Familie E. Krämer Maria Schmitt 29. Dezember 1955, um 9.00 Uhr Kraftfahfzeuge 5 meine liebe Schwester, 5 im 81. Lebensjahr heim- Verkauf RW 170 V 49/50, gut erh. und bereift, Aus. tauschmotor, Kassapreis 1700, DM zu verkaufen. Telefon 5 19 60 im Alter von 75 Jahren. 5 Mannheim, 28. Dezember 1955 F 7, 20 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, 26. De- zember 1955, 10 Uhr, im Haupt- kriedhof Mannheim. großer Geduld ertragenem Lei- den verstarb mein lieber Mann, Unser guter Vater, Herr Karl Bürger im Alter von 79 Jahren. Mannheim, 26. Dez. 1955 Dalbergstraße 10 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Frieda Bürger Seb. Armbruster Beerdigung: Mittwoch, 28. Dez., 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm aller Art. Telefon 4 34 53 Malerarbeiten Erich Bentz, Karl-Mathy-Str. 7. werden aufgearbeitet und neu angefertigt. 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Dezember 1955 Nr. 286 Berufsausbildung oder Berufsverbildung g Zwei Tatsachen vorweg: Zum ersten der Vielbesprochene, stets mehr und mehr Be- Sorgnis auslösende Fachkräftemangel. Zum zweiten der Umstand, daß jährlich bei den im Rahmen von Industrie- und Handelskammern vorgenommenen Lehr- abschlußprüfungen rund 30 000 Prüflinge nicht bestehen. Daraus resultiert die bange Frage: Wie Soll das weitergehen? Scheitert künftig ge- deihliche Wirtschaftsentwicklung an einem Engpaß der Bildung, oder des Fachkräfte mangels? Der Bundesarbeitsminister hat sich die Beantwortung dieser Frage ziemlich leicht gemacht. Er sagt, ein Gesetz muß her, ein Berufsausbildungsgesetz. Ziel und Zweck: Vereinheitlichung der Berufsausbildung, die gewissermaßen zementiert werden soll. Das ist nichts Neues, denn seit dem Jahre 1919 werden immer wieder Vorschläge gemacht und Vorstöße unternommen, die auf Schaf- kung eines Berufsausbildungsgesetzes ab- zielen. Die bis 1945 unternommenen Versuche können getrost als gescheitert bezeichnet Werden. Erstmals nach 1919 machte sich ein Beamter der damaligen Reichsarbeitsverwal- tung, Schindler, außerordentlich um die Sichtung, Zusammenfassung und Neuformu- lierung geeigneter Vorschläge für ein Reichs- gesetz verdient. Seine Bemühungen schei- terten an der politischen Entwicklung, die zum Jahre 1933 führte. Danach versuchten Reichsorganisationsleiter Ley und„Reichs- jugend führer“ von Schirach Aehnliches. Bei näherem Besehen stellte sich aller- dings stets heraus, daß ein so wichtiges Ge- biet wie die fachliche und geistige Heran- bildung unserer Jugend besser der gewerb- lichen Wirtschaft überlassen bleibt. Grund: Es war halt so schwer, ja fast unmöglich, dem bisherigen Verfahren wesentliche Män- gel oder Fehlleistungen nachzuweisen. Am Rande bemerkt: Storchs Bemühungen, bei denen er sich der Unterstützung bewähr- ter Fachkräfte aus der alten Reichsarbeits- verwaltung bedient, versprechen auch fehl- zuschlagen, denn die eigentliche Quelle des Uebels liegt in dem der Berufsausbildung vorangehenden Schulsystem. Dieses Schul- system ist ja noch immer so durcheinander, daß z. B. ein Junge, der aus Düsseldorf nach München kommt, ein ganzes Schuljahr ver- liert, weil das Schuljahr in Nordrhein-West- kalen im Frühjahr, in Bayern dagegen im Herbst beginnt. Auch die Lehrpläne weichen von Land zu Land noch immer stark von- einander ab. Die Ueberbelegung der Schulen — es wird in zwei und sogar drei Schichten Unterrichtet— stört im übrigen alle noch so gut gemeinten Erziehungspläne. Dabei hält das Tempo des Schulneubaues nicht einmal mit dem Tempo des Bevölkerungswachses unserer Großstädte Schritt von dem Nachholbedarf gar nicht zu reden, den die Zerstörungen des Bombenkrieges verursacht haben.. Als praktische Folge dieser Zersplit- terung ergab sich in 20 000 genau über- prüften Fällen, daß nur 3,2 v. H. der ge- prüften Lehrlinge ein 150-Worte-Diktat fehlerfrei in ihrer deutschen Muttersprache niederschreiben können. Im Rechnen lösten lediglich 19 v. H. der Prüflinge alle gestellten Aufgaben richtig. Es waren ganz einfache Aufgaben mit Einschluß der Zinsrechnung, die, wie man anerkennen muß, in die beruf- liche Alltagspraxis auch des Anfängers ge- Hört. Storch allerdings meint, das, was die Schule versäumt hatte— nämlich ein ein- heitliches Erziehungssystem für unsere Ju- gend aufzubauen— sollte durch ein Berufs- Ausbildungsgesetz korrigiert werden. Kein Wort davon, daß die Wirtschaft— gleich- gültig ob Handel, Handwerk oder Industrie — in großen Zügen bei„Hans“ das kor- riglerte, was bei„Hänschen“ verpatzt wor- den War. Der Wirtschaft ist es gelungen, wenig- stens ein einheitliches Berufsbild und einen einheitlichen Ausbildungsstandard zu ver- Wirklichen. Der Junge, der bei einem Mei- ster in Flensburg in der Lehre ist, lernt das gleiche wie sein Kollege in Konstanz. Wer in Duisburg oder Dortmund in der Industrie gelernt hat, findet sofort Anschluß in Nürn- berg oder Stuttgart. Es bedarf da keiner „Umschulung“. Das gilt für alle Berufe vom Kaufmann bis zum Ingenieur, vom Schlosser bis zum Feinmechaniker. Was Wunder, daß sowohl in der Wirt- schaft als auch vom Bundes wirtschaftsmini- ster her die Storchschen Pläne auf Wider- stand stoßen. Karges Gewicht ist der Vertei- digung Storchs beizumessen, daß er absolut nicht die Absicht habe, über das Berufsaus- bildungsgesetz Arbeitskräfte zu bewirtschaf- ten. Der Sprung zu solcher Bewirtschaftung ist nämlich sehr gering, denn— wie Storchs Entwurf es vorsleht— anstatt der ehren- amtlichen Prüfer sollen Angestellte und Beamte der Arbeitsämter die Prüfungen ab- behmen, bzw. ihnen zumindest vorsitzen. Und schließlich noch eines: Der Fortschritt der Technik, der Wandel des Arbeitsprozes- ses gehen heute so schnell vonstatten, daß ein— an Gesetz gebundener— arbeitsamt- licher Prüfer gar nicht wissen kann, ob er Nicht Fachkräfte ausbildet, die später wenig Verwendung finden können. Ausgangs des 19. Jahrhundert hatte es keinen Zweck mehr, Postkutscher auszubilden, denn der Siegeszug der Eisenbahn war bereits be- endet.. Einer àbnlichen Problematik stehen wir Allgesichts der fortschreitenden Mechanisie- rung des Arbeitsprozesses und sogar Auto- matisierung Vergl.„MM“ vom 10. Dezember „Automation“— das Gespräch von Amerika“) gegenüber. Hier kann der in der Praxis stehende Wirtschaftler besser entscheiden. was not tut, als der Beamte. F. O. Weber Stahlerzeugung Frankreichs mächtig erhöhen? (VD) Ein Fünfjahres-Plan für den Aus- bau der französischen Stehlkapazität um 4 MiII. t auf 17 Mill. t wird vom Industrie- ministerium in Paris erwogen. Gegenwärtig Wird geprüft, ob hierfür die notwendigen Mengen Koks, Schrott und andere Rohstoffe vorhanden und Absatzmöglichkeiten gegeben sind. Den Anstoß zu dem Plan hat die Be- kürchtung gegeben, daß Frankreich in der Europäischen Kohle- und Stahlgemeinschaft von der Deutschen Bundesrepublik über- flügelt wird. INDUSTRIE- UND HANDELSBLALI „Aufsiedlung“- die teuerste Bodenreform mit geringen Ertragsaussichten e(Hi.) Eine Untersuchung des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel über die würtschaftlichen Auswirkungen der ländlichen Siedlung(Untersuchungen über Pro- duktivität und Rentabilität der Agrarreform in Schleswig-Holstein, von Dr. Hans Stamer) kommt zu folgenden Ergebnissen: Die höhere Erzeugungsleistung der Sied- lerbetriebe je Hektar kostet den Staat 3750 DM. Die Erhaltung der im Kleinbetrieb über- wiegenden tierischen Veredelungsproduktion erfordert eher staatliche Subventions- oder Schutzmaßnahmen als die Getreideproduk- tion der Großbetriebe. Durch die Aufsiedlung aller Güter in Schleswig-Holstein können auf lange Sicht etwa 5000 Arbeitskräfte zusätzlich in der Landwirtschaft beschäftigt werden und etwa 9000 heimatvertriebene familieneigene Ar- beitskräfte angesiedelt werden. Die Kosten einer derartigen Maßnahme würden über 700 Mill. DM betragen, wovon etwa 450 Mill. DM„Mehrkosten“ darstellen, die je Flücht- liegssiedlung etwa 69 000 DM betragen.(Mit anderen Worten gesagt: Die Beschaffung je eines Arbeitsplatzes auf diesem Wege würde 50 000 DM kosten. Im Durchschnitt der ge- werblichen Wirtschaft kostet die Beschaffung eines Arbeitsplatzes 7200 DM, wobei es aller- dings Industriezweige gibt, die wegen ihrer außerordentlichen Kapitalintensität an die 100 00 DM zur Schaffung eines Arbeits- platzes aufwenden müssen, wie z. B. in der Mineralölverarbeitung, Treibstoffer zeugung. — Anm. d. Red.) Die Gesindenot wird durch die Aufsied- lung von Gütern nicht behoben, sondern nur verschlimmert. Die Landflucht kann durch die Siedlung auf Grund der stärkeren Landverbundenheit der Eigentümer zwar verzögert, aber nicht Wirksam bekämpft werden, da das Prokopf- Einkommen der land wirtschaftlich Beschäf- tigten durch die Siedlung erheblich geringer Wird. Die Erhaltung und Verdichtung der länd- lichen Bevölkerung aus Gründen der Natio- nalpolitik widerspricht dem ökonomischen Prinzip. Sie kostet jährlich 225 DM je Hektar Neusiedlungsfläche. Die Schaffung von Eigentum und selbstän- digen Wirtschaften kostet den Staat 65 000 DMͤ je Vollbauernstelle(17,5 ha). Darin sind die Aufwendungen für den Boden und die Bau- kosten für den Wohnteil der Siedlung noch nicht enthalten. Die gröbere Krisenfestigkeit des Klein- betriebs ist kein Argument für die Siedlung, da durch sie die ungünstigen Auswirkungen der Krise nicht abgeschwächt, sondern eher verstärkt werden. Ein Leistungsvergleich(Leistungen der Fläche vor und kurz nach der Besiedlung) ergibt, daß die Neusiedler bei Umrechnung aller Erzeugnisse in Getreidewerte eine um 6,3 dz Getreidewerte je Hektar bzw. 234 DM ha größere Marktleistung aufzuweisen haben als die Großbetriebe. Dagegen sinkt die Arbeitsproduktivität in den Kleinbetrieben gegenüber den gröberen Betrieben erheblich ab. Im Grohgbetrieb erzeugt die Arbeitskraft etwa 50 dz GW 36 v. H.) oder etwa 2000 DM(= 39 v. H.) mehr als im Klein- betrieb. Nach der Untersuchung zahlt der Staat je Siedlung(ohne den Einstandspreis der erworbenen Flächen und ohne die Wohngebäude) an Mehrkosten je ha DM 1652. Dieser Betrag erhöht sich, wenn die Kosten der Zinsverbilligung eingerechnet werden, auf DM 2692 je ha. Dabei bleibt unberücksichtigt, daß die Siedlungserwerber für die Einrichtung ihrer Siedlungen noch Kredite nehmen können. Das Schlußergebnis Stamers lautet: „Weder die Mehrleistung von— im günstig- sten Falle— 2 dz Getreidewert DM 60) je Zustimmung zur ha land wirtschaftlicher Nutzfläche, noch die Schaffung von Arbeitsplätzen rechtfertigt vom rechnerisch- ökonomischen Standpunkt aus die Aufsiedlung von Gütern. Die länd- liche Siedlung auf Boden, der durch das Gesetz zur Bodenreform verfügbar wurde, ist unökonomisch. Daran ist nicht zu zweifeln.“ Diese Untersuchung zeigt, daß angesichts der hohen Zahl auslaufender Höfe(in Bay- ern sollen es monatlich allein 400 bis 500 sein) im Interesse der Flüchtlingsansiedlung diese„Landentflechtung“ weder eine öko- nomische noch eine soziale Grundlage hat. Im Bundesgebiet sind fast 250 000 jand wirt- schaftliche Betriebe im Besitz alleinstehen- der Frauen, davon rund 51 000 in Händen von Frauen über 65 Jahren. Es sind Bestre- bungen im Bundestag vorhanden, sich dieses Problems der„Landentflechtung“ anzuneh- men und gleichzeitig ein generelles Ent- schädigungsgesetz für Landenteignung die- ser Art auf Bundesebene zu schaffen. Betriebsprüfung ist kein Rechtsmittel verzieht Die Rechtsprechung des Reichsfinanzhofs (RFH) und des Bundesfinanzhofs(BFH) hat bestimmte Voraussetzungen für die Wirksam- keit eines Rechtsmittelverzichts aufgestellt. Zuletzt hat der BFH, die Grundsätze des RFH noch verschärfend, in seinem Urteil vom 30. 7. 1953 IV 524/52 U(BStBl. 1955 III S. 288) verlangt, daß der nachzuzahlende Betrag, ge- trennt nach Steuerart und Steuerjahr, dem Steuerpflichtigen(Stpfl.) bekanntzugeben sei, damit er die Tragweite seines Rechtsmittel- verzichts klar überblicken könne, und daß über den Rechtsmittelverzicht eine Verhand- lungsniederschrift aufgenommen werden müsse. In seinem Urteil vom 12. 9. 1955— 1 186/54 U hatte nunmehr der BFH darüber zu entscheiden, ob ein Rechtsmittelverzicht in der Erklärung des Steuerhelfers eines Stpfl. zu erblicken sei, der das Ergebnis einer Be- triebsprüfung anerkannt und gleichzeitig mitgeteilt hatte, daß er das vorher eingelegte Rechtsmittel zurücknehme. Der Stpfl. War gegenüber seinen Steuererklärungen vom Fi- namzZamt FA) mit wesentlich höheren se- schätzten Gewinnen zur Einkommensteuer veranlagt worden, wogegen er Einspruch ein- gelegt hatte. Vor der Entscheidung über den Einspruch setzte eine Betriebsprüfung den geschätzten Gewinn nicht unwesentlich her- ab. Obwohl der Beauftragte des Stpfl. diesem Ergebnis zugestimmt und das FA die Ver- anlagung auch entsprechend berichtigt hatte — wobei es den berichtigten Steuerbescheid mit der allgemein gebräuchlichen Rechts- mittelbelehrung versah— legte der Stpfl. gegen das von ihm anerkannte Ergebnis doch K U RZ NACHRICHTEN (Vp) Das Statistische Bundesamt schätzt den Gesamtwert des westdeutschen Außen- handels 1955 auf rund 50 Md. DM. Er liegt da- mit um ein Fünftel höher als im Vorzahr. Der Wert der Ausfuhren wird auf 25 Md. DM und damit um 3 Md. DM höher als 1954 veran- schlagt, während die Einfuhr auf 24 Md. DM und somit um etwa 5 Md. DM höher beziffert wird. Einzelheiten über Ein- und Ausfuhr nach Zahlungsräumen liegen noch nicht vor. Auch Höchstleistung des US-Außenhandels (AP) Der amerikanische Außenhandel hat im dritten Quartal 1955 einen neuen Höchst- stand erreicht, wie das amerikanische Wirt- schaftsministerium am 26. Dezember mitteilte. Die amerikanischen Zahlungen ins Ausland (einschließlich der Zahlungen für Importe und unter dem Hilfeprogramm) lagen mit 5¼ Md. Dollar um etwa eine halbe Milliarde Dollar höher als im dritten Quartal des Vorjahres. Die Einnahmen aus amerikanischen Waren- exporten und Leistungen erreichten 4/ Md. Dollar, d. h. 600 Mill. mehr als im dritten Quartal des Vorjahres und der höchste Stand im dritten Quartal seit 1947. Die Wareneinfuhr der Vereinigten Staaten erreichte im dritten Quartal 1955 2¾ Md. Dol- jar und war damit höher als jemals im dritten Quartal verzeichnet wurde. 45 Stundenwoche bewährte sich bei Zeiß (LSW) Die 45-Stundenwoche hat sich in den Carl-Zeiß- Werken in Oberkochen außerordent- lich bewährt, stellte Direktor Dr. Küppen- bender am 23. Dezember in seiner Weihnachts- ansprache vor der Belegschaft fest. Schritt- Weise wolle man nun die 40-Stundenwoche ein- führen. Im nächsten Frühjahr werde das Werk mit dem Bau von 400 neuen Wohnungen für Betriebsangehörige beginnen. Außerdem sei die Errichtung eines neuen Kantinengebäudes mit einem Aufwand von einer halben Mill. DM geplant. Die Geschäftsleitung stelle ferner Er- wägungen an, außerhalb Oberkochens neue Fabrikationsstätten aufzubauen. Da durch die ungewöhnliche Ausweitung der Zeiß- Werke— die Belegschaft wird in den nächsten Wochen die 4000er Grenze überschrei- ten— der kleinen Gemeinde Oberkochen fast unlösbare Aufgaben entstehen, wird die Firma nach Mitteilung Dr. Küppenbenders im näch- sten Jahr der Gemeinde für den Ausbau kul- tureller und technischer Einrichtungen über zwei Mill. DM zur Verfügung stellen. Amerikanische Hoffnungsfreude (AP) Der amerikanische Handelsminister Weeks erklärte am 26. Dezember in einem Rundfunkinterview, er erwarte für das kom- mende Jahr eine weitere Steigerung der amerikanischen Wirtschaftstätigkeit, gleich- gültig, ob eine Steuersenkung komme oder nicht. Mit einem Nachlassen des Wachstums der amerikanischen Wirtschaft rechne er minde- stens für die ersten sechs Monate des Jahres nicht. 4,2 Md. DM Us-Rundfunkumsätze (AP) Die Radio Corporation of America wird, wie ihr Präsident David Sarnoff in einem Jahresrückblick feststellte, in diesem Jahr zum erstenmal einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar(4,2 Md. DM) gehabt haben. Als wichtigstes Ereignis dieses Jahres bezeich- nete Sarnoff den Start des Farbfernsehens. Einfuhr von UsS- Geflügel (AP) Zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik ist ein Vertrag über die Lieferung von rund einer Million Pfund tief- gekühlten amerikanischen Geflügels abge- schlossen worden, gab das amerikanische Land- wirtschaftsministerium am 24. Dezember be- kannt. Das Geflügel, in der Hauptsache Hühner und Truthähne, wird in deutscher Währung be- zahlt. Das amerikanische Landwirtschaftsmini- sterium wird diesen Betrag zur Werbung für den Absatz amerikanischer landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland verwenden. Dr.-Ing. e. h. G. Möllenbergs 70. Geburtstag Der Präsident des Vereins Deutscher Ma- schinenbau- Anstalten Dr.-Ing. e. h. Gustav M6IIlenberg, Vorsitzender des Vorstandes der Westfalia-Dinnendahl-Gröppel AG, Bo- chum, vollendet am 1. Januar 1956 sein 70. Lebensjahr. M. ist auch Präsidialmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Eisen und Metall verarbeitenden Industrie (AV) und Präsident der Industrie- und Han- delskammer Bochum. Weiterer Aufstieg bei der Nordstern- Allgemeine In der Aufsichtsratssitzung der Nordstern Allgemeine Versicherungs- Aktiengesellschaft, Köln, wurde die Bilanz zum 31. Dezember 1954 festgestellt. Die Bilanzsumme(31. 12. 1953 67,3 Mill. DN) ist auf 78 Mill. DM, die Prämien- einnahme(1953 69,1 Mill. DM) auf 380,5 Mill. D-Mark gestiegen. Für 1955 wird mit einer Prämieneinnahme von 90 Mill. DM gerechnet. Die Verwaltung wird der für Mitte Januar 1956 vorgesehenen Hauptversammlung vorge- schlagen, aus dem Reingewinn eine Dividende von 8% auf das Aktienkapital von 4 Mill. DM zu verteilen. Zum Geschäftsführer bei Wüstenrot berufen Regierungsdirektor Ferdinand Sandgänger, der Leiter des Finanzierungsreferates im Bun- deswobhnungsbauministerium, wurde mit Wir- kung vom 1. Januar 1956 als Ordentlicher Geschäftsführer in den Vorstand der Bauspar- kasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot gemeinnützige GmbH in Ludwigsburg berufen. Hundert Jahre VDI a Der„Verein Deutscher Ingenieure“(VDI) wird vom 12. bis 15. Mai 1956 in Berlin seine Hundertjahrfeier abhalten. Nach dem bereits vorliegenden Tagungsprogramm stehen tech- misch-wissenschaftliche Referate(Naturwissen- schaft und Technik, Entwicklungsrichtungen der Technik), die nicht nur das Interesse aller deutschen, sondern auch ausländischer Inge- nieure finden dürften im Mittelpunkt der Ver- anstaltung. Eine Festvorstellung im Schiller- theater, Besichtigungsfahrten durch Berlin und zwanglose Abendtreffen runden das Programm ab. Efiektenbörse Mitgeteilt: abermals Einspruch ein, Das FA erklärte ihn tür sachlich unbegründet; das Finanzgericht (FG) wies das Rechtsmittel als unzulässig zu- rück, weil der Stpfl. zuvor ausdrücklich auf weitere Rechtsmittel verzichtet habe. Der BFH war jedoch der Auffassung, daß ein den strengen Anforderungen der Rechts- sprechung genügender Rechtsmittelverzicht hier unstreitig nicht vorliege. Zwar könne ein Rechtsmittelverzicht auch schon vor Erteilung des Steuerbescheids wirksam erklärt werden (F 248 AO); er müsse aber klar und eindeutig als solcher gewollt in Erscheinung treten. Das bedeute, daß zweifelhafte Erklärungen und Handlungen des Stpfl. nicht ohne weiteres zu seinem Nachteil als Rechtsmittelverzicht aus- gelegt werden dürften. Die Zustimmung zu einem Betriebsprüfungsergebnis oder zur Berichtigung einer Veranlagung nach 5 94 A0 dürften ebenfalls nicht kurzerhand über den eigentlichen Erklärungsinhalt hinaus zu Rechtsmittelverzichten erweitert werden. Der Stpfl. behalte vielmehr trotz solcher Erklärun- gen weiterhin frei Hand, ob er noch Rechts- nittel einlegen wolle. Tue er das, so sei aller- dings nach Treu und Glauben auch das FA micht mehr an etwaige dem Stpfl. gegebene Zusagen hinsichtlich dieses Steuerfalls ge- bunden. Beide Teile erhalten damit ihre ur- sprüngliche Entschließungsfreiheit zurück; weiter reicht jedoch die Wirkung derartiger Erklärungen nicht. Insofern rückt der BFH ausdrücklich von einem Urteil des früheren RFH vorm 5. 1. 1938 VI 638/37(RStBl. 1938 S. 74) ab, das in der Zurücknahme eines Rechtsmittels insbeson- dere dann einen Rechtsmittelverzicht gesehen Hatte, wenn der Bescheid im Sinne der vom Stpfl. erteilten Zustimmung berichtigt wor- den war, weil andernfalls die Steuerstreitig- keiten endlos hinausgezögert würden. Der BFH stellt demgegenüber das Rechts- schutzinteresse des Stpfl. in den Vordergrund; es gehe dem Interesse der Verwaltung an einem alsbaldigen Abschluß des Streitverfah- rens zweifellos vor. Im übrigen zeige gerade der vorliegende Streitfall die Notwendigkeit der von der Rechtsprechung verlangten Siche- rungen, da den Erklärungen des Stpfl., er habe unter Druck zugestimmt, ohne die Höhe der Steuernachforderung genau zu kennen, die entgegengesetzten Behauptungen des FA gegenüberstünden. Solche Unklarheiten seien aber mit einem Rechtsmittelverzicht nicht vereinbar. Gegen die Annahme eines solchen durch das FA selbst spreche auch die Ertei- lung einer Rechtsmittelbelehrung sowie die Tatsache, daß das FA sich sachlich mit dem Einspruch befaßt habe, anstatt ihn als unzu- lässig zurückzuweisen. 4 Dividenden- Ausschüttungen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Nürnberg — 9%(HV 21. 12.) Gebr. Junghans A6, Schramberg/ Schwarzwald — 5%(HV 21. 12.) C. Lorenz AG, Stuttgart-Zuffenhausen— 6% (HV 20. 12.) Industrie- und Handels-AG, Peine— 7%(HV 24. 1%. Kölnische Rückversicherungsgeselllschaft, Köln 6 5%(HV 16. 12). 5 Württembergische Cattunmanufactur, Heiden- heim/ Brenz— 4%(HV 16. 12.) Klöckner Humboldt Deutz AG, Köln— 9% (HV 16. 1.) Marktberichte Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr genügend, Nachfrage lustlos und schleppend. Sehr ruhiger Marktverlauf. Es erziel- tent: Blumenkohl ausl. Steige 78; Karotten 12—16; Kartoffeln 8½9½ Lauch Stück 98-14, dto. Ge- wichtsware 2025; Meerrettich 80—90; Petersilie Bd. 6-10; Rosenkohl 4350; Rotkonl 1012; Endi- vien ausl. Steige 6ſ½—7; Chicore 67; Kopfsalat Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 27. Dezember 1955 (VWD) Börsenverlauf: Die Neigung zu Rückkäu en hielt an den Aktienmärkten auch nach Unter- brechung des Börsenverkehrs durch die Feiertage an und bei zunehmendem Stückmangel kam es verschiedentlich erneut zu beachtlichen Kurssteigerungen. Das Hauptinteresse wandte sich dem Elek- tromarkt und einigen Montantöchtern zu. Montane und Bergbauaktien unter Bevorzugung von Wer- ten der Rheinstahlgruppe von 2 bis zu 6 Punkten höher im Handel. Für IG-Farbennachfolger bestand im allgemeinen nur geringes Interesse, so daß sich die Kurssteigerungen in engeren Grenzen hielten. Elektropapiere durch zögernde Abgabeneigung mehrprozentig anziehend. Kaliaktien allgemein etwas fester. Stark beachtet waren ferner Bankennachfolger, die um 3 bis zu 5 Punkte anzogen. Motoren- Werte waren dagegen vernachlässigt und zumeist etwas schwächer. Von Spezialpapieren zogen Rie- del de Haen an der Hanseatischen Wertpapierbörse auf 196 an. Fest verzinsliche Werte bei ruhigem Geschäft behauptet, lediglich einige Industrieobligationen leicht erhöht. Aktien 2 ak fen 22.12. 27. 12 a k tlen 2212. 27 12 577 217 Harpener Bergbau 132½ 134½ Dresdner Bk. 20% 21 BEG J 265 275 Heidelb. Zement 203 205 Rhein-Main Bank 251 255 EIN 160%[ Hoesch) 101 10½ Reichsb.-Ant Sa. 59½ 00 Conti Gummi 277— Lanz 133% 133¾ Daimler-Benz 400 395 Mannesmann 183 180 Montan Dt. Erdöl 1730 170 hn. Braunkohle 287 202 Nachfolger Degussa 298 301 Rheinelektre 180 188 Bergb. Neue Hoffg 47. Demag 252 255 RS 210 210 Ot. Edelstahl 210 211 Pt. Linoleum 207 27⁰0 Sellwolf!kk 110%; 118 Oortm. Hörd Hütt. 141 144%¼ Durlacher Hof 17% 0% Siemens& Halske 291 24 Gelsenberg 162 162 Eichbaum- Werser 207 200 Südzucker 205—[GHH Nürnberg 218 218½ Enzinger Union) 190 197 Ver. Stahlwerke!) 5.50 5½% Hoesch 161 162˙55 G. Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 1653 158% Kléckn.- Humb D 220 228 Ant.-Sch.) 25% 35½, Badische Bank 135 200 BSH 250%[Commerzbank) 14% 14½ Nordwestdt. Hütt. 163 104% Farbenf Bayer 209 20% Commerz. Phönix Rheinroni 77 180 Farbwerke Höchst 22 227 u. Credit-Bank 217 27½ Rheinst Union 170% 17 Felten& Guill. 248 223 Deutsche Bank) 20%½[ 21½ Stahlw, Südwestt 70 170 Jrün& Blifinger 150 150 Süddeutsche Bank 232 27 hyssenhütte. 180 100 ) RM- Werte Wirtschaftslage günstig Berlin ist aber zurückgeblieben In einem von der Bonner US-Botschaft verfaßten Artikel tritt am 24. Dezember das vom amerikanischen Handels ministerium herausgegebene Wochenblatt für den Außen- handel allen Befürchtungen entgegen, daß die gegenwärtige günstige Konjunktur in Deutschland in eine inflationistische Ent- Wicklung einmünden könnte. „Es scheint so“, heißt es in dem Artikel, „dalz die Wirtschaftslage weniger prekär ist, als das Geschrei der letzten Zeit anzudeuten scheint. Die nächste echte Probe im Preis- problem ist erst in einem Jahr zu erwarten. Wenn die Wiederaufrüstungsaufträge einen beträchtlichen Umfang angenommen haben werden.“ Gegenwärtig bestehe kein Anlaß zu Besorgnis, und die Wirtschaft scheine sich mit den von der Bank deutscher Länder und der Regierung angeordneten Maßnahmen Abzufinden. Als gesunde Entwicklung bezeichnet es der Verfasser des Artikels, daß die Handels- überschüsse weniger groß waren als die als überhöht angesehenen Uberschüsse der Jahre 1853 und 1954. In einer weiteren Untersuchung, die sich mit der Wirtschaftslage Westberlins befaßt, heißt es, der wirtschaftliche Fortschritt in Westberlin liege immer noch hinter dem der Bundesrepublik, doch sei das Tempo, in dem sich die Wirtschaftslage Westberlins ver- bessere, größer als in der Bundesrepublik. Die Gesamtproduktion Westberlins habe sich in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr um 17 v. H. erhöht, während in der Bundes- republik die Steigerung nur 10 v. H. aus- gemacht habe. Obwohl politischer Druck und gesunde finanzielle Uberlegungen in vielen Fällen Berlin die gleiche Finanzpolitik wie dem Bund diktierten, sei man sich in Berlin darüber im klaren, daß deflatorische Maß- nahmen dort vorläufig unangebracht wären. Handelsverkehr mit Oesterreich vor Neuregelung (VWD) Da das österreichische Außenhan- delsverkehrsgesetz, das bisher die gesetzliche Grundlage für den Außenhandel Oesterreichs bildete, Ende 1955 außer Kraft tritt, hat der österreichische Handelsdelegierte in der Bun- desrepublik Richtlinien für den deutsch- österreichischen Warenverkehr vom 1. Januar 1956 an veröffentlicht. Danach ergeben sich für den Export sol- cher Erzeugnisse nach Oesterreich, die in der österreichischen Einfuhrfreiliste enthalten sind, keine Aenderungen. Nicht liberalisierte Waren können im Rahmen der handels- vertraglich festgelegten Kontingente expor- tiert werden. Da aber die Kontingente für das Jahr 1956 erst bei den Vertragsbespre- chungen Mitte Januar neu festgelegt werden, werden Devisen nur im Vorgriff auf diese noch zu vereinbarenden Kontingente zu- geteilt. Vor dem 1. Januar 1956 erteilte Ein- fuhrbewilligungen behalten im Rahmen ihrer Laufzeit Gültigkeit. Der Wareneinfuhr aus Oesterreich stehen von österreichischer Seite auch nach dem Auslaufen des Aubhenhandelsverkehrsgesetzes keine Hindernisse im Wege. Einer Ausfuhr- genehmigungspflicht unterliegen lediglich eine Reihe von Waren, die in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Rechtsgrundlage für alle Regelungen sind das Devisengesetz, das Rohstofflenkungs- gesetz und die übrigen Wirtschaftsgesetze. Buchbespreckungen Japan(Wirtschaft und Wettbewerb. Eine Unter- suchung über die Stellung der japanischen Textil- industrie an internationalen Märkten. Von Dr. Hannelore Kahmann und Dr. Lutz Köllner. Zweite, durchgesehene Auflage, herausgegeben von der Forschungsstelle für allgemeine und textile Markt. Wirtschaft an der Universität Münster. Mün- ster 1955). Japan wird durch seine Lage gezwungen, in naher Zukunft neue Absatzmärkte in Europa bzw. in dessen Kolonialbesitzungen zu suchen. Dabei werden ihm Lohnkostenvorteile und ein ausgefeiltes Exportförderungssystem zu Hilfe kommen, um seine Exportpreise speziell für Textilien unter die der europäi- schen Konkurrenzländer zu drücken. Zur Reform des Genossenschaftsrechts(Von Prot. Dr. S. L. Gabriel. Heft 5 der Schriftenreihe des In- stituts für Handelsfragen, Bad Godesberg.— Alfred Strothe Verlag, Hannover 1955). Gegenwärtig prüft im Auftrage des Bundes- justizministeriums ein Sachverständigen-Aus- schuß die Frage, ob und in welchen Teilen das Genossenschaftsrecht einer Reformbedarf, Im Hinblick darauf kommt dem vorliegenden Bei- trag von Professor Gabriel Bedeutung zu, zu- mal es sich um eine sorgfältige Untersuchung handelt, die der Diskussion wohl wert ist. vom 27. Dezember ausl. Steige 1213; Schwarzwurzeln 60-70; Knollen- sellerie Stück 1535, dto. Gewichtsware 30—35; Spi- nat 20—24; Tomaten ausl. Steige 8—9; Feldsalat 160—180; Weigkohl 8—10; Wirsing 8—10; Zwiebeln dt. 1820, dto, ausl. 22—26; Aepfel A 30—40, B 16 bis 25, dto. ausl. 25—45; Apfelsinen Navel 3640, dto, blond 30—32; Ananas 250; Bananen 15—16; Birnen A 25—35, B 16—24, dto. ausl. 30—40; Mandarinen 4044; Trauben ausl. Steige 10½ 11; Walnüsse 1⁰⁰ bis 140; Zitronen Kiste 32-35, dto, Stück 16—18. Heidelberger Schlachtviehmarkt (WD) Antrieb: 4 Ochsen; 35 Bullen: 39 Kühe! 26 Fürsen; insgesamt 104 Stück Großvieh; 16 Käl- ber; 534 Schweine; 14 Schafe. Preise je Kg Lebendgewicht: Ochsen nicht notiert; Bullen A 104 bis 113; Kühe B 74-85, C 6475; Färsen A 106 bis 113; Kälber nicht notiert; Schweine A, B I 130 bis? 135, B II 126135, C 126136, D 128-135; Sauen 61 116120; Schafe A 60; Lämmer Hammel A bis 90.— Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lans- sam, ausverkauft. Kälber ausverkauft, Schweine langsam, ausverkauft. Schafe ausverkauft. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Infolge der Weihnachtsfeiertage nur ge. inge Anfuhr. Die Versteigerung findet erst àm Mittwoch, dem 28. Dezember statt. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 47,5040, 50 PII Blei in Kabeln 140141 PM. Aluminium für Leitzwecke 24024 PW Westdeutscher Zinnpreis 994 PM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,666 6,686 100 belg. Frances 8,38 8,40 100 franz. Frans 1,1911 1,1931 100 Schweizer Franken 95,625 95,825 100 holl. Gulden 110,135 110,355 1 kanad. Dollar 4,213 4,223 1 engl. Pfund 11,705 11,725 100 schwed. Kronen 80,675 80,835 100 dän. Kronen 60,58 60,70 100 norw. Kronen 58,515 38,635 100 Schweizer Fr.(frei) 98,27 98,47 1 US-Dollar 4.2105 4.2205 100 D- WW= 460,— DRM-O; 100 DO 23,0 DAW. . Je b Ak T 1. Anla Grur lager Vort, + Zug. — Ab — A Bete Umla Vorr' Wert Ford. Uebr 9. Poste — Rückgri PASS 1. Grun 2. Rück! Geset Zuv Freie Werk Berſc Rücks „ Verbi Poste Reing Gewi Gewir * N. eee Haftun 8 Vermög. „Gegen Viertel AUF w Löhne u Gesetazli- Abschre Steuern Steuer. Sonstie Belträge Außeror Zuwelsu Zuweisu Reilngew Vortra, Gewint — — E RTR. Gewinnv Jahreser Zinsen, s Erträge e Außerorc — — Die Kaup Dividend somit auf und auf die Divie ah 22. Der Sü ſermann 8 nebuch, lertreter mi Gal annheim gurt Que lelschber Auller, Han nh 5 N ben PARK-HOTEL MANNHEIM schaft amber erium ben, SIIVSSskterfeler 5 1 9 in traditioneller Weise— Erlesene Gedecke 7 3 Tanzflächen Tischbestellungen erbeten N lelefon 450 01 ar ist, leuten Preis- Arten. einen haben Anlaß e sich r und ihmen FERNSEHEN et 8s. ndels- 2 ö lie als der 5 E sich M ANN HE IM 1 Bilanz zum 30. Juni 1955(Auszug) itt m der n dem AK TI VA DM DM ver- 1. Anlagevermögen a 4 Grundstücke, Maschinen und maschinelle An- ublik. lagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung e sich Vortrag aus Vorja r.„ 440.871.468,89 deen en ie un e mdes-— aus- 52.924.232,32 K* une— Abschreibung in 1954½3. 190.421.664, 32 vielen e 1.010.162,— 41.492.206, K wie Beteiligungen(unverändert7)⁊ 6.378.810, 20 Berlin 8 — 47.866.016, 20 1 2. Umlaufvermögen. 5 Vor rte 99.296.042,45 5 5 Wertpap feet 280006942, 19 eich Forderungen lu dos 4 Uebriges Umlaufvermögen 1.ᷣ.560.326,43 141.763.768, 84 nhan- 9. Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 1.597.381,31 5 5 ee liche 191.227.166,35 reichs 5„555 5 der Rückgriffsforderungen aus Haftungsverbindlichkeiten.. 9.082.814, 62 Bun. 5 utsch- PASSIVA D DM anuar ann 60.000.000,— 2. Rücklagen 1 Gesetzliche Rücklage 6. 097.621,85 in der Zuweisung gemäß 5 7 DMB. 35.888,46 halten 6.183.509,81 isterte] vreis Rücklage. 3.000.900, ndels- Werkerneuerungs-Rücklag S0 700.000,— 14.833.509, 81 por? z., Berichtigung gemäß g 1e und g ff ESt 3.112.312, 10 te für 4. Rückstellungen für ungewisse schulden 15.384.835, 93 e, 90.900.730,68 erden, 6 Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 2.189.675, 60 diese 7. Reingewinn 5 0 S, Gewinnvortrag aus dem Vorqaall rtr 10.173,94 e Ein- Gewinn des Geschättssahres 1954/5. 4.798.329,29 4.506.102.25 ihrer„ 191.227. 166,35 stehen 5 dem Kaftungsverbindlichkeiten c setzes Vermögensabgabe gemäß vorläufiger Berechnun g 8 suhr- Gegenwartsweft 7. 27,866.000,— diglich] Vierteljahres betrag—— 444.000, chs ten 1 i 1 Gewinn- und Verlustrechnung für 1954/53 n sind AUF WEN DUN GEN D DN tune und Genen. 25.152.685,06 tee. Gesetzliche Sozialabgaben 2.539.588, 58 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 10.421.864,32 Steuern 5. Steuern vom Einkommen, Ertrag und Vermögen 19.029.270, 36 8 Sonstige Steuern(ohne Zuckersteuer)... 9.891.514,39 28.720.784, 95 1 Beiträge an Berufs vertretungen. 382.248,23 Zweite, Außerordentliche Aufwendungen 166.419,43 155 8 Zuweisung zur Werkerneuerungs-Rücklage 700.000.— Mü Zuweisung an Südzucker-Unterstützungswer 500.000,— Reingewinn 5 ungen; Vortrag aus dem Vora 10.173,94 tte in Gewinn des Geschäftsjahres 1954/3. 44795.928,29 4.806.102,23 gen zu——-— orteile ö 73.389.692, 80 system ise g 10 ER TRA R n DN ew vortrag aus dem Vor jar 10.173,94 Jahresertrag gemäß 8 132 Aktienges et. 69.196.712.— 0 8 Einsen, soweit sie die Aufwandszinsen übersteigen 684.504,03 i n Außerordentliche Dette. mme undes- K n-Aus- 5 en das 5 rf. Im 9 n Bei- 5 zu, zu- uchung 8—————ů—ů— 10 b. 1 73.389.692, 80 0 — e. f* Die Kauptversammlung vom 21. Dezember 1955 hat die Verteilung einer 7 Dividende von 8% für das Geschäftsjahr 1954/55 beschlossen. Es entfallen nollen- D omit auf 9 35; Spi. jede Aktie zu DM 1.000, DM 80.— eldsalat abzüglich 25% Kapitalertragsteuer DM 20. wiebenn 5 8 16 bis netto DM 60.— 40, dto. Birnen und auf a* garinen 5 jede Aktie zu DM 100. DM 6, 8 15 100 abzüglich 28% Kapitalertragsteuer DM 2.— 6 netto DM 6,.— 8 Kühe; 2 10 Kal, die Dividende wird gegen Einreichung des Gewinnanteilscheines Nr. 4 5. ab 22. Dezember 1955 bel den folgenden Bank instituten ausgezahlt: n 5 106 bis Sücdeutsche Bank AG., München und deren Filialen in* 130 bis Mannheim, Darmstadt, Frankfurt/M., Heilbronn, Kaiserslautern, 5 en GIII Ludwigshafen) Rh., Stuttgart 7 18 90.— Rheinisch- Westfälische Bank AG., Düsseldorf und deren Filiale 2 n lang- Köln hweine Norddeutsche Bank AG., Hamburg* 5 Berliner Disconto-Bank AG., Berlin Rhein-Main Bank AG., Frankfurt/M. und deren Filialen in 5 markt Mannheim, Stuttgart, München, Darmstadt, Heilbronn, Kaisers- 9 nur ge- lautern, Ludwigshafen Rh.. 5 5 erst am Rhein-Ruhr Bank AG., Düsseldorf und deren Filiale Köln* 8 Hamburger Kreditbank AG., Hamburg Bank für Handel und Industrie AG., Berlin 5 8 Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, München und deren 0,0 PM Niederlassung in Ludwigshafen)/Rh. 14 NM Handels- und Gewerbebank Heilbronn AG., Heilbronn/ N.* 24 PM Benkhaus Grunelius& Co., Frankfurt M. 9 994 PM Commerz- und Creditbank AG., Frankfurt/M. Aufslehtsrat: 3 ſermann J. Abs, Frankfurt/M., Vorsitzer Dr. Franz Bohl, München; 5 ſeewin Bohner, Helibronn; Karl Büchting, Einbeck/ Hannover; Albert legenheimer, New Vork; Max Geiger, München; Dr. h. e. Hans Hege,. 1 ſohebuch/ Waldenburg; Ernst Matthiensen, Frankfurt/M.; außerdem als 9 ö ertreter der Arbeitnehmer: Karl Adam, Seligenstadt b. Würzburg; g i Sailing, Heilbronn; Georg Reuter, Düsseldorf; Karl Schieker, 9 ö Lanmmheim. 8 ö 5 Vorstand: 8 N. ö Lurt Quenselt, Mannheim; Dr. Ludwig Kayser, Stuttgart; Leonhard lelschberger, Mannheim; Dr. Konrad Platscheck, Mannheim; Dr. Georg ö ler, Worms(stellv.); Dr. Hans Laußer, Mannheim(stellv.). 3“ llannheim, den 21. Dezember 1956.* DN W 5 sUDpzurschu zuckzR-AKTIENOGESELLSCHAYT 9 Nr. 298/ Mittwoch, 28. Dezember 1955 MORGEN Wer lernt geninnt! Berufsfortbhildungswerk im DGB 1. Lehrabschnitt 1956 vom 9. Januar bis 24. März Lehrplan 136 Stenographie für Anfänger und Fortgeschrittene Dienstag und Freitag, 18-19.30 Uhr, U- Schule, Zimmer 4 Maschinenschreiben für Anfänger Anmeldungen im Gewerkschaftshaus, Zimmer 51 Buchführung für Handel, Handwerk und Industrie Mittwoch, 19 Uhr, U- Schule, Zimmer 21 Gutes Deutsch in wort und Schrift Freitag, 1-19.30, Gewerkschaftshaus, Zimmer 13 Betriebswirtschaftslehre Anmeldungen im Gewerkschaftshaus, Zimmer 51 Volkswirtschaftslehre Einführung und Geschichte Freitag, 18-19.30 Uhr, Gewerkschafts- haus, Zimmer 21 Kosmetik für die Frau, Haut- und Schönheitspflege Mittwoch, 19.30-21 Uhr. Gewerkschaftshaus, Zimmer 21 1. einuke Rechenschieber— Techn. Rechnen Telefon 5 20 00 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Rudolf Prack— Johanna Matz „DER KONGRESS TANZT“ Igdfr. ab 6 Jahre AIRAMZRA 2320, 16, 16 30, 21 Die schön. Filmoperette 1. Fb. „Die Drei von der Tankstelle“ Freitag, 19.30-21 Uhr, Gewerkschafts- haus, Zimmer 13 Algebra I Rechnen mit Buchstaben Anmeldungen im Gewerkschaftshaus, N 415 IE Telefon 4 Cinemascope: 13.45, 16.00, 18.15, 20.30 Bette Davis in „Die jungfräuliche Königin“ 46 47 20.30 Cinema-Scope-Lustspiel-Schlag. „Ja, ja, die Liebe in Tirol“ 5 12. Woch UtuER SUN 25.20, 16.00, 2030 Zimmer 51 Technisches Zeichnen I ohne Vorkenntnisse Mittwoch, 18.30-20 Uhr, U- Schule, Telefon 5 14.00, 16.30 H „19.00, 21.15 Clark Gable— Cinemascope— Großfilm„DREI RIVALEN“ 11 86 Die KAHAER KANAILLLE BIST“ Telefon 4 03 96 13.30, 15.30, 18, 20.30 „ScHApE, DASS DU EINE Zimmer 6 5 f 5 J 1. 6. Tel. 5 02 76 e 1 5 5 elefon e und Fortgeschrittene 1 pAl d 51850. 11.50, 13.50, 16.00, DiE KRURBEl 14.30, 16.30, 18.45, 21 Donnerstag, 18.30-20 Uhr, U-schule, 138.10, 20.20 Ohr Jugendfrei Glenn Ford, Ursula Thiess Zimmer 12 Auf Breitwand Audie Murphys Breitwand:„AMERICANO“ neuester Abenteuer- Farbfilm: Französisch für Anfänger 8 Donnerstag, 19.30-21 Uhr, Gewerk- 1 5— schaftshaus, Zimmer 21 0 Russisch für Anfänger Mittwoch, 18-19.30 Uhr, Gewerkschafts- haus, Zimmer 21 SAALöA Die Kurse sind so kalkuliert, daß jeder Interessent teilnehmen kann. Anmeldung u. nähere Auskünfte beim Betriebsrat, bei allen Gewerkschaften des DGB sowie im Angestelltensekretariat Nordbaden, Gewerk schaftshaus Mannheim, O 4, 8-9, Telefon 4 53 11 Deutscher Gewerkschaftsbund Berufsfortbildungswerk MANN H E I M 5 „DESTRT RAUMT AUE. 22 t Vorst. Die Geheim- sse des Pariser Nachtlebens: Unter den Lichtern von Paris“ l längert! 1 5 Heimat Farbflim: Du mein stilles Ja x nicht jugendfrei! 18.00 20.30 FR EVA Wir spielen weiter: Cinemascope-Farbf. Land der Pharaonen 20.45 P ſddßã6 ãꝗã vyvdddbdGbwbGbßbßbßwbßwßwßwçäꝓꝗßTßßwb0ò0(bobß(c( 18.30 „ALT MAN NEM. Kunststopfen Schade Bertl u. Frau Liesel, R 4, 10 Fremdenzimmer Telefon 53 05 81 schnell, zuverlässig, preiswert. WOLL-CORR. N 1(HADEFA) Heute und morgen jeweils 20.00 Uhr 2 Rosengarten- Musensaal Triumph der guten Laune mit Stars und Sternen von Film, Funk und Schallplatte Hans Joachim Kulenkampff Bruce Low Sonja Ziemann Lucie Englisch- Noucha Doina Sherrier 3 Halodies Lu.-Friesenheim S. z ngsde Baer ag n De wenge 5 and den * hr * 5 5 Be 20 m H 5 Karl Peukert Hanna Reichard 5 mit seinen In- Ernst Mielke strumentalsolist. Alleinsflehende! Ne, ... und wie immer heute abend zu Ihrem TANZ cAFE„JSeISs ELA Endstation 9 u. 19 Auf Ihren Besuch freuen sich HEINZ und GIS ELA Telefon 6 95 02 1 835 Karten zu 2, bis 6. DM in den bek. Vorverkauf- stellen und ständig a. der Rosengartenkasse. Veranstalter: Heinz Hoffmeister Gmb, Konzer tdir., Viktoriastr. 33 E 1 glü e 2 teenager„Neuflahrsball 1. Januar. 8. Mann-Astoria-Orch k liches 1956 hr, in der„Amieitia“ 18 Uhr, Dun Heute 16 Uhr Heius frauen- Kaffeestundle m. vollem Programm Portion Kaffee 7 50 mit Kuchen DM, Eintritt frei! Im Spielplan vom 23. Dezember 1985 bis 2. Januar 1956 Berichtigung. 5 1 richtig heißen: rheater-Kasse-Trelefon 5 25 66 und nicht wie irrtümlich veröffentlicht 5 26 66 muß es Bekanntmachungen el Zulschen Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb vergibt folgende Arbeiten: 1. Metallfenster- und Metalltürenarbeiten für den Kindergarten am Ulmenweg. 2. Anstricharbeiten(innen) für die wohnbauten in F 3. 8. 3. Schreinerarbeiten für die Wohnbauten F 3, 5. t Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Max-Joseph-Straße 1(Auskunft) abgeholt werden. 8 Mannheim, den 27. Dezember 1953 Fes flogen in diesen Tagen haben Sie vermutlich ein Wenig Muße und Ruhe. Wie Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. VFC MM-Weihnachtsfreude für unsere lieben kleinen und großen Leser und Freunde Mittwoch, 4. Januar, 15.00 Uhr im UNIVERSUM, N7 Behagliches Wohnen Sie finden in den 5 Stockwerken hun- derte von überzeugenden Beispielen, Wie Sie sich behaglich einrichten, wie Sie Ihr Heim verschönern können. För er- schwingliche Preise sorgt die Pfennig · ren persõnlichen Geschmack steht eine überreiche Auswahl an Möbeln, polster- möbeln, Teppichen, Heimtextilien sowie Bettzobehôr und Bettwäsche bereit. Dos Schone bei Möbel Mann: Pönkt- gehende Zahlungserleichterungen. Alles guf einen Kreditvertrog. 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Dezember 1955/ Nr. 295 Vierhändig/ Lassen wir sie 15 Jahre alt sein und taufen wir sie Micheline. Micheline klingt schön, und das ist wichtig, denn hieße Miche- Iine etwa Else oder Erna, wäre kein Mensch geneigt, ein Auge auf sie— das heißt auf meine Geschichte— zu werfen. Natürlich muß das Ganze vor einem aparten Hinter- grund spielen. Was liegt uns näher als Paris? Ich wähle also Paris— auch auf die Gefahr hin, daß jemand darauf kommt, daß ich noch gar nicht in Paris war. Ich weiß, es ist ein unpopuläres Geständnis, daß ich Paris, das europäische Mekka, noch nicht kenne. Wird man mir verzeihen? Egal. Fehlt noch die Umwelt, in der ich Micheline zu Hause sein lasse. Boheme scheint mir veraltet. Nehmen wir also gut bürgerlich. Das wird wieder modern. Zur Zeit sitzt Micheline am Flügel im Salon und spielt Czerny-Etüden. Mag sein, daß auch die französischen jungen Damen im Klavierunterricht mit dieser Gymnastik- stunde für steife Finger geplagt werden. Denken wir international— nehmen wir es n. Micheline hat keine Lust zu üben. 90 Pro- zent aller Klavierspieler haben keine Lust zu üben. Auf die Baume des Bois de Boulogne, den ich einfach vor Michelines Fenster pla- clere, scheint die Sonne. „Es ist alles unsagbar traurig!“ seufzt Micheline. Sie hat sich zum zehnten Male verspielt und fängt an, auf dem Klavier- sessel Karussel zu fahren. Dabei schaut sie in deen Spiegel. Das traurige Gesicht steht ihr gut, findet sie. Sie macht es immer, wenn Sie Pierre.. natürlich muß er Pierre heißen! Sie macht es also immer, wenn sie Pierre begegnet. Der macht im nächsten Jahr sein Abitur, und sie begegnet ihm leider selten, und auf ihr Gesicht hat er noch nie geachtet, und das ist unsagbar traurig. Mama ist daran schuld, weil sie ihr keine Dreiviertel hosen kauft. Anderenfalls wäre Pierre ihr Gesicht bestimmt aufgefallen. Jetzt kommen Schritte den Korridor ent- lang. Der Klaviersessel ist gerade ganz hoch oben. Micheline spielt. Das Stück, das sie seit zwei Jahren immer spielt, wenn sie vorspie- len muß. Aber es ist blog Nanette, das alte Dienstmädchen. Da spielt Micheline nicht Weiter. Sie lehnt sich gegen den Flügel und schaut die Alte mit grogen schwarzen Augen an. „Die Demoiselle sieht schlecht aus“, sagt Nanette. „Jas, erwidert Micheline tonlos,„es ist Alles unsagbar traurig.“ „Aber die Demoiselle spielt doch 80 schön!“ r „Sind es die lateinischen Verben?“ „Nur zum Teil, Nanette! Es sind ein paar dabei, die sich ganz leicht lernen!“ „Dann ist es vielleicht die Liebe, Demoi- selle?“ „Was ist das, die Liebe?“ Nanette weiß nicht zu antworten und wird rot. Da tut es Micheline leid, wie die Alte so dasteht und ihr Tablett vor Verlegenheit Koltur-Chronik Dr. Günther Rennert, der für die Dauer von zwei Jahren von seiner Intendantentätigkeit an der Hamburger Oper beurlaubt wurde, läßt Sich in Stuttgart nieder. Er wird an der Oper der Württembergischen Staatstheater in diesen beiden Jahren je vier bedeutende Werke der modernen und der klassischen Opernliteratur inszenieren. Dieser Mitteilung fügte der Gene- ralintendant der Württembergischen Staats- theater, Dr. Walter Erich Schäfer, hinzu, daß Rennert in dieser Zeit auch in Hamburg, Wien und in anderen Städten Opern inszenieren Wird. Dr. Rennert ist seit zehn Jahren als Opernintendant in Hamburg tätig. Die Opernsängerinnen Christi Goltz, Elisa beth Hoengen und Leonie Rysanek haben die „Silberne Rose“ der Wiener Philharmoniker erhalten. Die Auszeichnung, die lange nicht vergeben wurde, ist den Sängerinnen zum Abschluß der Schallplattenaufnahmen der Oper „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauß (deren szenische Neueinstudierung auch eine der eindrucksvollsten Premieren der wieder- erbauten Wiener Staatsoper war) verliehen worden. Als neuer Dirigent der Metropolitan Opera gab der junge Amerikaner Thomas Schippers mit Donizettis„Don Pasquale“ sein Debut. Schippers ist mit 25 Jahren der jüngste Diri- gent, der jemals in der berühmten Oper den Stab führte. Er ist zur Zeit auch der einzige amerikanische Dirigent, der an der Metropoli- tan Opera wirkt. Von Friedrich Schneider immerzu in der Hand hält.„Ich weiß“, sagt Micheline müde,„Liebe ist, wenn die Blumen blühen, und die Kirschbäume, und wenn die Vögel sich ein Nest bauen... nicht wahr?“ „Jad“, seufzt Nanette erleichtert,„das ist die Liebe, mein Kind!“ Dann geht sie schnell aus dem Zimmer. Micheline muß lachen, obwohl sie eigent- lich traurig ist. Jetzt übt sie wieder, aber es Wird nicht viel daraus, weil sie sich dauernd von der Seite im Spiegel begucken kann. Auf einmal steht die Mama im Salon. Micheline hat sie überhaupt nicht gehört. Es war viel zu spät für ihr Paradestück. „Micheline!“ „Jad, Mama?“ „Deine Fortschritte sind miserabel! Du spielst so schlecht, daß sich die Nachbarn beschweren werden!“ „Mir war nicht gut!“ „Beim Klavierüben und beim Lernen deiner lateinischen Verben scheint dir nie gut zu sein!“ „O doch, Mama, es ist „Ich habe mit Papa gesprochen; er hat der Sache zugestimmt.“ „Welcher Sache, Mama?“ „Kennst du Pierre Melicourt?“ „Nein. k-kaum... nur ganz flüchtig!“ „Aber Kind, das war doch der Schüler, der bei dem letzten Wohltätigkeitskonzert sbielte.. hinreißend spielte! Ein begabter junger Mann! Er wird auch sein Abitur mit Auszeichnung machen; er ist ja so begabt!“ „So, so!“ „Doch zur Sache, Kind! Pierre Melicourt ist nicht ein Sohn reicher Eltern, und er wird sich gewiß schon jetzt ein paar Cen- times für sein Studium verdienen wollen. Wir haben gedacht, es wird ein Ansporn für dich sein, wenn er dir bei den lateinischen Verben und beim Klavierüben hilft. Ihr Könnt vielleicht vierhändig.“ „Mama!“ Micheline ist aufgesprungen. „Mama! Dieser Pierre ist der größte Lack- affe der ganzen Schule! Ein Streber, ein widerlicher Kerl! Und er hat beinahe rote Haare! Ich mag nicht! Ich will nicht! Mit jedem anderen, aber nicht mit diesem Meli- court!“ Michelines Tränen fliegen nur so, und sie wirft sich über das Sofa. „Papa und ich haben nur beste Auskünfte über diesen strebsamen jungen Mann!“ „Das kann nicht sein! Mon Dieu, so ein unsympathischer Mensch! Mama, bitte nicht!“ „Ich werde es mit Papa besprechen. Wann könntest du, Micheline?“ MORGEN „The Christmas Carol“ als Ballett Eine Szene aus der Mün- chener Uraufführung des Balletts„Mister Scrooge“, das sich an Charles Dik- ens bekannte Weih- nachtsgeschichte vom be- ehrten Geizhals anlehnt. Rechts Mr. Scrooge(Franz Baur), der sich im Traum als Kind, Jüngling und jungen Mann sieht.(Hier- zu der Aufsatz„Charles Dickens getanzt“ auf die- ser Seite.) Keystone-Bild „Ich habe nie viel Zeit. Theater, Schüler versammlung. doch, Mama!“ „Zum arbeiten hast du ja nie Zeit. Wir Werden sehen!“ Mama geht. Micheline hört, wie die Haus- tür klappt. Da dreht sie sich mit einem Ruck zum Klavier, und Herr Czerny hätte seine helle Freude an ihr gehabt. Erst ganz zum Schluß schaut sie noch einmal in den Spie- gel. Sie macht das traurige Gesicht und dann das fröhliche, und das gefällt ihr noch besser. Nanette ist in der Küche. Micheline kommt und nascht hier ein bißchen und dort ein bißchen.„Nanette?“ fragt sie,„wann geht Mama in dieser Woche zum Arzt?“ „Uebermorgen nachmittag!“ „Hast du es dir überlegt?“ fragt die Mama am Abend ihre Tochter. „Ich möchte nicht gern.“ Tennisriege, Du weißt „Aber Kind, wir wollen doch nur dein bestes!“ „Ich weiß, und wenn es sein muß..“ „Micheline!“ „Ja, Mama.“ „Micheline, du bist so begabt! Die Be- gabung braucht ja nur geweckt zu werden! Ein Ansporn.“ „Ja, Mama!“ „Wann erlaubt es deine Zeit, Kind?“ „Uebermorgen nachmittag, Mama!“ Lassen wir die zwei übermorgen nach- mittag ruhig ganz allein. Stören wir sie nicht. Nein, nein, keine Angst! Nanette, das Dienst- mädchen, ist von Micheline weggeschickt worden. Sie soll sie für diesmal bei der Tennisriege entschuldigen.— Niemand hört, ob nun häufig oder seltener der Klang einer Etüde von Czerny für vier Hände aus dem Salon dringt. Mozarts„Entföhrung“ im Nationcalthedter Jogchim Klaibers Neuinszenierung mit Professor Herbert Albert als Dirigent In einem so weitgespannten Mozart- Zyklus, wie ihn das Mannheimer National- theater zum 200. Geburtstag des Salzburger Meisters aufgelegt hat, darf die„Entführung aus dem Serail“ nicht fehlen. Denn es ist, um mit Carl Maria von Weber zu reden,„diese heitere, in vollster, üppiger Jugendkraft lodernde, jungfräulich zart empfindende Schöpfung besonders lieb. Ich glaube in ihir das zu erblicken, was jedem Menschen seine frohen Jünglingsjahre sind, deren Blütezeit er nie wieder so erringen kann, und wo beim Vertilgen der Mängel auch unwiderbring- liche Reize fliehen.“ Stellt der„Figaro“(vier Jahre später) die Erfüllung dar, so ist die „Entführung“ der Anruf dazu, die genie- blitzende Verheißung, voll jenes Zaubers, wie er überall da sich einstellt, wo der Durchbruch zur Meisterschaft gelingt, wo alles noch neu ist und jung, noch nicht eingefahren und auch noch nicht ganz gereift, durchglüht je- doch von der Erkenntnis und dem Bewußt sein des eigenen Weges.„Die frohen Jüng- Iings jahre Joachim Klaibers Neuinszenierung hat diesen Grundton des Mozartschen Singspiels bezaubernd herausgestellt. Auch an ihr ist Alles frisch und lebendig, fern der üblichen Routine-Späßchen, so hell und blitzend, wie das Licht, das die mit Gitter und Türmchen, mit Brunnen und Bäumen reizend ausgestat- teten Bühnenbilder Paul Walters ausleuchtet. Klaiber beweist auch hier ein feines Gefühl dafür, wie weit die Belebung der Szene gehen darf, ohne die Musik zu überspielen. Inner- halb dieser Grenze aber spinnt er auf anmu- tigste Weise die Fäden von Osmin, dem pol- ternden Muselmann, zu Pedrillo, dem gefan- genen spanischen Diener, von Selim Bassa, dem Herrn, zu Constanze, der Sklavin, und von ihr wieder zu Belmonte, dem„ängstlich- feurigen“ Liebhaber und Befreier. Das ist verspielt, und doch auch eine„menschliche Komödie“, ist leicht, und doch gewichtig ge- nug, um bildhafter Ausdruck für all die see- lischen Regungen zu sein, die die Musik, bald zärtlich, bald wehmütig, hier polternd- grob und völlig außer sich, dort liebestrunken, verkündet. Von der musikalischen Leitung der Auf- führung war im Programmheft allerdings nicht die Rede. Doch sah man Professor Her- bert Albert dirigieren und hörte schon Sleich in der Ouvertüre die„Janitscharen- Musik“ hinreißend klingeln. Und was hier sich schon ankündigte, Duft, Grazie, filigrane Lineatur, ein feines Leuchten im Ge- schwindschritt des Allegro wie im lyrischen Verweilen, hat Albert mit dem National- theater-Orchester bis zum Ende glücchaft durchgehalten und so in der Begleitung wie in der Führung der Singstimmen alle guten Geister dieser Mozart-Partitur zu blühendem Klingen gebracht. So sind von der Inszenierung(einschlieg- lich der überaus hübschen Kostüme Gerda Schultes) wie von der musikalischen Einstu- dierung her alle Voraussetzungen für einen beispielhaften, dem Mannheimer„Figaro“ oder auch der„Cosi fan tutte“ entsprechen- den Mozart-Abend gegeben. Edith Jaeger be- Wältügt die Rolle der Constanze denn auch im äuherlichen Ablauf makellos; ein Gleiches ist von Karl Bernhöfts Belmonte zu sagen. Und doch bleibt bei beiden ein kleiner unge- löster Rest. Bei Edith Jaeger das im Ton- Ansatz allzu spürbare Ringen mit der Fein- gliedrigkeit der Koloratur, mit der Silber- Stikt-Zeichnung gleichsam, für deren musi- kalische Umsetzung ihre Stimme mitunter fast zu schwer wirkt. Karl Bernhöft wie- derum fehlt es, für den Belmonte, ein wenig an Wärme, an der Beseelung der Kantilene;. Seine sehr sauber intonierende Stimme bleibt Unbeteiligter, als es sein Spiel und das, was er zu singen hat, glauben machen will. Beide Vorbehalte sind freilich nur aus dem Ver- gleich stichhaltig, mit eben jenem„Figaro“ zum Beispiel oder auch mit Bernhöfts Lei- stung in„Cosi fan tutte“. Als Blondchen bringt Hertha Schmidt die liebreizende Er- scheinung und eine zwar schwache, doch ge- fällig geführte Stimme mit. Den Pedrillo stattet Max Baltruschat schauspielerisch wie gesanglich mit souveränem Können aus, er ist auch in dieser Hinsicht der ideale Partner Heinrich Hölzlins, der den Oberaufseher Os- min mit jener großartigen und geradezu viel- schichtigen Humorigkeit gestaltet, die Hölz- lin in allen seinen„komischen“ Rollen her- auszustellen weiß. Der reinen Sprechrolle des Selim Bassa gibt Walter Vits-Mühlen in Maske und Ausdruck einen gewinnenden noblen Umrig und macht so am Ende auch den weisheitsvollen Verzicht auf Rache glaubhaft. Die kleinen Chorsätze schließlich hat Joachim Popelka einstudiert. Das Mannheimer Publikum bedachte die Premiere am zweiten Weihnachtsfeiertag mit herzlichem Applaus und bekundete seine Freude an diesem Abend in einer alle Be- teilügten einschließenden Begeisterung. K. H. Charles Dickens getanzt Ballett-Urcufföhrung in Mönchen Das Ballett der Münchener Staatsoper unter seinem um Einfälle nie verlegenen Leiter Alan Carter wagte es, die Dickens- Novelle„The Christmas Carol“ tänzerisch zu interpretieren, die Fabel vom„bekehrten Geizhalz“ pantomimisch auszumalen. Die Musik dieses neuen Balletts mit dem Titel „Mister Scrooge“ wurde dem Oeuvre Josef Suks(1870-1935) entnommen, des Schülers und Schwiegersohns von Dvorak. Carter, auf die Anregungen des Ungarn Zoltan Fekete eingehend, der auch als Gast die Urauffüh- rung dirigierte, fand zwischen Josef Suks arios-symphonischer Weise und seinen eige- nen lyrisch-dramatischen Intentionen eine ideale Entsprechung.(Aber mir persönlich scheint Suks Musik einerseits fast zu präpo- tent, andrerseits zu spezifisch böhmisch, um mre Wahl in jeder Bęziehung zu recht- fertigen.) Carters Tanz-Stil lehnt sich an die pou- lären Dickens-Illustrationen des John Leech an. Um der durchaus interessanten Konzep- tion die stilistische Einheit zu sichern, ent- warf er auch Bühnenbild, Kostüm und Maske. Die wirksamsten Episoden der Hand- ung zeigen den vergreisten, cholerischen Geizkragen Scrooge(der von Franz Baur ganz außergewöhnlich charakterisiert wurde) angesichts seiner Jugend. Gleichsam im Erinnerungsspiegel wird ihm diese von den „Geistern“ vergangener Christnächte vor- vehelten. Auf solche surrealistische Sphäre versteht sich Carter besonders gut, der das Glück hatte, mit der neuverpflichteten Eng- änderin Annette Chapell eine Prima-Bal- lerina von Format und Grazie vorzustellen, So hat man also jetzt ein sozial-rühriges, moralisch rührsames, in der Hauptsache aber spukhaftes Ballett, daneben ein persönliches Bekenntnis eines sehr ästhetischen Tanz- schöpfers, der absolute Tanz formen mit Aus- druckstanz vereint. Keine Frage: Einigung wurde zu künstlerischer Einheit. Kale 9 Rodrigos Laden“ Ursendung beim Süddeutschen Rundfunk Als zweite in der Reihe der vom Süddeut- schen Rundfunk Stuttgart bestellten Funk- opern wurde gestern in großer Besetzung die musikalische Ballade„Don Rodrigos Laden“ Regie: Dr. Martin Walser. Musikalische Lei- tung: Rolf Reinhardt als Gast) urgesendet. Der Textdichter, Heinz Huber, führte dabei den Hörer aus der hektischen Betriebsamkeit unserer Tage auf eine Insel der Stille und inneren Einkehr, die sich Rodrigo in seinem Antiquitätenlädchen im Hafenviertel einer modernen Großstadt bewahren konnte. Der Senator, das Schreibmaschinenmädchen und der Vorarbeiter suchen bisweilen in seinem dunklen Kellergewölbe Zuflucht vor dem „grausamen Lärm des Lichts“. Und Eben: holzgötter, Trommeln vom Tanganjika und mit Erinnerung beladene Segelschiffmodelle sprechen zu ihnen von fremden Ufern der Freiheit und Stille, bis auch Rodrigos Insel im Staub der Prehluftbohrer versinkt. Das dunkle Hafenviertel wird abgerissen, Die letzten Reservate des Träumens und der Be- Sinnlichkeit verkümmern zu Flanquadraten auf denen der Ingenieur hygienische Wohn. maschinen aus Glas und Beton konstruiert, Während Rodrigo im Altersheim nur noch vom Essen träumt, haben sich seine magi- schen Gefährten in den Glasvitrinen des Museums in katalogisierte Kunstgegenstände verwandelt— und schweigen. In diesem reizvollen, poetischen Vorwurf häufen sich die Voraussetzungen für jene beziehungsvolle Balance zwischen Wort und Ton, die den Platz der Funkoper zwischen dem musikalisch umrahmten Hörspiel und der reinen Opernbearbeitung markiert. Der Funk- erfahrene Komponist Joh. Aschenbren- ner überläßt die Welt des Ingenieurs so- wie die realen Dialoge dem allenfalls mit einem von fern gehaltenen Klang, motorisch wiederholten Rhythmen oder zerhackten Chören melodramatisch unterlegten Wort. Die Singstimme grenzt die seelischen Bezirke ab, in denen sie Gedanken und Empfindungen gesteigerten Ausdruck gibt. Ein dosiert ver- wandtes Riesenorchester reflektiert Aschen- brenners eindrucksvolle, illustrative Zwölf. tonmusik in exotischen Farben. Es steckt eine fast unheimliche Ironie darin, daß gerade die Welt Rodrigos nicht nur mit originalen In- dianertrommeln, sondern mit dem ganzen Raffinement elektroakustischer Instrumente, mit Glasharmonika, Verzerrer, Hall und effektvollen technischen Mixturen so über- zeugend eingefangen werden konnte. SU. 8 Wb EIB MAT AbLIEH UNTER UA porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Franz Schneekluth Verlag, Darmstadt 1. Fortsetzung „Dürfte ich mal um Feuer bitten.!“ Er fuhr herum und starrte, aus seinen Gedanken herausgerissen, der Fragenden Fast ärgerlich ins Gesicht. Was wollte sie von im? Ach so— er sah die Zigarette zwischen ihren Fingern und begann seine Taschen abzuklopfen. „Feuer— Moment bitte— ich habe das Feuerzeug doch eben noch in der Hand ge- habt und wenn nicht anders.. ich bin nämlich ein ziemlich feuriger Bursche. Oh, es wäre ihm lieber gewesen, er hätte diese billige Redensart, mit der man viel- leicht Mädchen wie seiner verflossenen Anni ein Lächeln entlocken konnte, hier unter- lassen, denn die junge Dame, die vor ihm stand, schob eine Braue gelangweilt in die Höhe und bat ihn kühl, sich nicht weiter zu bemühen. „Warten Sie, bitte, einen Moment!“ rief er einigermaßen verlegen,„das Feuerzeug muß da sein— ah, da ist es ja!“ Er angeite hinter sich und holte es unter dem Mantel hervor, wo es sich verkrochen hatte. Sie beugte sich, die Lippen saugend um das Mundstück gerundet, ihm entgegen. Er stand höflich auf. während er das Feuerzeug an- Enipste. Natürlich funktionierte es nicht beim erstenmal. i „Ein Pöteterle. bemerkte sie und nahm die Zigarette, die vom Lippenrot eingefärbt War, für einen Moment aus dem Munde. Er suchte krampfhaft nach einer witzigen Ent- gegnung, aber ihm fiel nichts ein; und dabei sah die junge Dame so fabelhaft aus, daß er Wein was darum gegeben hätte, ihr mit einer geschliffenen Pointe zu begegnen. „Ich meine, es ist ein wenig erschrocken“ murmelte er. „Weshalb erschrocken?“ „Weil es von ihrer Anwesenheit in diesem alten Klapperkasten keine Ahnung hatte.“ — Das konnte sie als Kompliment auffassen. Er lieg das Feuerzeug zum zweitenmal auf- springen und endlich zuckte die Flamme empor. „Ich bin vor fünf Minuten zugestiegen. Der Wagen ist mir unterwegs sauer gewor- den. Und bis zur nächsten D-Zugstation sind es zwanzig Kilometer. Außerdem hätte ich auf den nachsten Triebwagen bis zum Abend warten müssen.“ Sie nickte ihm kurz zu und wollte sich mit ihrer brennenden Zigarette entfernen. „Nehmen Sie mein Feuerzeug mit“, sagte er und reichte es ihr hin,„es ist bequemer für Sie.“ „Und Sie selber?“ „Ich brauche es nicht mehr— mir sind die Zigaretten ausgegangen.“ Sie zögerte unschlüssig:„Keine Zigaret- ten.. Das ist ziemlich schlimm..“ „Ich werde mir unterwegs welche besor- gen können.“ „Dazu haben Sie die letzte Gelegenheit in Rosenheim versäumt. Nun ja „Ich hoffe, daß ich es bis Aldenberg durchhalten werde.“ „Bis Aldenberg?— Das sind zwei gute Stunden. Uebrigens fahre ich auch nach Aldenberg. Also, wenn Sie rauchen wollen, dann holen Sie sich ungeniert eine Zigarette bei mir. Ich sitze drei Abteile weiter. Besten Dank.“— Sie nickte ihm zu und wollte gehen, aber er hielt sie mit einer kleinen Bewegung auf. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?“ „Was Sollte ich dagegen tun? Es steht Ihnen frei, sich Ihren Platz zu wählen.“ Das Klang reichlich kühl, aber es war auch keine Absage. Sie drehte sich um und ging endgültig in ihre Abteilnische zurück. Lothar Lockner griff nach Hut, Mantel und Koffer und folgte ihr nach kurzer Zeit. Sie schienen, soweit man die Nischen überblicken konnte, in dem ganzen Wagen die einzigen Reisenden zu sein. Es war ein altes Modell, die ein- zelnen Abteile waren durch hohe Holzwände voneinander getrennt. Lockner genierte sich ein wenig für seinen ramponierten Koffer und ließ ihn rasch auf dem Gepäckrost ver- schwinden. Den Mantel rollte er zusammen und warf ihn ebenfalls hinauf. Kaum, daß er ihr gegenüber Platz genommen hatte, schnippte sie ihm eine Zigarette aus einer frisch angebrochenen Packung entgegen. Er schielte nach ihren Händen, aber außer einem schön gefaßten Lapislazuli trug sie Weder einen Ehe- noch einen Verlobungs- ring. „Haben Sie einen Autounfall gehabt, gnädiges Fräulein?“ „Keinen Unfall, eine Panne“, antwortete sie, und fügte noch lakonischer hinzu: „Benzinpumpe.“ „Waren Sie auf dem Weg nach Alden- berg?“ „Eben nicht!“ antwortete sie sichtlich verstimmt, als sei ihr die Panne sehr gegen das Tagesprogramm gelaufen. „Und weshalb fahren Sie dann nicht in umgekehrter Richtung?“ Sie kniff das linke Auge zu, weil der Rauch ihrer Zigarette oder weil seine Frage sie belästigte, aber in seine entschuldigende Handbewegung hinein— ich habe nicht die Absicht, indiskret zu sein— antwortete sie mit einem gewissen Trotz:„Weil der Mann, den ich treffen wollte, schon weg gewesen wäre.“ „Pech. meinte er höflich bedauernd. „Mehr Pech als Sie ahnen!“ sagte sie grimmig und schien nahe daran zu sein, ihm ihr Herz auszuschütten, wie das bei Reise- bekanntschaften so häufig der Fall zu sein pflegt, daß man wildfremden Leuten Dinge anvertraut, die man daheim nicht seinen intimsten Bekannten erzählen würde. Aber im letzten Moment bremste sie ab, und ihre Frage verriet ihm, weshalb sie plötzlich stockte:„Sie fahren auch nach Aldenberg? — Aber Sie sind kein Aldenberger, nicht wahr?“ „Weshalb nicht?“ „Komische Frage— weil ich sie sonst kennen müßte.“ „Kennt denn in Aldenberg jeder jeden?“ „Ein Doyf!“ sagte sie böse und fast ver- ächtlich. „Sie scheinen Aldenberg nicht zu lieben“, grinste er. „Es steht mir bis hier!“ rief sie heftig und hob die Hand flach unter ihre kleine Nase. Zum erstenmal wagte er es, ihr voll ins Gesicht zu sehen. Sie war nicht gerade eine blendende Schönheit, dazu war sie zu robust, aber es war etwas Strahlendes an ihr, was sie außerordentlich anziehend machte, In ihren grauen Augen sprühten grüngoldene Funken, ihre Zähne blitzten zwischen den schön gekurvten Lippen, und die bräunliche Haut schien sich unter der Fülle ihrer Lebenskraft zu spannen. „Sie machen mir ja nicht gerade Mut“, sagte er ein wenig verwirrt und zwang sich, den Blick in eine neutrale Richtung zu len- ken. „Weshalb soll ich Ihnen Mut machen?“ „Weil es meine Aufgabe sein wird, mich in den nächsten Jahren ziemlich intensiv mit Aldenberg und den Aldenbergern zu be- schäftigen.“ Sie sah in fragend an; diese etwas rätsel. hafte Umschreibung seiner zukünftigen Tätigkeit schien ihr nicht viel zu sagen. Und endlich konnte er auspacken, Was er in den letzten Tagen am liebsten jedem Men- schen, der ihm begegnete, entgegengerufen hätte:„Ich trete am fünfzehnten März als Redakteur in den„Aldenberger Anzeiger ein!“— Aber wenn er geglaubt hatte, damit bei ihr Eindruck zu machen, so täuschte er sich gewaltig. N „Oh mei', oh mei“!“ war alles, was sie darauf zu erwidern hatte, und daß sie von ihrem oberbayerisch gefärbten Hochdeutsch in ihre angeborene und unverfälschte Mund- art fiel, wirkte auf ihn wie eine eisige Dusche. Er errötete und ärgerte sich 80 heftig, daß ihm das Blut in die Stirn stieg. „Was haben Sie daran auszusetzen?“ fragte er verletzt.. „Wir haben es nicht sehr mit den Zei- tungsschm. im allerletzten Moment fing Vera Verle druch Chef! Stell. W. H Webe Loka Dr. C. Se H. K. Stell Bank Bad.! Mann Nr. 80 10. J mit Parte men, F mitte mig Sah v deuts sollte präsic Basi exrklä! präsic CDU- Reine dem 4 sie sich ab und sagte„schreibern“ anstatt „schmierern“, was sie fraglos auszusprechen die Absicht gehabt hatte.— Er War drauf und dran, grob zu werden. Was bildete sich dieses Frauenzimmer denn eigentlich ein! Wer war sie, daß sie es sich erlaubte, ihn und seinen Beruf so herabsetzend zu behan- deln]! Zeitungsschm 1 Das M brannte wie eine Ohrfeige in seinem Gesicht. Aber auch der Ausdruck Zeitungsschreiber klang in ihrem Mund wie eine Herabwürdigung. (Fortsetzung folgt) Julius Walt Kand präsic Im Schnè tagsfI samer deren schlag f Ha Lands die 2 einer mit Lands Protes Woche Ger M volkve chen In aufgel land- und C kuchet Hausr Werk kultur Kinov und k den. 2 es der Monat Period 2u lass Del Landv bezeicl erste! 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